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Full text of "Handbuch der Bücherkunde für die aeltere Medicin zur Kenntniss der griechischen, lateinischen ..."

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HANDBUCH der BÜCHEB1L1JNDE 



für die 



AELTERE MEDICIN 



zur Kenntnlss der griechischen, lateinischen und arabi- 
schen Schriften im ärztlichen Fache und zur bi!)liog;ra- 
phis<:hen Unterscheidung ihrer verschiedenen Aus- 
gaben , Uebersetzungen und Erläuterungen, 



von 



D. Ludwig Choulanty 

ProfesRor der praktigclien Heilkunde und Director der Klinik an der chimr^iiieh' 
mediciuiscben \kadcmic za Dresden, der naturforffchendcn GeKellftchaft xn 
Altenburg, Bonn, Dresden und Leipzig, der medic. - chinirg. Gesellschaft ui 
Berlin , der mineralogiscken Gesellschaft zu Dresden und der Societd in^ical« 
d't^mulation zu Paris wirklichem , des A]^othekcrvereins im nördlichea 

Deutschland £hrenmitgliede. 



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Aofescaat aüae gentes, aliac miaoiiiitar, 
Inqae brcvi spatio mutantur f>ecla aiiioiaatuni, 
Et quasi cursores vitaJi lampada tradunt 

LuraKT. n. 18. 



L e i p z i g, 

Verlag von Leopold Voss 

1828. 






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Vorrede. 



^^ie in den allgemeinen Literaturwerken der medid* 
nische , so ist in der Medicin der literarische Theil im* 
mer am unvollkommensten ausgestattet, sodass einelite« 
rarische Arbeit, welche das ärztliche Fach betriflft, fast 
einer Schutzrede bedarf, um Entschuldigung bei den 
eigenen Kunstgenossen, Vertrauen bei dem Literator ztt 
gewinnen. Jenes Missverhältniss hat seinen Grund in 
der Entfremdung, welche zwischen Natur • und Ge^ 
Bchichtsforschung zum Nachtheile beider so ehrenwer- 
iher Zweige der menschlichen Erkenntniss besteht , aber 
kcaneswegs in dem eigenen Wesen derselben begründet 
ist Denn es ist eide gleich würdige und gleich schwie- 
rige Aufgabe, die Wirksamkeit der Natur im Räume 
nnd £e Entwickelung des Menschengeistes in deir Zeit 
m erkennen^ und iie zu diesem Zwecke nothwendig ina 
Kleine nnd Einzelne gehenden Fors<[;himgen gereichen we-* 
der der einen noch der andern Wissenschaft zum Vor^ 
Wenn in firfiherer Zeit von Seiten der Geschichts* 



TI 



tzen racht, die in frülierer Zeit nach demselben Ziele 
ttrebten, welches noch jetzt das unsrige ist 

Leicht werden wir diese Grundsätze auf denjemgen 
Zweig des menschlichen IVlssens anzuwenden yermSgeiL 
der uns lüer beschäftigt, auf die Medicin. Sie beruht^ 
namentlich in dem so schweren praktischen Theile, mehr als 
andre Bestrebungen geistiger Thätigkeit, auf UeberUefe-* 
mng und allmählig wachsender Erkenntaiss , da ihr Ge- 
g;enstand nur nach und nach erfahren und beforschet, 
nicht aber in Einem Menschenalter zu genügender Er- 
kenntniss gebracht werden kann. Und wie der erfahrene 
praktische Arzt den besten Theil seines Wissens und Kön- ' 
nens, die gereifte Frucht langjähriger Mühen und Erfah- 
rungen mit in die Gruft nimmt, und sie dem Schüler auch 
bei dem besten Willen nur zum Theile hinterlassen , ihn 
nur anweisen kann , auf den erlangten Grundsätzen fort- 
SEubauen durch Vergleichung des Gelingens und MGislin- 
gens und durch selbstständige Uebung, so kann auch dn 
Zeitalter dem andern die ärztliche Wissenschaft und Kunst 
mir sehr unvollkommen überliefern , und die Medicin im 
Ganzen muss sich wie der einzelne Arzt durch Verglei- 
chung dessen zur Vollkommenheit heraufbilden, was in 
den verschiedenen Zeitaltem hindurch versucht, geleistet 
und verfehlt wurde , und wovon das Zeugniss in den ärzi-' 
liehen Schriften der Vorzeit aufbewahrt ist Schon dar- 
um also, da die Sprossen der Leiter, auf welcher die 



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IViss^Bschaft «ofätteigeii soll zu hfiherer VoUendang, sii 
uns jene Denkmale nnchtig und unersetzbar, wären sie 
auch mcht , wie sie doch wirklich sind , ein Vorrath ärzt* 
Ucher Kenntnisse ^ Gedanken und Erfahrungen, uner- 
schöpflich für alle Zeiten. Sie enthalten vieles, was, ra 
sdner Zeit nicht verstanden, schnöde verachtet und über- 
sehen, erst einer spätem Zeit und vorgerückter Einsicht 
nützlich werden kann, unentwickelte Keime und abgeris- 
sene Fäden, einer warmem Pflege und neuer Aufiiahnui 
gewärtig, wenn die Zeit dazu gekonunen ist Die Schrif» 
ten der alten Aerzte enthalten eine vielfach versuchte Deu- 
tang der Hieroglyphe der Natur, derWalirheit näher oder 
entfernter, je befreundeter der evngen Mutter oder je 
mehr ihr entfremdet das Volk oder die Zeit stand^ welcher 
dn solcher Aussprach angehört 



So ist denn die ittere mecKcinische Literatur ein kost- 
bares Vermächtniss früherer Zeiten an die Nachwelt, un- 
fcfaätzbar für alle Zeitalter, weil jedem einzelnen der 
Maasstab für dasjemge abgeht, was eine spätere Zeit dar- 
in zu finden vermöchte. Eben so leuchtet aus dem Ge- 
sagten von selbst dn, wie wenig ein etwa nach den Grund-^ 
dUzen unserer Zdt angefertigter Auszug aus diesen Schrif- 
tea genügen oder sie selbst ersetzen könne , ja wie wenig 
et überhaupt der Ansicht entspreche^ mit welcher man 
Schriften der Vorwelt betrachten muss. Und wenn die 



im 



Geschichte auch iq der ärztHchen Kunst das ist, was sie 
fiberall seyn muss, wo man nicht ein Trugbild statt ihrer 
aosgiebt,' Licht der Wahrheit und Lehrerin des Lebens, 
und wenn eben jene schriftlichen Denkmale alter Aerzte 
HOthwendig eine ihrer Hauptquellen ausmachen müssen, 
so bleibt uns nur die Wahl fibrig, entweder aller Geschich- 
te der Medicin uns zu entäussern, oder jene Denkmale 
mit Ernst und Treue zu pflegen , wie es die Pflicht gegen 
uns selbst und gegen spatere Geschlechter unabweisbar 
von "uns fordert Ihre Geschichte aber wird die Medicin 
mcht aufgeben wollen, nicht aufgeben können, wenn sie 
Wissenschaß und Kunst zu bleiben, nicht zum Handwerk 

V 

herabzusinken gedenkt 



Wenn es hiernach wohl hinlänglich erwiesen ist, dass 
wir die alten Denkmale der ärztlichen Kunst weder ganz 
bd Seite legen, noch auch uns nüt Auszügen aus densel- 
ben begnügen dürfen, so darf der Vf. hoffen, dass die 
▼oriiegeäde bibliographische Arbeit mit Schonung und 
Nachsicht werde aufgenommen werden. Sollen nämlich 
die Schriften der alten Aerzte wirklich für Wissenschaft und 
Kunst der Medicin und für ihre GescMchte mit Nutzen ge- 
braucht werden, so muss eine möglichst richtige und yoU- 
standige, leicht zu handhabende Uebersicht dessen vor- 
handen seyn, was diese selbst leisteten oder was wir wenig- 
stens noch von ilmen besitzen, und dessen, was bis auf unsere 



IX 



Zeiten ^vieder för sie geleistet werde A ist. Der Vf. hat die-^ 
ses in den vier Abtheilangen dieses Handbuches nach s^ 
nen Kräften darzulegen rersucht^ indem er die griechi- 
schen, luteinisclien und arabischen Aerzte in den drei er- 
sten Abtheilungen chronologisch aufzählte, in der vierten 
aber die wichtigsten Hiilfsmittel (Samnüungen alter Aerzte 
und medicinisch-pliilologische Lexica) nach ihrer innem 
Verwandtschaft zusammenstellte. Gänzlich ausgeschlos-> 
sen blieb das noch nie gedruckt Erschienene, nur hand- 
schriftlich oder als angeftihrtes Fragment Vorhandene, 
wenn nicht letztere besonders gesammelt waren (z. B. As- 
Jdepiades) oder eine beiläufige Eni ähnung geschehen 
konnte. Die Abtheilung der griechischen und arabischen 
Aerzte wurde bis zum Erlöschen der uns bekannten grie- 
chischen und arabischen Medicin fortgesetzt, die Abthei- 
lung der lateinischen Aerzte aber mit dem salernitanischen 
Lehrgedichte abgeschlossen, weil später die eigentliche 
Medicin des Mittelalters beginnt, die einen sichern Ab- 
schnitt erst im Anfange des XVI. Jahrhunderts wieder zu- 
lässt. Bei jedem ' einzelnen Scliriftsteller wurde zuerst 
das Biographische nach den besten Quellen gegeben und 
eine Charakteristik versucht, sodann die Schriften selbst 
nach ihren Titeln vollständig aufgezählt und eine kurze 
Andeutung ihres Inhaltes beigefügt Dann folgt die Bi- 
bliographie des Schriftstellers als der ^richtigste Tlieil der 
vorliegenden Arbeit. Vollständigkeit und Sicherheit 
wurde dabei vorzugsweise beabsichtigt und als unver- 



brficUicher Grundsatz festgehalten, so schiN^er auch bei- 
^ des oft zu Tereinigen ist. Denn sucht man, vne- manche 
literarische Reperiorien, die Vollständigkeit darin, alle 
und jede irgendwo angeführte Ausgabe oder Ueberse- 
teung eines Schriftstellers , gleichviel aus welcher Quelle, 
aufzuraffen, so erhält man nichts weiter als einen uner- 
freulichen Haufen von richtigen und unrichtigen Bücher- 

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titeln, der Niemandem nützt, da ihm für den Literator 
die Sicherheit, für den Benutzer der alten Schriften die 
Anwendbarkeit abgeht. Sucht man dagegen die Sicher- 
heit dei: literarischen Angaben darin , dass nur Selbstge- 
lehenes angeführt, all^s übrige vernachlässigt wird, so 
hat auch eine solche Literatur ein^i nur sehr beschränk- 
ten Werth, weil keine Vollständigkeit zu erreichen steht. 
Vollständigkeit und Sicherheit können sich aber in einem 
literarischen Handbuche einander mcht ersetzen, sondern 
müssen beisammen seyn, wenn der Zweck der Bibliogra- 
phie (Urkundensammlung für die Literargeschichte und ^ 
Hülfsmittel zur Benutzung der alten Schriftsteller zu seyn) 
nur irgend erreicht werden soll. Beide nothw^endige Ei- 
genschaften literarischer Uebersichten, relative Vollstän- 
digkeit und möglichste Sicherheit, sind nur dadurch zugldch 
erreichbar , dass so viel als möglich nach eigner Ansicht, 
alles übrige aber nur nach sorgfältiger Prüfung der Quel- 
len gearbeitet werde, wobei die Vergleichung der ver- 
schiedeni^ Angaben leicht das Falsche und Unbrauchbare 
ausscheiden und den Irrthnm berichtigen lehrt» Freilich 



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Iivird dadurch du GeschBft ein schlieriges, mir faoigsam 
forderndes , aber cüeser Ernst (fiir welchen Wachler nnd 
Ebert als schwererreichbare Muster hervorragen) ist mi^- 
abweisbare Forderung an den Literator unserer Zeit, 
imd die unerlässliche Bedingung , wenn Literatur nnd Bi- 
bliographie irgend einen Werth haben soIL Möge man 
wenigstens das Streben nach einem solchen Ernst des Grer 
Schaftes m der vorliegenden Arbeit nicht verkennen, da 
der Vf. wohl fiihlt, wie weit er hinter sdnem eigenen 
SQele noch zurückgeblieben ist, nnd wie weing seine Ar* 
beit auch den billigem Anforderungen Anderer wird zn 
genügen vermögen. Die Vollständigkeit der Ausgaben 
glaubt der Vf. (vielleicht nur mit Ausnahme von §. 56.) 
verbürgen zu können, nur wenige unbedeutende und nn* 
veränderte Textesabdrücke dürften ihm entgangen seyn. 
In den Uebersetzungen wird man die Familien vollständig 
angegeben finden, die oft sehr zahkeichen Wiedeiiiolun» 
gen wenigstens angedeutet Die Erläuterungsschrifien 
machten sorgsamere Auswahl nöthig, und nur das noch 
jetzt in mancher Hinsicht Brauchbare und Zugängliche 
konnte Aufiiahme finden, wobei die neuem und eigentlich 
historisch -philologischen Arbeiten vorzugsweise bedacht 
inmrden. Sorgföltig wurde aber darnach gestrebt, jede 
Ausgabe oder Uebersetzung so zu charakterisiren, dassihre 
Bedeutung in der Literatur und der Werth, den sie fiir 
uns noch hat, genau hervortrete, denn da nicht Alles f&r 
Alle branchbar ist, so kommt es sehr darauf an, den 






XII 



Wertfa rersohiedenar Bearfaekiingen zu kennen , um mcht 
Kosten und Mitfae m Werthleses, wenig^ns für einen ge-^ 

imsen Zuneck nicht Brauchbares zu vergeuden. 

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' Wenn der Vf. eben so sehr von der MangelhafSgkek 
seines Werkes ak von der treuen Benutzung der ihm zu- 
gänglichen Quellen und Hütfsmittel überzeugt ist, so wagt 
er an diejenigen, ^e seine Arbeit einer genauem Durch- 
flidbt würdigen möchten, die Bitte um öffentliche oder pri* 
vale Mittheihing der vorgefundenen Mängel und des an 
die Stelle derselben zu setzenden Bessern. Er darf dabei 
ab^r wohl erwärtien , dass man Beides erst sorgfaltig 
(irUfe^ und ihn nicht aus den nächsten gangbaren Hülfs- 
mitteln belehren wolle, die er mit sorgfältiger Prüfung be- 

■ 

rdrts selbst schon benutzte. Die Abweichungen von solchen 
' Quellen werden dem fleissigen Kritiker ^chon einleuchten, 
während der eilfertige Recensent nur froh ist , etwas fiir 
sdne Feder gefunden zu haben, möge es auch noch so 
wenig begründet seyn. Berichtigungen, die aus eigener 
Ansicht der in Rede stehenden Schriften , oder aus wich- 
tigen, schwer zugänglichen Quellen entnominen sind, wer- 
den von dem \L auch in der Form des Tadels dankbar 
aufgenommen werden. Arbeiten, vne die vorliegende, 
m denen Jeder nur dnen einzelnen Artikel sucht und in 
diesenl so befriedigt seyn will, als wäre dieser einzelne Ar- 
tikel der Gegenstand des ganzen Werkes, haben einen 
schweren Stand gegen die Kritik, denn bei ihnen soll je- 



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de^ ESnselhe fbreich alleiii'steh^y ohne dasg das SdhiM- 
chere yoif ^em Bessern überlrägien^ wifrde. - 






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Da dem Vf. üieht* nin- .die . reiche öflEbiidichei Biblio- 
thek zu Dresden nnd die der chirurgisch -medicinischen 
Akadami^ (lagelbst zi]g;ehörige , sondern auch auswärtige 
Bibliotheken und Privatsanunlungen durch die Güte ihrer 
Vorsteher und Besitzer offen standen, da ihm ausserdem 
noch der Rath sachkundiger Gelehrten zu Theil ivurde, 
-von denen er mit vorzüglichem Danke hier nur Hn. Hof- 
rath Weigel und Hn. D. Sillig zu Dresden, dieHHL 
Professoren Kühn imd Kunze in Leipzig, die HHL 
DD. Julius und Schfadjer -zu Hamburg zu nennen 
sich erlaubt, so darf er yielleicht in diesen schätzbaren 
Quellen selbst eine Entschuldigung seines Unternehmens 
finden, und die Hoffnung hegen, für Aerzte, Philologen, 
Lriteratoren und Bibliothekare, yielleicht auch für den 
antiquarischen Theil des Buchhandels einige nützliche No* 
tizen gegeben zu haben. Vielleicht lässt sich auch das 
hier gegebene trockene Skelet zu einem lebendigen Vor- 
trage der altem Geschichte der Medicin auf Universitäten 
benutzen , -wozu die vier Einleitungen schon einen Anhal- 
tepunct für die üebersicht gewähren. 



Ein ähnUches Handbuch der Bücherkunde für die 
Medicin des Mittelalters auszuarbeiten, gehört zu den Wün- 



SIT 



sehen des Vfs. ; dBe ErfSUahg dieses Wunsches hingt aber 
Ton demUrtheile ab, das die SachrerstSndigea aber die 
gegenwärtige Arbeit fallen werden. 

iDrecrden^ ani24. Jnnins 1828. 






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S. 88. Chirurg. coJIsclia .... 
' S. BS. GyiaecJoTiun callectfa . . 

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'S- M- Veterinär, med. enll ,' . 

S. B5. <;Dn>cr»>ii tnmnienlat. , , 

S. M. SrepliDni dirtionar. . . . 

S- sl. Gorraei daliaitlaaea . . 

S. SB. Caitelll InlioB 

S- SB. Hebeajlreil eucaata . . . 

S. IM. Kmu lAiikoa 



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Abkürzungeit der Yornamen. 



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I Folgende Abkürzungen sind zur Brsparung. des. Raumes für die Vor- 
fitmeo (i;e:k\ähU werden, jedoch* nicht «o streng, dasa mcht dort, wo es die 
Deutlich ktit forderte oder der Raum erlaubte ,• der- ganze oder nur wenig 
Yerkürzte Vorname der Abkürzung wäre vorgezogen worden. Wo afeer 
diese > letztere -steht,- hat sie immer cfi^ hier angegebene- Bedetrtung / äe- 
Jenigen -Fälle ausgenonimc^n ,- 'vro iie lAcht einen- Vornamen,- sondern Etwas 
Anderes , leicht aus denf Zosanim^nhange zu Errathendes bedeutet. 



"^ ' A, Auga»t, 4hr, AhrjüoLm; jid. kA^m, To. 'loiiann; foo. -od«r-''ioaeft'.' loachfai. 

\äkf. Adolf.- Adr, -Adrian. Alb, Alb»rt. lod: lodocus»* loit. IbiaV. Tdg, Itfsepli. 

Yiiex. -Alexander. And. ' Andreas. * Ang. 'h. i»aa.k. 'Itä. luKu8.'*'lVbrl''In8tä8. ' 

Italkgelo. Ant, Antony'Arn. AtiioH; X. Karl; '• 

^* ' 17. Baptiste; ^artA: Härlholölnänifl. Drf. * L, Lad^ig, 'Lodovicü?, liO^ais. £c« 

fi^nedict; Bh: Denilmrd. JdJ, Benjamin. Luctus. XA. Lebntiatt. "^/>. Iieoflftrilaa. 

jUl. - Biasiut. J9?^A. 'fiäHhasai'.' ' Bm. Bär- J^. LOreaaT^ liäarentiiis, Xuc. Lucad.'* 
tkolomäin. *Sn. Bernaifd!' ". '^ ' JW. Marfcu^. Maßh, )s/iÄsnu8. H/thr, 

''* O, Carl, Carolu^y Charles. Cä^i. Cäe- Ma^a; MetchilAt\ch\oT. McA. Michael, 

ttlr. CliV CfaH^i JiVi. Cf. Claude, Claudia». 3/r. MoHtz , Mküritifus. Mt, maün. 

ppK Christoph. Cr. Conrad. Cäp. Caspar, ^r/i. Matthäus.' MtBi. Mathias. ' 
.. jD. David. JM. Dienis« X^; DönHäi^s. iV. Nicolads. 



JDü,. Daniel. 



O. Otto. 



JS, Ernst. Ed,- Bduaifd; Si€rh."EhtT' P. Paul. JPh, oder i^At7. Philipp. Ptp. 



fcttrd. .Eur, Burtdati. 
f- F, Friedrich« ttidericin, Fab, Fa- 
Uns. Fd, Ferdinand. '-^rhi. Pltnrfn. Fr, 
Frianzr FraselMas, Fran^iH^. 



— — . .-— . _ . 

Prosper. i*f.*Peter, Pierre. ■ 

Q. Qulntusl 
\ Ab. ]aol>ert. iZcA.lli};]iard. Bdf. Rudiilf. 
Bob'. Itobert. Bn, Renatus, fiene. Bud, 



-■ G. Georg. -6^»f.-'Gat»riel. GerJt, Ger- Rudolf, 
lud. Cf. Gtftirried, Godof^edus. Giäe. Sb. Sehastfau. 'Sgni Sigmund. Sim, 
€Katoao. Gilb, Gilbert. Giov, Giovanni. Sjmbn. ^m, ^amaiel. St, S^eiihan. . 
Mu, Gkiseppe. GH: Gottlieb. Glo, T. titus. JXb. Tobias. Tk^ Thomas. 
Gottlob. • Gt^. Gtefjoriu^, Crti. Gu- ^rfr. Theodor. 

HiArauB. p^r. Ulrich, Ulriciw. 

rinc. iincentius. 

'Wolfgaag. 



' H. Heinrich, Henrlcus , 'He]id«j Hz. 

fl^ronynms« Wm. Herrmann. /' *. , ' '^» Wilhelin. \ ^Ttf« ^ 
' /• lohann, lean/Tatf. lacob/Jiidqo^s. . .^acft. ' zächarias, . 



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GBIECHISCHE SCHRIFTSTELLER. 



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§. 1- 

EINLEITUNG. 

Unter allen Völkern des Alterthoms, deren ärztliches Wis- 
sen dnrch Denkmale oder Nachrichten zn unserer Kenntniss ge* 
langt ist, hat das griechische für die Geschichte der Medicin 
sowohl^ als fnr die eigene Fortbildung der ärztlichen Wissen* 
Schaft und Kunst die meiste Bedeutung. Nicht nur der grösse- 
ren Anzahl der erhaltenen schriftlichen Denkmale, die sich durch 
IT Jahrhundierte hindurchziehen, dankt sie diese Wichtigkeit, 
sondern weit mehr noch der Eigenthümlichkeit des Volkes selbst, 
" das, in Wissenschaft und Kunst lioch über alle Völker des Al- 
terthumes hervorragend , auch im ärztlichen Fache gross seyn 
musste und belehrend för alle Zeiten. .Denn in der Medicin vor- 
züglich musste, wenn irgendwo, der griechische Geist sich in 
seinem geeignetsten Felde zeigen können , in der tiefen Auffas- 
sung der Menschennatur und der lebendigen Ausprägung dersel- 
ben in Kunst und Wissenschaft. Wirklich hat keine Medicin 
des Alterthumes sich bis zur Ahnung der Naturthätigkeit in 
Krankheiten, noch weniger bis zur Auffindung der Gesetze er- 
hoben, denen sie gehorcht. Und wäre auch wirklich, uns un- 
bekannt, eine soldie Ahnung und Auffassung der Krankheit und 
Genesung irgendwo anders vorhanden gewesen, so fehlte es doch 
gerade an dem , was einer solchen Ahnung den wahren Werth 
▼erleiht, an dem Aussprechen und Gestalten derselben zu lehr- 
barer Kunst und Wissenschaft. Die x^uslegung der grossen Na- 
turwirksamkeit in menschlicher Sprache w^r einzig das Werk 
der griechischen Medicin. 

Wohl trat die ärztliche Kunst Griechenlands zuerst als ge- 
heimnissvoll gepflegte und eifersüchtig bewachte Tempelweis- 
heit auf, wie es ja wohl auf einer so frühen Stufe der menschli- 
chen Cnltur einen sichern Hort geben muss, unter welchem das 
erstarken kann, was nie für die Menge taugen wird, die nur 
Fruchte brechen, aber nicht für Enkel pflanzen SvilL Der Or- 
den der Asklepiaden, von Aesculap selbst den dunkeln Ursprung 

1 * 



4 Griechische Schriftsteller. 

herleitend, war im Besitze der ärztlichen Kunst, die^ vom Vater 
auf den Sohn forterbend, einen völlig; esoterischen Charakter an 
sich trug. Wohl mochte in langen Reihen von Jahren die so ge- 
pflegte Kunst eine reiche Erfahrung sammeln, aus weicher die 
Heilungsregeln wie von selbst hervortraten, und die Natur der 
Krankheiten sich den Tempeljüngern in der eigenen Kunstübung 
offenbaren und erschliessen musste. Gewiss ist es, dass fast 
zu gleicher Zeit sich in den Gymnasien und namentlich bei den 
Vorstehern derselben eine Hygiastik bildete, di« wohl,. durch 
Nothwendigkeit gezwungen, oft in eine wirklicne Heilkunst 
übergehen mochte. Von einer andern Seite her waren die Phi- 
losophen, namentlich die ionische, italische und neuere elea- 
tische Schule derselben, darauf bedacht gewesen, die Natur- 
forschung anzubauen, und hatten als einen Theil derselben die 
Medicin mit in den Kreis ihrer Forschung gezogen. Aber wie 
den Gymnasiarchen die vielseitige Erfahrung und wissenschaft- 
liche Bildung abging, so fehlte es den Philosophen ja noch weit 
mehr an einem Leitfaden in dem Irrgarten ihrer medicinischea 
Theorie, und es konnte daher von beiden Theilen aus wenig fiir 
d|ie Medicin geleistet werden. Dabei war aber zum Theil durch 
diese Bemühungen selbst, zum Theil durch andre Ursachen die 
Zeit gekommen, wo die geheime Lehre und Kunst der Askle- 
piaden nicht länger mehr geheim bleiben konnte, und zahlreiche 
Feriodeuten die ärztliche Kunst ausübten, zum Theil von den 
philosophischen Schulen und von den Gymnasien ausgegangen, 
zum Theil selbst profanirte Tempelweisheit zum Erwerbe be- 
nutzend. Die Schale, die so lange dei| Kern bis, zur Reife ge- 
pflegt hatte, musste sich öffnen, und der Asklepiade Hippo- 
krates war es, der die Geheimlehre des Ordens zum Gemein- 
gute der Wissenschaft machte. Sein reichgebildeter Geist er- 
laubte esiihm , zugleich das medicinische Wissen der Gymnasiar- 
chen uiid Philosophen zur Gründung seiner Medicin zu benutzen« 
Nach ihm ward die wissenschaftliche Medicin der Griechen 
noch enger mit der Philosophie verbunden, und es bildete sich 
die ältere dogmatische Schule^ zu welcher namentlich 
die Philosophie des Piaton und später wohl auch selbst die des 
Aristoteles das Ihrige beitrug. Dieser Schule gehört ein Theil 
der dem Hippokrates beigelegten Schriften und der thätige As- 
klepiade Diokles vonKarystos an. 

In der unter den ersten Ptolemäern begründeten Schule zu 
Alexandria, wohin sich, wie dar Welthandel in diese Stadt, 
auch das Wissen damaliger Zeit hinzog, begann auch für die 
Medicin eine neue Epoche, wenn gleich weniger durch den An- 
bau der praktischen Medicin ausgezeichnet, ak| dordi Gelehr-. 



EirUeitung* % 

flsmkeit und eifirigen Betrieb der Anatomie und Natorforichiing. 
Herop.hilos von Chalkedon und Erasistratos von Jnlia 
auf der Insel Keos, beide berühmt als Anatomen und Physiolo- 
gen, Jansen schon im ersten Jahrhunderte dieser Lehranstalt, 
ond legten durch ihre Schmer den Grund zur Spaltung der M e- 
dicinindie empirische und (neuere) dogmatische Schule; 
jene leitete ihren Ursprung von den Schülern des Herophilos, 
diese von denen des Erasistratos ab. Auch die Arzneimittel* 
Idve und die Toxikologie blieb in der alexandrinischen Schule 
«kht ohne Bereicherung, doch wurde vorzüglich im Pontos unter 
einigen der Könige Mithridates , und in Pergamum unter den 
Attalen die Lehre von den Giften uad Gegengiften, von äusserfa 
Verhältnissen angeregt, am eifrigsten betrieben; die Rhizoto- 
men Krateuas, Zopyros und der Dichter Nikandros, 
Ton dem nichts als da3 hieher gehörige erhalten ist, werden 
ehrentoU genannt. 

Bei der Zerstreuung der alexandrinischen Gelehrten unter 
dem Vn. Ptolemäer (Physkon) und der immer weiteren Ausbrei- 
tung des römischen Reiches, dem endlich Aegypten selbst an- 
heim fiel, musste wohl auch die griechische Medicin selbst sich 
nach Rom wenden, und auch in diesem Zweige des menschli- 
chen Wissens wurden die Griechen Lehrer der Römer. As- 
klepiades derBithynier eröffnet glänzend die Reihe der grie- 
chischen Aerzte zu B!om, denn die früher versuchte Einführung 
griechischer Medidn durch Archagathos (219 vor Chr.) hatte 
keinen Bestand gehabt. Der ältere und jüngere Androma« 
cho's gelangte unter Nero zu den 'höchsten Ehrenstellen des 
arztlichen Standes zu Rom, und mit ihnen zugleich lebte (ausser 
dem auch für die ärztliche Literatur wichtig gewordenen Gram- 
matiker Erotianos) der zu so hohem Ansehen in der alten 
Medicin gelangte Bearbeiter der Arzneimittellehre Dioskori- 
des , der zu seinem Werke wohl die Vorarbeiten der frühem 
RUzotomen und Toxikologen benutzte. Aretaios, der Wie- 
derhersteller ,hippokrati8cher Medicin im Alterihume, und mit 
ihm der vielseitig gebildete Ruf os gehören mit ihrem zweifel- 
haften Alter wohl zu den römischen Aerzten unter den -nächst- 
folgenden Kaisem, und der Koloss medicinischer Gelehrsamkeit 
im Alterthume, der hochgefeierte Galen os selbst, wählte 
Rom m seinem Auf rathalte und wirkte daselbst als Arzt und 
Lehrer. 

Da Constantln im Jahre 830 den Kaisersitz von Rom nach 
Constantinopel verlegt hatte, so beginnt eigentlich schon mit 
Oril^asios, d^n Lieblinge Julian's , die Reihe der byzantini« 
sdien Sdirifisteller im Fache der Medicin, und da zugleich 



6 Griechische Schriftsteller» 

Alexandria bis zum Jabre 640 nicht aufhorte, die Torzu^lichste 
Bildungsschule der Aenste zu seyn, ja im zweiten Jahrhunderte 
nach Christus der Neuplatonismus daselbst sich erhob und die 
alte Schule gleichsam verjüngte, während Rom, durch Unruhen 
und Sittenverfall zerriittet, aufgehört hatte, thätig in das wis- 
senschaftliche Leben einzugreifen , so nahm die Medicin dieser 
Zeit allerdihgs wieder vorzugswe5»e griechischen Geist an,^wenn 
gleich nicht melur den hippokratischen. Sammler, wie Ori- / 
basios, Alexandroä von Trallcs, Paulos,' Nonnos, 
Nikolaos Myrepsos; theologisirende Physiologen, wie 
Nemesios, Theophilos Protospatharios, Mele- 
tios und ge Wissermassen auch Aktnarios; Monographen, 
auf philosophische Erörterung oder praktische Zwecke bedacht, 
wie Alexandros von Aphrodisias, Palladios, Mer- 
kurios, Seth, Psellos, Synesios, Demetrios uüd 
wieder Theophilos und Aktuarios, sind die Schriftsteller 
dieses Zeitraumes, welche freilich die ungünstige Zeit nicht ver- 
läugnen können, in welcher sie schrieben ; unter ihnen möchten 
Alexandros von Trailers, Paulos und Aktnarios 
als die am meisten EigenthümUchkeit verrathenden zu nennen 
scyn. Eine Einmischung der arabischen Medicin, die zu beider 
Gedeihen wohl nie mit der griechischen hatte verschmolzen wer- 
den sollen, ist mehrfach, namentlich bei Paulos, Synesios, 
Nikolaos,, bemerkbar. 

\ Aus diese* sehr unvollkommenen DarsteUnng schon leuch- 
tet ein , dass die griechische Medicin an Bedeutsamkeit sowohl 
als an Mannichfaltigkeit weit die ärztlichen Kenntnisse anderer 
Völker übertreffe, so Veit uns immer dieselben bekannt worden 
sind. Es ist daher keinesweges der historische Werth allein, 
der uns die hinterlassenen Schriften der griechischen Aerzte 
empfiehlt, sondern viele derselben sind auch noch gegenwärtig 
zur Erlernung und Erweiterung der ärztlichen Wissenschaft, 
zur Aneignung der ärztlichen Kunst brauchbare und nothwendige 
HülfsmitteL Dahin gehört vor Allen Hippokrates und neben 
ihm Aretaios, aus deren Schriften der wahrhaft praktische Geist 
ärztlicher Beobachtung und Handelsweise sich unvermerkt fast - 
und ungeahnet dem fleissigen und wohlvorbereiteten Leser mit- 
theilcu muss, wenn derselbe gebildet genug ist, um im Besitze^ . 
des Kenntnissreichthumes, den ihm sein Jahrhundert bietet, un-' . 
befangenen Geistes jene einfache Naturweisheit aufzunehmen 
und sich wahrhaft anzueignen. ^Vielleicht dürfte zu diesem 
Zwecke Aretaios als der uns leichter verständliche früher zu. le- 
sen seyn. Neben diesen beiden könnte. Asklepiades mit man- 
chem goldnen Spruche, Alexandros von Tralles imd Galenos für ^ 



.1 



Einleitung* 7 

die pnktbcheMediciii, Antyllos und Paulos für die Chirurgie 
genannt werden , und vlelleiclit schöpft der unterrichtete PraJc- 
tiker wohl auch manches Goldkorn aus der Semiotik des Pulses ^ 
und Harnes vbn Theophilos und Aktuarios, und aus den Fieber-^ 
Iduren desi Aleiandros , Palladios und Synesios. Für Naturge- 
schichte der Thiere ist Aristoteles fast unerschöpflich, und 
manche seltene Nachricht gewähren wohl auch Theophrastos, 
Nikandros und der vielfach gemissbrauchte Dioskorides. Manche 
Fragesätze (Probleme) des Aristoteles , Kassios und Alexandros 
mochten trotz der weit vorgeschrittenen Kenntniss es wohl auch 
fdr uns noch seyn, und die Versuche zur Beantwortung, die 
diese Männer gewagt haben, können uns auf bessere und kür- 
zere Wege leiten. Einen grossen Reichthnm zur Arzneimittel- 
lehre bieten uns auch heute noch Dloskorides, Aetios, Galenos, 
Paulos U.A.; eine lichtere Kritik sollte auch auf diesem Felde 
die Ernte nicht ungenutzt stehen lassen. Der Anatom und Fhy- 
. siolog wird vor allem bei Galenos , Rufos, Soranos, Theophilos 
and Nemesios so manches finden, was ihm zu glücklichen Ent- 
deckungen einen nicht geahneten Weg bahnen kann. Und so 
möchte denn bei einer verständigen Auswahl auch für Bereiche- 
rung der ärztlichen Wissenschaft in ihrem ganzen Umfange noch 
mehr von diesen Griechen zu lernen sey n , als sich die grössere 
Anzahl der Bearbeiter dieser Wissenschaften in unsern Tagen 
träumen lässt. ' 

~ Weniger angefochten als der praktische Nutzen dieser 
Schriftsteller ist der historische, wenn gleich für Sprachfor- 
schung und Alterthumskunde dieselben bei weitem nicht so be- 
nutzt sind, als es wohl seyn könnte und sollte. 

Dass die Forschung über griechische Sprache selbst in die- 
ser bedeutenden Anzahl von schriftlichen Denkmalen eine ihrer 
wichtigsten Quellen finden muss, leuchtet ein, wenn manbe- 
dttikt, dass diese ärztlichen Schriften der Griechen sich durch 
die verschiedensten Zeitalter und Provinzen, durch die man- 
nichfaltigsten Mundarten vom alten ionischen Dialekt an bis zum 
alexandrinischen, römischen, byzantinischen und neugriechi- 
Bchen herab verbreiten. Dabei kommen ja in den ärztli- 
chen Schriften Gegenstände zor Sprache, die in allen andern 
^diriftstellem nicht verhandelt werden, wobei man nicht etwa 
blos an die Kunstausdrücke der Medicin und Naturgeschichte 
denken darf, sondern auch an die mannichfaltigsten Vorkomm- 
nisse des häuslichen Lebens in seinem Innersten und Verbor^ 
gensten. Rechnet man hierzu noch, dass mehrere metrische 
Arl&eiten sich unte^ diesen Schriften befinden , wie Nikandros, 
Andromachos, Markellos und das Fragment eines Ungenannten 



8 Griecfusche Schriftsteller. 

&ber die Kräfte der Pflanzen, so wie, dass InGalenos und ande^ 
rer Griechen ärzdichen Schriften sich eine grosse Anzahl fran- 
der, ans altem Dichtern angezogener Verse befindet, die noch 
lange nicht alle bekannt sind,. so leuchtet ein, dass den Gram- 
matiker und den Philologen überhaupt hier eine reiche Ernte 
lohnen könne, der auch nur in Bezug auf Sprachbildung und 
Metrik diese Schriftsteller eines ernsten Fleisses würdigen wollte. 
Als eigentlichen Grammatiker unter ihnen kann man wohl 
nur den Lexeologen Erotianos betrachten, als gelehrter Gom- 
üientator der alten Aerzte kann aber Galenos wohl als der 
zweite gelten ; die der neuem Zeit angehörenden Erklärer der 
alten Aerzte: Stephanus, Foesius, Gorraus, Hebenstreit etc. 
haben wohl gezeigt, wie auf diesem Felde zu Werke gegangen 
werden müsse, um Taugliches zu gewinnen. 

Reichere Ernte noch, als dem blossen Sprachforscher, 
wird dem Alterthumsforscber das antiquarische Studium der 
griechischen Aerzte gewähren , und auch hier darf nicht wieder- 
holt werden, dass gerade in ärztlichen Schriften die sichersten 
nnd unabsichtlichsten Belehrungen über Verhältnisse des ge^ 
meinen Lebens , über das täglidh vor Augen Liegende und doch 
so wenig Besprochene, über scheinbar Unbedeutendes und des- 
halb Unbeachtetes enthalten sejen , dass nebenbei die Länder- 
kunde und der Handel der alten Welt , die Lebensweise und 
das Steigen und Fallen des Luxus, die Bedürfnisse und Forderun- 
I gen der yerschiedensten Stände, die Beschaffenheit ihrer Na- 
tur- und Heilkunde vor allem aus den ärztlfchen Schriftstellern 
der verschiedenen Zeitalter zu erlernen sind. Wenn wir daher 
hier nur i^och bemerken, dass Galenos sich wissenschaftlich und 
selbstdenkend, fast über alle Theile der Medicin, am lehrreich- 
sten über Anatomie, Physiologie und Arzneimittellehre, verbreite 
und daneben als der fleissigste Commentator des Hippokrates 
sich zeige, dass für praktische Medicin und Diätetik insbeson- 
dere Hippokrates , Folybos, Asklepiades, Aretaios, Alexandros 
von Tralles thätig waren, Chirurgie und Geburtshülfe an An- 
tyllos , Paulos und Moschion selbstthätige Bearbeiter gewannen, 
die Lehre von Nahrungsmitteln, Arzneien und Giften vorzüg-« ' 
b* h durch Dioskorides, Nikandros, Andromachos, Xenokrates, 
A/Hrkellos, Seth, Psellos, Nikolaos Myrepsos bereichert wurde, 
/.natomie und Physiologie aber sich besonders bei Rufos, So- 
ranos, Nemesios und Aktuarios bedacht findet, dass endlich die 
Sammler Oribasios , Aetios und Nonnos aus altem Aerzten uns 
Brachstücke mannichfaltigen Inhaltes aufbewahrt haben, und 
dabei für die Zeitalter der Schriftsteller und ihre speciellen 
Leistungen an die von uns gelieferten Artikel selbst verweis«!^ 



nippoiraies. 9 

^ M f^nben wir f&r die weitem Fonebmigen «nf dieimu Felde 
d« Weg so weh geaeigt ra baben, 'ab es 1b nuera Krif« 
ten Btand. 

§.2. 

HIFFOKRATBS. 

Cteboren auf d^ Insel Kos , im 1. Jahre der LXXX. Olym- 
piade (460 Tor Christus), aus der Familie der AsUepiaden stam- 
mend, oder wenigstens in dieselbe aufgenommen, und wegen 
mehrfachen Vorkommens dieses Namens auch als Hippokrar 
tes der Zweite oder der Grosse genauer bezeichnet 
Sein Vater war Heraklides , seine Mutter wird Fhainarete ge^ 
nannt, Unterricht in ^er Medicin schöpfte er in der medidni- 
schen Schule der Asklepiaden zu Kos, wo unter andern sein Va* 
ter Heraklides, Herodikos oder Frodikos von Selymbria als Leh- 
rer desselben genannt werden. Er übte eine Zeit lang die Arz- 
neikunst auf der Insel Thasos und in mehrem Städten Thessa- 
liens (Abdera, Larissa, Meiiböa, Kysdkos) aus, machte Reisen 
In Kleinasien, Scythien, Libyen, und kehrte endlich nach sei- 
nem Vaterlande Kos zurück , wo er die 'Arzneikunst ausgeübt 
und mündlich und schriftlich gelehrt zu haben scheint Er soll 
Zü Larissa in Thessalien gestorben seyn im 2. Jahre der CI. Olym- 
piade (375 vor Chr.), nach andern im 1. Jahre der CIL Olympiade 
(872 vor Chr.), nach noch andern soll er gar 108 Jahre alt ge- 
worden seyn. So unbestimmt sind alle Nachrichten, von dem 
Leben des Hippokrates, weil seine eigenen Schriften wenig 
Nachrichten davon enthalten , genaue Zeugnisse der Zeitgenos- 
sen und der unmittelbar nach ihm Lebenden fehlen und die spä- 
tem Berichte unlauter und zum grossen Theile erdichtet sind. 
Die vitaHippocratis xatä Ikagavov^ welche manchen Ausga- 

'ben des Hippokrates beigefügt ist, und welche von Johannes 
Tzetzes im XII. Jahrhunderte benutzt wurde, ist ziemlich neu 
imd aus des Soranos von Kos ßloi^g largäv, aus des Istoma- 
chos von Ephesos Buche nsgl t^$ ^ InnonQatovQ atgiöecug und 

. des Andreas Buche asgl tijs lazgM^g ysvsaXoylag entlehnt und 
zusammengesetzt 

Vor Hippokrates hatte sich schon eine reiche Erfahrung 
▼on der Natur der Krankheiten und von den Heilmitteln als ge- 
heime Lehre des Asklepiadenordens gesammelt, nebenbei war 
die Theorie der Medicm von den altem Philosophen , und die 



10 GriecfäßcA^ Schriftsteller. 

Hygieine und Heilung Süsserer Krankheiten von den Gymnasien 
betibeitel worden , während es den Philosophen an Erfahrung, 
den Gymnasien an Wissenschaft und der Tempelwei^heit der 
Asklepiadeu an OeffenÜichkeit fehlte. Hippokrates machte zu- 
erst die esoterische Lehre der As0epiaden zum wissenschaftli- 
chen Gemeingute, und vereinigte damit das, was von dem Wis- 
sen der Piiilosophen und von der Erfahrung der Gymnasien 
brauchbar war, um zuerst, eine Wissenschaft der Medicin zu 
gründen. In seinen echten Schriften haben wir daher, die 
Früchte uralter treuer Naturbeobachtung und medicinischer 
Ueberlieferung, und Beine Lehre trägt ganz den Wiederschein 
defiL der- Natur noch nah befreundeten, die glückliche Kindheit 
des MensoheBgeschiechies bezeichnenden Lebens der alten 
Griechen. Sie sind daher für den Arzt keinesweges blos histo- 
risch wichtig, sondern sie gewähren ihm für seine Kunst man^ 
niclifache, immer neue und noch keinesweges erschöpfte Beleh- 
rung, vor allem aber nähren sie in ihm den Sinn für die Wirk- 
samkeit der Natur, der ihm, wie der Schönheitssinn dem Künst- 
ler, unenioehrlich ist, und das Wesen der ärztlichen Kunst 
ausmacht. Hierzu kann aber nur ein fleissiges, wiederholtes, 
eindringendes Lesen , der hippokratischeil Schriften führen, 
nicht aber ein dürftiger Auszug seiner Lehre. 

Die unter dem Namen des Hippokrates vorkommenden 
Schriften sind nur zum kleinem Theile von ihm selbst, und 
diese echten Schriften zciclinen sich durch körnige Sprache in 
ionischem und altattiscliem Dialekt, durch Einfachheit des Aus- 
druckes und sparsames Theoretisiren aus. Man kann die ge- 
sammten unter Hippokrates Namen uns noch übrigen Schriften 
chronologisch in vier Classen theilen : 

1) vorliippokratische, welche unserm Hippokrates nur 
die Bearbeitung oder Herausgabe danken, 

2) cchthippokratische, welche unsern Hippokrates 
selbst zum Verfasser haben, 

3) nachhippokratische, oder Schriften der Hippokra- 
tiden, von seinen Schülern, daher meist in seinem Geiste 
verfasst und seine Lehre athmend. 

4) nichthippokratische, aus Gewinnsucht in spätem 
Zeiten nachgemachte und unter seinem Namen verkaufte. 

Es sind dieselben ohne Rücksicht auf Echtheit nach der 
Verwandtschaft des Inhaltes, nach Erotian's Vorgange, von 
Anutius Foesius in folgende Ordnung gebracht worden, 
weiche auch in der Kühn^schen Ausgabe beibehalten ist: 



Ilippokratea. 11 

I. Aligemeiiiere Schriften, Libri technicu 

OfTCog, iuslurandum, der Eid, eiae kurze Eidesformel für 
Aerzte, Ton zweifelhafter Echtheit, aber doch von den mei* 
. fiten Auslegern anerkannt. 

VOfiögf lex, das Gesetz, ein ebenfalls kurzes, vrenig be* 
deutendes Stück, dessen Echtheit noch zweifelhafter ist. 
^ XbqI tixvijgy de arte, übej die Knnst, kaum echthip- 
pokratisch zn nennen, aber lesenswerth. 

xegl ägrcclfig IfitgiKijg, de priscamedicina, von der al- 
ten Arzneikunst, ein ziemlich spitzfindiges, offenbar 
später ab lUppokrates abgefasstes Euch. 

%bq\ Itjtqov, de medico, vom Arzte, ein gewiss unech- 
tes, weder durch Form noch durch Inhalt liippokratischen 
Geist verrathendes Buch , meist cliirurgischen Inhaltes. 

nBQi zv6xi](io<ivv7jg y de decenli /labiiu, vom guten An- 
stände, ein unechtes, das äussere Betragen des Arztes 
abhandelndes JSnch. 

»agayyBklav, praeoeptiones , Vorschriften, ebenfalls 
unecht, und allgemeine Regeln für den Arzt enthaltend. 

r 

II. Semiologische Schriften, Libri serniotici» 

nQoyvfDötiicdv , praenotiones j^^om Yorherwissen in 
Krankheiten, ein offenbar echtes und sehr nützliches 
Buch , in welchem die Prognostik , gerade diejenige Wis- 
senschaft, in welcher Hippokrateis vorzüglich gross war, 
abgehandelt wird. 

ütsgl xvfmvy de tiumoribus, von den Säften, ein un- 
echtes , die hippokratische Kürze des Ausdrucks künstlich 
nachahmendes Buch, mehr pathologischen, als physiologi- 
schen Inhaltes. 

nzgl TcglöLtov, de iudicatiombus , von den Krisen, 
ein aus den andern hippokratischen Schriften compüirtes 
unechtes Buch. 

ntgl xgLölfKXiVf de diebus iudicatoriis , von den kriti- 
schen Tagen, ebenfalls ein später aus hippokratischen 
Schriften compUirtes Buch. 

ngo^g'qxi'Kov y praedicta, vom Vorhersagen in Krank- 
heiten, zwei Bücher, vielleicht echt, aber von weit ge- 
ringerem Werthe, als das schon angeführte ngöyv(X)0tiK6vy 
und sich zu diesem verhaltend wie Schülerversuch zur Mei- 
sterarbeit. 

Ktpaxal ngoyvciöBig f Coacae praenotiones , Koische 
Vorhersaguneen, ein unvollkommenes , nicht echt- 
hippokratisches Buch von zweifelhaftem Werthe. 



12 Griechische Schriftsteller* 

DL Pbyslologiscbe Scbriften, Libri physiologici. 

WqX fpv6io^ uv^QeincVj 4e natura hormnis^ von der 
Natur des Menschen, Mrahrscheinlich bald nach Ilip- 
pokrates und in seiner Schule, vielleicht von Polybos, 
Teriasst. 

nsgl yovngi de genitiira^ vom Samen, wird ebenfalls 
demPoiybos zugeschrieben undi^t mit dem folgenden nahe 
▼erwandik. * 

jr^l qyu^iog aaidlovy de natura pueriy von der Natur 
des Kindes, wahrschefailich mit dem vorigen von dem- 
selben Verfasser und wie jene^ unecht. 

juqI öOQTcßVf de carnibus, von den weichen Thei- 
Jen, vielleicht erst zu Erasistratos Zeiten verfasst, oSien* 
bar unecht. 

Itß^l i7Cta[ii]Vi>v^ de septimestri partu, von der sie- 
benmonatlichen Geburt, unecht und wahrscheinlich 
von einem Neupktoniker verfasst« 

9tBQi 6xta(i7Jvov, de actimestri partu^ von der acht- 
monatlichen Geburt, Fortsetzung des vorigen Bu- 
ches und mit ihm wahrscheinlich von gleichem Alter. 

itsgl incHvi^öiog , de superfoetatione , von der Ueber- 
fruchtung, ein unechtes, vielleicht aber sehr altes Buch, 
meist geburtshülfiichen Inhaltes. 

7CBQI 6dovtoq>vtfig ^ de dentitione^ von der Zahnung, 
ein unechtes, die Sprache des Hippokrates nachahmendes 
Buch praktischen Inhaltes. 

tczqI TCccQdlijg^ de cor de ^ vom Herzen, offenbar unecht, 
neu und meist anatomischen Inhaltes. 

üCBqI ddsvcjVj de glandulsy von den Drüsen, unecht, 
i zum Theii anatomisch-physiologischen, zum Theil prakti- 
schen Inhaltes. 

MqI odricov qrvöLog^ de os^ium natura, /Von der Na- 
tur der Knochen, später als zu Aristoteles Zeiten ge- 
schrieben, oft mit andern hippokratischen Büchern zusam- 
mengeworfen , oft zerspalten, daher nicht in allen Ausga- 
ben sich gleich. 

xsqI aigcDV j ' vöätcw f xoTtonf, de aere, aquis et locis^ 
von der Luft, den Wassern und den Orten, 
ein echtes, sehr schätzbares Werk und das älteste Muster 
medicinischer Geographie. 

9Cbq\ qyuößvy de flaiihus^ von den Winden, unecht, 
vielleicht aber bald nach Hippokrates geschrieben. 

fUQi Ufyg voväoVf de morbo saoroy von der heiligen 



Hippobraiee. 13 

Krankheit (Epileprie), wabrscheiiilieh nicht von Hippo- 
krates , sondern von einem Ante der dogmatischen Sdbule 
geschrieben. 

IV. Diätetische Schriften, Lib^ri diaeteticL 

nsgl öiultijg TSyi^SLv^g, de salubri victus rutiofie, Ton 
der geunnden Lebeiisweise, wurde schon im AI- 
terthume dem Poijbos lugesdirieben. 

xagl diaitfig, de victus rcUiane^y on der Lebensweise, 
drei Bücher, vielleicht Yon Tersohiedenen Verfassern, zum 
Theil älter ids Hippokrates und yon ihm entweder gar nicht 
lierrührend oder bios überarbeitet. 

n^i iwstvlcaVy de insonuiüs^ Ton den Traumen, viel- 
leicht eine Fortsetzung des vorigen Buches und zum Theil 
ebenfalls diätetischen Inhaltes. 

mqI rQoqy^Qj de alimeritOy von der Nahrung, alt, 
und nicht lange nach Hippokrates geschrieb^i, mehr ana- 
tomisch-physiologischen, als diätetischen Inhaltes; 

nEgi äiaitfjg o^iov, de victus ratione in acutis, von 
der Lebensweise in hitzigen Krankheiten, ein 
echtes , sehr schätzbares Buch , da es gerade das Wich- 
tigste der hippokratischen Lehre, die müde Behandlung 
hitziger KranÜieiten , abhandelt. 

flcspl xoncyv rcov xar* Sv&gmjcoVy de lods in homine, 
von den Orten (der Krankheit) im Menschen, un- 
echt, \ie]leichi von Hippokrates Schülern geschrieben und 
sehr gemischten Inhaltes. 

^eqI vygäv XQiqiSiog^ de üquidorum usu^ von dem 
Nutzen der Flüssigkeiten, unecht und sehr ver- 
stümmelt 

V. Pathologische Schriften, Libri patliologici. 

nBQv vovöatVf de morbis, von den Krankheiten, vier 
Bücher, unecht, von hippokratischer Ansicht und Darste^- 
lungsweise sehr abweichend und wahrscheinlich einem kni- 
dischen Arzte zugehörig. 

^bqI na^cSvy de affectionibus, von krankhaften Zu- 
ständen, steht der hippokratischen Schule näher und 
wird fast durchgängig dem Polybos zugeschrieben. 

ategl xäv Ivtog xad'foVf de internis affectionibusj von 

' inneren Krankheitszuständen, unecht und wahr- 
scheinlich von einem knidischen Arzte herrührend. 

TthQi aagd'BvlcüVy de virginum morbisj von Krankhei- 
ten der Jungfern, unecht und walurscheinlich demsel- 



14 GriecJmche ScJarifUteUer, 

ben Verlasser angehörig, welcher das Buch Von den Krank- 
heiten der Weiber gescliriebeu hat. 

%i^ yvvavxsli^g q)vöLog^ de nalnra muUehriy von der 
Natur des Weibes, unecht und einer spätem Zeit an- 
gehörend, als das vorige und das folgende. 
' TtBQi ywccLXBUov^ de tnaUerum niorhisy von Krankhei- 
ten der Weiber, unecht und vielleicht ans der knidi- 
sehen Schule hervorgegangen. 

%%q\ aq^ogcyi/j de steriUbnsy von den unfruchtbaren 
Weibern, kann als Anhang zu dem vori^n betrachtet 
werden« 

%zq\ o^uog^ de visuy vom Gesicht, Bruchstück eines 
grösseren unechten Werkes, einiges zur Augenheilkunst 
enthaltend* 

VI. Chirurgische Schriften, Libri chirurgicL 

»cct lf[tQUOV,3 de officina medici, von der Werkstatt 
des (Wund-) Arztes, vielleicht echt od er wenigstens 
von einem der nächsten Nachfolgei' des iHippokrates vcr- 
fasst. 

tcbqI dyfLfSvy de fräctisx von Knochenbrüchen, wahr- 
scheiolich ebenfalls echt. ^ 

TtBQi &Q%Q(0Vj de articulisj von. den Gelenken, >vird 
weniger ftir echt gehalten, gehört aber wahrscheinlich der 
unmittelbar nachhippokratischen Zeit an. 

fLOxUyiOQy vectiai'insy von der Einrenkung, alt, aber 
unecht, wahrscheinlich aus andern hippokratischen Schrif- 
ten ohne Ordnung zusammengezogen. 

negl IAäcov, de ulceribus 9 \on Ge schwuren, von zwei- 
felhafter Echtheit, vielleicht einem kuidischen Arzte an- 
gehörig. 

^egl CvQiyyciVf de fistuüs, von den Hohlgeschwü- 
* reu, unecht und bio& von der Mastdarmfistel handelnd. 

%tqX aifio^Qotdatv f de haemorrhoidibus j von den Hä- 
morrhoiden, unecht und wahrscheinlich zudem vo^i- 
gen gehörig. _ 

nBQb t(QV SV ^sg)aAy tQCJ(iata)v ^ de capitis vuLneribus, 
von den Kopfwunden, ein allgemein für echt gehal- 
tenes, sehr schätzbares Buch. 

ntQl lyxcctarofiijg efißgvovj de resectione Jöetusy von 
der Zersttickung des Foetus, unecht. 

UBqI avatOfL'^gy de res^cäone^ von der Zergliederung, 
unecht, eine sehr kurze Uebersicht der menschlichen Ana- 
tomie enthaltend. 



Hippohrates. 15 

♦ 

VIL Therajpeutisclie Schriften, Libri thera- 

peuticu 

hudfjiiilGyif ßißXlaf epidemiorum libri ^ von den Volks- 
krftnklieiten, sieben Bücher, Ton \r eichen das ernte 
und dritte für unbezweifelt echt, das fünfte und siebente 
fbr offenbar unecht gehalten Mird; das zweite, vierte 
und sechste rührt vielleicht dem Stoffe nach von Hippokra- 
tes, der Form nach von einem spätem Ueberarbeiter her. 

ttq)OQi6iiol 9 aphorismi , Aphorismen, in acht Absdinit 
ten, wovon sieben für unbezweifelt echt, der achte aber 
für weniger echt gehalten vdrd ; diese kurzen Sätze aus dr.r 
praktischen Heilkunst enthalten den Kern der hippokrati- 
sehen Medicin, sind daher höchst schätzbar,' aber nur dem 
erfahrenem Arite ganz .verständlich. 

sC€qI 9)a9fuxxan/» de remediis pvrgantibus^ von Ab- 
führmitteln, ein unechtes in mehreren Ausgaben f eih- 

lendes Buch. . 

« ■■ 

Vni. Vermischte, aSmmtlich wohl nnecJbtc, 

Schriften* 

heiCtoXalj epistolae^ Briefe, zum Theil von, zum Theil 
an Hippokrates, unecht und wohl sehr späte Nachah-* 
mungen. 

doyfia 'A^TjvalmVy Atheniejisium senatusconsultum^ 

iTCißcificog, oratio ad aram^ 

agsößevnxög^ Tliessali legati oratio. 

Diese drei offenbar unechten Schriften finden sich in der AI-« 
dine und den Ausgaben von Cornarius, Foesius, Chartier, 
ran der Linden und Küh^. 

^Iscno^iQatovq yavog xal' ßlög %utä SoQavov, Jffippocra- 
tis genas et vita ex Sorana^ findet sich jn allen grie- 
chischen und griefihisch- lateinischen Ausgah^n des Hippo- 
krates, mit Ausnahme der Mack*schen» 

Von allen hippokratischen Schriften haben demnach das 
Buch von den Kopfwunden , das Buch von der Diät in acuten 
Krankheiten, das Buch von der Luft, den Wassern und den Or- 
ten, die Aphorismen, das Prognosticon und das 1. und 3. Buch 
der Volkskrankheiten die einstimmigsten Zeugnisse von Echtheit ' 
für sich« 



16 Griechische Schriftsteller. 

L AiiAgaben der gesammten Werte* 

a)' griecMvAe : 

VflMt., 1526. f., in «edib. Aldi et Aadreae Asnlani focori, menge Mali. 
Ente, tebäne und seltene AnsgabiL 8 Bl. Vontucke (woTon aber dai sechste 
sekon die ßiog xara Stoqcevov^ und Irnionsq, oqxog enthält), tt3 g^Mihlte BI., 
und 1 mit dem Anker ; Titel : „ Ajrctvza ra tov 'JbiTiou^aTovs» Qmnia opera 
^ppoeratU.^^ Nach Triller*« (opiwo. T. n. p, ISO) harte» fjrtheile soll 
sie nach weder guten noch ahaa HändaehriHten gemacht and Ineerrect ge- 
druskt seyn. 

llaaiL, 1588. f., Bigiad Hiefon. Frobenimn et Nicolaiim Eptscopiani. 

Corr6eter als die vorige und nicht so selten; 4 Bl. TorstA^e (auf dem 
Tiertem ßlog xarä Staftavo* und ^Itctioxq, a^Tcag) und 562 SS. und 1 Bl« 
Druckerieishen ; Titel: ^^ Ijmoxqarwi xmov laT()ov nctiouoTfiTov^ narrmt 
aiXwv noqv(pa£ov ^ ßtßUa anavra, HippocratU Cot mediei vetuatiuimij et 
omnium aliorum principi» , libri ornne» , ad vetUMt09 Coäioe9 §ummo ttudio 
eollati et reet€utrati,^^ Der Herausgeber Jauus Cornarfus benutzte 
j dazu drei' Handschriften (eine von Adol^ Oeco^ eine von lo. Dalburg, eine 
von Hieron. Gemusäas) und hielt sich vorzüglich an den von Galenos Aberliefer- 
ten Text. Hinzugekommen ftind (S. 542) raXtjtov twv 'iTntoxQorovs yXmaatov 
,M4yt^*it die in der vo^gen Ausgabe' fehlen. Die Za|il nnd Ordnung der 
liippokratischea Schriften ist dieselbe in beiden Ausgaben 9 nur ist in dieser 
der Text besser und vollständiger als iü Jener. 

b) griechiseb-laleinue'hes 

Venet., 19)08. f., ed. Hi-Mercarialis, industria ac sumptibas Juntanun. 

Bestdi^aus 8 TheHen In 1 Bande« Naeh dem Hauptütel {f^ippoenrUa Coi 
opera , nuae extatit ^ gr. et lat. , vetenim eodioum eoUatione resUttita, novo 
ordine in. quatuor o/osses digesta, t'nterpreCaft'onfs iatinae emendatione et 
Bcholüa &liutrata a etäJ*^) folgen noch 3 BL Vorstäche, die Cenaura opp. Hipp, 
von 19 SS. 9 und ein doppelter Index von 66 Bl., dann kommt der Tommo I. 
mit 2 BL Voratäcke^; 374 und 48 8., oid endUefa Tomu$ H; mit 2 Bl. Vor- 
Stacken, 562, 96 und 40 SS. Beide TomI liaben bef ondere TiteL Die Ordnung 
der hippokratischen Bfleher isf tofik den'. In der Cenaura aufgestellten 4 
Classea wahrscheinlicher Echtheit; beigegeben Ist raXyfvov rorr 'ijinoxqa- 
Tovg ylaiaamr i^^i/ac;, Eratiani onomaatieum und Herodoti gloaaarium, 
alles griecb. ^lat. Diese Ausgäbe wird Immer geschätzt bleiben wegen der 
fleissigen und eigenthümliehen Biiarbemng des Textes , wobei nur die vati- 
eanischen Handschriften allzutreu befolgt worden sind, und wegen der ge- 
lehrten Noten des Herausgeber«. , i 



S^cof., 1595. f., ed. Anatioe Foeeluii apnd Andr. Wecbeli ha- 
rede?', Cl* Martumn et L Aubrinm. 

Titel : „ Tov /iaydXov 'UmtoxQOTovg narrmf rmv targwt xoQvgtaiov ra av^ 
Qtaxofiava, Magni Hippoeratia^ medioorum omnium f adle prineipia, opera 
omnia quae extant in FUI aeotionea ex Eretiamt mente diatributa etc't 
Nene Anordnung, Recension und Uebersetznng nach frühem Ausgaben i|nd 
Handschjriften ; Text und Uebersetznng sind die noch jetzt am meisten ge- 
schätzten , auch F's Anmerkungen sind von Werth. Beigefügt sind PaHa- 
dii acholia in librvmHipp, de fraeturia griechisch und lateinisch (übers, von 
lae. Santalbians), viel Varianten und Coi^ecturen von Aemilius Portus u. a., 



Hippokratea. > 11 

md ein ▼lerlaeker Indei. Jede Seetlon ist besondere pafiniTt» md das 
. Gaase macht einen selir starken Folianten aus. 

f^ancof., 1(>21. f., apud Andr. Wecheli hered«. 

Wiederholung der vorigen Ausgabe , FoeMus i 1505. 

Fnmcof., 1624. f. 

Neuer Titel 2u der vorigen Ausgabe. 

Fifpicof., 1645. f. 

Wiederholung der vorigen Ausgabe. 

GoMTrae, 1657. f., apdd Sm. dionet. 

Wiederholung der vorigen Ausgabe unter Beifdguog von Bij^, de purganti' 
hu9 medic, (nt^l q>aQfidxo>v) grieeh. und lat. mit Gommentar von I. Heur- 
nius , Hipp, de atruotura hominis lat. , und Eratiani , Galeni und Herodoti 
lexica grieeh. und lat. , Welche in den früheren Ausgaben des Fodsius fehlen. 

liQgd. BataT., 1665. 8., ed. I. Antonides Tan der Linden, ap. 
Dn.9 Abr. et Adr. a Gaaabeedc. 

Titel: „Mognt Hippocratie Cot opera omnia gr. et /ot. edt'ta, et ad 

omne» aliat Editionea aecommodata , etc.'* Bequeme ond schön gedruckte 

. Handausgabe in zwei Bänden , welche zuerst den Text in Gapitel und Pa- 

, ragraphen abtheilt und die Seitenzahlen der frühem Ausgaben enthält. Aber 

der Text selbst ist oft «ehr willkührlich entstellt y und da Linden schon 

1664 starb , so ist Cornarius Uebersetzung dazu gedruckt worden , die oft 

gur nicht zum daneben stehenden Texte passt. Manches zur Geschichte des 

Hipp. Brauchbare ist dem zweiten Thei]e beigefügt, und dem ersten Theile 

ein sehr bequemer Index. Daher und wegen ihrer Seltenheit steht diese 

Ausgabe immer nodi in sehr gutem Preise. Ein dritter Theil sollte Noten 

enthalten, ist aber nicht erschienen. 

Faris, 1679. f., ed. Ra. Chartering, ap. Pralard. 

Mit Galen's sämmtlichen Schriften, Erotian^s und Herodot's Glossarien , und 
einigen Schriften von Oribasius und Palladius ; die Anordnung ist nach dem 
Inhalte in 13 Classen , deren jede einen Theil ausmacht ; der 14. Theil ist 
ein 'allgemeiner Index. Man findet oft alle in 9 Bände gebunden. Beige- 
fugt sind Noten und Varianten aus Pariser Handschriften, aus welchen 
auch der Text, aber meist unglücklich, emendirt ist. Der Druck begann 
achon 1638 und war bei Chartier's Tode (1654) bis zum Schlüsse des 10. 
Bandes vorgerückt; da Gh. durch die Kosten dieser Ausgabe verarmt war, 
80 erschienen die letzten vier Bände durch Blondel und Lemoine auf Kosten 
von Ch's Schwiegersöhne Charles du Gard, und es wurden neue Titel zu 
allen Bänden mit der Jahrzahl 1679 gedruckt, wiewohl es auch Bände mit 
den früheren Jahrzahlen von 1639 an giebt. Vergl. Villi er 9 lettre mir 
i'^dition grecque et latine des oeuvres d^Hvppocrate et de Galene , Paris^ 
1776. 4. , auch in Goulin mdmoirts pour servir ä Vhistoire de la midecine, 

Viennae Austriae, 1743. 1749. f., ed. St. Mackius, ex typographia 
Kaliwodi'ana. 

Sehr schön gedruckte und aus Wiener und Florentiner Handschriften mit 
Lesarten reich ausgestattete Ausgabe , die aber unvollendet geblieben ist ; 
sie geht in der von ihr befolgten Foesischen Ordnung nur bis zum 4. Buche 
der 5. Section , so dass ns^l naqd^tvioiv die letzte Schrift ist. Die Tariaa- 
ten stehen unter dem Texte , sind in demselben oft zu wenig , oft Unglück- 
lieh benutzt ; für Zurückweisung auf ältere Ausgaben ist eben so wie in der 

■ ■ 2 • ■• 



18 Griechische Schriftsteller* 

lilnden'aelieii Ausgabe gesorgt. Voraiu geht ein kuner 9VaetiifiM äe vete- 
rum ponderibu9 et menmris tobi Herausgeber. Das Erschieneoe beträgt 
zwei Tbeile in einem grossen FoUobande , und ist der Varianten wegen im- 
mer schätzbar. 

Lipsiae, 1825. 1826. 1827. 8., ed. C. Glo. Kühn, inofficina libraria 
C. Cnoblochii. 

Drei Bände stark und zur Kdhn'schen Sammlung gehörig. Reihefolge dei 
Hipp. Schriften , Text und lieber Setzung nach FoSsius (auch fehlen Sayfia 
'u4&tpfaioy¥^ 'E/tiß(ufUogy Uqtaßivrucoq und ZtuQav, ßtog nicht), ohne Variante» 
und Noten, der Herausgeber benutzte den Trilier'schen handschriftlich 
hinterlassenen Apparat und manches andere bisher nicht Dekannte ; die Li- 
terargeschichte ist die von Ackermann aus FabHc. hibl, gr, (ed. Harte», 
Vol. IT.) , mit Verbesserungen und Nachträgen von Kühn ; der Index isl 
wörtlich der aus der liinden'schen Ausgabe der gegenwärtigen angepasst. 
Um die Correetnr des griechischen Textes hat sich W. Dindorf sehr ver- 
dient gemacht. 

Paris, 1826. 8.,^ ed. A..... M... • Dornier, chez Constant-Chantpie, 
libraire, et J.... HA... Eberhart, imprimenr. 

Unter dem Titel: ^^Oeuvres complktea d^Hippocrate^ en grec, latin^ fran- 
fof«, fradtt£tes mir le texte grec des tneilleurs manuacrits de la hihlifh- 
thkpte royale , precediea d'une notice aur la vie et lea ouvragea attribuia 
ä Hippocrate etc.'' soll in 5 Bänden eine Gesammtansgabe des H. beendigt 
werden , und derselben auch eine lat. franz. Ausgabe des Celsus beigefügt 
seyn. Bisher sind blos die Aphorismen und das Prognosticon nebst den 
franz. Prolegomenen erschienen ; griech., franz. und lat. stehen sich in 3 engen 
Spalten auf jeder Seite gegenüber. Weder die innere Bearbeitung , noch 
die äussere Form nehmen für das Werk ein> und Mercy hat in einer ano- 
nymen Schrift {mdmoirfi aur Vedueation claaaique dea jeunea mSde'cina , Pa- 
ria , 1827. 8.) dem bereits Erschienenen Flüchtigkeit , Mangel an Einsicht in 
die Sache und grobe Plagiate aus seinen eigenen Arbeiten nachgewiesen. 

II. Vehersetmngen dergesamrrden Werte. 

a) lateinische, 

Bomae, 1525. f., ex aedib. Fr. Minitii Calvi NoTocomensis. 

Titel: ^yHippocratia Coi medicorum omnium lange principia octoginta Volu- 
mina , quibua maxima ex parte annorum circiter duo millia Latina caruit 
iingua , Graeci vero , Arabea et priaci noatri medioi pluribua tarnen utili- 
hua praetermiaaia acripta aua illuatrarunt , nunc tandem per M. Fabium 
C alvum Rhavennatem iatinitate donata etc,^^ Diese nach vaticanischen 
Handschriften gemachte, später mehrmals gedruckte Uebersetzung ist un- 
vollständig. 

Baail., 1526, f., in ofGc. Andr. Cratandri. ^ 

Titel: „JTippocratts Coi opera per Fabium Calvum , Guih Copum^ Nieth- 
laum Leonicenum et Andream Brentium ItUinitate donata,^*^ Etwas voll- ' 
ständiger als die vorige. 

Tenet, 1545. 8«, vert. Janas Cornarius, ap.f. Gryphinm. 
' Erste Ausgabe dieser von FoSsius weit fibertroffenen , oft abgedruckten t 
bersetsong; sie ersehien Farit», op. C^Guiüard^ 1546« 8., Hosi/., 03». Ft 



\ 



Hippokraies* 10 

ften., 1546. /., nnd sp&ter nodi oft zq Lyon. Da Gornariiu 1566 Btaib^ er- 
■ehienen folgende vermehrte Ausgaben seiner Uebersetsung: 

Badl., 1558. f., ed. I. CuImaDnaa Geppingensis. 

Comarias Uebersetznng ; mit Hipp, de atmet, hominis vermeliTt; mit In- 
haltsanzeigen der einzelnen Bücher und einem Index versehen von Cnlmann. 

Tenet. , 1575. f. , ap. I. Valgrigium. 

Comarius tlebersetzang mit I. Marinelli^s Commentar und Cnlmann*« Inhalts- 
anzeigen. Diese sehr seltene Ausgabe wurde wiederholt Vincentiäe , ap. 
Fr, Lenium et OrlfEnäHm iddram , 1610. /. ; Feaet. , ap. Hi, et Alex, Pfh- 
lum^ 1619. /. 

Francof., 1596. f. , Tert. Anat. Foesiag, ap. hered. Andr. Wecheli. 

Die sehr gute Uebersetzuag des Foösius aus der im vorigen Jahre erschie- 
nenen griech. lat. Ausgabe. 

Tenet., 1737. 1739. f., cur. L Bapt. Paitoons. 

Sehr schöne und bequeme Ausgabe in 3 Bänden , von denen der erste Cor- 
narius Uebeiisetzung, der sweite Marinelli's Commentar , der dritte des 
Pinus Index enthält. 

Neapoli, 1757. 4. 

Comarius Uebersetsung, aus der Lindensehen gr. lat. Ausgabe abgedruckt. 

Lansanoae, 1769 — 1771. 8., ed. Alb. Haller, sumpt. Fr. Grasset» 
, Die ersten 4 Bände der Haller'schen Sammlung. Sie enthalten Hippokrates 
Werke neu geordnet nach der mefir oder weniger wahraeheinlichen Eehtheit, 
lateinisch nach Cornarius Uebersetzung aus der Veuediger Ausgabe von 1737, 
mit Beihülfe der IJnden*8chen Ausgabe. Auch mit dem neuen Titel : Lau- 
«annae, 1784. 8. 

Altenburgi, 1806. 8., ed. I. F. Pierer. 

Die ersten 3 Bände von P^s Bibliotheca iatriea , von der nichts weiter er- 
schienen ist. Sie enthalten Hippokrates Werke vollständig nach FoS^ius 
. Uebersetzung nebst sehr guten Prolegomßnia , welche die Literärgeschichte 
von Hippokntes sehr klar und vollständig abhandeln , und einem erklären- 
den Index. 

b) franzosische, 
Lyon, 1555. 8. 

Mit andern alten Aerzten zusammen übersetzt unter dem Titel : ,,£«• an- 
eiens auteurs de la m^decine et Chirurgie, Hippocrate, GtUietiy Oribtue, 
le tout traduit du grec.'* Wahrscheinlich unvollständig. 

Paria, 1667. 4. 

Uebersetzt von Cl. Tardy unter dem Titel: ^^Les oeuvres d'^ffippoerate 
etc,^'' Soll nach Dacier's Urtheile mehr eine entstellende Umsehreibung 
seyn. Zwei Bände. 

Priris, 1697. 12. 

Uebersetzt von Andre Dacier unter dem Titel: „JCres 4>eu9re8 ^Hippih- 
träte tnaduitea ßu Fran^oia aveo des remarques et eonfereee sur. les ütanu- 
Mtrij4e. de la bibliotheque du roi etc^^*" Die Uebersetzung sowohl als die 
Anmerkungen werden geschätzt. Zwei Bände. 

2 * 



so Griechische Schriftsteller. 

Tonlouie, 1801. 8. 

Uebenetzt von 6 a r d ei 1 , heransg^geben von Tournon ; Titel : „ Traäuetion 
■ Ae% oeuvrea medicales d'Hippoeratej nw le texte gree d^aprea Vedition de 
Foee etc/' Vier Bände. 

c) spanische. 

Madrid, 1757— 1770. 4., en la imprenta de Ibarra. 

Uebersetzt von Andr. Fi quer unter dem Titel: ^Zo« ohra« de Hippo- 
erate» mos gelectae con el textQ griego ' y latino , puesto en Castellano e 
ilustrado con las ohaervacionea practicaa de lo8 antiguos y tnodemo» etcj''' 
Ist also nur eine Auswalil mit Commentar. Drei Bände. 

d) deutsche, 

Altenburg, 1781 — 1792. 8., in dier Eichtergclieii Buchhandlung. 

Uebersetzt von J. F. K. Crrimin unter dem Titel: ^^Hippocrate» Werkej 
aus Aem Griethitehen übersetzt und mit Erläuterungen,^*' Sehx vorzügliche 
Uebetsetzung mit wiclitigen Noten; noch nicht beendigt, doch sind die 
echten Werke im ersten Bande enthalten. 

ni. Ausgaben einzelner Schriften* 

1) o^Kog, 

HoofpdLy 1618. 8., ed. Fr. Ranchinag. 

Griechisch - lat. mit Noten von Is. Casaubonus und Commentar des Heraus- 
gebers ^ auch in dessen Opuse, med. , l*ugd. , 162t. 4. 

Lngd. Batav., 16i3. 4., ed. I. H. Meibom) OEoffic. lac. Lauwiickii. 

Text, lat. Uebersetzung in Prosa und Versen und 232 $S. gelehrter Commen- 
tar. Der griech. Text erschien früher mehrmals mit Aesops Fabeln. 

2) vonog^ 

Rom., 1586. 4., ed. Roderic, a Fonseca, ap. T. et F. de Dianig. 

Mit Commentar. 

Venet.9 1653. f., ed. LStiephanas Bellnnengig. 

Ebenfalls mit Commentar. Der griech. Text früher schon In Gar bist vita 
Hipp,^ und öfters an den Aphorismen; auch in der zweiten Coray*schen 
Ausgabe des Buches de aire^ aqu, loa, 

Lngd. Bat» 1597. 4.^ ed. I. Hearning. 

Grieeh. und lat. mit dem Bndie de prisc, med, und Commentar. 

4) nsQl ^0x^iLO6vv7jg. 

€k>ttiiig.> 1740. 4., ed. 6. Blatthiae. 

Titel : ^^Traetatus de philosophia medM ete.*^ Text , lateinische Uebei 
■etsnng und reicher Commentar mit alten Seholien ans H. Ch« Cräger' 
NaeUatse. 



Hippohrates» 21 

5) ^QoyvmotiKoiß* 

Faris. , 1575, 4., ed. Pt Blondell, ap. Rb. Stepbaimni. 
Griech. Teit , lat. Uebersetzuni^ und Commentar. 

Stralsiindy 1615. 8., ed. Bm. Hörn. 

Titel: „Vatet medicu» Hippocraticua $, Hippoeratis prognoiiieor, liher eom- 
tnentario et noti» illufitratuß,^^ Nebst dem grieeh. T^xte» 

Doblin, 1736. 8., ed. H. Cope. (reciu. lenae, 1772. 8., ed.^. Gf. 
Baldinger.) 

Titel : „Demotuiratio medioo-practiea prognottieorum Hipp, ea eonferendo 
cum aegrotwrum historiU in libro J. et III. epiäemiorum deaeriptia^^ Der 
griech. Text beider Bücher Bach der LiAden'Bchea Ausgabe sosanimeiigeftellty 
lat. übersetzt ond erläutert. 

6) nSQl xvft^v. 

Paris* , 1555. 4. 

Griech. lat. mit Galen^s Commentar sa diesem Buche , ebenfall« griedi. lat. 
übersetzt Yon N. Vigoreus. 

Logd., 1576. f., ed. Desiderius lacot, ap. Ga. RiomlUam. 

Text, lat. Uebersetzang und gate Noten vqn. lac. Hollerias (Jaeques 
Honllier) ; Commentar von lacot , der aber weder geschätzt ist , noch aueh 
ganz sein gehOrt, da I^ das B^ste aus Daret*s Vorlesungen entnahm, 

Paris«, 1588. f., cum comm. L. Dur et, ap. lacDopays. 

