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60
BEN tar
HARVARD LAW LIBRARY
Reoeived D. \.\S 20
Ay
Deulſches
Handels la Irthin.
Zeitſchrift für Handel und Gewerbe.
‚Herausgegeben
Neichdamt des Innern.
Zweiter Theil: Serite über das In: und Ausland,
Jahrgang 1894.
Berlin 1894.
Berlag von Ernft Siegfried Mittler und Sohn
Auniglige Gefbuhhandiung
2
DEC1 4 con
Inhalt
des zweiten Theils deö Jahrgangs 1894 des „Deutichen Handels-Archivs“.
Nah den beiden Hauptabtheilungen: Berichte über das Inland und Berichte fiber das Ausland abgetheilt.
A. Berichte über dad Jnuland.
Bremen: Bremens Handelsentwickelung feit dem Zollanſchluß
Handelsbericht für dad Sabre 188 . . . . 2...
Hamburg: Hamburgs Handelsentwickelung jet dem Bollanidhluß .
. 8 0 08 [0 U [re 1 ea
. 10 111 81 [Tree re Tr Te Tr Tr Tr FL
B. Berichte über dad Ausland.
Europa. ————
Aalborg: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . Auguſt 824
Berkebr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 234
Aarhus: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Auguſt 819
Äbo: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Dezor. 653
Almeria: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Din 98
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 „ 99
Auferdam: Berlebr Deutfcher Schiffe im Jahre 1833 99
Ancona: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre I93 , 9%
Antwerpen: Echifffahrtsbericht für das Jahr 1893. Mai 155
Berkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 Zunt 284
Irhangel: Ausfuhr im Jahre 188 . . . . .. 231
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Mai 166
Athen: HDandelsbericht für das Jahr 1898 . . Juni 203
Bari: Handelsbericht für das Jahr 1893/94 . Geptbr. 882
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Anguſt 876
Datum: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Juni 195
Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1893 4,„ 284
Stand ber Bergmertb: und Oätten-Inbuftzie
in der Provinz Hennegau im Jahre 1892 Februar 89
Desgl. im Jahre 18938. . . . ... Dezbr. 591
Desgl in ber Provinz Ramur im Jahre 1898 Novbr. 652
Belgien:
Bergbau und Metallinduftrie in der Pro»
vinz Lüttih im Jahre 1893. . . . - 661
Sandel und Schifffahrt im Sabre 1898 Dede. 693
Produktion und Ausfuhr von Cichorie 664
Benicarlo: Verkehr Deutier Schiffe im Jahre 1898 Kugufl 876
Bilbao: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . „ 870
Verkehr * Schiffe im Jahre 1888, 876
—* Deutſcher Sqiffe im Jahre ina „ 464
Borbeaug: Hanbelöbericht für da Jahr 1898 . . Ditober 477
Bonlogne: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Mai 165
Brabeftab: Danhetäpericht für das Jahr 1893.
erkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893
Brindifi: Handelsbericht für das Jahr 1893
Bulgarien: Die wirthſchaftliche und bandelspolitifche
Bedeutung Rorpbulgariend
Die wirtbfraftliden Verhältnifſe der
Stadt Bama . . >» 2 2
Burntisland: Yandeläbericht für das Jahr 1898 .
Cadiz: Handelsbericht für das Jahr 1898
Vertehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893
Calais: Handelsbericht für dad Jahr 189%. . .
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893
Sartahamn, ( — Handels bericht für bad
Carthagene aberut für das Jahr 1893 .
Gebr.
. Ditober
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Septbr.
Gepbalonta: Handeläbericht für das Jahr 1893 .
Sharlow: Die Eharlower Mefle . . ». . .»..
Suli
Chriſtineſtad: Verkehr Deuticher Echiffe im Jahre 1893 Septbr.
Simbrishamn: Handeldbericht für dad Jahr 1898 .
Dänemark: Aarhus, Allinge, Aſſens, Bogenfe, Ebeltofte,
Foaborg, Fridericia, Grenaa, Gudhjem,
gadıı, Hobro, Kierieminde, „Rolbing. Korſör,
empig, Logſtör, Nariager, Niddelfart,
—3 Nakskov, Nexd, Ryborg, Odenſe,
Rönne, Rubkjöning, Gtruer,
— Spanele, Svendborg. Thi⸗
ſted, Baus: ertehr Deutſcher Schiffe
Sabre 1893... 2 2 2 0 nee
Dieppye: Verkehr Deutfüer Schiffe im Jahre 1898
Dover: Handelsbericht für das Jahr 1898. . .
Dünlirhen: Handelsbericht für das Jahr 1893 . .
Verkehr Deuticher ESchiffe im. Jahre 1898
1*
Juni
Juni
Mat
När
Suni
Mai
beit "Seite
Ferrol: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . März 98
Verkehr Deuticher Echiffe im Jahre 1898 , 99
Fiume: Handel und Schifffahrt im Jahr 1893 Mai 128
Schifffahrtobericht für das Jahr 1893 Suli 246
Ausfuhr von Faßdauben aus Fiume und
Trieſt im Jahre 1893 . . Mat 18:
Desgl. in den erften 8 Bierteljahren 1894 Dezbr. 589
Ausfuhr von Mehl. . . 2. Geptbr. 464
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66
Florenz: desbericht für die Sabre 1891 und
en . . . Januar 16
— für das Jahr 1893 Ditober 526
Frankreich: Buttraudfubr -. - » > > 20 2 Sunt 197
Außenhandel im Sabre 1893 Dezbr. 615
Frederikshamn: Handelsbericht für da Jahr 1898 Septbr. 446
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 464
Frederikshavn: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Auguſt 319
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Juni 284
Fridericia: Handeläbericht für das Jahr 1893 . . Auguft
Gala: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Mär
Gamtatarleby: Besteht Deuticher Schiffe im Sabre
189 . Geptbr.
Gefle — dandelsbericht für das Jahr 1893 Suni
Genf: Handelsbericht für das Jahr 1893. Juli
Gent: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Mai
Genua: Baummolleneinjubr im Jahre 1893 . . Diärz
Schifffahrt im Jahre 1893 . . Mai
Handelsbericht für dad Jahr 1898. Juli
Gibraltar: Schiffsverlehr im Jahre 1893. . . . Dtober
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 GSeptbr.
Gjedſer: Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Juni
Giurg evo: Handelsbericht für das Jahr 1898 März
Gothenburg: Handelsbericht für daB Jahr 1898 . Zuli
Griechenland: Korinthenernte und Lage bes Korinthen.
handel im Jahre 1893 . .. . Januar
Groningen: Handelsbericht für daß Jahr 1893 . Juli
Verlehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 März
Großbritannien: Amble, Barrom in Furneß, Blyth,
Burntisland, Charlestown (Schottland),
Dover, Salmontd, Jerſey (Inſel), Diethil,
Montroſe, Rewport (Monmouth), Perth
—— © pymow, Poole, St. Da⸗
vide (Schottland), Shoreham (Sufſſex),
aterford: Besteht Deuticher Saifie im
Jahr 1895... . 2... März
Halmftad (Shmeben): amdenbeigt für hs Jahr Sun
- Sun
Hangsd: —e far daz Jahr 1898 . Septbr.
Dertehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 n
Harlingen: Handelsbericht für das Jahr 1893 . April
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 März
Schifffahrt im Jahre 1898 . . . Mat
Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Auguſt
Verlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 Mai
Helfingborg: Handelsbericht für daß Jahr 1898 . Juni
Helfingfors: Handelsbericht für bad Jahr 1898 . . Septbr.
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 „,
Helſingör: Handelöbericht für das Jahr 1895 . . Zuli
Verkehr Deutſcher Schiffe ins Jahre 18988 Juni
Havre:
320
99
464
179
808
166
91
131
264
500
464
234
84
273
26
276
99
Monats-
heft Seite
Serndfand (Sweden): Handelsbericht für das Jahr 181
Hidrring: Banbefäberich für das Jahr 1898. Sult ° 297
Horſens: Handelsbericht für dad Jahr 1893 . Auguft 321
Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1898 Juni 234
Hudiksvall: Handelöberiht für das Jahr 188 . . „ 182
Huelva: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Ditober 469
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Septbr. 464
Jakobſtad: Berlehr Deutſcher Schiffe tm Jahre 893° 4„ 464
Söntöping (Eameben): Handeläbericht für das dahr 188
Stalien: Sndereinfugr im 1. Halbjahr 1893 . Sanuar 13
Desgl. in ber Zeit vom 1. Januar bie
zum 80. April JI00....e . Auguft 376
Desgl. im 1. Halbjahr 1894. . Dezbr. 645
Seideninduftrie im Jahre 1893. Suni 210
MWolleninduftrie . . Quli 266
Die Italieniſche handelsbilanz . „2869
Kalamata: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Juni 188
Kalmar (Schweden): Handelsbericht für das Jahr 1883 1218
Kandik: Handelsbericht für das Jahr 1893. . . Mat 125
Schiffsverkehr in den Häfen Ranen und
Nettimo im Jahre 1893 . . Suli 310
Kolding: Handelsbericht für das Jahr 1898. . Auguft 321
Konftantinopel: Schiffsverkehr im Jahre 1893 . . Mai 157
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 , 165
Kopenhagen: Handelsbericht für das Jahr 1893. . Suli 299
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Juni 234
Korfu: Sanbeläbericht für daS Jahr 1398 Suli 287
Korſör: Handels bericht für das Johr 1893 . Auguſt 321
Kotka: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Eeptbr. 446
Verkehr Deutſcher Echiffe im Jahre 893 4 „ A464
Kronftadt: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Yebruar 66
Küftendje: Handeläbericht für dad Jahr 1.98 Diai 160
Berlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 März 99
Landskrona: Handelöbericht für das Jahr 1893. . Juni 184
2a Rohelle: Vertehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66
La Valette: Berfehr Deuiſcher Schiffe im Jahre 1893 März 99
Zibau: Handel und Edifffahrt im Jahre 1898 . Dezbr. 648
Limerid: Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1892 Yebruar 66
Liſſabon: Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 Dezbr. 66
Ziverpool: Handelsbericht für dad Jahr 1892 - Sanuar 18
Livorno: Handelsbericht für das Jahr 1893. . . Suni 223
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 März 99
Lüttich: Waffeninduſtrie im Jahre 1898. . . Juni 191
Lyſekil: Handelsbericht für das Jahr 1893. . . Zuli 275
Madeira: Handelsbericht für die Jahre 1891 bis 1893 Septbr. 461
Madrid: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . n„ 14
Malaga: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Suni 235
Berkehr Deuticher Schiffe im Sabre 898 | „ 234
Malmö (Schweden): Handelsbericht für das Jahr 8985 | „ 187
Mandefter: a fttahrtöfanat zwifchen Liverpool und
ncheſter. .Februar 61
—— abeitationäg äftim Ja
— F eh ni 3 15 Win 76
Desgl. im erſten Vierteljahr 1804 Suni 231
Desgl. im zweiten Vierteljahr 1894 . Auguft 876
Marfeille: Handelsbericht für daB Jahr 1892 . Februar 63
Dedgl. für das Jahr 1898 . . . Dezbr. 637
En
Marfeille: Schiffsverkehr im Sabre 1898 . . . .
V
Geite
Juli 284 | Riga:
Berkehr Deutier Eciffe im Jahre 1893 Mär 99
Reifina: DHandelsbericht für das Jahr 1893. . . Dftober 488
Schiffsverkehr im Jahre 1893 . . . . „480
Roslau: Handelöbericht für das Jahr 1892. . . Februar 55
Desgl. für das Zahr 1893 . . . . . Septbr. 412
Noß (Rorwegen): Einfuhr und Ausfuhr im Jahr 1893 März 75
Verlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1983 |, 9%
Ranted: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Ditober 471
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 März 99
Rarva: Ausmwärtiger Handel und Schifffahrt im
Jahre 1893... 2 2 22er Gebruar 60
Verkehr Deutiher Schiffe im Zahre 18938 , 66
Reapel: Handelsbericht für dad Jahr 1898. . Septör. 879
Sandelöbewegung in ben letzten Jahren,
inäbefondere 18928 . -. - 2... Dur. 610
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 18935 | „ 668
Riederlande: Flahdbau und Flahähande. . . . April 108
Rieumwediep: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Auguft 876
Rikolajew: Handelabericht für dad Jahr 1893 Mai 149
Nikolaiſtad 813. auerieht Deutiher Schiffe im
Jahre 1893. 2: 2 2 2 nen Septbr. 464
Norwegen: —— für dad Jahr 1893 . Augufi 885
t m Handels t für das
nm * — u d
Aaleſund, Bergen, Bodb,
Chriftiania, ——— Shriftianfund,
Drammen, Drontheim, Frederikshald,
Frederiksftad, Grimftad, Hammerfeft,
Kragerd, Sauroig, iNefand, Namſos,
Borsgrund, Niför, Sannefund, Stien,
Stavanger, Zöndberg, Tromfd, Vardd:
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 284
Romorofjitist: Hanbelöbericht für das Jahr 1893 . Geptbr. 462
Berlehr Deuticher Schiffe im Sabre 1893 „464
Ryborg: Handelsbericht für dad Jahr 1893 Sulti 806
Kykjöbing: Handeldberiht für das Jahr 1893 . Auguf 822
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Juni 284
ODdeſſa: Sage des Geidhäfts in landwirthſchaft⸗
lichen Mafhinn . -. - 2 2.0. ODktober 475
Sandelsbericht für daB Jahr 1893. . Rovbr. 664
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Kebruar 66
deſterreich ern: Genoſſenſchaft Ungariicher Land» 988
Baimboeuf: Verlehr Deutiher Schiffe im Jahre 18938 Mär, 99
Batrad: Handelsbericht für das Jahr 1793 Sult 269
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 898 „ 812
Bernau: Handelsbericht für daB Jahr 1598 . Suni 288
Verlehr Deutfher Schiffe im Jahre 898 |, 284
Biraens: Handelsbericht für dad Jahr 1393 . 192
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Mär, 99
Plymouth: Handeläberiht für das Jahr 1893. . n 83
Borto: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Mai 1%
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 „ 165
Bortsmouth: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66
Boti; Handelöbericht für das Jahr 1848 Juli 246
Randers: Handeläbericht für dad Jahr 1893 . Yugufi 822
Reval: Handelsbericht für das Jahr 1898 Jult 281
Berkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 Juni 284
Kiga; Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1892 Januar 1
Ringkjöbing: Handelsbericht für dad Jahr 1842.
Monats:
heſt geite
Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1893 Dezbr. 600
Handelsbericht für das Jahr 1893 Juli 237
Waarenverkehr Deutichlands mit Riga auf . .
den Eifenbahnen im Jahre 1892 . Dtober 470
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 284
Juli 807
Rochefort f. a: Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre
Nocheſter:
Rönne:
Rotterdam: Getreideeinfuhr im Jahre 1898
Ditober 612
— Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66
Handelsbericht für das Jahr 1893 Suli 807
Ni 9%
Schiffiahrtäbericht für dad Jahr 188 . „ 90
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Yebruar 66
Rouen: Berkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 Mai 166
Aufland: Nefultate der vom Finanzminiftertum
aus en Zudersinläufe im Außiande
in der Kampagne 1392/93 . . ... in 672
Manganerzgeihäft im Kaulaftus . . . „ 68
Verlängerung der Normironla (Karte
der Zuderinduftriellen). . . . . .. 107
Bandel mit China über Kiachta im Jahre
ne Auguft 858
—— —— im Jahre 18% . „ 858
St. Nayaire: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 März 99
St. Betersburg: Schifffahrt son St, Peteräburg und
Kronftadt im Jahre 1893 ° ..... Sanuar 82
Waarenausfuhr im Sabre 1898 . . Bin 81
St. Vebes: Berlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66
Salonit: Ssghifffahrtsbericht für das Jahr 1898/94 Juni 235
Santander: Handels: ımd Schifffahrtd- Bericht für das "
Jahr EB. . 2 2 22 644
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 —* 586
Schweden: Carlekrona, Cimbrishamn, —
Landskrona, Nederkalix, Pitea, Steueftea.
Sundsvall, Umen, Yſtad: Verkehr Deutſcher
Schiffe im Jahre 18388383... Mai 166
Desgl. in den Häfen: Abus, Garlähamn,
Domsjö, Gefle, Gothenburg, Halmitad,
Seifingborg, Herndfand, Kalmar, Luleg,
yielil, Malmd, Marftrand, Rorrtöping,
Rotöping-d elöhund, Dstarähamn, Böders
bamın, Gtodholm, Strömftad, Trelleboxg,
Warberg, Weſtervik, Wisıy . . . . - Juri 284
Sera jewo: Wirtbihaftiige Berbältniffe und Handel
Boßniend und ber Herzegowina im Jahre
18393. 2 2 ren Auguſt 363
Stelle fteä: Hanbeläbericht für dad Jahr 1893 uni 183
Spalato: Handelsbericht für dad Jahr 1893 Mai 119
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 108
Sundavall (Sweden): Sandelöberiht für bas
Jahr 183. 2» 2 2 2 0 2 ran Juni 188
Spanete: —— für das Jahr 1898 Auguſt 824
Syra: Handelsbericht für das Jahr 1893 Juli 260
Desgl. für das erſte Halbjahr 184 . . Dezbr. 698
Tarragona: Handelsbericht für das Jahr 18938 . . Auguſt 862
Terneugen: Handelsbericht für daB Jahr 1893 . Mat ‘166
Bericht Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Maͤrz 99
Thifteb: Handelsbericht für das Jahr 1893 Suli 807
Zeiet: dandel und Ehiffehet im Zafıc 1008 ( a
Agrumenbanbel im Sabre 1893/44 . . „ 574
Bericht Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66
Amoy:
Anping:
Bangkok:
VI
Monats
beft Cette
Wleäborg: Handelsbericht für dad Jahr 1898 . &eptbr. 447
Verkehr Deutfcher Echiffe im Jahre 1883 464
Ameä: Handelsbericht für das Jahr 1893 Suni 189
Balencia: Handelsbericht für daB Jahr 1893 . . Auguſt 869
Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1898 4 „ 876
Benedig: Verkehr Deuticher Schiffe im Sahıe 1893 April 108
Bigo: Waarenverkehr im Sabre 1893. . . . Mat 123
Verkehr Deuticher Echiffe im Jahre 898 4 ,„ 165
Bliffingen: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Sunt 238
Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1893 März 99
Warberg: Handelsbericht für das Jahr 1893 Suli 276
Weſtervik: Handelöbericht für das Jahr 1895. . . Juni 189
Wiborg: Handelsbericht für dad Jahr 1593. „ . Septbr 447
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 893 | 4,„ 464
Windau; Handelsbericht für das Jahr 1893 . Mat 166
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1895 April 108
Wisby (Schweden): Handelöbericht für das Jahr 1893 Suni 190
VYſtad (Schweden): Handelsbericht für das Jahr 1898 190
Bante: Handelsbericht für das Jahr 1848 guli 811
Bürid: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . Dezbr. 626
Alien.
Aden: Sanbelßbericht für daB Jahr 1893 . . März 89
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66
Alyab: SHandelsbericht für dad Jahr 1843. . . Mär 84
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 99
Alezand veite en Roreiprken]: dandels
cht für das Jahre 1893 . . . . 126
—*— Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 108
Handelsbericht für das Jahr 1892. . . Sanuar 19
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 108
Handelsbericht für bie Jahre 1891 und 1892 Sanuar 8
Desgi. für dad Jahr 1898 Dezbr. 687
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 April 108
Baſſein VBritiic Birma): Handelsbericht für das Jahr
Batavia:
Beirut:
Boeloe:
Bombay:
en Mai
Berlete Deutiher Schiffe im Sabre 1898 April
Berkehr Deuticher Echiffe im Jahre 1898 „
Einfuhr von Koloniaiwaaren nad Beirut
und den übrigen Syriſchen Rüfenplägen
im Sabre 1893 .
Handelsbericht für das Jahr 1892.
Verkehr Deuticher Schiffe im Sabre 1898 April 108
Schiffsverkehr in ben Häfen Britiſch⸗
— beſonders in Bombay im Jahre
an 008 0 2 v.v 8
Britiig-Dfinbien: Die Buderproburtion, und bie
Caleutta:
Canton:
Zuckereinſuhr und ⸗]æusfuhr im dahre
1892,93 ne Le 2. Mai 143
Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Suni 212
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 18938 „ 284
Der durch Dſchunken vermittelte Handel
über Kaulun und Zappa im Jahre 1892 Yebruar 51
Deegl. im Jahre 188. . . . 2... Novbr. 536
Handelsbericht für das Jahr 1892 . Februar 45
Desgl. für das Jahr 1893 . . . . . Novbr. 529
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 März 99
Cebu (Bhiltppinen): Handelsbericht für das Jahr 1898 Auguft 862
Monats»
beit Seite
China: Waarenverkehr in ben dem en
’ geöffneten Häfın im Sahıe 1092 Bande . Januar
Schiffsverkehr in den dem fremden Handel
geöffneten Häfen im Sabre 1892 . . Februar 88
Der Handel zwiſchen China und Tongling Ottober 612
Solombo (Geylon: gnanbeiäberiät für die Jahre 1892
und 182383. 2 2 2. Mai 152
—S im Sabre 1892 . ... . Januar 82
Futſchau: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 Juni 234
Gorontalo: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1868 Juli 312
Hinterindien: Reidausfuhr von Bangtot und Saigon] Por u
dioge-Djafe: ya ertehe Deutfher Schiffe im Jahre . 09
ren 3
Hongkong: Säiffiagitsberidk für dad Jahr 1898 . Auguſt 849
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 „ 876
Jaffa: Drangen: Anbau, sErnte und «Handel. . Septbr. 449
Japan: Die Zuckereinfuhr Nagaſakis und bie
Buderpropuftion auf den Kiuſchiu⸗ und
den ZiufinSnfeln -. -. . 2 2 2 20. Mai 143
Auswärtiger Handel im Sabre 1893. . Auguſt 830
SIoilo: Handelsbericht für das Jahr 1893 Mat 133
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 April 108
Joana: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 „ 108
Kelung: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 18938 „ 108
Kiachta: Der Zuſſich Gt inefiige Zandhandel über
Kiachta im Jahre 1892... 2... 104
Kiungtſch eu (Bolten): —e— für das Jahr
ne Februar 43
— für das Jahr 1898 . . . . . Novbr. 541
Koetu⸗Samarinda: Verkehr D er Schiffe im
ae Deutſcher Sqiſſe .Septbr. 464
Macaſſar: Handelsbericht für das Jahr 1898 Sunt 209
Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 Juli 312
Madras: Handelsbericht für daB Jaur 1898 Mai 121
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 „ 166
Manila: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 898 „ 166
Moulmein: Handelsbericht für das Jahr 1893 Yuguft 375
Nagaſaki: Die Schifffahrt in Nagafaki und in ben
wiätigften Häfen Kiufchius im Jahre 1898 Juli 295
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 855 „ 312
Nilolajemst: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Novbr. 586
Niutſchw ang: Heberfichten über den Handel und die
ifffahrt im Sabre 1893 . . . . . Dtober 476
Bee Deutiher Echiffe im Jahre 18935 April 108
Padang: Ausfuhr im Sabre 1898 . . . . . . Suli 285
Pakhoi: Handelsbericht für das Jahr 1892 . Sebruar 42
Desgl. für das Jahr 1893 . . . . . Noobr. 542
Balembang: Hanbeldbericht für das Jahr 1898 . . Mat 164
Paſoeroean: Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 Juni 284
Penang: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Eeptbr. 460
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Auguft 376
Berfien: SHandelöverhätinifle. - . . . . . „ 876
Der auswärtige Handel in ber Broning
Aſerbaidſchan im Jahre 1898/1894 Dezbr. 662
Philippinen: Handel und Schifffahrt im Jahre 1898 Novbr. 544
Point de Galle: Handelsbericht für das Jahr 1893 Mai 134
Probolinggo: Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 234
Rembang: Verkehr Deutiher Echiffe im Jahre 1893 April 108
Saigon (Codingina): Handelöbericht fr das Jahr 1898 Dktober 466
vo
Bonatt-
Beft Geile
Saigon Gohinätne): Verkehr Deuiſcher Schiffe im
Samarang: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 April
Shanghai: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Rovbr.
Bericht Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai
Singapore: Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 Dezbr.
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai
Handelöbericht für dad Jahr 1892. . debruar 40
— im Jahre 1893 .
von Auder und Kolonialwaaren
ne Sahre 1 1.2: 7
Berlehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 April
Smyrna:
Soerabaya: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 8935 „ 108
Ematau: Handelsbericht für das Jahr 1892. . . Mär 70
Sıifffahrtsberit für das Jahr 1893 . April 106
Bericht Deutſcher Schiffe im Sabre 1893 4 „ 108
Tagal: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 108
<alao: Berkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 4 ,„ 108
Tamſui: Berlehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 „ 108
Tientjin: Handelsbericht für dad Jahr 1892 . Ditober 491
Verkehr Deutfiher Cchiffe im Jahre 1898 April
Zimor (Bortugtefif): Aubmärtiger Dandel und Schiffs:
dr im Sabre 1893
Tillatjap: — Dentſcher Schiffe im Sabre 1898 Pie 108
Toeban: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre EB 108
Tripolis (Syrien): Handelsbericht für das Jahr 1898 Auguſt 825
zidifn: Schifffahrtsbericht fur Das Jahr 1898 . Mat 159
Handelsbericht für das Jahr 1898 . Dftober 485
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Mai 166
Bladimoftot: Handelsbericht für dad Jahr 1898 . Rovbr. 582
Berkehr Deutiher Schiffe im Jahre 898 „ 586
Yolohama: Bericht Deutiher Schiffe im Jahre 1898 März 98
AMirita.
Hiezanbrien: | Berkehr Deutiher Schiffe im Jahre a
Algerien: Auffindung und Ausbeutung von phosphor.
faurem Hall . 2 2 20 en Auguft
Bloemfontein: — für das Jahr 1898. „
D’Urban (Bart gatal): Sandeläbericht für das Jahr
—* Deuticher Scife im Jahre 1888 Mär
Eaſt⸗London: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Auguſt
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Juli
Freetown ra 2: Handelsbericht für das
dodeida: —— — dab Jahr 1898 . .
350 (MRogambique): Eins and Ausfuhr in den Jahren
1891 und 1892 . . . 2. 2 0 20a
Jedda: —— für das Jahr 1898
Kap Delgado⸗Diſtrikt (Mogambique): Hanbels⸗
a RR er 0.2. Mär 100
Raptolonie: Der auswärtige Handel im Sabre 1898 Geptbr. 484
Kapſtadt: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 18998 März 100
Kongoftaat: Handel und Schifffahrt im Sabre 1892 Dezbr. 622
Larache: Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 . Ditober 498
Lourenzo Narques: Verkehr Deutfcher Schiffe in
ben Jahren 1892 und 1898. . . . . April 108
Meoneit-
Vet Geile
Mafllena: Waareneinfuhe im Jahre 1898. . . . Mai 162
NMazagan: Handelsbericht für daB Jahr 1898 . Geptör. 458
Bertehr Deuticper Cchiffe mm Jahre 1898 Muguf 876
Mogador: Handelsbericht für daS Jahr 1898 . . „ 856
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 188° „ 876
Mozambique: Handelsbericht für daB Jahr 18985 . Juni 217
Berlehr Deuticher Schiffe im Jahre 18 | „ 334
t Elizabeth: Verkehr Deutf i
ee ru ee Sqit in gehet 100
rer nen Septbr. 438
— Deutiöer Schiffe im Jahre 1893 April 108
Port Said: Schiffsverlehr im Hafen von Bort Said,
fowie im gun. « Kanal während des
Jahres 18888. 00 220
Rabat: —— für daß Jahr 1983838. „ a
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 189 Mat 166
Safft: Handelsbericht für das Jahr 1893 .Ołtober 484
St. Helena: Verkehr Deuiſcher Schiffe im Jahre 1898 März 100
Sao Thoms: Weberfihten über ben auswärtigen
handel und den Sciffsverfehr im Jahre
Seyqellen: ——— Maarenverkehr in ben
Jahren 1891 und 1892
Somstitäfte —* Sanbelsberit für das Jahr
.e 8 co 8 oe e » 9 BB U 8 e®
eo. 8 0 8 0 0
Bandeißberigt fir das Jahr 1892
Desgl. für das Jahr 1898
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1898 . Juli 292
Zanzibar: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Auguſt 876
Amerita.
Antofagafta: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Juni 285
Arequipa: Handelsbericht für daB Jahr 1898. . . Januar 25
Argentinien: Zuderinbuftrie im Jahre 1892. . . u 80
Tunis:
) „nn 158. . Ditober 501
Schifffahrt im Jahre 1892... . » Yebruar 58
Saladeroinduftrie im Jahre 1892 . . » .
Aug Sayes (Haiti): Handelsbericht für das Jahr 1898 Juni 191
Berlehr —— Schiffe im * 1898 Wat 166
Boſton: 216
Bribgetomn ( (Barbaboh):
Im Jahre
—— für daB Jahr 1898 . . Juni
Berkehr Deutſcher Schiffe
Canada: ——— für das Jahr 1898
Cap Haiti: Handelsbericht für das Jahr 1898
Bericht Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 „
Garscas: Hanbeläbericht für das Jahr 1888 . . . u
Chatham Ce ⸗ Bramnfhweig): Holzhandel im
Monais-
Chile:
1898
Sienfnegos (Cuba): Handelsbericht für das Jahr 1898 März
Columbien: Einfuhr im Jahre 1892. . . . . .
Ausfuhr im Sabre 1892 Novbr.
Eoncepcion (Chile): Handelsbericht für dos Jahr 1898 Juni
Eoronel: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 März
Euracao (Mefinbien): Handelsbericht für das Sat.
Bertehe Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 el
Eusco: Handelsbericht für das Jahr 1892 . . Januar
Defterro: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 April
Galvefton a: ns Daarens und Schiffs⸗Verkehr im
Verkehr Deuter Schiffe im Jahre 1893 Maärz
Georgetown a pe): Handelsbericht für
Sabre 1 Dezbr.
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Nopbr.
Gonaives (Haiti): Handelsbericht für das Jahr 1893 Dftober
Guayaquil: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Auguft
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 w
Halifax: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 März
Havana: Verlehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 „
Jacmel (daiti): Handelsbericht für das Jahr 1898 . Suli
Jquique (Chile): Handelsbericht für da Jahr 1898. „
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898
Junin Fe Verkehr Deutiher Schiffe im
gage be außwärtig andels im
en ©
. . 1 0 8 [Try era 8 gg
2a Buayra: —S für das Jahr 1898 . Kuguft
Bericht Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 ”
Leon: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April
Lima (Peru): Handelabericht für das Jahr 1893. . Dätober
Sota (Chile): Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1898 Juni
Maceis (Brafilien): Hanbelsbericht für das Sabr 1893 Mai
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898
Mandos: Handelsbericht für das Jahr 1898 . .
Matanzad: Handelshericht für das Jahr 1893 . Rovbr.
Razatlan: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Mai
Bertehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898
Handelsbericht für das Jahr 1893 . Bär
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898
Mobile (Alabama): Handelsbericht für das Jahr 1898 Jult
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 18935 „
Mollenbo: Yandelsbericht für das Jahr 1892 . Sanuar
Montevideo: Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 April
Montreal —— Verkehr Deutſcher Schiffe im
Mérida:
Nicaragua: —— — für das Jahr 1892 . . „
Palta: Piurg (Ben): Handelsbericht für das ya
— Deutſcher Schiffe im Jahre —* n
Paraguay: Sanber und m und wirthſchaftliche Berhältnifie
Paramaribo: —— für das Jahr 1898 . April
Pascagoula: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 März
Penſacola: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 ,
Philadelphia: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Dabr.
voI
beft Geite
222
100
585
108
25
108
119
100
590
586
469
368
376
100
100
280
252
312
812
852
876
108
508
235
165
166
141
580
165
166
99
100
812
812
15
108
Mouatb-
eft Seite
Piſagua: Vertehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juli 312
Port au Prince: Handelsbericht für das Jahr 1893 Septbr. 401
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Auguſt 376
Port de Pair: Handelsbericht für das Jahr 1893 .Oktober 499
Verkehr Deuticer Schiffe im Jahre 1893 Septbr. 464
Porto Alegre: Handeläbericht für dad Jahr 1893 . Zuli 309
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 April 108
Port of ers a: (Brinibab): Handeläbericht für das 19
—— Deutfäer Schiffe im Jahre 1893 „ 464
ort Stanle lkland⸗Inſeln): Verkehr D
’ RAN e im —æ— h or eutſher Mai 166
Buerto Cabello (Benezuela): Handelsb t für daB
San ı a N: Gmb fi . Suli 2349
Puerto Montt und Calbuco (Chile): Waarens und
Schiffs⸗Verkehr im Jahre 1898. . . . Ronbr. 584
Duebec: Waarenverkehr im Jahre 1893. . . Mat 113
Sgiff dvertehr in den Jahren 1892 und
rn Juni 210
—* Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166
Duezaltenango: Handelsbericht für das Jahr 1893 April 101
Rio de Janeiro: Handelöbericht für das Jahr 1893 Septbr. 402
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 April 108
Rio Grande bo Sul: Hanbelöbericht as
° 1893 . 8 .. icht ie ’ . debr Mat 157
Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1893 „ 166
Rofario: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 April 108
St. John (Reu- Braunfdhwei Berker D
3 85 im — 898 reb eutſher März 100
St. Thomas: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Suni 285
San Francisco (Kalifornien): Lage bes Zuckermarktes
im Sabre 1893. 2. 2 2 2 2 20. 91
Sandeläbericht für das Jahr 1893. . Septbr. 418
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66
San Joſé (Soharica): Sanbeläbericht für das Jahr Ditober 489
nn Januar 17
San Luis Arber andeläherigt für das Jahr 1898 März 88
Santa Elena (Argentinien): Handelsbericht für das
Sabre 1893. . 2 2... 132
Santiago de Cuba: Handelsbericht für dad Jahr 1898 Auguft 328
Santoß: Verkehr Deuter Schiffe im Jahre 1898 April 108
ern Suni 221
Zaena⸗Arien andelbierigt für das Jahr 1898 . Diitober 510
Talcahuano: Verkehr Deutiher Schiffe Im Sabre 1898 Juni 235
Zrinidad be Cuba: Ei und Waaren · Veweguns
im Jahre 1893 . Septbr. 462
Valparaiſo: Verkehr Deutfcher Schiffe im Sabre 1893 April 108
Bereinigte Staaten: Lage des Eifen- und Stahl
Marktes in den Staaten Indiana,
Kentudy
‚ Midigan, Dhio und Weſt⸗
Virginia im zweiten Halbjahr 1893 . . Mär 85
Berpadung von Waaren, die zur Aupfubt
find. Mat 164
nad) Sudamerika beſtimmt
Probuftion, Ein» und Ausfuhr und ers
rauch von Zuder im Sabre 1893. . . Auguft 377
Bictoria (Britı 19-Eolumbien): Handelsbericht für das
Jahr 1898. 2 nm Mat 147
166
— Defge Schiffe im Jahre 1893
IX
Monats- Monats-
beit Geile | beit Seite
Anfirslaflen und Dolpnefien. | Neufüdmales: Lage des Zudermarktes im Jahre 1892| Mai 142
Adelaide: Hanbelöberiht für dad Jahr 1898 . . Juli Desgl. im Jahre 188 . . . . . . Desbr. 647
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1895 April 108 108 | Schiffsverlehr im Jahre 1893... . . Juni 201
Hanbelsbericht für dad Jahr 1893 . . Dftober 513
. Bapeete (Tahiti): dandelsbericht für dab Jahr 1898 Mai 123
Bort Aug ua: g vertehr Deuiſcher Sqiffe im Jahre
April 108
Bort Pirie: — Deuiſcher Schiffe im Jahre isos · n 108
: Queensland: Handelsbericht für das Jahr 1892. Mär 94
Albany: Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166
Apia: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 18938 „ 166
Wudland: Handelsbericht für dad Jahr 893 . . „ 116
Auftralien: Handel Auftraliend, Tasmaniens und
Neuſeelands im Jahre 1292 ‚ Februar 38
Desgl. im Zahre 1893 . Dftober 501
Wollprodultioen und Wollhandel . vom
1. Zuli 1893 bi3 Ende Januar 18% . Juni 207
Desgl. im Jahre 1893/94 . . Ropbr. 660
Bein. Produktion, -Ausfuprund-Berbraud
in den Jahren 1891/92 und 1892/93. . Zuli 288
Briöbane Duntand): Wollge Bär während des
Geichäftsichres 1892/93 . Februar 61
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1 1893 uni 286 |
Chriſtchurch: Handelsbericht für dad Jahr 1893 . . Septbr. 461
Coots-(OHervey⸗) Injeln: danbel ı unb > Siifiart
im Sahre 1842 . . Januar 12
Desgi. im Jahre 1893 . . . ..... Debr. 685
Tunedin (Reuteeland): dandelgbericht rür das dahr
Juli 272 |
— Deutſcher Schiffe im gahre 1893 Juni 235
Fidſchi-Inſeln: Handeläberiht für das Jahr 1893 Novbr. 588
Fremantle: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166
Hawaii: Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 . Auguſt 328
Honolulu: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 April 108
Lyttelton: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Septbr. 464
Melbourne: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Ronbr. 580
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166 -
Neutaledonien: Der auswärtige aganbel und Die
SH
ifffahrt im Jahre 1 . Februar 66 |
. Ditober 606
Desgl. im Jahre 1893. . . . . .
Reufeeland: Schiffeverkehr in den Häfen Neufeelands
im Jahre 1892 .
Einfuhr und —5 von So in den
Jahren 1890 bis 189
Januar 82
Auguft 3683
Alphabetiſches Verzeichniß der Länder und Handelspläge, über welche im Iaufenden Jahrgang berichtet worden tft
II
= — —
Zuderinduftrie im Jahre 1892/93 . . . Mai 156
Ausfuhr von Gold im Jahre 18938 . . ZYuli 254
Buderernte in den Jahren 1892 und 1898 Ditober 628
Rodbampto Dog Verkehr Deutfcher Sqiffe im Jahre
Semapbore: Verieht Deuiſcher Schiffe im Jahre 1893 April 108
Südanftralien: Ausfuhr von Gold im Jahre 1893 Juli 254
Einfuhr von Koks im Jahre 1893. Auguft 366
Syoney: Müngprägung im Sabre 18938 . . . . April 104
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Mär, 100
Tahiti: Produktion von Vanille... Yuguft 326
Tomwndville: Verlkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Suni 235
Victoria: Waarenverkehr der Kolonie mit Deutſch⸗
land in den Jahren 1891 und 1892. .
Sudereinfußr in die Kolonie im dahre
Bofbprobuftion und mamoraguns im
Sabre 1893 . Suni 191
Wallaroo: Verkehr Deuticer Sciffe im Jahre 1898 April 108
DWeftauftralien: Golbausfuhr im Sabre 1893 . . Auguft 368
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 . Deybr. 645
Allgem eines.
| Mai 109
Berpadung von Ausfuhrwaaren Ka 3
Ottober 465
.Dezbr. 656
2
⏑—
Te ⏑——— —2 ⏑ ⏑—, —
|
1
Handelsberichte Iannar.
über das In: und Nuslano.
Dentfches Handeis- Archiv, Bweiter Eheil.
m — * — —
Berichte über das Ausland.
Niga.
Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1892.')
(Rad) den im Auftrage der handelsſtatiſtiſchen Sektion des Rigaer Börſen⸗Komitees herausgegebenen Beiträgen zur Gtatiftil
des Rigaſchen Handels.)
Vergleichende Zujammenſtellung des Werthes der Einfuhr und Ausfuhr zur Ser.
Einfuhr.
1894.
Verzehrungs⸗
Es kamen aus: gegenftänbe t t tere. Zuſammen.
Deutſchland............................. 1 462 641
Schweden........................... 209 088
Rorwegen.............................
Dänemark.............................
den Niederlanden........................
Belgien...............................
Le 1 11 ı
ortugal...............................
Spanien............................
Italien.................................
Großbritannien.........................
|) 2
Amerila................................
zulammen...
Ausfuhr.
Verzehrungs⸗ Rohſtoffe, Halb⸗
Es gingen nach: gegenftänbe fabrikate und Holzwaaren. Thiere. Zuſammen.
u. dergl. verſchiedene Artikel.
* in Rubeln.
Deutſchland............................. 927652 ! 3941583 794 198 7400 5 676 883
Schweden .................. .......... 710768 | 297 244 89 608 — 1047 615
Rorwegen .............................. 7 | 95 187 11 589 — 106 776
narxk.................. 423 901 | 294 877 69 297 15 400 803 475
den Niederlanden..................... 86729 | 281509 2 560 277 159 035
Belgien ...................... 1 022 861 I 8877747 824 518 16 200 5 739 816
Frankreich ............................. 56 607 3114875 | 834 789 — 4 066 271
Vortugal .................. 2 30 690 114 705 — 146 424
Sranien .............................. — — 18 087 — 18 087
lien N 200 65.000 — 5 220
roßbritannien.......................... 6 281 779 7 948 2659 6 501 764 108 130 20 784 932
jufammen...
9 740 551 | 19 887 971 | 11 818 882 | 146 130 | 41543 434
1) Wegen bed Borjabres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 69.
Oentſches Handels-Nrchin. 1894, II. 1
2 Riga.
Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr zur See waren:
TE —— ————— öüöäöä
Maß, eberhaupt. Darunter
Artikel. Gewicht Wath Deuiſch⸗
Baht. | Menge. |, Pet land.
in Rubeln. Menge.
A. Verzehrungs⸗
gegenftände n. dergi.
a. Eßwaaren.
Apfelfinen ..........
Bıättertabal..
sv. ........ ..,.,.,:>
zuſammen einſchließlich
der minder wichtigen
Artikel........ ...
b. Getränke.
Champagner..... ....
ognak ............
Desgl........... ....
Desgl...............
Mineralwaſſer .......
Wein ...............
Desgl...............
Desgl. .............
Desgl...............
Desgl..............
zuſammen cinſchließlich
der minder wichtigen
Artikel............ 231 912
Robftofie, Dalb-
— * Bau: und
Brennmaterialien.
Anilinfarben......... Bud 629 596
Apothekerwaaren ..... n 6681 4 568
Baummolle, robe..... n 117 351 84 166
Blei in Mulden ..... n 54 402 8859
Chemiſche Stoffe und
Mrobukte .......... n 119 251 41 242
Kopra .............. 81 932
Düngemittel künſtliche 60 097
Eiſen, unverarbeitetes. 196 980
Sorgen ............. 7806
arbholz, in Scheiten. 62 216
Garn:
Baummwollens ...... 391
Seidens........ ... 62
Wollen⸗........... 867
Artikel.
Blätte ..............
Gummiarten, rohe ...
Bußeifen, unverars
beitetes...........
äute:
große, bearbeitete...
lackirte............
Jute, rohe ..........
Steinkohle ..........
Koks ...............
Korkholz, unverar⸗
beitetes......... ..
Kreide, rohe .........
Kupfer, unverarbeitetes
Meifing, unverar-
beitetes...........
Faäfſern ......
Paraffin, unverars
beitetes...........
—* ............
Steine:
Molle, robe .........
int, "unverarbeitetes .
intweiß.. .. ........
Zinn, unverarbeitetes
zuſammen B. einſchließ⸗
lich der minder wich⸗
tigen Artikel......
O. Mannfaktur⸗ und
Induſtriewaaren.
Baummollenfabritate...
Böttcherarbeit...... ..
Desal. (leere Fäſſer)..
Buchdruckerſchrift
(Leitern) ..........
Bücher, gedrudte.....
Draht, unverarbeiteter
Desgl., verarbeiteter...
Drainröbren ........
Eiſenblechfabrikate....
— .....
lasfabrikate........
Gummifabrifate......
ee elle
Inſtrumente, mathema«
tiſche, —A—
Desgl., mufitaliſche.
ueberhaupt.
Werth
Menge, in Rubeln.
8271
13 555 87
33820) 676 400
229 366| 229 366
2116
591
178001 178000
644 243
108 849
'217 907] 1089 535
1415 417
2942
263 770
1% 267
”
4 389
5 051
14 716
1 820
45 007
138 424
117
146 411
152 315
Darunter
aus
Deuts
land.
Menge.
Riga.
Mob, | Ueberhaupt | Darunter
Gewicht auß
Artikel. Deutſch⸗
BOB Menge. |. Werth land.
in Rubeln. Menge.
Sutegewebe.......... Bud 1993 17 937 60
Korbmacherarbeit..... „ 336 10 78€ 50
Aurzgwaagıen ......... „ 700 31 500 572
Seinenfabrifate none 249 15 438 126
Zofomotiven u. Tender | Stüd 8 200 000 —
Marmor, verarbeiteter. | Bud 8 206 14 426 2095
Naſchinen, landwirth⸗
ſchaftliche........ 832155 416076 4 340
Desal., induftrielle ... n 148 3948| 2 744 740 24 238
Raichinentheile, lands
wirthichaftliche ..... n 2 798 8 394 2 260
Desgl., induftrielle ... " 6 935 20 804 2764
Deflerwaaren......... * 174 10 440 124
Rehing- und Kupfer⸗
fabrıfate .......... " 1558 46 726 1487
Radeln .....2..220000 * 63 14 310 61
1 " 1381 13 808 950
Rarfümeien ........ „ 279 83 420 213
Bianoforte und Stügel Stüd 7 8 150 1
Bolamentierarbeit .. Bud 54 17 280 54
Sciofferarbeit ....... n 2512 80 144 2096
Schmiebearbeit....... n 22805| 159686 6 791
Scivdenfabrilate ...... n 19 9 500 19
Senſen ............. 8565 856 8 372
Silber- und Goldfabris
kate.............. 2 12 000
Ziichlerarbeit ..... ... " 8847 84 619 2428
Töpferwaaren ....... * 18 731 93 663 10 242
Uhren, goldene und
filberne .... 2.0.0... Stüd 1262 25 240 1262
Desal., Tiich u. Wand⸗ „ 6609| 132180 4 628
Belocipedei ......... 102 15 300 38
Waffen ............ Pud 77 15 400 77
Bollenfabritate ...... 24221 802688 737
Zink, verarbeitetes . n 550 10 460 470
Binn, verarbeitetes . „ 144 5 740 185
zufammen C. einföliche
lich der minder wich⸗
tigen Artikel ...... Werth — 3686 6401 1622 846
D. Ehiere .......... Werth — 10 008 4191
Maß, | Ueberhaupt. ——
Artikel. — Bert Death ⸗
land.
Zahl. Menge. | er
in Rubeln. Menge.
A. Derzehrungs:
gegenfände u. dergl.
Anis ............... 18 782 11 587
Branntwein, verfüßter 22 121 610 15 350
Butter.............. 16 341 621
Cier ............... n 437 772 89 04]
Erbſen.............. 70 699 39 074
Geflügel und Wild. „ 9 877 8633
Berfle... 2000000... n 1 234 560 53 960
Hafer............... 4 640 620 2442
Mab, | Meberhaupt. er
Artiten [| 9miet X
Zahl. | Benge. |, land.
in Rubeln. Menge.
Zetaffeimeht ........ Pud 9 682 17 248 8 968
.............. Körbe 19 800 49 500 19 800
Deifuden ........... Bud 12096 370 1360 1391 114418
Roggen............. 102933} 102933 12
Weizen ............. „ 476 750| 500 688 24 300
Wicken.............. — 102 676 66 739 —
Zwiebeln............ „ 31 840 28 200] 29 201
zufammen A. einichließs
lid der minder wich⸗
tigen Urtikel....... Werth — 9740 6611 927652
B. Rohſtoffe, Dalb⸗
fabritate und verjdie⸗
dene Artitel.
Baluine ...... ...... Pud 229707) 459 4141 111 765
Eigelb........ ...... n 9 325 14 600 8 520
Eilenihlade-....... .. n 62 335 23 651 62 835
Bettfedern........... 1592 31 840 1 588
lachs.............. n 2924 140} 87724 10425
ummimaaren ....... n 9804 279120 6447
Saare:
Borften........ ... " 1376 82 560 142
Rameelhaar........ „ 10605| 182668 1273
Pierdemähnen ..... n 7735 92 820 5 078
Häute und Felle:
Zammfelle....... . „ 180 646| 3612920] 106 945
Pferdehäute ....... " 9002] 180040 7001
Rinderhäute....... n 3 988 79 760 8 988
Biegenfelle ........ n 8 668 66 024 630
Hanf ............... 888 6650| 1399 14 18 265
— ...... ... " 49 976 69 967 8
nfgarn ....... .... „ 29 320 95 240) 257
Hanfſaat ............ 109 1860 158 320 —
Holzdraht ...... .. „ 92 046 46 023 25
Lederwaaren ........ „ 1247 74 8 1
Leiniaat:
Säe⸗............
Desql.............
Schlag⸗...........
Lycopodium .........
Tauwerk, altes..
Wolle ........ Benno
ufammen B. einfhlteße
lid der minder wich
tigen Artikel ......
0. Bolzwaaren.
Ballen und Brufien,
fihtene ...........
Dedgl., grähnene.....
Ballen, ellerne.......
Desgl., eipene .......
Bootsmaften.........
Klöße, ebene nennen
— * — unter 75”.
143 606
206 824
61 979
56 012
18 222
6 505
6 717 974
4 572 106
62 997
42 324
68 113
25 773
113 666
17 623
Mas, Neberbaupt. Dam gier
Artitel. Bemigt genhe Pete
Baht. | Menge. .. and.
in Rubeln. Menge.
Pipenſtäbe, über 75”.. I Stüd 32 9 65 192 —
itprops............ „ 247147142! 24747 —
Schwellen, kantige... 1960 495 235259 29 998
Dedgl., runde ....... „ 40 065 20 033 —
Sparren und Ricker.. n 549505| 219802 1644
Spieren ............ „ 430 17 6
Splittholz............ Faden 11920 867 —
zuſammen 0. einſchließ⸗
lich der minder wich⸗
tigen Artikel.......
zuſammen D....
Schiffsbewegung.
Eingang.
Mit Ladung. Sm Ballaſt. Zuſammen.
An⸗ An⸗ An⸗
Rationalität. zahl. Laſten. zahl. Laſten. zahl. Lafien.
Ruſſiſche ......... 428 65717 61 10728 489 2 76 440
Schmwerilhe....... 69 7897 4 6486 104 14838
Norwegiſche ...... 68 948 21 6418 84 14861
Dänifde........- 86 20047 120 54286 205 74333
Deutihe......... 188 39304 180 56008 362 94312
Niederländiſche... 8 542 12 4666 40 10087
Sranzöfilde ......» _ — 1 64 1 64
Britiihe ........- 124 50950 258 1056812 877 166 762
Stalieniihe....... 1 217 — — 1 217
Defterreich ⸗Un⸗
gariſche....... 1 398 — — 1 398
Amertlanifche (Ver⸗
einige Staaten
von Amerila)... 1 870 — — 1 870
zufammen... 972 200265 693 242412 1665 442677
Ausgang.
Mit Ladung. In Ballaſt. Zuſammen.
An⸗ An⸗ An⸗
Nationalität. zahl. Laſten. zahl. Laſten. zahl. Laſten.
Ruſſiſche ......... 483 74693 10 1022 493 76695
Schwediſche....... 96 13371 8 862 104 148833
Norwegiſche ...... 81 14885 3 476 84 14861
Daniſche ......... 206 74719 3 12265 208 75944
Deutſche ......... 364 94881 1 271 365 95152
Nieberländiihe.... 40 10087 — — 40 10087
Franzoſiſche ...... 1 64 — — 1 64
Britilde ........- 374 16565850 4 1556 878 157086
— — — — — — —
Riga. — China.
Mit Ladung. In Ballaſt. Zuſammen.
An⸗ An⸗ An⸗
Rationalität. zahl. Laſten. zahl. Laften. zahl. Laften.
Italieniſche....... 1 217 — — 1 217
Defterreich = Uns
gariſche........ 1 398 — — 1 398
Amerikaniſche (Ver⸗
einigte Staaten
von Amerika)... 1 870 — — 1 870
zulammen... 1647 40115 2 6592 1676 445 707
China.
Waarenverkehr in den dem fremden Handel geöffneten
Häfen im Jahre 1892.')
Der Geſammtwerth des von ben fremden Seezollämtern kon⸗
trolirien Waarenverkehrs betrug im Sabre 1892 385 152 378 Taels,2)
wovon 143291 149 Taeld auf die fremde, 76 717 666 Taels auf bie
einheimiſche Einfuhr (von Hafen zu Hafen) und 165148563 Taels
auf die Ausfuhr entfallen. Da die einheimifche Einfuhr eines Hafens
ſtets zugleih Ausfuhr eine anderen Hafens ift, jo ftellt fi in
Wahrheit der Geſammtwerth nad Abzug der zweimal in obiger
Summe aufgeführten einheimiſchen Einfuhr auf 308 484 712 Taels
gegen 808 203 367 Taels im Borjahre und weift baber ein Plus von
231 345 Tael3 auf.
Ein noch günftigeres Nefultat aber zeigt der Gelanımtwerth deb
fremden Handels mit China, mwelder auf 237684000 Taels ger
ſchätzt wird und daher ber bis dahin höchſten Werthſumme bes
Jahres 1891 um 2730000 Taela — nämlich 10970009 Taelö bei
der Einfuhr und 1636 000 Taels bei der Ausfuhr — überlegen ift.
Öterbei ift noch zu berüdfichtigen, daß die Unſicherheit des Silber:
kurſes — der Hailuan Tael fiel von 5 Mart im Jahre 1891 auf
4,44 Mart im Berichtsjahre — notbwendig einen lähmenden Einfluß
auf die Unternebmungöluft der den Handel Chinas mit Goldwährungs⸗
ländern vermittelnden Kaufleute haben mußte. Andererſeits ift die
Erreihung dieſes günftigen Rejultats auch darauf mit zurückzuführen,
baß ber Verkehr bes im Jahre 1891 geöffneten Hafens Tſchungking
zum erſten Male mit dem Ergebniß eines ganzen Jahres in der Ger
fammtfumme inbegriffen ift.
Eine Zufammenftellung der Wertbfummen des fremden Handels
für die legten 13 Jahre zeigt ein ganz außerorbentliches Steigen der⸗
felben. Im Sahre 1880 betrug der Werth des Chinefiihen Handels
mit fremden Ländern 157 Mil. Taels. Im Verlauf der nächſten
Jahre trat ein Sinten bed Werth bis auf 140 Mill. Taels (1884)
ein. Bon dieſer Summe flieg der fremde Handel in ziemlich ftetiger
Zunahme auf die Höhe des Werths im Berichtsjahre, jo daß er in
acht Jahren fih um 70 pEt. erhöhte. Am Geſammthandelswerth hat
die Deutſche Flagge einen Antheil von 4,37 pCt., die Britifche von
57 p&t., Die Franzöſiſche von 2,3 p&t., die Chinefifhe von 81,16 pCt.
Bon dem Werth des direkten Güterverkehrs wilden Ehina und
dem Auslande vermittelte die Deutiche Ylagge 6,52 pGt., die Britifche
60 p&t., die Franzöftiihde 6,29 pCt., die Chinefifhe 17 pCt. Die
Deutſche Flagge führte für 4 Mil. Taeld Waaren mebr ala die
Branzöfiihe ein. Un dieſelbe MWertbziffer iſt die Franzöſiſche Flagge
ber Deutſchen bei der Ausfuhr überlegen.
1) Megen des Boriahres ſ. Hand. Arch. 1892 II. ©. 563.
2) 1 Hailuan Tael = 1,54 Mertlaniihe Dollars — 4,44 Mari.
Shine. 5
Un der Kuſtenſchifffahrt betheiligte ſich die Deutfche Flagge mit | Sufammenftellung des Werthes des durch bie fremden Seezoll⸗
3,1 pGt., die Vritiſche mit 56 p&t., bie Franzoſiſche mit 0,02 pCt., bie
Chinefiſche mit 39 pSt.
Die Zollberichte Der einzelnen Häfen geben keinerlei Handhabe
zur Berechnung bed Antheild des Deutſchen Handels am NRettowerth
des Waarenverkehrs für den betreffenden Platz
Der Rettowerth der fremden Ginfubr in Höhe von 135 101 000
Taels zeigt gegen die ſchon auffallend hohe Ziffer für dad Jahr 1891
eine Zunahme von 1097 000 Tael3.
Die Einfuhr baummollener Stüdgäter ging um mehr als
1 700 000 Taels im Werthe zurüd, Dafür bob ſich aber die Einfuhr
Indiſchen Garns, woraus bie Shinefen überall felbft Baummolleme |.
Zeuge berflellen, fat um bie gleiche Werthziffer.
Die Einfube wollener Waaren und vermifhter Stüdgüter
(Segeltuc u. a.) zeigt eine Feine Zunahme im Werte von etwa
4600 Taoels, die Einfuhr von Metallen fiel von 7254448 auf
1130 866 Tael3, dagegen Bat die Einfuhr von Kohle, Zuder und
ber in ber Einfuhrlifte nicht ſpeziell aufgezäßlten Artikel um etwa
21/2 Mil. Tael zugenommen. Die Einfuhr von Reis, Rafhinen
mb Betroleum ift gefallen, bei lezterem Artikel jogar um 8 800 000
Gallonen.
Der Werth ber Ausfuhr nad fremden Ländern in Höbe
von 102583 000 Taeld zeigt eine Zunahme von über 1600 000 Taels
gegen das Jahr 1891. j
Bon Seide wurden 181286 Pikuls im Wertbe von 37 292 130
Taels gegen 187588 Pikuls im Werthe von 36 902 026 Taels im
Sabre 1891 ausgeführt. Der Grund für diefe Bermehrung bed Aus⸗
fußrwerthes bei Berringerung ber verſchifften Menge liegt barin, daß
die Händler beim Anlauf wegen bed Silberfalleß mehr Silber für
bie Eeide bezahlen Tonnten, ohne den Preis beim Verkauf nad
Golbmwährungsländern zu erhöhen.
Die Theeausfuhr if trog ber Eröffnung neuer Häfen und
Bolfkationen ftändig zurücdgegangen. Der Aufihwung im Anfang
der achtziger Jahre erreichte feinen Höhepunkt im Sabre 1886, wo
2217 000 Pikuls ausgeführt wurden. Bon dann ab verringerte ſich
die Ausfuhr allmählih bis auf 1622681 Pikuls im Berichtsjahre.
Der Rüdgang gegen dad Vorjahr beträgt 127863 Piluls und
5045 000 Taeld an Werth. Ein großer Theil dieſes Ausfalls kommt
auf Rechnung ber Nuffiiden Theeausfuhr über Odeſſa.
Bon roher Baummolle, deren Ausfuhr vor zehn Jahren nur
23000 Bikuls betrug, wurden im Berichtsjahre 508 800 Piluls im
Werthe von 5089 000 Taels — hauptſächlich nad) Japan — verſchifft.
Die Bohnenausfuhr aus Nordchina, die ebenfalld haupt⸗
ſächlich nad Japan geht, Hatte im Berichtsjahre ben nie vorher
erreichten Wertb von 1187000 Taeld gegen 791000 Taels im
Sabre 1891.
Für im Auslande Ichende Ehinefen wurden Kleidungsftüde
im Werthe von 11/5 Mill, heimiſche Nahrungsmittel im Wertde
von 18786500 Taels, Papier im Werthe von 11/s Mil. Taels vers
fchifft. Die Ausfuhr von Fellen, befonberd Schafe, Ziegen⸗ und
Hunbefellen, erreite einen Werth von 1815000 Taeld gegen
881 000 Taels im Sabre 1891 und 457 000 Taeld im Jahre 1890.
Die Ausfuhr von Strohgeflehten hob fih von 79 000 Piluls im
Borjahre auf 87000 Pikuls im Sabre 1892. Die Ausfuhr von
Schaf: und Kameelswolle ftieg feit dem Jahre 1832 von 22 750
Pikuls auf 173400 Pikuls im Werthe von 11/s MIN. Taels.
Die Geſammtſumme ber in ben fremben Seezollümtern verein:
nahmten Zollgebühren fiel von 28618 021 Taels im Vorjahre
auf 22 689 Ob Taels im Sabre 1802.
Ämter gegangenen Waarenverkehrs in dem geöffneten Bälen
Chinas im Jahre 1892.
Rettowertb bed Waarenverkehrs.
Häfen. 1891. 1892.
Hailuan Taels.
Niutſchwang ........ 17 064 778 16 862 928
Tintfin ........... 87 048 539 35 326 864
Tſchifu............. 12 800 474 18 829 147
Tihungling ........ 2 864 718 9246 787
Itſchang ........... 3 989 881 1 435 502
Hanlau ............ 88 485 145 3 #1 697
Kiullang .........-- 18 843 680 11 888 819
Wuhu ............. 10 253 064 10 928 289
Tſchinkiang .......- 15 825 400 16 968 749
Schangbai.......... 65 975 088 62 894 786
Ningpo ............ 12 872 804 18 815 742
Wentfhau .........- 639 876 702 989
Zutihau ..........: 12 020 060 12 546 007
Tamſui ............ 5 800 674 5 772 583
Taiwan ............ 3 181 260 2 982 311
Amoy ............. 10 771 268 10 545 026
Swatau ........... 36 212 808 24 082 986
Canton ............ 45 967 092 46 348 707
Kauloon ........... 85 548 268 85 741 982
Sappa ............. 9 994 221 9488 764
Kiungtihau......... 2 079 686 2 100 982
Balhoi ...........- 4 101 780 4 498 660
Zungtidau.......... 89 660 87 987
Mengtz............ 1 580 007 1885 420
wuiammen... 888288546 886 162 878
davon ab die eins
heimiſche Einfuhr
(f. Eingang bes
Handelsbericht) 80 085 179 76 717 666
Gefammtnettomerti 808 203 367 808 484 712
Niutſchwang.
Wenn mean berückſichtigt, daß das Jahr 1891 ein Ausnahme⸗
jahr war, jo tft von einem Rückgang des Handels im Allgemeinen
nicht gu ſprechen, denn ber Nettowerth des Handels im Berichts
jahre übertrifft ben bes Jahres 1890, welches bis dahin bei Weitem das
befte Jahr feit ber Eröffnung Niutſchwangs war, um nahezu 2 Mil.
Taeld. Das Minus gegen das Borjabr entfällt auf bie Einfuhr.
Dervorragend an dem NRüdgang beiheiligt find vor Allem Baums
wollenwaaren, deren Einfuhr zum Theil um mehr ald 50 p&t. im
Werthe fiel, und Radeln, beren Einfuhr von 365100 Mille auf
161 500 Mile ſank. Der Handel mit Japan bat fich weſentlich ges
hoben, und zwar der Einfuhrhandel beinahe un das Bierfache des
Wertbed vom Jahre 1891, der Ausfubrbandel um 39 p6t. Der
Nuſſiſch⸗Mandſchuriſche Einfuhrhandel ift von 52091 Taeld auf
18 8238 Taels gefallen, die Einfuhr Ruffiihen Petroleum iſt von
287 700 auf 1000 Gallonen, auf den Standpunkt im Jahre 1890,
gefunfen. Um Ausfuhrhandel im Werthe von 9082 309 Taeld find
beteiligt: Bohnen und Bohnenkuchen mit 67 pPCt., Seide mit 8,7 pGt.,
Ginfeng mit 6,6 pCt. Hirfchhörner mit 5 p&t., Bohnen» und Kaftor-
BE mit 4,4 pGt., Selle und Pelze mit 8,8 pCt.
6 She
Tientfin.
Der Rüdgang im Nettoweriö wirb dem Einfuhrhandel, und
zwar der Einfuhr jowohl von fremden als von Chineſiſchen Artikeln
zugeichrieben. Letztere, Bauptfählic Reis, wurden im Werthe von
über 2 Mill. weniger eingeführt, ala im Vorjahre. Als Gründe hier:
für werben die Unficherheit des Silberfurjes, der Bankerott vieler
Chinefifher Banken, Ueberſchwemmungen und Dürren in Schanfi,
Honau CHihli angegeben. Bon den fremden Einfuhrwaaren fielen
hauptſächlich baumwollene Stüdgüter (um 100000 Stüd), Anilin-
farben, Fenſterglas, GSireihhölzer. Die Opiumeinfuhr von Indien
ift Hingegen jelten jo befriedigend gemeien, wie im Berichtsjahre.
Der Werth des Ausfuhrhandels hat fi um mehr ala 800 000 Taels
gegen das Vorjahr gehoben. Die Ausfuhr von Lambflin Clothing
bat fi mehr ald verbreifadht; Biegenfelle, für den Amerilaniichen
Markt beftimmt, Kameelwolle, Kohle, Hirſchhörner find in erheblich
größeren Mengen ausgeführt worden. Bom Geſammtwerth ber Aus⸗
fuhr in Höhe von 10488 168 Taels entfallen auf: Thee 37,7 pEt.,
Kameels, Ziegen, Schafwolle zujanımen 14,4 pCt., Felle und Pelze
12 pCt., Strobgeflechte 6 p&t., Arzneien 5,4 p&t., Hirihhörner 2,4 pEt.,
Datteln 4,3 pCt., Kohle von Kaiping 8,4 pCt.
Tihifu.
Der Mehrwerth des Waarenverkehrs gegen das Borjahr iſt der
Ausfuhr, beſonders direkt nach fremden Ländern, welche ſich um
80 pCt. gehoben hat, zuzuſchreiben. Der Werth des Einfuhrhandels
fiel um 820000 Taels, wozu namentlich die geringere Einfuhr von
baummollenen und wollnen Waaren, altem Eifen, Amerilanifchem
Vetroleum und Zuder beitrug. Das Zurückgehen der Einfuhr von
baummollenen Waaren erklärt fi wie bei fat allen anderen Häfen
aus ber bebeutend erhöhten Einfuhr billigen Indiſchen Baummollens
garnd, woraus die Chineſen felbit Stoffe fabriziren. Die Ausfuhr,
welche ih in faſt allen Hauptartikeln gehoben hat, erreichte bie Höhe
von 5272 856 Taeld. Daran find betbeiligt: Bohnen und Bohnen⸗
kuchen mit 20,7 p&t., Seide mit 23 pPCt., Strobgefleht mit 23 pCt,
Nudeln mit 12 pCt., Binjeng mit 2,7 p&t., Arzneien und fogenannte
Datteln mit je 1,6 p&t., Seegarnelen mit 2 p6t.
Tihungting.
Die für das Jahr 1891 angegebene Zahl repräfentirt nur den
Merth des in ber zweiten Hälfte bed Jahres durch das fremde Sees
zollamt gegangenen Waarenverlehrs, da das Bollamt erſt Mitte Juni
1891 in vollen Betrieb trat. Es liegt zum erflen Mal ein voller
Sabhreöbericht vor. Die großen Erwartungen, welhe man allgemein
an die Eröffnung Tſchungkings Inlpfte, dad man für den Haupts
markt des ganzen füdweftliden Chinas hielt, find durch die Erfahrung
vol gerechtfertigt. Die für dad Jahr 1892 verzeichnete Zahl fiellt
nur ben Werth ded von den fremden Hollbeamten Tontrolirien
Theiled ded Gefammtbandeld von Tſchungking dar. Der Werth ber
durch das frembe Seezollamt gehenden Ausfuhr ift aber nur ber
zehnte Theil des Geſammt⸗Ausfuhrwerthes, ſodaß letzterer alſo auf
30 Mill. Taels zu ſchätzen iſt. An fremden Einfuhrartikeln ſind
hervorzuheben: Anilinfarben, Meſſingknöpfe, Uhren, Arzneien, Nadeln,
Queckſtiber, baumwollene und wollene Waaren, Indiſches Garn. An
der Ausfuhr im Werthe von 3021117 Taels betheiligten ſich:
Seide mit 82 pCt., Arzneien mit 15 pPCt., Moſchus mit 13,9 pPCt.,
einbeimiihes Opium mit 13 p&t., weiße Wachs mit 10,5 p&t., Rha⸗
barber mit 3,8 p&t. Die Schifffahrt fällt einheimiſchen Dſchunken
zu, welche von fremden Firmen gechartert werben und die Chinefifche
Flagge führen. Den Hauptantheil daran haben Britiſche Firmen.
Itſchang.
Dieſer Hafen iſt weſentlich ein Umladeplatz für Waaren von und
nach Tſchungking. Dampfſchiffe nehmen hier den zu Thal fahrenden
Dſchunken ihre Ladung ab und geben den ſtromaufwärts fahrenden
die Einfuhrwaaren zur Weiterbeförberung nad Tſchungking. Bor der
Eröffnung Tſchungkings wurden bie letzteren von Itſchang aus unter
Tranfitpäflen ind Innere geichafft und rechneten daher als Wieder⸗
auefuhr zum Nettowerih des Handel. Jetzt beſteht dag ganze Wieders
ausfuhrgefchäft nur in einem Umladen von Dampfſchiffen auf Dichunten,
und ber Werth der unter dieſe Rubrik fallenden Waaren ift wohl zum
Güterverkehr, nicht aber zum Handel zu rechnen. Daher rührt ter
Iheinbar bedeutende Fall des Nettowerthes gegen das Vorjahr. Der
Geſammtgüuterverkehr, der im Berichtdjahre bie Höhe von 10 389 483
Taels erreichte, hat fih um mehr als Bi/s Mil. Taels gegen das Vor⸗
jahre gehoben. Der eigene Handel Stihangs ift ein ganz geringer.
Die Schifffahrt Tiegt ausichließlih in den Händen ber Briten und
Chineſen.
Hankau.
Der verhältnißmäßig geringfügige Rückgang im Werthe des
Handels trifft faſt ausſchließlich die Ausfuhr von Seide und Thee.
Erſtere fiel von 1262321 Taels im Vorjahre auf 874 008 Taels im
Jahre 1892. Die Theeausfuhr nach Rußland über Odeſſa fiel um
37 pCt. Dies wird ber Hungersnoth in Rußland zugeſchrieben.
Aber auch der für London beftimmte Thee ift an Dualität und
Quantität zurücdgegangen. Dafür hob fi die Reisausfuhr (nach
Tſchinkiang und Schanghai) um dad Sechsfache, die Ausfuhr von
Bohnen und Bohnenkuchen um das Zehnfache gegen bie des Jahres 1891.
Bon den Einfubrartileln hoben fi: Indiſches Garn, graue
Schirtings und T-Cloths; bedeutende Abnahme zeigen Blei, robe
Baummolle, Anilinfarben und Petroleum. Die Ausfuhr erreichte
den Geſammtwerth von 26 1382 184 Taeld. Daran waren beiheiligt-
Thee mit 83,4 pCt., Seide mit 8,9 pCt., Reis mit 5,8 pCt., Holzöl
mit 5,9 pCt., Arzneien mit 4,3 pCt., Tabak mit 7,4 pCt., Talg mit
3,4 pCt., Häute mit 1,6 pCt., Pelze mit 0,6 p&t., Arſenik mit 0,18 pCt.,
Chinarinde mit 0,4 pct., Bohnen mit 1,2 p6t., einheimifhes und
Ranfing Tu mit 1,4 pCt., Kohle mit 0,8 pCt, Dünnansfupfer mit
0,9 p&t., Pilze mit 1,4 pCt. Hanf und Hanffäden mit 2,7 pGt., Eifen
und Eifenwaaren mit 0,3 pCt., Moſchus mit 1,8 pCt., Galläpfel mit
1,7 pCt., einheimifhes Opium mit 1,4 p&t., Firniß mit 1,2 p6t.,
Wachs mit 1,8 pCt., Holz (Stangen und Särge) mit 1,8 pCt.
Kiukiang.
Das Minus im Nettowerth wird als normale Jahresſchwankung
bezeichnet. Die vorjährige Theeernte war eine reichliche, die 1892er
ift eine ſchlechte geweſen. Einige Einfuhrartilel (baummollene
Waaren, Brolate) zeigen geringfügigen Rüdgang, andere (Indiſches
Garn, Nagel: und Stabeifen) mweifen Fortfchritte auf. Die Ausfuhr
batte einen Geſammtwerth von 6217656 Taeld; bieran find be»
theiligt: Thee mit 71,8 p@t., Papier mit 8,7 pEt., Tabak mit 3,7 pCt.,
Reis mit 2 pPCt., Porzellan mit 2,5 pGt., Hanf mit 3,7 pEt., Gras:
eloth mit 4,2 pCt., Chinarinde mit 0,5 p&t., flüffiger Indigo mit
0,4 pCt. An der Schifffahrt find nur Großbritannien und China
betbeiligt.
Wuhu.
Der Nettowerth des Handels iſt ber hoͤchſte, ber je erreicht
wurde. Das Mehr kommt faſt ausſchließlich der fremden Einfuhr
zu Gute. Jeder einzelne Einfuhrartikel zeigt eine Zunahme; Indiſches
Garn ſtieg ſeit dem Jahre 1880 von 277 Biluls auf 30271 Pituls.
china 7
An der Ausfuhr (6256218 Taels) find betheiligt: Reis mit
10,72 p&t., Seide mit 20,70 pCt. Neben fremdem Dpium, weldes
mit 31 p&t. am Wertbe des Geſammt⸗Einfuhrhandels betheiligt ift,
wird einheimiſches (Anhui und Siangfu) in wachſenden Mengen eins
geführt.
Tſchingkiang.
Obgleich die Ernten des Handelsdiſtrilts von Tſchingkiang durch
Dürre, Ueberſchwemmungen und Heuſchreckenplage gelitten haben, iſt
doch das Ergebniß des Jahres ein für den Handel günftiged. Die
Ausfuhr von Weis, Lilien, Bohnen und Bohnenkuchen bat aber
gegen das Borjahr erhebli an Werth eingebüßt. Bemerlenswerthen
Sortfchritt zeigen dagegen: Weizen, befien Ausfuhr von 1482 Pikuls
im Zorjahre auf 135 000 Pikuls im Jahre 1892 ftteg, Erbnäfle (von
15 000 Biluls auf 140 000 Pikuls), Sefamfamen, feidene Stüdgüter,
Ziegenfelle (nad Amerika). Bon der Gelammtaudfuhr im Werthe
son 2572461 Toels fielen 18 pCt. auf Sefamfamen, 12 pCt. auf
Seide, 11 p&t. auf getrodnete Lilien, je 7 pPCt. auf Reis, Erdnüſſe,
Bohnen und 5 pCt. auf Weizen. Bon den Einfuhrartileln nahmen
boummollene und wollene Stüdgüter erheblih ab, dagegen ftieg bie
Einfuhr von Indiſchem Garn von 27000 Pikuls im Jahre 1891 auf
35000 Piluls im Berichtsjahre. Das fremde Opium weicht auch in
Zihingkiang dem einheimifhhen Produkt allmählich.
Shanghai.
Der Rüdgang ded Werthes des Waarenverkehrs ift nicht irgend
melden dauernden Einflüffen zugufchreiben und ftelt daher nur eine
gewöhnlidge Jahresſchwankung dar, welcher feine Bedeutung beis
geniefien werben darf. Der Amerilanifhe Einfubrbandel ging um
30 pGt. zurüd. Indiſche und Japaniſche Gtüdgüter zeigen boppelt
und dreifach höhere Zahlen als im Borjahre. Die Theeausfuhr
it der vom Sabre 1891 ziemlich gleich (über 11 Mil. Taels). Die
Seidenausfuhr bat fi ein wenig gehoben. Am meiften bat fich bie
Ausfuhr in den unter der Rubrit „Sundries” zufammengefaßten,
mannigfaltigen Waaren entwidelt: Qundehäute und andere Arten
von Häuten und Pelzen, Matten, Wollteppiche ꝛc. Auch in Schanghai
nimmt der Gebrauch einheimifchen Dpiums zu, ein Heiner Theil ift
fogar zum Gebrauch der Chinefen in Malayiſchen Ländern aus⸗
geführt worden.
Ningpo.
Eeit dem Jahre 1874 ift der Werth des Handels nicht jo groß
geweſen als im Berichtsjahre, und bamals rührte die Höhe der Werth
ziffer aud nur von der Höhe bed Preiſes her, der für ben aus⸗
geführten Thee erzielt wurbe. Der Werth des Thees ift gegen
damals jett auf die Hälfte gelunfen. Die direkte Einfuhr und Aus»
fuhr von und nad) fremden Ländern iſt ganz unbedeutend. Schanghai
dient Bauptfählih ala Zwiſchenhafen. Bon dem Gejammtmerthe der
Ausfuhr in Höhe von 4933 968 Taeld kommen auf grünen Thee
3216 020 Zael8 oder rund 6b p&t., auf rohe Baummolle (nad fü»
Iihen Häfen und Japan) 8 pCt., auf Arzneien 6 pCt., auf feibene
Stüdgüter 6 pCt. Der Thee kommt aus Tichehliang und Anhui.
Auch die Einfuhr Hat fih in den meiften Fällen gegen bie bed
Jahres 1891 gehoben, am meiften die von Baummollengarn (von
3045 Pikuls auf 16 790 Pikuls) und von baummollenen Stüdgütern.
Zuder wurde ſowohl in größeren Mengen ala auch zu 20 bis 30 pCt.
beſſeren Preifen eingeführt.
Wentſchau.
Das Mehr des Werthes des Waarenverkehrs gegen das Vorjahr
bedeutet ein Steigen im Werthe des Handels um etwa 9 pCt. Die
Werthziffer ift die hochſte, die Wentſchau je erreicht hat. Bon dem
Ausfuhrhandel, deſſen Werth ſich von 164 842 Taels im Jahre 1891
auf 188419 Taels erhöht hat, fallen 60 pCt. auf Thee, etwa 6 p&t.
auf Drangen. Die Einfuhr hob fi bei baummollenen Waaren
(Schirtings, T-Cloths, Englifhen Drills, türkifhrothgefärbten Waaren)
und beſonders bei Baummollengam (von 54 Pikuls im Jahre 1891
auf 461 Pikuls). Die Schifffahrt liegt ganz in den Händen ber
Ehinefen.
Futſchau.
Von fremden Einfuhrartikeln zeigt auch hier Indiſches Garn
eine bebeutende Zunahme gegen dad Vorjahr (von 2950 Pikuls auf
18 000 Pikuls). Bom Gefammtwerth der Ausfuhr fallen auf Thee
83 pGt., auf Drangen 0,8 pCt. Der Handelsbezirk probuzirt Teine
Seibe.
Tamfui.
Der Handel ift feit vielen Jahren nicht fo günftig gemeien. Der
Werth der fremden Einfuhr ift aber gefallen, da an Baummollen:
zeugen, welche wie überall fo aud) Hier eine große Rolle fpielen, viel
einheimtiches Machwerk (Nanling) eingeführt wurde. Bon Metallen
bob ſich die Einfuhr von Blei zum Berpaden bes Theed. Ständigen
Fortſchritt macht die Einfuhr von Petroleum, welches feit dem Jahre
1882 von 8000 Sallonen auf 1406 060 Sallonen geftiegen tft, wovon
40 pCt. dem Auffiihen Produkt zufommen. An der Ausfuhr im
Werthe von 3431065 Taeld find betheiligt: Thee mit 86 pCt.,
Rampher mit 6,5 pCt., Gold in Barren und Golbfteub mit 4,3 p&t.
Taiwan.
Der Rüdgang bed Werthes des Waarenverfehrs ift eine Folge
von Taifunen und Erdbeben, die auch noch den Handel im Jahre 1898
beeinträchtigen werden. Die fremde Einfuhr aller Art von Baums
wollengütern bat erheblic abgenommen, mit Ausnahme des billigen
Sapanifhen Zeuges, welches eine Beſſerung aufmeift. In billigen
Streichhölzern haben bie Japaner die Deutihen verbrängt. Die Ein-
fuhr von Nadeln bat ſich verdoppelt. Die Gewinnung von Kampher
ift Dadurch, daß Eingeborene im Innern die Vorrichtungen zerftörten,
eine Zeit lang gehemmt morben. Seht machen bie fremben Firmen
Berträge mit den Häuptlingen, nad) welchen gewöhnlich ben einzelnen
Deftillirapparaten gegen 30 Gent? monatlicher Abgabe ruhiger Betrieb
zugefihert wird. Un der Ausfuhr im Werthe von 1532892 Taels
find betheiligt: Yuder mit 85 pCt. Kampher mit 5 pCt. Lungngans
mit 4 pCt., Gelbwurz mit 3 pCt. und Hanf mit 2 p6t.
Amoy.
Das Jahr wird trotz des Rückganges des Waarenverkehrs als
ein befriedigendes bezeichnet. Von fremden Einfuhrartikeln
ſind baumwollene Waaren nur wenig gefallen, Indiſches Garn iſt
dagegen von 58.000 Pikuls auf 64 000 Pikuls geſtiegen. Ebenſo ſtieg
die Einfuhr von Blei um 80 pCt. Die Einfuhr von Petroleum er»
reichte 2 628 940 Gallonen, worunter zum erften Mal Auffiihes war
(etwa 1/3 Mil. Gallonen). Fremdes Opium verliert aud Hier all⸗
mählich gegen bad einheimifche Produkt an Boben. An der Aus—
fuhr (6955060 Taels) iſt Thee (hauptſächlich Formoſa⸗Thee) mit
66 pCt., Zuder mit 12 pCt, Tabak mit 6 pEt., Papier (nad) den
Straitd) mit 5p&t. und Seine nur mit 0,05 p&t. betheiligt.
Swatau.
Der Rückgang des Waarenverkehrs kommt auf Rechnung der
Buderausfuhr und ber Opiumeinfuhr. Die Iektere fiel um etwa
Hg pCt. Auch die Einfuhr aller Baummollenmwaaren ging zurüd.
8 Shine. — Bangkot.
Die Einfuhr von Petroleum dagegen ftieg bebeutend und beläuft fich
jegt auf 21/3 Mil. Gallonen. Das Ruſſiſche Petroleum gewinnt gegen
das Amerikaniſche an Boden. Die Ausfuhr belief fi) auf 7 064 035
Taels an Werth, und es waren daran bauptfächlich betheiligt: Zucker
mit 52 pCt., Tabat mit 10 pCt., einheimifches und Ranking Zeug
mit 6 pCt., Thee mit 2,4 pCt.
Canton, Komloon und Zappa.
Der eigentlihe Waarenhandel Cantons (ohne Dpium) fteht an
Werth um 2,9 p&t. über dem des Jahres 1891, welches bis dahin
das befte Jahr war. Wenn man bedenkt, daß mannigfadhe Störungen
und Hindernifje dem Handel im Berichtsjahre erwachſen find, fo
zeigen dieſe Zahlen, welcher Ausdehnung der Handel in Kwangtung
und den angrenzenden Provinzen noch fähig if. Die Einfuhr
frember Güter hat in Folge des Zuſammenfalls des Tranfithandels
ein wenig nachgelaflen (um 4600 Taels). Der Werth des Iekteren
fiel in Folge von Schwierigkeiten, welche ihm durch die einheimiſchen
Zollbehörden bereitet werben, um 76,65 pCt gegen das Borjahr.
Man hofft diefen Handelszweig durch ein Arrangement wieber bes
leben zu können, wonach ein Likin⸗Zoll zugleih mit dem Einfuhr-
zoll zu zahlen wäre, ber bie Güter dann von jeder weiteren Zahlung
befreit. Die Einfuhr von Dpium bat um faft 2000 000 Pikuls ab-
genommen, um bie ber Schmuggel wahrſcheinlich geftiegen ift. Die
Ausfuhr erreichte den Werth von 19188645 Taels, d. 5. fie ftieg
gegen daB Vorjahr um nahezu 1 Mil. Taels an Werth, eine Zus
nabme, die der Rohfeide und dem Thee zu Gute kommt. Am Werthe
der Ausfuhr find betbeiligt: Seide mit 65 p6t., Thee mit 1,5 pCt.,
Matten, melde in Folge der Japaniſchen Konkurrenz — die Matten»
ausfuhr ift in Japan in zwei Jahren um das Yünffache geftiegen —
zurüdgegangen find, mit 3,2 p&t., Papier und Arzneien mit je 1 pGt.,
Glas und Glaswaaren mit 1,7 pGt., Feuerwerk mit 1,8 pEt., Bohnen
und Bohnenfuhen mit 1,3 pCt. Der Waarenverlehr von Ganton iſt
aufs Innigſte mit dem ber beiden Bollftationen Komloon und Lappa
verfnüpft, es ift ein gemeinfamer Handelsbezirk, zu dem die drei
Häfen die Pforten find. Häufig fällt die Ein« oder Ausfuhr eines
Artikels in einem der drei Häfen und hebt fih um biefelbe Zahl in
einem andern. Der Grund liegt barin, daß die Schifffahrt von und
nad Canton in Dampficiffen, die von und nad Komloou und Lappa
foft ausſchließlich in Dſchunken betrieben wird, und die Kaufleute
ihre Waaren fo verſchiffen, wie es für fie — namentlich auch wegen
ber verſchiedenen Verzollung — am vortbeilbafteften ifl. Bon dem
Rettowerth des Kowloon⸗Handels fallen 38 pCt. auf Die fremde
Einfuhr und 48 pCt. oder 17290 682 Tael3 auf die Ausfuhr nad
fremden Ländern, beide über Hongkong. Die Betheiligung der eins
zelnen Artikel an der Ausfuhr ift folgende: Seide mit 28 pEt., Papier
mit Bp&t., Porzellan mit 4,6 p&t., Feuerwerk mit 4,5 p&t., Zuder
mit 4,7 pCt, Tabak mit 3,5 pCt., Matten mit 3,7 p&t., Caffiahölzer
mit 3,4 pCt., Thee mit 2,6 pCt., Samſchu mit 1,2p6t. Der Rüds
gang bed Handels in Zappa fällt ganz auf bie Einfubr von Baum:
wollengarn, welches von den im Innern gelegenen Märkten nicht mehr
über Lappa, fondern über Canton bezogen wird. Die Ausfuhr belief
fihb auf 3831 061 Taeld. Daran find hauptſächlich betheiligt:
Seide mit 15 p&t., Thee mit 8,8 pCt., Bauholz mit 8,2 p&t., Paddy
mit 6 p&t., Tabak mit 5 pCt., Zuder mit 5 p&t., Erdnußöl mit 4,4 pCt.,
Schweine mit ZpEt., Samſchu mit 2,1 p6t.
Kiungtſchau.
Von fremden Einfuhrartikeln ſind baumwollene Waaren
ſowohl als auch beſonders Indiſches Garn geſtiegen. Letzteres bildet
38,9 pCt. des ganzen Einfuhrhandels einſchließlich Opium. Petroleum
ſtieg auf 558890 Gallonen (328000 Gallonen mehr als im Jahre
1891). Die Dpiumeinfuhr hat nach den Zollliſten abgenommen, in
Wirklichkeit fih aber wahrjheinlih gehoben, nur daB ber Handel
nicht mehr durch Dampfichiffe, jonbern durch Dſchunken betrieben und
dadurch der Kontrole des fremden Segollamt3 entzogen wird. Die
Ausfuhr im Werthe von 1002304 Taels vertbeilt fi, wie folgt:
Buder 18,3 p&t., Schweine 28,2 p&t., friſche Gier 13.000000 Stüd
oder 3,3 p&t., Geflügel 3,2 pCt., Betelnüfle 5,7 pCt., Sefamfamen
4,7 p6t., Arzneien 2,5 p&t. und Leder 4,5 pCt.
Pakhoi.
Von fremden Einfuhrartikeln hoben ſich beſonders Baumwollen⸗
waaren und ⸗Garne. Die Abnahme der Einfuhr von fremdem Opium
wirb der vermehrten Einfuhr des einheimiſchen Gewächſes und dem
Schmuggel zugeichrieben. Der Werth des Ausfuhrhandels (1099 866
Taels) ift noch nie fo Hoch geweien. Es find daran hauptjählid
folgende Artikel betheiligt: flüffiger Indigo mit 24 p&t., Anisfaatöl
mit 16p6t., Antsfaat mit 13 pCt., Zuder mit 18 pCt., Kuh⸗ und
BDüffelpäute mit 6,8 pCt., Erbnußöl mit 5,5 pCt., Schweine mit 2,5 pCt.
und rohe weiße Seide mit 0,9 pet.
Lungtſchau.
Der Handel iſt rein lokal mit Tongking und wird bis zur
Fertigſtellung ber Phulangtfuong—LangionBahn dieſen Charakter
auch behalten. Die angegebenen Ziffern beziehen fi natürlich nur
auf den Theil des Guterverkehrs, weicher durch da3 fremde Zollamt
gegangen ift. Der Gefammthandel Lungtihaus mit Tongking wird
auf 300000 Taels Werth geſchätzt. Bon den in den Liſten bes
fremden Zollamts verzeichneten Einfuhrartikeln, deren Werth fich auf
27000 Taels beläuft, fallen 95 pCt. auf Farbftoff, Bauholz; und
Karbamomen geringerer Güte. Der Werth des Ausfuhrhandels
betrug .11000 Taeld. Die Hauptausfuhrartifel find: Erbnußöl
15,5 p&t., Zuder 10 pPCt., eiferne Pfannen 8 pCt., Thee 4,2 pCt.,
grobes Porzellan und Feuerwerkskörper je 8,5 p&t.
Mengk.
Bon den fremden Einfuhrwaaren fielen 84 pCt. auf Baum:
wollengern. An der Ausfuhr (736865 Taeld) ift Zinn, welches
in den etwa 50 Engl. Wellen entfernten Gruben gewonnen wird, mit
der gleichen Progentzahl betbeiligt. Der Handel gebt zu 87 p&t. über
Hongkong, zu 13 pCt. über Tongling. Der Verkehr wird durch
Dſchunken und Lafttbiere vermittelt.
Bangkok.
Handelsbericht für die Fahre 1891 und 1892.)
Ansmwärtiger Bandel.
Die Jahre 1891 und 1892 waren für den Handel recht
ungüinftige, weil der Haupt s Auäfubrartifel, der Reis, in Folge
ungewöhnlicher Trodenheit nur geringe Erträge geliefert Hatte.
1) Wegen des Jahres 1890 |. Hand. Arch. 1891 II. S. 693.
Bangtol.
Die Gelammimerige der Eins und Ausfuhr bezifferten fi in
Mark (3 Merk gleih 1 Dollar gerechnet) auf:
Einfuhr. Ausfuhr.
Mark. Marl.
1891........-.- 27000000 82.000 000
1892......... 28 000 000 830.000 000
gegen:
1889........... 32 500 00046 600 000
18%0........... 63 608000 65.000 000
Die Einfuhr mar in ben beiden Iekten Jahren für bie Im⸗
porteure verluftbringend. Sie hatten Chinefifchen Bwifhenkänblern,
die meiftens fein eigened Kapital befaßen, in früheren Jahren große
Credite gegeben. Nur fo lange, als das Geihäft Bott ging, konnten
die Chimefen ihren Berpflidtungen nadlommen, d. 5. alte Schulden
theilmeife ebbezahlen, um wieder neue Waaren auf Credit zu nehmen.
As wegen ber Mißernien die Ausfuhr nachließ, und dad Geb im
Lande knapp murbe, verſuchten die Chinefen daß alte Dedungs-
verfahren, indem fie bie neuerhalienen Waaren zu Schlenbewpreilen
weggaben, Dadurch aber wurbe der Markt auf lange Zeit vollfändig
gemorfen. Man berechnet, daß bie Smporteure in Bangkok und in
Singapore auf ſolche Weije mindeſtens 3 Mill. Mark verloren haben.
Die Berhältniffe waren bei den einzelnen Einfuhrartikeln gegen
früher unmerändert, mit Ausnahme von Streihhälzern. Bei
dieſen ift das Japaniſche Fabrikat jet ein fo gutes geworben, daß
bei feiner Billigkeit die Einfuhr von Schwediſchen und Deutſchen
Streihhölzern geradezu unmöglih geworben ifl. Eine vorzügliche
Schwediſche Merle „Udbenalla”, die felbft bei größter Feuchtigkeit
nicht verlagt, was von ben Japaniſchen Streihhölern freilich immer
noch nicht behauptet werden Tann, ift noch in Heinen Bartien am
Markt. Aber au fie wird ſich nicht halten können.
Gbenfo Bringt jet Japan feidene, halbſeidene und baummollene
Regens und Sonnenihirme — bislang ein faſt ausſchließlich
Deutſcher Artikel — mit fteigendem Erfolge an ben Mat. Das
Japaniſche Fabrikat if bei Weiten billiger als das Deutſche und
ebenfo geſchmackvoll. An Haltbarleit fteht es demſelben aber jeden⸗
falls nach; jedoch find die Siameſen zu wenig ökonomiſch, um hierauf
befonderen Werth zu legen.
Bei Petroleum drängt das Ruffliche das Amertkaniſche zurück.
Die Ausfuhr Hat im Allgemeinen in den Jahren 1891 unb
1892 gegen die Vorjahre abgenommen. Speziell die Reisausfuhr
blieb in ben Jahren 1891 und 1892 Hinter ber des Jahres 1889
erheblich zurüd und in keinem erreichte fie auch nur bie Hälfte bers
jenigen vom Jahre 1890.
Auch der zweite Haupt⸗Ausdfuhrartikel, Teakholz, zeigte eine
bedeutende Abnahme gegen die Vorjahre. Der Grund diefer Er⸗
iheimung ift zum Theil allerdings in dem Umſtande zu fuchen, daß
wegen niedrigen Waſſerſtandes nicht genligend Holz herabgeflößt
merben Ionnte. EB läßt ſich aber andererfeitö nicht veriennen, daß
das Siamefifhe Tentholz in Folge unzuverläffiger Klaffifitation ber
Sendungen auf dem Londoner Markte nicht mehr fo geihätt wird,
wie früber.
Die Ausfuhr von Pfeffer war in ben Iehten zwei Jahren
nicht erheblich geringer, wie in den vorangegangenen. Es find in
den leyten Jahren viele neue Pflanzungen angelegt worden, und bie
Ausfuhrausſichten jollten daher für die Zukunft vielverfpreGend
fein. Die Breife der lehten Jahre, 640 Mark pro Tonne, finb aber
ju gering, um ben Anbau zu verlohnen, und es ift daher bie Bes
fürdhtung begründet, daß derſelbe allmählich eingeſchränkt und ſchließlich
su Gunſten des Reisbaues ganz aufgegeben werben wird.
Deutiches Handels⸗Archiv 1894. II
8
Eisen: und Saraßenbahnen.
Die feit einigen Jahren projektirte Eiſenbahnlinie Bangkol —
KRorat, 268 km lang, tft feit Anfang d. 3. 1892 im Bau begriffen.
Die Unternehmer find Briten, die leitenden Ingenieure Deutſche.
Die Linie fol in 5 Jahren fertig fein.
Die Linie Paknam —Bangkok, 23 km lang und ſchmalſpurig,
wurde Ende 1891 begonnen und Anfang bed Jahres 1893 dem
Verkehr übergeben. Sie erweift fih als unrentabel, obwohl bie
Baufoften, 32 000 Mark pro Kilometer, äußerft billig waren, und bie
Verwaltung, die fehr einfach gehandhabt wird, wenig koſtet. Die
Gründer des Unternehmens Hatten gehofft, daß der Transport ber
an der Mündung des Menam gefangenen Fiſche der Bahn zufallen
würbe. Diefe Spelulation hat fi als falfch erwieien. Die Fiſche
gelangen in den Fiſcherkähnen mit der Fluth ſchneller und jedenfalls
friiher nad Bangkol, ala mit der Gifenbahn. Die Linie hat daher
nur Berfonenverlehr, der aber zu gering if, um Gewinn zu Iafien.
Die Unternehmer find Europäer ; bie Altien ſind aber zum größten
Theil in Siameſiſchen Händen. Die Schienen für die Linie find
aus Großbritannien bezogen worden, das rollende Material aus
Deutichland.
Die feit dem Jahre 1888 dem Verkehr Übergebene Straßenbahn
bat bisher jährlich 10 pCt. Dividende gezahlt. Die Länge ber Bahn
ift beinahe 10 km. Die Altionäre find Suropäer und Siameſen,
die Verwaltung If Europäiſch und die Geſellſchaft in Dänemark
regiſtrirt. 10 p&t. Dividende iſt in einem Lande, mo man für
Darlehen in größter Sicherheit 12 p&t. erlangen kann, nicht viel.
Der Grund dieſes nicht ganz befsiebigenden Ergebniffes mar ber
große Verbrauch von Pferden. Wan bat daher im Jahre 1898 vers
ſuchſsweiſe anf der halben Strecke den elektriſchen Betrieb eingerichtet,
der ſich jo gut bewährt bat, daß er jebt über die gange Strecke
ausgedehmt wird. Die erfte Einrichtung für & iem koſtete 180 000
Mar und wurbe von der Short electric Railway Co. in Dhio
geliefert.
MWaferbauten.
Die Siameſiſche Kanals und Bewäſſerungsgeſellſchaft iſt vor
etwa dyei Sahren ind Leben getreten. Sie Bat in dem unteren
Theil des Flußdeltas eine Anzahl Kanäle neu ausgegraben und
ältere verichlammtie außgebaggert, die theils dazu dienen, biäher
unbebautes Rand für den Reisbau geeignet zu machen, theild dem
Reis aus bem Innern Waflerftraßen zum Transport nad Bangkok
zu ſchafſen. Im Sabre 1892 hat die Gefellichaft die Anlage eines
Kanalnchhes begonnen, welches große, biäher unbebaut gebliebene
Zänberftreden, die norböftlid von Bangkok Ianbeinwärtd liegen und
daher mit dem Mena keine Verbindung haben, bewäffern und an
die neue Eiſenbahntinie Bangkok — Korat anfchliehen fol. Die Reis⸗
kultur wird durch dieſes Unternehmen ungemein gefördert werben.
Die Geſellſchaft bat bie früher allein übliche Handarbeit durch
| Baggermaſchinen erſetzt, die fie aus Deutſchland Bezogen bat.
Schifffahrt.
Der Schiffsverkehr im Hafen von Bangkok war in ben beiden
Jahren des Berichta wegen der geringen Reiäfsacht wenig belebt.
Es beſuchten den Hafen im Sabre 1892 nur 298 Schiffe von
209 745 Reg.⸗Tonnen gegen 477 Schiffe von 381474 Tannen im
Sabre 1890. Die Deutihe Schifffahrt war in biefen Jahren von
93 einlaufenden Schiffen von 84 386 Reg.Tonnen auf 16 Schiffe
von 16128 Reg.⸗Tonnen zurüdgegangen. Dieſer unverhältnikmäßig
2
10
ftarfe Rückgang ber Schifffahrt Braucht Übrigens nicht zu üÜberraſchen.
Denn in. Jahren mit geringer Ernte genügen für den Reiötrandport
die Dampfer der feften Linien, die ſämmtlich Britifche find, die Bier nicht
in Betracht kommende Heine Franzöfifche Linie Bangfof— Saigon aus⸗
genommen. Wenn dagegen eine gute Ernte eingebradt ift, müſſen
Schiffe von außerhalb gedartert werben, und das find meiftens
Deutſche Schiffe. Im Jahre 1893, welches eine fehr große Reis⸗
audfubr hat, wird der VBebarf an Schiffen wieder erheblich fteigen.
Dertehrsüberfichten.
1. Einfuhr in den Jahren 1891 und 189.
1891. 1899,
Werth: Werth:
Dollars. Dollars.
Weißer Schirting............... 409 741 448 767
Grauer Schirting............... 259411 231989
Farbiger Shirting ............. 97923 : 129149
Shawls ....................... 514039 611682
Bebrudte Baummollenwaaren und
Kaliko ................... ... 91952 86 947
Verſchiedene Baummollenwaaren.. 509777 618650
Segeltud............ .......... 12 280 18 271
Leinwand ........... .......... 7010 3 201
Wollenwaaren.................. 19 736 17 825
Geibenwoaren. ........ ......... 331898 356198
Baumwollenzwirn ............ 2 263 16 281
Garne, weiße „220.2... ...... 139 387 107 815
Desgl., rothe und farbige ....... 226450 197478
Regens und Sonnenſchirme ...... 57 266 66 647
Hüte ......................... 31 692 38 030
Schuhe ....... ................ 35 007 44 298
Eifen und Stahl ............... 42 592 47 045
Blei .......................... 13 204 6 801
Galvanifirtes Eifen.............. 45 580 28 683
Zinkblech .......... ......... 13 173 10 448
Kupferplatten............. ..... 13 660 10 556
Eifenwaaren ................... 202881 593878
Meifings und Kupfermaaren ..... 121674 143266
Mefierihmiedewaaren .......... . 13 132 15199
Mafhinerien............. ....... 168458 137542
Gewehre und Munition ......... 886 24 463
Schiffömaterialien ....... ....... 12 687 118082
Silberwaaren .................. 839 513 37 368
Gold⸗ und Silberfäben .......... 19 194 18516
Goldblättchen.................. 642 828 86 167
AQuwelen ......... ernennen 289474 842229
Irdenwaren, Steingut unb Halbs
porzellan .................... 183482 161756
Glasſswaaren ............... .... 106 071 94 219
Papier ........................ 120669 162683
Juteſäcke ...................... 169124 213218
Matten und Mattenfäde......... 79 960 69 500
Streichhölzer................... 12825 141895
Feuerſchwärmer.............. 36 277 40 662
Petroleum..................... 392 607 863647
Lampendl ..................... 1358480 114 068
Ricinusöl.................... 24 828 25 785
Bangkolk.
Bienenwachs...................
Arzneien ......................
ODpium .......................
Tabak ................. ......
Cigarren ......................
Branntwein, Wein und Bier.....
Melafle .......................
Gemüfe und Obſt ..............
Geſalzener Knoblauf ......... .
Kokosnüfſe.....................
Betelnüſſe .....................
Konferven .....................
Biskuits.....................
Mehl .........................
zuſammen einſchl. der nicht beſonders
aufgeführten Artikel ..........
dazu Kontanten ................
überbaupt...
1891.
8 977 043
448 149
9220889 9425 192
2. Ausfuhr in den Jahren 1891 und 1892.
Meis, geſchälter...............
Desgl., ungefchälter (Paddy) ...
Pfeffer......................
Kardamomen.................
Benzoe .....................
Seſam .....................
Baumwolle, gereinigte und un⸗
gereinigte .................
Stocklack ....................
Gummigutti ............ .....
Sapanholz................. .
Teakholz ....................
Nutzhölzer, als Eichen, Eben⸗,
Roſen⸗, Padoeholz u. ſ. w....
Agillaholz ...................
Elfenbein....................
Vogelneſter ..................
Buͤffel⸗ und Rinderhäute ..... .
Büffel: u. Rinderknochen, Hörner
und Hufe .................
Salzfleiſch ..................
Fiſche, geſalzene und getrocknete,
Muſcheln und Krebie........
Ochſen ......................
zuſammen einſchl. der nicht be⸗
ſonders aufgeführten Artikel.
dazu Kontanten ..............
überhaupt...
1891.
152 714
9 331
13 657
49 069
172 411
13 092
24 554
910 609
1892,
Werth:
Dollars.
6 944 530
8 742
388 958
16 397
32 243
168 059
22 481
48 303
18 039
69 593
461 080
159 534
12 529
476 386
19 919
9949089 10019925
64 152
10 869698 10084 077
Bangkok. — Tunis. 11
3. Schiffsverkehr im Hafen von Bangkok in ben Jahren 1891 und 1892.
1891. 189.
Nationalität. Eingegangen. Audgegangen. Eingegangen. Ausgegangen.
Schiffe. Reg.⸗Tonn. Schiffe. Reg.⸗Tonn. Schiffe. Reg.Tonn. Schiffe Reg.⸗Tonn.
Britiſche ............ 269 193 260 260 194 487 248 182 854 242 174.665
Deutſche.................. 14 8672 16 11 009 16 16 128 15 14 690
Sranzöfife ............... 13 2561 13 2561 13 25661 12 2 364
Schwediſche und Norwegiſche 11 9 899 10 8 582 4 1779 4 1 957
Siamefilde ............... 5 2878 4 2084 1 656 2 1812
Stalienifhe .....2.2..0.... 3 2 156 3 2166 8 1199 8 119
Riederländiiche ........-...- 1 1 672 2 1941 8 2508 8 2508
Sarawalaniide............ — — — — 2 810 2 810
Spaniſche................. 1 688 1 688 1 688 1 688
Defterreihlingariie ....... — — 1 840 — — — —
Chineſiſche.. ............. — — — — 1 1062 1 1.062
zufammen... 807 220 786 810 224 248 292 209 745 285 201145
Tunis, —* Ih
, anken ranken.
Handelsbericht für das Jahr 1892.) aerzen ............ 252 773 Maſchinen und Inſtru⸗
Die jährlihen Beröffentlihungen der GeneralsDireltion der | Töpferwaaren....... 225381 2 mmle............ 490 854
Sinanzen über den Handel und Verkehr von Tunis hatten bisher | Glaswaaren ........ 303 049 Eifenwaaren ........ 624 454
den Zeitraum eines Tuneſiſchen Finanzahres (von Dftober bis Garne ...... ...... 522 596 Gußeiſen ... .. ..... 205 453
Ottober) umfaßt und die Werthangaben in Piaſtern gebracht. Die Mollenftoffe......... 1182050 Bleimaaren......... 97 493
neuefte Beröffentlihung enthält zum erflen Dale eine Zuſammen⸗ Baummollenftoffe .... 4848949 MWaffen............. 98 772
ftellung für dad Kalenderjahr (vom 1. Januar bis 31. Dezember 182), Seidenftoffe......... 456800 Schiefpulver........ 88 176
welcher ala Wertheinheit der Frank zu Grunde gelegt if Leinen und Juteſtoffe 358111 Möbel ............. 255 739
Rah diefer amtlihen Statiftit belief fi der Wertb ber ge» Papier ............. 264 287 Fuſſer ............. 116 818
jammten Handeläbewegung im Jahre 1892 auf 76 525 126, Bulcher ............. 108 781 Andere Holzarbeiten.. 169060
ver Werth der Einfuhr auf 89822 622 und berjenige ber Husfuhr Selle, bearbeitet ..... 1083188 Spielmaaren ........ 285007
auf 37 202 504 Franken. Lederwaaren ........ 270826 Zundhölzer ......... 167 564
n ber Gi un v Gold⸗ u. Silberwaaren 829217 Modeartikel ......... 107 044
san der Sinſuhr men ie malen BE | Gotben. Gilbermüngen 1998931 Weſge, fertige ...... 216.447
Sranten. Sranten. Uhren u. Uhrenbeſtand⸗ Kleider, fertige ...... 867 618
Pferde ........... 66610 Holzkohlen .........- 199084 | theile ........... 86 288
Maulefel ........... 101 725 Farbfloffe .......... 148 570
Andere lebende Thiere 246676 Heu und Gtroß..... 115 255
Schweinefleiſch, ge- Wein ............. 993 583 Die wichtigſten Ausfuhrartikel waren:
pölelt ............ 116458 Bier ............... 68 026
aaſe 286878 Alkohol ....... 492.049 Werth: Werth
Fettwanren aller Art 129080 Lildr..... 124 888 Franken. Franken.
Seivenwanten........ 1058 753 Marmorplatten ...... 97.048 Pferde ............. 15860 Mandeln ........... 118 956
= 77 122833 a een 124 284 Rindvieh ........... 217 760 Daltteln............ 323 071
Weizen............ 1574083 Gement ........... 192069 | SBale .-- nun... ... 148055 Leindl ............. 162 076
Gehe een. 362848 Dauerfleinercceecee. 143 513 Shweine........... 71800 Diivenöl ........... 7 920 188
Mehl und Gries..... 3.335 302 Dachziegel 120.045 Ochſen⸗, Kuh⸗ u. Kalb⸗ Eichenholz .......... 191 170
Pr . 86617 Gteinplatten ........ 152111 | baute ............ 178112 Andere Höher ...... 225 910
Kartoffeln .......... 227800 Steinkohle .......... 605 914 | SHaftele........... 313985 Salfa.............. 1 920 510
Gemüfe, gettonete .. 187778 Petroleum unb anbere Biegenfelle.......... 314146 Deltrefter........... 413 628
Früchte, getrodnete u 300 035 Erdole ........... 338 780 Wollenfett.......... 164 991 Bein ernennen 1178 550
Rafaee een 161618 Silber, roh u verarbeitet 320767 | Wachs ........... 124886 Zink ............. 245 140
Wellen ocean. 103 892 Gifen,roß u. verarbeitet 594516 Thunfiſche .......... 282 846 Seife ........ —R 97 616
227 813015 Chemiſche Brobufte .. 287497 | Andere Fiſche, geſalzen 284068 Seibenwanzen....... 139 246
Del......... ... 208 306 Indigo........... 120 ıg | Schwämme, gewaſchen 966028 Wollenwaaren....... 491142
Baubolz............ 1197564 Arzneien ........... 15619 | Welen......... .... 8012464 Baummollenwaaren... 184480
— Gerfte............. 4400 967 Feze (Ohechias)...... 427788
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 II. ©. 296. Gemüfe, getrodnet... 2929450 Korbs u. Flechtwanren 272.040
2%
12
Auf die Herkunftss und Beſtimmungsländer wertheilt ſich der
Handelsverkehr im Jahre 1892, wie folgt:
Einfuhr. Ausfuhr.
Werth: Franken.
Frankreich................. 20 773870 20 964 880
Hgeim ....... ........... 2664 966 6 104 968
Großbritannien............. 1401583 2608 677
Malta.................. 4366189 964.680
Italien................. 4672052 3087 765
Deſterveich⸗ UAngarn ......... 1591 467 18 982
Beigien................ 1086689 317 673
Tripolis................... 1013677 1488 120
Rußland ................ N 593 689 2657
Schmeben und Norwegen .... 328466 489480
Aegypten.................. 307087 8397413
Türkei................. ... 229905 17537
Griechenland ............... 133656 181361
Amerika................... 87 913 47 465
Spanien .................. 26 620 63 474
Deutſchland. ............... 25 209 6420
Moroflo .................. 7613 6 928
die Niebeslande ............ 247 —
Wie die obigen Zahlen erſichtlich machen, bat Deutſchland nur
einen geringen Antheil an dem Handelsverkehr von Tunis. Indeſſen
it jebenfall® die für die Einfuhr aus Deutihland angegebene Ziffer
viel zu niedrig gegriffen, da fie nur ben Werth der birelt aus
Deutichen Häfen eingeführten Waaren darfiellt, während der weitaus
größere Theil Deuticher Artikel über Marfeile und Genua kommt
und nad Tunefifcher Praxis ala Franzöſiſche ever Italieniſche Pro:
venieng behandelt wird.
Die Hauptartikel, welche von Deutichland eingeführt werben,
find: Manufalturwaaren, vor Allen wollene, auch baummollene,
ferner farbige Tuche, Trikotagen, Flanelle, fowie Imitationen von
Hrabifchen Geweben, Golds und Yuwelierfachen, Eifenwaaren, land⸗
wirthſchaftliche Mafchinen, Nähmaſchinen, Chemilalien für Apothelen;
Efienzen zur PBarfümbereitung, Nürnberger Waaren, wie Spielfachen,
billige Galanteries und Lederwaaren, Porzellanwaaren, Farben und
Lade, Lampen und Spiegel.
Ein wefentlihes Hinderniß für die Hebung der Deutichen Aus:
fuhr nad) Tunis iſt der Mangel einer fchnellen und direkten Vers
Bindung zur Eee.
Coofs. ( Hervey⸗) Inſeln.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1892.
Die Handelsverbindungen der aus ſieben Inſeln beſteheuden
Gruppe ber Hervey⸗ oder Cools⸗Inſeln beichränten fi faſt auss
ſchlichtich auf den Berlehr mit den Häfen von Auckland und Tahiti.
Gh segelmäßige Verbindung dieſer Häfen mit Rarotonga, der Haupt:
inſel ber Gruppe, wirb durch ein Dampiihiff vermittelt, welches
monatlich von Audland über Narotonga nad Tahiti führt und auf
Banjeiden Wege zurückkehrt. Im Webrigen find Feine Schooner Ber
Eingeborenen, ſowie ſolche Britiſcher, Sranzöjiicher und Ameribaniſcher
Rationalität in der Gruppe handeldthaͤtig.
Die gangbare Wünge iſt der Chüeniſche Dollar. Wenn auf
ker Merth defſelben bei manchen Berechnungen höher angenommen
Tunis. — Gooks⸗ Georvey⸗) Inſeln.
Der Geſammthandel ber JInſelgruppen wird im Berichtsjahre
auf 216815 Dolars oder 650445 Mark angegeben, wovon 81243
Dollars ober 245 729 Mark auf die Einfuhr, 135572 Dollard oder
406 716 Mark dagegen auf die Ausfuhr entfallen.
An der Einfuhr war Audland mit 54 973 Dolls, Tahiti das
gegen mit 26270 Dollars betheiligt.
Alte nah den Cooks⸗Inſeln eingeführten Produkte find einem
Werthzol von 5 p&t. unterworfen, ber ſich jedoch in Folge der eigens
artigen Kuröberechuungen Häufig auf nur etwa 89/4 pGt. ſtellt.
Die Haupteinfuhrwaaren und deren Werte werben folgender
maßen angegeben:
Werth:
Artikel. Dollars.
Belleidungsgegenflände ................. 3 645
Schnitt⸗ und Modewaaren.............. 29 208
Lebensmittel (Salzfleifch und Konſerven).. 7669
Brotftoffe (einſchließlich Zwiebad)......... 7811
Materialwaaren...................... 8674
Spirituoſen......................... 1621
Wein ............................... 124
Bier ................................ 766
Bauholz (einſchlirßlich Bearbeitetes) ....... 2 506
Elfen unb KRurznaen ....2..... ...... 8921
Tabak............................ 2122
zuſammen einſchließlich ber nicht beſonders
aufgeführten Artilel .............. 81243
Behnfs Wiederausfuhr nach anderen SInfelgruppen wurden im
Berithtsjchte Warren im Werthe von 12383 Dollars unverzollt ein-
geführt.
Die Haupteinfuhrwaaren von Tahiti waren Schnittwaaren im
Werthe oon 21785 Dokars und MWrotftoife Im Werthe von 2510
Dolart. Außerdem gelangten noch Kleiber, Lebensmittel, Material:
waaren, Bauholz, Kurzwaaren und Tabak non dort zur Einfuhr.
Bon der Ausfuhr gingen Buaren im Werthe von 117632 Dollars
nach Auckland, während ber Reſt im Werthe von 18 040 Dollars nad
Tahiti verſchifft wurde.
Ueber bie Hauptfächlichften Ausfuhrwaaren giebt folgende Ueber⸗
ſicht Aufſchluß:
Werth:
Ausgeführte Waaren. Maßſtab. Menge. Dollars.
Kaffee ....................... Pfund 156914 32179
Kopra ............. ....... „ 2107634 50570
Baumwolle................... F 99168 15358
Citronenfäure ...222 2.222200... n 22 122 5450
Apfelſinen ................... Kiften 6261 8571
Perlmutter................... Pfund 99072 18896
Bicho be Mar................. n 34 989 2251
Schwämme .................. 1968 105
Kokosnüfſſe ......... ......... Stüd 39 600 489
Bananen..................... Bündel 1891 492
Ananas ..................... Stirck 8686 416
zuſammen einſchließlich minder
wichtiger Artikel .......... — — 135 672
Nah Tahiti wurden hauptjählih Kaffee, Kopra und Baum-
wolle ausgeführt.
In den angegebenen Zahlen find aus anderen Inſeln her⸗
wird, jo ift in den Folgenden Ausfuhrungen nur ein folder nom | rübrende und nur zur Durchfuhr gelangte Artikel im Dertbe von
B Matt zu runde gelegt.
32 961 Dollars enthalten.
Coola: ( Hervey⸗) Inſeln. — Stalien. — Beirut.
Der hauplſãchlichſte Antheil an ber Ausfuhr entfällt auf Kaffee.
Deſſen Werth ift jedoch im Berichtsjahre in Folge theilweiſer Miß⸗
ernte nicht umbeiräßtlih Hinter den Durchſchnittszahlen früherer
Jahre zurücgeblieben. Nach ungeführen Beredinungen betrug ber
Ausfall gegen das Jahr 1891 etwa 23 000 Dollars. Die Ausfichten
für die Kaffee⸗Ernte des Jahres 1898 werden als gute bezeichnet.
Die Ausfuhr von Baummolle zeigt gleichfalls einen Nieder:
seng gegen die des Vorjahres, ber auf etwa 8300 Dollar berechnet
wud, und aud bie Orangenaudfuhe ift um etwa 6700 Dollars zurüds
geblieben, während umgelehrt Kopra, Gitzonenfäure und einige andere
Artikel eine Zunahme zeigen, jo daß fi ber Geſammtniedergang auf
nur etwa 6700 Dollars ftellt.
Der Schiffsverkehr in dem Hafen von Rarotonga im Jahre 1892
geftaltete fi, wie folgt:
Segelfchiffe. Dampficifie.
Rationalität. Reg.⸗ Reg.
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Britiſche ............... 39 3190 14 TOO
Brangöfliche 22.202000... 3 180 — —
Amerimiide (B. &t.)...... 8 836 — —
Eingeborene.............. 29 1626 — —
zulammen... 19 882 14 7040
De ον
98 Schäffe von 12 872 Reg.⸗Tonnen.
Italien.
Zuckereinfuhr im erſten Halbjahr 1893.')
Einfuhr im erſten Halbjahr
Pro⸗
aus: 1889. | 1890. | 1891. | 189%. | 1898. Ion
Metercentner,
| |
66 987) 78012] 78 907! 111 283] 27,97
67I 9,34
1368
Defterreihs Ungarn 0082
ankeid....... —
utihland ..... 74 990 86,14
Großbritannien ..| 49604 69996| 42829| 28614, 31876] 8.01
Außland ........ 40 622 116246) 58.2991 119664 178| 0,04
Alien, vritijche |
Befigungen....| 67 614 160.087] 155305. 15065 519] 0,13
Hegupten........ 67884, 61218 14 286) 22 180) 716181 17,97
zulammen einschl.
der Einfuhr vo |
anderen Zänbern| 388 824| 472 706| 413 107! 415410) 397 919] —
|
Wenn Feankreich, defien Zuderausfuhr nach Stalien in Folge
des Zollkrieges feit dem Sabre 18389 gang aufgehört Hatte, wieber
auf der Bildofläche erichienen iſt, jo ift das darauf zurückzuführen,
daß in Folge der anhaltenden Dürre in biefem Frühjahre und bes
ungünftigen Einfluſſes deſſelben auf bie Entwidelung ber jungen
Rübenpflangen große Preisfteigerungen auf dem Zuckermarkte ſtatt⸗
fanden, unb ehe der Pariſer Markt dieſer Aufwärtsbewegung folgte,
eine Raffinerie noch eine große Partie Franzöſiſchen Zuckers unter
günftigen Bedingungen aus dem Markte nahm.
1) Wegen bed erften Duartals 1898 vergl. Hand. Ar. 1898
D. ©. 461.
Beirut.
Handelsbericht für das Jahr 1892.')
Allgemeines.
Wie im Jahre 1891, jo Batte auch im Jahre 1892 ber Syrüde
Handel unter der Ungunft ber den Schiffsverlehr hemmenden
Quarantänemaßtegein zu leiden, welche von ber Türkiihen Regierung
in ber zweiten Hälfte beB Jahres gegen bie von der Eholera heim⸗
geſuchten Europäiſchen Lünder ergriffen worben waren. Dass kam
ald ein zweiter, den Handel beeinträchtigenber Fakior bie ungünſtige
Zuge des Geldenmarkte im verflofienen Jahre Die Kaufkraft
Syriens, fpeziel ber Benöllerung von Beirut und des Libanon, hängt
ſehr meientlih von dem Ausfall ber einheiniihen Geibenkotonernte
und von den auf den Euwoplilgen Seibenmärkten herrſchenden Preiss
verhältnifien ab. Richt allein bie wohlgabenben Ktafien, bie Seibens
fpemer und Geibendänbler, find an der Kdlonernte intereiftrt, fonbern
auch die ärmere Tänbinge Beudllerung, welche im Libanon und in
dem an dieſes Gebirge angrenzenden Küftengebiet hauptſüchlich von
der Seidenraupenzucht lebt.
Im Allgemeinen fchreitet Syrien von Jahr zu Jahr in Bezug
auf Handel fomohl als auf Aderban und Landeskultur vorwärts,
und der Wohlſtand ber Bewohner ift ins Steigen begriffen. Dieſer
Fortſchritt macht ſich namentlih in ber Stadt Beirut bemerkbar,
wenn man deren heutigen Zuftaud mit bem vor breißig Jahren ver-
gleiht. Sie befigt ſeit dem Jahre 1875 eine Waflerleitung, welche
ben Bewohnern ein vortreffliches Trinkwafler liefert, und wittelft
welcher auch die zahlreihen zu den Häufern gehörigen Gärten
bewäflert werben, ſowie feit dem Jahre 1888 eine von einer Franzö⸗
ſiſchen Witiengefellichaft betriebene Sadanftalt. Die Stabt dehnt fich
mebr und mehr aus, und bie Bauthätigleit war in ben letzten Jahren
eine ſehr rege. Während noch vor zwanzig Jahren bie meiften Häuſer
einftödig waren, flache Dächer Batten und in jehr einfachem Stile
erbaut waren, erheben fich jeßt in ben befleren Quartieren ber Stabt
überall recht ftattlide und geräumige, mehrftödige Wohnhäuſer, welche
mit Europäiſchem Komfort gebaut und eingerichtet find.