Text und ein sehr geschätzter praktischer Commentar. Oefters wieder auf- 
gelegt, zuletzt Xtfgii. Batav,y 1137. /. , und Lugd,, 1784. /. 

^mstelod., 1660. 12«, ed. L Ions ton, ap. Elzeririos, 

Text und Uebersetiung von Fodsius , mit Jonston^s Noten. Igelten. 

8) 9CbqI q>vaios ivdqmnov, 

B»dL, 1586. 8., ed. Bl. Ho Hering. 

Grieohisch-lat. mit Comnuentar. Oefter gedruckt 

Lagd* Bat, 1609. 4., ed. Otho Heur^iu0. 

Gfiechisch-l^t. T«^ upd Commentar von I. Heurniui, dessen Sohn 0* 
die H^erausgabe besorgte. Auch in den. Qpp. omn. Hipp. 

0) n%ql yoprjg und nsQl ^ciog natdlov* 

Fkiris., 1545. ^, ed. I. Gorraeug. 

Griechisch -lateinischei Text und Uehersetanng beider Schriften Tom Her- 
ausgeber. 

10) 9Ke^l imufiiqvov und nt^l oHtainqvov. 

Gener., 1571. 8.. ed. I. Lalemant, ap. Sm. Crbpinum^ 

Griech. und lat. Text beider Bfieher und des letzten Theiles vom Buche 
tibqI üafitcm unter dem Titel de oetate. Nebst Commentar. 



22 Griechische Schriftsteller. 

11) 3rs^l %aQ$lijg» 

Francof. ad Viadr., 1563. 4., ed. lac. Horat, ap. I. Elchom. 

Mit Gommentar. Die allf^emeia bezweifelte Echtheit des Buches de eoräe 
behauptet G. Seger de libri Hippocratioi neQl xaQiirig ortu iegitimo. 
Basil,, 1661. 4. (wieder abgedruckt in Baldingeri aelect. de Bippocr, 
oputeulU p, 316.), 

12) ftSQl aiQav, vSaTouv^ xotcühv, 

Colon., 1590. f., ed. L. Septalius, ap. I. Bapt Giottmii. 

Griecb. lat. Ausgabe mit emendirtem Text und Settala*8 geschätztem Gom- 
mentar. Oefter gedruckt. 

Lugd. Bat., 1658. .12. , ap. Elzeiiriog. 

Griechisch - lat. Ausgabe. Selten. 

Paris, 1800. 8., ed. (Adamantios) Coray. ^ 

Sehr geschätzte Ausgabe in zwei Bänden ; enthält griech. Text , franz. Ue- 
bersetzung und Noten ; alles von dem gelehrten, in Paris lebenden Nengrie- 
eben Coray nach 2 Pariser Handschriften. Dieselbe Ausgabe ohne Noten : 
FariB, 1816. 8. 

Paris, 1817. 8., ed. I. Nicol. Chailly. 

Griech. Text, franz. Uebersetzung und Noten; nach FoSsius und Coray, 
mit eigenen Emendationen des Herausgebers. 

13) ntql Iqiiq vovnov» 

laps», 1827. 8., ed. F. Dietz, smnptib. Lp. Vossii. 

Griech. mit neuer latein. Uebersetzung , Varianten und Erläuterungen , als 
Vorläufer einer neuen kritischen Ausgabe des ganzen Hippokrates; 12 und 
185 SS. — Vorher waren über dieses Hasche Buch bloss die Praelectionee 
Vallieoletanae von Pontius a Sancta Cruce , Matrit, , 1631. /. erschienen. 

14) 9CBqI tQO(p^g, 

Paris.» 1572. 8., ed. St. Goarmelin, ap. Aeg. Gorbinum. 

Griech. lat. mit Commentar. Ein anderer Commentar von St. Rodericna 
a Castro erschien Florent. , 1635. /• 

15) ^tqi dialtfig o|eW. 

Paris., 1531. f., ed. I. Vassaeas. 

Griech. lat. Ausgabe. Eine sehr gute deutsche Uebersetzung (von I. F. K. 
Grimm) erschien Altenburg, 1772. 8. 

Venet., 1516. f., ed. Ant. Masa Brassävolas. 

Latein. Ausgabe mit Galen*s f Vassäius und Brassavola^s Commentaren. 

lAgd., 1552, 8., ap. Beringos. 

Der Commentar von Hieremias Thriverius. 

16) nsgl Tonoav rmv naz' apd'Qnnop, 

Rom., 1638..^., ap. Bh. Tanmii. 

Titel: ,y^ipp» liber de locU .ui homine commentarüa illu$tratu$ a F 
Perla.'' 



Hippotratea. 2S 

17) «9^1 9ov0anf and nsQl tav htos nu^mv» 

Paris.^ 1637. 4., ed. Rn. Morellas, ap. I. Ltbert. 

Griedi. lat. mit Commentar von I« Martinui dem Jüagern. 

18) 9re^l nuQd'Bvlmv. 

Paris., 1574;, 8., ed. Mr. Cordaens, ap. Gbr« Buon» 

Griech lat. mit Anmerkimgen. ^ 

Faiifl., 1648. 8., ed. Gl. Tardy. 

Titelt jyParaphraBie in Hipp, I. devirgin, morbU^^ 

19) 9iiQl yvvaiHBlcop, 

Paris., 158S. tf ed. Mr. Cordaeua, ap. DL DavaL 

Bios das erste Bneli griecn. lat. mit Anmerkungen; diese Arbeit findet fliek 
auch in der dritten Ausg. der Gynaec, , Argent. , ld97. /. 

20) nsQl iiffiog. 

Helmsted., 1792. 8., ed. t. H. lagler. 

Griech. lat. mit Anmerkungen. Eine Gelegenlieitssdirift. 

21) %etv Irjt^tXov and n8(f\ ayiicov^ 

Paris., 1816. 8. (4.), ed. Ed. Fr. Mar. Bosqnillon, ap. Renoaard. 

Diese beiden Bücher waren der Anfang einer von B. lange vorberefteten, 
duTck seinen Tod (IBlfi) unterbrochenen grieeh. lat. Ausgabe des H.; nach 
B*8 Tode erhielten sie einen geipeinschaftlichen Titel und sind so nur in 120 
Octav- nnd 30 Qoartexemplaren vorhanden. Text und Uebers. weicht et- 
was von der Yolgata ab. 

22) liOX^inov. 

Paris., 1579. ft., ed. F. Morellng. 

Griechische Ausgabe. 

23) nsQl TCDV ip Ksq>ttX^ t(fmncct(09, 

Paris. , 1578. 8. , ex offic. Rb. StephanL 

Griech. lat. mit Commentar von Fr. Vertunianus und Emendationen von 
Jos. Just. Scaliger. (Eine gute deutsche Uebersetzung des Buches von* 
den Kopfw. gab Gh. Gf. K. Braune, Leipzig, 1785. 8.; und Andr. DÖ- 
rer gab unter dem Titel: a/n(piaßt]Ttiaig ioTQixii 'XfiQOVQYtifti ne^l r&v hf 
x»(p, TQafi. xarä rov 'ijinoxQ. , Baaü. , 1569. 4. eine Streitschrift über die- 
ses Buch heraus.) 

Lugd. Bat., 1616. 4.f ed. P. Paaw, ap. lod. a Colster. 

Griech. lat. Ausgabe mit Commentar. Titel: „SucoenluriattM anatmnieut 
etc»^*' Mit Kupfern. 

Mesoaüae, 1682. 4., ed. I. Bapt. Cortesias. 
Text und Uebersetaung. 



24 Griechische Schriftsteller. 

24) flKs^l aptftofiijs, 

Lugd. Bat., 1728. 4., ed. Dn. W. Triller. 

^Die Schrift de nova Hipp, edit, adomanda enthält nftmlieh al« Prohe die- 
let Bueh griech. lat. mit atarkem Commentar (s. auch OptMc. IL 2S6), 

25) iitidfjiAuav ßtßXla. 

Lond. 9 ITLl, 4., ed. I. Freind, up. Innjf. 

Dai 1. und 3. Bach gT|ech. lat. mit Commentar. Mehrmala fednickt Hler- 
üher schrieb Triller {BudoUt, VW, 8.) einen für die Literatur des Hipp, 
fiberhaupt kritisch wichtigen Brief: EpUtola ad L Freind niper I, et ///. 
Hipp. epid. nuper ab ipao editia y in qua aimul agitur de varii» Hipp, edi- 
tionib, , m««. , de eiu8 stilo et dialecto variaque in ipao emendantur loca. 
Idpe. , 1718. 4. (OptMc. IL 178.). Eine Vertheidiguag Freind^s übernahm 
J. King in einer Cantäbrig.^ 1722. 8. erschienenen Gegenschrift, welche 
•her von Tr. nicht beantwortet wurde. 

Hadrit , 1577. f. , ap. Fr. Sanchez. 

Praktischer Commentar über alle 7 Bfleher, von Fr. Vallesius. Ge^ 
schStat und sehr oft gedruckt. 

26) aq>o^iü(tot, 

Baganoae, s, a. 8., ed. Jan. Comaring, ap. I. Seeerimn. 

Grlediische Ausgabe; voraus C*s Abhandlung: quanan artimn et iinguarum 
cogfätione medico opus eit, 

LoTanii, 1538. 8. , ex offic. Rntgerd Beidi, ap. Bm. Grayiimi. 

Griechisch nach Handschriften« 

Born., I6i7. 8., ed. Blagn. Anft. Gajot 

Grledi. lat. und hebräisch , nach 2 hebr. Handschriften. 

Basil.» 1547. 16., ed. I. Morisot, ap. L Oponnimi. 
Grledi. lat. mit Bemerlningen zu Celsus. 

Paris., 1551. 16., ed. I. Lygaeas. 

Griech. lat. nach Qu. Plantius Uebersetsung und J.Lyg&nt Commen- 
tar. Oft gedruckt, so Lugd.^ 15S5. 12.; 1573. 12.; Genev., 1580. 12.; 1595. 
16. ; Fenet. , 1582. 12. u. s. w. 

Farig., 1552. 16., cmn commeiitar. L Breche. 
Griech. lat. Wiedergedmckt eb. 1555. 

ffrancof., 1554. 8^ 

Griech. lat. mit Po Clin a Commentar. 

Logd. Bat., 1601. 4. , ed. I. Henrnias. 

Griech. lat. mit Commentar; sehr oft gedruckt; so Lugä. Bat,^ 1623. 12«; 
1621. 12.; 1688. 12.; Hag. Com., 1664. 12.; lenae et Jrtp«., 1677. 4.; lenae, 
1690. 12. u. 8. w. Auch in Heurnii Opp. omn, 

Aoreliae AUobrogiun (\.e. Genev.). 1606. 12., ap. Pt. de la Boid^re. 
Griech. lat. mit P. Of fredut Commentar. Mehrmals gedmekt. 



Uippohratea. 25 

Logd. Bat., 1628. 2A,^ ed. Adf. Torstias, ap. Elsevirios« 

Griech. lat. (Ueben. toii O p s o p ö a b). Sauber. Oefter wtederhoU , so 
Lugd. Bai. , «. a. , S4. , u. a. 

Logd. Bat, 1633. 12., ed. Adr. Toll, ap. I. Maire. 

Griech. lat. (Uebera. von Fo£iias and Gu. Plantlns), mit Galen^s 
bloa lateinischem Commentar, ebenfalls nach Plantius Uebersetzong. Ti- 
tel : „C/. Galetd in aphor. Hipp, commentaria etcj"^ 

Vorimb., 1641. 8., ed. Tb. Knoblocb, ap. Wfg. Endter. 
Grieeh« lat. mit prakt. Commentar. 

mtniecti, 1657. 24., ed. H. van der Port 
Griech. lat. mit metrlseher Umichreibung. 

Logd. Bat, 1675. 24., ed. Luc. Verhoofd. 

Griech.. lat. mit sehr geiehätstem , oft wiederholtem Realindex nnd Parallel- 
steilen. 

Amstelodami , 1685. IS.» ed. Thdr. JaosBon ab AlmeloToen, ap« 
VTetstein. 

Griech. lat. mit dem Vorhoofd^schen Index. Wiederholt Lugd, Bat. , 1731. 
16.; Edinburg.^ im. 13.; Glatgow,, 1748. It; Argentor.^ 1756. 12.; 
Jatgd. Bat. , 1765. 11. ■. a. 

Lond., 1702. 8., ed. Mt Lister. 

Griech. lat mit Commentar. Wiederholt Zond«, 1703. 12«; Tubing., 1790. 
12.; 1744. 12. 

lenae, 1729. 12., ed. I. lac. Fick. 
Griech. lat. mit Noten. 

Paris., 1759. 12., ed. Aana C. Lorrj. 

Griech. lat. nach der Almeloveen^schen Aasgabe. Gesehfttxter ist die Auf- 
gabe: Porif. (ap. Didot), 1781. 18. 

Hag. Comit, 1767. 8., ed. I. Ch. Rieger. 

Griech. lat. mit not/« variwrunij Parallelstellen und Index. Zwei Bände. 
(Neuer Titel: Lugd. Bat.^ 1778. 8.) 

Varia, 1811. 8., ed. de Mercy, ap. Crochard. 

Griech. lät. uad franz. nach Pariser Handschriften. Bios franz. Ist die 
Ausgabe: JParis, 1817. 8. 

Borolini, 1822. 12., ap. Thdr. Ch. F. EdsUd. 

Griech. lat. nach Bosquillon mit Verhoofd^schem Index. Der ungenannte 
Herausgeber ist Just. F. K. Heeker. 

27) ^iQl (pagfLinatv, 

Färb., 1621. 21., ed. F. Morellus, ap. lo. Ubert. 
Griech. lat. mit Commentar. 

28) imatoXaL 

(Hddelberg.) 1699. 8. , ex ofiGc Commeliniana. 

Eine aus ) TheHen besteheade, von Eilhard Iiubin herausgegebene 



26 GriecJüsche Schrißsteller. 

Sammlang Ton Briefen Terseliiedener alten PIiilMoplien , unter welchen auek 
die unter die liippokratischen gerechneten griech. und lät. vorkommen. Die 
3 Theile dieser Sammlung finden sich auch einzeln mit den Jahr zahlen 1597 
und 1601. — Vgl. auch die Venet, ap, Aldum 1499. 4. erschienene Samm- 
lung griechischer Briefe. Femer Thdr, C. Schmidt epUtolarum guae 
Hippocrati tribuuntur oensura. Isaae, 1813. 8. 

IV. ausgaben mehrerer einzelnen Sc/irijten zusammen. 

Basil. , 1536. 8. , ap. H. Fetri. 

Besorgt von Albanus Torinus, enthält: prognoat. , de natura hom.., 
iuBwrandum, blos griechisch. Wiederholt Pari«., 1548. 4. 

Baall.9 1529. 4., ap. Frobeniam. 

Besorgt von Janas Cornarius, enth. de o^re, aqu, et loe, und de jZa- 
tibvs, beides griech., lat. 

Lagd.i 1532. 16., ap. Sb. OryphiiAn. ^ 

Besorgt von dem in der komischen Literatur bekanntem Fr. Rabelais; 
enthält die aphor. griechisch , und andre hippokr. Sehr, lateinisch. Oefter 
wiedergedruckt , so Lugd. , 1543. 16. u. s. w. 

Venet., 1542. 8., ap. Sabio. 

Besorgt von P. Magnolus, enth. lex, opAor. , «nstome , epist, ad The»- 
eal., griech. lat.; zwei Theile in 1 Bd. Selten. 

Paris. , 154:2. 4. , ap. Ch. Wechelium. 

Besorgt von J. Gorräus dem altern; enth. fiMitfr., de arte, de prisc, 
med,, de medico , ^ griech. lat. mit Schollen. Oefter wiedergedruckt, so 
Pari», , 1544. 4. u. s. w. 

Paris. , 1557. 12. , ap. F. Morelimn« 

Enthält aphor,, prognost,, coaca praetag*, prorrhet., de insommis und 
iusiur, , griech. lat. 

Genev. , 15TL; 8. , ap. Sm. Grispinnm. 

Besorgt von J. Lalemant, enth. de homin. aetate (das Ende des Buches 
de carnihwi) , und de »eptim. et octim, partu , griech. lat. 

Basü. , 1579. f. , ap. Episcopios. 

Besorgt von Thdr. Zwinger; enthält de arte, de pritea med, , lex, iue- 
iur. , de medico , de decoro , praeoeptiones , de oarnibua , de genitura , de 
nat, pueri, de »eptim, p. , de octim,. p. , de aetate, de natura humana, 
de aHre aqu. et loc. , de flatib. , de alimento , de loc, in ho^i, , de glan- 
dulia , de diaeta l. III. , de insomnii» , de humider, uau ; alle griech. lat., 
mit verbessertem Text und Uebers. und erläuterndeM Gommentar in Tabel- 
lenform. Der Titel dieser sehr werthvollen Schrift ist: „Hippocrati» Coi 
viginti duo commentarii tabuli» Hlu»trati, graecu» contextu» a docti» vtror. 
codicibu» emendatu» , latina ver»io Comarii innumeria loci» eorrecta ,* «en- 
tentiae ineigne» per loco» commune» digeetae etc.'' 

Lagd. , 1580. 12. , ap. I. Tornaesimn. 

Besorgt von J. Butinus, enth. aphon und praenotione» mit Cominentar 
nrneh Galen. Wiederholt Genev, . 1624. 12. 



^ 

] 



Eippohratea. 2T 

Francof., 1587. 12. , ap. hered. Andr. Wecheli , GL Marn. et I. Aubrium. 

Besorgt von J. Opsopuae, enth. ituiur, , aphor, , prognost. , prorrhet., 
«ooc. praetag,^ gtieeh, lat. mit Varianten und ParaUelstellen aus Celsui; 
der Text nach Handaclirifteii emendirtt 

liDgd. Bat., 1597. 4., ex offic. Flantiniana, ap. Franc. Raphelengimn. 

Besorgt von J. Heurnius unter dem Titel : ^yHippoeratis Coi prolegO' 
mena et prognost, etc. ; ^' die Prolegomena sind : iusiur, , de tnedico , lex, 
de artej de priteamed,^ de decoro, praeceptiones , de camib,, de pur- 
gautib. , so dasfl die ganze Sammlung 10 Seliriften griech« lat mit Commen- 
tar enthält. 

LDgd. Bat, 1607. 12., ex offic. I. Maire. 

Ebenfalls von J. Heurnius, enthält aphor,^ progno»t,\ prorrhet,^ coaoa 
praesag., und die 10 Schriften der vorigen Sammlung, griech lat. Auch 
in dessen Opp. omn. , Lugd, Bat. , 1609. 4. j Lugd. , 1638. /. 

Paris , 1619. 8. , ap. I. Libert. 

Besorgt von Etienne Maniaud (St. JManialdus) unter dem Titel: „Htp- 
pocratU Coi chirurgia nunc primum graece reatituta et vommentariis illW' 
Btrata etc.'* Enthät die chirurgischen Bücher griech. lat. 

Llps. , 17^. 8. , Bumpt. hered. Lankisianorum. 

^Besorgt von Just. Gf. Günz, enthält de humorib. und dediaeta aeutor.^ 
griech. lat. mit Di^et's Commentar und eineäi Stück aus dem 2. Buche epi- 
demicor. Eigentlich nur ein neuer, durchgesehenem und vermehrter Ab- 
druck derselben Sammlung, die Ft. Girardet, Farü.^ 1631. 8. be- 
sorgt hatte. 

Basil. , 1748. 8. 

Besorgt von J. Rdi Zwinger unter dem Titel : ^yHippocratiB Coi opui- 
eula aphortatica aemeio-therapeutica octo etc.^^ Enth. iuaiur., aphor.^ 
praenot.y praedict,^ coaca praea.y de humoribua , de iudicationib. , de dieb, 
erit, , griech. lat. 

Paris., 1784. 12, ap. Valade. 

Besorgt von Ed. Fr. Mar. Bosquillon, enth. aphor, nnd profiiosf. 
griech. lat. mit Noten ; zwei Bände. Geschätzt. 

Fans, 1813. 12., ed. de lltercy. 

Enth. prognoat, und prorrhet. griech. französisch. 

Färb, 1815. 12., ed. de Mercy. 

Enth. epid. I. III, , de eriaib, , de , dieb, iudicat, , griech* franz. 

Paris, 1818. 12., ed. de Mercy. 

Enth. diaet. acuter., de a&re aqu, et loc. griech. franz. 

Parii, 1823. 12., ed. de Mercy. 

Enth. iuaiur, , lex , de morb» , de affect, , griech. franz. 

Paris, 1824. 12., ed. deJUercy. 

Enth. praeceptionea , de decoro, de medico , griech. franz. Alle diese 
Mercy 'sehen Sammlangen sind nach Pariser Handschriften mit Varianten ver- 
sehen und M. beabsichtigt auf diese Weise eine vollständige Ausgabe des 
Hippokrates. 



28 ' Griechische Schriftsteller. 

V. Indices und Lexicu. 

Vi, Mth. Fini compendlam instar indicis in Hippocratis Coi opcra 
omnia. Venet. , 1597. f. (Ein sehr brauchbares Rsgister zum Auffinden der 
Gegenstande in Hipp, , und wieder abgedruckt als dritter Band der Venediger 
lateinischen Ausgabe von ^aitonus : Venet. , 1739. /.) 

Anntii Foesii oeconoipla Hippocratis alphabeti serie distincta in qna 
dictionam apud Hippocratem omniuni, pracsertim obsc^iriorura , ueiiis 
explicfttur et yelut ex ampliäsimo penu deproniitnr: ita ut Lexicon Hip- 
poorateom merito di'ci possit. Francof. , 1588. f.; yeroiehrt Genev. 
1662. f. (Ein zur Verstäadniss hippokratischer Schriften uoentbehrliches Werk 
TOB bleibendem Werthe.) 

I. Cr. Dicterich iatreum Hippooraticnni iaxta ductam aphorismornm 
eoncinnatum. Giess. , 1655. 4. ; wiederholt Uiin., 1661. 4. (^n dickes 
überladenes Werl( von w^it ^erin(|[erem Wf rthe.) 

VI. Compendien. 

Moh. Ang. Blondi ex Hippocratis nova et Teteri arte medendi, de 
diebns decrctoriis epitome. Rom. , 1528. 8. ; ib. 1545. 8. 

T|i. Mouffeti nosomantia Hippocratica seu Hippocratis prognostica 
euncta ex omnibus eins scriptis methodice digesta. Francof. , 1588. 8. 

Andr. Gaesaipini %atonxQOv sive speculqm artis mcdicae Hippocrati- 
cum. Hom. , 1601. 1?. Francof. , 1(05. 8. (Noch ipehrmals gedruckt.) 

I. Hei w ig aXfj)aßrjzov totvQtiidvy hoc est: brevia totius medicinae 
Hippocraticae in paucas tabellas reductae delineatio. JVorimberg., 
1631. f. 

I. Antonid. vaii der Linden, meletemata medicinae Hippocraticae, 
I(Ugd. Itat, 1660, 4. (Spliter hernusgegeben von J, Jac. Döbel, Fran- 
cof., 1672. 4.) 

Honorati Bicaise mannale medicomm seu promptuarinm aphoris- 
mornm Hippocratis, praenotionum Coacamra et praedictionum secan- 
dnm propriam morbomm omnium nomenclaturam alphabetico diges- 
tum ordine. Lond. , 1659. 12.; Genev., 1660. 12.; Jen., 1712. 12.; 
Paris., 1139, 12. 

Gl. Tardy Hippocratica niedeiidi methodns. Paris., 1676. 8. 

Jac. Spon aphorismi novi ex Hipp, operibus coliecti. Lugd., 1684. 12.; 
ib. , 1689. 12. 

Th. Burnet Hippocrates contractas, in quo Hipp, opera omnia inbre- 
Tem epitomen redacta habentor. Edinburgi , 1685. 8. ; Vienn. , 1733. 
4. ; Argentor., 1765. 8. (Geschätzt und noch öfter gedruckt ; deutsch über- 
setzt von Alex. Eker, Wien, 1791. 8.) 

1>. van Gesscher heelkunde van Hippocrates, Amst., 1790. 8. ; deutsch : 
Die Wundarzneikunst des Hippokrates. Hiidburghansen , 1795. 8. 
(Ueberset^ung der chirurgischen Bücher und guter Commentar.) 

I. H. Dierbach die Arzneimittel des Hippojcrates , oder Versuch einer 
systematischen Aufisählnng der in allen hippokratUchen Schriften vor- 
kommenden Medikamentet Heidelberg, lS£l. 8. 



Pofyboa. 29 

VIL Commentarien. 

Psp. Martiani magnas Hippocrates Cons notationibiui explicatuf . Roni. , 
1626. f. ; Venet , 1652. f. ; PataT. , 1719. f. (Geschätzt.) 

E. 6 f. Baidinger selecta doctorum vimrani opnficnia, In qnibus Hippo- 
crates explicatur, denuo edita. trottiog. , 1782. 8. (Abdruck lO kleiner 
'Schriften Aber H.) 

Andr. Lacnnae epitome omnium rerum et sententiamm, quae anno- 
tata dignae in conuneDtariis Galenis in Hippocratem ettant. Venet, 
1541. 8. (Oeften gedruckt.) 

Kart Sprengel Apologie jdeg Hippocrates und geiner Grandtatze. 
Leipz., 1789. 8. 

VIII. Canon Und Literatur des Hippohraies. 

Hi. Mercarialis censora et dispositio operam Hippocratis. Tenet., 
1583. 4.; wiederholt Basil. , 1584. 8.; Francof., 1585. 8. (Auch in 
dessen Ausgabe des Hipp. 1588.) 

L. Lern 08 de optima praedicendi ratione libri sex. Iiidicii,opernm ma- 
gni Hippocratis über onus. Salmantic. , 1588. f. (Venet. , 1592. 8.) 

Ch. Gf. Grüner censnra librorunk Hippocrateornm qua Teri a falsis, 
integri a suppositis segregantur. Vratislav. , 1772. 8. (Gehört zu Gr*s 
▼orzüglichen Arbeiten und wird immer wichtig bleiben.) 

Dn. W. Triller de noTa Hippocratis editione adornanda. Lngd.JBot;, 
1728. 4. (Wiederholt in Opusö. IL 238. Die Ausgabe selbst , von welcher 
als Probe das Buch de anatome gegeben wurde , kam nicht zu Stande , der 
Apparat in C. trlo. Kühnes Hände.) 

Jac. SylTÜ ordo et ordinis ratio in legendis Hippocratis et Galeni li- 
bris. Paris., 1539. 8.; ib., 1561. 8. (Wiederholt in dessen Opp. omn.) 

Csp. Wolph oatalogas Teterom et recent. scriptoram in Hippocratis 
opera. Sangalli, 1^84. 8. 

L H. Figcher diss. de Hippocrate eins scriptb eorunifne editionibas. 
Coburg., 1777, 4. ^ 

P. Sgm. C. Preu diss. de interpretibos Hippocratis graeds. Altoifi, 
1795. 8. 



§8. 

UoXvßoQ. 

P L Y B S. 

Der Schwiegersohn des Hippokrates , nächst Thessalos und 
Drakon, den Söhnen des Hippokrates, der ältesten dogmati« 
tschen Schule der Medicin angehörend, und wahrscheinlicher 
Verfasser J mehrerer dem Hippokrates beigelegten Schriften. 
Als solche [Schriften werden angegeben; 



80 Griechische Schriftsteller. 

TCtQl yov^g, de semine ^ vom Samen, 
tcbqI g)v6Log xaidlov, de natura pueri ^ von der Natur 
des' Kindes, 

sesQL dialrrjg vyucv^gy de sahihri victus ratione, von dei 

gesunden Lebensweise, 
TCtgl Tcad'fDVj de affectionibus, von den krankhafter' 

Zuständen, 
ütSQu xäv Ivtog xad'fSv^ de internis affectiönibus j von 

inneren Krankheitszuständen. 

Ausser diesen wird ihm noch Antheil an manchen andern Schrif- 
ten der hippokratischen Sammlung zugeschrieben, z. B. an dem 
Buche mgi vov6(ov^ ntQi q)v0iog av^gtanov u. s. w. 

Die Bibliographie aller dieser dem P. entweder ganz oder 
zum Theil zugeschriebenen Werke ist unter dem Artikel Hip- 
pokrates gegeben worden; hier folgen nur die unter P's Namen 
erschienenen Schriften: 

I. Sammlung m^ehrerer Schriften, 

aj lateimach, 

BariL , 1544. 4r. , per I. Oporinnm , mense Martio. 

Titel: „Polyhi oputcula aliquot nunc primum e Graeco in Latinum con- 
^eraa, nempe de tuenda valetudine, aive de ratiane vtctua sanorum Über 
I, , de aeminis humani natura Hb. L , de morbie , sive affectibua corporis 
libri IL, Albano Torino interprete,^^ Die hier übersetzten Bücher tiind 
folgende: de tuenda valetud, ist ntql diairriq VYteivtjg (ed. Kühn, J. 616.); 
de aemine ist Tis^t yovr^q {ibid. L 871.) ; de affectib. corp. lib. U. ist TiaQc 
Tra&wv {ib. IL 380); de affectib. corp, lib^ IL i»t tt*^* tcov iruog nad^wv 
{ib, IL 427). Blose Uebersetzung obme Text und Commentar. 

b) italienisch. 

Venez. , 1545. 4. presso Comino da Trino. 

Titel: „Polibo opere utilisBime in med, tradotte dt greco in ital, per 
Pietro Lauro.^^ 

1 

IL Das Buch de diaeta lateinisch: 
Antwerp. , 1561. 12. , ap. Mt. Natu Tiduam. 

Titel : ^,Polybi de diaeta »alübri tive de victu privatorum libeUun ex Graeco 
translatu8 et brevibua scholiis iUustratus per I. Placot omum. Mar- 
Btadium.*'^ Dieses Buch erschien noch mehreremale unter dem Namen dee 
Polybos , auch in sehr vielen Aasgaben des Regimen Salemitanum (zuerst 
Francof.j 1553.), und in /. Lieb au It theaaurua eanitatia paratu facili»^ 
Paria , 1577. 12. , ap. lac, de Puya. ; Commentar dazu : In Polybum auZ 
Hippocratem de ratione victua idiotarum aut privatorum eommentariua 
per Hierenäam Thriverium, Lugd,j 1518. 8. 



Diohles. Piaton. 31 

§.4. 

jdiovXtfi KagvGnoQ* 
DI0ELE8 VON KARYSTOS. 

Einer der berühmtesten Asklepiaden , der, vonKarystosanf 
Enboia gebürtig, nicht lange nach Hippokrates lebte und sich 
als Arzt, Chirurg und Anatom auszeichnete. Von seinen vie- 
len Schriften sind Bruchstücke bei Galenos , Oribasios und Cae- 
lind Aurelianus erhalten, die wohl einmal in einer zweckmässi- 
gen Sammlung bekannt gemacht werden sollten. Zugeschrie- 
ben wird ihm ausserdem: imötoXrj ütQOtpvkaKtiTci] y epistola 
de secunda valetudine tuenda, Brief über die Bewah- 
rung der Gesundheit an den König Antigoiios. 

Dieser Brief findet sich griechisch nach Handschriften 
verbessert und mit guten Noten in der Matlhäischen Ausgabe des 
Rufos (Mosquaej 1806. 8m P^ff' S08 «(/.); griechisch-la- 
teinisch in Fahricii hibtiotlu graec. J^oL XII.; latei- 
nisch übersetzt von Anton. Mizaldus, zuerst in dessen 
jilexikepus^ Paris, y 1&65. 8., und dann in einer besondem 
Ausgabe : Dioclis Carysiü epistola ad Antigonum regem de 
morboruTn praesagiis et eorundem extemporaneis remediis, 
Paris., 1572. 8.; diese üebersetzung ging in mehrere Aus- 
gaben des Regimen Salernitanum über (vielleicht zuerst 
Francoj.j 15^. 8.), in Blth, Schultii consilium. m^edi- 
cum pro curanda valetudine ^ J^iteberg., 1606. 12. u.a.a. 
O. Eine deutsche Üebersetzung von Hi. Bock findet sich in 
J. DryandriPracticirbüchlehi, Frankfurt a. M., 1551. 8. (Blatt 
125 b). 

Vgl. Andr. Rivin i progr. de Diode Carystio^ Lips..^ 
1655. 4., und C. Glo. Kühn programm,ata de medicis 
nonnullis graecis in Caelio Aureliano occurrentibus. Lips,^ 
1820 Äj. 4. 

§5. 

IIXaTWV. 
P L A T N. 

Geboren zu Athen 430 vor Chr. , Sohn des Ariston , Schü- 
ler des Sokrates , Lehrer zu Athen und Haupt der Akademie 
daselbst, gestorben SM vor Chr., gründete seine den prat- 



32 Grieddache Schriftsteller* 

tisch - sittlichen Gesichtspunct festhaltende Philosophie weniger 
auf Verstand eserkenniniss, als auf Yernunftanschauun^ , daher 
er auch den mehresten Misdeutungen ausgesetzt gewesen ist. 

Seine Einwirkung auf Natnr- und Heilkunde ist nicht ge- 
ring gewesen, namentlich hat er auf die Bildnng der ältesten, 
unmittelbar nach Hippokrates entstandenen , dogmatischen 
Schule den offenbarsten Einfluss gehabt. In Erforschung der 
Natiu* ging Piaton. mehr auf die Fassung* allgemeiner Ansichten, 
als auf die genaue Erforschung des Einzelnen aus. Die etwa 
hierher gehörigen Meinungen sind zwar Torzüglich, aber nicht 
ausschliesslich, im Dialog Tlmaios zu finden, denn in allen uns 
noch von ihm übrigen Werken trifft man Aeusserungen über die 
Natur des Menschen, zum Theii auch über die Heilkunde selbst 
an« Gesammelt sind sie in folgender Schrift: 

/. jR. Lichteastädt Platon^ s Lehren auf dem Gebiete 
der Natnrfor schling und der Heilkunde* Nach den 
Quellen bearbeitet. Leipzigs 182& 8. (Enthält diese 
Stellen systematisch angeordnet griechisch -deutsch mit 
ausführlichem Commentar.) 

Von den Ausgaben des ganzen Pjaton nennen wir nur die grie- 
chische Aldine: Venet*^ IbH* /l, die griechisch - lateinische 
Ausgabe des H. Stephanus {Paris.), 1Ö78. /. in 3 Bänden; 
und die ebenfalls griech. lat. in 11 Bänden, niponti, 1781 — 
ITOl. 8. 



A R I S T O T E L E S. 

Geboren zn Stagira in Makedonien 384 vor Chr., Sohn 
des Arztes Nikomachos, kam frühzeitig nach Athen, um dort 
sich an die Schüler Platon's anzuschliessen , ward später (343) 
Erzieher des Alexandras Ton Makedonien und lehrte, als dieser 
seinen Feldzug in Asien begonnen hatte, zu Atheii in den Hal- 
len {xsQlTtarog) des Lykeion , dalier man seiner Schule den 
Namen der peripatetischeh gab. Um Verfolgungen zu entge- 
hen, die ihn zu Athen ernsthaft bedrohten, floh er, des Atheis- 
mus angeklagt, nach Chalkis auf Euboia, wo er, der Sage nach 
an selbstgenommenem Gift^ 322 starb. 

A. , der scharfeinnigste und kenntnissreichste Denker des 
Alterthums, suchte das gesammte GelM^t dos menschlichen Wis-^ 



Aristoteles. 3S 

sens systematisch m ordnen , nnd eben so sicher theoretisch zn 
begründen) als praktisch brauchbar in das Leben einzuführen. 
Daher betrafen seine Vorstudien nicht nur die friil\eren und ihm 
gleichzeitigen ^philosophischen Systeme ^ die Staatsverfassungen 
und Volkseigjsnthümlichkeiten der Vor- uud Mitwelt, sondern 
auch vor allem die Natur selbst , worin ihm die Freigebigkeit 
seines im Anfange noch dankbaren Schülers Alexandros wahr- 
haft königliche Unterstützung gewährte. Ist daher Aristoteles 
schon durch die lange Herrschaft seines Systemes, der sich, 
wie so vieles Andere, ai|ch Natur- und Heilkunde unterwer- 
fen musste, wichtig für die Geschichte dieser Wissenschaften, 
so ist er es eben so sehr durch diejenigen seiner Schriften, 
welche die Naturkunde insbesondere angehen , die einen viel- 
leicht für alle Zeiten unerschöpflichen Vorratb der gediegensten 
Ansichten und der schätzbarsten Entdeckungen enthalten und 
sich durch die neuesten Bereicherungen unserer Zeit immer 
mehr als treu und wahr bestätigen. Mit Uebergehung aller 
übrigen so zahlreichen Schriften ;des A. nennen wir daher hier 
liur die verhältnissmässig wenigen, welche die Kenntn|sa der or- 
ganischen Reiche auf Erden betreffen: 

mgl Icicav tetogtag^ de hisioria animalium^ Thiergo- 

schichte, zehn Bücher, das Hauptwerk über Natorge-i 

schichte , Anatomie und Physiologie der Thiere. 
srapl icicav fioglmv, de partibus aruTnaUum, von den 

Th eilen der Thiere, vier Bücher, von welchen /das 

erste die Einleitung zur Thiergeschichte seyn solL 
xeqI ^cicDv scoQslagf de arumaUumincessuj vom Gange 

der Thiere. 
vcbqX ^ciav ysviöeaSf de generatione animalium ^ von 

der Zeugung der Thiere, fünf Bücher. 
nBQl yBVBöBcog xal tp^ogSg^ de generatione et corruptione^ 

vom Entstehen und Untergehen, zwei Bücher. 
TCtffi tijs xoiv^g täv ^caav XLl^ötog^ de commnni animor 

linm motipne^ von der thierischen Bewegung 

überhaupt« 
' TthQi, ütvBVfiatog f de spirita^ vom Athem. 
gcsQi i^vx^g, de animay vo^ d>er Seele, drei Bücher, 

die früheste empirische Psychologie , 41^ ^^ kennen. 
ütBgl iiVT^fiijg xal dvafAvrjöBCDg ^ de memoria et remini- 

scentia^ vom Gedächtniss und der Erinnerung. 
ft^ii aiöStqöBGig xccl difC^firäVf de sensu et sensili, von ' 

der Empfindung und dem Empfundenen. 
TtBQl XQWjidtmv, de coloribus^ von den Farben. ^ 



M GriecIuscAe Schriftsteller, 

nigl tticovötSv, deaiidituy roia HSren« 

%%q\ vitvov xttl lyQriyoQ^Boq f de Bomno et vigiUa^ Tom 

Schlaf und Wachen» 
nz^ Iwnvlmvj de insomniis^ Ton ^en Träumen. 
. TthQl %ax V7CV0V fiavtLX'^g^ de divinatione per somminty 
Ton Ahnungen im Schlafe. 

TtZQl dvoTCvo^gy de iuventut6 et senectute^ de vita et 

mortey de respiratione 9 Ton Jugend und Alter, 

Ton Leben und Tod und Tom Athmen. 
üCSqI iiaKQoßlorijtog xal ßgaxvßiStijtog j de longitudine et 

brevitate vitae y Ton der Länge und Kürze deg 

Lebens. 
TCQoßXTqiiata^ quaeationes physicae^ Fragestücke. 
tpvötoyvG^lLOvmd y physiognomoriica ^ lPhy8iog*nomik 

(wahrscheinlich unecht). 
%iq\ täv q>vräVf de plantis^ Ton den Pflanzen (unecht). 
nB^l &av[iccöiG}V aTCOvöuatav ^ de mirabilHus q^uditis^ 

To'n wunderbaren JSrzählungen. 

Unter dem Namen Ar. Parva naturalia begreift 
VMk gewöhnlich die Abhandlungen de sensu et se/isiliy de me- 
mar. et reminisc.j de somno et vlg.y de msomniisy d» di- 
vinaU p. somru^ de communi animc^l, mot,^ de long, et 
hrevi vÜ4f de uwerUute et senectiUe, vit^ et mortej de re- 
spiratioTie* 

Ausgaben: 

1) «e^l imtov lato(f(etg, 

Fltrentv 1527. 4«, ap. hered. Fb. lontae» 

Orieekiiche A<a9fabe der nenn Bücher der Tiiiiargeiekichte , der Parva na- 
tur, und einiger optMCv/a Theophrasti^ ^yOmnia ex esempli» N. Leonici 
Thomaei emendata*'^ } 316 BL, selten. Der grieeh. Text war seliun ffülter 
im dritten Bande der Aldtne des Aristoteles VineU , 1497. /. , ersclifenen, 
wo sich auf 8 besondern Blättern ein Bruchstück des selmteA Baches der 
Thiergeschichte finden imiss» 

Tofosae, 1619. f., ed. Ph. lac. Mantsa«* 

Griech. lat. Aasgabe aiit Inl. Caes. B<Nili|(er*s üebersetzbttg «ad Gotamentar. 
Hier caerst aaeh das 10. Baek voUsttadlgef als früher. 

Paris, 1783. 4., ed. Camus. 

C^riaddsei-fransSsisehe Aasgabe In I Bdea^^ krHiBeli MMk.^ Haadsebriften 
beaf%e!teC und aiit Noten versaheib Tgl. (JDe Üsre S€, Fäuxbin) lettrem 
^'un toUiairt wr la nouveile vergion firan§ßit de tjki/t^irt df i#iiiw<pig 
4^JrUM9. AmH, et Parit^ 1781. 4. 



l 
t4 



Ariatotet48* S5 

Ups., 1811. 8., ed. L 61o. Selmeider, ap. Halm. 

6rie«h. Ist Auifsbe, krititek mit grosser Spraeli- mid SaeUrnttteltt^ mK 
«ke letste den fruit. Heraatgeber abging , bearbeitet und mit Noten veree- 
keil. Her Binde. — Uebersetzt wurde Ar. Tliiergeackiebte lateiniaeki 
Ton Tbeed. Gfsa FencC, 1476. /. «nd Öfter, apanlsehi I^a/Mofs, UU. 
4. Tem DIege de Fsbm j Mendoa«^ deataehi -Vramkfmri c» JC| IBIfii a 
TOB F* Straek. 

» 1819. 8., TOB Fr. Niclat Tiftse, bei Kratus. 

Titel: ^ji^ftarcfrilovg Xo^oq o 9M^i tfvatag r^g C«^i$ fialuna fO^oSkxos, 
Aritt. Aber die wiMenaebafÜieke Bekandlungtart der Naturkunde überbanpt, 
TorzägUek aber der Tkierkunde; grieckiscbe Urtekrift mit einigen Teitbe- 
ricktignngen , einer deattcben Uebersetxung und Anmerkungen. *' Entkält 
dai erste Book von dea Tkeilen der Tkiere, gr. deutscJ^ unter obigem Titel, 
weü es der Herausgeber für die Terlonm geglaubte Binleitung aar Tkleif e- 
•eUektekilH aimdlUS. 

8) »fifl tdmp ftvi^mg, 

Vaui. 9 1526. f., ap. I. AaL et frat de Sabio, meni. Febr. 
Criecklseke Ausgabe mit des Fkiloponos Exegesisi UO gea. Bl. 

Baafleaa, 15S8. 8. 

Grieddsck mit TikitoifBg dea Jae. Faber Stapulmsis. 

Upnae, 1561 8. ' 

Grieekisck mit IVolfg. Maurer^s Torrede , Faber's Eialeitong «ad Tkemistius 
de praettaatia Ukrer» Ar, de am'ma» 

Tenet, 1574. ft., ap. luitai. 

CMedi. mit latelai. Uebersetsuag des Bliebael Sopkiama und dea GomoMB- 
tarioB des Averroea. 

FfBBcot, 1596. 8. 

Grieck lat. idt Comneutnr de« Julias Faeias. Wiederkolt Honoe., Ifll. a, 
imd Wraaetf.y VSSL & — • Deutsek ttbers. tob M. W. Voigt, FrütUtf, ti. 
Xejps., 13N. 8. 

5) are^l x^p>citwf. 

VlmnuLf UML 4., ex offic Lr. Torrentini. 

Grieck. adt latelB. Uebera. des Simou Portius und dessen CommeBtar. Wie- 
derkolt : Paris., 1549. 8., ap. Ftueotanum. Eine andere lateinlseke Ueber- 
netaung tob Eawnuel Margunlus okne grieek. Text, aber mit JlficAaef. JPjikt- 
•ii ejrpttoetfe ersskieBJPetM.i l&TS. & 

6) iM^i Artaoy mql hwa^lmvf m^\ wnf fmtf09 iia^vm^g. 

I^pa-» 1828. 8., ed. Cl. A. Beeicer« 

CMidb kt Ai^td^ irfr fciltfidMr BenbeKtoBf . 

8* 



so. GriecJitscfie SdirifisieUer. 

Banileae, 1531. 8. 

Griech. mit der MetapBys. des Aristoteles. 

(Fnncof.,) 1602 — 1607. f., ap. hered. Wecheli. 

Grieche lat. ndt CommeBtar von L. Settala {Septülhu)^ ehiein maQäadiselieii 
Arzte. 

Logd., 1632. f., ap. Cl. Landriam^ 

Dieselbe Aasgabe and ders.Commentar. Lateinisch übers, t. Tb. Gaza 
erschienen die Probl. Bom,j 1473. 4.; ifahtuae^ a. a. /. , und vielleicht 
schon früher za Gdln nnd Antwerpen ohne Jahr. Deutsch im XV. Jahr- 
hunderte mehrmals za Augsbarg und Ulnu Englisch^ Xond.^ 1607« 12. 
mit des Alexandros und Anderer ProUetuen. 

8) ^^qI Gxcvimcatav aKovOfidtav. 

GotÜDg., 1786. 4.« ed. I. Beckmann, ap. Vandenhoek. 

Griech. mit not, varior» ^ Nachtrage dazu in B*s Ausgabe Von Antigoni Ca - 
ryatU hiatof, miraö* , X(ps., 1791. 4 

4 

9) Parva naturaÜa. 

Paris. , 1961. 4. , ap. Morelimn. 

Griechische Ausgabe. 

Francof.» 1601. 8., ed. Inl. I^acini. 

Griech. latein. — Lateinisohe Ajosgabe: Lipa.^ s. a. /.; mit Common- 
tar des Averroes : Patav» ? a. a. f, ; mit Gommentar des Job. de MechJinia 
nach Alb. Magn. : Colon. , 1491. /. ; ib, 1498. /. ; mit Commentar des Thomas 
ton Aquino t Fatav, , 1493. /. und Öfter* 

Von den Ausgaben der gesammten Werke des Ar. 
nennen wir hier nur die erste: P^eneL, ap» Aldiim, 1495 — 
1498. /., griechisch in 5 Bänden, wovon der 3.' und 4. die hieher 
gehörigen Schriften nebst Theophrast's botan. Arbeiten enthiit ; 
ferner die zweite Aldine: Venet.y 1551, — 1553.8., griechisch 
in 6 Bänden und ebenfalls mit Theophrast; die griechisch^ von 
F. Sylburg: Fraricof.^ 1587. 4. in 5 Bänden. Griechisch- 
lateinische Ausgaben sind von Is. CSasaubonus, Lugd*^ 
1590. /*• 9 in 2 Bänden; Ton Jul. Pacius, JLugd.^ 1597. 8. 
in 2 Bd.% und die am häufigsten vorkommende, gewöhnlich Da 
Val's Namen führende Pariser in 2 oder 4 Folianten : Paris.y 
1619./.,- ib. 1629. /.; ib. 1039. /•,- ib. 1654. /. — Die grie- 
chisch -latein. Ausgabe von I. GH. Buhle, BiponU^ 1791 — 1890. 
8. wurde beim 5. Bande unterbrochen. Sehr gute Nachweisun- 
gen über die altem Versionen und Commentgre des Ar. giebt 
Jourdain in seinen Recherches criliquea sur^Vage et Forigine^ , 
dcB traduQtions latines äAristoi^ et sui^ i^ .commeritaireB . 



TIieophrd$to8. 81 

grecs ou arahea emplqyes par lea docteurs echolaatiqües» 
Paris , 1819. 8. , 10 und 532 SS., einer gekrönten Preisschrift 
Yon den Erläuterungsschriften des Ar., deren im 
Mittelalter unzählige waren, fuliren wir für unsern Zweck nur 
folgende neuere an ; 

F. Andr* Gallisch diss. de Ariatotele historiae natu-- 
ralia scrtptore. Lipa. , 1776. 4. 

Arend. Fd. A» TViegmann ohaervationeai nqolog. 
critica^ i(i A^i^^* hiator» animql. JLipa. , 1826. 4. 

J. Hermanii Programm «ber den fliegendea Alopex des 
Aristoteles. Strasburg, 1782. 4. (Es sey derTaguau 
oder graxidi ecurevil 7/olant des. Buffbn.) 

Ed. Eic/iwald de selachia Aristotelia dias* iri{iug. 
TVilriae^ 1819. 8. (Die 6zlLa%yi des ^r. sollen die Fainilie 
der Haifische , Rochen , Cophlei| i^nd Chimären umfassen.) 

A* Qu. Ed. Her^achel dß Aristotele botanicb phi- 
lasoplio. Vraiialav, , 1824, (58 ?S.) 

F. L» Kreyaig Aristotelia de aöni et ojocia Ivumanae 
natura atque ortu t/ieoria cum recentiorum decretia 
comparata. Lipa.y 1T93. 8. (Vom Verf. deutsch über- 
setzt und verbessert in SprengeFs Beiträgen zur Geschichte 
der Medizin, mit Anmerkungen vonSpr., zweites Stück, 
g, 202—280, 

. &€oq)gaarog EgicMO* 
THEQPHJSASTOS vom ERESOS. 

Von Eresos auf der Ii^sel Lesbos 370 oder 892 vor Cht., ge- 
boren, gestorben zu Athen 285; des Aristoteles Schüler, Freuud 
und Nachfolger im Lehramte, und wie dieser nicht nur der Phi~ 
lo8opl)ie überhaupt,^ sondern auch der Naturforschung insbeson- 
dere zugethan; die Botanik verdankt ihm 4ie umfassendste und 
verständigste Bearbeitung iqi Alt^thi^e ^^d ve^r^hrt ihn als 
ihren frühesten Begründer. 

Von seinen vielen Schriften sind die meisten verloren , un- 
ter den erhaltenen gehöreq hieher j^ur folgende zwei Werke: 

nsgl zYiq räv q)vt(5v tötoglag, de hiatoria plaj^arum, 
Gescl^ichte der Pflanzen, neun Büch^; 

nBQi q>JxnKi^v ai^iäv^ de Qo^aia plartiarüni, von den 
Ursachen der Pflan^eii,^ sechs Bücher, ! 

und einige kleine physiologisclie Aufsätze, die zum Theil ganz, 



J8 Griec/usche Schriftsteller. 

9üm Thell In Braduit&clen erhalten und mit Sbidicben Arbeiteu 
de« Arutoteles «osammen gedruckt sind. 

Ausgaben. 

1) Bäd9 hatattiBchß Werke des 7% erwhhnen Mueammens 

«) griechisekf 
Tcneiy 1497. 1, ia domo Aldi Blaniitii, oalend. lan. 

Bnte Anigabe, eigmtlieli der 4. Band der ^ecMadieii AldtDo des Arfstote- 
Ifi. Titelt 09Of^aTov Ttt^l qnjTÖr Ujto^i ßißX, L vov ecvrofi na^l tpu- 
rSv edriwif. fitßX» ^, uÜfftarQTiXovg TtqoßX^iioTm, 'AXm^Mqov 'AtpQodta, 
n^oßitjfioToty ßißX, f, "'ui^^urroTilovg /irixotvtxäv ßißl, IV. rov avrou roip 
/iträ rä tpvaixa ßißl. iä^, @%a(pqdaTQU Tväp ftrrä ra (pvapca ßißL Sv. — 
Sodann nach einer neuen ^eeensioi^ von J» Bapt« C^mot in ArUt^t, ejpp. 
renet.^ 1951 — 1533. &, ap. jidi filioe. ' 

Oxonii, 1813. 1814. 8.^ ed. I. Staekhonse. 

Ist nach Sprengel^ Urtheile (Gesch. d. Botan. I. 57) ohne sichere Kritik gear- 
beitet , «her nicht oJine glückUehe Coojectnren. 

b) IafelRi8c&: 

T^irrltS, 1483. f., Impr. per Barth. Coiifaloneriam de Saloda, die 20 Febr. 
Uehersetinng des Theodor Gaia, hier jk^xm erstenmale gedruckt. 

Paiii., 1529. 8., ap. WecheL, 

Dieselbe Uehersetsung, mit brauchbarem Index der griech. und I^t. Namen 
▼ersehen. 

1 
/ 

Lngd.« 1558. 8., ed. I. lordanas. 

Dieselbe Uebersetzung, die Mch no^ iiH^r ersdUenen Ist 

2i) die M5t plcnit erscftten oKeM: 

a) grt>cA{^-la<etntscA: 
AmM., IftM. f., od. I. B4>daeuf 91 Stapel, ap. H. Lanrentiiim. 

Dei^grieehisehe Text nach Handsshriften verbessert, eben so Gaza's Ueber- 
setsuBg, beigeüdgt sind JsiL Caes, Seali^eri animadversiohes ^ Rob. Conatan- 
tini mmotaiiotte» , Bodftns eigener gelehrter Oonunentar , I. Alm. Corvinns 
Vorrede und Abbildungen einiger seltenen Pflansen. Scaliger^s und Constan- 
tinus Ärzten waren firfiher besonders erschienen imgi. y IM. /., und i(., 
I5M. fl» :j; 

h) d&uUeh: 

Atona, 1822;.9.. M J. F« Hfuqmeridi. 

4ltoirffaldg0, J^g« vorbereitete tJebersetsnng mit «asfilhrlieheiii , besos- 
ders dieDeutung der PiansenwHreffendem, dnreh Saeh- und Spraehkenat- 
niss wichtigem Commentar. TMAt: ,|neophftftt*e JVaAifigesoMehf» dter Ge- 
vM#e, MerseCvt imd erMtften piMH K^urt) ßgrßm^^l'' Der ectto 



Nikandro9> 9ß 

Tfcefl, SmidtSeSS., vafhUi de« Text, ^ev swette Tkeü, 4 D^dllT BS., 
enthUt die Erl&atenmgen und 8 Regfster, 

Aosserdem befinden sich beide Schriften auch in den Ansgaben 
der Opp. omn. T/i.; nnter diesen ist besonders wishtif die Auf- 
gabe von J. 61q« Schneider: @totpQa6tov Egeölov tu 6(0* 
f^o^j^evcL Ups., 1818. 8., vier Bände, in welcher die botani- 
schen Schriften von Schneider und H. F. Link erläutert rind. — 
YgL noch /. £• Fd. Schulze toxicologia veterum, pUaUas 
venenatas exhibens Theophrastu, GraUaUy Dioaooriais, PH- 
nU etc.f Halae^ 1188. 4.,* /. lac. P. Moldtnhawer ten- 
tarnen in 7%. hist plant y Hambnrgij ITOl. 8.; und Gius* 
Montesanto dei libri di Teofraato Ereaio intorno 
alle plante commentaii da Gaaparo Hafmann^ Padova^ 
1822. 8. 

§.8. 

ÜMavdqoi. 
NIKANDBOS. 

Sohn des Damnaios, Ton Kolophon fn lonlen, lebte un* 
ter Attalos IlL, dem letzten Könige von Pergamum, der von 
138 bis 133^ vor Christus regierte; andre geben das Alter des 
IN. etwas höher an und setsen ihn unter Attalos I. oder IL Sein 
bis auf wenige Fragmente verlornes Gedicht G-eorgica erwähnt 
Cicero iobend (de pratore L 16.) > in den beiden andern , die 
wir noch besitzen, zeigt sich N. als ein sehr sachlcundiger Mann 
und ist für die Kenntniss der damals in Pontos und Pergamum 
so ernstlich bearbeiteten Toxilcologie, so wie für Naturgeschichte 
und Medicin, von grossem Werthe. Die Sprache ist schniuck- 
reich, oft dunkel, der Ausdruck nicht ohne poetische Lebendig- 
keit Wir besitzen von J^. noch zwei hexametrische Gedichte : 

9rrff^%a%&y theriacay von giftigen Thieren, an den Her- 
mesianax gerichtet , worin die Zufälle nach dem Bisse und 
Stiche giftiger Thiere (namentlich Schlangen , Eidechsen, 
Spinnen, Scorpionen etc.) beschrieben, und Mittel dagegoa 
angegeben werden \ 958 Verse. 

«JUS^^a^ficxxa« alexip/iarmaca^ von Gegengiften, an 
den Protagons gerichtet, ist die Fortsetzung des vorigen 
Ckdichtes und enthält die Aufieählung von Pflanzen- und 
min^raliflcbea Qiftea nebst den Mitteln dagegen; 6S0 
Verse« 



40 GrißcJdschß Schriftsteller* 

I. Ausgaben^ 

a) grieehiteke i 
Tenei, 1499. f., Bp. äläam MaDiitfiiiii, m. JaL 

Erste, Bteht Beionders erschienene, iondem dem Dioskoridee ttngekftngte 
Ausgabe, ' CKesehätiter Teit mii alten grieeliiselieii S«]ioUen la beiden Ge- 
^iUtea« (Siehe unter Dioskor. $, 12.) 

V«net, 1528. I.y in aedib. Aldi et Andr. Atnlaiii loceri, moue Aprili. 

Seltene mi geeoekte Ausgabe mit gutem Teite nach der ersten Aldine. Ti- 
tel: ^yNpüM^ov Qii^taxg. Top avrov 'AX§^t<päQfiaxa, 'Eqfitivta rov 
mvtoniAOV ^VYYQ**q>i»g ilg 0fiQtaxdf S/olia diatplqmv avYyqcupiwß klg *AX»^t-y 
^dgfictxa. 'E^Y^^^ czß^fim | fiir^tw , atffisiotv xal ;)ra^axri/o(oy. Nican- 
dri TheHaea. JEju9^em Alexipharmaca, Interpretatio innominati atitAo- 
vi» in TheHaea, Cemmentarii diveraorum autherum in Alexipkarmaca, 
Exposttio ponderum^ menturarumj signorutn et eharacterum,^^ Hinter 
4em Text der Therifüut und Alexipharmaka folgt /ol. 25 b eine Schlussschrift 
mit dem Datnm mease Novemhri MDXXH*; die sweite ScUussschrift mit 
dem spätem Datum {Jpr. 1523) folgt erst hinter de« Schollen und der Ab' 
liandlung ttber Gewichte eto. foL 91 a (92). 

Coloniae, 1580. 4., 0|>era I. Soterii. 

Der Text weicht von den Aldinen ab , weil noch eine andere Handschrift 
benutzt wurde; die griechischen ächolien stehen als Einfassung um den 
Text; der Titel ist griecliisch und lateinisch wie in der vorigen Ausgabe, 
9ur felüt die Abhandlung über Gewichte etc. (Zu dieser Ausgabe wird 
meistens die Uebersetznng des I^onicerns gelegt , die Cölu 1531 ii^ derselben 
Ofitcin herftuskani} sehr dasu passt,^ aber nicht nothwendig da:?u gehört.) 

b) griei^itch-'lateiniichet 

Fftvb.» 1549. 8-9 ed. I. Qorräaty ap. Taicosammi. 

Bles die Alexipharmaka entblutend , griechisch mit Uebersetsung tn lateini- 
nisehe' Hexameter Tim Gorräus und Anmerknngea rott- demselben , beidea 
unter dem Texte. Dasu noch eine Abhandlung des Gorräus ,,,omnem de ve- 
neni» disputationein §wmmatim compleeten»^*' und eine Tabula venenorwn^ 
4e guibiu Nieander agii. Die Uebetsetiong liest sieh gut , und auch die 
Anmerkungen sind nicht oJkne Werth« H Blatt. 

Vfdentiae, 1552. 8., ed. Pt. lae, Steve, per I. Hey, Flandnini, 

Bios d{e Theriaka , griechisch nach der cfilner Ausgabe mit untenstehender 
Ue^eirset:(ung in lateinischen Heyametem von E s t e ve ( SteveiuB ) , An(t zu 
Tijleneia,' i|nd Erläuterungen von demselben. Die Ausgabe ist im Aeussern 
def vorigen sehr fthnlfsh uad w|rd daher oft mit Ihr zusammengebunden. 
94 Blatt. 

Pftili.9 1557. 4., ed. I. Gorräns, apad Cro. Moreliiii»', in gmecis ty- 
pographiun r^iim. 

Enthält Theriaka und Alexipliarmaka grieehieeh mit lateinisoher hexametri- 
scher Uebersetsnng den Gerräue und dessen Anmerkungen, hierauf die 
alten Scheliea griechisch; Es sind dal^er drei Abtheilungen unter l»esonderii 
Titeln, nämlich eine griechisch - lateinisdhe Antrabe der Theriaka, eine 
solche der Alexipharmaka und ein griechfscher Abdruck der alten Scholien; 
eia allgemeiner Titel felMt > man findet aber meisieus alle drei Abtheilungen 



Nikandroa. 41 

tn Bfaen Bande. Die fJebenetzmif 4er Theriaka ^fm. OoTrluf wetelit lehr 
von der Steveschen ab. Geschätzte Ausgabe , die In /o, Gorraei opjp., J?a- 
rU* 9 IfiK* /, aebft eiaigea litppokistitckeB Schriften wiederkehrt. 

Flomoty 1764. 8., cd. Ang. Mar« Bandini, «x oCGc, Bloäckiaaa. 

BatbftJt die Theilaka qb4 Alexlpbarmaka grfeehiach mit lateinischer Uebei- 
aetaunf de« Gorrftai und italieBischer des Ant. Mar, JBalTiaius, die, schon 
mm IS, Januar 1701 beendffft 9 h|er ^iierst erscheint. Da>U Gorräns Anmeir- 
kuagen', nnd Varianten von Bandini f esamaielt , bleianf n^ch 2 Handschrif- 
ten auB ersteanale gedruckt: 'Evraxviov rov - Qotpitnov fiwratpqaciq Tcuf 
NtMovfqpv 9tiQtct»&if ual al^i/fa^firnnh , a« welcher Baadiai naehträglicli 
Varianten lieferte lip Colol. hiblioth, Ltawent, UI^ 830. Schöne nnd bequem? 
Handausgabe , und als ed, pnap. des Euteknios auch kritisch wichtig« 

Halae, 1792. 8.» ed. L Glo. Sclineidev, impensii «rphaootropheL 

Entbftlt die AleiUpbarmaka nebst dei| alten griecb. SchplifB , dazu Varianten, 
Anmerkungen und eine lateinische Uebersetznng der Alexipharmaka in Prosa 
von Schneider. Der hieher gehörige Theil des Boteknios ist zerstücfct in 
iRtiAnimadver$ion€^ zerstreut, aber h&i|flg «us HiMidschriften undConJeetur 
emendirt« 

Iip8,, 1818. 8., ed. I. Glo. Sehneider, hnpeiubO«^. Fleischer ino. 

Enthält ^e Theriaka nebst alten Schollen nnd dem hieher gehörigen (nicht 
serstäckten) Theile des Euteknios , Fragmente aus den verlorenen Gedichten 
des N. y Anmerkungen und Erl^otemagen von Schneider und seine lateini- 
sche Uebersetznng der Theriaka. Zuletzt der aus dem handschriftlichen 
Nachlasse St. Bemard*s hier zuerst abgedruckte Index graecitati§ für Ther., 
Alex, und Fragmente des N. Beide Schneider'sehen Ausgaben muss man 
lieisammen haben , de enthalten reichen , aber nicht gehörig verarbeiteten 
ßtpff zur Kritik und Erläuterung des N. , da Sehn, gute Handschriften be- 
nutzte und nicht mu^fhilolpg , aondeni anch Naturliistoriker war. 

IL Uehersetsungen^ 

a) laUinhche: 

Ooloo., 1581. 4. , impensa 1. Soteria , noDO Calend. April. 

Vebersetzung der Theriaka nnd AlexiplmTmaka iu Prosa von I. Lontoerna 
mit dessen Erläuterungen. Die Brrorum re&titvtio fol. 1Q9 h fehlt maptcheu 
Exemplaren. Diese Uebersetzung wird gewöhnlich der cqlner griechischen 
Ausgabe des Nikander (1530) beigefügt, 

Francof., 1&32. 8., ap. Gh. Egenolph^ 

Uebersetzung beider Gedichte von Eurieins Cordus in lateinische Hexa- 
meter. . Diese Uebersetzung 'findet sidi andi in Eur, Cordi opp, pQi$iea 
{Francof,)^ 1550. 8.; Francof,^ 1564. 8.; Helmut., 1614. 8.; 16., 1616. &; 
nnd in Xoe. Grevüu d« penenU , vert- Hierem^ Martio , 4ntverp, , 1571. 4.^ 
pag. 276 — 832. 

b) ffoiwsueke; 

Anverg , 1568. ft., ofGc. Flantin. 

Uebersetzung beider Gedichte in franz. Verse von Jac. Grevin als Anhang 
zu seinem Buche : „X^cfur litfrea des venin«.'' Jer. Martius übersetzte das 
Grevin^sdie IVerk ins Lateinische : Antwerp.y 1571. 4., und fügte diesem 



X 

' Grkchißche SckrifUteUer. 

'BsqIm dl« von Eur. Cordii« f emidU« Uebenetsuf d« Itot«!» i^d Alexl- 
phaiwaka dee Nik, beL 

Der ^echiscfae Text des Nik. findet sich ohne die griechi-- 
sehen Schollen, aber-Tom HeraAs^feber emendirt, in H» Ste^ 
phani poeL graeoi principes, Paris, ^ 1Ö06. /., und zu- 
gleich mit der latein. Uebersetzung des Cordus und Groniias ia 
lac. Lectii poetae graed vet^res^ Aurct AUQbrogum 
{Genev.), 1008, f. 

Als Erläuterungsschrift Ist anzuführen i /• C, Zeun 
animadversiones ad Nicandri Carmen utnimqae, Vite- 
herg-^ 1T76. 4. — Vgl. auch Reh. Bentley's Emendatio^ 
neu der Theriaka mit Text im Museum isritic. f^oL /., Cam^ 
bridgej 181«: 8. S. 8T0 fg. 445 fg., De la Porte da 
Theii in den Notices et 0xtraits des manuscrits de la bi^ 
büatheque du roi^ Paris ^ 1181 /^.> 4- Tom^ yill. Part 
2. S. 221 fg. 224 fg., und Gf. Hermann in der Dissertor- 
tio de oßkUe ecriptorü JlrgoiumUcorum W TerschiedeaeB 
Stellen. 

§. »• 

ASKLEPIADES. 

Von Prusa in Bithynien gebürtig, kam er im 11. vorchristli- 
chen Jahrhunderte nach Rom und erwarb sicH dort als Arzt 
und Philosoph Glück und Ruhm in ausgezeichnetem Grade, 
Sein philosophisches System näherte sich dem des Epikur ^ sein 
medicinisches wurde später, durch Themison strenger ausge- 
iührt, zur Grundlage der methodischen Schule. Die meisten 
Schriften des Asklepiades sind verloren, verhältnissmässig we- 
nige Bruchstücke sind bei Celsus, Caelius Aurelianus, 6a- 
lenos u. a. erhalten; sie finden sich gesammelt und mit ausführ- 
licher Darstellung seiner Lebensverhältnisse und seiner Philoso- 
phie versehen in folgender Schrift: 

Asclepiadia BithyrU Jra^menta digessU et curoiJÜ Ch. 
Gli» Gum>perty praefatus est Ch. Godofr. Grüner j 
sr "inariae, 1194. 8. (vorher nur bis Seite St9 gedruckt als 
Inau^uralschrift, lenae^ 1794. 8.) 

Zur Geschichte und Philosophie des Asklepiades sind noch 
mtergleichen: 

Ant* Cocchi discorso primo sopraAsclepiadey Flrem 
1158. 4. Ina Englische übersetxt London ^ 1702* 8. 



Andromachos. . ^ 

/. Fortun* BiancJiini la medicina cT Aaclepiade. 

Venez.^ (ITOO.) 8. 
IL F. Burdach Asklepiades und John Brown, eine Paral- 
''lele. Leipzig,. 1800. 8.^ und dessen Inau^ralschrift : 
Scriptorum d§ Asclepiade index. Lips., 1800» 4* 

ANDROMACHOS. 

Der altere dieses Namens , aus Kreta gebürtii^ und Archi* 
iter unter Nero. Von ihm soll jenes sonderbare Gemisch her- 
ivlürm, welches unsere Apotheken noch unter dem Namen The^ 
riaoa Andromadii kennen^ und dessen Bereitong lange Zeit 
für das Haupt- und Meisterstück der Apothekerkunst galt. An- 
d^romachos beschrieb diese Zusammensetsong (die er JTaA^f^ 
BenihiffiiBg, «der auch g^^MKX^ nannte, weU sie vorsfiglich ge- 
lten girage Thiere dienen sollte) in 174 elegischen Versen oder 
87 Distichen, die uns Galenos {de antidotia l. L c. ^ ed. Kühny 
X^/^. 32. aq^ aufbewahrt hat Dieses Gedicht führt deuTitel: 

«f^l T^S fti^^^^^^^j ^^ theriaca^ vom Theriak, 

und "v^^d einigemal griechisch- lateinisch besonders heraus- 
gegeben: 

Thorini, 1607. 4., ei. Fr. Tiaicaens. 

Grieelilsclier fnt mit prosaiseher lateintsclier Uebersetzang , einer Para^ 
, plirasis des Jallii» Martianua Rota und dem Commeutar des Herausgebers. 

Norimberg., 1754. f. (ed. I. Sgm. Leinker.) 

Plese Ausgabe warde , bei Gelegenlieit der letzten öffenilieben Theriakbe» 
reitinif an Ntrabe rg In der (P.Samiit) Iiciiiket'seiieB Apotheke sur goldenea 
Kugel I ▼eraastalft. 

Vgl. hieram einen in französischer Sprache geschriebenen 
Traue de la theria^e^ Paris y 1668. 12.., Ton Moses 
Charas, Apotheker zu Paris ;^ ins Deutsche übersetzt ifrank- 
fürt a. M., 1679. 8.; ^eses Buch enthält eine Erläuterdng 
wimmtlicher Ingredienzien des Theriaks, aber nicht das Ge- 
dicht des Aadromachos selbst. *-— Eine deutsche tJebersetzung 
von A. Gedicht findet sich in E. W. Weber elegische Dichter 
der Hellenen, Frankf. aSI., 1826. 8., S.361. — Griechisch- 
lateinisch war das Gedicht des A. früher erschienen in Joach. 
Camerarius des älteren adbur aeltcnem Conimentariolus de 
Theriacis et Mithridateis , Noriwh.T^ ap* /. Petrdunh 
(158S0 a 



41 Gri^chisc/iß Schriftsielhr^ 

§11. 

^ R O T I A r« s, 

liebte unter Nero, dessen Leibarzte Andromaehos dem 
Jüngern er sein Werk widmete. Ob er selbst Arzt war, ist un- 
' sicher, vpn den^neisten wird er für einen Grammatiker gehal- 
ten. Unter seinem Namen (der auch ^Hqodio^o^ geschrieben 
wird) besitzen wir noch 

xäv xag ^iTtgtoxgdts^ Xi^emp dvvaycjynj vocum, qiiae 
apid Hippooratem ßuntj coUectioy Sammlung und 
Auslegung hippokratischer Ausdrücke, 
ein Terstümmelt und nur nach einer spätem Ueberarbeitung und 
Anordnung auf uns gekommenes Werkchen, welches in der Ein- 
leitung eine Classification der ^ippokratischen Bücher (die älte- 
ste , die wir kennen) liefert und daher zur Bestimmung des Ga^ 
non der hippokratischen Bücher tou Wichtigkeit ist (ygl. Gm-- 
ner oensura libr. Hipp* /i.2S); die Worte werden kurz und 
oft nur durch Synonymen «rläutert. Die Ordnung ist gegen- 
wärtig alphabetisch nach den Anfangsbuchstaben der Worte^ 
in der ursprünglichen Bearbeitung scheinen die hippokrati- 
schen Bücher selbst die obere Eintheilung abgegeben zu liaben^ 
und die alphabetische Ordnung der Worte scheint ihr unterge- 
ordnet gewesen zu seyn; jene ursprüngliche Bearbeitung ist 
aber bis jetzt noch nicht wied$^ Aufg^futideii wordeiu 

Ausgaben^, 

a) griechische: 
(Parti.) WL B.y inH. Stephani dieÜOBarinm medicom, Seite 5-T-58. 

Ente Aasgabe mit H. Stcphaaas AnmerkuDgen Seite 113 — 154, und Gr. 
Getner's EmeDdationen S. 1T9 9 ISp. (Die nähere Aagal^e des Stephan'sdi^ii 
JHctionarium mß4* ^o\gt miten hiater dea Samniliiiige^). 

* (>) grieduich'-lßteiniichef 

lipsiae, 1780. 8., ed. I. 6. F. Franz, foint. I. F. lanii. 

Titel : yyErottani, Galeni et Herodoti ^lotaaria tn Bippoeratem ex recen- 
«tone H. Stephani graeee et latine f aoee9aerunt emendationes H, Stephanie 
Bm. JEuMtaeäiij A4r» Heringae etc.'- Stepliaapa Text und Euslachius Ue- 
bersetiung mit neuen Varianten aus gedruckten und haadsekfif^clien Quelr 
len, reioUttitigff f suni TlioU neue Noten und gute Indice«t 

. e) ItUdmacher 

Venei , 1566. '4.» ap. Lac. Ant. lantam. 

Titel: „£ref<aiii, graec< BoriptarU vettutiniM , votftint, gua« apudUi' 



^ Dioshorides* 4S 

poeraiem «imt, wlteeUof cum mmciationihtt Sartht^tomaei £iiafa- 
ckiiy eiuadem Über de mültitudine^* Nach einer vaticanischeB itaüdschrifl 
übenetst uad mit relchliclkeii Noten und Registern versehen. Diese lateiui- 
eelie und dei Stephnnns griechische Ausgabe sind unabhängig von einander 
gearbeitet y und kein Herausgebet hatte die Arbeit des andern gesehen. 
Stephanns Hess schon 1557 seinen Erotianos drucken ^ aber die Herausgabe 
TerxAgerte sieh wegen der andern äEum JDictionarium mbdicüm bestimmten 
Bttfißke bis IdMi des Eustachius Vorrede ist lu Rom am 1. Julius 1564 unter- 
neidinet, wo ihm daa Dioa'onnrtiMi medtcnm noch nicht zu Gesiebt ge- 
kommen war. 

Ansserdem ist E. lateinisch mehreren CebersetiKTingeii des 
Hippokrates beigefügt; griechisch* lateinisch, jedoch ohne die 
Einleitung 9 den Ausgaben des Mercurialis^ des Foesins und 
CharteriuSk 

§. 11 

PJEDAKIOS (PEDANIOS) DIOSEORIDE& 

Aus Anazarba in Küikien gebürtig, in äet Mitte des I. Jahr- 
hunderts nach Christus, vor dem altem Plinius lebend, von die«' 
Sern benutzt, aber nicht angeführt. Er war Arzt und häufig auf 
Reisen,' zumTheii in Kriegsdiensten. Der wichtigste Schrift- 
fitelier des gesammten Alterthums im Fache der Arzneimittel- 
lehre, für die spätem griechischen Aerztei, für Araber und Ära- 
bisten ein untrügiiches Orakel in diesem Fache, und selbst bis 
in das XVI. Jahrhundert herab konnte man sich nicht an den 
Gedanken gewöhnen, dass in Pharmakologie und Botanik etwas 
Anderes gelehrt werden könne ^ als was bioskorides gelehrt 
hatte ; dadurch ist er für uns eine unentbehrliche Quelle für die 
Geschichte der Arzneimittel),ehre und Botanik in den genannten 
Zeiträumen geworden, so unvollständig auch seine Angaben 
sind* Der Zv^eck bei* Abfassung seiner Schriften war rein ärzt- 
lich, nicht naturgeschichtlich; die Sprache ist etwas gemischt, 
griechisch mit Einmengung keltischer und thrakischcr Worte, 
irie man in tülikien spracli; er selbst bittet: in seinem Werke 
ttehr auf die Sachen, als auf die Worte zu sehen« Wir ha- 
ben von ihm : 

negl vXijg latgix'^g, de materia medica^ von den Arz- 
neimitteln, fünf Bücher, dem Areios gewidmet. Das 
Hauptwerk des D. , welches die Kräfte und öfters auch die 
Zubereitungen der Arzneimittel, besonders der Yegetabi- 
lien, kennen lehrt. 

ZBfl 6ijlipsnQl(ov q)aQiiixa)v^ de venenisy von den Gif- 



§S Qriechische Schrifisieller. 

ten, ein Bnch^ welches in den Aldlneii, in def cStner nnd 
pariser Ausgabe als sechstes Buch der Arzneimittellehre 
betrachtet wird, bei Saracenus u» a« den Titel Alexiphar- 
maca fuhrt; es enthält die Beschreibung ypn Giften und 
den dagegen anzuwendenden Mitteln. 

ft6pl loßoXoiVf de venenatU animaUhuSj von giftigen 
Thferen, in den Aldinen und der cölner Ausgabe ist 
es das siebente, achte und nennte Buch der Arzneimittel« 
lehre (das achte beginnt mit dem Capitel nBQb q)cdayyi(ov, 
das nennte mit dem Capitel xsqI öq)fi7ccSv otal (iekiööäv)^ 
in der pariser Ausgabe ist es das siebente und achte Buch 
der Arzneimittellehre (das achte beginnt mit dem Capitel tlg 
w)ivYi tc5v loßoXcDV %BQa7CBla)^ bei Saracenus ist es nur 
Ein Buch unter dem Titel Tlveriaca. Es handelt von den 
Zeichen und der Behandlung der giftigen Thierverletzun* 
gen, anch ausführlich tom Bisse des toUen Hundes. 

^6pl sv^op/c^rcDV a%k&v rs xal öwd^ixfov ipaQfiaxmVj de 
facile parabiUbus tarn simpUcibus , quam compositU 
medicamefUis y von den Einfachen und zusam- 
mengesetzten Arzneimitteln, die leicht z« 
haben sind, zwei Bücher^ dem Andromachos gewidmeter 
dieses Werk zählt die Arzneimittel nach den Krankheiten 
geordnet auf, wird von Vielen fär unecht gehalten, daher 
es in den altern Ausgaben bis auf die des Saracenus fehlt. 

voS^a^ notha^ unechte Znsätze, betreffen meistena^ 
Pflanzennamen lateinischer, thrakischer, keltischer^ Ägyp* 
tischer Abkunft, die in der ersten Aldine und in der cöbier 
Ausgabe des Yergilius im Texte stehen, in der zweiten Af- 
dine aber von dem Arzte Hi. Roscius zuerst aus dem Text 
geworfen und hinter denselben zusammengestellt wurden^ 
wie anch von Groupylns und Saracenus geschehen ist. Man^ 
che dieser Zusätze mögen wohl von Dioskorides selbst her- 
rühren, manche erst von spätem Abschreibern hinzugekom- 
men seyn, in den altem Handschriften sollen sie fehlen; 
Aldus Manutius {ctedic. ed. 1499), Ackermann {praef» 
ad parabil. med. scripU p. 28.) und Sprengel (Geschichte 
der Botanik L S. 136.) nehmen sie in Schutz. 

L Ausgaben* 

a) griechische: 

Venet , 1499. f. , ap^ Aldnm Manadam , mense lolio. 

Brat« Amigabe von iproisar Seltanlieit and hohem Wertbe. Titel gri««hlf 
auf dor Rütktoiike aiiie latda. Dodicatioa aii BL Dotatui , UtoriHf 5 IH« 



Ät Md- 09 fil. Tlnt !«• IMotkorfdety eis teeret filatt, ffi ^1. Text and U- 
Cekolieii des Nlkasder , dessen Tkeriake die Seholfen bei sidi , die A1e\i- 
pluimaka U Ideiaerem Drneke und später sagelegt Unter sich haben ; Cust. 
und Sign. , keine Blettiahl. Der Teit des Dteskorides hat hier 9 Bücher 
(von denen das sechste die Schrift n%qi dtiXtfrriqUov (paqfianm^ die drei leU* 
ten Bücher die Schrift nwql toßoXtor enthalten) ^ die tvnoqiara fehlen > die 
P9&a sind in den Teit eingeflochten. 

^caety 1518. 8. (4. min.), in aedib. Aldi et Andrea« ioceri« menae Innio. 

Mach der &ltem Ausgabe und mehrern Handschriften (unter denen die dem 
N. Leonicenus sugehörige besonders geruhint ivird) besorgt von H i. R o s- 
eius, einem gelehrten hj%te zu Padua. Eintheilung der Bücher ist 'die- 
selbe wie in der vorigen Ausgabe, die wuTtoqiara fehlen, die vo^a sind 
{fol. S14 — 230) hinter dem Texte snsammengestellt. Nikaadrps fehlt, statt 
dessen steht Jb/. 8S1 -^ 835 ein griechisches Gedilftht Ten unbekanntem 
Terf.f welches 13 rerschiedene Pflaaaen in 190 Hexametern besingt und 
von einigen griechischen Schollen begleitet ist, vgL Jnonjpni Carmen de 
lerftw, i» iß, ^ 

lailL, 1529. 4.9 ap. I. BebcUnm, meme. Ang. 

. Heransgeber ist Janus Cornarlas, der etwas willkfihrlieh in der Re- 
emaien dee Textes verfahren seyn soll. Anch hier fehlen die wnoQiara, 
und ee sind die vo&a hinter dem Texte snsammengestellt« 

b} griechisch 'lateiniiehef 

#almiae, 1529» f.^ opera et impensa L Soteris, meme Aug» 

Ofieebiseher Text mit der Uebersetzung und dem Commentar des Mareellus 
TergfUn« ^ eben se eingetheilt wie in den Aldinen» doch sind die if6&a in den 
Text swischen Kfaunmnm aufgenommen ; die tvno^iara fehlen. Biese Aus« 
gebe ist sel&n und wegen Text und Oommentar geschätzt ; gewöhnlich sind 
ihr beigelegt; Hermolai Barbari in Dioteoridem eorollarivrum libri quin^ 
fpte^ Co/ofu, IM., /. metiee FetTk 

}§m.9 1549. 8.9 ap. TidaamArnoldiBirtnnanni (in andern vMgeMganB 
■ füneAei» 'J&€fii}ilafeii: ap* Fetvom Haiiltinnm) , excud, Bened. Erevost, 
■MW. A«g. 

Henns^ber Ist Jne. Gonpylue, der den Text nev Tcvfdirt und Catti- 
tfefione« (/of. 382 — 381) beigefügt hat ; die Uebersetanng ist die desRuel- 
Btts. Titelt j^Dioaearidi» libri octo graete et latine, Caatigationes in 
c ssd e wi UbtoS,**' Bas 6. Bnch ist das Vbn den Giften , das 7. und 8. dis von 
den giftigen -Thleren , die vo&a stehen hinter dem Texte, Bvnof^iara fehlen. 
Biese Ausgabe ^ird wegen guten Textes , Correctheit , netter und beque- 
mer Ausstattung sehr geschätzt. 

(Fiancofiorti a. M.) 1586. t., ed. lanus Ant, Saracena«. ap. haer. 
Aüd-WecfaelL 

Titel : ^^lT»daxi'ov //toaxogiiov rov 'uiva^agfidtoi ta ami,ofi»fa StTtarca , Ped. 
Dioae. Anaz, opera guae extant omnia etcJ"^ Ber Text der vorigen AuS' 
gäbe ist hier nach Handschriften verbessert, mit Varianten und sehr werth- 
vollen Schollen des Saracenus und Sambucus und mit äaracenus ganz neuer 
tJebersetzung versehen. Bie avTtoQiara sind unter besonderem Titel (1598) 
beigelegt und ebenfalls mit Uebersetzungen und Schollen von Saracenus ver- 
feh'en* Eis sind daher die Werke des Bloskorides hier in 9 Büchern enthal- 
' ieä: 53« AraaeÜDÜlUely 1 B. MtxiphariMea^ 1 B« nerfoe«» ST B. Supo- 



48 Griechific/ieSö/irißsteller. 

ri§tn I die f o^a gtoliea mit Ikrer U^bertetsiiog geMaderi lilsteT Ami Texte. 
S^r werthvoUey bis jetzt beste Ausübe. 

Die Enporista erschienen griechisch «-lateinigch: 

Argent.) 1565. 8.^ ap. tosiam RiheL 

Titel: Pedanii Dio$coridia %v7toQun<t^ h% e. äe twratiöntbuti nwrbwum per 
medieamenta paratu faoiHa libri II eie*^*^ (Vor I. MeibaBUt nad Cr» \ 
Cr esset grfetib» imd latelm betäusgei^eben.) I 

n. tfehersetsungeh* 

a) Itüeinische. 

Colle (niithi GUn)^ 11:78. f. , ap. I. Allemannum , in. laL 

Gbtb. Draek, 4t Zeilen in 2 Colamnen. Aelteste A.aägabe derUebeTsetzim^ 
des Pettos Padüebsis {Petrüt de Abano), 

Lagd. , 1512. 4. , ap. Gilb, de Villien. . • 

Titel: y,Dyo8coridi$ viriutum timptieiitnk tneäietnatwnliher YIT eontinen§ i 
cApita e. noünüÜU additionibuä Petri Paduanentit in margine libri noto- 
tU} t)ioi'coHde% tfact, de naturt§ et virtutib, aqaarum.^^ Vielleicht die« ' 
selbe Uebersetzung des PtPaduensIs. 

S. 1. e. a. f. — Venet. , 1616. f. 

Ist die Uebersetzung des HermolauilBarliarns, die man nicht mit 
den nach ¥Leim. Barbaras Tode von Bapt. Egilatias heradsgegebenen CvrH^ 
lariU in Dioscoridem verwechseln darf ^ welche aa Cdln 1590 (wieder)ge- 
druckt der eOlner griechisch - lateinischen Aasgabe des Dioskurides beige- 
fügt zu werden pflegen. Herrn. Barbaras starb 1493 and vollendete die Co- 
rollarien kurz vorher; vielleicht erschien «. /. e. a* blos seine Uebersetzang, 
und wahrscheinlich enthält die angebliche Uebersetzongsansi^be i Venet,^ 
1516. /. blos die von Egnatius herausgegebenea GoroUarieib 

Paris. , 1516. f. ) ap. H. Stephanlun. 

Erste Ausgabe der gesch&titen Uebersetzung de« I. Ha eil lue. 1^- 
ter erschien sie noch: Jtrgentor. , 1529. /.; VeneU, 1538. 8»^ SüHLf 
1543. .8.; Franoof. et Marpurgi, 1543./.; Lugd,^ 1548. 13.; ib^t 154fi. 
12.; ib,^ 1547. 12.; Francof.^ 1549. /./ Lugd. , ^550; 8.; ib., 1552. 8.; ib.^ 
1554. 8.; und öfter, theils mit, theils ohne Abbil dangen. Aach findet sich 
diese Uebersetzung in des Goupylus griechisch,- lateiuiseher Aoigahe und 
liegt den lateinischen Ausgaben de« Matthiolns zum Grunde« 

Fiorenty 1518. f., per Itaered. Ph. Inntae, idib. Octobr. 

Erste Ausgabe der Uebersetzung des Mareellüs Vetglllai, die we- 
Biger gesohfttzt Wird , als . sein obenerwähnte^ Gommentar In der eölnei 
griechisch - lateinischen Ausgabe. Sie erschien noch iweiaal in deratlhei 
Officin : Plorent.^ 1523. /. , und 1528. /. . 

Venet , 1554. f. , ap. Vinc. Valgrisinnl. 

Erste lateinische Ausgabe der beröhmten Commentarlen det Pt. And 
Matthiolus zum Dioskorides, mit denen eine lateinische Uebersetzun( 
des Dioskorides geliefert wird , die nur sehr wenig vpn der des Ruellin 
abweicht. Diese Ausgabe hat kleinere Holzschnitte , eben so die Ausgabe) 
Fenel., ap. FdlgriM,^ 1558i /.; i6.| 15M. /.; grossere Holaachnitto habei 



Dioahoridcs» 40 

a., 1565. /. (eile Torsilfllcli getchfttite Ausgabe) ; foner 16«, UM. /.| A., 
1568. /. Hlenu komneii die berelcherteii AasgabeA dieier CommeBtere Ib 
den beiden yöii Cap. Banbia besorgtea Aaag aben der Opp. onm* JUatthUiU^ 
Ba$U,y 1508. /.| tft., 1674./.;. ancb gebdrt bieber noeb: Ft. And, Mat" 
thioli äpologia adver tU$ Amahan Lutttanum^ Fenet,^ 1558. 8.; und 
C«j>. a Sternherg eatalogu9 plaMarum ad 9epte1f^''v^tia$ editfonet 

«omtnmfariorum Äatthioli in J),io9ooridem y Fragae^ 1821. /• 

• ■ ■ • • ■ ■ •• * 

Basil. , 1557. if. , per Hi. Frobeninm et N* Epitcopiiiiii. • 

let die UeberMtxong des Jana« CoKnajrfna alt ebtlgen Auierkiugem 
von denureiben. Wenig gescb&tst und nübt wieder aufgelegt. 

(Francof. a. M.) 1598. 8. , ap. haered. Andr. Wecheli. 

Pie Uebersetauog des Janue Anl. S.araeenui, unverlndert Ms de* 
griecbiscb - latelntscben Aasgabe abgedruebt. Die t!upori$ta luid sftnmüiebe 
Bebolien feblea« 

b) itaUenUche: 

Tenez., 1512. 8., trad. da Faasto di Longiano. 
Diese UebersetiuBg.lat wenig l>eluuU werdea« 

Tenez. , 1544. f. , pjreMO Basearioit ^ 

firate Ausgabe der Uebersetzong dee Pt. And. l^attlolt aebst dessen 

Comnentar zum Dioslcorides. Spätere Ausgaben sind viele. yejcaaataltet wor- 
den, die scbönste i«t: Fenez. y pr. Finc, F9lgri§iy 1568. /.; die letzte ist: 
Fene»,<, 1615. /. Die lateiniscben mit 1554 beginnenden sind bereits angef&Iirt. 

Fireoze, 1547. 8., appresso Bn. di Gianti. 

tJebersetzung von M. Ant. Montiglano aus SangimignanA ; M BL uod 
Y Bl. lades. Sin Band £mendatIonen sollte «ocb besondcün endielneB« 

c) deutsche ^ , > 

FreiMmt a. M • , 1516. f. , bm Gyriaoe Jacob!« 

Brste AusgalM dieaer von J. Dana\vbB.A.st unter dcni Titel r jtDIoaeorf- 
dis Kräeterbueli^,'' genacbten Ueberseunag , mit Abbildungen. .Daaz itarb 
in demselben Jabre, und es llesorgte die spätem, mit sebr guten Abbildungen 
' rersetaenen Ausgäben Pt. ITffenbacb, Arzt zu Frankfurt; so ersübien 
das Werte t Prankfurt a. M. , 1810. f. ; ebeBdas. ,- 1614. f. , mit lllottiinirteu 
HolzscboiUen. Comiaentar Ist nicbt dabei, aber Hi. BraiiBsebwtig'a Destil- 
lirbuch angebingt. 

^ iptmtsehBt 
Antiretp., 1555. f. ^ 

Veberaetzung von And. d^eliagUnft {And, Xoeiina), Aar ttßQ starb. Kacb 
seinem Tode etsebfen diesfe Üebetset^ong noeb einigemal ibit Abbildungen, 
so Falentia j 16S8. /. , (por Miguel Borolla » e<Ma de Ciauäio Xaee) unter 
dem Titel t ,yPedacio Dioacoridea Anasaarbeo aeerea de ia matefia medioinal 
y de lo9 venenoe mortiferM, trctduaida da lengwt Chriegä^em Im mUgar Caa- 
^ tellana y iluatrado eon ciara$ y »lutantialea anotacioneß y con loa figuras 

^ ■ de inumerahlea plante^ eatquiaita^ y raraa por et Doctor Andrea de La- 
^ gnna,*^ mit sebr ausfübrlicbem Commentar und mit HolzHcbnitten. Das 

^ Bncb des Juan Jarava : biatoria de loa yervaa y platAaa aaoadA de Dioaeoride 

• Auazarheo y otr^a inaignea autor9ai Anpera, laST« 8. ist fcdna'Ueberietsnng 

■■■■'■■. «4 



l! 



50 Griechische Schriftsteller» ' 

iet IHoikoficIflf , loiideni eine Sannilinif tob PflaMenabbOdmifea im iTols- 
lehnfft» mit beigesetzter seht koner Erlftateraog nad Synonymik* 

e) franzdtUehe: 

Lyon, 1559« 4«, choKPBjuu 

Uebenetximg von Mt. Matb^Oi itft Holsaduütten. (FrOber 15531) 
Lyon 9 1561. f. 

Jgt ^e UebenetiAinf def Ant fä Pinet, entb&lt die Commentarlen de* 
Mattioli , nnd wurde 5fter g edraekt» ioletst Lyonf 1660. /. Mit Holasclinittea. 

Lyon, 1572. f. (I^m 1519. f.) ' 

Üebertetxang'Von J* dei Moulin,f , mit Matt{oli*a Commentar nndHoIx- 
fchttltten. 

f) höhmiiche^ 

Prag, 1562. f. . 

Vebenetxung von Tbaddess Hagek mit Mattloli'a Commeatar. Itt «Ue 
erste Ausgabe des MattioUi te vdkiMr 4ie gtrBssera HdlaseliBitte vorkommen. 

Prag, 1506. f. 

tJdbentet^f ,Ton Ad. Haber imd Da. Adam mit Mattioli^i Commentar 
«ad Kelaaehaitten. 

IH. ErtäuterungsschrifteTi 

hat Dioskorides sehr viele erhalten. Die herühmteste darunter 
ist der (zqei|^ italieiiisch Ifi^, danik lateinisch 1554 herausge- 
gebene) Commfentar des Mattioli^ (Matthiolus), der, da ihm 
eine Uebersetzung des Droskorides beigefugt ist, schon unter den 
Uebersetzungen aufgeführt wurde« ^ Femer sind zu erwähnen : 

Herrn öl ai Barbdri in Dioscoridem corollariorum 
iWriquinqiie, {J^enei.j 1516. f.?) Colon. ^ 1530. /. 

Arid. JLacuiiae annotationes in Dioscoridem y Ijiigd*^ 
i5ö4« 8. (fimend^tiolien ans Handschriften und Conjßctur 
eiitfMltend.) . . • : . 

Antati Lusitani (/. Roderic, de GasteUo albo) in 
Dioscoridis de materia rnedica libros quinque enarror- 
tiones, f^enet.y ].553. 4.; Argentorati^ 1554. 4.; f^Cr- 
( nßt.y 1557. 4.; Lugd.^ 1558. 8.; in dieser letzten Auch 
^gibe ist die^e gelehrte Arbeit mit Rb. Constandnus Anmer- 
kungen nebst Ln. Fuchs und Jtc. Dalechamps Abbildungen 
der Pflanzen vermehrt Als Gegenschrift erschien Pt. And* 
Miitthioli apologia adversns Amatiim Lusitanum 
cum censura in eins enarraüonesy Veaet.^ 1558. 8. 

Valerii Cordi annotationes in Dioscoridem ^ ed. 
Conr. Gesner, Argent., 16ßl> /• (erschienen zuerst 

' MOL der U^bertetiung de« Ruelfius , JFrancof. , 1540. /i 



I < 



Aretaioa» fil 

iiftdi dem Tode ihres TerfasteM^ der fichoii 1644 gestor- 
ben war; in obiger vermehrter Ausgabe giebt Gegner zn- 
gleieh eine kritische Üebersidit der Commentatisrea des 
Dioslcorides). 

Alphahetam empiricufn sive Dioscoridis et Stephard 
jitkenienBia de remediis expertia liber nunp primum a 
Csp. Wolphio in latmaTn kngitaTn öonverstis, {Tigiiri). 
15B1. 8. (soU rxeAlk einer in der Cr. Gesner sehen Bibliothek 
gefundenen griechiachen Handashrift : ntQi q>aQfidxaw 
I^neiglag übersetzt seyn). 

Z^es Oeuvres de Joe, et P. Contaht pere etfih^ Poictiersy 
1628. /• ( die erste Abtheilnng dieser Arbeiten ist ^in 
weitiinfiger, mit Kupfern eriSnterter Commentar za Dios- 
körideS) die Yffl waren Apotheker zu Poitiers.) 

I&ne nene griechisch- lateinische Ausgabe des D. Imben wir Ton 
dem als Botaniker, Arzt und Historäer dazu rddi befBIdgten 
Kort Sprengel zu erwarten« 

§. IS. 

A R E T A I O S. 

Yon Kappadokien, wahrscheinlich unter Kai^^r JSefO le* 
bend, nach einer andern weniger sichern Yerinu^9n|^, unter Ti- 
tua oder Domitianus, Er nähert sich den Pneumatikern in sei- 
nen Erklärungen, ist ^ber, echt Iiippbkratisch, ipelir not Er- 
kenntnisse Unterscheidung und Heilung der Krankheiten be- 
schäftigt, als mit theoretischen Untersuchungen. Seine Krank- 
hdtsgemälde sind lebhaft, naturgetreu, meistens fast unäber- 
troifen und für alle Zeiten gültig, seine Heilart einfach mit 
strenger Berücksichtigung der Diät* Der Ausdruck ist coirect, 
die Mundart die ionische. Ar« ist daher unter allen griechi- 
•dien^ AersteijL am meisten geeignet, von dem prfüktischen Arzte 
ttlesen und studirt zu werden , da er, weniger schwer verständ- 
ich und der Zeit nach uns näher gerückt ala Hippokratea, doch 
guiz den ßeist der hippokratischen Medicin athmet, und' den 

Ektischen Blick und Tact in uns ausbildet, der für immer der 
m der Heilkunst bleiben wird. )Vir besitzen toi| Aretaios : 

zbqI alufSv Ttal ffrjfiBtcav 6^ia>v xcA xgovtmv na^Sv^ de 
cauais et si^Tua acuiorum et diuturnonim morbor.um^ 
Ton d«n if'^sachen und Zeichen der hitzigen 
und la^ngwierigen ErankhelteUi TierBücher^ wo- 

4 ♦ 



Qf Griechische SchrifteteUer. 

Ton zwei den hitzigen ^ zwei den langwierigen EranlEheitc 
gehören, im 1. Buche fehlen die 4 ersten und ein Theil de 
6. Capitds, anpl^ kommen noch m^mche andere Lücken to 
Mq\ d'BQccnBlag 6U<dv tucI xqovIov gta&($v, de cäration 
acutorum et diufumorum morbarumy von der Hc 
Inng hitziger und langwieriger Krankheitei 
ebeiäaUs vier Bücher mit vielen Lücken. 

V . . t» AüsgaheiU 

a) griechische t 

Ftttii. » 1551;. 8., ap. Adr. Tumiibmii» 

Niedliche und sebr selteae ertto Ausgabe -, mbA pariter Haadielirifteii b< 
aor^ voB Jae. Gonpylas; enthält 8 (nicht 7) BteherText, 4 tob ätini« 
gisch - ■emiotisehem , 4 voa iherapeutischem Inhalte , nebst einigen Variai 
■ ien« Dieae Aaigabe findiet alch oft aa der pariser Ausübe des Ra£pi, m 
wehdMT aie Im Aeataani §tm^ übereinkomaitk 

b) griechisch ^laUinische: 

Angustae Tindelicorom, 1603. f*^ ed. G. Heniech, ap. G* Wilier. 

Nieht geschätat; der Text ist verschlechtert, die Vehersetzung ist die d« 
Crassus , der Oommentar werthloi ; Varianten sind theils die schon in d< 
Goupylas Ausgabe befindlichen, theils aus einer augsburgerHandschrift g< 
Bommen ; der Herausgeber will noch awei andere Handschiiften benutzt habei 

Anglist. Vmdelicor., 1627. f. 

Neuer Tftel an der TorigeB Ausgabe. . 

C^Aiae, lT28w f., ed. I. Wigan, e typograpbeo darendoniano« 

Sehr schtae, seltene und geschätzte Ausgabe, unter J. Freind's Rath un 
Beistand ausgefährt und nur in SDO Exemplaren abgesogen. Der Te: 
Bach 2 HandschrifteB (einer Harley*schen und einer yaticanischen) verbessei 
«ad mit einer neuen sehr lesbaren Ueber8|tsung versehen. Andre Zos&tz 
y sind : Wigami disa, de Aretaei actaie, tecta et in reöua anatomicU §eientia 
de eurandi ratione, quam tenuii Ar^taeue; de Aretaei tyntaxi ae ttylo 
Xieh, Maittairei eommentariolue de Aretaei dialedos ferner die sämmtli 
eben bis daiiin bekannten Varianten , W*s Emendaiionen , Coi^ectBren , No 
ten und ein griechischer und lateinischer Index. 

Logd. Bat., 17S1. f., ed. Hm. Boerhaave^ ramptib. Ft. van der Af 

VlTeniger schOn als die vorige und 6fter vorkommend. Sie hat , weil di 
Pruck des Textes mit der nebenstehenden Uebersetzang schon 1719 voUendl 
war 9 Geupyltts. Teit und die Uebersotsung* aus der Sammlung des Stephi 
BUS ; dazu ausser den sämmtlichen Beifugen aar vorigen Ausgabe auch mm 
Pt, P^titi eemmentärii in Aretaeum (die schon früher Xofui. , 1726 si 
Theil , bii Seite 192 Zeile 31 : Id et Üorraeua etc. dieser Ausgabe , gednie 
waren , hier aber zuerst vollständig erscheinen) ; Dn, W, TrilUri eonU 
ittrae el tmendationee, und Ie§. Scaligen notulae; den Druck leitete J. vi 
Oroeneveld^ Doctor der ISfedicin und der Rechte. Man hat daher in dies 
Ausgabe einea reichern Apparat, aber Text und Uebersetzang sind von g«if 
. f9i«ai Werthe, a^ ia der Wigaa^aeheB. 



AreiaioB. ftS 

Ugd. Bat, 1735. f. 

- Neuer Titel la der Torlgen Aufgabe, 

t^nae, 1828u 8. , ed. C. Glo. Kfilm, faiofic. Iflyraria CS. GodbloddL 

6ek5rt in die K'eeke Suuidaeg, eBtWt Wlfan's Teit md Uebenetrang, 
Boflrlweye*« und Wigmm'e Verredea mid det letztem diM. de Ar* oetattf 
seetaj in rehu9 awUom, 9cientim €t eurandi rot Jone , ra Ende du Sadir«* 
gieter der Wigaa^io^ea Aufgabe. Conuii^atarien ain4 Tersproehea. ' 

n« UehersetzuTkgen. 

a) l/aHeimudh^t 

Veoee., 155a 4. 

Aelteste Vebersetsuag def Juniui K Oraeeae^ aaeli einer unvoliitSudl- 
gen HaadseliTift gemacht, daher fehjen.im 9* Buche oder 4em 4. therapeu- 
tiBchea 5 Capital {ewmtio diaietU , ealcyii ef- nieerit renum , effluvii «emt*- 
nUy vitiarum «tofnooM, eoelia^oruml, welche Qonpylus erst in der Ausgabe 
von 1&»I griee]\i8«h lieferte. Titel ^ ,^etaei Hbri $eptem nunfl frimum 
e teMhris eruti et ifi latinum $ermonem cosvertf t^ lun, P. Crof^.o.^^ Paaa 
noch jRu/uf Ephefttu ).at. 

JEVurI«. , 1914' 8. , ap. Gn. Bloreliam ^t lac. PoteaBiuii. 

Tollftändigere Uebersetsung nach Goupylua Ausgabe und wahrfcbelnlkh TOa 
Go^p.yl^a »elbst (keineswegs von Celans Crassns). ' Diese Ueberset:^ng 
ist in die Steplian'Behe Sammlung und von da Sa die Boörhaave'sche Aus|[ah« 
and 9aUer'flch9 Samailwig aufgenommea, 

Venet., 1555. 4. 

Ob diese voIlstSadige , nacb Gonpylufl grfechfsdker. Auf gab0 tn 8 Bfie^era 
von lunius B. Crafsua verfasste Uebersetsung in diesem Jahre wirklich 
^m Drucke kam, ^ sweifelhaft, vielleicht erschien sie erst nach Crassua 
Tode (f 1574) in d^r TÖa seinem Soh^e Celsus Crassus Teranstaltetea ^amm« 
lung: JUedici tuäigui graeeiy BaHl,, 1561. 4., wo des alten Crasitta Tor- 
rede allerdings TOB Jahre 1565 is^ 

FtttaTÜ, 1700. 8. 

Abdrudt der &ltestea Cebeiri«tsuBg des Grafsaa ^oa 1553. 

Aigcntorati, 1768« ß., ap, Amandmn König. 

Titel: ^,Ar€taei Utri'septem a lunio P. Crtuto Patavino aecuratiwaime 6| 
latinwß aermonem eenvefsi." Ebenfalls niehtsr anderes als die'äKeiit^, un- 
vollständige Uebersetsung des Crassus von 1552, und keineswegs die des 
U| . ' ^o«rhaaT«'sehea i^sgab«. Nichts veite« beigefügt , als ein Wort - uad 
. Saehrcgistev» 

Emiaiuiae, 1771. 8. 

^ ' Die tFebersetzutfg aus der BelrhaaTe^ehea Aasgabe abgedcnckty GehQri |a 

^^ di9 HaUer'sche Sammlung. 

12 Vfadobonae, 1790. 8. , ap. Korzbfick. 

lIVigaa^Debersetaung, aus der OxCsrder Ausgabe abgediadEt. 

b) engU^che: 
lAadon, 1785, 8. ' 

Vebersetak vea leha Meff»t. 



I 
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dei 



itt 



/ 



M GrUchiacha SchHftsteüfr. * \ 



• 



Wleoy 1190. 1802. 8., bei Camesiiiä. 

Ü«MMtUbBff t«« F« O. IlliWAs, «öef d«« T!t«l t ,>Ar«lftin tw a» U»- 
fMkea OBi KeuftitkMi fftMbk«r «M )uffwieiig«r KrluikJMitM, 4 BOtiier^* 
(1791)1 twdt „Aret. H^ihun ieff rteidiai «»4 lwfirteri|eft KraAkWitMiy ft BA- 
«]wr*Ml8«ao, »U triuigM AMMiliviiff et« 

Ausserdem erschien A« latetntseli lii der Steplian^schen:. 
Sammlung (1567) nach der Uebersetzonf des pariser Unge« 
nannten von 1554, und in der Sammlung des Gelsns Grassus, 
(1581) nach der UeberseCütm^ d%li Iftnius P. Crassus, welche, 
im Jahre 1555 schon vollendet^ aber wahrscheinliteb noch nicht 
gedmekl war* 

Pt Petit commentaiii in tres priores Aretaei librasj j 
Ztond^j 1726. ^. (diese hier anm erstenmale erschiene- 
nen, abei^ nur Aber die 8 faxten Bncher d^ Ar. sich er- 
etr^ckekiden, mehr philologischen als medicinischen Com- 
mentarien waren schon im J. 1662 ToU^tändig und über alle 
8 Bücher fortgesetet Vollendet, wie sie spater in der BoSr- 
ha^re^schen Ausgabe gedruckt wurden). 

C. Gte. Kühn epidola de dubia Aretaei aetäte con-- 
etituenda^ noväeque editionis eiua spedmen^ jjips..^ 
1779. 8. (vermehrt inK's Opuscc. acad.j JLips., X827.) 

Cl Tveigel Ar. de pulmonuan inflammatione; con-^ 
texi. graec* ciiTn laiitta veratöHSy erwndationibus et 
cOmmentario* Sect I. Lips^t 1790« 4# 

KASSIOS »Bä tATROSOFklSf. 

Unbekannten Zdtalters und Vaterlluiaegf, ^ettefcht nicht 
länge Zeit nach, ibfetaios lea setzeur Der von Celsus erwSUinte 
Cassins {praefäll und lih. If^. o. 14 , /^. c. 2& sect* 12.) 
scheint früher gelebt zu haben und wird nur von Leclerc füi 
den unsrigen gehalten; eben so ist der im Mittelalter noch ge^ 
lesene^'seit diesem aber verschwundene Cassiiis Felix wohl vöi 
ihm verschieden. Kassios der latrosophist gehört zu den Ek 
klektikern ]ui4{ial uns ein kleines, aber wegen Svsharfsinn unc 
Mannichfaltigkeit der Ansicht lesenswerthes Schriftchen in grie 
chischer Sprache hinterlassen: 

laxQiHal dstoglai huI XQoßlijiiata qyvöiiUCf quaestione^ me 



Kasaiosm ^ 55 

dicae et naturales^ Frajfen ans der Medlcio und 
Naturkunde; 

• 

«■ sind deren 84 , meislenB die Natur und die Krankheiten dei 
Mentehen betreffend; die Fragen werden theili nach pneomati- 
fchen n thdia nach methodltchen GrundsKtzen , oft auf mehr ali 
Eine Wdse beantwortet 

L AuBgahen* 

a) gWeeftMc&ei 

hib., 1541. 12., ap. Tidoam Cr. NeobariL 

Titel: „Kctaaiov loTQtMal anogtai xal nqoßX^fiara ntqi C<^c»f ita\ rrrqcntl^ 
^cuy.*' E§ kommt ab«r aater den Frafen dea K. keiae über ein Tierfässii^et 
oder anderes Tiiier vory daber diese Uebenehrift unricbüg ist. Junius, 
Gemer, Sylbur|f und Ricinus bericbtigen ^melirfaek den Text dieser Ton 
Jncqnes Toast«in aus Rbeias (loo. f| %s s> n» i) . besorgten Ausgabe. 

üigd. Bat, 15dS. 12., ed. Bonaventara Vulcanius, ap. I. Baer«. 

Nebst des Tbeopbylactiii Slaocatns (oder Simoentta) W€t>^ku^ fWixaTs^ 
woJebe Uor wm erstenmalo erscbeiamii abtf aieht der MeditiB, sondom dar 
Natorgesehichte aagehüceB. / ^ 

b) griechi9ch'lateitdscke: 

(llgiiri, 1$62.) 8., ed, Cr. Gegner, excud. lac Gegner. 

Titel : ^CosWt Uitr999phUtae fiotoroles etlneiieinüie» fvoesIMM LXXSIIII 

eirca ftemlnl« matturam et morhoa aliquot Comr. G^rnnro iaterprtte «mrc j»W- 

«mm 9ditae^ «csdeni groeee, long« qutun «ntei^ao oo^tgotiores cum toho- 

iÜM fvibuaämmf hU ßoeedit Jntonii Schneehergeri eaialcgtu mediomnerito- 

rum , guae pettilentiae veneno adver§antur/^ Benutzt ist die pajlff r grie- 

chisebe Ausgabe, Junfns Uebersetzung, von dier df^ Gesner^sdie viel «b weicht, 

und eine Handschrift. Der griecbiscbe Text folgt hinter der fesaaunten la- 

telnisehen Uebersetamg, und ihm steht (BI.aBa) ein griiseh^cl^ JBl^ief von 

Gesner an fieboeeberger voran; G's Scbelien folgen von S. M wi «pd sind 

von Werth; aüeii der Xext int emendirt. 

lipf., 1658. 4., ed. Aad. BiTinug, tjph Wittigi&mi« 

Titel: „Kaad^v UeTf^ao^aroS ^ xal GaotpvXateTov rov Si^nirfW ffQoßZii- 
ftara xal anoQtifjiaTtt (pvatxa 7i»qI ^wtop na9^v^ h, e. Caaaii iatr^app^iatae, 
et Thßoplaßacti ^imocati naUtraiet guaeationea eirettanimalium St praedpue 
ksmtnis nntvram oigua aj^tianea fuaadam ete.*^ Die (Cresnor'sehd) UeJ>er- 
aeürang steht dem griechischen Texte gegenüber, und beigegeben sind* die 
Anmerkungen von Junius, Gesner, Sylburg und Rivinus. Bben so behan- 
delt ist Theophjflaktos , doeh ohne Anmerkungen gelassen« 

* 

IL Zjoteinische Uebersetmng. 

l?telg., 1541. 4., ap« Cfa. Weehelmii. j 

Nach der pariser Ausgabe desselben Jahres <lbersetst von Hadrtnn de 
J onghe \HaArianua Jimtns, Hammima), elaMa tls Humanist rühtflich be- 
kennten Arzte ans Uoro. Beigegeben sind EmendAtionen desselben« 



I- 



Ö6 Griec/usche Schriftsteller* 

Anftserdem findet sich der griechische Text des K. In der 
Sjlbnrg*8chen Ausgabe des Aristoteles {Francoß^ 1587. 4.) mit 
einigen Sihendatiotien von Syiburg, "wozu aber blos die pariser 
Ausg. und Uebers. von 1541 yer^idien sind. Die Uebersetzung 
des Jimius ist in die Steph^n'sphe Sammlung (1567) überge- 
gangen. Eine neue griechisch -lateinische Ausgabe mit zaübl- 
reichen und gelehrten Noten hat L St Bernard völlig zum 
Drucke fertig hinterlassen; das Manuscript davon ist noch 
vollständig erhalten und wird 9U einer neueo Ausgabe beautst 
werden* 

§^15. 

RUPHOS (KÜFÜS) VON HPHESOS. 

Lebte wahrsdieinlich unter Traian, nach Einigen etwas 
frliher. Von seinen vielen und im Alterthume sehr geschätz- 
ten Schriften scheinen die meisten gans verloren zu seyn, 
mehrere sind nur in Bmcbstäck^n erhalten. Wir hafien noch 
von ihm: 

nml ivofkoölaQ tcSv tov äv&QGiütov iiogtcDVy de appeUatia- 
nibua partium corporis humani^ von den Benen- 
nungen der Theile des menschlichen Körpers. 
Dieses Werk besteht aus zwei ungleichen Theilen : dem 
Originalwerke und einem Auszuge daraus; ob beide dem 
B. gehören, ist zweifelhaft; das 1. und 4, Buch machen 
susammen das Origbialwerk , das 2. und 8. Buch zusammen 
den Aufzug aus, wobei noch manches andre abzuändern 
, Beyn möchte. Meistens werden nur 8 Bücher gezählt, in- 
dem das 2. Buch als alter primus gilt. Das Werk selbst 
ist wichtig fiär die Kenntniss der alexandrinischen und vor- 
glftlenlschen Ani^tomie« 

5re(^l xßv Iv vitpQoiQ xal Kvdtn itcAfSv, de rennm veaicae^ 
que morbisy von Krankheiten der Nieren und 
dfer Harnblase, ein unvollständig auf uns gekommenes 
praktisches Werk von sehr guten Grundsätzen. 

. (l t(Sv q)ttQfiaxav'K€^aQnKäVy de medicamentis pur^ 
gantibusj von abführenden Mitteln, eine Abhand- 
lung, an Tfrelcher in der pariser und londoner Ausgabe An- 
fang und Ende feUt, und die zuerst vollständig in der.moi-* 
kaner gegeben ist 



Buphoa, ' SIT 

Ausgaben* 

FBvIfl. , 1554. 8. , «p. Adr. Tmrnebnin. 

Niedliche nad selir •eUeoe Ausübe , saeli eiser pariser Handsdurift, besorft 
VOM Jac Gouiiyla«; fie entk&lt ö^e 3 Werke def R. über Krankheiten 
der HamUate aad der Nieren , über Abfähnaittel und aber aoaton. Benes- 
l&angen, aebit jLo}{(avov Tra^f fii\j(^a^ xal yvtaixtiov aiduiov^ ßorani i» 
de vtero e$ muliebri pudendQ und eiae« kleinen aaatomischeB Bruehftüoktt 
des Lykoe. Diese Ausgabe findet sich oft aa AtrEd, prino, dea Aretaioi vob 
demsell>en Jahre , welcher sie in Aeussem gaai gleicht. 

Uoi^ime, 1806. 8., eL Ch. F. de BffaUhaei, litteris et impenalf Vpi« 
Tersitatia Caesareae. 

Titel : ^^Bufl Ephetii opn$eula et fragmentaj Graeee^ quadruplo aueti9ra es 
cod. Moequeuti et Auguatano, 4ieee99erunt dhferaae lectione§ ad Galeni li- 
bellum rCvag d»X «a9ai(j9tv et Vioelia Caryatii epUtola ad Antiganum regem 
ex codd.^' Zuerst das Buch nt^» tw ^agfieaetn xadte^rixwv and das Trt^i - 
Twv h fiipQotg xai xvcrrn na&oiv , beide viel vollständiger als in der pariser 
und londoner Aasgabe , sodann ein grosso Fragment aus einem Bache dea 
R. Aber Krankheiten der Gesehlechtstheile , drei kleinere Fragipente dessel- 
hmk «ad hleranf alle dlcjenlgea FragBeatc dea R. , welche sich in Oribasloa 
4SwaywfaXq finde» und daher sehoa lateialsch tob Rasarius fibersetat warea« 
, Des Rufus aaatomische Schrift fehlt. Dazu hommea Noten oad Emeadatijs* 
&en M*s , nebst Varianten aas Handschriften , Jedoch keine Uebersetsung. 
Diese Ausgabe ist selten and dient als Gomplement zu Matchaei*s gripchisolieBi 
Qribasios , weil In diesem R*s Fragmente weggelasiva aiad« 

b) gnwhmh'^lQiemichßi , 

JLondiiii, 1726u 4.9 ed. Gn. Clinrli, ap. I. Churke, 

BathiU die 1 Schriften des R. , welche In der pariser griechischen Ausgab« 
/ atehen, und hält sich^im Texte sklavisch - genau an dieselbe. Für die ana- 
tomische Schrift des R. glebt CK die Ueberset^ung des Crassas, und für die 
|»elden andern die eines Ungenannten aus der Stephan*schen Sammlung. 
Clinch's eigene Arbeit dabei ist blos die Dneert, de Bufo et Buft acriptU^ 
der Commentmrielua de tuu idonee veeicemtium in morltia c^rütu^a und ein 
Index. Die Ausgabe ist daher nicht geachtet. 

Uebersetzungen erschienen in der Stephan'scben 
Bammlung (1&67); das anatomische Werk insbesondere erschien 
lateinisch übersetzt von Junius P. Crassus mit dem Are- 
taios (^P^eneL, 1552. 4.) und nach des Goupylus Ausgabe ver- 
bei»ert in der Sammlung des Crassus (1581). -< — Einen Aus- 
BUg dieses Werkes findet man schon in des Orlbasios collect 
medic. l. fö» ( lateinische Ausgabe des Rasarius p. 699) ; ei- 
nen andern mit Angabe der griechischen Benennungen giebt 
H. Stephanus im Diclionar. niedico, {Paris, n 1504. 8^) 
S. 528 — 548, und in Tabellen gebracht Fab. Paulinus: 
Univeraa antiquorum anaiome ex Bufo Epheeio. Ven^et.^ 
1604. /. >. 



^ Grieohüche Schriftsieller» ' 

Ferner flchreibt man mit zweifelhaftem Rechte dem Rufua 
ein hexametrisches Gedicht zu, von dem uns ein Bruchstück 
von 190 Versen erhalten ist, in welchem von den Kräften drei- 
zehn verschiedener Pflanzen gehandelt wird (vgl. den Artikd 
Anonymi Carmen, de herbis^ §. 26.)} die von Galenos [com,^ 
pos. msdic* sec. loc. üb. I. cap. 1. ed. Küfm^ tom. XII. 
j}. 425) aus Rufus angeführten 8 Hexameter nsgl ktjdavov 
täv ^EgsfAßfDV finden sich aber nicht in jenem Bruchstücke^ 
das Werk des R., dessen Galeqos (a. a. O. u. simplic. Jor- 
cidt. lib. VL prooem. ed. Kühn, tom. XL p* 186) ge- 
denkt, war ein hexametrisches Gedicht neol äotävcav in vier 

StOQttVOi. 

8 RA N & 

Von fiphesoa^ ungewissen Alters,. Ti9lleicht unter Traiaa 
und Adrian zu Rom lebend und der methodischen Schule aiige- 
hörend. Man unterscheidet wohl auch zwei Aerzte dieses Na- 
mens, einen altern^ dessen Werke Caelius Aurellanus übersetzte 
und bearbeitete, und einen spätem , den Verfasser der chirurgi- 
schen und geburtshülflichpn Schriften, Beide waren von Ephe- 
SOS ^ beide gehörten der methodischen Schule an^ und genauere 
Zeitbestimmungen fehlen uns, daher man vielleicht nicht mit 
Unrecht beide in Eine Person vereinigen kann« Wenig ist mis 
von S. erhalten, nämlich 

7C%q\ öi](ibI(dv wtxay^iuoVy de stgnis fracturarum ^ von 
- den Zeichen der Knochenbrüche^ eine chirurgi- 
sche Abhandlung, die griechisch und lateinisch sich in der 
Cöcchi'schetfk Sammlung {Florent., 17ö4. /.) findet. 
XBqI (iTitgag xal ywcuxBlov aldolov^ de utero et pndendo 
77U/&e&W) vom Uterus und der weiblichen Scham, 
ein Fragment anatomischen Inhalts griechisch an der Aus- 
gabe des Rufus ^ Paris, y 1554. 8., lateinisch in des Ra- 
sarius lateinischer Ausgabe des Oribasios p. 093, femer 
mehrmals mit dem Theophilus Protospatharius , und im 
tabellarischen Auszuge in Fah, Paulini univeraa antiquo- 
rum anatome, f^enet.^ 1604. /. 

• 

Offenbar unecht igijnd spätem Urspmnges ist In artem medendi 
iuagogei, die in den Sammlungen di^ Albanua Torlnus (1&28) 
und Aldus (lölT) dch befindet. 



Moec/äon. XenoJtrates* SO 

."Gans ^encfaiedeo von dem Ephesler Ist der Eoer JSaga^ 
V&^j >Q8 dessen i^erlorenen §ioiq Uxtgmv Tielleicht das ihm su* 
gMchriebene I«ebeo des Hippokrtte« senommeo ist 

M S C H I N. 

Schfiler des Soranos, daher wahncheinBch miter Adrian 
lebend* Von ihm^liabea wir den ältesten Hebammenkatechis* 
mns, nämlich ein in Frag und Antwort abgefasstes, für Heb- 
ammen bestimmtes Lehrbuch der GeburtshiUfe und der nöthig- 
0ten Hülfe bei Weiberkrankheiten unter dem Titel: 

mgl xäv ywaixBtayv 7ta&(Sv, de mulierum passiorubus, 
über Weiberisufälle, 

welches Buch 152 Capitel enthält und ursprünglich lateinisch 
geschrieben war« Der lateinische Text des Moschion ist verlo- 
ren gegangen, nnd was wir jetzt noch besitaen, ist eine ziem* 
lieh spät erst yerfasste griechische Uebersetzung* Sie erschien: 

grteci^isdb - lote mt«clk I 

Viennaa» Htt. 8., ed. F. 0. Dewez, ap. Rad, Graffer« 

D. benutste ans der kaiterlidieB Bikliotkek s« Wien eine ^eekiaelie Hand- 
aeknfty wekke besser und ToUitändifer war, als die von Cr. Gesne^ ba- 
iiatzte augsbnrger, sie enthielt nftmUcli die bei Gesner felilende Vorrede 
MoseUon^s und batte nicht die 11 unechten Capitel , durch welche die Ges- 
ner'sche Aasgabe des* Moschion 163 Capit^ sihlt. Dewez giebt den griechi- 
aehen Text^- eine neue lateio^che Uebersetsang und kritisciM Aamerlcnngen. 

, Zuerst erschien Moschion griechisch nach einem augsbur- 
ger ManuBcripte in Csp. Wolphii gynaecüa 1566 und in den 
S^tetti Ausgaben dieser Sammlung 1586 und 1597 mit Oesner's 
Anmerkungen; in allen diesen Ausgaben, fehlt des Moschion 
Vorrede I und das Wetk ist mit iX unechten Capitdn überladen, 

I 

t 

• • -■■ ■ -§.18. 

X E N K B A TE S. 

Ton Aphrodisias in Kilikien gebürtig, am Ende des I. 
dirilitHeheü Jahrhunderts lebend. i)r wird yon Galenos {defor 
xuU^^ünpUc^ med. Üb* X*. cap. 1. ed. Kühn^ tont. XJL p. 249) 
fsladeU, weil er ekelhatte.. von Unteren und Menschen herge- 



\ » 



^tT' Oriechiache Schriftstellern 

nommeile Theile , z. B. Harn^ Kotb, Mcnstraalblot^ Menschen- 
fteiseh, Menscbenleber etc. als Arzneimittel gebrauche. Uebri- 
gens ist Ton ihm ansBer kleineren Fragmenten eine Abharidiung 

%bqI xiig ano IvvdgcDV tgotp^g, ^e alimento ex aquatilibusj 
über die Nahrungsmittel, die von Wasserthie- 
rC/U genommen sihd» ein für die NAturgeschi^Jite je- 
ner Zieit nicht un>f ichti^es Denkm^« 

Griechisch "Idleinisehe Ausgaben^ 

Tigmi, 1559. 8., ap. Gesneros fratres. 

Titel : „Xtfftocrafe« de alimento ex aquatilihue antmanttbtu libeittut^ f^raeem 
nunc primum editua imperfectiu ; idem latine perfectior^ L BapU Btuario 
ir^terprete; aceedu^t Cr. Gemeri aeholia in Xenocratie fragpi,*"^ ErioUen 
|ait des Jauus DubrAviiu VVierke de j^itcinia et pUcium naturit^ 

Lipi., lT7i. 8.9 ed. I. G. F. Franz, ap. Sommer. 

Titel : „J^svoxQarovg TTtgl t^J citto hvögon TQO(jmc cum latina interpreta- 
tione Ma§arii et Cr, Geeneri eehoUit nunc primm integrum reatituit , vo- 
fiae lectionesy animadveraionea illuatrantea et glouarium adiecit etc.*' 

Dieses von Oribasios uns aufbewahrte Stück über die Nahrungs- 
mittel ans denWasserthieren nebst einem andern Fragmente 
rlvag xi^QVKBg xal stoQtpvQcii, (6g S^nkaötQa citpekovöiv findet 
sich daher auch griechisch - lateinisch in der Matthaeri^cheii 
Sammlung; (^Mos^u., 1808, 4.), p. 7-^29, p. $57*^809. 

g. 19. 
MARKELLOS vom S I D A. 

s 

Ton seinem Geburtsorte Sida in.Pamphilien so b^nipint und 
wahrscheinlich in das IL christliche Jahrhundert gehörig. Er 
schrieb ein grosses bexametris(:hes Cfe^icht ipedicinischen In- 
haltes in 4% Büchern, IdtgiMo^gGßwnti von welchem uoch^wei 
BVagmente eirhalten sind : 

^bqI IvxavQ^QoijtoVf de homme se bmiim piUante^^on 
der Wolfswuthi erhalten durch Oribasios (9;^nop«., L 
8. c. 10) und AStios (tetrabibl, 2. serm. 2. c. 11), vgL 
Böttigei: älteste Spuren der Wolfsw^ih In der griechischea 
Mythologie, in Sprengel's Beiträgen zur Geschichte der Me- 
diom, 2 Stück, S. 1-^78. 

{afptxee ütsgl Ixd^iov, de remedÜs ex piscibus , über Ars*> 
neimittel von Fiichen, wo man die Aufzählung der 
Fiaehe und Angabe «Aiiger yoa deoaelben zu gewfameniw 



Galenos. Ol 

Ametmittel findet Dieses letzte Fragment erschien in 
Fabrioü bibüoth. grcteca PoL L et XIIL, ''verheweri 
iui4 mit dem Fragment über die Wolfswuth an der Schnei- 
der^schen Ausgabe von Plntarcli. de liheris educandis; 
urgent*, j XS%hs 8»i und an Oppianus haüeutic. ed. lac^ 
Bdin de Balluy ArgerU^y 1180. 8.) aosserdem beson- 
ders in einer 

griecJiisch'rlateiniaicfien Ausgabe 

^Ftfb.» ISttl. 8., ed. F. Morellas. 

Titel : j^Mmreelli Sidetae de remeäiU ex pUeibu» fragmenttim poiiMitU de 
te medica gtaeth et lat&ie etc,**' Erster Abdrack. 

"Vgl. anch Birger i ^horlacii programma de MarceUo 
Sideta, Haviuacy 1819. 4^ wieder abgedruckt in ^fr^.'iTi^c^r- 
lacii prohisioju et opuac^ academic* {Havniae^ 1821» 8.) 
f^ol. IV. pag. 4» «gr» 

1.2». 

tLkavdioq raKtjvog. 
ELAUDIOS GALENOS. 

(Geboren xu Pergamum in Kleinasien im Jahre ISl nach 
•Christus ; sein Vater war der Mathematiker und Architekt Ni- 
kon, den er als leinen gelehrten und um seine eigne Unterwei- 
«ung wohlFcrdienten Mann rühmt Nach beendigten philosophi- 
schen Studien wendete sich Galenos auf Eingebung eines Trau^ 
mes, den sein Vater gehabt hatte, Eur Medidn, ging im 21. 
Jahre seines Alters nach Smyrna , um den Arzt Pclops und den 
Philosophen Albinos, sodann nach Korinth, iim den Numisianos 
XU hören, und endlich nach Alexandria, dem damaligen Haupt- 
dtze riiedicinischer Oelehrsanikcat^ Im 28; Jahrib seinem Alters 
kehrte 6^ nach Pergamum xtirück und .übernahm auf obrigkeitli- 
chen Befehl die ärztliche Behandlung der öffentlichen Kämpfer* 
Im 34» Lebensjahre ging er nach Rom, erwarb sich dort durch 
.Gelehrsamkeit und glückliche Praxk ausserordentlichen Ruhm, 
und kehrte, als im Jah^e 1^ n. Chr. die* Pest zu Rom ausbrach, 
nach, Pergamum zurück* Aber noch in demselben oder in dem 
darauf folgenden Jahre ward er von den Kaisern Marcus Aure- 
lius und Lucius Verus nach Rom zurückgerufen, begleitete die 
Kaiser nach Aquileja und kam im Jahre 170 zum drittenmal^ 
nach Rom, wo er eine Zeit lang, geblieben zu sejn scheint. Vor 
Mioem Tode soll er noch nach Pergamum zurückgekehrt und im 



68 GriecJdsche Schriftsteller^ 

Jahlre 201 gestorbeti fieyn. Sehr viele Reisen , oft nUein so wig* 
senscbaftlichen Zwecken, hat ei* während Beiaes Icngen Lebens 
nntemommen; mehr als fünfhundert Schriften TerÜiBSti, von de- 
nen nur ein kleiner Thell anf uns ^kommen ist, indem viele 
schon beim Brande des Friedenstempeis in Rom yenifcbtet wur«* 
den, andere spätet verloren gingen. 

6. fand die Medicin seiner Zeit in sahlrriehe -Beeten ser- 
spalten , auf der einen Seite der gröbsten Empirie , auf der an^^ 
dem der unfruchtbarsten Speculation hingegeben, der Natur 
Überali entfremdet; er wollte die hippokratische Medicin wieder 
herstellen und sie doch mit der vorgerückten Philosophie seiner 
Zeit vereinigen. Er suchte ihr daher zuerst einen guten anato- 
misch-physiologischen Grund zu verschaffen, um auf diesem 
sein geläutertes medicinisches System zu errichten, welcliefr bei- 
nahe 1500 Jahrelang von den spatern Griechen, den Arabern nnd 
Arabisten fast sklavisch nachgebetet wurde , und von welchem 
ein sehr grosser Theil noch in unsrer heutigeii Medicin übrig 
ist. Nicht er verschuldete die lange Zeit der Knechtschaft un« 
ter seinem Systeme: es war die Schuld der Zeit, die eben im 
Geistigen nur Knechtschaft ertragen konnte ; G. selbst ermahnt 
nnablässig zur weitern eigenen Forschung, aber es ist der Fluch 
der Reformatoren, dass man nach ihnen so gern da sieben bleibt, 
wo sie stehen bleiben mussten , weil es ihnen ihre Zeit gebot, 
ihr Werk als etwas Abgeschlossenes betmchtet, wahrend sie es 
selbst nur fnr den Anfang einer fortgelienden Schöpfung gehal- 
ten wissen wollten. Je entstellter aber durch diese Nachbeter 
im Verlaufe so vieler Jahrhunderte G's System oft aufgetreten 
ist, desto mehr lohnt es die Mühe, jdieses System, das Werk 
eines grossen, vielumfassenden, schöpferischen Gkistes, aus den 
echten Quellen kennen zu lernen, die er uns in seinen vielea,| 
in glänzendem, oft asiatisch -weitschweifigem Style verfassteil 
Schriften hinterlassen hat. 

G's Schriften sind historisch wichtig', denn ohne G's Sy- 
stem zn kennen, kann man die Mediein der spätem Griechen, 
der Araber und des gesammten Mittelalters nicht verstehen, «och 
weniger richtig würdigen, auch sind G's Schriften die reichste 
Fundgrube für die gesammte Geschichte der Medicin und Phi- 
losophie vor ihm. Sie' sind aber anoh praktisch wichtig, denn 
die glücklichsten Gedanken und gesundesten Uriheile über das 
gesammttß Gebiet der Medicin und Natnrforschnng und die treff- 
lichsten Auslegungen der hippokratischen Medicin sind in ihnen 
aufbewahrt. Viele von G's Schriften waren nicht für die Her- 
ansgabe, sondern blos zum Privatgebrauche für seine Schüler 
und Freunde bestimmt, solche Büdher waren aber nntw aeinem. 



GaleruM. 08 

Nunen und tlelfiich entstellt schon bei seben Lebzeiten im Vm- 
hafe, und bestimmten ilm 9or Abfassung anderer, um seine 
Lehre nnrerfalscht darsaleg;en. Folg;ende Ordnung seiner 
Scliriften ist die von Ackermann in Fabricii bibL graec. ed. 
ffarlesf Tom. V. p. W% fg. gegebene: 

. L Wirklich echte Schriften. 

flfspl atpiöBtov xoig döäyonipoig^ de sectis ad eos qtii 
mtroducuntuTf von den (medicinischen) Secten, für 
die (in die Medicin) Binzuführenden. 
' tcbqI aQiötfjg aigiöiixfg^ de optima secia, von der be- 
steiji Secte^(an Thrasybnlos.} 

nspl dglötfjg dUtaöTtaUag de optima doctrina^ von der 
'besten Lehrmethode ^gegen Phavorinos), 

%hgi x&v nagä tifv Xh^i/v öofpLöiiatcttv y de captionihuit 
penea dictionem^ von Trugschlüssen, im Aus- 
drncke» \ ' 

Sti agaftog latgog kcA q>iX6öoq)ogf quod optimus medl- 
ens sU quoqiie philosophuaj daas der beste Arzt 
zugleich ein rhilosoph sej"« 

TtQotQBnxixog Xoyog htl rag xixvagj oratio suasoria ad 
artesy Anmahnung zu den Künsten. 

srepl ev&c&Cztog latQvtcijgy de constitutione artis medicae^ 
/ von der ina^rn Verfassung der Heilkunst (an 
Patropiiilos). 

%zg\ tmv xav iMoxgitfjv fStoi^slmVf de elementia se- 
cundum Sippocratemy von den Grundstoffen 
nach RippoKrates, zwei Büch^. 

9C$qX Ttqa^BciVj de temperamsn^is y von den Tempera- 
menten, drei Bücher. 

scbqI pBlalvfjg %ok^g, dß atra bile^ von der ech War- 
zen Galle. 

nBQl avaftaiöV dvöngaölag, de inaequali intemperie^ 
von der. ungleich ver.theilten fehlerhaften 
Miscfanng;' 

nBQl aglöxfig xataöxBv^g tov öG^iiatog fjiimVf de optima 
corporis nostri constitutione j von der besten Be- 
schaffenheit unseres Körpers. 

9tBQl ^B^a^f de hono habitu^ von dem guten Be-; 
finden. 

j9K€pl ivvogittov fpvötxäVf de facuüatibus naturaUbus^ 
von den natürlichen Vermögen, zwei Bücher. 

XhgX wölag täv ipv4w6v dwdnB(OP, de eubstantia fa- 



64t Griechische Schriftsteller» 

cnüatum naturalinnif von dem Wiesen der natur^ 
liehen Vermögen, ein Brachstuck. | 

ssBqI dvatofivKäv lyx6iQi^0s(ov y de aaatanücis admini- 1 
strationibus ^ von den anatomischen Zuberei-j 
tunken, neun Büc&er (das anatomische Hauptwerk G's). , ■ 

seBgl (oötcSv rolg BtöayofjiBvoig^ de össibus ad tironeSf 
von den Knochen, an seine. Schüler. , 

tczqI q)Xsßäv tcuI agtrigiiSv ävaxofi'^g , de venarum arte- 
> riarwnque dissectioae^ von der Zergliederung 
der Blutadern und Pulsadern. 
' 9CBQi VBVQtav avaro^^g , de Jiervorum dissectionCf Von 
der Zergliederii.ng der Nerven« 

de Tnusculorum dissectione, /von d^r Zergliederung 
der Muskeln (nur in lateifuscher Uebersetzung vor* 
handen). - , 

xbqI (n^tgag civatofiyg, de uteri disaeotione ^ von der 
Zergliederung der Gebärmutter. 

tl xcctä q)v6ü» Iv dQtrjglatg ccviia 7tBQik%si:ai^ an secuTi- 

dum Tiaturam in arteHis sanguia corUineatnr ^ ob 

naturgemäss in den Pttlsadern Blut enthalten 

sey ^gegen Erasistratos). 

•9r£Dl ikväv "HivT^ös&gj de motu mzLsculorum,, von der 

. Bewegung der Muskeln, zwei Bücher. 

vocalium instrnm^erUorum. dissectio^ Zergliederujig 
der St/mmwerkzGuge (nur in lateinischer Ueber- 
setzung vorhanden). 

scsqI täv z'^g ävcatvo^g altitSv^ de causia respiratioius, 
von den Ursachen des Athmens. 

aegl r(Sv ^Innoxqatov^ Tcal tUccxcnvog doyfiatoVf dellip^ 
pocratis et Plßto/iis decretis, yon den Lehrsätzen 
des Hippokrates und J^laton, neun Bücher. 

de üsy quae Tnedice scripta sunt in Plaionis Tim^aeo^ 
von dem, was ärztlichen Inhaltes in Platon*a 
Timaios vorkommt (ein nur in lateinischer Ueber- 
setzung vorhandenes Bruchstück). 

negl öitsgiiazog , de semine, von dem Saamen, zwei 
Bücher. 

9(£0l XgsCagtßv iv äv^gcoxpv 6(i(iatL (logtov, de usu 
partium^ corporis Iwjnani , vqji dem Nutzen der 
Theile'des menschlichen .Körpers, siebzehn Bü- 
cher (das physiologische Hauptwerk G's). 

gra^l döy^iyö^og ogyavovy de instrumenta odoratus^ von 
dem Geruchswerkzeuge. 

ntgu täv nmov^orcov toTcaVf de locis affectisy von den 






Galenos. 6d 

erkrankten Ort^li (im menichliclien Korj^er), gedis 
Bücher (das pathologische Hauptwerk G*8\ 

XBqI duxq>OQSg xvgevßv^ de differerUiis jebrium^ von 
den Unterschieden der Fieber, zwei Bacher. 

Ut^l rwv iv räig v66oig fcaigmv, de Tnorbomm tempo^ 
ribusy von den Zeiten in den Krankheiten. 

%bq\ XQBlag ävaxvo^g^ de uaii reapiratioiUay T#a dem 
Nutzen des Athmens« ' ', 

mtgl xQÜag 6ffvyfLäv/de üsuputmunif von dem Niitven 
des Pulses. 

Itsgl täv 6fpvyftäv tiüg Blötcyopho^f de pulsibus ad tU 
rojiesy TOin dem Pnlse, ftr seine Schüler« ^ 

»Sgl dLaq>ogSg öq>yy(uSv, de differeiUiU puhautny von 
dem Unterselitede des Pulses, vier Bücher. 

irs^l iutyvdöBmg ögjvyiißv^ de dignoscendis palsibus, 
▼ 6n der Erkennung des Pulses, Tier Bücher» 

ictgl tSv h/ toTg ^tffvyfLOig alricSif, de causis pulsitum^ 
von den Ursachen desPulsesv vier Bücher. 

Itsgl ftgoyvdöemg C^pvyiißVj de praesagitione expulsi^ 
bu8y Ton der Vorhersagung aus dem Pulse, 
vier Bücher. 

0vvoi^vg xsgV<Hpvyptäv tducg ngayfimsCagy syncpsü Ubto- 
rum suorum de pnlsibus , U e b e r s 1 c h t « e i n e r (16) 
Bücher vom Pulse (früher nur in latdnbcher'Ueber' 
Setzung TOihniden , griechisdi zuerst bei Kühn, IX^ 431)« 

XBgl xgLötficav i^fisgäv^ de diebus crüicU^ von den kri- 
tischen Tagen, drei Büdier. 

XBgl xglösmVf de t^rüibusy Ton den Krisen,- drei 
Bücher. 

nsgl ih/6fCvotagf de difficiÜ respiratione^ vom er- 
schwerten Athmen, drei Bücher. 

de caUliis procatarcticis j von den vorbereiteiiden 
Ursachen (nur in latein. Uebers. vorhanden). 

utgl srAvfdot^, de plemtudine^ von de'r.VoUheit (der 
Gef&sse). 

üBgl täv nagd qyv<Siv oyxov^ de iumoribus' praeter na^ 
turairij von de^ii widernatürlichen Geschwül- 
sten. ' 

ntgl tgdfioVf fiai naXfiov, xccl Ma<Sixx)V xcxl $lyovg^ de 
iremore^ palpitatiorie y convulsione et rigor e^ von 
ZitterUf Herzklopfen, Zuckungen und Starr- 
frost. 

%Bg),- iig&6Bmg Mal 8wiuB0g tßv anXäv wagiuixiDVi de 
ßimpüoium medkamentorüm temper amentia et facul- 



W Griechische Schriftsteller. 

, tatihua^ ron der Mi»^b.iiiis iiti,d den Kriftel^ der 
einfachen Arsneimittel, elf Bücher. 

: .9kxyiq Uc%^^iq^ ars medicay you der HeiLkuast (die- 
ses Buch wird, seiner Kiirze wegen und zum Uater«fhiede 
der 14 Bücher Twtkod^ medf», ^m^^niicrotechfie^ ^rs 
patt/a ge»wai). , . -; .; /., 

.9a^lk,ikccq>Qif&s Vik^li^AtmVf de .^lifferentiis morboruin, 
von dem Unterschiede de^rKranl^heiten. 

'['mefltäv hf %oig,vMjiiui4iv iiihiiflSVf. de morborum o^tr- 
sisy von den Ursachen der Kräp^heiten. 

- 'isä^ 0v'lMttO9(kix(aißf,\ dtißif^Mi^ d^ aympiomatuan diffe- 
r^Uüsy vftn ;i€in Ü«^Q.tft(Me^e'der Sympiipme^ 

li 7 d^ei Büeh^. ' ■,_, ^ ,-., ;..-.•. ' " :: 

,' Mtione Tnedic€imientQrii7ik..9^€Hfkdiim .locp9y toh :3^er 
2a9iimi0ionsetftu^|^. der l-'AirKiiqien naolji den 
,vv.u Theiien dei9jE,Q'£|i^nsv «^S^ 
%BQ\'*0ifvi!^i6to^q ffaiflki%m0f\v^ ^ti vhfly de oofnposi- 
.\\tio7ie medicamenjborum aecundum ßerUray von .4er 
: j^jisAmmensetz««; der Arz^Ci^iea «ac^h den Ar- 
ten derselben, sieben Bücher. 
9B^akw%i»n fii^oSos, methodu^^ medendif von ^er 
\ . Heilmelbrodet vierzehn Büclier. 
tä MQog IltaviicavjK, ttBQcatBvtixa ^ ad Qlcawoiiem dß nie-- 
dendi^meifUfdo^ von der Heilmethode^ an Glau- 

— kas, dEWfi Bfindtier» 

nsgl g>XBßoro(iiag xgag 'Ega^kfti^axQV t de veR^esectione 
.: axhfersua ErtiustrOtum^ voXl dem 4^^'^^^^^'' Ä^- 
gen Erasistratos. 

- 9CBgl q)kBßotofiUcg ^gog *Ega6i4tgixxBlovg xovg hf ^Pei^v> 

de venaesectione adversus. Eraaiatraieos Romae de-- 

f^enlesj von. dem Aderlasse, gegen die in Rom 
ebenden Anhänger des Erasistratos. 
tt^ q>lB(kytoidag^^£ga7tBvxL'K&V ßcßlloVy de curandi ra- 
iione per venaesectionem j über den Ade ri aas ah 
Heilmittel. 
. nagi (ictgaöfiovj jde.marasmOf .vo.« jiev Sntkräftnng. 
t^ ixLXfi7cri7t(S ütai^dl väoö^'xi/, pro puero epiUptico 
.consiliujhf Rath fir den epUep.'tiscben Knabefl* 
:. noxBgav latgioc^g ij yvfivccanx^g hön to vytHvov, lUrrm 
medicinae sit^ veL gymnaMices. hygieine^ ob die 
Lehre von Erhaltung der Gesundheit zpr Me 
dicin oder zur Gymnastik gehöre, an T^> 
aybulos* 



GrcUenoa* n 

de- ^tUmiat^t^victus raiione^,^of^ der ver4$ai^^lideii 
Lebensordnun; (nur In htelniachcy tleb^ra^iing 
Torbaiideii). 

vfi,uv&9 de sanUate tuendaf von BrbaUQAiS.d.<;,r 6e- 
svüdheif) ABclis Bächer« \ 

iK«(l t(fpg)ßv Sw^iutogf (2e .aUme^Upruni fycufMß^^f 

: ^an dißp Kräiten der. N&Iir.iiiig8i^if^iQ.l| drei 

mBQl Bvp)^]%^ f^«fo%VV^ i^o^avi^ ßfij^ot^ .ei 
pravis alimentorum succis , t o a d e n gu t ^^ , u n d 
achlecht^n Slft^n de^ fi^ftlirungsiiijt^el« .; 

6tL xä x^i fvx^g^.^j^ Xttig xo^ Coff^ßtog^ ^gJioifii'V Sj$sxatf 
quod animi mores corporis tempeTamenta secmantur^ 
dfrss.der f«l8fige Obliirmlriisii deft kMpeMichen 
'Jl^i^mpeT^meiiten fQl^e,^ (::.••.:. 

^^}i!in JlJippfcrfif($ f^xpäcätipf Erklär ii|igT^«^jtt^ter 
Ausdrücke des Hippoi^jraf^Sv. i^j/ 

.V. mi(fl:hwxMiPPH'iß»9l^f d^^fißptimif^tri /><«•% .^.pn 4er 

siebenmonatiichen Geburt. , 

. s^hQl xmv Idiix^. ßifili&Vj de Jit>ri^ propriU Uj$f(i^^^ ^^ 
die eigeoen-Bücher.. ■ . :' 

ic^\ x'^s xä^mag xäv Idlcov ßißXphVt. de ordiius,lfhf^ni>m 
suoinim^ ¥011 d.^ir .Ord:n||Lqs;|l(ß]r eigeja,^ n 9il<^iier, 
. Miiß EageniB^og. w • ^ 

; jff£§l 9x^fifV^g, dß ptisana^ .T^m Ö^ipfit^Ajjran|f, 
aBQl xov dta^fivxQfig C^alq^g yvjivä^LoVf depajry£^ pi-^ 
lue exerc^Oi yon dem 8pip| mit. d,^ip ki^inißn 

xaxaöxaöfLOv, de hirudiTiji>iiM\ revulsionef\i;^ß;ui;büula^ 
inGi^if^mf ^t scßrificgtiQnej. \!^J^ ^J^^^^fi^^^rTOU der 
Ableitung,, y9W. d^p» Schföpfl^opi^ ie^^^ 
schnitte und der Scarificatifio,. . y: , 

' modo inorbum simulantes sintdeprekf^qen^^ ^wie 
man die.,Varapieg■ei^Ag^eiaer.K'ra4lki^.^ii^^ 
httUejV'SolL .*. . .*,. . ./ \' 

' n^l x^g. II' ivv9fvl0P S^iiV^^fcagfi (Le dignotiane ^ in- 
^«7?v*J«f, v^n. Erkeir#^HJlfi8 {der Ijjni^ik^ 
Träumen« ' ^ . ^ 

IdJUV aice^^t jde, propriornm apiimi .cji(ms4amr* 'iiffe- 
ctuum. dignotione et curatione^ von 4^' 9Fkf^i^^ 

6 * 



68 " Griechische Schriftsteller* 

tiiiss und Heilung der der Seele eines J^den 

' eigenthnmlichen Leiden. 

TCbqI diayvdö^cog. xal l^Bgait^lag täv iv ty ittatitov i^vxy 
aftaQtijiidtCDVy de cuiuslibet animi peccatofum digrtO" 
.,tione et medela^ von der Erkenntnis« und Hei- 
lung der Mängel In der Seele leines Jeden. 

TezQl icxyd ngoyvvdfiiacv, de praenotione, von dem Vor- 
hersagen, an Epigenes (Posthun^us). 

xbqI avtid6tmv9 ^ ^ atMdeüie, Ton den Gegengif- 

• ten, SBwei B&cheh ' , 

xbqI oevoviiivmv dwiltkl'iiDg^ 'de foetuum formatioTie, 
''von der Bftddiijf- des Embryo,- 

'; H. Scbrifteii isvi^ifeliiafter Echtheit 

d^ayoyi] ^ .Icttgogf introductio seu mecßcfiSy Einlei- 
tung oder der Arzt (vieileieht von Herödotos^ ^ 
de suhfiguratiöfie empiricaf roh der Vdrstelluiigs- 

weise der.lBmpfriker. 
de' voce ei ankeUtü^ von der Stimme und d^m 
^thmen.. 
' d^ respirationis usü^ von dem Nutzen des Athmens 

(wie die beiden vorigen nur lateinisch vorhanden). 
'* s2,'^i3pi/ to xoTo: yaä;iQogi an animal sitj quod est in 
'' ' 'utero] ob das Kind im Uterus belebt sey. 
an omnes paHes animalis^ quod procreaiur ^ fidrit si- 
mu/, ob alle'^Th^ile des Thieres bei der Er- 
zeugung zugleich entstehen. 
de consuetüdinet von der Gewohnheit. 
de motte thoracis et pvlrnonisy, von .der Bewegung 
der Brüst uiid der Lunge (wie die beiden "wn^exk 
nur lateinisch vorhanden), 
^^l täv qXqv rov voöfjfttxtog xcciqSv, de totiiis tnorhi 
temporibus j von den Zeiträumen der gesamm- 
ten. Krankheit. 
nB^l'timov, de (^/^^ von den Umlaufszeiten in 

der Krankheit 
^Qog^to^ ntQl föxttiv ygchlftxvtag^ adversus eos^ qtd de 
typis scripserunt, geg^n diejenigen. Welche von 
den Umlaufszeften geschrieben habeii (auch 
'sr^pl' nBQi,6d(ov'^ 'de periodis, von den Umläufen 
genannt). 
mifl top Jt^ 'hatoxQätij HcifAatog, de comate secundum 
JB^pik^ratem , von der Schlafsucht, nach Hip- 
pokrates; 



x$qI t^ natd %6p ^IxnonQutfi» &mttfig Inl tcSv 6^i<ov 
voöfjf/uitfoVj de victuA roMone in, morbia acuiis ex 
Jffippocralü sententiuy von der Lebensweise in 
hitzigen Krankheiten, nach Hippokrates. 

stSQl t^g t0v nalS^aiQ&inmv ^«^ficbeon/ dwäfisag^ depur-- 
ganiiuTn rnedicamAUortmi jatukcUe^ won-iea Krif« 
ten der abfahrenden Mittel. 

ubqI svnoglötaWf de remedÜB facüe parahiUbus^ von 
den leicht ansuschaffendeii Arzneimitteln, 
Bücher. 

xtqi t^g 9'^€C9C'ijg vCQog JU^tova, ds theriaoaj ad Piao- 
nenij von dem Theriak, an Plso« 

9rsol T^g ^fjQiax^g^ ngog TlaiMpiXiavSv, de theriaca^ ad 
IPamphilianümy tom TheViäk', an Pamphili^nos. 

TihQl. tav l^r^diiffiCOVi dß Jascüs, TOn Binden« 

Ausser diesen 100 Büchern schrieb O. sehr geschitzte 
Commentarien über mehrere hippokratische Bücher, näm- 
lich: 2 Bücher über H. von der Natnr des Menschen, 1 B. 
über H. von der gesunden Lebenswelse, 3 B. über H. voA der 
Luft, den Wassern und Orten, 4 B. üb^r H. von der Nahrung, 
3 B. über H. von den Säften, 3 B. über H. Prognostikon^ 3 B. 
^er H. ProrrhetikoQ, 8 B. über H. erstes Buch der Volkskrank- 
heiten, 1 B. über H. zweites Buch d. VoHcskr., 3B. über H. 
drittes Buch 4- Volkskr», 6 B. über H. sechstes Buch d. Volkskr., 
1 B« über H. Aphorismen , 4 B. über H. Lebensweise in hitzigen 
Krankheiten, 3 B. über H. von ißt Werkstatt des Arztes, 3 B. 
über H. von Knochenbrüchen, 4 Q- üher H. von den Gelenken; 
hierzu kommen noch zwei latehpsch erhaltene Streitschriften 
6*8 gegen Lycus Und Julianus , die hippokratischen AphoriBmen 
betreffend. 

Offenbar unechte Cralenische Schriften zählen die Ausga- 
ben 44, und von theils echten, theils unechten Bruchstücken 
19, vgl. Ackermann a. a. O. §. 11. 1%. — Wir besitzen daher 
gegenwärtig unter Gälenos Namen noch 181 Schriften : 82 echte, 
18 zweifelhafte, 44 unechte, 19 Bruchstücke, 18 Comncientare. 

I, Ausgaben der gesammtei^ ff^eriß* 

a) Rechliche: 

VtteC., 1525. f., in asdib. Aldi et Aadr. Asulani Boceri^ 

Fftaf BftBdo; I: 4, U^ 180, 1, 1»,'« U: 4, l»l, 106; III; 4, 1S6, ISS, 1; 
IV: 4, 113, 1, T4, ^, 1; V> 4, 3n, 6 QL, wobei man licli an die wirUiche 
SaUf Bidit an die Bezifferong derBlätlev sn halten hat, Beaorgt wurde 
diese A-utgabe von J. Bapt« Opiao, Arat au Pavia,, welcheoi aoeh der 



I 



) 



^i GriechUth^ dchriftsteUer. 

ttntfb Theh toi* H6 ft t i <g d^ r A^mlta«! ftwidiiet fiC; Mde Miuier 
klftvttn fiilr 4ia damlige flMi dM MAgiietute^ et ist daher diese Ana* 
fmbe, troU-einifer IjioerreeÜiai^ «elir fesebätsl^ iiad konwit f«Ai ▼oUstan- 
dif BOT selten vor. 

BfM., 1538. t, ap. Andr. Ontendn^i. 

Pinf B&Bdfi I: 19»8iT| Uz 4!HLs Uli 8»48T( IVi 8, ttCU 4} Vt 8, 727, 
2. Seiten« Besorgt Ten L Camerarinsy Lh, Faelis und Hf. Ge- 
musäns nach der vorigen Ausgabe und neuen Handscbriften. Der T^xt 
ist ds&er besser und vollständiger als in der vorlgeti Ausgabe , bisweilen 
•neb SU Mim enendiM. K«u büiaul^koninien kt blos dae Buch 4« oss^fttie 
lateiaisch. Weniger selten als die Aldine und wohlfeiler. 

^ ^gftec^t^eJk "lateinUtike t 

Färb.» 1929. f., 0d. Bii. Charterlai, ap. Pralard. 

Mit Hippefcaatee sugleich (s. die Besehreibung dieser Ausgabe §. S, S. 17). Pflr 
Galenos Ist hier noch w^ger feieistet , als für Hippokrates , dem Texte 
liegt die basaler aum Grunde, die Aldine fehlte dem Herausgeber! einige 
/ (Behriften jind nau beigefOgc, donh snm Theil nur lateiniseh. 

Ut§.^ 1821 «to. a, fld« -a Glo» Kulis, k «ffie. übraria C. GooblodiU. 

. Auf SO Binde bereehnet und "sur Kflhn*schen Saamlung gehtefg. Der Teal 
liAt nieht nur eine eorgfiUtige. Durchsieht vom Herausgeber und von dam 
Prof. d. griech. Spruche in Leipzig Gf. H. Schäfer, sondern auch 
nanehe üi^ud Ä\tfitattungen nadi Handsehrifken erhalten. Bis Jetst sind 
U Bände «Mohfenen. TorausgssoMcht lot Im ersten Bande die Literarge- 
-aahlshte Galen's mn. J. F. Gh. Ackermann (aus Fabrie, iiöh gr* ed. jf«r- 
U^ 2)MSk y,) flüt «ialgen Zusätaan von Sühn. 

iL Veb^aeU^mgeih der gesammten tf^erhe. 

* 

a) lateinUüiet 

iTeaat, ;1490. f., per FhUllpp. Fiaüiim de Caaeto, die 27. Aogasti. 

, Gofthiseher Brach, TS ZeiU in S Oolunui. mit Oolumnentitel und Sign, ohne 
Beiteniahlen. iBesorgt wurde die sätene, aus S Bänden bestehende Aus- 
gabe von Diomedes l^onardus, Arst suBresda, welcher dabei von 

' dem Arste L. Mtlatenus duroh literarische Hälfsmlttel unterstfttit wurde. 
(Vgl. J. Hennann frogr, md erat. Inoag. I. JP. JDArmanni , ^^entor. ITBl 
/.) . Wiederholt wurde diese Ausgabe FtneL , 1502. /• impr, per ßernk. 
Benaiitim , und nochmals JF^enet, ? 1511 ? /. , Jedesmal in 2 Bänden. 

Papiaey 1519. f.« Impt» per lao. Paacidrapenaeni deBurgofraaGOi prü. 
Idai Innii. 

Drei Bände, von denen der dritte das eben angefahrte Datum hat, der erste 
aber 1515 prid, ealend, Octobr» , der sweite 1515 idua Ootohr. datirt ist 
Besorgtwurde diese Ausgabe von Ru st ieus Plaeentinus, d. L von Pt 
Ant. Rusticus aus Piacenaa, Lehrer derSIedicin au Pavia. 

Tenet, 1522. f., expeotis Lac. Arit. de ginnta Floreatinf, 5. Iftn. 

Drei Bände, nach der vorigen Ausgabe 'besorgt von Scipio Ferrarius, 
Arst SU Venedig. I^ederholt wurde diese Ausgabe noch sWeidiad uatei 
derselben Firma, nämlich: Venet,, 1528. /. besorgt von JoL Mnrilanuf 
B ta In 4 Bänden, lind Fenet, , 153S. /. 



Qalenaa. 

VcsieC., \Wl. f. (Bf), ftfir loBtet (•• i^. iMVoto Emo. Attt. lantae). 