Auch die dfonomifche Lage der ländlichen Vevöllerung bed Libanon,
welche wirtbiaftlid ganz von Beirut abhängt und ihre Bebürfniffe
an Handel und Induſtrieprodukten in diefer Stadt befriebigt, muß
als eine verhältnigmäßtig günſtige und fich fletig beflernde bezeichnet
werden. Die Libanefifden Bauern, Raroniten wie Drufen, find
fleißig und ſparſam. Alles anbaufähige Land Im Gebirge tft in ſorg⸗
fältiger und müheooller Weile in Kultur genommen und mit Maul:
beer«, Diivens und Feigenbäumen ſowie mit Weinreben ımd in ben
flacheren Gegenden au mit Getreide bebaut.
Seideninduftrie,
Im Jahre 1892 Hatte die Kokonernte unter ungünftigen Wetter
gelitten, wozu noch der Umftand kam, daß in Folge der guten
Seidenernte in Europa bie Breife jehr niedrig Aanden und bie
Nachfrage nad Syriſcher Seide weniger lebhaft war. Die in Syrien
verijponnene Rohſeide — es giebt in der Stadt Beirut 10 und im
Libanon 112 Seidenipinnereten mit Dampfbetrieb von zufammen
8710 Spinuftühlen — wird zum weitans größten Theile nad Frank⸗
reich außdgeführt, und nur ein Heimer Theil, etwa ein Künftel ber Grnte,
wird im Vande felbft auf ben als Hausinduſtvie betriebenen Meb⸗
fühlen verarbeitet. Die Geibenpreife richten ſich daher ganz nach
1) Wegen bed Borjahres |. Hawb. Ar. 1892 II. ©. 509.
14
ben Preifen bes Lyoner Narktes. Im Durchſchnitt wird alljährlich
für 12 Mil. Franken Seide von Beirut nah Marſeille verſchifft.
Meinban.
Der Weinbau füngt an, mehr Gewinn abzumerfen, ſeitdem der
aus den vortrefflihen Syriſchen Trauben gewonnene Wein nicht mehr
wie früher ausſchließlich im Lande verbraudht, fondern auch — vors
läufig allerdings noch in geringen Mengen — nad) Aegypten und
Europa ausgeführt wird. Namentlih an den öftliden Abhängen des
Libanon und in der von den Gebirgäletten des Libanon und Antis
libanon eingeſchloſſenen Ebene Belaa wirb viel Wein gebaut und aus
bemfelben in der Gegend non Schtora ein vorzüglicher rotber und
weißer herber Landwein, befannt unter dem Namen Schtorameln,
gewonnen. Andere Theile des Libanon erzeugen einen füßen Wein,
ber von feiner goldgelben Farbe vino d’oro genannt wird. Im
Sabre 1892 wurden in der Belaa 193 000 kg, in Damaskus 104 000 kg
Wein erzeugt und fisfalifch veriteuert (die Weinfteuer beträgt 10 pEt.
vom Werthe des gewonnenen Weines), Rad) Aegypten und Europa
(Frankreich) wurden von Beirut eima 200000 kg ausgeführt. Zn
Beirut koſtet im Kleinhandel ber Liter Libanonmein 40 bis 50 Gentimes.
Ausmwärtiger Pandel.
Nah der amtlihen Statifttl des Beiruter Dberzollamtes würde
die Einfuhr vom Auslande nach der Türkei Über die Syrifchen Küftens
pläte einen Werth von 8 175 750 Türkiihen Pfund und die Ausfuhr
über die gleichen Küftenpläte nach dem Auslande einen Werth von
1232000 Türfifchen Pfund darftellen. Nach derfelben Statiſtik beziffert
fih die Einfuhr über den Hafen von Beirut allein auf 2371625
Türkiſche Pfund oder etwa 43 280 000 Mark und die Ausfuhr nad)
dem Auslande auf 641200 Türkifhe Pfund ober etma 11542 000
Mark. Dieſe Ziffern dürften aber, in Anbetracht der den zahlreichen
Klöftern, Schulen und anderen Woblthätigteitsanftalten gewährten
Bollfreiheiten, Hinter der Wirklichkeit zurüdbleiben. Rechnet man ben
Ausfall zu 15 pCt., jo würde bie wirkliche Einfuhr Über Beirut etwa
50 Mil. Mark und die Ausfuhr etwa 181/5 Mil. Mark betragen.
Wechſel- und Münzturfe.
Die Wechſelkurſe waren im Jahre 1892 folgende:
Drei Monate dato. Sichtwechſel.
Piaſter. Piaſter.
auf London (für 1Pfd. Sterl.) 1351/4 bis 137 1365/g bis 1373/4
Bara. Para.
auf Marſeille (für 1 Franken). 2148/. bie 217 216 bis 2181/4
Die Münzkurfe waren in Beirut im Jahre 1892 in Biajtern
Beiruter Währung folgende;
1 Englifches Pfund... = 136 Piafter 30 Para.
1 Turkiſches Pfund.. 123 Biafter 30 Para bis 124 Piaſter 20 Para.
120 $rantenftüd ... 108 Biafter 8 Para bis 108 Piafter 15 Para.
Der Medſchidie (Türs
kiſcher Silberthaler) = 23 Piafter bis 23 Piaſter 10 Para.
Schiffahrt.
Die Dampfihiffe der nachbenannten Dampfidififahrts » Gejell«
ſchaften berühren den Hafen von Beirut, fowie die übrigen Küften-
pläße Syriens Jaffa, Haifa, Tripolis, Lattalie, Alexandrette, Merfina,
in regelmäßiger Fahrt: 1) Der Defterreichiiche Lloyd, defien Schiffe
jeit Anfang des Jahres 1892 auch Alexandrette und Merfina ans
laufen; 2) die Franzöſiſchen Meflageries Maritimes; 3) die Ruſſiſche
Beirut.
Handels⸗ und Dampfſchifffahris⸗Geſellſchaft; 4) die Aegyptiſche Geſell⸗
ſchaft Khedivié“.
In unregelmäßiger Fahrt verkehren an der Syriſchen Küſte die |
Britiihen Dampfſchiffe bes Liverpooler Haufe Papayanni & Co.,
der Liverpooler Gefellihaft 3. Moß & Eo., der Aſia Minor Steam
Ship Company, und die Dampfidiffe der Franzöſiſchen Geſellſchaft
Eyprian Fabre & Cie. in Marſeille. Auch Italieniſche, Griechiſche,
Norwegiiche, Spanifhe und Deutihe Dampfihiffe, letztere von ber
Hamburger „Deutihen Levante⸗Linie“, kommen gelegentlih nad)
Beirut. Nacfolgende Tabelle giebt eine Ueberſicht Über die Bes
theiligung der einzelnen Nationen an dem Schiffsverkehr von Beirut
im Sabre 1892:
Zuſammen.
Dampfs Tonnen⸗ Segel» Tonnen» Tonnen:
Rationalität. ſchiffe. gehalt. ſchiffe. gehalt. Schiffe. gehalt.
Deutihe ......... 1 113 — — 1 1113
Britiide ......... 130 89 744 — — 130 89 744
Aegyptiide....... 102 3294 — — 102 92941
Franzöſiſche ...... 77 124698 — — 77 124598
Griechiſche........ 1 655 13080 51 13585
Stalienifhe....... 144 8050 1 577 33 13707
Normegiide ...... 4 8050 — 4 40850
HOeſterreichiſch⸗ Un⸗
gariſche ........ 96 101418 — — 96 101418
Türkiſche......... 90 82526 2485 43223 2676 125749
Ruſſiſche ......... 5 60731 — — 45 60731
Spaniide......... 6 4118 — — 6 418
zufammen... 566 569914 2554 61970 3120 631884
dagegen im Sabre
1891.......... 477 42303 2769 61840 8246 485743
— — t — —
Einfuhr von Kolonialwaaren nach Beirut und den
übrigen Syriſchen Küſtenplätzen im Jahre 1892.')
Zucker. Wie in früheren Jahren wurde auch im Jahre 1892
der Zucker hauptſächlich von Deſterreich- Ungarn eingeführt, theils als
Concaſſo (zerſchlagene Brote), theils als Centrifugal⸗Pilés; beide in
Doppelſäcken. Bon Frankreich wird Zucker in Broten (Hüten)
bezogen, in Canaſter (zu 100 kg) verpadt; dieſe Verpackung verurſacht
feine Mehrausgaben. Auch kleinere Mengen von Concaſſé, in Süden
von 34 kg, fommen aus Frankreich. — Aegypten liefert den kryſtal⸗
lifirten Rohrzucker, welcher in Süden im Gewichte von etwa 10) kg
ankommt.
Die Zuckereinfuhr im verflofienen Jahre wird, wie folgt, geſchätzt
Aus: kg kg
Delterreihslingarn etwa 30 000 Sad Eoncafis = 2520 000
s 5000 ⸗ Bile = 500.000
8 020 000
Frankreich 4000 Ganafter2u.3kgs
Brote ............ = 400 000
s 1000 Sad Concaſſo⸗ 84000
484 000
Aegypten e 10000 Sad Teyftall.
Rohrzuder ........ == 1.000 000
\ Gefammteinfuhr 4504 000
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1892. II. S. 408.
Beirut. — Mollendo. 15
Bfeifer. In Syrien wird nur ber ſchwarze Pfeffer verbraudt,
aufzuweijen, ba bie Arbeit jehr durch eindringendes Waſſer gehemmt
ter von Singapore und Penang ſtammt. Die Waare wird zum | wurde, defien Beſeitigung mit vielen Schwierigleiten verbunden war.
gröpten Theil von dieſen Märkten direkt bezogen, doch kommen, je
nah Preislage, auch kleinere Partien von London und Barfeille.
Sie Befammteinfuhr wird gefhäkt auf etwa 180000 kg. In Folge
dez ftarlen PBreisrlicdganges bat ber Verbrauch in diefem Artikel eine
Aunahme erfahren.
Reis. Der weitaus größte Theil von Reis kommt aus Rans
geon und zwar in ber Duafität Ngatſain Nr. 3, melde birelt von
Rongoon bezogen wird, und zwar in ganzen Dampfſchiffsladungen,
weiche für vier bis fünf Häfen der Levante befrachtet werden und in
Keirut und an anderen Küftenplägen (Jaffa, Xripolis) mehrere
Zauſend Säcke ausladen. Die Gefammteinfuhr von Rangoon⸗Reis
zird auf ungefähr 40000 Sad ober auf etwa 4000 000kg ger
ihäkt. — Beſſere Dualitäten werben zunächſt von Japan gebradit,
größtentheild in bireftem Bezug von Hiogo; bo Tommen aud
Heinere Partien von London Im vergangenen Jahre dürften von
Zwaniſchem Reis ungefähr 40U0 Sad im Gewichte von 400 000 kg
ongelommen fein. — Bei der Reiseinfuhr kommt auch Ztalien in
Betracht mit der Dualität Piemont; bie Einfuhr von Genua wird
auf 500000 kg geihäht. — Endlich nimmt auch Aegypten an ber
Keiseinfuhr theil, welches dem Syrifhen Markte feine verichiedenen
Roiettes und DamiettesDuafitäten zuführt. Die Einfuhr aus Aegypten
bürfte fich auf ungefähr 8000 Sad ober auf 800000 kg belaufen
haben.
Die Reiseinfuhr beziffert ſich alſo nach ben Produktionsländern,
wie folgt:
Einfuhr aus kg
Rangoon................. 4 000 000
Japan.................... 400 000
Italien.................. 600 000
Aegypten ............... . 800 000
zufammen 5 700 000
Kaffee wirb in folgenden Dualitäten und Mengen bezogen:
Rollo, diret aus den Häfen des Rothen Meeres ein»
geführt, ungefähr......................... ..... 875000
Rios und Santos, je nad Preislage von Trieft, Marjeille,
Liverpool und London bezogen, ungefähr. ........- 150 000
zufammen 525 000
Die Einfuhr von Mokka Hat zu Ungunften des Braſilianiſchen
Kafteed zugenommen, weil ber Preisunterſchied zwiſchen ben beiben
Dualitäten nur noch gering ift.
— — e,e— —
Mollendo.
Handelsbericht für das Jahr 1892.')
Während das Jahr 1891 für Mollendo ein ausnahmsweiſe gutes
geweſen, muß man das verfloffene als ein recht ungünſtiges bezeichnen:
dandel und Verlehr Haben bedeutend nachgelafien.
Einmal bat fi die Erwartung nicht erfüllt, daß ſich der Handel
von Cuzco, Durch Weiterführung der Bahn in ber Richtung nad
dort, Schnell heben würde, und zweitens Hat der Verkehr mit Bolivia
ſehr Abbruch erlitten durch die Antofagaſta⸗Bahn, welche ungefähr
kit Mitte des Jahres bis Oruro in Betrieb ff. Auch Haben die
Caylloma⸗Silberminen im Jahre 1892 ein minder guted Refultat
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 579,
— — — — — —
Einfuhr.
Im Allgemeinen haben die Importeure mit ihren Einfäufen
fehr zurückgehalten und nur für ben nächſten Bedarf eingeführt. In
Folge deſſen ergab fih am Ende des Zahres im Bollfaufe ein
Waarenbeſtand, der niepriger war als je zuvor, wozu inbeflen wohl
aud ber Umſtand beigetragen baben mag, daß die meiften Kaufleute,
einer bevorftehenden Zollerhöhung wegen, ihre Waaren möglichſt noch
im alten Jahre aus dem Bollhaufe herausnehmen ließen. Diele Er:
höhung, ein Aufihlag von 8 pCt., ift am 1. Januar 1893 in Kraft
getreten.
Ausfuhr.
Die hauptſächlichſten Artitel ber Ausfuhr im Jahre 1892 waren:
Menge. Ungefährer Werth.
kg Soles.
Alpaccawolle, 1. Sorte... 1481000 888 600
Desgl., geringere Sorte... 620 000 202 200
Bieufanwolle ............ 2 800 4800
Schafmolle ............- 1 246 500 496 500
Dchfenhäute, trodene ..... 145 600 31 600
Desgl., gejalgene ........ 7300 1600
Gilbererze ........:-» ... 1196100 1 406 600
Kupfererze.............. 2470 600 1074 100
Binnerze ............... 630 900 188 500
Bleierge ....---rernun ee. 96 200 20 300
Antimonerze ........... 285 600 28 600
Wismutherze ........... 16 000 3 500
MetallsArgentifero ....... 14 800 12 900
Shinarinde ............ 390 100 212 100
Kolablätter ............: 377 800 205 300
Kaffee ..... ............ 107 100 46 600
Kakao ................ 1700 900
Shindhillafele .:.......-- 100 1500
Baargelb.....:-r een. — 152 000
zufammen einſchließlich ber
minder wichtigen Artikel — 4 930 300
Die Ausfuhr von Antimon ift auf mehr als bad Doppelte
derjenigen des Vorjahres geftiegen, da die Minen mehr Ausbeute
geliefert Haben. So probugirt eine einzige Mine jetzt zwiſchen 50 bis
ſelbſt 100 Tonnen monatlich, mit einem Reingehalt von etwa 70 p&t.
Metall.
Bandel mit Bolivia,
Der Tranfitvertehr mit Bolivia geftaltete fi folgendermaßen:
Es wurden über Mollendo nah Bolivia ausgeführt:
Europäifhe Waaren ............. 50144 Rolli,
Küftenladung .............. ...... 4064 „
Zuder vom Norden (Beru)......... 36054 „
Mehl vom Süden (Chile).........- 35588 „
Allohol von Peru ................ 2376
Desgl. von Chile................. 2311 „
Desgl. von Europa ............ 2600 „
zufammen... 175437 Rolli.
Die nächſten Ausſichten für den Handel mit Bolivia kann man
nicht gerade günftig nennen. Für den TiticacasSee ift ein Dampf:
ſchiff von 260 Reg.⸗Tonnen Gehalt gebaut morben, welches zuſammen⸗
geftellt wird und im März 1893 fertig fein ſollte. Ferner werben
Mollendo
16
an ber Münbung bed Deiaguabero zwei Bagger aufgeftellt, die ben
Fluß ſchiffbar maden follen bis Rafacara, einem Hafen, der nur
5 Leguas — etwa 25 km von Druro entfernt if. Außer von den
ſehr bedeutenden CorocorosKupferminen denkt man dann fpäter aud)
die Erge von Druro diefen Weg Herunterzufchaflen, wodurch der
Antofogafta Bahn eine fehr wirkſame Konkurrenz entftehen würbe.
Spiffahrt.
Es find im Jahre 1892 in den Hafen von Mullendo ein-
gelaufen:
Dampffchiffe. Segelſchiffe.
Britiſche ...... .......... 150 9
Chilenifde ....-.......... 104 3
Deutſche................. 47 3
Srangöfihe............... 80 —
Peruaniſche............. — 3
Nordamerikaniſche ......... — 2
zufammen... 331 20
Die Segelſchiffe brachten, wie gewöhnlich, Kohle für die Eiſen⸗
bahn und einiges Bauholz, die Dampfſchiffe dagegen Stüdgüter.
| Florenz.
Haudelsbericht für die Jahre 1891 und 1892.')
Sm Allgemeinen läßt fich ber bie Sabre 1891 und 1892 fagen,
daß fie in geſchäftlicher und finanzieller Beziehung nicht zufriedenftellend
geweien find. Die beim Mebergang von dem einen Jahr in das
andere erwartete Beſſerung trat nicht allein nit ein, ſondern ftatt
ihrer geftalteten ich Die Verhältniſſe fortfchreitend unglinftiger, fo
daß ein erheblicher Ausfall bei der Ein- und Ausfuhr nicht aus⸗
bleiben konnte, der fi möglicherweife noch verftärtt Hätte, wenn
nit die Ernte in faſt allen Bobenerzeugnifien durch reiches Er⸗
trägniß ber gebrüdten Lage zu Hülfe gelommen wäre.
Die Getreideernte im Jahre 1891 war geradezu eine vor:
zügliche, ber im Sommer 189% eine gute Müttelernte folgte, jo daß
fremde Zufahr nit in Frage kam.
Die Preiſe Für Weizen blieben in Folge befien giemlich feft und
ſchwankten je nach Qualität zwiſchen 23 und 29 Lire pro Heftoliter;
wur gegen Enbe bes Jahres 1891 und zu Anfang des Jahres 1892
wurben fie durch Spekulanten in die Höhe getrieben. Es wurden
während biefer Periode bis zu 34 Lire pro Heltoliter gezahlt.
Der Anbau von anderen Feldfrüchten, wie Mais, Gerfte,
Roggen und Hafer ift nur geringfügig und kommt daher nicht in
Betracht.
Die Weinernte geſtaltete ſich im Jahre 1891 quantitativ zu
einer ſeit vielen Jahren nicht erlebten übergroßen Mittelernte. War
der Ertrag des Jahres 1892 auch nicht Über Mittelernte, fo wog
die beflere Dualität dieſes Jahrganges das Mindererträgniß gegen
das Jahr 1891 doch reihlih auf.
Die Preife ſchwankten im Jahre 1891 je nad) Güte und Wachs⸗
thum zwiſchen 18 und 36 Lire pro Heltoliter. Im Jahre 1892
ftellten fie fih wegen der aus dem Borjahre übernommenen, nicht
unerhebligen Vorräthe weſentlich Billiger, und zwar auf 17 bis 33
Lire pro Hektoliter, jo daß eine Ausfuhr auf größerer Bafis ermöglicht
murbe.
1) Wegen bes Jahres 1890 |. Sand, Arch. 1891 II. ©. 608.
— Florenz.
Die Dlivenernte ſtand der in den vorgenannten Produkten
nicht nach und war im Sabre 1891 reich gu nennen. War das Er⸗
trägniß auch 1892 quantitativ geringer, fo war bie Qualität dieſes
Sabrganges befier alö die des Borjahres.
Die Preife gingen im Jahre 1891 von 150 Lire auf 112 Zire
pro 100 kg zurück, fliegen aber im Sabre 1892 wieder bis auf
140 Lire für gute Waare und erreichten jogar für egtrafeine Waare
wieder die Höhe von 150 Lire pro 100 kg. Mittelgute Waare
wurde mit 100 bis 110 Lire pro 100 kg bezahli.
Sn dem Seidenhandel waren die Verhältniſſe während ber
Berichtsjahre ungemein verfhieben. Die Stimmung war im Jahre
1891 wie in den Vorjahren eine fehr gebrüdte.. Obwohl man, ber
geringen Rachfrage Rechnung tragend, viel weniger Samen aus⸗
gelegt Hatte, wurden bad) ungeachtet: der guten Dualität ber Kokons
für Mittelmaare nur 2,25 Lire und für beſte Waare nur 3,30 Lire
pro Kilogramm gezahlt, was für Pie Züchter einer großeh Einbuße
gleichbedeutend war.
Die Beeife für Nohfeive gingen im Sabre 1891 immer mehr
herunter und ftelen im Laufe des Jahres von 51 Lire für Naffifde,
48 für gute und 46 für mittelgute Gregen auf 45, 42 und 40 Lire.
Diefe Ahwärtäbemegung der Preiſe Hielt bis zum Monat Mai
1892 an, fo daß im dieſer Zeit klaſſiſche Gregen für 42, gute für
40 unb mittelgute für 89 Lire gu erhalten waren.
Dann trat plöglid auf Grund wenig glnfttger Berichte über
den Ausfall der Seibenernte in Afien ein Umihwung zu Gunften
des Italieniſchen Marktes ein. Die Preife ſtiegen Tprungmeife bis
auf 62, 60 und 57 Lire pro Kilogramm.
Im Laufe des Jahres 1891 kamen zum Berfand eima 260
Ballen Gregen im Geſammigewicht von 26 600 kg und verblieb ein
Vorrath von etwa 400 Ballen unverlaufter Wanre, während im
Sabre 1892 1625 Ballen im Geſammtgewicht non 163827 kg vers
laden wurben, oßne daß eine erhebliche Menge auf Lager verblieben wäre.
Bon allen Bobenerzeugniflen war die Ernte von Stroh zur
Sabritation von Geflehten die am wenigſten gute, ſowohl im
Sabre 1891 als auch im Jahre 1892, da Tyeinheit und Farbe bei
beiden Ernten glei unbefriedigend waren. Sm Sabre 1892 blieb
auch Die Menge binter den Erwartungen zurüd. Dank ber vor»
gefchrittenen Technik Tonnte trogdem das Stroh ſchön gebleit und
zur Geflechtsfabrikation vorbereitet werden.
Menngleih dieſe Fabrikationsbranche durch die Konkurrenz bes
Auslandes und burch den Wechjel der Mobe einen ftarfen Rückſchritt
gemacht bat, jo wohnt ihr doch noch immer cine große Lebenstcaft
inne, der ed zu verdanken ift, daß fi) im Vorjahre eine gegen früher
günftigere Allgemeintendenz geltend gemacht Bat.
Bedalzaden in feiner Dualität, 4 bis 5 mm breit, und auch in
gröberer Waare, 61/5 bis 83/3 mm breit, waren im Jahre 1892 zu
ftet8 fteigenden Preifen fehr gejucht, während dieſe Artikel und
namentlih die gröbere Waare im Sabre 1891 noch zu wahren
Schleuderpreijen abgegeben wurbe.
Die Slorentiner Strohhüte hatten wie in ben Vorjahren jo auch
im Sahre 1891 wenig Nachfrage, die fi jedoch im Jahre 1892 er»
heblich fteigerte, jo daß ber Ablag bei guten Preiſen ein befricdis
gender war.
Sn Phantafiegeflehten mar im Jahre 1891 ein veges Geſchäft
zu verzeichnen, während im Jahre 1892 der Markt ruhig verlief und
nur zu Heinem Abſatz Veranlafiung gab.
Die fogenannte Fiefolebordüre Hatte fi im Jahre 1892 wieder
vegerer Nachfrage zu erfreuen, nachdem fie viele Jahre durch bie
Barmer Imitation in Baummolle zurückgedrängt war.
Floreny. — San Suen bei Rorie
12
In Yellen und Häuten wer bie Nachfrage während ber Bes | bietet. Yeinere parfümtrte Geife und Parfiimerien werben ebenfalls
richtsjahre ziemlich lebhaft, berart, daß derielben im Jahre 1881 nicht |
in vollem Umſange genügt werben konnte, weil durch den firengen
Winter 1890/91 die Heerden dezimirt worden waren und erſt all⸗
mälig wieder vermehrt werden Tonnten. Die im Sabre 1891 bes
willigten Breife von 200 bis 320 Lire je nad Größe una Dualität
behaupteten ſich nicht allein au im Jahre 1892, ſondern erhößten
fh noch um ein Geringes.
Um Enbe des jahres 1892 wurden bezahlt für
feine Ware ............. 2360 bis 880 Lire
gute Waare ...... 220020000 20 „ MO „
geringere Baaıe ........... 150 „ 200 „
Ausfhuh-WBaare ........... 50 „ 100
Kitz- und Kalbielle erfrenten fi ebenfalls guter Nachfrage.
Bon Kalbfellen waren geringe Qualitäten bevorzugt, deren Preiſe in
|
|
|
|
keinen Jahren ftationär waren. Für Kitzfelle wurben je nad) Dualität |
son 186 bis 210 Bere gezahlt, während Kalbfelle 160 bis 170 Lire
yo 100 kg erzielten.
Häute waren dbenfalis geſucht. Für ſchwere Waare wurben
100 und für teile Diualität 80 Bis 85 Lire gezaßft.
Der BVollertrag betrug mähtend wer Berichtsjahre etwa
300 000 kg pro Jahr. Die Erträge find in ſtetiger Berminberung
begriffen, ba Die Schafzucht wegen der hohen Mietbe für die Weiber
ylähe gegenüber ben um 40 pEt. gefallenen Breiten ber Wolle nicht
mehr ventirt und von einigen Herbenbefigern aufgeneßen wurde. In
obiger Menge find ſowohl die Wollen einmaliger als much bie zwei⸗
maliger Schur eindegriffen. Zu erfteree Kategorle gehören bie for
genaunten Matricine oder Intere und die Agnelllne, zur zweiten bie
Biſtoſe, auch Maggeſe genannt, weil fie im Mai geicheren werben und
vie Gettembri
m.
Im Zahre 1391 waren die Preife folgende:
Matricne ......... etwa 2,50 Are pro Allogramm,
Agnelline ....... 10 on n
Biofe ...2.200... „» 3»D u nm „
Settembrine........ „ 30 un n
Im Sabre 1892 fanden Matricine und Agnelline etwa 8 pEt.
und bie Biftoſe und Settembrine etwa 5 pCt. niebriger im Preiſe
ala im Borjahre.
Die Ausfuhr von KRunftgegenftänden, fomelt dieſelbe durch
bie amtlige Statiſtik nachweiſsbar If, betrug im Jahre 1891 in
antiten umb modernen Gemälben 1048 855 Lire, in antiten und
mobernen Bilbhauerarbeiten 918 781 Lire und In verſchiedenen Anti»
quitäten 852501 £ire, dagegen im Jahre 1892 in antilen und
modernen Gemälben 867 185 Lire, in anttien und mobernen VBilb⸗
bauerarbeiten 1189886 Lire und in verihiebenen Antiquitäten
423 317 Zire.
In und um Yorenz, bet remis und Peſcia deſtehen
große Lohgerbereien, anſehnliche Fabriken von chemiſch⸗pharmaceutiſchen
Vräparaten find entſtanden, die ſämmtlich prosperiren, ein noch
junges Etablifſement für Fabrikation chemiſcher Säuren macht dem
Auslande KLonkurrenz, ebenſo mehrere Fabriken von künſtlichem Dünger.
Den Erzeugniſſen des Voigtlandes, wie leichte Chales, macht ein
großes Unternehmen in Prato die Einfuhr unmöglich. Dieſelbe
Fabrik, von Deſterreichiſchen Kapitaliſten gegründet, fertigt auch leichte
Vofiftoffe und fertige Frauenröcke.
Der Bedarf In gewoͤhnlicher Seife wird faſt ausſchließlich durch
Siedereien in Florenz gededt, denen nur Großbritannien Konkurrenz
Dentſches Handels⸗Archiv 1894. I.
|
in erbebligen Mengen hergeſtellt, was jedoch nicht verhindert, daß
ı ein Theil des Bedarfs aus Deutſchland bezogen wird.
Eine wohlorganifirte mechanifche Werkftätte fertigt Präzifiongs
inftrumente, die faſt ausfhlichlih zu militäriihen Zwecken Vers
wendung finden.
Wachstuch wird feit Jahren in nicht unbebeutenben engen an»
gefertigt. Konfelt- und Chokoladenfabriken Taflen eine Einfuhr in
nur beſchränktem Maße zu, eine neu entftandene, von Deutſchen bes
gründete Fabrik emaillirter Küchengeſchirre iſt vornehmlich für ben
Bedarf der Marine beichäftigt.
An der Einfuhr, über welche ftatiftifche Daten nicht angegeben
! werben können, war Deutfchland ſtark betheiligt.
&3 nimmt bie erfte Stelle ein bei der Einfuhr von Spiritus,
Eifens und Stahlblehen und mufifalliden Inftrumenten, von welden
Artikeln wohl zwei Drittel der Einfuhr auf Deutihland entfallen.
Eſſenzen, Farben, Eiſenrohre, Werkzeuge, verarbeiteted Zink, Stein-
guts und PBorzellanwaaren, Slosſcheiben, Chemilalien, Stärke und
Kurzwaaren, gegerbte Felle, werben faft zur Hälfte bed Vedarfs aus
Deutihland bezogen. Dann folgen feine Tuche, Seibenftoffe und
fertige Kleider, von denen etwa ein Drikiet des Konſums aus Deutſch⸗
(and fhammen. In Maſchinen und Kiebftoffen wird 'etwa rin Viertel
des Bebarfö aus Deutichland gebedt, alle anderen Artikel werben in
geringeren Mengen won bort bezogen.
San JInan dei Morte (Nicaragua).
Maarenverfehr im Fahre 1892.)
Einfußr von:
Werth: Peſos.
den Vereinigten Staaten von Amerile.... 136357
Großbritannien............ .... 32 739
Deutfhland .......................... 15 536
Frankreich ........................... 5 434
den Niederlanden.................. 2317
Jamaiea............. ............... 4694
zufarmen... 196 077
Ausfuhr nach:
Deu Verein. Groß⸗ | Deutf ch⸗ Feank⸗
Staaten vd bri⸗
—— — | land. reich.
Jamaica.
...... 149 922 29 802 vn 6083 —
2580 — = —
Lues | — — - —
old u. Baar⸗ |
geld ...... 35 222 77 380 108 2561 158
Gummi | |
elafticum.. 165914 | 3 755, — .- —
Aindshänte.. 44.069 — 23861 u = —
Wildhäute... 27 528 — | — —
Indigo ..... — — 2110|: 6888 —
Schildpatt.. — ı 3 BEI — — —
zulammen ...
576460 u —
1) Wegen des Benjahrea |. Hand. Au. 1892 IL S. MR
3
18
Blueflelds (Mosquitofüfte).
Ausfuhr im Jahre 1892/93 (1. Juli bis 80. Juni).ı)
Es wurden auögeführt, und zwar nad ben Vereinigten Staaten
von Amerila:
Werth: Peſos.
Bananen ...................... 679 270
Kokosnüfſe..................... 1003
Goldſtaub ..................... 82 523
Mahagoni ..................... 43 392
Gummi elaftieum .............. 186 880
Häute ......................... 835
Schildpatt ...... ............... 1641
Baargeld ...................... 2223
zuſammen 1006 767
Liverpool.
Handelsbericht für das Jahr 1892.)
Auswärtiger Bandel.
Baumwolle. Das Jahr 1892 iſt für den Baumwollhandel
als ein außerordentliches zu bezeichnen, da daſſelbe mit der größten
Ernte in den Vereinigten Staaten von Amerika zu rechnen hatte,
während auch ſchon die Ernte vom Jahre 1891 bedeutend mehr
geliefert hatte, als der geſammte Weltmarkt bewältigen konnte. Die
natürliche Folge war, daß die Preiſe auf den niedrigſten bekannten
Stand, abgeſehen von dem bed Jahres 1848, zurüdgingen. Die
enormen Zufuhren fowie die Überaus niedrigen Preife waren ber
Snduftrie in Lancafhire im höchſten Grade nachtheilig. Wie fchlecht
auch das Jahr 1891 für die Induſtrie ſchon geweſen war, noch viel
ſchlechter war das Jahr 1892. Die Verluſte der Baumwollenſpinnereien⸗
Aktiengeſellſchaften überragen die der Jahre 1885 und 1886. Die
Refultate der Spinnereien ftellten fih in den Iekten neun Jahren
wie folgt:
BD. Stel. Pb. Sterl.
1892. 90 Spinnereien Berluft 101484 glei 1127 pro Spinnerei
1891. 98 „ Gewinn 10768 „ 115 „ n
1890. 90 ri „ 376041 „ 418 „ ”
1889. 86 „ „22056897 „ 2665 „ „
1888. 85 „ „. 5092 „ 292 „ n
1887. 88 » „ 85810 „ 97 „ ”
1886. 90 „ Verluſt 61718 „ 65 „ n
1885. 87 n 270 „ BA, j
1884. 60 ” Gewinn 125000 „ 2083
Der Berbraud Großbritanniens und des Europäifcen Feſtlandes
in den letzten fünf Jahren iſt aus folgender Aufftellung erſichtlich:
Es wurden verbraucht:
Auf
In dem Feſtland
Großbritannien. von Europa.
Ballen zu 400 Pfund.
1892 ............. .... 8847470 4676 000
1891 ................. 4174 840 4 649 000
180 ................ 4 140 980 4 381 000
1889 ................ 8 825 000 4 121.000
1888 ................. 3 822 000 3 848 000
1) Bergl. Hand. Ar. 1889 II. & 741.
2) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 IL. ©. 18.
San Juan bei Norte. — Liverpool.
Bei Beginn bed Jahres fand Middling auf 43/15 Pence, man
hoffte damals noch, daß die Ernte Amerikas nicht Über Bl/, bis 81/5
Millionen Ballen betragen würde, wenigſtens glaubte man nicht,
daß dieſe die gemaltige Zahl von 9000000 Ballen erreichen würde.
Als es gegen Ende Januar Mar wurde, daß bie Anfuhren aus dem
Snnern nad) den Häfen immer nod im großen Umfange ftattfanden,
blieb der vrüdende Einfluß auf die Preiſe nit aus, ſodaß dieſe
bereit3 gegen Mitte Mär, das niebrigfte Niveau mit 89/15 Pence
erreichten. Es folgte dann eine längere Beriode Heinerer Schwankungen
nah oben und nad unten, deren Urfachen eines Theils in ber
Erwartung gipfelten, daß ber Ertrag der kommenden Ernte geringer
fein würde, anderen Theild aber aud in lokalen Erſcheinungen, wie
bebrängter Lage und dem Ausbruch von Kalamitäten zu ſuchen find.
Erft gegen Herbſt konnte eine materielle Aufbeflerung ſich Bahn
bredyen, alfo zu einer Zeit, mo zu erkennen war, dag die nächſte
Ernte bedeutend geringer ala die vorjährige fein würde, und fo
entwidelte fit während der Monate Dftober, November und Dezember
eine lebhafte Nachfrage, bei der die Preiſe fi) wieder auf 69/15 Pence
heben konnten; dennoch ſchloß das Jahr mit größeren Borräthen auf
dem Liverpooler Markte ab, als womit es angefangen Battle. Zu
Anfang des Jahres beitrug ber Vorrath 1467000 Ballen und Ende
Dezember beziferte er fi) auf 1585000 Ballen, am 17. März 1992
hatte derſelbe den höchſten Standpunkt mit 1 786 000 Ballen erreicht.
Während des ganzen Jahres waren die Räumlichleiten in ben Pads
bäufern zur Unterbringung biefes enormen Vorrathes an Baummolle
ungenügend, und ftellenmweife mußte man zu außerordentlihen Maß⸗
regeln feine Zufludt nehmen.
Salz. Es wurden im Jahre 1892 669415 Tons Salz gegen
685446 Tons im Jahre 1891 ausgeführt. Die Ausfuhr von Salz
nach Deutichland ift dem Erlölchen nahe, denn im Jahre 1892 wurden
nur 2176 Tons gegen 8841 Tons im Borjahre von ber Merjey nad)
Deutfchen Häfen verichifft, während die Ausfuhr im Jahre 1884 noch
30 077 Tone betragen hatte.
Nübdenzuder. Die Einfuhr diefes Artikels hat gegen bad Vor⸗
jahr eine Zunahme von 30253 Tons erfahren:
Es wurden eingeführt:
von Hamburg und Bremen .„......... 61 717 Tons
„ den Dftieehäfen .............:.. 1978 „
aus Frankreich .......-ouoseunonener 1706 „
nm Belgien .......... ........ ..... 12963 „
n den Niederlanden... ...occcu0s.. 2029 „
„Deſterreich⸗ Ungarn.............. 1 550
Im Sahre 1892 hat Dänemark zum erfien Wale 598 Tons
Rübenzucker nad Liverpool verſchifft.
Schifffahrt.
Bon Deutihen Schiffen beſuchten den Liverpooler Hafen
21 Dampfidiffe von...... 17 294 Reg.⸗Tonnen
60 Segelidiffe von ....... 38 148 n
zufammen 81 Schiffe von........... 55442 Reg.⸗Tonnen
Bon den eingelaufenen Deutihen Schiffen maren beladen 30 mit
Nutzholz, 7 mit Farbholz, 7 mit Zucker, 6 mit Terpentin, Harz und
Theer, 4 mit Weizen, 3 mit Früchten, 4 mit Salpeter. 4 Schiffe
gingen in Ballaft ein, während die Übrigen eingelaufenen Schiffe mit
Heringen, Erzen, Knochenaiche, Kreide, Guano, Bohnen, Reid, Kopra,
Eifen, Magnefia und Kartoffelmehl beladen waren.
Bon den ausgehenden Schiffen hatten 28 Ballaft, 21 waren mit
Koblen, 10 mit Salz, 11 mit Städ- und Kaufmannsgütern und die
übrigen mit Knochenafche, Phosphor, Steingut, Kleie und Schlade beladen.
Anping-Taiwanfu.
Aunping⸗Taiwanfu (Kormofa).
Handelsbericht für das Fahr 1892.')
Formoſa wurde im Jahre 1392 von mehreren heftigen Taifunen
heimgeſucht, welche nit nur an Gebäuden und Schiffen jehr beträcht⸗
lihen Schaden verurſachten, jondern auch die Ernten zum Theil
vernichteten. Ganz befonders hatte Südformoſa unter diefen Drfanen
zu leiden; verſchiedene Ditihaften an der Seeküſte wurden durch
biefelben faft völlig zerftört, und wohl fein Haus und Feld in Takao
und Umgegend fam ganz ohne Beſchädigung dayon. Da der Süden
außerdem non einem ſchweren Erdbeben betroffen wurde, fo ftieg
dort die Roth, namentlih unter der Landbepölkerung, auf einen
hohen Grad. In Folge der mißrathenen Reisernte hoben fih die
Reispreife, obgleih ein Ausfuhrverbot für dieſes Produkt erlaflen
wurde, raſch auf das Doppelte, und da die Importeure ſich unters
einander verftändigten, brachte aud bie vermehrte Einfuhr keine
Abhülfe gegen die Theuerung.
Der Einfluß der ſchlechten Ernten auf den auswärtigen Handel
bes fühliden Theiles der Inſel wird fi erft im kommenden Sabre
scht fühlbar maden, da die 1892er Zuderernte nidt vor Anfang
bed Jahres 1893 zur Beridiffung gelangte.
Konlurrenz Japans aufdem Formofanifhen Markte.
In der Chineſiſchen Preſſe wird gelegentlih der Beſprechung des
Einfluffes, welden das Fallen des Silberpreifed auf den auswärtigen
Handel Chinas ausübt, den einheimiſchen Kaufleuten gerathen, flatt
»on Europa von Japan zu laufen. Gerade auf Formoſa liegen bie
Verbältniffe jeht günftig für Die Befolgung dieſes Rathes, und es ift
nit zu vertennen, daß bort die Japaniſche Konkurrenz mit Geſchick
und Energie die ihr vortheilhafte Lage auszubeuten beftrebt if. Die
Produkte Südformofas werben faft ausſchließlich nach Japan und dem
Zefllande von China ausgeführt, und die Werthe derſelben bleiben
daber im Großen und Ganzen von bem allen des Silberpreiſes
unberührt. Japan ift mohl im Stande, auf Formoſa in einer immer
vachſenden Reihe von Artifeln die Europäiſche Induſtrie zu unters
bieten. Die geringe Entfernung Yormolad von Japan und ber
Umftand, daß, wie es fcheint, auf Veranlaſſung der Japaniſchen
Regierung die Fahrzeuge der von letzterer fubventionirten Dampfers
linie Rippon Yufen Kaiſha feit einiger Zeit während ber Zuder:
jaifon einen Sudformoſaniſchen Hafen direkt, in der übrigen Zeit
wenigſtens Amoy regelmäßig anlaufen, ftellt die Frachten verhältniß-
mäßig niedrig. Da megen ber bedeutenden Buderausfuhr von Yormofa
nach Japan bereitß ein ſehr reger direlter Geſchäftsoerkehr zwiſchen
beiben Ländern beſteht, auch bie beiverfeitigen Kaufleute in ber Regel
im Stande find, fi wenigſtens fchriftfih zu verftändigen, fo Fönnen
die Waaren entweder perjöntich in Japan eingekauft ober direkt bort
beftellt werben, es fällt alfo bie Kommilftonsnebühr der Zwiſchen⸗
händler fort, welche auf den Europätichen Einfubrartifeln laftet. Aus
denfeiben Gründen und wegen der vorhandenen Raffen« unb Ideen⸗
gemeinfchaft find die Japaniſchen Induftriellen und Kaufleute in der
Lage, dem Geſchmack ihrer Kunden auf Formoſa ſich beffer anzupaflen,
überhaupt mit letzteren mehr Yühlung zu behalten, als ihre Europäifchen
Konkurrenten. Die Broduktionstoften der Japaniſchen Waaren find
ferner im Allgemeinen niedriger, da die Arbeitslöhne und die Preife
der Rohmaterialien fi in Japan niebriner fiellen, ala in Europa,
auch die ganze Lebensführung der Japaner weniger koſtſpielig ift als
die der Curopäer derſelben Geſellſchaftsſtufe. Alle dieſe Gründe
haben dazu beigetragen, den Japanischen Waaren immer mehr Eingang
auf dem Yormofaniihen Markte zu verſchaffen. So haben z. 8. die
1) Wegen bes Vorjahres f. Haud. Asch. 1892 II. ©. 697.
19
Japaniſchen Streihhölzer das Deutſche Fabrikat vollſtändig verbrängt,
und in Petroleumlampen, Spielwaaren, Regenſchirmen, Konfekt x.
wird die Japaniſche Konkurrenz der Deutſchen Induſtrie bereits ſehr
gefährlich. Zn Baumwollenzeugen konkurrirt es mit England ſchon feit
einigen Jahren mit raſch wachlendem Erfolge, und nad Europäifchen
Pharmalopden angefertigte Arzneien werden in großen Mengen zu
verhältnigmähig billigen Preilen aus Japan eingeführt. Sogar
Japaniſches Bier erſcheint auf Formoſa und findet wegen feines
geringen Preifes Abnehmer. Es verlautet bereits, daß in Japan
mit der Maſſenfabrikation von Wanduhren für die Ausfuhr begonnen
werden fol, um die Amerilanishen und Deutihen Fabrikate, bie
gegenwärtig ausſchließlich gekauft werben, zu verdrängen, und man
barf erwarten, daß in nicht langer Beit Japan den Formoſaniſchen
Markt mit einer nod viel größeren Zahl billiger Nachahmungen
Europäiiher Erzeugniffe überſchwemmen wird.
Antheil Deutjhlands und Deutfher Firmen am Ein»
und Ausfuhrgeihäft auf Formoſa. Der Antheil Deutihlands
am Einfuhrgeihäft ift ziffernmäßig nicht feftzuftellen, da ein großer
Theil der von dort tammenden Wanren Über Hongkong nad) Yormofa
eingeführt wird. An dem fogenannten Regierungdgeihäft iſt die
Deutihe Induſtrie hervorragend intereffirt; im letzten Jahre lieferte
fie nad) Formoſa namentlich Kriegdmaterial, Munition, Maſchinen ıc.
Die Brovinzialbehörden pflegen ihren Bedarf an ausländiichen
Fabrikaten entweder direkt bei fremden Firmen in Tamfui ober in
Schanghai dur Bermittelung ihrer Agenten bei dortigen fremden
Kaufleuten zu beftellen. — Die zum Verlauf kommenden Rähnadeln,
Regenſchirme, billigen Taſchen- und Handtücher, wollenen Deden,
Spielſachen, Betroleumlampen, Anilinfarben u. dergl. waren biäher
faft ausfchlieklih Deutiches Fabrikat, doch iſt für die meiften dieſer
Artikel letzthin, wie erwähnt, in Sapan ein gefährlicher Konkurrent
erftanden,
Was den Ausfubrbandel betrifft, fo ift vor allen Dingen das
Kamphergefhäft zu nennen, welches hauptſächlich in Deutichen Händen
ltegt. Der zur Ausfuhr gelangende Kampher geht in letzter geit
zum größten Theil nad Hamburg, Kleinere Mengen auch nad) News
Hort, London, Havre und Indien. Auch ber von nichtdeutſchen
Kaufleuten auf Formofa eingelaufte Kampher wird größtentheild an
Deutfhe Firmen in Hongkong konſignirt, welche deſſen Vertrieb
kommiſſionsweiſe beforgen.
Geſammtwaarenverkehr.
Der Geſammtwerth des Waarenverkehrß in den Formoſaniſchen
Häfen beitrug im Berichtsjahre 8 704 894 Haikuan Taels) (89 172 033
Mart), Überftieg alfo den des Borjahrs um 272960 Taels (1 223 820
Markt). 88 weiſen jedoch in Wirklichkeit nur die Rorbhäfen Tamſui
und Kilung eine Sunahme auf, während die Eine und Ausfuhr
Südformofas fogar eine Abnahme zeigt und zwar um 198 949 Taels
= 895270 Mark.
Nimmt man den Durchſchnitt der leiten 15 Jahre, fo läßt ber
Handel von Rordformoia einen ftetigen Aufſchwung erkennen unb
überfteigt im Jahre 1892 das bisherige Marimum vom Jahre 1888
noch um den Betrag von 95099 Taels, während andererfeit8 der
Merth des Waarenverkehrs in den Süoformofantihen Häfen immer
mehr zurüdgeht und hinter dem feitherigen Höchftbetrage vom Jahre
1880 um 1595 288 Taels oder etma 35 pSt. zurüdfieht. Während
in früherer Zeit der Handel Sudformoſas den des nördlichen Theiles
der Inſel bedeutend Übermog und noch im Sabre 1884 ihm faft
gleichkam, iſt im VBerihtäjahre der Waarenumfag in Tamfut und
ı) 1 Haikuan Tael zu 440 Mark gerehnet.
3*
20
Kilung bereitö um das Doppelte größer ald in Talao und Tatwanfu.
Während früher im Subformoſaniſchen Handel ber Werth der Ausfuhr
ven ber Einfuhr überftieg, macht fi in den letzten Jahren ein
entſchiedenes Uebergewicht des letzteren über erfteren bemeribar. So
beitrug im den act Jahren 1877 bis 1884 ber Werth der Waarens
einfuhr in Süpformofa Burchiäntitlich 1655000 Taeld, derjenige der
Ausfuhr 1781000 Taels pro Jahr, dagegen in ben nachfolgenden
acht Jahren 1886 Bis 1892 ber Werth der Einfuhr durcqſchnittlich
1474000, der der Ausfuhr aber nur 1409000 Taels. Der wirkliche
Weberkguß der Einfußr Über die Ausfuhr ift aber noch viel beträgt.
licher, da der Weberihub der Ausfuhr von Baargeld in den letzten
acht Jahren erheblich höher war, als durch den Mehrwerth der
Waareneinfuhe bevingt wurde. EB Uberftieg nämlich in den Jahren
1885 bis 1302 die Ausfuhr von Kontanten bie Einfuhr derfelben
um 1346813 Tael3, während der Rehrwerth Der Waareneinfuhr
während des gedachten Zeitraums indgefammt nur 572912 Taels
betrug.
Einfuhr.
Der Werth der bei den fremden Seezollämtern zur Meldung
gelangten Einfuhrartikel belief fi auf 3 745 065 Taels (16 852 279
Mark) im Jahre 1892 gegen 3 696 306 Taeld im Jahre 1891, mas
eine Zunahme gegen das Borjahr um 48 759 Tael8 auämadt. In
den Norbhäfen betrug der Werth der Einfuhr 2345045 Taels (im
Dergleih zum Jahre 1891 eine Zunahme um 145737 Taels), in
Südhäfen 1400 020 Taeld (Abnahme 96 978 Taels). Ausländifche
Waaren wurden im Ganzen für 2998063 Taeld (13468 783 Marl)
eingeführt, faft genau foviel wie im Jahre 1891.
Dpium. Im Jahre 1892 wurden auf Formoſa 5141 Piluls
Dpium im MWerthe von 1668 678 Taeld (7486 101 Mark) gegen
5582 Pikuls im Werthe von 1 770 255 Taels im Borjahre eingeführt,
was eine Abnahme in der Menge um 8,5 p&t., im Werthe um nicht
ganz 6 pCt. ausmacht. Es ift anzunehmen, daß die Einfuhr der
ausländifhen Waare künftighin noch viel mehr zurückgehen wird, da
die in Folge der Indiſchen Finanzmaßregein fo außerordentlich
geftiegenen Dollarpreife den Gebrauch bed einheimiſchen Probuftes,
fowie die Anwendung billiger Surrogate ſehr befördern muß. Da
die Koften des beften Szehuan-Dpiums, weldes im Gelhmad dem
auf Formoſa befonders beliebten Perſiſchen nachkommt, ſich unter
Bugrundelegung der im Berichtsjahre in Amoy gezahlten Durchſchnitts⸗
preife auf Formoſa kaum höher ala 460 Doklard pro Pilul fielen
würben, fo bätte ſich ſchon bei den Breifen des Perfiihen Opiums
während des Jahres 1892 (500 bis 540 Dollars) die Einfuhr bes
erfteren Artitelö gewinnbringend erwielen. Nun erhöhen fih aber
wegen bes geftiegenen Rupienkurſes gegenwärtig die Selbftkoftenpreife
des ausländifhen Opiums bis Formoſa um 15 bis 18 pGt., während
die des einheimiihen Produkts natürlich Hiervon unberührt bleiben,
ein Umstand, der das letztere in Zukunft noch viel Fonkurrenzfähiger
machen muß, wie biöber.
Sn Baummwollenwaaren Haben die Engliſchen Fabrikate in
letter Zeit immer mehr unter der Japaniſchen Konkurrenz zu leiden.
Mährend nämlich z. B. die Einfuhr von Schirtings um 31926 Stüd
im Werte von 57 799 Taels, d. 5. um 22 pCt, zurüdging, bob fich
die Einfuhr Japanifher Zeuge von 44893 Stüd im Werthe von
11 758 Taels im Sabre 1891 auf 74136 Stüd im Werthe von
19 968 Taels im Jahre 1892, alſo um 66 pEt.
Seit dem Jahre 1890 beträgt die Zunahme der Einfuhr der
Japaniſchen Baummollenzeuge 45 695 Stüd oder über 100 pCt.
Der Fall des Silberpreifes, fowie die geplante Einrichtung einer
direkten Schiffsverbindung zwiſchen Japan und Indien vermittelt der
Te — — —— —— — — — — —— —
Anping⸗Talwanfu.
Fahrzeuge der ſubventionirten Japauiſchen Damriſchiſffſfahrtsgeſellſchaft
Nippon Yuſen Kaiſha, wodurch die Koſten des in Japan vielfach zur
Zeugfabrikation benutzten Indiſchen Garns ermäßigt würden, können
nicht verfehlen, auf die Einfuhr der Japaniſchen Baumwollenzeuge
günftig einzuwirken.
Die Einfuhr von Zundhölzern, in welchem Artikel Japan
ſeit einiger Zeit den Narkt vollſtändig beherrſcht, hat abermals nicht
unerheblich zugenommen, und zwar gegen das Vorjahr um 27 848 Groß
oder etwa 23 yEt.
Bemerkenswerth iſt der in großem Naßſtabe wachſende Berbraud
von Petroleum auf Formofa. Im Berichtsjahre wurden hiervon
1808 090 Gallonen im Werthe von 189 367 Taels (852 006 Marf)
eingeführt, 778270 Sallonen oder 75 pCt. mehr ald im vorher»
gehenden Jahre. Das Rufftiche Petroleum Tommt immer mehr in
Aufnahme, die Einfuhr deſſelben beltef fih im Jahre 1892 auf
937 970 Sallonen, mehr als die Hälfte der Gefammteinfußr, während
fie im Borjahre nur 59000 Gallonen und im Sabre 1890 80 000
Gallonen betrug.
Die fteigende Verwendung von Betroleum in den Chineftihen
Saushaltungen tft deswegen nit ganz ohne Bebeutung fir bie
Deutihe Induſtrie, weil damit eine vermehrte Einfuhr der zum
größten Theil aus Deutfhland ftammenben Lampen und Lampen-
brenner Hand in Yand geht. Im Jahre 1892 ftellte ſich diefe auf
25310 Stil im Werte von 8726 Taels (89267 Mart) gegen
16 134 Stüd im Vorjahre und 9 846 Stüd im Jahre 1890.
Die Einfuhr von Nähnadeln, vorwiegend Deutſchen Fabrikats,
in Südformoſa nahm gegen da8 Jahr 1891 um 1849 Taufend ober
um 86 pCt. zu. Für Nordformofa fehlen die betreffenden ſtatiſtiſchen
Angaben.
Regenſchirme murben im Berichtsjahre 17824 Stück im
Werthe von 9 747 Taels (43 861 Mark) eingeführt, und zwar meiſt
aus Deutihland und Kapan, 10884 Stüd mehr als im Porfahre.
Die Einfuhr von Deutſchen Antlinfarben war ein wenig
böber als im Jahre 1891, fte ftellte einen Werth von 8 884 Taels
(17259 Mark) bar.
Für Rechnung ber Regierung wurde Kriegömunition im
Werthe von 34 784 Taels (176828 Mart) eingeführt, größtentheils
aus Deutichen Fabriken Rammenb.
Ausfuhr.
Der NRettowerth der Ausfuhr einheimifcher Broaufte aus Formoſa,
ſoweit dieſelbe durch Schiffe fremder Bauart vermittelt wurde, betrug
im Sabre 1892 4969829 Taeld (22 319 230 Mark), überflieg alfo
ben bed Borjahre um ben Betrag von 224201 Taels (1009001
Mark). Hieran nahmen die Nordformoſaniſchen Häfen mit 3 427 688
Taels = 15423 921 Mark (gegen 1891 mebr 326 172 Taels oder
10,5 »96t.), Südformoja mit 15632291 Taels — 68953809 Mark
(weniger 101 971 Taels oder 6,5 pt.) Theil.
Thee. Die 1892 er Saiſon war auferorbentlih günftig ſowohl
für die Theeexporteure, als auch für die einheimifchen Theelaufleute.
Der Gewinn der letzteren allein wird auf 650000 Dollars
(1950 000 Watt) geihägt. Die Frühlings und Sommerlejen ergaben
ein jehr gutes Rejultat, während bie Hexbfternte eine geringwerthige
Qualität lieferte, da mehrere Taifune im September und Dltober
ben Theepflanzen viel Schaden zugefügt hatten. Wegen des niebrigen
Silberkurſes waren die fremden Xheefirmen in ber Bage, hohe Preiſe
zu bewilligen. In den Monaten Juni bis Auguft wurde für 1 Pilul
(1331/s Engl. Pfund) in Tamſui 85 bis 40 Dollard gezahlt. Der
Thee der dritten Leſe, welcher vielfach mit Staub vermifcht war,
Unping-Taiwanfe.
erzielte nur durchſchnittlich 28 Dollar pro Bilul. Bis Ende Dezember
1892 warm von Tamful neh Amoy, bem Stapelplag für den
Formoſaniſchen Thee, 185109 Pikuls im Wertbe von 2 896 951 Taels
verſchifft. Die Sefammtausfuhr aus Tamfut betrug im Jahre 1892
136 717 PBitul (18 224266 Engl. Pfund) im Werthe von 2 929 747
Taels (13 188861 Marl). Wie gemöhnlid, ging faft die ganze Ernte
nah ben Bereinigten Staaten von Umerila, wo der Formojanijche
Thee beſonders Belicht if. Die Frachten von Amoy nach News York
waren fehr niedrig. Während des größten Theil der Seifen luden
bie Frachtdampfſchiffe nach bort über den Suezlanal für 25 bis 85 Schil.
pro Tonne, Poſidampffchiffe berechneten über San Franzisko 1,26 bis
1,15 Golesollar für je 100 Engl. Pfund. Die Fracht per Gegelfchifi
betrug fjoger nur 17 Schill 6 Per. bis 19 Schill. für die Tonne.
Im Theegeihäft auf Yormofa find nur Engliihe Firmen
intereffiet, Deutſche Kaufleute haben fi baran bis jetzt noch nicht
betheiligt.
Zucker. Die Ausfuhr von Zucker, des Stapelartikels von
Sũdformoſa, hielt ſich ungefäße auf der Höhe des Vorjahret, ſie belief
fich insgeſammt auf 601101 Piluls im Werthe von 1.806 668 Taels
5879 983 Marl). Die Saifon eröffnete im Januar mit 2,90 Dollar
für dos Pikul Tatwanfu⸗Zucker I Dualität und 2,65 Dollar für
I. Sorte. Bu berfelden Zeit notirte Takao⸗Zucker, lieſerbar im
Februar, 2,50 Dollar pro Pikul. Gerüdte von einem beträchtlichen
Auaſall in der Erute, fowie ftarfe Nachfrage für Tientfin trieben bie
Breife Bald auf 8,15 und 2,90 Dollar für TaimanfusZuder, während
in Talao-Zuder ben Europäifgen Kaufleuten der Markt vnerichloflen
blieb. Chineſiſche Firmen kauften letztere Sorte im Närz zu 3 bis
3,05 Dollar pro Pilul. Erſt im April war es wieder möglich, auf
offenem Markte Talao» Buder zu Taufen und gwar zu 2,85 bis 2,95
Dollas. Diele Preiſe hielten fi bis zum Schluſſe der Gallen,
welcher Ende Mai folgte, TaiwanfusZuder Ihlob mit 3,10 mb
2,% Dollar für dad Pikul.
Rad) ben Berihhten der Handelskammer zu Amoy betrug bie
gelammie, bi Ende 1892 zur Berſchiffung gelangte Ernte von
braunem Buder 666 790 Pills. Hiervon kommen auf Talao
262 892 Piluls (gegem 285 876 Biluls im Vorjahre), auf Taimanfu
293 888 Pituls (326 260 Piluls im Borjahre). Der Talaoı Zuder
wurde jänmtli nah Japan, der von Taimanfu hauptſächlich nad
Ehinefiihen Häfen (Schanghai, Tichifu, Tientfin und Riuticenang)
rt.
Der Ertrag der nähften Ernte dürfte weſentlich gegen bie vor⸗
jährige zurüdfichen, ba ein Beirächtliher Theil des auf bem Felde
ſtehenden Zuckerrohts durch heftige Taifune zerflört worben if.
Kampher iR nähft Ups und Buder ber wichtigfte Ausfuhr
ertilel von Formoſa. Dad Hauptgeſchaͤſt liegt in Deutichen Händen.
Degen des unruhigen Verhaltens der Eingeborenen in Rorbformefa
blieb die Rampberpesduliien etwas gegen has Vorjahr zurüd, jedach
waren bie erzielten Preile Höfer. Es beitrug nämlih die Aunſahr
son Mamıpher aus Formoſa im Jahre 1892 17 541 Pikuls im Werthe
von 300 546 Taeis (1 852468 Mark) gegen 18879 Pius um Meribe
son 285 380 Zac im Jahre 1891. Die Narktpreiſe in Honglong
bietteu fi wähuend bed größten Thelleb des Jahres ſtetig auf 88
bi GO Dollard un Vitul, ftiegen jeboch plößlich im Rovemher und
Desember auf 66 .5 57 Dollars.
Gold. Bei dem Seezollamt in Tamfui wurden im Verichtzjahre
7820 Xaels (298,66 kg) Golbſtaub im Warthe von 187290 Taels
(617 827 Marl) zur Ausfuhr angemeldet. Der wirkliche Grivag der
Golbwoqichereien muß aber viel Höher geweien fein, ba DaB Konſortivm,
welchem kürzlich die Behebung der von ben Golbwäldiern gu zahlenden
— — — — — PRESSEN
2
Licengfieuer in Regie gegeben worben ift, für ben Beitraum von
18 Monaten reine Pachtiumne von 75000 Wollerd (2235 000 Mari)
entrichtet. Diefe Abgabe beträgt gegenwärtig für Goldwäſcher, bie
auf Grund und Boden ber Regierung arbeiten, 0,96, für foldhe, die
auf Privatland graben, 0,20 Dollar pro Tag.
Kohle. Die Ausfuhr von Kohle aus Kilung betrug im Jahre
1892 14 508 Tonnen im Werthe von 40 79% Taels (183 564 Marl),
ungefähr die Hälfte der im Borjahre ausgeführten Menge. Hiervon
entfielen auf die NRegierungäwerle 5290 Zomnen, auf Brivatminen
RE Tonnen, Gegen Ende bed Jahres 1802 murbe ber Betrieb in
erfieren vollig eingeſtellt. Zwar werben Verſuche gemadt, neue
Kohlenwerke under Betheiligung von Prinatlaptial zu eröffnen, bis
jet aber ahne Erfolg.
Ciſenbahn⸗ und Gelegrapbenbauten.
Nachdem ſchon im vorigen Jahre bie Eiſenbahn von Taipehfu
nad Kilung in der Hauptſache fertig geflellt worben war, ift nunmehr
auch die Süblinie um eine erhebliche Strede weitergeführt worben.
Gegenwärtig verkehren bereitß regelmäßig Züge zwiſchen Taipehfu und
der etwa 40 Engl. Meilen entfernten Diftrittöftadt Techham (amtlich
Hfmchu genannt). Der Fortfegung biefer Linie bis Tſchanghua ſtellen
fi jedoch nicht unbedeutende Schwierigkeiten in ben Weg, da mehrere
breite Stüffe zu überbrüden find, welde in der Regenzeit zu reikenden
Strömen anzufchwellen pflegen. Schon nor einigen Jahren war mit
einem Koftenaufwanbe von eiwa 60000 Dollars eine Brüde über
den Taika⸗Fluß geſchlagen worben, allein dieſe wurbe non dem erften
Hochwaſſer weggeihmenmt. Gegenwärtig fieht die Prowinzialsegierung
abesmald wegen Bieferung ber nöthigen Gifenbabnbrüden in Unter:
banblung.
Beide Eiſenbahnlinien erfreuen fich eines großen Perſonen⸗ und
Guterverkehrs. Die Fahr⸗ und Frachtpreife find jüngft um 100 y6t.
erhöht worben, jo daß 5 ©. ber Transport eines Pilulä (== 1881/5
Engl Pfund) non Teekham nah Taipehfu gegenwärtig 1 Dollar
beigägt. Der ermartete finanzielle Erfolg dieſer Tariferhöhung blich
jedod aus, vielmehr ſanken die Tagedeinnahmen feit dem Inkraftircien
berjelben um 76 p&s., nämlih von 400 auf 100 Dollars, da es
nunmehr billiger zu ftehen Tommt, die Güter durch Kulis trawßs
portiven zu lafien.
6A verlautet, dahı bie Ragierung beabfichtige, ein Kabel von ben
Pebcadared nad) Amoy legen zu laſſen. Durch biefe neue Linie wurde
eine direlte telegraphiſche Bexbindung zwiiden Südformoſa und bem
Feſtlande von Ehina Bergeftellt werben, während biöher Telegramme
nad bort über Land via Tamfui befördert werben mußten. Diefe
Ueberlandlinie ift aber während der Regenzeit ganz außerordentlich
bäuftg umterbroden, fo daß biäßer im Sommer wie wit Sicherheit
auf bie Ezpedivung der in ben Gübformofaniichen. Bertengägäfen
aufgegebenen Deveſchen gerechnet werben konnte, ein. Tiebeltand, der
fih um jo fühlbares machte, als gerade in dieſer Beil die Schiffe-
verdimbung zwiſchen TalaosAnping unb dem. gehlande beionders
unwgelmäßig zu fein pflegt.
‚Schiffsverkehr.
6 Harirten im Verichtsjahre 84 Deutiche Schiffe von 17 zea ne ⸗
als im Jahre 189L Der Schiffsverkehr überhaupt zeigt eine Abnahme
in Ver Zehl um & Schiffe, ie Gehalte um 18952 Tonne Wäbeemb
früher Buder faſt ausſchließlich in Deutſchen und Britiſchen Fahr⸗
zeugen von Takao nad Japan verſchifft wurde, hat bie Sapanifche
Flagge im Verichtoſchte die der übrigen Betten dort faft gem;
verbrängt.
eo. 108000
22
Anping-Taiwanfu.
Vertehrsüberfichten.
1. Der durch Schiffe fremder Bauart vermittelte Waarenverlcehr in den Formoſaniſchen Häfen während ber Jahre
" 1891 und 1892.
Rordhäfen (Tamjui und Kilung). Süphäfen (Takao und Anping). Geſammt⸗
In —- werth der Eins
Netto⸗ Netto⸗ — Netto⸗ Geſammt⸗ Netto⸗ Nett o⸗ Netto⸗ Geſammt⸗Jund Ausfuhr
Jahr. Einfuhr Einfuhr Ausfuhr werth der Einfuhr Einfuhr Ausfuhr werth der | in den Kors
' fremder | einheimifcher| einheimiſcher Eins und fremder | einheimifcher| einhetmifcher, Eins und | molaniiden
Waaren. en. Waaren. Ausfuhr. | Waaren. Waaren. Waaren. Ausfuhr. Häfen.
Haik. Taels. Haik. Taels. Haik. Taels. | Haik. Taels. Haik. Taels. | Haik. Taels. Haik. Taels. Haik. Taels. Haik. Taels.
18801 .......... 1697 771 | 5016587 3101866 | 5800674 | 1298960 | 203.048 1634262 | 8181260 | 8431934
1892 .......... 1784156 | 560889 3427688 | 5772688 | 1208907 | 191118 1532291 | 2932811 | 8704894
2. Rettoeinfuhr fremder Waaren in den Häfen von Formofa Maßſtab. Menge. Werth:
im Sabre 189. Sail. Tael2.
Maßſtab. Menge. Werth: Eiſendraht ................. Pikuls - 127 1181
Dpium Haik. Taels. Nägel, eiferme................ F 180 8739
Patna.............. ........ Pikuls 2 824 Eiſenwaaren, veridiedene...... n 169 4843
Benared .................... n 38 122683 Binn in Blöden ............. m 146 8 783
Perſiſcher und Türkifher...... „470 1540121 Blet in WMulden.............. n 14 844 68619
Desgl. in Tafeln........... " 683 4460
Baummollenmaaren. YellomsMetall................ n 137 2468
Schirtings, graue ............ Stud 54840 98 590 Meſſingwaaren............ 106 4678
Desgl., weiße ......2..0... n„ 48198 134009 Stahl in Barren ............. n 467 4186
Desgl., gefärbte............ 2422 5798 Queckſilber............. , 26 1898
Deögl., gemufterte.......... " 1628 8827
TeTuc 832 .................. 9042 8830 Berihiedene Waaren.
Bettleinwand, Engliſche ....... 1511 8273 Awabi ...................... 891 9 650
BE ........... ............. n 1117 2837 Mafchinentreibriemen ......... Fuß 5064 623
Baummollenzeug, bebrudtes.... n 2889 3990 Parfümerien ................. — — 1697
Desgl., getdpertes .......... 1248 2 846 Bier und Porter ............. — — 1361
Desgl., turtiſchrothes ...... „ 588 6.587 Bio de Mar............... — 346 8918
Sammet ................ n 184 1181 Vogelneſter ................. Pituls 8 7911
Muflelin ........ ....... 3 806 1810 Nindsknochen............ 1166 1449
Taſchentũcher, baummollene .... Dutzend 2400 1298 Llama⸗Band........... .... . — — 7894
Handtüder .................. 16 218 4430 Feine Kartons ........... — — 1470
Zenge, Japanifhe ............ Stud 74136 19968 Meflerfhmiedewaaren......... Dugend 288 264
Mosquitoneße.............-.. " 408 1166 Meffingnöpfe................ — — 6582
Baummollengarn, Inbifhes.... Pikuls 59 10 280 nun Kiften 611 1051
Baummollenzwirn ** n 67 3025 Kardbamomen ............... Pituls 78 ‘6288
Cement ..................... Packete 83786 9242
ollenwaaren.
aamelot — a Sid 6381 - 68682 Uhren (Wand- und Tagen)... Stac 1198 2665
Laftings..... 28060 19488 Baumwoellenzwirn, gewachſter. Grob 2998 gel
Zong PT > 1: n 92 120 10 197 LTinten fiſche — — Piluls 8768 bb 438
Spaniſh Stripes 851 9447 Konfett (in Flaſchen) ......... Dugend 1592 1.069
TU, breites „ 4692 10 141 ingglad ................... Pikuls 74 1 888
Beitbeden Paar 1416 4506 Anilinfarben ................ — — 8884
nnion·Tuch . Etüt 510 6.446 NULLLERSELZEIEERTELZZZZETE Pit 86 8.414
Lüfter und Orleans, Xipakas und Facher aus Papier ........... Stilck 168 800 1930
Ve Nee „ 21 11248 Biiche, getrocnete und gefalgene Piluls 2811 12140
Tuch, Jtalieniſches , 1822 4402 Mehl ............ 40666 46 818
Te i 609 8489 —* — — * *
........ ....... .....
Wollengarn................ Pikuls 234 16 601 Se Rifien 699 1.744
Metalle. Glasſachen .................. — — 2082
Nageleiſen................... n 1166 2 761 Borgellanwanren ....... one. Pikuls 98 - 1772
Barreneiſen.................. " 1006 29% _ Lampen und Ürenner......... Stüd 28310 8 726
Anping⸗Taiwanfu. — Viktoria. 23
Maßſtab. Menge. Werth: 4. Schiffsverkehr in den Formoſaniſchen Häfen im Jahre
Haik. Taels. 1893.
ahinen............ — —
ee — Eh Mm 1966 _Dampfihiiie | Segelißifie. | Bufemmen,
Mengrome-Rinde ....... ...... Pikuls 4047 5 228 Flagge. gahl Tonnen⸗ gZahl Tonnen⸗ Bat Tonnens
Zündhölger (Zapaniide) ....... Groß 147 447 80 042 | gehalt. | gehalt. | gehalt.
Arzneien.................... — 30 937
Kondenſirte Milch i. Zinnbüchſen 2* 3618 5 786 Deutie ....... 14 10743 20 7 34 17768
Kriegdmunition.............- — 34 784 in * 822 1809 17 6 8839| 204.486
Feuerwerfögegenftände ........ Bikuls 1 745 13 085 we or⸗
Rahnadeln ............. Taufend 2913 | H: Bu 4: Bu a Ba up
Petroleum, Amertlaniideß ..... Gallonen 3010 93867 | Zapaniide ..... | 16 1584 — 1 is 284
Desgl., Rufihes. .......... „987970 95 990
EI Pituls 182 206 | Zufammen..... 4386| 272 344 a 13 ie 476| 286 138
Farben ..................... „ 90 64 agegen 1891 . 4293| 27719] 61) 22876) 488 300.070
Pfeffer .................... 197 1 729
Shalthiere, getrodnele......... „ 4104 43 449
Sago. ..................... „ 368 1418 Biltoria.
Peg Ben.. nn Riten 3668 18 Waarenverlehr der Kolonie Viktoria mit Deutſchland
Theer .................. Callonen 16087 1557 in den Sahren 1891 und 1892.')
Ben und Branniwein........ — — 8027 r in di
Regenſchirme................. Stuck 17824 9747 ittorie. Deutjihen Häfen gelangten birett zur Cinfuhr in bie Kelonie
Bauholz .................... Kubitfuß 88 766 1 608 1891 1892
Zuſammen einſchließlich der nicht Werth: Pfund Sterling.
beſonders aufgeführten Artikel 2 998 068 Aufilinftrumente:
Degeln.................. 100 —
3. Nettoausfuhr einheimiſcher Waaren aus den Pianofortes.............. 1989 824
Formofanifgen Häfen im Jahre 1892. Pianos.................. 60756 50808
Maßſtab. Menge. Werth: Andere Muſtkinſtrumente.. 4678 4541
Halt. Taels. Eiſenwaaren
Agar⸗Agar ....... .......... Pikuls 2 700 1932 Stabeifen........-.. en 887 867
Ananasfafern .............. 376 B 988 Nieten — Bl 646
Arzneien.................... _ — 1834 Galvanifirte Blede ....... 3548 6188
Vambusſchößlinge ..... Pituls 1122 3.697 E⸗rager . ..........*.* ai 866
Gold a) in Barren. .......... Taels 972 19 966 Reifen ...2**24* 206 5%
Desgl. b) Solbflaub ....... „7192 137296 Robelfen 31* “or 298
Hörner (Ruh und Büffel) ..... Pituls 451 8816 Sömicbeeiferne Röhren. . “8 1808
vohnen................. „2422 2828 Platten ......... IT WR
Gelbwurz .................. 320320 42.036 Sqchienen .........4.6**4 232 1564
danf ............... on 1867 20886 Aues Siſen ....... U —
dolz. haries..... Stämme 771 1 768 Gifendlehe ..............- 24 9
Dedgl., Kamphers ............ " 1129 1078 zanf..... en * «3
Aampher ....... Pituls 17641 800546 Draßt.... une saBR 46669
Zungsngand, ausgekernte (Pulp) ’ 6 748 41.002 Stacheldraht ............. 2 788 485
Desgi, getrodnele.......... „6096 28989 Retling..... LAXMA: Bi
1 ................... „145608 40792 Richt Bei. genannte Elfen,
Neis ...................... „ 94 341 44 798 waaren................ 2663 2525
Reispapier (Pith-paper) ...... — 162 7469 Aufnägel ................ 947 133%
Rohre ...... Karen J %9%2 87278 Andere Rägel ......... 212 2361
Samen, Indigo⸗ ........... n 302 1169 Steht —or|| nern enee 2553 648
Desgl., Seſam⸗ ............ n 508 1139 GSta hlſeile .. .4—0 315 833
Schwefel ................... 2820 7460 Metallwaaren ............ 6707 4183
Thee, ſchwarzer eaeeeeeeenen „ 186117 2929486 Werkjeuge ........ 40.0... 181 124
Theeftengel 453 1 888 Defer u. Sqneidewertzeuge 2981 107°
Zucker, weiher .... 42474 161489 Zintblehe LX 181 4 7
Desgl, brauner.. „_558626__1145 294 Veſchinen, nicht beſ. genannte... 3516 2890
Bufammen einſchlie ßlich der nit 1) &. dand. Arch. 1892 O. ©. 607 und 1898 II. &. 671
bejonder8 aufgeführten Artikel 4.969 829 (Melboume).
24
1891. 1892.
Werth: Pfund Sterling.
NRähmalhinen .....-.-.0..0.... 16618 5502
Damyfmalhinen............. — 857
Tabak:
Zubereiteter Tabak....... 4717 1952
Roh⸗Tabak.............. 7766 7170
Cigarven................ 31217 28888
122 27 ı 1.065 3
Tabakspfeifen.............. 6795 2146
Leder:
Kalbleder................ 2638 728
Zugeſchnittenes Leber...... 105 —
Imitation.......... 83 322
Btegenleber ... ou. 2020... 6337 3908
Morolinleber ............. 20638 1273
Anderes Leder ............ 8215 7400
Lederwaaren........... one 1566 1008
Schuhwaaren................ 9928 4158
Schuhmacherartikel......... 908 608
Glas und SlaBwaazen........ 186011 15761
Töpferwaaren ....... ........ 833 1387
Porgellanwaaren ............. 6217 5202
Möbel ..................... 16 774 12072
Handſchuhe ................ 7860 4769
Papier:
Buntes Papier ........... 149 629
VPappen ................. 2208 18301
diverſe Bapiere ... .2...... 2874 2668
Druckpapier............ 8381 L0M
Packpapier............... 1400 1686
Shreibpapter ......... ... 1184 586
Bapiertapeten ..... ereen 176 1000
Druckeretartikel........ 656 29
Schreibmaterialien .........0. 7068 4768
Malerutenfiliem .......u.2.2.. 745 858
Bucher ..................... 1968 2097
Blattgold................... 711 1628
Farbonaaren............... .. 187 688
Anfeeiherfaren ........... . 2716 180
Bilber......... ...... N 2423 AR
Spielwaaren ......... neuen 595 9326
Korbwaaren................. 1888 1206
Galanteriewaaren............ 7747 8377
Bürften und Borftenwaaren. 1688 1082
Bündhölger ................. 12831 10817
LAMPEN .................... 2220 2270
Fahrräder .............. 268 »
Eelektrotechniſche Artikel ......: 2941 8186
Drogen und Ehemilalien x..... 4320 4487
Hopfen..................... 6 246 697
Cement................... 13810 8719
Geiſtige Getraͤnke ꝛc.:
Branntwein in Flaſchen und
Gebinden .............. 837 682
de ................... 1285 1893
Genever ................. 11865 17072
Bhiſty.................. 988 43
Verſchiedene Spirituoſen .. 643 9781
Parfümirte . 846 422
Branntwein, bematuriet .. . 814 186
Lagerbier in Slafden ........
Wein in Flaſchen ............
Schaummein in Flaiigen......
Buder:
Rübenzuder ..............
Robrzuder, raffinirt .......
Traubenguder ............
Fiſche....................
Stärke..................
Saͤmereien:
Kleefamen ..............
Grasſamen ..............
Andere Sämerden ........
Euren ....................
StearinsBicte ........ kersaen
Kol ..... ..................
Künftliher Dünger...........
Damenkleiberftoffe.........
Berfchiebene..............
Baummwollwaaren ............
Konfeltionswaaren ...........
Bandwaaren ...............
Jutewaaren............... ..
Deltuch (Linoleum ⁊c.) ........
Seidenſtoffe.................
Filzhute....................
Faßdauben.................
Holzbilderrahmen, vergoldet x...
Verſchie denartige Holzwaaren...
Telegraphenartikel............
Neuſilberwaaren.............
Goldarbeiterwanren ..........
Gummiwanren ..............
Optiſche Snfirumente.........
Wiſſenſchaftliche Inſtrumente
Chirurgiſche Inftrumente .....
Sprengpulver...............
Schießpulver..............
Zuſammen einjchließlich aller
anderen Waaren...........
1891. 1892.
Werth: Pfund Sterling.
4345 718
380 471
12 588 6321
190 —
812 —
2307 1 682
65 91
968 718
1562 819
2857 1166
bl6 1227
1072 1588
2316 2831
2723 301
6108 8665
30965 8660
— 1200
34% 149
387 488
338 240
1346 698
5710 4212
806 28
7182 6 770
2117 23%
42081 307
9025 120%
7599 8358
2848 7212
630 243
1802 317
146 1494
1170 503
1172 892
1281 598
1188 413
6083 6293
51562 2567
5054 1580
1744 10868
571 602
4 493 —
489 658
1187 1178
812 985
1618 1679
2069 2099
145 125
602 —
1254 1744
Biltoria. — Arequipa. — Cuzco. 25
Bon der Kolonie Biltoria gelangten nah Deutihland zur
direlten Ausfuhr:
1891 1892
Werth: Pfund Sterling.
Mole im Schweiß ........ 326 971 610031
Wolle, gewalhene......... 32477 35689
Schafpelze ............... 3726 12761
Talg.................... 5209 3310
Borke .................. 137651 1089
Felle. ................. 17 318
Nineral⸗Erze............. 935 145
Bein in Flaſchen ......... 8b 192
Bein in Gebinden........ 57 362
[ 1): +11 7 6 60
zuſammen einihl. anderer
Produkte und Waaren... 387341 678406
Die Zudereinfuhr in die Kolonie Viktoria im
Jahre 1892.')
Es wurben eingeführt:
Menge Werth:
Centner Pfd. Sterl.
Rübenzuder................ 268 427
Robrzuder, roh ............ 142 061 140 219
Rohrzucker, raffinirt ........ 90 292 91 249
Rohrzucker, unter Solllontrole,
raffinirt................ 904 880 630 928
Glykoſe................. 7011 5 442
Raffinirte Melafle ........... 1450 907
Unraffinirte Melafie ........ 11 914 8 271
Pfund
Kandis ......... ......... 1046 19
Arequipa.
Handelsbericht für das Jahr 1892.)
Der Handel hat im Jahre 1892 unter dem Rückgang des
Silberwerthes zu leiden gehabt.
Der Kurs auf London, der Anfang des Jahres 1892 35 Pee.
für einen Silberfol notirte, ſchloß mit 29 Pce. gegen Ende deffelben
Jahren.
Einfuhr. Die Einfuhr blieb der des Vorjahres annähernd
gleich, ebenfo haben bie Bolleinnahmen im Bergleih zum Jahre 1891
feine Beränberungen erfahren, obwohl die Einfuhrzölle feit dem
I. Januar 1892 um 8 pCt. auf die zuletzt eingehobenen Nettozölle
erhöht wurden, Tabat und Eigarren fogar um 50 p&t.
Ausfuhr. Im Husfuhrgeichäfte machte fih mehr Leben bes
merkbar, da die Schafzüchter und Eigenthümer von Coca⸗, Kaffees
pflanzungen x. für ihre Erzeugnifle, die nad Ländern mit Gold»
währung ausgeführt werden, bedeutend höhere PBreife erreichten,
während ihre Betriebduntoften biefelben geblieben find.
Bergbau. Die großen Silberminen von Caylloma haben im
Jahre 1892 große Mengen von reichen Silbererzen mit Goldgehalt
nah Europa veriäifft.
3) Bergl. Sand. Arc. 1889 II. S. 751.
2) Wegen des Borjabres |. Sand. Arch. 1892 IL. &. 575.
Deutihes Handeld-Nrchiv 1894. IL
Cuzeo.
Handelsbericht für das Jahr 1892.
Der Großhandel der alten Inka⸗Hauptſtadt Cuzeo und des
gleichnamigen Departements liegt ganz in ben Händen fremder Kaufs
leute und wird zum größten Theil dur Firmen in Arequipa vers
mittelt, welche in Eugco ihre Zmeigbäufer befigen.
Cuzco ift etwas abfettB von ben großen Berfehräabern gelegen.
Bon der Mollendo-Buno-Eifenbahn geht zwar eine Zweiglinie, aber
nur bis Sicuani, von dort ab find es nod etwa 30 Wegftunden
oder drei bi? vier Tagereifen per Maultbier bis Eugeo; die Ber-
längerung ber Eifenbahn bis dorthin iſt projeltirt.
Der Bericht mit der Kuſte geſchieht Über Arequipa, entweber
per Maulibier bis Sicuani, von dort per Bahn in zwei Tagen bis
Arequipa und von dort ebenfalls per Bahn in einem Tag bis Mollendo,
zufammen bis borthin in 6 bis 7 Tagen, ober direkt per Naulthier
in etwa 12 Tagen über die Cordillera nach Areguipa, welche Route
bi3 vor Kurzem, ald die Bahn nur bis Santa-Rofa ging, der
bilfigeren Fracht halber faft ausfchließlich benugt wurde, jekt aber
ſchon feltener benugt wird. Außer Maulthieren kommen Efel und
Lamas als Laftthiere zur Verwendung. Die Kolli müflen eigens
für das betreffende Gewicht hergerichtet werben.
Durch die Verlängerung der Telegrapbenlinie bis Cuzco ſeit
zwei Jahren wurde dem Kandel ein großer Dienft erwieſen.
Die Verkehrsſchwierigkeiten mögen mefentlih dazu beitragen,
daß fi) das Departement Euzco kommerziel nur langſam entwickelt.
Bis vor wenigen Jahren exiſtirte in Cuzeo kein Großhändler
und mußten die Kleinhändler ihre Waaren von Arequipa birelt be-
ziehen. Jetzt giebt es ſchon eine Reihe fremder Handelshäuſer, welche
birelt einführen und einen von Jahr zu Jahr zunehmenden Ausfuhr⸗
handel unterbalten.
Einfuhr. Das vergangene Jahr konnte, was Umſatz anbetrifft,
als ein günftiges begeichnet werben, jeboch mar der Gewinn in Folge
der bedeutenben Kursdifferenzen febr gering.
Die Detailsstundfhaft, zu etwa 5/s aus Indiern befteßend, vers
fießt wenig von Gilberentwertfung und ſträubt Ah, Höhere Breife
zu zahlen, was nur nach und nad) erreicht werben kann, nachdem
bie alten Lager geräumt find.
Berläufe auf längeres Biel alß drei Monate find unter ben
jegigen Verhältnifſen jehr riskant, und muß der Kaufmann noth⸗
gebrungen feine Gelchäfte einſchränken.
Nach oberflälicher Berechnung dürfte die Einfuhr im Jahre 1892
ben Werth von 1!/ı bis 11/5 Millionen Soles (1 Sol = etwa 29 Pee.)
erreicht Baden. Die bedeutenden Einfuhrzöle und Frachten vers
theuern die Waaren oft um das Dreis und Biesfache bes Fabrikwerths.
Früher nahm Großbritannien den erften Rang bei der Einfuhr
ein, jetzt dürfte Deutſchland demſelben an die Seite geftellt werben
können. Es ift wohl anzunehmen, daß *%/s ber ganzen Einfuhr
Deutihen und Britiſchen Urfprungs find, während an dem übrigen
Drittel Frankreich, Belgien, Stalien, die Vereinigten Staaten, bie
Schmeiz x. betheiligt find.
Ausfuhr: Folgende find die wichtigſten Ausfuhrprobukte,
welche den nahe liegenden Thälern, bejonders dem Santa Ana⸗ und
Lares⸗Thal, entftammen.
Socablätter ober gewöhnlich einfach Coca genannt, find in
erfter Linte zu nennen. Die Jahresernte beträgt etwa 20 000 Gentner,
wovon ungefähr die Hälfte im Lande felbft von den Indiern zum
Kauen verbraucht, während die andere Hälfte, aljo etwa 10 000 Gentner,
; zur CocainsBereitung, beſonders nach Deutſchland, ausgeführt wird.
4
26
Kaffee. Die Brobultion ift noch unbebeutend, aber in rafchem
Entwideln begriffen, ſeitdem Tonftatirt wurde, daß die Dualität dem
Kaffee von Gentrals Amerita mindeften® gleich fommt, und daß die
Ausfuhr einen Gewinn läßt. Der Cuzco⸗Kaffee kommt in ber Schale
an den Markt und wird auch fo ausgeführt. Die Ausfuhr im
Sahre 1892 betrug etwa 2500 Centner.
Kakao. Der Gefammtertrag belief ſich auf etwa 300 bis 400
Gentner, weldde aber nur im Lande felbft und an ber Küfte konſumirt
werben. Verſuche, ben biefigen Kakao nad Europa auszuführen,
haben wegen feines zu hohen Preifes und in Folge feiner Dualität,
die bauptfächlih auf Die Art der Gewinnung in unreifem Zuſtand
zurückzuführen ift, Ichlechte Refultate ergeben.
Tabak. Etwa 600 Centner, welde an den Markt Tamen,
wurden in Arequipa und Lima zu Cigarretten verarbeitet.
Anis. Die Gefammternte betrug etma 500 Eentner, die in
Arequipa und an der Kiüfte verbraucht wurden.
Getrodnete Häute Es follen einige 100 Gentner nad
Europa ausgeführt worden fein.
Shafs, Alpaca- und Picunia-Wolle wird in großen
Mengen aus den ſüdlichen Provinzen direkt nach Arequipa gebracht,
wo biejelben dann gewaſchen, fortirt und für die Ausfuhr zurecht
gemacht werben. Nach der Hauptftabt Euzco, Die von Arequipa
weiter entfernt iſt ala die WollDiftrikte des Departements, kommt
feine Wolle. Aus dieſem Grunde kann der genaue Ertrag nidt ans
gegeben werden, bürfte aber etwa bie Hälfte ber von Arequipa aus
ausgeführten Wolle ausmachen.
Kautſchuk und Gummi eriftiren in den Thälern gegen
Brafilien und Bolivia bin, und bat bereit3 ein Deutiches Haus in
Arequipa das Privileg befommen, ein enormes Gebiet in den frucht⸗
baren PaucartambosThälern außzubeuten. Zur Urbarmachung und
Herftelung von Wegen für bie Erleichterung der Ausbeutung wird
ſchon flart gearbeitet. Die Wilden (Ohunchos) haben fih bis jegt
ben Expeditionen gegenüber nicht feindjelig benommen. Das bes
treffende Gebiet iſt äußerſt fruchtbar und eignet fich für Plantagen
(Haciendas) aller Art.
Gold im Urzuftand wird aus verjchiedenen Theilen des Depar⸗
tements, befonder® in Paucartambo gewonnen.
Zuckerrohr ift neben der Coca das Hauptprobuft des Landes,
dient aber bauptjählich nur zur Bereitung bes Zuckerſchnaps, dem
bie Indier zugethan find, und der daher befiere Rechnung ala Zucker
läßt. Bon letzterem wird nicht einmal fo viel produzirt, als für ven
Konſum nothwenbig ift, fo daß bedeutende Mengen an Brot und
pulvirifirtem Zucker von ber Küfte nach Cuzeo gebracht werben.
Biele Artikel, wie Palillo, Huaco, Matico, Balfame, Reis, Chinas
rinden und mebizintfhe Produlte find erwähnenswerth, weil fie in
ben Thälern vorkommen, jedoch der Hohen Preife und Heinen Mengen
wegen nicht für die Ausfuhr in Betracht kommen.
Die Landes» Imduftrie ift fehr arm an Erzeugnifien. Bes
merkenswerth ift eine Tuchfabrif in Lucre, einige Bierbrauereien und
Schnapsbren nereien, Verfertigung von orbinären Woll⸗Handgeweben
und Geflehten unter den Indiern ꝛc.
Griechenland,
Korinthenernte und die Lage des Korinthenhandels
im Sabre 1893.
Die Ernte wird gefhägt auf 180000 Tonnen, dazu kommen
noch Borräthe von ber 1892er Waare in Griechenland und im
Cuzko. — Griechenland. — Bombay.
Auslande ungefähr 41000 Tonnen, alfo zufammen 221 000 Tomnen.
Der Durchſchnitts⸗Verbrauch der letzten drei Jahre betrug etwa
140 000 Tonnen. Demnad beträgt der Ueberſchuß 81000 Tonnen.
Letzterer bedingt in erfter Linie die billigen Preife, welche auf
6 Mark für 50 kg frei an Bord in Süden angelommen find.
Die Korinthenausfuhbr im Jahr 1893 betrug bis zum
1. November 79 918 Tonnen. Hiervon gingen nad
Großbritannien........ 49 719 Amerika.............. 10 983
Deutſchland .......... 5662 Frankreich ........... 1680
den Niederlanden 6718 Defterreih (Zrieft)..... 3545
Belgien _ anderen Ländern ...... 1611
Es blieben fomit noch im Lande ungefähr 100 000 Tonnen.
Die Preife eröffneten für Provinzialfrucht mit 11 Mark und ſtanden
im November auf 61/3 bis 7 Mark frei an Bord für 50kg in Süden,
für Patrasfrucht eröffneten fie mit 13 bis 14 Mark und fanden im
November auf 9 Mark frei an Bord für 50 kg in Süden.
Diefe Mengen kommen bauptjächli für Deutſchland in Betracht,
während die ganz feinen Sorten befonders in Großbritannien ges
jucht find und entipredhend bezahlt werden.
Im Allgemeinen war die Frucht im Jahre 1893 gefund, und
namentlich fielen die erſten Zufuhren jehr beiriebigend aus, während
ſpäter häufiger Klagen wegen mangelhafter Trodnung laut wurben.
Der größte Borrath war im November in Pyrgos und Meflenien,
auch auf den Anfeln Bante und Kephalonia blieb noch ziemlich viel.
Letztere Qualitäten find faft ausfchlteßlih in den Niederlanden und
am Rhein gefragt, während die anderen Sorten je nad) Dualität in
Frankreich, Deutichland, Großbritannien und Amerika Abſatz finden.
Es liegt in der Natur der Sache, daß bei fo niederen Preijen wie
die gegenwärtigen keine neuen Anpflanzungen gemacht und bie alten
nicht gehörig gepflegt werben, wodurch fich vorausſichtlich die Ernte
nad 1 bis 2 Jahren verringern wird, und das Gleichgewicht zwilchen
Angebot und Nachfrage möglicherweiſe wieder hergeftellt werden kann.
Bombay.
Schiffsverkehr in den Häfen Britiih- Indiens,
befonder8 in Bombay, im Sahre 1891/92 (1. April
bis 31. März).')
An dem Schiffäverfehr zwifchen den Häfen von Britiſch⸗Indien
und dem Auslande waren in Eins und Ausgang betbeiligt:
1890/91. ........ 11423 Schiffe von 7684 954 Reg.-Tonnen,
1891/92.......... 11158 „ „ 8590 661 "
und zwar:
Dampfichiife.
1890/91 .......... 4070 Schiffe von 6 010 395 Reg.:Zonnen,
1891/92 .......... 497 „ „ 6966 241 n
Segelſchiffe.
1890/91 .......... 6953 Schiffe von 1674 559 Reg.⸗Tonnen,
1891/92 .......... Gl „ „ 1624410 n
Auf die einzelnen Küftenprovinzen, Bengalen, Bombay, Sinbh,
Madras, Birma mit ihren Hauptbäfen Kalkutta, Bombay, Kurrachee,
Madras und Rangun vertheilte fich dieſe Schifffahrt, wie folgt:
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arc. 1892 IL. S. 451.
Bombay.
27
Eingang.
1890/91.
Dampfichiffe. | Segelſchiffe.
Ans| Reg: Ans’ Reg.
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. ſaahl.
1891/92.
nach oder von
An:
Ä An:
Reg.
Tonnen.
|
603 453] 278)
|
Bengalen ........ 272 506 568 268) 396 332 s16
Bombay ......... 6431137446) 390) 60534] 75711 325.089] 491
Sindben een 186| 266687; 313) 21940] 245) 375 12 359
Madrad ......... 542, 569 892'2281, 209 116] 546° 659 662'2093
Birma .......... 404 546 826) 19 157 506 388 515 693 213
zufammen 18.097 4133443 836 428j9252 3 478 989 3434|
Bombay mit über ein Viertel der Gefammtzahl der Schiffe und über
ein Drittel der Sefammttonnenzahl betheiligt, während für die Segels
ſchifffahrt Madras in der Zahl der Schiffe und Kalkutta in der
Zomnenzahl am bebeutendfien waren. Da außer dem Hafen von
Bombay andere Hafenfläbte in der PBräfidentihaft Bombay für ben
direlten Dampfidifisverfehr mit dem Auslande nicht in Betracht
Iommen, fo ergiebt fi, dag Bombay für die Dampfidifffahrt ver
bedeuten dſte Hafen Indiens ift.
Von den Dampfſchiffen, die in den Häfen Britiſch⸗Indiens ver⸗
lehrt Haben, paſſirten den Suezkanal in der Richtungvon und nach
Indien im Jahre 1890/91 1717 Schiffe von 8 308 516 Reg.⸗Tonnen
und im Sabre 1891/92 2311 Schiffe von 4431 824 Reg.⸗Tonnen.
Dieſe Schiffe kamen faft ausfchließli von Europa ober gingen
dorthin, fo daf über die Hälfte der auswärtigen Dampfſchifffahrt
Britii: Indiens, der bei Bengalen, Madras und Birma nod eine
rege Segelſchifffahrt mit Europa zuzurechnen iſt, dem Handel Indiens
€3 liefen nämlich von bezw. nad außeremropäifchen Häfen:
An dem PBampfiiffsverlehr war biemah bie Bräfibentichaft |
Dampffciffe. ! Segelihiffe. | Dampffgiffe. | Segelfchiffe. | Dampficiffe.
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl.
Ausgang.
1890/91. 1891/92.
Segelidiffe.
Reg. An⸗ Reg.⸗
Tonnen. zahl. Tonnen.
Reg: |An:| Reg. An⸗ Reg.⸗NAn⸗
|
8346 6341 325| 609 797, 90) 428 911| 380 767 531
69 1166| 529] 928608] 3401 36923] 686]1 214 828] 369| 43.648
26688] 181| 273173! 813, 19527| 249, 385 730| 327
199 071| 542, 5493092398 204 133| 506! 555 914 2050! 202 083
197 827 446) 622.095 169) 149 637] 419 668 249 199 187137
282) 342 467
829 386|2023°2 982 9e2|as1o 889 13192458 487 262 327] 195 024
mit Europa diente Daß hierbei die weſtlichen Häfen Indiens in
Folge ihrer Lage mehr der Schifffahrt mit Europa zuneigen als die
übrigen, gebt aus folgender Tabelle hervor. Bon dem gefammten
Dampfichiffsverlebr Bombay und Sindhs machte der Verkehr mit
Europa aus:
in 1890/91. 1891/92.
Bombay .............. 67 pPCt 73 pCt.
Sindh................ 67 „ 1
während fi) Diefe Zahlen im Webrigen, wie folgt, ftellten:
in 1890/91. 1891/92.
Bengalen ............. 60 pct 68 pet.
Madras .............. 48 „ 46 „
Birma ............... 34 61
„m "
An dem nad) Abzug bed Verkehrs mit Europa verbleibendem
Reſte der Schifffahrt mit dem Auslande war der Antheil Bombays
geringer als ber von Mabrad und Birma, aber größer ald ber von
Bengalen.
ein auß:
inbw. on | Do. — N 1891/92. 1890/91. 1891/92.
Häfen in Dampfihiffe. | Segelfgifie. | Dampfigiffe. | Segeligifie. | Dampfigifie. | Segeligiffe. | Dampfigifie. | Segelſchiffe.
An:| Reg.» | Ans! Reg» IAns| Reg» | Ans] Negr |Ans| Reg: | Ans| Reg [Ans Meg» | An:| Reg.
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. |zahl.| Tonnen. |zahl.| Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. |zahl.| Tonnen.
|
Bengalen ........ | 1 971570) 187 149 991| 200 339 836) 165! 140577] 128| 202 216. 115) 98 234 198 z16041] 154| 113 508
Bombay on encaee. 250| 347 7125| 387, 45330] 255| 863537| 489 56629] 2283| 822207| 840° 86928] 2441 846391! 369| 43648
Eindb. 2.22... 99} 113709 313 21940] 105 124349 359 26688 67 65729 313 19527| 78| 77049| 3827| 19739
Madrad ..o...... 4856| 849 00412275! 198618] 418 892 7452092 197 488] 891! 269 9332386! 194 817] 862 2818102040; 194 216
Birma .... ..... 367) 480 725| 127) 86457| 827 405 966] 116, 41639] 375, 509073) 55] 7180 887 622 288] 66) 17 985
zufammen... 18141 671 183 3239) 502 a8lı305|1 616 433 3121| as297ılı189 869 16813209 856 181|1196|1 443 074 2946] 389 096
In der Küſtenſchifffahrt VBritiſch⸗Indiens waren in Ein-
und Ausgang beichäftigt:
1890/91 ....... 342 562 Schiffe von 23 293 089 Reg.⸗Tonnen,
1891/92........ 833219 „ 23 928 647 n
und zwar:
Dampffichiffe. .
1890/91....... 17 510 Schiffe von 17390 286 Reg.⸗Tonnen,
1891/92 ....... 1770 „ „ 18260 240 „
Segelfähiffe und Fahrzeuge von Eingeborenen.
1890/91 ....... 325 052 Schiffe von 5902853 Reg.⸗Tonnen,
1891/92 ....... 8154897 „ nn 5668407 „
Schiffsvertehr in Bombay.
Sin der Zeit vom 1. April 1891 bis 31. Mär; 1892 umfaßte
dee Geſammt⸗Schifffahrtsverkehr des Hafens Bombay ein»
und ausgehend indgefammt 90 673 Fahrzeuge von 5 482 483 Reg.»
Tonnen, wovon 88475 Fahrzeuge von 2 796 838 Reg.:Tonnen auf
die Kuſtenſchifffahrt zwiſchen Bombay und Indiſchen Häfen entfielen,
während 2198 Schiffe von 2 635 645 Reg.»Tonnen ben Handel Bombays
mit außerindifchen Häfen vermittelten. Gegen das Vorjahr hat fidh
bei der Küftenfchifffahrt in Folge einer Zunahme in ber Anzahl ber
Segelihhiffe und Fahrzeuge von Eingeborenen die Zahl der Fahr⸗
zeuge um 518 vermehrt, bie Tonnenzahl bat fi) dagegen um 68 723
vermindert. Bei dem Verkehr Bombays mit außerinbifhen Häfen
4*
28 Bombay.
ift Dagegen fowohl in der Zahl der Schiffe wie in der Tonnenzahl | großen Weizen: und zum Theil Saatenverſchiffungen (befonders
eine Zunahme und zwar non 863 Schiffen und 486 326 Reg.:Tonnen | Leinfaat im Sabre 1891/92), der im Jahre 1889/90 erfolgte Rüc⸗
gegen das Vorjahr eingetreten, ein Umftand, welcher theils einer | gang dagegen durch die Abnahme der Weizenverſchiffungen unter
Zunahme der Segelſchifffahrt mit Fahrzeugen nichteuropäifcher Bauart | den Durchſchnitt früherer Jahre hervorgerufen worden.
zuzuſchreiben ift, theils und hauptſächlich ſich daraus erflärt, daß in An dem Gejammt-Ausfuhrverkeht nach Europa nimmt im fünfs
Folge der niedrigen Frachten in Europa und bes Berarfs an Schiffen | jährigen Durchſchnitt Frankreich unter den Empfangslänbern Indi⸗
in Bombay für die bedeutende Weizenausfuhr im Berichtsjahre eine | fcher Produkte den erfien Rang ein. Bon den gefammten, nad
ſehr große Zahl von Dampfidiffen, nämlid 145 von 245 489 Reg. | Europa ausgeführten Waaren gingen nad:
Tonnen, davon 48 von Europäiſchen und 74 von Aegyptiichen Häfen, pet. pet.
in Ballaft nah Bombay famen. Frankreich ............. 31,66 Deutſchland ............ 2,25
Bon den 2198 Schiffen, welde den Schifffabrtsnerfehr mit | Großbritannien........- 30,92 Rußland ............ 0,48
fremden Häfen vermittelten, liefen 1167 Schiffe von 1379 724 | Belgien ............... 13,28 Spanien .............. 0,34
Reg.sTonnen ein, während 1081 Schiffe von 1255 921 Reg.sTonnen | Stalien ............... 11,81 Bortugal.............. 0,11
außliefen. DefterreihsUingarm....... 331 Schweden ............. 0,05
Des Ausfuhrverfehr nad Europa geftaltete fich folgender» | den Nieberlanden‘....... 255 Griehenland........... 0,02
maßen: Steht auch Hierbei Großbritannien erit an zweiter Stelle, fo
Es fuhren in Ladung von Bombay nad Europa läßt es als Frachtführer alle Konkurrenten weit zurüd. Weber
im Sabre 1887/88........ 898 Schiffe von 725 176 Reg.-Tonnen | 90 pCt. ſämmtlicher von Bombay nad Europa ausgeführten Waaren
„ n . 1888/89........ 430 „u u 189257 n (etwa 61/5 Mil. Tonnen von 64/5 Mill. Tonnen) wurden auf Britis
„ nn . 1889/90........ 368 „ „106 233 n hen Schiffen befördert und nit ganz 10 pCt. machte ben Antheil
„ nn BWNM........ 8568 „ . „693270 n aller übrigen an der Schifffahrt von Bombay nad Europa betheiligten
" nr 1891/2........ 491 „nn 97719 n Flaggen aus, von benen auf Italieniſche Schiffe 4,82 pCt. auf
Bon benjelden wurden Die folgenden Waarenmengen boribin Deſterreich⸗Ungariſche 2,37 pCt. und auf Deutſche nur 1,58 p&t. ent-
befördert: fielen. Der Meine Reſt vertheilte fih auf Schiffe Frankreichs,
im Jahre 1887/88 1265 981 Tonnen!) und 153390 Eorges?) Zelle | Amerilas und Norwegens.
„ n 1888/89 1432 837 n „ 185.067 n n Dbwohl die Ausfuhr nah Großbritannien fait ausſchließlich
» n.. 1889/90 1081 382 n „ 112671 „ „ | durch Britiſche Schiffe vermittelt wurde, machte biefe Ausfuhr doch
„ „1890/91 1222 783 n „ 12138 „ „ | nur 86 p&t. der mit Britifhen Schiffen beförderten Waaren aus,
„ n. 1891/92 1823260 „ 191857 „ der Reſt oder rund 41/, MIN. Tonnen, d. 5. über 6 mal fo viel Waaren,
Die große Zunahme der Ausfuhr in ben Jahren 1888/89 und als mit den Schiffen der übrigen Nationen zujammen nad Europa
1891/92 war durch die in ben betreffenden Jahren ftattgebabten | befördert wurben, ging nad) aufierbritiichen Häfen.
Nach der Rationalität der Fahrzeuge betheiligten fich bie einzelnen Länder an dem Verkehr mit Bombay im Sabre 1891/92, vers
gliden mit dem Vorjahre, wie folgt:
Sm Gingang. 3m Ausgang.
1890/91. H 1891/92.
a da a a ·¶
Dampficiffe. ——— Dampfſchiffe. Segelſchiffe. Dampfſchiffe. Segelſchiffe. —— Segelſchiffe.
Ans) Reg. J Reg.s | An-| Reg» |Ans| Reg⸗An⸗ Reg |An| Regr Reg» Ans| Reg.
zahl. Tonnen. —* Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. * Tonnen. |zahl.| Tonnen.
Britifhe ......... 645) 960 412 N 7916) 66111119 7444| 101 7869| 437] 763690) — — 60611 063 029 A 2 033
Defterreich-Unga« | | |
riſche. ........ ı 14981 — — 31 65 1891 — — 31} 65087) — — 32 67 468 — —
Samdfilhe | 8 6 1 6 6 Ef u — o 1l-| — sl 334
eutihe ......... 13; 20402 1 17 254901 2 568I 181 26687) 1 500 7 95% 2 568
Stalienifde ...... 29 62173) — — 28 68462 — — 291 60 628 — — 29| 64 0461 — —
Norwegiſche ...... 1 1617 — — 2 2530| 1 45 1 1617 — — — — 1 475
Bortugiefiide..... — — 1 1 1139| 4 4583| — — 7 12 1 1139 7 658
Amerikaniſche (Ber:
einigte Staaten) — — 1 1656| 1 7 23 7 2537 — — — — 1 8 1 1 024,
ae ........ 11l 8936| 137) 149091 101 8700 10 16287) 12| 10857| 129) 14540} 10) 87011 127 14.200
erſiſche ......... — — — — — — — — — l
Siameſiſche ...... — — 2 1116| — — 5642| 1 52 1 574 — _ 1 542
Türliide......... — _ U 1183 — — 10 15711 — — U 1183 — — 6 812
Entwickelung der Deutſchen Schifffahrt. Im Jahre | Baunmmolle verſchifft wurde. Wenige Deuiſche Schiffe, darunter ſeit
1887/88 waren Hamburg und Bremen im Handel mit Bombay nur | Ende des Jahres 1886 auch Dampfſchiffe der Hanſa⸗Geſellſchaft in
Häfen von ganz untergeorbneter Bebentung, nach denen gelegentlih | Bremen, liefen Bombay gelegentlich an, und wenn fie von hier aus
— - nach Europa fuhren, geihah dies gewöhnlich in Charter nad außer:
1) Ungefähre Angaben. — 2) 1 Corge = 4 Stüd. deutſchen Häfen. Eine regelmäßige Berbinbung zwifhen Bombay
.. Bombay.
und Deutſchland Beftand nicht, jo daß Deutſchland ala Verbrauchs⸗
fand Indiſcher Produkte nicht näher befannt und auf den Bezug
diefer von ihm feit Jahren konfumirten Produkte über Großbritannien,
Belgien, Frankreich, Italien und Deſterreich⸗Angarn angemwielen war.
Dieſelben Berhältniffe gelten noch für das Jahr 1888/89, in welchem
nur ein Britiſches Schiff und nod dazu unter Anlaufen von Liver:
pool nah Hamburg fuhr. Erft als im Sabre 1889/90 die bereits
ermäßnte Hanſa⸗Geſellſchaft fih mehr der Schifffahrt mit Bombay
widmete und verfchiedene ihrer Schiffe, anftatt diefelben wie früher
wegen Rückfracht nah Ealcutta zu jenden, in Bombay Rückfracht
nah Hamburg nehmen ließ, wurde die Aufmerkſamkeit der Kons
furrenz und zwar der an der Schifffahrt betheiligten Britifchen
Firmen auf Hamburg gelenkt, und fo finden fi bereitö im jahre
1889:90 neben 4 Deutihen nad) Hamburg und Bremen entfandten
Dampffchiffen 6 YBritilche, von denen 1 Bremen anlief.” Die Menge
der nah Deutſchen Häfen von Bombay direkt veriifften Waaren
flieg in Folge davon von 4698 auf 32 449 Tonnen. Nachdem einmal
ein Anfang gemadt war, fuhren im Sabre 1890/91 bereitö 20 und
1891/92 23 Dampfidiffe nad Deutihland, jo daß letzteres unter
ben Europäiihen Empfengsländern der Ausfuhr von Bombay im
Jahre 1891/92 mit einem Antheil von 78692 Tonnen bereits bie
ſechſte Stelle einnimmt.
Die Zunahme diefer direkten Verſchiffungen Bat fi in ber
Berichts periode allerdings hauptiächlich erft bei Baumwolle bemerkbar
gemacht, beren anerkannt größter Empfänger im Sabre 1892/93
Dentſchland war. Läßt fich zahlenmäßig nachweiſen, daß bie Direkte
Ausfugr nad Deutichland faft genau der Abnahme der Baummollens
ausfuhr nach London und Hu entipricht, fo ift ferner auch ſchon in
der Berichtsperiode eine Bunahme direkter Verfchiffungen anderer
Produkte, 3. B. Myroballanen, Weizen und Santen, wie Sefams,
Kaps⸗, Mohnſaat, Erdnüffe u. |. w., zu Tonftativen, in denen fi
29
ebenfalls die Verſchiffungen nach London verringert baden, und es
wird die Folgezeit aud bei diefen Artileln eine immer wachſende
Bunahme der direkten Ausfuhr nad; Deutihland aufweifen. Werben
bie legteren zum Theil — bei Baummolle weniger als bei anderen
Artikeln — auch immer noch Über Großbritannien gehandelt, fo bes
deutet die direkte VBerichiffung, abgefehen von dem Frachtgewinn, ven
fie der Deutfchen Rhederei einbringt, auch billigeres Rohmaterial für
die Deutihen Sabrifanten, und fie wirkt ferner in dem Sinne, daß
ber Handel der Flagge folgt, für die Etablirung birefter Handels⸗
beziehungen überhaupt. Wie die direkte Ausfuhr nah Deutfchland,
bat fih aud die Einfuhr von Deutfhland von dem Umwege über
Großbritannien zum großen Theil unabhängig gemadt, und wenn
die im Jahre 1890 begonnene regelmäßige Deutſche Schifffahrt nad
Indien zunächſt noch für Ausfracht hauptſächlich auf Britiſche Häfen
(Kohlen) angewiejen war, findet fie dieſelbe jet zumeift in genügender
Menge in Hamburg und Antwerpen. Zweifel, bie in dieſer Beziehung
im Anfange der Eröffnung der direlten Schifffahrt zwiſchen Deutfche
land und Indien ausgedrüdt wurden, haben ih, wie das beſtimmt
vorauäzufehen war, als unberechtigt erwieſen. Denn wie gern der
Handel ſich auch jede Verbeflerung des Verkehrs zu Rute macht und
mit dem Maße der Verbeflerung wächſt, fo bedarf e8 doch natur-
gemäß einer gewiflen Zeit, biß er ſich in neue Verkehrsgelegenheiten
gewöhnt. Daß diefe Gewöhnung für Einfuhr wie für Ausfuhr immer
mehr fortichreiten wird, namentlich wenn Berbeilerungen in den bes
ftehenden Verkehrseinrichtungen durchgeführt werden — und ver
beſſerungsbedürftig find Diefelben in mehr ald einer Beziehung —,
ift anzunehmen. Die Deutiche Rhederei hat In der Schifffahrt mit
Sindien noch ein weicher Ausbeute fähiges Feld vor fi, und je beſſer
fie ihre Thätigkeit auf dieſem Felde organtfirt, um fo mehr wird fie
nit nur ſich felbft belohnt finden, jondern au dem Deutichen
Handel dienen.
Küfeninifffahrt. Die Küftenichifffahrt, in der bie Britiſh India Steam Navigation Company eine berrihende Stellung eins
nimmt und größte Rheberei tft, geftaltete fich tm Sabre 1891/92, wie folgt:
Eingang Yudgang.
Dampfichiffe. Segelſchiffe. Dampfſchiffe. Segelſchiffe.
⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
Anzahl. Een. Tonnen. Anzahl. | Tonnen. Anzahl. | Tonnen.
dritiſche: |
beladen........................... 686 570 144 — — 680 648 587 6 6995
in Ballaſt ......................... 684 46 992 1 808 611 170 864 — —
Britiſch⸗ Indijche:
beladen............................ — _ 8 947 1 74 2 284
m Vallaſt.......................... — — — — 1 25 _ _
Schiffe anderer Nationalität:
beladen .. 22.202: 2 00000 enen nennen 11 11778 377 11 413 27 85 157 262 12 486
in Ballaſt.......................... — — 10 458 3 6 520 13 1 940
wiammen...| 1131 | 628909 | 891 | 12 521 | 1228 | 160 177 | 343 | 20 705
Regelmäßige Linien. Der Defterreihifche Lloyd bat feine
Serbindungslinie Singapore—Sonrabaya, Batavia eingeftelt und
dafür die Verbindung mit Japan aufgenommen.
Frachten. Während im Sabre 1888/89 in den vier Monaten
April bis Juni die Frachten ihren niedrigfien Stand für dieſes Jahr
reiht hatten, war im Jahre 1891/92, mweldyes gleichfalls wie das
Jahr 1888/89 ein außerordentlich günftiges fir die Ausfuhr von
Indischen Produkten mar, das Entgegengefekte der Fall, Im April
Der Grund dieſer Erfheinung war, daß im Beginn der Satfon 1891/92
wenig Laderaum vorhanden war, und angeficht8 ber fehr großen
Berihiffungen Hohe Frachten geforbert werben Tonnten. Nachdem
aber die günftige Ernte, ſowie der Mangel an Schiffen in Europa
befannt geworden war und in den folgenden Monaten zahlreich Schiffe
in Ballaft nah Bombay famen, ſanken die Frachten nah Europa
raih auf die normale Höhe. Im Allgemeinen hielten fie fich im
Sahre 1891/92 höher als im Borjahre. Sie begannen mit durchs
und Mai 1891 fanden die Frachtſäte nad Europa am höchſten. ſchnittlich 1 Pfd. Sterl. 7 Schill. 9 Pce. für Maßgut und 1 Bid. Sterl.
30
6 Schill. 6 Pce. für Weizen und Saaten und erreichten ihren niebrigften
Stand während der Saiſon 1891 im Juli.
Bei Beginn der neuen Berihiffungsfaifon 1892 fanken bie
Frachten und hatten am Schluffe des Berichtäjahres, im März, ihren
niedrigften Stand während des Jahres 1891/92 erreicht.
Die Frachten für Maßgut nad London waren höher al3 nad
anderen Häfen, während für Weizen und Saaten nad) London die-
feiben oder zum Theil niedrigere Frachtraten gefordert wurden.
Die Durchſchnittsfrachtraten nah den einzelnen Häfen im
Jahre 1891/92 ftelten fih, wie folgt:
Pfp.
Sterl. Schill. Bee.
Baummolle nah Liverpool............ 1 2 6
Weizen und Saaten nad Liverpool .... 1 1 6
mit Dampfichifien
der Beniniular & | 1 5 5
Driental Steam
Navigation 1 — 1
“ Sompany
Maßgut nach London
Weizen und Saaten
nad London ....
7 Monate
Maßqut nad) London
Weizen und Saaten
mit anderen |
1 3 9 / nur für
Dampfichiffen |
nach London .... 1 — 9 notirt
Maßgut nah Haure ................. 1 2 9
Weizen und Saaten nad) Havre....... 1 — —
Maßgut nach Antwerpen ............. 1 2 7
Meizen und Saaten nah Antırerpen... 1 2 1
Woaren nah Hull.................. . 1 — 9
Waaren nah Dünkirchen ............. 1 2 1
Maßgut nach Trieft und Venedig ...... 1 12 1
Weizen und Saaten nah Triefi und -
Benedig ......................... 6 3
Maßgut nah Marfeille und Genua .... 1 1 3
Weizen und Saaten nah Marjeille und
Genua ........................... 1 1 —
Die Frachten nach China waren keinem Wechſel unterworfen,
während des ganzen Jahres ſtanden dieſelben auf 17 Rupien. Frachten
nach Auſtralien bewegten ſich zwiſchen 35 bis 45 Rupien pro Tonne.
— — — —
Argentinien.
Zuderindnftrie im Jahre 1892.)
Die Zuckerinduſtrie Argentiniens hat in den letzten Jahren einen
außerordentlichen Aufſchwung genommen. Die Anpflanzungen von
Zuckerrohr haben ſich bedeutend vermehrt, und die Fabriken ihren
Betrieb entſprechend vergrößert. Die Gründe dieſer Entwickelung
liegen in erſter Linie in der hohen Goldprämie, welcher die Zucker⸗
preiſe folgten und die das Geſchäft ſehr lohnend machten. Der Ein⸗
fuhrzoll auf Zucker wird in Gold erhoben, während der Preis des
Zuckerrohres, ſowie die ſonſtigen Unkoſten mit Ausnahme der Zinſen
und Amortiſationen für die in Europa gekauften Maſchinen in Papier
gezahlt werden. Ferner bat die Errichtung der großen Raffinerie in
Rojario, welde im legten Sabre ſchon 26 Millionen kg Buder
raffinirt bat, der Jnduftrie einen großen Aufihwung gegeben. Die
Einfuhr von NRaffinade, welche bisher zum größten heile aus
Frankreich, ſodann aber aud aus Stalien und Deutichland erfolgte,
fowie namentlih die Einfuhr von unraffinirtem Buder dürfte in
— — —
1) Vergl. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 18,
Bombay. — Argentinien.
den nächſten Jahren eine bebeutende Abnahme erfahren und ſchließlich
gänzlich aufhören, da bei den Fortjchritten der Yuderindbuftrie der
gefammte Verbrauch des Landes durch inlänbifchen rohen und raffi-
nirten Zucker gedeckt werben wird.
Nah den Angaben des ftatiftiichen Bureau: in Buenos Aires
wurden in den Sahren 1891 und 1892 eingeführt 11198 912 und
18 324 045 kg raffinirter, fowie 1 636 721 und 1447581 kg anderer
Zucker.
Im Sabre 1890 betrug die Einfuhr 26 427 779 kg raffinirter
und 3113249 kg anderer Buder.
An der Zudereinfuhr der Jahre 1891 und 1892 waren folgende
Zänder beteiligt:
1891 1892 1891 1892
Menge: Werth:
kg Peſos (Moneda nacional).
Einfuhr aus 1. Raffinirter Zuder.
Deutfhland....... 819114 2185450 165632 415235
Belgien .......... 1301861 1150949 247249 218679
Brafilien .......-. 21 600 89 788 4104 17 070
Chile ............ 874 780 166 148
Spanien ......... — 7486 — 1413
Frankreich ........ 6962065 10599 161 1822798 2013841
Italien .......... 156 741 1821416 29593 346 070
den Niederlanden... 211 339 282 542 40 154 53 683
Sroßbdritannien.... 8178 68 335 154 11084
Uruguay ......... 1574999 1003997 299248 190 759
andere Länder .... 143641 1124192 27292 213590
zufammen ........ 11198912 18324 045 2127785 3481 572
2. Anderer Zuder.
Deutihland......- 42 320 414 769 5 500 63 920
Bolivia .......... — 10 — 1
Braſilien ......... 686 699 186 209 76 263 24 207
Chile ............ — 140 — 18
Stanfreih........ 19 328 471 225 2513 6 169
Stalien .......... 36 250 175 531 4 712 22 818
Großbritannien ... 453 637 240 698 68 960 31 290
Uruguay ......... 461 399 336 609 69 981 43 760
anderen Ländern .. 37 288 46 390 4 854 6 031
zuſammen ........ 1636 721 1447581 212773 188205
Sm Sabre 1892 waren etwa 36000 Hektare mit Zuderrohr bes
pflanzt, von denen 30000 Heltare auf die Provinz Tucuman ent:
fielen, in welcher Provinz, von den 49 Zuckerfabriken Argentinieng,
allein 34 ſich befinden.