Piete Aasgabe wurde Boeh von Iiue. Aat. Jonte btefooMD^ MBh 
Tode [t 1Ö37 oder 38) aller Too eeiae» Söbaen beeodet , welebe ileb das« 
üer ifefelntesteii Atsrzte letteir Zelt bedienten. Man nennt diese Ausgabe |^e- 
vröhnlieh die erste Juntine und iiar folgten noeb neun andere in nieht gans 
bundert Jabren naeb, nämitcb: die ■weiieFeaet., ISSO. /. in S (7f) Bil- 
den, besorgt von Aqgasdn. Gadaldlnos . ofit OapitelabtheUung van L Bapt. 
Busius und einem sebr gescbätzten Index von Ant Musa Brassavolus, den 
aucb die splleini Ausgg. wieder biabea; dCto dritte Ven^,^ 1556./. mit 
einigen Zusätzen von I. Bapt. Rasarius ; die vierte Fenet,^ 1563. (fiek- 
tiger 1565.) /. ; die f ü n f t e Venet., 1570. /. ; die s e cb s t e Tenet., 1516. /. ; 
die siebente Venet.y 1586./., besorgt von I. Costäns (neuer Titel 
1597); die acbte Fenet«, 1608. /. 7 dfo nennte Fenef., I6M./.;*die 
aebnte Fenet. , }Sa&.f, in fOnf Biirfen. (VgL Baudini de Fiorentina 
Juntarttm typographia , J. XL) Alle diese Ausgaben sind in Deutsebland 
sebr selten , und man schätzt , der grössern Yollatändigkeit uad Genauig- 
keit wegen , vorzflglicli die neuem denelben« 

Banl., 1&42. t, ap. FVobenidtti. 

Atbt Bände des Texte« und 1 Band Index; besorgt von Hi. Cremusäiis, cum 
Grunde liegt die erste Juntine. Ibr folgt die von lanus Conarius besorgte 
JSasiLf' ap, Frob,f 15IB. /., welcbe mebr gesebätzt wird, und drittens die we« 
gen Cr. Gesner*s Prolegemenen sebr botfigebaltene JkuU,-^ op* J^Voä., 
1562. /., welcber die 4ritta Jantine zum Qruade liegt, «id «fn Index von 
Gu. Gratarolus beigegeben ist. Diese drei Froben*s€beB Aiisgaben sind weit 
weniger selten. ala die Justinen. 

Venet. , 1542 —1544« 8., ck offiofam Fpmm. 

Sehr selten. Mit kritischen llargiBAlliQn «nd futtn ttegfstem« 

Lugd. , 1550. f. , ap, I. Frellon. 

Biese Auslebe In vier Bänden ist eine Wlederbolang der zweiten F^obea'scben 
Ausgabe und kofldit «ehr selten vor. ' (N^uer Titel Zugd^ JM.) * 

Venet, 1562. f., ap. Vinc. Valgrisiuni. 

Besorgt von I. Bapt Rasariui 4a fäaf Banden. Neu9 Ueb«^txung 
und A^rdnu^ in '6 Clasaen, '^ 

I 

b) deuUchei 

Oldenbmrg, 1805. 8., bei Schulze. 

Unter dem TlteJi ^ Galcf^V <^nuPBtlicke Werke ana dem Grieebisebf^ *' be- 
' gann Gst. I. P. NGlde'oke eine Uebersetznufi, von welcher aber nur 

der erste Band (d. B. vom Kadern der TJieile) erschienen ist. 

.. ,0)* jiu^aben dmteUi&r Sckrijteru 

• . . . . .« 

Lipg y 1818. 8. , ed. C. Cf^lo. Kühn« ap. t 9j. Gh. Fleischer. 

Griechisch -lateinisch, als Probe der Gesammtausgabe griechisiiher Aentöi 
doch wurde in dieser der Druck etwas andera elogevt<dit^t. 



72 GriecMsohe Schrifi^teller. 

m 

Ptolf., 1577« ft., ed. F* Morellnt. 

'» Grieehtselier Text Derselbe Text mit BrasmiM Eotero4. lat UeWrietiiuig 
enehieii frOliec Paris. , löü. 4. 

Halae, 1788. 4.« ed. Cuirt SprenglBi 

Griediiieb • Uteinisehe Ausgabe ala Olfiekirflaktbatf fssdirift iui Pb. F« üeckel« 

F^uli.» 1988. d.» «IC. Cro. Uforetliie» 

Griffeliisdi. 
lipfc , 1718, 8., ed,. I,, a^Gii, l^peler, ^ 

^ Griecli« Text mit Erläqteriugeii. Nicht gesebltat. 

Faria., 1581. ^., ed. P. Jamot 
GrieeL lat. mit AameriamgeB* 

Liigd.Bat,, 1812. 8., ed. Abr. Willet, ap.ImditmaiM. 

Giiech. mit Erasmu« Rot. lat. Uebenetzong und W«*s Anmerkimgen. 

4) mql K^ttöBOfP and ns^l avmnaXov tv9%qa9laq. 

BagO.» 1588. 8. (ed. Sebaat Siackeler). 

Mde SckiilteB sutammeB nebst Hippekratet IKd ; allea grieel^-Iateiii. 

JPteria.» 1548. ft.» ap. Vascosan. — • Viteb., 1579. 8. 

Beide Aufgaben sind bloa griediiaeliy die ente mit Ine» Sylvias, die sweito 
mit Salolh. Alberii's Vorrede. 

Francof., 1630. f., ap. WecheL — Lngd. Bat.» 1665. 12« 

Zwei griech. lat. Ausgaben, die erste mit Neten von Csp. Hoffmann, die 
•weite mit Bemerkungen Ven Vesal , Jae. Sylvias, Heuer, Eustachi u. a. 

Fanomii, 1603. f., com comment I. Ph. Ingraasiae« 

Griech. und lat. Text, ndt sehr wtehtigera Gommentar, der erst iiafh In'a 
Tode (f 1380} von seinem Bnkel herausgegeben ward« 

BadL, 1564. ?, ed. Tk. Fiat er na. 

Griechische Ausg.; der Herausgeber war nicht Arzt, aondem Lehrer der 
griech. Sprache und Bedtaer einer Druckerei. la Basel« 

Faria.) 1546. 4., vp. Cifa. Wechelimn. -^ Argent, 1586. 8.^ 

Griechische Ausgaben $ die erste Hit Tarlanteay die aweite soll des N* 
tieonicenu« lat. Üebers. bei sich haben. 

Baafl., 1549. 8., ed. I. Caiua. 

Griech. mit Bmendation dea Textea. 



Qalmoa. 99 

9) 9ti t« T^0 ^Z$8 41^ ^^'^ 

Ftaii., 1528. 8., «L F. MorelUt. 

10) »t^l Tov ^Mf 4u%Qag ptptUqag yvfkptcclov* 

Ftoif.,, ISM. a, ed. F.Mi»rella«» 
Gifoeli« Bit iUpcBd. des TfitM« 

11) s«i^l 9utf9ii<i» m ^t^tt». V. If «. I». ^f^vjtSf ^' ^^^* 

HdnMt, 1592. 4. ^ Rudolftadt et len., 1715. ft. 

Griech. lat. Toa I. Cftteliut; die iwette hn»$, tit HHederiioiuff. 

12) fi^ttyoy^,. , 

Badl., 1587. 8.9 per Th. Platomm et Baldi* Lndimu . 

Gxieoh. Ut* Ausgebe , nebst Gelenks defln, tneä, 

IV» Aiisgahen mehrerer einsxlnei^ ScfirifteJi euaammen* 

Venet, 1500. f,, fonptib. N. Blasti Cietenns, typ. Zach* Callieigt 

Eethftlt'blos grieebfsebea Text der 14 Büeber WMtkodu» medenäi, md der 
S Bfleher metjl. Med. ad 6la«eeiiefii ; fil nnleiif. Zell. , 111 Bl. mit Sign. 
«Bd friecb. SeUmsacbrift ; ohne Cust. «nd Seitensali]. Der Druck ist tcbdn 
und besser iesber als eadere f riech. Prudce jeser Zeit; Jedes Bath bet 
eine rotbgedruekte versierte Uebevsebrif^: FedtpfoS ^geifiavTut^g ^s^odov 
Xoyos nQWTog , ßißJUov davrtQov u. s. w. in grieeb. Versalles. Erste sehr 
seltene Ausg. dieser Böcber , so wie tiberbaupt irgend einer galeaiscben 
Scbrift. 

FBxu,f — ? 8.9 19. Sim. CoUiuieiiiii. 

Grleebiseb; eatbilt dewin^ de pro5« et prov« c/£m. sttecis, de lUrudiaik. 
revuh, enevri. ttarificm 

Fttris.» 1580. 8., ap. Sorbonam. 

Grlecbisdi; «ntbSIt ümu we* ^ff* 9 4e 9fHm^ eorf. Mstr, eopiKI., de 

Fteb«9 1586.8. 

Entbält! metJI. med. ad €flmte*f d$fnb, et ^09, aÜnif «tfcc/sgriediiiek; 
de motu theraeU lateiniscb. 

Banl., 1514. 4., ed. I. Cainf, ap« Hl. Frobenlom et N. Üpieeopium. 

Titel: „CI. Gaieni lihri aiisuot graeci partim haetenu§ neu rtti, partim 
a mendi§ guibu9 §eatehant inttumeri$ ad vetu8ti9$imo§ eodtees repurgati ti 
ißtegritati ntae rettitutii annotationihu§que illuttrati. *' Entb&lt : de Bipp^ 
' et Fiat, decretio iih, h^ de eemate see. Hipp, 9 de eueeedaneie (ntgl mX'» 
. efißaXkofihuv) , de anat, adminietr. Kh, I — JX , de mnBodor. moftt, frag' 
mentvm ex lihro FH. de «irit partium y Hippeeratie liber de purgantUkuei 
alles grieehiseb^ nur Ten dei» ersten Werke ist eine lateinisebe Uebes;s. 
beigefugt. Diese Sammlung ist för den Galen*seben Text sebr wertbroll 
und kommt niebt bänfig vor ; aaeb der Scblolssabrilt S* 959 folgen aocli 99 
Seiten nit ntnem Titel. 



Antwerp., 1550« 8.- 

Griechisch) enth« demorbor. dif*^ 4$ Mm* aiorit»/«!« il^f. iga^oaiu'« ■ ab 
catM. Bffmpt, 

Basil., 1557. 8.« ap. I, Oporinmn. 

Griech, und .ebrafklls vev I. Ga,|«t bdflotgtj valÜL 4« wepänuiBtri partus 
irevi$ dengnatio dogmatum Hippoer* ^ düj^an»f d9 Oftiöu«« 

Paru. . 1557. 8. , excud. Gfu. Morelliu. 

Grie^sch, siehr sauher an4 correct |fedri|oktt Bntll&lt äß differ, fehr. , d» 
taimor. praät, natur, , de maratmo^ tfe jitiry out, /ae., ^««i (91 |lkii»<lo pur- 
f ar« oport, , d« alinmiX» ftnUU 

Lond, » 1640. 4., typis Boh. Badger. 

Griech, latein, Sammlong von 9 Galen*sGhea Schriften , welche Theo- 
dor GoulstODy. der eiae -qeae G^ieftamtanigabe Galens beabsichtigte, 
kritisch bearbeitet«, mit eimer »enen lateiuisehee Ueberseteqsf «nd guten 
Anmerkungea versehea hatte , die nach seinem Tode (f 4 Mai 1632) von Th. 
Gataker unter folgendem Titel herausgegeben Wurden: ^y'KXavdiov TaXij- 
vov Tltqyafit^ov röJv aca^ouhcny Tivd , Cl. Oaleni Fergameni opuact^la varia^ 
U Th9iid. ^dvlstont grfieem rttoeiuita, mendiaqti^ fvt&ifs ^catehtmi 
fuam plurimi» repurgata et in linguam latinam elariuß puriutque fuam 
tMileAae traductm ; ueeenere iA >€oi«m ^ariae ieetiomee et Aunatmtumet cri- 
Ueaei'' 1> Bl^ Yoretiieke, MT SS., und U Bl. Varianten u«d Amnerkun- 
gen. 9ie I4 dies«« aehfttebarcn <Siuivalaag enthaltenen -Galen^sehen Schrif- 
ten aindi ^er^tto «ttasor^a ad mrtee^ qued optümu medieuaidem et philo-' 
mifiiue^f de -optime deeendi genere^ de «eetis^ de optima aeeta, de digno- 
«oeiuUe ewantUafUß cfi^ml affeetiku».^ de digm eurand, aniad erratie , de 
emHtantia natural. faeitU*^^ f«od miM w^atee $§fuaißStir Umperamenttim 
•örptrii. 

V. T^ermisohte Schr^ßen iAer Goien^oß* 

.Symplidriani Campegii (Champler) ipecnlnni sive epitome Galodi, m^ 
Galenus abbreviatos. Lagd., 1516. 8.; ib., 1517, 8. 

And. Lacunae epitome Galeni openim in qnattfor partoi üf gesta. Ba- 
mh, 1551. f.; IM^., 1558. 16.$- Baaü.^ 1671. f. f Argmt,, 1604. f., 
und öfter. (Sehr gesohätst, besonders in^deA spätem Ausgaben.) 

Aloysii Mnndellae theatnim Galeni, hoc est, uniTertae ipedieinao 
a Galeno diflTiue «paviSnmne traditae nronintiiariani« BasU. 1 1568. f. ; 
Colon. , 1587. f. 

Alph. Lape^ (Alphonsi de Gordia) in omaia opera Galeni annotaüonei. 
Caesaraugiivtae, ']!S^. f.; ib., 1565. f.; Matriti, 158S. 4, 

And. Laeubfae annotatiotoei in Galeni interpretes, Lngd., 1558. 16, (Ia| 

den sp&tera Ausgaben der Spitome beigefügt ) , 

.lac. SylTÜ ordnet ordinia ratio in legendisHippocradt et Galeni libris.) 
Parii. , 1589« 8. ; ib. / 1561t. 8. (WiederhoU In Opp. onm.} 

Abr. Werner oratio de tita GalenL Vtteb., 1570. 8. 

Ph. Lab bei eiogiom dironologicnm C^aleni, Paris, (ap* drattoisy), 
1660. 8. VoUitand^ev iit denen Tita Galeni ex propriis operibnt coU 
leeta. Parb. (ap. Benard), 1660. 8. Eine dritte Sehrifti ehroaologim 
openim Galeni, die Libbeiit no«h Tersprochen hatte , ha» «MM tu Stande.) 



ANTYLLOS. 

Ein Terdlenter Ant und Wundarzt unbekannten Altera und 
\^aterlandes , am wahrscheinlichsten zwischen Galenos und Ori- 
basios lebend; dieser letztere und Aetios haben viel Fra^ente 
Ton ihm aufbewahrt, weldie in folgender Ueineu Sphiift ge- 
sammelt sind: 

Balae, Vm. 4, 

Titel: j^Juttfüi^ vet0ri§ «Unif^, ra laAf/ttPa vetiHImia tsh^H Pana- 
giota Nieolaide§ prm—idß Cmrtio Sj^nuf^ *'• \t 4ieMf Innif uahichxift 
Ist Gmt Sprengel. 

§•22. 

ORIBASIO& 

Von iPergamum (nach Suidas Ton Sardes) febürtlg:, in 
der zweiten Hälfte des lY, Jahrhunderts lebend^ Arzt und Freund 
des Kaisers Julianus (Apostata) , daher tou Valens und Valeh- 
tinian verwiesen^ später jedoch in sein \aterland ehrenvoll zu- 
rückberufen. Ein gelehrter und geistvoller Arzt^ wendete er 
dennoch auf JuÜan's Befehl seine Mühe auf eine sehr umÜMsen- 
de und syst^natisch zusammengefügte Compiiation {0vvay6iyai) 
aus den Schriften Galen's und der besten unter den triiliern 
griechischen Aerzten , die er bei ihren Fragmenten immer na- 
mentlich anfuhrt, und von denen er überarbeitet uns vielea auf- 
bewahrt hat, was sonst verloren wäre. Aus diesem Werke 
machte er später selbst einen Auszug {pvvotIfLg) für seinen Sohn 
Eustathios. Folgendes bositzea ^ gegenwärtig noch «ator 
seinem Namen: • 

gen ärztlichen Inhaltes^ jenes weitläufige a^f Ju- 
lian's Befehl unternommene eompüa^riscfae Werk in '^O 
Büchern, Ton welchem nnrdasl. bis 15., das 24. und 25., das 
43. 45. 40. 47. Buch gedruckt ist^ flie andern zum Theü 
Terloren, zum Theil in Handschriften versteckt seyn mögen. 
€vvoilfigt Synopsis ad Eustathinm^ Auszug aus diesen 
SammluBg^n für seinen Sohn Eustathius, in 9 Bü- 
chern, bis jetzt nur lateinisch bekannt. 



.T6 Griechische Schriftsteller. 

^7c6Ql6xa, euporista ad Eunapiumy &ber dieleloht 
anjEuschaffendeii Arzneimittel, in4Bächern, nur 
Uteinisch vorhanden ni|d wabxischeinlich auch ans den cw- 
etycjyalg ausgezogen. 

commentdria in ap/wrisnios Hippocratis, Erläute- 
rungen zu Hippokratea AphorismeHi latoidiscb 
Torh^od^n tind f&r tmecht gehatten« 

1) F'on den 0way0y(tt$ erschient 

Ftoif. » 1S56. 8. , ap. Gki. Horeliom. 

Pas M. und 25. Bueh friechitcli, oder der anatonUelie Aafling am Galenos. 
Titel : „ Colleetaneorwn artia medieae Über ^ quo totiua eorpmrh hmnani 
9eetio espHemtur es Saicni commentariU. ** Die f esammte Anatoniie des 
Bf tnsclMii wird in diesem awei B^dieni selir bündig a'bgeJiandeU, 

Lngd. Batav,» 1785. 4., ed. 6u. Dnadass, ap. L Am. Langeralc. 

Das 94* nnd 35, Boeh f rieehiseh, arft lateinisefaer Uebersetsanf ; der griechisehe 
Text naeh der vorigea Ausgabe doroh Vergleicbang mit Galenos emendirt ', die 
fJebersetstung nach der latetniacben Aasgabe des Basarins. Weggeblieben 
ist das Stüsk des Soranos und Lykos fiber die weiblichen GescUecbtstheile 
und! der Aassag aus Rufes anatomiseben Benennungen, also alles, was pag> M 
— 703 der lateinischen Ausgabe des Basarius steht. Titel: „Cribaaii an^- 
to9|tp0 . ex libjri$ Galeni eum verfijme latinm L J^o^t, ßatarii etc" y dam 
kommen Noten de« Gitra^sf ehers und Indiees« 

HoiViae, 180$. 4*t ^* Ch. F. de Sfattbaei, Utterii Caeoireae uni* 
Tcnitatis« ' 

pas l-vlS. Buch griechisch nnd latelnisd»« der gflecbische Te^naeb einer 
Sieskaner Handschrift, die früher schon Basarins benntztOi die Uebersea- 
pnng nach der lateinisehen^ Ausgabe des Basarins ; es fehlen jedoch nUis 
Stellen aus Galenos , Dioskorides und Bnfos , d|e letstem finden sich in 
der Ton Mn {MoBq, IW. 9*) besargten griechischen Ausgabe von Rufi opitf ctf • 
II«, Beigegeben sind If.*^ l^mendationen , Schollen aus 4erselben Hand' 
•chrift und ein Ißäes graeeor^! voedbulerum für Oribas. und Bafos, Dies« 
pehr seltene nnd schätsbare Ausgabe führt den Titel : „ XXI vMerum et 
.€lar9rum medicprum groeeenim variß Ofu$etüß «tc** tlehe uirtex dea 
Sammlungen deren genauere Beseh^eibnngt 

y«iet, •• a, 8«, ed* I. Bapt Rasariui, ap. P. MaBatiaBi, Aldi F. 
Das 1 — 15. und das M. und S5. Bneh lateinisch, theils naeh der von Matthaei Im 
der Yorigan Ausgab^ bfiHlt^«n, theils (wa^dasfll. 85. Bueh oder die Anatumiea 
nns Galenos , ]|ufos , Sonmos nnd Lylws angeht) nach einer andern Hand- 
■chrift übersetst, Noten sind nicht vorhanden. Titel: ^^Cribaaü Sardiani 
^eUeetofum medUinaliMm libri XFII^ fvi cjp magno eeptuaginta Ubro- 
fum vQlvmn^ fiä noatram aetßteiß eoU perveneruut ete,** Die Ausgebe |«t 
vor 1555 gedruckt un4 wird ihrer Volls(ftudigkeit wegen und lUa erste latei- 
idsche Ausgabe des O, sehr geschiftzt, 

Ftei0*9 ISSif d.^ tt offio, Aldinai ap« Bn. Turrifanani« 

Wioderholpng df? focigfui Aiisff«be} vielleioht auf «adeier Titel aa der-, 
•elbea. > 



Oribasioa^ Tl 

Rom«, 154k. 4.| ed. Aagvitin. Biciat. 

De« kaümg im 1 BsdiM ffrieehlMk «ad lateMs«^, MÜultaBd AvMife wi» 
GslflMt y BnüBt , Pidklft wd. AtheMlM ikb«r Weiaor, 

2) JD/e 0vvQ^i4 eradiien lateinisch i 
VeMt» 1551. 8.| ed. I. Bapt Basariui, ap. F. Manodmo. 

Titelt Y^OraoaU «yjMjMeo« «tf. ^tuttftUMm >iliiim /HH V^ §ßihu HU m»* 
4idnm in •«mpemliiMi reätuta ipoittjnettm Sdtca» 

Pftiig., 1554. 12., ap. Andowtom Fammu 
DMolit VtbtetetettBir, 

5) Die Bvx6Qi6ttt erschienen lateinisch: 

Basfl., 1529. f. (ed. I. Sichard)» ap. H. PetrU 

Am Caelim AnreliaBiia desselben Jalires. Unvollst&ndif » mit maacheai 
Fremdartif m (Stacken ans den awaytoYats nnd der avvoxfjti) vermengt und 
anders geordnet , so das« die Ausgabe wenig an braueben ist. 

Tenefc, 1558. 8., ed.«I. Bapf. Bagariui, ex offidna Eraimiaiia lln- 
centii ValgrisiL * 

JHe Vcff^ede "1^ iübn» Januutii 1567 uterxeidiBet , daher tesfeht TieUeiekt 
aebon eine IriUkere Ausgabe oder die gegenwärtige ist ein Nachdruck des 
dritlen Baadea der basaler Ausgabe der Opp, omn, Orib, von 1557, -Titel: 
„Ort&osti ad XunapitOn lihri IF, guibua faeile patnMia mediemHentOf. 
facuitmie» slatpücfinn, morborum et fooorum affeetorum euratiotte§ fuUntn-' 
tur ete.^ Nebst des Rasarlus Bmendatloaen sur Synopsis , die acben In 
dritten Tkeile diK Opf. OrikiuU akk finden. 

4) Die Comment. in aphor. Hipp* erschienen lateinisch: 

FaiM.» 1538. 8., ed. L Gninth. Andernac», ap. Simon. Colioaeami 

Ersteh Ausgabe* . Titel : ^ Oribtuii cfpw culer te in opkarissiea \iBppefralte 
hmctemut «es witm tte.*^ 

Tenet. , 15M. 8. { ap. I. Antpnid. de NicoUi^s. 
Ba«iL , 1585. 8. , cz ofBeina AAdir. CrtitandrL 
fotay., 1858. 12., tjpia MatOiaei Oadoriiii. 
«ImmtHtk Naekdrieke der ersten Ausgabe* 

6) Opera otnnia erschienen UUeiiuscfii 

BadL, 1557. 8., ap. Michael I^ogrinium. ^ 

Drei Tkeile; im ersten finden sick Sptopgec* KM IX^ «te maehinamaiHm 
et iaqueiMliheitt tl, mit Holsscknitteo) imaweiten: C^lieetorum lihri XFJlj 
im dritten: Eupwiata und naekträglieke £mendationen nur Synopsis von 
Rasarius. Titel: „Orjftosti fuoe TUtant omitte ttihf tvmU digest«, 1. 
Bapt. Bmtmrio iaUrprete,^^ 

Ferner findet sich in der Cocchi^schen Sammlung {FIo- 
rent.f 1754./.) da8 46«und4t. Budider «Hn/ct^/ca^iDi/, nämlich 
I mbqI xatccyfLatiovt de fraclurisj^ und itegl k^aQ^QTjfiitanff de 
bixaüsy griechisch nnd lateinisdi) das 43. nnd 45« Buch dorselbeii 






1^ Griechische Schriftsteller, 

aber de laqneis et machinamen^tis c&irurgieis .ex fferacUda 
et HeÜQdoro iu Kidi Vidü chirwgio'^ ' Paria* % IMk /., 
in Cr. Gesneri chirurgia^ Tigiirij 1Ö6&./», i»* ersten Binde 
der Opp. Oribasüf Sasü.^ IbSfl* 8« und in der Cbartier seihen 
Ausgaoe de^ Galehos und Hippokrates , Tom. XII: Neuerdings 
wurde Hoffnnnf gemacht , däsv däi 44. Ms 59. BücU aus« einet 
Tiffcanischeai Handschrift heratti^eeben werden- i9oHe. Die 
lateinischen Opp. Oribäsii Wurden m die Stepbati'sche Samm- 
lung (1567) aufgenommen. -■ 

Eine gute Darstellung von Oribasios Wlrksamkeil; flhidet sich 
in Hecker*0 Utterarisdhen Annaler^ der.gesammten Heilkunde 1825. 
1. Band, 1. Heft, unter demi Titel: ,|0ribaBiu8 der I^eib^zt 
Julian'»", S. 1 — 28, Tom Herausgeber. 

' ALEXANDROS Toir APHR0BISIA9. 



■ i .■ 



Lehrte zu Ende des 11. und Aikfange des'lll. Jahrhunderts 
d|e peripatetische Philosophie zu Athen , spätw zi| Alexandria, 
«ad erwavb sich besonders in der Erklärung des Aristoteles so 
vielen Beifall , dass er vorzugsweise 6 i^fjyi^riig genannt wurde. 
S^ine Commentarien über viele Schriften de^ Aristoteles gehö- 
ren nicht hieher, eben so weiiig die ihm. fälschlich zugeschrie- 
Hütien, dem Alexandras von TraÜes zugehörigen anoQrmaxa 
oder Problemata medtcinischen und physischen Inhalts. Für 
die Medicin besitzen wir aber von ihm ein kleines Werkchen: 

mgl TCVQBxäVj de febribuSfT on den Fieberni 

welches die Lehre von deih Fiebc^rn, von ihren Ursadien und 
Verschiedenheiten , theoretisch . mit Weglassung alles Täera- 
peutischen abhandelt und durch den gebildeten ^systematischen 
Vortrag 9,iiiih\(t: ffeti griechischen Text Hess zuerst nach einer 
florentiner Handschrift abdrucken Demetrios Geoi^ades Schft 
na« im Mtiseö critico Cantabrigienai ISih'fasc f^IL 
/7a^. 362 V dann erschien die: 

Griechisch " lateinische M<^gabe^ 

Vratifllaviae ,. 1822. 4., ed. Fr. Passow, Jn librarja Schoeniana. 

Titel s ^yÄlexandti AphroäiaientiM äe feSrihut libellßu ßiraeee ^ latinß äi 

Bermania mme primum edidit etc/' Der Teit fsr'iMr&r nadi Sehfatii 

•lifedniekt, Jedoeh so, dass die EmendatioDen , die Sekkias a^gleidi' im de« 

, Jlßa$ imfttfiynii w lume , liisf aia ^ndo beaondiom lUMiUitsgvaUiUc ila^ 



Nemesips. . * > 94 

• . «^ Um ^0.IiMaH Ict floventiaei Haitelurlft ffefi^liea M Pasn komme« 
Fyifipow^a eifen« B^merkuDfen «md «aCer dem Texte die leteiaitohe Ueber- 
, ^ eötoeac dee.VeUa von 1108. 

•Die lateinische nach Han^aehriften ^enrtichtef, dkhei^'kri- 
tii^lt-wfGhdig^ Uebersetzun; des Georg yalla.erscjiieni zu- 
erst J^eneUj 1489., dann el^endaselbst 1498^ ^anp mit. d^s 
Symghorianus Champerius Buch de clafis niedidinae sc^ipicH 
riiiü^Xugdl, iöiüft 8*, Basil.^ 1542. 8,* iiV au.' ^ 

i ■■ . • t ' .lt., . ■ . I ".. 

'Bi^ctiotTzii fimesa in ^yrjüen:) ein.I^tgenosf^j^^JQri^SO' 
Ton Nazianz, g»e^en das Ende des IV. Jahrhunderts. Weder 
Arzt^ noch auc^ als ^j^olewjsd^efi Thf^oloj; bei den zahlreichen 
Streitig:keiten in der^ cliristlichen Kirche seiner Zeit bekannt, 
scheint er sich dem mildef'ii'Dchte dei* Philosophie, namentlich 
der Platonischen, zugewandt zvb .haben und, i^^l.ifi.dfsrtljebert 
scu^ng V dasf alle Philosophie, votk der Erkenq^ttjuns der Men- 
k ■chentiatiir ausfdiea müsse ;, schrieb er das Qm won ihm noch 
Äbrige Werkchen i ' '• •'• ' •» 

«cpl ^>'iö€ms cnf9fffiMto4ff de natura hormnü^ Ton der 
Natur des Menschen,- • 

) welches hSufig dem Gregotük. Nysisenus, der ein ähnliches 
i {«egl xata0HSV^s dv&QciTtov) geschrieben hatte£)>efg^gt)Wi|;4f 
I 1)^., W-^ .4<^ . Nea|et40|i ii^, eiu p»it phli^scyl^bem Geiste 
und in guter Sprache abgefasstes Compendium der damaligen 
. Riysiologie, mit manchenr Thecrlo^schen und Teleologischen 
; vermischt, aber auch mit manchem Eigcnthiunlichen, sonst 
■tcht VorltomiivendeDr^' adir w«rt^v<iU Aus^siadtet ^ weU der Vf. 
als gelehrter Nichtarzt über manches freier und umsieiitig^r ur- 
theilt, als die Aerzte der damaligen Zeit. Harrey's Entdek- 
lang des wahren Kreislaufe^i^hat man, wiewohl mit Unrecht, 
darin finden wollen (cap. ^., ed.princ. pag. ll^). 






I 



; I) . Qrifc/dsc/it'-' lateinische Ausgc^ben» ; 

Aatwcrp., 15$$. ^., ed. Nicaeius Ellebodias, excndeb. Christophor. 
Flntlims cUili. 9ic«Dibr. 1564).' 

■ Biete y eeir icltene Aatga^e des |friee1if«clieii Teitetf, Titel x „Iftfitaüv 
/feofA €f^ fitUowQ]^ d^ .vatwß &fmu|f« « lih imiM^ nwc |)^'9if«i it ii^ lu^em. 



1 



Griechische Schriftsteller» 

eÄfttty ^t LiOiM e#fiMrt«« ete." Btf S. 181 (wo iu DniekfeUeifenakli* 
nlss in maadien Eiemplarea fehlt) fekt der frieehiteke Text, dam folgt 
•in Brief des Gregor von Naiinns griechiücli und latelnii ek, kieranf Inkalt ete. 
«nd in neu anfangender SeitoanaU die lateiniscke Uebertetinng dea Nemo- 
aiaa 8. 1 — 141. Abgedruckt Ist diese Ausgabe in ^oaf. i^neoei maeUtr» 
Math. FtOnm^ Pori^^llU./. Tun. IL 

Ozonii, 1671. 8.« e theatro Bheldoniano, 

Besorgt von L Fell, Bisekoff sn Oxford, weleker die vorige A«igake «nd 
awei Handsckriflen bennfite und eigene gute Brlänltemngen Uunßigte. Die 
lateiniseke Uebersetinng ist iiier iminer auf der dem Texte gegenüberste- 
kenden Seite beflndlick. Diese Ausgabe Ist wieder abgedruckt in Ana, Gal^ 
landU biblioth, Fatrum^ Tenet., ' ITBa'/., Tm, FIL 

Ealae, 1802. 8.» ed. Ch. F. MBrtfhaef» ap» I. lac. Gebaner. . 

WertkYolle Ausgake. Benutxt sind die beiden vorigen Ausgaben, 7 Hand- 
sckriften (S augsburger , 2 dresdner , 2 mfinekner) und die alten Ueber- 
•etsungen des Conen und VaUa. Text und Uebersetsung sind yerbetaerty Ya* 
riaaten md Ei^ntemngen betgeillgt. 

n. Uebersetzungeru 

a) UUeüdschei 

hagLf 1588. 8., ap. Scb. Gryphlimi« 

Uebersetsung des Georg Vallk, kemtgegebtn von Gaadentiua Menla* 
JEino frflkere Uebersetsung maekto-der Aeehtsgelehrte I. Burgandtf 
oder Bercuntio su Pisa (f 1194), die aber nie gedruckt wurde. Eine andra 
Uebersetanng, in weleker das Buek dem Gregor. Nyssenns beigelegt wird, 
Tükrt ker von L Conen (f 1513) und findtt iick in Greg^ NyMeaL II 
oeto du homine ^ Jrgent»^ ISIS, /• 

b) eRgUwftei 

htmäoüf 16M. 11» 

UebersotBt von O« WltkeT (f IMT) nnter dea Titeln „tkeiniftMi^ww,* 

* ■ 

Safalrarg, 1819. 8. 

Uebenetit ▼•■ OBtavkaBMnr, aatet das TIttli |,fM dar Natar du 



Meaaakea. 



M 



ANONYM INTRODÜCTIO ANATOMICA. 



I 



Unter dieser Anfschrifjf; besitien wir In griechiaoher Spra- 
che ein kurzes in M Capitel getheiltes Compendiom der 1! 
menschlichen Anatomie, welches grösstentheils aus AristoteU- 12 
sehen Schriften genommen zn seyn schetait, und deshalb wohl 



I 



Aiu>nffmi cärmen de fitrbis. 81 

aacJi b^weilen dcitai Aristoteles fSlscblich beigelegt worden ist 
£ä ist aber erst nach den Zeiten des Oribasios, Tieileicht noch 
später, geschrieben, ja man hat es selbst dem ersten Herausge- 
ber (Pt Lauremberg) zoschreiben wollen, jedoch^ wie Bemard 
gezeigt hat, mitUnreeht. 

GriecTusch'-laieiniscIie Auagahen. 

liBgd. Bat 9 1618. 4., <^ loa. Morsins, ap. Elzeidnoi.' 

Ente Ausgabe^ in wdelier Pt. Lsoremberg, das friediliehe Mftan- 
■cript ans Frankreidi -f^braeht habta wül. Titel i uf n»n;^ov %Xaaytaf^ ava- 
Tofiucri cum interpretatioue Fetri Zrtiurember^ii, ^ (Ob frfiber Mhoa Haa- 
burg. 1616. 4.?) 

i lAgd. Bat, 1744. 8., ed. I. St Bernard, ap. Book. 

Titel: ^,Jnonymi introduetio angtomica ^. luL eto.; " ■>!& Brlftotenngm 
von Bernard , Dn. W. Triller und I. lac. Reiske ; beigefügt ist des Georg, 
ßanguinaticiu» (der um 1450 lebte md von seiner obrigkeitlicben Würde 
auch Hypatut genannt wird) iQfjinaCa twvtov atufiarog fit^w griechisch and 
lateinisch mit den alten anatej^eheii AbbDdungen. Das Werk des San- 
guinaiieiu$ war schon früher griechisch heräus|[egebeB worden ia ßteph, 
ie Moyne variß sacss , liugd. Bat, , 1689u 4. 

§.26. 
*uivtM'Vfiov noi^fta fte^l ßoidvtav. 
< ANONYMI CARMEN DE HERBISL 

Ein Bmchstucli: von 190 griechischen Hexam^^m von ei- 
nem unbekannten Verfasser. Ans metrischen Gründen schliesst 
\ Gf. Hermann {Orp/uca, Lips. 1805. a pag. 717, 750, 761 
,f etc.), dass es clironologisch zwischen das dem Manetho zage- 
schriebene Gedicht ^^Ton den Wirkungen ^er Gestirne '* und 
zwischen des Nonnos Dionysiaka .zu stellen sey, was freilich 
wegen des unbestimmteki Zeitalters d^a Manetho auch nur eine 
i, schwankende Angabe bleibt. I|alier. {pibl. bopiru Lp* 108) 
' schreibt es nach Cr. Gesner's Vorgange .Ilufpa dem ifiphesier 
I zu, weil dieser aIVn;dings ein Geiddi^i jKtQJL ßqtivmv y^rtBast 
;^ hat:- Allein ausserdem, dass die Ton6aleno^(dCe.cp7rapo5. medic* 
' sec. loe. üb. I. cap* 1., eii. Kühri ^L 425) angeführten Verse 
t des Rufos in unserem Fragmente glicht vorkommen; die Zeit 
desselben auch etwas später als Rufos fallen möchte, so sieht 
' man auch bald, dass es, ohne eigentliche medicinische Kennte 
^ Bisse , ]blo8 nacb den{ Volksglauben die Heilk|räf|f ,dßr Pflanzen 
J aufzählt, daher nicl^t mit grosser Wahri^cheinlicliiceit eipem so wis- 1 
Iji senschaftlichen Arzte, wie RuÜbs war, zugeschrie^n werden kann. 
^^ in demselben au^ezähiteaJPflanzm .sind^: xcci^lp,ijXov, 



82 Griecfüsdie Schriftsteller. 

^diivogj ägtsfiiöla iiovoxlfovog ^ ntinaSaxtvloq^ nsgiötB- 
QBcivy dlxta(ivov iiLKQOv y ikBU6q)tt7cogj ßgad^ xtmocQiööog^^ 
TCBvtavQLOV niya^ ßovq)%'aX(iov y Tcaioviaj nohovy ficoAv. 
Ausser diesen IS Pflanzen^ deren jeder ein besonderer Abschnitt 
gewidmet ist, zählt der als Ueberschrift dienende Index auch 
noch IvccUa dgvg , iQvOav^B^iov ^ igvöifiov auf, die aber im 
Texte selbst fehlen , der überhaupt noch manche Lücke hat. 

Es findet sich dieses Bruchstück zuerst abgedruckt in der 
zweiten Aldiue des Diosk/oride^ {P^enet^s 1518. 4., foL 231 a 
sq.) nebst einigen griechischen Scholien. Später wurde es, 
bloa nalrh der Aldine und an einigen Stellen emendirt, nebst den 
Scholien wieder herausgegeben und mit einer lateinischen Uc- 
bersetzung iind Noten feraehcn Ton I. R-^utorf in Hamburg, 
InFfibrüdibibliotk.ffraeoih'^^^i'^Atmgkhef VoLII^pag-^^üd. 

ITaXXddiOgi '■' 
P ALL A Dl & 

Er hat den Zunamen IcUrosopMsta , weil er in Alexan- 
dria als Lehrer, der Medicin auftrat. Seiq Zeitalter ist unge- 
wiss, ofi*enbar aber lebte er später alä Galenös, vielleicht im 
iV. Jahrhunderte, obschon Andre ihn, wohl: nicht ganz mit Recht, 
in das VIL Jahrhundert setzen. Wir haben unter seinem Ntimen: 

616X1^ Big ro srg^l ccy[i<3v ^InnoKgdtovg , scJiolia in lihrum 
Hippocratis de fracturis^ Schollen zu ilipp-okra- 
tes über Knochenbrüche, sind nur zum Theil noch 
vorhanden, und fiiVtlen sich griechisch und latdnisch, 
übersetzt von J«c. Santalbiiius, in der Foes^schen {sect. Vh 
p. 196.) und Chartier*schen Ausgabe des Hippokriites. 

«Zg fxrov rdSv Imdtjiictöv vTcSfivrjiiay tri sextnm (Hippocr^ 
epidemiornm Itbrüm comrnentdrms ^ Commentar 
zum sechdten'Buche der TolkskränkheitenV 
ündet sich latdmsch von Junius P. €rassus übersetzt in 
des Celsus GräsgOs Sairimlung (1581) \ S. 151 fg. 

%Bg\ nv(ibt(Sif is%hhopL<yg övvo'^igß dii jebribn^ cöncisa synr 
opsisl Jcuiric'üiftb*Jfeifsicht der Fieber,* eine ge- 
drängte AbhaAdlutfg üb^i: Verschiedenheiten , Zeichen und 
tlrsachen der Fiebe^; die Aechtheit d^s Buches, Welcliei 
manche tiiuid^cl^riften dem Theophilos und ätephanos so- 
schi^ibenr, scheint' eihe Stelle In dein Commentar zu llip- 
pokratea Yoflnkriiinkheiten («ec^. jT/, cop. 6.^ ifi doUect* 
iCrässipägiill/i^tuYeAiitgeiL * ' 



\ AStios. ^ 8t 

Griechisch^ lateinische ausgaben der 0vvoi;ig. 

Pttri«., 1646. 4., ed. I. Chart ier. 

«■te Au|abe dta gHMUMkn Teitet litt Itr ifmi L Olaitfar gtüntlgteB 
ffttebütdum U«lMncteia|; eraeaiit dM Pdladloi Arbek M<tt«<faai MttftiOM 

liDgd. Bat. et Traiecti ad Blien., 1745. 8., ed. L St Btortfätit, ap. 
».Book et N. MaDtendam. 

DiMe Ausf bW ettiUU elMm betondera jiaeh Oalanoa Ter^ierteii Teit «ll 
krititcbea Noten und einer gegenüberstehenden latei^iselien Uebertetiung. 
Angehängt ist dieser Ausgabe (S. IIB — IM) Xtdrioon alpüahitieum cfcenrf- 
«tun et ese0rpta:,ta^. 99tiftorihu9 ehtaniei» bddes grieehiseliy ans einer ve* 
»ediger Handsflurift; dieser Anbang steht mit PaUndioa in keiner Verbin- 
dung , ist aber snr Bereleherung und Berichtigung des Dufiret ne'sehea Oh^ 
•ar. med* «1 iufiuu fracfl^ aad fübr die ch ertt die Idtevatin winhäfi 



%9S. 

AETIOS TO» AMIQit. .. 

Nach seinem GdüarböHe Amida In Sf^iidpätainleii anch 
jinddenust geniMi, etwa- in daü VI. 'JArlHiRdkrt gehörig; elr 
urmr Christ, hatl6 'die Aftmeännde ra Alexaiidris erlernt und 
war iiiletzt Leibarsf vnd Cöihes ohsequii am Hofb . zu Cohstan^ 
;tijiopei*: yfiA^inahef Oribäsios legte auch Aetioapn^ibgekQrzte 
und gediingte Sammlung alles dessen w^ was itoi Ja den äl* 
tern Schriftstellern der Medicüiinerkwürdig dankte, wobei dem 
Geisse descZeit gemäss 4ie ArzndmitteU^lir^ yopsn^weise be- 
dacht wurde. Durch solche Saminlufigeii ist uns z,war manches 
BrachstHek Terloren gegangener W^rke erhalten worden , aber 
grade diese Sammlungen waren es , durch Welche die Original- 
werke selbst Ternachlässigt wurden toft tetloren gingieii^ . Dei 
AStios Sanunlung führt den Titelt > . > ... , -r 

ßißUa latQixä ixxeclÖBHa j • HM . rhSdkindUs ' et^dedm^ 
• reehiMbhii B4l«ll'«ir'tkbeT Ariileikvnst,- 

und wird in manchen Handschriften^ (denen Ck>roarin8 gefolgt 
j^) ia.Tier xBtqaß{§^Xov^, Toii denen ^^des vier Bücher '^(Js^r/no- 
llie8\^ t^wq)L enäaif , 'atigetfieilt Vür ^e eirsteh ^ Bftcher^ 
tiso die Hälue des Werkes, Sindbis jetzt griechisch geruckt, 
man erwartet begierig ditfhtiig<»<ind fielsiig vöAiereitete Ausgabe 
aller 16. B^ch^ vom Hofirathe K. Weigel in Dresden , der mit 
aHen iim^ni und inssem HuifinnitteUi m dÄ^ JokÜen' Arbeit 

Midi Ttttebea ^t» 

6* 



Bi Griechische Schriftsteller. 

L Griechische Ausgabe. 

Tenet, 153I.' f.^ in aedib. haierecl. Aid. Mannt, et Andr. Asniani, meoae . 
Septembri. | 

• 'Balkilt vm dkl eft-stni atlit Biober, dar twdte Thett, welohet dfo «ndern 
Mirt eathaltoA f#Ute, ist Biekt enehleHeo. Titels „^efit ^m£den< /tlrortim 
tnedieinaiium toftnae prümUf frimi tcüio€t UM eoCe muno frimum in iucem 

. •«^i<<» fr««*«-/* I 



V 



IL Lateinisclvß Uebersetjoinffcru 



Basü., 1SS3. €., in oficiria Fhibenisna. 

iBintliältUos das 8. bte 0. Bach Von Janas Cernariits nacli tilneiHand- 
SidiHftttberseCtt Titel: ,\jietii Jmideni 'de cogno9eendi$ et ^urandU tnorbim 
e^rmondi FI iam primum Ai Iscei» edtti ete. **- ' 

Tenet., 1584. f., ap. lontat. 

Vollst&ndige lateinische UebenetzaniT, indem zn den bereits tob Janas 
CoToarins tiberseizten 8ech8;BAch?^n (8 bis 13), noch die fehlenden zehn 
(Ibis 7, 14 bis 16), von I. Bapt. Alöntanus übersetzt hinzugefügt wur- 
den. Titel; „Aitii de-fa mtdica liM. JTfT, opu9 m tre* tomo9 dwi- 
»um e^o,^^ 

Basil., 1535. 1538» f.; api^. Frot>eniiün, 

Nachdruck 49^ vorigen gemischten U.ebersetziuig. 

Bafiü., l&i& ^, ap. HL Frobenium et N. Epiacopiom. > 

VeUstinügenndneaeUebersetamigTdi lan. Cetrnafiua allein, nach eJI^Mr 
andern Handschrift. Titf U , „ jitii eontrostae es veteribtu meäidnae Ur 
iräbiblo9 h,.e. guaternt'o, i, e, libH univei'BaleB ^atuort $ingüli' fiuaiuir 
f ermones eö^feerente« , ut äiat in »üinma quatiur eermvman g ua t crul li i w 
^. e. eenUomee ^eäicim ipta*^ 

TenM^ , 1943. 8; , er'offlefaia Finea. ^ 

Seht seltener dnd satfbefer Abdriidc der yoUst&nfigen Cbmar*sthen (/eher- 
eetBnn|[ In =z«rel Bänden. Die Elntheilong In 4^ §Mrabibld9 ist aidt bei- 
liehaHea, aöndern dai iVark 'gaaz einfaäi ia Ift «iermonei igeilkdiiy der«» 
ieder Baad a^ntJU^ 

Basil. r 15^9. «.^ ap.'Iil. iMien. et N. Epifct^ionii 
Nachdruck der vorigen basaler Ansg. 

JUiJsd.; }*41l. 8.^;ap. L/CtryjWiV^ 

Zar Uebersetsvag'd«" Qornarlas -koaanen-l^^ «iNth »ylis ime fHare» Ubr— 
de mmpUcibue j^ugonie Solerii ächolia»^ 

l«ad., liSW. 16., aj^ ^A; ViäoBoratia. 

Ckvaaiiu fJebernetHBjg aad.des Hugo Sölerias SchmB| sniammeB 4 BSadsImU 

. .. • .■: -:■ ' • . • ■■'. .'■■•. .. ■ r 

III» JSrläuterungMehrtfteiU 

' Cph* Oroscji annptcUiojies in iiiterpretes j4etii* . (J7a- 
siLf 1540. i* (Cph, de Horozco, em^apawclier ^6ai^ 



AlexandroB. BS. 

hatte diese Anmerkungen schon 1538 zn Salamanc« been- 
det nnd greift darin den Cornarius und Montanns an). 
JT. E* He benstreit terttam. philoL med. sistens jiS* 
titlibri IX. aliquot capita. Ltps., 1T57. 4. und dessen 
jietii avBTcdotctv üb. IX. capi 281 ^ exhibens temtioris 
intestini niorbuniy quem ileon et chordapsum, dicunt 
una cum, veterum, supei; Juic äegroiationß sententiis. 
Lips. f 1757. 4. (beide kleine Schriften enthalten griechi- 
schen Text und latein. Uebersetzung aus dem noch nicht 
griechisch gedrucktei^ IX, Buche nach einer frühes Boier- 
haave, später Günz zugehörigen Handschrift). 

C. JVeigel specimen Aetianarum exerciiatiomim. 
Lips.j 1791. 4. 

jT. Ma gnus a Te ngstr öm, (praes. Gbr. Bonsdörff) 
commentationum, in Aetii Amiderd medici dvexdota 
specimen primum, sistens libri IX. cap.^ 41., ^bq\ ac(ya< 
Qld(ov (gr. lat.). Aboae^ 1817. 4. * 

Femer befindet sich ein dvixdotov des Aetios In der zu 

« 

Venedig ton And. Bfustoxjdes und Demetrius Sch|nas heraus- 
gegebenen ZvU.oyq sXXrjviKiSv avsxöotcav (April 1816) , näm- 
lich: ^AbxIov Xfi^os iwatoqi nsgl ttSv xardro tfcofia t^g TiOh 
Hag na^fSvj xal^r^g tr^g xotklag^ xal Ivrigcap, blqs grie- 
chisch; das 2&. Capitel des 9. Buches war Ton I. C. Hörn 
Lips, 9 16S4. 4. herausgegeben worden. 

Q^r gw^e Aetius nach der Cornar'schen Uebersetzung ist 
aufgenommen in die Stephan'sdbe Sammlung. (1&Q7)« 



8-2». 

^AXiSavdgoG T(faXXiayoG^ 
ALEXANDROS ton TRALLES. 

War zu Tralles in Lydien geboren, später Arzt in Rom; 
lebte später als Aetios und früljier als Paulos, wahrscheinlich im 
VI. Jahrhunderte. Untei^ den nachgaleni4chei\ I^erzten zeichnet 
er sich fast allein als Selbstdenker aus, hat selbstst^dige, au^ 
eigene Erfahrung und auf vergleichendes Studium der äl.tern 
Aerzte gegründete Ansichtep vofn Verlaufe und ^ der Behandlung 
der Krankheiten« Wir haben vpn i^ ^in praktischea Werl^ 
unter dem Titel: 

fiißUa latQuctt dvoicaldsTiaj libri duodecim dß PC medica, 
iwolf Bücher über die Medicin^ 



/ 



Iti welcben dfiB.Kraiikheiten Tom Kopfe bis sni den Fassen ab^e- 
liandelt werden, so dass das 1. Buch die Kranklieiten des Ko- 
pfes, die Nerven« und Geisteskranlbeiteo enthält, das 11, Bach 
vom Podagra f das 12« von den Fiebem luuidelM 4ie W^ber^ 
krankbeiten fdüen gänxUch. 

1.^ Ausgahen* 

a) griecMsehes ^ 

Fsilkf 1518. f. I ed. tae. Goapylusi ap. Rob. Stephsnam. 

Ente I •chöne aad leltaie Aufgabe* Sie enthält anraer den IS Bfleben des 
AL an^h : „ lUkaso« de peatüentia libellu» ex Syrontm lingua in graeettm 
pran»latu$ und def Gottpjlat Emendatfoaea und ErULuteruof ea m beiden 
SebrifteB* 

b^ grtech%9(ik*laUkd9ehet 

BasD., 1556, 9., ed. lo. Gninter Andernacensia, per H. Petnim. 

Selteae und aehr geschätzte Ausgabe nach der vorlgea mit Zuziehung tos 
HandtchrUten bearbeitet; aogebäni^ ziitd Gninter*! animadvernone» nad 
dea Gonpjfliia ca9ti§atione9 1 daa Schriftehen dea B'hazea fehlt. Die latdr 
nifcho Ueberaetznag attht dem grieehiachea T^xiß ia Spalten gegenüber. 

IL Lateinische Ueberseizuitgeru 

Iiigd«9 1504« 4., impr. per. Fraadac ITradin« 

Alte oaTollatäadige Vebefaetzuag nntfar dem T|te1: \^Ät9*auäri yatro9 prt^ 
Cf^ea cum expotüione glo§e {glog^ae) interlinearU Jacobi de Fartibue et 
{Birnen.) Janueneia in mar^^ine poiit««^ Wiederholt J^apia9f ISId, 8«; 
Fenetn UtS,^ ai^d 0fler» ^ 

BasiL, 1583. f., excad. H. Petras. 

Die Torige unvollatändige Ueberaetzung durch Albanus Torfaua fa 
beafierea Iiatein gebracht unter dem Titel t „ Alexandri Trälliani de «in- 
gtUarum eorporie partium ah heminia eorenide ad imwn u»que ca/eaneum 
pitiie^ aegritudinHue et iniuriie libri ad ungaem facti V tat, etc/* 

Argentbiaey 1519. 8«, ap. Bemig, Guidoneni. 

Ueberaetzung aller 12 Bücher von Gninterat Aaderaaceasia aach 
dar pariaer friechlachea Auagabe. 

Imgd., 1560. 12. f ap. Ant Vincentfam. 

VVIederholung ^^r Gointer'achen Ueberaetsong. 

Uigd., 157$. 12., ap. Aa(. de HarsIL 

sä d^r Gi^inter'sehen Ueberaetzung konmea hier aoch looRni« XeUnmei 
§anotatienea, (Ob aach 2f r^ea<. , 1570. 8. aad Lugi.^ 1516. 16.?) 

Lainamiae, 1112. 8.« cura Alb. de Haller, srnnpt Fr. Graftet 

Gehört ia die Haller^adie Sammlung, enthält die Gninter^ache Ueberaetsnaf 

^ aatk der Auagabe voa 1556 hin und wieder etwaa verändert, beigefügt iai 

die lateiniaeha U^berialwag voa MexoßdH TraUiani «f iaCoia de kmirieie 



T/ieophüo9 Protosp(Uhari(f$. 81 

«m^TOBlItose* devärioU$ et morhiHi$, eis Refriftervon P. Rdt Vlcatmid 
da» deB Alexander Betreffende aui Freind's Getchiehte der Medicin. 

Ausserdem erschien das 11. Buch (de podag-ra) besonders 

ins Französische übersetzt von Seb. Colin {Poitiers^ 155?. 8-); 

das 12. Buch {de febribus) lateinisch in der Sammlung über die 

Fieber. Eine umschreibende Uebersetzung des ganzen Werkes 

gab Albahus Torinus: Paraphrases in libros omnes 

Alexandri Tralüanij BaaiL^ 1&41./.^ und ein Auszug in 

Form einer Apolosle des AI. Tr. ist : ,^ Trallianus redivivua 

or an account of Trallianus one of the greek authora u>ho 

florished ajter GaUnua^ ahewin^ t/tat these authora are 

jar front deserving tJie imputatwn of mere compilatora. 

London j 1'734. 8. 

Ferner wird dem Alexander Trallianus noch zugeschrieben 
eine kurze Abhandlung in Form eines Briefes : srspl öx(oX^XG)Vf 
de lumbricia^ welche zuerst f^eneL^ 1570. 4f von HL 
Mercurialis griechisch-lateinisch herausgegeben, und Fran- 
eof.f 1584. 8* wiederholt wurde. Sie steht auch griechisch in 
Fabricii bibliotlu graec. Voh XIL p. 008. und lateinisch in 
der Haller*sdien Ausgabe des AI. Tr. 

Auch die gewöhnlich dem Alexandros von Aphrodisias zu- 
geschriebenen ItnQLHct dnoQi^fiara xtd q>v6LKä stQoßlijfiarcCf 
quaesiionea medicae et prohlemctta phyaica (von physio- 
logischen und pathologischen Erscheinungen handelnd) gehö- 
ren vielleicht eher dem Alex. Traliianus zu; sie finden sich in 
inehrern Ausgaben des Aristoteles, oder bei dessen Problemen, 
besonders aber erschienen sie griechisch: Paris. ^ 1540. 16., 
ap. viduam Cr. Neobarii^ und lateinisch übersetzt von I. 
D a V i o n , ebendas. , 1541 . 16; Aeltere Uebersetzungen wa^ 
ren von Georg Yalla {J^enet.^ 1488. /I, mit den Probl. des 
Aristoteleli und Plutarchj und von Angeius Politianus 
{BaaiL 1580. &) und öfter). 

§80. 

SiOifiXoQ llQcaToana&dQiog^ 
THEOPHILOS PROTOSPATHARIOS. 

Dieser christliche Arzt lebte wahrscheinlich am Hofe zu 
Constantinopel unter dem Kaiser Heraklios, also im VII. Jahr- 
hunderte, und kommtauch unter dem ^^men Pkilaretua und 
Phüotheua vor, wenn alle ihm beigelegte Schriften auch wirk- 
lich ihm gehören. Der Titel Protoapathariua deutet auf einen 



I 
; 



88 Grieo/usche Schriftspeller* 

Tornehmen Beamten am Hofe der griechischen Kaiser. Theo- 
philos hat die altern Aerzte , namentlich Galenoa, Rüfos iind 
Aetios fleissig benutzt und neigt sich wenigstens in dem anato- 
mischen Werke oft zu einer frömmelnden Teleologie* Die 
Schriften, die ihm beigelegt werden, sind; / 

xtgl f^gtov dv9Qci7eov xtxxaöxsv^gy de corporis humaru 
jabricaj Tom Baue des Menschen, ein nach altem 
Anatomen nicht übel Terfasstes, teleologisches Werkchen^ 
in fünf Büchern. . 

ntQi ovQÖVf de urinis^ vom Harne, ein ziemlich aus« 
führliches semiotisches Werkchen, noch jetzt schätzbar 
und im Mittelalter häufig gebraucht. 

Tttgl diaxcoQTjiidtCDV, de excremerUis alvinisj über Darm- 
aiisleerung, ein kleines ebenfalls semiotisches Schrift- 
chen (griech.- lateinisch in der Guidot'schen Ausgabe des 
Torigen Werkchens 1703 und 1731 , S. 237 bis 271). 

Philareti liber de pulsibua, Philaretus vom 
Pulse, bis jetzt nur lateinisch herausgegeben, im Mit- 
telalter häufig gebraucht. 

Philothei commentarii in aphqriamoa Hip'* 
pocrcLtis, Philotheus Oommentarzu des Hip- 
pokrates Aphorismen, ebenfalls bis jetzt nur latd-« 
nisch herausgegeben , griechisch als Manusoript mehrfach 
vorh^den. , , 

1) das Budh de corp. hum. fahr* erschien; 

a) griec%iscft-Iatem»8c&; 

Paria. , 1555. 8. » ap. Gu. MoreUum« 

Sp&teiin FaMßii UHiotbt £raeo* vo/, J37. p, 983, vledet aufgiaoomien, 

b) lateintHihs 

Veoet. , 1586. 8. (Paris. , 15iO. 12. und öfter.) 

Uisbenetzt von Junlas P. Crassas und später in deüen Saauploag 
(1561) ftafgenoiiUBeD , lo wie in die Stephan'sche (15^.). 

2) das Buch de urinis erschien: 

a) griecM*«cA-Ia(etfiMcft: 
Pailf* , 1608. 12. , ap« Federic. MoreUum. 

Beaergt und abersetst Ton Ped. Morel luter dem Titel: „ Iafro«o|>JU- 
9ta9 de urini% Über aingularit ete, ^^ ohne des Theophilua Namen , naeh 
einer mangelhaften Handschrift. Diese Aopgabe aalun Chartier mit einiges 
Cot^ectnren versehen in seine Änsgabe des Hippokrates und Galen {Tom, VIU,) 
auf, die Ohartier^sehen CöflJiicturclB fiaden alch ia d^r G<iidot*Mhea AusgalNI 
f. Vfö lasammengetteiH« 



Paidoa. 69 

lAga. BatoT«, ItOS. a» ed. Th. Gvldof , ap. H. TeeilBg\. 

IVertliTolle Aufabe , di« den Teit Bach timst Haadnekrift der Bodley^tebea 
Bibliothek voUstaiidigeT und eorreeter al« biiher, aftekttdeiii eine neae Ue- 
1»enet4«iMr , lelnrreiclie Noten i»d Prolf gomenen eatkält und suerot dao Ua 
dakia alcht herausgegebene Scbriftcken tti^I diaxuQtj/iarmp grief liUok - l^r 
teinioek liefert. Titel: „9»o<pQau 7i»qI 9v^w ßißliov ^ TbeaphiH da »rf- 
HM lib€Uu$ etc. *« 

IiBgi, Batev.« 1781. &, ed. Tb. Gnidot» 99. Ct. Wia|io£ß, 
Nean ^tal sa dat vorigea Auagaba. 

b) lotetfiMcfti 

Basii., 1588. 8., ezcad. H. Petmt. 

UebersetBung dieser Sekrift voa Harne nnd der Ton Pnlaedqrek Albanua 
Torinue; wiederbolt Ar§entor,y 1535. 8., und in der Stephan'scken 
Sammlung (156T). ]p^ne ältere barbarische Uebersetsu^g angebliek von Poa- 
tleus VirnnSiia (Yirmlut), der in der iweiten Hälfte des XV. Jakr- 
hnnderts lebte , atekt als J^fier mrMnamm Tk9öfküi in aftjyntHekan Aosg»» 
1)^ dop Aiftleella. 

3) das Buch depulsibuß erschiea 

lateimtek 9 

Baail. , 1588. 8., exend, 0. Petras, 

Die Torkin angefEtkrte Ausgabe des Albanuf Torfn««, welche ^fenf., 
1535. 8. und in der Stephan' sehen Sammlung (1567) wiederholt wurde. Sie hat den 
Titel : „Phiiareti .de pultwtm gdentia libelluB^ itpn Tf^eophili de exaeta 
retrimentorun ve^ieae eognitione eommentariolu9 etc.*^ Eine ältere bar- 
barische Uebenetzong steht als Liber FJulareti de pu/stötia in der Artic^Un. 

4) die Cammeniarii in aphor^ Hipp, erschienen 

lateinMcA; 

Venet, 1549. 8«, ap. Cominnm de Trldino. 

Ueberoetat Ton L^n do¥. Coradus aus Maatmu 

Spirae, 1581. 8.9 ap% Bernh. Albinimpi. ' 

Vgl. über eine altorfer Haadsehrlf^ des philotheui i X, 4nä, l^agel progr, 9U$. 
manvriam domttioniM Trewianae^ Jlt<nf,f 1788. i, 

§. 81. 

IluvXoQ ^iyivijTf]^. 
PAULOS TON AIGIN A« 

War von der Insel Ai^na im saronisclien Meerbusen ge» 
«b&rtig und lebte gegen das Ende des YII. Jahrhunderts. Da er 
zu Ale^andria gebildet war, erhielt er auch den Beinamen Ja- 
trosophiataj so wie, seiner Reisen wegen, den eines Periodeu- 
ten. Er macht in der spätem griechischen Medidn und 6e- 



90 « Griechisch^ Schriftsteller. 

bnrt^hulfe Ef^odie und worde gelbst voti d^Q arabisahen Aecstea 
gelegen und f*eachtet. Er ftchrieb nach dem Vorbilde des Ori- 
buios ein Werk über die gesammle Medidn, weiches sich iwar 
als Compilation ankündigt, aber dennoch viel EigenQiümliches 
hat; es führt den Titel 

* • 

hcuto^i'^g (ItttQix^g) ßvßXta eitta^ compendii (medici) Kbri 
Septem^ An9z^j^$ (aus der Medioin) in sieben 
Büchern 

welche die Diätetik, die praktische Medicin, die Toxikologie, 
Chirurgie, Geburtshülfe und Arzneimittellehre nach, Galen 
Oribasios ^ Adtioa u. j^ abbandeku 

L Griechische jiusgaben* 

Vinst, 1S28^ £, k a«dib/AUI «t Andr. Ainlaai. 

Erste Ausifiibe; 4, 137 mtd SBlatt. TIteli „Pauli Aegineta^ de re mediea 

Basil., 1538. f. , ap. And. CMandrun« 

Besorgt y(mi Hl. Gemus&a-e <iA CkMchmaoBfl), der sDcb efoe Vorrede 
hinzugefügt litt« Titel: ^, Pauli Aegintt^e libri «<^tCDi graeee wllaüimm 
vettutitiimorwa $xemplaritim emendati et reftttuti aeo aoa oHguot loci» 
aueti etc.** ' 

IL Lateinische Uebersetzungen^ 

Badl. 9 1S32. f. , pev And. Cratandriun et I. äebeliom. 

Erste Aiufabe dpr voü Alhamnf Terinas naek der Aldiae besorgte« 
lleberaetzuDi? ; es fehlt in derselbea das 6. Buch , oder das von der Chirur- 
gie , weichet) von I. Bernard Feliciaaus besonders übersetzt und Ton Alba- 
nns Torinas mit Noten begleitet im folgenden Jahre ebendaa« ertehiea. 
(Zweifelhaft ist eine altere Ueberaetiong Lugduni 1489. 8.) 

I 

Parbt, 1532. f. , ap. Sim. Golinaeiun. 

Erste Ausgabe der Uebersetzong von I. Guinterns Andernaeensis , 
die vollständig, iind mit Hülfe voa Handsohriftea gearbeitet; weit melir ge- 
eeh&tzt wird als d'ie Torige. 

^ Colon. , 1534. f. , loaijpens. I. Sotem 

Nachdruck der 6i linter'idien Ueberaetzuag. 

BaaiL, 15$8. 4. , pav BaU^afaren Latiam. 

Vebersetzung de» Tariniv, tob iMi selbat Ytibaiaert and mit deai frliher 
fehlenden 6. Bache > Tersehen. 

Argentor« , 1542. f., p er Vneadelinmn Riheliam* 

Uebersetinag des ointems Andernaoensls , von Uun selbst verbessert ueii 
nit deeaen Oommew''ar veriiehen* Wiederholt wurde diese Uebersetvuug 
Feael. 1549 , 8. wf, Amd. Arrirabeaum; Xsgfi. , U61« 0. ap« Gii. RevU* 
UttiBi jT««!« IUI. (J.f a^» Tmiifaiittflii uad Oüter« 



BisiL) 1546. 8., ex M». L OponnL 

Dritte 9 Tsn Torians telbft besorfte vollatii^ff« A«||abe «einer Ueber- 
setsBBff , UAter den Hlel t n^auli Jegiuetae medicina^ tofte« mdUriähm 
gt€. ^ Wiederholt BtuO,^ IftL 8. nmptik. I. QforiuL 

VmSL^ 1S50. f., ap. I» Henraginn* 

Vebereetsuff des lamnt Comarint 9it ieiHi j^ommmi» (X^elciM* 
imum UM «epte»), 

iMgL^ 1S67. 8., 4. Qa. BotüUiibi. 

Die Uebertetiuof des OiiiBtems ABderMMiuit BÜ to iitt lud I. Oonwr^ 
. lae. Goapyrs oad lao. Daleohamp^f BrlftutemifeB« Oefter gf druelEt, uater 
aiderB Litgd»\ 1989. '8., ed, Jo» MolÜMieu», 

UL Ueberaetsungen einzelner Süc/ier», 

1) de$ ersi^ Buchen 

Parii« , 1&10. C» ap. .Hfloiie. Stophaaum eenior« 

Bim TkeU des enten Bueliet iae Latclaieeiie übenetit tea Ou. Oopae 
vmUr des Tltfl; n^auli JzgimtUn fraecepta •aiubria (de taeada vole- 

f»d£«e).^ 

Argmtor,, 1511, ft«, ex, aedib. Matdi« SdnucciL 

Facti. 9 1512. f. , ap. H. Stephammi» 
Beidee dieealke Uebenetiuag. 

4 

^orimb., 1525. 8., ap. I. Petreianu 

Dieselbe Uebertetiaag aebst Mramd Boteroämui w/omtdwm artü medieoe, 
walcbet 1518 nm ersteaaiale f edniekt wurde» 

Argcotor. , 1588. i., ap. I. Schottam. 

Conuaeatar la der Torigea aoeb 6fter fedmektea Vebenetsaag oater dem 
Titel: f,gekmtiimni Atutrii «• Bu t tfoy i ea tt t ife «eoaatfa aalttiulaae ta PmU 
M$inetme libnan esplanatio, ^ 

2) des gweiten Buches: 

Col<»i.9 1546. 8.9 jBZ offic. MelclC NoreiianL 

Titel: ,jPauliAegin, de felriku» et Ha qume fehribut mperveniuniiiber wnm, 
J. CrttthrAer. interpretej nvnc recens reeo§uitu$ etrepur^atut per Bern ' 
hertum I^edonaeum,**^ 

8) des sechsten Buches i 

HimäL , 1588. f. , per And. Cratandram et I. Bebelf um. 

Jiateiaiteke Uebertetiuaf , nater den Titel: „PavU Jeginetae de dUr- 
urgia liber L Bernard, Felitiane hUermUt aeeeduni Atkani 3^* 
rlai ea«ttf attoaet in euom F, jL tre^f^Uvuem. Wird au der babeler la- 
teiaiflcbea UeberseUnag des Paaloe voa U32 gelegt « ia walcber das teebste 
Bnek feklt. 

Lyon, 1539. 12. (1540?, 8.) 

Fransösis^e Uebersetzoag Tea Pierta Tolet Au^k la lae^ iHf^ 
alMpp's Chirurgie fran^qüe fiade( ipMa eiae fraa i aslsch e Uebersetaua^ die- 
aes Buches lait Aamerkuagea von Simoa Fietre^ 



M Grißchiactie Schriftateüer^ . 

4^ de^ siehenien Buches : 

iMgonior,, 15181, 8,, ezc 6. Ulridier Andlanns. 

Titel: j^Pauli Ae^gmetaepharmaea aimplicia Othonß Brunf9t$i9 in* 
terprete; item de ratione viottu Chu Copo tnfei^f ete^ *^ BtWM übereil^ 
gearbeitete lat. Uebersetzung. 

Attis., 1532. 8., ap. Ch. Wechdimi« 

1/Vie4fr]iQliiB|^ dieier Schrift« |^ 

IV. Erläuterunffssehrifteru 

CpTu Oroscii {Cp/u de Jfforqzcd) annotationes iri, in^ 
terpretes Pauli Aegin&tae. J^enet^ in offic. Luc. AriU 
Juntae, 1536. /l (sie waren ibchon zu Saiamanca 1533 vollen- 
det und gehen yor^üglich Alb. Toriqus und Guinterus And. au). 

Hi. Qemu$aei annotationes in libros Pa\ili Aegine-^ 
tae omnes. BasiLj 1&43. /I — H. Eggeiing disp.^ 
qua qiiahta $x lectione Pauli Ae'g. utilitaß speranda 
sit, declaraU •Francoj. ad f^iadr.j 1541. 8. ^ — Rud. 
Augu st in V og 6 / f?e Paul} Aeg, ixieriiis in me- 
dicinam imprimisque chirurgiam prolusio I et ILt 
Gotting. , 1168. 4. 

C. Glo. Kührp progr^ de additament. qidbusd., quae in 
cod* 7ns. Pauli A. a Scaliger o reperta fuerunty num ad 
huius medici secundam editionem ab auctore ipso fa- 
ctam^ concludipossit ? Lips», 1828. 4. (Diese von Sc. an den 
Rand der Aldine aus einem MS. geschriebenen Zusätze sind 
nicht von P. A., sondern neuer.) 
Auch wurde Paulos ia die Stephan's^e Sammlung (1567) aufrr 
genonmieiu 

§. 8?. 

MeXeriOQ. 

BI E L E T I & 

Ein phrygischer Mönch ans Tiberiapolis Ungewissen Al- 
ters, vielleicht ins YIII. oder IX, Jiihrhundert gehörig. Es gieb( 
voii ihm^ iq zahlreichen Handschriften verbreitet, ein griechisch 
noch nicht gedrucktes Werk de natura hominis^ das dem des 
Nemesios ähnlich, mehr theologisch un4 sophistiscli abgefasst, 
als auf Untersuchungen gegründet ist. 

Lateinische XJebeirsßimngi 

¥cMt, 1558. 4(, f|p. I, Grypluanu 

Titel: ^^MeUtii Pkrygii Wffir d% natura hmaini»^ InierpftU N. Fe- 
treio CorcyraeOf** Mir telteiit 



I 
f I 



Merlurios. Nonnos. 92 

I 

MERKURIOS MONACHOS« 

. Ein übrigens unbekannter, wahrsctieinlich im X. Ji|lirhnn- 
dertö in Süditalieli tebfendeif griechisdlier Mönch , von welchem 
ein kleines Werkchen bekannt y^orden ist unter dem Titel: 

dVäyxHotdtij didadxaXitt ütsgl titpvyiiäVy pernecessaria 
doctrina depulsibusy höchst nöthige Belehrung 
üb^r den Puls 

in yrelchem die Zeichen aus dekn Pulse ai^ ganz empirische und 
Ton der der griechischen Aerste abweichende Weise kurz ange- 
geben werden^ 

Griechisch r lateinische, Ausgahe^ 

Keäpoli, 1812. 8.» ed. SalTator Cyrilins, tjpit Vinc. Orsinl. 

Ente und eiBi%e Aufgabe Mch* einer Handschrift deir XVI. Jalirlranderti fl 
der königl. Bibliothek za Neapel; zwei andre Handichiiftea siad i« hMfm 
und ti VvXL Mit Px^lesiAmMa ud €offliiH»tftiw '^ 



. i ■■ ■ • ■ • • i ■ ' 
' * ' • . ' . 



TUBOPHÄNES NONNOS. 

V • ■ - •■ 1 . . , 

' ' . ■ . • 

Lebte mix.. Jahrhunderte zh Cönstantinopel'ittid vei^fosste 
auf Befehl des Kaisers Constantinos Porphyrögeniieta eineit Aus- 
mg')iu8 Ütem m^dtdniS^hen Sciiriftstellem, iiattietttlidi^aus 
OÜbäsiöisy AStiiMss Alexandfoii V. TraUeir tind-M«lM f. Aigina 

iieitofi'^ Tfjg latQtxijg &3tcidJ]g xlxvrig^ compendium ioiius 
arlis medieae , Au,s«ugatUB der gesammten Heil« 
unst 

weldfiier ia207, Capiteln vonhigsweise die Lehre Ton den Arznei- 
nüttala ahfamndelt^ weit ^kärglicher über Ursachen und Zei- 
chen der Krankheiten und noch sparsamer über Chirurgie 
zfch vetb|dt^; er wird bisweilen auch filschlich. dem jUi- 

tibaei pse&oft bägeietrt ; ::.;;.:.,.;;. 



9% Griechische ^dirijhteüerm 

Griechisch "lateüiiache Ausgaben. 

Argentor., 1568. 8., ed Hieremias Martins, excad. loiiasRiIieBa«. 
Ertte naeh einer avfiil>uf er Hatedselirift besorgte Ausgabe unter dem Titel r 
^^Noni , meäM <^ari$iimi , de omnium pmrtieularium wkorborum euratione^ 
910 vt febrel fiMque eV tv^orA ^)i'kt^ ildturäm eompttctatur^ libtr^ uum 
primum in lueem edittu et eumma diUgeiaia eotivertu§ ete, ^ 

Gothae et Amstelodaai, UM, ll9ä, 8., e^ 1 St Bernaid, ap« Eftiiigar 

et fisveldt. 

Zwei Bftnde , sn deren erttem eine Kuprertafe! geliSrt. Biese ToIlBtftndifera 
Ausgabe wurde naeh der vorigen und 5 Haadscbriften besorgt, zuerst Toa^ 
I. S t/ B e r n a r d und nacb dessen Tode (f 1793) von Ch. Gli^ 6 u m p e r i 
and I. Gf. A. Spart Vollender. -*Bef^«|^e1>«ii iind ür Varianten, reich- 
liebe Noten , grieebiteke Fragmente aus Haadsckrilltett und «Ib Ten Ber- 
»ard selbst vetftuster releber. Index graeeitatie, Titel ( „ Tkeophanim 
"iWniti epüüme de üUM^ioue nurbvrwm gf^piseb ao latiM 9f$ Wm MMt» rt- 

§.89. 

SMEON SETH. (SETHOS.) 

Lebte zn Cfongtantinopel aa Ende des XL Jabrtiütiderts vnl 
bekleidete daselbst das Amt eines TCQatoßsötaQXT]^ im Pallaste des 
Antiochos, daher sein Titel Magister Aniiochiae^ der zu der 
falschen Meinung; Veranlassung ^b , als sey er von Antiochien 
gebörtig. Wir besitzen von ibm ein kleines dem Kaiser Mi« 

chaei Dukas gewidm^teis Wefkchen 

• ■ >-f 

^vvtaYyi>nMQ\tQO(päv Svv&iimVi syntagma de ciba^ 
rioruni J acultate^ über die Kräfte j^erNah* 
rungsmittei. ' '^ 

weldies rine alphabetische Aubählong der essbaren Dinge vact 
ihrär* EigenSckifteü. enthielt*, . nach den Mei^aqg^ii der grieobl- 
sehen, persischen, agarenischea (arablsche|i(^ littji iftdfarfnp 
Aerste« . 



\ . 



Gfüsühisch^lä^msdke AtC^gtJbM.: 

iL». 1588. 8., ed. Lilint Greg. Gyraldus, ap. Mich. Inngriidam« 
Titel : „ itiffitetrof ftayürqov "jßrruixaütg tov StfSl , avrrarpLa arcrrc^ om^ 
X*^i ^f^ t^9ipSr dwd/itwK Simtmäs Sethi magUhi'- JutÜ^hime ^ ay»- 
f ogm« p«r UMermrwm ordinan ,. de eiianorum fm^ßUaia ef a ** •. Teninagnbt 
dar grieabisehefl^t nadb Raadacbrift und mit XuaieboBg den düktetiachmi 
Werkebens ▼ön'FMlloi, tiennf il^gesonderi die lafiniiche ^eberittvnff} 
■Um o>*pe Noten» VariMten ond Indicea. 



I 



\ 



Pselloa. , M 

Fant., 1658. 8.» ed. Mt Bog^dan, ex officina Dion. Bediel et L. 
Billanii. ^ 

BeMere nnd TollfUndlcer« Awff^ mit- Braer Uebertetaninf , Naehweiflinif 
der Quellen, auf deuen Set^s flehöpfte, und gntea Erläuterungen. Titel: 
^^vft%mvog fiaytOTigov 'Amox^^i "^^ Stf^l avvraffta xara aroi/«roy 71§qI 
TQBtptif d%frafi%mv. ** y^SimeonU Sethi magiatri Antiocheni tolumen de aii 
ineiUenMi fmemitatihu iusta ordHum literarum di§UUim^ ex dm^» bibiio- 
ikeme Mentelianae MM. 88, eödd. emendatum^ auctum et ImtitM »er— 
•<eae d^maium ettm difficilium hconim explieatiame efe. ** Die üeker- 
•etsittg atekt liier den Texte auf derselben Seite gegenüber» 

n* Lateinisclie Uebersetaing. 

Banl., 156L 8.| ap. Ft. Pemai^ 

Die UebersetMBg des Gyraldus Terbeaaert ood siemlieh orageataltet {^ftn» 
re/ormota'*) von Dm. Montbefaurna; Titel: ,,8imeoHü 8€thi ffnlff- 
fmc per t Ummtwmm ordHum de taimeia9rum ftKUitmi^ <f^.^ 

MICHAELPSELLOS. 

Geboren m r onataBtinoj^el 1020^ gestorben nacb llOSt 
thatig und' Tiehermögend für die BiidungsanataltÄn im griechi- 
aeben Bjeiche.. Er war nicht Arzt , ab^ aUgemcin gebildet und 
fleiasig- geAug, «m eine Encykiopädie {d^öctöKCcUa xavxoäam^)^ 
,^die mit def CUinbenslehre -beginnt und mit der Kochkunst 
gchlieast'* zu Stande zubringen. Unter Pseiios Namen haben 
wir ein kleines dem Kaiser Constantinus (X) gewidmetes 
Werkchen: 



- < 



nBQl ÖLaltfigj devictus raiiöne^ von Nahrungsmitteln 

in zwei BQchfeiii ^ ' worin die Eigeiischaften der Speisen und 
1 i -Getränkie nach d^n Meinungen älterfsr Aerzte, ;B^sa|l|meugei^Ut 
A werden^: bis je^t noch nicht griechisch hei:ausgepi)^n« 

, ' Lateinischß lieber aetanng. 

' Irfiitdiae» 1499; ^ , impr. per Wolfgangnm Schenk. 

Titel: niPaellMi dr vfoliia riOime at9r4^ Fmilm HUvfni^,** B, Pmmm' 
«Nk <|QMfr. ly Sit. 

i 1989. a, hl aedib. And. CiaiaBdri, menfe Jolio. 

Ikb^raettUnff dea Georg. Valla; beigelülgt ist desselben Inieinisehe Un- 
btreetanng Ton Bha^teM de peetilentia und /. MoMordi es/mitio i» wtem 
medidualem iMeni. Herausgeber dea Oanae^ war And. Leenniaa , Arat 
Stt Baad. — . Hierber gebort aoeb : ' Iftf ei^ireteniendini Ut€ in J^eeÜmm de 
MÜH*« e0^^nm*9m mm(um » •• I« «. s; 4«, aeHea« 



ifet 

iss 



\ ' 



] 



90 Griec/u8c/ie ScIirifUteUer. 

8 Y N E S 1 S. 

Mit diesem blos auf dem Rücken der leidener Handsclirit * 
göfu&denen, daher sehr unsichern Namen ^rd eine kleine Ab- 
handlung über die Fieber belegt^ diß nicht ursprünglich grie- 
chisch geschrieben , sondern eine Üebersetzung aus dem Ara^ 
bischen ist. Wahrscheinllch.war die Abhandiutig über die Fie- 
ber ein Theil des grössern von Abu Dschafar Ahmad Ebn 
Ibraim Ebn AbuChaied (aus Algazirah in Mesopotamiett| 
\ 1080) in arabischer Sprache yerfassten Werkes , Avelchei 
schon Constantinus Africanus . ins Lateinische übersc^tzte miter 
dem Tilel: Viaticum peregrinantium. Die griechisclv 
CJebersetzung scheint etwas weniges älter zu seyn und weicht, 
80 weit wir sie im Synesios kennen , bisweilen von der latei* 
nischen des Constantinus ab» 



» f 



GriecJiiach-lateinische Jhisgabe» 

jbnitelod. et'Iidgd. Batar,, 1749. 8«, isA. f; St Bernard, ap. Gerari 
deGroötetPh. Book. 

Nach elAinr Itf deatr HtaftfeliTift keransgef eben mit BeniMri*Si toid Goaite» 
tiBus lateinisolieB UttMisetzuBgeB and achätilMunn Notes*. Tkdt tf '^'V*^ I 
•iM d4/9kriku§ «t«« ^ Srpto lud bisker «üuiie Aa^;«bo*^ 



i 



t - ,-. i 



§.88. 

IQANNESAKTUARiÖEL 

loanneä^ difts Zachartas Sohn, lebte ald Leibarit am Hoft 
zu Constaiitifi^pel; tn Ende des XIII. Jahrhundeiis ; unter dem 
Namen Actuariuß ist er amtneisten bekannt^ doch ist diese Be- 
nennung nur ein Titel , der mehrern Aerzten am Hofe zu Con- 
stantinopel beigeliegt zu werden pflegte. BUner seiner Lehrer 
war 'Jösephos Bacendytas gewesen, welchem er das B^ch Toa^ 
dem Lebensgeiste widmete, das allein griechisch gedruckt isd 
während wir seine andern Werke mir in lateinischen Uebersetf* 
Zungen gedruckt besitzen. Doch führt Henr. Stephanua im Di" 
ctionario medico 1664 ^iele griechische Stellen ans des Attoa- 
rius Buche ^rsol öiayvciöEag 7ca&(Sv, und negl öijQav an, die 
entweder aus handschriftliche^ Quellen oder aijf. ^er bis jetat 



h 



I 

Aktuarios. 97 

nnbekannt gebliebenen altern griechischen Ausgabe jener Bü* 
eher entnommen seyu müssen. Aktuarios folgt in seinen Arbei- 
ten, meistens dem Galenos , oft auch den Arabern , hat daher 
^enig Eigenthümliches, ist aber in Schreibart und Sprache lo- 
benswerth. Wir besitzen noch von ihm : 

suifl ivBQVSKov xccl ^(xXtßv tov ^x^^P^ xvBVfiatog Tcal 
v^g %af avto dLaltrjgf de actiombus ü^affectihua spiri" 
tU8 änimaUa huiusque riutritione, ton Thätig&eit 
und Leiden des Lebensgeistes und von der 
demselben asuträ.glichen Lebeujiweise in zwei 
Büchern, die oft getrennt vorkommen, aber wesentlich 
zusammengehören. ' 

jpsthodus medendiy über die praktische Heilkunst, 
sechs Bücher dem Apokauchos gewidmet; die ersten 4 Bü- 
cher handeln von den Zeichen , der Erkenntniss und Hei- 

^ Inng der Krankheiten ,. 4ind scheinen im Aiterthume zum 
Theil (wenigstens- die beiden- ersten) unter dem beson- 
dern Titel nsgl diayv&ösmg sj^a&äv vorhanden gewesen zu 
sejn; das ö. und 6. Buch handelt von der Bereitung und 
Znsammensetzung der Arzneimittel und diese beiden Bü- 
cher kommen zusammen auch unter dem besondern Titel vor : 

de medicamentoruTn compositione j von Zusammen- 
setzung der Arzneimittel, eine Sammlung von Arz- 
neivorscl^iften. ' 

de urinis^ von den Zeichen aus, dem Harne, sjebei» 
Bücher (gtsgl ovq<3v)^ die ausführlichste Behandlung dieses 
Gegenstandes , die uns aus dem griechischen Aiterthume 
übrig ist. 

1) Das Buch von dem Lebensgeiste erschien : 

a) griechisch: 

Mris., 1557. 8., ed. lac. Goapylus, ap. Mt. Juvenem. 

Bioser Abdruck des Textei oluie Vorrede und' Noten. 

Lips., 1774. 8., ed. I. F. Fischer, «umt. I. F. Langenhemii. 

Nach der. vorigen Ausgabe und einer raüneiiener Handschrift mit TaxiaBtea 
aus des Julius Alexandrinua Uebersetzung und dnigen Netea. 

b) lateinisi^', 

iTcnet, 1547.^8. 

^ Uebersetiungded Julius Alexandrinas ^de Nenstatn« ilemlich ge* 
nau sich an den griechischen Text haltend« Wiederholt 1554 mit |Aer me* 
thodu9 medeudi, 1556 in den Opp. Actuarü und 1567 in der gtephäa'schen 
Sammlung. ^ 

1 



GriecMsche Schriftsteller. 

S) ^ secbfl Büclier der tnethodus medendi ersi^hieneo 

lateiiiisch: 

Tenet, 1554. 4. • 

Uebenetznflf von Cr.H. Matblsins, der aber selbst f estebt « Mekre- 
res „contra graed eodieig fidem '^ anders geordnet la baben ; im ft. eal 
6. Bucbe {de medieam, eompo$.) weicbt daher diese Uebersetziuig sehr von 
der RoelKaaa ab« Beigefügt ist* die Uebersetcirag des Buches von den I<e- 
bensgeiste von Jalias Alesavdrinna und ein guter Index. Aftatblsliu Ueber- 
aetsung wiederholt in Aetuar. opp, und (1567) in der Stepbaa*sdieii Sammlung. 

8) die Ewei Bücher dernedicam. compos. erschienen lateinisch: 
Faiifl.y 1589. 8., ed. Dionys. Corronias per Gr. Neobar. 

Vebersetzang des I. Ruellins,' die bier nach dessen Tode (f 1537) vob 
Corronius durchgesehen zum erstenmale erscheint. 

Baril., 1540. 8., ed. Cr. Gegner, per Hob. Wintor. » 

'Wiederiialnng der Ruellischen Uebersetznng ; angeh&ngt Ist : Cretneri stce- 
tidwntum medicmninum tabttia, quorum unu habetur reeiproctu, graeet 
et latine e Galenit^ Dio$coridej Aetio et Pmüo Aegmeta excerpta, Wab^ 
•cbeinllcb ist dia, Rüsche Uebe^setzung nocb öfter erschienen. 

4) das Buch de urinis erschien lateinisch: 
Taut, 1519« 4., ap. Lr. Vitalem. 

Erste Aasgabe dieser tob Ambrosivi Leo mos Nolm gefertigten Üeber- 
•etzungy. die noch dfter (JB««t/., löSO. 8.; ParU.^ 1&23. 4.; Venet., 1529. /. 
etc.) erselüen > und 1641 von Cr. Geaaer in «inen Auszug gebradkt wnrde. 

Ftoii. , 15tö. 8. » ap. I. RoigDjr. 

Die Uebersetznng von Leo', mit dem griecldseben Teite der Handaekrillea 
vergliehen und mit Noten Teriseben Ton lae. Gonpyloa. Aufgenonunen (1567) 
in die SteplMa'sche Sammlung. 

Traiecti ad Rhenum, 1670. 8. 

Pieselbe Uebersetaong mit einigen andern ScbrifisteDem ttber die Zeiebea 
aas dem Harne. 

0) Opp. omnia erschienen lateinisch: 

Farif., 1556. 8., äp. Ga. Moreilum. ' 

IiDgd. , 1556. 8. , ap. I. Tomaee. et Ga. Gazeiom« 

In drei kleinen Bändchen nach den schon angegebenen Udbenetaangem dei 
Inl. Alex. , des Mathisius and Lko* 

§. 80. 

^(xrirgioq Uenayo/jievog. 

DEMETRIOS PEPA60MEN0S. 

Lebte unter dem griechischen Kaiser Michael Palac^a^ 
am Hofe zu Constantinopel gegen das Ende des XIII. Jahrhun- 
derts. Auf Yeriangen des genannten Kaisers schrieb 1>. ein 
kleines Werk, das wir noch besitzen , unter dem Titel: 

tuqI xoddyQccg ^ de podagj^a^ vom Podagra; 



Dettu Pepagam. NikcL Ifyreps. , W 

es bt mebtens nach gilorifclier The«ie, jedoch nicht dme 
elgenUiimliche Anticbten TerfcMt, in Hioricht auf Sprache nnd 
Darstellnng den Schriften dcc gldchidtigen Aktnatici nadb- 
stehend« 

L Griechisch •* lateinieche Ausgttheru 

Vferif., ISW. 8.» ap. Gn. MonUi». 

WftbfMli«iBliek iat die lateiBltehe IJ«lben«lnaf tob Adlr. Taraetvi. 
Titel : „ Vemetrii Pepagameni liber d9 jf9dmgrm fte. *^ Switee «id ft- 
•düUste Aosfabe. ^ 

li^i. BateT«, 17i8. &, ca.L St Bernard, ap. Hl fionk. 

FXeiuife BcarMtmf » wslcker Texlf md Uehenetmi|r der Torlcea md 
eise leidener Handschrift sob Gronde llegee. Titel : „Demetrii Pepmg9^ 
meid Über äe fodagra (prmeee et leHee, guem üp€ M$, MibHvtktHn Img-' 
49imo'B&tavae recennOt H n9ti§ ühmirmHi L 8U ü.'* 

AnilieBitt« 175S. 8. 

Neser THel la der verlgeB Aniga^ 

IL Ueberaetsaingeiu 

a) lafeantidbei 
Bcmae, 1517. 8. 

IMeee U^ertetsfefr aaehte der BrsUeeliea Mareve M aeiirae (f ISIT) 
•uf Aatrieb dee I. Lasctris naek einer Haadaebrift. Titel : „ De podmgrm 
Ukeliu9 ineerti auctori§ e graeeo in latinum eonver$u§ eio, ^ ' Sie Itt fai 
der Stepban*8eben Sammlong (1S87) wieder abgedriiekt., ^ 

Aniomari (St. Omer) , 1619. 8. , ap. C« Boacardam* 

Aaa den FransSsiflebea Ina liateiaisehe übersetst uater dem Titel: ^Dt^ 
metritu Pepagomentu redivivuB «. traetatut de arthritiäe , gruece eomeri' 
|»ftM, ex gattieo Federiei lamcH /ollae reiäUue a /. Beff «•<• «C».** 

F9ttM, ITBl. 8. (?) 

0ie Uebersetrang dea Moenrua wieder abgedmekt« 

b) frmtzöMehes 
P^s., 1573. 8. - 

Die Uebersetning von Federte Janet, die Borgea apftter iaa LatiU- 
aelM übersetzte. i 

Ausserdem findet sich Demetrios ^echisch nnd latdnisch 
Im X. Bande des Chartier'schen Hippokrates und Galenos, nnd 
lateinisch nach Musums tJebersetzun; in der Stephan'achen 
Sanunlung (1567), wo er aber nicht genannt ist. 

S- 40. 

NiHOXaOQ MvQSIpOQ* 

NIKOLAOS MYREPSOS. 

Anch Nicolans Alexandrinus genannt, nm ihn von dem Sa- 
lemitaner Nicoiaus PrSpositna zn untersdieiden v der sdendkh 

1 * 



100 Griechische Schriftsteller^ 

flEweihnndert Jahre JEraher lebte lüid muclt ein Apothekerbuch 
sdirieb. Unser Nikokos Myreptos war ans Alexandria, lebte 
imXllI. Jahrhunderte und bdkleidete am Hofe zu Constantinopel 
die Würde eines Aktuarios« Er schrieb in ^iechischc»: Sprache eiu 

Antidot arinm^ Apothek^rbuch, 

welches bis jetzt nur in lateinisdier Sprache gedruckt ist. Es 
enthält unter 48 iiach der Form der Mittel gemachten Abthei- 
lungen eine sehr grosse Menge zusammengesetzter Arzneivor- 
schriften, während das ältere Antidotarium des Nicolaus Präposi- 
tus nur etwa 140 bis 150 b!os alphiabetisch geordnete Vorschrif- 
ten enthalt. NikoL Myrepsos beginnt sein Buch , so weit wir 
es kennen, ohne Vorrede, Micol. Präpositü^ schickt eine kurze 
allgemeine Einleitung Toraus^ Nikol. Myrepsos führt oft von 
Einem Mittel viele Vorschriften hinter einandeiran, Nico!. Prä- 
positus immer nur Eine. Die Vorschriften weichen in beiden 
oft sehr von einander ab, aber beide Antfdotaria fangen mit der 
jiurea Alexandrina an. Man darf daJier beide Antidotaria 
nicht mit einander verwechseln, wie so oft geschehen; das 
des Nikolaos Myrepsos ist offenbar das jüngere und hat daa 
des Nicolaus Präpositus^ so wie das des Mesue gewiss vor sich 
gehabt; es ist auch das Buch des Nik. IViyrepsos im Abend« 
lande wenigstens nicht sehr bekannt worden, während das 
kleine Antidotarium des Nicolaus Präpositus nächst Mesue's 
Buche die Grundlage der Apothekerkunst im Mittelalter gewor- 
den ist, von Matthäus Platearius und Aegidius Corboli^sis schon 
im XII. Jahrhunderte commentirt und sehr t>ft (meist mit Mesue) 
gedruckt werden ist. i)es Nikolaos Myrepsos Buch erschien 

Basil. , 1549. f. ^ ap. I. Oporinum , Ixense Martio. 

. Titel: ^^Nicola^ Myrepgi Alexandrini .medicamentorum opua {n aecti<me$ 48 
digestum , hactenu$ in Germania non vitum , omnibwt tum medicia tuni ae- 
plasiariia tnirum in modum utile a Lconhart o Fuchaio e graeeo 
in latinitm reoena convivaum lüculentiaaimfaque annotationibua illuttratum^\ 
Diese sehr sorgfältige nach einer griechischen Haudschrift besorgte Ueber- 
setzung, welcher sehr belehrende oft die griechische Lesart anfahrend« 
Erldutefrungen beigefügt sind , ist noch einigemal besonders wieder abger 
druckt, und findet sich auch in der Stephan'scben Sammlung (1567). — Die 
von I. Agricola Ammouius besorgte Ausgabe : liigolst. in offic. Alex. Weis» 
seiiboni. 1541. 4., iH nicht nach einer griechischen Urschrift, sondern an- 
geblich nach einer alten Uebersetzung deB Nicol. Riieginus Cal.nbcr ^ge- 
macLt , enthält 1065 Vnrochriften , folglich mehr als die gewöhnlichen Aus- 
gaben des Nicolaue Präpositus , aber weniger als die Puchsische Ausgabe 
des Nikolaos M^^repson , dabei, merkwürdig genug, die ia abgeänderten 
Ausdrücken gefasste Vorrede des Nicolans Präpoaitua. 



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, i;ateinischb Schriftsteller. 



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§41. 
EINLEITUNG. 

Bios ddrch das Band der Sprache Terbunden stellt sieb hier 
eine Reihe arztlicher Schriftsteller dar, die an Zeitalter, Ya-« 
terland, Werth, Inhalt und Form ihrer Schriften höchst Ter- 
«chieden sind und s(^wer einen fortlaufenden geschichtlichea 
UeberbUck zulassen, Dieser letztere wird auch schon dadurch 
«»ch wert, dass während der ersten elf christlichen Jahrhunderte 
(als des yqn ällern lateinische^ Schriftstellern des ärztlichen Fachet 
mn&ssten Zeitraumes) nicht nur die ^iechische'Medicin fort- 
lebte und ai| Bedeutenheit und Ausbreitung gewann , sondern 
auch die arabische Medicin auftrat, zur Blüthe kam und wieder 
▼erschwand. Eben so wenig kann die Reihe dieser Schriftstel- 
ler für sich allein den Gang der römiachen Medicin darstellen, 
weil diese Medicin schon Tor Celsus anfängt^ und die späbsni 
griechischen Aerzte zum grössern Theile mit utnschliesstyiind 
well die spätem lateinischen Schriftsteller diese Sprache nicht 
mehr als lebende, sondern bereits als todte Geleh^tensprache 
«chrieben ; schon im sechsten Jahrhunderte war wohl zu Rom 
die lateinische Sprache theils der griechischen ge widmen, theili 
hl der Ausartung zu den neuem Dialecten begriffen^ 

So haben wir nur in Ge Isus einen Schriftsteller von edit 
classischer Latinität und wahrhaft gebildetem Vortrage; sohon 
bei Scribonins Largus ist die Sprache unrein, der Vor- 
trag trockei^; bei Gaelius Aurelianns ist die Sprache 
wahrhaft barbarisch, was weniger seine^ Zeit als seinem Vater- 
lande s^ur Schuld liegt, dabei elgenthümlich und für da« Ver- 
ständniss'der auf ihn folgenden Aerzte von hoheifWichtigkeity 
die Darstellung nicht ohne Geist und voll lebendiger AAschau- 
lichkeit; Serenus iselgf ip seinem Lehrgedichte- mehr Rein- 
heit der Sprache , grösstentheils richtige Prosodie , aber einen 
kaum dichterisch zu nennenden Vortrag, Im IV. Jahrhundert« 
«feilt sich ihm Vindicianus an Sprache und Versbau gaiui 
an die Seite. Der falsche Apuleian») Mnaa nnd Fliiil«« 



IM Lateinische Schriftsteller. 

desselben Jahrhimderts zeigen schon durch die unreine Sprache 
und den ganz ungebildeten Vortrag, dasssie falsche Namen trar- 
gen. Priscianus, Sextus Placitüs und Marcellua 
am Ende des IV. und im Anfange des V. Jahrhunderts sind des- 
selben Schlages. Mit diesen Schriftstellern endet die frühere 
Latinität der medicinischen Literatur, um nach einigen Jahr^ 
hunderten der eigentlichen Latinität des Mittelalters, dem 
Mönchslatein, Platz zu machen, welches sich durch grössere 
Entfremdung vom römischen Ausdrucke , durch das Verschwin- 
den der griechischen (eigentlich byzantinischen) Spuren in dem- 
selben , durch Einmisehung von Worten aus dem Arabischen, 
selbst aus neueuropäischen Dialecten und durch neue der echten 
Latinität firemdartige Wendungen auszeichnet Hier begegnet 
uns zuerst der falsche Vegetius, der obgleich meistens frü- 
her angesetzt, doch wohl dem Mönchslttein angehört, sodann 
fan XI. Jahrhunderte die metrische Arbeit des Ma^er Flori- 
dus und da» ebenfalla versificirte Reg|men sanitati«! der 
Schola Salernitana« Gonstantinua Afxicanus aeigt am 
meisten seine Abhängigkeit von arabischen Führern^ 

Der Gehalt diteer Schriftsteilf$r iat nioht minder verschieb 
den und darf freilich nicht nach dem allein beurtheilt werden, 
waasie uns jetzt noch seya können, als vielmdir darnach, was 
zie ihrer Zeit waren, Wenn-Oelsus es unternahm, seinen Landa- 
lenten das Beste der daonls bekannten Medizin nach griechi- 
schen Mustern injsch&ner Formdarzu8tdleB,::um.der ärztiiched 
Wissenschaft dadurch Eingang bei ihnen zu verschaffen, Cäliug 
Aurelianus etwas Aehnliches zu Gunsten der praktischen Medicin 
nach Grundsätzen der methodischen Schule versuchte, so gin- 
gen dagegen die Arbeiten des Scribonius Largus und des Sere- 
nusSamonicus auf andre Zwecke aua, und beide huldigten mehr 
der empirischen Medioin; Brsterer versuchte die Masse ven;(u- 
sammengesetzten Arzneien, die durcli eine Menge von Empiri- 
kern in Rom beliebt worden waten und .zum Theil geheim ge«^ 
halten wurden^., zu ordnen undln eine systematische Uebersicbt 
zubringen; Serenus bezMrefsktf^ Aehnlichea für die einfachen, 
leicht zu bereitenden, dem Volke ohne Arzt zugänglichen Arz- 
neien und wählte d^halb ,die metrische Form« Beide wurden 
dadurch ihren Landsieuten (die immer eine-Ncigung zu empiri* 
scher Anwendung und: Zusammensetvpng der Mittel zeigten^ 
von der selbst Celsus nteht g^nz frei ist) gewiss höchst nützlich. 
Scriboniul» schuf das älteste, vielleicht erst^ Dispensatorium, aof 
wie Serenus das älteste HansaiiBnoibuch, da^ wir noch bqfitate^^ 
Dieselben Zwecke scheinen die Empiriker des IV. und V. Jahr-r* 
huttderts.fir ihre Zeit verfolgt ;iu hÄbeii, wenigstens ist bei ih«^ 



Einleitung. 165 

Ben nicht mehr ▼onBeschreibiingnndlJnterecheidiiDgderETanlr- 
heiten nnd von Sntlicher Beurtheilung die Rede, sondern einaig 
▼on Kranklieitsnamen und von zusammengerafften Arzneien^ wo- 
bei denn, dem Geiste der Zeit TolUcomraen gemäss, des Aber- 
gläubischen genug mit unter läuft Deutlich zeigt sich bei. Ma- 
cer Floridus und dem Regimen sanitatis die Absicht, Gedächt- 
nissrerse zu geben, die man Idcht behalten und im Handeln 
anwenden könne, andre Ansprüche machen diese metrischen Ar- 
beiten nicht, dadurch aber, dass sie in dieser damals so belieb- 
ten Form des Vortrags die ärztlichen Kenntnisse bewahrten und 
verbreiteten, haben sie sich um ärztliche Wissenschaft Verdienst 
genug erworben. Die Medicin des Abendlandes, uniivisseuden 
Mönchen und scholastischen Dialektikern anvertraut, konnte et- 
was Anderes weder hervorbringen, noch auch gebrauchen ; wäre 
dem nicht fio, wie hätten jene Arbeiten in solches Ansehen kom- 
men können , und wie hätte die gefeiertste Schule der damali- 
gen Zeit, ibe Bi| Salerno, ihr sehr berühmt gewordenes Lehr- 
gedicht in derselben Form und, was mehr ist, in demselben 
Geinte verfassen mögend Dafür blühte zu derselben Zeit die 
intliche Wissenschaft kräftiger auf bei den arabischen Acrzten 
des Morgenlandes und des westlichsten Europa; sie fand bald 
ihre Anerkennung nnd Verbreitung im christlicfaen Abendlande 
•— das vorzüglichste Verdienst des gelehrten Constantinns Afri- 
c»nu8. So hat denn wohl jeder dieser oft bis zur Ungebühr, ge- 
tadelten Schriftsteller das Steine für seine Zeit gewirkt^ und ver- 
dient nach dieser, nicht nach unserer, seine Würdigung. 

bt aber davon die Rede, was sie für uns noch seyu können, 
80 tritt freilidi ein anderer Maassstab ein , aber auch nach die- 
sem wird keiner von allen unbedingt verworfen und verachtet 
werden können. Auch der geringste unter ihnen stellt doch ein 
Bild seiner Zeit auf, das der Geschichtsforscher der Sitten und 
der Cultnr nicht unbeachtet lassen darf. Sodann ist die latei- 
uische Sprache Jn ihren verschiedensten Lebensaltern, von der 
dassischen Reinheit ihres goldenen Zeitalters an, bis auf das 
luikenntlichste Mönchslatein hojrab, aus diesen Schriftstellern 
cum grossen Theil zu studiren, wobei gar viel auch für 
späte Zeiten zu thun noch übrig bleibt. Für die Herstellung al- 
ter Schriftsteller, namentlich des Dioskorides und des Plinius 
ist aus ihnen viel und namentlich noch sehr viel Unbenutztes zu 
entnehmen, denn jene beiden waren immer ihre Ilauptquellen. 
In Beziehung auf den historischen und linguistischen W^erth 
steht Celsus als eigentlicher Classiker des goldnen Zeitalters 
und als einziger Arzt aus jener Zeit oben an; nächst ihm möch- 
ten wir den Cälius AureUanus stellen, als die Hauptquelle für 



106 Jjattinische Schriftsteller. 

die Cres€hichte der methodiischen Schule und wegen der eigen* 
thümiichen Gestaltnng seiner barbarischen Latinität. Die an-« 
dern unserer Schriftsteller bis auf Constantinus Africanus sind 
vorzüglich wichtig für die K^nntniss der Arvneimittellehre der 
Alten und deis Mittelalters , die noch so sehr im Dunkeln liegt; 
für die Kenntniss der einfachen Arzneimittel namentlich Sere^ 
nus, Apuleius^ Musa, Priscianv Pliniua Valerianns, Seictns 
Placitus, und Macer Fioridus; für die Kenntniss der zusammen- 
gesetzten Arzneimittel besonders Scribonius Largus und Mar- 
cellus Empiricus. Constantinus Africanus eröffnet uns am si- 
chersten die Art der frühesten Verbreitung arabischer Medicin 
Im christlichen Abendlande, und ist selbst für die Geschichte 
der arahischen Medicin und für das Yerstöndniss arabischer 
Schriftsteller nicht unwichtig. Das medicinische Treiben auf 
der wichtigen Schule zu Salemo zeigt uns am besten ihr diäte« 
tisches Lehrgedicht. 

Auch aus dem praktischen Gesichtspuncte ^ d. h, in Bezie^i 
hung auf den Nutzen, welchen die arztlichen Wissenschaftoa 
noch jetzt aus diesen Schriftstellern ziehen können , steht Cef-; 
8U8 und Caeljus Aurelianus wieder oben an ; beide vlerdieneii 
noch heute von den Aerzten studirt a^u werden, und müssen fät 
idie Zeiten ^in dieser Hinsicht nützlich bleiben: ersterer wegen 
des gesunden Urtheiles und der trefftichen Regeln für das Heil^ 
ver&hren überhaupt und für das diätetische und chirurgische ins«- 
besbndere, letzterer wegen der meteterhaften' Zeichnung der 
Krankheitsformen. Weniger lässt sich eine solche Branchhni^ 
keitTonden übrigen dieser Schriftsteller nachweisen; aber ea 
enthalten selbst die geistlosesten Empiriker unter den lateini- 
schen ärztlichen Schriftstellern einen Schatz phi^rmakologischer 
Kenntnisse , der besonders in Bezug auf die einfachen Arznei- 
mittel noch nicht gehörig durchforscht ist und es auch nur nach 
längerer geschichtlicher Bearbeitung im Laufe der Zeiten wer- 
den kann. Die mannichfaltigen im ganzen Alterthume so hoch 
gehaltenen Kräfte der Pflanzen siqd in neuern Zeiten und fast 
schon Ton Paracelsus «n unverantwortlich Ternachlässigi wordei|. 

A. CORNELIUS CELSUS. 

Aus Rom oder Verona gebürtig; sein Leben fallt in die Re- 
giemugszeit des Augnstus, sein Tod wahrscheinlich kurz tot 
Augustus Tod , in das erste oder zweite Jahrzehend des ersten 
christliclien JaJirhunderts. Er scheint eigene Erfalirungen la 



• A. Cornelius Celsusm 101 

der Hedief n luid eine iehr genaue Kenntnisi der chirorgfschen 
Operationen gehabt zu haben, ob er wirklich Arzt gewesen, ist 
kaum vollständig zu erweisen. Er schrieb unter dem Titel j4r- 
tes ein Werk, welches den Ackerbau, die Medicin, Redekunst 
and Kriegskunat in einzelnen einander folgenden Iiehrbuchern 
abhandelt; von diesem Werke ist uns bloa der von der Medicin 
haadebde Theil übrig unter dem Titel : 

de medidna Ubri octo^ echt BAeher von der Me- 
dleln, 

welche in daasisehem Latein und gedrängter körniger Schreib- 
art , die zwar schmucklos, aber nicht ohne Eleganz ist, die ge- 
lammte Medida der «damaligen Zeit hauptsächlich nach Hip-. 
pokrates und Asklepiades abhandeln. Die Vorrede enthält eiue 
kurze Geschichte der griechischen Medicin, hierauf folgt Dia« 
tetik und Prophylaktik, Semiotik und allgemeine Therapie , so- 
imn die Lehre Ton den besoudern Krankheiten, die Arzneimit- 
Cfdlebre mit einer grossen Menge Arzneizusammenaetzungen und 
endlich die Chirurgie und die fiinochenkrankheiten. Das Chirur- 
gische ist am ganzen Werke das Vorzüglichste, in der innem 
Bledicin f^ilt vorzüglich die genaue und lebrädige Darstellung 
jer ErankheitobUder ; die Therapie, meist diätetischer Art, ist 
Borgfältig und höchst merkwürdig. Im 220. Capitel des 4. Bu- 
chen habes alle Handschriften und Ausgaben eine Lücke von 
Viehzem Capiteln, welche in der Aldine zuerst bemerkt ist; sie 
befindet sich zwischen den Worten aubücienda sunt •• • coer- 
cißntia {coeuntia). 

CeLsus ist nidit nurals classlscher SchriftsteUer für Sprach- 
nnd Alterthumsforschuhg wichtig y um so mehr als sein Werk 
das einzige VöUstpndige über Medicin aus dem goldenen Zeital- 
ter der römischen Literatur Ist; ' sondern er Ist auch durch seine 
nuagebreitete fenntniss und sein g^aundes UrtheU wichtig, für 
tirzUiche Wissenschaft und Kunst, und werth, von den Aerzten 
fleiaaig stu^urt ^su werden , und zwar keines wega bloa als Muster 
der medicinischcn Latinität 

Ln Mittelalter scheint Celsua wenig gelesen worden zu aeyn 
imd alle bisher bekannte Handschriften scheinen von einer ein- 
zigen, jetzt unbekannten, herzustammen. Die Ausgabenreihe des 
Celsusist durch vier Zeiträume bezeichnet: der erste beginnt 
mit 1478 und enthält sechs Ausgaben mit blosem Texte; der 
zweite beginnt mft 1528 und nun bekommt der Text VariaViten, 
Emendationen und Commentare; der dritte beginnt mit 1657 
qnd begreift die Texteseutstellung durch zu kiihneund willkühr- 
liehe Emendationsaucht , der vierte beginnt mit 170§ und ent- 



108 Latüniscbe SckriftsUUer. 

halt die HentdloDg des alten Textes nudi alten Anigabea mA 
Handschriften^ 

• I. jiusgabßn^ 
ümnatlae, 1478. f. ndn. (ed. Bai. Fontins), Impr. Niophiii. 

Ente , Mkr teKese und des HudfeliTlIltai i^eldi fOMUtste Aiuf . , BL 
Vorstücke und 187 BlaU Text mit BicaAl^r, oMe CaitM, SelttOMU ud 
Lagenregitter , 34 oder 3d Zeilea auf der volles Seite , DraelE antlqu/i; 
SeUoMKliiift: CorneKi Celti dt wndicinoi liUr finit Fkfrmiiat a I^ioolaa 
impream anno 9aluti9 MCCCCLXXVIH^ welche letztere III bitweiles 
•mradirt ist, am das Exemplar für älter auszugeben. Voraus geht ein Brief 
des Fontfos^tn Sazettns, iroiia «rwtiuit wirdy daw Ebndsehrifleii ans 
Ftankreieh henntst worden sind« 

Mediolani, 1481. t min., ii^or. per Tmamndam Biudiel ei Ulderidiimi 
Sincteowier» 

Fast ebeq sit seltfn ak die vorige^ 141 Blatt Text, des auf dttü xweltea 
Blatt beginnt, und 7 BL Inhaltsverieiehniss , mil Sign., aber ohne Goitei 
und Seitenzahl; 39 Zeilen auf der -Vollen Seite, Dmdc antiqna, sehönef 
md stärker als in der vorigen Ausgabe; einige Worte sind hier grledlseb 
fednieht , während sie in der vorigen Ausgabe allf Uqh lateialsehe Besfc- 
itaben haben« 

Teoet.» 1498. 1, impr. lo. Babeu Verodkosif , 8. JaL 

Weniger selten i Bt Bi Text (wovon das eiste weiss) nnd S Blatt Inlotor 
vexzeidgiisB, mit Sign. , Blattaahl nnd Lagenreglster, . aber okM Otßt»9% 
89 und 6) Zeilen auf der vollen Seite | Ptnek nntiqaa. 

Tenet, 1497. f., impr. per Fh. Pinzi, aamptib. Bd. Fanians, 9. UaL 

Nieht selten, aber geschätzt, 91 Bl. Text nnd S BL Inhnlfsvenriebniaai 
das vordcüTste Blatt hat auf der Stlrnsett^ (TomeÜM Celms; Sifn. , Blatt- 
sahl nnd Lagenregister, aber keine Castoden, Draek aati^aa» 4$ Ui ttZet* 
len anf der vollen Seite, 

Lngd., 1S16. ft.^ impr. Simon Beyelaqna, 19. Sept. 

SoHunt nicht selten voiC) IM Blatt Text nnd 6 Blatt faMltefwmiJwfai^ 
B1.U hat in ro^h^r Schrift dea Titel: Jt^el(j ConuHi CßUi meüc^ ißri 
oeto nouiter emfindati et impreui: cum tabula repertartm «mImUbet IHM H 
ampitulis gotkitoher Draek mit Initialen, auf den emtea • Seitea ftdhea 45, 
enf den andern 44.^eilen. 

Venet ^ 15H. i,* fnpr. mandato et impaadi Lue. Aat* J^mte IloieefdlBlt 
19. Mart 

Sehr selten ; 4 BL Titel nnd Inhaltsveneiehnisc, 4S BL Text mil BlattaaUi 
gothischer Druck mit Initialen , weniger achän nie lln der vorigen Anagal^ 
nnd mit mehr Abkürzungen. Auch diese Ausgabe (die Jnntine) enthält wie 
die fünf frühem den blosen Text und ein Inhaltsvers^lchniff, alle aeeha. 
Ausgg. scheinen nur wenig von einander abxnweichen. 

Venet., 1528. 4. min., (recens. I. Bapt Egnatiui) in aedibiu Aldi et 
Andreae Asolani soceri, m. Maurtio. 

Sehr geschätzte Aldlne, doch nicht eben selten, neue Reeension des Teitee 
nach Handtehrifiten , oline Noten und Varianten. Beigegeben ist Serenae 
Sme a ia m . Druck euralv. Das Ginae hat 8 anbexifferte and 161 (eft nn- 






. JL Cornelius Celsua. IM 

riobtlf) taUbrt« BUttter, mf im Büfllutito d« letstes, irfe Mf a« Ti- 

tdblatte den Anker. 

Saganoae, 1528. k, ed. L Caeiariui» impr. L Secerint, m. Biartio. 

Ente Aoigabe dei C. mit N«teil ud T«r!tBten, seltner als die Aldine, und 
geschätzt, Text oft Aach Cp^eetur Terftadert; beif egaben« ist Serenas Sa- 
monieaB trad Rhemnios Pannias, eine Rede {JSncomimm mudidnae) von Pli. 
Melanefctbon and ein alpbaltofttebes Rtfgi^er xua Celsus. Druck cursiv. 
Merkwardig iet, dais ile mic dar Atdiaaia denselben 'Monat erschien^ and es 
Int eebwer nu sagen,' welehe Ton beiden Aasgaben die frübere sey. 

teif., 1529. f., ed. I. Ruelliai^ ap. Ch. Wechel, impr. Sim. Sil- 
üiDfl , m. Octobr» 

Ji*olgt meistens der vorigen, lässt aber die Noten weg ; aacb Serernn nnd Rhem- 
Bius sind weggeblieben, an ihrer Stelle steht die Ed» priac. des Scribonins Lar- 
gns , Vindician's Brief und Gedicht au Valentinian , , llippokrates Eid und 
Brief an M&cen , beides latefaiisoh , daza irocfa Melanchthon's Rede und ein 
•Iphab. Register an Celsus. 

alingiaciy 15S8. 8., impr. I. Soter. 

Nachdruck der hagqiaiier Ausgab« mit allem dort Befindlichen ^ nasser Me- 
lanehthon's Rede, die hier fehlt. 

mgd.f 1542. S.y ap. Seb. Gryplumn. 

Saoiiere, nicht häufig vorkommende Ausgabe, zugleich die erste paginirte des 
Celstto; sieistdiaGruBdlagedeTiSertes Ttmaesianay derHerauMgeber ist an- 
1»ekannt. Ihr selbst liegt Caesarius Teit snm Grunde, doch ist Manches 
im Texte vartedert , manche ScholSen and Varianten des Caesarfus sind auf- 
gemommen, manche mit eigenen veriautcbt, auch die Aldine scheint benutzt 
au seyn. Serenua und Rhemnius und ein alphabctiächer Index aum Celsus 
ist beigegeben ; zuletzt ein weisses Blatt mit dem Greif. 

igd», 1549. 8. nun., ap. I. Tomaesiom et GuUelm. Gazeiimii. 

CnM Ibnnisest'an«, nach der vorigen besorgt; datfbr dasselbe mit sehr we- 
Big Veränderungen enthaltend ^ auch Serenus und Rhemnias. 

Ofil. , 1552. f., ed. Qa, Pantinue, exoffic I. Oporini, m, Sfart 

Naeh 2 Aosgaban ^ einer alten venediger , and dem saüng. Nachdrucke des 
Caesarias oft auch nach Conjectur emendirt. Die ersten 2 Bücher haben 
^;einea weitlAofigea Saohconmeatar , die andeca S Bücher nur kürzere Be- 
merkungen. 

Bgd. , 1554. 8. min. , ap. I. Tomaesium et Ga. Gazeinra. 

- Evette ftmaenatuij naeh der voa 1549 besorgt nnd ihr ganz fibnüch, mit 
Serenus und Rhemnius. 

itaTii, 1563. 8., ap. M. Ant. de Ganass!^: 

Sauberer (foliirter, nicht paginirter) Abdruck des Celsus, Serenns und 
Bhemnias, ohne Noten ujid Varianten. Offenbar- hatte dci( Herausgeber 
die Gryphiana oder eine Tomaetiana vor sich, denn die Vorrede ist ans 
diesen Ausgaben «abgedruckt ; vielleicht war ihm zugleich auch die Aldine 
nur Hand; 

igd. ,' 1566. 8., ed. Rb. Constantinns, ap. Ga. Rovilliiun. 

Geschätzte und nicht eben häufige Ausgabe, mit Emendationen und neuen 
AAmerknngen« Benutzt sind Ruellius, Oaegarius and nach Versicherung den 



\ 



HO Lateinische Schriftatelier. 

PwMUfeUrt «aeh Mnateripte. BirfgeAgt atai 4« O^fldite des feroLi 

Rhejün. und Vindician. 

vcBflC.) 1S66. 9 8*9 8p. Hiflronyni« Scc^tim. 

lacorrecter Abdrotk der ▼•rifea Mle-WHlasfiiMf ier Dtdicttira, aber aft 
Sereaaa, Rkemn., andVIsdie. 

IiDgd. , 1587. 8. nun., ap, I. Tornaesiom. 

Dritte Tomae»ianay naeh ^en frökera mit eialfer Beavtsaaf des Ooaitn» 
tinas. Aoeb Serea. ^ Rhema, nad Viadic efad dabei. Ist dia Aaif • Agmi 
^Toraaei. 1598. 12. {Gruneri eatal, p. 18. n. 228.) gewisa? 

Ln^. Batar., 1592. 4.^ ed..BBlaiiinag Ronigeaa^ «s ofBc. FtmA' 
niaiiay ap. Fr. Baphelengiimi. 

Gute Aosfabe, Ibecergt naeh der Pinxianay Caeatriana^ Pantiniana ual 
nach der vorige« , ana der die Margiaalien f enoauaen tiad ; dasu eia wett- 
läufiger Commeatar, det sieb OMisteae auf Vergleiebnag mit andera altai 
Aerattea bezieht ; der Goamentar des entea Baebea tat voa Jeremias Thii- 
▼eriua (früher betoaders gedruckt: Antwerp, ^ 1539. 8.), der der 7 aadtn 
ist voa Roasuens selbst. Beigefflgt siad (S. 748' fg.) die dem Celraa aa|^ 
Mhriebeaea Briefe aa Jal. Callistas aad aa PaUiua NataUa. 

(Lngd.,) 1608. 8.. min. ^ ap. L Tornaesimn. 

Vierte Tomaenana , mit det drittea seileawdsa fibereiastimmead tai alt 
Serea. , Rhema, uad Viadic* 

Coloniae AUobrogiim (Genevae), 1625. 8. ndn. , nimpt L de TVmtttca« 

Fflafte uad letite Jbrsaesf oaa , mit Sörea. • Rhema, uad Viadic 

Loffd. Batav.y 1657« 12., ed. I. Antonidea van der Lin den, ap. I. 
Eltetirinm. 

V 

Seltene uad (auch schoa als* Elzerir'scher Drude) gesehfttste Ausgabe, wei- 
che eiae durchgängige aeue Reeenfeloa oder Tielmehr Irtlhae BatateHaaff d« 
Textes enthält, die bis sum Jahre 17tt als aliflia liehtlff gefaltaa hat 
Handausgabe ohne Notea uad Varianten. 

La^. BataT. , 1665. 12., ap. Solomonem Wagonaer» 

Abdruck der vorigen , lu welcher blos das Capitelveraf ichai« Uaaagakav- 
mea ist. Fast ebea so seltea. 2} 

Amatelaedami, 1687.12«, od* Tli(eod.). I(aiiifon). eh Almeloveeilflqp. 
I. Wolterg. 

Handansgabe mit Parallelstellea uad Noti9 variot, , Toa deaea die des la 
Oasauboi^ns uad die des Heraasgebers aeu sind. Im Texte wird dar lAar 
deutschen Ausgabe von 1657 gefolgt uad mit dieser Aasgabe stimaU die ge- 
genwärtige Seite für Seite äberein , so wie in dieser Hinsicht i<!t ihr dfil 
Ausgaben: Anut. 1713., Patav. 1722, Leid, 1730, 1746* BatÜ. 1748, i^rtaa 
1750, Zrips. 1706, was sum Nachschlagea der Citate naulich ist. 

Jeoae, 1713. 8., cmnpraefat G. Wfg. Wedel ii, ap. LFel. BielcUm-j 

Haadansgabe nach Almeloveea mit Parallelstellea uad einem sehr yeOsI 
digen Index. Die Notea der vorigea Ausgabe sind weggebliebea. 

Aiiuitelaedami,1713.8.« ed.Th.... 1... abAlmeloTeen, ap.I. WeltartL 

Zweite uad letste Ausga1>e des Almeloveea (der schoa im Juli 1711 gastei^ 
kea war) ; gaaa aaeh der entaa aaisterdamer, ia dam Notaa atwaa venahii 



'j 



' A» Cornelius Cehua. 111 

MsTÜ» 1722. 8., (mLI. Bapt Valpint) cxcnd. lot. CbminiM. 

Text , Vorstficke md Amhänfe der voriges, dasa t Briefe Aber Celsoi Ton 
Morgagni, und des Seren., fUiean^ und Yiadie. Gedickte. Getdifttst« Aii»- 
gabe , doeli dorck die von 1760 Verdrängte 

agd. Batar. 1730. 8. , ap* I. Am. LaDgeraV. 

Gate Handausgabe in I BAndehen. Ana den beiden vorigen entitanden^ doek 
feUen Morgagni'g Briefe, die aber in den Nuten eicerpitt «ind ; dazu kommt 
«In Variantenverseicbnlea ane den Anegaben vea 14?8y 1401 nad 1S0. Sei e- 
nne , Rlieflui. nad Yindie. fablt. 

mgä. Batav.» 1746. 8., ap. I. Aro« Lai^nwak« 

GrÖMore und tehOne Auegabe, die aueaer dem, waa die vorige entbUt, nllei 
ana Caesarint nad Conttaatinna tafgenommen bat ; noeh ersehienen bier aneret 
Jea. Sealiger's Noten and dee H. Stvphanaa £eo« pmnttela Hipp99rati§ 
€t Celri, aoB dcaten Sammlnag (vgl. $. 81.), 

«nl. » 1748. 8. , ap. I. Rdf. Thurneisen. 

Neuer Abdrnefc der leidener Aufgabe von'lftfL 
totterodami, 1750. 8., ap. I. Dn. Bemad. 

Bloa neuer Titel an den Exx, der leidener Aiag. tarn ttiBk 

MiTiiy 1750. 8. (ed. I. Bapt Vnlpina), exend. los. Comiinii« 

Geschätzte and nicht häufige Ausgabe in 2 Bänden. Sie ist ganz nach der 
von 1722 besorgt, ol»e die Vermehrung der beiden Iiangerak'schen Absgn- 
ben; sie hat aber alle 8 Briefe MoTgagni*a, von denen die Auf>g. 1722 nar 
die ersten 3 hatte ^ auch ist bei den beireffenden ^teilen im Texte des Cel- 
ans auf die Briefe verwiesen. Neu sind ferner Tinc. fienini^s Noten« Da- 
bei noch Seren. Rhemn. Tindie. 



, 1763. 8. 9 ex typographia Remondlnfana* 

Sdüechter Nachdruck der vorigen. 

f 

iptiae, 1766. 8., ed. C. Ch. Krause, sumptib« Gsp. Fritsch. 

'Wichtige Ausgabe von bleibendem Werthe, mit durchgängig neuer, nach den 
alten Ausgnbeo gemachter Recension des Textes und Reinigung desselben von. 
den durch Van der Linden in denselben gebrachten Entstellungen. Vebri- 
gens liegt ihr die Almeloveen^sche Ausg. von 1713 au Grunde und sie ent« 
lAlt daher die dort schon gegebenen Parallelstellen and Notat wtriortim mit 
Krausere eigenen und Trillerte Noten vermehrt. Auch daa Variantenverzeich- 
Biss ist reichhaltigi, leider, die linden^schen Variantaaansgenommea , nicht 
belegt.' 

^rtaTii, 1769. i., ex recensioM Leonard! Targae, ap. I. Manfr^» 

Nene Recension nach vaticanisehen and mediceischen Handschriften, mit 
Targa*s Noten und 11 Briefen über Gelsus von vcrsehiedenen Italienern. 
Targa war geboren 1780, starb 1815. 

Ms., 1772. 12., reo. I. Vala|rt, ap. PC. Fr. Didot, e typogr. Fr. 
Ajnb. Didot. 

Schöngedruckte Ausgabe, welche an der Barboa'schen Reihe gerechnet wird ; 
übrigens eine willkuhrliche kühne Kritik und ganz neue Capiteleintheilnng; 
daher wenig braochbar. 



IUI Lateinische Sc/irifißteÜer^ 

Laasamiae, 1772. (1787) 8,, cnraAlb. vonHaller, suniptib. Fr. Graitel. 

GehSrt in die Haller'aejie Sammlung, dessen 8. und 9. Band We animacb^ 
und wird -wegen. Incorrectheit wenig geschätzt ; zum Grande liegen die Au»- 
giben von 1750 und 1766. Cebrigens enthält sie den blosen Text mit Pnral« 
leisteilen, eine Angabe dessen, was C. Eigenes haben soll, und einen Indti; 

Lpgd. Batav. y 1785. 4., (curav. D« Bu'hnkejain«) ap* Sm. et I 
Luchtmans« 

Schöpgedrockte aber nachlässig Ikesorgte Aalgabe, ein ohne /Targa^s Wiss« 
veranstalteter Nachdruck der Targana von 1769 mit allen dortigen Not^ 
aber manchen Aenderungen, selbst Auslassungen im Texte. Ueibrlgens eal* 
• hält sie einen langen Brief von Bianeöni de Celn aetate^ Morgagni's 8Briefii| 
^ nebst 9 andern aus der Ansg. vpn 1769, und Georg Matthiä's philologischen 
Iudex zum Celsus, der hier zuerst erucheini und nicht wieder gedruckt wur- 
de , er passt aber nicht zn d^m hier gewählten Targ^'schen, sondern zu den 
alten Almeloveen'schen Texte, wenigstens muss man den kleinen Luchi- 
mans/'schen Textabdruck von 1791 der .Paragraphen wegen dazu haben. Diese 
Ausgabe ist wegen des schönen Aeussem sehr überschätzt worden , sie hit 
weder kritisches Ansehen, noch praktische Bnuchbarkeit , und ersetst dit 
Targana von 1769 keineswegs. 

Biponti, 1786. 8., stadiis et typ. societatia Bipontinae. 

Wenig geschätzte Ausg. , da sie einen veralteten Text und nicht die boiflHi 
Torstücke enthält. Gehurt zu der Reihe der zweibrücker Classiker. 

Imgfl. BataT., 1791. 12.» ap. Sm. et 1. Lachtmans. 

Kleine Handausgabe , welche den blosen Text der grossem (1785) mit allen 
Fehlem enthält , .nebst Angabe der Paragraphen , nach denen die Stellen in 
Matthiä's Index citirt sind. Da aber M*s Index blos zu dem Almeloveen^schea, 
nicht zum Targa^schen Texte passt , so ist diese Ausgabe auch selbst für dea 
Besitzer jenes Iudex nur von geringem Werthe. 

Biponti, 1801. 8. 

Text nach der Ausg. von 1769, und Bianconi'i Brief aus der Ansg. ▼• 1785. 

Argentorati , 1806. 8. , ex typographia societatis Bipontinae. 

Schöne, correcteund bequeme Ausgabe in 2 Bänden nach- denen iron IIÜB und 
1785, so dass nichts fehlt als Matthiä's Index. 

Paris., 1808. 8 niin.,ftd. S: Paris et, ap. Crochard, typis Feogaeray. 

Zwei Bändchen in'kleinstem Taschenformat, Text und Oapitelabtheilang nach 
Valart, mit wen^ Abänderungen. 

Teronae, 1810. 4., ex recens. Ln. Targae, ap. haered. Merlo. 

Zweite Targa'sc^e Ausgabe, wichtig, weil, durch die Benutzung einer T» 
früher nicht bekannt gewesenen Handsdirift von höherm Alter als alle andern, 
der Text und die Noten sich im Verhältniss zur frühern Ausgabe sehr 
ändert haben. Aach ist ein Lexicon Cehianum^ von Targa selbst gei 
und vom Matthiä'schen im Plane ganz verschieden, hinzugekommen, 

Edinburgi, 1814. 8., cora Ad. Dickingon, tjpis A« Balfour. 

Londini, 18ia 12. 

Beide nach der Ausgabe von 1769. 



/ 



A. Cornelius CeUus. . IIS 

Parit., 1823. 12., ed. P. Fouqaier ei F. S. Batier, fip. LB.Bail- 
Uhre j typ. Fifmin. Didot. 

Taflekenaitsgabe nlt Targa^s biiweilen etvras abgeändertem Texte ; ISO Exx. da- 
▼OB flBkrenauf dem Titel des Ziuata : Z(p«., ,ap* Leopold Vo$$y bibliopolamy 
•luie weitere VenekSedenlieit» 

Paris, 1826, 8., (ed. C. Delattre) cbeiComp^ impr. Ad.IIoeflmrd. 

Ist der erstr Theil der unter dem Namen Bihliotheque cloMique me'dieai^ 
befoanenen Sammlmigftntlieher SehrifteteUer. Targa's Text und einige wenige 
■einer Noten , beides aus der Ausg. von 1810, die Noten stehen Unter Je- 
dem einselneii Bocke. Die fransös« Prolegomena sind gans nnbedentend« 

BdiniMBgi et Londinl, 1826. a, ed. Ed. Milligan, ap. Madachlan 
et Stewart» et ap. BaMwin, Cradodc et Jey. / 

- Sebön und liemUeb eorreet gedniekty and mit einem (alte B&der, Instra- 
nente ete.) darstellenden Titelkapfer versehen. Der Text ist nnverSnderl 
der der Targtmm von. 1760, die kritisehen Noten sind dfirftig und ohne 
V^erth; das Beste an dieser Ausgabe ist das, was (sum Theil naeh Gteive) 
für Brkl&raBg der Im Oelsus vorkommenden Maasse \ GewidUe , Utensilien» 
Annei- und Nahnngsmittel geleistet ist. Auch für Celsos Leben enthalten 
die Prolegg. eine gute Abhandlung, für die Bibliographie nichts. Der Druek 
ist von Balfonr. (Vgl. Jahn Jahrbuch, d. Philolog. 1827. Hft. 1. S. 287.) 

Blooaflerii GnesMmlofiiiii , 1827. 8., ed. L H» Waldeck, impeaais li- 
- brariae TheiMUigianae. 

Abdrack des Tjpites der Targana von 1769 sum Behnf der chirurgischen Schule sa 
Münster. Notea fehlen, aber einigeAabriken und gute Indiens sind beigegeben. 

II. Uebersetzungen. 

a) deuUehes 

Bfaias, ISSl» f. getmckt darcb I. Schöffer; (efti* «»lierer DruGks Wemif, 
1539, t trackts Sebastiaii Wagner.) 

Die Uebersetxung ist von I. Khüffner von Ratemberg am lan. Vollstän- 
dig, n|»er ganS veraltet, oft ungenau, in spraelilleher Hinsielit nidit un- 
wichtig. (Vgl. Beiträge nur kritiseken Historie der deetsikea Spradie, 5. Bd. 
Si, Stück, Leips., 1738. S. 585.) 

Jena und l!ieipu|^ ^799. 8. , bd Oi. £. Gabler. 

Die Uebersetsung soll von O. Gk. F« Pnek« fn Jena seyn. Sie ist Ins- 
■•rst seklecht, flüchtig und ungenau; beigegebealatGelsBs lieben nackBian- 
CAni und einige brauchlMure Anmerkungen. 

Länoliiurg, 1768. 8., bei Go^thUf Ch. BeHb« 

Bios einielne Capitel als Probe einer voDst^digea f TebSTtetsung, die aber 
mie erschien. Der Uebersetaer I. H. Lange, StadtphjrdAis zu Lüneburg, 
irtarb 1779. 

Frankfurt am main, 1789. 8., in der Jäger'schen Bncbbandlang. 

Unter dem Titel : „ Crrundri§o der Wundanneikuust in den äitem Zeiten 
der Römer etc,^*^ gab I. Cph. Jäger eine Uebersetzung des 7. und 9. Bu- 
ches von Celans , und Ch. Gf. Grüner schrieb dazu eine Vorrede. Die Ue- 
bersetzung ist ohne hinreichende Sprach- und^Geschichts-Kenntni«« nach der 
Ansgkbe von ITHt gemacht. 

8 



114 JjatemUclie Sc/iriftsteUer. 

Voiezia , 1747. 8. , appresso Domenico Occhi. 

DieUebersetsang ist vom Abbate Fr. Rajner dhiari zu Pisa gemaebt, der 
^ keine mediciniacben Kenntnieae beaaaa. ^ Sie fplft d»fa Aloieloveen^^c^ien 
Texte, macbt 2 Bäade aaa, und ist jetzt ziemlicb aelten. Eine neue ita- 
. liealMbe WIlrd^ vom -Gilis. Ani. del CAxep^d' Vlrin^rö^hen. 

I ■ 

c) fransio^isehe: 

Paris, 1753. 8. c|iez Degaint et Saillant (Neu ddüfbbg^sehen ton ti\ Pa-, 
ri«; 1821. 8., diezAag. Delälain.^ ^ 

■ ■ • • • 

. Ikbetsetzmig vötk Henri IfinBihin 2 BUnden; die neue AttagtAe welefit 
biaweilen von der alten- ab «lidlittt den 'lateinischen :Telt des Torga ge- 
genüber. 

Pttn», 1824. 12. , cliez I. B. Bttilll^re, impr. FThb. Didot. 

Nene Veberaetzoni; von F.oaquie.c und Ratier» UAd ibrer late^i, Ana- 
gabe ilea t^elBoa. vom, vorigen 4abre im A^upterngaas e«tig^echend. 

' d) englischei 

London, 1756, 8^ 1814^ 12, X819. 12.. und 6fter. 

Gute Ueberaetzuag ¥^ Jam^ Cr, r e 1 v e |^ mit ^ifulf^ea.pme^dationsA oad ^«- 
läaterongen. " .■ • . i 

Ut.., JSrläuterungssp/irifieru 

Einzelne Bücher des Celsus wurden besonders herausgegeben 
und erläutert: so' das erste Btfch Von Jeremias Dri- 
vere {Thriverius)^.Aatwerp*, 1539. 8.; mit bessern) 
Commentar von Jodocus Lommius, Lovaniif 1558^ 
Lad., Vi2i;\ViM, 8., Amstelpd., 1745, HÖl. j^., 
Kmdohqri,, 179^ 8.; in Disticl^eii gebracht von I. F. Cl o s- 
fiius^ T'uhing,r\.\!W^>j^^ das- achte Buch erscnien be- 
sondep« mit Bisiäuteruiigen st» d^ ersten 4 Capitels l^on P t 
Paaw in dessen Succenturitdus ancdomicas^" Leid^^ 
1616. 4. .•iitj..- .: .M ,. . 

Allgemeine CommentorieK ^um 'Celsus schriebett: Ger^ni- 
me Ros^si (i?rV Rubeih)': AnTiotatiöTies i7i'*libf0S octo 
Corji. Cehi^ /^e/2.e^.,16t(R 4!; I. Bapt. Morgagiiiin 
seinen acht Briefen zinbC^tsüii^v' -^i^ sich in den Ansga«* 
ben von 1760^- 1763, 1765 und 1806^ «nd in dessen Opus- 
^lilis miscellärieis y VmeW, 116S.'/., pärt. /, jP^- 47. 
ig. QdiexNeapoU^ 1763. 4., parL I^ pag. 85. 7^. nnden;^| 
1. F. Clansinni- speciTndß observationimt crüicamfti 
in Celsunij Traizcti ud Rhertiirhf 1768. 4. 

Ueber das Lebeh d^s Celsus schrieben: I. L. Biancöni: 
iMere sopra Celsa, Roma^ 1779. 8^ deutsch von Ij***^ 
mit Vorwort von C. Ch* Krause.,^ Leipz., 1781. 8.; Jo- 






ScriboniuB Largus De8igR4üianu8. 115 

sepH Ant. del Chiappm: intornoalleopereecondizio' 
ne personale diCelsOy Milanoy 1819.12.; Mr. W. Schil- 
ling: dt C Celaivita, Lips. 1824.8.; ilnd dessen Ar- 
tikel Ce/^U9 in Ersdi und Grnber's Encydopädie, XYT, 23. 
Einzelne Stellen nnd Oegenstlnde aus C. werden behandelt 
Ton C. Glo. Kühn, H. Schübe, Lr. Heister, Ch. Mich. 
Adolphi, K. F. Clossins, Dn. L. Rüdiger, Seb. Ant. Torck , 
L Jac. GhifOet, h Bhodius, Hm. Friedländer, 6. E. Dolil- 
hoff, Dn. W. Triller , Jon. Meyer und anderen. Der Ap* 
parat zum Celsns ist bibliograpMscfa beschrieben in L. 
C/umUmtProdromus novaeeditioTiisA, C. Celsi, Ups.y 
1824. 4. 

Celsns findet sich auch vollständig in der Aldinischen (lä4T) 

und in der Stepbiui'schen Sammlung. (1567). Auch haben C. 

Glo. Kühn dn^ neue Ausgabe, und Jos. Ant del Chiappaeine 

neue Italienische Üebersetzung angekündigt. 

§. «. 
SCBIBONIUS LARGUS DESIGNATIANUS. 

Arat zu Rom. unter den Kaisern Tiberius uud Claudius^ 
sohEieb am das Jahr 48 nach Chr. in lateinischer (nicht, wie Cor- 
narins glaubte, in griechischer) Sprafibe ein Werk, welches wir 
unter dem Namen: 

composüiones jnedicamentonan 5. compositiones medi- 
cae, Zusammensetzungen der Arzneimittel, 

noch besitzen. Es enthält dne Sammlung ton in Einsieht auf 
das Mengenyerhältniss der einzelnen Bestandtheile sehr genau 
angegebenen Arzneivorschriften , empirisch nach den Krankhei- 
ten zusammengestellt; er selbst sagt davon {comp, 38.): „m^ 
Timltum elaborassey ut veras et incorruptaa {compositio- 
nes) acciperem, conscius sum, mi/iL^^ Für die Kenntniss der 
Arzneimittel des Alterihums von grosser Wichtigkeit 

■ 

Ausgaben. 

Fftiii., 1K9.I.» tär L Buellias, ap. Ch. Wechel, ezcod. Sim.Silidat. 

Krste , seliOB im Oetober 1528 antgeiirackte ^ dem RaelliseliCB Gelsus von 
1529 angehängte Ausgabe. Titel: Scribonii Largi de compoaitionibUB m^- 
dteamentorum liber unU» y antehac ntufiuam ejrctMu« , lodnhe BuelUo, do- 
etore medieo eattigatore. 

BosiL, 1529. 8., op. And. Cratandnun. .'^ 

• Naelidra<% dervorigttt nsd ttatt dieier oll fUieUieb fAr die tfd. prinacpM 

8 * 



116 JjcUeuusche SdiriftstelUr. 

fehaltes. Angeh&nft ist Beniv&üv» da aidU'fia morborum cotMi« und Fohf- 

bu» de fuilübri vietu» ratione, 

* " ' - 

PataTÜ , 1655* 4. , ed. I. Rh o d i a • , typis P. Fnunbotd. 

Beste Ausgabe, mit sorf faltiger Recenaioa des TcMes (doch oliee MS.), 
reieben Erläuterangen , ipediciuiselien , phUvlofiscliea uad auUquarisebes 
Inhalts und einem Lerieon Seiihonianum, ZuBcStelSder Emendationen ge- 
kören 2 Quartkupfortafoln , Gladiatoren vorstellend , ansserdem finden sich 
Kupfer eingedruckt S. 4, &2^ 77, M, 98, 10», 107, US, U7, 118, 127, 169, 182, 
281, 465. Daa hinter der Dedioation Bl. 46 stelieade Motto i#t in ma^iclien 
Exemplaren versebiedtn. 

Argeatonü, 1786. 8«, ed. |. Mich. Bernhold, ap^ Amand. Koaig. 

Text nach Rh^dius, ohife dessen Erliuiterangen { hinzugekommen ist Addi- 
tamentum ex Ottone Bruvfelaio (aus dessen nov, herbar. tom, IL Argentor» 
1531. /.} und ein neuer Inaex; Sboditu Lexieon fehit. 

Ansserdem befindet sich Scribonms In der Sammlnng des 
Aldus (1541f) und des Stephanus (1507); die Vorrede {epist 
ad JuUum Callistum) auch bei Celsnä : Ijeid. 1592. 4. Ist 
wohl je die Uebisrsetfenng erschienen, welche I. Khnffner (Vor- 
rede zu der Uebers. des Ceisus) Ton Scribonius zu machen 
versprach? 

Otto Sperling'fl ohservationes in Scribonuim finden 
sich nebst dessen obsa. in Pün. Valeriana handschrift- 
lich zu Kopenhagen; eine Probe davon gab C» Glo* K&bn 
m einem Frogn Lips. 1S2Ö. 4* 

COELIUS (CAEUÜS) AURELIANDS. 

Aus Sicca in Numidienf nngewissen Alters, doch wahr- 
scheinlich etwas älter als Galenos^ da er diesen nicht anführt, 
während er doch so viele andre weniger berühmte Aerzte nennt. 
Am sichersten ist er zwischen Soranos und Galenos zn setzen. 
Mehrere Schriften desselben sind verloren gegangen, vorhanden 
sind noch von ihm : , 

celerum paasiomim libri trea y drei Bücher über neu* 

te Krankheiten, und: 
tar darum passionum libri quinque^ f ü n f B u'c h e r über' 

chronische Krankheiten. 

Beide Werke sind im Geiste der methodischen Schule ver- 
fasst, meist nach Spranos dem Ephesier {ylciU, L 2. c. 1.* rtSo- 
ranuaveroy cuiiia fiaec aunt, quae latinizanda suacepiniua ;^ 
c. 28: yfCuiua veriaaimaa apprahtnuionw latino aermonedc^ 



Caelius Aurelianua. ' 



IIT 



\cribere laboramus^^') ^ doch darf man nicht das Werk selbst 
lir eine biose Uebersctznng aus dem Griecliischen halten. Die 
Sprache ist ein barbarisches Latein . liefleieht weil man in der 
ifricanischen Provinz Numidiei]| kern besseres sprach und weil 
len Methodikern meist eine gelehrte Vorbildung fehlte; auch 
uerkt man oft den Zwang der Debersetzung und den Mangel 
piechischer Sprachkenutudss. Der Ausdruck ist dabei körnig 
ind scharfbezeichnend , oft dunkel , und daher ist die Lesung 
lieses Schriftstellers im Ganzen schwfcrfg, Terhingt Uebung 
ind äjMliche und geschichtliche Kenntnissen belohnt aber durch 
lie treue und lebendige Schildenuig der Krankheiten, \a. welcher 
Melius Meister ist , durch die mannichfaltigen Anfahrungen äl- 
erer Schriftsteller und ihrer Meiimngen, die oft scharfsinnig 
;epruft und widerlegt werden« Endlich ist Coelius der einzige 
»chriftstelier, aus welchem sich die .Grundsätze der methodi- 
ichen Schule mit Sicherheit abnehmen lassen, und seine eigen- 
hümliche Sprache Ist für philologische Untersuchung wichtig. 

Im Mittelalter empfahl Magnus Aurdins Cassiodorius, (Kanz- 
er des Gothenkönigs Theodbrich) im Anfange des Yf. Jalirhun- 
ierts den die HeUkunst ausnhendeu Mönchen das Lesen des 
UieliusAurelianus {diviru acript» iibstit. 1.2, c. 31.), wasindcs- 
en nidit eben befolgt worden zu seyn Scheint, wie man aus der 
lomoialpathologie und rohen Empirie des Mittelalters und aus 
ier Seltenheit der Handschriften von Caeliiis schliessen kann. Au- 
Ire lesen jedoch in dieser Stelle des Cassiodor Celsus AureUus^ 
lad beziehen das Gesagte aut CelsuSk ^ 

Ausgdbeit^ 
1) tardar, pa^. Ubri qmnque. 

mnLf 1529. f., excadebat H. Petras, m. Aagnsto. 

£r8t« Ausübe, iM#rft T«ii I, Sioliar^, naek. einer den fraukfarter BAr^ 
germeister Ph. Fürttenberger suf^hörigeii HandBcbrift , und mit einem An- 
Image refeeben, weleber efnige Werke des Oribaiioe (Supwittaj 3Ieäici^ 
nae eompeudiwny CuraUmu»^ J>8 trecAtMet. eenfeettose) 4n lateiniscJ&er 
Sptaebe enlbält. Voraus gebt ein gemeinscbaftlicber Index. Noten feb- 
len, denn Siebard war nicbt Arxt, docb batte Janas Cörnarius einigen Antbeil. 

2) oeZ«r. pass, Ubri tre«. 
uris., 1533. 8 .» ap. Sim. Colinaeom. ^ 

Erste AM9gabe, besorgt durcb I. Guintev vem Amdernaeh, nacb ei- 
ner dem pariser Arzte I. Brayllen zngebörigen Handscbrift. Selten. 

3) celer. et tardar. pass. Ubri octo. . 

ugd., 1506. 8., (ib. 1569), ap. Gu. RoTillium. 

Kack einer Handscbrift besorgt und mit Varianten und B^ndglossen verse- 
ben., die snn Tbeil Ton Jac. Daleebamp henftbre« telleu, indesteii bat 



* ^ 



118 LatemUc/ie Sc/irißstellen 

dcli velex dieset , Boeh ibt Uexaiufeber sfUwt geavuit« Diese Ausgabe 
belMim 156B einea neaem Titel. 

' 

Aiustel^edami, 1700., (1722., 1155.) ft., cur« L Gr. Amman, « 
officina Woteteniana. '^ 

Bis Jetst beste Ausgabe, zwar eluie 0«Adsebrlft, aber aash den fräbsn 
drei Ausgaben besorgt, deren Vorreden auch abgedruckt sind. Der Tat 
ist nach Auswahl und Conjectur verbessert, Tariantea und Anmer1ain|(to 
beigefügt. Der Anhang (S. 601 bis 728) ist von Thdr. Janssen von Almeloveea, 
entliäH Anmerlnuigua, ein Lesie<m Caeliamun und 2 Register. Ausser dem 
Titelkupfer gehOrt zu S. 650 die Abbildung des Solium. Die Absgabe HU 
hat blos neuen Titel (mit dem Zusatz Editio novo) und neue Dedication (an 
Sloane. statt an Hotton) erhalten , auch scheinen die Torstücke unverändert 
umgedruckt zu seyn, Text und Anhang ist noch der alte Druck. Die Ausg. 
1TS& ist eia neuer aber oaveräaderter Abdruck. 

Laufsimae, 1774. 8., ex coBeetioDe Hallexi. 

Zwei Bände» nach der Amman^schen Ausgabe, mit einigen Anmerkungen von 
Reinesius ans dessen vor» teei. 

Die fünf Bücl^er über dironische Er^Dkbeiten finden sich 
auch in der Aldiniaiphen Sammlung; diQ Stephan'sche hat nichts 
Ton Coelius. 

G Glo. Kührif progr» de Caelio Aureliano ^ int er me- 
t/wdicosmedicos haudigjwbilu Z/Zp«., 1816. 4. JSiusd. 
programmata eist. Tnüerinotaa manuscriptaa in CaeL 
Aur. Lips,^ 181X sq. 4. Eiusd. progrr* de medicis 
nonnulUs graecis in CaeL Aur* occurrentibus. Lips^ 
1820. «üf. 4. 

C A. Fa. Möller odnotatL quaedam in Caelii Aur. 
Slcc, de hydrophohia tractatum; diss. inaug* Mar- 
burg.^ 1817. 8. (acut. morb. L 3. c. bis 16.) 

§ 45. 

q. Serbnus samonicus'. 

Vater und Sohn dieses Namens lebten im Anfange des drit- 
ten Jahrhunderts nach Clir. zu Rom, wo der erstere vom Kaiser 
Caracaiia ermordet wurde, der letztere aber der Lehrer und 
Freund des zweiten Gordianus war. Wer Ton beiden der V£ 
des medicinischen Gedichtes ist, das wir noch besitzen, ist 
zweifelhaft; die meisten altern schreiben es dem Vater, die mei»| 
sten neuern (namentlich Morgagni und Ackermann) schreiben' 
es dem Sohne zu. Es führt den Titel: 

de medicina praecepta saluberrima^ heil 
same Arzneivorschriften, 

enthalt 1115 Hf»cameter in mittelmässiger Latinitat nod Proao- 



Q. SerenuB Samwums. 119 

die, welche gegen viele Krankheiten leicht zn hahenide Arziieien 
(jnedicaTninafdcüe parabilia) meist ant Dioskoride» und Vii- 
uiusTerordnen, ohne sehr die Erkenntnis» uivd Natur derKranlch 
lieiten dabei zu beachtet; auch abergläubische Mittel laufen nadt 
unter , wie das Abracadabra gegen Weehsetöeber (t. 9M.) iSs 
ist daher ein Arzneibuch für Arme und, hiernach beurtheilt, auch 
iier uns nicht ohne Werth ; solche Bucher müssen immer dann 
zum Vorschein kommen,^ wenn die arztüchen Schulen sich in 
der Sucht nach theuemundzusammengesetzten Arzneien gefallen. 

Ausgaben. 
S. 1. e. a. 4r., (Smaj.) (ed. Sal^ltins Ternlanni). 

Diese sehr seltene Ausgabe ist zu Mailand (nach Panzer annCai» tffpogr. MJL 
555, ZQ Rom) vor 1484 in Aistlqaa gbdruckt , ohne Sign. > Custos and Sei- 
tenzahl ', 25 Zeilen auf der Seite. 

tiipsiae , 1515. 4. , in offic. Talentini Dammandri. 

Titel: „ Q. Sereni Samonici hexametri precepta tnedicine continent^»,^^ 
Des Serenns CUdleht adiliesst mit pellit medieina dolorem ud darauf A>lgt 
Mhemnii FamiH poima de 'ponderihuo et menntrie, 

(Tigiiri) 1540. 4., ed. Oabrielkumelberg. 

Reichhaltfjper, ' oft überlMeWer^' aiber doch schätzbarer CommeBiar» derl'eit 
ist oft etwfcs wIUKtthtUch behandelt, Vkrfiuiten fehlen. 

(T^ufi) 348*. .4L ,.' ■ 

Dieee]M-'A«i(sgaba^kBit- neuen Titel und -4 Blatt ¥arianten onl einer Hand- 
schrift in Frankreich gesanMielt l<wi Saäbueus und dieser Ausgabe nebst ei- 
ner Vorrede und' ^ii^en 'Indios, beigelegt von d^m- «ü^^ciier Arzte Csp. 
Wolphius. \ . . 

Ajautelodami, 166?; '8. , ed. Rb. K e u c h en i n's , ap. Pt. Xßn den B^ga, 

Titel : ,, Quinti ^efeni Samonici ({e medicitia praecepta aaluberrima , . J^ 
hertUB Keu<!kcniU9 ex %>eteri libro restituit^ emendavit, illttstraoit, ^ Relich- 
^ImltigeliistorischT philologische, dem Herausgeber meistens nicht elgenihum- 
llche, di^^ oft unpasaend zusammengetragene Noten, die alu^r zum Tlefl 
von Weithe- aind.^ Text ni^^ii eijker Ua]|d«chxi£t abgeändert Aoch Rheniiilut 
Fannius ist daliei* 

Amstelod., 1706, B. 

' . . . • » 

Dieselbe Ausgabe wiederholt. 

Upsiae, lT8i& 8., ed. t. Ch. 611. Acketmanit, in biblic^polio Mdlle- 
riano, offic;. Br^itkopfia. 

Gute Ausgabe mit emendirtem Text und reicher YarianteBsammlung aus 
Handschriften und Ausgaben ; die Noten der früheirn Herausgeber und die ' 
Briefe des Morgagni sind hier auszugsweise beigefügt und mit A's eigenen 
vermehrt. 

Ausserdem erschien des Serenns Gedicht mit andern 
Schriften: 

l.> Bnk Rofiift Featas AvienoB; Veiiet.,,1488. 4; herausgegeben Ton Victor 



120 Laieini$o/ie SchrijULdler. 

2.) am CdUutt 

Vai«t, 1S28. 8., atdi icr lUenilo« v«B I. Bapt. Efaatias. 

Haganooe, 1528. 8., lUeeaiimi tod I. Caeiariasy bH kunen Sekolfea. 

SaliDgiaci, lftS8. 8. ^ Wiedcilioliiaa ier wrlgea Aiufilie» 

Ln^iini, 1M2. 8., ReeensioB vm Anton. Moliniai «u MMean, wi% 
einifeB Varianten. 

laipl., I549/8.S I55i. 8. PataT., 1563. 8. Wtederholanfen dieser Re- 
eeasioa, in den beiden erstem init, in der IctitfMrn Aasgebe oline Varianten. 

Logd., 1566. 8, Mene 3ecen*loB Ton Rb. Constaiitinnf, mit nenen Scbo- 
lien und Varianten. 

Venet., 1566. 8. Vollst&ndice Wiejerbolnai dieser Ausfabe. 

liDgd. y 1587. 8. ; 1608. .8. Genev. ^ 1625. 8. Wiederkolung mtt Weg laa- 
sung vieler Schollen. ^ 

FtataT«! 170. 8.; Text, Noten nnd' Varianten naek Conslantinus; nebst Mor- 
gagni^s erstem Briefe. . " 

Ptatav. , 1750. 8. Wiederholong des Torigen, nebst MorgagnI's beiden BriefeB. 

Vanet , 1763. 12. Abdruck der Torigen Ausgaibe. 

8.) als sweltee Qoeli des Maeer de virtutihu» herhdrnm^ fttr vetebes ee Hefa- 
rieh Rani an f&lselilieii In seiner Ausgabe des Macer ^ Lipa. (In andern 
Bxx. Hamiburgi) 1500. 8. nach einer Handsdirlft abdruelLen Hess. 

4.) in <|9a Sammlongen des AlduSj, Stephaans an^l RiFinnt, In Georg. Bie- 
torii termonim eonvivalivm 2tftr. X^ BaHL^ 1550. 8.; nnd in nehrem 
Sammlongen lateinischer Dichter (so In der Saounlung Ton Pt. Pithoens) 
am sorgfältigsten bearbeitet nnd mit ToUstftndlgen Noten in Pf. Burmaimi 
p9etße ia$ini mtnoriss, L&id,^ mL 4. (TU. S. S. 181 Hg.); dagegen Sern- 
aus in der Wemsdorrsehen Saminkiny fehlL 

Als sehr wichtige historisch -kritische ErlSuternnpiscliriC 
ten sind zu nennen; /• Bapt. Morgagni epistolae duaem 
Serennm SamonicuTnf wovon der erste in der Ausgabe des 
Celsus t Patav. , 1722. 8. und mit drei Briefen über Celsus 
besonders Abgedruckt erschien: Pa4:av.^ Vttl, 8.^ IMd.^ 
'1724. 4. ib* 1735. 4. Beide Briefe zusammen in den Ausga«* 
ben des Celsus: Portarv.^ 17d0. 8. xaAJ^enet.^ 1708. 12.; fer- 
ner in Morgagnii opuacuL miscellan. f^enet 'llCli,foL Part. /. 
oder NeapoL 1708. 4. Part. L pag. 191 bi8;226. 

C/t. Godofr. Grüner variae lecüones in Q. Serennm 
Samönicum ex NicoU Marescalci eno/dridio excerpiac, 
Jm.y 180$. 4. 

§. 4». 
LUCIUS APULEIUS BARBARUS. 