Die Durdichnittsernte beträgt 40 Tonnen Rohr per Heltar.
Die Ernte dauert vom Juni bis Oktober, jedoch tft in dem Ichteren
Monat die Verarbeilung eine wenig lohnende, ba faft regelmäßig
im Juni und Juli da3 Rohr durch Froſt leidet, hierdurch nicht völlig
reif wird und fpäter bei Beginn der Wärme raſch der Zerſetzung
unterliegt. Die Pflanzungen find 6 bis 8 Jahre nutzbar, ſodann
fterben die Pflanzen ab und müflen erneut werden. Eine Düngung
der Pflanzungen tft nicht erforberlih. Es beftehen Zuderrohrplantagen
feit mehr als 30 Jahren ohne merklihe Abnahme der Fruchtbarkeit
des Bodend. Die Bemäflerung der Pflanzungen wird durd die von
den VBorgebirgen der Eorbilleren berablommenden Kleinen Flüffe und
Bäche fehr erleichtert.
Die Beſitzer der Zuderrobrplantagen haben in ben letzten Jahren
viel verdient, da die Preife für Zuderrohr eine unverbältnißmäßige
Höhe — bis zu 24 Peſos (Moneda nacional) pro Tonne — erreichten.
Argentinien. — 360.
Keuerdings werben faft alle größeren Rohrkontrakte abgefchlofien, unter
Airirung des Preiſes mit 21/3 bis 23/4 p&t. Zuder erfien Produkts
gemahlener, unraffinirter weißer Konſumzucker).
Die Produktion im Jahre 1892 betrug etwa 75000 Tonnen
Zuder aegen 33000 Tonnen im Jahre 1889. Die Fabrikation wird
erihwert durch den velativ geringen Zuckergehalt des Rohrs, der
durchſchnittlich 12 p&t. Zuder mit 82 pCt. Reinheit beträgt. Eine
Ausbeute von durchſchnittlich 61,3 pCt. Zuder wird als eine gute
angejehen.
Mit Deutihem Kapital ift nur eine Fabrik in Gran Ehaco er:
sihtet worden, während Franzofen, Briten und Epanier mehrere
bebeutende Fabriken befigen. Deutſche Beamte find in zahlreichen
jabrifen angeftellt. Deutſche Maſchinen und Apparate, melde erft
neuerdingd in erheblicher Zahl für die größten Fabriken eingeführt
werden, finden in den Britifhen und Franzöſiſchen Fabrikaten eine
ſehr ſtarke Konkurrenz. Letztere wird noch bebeutend erſchwert durch
die namentlich bei dem Kauf von Franzöſiſchen Fabrikaten gewährte
Krediterleichterung. Bei dem Kapitalmangel und dem hohen Zins⸗
fuß giebt dies in faſt allen Fällen den Ausſchlag beim Ankauf der
Naſchinen.
— — — ——
Ibo (Mozambique).
Ein⸗ und Ausfuhr in den Jahren 1891 und 1892.
Cinfuhr.
Der Antheil der einzelnen Länder an ber Einfuhr in den Jahren
1891 und 1892 war folgender:
1891. 1892.
Einfuhr von: Rart. Mark.
Deutſchland .......................... 39 736 16 468
Deutihen Beitgungen ................. 8868 784
Britiſchen Beſitzungen ................. 378 340 346 648
Zanzibar ........................... 1672681) 144 708
Bortugiefifhen Befigungen ............. 163 2642) 179 392
Frankreich ........................... 89808 19804
den Rieberlanden ................... 27868 42652
Großbritannien....................... 18 660 7 628
Bortugal ............................ 8 9283) 109
Belgien ............................. 7 924 662
Italien ........................... 6252 18600
Franzöſiſchen Befigungen............... 8684 —
Aegypten ............................ 1 396 —
zuſammen... 916 496 773228
Die wichtigſten Artikel der Einfuhr in den Jahren 1891 und
1892 waren;
1891. 1892.
Darunter Darunter
Uebers aus Deutſch⸗ Webers aus Deutiche
haupt. land. haupt. And.
Mart. Mark,
Baummollenwaaren, bes
drudt, gefärbt, im
Stüd oder im Faden 256 580 7988 222956 7672
Desgl., einfach ober ges
töpert, gebleicht, uns
gebleicht 2.......... 231 676 656 239 140 140
1) Darunter Baargeld 16 972 Marl. — 2) Desgl. und Waaren
für die Regierung 94 412 Marl. — 5) Desgl. 7082 Marl.
31
1891. 1892.
Darunter Darunter
Uebers aus Deutſch⸗ Uebers aus Deutſch⸗
haupt. land. haupt. land.
Mart. Mark.
Gewehre ...........- 39 884 2 596 27 472 2452
Shießpulver ........- 37124 15020 14 088 —
Glasperlen .......... 22 404 — 17 900 —
Cement ............. 6 636 — — —
Buder .............. 8 464 940 7 888 —
Deſtillirte Getränte.... 4572 — 2804 —
Biskuits............. 2056 746 — —
Wein ............... 1944 — 2480 _
Fermentirte Getränte.. 1312 660 1216 184
Mineralwafier.Limonade 1044 556 — —
Spateneiſen.......... 636 480 480 480
Ausfuhr.
Der Antheil der einzelnen Länder an ber Ausfuhr in den Jahren
1891 und 1892 war folgender:
1891. 1892.
Ausfuhr nad: Mark. Mark.
Deutſchland ........... ............... 92688 186 240
Deutſchen Beſitzungen ................. 23241) 13800
Banzibar ............. ....... ...... 277 64832) 76 7083)
Großbritannien....................... 144 140 287 852
Britiſchen Beſitzungen ................. 116 600% 114 432
Seankreih .......-.-.ne rennen nennen 90008 98 468
Portugieſiſchen Beligungen ...........- 718 0325) 119 6846)
Spanien... een een nnen nenn nn 66 480 —
Franzöſiſchen Befigungen .............. 9 352 _
den Niederlanden ..................... 8216 25580
Italien............................ 2166 —
Portugal .......................8 372 232
zuſammen... 872916 879496
Die wichtigften Artitel der Ausfuhr in den Jahren 1891 und
1892 waren:
1891. 1892.
Darunter Darunter
neber⸗ nad Deutſch⸗ Webers nach Deutichs
haupt. land. baupt. land.
Mark. Markt.
Gummi elafticum ..... 829280 24296 888296 121300
Wachs .............. 111744 22688 48324 18136
Sefamfaat........... 187800 44192 100828 969
Gummi Sopal........ 89 720 — 47 844 1 792
Orſeille.............. 672 — 180 180
Elfenbein. ............ 121 356 — 127 972 —
Kopra .............. 672 — 716 —
Erdnüfſe ............ 265 — 634 138
Colombowurzeln ..... 62 82 7892 1 760
6 488 1 204 3 972 2632
Schildpatt ...........
1) Darunter Baargelb 160 Marl. — 2) Desgl. 6416 Marl. —
5) Desgl. 2108 Marl. — 4) Desgl. 7688 Marl. — 5) Desgl.
67828 Mark. — 6) Desgl. 53260 Marl.
32
St. Beterdburg. — Colombo. — Neufeeland.
St. Petersburg.
Schifffahrt von St. Petersburg und Kronftabt im
Sahre 1893.')
Am 15./27. April feßte fich das Eis in der Newa in Bewegung,
ber birelte Dampfſchiffsverkehr mit St. Beteräburg wurbe am
29. April/ll. Mat eröffnet, und am 8./20. November blieb das Eis
in der Newa fteben.
Die Schifffahrt währte im Jahre 1893 vom 5./17. Mai bis zum
13./25. November.
Bon den im Sabre 1893 angefommenen Schiffen waren:
Dampfs Reg.s Segel» Reg.⸗
Nationalität. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen.
Britiſche............ 723 682 782 14 8498
Deutihe............ 143 94 145 30 6 376
Norwegiide......... 46 33 546 104 40207
Schwedilde.......... 110 30 250 26 7182
Dänilde ........... 138 135 316 139 20617
Ruſſiſche............ 44 36 281 74 17480
Niederländiſche ...... 31 21 867 15 7 751
Sranzöfilde......... 5 3 603 2 388
Spaniide .......... 2 2079 — —
Stalieniide ......... — — 1 279
Defterreich-Ungarifche. 5 4555 2 1409
ufammen... 1242 1044424 407 106187
4
1649 Schiffe von 1 149 611 Reg.»Tonnen.
Es Tamen im Jahre
1893 an ......... S Segeligiffe....
J iffe...
Es überwinterten vom Dampfisifte
JS Segelidifie.....
Sabre 1892 8
ampfidiffe...
Küftenfahrer ind Aus: yfſchiffe
land verfegelt..... Segelſchiffe ....
Dampfſchiffe ...
zuſammen... "Schiffe
Bon dieſen 1677 Schiffen
übermwinterten
verfegelten Ruſſiſche Schiffe als Küftenfahrer
für Die Krone ...............
407 \ mit Ladung 1587
1242 9 „ Ballaſt 62
12
2
12
2
1677
......... 18
39
......... 1
blieben als Baggermaſchinen in Kronſtadt 3
gingen ald Flußvampfidiffe nad dem
Kaſpiſchen WMeere...... ....
Bon den übrigen 1610 Schiffen fegelten nah Großbritannien
und Irland 480, Schweden 210, Norwegen 10, Dänemark 111,
Deutfhland 120, den Niederlanden 76, Belgien 37, Frankreich 94,
Wladiwoſtock 4, Gchwargmeerhbäfen 11,
Arhangel 2, Kola 15,
Elfeneur f. O. 15 und ausländifche Schiffe nach Ruſſiſchen Baltifchen
Häfen 424.
· — — —
Colombo.
Schiffsverkehr im Jahre 1892.)
Der Geſammtwerkehr im Hafen von Colombo während des Jahres
1892 umfaßte an eingegangenen Schiffen 1610 Dampfidiffe von
2939 261 Reg.»tonnen und 58 Segelſchiffe von 72 215 Reg.⸗Tonnen,
zuſammen 1668 Schiffe von 3011476 Reg sTonnen.
1) Wegen des Borjabres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 57.
2) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 II. ©. 92.
— —
Nach der Flagge waren an diefem Verkehr betheiligt:
Neuſeeland.
Großbritannien... mit 1327 Dampfſchiffen von 2 373 382 Reg.⸗Tonn.
630
Deutidland...... n 97 " n ”
Sranfreid....... n 77 „ „166270 "
Delterreihslingarn „ 35 „ n 65 861 n
die Niederlande... „ 31 n 4607 F
Rußland ........ „ 1 ” „ 4134 n
Spanien ........ „ 9 n „22678
Norwegen ....... n 7 n n 9 321 n
Stalin... ....... „ 5 n ” 6 397 w
Japan .......... 3 F 9 730 n
Portugal ......... „ 1 „ A 462 n
Amerila......... n 1 ” " 389 n
ferner:
Großbritannien ...... mit 40 Segelſchiffen von 52555 Reg. Tonn.,
Deutihland ......... „ 5 n „ 1405 "
Umerila ............ „8 n n 2928 n
Rorwegen...... en BD " „ 869 n
die Niederlande ...... „2 F „ 23808 "
Defterreih» Ungarn ... „ 2 n „ 1542 n
Dänemarl .......... „ 2 n „ 1182 „
Schweden .........». „1 n n 496 n
Schiffsverkehr in den Häfen Neufeelands im
Jahre 1892.)
Die Häfen Reujeelands haben im Jahre 1892 im internationalen
und interfolonialen Verkehr befucht:
Nationalität. Schiffsart.
Deutſche ............. Segelidiffe .....
Segelidiffe .....
Britiſche............. | Dampfidiffe.....
zufammen...
Segelidiffe .....
Auftraliide .......... | Dampfidifie.....
zufanımen...
Amerikaniſche (Vereinigte / Segelſchiffe .....
Staaten)........... | Dampfſchiffe ....
zulammen...
Norwegiihe ....... -. Segelidiffe .....
Schmwebilde .......... Segelidiffe .....
Däniide....... ..... Segelſchiffe .....
Belgiſche............. Dampfſchiffe ....
Niederlündiſche........ Segelidiffe .....
Coodsinieln.......... Segelſchiffe ...-.
Segelſchiffe
zuſammen... —
überhaupt...
Dampfidiffe ....
686
Reg.⸗
Tonnen.
10 400
121 476
214 101
835 577
60 206
205 564
216 832
458 391
675228
Im Bergleih zum Vorjahre verringerle fih ber Verkehr um
51 Schiffe, während fich nleichzeitig der Tonnengehalt um 56 708
Tonnen bob.
1) Wegen ber Borjabre |. Hand. Ar. 1892 II. ©. 575.
Gebrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von C. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 6870.
33
LE Bandelsberichte san
üßder das In: und Nuslanod.
Deutſches Handels-Ardhiv, Bweiter Theil.
Berichte über das Inland.
Hamburg und Bremen. a en 0 dem a dem
Hamburgs und Bremens Handeldentwidelung feit dem Gewicht Werth Gewicht Werth
Zollanſchluß. ehe Min. zart 1890 Be et in. Dart
(Hamburgiiche Börfenhalle vom 27. November 1893.) | * 3333 1 1891 _ 19 554.898 715
Am 15. Ditober 1888 erfolgte der Auſchluß Hamburgs und | 1889. 15.056. 562 628 1899.. 18909 346 684
Iremend an das Deutſche Bollgebiet, und damit trat ber Handel Bei der Waareneinfuhr Hamburgs iſt darauf hinzuweiſen, daß
des beiden erfien Deutfchen Handelsfiädte in ein neuce Stadium Der ' feit dem Zollanſchluß die Nachweiſungen über die Einfuhr in Ham⸗
Eitridelung, indem vielfad unter anderen Brbingungen gearbeitet | burg von Altona, mit der AltonasKieler Eiſendahn, von und über
und andere Wege als bisher eingeihlagen werben mußten. Der garburg, von der Niederelbe mittelft ber Poſt und auf den Land⸗
Ucheraang in die neuen Berhältniffe wurde weſentlich erleichtert wegen aus der nächſten Umgebung Hamburgs, ferner der Durdfußr-
daduich, daß er fih in einer Beitperiode allgemeinen geſchäfilichen yertehe mittelft der Eiſenbahnen in Wegfall gefommen find. Daß
und wirtbihaftlichen Aufſchwunges, für ben fih bie Umgeftaltung | dieſer Verkehr gleichfalls eine gewichtige Bedeutung erlangt dat,
ınd Bergrößerung ber Verkehrsanlagen befonders förderlich erwiefen, exgiebt fich aus der Thatfache, daß die Einfuhr unter Hinzurechnung
vollꝛiog. Die Aufmärtibewegung, die ih im Anfange bes letzt⸗ dieſes Verkehrs ſich für das Jahr 1887 um 18 873 302 Doppelcentner
serflofienen Luſtrums auf allen Yandeles und Berlchrögebieten | im Werte von 378 Millionen Mark erhöht.
geltend machte, Hielt allerdingd nicht mehr lange an, denn bereits Laut vorftehender Aufſtellung zeigt ſich ſeit dem Zollanſchluß
in Jahre 1890 traten fichtbare Anzeichen einer bevorftehenden wirthr | in der Einfuhe wie in der Ausfuhr Hamburgs und Bremens ein
'haftlihen Reaktion Mar zu Tage. Die allgemeine mwirtbfchaftliche Außerft erfreulicher bezw. fortichreitender Entwidelungsgang, und ed
Eemeifion, weldhe die darauf folgenden Jahre brachten, Tonnte ſelbſt⸗ hat unter den überaus ungünftigen Einflüffen, die fi im Jahre
terffändlich nicht verfehten, Einfluß auf bie Handelsverhältniſſe dieſer 7999 geltend machten, nur ein unbebeutender Rüdgang flattgefunden,
beiden Deutſchen Verkehrecentren auszuüben. Bon ben empfindlich: | denn bie Abnahme im Handelsverkehr beider Städte ift doch immer⸗
fen Schädigungen ırurbe aber ber Deutfhe und vor Allem ber Bin fo wenig belangreich geweſen, daß trogbem das Jahr 1892 nächſt
Samburgifche Handel im Jahre 1892 von ben mittels und unmittel- | 1891 die böchften Verkehrägiffern, die Überhaupt erreicht wurden,
htm Folgen ber CholerasEpidemie getroffen; dagegen Hatte ber | qufjumeiien hat. Der Hamburgiſche und Bremifche Handel hat noch
Yandel im Jahre 1888 nod unter ben Rachwirkungen bed Vorjahred | niemals eine fhnellere und größere Aufwärtsbewegung ald in ber
m leiden. Dies fei zur richtigen Beurtheilung des Entwickelungs- geitperiode won 1887 bis 1891 erlebt. Die Waareneinfuhr hat bei
sanges vorausgeſchickt; im Lebrigen führen die Bergleihe zwiſchen Hamburg dem Gewichte nad) eine Gteigerung um 55 pGt., dem
damburgs und Bremend Handel feit dem Zollanſchluß zu folgenden Werthe nach um 45 pCt. erfahren; bei Bremen iſt dagegen bie Eins
Sefultaten: fuhr dem Gewichte wie dem Werthe nach faft gleichmäßig um 85 yEt.
damburgs Einfuhr damburgs Ausfuhr geftiegem. Was aber die Wuarenaußfuhr betrifft, fo hatte Hamburg
nad) dem nach bem nad) dem nad dem | eine Bunahme bes Verkehrs dem Gerichte nach um reichlich 40 pGt.,
Gewicht nette Werth Gewicht netto Werth dem Werthe nach um reichlich 30 pCt. aufzuweiſen; bei Bremen
Doppelcentner. Mil. Mark. Doppelcentner. MU. Mark. | zeigte ſich dagegen noch ein etwas günftigerer Entwickelungsgang, ba
1887... 57 991 842 1908 1887.. 87601976 1846 die Ausfuhr dem Gewichte nah um veihlih 45 p&t., dem Wertbe
1888.. 66619676 2025 1888.. 88.984199 1897 nad um reichlich 85 pPCt. geftiegen iſt. Bor Allem ift das Gewicht
180.. 14868257 2868 1889.. 4804262 2218 ber Waare der maßgebende Faktor Über Abs und Bunahme des
180... 82.399 150 2662 1890.. 50043 221 2806 Handels, denn die Wertbe haben in Folge der frien Preisrüdgänge
1891... 89.080 777 2765 1891.. 58222638 2486 faft aller Waarenartikel einen empfinblihen Abſchlag erfahren und
1m2.. 85548866 2607 1892... 61796606 2818 ſpiegeln die oft gehörte Klage wieder: Vermehrter Umſatz, aber
Bremens Einfuhr Bremens Einfuhr geringerer Berdienft. Andererſeits verdient auf ben meit böberen
nah dem nad dem nah dem nach dem Durchſchnittswerth der Ausfuhr im Gegenfah zu den Einfuhrgütern
Gewicht Werth Gewicht Werth hingewieſen zu werben; obgleich z. B. Hamburg 84 Mill. Doppel⸗
Doppelcentner. Mill. Mal. ' Doppelcentner. Mil. Mark. | centner im letzten Jahre mehr ein⸗ als ausführte, betrug die Differenz
1887.. 20 543 568 660 18%.. 24 799 989 750 bem Wertbe nad nur 294 MIN. Mark, bei Bremen wurden dagegen
1888.. 22.062 928 668 1891.. 27 668498 760 T MIN. Doppelcentner mehr eins ald ausgeführt, und der Unter:
1889.. 22918757 664 1882.. 2618976 719 ſchied im Werthe belief fi) fogar nur auf 35 Mil. Mitt. Deutſch⸗
Dentihes Handels-Archiv. 1894. IL 5
34
land, in erfter Linie ein Induſtrieſtaat, egportirt eben vornehmlich
Fabrilate und importirt dagegen hauptſächlich Rohprodukte aller Art.
Die legte günftige Entwidelungsperiode fällt fpegiell bei Bremen
noch um fo mehr ind Gewidt, alö die Jahre 1879 bis 1886 dort
einer Stagnation des Handelsverkehrs gleihlamen, während Yamburg
auch in dieſem Zeitabſchnitt einen großartigen Aufſchwung in feiner
Waareneinfuhr und »Ausfubr zu verzeichnen hatte.
Bei Hamburgs Einfuhr entfielen im lehten Jahre rund 55 Mil.
Doppelcentner auf die Zufuhren zur See und 301/; Mil. Doppel:
ceniner auf diejenigen land» und flußmärts. Die Abnahme in der
Einfuhr um B1/ Mill. Doppelcentner gegen das Borjahr ift faft
ausſchließlich im Flußſchifffahrtsverkehr zu fuchen, auf dem Seewege
kam ſogar noch etwas mehr heran als im Jahre 1891. Bei
Bremens Einfuhr entfielen im Jahre 1892 152), Mil. Doppel⸗
centner auf die Zufuhren ſeewärts und 101/3 Mil. Doppelcentner
auf diejenigen flußs und landwärts. Im Gegenſatz zu Hamburg
zeigt fih bei den Seezufuhren Bremens ein Ausfall von rund
11/3 Mil. Doppelcentner gegen das Borjahr; biefe Abnahme ift dem
Seeverkehr mit Europa zuzuſchreiben, wohingegen die Einfuhr aus
. trandatlantifchen Ländern keine Einbuße erlitten bat. Ebenfo haben
die Zufuhren fluß⸗ und landwärts die Höhe des Vorjahres behauptet.
Der beträchtliche Rüdgang in der Einfuhr Hamburgs aus dem
Deutihen Binnenlande war eine Folge der durch bie Cholera»
Epidemie beeinträdtigten Verlebräverhältnifie, da andere Vers
Ihiffungshäfen vielfach vorgezogen wurden.
Was dagegen die Ausfuhr betrifft, fo entfielen bei Hamburg
im legten Jahre 241/; Mil. Doppelcentner auf die Ausfuhr zur
See und 27%; Mil. Doppelcentner auf diejenige lands und fluß⸗
wärtd. Hier Bat die Ausfuhr zur See, eine naturgemäße Folge ber
geringeren Einfuhr aus dem Deutichen Binnenlande, eine beträcht⸗
fihe Abnahme, und zwar um 23/5; Mil. Doppelcentner gegen das
Vorjahr, erfahren, wohingegen die Ausfuhr lands und flußwärts
noch eine Zunahme um 11/5 Mil. Doppelcentner aufzuweiien bat.
Bei Bremen? Ausfuhr fielen fih die Berbältniffe wieder etwas
anders; bei der Ausfuhr feewärtd hat nur eine Abnahme um
550 000 Poppelcentner gegen das Vorjahr flattgefunden, dagegen
bat der Verkehr fluß⸗ und landwärts eine Einbuße um 500 000
Doppelcentner erlitten. Im Sabre 1892 entfielen auf die Ausfuhr
feewärts 92/5 Mill. Doppelcentner und auf diejenige fluß⸗ und lands
wärts 91/4 Mill. Doppelcentner.
Der für Bremen wichtigſte transatlantiſche Verkehr ift derjenige
mit den Bereinigten Staaten von Amerifa, ihnen zunädft kommt
alddann Dftindien und Siam. Trogdem war Hamburg im Berlehr
mit den Bereinigten Staaten von Amerika, namentlich in der Aus⸗
fuhr, wie nachflehender Vergleich zeigt, Bremen meit überlegen:
Hamburgs Einfuhr.) Bremens Einfuhr.
Doppel⸗ Werth: Doppes Werth:
centner. Mill. Marl. eentner. Mill. Mark.
1891... 5043400 169 1891... 4953 163 226
1892... 8768778 215 1892... 5801 738 199
Hamburg Ausfuhr.!) Bremens Ausfuhr.
‚ Doppel Werth: Doppel: Werth:
centner. Mil. Mark. ceniner. Mil. Mark,
1891... 5469425 198 1891... 1731200 99
1892 ... 3564040 152 1892... 1548144 120
Die außergewöhnlich große Steigerung der Einfuhr Hamburgs
aus den Vereinigten Staaten Amerilas im Sabre 1892 ift vornehm-
1) Unter Ausfchluß des Verkehrs mit Californien, der nicht von
Bedeutung ift.
—— — —— — — — — — — — — — — — e— —
— m — — — — — —— —
Hamburg und Bremen.
lich zurückzuführen auf die bedeutende Weizen⸗,, Mais⸗ und Roggen⸗
Einfuhr ſowie auf größere Zufuhren in phosphorſaurem Kalt, Dels
kuchen, Schmalz, Margarin (Walrath) u. A. m. Der Rüdgang in |
der Ausfuhr war dagegen eine naturgemäße Folge bed extremen
Schutzzolles und der ftrengen Duarantängmabregeln.
In den Ausfuhrartikeln nach den Vereinigten Staaten von
Amerita nimmt bet Hamburg Robzuder eine erfte Stelle ein, es
wurben im Jahre 1892 für 801, Millionen Mark genen allerdings
73 Millionen Mark im Borjahre ausgeführt, ebenfo findet eine ſehr
‚bedeutende Ausfuhr in Stapfurter Salzen ftatt. Die Ausfuhr von
Manufalturwaaren, Kunfls und Induſtrieerzeugniſſen bat fich in
den letzten Jahren auf ungefähr gleicher .Höhe gehalten. Bremen
führte im lebten Jahre nach den Vereinigten Staaten non Amerika
für 89 Mil. Markt Deutfche Induftrieergeugniffe aus; den bedeutend:
ſten Antheil haben hieran Baummollen:, Wollens und Halbwollens
waaren, befonderö tritt aber die bebeutende Zunahme in der Aus
fuhr von Seiden» und Halbfeidenwaaren, die von 121/ Mil. Mart
auf 21 Mil. Mark ftieg, markant hervor, ebenfo wurden Flachs
und Leinenwaaren für 11/9 Mil. Marl mehr als im Borjahte ver:
ſchifft.
Nachſtehend geben wir einen Vergleich ber Betheiligung Ham⸗
burgs und Bremens an der Einfuhr einiger ber bedeutendften
Handelsartikel:
Yambur g.) Bremen.
1891. 1892. 1891. 18392.
MIN. Marl. Mill. Marl. Mil. Maxk. Mil. Mark.
Roher Tabat.. 391/g 283/; 60 471/2
Reis ......... 241, 241/g 48 483/4
Baumwolle... 91 75 1773/4 1398/
Schafwoll .. 117 125 82 873/4
Betroleum..... ls 8 181/g q/g
Koffee........ 196 2001/4 164/5 171/s
Salpeter...... 631/g 521/; 11/g 1
Delluden..... 16/6 2214 13/4 2
Sn den Xrtifeln rober Tabak, Reis und Baummolle behauptet
mithin Bremen einen weſentlichen Borjprung gegenüber Hamburg.
Sn Betroleum bat Bremen im legten Jahre eine bedeutende Einbube
erlitten und ift in Folge deifen von Hamburg wieder überbolt
worden. In Kaffee zeigt dagegen Hamburg feine ganz beionbere
Weberlegenheit, und ebenfo find die Zufuhren in Salpeter und Dels
kuchen bei Bremen verbältnigmäßig fehr gering. Durch Salpeter
und andere Düngemittel ift der einft in der Landwirthſchaft To
nachgeſuchte Guano fast ganz verbrängt worben; im Sabre 1875
wurde davon noch für 17 Millionen Mark in Hamburg eingefüdrt,
dagegen war der Werth dieſer Ginfuhr im legten Jahre auf
307 000 Mark zufammengefchrumpft.
Was die eigentliche Ausfuhr ſeewäris betrifft, jo zählen zu den
Haupt: Ausfubrartifeln Hamburgs und Bremens außer Robzuder und
Salze vor Allem Manufalturs und Modewaaren, Spiritus, Cognak,
Mein, Bier, Butter, Eier, Cement, Farbwaaren, Drogen, Chemis
talien, Leder, Bapier, Glaswaaren, feine Eifenwaaren, Maſchinen
und Mafchinentheile, Kaffee, roher Tabak, Cigarren, Reis, Salpeter
u. m.
Jedenfalls Haben Hamburg und Bremen troß vieler erſchweren⸗
den äußeren Umftände es verftanden, ihre überſeeiſche Ausfuhr in
recht günftiger Weiſe fortzuentwideln, und ein weiterer Aufſchwung
diefes für Deutichland fo wichtigen Verkehrs Tann unter normalen
Berhältnifien gar nicht außbleiben.
1) Bei Hamburg handelt e3 fi nur um die Zufuhr jeewärts.
%
Shine 35
Berichte über das Ausland.
die Erwägung etwas abgeſchwächt werben, daß es fich bei allen dieſen
Hafenplägen fehr Häufig um dieſelben Schiffe handelt, melde einen
Play nah dem andern anlaufen und überall mit ihrem vollen
Tonnengehalt eins und ausllarirt werden. Man darf nad biefen
Zahlen nicht etwa Rückſchlüfſe auf dad Wachsſthum des Handels machen.
Während der Geſammtſchiffsverlehr um 4435 Fahrten und
1729 787 NReg.sTonnen, d. 5. dem Tonnengehalt nah um 6,24 p&t.
fi gehoben Bat, ift die Deutfche Schifffahrt um 401 Fahrten mit
445 764 Reg.: Tonnen, d. 5. dem Tonnengehalt nad) um rund 23 pPCt.
Tonnen auf. Ein Vergleich der Zahlen bed Tonnengehalt3 des gegen das Borjahr gefallen. Abgefehen vom Jahre 1892 ift ber
Seammtichifföverlehrd unter Zugrundelegung ber ftatifliihen Ber | Tonnengehalt der Deutſchen Schifffahrt in Chineſiſchen Gewäfſern
China.
öfentlihungen bed fremden Seezollamts in den letzten 13 Jahren feit 1887 ein fo niedriger geweſen.
Schiffsverkehr in den dem fremden Handel geöffneten
Häfen.
Der Geſammiſchiffsverlehr in den in Betracht kommenden
seöffneten Häfen Chinas belief fid im Jahre 1892 auf 37 927 Eins
und Ausklarirungen mit 29440575 Tonnengehalt und weiſt gegen
das Vorjahr eine Zunahme von 4435 Fahrten und 1729 787 Reg.⸗
zeizt eine gleihmäßige, ungemein flarfe Entwidelung der Schifffahrt. Wenn nun auch ein Theil der Britifhen Schiffe, deren
3on 15672177 Reg. «Tonnen im Jahre 1880 flieg der Geſammt⸗ | Tonnengehalt im legten Jahre auf 19816 815 (d. 5. um 1877820)
ſchiffs verkehr im Berichtsjahre auf 29 440 575 Reg.⸗Tonnen d. h. bie Reg.sTonnen geftiegen ift, Feine lohnende Beſchäftigung gefunden hat,
Sqifffahrt wuchs in diefer Zeit dem Tonnengehalt nad um nahezu | fo bemeift doch der Umftand, daß Schiffe einer ganzen Reihe anderer
63 p6t. Nationen feit Jahren erfolgreich bemüht gemweien find, ſich in ber
Tampfihiffe beteiligten fih an dem Schiffsverkehr im Berichts, | Schifffahrt in Chinefifhen Gemwäflern eine fefte Stellung zu ſichern,
jahre mit 28974 Ein» und Ausflarirungen und einem Tonnengehalt | daß auf vielem Felde ein verhältnigmäßig guter, dauernder Verdienſt
von 23410 156 Reg.⸗Tonnen, was eine Zunahme von 934 Yahrten | zu finden ift.
mb 1659315 Reg.-Zonnen gegen das Vorjahr bedeutet. Wuf Die Reihenfolge ber Nationen nach bem Umfang ihrer Betheiligung
Segelſchiffe fielen 8953 Eins und Ausllarirungen mit 1030419 Reg. | an der Chinefiihen Schifffahrt war im Werichtäjahre folgende: Groß⸗
Zonnen, alfo 3001 Fahrten und 40472 NReg.sTonnen mehr ald | Britannien, China, Teutichland, Deſterreich⸗ Ungarn, Japan, Frankreich,
im Jahre 1891. j Dänemark, Schweden und Norwegen, Rußland, die Niederlande, bie
Der direlte Schiffsverkehr zwiſchen China und fremben Ländern | Bercinigten Staaten von Amezila, melde früher an der Spige ftanben,
üblte 6908 Eins und Ausllarirungen mit 6889582 Neg.-Tonnen | und Spanien.
gegen 6932 Eins und Ausllarirungen mit 6 744410 Reg.⸗Tonnen Deſterreich⸗Angariſche Schiffe hatten einen Gefammtgehalt
im Borjahre, zeigt aljo eine Abnahme von 24 Fahrten bei einem | von 689 744 Reg.-Tonnen und zeigen eine Zunahme von 184 534
Bachſen der Zahl des Tonnengehalts um 145172 Reg.⸗Tonnen. Reg.» Tonnen gegen daB Vorjahr. Die Japanifhe Schifffahrt in
Die Küfteniifffehrt ‚weit 81019 Gin» und Ausklarirungen Chineſiſchen Gewäſſern ftieg auf 680 868 Neg.-Tonnen und gewann
auj mit 22550993 Reg.» Tonnen gegen 27060 Fahrten mit | damit 116632 Reg.»Tonnen gegen daB Jahr 1891. Der Tonnengehalt
20 975 378 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1891, wuchs aljo um 3959 Fahrten | der Franzöſiſchen Schiffe ift um 11 740 Reg.:Tonnen, auf 252 920
und 1575615 Reg.⸗Tonnen. Reg.»Tonnen geſunken.
Bon den einzelnen Häfen zeigen eine Abnahme gegen das Bor» Die Dänifhe Schifffahrt gewann 566569 Reg.⸗Tonnen und
jahr in der Zahl der Fahrten Niutſchwang, Tientfin, Ringpo, Tamfut, erreichte damit die Zahl von 164 781 Reg.-Tonnen Gefammtgehalt.
Canton, Pokhoi. Wentſchau weift biefelbe Zahl an Fahrten auf wie | Die Schwediſch⸗Rorwegiſche Schifffahrt ftteg um 82872 Reg.»
im Borjahre. Alle Übrigen Häfen hatten mehr Fahrten zu verzeichnen | Tonnen auf 189 256 Reg.⸗Tonnen. Der Tonnengehalt der Ruſſiſchen
cls im Jahre 1891. Bezlüglid des Tonnengehalts zeigt der Verkehr : Schiffe zeigt eine Zunahme von 13349 Reg. Tonnen und erreichte
bei folgenden Häfen eine Abnahme: Niutfhwang um 5754, Ningpo | d
am 231 438, Zutidau um 8943, Tamiui um 21530, Canton um
172649, Kiungtichau um 6488, Pakhoi um 205628 Reg.-Tonnen.
Bei allen übrigen Häfen ift ber Verkehr binficgtlich des Tonnengehalts
gegen das Borjahr geftiegen. In Itſchang nahm der Schiffsverkehr
| damit die Zahl von 111570 Reg.» Tonnen.
| Beſonders Deſterreich⸗ Ungarn, Dänemark und Schweben-Rorwegen
feinen dauernd an Boden gewonnen zu haben, im leiten Jahre
augenfcheinlih auf Koften der Deutihen Schifffahrt. Die Haupt⸗
urſache des ſchweren Verluftes der Deutſchen Schifffahrt dürfte darin
segen das Jahr 1891 um 72622 Reg.»-Tonnen ober 44 pCt. zu, in | zu fuchen fein, daß die in Frage Zommenden Deutſchen Rhedereien
Auliang um 414815 Reg.Tonnen oder 21 pCt. in Wuhu um | China nicht als ein Feld dauernder Thätigleit betrachten, ſondern
408587 Reg.-Zonnen oder 18 pCt., in Hankau um 211108 Reg.» | ihre Schiffe bald auf dem einen, bald auf dem anderen Gebiete
Tonnen oder 16 p6t., in Tſchinkiang um 481 806 Reg.»Tonnen oder | verwenden, je nachdem die Konjunkturen auf dem cinen oder dem
15 p£t., in Tſchifu um 186 871 Reg.- Tonnen oder 9,4 pCt., in Taimau | anderen günftiger find. Dazu kommt, daß die Deutichen Rheder im
um 7598 Reg.»Tonnen ober 6 pGt., in Schanghai um 288270 Reg.» | Konlurrenztampfe einzeln ver feft gefchlofienen Macht der den
Tonnen ober 4,6 pCt, in Amoy um 95 667 Reg.» Tonnen oder 5,7pCt., | Küftenhandel in China mehr und mehr monopolifirenden großen
in Swatau um 75491 Reg⸗Tonnen oder 4 pGt. Engliſchen und Chineſiſchen Geſellſchaften gegenüber ftehen.
Der ungeheure Aufſchwung, den der Schiffsverkehr in den Yangtze⸗ Die Mittel, um den beftchenden Uebelftänden abzubelfen, find:
Häfen, zumal in Stihang, genommen, bat feinen Grund in der | Ausdehnung der XThätigkeit der fubventionirten Linie des Nord⸗
Eröffnung Tſchungkings, welches mit Abſchluß des Jahres 1892 auf | deutihen Lloyd, Anſchluß anderer Deutſcher Linien an bicjelbe,
das erſte volle Betriebsjahr als Vertragshafen zurüdblidtee Der | Zufammenihluß der Deutfhen Küftenfahrer zum gemeinfchaftlichen
Eindvrud, den die oben bei Kiukiang, Wuhu, Hankau, Tſchinkiang | Betriebe einzelner Linien und überhaupt Zuwendung größerer Auf:
verzeichneten Tonnens und Prozentzahlen machen, dürfte jedoch durch merkfamteit auf die Chineſiſche Küftenfchifffahrt.
5%
36 Sim
Dertehrsüberfihten,
1. Geſammtſchiffsverkehr in den dem fremden Handel geöffneten Häfen Chinas und Antheil der Schifffahrt
unter Deutſcher Flagge im Jahre 1892.
Ein- u. ausgelaufene Davon unter |Ein- w.ausgelaufene]' Davon unter Zuſammen Dampf- Davon unter
Name Dampfſchiffe. Deutſcher Flagge. Segelſchiffe. Deutſcher Flagge. und Segelſchiffe. Deutſcher Flagge.
des ö— — — — — — — — e — — TE
Safe nd neh Tonnens Anzabl Tonnen: Anzahl Tonnen⸗ Anzahl Tonnen⸗ Anzahl Tonnen⸗ Anzahl Tonnen:
Zahrten| Sehalt. Sahrten. gehalt. Saßeten, gehalt. Braheten. gehalt. Safıten. gehalt. Fahrten. gehalt.
194 | 151 890 102) 44180
Niutiäwang . 754 88 14982] 856 663664] 292} 166 822
Tientfin..... 1198 36 : 22986 100 47 082 22 9664| 1298 1019 964 68 32 650
Tidifu...... 2 540 186 | 151.066 83 88128 31 | 13052] 2623] 21509 217] 164 118
Itſchang 262 — 4097) 104218 — — 4 359 236 468 —
Hankau ..... 1387 4 4596 8111 11218 — — 21983 1486 778 4 4 1 696
Kiukiang 2.166 2 2218 88 11 638 — — 2254 2874 2 2218
Wuhu ...... 2 888, 82 28 700 814 47997 — — 3202 2639 2299 32 28 700
eihinfiong .. 2 692, 72 66 554 1477] 213 731 — — 4169 3163867 72 66 554
Schangbai.. 5671 525 421 802 725 219496 6 8404| 6896 6540 275 681! 425 206
Ningpo ..... 849 8 4 236 8312| 43072 — _ 1161 988 859 8 4286
Wentihau 72 _ _ 17 3066 — _ 89 40 7 — —
Futſchau 671 14 8154 115| 51679 20 9420 686 591 087 3 17574
Tamſui ..... 268 6 3 564 18 5627 9 2813 286 166 593 15 6 377
Taiman..... 168 8 17184 21 8 167 11 4 207 189 119 545 19, 11 391
Amoy ...... 1776 51 46 948 1688| 785841 68: 27709 1989| 17548 119 746657
Smatal..... 1899 64 | 48064 4 al —|i —|ı s03 1887727) 54 48064
Canton ..... 3 485 228 202 090 6 2188 2: 6961 8491 3248 713 280° 202 786
Kiungtſchau 625 843592 294 164 364 _ — — — 6 341360210 294 164.364
Rathoi...... 203 89 376] 45 820 — — | — — 203| 89 376 94| 45820
zufammen ... | 28974| 284101561 1808 | 1380 2 8953| 1030419 I 207 85 897] 37927] 294405761 2015| 1466 133
Dagegen 1891. | 28 040 26 750841] 2838 | 1835411l 5952| 989 947 187 66 4861 33492] 27710 788| 2416| 1911 897
1892 mehrod. |
weni era. + 934 41659 3151 — 6525| — 455 175 +00 -+40472 | + 20 + 19411 Haan + menei — 0.4 1764
das Vorjahr |
2. Betbeiligung der meiftvertretenen Nationalitäten an dem Schiffsverfehr In den dem fremden Handel
geöffneten Häfen Chinas im Jahre 1892.
Bon und nad China. Küſtenſchifffahrt. Geſammtſchiffsverkehr.
Ein⸗ und Prozente Ein⸗ und Prozente Ein⸗ und Prozente
a
Nationglität aus⸗ Tonnen⸗ des aus⸗ Tonnen⸗ des aus⸗ Tonnen⸗ es
Geſammt⸗ Geſammt⸗ Geſammt⸗
laufende gehalt. Tonnen, |laufende gehalt. Fonnen, | laufende gehalt. Fonnens
Schiffe. gehalts. | Schiffe. gehalts. | Schiffe. gebalts.
Britiſche.................. 4355 4835 393 70,18 14 618 | 14 481 422 64,22 18978 | 19316815 65,61
Deutſche.................. 974 746 206 10,82 1042 719 927 8,19 2016 1 466 133 4,98
Franzöſiſche .... 148 250 791 3,64 1 2129 0,01 144 252 920 0,86
Amerikaniſche (Ber. Staaten) 58 31403 0,46 13 29 925 0,13 111 61 328 0,21
apaniſche................ 482 429 183 6,24 237 201 685 0,89 719 630 868 2,14
hineſiſche................ 518 287 701 4,18 14 014 6 273 489 27,32 14 532 6 561 190 22,29
Andere Nationen (bie Nieders .
lande, Dänemarl, Spanien, N
Schweden: Norwegen, Ruß⸗
land u. Defterreichslingarn) 898 803 905 4,48 1 034 842 416 8,74 1432 1151321 3,91
wufammen... | 6908 | 6889582 | 100 81 019 | 22 550 998 | 100 | 87 927 | 29 440 575 | 100
3. Betheiligung der verſchiedenen Nationalitäten an bem Schiffänerlehr in ben einzelnen dem fremben Hanbel
geöffneten Häfen Chinas im Jahre 189.
Rationalität.
Häfen Britiſche. Chineſiſche. Deutiche, Sapanikhe. | Yreanzöfice. |
Ren.-Tonnen. | Ren.-Tonnen. | Req.Tonnen. Rea+Tonnen. | Reg. Tonnen.
VYiutſchmang...................... 828 878 87 524 | 166 822 44 2716 — —
Tientſin....... .................. 493 176 447 1834 32 650 34 672 — —
Tichifu................. ......... 1150 696 706 139 164 118 106 734 — —
Itſchang......................... 89 724 146 744 — — — | —
anlau ...... De — ———————4 — 935 084 481 889 4 696 1 880 — —
Riufiang.. .................. ....... 1627 822 579 154 2218 1266 — —
Vuhu...................... .. 1 825 144 621 559 28 700 — — —
TZſchinkiang ..................... 2.086 076 786 553 66 561 4646 — —
Shanghai ....................... 3726 189 1607 075 425 206 353 683 219 708 8 940
Ningpo ......................... 416245 608 378 4236 — — —
We “ones 0.0» u.nmetennone .... 24 707 — — — — —
Futſchau................ ......... 483 500 63617 17574 18 250 — —
Tamſui.......................... 122 876 36 954 63177 — — —
Taiwan ......................... 81610 6 742 11391 15 344 — —
Amoy ........................... 1461 044 110 389 174 687 85 408 — 5 960
Swatau................. nen .. 1 633 736 117 746 48 064 14 389 — —
Canton.......................... 2767011 272 886 202 786 — — —
Kiungtſchau...... .. ............ 654 — 164 364 — 33 212 107 216
thoi.......................... — — 45 820 — — 42 665
zufemmen...... 19 316 815 6 636 483 1 466 183 6 868 262 920 164 781
Dagegen 1891... 17 438 995 6 642 273 .. 1911897 515 236 264 660 108 122
1893 mehr ober weniger gegen das |
Vorjahhr.................... .4 41870820 | — 106 790 — 445764 + 115 638 | — 11740 Ä + 56.669
Nationalitaät.
Häfen. Ruſſiſche a ———e alte. * Svpamniſche. Zuſammen.
Reg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen. Reg.:Tonnen.| Reg.⸗Tonnen. Ren.-Tonnen.| Reg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen.
RNiutſchwang...................... 1426 5 226 — | 24 136 8876 ı — 663 66%
Tiemſin....................... 380 5118 — | 4096 2 688 — 1019 964
Tſchifu.......................... 12 368 8 680 — 5 866 1344 — 2150 936
Itſchang........ ..u .. » . — — — — — — 236 468
Sanlau....... ......... ......... 27 504 997 75 406 6 672 — — 1 486 778
Liukiang........ .............. . — 496 150 812 18 536 — — 2374 824
13111) — 150 812 10 008 — — 2639 223
Tſchinkiang....................... 66 008 2 828 148 774 18 428 — — 8 168 367
Schanghai .......... ............. 14 894 29 031 118 940 42 609 — — 6 540 275
INGPO „ocean senennnnernen nennen — — — — — — 988 859
Wentſchau........................ — — — — — — 24707
tſchau................... ...... — 5 180 — 1672 1344 — 591 087
mijui.......................... — — — — — 166 598
Taiwan .......... ......... ..... — — — 8 468 — — 119 545
Amoy ...................... uni — 8450 — 6914 83 795 18 312 1 754 879
Smwatan .................... une. — — — 8 068 20 724 — 1837 727
Canton.......................... — 872 — 1126 | 4 032 — 3248 718
Aungeigon ernennen nnseenerunnn . — — — 890 | 8 356 — 313 592
.......................... — — — 890 — — 89 375
zufammen...... 111 570 61 828 689 744 130256 | 77 659 18 312 29 440 A756
Dagegen 1891.. 98 221 67 (95 455 210 106 883 | 60 168 — 27 710 788
1892 mehr ober weniger gegen bad i |
Sorjah +1339 | —6767 | + 184.584 | + 82 872 | +17491 — + 1729 787
38 Auſtralien.
Auftralien.
Der Handel Auſtraliens, Tasmaniens und Neuſeelands
im Sabre 1892.')
Der allgemeine Drud, ber ſchon feit einigen Jahren überall auf
dem Gefchäftäleben Iaftet, Hat fi erſt im Berichtsjahre für bie
Handelsbilanz der Kolonien Aufträlafiend recht bdemerkbar gemadt.
Nach einer langen Periode des Veberflufies, der zum großen Theil
durh in anderen Ländern, hauptſächlich in Großbritannien, auf:
genommene öffentlihe und private Anleihen hervorgerufen worden
war, trat in allen Theilen des Verkehrslebens ein gewiſſer Rückgang
zu Tage.
So hat ber Ein= und Ausfubrhandel der Kolonien Auftralafieng
gegen das Borjahr zufammengenommen eine Einbuße von über
20 Mil. Pfd. Sterl. erlitten und ift beinahe auf die MWertbe vom
Sabre 1888 zurüdgegangen. In dem auf 124511958 Pfd. Sterl.
berechneten Gejammtwerthe dieſes Handels ift allerbing® der inters
Toloniale Handel doppelt aufgeführt, nämlich einmal ald Ausfuhr ber
einen Kolonie und das zweite Mal ala Einfuhr der anderen Kolonie.
Die Ausfuhr der einzelnen Kolonien an eigenen und fremden
Produkten im Jahre 1892 iſt aus folgender Tabelle erſichtlich:
Eigene Fremde
Ausfuhr Produkte. Produkte. Zuſammen.
aus Werth: Pfd. Sterl.
Neuſuüdwales ......... 17 707102 4265 145 21972247
Viktoria ............. 11410808 2808738 14214546
Queensland ......... 9012889 1575619 9170408
Sübauftralien........ 3232259 458720 7819589
Beftauftralien ....... 870 814 11 834 882 148
Tasmanien .......... 1330 144 16 821 1 346 965
Neuſeeland........... 9 365 863 168988 9534 851
zufammen... 52929879 12010825 64 940 704
Der Werth der Ausfuhr bat in Folge ber niedrigeren Wollens
preife in den meiften der Kolonien gegen das Borjahr abgenommen,
obgleich die Wollenausfuhr eine Steigerung erfahren bat.
Die Abnahme in dem Werthe der Einfuhr ift aber eine viel
bebeutendere, da fih die Kaufkraft der Bevölkerung in Folge der un»
‚günftigen Geihäftslage erheblich verringert Hatte, unb ba auch die
Regierungen bei allen öffentlichen Anlagen nah Möglichkeit Eins
ſchränkungen anordneten.
Der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr iſt unter dieſen
Umſtänden auf 5369 450 Pfd. Sterl. geſtiegen gegen 608 424 Pfb.
Sterl. im Borjahre.
Am der Kolonie Neuſüdwales hat fich dieſer Ueberſchuß gegen
das Vorjahr um mehr ald das Doppelte gehoben.
Sn der Kolonie Viktoria befteht freilich noch das umgekehrte
Berhältniß; aber während bort nod) im Jahre 1890 die Einfuhr die
Ausfuhr um fat 10 Mil. Pfd. Sterl. überftieg, ging diefer Mehr⸗
werth im Sabre 1891 auf faft 6 Mil. Pfd. Sterl. und im Jahre 1892
auf weniger ald 3 Mil. Pfd. Sterl. herab.
Am günftigften geftaltete fih die Ausfuhr von Queensland,
die, aljährli fteigend, im Berichtäjahre die Einfuhr bereits um
mehr als 43/4 Mil. Pfd. Sterl. übertraf.
Sn Südauftralien wurde der Ausfuhrhandel durch den in
Folge der Trodenheit eingetretenen Ausfall in der Weizenernte und
in Folge des Arbeiterausftandes in dem benachbarten Brofen Hills
Bezirk ungünftig beeinflußt. Der Ueberſchuß ber Ausfuhr ift Deshalb
um mehr ala 100000 Pfd. Sterl. auf 424361 Pfd. Sterl. herab⸗
gegangen.
Das Verkehrsleben Weftauftraliena Bat durch Ausdehnung
des Wderbaues, neue Goldfunde und Erweiterung bes Eijenbahnnekes
einigen Aufihwung erfahren. Einfuhr und Ausfuhr Haben fich
gefteigert, und ber Heberfhuß der erfteren hat ſich gegen das Vorjahr
um ein Geringes gehoben.
Tasmanien weiſt dagegen, namentlich bei der Einfuhr, einen
beträchtlichen Ausfall auf, fo daß der Ueberſchuß derſelben über die
Ausfuhr gegen das Vorjahr um über 75 pCt. geſunken ift.
In Neufjeeland Hat fi die Geſchäftslage in den lekten Jahren
andauernd günftiger geftaltet. Die Einfuhr ift um faft 1/; MIN.
Pd. Sterl. geftiegen, während bie Ausfuhr in Folge ungünftiger
MWerthverhältniffe der Produkte um ein Geringes zurüdging Der
Meberihuß des Werthes der Ausfuhr ift gegen das Borjahr daher
um etwa 16 pCt. gefallen.
Die nachfolgenden Ueberſichten veranfhauliden den Handel und
Verkehr ber einzelnen Kolonien.
Werth der Einfuhr und Ausfuhr Aufiralafiens im Jahre 1892.
Kolonie. Einfuhr.
20 776 526
Ausfuhr.
Werth der Eins Werth Der Aus⸗
Werth der Einfuhr fuhr, verglichen mit | fuhr, veralichen mit
gegen die Ausfuhr
mebr (+), dem Zoiahre, dem Vorjahre,
i ), mehr (+),
weniger (I). wenige U). weten N
Werth: Pfd. Sterl.
Neuſüdwales ....................... 21 972 247 | — 1195721 | — 4606 871 — 3971773
Biktoria eeeneeeeeenenennssnnenneennen 17159 613 14 214 546 + 2945 067 — 4551 995 — 1793 197
Dueendland zcaneeneeeane een 4 408 601 9 170 408 — 4761807 | — 670408 + 865021
Südauftralien .... ; 7 305 178 7819 539 — 4A . — 2561363 — 2692510
Weftauftralien ........................ 1391 109 882 148 | + 6508961 + 111016 + 82682
Tasmanien .......................... 1497 171 1346965 | + 150206 — 6564793 — 93863
Reuſeelanb. .... :!:. - 5943 066 göBL 851 | — 2591796 + 489207 | — 81546
zufammen... | 59571 254 64 940 704 ° | — 5.369 460 | msn | — 192895 202 | Tre — 7634 176
DU [ce U —
Gefammthandel... Ä 124 511 958 | | — 20.029 378
1) Wegen ber Borfabre |. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 500. ..
— “
Auſtralien. —
Shißfahrt in deu Rolonten Anftralafiens im Jahre 1892, ver
glihen mit dem Vorjahre.
Gegen das Gegen das
s Vorjahr „| Borjahr
Kolonie. — mehr (+) | Tonnen | mede)
Shen weniger gehalt. weniger
chiſſe | wiui | ig
Reufübmaleß ..... car! — 9| 564718 — 17082
Biltoria ceco.mm 4521| — 570 | 4456254] — 258 845
Dueendfond ...... 1008| — 172 | 972428 — 2690
an ion; 200 388
e....... 1 2 268
Rorvküfte ...... 169 N — 269 { 161 31 — 198 513
Weftauftralien 676 + 7%8| 1124665 -+ 79010
Tosmaniel...... 1685| — 67| 1187140 + 92534
Reuferland ....... 1355| — 106 | 1831328 + 87001
zuammen...| 17512 | — 956 | 17 218 970) — 365 665
Belgien.
Stand der Bergwerks⸗ und Hütteninduftrie in ber
Provinz Hennegau im Sahre 1892.)
Gine Gemeralüberficht über den Werth der Probultion in den
Minen, Hüttenwerfen, Steinbrüden und fonftigen gewerblichen Ans»
lagen der Provinz Hennegau während ber letzten zehn Jahre giebt
nachftehende Tabelle:
dohen. Glas⸗
und Siahl⸗ fabriten.
werte.
Steins
Kohle. Brüche.
Bufammen.
Werth: Franten.
138 503 616.20 720 006; 72 683 11048 962
1883 276 768 290
1884 | 129 626 988: 17.576 167: 161540 503 40 249 4501 248 993 058
1885 1114 736 790116 201 297 56 410 067.37 398 200| 224 776 354
1886 | 106 452 561'17 291 314!47 106 870 32 766 740] 202 617 475
1887 | 108.220 771,17 716 656/66 164 288!37 138 788| 219 240 500
1888 | 117 677 286117 706 768'64 799 571 34 408 6165| 284 492 179
1889 | 186 701 031119 981 386,76 996 876 89 649 496| 272 328 738
1890 | 191 379 830.20 665 021,82 495 860 43 315 235] 337 855 946
1891 |177 475 810 18 736 933 65 873 107 39 706 3121 301 792 162
1892 | 146 308 100.18 562 —* 148 — 011 ſool 268 626 212
Bergwerte.
Kohle.
Die Kohlenförberung ergab ungefähr diefelben Reſultate wie im
Borjahre, fie beirug 14253 760 Tonnen, d. i. 3410 Tonnen mehr
ald im Borjahre, jedoch 514 770 Tonnen weniger ala im bißher
ertragreihften Jahre 1890. Der Werth der Förderung betrug
145 303 100 Franken, d. i. 311723710 Franken weniger als im
Jahre 1891.
1) Die Poſtdampfſchiffe des Norddeutſchen Lloyd, der Peninſular
and Drientals, der Drient- und Meflageries Maritimes⸗Geſellſchaften
erfheinen in den Angaben für Bilkoria und Sübauftralien je vier
Mal auf jeder Rundreife.
der legtgenannten brei Geſellſchaften.
2) Wegen ded Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 IL ©. 5.
Ebenſo auch für Weftauftralien die Schiffe |-
Belgien. 30
Der mittlere Verkaufspreis der Tonne Kohle fiet auf 10,19 Franken,
2,26 Franken weniger als im Jahre 1891.
Sm Sahre 1893 wurben gefördert:
Nagere Kohle................ 31 6500 Tonnen,
Kohle für kurze Flamme ....... 1382500 „
Halbfette Kohle ........2...... TINO „
Kohle zur Kolsfabrilation ...... 2158410 „
Flammkohle ................ 3176820,
zufammen... 14253 760 Tonnen.
Die Betriebsergebnifle in den Jahren 1804 und 1892 fielen fi,
wie folgt:
| 1891. 1898. | Mehr. | Weniger.
Zahl ber beichäftigten
Arbeiter:
unter Tage ....... 65 489 4708 — 136
zu Tage .......... 21 361 22 211 850 —
zuſammen.. 86 800 86 914 114 —
Franken nken Frank. Franken
Gezahlter Lohn überhaupt | 98281 170) 82071 26001 — II Ibo 920
Gezahlter Lohn durch⸗
ſchnitilich im Jahre... 1074 — 130
KRoften der Yörberung
überhaupt .......... 1652 748 4701137 806 9560| — 114 941 520
Koften der Förderung
pro Tonne.......... 10,71 9,67 — 1,04
Tonnen | Tonnen Tonn. Tonnen
Geſammtproduktion..... 14250840) 14258 760) 3410 —
Durchſchnittl. Forderung
des einzelnen Arbeiters:
unter Tage ....... 217 220 3 —
u Tage .......... 667 642 — 25
Beide "Rategorien ...... 164 164 — —
Ge ammimert ber Börs ranken anten | Sranl.| Franken
\ erit der vor 17 16 8101148 808 100 dra —
Pd Berfaufßpreis pro |
onne.............. 12,45 10,19 — 2,26
Der Gewinn aub der Förs !
berung betrug: |
im Ganen........ 24 727340) 7496150 — 17231 1%
pro Tonne ........ 1,74 | 1,22
0,52 | —
Die durchſchnittliche Foörderung der Arbeiter während ber letzten
zehn Jahre betrug 172 Tonnen, bie durchſchnittliche aöhnung
915 Franken.
Die Betriebsergebniſſe der letzten zehn Jahre waren folgende:
Werth Geſammt⸗ Rein⸗
Förderung. der Förderung. ausgabe. gewinn.
Jahr Tonnen. Franken. Franken. Franken.
1883 ..... 18497 118 1886038576 184688676 8869900
1884 ..... 18610996 129626958 12489548 4781490
1885 ..... 12925816 114 786 790 109187188 5549 607
1886 ..... 12801540 1065452551 101842206 3610345
1887 ..... 18470060 108220771 101532 771 6688 000
1888 ..... 18 993140 117577285 108786685 8790 550
1889 ..... 14447865 185 701081 121029651 14671480
180 ..... 14 768520 191379881 152672080 38807800
1891 ..... 14250 340 177475810 152748470 24 727 840
1892 ..... 14 258 760 145808100 187806960 7496 150
4
An Worräthen waren. am 31... Dezember 1891 381486 und am
31. Dezember 1892 687 962 Tonnen vorhanden.
Die Zahl der Konzeffionen fiel. in Folge mehrfacher Bereinigungen
von 107 im- Jahre 1891 auf 103 mit einem Flächeninhatt von
87 202 ha.
69 Kohlengruben waren im Verichts jahre in Betrieb, während
25 rubten.
Die mittlere Ziefe ber in Thätigleit befindlichen Merle war
551 m, alio 6m mehr als im Jahre 1891.
Die Zahl der in den Kohlenminen gebrauchten Dampfmaſchinen
belief ih auf 1600 mit 99 762 Pferdekräften.
Die Kolserzeugung betrug im Jahre 1892 1 843 785 oder 47 126
Tonnen: mehr als im Vorjahre, wozu 3825909 Tonmen Kohle
ersiorherlic waren. Der mittlere Verlaufspreis fiel um 4,17 Franken
und zwar auf 14,72 Sranfen.
"Die Kolderzeugung in den letzten fünf Sahren war folgende:
Koks⸗ . Mittlerer Werth
erzeugung. pro Tonne.
Jahr. Tonnen. Franken.
1888 ..... 000000... 1416 0% 13,58
1889 ............ 1864 710 15,92
EM ....un.00n.0 1 593 352 23,52
1891 „2... ice. 1 296 669 18,89
1892 ............ 1 343 786 14,72:
Briketts wurden 961699 Tonnen im Geiammimertie von
11 639 000 Franken hergeftellt; der Dutchſchnitiäwerth der Tonne
Betzug 12,10 Franken.
Erzminen.
Eine Eifenmine-von 80 m Tiefe wurbe wieder in Betrieb geſetzt,
beſchaftigte 66 Arbeiter unb förberte B4SO Tonnen Gifenerz im Ge:
ammtmerthe von 16 800 Franken, was einem Werih von 6,75 Franken
für die Tonne entipridt.
Steinbrüde
Es wurden im Jahre 1892 gewonnen:
Werth: Franken.
Haufteine, Marmor, Fliefen x. ........ 7705 775
Kalt, Bruchiteine, Kalkzuſchlag 2. ...... 4 886 390
Pflaſterſteine ........................ 2272 375
Lehm, Kreide, Kiefel, Sand............ 1047430 _
Schwefelſaurer Baryt Schwefelkies).. 84 000
Phosphorſaurer Kalk............... 8 028 830
Bohöfen, Eifen- und Stahlmwerte.
10 Höddfen waren im Betrieb; geſchmolzen wurden 270513
"Tonnen, beven Werth fid auf: 12199160 Franken belief. Der
mittlere Berfauföpreis betrug 45,09 Franken für die Tonne.
Gijenwerle. Die Gefanamiprobuftion bezifferte fih auf 811 419
Tonnen im Werthe van 40079960 Franken gegen 324 778 Tonnen
im Werthe von 45 248 932 Franken im Vorjabre, Beichäftigt waren
8484 Arbeiter. 298 Puddelofen, 2 Schmweihödfen, 6 Ylammöfen,
48 Hämmer und Mühlen, 98 Walzgänge und 439 Dampfmaſchinen
mit 15440 Pferdelräften maren im Gange.
Stablmerte. 4 Werke mit 3 Martinööfen und 4 Beffemer-
birnen produzirten mit 657 Arbeitern 21 054 Tonnen im Werthe von
2 768 980 Tomnen.
Slasfabriten.
Es waren 40 Fabriten in Betrieb, darunter 4 für Spiegelglas.
Beigäftigt waren 18 725 Arbeiter. ‚Der Werth der Fabrikation Betrug
88 011 800 Franken,
„Belgien. —
Suysua.
[ir Smtrne. o
Hanbelsbericht für das Jahr 1892.)
Ausmwärtiger Bande.
Das Jahr 1892 war für den Handel ziemlich zufriebenftellend.
Nach einer im Allgemeinen guten Ernte boten fi für die Ausfuhr
günftige Bedingungen. Die Rüdwirkung auf dad Einfuhrgeichäft
blieb nicht. aus und machte ſich in gefteigerter Kaufluft geltend. Das
Gefammtergebniß der Handelsbewegung belief fih nah den Aufs
ftellungen, bie von fachverftändiger Seite gemadt find, die aber
allerdingä.nur auf annähernde Genauigkeit Anſpruch erheben können,
auf 163429085 Franken, von welder Summe auf bie Einfuhr
71051 411 Franken gegen 71891365 im Jahre 1891, auf die Aus»
fuhr 92 377 624 Franken gegen 87 181 753 im Jahre 1891 entfallen.
Induſtrie.
Trotz vieler Verſuche, der Anatoliſchen Teppichinduſtrie aus⸗
wärts durch Imitalion der Smyrnaer Knüpfteppiche Konkurrenz zu
machen, hält ſie ſich nicht nur auf ihrer alten Höhe, ſondern nimmt
einen größeren Aufſchwung. Niedrige Lohnſätze, große Gewandtheit
in der Arbeit und angeborenes Verſländniß für harmoniſche Farben⸗
zufammenftelungen und für gefälige Leichnungen kommen dent
Smyrnaer Yabritat zu Gute.
Außer Wolteppihen find die feinhaartgen HZiedenhaarteppiche,
welche ſich durch ein ſammetartiges Ausſehen und Farbenglanz aus⸗
zeichnen, ein gangbarer Artikel. In der Regel werben ſie in kleineren
Stüden ale Borleger Hergeftellt. '
Teppiche von befonderer Güte wurden für die Ausſtellung in
Chicago angefertigt, wo fie großen Beifall gefunden haben follen.
Anders als bei der Fabrikation der zur Ausfuhr beftiimmten
Teppiche liegen die Berhältniffe in Betreff der Teppiche, melde aus⸗
ſchließlich in Keinern Mengen, zu altorientalifher Lebensmeife ent»
fpredenden Sweden beftimmt, in den verfhiedenften Gegenden Ana-
toliend angefertigt werden. Dahin gehören die Gebetäteppicdhe, die
als Divandeden dienenden Zedjadés, Die zumeift von nomadifirenden
Auruden unter Belten gewebten Kilims, die Rameels.und Efelstajchen,
welche auf Reifen im inneren Kofferftelle vertreten müflen. Ans
läßlich folder Stüde läßt ſich ein Rückſchritt nicht in Abrede ftellen.
Bei diefen find die Klagen über Berbrängung der früher angewandten
Pflangenfarben durch fchreiende, einem ſchnellen Verbleichen ausge⸗
fegte Antlinfarben berechtigt. Derartige XTeppicharbeiten merben
meiften® nicht mehr mit ber ehemaligen Sorgfalt ausgeführt. Dadurch
erklären ſich die hoben Preife, welde Liebhaber und Sammler für
die immer feltener werdenden alten Stüde diefer Art zahlen.
Bon den gewerblichen Etablifiements in Smyrna verdienen zwei
befondere Erwähnung, eine Baummollipinnerei und eine Eisfabrik.
Die eritere Fabrikanlage, das einzige derartige Etabliffement in
der Provinz tft in folider, tüchtiger Weife bergeftellt. Ungefähr 150
Arbeiterinnen finden in derfelben Beihäftigung, welche zunächſt noch
einige Mühe Haben, für den ihnen neuen Betrieb die erforberfiche
Sertigfeit zu erlangen. Werlmeifter und Ingenieur find Deutſche.
Nur einheimifhe Baummolle wird verarbeitet, ebenfo ift Da8 gewonnene
Garn ausfhlieklih für den Bedarf des Inlandes beftimmt.
Mit erheblihen Schwierigkeiten hatte anfangs die vor einigen
Sohren in Smyrna angelegte Eisfabrit zu kämpfen, wegen ber
Konkurrenz mit den Befikern der Schneegruben auf dem bei Smyrna
1) Megen des Borjahres |. Hand. Arch. 1892 II. &. 446. Vergl.
aud Hand. Ar. 1898 IL. S. 567.
GSmyrna.
belegenen Berge Tachtaly, bis es den Fabrikinhabern gelang, ein
dahingehendes Abkommen zu treffen, daß ihnen der Schneevertrieb
überlaffen wurde. Aus dem Unfigube, daß bie Konſumenten von
Eiäcröme, ein Artikel, welcher im Sommer felbft unter den ärmeren
Klafien ganghar ift, Schnee zur Herfiellung vorziehen, muß ein großer
Theil des gemonnmen Kunfteifes, um bei Konbitoren Abnahme zu
finden, ſchneeartig gefhabt werben. Während des größeren Theile
des verfloffenen Sommers mar wegen ber Choleraepibemie der Ber:
auf von Eid und Schnee unterfagt.
MWeiptelturfe im Jabve 1802.
Diefelben ſtellten fi für:
Barad. Baras
Januar ............. 260 Juli ................ 267
Februar ......002000.. 269 Auguſt............... 267
Närz ................ 269,25 September............ 267,50
April ................ 269,25 Oktober .............. 268,25
Nai.............. 268,25 November ............ 270,26
Juni .............. 266,50 Dezember............. 271,25
Der Wechſelkurs ſchwankte demnach zwifchen 266,50 und 271,25
Borna für eine Mark. Der höchſte Kurs war im Dezember, ber
niedrigfte im Juni.
Dertehrsüberfiten.
1. Einfuhr im Jahre 1892.
Werth Werth:
Franken. Franken.
Reis........... 1710000 Glaswaaren anderer
Cerealien anderer Gat⸗ Gattung......... 1 805 600
tung ...... ...... 806 400 Tuche ............. 1226 600
Kartoffeln.......... 434 240 Fertige Kleider ..... 453 000
Mehl.............. 216 900 Halbwollene und halb⸗
Wein............. 864 860 ſeibdene Kleiderftoffe 11114 000
Dlivenõl........... 176 600 Teppiche ........... 12 500
Vuiter............. 1934200 Baummollenwaaren.. 712000
Kãäſe ........... ... 409 700 Wollenwaaren ...... 3878 000
Geſalzene Filde..... 149 900 Seidenwaaren ...... 383 000
Kaviar.......... 70200 Gammeimasten,.... 74 000
Andere thieriiche Pro⸗ Hüte und Fee ..... 836 900
dufie........ .... 96 320 BPofamentierwaaren.. 424 600
Bauholz ........... 8878600 Goldfaden ......... 18 000
Blanlen ......20... 2108684 Kanvasfäde ........ 182 400
Korkballen......... 4020 Tauwerk ........... 114 200
Stabeiſen......... 4689000 Leder ............. 8 520 000
Schwarz⸗ und Weiß⸗ Möbel, Pianos .... 98 400
bie ........ .... 272380 Rähmaldinen....... 99 600
Stafl.. ......... 209 840 Eiferne Werkzeuge... 690 520
Kupfer ........ v.. 808000 Nägel und Stifte... 808200
+) (2 896 800 Meſſer............. 84 500
Zink ........... 208 140 Uhren u. Bijouterien 113000
Shwelrl..........- 182272 Quincailleriewaaren. 23049 000
Gteinlohlen ....... ‚ 1715000 Codenille.......... 165 000
Beirofeum ......... 1566 BR Indigo ...... ...... 119 200
Porzellan und Stein⸗ Farbholz........... =) 600
gut ........ ..... B8500 Farbſtoffe anderer
Erbwaaren aber Gattung ......... 115 950
Gattung ......... 27220 Soda.............. 948000
Zügelfteine ........ 67020 Pottaſche .......... 719 620
Cement..... ....... 121510 Deogen anderer Gais
Tenfterglad......... 1685600 Hung ............ 575 500
Dentiches Handelt-Nrhin 1894. II
41
Werth: Beth:
Franten. Franken.
Kaffet........ 3487500 Lie ............. 52 000
Zucker ............. 3132000 Geife.............. 250 000
Dieffex ......--.--- 159520 Schmefelbölger ...... 4714. 910
Bier ....secnenrn0: 91249 Stärkkmehl......... 175 440
Alohol...........- 861800 Berihiedene Waaren. 1837150
NRum.............. 69 930
2. Ausfuhr im Jahre 1892.
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Gerfle........-...- 94500 Krappmurzeln....... 81440
Weizen ............ 229 850 Arauzbeeren ........ 281 600
Safer ............. 8210 Scammonium ...... 68 000
Roggen ............ 17860 Seifenwurzeln ...... 11 026
Dart und Mais .... 1001844 Bommz............. 2 200
Hirſe .............. 28 100 Baummolle......... 4814 820
Kleie.............. 88370 Tabak............. 1336 800
Pferdebohnen....... 21421490 Süußholz ........... 1 556 510
Kühenerdim.......- 20 760 Nußbaummurgeiiöde. 590 600
Zwiebeln .......... BIETO Wein............. 284 000
Seſam ............ 350820 Dlivenõl........... 1448 000
Mohniamen .......- 412680 Delleife ........... 10 309
Ranarienfaat ....... 409 738 Dpium ............ 5 236 200
Baummollfamen .... 348500 Lakrikenfalt -....... 564 080
Zeinfamen ......... 840 Talg .............. 800
Hanfſamen ......... 160 600 NRäfe .............. 237 450
Anisfamen.......-» 67140 Wolle ............. 1.589 000
Samen anderer Gats Widelwolle......... 21400
fung ............ 117840 Felle .............. 896 800
Schwarze Rofinen... 83407000 Knochen ........... 861 000
Rothe Rofinen...... 2926 782 Därme ............ 9 060
Sultaninen ........ 12 718680 Wachs............. 184 300
Korinthen.......... 190 170 Seidenkokons ....... 264 400
Felgen ............ 9413906 Schwämme......... 2 163 900
Apfelfinen ......... 47460 Teppiche ........... 4 110 000
Wal⸗ u. Hafelnüfle .. 32620 Schmirgelfleine ..... 1389 800
Friſche u. getrodnete Antimonerz ........ 1 284 980
Srücte anderer Urt 724280 Eifenerz ........... 2280
Ballonea ........... 17881920 Lumpen ........... 288 900
Galtnüfle .......... 127300 Altes Metall ....... 40 200
Ktiefernrinde.. ....... 83 220 Verichiedened ....... 287 200
8. Hanbelsvertehr mit Deutſchland.
Nachweislih wurden aus Deutihland eingeführt:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Stahl ............. 11840 Uhren u. Bijouterien 74 000
Staͤrke............. 4080 Manufalturwaaren... 1824000
Waffen............ 8500 Kurzmaaren ........ 44 500
Bier .............. 48320 Möbel und Pianos.. 13 200
Lichte .......... 560 Papier u. |. w...... 4 150
Rabrungsmittel x... 16880 Gefalzene Ylide..... 2200
Baummollengam.... 184100 Quincaillerien ...... 358 000
Baummollenftoffe ... 42800 Sammel........... 18 000
Farben u. Chemilalien 1805 Fertige Kleider ..... 27.000
Tuch .............. 123200 Wein und Lilör.... 4700
Drogen ........... 23 400 Zuſammen einſchl. ber
Eifenwaaren ....... 24080 nicht befonders auf-
Goldgarn ......... 8000 geführten Waaren. 2 320 115
6
42
Nachweislich wurden nad Deutfchland ausgeführt:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Anis .............. 8820 Verſchiedene Roſinen⸗
Baummolle........ . 61520 arten ............ 16 180
Feigen ............ 37245 Seſam............. 45 320
Galläpfel .......... 50400 Ballonea........... 281 600
Tragantgummi...... 2550 Wein und Lildr..... 1620
Mobnfaat.......--- 88610 Schmirgel.......... 13 200
Dpium ............ 35200 Zuſammen einſchl. der
Süßholpafta ....... 35970 nicht beſonders auf:
Rofinen, rotbe...... 317520 geführten Waaren 1287075
Sultaninen ........ 283 620
Pakhoi.
Handelsbericht für das Jahr 1892.9)
Der Geſammtwerth des Handels von Pakhoi belief ſich im
Jahre 1892 auf ungefähr 20 Mill. Mark; er übertraf den des
Jahres 1891 um 1,7 Mil. Marl. Die Zunahme ſetzt ſich zuſammen
aus dem Mehr bei der Einfuhr um 475000 Mark, bei der Ausfuhr
ins Ausland um 1,2 Mil. Marl und bei der Ausfuhr nach Chineſiſchen
Häfen um 41.000 War.
Einfuhr fremder Waaren.
Die Einfuhr umfapte Waaren im Wertbe von ungelähr 14 Mill.
Marl. Dbmohl die Zahlen der meiften Artilel größer waren im
Sabre 1891, jo wird der Ausfall reichlich durch die Zunahme gerade
der widtigften Waaren, mit einziger Ausnahme von Opium, auf:
gewogen. Die Einfuhr baummollener Stüdgüter zeigte eine geringe
Schwankung; die Gelammteinfuhr von 299 787 Stüd übertraf die
des Vorjahres nur um 1079 Stüd. Dagegen erhöhte ſich die Einfuhr
von Baummollengarn, die im Ganzen 95 316 Pikuls ausmadte, um
15 777 Pikuls. Die Einfuhr an Wollenwaaren nahm um 13005
Stüd ab, noch mehr ging die von Dpium zurüd, welches mehr und
mebr durch einheimiſches Erzeugniß eriegt zu werben fcheint. Nach
Metallen war wenig Nachfrage, und die Einfußr war wie im Vor⸗
jabre im Ganzen unbedeutend. Streichhölzger gewinnen einen immer
weiteren Markt in China; die Einfuhr ftieg von 226 825 Groß im
Sabre 1891 auf 283 800 Groß im Sabre 1892.
Die Einfuhr an Radeln, einem der gangbarften Deutichen Artikel,
betrug wegen Ueberfüllung des Marktes ungefähr nur die Hälfte der
des Sahres 1891.
Die Zunahme der Einfuhr von Amerilanifhem Petroleum, vers
gliden mit dem Jahre 1891, betrug 99460 Gallonen, von Ruffifchem
197500 Gallonen; im Ganzen wurden 1030020 Gallonen gegen
133 060 im Jahre 1891 eingeführt.
Streihhölger und Petroleum wurden hauptſächlich unter Tranfits
paß nad dem Innern verlaben.
Ausfuhr.
Die Ausfuhr ded Hafens zeigt eine ftetige Zunahme. Der Ges
ſammtwerth derjelben von 4,9 Mil. Mark überfteigt den aller vorher:
gehenden Jahre. Hauptſächlich kommen für die Ausfuhr in Betracht
Sternanisſamen, von dem ber größte Theil Über Hongkong nad
Europa verichifft wird, Felle und Indigo. Von dem letteren Artikel
allein murden 7344 Pikuls mehr außgeführt als im Jahre 1891.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1892 II. &. 571.
Smyrna. — Pakhoi.
Die Ausfuhr von Anisfamendl, braunem und weißen Buder
iſt gleichfalls der früherer Jahre ungefähr gleichgeblieben.
Schiffahrt.
Die Gefammttonnenzahl der Schiffe, die im Jahre 1892 im
Hafen von Pakhoi verfehrten, belief fih auf 89375 Reg⸗Tonnen,
was gegen das Vorjahr eine Zunahme von 20523 Reg.⸗Tonnen
bedeutet. An der Schifffahrt waren zu faft gleichen Theilen bie
Deutfche und Däniſche Flagge betheiligt; nur ein Schwediſches Dampf:
ſchiff lief außerdem einmal den Hafen an. Die in Pakhoi ver-
kehrenden Dampfſchiffe find kleine Fahrzeuge von nicht mehr als
durchſchnittlich 400 Reg.-Tonnen. Sie genügen bem Handel voll
ftändig und machen fi durch die Frachten für Die Rheder gut bezahlt.
Dertebrsüberfihten.
1. Werth des Handels im Hafen von Pakhoi in den
Sabren 1891 und 1892.
1891. 1892.
Ungefäbrer
Werth
Fremde Waaren. Haik. Taels. Haik. Taels. in Mark.
Einfuhr von fremden Ländern
und Hongkong ..........- 3021618 3128334 13889 803
Miederausfuhr nad fremden
Ländern und Songlong ... 218 42 186
Nettoeinfuhr fremder Waaren 83021395 3128292 13889617
Einheimiſche Waaren.
Einfuge (bauptjählid von
Hongkong und Kiungtihau) 270419 265 992 1181004
Ausfuhr nach fremden Ländern 301607 681 725 2582869
Ausfuhr nah Chinefilhen
Häfen................. 608 309 517641 2298326
zufammen Ausfuhr einheir
mifher Waaren .......... 809916 1099366 4881185
Gefammtmwerth des Handels... 4101948 4493692 19951492
Nettowerth des Handel ..... 4101730 4493650 19951806
2. Einfuhr der hauptſächlichſten Fremden Waaren.
Werth:
Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
Opium:
Patna .................... Pikuls 93 38 063
Benares .................. n 605 244 598
Baummollenwaaren:
Schirting, grauer........... Stüd 48167 77 067
Desgl., weißer ............. n 87 869 87 075
TTud, 32 Boll............ n 46 585 46 585
Deögl., 36 Bol ............ n 25173 44 791
Cambric, türfiirotber ...... n 16 532 23 144
Sammet ................... 7219 33 208
Cambrie, einfacher u. bedruckter n 23 698 16 585
Muflelin .................. n 15 775 14 197
Baummollengarn, Indiſches. RPikuls 96316 1702674
Mollenmwaaren: |
Kamelot................... Stück 1907 16 747
Laſting, einfader ........... n 1728 120%
Desgl., gemufterter ......... „ 2293 20 637
Long Ells ................. F— 14 557 12 785
Tuch, breites, mittelbreites und
Habit ................... 2227 65 571
Pakhoi. — Kiungtſchau.
4z
Werth: 4. Ausfuhr ber hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren.
Verſchiedene Waaren: Maßſtab. Menge. Haik. Taels. Menge Werth:
LAama Braids ............. Groß 28 662 19 956 Pikuls Haik. Taels
Rohbaumwolle, Indiſche.... Pikuls 7820 18 201 Sternanisſamen.................... 12 917 155 010
Rehl, Ameritaniied........ " 8 800 21121 Tintenfiſche ....................... 938 14101
Streichholzer, Japaniide..... Groß 283 800 66 674 Enten» und Hühnerfebern ..........- 2409 7807
Petroleum, Amertlanifhes ... Gallonen 820 820 103 806 Erdnußluchen ...................... 44 268 44 267
Desgl., Ruifiihed ........... „ 209700 23 137 Auh⸗ und Büffelfelle................ 10 621 14 542
Biefter, ſchwarzer ........... Pikuls 987 11 866 Kuh⸗ und Büffelhörmer.............. 2445 12 227
Reis .................... 2 364 3 768 Indigo, Füffiger. ................... 77 428 271.000
. Lungngans⸗Brei.................... 716 7885
3. Einfuhr ber Hauptjägligften einpeimifgen Wanzen. | gyrmelen aeeneeeaeseennnennnnnnnne 1216 13622
Menge: Werth: Erdnußöl .......................... 9 400 61712
Pituls. Haik. Taels. 111.) 1257 176 051
Detelnüffe ......................... 2652 13 264 Kaſſiablattöl...................... 278 15 068
Einheimifhes Zeug und Ranling..... 1.009 830 278 Bapier IL Qualität.............. 8779 26 456
Rohbaumwolle ..................... 762 8272 Stück
danf -.. ....... 886 6856 Schweine....................... 4667 28 002
Lilienblüthen, getrodnete ............ 2 297 11 487 Pikuls
Arzneien ..... 8178 65 018 Robfeide, weiße ................. 49 9 900
Seidenftlüdgüter .. ........u..0..000. 66 81 022 Zucker, brauner ................... 22 684 45.268
Staniol............. 2*2** 240 6 008 Desgl., brauner, in Kuchen .......... 8626 14 484
Rudeln und Macearoni.............. 4961 27 288 Dedgl., weißen .................... 27 707 88 121
Weißes Wachs .................... 174 8 748
5. Schiffsverkehr im Hafen von Pakhoi im Jahre 1892.
_ Dampfidhiffe.
Eintlarirt. Ausklarirt.
Nationalitat. Mit Ladung. In Ballaft. | Zuſammen. Mit Ladung. In Ballaſt. Zuſammen.
An⸗ Reg⸗An⸗ Reg⸗An⸗Reg.⸗ Reg | Ans Reg.» | Ans Reg.s
zabl. | Tonnen. | zabl. | Tonnen. | bl. | Tonnen. Tonnen. | zabl. | Tonnen. | zahl. | Tonnen.
Deutſche. ................ 45 21 886 | 2 1074 4717| 22910 47 | 22910
Däniſche............... 61 20 815 3 119 54 21510 68 21 156
Schwebiſche und Rorwmegifhe | 1 45 | — — 1 446 1 445
zufommen... | 97 | 42696 | 5 | 2269 | 102 | 44.868 | 99 | 13416 | 2
109 | 101 | 44. 510
zufammen ein» und aualfarirt: 208 Dampficiffe von 89 875 Reg.-Tonnen.
—
Kiungtſchau (Hoihau).
Handelsbericht für das Jahr 1892,')
Der Geſammtwerth des Handels betrug 9380193 Marl, von
denen auf Die Ausfuhr 4448250 Mark, auf die fremde Einfuhr
3826 272 Mark und auf die Einfuhr Chinefifher Waaren 1 055 641
Rart entfielen. Der Geſammtwerth bat ſich im Vergleich zu früheren
Jahren nur unbebeutend verändert.
Einfubr fremder Waaren.
Die Einfuhr fremder Stüdgüter, von Baumwolle und Wolle,
bat fih auf derfelben Höhe erhalten wie in früheren Jahren. Ob⸗
wohl Indiſches Baummwollengarn in größeren Mengen anlangte, fo
ift deshalb die Einfuhr von Baummollenwaaren nicht gefunten. Im
Ganzen machte die Einfuhr von Baummollengarn 38,90 pCt. bes
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Ar. 1892 II. S. 568.
Werthed der Gefammteinfuhr aus. Bemerkenswerth tft bie Steigerung
ber Einfuhr von Petroleum, von dem 558 890 Gallonen, einjchließend
18 000 Gallonen Ruſſiſcher Herkunft, oder 328000 Gallonen mehr
al8 im Sabre 1891 anlangten. Beſonders günftige Bezugsbe⸗
dingungen veranlaßten die Händler, weit über ben Bedarf anzu-
laufen, fo daß am Ende bes Jahres über 100000 Gallonen uns
verlauft in den Lagtrhäufern lagen. Die Einfuhr von Neid und
Weizen fiel um 8700 Piluls und betrug nur 3700 Pikuls.
Ausfuhr.
Buder, Sefamjamen, Schweine und Geflügel fanden einen guten
Markt in Hongkong. An Schweinen wurden 47 232 Stüd ausgeführt
mit einem Schägwertb von 1,3 Mil. Mark, d. h. mehr ald ein Viertel
bes Geſammtwerths der Ausfuhr. Kuh⸗ und Büffelhäute non ber
Inſel Hainan waren fehr gefudt in Singapore, an Geflügel wurde
für 142 000 Mark verſchickt, für 88 000 Marl mehr als im Jahre 1891.
Sehr bedeutend war die Zunahme in ber Ausfuhr von friichen Eiern;
6*
44
über 18 Mill, bie einen Werth von 148 000 Mark darftellten, wurden
nach Hongkong verladen. Eine Abnahme fand dagegen ftatt in ber
Verſchiffung von draunem und weißem Zucker.
Schifffahrt.
An der Schifffahrt war bie Deutiche Flagge mit 47,84 pCt, bie
Dimiihe mit 31,20 pEt., die Franzöfiihe mit 9,67 pCt. und bie
Britiiche mit 8,60 pCt. betheiligt. Bon einer Gelammtzahl von
171 300 Reg.-Tonnen mwurben 82182 von Deutijen Schiffen eins
Harirt. Die meiſten Dampſchiffe liefen regelmäßig auf der Linie
Honglong— Hoihau—Palhoi, einige Honglong— Haiphong mit gelegents
lichem Anlaufen von Hoihau, nur jehr wenige von Honglong nad)
Singapore und Vangkok über Hoihau. Im Ganzen hat die Schiffs
fahot füh während ber letzten Jahre gehoben. Die Frachten waren
Liungtſchau.
Maßſtab
Wollenwaaren: ba
Kamelott ................ . Gtäd
Long Ells ................ n
Beriiedene Waaren:
Hama Braids ............. Kiften
Rohbaumwolle, annamitifhe . Pikuls
Desgl., desgl, mit Samen.. n
Anilinfarben .............. —
Ginjeng, Amerikaniſcher, ges
reinigter ...............
Streichhölzer, Japaniſche ....
Pikuls
Groß
Menge. Haik. Taels.
60
178 225
Betroleum, Amerilanifches... Gallonen 540 890
„Nüußffiſches ...... ’
18.000
Mertb:
6205
11 939
9118
25 705
6 784
6 154
26 873
35 570
37 830
84 898
2530
im Sabre 1892 durchaus mäßig.
Dertehrsüberfihten.
1. Werth des Handels im Hafen von Kiungtſchau in den
Jahren 1891 und 1892.
Fremde Baaren.
Einfuhr von fremben Ländern und
1891.
Werth:
Haik. Taels. Hail. Taels. Marl.
Hongkong .................. 8569 MA | 861 773 23826 272
Ausfuhr nach Fremden Ländern und
Hongkong ............* 1197 24 107
Netto-Einfuhr fremder Wanren.. 858347 861749 3826 166
Einheimifhe Waaren.
Einfuhr Ahauptiächlich von Hongs
Zong und Pakhoi) ...........
Wiederausfuhr nad Fremden
276288 2837767 1.055 641
Ländern.................... — 439 1949
Wiederausfuhr nah Chinefifchen
Häfen...................... — —
Netto⸗Einfuhr einheimiſcher Waaren 276220 237318 1053692
Ausfuhr nad fremden Ländern. 215498 412789 1832 783
Ausfuhr nah Chinefiihen Häfen 729621 589076 2615498
Geſammtausfuhr Chinefischer
Waaren ....................
Geſammtwerth des Handel3.....
Nettowertb des Handel ........
"945 119 1001866 4448 391
2080 951 2101895 9830194
2079686 2100982 9828188
2. Einfuhr der bauptlählichfien fremden Waaren.
8. Einfuhr der bauptfähliäften einhbeimifhen Waaren.
Menge.
Pikuls. Haik. Taels.
Bohnen..................... 25632 8754
Einheimiſches Tuch und Nanling 454 17768
Hanf ....................... 23068 27854
Lilienblüthen, getrodinste ...... 1412 118359
Arzneien.................... — 45 965
Seibenſtuclgüter......... 20 10118
Vermicelli .................. 8600 493828
Weißes Wachs .............. 62 3 370
4. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren.
" Werth:
Maßſtab. Menge Haik. Taels.
Dpium:
Malwa ...... ............. Pikuls 4 1947
Patna................... 192 17 752
Benares .............. ... r 8 3153
Baummollenwaanren :
Shirting, grauer .......... Gtüd 9217 16 064
n weißer .......... „ 24 817 65 704
T⸗Tuch, 82 Zoll ........... „ 16 264 19 381
Baummollengam...... ..... Pikuls 20 008 335 215
Menge. Werth:
Pikuls. Haik. Taels.
Betelnuſſe................... 9048 57260
Tintenfiſche ................. 1270 10028
Stück.
Friſche Eier........... 13 714800 83442
Rilke.
Galangel ................... 16375 18885
Kuhleim .................... 4147 26555
Grastuch, feines ............. 234 20 918
Erdnußkuchen................ 20 143 29 460
Hanf ....................... 2191 46626
Kubs und Bäffelhäute ........ 1568 13303
Leder ................... ... 3487 45804
Lungngands Brei ............. 1 341 13 491
Arzneien ................... — 235 612
Stüd.
Schweine ................... A722 283.187
&flügel........ ............ MC 32048
Piluls.
Melonenſamen ............... 1728 6 009
Seſamſamen................. 10005 47649
Rohfeide, wilde .............. 159 16606
Bifchleinen, feidene ........... 27 6952
Zucker, brauner ............ 80528 1658 889
„weoißer........... ... 7 266 24 624
Talg ....................... 1367 9604
Tabakblätter................. 4774 22930
Kiungtſchau. — Santon. 45
5. Schiifänertehr im Hafen von Kiungtſchau im Jahre 1892.
Dampfjid iffe
Eingegangen. Audgegangen.
Keationalität [7717 m
Mit Ladung. Sn Ballaſt | Zufammen. Mit Ladung. In Ballaſt. | Bufammen.
Reg. Reg | Reg.» Reg.s Reg.: | Reg.
Ergeb. Tonnen. | Anzahl. | Tonnen. | Anzahl. Tonnen. Anzehi. Tonnen. | Anzabl. Tonnen. Angahl. | Tonuen.
Britife .... 222022... 1 1012 16 | 1896 16 16 281 9 7 928 8 7 850 17 15.273
Dentſche............ 78 | 42617 69 | 38666 | 147 82182 | 106 6789| 42 | 24268 | 147 82 182
Geanzöhihe ........ vor. 8 6992 11 9614. 19 | 166061 18 | 13984 1 874 | 19 16 606
Buederländdiie............ — — 6 4178 5 4178 8 2016 2 2162 6 4178
Dãniſche. .............. 62 | 25707 62 | 2701 ! 1% 686081 87 as 160 87 | 165448 | 124 53 608
Schwediſche u. Norwegiſche _ — 1 446 | 1 448 1 4 — — | 445
mioumes... | 149 | 76238 | 168 | 95072 | 812 | 120498] 9293 | 120428] so | 50120 | sı3 | 172292
626 Schiffe von 848 592 Reg.-Konnen.
Canton . nach den Vereinigten Staaten von Amerila burc bie AbKempelung
ſammtlicher dorthin geriähteter Frachtſcheine auszuüben nermag, hat
Handelsbericht fr das Jahr 1892.') fih allein bie Geſammtausfuhr na den Vereinigten Staaten von
Amerila von 31/5 Millionen Dollars im Jahre 1888 auf 5i/s Miltionen
Auswärtiger Bandel. Dollars im Yahre 1892 gehoben.
Der Geſammtwerth des Handels, foweit er unter Aufficht des Fiel don tm Jahre 1891 der Goldwerih des Gilberd um 12 pGt.,
Seezollamts fieht, belief fi) im Jahre 1892 auf 46 754 151 Hailuan | fo trat im Jahre 1892 sin weiterer Fall von 9 p&t. ein. Die großen
Zaels,) ‚ungefähr 2071/35 Millionen Mart, was eine Bunahme um | Berlufte Europäiſcher Firmen in Canton durch bie fortbauernden
ſaſt zwei Millionen Mark gegen das Jahr 1891, mweldes zu ben | egmankungen haben auf jeden Fall die Kaufluft derſelben auf
beften Jahren gerechnet werben muß, bebeutet. Der amtliche Zoll» längere Zeit Iahıngelegt. Es wird nur noch wenige Firmen geben,
bericht erwähnt drei Umftände, welde In hervorragendem Maße ſich | welche auf Lager einkaufen und felbftftänbig verlaufen; im Allgemeinen
als ein Hinderniß für die Bunahme des Handels erwieſen haben: | beichränten fie ſich darauf, die Aufträge ihrer Chineſiſchen Geichäfts«
1. Die Unterbrechung des Tranfitpaßfgflems, 2. die jährliche Zunahme freunde entgsgenzunehmen und zu einem feftgefegten Breife auszuführen,
der Abgaben auf Waaren bei der Durchfuhr durch bie Stabt Canton, bo daß Cusopäifhe Firmen in Wirkligleit nur Kommiffionäre, bie
3. die zahlreihen Bilden und Gefellfchaften, denen Wonopole zur | Ghinefen die Kaufleute find, welchen neben dem Rifilo des Geſchäfts
Erhebung von bejonderen Böllen auf einzelne Guͤter verliehen find. auch die durch günftige Konftelationen erzielten Vortheile zufallen.
Denn trogbem, daß der Tranfithandel zu einem Stillſtand kam, daß
Stüdgüter und Petroleum in großen Mengen auf einheimiſchen, Einfuhr
nit unter die Statiſtik de d Übehörd IIenden Dichunken
ch iſtik der fremden Zollbehörden fallenden Dſchun Die Gelanmteinfuhr von Waaren in Schiffen feember Bauart
eingeführt wurden, daß Reis und Opi in verhältnigmäßi
seräh ‚ daß pium nur in verbättnißmäßig erreichte einen Werth won 55 h61 982 Mark gegen 56 6653 Mark
geringen Mengen eingingen, der Geſammtwerth des Handels flieg,
jo läßt fi) daraus ermeffen, bis zu welcher Höhe der Handel Cantons tm Borjahre, die Rettoeinfuhr zeigt gegen bad Jahr 1891 eine Ab⸗
einer &teigerung fähig iſt. nahme von 20 74 Bart. .
Die Zolleinkünfte deliefen fich auf 101/; Millionen Mark, eine Eine bedeutende Abnahme hat bie Einfuhr von Dpium erfahren,
halbe Milton weniger ald im Jahre 1891. Während bie Ein und | Engefahr 2000 Pituis gegen das Vorjahr. Cie wird zurüdgeführt
Ausfuhrzblle ſich vermehrten, nahmen bie Tonnengelder und Tranfıt. | Luf eine mangelhafte Ernte in Indien, zum Theil aud auf ben
gebühren im erhebliiem Mafe ab. Schmuggel, mit bem fi Digunfen von Singapore, Macao und
Die Einfuhr von fremden Waaren nad) Eanton macht ungefähr Dongkong befaſſen. Als meiterer Grund läßt ſich der jährlich zus
22 p&t., bie Ausfuhr einheimifcher Waaren nad) dem Auslande nehwende Gebraud) von ein heimiſchem Opium geltend machen, d a8
ungefähr 86 p&t. des Geſammthandels aus. in großen Mengen von der Provin, Syeduan über Land ohne jede
Der Rettowerth des Handels, d. h. der Geſammtwerth, abzüglich Auflage eingeführt wird und nur zu einem ſehr geringen Theil dag
ver Wiederausfuhr, ftelite Ah im Jahre 1892 auf 205 788 259 Marf frembe Bollamt paffirt. Bei ber geringeren Güte der einheimifchen
und überflieg den des Worjahres um 1788 771 Marl. Die Zahlen Waare greift man faft nur Im Falle einer beſonderen Theuerung der
des Zollberichts gewähren wur ein ammähernd richtiges Wild des fremden Waare auf bie einheimiſche zurüd. Die Preiſe betrugen
wirkigen Abfakeß fremder Waaren, ba ein großer Theil berfeiben 1892. 1891.
auf Dſchunken von Honglong eingeführt wird. Nach ben Angaben Dollars für eine Kifte.
deß Amerilan en Kon ulaß, wel es d 4K tr le für Mala cs —o 00101 Br Lee ne .. 525 495
ve Amerlleniſchen Ronf qes eine Kontrole Über bie Ausfuhr Bananen 866 489
3) Bergl. Hand. Arch. 1893 II. ©. 445. „Benares .................... 655 474
2) Der Durchſchnittalurs betrug im Jahre 1892 4,44 Marl. „Perſtiſches ................... 403 391
46
Einheimiſches Optum wird vielfach zer Vermiſchung mit fremdem
verwendet.
Die Einfuhr von Stückgütern ift um 44 pCt. gefallen. Beſonders
haben unter der Abnahme gelitten die Baummollenzeuge, deren
Rückgang in den legten Jahren ein fletiger gewefen ift. Die Einfuhr
von Schirtings betrug 83 957 Stüd zum MWerthe von 800 000 Marf
gegen 171 320 Stüd im Werthe von 1600 000 Mark im Jahre 1891.
Die Einfuhr von T⸗Tuch zu 32” und 36” ift um mehr ala die Hälfte
zurüdgegangen, nur die Einfuhr von Big hat eine unbebeutende
Bunahme in der Stüdzabl, aber nit im Werthe aufzumeifen.
Es ift eine feit Jahren beobadtete Thatſache, daß Engliſches
Baummwollengarn fait gänzlich dur das Indiſche von Chineſiſchen
Märkten verdrängt wird. An Indiſchem Garn find 33169 Pikuls
mehr eingegangen als im Sabre 1891, jedoch ift die Gefammteinfuhr
auf fremden und einheimischen Fahrzeugen geſunken. Der Ausfall,
welcher im Werthe über 2 Millionen Mark beträgt, hängt bauptfächlich
mit dem gänzliden Zufammenbrud des Tranfitgefchäfts in ber Mitte
des Sahres zufammen. Im Ganzen wurden von Sanuar bis Juli
1892 feiten® des fremden Seezollamts 492 Tranſitpäſſe ausgeftellt,
in ber Mehrzahl für Indiſches Garn, zu geringerem Theil für
Petroleum, Streihhölger und Stüdgüter. Verglichen mit dem Sabre
1891 tritt bier die erhebliche Abnahme von 1454 Tranfitpäflen im
Werthe von faft 6 Millionen Mark oder 76 p&t. hervor.
Es würde unzutreffend fein, von biefer Abnahme auf einen ver:
minderten Bedarf an Garn im Inneren, beſonders der Provinzen
Kwangfi, Kweihau und Yünnan, zu fchließen. Auf einen Ballen
im Werthe von 70 Dollars wurden im vergangenen Jahre ungefähr
20 Dollars an Zöllen zwiihen Canton und ber nächſten PBrovinzials
hauptftadt, Kmweilin in Kwangfi, erhoben. Je weiter die Waare gebt,
um fo mehr fteigen die Abgaben, die fchließlich eine ſolche Höhe
erreichen, daß ſie praftifch die Einfuhr unmögli machen.
An Kaufleute in Canton gelangen häufig Anfragen wegen ber
Ausfuhr Chinefiiher Rohbaummolle. Alle Baummolle, welde in
China erzeugt wird, findet auch dort ihre Verwendung; das ein:
heimiſche Produkt deckt fogar dad Bedüurfniß bei Weiten nicht, jo daß
ganz bedeutende Mengen aus Indien, Annam und Siam bezogen
werden müflen.
Die Einfuhr von Wollenwaaren ift im Sabre 1892 um
1693 Stü@, im Werthe von ungefähr 50000 Mark gegenüber dem
Sabre 1891 gefunfen. Die Gefammteinfuhr betrug 6290 Stüd,
welche einen Werth von 303265 Mark darſtellen, gegenüber 7983
Stüd im Werthe von 352 973 Marl im Jahre 1891. An dem Rück⸗
gang find ſämmtliche Artikel in ziemlich gleichmäßiger Weiſe betbeiligt,
Bu der Einfuhr von Metallen ift befonder zu bemerken, daß
ein großer Theil, der früher auf Dampfern von Hongkong eingeführt
wurde, jegt auf Dſchunken verichifft wird. Hierdurch ift der große
Ausfall des letzten Jahres gegenüber früheren Jahren zu erllären.
Statt 60 336 Pikuls im Werthe von 1596 770 Mark im Jahre 1891
langten auf Dampfern nur 16 742 Pilul3 mit einem Werthe von
628 544 Mart an. An der bebeutenden Abnahme von 43 594 Pikuls
und von faft einer Million Mark find Nageleifen und Eifenbarren
mit 87 pCt., Blei in Mulden mit über 85 pCt. betheiligt. Aus-
ländiſche Nägel werben vielfach vor Nägeln einheimifcher Arbeit bes
vorzugt. Für Europäiſche Werkzeuge ließe fi in China nod ein
guter Markt finden, wenn auf die beionderen Wunſche Chineſiſcher
Fabrikanten mehr eingegangen würde.
Die Einfuhr von Mehl zeigt in folge der guten Ernten in
Südchina eine Abnahme von 11 p&t., bie Einfuhr von Petroleum
Canton.
fiel um 12/3 Millionen Gallonen oder 28,16 pCt., indeß find bie
geringen Bahlen des amtlihen Zollberichts auf bie erhöhte Einfuhr
durch Dſchunken zurüdzuführen. Hiervon gingen 61970 Galonen
unter Tranfitpaß ing Innere, worunter ſich aud 2000 Gallonen
Auffifches Petroleum befanden, beffen Gebrauch dem Amerifanifchen
gegenüber jährlih zunimmt.
Fremdländiſche Streihhölger werden mehr und mehr von
den Sapanifchen verbrängt, mit benen fie nicht an Billigleit weit:
eifern können. Eine Großinduftrie in diefem Artitel für China ift
wegen Mangel an geeignetem Holge nicht angängig. In Canton felbft
werden in Heinen Mengen Streihhölzer bergeftellt; die Bearbeitung
tft jedoch fehr roh, und das Fabrikat findet nur in der nächſten
Umgebung Abfat.
Der Abfak an Japaniſchen Streichhölzern betrug 442 897 Groß,
davon gingen 83 750 Groß in? Innere, hauptſächlich in die Provinz
Kwangſi.
Was die Einfuhr Chineſiſcher Produkte betrifft, fo handelt
es ſich dabei faſt ausſchließlich um Waaren, die von Tientſin,
Niutſchwang, Wuhu, Tſchinkiang, Schanghai und Ningpo eintreffen.
Für den fremden Handel haben die Zahlen nur ſoweit Bedeutung,
als die Schifffahrt dabei intereſſirt iſt. Der Geſammtwerth betrug
68 Millionen Mark, ungefähr ebenſoviel wie im Jahre 1891, dagegen
über 50 pCt. mehr als im Jahre 1890.
Ausfuhr.
Der Geſammtwerth der Ausfuhr an Landesprodukten betrug im
Jahre 1892 72 430 186 Mark gegen 68355158 Mark im Vorjahre
und 65 949 429 Mark im Jahre 1890; gegen das Vorjahr bat ders
jelbe mithin um 4 Millionen Mark, gegen das Jahr 1890 um 61/g
Millionen Mark zugenommen. An der erhöhten Ausfuhr waren zum
Theil Feuerwerkskörper und Papier, hauptſächlich Rohſeide und Thee
betbeiligt. | |
Nach der Zollftatiftit hat die Ausfuhr von Thee die des Vor⸗
jahres um 39 440 Pikuls übertroffen. Der Gewinn ift jedoh nur
ein icheinbarer, da die Berihiffung von Thee, melde im Jahre 1891
zum größten Theil auf einheimiichen Fahrzeugen erfolgte, fih in dem
vergangenen Sabre den Dampfigiffen wieder zugewendet hat. Im
Allgemeinen war das Geſchäft fehr ruhig, ohne großen Gewinn für
Fremde und Ehinefen abzumerfen. Für die erfte Ernte von Kongous,
die billig einftand, fand fih Fein Markt in London, der Abſatz
Ipäterer Ernten war zufriedenftelend. Man fürdtet, daß die „scented
teas‘‘ mit der Zeit hier verſchwinden, wenigſtens auf einen ganz
unbeträcdtlihen Sat heruntergehen werben. Obgleich die Ausfuhr
an Thee überhaupt in den legten Jahren nachgelaflen hat, find Dies
ſelben Zölle und Abgaben auf Thee beftehen geblieben. Zu dem Ausfuhr:
zoll von etwa 12 Mark per Pikul kommen an Lilin und fonftigen
Abgaben noch bis zu 2,50 Marl.
Für Seide war das vergangene Zahr ein fehr guted. Zwar
find die Mengen, welche auf Dampfern und Dſchunken zur Berigiffung
gelangten, nicht beſonders geftiegen, Dagegen wurden, zumal in ber
legten Hälfte der Saifon, bedeutend befiere Preife gezahlt als in
früheren Jahren. Die große Nachfrage war veranlaßt durch ben
mangelhaften Ernteausfol in Stalin und anderen Pläben bes
Europäifhen Feſtlandes. Einzelnen Händlern, die lange genug mit
ihren Waaren zurüdhielten, gelang es in Folge ber verftärkten Nach⸗
frage zwiſchen 450 bis 500 Mark pro Ballen über den uriprüngliden
Einftandspreiß zu erreihen. Der Ernteausfal war reihlih, Die
Ausfuhr an Filaturen Überftieg beträchtlich die früherer Jahre,
Ganton.
Dagegen fielen in entfprehendem Maße Tiatleed, die für ben
Suropäifden Markt wohl ald verloren zu betrachten find.
Rad) den Bereinigten Staaten von Amerifa beirug bie Einfuhr
im vergangenen Sabre an Rohſeide 8945 140 Marl, an feibenen
Stüdgütern 541 200 Mark.
Eine erhebliche Abnahme zeigt die Ausfuhr von Matten. Im
Sabre 1892 wurden 53 426 Rollen weniger außgeführt als im Sabre
1891, indeß wird auch hier der fcheinbare Berluft ziemlich aufgewogen
durch die Zunahme der Ausfuhr auf Dſchunken. Der bei Weiten
größte Theil der Matten findet Berwendung in Amerika. Die Aus:
fuhr nad den Bereinigten Staaten von Amerika betrug 1093 986
Dollars gegen 1840 110 im Sabre 1891. Ein gefährlicher Gegner
für die Shinefifhe Mattenfabrilation ift in Japan entflanden, mo
die Ausfuhr auf 105500 Rollen im Jahre 1892 gegen 20 000 im
Sabre 1889 geftiegen iſt. Gefährlich für die Chinefifhe Mattenaus⸗
fuhr mag außerdem bie Höhe ber Hölle werden, welche ungefähr
150 Bari per Rolle betragen.
Die Zuderaudfuhr bat gegen die des Jahres 1891 erheblich
nachgelafien. Im Sabre 1891 kamen 134 258 Pikuls zur Verſendung,
dagegen im Sabre 1892 nur 65270 Piluls. Die Minderausfuhr
beirägt alſo 68 988 Pikuls und ſtellt einen Werth von über 1 Million
Nark dar.
Die Caſſiaausfuhr ift ungefähr bie gleiche geweſen wie in
früheren Jahren, auch bie Kudfußr von Feuerwerkskbörpern hat
nur eine jehr unweientliche Abnahme zu verzeichnen.
Bon dem für Deutihland und das Deutihe Gefchäft wichtigen
Artilel, Stöde, wurden im vergangenen Jahre für ungefähr 45 000
Mark mehr ausgeführt ala im Jahre 1889.
Induſtrie.
Mit Ausnahme der ſtaatlichen Pulverfabriken und Arſenale, wo
ausſchließlich Europäifches Material verwendet wird (Stahl vielfach
aus Deutjchland), giebt ed im Uebrigen keine größere Unternehmung
mit Europätfgen Maſchinen und fremder Betriebsart. Hin und
wieder trifft man in Canton Tleinere Schmieden, wo Motoren in
Betrieb find und Europäifhe Schraubftöde Verwendung finden.
Wenn fhon diefe Thatſache bei der geringen Anzahl bes bis jetzt
gebrauchten Materiald für den fremden Handel ohne Bedeutung ift,
jo ift die Eriheinung doch ein Beweis dafür, baß alte Borurtheile
verſchwinden und fremde Methoden fih, wenn auch langfam, einen
Beg bahnen in die Chineſiſche Werkitatt.
Münzwefen.
Die Kailerlihe Münze zu Canton bat fortgefahren, ihre Bros
duftion zu vermehren. Im Ganzen mwurben im Sahre 1892 für
3500 000 Dollars geprägt, hauptſächlich Scheibemüng. An Kupfer:
münzen wurden zuſammen 146 000 000 bergeftellt.
Belonderer Beliebtheit erfreuen ſich die 10 und 20 Eentäftüde,
weile weit bis ind Innere Chinas ſich zu verbreiten anfangen.
o Schifffahrt.
Die Geſammtzahl ber im Sabre 1892 im Hafen von Ganton
einllarirten Schiffe beirug 1748 von 1622402 Reg.⸗Tonnen. Aus⸗
Harirt wurden in biefem Sabre 1748 Schiffe von 1626311 Neg.»
Tonnen. Die gefammte Schiffsbewegung umfaßte 8491 Schiffe von
3248 713 Reg.»-Tonnen. Gegen dad Vorjahr, in weldem bie Geſammt⸗
47
zahl der Schiffe 3788 von 8421 862 Reg.⸗Tonnen beirug, ift eine
Abnahme von 297 Schiffen und 172649 Reg.⸗Tonnen zu verzeichnen.
Zu der Gefammt-Tonnenzahl trug die Britiihe Flagge 85,17 pCt.,
die Deutſche 6,24 pCt. und die Chinefifhe 8,40 pCt. bei. Die
Britifhe Flagge gewann 11,36 pGt., während die Deutſche 1,89, bie
Chineſiſche 9,24 pCt. verloren. Der Verluft des Chinefiihen Flaggen-
antheils ift auf daß Zurückziehen von zwei regelmäßig früher zwiſchen
Hongkong und Canton verlehrenden Dampfſchiffen zurüdzuführen,
während die Deutfhe Schifffahrt hauptſächlich durch den geringen
Bebarf an Cerealien vom Norden Chinas betroffen wurde. Die
Deutihe Segelicifffahrt war nur durch ein einziges Fahrzeug vertreten;
im Ganzen wurbe Canton von brei Segelſchiffen beſucht.
Dertehusüberfihten.
1. Werth des Handels in Canton in den Jahren 1891 u. 1892.
1891. 1892.
Ungefährer
Werth in
Fremde Wanren. Hail. Taeld. Haik. Taels. Matt.
Einfuhr von fremden Ländern .
und Hongkong .......... 12516014 12494858 65477147
Einfuhr von Chinefifhen Häfen 12 061 19 107 84.835
zuſammen Einfuhr frember "
Waaren ................ 12528 076 12513960 55561 982
Wiederausfuhr nach fremden u
Ländern und Hongkong .. 16 065 14 852 65 943
Wiederausfuhr nah Chines
ſiſchen Häfen (hauptſächlich
nad Tientſin, TFſchifu,
Hankau, Kiukiang, Schang⸗
bat und Ningpo)........ 95 943 87 713 889 446
zufammen Wieberausfuhr ... 112 008 102 565 465 389
NettosCinfuhrfremberWaaren 12416067 12411395 . 55 106 594
Einheimiſche Waaren.
Einfuhr (hauptſächlich von
Niutſchwang, Tientſin, Wuhu,
Tſchinkiang, Schanghai u.
Ningpo)................ 15730410 15354425 68173647
MWiederausfubr nach fremden
Zänbdern..... ........... 839 417 295681 1812824
Wiederausfuhr nah Chine- |
ſiſchen Häfen.........-.. 8.000 7198 81 969
zufammen Wiederausfubr eins
heimiſcher Waaren ....... 842 417 802879 1344788
Netto-Einfuhr einheimifcher
Waaren ................ 15387 993 15 061646 66 828 864
Ausfuhr einheimischer Waaren
nad fremden Ländern....
Ausfuhr einheimischer Waaren
nad Chineſiſchen Häfen ..
Gefammtausfuhr...
Gefammtwerth des Handels.
Nettowertd des Handels im
Hafen von Canton aus⸗
fchließlich der Wieberausfuhr 45957092 46 348707 206 788 259
15 395806 16813105 72430 186
2767126 2572661 11492615
18 163 032 18885 766_ 88852 801
46411517 46 754151 207588430
3. Einfuhr der hauptſächlichſten fremden Wasrın
Maßſtab. Drenge.
Opium:
Malma.................... Pikuls 1879
Patna .................... n 5945
Benares................... " 2 998
Baummollenwaaren:
Ehirting, grauer........ ... Stück 33 040
Dedgl., weißer........... „ 49 120
Deögl., gefärbier.......... n 1412
Desal., gefärbter u. gemufterier 385
T⸗-Tuch, 82 Bol .............. n 8473
Desgl., 86 Bol ........... . „ 8 966
Drill, Englifher ............ n 1 230
Desgl., Amerilantiher ........ n 825
Zis ........................ 5 882
Sanmmet .................... n 1 767
Kambrik................... 8918
Schleiwgewebe.............. n 1924
Muflelin .................... n 2523
Taichentücher, kaummollene .... Dutenb 2 761
Handtücher, baummollene ...... n 20 873
Kretonne .................... Stüuck 179
Baumwollentuch, Japaniſches .. n 5 533
Towelling, Japanlied ........ Pikuls 154
Baumwollengarn, Engliſches ... 1901
Desgl., Indiſches ............. " 157 142
Wollenwaaren:
Kamelott, Englifhes ........ Stüd 3 %9
Desgl., Holländifheß ....... n 101
Safting, einfaches ........-.. n 578
Deögl., gemufterteß ......... n 158
Long Ells................. „ 658
Spanifh Stripes, SInferior... n 103
Tuch, breites, mittelbreiteg u.
Habit ................... n 643
MWollenihnüre.............. Pikuls 23
Segeltuch ................ Rollen 128
Metalle:
Stangeneiſen............... Pikuls 1616
Eiſenblech und Platten ...... F 313
Gußeiſen .................. F 16834
Eifenwaaren ............... n 290
Blei in Mulben............ n 3934
Kupferdraht................ F 621
Kupferplatten, fremde ...... n 2 082
Desgl., Japaniſche ......... 1040
Stahl in Stangen.......... n 529
Spelter ................... n 2 906
Queckſilber............... n 197
Zink...................... n 674
Bernſtein.................... F 161
Stemanid ............... n 208
Aventurine .................. n 162
Awabi ...................... u 4698
Berlgraupen ................. n 7113
Bier und Porter ........000.. - —
Werth:
Haik. Taels.
966 786
2747 045
1340 274
59 360
137 535
Betelniufſe................
Bis de Mar, ſchwarze.....
Desgl., weiße ................
Bogelnefter, I. Dmalität. .......
Desgl. I. Dualilt „.........
Desgl. HL Dualität.........»
Deögl., Abfall ..... ..........
Vistuito.................. ..
Tigerknochen.................
Voray .....................
Kampher, Baroos, rein ....
Desgl., desgl., Abfall ........
Kerzen...................
Kardamom, Superior .........
Cement .....................
Kohle .......................
Karneolperlen ................
Baumwolle, rohe, Indiſche .....
Desgl., desgl, Annamitiide....
Desgl., desgl., Siameſiſche .....
Desgl., desgl., Chineſiſche .....
Tintenfiſche ..................
Anilinfarben.................
Elefantenzauͤhne, ganze .........
Desgl., gerbrochene............
Fiſche, aelalgene ..............
Fiſchmagen ..................
Pilze .......................
Ginſeng, Zapanifdher.........--
Desgl., Amerikaniſcher, gereinigter
Desgl., desgl., roher ..........
Glas, zerbrochenes...........
Benfterglad ..................
Glaſswaaren..................
Handſchuhe ..................
Kuhhörner........ ...........
Hirfchgemeihe, junge ..........
Desgl., alte ................
Rhinoceroßhörner ...........
Gummiſchuhe .............. .
Nepbrit .................. ..
Spigen .....................
Maſchinentheile...............
Streichhölzer, Japaniſche.......
Arzneimittel ............. vo...
Mich, kandenſirte, in Qüchſen..
Chompignons ................
Werth:
Maßſtab. Menge. Sail. Taels.
Pikuls 978 D 386
„ 57 2 048
„ 191 13416
rn — 2244
v 4 7199
„ 50 20 100
n 4 1.672
= — 1198
Fine 33 1680
n ZN 218
” 1 4.738
n 6 18 165
Kitten 1 888 2197
Bilula 26 2608
Kolli 1210 3 830
Bilule 2 2109
— — 8588
Biruls 2 9892 209 718
„ 429 3 127
Stüd 9 327 18 228
Pikuls 269 8399
Tonnen 4219 32 558
Sta 061 787 23 666
Pikuls 29 32927
n 44.149 473 682
n 817 4643
„ 670 8459
2914 47 018
n 89 358 416 389
— — 100 418
Pikuls 7 87 688
„ 66 71174
6 920 39 272
n 283 17 956
„204691 320 426
8163 66 097
n 184 10 807
„ 48 14 992
" 62 13 427
„ 1407 5208
Kiften 7510 21 028
— — 29011
Duatenb 5 502 3018
Pikuls 444 8 918
Paar 819 21 054
Bituls 59 11306
„ 44 113 441
Baar 39 461 16 867
Pikuls 3877 100 766
— — 13 963
Pikuls 95 3426
n 451 9 997
— — 11 869
Grob 497803 106 334
— — 80 074
Dupenb 9 283 9995
Rilulg 3 068 96 577
Maßſtab. Menge.
Muſcheln (Mies), getrodnete.... Pikuls 9 504
Betroleum, Amerilaniihe ..... Gallonen 2 584 510
Desgl., Ruffiüheß ............ n 148 600
Ricinuüdl.................. Pikuls 702
Auftern, getrodnete........... n 391
Pfeffer, Ihwarger ............. n 824
Dedgl., weißer ......-.u..0... n 1007
Parfüm .................... — —
Garneelen, getrodnete.......... Pikuls 9311
Putchuk................. 184
Quart ..................... 6 297
Rofinen ..................... „ 11%8
Stublzohr, ganzeß .........-.. „ 19%
Desgl. geipaltene®............ 2713
Desgl., Marl ...... ........... 5 850
Sago ............ ... ........ F 1680
Seepferbzähne................ n 68
Scegrad, Japanilhed ........- ” 3415
Ränder, feidene und baumwollene — —
Kaninchenfelle............... Stück 16 490
Seife.......... .......... Kiſten 6255
Dutzend
Soden und Strümpfe ........ Baar 84 641
Soda ....................... Pikuls 1420
Stockfiſche.................. n 1522
Zuder, brauner .....-uc2000.. " 6 127
Deögl., weißer............. n 69 010
Desgl., Kandiß .............. „ 654
Telegrapbenzubehör ........... — —
Golddraht, unechter .......... Pikuls 75
Silberdraht, unedter .......... " 16
Shildpatt ................ n 4
Unterkleider ................ Dutzend 2985
Sodawaſſer................ — —
Wachs, Japaniſches ........... Piluls 394
} 21747 ER — —
Verſchiedene Gegenflände ...... — —
3. Einfuhr einheimiſcher Waaren.
Alaun, weißer............ Pikuls 26399
Bohnenkuchen................ 12 960
Bohnenquarl ..... 2.220000... n 3219
Bohnen, ſchwarze ............. n 124 865
Deögl., grüne................ „ 883 098
Deögl., weiße und gelbe....... n 754 014
Desgl., verſchiedene Arten ...... n 8 286
Meſſingwaaren ............... n 567
Borften ................... .. n 6%
Filzmützen .................. Stück 76 165
Seidenmützen................ „ 21 944
$ 421). :) n 15 230
Einheimifches Tuch und Ranking Pikuls 6 963
RaipingsKoble...............- Tonnen 13261
Aupferwaaren................ Pikuls 325
Deutiheß Handeld-Nrdiv 1894. IL
Canton.