Unter diesem wahrscheinlich eiborgten Namen besitzen 
wir nocb ein Werk, das kaum ub^r das IV« christliche Jahrhun'- 



1 



Apuleüis. jirUoruua Musa» " 121 

dert hiaanfireichen und daher VfeAer dem Apuhius Madauren- 
eis (dem Verfasser des goldenen Bsels) noch dem als Arzt be- 
kannten Apuleiu8 Celsus Centjiripinu^ (dem Lehrer des Scri- 
bouios) zug^eschriebea werden kann. Es führt den Titel : 

herbarium seu 'de medicaminibua herhanimy Ton den 
Arzneien aus deni Pflans^^nreiche, 

handdt in (128) 129 Capiteln eben so viel Pflamsen in der Art 
ab, dass zuerst die Synonymik der Pflanze gegeben wird und so- 
dann die einzelnen Krankheiten* angeführt werden, gegen wel- 
che die Bereitungen der Pflanze helfen sollen. Vieles ist aus 
llioskorides und PHnius genommen , und daher dient das Buch 
oft zur ESrlauterung und Verbesserung dieser beiden SchriCtstel' t. 

Ausgaben. 

Bomae, 8« a. l., af» lo. Phil, de Lignamiiit. 

Diese selteae AMgjiJie Ut vor 1484 gedrackt» 4eui Cardinal GovxafS, dem 
aie dedidrt Ift, atarb 1483; sie liat (biaweilea colorirte) Abbilduni^en ven 
Fflansen In HelMchnitt und fOhrt den Titel i „ herbarium Jpulei Flatoniei 
ad Marcum Agrifpam ; *'*' Druck antiqua , ohne Sign. Cust. und Seitensabl, 
im Chnaen S BU« — lo, PkU. de Ugnamine war Irüber Arzt in Perugia, 
•piter Leibant Sixtai iV. und Beaitser einer Bnebdruckerei in Rom. 

P&ris«, 1528. f. ap. Ch. Wechel. 

Neue Reeention de« Textet. Angehängt sind GaXemu dt plenitudine ^ P^ 
lyjku» de $aiubri victuB rattone und Benwewhu de abdüi$ merbotum eaiuU» 

Cngari 15S7.) 4., ed. Gabriel Hnmelbexg. 

Yerans gebt Anton, Mtua de heria vetonica, Nene etwas Icöline Reeensiou 
des Textes nach Ausgaben und Handscbriftenund mit reicbbaltigem Commentar. 

Ausserdem erschien ea in derSammluiig des Albanus Tori- 
nua (1528)i in der Sammlung des Aldus (1541) und an manchen 
Ausgaben des Apuleius Madojirensis» Neu bearbeitet und 
mit Tollständiger Variantenangabe in der Ackermann sehen Samm- 
lung (1188). 

ANTONIUS MÜSA. 

Diesem in die Zeit des Augustus gehörigen Arzte wird ein 
wahrscheinlich Tiel später verfasstes Buch zugesclirieben, wel- 
ches man eher dem Apuleius Barbarus oder einem seiner Zeit- 
genossen beilegen könnte. Es fülurt den Titel : 

de Jierba vetonica'^ über das Kpraut Betonica, 

handelt xuerat vim den verschiedenen Namen der Pflanze und 



122 LtcUeiruac/ie Sehrifisiellen 

fuhrt sodann 46 verschiedene Krankheiten Hebst den dagegen 
dienenden Gebrandie der Betonica auf. 

Ausgabe. 

(Tiguri 1537.) 4. ed. Gabriel Humeiberg. 

Dieselbe Aasg^abe, die sthoa im vortgen §. bet Apuletas erwSbAt warde ^ st« 
führt den Titel; ,yln hoo opere canUenta, AuU Muatie deht/rba vetQnieu 
liber J., L,^ Apulei de mediettmimhua herbarum liber I. per Qbr. Humel- 
bergium Ravetupurgenaemf Archiatrum lainensem j recognitiet emendatt^ 
adiuncto Commentariolo eiuadem, J^me, lege, fruere, Jnsunt rttra et 
cognitu no» indignanec epemenda.*^ Mit reiebh&ltigem Comnentar. Viel«* 
, luicbt auch aa der röni^cliea lUPuL pMiMr Ausgabe dee 4pal« Batbaroa« 

Vorher war das Bach schon in der Sammlang des Torinus 
(1528) erschienen, doch mit abweichendem Texte und ohne 
Commentar, später erschien es wieder in der Sammiang des Al- 
dus (1547). Eine eben so wenig dem Musa selbst EHgehörige 
Schrift: Instructio de bona ualetudine conservanda ündet 
sich beim Sextas Placitas von 1538. Von dem echten jiato- 
nius Mu§a sind die BruchstÜ9ke gesammelt in folgender Schrift: 
AnL Muaaej qui Aiigiisti Caesar is medicus juüy frag- 
jnentay quäe extant , cotlegü , nunc primum praefatus est^ 
commenL et notas addidit Fl orian^Caldani^ Massank 
1^00. 8. Vgl. auch /. Glü Ch. Achermann de Anto- 
nio Musa et libris, qui Uli adscribuntur* Altorf, 1786. 4. 

§. 48. 
V I N D I C I A N ü S. 

Leibarzt des Kaisers Valentinian I^ daher in die «weite Hälf- 
te des IV. Jahrhunderts gehörig, solider Vt eines Gedichte» 
von 78 Hexametern seyii, welches eine grosse Menge einfacher 
Arzneimittel aufzählt. Robertus Constantinus Iiielt es für das Ende 
des Serenus Samonicus^ Cornarius, Andreas Rivinus und Mor- 
gagni für den Schluss des Marcellus Empiricus. 

Einzeln ist es nie herausgegeben worden, es findet sich aber: 

am MarceUus JEmpirictue^ Btuii., 1538./. und bei demselben SdniftaleUer ia 

der Stephau*dohen Sammlung;. .. ..r . 

am Cehus , Paris, , 1529. /. ; Lugd. , 15GG. 8. ; Venet,, 1566. 8. ; Itugd, , 1587. 

8.; tft., 1608. 8.; Geneo. ^ 1625. 8.; Fatav.f 1122. 8.; ib., 1750. 8.; Fenet., 

1TB3. 12. 
iti der kleinen Sammlung des Andr. Rivinus, Lipa.y 16&1. 8. ; in {Pt, Pithoei] 

epigramm, et poe'mat. vetet. Paris. , 1590. y 12. ; Liigd. , 1596. 8. ; Genev,, 

1619. 8. uad ia PL JBi»manHi poitt. lapin* mifff»r. /««(b t, ^f^ ^ 



Ein Brief des Vindician an den Kaiser, der 4»ft mit dem Ge- 
dichte zogieich Torkommt, scheint ganz nnechl; cn «eyn. 

§.49. 

TH^QDORDS PBISCIANUS 

oder* 
OCTAVIÜS H0RATIANU8. 

Sch&ler des Yindicianas und Archiater, in das IV. Jahr- 
hundert gehörig, Empiriker, doch nicht ohne einen gewissen 
Anstrich der methodischen und selbst der dogmatischen Schule. 
Wir haben noch Ton ihm: 

rerum Tnedicarum libri qußtuory /vier Bucher über 
M e d i c i n (das erste giebt Mittel gegen äussere Krankhd- 
ten an, das zweite behandelt die Innern Krankheiten, das 
dritte befasst die Weiberkrankheiten, das vierte enthält 
eine Art Physiologie). 

diätay über die Lebensweise (aus dem Thier- und 
Pflanzenreiche werden in 16 Capiteln die Nahrungsmittel 
mit ihren Eigenschaften aufgeführt, die 4 folgenden han- 
deln de laväcro , vomitu^ exeroitio^ potvone admira^ 
hüij so dass das Gaüze 20 Capitel hat). 

Die Sprache ist eine schlechte Latinitat, der Styl ungebil- 
det und ungleich, oft weitschweifig, im vierten Buche des erst- 
genannten Werkes laufen mehrere seltsame und abergläubische 

Arznden mitunter. 

*■ 

Ausgaben. • . 

Argaitoraü^ 1532. f., ed. Heremannus Cornea a Neuen ar, ap. I. Schot- 
twa j 2» Febr. 

Titel: „Octavii JSoratiani renim medicarum lihri quatuor» I, LQgioua^ Mß 
curationib, omnium ferme morhorum corp, hum,, ad Euporistum, 11^ Dp 
acutit et chronicia paationihua , ad eundem, III, Gynecia^ De nßuliefwp 
aecidentibuB et curia eorundem ad Victoriam, Uli, De Pkyaica acientiay 
Sxperv^eiaor^ lih&r^ ad Etuebivm filium.^*^ Oft unverständig - kühae Teie^ 
tesänderong wie z. B. schon im Titel des 1. Buches, wo aus tvjioqlartav 
eine Person gemacht wird. Angehängt ist der lateinische Albucasis. Die 
Diaeta fehlt. 

Baeil. , 1532. 4., (ed. Sgm. 6 eleu ins) ap. Hi. Frobeniam et Nie. 
jElpiiCQpittni. 

Titel.: ^^'Ad Timotheum fratrem phaenomenon euporiaton Hb, /., Logicua, 
j ijd^ Uu GMMecaa ad Salviiuun Hb, lU.^^ IMm Uii^i das yierte Buch, aus 



IM Lateinische Schriftsteller» 

4m erstem Backe Cap. Mbit 26, aus dam sweltea Baebe Gap. tSbtslS nnd 
der Anfang dea 19. t aacb die JHaeta feblt. Die Aasgabe ist naeli vicrHand- 
scbriften gearbeitet. 

Halae, 16^ 8., ed. 6. Eberhard Schreiner. 

Entbält blos die Diaeta unter dem Titel: „ The*dorif mediei antiguhaimi 
iattnt, diiuta s. de ealutarih, r^ue Über , ex recentione et e. notia efc. *^ 
Vorber war die Diaeta erscbienen In Hildegardia Fhyaiea , Jtgent. , 1533. 
/. und in G, Kraut Experimentarium medicinae, Argeut. , IHL /, ; spftter 
ersdiien sie in der Sainmiong von Rivlnus 1634^ 

S. 1. e. a., ed. I. Mich. Bern ho Id. 

, Kam SU Anspacb bei Haueisen 1791 beraus, unter dem Titel : „Theod, Pri- 
eeianif quae extant, wwam textum osiutituff, teetione» dieerepantea adie- 
eit etc. ^' Nur der erste Band dieser sebr fleissigen Ausgabe ist erscbienen, 
welcber das 1. Bucb und, den Anfang des anreiten entbält; aar Portsetsung 
ist keine Hoffnung , weit nacb B*8 Tode niebts von der Uandscbrift bekannt 
werden ist. Die Ausgabe war auf 4 Bände angelegt. 

Ausserdem erschienen die vier Bücher remm medicar. des 
Priscian in G. Kraut experimentarium medicinae, Argerht.j 
löH. y. und vollständiger in der Sammlung des Aldua (f&IT). 

§. SO. 
' FLINIUS VALERIANUS. 

Unter diesem gewiss unrichtigen Namen, der sich blos auf 
eine zu Como gefundene romische Inschrift (Gruter L 635.) 
gründet, und der nach Günz mit dem^ Namen Siburius ver- 
tauscht werden soll, weichen eine Stellß in der Vorrede des 
Marceüus Empiricus nennt, besitzen wir eine vielleicht kurz 
vor Marceüus Werk verfasste Compilation aus PliniuSy Diosko- 
rides, Galen und Andern, mit dem Titel: 

medicinae Plinianae libri qninque^ dieBIe- 
dicin des Flinius in fünf Büchern«' 

Das Ganze ist ein Hausarzneibuch, empirische Mittel aller 
Art gegen einzelne Krankheiten^ die Kräfte der Kräuter und eine 
inedicuiische Speiseordnung in schlechter Latinität aufiEählend. 
Vielleicht ist es in verdchiedenea Zeiten nach und nach durdi 
mehrere Compilatoren entstanden, denn Handschriften und Aus- 
gaben weichen im Texte sehr von einander ab. 

Ausgaben. 

Romae, 1509. f., ed. Th. Pighinncciusy impr. St Guilücetiu Lo- 
tiioring;a8y caleod. Jal. ' 

BffiU Ausgabe, MtbUtdea blesen Teit and ist feUerbaft gedruckt $ IK Bl. 



I 



Sextm Placüus Pupyrieiuis. 125 

okM ZtU iiBd CeatM, Bit Slga.; Brack aatiqua; TÜele „ tfcdleliui Pü* 
Uli, *' ScUmtachrift : |, ÜMiotM« PUtUanat UM 9*tinpM ftniunt JoeUoir 
ter «tc** 

/ 

Ausserdem kommt das Werk tor in der Saromtnng des To- 
rinus nach einer andern Handsclirift mit Benutzung der altern 
Ausgabe und von dieser bedeutend abweichend^ unter dem Ti- 
tel: C Pünii Secundi de re medica libri V ^ und in der 
Sammlung des Aldus (1528, IMl). 

Vgl. lust. Gf. Günz de auciore operis dere medica^ 
tnilgo PUnio VdUriano adscripü^ libelbis. JLipa. 1736. 4. (die* 
se gelehrte Schrift enthält die oben angegebene Mefaiung, das» Si* 
buriuSf ein christlicher Gallier, der Vf. dieses Buches sey, und 
manche widitigef Bemerkung über die Medicin imd die Aerzte 
jener Zeit, u. a. w«). 

§.61- 
SEXTÜS PLACITÜS PAPYRIENSIS. 

Ein wenig bekannter Arzt ans dem IV. Jahrhunderte, dea 
man nicht mit Sextus Platoniciis oder mit Sextus Empiricua 
verwechseln dirf. (Vgl. jichermdnn praefaU ad parabiL 
med. Script, p. 7 sq^ Von ihm ist nocn Torhanden: 

Über de medicanientis ex animaUbuSy von den Arz- 
neien aus dem Tbierreiche^ .' 

welches: in der Latinitit jener Zeit verschiedene Sängthiere (un- 
ter diesen auch den Mei^schen) und Vögel, nebst den Bütteln 
aufzählt, die von ihnen gegen verschiedene Krankheiten gewon- 
nen und empirisch angewendet werden, wobei Plinius häufig be- 
nutzt ist und manches Abergläubische mit' unterläuft Synony- 
mik und Beschreibmig der Thiere wird nicht gegeben* Das Gan- 
ze enthält 84 CapiteL 

I. Außgaben. 

Norimberg.y 15S8« 4., ed. Fr« Emericus, ap« I. Petreimn* 

Dirne Ansfabo wird f ewSknUch für di« erste gehalien , entb&lt eisen gvtea 
mber willktlirUch vom^ Herausgeber verstfinunelteii Text, indem derselbe 
die ibn sebädlicb seheinendea Ratbschlige wegliess. Dabei Anton. Mwae 
de bona vaUtuäme conMttvanda ihutructio und Jcoromboni tructatu* de na- 
tura et U9U laetit* ^ 

Banl. 9 1538. 8.9 ed. Alb anas Torinas. 

Sekr MltCM vieUddit aacii der Torigen besorgt« Ausgabe. 



186 LiOteiiusche Schriftsteller. 

(Tignri) 1539. 4., «d. Gabriel Blittielberg, ap. Fn>iehov«t«iii. 

Der Heransg^elier kannte die irfilierii Ausgaben nicVt , lleäs den Text nach 
einer Handschrift abdrackien und versah Um' mit einem reichhaldgeh ' Coiu- 
meatar. . , . , 



< i 



TL UebersetzUtigefi ins Deutsch 

■' ' ., ■ ■ • • » ■ 

Baiel, 1582. 8.^ bei Pt. Fema. 

Uebersetzt von G. Henisch vom Bartfeld nach HJamtelberg'f Texte. TK 
tel: ,^ jirzney 'Buch Sexti JPJatonioi philoaophi , Vfin ypgeln^ wilden und 
zamen thieren ete, '* Angehängt an desselben Uebersetxers deütaoEer Bear- 
beitung von Ant, Mi^di menufrah, 

Magdeburg, 1612. f. 

Uebersetat von Th d r. May {Ma§U9\ unter dem Titel: j^Se^ti Platonid 
jirtzneißücl^'vdn PTigeln y wttdeh und %ahmeh Thieren etc,'^^ t)er Ueber- 
■etzung des Columella und Palladius angehängt. * > . . . < . j 

Ausserdem erschien dieses Buch in der Sammlung des Ste- 
phanus (1567) und in der von Ricinus (1654\ hierauf in 7.^/^. 
Fabricü bibliotfiecmgraeca ■ ( alt, .Aufgabe JLIIIa • jt>. 305) nnd 
endlich nach sorgfaltiger Recension des Textes ' und mit den 
vollständigen Varianten in der Ackermann^schen Sammlung (1188). 

Constantinus Africanus hat dieses Buch bei Bearbeitung sei- 
nes lÄber de animaUbus (befindlich in den Sammlungen ¥0U 
Rivinus und Ackermann) sehr benutzt. 

marcellusje:mpirici}& 

Aus Bordeaux (daher %\it\i T^f Burdega^nßis ^eoas^^ 
lebte zu Ende des Iv. Jahrhunderts , unter xheödosius I , au 
Magister officiorunii ein Ami, welches er unter Theodosin» 
Nachfolger Arcadius verlor. Daher liest man wohl ii^ der Aafr 
Schrift seilies Werkes die Worte ^^ex magno öjficio^^ richtl* 
ger : exmagistro ojficiorum. Arzt war er wohl nicht, sondern 
compilirte das noch von ihm vorhandene Werk aus verschi^e- 
neu Schriftstellern und selbst and' den! Munde des Volkes, ab 
Hausarzneibuch und zwar zunächst für seine Söhne. Es ist. 

de Tnedicameniis empiricis y physicis ao raiionalibus U- 
ber, von den At*zneien aus dei* Völkserfah- 
rung und aus den ärztlichen Schulen, 

eine Aufzählung der verschiedenste^ Arzndmisdiangen und 
Hüifsmittel , zum Theil abergläubischer und iächerUdier AiC» 
nach den Krankheiten vom Kopf bis zum Fuaae: (Kopfweh fingt 



Vegetüia. ISl 

an und Podagra fichliesst) geordnet, in dem Latein dea Mittd^- 
alters vorgetragen» Vorzüglich ist vieles aujB dem Scribonina 
Largna genommen. Beigefügt aind dem Werke mehrere ander« 
vreit bekannte unechte Brief e, ao dea Scribonina Largua an seine 
Sohne^ des Königa Antiochna an Hq^okratea, des Hipp, an 
Maecenlia^ dea Fünina Yaierianua, dea Cefena ah Calistua und 
PuUius Natalis, und des Yindiqianna Iriefanr den Kaiser Valai* 
tinian^ nebst dessen Gedicht; vielleicht sind alle diese Zusätze 
nicht ursprünglich in dem Werke des Bfarcellus gewesen, aon- 
dern ihm erst später beigefügt worden. 

• • ■ ■ ' ' 

Ausgabe. 

Basil., 153^ f., ed. lanai Gornarius, ap. Frobeniom. 

Erste' unü teltetie Ausgabe , \relclie fndess von I. ^liodfas , der selbfit eine 
neue besorgen wOl)te , hart getadelt wird. AngehSn£[t Ist die lateinische 
Uebersetzung tob €rüt€nU9 de eauste respfroti, de uPilitQte rß»pir. , dejdif*- 
fimiltaj^ß refj^ir^ J^$,y.de uteri diußctionef de foetUMformat.^ de jemine 
/. 2. , f nsajnmen 9 Bücher. 

/ 

Ausserdem kommt Marcellus in . der. Aldinischen und Ste- 
phan'schen Sammlung nach dieser Ausgabe vor. 

§.88. 

VE 6 E T lü S. 

Ufiteir diesem Namen besitzen wir ein in BarbarischeftlLslteiA 
verfasstes Buch über die Krankheiten der Pferde und Kihder, 
dessen schwier zu bestimmendes Zeitalter wohl viel zu früli in 
das iV. Jahrhundert gesetzt wird. Denn ausser den man- 
dterlei Spuren neuerer Dialekte in den Benetintmgen werden 
auchEqui Hunnisci, Toringi^ Bürgiindiones; Fr^isci (Fri^i?) 
u. & w. und die fiunni gelbst erwähnt. £s ist av#, altern thier- 
ärstlichen Schriften zusammengetragen^ und daher, trotz, der 
Mangeihaftigkciit, in der wir ed gegenwärtig besitzen, doch für 
den unterrichteten Thiei^rzt nicht ganz iinwidhCfg. . Die Anato- 
mie des Pferdes lobt selbst IJaUei; {bibL anat* il, llä)* Das 
Werk führt den Titel: 

ars veterinaria sive mulomedicmaj .pThierheilkunde 

and hat in den altern Ausgaben vier, in der Schneider sehen 
sechs Bücher. Das erste Buch der alten Ausgaben ist nämlich 
bei Schneider in zifei getheilt, ton deinen das zweite mit dem 
29* Capitel beginnt. Das zweite Buch der alten Ausgaben ist 
bei Scmieider das dritte. Dann ist wieder, das dritte BAch der 



128 Lateinische SclirijistMer. 

alten Ausgaben bei Schneider in zwei getheilt, nnd daa. Tierta 
Buch der alten Ausgaben ist das sechste bei Schneider. Das un- 
ter dem Namen des Gargiiius Martialis Ton L Matliias Gesner 
luerst mit Vegetius herausgegebene Bruchstück de curis boum 
ist bei Schneider dem vierte Buche, welches von den Krank- 
heiten der Rinder handelt, angehängt ^ bei Gesner steht es ent 
au Endendes ganzen Yegetius. 

I. Ausgaheiu 

Batil. , 1528. 4r. , ezcadebat L Faber Emmeas luIiaceBtis. 

Brate, nach einer vom Grafen Hermann von Nuenare (Nevenar) ans Va- 
garn gebrachten Handsebrift durch Emmeus selbst besorgte Ausgabe, ohne 
Noten und Varianten. Titei : „ Fegetii Rendti artU veterinariae tive nuh 
lomedioinde libri guatuor iam primum typia m lucem aeäiti, Opua «ost 
in rebua medicU minime atpemandum^^*^ S und 72 BL 

Basil., 1514. 4., cii. I. Samboicas, ap. Pt. Pemam« 

Nach der vorigen Ausgabe und drei wahrscheinlidi wiener Handsehrilla« 
Titel : „ Publii Vegetii viri illuatrin mulomedieina , ex tribu$ vetugtUnmig 
eodicibu9 varietate aäiecta unde inßmti loci addi et espurgari a pMvis. 
poteinint utu magno publieo eio, ^ 

Mannhanii , 1781. 8. , cnra et sampt. Bocietatig literatae. , 

Bloaer Textesnbdruck deaV. aui der von I. Mthi. Gesner beaorgten 
Ausgabe der Scrtptoree rei ruatieae, Lipt, , 1773, 1774. 4. , mit Weglasaunf 
' aller Noten und übrigen Ausstattungen. Geilier fügte sntent GargiUue Mar' 
tio/i« de eurie boum hinzu. 

lipf., 1797. 8.9 ed. L Gio. Schneider, snmpt. Cip. Fritich« 

Ist der vierte Thefl der Von Schneider besorgten 'Ausgabe der Sertpim rei 
rutt, , und enthAU den sorgfältig revidlrten Text des V. in seefai Baeheca 
mit Varianten und Noten ; Gargilius Martialis befindet sich liier S. IfSUs HU 
Dieser vierte^»« S Bänden bestehende 1?heil der Sehnelder*seh«B Script 
rei ruft, führt den Titel : „ Fegetii Eenati artit veterinariae *t'M fmdesM* 
dieinae libroe «ex, vulgo quatüor^ cum commentariie, lul, Ptmtederm 
euraa poetumas^ notitiam literariam editionum et indieee eeriptetwn^ m»- 
minum propHonun , rerum et voeahulortim Geaneriano» auetoe et • eorreefw 
eollegit etc.'' und hat daher drei Theile: 1.) Text des Vegetins md CNi»- 
filius mit Varianten, 2.) Sehneider*« Commentar daiu, beides In tineii llMid% 
8.) Pöntedera*s Arbeiten und die über Oato , Ookimella , Varro , PaOadhi 
und Vegetlus sich sugleich erstredcend^n Indices , In einem sweiten 
mit besondenn Tltduadder Jahrsahl 1196. Man mois beide Bände 
mea haben. 

II. Uebersetzungen. 

Venez. , 1543. 8. » per Mich. Traraezano. 

Italieniaehe Uebersetzung. Titel : „ I ^tuittro lilbH di Vegetio Benmf 4dk 
medieina de eaualli ed attri giumenti ottero deW arte di Maniaeahki Irf- 
* dotti della latina nelia lingtia uolgare^*' 11. und 136 Bl. Der Uebenetatf 
hat floh nicht genannt. » 



jiAcer Moridua. 120 

riirfi., 1M8. 4. 

FnaiMieke Ue%en«tsmf des fi ervard P^yntBctar {Bemaräu9 Po- 
diut) asek fiernard da Puy {Bn. Puteonv) geiaant. — Etae freie Uebpr> 
seizaag des Tegetius In franxöiische Verse soll der durch die Vollendang 
des JRomon <fe /a roffe bekannte Jean Clopinel de Mehun im XIll. 
Jahrkonderte verfasst haben. — Aueh von Charles Etienne soll es 
eine paraphrastischa Ucbersetioag des V. ins Französische geben. 

Frfmhfart a. M. , 1565. 4. , yerlegt tod Sgm. Feyorabend und Sim. Ha- 
ler , gedruckt bei Martin Lechler. 

Deutsche Uebersetzang mit einigrn , irenig dazn gehörigen , eingedruckten 
Holzschnitten. Titel : „ Von rechter vnd wdhrhaffter Kunst der Artzeney^ 
alterley kranekbeit vnd tchäden der Thier etc, '^ 60 Bl. Der Uiebersetzer 
hat sich nicht genannt. 

London , 1748. 8. , printed for A. Miliar. 

Englische Uebersetzung von demselben Ungenaantea , welcher im Jahre 1745 
eine englisdie Uebersetzung des Colnmella besorgte. Titel : „ VegetiUB 
Benatut o/ Che üatempers of horaet and of the mrt of euring them , «• 
I also 0/ the d£secscf of oxen and of the remedie* proper for them ete., ^' 
32 und 421 SS. 



MACER FLORIDUS* 

So wird in den alten Ausgaben und auch in Gueconst^g Com- 
mentar ein im X. Jahrhunderte verfasstes hexametrisches Ge- 
dicht bezeichnet^ entweder weil es für die Tcrlorenen didakti- 
schen Gedichte ähnlichen Inhaltes des Aemilius Macer aus Ve- 
rona («. Ovid. Trist. IV. ehg. 10. v. 43, 44) gelten sollte, 
oder Indem man es diesem Dichter zu Ehren so überschrieb, 
oder endlich weil der Vf. wirklich so hiess. Gewiss ist, dass es 
dem alten Aemilius Macer durchaus nicht gehören katin^ auch 
ffihrt den Namen Aemilius keine alte Ausgabe (bis auf die ba- 
seler 1527) und, so Tiel wir wissen, auch keine alte Hand- 
schrift; eine dresdener Pergamehthandschrift des XI Y. Jahrhun- 
derts, und eine andere bei Günz {biblioth. Gunkianaf pag-AHO)^ 
nennt den Vf. Odo Magdunensis; nach Andern soll es Odo 
Muremundensis (Cistercienser, AbtzuBeauprai, spiterzu Mo- 
^ rimortd, f 1161) gewesen seyn; eine wolfenbütteler Handschrift 
L- des Macer vom XIV. Jahrhundert (Ebertcodd. Guelph, n. 544) 
Bchliesst: Explicit Macer domini Alberti de amica. Da*»s 
\ der Vf. in Frankreich lebte, ist aus Manchem nicht unwahr- 
' Bcheüilich. Das Gedicht selbst fuhrt den Titel: 

de viribus herbarunif von. den Kräften der Kräuter 

^ und huidelt in etwa 2270 Hexametern von schlechtem Versbau und 





130 Lateiniaaie Schriftsteller^ 

barbarischem Latein in einzelnen Capiteln 97 Arzüeipflanaen ab, 
meist nach Plioius dem altern und Plinins Yalerianus ; doch werden 
auch Dioskorides, Galenos, Oribasios, Walafridns Sträbou. a. ci- 
tirt ; die Ordnung der Capitel ist in den Handschriften sehr ver- 
schieden , in den Ausgaben ist sie folgende : l Artemisia, 
2 Abrotanunty 3 Absinihium^ 4 Urtica^ 6 AlUunif 6 Plan- 
tagOi TButaj S Apium^ 9 Alt/iaea^ 10 Anet/uim, 11 J3e- 
tonica f 12 Sabina^ 13 Porrum ^ 14 Cliamomiüay 15 iVie- 
peta, 16 Pulegiunif lH Fenicuhim, 18 Acidula^ 19 Pör- 
tntacay 20 Lactuca^ 21 Rosa, 22 LiliunZy 23 Satureia, 
24 Salvia, 25 LigusticuTrij 26 Ostrutiurrij 27 Cerefoliunij 
28 Atriplex^ 29 Coriandr^m^ 30 Nasturtiurrij 31 Erucoj 
32 Papaver, 33 Cepa, 34 Buglossay 35 Sinapi; 36 Ca?^- 
&Ä, 31 Pastinaca^ 38 Origanum^ 39 Serpillum, 40 f^ioloj 
^1 Aristoloc/iia^ ^2 Marrubium, tölrü^ 4AEnula^ ^& Hys- 
sopiiSy 46 Asarum, 47 MeiUhay 48 Gyperus, 49 Paeonia, 
60 BoragOj 51 Senecio, 52 Chelidonia^ 58 Centaureat 
54 Cohibrinay 55 Gaisdo, 56 Hellebonis albus ^ 57 Z^//^ 
nigerj 58 f^erbena^ 59 Germandrea^ 60 MaureUa^ 61 Jus- 
quiamus, 62 Malva^ 63 Lapathum^ ^^Lolium^ 65 C£cu- 
to, 66 Piper j 61% Pyrethnim^ 6^Zinzibery 69 Ciminuniy 
70 GalangUy 71 ^edoar^ 72 Gariofilusy 73 Cinnamum^ 
74 CostuSy 7f5 Spica, 76 T/u^«, 77 ^/oe« 

L Ausgaben» 

Reapoli, 1417. f. , impr. per Amoldnm ite Bmxella 9 die 9 MidL 

Sehr selteMe, erste Ausgabe; 44 Bl., 30 Zell, ohne Sign., Ouet«, imd Sei- 
teasahl ; Titel : „ Ineipit liber Maeri phüotophi in quo traetat d€ nahiriM 
gualiUUÜUM et virtutttuM Ootuaginta oeto berbarum et prt'mo de ^dfrükeme' 
«ta. *' Wen« dieie Ausgabe wirklich 88 Kräuter enthält, während die nl- 
lermeisten andern nur 77 zählen, so sind vielleicht die 11 Kräuter dabei, 
irelehe die Ausgabe des Cornarius unter den lO Capiteln des 4. Bnehes entUUt 

Mediolani, 1482. 4., Anton. ZarotasFarmenaisimpressit, diel9 NoTenbr. 

Druck anti^ia^ phne SeiteniahL Titel: ^^acer de ueibue herboTum pern 
heroico. " 

S. L e. a. 4, 

Goth. Druck nüt 38 auslaufenden SjSeileii» und Holsachnitten. THel: Jfe- 
eer Fioridue dfi viribue herbarum, *' 

JS^ h e. a. 4. 

Goth. Druck, 52 unges. Bl. mit 33 auslanf..Zeil., Holssehnitten nmd Rand- 
rubriken. Titel: ^^ Macer F^oridua De viribue berbarum ^^ und ein BfÜM- 
schnitt (schreiliender Mönch) der auch auf Bl. Ib und 52a wiedericeilirt, Uer 
jnit den .Versen : „ Herbarum varia* qui vt> «ognoscere viree Maeer adett 
dieeei quo dtice doctue erie.*^ Vielleicht gieht es mehrere sehr ähnliche 
Drucke dieaer Ausgabe , die in der SteUung des TItelai in den Af ri^ ü j i ti - 






Macer Floridas. 181 

MB lud 4«r UUrpiuMtloB elnife Verechiadenheiten seifen. Der Text hat 
97 C«pitel, ist oft incorrect, die Holsschuitte sehr roii. Wahreclieiiilich 
. in FruJveieh gedntekt swischea 1500 — 1510. 

Venet. , 1506. 4. , impr. per Bemardinum de Vitelibuf . 

Draek antiqua » Titel : „ Maeri Philotophi de virtutibua herbarum noviter 
ifwentU9 atfue t'mjiresstM ; ^* SeUasssehriflt : „Liter Macri Philotophi de 
virUfUtue herbarum et qualitatibua epecierttm finit feiiciter.^*^ Unter Spe- 
des werfen g ewöhalich die in Capitel 66 bis 77 abg ehaudelteu Drof uen ver- 
standen. 

Venet», 1996. 4., impr. p. Bemardin. de Viteliboi, die 10 JaniL 

WfdursclieinUch Wiederholang der vorigen. 

Cadomi , 1{M^« 8., ere et ezpens. Mich. Angier et L Alace, opera Lr. 
Hottingue. 

Goth. Dmeic« Brste nnd seltene Ausgab« mit dem fortlanfenden Wort- 
nnd Sachcoinmentar des Guillermus Gueroaldus {Cfuilaume Guerouät 
oder Guer^uU an Caen) , der von viel Beleeeuheit nnd Sadilceaatuis« zeigt. 
Abbildungen scheinen niclit beigefugt worden zu seyn, denn in einem spätem 
(mit Abbilduiigen Vfii^ehenen) Abdrucke dieses Commentars heifst es in der Ein- 
leitung : Cur viro herbarum picture hie non fuerint effigiate Plinii ra- 
tionem affermm in medium libro 25 capite aecundo Pinxere quaedam ete, 
Gueroost nrant seine Arbeit : puerile» interpretatiuneulaty weil sie so fass- 
Heh sej : ut vel pueruli litter arii faeile capiant etc, 

Paiifl. , 1511. 8. , die 29 Martü. 

lEloth..Drnek, 56 ungez BI., mit 33 Zeil., Sign., Randrnbriken und einge- 
druckten Holzschnitten , welche denen unsrer 4. Ausgabe nachgebildet, aber 
nicht dieselben Platten sind ; auch der Titelholzschnitt (schreibender Mönch 
mit einem Hunde) Bl. la und b ist Jenem nachgeahmt, aber neue Platte; 
Über Ihm steht Bl. Id der Vers : Herbarum variaa qui vie cognoseere 
vire$ Macer adett: diace quo duce doctut eris, Bl. Id drei andere Sprüche; 
Bl. ta beginnt der Text (ohne Commentar) mit der Ueberschrift : „ Macer 
flwidue de viribus herbarum Hie euo libello dal initium ; *' Schlnssschrift 
Bl. 565 : „ Jtfaccr fioridu» de herbarum viribus hie euum capit periodum, 
JmpreewM Parisius Anno etc, '' Der Text ist ein nicht correcter Abdruck 
der 4% Ausgabe ohne wesentliche Abweichung. 

CMiMiii, 1. 8. 4., cum Gu. Giißroaldi interpretatianculiB. 

Mit Abbildungen , daher wohl vertchiedflin von der ersten Caen'sehen Aus- 
gabe. Wbl, Rivin. n. 6389.) 

S. L e. a. 8. (Paris.? 1510—1517?) 

Goth. Brück mit den Holzschnitten der pariser Ausgabe von 1511, wobei je- 
doch einige Verwechselungen mit unterlaufen; 159 ungez. Bl. mit Sign. 
Itf ehreremale o. 0. und I. in derselben Form erschienen und mit verschiede- 
BemTitelholsschnitt versehen. (Das früher Fabricius, später Graf Büuau, nun 
vehr der dresdener 5ffentl.Biblioth. gehörige Bx. scheint einer der altern Drucke 
, SU qeyn, hat auf dem Titel den schreibenden Mönch mit dem Hunde, dar- 
i|ber: Hrebarum vire» Macer tibi carmine dicet\ auf dem letzten Blatt hand- 
schriftlich, die Jahrzahl 1517. Ein späterer von diesem versehiedener , aber 
Seite für Seite mit ihm übereinstimmender Druck hat denselben Holzschnitt 
und darüber: Herbarum variae qui vi» eognoecere vire»; Hue moeer ade»t: 
fuo duee doetor eri». Ein dritter hat als Titel ein Cfueffix, darüber: 
Macer de viribu» herbarum,), Schlussschrift: „Habeti» iuvene» •tudiotie- 

9 * 



132 Lateinische Schriftsteller» 

9imi Maeri floridi de viribuM herharum oputetiium ab omni memda tattiga^ 
tiit$imum una cum interpretatiuneuliM luee meridiana longe eiarisnmi» [iv 
Fabric. £x. elarisimit) Finis,^*' Text und Commentar oft uneorrect, erste- 
Ter aber mit guten Leearten , die nicht immer sum Gommentar passen. 

Logd. , 1515. 8., cum Gn. Gaeroaldi interpr. 

Paris. , 1522. 8. , cum iisdem interpr. , ap. Petr. Baqnetier. 

BaeiL, 152t. 8., ed. I. Atrocianas, ap. I. Fabrum Emmeiiia lulii- 
censem. 

Druck antiqua , 8 anges. , 73 gez. 111. ; Titel : „ Aemiliut Maeer de herhor 
rum virtuUbu» tarn primum emacuiatior, tersiorque in lucem aedUuß. PrüB' 
terea, Strabi Galli, Foitae et theologi clarittitnif Hortvliu vemantUsi' 
miM, Fterquc »cholii» loannU Atrociani illuttratiu, Batileae, *''' Text bes- 
ser ortbographirt und interpnngirt, oft auch zu willkübrlich verändert, Com- 
mentar etwas dürftig, Abbildungen fehlen. (Eine angeblich spätere Ausg. 
BatiL , t. a. 8. ist wohl dieselbe , denn das Jalir steht nicht auf dem Titel, 
tottdem erst in der Sciilossschrift.Bi. 57&.) 

Fribnr^ Brisg., 1530. 8., ed. I. Atrocianns, ap. I. Fabmm Emmeimi 
luliac. 

Druck antiqua , 4 und 108 gez. Bl. , Titel : „ Aemiliue Maeer de herhatwn 
virtutibua cum J. Atrociani commentariis longe utiliaaimio et nungumn an» 
tea impretsis. Ad haec, Strabi Galli Foätae et Theologi clariawmi Hor^ 
tulu» vemantiaaimue. Apud Friburgum Brisgoicum, '' Text fast der vo- 
rigen gleich , Commentar umgearbeitet und ausführlicher , der CommAntar 
zum Strabus felilt ganz. Ebenfalls ohne Abbildungen. 

CracoTiae, 1537. 8., ed. Simon de Lot icz, ex off. Ungleriana. 

Gotb. Druck mit TS Holzschnitten , denen der lateinische ,' deutsche und 
polnische Namen beigegeben ist. Titel: ,,Aemiliiu Macer de herharum 
virtutibus cum veris figuria herbarum; graduationes eimplidum cum no- 
menclatura et interpretatione Folonica herbamm et morborum eecundum 
eeriem alphabeti, Expositio terminortun obscurorum eontentorum in hoe 
opcre etc. '^ folglich keineswegs eine polnische Uebeirs. des Maoer gelbst. 
Lovica war Prof. der Medicin zu Cracau. (Vgl. O, Ch, Arnold dß monu- 
mentis Aisf . natural, Folonae literariis , Varsov, , 1818. 8. pag. 33.) 

Francof., 1540. 8. , ed. lanns Cornarins, ap. C3i. Egenolphom. 

Druck antiqua, 12 und 131 Bl. ; Titel: „Maeri de materia medica Kbri V 
veraibua comcripti etc.'' Die 3 ersten Bücher enthalten die 77 Pflanzra 
des Macer in etwas abweichender Capitelordanng ; das 4. Buch enthält fol- 
gende 20 auch in Hexametern und dem Latein des Mittelalters verfasste, 
aber gewiss nicht zum Macer gehörige Capitel : Aaron, Agrimonia, Samhueui, 
Bryonia, Alga palmtria ^ Faba, Nux avellana, Batue, Myrica^ JunipC' 
rus^ Salix ^ Fei, Fimue, Caaeue, Araneae tela , Cochleae j Comu cervi, 
Acetum, Sulphur vitmmy Alumen; das 5. Buch ist Marbodaeue de Hrtuti- 
bua lapidum. Cornarius will das Ganze in einer Handschrift beleanmea 
gefunden haben, wahrscheinlich ist eine zwiekaner Handschrift benutzt. 
Der Text ist dem des Atrocianus ähnlich, bisweilen abweichend nnd Toa 
besserer Lesart, bisweilen auch der Latinitat zu Gefallen emendirt. Der 
Commentar ist erläatemd, aber dürftig; AbHldangen fehlen« 

Basil., 1559. 8., ed. G. Pictorins, impr* perHenric. Petri, iii.Martio. 
Drnck antiqua , 12 Bl. und 2M SS., ntt etwas bessern Holssehnittetti Ti- 



Macer Fioridus. ' ' 188 

lel; ^Ve hei^arum virtutihut Aemilii Maeri VeronetuU eiegantistima p^i- 
«if \ cum tuecincta admodum difßcilium et obscurorum locorum , D* Geor- 
^ gii Pictorii Villingani doctoria Mediei et apud Caeaaream curiam Eruit-, 
hemii archiatrum , expotitione , antea nvnquatn in hteem edita , tidhaeren- 
tihiu graduum eompenäiota tabula etc. '^ Schlechter , oft ohne Kenntnist 
dreift Teräaderter dabei incorreeter Teit nit einigen erklärenden Scholien ; 
P. hält den Veronesen Aemll. Macer allen Ernstes für den Vf. , Der Capi^ 
tel sind wirklich 77 , wenn gleich das letzte mit 76 bezeichnet ist , denn 48 
kommt zweimal vor. 

tifO. , 1581. 8. , ed. I. Pictorins , per Sebast Henricpetri. 

DarehauB neu gedruckte , nach P*8 Tode besorgte Ausgabe , denn auf dem 
Titel ist vor archiatrum das Wort olim eingeschoben , und statt antea n. 
ini, edittt steht: tarn demum $umma diligentia ejiatigata et in lucem edita. 
Die Holzschnitte sind die der vorigen Ausgabe, auch der Text, die Scholien 
und übrigen Zttgal»en sind dieselben geblieben ; die Orthographie ist hin und 
wieder verbessert w|d einige Synonyme beigefügt worden« Die Colamnen- 
titel sind hier: Aemilius Maeer — de herbarumviributf in der vorigen: ^e- 
miliua Mocer — de viribut herbarum, 

Jpe«, 1590. 8., ed. H. Ranzovias, ap. haered. Steinmaimi. 

Titel : ^,Henriei Ranzovii editio duerum librorum Maeri de virtutibut her-' 
harum, de guibuedam animalium partibue ac terrae apeciebu»^ Itemqu9 
medieamentia totiua corporia humani^ iam recenter ex bibliotheca auaBre' 
denbergenai depromptorum , quomm prior ante hcte non tarn emendate er- 
titit , poaterior vero antea typia uunquam fuit expreaaua aut in lucem edi* 
tua. Acceaait inccrti auctoria apeculum Medicorum etc. '' Macer hat hier 
100 Capitel, darunter mehrere aus dem 4. Buche der Cornarischen Ausgabe» 
der hier erwähnte Seettndu« liber Maeri typia nunquiun expreaaua ist nichts 
weiter als Serenus Samonicns. Das Speeulum Medicorum ist in Prosa und 
■eheint allerdings neu. Die Ausgabe enthält noch einiges aus der des Pictorias 
und ist, da sie einen aus einer Handschrift genommenen Text enthält, nicht 
unwichtig. Abbildungen fehlen. Diese Ausgabe kommt auch mit derSchluss- 
flchzift vor : Hamburgi , Excudebat Jaoabua Wolfiua, Jnuo Chriati 1590. 



n. Uebersetzung. 
mok, 1588. 8. 

Französisch übersetzt von X. Trembley ; Titel : „ Lea fleurea du livre lEst 
vertua dea herbea par Maeer Floride aveo lea coauMutaire» de Q» Gm^ 
r9ust. **^ . Mit Abbildungen. 

ni. ErläuterungsscJiriften. 

F. Born er de Aemilio Macro einsqtie räriorehodie 
opusculo de virtutibus herbarum diatribe. Lips. Tibi» 
4*9 ünverbessert \irieder abgedruckt in dessen Noctes 
Guelplu p. 110 bis 134; eine etwas flüchtige, i^iel Unricli« 
tiges enthaltende Arbeit , die darin erwähnten wolfenbüt- 
teler Handschriften sind die, welcheEbert {codd. Guelph!) 
unter N. Ö44, 546, &lt8 aufführt. 






181 Lateiniache Schriftsteller. 

Ch, GJ, Grüner progr. variae lectiones ad Aemü. 
Macrum ex Nie. Maracalci enchiridio decerptae* Je-- 
naej 1803. 4. 

Aach findet sidi Macer in der Aldinischen Sammlnng 
(154?) nach Cornarias Ausgabe, znm Theil anch in Nie. Mars- 
calci enchiridionpoetarum clarissimorum, Erford. 1 502. 4., 
und in einigen Sammlungen lateinischer Dichter. Bemerkungen 
zu Macer's Gedicht liefert auch Theophr. Paracelsus {Opp. ed* 
Huser, Strässburgy 1616« /«i /• 51.) — Das Arzneibuch des 
dänischen Canonicus Henrik Harpestreng (f 1244), wel- 
ches Ch. Molbech nach einer Handschrift der königL Bibliothek 
zu Kopenhagen zuerst herausgegeben hat, ist keineswegs eine 
wirkliche Uebersetzung des Macer, wohl aber scheint dieser 
oder vielleicht eine gemeinschaftliche ältere Quelle dazu benutzt 
worden zu sejn. Molbeöh's Ausgabe des Harpestreng ist mit 
Einleitung, Anmerkungen und Glossar versehen, und nur in 
220 Abdrücken vorhanden^ der Titel ist : ^JEtenrik Harpeatrengs 
Danske Laegebog fra det trettende Aarhundrede ^ Kiö- 
benJiavnj 1826. 8. "^ 8 und 201 SS. vgL Th. BarthoUid me- 
dic. Danor. p. 626; /. Dn* Herholdt Archiv jor Laege^ 
videnakabens Historie i Danmark^ I* !• p. 163*5 Gereon 
und Julius Magazin der ausländischen Literatur der Heil- 
kunde, 1821, H^t 4. S. 41. 



§. 55. 
CONSTANTINUS AFER. 

Constantin von Carthägo gebürtig, daher CarthaginensiSf 
Africanus oA^r Af er genannt, durchreiste aus Wissbegierde 
einen Theil von Africa und Asien, genoss in Bagdad den Un- 
terricht der Morgenländer in den mathematischen und Nttttff- 
Wissenschaften, kehrte nach 39 auf wissenschaftlichen Reisen 
zugebrachten Jahren nach Carthägo zurück, zog, als er bei sei- 
nen Mitbürgern eine ungünstige Aufnahme gefunden, nachSa- 
lerno, wo er Medicin lehrte , und starb im J. 1081 ah Mtedk 
im Kloster zu Monte« Cassino. 

Seine literarische Thätigkeit beschränkte sichdarainf, iRere 
ärztliche Schriftsteller, besonders Araber, in lateinisclie Ana- 
züge zu bringen , und er gehört zu den frühesten Verbreitern 
der arabischen Medicin in Italien und im übrigen duistttclien 
Abendlande. Vieles von ihm ist noch nngedruckt. 



CanManUmts^ Regim. Saltm* U5 

Ausgcibe. 

laMl., 1536, 1539. f., ap. Henr. 7^. 

Beide Bände «nMunae« werden ab Oeiannitaaifabe betreebtet.. Übin. /. 
(1636) hat den Titel: y^Const, Af, opera undique magna cura conquUita}*^^ 
Tom. IT, 1539) : „ C. A, operum reliqua. '^ Im ersten Thbile sind enthalten : 
4e m&fbor. eognitioiie et euratione likri Fll, de remedier, et aegritudinvjm 
eegttitUme . über J, de urinU L I, de etomaehi affeetionib, i, ly de vietue 
rmUep^-varier, morö, /. J, de melaneholia /. //, de eoitu l. I, de animae 
et spiritue discrimine l. I, de incantatione et adiuratione colligue euspen- 
eione ej>. /. , de^nalier, morbie fi /. , de okirurßia i, I, de gradibue t tut- 
. pUcium l, L ; im zweiten : Loeorum eommuniian medieinae L Jt, ein Aui" 
Zug der zehn tlieoretiselien Buelier in AU Ebn Abbaa Älmaleht, 

Ausserdem erschien /. de humana natura , de memhris 
^rincipalib. corp» fdun.^f de elephantiay de remedioruin 
X animalihua materia am Albucasis 1541 ; das Buch de re- 
ned» ex animaüb. auch mit Pictorius ZooTQOfpBlov 1560 und 
a den Sammlungen des RiTinus (1654) und Ackermann (1T88); 
Me Therapeutica an Champier's specuL med. Galerd 1517; 
las JBreviarium dictum viaiicum mit Rhaz^s 1510 u» s« w« 

§.56. 
' RBGIMEN SANITATIS 8ALERNITANDM. 

Unter diesem Titel besitzen wir eine Sammlung diätetischer 
Terhaltungsregeln in lateinischen, bisweilen gereimten Hexame- 
am« Bfeses Lehrgedicht wurde von der gesammten medicini- 
dhen Schule zu Saierno dem Könige von England (Robert, Sohn 
Filhelm des Eroberers) gewidmet, und ist wahrscheinlich Ton 
inem salemitaner Arzte im Anfange des XI. Jahrhunderts Ter« 
isst worden. Gewöhnlich wird Johann von Mailand (Joh- 
annes de Mediolano) als dieser Verfasser angegeben, allein 
3 geschieht dies erst von 1649 an, auf Veranlassung einiger 
[andschijften, welche diesen Namen in der Aufschrift fuhren, 
ährend weder die altern Commentatoren und Herausgeber^ 
och auch die ältesten Handschriften etwas von jenem Namen 
issen. Die Zahl der Verse ist schon In den bekannten und 
ihbreichen Handschriften verschieden , weil das Gedicht im 
[ittelalter wohl nach und nach viele Ifremdartige Zusätze erhal- 
;n hßi» Die ältesten Ausgaben mit dem Commentar von Ar- 
oldus de Villanova (f 1363) haben nur 364 Verse, und diese 
nd daher als die einzig editen zu betrachten, da Arnoldus, 
er im XIV. Jalirhunderte bei dem damaligen Herrn von Saierno 
ibte, gewiss die richtigsten Abschriften des Gedichtes vor 
ch hatte. 



136 LuUeiniscJi^ Schriftsteller* 

Bas ganze Gedicht hat übrigens nicht nur im frühesten Mittel- 
alter, sondern selbst noch bis in das XVII. Jahrhundert herab viel 
gegolten und ist gegenwärtig noch eine wichtige Quelle für die 
Kenntoiss der Medicia seiner Zeit. Der Ausgaben und Ueberse- 
tzungen sii^d sehrviele, wir glauben sie in dem folgenden Verseich- 
nisse, in welchem die ganz unsichern weggelassen und alle 
mit Uebersetzungen versehene unter diese letztem gerechnet 
worden sind , noch nicht erschöpfend aufgeführt zu haben. 

Wir theilen die Ausgaben in vier Classen: 

1.) Aelteste Ausgaben bis 1538. 
2.) Ausgaben von 1538 bis 1611. 
3.1 Ausgaben von 1611 bis 1649. 
4.; Neuere Ausgaben von 1649 an. 

L Ausgaben» 

S. I. e. a. 4. 

Diese Ausgabe mit Sipi. und M Zeilen aaf der Seite wird ffir die «Me g«^ 
lialten. Titel: ,,Beßimen aanitatU Salernitanum a magUtro Am/oldo de 
Füla nova Catalano veraciter espositum ao noviter correctum et emenda- 
tum per doctoree MontüpesnUani regentee anno 1480 predieto ioeo actu 
moram trahentee. ^* (Diesen Titel iiaben mehEere ^der ältesten ^nagaben 
ebenfalls, mit BeibelultaDg der Jabrznlily die daber siebt fflr du Druck- 
Jabr fUt.) 

o. l. 6« a* V. 

Goth. Druck, Sign. Und 33 Zeilen, um 1480 gedruckt; Titel; „Jlegfmea 
Manitatia Salemitanum a magUtro Amoldo de VÜlanma exp^ßUiumy «er- 
rectum et emendatum. *^ 

liovanii, s. a. 4. , impr. in domo magistri Johannis de Westfalia. 

Gotb. Druck mit Sign., 132 ungezäblte Blätter, gedrucl^t um 1482. Titel: 
j,Regimen eanitatie Salemitanum nee non et magUtri Amoldi de nova 
Villa felieiter incipit;''^ Blatt 71a scbliesst das Carmen Salernita/im mit 
dem Verse: ^,Hoe opu» optatur quod fioa medicine voeatur ;*^ Bl. 711 
beginnt Liber de oontervatione corporis eeu de regimine »anitatie eon^oeitua 
per Magiatrum Amoldum de vt'/Za nova und soUiesst Bl. 132ftmit der Seblua» 
■cbrift: ,^Explieit regimen ianitatia compoaitum aeu ordinatum a ma^ietr^ 
Amoldo de villa nwa Catbaleno omnium medioorum viventium gemma, 
Jmpreet, etc,^^ 

S. 1. e. a. 8. (4.) , 

Gutb. Druck mit Sign., 136 Blätter, 29 oder 30 Zeilen. Titel: „^gimem 
aanitatie Salemitanvm , nee non magiatri Amoldi de noua tUlla feliciier 
incipit;** Scblussscbrift: ^^Explicit regimen aanitatU compositum »eu 
ordinatum a magiatro Amoldo de villa noua Cathdlo o omnimn medieorum 
viventium gemma.^^ 

S. 1. e. a. 4. (Goloniae, Impr. Ulr. Zell.) 

Gotb. Druck , Sign, und 27 Zeilen. Titel : „Regimen aanitatia SalermUa-^ 



. I 



Regimen eanitatis Salernüanum^ ISY 

4 

% 

fM9 nou et Kher de «oMenwIiMM MorperiM magifSri JmoUi i€ U9va 
vülm.**' ¥of UM gedrofikt. 

I. L e a. 4. 

Droek »11190« , SifBatur ud 19 ZeOmi. Titel: y^BegUnen MtmUmtU man 
exponUone magUtri Amaldi de viUttnova C«t&al/aao Noviter JmprtMmtn 

'coet«y (14^80?) 4. impr, per Bamudiimia Veoetum de Utalibni* 

Titel : „ MUgime» tamitaÜM emm eaforiUvne magi&tri Ämmldi de vüia neva 
CotJkellaao meviter tn^retttM. *^ Auf dem Titel ein HolsecliBitt. ( In dem 
Exemplar , weleket Aekeimann lak , wnr die JnlmaU IStt beigeeehiiebea.) 

5sae, 1484. 4. (?) 

Mit Arnoldoi de Villa Bova CoameBtax (PtfAser mmol, tffpegr^ U» MS)* 

igentoratii 1491. 4. , in die St Thomae Cantoarieub. 

Goth. 1>niek, 80 Blätter in 10 Lagen; Titel: „ Jlegimen eamitatU Seiend' 
tanum cum espontione magigtri4meldi de viUa novai^*^ SeUaMsehrilt : 
„ TroetottM, qui de regimine eenitatU nnnofipatiir , fiMtt felicUer, Jmr 
pretnM argen, anno dui MCCCCXOL''*' 

*aris., 1498. 4., per Felic. Ballig^nlt, 15 cal. Daoenbr. 

Gotk. llraek; Titel: „JReginMBeafMtatMeeAolat Sohrnämui/B tnmfeeUum 
(I) • WMgUtrQ de FÜlanevo Cmthulemu ^^ 

fJooiae, 1494. 4. 

arif. ,- 1497. 4« 9 per Mich, le Noir. 

Titel: „Jlegfmen tamtatU StUemitanvm^^ 

rgent , 1499. 4. , per Matthiana Hupfaf. 

Titel : „ Schola Salemiiana eeu doctorwn PtarieUnaiwm traetutubu MeiU- 
einaUe ad regem Angliae. '* 

fgeat, 1503. 4,, perl. Prib. 

orif., 1506. 4., perP. Ledm. 

»Ion. 9 1597. 4., per Comel. deZyrjdnee, 1 Sept. 

Titel: „ü«gt'men tanttatif SaUnUtauum editum a magietre Ameide de 
Villa nova cathalano omnium medieorum gemma , ^ auf der Rnekieite des 
Titelt ein Holsselinitt , die Sehule vonteilend , der aoch an Ende des Ba- 
^et wiederkehrt. 

iigd. , 1514. f. , per Gilbertnm ViUiers. 
igd., 1516. 4., per Jac Myt, expenuls Barth. Trot. 
Ohne Conimentar. 

rancof., 1538. 8., ed. L Cario. 

Soll die erste Anigake des Corte leyn, mit interpolirten Text and mit 
Commentar. 

•ancof. , 1545. 8., opera et ftodio I. Carionii et lac. Crelliiy ap. 
Ch. Egenolpham. 

Titel: „ I^e con«ervafifIa ftona va/etuclifae opiMeolam »eholae SaUmitanae 
ad Begem Angliae versibue contcriptum» Cum jimeldi Novieamenna me- 
dici et philoaaphi celeberrimi j hrevi$aimi§ ae utilieeimie enarrationibue,*^ 
Bitt Holxflcknitten« Entkalt mehr Vene als die frükern Ausgaben und deo 



138 iMUeindäc/vf SchriftsteUer. 

AmVildofl 0(NBiiiaitat Ist viitt 4M li«rMig«b«rii überaiMlet «iil ▼eraiArU 
Sie eröffnet uebst der vorigen die Reihe dertahlreiokea intetpollFtMi iUi- 
gaben , die meiateni Cario's Namen auf dem Titel haben. 

FVancof, ]^t. 8. ap. Ck. EH^'olj^iiita. ' 

WiederhelwHT ^^ Teffgen frankfoHer Avigah« , nrft ZafKIgaag ven Oih^nU 
CremonnuU rktfiknä de electimemtüwrum Mtiipiicium «• tpteierum meÜei- 
nmiium und vnn SetL AugutftiwL conoio de rnttutda ebrUtaU ewUHtte red- 
. dito. MH Hslasohtaltton. ... 

FraoRof., 1558. 8., ap. Ch. Egenolphnm. 

.Wledefholaig<eri%ri^*; ausser den dortigen Zotfttfeen finden sich hier 
noch: De moderatione eibi et potu*, aomniet mgiliurum loci aliquot ex 
Ph. MelanchthOfitt liiro de anima und Pohjhi traetätu» de vietut talubrif 
^ räti^M pritiaoTvm, Blit Holitchniften. 

Paris, y 1555. 12., ap. Mt JaTenem (BL le Jeane). 
Mit den Ziuätsen der vorigen Aoifahe. 

Lugd., 1517. 12., ap. L Lertont 

Kodcon ZwitsM., wnlehe dinletst« tankfuiier Aosgnte tnthill,- lK>««t bier 
noeh: Jnaetasii epigramma de rolAofie.nietKf «alvtnri« poelL in9iMHn.rMMi">« 
Viettu et eultua ratio expoaita quatuor per »ingulos m^^e». .v^titee per 
loaeb, Camerarium , • Emiesi 9anguin{e obtervatio ex L Fernetio' ae va- 
euandi ratione nnd JHoclie epittola prdt^^rifktiva Jont Comdrie- ititerprtte. 
Doch fehlen OtAontf rA^Jkmt'' und die Holneehnftte. 

Paritf. , 1580. 16. , ap. Hieron. de Mamef. 
AehnHeh det f arber von 196& 

Venet , 1587. 8. 

Genev., 1591. 8. 

Erford., 1591. 8., impr. per Jac. Stoer. 

Zu den Zusätsen jier lyonter Ailtgahe von ISIf konitaett hier neeh I. Katm^ 
•dUi nrnmulia de regimine «onttntit uurta eex ret noit natmrale* pimtiU 
ex JBipp» et GaL librie deeumta, - - 

S. 1. (Erfordiaei. Francof.), 15dl^. 8. 
Wiederholung der vorigen Ausgabe. 

ColoDiae, 1595. 8. 

Francof. , 1605. 12. 

Coloniae, 1606. f. 

Pari«., 1611. 8. , ed. Renaftue (B^n^) Moreao. , 

Diese Ausgabe, deren Vorhandenscyn ungewlst ist, wird als die erat« Mo- 
reUiaaa angesehen, ihr folgte« 1625 und lb72 die beiden andern. ^ 

Francof. , 1612. 8. , exend. I. Saurius , impensis Vinc. SteiteoejerL . 
Cario'i Teit und CemiBentar und die Znsätseder erfurter Ausgab^ von 1501. 

Rom. , 1615. f. , ap. Andr. Ptiaewn. 

Mit den Versen des Cainerarius nnd des Otho Cremonensls. 



Regin¥ffi saaüatis Salermtanum. IM 

Fenet., 1618. 12. 

Cnrio*! Test und Commcitir. 

Montispetgnli, 1622. 12. , iip. Fr. Chonet 

Herbipoli , 1628. f. 

Faiis., 1^. 8. 9 ed Reo. Morean, nmipt. Tb. Bkiii. 

Zweite (vielleicht ente) Morellisaa ; ein dicker Band mit telv tsterpoUrtem 
Teste nnd weitläufigen, wenlf brendibarem Commentar, dasa feUerhaft 
gedruckt. Titel : „ Sckola Saiemitana hoe ett de valetudine tuenda optu 
99»a meikodo inttrvottn», ihfinitit ver$ibua «uctam^ toiitmuntarii» FUUh 
novatU, Curionisj Creltii et Costanaoni illugtratum, Adieetae naU anim- 
advergione» novae eC eoptoiae A. Moreau ete.:^ 

Francof., 1628. 12 , exend* Math. Kempffer, impaM. Une. Steiiimeyeri. 
Francof. , 1628. 12. y ap. haered. Egtoolphl. 
Genev. , 1638. 12. 

Alle drei haben Curio'a Test und Commentar. 

liOTanii, 1635. 8.; U». 1641. 8., ed. Regner. BraitBina. 

Diese Ausgabe, die schon an Mecheln 1633. 8. siim erstenmal ersdiienen 
«eyn soll , wird ebenfalls für eine im Test sehr interpolirte , um 400 Vene 
Fermehrte^ Bearbeitung ausgegeben; Br. war Arst zu Mecheln. 

Amstelodami, 16i7. 12. i ' . . . 

Hagae Comitiun , 1649. 12. , ed. lEadiaria» Sylrf ti8> äfi AM« hüiin. 

Diese Ausgabe erOffiiet eine 'neue Reihe , hat einen von vielen untergescho- 
benen Versen gereinigten, an den Ton Carlo aich anschliessenden Test, mit 
des Araoldas Commentar und guten zum Theil eigenes^ , zum Theil aus der 
Morelliana genommenen Erläuterungen. Ausser den Zusätzen der erfurter 
Ausgabe von 1591 finden sieh hier noch einige lateinische Epigramme. .Ti- 
tel : ,9 Schola Saiemitana nve de coneervanda woietudiae fraeo^ta m$tri' 
eo, ottctore loanne de Mediolano ete, *^ 

Boterodami, 1657. 12., ap. Am. Leerg. 
Roterod. , 1667. 12., ap. Am. Leerg. 
Beides Wiederholungen der ▼origen. ' 

Aqidflgr^ni, 1660. 12. 

Paris., 1672« 8. ap. L. Billaiiie. 

Wiederholung der Morelliaaa von 1625. 

Tiennaei 1676. 16., typ. Micb. Thummayer, rampt. G. Ladener. 

Sehr kflhn abgeänderter Text ohne Comtnentar, Angehängt sind : Oieerva- 
tiontßt rmäticae ex nue/eo bisttrieo thtMelie Buceilini» 

Hagae Comitnm, 1683. 12., ap. Am. Leem. 

Wiederholung der von 1M9. C^esehätst , aber häufiger vorkommend als die 
andern dieser Reihe. 

Aboae, a. a. 8., ed. Lanr. Brann (de Brannersldold). 

Test ohne Commentar, gegen Ende des XVIL Jahrhunderts erschieuen. 

Ratisbon. , 1711. 12. 
Argentor. , 1712. (1713) 8. 



140 LaUiruschii SckrißstelUr. 

Upsiae, 1714. 12. 

Ratisbon. , 1722. 12. , tuinpt. I. Zach. Seiddn. 

August Vindelicor. , 1753. 8. 

Sämmtlich znr Reihe der Aasgfaben des Zach. Sylvias f ekSrig. 

Athenis ad Elmnm, 1763. 8., ed. I. Ad. Schier, per Scfanorrii Tidaam. 

Diese zu Weimsr erschienene Ausgabe li&lt sieh grösstentheils an die Mo- 
xelliana und giebt zngleicb die verschiedenen Lesarten an. 

Stendaliae, 1790. 8., ed. I. Ch. Gli. Ackermann^ sointtb. Franzen 
et Groeae. 

Beste Aasgabe , die sich in Text an die von Amoldas selbst conunentirtea 
864 Veme haR i)qd .all« ;tibHs«* als uaächt wegl&sst. Text mit l^arzen Er* 
klärongen, aber ohne Commentar v. die Vorstüeken : . de atuiio medico Saler- 
nitanOf de regiminia saniiätit SalenUtant auctore, Ubrisque tcriptU el 
€dUU^ de veriibua rhgthmieit et eamUne Leonino sind sehr geschätat. 

n. Uebersetzungen. 
a) fietctscJ^e .* 

Ohne Ort und Jahr. 4. 

8eUasa84||^rift: ^^9it regimen eanitatU. Pvblii VirgiUi Manmie da 
Itttore Inei^ii,^*^ (Panzer Zus. der deatseh. Ann. S. 13.) 

lipdae (Lipczk) , o. J. 4. ^ per Cr. Kacheloffen. 

Goth. Druck auf 8 Bl., ohne Seitenzahl, Cust. und Sign., Titel': „Aegt- 
Uten eanHatie;^^ Schlussschrift: ,yFinit regimen aanitatis. Impressum 
lipczh ete. Besteht ans lateinischen Distichen des Regimen mit darunter 
stehender dentseher Uebers. In vier gereimten Zeilen ; beginnt Aaglicorum 
regi conscripsit acola aolennis etc. Die schul v.on Paris hat gesandt ete^ 
(Panzer deutsche Ann. I. 36.) , 

liipBiae, (Liptzick), 1493. 4. 

Goth. Druck mit Sign., Titel: ^^Carminade sanitatts regimine gue fuon- 
dam sehola solennis Anglicorum regi conscripsit, " Auch hier wechseln 
die lateinischen Verse mit deutschen ab; angehängt ist die Ode: Diffugera 
nives etc, {Banz, annal, typogr. I, 479). 

Augsburg, 1502. 4. , per I. Froschauer. 

Titel: ;,ilegt*men sänitatis. Dies iH das Regiment der gesundtheyt dttreh 
ali monat des gantzen iars ete. ^*' Neun Bl, Die Einrichtung und der An- 
fang wie in der von Kacheloffen gedruckten, (Panz. deutsche Ann. I. 258.) 

Straasburg, 1506. 4., per Mathiam Hupfuff. 

Stimmt wahrscheinlich mit der vorigen fiberein , der Titel ist darsalbe , die 
Stärke elf Bl. (Panzer deutsche Ann. I. 452.) 

Nürnberg , 1508. 4. , per Hieronymum Höltzel , 12 Mart 

Ist sieben Bl. stark und enthält 59 lateinische , theils aus dem Reg. Salem, 
entnommene, theils neue Distichen mit gereimter deutscher Uebers. ; voraus 
geht tlpistola metrica de modo serviendi mensae, angehängt ist VirgiL de 
Itvore. (Panzer deutsche Ann. I. 29Ö). 



Regimen BanUatia Salernitanunu 141 

ipsiiiey 1508. 4., impr. Meleh. Lotter. 

Titel : „ Regimen eanitatie duglieorum regi « Pariaienti 4gynmaii9 mie- 
eum. '^ Lateiii. und deutsch. {Riviui bibUelM. n. M7B.) 

IniDswigi , 1509. 4w , impr. I. Dorn , quinto Id* luniK 

Derselbe Titel; dtfs Baeh selbst lateinisch imd platt • deutsch. {Ackermann 
reg. Salem, 115.) 

logDnt., 1509. 4., impr. F. Hewman. 

Titel : „ Regimen eanitatie. Wie man eieh durch ailti monath det gaai»en 
tare» etc. '* (Pana. d. Ann. 1. 311.) 

traasbarg, 151S. 4., durch Mathis Hupfa£P. 

Titel : „ Regimen eanitatie , die iet ein Regiment der GeetaUMt durch 
alle Monadt etc,^^ (Panz. Zus. d. d. Ann. 128.) 

ümberg , 1515. ^. , per lodocmn Gutkoecht. 

Acht Bl. stark , mit demselbea Titel. (Paus. Zui. d. d. Amtu I. 132.) 

iracoTiae, 1532. 4., ap. Maihiam Scharffenberg. 

Titel: „Regimen eanitatie medicorum Parieieneium pro tuenda eanitate 
regie Jngliae eompoeitum , Friderici Mymeri rhtfthmiM germanie et poioni- 
eie exomatum.*^ 

iteberg., 1546. 8., ed. I. BuBmannni (Bofdimami), ap. G. Rhaa. 

Titel : „ Regimen eanitati$ Angliae olim regi a echola Salernitana vel Po- 
rifina cenecriptum^ a praeetantieeimie ^ibuegue medicie approhatumj nunc 
germanicie rhythmie illuetratvm ete,**' Lateinischer Text von SM echten 
. Versen ond Uebrrs. in deutschen Reimen. 

Ipriae, 1552. 8. 

Latein. Text atfd deutsche Uebersetinnf. 

nuMBof . , (1556) 1557. 8. , ap. haered. Ch. Egenolphi. 

Curio's Text, mit gereimter deutscher Uebersetzung nnd elngedmckten 
HoIzschnittCD. Ausser den Znsätzen der frankfurter Ausg. Ton 1653 finden 
sich hier noch Jnastaeii epigramma und Camerarii vereue; Auguetini coa- 
eio fehlt. 

ntwerp., 1557 (nnd 1562?), 12., ap. I. l^Hthagimii. 
rancof. , 1559. 8., ap. haered. EgenolphL 
Wiederholungen der vorigen Ausgabe. 

rancof. , J.568. 8., ap. haered. Egenolphi. 

Ebenfalls Wiederholung der vorigen Ausgabe mit Hohschnitten; die Znsätze 
sind aber vermehrt, Wie siebet der Ausg. Lugd.1577. 12. angegeben wurdeo. 

ranoof. , 1578. 8. , mid 1582. 8. , ap. haered. Egenolphi. 

Wiederholungen der vorigen Ausg. 

ambargi , 1642. 4. , ap. I. Gatwagser. 

Lateinischer Text mit deutscher Uebersetzung. 

rancof. et Lips., 1750. 8., ed. G(ottvald). S(cha8ter). 

Titel; „Sehola Saiemitana oAtt. ealemitanieehe Sehuie die Geeundheit %v 
erhalten , in teuteche kurze Ferse ObereeM , nebet noeh einigen medicini- 



142 Laißinüc/ie ScHriftstell&r* " . 

fcften Rathtehlägcn, '* Cario't Text mit gereimter dentseker, nicht ebfn 
vorzüflidier Ueberaetimif* 

Paderborn, 1806. 16. , bei Weieiier. 

Titel : „ Fon der Pflege und Srhaitmng der Geevndheit | ein Lehrgedit^t 
der Sehuie von 8alem9f au» dem Latemücben metrilich ikbereetzt^^ okae 
den lateiniiciMB Text* 

b) französische: 

O. 0. und J. 4. 

Seltene Ausgrabe, goth. Druck , Sign, and 30 Zeilen« Titel: y^Lereghm 
tree vtiie et tre» proufitable pour eeneeruer et garder la eaate du eorf 
humain, '^ 

Ftois> o. J. (1501?) 4«y ponr Ant. Venvd. 

GotiL Dmek , Titel : „ Z#e tresor dee pouree eeltm maigtre AnwuH de uiüe 
noue et maistre Girard de ßoUo docteur en medieine a Montpellier, *^ 

Paris, 1561. 8. , par Geoffiroy le Tellier, cheiMt. le Jenne» 

Titel : j^Retardement de ia mort par bon regime ou eoneervation de eante, 
par Veacole de ScUeme , trad, de latin en rithme» ^^ Der leteinitdie Text 
stellt der Uebenetanng gegenüber. 

Pteb , 1649. 4« , ches Henanl^. 

Titel: ^yE'eaeholedeSaleme enverehtrleequee,*^ Diese Tom Text oft ganz 
abweichende, auch poetisch werthlose Uebersetzung wird von manehen dem 
Guy Patin, von andern richtiger dem pariser Ante Louis Martif 
sngeschrieben. 

Iidde, 1651. 12. , chez Elzerier. 

Wiederholung dieser Uebersetznng und als einer der seUenem ElaeTier'i 
sehr geschätzt. 

Gr^noble, 1657. 12., chez BTicolas» 
Ronen, 1660. 12., chez Ant. Ferrand« 
Paris, 1664. 12., chez Qmnet. 

Drei weniger gesch&tzte Wiederholungen dieser Uebersetznng. 

Paris , 1671. 8. , chez Gilles Alliot. 

Titel : „ Commektaire en v&ra Frangois eur V^ole de Salerfte etc. , pttr 9. 
F. C. , doeteur en la facultS de m^d^cine.^^ Der Verfasser ist laequei 
Dufour de la Crespeliöre, der schon im Jahre 1669 einige frss- 
zösische Yerse aus derselben seinem „ Recueil ä*^pigramme» de» poitu 
/ottiM** b^efiigt hatte. Die Uebersetzuag ist frei und schlecht, nndklt 
den lateinischen Text von 452 Versen dabei. 

A la Haye , 1743, 8* , chez Jean van Düren. 

i^tel : „ L*art de coiuerver »a »ant^f eompo»4 par Vieole de Saieme^ tr»f 
duction nouvelle en ver» fran^oi» ^ par B, L, Jlf.*' Der Vf. ist Brnsel 
delaMartiniöre^ ein Nichtorzt; die Uebersetzung ist besser , hat 
den lateinischen Text und manche gute BemerJrang über iktiher« Ansgabss 
nnd französische Uebersetznpgen« 



i 



Regimen, sanitatis Siderhitanum. 143 

Paris , 1749. 8. , chez le Frie«r. 
Pariti , 1753. 8. , par la compaipiie des Hbraires. 
Par» , 1760. 8,^ par Ja coinp. def libraires. 
l^iederlioliiBg«!! dieser Uebereetzung. 

London, 1539, IMl. 4. 

UebeneCanif von T li. P « y a e 1 1 , (PagaaeUat) , eiaeai cag Iliohen Gciit- 
lidiea , dtr 1M3 ttaib. 

London, 1588. 8. 

Spätere Auegabe dereelben Ueberaeti^g. 

London, 1607. 1009. 8., by Helme. 

Die Uebersetzang Ist metrisch, voa loliB Haringtoa verfasst and fihrt 
^n TiteU „ Tht JEngtkhman'» doctor or the §ekooie of Saleme»^'' 

liondon , 162^. 8. , by Dewe. 

Dieselbe UeberiielioBg ; als Anhaag e!ae eagllidie Vebersetzung tob Henr. 
BtmzovH Üb, de eonaetvahda valetuüne, 

London, 1684. 1, 1667. 8. 

UebeneUaag voa' R. H. , eiaeift Vagenaantea* 

d) t to lteaiaofce : 
VenoK., 15ft9. 12. 

Tttci : „ Opera uiUiMima di coneervora 1« mvitä, *^ 

Perugia, 1987. 8., presso BetmoGi. 

Der Ueber&etzto ist Serafino Ilaszi. THei : i, Seuola Sultmitana, 
del modo di conaervarsi in oamtä, tra$portata di latino in volgare Toacano,^'' 

Venez., 1680^ 8., pr. Brogiollo. 

Titel : „ La aeuola Salemitana per aequittare e cuatodire la aanitä, tra- 
dotta fedelmente dal verso latino in terza rima piacevole volgare dalC In- 
cognito Accademico Vivomorto^ eon li di§eor§i della vita oobria del S, 
Luißi Comaro,^^ 

Venez., 1662. 8., pr. Brigonci. 
Tenez., 1667. 8., pr. Miioco. 
Parma, 1712. 8., pr. Monti. 

'Wiederholungea dieser Uebersetzoag. 

Venez. , 1738. 8. , pr. Giuseppe Corona. 

Uebersetzung voa Falvio Gherli; Titel: „üa aeuola Saltmitana di- 
lueidata ete,^* 

e) höhmische: 

Prag, 1587. 8. 

Uebersetzuag von Adam Weleslawja. 

Posonii , 1721. 12. 

Lateiaiscber Text uad bfiluniscbe (?) Uebersetzung. 



144 Lateinische Schriftsteller* 

f) hoMndiscktt 

Amgterdam , 1658. 8. 

Titel : „ Schola Salemitana heataanäe in Begelen tot Btkouäenit der Ge- 
»ontheydt , vertaelt door J. G. ^^ 

Endlich findet sich anch eine freiere Nachbildung dieses 
Gedichtes in bessern lateinischen Hexametern von I. F r. L o m- 
b a r d u s an dessen Tractatus de balneis Puteolanis^ J^end* 
1566. 4., der wieder abg;ednickt wurde in Graevii et Bur- 
manni thesaur. antiquitaL Italiae^ Tom, IX, Part. 4. 

Eine deutsche Uebersetzung in gereimten Versen von I. 
loach. Becher findet sich an dessen Parnassus medicina-' 
Us illustratus, Ulm^ 1663. /.^ wo sie mit einem starken Com- 
mentar den vierten Theii des Parn. ausmacht. — - Uebrigens 
muss man bei den altern deutschen Uebersetzungen des Regi- 
men Salernitanum sich wohl hüten, mit ihnen ein in deutscher 
Prosa für Rudolf Graf vont' Hoheuburg von einem unbekannten 
Arzte verfassteSy von dem Regimen Saiern. ganz verschiedenes 
Regimen Sanitatis zu verwechseln , welches unter diesem Titei 
im XV. Jahrhunderte oft gedruckt wurde. 

Der lat. Text des Regimen Salernitanum kommt noch vor 
in manchen Ausgaben der Opp. Arnoldi J^illanovani ; an 
Marsilii Ficini üb. de triplici vita$ in der Sammlung Z^- 
gieia, Colon. 1628. 8. ; und in (Henninger's) CoUectio scri- 
ptorum medioo'diaeteticorumy Lips. 1726« 8. 



m 



ARABISCHE SCHRIFTSTELLER. 



10 






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§. 57. 
EINLEITUNO. 



on den arabischiea Schriftstellern der Medlcin besitsten wir 
T drei in arabischer Sprache gedruckte, nämlich den Buch 
»er die Pocken und Masern des li h a z e s , den Kanon des A v i- 
a n n a und die Chirurgie des Albucasis; denn des Abdolia tif 
Qtehreibung von Aegjptea, die wir ebenfalls arabisch gedruckt 
sflitzen, ist nicht als eigentlich meditinisches Werk ftu be« 
icfateo. Alle iiVigen kennen wir nur aus lateinischen^ sehr, 
vollkommenen^ oft gans untreuen Uebersetzungen des X1V.| 
V.. und X\I. Jahrhunderts. Weit mehrere medicinische Schrift'* 
üler der Arafber liegen noch gänzlich uogedrockt und zum' 
lieil unbekannt in den Bibliotheken des Escurial, zu Leiden, 
Paris und an andern Orten Terbor^en. Dazu kommt, dass die 
i)Uitiii#sdcr arabischen Sprache, für den Abendländer seh wie-* 
f m erlangen, unter den Aerzten sehr wenig verbreitet ist, 
A auch selbst bei einiger Kenntniss der arabischen Sprache 
li Verständnis^ motgeuländischer SchriftsTeller wegen ganz 
n den Abendländern abweichender Denkuugsweise immer noch 
ine eigenthümKchen, nur durch vielfältige Uebung zu besiegen*^ 
(li Schwierigkeiten darbietet. 