Werth:
Haik. Taels. Mapftab.
61 379 Robbaummolle .....uurc rer. .. Pikuls
324 878 Filz ...................... .. Stück
78 608 Ginſeng, einheimifder ....... .. Pikuls
6109 Dedgl., wilber...... ..........
7 483 Desgl., Koreanifher IL Ducdlität „
10 589 Glas ober verglafte Waaren ... n
22 967 Erbrüffe .......-snerer.: ... ”
7404 Stroblte.......... ........... Stück
125 068 Hirſchgeweihe, junge........... Paar
3084 Dedgl., alte.................. Pikuls
19 379 Leder, vergolveted und Pergament Gtüd
8 244 Lederſtreifen .......... ...... Pikuls
7 186 Lilienblüthen, getrodnete ...... n
3560 Zaksigen .................. n
9 128 Düngerbuden ................ n
6925 Steohmatten...... ner... Stück
6814 Medizin, Yu ling ............ Pikuls
7344 Medizin...................
2876 Moſchus..................... Taels
7435 Bohnenöl ................... Pikuls
9704 Erdnußöl ....................
Paddy .............. ........
Perſimonen, getrodnete ........ „
BEE | mefingpfeifen.neunneeennenne Stud
4437
8410 112 1: ........................ Pikuls
19 184 Samſchu (Chineſiſcher Brannt⸗
335 836 wein) .....................
4145 Desgl., mit Medizin veriehter... m
6636 Samenkuchen ............... n
40.892 Seſamſamen ............... J "
8.658 Schuhe und Stiefel aus Seide
2 400 und Baumwolle ............. Paar
3.880 Rohſeide, weiße... ............ Pikuls
6.608 Desgl., weiße, geworfene ...... "
5.496 Desgl., gelbe, Schantung ...... "
15 101 Desgi., gelbe, Szetſchuan ...... n
12 399 Seibenwaaren ............... n
Desgl., Satin................ "
Desgl., andere ............... u
Pelzkleidung, Yudß ........... Stüd
Deögl., Schaf ................ u
Thee, ſchwarzer .............. Pikuls
Fre Tabalöblätter ceeeeeenenanenn. ,
12 921 Tabat, präparirter ............ n
209 488 Rüben, getrodnete und gefalgene „
Bermiceli und Waccaroni ..... „
607 875 Walnüffe
1165 854 PEERREETERELTEEETTE "
Wachs, weißes ............... n
14 326 Desgl., gelbeß ............... u
12 446 } 1113 711 ı n
54 188
16 422
4 889 4. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren.
21931
813 380 Maßſtab.
89 861 Bohnen, weiße und gelbe...... Pikuls
10 398 Bücher ...................... ”
1491
813 166
Menge.
143 621
1138
7
49
Werth:
Haik. Taels.
77621
Werth:
Sail. Taels.
223 868
30 347
50
Maßſtab. Menge.
Raufhgold........... ........
Meſſingwaaren ..... 222.0... n
Borſten..................... n
Meifingtnöpfe ................ n
Mükentnöpfe................. Stüd
Rohrſtöcke................... F
Caſſia lignen ................ Pikuls
Desgl., Knoſpen.............. n
Dedgl, Zweige............... n
Desgl., Rinde von Zweigen....
Dedgl., Zweige, zerbrochene .... n
GSteingut, feined..............
Desgl., orbinäres............. ,
Tuch, einheimifches und Nangling
Kleidungsftiide, baummwollene... n
Desgl., feidene ....22.2....... n
Karneolwaaren. ............. n
Baummwollenlumpen ........... „
Kiffen und Bolfter ........... Stüd
Toilettentaften .........2..... „
Friſche Eier ................. n
Palmblattfächer, bearbeitete...... n
Dedgl., unbearbeitete.......... „
Desgl., verzierte..............
Papierfäücher ................. F
Feuerwerkskörper.......... Pikuls
Blumenpflanzen .............. Stück
Künſtliche Blumen............ Pikuls
Desgl. aus Zeug oder verziert. Stück
Friſche Früchte .............. Pikuls
Möbel ...................... Stück
Knoblauch ................... Pikuls
Ingwer, grüner ..............
Glasarmbänder.............. n
Glas oder verglafte Waaren ... ri
Kuhleim ................... „
Goldwaaren ................. F
Grastuch, feines.............. n
Deögl., ordinäres............. „
Menſchenhaar ................
Hirſchgeweihe, junge .......... Paar
Indigo, trockener ............. Pikuls
Desgl., flüffiger .............. n
Elfenbeinwaaren ............ „
Nephrit ..................... n
Nephritwaaren.............. Stück
Bleiweiß .................... Pikuls
Bleigelb..................... n
Lichees, getrocknete. ........... n
Lungngans, getrodnete ........ n
Desgl., ⸗Mus................ n
Strohmatten............... Stüd
Matting... 2222000000. ...... Rollen
1074
2255
381
4 584
179 152
6 414 089
4.957
666
39 488
169 845
32
1170 798
16 285
155 399
Werth:
Haik. Taels.
31 164
Canton.
——— ꝰ —————— — —— — — — — — — — — — — — ——— ——— ——— — —— — —
Getrocknetes Fleiſch ...........
Pillen
Medikamente ................
Galläpfel ....................
Bohnenöl ...................
Opium, Hülſen, Schlacken und
Abfall ....................
Desgl., Lampen .............
Desgl., ⸗Pfeifen und Zubehör..
Papier I. Dualität...........
Desgl. I. Dualität...........
Perlen, unedte...............
Drangenfdalen ..............
Konſerven ...................
Samſchu (Chinefifher Brannt⸗
wein) .....................
Desgl., mit Medizin verſetzter..
Blumenſamen................
Lilien ......................
Schuhe und Stiefel aus Seide
und Baummolle ............
Rohſeide, weiße.............
Desgl., weiße, geworfene.......
Deögl., wilde ................
Seidenkokons, ganze -.........
Desgl., -Abfall...............
Desgl., ⸗Waaren .............
Desgl., ⸗Waaren mit Gold durch⸗
webt .....................
Desgl., sStidereien ...........
Desal., :Pongees, Schantung...
Halbfeidene Gewebe...........
Desgl. ınit Gold durchwebt ....
Seiden⸗Floß .................
Deögl., ⸗Zwirn...............
Desgl., ⸗Bänder..............
Desgl., ⸗Bänder mit Gold durch⸗
webt ......................
Desgl., »Waaren, nicht klaſſifizirt
Silbermaaren ........ ........
Brillen .....................
Zucker, Brauner ..............
Zuckerrohr ...................
Thee, ſchwarzer ...............
Theetöpfe in Körben ..........
Tabalöhlätter ................
Tabak, präparirter............
Gemüfe, friſche. ..............
Desgl., geſalzene .............
Holzwaaren ......... .........
Pikuls
Pituls
251 384
14 158
1 388
162 .
8 355
14 678
2481
974
1969
565
1704
79 077
20 786
103
24
192 111
64 869
10 883
65 106
84 780
3959
16 602
43 517
6 762
2542
Werth:
Haik. Taels.
23777
35 396
156671
16 217
12 059
13 243
22 329
63 221
8 206
176 977
5278
10 381
19 042
150 220
8163
12 839
11 865
9 926
11143
56 936
6 953 600
45 613
103 083
63 157
926 692
2 940 803
13 016
568 510
34 388
177 627
189 416
169 134
15 884
40 987
1596
201 033
10 772
1416 934
15 396
31285
248 987
47012
918
12 820
Canton.
51
5. Schiffsverkehr im Hafen von Canton im Jahre 1892.
Eingegangen. Ausgegangen.
Rationalität. Dampfichifie. | Segelſchiffe. Zufammen. Dampficiffe. Segelihifie. | Zuſammen.
Reg.» Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
ametl Tonnen. Anzabl. Tonnen. Anzahl Tonnen. Anzahl. Sonnen. Ka. Tonnen. | Anzahl. Tonnen.
Britiſche................ 1366 |1 882 86 1 310 1367 |1 388 186 |
Deutide .......--.uu000. 114 | 10106) 1 348 115 : 101398
Riederlänbiie............ 3) 206 — — 3! 2016
Schwediſche u. Norwegiſche 1 663 — — 1 563
Amerikaniſche (V. St.) .... — — 1 486 1 —
Chinefifhe .............- 256 | 134808 |— — 256 134 808 138 078
zufammen... 1740 1 621 gos
8 | 1049 | 1743 1622 9021 1745
1625 217]
8491 Schiffe von 8 248 713 Reg. Tonnen.
Der durch Dſchunken vermittelte Handel über Kaulun
und Zappa im Sahre 1892.')
Der Geſammtwerth des Handel über Kaulun beitrug 170 Mid.
Mark, über Zappa 42 Mil. Mark. Der Berlehr über beide Pläge
zufammen erreichte jomit biefelbe Höhe wie ber auf Fahrzeugen fremder
Yauart vermittelte Berlehr Cantons.
vertehr Über Raulun.
Der Handel, ſoweit er der Aufficht bes fremden Seezollamts
unterliegt, zeigte, jo große Schwankungen auch in einzelnen Haupts
artifeln zu Tage traten, ungefähr den gleihen Werth wie im Sahre
1891. Unter den Ausfuhrgegenftänden fiel im Werthe hauptſächlich
Thee, ber in größeren Mengen auf Dampfidiffen, ftatt wie im Sabre
1891 auf Chineſiſchen Dſchunken, zur Verſchiffung gelangte. Ver⸗
glihen mit dem Jahre 1890 ift eine Abnahme bed Geſammtwerths
um 121/32 Mi. Marl zu verzeichnen, die zum größten Theil in ber
verminderten Zufuhr von Reis, nämlih 47 Mil. Marl im Jahre 1890
gegen 25 Mil. Mark im Jahre 1892, begründet if.
An dem Geſammtwerthe des Hanbels ift Die Einfuhr Europäifcher
Baaren mit 38 p&t., Ehinefifhe Einfuhr mit 14 p&t. und die Aus⸗
fübr mit 48 pEt. betbeiligt. 75 pCt. des Geſammtverkehrs entfielen
auf Canton und das Delta des Gantonflufies. Den Haupterfak
für den Ausfall einer Menge Artikel bildete Petroleum, welches in
weit größerer Menge ala in früheren Jahren auf Dſchunken von
Hongkong eingebradt wurde. Die Lofalabgaben, die im Jahre 1891
ungefähr 40 Cents für die Kiſte ausmachten, fielen bis zum Mat 1892
auf 10 Cents, wodurch eine Einfuhr unter Tranfitpaß fi) als uns
nöthig erwies.
Einfuhr.
Der Gefammtwerth der Einfuhr ftieg von 59 Mill. Marl im
Sabre 1891 auf 59,8 Mid. im Jahre 1892 oder um 11/4 pE&t., ob»
wohl gerabe einige der Yaupteinfuhrartifel eine Abnahme aufweiſen.
Unter diefen fteht an erfter Stelle Reis und Paddy, von benen
640 000 Pikuls oder 14 p&t. weniger eingeführt wurden als im Jahre
1891. BZufammen mit den auf Dampfſchiffen eingebradten Mengen
belief fi die Einfuhr von Neid und Paddy auf 8 Mill. Piluls im
Jahre 1892 gegenüber einer folden von I Mil. Pikuls im vers
gangenen Jahre. Nächſt Reis hat die Einfuhr von Baummollengarn
t) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ard. 1893 IL ©. 2.
— — — — mm m — —
am meiſten gelitten. Die Zollſtatiſtik führt nur 818 Pikuls gegen
18 800 im Jahre 1891 auf. Gerade diefer Artikel wurbe in den beiden
legten Jahren als ein Mittel zur Belebung bed Tranfitgeihäfts ver-
wandt; die allmähliche Abnahme dieſes Geſchäftszweiges in der letzten
Zeit hat einen Rüdgang in der Einfuhr zur Folge gehabt. Die
Gejammteinfuhr von Baummollengarn in den brei Häfen von Canton,
Kaulun und Lappa fiel von 240 000 Biluls im Jahre 1891 auf
220 000 Pituls im Jahre 1892.
Für den Rückgang in ber Einfuhr von Dpium werben als
Gründe die direkte Verihiffung nah Nichtvertragshäfen, das Eins
ſchmuggeln und ber hohe Preis bed Dpiums geltend gemacht. Be⸗
ſonders ber Iekte Umftand wird zu ber verminderten Einfuhr beis
getragen haben, da bie Ehinefen Opium billiger in ihrem eigenen
Zande ziehen und biefes allerdings minderwerthige Erzeugniß in
großen Mengen zur Vermiſchung mit ausländiſchem Opium verwenden.
Einen Rüdgang weift ferner auf die Einfuhr von Eifen unb Eifen-
waaren, Zinn, Leder, Robbaummwolle und Filchereiergeugnifien. Das
gegen nahm bie Einfuhr von Petroleum bedeutend zu; es kamen auf
Dſchunken 7 783162 Gallonen gegen 4686 883 Gallonen im Sabre
1891 ein. Zuſammengerechnet mit der Einfuhr auf Dampfidiffen
nad) Canton ftieg Die Menge ded eingeführten Betroleums von 91/4 Mil.
Gallonen im Jahre 1891 auf mehr als 11 Mill. Gallonen im Jahre 1892.
Eine beträdtlihe Zunahme zeigt ferner die Einfuhr grauer und
weiter Schirtings, ſowie von Blei, Kupfer, Streichhölzern und weißem
Zuder. An Streihhölgern gelangten 421000 Groß gegen 277000
im Sabre 1891 auf Dſchunken zur Einfuhr, Blei 46000 Pikuls
gegen 17800, Zuder 23000 gegen 14000 Pikuls. Der Werth der
Einfuhr gehauener Steine von Hongkong nad) Ehina flieg von 7,9 Min.
auf 8,2 Mill. Mark im Jahre 18.
Der Geſammtwerth der Einfuhr Chineſiſcher Waaren fiel von
14,8 Mil. Markt im Jahre 1891 auf 13,8 Min. Mark im Jahre 1892
ober ungefähr 8 pCt. Die Abnahme vertheilt ſich auf die verfchiedenen
Waaren ziemlich gleihmäßig, beionders entfiel fie auf Nudeln, Wachs,
Kotodnüfle, Datteln und Grastud.
Ausfuhr.
Der Geſammiwerth ber Ausfuhr beirug 76,8 Mil. Mark gegen
175,5 Mil. Mark im Jahre 1891 und 66,4 Mill. Mark im Jahre 1890.
Die Zunahme beträgt aljo 1,3 Mil. Marl und 10,5 Mill. Marl. Im
Allgemeinen bat die Ausfuhr, die von Canton nad Hongkong geht
und von da ihre Bertheilung nach den verihiedenen Bändern Europas
7*
52
und Amerikas findet, ſich in den letzten Jahren wentg geändert. Im
Jahre 1892 fiel die Ausfuhr von Thee, von Fächern, weißer Rohſeide,
Strohmatten, braunem und weißen Zuder, dagegen nahm die Ausfuhr
bei einer Menge anderer widtiger Artikel beträchtlich zu; von Kaſſia
lignea wurden 87373 Pikuls ftatt 66 666 Piluls im Jahre 1891 auf
Dſchunken verihifit, Die Ausfuhr von Federn zeigt, verglichen mit der
bed Jahres 1891 einen Mehrwerth von 156000 Mark, die feidenen
Stüdgliter einen ſolchen von 11/5 Mil, Marl. Zn ähnlicher Weife
nahm die Ausfuhr von Borften, Matten und Papier zu.
Schifffahrt.
Die Geſammtzahl der Dſchunken, welche zwiſchen Honglong und
Chineſiſchen Häfen über Kaulun verlehrten, betrug 56 881 gegen 59 319
im Jahre 1891. Obwohl eine Abnahme von ungefähr 5 pCt. gegen
das Jahr 1891 eingetreten ift, ift die Anzahl im Jahre 1892 der
früherer Jahre immerhin noch überlegen. Hauptſächlich ift die Ber:
minderung von folden Fahrzeugen zu verzeihnen, die in Ballaft
fuhren. Die geringere Anzahl ift beſonders durd die Verminderung
ber Reißeinfuhr zu erklären.
An Dampfbarkaffen, melde den Paſſagierverkehr zwiſchen Hong-
kong und einzelnen Häfen vermitteln, paffirten 15441 gegen 8 198
Im vergangenen Jahre, d. 5. ungefähr die boppelte Anzahl.
Dertehr über Lappa.
Der Geſammtwerth von 42,1 Mil. Mark ſetzt fih zuſammen
wie folgt:
Fremde Einfuhr........ 14112624 Mark.
Chinffde „ ....... 10985376 „
Ausfuhr ............. ... 17009866 „
Gegen das Jahr 1891 Hat fi der Werth des Handels um mehr
als 2 Mil. Mark verringert, gegen das Jahr 1890 um ungefähr
4 Mil. Mark.
Einfuhr.
Der Selammtwerth der Einfuhr ift um 4,8 Mill. Mark gegen
ben bes Jahres 1890 und um 2,1 Mil. Mark gegen ben des Jahres 1891
zurüdgegangen. Am meiften ift bei tiefer Abnahme bie Einfuhr von
Opium und Baummollengarn betheiligt, bei dem erften Artikel fiel
fie um ungefähr 400 000 Mark, bei dem zweiten um faft 3 000 000 Mare.
Eine Werthzunahme ift dagegen bei der Einfuhr von Baummollen-
ftüdgütern um 879 000 Marl, bei Petroleum um 204 000 Mark ein»
getreten. Die Einfuhr grauer Schirtingß flieg von 87207 Stüd im
Sabre 1891 auf 96020 Stüd, die von weißen Schirtings faft um
das Doppelte, nämlich von 83301 Stüd auf 161207, eine unbeträchtliche
Abnahme trat dagegen ein in der Einfuhr von T⸗Tuch. Seine bes
ſondere Beränberung zeigt die Einfuhr von Metallen und Wollen:
mwacren. Der guten Ermte in ber Provinz ift es zugufchreiben, daß
für 48000 Dart weniger an Mebl, für 164000 Marl weniger an
Reiz eingeführt zu werden brauchte.
Die Einfuhr von Petroleum bat Über Lappa in gleihem Maße
zugenommen, wie über Kaulun. An ameritanijchem Petroleum beträgt
die Mebreinfuhr gegen 1891 im Ganzen 38 763 Kiſten, an Ruſſiſchem
Petroleum 3046 Kiften. Der Geſammtſchätzungswerth ift dadurch um
204 000 Mark gefliegen. Für den erhöhten Verbrauch an Streich⸗
hölzern jpricht die Zunahme der Zufuhr, welche von Jahr zu Jahr
fteigt. Gegen 82 674 Groß im Jahre 1891 wurden im Jahre 1892
160 568 Groß über Lappa eingeführt.
Canton.
Ausfuhr.
Für die Ausfuhr, deren Werth, verglichen mit dem Jahre 1890
um 710000 Mark, verglichen mit 1891 um 103896 Mark fiel,
fommen bauptfählich Seibe und Thee in Betracht. An weißer Roh⸗
feide kamen 194 Biluls im Werthe von 242535 Marl gegen
400 Bituls im Werthe von 508 770 Dart im Sabre 1891 zur Bers
Ihiffung. Nur die Ausfuhr von Kokons zeigt eine Zunahme von
ungefäßr 120 000 Mark, vergliden mit dem Sabre 1891. Die Aus⸗
fuhr von Thee geht jährlih mehr zurück, jowohl in der Menge als
im Wertbe.
Schifffahrt.
Sm Ganzen verkehrten über Zappa 19675 Dfchunfen, von denen
1584 von 232 147 NRegiftertonnen dem fremden Verkehr dienten.
Derteprsüberfihten.
1. Werth des durch Dſchunken vermittelten Handels über
die Zollftation Kaulun in den Jahren 1891 und 1892.
1890. 1891.
Fremde Waaren. Haik. Taels. Haik. Taels. Werth in ME.
Einfuhr von Hongkong.. 13297933 13468 368 59 799 554
Einheimifhe Waaren.
Einfuhr von Honglong.. 8976619 3113192 13822 572
" n Chineſiſchen
Häfen............... 1856 780 1869740 8301 646
Sefammteinfuhr eins
beimifcher Waaren.... 5233399 4982 932 22124. 218
Ausfuhr einheimiſcher
Waaren nad) Hongfong 17016 926 17290632 76 770 406
Geſammtwerth des
Handels über Kaulun. 35 741 932 158 694 178
35 548 258
2. Einfuhr der bauptfädlihften fremden Waaren von
Honglong auf Dſchunken im Jahre 1899.
Werth:
Maaren. Maßſtab. Menge. Haitk. Taels.
Opium:
Malwa ................... Pikuls 281 146 336
Patna .................... 593 284 952
Benares .................. „ 77 35 450
Baummollenwaaren:
Schirting, grauer........... Stüd 30 329 56 108
n weißer........... n 67 939 193 625
„ gefärbter.. ......., 8114 30 032
n " bedruckter n 6 728 18 839
7T⸗Tuch ................... n 21 465 36 491
Cambric, Schleiergewebe und
Muſſelin ................ n 10 005 10 005
Cantoner Baummollenflanell . n 2 876 10 692
Baummollenzwirn........... Pikuls 361 20 240
MWollenmwaaren:
Kamelot................... Stück 8 886 37 305
Laſtings................... 1142 11992
Spaniſch Stripes........... F 1988 27 435
Tuch, breites, mittelbreiteß und
Habit ............... .... F 3872 87 121
Wollengarn................ Kiſten 71407 35 704
„litzen ............... n 59 058 29 530
N
Waaren Maßſtab
Metalle:
Nageleiſen................. Pikuls
Stangeneiſen..............
Eiſenblech und Blatten....... „
„draht.................
Altes Eiſen (Hufeiſen).......
„ (Brabttaue)..... "
n „ Mblälk)........ „
Eiſennägel................. „
Zinn in Blatten............ "
Berzinntes Bledh............- ”
Dlei in Barren............. „
Kupferbleh und Blatten...... „
Altes Kupfer... ........0.000 n
Meifingbleh................ „
Altes Meffing ......-....... „
Stohblftangen ....2..-....... „
Berfchiedene Waaren:
Awabi ....................
Betelnuũſſe.................. „
Dido de Mar, fhwarze...... “
"nn mei ....... „
Reis ......................
Kohlen .................... Tonnen
Kokosnüfſe ................. Stück
Robbaummolle.............. Pikuls
Zintenfilde..... ........ en. „
Fiſche, getrodnete ........... n
Fiſche, gelalgene............. „
Meizenmehl ................ "
Gambier ..................
Fenfierglas................. Kiſten
Glasflaſchen.............. Stück
Zerbrochenes Glas .......... Pikuls
Erdnuſſe..................
Rhinoceroshörner .......... F
Lampen und Brenner........ Stüd
Leder ..................... Pikulß
Mangrove Rinde............ "
Streichhölzet............... Groß
Spiegel ohne Rahmen....... Pikuls
Syrup ..................
Nadeln.................... Tauſend
Petroleum, Amerikaniſches.... Gall.
„+ Ruffiides........ „
Paddy (ungeichälter Reis).... Pilwls
Pfeffer, ihwarger............. „
weißer.............. „
Garneelen, getrodnete........ „
Roſinen ..................
Stuhlrohr, ganzed...........
F geſpaltnes........ „
Reis ..................... n
Salz...................... "
Salpeter................ ... „
Sandelholz................. „
Sapanholz................. n
606 004
24 617
1724 490
6 832 687
950 526
1681 441
888
Kanton. 53
Werth: Werth.
Haik. Taels. Waaren. Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
Verſchiedene Waaren:
112815 Satfiichfloffen, weiße......... Pikuls 2402 120 119
106 887 Gelbe Seide.............0... n 50 12 050
16 991 Stockfiſch .................. F 6470 86 233
18 716 Steinplatten ............... Stüd 550 403 165 121
31 361 Granit ................... „ 699 271 41 956
13 510 BZuder, brauner. ............ Pikuls 3629 11616
28 869 „weißer .............. 22 566 124 061
35 010 Schwefel................... n 8646 69 174
179 744 Sartholgballen.............. Stüd 18 456 166 104
11 262 Teakholzplanken ............. Kubikfuß 25454 20 863
199 314 Tealltämme ................ Stüd 1893 34 074
13 482 Schirmgeftelle .............. „ 113 839 12 522
20 879 Firniß..................... Pikuls 3488 87 209
129 918 Roten» und Rojendolz........ n 89 735 79471
109 405
18894 | 3. Einfuhr der hauptſächlichſten Ehinefifhen Waaren
auf Dſchunken von Hongfong im Jahre 1892.
22 072 Werth:
118 699 Waaren. Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
163948 | Bohnen, grüne ............... Pikuls 9 700 16 491
10 778 „ weiße und gelbe...... n 40 334 68 568
423 503 Datteln, rothe................ „ 9 308 29 789
123 085 Fiſche, trodene und gefalzene... n 298 624 1343 81]
36213 | Pilge ....................... „ 2590 54 408
45 314 Grastuch, feined.............. „ 1080 131 963
94.685 Erdnußkuchen ................ 29 784 85 741
24 081 Abfälle von Kuh⸗ und Büffelfellen „ 8997 37 789
95 279 Liltenblüthen, getrodnete....... n 8 828 24 501
163556 | Dünger ..................... n 265 444 26545
38 880 Arzneien .................... 12 887 102 852
13 836 Erdnußöl.................... 14 167 119 010
11149 Perfimonen, getrodnete......... „ 7176 32 289
81069 | Schweine und Biegen.......... Stüd 6 972 41.556
14848 Senfſamen.................. Pikuls 16 764 63 705
18870 | Garneelenfauce und »Bafta .... n 10 620 42489
84 907 n abfal .............. n 24 758 87138
40833 Rohſeide, gelbe............... „ 149 43.007
28426 Staniol ..................... n 1718 49 826
105163 | Bermicelli und Mactaroni..... n 24 625 140 867
15178 | Wachs, weißes............... n 2813 118 878
86 629
12812 | 4. Ausfuhr der hauptſächlichſten Chineſiſchen Waaren nad
1 6503 180 Hongkong im Sabre 1892.
190 106 Werth:
2 065 874 Waaren. Maßſtab. Menge. Haik Taels.
10663 | Zuteläde, alte............... Stüd 4217101 168 684
17487 | Säde aus Grad und Stroh.... „ 2 295 325 57 382
58 779 Bambus, geipaltener........... Pikuls 40 052 60 078
89 083 „ganzer ............... Stüd 836 791 19 985
1756 2713Bohnenquark................. Pikuls 9867 49 337
418338 | Kmocdenwaaren ............... " 178 17898
86879965 | Gedruckte Bücer.............. n 1098 832 962
119 744 Meſſingwaaren ............... „ 2422 61 286
29250 | Ziegel, blaue ................. Stüd 9915585 29 747
136 147 „rothe................. „1 007 100 90 043
61966Borſten...................... Pikuls 4262 127 881
Waaren Maßſtab. Menge.
Stöcke....................... Stück 6510697
Caſſia lignea................. Pikuls 87 873
Solzloble ....... ............. 46 225
Steingut, feines............... a 9291
n orbinäred ........... n 84 344
Chineſiſches Zeugs und Nanfing. „ 2298
Baummollene Kletbungsftüde.... „ 849
Seidene „ .... n 1043
Kühe........................ Stück 5 741
Friſche Eier .................. F 7 052 760
Palmblattfächer, bearbeitete..... " 7.666 461
n unbearbeitete... n 7 460 078
Papierfächer.................. n 745 206
Hübner: und Entenfedern ...... Pikuls 17595
Feuerwerlöförper .............. „ 86 590
Brennholz ................... n 973 675
Fiſche, getrocknete und geſalzene. 57 696
Reismehl .................... n 7835
Künftlihde Blumen............ n 186
Friſche Früdte.....-......... ” 60 777
Möbel .................. .... — —
Knoblauch................... Pikuls 36 261
Glas oder verglaſte Waaren... n 2 770
Blattgold, echtes............. Blätter 17866 480
Grastuch, feineß ............. Pikuls 492
ordinäred .......... 279
Bambushüte ............... Stüd 427 114
Hanfzwirn und Garn......... Pikuls 10 949
Kuh⸗ und Büffelhörner....... n 2942
Hornwaaren ................ n 1%
Chinefiihe Zulde............ n 599
Eiferne Pfannen. ............ n 6 838
Eiſenwaaren................ 3643
Räucherlerzen ............... n 36 831
„pulver............... F 36 853
Schmalz ................... n 10198
Lederkoffer ................. 1694
Strohmatten ............... Stück 1240 688
Bol .............. n 14 966 646
Matting................... Rollen 67 398
Fleiſch, geſalzenes und
getrocknetes.............. Pikuls 5 234
Pillen .................... 1407
Arzneien .................. 4 433
Erdnußöl.................. F 9391
Holzöl .................... " 6 093
Eaffiablattdl..............- ” 211
Papier I. Qualität ......... " 85 803
„LI ........ 90 926
Berfimonen, getrodnete...... n 17119
Pickles .................... n 25177
Schweine .................. Stück 82473
Kartoffeln.................. Pikuls 23 962
Steingutgefdirt............» n 16 785
Geflügel ................... Stück 550 196
Reis ...................... Pikuls 166 191
Salz .......... ............ 858 956
n
Kart n.
Mertb: Werth:
Hai. Taels. Waaren. Maßſtab. Menge. Hall. Taels.
568596 Samſchu..................... Pikuls 67 076 214 645
567 981 | Schube und Stiefel aus Seide und
32 368 Baumwolle................. Paar 466 914 272 455
200 875 | Robfeide, weiße ............0.. Pikuls 3684 1234 48
590 411 „ Wilde ............... „ 2594 228 323
82 728 | Kolond, ganze ................ „ 832 63 304
67938 | Seidenabfal ................. „ 672 40 066
626 154 „ſtückgüter .............. n 2876 1443516
68 892 „ ftidereien .. 2220220200... n 76 86 075
BIT3T | Halbfeide .................... n 418 15 272
168661 | Seidene Fiichleinen............ n 93 24 872
28348 | Seidengwüm ................. n 852 156 603
23 846 m bdünber ................ „ 64 33 684
123 171 „taſchentücher ............ " 84 43 963
7179315 | Silberdraht .................. n 13 87 636
214209 | Buder, brauner............... n 191 398 612 473
259 632 „weißer................ 88 444 165 313
21 157 „roh .................. 85 949 34 380
484356 | Thee, ſchwarzer ............... n 21 495 418 026
79154 „grüner ................. n 11% 23 282
3AT17T | Weißblehwaaren.............. n 8875 257 392
39 888 Tabalsblätter................. 7925 63 404
61259 | Tabak, präparirter ............ ’ 36 434 546 510
48 239 | Bapierstegenfdirme........... Stüd 2607 866 242 484
80770 Holzwaaren .................. b 268 26 342
17 605
25 627
197093 | 5. Werth des durch Dſchunken vermittelten Handels über
95897 die Zollftation Zappa in den Jahren 1891 und 189.
18 695 1891. 1892.
38 069 Fremde Waaren. Haik. Taeld. Haik. Taels. Mark.
30772 Einfuhr von fremden
29 223 Ländern und Macao.... 3656066 3178519 14113254
110 495 Einheimifde Waaren.
121 617 Einfuhr von Racav...... . 2291424 2474184 10986 377
16 490 Ausfuhr nah Macao und
61 014 fremben Ländern....... 1918916 1684685 7479 779
39 255 Ausfuhr nah Macao für
239 333 Chineſiſchen Berbraud..... 2127816 2146416 9530 087
242 633 Geſammtausfuhr eins
heimischer Waaren...... 4046 731 3831051 17009 866
91597 Geſammtwerth bed Handels 9994221 9483 754 42 108 497
183 713
31038
78 888 6. Einfuhr der hauptſächlichſten fremden Waaren über
32 904 Zappa im Jahre 1892,
81 675 Werth:
458 288 Waaren. Maßſtab. Menge. Haik Taels.
343947 | Dpium
77089 Patna..................... Pikuls 1238 377 594
75 534 Benares ................... n 37 11 026
494 838 Perſiſches................. 121 40 657
28 755 | Baummollenwaaren.
69 107 Shirting, grauer... ........ Stüd 95 020 146 599
77 027 n weißer... 2222.20. „ 161 207 385 779
390 479 T⸗Tuch.................... 72 709 99 017
287 166 Baummollengarn, Indiſches.. Piluls 626566 10832 548
Waaren. Maßſtab. Menge.
Wollenwaaren.
Kamelot................... Stück 7220
Tuch, Ihmaled.............. „ 1691
Altes Eifen........uer..... Pikuls 13 966
Berihiedene Waaren.
Betelnüfle............... ... " 11 822
Rohbaumwolle, Inbifhe ...... 18 426
Fiſche, gefalgene............. " 1276
Mehl...................... n 19 927
Rhinoceroshörner ........... n 18
Streihhölger ........2200... Groß 160 563
Champignond ............. Pikuls 1876
Petroleum, Amerilariiches.. Gall. 602 738
E | 72 €: WR Pikuls 106 286
7. Einfuhr der hauptſächlichſten einheimifhen Waaren
über Zappa im Sabre 1892.
Waaren. Maßſtab. Menge.
Bohnen und Erbien........... Pikuls 40 335
Ehinefifches Zeug und Ranling.. „ 1 762
Rohbaumwolle................ 3 009
TZintenfiſche .............. u 2641
Fiſche, geſalzene............... F 269 611
Pilze........................ „ 8111
Erdnußkuchen................. n 66 838
Hanf. ....................... 7299
Lilienbũthen, getrodnete........ 4326
Arzneien .................... 16 943
Erdnußöl .................... 106 835
Auitern, getrodnete............ n 1890
Garneelen, ........... „ 6185
Seibenftüdgliter.....22........ r 413
Zuder, brauner .............. 20 757
weißer............... " 26 334
Semäfe, getrocknetes u. gefnlgenee „ 20 300
8. Ausfuhr der hauptſächlichſten einbeimifhen Waaren
über Lappa im Jahre 1892.
Waaren. Maßſtab. Menge.
Bambus, geipaltener .......... Pikuls 49 495
Holzꝛtohlen.................... F 41 868
Chineſiſches Zeug und Ranling.. n 1 834
Friſche Gier... .....20-20000... Stüt 9784 245
Ratmblattfächer, unbearbeitete „ 10181020
Feuerwerkotorper.............. Pikuls 2184
Friſche Früchte... ....-202020... n 718 769
Erdnußkuchen................. 42 851
Hanf........................ 2184
Matten (für Thee und Buder).. Etüd 16 779167
Armeien..................... Pikuls 2423
Erdnußdl..................... n 38 748
Anisdl ........... ........... n 508
Caffiablattol.................. n 829
Canton. — MRoslau.
Werth:
Haik. Taels.
62 242
28 050
16 181
81 046
209 722
Werth:
Haik. Taels.
71 337
Werth:
Hait. Taels.
44 547
55
Werth: ,
Hai. Taels
Waaren. Maßſtub. Menge.
Papier J. Dualität............ Pikuls 2945
Pen | FE n 17 788
Apfelfinenihalen............... „ 2 822
Schweine .................... Stüd 25 703
Geflügel..................... „ 382 785
Samſchu .................... Pikuls 27 376
Robfeide, weiße ........00..... „ 194
" wilde ............... 2952
Kokons, ganze................. 1567
Seibenabfal .................. „ 500
Seidenftüdgiter........o..0... „ 236
Buder, brauner.............. u 91 658
Thee, ſchwarzer, gebrannter...... n 11 714
n n ungebrannter.... r 15 805
SHartbolplanten ............... Stüd 221 354
Weihho ............... 2866 819
Tabaksblätter............... Pikuls 27 435
Baumflämme ................. Stüd 68 630
Reis und Paddy, ausgeführt nad
Macao..................... Pikuls 1923260
Moskau.
Handelsbericht für das Jahr 1892.')
Außenhandel.
Einfuhr.
Der Geſammtwerth der Einfuhr des Europäifhen Rußland be:
trug, abgejehen von ben Edelmetalen, im Jahre 1892 rund 367 386 000
Aubel, gegen rund 348 663 000 Rubel im Jahre 1891, rund 384 388 000
Aubel im Jahre 1890 und rund 394 667000 Rubel im Jahre 1889.
In Moslau wurden 1892 nad amtlihen Ausweiſen an aus⸗
ländiſchen Waaren verzollt für 51 504243 Rubel, gegen 50 382419
NAubel im Sabre 1891, 56950634 Rubel im Jahre 1890 und
58 391 984 Rubel im Jahre 1889.
Die wichtigeren ber im Moslauer Hauptzollamt verzollten
Waaren find folgende:
Menge: Werth:
Pud.9) Rubel.
Kaffee....................... 11031 190066
Kakao........................ 11211 169 086
Handelsthee................... 664 406 18 288 106
Tabak in Blättern. ............ 247 90 645
Flaſchen.
Arrak und Rum .............. 12224 187285
Getränke aus Kornbranntwein... 55709 100276
ud.
Traubenwein in Fäflern........ 83057 891419
Flaſchen.
Desgl. in Flaſchen, nicht moufſſi⸗
render ..................... 26 905 45 739
Desgl. mouffirender............ 134697 417668
1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1892 II G. 541.
2) 1 Pub = 16,4 kg.
56
Menge. Werth:
Bud. Rubel.
11:1 7 1096 197046
Häute, Fleineundgroße, verarbeitete 4177 281 763
Lederfabrikate................. 71850 189116
Zobelfelle.................... 460 701639
Biſamfelle.................... 2278 2838872
Rauchwaaren ............... 3568 670070
Soda........................ 2641 8400
Chemiſche Produlte ............ 72950 1177215
Diivenöl, Baumdl und thierifches
Del........................ 97649 909411
Indigo....................... 30 933 83223 350
Anilinfarben.................. 41533 2233010
Eiſen⸗ und Stablfabrifate....... 89 6% 885 625
Eifenbleh bis Nr. 25 einſchl. nad
Birminghamer Kaliber ....... 5 %00 11115
Desgl. Über Rr. 25 nah Bir
minghamer Kaliber .......... 65 366 135 210
Bands und Gortirftahl......... 86 627 180 376
Stahl in Blättern bis Nr. 25
einiäl. nah Birmingbamer
Kaliber ................... 3889 19 708
Desgl. Über Nr. 25 nad) Bir:
mingbamer Kaliber.......... 1603 14 435
Kupfer....................... 63123 638 465
Maſchinen, Tender............. 192 717 2016 806
Wolle, ungewalden............. 15 761 198 752
Desgl. gefärbt ................ 2585 29 300
Desgl. gefämmt, nicht gefärbt... 16981 574146
Baummollengarm .............. 43223 1512090
Rohſeide...................... 28 700 4800 806
Seide, nicht gefärbt und gefärbt. 13994 4399420
Binn in Blöcken............... 11896 101510
Wolle, geiponnen.............. 26 207 958 006
Kolos nußöl................... 657 5 300
Fabrikate aus Kupfer und Blech. 12781 888 542
Gußeifen, verarbeitet. ........... 11152 68 627
Landwirthſchaftliche Mafhhinen... 17065 139 469
Fabrikate aus Gummi elafticum . 83061 110 045
Baummollene Gewebe. .......... 2476 172 094
Desgl., gefärbt und bebrudlt.... 875 81 925
Zeinwanb, roh, gebleicht........ 1676 185775
Seidenzeug ................... 310 233361
Halbfeidenzeug ................ 61 22 415
Wollenzeug ................... 2 934 434 488
Desgl., bedruckt............... 285 29 175
Was die für den Noskauer Handel befonders wichtige Einfuhr
von Thee anlangt, jo wurden im Sabre 1892 (Theefaiion 1892/93)
von China nah Odeſſa 15423709 Pfund Engliſch verladen gegen
21 624 563 Pfund im Sabre 1891. Die im Berichtsjahre eingeführte
Menge repräfentirt einen Werth von ungefähr 81/: Millionen Rubel.
Der Transport wurde von ſechs Schiffen der Ruſſiſchen freimilligen
Flotte in den Monaten Mai und Juni beforgt.
Zu Lande über Kiachta kamen im Jahre 1892 ungefähr für
13 Millionen Rubel und zwar:
Schwarzer Thee... 129000 Kiften im Werthe von 7 400000 Rubel
Grüner Thee..... 1239 „ un n 0000 „
Biegelthee, grüner. 40600 „ un m „ 980000 „
Mostau.
Ziegelthee, ſchwarzer 135150 Kiften im Werthe von 4200 000 Rubel
Blütbentbee....... 9241 „» %5000 „
Außer über Dbefla und Riachte kommt Thee aud noch über
Königsberg na Rußland.
Die Vorräthe an Thee im Moskauer Zollamt betrugen:
am 1. Januar 1891 146 968 Kolli im Werthe von 7850 000 Rubel
„1 „1892 232208 „— on» 16000 „
„LI „18818818 „ =» nn 9400000 „
Die Einfuhr von Maſchinen nah dem Moskauer Bezirk Hat
fih im Sabre 1892 und namentlih in der zweiten Hälfte beflelben
wieber Iebhafter geftaltet, und zwar ſowohl für Werkſtätten fchon be-
ſtehender, ald auch im Bau begriffener Eiſenbahnen. Aber auch für
die Tertilinbuftrie, in welcher das Geſchäft Iebhafter war, wurden
im Laufe des Sahres 1893 wieder mehr Beftelungen gemacht als
im Sabre 1891. Arbeitsmafchinen von geringerem Gewichte, naments
lich ſolche, welche eine forgfältige Ausführung erforbern, wurben auch
im Berihtöjahre zum großen Theil vom Auslande bezogen, und
zwar zum überwiegenden Theil aus Deutſchland. Für NRegierungs-
werfftätten dagegen haben vornehmlich Englifge und Franzöſiſche
Fabriken die Lieferungen bejorgt. Auch Dampfmaſchinen wurden,
fobald forgfältigere Ausführung gewünſcht wurde, vom Auslande
bezogen; doch mußte fich bei kleineren Maſchinen Deutichland mit
Großbritannien in den Abſatz theilen, während größere Mafchinen
von Bundert und mehr Pferdelräften Überwiegend von Deutichland
oder der Schweiz geliefert wurden, ſelbſt einzelne für Baumwollen⸗
fpinnereien und Webereien, welche früher ausſchließlich aus Groß⸗
britannien famen. Die Baummolleninbuftrie bezieht für ihren maſchi⸗
nellen Bedarf, wie Stühle und dergleichen, faft ausſchließlich aus
Großbritannien, während bei der Lieferung von Maſchinen für bie
Tuchfabriken und Wollenwebereien Deutichland wieder ftärfer betbeiligt
tft. Inſtrumente für Handwerker dürften von Deutſchland mehr
eingeführt worden fein als von Großbritannien. Gelbft in den
feinften Qualitäten, welche früher ausfchließlih von dort bezogen
wurben, hatte Deutihland fortfchreitenden Abſatz. Yür orbinäre
Inſtrumente macht ſich ſchon Die Rufſiſche Konkurrenz bemerkbar, die,
wenn auch nur Waaren geringerer Qualität, doch bedeutend Billiger
liefert, al® es ben augländifhen Fabriken mit Hinzurehnung bed
Zolles und der Fracht möglich tft. — Snftrumentenftahl kommt zum
größeren Theil von Großbritannien und Steiermart, doch ift aud
von Deutfchland folder bezogen worden. Flachſtahl für Federn
wurde im Sabre 1892 no in großen Mengen vom Auslande ein«
geführt, doch ftreben die Ruſſiſchen Fabriken danach, auch in der
Yabrikation dieſes Artilel® vorwärts zu kommen. T:Eifen und
doppelt TsEijen wurde zum größten Theil von Deutihen Fabriken
eingeführt, doch hat dieſes früher fehr Lebhafte Geſchäft durch die
Zollerhöhung ſehr gelitten.
Gußrohre werden in Moskau, in Petersburg und im Innern
von fehr vielen Giekereien in großem Maßſtabe fabrizirt. Drei
Fabriten, welche ſpeziell fich wit der Anfertigung von ſchmiedeeiſernen
Rohren als Gas⸗Siederohre ıc. befchäftigen, beiden den Bebarf
reichlich. Die Anfertigung von Kupfer» und Neifingarmaturen ift
in Rußland fo ſtark aufgeblüht, daß eine Konkurrenz vom Auslande
bei dem beſtehenden Zoll nicht mehr möglich ift. Die Hier ber
ftehenden Fabriken deden reichli den Bebarf in folden Artikeln.
Dynamomaſchinen wurden troß des heben Bolfates vielfach
von Deutihland bezogen, obgleich Großbritannien und in neuerer
Zeit Belgien und die Schweiz ſcharf mitlonkurrirten. Deſterreich⸗
Ungarn lieferte wenig berartige Maſchinen, zumeift ſolche für Mühlen.
Die in Rußland entſtandenen Fabriken zur Anfertigung von
—
Mostlau.
Dynomomafchinen haben bis jetzt Leinen Aufſchwung genommen.
Bogens und Glühlampen kamen zum überwiegenden Theil aus
Deutihland. In Gasmaſchinen dominirte Deutfhland, ebenjo tm
Betroleums und Benzinmotoren.
Die Einfuhr von Lolomotiven für Schmalipurbaßnen wurbe im
Jahre 1892 erlaubt, doc konnte Deutichland gegen Belgien und
Amerila die Konkurrenz nicht außhalten. Reuerbings wurde aud)
geftattet, für Schmalipurbahnen etwa 10000 Tonnen Engl. Schienen
vom Auslande einzuführen. Die Lieferung wurde aber von Groß⸗
britannien aus übernommen, welcdes beträchtlich billiger ald Deutſch⸗
land offerirte.
Plüge kamen in großer Anzahl von Deutihland, Senſen faft
ausſchließlich von Defterreih und Lolomobilen zum überwiegend
größeren Theil von Großdritannien, ebenſo Mähmaſchinen, Brass»
ſchneidemaſchinen und dergleichen.
Ausfuhr.
Der Geſammtwerth der Ruſſiſchen Ausfuhr betrug ohne bie
Edelmetalle:
Sm Sabre 1892...... 470612000 Rubel
Dagegen, „ 189...... 700 471000 „
„ "on. 18%...... 687017000 ,
” on 752 061000 „
Der Geſammtwerth vertheilte fi in großen Gruppen folgender»
mafen:
Lebensmittel. Robwaaren und Thiere. Fabrikate.
Halbfabrikate.
Werth: 1000 Rubel.
19% 199 199 232 699 15220 283695
1891 413 539 245 901 15948 25008
18900 384.059 269 911 10 881 22 166
€3 wurde an Getreide im Ganzen 195 329 000 Bub im Werthe
von 163137 000 Rubel ausgeführt, gegen 389549000 Pub im
Werthe von 852 583 000 Rubel im Jahre 1891. Auf die einzelnen
Getreidejorten vertheilte fich die Ausfuhr, wie folgt:
1892 1891
Werth: 1000 Rubel.
Wegen ...... 81 446 176 097
Roggen.... 12 072 10 826
Gerfte ....... 43 898 45 974
- Hafer... .... 20 523 45 962
Maid ....... 21 580 28 209
Erbien....... 2499 6684
Kleie ........ 4744 7840
Der Antheil Moskaus an der Ruſſiſchen Ausfuhr entzieht ſich
äiner zahlenmäßigen Beftinmung.
Binnenhandel und Induftrie.
Troß der verhältnigmäßig unbefriedigenden Ernte geftaltete fich
dr Binnenbandel im Jahre 1892 günftiger, als zu erwarten gemefen.
Die Mefie in Zrbit im Februar und März des Jahres verlief aller
dings noch matt, und der Umſatz ging bajelbft gegen dad Vorjahr
zurück. Die Herbftmefle in NifchnisRowgorod dagegen, deren Zus
fandefommen angefihts der herrſchenden Choleraepidemie längere
Zeit bezweifelt wurde, geftaltete fich ichließlich nicht ungunſtig, wenn
auh ungefähr 14 pCt. weniger Waaren als im Jahre 1891 gur
Neſſe gebracht wurden.
Im Allgemeinen fanden im Jahre 1892 billige Waaren einen
guten Abfag. Die Zigfabrilen z. B. Tonnten kaum ber Nachfrage
Deutihes Handels⸗Archiv 1894. IL
57
genügen. Dagegen war das Geſchäft matt in Wollen⸗ und Seiden⸗
waaren.
An Ruſſiſchem Rohkupfer (in Blöden) betrugen die Vorräthe
am 1. Januar 1892 in erfter Sand etwa 35000 Bud. Im Laufe
des Jahres kamen von den UralsKaulafiigen Schmelzwerken über
Niſchni und Moslau an den Markt etwa 283000 Bud. Der Beltand
am 31. Dezember 1882 betrug 22 000 Pub.
Der Abſatz war ein ſehr befriedigender, und es wurden volle
Preiſe erzielt, da der Verbrauch größer ald die Produktion war.
In Folge defien mußten auch bedeutende Boften Rohkupfer, haupt:
fählidy in den feinen Marken, aus Deutihland, Großbritannien und
Amerika bezogen werben.
Die Preife Ruſſiſchen Blodkupfers betrugen zu Anfang des
Jahres je nah Qualität 12,25 bis 14,50 Rubel pro Pub und
ftiegen allmählich bis zum Jahresſchluſſe auf 12,75 Bis 15 Rubel.
Ausländiihes Blockkupfer wurde zu 13,60 big 14,50 Rubel pro
Bud gehandelt.
Der Ablag von Ruſſiſchen Kupferplatten und Meſſingblechen
war ein fehr guter und erzielten: Kupferbleche 15,25 bis 15,75 Rubel
pro Bud, Meſſingbleche 12,40 bis 13 Rubel pro Pub Bei geringen
BVorräthen.
Auf dem Eifenmarkt fchleppte fih der flaue Geſchäftsgang
zu Ende des Jahres 1891 auch auf das nächſte Jahr Binüber, fo
daß bereits Anfang Mai, kurz vor der Laiſchew⸗Eiſenmeſſe, ein
Rückgang der Preiſe im Laufe des Jahres allgemein erwartet wurde.
Diefer trat jedoch nicht ein, da die Uralifchen Hüttenwerke ihre
Produkte in Stabeifen nah dem Süden und Südweſten abfegen
tonnten, wo fih in der zweiten Hälfte 1892 große Nachfrage eins
ftellte. Der Abfag wurde befonders durch den am 25. Mär; 1892
in Kraft getretenen ermäßigten Gifenfrachttarif erleichtert. Die
Süodruffiihen und Polniſchen Hüttenwerke, welche bisher den Bedarf
an Handeld-Stabelfen für den Süden und Südweſten bedten,
fchräntten ihre Produktion in diefem Artikel theilweiſe ein, da fie
vollauf Aufträge auf Schienen und andere jpezielle Eiſenbahn⸗
materialien für die großen Eifenbahnbauten erhielten.
Es wurden während der Meile in NiihnisNomgorod folgende
Preiſe feſtgeſtellt:
Stabeiſen, je nach Marle 1,36 bis 1,80 Rubel pro Pub wie im
Sabre 1891,
Dachbleche, die fih im Laufe des Jahres eined ſehr guten Ab⸗
ſatzes erfreuten, 2,45 bis 2,70 Rubel pro Pub (für erfte
Sorte matte Bleche), 10 Kopeken pro Pub theuerer ald im
Sabre 1891.
Die Produktion der Uralhütten war im Jahre 1892 annähernd
ebenso groß wie im Sabre 1891. Wenn zur Mefle in Nifchnts
Nomgorod eine geringere Menge als im Borjahre angebradht wurde,
fo ift dafür entſprechend mehr direkt von den Werken nad) vers
fhiedenen Plätzen geliefert worden, ohne Niſchni⸗Rowgorod zu
berüßren.
Zum Zahresihluffe ging der Abfak flott und fteigerte ſich noch
im Sabre 1893.
Sn Roheiſen (Gußeifen) war der Abſatz ein guter. Die Breile
ftelten fi) von 75 Kopelen pro Pub in Niſchni⸗Nowgorod für ges
wöhnliches Roheifen zum Verpuddeln, bis 90 Kopeken für prima
GiehereisRoheifen. Zum Jahresſchluß war disponible Waare ehr
knapp.
Im Jahre 1892 hat die Geſellſchaft Ljubimoff, Solway u. Komp.
in Liſitſchansk (Gouvernement Elaterinoslam) ihre zweite Soda»
fabrit in Betrieb gefet, deren Probultion in Falzinirter Soda fich
8
88
auf 1000000 Bud im Jahr beziffert. Die erfte Fabrik der Geſell⸗
[Haft in Beresniki (Gouvernement Berm) probuzirt jet 700 000 Bub
Kalzinivter Soda und 400000 Bub Fauftifder Soda. Die Geſammt⸗
menge von 1700000 Bub an kalzinirter Soda wurde ganz aus»
verkauft zu Preifen zwiſchen 1,75 Bis 1,90 Rubel pro Pud loko ganz
Rußland.
Außer dieſer Menge wurden eingeführt 4000 Engliſche Tonnen
kalzinirter Soda von Deutſchen Sodafabrilen zum Preiſe von
101/3 bis 111/3 Mark pro 50 kg ab Alexandrowo und cif Riga.
Hiermit war ungefähr der ganze Bedarf Rußlands an falzinirter
Soba gedeckt, es kommen nur noch Heine Mengen talzinirter Soda
aus Großbritannien. Die Vorzüge in ber Dualität der nah dem
Solwayihen Verfahren Talzinirten Soda verdrängt immer mehr die
nad dem Syftem Leblanc fabrizirte Engliſche kalzinirte Soba.
An kauſtiſcher Soda beträgt ber gefammte Verbrauh Rußlands
ungefähr 1200000 Bud. Die noch Heine Produktionsmenge der
Fabrik Beresnifi von 400000 Pud wird leicht verkauft. Die
fehlenden Mengen werden meift auß Großbritannien eingeführt.
Die Breife für Ruffiihe Soda waren 3,80 bis 3,45 Rubel pro Bud,
der Engliihe Preis war 10 Pfd. Sterl. pro Englifhe Tonne. Es
wurde auch Fauftifhe Soda zum erften Mal aus Deutihland vers
fhrieben, die Soda Bat ſich als gutes Fabrikat erwiejen und hätte
bei günftigeren BZollverhältnifien auch wahrſcheinlich weiteren Abfag
gefunden.
Sn Zuder war das Geihäft zu Anfang bes Jahres 1892 ftil,
wohl hauptſächlich in Folge der ſchlechten Getreideernte des Ichten
Sahred. Die Preife für Sandzuder betrugen auf "Stationen
4,10 Rubel und in Moslau 4,50 bis 4,60 Rubel pro Bud. Für
Raffinade waren die BPreife in Moslau 5,25 bis 5,40 Rubel pro
Bud je nach der Marke. Aber ſchon während der Kiewer Abſchlüſſe
im Februar belebte ſich das Geſchäft, da es fich herausftellte, daß
die Borräthe ſowohl von Sandzuder ala von Raffinaden jehr Klein
waren, und die Preife fingen an, raſch zu fteigen. Zu Ende Zuni
erreichte Sandbzuder die Höhe von 5,40 Rubel auf Stationen und
von 6 Aubel in Moskau, Raffinade wurde mit 6,40 bis 6,50 Rubel
in Moslau bezahlt.
Um diefe Zeit ftellte es fi) auch heraus, daß die Nübenernte
eine fehr geringe fein würde, und dab die vorhandenen Borräthe
bis zum Beginn der neuen Kampagne Taum außreichen würden,
weshalb auch der Beſchluß gefaßt wurde, die Fabriken von der Ver⸗
pflihtung der weiteren Ausfuhr für das laufende Jahr zu ents
binden und denjelben zu geftatten, allen noch verfügbaren Zuder
auf den Inländiſchen Märkten zu verlaufen.
Die Ausſaat des Berihtsjahres ftellte fi, mie folgt: im
Ganzen ausgejät 281798 Desjätinen,!) davon gänzlich vernidtet
25 805 Desjätinen, Mittelernte ergaben 184514 Desjätinen, jchlechte
Ernte 71479 Desjätinen.
Die Rübe war im Berichtsjahr außerordentlich zuderhaltig und
ergab in ben beften Gegenden und auf guten Fabriken verarbeitet
bis 65 Pfund 99 prozentigen Zucker von 1 Berlomeg?) Rüben, ein
Ertrag, wie er biß jebt, folange die NRübeninduftrie in Rußland
befteht, noch nicht dageweſen ift.
Das Geihäft in Raffinaden während der Mefle in Niſchni⸗
Rowgorod im Jahre 1892 war fehr ſtill, belebte ſich aber etwas
gegen Schluß des Jahrmarkts (Ende Auguft) und geftaltete fich im
1) 1 Desjätine = 1,09 ha.
2) 1 Berkowetz (= 10 Bub) wird bei der YZuderfabrifation
—= 12 Bud gerechnet.
Moskau. — Argentinien.
September zu einem fehr lebhaften, jo daß die Raffineure Gelegenheit
hatten, ihre Vorräthe faft gänzlich zu räumen.
Der ruffifgen Bapierinbuftrie ift e8 gelungen, im Laufe ber
legten drei Jahre in techniſcher Beziehung weſentliche Fortichritte zu
machen, wenn fie aud) ihr Arbeitsfeld nicht nennendwertb erweitern
fonnte. Ganz beſonders ift in Hinficht auf bie äußere Ausftattung
bes Fabrikats eine jehr namhafte Vervollkommnung wahrzunehmen
geweſen. Was die Wahl des Materiald, die Bleiche bed Stoffes und
die äußere Glätte des Papierd anlangt, ftebt Beute die Ruſſiſche
Papierinduftrie den Fabriken bed Auslandes ebenbürtig zur Seite.
Sn der Güte der billigen Papierjorten leiftet die Ruſſiſche Induſtrie
ſogar recht Gutes und zwar ebenfowohl in ber Dualität ber nieberen
Schreib⸗ und Emballagepapiere, als auch der billigen Papiers
gattungen für die Zwede der Tagespreſſe. Dad Papier auf welchem
in Rußland Zeitungen und Volksſchriften gedrudt werben, bat viels
fach ein befieves Ausſehen als das, welches bei gleicher Preislage
im Auslande für biefe Zwecke verwandt zu werden pflegt. Es ift
aud darin ein Fortfchritt in der Ruſſiſchen Induſtrie zu bemerken,
daß fie beftrebt geweſen ift, eine große Anzahl beflerer Bapierjorten,
welche früher ausſchließlich aus dem Auslande eingeführt wurben, in
den Bereih ihrer XThätigkeit hineinzuziehen. Als folde find zu
nennen Poſt⸗ und Kontobücherpapier, jowie verſchiedene Sorten
Zeihenpapier und auch Pflanzenfaferpergament.
Es beziffert fih zur Zeit der Jahresbedarf an einheimiſchem
Vapier in Rußland aufnur 1,8 Pfund zum Werthe von 18,5 Kopeken
pro Kopf, während in Deutfchland etwa 15 Pfund, in Frankreich
ungefähr 10 Pfund Papier auf den Einwohner gerechnet werben.
Geldmarkt.
Die Diskontoſätze ſtellten ſich für Wechſel:
auf auf
6 Monate 9 Monate
(pro Jahr)
vom 23. Ditober 1891 bi3 3. März 1892.... 61/3 pCt. 7 pet.
„ 8 Ni 1892 „ © „ 189.... bie „ 6a u
„6 u 1892 „ 22. Juni 1892.... da „ Bi „
„ 22. Zuni 1892 „ 31. Dez. 1892.... Ba „ 6a „
Der Wechſelkurs für 100 Mark auf Berlin (3 Monate Sidt)
betrug im Anfange des Jahres 1882 50,25 Rubel, am 12. Mai ers
reichte er den für den Rubel günftigften Stand des Jahres mit
46,00 Rubel, um im Laufe der folgenden Monate wieder big
49,80 Rubel zu fleigen. Am Schluß bed Jahres betrug der Kurs
48,40 Rubel, im Jahresdurchſchnitt 48,671/3 Rubel.
Bablungseinftellungen fanden in Moslau im Jahre 1892 in
geringerem Umfange flatt als im Borjahre.
Argentinien.
Schifffahrt im Jahre 1892.
Im Jahre 1892 liefen in die Argentinifchen Häfen vom Aus-
lande ein: 9948 Schiffe von 6046 827 Reg.Tonnen, dagegen vers
ließen diefelben mit Beſtimmung nad dem Auslande: 9242 Schiffe
von 5 840 024 Reg.»Tonnen, zufammen 19 190 Schiffe und 11 886 851
Reg. sTonnen. Die eingegangenen 9948 Schiffe vertheilten ſich auf
bie verſchiedenen Nationen, wie folgt:
Argentinien.
Dampfe 1000 Reg. Segel- 1000 Reg.s
Rationalität. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen.
Bnitilde. 2388 2467,9 40 256
Argentinifche 3137 1665,5 1202 1169
Uruguagige 893 425,3 866 16,3
Franzöfifche * 211,8 8 38
Frutiche. 219 3208 6 44,3
dulieniſche 7} 185,4 113 67,7
Brofilianifhe 379 1055 9 45
deigiiche 12 208 pa _
Eranüide . 15 19,3 9 17
Rorwegiſche _ _ 184 1084
Ameritantfche (Bereinigte
Staaten) .... . — _ 16 50,9
Deferreich-Ungarifhe... — _ 14 86
Shmedifce 7 18 Er} 13,9
Ruſfiche _ _ 7 44
Bine .... . _ _ 15 69
Faragnagiche. — F 4 2
Andere Nationen. 4 23,5 3 08
miemmen 1892... 7298 6386,7 260 710,1
dagegen 1891... 7369 4577,6 3% 697,5
„18%... 70497 6059,7 6826 1288,2
„ 1889... 6283 5186,38 822 16768
” 1888... 5985 3692,9 7658 1192,9
” 1887... 6607 60,9 5694 1010,7
n 1886... 6288 27511 4127 764,2
m 18h... 6671 9829,7 4908 771,6
Dbgleidh die Zahlen der in den beiden Iegten Jahren eingelaufenen
Tampfihifie die höchſten feit dem Jahre 1886 find, fteht ber
durdfgpnittlige Tonneninhalt bedeutend Hinter dem ber vorher
gegengenen beiden Jahre zurüd. Die Urſache liegt in dem ſtarken
Anwachſen der unter Argentinier Flagge fahrenden Dampfidifie,
melde im Jahre 1892 nur 496 und im Jahre 1891 burhfgmittlich
nur 362 Reg-Tonnen aufmielen. Die letzteren Sqhiffe vermitteln ben
Berlehe mit den Nachbarrepubliken Uruguay und Paraguay, welcher
in den obigen Biffern mit einbegriffen ift.
Bei der Flußſchifffahrt weiſen im Jahre 1892 die Biffern ber
Dampfihiffe und die der Segelſchiffe eine Vermehrung gegen die
vorbergegangenen beiben Jahre auf. Der Verkehr wurde im Jahre 1892 |
ermittelt durch 6762 eingegangene Dampficiffe von 1865667 Reg.
Tonnen und 17 996 Segeiſchiffe von 961455 Reg.«Tonnen.
Saladero-Induftrie im Jahre 1892.')
Für bie Gewinnung von trockenem Fleiſch (tasajo), Fleiihertratt
und Konſerven find in den Saladeros und Extraktfabriken Argens
finiend im Jahre 1892 764400 Stüd Rindvieh geſchlachtet worben.
Deutſches Kapital ift bei der Zabrilation von Saladero«Probulten
nur inſofern betheiligt, ald eine bedeutende Anzahl von Aktien ber
beiden größten Gptraltfabrifen Süb-Ameritas, „Compatia de Pro-
duetos Kemmerich“ zu Santa Elena und San Javier in Ure
gentinien, fowie „Liebig’s Extract of Meat Oy.“ zu Fray Bentos
Y) Bergl. Sand. Arch. 1893 II. ©. 101.
in Uruguay fih in den Händen von Deutſchen befin
beiden Fabriken erportiren ihre Probufte jelbft birelt n
während diejenigen der trodeneß Fleiſch herſteilenden Sa
größten Theil am Argentiniihen Markt verfauft un
heimiſchen Erporthäufern auögeführt werden.
Die Ausfuhr der gefalgenen Salabero:Häute und
liegt, ſoweit bie beiden La Plata-Republiten in Frage
auöfchließlid in den Händen Deutjcher Erporthäufer ur
einer beichräntten Zahl, weil dieſes Geſchäft wegen bei
au gahlenden großen Vorſchufſe mit großem Riſiko verkn
bebeutenbften Märkte für La Plota-Salzhäute find Ant
wo aus ein großer Theil des weſtlichen und fübmweRtlicher
verforgt wird, ferner Hamburg für Rorddeutſchland und €
und Hävre für Frankreich, wohin namentlich Montevide
fhifft werben.
Außer den Galabero-Galzäuten Tommen geſalzen
Häute aus ven Schlachthäuſern ber größeren Städte zur
welde in Folge des weniger forgfältigen Abzuges ein
Werth haben ald die Salaberosdäute. Die Hauptmä
felben find Antwerpen, Hamburg und Havre. Mähren
Jahreszeit wird der größte Theil der MataberorHäu
diejenigen aus ber Provinz, Buenos Aires werben wie
nad) den vorgenannten Märkten ausgeführt, während
Santa F6rHäute größtentheils nach dem Mittelmeer ver
Einen jehr bebeutenden Ausfuhrattikel bilden ferne:
Camphaute — Rind: und Kalbfelle —, theils von Thier
welche für den Berbraud ver Eftanziad und Heine:
ſchaften gedient haben, theild von folgen, melde i
Dürre, Ueberſchwemmungen und Epidemien gefallen fir
Bei Weitem der größte Theil ber trodenen Cam:
bißher für die Vereinigten Staaten von Amerika aufgı
dieſelben zur Herftellung des in Deutfcland fehr befan
Leders benugen. Seit den erften Monaten bes Jahrei
ſich die größten Zeberfabrifanten in den Bereinigten
einigt, gemeinfchaftlic einen Drud auf bie Preiſe auß;
fie ihre Ordres in die Hänbe eines einzigen Kaufe I
die Konkurrenz abzuſchwächen, und außerdem während fı
gänzlich von dem Markte zurüdgetreten find. Die F
weiterer Rüdgang ber ſchon ſehr niebrigen Preiſe un
Letzteren hat fich inzwiſchen die Deutſche Induſtrie zu !
Denn während früher dad fogen. Amerikaniſche S
Gamphäuten in Deutfhland wenig ober gar nicht beka
in den legten Monaten birelt und über Antwerpen etwa
für Deutiche Häufer verſchifft morden.
Ausgeführt wurben:
1892 1891
a) geſalzene Häute 1068611 Stüd, 1262502
b) trodene n 2845189 „ 2678905
Der Saladero- Talg wird zum größten Theil
Spanien und Frankreich auägeführt. Bon den im Ja
ſchifften 19879429 kg Talg gelangten nur 2081
Deutſchland.
Bon den Nebenartifeln bed Saladero⸗VBetriebes
und Knochenaſche nad Europa, der Yauptmarkt für le
Burg. Die Hörner werben zum großen Theil für d
der Schiffsmände beim erfand von Salzhäuten vi
befonders verlabenen Hörner gehen hauptſächlich nach &
| werpen, Liverpool und Genua.
8%
60
Der größte Theil des Fleiſches der in ben Saladeros ge:
ſchlachteten Thiere wird getrodnet und geht als tasajo faft außs
fhließlich nach Brafilien und den Antillen. Im Sabre 1892 wurden
44 389 951 kg tasajo audgeführt gegen 39635085 kg im
Sabre 1891.
Fleiſchextrakt fabrizirten in dem vergangenen Sabre die oben
genannten Geſellſchaften, nämlich Liebig in Fray Bentos aus 169 500
Thieren und Kemmerih zu Santa Elena und San Javier aus
130 000 Thieren, zufammen 299 500 Tieren.
An Fleiſchextrakt wurde ausgeführt im Jahre 1892 240 292 kg,
an konſervirtem Fleiſch und Ochfenzungen 7996 942 kg gegen
194 727 kg und 3661 371 kg im Jahre 1891. Sn der Provinz
Entre Rios beftehen zwar Engliſche Ertraltfabriten, die „Entre
Rios Extract of Meat Oy.“ in Gualeguay und die „Argentine
Preserved Meat Oy.“ in Billa Colon, welche jedoh in Folge ber
gefallenen Preiſe des Fleiſchextraktes in ben letzten Jahren aus⸗
ſchließlich tasajo hergeſtellt haben.
Die Güte des Fleiſches der Argentiniſchen Viehherden hat in
legter Zeit bedeutend durch Kreuzung der inländifhen Thiere mit
den beften Zuchtraſſen wie Durham, Hereford, Holfteiner, Holländer ıc.
gewonnen und zugleich bewirkt, daß jeit einigen Jahren lebendes
Schlachtvieh zu Wafler ausgeführt wird. In dem vergangenen Jahre
wurden 125458 Stüd Rindvieh verſchifft, und zwar bauptjächlich
nad Drafilien wegen der dur die geringe Entfernung veranlaßten
kurzen Reiledauer.
Die Prozedur des Einfrierens bat bis jegt beim Rindfleiſch ver-
hältnigmäßig wenig Verwendung gefunden; dagegen bat fie für
Hammelfleiich eine große Bebeutung gewonnen und ift in fteter Zu⸗
nahme begriffen. Es beitehen vier ſolche Gejellichaften, welche in
der Saifon 1892 zufammen 1277441 Sammel und 17684 Stüd
Rindvieh verarbeitet haben.
Zur Ausfuhr gelangten 25436 221 kg Hammelfleiſch und
878 895 kg Rindfleiſch gegen 28278084 kg und 463903 kg im
Sahre 1891. Gefrorenes Hammelfleifh gebt faſt ausſchließlich nad
Großbritannien. Das Feftland von Europa ift durch die in den
verſchiedenen Ländern beſtehenden Schutzzollgeſetze kein oder doch nur
ein ſchwacher Markt für dieſe Induſtrie.
| Wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, Hat die Viehzucht durch
ben großartigen Aufihwung, welchen der Aderbau in ben lekten
Jahren genommen bat, Feine Einbuße erfahren. Im Norden und
Weſten ber Provinz Buenos Wired gewinnt zwar ber Getreibebau
mehr und mehr die Oberhand, ebenfo Zommen in den Provinzen
Santa %6 und Entre Rioß ftetig neue bedeutende Länderſtrecken
unter den Pflug, dagegen dehnt fih die Viehzucht in den inneren
Brovinzen aus und namentlih im Süden der Provinz Buenos
Aires, wo derfelben jährlid neue Camps eröffnet werben und die
bisher benukten durch Verfeinerung der Gräfer eine größere Anzahl
Thiere fett zu machen im Stande find.
Die in früheren Jahren gehegte Befürchtung, daß die Aufs
bebung ver SHaverei in Brafilien den Abſatz des trodenen Fleiſches
benachtheiligen würde, hat ſich ala grundlos erwiejen, denn obwohl
Brafilien, wie oben erwähnt, bebeutenden Bezug von lebendem Bich
gemacht hat, findet die ftetig zunehmende Produltion von tasajo
nad) wie vor dafelbft ein gutes Abjahgebiet.
Argentinien.
Narva.
Auswärtiger Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.')
Einfuhr.
Menge: Werth:
Bud. Rubel.
Baumwolle..................... 471 900 4 464 000
N 111 .......................... 214 400 643 000
Steinlohlen und Koks ........... 349 200 64 300
Heringe........................ 25 866 28 300
Thran und Del ................ 610 3 000
Bußeifen, Stahl u. Meffingwaaren 166 300 69 000
Chlortalf und Soba............. 6 600 6 200
Feuerfefte Steine ............... 20 325 4 900
Holzwaaren .................... 1329 1500
Maſchinen und Zubehör.......... 2 765 21 600
Leberwaaren ................... 157 6 500
Lehm ......................... 2840 2 400
1 eiſernes Dampfſchiff ........ --- — 7500
zuſammen... — 5 322 200
Ausfuhr.
Beth:
Stüd. Rubel.
Planken und Bretter ............- 1 185 000 584 600
Ballen ........................ 101 600 135 700
Sparren ................ ........ 42 475 8 900
Flachs und Heede ...........on..- 6975 33 800
zufammen... — 763 000
Aus Deutſchland wurden 6440 Pud Baumwolle eingeführt, eine
Ausfuhr dorthin hat nicht ſtattgefunden.
Induſtrie.
In der Nähe von Narva befinden ſich eine Baumwollenſpinnerei
und Weberei, eine Tuchmanufaktur, eine Flachsmanufaktur, eine
Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, eine Dampftiſchlerei und zwei
Sägemühlen.
Schifffahrt.
Angekommene Schiffe:
41 Britiſche ............ von 26671 Reg.⸗Tonnen,
16 Norwegiſche ......... n 1243 "
14 RAuffifide...........- n 3258 n
12 Dänifde............ n 2184 "
11 Deutihe............ n 8.038 n
9 Niederländifde ...... n 2189 n
2 Schwebilde ......... " 114 "
1 Finniſches .......... " 219 n
106 Sdiffe............. von 48916 Reg.»Tonnen.
Bon diefen Schiffen verließen den Narvo⸗Hafen:
mit Ladung.................... 87 Schiffe
in Ballaft ..................... 17
zum Weberwintern verblichen...... 2
”
Der Narvas$luß wurde am 4./16. April frei von Eis und fror
am 18./30. November zu; die NarvasRheede wurde am 20. April
|
|
bezw. 2. Mai frei von Eis; dad erfte Schiff erreichte den Hafen am
1./18. Mai das letzte Schiff verließ den Hafen am 11./23. November.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 58.
Brisbane (Dueensland). — Mandhefter.
Brisbane (Dueensland).
Wollgeſchäft während des Gejhäftsjahres 1892/93. ')
Die Saifon 1892/93 Hat in Anbetracht der außerorbentlichen
Depreifion, welche in ganz Auftralien und befonders in Queensland
herrſchte, keine Sortichritte bei der Ausfuhr aufzumelien, wiemohl
angeſichts der großen Wollproduktion eine Beflerung wünſchenswerth
geweſen wäre.
An den Brisbaner Markt gelangte faſt ausſchließlich nur der
Ertrag der Schur der Heineren Züchter und Lanbwirthe, welche aud)
etwas Aderbau neben ihrer geringen Schafzucht betreiben. Dieſe
Wolle wird theilmeife von der in Ipswich beftehenden Mollipinnerei
und Weberei, aber bauptjählid von den Wollwäſchereien in Queens⸗
land bei den während der Saifon ftattfindenden öffentlichen Ber
feigerungen aufgelauft.
Nah dem vorliegenden Bericht bed „Begistrar general“ ber
Kolonie ſcheint es, daß in den letzten Jahren die Herben ſich mehren,
während die Durchſchnittsanzahl der auf dieſelben fallenden Schafe
geringer wird. Diefer Umftand wird für eine gute Borbebeutung
gehalten.
Bon der Schur ber großen Stationen gelangt auf ben Markt
in Brisbane wenig. Diele wird mit ben Eifenbahnen nad) den ver
Idiedenen Hafenplägen gebradt und fo ſchnell wie möglich, jet faft
ausſchließlich in Dampfern, nad) London oder auch nad Sydney und
Relbourne für die großen öffentlihen Berläufe verſchifft.
Ein Theil aus dem tiefen Innern geht aud über Lanb nad
den fübliden Kolonien. Dadurch erleiden die Eifenbahnen von
Queensland, welche hauptfächlich zur Erleichterung bes Verkehrs mit
den Viehftationen gebaut wurden, einen empfindlichen Frachtverluft,
und um jolden Ausfall in den Staatseinnahmen zu vermeiden, iſt
jegt ein Grenzzoll eingeführt worben.
In dem Geſchäftsjahre vom 1. April 1892 bis 31. Mär, 1893
fomen zur Ausfuhr:
Engl. Werth:
von Ballen Pfund. Pfd. Sterl.
Brißbane ............. 95215 84 504 477 1421187
Maryborougd ....... . 280 136 117 7915
Bundaberg............ 67 15 093 808
Rodhampton .......... 105822 40146 727 1531 268
St. Lawrence ......... 9 4 420 117
Mackay ............... 68 16 785 267
Bowen.............. il 4 586 145
Iomnöpille ........... 40 078 14 829 368 643 180
Coottown............. 7 1400 7
Rormanton ........... 1 878 532 666 27 Tel
Burletomn ...........- 1289 410 4265 16 812
Ueber die Landgrenze... 20000 7 356 339 274 570
zufammen...... 264209 97968343 3923497
Dagegen 1891/22 ...... 248018 87612648 3
Im Sabre 1891/92 kamen mohl rund 20 Millionen und im
Jahre 1892/93 21 Millionen Schafe zur Schur, fo daß der Ertrag
verhältnismäßig als günftig betrachtet werden muß, benn bie Ver⸗
merung der Schafe nad den ftatiftifchen Angaben am Ende des
Jahres 1892 betrug nur 6,99 pet.
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 56.
61
Die Durdichnittöpreife für Wolle waren etwa folgende:
Feinfte Dualität (wenig Zufuhr)... 8 bis 89/4 Pce. für 1 Engl. Pfb.
Erfte BT nen. 61/9 n 73/a ” ” 1 "n n
Zweite ............. Sun, T ol un
Seringe Sorten .............. WM 5 x »l un
Für die neue Saifon waren bie Ausfihten mit Ausnahme von
Südweſten nach Nordweſten, mo verheerende Dürre geherrfcht bat, bis
zum Herbſt 1893 recht günftig.
Mancheiter.
Schifffahrtskanal zwiſchen Liverpool und Manchefter.
Der Kanal, der Liverpool und Mandeiter verbinden foll, wird
Anfang des Jahres 1894 feiner ganzen Länge nad nebft den Dods
in Mancheſter und Salford für Seeſchiffe aller Art eröffnet werben.
Er bat eine Länge von Eaſtham bis Mancheſter von 861/3 Englifchen
Meilen, mit einer Tiefe von 26 Fuß und einer Breite des Bodens
von mindeftend 120 Fuß (an vielen Stellen ift er breiter), während -
die Breite des Wafleripiegeld im Durchſchnitt 172 Fuß beträgt.
Zwiſchen Mancheſter und Barton (31/s Engl. Meilen) beträgt bie
Breite des Bodens 170 Fuß und die Breite der Waflerflähe 230 Fuß.
Die Länge der Duais zum Anlegen ber Schiffe in den Dods
zu Mandefter und Salforb beläuft fih auf 51/4 Engl. Meilen, und
alle Docks zufammen haben eine Waflerflähe von 105 Ader. Bei
den 4 Schleufen ift der Kanal breit genug, um allen Anforderungen
genügen zu können, und am Eingang bei Eaſtham und vor ben
Docks in Mancheſter ift die Waflerflähe des Kanals 300 Fuß breit.
Außerhalb Eaſtham wirb ber angrenzende Theil der Merſey
8 Fuß tiefer ausgebaggert werben ald bie tiefite Stelle bei dem
neueften Dod in Liverpool, fo daß alle Schiffe, welche die Merſey⸗
Bar am Ausfluß derjelben paifiren, bei jedem Stande der Ebbe in
den Ranal ohne Aufenthalt einlaufen können.
Bezliglich der Schiffäabgaben find folgende Beftimmungen getroffen:
Die Schiffsabgaben werben nad einem Tarif entrichtet, in dem
die Abgaben nad der Beichaffenheit der trandportirten Waaren und
dem befahrenen Abjchnitt des Kanala bemeffen find. Auch die Ges
bühren für das Löſchen, Einnehmen der Ladung, Verſtauen zc. find
in beionderen Tarifen feitgejeßt; fie richten fih nad der Art der
Ladung. Für Ueberftunden in ber Zeit von 6 Uhr Abends und
6 Uhr Morgens und nad 1 Uhr Nachmittags am Sonnabend mwerben
50 pCt. Zuſchlag zu den gewöhnlichen Gebühren erhoben.
Auf dem Kanal ift Fein Lootſenzwang, indeß ftehen Lootfen
zur Verfügung. Dad Lootjengeld wird beim Eingang von der See
erhoben und beträgt:
10 Schill. für Schiffe von 300 NettosReg.»Tonnen,
" ” ” ”n 800 bis 600 ⸗
80 ” n ” ” 600 N) 1200 ”
40 ” " ” ” über 1200 n
Außerdem ift pro Meile und angefangene Meile der Kanalfahrt
noch je 1 Schill. zu entrichten.
Ein Schiff von 1500 Reg.Tonnen würde biernah 3. B. von
Eaſtham bis Mandeiter 3 Pfd. Sterl. 15 Schill. 6 Bee. zu zahlen
haben.
Schlepper von der Merfey find aud auf dem Kanal zugelaflen.
Für Beleuhtung des Kanals ift Sorge getragen, ebenfo ift dafür
geforgt, daB das Laden und Entlöjhen möglichſt jchnell erfolgen kann,
eine große Anzahl byprauliiher und Dampflrähne fteht zur Ver⸗
fügung, und geübte Stauer werben von verfhiedenen Häfen berbeis
| geholt werben.
62 Mancheſter.
Die Schiffsmaſten dürfen nicht höher als 70 Fuß ſein, da Der Kanal iſt ausgeführt worden, um bie Transportkoſten aller
bie feftftehenden Brüden nur 75 Fuß über dem gewöhnlichen Waſſer- Waaren, die von und nad) den Fabrikftäbten Lancafhire, Cheſhire,
fpiegel des Kanals Liegen. Yorlſhire, Derbyihire und Stafforbihire verfandt werben, zu ers
Das Löihen der Ladung kann aud dur die Schiffämannfhgaft | mäßigen und die Koften der Umlabung in Liverpool zu eriparen.
erfolgen, do muß die Ladung an den von der Kanalgejelichaft ans | In dem Bezirk, defien Ein⸗ und Ausfuhr ber Kanal vermitteln mwirb,
gewielenen Stellen des Quais in beflimmter Drbnung aufgeftapelt | befinden fid} 151 Fabrikſtädte, und für dieſe wird Mancheſter den
werben. nächſtliegenden Hafen bilden.
Für Die Kohlenverlabung find in Bartington, dem nächften Hafen Die Erzeugniffe dieſes Bezirks find hauptſächlich die Baummolle,
für die Kohlenbergwerke in Süd⸗Yorkſhire, und nur acht Meilen von | Porzellan und irdene Waaren, Glas, Salz, Steinkohle, Eifen und
dem nächften Kohlenbergwerk in Lancafhire, ſowie in Runcom und | Maſchinen.
Ellesmere Vorrichtungen getroffen. Die folgenden Tabellen zeigen die Erſparnifſe für verſchiedene
Für das Anbordbringen von Balaft werben 1 Schill. 6 Bee. | Einfuhrartifel bei Benugung ded Kanald. In der Tabelle ift der
pro Tonne berechnet. Schiffe, die Ballaft einnehmen mollen, haben | höchſte Kanalzoll in Anja gebracht, trogdem ift, wie daraus erſichtlich,
der Kanalgeſellſchaft Hiervon ſpäteſtens 48 Stunden vorher Mittheilung Ä der Weg durch den Kanal bedeutend billiger als der bisherige über
zu machen. Liverpool.
Transportkoſten für verſchiedene Artikel ab Schiff im Liverpool bis zur Ciſenbahnſtation oder Ranal⸗Ausladeſtelle in Mancheſter.
Transports Fracht per
Artikel Dod» und Laſtträger⸗ Quai⸗ koſten nach
b
pro 20 Centner (Engliſch). Stadtabgaben. abgabe. Benutzung. Eiſenbahn oder u > e| Sulammen
Binnenlanal. innenlanal.
| |
Schill. Bee. | Schill. Bee. | Schill. Bee. Schill. Pee. | Schild. Pre. | Schill. "Bee
Baummolle ...................... 3 _ 1 8 1 | 1 3 7 13
Wolle ........................... 3 6 1 6 1 — 1 3 9 2 16 19)
Buker, in HÜBEN... no uueuennneen. 3 -—ı:ı I on |l i - | ı 3:0 2» |v u
„ rob, nidt raffinirt.......... 2 1 1 2 1 — 1 3 6 8 12 2
Sped und Schinken .............. 2 2 1 5 J — 1 3 | 9 2 15 —
Feiſch in Blechbüchſen ............. 4 — 2 — 1 — 1 3 | 9 2 17 5
Thee ............................ 2 6 2 7 1 — 1 3 | 10 10 18 2
Meizen in Säcken ................. 1 4 — 8 — 3 1 — 6 8 9 11
Früchte (Orängen) ................ 1 3 1 7 1 — 2 — 19 2 15 _
Petroleum ....................... 1 8 1 4 1 — 1 3 |! 9 2 14 5
alg........................... 2 3 | 1 1 ı 1 — 1 3 ı 7 11 13 6
ẽiſenerz ounanaeanssnsesnsnsnsnen. - sl ı 2|l- 01a 1 8) 4 2 —
ù— O
Bauholz ........................ 1 — | 1 Schill. 9 Bee. ı 6 8 9 5
|
Roften derfelben Artitel nah Mancefter direlt dur den Ranal (Marimaltarif des Ranalzolls).
|
Artikel Koften i, Differenzen
, Kanalzoll. der Landung Dual Bufammen. zu Gunften de
pro 20 Eentner (Engliſch). in Mandefter. benußung. Ranale.
|
Schill. Bee. Shil. Bee. | Schill. Bee. Schill. Bee Schill. Bee
Baummolle ........................... 4 8 1 —_ | 1 9 7 — 6 8
olle................................ 5 — 1 — 1 9 7 9 8 8
Buder, in Hüten ..................... 4 2. 1 _ | 1 6 6 8 11 3
n nicht raffinirt................... 3 4 — 6 1 1 4 11 7 3
Speck und Schinken.................... 6 — — 6 1 1 6 7 8 5
leifch in Blechbüchſen.................. 5 — 1 —_ | 2 — 8 — 9 5
hee................................. 5 10 1 6 | 1 3 8 7 9 7
Weizen in Säcken ...................... 3 8 — 6 — 8 4 10 5 1
Früchte (Drangen) .................... 5 — — 6 — 8 6 2 8 10
Betroleum ............................ 4 7 — 6 — 10 5 11 8 6
Talg ................. ............... 4 2 | — 6 1 2 5 10 7 8
Eiſenerz .............................. 2 1 — 6 — 3 2 10 4 1
Bauholz .............................. 3 9 — 6 — 6 4 9 4 8
|
|
NB. Seefracht von den meiften Häfen big Manchefter wird nicht höher erwartet wie bisher nad Liverpool.
— —
Marjeille.
Marfeille.
Handelsbericht für das Jahr 1892.')
Handel und Induſtrie erfuhren im Berichtsjahre einen nidt
wnerheblihen NRüdgang, defien Haupturſachen von ber Handels⸗
fammer in Marjeille den hohen Säßen des am 1. Februar 1892 in
Kraft getretenen Zolltarifs zugeichrieben werden.
Es wurden zur See 2560 254 342 kg eingeführt (1891
2964 606 116 kg) und 1614 796 190 kg (1891 1652208 826 kg)
außgeführt, und zwar:
. eingeführt außgeführt
kg kg
Lebende Thiere....... .............. 37 326 635 1124 180
Zbieriiche Produkte und Abfälle....... 66 309858 36.063 084
Fiſchereiprodukte.................... 6088342 41256524
Thieriſche Arznei- und Barfümerie-Sub;
17:1 172» 268 478 524 639
Sarte Thiertheile................ 10 885 749 411 2465
Rehlhaltige Rahrungsmittel.......... 751 361269 182556 726
Jügte und Saaten ................ 429 899 143 32989 038
Kolonialwaaren..................... 136 212189 77328 715
Begetabiliiche Säfte und Dele......... 48 318864 556338 492
Begetabiliiche Arzneiartilel............ 8 782 803 8 270 602
Gewöhnliche und exotifhe Hölger...... 112 982887 22479416
Frũchte, Faſerſtoffe und dergl. zur Vers
arbeitung........................ 29 872 708 12885 304
Farb⸗ und Gerdftofle................ 10 142 016 8 217 3883
Begetabilifche Exrzeugnifie und Abfälle... 25969024 86 760 526
Steine, Erdarten und mineralifche
Brennſtofſe....................... 628 809 773 183 354 528
Metalle........................... 112680 761 88867 082
Chemiſche Produkte................. 38 168 7113 68.056 259
Tröparirte Yarbftoffe und Farben..... 6975868 16193498
Zulammenfegungen verſchiedener Art .. 1783419 20982 106
Getränke.......................... 169106070 44 798 246
Blad und Stazfabrikate .............. 2484 600 48 467 756
Game ........................... 1476 740 2212 816
Gtmebe...... ................ ..... 7476 001 26982 698
Papier und Papiererzeugnifle ......... 684137 7187261
Säute und verarbeitete Felle ......... 571146 4 419 634
Golds und Uhrwaaren und Erzeugnifie
aus anderen Metallen ............. 12410112 85679 869
Bafien, Pulver und Wunition........ 155 664 1 394 267
Nobilien, Holzfabrilate und Muſik⸗
inſtrumente..... .............. 2 248 088 7615 795
Seiler- und æorbwaaren .. ........... 2 486 019 1339 623
Getreide. Die Einfuhr beitrug im Berichtsjahre 6 651685
Netercentner (gegen 8986834 Metercentner im Borjahre); bie
Veizeneinfuhr allein umfaßte 5630 451 Metercentner (gegen
8040651 Meterceniner im Vorjahre). An Weizen, Dinkel und
Renglorn Tamen u. X. aus Rußland 1978144, aus ber Türkei
1116 306, aus Indien 582 482, aus den Bereinigten Staaten von
Anerila 548 667, aus Rumänien 247 774 Metercentner.
Die Ausfuhr ging von 2 540 279 Metercentnern im Jahre 1891
auf 2094 313 Metercentner im Berichtöjahre zurüd. Die Abnahme
um 445 366 Metercentner entfiel auf den Durchgangsverkehr, welder
im Jahre 1891 1671701 Wetercentner, bagegen im Sahre 1892
— —
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 II. S. 614.
63
nur 1172262 Metercentner, mithin 499 439 Metercentner weniger
betrug. Die wirkliche Ausfuhr umfaßte 922 051 Metercentner gegen
878578 Metercentner im Borjahre, mithin 43 473 Metercentner mehr.
An Weizen, Dinkel und Menglorn murben u. X. nad) ber Schweiz
143 161, nad) Spanien 139831, nad) Stalien 24330 Metercentner
ausgeführt. Die Einfuhr von Gerfte betrug 118360 Metercentner
gegen 201 727 im Borjahre, mithin 88367 Metercentner weniger.
Ausgeführt wurden 45 800 Metercentner gegen 82 724 im Borjahre.
Die beveutendften Mengen lieferten bie Türkei mit 44 953, Tunis
mit 27186 und Rußland mit 16168 Metercentnern.
Die Ausfuhr ging Hauptfählid nah Großbritannien mit
86659 Metercentnern.
Zuder. Die Einfuhr von Rohzucker belief fih auf 109 518 954 kg
gegen 94 543 368 kg im Borjahre. Die Ausfuhr auf 7045927 kg
gegen 10572415 kg im Borjahre.
An vaffinirtem Zucker wurben 42 557 994 kg, 1891 38 680 967 kg
ausgeführt. Kür den Verbrauch lieferten die Raffinerien 45 213 000. kg,
1891 42189 623 kg. Die Küftenfchififahrt beförberte 2 602 000 kg,
1891 2589 318 kg.
Kaffee. Eingeführt wurben 21751 XTonnen (1891 18323
Tonnen), darunter 11 790 Tonnen aus Brafilien, 1724 Tonnen aus
Dftindien, 1151 aus Benewuela.
Der Preis ſchwankte
Franken.
für Brafilfaffe ........ zwiſchen 84,50 bis 101,50
„Mohla............. F 121 „ 13%
„ Sava-Melang....... „13 „ *
Malabar ........... 112
7) f} . ” "
mn Mylore ............ n 15 „ 126
„Daiti.............. n 9 „ 111
Pfeffer. Die Einfuhr betrug 2500 Tonnen (1891 2270 Tonnen),
darunter aus Britiſch⸗Indien 1500 Tonnen und aus Niederländiſch⸗
Indien 100 Tonnen.
Die Einfuhr von Kakao betrug 711400 kg (1891 749 000 kg),
und von Delfaaten 8 265 520 Metercentner (1891 3 941 720 Meter⸗
centner), darunter Seſam aus Indien und Afrika 686360, uns
geſchälte Arachiden 279 510, geſchälte 733 240, Kopra 499 720 Meter»
centner.
Baummolle. Der Vorrath am 31. Dezember 1892 betrug
8134 Ballen (gegen 7009 Ballen am 31. Dezember 1891).
Die Einfuhr umfaßte 1891 72990 Ballen, 1892 58 798 Ballen,
mithin 1892 weniger 14192 Ballen.
Seide. Da die Preiſe für feine Seide um 15 biß 20 pet.
ftiegen, fo verlief das Gefchäft fehr befriedigend. EB wurden
HIN Ballen verkauft.
An grober Seide (soies fermes) bezifferte ſich der Umſatz auf
2500 Ballen. Die Preife gingen um 4 bis 5 pCt. zurüd.
Für Kokons trat eine Preiöfteigerung ein. Die Einfuhr betrug
350 000 kg (gegen 292000 kg im Borjahre), verfauft wurden
500 000 kg (gegen 250000 kg im Borjahre). Der Vorrath am
31. Dezember 1892 umfaßte 180 000 kg (1891 160 000 kg).
Der Preis für Seidenraupeneier ſchwankte zwiſchen 100 und
125 Franken für das Kilogramm. Es wurden bebeutende Mengen
für die Türkei, Syrien und den Kaulajus angefauft.
Für Seidenabfälle dient Marfeile mehr und mehr ald Tranſit⸗
plag. Nur in Türkifchen, Syriſchen und Kaukaſiſchen Seivenabfällen
werben noch Geſchäfte in Marfeille abgeſchloſſen.
Wolle Es gelangten 65 761 Ballen (1891 82087 Ballen)
nad Marfeille, während die Durchfuhr 69 117 Ballen (1891 74185
64
Ballen) umfaßte.
15 375 Ballen.
Gewebe. Es murden auägeführt 24000000 kg, nämlid
15 600000 kg frembländilhen und 8400000 kg Franzöſiſchen Ur⸗
fprungd. Bon den letteren gingen 57 p&t. nad Algier.
Unter den ausgeführten Mengen befanden fi 1500000 kg
Tude, 765 000 kg Merinos, 17 700000 kg Baummollengemebe.
Vieh. Die Einfuhr belief ih auf 1293592 Stüd (1891
1 252255 Stüd), von denen 960 751 Stüd (1891 973 734 Stüd)
auf dem Seewege anlangten, nämlih 59497 Kühe und Ochſen,
22820 Kälber, 1072878 Hammel, 71544 Lämmer und Siegen,
66 853 Schweine.
Die Ausfuhr betrug 906 142 Stück (1891 915914 Stüd), von
denen 6647 Stüd (1891 10819 Stüd) auf dem Seewege befördert
wurden.
Der Lokalverbrauch umfaßte 363643 Stüd im Gewicht von
29 365 809 kg, ſowie 481448 kg verſchiedene Fleiſchſorten. Da die
dem Oktroi unterworiene Bevölkerung fih auf 338 797 Berfonen
bezifferte, jo entfielen auf jede Perſon 50,495 kg (1891 48,985).
An Pferden, Efeln und Maulthieren murben 3655 Stüd (1891
4667 Stüd) geichlachtet.
Bon Schafs und Lammfellen wurden 31041 Ballen eins
geführt (1891 22377 Ballen). Während die Preife für Scaffelle
nicht unerheblich herabgingen, wurden für Lammfelle aus Algerien
18 bis 25 Franken (gegen 16 bis 21 Franken im Vorjahre) pro
Dutzend gezahlt.
Die Einfuhr von Biegenfellen betrug 29312 Ballen (1891
41 805 Ballen), verarbeitet wurden, wie im Jahre 1891, ungefähr
200 000 Dutzend.
Bon Eihenrinde wurden, wie im Borjahre, ungefähr 6 Mil.
Kilogramm verbraudt.
Ziegenhaare. Der günftige Geihäftsgang des Vorjahres
dauerte fort. Am Jahresſchluß war faft kein Vorrath vorhanden.
Häute Der Beftand am Ende des Jahres 1891 betrug
40420 Stüd, eingeführt wurden 155251 Stüd, zufammen 195 671
Stüd, biervon wurden verlauft 161087 Stüd. Es verblieb fomit
am 31. Dezember 1892 ein Beftand von 834 384 Stüd, Gegen das
Vorjahr Bat fih die Einfuhr um 52997 Stüd vermindert. Die
Hauptzufuhren kamen vom La Plata und aus China, ferner aus
Kalkutta, Algerien, Maroflo und vom Senegal.
Dele. Zu Schmiergmeden und zur Seifenfabrilation wurden
1400 000 kg Dlivenöl eingeführt, nämlih: aus Algerien 800 000 kg,
aus Syrien 300 000 kg, aus Tunis 240 000 kg, aus dem Archipel
60000 kg. Der mittlere Preis für 100 kg betrug in ben erften
6 Monaten 74 Franken, in den legten 6 Monaten 75 Franten.
Bon ber sous-claire genannten Sorte gelangten nur 180 000 kg
nah Marfeille, nämlih: aus Zunis 60 000 kg, aus dem Archipel
50 000 kg, aus Algerien 20000 kg, aus Syrien 20000 kg, aus
Korſika 30 000 kg. Der mittlere Preis ftellte fi für 100 kg im
eriten Halbjahr auf 72 Franken, im zweiten Halbjahr auf 73 Franken.
Die Einfuhr von Del aus Preßrückſtänden ftieg auf 3 715 000 kg,
gegen 3363000 kg im Sabre 1891. Die Preife ſchwankten im
Laufe des Berichtäjahres zwiſchen 42,50 Franken und 56 Franken.
An Neflences gingen ein 397000 kg, gegen 382000 kg im
Jahre 1891, und zwar aus der Provence, Korſika und Afrika. Die
Preiſe ſchwankten zwiſchen 50 und 74 Franlen.
Die Ernte an Dlivenfpeifeöl war in den Departementö Alpes
Maritimes, Bar, Bouches du Rhone, Bauclufe und Gard ſehr ſchlecht.
Es wurden aus diefen fünf Departements nur 500 000 kg nad
Der Beitand am 31. Dezember 1892 betrug
Marſeille.
Marſeille gebracht, und zwar direkt zu den Detailliſten und Kon⸗
ſumenten. Aus Tunis, Algerien, Spanien, Italien, der Levante,
Korſika und Korfu gelangten 9 777000 kg (1891 11980000 kg)
nah Marfeille. Die Preife für ſehr feine Sorten ſchwankten zwifchen
102 und 190 Franken, für feine zwiſchen 95 und 127 Franken, für
mittelfeine zwiſchen 83 und 117 Franken.
Samen: und Frudtöle Die Einfuhr betrug 29 254 000 kg
(1891 34 788000 kg), darunter 12996000 kg Palmkernöl und
15974000 kg Baum vwollenſamenöl.
Der Borratd an Delfaaten betrug am 31. Dezember 1891
30 000 Wetercentner, die Zufuhr im Berichtsjahre 3265 520 Meters
centner, zufammen 3295520 Metercentner. Der Vorrath am
31. Dezember 1892 ftellte ſich auf 35 000 Metercentner. Es wurden
alfo im Jahre 1892 verbraudt 3260 520 Meterceniner, gegen
4 021 720 Metercentner im Borjabre.
Die Marſeiller Delmühlen probuzirten aus dieſer Menge
136 272 000 kg Del.
Die Zufuhr an fremden Delen umfaßte 16228000 kg, fo daß
der Gefammtumfag des Marjeiller Marktes 152 500 000 kg betrug
(1891 239 588 000 kg).
Ausgeführt wurden an Samens und Fruchtölen 86 675 000 kg,
davon nach Deutihland 833 000 kg.
Petroleum. Es wurden in Marfeile und dem benadbarten
Port de Bouc zufammen 115993 Fäfler und 48989 Kiſten (gegen
108 000 Fäfſer im Vorjahre) eingeführt, darunter 58 449 Fäffer und
48989 Kiften raffinirtes Petroleum. Der Berbraud fteigt fort:
während.
An Betroleumeffenz; wurden nur 1955 Fäfſer eingeführt (1891
5332 Fäfler).
Die Produktion von Delkuchen erreihte nur 1713 000 Peters
centner (gegen 2177000 Wetercentner im Jahre 1891).
Mein und Spirituofen. Ueber Marleille wurden von Wein
in Fäſſern 15743 697 Liter (1891 19593 984 Liter), in Flaſchen
2159 965 Liter (1891 2259 911 Liter), von Lilörwein in Gebinden
1160189 Liter (1891 1178 964 Liter), in Flafhen 1940 244 Liter
(1891 2328789 Liter), von Traubenbranntwein 903 333 Liter (1891
1070273 Liter), von Melafjebranntwein 286 687 Liter (1891 243 918
Liter), von reinem Alkohol 2219295 Liter (1891 2309 748 Liter),
von fonftigen Spirituofen 4081206 Liter (1891 4608807 Liter)
und endlih von Lilören 503 144 Liter (1891 533 567 Liter) aus
geführt.
Mährend fich die Weineinfuhr für gang Frankreich verminderte,
vermehrte fie fih für Marfeille.e Es wurden eingeführt in Gebinden
122 104 858 Liter, gegen 114 828 608 Liter im Vorjahre, in Flaſchen
212769 Liter gegen 129468 Liter im Borjahre, Lilörwein in Ge
binden 6165588 Liter gegen 5661598 Liter im PVorjahre, in
Flaſchen 380 897 Liter gegen 396 823 Liter im Vorjahre, Traubens
branntmein 328 692 Liter gegen 394 831 Liter im Vorjahre, Melaffe
branntwein 1197539 Liter gegen 1177848 Liter im Borjahre,
reiner Alkohol 297107 Liter gegen 116345 Liter im Borjahre,
fonftige Spirituofen 4137523 Liter gegen 3510259 Liter im Bor:
jahre, Liköre endlich 51 884 Liter gegen 82566 Liter im Borjahre.
Im Ganzen wurden an Wein und Gpirituofen ausgeführt
28 431 445 Liter gegen 34 127 871 Liter im Borjahre, mithin weniger
5 696 426 Liter.
Dagegen wurben eingeführt 135 476 357 Liter gegen 126 298 846
Liter im Vorjahre, mithin mehr 9178011 Liter.
Die Produktion von Alkohol im Departement jan! auf 4148 hl
(1891 5284 hi und 1890 55988 hl), davon wurden in Marfeille
1768 Mi erzeugt; dagegen flieg der Spiritunfenverbraud auf 19 787 hl
(1891 19 820 hi).
Bier. Die Produktion im Arrondifjement von Marſeille betrug
62198 hi. Im Departement Bouches du Rhone wurden verbraudt
3688 300 Liter (1891 2 930 100 Liter).
&8 wurden eingeführt 770920 Liter (1891 591340 Liter),
barunter aus Deutſchland 688353 Liter. Ausgeführt wurden
3650 275 Liter (1891 2718 1650 Liter), darunter Yranzöfiiches Bier
2M1 817 Liter.
Reid. An ungeihältem Reis wurben 160 000 Wetercentner,
an geihältem Reis 20000 Melercentner und an Bruchreis ebenfalls
20.000 Metercentner eingeführt.
Hülfenfrücte. Es wurden eingeführt:
1892. 1891.
Metercentner.
Bohnen. ..................... 150 000 150 000
grüne Erbfen ................ 1660031000
Kichererbien........... emo 570C0 113000
Linſen ....................... 25000 256 000
dirſe, Ranarien» und Yanflamen 35000 48400
Drogen und Farbhölzer. Un Weinfteinfäure wurden
700.000 kg (1891 650 000 kg) hergeftellt.
63 wurden eingeführt:
1892. 1891.
Auftifholj .......... Tonnen 260 300
Farbhölzer ...... .. n 8 500 10 400
Bimmet............ kg 250000 180 000
Kautfdul ......... " 160000140000
Rurluma........... Sad 1 500 7340
Kochenille .......... „ 8 400 200
Gemwürznellen ....... Körbe 30 000 15 000
Gummi............ Ballen 6 000 10 000
Thee .............. kg 1872000 1240 500
Tabak. Die Einfuhr von Amerikaniſchem Tabak betrug
— — — —
— —— —— — —t — — —— — — — — — — — — — —
|
5443 Badfäffer (1891 1519 Padfäffer), davon 1448 für den Darfeiller |
Narkt und etwa 4000 für die Staatsmanufaltur. Der Breis ſtellt
fih für 100 kg auf 35 bis 160 Franlen.
Ferner wurden 83500 Ballen (1891 3451 Ballen) verſchiedener
derkunft eingefüldrt, davon 8500 Ballen für den Marſeiller Marft,
13000 Ballen im Tranfituerlehr und 12000 Ballen für die Staates
manufaltur.
Wachs. Die Einfuhr ift auf 272600 kg (1891 322900 kg)
geiunfen, davon entfielen auf den Durchgangsverkehr 65 300 kg, ber
Beftand am Schluffe ded Jahres 1892 betrug 40 500 kg.
Talg und Schweinefhmalz. Die Einfuhr von Talg betrug
5493768 kg (1891 4764526 kg), die von Schweineſchmalz
3720 869 kg (1891 5683 166 kg). Ausgeführt wurben 1581 643 kg
Talg und 2501159 kg Schweineſchmalz.
Die Ausfuhr von Lichten flieg auf 5918000 kg (1891
4409 000 kg).
Metalle. Die Einfuhr von Gifener; betrug 59468 821 kg
(1891 46 421 886 kg). Das Hüttenwerl von St. Louis probuzirte
18663 Tonnen Gifen (1891 12364 Tonnen) bei einer Einfuhr von
30269 Tonnen Eifenerz (1891 22 364 Torinen). An Bleiergen wurden
2315808 kg (1891 1865 764 kg) hauptfählih aus Spanien, an
Blods und Klumpenblei 24 260 405 kg (1891 23 788186 kg) ein:
geführt.
Ausgeführt wurden 8782 Tonnen Blei (1891 9378 Tonnen).
Deutſches Handels-Arhiv 1894. IL
' gegen 433 539 Metercentner im Jahre 1891.
' 28907 Metercentner (1891 86 508 Metercentner).
65
Ar Rupfer wurden 218881 Barren (1891 21 500 Barren) ein-
geführt und zwar zum größten Theil im Durchgangsverkehr.
Die Einfuhr von Zinn umfaßte 88991 Barren (1891 76 618
Barren), ebenfalls zum größten Theil im Durchgangsverkehr.
Rohes Gußeifen gelangte in einer Menge von 1686 990 kg
(1891 3293 165 kg) nach Marieille.
Kohle. Die Einfuhr beitrug 982000 Tonnen (gegen 1 170 000
Tonnen im Sabre 1891). Die Marfeiller Induſtrie verbrauchte
236 000 Tonnen (eben foviel wie im Vorjahre). Der Berbraud in
Marjeille überhaupt erforderte 312000 Tonnen (1891 819 000
Tonnen). Zur Schiffäverforgung wurden 313 114 Tonnen (1891
234 627 Tonnen) verwendet, davon waren 169 484 Tonnen Franzö⸗
ſiſchen Urſprungs.
Ausgeführt wurden 188 782 Tonnen (1891 179 772 Tonnen).
Thon: und Töpferwaaren. Die Ausfuhr von Mauer:
fteinen betrug 10 984000 Stüd (1891 12646000 Stüd), die von
Dachziegeln 31568 000 Stüd (1891 45986 000 Stüd) und von
Steinfliefen (carreaux) 2 436 000 Stüd (1891 20 799 000 Stüd).
Stodfild. Es wurden 575000 kg eingeführt. Die dem
Trodenplag 2a Capelette zugeführten 318320 kg lieferten bei ber
Auafuhr in getrosnetem Buftande 267 437 kg.
Seife. Die Produktion umfaßte 111 476 820 kg, im ungefäßren
Werthe von 51 600 000 Franken gegen 104 886172 kg im Werthe
von 48479 639 Franken im Jahre 1891.
Ausgeführt wurden 104976820 kg, während in Marfeille
4 Millionen und in den benachbarten Departements 21/5 Millionen
Kilogramm verbraucht wurden.
Die Ausfuhr von Mehl belief fih auf 442383 Metercentner
Die Einfuhr betrug
Gries. Es wurden 86443 015 kg gegen 32162017 kg im
bre 1891 ausgeführt, obgleih Spanien als Abſatzgebiet in Folge
er Aufhebung bes Handelsvertrages verjchloffen blieb. Nach Deutſch⸗
nd gingen 2 443 467 kg (1891 1 726 061 kg).
Teigmaaren. Die Ausfuhr umfabte 4606647 kg (1891
5106 986 kg). Nach Deutichland gingen 65 281 kg.
Schwefel. An ver Franzöflihen Geſammteinfuhr ungereinigten
Schwefeld von 96 081 Tonnen war Barjeile mit 34424 Tonnen
betheiligt (1891 33 558 Tonnen).
An gereinigtem Schwefel führte Marjeille 10 400 Tonnen (1891
9680 Tonnen) aus, daß Übrige Frankreich nur 1545 Tonnen).
Seeſalz. Es wurden geliefert für chemiſche Fabriken in
Marfeille 9864 Tonnen (1891 6505 Tonnen), für demifche Fabriken
im Departement 14834 Tonnen (1891 12859 Tonnen), für bie
Seibeninbuftrie in Marfeille und im Departement 6746 Tonnen
(1891 5890 Tonnen). Die Ausfuhr Über Marjeille umfaßte 5031
Tonnen (1891 5599 Tonnen), über Port de Bouc 16958 Tonnen
(1891 20 183 Tonnen), die Kuſtenſchifffahrt einbegriffen.
Holz Die Einfuhr von Faßdauben ging zurüd. Während
im Jahre 1891 noch 20040 cbm!) im Werthe von 7 029 657 Franken
eingeführt: wurden, umfaßte die Einfuhr im Berichtsjahre nur
16 160 cbm im Werthe von 5 654.005 Franken.
Un Bau- und Tiichlereiholz wurden 92 297.chm (1891 206 534)
eingeführt, und zwar aus Schmeben, Finland, Defterreih-Ungarn,
Aumänien und Amerika.
Ja
de
[a
1) 1 cbm zu 850 Faßdauben.
66 Ülgemeined. — Neu⸗Kaledonien.
Aus ben Departements Bar, Alpes Waritimes und Korfila MWertb: Werth:
gelangten 28 346 chm Kiefernholz (1891 51 669 cbm) nach Marfeille. Franken. Franken.
An Brennholz wurden 29 338 000 kg (1891 32000000 kg) Chemikalien, Zünds Rabrungsmittel..... 1 073 744
eingeführt. hölzer und Par Porzellan, Irden⸗ u.
m Te fümerien......... 484463 Gladmaaren...... 92 711
Getränte und Spiris Mineralwafler ...... 22 178
Allgemeines. | tuoſen ........... 2453 794 Bucher u. Druckſachen 77 783
» , n Biehfutter.......... 209 688 Kupfer und gußeilerne
|
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während Petroleum , Brennöl Höhren.......... 258 696
der Sabre 1892 und 1893. und Lihte....... 150 074 Zuſammen einschl. der
Baumaterialien ..... 202 5609 nicht beſonders auf-
Eingang. Audgang. Kleidungsftüde ..... 709998 geführten Waaren. 14 266 654
amasıl „Darum ·— — | Tabak und Dprium.. 282861 dagegen 1891....... 11 417 730
aAfen. arunter Darunter Mehl ............. 1 285 086 |
Te
iffe. Echiffe. brilate........ 4 159 287
Schiffe. Se |"
Europa. 1892.
mean Il oT era 2. Ausfupr.
Werth: Werth:
Europa. 161 Br j | Franken. Franken.
ume ............ I Schaffele, Thierpro- Fabrikate und Halb⸗
ee. ee | 2 | | 16 dukte und präfers fabrikate.. .... 4581
Liſſabon ............. 392 |4926543 | 391 889 285 virtes Fleiih..... 1419069 Chromer .......... 38 400
Buche ............... u 2 H u 9 Fiſche ............. 562020 Nickelerz ........... 4 493 882
defſa .........*.4 52 7 Kolonialwaaren ..... 88170 KRobalterzy ....... ... 192 728
ee | 2 | Seülhte, Getreide und Bleifilbererz ........ 21169
Rotterdam een 874 1548 451 850 866 5927 Gemüfe.......... 590017 SKobaltery .......... 211 844
St. Uebed............ 16 85612) 15 16 16 Holz .............. 1500 Alte Metalle ....... 1222
Trieſt .. ............. 17 116959 ' 17 17 17 Stoffe für Chemikalien 4500 Münzen ........... 215 725
Aſien | Frudtläfte.......... 1450 Gejammtwertb ber
| Getränfe und Spiri- Außfuhr......... 7 344 982
Aden................ 87 11964079. ? 87 ?
be u tuofen ........... 817 dagegen 1891....... 8 629 257
Amerika. Tabak und Dpium .. 2 887
Montreal (Quebec) ....| 29 | 59293 29 29 2
San Francideo........ | 29 11389289) 25 4 ı 1
| i | 3. Schifffahrt.
, Ueber die Schiffe, welche im Jahre 1892 den Hafen von Roumea
Ren: Faledonien. verlaſſen haben, ift folgende Ueberfiht veröffentlicht worden:
Der ausmärtige Handel und die Schifffahrt im | Reg
4 Nationalität. ti land. “
Jahre 1892,°) Beftimmungaland Tonnen.
1. Einfuhr.
Werth: Werth: grantreih .........
Franken. Franken. Franzoſiſche | Großbritannien .....
Lebende Thiere ..... 923 758 Bauhol........... 233 255 | Auftralien..........
Kolonialwaaren ..... 884 643 Kohlen und Kol... 475919 Deus Debriden ne
Gemüfe, Fruchte, Waffen u. Munition. 20.296 benennen in
Sämereien ....... 240 498 Nichtfranzdfiiche I Auftralien..........
IT . NeusSeeland .......
1) Außerdem kamen von Deutihen Häfen 27 nichtdeutfche Schiffe Fidſchi⸗Inſeln ......
und gingen nad Deutſchen Häfen 13 nichtdeutſche Schiffe. —
2) Schiffslaſten. 3) Kubilmeter. 4) Wegen des Borjahres |. Hand- zufammen... —76 133 158
Arch. 1892 II. S. 448. dagegen. Jahre 1891 13 107 029
Gedruckt in der Koͤniglichen Hofbuchdruckerei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68—70.
67
1894. März.
—— Bandelsberichte _
üßer das In: und Nuslanod.
Dentſches Yandels-Ardiv, Bweiter Theil.
Berichte über das Ausland.
Ruhlaub. Koßen des Zuders auf 6925068 Rubel. Fur befagten Buder
Die Refultate der vom Zinanzminifterium ausgeführten
Zudereintänfe im Auslande in der Kampagne 1892/93.
29. Dezember 1893.
(St. PBeteräburger Beitung vom Tg, Sanuar 1894. TO Fran 181)
Dem „Weſtu. Fin.” entnehmen wir Folgendes: Dusch Aller
höhften Befehl vom 6. November 1892 wurde dem Dirigirenden des
Finanzminiſteriums das Recht zugeſprochen, im Laufe ber Zucker⸗
lampagne 1892,93 Zucker im Auslande einzulaufen, von welchem
die ieftgelegten Zollgebühren zu erheben waren. Dieſer Zucker ſollte
auf den inländifchen Märkten zum Berlauf kommen zu Breifen, bie
dem Preiſe von 5 Rubel 10 Kopelen pro Bub Ruffiicden weißen
kufalliihden Sarıbauders auf den Stationen ber Sudweſtbahnen ent
jprechen.
Zur Ausführung dieſes Allerhöchſten Befehls wurde die Kiewer
Abtheilung der St. Petersburger Internationalen Handelsbank vom
Finanzminiſterium mit dem Einlauf und Verkauf von ausländtichem
Yuder betraut unter folgenden Haupibebingungen. Der Verkaufs⸗
preis des Sandzuckers wurde auf 5 Rubel 10 Kopelen pro Bub an»
gejegt, mit Zuſtellung auf bie Gentralftationen ber Sudweſtbahnen
Shmerinla oder Winniza; ferner wurden bie Preife feftgefekt,
mit Zuſchlag ber Zransportloften: in Dbefla 5 Rubel 80 Kopelen,
m Kiem 5 Nubel 28 Kopelen, in Moslau 5 Rubel 60 Kopelen und
in &t. Beteröburg 5 Rubel 65 Kopelen pro Pud. Dabei wurbe
indefien der Bankabtheilung fiberlafien, für den Fall, daß die Zucker⸗
preife fi nicht auf dem oben angegebenen Niveau halten follten,
entiprechend bie eben angeführten Preiſe für ausländiſchen Buder
berabzufegen, inbefien mit vorheriger Bewilligung des Departes
ments der indirekten Steuern. Bu ben angeführten Preiſen konnte
ner ſolcher Sandzucker verlauft werben, der dem gewöhnlichen Ruffiiden
neigen Iryftalliiden Sandzuder mit rendement (Qualität der Raffis
nade) von 98 pE&t. entipricht, bei geringerer Qualität de Sand»
der müfjen bie Preife im Verhältniß zur Verringerung bes
rendement abnehmen. ür jede apart zu verfaufende Partie wurbe
der Minimalbetrag von 610 Pud feitgefeht, d. 5. nad dem Raums
inhalt eines Eifenbabnwaggond. Für die Dperation des Kaufs und
Terlaufd von Zucker wurden der Snternationalen Handelsbank
Yıykt, Kommiſſionsgebuhren überlaflen.
Seit dem Befichen befagter Maßnahme, betreffend die Einfuhr
von ausländifchen Zucker (bis zum 1. September 1893) mwurben von
der Riemer Abtheilung der &t. Beteröburger Smternationalen Handels⸗
bank auf dem intändifchen Markt verkauft 1697 077 Bub 11 1/5 Pfund.
dar den Ankauf dieſer Duantitiit Zuder, mit Zuſtellung deſſelben
bis zur Grenze, wurben veraußgabt 5 684 259 Rubel; der Transport,
die Banklommiffion, die Artels, Zoll» und anderen Ausgaben be-
ifferten fih im Ganzen auf 590809 Rubel, fomit beliefen ſich die
Deutiche Hanbelä-Nrchiv. 1894. IL
wurden vereinnafmt 9486 561 Rubel, und ber Reingeminn ber
Krone von biefer Dpexation in Beftalt von Zollgebühren bezifferte
fih auf 3211993 Rubel nad) vorläufiger Berehnung. Die Zucker⸗
einfuhr betrug 1714018 Pub brutto.
Beſagte Maßnahme der Einfuhr bed auslaäͤndiſchen Zuckers wurde
hervorgerufen durch die bedeutende Steigerung der Zuckerpreiſe im
Sommer und Herbſt des Jahres 1892, fo daß der Preis für ein
Bub Sandzuder an ber Kiewer Börfe zeitweilig 5 Rubel 70 Kopelen
betrug.
Gegenwärtig, da die Refultate des Berlaufs von ausländiſchem
Buder bereits klargeſtellt find, und ba ber Zuckermarkt wieder feinen
normalen Stand erreicht bat, Tann ausgeiprochen werben, daß bie
vom Finanzminifterium verwirklichte Maßnahme durchaus bie von
ihr gebegten Erwartungen geredhtiertigt bat. Der Einfluß biefer
Maßnahme auf den Zudermartt läbt fi aus ber Bewegung ber
Zuckeerpreiſe an der Kiewer Börfe erfehen. Die Monatäpreife für
Sandzuder waren an der Kiewer Börfe:
1892: Aubel. Kopeken. Rubel. Kopelen.
November .............. 4 87 5 80
Degember ............. 4 92 5) 50
1893:
Januar ................ 4 90 5 2
Februar............... 4 95 6 26
März .................. 6 6 6 80
April .................. 6 7 5 80
Mai................... 5 5 6 30
Juni .................. 6 2 6 30
Juli ........... ....... 6 — 5 22
Auguſt................. 4 80 6 5
Aus obiger Bufammenftellung if zu erſehen, daß die Zuder-
einfubr aus dem Auslande dem weiteren Steigen ber Buderpreife
Einhalt geboten bat. Ohne diefe Maßnahme würden die Zucker⸗
peeife ſich bis zum Beginn der neuen Kampagne gefleigert haben,
da nad Maßgabe der Verringerung der baaren Budervorräthe bie
Spekulation die Preiſe immer höher und höher ſchrauben würbe.
Nach Maßgabe der Klarlegung der Reſultate der Runkelrübenernte
und ber Quantität der zu erwartenden Zuderprobultion fingen bie
Preiſe auf Rodzuder allmählich an zu fallen, und bie Einfuhr aus⸗
ländiſchen Zuders bat von felbft aufgehört, noch vor Ablauf des
Termind biefer Maßnahme. Daraus gebt hervor, daß nur bie
thatſachlich nothwendige Duantität Zucker eingeführt worden ift, bie
für den inneren Bedarf und für die Ausfuhr nach Afıen erforderlich)
war. Demnad war zu Beginn der gegenwärtigen Periode auf den
inländifhen Märkten kein Ueberfluß an YZuder vorhanden, welder
ben Zuckermarkt brüden und bdaburd ein Übermäßiges Sinten ber
BZuderpreife hervorrufen könnte.
— — —
10
68
Das Manganerzgeichäft im Kaufafus.
Bon den in verihiedenen Gegenden Transkaukaſiens befinblichen
Manganerzlagern ift für ben Handel nur das im Scharopanſchen
Kreiſe des Gouvernements Kutais bei dem Dorfe Tſchiaturi gelegene
von Wichtigkeit. Die Ausbeutung dieſes ungewöhnlich veichhaltigen
Lagers bat in den Ichten Jahren jehr zugenommen und übertrifft
jet bei Weiten die Ausbeute der Manganerzgruben jedes anderen
Zandes der Erbe, felbit diejenigen Chiled, welches unter den Mangan»
erz liefernden Ländern bisher den erften Plag einnahm. Genaue
Ziffern über die im Laufe eines Jahres geförderten Mengen lafien
fi nicht angeben, da eine Statiftit Hierüber nicht geführt wird, und
die Eintheilung der Borräthe nad Jahrgängen unmöglid if. Die
Förderung richtet fich im Allgemeinen nad der Lage des Marktes
unb der Radirage.
Die Gewinnung des Erzes erfolgt noch in fehr primitiver Weiſe.
Die Stollen werben gewöhnlich nur bis zu einer Tiefe von 10 Safchen
ober 21 m in ben Berg getrieben. Eine vegelrehte Grubenzimmerung
findet nicht ftatt, jo daß bei Hieferem Eindringen in den Berg bie
Stollen häufig einftüren. Da diejelben, ſobald fie eine geringe
Tiefe erreicht haben, verlafien werden, um daneben eine neue
anzulegen, fo wird nur das an ber Außenfläche des Berges
gelegene Terrain audgebeutet, während daB Innere, durch ein-
geſtürzte Stollen unzugänglid gemadt, unbenutzt Tiegen bieibt.
Nur einige größere Unternehmer haben eine Art von Gruben»
jummerung vorgenommen und aud tiefere Stollen graben laſſen.
Dad Erz wird mit dem Lehm ftüdweile ausgebrochen, und
diefer mitteld Meiner Hämmer befeitigt. Sn Folge der unzu⸗
reihenden Abbaumethode ift ber Berluft an Erz, welches in dem
Staub und den Abfällen enthalten ift, jehr bedeutend.
Die Gewinnungsarbeiten find ſchwierig und werben nach Kubik⸗
ſaſchen (1 Kubilfafhen = 9,7 cbm) gezahlt. Ein Kubilfafchen enthält
ungefähr 1400 bis 1500 Zub (1 Bub=16,38 kg) und mwirb von
4 Arbeitern in 20 Tagen außgebeutet. Für den Kubikſaſchen werben
je nach der Jahreszeit und Tiefe der Stollen 30 bis 35 Rubel ge»
zahlt. Der Arbeitslohn beträgt ſonach durchſchnittlich 3 Kopelen für
das Pub.
Der an bie Grundeigenthümer zu zahlende Pachtzins wird von
dem Kubikſaſchen des geförderten Erzes erhoben und beträgt 15 bis
20 Rubel für einen 1400 bi® 1500 Bub enthaltenden Kubikjafchen,
ober durchſchnittlich 2 Kopelen für das Pub.
Edenfo unvolllommen wie die Förderung des Erzes find bie
Einrichtungen für den Transport befielben von den Gruben nad
dem Stapelplage Tichiaturi. Die Entfernung beträgt 2 bis 5 km,
jedod liegen bie Gruben 200 bis 800 m über dem Dorfe. Auf den
fteilen Wegen muß die Beförderung bes Erzes in Körben durch
Pferde, Ejel und Maulihiere bemerkftelligt werben, und ift deshalb
in hohem Grabe von der Witterung abhängig, ja bei ftarten Regen»
güflen bisweilen unmöglid. Der Preis für den Transport richtet
fih nad) der Entfernung und beläuft fich durchſchnittlich auf 5 Kopelen
für dad Pud. Es koſtet ſomit ein Pud Manganerz in Tſchiaturi
10 Kopeken. Eine Verbeſſerung dieſer Transportverhältniſſe durch
Anlegung von Drahtſeilbahnen iſt mehrfach vorgeſchlagen worden.
Die Franzöſiſche Manganerz⸗Geſellſchaft „Terre noire“ bat bereits
im Jahre 1886 den Verſuch gemacht, ihre Gruben mit Tſchiaturi
durch eine Drahtſeilbahn zu verbinden. Bevor dieſelbe jedoch vollendet
war, löfte die Geſellſchaft ſich auf.
Die Beförderung des Manganerzed von Tſchiaturi nad ben
40 bis 50 km davon entfernten Stationen Kivirilfi und Scharopan
Kußland.
ber Transkaukaſiſchen Eiſenbahn erfolgt zur Zeit noch mittels Karren
ober Laſtpferden und ift bei bem Mangel einer guten Fahrſtraße
den Einflüffen der Witterung unterworfen. Der Fuhrlohn ſchwankt
zwiſchen 17 und 35 Kopeken für dad Pub. In diefen Berhältnifien
wird die nunmehr vollendete Zweiglinie der Transkautaſiſchen Eifen-
bahn von Tſchiaturi nah Scharopan große Veränderungen hervor⸗
sufen. Die Fracht ift durch ben Reichſsrath auf ein Marimum von
10 Kopeken für das Pud beftimmt worden und dürfte für Die erfte
Zeit auch in diefem Betrage erhoben werben. Außerdem wirb eine
Abgabe von 1/,aKopelen für jedes in Waggons verladene Pud Mangan⸗
erz zu zahlen fein.
Die Eifenbahnfraht von Scharopan nad) Poti beträgt 18,30 Rubel
für 600 Pub ober 3 Kopeken für dad Pub, von Scharopan nad)
Batum 23,05 Rubel für 600 Bub ober 3,85 Kopelen für bag Bub. Ferner
find in Scharopan 11/2 bis 2 Kopelen für das Pub an Umladekoſten und
fonftigen Auslagen zu zahlen. Die Blagfpefen von ber Station Bis
an Bord des Schiffes betragen in Poti 2 Kopelen, in Batum 3 Kopelen
für das Pub. Poti ift Daher weſentlich günftiger geftellt als Batum,
und das große Ausfuhrgefhäft nimmt auch feinen Weg über dieſen
Hafen, während Batum nur bei Heineren Sendungen und günftigen
Schiffögelegenheiten in Betracht kommt. Andererfeitd find die Berlar
dungskoſten in Batum um 1 Schi. für die Englifhe Tonne von
62 Pud geringer ala in Poti, weil der Batumer Hafen ſicherer und
geräumiger if. Die Seefracht beträgt nämlich für die Engliſche
Tonne von 62 Pud durchſchnittlich von Poti nad Hamburg 14 Schill,
von Poti nad) England 12 Schill. 6 Pce., von Batum nad Hamburg
18 Schill. Die Frachten ſchwanken je nad der Lage des Frachten⸗
marktes und find beifpielaweife von 11 Schill. im Februar bis auf
17 Schill. Ende des Jahres 1898 geftiegen.
Der Preis eines Bub Manganerzes frei Bord Poti und Batum
fegt fich aus folgenden, im Borftehenden einzeln aufgeführten Ziffern
zufammen: '
fob Poti. fob Batum.
Ropelen. Kopeken.
Baht ......................... 2 2
Arbeitslohn .................... 3 3
Transport aus den Gruben....... b 5
Transport bi8 Scharopan......... 10 10
Spefen in Scharopan einfchlieplich
1/9 Kopelen Staatsabgabe....... 2 2
Fracht bis Poti/Batum........... 8 3,85
Speſen bis fob.................. 2 8
zuſammen ohne Verwaltungskoſten. 27 28,86
Für die Beſtimmung des Weltmarktpreiſes kommt in Betradit,
dab Manganerz nad) den in einer Tonne Engliſch Gewicht enthaltenen
PManganmetallgehalt (Metalleinheiten) gehandelt wird. Zur Erläuterung
dürfte folgende Berechnung dienen: 6200 Pub (100 Engl. Tonnen)
Toften fob Bott 27 Kopelen und 2 Kopelen Berwaltungsloften =
29 Kopelen pro Pub = 1795 Rubel, zum Kurfe von 210 = 3775,80
Mark, Seefraht 12,75 Mark per Tonne Engl. = 1275 Mark, See
verfiherung 1 p&t. von 6000 Mark = 60 Marl. Sonach koſten
100 Tonnen 5110,80 Mark. Bon den 100 Tonnen find zu kürzen
5 pGt. für Näfjegehalt (die Waare wird nad Trodengewicht gehandelt)
und 2 p&t. für Gewichtsverluſt von Tichiaturi bis zum Europäiſchen
Hafen. Demnach koſten 98 Tonnen 5110,80 Mark, oder 1 Tonne
Engl. 54,95 Mark. Das Kaukaſiſche Manganerz enthält durchſchnittlich
52 pCt. Manganmetall, ed koſtet dann jede metalliiche Einheit in einer
Tonne Engl. 1,06 Mark. Zinſen, Bermittlungsgebühren und Nutzen nicht
gerechnet. Der Marktpreis für Kaulafiiches Manganerz in Großs
Außland. — Dover.
britannien für Lieferung im Sabre 1894 betrug im November 1893
1 Schill. oder 1,02 Marl.
An dem Handel mit Manganerz find betheiligt Die Gruben⸗
befiger, Unternehmer, Aufläufer und Sommilfionäre.
Die Unternehmer liefern ausſchließlich an Aufläufe; fie find
ſehr zablreih und faft nur Einheimiſche. Die Grubenbefiger ver
kaufen entweder an Unternehmer und Wuffäufer ober auch direkt
ind Ausland. Ihre Zahl ift beichräntt. Die Auffäufer und Koms
mifftonäre faufen entweder für eigene Rechnung ober für Rechnung
auslänbiiher Häufer auf behufs Beriendung ins Ausland.
Die Ausfuhr des Kaulafiihen Manganerzes Bat in den letzten
Jahren bedeutend zugenommen. Der bauptlädlichfie Abnehmer ift
Großbritannien. Es find über die Häfen Boti und Batum auss
geführt worben: .
Bud.
1889 ..................... 3 450 000
1890..................... 7 495 000
18901..................... b 279 610
1892..................... 8 730 654
1898 bis Ende Ditober etwa 7000 000
In den Jahren 1891 und 1892 ging bie Außfuhr nach folgenden
Qändern:
1892. Ueber Boti. Ueber Batum.
Rad Tonnen. Tonnen.
Großbritannien....... 63 626 —
Deutſchland ......... 86 947 55%
Außland ............ 3 450 30
Nord»Amerila........ 25 700 _
Belgien ............ 4 344 1200
Frankreich ........... — 930
zufammen .. 133 067 7760
Sm Ganzen 140 817 Tonnen.
1891. Ueber Boti. Ueber Batum.
Nach Tonnen. Tonnen.
Großbritannien ...... 42 3% 500
Deutihland.......... 20 545 2653
Rußland ............ 8 384 —
RordsAmerila........ 5 100 800
Belgien........... 2662 1390
Frankreich .......... 400 841
zulammen .. 19 471 6684
Sm Ganzen 86155 Tonnen,
Die nad) Belgien egportirten Mengen gingen wahrfcheinlich zum
überwiegenden Theile nah Deutihland an Rheinifhe Glashütten
und hemilche Fabriken.
Der Einfluß, den die Eröffnung ber Bahnſtrecke Tſchiaturi⸗
Scharopan und die bamit verbundene Verminderung der Transpurt
Ioften auf das Geihäft in Manganerz ausüben werben, läßt ſich
gegenwärtig noch nicht genau Überfehen. Jedenfalls bat, wie aus den
Bemerkungen über die Preisverhältniffe hervorgeht, ber ausländiſche
Konfument ſchon jegt den Vortheil, daß er Kaulafiihes Manganerz
für nähftjährige Lieferung um 15 pGt. billiger Taufen kann als bisher.
6 ift anzunehmen, daß dadurch der Verbraud beffelben auf dem
Beltmarkte fleigen und den WManganerzen anderer Länder bie
Konkurrenz erjchwert werden wird. Die Eröffnung der Bahn wirb
ferner eine Beſſerung ber Zuftände im Grubengebiete herbeiführen,
zumal beftimmt worden ift, daß ſechs ftaatliche Bergbeamte unter
&ritung eines Bergingenieurs die Förberungdarbeiten übers
wachen jollen.
69
Dover.
Handelsberiht für da8 Jahr 1893.')
Landwirthicaft.
Die langanhaltende Dürre im Frübjommer bat den Landwirihen
großen Schaden gebracht, an einzelnen Stellen gab es eine totale
Mißernte, und aud auf dem beiten Boden war die Ernte ſowohl in
qualitativer als quantitativer Hinficht fehr mangelhaft. Das im
Frühjahr ſpät gefäte Getreide ging in manchen Fällen zu fpät auf,
und an vielen Stellen blieb ein großer Theil des Adergrundes brach
liegen, da die Ausſaat aus Mangel an Regen unterblieben war.
Das Stroh, jelbft vom beften Getreide, war fehr kurz, und bie
Preife für Stroh gingen über 100 pCt. in die Höhe. Es reichte zur
Streu für den lokalen Verbrauch nicht aus, und wurde in Folge deffen
gepreßted Stroh und Moodftreu von anderen Diftriften Englands
zu Wafler und mit der Eifenbahn eingeführt
Auch der Grasſchnitt und die Ernte verſchiedener Futterforten
waren außerordentlich gering, und nur wenig Heu wurde geerntet.
In Folge beifen wurden große Mengen von gepreßtem Heu und Klee
aus Canada und Srland eingeführt. Die Preiſe Haben fich mehr
ald verdoppelt. An manden Orten trieben die Landwirthe ihr
Bieh auf die Wiejen, die zum Heuen beflimmt waren, an anderen
Drten zwangen bie hoben Zutterpreife und bie weite Entfernung bis
zu den Tränken bie Landwirthe, einen beträdtlihen Theil ihres
Viehes zu verlaufen, in Folge deſſen die Preife für Rindvieh und
Schafe außerorbentlih heruntergingen.
Die Obſtſaiſon war ſehr kurz, die Kleinfrüchte gaben einen
guten Durchſchnittsertrag, während die Ernte an Baumfrüchten über
Durchſchnitt war.
Die Rübenernte war bis zum Spätherbft fehr gering und weit
unter dem Durchſchnitt, beflerte fih aber einigermaßen, als der
Winter begann, blieb jedoch im Allgemeinen unter dem Durchſchnitt.
Induſtrie.
Reue Fabriken find nicht errichtet, bie Papierfabrik hat ihren
Betrieb erheblich vergrößert.
Auswärtiger Bandel.
Die Einfuhr von Getreide und Bauholz war ungefähr bie gleiche
wie in früheren Jahren, das Getreide kam hauptfählih vom Schwarzen
Meer und das Holz von Schweden und Rormwegen.
Der Paſſagierverkehr zwifchen Dover und Oſtende bat fi im
letzten Jahre außerordentlich gefteigert.
Eine Ausfuhr Bat nur durch bie täglih nah Calais fahrenden
Dampfiiffe ftattgefunden, die Zufuhr der Erportgüter erfolgte mit
ber Gifenbahn aus den verihiedenen Induſtriebezirken.
Schiffahrt.
Im Sabre 1898 kamen folgende fremde Schiffe zum Löſchen
ihrer Ladung nach Dover: 1 Deutiches, 6 Dänifche, 1 Niederländifches,
18 Schwediſche und Norwegiſche, 1 Ruffiiches, 1 Belgifches und
1 Sranzöfiiches.
Bafenbauten.
Die Bauten zur Erweiterung des Hafens jchreiten rüftig vor⸗
wärts, der öftliche Hafendamm ift ſeewärts wetier ausgebaut, und bie
1) Wegen bes Vorjahres |. Sand. Arch. 18938 II. ©. 187.
10%
70
Rammarbeiten für die Xieffeewerle in der Bai find im Gange, fo
dag in Eurer Seit mit der Legung ber im Dover hergeftellten
Betonblöde begonnen werden Tann, was wahrſcheinlich ſchnell vor
fih geben wirb.
Stwatan,
Handelsbericht für das Jahr 1892.')
Der Waarenverlehr im Hafen von Swatau Bat gegen die beiben
Borjahre eine größere Abnahme erlitten, und zmar um 2200 000
Haik. Taels glei, 9 768 000 Mark oder 8,3 pCt. gegen das Jahr 1891,
und 900 000 Haik. Taels glei 8996000 Mark oder 3,6 pCt. gegen |
das Jahr 1890, aber dennoch follen die betheiligten Kreiſe ein zur
friedenftellendes Geſchäftsjahr zu verzeichnen gehabt haben. Der
größte Ausfall trifft bei ver Einfuhr das Indiſche Opium, ſowie
Baummollens und Wollenwaaren, bei der Ausfuhr dagegen ben
Dauptartitel Zucker. Während an der Minderausfuhr der letzteren
Waare hauptſächlich klimatiſche Berbältnifie die Schuld tragen, ift
die Abnahme im Werthe der Einfuhr fat ausichließlich den unficheren
Kurdverhältnifien zuzuſchreiben. Einige in Silber bezahlbare Einfuhr:
artitel und befonders die Japaniſche Einfuhr zeigen eine größere
ober kleinere Zunahme.
Das Geſchäft Hat ſich genau in derſelben Weiſe abgewickelt wie
das fett Jahren der Fall geweſen iſt. Eins und Ausfuhr liegen faſt
ausſchließlich in den Händen ber Eingeborenen. Der Markt für die
erftere ift in Hongkong, ein bireltes Importgefhäft mit Europa
befteht in Swatau nidt.
Die in Swatau eingeführten Waaren Ehineftihen Urſprungs
kommen haupiſächlich aus Schanghai und Tientfin, Wuhu, Tichifu
und Niutſchwang.
Der Geſammtwerth bes Handels im Hafen von Smwatau, mit
Ausſchluß des Verkehrs in Kontanten, betrug im Sabre 1892 laut
ſtatiſtiſchen Belanntmahungen des Chinefiihen Seezollamts und
unter Bugrundelegung eines jährliden Durchſchnitiskurſes von
444 Marl pro Haikuan Tael etwa 108 Mil. Marl gegen etwa
182 Mil. Mark im Sabre 1891; dieſe legtere Summe ift jedoch zu
dem damaligen Kurſe von 5,80 Marf für 1 Haik. Tael berechnet
worben.
Nachſtehende Aufftelung veranfhaulicht die Handelsbilanz bes
Hafen? von Swatau, jedoch nur injoweit, ald der auf Schiffen
fremder Bauart vermittelte Waarenverlehr in Betracht kommt:
Sail. Taels.
Fremde Einfuhr, abzüglich Wieberaudfußr........ 8 346 907
Chineftſche n MW rneu0n0e 8 867 962
Geſammt⸗Nettoeinfuhr ................. 17 214 859
Ausfuhr nach fremden Häfen.................. 1 689 659
„ „ Chinefiihen Häfen................ 6178418
Nettowerth des Geſammtverkehrs............ 24 082 936
Zuzüglich Werth der Wieberausfubr.............. 272 289
Bruttomertb des Selammtwaarenverlebrd .... 24 806 175
Das Werthverhältniß der eingeführten zu den verſchifften Waaren
tft aber ein für die letzteren infofern günftigeres, als die dem Bolls
amt angegebenen und in den amtlihen Statiftilen aufgeführten
Narktwerthe für die Einfuhrartilel bereits Die zu entrichtenden Zölle zc.,
1) Wegen des Borjahres ſ. Sand. Arch. 1893 II. ©. 86.
Dover. — Swatau.
ſowie etwa 7 pGt. vorausfichtlichen Gewinn des Importeurs ent«
halten, während um ben wirklichen Werth ber Ausfuhrartikel zur
Zeit der Berichiffung zu erkennen, der Betrag des Ausfuhrzolls und
etwa 8 p&t. wahriheinliher Gewinn des Exporteurs hinzuzuſchlagen
find. Hiernach würden ſich die Werthe, wie folgt, verſchieben: Einfupr,
Werth beim Landen 14 975 771 Haik. Taels, Außfuhr, Werth beim
Berſchiffen 7693 979 Haik. Taels; Mehreinfuhr 7281 792 Haik. Taels
ı ober etwa 821/5 Mil. Marl. Der Hier nicht mir eingefchloffene Ber:
ehr in Kontanten ftellte fi, wie folgt:
|
| Einfuhr. Ausfuhr,
l Werth: Mark.
| Silberdollars ........ 1208000 13.064.000
Sol in Barten.......... _ 48.000
Bon dem ausgeführten Silber — faft ausfchliehlich Dollars
Japaniſcher Prägung — ging etwa ein Drittiheil nach Amoy zum
| Anlauf von Wechſeln auf Honglong, weil die dortigen Kuräverhält:
| niffe gewöhnlid) etwas beflere find.
Die Zolleintünfte haben einen erheblichen Rückgang — etwa
11 p&t. — gu verzeichnen. Sie betrugen im Jahre 1891 1644573
und im Jahre 1892 1 466 556 Hail. Taels oder 6,51 Mil. Matt.
Einfuhr.
1. Fremde Waaren.
Die Einfuhr iſt im Wertbe um ein VBebeutendes, etwa 3 Mid.
Mark, zurüdgegangen, und zwar find in Folge der unficheren Kurs—
verhältniffe an diefem Ausfall zum größten Theile die fremden Eins
fuhrartitel betheiligt, während die eingeführten Chinefifchen Waaren
im Werthe nur um etwa 5200 000 Mark gegen das Vorjahr zurüd:
fteben.
Der Hauptausfall trifft Dpium, Baummollens und Wollen:
waaren, während Metalle und die verichiebenen kleineren Artikel eine
geringe Zunahme erfahren haben.
Dpium. Die Gründe für den großen Nüdgang in bielem
Artilel werben fomohl in der durch die ſchlechte Zuckerernte ver:
minderten Kaufkraft oder Kaufluft gefucht, wie auch in dem größeren
Verbrauch des anfcheinend immer mehr in Aufnahme kommenden
einheimiſchen Produkts. Diefed wird theils mit Dampfichiffen aus
ben YangkesHäfen in Swatau eingeführt, theil® in größeren und
Heineren Poften auf dem Ueberlandwege eingeſchmuggelt, fo daß eine
zuverläffige Schägung des Verbrauches unmöglich iſt. Die gejehlice
Einfuhr des Opiums betrug:
1892. 1891.
Werth: Werth:
Pituls. Hall. Taels. Pikuls. Haik. Taels.
Fremdes Dpium....... 7145 8142783 7896 3 489 882
Chinefifhes Opium ..... 48 12611 — 363
Baumwollen- und Wollenwaaren. Die großen und fort
gefegten Schwankungen im Silbermarkte, verbunden mit einem vom
Borjabre ber fehr reihlihen Lager, haben biefen wichtigen Gefchäfts:
zweig ſtark beeinflußt und eine erheblich geringere Einfuhr beſonders
von Schirtings zur Folge gehabt, während einige der Wollenwaaren
einen Heinen Mebrabjag zu verzeichnen hatten.
Die Einfuhr von Betroleum bat wiederum eine überraichende
Zunahme erfahren. Zwar bat das Amerikanifche Del gegen das Bor:
jabr eine bebeutend geringere Nachfrage gehabt, aber die Einfuhr des
Ruſſiſchen Produkts Hat fi faft um das Sehnfache gehoben. Die
Einfuhr von Betroleum betrug:
Swatau.
Amerikaniſches Ruſſiſches Zu⸗
Del. Del. ſammen.
Gallonen.
1889 ....... 285 496 4.000 2839 496
180 ....... 712192 66 000 178 192
1891 ....... 1048 112 1756000 1323112
1892 ....... 7892366 1708576 2497 882
Streichhölzer. Auch dieſer Artikel, welder jekt faß aus⸗
ſchließlich aus Japan bezogen wird, iſt immer weiteren Schichten der
Berdlklerung zum Bedürfniß geworden. Bon ben 422236 Groß,
melde in Swatau auf den Markt gebradt murben, waren nur
4525 Groß Europäilden Urfprungs.
Metalle. Die Einfuhr von Nageleifen, das zum großen
Theile aus Deutihland kommt, weift eine Zunahme um 121 900 kg
auf. Bon altem Eifen find etwa 9700 Metercentner eingeführt
worden, nur menig mehr als im Borjahre, dabei rührte ber größte
zbeil Defielben von dem Abbruch zweier in ber Nähe Swataus ger
frandeter Dampficiffe her. Zinn und Blei waren mehr gefragt;
ea wurden davon eingeführt:
Zinn etwa 670000 kg oder 52 800 kg mehr als tm Jahre 1891
Di „ 1460, „ 4140, vun n
Das eiſtere Metall kommt ausfcließlih von ber Yalbinfel
Nalakka, während dad Blei auß Großbritannien und Deutichland
eingeführt wurde.
Die Einfubr von Steintohle, wovon nur etwa 18 000 Tonnen
gegen 225600 im Jahre 1891 und 81000 Tonnen Im Sabre 1890
gelandet wurden, bat hauptiählih in Folge der VBerbrängung ber
jogenannten Dutſiders⸗Dampfſchiffe, welcher feiner ber in Swatau
anſäſſigen Rhedereien zugebören, fo ftard abgenommen.
Arzneien wurden im Wertbe von etwa 275000 Mark ein»
geführt und zwar bauptjählid aus den Straits Settlements, Annam
und Zonfing. An obiger Summe find die aus Europa bezogenen
Nedikamente, hauptſächlich Ehinin und Anti-Opium-Mittel, nur mit
etwa 10 000 Warf betbeiligt. Unter den eingeführten nichteuropäiſchen
Atzneien fpielen vermeintliche Aphrodiſiala eine Hauptrolle.
Lampen und Lampentheile Gegen ben ungeheuren Auf—⸗
ihwung, welden der Verbrauch von Petroleum erfahren hat, ift die
Einfuhr von Lampen unb Lampentbeilen unverbältnißmäßig zurück⸗
geblieben, eine Yolge der in Swatau aufblübenben Lampeninduftrie,
melde allerdings nur ein ganz untergeorbnetes Fabrifat liefert, aber
zu erſtaunlich niedrigen Preiien, die fogar die billigen Japaniſchen
Sampen nicht auflonmen lafien. Die befieren Hängelampen kommen
meiftens aus Deutichland.
Zarben wurden im Werthe von 111 500 Mark eingeführt, wos
von Deutſche Anilinfarben für etwa 62 000 Rarf.
Llama Braids waren weniger begehrt, dagegen Baben fon»
denfirte Milch und PBarfüms eine fletig zunehmende Nachfrage
erfahren.
2. Ehinefifhe Waaren.
Der Werth der Nettoeinfuhr Chineſiſcher Waaren belief fi) auf
404 Mill. Hall. Taels ober etwa 125000 Haik. Taels (556 000 Mark)
weniger ala im Borjahre. Eine Abnahme zeigte beſonders bie Ein»
fuhr von Chinawurzel, Chineſiſchen Geipinnften, roher Baummolle,
Scham, Tall, Thee, Bermicelli ıc., während bie Einfuhr von Reis
in Folge der Minderernte in China um faft 100 p&t. geftiegen if.
Rah Hanf war gute Nachfrage, es Iamen Bi/s Mil. kg zum
Verihe von etwa 2i/s Mil. Marf auf den BRarli und hatten gute
Preiſe.
— — — — — — — — — — — —— —
a
Der Haupteinfuhrartifel des Swatauer Hafens, Bohnenkuchen
und Bohnen, hat einen Rüdgang, und zwar um etwa 750 000 Pikuls
erfahren. Es wurden eingeführt:
1892. 1891.
Pikuls. Pikuls.
Bohnenkuchen ............. 2710722 3266036
Bohnen .................. 999 047 1171264
Der größte Theil der Bohnen wird in zwei mit Europäiſchen
Dampfmaſchinen ausgerüfteten Fabriken ausgepreßt und daraus Dei
und Bohnenkuchen hergeſtellt.
Ausfuhr.
Zucker. Die Ueberproduktion dieſes Artilels in der letzten
Saiſon veranlaßte die Pflanzer, eine bedeutend kleinere Bodenfläche
zu bebauen. Da außerdem der Ertrag an Zucker im Verhältniß zur
bebauten Flache ein geringerer als im vorigen Jahre geweſen iſt, fo
ftand auch das Befammtergebniß ber 1892er Ernte weit Binter dem
des Vorjahres zurüd. Yuverläffige Angaben über ben Eigenvers
brauch fehlen, ebenjo über die Menge ber auf Dſchunken verſchifften
Waare. Auf Schiffen fremder Bauart wurden ausgeführt:
1891. 1892.
Pikuls. Pikuls.
Branner Zuder .......... 826 887 6236 025
Weißer Zuder ........ .. 831 646 564 410
im Jahre 1892 alfo zufammen etwa 28 Mil. kg ober 28 pGt. weniger
ala im Borjabre.
Tientfin, Niutſchwang und Tſchifu, welche Orte im Vorjahre faft
490 000 Pikuls bezogen hatten, begnügten fi in biefer Saiſon mit
152 158 Piluls, etwa 68 pCt. weniger ala im Jahre 1891. Auch die
Ausfuhr nah den YanggerHäfen mweift einen größeren Rüdgang auf.
Der große Ausfall in den Berfchiffungen ift jeboch nicht durch den
| geringeren Ernteertrag, fonbern hauptſächlich durch zu große Einfuhr
im Laufe ded Jahres 1891 und in Folge deſſen zu große Lager in
faft fämmtlihen Nord- und Mittelchineſiſchen Häfen bebingt worben,
denn ber Durchſchnitt der Ausfuhr während ber beiden Jahre 1891
und 1892 it nur wenig niebriger als die Ausfuhr im Jahre 1890.
Während in ber erften Hälfte bed Jahres hie Breiie fi niedrig
bielten, brauner Buder Nr. 6 und 7 Loftete etwa 3,50 Haik. Taels
pro Bilul und weißer Yuder Nr. 18 und 19 5,80 Haik. Taels, ftiegen
diefelben gegen den Herbft bin bebeutend, fo daß die erftere Qualität
su 6,60 und weißer Zucker zu 7 Haik. Taels pro Bilul verlauft wurbe.
Die Ausfuhr vertheilt fich, wie folgt:
Ausfubr nad: Haik. Taels.
Schanghai ...................... 2318 087
Hankau ......................... 1 420 094
Tientfin ........................ 348 819
Tſchifu ......................... 295 909
Tſchinkiang ..................... 506 228
Futſchau ....................... 110 288
anderen Chineſiſchen Häfen........ 178 993
zufammen nad Chinefifhen Häfen. 5178418
Singapore u. den Straits Settlements 496 669
Cochinchina, Tonling ............. 63 269
Siam .......................... 270707
Sumatra ....................... 16 988
Hongkong 2c. .................... 792 026
zuſammen nad dem Ausland... 1639 669
Geſammt⸗Nettoausfuhr ......... 6 818.077
72
Derteprsüberfihten.
Swatau.
1. Netto⸗Einfuhr der hauptſächlicheren fremden Waaren
im Sabre 1892.
Waaren. Einheit.
Opium
Malwa....................... Pikuls
Patna .......................
Benares...................... n
Perſiſches.....................
Baumwollenwaaren:
Schirtings, graue, einfade...... Stüd
n weiße, 5 nern „
n gefärbte ...... "
n n bunte und
brotatirte...................
T⸗Tuch, 32 Bol ............... n
n ............... n
Drills, Englifhe .............. n
„ Amertlanifde .........- n
Jeans, Engliihe .............. F
„ Amerilanilde .......... „
Sheetings, Englifhe ........... n
Kalilo ....................... „
Bedruckte Gewebe....... ....... „
Türtifhrothe Stoffe............ n
Gefärbte Gewebe............. n
Velvet ....................... „
Batifte, Mufleline ............. n
Talchentücher, baummollene ..... Dugend
Handtücher .................. „
Mottles, blau................. Stück
Cottonades...................
Baummollene Flanells ....... . "
Kretonne ..................... u
Japaniſches Baummollentud .... n
Baummollengarn, Englifhes .... Piluls
n Sndilhes .... n
n gehafpelt ..... Groß
Wollene Waaren:
Kamelots, Engliihe............ Stück
n Holländiſche ......... "
Laſtings ..................... „
Long Ells .................... „
Spanilh Striped. .....--u.. 0... n
Tud, breit, mittel und gemößnih
Zuftres und Drleang, einfad.... "
Laſtings .....................
Merinos ..................... n
Zuftres und Orleans, bunt ..... n
Decken ....................... Paar
Ponchos ..................... Stück
Flanell............... ........ n
Italieniſch Tuch, einfag und bunt n
Wollengarn und Fäden ........ Pikuls
Leinwand, grobe .............. Stück
Metalle:
Eiſen, Nageleiſen.............. Pikuls
„ GStabs......... .........
Werth:
Menge. Haik. Taels.
3 156
2 168
1548
273
84 332
186 114
8061
881
41 924
29 108
378
26 040
104 194
6 680
12 011
8.087
1 467 871
919 080
6654 424
101 239
158 472
465 898
21 640
Le — — — — — — — — — — — — — —
— — nn — —
Waaren. Einheit.
Metalle:
Eiſen, Platten und Blede ..... . Biluls
„⸗Draht. ................ „
„altes .................. „
m Mögel ................. n
„ Waaren, verſchiedene .... „
Zinn in Blatten .............. „
„ Staub und «Abfall ...... u
Weißblech ................... n
Binnblehwaaren .............. "
Blei in Mulden............... „
Aupfer, altes................. „
Meifing-Blatten ............... n
mn »Drobt ................ „
„⸗Waaren ............... n
Stahl in Stangen ............. „
Duedfilber ................... "
Zint in Bledden ............... n
Metalle, verihiedene...........» —
Verſchiedenes:
Kohlenſaure Waſſer ............ Fäfler
Mandeln ..................... Pikuls
Sternanis ....................
Awabi ....................... F
Gerſte........................ n
Bohnen und Erbien............ n
Bier und Porter .............. Fäfler
Betelnüfle .................... Pikuls
Bicho de Mar, ſchwarz .........
n n weiß ........... "
Lama Braids ................. Kiſten
Meſſingblech .................. Pikuls
Kardamom, beſter Dualität..... "
n geringer „oe... n
Chinawurzel .................. n
Porzellan, feined............... n
Zimmet ...................... F
Uhren ....................... Stück
Gewürznellen ................. Pikuls
Kohle ........................ Tonnen
Compoy...................... Pikuls
Baumwolle, rohe, Indiſche ......
n mit Samen........ n
Tintenfiſch ...................
Anilinfarben .................. —
Farbſtoffe.................... Pikuls
Fächer, Palmblatt⸗, geputt...... Stüd
) n ungepußt ... u
Fiſche, getrocknete.............. Pikuls
„geſalzene ............... „
Fiſchmagen ................... n
Filchhäute .................... "
Feuerſtein.................... n
Mehl ........................
Ginſeng, Koreaniſcher, I. Qualitäͤt,
n Japaniſcher, unllaffifget „
„Amerikaniſcher, gellärt . "
Werth:
Menge. Haik. Taels.
153 465
1099 4770
16 176 23 230
2167 7417
218 1297
8623 230 762
350 . 208
180 199
66 570
2566 9481
188 7879
275 8903
19 424
87 2414
1140 4.368
58 8 206
138 794
— 1839
833 1748
261 8169
280 1845
563 12 243
1 667 5270
1 842 2402
191 1261
637 1241
660 17339
2312 25 379
15 813 5.899
50 2273
40 2315
108 2443
292 1331
94 1 095
68 3312
1 824 2269
309 2198
17951 64.036
60 1057
7 868 11336
1512 5 036
11 801 118 875
— 11 657
8989 13 4%
9809 497
1 123 000 3 508
112 1629
1646 82 054
352 8405
706 1635
1704 1079
5 834 12 866 |
2 395 |
60 4193
185 68 317
Mauren. Einheit
Berigiebenes :
Ginfeng, Amertlanifcher, roh .... Pikuls
Fenſterglas.................. Kiſten
Flaswaaren .................. Pikuls
kuhleim .....................
Graſtuch, feines........... „
Erdnußkuchen.............
Gummi Benjamin ............. n
Hanf, roh ....................
„Ananas⸗............. n
Häute, Kuh⸗ und Büflels....... n
dörner, Runtijals.............. „
„ Xhiers, junge... ....... Baar
" „ Sodindina ..... Pikuls
n„ Rhinocerods ........... „
dauſenblaſe.................
Lampen⸗Brenner............... Dutzend
Cylinder.............. „
n »Beitele ............... Stüd
sSchirme .............. „
Lampen......... ....... ...... n
„ sDodte....... ......... Packete
Leder....................... Pikuls
Lilienblumen, getrocknet......... F
Spiegel................. ..... Stüuck
NRaſchinen.................... —
Dangroverinde. .. 22.202220... Pikuls
Streichhoͤlzer, Europäiſche....... Groß
n Japantide........ n
Pillen .................. ..... Pituls
Arzneien ............ ........ n
mn fremde .............. —
Rilch, kondenſirt, in Büchfen.... Dutzend
Spiegel mit Rahmen........... Stüd
Ehdare Pilze................. Pikuls
Nufheln, getrocknet.......... "
Peroleum, Amertlanifhes ...... Gallonen
n Ruſſiſches........... „
Dpium⸗Huſt ................ Pikuls
Farben, aflortirt .............. „
Vapier J. Dualität ............ „
Pfeffer, Ihwarzer ............. . n
weißer ................
Parfümerien ............... —
Schweinehãute.............. Piluls
Seegarneelen, getrodnet...... ... n
UT 1. 11) .................... „
(u 7, .................... "
Stuhlrohr ..................
Reis......................... „
Teppiche .................... Stüd
Sago ........................ Pikuls
Salpeter .................... „
Sandelholz............. F
Sapanholz ................... n
Serlang und AgarsAgar........ "
Samen, Lilienblumens .........
Einheit.
Pikuls
n
Stüd
Pikuls
Stück
Pikuls
&
Dutzend
73
Werth:
Menge. Haik. Taels.
388
1187
290
415
452
8 023
102
8
40
800
2. Netto⸗Einfuhr der hauptſächlicheren Chineſiſchen
Waaren im Jahre 1892.
Swatan.
BVertb :
Menge. Haik. Taels. Waaren.
Verſchiedenes:
71 22 885 Samen, Melonen... ..........
1078 2654 „Seſam⸗............
312 6 176 Haifiſchfloſſen, Ihwarze .........
4294 29 866 „ weiße ...........
68 7187 Schalthiere..................
14 488 21 248 Schuhe und GStiefel............
807 2159 Seide, gelbe..................
748 17 027 „ Stüdglite .........-....
1797 50 544 Schnupftabak..................
269 1701 Seife.......................
9 2 768 Geiftige Getränke............
117 5 180 Stärke ....... ...............
5 1242 Schreibmaterialien.............
87 7 368 Zucker, weißer ...............
865 163% „Kandis⸗...............
7 846 1511 Schwefel .....................
14 569 1668 Talg, animalifder............-
20 969 993 Tabak, in Blättern ............
31 382 1 558 „ jubereitet ...... onen
23 206 1858 | Ultramarin ...................
10 797 2115 : GSchirmgeftelle........ .........
199 23710 Schirme ............
16580 11 090 Firniß .......................
180 543 Vermicelli und WRaccaront......
— 1749 Finnober .....................
10 518 6 722 Wachs, weiße ..............
4525 1 867 Holz, Tragſtöcke ...............
417 710 95 628 „Garro⸗..................
69 6 274 ⸗Kranjen ................
9271 69 546 „ mohlriedende8 ...........
— 2317 m Mauren ................
2363 3367 Wurmkuchen in Flaſchen .......
218 506 4 985
455 15 080
1195 6 836
189 256 93 996
1708576 208 220
83 8 360 Waaren.
119 1712Bohnenkuchen ...................
235 8789 | Bohnen, ſchwarze ...............
1 692 10 5894 " grüne ..................
460 4924 „weiße und gelbe.........
— 1082 „vermiſchte ............
1482 8947 | Mühen, Filz⸗...................
1488 16 256 ſeidene .................
286 8479 Chinawurzel ....................
163 976 | Porzellan, feines.................
4911 13 857 Tuch, einheimiſches und Nanling ..
2 004 8136 | Baummolle, roh P...............
402 688 „ Sheeting?, Chineſiſche.
762 2031 „ üben ..............
2 922 29 175 " Lumpen ............
3937 21 168Tintenfiſch......................
4485 8554 | Datteln, ſchwarze ................
2530 6 628 „rothe ..................
297 2189 | Eier, eingemachte ...............
Einheit.
Piluls
Pikuls
Werth:
Menge. Hailk. Taels.
2633 823 2780 363
41 887 59 005
165 905 233 261
163 767 1089 698
14 876 22 443
70 065 7401
27 447 5 263
2122 20 443
198 3 038
2128 85 602
11 122 127 265
2460 6 261
212 6891
1989 8691
891 b 926
7127 18 622
6.089 11 998
169 432 1134
14
Waaren.
Fiſche, geſalzene .................
Pilze ..........................
Ginſeng, einbeimifcher.............
RKReoreaniſcher, I. Dualität..
Erdnußkuchen ..................
Erbnüfle .......................
Gips ..................... .....
Ziegenhaar .....................
Schinken. ......................
„Ananas⸗..................
Hörner, Rothwild⸗, jung..........
„Rehe⸗ ...................
Lillenblüthen, getrodnet ..........
Sußholz .......................
Düngerluhen ..................
Arzneien ......................
Dei, Bohnen⸗..................
„Erdnuß⸗ ..................
Dur Dur var zur Tr Br er Er er Br Er rer
„Dolz⸗......................
Dpium, Szechnuan⸗...............
Reis in der Hülſe ...............
Papier I. Qualität
Birnen, frühe ..................
Tabalöpfeifen ...................
Seegarneelenſchalen ..............
Reis ...........................
„ mebisinifher ..... .......
Samen, Lilien⸗ oder Lotosnuß⸗..
„Melonen⸗...............
„ Sennesftrauds ..........
„Seſam⸗ ...............
Schuhe und Stiefel.............-
Seide, rohe, weiße...............
n „gelbe ...............
„Stückgüter ...............
„Pongees, Shantung .......
Talg, animaliiher ...............
„ vegetabiliiher..............
Thee, ſchwarzer, Ulong⸗ ..........
Firniß ............... ..........
Wollene und baumwollene Waaren.
"
Stüd
3. Ausfuhr (einfhl. Wiederausfuhr) der hauptſächlicheren
Chineſiſchen Waaren im Jahre 1892,
Waaren.
Säcke, ſchlechte Qualität........
n ganf
.»........ ..,. 0, ...:.a.e...2se
Einbeit.
Stück
"
Swatau.
Werth:
Menge. Haik. Taels. Waaren.
8557 28695 | Bambus⸗Artikel.................
3623 83 062 n Siebe .P................
% 23205 „ »wWaaren ................
26 36923 | Bohnenkuchen...................
2925 A391 | Bohnenquark...................
2300 44296 | Bohnen und Exbfen ........0....
6246 4137 | Meſſingwaaren..................
440 2616 | Cazoor Cutchery ................
162 2292 Chinawurzel ....................
541354 495502 | Porzellan, gewöhnlied ..........
446 8663 | Tuch, einheimifches und Nanfing...
836 25883 4leidung, baummollene........\....
19 5 790 n ſeidene. ...............
3176 22 128Strahlmuſcheln, frifdhe....... .....
2092 8340 Baumwollene Lumpen ...........
1068 8468 Tintenfiſch......................
10 940 24976 | Eier, friihe ........... .........
25844 143087 Facher, Gaze⸗..................
19 463 71929 m Papiers .....222000. .....
3216 17877 Federn, Enten» und Hühner x....
5 968 39182 | Feuerwerk..... .................
2189 16919 Fiſche, gefalgene .......... .......
8310 5489 Fiſchernetze ....................
43 12611 | Mehl, Reis⸗....................
12 788 161837 1° „ Kartoffel⸗............ .....
196 6201 | Anoblau .....................
3309 3627 Ingwer ........................
2 233 1559 | Ginfeng, einheimifcher ............
2 308 b514 | » SRoreanifcher, I. Dualität..
1161605 2087391 | Grastud, feines.................
80465 1567998 n rohes .................
1507 11654 Erdnuſſe ......................
1032 6860 Menſchenhaar ...................
2 590 12600 | Hüte, Bambus⸗................
4.692 10 200 Hanf ..........................
18 766 55 988 BBaſt .P.................
1525 5122 „ Schnur und sFäden.........
32 6564 | Hörner, Rothwild⸗, jung .........
37 1867 „ Kubs und Büffels........
680 299 097 Indigo, flüfftger ................
130 12 788 Pfannen, eiſerne................
3 488 28.408 | Gifenmanren ....................
248 1591 Raucherkerzen ...................
MO MIT Sqhmalz.......................
198 7545 Lungngand, getrodnet ..........
2 436 14 154 Strohmatten ....................
25569 106287 Ürzneien .......................
356 18 344 Melafle ............. ...........
18178 211 687 | Der, Erdnuß·.............
280897 DITTE | duiben ..:
Drangen, friſche ........... un.
Bapier, I Dualität ..............
IL ..............
Werth: n Dpfees ................
Menge. Hail. Taeld. | Spiellarten..... ....... .........
225 643 6992 | Birnen, frilhe ..................
1 842 492 26 868 | Barfimonen, friſche ..............
Werth:
Einheit. Menge. Haik. Taels.
Stüd 125 142 10453
n 41 100 2424
Pikuls 128 1660
, 7689 80798
n 1280 4427
n 23 730 34 427
" 106 2935
ri 4300 14 679
» 1 368 3 998
„ 5 888 9478
n 9898 436015
n 1463 596%
n 4 1189
n 12487 192855
n 1 772 3442
n 2770 39308
Stüd 11 204 066 45 962
„ 34 774 2593
„ 831 510 6 870
Pikuls 3487 21882
n 3259 24 124
n 2950 . 16981
n 173 5.062
„ 6 825 20 606
" 40 0923 69 953
n 10 493 1889
n 2.089 1584
n 82 4748
n 5 8122
n 1740 184779
’ 1297 60019
n 8 820 7 942
„ 206 6175
Stüd 197 937 4.006
Pikuls 1067 8461
n 13 796 24 390
n 3 307 39 839
Baar 105 33%
Pituls 490 3737
n 21880 47 281
" 347 11979
n 2 786 34 0711
n 14 628 59 717
n 163 45834
n 901 36%
Stüd 216141 9 383
Vikuls 4457 22 131
n 87 291 43 563
n 567 3 123
n 2480 2995
n 131061 124877
" 6 589 57 499
n 12 867 45 186
„ 22 159 231 131
n 870 6 109
n 1 336 2271
" 6579 5245
Swatau. — Mof. 75
Werth: Werth
Waaren. Einheit. Menge. Haik. Taels. Waaren. Einheit... Menge. Hall. Taels.
Merfimenm, geile... .. - .... Mill W166 40 372 | Buder, weißer .....-...- ........ Bis 664 411 42 188 211
BIURmAREER „2-20 nenn Parrune " 303 8417 „Kandis⸗................ 1902 18 068
Ylaumen, geizodnei und einen... „ 4774 ABO | Ehen, ſhwarzer.... on 7300 3627147
artoffeln ..................... n 49% 4472 , gruuer........... en 871 11771
Zopfex maaren........ ........ — 56.403 26505 | Zinufolie........ ........... en 1646 72 150
Gee garneclen, geirofneb .......... „ 403 6533 | Tabal, in Blätterg ......... em 291 8 786
Gingemadled - su n0.0.. Penner " 5531 19 463 m WbrÄleh .. 2er eneren en „ WB 706 104
BPreriſtonen................, ... 19909 14 666 8BGtieugel................. n 58% 6 476
Reid, TObbEr . 20.002200 nnnone en m 1036 6119 | Schi, Bapiess . ......... .... Stiu 74117 4481
gelochter smb geizodineter ..... „ 8.569 17 22091 Firniß ......... ........... Bituls 282 9188
Samſchu................. Kanone „ 5.086 18449 Gemüuſe, feife.. ...... ...... n 6 721 4898
cdiginiſcher............ „ 2864 15 486 " getzoduneh und gelalen.. " 99 106 £6 181
Gemũjeſamen .......-.. ...... .... n 170 3 | Nubeln...... ......... PP „ 17 486 ab6h1
Schuhe und Stiefel... ......-.... Baar 16 363 623 | Milig......... ........ ...... en W688 10 688
Stube, Stroh ⸗· ............. . 257 289 3386 | Weizgenzuder ......... eoersounre “ b 285 10463
Eeidenftüctgüter .......... Pilze 11 5708 | Halbwoßene Gloffe aouaeeoeun.. . 1 86866
Duden, brauner.............. n 6260235 1491481 | Hee........... ................ Pills 718 2.899
Eingang.
Rationalität | it Ladung. | In Ballaſt.
Reg, Ye | Pogr
. | Tonnen. | zabl. Tonnen,
Aus
Reg r |
zahl. Tonnen. en.
Yu
zahl.
Dampfſchiffe.
Be un ....| 1837| 706 880) 104 | 108 au @1 | 814 761 | 728 80 86 887] 841 | 814 1682 |1 629 600
.. ........ 6 14078 11 9959| 27 24 08: p 21458 8 3579 97 24 03 54 48 064
Bade — ..... 2 2 980 5 7 882 7 10 36 6 su 1 1 444 7 19 86 14 2 724
Shmehiige und |
Rormegiide...... 1584 — — 2 1 2 1544| — — 2 1534 4 8 068
Japaniiche ......... 3 68% — — 10 GET — — 11 7518 11 1513] 21 14 389
Ehineftihe......... 54 289 4 | 4584| 62 | 6887 Wi 56080] 2 298 62 58 8781 124 | 117746
jufammen... =) 785 141| 124 | 131 8836| 949 917114] 1899 |1 888 591
Segelſsiffes.
dritiſche ....... J 2068 - | — 3) 20 - | — 2| 2 2| 208 4] - 4186
Gefammtzahl...| 827 187.209 124 | 131336] 951 | 918545] 858 S16 348 99 | 102884! 862 | 919182] 1908 |1 837 727
——.-
Moß (Norwegen), Ausfuhr. . 1768
. er Lan 0000| 00 DO ..: 00er rennen com
Ein- und Ausfuhr im Jahte 1893. LIED 1400800
Einfuhr. Hafer .................. „ 2 826 650
Roggen................. xg 22 647 790 Celluloſe............... " 12 400
Gerſte.............. n 8 280 906 Heu ................... 692 400
Weigen .............. n 145 896 Eis .................... Reg.⸗Tonnen 12 780
Maid ................ » 110 960 Hummer............... Stück 8900
Erbſen............... " 88 074 Roggenmebl............. kg 4 406 640
Roggenmedl............. Side 14 492 Weizenmehl ............. Güde 1 770
Beigenmehl ............. „ 24415 Yelipatb................ Bonnen 480
Gerftenmehl ............. „ 1260 — —
Deutiches Handels · Archiv 1894. IL 11
76
Mancheſter.
Das Baumwollen⸗Fabrikationsgeſchäft im Jahre 1893.9)
Während des vierten Quartals des Jahres 1893 Hat wenig
Veränderung im Baummollen: Sabrilationsgefhäft flattgefunden.
Bis zum Dltober waren die Zufuhren von Baummolle in den Häfen
Nordamerikas geringer als die vorjährigen und bie Ernteſchätzungen
lauteten durchſchnittlich auf nur 63/4 Millionen Ballen, daher waren
Ausfihten auf Steigerung der Preife vorhanden. Als aber die
Lieferungen in den Häfen und auf den inländiſchen Märkten in
Amerika im November viel ftärfer wurden und balb bie vorjährige
Baht überholten, murde bie Stimmung unfiher und unter
Schwanfungen von Woche zu Woche, je nad den Berichten über
größere oder kleinere Zufuhren, ſchwankte der Liverpooler Markt
zwifhen 45/5 und 43/16 Pce. für Mittelamerilanifhe Baumwolle,
und ging Ende ded Jahres bis auf Al/a Pce. herab.
Bon Indien, wo wegen wirklihen Mangels an Waarenvorrath
‘im zweiten Halbjahr 1893 flarker Begehr geweien war, wurden in
Solge diefer Baummwollendberichte die Beftellungen zu niedrigeren
Preiſen limitirt.
Der Kohlenftrile, der erft am 17. November zum Abſchluß kam,
demnach längere Zeit dauerte, ald je ein Strike bisher, bat ber
ganzen Englifhen Induſtrie einen unberechenbaren Schaden zugefügt,
und die Folgen bes ungebeuren Berluftes ber Arbeiter an Lohn und
allen früheren Exriparnifien, die Berlufte der Grubenbeſitzer gar nicht
Mandefter.
zu rechnen, werben fih im Binnenhandel nod lange Zeit fühlber
machen.
Das Jahr 1898 zeigt daher im großen Ganzen noch nicht den
Aufſchwung, den man nah dem Drud, der auf der Mancheſter
Induſtrie feit dem Zuſammenbruch der Banl der Gebrüder Baring & Go.
Laftete, erhoffen durfte.
Zu Gunften einer Verbeflerung im Jahre 1894 iprechen dagegen
zwei Umftände von Wichtigleit; erftend, daß die Preile von Baums
wolle, Garnen und Wanufalturwaaren einen fehr mäßigen, man
könnte faft fagen niebrigen Standpunkt einnehmen, und zweitens,
die Eröffnung der neuen Waſſerſtraße, des Manchefter-Ziverpooler
Schiffskanals,i) welcher Manchefter, den Mittelpunkt der Baummollen-
inbuftrie, mit allen Theilen der Welt direkt in Verbindung ſetzt. Der
Kanal ift groß genug angelegt für alle überſeeiſchen Dampf: und
Segelſchiffe, mit alleiniger Ausnahme der neueften großen Amerilaniſchen
Paſſagierdampfſchiffe, die auch in Liverpool nit in bie Dods
kommen, fondern ihre Labungen und Baflagiere im Merſeyfluß
liegend ein» und außichiffen.
Es ift heute noch nicht zu beurtheilen, welche Einwirkung das
Unternebmen auf die Fabrikation und den Handel Englands und
der Übrigen Welt ausüben wird. Sebenfalld kann bie Einfuhr von
Rohmaterialien und Ernährungsſtoffen ſowie die Ausfuhr der
Mancheſter Ergeugnifie duch verminderte Trandporiloften nur
gefördert werben.
Ueber den Stand bes Baummollengefchäft? in den leiten Jahren
geben bie nachftehenden Tabellen Aufſchluß:
1. Einfuhr roher Baummolle in Großbritannien.
Durchſchnittsgewicht
ber Ballen.
In den vorhergehenden 4 Jahren.
R Durch⸗
Sorten. m in us Mæ |
Bier | Sonbon |, nm ar —— 1899. | 1891. | 180. | 1889. 1802. 1891.| 1800. 188
pool. x. |b.Ballen.| 8 | |
Ballen. Engl. Pfund. Ballen. Eng! Pfund.
Ameritanife ...... — 18 4772 801 aaı] 477 | 1098 021 087|3 089 1108874 1008 918 410'3 188 7601 ası | az | arz | sw
Brafilianiice ...... 27055 — | 270555 217 | 687104351 74010] 146810 150180] 160970 260 | 230 | 2u0 | 193
Heggptilie ........ 318497] 1564| 3200611 787 | 285877587 384420 330650! 271560] 284250) 784 | 725 | 719 | 704
Beruanifge ıc......| 4 2416| 97842] 176 | 17122 948501 66 460] 66320] 59580| 176 | 197 | 190 | 178
Dftindifhe ac....... 66362| 88955| 155817] A400 | 62126 8001 1725901 247220) 604290] 678440) 400 | 398 | 396 | 396
zufammen... 3 088 997] 106 69918 145 oss 468 | arı sos assle 165 20014 865 s20l8 010 71014 868 950| 491 | 478 | 467 | 460
2. Zähbrlihe Durchſchnittspreiſe für das Pfund
Baummolle in Liverpool.
Mittel- Fair Mittels Fair
Orleans. Dhollera. Orleans. Dhollera.
Jahr. Pence. Pence. Jahr. Pence. Pence.
1866 ........ 15,78 11,95 1873 ........ 9,82 6,15
1867 ........ 1084 853 1874 ........ 830 5,28
1868 ........ 10,75 80° 185........ 162 5,0
1869 ........ 123,37 981 1876........ 656 4,50
1870 ........ 10,18 8,12 1877 ........ 6,50 5,19
1871 ........ 8,79 6,68 1878........ 681 4,87
1872 ........ 1085 1,64 1879 ... 6,05 5,06
Mittels Fair Mittels Fair
Drleans. Dhollera. Orleans. Dhollern.
Sabr Pence. Bence. Jahr Pence. Pence.
1880 .......- 7106 532 1888........ 5,64 8,87
1881 ........ 6,58 4,41 1889 ........ 58,72 8,89
1882 ........ 6,88 431 1890 ........ 60 4,14
1883 ........ 6,88 4,38 1891 ........ 4712 983,8
1884 ........ 6,12 3,82 1892 ........ 4831 3,00
1885 ........ 5,70 435 1893 ........ 4,62 3,50
1886 ........ 5,16 356 Anfang 184. 425 3,19
1837 ........ 656 3,56
1) Bergl. Hand. Arch. 1898 II. &. 64 und 582. — 2) Hand. Arch. 189 IL ©. 61.
Manchefter. 77
3. Verbrauch zober Baummolle in Großbritannien.
18938. Sn den vorbergebenden 4 Zahren.
Sorten. ans aus Durchſchnitts⸗ Geſammt⸗
Liverpool. London x. ſanimen. genict ber gewicht. 1892. 1891. 180.
Ballen. Engl. Biund. Ballen.
Amerilanikbe ......... 2 369 008 879 2 369 387 477 1 130 197 5899| 2 588 850 | 2 834 850 | 2786 590 | 2 667 270
Brafllianikhe ......... 214 207 — 214 207 217 46 482 919 171980 128 530 132 620 129 0%
Aeopptilhe ........... 314 364 — 314 864 137 281 686 819 940 273 550 253 020 243 540
Beruanifhe %......... 86 693 1723 36 865 175 6451 37 48 060 40 240 29 860 44 620
Dftinsiihe 2e.......... 48 597 326 48 928 400 19 569 200| 101610 201 470 292% , 268510
zuſammen. 2.982.869 | 877 | 2988746 | 481 1434 887 361] 3 130 440 | 8.478 640 | 3.600 370 | 3.352 930
4 Ausfuhr roher Baummolle aus Großbritannien.
In den vorhergehenden 4 Jahren.
Sorten. aus aus zus Geſammt⸗
Liverpool. London ꝛc. fammen. newicht. 1892. 1891. 1890. 1889.
Ballen. Engl. Pfund. Ballen
Ameitlaniide......... 266 602 18 774 280 376 | 133 739 352 296 8% 185 190 191 470 274 1%
Brafilianiie ......... 6 408 — 6 408 1 890 636 12 170 8 350 6 390 33 620
Kegyptüche .... ....... 62421 1554 68 975 47 149 575 67 850 28 290 18 770 13 8%
Peruaniihe Ar......... 84 743 1194 85 937 6 288 975 17 270 24 280 22 170 25 800
Lfiindifde 2c.......... 28 395 86 949 115 344 46 137 600 111180 174 220 242 850 319 800
zufammen.... | 28060 | 108471 | 602 040 | 234 706.088 | 496340 | 416310 | 476 660 | 665 800
6. Ausfuhr von Baummollengarn aus Großbritannien.
Engl. Bfunp, Dertä: Bfd. Steel.
Rußland..................... .... 741400 141 565 82 296 70 278
Schweden und Roswegen........... 4 707 600 129 840 172 517 166 140
Dänemark ....... ................ 6 172 800 188 463 198 527 161 702
Deutfhland „u. .................. 28 884 600 1 596 364 1477422 1444 848
den Niederlanden................. 36 822 500 1453 699 1461 752 1 634 941
igien............... ........... 7 085 800 610 470 452 937 408 321
Frankreich ...................... 8059 600 783 698 687 639 485 624
N 17172 797 900 127 421 76 128 44 388
Deitesreihslingatm ................ 2 673 600 192 908 148 476 122 531
Rumänien .................... 8 469 600 870 452 337 070 294 068
ber —5 ....... ................ 21 629 800 1 045 107 1 041 566 164 498
Leone nenene .......... 4 665 245 756 171 599 158 803
— und Hongkong.............. 8778 600 460 761 267 166 274 900
Japan ............ ........ 14 826 600 18 968 000 645 215 839 474 811 350
Sid Dftinbien:
....................... 17 169 100 10 919 900 168 344 685 306 464 752
— ............... ........ 11 481 700 7112 793 486 641 655 464
Bengalen und Birma... ......... 16 150 600 918 138 683 695 753 601
Straits GSettlemeniß............. 1 298 600 135 102 106 306 56 533
Geylon ........ SDnaneecunnnnen . 64 900 8325 6 931 3 066
zuſammen ee ve Kostahe
nad anderen 8 enonunens 245 268 700 288 224 400, | 206 601 600 11 177 848 9 698 851 9 069 984
11%
78 Manchefter
6. Außfuhr von Yaummotllenmaaren aus Gtoßbritannien.
Nach: 1891. | 1892. | 18398. 1891. | 1892. | 1893.
Darbds. Berin Bed Sterl.
Deutſchland .................. 39 408600 | 38297300 | 45278600 581 822 609 707
den Niederlanden................. 471 785 600 50 680 400 51 540 800 660 536 696 614
Belgien. .oeeeeeneaneaneneeneenen 62193600 | 42989100 | 55820 700 683 262 819 027
71 70? 89 541900 | 2374500 | 29 608 400 461 623 824 106
orkagat, Ayovem unb Mateire ..... 61170500 | 29568 100 | 47824 600 368 973 449 08
RT TR 63 728300 | 42212400 | 34 966 900 679 472 481141
—— —— 6 783 000 4 157 800 4214 200 47787 50 268
. . : . . 83 786 600 | 24 298 100 18 772 200 230 964 268 310
der RE ...................... 346 267 100 322970400 | 303 940 100 8 292 560 | 3 175 109
1 9 156 778 500 | 124551500 | 147588 400 t 115.170 1 345 250
Aigerien ... . ! ! . . 18 882 700 11 554 800 2 274 100 115321 | 25 996
Maroflo ......................... 48 061 900 45 344 200 39 531 300 488 834 376 168
der Weſtküſte von Afrika außer den
Britiihen Vefigungen. .........-. 46021 600 | 32619200 85 218 900 370 724 398 948
Far .. ... .... 83 456 500 24 492 000 17 260 700 261 223 186 583
Niederlöndtfheiindten.............. 156 810 300 136 007 600 194 181 600 1 897 966 1 883 468
den Philippinen ...ccneeeeneeen- .. 38 232 500 47447200 | 47036 200 895 604 402 367
China und Yongfong .............. 534137600 | 497475200 | 365 425 500 4 961 899 3 660 428
C. CCE. 61 120 100 75 180 700 68 307 800 778 261 711 563
den Bereinigten Staaten von Amerika 54 736 600 60 7180 800 66 407 800 1429 186 1581 444
Weſtindien, außer dert Britifchen Ber
ÄBUngER anne neenennenenennnnn 78654000 | 74558900 | 63219200 676 874 698 063
een nenenn .......... 38 788 200 30 634 40 28 795 700 32B 135 309 653
Gentratamertlü......--------r00.0. 55 449 900 38 341 200 30 881 200 272 118
CSohumbien ..... olunenannune .. 68 486 100 60 360 600 46 820 700 677 777 451 508
Benenula.......... .............. 41 231 000 16 750 400 62 355 600 166 744 520 139
Pern ..................... .... 32 997 600 2%6 3 20 152 400 286 782 204 628
Chile.......... .............. .. 49110000 | 121 731 100 48 838 100 1 166 993 494 946
Brafilien....................... 186 466 900 278 898 500 265 767 000 2 880 269 3083 751
......................... 80 674 800 45451 600 45497 100 488 814 538 023
Argentinien .......-. - ........... 70 860 00 143 810 700 108 885 700 1637 363 1 326 859
Gibraltar ........--00-sernennunne 7 809 800 7 803 800 9 484 800 78 704 95 252
Malta ............... nern nen nen. 16 3880 300 13 758 100 11 437 100 141170 118 740
der Weſtküſte von Afrika (Britifche
Vefigungen) oneesseesneneeenen nn 71458000 | 54636400 | 62960500 682 880 807 565
Britiſch⸗ Suͤdafrika.............. 32 116 000 33 158 600 38 979 900 6527 258 604 597
Britiſch⸗Oſtindien:
Bombay ....................... 691 448 600 705 042 200 708 268 600 5819879 5 905 919
Mabratßt ................... 114 612 000 98 124 700 108 746 700 911 633 1021 109
Bengalen und Birma............ 1030 336 400 | 1047708 300 | 1072 014 000 8 6571 046 8 862 950
Straitd Gettlesent# ............. 111347200 i 108 490 600 78.868 200 982 156 136 615
22 .............. nennen nen 16 988 800 16 275 000 14 211 600 163 642 146 499
Hein .............. ....... 135 972 200 107 949 100 101 808 500 1 723 508 1599 366
ichs ee nn 25042000 | 26755400 | 81284000 458 017 616 71
den Britifch, Weftindifgen Infeln und
171. .. 471308. 600 | _ 52741 700 | _ 8768460 668 014 620 266
ammen ee er Uusfuße
12* amderen Länderyn....... 4912 475 700 | 4873 106 00 | 4 668 501 00 59 481 977 48 766 548 47 294 346
Spihen ımd Patentll..... — — — 1 852 967 3 100 406 2016 908
Stu aaren! Dutzend
fe und Soden... Paar 1 714 019 + 124 051 886 027 816 728 264 634 6212
andere Strumpfwanrer.... — — — — 289 876 288 698 187 748
................ Pfund 18 070 600 16 169 300 17 253 900 8254 198 2867 551 8 006 9%
Andere nicht anfugefühtte
garen u ............ — 2134514
lammen... — 00 280 256 66 265 468 654 717 198
& — u F A —
annien a — ort TR
zttren Waaren............ — 47285160 | 2271077068 | 218096 Ba6
LA.
Trieſt.
Handelsderkehr und Schifffahrt im Jahre 1893.9)
Auf dem Landwege wurden eingeführt 6 867 069 Doppelcentner
gegen 7 390086 Doppelcentner im Sabre 1899; audgeführt wurden
480600 Doppelcentuer gegen 48347 720 Doppeleeniner im ver
foffenen Sabre. Die Geſammt⸗Ein⸗ und ⸗Ausfuhr ſtellt fi auf
11664 239 Doppelcentner gegen 11737 756 Doppelcentner im
Jahre 1892.
Der Landverkehr zeigt fett dem Jahre der Freihafen-Aufhebung
auch jetzt wieder ein ungünftigeres Refultat, indem die Ausfuhr zwar
eine Steigerung von 458 860 Doppelcenines aufmweift, bagegen bie
Einfuhr eine Berminderung um 589877 Doppelceniner erfahren
hat, vemnad der Geſammtverkehr zu Lande gegen das Botjahr um
13517 ‘Doppelcentner zurüdgeblieben ift.
Die Einfuhr ift feit 10 Jahren im Hüdgange begriffen; während
im Jahre 1883 bie Einfuhr auf 8068 643 Doppelcentner geftiegen
wer, ift fie ſtetig und im verfloflenen Sabre auf 6 857 669 Doppel-
centuer zurüdgegangen.
Die Ausfuhr zu Yande Betrug im Jahre 1898 4 806 860 Doppel:
sentner genen 4347 720 Doppelcentner im Sabre 1892, Hat fomit
um 458 860 Doppelcentues zugenommen. Die Ausfuhr zu Lande
it feit dem Jahre 1889 im ftetigem Gteigen.
Bas die Schifffahrt anbelangt, 6 zeigt ſich in der Zahl vet
eine und ausgelaufenen Segelſchiffe, fowie au in besen Tonnen»
gehalt eine Beftändige Abnahme.
Im Laufe des Jahres 1893 find in den Hafen von Trieft ein⸗
gelaufen:
mit Ladung .... 8287 Segelfiffe non 125847 Reg.⸗Tonnen,
Ballafl...... 425 „ 28 969 n
zufammen... 3712 Segelfdiffe von 148836 Reg.sTonnen
gegen 3886 Segelichiffe von 166 072 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892.
Ausgelaufen find:
2105 Segelſchiffe von 108805 Reg.⸗Tonnen,
mit Labung.....
in Ballaft ...... 1617 n „ 41827 n
zufammen... 3722 Segelidiffe von 149 632 Reg.⸗Tonnen
gegen 8833 Segelſchiffe von 164567 NReg.sTonnen im Jahre 1802.
Die Zahl der im Jahre 1898 eingelaufenen Dampfichiffe betrug:
mit Ladung...... 3060 Damtpfidiffe von 1284180 Reg. Tonnen,
in Ballaft ....... 1073 „141895 ’
zufammen... 4183 Dampfidiffe von 1426 075 Reg.⸗Tonnen
gegen 8820 Dampfidiffe von 1306 142 Reg. Tonnen im Sabre 1892.
Anögelaufen find:
mit Ladung...... 3510 Dampfichiffe von 1268440 Reg.⸗Tonnen,
in Ballaft ..... . 61 u „u. „158924 .
zufammen... 4121 Dampiichiffe von 1427364 Reg.⸗Tonnen
gegen 8304 Dampfiiffe von 1098560 Reg.-Tonnen im Jahre 18U%.
Die Zahl der eingelaufenen Segel: und Dampfichiffe zufammens
gerechnet ergiebt 7846 Schiffe von 1574911 Reg. »Tonnen gegen
7706 Schiffe von 1472 414 Reg.Tonnen im Sabre 1892.
Die Zahl ver audgelaufenen Segel» und Dampfidifie beträgt
zulammengenommen 7843 Schiffe von 1576 996 Reg.-Tonnen gegen
1637 Schiffe von 1468 197 Reg.» Tonnen im Jahre 1892.
Die folgenden Tabellen geben über ben Schiffsverkehr im Jahre
1892 weiteren Aufſchluß:
1. Schifisvestehr im Bafen von Erich im Jahre 1893 mit Unterfpelönng der Nationalität.
Sm Singang
gm Ausgang
mit Labung. |
Rationelität mit Ladung. in Vallaſt. in Ballaſt.
Neg.⸗ Neg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
Schiffe. —* Schiffe. Tonnen. sam. <onnen. Schiffe.
Deſterreich⸗ Ungariſche..... Segelſchiffe. 1873 | 50912 | 266 67041 878 80434 | 1251 25 630
Dampficiffe 2479 193 736 | 1052 128873 | 2947 841448 | 6542 18 910
Frenzðfiſjche ............... Gegelichiffe 1 1% | — — — _ _ —
Dampficiffe 1 1071 — — 1 071 — —
Deulſche...................... Dampfiditfe . 17 16959 | — — 17 1699 | — _
Briehtihe -......... ........... —x . 71 5282 J 1801 70 6012 6 918
ampffdifie 30 26 891 — — 29 24 527 8 2495
Britiſche................ Segeiſchiffe 1 188 _ — — — 1 88
ampfidiffe 151 185 086 4 76781 118 150 214 86 148
Jtalieniſche.................... Segeiſchiffe 1298 65 | 160 14355 | 1110 68854 | 884 14 091
ampfſchi 345 226 068 11 80881 39 226 286 9 6115
Mentenegrinifhe 22222220000. - Gegelichiffe 4 1855| — — 4 1855| — _
pie 1 1068 | — _ — 068
Zürkiſche...................... Segelichiffe 88 2134 6 146 40 2619 5 670
Ruſſüiche................. Dampfſchiffe 15 26 610 1 2233 — — 6 883
Samidtiſche............ 83 e.. 5 2661 — — 4 293 — —
Schwediſch⸗ Rortwegiſche..... gelichifie .. 1 62099 — — | | — _
Dampfihiffe . 21 | 6711 b | 2 584 22 7914 4 | 1805
ufammen... Gegelicifie .. 8287 125847 | 426 22989 | 2106 108305 | 1617 41 827
Dampficifie . 8060 | 1284180 | 1078 141895 | 8510 | 126840 | 611 158 924
überhaupt. ............
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 77.
6347 | 2410007 | 1498 | 100004 | 6615 | 1 218705 2228 | 200 251
80 zei,
2. Schiffsverlehr im Bafen von Eric im Jahre 1893 mit Unterfheidung der Länder der Bertunft und Beflimmung.
Sm Eingang {m Ausgang
Bon ober nad: mit Ladung. in Ballaft. mit Ladung. | in Ballaft.
Reg.» Reg.» . Reg. eg.⸗
Schiffe. Tonden. | Schiffe. Tonnen. | SHE | Tonnen, Schiffe. Lone,
Deſterreich⸗ Ungarn: |
Illyriſche Kuͤſte .............. Segelſchiffe.. 1781 35 137 306 9 839 714 13 692 | 1466 81 165
Dampficiffe . 1249 65 852 882 58028 | 1707 93 990 404 23 949
Ungariſche Küfte.............. Gegelidifie .. 94 4174 1 12 14 803 49 56211
Dampficiffe . 80 81 456 27 14 563 80 26 804 41 | 26804
Dalmatiniſche Küfte........... Segelidiffe .. 172 1147 22 909 170 6.677 | 4 815
Dampfidiffe . 445 127 614 14 4 982 449 128 079 11 4 969
zufammen... Segelſchiffe .. 2047 47 058 329 10 260 898 20172 | 1518 86 681
Dampficiffe . 1774 224 922 923 771578 | 2286 247 373 456 64 222
Vereinigte Staaten von Amerila . Segelſchiffe .. 10 5771 — — — — 1 493
Dampfiaiffe . 2 255 | — _ 16 83 088 1 1922
Jamaica ............ .......... Segelſchiffe .. 4 1402 — _ — — — —
Brafilien ..................... Dampſfſchiffe. 22 22 671 — — 12 16 962 — —
Aegypten ..................... Segelfgiffe .. — — — — 8 8 566 — —
Dampfichiffe . 65 83 301 — — 54 79 606 1 1035
Algier........................ Segelſchiffe .. 14 8694 — — 4 800 — —
Dampiichiffe . 2 2161 — — — _ _
Tripolis ...................... Dampfſchiffe. — — — — 5 066 — —
Tunis........................ Segelidiffe .. 2 157 — — 732 — —
Dampfſchiffe. 14 7417 — — 8905 — —
Dſtindien..................... Dampfſchiffe 23 46 666 — — 15 83 149 — —
China ........................ Dampfidiffe . 3 6 400 — — 1 1 789 — —
...... ................. Dampſfſchiffe. 9 21473 — — 11 27711 — —
Deutſchland ................... le . 19 19 946 _ — 17 16 659 — —
—— land ............ ein e. 8 8 263 — — 1aal — —
nkreich: Atlantiſches Meer.. egelfchifie .. — — — — 1 — —
Dampfſchiffe. 6 4597 — — 24 24 202 1 1038
” Mittelmeer ......... Segelidiffe .. 2 335 — — 9 8494 — —
Dampfſchiffe. 101 86 626 1 1106 62 44 713 — —
Großbritannien ................ Segelſchiffe. 8 4271 — — — — — —
dampflaiffe 141 181 232 1 19 86 106 284 — —
Malte - ........................ Dampfſchiffe. 17 8 660 — — 5 3769 — —
Cypern ....................... Segelſchiffe 1 122 — — 10 1 823 — —
Aniand .................. Segelſchiffe 49 6 225 8 873 70 7122 — —
Dampfſchiffe 7 b 131 1 784 b 8 141 8 2.080
Italien....................... Segelſchiffe .. 907 44 266 92 11 929 996 60 973 98 4163
Dampficiffe . 627 237 208 145 69 546 607 816 497 89 18 783
Montenegro ................... Segelfgiffe .. 1 34 — — 2 70 — —
Rumänien .................... Dampffſchiffe — — — — — 4 4 206
Rußland: Schwarzes Meer ....... Segelſchiffe 1 170 — — — — —
Dampfſchiffe 26 36 170 _ _ 1 258 36 52 304
Spanien ...................... Segelidiffe .. — — — — 271 — —
Dampfſchiffe 1 — _
Sameben und Rorwegen...... Dampficiffe — — —
........................ Segelſchiffe 1 — —
Dampfſchiffe. — 19 21014
zufammen einſchl. des Verkehrs
mit nißt beſonders aufgeführten
Ländern ............. ....... Segelſchiffe. 3887
Dampffchiffe. 3060
125 847 425 22989 | 2105 108 305 | 1617 41 327
1284180 | 1073 141895 | 3510 | 1268 440 611 168 924
St. Petersburg. — Ricaragua. 81
St. Peteräburg.
Waarenausfuhr im Jahre 1893.')
Die hauptſächlichſten von St. Petersburg im Jahre 1893 in das Ausland verfhifften Waaren find:
Nad
ö— —— 1 | Bus
Schwes | Nor | Dänes | Deutichs en Belaien Frank: | Großbris| Elfeneur
den. | wegen. | mark. | fand. | iede gien. eich. tannien. Fed.
| landen.
LAST]. ] 2 > Pud — — 53861 66% | — 3499 — 8 367 — 23 908
.. : . :. . . . . . . — -— 1.198) 601 ol 2151 — | 1260| — | 16
Flahs ..................... . — — — 126 412 — 102 157 | 845 159, 238 394. — 11312122
Flachs heede een nn I) — — | — 45 581 — 206 889 158 833 118 118 5 — 59 684
Rineralöl .................. , 23 571 | — 1 44473, 355242 | 112519, 12067 | 34580 — 611 658
Betzoleum on. „ |251%8| 64500! 239409, 31810! — — | — | 587167
; 71T EEE , _ I 1191| — ol — | 138 — 25 909
Butter.................... — — 4567| 830865 1 798 20 149) 25573 — 62 962
Polaſche................... — — | 2983| 11373| 2106 153 ı 198 35 — 18 678
Giycerin nn anneeeeenenenen h — — — 4570| 22% — — — 68 066
Hauienblafe ................ " — — 18 218 16 29 4 681 — %1
Delkuchen ................ 479 510 — 1602 368 288 956. 134381 86 146 7932971 134 648 176 87613 809 738
Knohenmehl und Knocdhenlofle 815721 — _ 620 733 | 610) 5580 3 100 — 946 776
Sasreinigungsmafle ......... " — — — 18900 — — — — — 18 900
darme...:; — — — 125338553 — — — — — 48 387
Vorſten................ .. „ — — — 5149| — 88 1106| 16749 — 28 092
Kalbfelle................... n — — — 22006 — — 57611 57344 — 83 681
Volle ..................... — — — 4013| — 1856 4 55752 — 64 079
(1 2 n — — — 6626 4628| 4664 7020 LI — 916 393
Aleie...................... , — — 89 982 44 783 88602 — — AT — 218 118
ÜeE on enenaanneansennenne Riten | — _ 38 2119| 1092| — — | 21080 — | 43567
Gummiſchuhe............... — — 280 9535 126 40 90 — 10071
Beigen ........ run none Tſchetwert 48001 — _ — — 11686) — 19 486
Safer ..................... n — — — 3166| 86055 | 284 025 403 4841478081] 2 — [2 204 700
Roggen .................... n 205 — — — 1156| — — —_ 13 545
auöneigengrüße .......... .. „ — — — — 70 918 9 760 — — — 80 668
Leinfaat ........ ........... n MU — — 1575| 2023| — — 1607277 — 183 349
Ratten.................. Stüd 8695| — 861% 5040! 41225| 10220 9 810) 4024551 1740| 510 30
—* .. . .. _ — — _ — ssm|l — | 89696 — | 406
—— — _ —_ — — 9487| 8806| 21484 26444 | — | 289 210
—ã ................. n — — 10 0000 — 159 1400| — 2632249 2071 — 12801596
ivendolz ...... ............ Kubitfuß 75500| 120669 41000 — | — 1500| — 29409 — 2377 078
........ ........Standard dl — — 1248| 70693! 179 060) 8478| 76074 789 0681 — 11124606
| |
Nicaragua. | Das betreffende Geſetz, durch welches die Zölle verdoppelt wurden,
x . trat am 19. April 1892 in Kraft.?) Die verhältnifmäßig lange Beit
Handelöbericht für das Jahr 1892,?) von vier Monaten zwiſchen feiner Beröffentlihung und Inkrafttretung
geftattete den Kaufleuten, ſich für die neuen Verhältnifſe einzurichten
Allgemeines. und bebeutende Beftellungen von Waaren, theilweiſe durch das Kabel,
Das Jahr 1892 ift für den Yreiftaat Nicaragua eine Zeit des | zu machen, um diefe Waaren noch vor bem 19. April in das Land
entigtedenen wirthſchaftlichen Rieberganges geweien. Das Ballen | zu bekommen. Go geichah ed, daß die Zollhäufer im Jahre 1892
des Silbers bat die Verbrauchskraft des Volkes neihwädht und den | mehr einbraditen als je zuvor; allein nad dem 19. April hörte die
Baorenumjag auf die Beihaffung ber nothwenbigften Artikel bes | Einfuhr faft ganz auf, und der Handel zehrte von feinen vorher auf-
Ihräntt, geftapelten Vorräthen.
Während in früheren Jahren bie Einkünfte ber Regierung ihre Um dem Altlantiſchen Hafen Cabo be Gracias aufzuhelfen, ger
Ausgaben deckten und noch ein Ueberſchuß verblieb, Hat fi im | ftattete bie Regierung dort bie freie Einfuhr von Bauholz.
Jchre 1892 zum erften Male ein Defizit beraußgeftelt, das durch Als die Regierung ih im Jahre 1891 genöthigt fah, eine An⸗
Anleihen gebedt werben mußte. leide aufzunehmen, that fie dies in Form einer Bondsemiſſion auf
Nachdem die Regierung durch ein Stempelfteuergeieg, weiches am | ihre Zollhäuſer. Es wurden 1 Mil. Peſos biefer Werthpapiere ger
15. Juli 1891 in Kraft trat, den Verſuch gemadt Hatte, ihre Ein» | fchaffen, die 12 pCt. Zinfen im Jahre tragen und mit einem Diskont
fünfte zu heben, ſah fie fich genöthigt, ben Zolltarif zu erhöhen. |! von 15 pGt. auögegeben wurden. Die Amortifation wird dadurch
1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. &. 57, vergl. auch ebenda 1894 II. S. 82. — 3) Wegen bed Vorjahres |. Hand.
Arh. 1892 -II &. 347. — 3) Hand. Arch. 1892 I. ©. 418.
B2
bewirtt, daß ben Importeuren geftattet wird, mit biefem Papier
50 pCt. ihrer EinfuhrzolsPolicen zu zahlen, und gewährt bie Re
gierung bei derartigen Zahlungen nod einen Rabatt von 20 FEt.
Die Amortifation geht bei dem Mangel an Waareneinfuhr nur
langſam vor fh, und ed waren am 30. Yun! 1892 noch 774 572
Peſos im Umlauf.
Um die im Dezember 1892 fälligen Halbjahrszinſen in Höhe
von 8600 Pd. Sterl. auf die Engliihe Eifenbahnanleihe vom
Jahre 1886 zahlen zu Zönnen, mußte bie Regierung ebenfalls eine
Anleihe und zwar von 200 000 Peſos in Salvador aufnehmen, eine
Schuld, welche 24 p&t. Zinſen im Jahre erheiiht und in 14monats
lichen Zahlungen zurüderftattet werben muß.
Obgleich die Kaffeeernte des Verichtsjahres 1892 die größte aller
bis jeht erzielten Ernten in Nicaragua geweien ift — dieſelbe belief
fih nach ungefährer Schägung auf 130 000 Centner — fo hegite ihr
Werth zufammen mit den übrigen Ausfuhrartiteln, Häute, Selle,
Kautſchuk, Gelbholz, Cedernholz, Mahagoniholz, Indigo ꝛc., doch bei
Weitem nicht den Betrag der Waareneinfuhr, und da der hohe
Wechſelkurs vielen Kaufleuten einen willlommenen Vorwand bot,
keine Rimeſſen zu machen, jo werden in ber That von ben Geſchäfts⸗
leuten in Nicaragua bedeutende Summen im Auslande geſchuldet,
ein Umftand, der zur Berjchlechterung bed Kredites bes Landes beis
getragen hat.
Einfuhr.
Die Hauptbebingung, auf melche die Importeure bei Waaren⸗
offerten zu ſehen gezwungen find, ift die Billigkeit bes Artikels,
denn die Konfumfähigfeit des Volles ift gering, das nationale
Bahfungämittel des Landes, das Gilber, ift entwerthet, bie Bölle
bar) und die Trachten theuer.
Im Allgemeinen läßt die Berpadung ber Deutigen Erporteure
noch viel zu wünſchen.
Ueber die Einfuhr der widtigeren Handeldartifel ift Folgendes
zu bemerken: |
&ladmwaaren. Einen regelmäßigen Abjag Kat nur das billige,
gewöhnliche Fenſterglas, daB aber bei ber eigenthümlichen Bauart
ber HAufer, die den Gebrauch von Fenſterſcheiben ausfchließt, in weit
geringerem Maße verbraudt wird, alö in den Südamerikaniſchen
Staaten. Der Zoll beträgt 4 Centavos für das Pfund. Die haupt:
fählichfte Bezugsquelle iſt Belgien.
Bier. Einen fteigenden Abſatz im Lande bat das Deutiche Bier.
Der Bol beträgt 4 Sentavos für daB Pfund, Melle Wiere haben
den Borzug vor dunklen. Die Aufmadung geidieht in halben
Flaſchen und in Riften von 6 oder 4 Dutzend.
Spirituofen und Weine. Der Hauptlieferungsplat ift Ham⸗
Burg, deſſen Waare den Markt beherrſcht. Der Boll beträgt 80 Een-
tavos für die Flaſche von 20 Unzgen bei einem Gehalt von 12 Grab
bis 25 Grad Garthier. Bon Kalifornien werben füße Weine im Faß
eingefüßrt und, im Lande auf Flaſchen gezogen, in ben Handel ge:
draht. Feinere Weine, wie befiere NRothweine und &hampagner,
werden von Vordeaux bezogen. Der Deutſche Schaummein erwirbt
fh immer mehr Abfakgebiet. Die Einfuhr von gewöhnlichem Eognal,
der früher in Nicaragua bebeutenden Abſatz hatte, ift in Folge der
erhöhten Einfuhrzölle ſtark zurüdgegangen, unb bie Konjumenten
ziehen ben im Lande fabrizirten Branntwein vor, ber von ber Re⸗
gierung für den Preis von 60 Eentavos für die Flaſche verfauft wird.
Lampen. Der Bol beirägt 20 Centavos für bad Pfund. Die
Hauptbezugsquele ift Deutſchland, doch werben auch Amerilanilche
Fabrikate eingeführt, find gber wegen ihrer höheren Preiſe weniger
begehrt.
Nicaragua.
Dafjelbe ift von Tauwerk zu fagen, welches faft ausſchlleßlich
von Deutſchland bezogen wird.
Für Drille find Deutihland und Großbritannien bie wichtigften
Bezugsquellen.
Möbel, wie Stühle gller Arten, Tiſche ꝛc. ( Einfuhrzoll 10 Een:
tavo8 für das Pfund), werben hauptſächlich von Defterreich bezogen,
während die Vereinigten Staaten von Amerika die ordinären Sorten
liefern.
Schuhwaaren (Zoll 80 Centavos für das Pfund) werben nur
in geringen Mengen von Rorbamerila eingefüht. Für feine Damen»
Stiefel ift Wien der bedeutendſte Lieferungsplag. Tür SHerrenitisiel
und bie gemöhnlichere Sorte von Damenftiefeln ift die inländiſche
SInduftrie fomeit entwidelt, daß fie mit den ausländiſchen Yabrilaten
erfolgreich konkurrict.
Von Konferven werben namentlihd Früdte in Blechbüchſen
fählih von Deutihland.
Eifen- und Stahlwaaren. Die Qualität ſowohl als auf
die Preife der Deutfhen Eifen« und Stahlmaaren Tafjer im All⸗
gemeinen nichts zu wünſchen übrig.
Stearinlichte. In dieſem Artikel iR ſtets bedeutender Ber:
brauch. Die Lichte kommen faſt ausſchließlich aus Belgien.
Ausfuhr.
Der wichtigſte Ausfuhrartikel Nicaraguas iſt der Kaffee. Die
Ernte betrug im Jahre 1892 ungefähr 130 000 Centner. Die haupr⸗
fählichften Beitimmungshäfen für dieſes Produkt find Nem:Parl,
San Francisco, Hamburg, Bremen, Havre, London, Genua und
Trieft. Ein Ausfuhrzoll eriftirt bis jett nicht. Das mit Kaffee ber
pflanzte Areal if in den legten Jahren außerordentlich erweitert
Es find jegt nicht mehr affein die Berge um bie Hauptſtadt Mangagua
herum, die dies Produkt liefern, fonbern aud in der großen Ebene
von Leon und an den Abhängen ber aus berjelben auffteigenden
Bullane find Anpflanzungsverjude mit beftem Erfolge gemacht worbea.
Auch bie Ausläufer des Berges Manbacho find zur Kultur Bon:
gezogen, abes das meiftveriprcchenbe Gebiet find die Hochthäler und
Berge in den Departements Sinotega und Matagalpa. Hier find
in den legten Jahren Blantagen mit Millionen von Bäumen an:
gelegt worden. Namentlich haben fi Nordamerikaner und Deutide,
angezogen durch das gemäßigte Klima, dort niebergelaffen.
Ein anderer Ausfuhrartikel, ber früher von Wichtigkeit war,
aber jet mehr und mehr verſchwindet, ift der Kautſchuk. Die
Urfahe diejes Erſcheinung ift die Schenungälsfigkeit, mit welcher
die Bäume zum Verbluten gebracht werden. Neue Anpflangungen
find nicht vorgenommen werben, unb bie Zeit ift nahe, mo bieler
Artikel aus den Ausfuhrliſten verſchwindet.
Indigo. Der Anbau biefes Artikels, den Die trodensn Winter
beeinträchtigt Hatten, ift in ben Ichten Jahren im Departement Rinas
wieber aufgenommen worden. Jumerhin ift bie Ausfuhr fer gering.
Kakao. Der Anbau dieſes Artikels wird, obgleih Nicaragua
Boden und Alima benfelben außerordentlich begünkigen, nus in fo
geringem Maßftabe betrieben, daß für die Ausfuhr nichts übrig
bleibt. Erſt wenn bie Ländereien an der Wilantilhen Küſte ber
Kultur erfchloffen werden, ift auf einen Anbau in größerem Maß:
ftabe zu reinen. Der Grund, aus melden Die Anpflanzung in Io
beſchränktem Maße betrieben wird, ift Die lange Beit, melde bie
Bäume gebrauden, um tragfähig gu werben; außerdem erleiden Die
Pflanzen regelmäßig ftarle Berlufte durch Diebe, weile den Früdten
mit großer Finbigfeit nachzuſtellen pflegen.
Häute unb Yelle Die Ausfuhr von Kuhhänten unb Rebs
jellen, namentli nad, Rew⸗York und Yamburg, unbe mit Leb⸗
haftigkeit beirieben. Beſonders find es Leonefer und Geranabiner
Kaufleute, die fich dieſes Artilels zur Deckung ihrer San lbın im
Ausiande bedienen.
Induſtrie.
In der Seifenfabrikation find erhebliche Fortſchritte gemacht
worden. Die Produktion dedt nit nur den Berbraud im Lande,
ſondern es werben bereitö größere Mengen nad ven Nachbarſtaaten
ausgeführt, jo daB bie frühere bebeutende Einfuhr von Großbritannien
ganz aufgehört hat.
Sägemühlen giebt e8 ungefähr acht im Lande, welche vollauf
m thun Baben, um den Bebarf an Brettern zu beſchaffen. Fur bie
vaſſerarmen Diftriite, wie die um Mafaya gelegenen Drtichaften
Diriamba, Jinotepe ıc., wurbe bie Grabung von artefifchen Brunnen,
welches Unternehmen von einem Deutſchen begründet unb weiter aus⸗
geführt wurde, von großer Wichtigkeit.
Andere dem öffentlichen Wohle dienende Anlagen wurden von
der Britiſchen Gefellihaft „Nicaragua Company Limiteb" geichafien.
Dahin gehört vor allen Dingen bie Errichtung eine fehr zweckmäßig
tingerichteten Warligebäubes in Maſaya, die Anlage einer Wafler-
litung dafelbft und einer folden in ber Hauptſtadt Managua.
Straßenbahnen find non berfelben Geſellſchaft für Managua und
Xeon projeltirt morben. Eine Straßenbahn ift in Granada im Betrieb
gelegt worden, eine anbere non ber Stadt Rivad nad dem brei
Reilen entfernten Hafenort des Nicaragua⸗Sees, San Sorge, wurde
dem Berlehr übergeben.
Das Bantmeien bat durch die Liquidation ber im Sabre 1887
gegründeten Banco Agricola Bercantil einen empfindlichen Berluf
erlitten. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wizd Die Bank ihre Guropäiichen
Schulden zu deden im Gtanbe fein, fo daß nur die Witionäre eine
etwa 25 pCt. beiragende Einbuße ihres eingezahlten Kapitals zu
erleiden haben werben.
Plymounth.
Handelsbericht für das Jahr 1893.9
Während bie meiſten Häfen Großbritanniens unter einer Depreſſion
erheblich zu leiden Hatten, erfreute fi Plymouth im Jahre 1898
(wohl in Einfuhr wie in Ausfuhr eines guten Durchſchnittshandels.
Zahl und Tomengehalt der eingegangenen Schiffe zeigen gegen das
Borjahr eine Zunahme. Nur die Einfuhr von Kohle hat abgenommen,
aber in fo geringem Umfange, baß es nit ermähnendwertb wäre,
wenn die Abnahme nicht ausfchliehlih auf den Kohlenſtreik zurück⸗
sfähren wäre. Bon biejem abgeſehen hätte die Einfuhr jedenfalls
wgenommen. Unter folden Umſtänden fann der Rüdgang ber
Kohleneinfuhr wicht als von Bedeutung angefehen werden, und berüßrt
Plymonth in der Stellung als Brittgrößten Hafenort Großbritanniens
bezũglich der Kohleneinfuhr zur See nit.
Der Hafen Hat einige erwähneriäwerthe, ber Erleichterung des
verkehrs und Handels dienende Einriäätungen erfahren. In Sutton
kat die Vertiefung des Hafens erhebliche Fortichritte gemacht, und
der neue Fiſchmarkt am Ufer wird wahrfcheinlih in diefem Jahre .
oßendet werden. In Gattewater ift ein großer Deltank erbaut
norden, in den die Defdampfichiffe Ihren Inhalt diret hineinpumpen
Innen. Der Hafen ift von der Abmiralität zum großen Theil neu
1) Wegen des Borjahres |. Sand. Arch. 1898 IL. &. 508.
Deutiches Handelt-Urchtv 1894. IL
|
|
audgemefien, und neue Geelarten werben bald berauögegeben werben.
Auch die Great Weſtern Docks haben Berbefierungen erfahren,
Der Trodenbod iſt durch Ketten geihgt, und ein bebedter Weg tft
für Die Baflagiere der Poftichiffe von der Schiffbrucke nad bem
Zollhaus gebaut.
Die Schiffbauer find ſowohl durch Neubauten als aud durch
Reparaturen reichlich befchäftigt geweſen.
Der Handel in ben Great Weſtern Docks geflaltete ſich wie folgt:
Die Geſammt⸗Ein⸗ und Ausfuhr betrug 381815 Tons, davon
entfielen 182 290 Tons auf bie Küftenicifffahrt. Der Handel erſtreckte
fih auf folgende Artikel:
1891. 1892. 1893.
Ton.
Getreide...................... 114 684 106805 129283
Kohle ........................ 40656 230626 81400
Thon ........................ 19088 14661 16812
Dünger ...................... 15274 17564 18908
Guano ....................... 612 450 490
Bauholz und verſchiedene Artifelt) 186301 164278 189 972
zufammen... 825510 824364 831815
Ueber ben Schiffävertehr geben folgende Tabellen Aufſchluß:
Great Weſtern Dods.
< 1898..
1891. 1808.
Anzahl der Säle ............. 2962 2970 8266
NegiftersTonnmen ..............- 668 252 579886 681 614
Poſtſchiffe in regelmähiger Fahrt. 824 807 292
Dana Hat der Verkehr im Jahre 1898 erheblich zugenommen.
Sutton.
1801. 1892. 1898.
Anzahl der Eifle ....:........ 97 1025 960
Negtftertonnem ............... 108682 116182 117017
Auch Bier ift eine kleine Zunahme zu verzeichnen.
Cattewater.
1891. 1892. 1888.
Anzahl der Schiffe........... 1370 1497 1529
Regiſter⸗ Tonnen ............... 168851 158918 170821
Die Einfuhr beftand in 88167 Tond Bauholz, Dielen zc.
gegen 26660 Tons im Vorjahre, in 82150 Tons Steinkohle ꝛc.
gegen 85197 Tone im Vorjahre, ſowie in Phosphaten, Eiſenkies
und Betroleum.
Au rt wurden:
Bari 18931. 1892. 1898.
von.
Buggolanerbe .......... 34184 33864 83560
Biegelfteine............. 8507 5716 7410
Der Gejammtihiffiänertehr ftellte fich, wie folgt:
1891. 1892. 1898.
Anzahl der Schiffe ...... 56248 5508 6786
Regifter- Tonnen 880 686 864986 919 862
Yür die Lanbwirthe war das Jahr 1898 wegen feiner langs
anhaltenden Dürre und der niedrigen Preife ihrer Produkte ein fehr
ungünftiges. Die Breife für alle Brobulte, mit Ausnahme von Deu
und Gtroß, waren niedriger ald in vielen Jahren vorher. Der
außergewöhnlich frühe, trodene und heiße Frühling Hatte eine ſehr
1) Darunter 1898: 15585 Ton Bauholz und 10910 Tond
‚ Steine, 1892: 16 746 Tons Bauholz und 6200 Tons Steine.
12
84
Heine Ernie an Heu unb Stroh zur Folge. Der Weizen Raub
zeitweiſe im Preiſe niebriger als 25 SH. pro Quarier. Aepfel
und andere Früchte gaben dagegen einen ſehr guten Ertrag. Die
Ernte zog ſich ungewöhnlich Tange Hin, und der Ertrag war im größten
heil von Devonibire fehr gering, mit Ausnahme ber Gegend dom
Deariınsor, we bie Landwirthe Über die Ernte nicht zu klagen Batten.
Akyab.
Handelsbericht für das Jahr 1803.9
Die im Berichtsjahre zu Markt gebrachte Menge Reis belief
fi auf 168000 Engliſche Tonnen gegen 189 000 im Vorjahre.
Ausgeführt wurben nad
1898. 1892.
Engliihe Tonnen.
EUTOPR ................... 99 000 188 000
Indiſchen Häfen... ......... 69 000 56 000
gulammen... 168000 189 000
Bon dem nad) Europa verfäifften Reis gingen:
Engl. ‚Engl.
nad Tonnen. nad Tonnen.
112.72 26 922 den Nieberlanden...... 15 214
Flenaburg............ 6099 Defterreih-TUngarn...... 11 754
Samburg........ anne 858 Großbritannien ...... ‚ 12666
Belgien.............. 19145 Dänemarkk........ 8989
Hiervon murben 80669 Tonnen buch 24 Britische Schiffe,
11 266 Tonnen durch 4 Deutſche Schiffe, 5153 Tonnen durch 2 Nor⸗
wegtiche und 2294 Tonnen durch 2 Daniſche Schiffe ausgeführt.
Durch den Ausfall Bei ber letzten Ernte ſowie durch fehr große
Nachfrage von Indien wurben bie Preife für Pabby von ben Ber
ſchiffern nad Indiſchen Häfen auf einer Höhe gehalten, bie für bie
foliden Europäifden Yemen zu siölant war. Letgztere Tauften baber
nur, fomweit fie Aufträge batten.
Bon einem feften, geregelten Marktpreis für Paddy Tonnte unter
den obwaltendenr Umſtänden kaum bie Rebe fein. Europäer wie
Eingeborene ſuchten bei immer ſteigenden Preifen ihren Bedarf
möglichft rajch zu decken, bis endlich, zu Anfang April, ald die Preiie
bis auf etwa 50 Rupien getrieben waren, ein Umſchlag eintrat und
eine rlüdgängige Tendenz fi bemerkbar machte; doch war um biefe
Zeit ſchon der weitaus größte Theil der Ernte zu Markt gebracht.
Fur die Europäiichen Reismühlen war daher bie Iekte Saiſon nicht
günftig.
Die Dualität des letztjährigen Reiſes wirb als gut bezeichnet,
und follen bie m Europa angebrachten Ladungen zufriebenftellend
ausgefallen fein.
Die Frachten nad Europa eröfineien zu etwa 80 Schill. für
Dampfichiffe und etwa 27 SU. 6 Pce. für Segelſchiffe, doch gingen
die Raten während ber Satfon auf 25 Schill. und 23 Schill. 6 Vce.
zurück.
Die Betheiligung der Deutſchen Flagge an der Ausfuhr
von Alyab im Jahre 1898 belief ſich auf 8 Segelſchiffe und 1 Dampf⸗
fig mit einer Geſammtladung von 11266 Tonnen gegen 6676
Tonnen im Jahre 189%.
Rah Deutſchen Häfen wurben 86616 Tonnen Reis aus⸗
geführt, gegen 58 024 im Jahre 1892.
1) Vergl. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 100.
Plymoni. — Alyab. — Giurgevo.
Die ſchon ſruher gemachten Beriude, den Baby buch An
werbung von komprimtrter Luft zu enthülſen, wurden auch im letzten
Jahre forigefeit, jedoch ohne Erfolg, und hat man jetzt wieder auf
die alte Manier, das Mahlen mit Steinen, zurückgegriffen.
Die unter Reiskultur ſtehende Landfläache betrug im Bes
richtsjahre etwa 512 800 Acres gegen 506 300 im Vorjahre.
Der Regenfall im Jahre 1898 war gut vertheilt, und find in
Folge deſſen die Ernteausfihten für das Jahr 1894 vielvers
ſprechend. Man rechnet auf etwa 190000 bis 200 000 Tonnen Reis
als für die Ausfuhr verfügber.
Direlte Einfugr von Europätichen Häfen Bat im Berichtdjahre
nicht flattgefunden.
Der Viehſtand des Landes kann im Allgemeinen als gut
bezeichnet werden. Die Viehſeuche trat ſtrichweiſe im Innern auf,
doch ift erheblicher Schaden nicht berichtet worben.
Giurgevo. |
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.)
Das Jahre 1898 war meber für die Landwirthſchaft noch für
den Handel und Verkehr günftig.
Die ganze Rapsernte ging in Yolge ungünftiger Witterung
verhättntfie verloren, auch bie übrigen Koͤrnerfrüchte Batten durch
trockene Winde im Fruhjahre jowie durch anhaltende Dürre während
der Blüthezeit ſehr gelitten.
Treogdem hätte man mit ber erzielten Ernte ſowohl in qualitativer
al8 in quantitatiner Hinficht zufrieden fein können, benn fie entfprad
ungefähr der ber Vorjahre.
Der Ertrag an Feldfrüchten aller Art ftellte fi, mie folgt:
Angebaut waren mit Getreibe ıc. im Ganzen 287800 ha, Bier
yon mit
Angebaute Geerntete
Fläche. Menge.
ha hl
Weizen............ .. 148800 2872 700
Roggen............... 600 9 900
Mais ............... 116 000 2 875 000
1:2 17 De 11.000 880 000
Hafer............... 7 400 207 200
Raps................. 5 900 —
Hirſe................. 2300 34 500
Raxtoffeln............. 200 8 000
1111) (2 400 6 400
Linſen............... 200 2400
Grüngeug, Klee ........ 600 —
BGleich beim Beginn des Geſchaͤftsjahres entſtanden indeß im
Getreidehandel Schwankungen, bie bis Ende Mai dauerten und von
da ab einer vollfläubigen Geihäftsflodung Play machten, bie bis
zum Schluß bed Jahres angehalten bat.
In Folge biefer Verhältnifſe, bie einerſeits durch bie guten
Ernten in anderen Ländern, andererſeits aber durch die Cholera und
bie durch dieſe herbeigeführten Verkehraſtörungen hervorgerufen
wurden, gelangte laum ein Biertel ber Ernte zur Ausfuhr.
Die Geſammtausfuhr aller Feldfrüchte betrug 2661100 hi, ber
Vorrath an Weizen zu Aufang bed Jahres 18M 8251 800 hi und
an Maid 4890100 hl.
1) Wegen des Berjahzes |. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 88.
Ginrgesa — Beresinigte Staaten von Amerila. 85
Die Breite fteliten fi im Oroßhandel Im Dezember 1898 yes | Wengen abgeieht worben, und eb kann mit Sicherheit angenommen
Yeliofiter Tür werden, dab in Felge deb Hanbeißnertzages mit Rumänien ber
Weien ............... auf 5 bis 6 Mark Deutiche Abſatz einen bebeutsuben Auffchwung nehmen wird.
17 „ 5 " Der Ochiffünezichz geftaktete ſich im Berichtäjahte folgenbermaßen:
(er u „3 i &8 verkehrten:
—— Laws I Defereläeingaufhe 206
Rartofein .. 02.000000... „2 „ 2 „ Danpfiäifke.....
Der Herbſtbau wurde Im Allgemeinen unter ziemlich normalen Griechijche.............. | Segelidiffe...... 116
BWliterunguerhälinifien beenbet, unb ſtehen bie Saaten fche üppig Schlepper .....-. . 8%
und Träftig, nur wäre ein tüdhtiger Schneefall zu wünicen. Rumäniiee | —— — ..... Ben
Die Eins und Ausfuhr ſtellte ih, ie lt: a — *—*et 3
Einfuhr im Jahre 1898. Nmuſſtiche.............. Dampficiffe nun 0
Tonnen. Lommen. Bulgarifige.......... .... Gegeliiffe...... 10
Beumwollmmasun .... 35 Banufaliurwaaren....- 880
Baus und Tijſchlerholz.. HD Balbimen ............ 600
Branniweiß.......- ... HD Nicht genannte Betalls
GEM eeneenenenncee SO Wake eenenenenee- 26 Vereinigte Staaten von Amerika.
⏑.: Die Lage des Eifen- und Stahlmarktes in den Staaten
Eifen-, Stahl⸗ und Blech⸗ Papier ........... so | Indiana, Kentucdy, Michigan, Ohio und Weſt⸗Virginia
wearen ............ 30 Peirelsum (aus Batum) 200 im zweiten Halbjahr 1893.')
a TTTTT ao | Sm Dem een Zulitsgen Deb Jahres 1898 ging ber Sander mit
Garne und Tuifle..... MO Chdfehhle nnnenecee- 50 | den Eramsgnifien ber Sien und Gtaplinduftrie im Brohen unb
den und Beh ee... 50 Debsl. (aus Grofbeitam ſchloſſen, damit die nothwendig gnemorbenen Reparaturarbeiten vor⸗
Stearinderzen 40 nien) 16 000 genommen werden konnten. Durch die vielen Haͤuſerbauten wurde
i..... ee nn 95 | eine große Menge Nägel, Platten und Baueiſen verbraucht, unb
Kup, Spiels und f” BUÄER enennaensnnne. gug | waren biefe Artikel Die einzigen Erzeugniſſe ber Eiſen⸗ und Stahl⸗
Ienteriemoneen 10 qeiemmen enfäLdermiht | Tann Nah melden ine gute Sahfenge befand. Die Babel
Seberwaerm zefüßeten Mar produktion war in nahme begriffen, und in ben betheiligten
— unb Zoilich gr auf . 3008 Kreifen rechnete man auf ein baldiges Steigen der Preiſe. Die uns
—** | günftige Finanzlage des Landes war hauptſächlich daran ſchuld, ba
Im von eima 30 SRIL. geanken. auf den Eiſen⸗ und Stahlmärkten eine auögeprägte Stille herrſchte,
Ansiuhz im Jahre 1898. und bie Stahl» und Eifenfabrilanten nur wenige Beſtellungen ers
Es gingen nad: hielten. In der zweiten Nonatswoche Tauften die Werke, welde
Tonnen. Geräthihaften aus Eifen und Stahl, Maihinen und ähnliche Sachen
Bulgasien Guter.......... 860 herſtellen, große Mengen Roh⸗ und Handelseiſen. Die meiſten Walz
BESERERBEEE Salz........... 12000 werte ftanden dagegen ftill. Die Preiſe blieben nad) wie vor niedrig.
Serbien @üter........ .. 148. Die Nachfrage nad Stahlſchienen befferte fih etwas. Der ſtarke
677 Salz.......... — Begehr von Platten⸗ und Baueiſen hielt unvermindert an. Ungeachtet
ber auf den Gelbmärkten herrſchenden Knappheit und ber niebrigen
Breife, unter welchen faft alle Produkte der Stahl und Eifeninbuftrie
Utten, wurden doch noch neue Eiſen⸗ und Stahlwerke errichtet, und
bie Herftellungsfäßigleit der bereits beſtehenden erweitert. Sm ber
dritten MRonatBwoche verringerte fich plößlich die Roheiſenproduktion
des nanzen Landes um 20000 Tonnen bie Woche. Dieje Abnahme
ber Robeilenproduftion war die unmittelbare Folge ber Abnahme
der Nachfrage, welde durch bie auf ben Gelbmärkten berrfchenbe
mienmen... — Knappheit und die unſichere Finanzlage veranlaßt worden war. Sehr
viele Eiſen- und Stahlwerke ſtanden ſtill. Die Preiſe waren noch
im ——— — 78 abge immer niebrig. Rad landwirihſchaftiihen Geräthihaften war bie
——— ib 7 Bine sehmi * pi nt * —2 Nachfrage eine gute, dagegen war bie Nachfrage nach Mafhinen aller
Art in der Abnahme begriffen. Biele Arbeiter ber Eiſen⸗ und
— (Diem 5* * —— Elfen: u x) Stahlbranche verloren ihre Stellen ober mußten fig eine erhebliche
| ment Rn, a * Beahiftl une 24 —— Schmaͤlerung ihres Lohnes gefallen lafien. So entließ eine große Eiſen⸗
— — ——— in nenlichen 2%) Wegen des erſten Halbjahres |. Hand. Arch. 1898 IE. ©. 466.
12%
86
gieherei ber Stabt Eleveland im Staate Ohio, welche 4000 Arbeiter
befchäftigte, am 27. Zuli 8500 derfelben und ſetzte den Lohn der nicht
entlafienen 500 Arbeiter bebeutend herab. Im Staate Michigan ver»
Ioren Taufende von Arbeitern der dortigen Eifenerzgruben ihre tägliches
Brot, da viele Eifenerzgruben den Betrieb einichränten mußten. Bu
Ende ded Monat ftanden beinahe alle Eifenhütten ftil. Die Bros
duktion von Robeifen war noch immer in der Abnahme begriffen und
die Nachfrage nach Stablihienen ſchwach geworben.
Sn der exften Auguftwocde hatten viele Eiſen⸗ und Stahlwerke
entweder nur wenig zu thun oder ftanden ganz fill. Der Eifen-
bandel befand fih In gebrüdter Stimmung. Eine Ausnahme von
der allgemeinen Regel machten die Werte, in welden Blatten, Baus
eifen, Solomotiven ſowie Eifenbabnmwagen angefertigt werben, da dies
ſelben ziemlich beihäftigt waren.
zwifhen Arbeitgebern und Arbeitnehmern Differenzen über bie Höbe
der zu zahlenden Löhne ausgebrochen. Mitte de Monats hatte ſich
die Lage der Stahl⸗ und Eifeninbuftrie noch mehr verſchlechtert.
Bon den Stahl» und Eifenfabrilanten waren verfchiebene in Folge
der überaus ungünftigen Beitverhältniffe bankrott geworben, und
andere ftanden am Rande des Bankrotts. Dabei verfolgten fie bie
Berhandlungen bes Kongrefieg, ſoweit ſich Diefelben auf die Währungs»
frage bezogen, mit der größten Spannung, und die Möglichkeit einer
Herabſetzung der hoben Gingangszölle auf Stahl und Eifen, fowie auf
Fabrikate daraus fteigerte die Unficherbeit. Eine nennenswerthe
Nachfrage nach Stahlſchienen beftand nicht, und bie an verſchiedenen
Blüten audgebrochenen Lohnftreitigleiten waren noch immer nicht
auögeglichen. In Fachkreiſen Hoffte man, daß die Einfchräntung ber
Produltion ein Steigen der Preife bewirken werde. Obgleich im
ganzen Lande bie Roheiſenproduktion wöchentlich im Auguft um mebe
als 46 000 Tonnen abgenommen hatte, fo häuften fich doch, beſonders
in Nords und Central⸗Ohio, bie unverlauft gebliebenen Vorräthe in
bedenklicher Weife an.
Im September ftellten die Schienenfabriten nur geringe
Mengen Schienen ber. Die Eifenbabngefellihaften hielten mit Aufs
trägen zurüd und ſchoben den Beginn ber ind Auge gefabten Neu⸗
bauten und Reparaturen auf. Die Konfumenten von Produkten der
Stahl: und Eifeninduftrie ſchränkten ihre Einkäufe möglichft ein und
bezogen nur jo viel als fie zum unmittelbaren Gebraude durchaus
nöthig hatten. In Gleveland, im Staate Ohio, einem der widtigften
Eifen- und Stahlmärkte der Vereinigten Staaten von Amerila, war
der Handel mit Eifen und Eifenerz leblos, und die Verſchiffungen
von Eifenerz waren nur geringfügig. Die Werke, welche Handelseiſen
berftellen, fanden größtentbeils ftil, während bie Lokomotiv⸗ und
Wagenbauer den größten Theil ihrer Leute entließen. Seit Jahren
waren nicht fo viele Arbeiter der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie bes
Thäftigungslos, als Ende Auguft 1893. Dabei blieben die Breiie
nad wie vor niedrig, Stahlihienen koſteten 29 und Stahlblöcke 23
bis 24 Dollars die Tonne. In den Monaten Juni, Zuli und Auguft
batte der Verbrauch von Stahl und Eiſen fowie Produkten davon in
den genannten Staaten um 10 bis 40 pCt. abgenommen. Nach ber
Fachzeitung The Iron Age waren am 1. September 1893 in ben
Bereinigten Staaten nur 182 Hochöfen mit einer wöchentlichen
Leiſtungsfähigkeit von 85510 Tonnen in Thätigleit, während deren
Bahl am gleichen Tage de Vorjahres 236 mit einer wöchentlichen
‚ Zeiftungsfähigfeit von 151 648 Zonnen beitrug. Wie Die genannte
Fachzeitung mittheilt, fiel in den Bereinigten Staaten die Produktion
von Noheifen in den Monaten Juni, Juli und Auguft um volle
50 pCt. unter den Umfang einer normalen Probultion. Um To
bezeichnender iſt es, daß auch im Monat Geptember bie obener⸗
An verihiedenen Plägen waren -
Bereinigte Staaten von Amerika. \
wähnte Anbäufung unverläuftiher Roheilennorräthe anblelt. Be:
ſonders häuften fi die Vorräthe von Roheifen im Mahoning⸗Dhal
im Staate Ohio an, und es war hauptſächlich Koks⸗Roheijen, welches
NH nur in fehr Heinen Beträgen umſetzen ließ, da viele Walz und
Stahlwerte feierten. Ende September wurden zwar in Cincinnati
endlich größere Boften Roheiſen umgejeht,. aber zu äußerfi niedrigen
und unlohnenden Preifen. Ä
Im Okto ber erfuhr die Produktion vorn Stahl und Eiſen und
Waaren daraus eine weitere erhebliche Einfcheäntung, der Verbrauch
nahm aber noch mehr ab, jo dab bie uaverlauften Vorräthe immer
mebr anwuchſen.
Anfang November ging ber Preis einer Tonne Stahlſchienen
in Folge der Icharfen Konkurrenz und der geringeren Nachfrage auf
24 bis 25 Dollars herunter. Die Nachfrage nad Gray⸗Forge⸗Roheiſen
nahm, allerdings nur unbebeutend, zu. Dagegen beftand nad) Foundry⸗
und Car⸗Wheel⸗Roheiſen jo.gut mie keine Nachfrage. Den Werken,
welche eilerne Röhren berftellen, gingen Teine neuen Aufträge zu.
Die Preife waren immer noch fehr niedrig. &o wurde. in Louisville,
Kentudy, die Tonne Nr. 2 Schmiebe⸗Roheiſen zu 8 und Die Tonne
Nr. 1 Schmiede-Roheifen zu 9 Dollars verkauft. In Konſumenten⸗
kreiſen machte. fich allgemein die Anficht geltend, daß bie Preile ihren
tiefften Stand erreicht, hätten. Cine ganze Anzahl von Fabriken,
welche Eiſenbahn⸗ und Straßenbahnwagen berftellen, wurde geſchlofſen,
de fich der. Betrieb derfelben als unlohnend erwieſen hatie. Der
Handel mit Eifenwaaren aller Art zeigte eine unbedeutende Beflerung.
Den Händlern und Yabrilanten ging eine große Bahl Fleiner Bes
ftellungen zu, und wurbe befonders ber Kleinhandel mit Eiſenwaaren
etwas lebhafte. Im Wheeling⸗Diſtrikt im. Stoate WeltsBirginia
bebnte ſich die ‚Herftellung von Robeifen etwas aus, ohne jedoch den
früheren Umfang aud nux annähernd zu erreichen, während fie in
Indiana, Kentudy, Michigan und Dhio nicht Wie geringfte Zunahme
zeigte. Mitte des Monats wurden in Cincinnati in eine Woche
50 000 Tonnen Robeifen verlauft, und zwar wurde dieſes bedeutende
Duantum von folden Werken gelauft, welde im Dſten, Welten und
Süden der Bereinigten Staaten von Amerila eiferne Röhren ber:
fielen. Da dieſe Werke fih nur dadurch Beſtellungen fichern konnten,
daß fie ihre Fabrikate zu Außerft billigen Breifen lieferten, jo mußten
fie felbftverftändiih auch das Rohmaterial thunlichſt billig kaufen,
und gingen daher die in Rebe ſtehenden 50 000 Tonnen Robeifen zu
einem ungewöhnlicd) niedrigen Preife ab. Außerdem ging den Roh
eifenhändlern feitens der Gießereien die gewöhnliche Anzahl von Be:
ftellungen zu; trotzdem blieb Holzkohlen⸗Roheiſen völig leblos. In
Louisville war die Lage der Stahl⸗ und Eiſeninduſtrie auch Mitte
Rovember eine ſchlechte. Die VBeitellungen ‚nahmen nicht zu, und
die Preiſe blieben zwar feft, aber niedrig. Eine ganze Reihe von
Werken, welche längere Bett gefchlaflen geweſen waren, aber Mitte
November wieder in Betrieb genommen werben follten, blieben ge:
ſchloſſen, da fie die ihnen zugebenden geringen Aufteäge mit Hülfe
ber unverlauften Borräthe erledigen‘ konnten. In Cleveland nahmen
die Umfäge von Eiſen und Stahl und Waaren davon unbebeutend
zu, die Preiſe bewegten ſich indeſſen abwärts, und fanden befonbers
Stahlblöcke und gewalzter Drabt ungemein niedrig. In Michigan
wurden zwei Eifenerzminen, welde lange Zeit nicht im Betrieb
geweien waren, von Neuem in Bearbeitung genommen, trotzdem in
ben Häfen des Erieſeeeß ungeheure Mengen unserlauften Eiſenerzes
ber Berihtffung harrten. In verbältnigmäßig günftiger Lage befanden
fi bie Werte, welche Blech zur Bedachung von Gebliuden herftellen.
Die Yabeilation dieſer Sorte Died -bildet in Ohio eineg wichtigen
SInpuftziegioeig, und: ſtellt dieſer Stant in 27 Eiabliffenents jühelic
Vereinigte Stacten von Ameride.
gegen 55000 Tonnen Dachblech ober 55 pt. ber Geſammtprodukion
der Bereinigten Staaten von Amertla in diefem Artikel ber. Da
die Bermendung son Blech zur Bebadung von Gebäuden in ben
Bereinigten Staaten von Amerila eine immer größere Verbreitung
findet, fo wurde die Herſtellung deſſelben durch die Ungunft ber
Seiten nicht nachtheilig beeinflußt.