Alles dieses erklärt es hinlänglich, warum die Kenntnis« 
T arabischen Arznelktinst bei uns noch sehr unvollständig ist 
id gegenwärtig kaum jemand unter den Aerzten sich um die 
abischen Schriftstdler unserer Kunst bekümmert Ob es diese 
hriftsteller wirklich vei'dienen, ganz unbeachtet dep Yerges^ 
nheit übergeben zu werden, oder ob es nicht,' bei dem^ ge^ 
nwärtigen Eifer der Gelehrten In Bearbeitung morgenländi« 
her Quellen , bei den täglich sich mehrenden und bessernden 
ilfsmitteln dazu, auch der Mühe verlohne, die arabische Me< 
ein einer lieuen Berücksichtigung zu unterwerfen, darüber, 
srden wir uns leichter verständigen, wenn wir tvayot die Ge^ 
[lichte der arabischen Medicia in ihren Hauptzügen uns zu ver^ 
genwärtigen versuchen« 

10 * 



/ . 



Ii8 Arabische Schriftsteller^ 

Die Zeit der classischen Literatur in Grieelienland und 
Italien war längst untergegangen, die übrigen Länder Europas 
waren im- unruhigen Treiben der Völker noch nicht zur Ahnung 
eines wissenschaftlichen Lebens gelangt und man gefiel sich in 
unerfreulichen und geistlosen Wiederholungen des Alten, in wel- 
chem man die abgeschlossenen, unerreichten Muster alles wis- 
senschaftlichen Lebens knechtisch bewunderte. Eine neue fremde 
Erleuchtung musste die immer mehr einbrechende Dämmerung 
erhellen oder, wenn auch dies nicht gelingen konnte^ doch we- 
nigstens an Einem Orte der bekannten Erde das heilige Feuer 
des geistigen Lebens nähren, das gänzlich zu Tergiimmen drohte. 
Hierzu hatte die Vorsehung die Araber bestimmt^ welche durch 
den Koreischiten Mohanunad (geb. 571, gest 632; Flucht oder 
Hedschra 622) aus dem Zustande eines zwar mächtigen, aber 
für das Abendland und namentlich für die Wissenschaft bis jetzt 
ganz unbedeutenden BeduineuTolkes zu religiös -begeisterten 
Welteroberern erhoben wurden. Freilich trat das eigentlich 
wissenschaftliche Leben erst in dem Khalifate der Abbasiden 
(750) und namentlich nach der Erbauung von Bagdad (765) 
hervor, in welcher, als der Stadt de» Friedens, auch die Künste 
des Friedens am herrlichsten sich erschlossen. In Spanien, 
wo die Araber schon 712 festen Fuss fassten , ging freilich das 
YIII. Jahrhundert mit Eroberung und Behauptung des Landes 
hin, aber schon im IX. und X. Jahrhunderte erhoben Künste 
und Wissenschaften ihr Haupt , und Spanien wurde namentiidi 
durch die Stiftung der hohen Schule zu Cordova (980) Lehlirer 
des gesammten Abendlandes. 

Was nun die Medicin insbesondere anlangt, so wurden die 
praktischen Theile derselben an den üppigen Khalifenhöfen bald 
zum Bedarf niss , nur stand den theoretischen Theilen das rdt- 
giöse Verbot der Anatomie und die durch Gewöhnung an blin- 
des Glauben und unterwürfiges Gehorchen herbeigeführte Sucht 
nach allgültigen Mustern entgegen. Daher kam es auch, dass 
die Griechen in Philosophie und Medicin Lehrer der Araber 
wurden. Schon früher waren Aristoteles, Hippokrates, Gkden 
u. a. an den persischen Höfen durch syrische CJebersetzungea 
iheilweise und nicht ohne Missverständnisse und Entsteilungen 
bekannt geworden; diese syrischen Uebersetzungen wurden nun 
ins Arabische übertragen , wiewohl zum Theil ftuch die griecht- 
Bchen Texte selbst dazu benutzt worden seyn mögen, wozu Alex- 
andria, das im X. Jahrhunderte den Arabern gehörte , viel bei- 
tragen konnte; das Uebersetzungsgeschäft selbst wurde sehr 
ins Grosse und daher wohl oft auch sehr eilfertig betrieben« 
Weder die Philosophie^ noch die Medicin der Griechen konnte 



ßirUeüung. 140 

den Anbern reeht snaagen: entere war ihnen zu nüchtern, zn 
sehr auf Naturbeobachtung sich stützend und nicht immer mit 
den Aussprüchen des Koran zu vereinen; letztere konnte bei 
ganz anderer Constitution, Lebensweise und Klima, bei ganz 
andern den Griechen zum Theil unbekannten Krankheitsformen, 
bei der Gewohnung an andre ebenfalls den Griechen unbekannte 
Arzneimittel nicht ausreichen; es musste daher manches Ter- 
worfen, manches abgeändert, vieles neu geschaffen und neu 
geordnet werden. Wenn daher gleich die arabischen Aerzte 
immer mit Achtung von den griechischen sprechen und ihre 
Ausspruche sehr häufig anfuhren, so darf man doch keineswegs 
glauben, das« die arabische Medicin nichts anderes sey, als 
eine abgeänderte und verdorbene griechische. Anatomie und 
Physiologie konnten aus den schon angegebenen Gründen frei- 
lich nur wenig gewinnen; reichlicher si:hon wurde die Diätetik 
bedacht, da ^e religiösen Yorächriften selbst mehrfach die Le- 
bensweise bis iii das Einzelne verfolgen, die praktische Medicin 
wurde durch Beschreibung mehrerer neuer Krankheiten berei- 
chert, die Arzneimittellehre noch weit mehr durch eine grosse 
Menge neuer Arzneimittel, durch manche chemische Bereitun- 
gen, die den Alten unbekannt waren, und durch eine sorgfäl- 
t^ere Ausbildung des Apothekenwesens ; Chirurgie hat manches 
b'ä ihnen gewonnen, wenn gleich auch hier religiöse Beschrän- 
kungen in den Weg traten , welche bei chirurgischen Weiber- 
krankheitenund bei der höhern Geburtshülfe am fühlbarsten 
wurden. So bildete sich denn wohl unter den Händen der Ara- 
ber eine zwar auf griechischen Grundlagen ruhende, aber doch 
ganz eigenthümliche Medicin aus, denn eine uralte Volksmedi- 
cin^ eine Menge religiös -medicinischer Vorschriften, ein durch 
die entferntesten Zonen ausgebreiteter Welthandel mussten bei 
immer zunehmendem Luxus der Lebensweise, und immer weiter 
geforderter Ausbildung einer eigenthümlichen Denkungsart und 
Weltanschauung wohl ein für dch bestehendes Ganze der Me- 
dicin schaffen, das kennen zu lernen sich doch verlohnen dürfte« 
Hierzu kommt noch, dass die arabische Medicin von dem 
bedeutendsten Einflüsse auf die im XL christlichen Jahrhunderte 
steh adbstständig entwickelnde Medicin des neuer^ Europa war, 
indem sie durch Constantinus Africanus nach Salemo verpflanzt 
imd dort mit dien Resten der griechischeh Medicin verflochten 
wurde. Avicenna's Ansehen war vom XII. bis tief ins XVL Jahr- 
hundert herab grösser als das des Hippokrates und Galen, welche 
letztem man erst später wieder aus der Quelle studiren und 
schätzen lernte, und der jüngere Mesue wurde die Hauptgrund- 
lage der neuem Fharmade. Es ist also weder die Medicin dea 



l&O Arabische Sclirijtsteller. 

Mittelalters, noch der Uelergang derselben in die Medicin der 
neuem Zeiten ohne Kenntniss der arabischen Medicin zn Ter« 
stehen ; Gründe ^enug , um diejeni^n zur Erforschung dieses 
Theiles der Geschichte unserer Kunst zu veranlassen, denen 
Vorbildung, Gelegenheit und Eifer dazu nicht abgehen. Zur 
Torlanfigen Uebung und Einleitung in dieses Studium reichen die 
drei gedruckt vorhandenen arabisdien Aerzte (Rfaazes, Avicenna, 
Albucasis) hin und durch das Studium derselben wird sich die 
Bahn zur Bekanntmachung handschriftlicher Schätze dieser Art 
leicht und glänzend eröfflien. Schöne Vorarbeiten dazu liefer- 
ten (ausser dem nur nach Uebersetzungen arbeitenden Freind) 
Sprengel im II. Theilß seiner Geschichte der Arznefkandei 
Reiske in den von Grüner herausgegebenen Opusculis me^ 
diois ex Tnonimentis Araburrij Hai. 1TT6. 8.; femer wären m 
benutzen : Mathias No rbe rg diss. de medicina Arahum^ 
IjUTid. 1791. 4.; /. Amoreux essai historique et läteraire 
siirla midecine des Arabes, Montpellier^ 1815. 8.; Simon 
Aronstein diss. inaug. quid Arabibus in arte medica 
et conservanda et excolenda debeatur? JBerolini^ 1824. 4. 

Praktischen Nutzen , wie etwa das Lesen des Hippokrates 
nndCelsus, kann d: her aus bereits angegebenen Gründen das 
Lesen der uns jetzt bekannten arabischen Aerzte kaum haben; 
wohl aber wird mittelbar die praktische Medicin, eben sq wie 
die Kenntniss der Naturkörper aus einer vom geschichtlfchefl 
Standpuncte her mitemommenen Bearbeitung der arabischen 
Aerzte allerdings und unbezweifelt Nutzen ziehen. Von den 
verhältnissmässig wenigen Aerzten der Araber, die wir hier nuC- 
fUiren durften, gehören der allgemeinen Naturkenntniss der 
wissenschaftlich reisende Arzt Abdollatif, der Diätetik Ben Solfi- 
raan und Moses Maimonides , der Medicin überhaupt, oder der 
praktischen Medicin insbesondre Joannitius, Avicenna, Aver- 
ro&i, der ältere Serapion, Rhazes, Ali Abbas, Bengezia und 
•Avenzoar, der CShirurgie Albucasis, der Pharmakologie Alkindos, 
Abenguefit, Abdorrahman, der jüngere Serapion, der jüngere 
Mesue und Ebn Beithar vorzugsweise an. Weit mehrere und 
in der Blüthenzeit der arabischen Mediciii hochgefderte Named 
fuhrt Mich. Casiri in seinem trefflichen Verzeichnisse der 
mprgenländlschen Handschriften der . Escurialbibliothek (JBir 
hUottu arab^ Jiisp. Escurialens, Matriti^ ITM* IIW« /n 
Tom. L pag.2lMt sq*) mit Lebensumständen und Schriften mni^ 
eine' Quelle, die denjenigen unentbehrlich ist, welcher sldi 
eine möglichst vollständige Kenntniss i^er literarischen ThStif- 
keit in der arabischen Medicin verschaffen will. 

/ 




Serapion senior* l&l 

§.58. 

\ M/kl A H'' B-B N 6 E R A P I N. 

■ 

{SerapiiatB^ $emor s. Janu9 Diunascenttf.) 

Ein Syier« Ton Daiiiask gebürtig uod ins IX. christliche 
Jahrhundert gehörig; man hat ihn bisweilen mit dem altem Me- 
8ue iiir Eine Person gehalten. Er schrieb in syrischer Sprache 
zwei medicinische Hauptwerke^ welche Ton Musa Ben Abrahim 
Alhodtithi und von Ben Bahlul ins Arabische i&bersetzt ^rden. 
ICasiri hibU EscuriaL /, 261.) Di^se Uebersetzung führt 
den Titel 

iyXkSrs> der Sammler, Aggregator (von Gerard J?re- 

iuiariurth von Alpagos Prctctica^ von Torinus Therapeu-^ 
tica metliodua genannt), 

lind hat zum Zweck, die Meinungen der griechischea und art- 
biflcheii Aerste ober. Kraakheilem un^ ihn. Behandlung su sain- 
meln und in einen kurzen Abriss zusammen zaliteUen. Arabizeb 
ist es noch nicht gedruckt. 

Venet, 1479. f., impr. Runaldni Noiiciiiageiiiia Alanaznui, 8 Jim. 

Uebenetzt von Gerardus CremiweBsis. Titel: ^^lo, fil, Serapionis cpero^ 
f. brwiariiun etc, et (SerapionU iunivrii) liber ag^egattu in medieinU »im-' 
pHoihuaextrantl, Sim, Jaaueruii inferprete Abrmam lbtd990 Xntuötiaui ete» 
Aeltctte Anagabe dieser 2 feschäUsteB Ueberaetiunf «a. Qßtk» I(kruek. iä 
a GolmnneB ; sosamiiieB 8 und 133 Blatt. 

Fcnariae, 1488. f. (per AndreaM Gallom?) 

Unter dem Titel Praetiea MMäifdnue^ wahnolielali^ naek Alpa^ia lieber* 
•etiiiBf uadl Hiit des Platearias Praetiea. 

VMMt .9 XlSn, 1 9 impr. per Bonetun LocafoUam, in^enni Oetoiv. Spoti, 
17 Kai. Japoar. 

Pie IJebersetzung yoa Gerardus ^emoneapis. Aagehäagt ^uii. Serap, 
hm, de «imp/te. Liber Gateni de virtute ernUamrette und /. Jttattmriijib, 
-eirea ifutans et eimdem Practica. (Wiederbolt:.f^enet., 1503./., espeugic 
^ And, Toretani de AtuXd \ per Bemardinum Vereellene.^ 

Borfl., 1499. f., BtudioBl Ruinaldi. 

Titel: jyPracticae tractatu$' §ept9m cto/' Nebit Serap. iun, de nmpUti 
meäiektm aad naltatiaB. - . - ^ . t . 



ISUI ArdbUchß Schriftsteller* 

Lngiliml , 1510. ft. , ap. lae. Mjt. 

NMk d«r Uetenetmif des Oerardua CremMMulf, 

Tenet, 1980. f.» ap. Jontet. 

UabenetmiBf dM Otniim» Oreaommtlt (aadb HeMsle^ C^efchleUe ie« 
•beadliad. Aanatsei f. 4)» «dar des AiidreM Alpafm «lu BeU«M. 

BanL, 151t. H, ed. AlbanvfTorUve, if. fi.P«tri. 

Ib Wssere Latlahit omgetaderte , mütm TlieU «Mtellte UdberMti«i|f, det 
■•■ wegen Ikrer gerlmgen Treue die alte Oerard*fdie TorsieliU Doek M 
|eae VeriedeniMif aur in dem entea vier Bdeken geidielieB , in den letiten 
drei iet die 6emrd*8eke Ueberfetsang f eblieken. Titel : fjmni Danuueemi 
th§r&peuti9me methotU I. Fll^ partim Jlbtma ToriM^ partim Gtrardo Cire- 
meneiwi metaphrmtite, ** * . 

Tenet, 1550. f., in offic haered. Lac Ast Jaofae. 

Ueberaetnnf dee Andrem Alpagne. Titel : „le. fiL Serapiinig prmeUmi 
€tQ, *^ Angeliftnfft find iSerapioniM iuiL) de timplicium mtdieammtvrum 
UwaptrmnwtiM ee»M— fria Ahr* luäaeo et Simon« fanueiui interpretibiu, 

Aphorismen über die Medicin stehen «nter dem Namen des 
lanua Damascenua in der Articelia, von denen es aber zwei- 
felhaft ist, ob sie nicht dem Jüngern Serapion oder dem M esne 
angehören. lanns Damascenus (so Tiel ab lahiah von Damask) 
wwde Serapion der altere snerst von Alh* Torinns genannt (IStt)) 
wwans manche Verwbning entstanden icK^ die hiernach leicht 
gelost werden kann« 

§60. 

ÜtSBUüt {*}i\ {^}4^ I 

HONAIN EBN ISHAK. 

CJoofiiMd'ti«.^ 

Ein nestortanischer. Christ , der nach mehtem Reben In 
Persien nnd Griechenland erster Arzt des Khalifen M otawakei 
wnrde, und sich, durch gründliche Kenntniss der griechischen, 
syrischen und arabischen Sprache dazu ertüchtigt, vorzüglich 
durch Uebersetzungen aus dem Griechischen , aber auch durch 
eigene Arbeiten berühmt machte. Er starb im Jahre der He- 
dschra 860, d. L im* Jahre nach Christus 874. Gedruckt ist von 
Ihm in lateinischer Uebersetzung ein kleines Werkchen 

V^rJaJf iji Vd^JUlf ^>lÄ£=D Buch der Einfüh- 
rung indie Arzneikunst, gewohnlich/tfo^^c^^e genannt. 

Es enthält eine kurze Uebersicht der Medicin , wobei das 
Physiologische ausführlicher behandelt worden ist. Es zieht 
durch die folgerecht durchgeführte systematische Bearb^itinig 



AUtinduß. US 


I 

an und rmdiafft eine Uebersicht der WiMens^aft sü den Zei- 
len der Andber« Die lateinische Uebersetinng ersten einzeln: 

lAf^i 1197. 4.| impr. per Wolfgangnm Monacensem , 27 Mail. 

ansserdem erschien dieselbe in allen Ausgaben der Articellc^ 
wid ist in denselben gleich vom als erste Schrift dieser Sammr 
Inng befindlich. Arabisch wurde es noch nicht gedruckt Aus- 
sngsweise wurde es von Fabius Paulinus in Tabellenform ge- 
bracht und findet sich so in den spätem Juntinen des Avicenna. 

Y^; UtiÜsBimuB über perstringena iaagogaa loannicü 
^ ad tegni Gahnu Lips. 1508. 4. 

§.«0. 
JAECB BEN ISHAK BEN ALSABAH ABU JDSUF ALCHINDI. 

. j 

Ein Tielfach gelehrter, des Griechischen, Fersischen und 
Arabischen kundiger, am Khalifenhofe zu Bagdad lebender 
Schriftsteller, der über die meisten philosophischen INsciplinen, 
BD wie über. Mathematik, Astronomie, Astrologie, Meteorolo- 
l^e, Optik, Musik, Politik und Medicin eine grosse Anzahl 
Werke hinterliess ; er war aus Bassora gebürtig und starb im 
Jahre der Hedscbra 207, d. i. im Jahi^ nach Christus 880. 
Ton seinen 22 medicinischen Schriften ist nur Eine im christ- 
lichen Abendlande bekannt worden , nämlich . 



•,^ajJIA JÜf /jj «^ A?^"7 de medicameniis composüis, 
▼on den zusammengesetzten Arzneien. 

Der Hauptzweck dieses Buches ist, die Lehre von den vier 
Qualitäten und Graden der einfachen Arzneimittel auch auf die^ 
Zusammensetzungen derselben anwenden zu lehren, wobei nach 
mathematischen Grundsätzen verfahren wird. Arabisch ist es 
noch nicht gedruckt, auch erschien die lateinische Uebersetzung ' 
nie einzeln, sondern: 

1^ als Anhang zu den Ausgaben der Opp. Mesues; ^ 

2) Argentor. 1531. /., apud L Scnottum (mit dem Tor 

ciiin sanitatis EUuc/wsem Eümithar und dem Athen" 

gneßi de virtutib. Tnediciitar. et cibor») 
S) Inder Sammlung: Opuacula illusirium medicorum de 






IM Arabische Schriftsteller. 

dosibusy Patavii, ^556. R, ib. tSM. 8., f^enei.j 
8., zuletit Lugdunii ap. I. Marescallumy 1584. 8. 

Vgl. /. G/. Lakemacher dissert, de Alkindi^ Ära- 
bum pliUosophorum celeberrimo. Helmstad., 171 9* 4« 

§. 61. 
A B E N G ü E F I T. 

(Abtngmeßt, Albengneß.) 

Ein arabischer Schriftsteller, der zu Rhazes Zeit gelebt 
hat und von dem jungem Serapion angeführt wird* Von ihm 
beaitien wir ein kleines Werk 

.de virtutihus Tnedicinarum et ciborum^ über die Kräf- 
te der Arznei- und Nahrungsmittel 

üi welchem die Kennzeichen eines Arzneimittels überhaupt, die 
vorBchiedeneii Arten seines Geschmackes, seine ecaten und 
sweiten Qualitäten angegeben und endlich die einzelnea Chpea 
der Arzneimittel im AUgemeinen durchgegangen werden. 

Arabisch ist es noch nicht gedruckt, die Lateinische I7e- 
bersetzung des Gerardus Cremonensis erschien: 

als Anhang zu den Opp. Mesues 

und Argentor" 1531. f. ap. L Schottum^ mit dem Ta^ 
cuin sanitatis und dem Alkindus. 

l 

§.62. 
A B D O R RA H M A N. 

I 

(HahdaTTahmanv»,') 

Dieser übrigens unbekannte Arzt, aus Siut oder Asiothin 
Aegypten, soll der Verfasser einer Abhandlung über 4ie Kräfte 
der Arzneimittel aeyn, die in drei Abtheilungen vondenKräf- 
ten der Thiere (und des Mensehen), der Pflanzen und 
der Steine kurz und nicht ohne BeUnischung von manchem 
Abergläubischen handelt, nie von den Aerzten sehr beachtet 
worden, auch wohl nicht für diese geschrieben zu sejn scheint 
Vielleidit gehört auch der erste, von den Ansneien au« 4jbid 



IViatea. 16& 

Thierreielie handelnde Theil einem andern Verfasser. W!r be- 
sitzen diese dreifache Abhandlung nur in hteinischer Üeber- 
getzung: 

Pari?., 1617. 8., ap. Sebast. et Galirw Cramolsy« < ^ ^ 

l'itel : „ De proprietatibu9 ac virtutibui mediciB animatium , plflntarum ae 
^emmarumtract^tU9 triflex nuneprirman ex mrahieo idiomate latinitate do- 
ratVB ab Jbrahamo E ceh&llenti^ Sfaronita.**' Der erttte Tfceil (▼. 
d, TUeren) ist ntuk tiuet arabbekea Uaadsehrift der M«zari«*MfaeB Biblio« 
tbek, die beiden andern Tb eile naeh einer dem Herausgeber veaMelcMsedeeh 
Thevenot mitgetbeilten übersetzt Zu dck letzten Theilen folgen zu Ende 
einige Neten. 

§• 63* 
MUHAlUfAD BEN ZACHARIAK ABU BEER ARRASL 

> I 

I 

{Rhazes, Rhazeus,') 

Ein Perser, zn Bai in Irak im Jahre 860 nach Christus f^ 
boren, daher Arr a^i, der Rajer, latinisirt R/mzes oder Rhon 
zeu8 genannt, später Lehrer jhi Bagdad und At^ciher des KiMiK. 
kenhauses daselbst und des zu Bai. Einer der DOferkwürdigsteii 
persischen Aerzte und ein fruchtbarer Schriftsteilen Sein To- 
desjahr ist das Jahr der Hedschra SlO oder 320 {Casiriy L 
262, 266), nach christUcher Zeitrechnung 922 oder 932. Wir 
be^itzeki Ton ihm 

(jmf^oaXj^\ ^^IjC^=> {Jkeiaah jUmansuri) Über ad Jtl- 

mansoreniy zehn Bücher von der M edicin an . 
den Kpnig Ton Chorassem AI Mansor; einekurze 
Uebersicht der Medicin nach griechischen und arabischen 
Quellen; Buch Ibis 6 ist physiologisch und diätetisch, wo« ' 
bei auch die Kosmetik und die Lebensart der Reisenden 
besonders behandelt ist; B. T. enUiäit die Chirurgie, B. 8. 
die Lehre von den Giften« B. 9« enthält die Krankheits- 
lehre nach den einzelnen Theilen, B. 10. die Lehre yon 
den Fiebern. Das neunte Buch {nonus Almansoris) ist 
das beriihmteste Lehrbuch der arabischen Pathologie und 
Therapie, und wurde im Mittelalter häufig commentirt. 

^Asrult g Av^— % {hetaah dchaaivi) Liber continensj^ 

" seu comprehensor , ein Lehrgebäude der prakti- 
schen Medicin, das nicht ohne manche Zuthat , Ver- 
fälschung und Yerst&mmelung auf uns gekommen ist und 



iän Arabische SchrifUteller. 

— m 

Tom Vf. unyolbitandig hinterlassen worden seyn solL Es 
aahlt nicht in guter Ordnung die Aussprüche griechischer 
und arabischer Aerzte über Krankheiten und deren Hei- 
lung auf, 

S^jiaarüU /•-^tXsnif olX^:^ Liberdevariolisetmor* 

bilUs (weniger richtig auch Liber de pestilenUa genannt) 
das Buch von den Pocken und, Masern, die äl- 
teste Schrift über diese Kranklieiten, die einzige des Rha- 
zes 9 die arabisch gedruckt ist 

Ausser 4iesen Hauptwerken finden sich noch in lateinischer 
Cebersetzung: Liber divisionum^ ein Auszug aus dem Alman- 
Bor; Liber aphorismorum 8. Directory eine Sammlung von 
Klugheitsregeln für Aerzte ; de ajfectibus iuncturarum^ Am- 
tidotarius; Introctuctio in Tnedicinam; Liber de calculo 
remim et vesicae und viele andre zum Theii noch gänzlich un- 
gedruckte Schriften« 

1) Daa Bach von den Pocken und Masers. 

erschien arabisich: 

IismLi lt06. 8., ed. L Channing, ap. Bowyer. 

Anbiseker Teit aaeh eiaer leidcaer Hudaehrift lud aeiM^ gute UcVw i e- 
UxuLg ins Lateinüelie Ton ChaaaWg. Lateiakeli wurde es fräher fibenetat 
Toa Georg Valla {Ba»ii.y 1589. 8. oad 1544. /. mit aadera), uad aus dca, 
Griediiacliea iaa Lateiaisehe yoa Nie. Maechellaa (Fcnet. , 1566. SL« 
per Ana» Arriväben,), Die lateiolache Ueberaetzuag , welehe Riebard 
Mea^ (Xond., 1747. 8.) berauagab, war aas dem Arabtseben dnrek Sa- 
lomo Negri ausDamask und 1. Gag aier geiAaebtund von Tb. Hunt 
durebgesebea worden. Die Cbanniag'acbe Ueberaetzuag befindet tleb wieder 
abgedruckt uad etwas Terbessert beim Alexander Trallianus ia der Haller*- 
oebeaSamodung: aueb besonders abgedruckt von I. Cap. Bingenbroig^ Got- 
ting.f 1781. 8. Aus dem Syriscben ins Griecbiscbe übersetzt von Jae. 
Goupylus an dessen Ausgabe des Alex. Tralliaaus. FransOsisch in J. 
Jacq. .Faulet ^ bhtoire de la petitc veröle, Paria , 1763. 12. 

2) Lateinische Ausgaben des Continene* . 

Briziae, H86. f., per lac. Britannicom Brixieiifem, 18 Octobr. 

Uebersetzt voa Feragus und Bugatus. Titel : „ Liber . Elhavi eeu tottam 
eontinentie Bübikir Zaeharie Brrasia filii , traducti ex arab, in latiiu per 
Ma^. Ferragium medieum ealemi ete. '* Seltene Ausgabe ia 2 BiaLde% 
gotb. Druck in zwei Columaen. 

Tenet , 1500. f. , per Bonet Locatellum. 

Hier ist das Werk in 25 Bflcber getbeilt wie in der vorigen. 

Venet«! 1506. f., per 6onet. Locateliam. 

Beiorgt To^ HieroB^mut Saliut oder de Saliia. ^ 



I 



ßkaxes. Ali Abhas* 16t 

'enet, 1509. f., per Bonet. Locatenum« 

Besorgt von Hieron. oder Paul Suriumt » dem OtBaldalcBMrmflBeli. Du 
lYerk wurde zu Venedig melirerenial gedruckt , snietzt vielleicht 1542. Er- 
sdiien auch schon firüher #. I. e. a« /• aaek von Hlcron.' Suxianus liesorgl. 

3) Lateinische Ausgaben der andern Werke. 

[Bdiolani , 14t81. f. , impr. per Leonard. Fache! et Ylderic. Scincenzeller» 
16 kalend. Mart* 

Enthalt : Lihri ad Almmuortm , Hbefr divüionum , de' iuneturtM , de mor- 
bit infantum y aphoritnU etc. aneh einige Sehrifteä von Hippokratea und 
Galen und des lanus Damäseenus Aphorismen. 6otK. Drud:. 

enety 1497. f*» perBonetLocatellum, impene. Octav. Scoti, 7 Octobr. 
Goth. Druck mit Sign, und Blattzalil. Enthalt mehrere andere kleina 
Schriften. 

tngd., 1510. 8., per Gilbert de ViUien, ap. Vinc. de Portonarii0. 

Titel: „Opera parva Abubetri etc.'* Inhalt: JUmanMor^ de aegritudiniJkm 
iunetwrar.y de morbi» pueror, ^ apHprismiy parvtim tmtidotarium ^ deprae^ 
eervatione ab aegritudine lapidiMj Über introdueteriue parvue in mediei^ 
namy de •ectionib»^ eauterUe äp ventotie^ eynenfma^ Über divieienumg 
und als Anhang Cenatantüä FiotfeiM. Die azsliiichea Bft^er übertetit von 
Gerardus Cremonensis. * 

asil. 9 15i4. f., per Henr. Petmm. 

Titel: ^^ Abubetri Rhaxae Maomethi opera ex^eitiüfa^ per Gerardnm 
Toletawum tnedicum Cremoneneem, Jndream Vetalium Bruxelleneem^ AI- 
htmum Torinum Vitodurenum latinitate donata ae iam primum qtutm ca- 
etigaÜMime ad vetuttum eodieem eummo etudio ^Uatä jst teetaurata , «te 
tit a medicinae candidatia intelligi potsint, '* Inhalt : Introductio de arta 
mediea, Almansor^ de pettilentiMy liber divieionum f deantidotity de af- 
feetib, iunctürar., de morbie infantum, apheritmi, Antidotariue, de prae^ 
serpationeab aegritudkie lapidie^ de eeetioriibu»y eauteriie et ventoaia, de 
faetUtatib, partium animalium, SSne häufig vorkommende Ausgabe, die 
•her gegen die ältjBm Ausgaben Im Werthe surfldcstbht , weil sie durch dl« 
Verbesserungssueht des Torinus an Zuverlässigkeit veTloren und durch die 
bessere Latinitate die ihr T. sa gebea ▼ersachte, niehta gewonnen hat. 



§• 64. 
ALI BEN ABBAS. 

(Haly Jhhas.y 

Ein Perser nnd Magier , Schüler des Abi Mäher Mnsa Ben 
enan, Leibarzt des Buiten Addad Addaula, dem er auch das 
i^erk zueignete, das wir no^h besitzen und das nach ihm den 
einamen ,,da8 Königlichem^ führt. Erstarb im Jahre der He- 



136 Arabisc/ie ScIirijtsteUer. 

dschra 384 , d. i. im Jahre nach Christus O0i ; wir besitsen Ton 
ihm noch das genanote Hauptwerk 

^^zJ^Jt {almaleii) Idber regütSy das königliche 

'Buch, 

ein vollständiges , sowohl theoretisches als praktisches Lehrge- 
bäude der Medidn^ das aus griechischen und arabischen Quellea 
geschöpft, aber auch mit eigenthümlichen Bemerkungen aus- 
gestattet ist. Es galt so lange als Kanon der arabischen M edi-< 
ein , bis es durch das Werk des Aviceuna verdrängt wurde. - Es 
ist von grösserem praktischen , aber geringerem theoretischen 
Werthe als der Kanon, Arabisch ist es noch nicht gedruckt. 

Lateinische Ausgaben. 

Vcmet. , 1492. f., impr. per Bernardinuni Ricinm de NÖTaria , impeiifa 
lohannis Doniinici de Kigro , artiam et medic. doct., die 25 Sept. 

UeberBC^tzt Yoa StepkaBiu A^iioohenuB im Jahre Christi 1127, uad sar Her- 
ausgabe dor«h|^ei»eheii von Autoaiufl Vit^lfs Pirranensis und DoiuiBicua <7a- 
naUfeltreiuis. Titel: yyldber. mrti», medieine y qui dioitur re^oJis di»- 
p'otitio Haii filii abbat etc. ^^ Goth. i>raek mit Sign, und ^MtwU. 

Lugduni^ 1523. 4., ap. lac. Myt, saniptibiu Barth. Trott. 

. Uebersetzang.dei. Steph^nni mit-l«xikali«»€hen Erläuterungen dei Miek. »? 
CapeUa. Titel : ^ Xt&er totitu mediciuae neceaaaria eontinent , quem Hal$ 
filiu9 Abbat edidit regique inaexipaiti unde et regalia ditfeeitio' 
nie nomea «fftangMit. ^' 

§• Oft« 

• ■ ' . . . . _ 

ISHAK BEN SOLBIMAN. 

{üaae fiU SmkmoiÜs,) 

Ein diätetischer Schriftsteller, der ins X. christliche Jahr* 
hundert gesetzt werden muss. Er schrieb : 

Liber de diaeiis universalib^us et particularibus^ 

eine, noch nicht arabisch gedruckte/ sehr ins Einzelne gehende 
Belehrung iiber Nahrirngsmittelkunde n. dgU Eine hebräische 
Uebersetzung ist davon yorhanden. 

Lateinische Ausgaben* 

Padnae, 1487. 4.» impr. per Mattheiun Cerdonii de Windlicbgretz, dk 
23 Mart. - « 

Titel : „Eximii Ibooc medieine menaree de particularihua dietiB itAettue,^ li 
Goth. Draet[, MZeUeii, 58 Bl. / 



Avicenna. ISO 

Bml., 1510. 8., ex ofBc. Henricpetri. 

I 

Ti^el > ff laaarf ludaei' de diaetit vnivenalibut 9t partieularibtu libri 11, 
h. e. de vidua emlübrie ratione et mlimentorum facultatibuB V tractatue, 
ex Arabico in Latin, eenverny a lo. Poetbio eedulo eaatigati et eäi- 
t/. «' (Ob wiederholt i&. 1590. 6.1) 



§.66. 

ABU ALI ALHOSSADV EBN ABD'ALLA £BN SINAH. 

I (^Avicenna.) 

Der berühmteste unter den arabischen Aerzten, deshalb 
fwukjJt psn.^^Msi| d)Or Fürst der Aerzte genannt. Blr 

war geboren zu Afschena bei Bockhara im Jahre nach Christus 
980, hielt sich bald als Leibarzt, bald als Yezier am Hofe der 
Khalifen auf und starb nach einem unruhigen Leben zu Hamdan 
im JalUre der Hedschra 428, d. i. im Jahre nach Christus 1036. 
Er schrieb Tiel und lucht blos über Medicin, ibit philosophi'- 
schem Geiste und asiatischer Ausführlichkeit , aber in schöner 
Spradle. Das Hauptwerk ist: 

(^*^>>y ^ («jyiJtlt ^Ay^"^ Liber canonis medidnae^t 

ein voUstlndiges System der Medicin, welches im ersten Buche 
die Anatomie und Physiologie meist galenisch, abetr noch spitz- 
findiger abhandelt, im zweiten die Arzneimittellehre, im dritten 
die l^rankheitenv Tom Kopf bis zu den Füssen, im vierten die 
Fieb^ insbesondere und im fünften die Lehre von den zusam- 
mengesetzten AntaeieH vorträgt Jedes Buch (obC^a^ ie- 
taab) ist in mehrere Abschnitte (/jj, /e/t),^dies(e wieder in 
Tractatuiä oder Doctrinen f^^liKS, taaüm), Summen (jfXfgy^ 
dschomlat) und Capitel ( y^, /^^O <ni>gctheilt. Dieser Kanon 

, Terdrangte ebensowohl den Elchaevi desRhazes als das Almaleki 

sdesAll Abbas, und galt bis gegen das Ende des fünfzehnten Jahr- 

Thünderts als tollsttiidiges und bestes System der Medidn, von 

. desBisn Lehren man sich kaum abzuweichen getraute; bei den 

türkischen luid persischen AjBcztenr. soll dies heute noch der 

j!" Fall seyn. 

, Yon geringerer Bedeutung sind einige kleine Schriften, die 

vin Uebersetzung^ den meisten Ausgaben des Kanon angehängt 
' (jibfx noch nie arabiseh gedruckt) sind: de' viribus cordU et 



100 jlrabische Schriftsteller* 

medicamentis cordiaUbus, de removendia nocumentie quae 
accedunt in regimine sanitatiSf de ayrupo acetoso^ öan- 
ticum 8. Cantica de medidna s* über de medicina in com" 
pendium redacta* • ' 

L Arabische Ausgabe des Kanon: , , 

Romae , 1593. f. , in tjpograpliia JUedicea. 

Schdiie Ausgabe vom arabisojieii Texte .des g •Mmmten KanoB. - Intel nl 
6 Bl. Vorstücke, 610 und 268 SS. Toxit der fOnf Büdier des Kaaoa (dl« seae 
Seitensahl geht beim yiertea Bnche aa), U Blatt ladet iwd 85 Seite« Aa- 
haag einiger philoflophisehea Schriftea dci Avieeana über Logik, Pliyalk «i 
Metaphysik , ebeuCslls arabisch. (Vgl. Schnurrer hihlioih. arab, p. 4tt^ 
Bheoials war diese Ausgabe selir teltea , Jetat Ist ale wieder te Bwrhhiiiif 
(Flexena bei Moliai) zu haben. 

II« Uebersetzungen des Kanon. 

a) Mrräkehi 

NeapoU, 149L f. 

Drei Bände (143, 192 nad 111 Blatt) , 50 Zeilen In 1 Colanuie% fennf drei 
Bl. Vorstüeke. Der 1. Band eathält die ersten beiden , der I. |Ie Mdea 
letzten Bücher, der 2. Band das dritte Buch des Kaaon. Eine elgeaÜlelM 
Bdilusssehrift am Eade des 5. Buehes fehlt ; am Bnde des swelten Beehet 
(oder des 1. Bandes) steht in hebräischer Sprache: fjLaudem trUmmm jMt- 
se««ort meo qui in viam veritatia deduxit me hue Neapoiim im dammm it 
mii4 mei R. Azariel filii IL lonefhij eiütu rejvt'es Bit iü hwttf voh^mk 
et uaque mmo adiuvit me ut perßcerem liAnim II §apientie meäiüi jüea 
ßinae , per manum mei minimi Aaeer filii aapientie E, Feret» Mimtam eem» 
poaitoria iitterarum aeu typothetaa hodie die FI meuaia ekialev mmo CCLIl 
miuoria aupputationiaf '* welches Datum nach christlicher Zeltreehniuif ia 
üen November 1491 fällt. Am Ende des dritten Buches (oder dee iwetan 
Bandes) wird noch eines Setzers Jkraham fiüua demimi emp* JL Jiaeeli 
Zeiulo gedacht; Die Uebersetsrang enthält alle fünf Bücher, der Ueberaataer 
(Rabbi Nathan AmatUI) lat aloht geaanfl«. (VgU IMBtomL muuU. Mr. 
typogr* f eo« XF« pag. 86.) 

b) laUifUachx 

S« 1. e. a« IL (Argttitor. ap. L Menteliii). 

Halbgothischer Druck ohne Sign., Oustoa and Sefteniahl , 6t SSeflen ii 
2 Columnen; 512 Blatt. Auf Bl. le steht: ^LOer eeaeitls primma §em 
prinoepe akekaii abiuaeeni de medicina edidit, tr^melatue « mefislre g•^ 
Aordo eremoncfuifo Udeto aAaräbioo in latinium. Verla abohoH «äfmesnf.* 
Das fünfte Buch schliesst Bl. 512« mit der (In manchen Exeaplaren ftfc* 
lenden) Schlussschrifit: „C«aoa& Über qatnttte äuieene §ui ea€ ei «aCtf^ 
tarium eiua finit, ^* Uebenetzeng vem OerardnaCremenenäia. 

S« L e a. i. 

Goth. Druck mit Sign. undBlattzahl, 58 Zellen In 2 Oelomnen, 4 ungeaiUte sei 
560 gezählte Blätter. Titel auf Bl. le t „JM&er eanenie Auicetme reaUme et el 
omni errvre mmdaqae purgatue emamapte cum düigipUia JmpruMt* Cm 



Avicenna* 161 

priuUegio;** B1. U: „ Uita Auieenne ^am guiäam ittiut araht diteipm^ 
lua »eriptamreliquit.*^^ Za Ende des fünften Boehes: ^yCompletuM ett liber 
quintu4 libri canoni» qui Mt antidotarium »enia regit äboali hatten fill 
hall obinMceni, Et eiut complemento completut ett liber tottu,^^ Hierauf 
* folft noch das Buch de vitibut cordit und Synonyma* Dies« Aufahe ist 
reicher, correcter und seltener als die vorige. 

S« L e. a. f. 

Titel: j^Abohali Abynteni Canon teu liber vitae eorporalitf de piribu» 
mordit ae cantica cum commento Gentilit de Fulgineo, lacobi de Partibut^ 
Vgonit Senentit , JJini Florentini , Mathei de Crradibu9 et Thadei Floren* 
tini. '*' (VieUeicht die Ausgrabe : Venet. U91. /. ?) 

Mediolani» 1478. f., impr. per Philipp, de Lavagna, die 12 Februar. 

Rdmitche Schrift ohne Si|^., Custos und Seitenzahl , mit auslaufenden 
Zeilen. Bl. \a : „ Liber Canonit primut quem prineept Aboali Abinteeni 
de medieina edidit, trantlatut a Magittro Gerardo cremonenti in tolet9 
de arabico in latinum. " Zu Ende des zweiten Buches : „ Mediolani die 
XII, februarii 1473 per Magittnan Filippum de lauagnia huiut artit ttam^ 
pandi in kae urbe primum latorem atque inventorem, *' Zu Ende des fünf- 
ten Buches : ^^t eiut eomplement9 oompletu» ett Über totug ad laudem M»^ 

FateTÜ, 1476. t, impr. perl. Herbort, prid. Id. Decembr* 

Goth. Dmck in gespaltenen Columnen , mit Sign. ; enth&lt die fftnf BMwr 
dee Kanon ^ebst dem Buche de, viribut cordit, Sehlussschrift: „Hoe lod 
eontumatur univertvm oput hitp'alentit principit Avicenne quod in taeriM 
medicinit compttuit. Anno talvatorit Chritti Jetu M,CCCC, LXXV7, pri- 
die Idut Decembrit. Imprettum Patavii opere et impentit Toannit Her^ 
"bort Sermani, Correctum cura et ttudio guoad fleri potuit Protdochymi 
nnaii patavini in medicinit artHutqw merito iTitignitij verum mpiinatvm 
digettumne tolertia oe ingenio artium et medicinae itUerpreti» daatittimi 
Petri Boehabonelle Feneti etc. ^ Drei Bände« 

FaiaTii» 1479. f. , (ohne Drneher) oct. Id. NoT. 

. Geth. Druck mit Sign., 68 Zeilen in % G<Hamnm, 431 BlatC BI. Ut ,,£!- 

ier canonit primut quem prineept ahoali abinteeni de medieina ediditt 

■trantlatut a magittro gerardo eremonenti m toleto ah arabieo in latioMm, 

Verba aboali ahiutteni. *^ Bnthftlt aauer dea fäaf Buchen dcf Kaann «neb 

das Buch de viribut eordiu 

^ Tenet f 1^2. f., loipr. p^r Ft. MaaTer et Ißc. de Contengo Ferrarieafet. 

Goth. Druck. Zu Ende das zweiten Buches steht: „EspUtut ett liber te* 
eundut canonit ^ quem prineept Auieenna de medicinit timplioibut edidit, 
Imprettut Uenei'Ut Onna' chritti optind MCCCCLXXXUI. ptr Magittrmm 
Petrum mavjeref dnm Nicolaum de contengo ferrarientetJ'*' Zu Bndn det füMi' 
t/em: „Jmprettui Ftnqtiit Jane imcamatiamt dowUniaa MXCCCUtXXXJU*** 

Fapiae, 1483. f.« impi per Anton, de Csrcano et Ui. de Diuantlb«». di« 
27 Martii. V 

Goth. Druck. Zu Ende des fQnflen B webest „Colig>{ef»e et! libtr fiUntut 
Libri Canonit qui ett Antidotarium Senit Regit Aboali Hatten flUi HaU 
Abinteeni et eiut ooa^ftmidhü aomptetua' ort über totut, *! nian^f «Mb 
. das Baeh de viribue «onftts, «ad Mdsaa. die Spbl at i m ji rift * ,|lnfraf «f ^i0 
perefe.** IM DU 

11 



162 



uirahuclie ScJiriflateUer* 



Venet. » i486. 4. y Impr. per Pt Maufor« 

Goth. Druck mit Sigiv , 58 Zeilen in 3 Colamen , 499 BlatC» Anf B1. \a t 
„ Liher cammia primu» quem princeptt aboali abinsceni de medicina ediditi 
translatu* a magißtro Gerardo cremoneiui de toleto ab arabico in iatinum, 
Uerha aboali abintceni, '^ Za Ende' des fünften Baches : „ JmpreMii« ve- 
netiin impeiMia ac ingenio magietri petri maufer galliei et eocior., eCc. *', 
hierauf noch das Buch de viribus cordia» 

Tenet. , 1490. f. , impensis Octayiani Scoti , die 21 Mart. 

Goth. Druck mit Sigpaat. , enthält die fünf Bücher des Kanon und das Budi 
de viribut cordiSf das letztere übersetzt von „Amaldo de villa noua bar' 
ehione.^^ 

Venet. , 1490. f. , impr. per Dionys. Berthocum , die 10 Septembr» 

Goth. Druck mit Sign., 66 Zeilen in 2 Columnen, 362 Blatt.' Enthält dl« 
fünf Bücher des Kanon von Gerardus Gremonensis und das Bach de viribu$ 
cordia von Amoldus de Villanova übersetzt. Zu Ende des fünften Buches 
itehen die Verse : j^Quattuor impreaai precedunt ordine libri , Ultimua hie 
eeguitur qui tenet antidota , Ruminat hec Petrua medice doctiaaimue arti» 
Interprea ; Mutiua corrigit hec eadem ,'' welche man auch schon in def 
Ausgabe Patav. 1476. findet, wo Petrus und Mottus nach in' der Sehluss- 
Schrift näher bezeichnet werden. Das erste Buch erschien Venet^ 1489. f. 

Tenet., 1491. f., imjKb per I. et Gregor, de ForKvio fratres. 

Uebersetzong der fünf Bücher des Kanon , des Buches de virib, eoräi$ und 
der cantica^ mit Commentar von Gentilis Folg., lacob. de Partib., Uge 
Senens.y Dinut Flor., Matth* de Gradib. und Thaddäus Florent« Zwei 
' Bände. 

Papiae, 1498. f., per Anton, de Carrhano et HL de Dnrantibos« 
ist vielleicht blos die ebendaselbit 1^ ersehfenene Ausgabe Y 

Tenet., 1494. f. , per Baptistam de Tortis. 

Goth. Druck mit Sign. , Text zu 73 bis 74 Zeilen In 2 Col. , GommeBtar 
zu 100 Zeilen am Rande mit kleinerer Schrift. Enthält die fünf Bücher des 
Kanon nach der Uebersetzung von Gerardus Gremonensis , mit Commentar 
Ton Gentilis Fulginas und Vorrede von Antonius Gratarolus , das Bueh de 
virib, eordia übersetzt von Amoldus de Villa nova , die Gantica mit Com- 
mentar von Äverroes übersetzt von Armegandus Blasins aus Montpellier. 
Apgehängt sind kleinere Schriften des Gentilis Fulg. , de maioritate morbi 
u. 8. w. Das erste Buch erschien 1495, das dritte 9 vierte und fünfte 1182 
SU verschiedenen Daten. 

Tenet, 1500. 4., impr. per Simon* Papiensemy $ctiim BiTÜaqiiam, 
die 21 Nrrembr,. 

GotA. Druck mit Sign. , 51 Zeilen in 2 Cohtmuen , €32 Blatt. Titel Bl. la« 
„ Liber Auieetma. '' Bl. 2a : „Ztfier eanonts primua yuem prineepa aibooH 
abinaceni de medicina eäidit tranalatua a magiatrö gerardo eremonenai 
in toleto ab arabicoHn Iatinum» Ueria aboali abinaceni, ^^ Augehfingt Ist 
das Buch de virib, eordia, 

Venet. , 1507.' 4. , impr. per Paganinwn do Paganinis Brixienaem. 

Befgefügt tat die Üatttlca naeli der Uebenetattaf dei Anaegaadaa Blaalaa 
TOB Moatpeüier. "^ 



'*■» 



Avicenna. ISB 

Fapiae» 1510. 1511« f., Smpr. per lac. de Burgo franco. 
Mit Gentflis nnd Anderer Commentar. Vier Bands. 

Jüngd., 1522. 4., impr. per lac. Myt, ^2 Noybr. 

Besorg von Pt. Anton. Rnstiens Plaoentinus und mit Anrnerkong^en von Syn- 
phoriannt Cbamperius; daza Avicema*! Leben von Calpharaiua. 

Tenet. , 1523. f. » per Philipp. Pinzi. 

Mit Commentar von Gentilis , laeob. de Part. , Dinns , Ugo , Averroet, 
Mattk. de Gradlb- , Tbadd. Flor, und A. Fünf Bände unter dem 'fitel : 
,, Maximum Codex totiu9 teientiae medicinae eto, '^ 

Venet. , 1527« f. , in aedib. Juntae. 

BeMri^ von And. Bellnnensis (Alpagas), nebst einer Interpretatio hominum 
arabicorum* 

Venet., 1555. f., ap;Jnnta8* 

Geschätzte Ansffabe. Uebersetzun^ von Gerardas Gremonensis , dorclif e- 
sehen von Andreas Alpai^s , erläutert von Benedict Riniuif. 

Basil. , 1556. f. y ap. I. Hervaginm. 

Scheint Nachdruck der vorigen zu eeyn , irad enthält, wie jenie, auch die 
Bächer de eordialibuty Canticum^ de remwendia nocumentia^ de ayrupe 
acetoao, 

Tenet. , 1562. f. , ap. Jontas ? 

Dieser Ausgabe ist des Jnliufl Palamedet Index tn Avte^nnam beifefftgt, 
den wir bei der Ausgabe von 1562 erwähnen werden. Fälschlieh kommt da- 
her diese Ausgabe (1562) bisweilen unter dem Titel: ed^JuL Palamedea yot, 

Tenet . 1564. f. , ap. Tinc. Talgruinm, 

Zwei Bände unter dem Titel: ^fAvicennae tÜbri in re meäiea omnee» lof. 
redditi , a J. Paul, Mongio et L Coataeo reoopdti, " Enthalten nasser 
dem Kanon noch die vier andern kleinem Sdiriften des Avicenna. Ble Ue^ 
benetzung des Kanon Ist die des Gerardus Gremonensis und Alpagus, von 
Monglos und ^Costäus neu durchgesehen nnd mit Varianten und kurzen An- 
merkungen begleitet. Das Buch de virihua cordia ist von Amaldas de Vil- 
laiiova, das de regim, aanit, und deaympo acetoao von Alpagus, das Co«- 
tiefim von Armegandus Blasius übersetzt. Angehängt ist des Alp^us Ära» 
hioorum nominum interpretatio und hierauf Ardhicor. nominum antiqua 
(^Gerardi Cremonenaia) expoaitio» Noch muss dieser Ausgabe unter beson* 
derm Titel beigefügt seyn: „Indtces rerum memorahilium in Avieennae de 
. re.medica libria^ nee n<m J. Coataei ao I, P. Mongii annqtatioiübua lo» 
euplfitiaaimi. Fenet.^ ap, Ftnc. Valgriaium^ 156i.^'i 127 ungesählteBl,liifol. 

Tenet. 9. 1582. f. , ap. Jnntas. ' 

Ein Band unter dein Titel: ^^Avieennae^tber tanonia^ de medie, eordidlH,, 
Cantiea^ de removendia nocumentia etc., de ayrupo acetoao etc. finth&Ü 
wie die frühere Juntine die Uebersetzung von Gerardus , durchgesehen- von 
Alpagus und später von Rinins , der hier seine Arbeit noehmala verbessert 
haben sol^ VotaLua^ehi Avieennae vita ex Soraßno Arabe a Nieclaell^maaa I0- 
ti'ne aoripta^ und zu EndjS findet sich des Alpagus schon erwähnte tat^retatio 
nominum AraAieortim tmd derselben onfifttaefpos^tto. Ansierdeminipis dieser 
Ausgabe nntfr beapndccn^ Titel noeh beigelegt seyn: ^ylndex in ^vj^nae li- 
broa nuper Feaetiia editoa'luliü Pali(f»eiie\idrie9|,si vßfidffip.tiwsf9re» 



IM Arabüehe Schriftsteller* 

ITenetj ap. Juniat^ ISBI.*', T6 gezählte B1. in fol.; dieser Index bt vom de« 
bei der vorigen Ausgabe (1564) verecliiedeiu 

Venet, lS95. f. , ap. Jantas. « 

Zwei Bände nnter dem Titel« ^^Avi»ennae eanon medioinae^ eiutäem dt 
viribus cardio , de removemdiB noeumentie in regimine tanitati« , de «yrttpt 
\acetoto\ Cantiea,^^ Der Kanon ist nacli Gcrarduo, Alpagus , 1. Costäoi 
und I. P. Mongias , neu darchgesehen und in den Anmerkungen Terraehit 
von I. Cottäa«, trelciier als Herausgeber betrachtet werden muss ; Fabim 
Paulinua ist zwar auf dem Titel genannt , aber nur als Verfasser der Tt* 
bellen über lohannitii iaagoge und der ebenfaHs tabellarischen OeeanonUat 
librorum crniotiiB, Beigegeben sind noch einige ^ufsätze des Panllnus zor 
Vertheidigung des Avicenna , die Vita Avicennae wie in der vorigen Aus- 
gabe, einige Abbildungen und die schon erwähnte Intcrpretatio und l^rpo- 
%itionominum Arahicorum i ferner unter besonderm Titel (Fenet., ap, Juntatf 
1595. /.) die bidice» rerum memwrabilium wie In der Ausgabe 15M , de« 4«- 
litts Palamedea Index- fehlt» 

Tenet , 1608« f. , ap. Juntas. 

Enthält dasselbe, was die vorige Ausgabe, und -wird dy^falls fälschBek ieai 
Fabitts PauliAüs zugeschrieben \ auch Costaeus war' achon 1603 gestoriN». 

in. Ardbisch gedruckte einzelne Stücke des Kanant 

*L)'der Asfkng dea zweiten Baches in folgender Schrift: .£t5er seeundiM i% 
eanoke eanonls a ftlio Sinm, ttudio, mmptOus aetypi» Araiicia Ft. Kir^ 
• t eni'i, ph. et- m. D, VraU , qaa potuit fieri fide ex A$iatice et 4fri- 
cano exemplari M83. Caea»^ ,Arahi6e per parte» edittu et ad verhwn in 
latinum tranalatua notiague textum eoneementi^iu Hhiatrattu, ^BreälaOf. 
1600. /., gestochener Titel und 132 SS. Das Ganze ist eine nicht ge'achitzte 
Avbeit, da&. dieser Aufi^be nicht gewachsen war. Test und Uebersetauag 
nach zwei alten Maauscripten, einem arabisches, dessen unbedeutende Abwei- 
chungen von derrömischen Ausgabe angegeben werden, und einem latelnitelieni 
das «41 Jena sich befindet; K. ging mit seinen Typen 168ä nach Schweden 
und starb au Upsala 1640. 

2k) ein Stück des Vierten Buches Cf<$n 1, tract» 1, eap.'21. tt.) in G. HS. 
"fVe iaeh exereitatio de veno Mediuenai ad metUem Ein 'Sinae , n've de 
dräcuneulia veterum^ tpecimen exhibena" novae veraionia ex Afahieo^ *viM 
eoaiHtentario uberiori ; cui aecedit altera de vermrcüUa oapiUariAtte 4Ktfaar 
tum. AugUatae Vindelicor, , 167i. 4. Eine sehr gelehrte Arbeit , welche 
ausser dem aVabisehen Texte niü alte^ und neuer lateinischer Uebersetknag 
einen »elehhaltigen aber adh» lagnatehfaltlge Gegenstände feiek v eib t eliMi dea 
Commentar enthält. 

&) Idee Stelle zm% dem dritten Bache (fen ^21^, trtuiti 1., e«p. lH) in !• Hß- 
'Witt ich interpretatia ioei arabiei ex opere Avicennae de eupetfoeiatiem* 
Viteberg,, 1803. 8. Die Erläuterung dieser Stelle ist misalungea im4 wird 
besser gegeben in der Leipa. IM, Zeitung IfiOI. St. 94. S. 1408. 

4.) eid Stack aus dem eirsten Boche Qfen 1., «ttmiii. 8. , ettp. 1. 1) f^ Kurt 
S p r en g e 1 * 8 Beiträgen tnt Geschichte der Medleiii , Halle,' HM bin 16. 8.« 
dtltteii Sttick, S. 1(6; der arabisdie Text mit deatteher Uebersetauag and 
ÄBffltt^timgen von Spfengel. Da^ Stfiek händeH 1rea*ilea Nerveii ttühtepl 
ieM ^ dea ]M«ltivaeb^ iirilbetoBdere. 



Serapion iunior. 105 

In lateinischer Uebersetzun^ erschienen theils mehrere ein- 
zelne Bücher und Stücke des Kanon, theils die vier kleinem 
Schriften für sich, beides bald mit, bald ohne Commentar. -^ 
Vgl. auch/. iTÄ. Minadoi oratio pro j^vioerniOy Patav.^ 
1598- 4., und C Patin oratio ae? Avicenna^ Patav. 

§. CT. 
EBN S£RAPION. 

(Serapion tunipr.) 

Dieser lebte gegen das Ende des XL christlichen Jahrhun« 
derts (1070), und darf mit den} oben (§. 58) erwähnten altern 
ISerapion nicht Terwechselt werden. Wir haben Ton ihm 

über einfache Arzneimittel, de simplicibus medl-^ 
cinisj oder de temperamentis simpliciumy 
eine sehr vorzügliche Zusammenstellung dessen, was griechi- 
sche und arabische Aerzte bis dahin über einfache Arzneien ge- 
schrieben hatten,- wobei auch d^is Allgemeinere der Arzneimit- 
tellehre nicht vergessen ist. Arabisch ist es n^ch nicht gedruckt. 

Lateinische Ausgaben* 
Mediolani, 1473. f., per Antonium Zarotam FarmensenT, 4 Aug. 

Titel : ,,£t6er SerajtionU aggregatui in mediciniB 9impKeibuB , tranatatio 
ßimumü JanuensU interfret^ A^Tßl^Qiv^JudqtfiO TvT^ttqjtimti 4^ aiMtoin ith 
Umim, ^^ Druck antiqua« 

Lngdimi, 1525. 4., ap. lac. Mj«. ^ 

Die UebeneUiue ist von Gerardos Oremoneneia. 

Aigottorati, 1531. f., ed. Qtho Brnnfels, impr. dlbrlcherAii^Uanaf. 

Mit AverroiB und Bhaze» de timplicibut und Galentu de eentuurea. Se- 
jrapions Werk erscheint hier (wie schon früher mit den Werken des &lteTn 
Serapion) ,,Ahramo Judaeo et Simone Januenai ifiterpretibue^*^, dpch wiU 
Brunfel«« mit Hülfe des Gerardue Novioma^tu viel an denselben berichtigt 
liaben ; Erläuterungen sind nicht beigefügt , wohl aber cd» brauchbarer Iß- 
dex dictionum Aräbicarum et latinarum» 

Venet., 1552. f, ap. Andream Arrivabene. 

Titel: ^^Berap. de eimplie. medicam. Matoria UM VU^ meol Mvtono 
interpretc. '* 

Ausserdem erschien das Werk (ebenfaUs lateinls^ch) mit 
dem therapeutischen Werke des ält^irn Serapion mehrmals zu- 
gleich , weil man früher beide Aerzte dieses Namens für Eiiie 
Person hielt. 



Ifl6 Arabische Schriftsteller 

§.68. 

lAHIAU BEN DSCHESLA. 

{Bengesla,') 

Ein christlicher Arzt aus Bagdad, der spater zu dermuhaü- 
medanischen Religion überging , er soll (nach Casirp I, 291) 
gestorben sejn im Jahre der Hedschra 473, d^i. im Jahre nach 
Christus 1080. Er schrieb unter andern 

(*}t0^^t i^V^* 4^i(z;i('77^aZ ^&c2aa/^9 rectificatio corporum^ 

eine tabellarische Bearbeitung der praktischen Medicin, der 
Krankheiten nämlich und ihrer Heiluiig. Wir besitzen dieses 
Werk nur in lateinischer Uebersetzung: 

Argentorati, 1532 (15S3) f. 

Titel : „ Tticuini aegHtudinum et morhorum fere omnium eorporii humeini 
cum curia eorundemt Buhahylyha Byngezla auctore,*^ Die Uebenetsun^ ist 
von dem Jaden Faragus oder Faraguth. , 

[:Von diesem T<^cuf;^ aegritudimmi muss mifti unteiv 
scheiden das Tacuin samtatisj ein diätetisches ebenfalls ta- 
bellarisch gearbeitetes Werk, welches gewöhnlich unter dem Na- 
men Elluchasem Elimithar vorkommt und spätern Ursprungs 
ist. Dieses Tacuin sarUtutis Eüuchasein Elimithar erschien 
in lateinischer Uebersetzung unter folgendem Titel ; . 

. Tacuini san itatisElluchasem Elimithar^ Tne^ 
dici de Baldatli^ de sex rebus jioti Jiaturalihusy earun\, 
naturis ^ operationibus et rectificationihus. Argento^ 
ratiy ap. !• Schottum, 1581. /• (Dem Tacuin sind Holz- 
schnitte beigefügt und angehängt ist AbenguefU und Air 
iindus.) 

in deutscher Uebersetzung unter dem Titel: 

Schachtafeln der Gesundheit durch Bewahrung der 
sechs neben natürlichen Dinge , übersetzt durch Michael 
Herr {Mich. ^Ilerum). Strasburg, gedruckt uarch Hans 
Schott, 1Ö32. /. Mit Holzschnitten. : ] 

§. 69. 
CHALAF EBN ABBAS ABU L KASEM ÄLZAHRAVI. 

(^AUmcasü s, Alzaharavius.) 
Ein Spanier^ geboren zu Alzahra (Zahera) bei Cordova, 
daher auch Alzahravi, latinisirt Alzaharavma genannt, 



Atbucaaü $• Alzaharavhza. lOV 

gestorben zn Cordova Im Jabr der Hedschra 500, d. 1. fm Jahr 
nach Christns 1106. Wir besitzen zwei Werke desselben : ei- 
nes über innere Krankheiten unter dem Namen des Alzähara-^ 
Tius, eines über chirnrgische Operationen unter dem Namen des 
Albncasis; beide sind vielleicht Theile eines grössern Werkes 
Obp/^jOl, AÜasrij {Coüectio, Sammlung) gewesen* Es 

rind folgende: 

Liber theoricae nee non practicae Alzdharavii^ über 
theoretisclbe und praktische Medicin, 

enthalt etwas Anatomie, Physiologie, Diätetik und am meisten 
praktische Medicin, in dieser viel aus dem Rhazes Entlehntes, 
wenig Eigenthümliches, und wir besitzen davon blos die lateini- 
ache Uebersetznng, nicht den arabischen Text, 

OuJf V^ £t^ K5l3Üf tractatua de operatione manua 

seil de dilrurgia Albucasia^ Abhandlung von der 
Chirurgie, 

Ist das einzige chirurgische Werk^ das uns von den Arabern übrig 
ist; es ist in drei Bücher getheilt; das erste handelt von der An- 
wendung des GlüheisenSy das zweite von den Operationen vermit- 
telst des Messers , der Augen - und Zahnchirurgie, dem Stein- 
schnitte, den Bruchoperationen, der Geburtshülfe, dem Auszie* 
hen der Pfeile etc. das dritte handelt von Knochenbrüchen und 
Verrenkungen. Dieses Werk besitzen wir in arabisdier Sprache 
nebst den dazu gehörigen Abbildungen von Instrumenten« 

1) Das medicinische Werk erschien lateinisch: 

Augiistae Tindelicorum , 1519. f., impensis Sgm« Grimm medici, et 
Marci Vairsong, Z\. Mart. 

Titel: ^^ Liber theoricae nee nim practicae AUdharavii, gui vulgo A^ara^ 
riua dieitttr : tarn »umma diligentia et cura depromptus in lueem, ^ Voraus« 
geht ein kurzer Brief des Arztes Paul Ricius an Sgm. Grimm, veleher 
letztere, Arzt zu, AngsBur^, der eigentliche Herausgeber aa seyn icheint. 
Die. Ausgabe ist ganz lateinisch und hat 159 gez. Bl« 

2) Das chirurgische Werk erschien: 

a) arabisch -^ lateinisch: 

Oxonii, 1778.« 4., cura I. Channing, e typographeo Clarendoniano. 

Schöne Ausgabe in zwei Theilen , die Einen Band ausmachen , zusammen 
29 und 642 SS. Titel: ^^ Albucati* de chirurgia ^ arabice et latine eto.^^ 
Der arabische Text (nach zwei Bodlei'schen Hsndschrifteo) steht Ch's la- 
teinischer Uebersetznng gegenüber und viele Holzschnitte (Abbildnogcn rhir- 
«rgischer Instrunciite) sind eingedruckt. In den Vorstücken auch «in Brief 



168 * Arabische Schriftsteller, 

tron Mich. Casiri an den Heraaig^eber , Lebensamstäiide des Tff . enthalten^ 
ungelaJir dai 9 was schon in der ^16/. arah, hUp, Emqw, IL 136. stellt. 

b) lateinische 

Bafil.9 1541. f., ap. Henr. Fetri. 

Titel : „ AlbueaBit methodua meäenäi, cum imtrumentiB aä omne$ fef 
morloa depiotig, '^ Diese Ucbersetxuag ist unvollständiger und undcl&tlgef 
als die von Channing gegebene , hat aber auch eingedruckte Holxschnitte, 
die jedoch mit den Chaaniog'schen wenig übereinstimmen. Angehängt sind 
einige Schriften des Roland, Roger, Constant. Äfer und Gazius. V>rher 
war Albucasis schon erschienen angehängt an Argelata, - Venet, 1331. /. ap. 
Junta» , an Theod. Prisciän. Jrgent. 1532. /. und anderwärts. 

Ob unserm Albucasis mit Recht das Buch von Zube- 
reitung der einfachen Arzneimittel, Uber sen^üo^ 
ris s. 1LX.VIII. Abulcasis^ zugeschrieben werde, ist in Er- 
mangelung des «arabischen Textes schwer zu entscheiden. Es 
erschien einzeln zuerst V^eaet^^ impr. Üicoh Jenson^ 1171. 
4* ; und dann öfter mit dem jüngera Mesue zugleich. 

§. w. 

MASAWAIH BEN HAMECH. 

^Mevue Junior»') 

Geboren zu Maridin am £uphrat, spater Arzt am Hofe dea 
Khalifen Alhakem zu Kahira , wiüirscheinlich in das Xlt. christ- 
liche Jahrh\indert gehörig. Man darf ihn nicht mit dem altern 
Mesue (lahiah £bn Masawafh) rerwechselu , der am Hofe des 
Khalifen Harun al Raschid lebte und tou dem uns nur Bruch- 
stücke bei Rhazes übrig sind. Von des Jüngern Mesue Schrif- 
4en besitzen wir folgende drei: 

de Tnedicinis laoöativis {solativisj purgatoriis) über die 
abführenden Arzneimittel, es besteht aus einem 
allgemeinen Theile : Canones genenales de eligendis et 
corrigendis medicameritis laxativis , und einem beson- 
dem^ der in 54 Capiteln einzelne Arzneimittel abhandelt, 
wobei die gelindern Abführmittel von den drastischen ab- 
gesondert werden. Häufig kommt dieses Buch auch unter 
dem Titel: de simplicibus oder de consolatione simpli" 
dum vor, wo dann Consolatio so viel als Correctio, Mil- 
derung der schädlichen Eigenscl^aften heisst. 

Antidot arium $• Grabaddin medicaininum compositum 
rump von deo zusammengesetzteu Araneimit^ 



\ 



Mesuc iunior^ 109l 

teln In zwölf Abschnitten; dieses Buch galt lange als wich- 
tigster Kanon der Apothekerkunst. Die 1 2 Abschnitte han- 
deln, 1,) de electaräs, 2.) de opiatisj 3.) de solulivis, 
4.^ de condiiisy 5.) de speciebus locli^ 6.) desyrupo et roob^ 
*7.) de decQctionibus ^ 8.) de troc/iiscis^ 9.) de pilulis, 
10.) de svffuf et pidveribus^ 11.) de iinguentis et em- 
plastriSy 12) de oleis^ in welcher Ordnung aber lac. Syl- 
vius 1542 folgende Umstellung versucht hat : 1.) Conditaj 
2.) Sapae, Julep, Syfupi^ 3.) Eclegmaia s. Li/ictus, 
4.) Decocta et Infusa^ 5.) Antidota qiiae electaria vo- 
cantj 6.) Catapotia 8. pitulaey'H.) Trochisciy 8.) Pul- 
ver es, 9.) Olea^ 10.) Unguentay 11.) Cerata^ 12.) 
Emplaslra. 
Practica viedicinaruTn particulärium auch Liber de ap- 
propriatis genannt, von der Heilung der eiuzel- 
'nenKrankheiten, welches Bucli auch als zweiter Theil 
des Antidotarium gilt. Wir besitzen es unvollständig, so 
dass es nur die am Kopfe vorkommenden und einige Krank- 
heiten der Brust enthält und mit der Cur der Herzkrank- 
heiten abbricht. Von hier an bestehen zwei in lateinischer 
Sprache geschriebene Fortsetzungen des Werkes : Petri 
Apponi {Pt» de Abano) addiiiö^ und Francisci de Pe- 
demontiuin complcnitntum* * 

Arabisch ist von alle dem noch nichts gedruckt, so sehr 
auch die Auffindung der Texte des ersten und zweiten Werkes 
liegen der altern Geschichte der Apothekerkunst am wün- 
schen wäre« 

!• LateiaiscJie Ausgaben aller Werle» 

S. 1«, 14TL. f., (Venet. , iinpr. Clemens Patavinns Saeerdos) 5 Id. Ion. 
Schöne and erste Ausgabe, röndselier Drack in zwei Colomnen, 39 Zeilea, 
-ohne SigB., Custoa und Seiteuzakl. Der erste Theil. von 98 BU. enthält 
de medicinU laxativi» and das antidotarium ^ der zweite von 103 Bll. die 
^practica, der dritte von 30 Bll. und 3 weissen Bll. enthält Petri Aponen- 
eiM aäditio ; die Schlassschrift st^ht zn Ende des zweiten Theiles. AUe drei 
Theile meist in Einem Bande , die ersten beiden bisweilen einzeln, 

Vcnet., U79. f., impr* Rainaldas-Noviomag. » prid. Cal. Febr. 

Goth. Drack in 2 Coli. , 53 Zeil, mit Sign. , 382 Bll. Schlassschrift: „0oe 
loci consumantur universa opera Vivi loannio Mesue cum eomplemento et 
additionibüB clariaeimi doctoris Frandsei de pedemontium» Ae Nicoiao et 
Servitore etc.*' Vollständig« Aasgabe ohne Commentaz, die Uebersetzung 
ist dieselbe, die in der Ausgabe des Marinas als auti^a'veraio vorkomme 
Angehängt ist: Francitci de Pedemontium complementum zu M's Practica^ 
Kiedai PraepoeiU Mmtidoiaritm ehne Glossen, TrueUatf pUd pro fpto. 



ITO Arahisc/ie Sdirijtdteller. 

Syntmyrna^ Idher ServHoria 9, Über 28. Buleha^in Benaheraferim interfTm 
8im, Januetui et Abraamo Judaeo$ diese Anhänge begbuen Bl, 128.. 

Venet., liB9t, f«, sompta Dionysii db Bertochig de Bononia, 12 GaL 
Januar. 

Goth. Draek mit Sign. , 893 Bll. SeUuMadirifk s ,» Slahtratam 9pu§ ftn- 
«Item et preelarum divi loannit Meme omnid opera eontiuent ewm mdditü' 
Rift»« Petri apponi Medici probatUtimi : JEt Francüci de pedemontim 
ac Nicolai cum Servitore Emendata accuratissime per Eximium artium l( 
medicine doctorem Magi$trum Arehangelum Senenaem etb* *^ 

Tenet , 1485. f. , impensii Peregrini de Pasqualibus Bononiensis, 

Diese Ausgabe feUt bei Panzer (ann, typogr,)y befindet sich aber wlrküdi 
auf der hambarger Stadtbibliothek. 

Venet, 1489 bis 91. f., impr. per Peregrin. de Pasqnalib. Bononioiseiiu . 

Enthält ausser Mesue*8 Werken und den Erklärungen des Mundinus und fei 
Christoph, de Honestis, des Petrus Apouensis und Franeisci Pedemaati 
Zusätze zur Practica, Nieolans mit Platearius Glossen, Saladinus Ascnlar 
BUS , Liber iervüoria etc. Drei einzelne AbtheÜungen mit den Daten : 4. 
t. Decembr, , 11 Cal, Pecembr, , 18 Ju/ti, besorgt von Faiä, de Faretebity 
Patavinue , Arzt zu Venedig. 

Venet. , lil95. f. , impr. ^per Bonetum de Locatellis , impensif OctoTianI 
Scoti, prid. CaL April. 

Goth. Druck mit Sign, und Blattzahl. Zu dem In der vorigen Ausg. Enthal- 
tenen kommt liier noch J. de Sancto Amanda euper antidotar, Nicolai, 
Schlussschrift Bl 331 b. 

Venet., 1497. f., impr, per I. et Gregor, de Gregoriis fratrea, d. 
M. Octobris. 

Goth. Druck mit Sign. , Cnst nnd Blattzahl , 360 Bll. Der Inhalt ist der 
der vorigen Ausgabe. 

Venet, 1498. f., impr. ^er Bonetum Loc^tellnm, impensia OctaTianiScoli 

Eben so unsicher , wie diese y ist eine Ausgabe des folgenden Jahrea. 

Lugd., 1510. f,, indostria I. Cieyn. 

Lngd. , 1523. 8. , impr. per Anton, da Ry, ap. Francisc. Juntam. 

iiUgd. ,'1S25. f., indostria lac. Myt, sompt. Vinc. de Fortooariif. 

Venet. , lSi27. f., ap. Luc. Anton. Juntam. 

liUgd. ; 1531. 8., impr. per Anton, da Ry, ap. Franc. Juntam. 

Paris., 1542. f., ed. lac. SytTius, ap. Ch. Wecbel. 

Titel: „Z. Meeuae libri tree de re medicaetc,^^ Sylvius gab eine bessert Ue- 
ber^etzung, als die frühere, änderte die Ordnung der Abschnitte im Anti- 
dotarium, und gab Erläuterungen schwieriger Ausdrücke. (Wiederholt Pß' 
risy 15«./., ap, Ch. Wechelj ibid.y 1544./.) 

Lugd. , 1518. 8. , ap. Ir Tornaesium et Gull. Gazeium. 

Venet. , 1519. f. , ap. Juntas (haered» Luc. Ant. Junt. , m. Januar.) 

Enthält die drei Werke des Mesue in doppelter Uebersetzung , der altea 
und der bessern des Sylvius mit Commentar des Mondinus , des Chriatoph. 
de Honestis und des Sylvius selbst, mit den Ergänzungen des l'etr. Apon. 
und Franc. Pedemont; femer Nieol. Präpositua mit des Platearioa Glossen, 
lo. de A. Amandoy Serritor^ Saladioiit AsoulaauSy GeatUla d« dotl medi- 



Mesue iiaUor. ' 191 

fl ft iwiim I laoob. de Partibas flummvla , Äbengaefit äe HmpUeib. medieini§^ 
Apalejui de p<mäerib, et mensur. , AlcÜndut de grad^ medieinar, eompot,^ 
Troßt.qyidT^roquQ^ Stfuonyma etc^ SchOaeAnfgabey doeholmo A]}]>Udiui|;eB. 

ngd., 1550. 8.. ap. Ckiil. Ronilliniik * 

arifl. f 1561. 8., ap. Ae^d. Gorbinum. v 

enet., 1561. f. /ed. Andr. Marinas, ap. Tinc. Valgrisimii. . 

l^iederholang der Torigen TcneiHger Ausgabe, mit eingedmckten Hole« 
echnitten ; ausier den Commentar|eii der fHihem Ausgabe erscheinen hier 
auch die Anmerkungen des I.Manai^dus und And. Marina«, die Jener fehlen. 
Die beigegebenen Schriften sind b^ auf Unbedeutendet dieselben. . Der 
Druck ist yorzüglieher , die Indices sind brauchbarer* 

eaet , 1562. f. , ap. Vinc. Valgrisiom, 

Neuer Titel zo der vorigen Ausgabe j das Papier geringer. An liftufigsten 
vorkommend. 

agd, , 1566. 8., ap. Ga. RouilUoiii. 

enefc. , 1589. f., ed. I. Coitaeni, ap. Jnntaf. 

Zwei Theile in Einem Bande. Der erste Thefl enth&U unter dem Titel 
^,Ioanni$ Meaue JJameuceni opera etc, *' die 3 Werke des M. nach Sylvias 
Uebersetzung , die antiqua veraio ist sum Theil weggelassen, der Com- 
mentar zusammengezogen ; neu hinzugekommen sind des I. Costäus Anmer- 
kungen. Die Holzschnitte sind nach denen der vorigen venedige^ Ausgabe 
oopirt , aber ni[cht dieselben Platten , auch fehlen manche in Jener Ausgabe 
befindliche. Der zweite Theil hat den Titel : „Supplementum in sccundum 
librum compendii »ecretonim medicinae etc,^*" und enthält nächst den 
Schriften, welche der vorigen vencdiger Ausgabe angehängt sind« auch die 
dort fehlende : Cophonia tract, de arte medendi, 

enet , 1602. f. , ap, Jimtas. (ibid. , 1623. f.) 

' Wiederholung der vorigen Ausgabe , die vielleicht noch Öfter erschienen ist. 

IL Einzeln erschienen Mesue^a Schriften mefireremale 

übersetzt: 

[ediolani, 1473. f., impr. per Philipp. Lavaniam (de Laragna), die 
4 Angusti. 

Romischer Druck In 2 Col. , ohne JBlattzahl. Schlnssschrtft 3 „ Explieit 
Opus, Heben Meaue — eorredum ae diligenter examinatmn per Egregioe 
doctorea Almi CoUcgii Mediolanenaia etc, ^^ Wird zwar nur als Liber da 
conaolatione medicinarum tolutivarum ausgegeben, da Jedoch, nach Panzer 
fliin; typogr, II, p, 14, auch Petri Apponi additio dabe^ seyn soll , diese 
aber zu Me%, Practica gehört, so ist vielleicht die vorliegende Ausgabe eine 
vollständige der Werke M*s? (Eine andre Ausg. hat Panzer I. e. II, p. 37: 
MedioL 1479. /.) 

ngd., 1478. f., ap. Matli. Hnsz et I. Silber, 81 Mart. 

Titel: ^^lo, Meaue Über de eonaolatione medicinarum eimpKcium aolutivei- 
Tum,^* Goth. Druck in 2 CoL, ohne Sign. Cust« und Seitenzalili Huss und- 
Silber*i erster Druck. 