Wichtig für die Deutſchen Eifen» und Stahlindbuftriellen, welche
nah den Vereinigten Staaten von Amerika ausführen wollen, ift
der Umftand, daß die Amerilanifhe Eiſen- und Stahlinduſtrie zus
nehmend billiger produzirt. Im November koſtete bie Herftellung
einer Tonne Befſemer⸗Roheiſen 10,89 Dollars, vor vier Jahren
4,96 Dollars mehr. Diefer Nüdgang der Produktionskoſten von
Beſſe mer⸗Roheiſen macht es den Stahlſchienen⸗Fabrikanten möglich,
Stahlſchienen bedeutend wohlfeiler herzuſtellen, als dies vor einigen
Johren möglich geweſen wäre. Die Herſtellung einer Tonne Stahl:
ſchienen aus Beſſemer⸗Roheiſen koſtete nach Anfiht von Fachbläͤttern
650 Dollars, To daß ſich eine Tonne Stahlſchienen für weniger als
17 Dollars anfertigen läßt, wenn eine Tonne Beſſemer⸗Roheiſen nicht
mehr als 10,30 Dollars Yoftet, während die Tonne Stahlſchienen
jeitweile im November 21,90 Dollars und im Sabre 1892 durch⸗
ſchnittlich 30 Dollars koſtete. Manche Fachleute behaupten nun, daß
fh Englifche Stahlſchienen auch ohne Zahlung irgend melden Ein-
gangszolls in Rem Hort nicht unter 22 Dollars pro Tonne verlaufen
lafſen, fo daB die Transportkoften die Amerikanifche Stahl⸗ und
Eifeninduftrie genügend vor der Konkurrenz des Auslandes fchügen
mürden, und es gar feiner Eingangszölle bebürfe, vorausgefeht, daß
die Preife fo niebrig blieben, wie fie Mitte November waren.
In der britten Novemberwoche herrſchte unter den Stahl: und
Eifenfabrilanten des Staates Dhio eine hoffnungsvollere Stimmung,
Beſtellungen und Nachfragen mebrten fih, und es murben fogar
reue Unternebmungen geplant. Die Lohnftreitigkeiten, welche vor
ingerer Zeit an verihiedenen Drten zwiſchen den Eigenthümern
und Arbeitern der Walzwerke außgebroden waren, mwurben durch
Uebereinfommmen ausgeglichen, und die Arbeiter der Fabriken, welche
Platten und ähnliche Gegenftände herflellen, fügten fih ind Un⸗
vermeiblide und ließen fi eine Lohnreduktion von 10 pCt. gefallen.
Tie Stahlſchienenwerke waren nur mäßig beichäftigt, der Preis einer
Tonne Stahlfchienen flieg aber auf 24 Dollars. Auch in den Staaten
Indiana, Kentudy, Midigan und WeftsBirginia wurden bie Löhne
ver Arbeiter der meiften Stahls und Eifenbranden wiederum vers
ürt. So waren zum Beilpiel bie Yormer der Dfenfabriten, melde
ao im Jahre 1892 täglih 2 Dollars 75 Cents verbient Batten, frob,
gegen einen Tagelohn von 1 Dollar 26 Cents Arbeit zu erlangen.
Beim Eintritt der Talten Jahreszeit wurde die Lage der Arbeiter |
der zahlreichen Eiſenerzminen des Staates Michigan Außerft ungünftig.
Anfang Dezember verſchlechterten fich bie Verhältnifſe der Stahl⸗
und Eifeninbufteie noch mehr.‘ Die fhon ſehr niebrigen Prelfe zeigten |
Reigung zu einem meiteren allen, und die Nachfrage nahm noch
mehr ab. Insbeſondere kauften bie Eiſenbahngeſellſchaften nur
geringe Mengen Schienen und blieben bei ihrer daB ganze Jahr
hindurch befolgten Handlungsweiſe fleben, Neubauten und Reparas
turen mögliäft lange hinauszuſchieben. Alle Verſuche, unter den
Shienenfabrilanten eine Einigung über bie Höhe der zu forbernden
Breife zu erzielen, blieben erfolglos. Ebenſo erzielten die Befiger
großer Scienenwerke feinen Erfolg mit ihren Bemühungen, durch
Ankanf oder Bachten Heiner Werte und durch Berfländigung mit ben
Eigentümern anderer großer Scienenwerle die Produktion und
Preisbildung unter ihre Auffiht zu bekommen. Die Ungemwißheit
besorfiehenber Tarifrebultionen wurde immer geöfer unb trug viel
87
dazu bei, eine Beflerung in ber ſchlechten Zage ber Eiſen⸗ und Stahl⸗
mörkte zu vereiteln. Die Beſtellungen auf Robeifen waren weder
zahlreich noch umfangreih. Auch ber Handel mit Eifenwaaren ging
flau; in Folge der eingetretenen Kälte nehmen nur bie Beftellungen
auf Schlittichuhe, Schlittenklingeln und ähnliche Artikel etwas zu,
Mitte Dezember war bie Produktion von Roheiſen in ber Zunahme
begriffen, und waren im ganzen Lande 18 Hochbfen mehr in Betrieb
genommen worden. Die Zunahme ber Probultion beitrug in den
Versinigten Staaten von Amerika wöchentlich über 19000 Tonnen,
Nachſtehende Tabelle zeigt die Zahl der Hochöfen an, welche in ben
fünf Staaten in und außer Betrieb waren.
Hochöfen, welche Kols Hochöfen, welde Holz⸗
verbrauchen. kohle verbrauchen.
Vor⸗ Davon Vor⸗ Davon
handen. in Betrieb. handen. in Betrieb.
Weſt⸗Virginia..... 9 8 — —
ODhio ............ 68 11 9 4
Indiana ......... 2 — — —
Kentucky ......... 7 — 3 1
Michigan ......... — — 20 5
Die Borräthe von Kokb⸗Roheiſen hatten fi) vermindert, bagegen
hatten die von Holzkohlen⸗ und Hartkohlen⸗Roheiſen um eine Kleinig⸗
feit zugenommen. Die Stahl» und Walzwerle entwidelten eine größere
Thätigleit und gebrauchten bebeutendere Mengen Robeiien.
In Cincinnati waren bie Umfäge von Roheiſen nur ſchwach,
und bie Breife blieben niedrig. Eine Tonne Stahlblöcke koſtete nur
17 Dollars und eine Tonne Gußeljen, welches zur Fabrikation eiferner
Röhren benugt wird, 19 Dollars 50 Cents. Die Breife ber übrigen
bauptfälih in Betracht kommenden Gifenforten ftellten ſich pro
Tonne, wie folgt:
Qußeifen: Dollars.
Southern Cole Ar. 1............. 12,25 bis 12,50
Desgl. Nr. 2 .................... 1 „ 1125
Desgl. Nr. 3.................... 1050 „ 10,75
Ohio Soft Stone Coal Rr.1...... 16,50 „ 16
Desgl. Nr. 2................... . 1460, 14,75
Zale Superior Sole Rr. 1......... 15 „ 15,25
Desgl. Nr. 2 .................... 14 „ 1450
Hanging Rod Eharcoal Ar. 1..... 1850 „ 19
Desgl. Nr. 2.................... 17,50 „ 18
Tenneflee Eharcoal Nr. 1 ......... 14 „ 14,26
Desgl. Nr. 2.................... 3 „ 183
Gifen zur Herſtellung von Räbern:
Standard Southern Car Wbeel.... 17,75 „ 18
Schmiebeeifen:
Gray Forge..................... 10 „ 10850
Mottled Coke.................... 9,75 „. 10
Die Nachfrage nah Stahlſchienen beltef ſich innerhalb weniger
Tage auf 100000 Tonnen. Wirklich beſtellt wurden aber nur
48 000 Tonnen, und war von der Pennſylvania⸗Ciſenbahngeſellſchaft
zum Breife von 24 bis 26 Dollars pro Tonne. Die Lage bes Handels
mit Erzeugniflen ber Eifens und Stahlinduſtrie war auch Mitte Des
gember eine hochſt unbefriebigende. Die beporſtehenden Nbänberungen
deB Zolltarifs Bielten viele Konfumenten davon ab, neue Beftellungen
zu machen, unb machten alle Berechnungen über einen zu erzielenden
Gewinn unmöglich.
Man kaufte eben nur das ein, was man fofort durchaus brauchte,
und im Allgemeinen beichräntte ih die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie
darauf, den unmittelbaren und geringfügigen Bedürfnifſen des
88
Marktes Genüge zu leiſten. In Cleveland, Ohio, wurben zwei große
Nägelfabriten geichleflen, wodurch 1400 Arbeiter ihren Lebmaunterbalt
verloren. Die Gigentkimer verſchiedener Gtahl« und Eifenwerke
tHeilten ihren Arbeitern mit, daß ihre Löhne um 40 bis 50 pGt.
vertürt werben würben, fobald die Eingangszblle auf fremde Eifens
und Stahlprodukte herabgeſetzt würden.
Rad den von Fachzeitungen angeftellten Ermittelungen nahm
Wie Menge Etfenerz, welde Im jahre 1888 während ber Schifffahrte⸗
pertode nach Häfen des GErtefees verſchifft wurde, gegen bie Bor
ahre ab.
Nah jenen Ermittelungen wurden auf dem Waſſerwege folgende
Mengen Eifenery na den Häfen bes genannten Sees gebradt:
1898. 1892.
1891.
Tonnen. Tonnen. Tonnen.
5 888 061 6 660 784 6 874 664
Bon. biefer Menge wurben im Sabre 1898 nad den Hocöfen
8 863 148 Tonnen gejanbt, im Borjahr deren 8.584 428. Ueberhaupt
wurden im Jahre 1898 im Ganzen auf dem Waflerwege 5 836 749
Tonnen Eifenerz beförbert. An der Verſchiffung von Eiſenerz, welches
in ber Gegend am oberen See, db. 5. in den Staaten Michigan,
Wisconfin und Minnefota gewonnen wird, nad den Hodöfen ber
Staaten Ohio und Pennſylvania ſowie der öftlihen Staaten betbeiligt
ſich die Stadt Cleveland in Ohio In hervorragender Weile.
Diefe Stadt befikt Überhaupt eine fehr ſtark entwidelte Eiſen⸗
und Stahlinduftrie, welche nad) den amtlichen Angaben ihrer Handels⸗
Yammer 125 Eifen» und Stahlwerke mit einem Arbeiterperfonal von
17465 Köpfen umfaßt, und deren Sahresprobuftion einen durchs
ſchnittlichen Werth von 47 864 764 Dollars Hat. Die Eifen- und Stafls
werte Clevelands find im Stande, jädrlih 275 000 Tonnen Robetfen,
545 000 Tonnen Stahl, 100000 Tonnen Stahlſchienen, 288 000
Tonnen Draht, 108500 Tonnen Handelseifen und 210 000 Tonnen
Gußeiſen Herzuftellen. In Folge der ſchlechten Beiten ſtanden aber
im Jahre 1898 die meiſten dieſer Werke längere Zeit ſtill oder
arbeiteten nicht mit voller Kraft. In der legten Dezemberwoche
wurden in Cineinnati nur Heinere Mengen Roheifen von 500 Tonnen
und darunter an bie Gießereien bed Staates Ohio verlauft, und er⸗
fuhren bie Preife einen weiteren Rüdgeng von 25 bis 85 Cents pro
Tonne. In Louisville und der benachbarten Induſtrieſtadt New⸗
Albany arbeiteten bie Walzwerke nur mit halber Kraft. Die Stahl
und Eifenfabrtlanten des Landes fuchten fih durch gegenfeitiged
Unterbieten Aufträge zu fihern, und waren eB beſonders die von
Pittsburg und Umgegend, welde ihre Exrzeugnifie zu äußerft niedrigen
Preifen anboten und dadurch auch die Preisbilbung in Indiana,
Kentudy, Ohio, Michigan und Weft-Virginta nachtheilig beeinflußten.
Am meiften fielen bie Preife der Produkte der Walzwerke. Stahl⸗
ſchienen, nach denen nur eine jeher ſchwache Nachfrage beftand, brachten
24 Dollars pro Tonne. Die Schiffbwerfte brauchten nur geringfügige
Mengen Elfen und Stahl. Alte Schienen wurden in großen Mengen
zum Kauf angeboten; es fanden ſich aber nicht genug Käufer. Der
Begehr nah Maſchinen aller Art verminderte ſich bedeutend, und bie
Naſchinenbauer hatten demgemäß wenig zu thun. Die Babl der
befchäftigungslofen Arbeiter der Stabls und Eiſenbranche nahm immer
mehr gu. In ber letzten Dezemberwoche berichte auf den Eifen« und
Stahlmaͤrkten außerordentlide Stille und Leblofigleit, die Umſctze
und bie Nachfrage waren ſchwach, und Die Preiſe blieben niebrig.
Vereinigte Staaten von Amerika. — San Luis Potoſi.
San Luis Potoſi.
Hanbelshericht für das Jahr 1893.
Die außergewöhnliche Dürre ber beiden Vorjahre wiederholte
fih auch im Sabre 1893. Auf dem Hochplateau von San Luis
Potofi Lönnen nur Befiger großer Länberftreden exiftiven, bie bin
reihenb bemittelt find, um große Verluſte an Ernten unb Bich
überftiehen und ihre Arbeiter bei den enorm hoben Preifen ber
Lebensmittel erhalten zu Lönnen. Die Lebenömlitel für bie Arbeiter
Hafle beſtehen hauptſächlich aus Welſchlorn und Bohnen, Welſchlorn
koſtete A1/s bis 6 Dollars (III/ bis 15 Mark) pro Fanega, (Sack
von 140 bis 160 Pfund), Bohnen koſteten 8 bis 9 Dollars (19 bis
22 Marl) pro Fanega von etwa 155 biß 160 Pfund. Bon ber
Bereinigten Staaten von Amerila wurde nad Aufhebung bed Gin:
fuhrzolls von 1 Eentavo pro Kilogramm in ben leiten Monaten bed
Jahres 1892 und zu Anfang 1893 für über 18 Millionen Dollars
Welſchkorn eingefübrt.
Den Giſenbahnverkehr vermitteln die Natisnalbabn, von
dem Amerikaniſchen Grengort Larebo kommend (765 km bis San
Luis Botofi und 588 km weiter biß zur Hauptſtadt) mit einer
Zweigbahn nad Morelia und Patzeuaro (155 km), und bie Gentrals
bahn, die von dem Grenzorte der Bereinigten Staaten Pafo bel
Korte kommend in einer Gntferunng von 1385 km bie Stabi
Aguascalientes erseicht, 686 km weiter biß zur Sauptftabt, und von
Aguascalientes nad San Luis Rotofi, 224 km, und weiter burd
die Sierra madre⸗Gebirge nad dem Hafen am Mexikaniſchen Golf,
Tampico, 443 km, führt. Der genannte Hafen bat eine bedeutende
Berbefjerung durch Molen oder „Jetties“ belommen, für welche bie
Landesregierung B Mil. Dollars zahlte, und wodurch jekt 22 Engl.
Buß Wafler auf der Barre find gegen 8 bis 10 Fuß früber, jo ba
bie Seedampfſchiffe in den Stand gefeht find, den Fluß Panuco
binauf bis an das Städtchen Tampico zu gelangen. Die Frachtrate
von Deutſchen und Britifhen Häfen Über Tampico ober über New:
Dileand oder Galvefton via Laredo nad San Luis Potoft tft die
gleige und befrägt für die meiften Güter 22 bis 24 Schtlling pro
40 Duabratfuß zuzügli 82 bis 84 Schilling pro Tonne von 1000 kg.
Im Borjahre ging diefe Rate in Folge der Konkurrenz beider Bahnen
faft auf die Hälfte zurüd, doch trat begüglich ber Frachttarife fpäter
eine Einigung ein. Die Fracht von San Luis Votofi für Ausfuhr:
gut berechnet fih pro Waggonlabung auf 80 Cents pro 100 Pfund
nad New⸗York und 88 Cents nad Liverpool.
Die Lokal⸗Frachttarife find bei ber Nationalbahn pro 1000 kg
pro Kilometer: Klaſſe 1. 2% 8
in Gentavoß!)
12 6 4 3
bei der Centralbahn durchſchnittlich, Bis Ma 8 21
auf ber Strede Aguascalientes —
Tampico..................... „10 7 6 Bjs
Der Verkehr ſowohi von Fracht als Pafſagieren war im Be
richtsjahr ein fehr geringer. Täglich kommt nur ein Perſonenzug vom
Rorden, ein anderer vom Süden (Mexiko) auf der Nationalbahn durch
San Luis PBotoft; die Centralbahn wird Bünftig einen täglichen Zug
von und nad Tampico mit Anſchluß über Aguascalientes nah
Mexiko geben Iaflen.
In Folge der Mißernten an Welſchtorn und Bohnen verlieh
viel Bolt die Gegend von San Luis Potofi und z0g nad) ungefunderen
aber ergiebigeren Gebieten, als Zucatan u. |. w., maß auf ben Rüde |
2) 1 Gentavo = Fi, Wiennig.
Gen Auis Potoſi. — ben.
gang des Handels nicht ohne Einfluß blieb. Weijen wird nur gejät,
wo Bewäflerung mögli iſt, und ſtieg nicht im Breife, ber 10 bis
13 Dollard pro 160 kg betrug, da bie Indianer kein Brot efien, fo
lange fie Naiskuchen haben. Gerſte, welche ungefähr 2 bis 3 Dollars
pro 60 kg Hoftete, wird nur als Pferbefutter und für Brauzwecke
verbraudt. Roggen unb Hafer wird gar nicht gebaut.
Die Einfupr von Deutſchlaud erlitt einen erheblichen Abs
bruch dadurch, daß ber Verbrauch von Gifen- und Kurzwaaren,
Leder, feineren wollenen Stoffen, Hopfen u. ſ. w. geringer wurde;
für einen Auffchwung des Handels mit Deutſchlaud beſteht wenig
Ausficht, weil durch die Silberentwerthung bie eingeführten Inbufirie-
ysobulte fo theuer werden, daß nur bad Nothwendigſte gekauft wird.
Auch machte fich Die Komlurrenz ber Vereinigten Staaten son Amerika
in Eiſen⸗ und Bapierwaaren, Hopfen, Piano u. |. w. fehr fühlbar,
jo daB die Importeure Gelb verloren.
Die Ausfuhr nad Deutſchland richtete fich nach den dortigen
Rarlktpreiſen und beſteht aus Irke, einer Pflanzenfafer von ber
Agaveart, Palmen, Gafleparila und Wurzeln bes Graſes Bacaton.
In dieſem Jahre wurbe mehr nad New⸗PYork verfandt als nad
Ziverpoof ober Hamburg, weil daſelbſt eine rafchere Berwertbung
möglich iſt. Fur Biegenfelle, von denen aus dem Bezirke wohl un.
gefähr 500 000 Stüd jährlich ausgeführt werben, kommt nur ber
A Dorker Markt in Betracht, der auch für die Kaffeeausfuhr am
Belichteften iſt.
Golde und filberhaltige Erze wurden weniger ausgefüßet, ba
vie Adern der verichiebenen Minen ſich bedeutend weniger ergiebig
zeigten, unb nur reichere Erze koͤnnen die Hohen Unkoſten der Aus⸗
fuhr tragen, Armere und zumal Bleierze werben durch das Amerikas
niſche Schmelpwerk, deſſen Errichtung 1! Mill. Dollars koſtete,
günſtiger aufgelauft, und find manche neuen Bergwerke in Betrieb
genommen, weil bie Beſther jetzt einen prompteren Käufer für die
geförderten Erze haben, während fie früher meiſtens ihre eigenen
Aufbereitungswerle haben mußten und ſehr viel Silber bet ben ver⸗
ſchiedenen unzulänglichen Syllemen ber Verarbeitung ihrer Erze ver⸗
leren ging.
Die ng hat für bie Werttaniige Rontan⸗
Induſtrie keine nachtheiligen Folgen gehabt. Steinkohle giebt es
im Staate San Luis Potoſt nicht, doch wird fie im nahen Staate
Coahuila gewonnen bei „Sabinas“, an ber Grenze ber Vereinigten
Gteaten von Amerika.
Eiſen ift vielſach vorhanden, aber Die Produktion kommt noch zu
theuer. Binn wirb in manden Bergen an ber Oberfläche gefammelt,
Kupfer ift ſehr wenig gu finden; Gold wurde ſehr reichlich von ben
Spaniern in einem Mineraldiſtrikte, 86 km Uli von Ban Luin
PBetofi ausgebeutet, und fol die bortige Musbente früher in Kurzem
Zeitraum 250 MiE. Dollars ergeben Haben; dieſes Bergwerk wurde
indeß jo gründlich abgebaut, daß eine neue Geſellſchaft feit 20 Jahren
vergeblich nad) einer Erzaber fucht. In den Bineralien von Binos,
72 km weftlich, findet ſich vecht reichhaltiges Silbererz mit etwa
25 pGL. Golbwerth, aber die Förberungstoften find enorm, wegen
Vaſſerandrang und fehr enger Aber. In den Bergen von Guabals
her, 76 km norböfllih, iſt der Gilbergehalt von 12 bis 20 Unzen
90 Tonne fo gering, und find Die Erze fo ſchwer aufzubereiten, daß
bie Minen verlaflen werden mußten. Dagegen nahm eine Engliſche
Geſellſchaft die Ausbeutung einer dortigen Queckſilbermine in Angriff
und erzielte ſehr gute Reſultate, 60 bis 80 Centner pro Woche. Da
Ducdfilbes zur Aufbereitung bes Silbererze ſehr nothwendig iſt,
findet es große Berwenbung, und da bie Einfuhr befielben ben hoben
Eourb jegt zu Inagen hat, fo erzielt jene Rompagnis den vorzuglichen
89
Best von 77 Dollars pro Centner. Den Silber⸗Berg
zahlen bie Schmelzer 68 Cents pro Unze fein gemäß der New⸗NYorker
Dustirung und vergüten ihnen 80 pEt. Prämie darauf, entiprechenb
dem New⸗Yorker Wechſelkurs. Demnach bekommen bie Befiger
1,20 Peſos Silber pro Unze fein Silber, mas dem Werthe entipricht,
den Silber hatte, als Bold und Silber pari fanden.
Die Abgaben beiragen: 181/ pro Mille auf MWerth von
Zänbereien und Grunbbefig außerhalb ber Hauptſtadt San Luis
Botofi, 11 pCt. auf die Hausmiethen in der Hauptftabt, 5 pEt. von
ven Einfuhrzoͤllen auf fremde, ſowie ungefähr 10 pCt. vom Werthe
der heimtihen Waaren ala Konfumabgabe, I/s pSt. von jedem Ber
laufe und 2 pGt. für den Betrag jeber Grunbbefig-Vebertragung,
2 pt. vom Werthe ber geförderten Mineralien; außerdem giebt eB
noch andere Heine Steuern. Auf alle dieſe Abgaben wirb 10 pCt.
für „Verbefierungen“, fowie ferner 30 pCt. ber Gefammtfumme für
die Generalsegterung bed Lanbed eingehoben. Ferner giebt es
Munizipalabgaben, beren Budget etwa 170000 Peſos jährlih aufs
weift und Stempelfteuern von 1/s pGt. auf jeden Verlauf und 1 pre
Mille auf jeden Wechfel oder jede Zahlung. Reuerbings ift eine Abgabe
von 5 pCt. vom Werthe ber in Baummollipinnereien probugirten
Garne (in Stempelmarken auf die Fakturen ber Fabrikenten zu
Heben) eingeführt, bie einen Ertrag von 800 000 Peſos liefern fol.
Den Branntweinbrennern iſt eine jährlihe Kontribution von
500 000 Peſos zus proportionellen Vertheilung unter fich ſelbſt aufs
gelegt worden, um ben großen Ausfall bei ben Einfuhrzöllen gu decken.
den.
Hanbelshericht für das Jahr 1893.)
Der Handel Hat fi in dem Berichtsjahee wieherum etwas gehoben
und weiſt einen Zuwachs von 5.573 580 Nupien auf ober 8,98 pPCt.
gegen daB Vorjahr. Dieſer Zuwachs im Handel tft hauptſächlich
zurückzuführen auf die höheren Preiſe, welche im Jahre 1888 für
Kaffee bezahlt worden find. Die Ausfuhr von Kaffee iſt um. 4700
Gentner gefallen, der Geſam derfelben if jedoch geftiegen.
Der Sefammthanbel belief ſich im Jahre 1893 auf 81 755 104 Rupien,
ausſchließlich bed Tranſithandels und ber Einfuhr für das Gou⸗
vernement. Die Einfuhr von außerindiſchen Ländern belief ſich auf
29 629 184 Rupien, d. i. 2871 188 Rupien mehr ala im Sabre 1892.
Die Ausfuhr nad) außerindiſchen Sändern belief fih auf 82 842 820
Nupien und weiſt fonad einen Zuwachs von 2 702 897 Mupien auf.
Die Ausfuhr if größtentbeild durch Vritiſche Dampfichiffe vermittelt
worden. Der Handel in Aden liegt augenblicklich ziemlich darnieder,
indem bie Eingeborenen durch das Fallifiement der zwei bebeutendften
Häufer in Kaffee und Hänten alles Zutrauen verloren haben und
ben Europäiien Kaufleuten nicht ben geringften Kredit mehr gemähren
wollen, was ben Handel, ber fonderbaren Geldverhältnifſe wegen,
fehr erſchwert. Durch die großen Koblenftrites in Großbritannien
bat der Kohlenhandel In Aden auch bebeutenb gelitten, und ebenfo
haben ſammtliche Geſchäfte gelitten, welche mit ber Schifffahrt in
Verbindung fichen. Bon ber Ausfuhr gingen wie früher etwa
80 pPEt. nad Rordamerila. Die Einfuhr von dort betrug etwa
60 pCt. der Geſammteinfuhr.
1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL 6. 68.
90 Kotterbom. — Burnlisland.
Rotterdam.
Ä Getreibeeinfuhr im Jahre 1893.)
Die im Sabre 1898 feewärts nad Rotterdam eingefübrten Getreide und Delfamenmengen find aus folgender Zufammenftellung
erfichtlich: |
Sm Jahre 1893 wurden in Rotterdam feewärts eingeführt:
* | 2 8*
2 2 zu M)
. = 4
3—3 153353333333135
> * > 0 3 * — 8 E | EI © E28
sertaftitn [Ill | Ilias | 5
Laften zu Laſten
Laften zu 2400 k Laften zu 2000 k
2400 kg!2100 kg|1960 kg]1500 kg| Zu 2100 kg afen ; ẽ ẽ
Heſterreich⸗ Ungarn ....... — — 7320 — — — — — 329 — — | — | — — | —
Tũurtei.................. — 3179 62 5889 — | — a — — — 1-1 MI — 106| 36
Bulgarien .............. 115 — — — — — — — !1—_-1-1|1-1- | — — | _
NAumänien .............. 50 590) 30693) 27572 46 6611 — ı — | 6834| — 67 — 45 1081| 798 81] —
Rußland:
Schwarzes Meer ....... 27516] 22781] 61801 159 1| — | 802 28 — | — | 3501| 42 67, 15800) 483
Aſowſches Meer........ 1585| 11800) 1280| — — | — — - — — — — J — —
Oftſee............... — 156 5659| 19261, 1491| 1791 — 1495| 8 24 118 5 42] 4420: 1189
Deutſchland: | '
Dfts und Weſt⸗Preußen. 6972| 28998 1888) 14405 2 — — 1998| 407| 1862| 687| 11) 145} 648, 545
emmern ; 7a 1808 1 — | — — — -ı 1 —-|—-| 98 — 3
ediendurg ...... „00. | 1884| 888 — — — — — — — -|- |] - | 171 — | —
Übel... ........... 2 — 167 — _— — — — — — — — 6 — | —
Schleswig-Holftein ..... Bi 3 — _ oe — |-| - | —- | - -—I|-I ml — | -
Samburg-Xltona ....... 219 614 711 397 1471 17 1 pi) 4 I — 12 oo — | —
Großbritannien: | |
England .............. 811 — 0 — — .- 12 0 — | — | — 8 846 88| 1981
Schottland ............ ii — 8 — — — — — — —— — ii — —
Rordamerilg ............ 117116 540 242) 19910) 8750| — | 40508 1268 — | — | — 10 — |10 149 —
Gübameril@ .. en... ae -— | - | - |-|-|-|\-|-|-|-|-| ed u -
zuſammen einſchl. der Eins
fuhr von anderen Länbern | .
und Gebieten. ......... 230 242] 99 3856| 115474) 107 8316| 5421| 1808| 112 6161 5045| 981] 1422| 1200| 848| 6 855! 38 408] 3929
Dagegen im Sabre 1892.. 217 492 71152] 69862] 16642) 9885] 8156| 86106) 3348| 1930| 629] 408 6| 7404| 38 816| 2838
r nn 1891.. |283807| 154577) 73220) 60051| 13268] 3488| 36.690) 18008| 8905| 1238| 762] 40} 7856| 41 190 1566
Hiernach hat bie Zufuhr gegen das Jahr 1892 um 206 624 Laften und gegen daß Jahr 1891 um 81 804 Laften zugenommen.
Scifffahrtäbericht für das Jahr 1893.) Bon den Deutſchen Schiffen kamen aus fremden Häfen 865 und
, aus Deutichen 507 Schiffe; angelauft wurden zwei Schiffe.
Den Hafen von Rotterdam Haben im Jahre 1898 874 Deutice Bon den Deutihen Schiffen gingen nad freniden Häfen 425,
Schiffe, und zwar 887 Dampf» und 87 Segeliciffe, von zufammen nach Deutſchen Häfen 441 Sıhiffe.
648 De sau ber 6 Pr gegen das Borjaht um 260 getiegn Ce blieben im MWinterlager 8 Schiffe. Im Ballaſt kamen
der Raumgehalt um 156 787 Reg.-Tonnen. | 18 Schiffe an, und 988 verliehen ben Hafen in Ballaft.
Diefe bedeutende Zunahme iſt ein Beweis für den außerorbent- — —
lichen Aufſchwung des Hafens und eine Folge der ununterbrochen weiter⸗
geführten Verbeſſerung feiner Schifffahrts⸗ und Handelsverkehrs⸗ Burntisland .
Einrichtungen. Soweit bis jet ſchon feftgeftellt if, beträgt bie
Gefammtzunahme des Verkehrs 366 Schiffe, woran alfo die Deutiche Hanbelöbericht für das Jahr 1892.)
Flagge allein mit 255 Schiffen betheiligt ift. Ein Theil dieſer Zunahme j
ift auf bie Weiterentwidelung des Rhein⸗Seeverkehrs zurückzuführen, Einfuhr.
ber im Verkehr Koͤn—London ſich um eines und im Verkehr Köln— Die Einfuhr nah Burntisland betrug ungefähr 24000 Tons
Dfts und Rorbfechäfen um brei Dampfichiffe vermehrt bat. Ins⸗ | und beftand hauptſächlich aus Baumwollenſamen, Leinfamen, Eſparto⸗
geſammt haben die Rhein⸗Seedampfſchiffe 304 Fahrten gemacht. gras, Eiſenbahnſchwellen, Grubenholz, Flachs, Hanf, Tauwerk, Stroh,
1) Bergl. Hand. Ar. 1891 II. ©. 245. fünftlichen Dingeftoffen und Yen.
3) Ebenda ©. 361. 1) Wegen ded Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 899.
Burntisland. — Genua. — San Francisco.
Die Einfuhr nad) Methil befand aus Holz, Grubenholz, Eipartos
grad, Getreide, Leinfant.
Rah St. Davids, Charlestown und Wemyß wurde hauptſächlich
nur Grubenholz eingeführt.
Ausfuhr.
Die Koblenausfuhr aus dem Difirift war im Jahre 1893 recht
beträchtlich, eB wurden ausgeführt:
- 1898. 1892.
Bon: Tons. Tons.
Burntisland............. 772 066 771 824
Methil................. 882 806 810 545
Eharleßtown ............. 94 674 77 488
Wemyß, St. Davids und
Kirkcalby 2c........ etwa 100000 100 000
zufammen... 1799085 1 759 862
Nah Deutichland gingen davon 332 000 Tons.
Die Gruben gaben im Ganzen einen guten Ertrag. Die ges
alten Arbeitstlöhne waren in ber erfien Hälfte des Jahres dieſelben
wie im Borjahre. Als die Kohle jedoch im Iekteren Theil bes Jahres
tbeurer wurde, ftreitten bie Grubenarbeiter theilweiſe, worauf ihnen
höhere Arbeitslöhne bewilligt wurben.
Der große Streit im Midland» Diftrilt in England, welcher von
Juli bis Dttober dauerte, fleigerte die Nachfrage nad Kohle in bem
Make, daB fie ben Erirag der Gruben Überfiieg. In Folge deſſen
mußten die Schiffe Häufig lange im Hafen liegen, bis fie Kohle zum
Berladen bekamen.
Die KRoblenpreife find im Durchſchnitt auf berfelben Höhe ge»
blieben wie im Borjahre, doch find gegen Ende des Jahres für neue
Kontrate höhere Preiſe erzielt worden als zu Anfang des Jahres.
Die neuen Dodgebäube in Burntisiand find vollenbet, und neue
Einrihtungen getroffen, um bad Beladen ber Dampficifle zu ers
leichtern.
Der Bau eines neuen Docks in Burntisland oder in Methil
ſteht in Ausſicht.
Die Dels, Delkuchen⸗, Linoleum⸗, Leinen⸗ und Whieky⸗ Fabriklen
im Bezirk hatten, von einzelnen Außnahmen abgeſehen, ein gutes
Jahr.
Außer Kohle wurde nur eine Heinere Menge von Buder und
Del audgeführt.
|
— — — ⸗22 u.
Genua.
Baummolleneinfuhr im Sabre 1893.
Die Baummolleneinfuhr im Hafen von Genua während bes |
Jahre 1893 ftellte fi, wie folgt:
Einfuhr aus: Ballen.
Amerila ......... ................ 148 849
Dflindien ........ ................ 92 868
Aegypten................ ....... .. 00171
ber Levante................... 11006
Großbritannien................... 8667
Frankreich........................ 4 706
gerfhiedenen Häfen... -oocercoocc.. 1 726
zuſammen ..o...... 297 868
Dentlchet Ganbelö-Sichin 1894. IL.
91
San Franceisco (Kalifornien).
Die Lage des Zudermarktes im Jahre 1893.')
Der Zuckermarki San Franciscos während der bis zum 1. Oktober
verfloffenen 9 Monate bes Jahres 1893 zeigte eine weſentlich erhöhte
Einfuhr und gefteigerte Preiſe.
Die Zufuhr betrug einer Handelszeitung in San Francisco
zufolge:
Werth:
Bon: Pfund. Dollars.
den Hawalifhen Inſeln ........-. 287 274210 9001820
" n „ (gollpfligtig) 1 866.500 60 999
China ................ ........ 466 407 12 258
„Gollpflichtig) .............. 10 266 900 896 801
Mexiko........................ 283 675 5 902
Riederländifh-Dftindien .......... 21 442 858 678 812
Deutihiand (Rübenzuder [zoll
pflichtigh) ..................... 889 085 13 990
Großbritannien zo. ..-nenconnnnee 288 885 10 060
Sranleeidh ....... ............... 22 000 884
Centralamerita.................. 865 860 9379
Belgien ............. ........... 2 200 87
Britiihs®olumbien. .........00r.- 25 085 1 878
zufammen... 322172106 10092810
Während derſelben Periode im Jahre 1892 belief fi die Ein⸗
fuhr auf 249 011.029 Pfund im Werthe von 6 928 859 Dollars.
Die Befammteinfuhr im vorigen Jahre betrug 272 120 097 Pfund;
fie wird alfo durch Die Einfuhr vom 1. Januar bis zum 1. Dftober
1898 ſchon bedeutend überftiegen, und nimmt man an, daß zuzüglich
des in Kalifornien produzierten Rübenzuckers bis Ende bes Jahres 1898
nahezu 400 MIN. Pfund Buder auf den Narkt in Son Francisco
gelangt fein werden. Der Budervorrath am 1. Sonuar 1894 war
angeblich 18 160 000 Pfund.
Die Sandwich⸗Inſeln, deren Ausfuhr im Jahre 1892 um uns
gefähr 35 Mil. Pfund Hinter der bed Jahres 1891 zurüdgeblieben
war, haben fomit auffallenderweife ſchon jegt eine größere Menge
Zuder geliefert als in irgend einem ber früberen Jahrgänge. Man
erwartet, daß auch die weitere Einfuhr bis Enbe bed Jahres ziemlich
erheblich fein werde. Der Zuderpreiß in Hawaii war ein etwas
günftigerer. Hamwati-Zuder brachte im Durchſchnitt 8 Cents das
Pfund, alio etwa !/; Gent mehr als im Vorjahre. Ausnahmsweiſe
befanden ſich unter der dieslährigen Ausfuhr der Inſeln 1866 500
Pfund in fo gereinigtem Buftande, daß der Werth fih auf über
4 Cents das Pfund belief und ein Eingangdzoll dafür gezahlt werben
mußte.
Die Einfuhr Deutſchen Rübenzuderd war, wenn fte aud
die von Großbritannien, Frankreich und Belgien zulammengenommen
überftieg, eine nur mäßige; ber Preis ſtellte ſich auf gut BI/s Cents
das Pfund. Die große Entfernung San Franciscos bürfte das
hauptſächlichſte Hinderniß für eine namhafte Einfuhr Deutſchen
Zuckers bilden. Firmen, welche größere Zuderjendungen von Deutſch⸗
land erhalten haben und zur Zeit ber Beftellung einen vortheilbaften
Berlauf erwarten zu dürfen glaubten, finden, nachdem in jüngfter
Zeit die bis dahin günfligen Preiſe plöglih ganz bebeutend gefallen
find, daß fie nad Abzug eines Einfuhrzolls von 60 Gents auf
100 Pfund keinen Gewinn haben. Obgleich derartige Preisihwans
tungen jeder Zeit eintreten können, entzieht ſich doch der Stand des
1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 211.
13
Marktes in viel, Höheren, Grabe jeder Berechnung, wenn ber Trans⸗
port des Yuderd 5 Monate in Anfprud nimmt.
Die Zuderausfubr von San Francisco zu Lande während
bee Zeit vom 1. Januar bis 80. September 1898 wirb auf 141 086 000
Bund angegeben gegen 121232000 Pfund im Borjahre.
Die von ber Western Sugar Refining Company, gegenwärtig
ber einzigen Buderfabrif San Franciscos, bei Mengen von wenigſtens
15 Faſſern feftgefegten Preife waren:
39. Dez. 4. April 29.Ypril 8. Mai 11. Mat
1892. 1893. 1893. 1898. 1893.
Cents. Cent Cents. Gent. Cents.
Cube, Crushed and
Powdered...... 53/8 6l/g 63/8 7:77"
Dry Granulated .. 5 Dlj/g 59/4 6 Gl/g
A ..... ......... di Bi . Bis BY 6
ExtraO ......... Allg 4l/o b Die Dia
O ............... 4 44 , Ba 5) DJ/s
Dieſe letzteren Breife find unverändert-geblichen, bis bie genannte
Firma unterm 26. Ofltober und 7. November bie folgenden Er⸗
mäßigungen Bat eintreten Iaflen:
26. Ditober 7. November
1893. 1893.
Cents Cents.
Oube (A) Crushed.......... 6P/g 57/8
Powdered and Fine Crushed. @/s 6P/s
Dry Granulated ............ 5%/ Bi);
Oonfootioners A............ 55/8 BA/g
Magnolia A ..... Kensonnnce Be/g Allg
Extra O ............ ....... 3771 Ad/a
Golden O.................. b Alla
D ........................ 43/, alyı
Standard A................ bie 5
Die Rübenzuckerproduktion Kaliforniens in den drei be⸗
ſtehenden Fabriken hat ſich nicht unbedeutend vermehrt. Reue
Fahriken ſind bis jetzt nicht hinzugetreten.
Der Zuckerinſpektor der Bundesregierung für Kalifornien hat
vorſchriftamäßig dem Schatzamt einen Veranſchlag des Rübenzucker⸗
betrages einzuſenden, welcher im laufenden Fiskaljahre vorausſichtlich
erzeugt werden wird, damit für die Zahlung der durch das Mac
Kinley⸗Geſetz gewährten Prämie von etwa 2 Cents das Pfund Vor⸗
kehrung getroffen werden kann.
Dieſe Veranſchlagungen haben ſich bisher jedesmal als um 20
bis 25 pCt. zu hoch gegriffen erwieſen, angeblich weil die Fabriken
nicht genügend vorbereitet waren, um bie Rüben rechtzeitig zu vers
arbeiten. Man nimmt jedoch an, daß die wirkliche Produktion im
grgenwärkigen Sabre ber Schägung des Inſpektors viel näher kommen
werde.
Für das Taufende Fiskaljahr — Juni 1893/94 — verankhlagt
ber Inſpektor den Ertrag der Kalifoenifchen Fabriken, wie folgt:
Pfund.
Chino ........ ............. . 18 000 000
Matfonville ......... ......... 20 000 000
WM oarado .................... 4 000 000
zujammen... 42 000 000
Daß biefer Betrag wirklich erreicht werben wird, if nad ben
früßeren Refultaten Isum wahrigeinlic.
San Fxrancisco,
Fue das Jahr 1892/38 mar bie Schaͤtzusg:
Pfund.
Chino .......... ............ 11 000 000
Matfonville .................. 14 000 000
Alvarado .................... 8 000 000
sufanmen... 28 000 000
i i et ich aber:
Die Probultion mar thatſuchlich Pfund
Chino .............. ........ 7903 541
Watfonville .................. 11390 921
Alvaradd...... .............. 2 506 860
zulauumen... 21801 328
alfo, wie au in früheren Jahrgängen, nahezu ein Viertel geringer
ald die Veranſchlagung.
Sollte die Schätzung bes diesjährigen Erbrages auf 42 Mil.
Pfund in gleichem Maße zu hoch geitellt fein, jo würde das Produkt
fih immerhin auf ungeführ 33600000 Pfund ftellen, mit einer
Brämie von 672 000 Dollars.
In dem mit Juni 1892 endenben Jahre war die Produktion:
Pfund,
Shino ........ ...... ....... 2501 900
Watfonville ........ .......... 4 340 000
Alvarado .....- PER ....... 1 782 982
zufammen ... 86234 882
Der Ertrag im Jahre 1992/93 ergab aljo im Vergleich mit dem
des Jahres 1891/92 eine Zunahme von 43 177 000 Pfund und würd
nach der obigen rebuzirten Schäßung im Jahre 189% wieber um etwa
11 800 000 Pfund überftiegen werden.
Daraus wäre zu folgern, daß die Kalifornien Fabrilen ehne
Stage wohl nur mit Hülfe der gegenwärtigen Prämie einen günftigen
| Sortgang haben. Das milsere Klima Kaliforniens bietet bei dem
Betrieb unzweifelhaft einige Vortheile, weit leichte, weniger koſtſpielige
Sabrifgebäude ausreichen, und die Rüben nicht gegen Froſt gefchätt
dus werden brauchen.
Die Übrigen Rübenzuderfabrilen in ven Vereinigten Staaten
Icheinen faum eine Zunahme des Betriebs aufzuweiſen.
Die geſammten ſechs Fabrilen lieferten im Jahre 1892/93:
Pfund.
Chino, Kaliforniem.......-...... 1 903 544
Watfonville, Kalifornien ......... 11 390 921
Alvarado, Kalifornien ........... 2 606 860
Lehi, Utah..................... 1 473 500
Grand Zsland, Nebrasfa ........ 2110100
Norfolk, Nebraska............... 1 698 400
zufammen... 27083822
gegen im Sabre 1891/92... 12004838
Bon der Zunahme von 15 078 484 Pfund kommen auf bie Kalis
fornifhen Fabriten nad Obigem 18177000 Pfund, auf bie drei
übrigen Fabriken alfo nur 190: 484 Pfund.
Das wirkliche Ergebniß der Iehtjährigen Rübenzuderfabrilation
wird erft viel fpäter feftzuftellen fein.
Die Fabrik in Ehino fetbft hat ungefähr 6000 Acred mit Rüben
beftellt; fie bezießt außerdem aus ber Rachbarſchaft noch weitere Bors
räthe, fo daß etwa 100 000 Tonnen zur Berfügung ftehen. Die bid-
berigen Erträge follen erwiefen Gaben, daß Ehino, wohl in Folge
feiner jüdlicheren Lage, in Bezug auf die Duantität ber auf dem
Acre gezogenen Rüben, wie auch auf den Progentiak des Yuder
gehalts die beiden anderen Fabriken übertrifft. Der letztere betrug
im vorigen Jahre der Angabe nach burchichnittli 15 pPCt.
San Francisco. — Chatham.
Die Fabrik in Watſonville bat den Rübenertrag von ungefäßr
8000 Acres zu beziehen. Der Acre ergiebt dort 12 dis 14 Tonnen
Rüben; der Zudergebalt war wenig mebr als 13 pEt.
Die Alvarado-Yabrit nimmt in beiden Richtungen bie unterfte
Eee ein. Der Ertrag auf dem Acre ift etwa 12 Tonnen, der
Zuckergehalt üderfteigt nur um eine Kleinigteit 12 p&t. Die Fabrik
verarbeitete im Jahre 1893 die Ernte von ungefähr 2800 Acres, alfo
etwa 33 000 Tonnen.
Die größte Leiſtungsfähigkeit der Chino⸗Fabrik iſt angeblid
220 000 Pfund, die der Yabrit in Watſonville 160 000 Pfund und
die der AlvaradosFadrik 60 000 Pfund täglich.
Der Butler diefer drei Yabrifen wird in Ean Francisco raffinirt.
Vie mitgetheilt wird, haben diefelben bedeutende Mengen von Syrup
angefammelt — die Fabrik in Chino beiſpielsweiſe 147 796 Gallonen —
mit denen man, wie es fcheint, nichtö anzufangen weiß. Die Ber;
wendung für Effigbereitung tft eine nur geringe.
Chatham (Neu-Braunfchteig).
Der Holzbandel im Sahre 1893.)
Der Winter 1892/93 war für die Holzgeminnung einer ber
sünftigfien feit Jahren, und In Folge defien die Geſammtausfuhr
größer, ald angenommen worben war.” Die Frühjahrsüberſchwem⸗
mungen waren nit bedeutend, das Flößen koſtſpielig. Ungefähr
10 Mi. Flachenfuß Holz find in den Gewäffern liegen geblieben.
Troß der günftigen Saifon ging die Ausfuhr fpeztel von Chatham
um 12 Mil. Flächenfuß gegen das Vorjahr zurüd, und währen bie
Ausfuhr von St. John 10 Mill. Flächenfuß mehr als im Jahre 1892
betrug, ſank die von Neu⸗Braunſchweig überhaupt um 18 Mill. Flächen⸗
fuß. Die Mehrausfuhr von Reu⸗Schottland ift auf die erheblichen
Berihiffungen von Birkenen Diehlen zurückzuffthren.
Der 1893er Winter war der ftrengfte feit 20 Juhren, der Schnee
lag Ende des Jahres im dftlityen Canada noch tiefer als zu irgend⸗
einer Zeit im vorigen Winter. Die geidjäftlihen Unternehmungen
Kegannen in mäßigem Umfange, man nahın an, daß bie Holzzufnhr
25 pCt. Hinter der vorjährigen zurüdftehen würde, allein ber ftrenge
Binter wird dieſelbe wahrſcheinlich verringern, und bie nädhitjährige
Ausfuhr wird gering fein.
Wenn in den Bereinigten Staaten von Amerika der beantragte
Zarif für Holgwaaren angenommen wird, dürfte dies den Holzhandel
des öftlihen Theild von Neu⸗Braunſchweig günftig beeinflufien. Die
Frachtraten von dort nad) den Vereinigten Stauten von Amerifa find
im Bergleich mit denen von den Häfen des St. Zohn und der Fundy⸗
Bay fo hoch, daß der Handel vom öftlihen Theil NeusBraunfdmweigs
nah den Bereinigten Staaten von Amerika ganz unbedeutend ift,
anögenommen bad Geſchäft in Lalten und Schindeln; aber bei bem
in Ausficht genommenen Tarif wird ein erheblier Theil der Aus⸗
fuhr vom Güden und Weften der Proving fi wahrfcheinlidh nad)
ven Häfen der Vereinigten Staaten von Amerila wenden, während
der überfeeifche Handel dieſer Gebiete nachlaſſen wird; biefer Theil bes
Seihäftes wird alädann dem Dften von Neu⸗Braunſchweig zufallen.
Nach Frankreich, Spanien und den Mitielmeerhäfen war die Aus⸗
fahr flärker als früher, und wenn ber Meifibegünftigungdvertrag
zwiſchen Frankreich und Canada zu Stande gefommen ift, was wahr:
cheinlich bald der Fall fein wird, fo dürfte die Ausfuhr nad) Frank⸗
reich beträchtlich zunehmen. Dadurch würde eine Entlaftung bed
Engliſchen Marktes eintreten, und bie Ausſichten für die Preiſe von
Tannenholz würden beſſer werben.
1) Wegen deB Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. &. M.
93
Der überwinterte Vorrath an Dielen betrug 7600 St. Peters⸗
burger Standards gegen 7000 Standard im Borjahre und 11000
Standard3 im Jahre 1891. Blodholz waren 4000 Standards gegen
3000 im vorigen Jahre vorhanden.
Die Verſchiffungen von Miramichi betrugen in den legten zwölf
Jahren:
Mill. Mill.
Flaͤchen⸗ Flachen⸗
fuß. fuß.
1882.................. 117 1888 ............ ... 78
1883.................. 149 1889.................. 110
1884............ ...... 108 1890.................. 88
1885 ........ .......... 87 1891.......... ..... 72
1886.................. 72 1892............. u 585
1887. ............... 68 1898............ .. 88
Die Ausfuhr im Jahre 1893 vertbeilte fih auf die einzelnen
Länder, wie folgt:
Anzahl
Beftimmungds ter Reg.⸗ Dielen x. Pfähle. Spulbolz.
länder. Schiffe. Tonn. Flächenfuß. Stülck. Stüd.
Großbritannien... 49 42791 89338638 2407625 1995 622
Stland ......... "44 32356 30850877 159958 —
Frankreich....... 7 05066 4964239 _ _
Afrika .......... 2 1421 1330 254 — —
Spanien ........ 11 688 6184491 — —
zufammen... 113 88623 82663494 2566978 1296 522
Bon den Häfen ded St. John wurden im Jahre 1893 (1. Des
zember 1892 biß 1. Dezember 1893) ausgeführt:
Anzahl
ber Reg.s Dielen ꝛc. Bauholz;.
nad Schiffe. Tonnen. Flähenfuß. Tonnen.
Briſtol ........... 8 8788 3472 862 —
Barrow........... 1 1843 2422 400 —
dem Feſtland ...... 6 3 734 8 573 604 —
Fleetwood ........ 11 14 477 14 462 277 —
Garſton .......... 6 6 953 7 004 811 —
Irland ........... 64 40 490 88 968 156 70
Liverpool ...o200.. 88 47 055 42 788826 5224
London ........... 12 16 269 2845 616 —
Benartb f.o....... 13 14 879 13 082 537 —
Schottland ........ 7 6621 5 746 545 —
Sharpneß......... 6 9066 8 426 545 —
Wales ........... 14 15984 13 869 666 —
wujammen... 166 181099 166653834 65294
Nah Aberfeeiſchen Häfen gingen vom St. John in ben Ickten
gehn Jahren:
Bauholz,
Dielen x. birkenes. fichtenes.
Flädenfuß. Tonnen.
1884 ........... 164 829 825 14 006 3836
1886........... 152543 026 13 769 8686
1886........... 138 934 392 7 354 4313
1887 ....... „... 118450 5% 6 197 1587
1888........... 153 184 187 4721 457
1889...... ..... 180167488 7221 487
1890 ........ . 132 608 516 1311 4317.
1891........... 122 242 682 5 004 —
1892........... 146 629 309 10 200 —
1898.......... 166 668 884 b 204 —
13*
94
Chatham. — Queensland.
Die Geſammtverſchiffungen von Neu⸗Braunſchweig betrugen in den Jahren 1892 und 1893:
1892. 1893.
Häfen. Be. | Dielen. | Baubol; im a Reg. | Dielen ıc. Bauhotz.
Tonnen Tonnen.
Flachenfuß. Tonnen.
Miramichi ................... ....... 134 | 108565 | 94907528 118 | 88 523 | 852302 —
St. Hohn .eneeaaenennunnnnnennne ... 1 164 | 165207 | 146595309 | 10250 | 166 | 181099 | 156653334 ! 5294
Bathurft au. nuueeeusneunennnunnnen 17 10 746 9 866 015 24 18 11 810 | 10 176.000 102
Daldoufle „un .. :: . .. “8 | 23615 | 22568 604 8065| 82 | 21084 | 1761091 341
Michibucto ..un nn 29 13877 | 13002512 _ 22 11188 | 10557668 | —
TI TREE 23 | 11278 | 1018688 | — 25 1809 | 11768215 | —
Gadoille .... en 24 13775 | 15765 | — 2 143% | 1339245 | —
DMÜBDOLO ...... . . .. . .: : : : : |
darveh.. . . : . . . 16 13712 | 13542949 — 8 7040 6 870 086 —
Cocagne ............. ...............
l
zufammen... 867 775 | 325 149 811 | 312 248 485 | 6737
Bon Neufchottland wurden im Sabre 1893 ausgeführt mit
166 Schiffen von 180625 Reg.»Tonnen 109252930 Flächenfuß
Dielen ıc. und 56606 Tonnen birkenes Bauholz. An Dielen wurben
von dort nach überjeeifhen Häfen ausgeführt:
Flächenfuß. Flaͤchenfuß.
1883............ 77 918 000 1889............ 92 605 488
1 1:7 69159000 1890............ 99 512 924
1885............ 79 647 765 1891....... 22... 718608 742
1886............ 87 280 125 1892............ 87 861 398
1887............ 829595689 1893............ 109 262 980
1888........... 85.070 005
Queensland.
Handelsbericht für das Jahr 1892.')
Allgemeines.
Im Sabre 1892 waren Sinfolvenzen und Liquidationen ſehr
häufig, ihre Zahl betrug 537. Außerdem fanden unter der Hand in
der Handelämelt Gläubiger» Ablommen ftatt, über welche Zahlen:
angaben nicht vorliegen. In neuerer Zeit maden diefe Ablommen
weitaus den größten Prozentſatz der Liquidationen aus.
Unter den Falliten war eine der Landbanken, die „Queensland
Deposit Bank“, die |päter wieder geöffnet werden Tonnte.
So ungünftig auch die gefhäftlihen und Finanzverhältnifſe
liegen, fo fehlt es doch nicht an guten Ausſichten für die Zukunft.
Die Produktion der Stapelartilel nimmt zu, nicht allein die Büder»
induftrie lebt wieder auf, fonbern im Großen und Ganzen ift das
Jahr aud für die Viehzucht und den Aderbau recht günftig gemeien,
ebenfo bat die Ausbeute von Gold einen Aufihwung genommen.
Auch der Anbau von Zuckerrohr, Weizen und Tabak ift erheblich.
Die in den Städten, beionders Brisbane, zufammengeftrömten uns
beiäftigten Axtbeiter finden nad und nad auf den Anſiedlungen
Beichäftigung.
In den Küftenftäbten, namentlich der Hauptftadt Brisbane und
ihren Borftäbten, wo die Spekulation in Liegenihaften, Häufern
und Bauplägen ſich Hoch entwidelt hatte, merden freilich noch manche
Jahre vergehen, ehe die wirthichaftlicden Verbältniffe wieder günftiger
werden.
1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Ar. 1898 I, S. 47.
Der Sefammtihienenmweg am Ende bes Jahres 1892 betrug
2873 Engliihe Meilen; im Laufe des Jahres find nur 58 Meilen
neu eröffnet und dem Verkehr übergeben worden.
Artefifhde Brunnen find vielfach angelegt worden und haben
fih bewährt. .
Im Februar 1898 wurde der Küftenftih von Brisbane bis
Rockhampton von Ueberſchwemmungen heimgefucht, die großen Schaden
anrichteten. Später wurbe die Kolonie durch eine finanzielle Kataftropbe
erihüttert, die den Zuſammenbruch von 8 ber beftehenden 11 Banken
zur Folge hatte, Darunter eine, die über die ganze Kolonie Zweigbanken
batte. Das ganze Gelbverkehrsmelen war lahm gelegt. Das Parla⸗
ment murbe zufammenberufen, um einige Ausnahmsgeſetzvorlagen
zur Erleichterung des Geldverkehrs zu beftätigen. Nah einigen
Monaten bat die Wiedereröffnung mit mehr oder weniger Berluft
an Binfen und Kapital für die Aitiendefiker und Depofitäre
fattgefunden.
Die Bermögensverhältnifie der meiften GStaatöbürger, welde
früher der wohlhabenden Klafſe zugerechnet wurden, haben jehr ge
litten, und das Bertrauen ift bedeutend erfchlittert.
Die Bevöllerung wurde am 31. Dezember 1892 auf annähernd
421297 Berfonen feitgeftellt gegen 410 330 im Sabre 1891.
Bon Europa wanderten nur 889 Perſonen ein, zumeift Briten,
außerden 41 Deutiche. Bon den Sübfeeinfeln wurden 464 Arbeiter
für die Zuderinduftrie angeworben.
Landwirt hichaftliches.
Obwohl bie Viehzucht durch bie Dürre, welche in einigen Theilen
der Kolonie anhaltend herrſchte, gelitten bat, fo waren doch bie Ber:
Iufte, foweit darüber Nachrichten vorliegen, dem Prozentſatz nad),
wenn der Geſammtviehſtand in Betracht gezogen wird, unerheblich;
der Viehſtand betrug:
Verde. Rindvieh. Schafe. Schweine.
1891 ............ 899 364 6192769 20289683 122 672
1892 ............ 422769 6591416 21708310 116 930
Bus oder Abnahme
1892 .......... +234065 +39657 +14138677 —5742
Die Bermebrung de Rindviehſtandes Hat im Vergleich mit
den zwei vorhergegangenen Jahren nit gleihen Schritt gehalten;
die Urſache mag darin zu finden fein, daß in einigen Diftritten durch
anhaltende Dürre eine Debeutende Anzahl Bieh eingegangen ift,
Dusenalanb,
dann aber ſind die Herden jetzt ſchon fo bebeutend, daß ſich bei ben
niedrigen Preifen eine Bermehrung des Viehbeſtandes nicht lohnt.
Die im Jahre 1892 zum Verkauf verfügbare Anzahl Rinbvieh betrug
etıra 650000 Stüd. Der Konjum in Queensland beträgt etwa
110000 Stüd; ausgeführt nad) den ſüdlichen Kolonien murden
1% 000 Stüd; gefchladtet in den Gefriers und Präſervirungs⸗
Gtablifiementd wurden 141 000 Stüd.
Die Schafe haben ih au nit In dem Maße wie in den
vorbergegangenen zwei Jahren vermehrt. In Queensland mwurben
die Merinoichafe either hauptſächlich der Wolle wegen gezüchtet, ob⸗
wohl auch einige größere Rafſen des Fleifches wegen und zur Kreuz⸗
sucht eingeführt wurden. Seht, wo die Gefriermethode feften Fuß
gefaßt hat, und das Fleiſch der großen Schafe in Großbritannien
den Borzug genießt, wird diefer Zucht viel allgemeiner größere Auf⸗
merfiamfeit zugewendet. Der jährliche Ueberfhuß an fetten Schafen
in auf etwa 15 pPCt. berechnet, demnach in runder Zahl 83 120 000
Etüd. Der Verbrauch in der Kolonie beträgt etwa 788000 Stüd,
während in den Fleiſchpräſervirungsanſtalten 572811 Stück vers
wendet wurden. Die gewöhnlich nad den fühlichen Kolonien ftatts
indende Ausfuhr wurde dur die außergewöhnlich große Einfuhr
von dorther übertroffen.
Aus dem Borftehenden geht hervor, wie groß der Ueberſchuß
ſowohl von Rindvieh wie von Schafen tft, wofür ein Abſatz geichaffen
werden muß, wenn fi) das Buchtgefchäft ferner rentiren ſoll.
Die Zahl der Eigentümer von Schafftationen und die Durch⸗
ſchnittszahlen der Herden in den letzten drei Jahren waren folgende:
Eigens Anzahl Bro Station
Jahr. thümer. Schafe. durchſchnittlich.
1890.......... 849 18007234 21 210
1891.......... 1078 20289 688 19 981
1892.......... 1496 21708810 14.511
Die Schweinezucht, die fih in den Jahren 1888 bis 1891
verdoppelte, hat plötglich im Sabre 189% eine ſtarke Abnahme erfahren,
melde um fo weniger begreiflich ift, als Aderbauprodufte und bes
ſonders Mais fo billig waren, daß man glauben follte, die Schweine:
mäftung hätte den Lanbwirthen befiere Rechnung gegeben als ber
Verkauf, zumal dank ver praktiſchen Unterweiſung, melde bie
Regierung durch einen Sachverſtändigen in ben Yarm- Diftrikten zur
herftellung von Speck, Schinken x. anorbnete, fi die Produkte
bereitg guten Eingang verſchafft haben.
Meiere ien. Die entftandenen Mollereien haben einen ziemlichen
Einfluß auf die Berringerung der Einfuhr von Butter und Käfe
gehabt; beide Artilel werben jetzt in viel beiferer Dualität ala früher
geliefert. Dagegen Hatte die Induſtrie noch keinen Einfluß auf bie
Cinfuhr von Tondenfirter Milch, welche nah wie vor in großen
Rengen (1892 888 743 Piund im Werthe von 18106 Pfd. Sterl.)
hauptſächlich für das Innere der Kolonie eingeführt wird. Die
Brodultion von Butter betrug 2697977 Pfund, die von Käfe
160208 Pfund gegen 141120 im Sabre 1891. Einige Käfereien
modten eine vecht gute und zum Theil felbft vorzüglihe Waare,
welche den beften Erzeugniflen in Europa nicht nachiteht.
Ackerhau. Obſchon die Kultur der Stapelartitel Zuder und
Veizen im Allgemeinen günftige Fortſchritte aufzuwelien hat, fo
fand doh der Anbau neuer Ländereien in der großen finanziellen
Krifis ein Hemmniß. Die im Jahre 1892 angebaute Fläche hat bie
vom Jahre 1891 um 5102 Ader überholt.
Im Allgemeinen war die Sailon von 1892 günftig für bie
Landwirthſchaft. Die Saaten hatten nicht fo fehr von dem großen
Vechſel der Witterung, auch nicht unter Verwüftungen durch allerlei
95
Inſekten zu leiden, wie bie häufig in Queensland ber Fall if.
Trogdem zeigte fi ein Ausfall in den Durdjichnittserträgen, beſonders
in der Getreideernte; dagegen lieferten Früchte aller Art reihen
Ertrag. Auf 8840 Adern, wovon die meiften mit Zucker bepflanzt
waren, hatte künftlihe Bewäſſerung flattgefunden.
Neue Anfiedelungen auf Kronländereien unter Ratenabzahlungen
baben ftattgefunden:
Aderbaufarmen. Weidefarmen.
Jahr. Zahl. Acker. Zahl. Acker.
........ 870 2364566 113 668 420
1891 ........ 11465 252728 146 997540
Die Abnahme muß wohl ber allgemeinen Kriſis zugefchrieben
werden, hängt aber auch vielleicht theilmeile damit zufammen, daß
feit einiger Zeit Ländereien unter dem Syſtem ber Dorfſchafts⸗
Genofſenſchaften von der Regierung in Anfpruh genommen unb
bearbeitet werben.
Bon den im Ganzen als Farmland benukten 260 828 der
entfielen auf:
Weizen.
31 742 Ader mit einem Ertrage von 462583 Buſhel
1891..... .. 1906 5 un "nn 230 „
Die Zunahme des Ertrageß betrug demnach im Durdichnitt
14,57 Buſhel per Ader gegen 20,82 im Jahre 1891. Dion die
Zunahme geringer ift als in dem zwei vorigen Jahren, fo ift body
bie Ernte immerhin noch zufriedenftelend und der Menge nad die
größte, weidhe je in Queensland fattgefunden Bat.
Hafer. Es wurden bebaut:
1892.......... 591 Ader mit einem Ertrage von 12965 Buſhel
1891....220200 70—06 un „ 16669 „
[2
Der Durchſchnittsertrag pro Ader war 21,94 Bufhel gegen 28,31
im Vorjahre. Nächſt Weizen gab Hafer die ergiebigfte Ernte, und
obſchon der durchſchnittliche Ertrag Hinter dem in Europa erzielten
zurückbleibt, follte dies Getreide doch größere Beachtung in der
Landwirthſchaft finden, da Immer noch eine bebeutende Einfuhr ſo⸗
wohl von Hafer als Hafergrüge trotz des Schutzzolles ftattfinbet.
Gerſte. Durchſchnittlich
Anbau. Ertrag. pro Acker.
Acker. Buſhel. Buſhel.
1892.......... 886 6 968 18,10
1891.......... 739 21802 28,88
Der Durchſchnitt war Beinahe 11 Buſhel auf den Adler weniger
ala im Jahre 1891 und geringer ald in irgend einem Jahr feit 1888.
Roggen wird ausichließlid von Deutſchen, vielleiht auch
Standinaviiden Landwirthen über die ganze Kolonie, aber wohl nur
für eigenen Bedarf gebaut, in einigen Diſtrikten betrug der Durch⸗
fopnitt gegen 40 Buſhel. Solche Gegenden könnten mit Bortbeil für
die Ausfuhr angepflanzt werden, beſonders ba dieſe Getreidelorte
in jenen Xheilen Feiner Krankheit unterworfen if. In anderen
Diſtrikten im Norden ergab der Anbau einen vollftändigen Mißwachs.
Die Ernteergebnifle waren folgende:
Durchſchnittlich
Anbau. Ertrag. pro Acker.
Acker. Bujßhel. Bulhel.
1892.......... 360 8001 22,22
1891. ..... 688 12484 28,11
Mais Anbau. Ertrag.
Ader. Buſhel.
189% ............... 922172 2883668
1891
......... 101598 8077915
Der durchſchnittliche Ertrag pro Ader ſtellte ſich auf 26,32 gegen
30,30 Buſhel im Jahre 1891. Während die Abnahme im Anbau
beinahe 10 p&t. betrug, war ber Ertrag beinahe 25 pt. geringer
als im Jahre 1891. Die niebrigen Preiſe, welche für die 1891er
Ernte erzielt wurben, find ohne Zweifel bie Urſache der Abnahme
in der Anbaufläde. Trotz bes Vorurtheils gegen Mais als Nahrungs⸗
mittel für Menſchen wird viel fogenanntes „Cornflour“ (Maismeht)
in Packeten als Nahrungsmittel eingeführt. Mit der Abnahme des
Ertragd in ber Ernte von Mais ſcheint bie Abnahme In der Schweines
zucht zulammenzuhängn. Man Teint In Auftralien nicht wie
in Amerita, wo ber Maldanbau eine jo größe Rolle ſpielt, mit
singen Preiſen zufrieden zu ſein.
ei8
. Anbau. Ertrap.
Acker. Bujhel.
1802 ................... 1118 383380
a |.) ) 457 21461
Die bebaute Fläche war mehr als böppelt fo groß als Im Jahre
1891, während der Ertrag bei Weitem nicht jo vortheilhaft ausfiel,
der Durchſchnitt deffelben war nur 80 Bufhel pro Ader gegen nabes
zu 47 im Sabre 1891. Der Hrößte Anbau ift im Norden, Too
aus auf den Yuderplarftagen ber größte Verbrauch ftattfindet. Hier
ih noch ein weites Feld für bie Landwirthſchaft, denn der Verbrauch
an Reis betrug 71/ Millionen Pfund und davon wurden 61/4 Millionen
Bund im Werthe von 36000 Pfd. Sterl. eingeführt.
Kartoffeln. Durchſchnitt
Anbau. Erttag. pro Ader.
Her. Tonnen. Tonnen.
8493 20498 2,41
9178 2 018 9,73
Hab Reſultat war in jeder Beziehung nicht ſo zufrledenſtellend
ald tin Jahre 1891, wo man ſchon die Hoffnung hegte, daß bie
Kartoffel einen der Hauptzweige der Landwirthſchaft bilden würde.
Suße Kartoffeln. Anbau. Ertrag. Durchſchnitt
Acker. Tonnen. pro Ader.
1892.............. 2964 16168 5,45
1891.............. 2806 15 657 6,58
Durchſchnittlich
Anbau. Ertrag. pro Acker.
Baumtönlle. Ader. Pfund. Pfund.
18%.....- 17 212370 296,19
1891...... 90 48 756 541,62
Verglichen mit beit Durdiänittserirag non 190 Pfund, welchen
Amerika liefern Toll, ift das Reſultat ein ſehr gutes und Mag zur
Erweiterung bed Anbaues führen, beſonders da jcht eine Spinnerei
und Weberet in Ipswich ttablirt iſt, was dem feinen Landwirth
die Gelegenheit giebt, feine Ernte fofort verfaufen zu Törmen. Eine
Delfclägeret befteht ebenfalls in Ipswich, To daß ein Nebenprodukt
gewonnen Wird. Der Samen kann aud zur Viehmäſtung benußt werben.
Zuckerrohr. Zur Fabrikation
gelangte das Produzirter Durchſchnilt
Angebaut. Zuckerrohr Zucker. pro Acker.
Acker. von Acker. Tonnen. Tonnen.
189 ...... 65 520 40 672 61 868 1,51
1891 ...... 60 913 36 821 51219 1,89
Bon dem angebauten Zuckerrohr waren 295 Ader zu Grün:
futter befttiimt. Durchſchnittlich
Zabal. Anbau. Ertrag. pro Acker.
Adler. Tentner. Centner.
1898 ............. 818 8808 11,97
1891 ............. IR 770% 9,76
Dirernktanb.
Großes Intereſſe wurde vor einigen Jahren dem Tabakbau
gewidmet, allein das Hat nicht angehalten, wert bie Fabrikanten die
Duafität und die verlangten Preife beanftandeten; zur Ausfuhr aber
war die Waare, mie fih zum Rachtheil einiger Exporteure heraus
ftelite, nicht geeignet. Einige der Pflanzer Haben in der Tekten
Saiſon Fortſchritte in ber Bubereitimg gemacht, unb da eitige
Diſtrikte wirkli brauchbare und feibft feine Qualifät erzeugen, To
m Masficht vorhanden, daß der Tabalbau in der Folge eine größere
Stelle einnehmen wird. Der Ertrag pro Acker war fehr gut und
muß erfahrenen Pflanzern großen Gewinn lafien.
Arromroot. Anbau. Ertrag.
Ader. Pfund,
1892 ................... 222 676 778
1891 ................ ... 237 682 252
Der Ernteertrag ſchwankt feit 10 Jahren, bat aber in den letzten
Sahren abgenommen, nachdem im Sabre 1890 der höchfte Ertrag
erzielt worden war.
Arrowroot findet gleich Maid ald Nahrungsmittel in der Kolonie
wenig Anklang, und für ben beimilhen Berbrauh waren nur
215446 Pfund, alfo nur ein gutes halbes Pfund pro Kopf m:
forderlich.
Grün⸗o⸗fFutter und Heu wurden auf 37617 Acker angepflanjt.
Bon anderen wichtigeren Ackerbauprodukten war der Ertrag
folgender:
1892. 1891.
Dutzend. Dutzend.
Ananas......... 663 808 648 415
Bananım ....... 14277668 11644869
Mangos ...... .. 80 657 89 842
Drangen ........ 1689466 1.090 804
Limonen ........ 51 890 7
Vfifihe ........ 13 816 23 106
Pfund. Pfund.
Weintrauben .... 2267 08 2619 337
Vallonen. Gallonen.
deögl., geleltert... 193 397 168 526
Auswärtiger Tatbel.
Die Ausfuhr war mehr als doppelt fo groß als die Einfuhr.
Die GSefammteinfuhr betrug im Jahre 1892 4382651 Pfd. Stel.
gegen 5.079 004 im Vorjahre. Auf den Kopf der Bevölkerung beträgt
die Einfupe im Jahre 1892 10 Pfd. Sterl. 5 Pce. gegen 12 Pfr.
Eterl. 10 Pee. im Jahre 1891. Ausſchließlich des Ueberlandhandels
iſt die Einfuhr im Jahre 1892 die geringfte feit den legten 10 Jahren,
obihon die Bevölkerung feitbem von 248265 auf 421297 Selm
angewachſen ift. Es ift allerdings zu derlſckſichtigen, daB nad dem
neuen Tarif viele Wäaren Eingangszoll nah dem Werth bezahlen,
daher dieſer möglicft niedrig angegeben Wird.
Auf die direfte Einfuhr von Deutfäjland Tamm im Jahre 1892
87 547 und im Jahre 1891 33 060 Pd. Sterl. Diefe Zahlen ftellen
indeſſen nicht das ganze Gefchäft mit Deutſchen Waaren dar, da ein
bedeutender Zwiſchenhandel über England und die Tüblichen Kolonien
in Auftralien ftattfindet. |
Die Befammtausfuhr betrug 1892 9 170 408 Pb. Sterl. gegen
8 306.387 Pfd. Sterl. im Yahre 1891. Ausſchließlich bes Weberlands
handels bertrug ber Werth der Ausfuhr im Jahre 1892 20 Pb.
Sterl. 7 Schill. und 3 Pce. pro Kopf der Bevölkerung gegen 18 Pfd.
Sterl. 1 Schill. und 5 Pee. im Jahre 1891. Huf Deutihland kamen
8000 Pd. Stel.
Dysemäfanh. X
Die wichtigſten Ausſuhnanuilel wanpen:
1892. 1891
PM. Sterl. DM Sterl.
Gold................... re. 2069418 1961 563
ginn und Zinnerz ........... 155 204 120 706
Jiciſch, Tonlersirted........... 117 52% 86 Ik
desgl. gefrorenes............ 276 118 161 346
Dalg....................... 250.808 139 766
Häute und Felle... .....0.00. 262 330. Me MR
Bertmuites und Scilbenti .... 20749 80 865
Duden ..................... 569 758 682.387
13 4365938 » 3458
Die Hauptrolle ſpielen bie Peobulie der Biehgucht, Die fih allein
auf 5184369 Pd. Stel. oder über GO »6t. ben ganzen Ausfuhr
fen.
Desüglich ber Unöfuhrwerthe iſt zu bemerten, daß möglicher
veiſe der Werth von allen Probulten, mit Ausnahme won Gold und
Inder, überſchätzt iſt. Mit ganz menig YHuönahmen geben alle Ban
vshe Tonfigunatiendweife mad) Londen, wo fie in Aublion oder ander⸗
mitig verfauft werben. Der Nüdgang im Preiſe, den bie Trabulte
erſahren, fällt aber ber Kolonie zur Daft und eime ſolche abjallenbe
Tendenz hat ſchon feit einigen Jahren ſtattgehunden.
ſijcherei.
Die Ausfuhr an Fiſchereiprodukten im Jahre 1892 ſtellte fich, |
wie folgt. Es wurden ausgeführt:
Werth: Pfd. Sterl.
Böche de mer ................. 11 962
Berimutterihalen ............... 108 848
Auen ....................... 22 068
Schildpatt...................... 668
jgufammen....... 15840
dagegen 1891.... 181 333
Bergban.
Der Bergbau hat im Ganzen genommen Fortſchritte aufzuweiſen.
Zie Ausbeute von Gold hat bie des Jahres 1891 um 39 119 Unzen
übertroffen; jedoch hat Queensland die erfte Stelle in der Produktion
son Gold wieber verloreg, indem Victoria etwa 30 000 Unzen mehr
lieferte,
In anderen Metallen und Koblen bat die Brobultion aus vers
ſchiedenen Urſachen Feine beſonderen Yartichritte gemacht; jedoch ift
überel, mit Ausnahme von Antimonium und Koblen, eine Zunahme
in der Produktion zu verzeichnen.
Die Ausbeute betrug:
Gold: Werth:
Unzen. Bfb. Stel
1892 ............. 6156638 2154463
1801 .............. 576439 2017637
Silbererz:
1802 .......... nee 224810 86 436
Engl. Tonnen.
1891 ....... nenn 875 21 879
Zinnerz:
1892 ............. 2.389 123 098
1 121: ) ........... ... 2 236 116 987
Aupiererz:
1892 .............. 8 2 461
1891 ..... ......... = 1
Werth:
Engl. Zonnen Pfd. Sterl.
VWiamutha
1892 ............. 180 16 00Q
1891 .......... 117 110
Meng
1898 .............. SB ..... 278
1891 .............. 217 — SCH
} 1:1 1 Pe
1892 ............ 265006 128.308,
1891 .............. 271 608 128,188
De zu ur Zr Br zur zu
Die Ausbente an Opalen ÜR mit 10.000 Pfund Sterl. im
| Jahre 1892 gegen 3000 Pfo. Sterl. im Jahre 1893 aufgeführt.
Sinayz: uuh Vantweſen.
Der Stand der Banken mar folecad
1
. 1891.
Pfund Sterling.
Berbinhlichleiten „........« 11193201 19836 771
Bantıaden. im Yimlquß..... 676,484 686 845
Depofitens®elder «neun... 10493908 10.068 267
Guthaben .....- .......... 20 662086 20.668 180
Geprägtes Gold. .......... 1 824 694 1 785 521
Vorſchuffe aller Art ....... 17410894 17462210
Die Bank yon Syoney hatte ihren Wirkungskreis in Brisbane
im zweiten Duartal aufgegeben, und fo beftanden am Enbe bei
Jahres nur 11 Banken, da keine neue hinzugelommen mar. Der
Wechſelſkonto war wie im norhergegangenen Jahr 7 p@t. für 2 Monats⸗
papiere, 7 bis 8 pCt. für 3 Wonatöpapiere vnd 8 bis 9 „Et. für
4 Monatöpapiere und auf längere Sit, 9 bis 10 pCt. für Borfüffe in
laufender Rechnung.
Für fefte Einlagen auf 12 Monate zahlen die Yanten im Durch⸗
ſchnitt 4 bis 5 pCt., Depofiten auf kürzere Zeit erhalten weniger.
Schiffahrt.
Der Schiffsverkehr zeigt eine Abnahme von. etwa AL 0DD, Reg.
Tonnen in dem Tonnengehalt non ſolchen Echiffen, walche wit
Ladung angekommen find, dagegen eine Zunahme in beya Agunans
gehalt um 46.000 Reg.⸗Tonnen von folden, melde mit Kanıya ue*
gelaufen find.
Die Betheiligung des einzelnen Nationen au dem Gchiffäwericht
tm Jahre 1808 war folgende:
Eingang:
MU Ladung. In Ballaſt.
Rationalität. Schiffe. Reg.⸗Ton. Schiffe. Reg.⸗Ton.
Britiſche .............. 132 209494 16 29560
Bon Britifchen Beſttzungen 864 | 284656 39 4678
Japaniſche .......... 11 1869 — —
Deutſche .............. 4 749 1 1 759
Dänlihe .............. ı "612 — _
Norwegiſche............ 3 1637 — —
Schwediſche............ — —1 784
Stanzöflide....--uureoe * 2 — —
Amerilaniſche......... 2 108 — —
zulemmes.... I Mia 8 86T
98
Ausgang:
Mit Ladung. In Ballaft.
Rationalität. Schiffe. Reg.⸗Ton. Schiffe. Reg.⸗Ton.
Britiihe .......-....... 151 253721 80 329237
Bon Britifchen Befigungen 306 175418 31 8 064
Deutſche .............. 3 4938 2 1203
Dänifche .............. — — 1 612
Norwegiſche....... ..... 1 0 2 907
Schwediſche............ 1 734 — —
Franzöſiſche............ 1 633 1 693
Amerilanifde .......... 1 48 1 590
julfammen.... 464 486562 68 44997
Ferrol.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
An dem Außenhandel waren betheiligt:
Einfuhr. Ausfuhr.
Pfd. Sterl.
Deutſchland ............. 620 —
Großbritannien .......... 85 550 3400
Frankreich .............. 13% —
andere Länder ........... : 4570 2800
aufammen... 42180 6200
Die wichtigften Artikel der Einfuhr waren: .
aus aus aus aus
Deutſch⸗ Groß⸗ Frank⸗ anderen
land. britannien. reich. Ländern.
Tonnen.
Steinkohle und Koks.... — 2930 — —
Eiſen .................. 7 330 3 126
Maſchinen .............. — 40 — —
Theer und Pech ......... — — 45 —
Bauholz ................ — 4 — 630
Baummolle ............. — 288 — —
Getreide................ — 202 — —
Farben................. — 16 1 1
Sladwaaren ............ 1 9 2 6
Ziegelſteine ........... — 47 16 —
Nineraldl .............. — — 92 —
Düngeftoffe............. 20 — — —
zuſammen einſchl. der minder
wichtigen Xrtilel....... 30 3973 174 810
Die Ausfuhr beſtand aus 1662 Tonnen Engl. Grubenholz nach
Großbritannien, 385 Tonnen altem Eiſen, von denen 180 nach
Großbritannien gingen, und aus 35 Tonnen geſalzenen Fifchen.
Schiffsverkehr.
Im Jahre 1893 ſind in dem Hafen ein⸗ und ausgelaufen:
Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
Deutſche............... 2 934
Spaniſche ............ 89 46 529
Britiſche............... 19 0° 19 039
Franzöfiſche ............ 751206
andere ............... Bann 2668
zufammen... 122° 70 379
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. ©. 131.
Dueendland. — Ferrol. — Almeria.
Almeria,
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.')
Einfuhr.
Sm verflofienen Sabre wurben filr die Gasanftalten, Schmelz⸗
hütten u. f. w. 6534 Tonnen Kohle und Koks von Großbritannien
eingeführt, ſodann gingen ein an Holz von Yinland .6 Ladungen
mit zuſammen 5737 cbm Planken 2c. und von Amerika 450000
Stabhößer zur Faßfabrikation. In Folge der großen Traubenernte
find aber ſämmtliche Stabhölzer verarbeitet, jo daß alle Borräthe
erihöpft And, und neue Ladungen von Amerika unzweifelhaft
ſchnellen Abfak finden werden. Bon Stalien wurde nur eine Ladung
von 4000 Badeten à 200 KaftaniensFapbänder eingeführt. Die
übrigen Faßbänder (etwa 55 000 Packete à 200 Stüd), welde zur
Herftellung der Traubenfäfler nötbig waren, wurden von Norbipanien
bezogen. An Cement und bydraulifdem Kalk wurden von
Frankreich 1750 Tonmen bezogen, die in ben in ber Umgegend
gelegenen Minen und aud zum Bau der Eiſenbahn Linares — Almeria
verwandt wurden.
Der Bau diefer Eifenbabn macht ununterbrochen gute ort
fohritte, und man tft allgemein ber Meinung, Daß derſelbe in etwa
2 Jahren vollendet fein wird. Man begt noch immer bie Hoffnung,
daß fi die geihäftlihe Lage des. Platzes bei Vollendung bieler
Eiſenbahn bebeutend heben wir.
Ausfuhr.
Meintrauben. Friihe Weintrauben (Tafeltrauben) find ber
widtigfte Artikel der Provinz; es gelangen jährlih bedeutende
Mengen von Almeria zur Verſchiffung, befonders nad Großbritannien
und Amerila. Die vorjährige Ernte und in Folge deſſen auch die
Ausfuhr ift außergewöhnlich groß geweſen. Im Ganzen wurden
988 405 Yäller gegen 476540 Fäfler im Borjahre verichifit, wovon
275 029 Fäſſer nah Amerika gingen, die übrigen 663 376 Fäſſer
wurden zum größten Theil nad) Großbritannien und nur Heinere
Partien nad Deutichland, Rußland, Dänemark 2c, verladen. Obgleich
das Wetter außergewöhnlich günftig geweſen war, ließ die Dualität
ber Trauben doch viel zu wünſchen übrig. Nur eine geringe Menge
ift in durchweg gefundem Zuftande am Beſtimmungsorte angelangt,
und die Weinbergbefiger fuchen vergeblid nad einer Erklärung
hierfür. Bielfah ift man der Meinung, daß die Trauben von der
übergroßen Hite, bie im verfloffenen Sommer berrichte, gelitten
haben müflen. Die Folge des ſchlechten Augfalled der Trauben
waren äußerft niedrige Preife, jo daß bei einigen Verkäufen Verluſte
erlitten wurden.
Bon anderen Früdten wurben 16388 Kiften Mandeln und
10 006 Kiften Drangen ausfchließlih nad Großbritannien ausgeführt.
Eipartograd. Im Sabre 1898 wurden etma 16000 Tonnen
nad Großbritannien verladen, die bajelbft zur Bapierfabrifation
verwandt werben.
Eifenerz. Die Eiſenbahn von den Sierra Albamilla : Minen
nad Almeria in einer Länge von etwa 16 km tft fertig geftellt
worden, und man bat bereit? etwa 16000 Tonnen Eifenerz nad
Großbritannien und Frankreich verſchifft. Jedenfalls wirb die Aus
fuhr dieſes Artikels in nächſter Beit fi bedeutend erhöhen, um fo
mebr, ald man jekt damit beichäftigt iſt, die Sierra Albamillas
Minen mit den etwa 6 km weiter gelegenen Alfaro⸗Minen, woſelbſt
2) Wegen des Borjabres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 93.
Almeria. — Merida. — Allgemeines.
ſich Eiſenerz in größenen Mengen vorfinden foll, durch ein Kabel zu
verbinden. Dieſes Kabel joll in einigen Monaten fertig geftellt fein.
Galmei. Es wurde nur eine Heine Menge von Deutſchen und
Belgiiden Schmelzhütten angelauft.
Merida (Mexiko).
Handelsbericht für das Jahr 1893.”)
Die Sifalhanfprobultion im Jahre 1893 Hat gegen bie vor»
jährige um 1598 Ballen zugenommen.
Der Preis des Hanfs ift im der zweiten Hälfte bes Jahres
trot der hohen Kurfe gewichen.
Der Werth der Jahresprobuftion wirb auf etwa 7 102 246 Peſos
Silber geſchätzt.
Am Ende bed Jahres wurde Siſalhanf zu 108,4 bis 11 Reales
für 25 Pfund in Meriva verhandelt.
Der fett dem 1. Juli v. 3. erhobene Ausfuhrzol auf Hanf von
60 Centavos für 100 kg hat die Hacendados nicht unbeträchtlich
von neuen Anpflanzungen zurüdgehalten.
Bofton und NewsYork find die HSauptabnehmer des Mexikaniſchen
Hans. Bon biefem wurben ausgeführt:
Rah New⸗York.................. . 184049 Ballen
„ Bofton............ ......... 108695 „
n RewDrleand ............... 183498 „
„Habanna ................... 13 144,
„Mobile ........... ....... 1086 ,
„BPhiladelphia................ 6126 „
„Liverpool .................. 5 „
„DHamburg................... 502
„London .................... 897 „
w Barcelona .................. 1521 „
m Dave ..................... 70 „
„Alicante ................... 7 „
Die Berfhiffung wurbe durch 157 Dampfichiffe und ein Segel⸗
ſchiff bewerkſteligt, von dieſen Schiffen waren 77 SBritifche,
45 Amerilanifhe (Ber. Staaten), 18 Spantihe, 10 Deutfhe und
8 Vorwegiſche.
Die Ausfuhr von Blaubolz betrug ungefähr 800000 kg, ber
Kreis zwiſchen 150 biß 175 Centavos Silber für ein Duintal =
46,02 kg. Die Europäifchen Preife und die Hohen Kurfe verſprechen
gute Ausfichten für die Holzſchläger.
Reh⸗ und Ochſenfelle wurden in ziemlicher Menge verichifft,
ebenfo wie Zuder, Branntwein und Balz.
Die Maisernte war wiederum recht günftig, fo daB für längere
Zeit feine Theuerung zu befürdten ift.
So günftig ſich relativ die Verhaältniſſe der Produzenten geftalten,
Io wenig vertrauensvoll jehen die Importeure der Zukunft entgegen,
da bis Ende vorigen Monats die Wechſelkurſe bis auf 80 pCt. ftiegen,
fo daß diefelben nicht ohne ſchwere Opfer ihren Verpflichtungen nach⸗
kommen Tönnen.
Vorfiht im Krebitgeben ift bringenb anzurathen, und follten
nur gegen 60 Tage Sichtwechſel Warren an weniger gut fituirte
Hüufer zum Berfanb gebracht werben.
—— — —
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. S. 164.
Deutſches Handels⸗Archin 1894. IL
99
Allgemeines,
Verkehr Deutfcher Schiffe in fremden Häfen während
des Sahres 1893.
Eingang. Audgang.
Darunter Darunter
Häfen. Awzaht Rege | mit Anh! mit
Schiffe. Tonnen. | Ladung. hiffe. Ladung.
Säiffe. Schiffe.
Europa
Almeria ............. 6 2999 4 5 4
Amfterdam........... 178 132 493 176 177 52
Ancona ....... ....... 13 | 134331} 18 13 11
Britiihe Häfen
Amble............. 84 1391790 — 84 84
Barrow in Yurneß..| 7 3 7 5
............. 1432)] 81 561 ! 11 1433) | 188
Burntisland........ 221 119 3814 5 221 219
Charlestown (Schott⸗ 265 7 50 49
land) ....... nun.
Dover ............. 6 1827 6 5 4
almouth .......... 187 1196 6245)| 129 137 128
Ser (Infel) ...... 16) 220 1 1 —
|: .......... 256 1133 437 6 254 254
Montrofe .......... 6 1056 4 6 3
Newport (Montmoutb)| 48 | 4049| 11 43 43
Verth (Schottland) ..| 9 869 9 9 1
Piymouth.......... 69 1182 7098) 61 67 46
oole ............. 5 1.000 4 5 2
St. Davids (Schott»
land)............ 69 | 13572 — 69 69
Shoreham (Sufler)..| 4 2 600 4 4 —
Waterford ........ 4 3481 4 4 —
rrol ............... 937 1 2 1
alatz ............... 21 | 742428) 149) | 21 169)
Groningen ........... 28 549 21 24 10
Harlingen ............ 28 | 13440 28 28 8
Küftendie ............ 8 85% 6 8 8
La Balette 22.2.0... 10720)1111 180%) 104 1070)| 104
Livorno.............. 85 | 85985 85 85 34
Marſeille............. 61 | 60793 45 48 41
Moß (Norwegen)...... 3 165 2 3 2
Nantes, Paimboeuf unb
St. Nazaire ........ gı112)| 18 761 3 29 4
Biräuß ........... ...1 89 | 49279 39 39 84
Terneuzen............ 14 7 14 14 5
Bliſſingen ............ 5 5 640 5 5 8
Aiien
Akyab ............... 4 6 878 _ 4 4
Canton .............. 103 | % 735 100 103 74
Hiogo Diafa .......... 181 1144963 | 130 126 110
Yolohama............ 63 | 92249 53 63 47
— m ge
1) Bon einem Schiff fehlen bie Angaben. 2) Außerdem Tamen
von Deutihen Häfen 6 nichtdeutihe Schiffe belaben und gingen
nah Deutſchen Häfen 332 nichtdeutiche Schiffe von 425 587 Reg.⸗
Tonnen mit Kohle. 3) Bon 11 Schiffen fehlen die Angaben. 4 Bon
4 Schiffen fehlen die Angaben. 5) Schiffälaften. 6) Außerdem kamen
von Deutſchen Häfen 3 nichtbeutiche safe N Bon einem Schiff
fehlen die Angaben. 3) Kubikmeter. N Bon 6 Schiffen fehlen bie
Angaben. 19) Außerdem famen von Deutichen Häfen 8 nichtdeutſche
Schiffe und gingen nad Deutihen Häfen 83 nichtdeutſche Schiffe.
1) Bon einem Schiff fehlen die Angaben. 3) Davon in Nantes
17 Schiffe von 9671 Neg.sTonnen, in Paimboeuf 1 Schiff von 280
Reg. »-Tonnen und in St. Nazaire 13 Schiffe von 8 800 Reg.»Tonnen.
14
100
Eingang. Ausgang.
Häfen. Agzoht Reg. Darunter Anzahl Darunter
Schiffe. Tonnen. Sabung. e. Sabung
| Schiffe. Schiffe.
Afrika. |
Durban (Port Natal) .| 20 7 20 20 17
Kapſtadt ............. 19 | 17159 18 19 b
Bort Elizabeth ........ 11 | 7899 11 10 Ö
&t. Helena........... 6 | 15487 6 6 3
Amerika.
Bridgetown (Barbados) 19 086 1 43 1
Coronel.............. 92 7 92 92 92
Galveſton (Texas) ..... 2 193 1 2 2
Buayaquil ........... 26 | 33118 26 26 26
Salifar NarSchottland)) A 830 2 4 3
Havana.............. 801)| 44 097 30 30 30
Merida (Mexito) ...... 12 | 20744 ? 12 ?
New⸗Orleans ......... 28 | 49 223 ? 31 ?
nareageula (Miififfippi)) 5 7.086 ? 3 ?
on ........ 9 5 423 ? 9 ?
St. Sohn (Neu » Brauns
............ 2 3498 _ 2 2
Au a ralafien
Sydney .............. 47 | 84743 43 47 47
Kap Delgado-Diftrift (Mozambique).
Handelöbericht für das Jahr 1892/93,
(Boletin official de Mogambique vom 11. November 1893.)
Die Produktion des Bezirks ift ziemlich bebeutend und bie
Fruchtbarkeit des Bodens eine fehr große. Die landwirthſchaftlichen
Hauptprodufte find Baummolle, Mandeln, Indigo, Reis, Palmen»
wein, Kaffee, Kokosnüfſe, Bohnen, Seſamſaat, Summisfopal, Hirſe,
Maniok, Tabak ꝛc.
Die landwirthſchaftlichen Betriebsmethoden und Geräthe find
außerſt primitiv, was vielleicht dem Mangel an einſichtiger Leitung
zuzufchreiben ift.
Der Bezirk iſt Überreih an prächtigen Hölzern, melde zum Bau
von Häuſern, Schiffen 2c. vortheilhaft verwendei werden können; nur
fehlt es an einer rationellen Ausnutzung.
Die Ein» und Ausfuhr in ben legten Jahren ftellte fih, wie folgt:
Einfubr. Ausfuhr.
Jahr Reis. Reid.
1889/90............ 207 490 106 176 791 891
1890/91............ 820 743 004 223 239 991
1891/92. ............ 178 854 507 213 754 230
1892/93............ 294 051 877 250 396 195
Der Waarentransport erfolgt auf dem Landwege durch Neger,
beren Lohn fehr veränderli ift, und zur See in Fahrzeugen und
Palketbooten der Deutihen DftafrilasLinie, welche monatlich einmal
zwiichen Ibo und Banzibar fahren.
1) Außerdem kamen von Deutihen Häfen 2 nichtdeutſche Schiffe.
Allgemeines. — Kap Delgado⸗Diſtrikt. — Cienfuegos.
Die Verbindung mit Mozambique wirb durch ein unregelmäßig
verfehrendes Segelboot vermittelt, welches feitend der Regierung zu
diefem Dienft angenommen wird.
Die Hauptinduftrien bed Bezirls find Kalkfabrikation und
Schiffbau, die Herftelung von Palmenwein und Branntwein, fowie
die Fabrikation von Kokosnuß⸗ und Sejamöl.
Außerdem werden angefertigt Matten, Cigarren, Hüte, Töpfe,
Löffel, Tauwerk und Käfthen, welche auf der Außenfläche mit Glas⸗
torallen verziert find. Es giebt nur wenige Induſtriearbeiter; der
Lohn für diefelden ſchwankt zwifhen 200 und 400 Rois.
Die Aufternfilherei behufs Gewinnung von Perlen hat
endlich eine Zunahme des Ertrages erfahren; während des abgelaufenen
Wirthſchaftsjahres wurden nad Indien Perlen im Werthe von
5305 Milreis ausgeführt.
Das neueingerichtete Grund buchamt hat feine Thätigfeit am
1. September 1892 begonnen. Es find ftäbtijche Grundftüde im
Werthe von 48400 Milréis und ländliche Grundftüde im Werthe
von 1623 Milréis vegiftrirt worben; die eingetragenen fiskaliſchen
Grundftüde haben einen Werth von 46 000 Milréis.
Cienfuegos.
Handelsbericht für das Jahr 1898,')
Die Zuckerernte des Jahres 1893 fiel quantitativ geringer aus
ald die des Borjahre® und belief fih auf 843090 Sad und
1017 Faß Zuder und 875 Faß Melafle gegen 1028483 Sad und
1637 Faß Zucker und 3656 Faß Melaſſe im Vorjahre. Für dad
nächſte Jahr wird eine größere Ernte erwartet, welche möglicher
weije ber des Jahres 1892 gleichlommen wird.
Bon der letzten Ernte gingen nad) den, Vereinigten Staaten
von Amerifa 8238114 Sad und 1017 Faß Zucker und 875 Faß
Melafie, nach Spanien 14976 Sad Zuder.
Die Anzahl der im Laufe des Jahres 1893 angelommenen
Schiffe beläuft ſich auf 308 von 832 480 Reg.⸗Tonnen, hiervon waren:
Schiffe. Reg. Tonnen.
Spaniſche ...................... 117 mit 177838
Britiſche ....................... 6 „ 50058
Amerikaniſche (Berein. Staaten)... 106 „ 91107
Deutiche ....................... 3 u 4 392
Andere Nationen................ 19 „ 9.085
Die von Europa mit Labung angelommenen Schiffe brachten
zum großen Theile Stüdgüter von Großbritannien und Antwerpen,
aud von Hamburg und Kohle von Großbritannien.
Zwei Deutſche Dampfihiffe braten Stüdgüter und Reis von
Hamburg, von welchem Artilel für das Sabr 1894 eine größere
Einfuhr von Hamburg und Bremen erwartet wird, ba jebt regel
mäßig Dampfidiffe von genannten Plätzen nad) Gienfuegos Tommen
werben und zwar, wie es beißt, ſolche Deuticher Nationalität.
Die allgemeine Lage des Diftrittö ift, was die Produktion ans
betrifft, eine jehr günftige, da große Ernten erwartet werben, doch
wird dad Refultat derfelben durch die niedrigen Breife für die Haupts
artifel, Zuder und Tabak, ungünftig beeinflußt werben.
1) Megen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IL &. 111.
Gedruckt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E. S. Mütler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68—70.
189.
Bandelsberichte
101
April.
üßer das In: und Ausland.
Deutfches Haudels-Ardiv, Zweiter Theil.
Berichte über das Ausland.
Quezaltenango.
Handelsbericht für das Jahr 1893.
Auswärtiger Bandel.
Der Haupteinfuhrplag bes ganzen Weſtens von Guatemala ift
duezaltenango, und man kann mit ziemlicher Beftimmtheit annehmen,
dab drei Fünftel aller über Ehamperico eingeführten Waaren filr
Lugaltenango beftimmt find. Diefes verforgt fich beinahe aus⸗
Hiklih von den Europätfhen Märkten und nur zum Heinen Theil
son den Vereinigten Staaten von Amerika und von Ehina, indem
am RewsYort Petroleum, Nähmafchinen und einige Baummollen«
zoaren, von San Francidco Mehl, Schmalz, Eßwaaren, Maſchinen,
und von Hongkong Geidenwaaren, wie Taſchentücher, Umſchlage⸗
tier und Rohfeide bezogen werben. Großbritannien dürfte mit
einem Welt-Baummollenmarkt Mandefter den erften Play in ber
Einfuhr nach Duezaltenango einnehmen, darauf folgt Deutfchland.
Großbritannien Bat die größte Einfuhr nad Guatemala wegen bed
dertigen ſtarken Berbrauchs an Garnen und ungebleichten, gebleichten
und bedruckten orbinären Baummollengeweben, in welden Artikeln
zit Großbritannien ſchwer in Konkurrenz zu treten iſt. In Eifens,
Bolens, Steinguts, Luxuswaaren und zum Theil aud in Lilören
leherricht Deutichland jährlich mehr den Markt in Guatemala.
Berüglih der Ausfuhr nimmt Deutſchland den erften Rang ein,
ad bejiehen Samburg und Bremen in jedem Jahre mehr an Kaffee,
‚ im wertboollen und einzigen Ausfuhrartikel Guatemalas.
So gewinnbringend aud daB Kaffeegeichäft für Deutſche Firmen
M, fo ift ihnen doch große Vorſicht bei Krebiteinräumungen und
re ermittelung ehrlicher und kundiger Agenten in Quezaltenango,
K ein halbes Bis ein Prozent Retourprovifion berechnen, im Namen
vn Deutſchen Häufer die Geſchäfte entriren und auch unter ihrer
aneliihen Berantwortlichleit abwideln, anzurathen.
Dee Handel hatte, wie aud im Sabre 1892, wieberum mit
Eqwierigkeiten zu Tämpfen, und zwar in erfter Linie auß Ver⸗
alsffung der hohen Kurfe, die von 52 pGt. für 90 Tage Gicht
Üble auf Hamburg im Dezember 1892 auf 81 pCt. im Dezember
183 fliegen und im Monat Auguft ihren höchſten Punkt erreicht
Yan in Folge der Einftellung der Gilberprägung ſeitens Englands
n Indien, bei welcher Gelegenheit im Gilberpreiß gleich die Folgen
vr Aufhebung der Sherman-Bill mit diskontirt zu fein ſcheinen.
Die Aurfe ſiellten ſich im Jahre 1893, mie folgt:
Riedrigfter Höchſter
Wechſel auf Stand.
Rm- dort 3 Tage Sicht 65 (Januar) 97 (Unfang Auguſt)
Londen 90 Tage Sicht 61 (Januar) 90 (Anfang Auguſt)
Samburg 90 Tage Sicht 58 (Januar) 861/, (Anfang Auguft)
Die Importeuse, welche auf Grund eined Kurſes von 60 pEt.
Km Vaarenkalkulationen gemacht Hatten, mußten natürlich bei ber
deuches Handel-Nrchiv. 1894 II.
plöglihen unerwarteten Kuräfteigerung auf alle Audftände empfind-
lie Verluſte erleiden, welder Umftand zur Folge Batte, daß bie
Krebitverfäufe mehr oder weniger während verfchiebener Monate
eingeftellt wurden. Geit einiger Zeit find ben Strebitläufern, aller
dings mit kürzeren Bielen, wieder Waaren zur Berfügung geftellt
worden, da die Importeure ihre Kallulationzbafis auf einen Kurs
von 100 p&t. erhöhten, und nicht zu vermuthen ift, daß der Silber:
preis bedeutend zurückgehen kann. In Folge der höheren Waaren⸗
preife ift unzweifelhaft der Berbraud) im Laufe des Jahres etwas
zurlüdgegangen. Außerdem bat der Handel noch unter ber Geldkriſis
zu leiden gehabt, die fi von ben Bereinigten Staaten von Amerika
aus über ganz Sentralamerila ausbreitete, fo daß der Binäfuß auf
18 p6t. flieg, und kurze Zeit darauf machten jogar alle Banken ihre
Geſchäfte in ber Weiſe, daß fie nur noch Gelber annabmen, aber
nicht mehr ausliehen. Es ift Feine Ausficht, daß in biefen Verhält⸗
nifien bald eine Aenderung eintreten könnte. Die Folge hiervon
war, daß einzelne bemittelte Brivatperfonen Zinien bis zu 2 pCt.
monatlich erzielten, und jett find ſelbſt zu dieſem Zinsfuß Taum
Gelder erhältlich. Schließlich war auch für den Handel nachtheilig,
daß bie Regierung Angefichts der ftarten Entwertbung bed Silber
peſos verichiedene Berfügungen über Erhöhung des Einfuhrzolles
erließ, bie innerhalb weniger Monate in Kraft traten. So wurde
Anfang Auguft verfügt, daB vom 1. Dltober an 10 p&t. aller Eins
fußrzölle in Gold oder in Landesmünge zuzüglich der Kursdifferenz,
welde von einem zu ernennenden Komitee beftimmt werben follte,
zu bezablen feien, und follten biefe Goldzahlungen in jebem Duartal
um 10 pCt. erhöht werben, bis bie Höhe non 80 p&t. Golbzahlung
erreicht würde. Angeſichts dieſer Beftimmung trachtete jeber Kauf:
mann danach, möglichft viel Waaren vor dem 1. Oktober 1893 und
1. Sanuar 1894 einzuführen, um fi möglichft den Goldzahlungen
zu eniziehen. Ungefähr Mitte DEtober, zur Zeit, als alle Kaufleute
ihre Ordres telegrapbiih nad Europa gegeben Hatten, wurbe ber
fragliche Erlaß widerrufen, und die Einfuhrzölle vom 1. Januar 1894
an auf 25 pCt. Goldzahlung feſtgeſetzt unter gleichzeitiger Beftimmung,
daß nunmehr im Laufe des Jahres 1894 keine weiteren Aenderungen,
den Einfuhrzoll betreffend, erlafien werben würden. Trotzdem erſchien
am 10. Dezember ein Erlaß über die Einführung eined ganz neuen
Kolltarifd, gültig vom 1. Januar 1894 ab, ber mehr ober weniger
alle Berechnungen und Hoffnungen umftürztee Denn menn burd
ben Tarif au im Allgemeinen die Zölle erhöht wurben, jo wurben
fie doch für einige Artikel, und befonders für Seidenwaaren, ermäßigt,
und möäflen flatt des bisherigen Zollzuſchlags von 22 p&t. vom
1. Zanuar 1894 an 15 pCt. Zuſchlag und 25 pEt. der Hölle in
Gold oder der Gegenwerth in Lanvesmünge bezahlt werden. Diefe
fortdauernden Aenberungen bezüglich ber Höhe der Einfuhrzölte
wirkten naturgemäß nachtheilig auf ben Handel, da die Kaufleute
keinen Anhalt hatten, bie Breife einzelner Waaren feftzuftellen, einige
Häufer ftellten fogar die Verkäufe einige Zeit ganz ein.
15
Angefiht3 der feit Dätober erfolgten ſtarken Waareneinfuhr und
der dadurch aufgehäuften Borräthe dürfte anzunehmen fein, daß
während der nädften 6 Monate die Beftellungen in Europa nur
gering fein werben, fo daß ein fehr fühlbarer Ausfall in der Einfuhr
während de3 Jahres 1894 in Ausficht geftellt werden dürfte.
Dertehrsmittel.
Die dem auswärtigen Handel zur Berfügung ftehende Dampfers
linie Bacific Mail Steamihip Company, zwecks Beförberung der über
Panama anlommenden Waaren, bewies ſich fehr tüchtig und lieferte
die Ladung mit auffallender Pünktlichkeit aus, mie fie überhaupt feit
Einrichtung der Hamburger Koßmod: und Bacifichinie Alles auf:
bietet, der Konkurrenz gegenüber ihren alten Play zu behaupten.
Durch die beorberten jchnellen Berihiffungen, angefichts der in Aus»
fiht genommenen Zollerhöhungen, dürften die beiden erwähnten
direlten Dampferlinien benachtbeiligt worden fein, was aber nur
feinen Grund in den befonderen Berhältniflen hatte, und find fie
darum bei den Importeuren und Erporteuren nicht weniger beliebt.
Die Vereinigten Staaten find ſehr darauf bedacht, den Handel mit
Sentralamerifa zu heben, und Baben zu diefem Zweck eine neue
Dampferlinie zwiiden San Francisco in Kalifornien und Panama
in Berbindung mit der Panama⸗Iſthmus⸗Eiſenbahn und der News
HorklsEolumbianifhen Linie eingerichtet, die Champerico je zweimal
im Monat nördlih und ſüdlich berührt und unter dem Namen
North American Navigation Company fährt. Unter dieſer Kons
kurrenz find die Frachten nad) San Francisco jehr ermäßigt worden.
Bezüglich der Verkehrsmittel für den Binnenhandel ift Yolgendes
zu bemerfen: Die Eiſenbahn von Ehamperico bis San Yelipe if
bis jeht nicht meitergeführt worden, obgleih die Gtrede nad
bier feit Jahren projektirt ift und auch die Pläne fertig liegen, mit⸗
bin ift man wie früher darauf beſchränkt, alle Ladungen mit Maul»
thieren, Indianern und In der Trodenzeit von Dezember bis April
mit Deohfenkarren von Netalhuleu nah Dusaltenango zu Ichaffen.
Die Belegenheit ber Eifenbahn von Retalhuleu bis San Felipe wird
von ben Kaufleuten nicht benutzt, da bad Zollhaus fih an bem
erfteren Platz befindet, und man einerieitd doppelte Berfandtlommilfion
würde zahlen müffen, und anbererfeitß eine Berladung mit Karren
von San Felipe unmöglich wird, da der Fahrweg diefen Platz nicht
berührt. Es verlautei, daß die Eifenbahngefellichaft einen Anichluß
an den Fahrweg für ihre Koften benerlftielligen und verjuden wird,
ein Abkommen mit Spebiteuren in Retalbuleu zu treffen, zwecks Ans
füifigmahung von Zweighäufern in San Felipe, um in diefer Weife
die Frachten an fi zu reißen, eine Maßregel, die von guter
Wirkung fein dürfte. Bon Duszaltenango find verhältnißmäßig gute
Fahr⸗ und Neitwege nad) Retalfuleu, Guatemala und San Marco
nach Huehuetenango Bingegen nur gute Reitwege.
Landmwirtbichaft.
Kür die Lanbwirtbihaft Guatemalad war dad Jahr 1893
nicht günftig, denn das lange Regenwetter war den Kaffeeplantagen
ſehr nachtheilig. Durch die übermäßige Feuchtigkeit faulten viele
Blüthen ab, ohne Frucht angefeht zu haben, ober aud die Kleinen
Beeren fielen ab, und fo wurben beinahe alle Pflanzer in den
Ernteerwartungen getäufht. Auf der anderen Seite war dagegen
ber hohe Wechſelkurs den Pflangern ſehr günftig, wie auch ber hohe
Werth des Artikel in den überfeeiihen Märkten ihnen vorausfichtlich
einen guten Preis für die jetige Ernte fihert. Sehr trübe muß ben
Pflanzern die Zukunft in Bezug auf Arbeitäfräfte exricheinen, ba bie
fuhrgölle erhöht, und zwar fo, daß 50 pEt. des Kaffeezolles, der bis
|
|
daB diefe Artikel noh in großen Wengen von den Bereinigten
|
Duezaltenango.
Regierung zum 15. März 1894 den Arbeitszwang ber Indianer und
das fogenannte Arbeitergefeh, meldes den Indianer zwingt, feine
Schulden mit körperlicher Arbeit zu tilgen, aufhob und als einzige
Berpflihtung der Indianerbevölkerung auferlegte, ber Regierung
10 Peſos pro Mann und pro Jahr Abgaben zu zahlen.
In gleicher Weile wie die Einfuhrzölle wurden auch die Aus⸗
dahin auf 2 Peſos für den Spaniſchen Centner feſtgeſetzt war, in
Gold oder in Landeömünze zuzüglich der Kursdifferenz bezahlt werden
mußten, welche Erhöhung einzig und allein dem Produzenten zur
Loft fällt. Leider wenden die Kaffeeerporteure den Deutichen direkten
Dampferlinien immer noch zu wenig Intereſſe zu und vergefjen, baf
im Augenblid, wo die Konkurrenz ſich zurückziehen würde, die Frachten,
welche jegt auf 4 Pfd. Sterl. pro Tonne bemefien find, wieder auf
ihre alte Höhe von 7 Pfd. Sterl. 10 Schill. ſeitens der Amerikaniſchen
Company gebradht werden würben.
Die Zuderplantagen werden weniger durch die neuen Arbeiter
verfügungen zu leiden haben, da zur Sultivirung des Zuckerrohrs
weniger Arbeitöfräfte erforberlih find, und da auch die Preife des
gereinigten wie ungereinigten Zuckers anhaltend fehr hoch find.
In den Diftrikten Huehuetenango und Totonicapam und in
| dem Hochlande des Diſtrikts Duezaltenango werden in der Haupt:
fahe Mais, Weizen, Kartoffeln und ſchwarze Bohnen gebaut, welde
Produfte jedoch kaum für den heimiſchen Verbrauch ausreichen, fo
Staaten von Amerika eingeführt werden. Der Weizen findet im
Bezirt von Duezaltenango gute Abnahme dur 6 Maflermühlen. —
Der Handel von Totonicapam und Yuehuetenango ift im Verhältniß
Hein und in den Händen von Kleinhändlern, die in Duezaltenango
kaufen. |
Induſtrie.
An Induſtrie iſt der Bezirk von Quezaltenango ſehr arm. Es
werden in kleinen Mengen ſeitens der Indianer gewöhnliche Töpfer⸗
waaren und aus den eingeführten Garnen ungebleichte Baumwollen⸗
gewebe und Umſchlagetücher hergeſtellt, ſodann giebt es eine unbe⸗
deutende Licht- und Seifenfabrik und in einem Dorfe unweit von
Quezaltenango eine durch Waſſerkraft getriebene Baumwollenſpinnerei,
bie ſeit einigen Jahren im die Hände einer Altiengeſellſchaft über⸗
gegangen ifl. Die Produktionskraft diefer Fabrik ift fehr gering und
in keiner Weife geeignet, der Einfuhr Hindernd in den Meg zu
treten, und zwar wohl vorwiegend aus dem Grnndbe, weil die De
Ihaffung der Baummolle, die in geringem Umfange an der tiefe
Küfte zwiſchen Champerico und Retalhuleu angepflanzt wird, mit
großen Unkoften und Schwierigkeiten verknüpft ift. Es mußte berei
öfters aus Südamerika Baummolle angelauft werden, um ben Betri
der Fabrit aufrecht zu erhalten.
.
Bantweien.
Zu nennen ift die Banco de Deeibente, melde ihren Haup
in Dusaltenango, eine Filiale in der Hauptftadt Guatemala u
Agenturen in Quehuetenango, Retalhuleu, San Felipe und N
tenango hat. Außerdem beftehen in Duezaltenango Agenturen
Banco Internacional und Banco Comercial, deren Haupthäufer
Quatemala etablirt find.
Baramaribe.
Paramaribe (Surinam).
Handel3bericht für da8 Jahr 1893.)
Die Kalaoernte des Jahres 1893 iſt eine vorzügliche ges
weien und bat gute Preiſe ergeben.
Der Handelszuſtand ift fat der gleiche
sorigen Jahre.
Die Soldinduftrie bat einen Kleinen Fortſchritt gu ver:
ihnen. Im Iahre 1892 wurden 1078966 g ausgeführt, im Jahre
1893 dagegen 1 159 675 g.
Die hydrauliſchen Maſchinen, die auf Kaliforniſche Weile das
Gold zu Tage fürdern jollen, find zwar zum größten Theil ſchon
aufgeſtellt, jedoch bis jetzt noch nicht fertig zum Betriebe.
geblieben wie im
Ausmärtiger Banbel.
Was den Handel von Surinam anbetrifft, jo find die Deutichen
Firmen davor zu warnen, ihren Kredit dorthin auszudehnen.
Unter den Kaufleuten befinden fig viele Leute, die nur darauf
auägehen, ausländiiche Firmen durch gute Referenzen unb glängenbe
Berfprechungen auf ſchnelle Bezahlung zu täufhen und die ſchon
nd Empfang der eriten guten Lieferung fchleunigen Ausverkauf
veranftalten, dann Bankerott folgen laflen, um nad kurzer Zeit
unter dem Namen ihrer Frauen ober Kinder ein neues Geſchäft
‚u begründen.
Die Einfuhr im Jahre 1893 war nad) dem Gouvern. Advert.
Bla” folgende:
Kartoffeln 9449 Körbe, 1446 Fäfier, 112 Kiften, 22 Säde,
Eifig 115 Kiften, 114 Fäfler, 7 Demijohns,
Bier 5021 Körbe, 1685 Kiften, 1902 Yüfler,
Butter, Dieomargarine ıc. 19987 Fäffer, 664 Kiften,
Brot und Zwiebad 1008 Fäſſer,
Feines Mehl 26 447 Fäller, 62 Kiſten,
Spirituofen 41 516 Kiften, 84 Fäfler,
Hülfenfrüdte 4464 Süde, 8893 Zäfler,
Semüje, geſalzen 902 Fäfler,
Rergen 1910 Kiſten,
Räfe 23197 Kiften,
Kaffee 232 Säcke, 17 Fäfler,
Petroleum 23 360 Kiften, 10 Yäfler,
Gäbe Kartoffeln 35 Yäfler, 10 Güde,
Schweinefett 31 Kiſten, 2 Fäfler,
Reis 32 644 Säle, 216 Fäſſer,
Speck, gepödelt 3001 Fäfler,
Buder 784 Faſſer,
Tabak in Blättern 108 Fäffer, 17 Kiften,
Zwiebeln 1230 Fäfler, 525 Kiften, 875 Körbe, 7960 kg,
Fiſche, geſalzen 5419 Fäfſſer, 149 Kiften,
m gepölelt 814 Täfler, 8 Kiften,
geräuchert und getrodnet 6814 Kiften, 61 Rippen,
Fleifch, gepötelt 7751 Fäfler,
„ geräuchert 14 Kiften,
Lebensmittel, konſervirt 4142 Kiften, 316 Fäſſer.
Bieh: Pferde 46 Stüd, Kühe 781 Stüd, Schweine 169 Stüd,
Eſel 56 Stüd.
Die Ausfuhr von Zuder ift im Jahre 1893 gegen das Vor⸗ |
iaft um 300000 kg, die Ausfuhr von Kakao von 1689 175 kg im |
1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Ar. 1893 IL ©. 117
und 578.
103
Jahre 1892 auf nahezu 31/2 Millionen kg im Jahre 1893 geftiegen.
Dagegen tft die Ausfuhr von Rum, Melaſſe und Kautſchuk beträchtlich
zurüdigegangen. Nach den Vereinigten Staaten von Amerika Hat
die Ausfuhr von Zuder und Kakao bedeutend zugenommen, ſowohl
vermittelft Ameritanifcher Segelichiffe, als aud durch die Dampfer
der Koninglyk Wet Indifhen Mail. Der Werth der Ausfuhr nad
den Vereinigten Staaten von Amertfa ift von 336292 Dollar im
vorigen Jahre auf 1415592 Dollar im Jahre 1898 geftiegen.
Landbau.
Wie fhon aus der erhöhten Ausfuhr von Zuder und Kakao
erfichtlih, nimmt der Plantagen⸗ und Landbau einen erheblichen
Aufihmwung.
Es fehlt indeß noch ſtets an Kapital, und würbe fi Bier ein
Held für Deutfhen Fleiß und Deutſches Kapital bieten.
Rod) vor kurzer Zeit find gut angelegte Kalao » Plantagen für
ein Zwölftel ihres Werthes verkauft worden.
Im Sabre 1898 Bat die befonderd ergiebige Kakaoernte in
Verbindung mit ber Spelulationswuth der Zwiſchenhändler, die
allerdings beim Verlauf große Berlufte erlitten haben, beſonders
hohe Preiſe gebracht. Für 1 kg find bis zu 85 Cent bezahlt worben,
während der normale Preis zwiſchen 60 und 70 Gent pro Kilos
gramm ſchwankt.
Roc ift zu bemerken, daß der Surinamiche Kakao feines bitteren
Geſchmacks Halder ohne Vermengung mit anderen Kalaoforten,
namentlich denen von Venezuela und Trinidad, zur Chokoladen⸗
fabritation nit gebraucht wird; jedoch beſitzt derſelbe bebeutenb
mehr Fettgehalt ald die jüßeren Sorten, welde auf Surinamjchem
Boden auszuarten feinen.
Der LiberiasKaffee if wiederum im letzten Jahre mit großem
Erfolge angepflangt worden und veripricht eine fehr gute Zukunft.
Balovenmehl Hat zwar auf ber Ausftellung für Lebens»
mittel zu Antwerpen die goldene Medaille als vortreffliches Nähr⸗
mittel erhalten, jeboch bleibt die Herftellung dieſes Mehls ftets Loft
barer als die ber anderen und kann auch mit biefen in anderer
Hinſicht nicht konkurriren.
Die Plantagenwirthichaft hat immer noch unter Arbeitermangel
zu leiden, da bie farbigen Arbeiter ſich meift ben Golbfeldern zu⸗
wenden.
In Folge befien bat dad Holländiſche Gouvernement ſchon feit
dem Sabre 1873 aus Dftindien Kulis eingeführt. Much wurbe der
Berfug mit Einführung von Javaniſchen Arbeitern gemacht, der als
geglüdt zu betrachten ift.
Schifisvertehr.
Deutſche Schiffe haben dic Rhede von PBaramaribo nit ans
gelaufen.
Die weitaus wichtigſte Berbindung von Surinam mit bem
Ausland vermittelt die Koningige Weit Indiſche Mail. Ferner
wird der Berlehr nad den Niederlanden durch eine Britifche und
Sranzöftihe Dampferlinie unterhalten. Daneben exiftirt nod eine
andere Dampferverbindung zwiſchen London und Paramarido, die
fogenannte Scroutonline, die den Hafen von Paramaribo einmal im
Monat anläuft.