.^i 



172 ^ jirabUche SchrifUtelUr* 

Titel : ,^Io, Me$ue grahaäin , quod ett aggregatio et antidotartam eieetwh 
riorwn et eonfectiottum extractum ab originali, oorrectwn ae emendatum 
per 16. Tkeohald. et Mar cum de Fapia,^'' Wenig bekannt; valiNcIieiBUcli 
da« Antidotarium alleia oder mit der Practica« ' 

S. L e. a. f. (Venet., circa 1171? impr. Clemens Patavinas Sacerdos?) 

Bömiaclier Drack mit auslaufenden Zeilen, ohne Sign«, Cuatoa und Seitei> 
zahl; mit einer Vorrede des Tenetianisclien Arztes Nicol. Gupala ti- 
li us. Zwei Theile in Einem JId., 96 und 105 BIL Enthalt wahrachwnlish 
das Antidotarium und die Practica. 

Neapoli, 1475. f., impr. Bertoldus Rying de Argentina , 12 Januar. 

Zwei Theile, von welchen der erste die Practiea, der zweite die AdiM 
von Petr. Apon. enthält. 

Venet. , 1489. f., impr. Peregriniui de Pasqnalibus , 2 Decembr. "" 

Titel: ,,ilfe«ue summa tecunda Grabadin^ in qua dittinguuntur mediein» 
appropriate egritudinibua ein^ulorum membrorum etc,^''' Die Praotioa mit 
den Zusätzen des Petrus Apon. und Franc. Pedemont. eto. Gehört lu der 
Gesammt ausgäbe des Mesue aus dieser Officin. . ^ 

Bafil. , 154:S. f., ap. OEI. Petrum. 

Titel : „ Universalei L Mesue Can<me$ cum lae* Sylvii annotaHonib. una 
cum quamplurimia ex Galen, de eimpl. faeult. in fabulät digetti per I, 
J) antzium. Aceesg. Mesue praecipui lofii eonuhunes per tabvlae in or- 
dinem dispositi a G, Pictorio,'*' (Wiederholt ibid,^ 15tö. A) Wahr- 
Bcheinlieh nur ein tabellarischer Auszug. 

Lngd. , 1551. 8. , ap. L Frellonium (Aaton, Vincent.). 

Titel: ,yMesue de morbis intemie curandisy accedit Petri Apfm» adl^Jff- 
euen nQoad-i'ixij cum L Rainerii vocum arabicar» interpretatioae, ^* 

Venet., 1581. f., ap» Jontas. 

Die Schrift de medicinia laxativis und das Antidotarium. Titel : „ Opp. de 
medicamentor, purgantium delectu libri dno, Grabadin, h. e. eoi 
du secretorum medicamentor, libri duo; cum Mundini ^ UoneMti^ 
nardi et Sylvii obtervationib. *' 



b) itaUeniKh: 

S. 1. (Modena) 1475. f.» impr. I. Vurster de Campidona, die 25 Jon« 

Erste Ausgabe dieser auehin sprachlicher Hinsicht geschätzten Uebersetsmif; 
Titel : „J/ libro della eonsolatione delle Medicine templioi eoUnni^ ü jua/t 
fecie Giovanni Figliuolo di Mesue. *' 

Venezia ,-1487. f., impr. per Bartolamio de Zani da porteaio, a di uft. joL 

Titel : „El libro della eonsolatione de le medicine simplice eölutivß tl fpudt' 
fece Giovanne figliolo di Meeue, ** Goth. Druck mit BiatUahU 

Firenze, (um H90) f. 

Titel : „ II Libro. Detta» Coniolatione. DeVe. Medicine, SempUei. SoiMii 
XI, Quäle, Fece. Giovanni, Figluolo. Di. Mesue ; *' 34 Zeill. ohne Cut. «ad 
Seitenzahl. Seltene Ausg. einer sehr vorzägUchen Ueberaetsiuif . 



<« 
\ 






ft. 



Ahimeron Avenzoar. 113 

Venes. i lidS. f., impn Quarengi!. 

WiederholoDif der Torigen Ueberietsaiif deiselben Biielies; ftveh renes.» 
ifiipr. A^rivabene^ 1521. /• 

Tenez, 1559. 8. 

Dasselbe Buch nebst dem Antidotariom ; Titel : „Ifeme lilri de i »empUei 
purgativi e delle meäicine compoate nuovamente trad, in lingu, Italiana, *^ 

Tfliiez., 1589. 8. ^ 

Dieselben beiden Bücher; Titel: „J libri di Giov, McauB de i simpUei pur- 
gativi e delle medicine oomposte, per Giaeomo Roteetto, '* Oefter gedruclit. 

Ausser den in den Ausgaben des M esne befindlichen und 
schon genannten Erläuterungsschrii'tcn giebt es noch : C» Cras- 
si annotationes in /• Mesiien da simplicibus^ f^eneUy 
1588. a 

ABU MERVAN EBN ZOHAR. 

/ (^Ahimeron Avenzoar.) 

Ein Spanier (rielleicht ein Jnde) aus Penafl,or oder Hos- 
nalzahr bei Sevilla, in Diensten des Khalifen Ebn Atafsin zu 
Marokos und seines Statthalters zu CordoTa, starb im Jahre det 
Hedschra 557, d. i. im Jahre.nach Christus 1161. Wir besitzen 
Ton ihm (ausser einem kleinen Antidotarium)' sein Hauptwerk: 

k^*, Teisir^ reptificatio regiminis^ Berichtigung 

des HeilvierfahrenSy \ 

ein praktisch medicinisches Handbuch, nicht ohne eigenth&m- 
liehe Ansichten und Rathschläge. Es ist arabisch noch nicht 
gedruckt, erschien aber mehrmals lateinisch mit des ATenoet* 
Colüget zusammen. 

Lateinische UehersetzuTkgeTu 

Venet, 1490. f., hnpr. per LdeForÜTio etGregoi^, füratref, die f Jammr. 

Goth. Dmek mit Siffn/uad Bkttxahlen , fO ZeUen In '2 Colnamen, 4 ange-. 
sSbUe» 49 und 64 gt^, Blätter^ Titel nuf SL hu ,yMwnaiün. Auenxoh&r.,** 
hierauf Capitelverzeichnisse vom Teisir und Colliget. Bl. 5a ; beginnt der 
Teisir: y^In nomine domini amen^ Incipit liier theieriei dahalmodtmm 
vhmiUtdabir etc. ^ und hört auf Bl^lt Ua l ^^Eieplieit Über Avenzoar, '* 
Bl. 45a Tit^l des Colliget : „ Coüiget Äufrroye /' Bl. 46«( beghii|t der Colli- 
f[et selbst: y^h^ipit Über dß mediaina Auerroiei ^i dicitur eoUiget etc.** 
BL 106 ftdkl die fichlossiobörift: XspUcimt-inKltatut mrÜB mtdidm^ fMm^ 



S^ 



IM Arahisc/ie SchrijUteüer. 

9(9»{morum vtrcrwn Alhume^ott Avenzohar et Auerroya ituäiOBe eorreeto*- 
Impretai Uenetij» per loannem de forliuio et Gregorium fratre; Arm» «a- 
luth, M.CCCC, Ixxxx, die guarta menaia lanuariJ, ** Hierauf Lagenref^- 
8ter und Druckerzeichen. 

Venet, ^496* f., impr. arteBoneti Locatelli Bergomensis impensis Octs- 
Tiani Scoti , civis Modoetiensis , ultimo Mau. 

Goth. Druck mit Sign, uild Blattzahlen , 108 Blatt. Enthält ehenfalls dfli 
Teisir des Avenzoär nebst dessen Antidotarium und dem Colliget des Aver* 
Toes, welches Bl. 4oa beginnt , alles herausgegeben vom Hi. Surianii. 
Titel : „ Ahhomeron Abynxohar Colliget Auerroy, *' 

Venet, 1497. f., impr. per Otinmn papi^nsem delona» decimo kalend. 
Januar. 

Goth. Druck mit Sign., 68 und 69 Zeilen in 2 Golnnmen. Titel Bl. l)i: 
^^Abkumeron Abynzoar ^ Colliget auerroU;'-'' Bl. 18a: „CrnnpletiM est Übet 
theytcir almudanar etc. ** hierauf des Avenzoär Antidotarium und BI. 411 
ein Brief des Surianus zu dessen Ausgabe des Colliget: ^^Hieronymua Sif- 
rianut physicu$ domini magUtri Xacobi »uriani de Arimino Artium ae me- 
dicine doctori» preclaristi filiua Lectori Rßlutem plurimam dicit^** woraaf 
Bl. 43a das Colliget beginnt. 

Venet, 1514. f., per Gregorium de Gregofiiffk' 
Venet. , 1530. f. , cnra heredam Octav. Scoti* 
Lugd. , 1531. 8. , kp, Jacobum de Giimta» 
Venet , 1553. f. 

In aUen vier Ausgaben zugleich mit des Averroes Colliget. 



§.12. 
ABU'L WALID MUHAMMAD BEN AHMAD EBN ROSCIID. 

I 

(^Äuerrois,) 

Ein Spanier ans Cordova gebürtig und Schüler 'des Ar^Oh 
soar, eine Zeit lang Lehrer in Cordova, später als Freidenker 
verfolgt und in Marokos lebend, wo er auch im Jahre der He* 
dschra 595 {Casiri /, 184.), d. i. im Jahr Christi 1198, starfci 
andre geben sein Todesjahr 1200 ^ 1217f 1235 an, sein Ge- 
burtsjahr 1149« Er ist in der Philosophie, \ro er sich ak eifri« 
ger Verehrer des Aristoteles zeigte , berühmter als in der Me- 
dicin. Für diese letzte besitzen wir von ihmf eia Werk untef 
dem Titel: 

Colliget f ein ziemlich theoretisch gehaltenes Syatem der 
Medicin nach Aristotelischen Qrundsätzen. Es ist arablsck 
noeh^icftt^^^iicl^ty (irschi^ii, .«ber in. Utevüscbev Uebcr- 



Moaea Maimonidea. 175 

setzngg mehrniBlB ^it dem ATenzoirt für Btch alteio aber 
tn folgender Ausgabe; 

Xeatsi. , 1483. f. , impr. yei LanrentiDin de Taleiitia , die 5 Octobr. 

G4Ui. Dnick, mil SigD., 50 Zeilen In 2 CoIumneD, IIB Blatt. BI.IswbIm, 
II: „Me emitto quliqaii meilieinalem prudratiam adipiici plent de*^dtriHS 
AverBÜ tum Colliget etc. " and B1. 2a beginnt dia Werk lelliBt : „ bttiFit 
Hier de tneditiaa aurrbyi ,' pit dlcllur coligri , f(i." Dia Sctlnsiichrift 
■tebt Bl. lUa: „Anno graUc iontini. 1482. die 6.'sctoArii: U«o dantt. Fi- 
nit imfoüttu tu hole aareo tperi Aaeriiy flUloiophimita exiraij diligenll 
cura tmendatt, Imprctia uero Veneiriji per lo/crle« iiapretioret Magi' 
■tmin Laurentivm de Ualenxia et lOciDi. £au Dea, " Uieriuf Driuker- 
■ elcLea, Index und Lagean^attiT.] 
Argentor., 1531. f, opeia Othonii Brnafelsii, exend. O. Vlndier. 
Hit dem JOageTa SenpIoD zngleieh daher §. fi;. schon aufgerührt, 

Näcbstdem schrieb Aveiroes auch Commentarien zn des 
Avicenna CanücuAi undzumehrein Schriften desAiistoteles, die 
aacb in tateinischier Sprache gedeckt sind. 

§. -ra. 

(oaoi) Jini» p nom *aT 
BABBI MOSQQEH BEN MAIMON (abgelcürat BAJUBAM) 

(iUbfei Mainamide»,) 

Ein sebr berühmter rahbiniscber Schriftsteller, der, im Jahr 

1139 Dach Christus zn Cordora in Spanien geboren, später nach 

Aegypten flüchtete und Leibarzt des Sultan SaUeddia würde, . 

auch daielbat im Jahre der Hedschra 60ä, d. I. im Jahre 1208 

Aach Christas starb. Seine theologischen Schriften gehören 

nicht hierher, er schrieb aber auch mehrere medicioitche Wer- 

&e, von denen einige in lateinischer Uebersetznng gedruckt sind : 

Tractahia de regimine sanitatia , ein diätetisch^es Werk. ■ 

jiphoriemi medici secundum Hippocratem et Galeaum, 

Jnirze medlclnigche Sätze nach Bippokratea mtd Galen. 

1.) Die DiStetik erschien lateiniacht 

^lofent. , ■. B. }., ap. Sanct. lacobnm de lUpoli. (irakTukBlnL tot ISOO.} 

^tgiüL TindeL, ISÜ. i., ap. Sigiim. Grimoi, 

E^gd.,l»5.S. 



3 . 



176 Arabische Schriftsteller, 

2.) Die Aphorismen erschienen lateinisch: 

Bonon., 1489. §., impensa Bened. Hectoris librarii, opera Flatanb im- 
pressoris. 

BasiL, 1579. 8., ap. Henr. PetrL « 

nnd öfter. 

Vgl. Lebensgeschichte des Maimonides^ Berlin 1793. 8.^ 
und Elies. Lazar, Sinaj, Kirschbamn Maimonidisj me- 
dici qjii seculo ßorebdt XII*', specimen diaeteticum j Bero- 
liniy 1822. 8. (Lateinische Uebcrsetzung derjenigen diäteti- 
schen Regeln, weiche in einem seiner grossem theologiflGhea 
Werke yorkommen.) 

§. 74. 
ABDOLLATIF BEN JUSUF BEN MUHAMMAD. 

(AhdoüaUf.) 

Ein arabischer Arzt, der zwar nichts Medicinisches , aber 
eine merkwürdige Reisebeschreibung hinterlassen hat , in wel- 
clier manches Medicinische Torko]^ nt, und der deshalb wohl eine 
stelle hier verdient. Er war geboren zu Bagdad im Jahre der 
Hedschra 557 (im Jahre Chr. 1161), ganoss dort auch den Un- 
terricht in der Medicin , erhielt vom Sultan Salaeddin Briefe zu J 
seiner Reise nach Aegypten, welches Land er in wissenschaft- 
licher Hinsicht bereisen wollte. Durch Salaeddin's Empfehlung 
wurde er in Aegypten sehr wohl aufgenommen, kehrte sodän 
nach Jerusalem zu Salaeddin zurück und lebte hierauf zu Danntsk 
den Studien. Nach Salaeddin's Tode ging er mfi dessen Söh^ 
nen abermals nach 'Aegypten und dann über Jeirusidem im JJahr 
^er Hedschra 601 nach Damasfc, wo er als Arzt berühmt wurde, 
noch einige Reisen und die Wallfahrt nach Meccathat; er starb 
bei. einem Besuche seiner Vaterstadt daselbst im Jahr der He* 
dschra 629, 4* i* im Jahre Cluv 1231* 

Während seines Aufenthaltes in Aegypten zeichnete er ü- 
les Ton ihm selbst Gesehene und von Andern Gehörte auf; wo- 
durch ein gro^sf» Werk in 13 Büchern entstand^ Toa dem U 
jetzt keine Spur aufgefunden wurde. Aus diesem zog er spattf 
dasjenige iaus, was er selbst beobachtet hatte, und- dieser atf 
jBwei Büchern bestehende Auszug ist das Werk, das wir imla 
dem Titel eines Auszugs aus der Geschich-teVon Ae* 
gypten noch besitzen; es handelt in 9 Absduutteir ¥oa der 



.•> 



AbdoUatif. Vit 






^ 



BeschalFenheit Aegyptens im Allgemeinen, von den Pflanzen 
in Aegypten, von den Thieren daselbst, von den Alterthümern, 
von den Gebäuden un4 Scliiffen, Ton den Speisen der Aegypter, i 
Ton dem NiJ, von den Merkwürdigkeiten der Jahre der Hedschra -. 
&!nr und 698 in Aegypten (Jalire Cliristi 1200 und 1201.> \ 

I. Ausgaben^ ^ 

a) arahiseh^ 
Tubbgae, 1789. 8., ap. I. 6. Cotta, 

Erster schon im Jahre 1782 von White zu Oxford voran staltet er Abdruck des 
arabischen Textes, der dem Prof, Paulus bei einem Besuche in Oxford von 
White überlassen wurde , um ihn in Deutschland mit einer Vorrede heraus- 
zugeben. Titel: AbdoUatiphi compendium memorabilium uiegypti arar 
bice e codice mso Bodleiano edidit D, loseph tVliite^ praefatut est 
H. Eberh. Glo. Paulus; VIII und 157 SS. Der Abdruck iHt nach der 
einzigen Handschrift gemacht, die man von AbdoUatif kennt und die für ein 
jiutographum gilt , sie kam durch Ed. Pococke nach England und' ist ge- 
schrieben zu Kairo im Jahr der Hedschra 600 , nach Christus 1203. . Ein 
«chon im Jahre 1691 von Pococke veranstalteter /JTbdrack blieb unvollendet. 

b^ arahueh^laieinisch: 

Oxonii, 1800. 4., ed. los. White, tjpis academicis. 

Arabischer Text mit gegenüberstehender lateinischer Uebfersetznng tind er« 
läuternden Noten, die aber zu ungleich vertheilt und besonder» im Graoima-' 
tischen, ungenügend sind. Mit AbdoUatif's Leben aus' Abu - Oseihah (latei- 
nisch) und einem Anhange. Der Titel ist : ,,4b(ioUatiph( hhtoriae Aegtfpti 
compendium , arabice et latiite partim ipse vertu , pctrtim a Focockio ver- 
^um edendum curavit notUgue illwtravit loe. White, *' XXXll iind 321 SS« 

n. Uehersetzungeru 

a) deutsch z ' 

Haue, 1790. 8.» im Verlag des^ Waisenbansefl. 

Titel : „ Abdallatif'^M eine» arabischen Aratei DenhßÜtäigkeiteH Egypten»^ 
au9 dem Arabiwchen Übersetzt und erläutert von 8m, F, Günther W.a h I. *' 
Die Uebersetzung ist nach der tübinger Aosgabe sehr flüchtig und oft untreu 
gemacht; die zahlreichen Noten sind auer nicht oline Werth, so wie die 
drei Anhänge S. 20, 111, 236. 

d) franzomcht 

Parig , 1810. 4. chez Treottel. 

Titel : „ Relation de fEgypte par Abd - Allatif, me'dedn arabe de Bagdad; 
Muivie de divers extraits d^e'crivains Orientaux et d^un etat des province» 
et des villages de VEgypte dans le XIV. sihcle , le taut traduit et enrichi 
de notes hi^toriques et critigues, par Silvestr e de Sacy.**' Vorzug« 
lieh geschätzte Arbeit sowohl in sachlicher als sprachlicher Rücksicht. 

Vgl. auch Th. Hunt programma ort the woj^k oj Ah^ 
dollatif>i Oxfordy lTi6. 4*, welches deo Plan einer von IJunt 

12 



178 Arabische Schriftsteller. 

unternommenen, aber nicht ausgeführten Ausgabe des AbdoUatif 
und einer Lebensbeschreibung desselben nach Abu Oseibah ent- 
hält. Dieselbe Lebensbesclu'eibung findet sich auch einzeln 
bearbeitet unter dem Titel : ^^Abdoüatiphi Bagdadensis vita 
auctore ,Ib7i Abi Osaiba^ ecodicibus mss. nodleianis de- 
scripsit et latine ifertit loh* Mousley, Oxon*^ tvp* Cla- 
rend.^ 1808. 4. 

§. T5. 

.ÜaA*5t {^\ thXAJt \yö ö^ .^^ i>\i\ cXjä 
ABD'ALLA BEN AHMAD DHIAELDIN EBN ALBEITHAHR. 

(Ebn Beithar) 

^ Ein Spanier aus Malaga gebürtig, später in Kahira zum Mei- 
ater der Arzneikunst und in Damask vom Khalifen Alkamel zum 
Yezir erhoben, nachdem er der Naturgeschichte und besonders 
der Pflanzenkunde wegen weite Reisen im Morgen- und Abend-- 
lande unternommen hatte. Er starb zu Damask im Jahre der 
Hedschra 646, d. i. im Jahre nach Christus 1248. Er schrieb 
ein grosses Werk unter dem Titel : 

**^— ^ jt JtcUsnJf, coUectio magna, eine ausf&hrliche Ab- 
handlung über die einfachen Arzneimittel, von der aber 
noch nichts gedruckt ist, als die Vorrede arabisch und la- 
teinisch bei CasiH Ij 278, und das Capitel über die Idmo- 
nen (Citronen) in lateinischer Sprache. Dieses letztere 
erschien, lateinisch übersetzt von Andreas Alpagus 
f^eriet 1583. {de maus limoniis)^ Paris. 1602. 4., Crc 
mona 1758. 4. mit Paul Valcarenghi's Commentar. Eine 
Bearbeitung des ganzen Werkes wäre für Naturgeschkhte 
und Medicin von grosser Wichtigkeit. 



••■'*i 



IV. 



SAMBILUNGEN imi> LEXICA. 



I 



12* 



f 



\ l 



-«*■ 



IPMH 



n ■ 



§. m 

UBBEftglCHT. 

\ 

■4 

]n aclidem wir die drei HauptabÜieihin^eii der altem mediciiii- 
scheu Literatnrs ^^^ griechischen ^ lateinischen Hnd aralbischeu 
Aerzte^ in ihren Erzeugnissen kenne» gelernt haben, wird es 
nicht unnütz sejn, gleichsam als Anhang dazu; noch zw^i IlülfEh 
mittel für dieses Studium einer besondem Betrachtung an wür- 
digen , so weit dies mit der Hanptbestimmung dieses ■■ Werkes 
eich verträgt. Es sind dies die SammiimgeB raedicisischer 
Schriften, und die tnedicinischeaXöxlea^' leides Colledtlfwerke 
in sehr- verschiedenen Richtungen^ beides dem gelehrten Amte 
nnentbehrliehe Hülfsn^ittel. Aber iiur In grosser Beachrankimg 
kann hier von beiden gehandelt werden« 

Von Sammlufigen roedieiniscber SdiriflenkSnnenlrar die 
wlditigem, und unter die^n wieder nurdi^jenigen hieraufzufülF- 
Ten seyn, weiche mediclnische Schriften Aek Altertbumes au« 
jenem Zeitabschnitte enthalten, welchem dieses Werk gewidmet 
ist Alle übrigen hier ebenßilis mitbibltographischerSorgfalt zu be- 
trübten, wurde die Grenzen dieses Handboches eben so weit über- 
schreiten, als es seinem Zwecke entfernt liegen müsste. Jede 
Sammlung dieser Art trägt de» fiegrtiT eines susammengehö- 
rigen Ganzen auf ihren Inhalt über, wenn gleich das denselben 
zusammenhaltende Band ein sehr Tersehfedenes seyn kann : 
bald die Sprache aHein, bald das Zeitalter der Schriftsteller, 
bald der von ihnen abgehandelte Gegenstand , bald die Brauch- 
barkeit für bestimmte Zwecke lind für bestimmte Zeiten; zu 
allem diesen liefern schon die wenigen hier aufgeführten Samiit« 
lungen hinlängliche Belege. Es ergiebt sich daran», dass diese 
Sammlungen selbst nicht unwichtige Erscheinungen in delr Lite- 
rargeschichte der Medicinsind, das^ sie das Bedürfnisse die 
Forderung, den Geist eines bestimmten Zeitpunetes treuer ah- 
nen lassen, als selbst die Heransgabe eines .ei .'meinen alten 
Schriftstellers. Denn hängt die letztere meistenä^vMMler Muse, 



182 Sammlungen und Lexica. 

oder dem glucklichea Funde, oder der Vorliebe eines Gelehrten 
ab ^ ohne irgend ein bestimmt gefühltes Bedürfniss anzudeuten.^ 
60 seiest dagegen das Erscheinen einer Sammlung die genannten 
Ursachen weit weniger, als eine allgemeinere Theilnahme yor> 
-BUS. Man denke hier an die Articella , die gleichsam den ^In- 
begriff des Wissenswerthen für den gelehrten Arzt des Mittelalters 
darstellt, man denke an die gelehrten Sammlungen des Aldus 
und Stephanus, und an die fast nur den oberflächlichen Schein 
des Wissiens befördernde Haller'sche Sammlung, an die SamnH 
lungen über Gynaecia, Fieber, Bäder und ähnliche. Aber auch 
viele kritische Arbeit ist zum Theil in diese Sammlungen nie- 
dergelegt und manche müssen als werthvolle Ausgaben einzel- 
ner Schriftsteller betrachtet werden, wenngleich nicht jede und 
auch in den bessern nicht alles als Originalarbeit gelten kann. 

Noch strenger musste die Auswahl der liier aufzunehmen- 
den medicinischen Lexica seyn. Auch hier konnten nach 
dem oben aufgestellten Grundsatze nur diejenigen berücksich- 
tigt werden, welche die alten Schriftsteller erläutern, oder aus 
ihnen geschöpft sind. Und hier begegnet uns zunächst die nich^ 
fmwichtige Bemerkung-, dass alle mediciiiische LeidSuigraphie 
•ich att8» 4em Studium der alten Aerzte, und dem Bestreben 
entwickelte, ihre dunkln oder veralteten Ausdrücke zn erklä- 
ren« So ging das älteste medichiische Lexikon , das wir ken- 
nen, das des Erotianos. (§. 11) aus dem Bestreben hervor, die 
schwer Terständlichen Ausdrücke des Hippokrates zn erläutern, 
und eines der besten Hülfsmittei dieser Art, die Arbeit des 
Foesius (S. 28) hat ganz dieselbe Aufgabe , nutr auf unendlich 
umfassendere Weise, zn lösen versucht. . Das Werk des Camerar 
rius, über den Kreis. der ärztlichen Schriftsteller hinaus sich ver- 
breitend, und das Dictionarium des gelehrten Stephanus gehen 
denselben Weg : durch Zusammenstellung der von den alten Auto- 
ren gebrauchten Worte und Redensarten selbst, den Sinn des frag- 
lichen Wortes auf praktisch -erläuternde und beglaubigte Weise 
festzustellen. Diese Weise hält unter der Unzahl neuerer Lexiko- 
graphen der Medicin der einzige Hebenstreit, wenn gleich nur auf 
beschränkterem Felde, fest; aile andern, den gelehrten Gorraos 
und noch weit mehr denfleissigen Gastelliau ihrer Spitze, streben 
nach möglichster Volbtändigkeit in der Zahl der erklärten Knnst- 
ausdrücke, und so ist die medicinische Lexikographie fost bis aum 
flinken Iudex der medicinischen Terminologie neuerer Zeit her- 
abgesunken, ihrer eigentlichen Quelle, der alten Aerzte, gains- 
lich verglasend. Daher musstcn denn alle diese reichen Yor- 
rathrtkamoieril gedohnetschter Kunstausdrücke hier übergangen 
werden 9 d» Aie in gar keiner Beziehung zur Bücherknade der 



I Anicella* 188 

• 

altern Medicin, dem einzigen Zwecke dieses Handbuches^ ste- 
chen. Eben so konnten diejenigen Lexica hier keinen Platz fin« 
den, bei welchen die lexicalische Anordnung blos als Fach- 
werk för die Anordnung von Realkenntnissen dient, und welche 
daher, schon ihrer Anlage nach, keineAnsprüche darauf machen, 
Erläuterungsschriften der alten Aerzte zu seyn. Ein einziges 
medicinisches Lexicon der neuesten Zeit durfte hier nicht über- 
gangen werden, weil es sich afe kritisch - etymologisches Wör- 
terbuch nicht nur ankündigt ^ sondern auch wirklich Kritik und 
Etymologie der medicinischen Kunstausdrücke zu seinem Haupt- 
geschäfte macht, wenn gleich die alten Aerzte selbst dabei we- 
niger bedacht sind , als man es wünschen und erwarten sollte. 



ART! CELL A. 

S» I* e. a. f. 

Erste sehr geltene Ao9|fabe mit ifotli. Braeke tn dem Texte osd kleltoereii 
römisdien Drucke in dem um den Text gestellten Commentar; mit Sign., oho« 
Titel und SchluHHSchrift. Sie enthält blos laagoge lohannitii , Philareti 
cpuhc. depuhihuB, Theophiti liber vrinarum, Hippocrati» aphoritnU cum 
commentario Galeni ex arab. latine verao a Conetanttna JSricano Monttcho^ 
liber prognoaticoram {Hippecr.) cum eomntentario , liber de regim. acutar, 
eum commentario Galeni, Galeni microtechnon cum commentario Haly^ 
also 7 Schriften , alle in lateinischer Sprache des frühen Mittelalters. Zb 
Ende r ^^Explicit Commentum Haly Supra Tegni Ga. ^' (Scheint einer hand- 
schriftlichen Nachricht zu Folge vor 1479 gedracht KU aeyn^ a. iOMsi catcd. 
€odd. «aee. XF. bibL Magliabeeh. I. 787.) 

Veaet., 1483. f., impr. per Hermanii. Lichtensteia CbloueiiseBi» ^t<>aito 
loil. Apriles. 

Goth. Druck mit Sign, und Blattaahlen , tf2 Bl., S5 Zeüen in zwei Golnm- 
nen ; Bl. la ist weiss , auf Bl. Id beginnt das Verzeiehniss der enthaltenden 
13 Schriften : „In hoe preelaro libro otmt itta opera. Primo est liber lo' 
hanniei} qui dicitur isagoge grece und so ifeiter. Der Text fangt Bl. 2a aa. 
Hinzugekommen sind zu den in der vorigen Ausgabe enthaltenen noch sechs 
andre Schriften,, nämlich : ^Hippocratio aphorismi m ordinem co//ec|f, Biusd. 
liber epidemiarum {»extu$) cum commentario (Jo* Alexandrini) ooto parti- 
eulas contt^ens , Eiuad, libellu» de niatura fetu» , Gentilit de Fulgiuco li- 
helhig de divisione librortun Galeni^ Hippocratis lex et iuBkirandum. 
Schlnssschrift zu Ende des Jusjurandum : „ Expletum est apiu hoe prccla- 
rwn arti» medioin^ nominatum Artisella Hippocrati»: quod diligentißtime 
aceuratistimeque emendatmm per dominum Franeiseum Argillagnet de Ua- 
lentia : artiwn et medicine doetdrem insignem : impresnun Uenetijo summa 
cura an »oUicitudine Hermanni lichteMtein Coloniensig, Anno^ domintd 
natalis. m.ccec. Ixxxiij, quarto kalendan aprilet,**^ Hierauf daa Lagenre- 
gister und auf der Rückseite ein Brief: JPVanctscv« arä^ilagncB valentinue 
lectorlbuB kuiu» UM •. f. dicit\ ete. Sonach fek denn diese aweite ver- 



184 Sammlungen. 

melirte Ausgab« d^r Articella von dem spanischen Ante Franeiaeaa Ar- 
gillagnefi aus Valencia besorgt worden. (Ob 1485 wiederholt 7) 

Vehet , l!l87. f., impr. per Baptistam de Tortii , die 20. Ang. 

Goth. Druck mit Sign. , 212 Bl. Enthält dieselben Schriften wie die vorige 
Ausgabe und auch des Axgillagnes Brief. Zu Ende des Jusjurandara die 
SchlusMBchrift : „Explicit hypocratit ituiurandum in cuiu»dam ttd lihripriu: 
eipio inventum: et e greeo in latinum conversum per Petrum paidum ver- 
gerium faeiaium, Uenetiit per Baptittam de Twrtis MCCCCLXXXFIl 
die vigetimo Au§ubU»''^ Gehört also auch au den von Argillagnea besorg- 
ten Ausgaben. 

Venet , 1491. f., impr. per Philipp, de pinzis de Caneto, die 26 Septendff. 

Goth. Druck mit, Sign, und Blattzahlen, 71 Zeilen in 2 Columnen, IM Bl.; 
die Commentare stehen am Ila^de des Textes. Titel Bl. la : „^rtese^^* 
hierauf Bl. Ibi „Gregoritu a vülpe vicetitinue Magniflco domino Mtaria» 
Georgia, omni ditciplinarutn genere erudititaimo. 8. P, D. etc, ; *' zu Ende 
dieses Briefes das Inhaltsverzeichniss : ,,/«ta »unt opera que in hoc preelaro 
libro continentur, Pritno est Über loannitii etc,*^ Der Inhalt ist derselbe 
wie in den beiden vorigen Ansgabeii, nämlich dia 12 schon genannten Schrif- 
ten. Der Text beginnt Bl« 2a; zu Ende |jagenregister und Schlussschrift: 
„/mpressum UeneiUe per Philipptim de pinzie de Caneto Anno Maiutie do- 
mininottri ieeu xpi, M,CCCC.lxxxxi. die.xxvi, aeptembris^^*" nndeinDmk- 
kerzeichen mit P. PHI. Diese Ausgabe scheint die erste von Gregoriae 
B.Vulpe besorgte in seyn. 

Venet., l493. f., impr. per Bonetnm Locatellam, expensis Octavioni SeolL 

Goth. Druck mit Sign, i dieselben 13 Schriften wie in der vorigen Ausgabe« 
euch des Gregorius a Tulpe Brief a^is derselben. 

Venet. , 1500. f., impr. per loannem et Gregoriiun de Gregoriig fratrea. 

Goth. Druck mit Sign, und Blattzahlen } Text in 2 Columnen und 52 Zeflen 
in der Mitte , Commentar in 66 Zeilen am RAude , 1 ungezähltes , 136 und 
48 gezahlte Bll. und 2 ungezählte, zusammen 188 Blatt Titel Bl.la: ,^Arti' 
eelia. Ista 'stait opera que in bfto preelaro libro' coi^inentur etc.,'^ worauf 
das Inhaltsverzeichniss folgt. i)ieae Ausgabe enthält noch immer die ge- 
Bannten 13 Schriften und den Brief des Gregorius a Vulpe. Die S^uat- 
sehrift steht Bl. 187a: Impressum Uenetija: per loannem et Chregorium de 
gregorije. fratrea. Anno intemerate Virginia coueeptio MiUeaimo qtUngen- 
teaimot Benedietione Qmnipotentia dei: qui est benediciua In aeetiia aeen* 
forvf». Amen* '' Auf Bl. 1886 Lagenregister and Druckerzeioheu. 

IiDgd. , 1505. 8., impr. per Franc« Fradin. 

Diese Ausgabe weicht von den bisherigen ab und enthält: tohannitii iaagige^ 
Philareti liber de pulsibua , Theophili /. de urinis , Hippocratia aphoriami 
a Theodoro Gaza e graeco in lat. de novo tranalati, Hippocr, aphoriaad 
cum tribua libria pr'onosticorum et quatuor regiminia acutorum , tecAtie Cro- 
leni f aphoriami (Hippocr,^ ad unamquamque aegritudinem eollectiy loan- i 
nia Damaaccni aphoriami ^ flosouli medicinaiea ex Comelio Celao axtraeti ; | 
folglich fehlt manches in den frühem Ausgaben Enthaltene , manohea iH 
aber auch neu hinzugekommen. (Ob auch Papiae 1506 1) 

Venet. , 1507. 8. , impr. per Fetrum bergomensem de qnarengüa. 

Zu der lyoner Ausgabe von 1505 sind hier noch hinzugekommen : Hippoerßtia 
iuaiurandum , Eiuad. Capsula ebumea , Avteeimae textue duarvm prfiMu 



I 
f 



ArticeUa. Ketam.^ 185 

rmnjen frimi egnimiB «ffen primae quarti eanönU, Eiiud, tantica^ (üA«- 
mit) textu9 noni ad Almaiuorem de aegritudinibuB a eapite uaque ad pe- 
desy lacobi de Partibiu aummula per alphabetum euper plurimie reme^ 
diia ex Meaue librie excerptie, Veacriptio ponderum et menturarum, Za 
dem JacobuB de Partibus gehört die Abbildung des Aderlasimannea in Hols- 
aebnitt, die auch in dea folgendea Autgaben wiederkehrt» 

Venet., 1513. f. 

Der labalt dieser Ausgabe wird von Kestner {bibt, med, pag, 33^1'.) ganz so 
angegeben^ wie bei der venediger Ausgabe von 1483, nämlich die 13 dort ge- 
nannten Schriften; er will diese Ausgabe selbst besessen haben (medie. G^ 
lehrt. Lexic. S. 739). 

Lugd., 1515. 8., impr. per loannem de la place, impensif Barthol. troth. 

Zu der venediger Auegabe von 1507 Icommen hier noch : Hippocratie lex «. 
ltder introductoriua , Eiuad, regimen acutorum , Eiusd, epidem, Hb, FL, 
Eiusd. de natura foetua , Eitud. Über secretorum , Eiund. prognoatiea ne- 
cundum lunam , Eiuxd. de natura humana, Etusd, de aire aqua et regio- 
nibtu, Eiuad. de pharmaoiis, Eiusd, de intomniis , Parabolae Arnäldi de 
Filianova j Jvicennae eanonia primi Jen quarta , canoni« quarti fett tertia, 
quarta et quinta» 

iiUgd.y 1519. 8., impr« per lacobuiin niyt, impensb CoDstantiiii fradio, 
die quinto Octobris. 

Wiederholung der vorigen Ansg^e« Titel:' ^yArtieeUa nuperrim» impre9§a 
etc, ^' Gotli. Drnclc , ohne Custos , alier mit Sign, und BlattnhU 

Venet, 1523. f. 

Diese Ausgabe wird zuerst dem Hieronymns de Salus ans FaSaza 
zugeschrieben y einem unbekannten Arzte, welchen Haller {biblioth, med, 
pract. I. • 469) mit Hieronymns Surianus für Eine Person hält'. 

Lugd., 1525. 8., impr. per Antoninm du Ry, impensls lacpbi qupndanp 
Francisci de Giiincta Florentiai ac sociorum. 

WiederholQog der lyoner Ausgabe von 1519, welche wahrscheinlich noch 
mehrmals gedruckt worden ist, so Lugd. 1527. 4., ib, 1531. 8., Argentor. 
1535. 8. u. s. w. Ueberbaopt war die unter dem Namen Articella (gleich- 
sam Ära parva) bekannte Sammlung das wichtigste Compendium der Medi- 
cin im Mittelalter , und hat deshalb histo^sche Wichtigkeit. 

lOANNIS KETAM FASCICÜLÜS BIEDICINAB. 

Tenet., 1495. f., impr. per loami. et Gregor, de Gregoriis fratreg , die XT 
octobris. 

Goth. Druck in 2 Co!., mit 6 Holzschnitten. Titel: „ jPosctcuifu« medicine 
in quo continentttr : videlicet, Primo iudicia urinarum, Secundo traeta- 
tua de flobotomia. Tertio de cyrogia, Quarte de matrice muiierum et 
itüpregnatione, Quinta conailia utiliaaima contra epidimiam. Sexta de 
Anathomia M.undini.''*' Vor diesem Bl. 25 befindlichen Titel gehen noch 
8 Holzschnitte vorher ; Schlusssdburift : „ Impreaaum Uenetiia per loannem 
et Gregortum de Gregoriia etc, '* Dieses Buch soll die frühesten anatomi- 
schen Holzschnitte (wahrscheinlich nur den zum Traet, de pklebptomia ge- 



I 



186 SamniluTigen, 

bSrif en AdsrUnmann) entlialten , die man sonst In dem 1501 encliieneBen 
jinthropologium des Magnus Hundt finden wollte. Wiederholt mit etnigen 
Zns&tsen F«net., l&OO. /., ib. 1522. /. 

ALBANI TORINI. COLLBCTIO. 

Basti., 15te. f., in aedibus And. Cratandri , mense Ang;n8to, 

Titel: „De re medica huic volumini iruunt , 8oran\ Ephetii Peripaie» 
tici in artem mpdendi Isagoge hactenus non viaa, Oribasii SardUad 
fragmenttun de victut ratione, quolibet anni tempore lUili, antea ntmqmtm 
aeditum, C. Plinü Secundi de re medica libri Faecuratiu» ree^gnitt 
et, nothie ac pteudepigraphis temotia , ab innumeria mendarum miilÜM 
fide vetuatisaimi codieia repurgati, Lc. Ap uleii Madaurenaia, philoee^ 
Platonici , de herbarutn virtutibua hiatoria, Aeceaait hia Libellue uUlüai" 
mua de Betonica, quem quidam Antonio Muaae, nonntUli Lo, Apu' 
leio adacribendum auty.mant , nuper excuaue. Praeter ea rerum et »er- 
iomm locupletiaaimua Index, **^ 12 und 126 Bl. Seltene und wegen PUnins 
Valerianus und Apuleius gesuchte Ausgabe von guter typographischer Aos- 
■tattung. Die grieeh. Schriftsteller Mos in lateinischer Uebersetsnng. Be- 
sorgt wurde sie von dem gelehrten Alban Thorer {Albantu Tkwintu '«. 
Tortau«) aus Winterthur , geb. 1489, gest. 28 Febr. loäO^ FiaC der Me- 
dlcin au Basel. 

§80. 
COLLECTIOALDINA. 

Tenet., 154^7. f., apnd Aldi filioa. 

Titel : „Medici antiqui omnea qtU latinia iitteria diveraomm morborum ge- 
fiera et remedia peraecuti aunt , undique eonquiaiti et uno volumine eoi»- 
prehenai^ ut eorum, qui ae medicinae atudio dederunt, eommodo eonetUtt- 
ttir,'' 12 und S20 Bl., wovon 2 nach d^m 8. nnbesiflfcrt, und 2 nach dem 31S. 
falsch brxiffert sind. Enthält : Oeisns , Serenue , Trotula Mviiebria j Via- 
dicianus Brief, Marcell. Empir.^ Seribonins , Soranus laagoge, PHn. Va- 
lerian., Apuleius, Ant. Musa de beton.. Macer, Walafridi Strabi Horttdua, 
Cälius Aurelian. de morbia chron., Theod. Priscian., vatd lani Cemarii ept- 
otola de Hippocraticae medieiaae dignitate. Diese Sammlung ist seltea, 
und hat, wenn aueh nieht äharhau^t, doch' fAc maaaha diesar SehriDtateller 
kritische Wlehtlgkelt. 

§• 81. ^ jl 

COLLECTIO STEP&ANIANA. I 

(Paria.) 1567. f., ezcud. H. Stephanns , Haldr. Faggeri typographns. 

Titel: „Medicae artia principea poat^ Hippoor'atem.et Galenum ;** Die mehr- 
mals nenbeginnende Seitenzahl macht, dass die einzelnen Schriflsteller nicht 
Immer in derselben iteihefolge gebunden sind. Die Sammlung macht 2 Bände ani| 
roB deaea aber aar der erste 1 Titel und 4 Bl. Varstflel^e hat, •■ daa Ende 



Crassi et Hatteri Collectio. 18T 

des «weiten Bandes ifehört der 48 Bl. starke Index eommufHa hU omnihug 
divertorum medicorum librtM , und 6 Bl. Hippocratia loci aliquot quo9 Cel- 
9u§ interpretattu ett , welche letztern der Ausgabe des Celsus yon 1746, 1748 
und 17äO wieder angehängt sind. Enthält Aretäus, Rufus, Oribasius, Paulas 
« Aegiaeta, Aetius, Aleiander TralHanus, Aetuarius , Nicelans Myrepsus, 
Cassius latroBoph., Sextus Placidue, Philaretus über den Puls, Theophilus 
ober den Harn , Demetrius Pepagomenus als Ungenannten (alle blos latei- 
nisch), Celsus, Scribonius, Marceil. Empir., Rhemnius Fannius de ponderih, 
et menaur., und einige Briefe. Selten vollständig yorltominend, und, na- 
mentlich mit dem Index , sehr brauchbar. 

§. 82. 
CRASSI COLLECTIO. 

BasO., 1581, 4 , ex officina Pt, Pernae. 

Titel : „ Medici antiqui Graeei , Aretaeua, FaHadiuM^ Buffua^ The9philu9 : 
Phytici et Chirurgi. Partim nunqfiam, partim anteOf Med nunc auetiorea 
t cditt. Omnes a lunio Paulo Crasto^ Med, et Prof, Patavino^ Lo- 
tio donati, Quibue accesaerunt Stephanua Athen. y et ipaiua Craaai Quae^ 
ationea Medicae et Naturalea,^*^ 8, 297, 35, 212, 45 SS. Wurde taach tun. 
P. Crassus Tode (f 1574) von dessen Sohoe Celsus Crassus herausgegeben. 
Enthält Aretäus, Hippocr, de purgatoriia medicamentia , Palladii iatroao- 
phiatae interpretationea libri aexti Hippocratia de morbia popularibua cum 
textu latinoy von Rufus und Theophilus (Protospath.) blos die anatomi- 
schen Werke, Stephani Athenienaia explanationea, in Galeni priorem librum 
tberapeuticum ad Glauoonem^ Auguatino Gadaldino interprete, m'it Seholien 
von Gadaldinus. Dazu noch lim. P. Craaai quaeationet (42j naturale* et 
medicae f nebst mehrern Indices. Alles blos lateinisch. 

§. 83. 
HALLERI COLLECTIO. 

Lausannae» 1769 ..• 1T74. 8., ed. Alb. de Haller. 

Titel: ^^Artia medicae principea;^^ 11 Bde: 4 Qir Hippokrates, 1 fflr Are- 
täus; 2 für Alex. Trallianus, 2 für Celsus, 2 für Caelius Aurelianus; die 
griechischen Aerzte blos in lateinischer Uebersetzung. Die ganze Saomilung 
, ist etwas flüchtig besorgt und wenig brauchbar. In der zweiten Auflage 
führt sie ausser Haller*s auch Ph. Rudolf Vicat^s Namen aof dem Titel, 
und erschien Lauaann,^ 1784 bis 1787« 8. ebenfalls Ib U Bänden, and wohl 
wenig verändert. 

§. 84. 
BIBLIOTH^QUE CLASSIQUB M£iDICALE. 

Paris, 1826 sq. 8. , ch^z CSompSre jeune. 

Unter dem Titel: ,j Bibliothkfue olaaaigue mddieale^ par MM. Adelon^ 
Bally, Chauaaietj lulea Cloquet, Dalmaa, Delattre, Vea- 
curet, JDwpletiif, Henr$ SdwardWy Gerardin, Jade- 



188 Sarntnüirigen» 

lof, Zasroneet, Mare^ Meyranx^ Miquei, de Montmahen^ 
Mibetj Favasaeur.^*' 80II ein \bdruok der vorgäf lichsteii nediciaisclieB 
ClagHiker, (Griecben, Römer, Araber und Arabietea) veranstaltet werden, 
wovon als Probe mit dem Prospectas eine grieoh. - lat. Seite aus Galenos 
gegeben wnrdie. Bis Jetst int voa dem UntemeluBea bot C$Uu§ «ic IUlaUr§ 
«rseUeneii (s. $. 41, S. 113). 



§. 85. 
KÜHNII COLLECTIO. 

Etipslae, 1821 «q. 8., in officina librarifi C. Cnoblochii. 

Unter dem Titel: j^Medicorum Graecorum opera quae esetant*'^ begam C 
Olo. Kühn, Prof. zu Leipzig, eine Handausgabe sämmtliolier griechfaehea 
Aerzte mit darunter gesetzter latein. Uebersetzung und einem jeden Scbiift- 
steller vorausgeschickter Historia litteraria. Davon erschienen bis jetzt vos 
Galenos 15 Bände , In welchen er aber nodi nicht ' beendigt ist , Hfppokra- 
tes in 3 Bänden {FoL 21, 22, 23) und Aretaios (Vol. 24). Varianten und 
Noten sind nicht dabei. Für die Correctheit der griechischen Texte sorg- 
ten ausserdem Herausgeber noch die Proff. Gf. H. Schäfer und W. 
DIndorf zn Leipzig. Die Sammlung wird noch fortgesetzt. Aagekfindigt 
wurde dieselbe durch die kleine Schrift : J^X, raXtjvov nt^l a^/bri/g didaa- 
xaliag^ Cl, Oaleni de optimo doeendi genere liöellu». NovUe medKeorutn 
graecorum omnium editionia apecimen. Lipt.j in commistig ti' Benj. Gerh, 
Fleiacheriy 1818. 8. (48 SS), doch stehen hier grieeh. und lat. Text einan- 
der gegenüber, die in der Sammlung selbpt unter einander gestellt ain^ 
' auch die Marginalien erhielten einen andern Platz. 



§. 86. 
COLLECTIO MOSQUENSIS. ' 

Mosquae , 1868. 4., litteris Caesareae Universitatis. 

Titel : „ XXI veter um et clarorum medicorum Chraeeortan varia optuevia. 
Primo nunc ex Orihwtii codice Mosquenai graece edidit, interpretationem 
latincan J. Bapt. Ratarii item auaa animadversionea [et Indicem voeakalo- 
rom adjeeit Ch. F. de Matthaei ^ Conaii, Aul.etProf^Moagüenaiaete,*^ 
16 und 416 SS. Diese an sich hßchst schätzbare und durch den Brasd voi 
Moskwa im J. 1812 zur grossen Seltenheit gewordene Sammlpng enthält die 
ersten 15 Bücher des Oribasios grieeh. - lat. mit AusscUnss der Fragmente 
aus Galenos, Dioskorides und Rufoa, daher sie auch schon §. 22. S. 76 beschrie- 
ben worden Ittt. Den ihr vorgesetzten Titels wogen möchte sie aber von 
Manchem eher unter den medictnischen Sammlungen gesacht werden. Sie 
enthält Fragmente aus Agathinos, Antyllos, ApoUonios, Arehigenei^ 
Athenaios, Dieuchcs, Dioklcs, Hcrodntos, lustos, Ktcsias, Lykos ^ Menr 
machos, Mnesithcos von Athen, Mnesitheoa von Kyzikos, Philagrioa , PUr 
1otimns,yJPIri1umcnos, Sabinos, Xenokratcs, ZopyroH, nebst der EtnleHang 
des Omiasios. (Bios den Anfang dieses grieeh. Texte* lieferte ans dersel- 
ben Handschrift Ch. Gf. Grüner in 2 Programmen Jen., IVXL 4.) Der Her- 
ausgebor Matthäi war geboren 1744, starb 1811. 



CocchiL Coli. , Coli, ctdrurg., gynaeciorum, 18(J 

§. 81. 
COCCHII COLLECTIO. 

I 

Florent., 1754. f., ex typograph. iinperiali. 

Titel : „ Oraecorum chirurgici lihri , Sorani umu de fraeturamm sign it, 
Oribasii duo de fr actis et de luxati», E colleetione Nicetae ah antiquii iH- 
mo et optimo cpdice Ftorentino descripti , eonvern atque editi ab Ant o- 
nio Cocchio etc.*^ Aas einer griecb. Handschrift der Laurentiaaa zu 
Florenz , welche die im XI oder XII Jahrhunderte gemachte Sammlung ilea 
Niketas enthält , gab Ant. Cocchi (geb. zu Mugello 1695, gestorbeu als iiii- 
tiquarund Prof. der Anatomie zu Florenz 1758) in obiger Sammlung folgende 
bis dahin angedruckte Stücke griech. - lat. heraus: Sorani Ephesii de sfgnia 
fraeturamm , Oribasii awayojyav über 46 de fracturi% , et 47 de articuliä 
excidentibus, (S. oben §, 16. S. 58, und §. 22. S. 77.) Dazu noch einig« 
kleine Specimina aus Apollonius Citiensis derselben Sammlung , und Varian- 
ten zu Celsus 8. Buche aus einer andern Handschrift der Laurentiana. Di« 
weitere Fortsetzung dieser Anekdota ans der Sammlung des Niketas unter- 
blieb aus Mangel an Unterstützung. Ein FacsimiliB der griechischen Hand- 
sclurift ist In Kupfer beigefügt, 

§.88. 
COLLECTIO CHIRUR6ICA. 

Tigori f 1555. f., per And. Gesnemm F. et lac. Gesnerum fratrea, 

Titel: ^^Chirurgia, De chirurgia ecriptores optimi quique veteree et re- 
cetitioreB , plerique in Germania antehae non editi , nunc primum in unum 
coninncti volnm^.^^ Schätzbare, von Cr. Ge8n«ir besorgte Sammlung, 
welche aber von alten Chirurgen nur Galeni I. de fasciit und Oribasii II, de lor- 
queis et machinamentis, beide nur in latein. Uebersetzung des Vidus Vidius ent- 
hält. Aus neuerer Zeit enthält sie Schriften von I. Tagault^ Jae. Houil- 
lier , Mariano Santo , Angelo Bolognini , Mich. Angelo Biondo , Barthol. 
Maggi , Alfonso Fern, I* Lange , lac. de Dondis , und eines UngenaanteB 
Examen leprosorum, Pazu die uölhigen Abbildungen in Holzschnitt, 

§. 89. 
COLLBCTIO GYNAECIORUM. 

Basil., 1566. 4., ed. Csp. Wolphins, ap. Th. Goarinum. 

Titel: „Volumen gynaeciorum ^ de muliervtn gravidarum j partmrientinm 
et aliarum natura, morbia et affectibue libri vetertan ec recentiorum alt- 
q%iot etc.'''' Der Inhalt ist folgender: 1.) C«p. Wolphii harmonia gynaceio- 
rum sive de morbit muliebribus liber eollectue digeetusquie ex Cleopatra^ 
ex Moschionis latino veteri interprete^ ex iibro matricie dieto et Thdr* Prir- 
acitmi Iibro tertio ad ßalvianum, fui gynaeeia inecribitur* 2.) Sx'jilbu- 
easia Iibro eecundo methodi mcdendi capita « 72 «td 78, de ratiowe curandi 
aliquot affectus mulierum etc. 3 ) Erotis medid quem aliqui ^otuiün» 
inepte nominant , Muliebrium liber , lotige quam antea emendatit, 4.) 
iVtc« ÜocAet liber d9 morbie tnulitrum ewrcmtfu» . 6^ £• BimaeißU Mulie- 



190 Sammlungen. 

brium lihri duo, 9.) lae. Sylvii eommentariu§ de metuthu mulierum et 
homini» generatione, 7.) Moachionit de morhi» muliehribtu Über dUtineUttt 
in capita 163 graece ex cod, manuacr. Auguatano c. Cr» Geaneri »eholiia 
et emendationibua f ntmo prünum editua a Cap, WolpMo, 8.) Remedim 
fiuaedam autoria incerti adveraua affectua cutia et capillorwn oapitia y 00- 
pita 7 graece in ma, cod. reperta ad Moachionia calcem. 

V 

Ba>sil., 1586. 4., (ed. Csp. Bauhinas). 

Titel : „ Gynaeciorum aeu de mulierum affectihua eommentarii GraeeöruMf 
Latinorum etc. in trea partea digeati. ^^^ Vermehrte Aoegabe in 3 BäDdei) 
ivelcher biaweilen als 4. Band zugelegt wird L. Mereati IL de muiierum. 
affectionihua , Baail, 1588. 4., die auch in der Spachischen Sammlung wie- 
derkehren. Zn den in der Wolphischen Sammlung enthaltenen SchrifleB 
kommen in der Bauhinischen noch folgende : Felio, Plateri iconea de mm* 
Herum partib, generationi dieatia , cum expUc. ; lac, Rueff de conoejftu eK 
generatione hominia ; Hi. Mercurialiade morbta muliebribua ; J. Bapt, Mm* 
tanua de affectibua uterinia; Victor. Trpncavelli conailia müliebria triat 
I Alb, Bottonua de morbia muliebribua; L Lebon therapia puerperarum ; Am' 
broa, Paraei de hominia generatione liber , lac, Guillemeau Opera latini' 
tote donatua; Fr, Rouaaeti de partu caeaateo liber Cap. Bauhini opera ia 
latin, lingu. oonveraua ; I. Alboaii deacriptio lithopaedii Senonenaie, 

Argentinae, 1597. f., ed« Israel Spachiasy ramptib. Laiari Zefzoeri. 

Titel : ^^Gynaeciorum aive de mulierum tum cmnmunibua^ tum gravidarum^ 
parturientium et puerperarum affectibua et morbia, libri Graeoor.y Jra&tim, 
Latinor, veterum et recentium quotguot extant etc. '^ Ein sehr starker Fo- 
liant, in welchem nebst dem in der vorigen Autgabe Enthaltenen sieh noeh 
finden : Cap, Bauhini appendix ad Fr, Routaeti l. de partu eaeaareo ; Mr. 
Cordaei eommentarii 7 in librum priorem Hippocratia de muliebribua^ Mari, 
AJsakia de morbia muliebribua et L. Mereatua de muiierum affeetienibut» 



§. 90. 
RIVmi COLLECTIO. 

Lipsiae, 165^. 8., in bibliopolio Ellingeriano. 

Titel : „ Veterum quorundam bonorum Scriptorum Libri et reliquiae ekh 
gularea de materia et re medica, Videlioet 1. Q. Sereni Sammonid de 
morborum curatione : 2. Marcelli, aeu Vindiciani'potiua carmen de Medieina 
et hujua Epiatola ad Valentinianum Imp. 3. Priaciani de ponderibue et meur 
auria : 4. Sexti Placiti, Philoaophi Platonici, de Medieina ex animalihua: 
h, Conatontini Africani , Medici et Monachi Cäaainenaia de animalium vir' 
tutibua naturalibua : 6. Theodori Medici veteria Diaeta» ^uoa ipaoe poai 
Aldumy H, Stcphanumy L Sambucum, Oabr. Humelbergium , Fr, Xme- 
rieum^ I, Schottum, Pt, Pythaeum, Cap, Barthium, G. Eberh. Schreine- 
mm etc. diligenter eollatia invicem MS, et Exemplaribua eonjunetim edidÜ 
eym indidbua And, Rivinua etc.^^ 8 und Sl Bl. Werthvolle und aekT 
eeltene Sammlung. Das Credicht de pond. et menaur, ist das des Rhenmiof 
Fannius , und Theodori diaeta wahrschefnlich von Theodor Priscian. * Bei* 
liegeben sind Prolegomenen und 4 Indices. And. RiTinuB (eigentlidi Back- 
I mann) war geboren 1600, starb 1656 als Prof. lu Leipzig. 



I 



I 

CoIL parabiL med., ialn., febn 191 

§. 91. 
ACKERMANNICOLLECTIO. 

'orimberg. et Altorfii , 1788. 8., ap. G. Pt. MoHath. 

Titel: ,j Parabilium medicamentorum 9criptore§ antiquii Se^rti Plaeiti 
Papyrienaia de medicamentit ex animalihua Über ^ __ Lucti Apuleii de me~ 
dicaminibuB herbarum liber, tat recenaione et cum notia L Ch, Gli. 
Ackermann^ etcj''' 38 und 352 8jp^ Ausser den beiden auf dem Titel genannten 
Schriften enthält diese mit Geldliwmkeit und grossem "Fleisse bearbeitete, 
sehr werthvolle Sammlung noch (S. 113 bis 124) Conttantini Jfrieani de €Mi~ 
malibue liber j nach der Ausgabe des Hi. Gemusäus, Baail. 1541./. Die 
XU Ende der Vorrede (S. 38) versprochene Aufgabe des Plinius Valerianns, 
die ein Index der gesammten medicinischen Latinität des Mittelalters beglei- 
ten sollte , ist nicht erschienen , auch die Handschrift dasu ist naoh Aclier- 
mann'g Tode (f 1801) YerscholleB. , 

§. 92. 
COLLKCTIO SCRIPTORÜM DB BALNEIS. 

enet. , 1553. f. ap. Juntas. 

Titel: „ l>e balneU omnia, qutte exstant apud Graeeot^ Latinoe et Ära- 
hea , tarn medieoa , quam quoacunque ceterarum artiwn probatoa aeriftofea^ 
qui vel integria libria, vei quoque alio modo hanc materiam tractavenaU 
etc. In quo aquarum ae thermarum omnium, q^tae in toto fere terrarum 
erbe aunt , metallorum item et reliquorum mineralium naturae virea et 
ttnc« explfe'can^vr. '^ 14 ond 497 oder 468 Bl. Eine lur damaligen Zeit sehr 
▼oUständige Sammlung, welche indessen, der Natur der Sache nach, mehv 
neuere als Utere Schriftsteller enthält; die Aufzählung des Inhaltes siehe 
in Fabric. bibl, graee. (ältere Ausg.} Fol, II, p. 123 aq. Seltene und ge- 
schätste SamjBlung. 

§. 93. 

COLLEGTIO SCBIPTORUM DB FBBRIBÜS. 

enet. , 1576. f. , ap. Gratiosum Pordiaciniiin , expen^is Gsp. Bindoni« 
(? Wiederholt X Venet. , 1594. f.) 

Titel: ^yDefebrfbua opua aane aureum non magia utile ^ quam rei medteat 
profitentibua neceaaarivm , tn quo trium aectarum elariaaimi mediei haben- 
tur , qui de hae re egenmt , nempe Graeei , Arabea et I ntini eto, '* Ent- 
hält in lateinischer Sprache Fragmente die Fieber betreffend Yon Hippokn- 
tes , Galen , Paulus Aegin., Alex. Trall., Aetius , Oribas. , Nonui , Actua- 
rius, ATicenna, Rhazes, Avenzoar, Averroes, Isaae, Serapion, Bali Ab- 
bes, Celsus, Serenus, Plinius, Gariopontus, Constantin. Afr. , Gordon, 
Petrus de Abano, Amnldus yon ViUanova, Nicolau» Nicolas, ond dem me- 
didnischen Buche , welches im Mittelalter Philoninm genannt wurde. Dasi 
1. Femelioa (f 1556), der wohl etwas Besseres geliefert haben würde, diese 



192 Sammbingen. 

Sammlung heMusgeg eben haben solle , \%t unrichtig , imd Icommt her . tob 
«iner Verwechselung mit dessen Febrium curandanun m€thodu9 gemeraii»^ 
einem mit Recht geschätsten Buche, 



§0*. 

COLLlSCTIO MEDICINAE VETERINARIAE. 

Basil. 9 1537. 4. , ap. I. Valderam. « 

Griechische von Simon Grynäus besorgte Ausgabe einer, wahradeli- 
lieh unter Constantfn VII. Teranstaltcten Sammlung Ton Auszügen ans thlertnt- 
liehen Schriften. Sie ist einigermassen systematisch geordnet , so dau ih 
Arbeiten der einzelnen Vff. (Aemilios Hispan., Agathotychos , Aastollfi) 
Apsyrtos , Eumelos , Gregorios , Hemerios , Hierokles , Hieron , Hfppoki»- 
tes, Litorios, Magon, Nephon , Pelagonios, Pisterios, Theomnestos, Tl- 
berios und A.) unter die verschiedenen Rubriken vertheilt sind. Der TllÄ 
dieser seltenen Ausgabe ist: y,T(ov iTtTztoTQixöav ßißUa dvo), VeterinariMM 
medicinae libri duo;'*^ 12 und 307 SS. 

Das unter dem Namen Hippokrates in dieser Sammlmsg Befindliche 
(aber keineswegs von dem Koer Herrührende) ist in derselben Ordnung be- 
sonders herausgegeben , mit lateinischer und italienischer Uebersetzung und 
einem Sachcommentar versehen worden von Ft. Alois Valentini, unter 
folgendem Titel : ,,* InTToxnuTovg l/tTttarQtxa^ Hippocratik veterinaria, Rom^ 
IHU. 8., ap. Linum Contedini, IH und 238 SS., wozu auch eine Handschrift 
verglichen ist. Auch findet sich dasselbe griech.-lat. in der lii]ideBi*Hcki 
Ausgabe des Hippokrates , 3\mt. II,, pag. 875 — 896. 

Paris., 1530. f., ex chalcographia L. Blaublomii Gandayi , impensii Snib 
Colinaei. 

Lateinische v. I. Ruellius (I. de 1a Ruelle aus Soissons) gearbeitete Ue- 
bersetzung der später von Grynäus herausgegebenen Sammlung. Tltd: 
„ Veterinariae medicinae libri duo I. Ruellio Suessianenti interprete f'* 
16 und 120 Bl. Ordnung und Inhalt ist wie bei Grynäus , nur ist des Vt^ 
stücken eine Erklärung der thierärztlichen Ausdrucke und zu Ende eine At- 
gäbe von Maa^s und Gewicht nach Diodor und Galen beigegeben , wkk 
kommen im Texte selbst einige kleine Stücke von Didymus , Beretina , De- 
mncritus , Cassius Felix und Africanus ifol. 4a, 81, 92,) vor , die bei Gry- 
näus fehlen. Weniger selten als die griechische Ausgabe. 

Venetia, 1543. 8., stamp. per Mich. Tramezino. 

ItalieniHche , nach der griechischen Ausgabe selbst (nicht nach Raeinoi)i 
veranstaltete Uebersetzung. Titel: ^jOpera della medicina de eavalU com- 
pösta da diversi antichi »crittori et a commune utilitä di greeo in tesef 
iingua Vulgare ridotta ; *' 212 Bl. $ alle Zusätze, die Ruellius hat, fehlea« 

Eger, 1571. f., gedruckt durch Hans Burger. 

Deutsche, von dem Arzte Gregor Zechendorfer sa Eger maeh ^ 
Ruellius lateinischer Ausgabe veranstaltete Uebersetzung, die sieht häsBg 
vorkommt. Titel : „Zwey nützliche »ehr gute Bücher von alleriey gehredttn 
vnd kranckheitten , damit die Bo§9e , Mauiesel ^ vnd andere wierfüuip 



Lex* Camerar*i SiepJu^ Gorraei. 108 

Thier, welehe etwa$ ȟhww tr&geay oder tiehifi', geplaget u, f. w, /* 3 imil 
100 Bl. Beigefügt hat der Uebersetser einen Hola8cliiiitt (LatarBgalein), 
veleher simmtliche Stellen des Aderlasfei an einem Pferde angiebt (BL 026), 
und ein Saohreginter. 



§. 05. 
CAMEBARII COMMENTARII. 

BaoU* » 1551. f.» per h Heraagiimi. 

Unter dem Titel : „ Commentarii utriuagua lingnae in ptihui ett diligene 
exquUitio nominum , guibus parte» eorporU humani appeltari aolent, addi- 
ti» et functionum nomenclaturi» et aliia hie accedentibua ete, ^ gab 1 o a o b. 
GamerariuB der ältere (geb. 1600, gest. 1574) eine Bystematiecli geord- 
■ete, Ton Gelehrsamkeit überströmende Erläuterung dessen, was der Titel 
ankündigt , nämlieh der Anatomie und Physiologie der Alten , wobei beson- 
ders anch die nichtär2tlichen Griechen und Lateiner berücksichtigt werden. 
Ein griechischer und ein lateinischer Index erleichtert den Gebrauch dea 
Werkes , der sonst sehr schwierig seyn würde. Das ganze Werk ist wenig 
gekannt , aber gewisi eine 8ehr ergiebige QueDfi in aelAem Kreise. 22 Bl.y 
496 SS. and 20 Bl. 



§. 06. 
STEFHANI DICTIONARIUM MEDICÜM. 

Paris.), 1564. 8., ezcndeb. II. Stephanus, HaldriciFoggeritypogrspIiiM. 

Titel: ,j Dictionarium medicttm ^ Vel^ Expoaitionet vocum tnedicinalium^ 
ad verhum exoerptae Hx Hippoerate^ AretaeOj Galeno^ Oribatiö, Rufo 
Bph., Aetio , Alex. TralL, Paulo Aeg.j Acttiario, Com» CeUo, Cum La- 
tina interpretatione. Lexica duo in Hippocratem huio Vietienario prae- 
fixasunt^ unum Erotiani ^ nunquam antea editum^ alterum Galeni , mutto 
emmdatiua quam antea excuaum, ^' 608 SS. und 14 Bl. Seltenes und sehr 
werthvoUes griech. - latein. Wörterbuch für die altem ärztlichen Schrift- 
steller, welches zugleich die Ed. princ des Erotianos enthält, (s. §.11^ 
6. 44). Ein griechischer Index generalis erleichtert sehr den Handgebranch 
des ans vielen einzelnen Abtheilungen bestehenden Buches. Der gelehrte 
Buchdrucker Henri Etienne ist ela Vf. und Heransgeber des Ganzen 
anz useh e n» 



§. or. 

GOBRAEI DEFINITIONES MEDICAE. 

?arb., 1564. f., ap. And. WechelunL 

Titel : „ /. Gorraei jPariiienaia definitiottum medicarum }fbri XXIttl^ li^ 
. Zerit Graecia dietincti.'*^ 4 und 383 BL Geht nach der Reihe des griechi- 
schen Alphabets die medidnischen Kunstausdrüofce durch, und giebt sorg« 

13 



194 Lexica. 

fälttg die Bedeatung denelben bei den altoa Acrztea an. Es ftt dak« 
dietiea Lencon noch Jetzt zur VerständDiss der altem Aerite wiebtin laM 
kann als die Grundlage von Castollos Lexieon betrachtet werden. Der YK, 
lean de Gorris (Crorraeu«), war geb. 1505, atarb 1577; BI. 46 aw 
sich sein Bildnisa in Holzschnitt finden. Nach Heinem Tode wurde daa BiA 
wieder gedruckt: Franecf, a. M., 1578«/.; ib.y 1601. /., und in Opp,mmL 
Pari»., 1622. /. 

§. 08. 
CASTELLI LBXICON MEDIGDM. 

Venet. , 1607. 8. , ap. Nie. Polum. 

Unter dem. Titel: „Lexieon medicum graeco - /atinfim '' gab eis Antn 
Messina , B ar t h o 1. C a s t e 1 1 n s , ein allgemeines medic. Lexicoa henw, 
welches nach alphabetischer Ordnung der lateinischen Wörter die Uta 
und neuem Kunstausdriicke der Medicin erklärt , sich daher nieht mehr af 
die griechischen Kunstausdrücke der alten Aerzte allein besehräakt, nl 
dieser Allgemeinheit wohl den Ruf danken muss , den es sich erwerben hat 

Venet, 1626. 8., (ibid. ap. I. Bapt Ceeari, 1642. 8.) 
Diese 3 venediger Ausgaben kommen selir selten vor. 

BasiL, 1628. 8., ap. I. lac. Genathiiun. 

Besorgt und vermehrt von dem baseler Arzte und Lehrer Emanuel 
StupanuB (geh 1587«, gest. 1661), unter dem Titel: „Lexieon med, gr. 
lat. a JBm, Ceutello inchoatmny nunc vero myttarum apoUineorum in cm- 
modum publicum ete, auctum » illuatratum et perfectum etc. '^ (Ob aod 
Roterod.y 1034. 12.)) 

Roterod. , 1644. 8., api Arnold. Leers. 

Besorgt und aufs Nene vermehrt von Adrian Ravestetn unter dn 
Titel : ^yLexicon med. etc. auctum tertia aui parte et ab innumeris j guib» 
$catebat , mendit repurgatum etc.^' Diese Ausgabe wurde wiederholt It*- 
terod,, 1651. g.; ib.f 1657. 8.; 16.» 1665. a$ tft., 1670. 8. und vielleidt 
noch öfter. 

Norimberg., 1682. 4., ap. Dn. Taubemm. 

Besorgt und vermehrt von dem altorfer Professor lae. Pancratini 
Bruno (geb. 1629, gest. 1709) unter dem Titel : „ Castellua renovatuM, h 
e. lexieon medicum quondam a Bm. C. inchoatum^ per alio» poatea eon* 
tinuatum , nunc vero ad vera novaque artia medicae principia accommy 
^tum, correetum et amplificatum etc.^*' nebst einer Mantiaaa nomeneU- 
turae medicae hexaglottae (lat, griech., arab., hebräisch , franz. und itiLi 
alles blos mit lateinischen Buchstaben) als besonderem Anhang. 

Norirab., 1688. 4. 

Vermehrt unter dem Titel: „ Amaltheum Caatello ^ Brunonianam. ^*^ 

Patavii, 1699. 4. 

Die Bruuo^schc Ausgabe vermehrt und besorgt von dem in Padua lebcndtt 
Dänen I. Rhode {itkodiua), geh 15»7, gest. 1659. 



LeXm CasielU^ Hebenatr.y Kraus. 105 

FätaTii, ni3. 4., (ib., im. 4.) 

Bbeafalte mit Rkode's Zusätzea imd der Maatissa kexsglotta. 

yptiae, 1713. 4. 

Schöaer und sorgfältiger gedruckt als die paduaaer Ausgabe desselben Jah- 
res, und mit Bruno*(i handechriftlieh bintcrlassenea Zusätaen Termehrt; 
Khode^s Zusätxe der vorigen Ausgabe fehlen. 

Geaerae , 1740. 4., ap. Fratrea de Toumes. 
Abdruck der vorigen leipziger Ausgabe. 

PMavii , 17^. 4. Neapoli , 1761. 4. 
Patavii, 1702. 4. 

Diese letztere Ausgabe erschien in zwei Bänden unter dem Titel : „ J&eM'cms 
medicutn gr. tat. Barthol. Cattelli novissime retraetatum et awstwn aö 
Hu Fiorati et aliia ceUhribus Patav, acriptoribuB etc.'' 



§. 99. 
IIEBENSTREITII EXEGESIS. 

Leipzig, 1751. 4., bei F. Lankischemi Erben. 

Titel: „J. E. Hebenttreit ^?/iy»/(y/f ovQfiaimv rav ngol na^tur ^ Exe- 
gcitia nominum graecorum quae morbos definiunt , Erklärung griechischer 
Wörter von Krankheiten dee memchlichen Cörpera. '' Aus den altern grie- 
chischen Aerzten werden nach Ordnung des griechischen Alphabets die zur 
Paihulogie gehurigen Kunstausdriicke aufgeführt, und die sie betreffenden* 
Stellen griech., lat. und deutsch wörtlich JBUsammengestellt. Der gelehrte 
Vf. (geb. 1702, gest. 1757.) hatte Stephanus und Foesius sich als Vorbilder 
gewählt /Und seine Arbeit ist daher heute noch sehr brauchbar. Die erste 
Auflgabc erschien mit der 13. Aufl. von Woyt's Schatzkammer zugleich , sie 
hat 8 und 572 SS. ; eine zweite Ausgabe Leipzig, 1760. 4. ist ein neuer, aber 
unveränderter Abdruck der ersten Ausg. und hat 10 und 572 SS. 



§. 100. 
KRAUSLElIKON. 

Göttiiigeii, 1821. 8., bei Rnd. Deoerlich, gedriiclit bei F. £. Hutli. 

Titel : ,^ Kritisch- etymologische» medicinisches Lexikon für die in t r Spraehe 
der Aerzte am häufigsten vorkommenden H^örter griechischen Ursprungs, mU 
besonderer Rücksicht auf Berichtigung der in dietoichti^ern neuem Schriften 
aufgenommenen unrichtigen Kunstausdrücke; entworfen von L. A. Kr aus 
eCc.^* Kiih|ie, scbarfsinnigc, oft glückliche, oft auch zu sehr auf schwankende 
Aehnlichkeiten fttsaende Etymologie der medicinischen Kunstausdrücke grie- 
chischen Ursprungs. 

la * 



196 



Lexicd* 



Güttbgeo, 1826. 8., bei Biid. Denerlicb. 

Zweite, stark vermehrte Anfltge nntcr dem Titel : „ KriiUeh - ei^moiogitcheM 
tnediciniacheM Lexikon, oder Erklärung des Ursprung» der heaonderm au9 
dem Griechischen in die Medicin und in die zunächst damit verwandten 
Wissenschaften aufgenommenen Kunstausdrüche ^ zugleich als Beimpiel- 
sammlung für jede künftige Physiologie der Sprache etc, '^ Nac^i den* 
selben Grundsätzen, aber mit Zuziehaiig cinii^er semitischen Etymologe 
bearbeitet. Ein Nachtrag dazu, welcher uötliige Erläuterungen enthalten 
soll , ist versprochen. 



wmm* 



I * 



IMf 



Alphabetisches Register. 



Sdte 8elt6 

Abdollaüf ........ 176 Bengezla 166 

Abdorrahman • • 154 Ben Maimon *..... • 175 

Abenguefit 154 Ben Soleiman. •••... 158 

Abiineron s. Avenzoar. . . . 17d BiAlhthique clasHque m^d. • . 187 

Aboali s. Avicenna « « • • . 159 Caclius AureUanus 116 

Abalkasem - 166 Cam&rarü commtntarik • • . 193 

Ackermanni collectio . . . .191 Carmen de hcrbia 81 

Actuarius 96 Carmen Salemitanum .... 135 

Acgincta .89 Cassius. • « 54 

Aetios Amiden 83 CastelU lexicon ••«.•• 194 

Aktuarios • . ^ 96 Celsus ....,•••• 106 

Albani Torini coUectio . . . 186 Chirurgica coUcctio .... 189 

Albucasis • 166 Coechii collecHo 189 

Jldina collectio 186 Coeluis Aurelianus 116 

Ale>:androa Aphrod. • . • . 78 Oonstantinus Afer 134 

Alcxandros Trall S5 Crassi collectio .•••••• 187 

Ali Ben Abbas •••... 157 Demetrios Pepagomenos • • • 98 

Alkindus 153 Pioklcs. 31 

Alzaharavius 166 Dioskorides 45 

Aniideims 83 £bu Beitbar 178 

Aiidromachos 43 Ebn Roschd 174 

Anonymi Carmen de herhis . . 81 Ebn Sinah 159 

Anonymi inlrod, anatom, ... 80 Ebn Zohar 173 

Antonius Musa 121 Erotianos 44 

Antyllos 75 Fcbrium acriptores . . • . .191 

Apuleius ........ 120 Galenos 61 

Aretaioa 51 Gorraei deßnitiones 193 

Aristoteles . 32 Gynaeciorum collectio . . • .189 

Anasi s. Rhazes 155 Habdarrahman 154 

Articella 183 Hali Abba« 157 

Asklepiades 42 flalleri collectio 187 

Aurelianus 116 Ihhcnatrcit vxep:csi3 .... 195 

A\enzoar 173 Ilippiatrica collectio .... 192 

Averroes 174 Hippokrates 9 

A\iceima 159 Hippokrates Hippiater. . . .192 

lialneorum »eriptorcs .... 191 tionain Ebn Ishak 152 



198 jilphabetiacheß RegisLer. 



lanus Damascenus . . . . .151 Piaton 31 j 

Introductio anatomica . . • . 80 Plinius Vulcrianua 124 I 

loaimes Aktuarios 96 Polybos ........ 29 

loannitiiis 152 Prisclanus 123 

Jshak Ben Soleiman .... 158 Protos patharios 87 

Kassios 54 Psellos . • • 95 

Ketham fasciculusmedic. . . . 185 Ramham 175 

Kraus Lexikon ' 195 Hc^imen Salemilanum . . . 135 

Kiihnii collcciio 188 Rliazes 155 

Macer Floridus 129 JUomi collectio 190 

Mainionidos 175 JÜLufus 56 

Marcellus EnipiricHs .... 126 Salerniianum regimen. . • • 135 

INlarkcllos l^ldetes 60 Samonicus 118 

Masawaih 168 Scribouius Largus 115 

Matthaeii collectio 188 S(Tapluii iuiiiur ...... 165 

Meletios • 92 Seraploii senior • « 151 ' 

Merkurlos 98 8ereiius Samonicus 118 

Alesae iunior . 168 Setii 94 

Mosclüon ....«..• 59 Sextus Placitus .•«... 125 

Moses Ben Maimon .... 175 Soranos 58 i 

Mosqtiensis collectio . . . .188 Stephaiü collectio 186 

Musa 121 Stcphani dictionarium .... 193 f 

M^Tepsos .••••... 99 S^nesios .•.••... 96 | 

Nemesios 79 Taciiin - 166 \ 

!Nikandros 39 Theodor. Prlscianus . • • • 123 • 

Nikolaos Myrepsott 99 Thcophanes Nomios . . • • 93 , 

Nonnos 93 Tlieopliil. ProtospaJiarios . . 87 

Oribasios 75 Thcophrastos 37 

PaUadiüs * . 82 Torini collcciio .••..• 186 

Papyriensis 125 Trallinmis 85 

Parabiliitm nicdicam, scriptores 191 Valeriauus 124 

Paulos Aipnetes . . • . . 89 Vegotius 127 

Pepagomenos 98 i^ elcrinariae medic» scriptores . 192 

Pbilarctus s. Philotheus ... 87 Vindicianus 122 

Placitus Papyriensis .... 125 Xeuokrates . 5^