Da wenig Konkurrenz beftebt und die meiften Kaufleute ihren
Agenten in Amfterbam befigen, jo find bie Berfrachter in der Lage
für alle Frachtgüter, die nicht im Tarif aufgenommen find, bie
Frachtkoſten nach Belieben feftzufiellen.
15%
04 Chatham. — Queensdland.
Die Geſammtverſchiffungen von Neu⸗Braunſchweig betrugen in den Jahren 1892 und 1893:
1892, 1893.
Häfen. Anzahl | g, Anzahl i |
g.⸗ Dielen ꝛc. Bauholz. Reg.⸗ Dielen ꝛc. Bauholz.
der Tonnen ber Tonnen |
Flächenfuß. | Tonnen. Flächenfuß. | Tonnen.
Miramichi .......................... 134 | 103565 94 907 523 228 113 88 523 | 85 230 472 | —
St. John ....... ... ... .. ..... 164 166207 | 146529809 | 102601 166 | 181099 | 166653334 ! 5294
Batdurft ....... .. .... . . . . . . . ... 17 10 746 9 866 015 24 18 11 810 10 176 000 102
Dalhoufle .oeneceneneneeunennnnennne 48 25 615 32 568 604 805 92 21054 17 610 241 341
Richibucto ...................... 29 13 877 13 002 512 — 211188 10 557 663 _
Shediac. .......................... 28 11 278 10 156 833 — 25 18 099 11 768 215 —
Sadville ...... een suunnerennennnenn 24 13 775 14 576 566 — 21 14 395 13 382 475 —
Hillsboro................. nennen ee |
DE ll 16 | 18718 | 185299 | — 8 70400 63005 | —
Cocagne............. ...............
zuſammen...
Von Neuſchottland wurden im Jahre 1893 ausgeführt mit
166 Schiffen von 180625 Reg.⸗Tonnen 109252930 Flächenfuß
Dielen 2c. und 5606 Tonnen birfenes Bauholz. An Dielen wurden
von dort nach Überfeeifhen Häfen ausgeführt:
465 | as TI | 325 149 811 | 11307 | 406 | 848 208 Ä 312 248 485 | 5737
Der Geſammtſchienenweg am Ende bed Jahres 1892 betrug
2873 Engltihe Meilen; im Laufe des Jahres find nur 53 Meilen
neu eröffnet und dem Berlebr übergeben worben.
Artefifhe Brunnen find vielfach angelegt worden und haben
Flächenfuß. Flächenfuß. ſich bewährt,
1883............ 77 918 000 1889............ 92 605 488 Im Februar 1898 wurde der Küftenftih von Brisbane bis
1884..... ....... 69159000 1890............ 99 512 924 | Rodhampton von Ueberſchwemmungen heimgeſucht, die großen Schaden
1885............ 79 647 766 1891............ 78 603 742 | anrichteten. Später wurde die Kolonie durch eine finanzielle Kataſtrophe
1886............ 87280125 1892..... ....... 87 861 893 erſchüttert, die den Zuſammenbruch von 8 der beſtehenden 11 Banken
1887............ 82 959 688 1893............ 109 262 930 | zur Folge hatte, darunter eine, die Über die ganze Kolonie Zweigbanken
1888 ...... ...... 85 070 005 hatte. Das ganze Geldverkehrsweſen war lahm gelegt. Das Parla⸗
— — ment wurde zuſammenberufen, um einige Ausnahmsgeſetzvorlagen
zur Erleichterung des Geldverkehrs zu beftätigen. Nach einigen
Queensland. Monaten bat die Wiedereröffnung mit mehr oder weniger Verluft
Handelöberiht für das Jahr 1892.) an Binfen und Kapital für die Nftienbefiger und Depofitäre
. Rattgefunden.
Allgemeines. Die Vermögensverhältniffe der meiften Staatöblirger, welche
Im Jahre 1892 waren Snfolvenzen und Liquidationen jehr
häufig, ihre Zahl betrug 537. Außerdem fanden unter der Hand in
der Handelöwelt Gläubiger: Abkommen ftatt, Über welche Bablen:
angaben nicht vorliegen. In neuerer Zeit machen diefe Abkommen
weitaus den größten Progentfag der Liquidationen aus.
Unter den Salliten war eine der Landbanken, die „Queensland
Deposit Bank“, die |päter wieder geöffnet werden Tonnte.
So ungünftig auch die gefhäftlihen und Kinanzuerhältnifie
liegen, fo fehlt e8 doch nicht an guten Ausſichten für die Zukunft.
Die Produktion der Stapelartifel nimmt zu, nicht allein die Züders
induftrie lebt wieder auf, fjonbern im Großen und Ganzen iſt das
Jahr auch für die Viehzucht und den Aderbau recht günftig geweſen,
ebenfo hat die Ausbeute von Gold einen Aufihwung genommen.
Auch der Anbau von Zuderrobr, Weizen und Tabat ift erheblich.
Die in den Städten, befonders Brisbane, zufammengeftrömten uns
früher der wohlhabenden Klaſſe zugerechnet wurden, baben ſehr ges
litten, und das Zertrauen ift bedeutend erichlttert.
Die Bevölkerung wurde am 81, Dezember 1892 auf annähernd
421297 Perſonen feitgeftellt gegen 410 330 im Sabre 1891.
Bon Europa wanderten nur 889 Perſonen ein, zumeift Briten,
außerdem 41 Deutiche. Bon den Sübfeeinjeln murben 464 Arbeiter
für die Zuderinduftrie angemworben.
Landwirthichaftliches.
Obwohl die Viehzucht durch die Dürre, welche in einigen Theilen
der Kolonie anhaltend herrſchte, gelitten hat, ſo waren doch die Ver⸗
luſte, ſoweit darüber Nachrichten vorliegen, dem Prozentſatz nach,
wenn der Geſammtviehſtand in Betracht gezogen wird, unerheblich;
der Biehftand betrug:
» — N ' Pferde. Rindvieh. Schafe. Schweine.
ung finden nach und nad auf ben Anfiedlungen 1891 ............ 399 364 6192759 2029688 192672
In den Küftenfläbten, namentlich der Yaupiftadt Brisbane und Sun a aa 22 7169 6591416 91708310 116930
i rt ti i i ä
ihren Worftäbten, mo bie Sperutckon in Siegenfhetten, Biden |” a9 .......... 423406 4 308 667 +1419677 — 5749
und Bauplägen fih hoch entwidelt Hatte, werden freilich noch manche
Jahre vergehen, ehe die wirthſchaftlichen Verhältnifſe wieder günftiger
werden.
1) Wegen des Vorjahre |. Sand. Ar. 1893 I. S. 47.
Die Vermehrung des Rindviehſtandes hat im Vergleich mit
den zwei vorbergegangenen Jahren nicht gleichen Schritt gehalten;
die Urfache mag darin zu finden fein, daß in einigen Diſtrikten durch
anhaltende Dürre eine bedeutende Anzahl Bieh eingegangen ift,
Dueenälanb,
dann aber find die Herben jegt ſchon jo bebeutend, Daß ſich bei den
niedrigen Breifen eine Vermehrung des Biehbeftandes nicht lohnt.
Die im Jahre 1892 zum Berlauf verfügbare Anzahl Rindvieh betrug
etwa 650000 Stüd. Der Konfum in Dueemöland beträgt etwa
110000 Stüd; auägeführt nah den fühlihen Kolonien wurden
130 000 Stüd; gefchladtet in den Gefriers und Präſervirungs⸗
EtabfiffiementS wurden 141 000 Stüd.
Die Schafe haben fih auf nit In dem Make wie in den
vorbergegangenen zwei Jahren vermehrt. In Queensland murben
die Merinofchafe ſeither hauptſüchlich der Wolle wegen gezüchtet, ob»
wohl auch einige größere Rafien des Fleiſches wegen und zur Kreuz⸗
zucht eingeführt wurden. Seht, wo bie Befriermethode feiten Fuß
gefaßt hat, und das Fleiih der großen Schafe in Großbritannien
den Borzug genießt, wird diefer Zucht viel allgemeiner größere Aufs
merfiamfeit zugewendet. Der jährliche Ueberſchuß an fetten Schafen
ift auf etwa 15 pPCt. berechnet, demnach in runder Zahl 8 120 000
Stüd. Der Verbrauch in der Kolonie beträgt etwa 788000 Stüd,
während in den leiichpräfervirungsanftalten 572811 Stück ver»
wendet wurden. Die gewöhnlich nach den ſüdlichen Kolonien ftatts
findende Audfußr wurde dur die außergewöhnlich große Einfuhr
von dorther Gibertroffen.
Aus dem BVorfichenden gebt hervor, wie groß ber Weberihuß
ſowohl von Nindvieh wie von Schafen tft, wofür ein Abſatz geichaffen
werden muß, wenn fi das Buchtgeichäft ferner rentiren ſoll.
Die Zahl der Eigenthümer von Schafftationen und die Durch⸗
ſchnittszahlen der Herden In den letzten drei Jahren waren folgende:
Eigen⸗ Anzahl Pro Station
Jahr. thümer. Schafe. durchſchnittlich.
1890.......... 849 18007234 21210
1891.......... 1078 20289 638 19 981
1892.......... 1496 21708 810 14 11
Die Shweinezudt, bie fi in den Jahren 1888 bis 1891
verdoppelte, hat plöklich im Jahre 1892 eine ſtarke Abnahme erfahren,
welche um fo weniger begreiflich ift, als Ackerbauprodukte und bes
ſonders Mais fo billig maren, daß man glauben jollte, die Schweine
mäftung hätte ben Landwirthen beflere Rechnung gegeben als ber
Berlauf, zumal dank Der praltiihen Unterweiſung, welde bie
Regierung durch einen Sachverſtändigen in den Farm⸗Diſtrikten zur
derfiellung von Sped, Schinken ꝛc. anorbnete, fi die Produkte
bereitö guten Eingang verſchafft haben.
Meiereten. Die entftandenen Mollereien haben einen ziemlichen
Einfluß auf die Verringerung der Einfuhr von Butter und Käfe
gehabt; beide Artilel werben jegt in viel beſſerer Dualität als früher
geliefert. Dagegen hatte die Induſtrie noch keinen Einfluß auf bie
Einfuhr von Londenfirter Milch, welche nah wie vor in großen
Mengen (1892 888 743 Piund im Werthe von 18106 Pfd. Sterl.)
hauptiähli für das innere der Kolonie eingeführt wird. Die
Produktion von Butter betrug 2697977 Pfund, die von Käſe
460 208 Pfund gegen 141120 im Sabre 1891. Einige Käfereien
machten eine recht gute und zum Theil ſelbſt vorzügliche Waare,
welche den beiten Erzeugniflen in Europa nicht nachſteht.
Ackerbau. Obſchon die Kultur der Stapelartilel Zuder und
Beizen im Allgemeinen günftige Fortichritte aufzumelfen bat, fo
fand doch der Anbau neuer Ländereien in ber großen finanziellen
Krifid ein Hemmniß. Die im Jahre 1892 angebaute Fläche hat die
vom Sabre 1891 um 5102 Ader überholt.
Im Wlgemeinen war die Saiſon von 1892 günftig für bie
Landwirthſchaft. Die Saaten Hatten nicht fo ſehr von dem großen
Wechſel der Witterung, auch nicht unter Verwüſtungen durch allerlei ,
9
Inſekten zu leiden, wie bie8 häufig in Queensland der Fall if.
Trotzdem zeigte ſich ein Ausfall in ben Durchichnittserträgen, beſonders
in der Getreideernte,; dagegen lieferten Früchte aller Art reichen
Ertrag. Auf 8840 Adern, wovon die meiften mit Buder bepflanzt
waren, hatte künſtliche Bewäſſerung flattgefunden.
Neue Anfiedelungen auf Kronländereien unter Ratenabzahlungen
haben ftattgefunden:
Aderbaufarmen. Weidefarmen.
Jahr. Zahl. Acker. Zahl. Acker.
........ 870 236456 118 668 420
1891 ........ 11465 262728 146 997540
Die Abnahme muß wohl der allgemeinen Krifi3 zugefchrieben
werben, hängt aber auch vielleicht theilmeile damit zufammen, daß
feit einiger Zeit Ländereien unter dem Syſtem der Dorfſchafts⸗
Senoflenihalten von der Regierung in Anfprud genommen unb
bearbeitet werben.
Bon den im Ganzen ald Yarmland benukten 260 823 der
entfielen auf:
Weizen.
31 742 Ader mit einem Ertrage von 462683 Bufbel
19306 „ ” ” n n„ 89230 „
Die Zunahme des Ertrages betrug demnach im Durchſchnitt
14,57 Buſhel per Ader gegen 20,32 im Sabre 1891. Dbichon die
Zunahme geringer ift als in den zwei vorigen Jahren, fo ift doch
die Ernte immerhin noch zufriedenftelend und der Menge nad die
größte, welche je in Queensland flattgefunden Bat.
Hafer. Es wurden bebaut:
1892....... ... 591 Ader mit einem Ertrage von 12965 Buſhel
1891.......... 706 , „ 16669 „
4 v
Der Durchſchnittsertrag pro Acker war 21,94 Buſhel gegen 28,31
im Vorjahre. Nächſt Welzen gab Hafer bie ergiebigſte Ernte, und
obihon der durchſchnittliche Ertrag Binter dem in Europa erzielten
zurückbleibt, follte die Getreide doch größere Beachtung in der
Landwirthſchaft finden, da immer noch eine bedeutende Einfuhr fos
wohl von Hafer als Hafergrüke trog des Schutzzolles ftattfinbet.
Gerſte. Durchſchnittlich
Anbau. Ertrag. pro Acker.
Acker. Buſſhel. Buſhel.
1892.......... 885 6 968 18,10
1891.......... 789 21802 28,83
Der Durchſchnitt war beinahe 11 Bufgel auf den Adler weniger
als im Jahre 1891 und geringer als in irgend einem Jahr feit 1888.
Roggen wird ausſchließlich von Deutichen, vielleiht auch
Skandinaviſchen Landwirten Über die ganze Kolonie, aber wohl nur
für eigenen Bedarf gebaut, in einigen Diftrikten betrug der Durchs
ſchnitt gegen 40 Buſhel. Sole Gegenden könnten mit Bortbeil für
die Ausfuhr angepflanzt werden, beionderd ba dieſe Getreideiorte
in jenen Theilen Feiner Krankheit unterworfen if. Sn anderen
Diftrikten im Rorden ergab der Anbau einen vollftändigen Mißwachs.
Die Ernteergebniffe waren folgende:
Durchſchnittlich
Anbau. Ertrag. pro Acker.
Acker. Buſßhel. Buſhel
1892.......... 360 8001 22,22
1891.......... 688 12484 28,11
Mais Anbau Ertrag.
Adler. Buſhel.
1892 ................ 92172 2888 668
1891
106
zu heben, haben zu der Bilbung eines Syndikats geführt, welches es
unternommen hat, eine Aktiengeſellſchaft zur Anlegung einer Rüben
zuderfabrif in dem Bezirte von Swellendam, öſtlich von Kapftabt,
zu gründen. Die Aufforberung zur Aktienzeichnung ift im Geps
tember 1898 ergangen. Es gelang damals nicht, das gefuchte Kapital
im Betrage von 39000 Pfd. Sterl. zufammenzubringen. Wie es
jet Heißt, ift e8 gelungen, Zeichner für den fehlenden Betrag in
London zu finden.
Die Beſtellung ber Einrihtung der Fabrik und aller bazu ger
hörigen Maſchinen ift nach Deutihland gegeben worden. Der Werth
diefer Beſtellung fol fi auf ungefähr 20000 Pfd. Sterl. belaufen.
Ob das etwas ſanguiniſch ſcheinende Unternehmen in feiner
gegenwärtig projeltirten Geftalt einen praltifchen und finanziellen
Erfolg Haben wird, muß abgewartet werben.
Swatau.
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.')
Die Hoffnungen, die zu Ende bes Jahres 1892 für eine beſſere
Entwidelung des Frachtenmarktes während des Berichtäjahres gehegt
wurden, find nicht oder jevenfalld nur zu einem ganz geringen Theil
in Erfüllung gegangen. Da die Ernten in den Reiögegenden Siams
und im Yangtze⸗Thale jehr aut ausgefallen waren, fo fehlte es im
Yügemeinen nit an Beihäftigung, und die Frachten gingen aud
während des ganzen Jahres, zwar langfam, aber ftetig in die Höhe.
Allein die enorme Entwerthung des Silbers, dad von 2,76 auf
2,29 Marl pro Mexikaniſchen Dollar herabging, in dem alle
Frachten im Dften abgeſchloſſen und bezahlt werden, bat die Gold:
einnahme derartig vermindert, daß die Nejultate des Jahres 1893
noch hinter denen des Vorjahres zurückſtehen dürften.
Mit dem Fallen der Silberfurfe bat nämlih da8 Steigen ber
Frachten nit Schritt gehalten. Dieje betrugen in den erften Mo:
naten des Sahres von Nintihwang und Tihifu nah Swatau 16
und 10 Cents pro Pilul und Fonnten nur am Ende des Jahres
für kurze Zeit auf 25 und 18 Gent erhöht werden. Theild aus
diefem Grunde, mehr aber noch wegen der großen Erleichterungen,
welche die Englifhen und Chinefifchen Rhebereien in Smwatau ihren
Berichiffern und Empfängern gewähren, konnten die Deutſchen Schiffe
an diefem wichtigften Theil des Swatauer Frachtenverkehrs während
bes Berichtsjahres nicht theilnehmen.
Bon den 32 in Swatau angelommenen Deutſchen Dampfſchiffen
famen die meiften, nämlich 20, aus Hongkong, 5 aus Amoy, 4 auß
Saigon x.
Hiervon verließen den Hafen 4 Dampfſchiffe in Ballaft, 25
Dampfidiffe mit Baflagieren und Ladung und 3 Dampfichiffe mit
Zucker.
Die Ausſichten, welche das kommende Jahr dem Frachtenmarkt
verheißt, werden im Allgemeinen für beſſer gehalten. Zunächſt haben
die ſchlechten Kursverhältniſſe manche Schiffseigner veranlaßt, ihre
Schiffe zurückzurufen, und neue Räumte find nicht oder nur in ganz
geringer Anzahl herausgeſchickt worden, auch wurde mandes ältere
Schiff zum Theil weit unter dem Werthe an Japaner verlauft, io
daß der verfügbare Raumgehalt entihieden zuſammengeſchmolzen ift.
Da auch die Ernteberichte aus den Reishäfen günftig lauten, jo
fann ein Heraufgehen ber Frachtenpreife kaum ausbleiben. Ob fie
aber gewinnbringend fich geftalten werden, hängt von dem Gang des
Silbermarktes ab.
1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 IT. &. 90.
— —— {0 — — —
Südafrika. — Swatau. — Harlingen.
Die Deutſche Sumatralinie, welche ſchon im Berichtsjahre einen
guten Abſchluß zu verzeichnen hat, dürfte im Jahre 1894 noch befler
geftellt jein, da fie einen Haupttheil ihrer Einnahmen d. i. die Subs
vention bed Deli»PBflanzer » Komitees in Zukunft in Gold auss
bezahlt erhalten wird.
Gegen Ende des Jahres find bereitö zwei meitere größere
Deutſche Dampfſchiffe für die Amoy —Swatau — SingaporesBaflagier:
fahrt von Chineſen auf ein Jahr neu gechartert worden, und wie
die Frachten auch ausfallen werden, die Betheiligung Deutſcher
Dampfſchiffe am Swatauer Schiffsverkehr und insbeſondere an der
Paſſagierfahrt wird im Jahre 1894 eine lebhaftere ſein, als im
Vorjahre.
Der Antheil der einzelnen Nationen an dem Schiffsverkehr im
Hafen von Swatau im Jahre 1893 war folgender:
Eingang. Ausgang.
| Darunter Bu Darunter
Rationalität. Heberdaupt. mit Ladung. Ueberhaupt. mit mit Ladung.
E| Reg |E| Reg JE] Rep. || eg.
& 8 =
Ö 46 3 Tonn. = Tonn. 3 Tonn.
Dampfſchiffe.
Britiſche......... 814 786 362735 705 3901814 786 352 694 648 355
Deutſche......... 32| 27 1564| 23 19 3541 32 27 1654| 281 23517
Niederländiide ... 2 184 2 1 2: 1344| 1 612
Schwediſche und |
Norwegifhe.... I 3 2370| 3 2370 3: 2370 1 836
Japaniſche ....... 8 5102] 8) 51 8 61020 — —
Chinefilde ....... b6| 68 655 53| 55 9271 56) 586561 51| 51 571
sufammen... 915/880 9718241789 431]015/880 9771776,724 951
ee
Britiide......... 1| 1631| 1! 1631 1631
Amerilaniide..... 1 1087 11 1087 1 1087] — —
zufammen... | 2 2718 2 271 2| 2718| —
Geſammtzahl... s17]088 osh bes roa 206 —— 961
Harlingen.
Handelsbericht für das Jahr 1898.)
Der Harlinger Handel beſteht hauptſächlich in der Ausfuhr von
Landesprodukten nach Großbritannien, in der Einfuhr aus dieſem
Lande von verſchiedenen Waaren ſowie in der Einfuhr von Hol;
aus der Dftiee und gelegentlih aus den Bereinigten Staaten von
Amerika.
Nach Großbritannien gehen fünf regelmäßige Dampfſchifffahrten
wöchentlich, nämlich zwei nad) London, zwei nah Hull und eine nad
Leith.
Die Einfuhr von Holz aus der Oſtſee erfolgt zum großen Theil
mit Deutſchen Dampfſchiffen, welche die Segelſchiffe immer mehr
verdrängen. In Folge davon ift auch die Harlinger Handelsflotte
in letter Beit jehr zurüdgegangen; denn da die Holzfahrt für Segel:
1) Bergl. Sand. Arch. 1883, IL ©. 71.
Harlingen. — Rußland.
ſchiffe jegt nit mehr zu Iohnen fcheint, werben neue Fahrzeuge nicht
mehr angeſchafft.
Die Deutihen Dampfſchiffe, faſt ausnahmslos aus Hamburg
und Flensburg, find für die Holzfahrt vorzüglich eingerichtet und
werden vorausfitlich wohl ihren Antheil daran behaupten. Die
Ausladung geht in Harlingen ſtets ſchnell von Gtatten.
Der Engliſche Kohlen⸗Strike war für den Harlinger Koblen:
handel jehr nachtheilig. Ziemlih große Mengen werben fonft eins
geführt, ſowohl regelmäßig mittelft der Dampfer von Hull und Leith,
ala von Newcaſtle on Tyne. Monate lang Tonnten nur geringe Mengen
von Leit eingeführt werben. Selbftverfändlid kamen dieſe Ber:
Hältniffe dem Deutichen Kohlenbandel zu Gute, denn in Friesland
und Groningen, wo man die Engliihen Kohlen fenft zum großen
heil aus Harlingen bezieht, Taufte man Deutihe Kohle entweder
direft oder aus Amfterdam.
Die in Harlingen beſtehenden Salzfiebereien, die in den letzten
Jahren ihren Bedarf an Rohſalz aus Deutichland bezogen, welche
Waare in Amflerdam übergeladen wurbe, waren in Folge der durch
ben niederen Rheinfiand entftandenen Schwierigkeiten genöthigt,
das Salz wie früher auf bireltem Wege aus Großbritannien fommen
zu lafien, und wird allem Anſcheine nad auch im Sabre 1894 das
Salz aus Liverpool bezogen werben.
Die birelten Handelsbeziehungen mit Deutihland find nicht
fehr bedeutend. Es werden wie an manchen Nieberlänbiichen Drten
Deutiche Produkte, wie z. 8. raffinirter Zucker, Roggenmehl u. f. m.
per Bahn oder über Amfterdam eingeführt, und einige Englifche
oder aus England kommende überſeeiſche Produkte werden nad
Deutihland ausgeführt.
Die Hauptprodukte ber Provinz Friesland, Die früher beinahe
anßichließlich über Harlingen nah Großbritannien verfandt wurden,
nämlich Butter und Käfe, gehen jetzt theilweile auch nad) anderen
Zändern und, namentlid) was Käfe anbelangt, auch nad) Deutichland.
Borausfichtlih wird diefe Ausfuhr zunehmen.
Das Fahrwaſſer in See vor dem Harlinger Hafen wird, bamit
größere Schiffe Zugang bekommen können, verbeflert. Der jchon
beftebende Damm in See, quer über einen Sandrüden, der dazu
dient, den Strom zu leiten, wird verlängert, und das Fahrwaſſer an
der Sübfeite dieſes Dammes auf eine Tiefe von 5'/s m unter Vollfee
gebraht. Dan erwartet, es biß 51/a m zu bringen.
Die Arbeiten werden vom Staat unter der Bedingung gemacht,
dab die Stadt Harlingen einen Theil des Hafens auf eine ents
ipredende Tiefe (wenigftend 5 m) bringt, fie find im Jahre 1898
angefangen und werden im Sabre 1894 beendet fein.
Richt nur werben größere Schiffe ala bis jekt in Harlingen eins
laufen können, fondern das unbequeme unb unter Umftänden koſt⸗
Ipielige Beichtern wird dadurch größtentheild vermieden werben. Der
allgemeine Zuftand des Fahrwaſſers bat fih außerdem in ben legten
— durch natürliche Einwirkung der Strömungen viel ver⸗
beſſert.
Rußland.
Berlängerung ber Normirovka (Kartells der Ruſſiſchen
Zuckerinduſtriellen.)
Seit Anfang November 1893 finden in Kiew Berathungen der
Mitglieder des Syndikats der Ruſſiſchen Zuckerinduſtriellen flatt, welche
— — — —— — — — — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — 6—— — ——
107
neben der Feſtſtellung der Menge bes laut Beſchluſſes des Syndikats
zur Ausfuhr beftimmten Zuckers beſonders ben Zweck haben, einen
Modus für die Verlängerung ber gegenwärtigen, am 1. September
1895 ablaufenden Kartellperiode auf weitere vier Jahre, womöglich
unter Heranziehung fänmtlicher Ruifiichen Zuderfabrilanten, zu finden.
Bisher gehörten von 226 Yabrilen 202 dem Kartell an, während
24 ſich demfelben nicht angeichlofien hatten.
Die von der Gruppe ber Kiewſchen Yabrilanten, zu welcher auch
die Sabriten ber Gouvernements Wolhynien und Podolien jowie Die
meiften des Königreichs Polen gehören, audgearbeiteten Grundlagen
der Einigung find im Wefentlihen die bisherigen und gipfeln darin,
dab auf den inländiſchen Markt jährlig nur eine gewiſſe, dem Bes
darf entfpredende und im voraus zu beftimmenbe Menge Zucker
gebracht werben darf, welche für jede einzelne Fabrik feftgefet wird.
Die Mehrproduktion fol ausgeführt werben. Da aber für den Fall
einer Mikernte ein Vorrath von YZuder im Lande bleiben fol, und
ed erwüunſcht ift, dab dieſer Vorrath 4 Millionen Pud beiträgt, fo
fol von der Mehrproduktion jährlih 1 Million Pud für dieſen
Zweck zurüdbehalten werden, bis die obigen 4 Millionen erreicht
find. AB Norm für die einzelnen Yabriten joll bie Durchſchnitts⸗
menge der Produktion gelten, welche bie Fabril während ber letzten
zehn Jahre erreicht hat, abzüglih 5 pEt. und mit Ausſchluß ber
beiden Sabre, in welchen die Produktion am höchſten und am ge»
ringften war.
Mit diefer Art der Feitftellung der Norm haben fi die Ya-
brikanten jenjeits des Dnjepr nicht einnerflanden erklärt, inbem fie
behaupten, daß auf diefe Weile dem Zufall ein zu großer Spiels
raum gelaflen fein würde. Sie fchlagen ihrerfeit vor, ben nad
dem Auslande zu erportirenden Ueberſchuß der Produktion unter
fämmtliche aw dem Kartell Betheiligte im Verhältniß gu ihrer Pros
buftion zu vertheilen und die Höhe ber auszuführenden Menge erft
nad Beendigung einer jeden Kampagne, wenn bad Ergebniß der
felben für jede einzelne Fabrik befannt ift, feſtzuſtellen. Hierdurch
will man erreichen, daß fih ſämmtliche Fabriken bed Kartell? an
dem Berluft, welchen die Ausfuhr verurfacht, betheiligen, und zus
gleih ungleihmäßiger Bertheilung der Ausfuhrkoſten vorgebeugt
wird. Mit diefem Vorſchlage ift wiederum die Gruppe der Kiewſchen
Fabrikanten nicht einverftanden.
Endlich befteht eine dritte, ſehr kleine Partei, welche überhaupt
von einem Kartell nicht? willen mil. Sie behauptet, daß die
Ruſſiſche Zuckerinduſtrie jo günftig geftellt fei, daß fie auch ohne
derartige Vereinbarungen beftehen Tönne, welde einzig und allein
ſolchen Fabriken zu Gute kümen, bie in Folge unvolllommener Eins
richtung und Organifation mit den leiftungsfähigeren nicht Ton»
kurriren könnten.
Bis jetzt haben ſich von den exiſtirenden 226 Fabriken 170 für
die Erneuerung des zur Zeit beſtehenden Kartells in der von der
Kiewſchen Gruppe vorgeſchlagenen Form erklärt, und in den inter⸗
eſſirten Kreiſen gilt es als wahrſcheinlich, daß die Neubildung bes
Kartells, vielleicht nach einigen Zugefländnifien auf der einen ober
anderen Seite, gelingen werbe. '
Da nad den Rübenerntefhäkungen die Dedung bes Zucker⸗
bebarfß des Inlandes im Sabre 1894 geſichert ericheint, jo hat das
Syndikat für dieſes Kampagnejahr beſchloſſen, daß Die dem Kartell
angehörenden Fabriken 75 pEt. ihres Über die Norm probuzirten
Zuderquantums bis zum 15. Februar 1894, den Reſt bis 1. April
1894 auszuführen haben. Dan fchütt, daß etwa 29 Millionen Pub
im Lande bleiben, 5 Millionen Pub aber ind Ausland geben werden.
108
Niederlande.
Flachsbau und Flachshandel.
Der Flachsbau in den Niederlanden iſt in den letzten Jahren
weſentlich zurückgegangen. Die damit beſtellte Fläche hat ſich auf
rund 17000 ha im Sabre 1889 und 12000 ha im Jahre 1892 ver:
mindert. Auch die Ausfuhrziffern find zurüdgegangen. Dieſelben
ergaben:
für 1891....... nur nod 27.000 000 kg rund
n 1892....... " 7) 25 800 000 " n
„ 183....... „ nn BMW „ u
Ferner bat bei der Ausfuhr infofern eine für die Niederlande
ungünftige Berihiebung flattgefunden, als früher der Flachs vors
wiegend in geröftetem Zuſtande ausgeführt wurde, jekt aber vor-
wiegend in ungeröftetem Zuſtande. Namentlich Belgien zieht ben
grünen Flachs an fi und zwar in Folge der günftigeren Ber:
bältnifie, unter welchen das Nöften in Belgien ftattfinnet. Sn den
Niederlanden begnügt man fi mit dem Röſten in ftehendem, theils
weife jumpfigem Wafler. Der geröftete Flachs befter Qualität erbringt
in Belgien Über dad Doppelte des in den Riederlanden zu erzielenden
Preifed. Deshalb find die aus Belgien nah den Niederlanden
kommenden Auffäufer im Bortheil gegenüber den Niederländifchen
Konkurrenten. Unter dem Einfluß diefer Zuftände droht das Flachs⸗
geihäft immer mehr aus den Niederlanden fi zu verlaufen und
namentlich die Arbeitögelegenheit wegzufallen, welche ſich früher in
den Wintermonaten für zahlreiche Hände durch das Berarbeiten des
Flachſes bot. Man macht gegenwärtig Anftrengungen, um ben Flachs⸗
bau in den Niederlanden wieder zu heben, indem man in großem
Raßſtabe Verſuche anftellen will mit anderem Waſſer, als gegenwärtig
dazu verwendet wird, und durch Verwerthung des Röftwaflers zu
Dungzmweden.
Allgemeines.
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während
der Jahre 1892 und 1893.
Häfen.
Eh geg. dprer griaht Dennpuer
er
Schiffe. Tonnen.| Ladung. Schiffe. Sabung.
Schiffe. Schiffe
Afrika. 1892.
Zourenzo Marques ....| 24 ‚3785 | 24 | A | 23
Europa. 1893.
Windau ............. 2831), 13 871 22) ı 261 26
Spalato ............. 1 1 2633) 1 1 1
Venedig ............. 24 ? 24 24 19
1) Nur mit geringer Fracht. 2) Außerdem lamen von Deutfchen
Häfen 35 nichtdeutſche Schiffe und gingen nad Deutfchen Häfen
24 nichtdeutſche Schiffe. 3) Schiffslaften.
Niederlande. — Allgemeines.
Eingang. Ausgang.
Häfen. Amhi⸗ Ke Darunter Anzahl Darunter
der Br | mi der
Schiffe. Tonnen. | Ladung. Schiffe. Ladung.
ı Schiffe. Shiffe.
Alien
Amoy ............... 65 | 40183 60 64 38
Anping .............. 11 5 220 9 10 9
Bangkok ............. 116 102 721 63 116 116
Baflein .............. 11 17313 — 11 11
Batavia ............. 15 , 15879 15 18 11
Boeloe .............. 1 1047 1 1 1
Iloilo ............... 21 | 18316 15 20 15
Joana............... 1 1.040 1 1 1
Kelung .............. 17 7286 6 17 16
Niutſchwang .......... 119 | 73470 , 104 119 117
Rembang ............ 1 1484 | 1 1 —
Samarang ........... 15 ' 17096 14 14 13
Smyrna ........... 56 | 7075 | 54 56 55
Soerabaya ........... 33 | 86211) 31 33 23
Swatau .. .......... 32 27164 82 32 29
Tagal ............... 3 2741 19 3 28)
Tafao ............... 2 240 2 2 ı 2
Tamſui .............. 19 171674: 19 19 2
Tientfin ............. 26 6 601 26 26 5
Tillatjap ............ 1 147 ? 1 1
oeban.............. 1 1352 i 1 —
Afrika.
Alexandrien .......... 24 34672 24 24 23
Lourenzo Marques.....| 238 | 35918 28 28 26
Bort Louis (Mauritius)| 20 7620 18 18 13
Amerika.
Buenos Are! ........ 182 261 648%: 174 181 158 4)
FULAEM 2 !.:: 39 | 59606 | 39 | 8 37
Defterro oeananeeneen 16 139479) 16 | 16 16
Leon (Ricaragua) .....| 28 | 33151 22 28 238
Montevideo .......... 212 7956295))| 211 211 203
Porto Alegre (Rio
Grande do Sul) ....| 25 4847 25 22 18
Rio de Janeiro....... 240 1953 2786| 240 237 187.
Rofario (Argentinien)..| 72 | 91388 69 72 70 x
Santo (Brafilien)....] 120 160913 | 113 108 16
Valparaiſo ........... 1447) 236 014 138 145 107
Auftralien
und Polyneſien.
Adelaide...... ....... 12 | 13022 11 12 8
Honolulu ............ 4 | 4844 4 4 4
Port Augufta ........ 2 2747 — — —
Port Birie........... 4 4146 4 8 2
Semaphore........... 40 | 95135 40 39 39
Wallaroo ............ 1 1 _ 1 1
1) Kubikmeter. 2) Bon 2 Schiffen fehlen die Angaben. 3) Bon
einem Schiff fehlen die Angaben. 4) Bon einem Schiff fehlen bie
Angaben. 5) Kubikmeter; von 16 Schiffen fehlen bie Angaben.
6) Kubikmeter. 7) Darunter 103 Dampficiffe.
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E. ©. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68 —70.
1894.
Bandelsbrerichte
109
Mai.
über das In- und Nuslanod.
Dentfees Handels-Archiv, Zweiter Theil.
nn — ——
Berichte über das Ausland.
Allgemeines.
Verpackung von Ausfuhrwaaren.
In Folge wiederholter Klagen über mangelhafte Verpackung von
Ausfuhrwaaren hat ſich die Regierung der Vereinigten Staaten von
Amerika veranlaßt geſehen, an ſäͤmmtliche Amerikaniſchen Konſuln ein
Rundſchreiben zu richten, in welchem dieſe aufgefordert werden, über
die bei der Berpadung von Waaren zu berädfichtigenden befonderen
Verhältniffe des Beitimmungsortes zu berichten. Diefe Berichte find
in den für Januar 1894 veröffentlihten Consular Reports
(Vol. XLIV Nr. 160) abgedrudt. Auch für Deutiche Erporteure
dürften dieſe Berichte zum Theil von Intereſſe fein, wir veröffentlichen
daher in Folgendem einige Auszüge aus denfelben:
Sudamerika.
Argentinien.
Vormals mußten Güter, bie für den Hafen von Buenos Ayres
beftimmt waren, von ben Seeſchiffen, die mehrere Meilen außerhalb
im La Plataſtrom ankerten, in LXeichterfchiffe entladen werden, und
die Maaren wurden durch Sturm und hohe See manchmal ruinirt,
bevor fie an Land kamen. Seit der Vertiefung bes Riachuelohafens
und feitdem bie Hafenwerke von Buenos Ayres vollendet find, ents
laden neuerdings die Seeſchiffe an den Werften, wo alle mobernen
Einrichtungen für das Laden und Löſchen der Waaren zu finden find.
Nur Schiffe, die von infizirten Häfen kommen, können, wenn fie bie
v.tgefchriebene Duarantänezeit nicht innehalten wollen, ihre Ladung
n der Außenrhebe in Leichterſchiffe löfchen, die ihre Fracht alsdann
entweber in Die Dod3 oder an die Werften von Riachuelo bringen.
Gelegentlich werben auch Leichterſchiffe benußgt, wenn ein Schiff mit
einem Tiefgang ankommt, der die Einfahrt in die „Boca” oder in
die Dods ausschließt.
An den Dods find Holiniederlagen, und Schiffe, bie im Stadt⸗
baten entladen werben, finden unmittelbar an ihrer Seite Regierungs⸗
Waarenhäufer, in melden vie Waaren fogleih Aufnahme finden.
Wenn die Einfuhr indeß fehr geoß if, find die Vorrichtungen zum
Entiaden unzulänglid, und die Schiffe müflen vor Anker liegen, bis
die Reihe zum Entladen an fie kommt. Dies betrifft jedoch Segel»
ſchiffe nicht, welche gewöhnlich in Riachuelo ihre Ladung Löfchen, wo
immer an den Werften Play iſt — die Schiffe liegen bort manch⸗
mal zu zwei und brei nebeneinander —, und bie Güter gelangen fo»
gleich an die Empfänger, welche fie vorläufig nach dem. Zollhaus ab»
fertigen. Bei dem Transport dorthin find die Waaren unter Um⸗
ftänden den Unbilden des Wetters ausgeſetzt und können Schaben
leiden; da jedoch immer Perjennings zur Hand find, fo tft es Schuld
ber Waarenempfänger, wenn die Büter zu Schaden fommen. Waaren,
für die der Zoll noch nicht entrichtet ift, werden von ben Werften in
Deutiches Hanbdels⸗Archiv. 1894. I.
Riachuelo mittelft Karren in die in unmittelbarer Nähe befindlichen
Bollnieberlagen gebradt.
Die Haupthäfen für iberfeeifche Schiffe find Buenos Ayres am
2a Plata und Rofario am Parana. Waaren von anderen Ländern
werben gewöhnlich birelt an Kaufleute in biefen Städten verjendet.
Der Handel mit dem Innern des Landes wird ausſchließlich durch
dieſe Importeure vermittelt, welche die Waaren entſprechend für den
Transport nach dem Innern verpacken. Dieſer Transport erfolgt
auf Flußdampfſchiffen, Eiſenbahnen, ſowie Ochſenkarren und Wagen.
Seitdem in neuerer Zeit das Eiſenbahnnetz in Argentinien eine fo
bedeutende Ausdehnung erfahren hat, wird der Trandport mit Pferden
und Maulthieren bald der Vergangenheit angehören, da es nur noch
wenige Diftritte giebt in gewiſſen Theilen der entfernteren gebirgigen
Provinzen, wo biefe Art des Transports nothwendig iſt. Seht giebt
es nur noch wenige Drte, bie nicht von ben Flußdampfern oder ber’
Eifenbahn berührt werben, und wenn jemals Güter direkt nad den
Diftrikten im Innern eingeführt werben follten, jo würbe es faum
der Mühe werth fein, die gemöhnliche Verpackung wegen der zweifel⸗
Baften Möglichkeit, die Güter auf Maulthieren trandportiren zu
müffen, zu ändern. Es muß bemerkt werden, daß in Argentinien
zumeift ebener Boden ift, auf dem ein zu großes Stoßen ber Wagen
nicht zu befürdten ft.
Hinſichtlich der Berpadung der einzelnen Waaren ift Folgendes
anzurathen:
Textilwaaren und überhaupt Schnittwaaren ſollten in
fichtenen Kiſten von wenigſtens 2 Zoll Dicke, die gut und ſicher mit
geſchmiedeten Nägeln zuſammengenagelt und mit 2 oder 3 Giſen⸗
bänbern verfehen find, verpadt werden. Die Waaren follten außer
dem zunächft mit Dels oder Patentpapier und dann noch mit ſtarkem
braunem Papier umſchloſſen fein. Baumwollenzeug (duck) jollte in
Ballen verpadt fein, nachdem es zuvor in Deltuch, fodann in ſtarkes
Bapier und in feften Kanevas eingewickelt tft.
Materialmwaaren in Badeten follten wie Textilmnaren ber
handelt werben. Wenn fie in Flaſchen eingehen, find fie in Säge⸗
fpänen zu verpaden. In Großbritannien werben für folde Waaren.
Kiften mit Abtheilungen verwendet, in melde je eine Flaſche kommt.
Bo ſolche Kiften nicht zur Verwendung gelangen, jollte jede Flaſche
mit. geflohtenem Stroh umgeben fein, Bei Waterialwaaren in
Büchſen genügt die Berpadung in Sägejpinen. Sped und Schinlen
muß gut unterfucht und in Fäfler verpadt fein, die das Eindringen
von Näffe nicht zulaſſen. Schweinefleifh muß gut gepöfelt und in
fefte Fäffer, die wenigftens 5 Bänder an jedem Ende haben, verpackt
fein. Schmalz wird gewöhnlih in 10-Pfund-Bücfen verpadt, auf
das Verlöthen der Büchſen ift beiondere Sorgfalt zu verwenden. Die
Kiſten, in welchen bie Büchſen ankommen, müflen durch eiferne Bänder
geichägt fein.. Die Berpadung von Käfe hat in hölgernen Kiſten zu
erfolgen, die fo feft find, daß fie eine raube Behandlung vertragen,
16
110
Geſalzene Fiſche find in ganze ober Halbe, gut verſchloſſene und gegen
Leckage geſchützte Fäßchen (kite) zu verpaden. Zuder muß in Rapier
gewidelt und in fefte, mit ſtarken eifernen Reifen verſehene Fäſſer
verpackt werben. *
Flüſſigkeiten: Wein⸗ Vranntwein⸗, Eſſtg⸗ ꝛc. Flaſchen find
buch Strohkappen zu ſchützen und in feſte Kiſten gu verpacken, bie
an den Enden mit Eifenbändern verfehen find. Gehen Getränke in
Faſſern ein, fo müflen bie letzteren gehörig trocken unb mit Eilens
Bändern verjehben fein. Weinfäfler müflen an den Enden burd
Cement geihükt fein.
See nit.
Gifenwaaren: Bolirte Eifens und Stablwaare follte im Alls
gemeinen in Delpapier und trodenes braunes Papier gemwidelt und
dann in Kiſten mit Blecheinfag verpadt fein, um fie gegen die Ein»
flüfle der Hige und Ausdünftung im Schiffsraum zu ſchützen. Werk⸗
zeuge, Achſen, Beile, mechanifche Snftrumente, feine Aderbaugeräthe,
überhaupt alle Geräthe und Artilel mit Handgriffen oder hölzernen
heilen jollten getrennt von ben letzteren verpadt fein, damit fie nicht
unter der Näffe des nicht vollftändig ausgetrodneten Holzes leiden.
Gewöhnliche Aderbaugeräthe zum Pflanzen, Drefchen, für Schnitter xc.
follten in ihre einzelnen Theile zerlegt verpadt werben, bie Zuſammen⸗
fegung ver Geräthe würde nad ihrer Ankunft am Beftimmungsort
erfolgen. Dieſe Vorſichtsmaßregel verhindert nicht nur Brud, fondern
ſchützt auch gegen Abfärben der hölzernen Theile in Folge von Hitze
und Rauch im Schifferaum, Bei Möbeln wäre in ähnlicher Weiſe
zu verfahren. Klaviere müfjen außer ber Kifte eine Blechumhüllung
haben, ebenfo alle Waaren, bie zum Theil aus Metall beftehen, das
dem Roſt ausgejegt ift.
Berzollung der Emballage: In welcher Weile die Emballagen
zu vergollen find, ift im Argentinifchen Zolltarif vorgefehen. Nach
dem für 1893 gültigen Tarif wird bei Artikeln, die nad) dem Ge:
wichte verzollt werden und mehr als eine Umfchließung haben, nur
die Umbüllung mitverzollt, in weldhe die Waare unmittelbar verpackt
if, ausgenommen Thee und andere MWaaren, die in hölzernen Kiften
eingeben; dieſe entrichten den Bol nach dem Nettogewicht. Bet Wein,
Del, Spiritus, Bier und anderen Getränlen werben für Ledage
5 pPCt. des Gewichts vergütet, wenn fie von Häfen nördlich bes
Aequators, and 2 pPCt., wenn fie von Drten [üblich des Aequators
eingeführt werden. Bei Flüſſigkeiten in Flaſchen wird ohne Rüdficht
auf den Herkunftäort für Bruch ein Abzug von 2 pCt. gemacht.
Brafilien.
Pernamburo. Die Waaren werden an ben Werften und
mittelft Leichterfchiffe gelandet, vornehmlih durch letztere. Dampf
ſchiffe von 2500 Reg.-Tonnen und weniger anlern gewöhnlich an der
inneren Seite bed Riffs ober Hafend, wie es genannt wird, und
entladen gewöhnlich in Leichterichiffe, einige auch an den Werften.
Größere Dampfichiffe ankern außerhalb des Hafens, wo fie durch
Zeichterfchiffe entladen werben. Die Waaren werben auf bie Straße
und von ba nach dem Zollhaus gebracht, mit Ausnahme vielleicht
von Bauholz, Mehl, Kerofin, Schmalz, Harz und Fiſchen, melde in
bie Niederlage gehen. Waaren, die fonftwie der Witterung ausgefegt
find, werben mit Perfennings zugedeckt, es ift jedoch darauf zu fehen,
daß fie dem Wetter nicht zu lange ausgeſetzt find.
Der Transport der Waaren nach dem Innern des Bandes ers
folgt mit der Eiſenbahn, mit Booten auf Heinen Flüflen, fowie auf
Pferden und Maufthieren. Wenn man berüdiichtigt, Daß das ganze
Cifenbahnnek bed Staates Pernambuco nicht über 450 engltſche
Meilen umfaßt, Yann man ermeflen, daß die meiften Waaren nad
Bier in Fäflern verträgt den Transport über
— — — — — — — — — —— — — — — —
—— — ——— — — —— — — — — — — — — — — — — — — —
Allgemeines.
dem Sinnen mit Pierben und Maulthieren tranzportirt werden.
Die Waaren werden mit der Eifenbahn oder auf den Flüflen fo weit
ala möglich ind Innere des Landes und dann auf Padpferben weiter
nad ihrem Beflimmungsort verfendet. Ein Pferd oder Maulthier
trägt gewöhnlich 60 bis 80 kg, haben die Waaren großen Umfang,
dann weniger. Faß oder Kifte, in welde die Waaren verpadt find,
haben eine Länge von 11/5 bis 2 Fuß und find 1 bis 11/2 Fuß breit
unb tief je nah Gewicht, Art unb Umfang ber Warren Die Thiere
tragen zwei folder Kolli, je ein? auf jeder Seite. Die Waaren
möüfien feft verpack und mit Deltuch bebedt fein. Diefe Berpadung
ift indeß nicht eigentlich Sache der Yabrilanten und Exporteure, als
vielmehr der Importeure, die die Waaren je nach Bebarf für ihre
Kunden im Innern des Landes umpaden. Die Exrporteure haben
nur nötbig, die Waaren gut und ficher in feite Kiffen und Fäſſer
mit Drabtnägeln, Batenthalen 2c. zu verpaden, die durch Eifenbänder
feſt zufammengehalten werben. Am beften eignen fih Kiſten aus
gefundene Fichtenholz von 1 bis 11, Zoll Dicke. Güter, bie unter
dem Einfluß von Luft und Näffe leiden, follten in waſſerdichten
Emballagen verpackt jein. Die Kiſten für Schnittwaaren müſſen
aus feſtem Fichtenholz, die Bretter nicht zu dünn, gemacht und mit
Eiſenbändern, Patenthaken und Ecken verſehen fein. GHatte Draht⸗
nägel ſollten lieber als bie gewöhnlichen Eiſennägel zu den Kiſten
verwendet werben. Innerhalb der Kiſten müſſen bie Waaren durch
Papier und Deltuch geſchutzt und 36 bis 40 Stück in ein Kollo ver;
padt fein. Wenn Schnittwaaxen in Ballen gepadt werden, Tollten
etwa 20 Stüd in jeben Ballen kommen und bieje innen mit Deltud
ausgelegt und außen mit Eifenbänbern verfehen fein. Materialwadren
müſſen in fefte Käften verpadt fein, die nicht fo groß find, daß fie
unbandlid werden. Schnittwaaren werden ebenjo wie Die Materials
waaren in der Hafenftadt gewöhnlich umgepadt, entiprechend ven
Anforderungen der Kunden im Inlande. Weberbanpt werben fait
ale Waaren, mit Ausnahme von Maſchinen und zum Theil von
Mehl, Kabeljau, Schmalz und Wein in Fäflern, vor dem Transport
in& Innere des Landes umgepadt. Die Kiften für Materialmaaren
follten aus gutem gelunden Fichtenholz gemacht, zu ihrer Herftellung
Drabtnägel verwendet, und fie mit eilernen Bändern verſehen jein.
Die Fäſſer, in welchen Mehl eingeführt wird, find vielfach nicht feft
genug gebunden, um ber Behandlung, ber fie ausgejegt find, Wibers
ftand Ieiften zu können, jo daß häufig bie Böden herausbrechen.
Durch Dauerbaftigleit zeichnen fich befonberd die Triefter Mehlfäfſer
aus. Gijenwanren, wie Schrauben, Scharniere, Mefler, Nägel,
Feilen, Hämmer ꝛc., follten in Heine Padete von Papier und dann
in fefte, Kiften verpackt fein.
Chile.
Iquique. Die Waaren werben mittelit Seichterſchiffe gelandet
und lönnen In Regierungs-Woarenhäufeen lagern; manchmal lagern
auch große Mengen von Waaren auf ber Esplanade neben dem
Zollhaus, ohne Gefahr zu laufen, durch die Witterung befchädigt zu
werden, da fie vor der Sonne geihätt find und Regen nicht zu
befürchten iſt. Die Waaren werden direkt nad) den Salpeterwerlen
im Innern mit der Eiſenbahn verienbet. Liegen bie Orte, wohin
fie beftimmt find, abfeit3 der Eifendahnlinien, fo werden fie dorthin
mit Maulitieren und Eſeln transportirt. Da ein Eifel etwa
200 Pfund — Bundert Pfund auf jeder Seite — und ein Maulthier
etwa 250 bis 800 Pfund trägt, fo follte ein Rollo nicht größer ala
hochſtens 150 Pfund fein.
Schnittwaaren follten lieber in Ballen als in Kiſten verpadit
fein, mit wafferdicgten Stoff ummidelt, in Heſſian“ oder grobes
Allgemeines.
Sacktuch emballirt und mit eifernen Reifen umſchloſſen fein. Glas⸗
und Töpfermanren müflen in Füffer, Kiften oder Körbe verpadt jein,
und zwar mit größter Sorgfalt, um Bruch zu verhüten. Unlängſt
waren in einem Waarenhauſe zwei FYäfier mit Glaswaaren zu fehen,
eins von den Bereinigten Staaten von Amerila, das andere von
Großbritannien. In dem einen Faß waren Lampencplinder verpadt,
eine Lage Stroh abwechſelnd mit einer Lage Cylinder, jeder Cylinder
Im bireft mit dem nädften in Berührung, und der Bruch betrug
ungeführ 20 pGt. In dem anderen Faß war nidt ein Stück zer
Drogen, dort war jedes Städ befonderd in Stroh gewidelt.
Bei der Berpadung follte ferner fparfam mit dem Raum ums
gegangen werben, ba durch eine vernünftige Berpadung bedeutende
Eriparnifie zu erzielen find. Wenn Jemand 5. 3. Bambustiſche sc.
veriendet und padt jeden Tiſch in ein befonberes Padet, fo wird
er ehr viel Raum brauchen, während er vielleicht ein Dutzend Tifche
in einem Kollo verpaden kann, wenn er fie vorher in einzelne Theite
zerlegt. Ein anderes Beifpiel mag erwähnt werben. Ein Kaufmann
in Squique Hatte 100 Dutzend Batent-Drabtfliegenfallen beftellt,
jede berfefben kam in einer befonderen Schachtel an. Dies hätte
noh angehen mögen, aber 100 Schadteln hätten zu einem einzigen
Kolo vereinigt werden jollen ober höchftend zu zweien, auf dieſe
Beife wäre die Berpadung eine filherere geweien, und es wären
Koſten erſpart worden, da Arbeilglohn und Molengebühren fi) nad)
der Zahl der Kolli richten. Die Erfahrung bat gelehrt, daß jchwere
Raihinen und Defen (stoves) jo verſchifft werden jollten, wie jie
find. Es ift eine gewöhnliche Erſcheinung, daß Defen, die in Kiften
oder Körbe verpadt find, brechen, und zwar geſchieht dies gewöhnlich
beim Entladen in die Leichterfgiffe und ift einzig und allein eine
Folge von Nadläffigkeit. Beim Niederlaffen eine unverpadten
Dfens in das Leichterſchiff wird mehr Sorgfalt verwendet und Bruch
vermieden. Dedel, Fuß und andere loſe Theile folten innerhalb
des Dfens ſicher und fo, daß fie unbeweglich find, verpadt werben.
Auch bei ſchweren Maſchinen kommt Bruch, wenn fie unverpadt
find, aus Demfelben Grunde feltener vor. Defen unb ähnliche
Artifel, in Kilten und Körben verpadt, werben nah dem Bruttos
gewicht verzollt.
Nähmaſchinen jollten ſowohl ter Raumeriparniß alß ber größeren
Sicherheit wegen, in einzelne Theile zerlegt, verpadt werden. Die
Maſchinen müfſen natürlih feft an dem Boden der Kifte ans
geihraubt fein.
Aſten.
China.
Ningpo. Die Waaren werben in Dampfſchiffen angebracht,
die gewöhnlich an den Werften löſchen. Die Gitter werden durch
Kulis entladen, bie fie zu zweien und breien leicht ohne Anwendung
von Maſchinen handhaben, und an Bambusftäbe gehängt, bie auf
den Schultern von je zwei Männern ruhen, in bie Waarenhäuſer
gebracht, bei ungewöhnlich ſchweren Kolli freien unter jebes Ende
der Stäbe mehrere Lente. Die Schiffer wünfchen natürlich fo fchnell
wie möglich ihre Ladung zu löſchen, die Güter werben daher zunächft
auf die Werften gebradt und find dort der Witterung ausgeſetzt,
obwohl fie, im Falle es regnet, mit Stroßmatten bebedit werben.
Rachts find die Waaren ſtets zugedeckt.
Ein mit Räbern verſehenes Gefährt giebt es nicht, nicht einmal
einn Schieblarrn. Für den Transport der Waaren nad dem
Innern ift der Kuli das befte Beförberungsmittel. Pferde find nur
bei der Voft und bei der Armee im Gebrauch; Alles wird auf dem
Rüden oder den Schultern der Kulis oder in Booten befördert.
ii
Menn man berüdfichtigt, daß die Waaren Hunderte von Meilen auf
den Schultern ber Leute trandportirt werden, wird man fi) ver-
gegenwärtigen, daß bie für den Chinefiihen Markt Bbeftimmten
Waaren in einer biefen Berhältniffen Rechnung tragenden Form
verpacdt fein miüffen.
Die Boote, mit denen die Waaren nad dem Innern des Landes
gebracht werben, find etwa 30 bis 40 Fuß lang, nicht Breiter ala
7 Zuß, 15182 Fuß tief und werben gemöhnlid von 1 oder 2 Dann
gefahren, die oben auf den Waaren jhlafen. Gegen Sonne und
Regen find dieſe durch Bedecken mit Stroh gefhügt. Eine Tagereife
zu Lande oder zu Wafler find 331, Meilen. Ein Kult trägt gern
2 Packete von gleihem Gewicht; biefe find an jedem Ende cines
Bambusftabes angebunden. Die Waaren gelangen bis zu den ents
fernteften Städten und Dörfern meit im Innern bes Landes. Da
der Chinefe nicht ſchwere und große Kofi trägt, fo tft es wünſchens⸗
werth, daß dieſe Hein und Tompalt find.
Bezüglich der Verpackuug einzelner Waaren ift Folgendes zu
bemerten: Schnittwaaren find in „bolts“ ober Kiften zu paden,
die nicht mehr als 60 bis 75 Pfund, wenn möglich noch weniger
wiegen. Die Waaren mäüfjen von feftem Kanevas waſſerdicht ums
ſchloſſen und die Kiften, in welche fie verpadt find, mit Eifenbändern
oder fonft mit Schrauben und Drahtnägeln gefchloffen fein.
Materialwaaren find in waflerdichten Kiften, in den meiften Fällen
mit Blechumſchließungen zu verfenden. Mehl ift, in Kleine Padete
ober Säcke von 5, 10 ober 15 Piund gepadt, mit Blechumſchliekung
verjehen, in Kiften zu verpaden, bie nicht über 75 Pfund wiegen.
Fluſſigkeiten, abgefehen von äenden, find zu 2 Kannen, je 5 Gallonen
enthaltend, in hölzernen Kiften zu verpaden. Auf alle Fälle find
bei der Beriendung von Ylüffigfeiten, um Bruch zu vermeiben, Holz»
kiſten zu verwenden.
Eifenwaare und Metallwaare ift in jo eine Kolli gu
verpaden, ala es bie Beſchaffenheit der Waare zuläßt, und vor Roſt
zu ſchützen. Es follte bei der Verpadung auf möglichſte Raums
eriparniß gejehen, auch eine rückſichtsloſe Behandlung ber Kolli in
Betracht gezogen werden. Alle Waaren müflen mit waſſerdichtem
Material umſchloſſen fein. Für den Abfag von Betroleum ift von
großer Wichtigkeit die Art feiner Berpadung. Die hübſchen Blech⸗
kannen und die gefälligen Kiften, in die das Amerikanische Petroleum
verpackt ift, dienen dazu, ben Abſatz deſſelben im Gegenſatz zu dem
Batumer Petroleum zu fördern, das in ſchmutzigen und leckenden
Kannen anlommt. Der Chineſe bat für Alles Verwendung. Die
Blechlannen werben ald Waffereimer benutzt oder zu ben verfchiedenften
Zwecken in der Klempnerei gebraucht, aud bie Kiften finden Leicht
Abſatz. Aehnlich verhält es fih mit dem Berpadungämateriat bei
anderen Waaren.
Java.
Batavia. Die Waaren werden am Quai entladen, in anderen
Häfen an der Nordküſte Javas wird im Leichterichiffe entladen.
Petroleum und entzünddare Stoffe werden aud in Batavia in
Leichterfchiffe entladen. Amtliche Waarenhäufer find für Gitter aller
Art vorhanden, mit Ausnahme von Petroleum, das außerhalb ber
Stadt in Privatlagern untergebradt wird. Bon Batavia werben
die Waaren nach dem Innern ded Landes mit der Eiimbahn trans⸗
portirt, wo dies nicht möglich, werden Pferdes oder Ochſenkarren
benußt. Leichte Güter werden auf Heine Entfernungen auch durch
Kulis transportirt.
Schnittmaaren follten in Blechläften und fodann in Kiften vers
packt werben, ebenio Daterialmaaren, Eifens und Metallmaaren,
wenn es fih um Heinere Waaren Handelt, immer in Kifter. Alle
16*
112
Kiften müflen waſſerdicht fein. Eine Sendung getrodneter Früchte
kam in verborbenem Zuſtande an, weil fie in gewöhnlichen flatt in
luftdichten Kiften verpadt war.
Japan.
HiogosDfala. Die Güter werden zumeift in Leichterfchiffe
entladen. Es ift ein langer Hafendamım gebaut, der im Privatbefig
ift und faft ausfchließlih von der „Peninfular and Driental:” und
der „Meflagerieg Maritimes⸗Dampfſchiffsgeſellſchaft“ benukt wird.
Waarenhäufer und Lagerfchuppen find bei dem Zollbaufe vorhanden,
aber in beſchränktem Umfange, fo daß die Importeure ihre Waaren
öfter durch Perfennings vor Regen jhügen müflen. Der Trans
port der Waaren nah dem Innern erfolgt auf der Eifenbahn, auf
Küftenfahrern, Dſchunken, Karren und zum Heinften Theil auf
Verden und durch Träger. Die Kolli, welche durch letztere befördert
werben, follten nicht über 300 Pfund miegen und follten nicht länger
als 4 Fuß, nit breiter als 21/a Fuß und nit höher ala 2 Fuß
fein. Der Transport ift ganz in den Händen der Gingeborenen.
Die Behandlung der Waaren ift eine fehr gute, da die Transporteure
für den Schaden verantwortlich find.
Aflatiihe Türkei.
Simas. In das Vilajet Simas gelangen die Waaren Baupts
ſächlich über die Häfen im Schwarzen Meer, Samfun und Trapezunt,
nur wenige lommen mit ber Eijenbabn Konftantinopel-Ungora. Die
Behandlung der Waaren auf dem Transport von den Eiſenbahn⸗
fiationen nad Orten, die abſeits der Eifenbahnlinie liegen, ift die
gleiche wie auf dem Transport von den Häfen nah dem Innern
des Landes. Gegen bie Eifenbabnroute jpricht bie Höhe der Frachten
und der Koften des Transports von ben Schiffen in Konftantinopel
auf die Eifenbahn, fomwie der Umftand, daß der Transport von der
Eiſenbahn nad) den Drtichaften abſeits der Eifenbahnlinie ungefähr
ebenfoviel Eoftet ala die Berjendungen von Samjun und Trapezunt
nad denfelben Drten. — In den genannten Häfen werben bie
Barren in Leichterichiffe, oder vielmehr in große Ruberboote entladen,
Die Häfen find dürftig und ohne erheblichen Schuß, daher die
Waaren den Unbilden der Witterung ausgelegt. Waarenbäufer giebt
es bei dem Zollhauſe und auch bei ben Spebiteuren. Nach dem
Sinnern werden bie Waaren durch Karawanen auf Kameelen, Pferden,
Eſeln und in Wagen verfendet. Der Kameeltransport ift vorzuziehen,
e3 fei denn, daß es fih um einen eiligen Transport handelt. Ein
Kameel macht nämlih nur 12 Meilen am Tage, Pferde und Ejel
dagegen 16, während ein Wagen 25 bis 30 Meilen führt. Die Koften
find bei allen Transportarten ungefähr die gleihen. Das Kameel
erihüttert feine LZaft beim Tragen am mwenigften, auch Iniet e8 beim
Aufs und Abladen nieder, wodurd die Gefahr des Bruch der Kolli
verringert wird. Einmal am Tage werden bie Padete herunterges
nommen, entweder bei Nacht oder am Morgen, je nahdem bie Reife
am Tage oder bei Nacht begonnen hat, die Waaren liegen bann neben
den Thieren. Ye nach der Jahreszeit find die Waaren den Ein»
flüffen von Hitze und Kälte, Regen und Schnee auögejegt. Ein
Unterlommen iſt für die Karamanen gewöhnlich nicht vorhanden.
Die Wagen bieten verhältnikmäßig mehr Schug, doch ift die Zahl
der zum Transport verwendeten Wagen nur gering. Die auf Pferden
und Ejeln beförderten Waaren haben unter rauber Behandlung zu
leiden. — Die Exrporteure in Europa jenden die Schnitts und Kurz
waaren, Baummolle ıc. gewöhnlih in großen Kolli, die von ben
Allgemeines.
Spebiteuren in den Häfen in entſprechend kleinere Badete getheilt
werben. — Tuch ſollte in Ballen verjendet, und werthvolle Waaren
wie Seide und Belvetd ꝛc. follten in die Mitte von Ballen mit
Baummollenwaaren verpadt werben, bamit fie von der Näfſe und
ben Reifen, die um die Ballen liegen, nicht beſchädigt werden. Kolli
für Kameele können 200 bia 280 Pfund, für Pferde 150 bis 200 Pfund
und für Ejel 75 bis 80 Pfund wiegen. Die Koli für den Wagen:
transport dürfen nicht über 1200 bis 1500 Pfund ſchwer fein. Für
die Verpadung find Kiften den Tonnen vorzuziehen, auögenommen
für Nägel und ähnliche Waaren, da Kiſten auf Pferden und Kanteelen
befier fiten. Eine SKifte muB ungefähr 20 bie höchſtens 36 Zoll
groß fein. Abgejehen von der Berpadung in Kiften zc. müffen alle
Kofi durch waſſerdichte Stoffe geichügt fein, gewöhnlich werden Ber:
ſennings benugt. Eßwaaren find jo ficher zu verpaden, daß fte vor
dem Hunger ber Karamanentreiber gefhügt find. Die Waaren
müſſen ſehr dicht und feft verpadt fein, damit fie nicht unter gegen
feitiger Reibung zu leiden haben, benn bie beften Wege find fteinig,
und Federn baben die Wagen nicht. Alle zerbrechlichen Waaren
müflen bejonder8 und nidt etwa mit fchweren Waren zuſammen⸗
gepaft jein.
Südafrika.
Port Natal (d'Urban). Segelſchiffe mit weniger als 17 Fuß
Tiefgang können die Hafenbarre paſſiren und löſchen ihre Ladung an
den Werften. Dampfer und Segelſchiffe mit mehr als 17 Fuß Tief:
gang anfern draußen, bis fie durch Entladen in Leichterihiffe den
entfprechenden Tiefgang haben, alsdann entladen fie ebenfalls an
den Werften, wo für Waarenhäufer genügend geſorgt iſt. Don
fegteren werden die Waaren mittelft der Eifenbahn direkt nach ihrem
Beftimmungsort gebradt, fo daß fie nur von den Werften auf Die
Eiſenbahn und von dort, wenn fie nah dem Innern transportirt
werben, auf die Ochſenwagen umgeladen werden müffen. Zur Regen:
zeit, wenn bie Straßen in ſchlechter Verfaffung find, erfahren die
Transporte mit den Ochfenwagen unterwegd häufig Unterbrechungen,
und dann ift mandhmal eine Umlabung erforderlid. Bei ſolchen
Verhältniſſen ſollten die Kolli, wenn möglid, nur von mittlerer
Größe fein. Wenn die Eiſenbahn bis Pretoria und Johannesburg,
den Hauptmärkten Transvaalg, fortgeführt if, dann wird der Trans
port auf Dchſenwagen auf ein Minimum rebuzirt fein.
Schnittwaaren im Allgemeinen jollten in Ballen verpadt und
innen und außen mit waſſerdichtem Stoff bededt fein. Die Ballen
müflen bei bejonder8 ſchwerem Gewicht mit eifernen Bändern ver-
fehen fein. Ballen und Kiften find Fäſſern vorzuziehen, da bei
legteren in Tyolge der großen Hitze beim Baffiren des Aequators die
Dauben fpad werben und die Böden herausfallen. Materialmaaren
in Blechbüchſen können in gewöhnlihe Kiften, ſolche in Badeten
dagegen müſſen in waſſerdichte Kiften verpadt fein. Flüſſigkeiten in
Flaſchen müſſen mit Stroh bebedt und in gewöhnliche Kiften vers
ı padt werben. Flüffigkeiten in Blechkannen u. f. w. müflen in Säge⸗
ſpäne gepadt fein.
Flüſſigkeiten in Trommeln und Tönnchen be:
bürfen feiner befonderen Berpadung, ſondern können unverpadt
verfandt werden, die Trommeln u. |. w. müflen aber gut angeftrichen
fein. Eifenwaaren brauden nur in Körbe verpadt zu werden. Für
Metallmanren find waflerbichte Kiften nöthig, Meſſerſchmiedewaaren
u. ſ. w. follten in mit Blecheinfag verſehene Kiften verpadt werben.
ueber. 113
Quebec (Canada).
Waarenverkehr im Jahre 1893.')
Die bauptjählichften Artilel der Cinfuhr waren:
Einfuhr aus Sufommen
| den einidl. Dagegen
r A ; der Einfuhr geg
Artitkel © ob | Bereinigten Frankreich). | Deutſch Belgien. | aus anderen
Britannien. — land. Zändern. | 182.
— pon ametua. | 1893.
Werth: Dollars. Dollars. Dollars,
Ale, Bier und Korker, in Flaſchen u. Fäflern 1 884 158 — — — 2051 2230
Bierde, Hornvieh, Schafe, Schweine x. .... 43 631 205 _ 281 — 44 117 62 193
Gedruckte Bücher x., Mufifalien und Bapier
aler Art............................ 8 785 16 343 9497 2 718 1887 34 298 26 979
Anöpfe, Bürften, Gürtlerwaaren, Kämme,
Sattlerwaaren ⁊...................... 1628 10 089 219 392 — 18 363 18 777
Reifing und Waaren daraus, Kupfer und
ſupferwaaren ........................ 10 032 20 360 6 526 168 137 37 223 26 352
Anthracit, bituminöfe Kohle und Koks..... 18 938 127 910 — — _ 146 848 142 106
Lichte, einſchl. Walrath .... .-2........... 2034 47 — — — 2081 3455
Gement, Portland» und Romans.......... 999 — — 1832 4715 1546 6.032
Kaffee, Eichorien, ungeröftet und geröftet... 106 42 603 — 1752 2 566 4672
Tauwerk aller Art ..................... 2443 141 — — — 2 733 2.060
Münzen und Metall in Baren............ — 79 — — — 79 1341
Brüſſeler und andere Teppiche x., ganz aus
Wolle und Baummolle ................ 47 392 667 — — — 48 059 34 977
Baumwollenwaaren, gebleicht, bedrudt, Des
nims ⁊c.............................. 126 587 64475 1 795 152 53 183 124 228 796
Räſe ................................. 19 203 — — 528 677
Drogen, Chemikalien, Patentmedizinen 2c. . 17 604 20 713 2632 1997 61 62 031 51 820
Irdenwaaren, braune, weiße 2. und Borzelan 40 012 1 324 377 1521 — 43 796 33 674
Bhantafieartitel, Alabafter, Berlen, Spielzeug,
Stidereien, Spitzen 20. ................ 52 127 16 948 8 740 1 823 10 82 264 62 689
Fiſche, friſche, geſalzene, gebörrte, in Del präs
fervirte 2c., Auftern ꝛc. ............... 479 4269 1622 — — 10481 9817
Flachs, Woaren daraus, Leinwand, Segel⸗
tuch, Leinengarn .................... 61839 1520 29 — 165 53 783 40 240
Früchte, frifhe und getrodnete............ 13 944 7093 1 366 — — 39 713 26 332
Pelz und Pelzwaaren, Müten und Hüte, zus
gerichtete und nichtzugerichtete Felle ..... 149 629 471340 876 43 467 460 242 265 150 721
Feuerfefte Ziegel, Bathe, Baufteine 2c...... 2 769 16 — — — 2785 2453
Glas und Ölaßmaaren, Glasballons, Lampen,
Fenſterglas 2ꝛc........................ 2167 11 753 435 5458 16 365 36 498 38 022
Hanbiduße uns Halbhandſchuhe, aus Leder,
Bockleder, Baummolle, Seide und Wolle . 13 248 — — — — 13 248 10 034
Guttapercho, Kautſchuk und Maaren daraus,
Stiefel, Kleider 0. .................. 24 619 7 367 138 643 — 32 760 22 427
Getreide aller Art, Mais, Erbien, Bohnen,
Weizen M..uosennanenonennnnnennn nun 14 20 017 — — — 20 031 9010
Hüte, Srügen und Damenbüte aus "Biber,
Fitz, Stroh ⁊c........................ 24 472 193 — — — 26 265 23 164
Hopfen .......... ................ .... 930 6 668 — 9615 1815 19 028 8227
Säute, robe, gefalgene, getrodnete &. ...... 88'618 9% 412 8775 — — 137 839 62 740
danf, unbearbeitet.... ................. — | — — — — — 3696
Eilen, Stahl und Waaren daraus ........ 89 328 63 862 412 8573 264 168 512 175 874
„übmafhinen ...... .................... 66 8764 — — — 8820 13887
Roheiſen, alles andere ................. 402 — — — — 402 388
Sienbaßnjgienen oder ⸗Räder, Schienen-
laſchen................. ............. 57 010 190 — — — 57 200 137 533
Reſſeriſchmiedewaaren ................... 8821 687 — 204 — 9712 10 529
Jumelen, Uhren, plattirte Waaren, Gold⸗
und Silberwaaren .. 5C.. 2781 5618 2 667 714 — 11 886 8 714
Blei und Waaren daraus, Mulden, Barren,
Schrot c............................ 791 13 — — — 804 688
I) Vergl. Hand. Arch. 1891 IL. ©. 276.
114
Yrtilel
Leder und Waaren daraus, Sohlenleber,
Dberleber ⁊c................... .......
Schmalz, Schweinefleiſch, Rindfleiſch, Räucher⸗
waaren, Schinken und fonftige Fleiſch⸗
waaren
Blättertabak, unbearbeitet
Geſägtes Holz und Bauholz
Metal und Metallwaaren, Reuſilber, Bri⸗
tannia X. .................. .........
Muſikaliſche Inſtrumente, Pianos, Orgeln ıc.
Melaſſe, Syrup ⁊xc. ....................
Senf, gemahlen at. .....................
Netze, Sadgarn, Bindfaden ze. ..........-
Minerals und Pflanzenöl, Flihthran......
Deltuch zu Fußbodenbelag und in Stüden.
Malers und fonftige Farben.............-
Magen, Eifenbahnwagen 2c......--......-
Salz ald Sturzgut und in Süden .........
Seide und Beidenwaaren, Wirkwaaren,
Bänder und Kleidungsſtücke
Gewürze, gemahlen und ungemahlen
Spirituofen, Branntwein, Genever, Gin,
Whisky, Rum ꝛc. ...................
Zucker aller Art, Kandiß ............ on.
Schwarzer, grüner und Japaniſcher There...
Tabak und Tabakfabrifate, Cigarren 2c.....
Zinn und Zinnwaaren ı.......crncerree
Jinn in Tafeln, Blöden, Barren 2C. ......
Eſſig .....6*
Firniß und Terpentin..........
Meine aller Art, mit Ausnahme der Schaum⸗
..—0 0 0 0 0 80080 0 880 808 Tee
000 00 8 ee
weine
Champagner und alle anderen Schaummeine
Holz und Holzwaaren, Möbel %c...........
Weizenmehl und Mehl aller Art..... run
Mollenwaaren, Kaſchmir, Flanell, Wirk
Molle, unbearbeitet und mit Beimiſchung von
Baumwolle ......eoscseencunneununene
Samen für landwirthſchaftliche Zwecke,
Blumenfamen ic. .....................
Effekten von Anfiedlern
zufammen einſchließlich der Einfuhr minder
wichtiger Artitel
Quebeec.
Einfuhr auß
ar
einſchl.
Dagegen
Groß⸗ Vereinigten Deutſch⸗ ber Einfubr
Britannien. Staaten Frankreich. Land. Belgien. arg nberen 189.
von Amerila. 1898.
Werth: Dollar. Dollars. Dollars.
7 004 38 109 661 794 — 46 448 41 944
1482 23 798 145 _ | 235 590 47047
— 29 262 — — — 29 252 20 363
41 6 899 — — — 6 940 6 985
1 306 1112 103 8145 — 5 666 8449
291 1276 530 287 — 2 3682
— 28 622 — — — 140 418 1) 83 839
5513 61 16 — — 5 590 3 252
3 003 85495 | — 1000 — 1939 7741
7249 5 344 817 — — 15 609 17 059
6 844 3 097 — 115 — 10 056 8192
1837 1073 — 188 — 3 108 2740
122 1970 — — — 2092 859
46 746 219 — — — 46 965 80141
76 480 1 160 15831 14 — 79 970 64 836
5 709 2955 — — — 8862 7 060
7269 6566 42 692 — 72 82 057 2) 75 145
1 356 904 69 — — 6 871 1874
17 347 989 — — — 63 451 40 524
— 186 — — — 1717 5 107
566 4267 — 22 — 4 865 5 178
23 429 — — — — 23 429 16 910
65 88 200 871 — 669 655
3 234 481 1 — — 8 666 3 616
1069 174 12 158 298 — 43 604 49 589
703 — 1013 205 — 1926 2228
7834 11061 178 1328 — 20 530 17116
112 8 261 — — — 8373 11 326
361 589 609 6 860 — — 869 052 326 254
54 554 39 630 — _ _ 94 184 —
937 58 389 151 33 — 54 510 23 136
697 366 64 113 502 127 140 10 760 199 941 807 586
Te mm
2 180 601 973 002 | 134 331 | 213 565 | 40 306 | 3 840 835 | 2881 519
Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr waren:
Ausfuhr nach
den Vereinigten
Zuſammen 1898
einſchl. der
Groß⸗ Staaten von Neu⸗ Ausfuhr nad
britannien. Amerifa. fundland. anderen Zänbern.
Bergwerkgerzeugniffe: Werth: Dollars,
Bitumindfe Kohle .......-crenencnere. . 2 032 — 78 2110
Mineralöl, Kohlenöl .................... — — 127 127
Salz .................... — — 117 117
Asbeſt ............................... 388 28 626 — 2 009
Andere Artikel............... ......... — — — —
1) Darunter für 111971 Dollars aus Britiſch⸗Weſtindien.
3) Darunter für 30 2654 Dollars aus den Niederlanden.
Dagegen
18%.
Duebec. 115
Ausfuhr nach Zuſammen 1893
den Vereinigten einſchl. der
Groß⸗ Staaten von Neu⸗ Ausfuhr nad Dagegen
britannien. Amerika. fundland. - anderen Bändern. 1892.
Fiſcherei: Werth: Dollars.
Fijchthran ........................... — — — — 166
Auſtern, friſche ....................... 38 — — 38 108
Hummer, Lachs, Makrelen x., konſervirte 3867 10 — 3877 11 508
Stockfiſch, Hering, Lachs und andere Filche — 3814 — 3814 9435
Andere Artikel......................... — 358 — 358 8916
Thiere und thieriſche Produkte:
Haar ................................ — 9482 — 9482 7830
I 2) \ 1 212 A 11110 18 "3200 14 328 17 306
Kaͤſe.................................. 48 026 — 29 48 341 52 266
Felle, zugerichtet und nicht zugerichtet ..... 61 165 6 298 — 67 493 40 696
Schmalz, Schweinefleiih, Rindfleiſch, Schinken
und Räucherwaaren................. 215 1484 2 123 4 630 5093
Pferde, Hornvieh, Schafe, Schweine x. .... — 20 022 — 20 022 89 760
11172 .............. 10 440 — — 10 440 325
Undere Artikel, ......................... 5 522 1121 — 6643 1 227
Landwirthſchaftliche Produkte:
Weizenmehl und Mehl aller Art ......... 26 1161 6 809 10172 10 083
Getreide, Mais, Bohnen, Erbien ıc........ — 1081 280 1 861 3 924
Ahornzucker......................... — 14 828 — 14 828 15 456
Heu .................................. 1400 — — 2572 4810
Balſam .............................. — 6 972 — 6972 3374
Andere Artilel......................... 125 337 19 1179 8955
Fabrilate:
Biskuits.......................... — — 1 688 2792 6 680
Baumwolle zc., Kleibungsftüde ze. ........ 500 12 294 168 806 136 344
Tauwerk, Seilerwearen und Bindfaben.... — — 2801 2801 123
Eifen, Gußeiſenwaaren, alle fonftigen Eifen«
waaren .......................... 1 795 1 208 650 8 561 b 820
Drogen, Dpium ⁊c...................... 18 000 — 59 18 059 29 620
Zebermaaren, Soblenleder, Stiefel u. Shube 890200 160 3.053 394 296 301 420
Tabak, bearbeitet................. — 271 1300 1580 2248
Holzwaaren ........................... 77779 87 341 1921 117 081 134 891
Wollenwaaren, Aleibungsftäde 20. ........ 10 55 622 587 7122
Andere Artikel......................... 24 809 6241 10 072 40 7135 19 555
Balbprobulte:
Zindenholz, graues und weißes Nußbaumholz 8879 — _ 8 879 10 660
Fichtendielen.......................... 384 601 — 179 387 365 603 490
Sproffſenfichten⸗Dielen................ 740 493 1106 852 801 978 982 700
Dielenensen aus Fichten» und Sproſſen⸗
fihtengol ........ ..... ........ ..... 86 900 — — 89 163 11 667
Zatten, Stadete und Pfähle ............. 440 4481 — 6441 6 593
Planten und Bohlen von Fichten und
Sprofienfidten...... ................. 25 894 95 837 28 830 207 528 231 933
Packſchachteln ........... ............... 80 613 36 449 — 69 156 76179
Eſchen..................... ........... 59 079 — — 59 079 64.096
Birken................................ 82 290 8 71 82 445 92 159
Ulmen................................ 143 105 _ — 148 106 216 608
Ahorn ............ .................... 2792 — — 4608 2618
Eichen....................... ......... 573 079 — — 673 079 598 084
Rothe Fichten ......................... 84 603 — — 84 603 85 665
Weiße Fichten ....... .................. 1471282 — — 1 471 282 1 868 770
Ale anderen bebauenen Hölzer........... 8 167 — 815 8972 17798
Alle fonftigen nicht befonders genannten ges
Ihnittenen Hölzer und Bauhöher....... 12 004 2303 2 960 43 306 55 504
zufammen einſchl. ber minder wichtigen Artikel — — — 5 006 015 6861411
116 Ä
Auckland.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die Entwidelung der Kolonie Neufeeland iſt auch im ver:
gangenen Jahre unter im Allgemeinen günftigen Berbältnifien vors
geſchritten. Die finanziellen Kataftrophen in Auftralien haben Reus
feeland wenig berüßrt, und nur ein größeres finanzielles Inſtitut
mußte lediglich in Folge feiner Auftralifchen Berzweigungen feine
Zahlungen einftellen.
Für die Provinz Audland war daß Jahr 1893 ein befriedigendes.
Aderbau und Viehzucht Haben weitere Fortfchritte gemadt. Die
Produktion in Kauribarz ift zwar um einige Hundert Tonnen geringer,
und namenilich batte die Geichäftslage in den Bereinigten Staaten
von Amerika eine Preisverminderung biefes Harzes zur Folge, fo
daß in gewiflen ſchon abgearbeiteten Gegenden die Arbeiten eingeftelt
werden mußten, allein bieje Umftände hatten das Gute, daß ſich
viele Harzgräber ald Aderbauer anfiebelten und fo dem Lande noch
nützlicher werden.
Der Werth der Einfuhr ift etwas niebriger wie im Borjahre,
was fi durch vergrößerte lokale Induſtrie⸗Thätigkeit erflärt. Der
Werth der Ausfuhr dagegen bat fi trotz niebrigerer Preife ber
meiften Produkte wieder um ein Erhebliches gefteigert.
Einfuhr.
Der Antheil der hauptſächlichſten Lünder an der Einfuhr in ben
Sahren 1892 und 1898 war folgender:
1893. 1892.
Herkunftsländer. Werth: Pfund Sterling.
Großbritannien......... 949 216 1042 808
Viktoria ............... 88 492 83 015
Neufüdwales........... 149 425 122 831
Dueendland ........... 18 272 28 835
Südauftralien.......... 8 920 2093
Tagmania ............ 10 079 11811
Fidſchi⸗Inſeln.......... 129 032 156 036
Kapkolonie ............ 1497 12
Hongkong ............. 2 924 3 164
Bengalen.............. 19 499 19 185
Ceylon................ 7631 3 758
Singapore............. 2075 1150
Frankreich ............. 3469 2539
Deutſchland ........... 19 909 20 667
Belgien ............... 2 320 2183
die Niederlande ........ 2548 151
Berein. Staaten v. Amerifa
Oſtküſte............. 65 184 54 569
Meitküfte............ 16 746 18 562
China ................ 2032 1425
Japan ................ 4823 3 274
Java ................. 13 30 464
Philippinen............ 1 056 5 506
Freundſchafts⸗Inſeln .... 8 760 4450
SciffersSjnieln........- 1 505 2471
Coots⸗Inſeln .......... 13 707 11 361
Geſellſchafts⸗Inſeln ..... 8 858 5 973
zuſ. einjchl. der Einfuhr '
aus anderen Zändern 1487 774 1642 686
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 239.
Auckland.
Ausfuhr.
Die Bauptfächlichften Artikel der Ausfuhr in den Jahren 1892
und 1893 waren:
1893. 1892.
Werth: Pfund Sterling.
Bier ............... 1020 1310
Schinten............ 1524 1207
Biskuits............ 2965 2029
Kohle .............. 13 108 9525
Tauwerk ........... 1044 2331
Butter ............. 43 729 24 213
Rüle . .............. 1817 3 500
Fiſche in Büdfen.... 1442 1514
„ gefroren...... 767 1 266
Mehl, Hafermehl, Kleie 4115 16 917
Sleifch, gefrorenes.... 13 640 12 839
Fungus ............ 1 722 1194
Gold ............... 186 553 183 654
Getreide, Erbſen, Bohnen 12 723 11576
Kauriharz .......... 510 775 517 678
Graßfamen.......... 1066 135
Del (Talg).......... 1 355 1518
Flachs ............. 46 312 45 912
Fleiſch, Tonfervirtes... 16 378 21 930
Vieh ............... 5 046 4699
Häute und Leder .... 64% 8 792
Süber ............. 94743 8 996
Seife .............. 4 229 4.076
Talg............... 5 832 5771
Holz, gefägt.......... 40 832 40 549
Mole .............. 170 870 163 712
zuf. einichl. der mins
ber wichtigen Artilet 1149196 1128140
dazu Britiide und
frembe Fabrilate... 107 274 89 003
überhaupt ......-... 1256470 1217143
Bezliglih der Hauptausfuhrartikel der Provinz Audland im
| Sabre 1893 ift Folgendes zu bemerken:
Kauriharz. Probuktion im Sabre 1893 8BI6 Tons, im
Sabre 1892 8893 Tons. Ausgeführt wurden nad):
1893. 1892.
Tons.
den Verein. Staaten von Amerika 4061 5600
Großbritannien ............... 4220 2605
Deutfhland .................. 196 163
Frankreich ................... 47 77
im Werthe von 6510 577 und 517678 Pfb. Sterl.
Die Produktion ift entihieden im Abnehmen begriffen, und es
unterliegt feinem Bweifel, daß die Felder mit jebem Jahre ärmer
werben.
Gold und Silber Die Verhältniffe des Bergbaues liegen
günftiger; an dem oberen Lauf des Thames⸗Fluſſes Haben verfchiedene
größere Minen, die rationell bearbeitet werden, recht gute Dividenden
vertbeilt.
Wolle. Die Produktion fchreitet ftetig vorwärtd. Es wurden
wieder bedeutende Ländereien im Norden und an der Weftküfte für
Schafzucht aufgenommen. Probuzirt wurben in ber Provinz Auckland
17000 Ballen. Hiervon wurden in einheimischen Wollenwanrenfabriten
Audland.
850 Ballen verarbeitet. Der Schafbeftand in ber Provinz Auckland
belief fi auf 415 748 Stüd, 63000 Stück mehr ala im Jahre 1892.
Butter unb Käfe.
Sortfhritte gu verzeihnen. Die Bukunft dieſer Induſtrie ift eine
günftige, doch fehlt e3 für dieſelbe jehr an richtigen Leuten.
Flachs (Phormium Tenax). Schlechter Geihäftdgang auf ben
Abſatzgebieten Hatte niedrige Preife zur Folge, jo daß auf nur
wenigen Mühlen gearbeitet wurde. Die Probuftion iſt ungefähr
bieielbe wie im Vorjahre.
Die Holginbuftrie liegt noch immer danieber, viele Sägemüblen
ſtehen ſtill, und die Auftraliichen Märkte nehmen vor der Hand
wenig auf.
Die Ausfuhr von gefrorenem Fleiſch aus ber Provinz
Audland bleibt fortdauernd mäßig, da die Schafe für die neu aufs
genommenen Länbereien gebraucht werben.
Ronfervirtes Fleiſch. Die ſtarke Konkurrenz in Queensland
kat dem Audlander Geſchäft fehr gefchabet, namentlich bei den
teuren Fleifchpreifen in Auckland. Der Werth der Ausfuhr ift das
er von 21930 auf 16 378 Pfd. Sterl. zurüdgegangen.
Talg wird größtentheild an Ort und Stelle verarbeitet.
Sn diefer Induſtrie find ebenfalls große
Bandelsvertehr mit Deutihland.
Die Ausfuhr nah Deutſchland ift nicht unbedeutend. Es wurben
babin ausgeführt: Wolle, Kauriharz, Golberze, Talg und Grasfaat.
zer Werth der Ausfuhr iſt auf minbeftend 50000 Pfd. Sterl. zu
ſchären. Da alle biefe Artifel über London ober Syoney verſchifft
nerden, jo eriheint in den ftatiftiihen Tabellen ber größte Theil
unter der Ausfuhr nad Großbritannien.
Die Einfuhr von Deutichland nimmt zu, in jedem Laden ſieht
man mit „made in Germany“ bezeichnete Waaren. Der bei Weitem
größte Theil wird über London eingeführt und erfcheint daher in ben
katiftiihen Tabellen al3 von Großbritannien herſtammend. Die
Einfuhr Deutider Waaren nah Auckland wird auf minbeftens
11500 Pfd. Stel. geihäkt.
Schuhſtoffe, Kalbleder, Möbel, Schweinshäute, Danufalturwaaren
aus Wolle, Seide, Baummolle ꝛc. Metallwaaren, Drabt, Glas⸗ und
Porzellanwaaren, Nähmaſchinen, Chemikalien und Drogen, wiſſen⸗
igaftlihe und chirurgiſche Inſtrumente, Pianos und andere Muſik⸗
initrumente, Sattler» und Leberwaaren, Balanteries und Spielwaren,
Kurzwaren, Spirituofen, Weine, Biere und Liköre, Cigarren, Hopfen,
Cholofade und Kakao, Gummiwaaren, Papiers und Papierwaaren,
Zündhößer, Kleeſaat, Anilins und andere Sarben, Drudereiartilel,
Verlzeuge ac. ꝛc.
Eingeführt wurden: Schuhwaaren,
Schiffsverkehr im Bafen von Auckland in den Jahren
1892 und 1893.
Eingang von Ausgang nad
überfeeifgen Häfen:
Schiffe. Reg.-Tonnn. Schiffe. Reg.sTonnen.
1832. ... 255 229 838 289 181 849
183.... 246 238 220 218 178 866
Angelommen von Häfen Reeſeelands:
Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
1892........ 6025 667 269
1893........ 6310 698 898
Der Überfeeifche Verkehr wird durch große Frachtdampfſchiffe
vermittelt, und find ſelbſt die großen ſonſt ſtets in Auckland ladenden
Britifjen Segelfchiffe felten geworben. Nur ber Verkehr mit New⸗
Int und einzelnen Sübfee-Infeln wird noch bush regelmäßige
Deutiches Handels-Nrhin 1894. IL
— Havre.
117
Segelſchiffe fortgeſetzt. Deutſche Handelsſchiffe haben ben Hafen
nicht aufgeſucht.
Die Frachten von Auckland ſchwanken
nach London:
zwiſchen 45 bis 60 Schill. für bie Tonne Kauriharz
„ 0,10 u un» Ya
” 45 ”n 55 ” non Talg
nach New⸗NYork:
zwiſchen 40 N) 45 ” nn ” Rauribarz
" " „nn no Bad
Nach den Südſee⸗Inſeln fahren von Auckland monatlih ein
Dampfſchiff nad den Fidſchi⸗Inſeln, nad den Tonga» und Samoas
Inſeln und ſechswöchentlich nad) Raratonga und Tahiti.
Der Handel mit den Fibfchis, Tongas uns Samoa⸗Inſeln bat
bedeutend zugenommen.
Havre.
Schifffahrt im Jahre 1893.)
Der Schiffsverkehr in Havre im Jahre 1893 weiſt im Vergleich
mit dem im Jahre 1892 eine Heine Zunahme auf. Diele erklärt ſich
dadurch, daß Hamburgiſche Schiffe und Franzoͤſiſche Küftenfahrer, bie
im Jahre 1892 in Folge der Choleraepivemie dem Hafen fern ger
blieben waren, ihren regelmäßigen Verkehr mit bemfelben wieder
aufgenommen haben.
Sn Havre find angelommen:
In großer Fahrt
—* des Ver⸗ n Küftenfabrt
ehrs mit Algerien | (Schiffe Franzds Bufammen.
und den Franzö⸗ ſſiſcher Rationalität.)
fifhen Kolonien.
Scife| ganzen. [Se] zonnen. [SSH] Font
6172 | 2668 627
6012 | 2611 882
3786 | 65398 785
8638 | 489 346
2387 | 2119892
2374 | 2122487
1893....
1892....
Yusgegangen find:
1893.... 1 2451 | 2113052 | 3790 | 6554870 | 6841 | 2667422
1892.... | 2452 | 2177598 I 3789 | 541108 [| 6191 | 2718 701
Mit Ladung find angelommen:
1893. 1892.
Reg.⸗ Reg.⸗
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
in großer Fahrt:
unter Sranzöfifcher Flagge... 476 5643882 ATT 609242
unter frember Flagge ...... 1845 1684 762 1825 1482 841
in Küftenfahrt:
(unter Sranzöfifcher Flagge). 8349 477072 8109 426 977
Mit Ladung find audgegangen:
in großer Fabıt:
unter Srangöfifher Slagge.. 517 577662 499 622291
unter fremder Flagge ...... 977 841607 89 741274
in Küftenfabrt:
(unter Sranzöfifher Flagge). 3068 505878 8157 498664
1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IL &. 170.
17
118 Havre.
An dem fremden Schiffsverkehr waren bie einzelnen Nationen, wie folgt, betheiligt:
Eingang. Ausgang.
1893. 1892. 1893. 1892.
Nationalität. Reg.⸗ Reg.⸗ Reg. Reg.
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Deutſche.................. 268 365 954 240 837 807 264 864 465 245 840 287
Britilde „......... ....... 1235 949680 1217 909793 1188 9007865 1213 919 994
Norwegiſche............... 156 10 724 123 60 391 156 70 956 132 65 072
Schwediſche.............. 45 17 485 66 23 067 68 29 885 78 83 220
Niederländiſche............. 67 34 764 70 85 759 69 85 188 67 34 029
Daäniſche.................. 39 15 888 51 20 198 67 21951 76 25 906
Ruſſiſche............... 34 18 963 30 15 569 32 19 162 33 17 417
Spaniſche................ 28 63 087 16 34 893 28 58 082 16 35 929
Bortugiefihe..-........... 11 7 781 11 5 532 13 8474 14 6 569
Italieniſche ............. 9 7108 20 14 061 T "497 20 15 603
Deſterreich⸗Angariſche....... 4 2247 4 1364 4 2607 5 1899
Amerikaniſche (V. St.)...... 2 4313 21 35 764 2 4313 24 41 574
Belgiſche.................. —_ — — — 3 1670 — —
Griechiſche ................ — — 2 2469 — — 1 1493
Turkiſche................ — — — — — — 1 879
zufanmen ... 1898 1547974 181 1497082 1896 1517305 1%6 1589 771
Die Richtung des Schiffsverkehrs ergiebt fi) aus der nachfolgenden Ueberfiht der hauptſächlichſten Herkunfts⸗ und
Beftimmungslänber:
Mit Ladung find
angelommen von: ausgegangen nad:
ö— PP Eur | —
Franzöſiſche fe is aifte Geangäftige | Nationnktät b — ae
Schiffe. nr " ander Schiffe —— anderer
Herkunftslandes. Nationalität. landes. Rationalität.
Reg ‚8 . Reg.
Schiffe. Een. Säe Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.:
N Sqchiffe. Tonnen. Site, | Tonnen.
Rußland:
Weißes Meer und OÖftfee...... — — 6 2677) 11 1 590 7 3539| 7 3 838
Schwarzes Meer ......2...... — — — _ _ _ — _ 1 380
Schweden ..................... — — 7 4569| 15 — — 25| 13424 6 2 924
Norwegen .................... — — 21414512 5 — — 21 9398 — —
Dänemark .................... — — — — 11 — — 42 12494 15 4027
Großbritannien ................ 83 | 104097) 824 403 602) 27 66 94 266| 385 | 281074 11 18515
Deutihland ................... 89 26158} 119 | 177921] 14 43 31110] 122 | 1734856| 41 868
den Nederlanden .............. 1 DB 4 16 121 4 2 1189| 65 | 33449 9 6248
Belgten...... ................ 29 1848 — — 16 48 41 378 2 5699| 26 11 756
Porliugal...................... 9 3931 2 692 1 52 20 675 7 2422 1 542
Spanien..................... .130 12 303 TI 222356 8 81 14 696 1 3801| 5 3131
een ........... 1 1 — — 10 — — — — — —
eſtafrika................... 2 2 706 8 4180| 31 2 3497] — — 2 1748
—* (Britiſche Befigungen).. | — — 34 67770 08 — — — — 1 1306
Yufralien ........... ......... — — — — 11 — — — _ — —
den Vereinigten Staaten von
Amerika:
..................... 711816600 — — 143 67 | 153122 1 2184| 32 67279
—— .................... — — 2 4313 20 — — — — — —
Mexiko..................... 2 638 — — 32 2 6393 — — 29 68 933
—2 ..................... 27 36217] — — 37 38 56182} — — 38 33 738
Argentinien................... 16 2 294 — — 29 11 1944 — _ 7 12 169
Haiti und St. Domingo ........ 34 21807 — — 72 13 6741| — — 16 17 346
Martinique... .....00... ....... 24 1353| — — 2 18 60844 — — 1 246
Algerien “o....:.90 core ,.0%0 58 47 465 — — 4 71 58429 — — 4 3035
— — — — — — — — — ——
Spalato. — Galveſton.
Spalato,
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die Handelsbewegung Dalmatien nad) den verfchiedenen Ländern
bed Deutſchen Reiches Hat im Jahre 1898 einen ſtarken Rüdgang
erlitten.
Die Ausfuhr Dalmatiner Weine nad) Deutihland bat in Folge
ber allgemeinen Ueberproduktion und beſonders ber überreihen Ernte
Frankreichs ungefähr um die Hälfte im Bergleihe zu den leuten
Jahren abgenommen, obwohl fich die Breife um 20 pGt. billiger
ftellten.
Ueberbaupt bat auch in Folge der bebeutenben Konkurrenz
Stalienifher Weine die Ausfuhr Dalmatiner Weine ſehr ſtark abs
Rationalität. Segelſchiffe.
Neg.⸗
Anzahl. | Tonnen.
Eingang.
119
genommen, was auf das wirthichaftliche und Verkehrsleben bes Landes
nicht ohne bemerkenswerthen Einfluß geblieben ift.
Es wurden im Sabre 1898 13148 hi Wein nah Deutſchland
ausgeführt, davon 10652 hi im Monat März.
Bei den anderen Dalmatiner Landesprodukten, wie Diivendl,
Sinfettenblüthen, Sumach, ift binfihtlih ber Ausfuhr Leine Ber-
änderung zu verzeichnen.
Der Ausfall der Sommers Fiicherei im Seebezirk von Spalato
war im verfloffenen Jahre ein beſonders erheblicher. Es wurden
80278 Barrels im Werthe von 4923538 Gulden geſalzen gegen
20 134 Barrel im Werthe von 2831 424 Gulden im Sahre 1892.
Der Schiffsverkehr im Hafen von Spalato geftaliete fi im
Sabre 1893 folgendermaßen:
Ausgang.
Dampficiffe. Segelſchiffe. Dampficiffe.
Amah. Tonnen, Amah zonen. | Amaht. | genden,
HDeſterreich⸗ Ungariſche............... 15 594 465 249 | 6683 14 951 1990 463 586
lieniſche.......................... 986 — 240 4 306 — —
Griechiſche......................... — 21 945 —
—— .................. 618 —
enegriniſche..................... —
IE | 1061
zufammen 964 | 22 243 | 1998 | 466 310 | 963 | 21473 | 1991 | 464 647
Galvefton (Texas).
Waaren⸗ und Schiffsverkehr im Jahre 1893.°)
Einfuhr.
Aus: Zuſ. einſchl.
Waaren. Groß⸗ den Nieder⸗ Puerto Britiſch⸗ d. Einfuhr aus
Deutfhland. britannien. landen. Mexiko. Rico. Cuba. Indien. and. Ländern.
Zollfreie. Werth: Dollars.
1.11 1 — — — 16 8118 — — 3129
Zucker ................... — — — — — 621 186 — 621 186
N 1: ...................... — — — — — — 41 903 41 903
Asſsphalt...................... — — — 656 — — 656
Früchte und Nüfle............- _ _ — 887 67 — — 404
Yausgeräth und Bücher ....... 1497 7827 10 — — _ — 9061
Steinkohle (Anthracit).......... — 5.069 — — — — — 6 059
Farbholz .. ................... — — — 879 — — — 879
Rineralwafjer, natürliches. .... 28 — 612 — — — — 640
Cedernholz .................. — — — 4074 — — — 4074
Zuſammen einſchließlich der nicht
beſonders aufgeführten Artikel 1616 26 349 3) 622 6 055 3180 621186 41 903 101 188%)
Dagegen 1892... 2.2.2020 0 0000. 2003 52 875 4 730 3477 10857 45 748 — 662 869
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. S. 100.
7) Ehbenda ©. 98.
3) Darunter für 12450 Dollars Amerilanijhe Retourmaaren.
17*
120 Galveſton.
Aus: Zuſ. einſchl.
Waaren. Deutſch⸗ Groß Frank⸗Wden Rieder⸗ Puertos Britiſch⸗ d. Einfuhr aus Dagegen
land. britannien. reich. landen. Rico. Indien. Belgien. and. Ländern 1882.
Zollpflichtige. Werth: Dollars.
Cement.................... . 4902 43 072 — 3397 — — 27 712 79 083 18 922
Steinkohle, bitumindfe....... ... — 2114 — — — — — 2114 8 758
Chemilalien .................. — 22 169 — — — — — 2 169 82 269
Bücher, Bapier und Druckſachen. 16 350 7 — — — — 373 1225
Baumwollenwaazen ............ — 697 — — — 160 211 1068 154
Töpferwaaren, auch verziert... 19 20 524 58 — — — — 20 601 12114
Ziegelſteine .................. — 948 — — — — — 948 2233
Dachziegel .................... — 1098 — — — — — 1098 —
Leinenwaaren................. 5 41 — — — — 858 1304 —
Jutewaaren .................. — 12 790 — — — — — 12 7% 16 483
Früäte..... ................. — — — — — — — 264 251
Sardinen .................... — — 1 825 — — — — 1 825 5846
Senfterglaß.......... ......... — — — — — — 2636 2636 1123
Glaswaaren ......... ......... 11 40 263 153 — — 162 629 1157
Binn 30....000r...... ......... — 25481 — — — — — 25 481 16 483
Roheiſen ........... ...... ... _ 964 — — — — — 964 793
We und Porter ....... ......... — 18 590 — — — — — 18 590 24 366
Branntwein ......... ......... — 561 261 — — — — 812 1266
Dein in Fällen ...........,.. _ 117 2179 — — — — 2296 1305
„in Flaſchen (einihl. Schaum») 111 93 678 — — — 17 899 1698
Salz............ ............. — 10 489 — — — _ — 10 489 16 319
Maſchinen................... — 7867 — — — — — 7867 —
Früchte, konſervirt ........... 2 52 719 — — — — 773 3655
Gemüfe, zubereitet ............. — 1483 39 — — — — 1622 1892
Diivenöl ..................... — — — — — — — 1091 462
Metallwaaren................. — 3174 — — — — — 8174 6 253
Spielgeug .................... 567 — — — — — — 667 —
Papierwaaren................. 114 685 — — — — — 799 —
Farben ..................... 188 — — — — — — 188 —
Holzwaaren................... 56 732 17 — — — — 865 1590
MWollenwaaren ............... 254 — — — — — — 254 680
Mormormwanren..... .......... — 176 — — — — — 176 —
Seidenwaaren .............. — 17 — — — 27 — 44 —
Muſilaliſche Snftrumente ....... 879 _ — — — — — 379 —
Zuſammen einſchließlich der nicht
beſonders aufgeführten Artikel. 7407 175612 6 993 8550 — 412 815% 227 206 —
Dazu zollfreie Waaren ......... 1616 26 349 100 622 3180 41908 227 701 138 —
Meberhaupt .................. 9023 201961 7093 4.072 83180 42315 81 823 928 343 —
Dagegen 1892 ................ 11818 304314 13 144 27 804 11 629 — — 863 981 —
Ausfuhr.
Nach: Zuſ. einſchl. der
Große⸗ Deutſch⸗ Frank⸗ den Nieder⸗
britannien. land. reich. landen. Rußland. Dänemark. Cuba.
Werth: Dollars.
Baumwolle................ 20508401 57880387 4682214 61662 669381 — —
Deltuchen............ ....... 900 920 1509 528 2515 8349547 — 180 404 —
Weizen. ...... .............. 296443 1866385 103032 348169 _ — —
Mais ...................... — 4.465 — 22 027 — — 12 856
VWeizenmehl................. 85 834 2248 — 1600 — — 136 272
Bauholz (hauptſächl. nach Rexiko) — — — — — — —
Baummollenfaatöl ........... — 28 300 19 600 67920 — — —
Walnußholz ........ ........ 9976 39 621 800 20650 — — —
Zuſammen einfchließlich der nicht
beſonders aufgeführten Artilel 21769 738 7554326 47600560 861807 559381 180404 161447
Ausfuhrnah Dagegen
and. Ländern. 1832.
81534 595 32610 %1
2942914 1867441
934 269 335 240
60 710 95 925
198 925 98 226
17 689 16 726
116 040 15 639
74 694 47 000
35 895195 35 097 002
Galveſton. — Mabraß. 191
Schiffsverkehr in den Däfen Galneflon, Delasco und Sabine im Jahre 1893.
Eingang. Ausgang.
Rationalität In Ballaſt. Mit Ladung. In Ballaſt. Mit Ladung.
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen
Amertlaniihe (Ber. Staaten) .......... 61) 12621) 9 1 362 2 477 193) 4 8765)
ritiſche.................. 1803)! 189407 2) 22 28 168 — — 1964| 283958 4)
Deutſche............................ 1 820 1 473 — — 2 7983
Nexikaniſche ................... — — 8 267 — — 45) 374 5)
Norwegiſche......................... 4 2215 3 1248 — — 5 2.038
Spaniſche........................... 14 20 546 — — — — 10 13 669
zufammen 1893... 155 213 760 88 81 518 2 477 236 905 202
dagegen 1892... 128 179 232 42 42 711 10 4671 194 268 673
Madras.
Handelsbericht für das Jahr 1893.9)
Im Vergleich mit dem Vorjahre iſt der Werth der Ausfuhr von
der Präſidentſchaft Madras im Jahre 1893 nach den offiziellen
Verichten um ein Bedeutendes geftiegen, während der Werth der
Einfuhr nad) denfelben Berichten um Einiges zurüdgegangen ift.
Die Einfuhr im Hafen von Mabrag im Jahre 1893 yeigt
einen bedeutenden Abfall bei Jakonets, Mabapolams, Spirituofen,
Bier und Garnen und eine Zunahme bei Kattunen, Tikrkifchroths
Stückwaaren, Dhooties und Petroleum. Die Ausfuhr läßt eine jehr
große Abnahme bei Baummolle und eine Pleinere bei Yellen und
Häuten, Hörnern, Kaffee und Tabak, dagegen eine Zunahme bei
Indigo, Turmeric, Saaten und Zuder erkennen.
Im Berichtsjahre roch mehr wie im Vorjabre wurde der Handel
und insbejondere der Einfuhrhandel Durch große Kursflörungen ganz
bedeutend benachtheiligt.
Die Indigoernte 1892/98 in Mabras war eine größere uub
günftigere ala im Borjahre, obſchon in Folge bed unglnftigeren
Ausfalles des zweiten Schnitte ober bes Nachwuchſes nicht ganz fo
groß, wie veranfchlagt.
Mit einer theilweilen Mißernte in Bengalen eröffnete bie
Indigofaiion 1892/93 für Kurpahs ſehr günftig, und fliegen bie
Preije bis auf 8 bis 10 Pence pro Pfund über die Preife bes Bor-
jahres. Zur Berfhiffung kamen in der Saiſon, alfo vom 1. Seps
tember 1892 biß 31. Auguft 1893, im Ganzen 28012 Kiften, bie
ſich, wie folgt, vertheilten: London 10 517, Sue 9959, Feſtland von
Europg 1291, Amerika 1245 Kiften.
Die Ernte 1893/94 fjollte in Folge bes ftärleren Anbaues eine
viel größere werden, boch lauten die leiten Berichte über den zweiten
Schnitt von vielen Seiten ungünftig, fo daß die Ernte wohl nit
über 25000 Kiſten veranfhlagt werben kann.
)) Darunter 8 Schiffe von 841 Reg.Tonnen in Sabine.
2) Darunter 19 Schiffe von 24 543 Reg. »Tonnen in Belasco.
3) Darunter 13 Schiffe von 8836 Neg.-Tonnen aus Sabine.
Die Berihiffungen vom 1. September 1893 bis 81. Januar 1894
vertheilten fich, wie folgt: London 4463, Suez 8618, Feſtland von
Europa 897 Kiften.
Die Nachfrage für Suez bleibt ftetig, während bie für Amerika
aufgehört Bat.
Die Ernte von Erdnnüffen im Jahre 1893 betrug im Ganzen
nahe an 800000 Sad, von denen jedoch nur etwa 700000 zur
Verſchiffung kamen. Dieje gingen wie gewöhnlich größtentheils nach
Marjeile und nur zum geringen Theil nad) London, Antwerpen,
Genua und Hamburg.
Die 1894er Ernte foll eine ungewöhnlich große werben unb
wird bis auf 2000000 Sad veranſchlagt. Die Preife für Erdnüſſe
find in Folge deflen ſehr gebrüdt und etwa 20 big 25 pEt. unter
dem Durdichnittspreife vom Sabre 1893.
Bingellyfaat. Die 1893er Ernte war beſonders in Bornaffe
oder Septemberfant eine größere, und kamen 288 160 Sad zur Ber:
ihiffung gegen etwa 264000 Sad im Borjabre.
Die Preife für dieſe Saaten find ebenfalls ſehr gebrüdt und
von 9 Rupien 10 Annad pro Sad auf etwa 9 Rupien 2 Annas
gejunten. Weber die 1894er Ernte läßt fich noch nichts Beſtimmtes
fagen; die Februar⸗ und Maiernten follen groß werden, doch kommt
viel auf die Septemberernte an.
Niger: und Rübfamen. An Nigerfamen Iamen 25475 und
an Rübfamen 84374 Sad zur Verihiffung, während im Borjabre
nur ganz unbedeutende Mengen außgeführt worden find.
Die 1894 er Ernte wird auf 40000 Sad Rigers und 50.000
Sat Rübfamen veranihlagt. Die Preije betrugen im Yebruar 1894
pro Sad 7 Rupien für Niger- und 8 Rupien 8 Annas für Nühfamen.
Ricinusfaat. Die 1893er Ernte war eine ziemlich große.
Zur Verſchiffung gelangten 66000 Sad gegen 31000 im Borjahre,
doch blieb in Folge gebrüdter Preife Vieles von der 1893er Ernte
9 Darunter 25 Schiffe von 33138 Reg⸗Tonnen aus Velasco.
5) Sämmtlih aus Sabine.
6) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. S. 138.
122
zurüd. Der Preis ging im Laufe des Jahres von etwa 8 Rupien
auf 6 Rupien 8 Annas pro Sad zurüd.
Buder. Die Ernte von Robzuder war im Jahre 1893 wiederum
eine Heinere. An Robzuder und raffinirtem Zuder zufammen kamen
etwa 949 000 Centner zur Berfhiffung. Die Preife im Jahre 1893
ſchwankten zwiſchen 26 und 30 Rupien für Robzuder und 19 bis 24
Rupien für PBalmyra.
"Die 1894er Ernte fol eine fehr große werden und wirb vers
ſchiedentlich auf 60000 Tonnen und darüber veranfchlagt.
Die Ernte von Baummolle war wieberum bebeutend unter
einer Rormalernte in Folge des Ausbleibens von zeitigem Regen.
Zur Berihiffung kamen vom 1. Januar bis 31. Dezember 1893:
Wefternd und Nortbernd.. zufammen 65449 Ballen
Tinnevellied ............ ” 43129 „
Coconadas.............. 16487 „
Die Preife gingen im Laufe des Jahres troß des niebrigen
Kurſes wieder allmählich bis auf 114 Rupien für Wefterns und 108
Aupien pro Candy von 500 Pfund für Coconadas zurüd. Die
1894 er Ernte fol eine beflere werben, wie im Allgemeinen in Solge
von günfligem und reihlidem Monfoonregen ungewöhnlih große
Ernten von falt allen Ausfuhrartikeln erwartet werben.
Handel mit Deutjhland. Deutihland tft bei der Ausfuhr
mit 2669681 NRupien oder 2,40 pCt. und bei ber Einfuhr mit
621 174 Rupien oder 1,18 pEt. betheiligt.
Rah Deutſchland find nach den offiziellen Berichten direkt aus⸗
geführt worben:
Werth: Werth:
Rupien. Rupien.
Kaffee.............. 800 000 Kokosnüſſe (Kopra).. 276 000
Baumwolle ......... 700000 Dele............... 5 000
Soir,!) Gern u. Taus Gewürz ............ 175 000
werk ............. je 275 000
Die Einfuhr von Deutſchland für das Jahr 1893 ſtellte fi
etwa, wie folgt:
Werth: Werth:
Rupien. Rupien.
Streihhölger ........+ 175000 Wiſſenſchaftliche Snftrus
Kurzwaaren.......... 16 104 mente ............ 5 714
Schießpulver......... 2580 Bier ................ 80 707
Möbel .............. 14015 Brandy ......u.000.. 6148
Chemikalien .......... 45686 Gin und Rum....... 11 746
BaummollenTwift und Andere Sorten Getränte 9267
Garn ............. 5870 Wein und Liföre...... 14.478
Anilinsu.Altzarinfardben 14150 Metalle............. 85 973
Blasperlen.....-....- 18700 Bapier ......-......- 36 139
Bladwanren.......... 17798 Bapierwaaren 2. ..... 18 657
Eifens und Zapifleries Raffinirter Zuder..... 19 566
waaren ........... 34 168 Wollenwaaren........ 18 990
Muſikinſtrumente ..... 12910 Andere Waaren ..... 63 746
Photographiſche Inſtru⸗
mente............. 1340
Dieſe Summen ſtellen jedoch nur denjenigen geringen Theil
des wirklichen Antheils Deutſchlands an der Ein⸗ und Ausfuhr dar,
welcher auf Deutſchen oder anderen Schiffen direkt von und nach
Deutſchland verſchifft wurde; der weit größere Antheil wird immer
noch über London verſchifft und erfcheint dann in den ftatiftiichen
Tabellen ala Britiicher Handel.
1) Tauwerk aus Kokosnußfaſern.
Madras.
Der Kurs fand im Januar auf 1Schill. 22/53 Pee. und blieb
ziemlich ſtetig bis Ende Februar. Silber blieb ziemlich ſtetig und
im April / Mai flieg der Kurs bis 1 Schill. 227/98 Pce., fiel aber
Mitte Mai auf 1 Schill. 25/8 Bee. Im Juni war der Kurs großen
Schwankungen unterworfen. Als die Einftellung ber Silberprägung
verorbnnet wurde, flieg der Kurs auf 1 Schill. 37/5 Bee, fiel aber
Ihon im Juli wieder auf 1 Schill. 318/as Bee. Die Banken vernach⸗
läffigten Die Wechfel des Staatsfelretärd von Indien und beiten
ihren Bedarf mit Indiſchen Staatöpapieren, die inzwilhen durch
Spekulanten in London gelauft waren, und dur große Einfuhr
von billigem Silber. Gilber ftieg im Juli zeitweile auf 35 Bee,
fiel aber Ende des Monats wieder auf 821/3 Pce,, ebenfo der Kurs
im Auguft auf 1 Schill. 21/1 Pce., erholte ſich aber im September:
Ditober bis auf 1 Schill. 35/32 Pre. und Silber ftieg zugleih auf
841/g Pce., fiel aber Ende Ditober wieder auf 323/g Pce., während
ber Kurs ziemlich ftetig blieb und Ende bes Jahres 1893 zu 1 Schill.
33/338 Bee. ſchloß. Im neuen Sabre iſt der Kurd auf 1 Schill.
15/8 Bee. heruntergegangen, was eine kommerzielle Krife im Gefolge
gehabt bat, wie fie ernfter in Indien lange nicht gefannt war, jo
daß die Banken Anleihen jelbft auf Staatöpapiere verweigern müflen.
Frachten nah London im Sabre 1898 waren ftetig und
betrugen:
für 50 Kubikfuß.
für Selle und Häute.. 52 Schill. 6 Bee.
n Indigo ......... 92 „6 u
„ Baumwolle
and. Ballenwaaren 3 „ 3 bis 32 Śchill. 6 Ber.
pro Tonne von 20 Etr.
27 Shi. 6 Bee. bis 30 Schill.
„ Buder.......... 2 u. 6,
„ Morabolamen .. 8 „ I „
mit 15 Schill. bis 20 Schill. extra für Indigo, Felle und Häute
nad Amerika und
5 Schill. bis 7 Schill. 6 Bee. extra für Ballenwaaren und
Saaten nah Häfen auf dem Europäiſchen Feſtland.
Für Erdnüſſe und Saaten nad Marſeille waren bie Raten im
Anfang des Jahres auf 23 Schill. I Pce. bis 25 Schill. berunter-
gegangen, ftiegen aber im April/Mai auf 27 Schill. 6 Pce. und
gegen Ende des Jahres auf 30 Schill. und 31 Schill. 8 Bee.
Dertehrsüberfihten.
Einfubr der hauptſächlichſten Artitel in den Hafen von
Mapdras in den Jahren 1892 und 1893.
1892. 1898.
Schirtings ................ Stück 802627 865 147
281 763
Salonetd .................. „ 650 298 977 334
Nadapolams ............... „ 37 759 34 217
Mulls..................... n 243 218 324 062
Kattun.................... n 433 897 615 794
Cambricd, Türliigroth ...... " 97 180 146 388
Shirtings, . n 49 873 97 797
Mulls, .... " 48 178 70 447
Garn, Mule⸗............... Pfund 428705 4713815
„gefärbt.............. b 213 825 6 706 300
Mufleline, Books ........... Stüd 8610 17 451
n gefärbt .......... r 40 169 48 230
Drills .................... n 19 064 23 316
Dhooties .................. 3244 358 3872893
Madras. — Bigo. — Bapeete. 123
1892. 1898. Die hauptfählichfien Artitel dev Einfuhr im Jahre 1898 waren:
Eiſen.................. Tonnen 18520 15 163 :
Kupfer.................. 212 252 Menge. Peſetas.
Reifingplatten ............. 459 1674 Hdãute ................ kg 458968 685 564
Blech ................... Aiſten 4639 6992 Stockfiſch ............ „ 157341 944 066
Petroleum ................ Gallonen 2 303 880 4646 039 Branntwein....... hl 988986 895 589
Spirituoſen................ ” 177 788 169 066 Zucker............. kg 794898 437 204
Wein .................. „ 41 850 41581 Meizenmeßl ........... „ 62 128 17197
BDier...................... 602 016 461 968 Reis ................ 469 049 154 802
Reis.................... Centner 668 222 145 761 Mollenwaaren.........+ „ 1019 16 298
dolz.................. Werth: Rupien 860 200 957976 Steinkohle............ „ 10243543 276 578
Gold ................. » 1956911 676.060 Schwefei ............. „ 1237269 160 834
Eüber ............. " 52 868 143 542 Baummollenwaaren ..... n 4818 19 401
Metallwaaren .......... „ 162 082 64 816
Ausfuhr der hauptſächlichſten Artikel aus bem Hafen von Seidenwanren. ......... " 887 10 092
Madras in den Jahren 1892 und 1898. Petroleum ........ m 60 14444
1899. 1893. zufammen einfchl. ber mins
Baumwolle................ Centner 93200 266 669 ber wichtigen Artilkel. — — 8 844 472
Kaffee..................... 55 310 81 644 ie t Artikel dee Ausfuhr im 1898 waren:
N 1 27,7 „ 87909 42 188 Die beuptiätiäften ru ——
Turmeric.................. „ 27638 57 660 Menge. Peſetas
Rothholz ............. 29 260 21 906 Rinder.............. Stück 860 324 220
Ochſenhäute, gegerbt ........ Stüd 1784680 1144560 Konferen ............. kg 2.008 097 8 012 148
Ziegenfelle....... „ 10086780 9988940 Sardinen ............ „889186 118 697
Shaffelle, ...... 7007 800 6298880 Wein ................. hl 5.069 91.060
Buffelhörner.............. „906 688 268.048 Noggen ............... kg 89029 117.078
dirſchhoörner ............... Centner 2668 1 629 Eiet ................. Did. 344940 280 256
Madras-Tejentüder ....... Städt 87481 82 644 Mineralwafler.......... bl 4949 M 708
Ririnusfant Sonnen nseeenee Centner 10 20 681 Baargeld 1) .......... — — 451 298
gingeügfnt ............... n 12048 06.484 aufommen einfhl. ber min
Schauaer. .; 25945 11068 der wichtigen Artitel . — — «974.868
271.7: Pfund? 212685 168.068
Ther................ „u67586 165542 u
Papeete (Tahiti).
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.”)
Vigo. Das Geſchaft im Ganzen iſt nicht beſonders gut gemeien.
: 1 Baumwolle. Dei der anſcheinenden Beſſerung bed Artikels
Waarenvetlehr im Jahre 1808.) wurden höhere Preiſe bezahlt, und es kam etwas Baumwolle an ben
Autheil ber einzelnen Länder an ber Eins und Aus⸗ Markt, da die Höhe des Preifes genügte, um bie Arbeitslöhne zu
fuhr im Jahre 1893: bezahlen und babet noch für ben Pflanger einen Keinen Nugen zu
Einfuhr. Ausfuhr. laſſen.
Herkunfts⸗ und Beftimmungsländer. Werth: Werth: Kaffee. Einzelne Plantagen ſind gut in Stand gehalten, andere
Peſetas. Peſetas. jedoch ſehr vernachläͤſſigt; jedenfalls wird es noch ſehr lange dauern,
Deutſchland·....... * 283 740 96 186 bis genügend Kaffee produzirt wird, um ben Bedarf Tahitis zu decken.
Großbritannien .....u...... 811 460 1.208 688 Zuder. Neues Kapital ift auf die Derſtellung von Zucker nicht
Cuba..................... 162 874 1 782 668 verwendet worben. Das Land produzirt nicht genug für feinen Bes
Sübamerila .............. 681 765 31 186 darf. Ein Theil des Zuckerrohrs, welches biöher zu Rum verarbeitet
Frankreich ............... 86 086 1099 709 wurde, wird, fo gut wie eB mit dem äußerft beſchränkten Mitteln
Punto Rico............... 246 181 168 084 geht, zu Zucker verarbeitet, ſchon wegen ber Neberproduktion von
Jtalien .................4 159 094 _ Rum, die den Verbrauch bebeutenb überfleigt. Zur Ausfuhr eignet
Belgien —⸗- 158 729 44 602 fi der Rum nicht.
Rorwegen ................ 340 673 — Perlmutterſchalen find in Europa ſiark im Preiſe gefallen,
Verein. Staaten von Amerila 18622203 — — — | Die Vrobuttion bat, weil die ben Tauern zur Verfügung geftellten
zuſ. einfchl. der Eins u, Ausfuhr — N e —
von u. nach anderen Ländern 3844472 4 974 868 1) Im vorjährigen Hanbeläbericht, Hand. Arch. 1898 II S. 177
ift fatt „Gewärz” „Baargelb“ zu leſen.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 176. 2) Wegen bed Vorjahres f. Sand. Arch. 1893 IL ©. 228.
124
Inſeln wenig produltiv waren, unb bie Anwendung von Taucher⸗
maschinen verboten war, fehr gelitten.
Für Kopra, das Hauptprobuft, waren im Laufe der legten
neun Ronate des vorigen Jahres Die Verhältniſſe recht gut in Europa.
Doch war für dad Ende des Jahres 1892 eine Heine Befferung ber
fehr ſchlechten Preife zu verzeichnen, fo ift für Ende des Jahres 1893
bad Gegentheil der Fall.
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Jahre 1893 waren:
Merth
Menge Mark.
Kopra .................... kg 83400000 850 000
Baumwolle................ Pfund 715000 429 000
Berimutterfhalen .......... kg 603 030 1 206 060
Kaffee.................... „ 13 589 27178
Vanille ................... „ 15 077 135 693
Wolle .„unuoosonnennnenene n 1698 2207
Funguß ............. onen n 7402 3 330
Gerafpelte Kolosnäfle....... Pfund 39 310 15 724
Schildpatt ................ kg 365 912
Baumwollenfamen.......... Tonnen 405 20 250
Bienenwachs ....... ern Kg 1238 1485
Altes Kupfer..... ......... n 6283 3465
Kokosſsnüſſe............... Stück 557000 33 420
DFANGEN 2.0... 200000000. „2882 000 67 640
Citronenſaft............... Liter 17 000 2550
Trepang .................. kg 1118 223
zufammen einfchl. der minder
wichtigen Artitel......... — — 2 7898311
An dem Schiffsverkehr im Jahre 1893 waren bie einzelnen
Nationen, wie folgt, betbeiligt:
Eingang Audgang.
Reg.» Darunter Darunter
Nationalität. Anzahl. Tonnen. beladen Anzahl. beladen
Schiffe. Schiffe.
Däniſche ........... 2 1586 1 2 2
Britiſche........... 12 4952 123 12 11
Amerikaniſche (Bd. St) 9 2964 9 9 8
Norweaiide ........ 3 1479 — 2 2
Sramöfiide ........ 2 1341 2 1 1
Außerdem verkehrten 124 Küftenfahrer, darunter 114 unter
Tranzöfilher Flagge.
Porto,
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die Weinernte war im Jahre 1893 eine fehr ungünftige. Syn
den Diftrilten, welche die feinen Trauben bervorbringen, blieb ber
Ertrag um gut ein Drittel Binter dem der Borjabre zurück, und in
den anderen Gegenden, in welchen der gewöhnliche Landwein gebeiht,
erzielte man Feine halbe Mittelernte. Died Bat zur Folge gehabt,
daß die Preife beträchtlich in die Höhe gegangen find. Das Fehl⸗
fhlagen der 189er Ernte erklärt fih aus den unbeftändigen
MWitterungsverbältnifien, welche. von Witte bed Jahres bis zur Leie
andauerten und den Weinftod bald durch Hagel und alten Regen
zu ungewöhnlicher Zeit, bald durch glühende Hike am Wachsthum
1) Wegen des Borjabres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 102 u. 329.
Papeete. — Porto.
binberten; ſchließlich war das Wetter während Der Leſe im September
auch keineswegs günftig. So tft benn das Ergebniß der Ernte, ſo⸗
wohl in der Güte der Weine, wie beſonders hinfihtlic der Menge,
im Berhältniß zu dem früherer Jahre wenig befriebigend.
Die Iegtjährige Gefammtprobultion des DourosWeingebietd wird
auf etwa 36000 Pipen à 584 Liter veranfhlagt gegen 60 000 Pipen
im Vorjahre und 51800 Pipen im Durchſchnitt ber leiten zehn
Jahre. Diefe Zahlen beziehen ſich jedoch nur auf das Gebiet des
Douro, nicht auch auf die Minho⸗ und Beira-Diftrikte; aus letzteren
gehen viele gewöhnliche Weine Über ven Hafen von Porto nad
Brafilien, daher die Weinausfuhr Portos namentlich in den legten
Jahren größere Ziffern aufzuweiſen Bat.
Andererſeits ift Hervorzubeben, daß die Reblauß immer mehr
verſchwindet, und die Neuanpflanzung von Heben jowie Neuanlegung
von Weinbergen zufriebenftellende Yortichritte machen.
Wein tft der bedeutendſte Ausfuhrartikel Portos, die Ausfuhr
befielben zeigt im Jahre 1893 ebenfalld einen Rüdgang gegen das
Vorjahr. Es wurden nur 93000 Pipen außgeführt gegen etwa
114.000 im Borjahre. Der Rüdgang entfällt fait ganz auf die Aus⸗
fuhr nach Großbritannien. Aus Spekulation find feiner Beit große
Mengen Portwein auf den Londoner Markt gelommen, von benen
noch bedeutende Poſten unverfauft bort liegen; bies ift naturgemäß
jeßt dem Preife ſowohl ala aud einem flotten Geihäft in dem
Artikel höchſt hinderlich, und erklärt fih daraus zur Genüge ber
erheblihe Rückgang in ber lektjährigen Weinausfuhr nah Groß:
Britannien. Die Weinausfuhr nah Peutihland ift um 500 bis
600 Bipen zurüdgegangen.
Eine Gefahr droht der Ausfuhr Portugiefiider Weine in Bra:
filien, da die Spekulation ernſtlich verfuht, in dem dortigen Marti
ein neues ergiebiges Abfatgebiet für Spanifche Weine zu ſchaffen;
indeflen ſcheint ber Verſuch vorerſt wenigſtens fehlzuſchlagen, dank
der wohlgeſchätzten Güte Portugieſiſcher Weinſorten, die fo leicht nicht
in Brafilien, dem Hauptabnehmer des Mutterlandes, an Nachfrage
verlieren bürften. .
Die Weinausfuhr nah Yrankreih geht ebenfalls zurüd, ba
letzteres Land durch feine Neuanpflanzungen alle Jahre mehr in ben
Stand gefeht wird, fremde Weine entbehren zu Tönnen, und außer
dem der Weinbau in Algerien ſowie auch in Korfila die beften Sort:
ſchritte aufweift.
Die Ausfuhr von Weinen über Porto vertheilte fih in den
Jahren 1892 und 1893 nach Menge und Werth auf bie Hauptabſatz⸗
gebiete, wie folgt:
E gingen nad:
1893. 1892.
Werth: Werth:
Viren!) Contos.) Pipen. Contos.
Deutſchland ......... 4317 476 4883 542
Braſilien........... . 52689 4376 52 715 4.029
Großbritannien ...... 2368 2934 49 675 5015
Dänemark .......... 1747 186 1 %8 206
Rußland ........... 1525 158 1154 123
den Niederlanden .... 928 94 659 68
Sranfreih.........-. 872 9% 1287 97
Belgien ............ 751 85 577 62
übrigen Ländern..... 1861 197 1729 176
zufammen... 93320 8605 114647 10318
1) 1 Pipe — 584 Liter,
2) 1 Conto de Réis hat etwa gleichen Werth mit 4600 Mark.
Porto. — Kanbia.
Unterſcheidet man die ausgeführten Weine nad; ihrer Güte, d. h.
in feine Sorten (Borts), die mit Weinfprit verarbeitet find, und
lite Landweine für ben täglichen Verbrauch, fo ergeben ſich folgende
Zahlen:
Es wurden im legten und im Vorjahre auägeführt nad):
18983. 1892. 1893. 1892.
Feine Weine (Ports). Landweine.
Liter. Liter. Liter. Liter.
Deutihland .... 2248860 2 565 938 67 462 43.065
Srafılien....... 4696062 3996521 23426 016 24 166 256
Großbritannien.. 15210251 26446 999 114594 91 887
Dänemark ...... 933234 1045519 372 6 122
Rußland ....... 814 091 616 581 899 133
ben Niederlanden 491 204 3650 448 1%7 1967
Sranfreih ...... 424 617 834 881 41 482 8683 562
Belgien ........ 396 111 296 941 5460 11 788
übrigen Ländern. 663 784 672 378 844 7% 865 878
miammen ... 26868114 36225 706 23992 982 26 080 067
In Folge der ſchlechten Weinernte bat im Beriiisiehre auch
noh etwas Sprit aud Deuifhlanb eingeführt werben lönıten tveg
des hoben Zolles.
Die allgemeine Lage von Handel und Wandel war ebenlo ges
brädt wie im Borjahre. Gleichwohl haben ſich Handels wie Gewerbes
treibende, Befonders im betriebſamen Norden Portugals, bemerkens⸗
werih gut gehalten, unb find im Jahre 1898 nur wenige Falltten zu
verzeichnen. Wie Hoch aud die Kurſe auf das Audland fein mochten,
jo fanden doch faſt alle Wechſelverbindlichleiten in ber Regel punlt⸗
liche Erledigung, wenn auch dad Bank und Inkaſſogeſchaft mit vor⸗
um ungeahnten Schwierigkeiten und Wechſelſallen verbunden if.
Die Kurſe für Wechſel auf das Ausland, nad benen fortwährene
große Nachfrage herrſcht, hielen fi im Durchſchnitt auf derſelben
ungewöhnlichen Höhe wie im Jahre 1802 und regulirten etwa, wie
folgt:
Deutihland pro Sihi....... 290 Rois für 1 Mast,
Sondon pro Sicht.......... 40 /, Pence für 1000 Ns,
Varis pro ®iht ...... PER 105 Rois für 8 Franken.
Lange (B Monald-) Wochſel kamen faſt nur auf London an den
Reli, ſei es gezogen von Brafilianiſchen ober 2a Plata-Banlen ober
aber von Portugiefiihen Weinhäufern gegen Ihre regelmäßigen Vers
Idiffungen nad) Großbsitaunien, der Umnierfähteb defſelben gegen kurze
Devifen war jedoch nur ein geringer.
Der Zinsfah blieb auch berfeibe wie im Jahre 189, nämlich
TB 896t. im Rarkte und nur für VBevonyuste 6 pEt.
— — — — —
Saudia,
Handelsbericht für das Jahr 1893.
Allgemeines.
Die 1892er Mikernte in Dfivndl hat wieber ben Beweis gegeben,
daß Kreta ohne dieſes Produkt ſchwer Iebensfühig if. Klagen über
Beigäftslofigteit, Geldnoth und Mangel an geſchäftlichem Vertrauen
murben üßerall Iaut, und bie eriten ſechs Monate verſtrichen für die
Sehhäftewelt in banger Erwartung auf eine Wendung zum Befferen,
melde der Ausfall der neuen Ernte Bringen follte.
!) Regen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. S. 174.
Deutihes Handels-Nrchiv 1894. IL
125
Eine folde Werbung ift denn auch eingeireien. “Die meiften
Bodenprobufte, namentlih bad Diiwenöl, Haben eine volle Ernte
ergeben, und dad Herbftgefhäft war in Ein- und Ausfuhr ein recht
(ebhaftes, wenn aud weniger nußbringend, da bie zur Ausfuhr ge:
Iangten Mengen von Rofinen, Wein, Karuben und Gebern im
Sabre 1893 fehr niedrige Preife erzielten. Die Geiſchäftsreſultate
blieben deshalb im Allgemeinen hinter den gebegten Erwartungen
zurüd. Desgleichen machte ſich eine bebeutende Abnahme bed Ges
fammtlonfums ausländiſcher Waaren bemerfbar, und die Lager ber
Kretenfer Kaufleute ſowie ihre Ausſtände in der Provinz find größer
alß je zuvor. Die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen werben
daher vielfach vernadjläffigt, wenn auch bie Zahl ber Fallimente, bei
denen Übrigend Deutiches Kapital niemals betroffen war, eine ganz
geringe blieb.
Die am Schluß des Jahres in Smyrna und Konftantinopel
ausgebrochene Choleraepidemie und die bamit verbundenen firengen
Duarantänemaßregeln, auch gegen Kreta, haben zwar eutmmihigend
gewirkt, ohne jedoch beſonders nachtheilige Folgen für den Geſchäfts⸗
verkehr mit fich zu dringen.
Einfuhr.
Nah ungeführen Schägungen ſtellte ſich bie direkte Waarens
einfubr Deutſcher Erzeugnifſe in Kandia wärend des Jahres 1898,
wie folgt;
Werth: Werth:
Mark. Mark.
Baumwollengaen und AURBDOREEN 2002-0... 80 000
Zwirne ........... 6000 Chemijiche und pharnta⸗
Baummallene Litzen, zentiſche Produlie und
Kordeln ⁊c.......... 4000 ZFarben ........... 8 008
Beummellenftofie...... 1000 Barfümerien .......... 1000
Bindfaden (Hanfgamıe) . 10000 Uhren uns Bijouterien. 6.000
Mollenftoffe und Tuche. 9500 Gifeltinauren, Bampem u.
Wollene Trefien ......- 4600 Werkzeuge .......... 16 000
Seidenſtoffe........... 4000 REB u. andere Maſchinen 5.000
Leber (Bas und Wichs⸗ Sähubwichle........... 1 500
leder).............. 22000 Glas⸗ u. Fayencewaaren 8000
Ein Ausfall bei der Deutſchen Einfuhr gegen das Vorjahr tft
nicht zu verzeichnen, waB angeſtans der Geſchäftsloſigkeit der erſten
Hälfte des Verichtsjahres und bes Umſtandes, daß die ſonſt Kandia
regeimäßig beſuchenden Deutfchen Geſchüftsreiſenden wegen ber ſtrengen
Quarantanemaßregeln im Herbſte faft alle ausblieben, wahl als ein
Beweis dafür angefehen werden kann, daß bie Deuſchen Artikel auf
Kreta gut eingeführt find.
Bon fremden Ländern beibeiltgten ſich außerdem pr an der
Einfuhr:
Belgien mit Glas und Borgelanwaaren, Stärke, Seiler und Tauen,
Zink, Soda und Farben;
Großbritannien mit Eifen- und Metallwanren, Manufelturwaaren,
Indigo, Delen, Fatben, Rum und. Gebe;
Frankreich mit Seidenſtoffen, Chemikalien, Girungeichen Inſtrumenten,
Thonwaaren, Ziegeln, Chagrin⸗ und Sohlenleder;
Griechenland mit Baccala, Mehl, ordindren Baumwollenzeugen,
Garnen, Tabak, ordinäͤrem Sohlleder, Strohhüten und Sardellen;
Italien mit Papier, chemiſchen Produkten (Chinin), Reis, Schwefel,
Baumwollen⸗ und Seilerwaaren;
Heſterreich⸗ Angarn mit Buder, Kaffee, Kurzwaaren, Papier, Mehl,
Rum, Bohnen, Kartoffeln, Porzellan⸗ und Glaawaaren, Lampen,
Stahl, Schnittwaaren und fertigen Kleidern;
18
126
Rumänten mit Mehl und Hülſenfrüchten;
Aufland mit Kaviar und Petroleum;
die Schweiz mit Uhren, baummollenen Kopf: und Tafchentüihern;
die Türkei mit Mehl, Leber, Tabal, Getreide und inbirelt mit allen
Artikeln verfchiedenen Urſprungs über Ronftantinopel und
Smyrna.
Ausfuhr.
Die ungefähren Mengen der im Berichtsjahre aus dem Hafen
von Kandia zur Ausfuhr gebrachten Landesprobulte und fonftigen
Erzeugnifie, fowie die dafür erzielten Preiſe find;
Eentner pro Centner
Olivenõl................ 35 000 80 bis 34
Roſinen ................ 29 000 3 bis 8,50
Johannisbrot (Karuben) .. 100 000 4 bis 5
Mandeln (Mikernte)...... 1000 60
Cedern ................. 40 000 6 bis 7
Seife................... 18 000 22
kg pro 1 kg
Robfeide ................ 6 000 20
hl pro 1hl
Wein.................. 40 000 8 bis 10
Stück pro Stück
Felle................... 50 000 1 big 1,20
Deutihland trat im abgelaufenen Jahre zum erften Male als
größerer Käufer für Mein auf, und hofft man in Kreta auf eine
Bunabme ber Weinausfuhr nad) Deutihland. An ber Ausfuhr von
Rofinen, Cedern und Fellen war Deutihland mit ungefähr der
Hälfte der ausgeführten Mengen betheiligt, während bie Nachfrage
nad) Olivenöl, Johannisbrot und Seife ſeitens Deutſcher Importeure
gänzlich ausblieb, wohl in Folge der zu Hohen Preiſe dieſer Produkte,
bie nach den Häfen bed Schwarzen Meeres, Konftantinopel und
Smyrna fowie Alexandrien flott Abiak fanden.
Schiffahrt.
Im Berichtöjahre verehrten auf der Rhede und im Hafen von
Kandia die in der nachfolgenden Tabelle nach Nationalität unb
Tonnengehalt verzeichneten Handelsfahrzeuge:
Dampfihiffe. Segelſchiffe.
Reg.⸗ Reg.»
Nationalität. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen.
Britiſche............ .... 14 8 860 — —
Aegyptiſche............. 8 2692 — —
Griechiſche.............. 24 16 160 115 5501
Stalienifche ............. — — 33 8399
Oeſterreich⸗ Ungariſche..... 91 87668 5 855
ODttomaniſche........... 149 61266 660 9487
Samiotiſche............. — _ 3 114
Schwedifhe............. — — 1 161
zufammen... 281 171446 817 20061
Die Berbeflerung bes Hafens von Kandia läßt immer noch auf
fih warten.
Oeffentliche Bauten.
Die Weiterführung ber begonnenen Verbeſſerung ber Straßen
Kandiad dat im Berichtsjahre gute Fortichritte gemacht, und auch
die Privatbautbätigteit hat ſich gut entwidelt. Die Stabtverwaltung
und bie Lolalvegierung bemühten fi, dem Handel und Verkehr jed⸗
webe Erleichterung zu fchaffen, welche ſich auch auf das Inland durch
Anlage neuer und Berbeflerung alter Straßen ausdehnte.
— — — — — —— — — — — — — — — — —
Kandia. — Alexandrette.
Areditverhaältniſſe.
Der große Geldmangel, welcher trotz ber günſtigen Ernte⸗
ausſichten das ganze Jahr hindurch ſich fühlbar machte, läßt es für
die Deutſchen Exporteure doppelt angezeigt erſcheinen, bie äußerſte
Vorſicht in der Kreditgewährung zu üben.
Es giebt auch auf Kreta eine Anzahl unerfahrener und unzu⸗
verläſſiger Agenten, die jo ſchlechte Geſchäfte machen, daß fie kaum
ihren Lebensunterhalt verdienen und dabei noch durch ihre unreelle
Konkurrenz die Geichäfte und die Kunden verberben. Die Fabrikanten,
welche ſich mit dieſen einlaffen, haben davon die bebauerlichiten Folgen
zu gewärtigen. Es ift alfo, bevor Geſchäftsverbindungen eingegangen
werben, Information an berufener Stelle erforderlich.
Alexandrette (Sökanderun), Nordſyrien.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die Einfuhr im Jahre 1808 hat gegen das Vorjahr im Gewicht
um 1711 Tonnen abgenommen und im Werth um 2 066 000 Franken
zugenommen. Bei der Ausfuhr zeigt fih eine Berminberung bes
Gewichts um 7162 Tonnen und eine Zunahme des Werthes um
1669 875 Franken. Das Jahr 1893 war ein ſehr ungünftiges. In
Weizen und Gerfie, den Hauptprodulten bes Landes, konnte mit bem
Auslande fein Gefchäft gemacht werben wegen ber Konkurrenz Rußs
lands, Amerifad und Indiens, fowie wegen ber niebrigen Preiſe für
Getreide auf den Weltmärkten und der Koftipieligkeit des Transports
bed Getreibes auf Kameelen aus dem Innern bes Landes. Die Ge
fammtausfuhr von Getreide beſchränkte fich auf 2000 Tonnen Hafer
vom Küftengebiet, der im ſüdlichen Frankreich leiblichen Abſatz fand.
Im Jahre 1891 wurben 19000 Tonnen und im Sabre 1892 nur
no 7000 Tonnen Getreide ausgeführt.
Die Wollausfuhr ift um 788 Tonnen im Werthe von 669 660
Franken zurüdigegangen. Dieler Ausfall ift eine Folge der Münzkriſe
in den Vereinigten Staaten von Amerika, bem Hauptabſatzgebiet für
Syriſche Wolle. Diele Kriſe bat auch einen ungünftigen Einfluß
auf die Ausfuhr von Süßholzwurgel geübt, die in fo großen Mengen
gewonnen worben ift, daß ein erheblicher Theil davon im Lande
bat zurüdbleiben müſſen.
Die Ausfuhr einheimiicher Manufakturwaaren, ölbaltiger Säme⸗
veien, Seife, Rofinen, Butter 2c. bat auch gegen das Borjahr erheblich
abgenommen. Die Zunahme bed Wertheö ber Gefammtausfuhr, wie
fie fih aus den folgenden Verkehrsuberſichten ergiebt, ift nur eine
fheinbare, fie rührt von einer Mehrausfuhr von Baargeld und Gold
in Barren her. Bei folgenden Artikeln ift indeß eine Zunahme der
Ausfuhr zu verzeichnen: Bon Seidenkokons find 15 Tonnen im
Werthe von 185800 Franken mehr ausgeführt. Dieſer Artikel hatte
zur Zeit der Ernte einen guten Preis und ließ den Produzenten
Gewinn, nicht aber den Händlern, denn im Mai und Juni koſteten
die Kolond 161/s bis 17 Franken pro Kilogramm, während fie im
Dezember, ald die eingelauften Kokons zum Verlauf famen, nur noch
9 bis 91 Franken im Breife fanden. Auch die Ausfuhr von
Galnüffen, Gummi, Del, Piſtazien, Tabak, Maroquind und Dpium
bat mehr oder minder erheblich zugenommen.
Einfuhr. Die Einfuhr von Engliiden Manufakturwaaren,
Seidenwaaren, Eifenwaaren, Indigo, Petroleum und verfchiebenen
anderen Xrtileln ift zurüdgegangen. Dieſer Rüdgang in ber Eins
fuhr ift auf die ungünftigen Verhältnifie der Syriſchen Kaufleute
1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 123.
Aleranbrette,
zurüdguführen. Trotzdem hat die Einfuhr einiger Artikel, wie Drogen,
Yuder, Kaffee, Reis, Spirituoſen ꝛ⁊c., beträdtli zugenommen in
Folge bes fleigenden Bedarfs im Innern bed Landes. Die Zunahme
des Geſammtwerthes der Einfuhr ift wie bei der Ausfuhr nur auf
eine erhöhte Einfuhr von Edelmetallen zurüdzufübren. Die Orlnbung
einer Agentur der Ottomaniſchen Bant in Aleppo ift auf den Gelb»
verfebr nicht ohne Einfluß geblieben, dagegen ift beflen größere
Lebhaftigkeit nicht in einer Zunahme des Handelsverkehrs begründet.
Bezüglich des Handels mit den einzelnen Ländern ift Folgendes
zu bemerken:
Der Handel mit Deutfhland gewinnt immer größere Aus⸗
dehnung, die Ausfuhr dorthin hat erhebli zugenommen und mwirb
in Zukunft vorausficgtlich noch mehr zunehmen. Bezüglich der Eins
fuhr Iaffen fi genaue Angaben nit machen, da ein großer Theil
der von Deutfhland kommenden Waaren über Trieſt eingeführt
wird und in Folge deſſen in den ftatiftifhen Tabellen als Defter-
reichiſche Provenienz figurirt.
Die Ausfuhr nah Großbritannien Bat eine Zunahme ers
fahren um 181060 Franken, bie zum großen Theil herrührt von
einer durch den hoben Wechſelkurs in Aleppo veranlaßten Sendung
von 85000 Franten Baargeld. Bei der Einfuhr ift dagegen ein
Rüdgang um 3868325 Franken zu verzeichnen, der in den ſchon
erwähnten Urfachen feine Begründung finbet.
127
Die Ausfuhr nah Frankreich von Seidenkokons, Wolle, Gall-
nüflen, Dlivendt und Maroquind hat zugenommen, ebenfo die Eins
fuhr von dort bei Manufalturwaaren, Kaffee, Yellen, Drogen und
vor Allem bei Baargeld.
Die Einfuhr von Belgien, bauptjähli von Antwerpen, ift
beträchtlich geblieben.
Bezüglich des Handels mit den Übrigen Ländern tft nichts Ber
fonberes zu bemerken.
Bergbau. Die Ausbeutung der Kupferminen in Arghana ift
im Jahre 1898 wegen der Trandportichwierigleiten nit von Erfolg
begleitet geweſen.
VPetroleumgewinnung Rad) Peiroleumquellen wird von
den Ronzeffionären in der Umgegend von Alexandrette eifrig weiter
geforſcht, doch find die Unterfuhungen bis jet nicht von Erfolg
gekrönt worden.
Schifffahrt. Der Schiffsverkehr im Jahre 1898 bat im Ber-
gleich zum Borjahre, was die Dampfiififahrt betrifft, um 30 Schiffe
von 26 710 Reg.⸗Tonnen zugenommen. Diele Zunahme betrifft den
Britifhen Schiffsverkehr und die durch den Deſterreichiſchen Lloyd
neu geichaffene Zinie Über Smyrna und Konflantinopel. Die Segels
fhifffahrt tft um 22 Schiffe von 7024 Reg.⸗Tonnen zuridgegangen,
eine Folge der geringeren Audfuhr von Getreide und Süßholz⸗
wurzel.
Ein Deutſches Schiff hat Alexandrette nicht berührt.
Dertehrsüberfihten.
Einfuhr im Jahre 1893.
Sertunftsländer. Zuſammen einſchl.
Großbritannien der Einfuhr
und deſſen Deſterreich⸗ aus anderen
Beſchungen. Frankreich. Ungarn. Belgien. Tuͤrkei. Aegypten. Ländern.
Werth: Franken.
Ranufaliurwaaren ...........-- 18 666 260 1 389 000 2411500 264 000 4.009 600 168 025 26 887 275
Tuche................ ........ 885 000 280 000 2169 125 338 6500 44.000 _ 8 206 625
Seide ........................ 800 000 116 250 — — 187 500 75 000 720 000
Seidenwaaren................ 420 000 490 000 262 025 — 140 000 — 1522 025
Zucker..................... 9.000 64 500 699 675 17 000 15 600 250 500 967 675
Kaffee........................ 40 000 805 000 5 000 28 000 40 000 112 500 680 500
Reis........................ 62 760 2100 — — 8 000 67 776 125 626
Bein und Spirituofen..........» 28 625 268 760 25 675 4960 12 875 1876 338 660
Häute und Felle. .....-.-...0.. . 143 600 516 000 66 025 12 000 241 500 19 526 1 069 650
Pfeffer und Piment ............ 89 900 16 625 8160 — 18 125 16 800 94 600
CEßwaaren..................... 44 626 10 600 2675 — 63 600 6 900 160 700
Bapier und Bapierwaaren ...... — 64 000 15 075 12 376 48 875 15 600 214 925
Kupfer..................... 472 500 970 — — 12 000 — 494 250
Blei, Zink, Stahl, Weihbleh .... 158 700 28 000 68 800 28 575 9 200 1025 292 925
Eifen und Eifenwaaren ......... 269 100 34 200 26 400 97 600 110 775 18 100 651 176
Indigo....................... 1 275 000 — — — — 195 000 1 470 000
Detroleum .................... — — — — — — 237 5001)
Glas⸗ und Kryftallmaaren....... 28 860 63 900 42 900 68 926 84 650 675 229 400
Drogen .............. ........ 111 750 808 000 88 325 48 760 54 750 80 600 644 560
Tabak und Tumbeli ........... — — — — 496 000 — 496 000
Rurzwaaren....... ..... ....... 370 000 360 000 219 060 33 726 869 625 685 075 1 936 250
Farbe ........................ 8 260 80 876 116 500 180 475 6 000 20 275 806 925
Geld und Gefhmeide........... — 237 600 — — 8 996 250 282 126 4 515 876
wijaemmen ...oosenuesenonnnn .. 22 882 660 4 561 450 6 106 800 1071 875 9 890 225 1958 375 47 076 750
(einſchl. der nicht beſonders aufs
geführten Artikel).
1) Aus Rußland.
18%
Alerandreiie. — Fiume
Ausfuhr im Jahre 1893.
Beftimmungdlünder. Zuſammen einſchl.
Großbritannien der Ausfuhr
und deſſen Deſterreich⸗ nach anderen
Beſitzungen. Frankreich. Italien. Ungarn. Deutſchland. Turkei. Aegypten. Ländern.
Werth: Franken.
Einheimifhe Manufakturwaaren 66 675 9 600 — — — 2654 876 630 300 833178525
Seivenlolond ...........-.... — 474 776 — — _ % 025 — 570 800
Baumwolle................. — 1600 9600 7200 — 13 700 — 32 100
Wolle .................... 224000 1611275 577800 3525 5 300 298 175 — 2 939 300
Ballnüffe und Belbmurzel ..... 112 776 821 800 2 776 38 060 46 875 238 576 21 375 782 225
Wachs, gelbeß ............... — 24.075 9050 12 060 54 050 3 025 — 105 250
i ................... 97 200 44 950 1 550 7825 13 950 56 075 63 476 286 825
Seſam⸗ und Rizinusfamen .... 3 375 20 925 17175 10 460 1 350 63 100 54 300 160 675
Weizen, Gerſte, Dari ır........ 89 300 74. 200 47676 _ 1600 14 200 32 050 268 925
Seife........ ............... 2060 — — — — 67425 86 426 105 900
Tabak.................... — — — — — 114 025 93 600 207 625
Piſtazien................. .. 24.075 114 825 — 4.076 16 060 68 050 176000 299275
Rofinen und eigen .........- — 16 060 — — 626 6 800 33 100 46 475
Mandeln und prilofenterne ... 2275 10 086 10125 8125 5175 5275 12 175 48 175
VButter...................... 28 060 — — 6276 _ 693 075 1208175 1934 676
DEE ................ ........ 199 950 244 925 2 325 5225 2335 68 200 179 026 701 975
Eßwaaren................... 34 800 2400 1525 800 — 12 826 20 800 126 825
Maroquins und Häute........ 68 575 271 575 — 74026 856 025 296 875 176000 1248 375
ODpium ..................... 40 276 20 125 — — — 80 525 — 140 925
Stammoniummurgel ........-- 29 875 625 — 8125 11 875 6875 — 61875
Sußholzwurzel.......... — 6175 — — — — — 879 250
Ballonea.................... 5 860 — — 6150 775 16 350 2 700 31 825
Därme, gefalgen. ............. — — — 268 125 6 876 13 676 — 288 675
Linſen und Kicheresbien ....... 834 650 6150 2 860 300 — 13 860 5 100 62 400
Albumin unb Eigelb ......... 2576 58 800 2575 1 360 1 350 _ — 66 640
Kupfer.................... 627 800 — — — — — — 5237 800
Drangen und Eitronen ....... 34 375 — — 818 — 38 125 2125 77 750
Vieh........................ — — — — _ 815 775 1836250 2652025
Baargeld.................... 85 000 38 500 — — — 4 648 760 189225 4961 475
zuſammen ................... 1826875 3441660 6878% 457 1716 529375 10388 160 4706450 23324 775
(einfchl. der nicht beſonders
aufgeführten Artikel).
Schiffsverkehr im Hafen van Alexandrette im Jahre 1893. Fiume.
Dampfſchiffe. Segelſchifije. Bufammen.
Nationalität. an— Reg.⸗An⸗Reg.⸗An⸗Reg.⸗
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen.zahl. Tonnen.
Britiſche............ 50 — — 80 50 904
anzöflihe .........- . 62| 104 656| — — 62| 104 656
talienifhe ............ 11l 5708| 91 6187| 20) 11845
Deere ungariſche 59| 67324] 1 1111| 60| 68435
Zürlifhe .....00......- 97) 749621 341] 3449| 428 78411
—2 — ............. 51) 41 — — 1] 41300
Grichiihe ............. — — 2044 7 2044
Schmehiihe u. Rorwegiide | 3 1321| — — 3 1321
Samtotiide ............ — — 2821 2 282
zuſammen... aes 846 rw a0 13 7 s 859 198
Handel und Schifffahrt.)
Die Bedeutung Fiumes beruht nicht auf dem lokalen, ſondern
auf dem Tranfitverkehr; faft Die ganze Ungariſche Produftenausfuhr
und Waareneinfuhr zur See geht über Fiume, dem einzigen Ins
gariſchen Seehafen. Dieſer Handelsverkehr hat feit der auf Grund
des Deſterreichiſch⸗ Angariſchen Außgleiches vom Jahre 1868 erfolgten
Inkorporation des bis dahin Kroatiſchen Fiume in das Königreich
Ungarn derart zugenommen, daß Fiume jetzt der alten Deſterreichiſchen
Handelsſtadt Trieft eine jehr fühlbare Konkurrenz macht.
Fiume verdankt feine Heutige Stellung im Weſentlichen feinen
umfafjenden Hafenanlagen, der Subventionirung der Ungarijchen
Handelsflotte und der Ungariihen Eiſenbahn⸗ und Tarifpolitif.
Daneben wußte man dad Großlapital zu inbuftriellen Unter:
nehmungen, unter denen bie Petroleumfabrik und die Reisſchälfabrik
zu den allergrößten berartigen Betrieben gehören, heranzuziehen und
1) Bergl. Sand. Arch. 1892 II. ©. 92 u. 234.
Fiume. 149
damit dem Handelsverkehr eine fefte, augenblicklichen Schwankungen
entrüdte Grundlage zu geben.
Sauptjählih um ben Fiumer Induſtrieerzengnifſen die zollfreie
Einfuhr in den Deſterreich⸗ Ungariſchen Zollverband zu ermöglichen,
wurbe die bisherige Freibafenftabt Fiume demfelben einverleibt, dabei
aber ein abgejonbertes Hafens und Landgebiet als Zollausſchluß
(punto franco) refervirt.
Refprünglih Hatte Fiume nur eine offene Rhebe. Die jetzige
Ungariſche Regierung hat durch Herftellung ftarler und ausgebehnter
Rolen drei fturmfreie Häfen geſchaffen, von denen ber größte zum
Theil den derzeitigen Freihafen bildet, der zweite hauptfähli ber
holzausfuhr und der dritte, Heinfte, der Petroleumzufuhr dient. Bet
der beengten Lage der Stabt mußte das Terrain für die Hafen-
dämme und die zu errichtenden Baulichleiten bem Meere durch Aufs
Hüttungen abgewonnen werben. Auf dem fo gewonnenen Boden
wurden große LZagerräume und Speicher angelegt und allen modernen
Anſprũchen entſprechende techniſche und maſchinelle Vorrichtungen
getroffen, welche des Umladen der Waaren zwiſchen den Seite an
Seite befindlichen Wagen, Waggons, Magazinen und Schiffen mit
thunlichſter Erſparung von Zeit und Händearbeit ermöglichen. Die
internationale elektriſche Geſellſchaft in Wien ſorgt für die Beleuchtung
des Hafens und den Betrieb eined mächtigen Elevators, der, auf
Etnatägrund und »Boben errichtet, fih zur Zeit im Beſitz der Uns
gariihen Eſskompte⸗ und Wechälerbant befindet, nad 20 Jahren aber
Ioftenfrei in dag Eigentum der Regierung übergeht. Arbeitskräfte
find bei der In etwa 20 Jahren von 16000 auf über 80.000 Scelen
angewachſenen Bendllerung veihli und billig vorhanden.
Die Ungariihe Regierung Hat bis jekt für die Hafenanlagen
nebſt Zubehör 201/5 Mil. Gulden veraußgabt; ein Kaffees und
Agrumenmagazin zu 1/s MIN. Gulden iſt im Bau begriffen und für
die nächſten 10 Jahre find weitere 14 Mill. Gulden vorgefehen, um
die Anlagen dem ftetig fleigenden Bedarf entſprechend auszubauen.
Die ſtaatliche Subvention ber Ungariſchen Handelsflotte ift, von
Heinen Anfängen ausgegangen, eine jehr bedeutende geworben. Den
Yauptantheil empfängt die „KRöniglih Ungariſche Schifffahrtsgeſell⸗
ſchaft Adria“, die Nachfolgerin der „Ungarifhen” und meiter zurüd
der „Engliſch⸗Ungariſchen Geſellſchaft“. Die Gefelihaft muß bes
fimmte Berkehrslinien, zum Theil mit Veförberung der Poſt, inne
kalten, und zwar nad Sialien, Malta, Tunis, PBortugal, Spanien,
Frankreich, Belgien, die Niederlande, GOroßbritannien, Deutſchland
(Hamburg), den Vereinigten Staaten von Amerika (New⸗VYork) und
Brofilien. Die Dampfihiffe Baben eine Tragfähigkeit von 1400 bis
2800 Netto⸗Reg.⸗Tonnen, reihen aber für den Betrieb nit aus,
fo daß noch eine größere Anzahl, meift Britifcher, Schiffe dazu ge
Sartert wirb.
Die ebenfalls mit dem Jahre 1892 In Thätigkeit getretene
„Ungariſch⸗Kroatiſche Schifffahrtsgeſellſchaft“ und zwei Meinere Linien,
au benen fie beruongegengen war, haben ebenfalls Anterfiägungen
erhalten. Die 16 Dampfſchiffe diefer Geſellſchaft, deren größter
taum 300 Reg.⸗Tonnen bat und unter denen fich einige wit nur
25 biß 50 Reg.⸗Tounen befinden, befahren die Kroatiſche, Dalma⸗
tiniſche und Iſtriſche Küfte.
Auch die Linie Fiume — Venedig — Ancona wird feit dem Sabre
1885 ſubventionirt.
Auf Grund bes Prämiengefehed Hat fih vor Kurzem bie
„Ungartifhe Rhederei⸗Aktiengeſellſchaft Drient” gebildet, welche mit
drei großen Dampfichiffen hauptſächlich den Verkehr mit Indien vers
mitteln will.
Die Ungariſche Handelsflotte beftand Ausgangs bes Jahres 1893
aus 59 Dampf⸗ und 69 Segelihiffen großer Fahrt, gegenüber
46 Dampf und 71 Segelſchiffen zu Ende des Jahres 1892; Die
Hinzugelommenen Schiffe find meift „Aoria"sDampfichiffe der größeren
Klaſſen, wodurch ſich eine erhebliche Zunahme des Tonnengehalt3 der
Flotte ergiebt.
Der „Deiterreihifche Lloyd“, welcher bis einfchließlich des Jahres
1891 eine Subvention von Ungarn erhielt, ift noch jekt und bis
zum Sabre 1897 zur Mitbedienung des Hafens von Fiume verpflichtet,
wogegen bie „Adria“ demfelben in dem öſtlichen Mittelmeer, ber
Levante und Oſtaſien Feine Konkurrenz, machen darf.
Barallel mit den Maßnahmen des Staates Binfichtlih von Hafens
anlagen und Schifffabrtsunternehmungen ging bie Thätigleit ber
Königlich Ungariſchen Staatsbahnen, welche durch Anlauf von Privats
bahnen und Herftellung neuer Linien bem Ungarifhen Ausfuhrs
handel nad) Fiume die Wege ebneten und ein Zarifiyftem einführten,
vermöge deſſen die Frachtgüter von den äußerſten Grenzen Ungarns
mit außerordentlich niedrigen Koften nad Yiume gelangen, fo daß
3. 8. die dortigen Eygporteure für bie nach dem weftlihen Europa
gehenden Produkte diefen Weg dem früheren über Galag-Braila oder
Sultna vorziehen. Die Einriätungen find berart getroffen, daß an
einem Tage 800 Waggons entladen werden lönnen. 1100 Waggons
Ynnen zugeführt werden. Der Bahnverkehr ift aber fein regels
mäßiger, ſondern ein fprung« und ftoßmeifer, ber fi hauptſächlich
nach den Ernten und augenblidlichen Getreidepreifen richtet, wodurch
e3 fommt, daß doch zeitweile Stauungen entftehen, um fo mehr, als
die gleichzeitige Nüdbeförderung ber entlcerten Waggons auf ben
eingeleifigen Bahnen bie Schwierigkeiten erhöht. Die Ungariſchen
Staatsbahnen haben fit daher entihloflen, ihre Anlagen in Fiume,
beſonders bie Rangirvorlehrungen, in nädfter Zeit noch bebeutend
zu verbefiern und zu erweitern.
Auf diefen Grundlagen ift der Schiffe, und Handelsverkehr in
Flume, von kurzen Rüdichlägen abgeſehen, in ftetig fleigendem Maße
herangewachſen und beträgt bereits 500 bis 600 pCt. bes Verkehrs
im Jahre 1878, wie die folgende Tabelle zeigt.
SHhiffseingang.
Sabre. u
18713 ................. 2756 172 622 2786
I883 ................. 3456 681 859 3424
1888................. 5195
182 874 5157
810 204 6387
1878 ................. 2721 | 211 793 2742
986 668 6366
Shiffsausdgang.
Bufammen.
Ladung: Werth:
Tonnen. Gulden. Gulden.
180 018 18 639 038 6 454 646 20 093 684
215 720 6 471 832 12 375 6589 18 847 421
678 910 21 712293 43 011 562 64 723 855
776 133 23 123 497 68 204 568 91 928 060
807 723 41 549 784 61 195 024 92 744 808
982 413 — — 110 000 000
130 | Fiume.
Der verhältnißmäßig hohe Einfuhrwerth des Jahres 1878, mit
dem vom Sabre 1878 verglichen, liegt in der Zufuhr von Materialien
für den Eiſenbahnbau in den jahren 1878 bis 1876, die enorme
Bunabme vom Jahre 1888 auf 1892 in der fortwährend fteigenden
Zufuhr der Robmaterialien für die induftrielen Anlagen, beſonders
für die Petroleum⸗ und Reisihälfabrll, jowie des Italieniſchen Weins
(am Ende diefer Periode). Der Wein gebt von Fiume vorwiegend
nach Pet und Wien und von dort, nahdem er verichnitten ift, zum
großen Theil weiter ind Ausland. Die Abnahme des Ausfuhrwerthes
von 1888 auf 1892 war Folge der damals vorzüglichen und dann
Sabre lang mehr oder weniger ſchlechten Ernten in Ungarn. Die
Berehnung des ganzen Handelsumſatzes im Sabre 1893 mit etwa
110 Mil. Gulden beruht auf vorläufiger Schätzung burd bie
Fiumaner Secbehörbe. Die dem Sabre 1892 gegenüber geftiegene
1893er Ausfuhr wurde durch eine ziemlich gute Ernte in Ungarn,
verbunden mit dem Nacrüden des Ruſſiſchen Getreides nad) bort,
und vor Allem dur den um eima 50 p&t. erhöhten Faßdauben⸗
abſatz hberbeigeführt. Die außerorventlih Hohe Einfuhr beruht auf
dem noch immer wachſenden Yuftrömen Stalienifhen Weines, ber
fih wegen der hohen Differenzialzölle ganz aus Frankreich zurück⸗
zieht, ferner auf dem ebenfalls zunehmenden Bedarf der Fiumer In⸗
duftrien an Rohmaterialien und Kohlen, ſowie auf der größeren
Zufuhr von Zute, Kaffee, Agrumen (Südfrüchten) u. |. w.
Was die Betheiligung der einzelnen Nationen an dem
Schiffs» und Handelsverkehr betrifft, fo ftand vor 20 Jahren
Großbritannien mit 52 p&t. des Tonnengebalt3 der Schiffe und
61 p&t. des Ladungswerthes an der Spike. Im vorlekten Sabre
dagegen entfielen dem Tonnengehalt nad) 611/s pCt. auf die. Defters
reich⸗ Angariſche Flagge, 261/: pCt. auf die Britifche, 8 pCt. auf die
Staltenifche und 4 pCt. auf die Übrigen Flaggen. Dem Werthe ber
Ladungen nad waren bie Defterreich-Ungarifchen Schiffe mit 57 pCt,
die Britiſchen mit 331,9 pCt., die Italieniſchen mit 61/a pCt. und
der Neft mit 3 pCt. betheiligt. Ebenfalls dem Werthe nach betrug
der Über Fiume gehende Defterreich-Ungarifhe Handelsumfag mit
den eigenen Küften 25 pCt, mit Großbritannien (einſchl. Indien)
261/32 pCt., mit Italien 173/4 pCt. und mit Frankreich 11% pCt.,
worauf die Vereinigten Staaten von Amerila mit 4l/; pCt., Ruß:
land mit 4 pEt., die Türkei mit 31/2 pCt. und fonftige Länder mit
7 p6t. folgen.
Der Werth der wichtigften Gegenftände der Ein» und Ausfuhr
im Sabre 1892 und deren Herkunftss und Beflimmungsländer find
aus folgender Tabelle erfichtlich.
Einfupr.
Werth: Die haupiſächlichſten
Gulden. Herkunftsländer:
Weil. ........ . 14000000 Italien, Dalmatien, Türkei und
Griechenland.
Rohreis ............. 4700 000 Dftindien und Siam.
Robpetroleum ........ 3900 000 Kleinaften (Batum).
Tabat in Blättern .... 3400000 Amerika.
PRanufalturwaaren .... 2200000 Großbritannien.
Kaffee ............... 1600 000 %Brafilien, Haiti und Java.
Metalle, Metallmaaren
und Maſchinen ..... 1400 000 Großbritannien.
Jute ................ 1300000 Pſtindien.
Steintohle.. .........- 900 000 Großbritannien.
Salz ........ ... ..... 600 000 Deſterreichiſche Kuſtenlaͤnder.
Ausfuhr.
Werth: Die Haupifägfichften
Gulden. Abſatzländer:
Mehl ................ 18 600 000 Weſteuropa und Braſilien. |
Getreide ............. 7200 000 Frankreich, Großbritannien, Bels
gien, die Niederlande und
Deutſchland.
Holz (größtentheils Faß⸗
dauben)............ 7 300 000 Frankreich, Großbritannien, Bel:
gien und Deutſchland.
Zucker ............... 5200 000 Italien, Frankreich u. Amerila.
Mineralwaſſer .......- 1500 000 Weſteuropa und Amerika.
Pflaumen ............ 1300 000 Weſteuropa und Amerika.
Spiritus............. 700000 Spanien, Frankreich und bie
Türlei.
Eichenholzextrakt ...... 600 000 Großbritannien.
Wein................ 500 000 Großbritannien und Braſilien.
Behälter Heis........ 500 000 Wefteuropa und Amerika.
Der Britifche Seehandel, welder prozentual ungefähr um bie
Hälfte zurüdging, ift dennoch thatfächlich fait unverändert geblichen;
das Mehr fällt Deſterreich⸗ Ungarn felbft, jowie, was Herkunfts⸗ und
Empfangsländer der Waaren betrifft, auch Stalien und Frankreid
zu. Die Ausfuhrartitel find zum weitaus größten Theil Produkte
der Ungarifhen Land- und Forſtwirthſchaft und Gegenftand der Ein:
fuhr find Rohmaterialien, welche der Ungariihen Induſtrie zu Gute
fommen. Man ift in Fiume faft in Berlegenheit, wie man den
jährlich wachſenden Bebürfniffen des Handels und Verkehrs genügen
fol. Die Faßdaubenausfuhr ift wegen des kürzeren Weges aus den
Produktionsländern, der billigeren Fracht und der niebrigeren Plaß⸗
ſpeſen faft ganz von Trieſt auf Fiume übergegangen und bie
Italieniſchen Südfrüchte haben ebenfalls angefangen, ihren Weg, ftatt
über dort, Über Fiume zu nehmen, von wo fie in gepolfterten
Waggons mit Extrazügen nach Peſt zur Auktion geben.
Die Schifffahrt unter Deutfher Flagge, wenn auch ver
bältnigmäßig unbedeutend, hatie dennoch in ber erften Hälſte ber
1880er Sabre einen immerhin nicht unerheblichen Antheil an bem
Fiumaner Verkehr, bauptjählih an dem Transport von Peiroleum
in Tonnen aus den Bereinigten Staaten von Amerika, und erreidtt
ihren Höhepunkt im Jahre 1885 mit 45 Schiffen, faft ausſchließlich
Segelſchiffe. Mit dem Uebergang des Petroleumbezuged von Phila⸗
delphia nad Batum nahm die Deutfche Schifffahrt ab, ging Bis aul
3 Schiffe im Jahre 1889 zurüd und ift ſeitdem über die Zahl 10
nit wieder hinausgekommen. Ste wird zur Zeit, von einzelnen
Ausnahmen abgejehen, nur durch die Hamburger „Freitas“⸗Linie
unterhalten, welche jeden zweiten Monat ein Dampfigiff nad Fiume
zu erpediren pflegt.
Der Handelsverkehr mit Deutjchland iſt im Jahre 1893
im DBergleih zu dem vorhergehenden nicht unerheblich gejtiegen
Während die Ausfuhr faft ausichließlih in Gerfte nebft Bohnen
und Eichenholzertraft befteht, nehmen nad) Fiume gelieferte Dampf:
hiffe und Maſchinen ſowie Material für Dods und Werften den
größten Theil der Einfuhr in Anſpruch. Den genannten Artikeln
folgen in der Ausfuhr Faßdauben, Pflaumen, Wein ꝛc., bei der Eins
fuhr Kaffee, Knochenmehl, Eifenphosphat ıc. Baneben erfcheinen
Heinere Eiſenwaaren, Gold» und Silberfahen, Lampen, Spielwaaren,
Wollenwaaren, Drudjahen und Schreibmaterialien, Bier, Delilateflen,
Parfümerien zc., welche zum größten Theil auf dem Landwege durch
Vermittelung Wiener und Linzer Häufer und mit Defterreichifchen
Waaren vermifcht nad Fiume gelangen, aber unzweifelhaft Deutſchen
Fiume. —
Unjprungs find. Schließlich werben noch Deutſche Exrzeugnifle dieſer
und anderer Urt in fremden Schiffen eingeführt und gelten für
Baaren des Heimathlandes oder Ausgangshafens des betreffenden
Schiffes.
Der ganze Ausfuhrwerth ſtellie ſich auf etwa 1671680 und der
Einfubrwerth auf etwa 716 5650 Gulden, der gefammte Handelsverkehr
; hatte allo einen Werth von 2 888 180 Gulden ober etwas über 2 pEt.
der gefammien Umſatzſumme, welde der Fiumaner Handelsverkehr
in dem abgelaufenen Jahre aufweiſt.
Die hauwtjſachlichſten Wrkitel der Einſuhr von Deutiſchland im
Jahre 1893 waren:
Werth: Beth:
@ulben. Gulden.
4 Dampfihiffe ....... 200 000 Kleefamen ........... 7000
Dols u. Werftmaterial Stockfiſch............ 6400
und Moihinen..... 250000 Baidinendl.......... 1500
Laffet............... 96 400 Seder............... 1 060
Ruohenmebl „........ 56 400 Ürzneien. „22.22.00... 800
Eimphosphat......... 46 500
Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr nah Deutichland im
Jahre 1893 waren:
| Beth: Werth:
Gulden. Gulden.
Gerſte........... 1288400 Celluloſe.......... 2600
dohnen............ 200000 Möbel ............. 1050
Maumen .......... 19419 Arzneien ........... 1 000
Nalimifger Wein... 8736 Lorbeerblätter....... 810
Dalmatiniſcher Wein . 1388 Papier............. 660
Gidenhoßertralt..... 119460 Mehl .............. 2 000
fhdauben ......... 24 200
Ausfuhr von Faßdauben aus Fiume und Trieft im
Jahre 1893.)
Die Ausfuhr von Faßdauben hat im Jahre 1893 einen großen
Iufichwung genommen, wie aus folgender Bufammenftellung her⸗
sorgebt:
Ueber Fiume und Trieſt wurden beförbert:
1893 1892. 1891. 18%. 1889. 1888.
1000 Stüd.
W5I A130 67880 44 400 61210 54540
Der Durchſchnitt der Iehten 6 Jahre — 54 990000 — iſt alfo
im Jahre 1898 ſehr erheblich üÜbericheitten. Die große Ausfuhr ift
durch die gefteigerten Bezüge Frankreichs verurfacht worben, fie ift
alerdings gegen die des Jahres 1891 gurüdgeblieben, obwohl bie
Ausfuhr in den erften 6 Monaten ber Hoffnung Raum gegeben hatte,
deß im Jahre 1893 dieſelben Ziffern wie im Jahre 1891 erreicht
werden würben. Im Sabre 1891 beftanden indeß befondere, bie
Augfuhr nach Frankreich weſentlich beglinftigende Verhältniffe, bie
Nr bie nunmehr geregelte Ausfuhr nicht mehr obwalten. Nach Lage
der Dinge muß alfo die vorjährige Steigerung des Verkehrs als
ſehr bebeutend bezeichnet werben.
Ton den ausgeführten Faßdauben gingen nad:
1893. 1892. 1891. 1890. 1889. 1888.
1000 Stüd.
ri ..... 51570 29200 61480 37370 51270 45850
Italien......
6580 9000 4260 4830 7850 6 060
') Vergl. Sand. Arch. 1898 IT. ©. 460. |
Genua.
131
In geringem Maße kommen als Bezugsländer noch Groß»
britannien, Griechenland, Spanien, Portugal und Algier in Betracht.
Die Ausfuhr nach Italien iſt zurückgegangen, fie iſt, wie aus vor⸗
ſtehender Zuſammenſtellung erſichtlich, ziemlich ſtarken Schwankungen
unterworfen. Der Weinverſand aus Italien geſchieht bisher haupt⸗
ſächlich in Ciſternen, doch iſt Ausſicht vorhanden, daß auch dies
hervorragende Weinland in feinem Bedarf an Faßdauben Slavoniſcher
und Bosniſcher Provenienz ftetd ſteigen wird.
Die weitaus größte Menge des in den Seeverkehr gelangenden
Faßholzes bewegt ſich Über Fiume, mwofelbft günftige Yradifäge und
Lagerungsverhältnifie erhebliche Bortheile bieten. Verſuche, die Süd:
bosnifhen Faßdauben über Metkovicz nach Trieft zu fenden, baben
feinen dauernden Erfolg gehabt.
Die Ausfuhrziffern Fiumes ftellten fich, wie folgt:
18983. 1892. 1891. 1890. 1889. 1888.
1000 Stüd.
635700 84230 605560 38920 48250 40 100
Die Preife des Vorjahres waren trotz ber bedeutenden Zunahme
der Ausfuhr erheblich höher als im Sabre 1892 und betrugen für
1000 Stüd Normaldauben 210 bis 240 Gulden, Iekterer Preis für
befte Bosniſche Waare. Die Normaldaube — 36 Zoll lang, 4 bis
6 Hol breit und 12 bis 14 Linien ſiark — ift der Werthmeiler,
nach welchem die Preiſe für alle Sorten und Größen von Dauben
berechnet und bezahlt werden. Die im Jahre 1893 von Fiume ver:
fhifften 55570 000 Stüd Dauben repräfentirten etwa 40 000 000
Stüd Normaldauben, deren Werth mit rund 9000000 Gulden ans
genommen werben Tann.
— — — nn
Genua.
Schifffahrt im Jahre 1893,')
Die Hafenbehorde von Genua verzeichnet für das Jahr 1803 im
Eins und Ausgang cine Geſammtzahl von 11282 Schiffen von
71828 001 Reg.sTonnen gegen 12777 Schiffe von 6862877 Reg.
Tonnen im Vorjahre. Somit Bat ber Tonnengebalt um 965 124
Reg.»Tonnen zugenommen und bie Anzahl der Schiffe um 1495 abs»
genommen.
Eingegangen find im Jahre 1893 5626 Schiffe von 3 675 897
Reg. Tonnen gegen 6470 Schiffe von 3214188 Reg.-Tonnen im
Sabre 1892, und ausgegangen find im Sabre 1898 5656 Schiffe von
3 652 604 Reg.» Tonnen gegen 6377 Schiffe von 8 148 739 Reg. «Tonnen
im Sabre 1892.
Die BVetheiligung von Dampf- und Segelihiffen am Schiff.
verkehr im Berichtsjahre ift aus folgender Bujammenftellung erſichtlich:
1. Dampfſchiffe.
Eingang. Ausgang.
An⸗ Reg.⸗ An⸗ Reg.⸗
Schiffe. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen.
Internationale Schifffahrt:
Staltenifde .......... 428 688157 318 396 042
Fremde ............. 1539 1740 601 1284 1510619
Küftenichifffanrt:
Stalienifde .......... 957 756694 1085 1008 385
Fremde ............. 221 276282 4714 474523
zufanımen... 3145 8410984 3156 3889 569
u 1) Degen des Vorjahres |. Hand. Arch, 1893 II. &. 177.
132
2. Segelfgiffe.
Genus. — Santa Glenn.
Der Antheil der Dampficifie am Schiffsverkehr if ſowohl an
Eingang. Ausgang. Bahl als im Tonnengehalt geitiegen, ber der Segelſchiffe dagegen
Uns Reg.s Ans Reg. zurüdgegangen.
Schiffe. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. In Folge des ſehr bedeutenden Niederganges der Segelſchifffahrt
Internationale Schifffahrt: ergiebt ſich ein Sinken in ber Geſammtanzahl der Schiffe, während
Stalienifhe .......... 302 108 976 256 121 678 anbererfeitö der große Aufſchwung im Tonnengehalt bez Dampfſchiffe
Fremde ............. 68 21913 66 22 178 trog des Sinkens des Tonnengehalts der Segelfchiffe doch noch einen
Küftenihifffahrt: Auffhwung des Gefammitonnengehalts ergiebt.
Stalieniihe .....-.... 2079 12208 2148 108786 Der Untbeil der einzelnen Rationen an ber Schifffahrt im
Fremde ............. 37 10 621 30 108% Sabre 1898, verglichen mit den Borjehren, war folgenber:
zufammen... 2481 264413 2600 268085
1899. 1892. 1891. 1890. 1889, 1888.
Reg.⸗ Reg.⸗ Neg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.
Nationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Italieniſche ........... 1588 3261871 9668 28568462 9150 2969 367 11078 3112678 11364 2891961 8580 2742 408
Britiſche.............. 1942 2076163 1748 2111392 1886 2219638 1947 2216676 2006 2265177 1900 2097404
Framöfilhe............ 270 227776 2332 262992 897 824867 434 885826 867 889007 529 501848
Deutſche............ 849 667642 289 495974 207 864182 274 405271 202 828188 182 31685
Deſterreich⸗ Ungariſche. 840 324634 92 11437 88 24 600 47 22 961 41 25892 48 28 920
Griechiſche. ........... 197 176862 158 120595 106 58 448 166 73 574 98 60 636 69 36 757
Schwediſche u. RNorwegiſche 216 1082 180 125582 188 144829 220 182470 163 100584 186 65 381
Niederländifche ......... 188 288174 167 286988 165 280282 163 249 728 206 249188 108 115362
Der Schifföverkehr der Britiſchen, Deutihen, Defiterreich⸗ Unga⸗
stihen und Griechiſchen Flagge ift geftiegen, der der Franzöſiſchen
und Stalienifchen gejunten. Beſonders bemerkbar ift der Aufihwung
ber Deutichen und DefterreihsUingariihen Schiffsbewegung, da Deutſch⸗
land von 289 Schiffen mit 493 974 Reg.»Tonnen auf 849 Schiffe mit
667 642 Reg.⸗Tonnen, Defterreih»Uingarn von 92 Schiffen mit 71487
Reg. Tonnen auf 340 Schiffe mit 324 534 Reg.⸗Tonnen geftiegen find.
Die Vergrößerung der DefterreihsUngariihen Schiffsbewegung
ift auf bie im vorigen Jahre erfolgte Einrichtung der regelmäßigen
Dampfihiffslinie von Fiume nah Marfeille (Geſellſchaft „Adria“)
zurückzuführen; dazu kommt noch im Berichtsjahre eine bedeutende
Zunahme ber Deſterreich⸗ Ungariſchen Küftenichifffahrt in Stalienifchen
Häfen.
Norwegen bat eine Dampfſchiffslinie im Mittelmeer eingerichtet,
weile, wie die Deutſche Sloman⸗Linie, die Italieniſchen Häfen ans
laufen fol.
Die gefammte Hanbelabewegung auf dem Seewege umfaßte in
der Eins und Ausfuhr 8093 601 Tonnen gegen 8 750297 im Bors
jahre. Davon entfallen auf bie Einfuhr 2256 040 Tonnen gegen
2887 842 Tonnen und auf die Ausfuhr 837561 Tonnen gegen
912 455 Tonnen im Vorjahre.
Auf Die verihiedenen Flaggen veriheilte ſich die gefammte
Handelsbewegung auf dem Seewege, wie folgt:
1893. 1892,
Nationalität. Tonnen.
Italieniſche................. 1175140 1465 043
Britiſche ................... 1061522 1665 783
DefkerreihsUingariihe ........ 260 738 43 969
Deutſche.................... 188151 181367
Griechiſche.................. 147 387 96 072
Franzöſiſche................ 68 159 94 585
Amerilanifhe ............... 3 080 8 206
Andere Länder............. 199479 200273
Einfuhr.
Durch die internationale Schifffahrt, alfo vom Auslande kommend,
wurben eingeführt 1988 787 Tonnen gegen 2880 369 im Borjahre,
davon auf Stalienifhen Schiffen 470186 Tonnen gegen 483 744 im
Vorjahre. Bon anderen Stalieniihen Häfen, aljo im Wege ber
Küſtenſchifffahrt, wurden eingeführt 317253 Tonnen gegen 507 453
im Borjahre, davon 194 838 Tonnen gegen 489 704 im Borjahre
unter Stalienifcher und 122420 Tonnen gegen 67 779 im Borjabte
unter fremder Flagge.
Ausfuhr.
An der Ausfuhr war die internationale Schifffahrt mit 403 8%
Tonnen gegen 448549 im Borjahre betheiligt; davon wurden 180 016
Tonnen gegen 179168 im Borjahre unter Italieniſcher Flagge aus⸗
geführt.
Die Küſtenſchifffahrt war an der Ausfuhr mit 433 666 Tonnen
gegen 468 866 Tonnen im Borjahre betheiligt, monos 380 105 Tonnen
gegen 862 432 Tonnen im Vorjahre unter Stalieniiher Flagge aus⸗
geführt wurden.
Santa Elena (Argentinien).
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Sin der Provinz Entre Rios haben fi die Nieberlaffungen an
Kahl bedeutend vermeßrt und zwar im Jahre 1893 um 55. Die
Geſammtzahl derfelben beläuft ſich alfo auf 163 gegen 108 im Bor
jahre.
Dagegen ift der Ackerbau in ber Provinz Corrientes, obwohl fie
fih für den Ackerbau befonders eignet, noch ſehr zurüd. Genauere
Angaben betreffs des Aderbaues in Corrientes find nicht zu erhalten,
es ift jedoch anzunehmen, daß die Ernte 1892/93 eine fehr geringe
geweſen ift, da bie Provinz fortwährend von Nevolutionen heim:
gefucht wurde. Erft in neuerer geit ift ben inneren Unruhen des
jelöft ein Ende gemacht worden.
Dagegen ift die Viehzucht in Eorrientes bei ber guten Weide
eine lohnende und ziemlich verbreitete und liefert auch wohl das
einzige für ber Handel in Betracht kommende Produkt.
1) Wegen bes Vorjahres |. Sand. Arch. 1893 II. ©. 3.
Santa Eine. — Iloilo.
In der Provinz Entre Rio wird hauptſächlich Weizen und
Leinſaat für die Ausfuhr nad Curope gebaut; Mais, Hülfenfrücte
und fonftige Produkte werben ſaͤmmtlich Im Lande verbraudt. Das
für den Ackerbau beflimmte Land beträgt 752487 ha, davon wurben
im Jahre 1893 nur 83652 177 ha beftellt, und davon mit 227 716 ba
Die Ernte im Jahre 1892/98 ergab:
ii Bean ae een m ⸗ 8 .““..- — | a. „
Tonnen.
- Ben ........................ ' 207769
Rail... “...... BUSH nn ne 25 341
Di: 111 1:1 MA 1688
Luzerne oo. ..... Sentensernenenen : 9.819
Mani (Erbnüfle) „...-........ ... 1.5619
Ricinuß.n ..ooocscouonnnenene OR 4418
Tranben............ ornonecenen 8111 '
Der Werth dieſer Ernie ift auf 20970 760 Peſos Papier bes
rechnet worden. 2. ‘ '
Die Getreibenmäfuhr beſchrünkte ſich ausſchliehtich auf Weizen,
von welchem etson TOOOOO Tonnen zum reife von 10 Dis Peſos
pro 100 kg auögeführt wurden. Die Preife des Mais fowie ber
Leinfant wurden auf 9 bis 11 Beioß pro 100 kg angegeben.
Den Hauptreichthum der Provinz Entre Rios macht der Vieh⸗
beſtand aus, deſſen Mertb fi auf 34 908 726 Peſos Gold begiſſert.
Als für den Handel in Vetracht kommende Trohulie ber Viehzucht
find zu nennen: .Häute, Wolle, Haare und Knochen. Die jährliche
Ausfuhr von biejen Artileln ‚beläuft ſich durchſchnittlich auf: 500 000
Ochſen⸗ und ubhäute, 5 bis 6 Millionen kg Wolle, 15 bis 20.000
Tonnen Knochen, 608000 kg. Schaffelle unb 600 000 kg Haare.
Betreffs des Holsbanbels find genente Daten’ nicht angugeben,
jedoch if derſelbe ein ziemlich bebeuienber uud wird fi von Jahr
u Jahr heben, da Entre Riss ſehr waldreich iſt.
Bor Anknlipfung von Hanbeiähegiefungen wit Hrgentinien felten®
Deutiher Beichäftähfufer möchte entſchieden zu warmen fein, jeden⸗
falls in für ben Ball, daß folge angelnlipft würben, bie größte Vor⸗
ſicht Hierbei zu empfehlen. ;
Die verflofftene Schlacht ſaifon, welche Aitte Desember 1892 bes
gann ımb- im Yun! 1898 endete, war durchaus Yeine glinflige für bie
Saladero⸗Induftrie, obwohl fie an Umfang gegen das Vorjahr zus
genommen bat. Die Viehzucht hatte in Bolge einer zehnmonatlichen
Darre und wieberholten Heufchredienfraßes ſchwer unter Wafler- und
Juttermangel zu leiden, fo daß in großen Bezirken ba Bieh Aber-
haupt nicht fett wurbe, und in mehreren Galaberoß mit ber Schlach⸗
tung mageren Viehs begonnen werben mußte, wobei nur ein fchr
geringer Gewinn abfiel. =
In Folge diefer Verhältniſſe, ſowie des theilmeifen Stillſtandes
der Salaberoß in der vom Bürgerkrieg durchwühlten Braſilianiſchen
Provinz Rio Grande und ber dadurch bervorgerufenen flärleren
Spelulation in tasajo (getrodnetes Salyfleiich), begannen Anfang
des Jahres 1893 die Preife dieſes Artikels fchnell zu fleigen. Die
Saladeros ihrerſeits Ihloffen daraufhin große Kontralte in Schlacht⸗
vieh ab und bezahlten enorme Preife, die geringere Dualität des
diaponiblen Viehes aus den Augen lafiend, jo daß die estancieros
nalürlih verkauften, was fie nur an jungen Thieren unb Küben,
die fie unter normalen Verhältniffen nicht verlauft hätten, losſchlagen
Ionnten. So beliefen fi die Schladtungen in ben Provinzen
Entre Rios und Corrientes auf 269500 Dchfen und 92700 Kübe,
zuſammen alfo auf 362200 Stück Rindvieh, gegen 822800 Stüd
in ber Saiſon 1891/92.
Deutiched Hanbelä-Mrhio 1894. IL
133
Dieſer Mehrſchlachtung in der Saiſon 1892/98 gegen die Saiſon
1891/92 diirfte aber in den meiften Fällen eine Abnahme des Ges
winnes ober gar ein Berluft gegenüberflehen. Wie auß ben vors
ſtehenden Ziffern zu erſehen ift, macht Die Zahl ber geſchlachteten
Kühe etwa 25 pEt. der Geſammiſchlachtung aus. Daß man in dieſer
Acri zu ſchlachten nicht fortfahren kann, iſt ſicher, da eine allmähliche
Ausrottung des Viehſtandes die unausbleibliche Folge Hiervon fein
würbe. "
Die Ausſichten für die Saifon 1898/94 find noch ungünfliger,
da eine die vorjährige in ihren verheerenden Wirkungen noch weit
übertreffende Darre herrſcht, bie großes Sterben unter dem Bich
verurſacht bat, während andrerſeits bie Lage des Europätigen Marktes
ſich Für Saladero- Produkte andauernd verſchlechtert.
Iloilo.
FHaandelsbericht für das Jahr 1893.9)
Die Ichte Zudlerernte tft, wie vorauszuſehen geweſen, bebeutenb
einer ausgefallen als die vorhergehende, und kamen im Ganzen
bloß 140 124 Englische Tonnen zur Ausfuhr gegen 166 288 im Bor:
ve.
u Die allzu nafe Witterung während bes Wahsthums des Rohres
war Schuld an dieſem Ausfall. Daſſelbe if ber Fall mit der dies⸗
jährigen Ernte, indem während der Monate Mai und Juni ganz
außergewöhnlich viel Regen fiel, und wird biefe ſehr verſpätet erſt
im Dezember begonnene Ernte um wenigſtens 80 pCt. Binter ber
Iektjäßrigen zurückbleiben.
Auch die nächftjährige Ernte wird keine ſehr große fein, weil
der ungünftigen Witterung wegen einftweilen nur ganz wenig an⸗
gefäet werben konnte, und die fpäten Ausſaaten gewöhnlich ſchlecht
ausfallen.
An Reis mußten im Laufe bes Jahres 1898 etwa 11000
Englifde Tonnen von Saigon und Bangkok eingeführt werden, doch
wird in biefem Jahre ber Bedarf an frembem Reid bedeutend Keiner
fein, da die nächſte Neißernte von Panay und Negroß ſehr ergiebig
zu werden veripridt.
Aeußerſt Hein war die Iehte Tabaternte, fo daß im Ganzen
nur 6140 Spantige Gentner Tabak zur Ausfuhr kamen.
Un der Ausfuhr im Jahre 1898 waren bie einzelnen Länder,
wie folgt, betheiligt:
Buder, Sapan:
trockener. naſſer. Hol.
Engl. Tonnen.
Ausfuhr nach: Tabak.
den Vereinigten Staaten
von Amerika......... 66 748 — — —
Großbritannien ......... 38 886 25680 — —
Canada. ............... 18 810 — — —
China ................. 14 487 _ 1592 —
Japan................. 1250 — — —
Manila ................ 2519 — — 307
zufammen... 187594 2530 1592 307
Die Einfuhr Deutiher Waaren bat infomelt an Bebeutung
zugenommen, als im Laufe des Ichten Jahres nahezu 2U km trans»
portable Bahnen für Yuderpflanzungen in Negros und Panay von
Deutichland eingeführt wurden. Es ift nur zu bebauern, daß bie
Deutſchen Fabrilanten nicht dem Beiſpiele ber Britiihen folgen
wollen, bie ficheren Pflanzern ihre Mafhinen auf Krebit verkaufen
1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1893 U. S. 101.
19
134
und auf biefe Weiſe viel leichter Abnehmer für ihre Fabrilate finden
als die Deutſchen Zabrilanien, melde für ihre Wanren glei. Bei
der Verſchiffung bezahlt fein wollen.
Rur dem rrwähnten Umſtande ift es zuzuſchreiben, daß von
loilo. — Point be Cole.
eiup 2000 Zuckerrahr⸗ Valzwerlen auf Vanay, Regros und Lebu
nicht ein einziges aus Deuiſchland, wohl aber Ammiliche aus Groß⸗
Britannien ſiammen. Wohl ein Biertel biefer Walzw wird durch
Danwfmaſchinen getrieben, bis Venſt⸗ aus Vrhiriamicn kommen.
Der Schiffäverkehr im Hafen vorn Iloilo im Jahre 1898 geſtaltete ſich, wie Tolgt:
Nationalität |
—88 ........ ————
Senne (Vereinigte Staaten aaten nn
Kor nn © aeeaneansensenepelsufenn
Seberläntihe EINE
Stalieniide........ unser nsusen ......
Spaniſche................ ...........
aufammen. j
BE
Davon mit Labuug.- Davon weit Zabung.
Reg.s — Reg.⸗
Sqhiffe. —* Schiffe. = Ei Scife. onnen.
16 476 5 85082
11583 20 18 886
"1'789 3 2386
‚1148 2 ı 1148
628, 3 8 195
14 2 1344
1069 1 108 °
1874. BR. 1874
86
1188 .
.
hl
Point de Galle (Seylon).
Handelsbericht für das Jahr 1898,
Allgemeines. °
Verkehr gzmittel. Es giebt auf Geylon 8700 Gingtifghe Meilen
in vorzliglichem Stande befindliger chauſſirter Straßen, Gifenbahnen
find 207 Engliſche Meilen vorhanden und 64 Meilen im Bay.
Außerdem find auf Ceylon Kanäle in einer Länge von 70 Engliſchen
Meilen, die her Regierung gehören, aber in ſchlechtem Zuſtande ſich
befinden.
Die Geſammtverſchikfungen umfaſſen in Eins und Ausgang
jährlich, etwa 6 000 000 Engliſche Tonnen. Der Werth bes jährlichen
Geſammthandels beläuft fi auf etwa 9000000 Po. Sterl.,
ber der Einfuhr von Großbritannien auf 1400000 und der ber
Ausfuhr dorthin auf 2750000 Pb. Sierl.
Die öffentliche Schuld Ceylons beträgt 2510 759 Bid. Sterl.
Salz. Die beiden großen Salzproduktionsſtätten ſind in Pullam,
und Hambantotta, ihre Produktion beträgt durchſchnittlich im Jahre
400 000 Englische Centner. Die Salzgewinnung liegt in ben Händen
ber Regierung unb iß ein Monopol berfelben, aus dem fie etwa
900 000 Rupien jährlich einnimmt,
Verkauf von Arrak und Lobby. Die Regierung vezieht
ungefähr jährlich 2250 000 Rupien aus dem Berkauf von Licenſen
zum Abſatz von Arrak und Toddy. Die Käufer dieſer Licenſe haben
das ausſchließliche Recht, dieſe Getränte in dem Diſtrikt zu verkaufen,
für welchen fie den Licens gekauft haben.
Acerbau. Ceylon umfaßt einſchließlich der Seen, Lagunen ıc.
15809280 Acker und ausſchließlich dieſer etwa 12000000 Acker,
wovon gegenwärtig nur etwa 31/4 Millionen bebaut ſind oder als
Weibeland benutzt werben, ungefähr ein Acker pro Kopf der nahezu
3 000 000 betragenden Lanbbenöllerung. Fur Musbehnung ber Sands
kultur iR alfo noch viel Boden vorhanden.
Im Sabre 1898 waren mit Arabiſchem Kaffee 8500. Ader
weniger bepflanzt ala im Jahre 1891. Während im Sabre 1877
noch von 272 000 Ader 300000 Englifhe Centner Kaffee gewonnen
wurben, waren Mi Kaßre Pr nut 80.096 Adern sek Aufktur, von
denen etwa 45000 Engliſche Centner Kaffee geerntet wurbe. Der
Rüdigeng beiträgt alfd ungefähr 326 000 Acer und 860000 Centner.
Bezuglkch ber Unpflanzung von Liberkalaffee A eine Zunahme non
800 Ader zu vergeichnen. Kon EinYonk gab es im: Jahre 1883
über Dr, Quttionen Wäunte weniger als im Yuhre 1888.
' Shoe. Bei en Anpflirgzengen hat eine Zunahme vom nahen
26 500 Mär Ratkgefunben, un 23 wird angenommen, daß in biefem
Jahre 280 000 Acker under Aultur ſein werben, von denen ein Extsag
von 200 000 000 Euglikhe Yin erwarkti rich. Mie Altefte Theeplan⸗
tage ift im Jahre 1868 :mit „Milam Gybeib". angelegt, welche Thee⸗
fordt auBgezeidiuet "wäh, "Tetiseklei‘ Zoichen Heu Entartung geigt und
etwa 470 Pfund Ertrag pro Ader giebt. — An sinzeinen Stellen
Baben die Theeplantagen unter ſchaͤdlichen uiekten zu leiden gehabt.
Kalao: Die Anpflanzungen haben ſich sur 3800 Yder ver⸗
groperi. Die Ernte helief ſich im Jahre 1898 auf 19174 Euglikge
Geniner im Werthe von vneſor 965.000 — glei 66.360
Pld. Sterl.
Botsänüffe, Ri der ‚Rofospalme find eins 660.000 Uder
beanben, bie gunäheend 50 000 000.Bäume enthalten. Dieſe geben
einen Ertrog von ungefähr 1 200.000 000 Nüfien, weun ber niert
Theil im Lande jelbft verbraudt wird. Verarbeitet werben. GEL 000
Geninex, zur Delgeminnung verwenbet 375 000 000 Rüffe, ausgeführt
18 000 000 Rüffe unb als Kopra zur Ausfuhr gebracht 3 000 000 Rüffe.
Eſſenzen. Es find 30000 Acker mit Begetabilien hepflanzt,
bie zur Herftellung von Efienzen verwendet werben. Im Sabre 1849
‚betrug ber Werth der auögeführten Efienzen 8000 Rupien, im Jahre
1883 279500 Rupien und im Jahre 1899 612 000 Rupien. Bon
Citronelgöl wurden 18 000 000 Ungen im Werthe von 654.096 Rupien
ausgeführt, Zimmetöl 91509 Unzen im Werthe von 37893 Rupien,
Zimmetblattöl 44 480 Unzen im Werthe von 2650 Nupien und wohl
ziechenbes Del 374000 Unzen im Werthe von 18050. Rupien.
Palmyrapalme. Neben ber Kokospalme tft bie Palmyrapalme
am häufigften im Dfien, fie liefert eine ebbare Frucht. Diele Frucht
mird auch ſonſt noch zu den verjchiebenften Zwecken verwendet. Mit
ber Palmyrapalme find eiwa 40.000 Ader beitanden, von den Früchten
Point de Galle. — Galais,
wurben im Jahre 1898 gegen 35 000 Centner verfchifft. Die Palnzen
fafer wird Kauptfädlich zu Mlrften verarbeitet.
Ausfuhr.
Im Jahre 1885 wurden von Ceylon auägeführt:
Engt. Er. Engl. Pie
Kaffee 22.200... 5510 Eindone......... 8571 826
Kakao............ BEO6B Thee............. 84 406 064
Kotosmudl....... 389 112 Karbamomen...... 428 210
Kopta............ 44 928 Zimmet in Fardehhlen 1996 257
VSoonac........... 188 6938 SBimmetabfälle..... 667 116
........ 831606 Getroctnete Kolos⸗
Soirtaumwert....... : 788 mäfle .......... 6 414 908
Coirgam ......... I. 831 GStück.
Eoirfafer ......... 56404 Koloßnüffe........ r1 079 08
Ebenholz ......... 6881 Unen.
dirfägeweiße...... 39 Citemelladl....... 10'696 481
Sapanholz ....... 6678 Binmetöl......... 140 884
Balmyrafaler ..... 3500
Rach Deutſchland wurden im Jahre 1898 von Geylon aus⸗
7 mb. Engl. Centner.
Thee............ BEE Kaffee ............. . 868
Herbamomen .. . WOR Keloemmäböl.......... 18299
Ammet in Ballen..... EBTEOS Now .............. 12 006
Sinmmetabfäle........ MTER Poona ............. 183 915
Getrodnete Artonuife. 178850 PBlumbago.......:... 47 008
' Ynyen Golrgam .....2...... 6886
Citronelladl.......... 85485 Coirfet.......... 2172
Aumlöl............ 5788 Bbenbol)............. 9e2
Gayanbolı...:...:... 1940
Balmyenfaler ........ 3
Calais.
Handelsbericht für des Jahr 1893.)
Landwirthjchaft.
Der Adcerban if wu Bis ganz aupesgemähndiche Trvcenheit,
bie währenb bes Frühjahrs und Sommers geberricht bat, in eine
ehe kritiſche Lage gekommen.
Der Mangel an Stroh und aller Sorten Bichfuiter, ber ſich
Ihon im Jahre 1892 fühlber gemacht hatte, zwang viele Landlente,
ihr Bieh zu verlaufen, unb im folge bes gleidyeitig niebrigen Ge⸗
treibepreife mußten ſogar mande die Sanbwirthichaft aufgeben.
Krog der großen Trockenheit war das Ergebniß ber Getreide⸗
ernte ein befriedigendes, doch war es in Folge der ftetig herunter,
gehenden Preife nicht möglih, ben großen durch den Mangel an
Bichfutter entſtandenen Verluſt nur einigermaßen zu erſetzen
Die Durchſchnittapreiſe ſtelllen fich, wie folgt:
Franken
pro Heltoliter
In Weizen ....................... 14,94
Niſchkorn....................... 18,78
Roggen......................... 10,72
Gerſte. ...................... 10,88
Hafer.......................... 8,53
Rartoffeln ..... .................. 4,36
» Bogen der Borjahers f. Band. Ar. 1898 IE. ©, 114:
136
Der Tabalbau ded Departements bat 120000 kg mehr und
wear 2280000 kg geliefert. Die Preile find diefelben geblieben
ma beirugen je nah ber Ducittät zwiſchen 90 unb 145 Franken
für 100 kg.
Die Biehzucht hatte dur ben Mangel an Futter mit ben
größten Schwierigkeiten zu Tämpfen, trodem find bie Fleiſchpreiſe
nicht gefunden unb waren viemlich biefelben Preife wie im Jahre 189%,
nämlih für
Franken
pro Kilogramm.
Nindfleiſch................. en. 1,18
Kalbfleiſch e ——— EEE 204
DHammelfleiſch... ............. 2,17
GSqweineflaiſch.................... 181
16
Die Preife für Gier, Butter und Geflügel find unngränbert ges
blieben.
Außenhandel.
Das Ergebniß ber Eins und Ausfuhr weiſt eine bedeutende
Berbefferung gegen daB Vorjahr auf. Die Ausfuhr iſt ungefähr
dieſelbe wie im Jahre 1892 geblieben, Hingegen hat ſich die Einfuhr
um mehr als 34000 Tonnen erhöht, hauptſächlich durch größere
Ladungen von Getreibe, Yo und Eiſenerz.
Der Handelsverkehr im Calais flellte fich in Eins und Ausfuhr
auf 898118 015 kg mithin auf ungefähr 34 Millionen kg mehr alß
im Borjahre.
Die Einfuhr belief fi auf ow ess ER LE und bie ubfube
ef 64 463 868 ke.
Induſtrie.
Die TÜR und Spitzeninduſtrie hat in den erſten Monaten des
iehten Jahres ſehr bedeutende Aufträge erhalten und way gegen
frühere Jahre ſehr gut beiäftigt. Wäre bie Amerilaniſche Krifis
nicht jo ſtbrend dazwiſchen gefommen, fo mürbe das Refultat ein ſehr
befriedigendbes für die meiften Yabrilanten geweſen fein. Jedenfalls
find die Ausſichten für Die Zukunft recht günftig, und befinbet fi
im Allgemeinen dieſe fo bedeutende Inbufttie in einer viel gefünberen
Lage, ald fie es jeit ber großen Kriſe von 1886 geweſen iſt.
Die Buderfabriten des Departements find alle ſehr beichäftigt,
bie Zahl derſelben betrug 49, bie gufammen ungefähr 606 402 640 kg
Buderrüben verarbeitet Haben; ber Zuckerertrag war nicht fo gut wie
im Borjahre und ergab durchſchnittlich mur 9,28 pGt.
Bis zum 80. Juni 1898 Hatte die Steuerbehörde 56 648 062 kg
raffinisten Zuckers regiſtrirt.
Die Alkoholproduktion vermehrt ſich beträchtlich, eb wurden
51 Deftillerien gegen 44 im Sabre 1892 betrieben, fie erzeugten
293 550 hi, ungeführ 27 000 hi mehr als im Vorjahre.
Die Bierdrauereien haben ebenfalls ihre Produktion vermehrt
und 1268468 bi Bier gegen 1184180 hl im Sabre 1892 geliefert.
Nah den großartigen Ausbehnungen einzelner Ctablifiements zu
fülichen, wird daB Jahr 1894 eine weitere bedeutende Bermehrung
Der Brobultton aufweiſen Können.
Die Hiefige Biskuitfabrit bat auch im letzten Jahre weitere
Kortigritte gemacht und ſehr große Aufträge von ber Franzöfiichen
Regierung erhalten.
Die Übrigen Induftriegweige des Departements weifen auch in
biefem Jahre eine weſentliche Beränberung auf, doch ift im Als
gemeinen auch bei diefen bie Geſchäftslage eine hoffnungsvollere.
Die Zahl der Dampfmaſchinen im Bas de Calais hat. fich wieder
um 48 vermebrt und beträgt jetzt 2688.
19%
136
Bergban.
Die Kohlengeuben im Pas de Calaid mit einem Flaͤche ninhalte
von 61 202 ha haben ihre Brobuktion wieder um 1207 608 Tonnen
gegen die des Jahres 1892 vermehrt und lieferten 21 Etablifſements
mit 66 Schächten 9 826 624 Tonnen. Es waren 82 714 Arbeiter in
den Gruben und 9675 außerhalb beſchäftigt. Der durchſchnittliche
Arbeitslohn betrug 4,89 Yranlen pro Tag für den Arbeiter unter
der Erde und 8,86 Franken für ben Arbeiter Über Tag.
Durch die Ausftände in England und im Pas de Ealaiß wurben
auf kurze Beit bedeutend Höhere Preife erzielt, doch trat balb wieder
nach Beendigung der Ausftände ein allgemeiner Rüdgang ein, zus
mal die Produktion eine erheblich größere war, und Die Nachfrage
in Folge der allgemeinen Geſchäftsſtille nicht im Verhältniß blieb.
Die Steinbrüche, die ungefähr 1200 Arbeiter ‚beichäftigen, haben
fohnende Aufträge. Es wurden aud ungefähr 188000 Tonnen
chemiſcher Dünger (Phosphate) gewonnen.
Siferei.
Die Hochfeefifcherei wurde von der gleichen Anzahl Boote. ber
trieben, und ergab der Yang 1645497 kg Fiſche und einen Erlös
von 942 420 Franken. Es wurden außerdem 14290 Mefures Heringe
gefangen, die zum Durchſchnittspreis von 2 Franken pro Meſure
(ungefähr 100 bis 120 Heringe je nad) der Größe) 28580 Franken
brachten.
Schifffahrt.
Der Schiffsverkehr Hat gegen bad Vorjahr einen Rüdgang aufs
zuweiſen, auch die Zahl ber Deutſchen Schiffe war bedeutend kleiner.
Es find im Ganzen 2289 Schiffe von 600 102 Reg.⸗Tonnen ans
gekommen, darunter mit Ladung 3300 Schiffe von 589 179 Reg.⸗Tonnen.
Der Nationalität nach waren hiervon;
Seanzöfihe ......-. 662 Dampficiffe von 174 876 Reg. ‚Tonnen
12 Segeliäife „ 1086 n
Britiſche........... 1460 Dampfidiffe „ 358968 n
27 Segeliäifie „ 6261 n
Rorwegiihe .......- 21 Dampfidiffe „ 11706 n
42 Segelihifie „ 17200 n
Schwedilhe......... 10 Dampfidifte „ 8728 n
8 Segelihifer „ 3m. 5
Deutſche ........... 12 Dampfihife „ 6612. n
8 Segefiäiffe m 3268 "
Ruſſiſche .......... 18 Dampfſchiffe/ 7736 n
Daniſche........... 8 Dampfihifie „870 : „
2 Segelidife „ 899 „
Stalienifde .......-. 1 Dampfidifi „ 492 n
Belgifihe........... 1 n " 465 n
Spaniide.....-...- 1 n „ 838 n
Shilenifhe ........- 1 „ 7 n
Außerdem kamen 86 Küftenfahtgeuge
an.
Der Poſt⸗ und Berfonenverlehr zwiſchen Calais und Dover, obs
gleich noch immer fehr bedeutend, Hat doch einen ziemlichen Rüdgang
qufzuweiſen.
Man verſucht denſelben durch die Ausſtellung in Chicago und
durch die finanziellen Krifen zu erklären, doch haben die bebeutenben
Berbeflerungen in den Linien Dover-Dftende und Queensborough⸗
Bitflingen, die außerdem bei Weitem nicht jo Loftipielig find, wahrs
iheinlih Einfluß auf die Abnahme des Verkehrs über Salais gehabt.
Die anderen Verbindungen zwiſchen Calais und England erzielen
alle ein befriedigendes Reiultat.
Dertehrsünerfihten.. .
Einfuhr der hauptfächlich ſen Wrtitei km Jahre 1898.
Lebendes Bieb.....
Friſches Kleiih ....
Geſalzenes und Ion»
jervirteß Fleiſch..
Rohwolle ..........
Pferdehaare u. ſ. w.
Seidengarne
Abfälle von Thieren
Friſche und geſalzene
Bilde ..........
Knochen und Horn.
Getreide ......... .
Getrodneied Gemülje
Friſche $rüdte ....
Getrocknete Früchte.
—*—
Kondenſirte Milch..
wirze
Del und Theer ....
Holz ............
Exotiſches Holz.....
deſen enthaltende
Pflanzen........
garten ..... ......
Bierhefe ..........
Lumpen .........-
Bearbeitetes Holy ..
Shiefer ......-.--
Eis ..............
kg .. kg
29 548 Sohlen aanseeeregn 01951888
334 962 Erhpedh........... 437 079
Petroleum ........ 12 673.065
123166 Del .............. 35 909
20230281 Gifeney .......... 45 970 600
1552 Gußellen.......... 4 257 420
86467 Eifen............. 590 188
76 3941 Stadl............ 24 7152
Kupferwaaren ..... 11.808
44090 (Chemiſche Probute. 442315
381183 Seife u. Barflimerien 356%
39 818.047 Horyellon u. Köpfe
63563 , wanren.......... 84804
86 650 Ölspaaten ....... ‚24 140
5591 Reinene,baummollene
‚1232 u. mollene Gare _ 480.589
22175 Leinene und baum
180620 -wollene Gemwebe.. 271.089
‚ BRollene Gewebe .... 216 729
244 000 Seidene. 87 186
128 400 Kieibusgsftüde ..... 14 628
139 645 855 Berie............ . 45 509
68474 Reber, und Felle ... 4936
Schmuchſachen und
6444365 Nhren..... seen. 19008
1379 Meißinen nennen 977 860
3519 Metallene Geräths
240 100 ſchaften ......... 239 713
462958 Möbel............ 108 769
654 317 Korbwaaren ....... 15 354
2 224 166, Wolb u. Solbmünzen 1911
230 458, Altoholifche Getränte. 48.067
2307 840 Bien cereeene.:... 178421
Ausfuhr der hauptſächlichſten Artikel im Jahre 1898.
Lebende Bieb.....
Fleiſch und Geflügel
Geteodinetes
Exotiſches Holz ....
Steine und Brenn;
- material
Rohwolle ...... ...
Kammwolle
Abfälle von Thieren
Friſche und gefalgene
Flle ....,.....
Brot
kg
44 860
Kondenſirte ud.
914 826
Süße Biscuitz
Medikamente en
Pflanzen ........
Fra
Baumpflangen
Wein, Eſſig u. Apfel:
von 0 06
Altohol und Liköre
Mineralwafler
Berſchiedene Retalle
Chemiſche Probulte.
&emiie.........
Barfümerien x... ;..
kg
730 7110
2671 114
714 420
263 094
641 540
215 076
28083 751
2831
420 069
725 280
208 70
31 284
Salaik, — Neraguay.
Glas und Porzellan 4411978 Meihinen.:........ 11 667 771
Berihiebene Garne. 600 108 Waſſſen u. Munikien 4 9658
Gewebe 6 138 Möhl...... ...... 15 423
Zulle Spitzen und Korbwaaren ...... 26 281
Stidersien ı..... 65429 Wagen ...ı....... 48 591
Bapier ........... 2497 Rad, Fig . ab
Leber uud. Zee. 22542 Gummiwqaren.. 12 992
Schumckſachen und RUWARTEN ....... 18 ı71
Uhren ......2... 146 929
Paraguah.
Der Handel und die wiethfcheftiichen Verhältmiſſo im
Jahre 1892.
Dandel.
Die einzigen die Handelsbewegung des ganzen Jahres 1802 um⸗
faſſenden, amtlich veröffentlichten Zahlen geben für dad Ceutralzoll⸗
amt Aſuncion an den Werth
Silberpeſos.
der verzollten Einfuhr ............ 1 492 686
der zolfeeien Binfuhr ............ 626 886
zujammen... 2018471
Bapierpeios.
der Kasfahr .................... 7770 956
Wenn man den Silberpeſo, der für die Bewerthung der Einfuhr
waaren no immer bie tartfmäßige Einhelt bildet, mit 2,72 Mark
anfeitt ımd für den ſchwankenden Kur des Papierpefos den Durch⸗
fchnittöwertH von 0,66 Marl annimmt, berechnet fi in Martwährung
Marl.
bie Einfuhr auf ....... .......... 5 490 241
die Ausfuhr auf............. . 5128881
Verglichen mit ben entfprechenden Bahlen des Vorjahres, nad
welchen die Paraguayiſche Einfuhr 4 696 048 Mark und die Ausfuhr
8231 8 Mark betzugen, ergeben die Bablen für das Sahr 1892
jebenfalls eine Zunahme der Einfuhr. Ob aus bem Vergleich auf
eine Serabminberung ber Ausfuhr im Ganzen zu folgern tft, tft
zweifelhaft, ba die für das Jahr 1892 angegebenen Zahlen nur den
Ausfuhrhandel des Haupthafens Afımeion, bie der früheren: Jahre
dagegen bie Ausfuhr des ganzen Landes betreffen.
Die Aufwärtsbemegung im Einfuhrhandel ſcheint fürs Erfte weder
durch die Erhebung der Zölle in Gold — Geſetz vom 10. Oktober
1892 — noch vurch die Verſchlechterung ber Baluta weſentlich beein-
Hußt worden zu fein. Die erftere hat, wenngleich fie erft wenige
Konate vor Schluß des Verichtsjahres in Kraft trat, faft eine Ver⸗
doppelung ber Zolleinnahmen gegenüber dem Borjahre zur Folge
gehabt.
Die Jahre 1892 und 1898 ſind für die Landwirthſchaft außer⸗
ordentlich ungänftig geweien. Große Kälte im Winter und anhaltende
Dürre im Sommer, im Jahre 1893 noch mehr wie im Jahre 1892,
haben in Gemeinfchaft mit der jetzt bereits im vierten Sabre aufs
tretenden Heufchreckenplage die Landwirthſchaft ihrer Erträge zum
großen Theite beraubt.
Die Lage erichwerend tritt bie Paraguay gegenüber beobachtete
Virthſchaftapolitik Argentiniens Hinzı, welche ſich in Naßregeln
1) Wegen ber Vorjahre ſ. Hand. Arch. 1898 II. ©. 28.
187
zweierlei Art Anßert. Einmal wird werfucht, einen regelmäßigen mb
ungeflörten direkten Hanbelſsverkehr zwiſchen Baraguay usb Bontesibes
nit auflonmen zu laflen. Daß diefe Bemübung zum Theil von
Erfolg geweſen iR, erhellt barans, daß Montesibeo, Träher ein Haupt-
ahnehmer von Yerba.mats, Baraguayiihen Thees, jet dieſes Produkt
fat ausidliehlig aus Braftlien bezieht, von wo aus es angeblich
billiger ‘und beſſer präparirt geliefert wird. Huch Paraguayiicher
Zabel if vom Markt in Montevideo verſchwunden.
Assbann if es Argentinien gelungen, ben Paraguayiſchen Tabel
bush Feſtſetung eimes Prohibitivzolles von 60 Centavos Bolb für
DaB Kllogramm von feinem Markte zu verbrängen. Yerba mats
uud Tadek find bie Hauptprebulte Paraguars, fe beitragen etwa
neun Bebntel. ber Gelammiandfuhr, und ir Abſatz iſt daher eine
Sebenafrage für das Land. Der Paragnayiſche There IR in Argen⸗
tinien ein allgemein beliebtes und fehr verbreitete Genußuiittel, baB
aur aus Denaguay is ber mon Konſumenten begehrten Dunlität und
Duantität bezogen werben lann. Yür dieſe wirb Argentinien wohl
noch füz lange Zeit ein guier un ſicherer Abnehmer bleiben. Aber
Hm Tabak fina Die Those nach Argentinien fo sienslich verſperrt
Derſelbe ift daher gepoungen, in Europa Unterkunft zu ſuchen. Die
erſten Verſuche in Bremen und Hamburg, am Marlt Aufnahme gu
finden, uıäfien als mißglüdt bezeichnet werben. Größere Sendungen
haben in Bremen Breife erzielt, deren Niebrigleit für das betreffende
Erporihaus faft ruinda mar. Zwar fiel diefer Mikerfolg geitli mit
einem allgemeinen Bertöftun für Tabak zuſammen umb if gum
größten Theil auf dieſen auch uriächlich gurüdguführen. Die Baras
wseyiiche Tabalausfuhr Tünnte aber bei plannell unb praktiich vers
beflerter Behandlung den Reichthum des Landes vervielfachen, bemum
die ſchlechte Dualität der Wanre, die ibm auf dem Bremer Markt
eines fo niedrigen Platz anmeift, tft keineswegs ber Beſchaffenheit bes
Bosens, jonbern lebiglich dem Mangel an Sorgfalt beim Anbau, bei
bee Ernte und ber Tertigftellung zur Ausfuhr zugufchreiben.
BDandel mit Deniſchland.
Der Umfang des Handelßverkehrs Paraguays mit
Deutſchland iſt zahlenmäßig zwar nicht nachzuweiſen, aber alle An⸗
zeichen ſprechen bafür, daß derſelbe in ber Zunahme begriffen iſt.
Das Deutſche Fabrikat, das sum Theil auch von nichtdeutſchen
Hanbelöääufern bezogen wird, gewinnt im Allgemeinen dank feiner
Beſchaffenheit mehr und mehr an Boden. Ber Weg, den dafſelbe
bierher nimmt, iR nicht immer ber birelte von Deutihen Häfen durch
Deutiche Handeishäufer. Die letzteren bezieben ihre Waaren außer
über Hamburg und Bremen zum großen Theil aus Antwerpen, we
Deutfche Hüufes den Einkauf beforgen. NReuerbings find von Para⸗
guayiihen Smsporteuren Die Waaren au an den Gtayelplägen
VHDuenos Aires und Montevideo beſtellt worden. Zum Theil Bat bie
Stodung im Tabakausfuhrgeſchäft nad. Bremen die birelte Einfuhr
Deutfher Waaren, wie Reis und Buder, ganz unterbunden, unb ber
Bedarf an dieſen Konſumartikeln Tonnte nur aus ben Vorräthen ber
genannten Hanbelöpläge bed La Plata⸗Stromes gebedt werben. Wenn
biefelhen: auch meiſt wie friiher Deutichen Urſprungs geweſen zu fein
icheinen, jo birgt die durch die Stodung ber Paraguayiſchen Tabak⸗
ausfuhr verurjachte theilweiſe Unterbrechung des birelten Handels⸗
verlehrs pwiſchen Bremen und Paraguay die Gefahr in ſich, daß
nichtdeutſche Waaren die gleichen Gattungen Deutſcher Provenienz
vom Paraguayiſchen Markt verdrängen. Died gilt beiſpielsweiſe vom
Deutſchen Zucker, der fi als Rimeſſe für Tabak leichter Eingang
verſchaffte. Allerdings bietet die Verſorgung des Marktes mit Ein⸗
fuhrgut aus den La Plata⸗Häfen mancherlei Vortheile vor dem direkten
138
überfeeikihen Beyug,. die den Ichteren immer zu Gumfien des erſteven
Romjankiuren ſich in kurzer Zeit, etwa in acht Tagen, mit Warren
zn Deckung des jeweiligen Bebaris in verhältnißmaßig gertnger
Menge: zu. verſehen. Buenos Aires und Monteviben werben itmmer
Aa Stande: fein, von ihren großen: Beſtünden bie zur Deckung Dub
geringen Konſumd in’ Paraguay: erforderlichen Mengen abzugeben,
und dies oft: zu Billigesen: Preiſen und manchmal aud in beſſerer
Qualltãt, ala es aus Guropa Direkt: geliefert werten Barın. Denn
bie Importeure muffen faſt alle Baarenforten ſuhren, ‚um beſtehen
zu Tonnen, . wogegen in Buenos Alres und auch. in Mentedibeo Spe⸗
yinkiftem Über beſſer ſortirte Dager der vorſchiabenen -Maatengattumgen
verfügen und deßhalb befſere und buisere Voearen ha Bdfen em
Etande ſind
merben
" Rebbimche in dev Suupifuihe. io Streit aus VBrenen be
Dom. Durch die Stockung Ber: Tabilanbfuhr tra vorigen -Jahre: iR
wer direte Bezug untorbrochen worben; unb ber Bebarſß an dieſem
Konfumtarttiel wird, wie ‚bereits bemerkt wurde, durch Sendungen
meiſt Deutſcher ‚ Provenkeng aut Buenos Niree ad Rondevideo
gedeilt.
Die. Verpackung vor Rei wer. in Anem eialachen Sau genligt
nicht für die weite Neiſe nach Aſuncion, ba: bei dem vielfachen Am⸗
laden die Sache leicht zerreihßen uiid die Waare heraublafſen. Es
Daß für Weragag Defkmander ‘Wei in Dappekien
Okken yerpadt: würbe.
Abgefehhen von ber Berpadung gift daB über Reis Geſagte au
vom gucder. Nur wird ber Deutſche Zucker einen ſhweren Stand
gegennber der Fruinzoſiſchen Marie. Say haben, welche wegen iheer
weißen Farbe: dem Hamburger Zucker vorgezogen wird. Zucker aus
Coln iſt in der Farbe befler, aber zu theuer, um dem Say ernſt⸗
baftere Konkurrenz zu malen.
Waſchblau wird nur auß Hamburg
Auch der geringe Bedarf an. Bigaxren, onferpen und
Schaummein wirh zumeift aus Deutſchland gedeckt.
‚Bi gneber. Ronfumartikel, Stearinlidhter, wird nur zum ges
zingeren Shekle aus Deutichlanb, und zum geößeren and bewRicher-
laudan und Belgien: bezogen. Die. gangbasfte Socke wirb. non ber
Mannfaeture Boyale de bongies in Brüffel geliefert. :
- Ein wichtiger Hamndeldarickel, Sprit, wire im großer Menge
und guter Duclität aus Deutſchland (Merlin) geliefert, und der
Deulſche Artikel IR, wenn er auch teurer als die NRoxbameriiuniiche
ſKonurrenzwaare if, wegen feiner Reinheit ſehr beliebt
‚BelomnbereB Augenmerk wird auf die Feſtigleit der Beriand-
fufſer zu richten fein, bie bei der groden Sie 19 leicht ausdehnen
und unbetnimbergehen.
Der Artilel „Bitter” wird für den Renten Mm Afuneion von
Borbeauzr geliefert.
Der Abſatz von Dentſchem Bier iR noch immer bebeutend, trot
der großen Konkurrenz, welche Ihm ſehr gute Norwegiſche Biere und
das Fabrilat ver Quilmesbrauerei bei Buenos Aires Bereiten. Um
fo wichtiger iſt es, daß ſich die Deutſchen Lieferungen nicht mit der
Zeit verſchlechtern, worder in einzelnen Füllen geklagt wird. Ne
liebter find bie helleren Sorten, wie Bilfener Bier u. a. -
Genever wird ſehr viel von Deutſchland berogen; nur bie
feineren Sorten kommen von Holland.
Der Bedarf an Porzellan, vornehmlich in den befieren
Viebev die en Stefupeanimn ” Tuner „ pn
Sorten, wird aus Deutſchland gededt; im ber geringeren Vaare und
in ordinärem Steingut wird Deutſchland durch bie Bikfigerin Fabri⸗
Inte anderer Auiver, beſonders Belgiens, geſchlagen.
gIn dem großen Artilel Gidswanren mb Sampen iſt Deutjq⸗
land ber erſte Lieferant: - “
‘= Bortlandcement wird: aus Deutfchland eingeführt: yat jebog
ſtark mit Beighiher Konlusrenz 'yı Knpfen.
Deutſche Mobel, wellge früher -gangbar waren, Fir ebenfo wie
Rorbamerilanifhe und Deſterreichiſche durch ba Hiilänbifihe Fabrikat
verbrängt worden. Der Gewinn hieraus iſt fremden Tijſchlern, bes
ſonders Spaniſchen und Italieniſchen, aber auch Deutſchen zugefallen.
Sm Huten iſt es der Deutſchen Fabrikation noch immer nicht
gelungen, gegenüber der Engliſchen, Framzſtſchen und Belgiſchen
Waare an Boden zu gerinnen. "Der Deutiche Hut tft theurer als
bie anberen, olme fie; aw.Dimiitiit_ ya: überteeifen,: intseftunisere ſteht
er an Gefälligkeit ber Appretur nad.
Die Einfuhr von Leder⸗ und Schuhwaare, an der auf
Deutigland theilnahm, geht nad. und nad an bie inländifche Fabri⸗
kation verloren, nur in feineren Waaren behauptet das Einfuhrgut
feinen Pag, wird aber vornehmlich auß ber Schweii Hefterreich und
Frankreich bezogen.
Sattlerwaare wird jet hauptſächlich von Vüenos Aires, wo
die Fabrikation derſelben bereits Yuß-gefgft bat, geliefert.
Die Einfuhr von Pianofortes uns Ruſikinſtrum enten if
gering, aber meift Deutichen urſprungs.
Medilamente, Drogen und Chemikalien werben vielfad
aus Deutſchland bezogen; in ben feineren Sorten, und Spezialitäten
bat Deutſchland mit, einer ſcharfen und augeſtrengten Konlurrenj
Englands, Frankreichs und vor Allem Nordamerilas zu kämpfen,
pon wo auß zahlreiche Hanblungdreifenbe an Ort und Gtelke exfolg⸗
reiche Studien maden, .
In dem wichtigen Artilel Eiſenwaaren hat die Deutſche In⸗
duſtrie in bereits ein gutes Dennoch wird
fie große Auſtreugungen machen müfjen, um ber ſtarken Engliſchen
und Rorbamerifaniihen Konkurrenz die Stine bieten zu können.
So find bie yon Deuthchland gelieferten. Aexte und Beile im
Ganzen, gut,. die Nordamerilaniſchen ſind aber zum Theil belichter,
meil ihre. Form den Paraguayern mehr. zufagt. Stellenweiſe wird
auch darliber geklagt. daß bie Deutſche Waare nit hart genug ift.
Kine. ſehr gangbare Waare ſind bie ſogenannten ——
Reſſer, welche im Urwald zum Abhauen der Schlingpflanzen und
kleineren Baumzweige. ſowie auf dem Acker zus Ausrottung des
Unkrauts verwandt werben Sie werben vielfach und gut aus
Deutſchland geliefert. Das Engliſche und beſonders das Nord
amerikaniſche Fabrikat iſt aber. billiger und nicht. ſchlechter als bad
Deutſche. Daſſelbe läßt ſich von. ben ſogenannten Facones, db. h.
langen Jagdmeſſern jagen Ju ben übrigen. Meſſerwaaren,
Schreren, Raliemeijern, maht Deutſchland Yortiäritte und
liefert jet auch ſchon die befieren Artikel in ber gleichen Güte wie
England. unb Belgien. In Ihmichesifernen Wagren dagegen
ſteht England obenan. Klempnereimaihinen ‚werben gut au
Deuiſchland geliefert. Aber es würde fi) empfehlen, ber Nord⸗
amertlaniichen Konkurrenz auf dieſem Gebiete nachzugehen, welde
hierin gute Waaren liefert und bejonbers ihre ſehr gangharen Runb-
majchinen (maquinas para oortar redondo) in größeren Umfange
abjegt.
Sa bem großen Soniumazxtitel emaillirter Eifenwaazren
Kochgeſchirr) liefert Deutſchland viel, hat aber ſtark mit Engliſcher
Konkurrenz zu kaͤnpfen.
|
|
Paraguay;
Ju —ãA Kochgelchier ſteht England obenan; be
In mit Ta Baia Fabrilat in Wettbewerb zu treten
I Pilägen uub andewn Aderkaugeräthen lägt Deutich
land die Nordamerilaniſche Billige Waare durch bie beffese Kımansitkt,
bagıgen. werben bie | ‚Buderprefien, bie ſoge⸗
wanaien Tupiheb, bes — Deue —— noch vor⸗
Brchond ı an Giafinrapt m Uiusung ber Gfaugten,
wegen is Bareguav ar upuigen Jahren begonnen : hat, - verınehet:
RE uns: enöffuel amd ein: ſich ſeis erweiterades biahgebiss
für den betreffenden Inbuftriegmeig. Biäher Bat hierin uglaub zus
mit aha auch Feldun führe: Chehlieaft ein. Mus gebsiug)
"beffen Bertram fih mut Pal, fu oma
Deutiche Rägmatipinen finden ſchr gutem Wiek; Being
ee hier Ropbmunsiik banıMge Konturen; wit butzerer
ven weiten Trardort nicht PER genug
In Shießwaffen und Zubehör THlägt Belgien mit guter
und billiger Waare biöher jebe Konlurreng.
Da der Verbrauch zuntinmt, wurbe eB ſich Für die Dentiche
Aduſerie kohnen, mit ber Belgiſchen in Weitbewerb zu treten.
In Goldwaaren behaupten Deutſchland und die Schweiz den
Hp; neuſilbernes Tiſchgeräth wird faſt ausſchließlich aus
bezogen. Dergleichen liefert Deutſchland Spiel⸗
vaaren in guter Dualität.
Im Urtiel Tauwerk, er zum größten Mette uud Gpanien
— Yüetäite Dentiches Jadeltat Tagen, ns mehe Eingang
In ——————— Gehuuptet das —zR anner
Vas Deutſchiand m Vonchds qfithet, iſt von guter Qualitan
wenngleich Lie Uppesius geſcuiger ſein Wande, nur ſcheint das
katlijche Fabridat Billiger geneſert werden zu innen, ve daß ber
gaingere Preis bey Qualiut Abbruch ture
An ber Einfuhr von Tutdh ſtoffen nehmen England am erſter
Skelle und dann Frankreich, Velgien und Deutſchland Theil.
In Bollenwaaren folgi das Deutſche Fabrikat dem Engliſchen
m ja ; jebog bleibt es Hinter dem Franzoſiſchen Jabrilat
Inbaumwollenen Nanufakturwaaren ſteht daB Nandpefter«
abrilat noch unerreicht da und fein: jeber Konkurrenz Tro zu
bieten. Dennoch wird dem Deutſchen Fabrikat gute Dualität, ind
teiombere Dauerhaftigkeit gugefprocen.
In beummollenen Strümpfen und Unteriaden machen
ſich Italieniſche und Spaniſcht Fabrilate ſehr bemerkbar.
gr Importeure Hagen über die Deutſche Bervacung, die Id
ſei
. Umſchlatgtücher und Shawls aus Wolle ud Baumuolie
werden nit, gatem Erfolge aus Deutſchland, beſonherd aus Sachſen
eingefüßrt: Jedoch macht Heſterreich mit ſeinen fehr elegant apere⸗
tinten und billigeren Merinoſhawla dieſer Art dem Beniichen Fabri⸗
Iahe große Bopkureng. Die Niebrigteit des Vreiſes wich dei Meiem
Keitseveidhiigen Jabritat duo sinen. nachahmenewerthen rößeren
Bufak son Baumwolle ermöglicht. —
Der an Andehnung zunehmende Beben vom Zutes
fabrifaten, bie biüher Gaumlädii nme aus Schottland bezogen
La aßt enerh Dentiiper Zdeſtrie anf Diefem (es
biete lehnend eufcpeinem. -
: Sa Geibenwaaren “ vor Rank. nach gering. Die Einfuhr
Dautiges Wanve, heſonders ber ‚jeibemen Leiten Iallen, if nicht
unbebeutene. . Dem beflesen. : Wabeilat, Defonbers
ſeidenan Bänbeen, macht Pie Deuiiäe Banıe bush BURgtt dem
Play ſtroitig. '
. Bar für Rähmafinen u orbinäre Spigen werben aus
Deusjhenb gut geist, Saben aber füwer ml ber Sanfaremg but
billigeren Engliſchen Fabrikats zu kämpfen
In Papier und Tinte nimpmit Deutſche Vaare deu erſten
Play ein.
Was ben direkten Ausfuhrbandel mit Deusflaub —
fo find die erſten Anläufe, die das Hauptprobult Paraguays,
Tabak, gemacht hatte, um in Bremen feſten Fuß zu faſſen, *
lädt, ſo daß von der Wiederaufnahme einer direkten Tabalausfuhr
vorläufig abgefehen zu werben ſcheint. Ueberdies iſt bie lette
Tabaternte fo ungünftig ausgefallen, baf eine namhafte Tabak⸗
außfuhr ohnehin nicht flattfinden könnte. Die Stodung im Para⸗
guayfchen Tabalausfuhrgeihäft Hat dem direkten Sanbelsverkehr mit
Deutihland Abbruch gethan und Tann, wenn fie anhält, auch für
das mit Einfuhrgut zur Zeit über Bedarf veriehene Paraguay ges
führlich werben.
Au die Ausfuhr Paraguayifder Hölzer nad Vremen und
Hamburg hat fi nicht als lohnend erwieſen.
Die Quebrachoextraktfabrik in Puerto Caſado, welche früber
nad Deutſchland ausgeführt hatte, hat feit einem halben Jahre ihre
Thätigleit eingeftellt,
Dagegen wirb Betitgraindl buch Deſtillation ber Blätter
ber fauren Drangen gewonnen und in größeren Mengen nad Deutſch⸗
land, beſonders Leipzig ausgeführt.
Das nähft dem Tabak wichtigſte Ausfuheprobutt Paraguay,
Derba-Mats, welches feinen fieren Abnehmer in Argentinien findet,
kommt für den Handelsverkehr mit Deutichland nicht in Betracht,
ebenjo wenig vorberhand noch Häute, welche nach Antwerpen, Genun
und Spanien Häfen, aber nicht nad Deutichland verjchifit werben..
Landwirthichafi.
Wis berrita erwahm warde, ſiud die gahre 1899 und 1898 ber’
Landwirthſchaft bush das Bulammenmwisien aon zu großer Külte im
Winter, anhaltender Dürre im. Sommer unb ber Heuſchrechen
ungänftig geweſen. Ban if allgemein der Anſicht. daß ber Ankauf.
von Heuſchretleneiern Die einzige Art if, Die. eine wirkliche Vertilgung
bee Heuſchrecken wenigſtens theilweiſe ſichert.
Der Ackerbau hat im Gangen an limfang cher abs alb zu⸗
genommen und befindet fich noch immer in bem Stabium Heinen
Deiriebb und der Anfaugbverfucde, Solange der Zuzug landwirth⸗
ſchaftlicher Aubeiter nad Paraguay nicht größere BVerhältnifie an⸗
— wird der Aderbau wech lange hinter ber Viehzucht zurück⸗
, für deren Meivieb die Vorbedingungen vorläufig Sei
140
" Weiten ‚günftiger find. Die ieberiegenheit der Viehzucht nor dem
Ackerbau beſteht hauptſächlich basin, daß der eingeborenen nieberen
Beuällerung eine Neigung für bie Viehzucht innewohnt, während ihr
ber mit ſchwererer Ebrperlicher Arbeit verkuitpfte Ackerbau zuwider iſt.
Dee Beſter einer groͤßeren Eſtanzia mit mehreren Tauſend Stadck
Bieh wird leicht über die zur Haltung des Viehs erforderlichen
Kräfte (die ſogenannten Peones) verfligen Bnnen, well das Gaucho⸗
leben her hiefigen Bevollerung traditionell ſympathiſch iſt. Anders
iſt der Unternchmer eines größeren Ackerbaubetriebes — einer
Chacva — geſtellt; obgleich Ackerbauarbeiter — bie ſogenannten
Chacrapeones — höheren Lohn als bie Viehzuchtarbeiler, die Tor
genamnten Camppeones, belommen, kann er fich nie darauf verlaſſen,
daß ihm zur Vornahme ber nothwendigſten Arbelten Krufte zus Ber»
fügung fiehen. Eb würbe baher immer gewagt fein, größere Kapl⸗
talten in Ackerbau ober aud in größere induſtrielle Unternehmungen
irgend welder Urt hineinzuſtecken, welche bie Ausbeutung der Boden⸗
2 wie Zucker, Namie x. zum Zwecke haben, während gerade
ber größere Eſtenziabetrieb in ben meiſten (älter ein Mer lohnendeẽ
Seihäft fein wird.
Eine amtlihe Zählung ergab fir das Jahr 1890 folgenden
Bichbeftand:
Ninbvieh................ Stuck 861 954
VPferde.................. 92 688
Schaſe ............... 682 9860
Ziegen ................... „14666
7 "2188
Shweme......... ......... „ 10778
Mauleſel......... 288 -
In ber betreffenden DVeröffentlihung wird die Anſicht außs
geſprochen, daß die Eigenthümer aus Furcht vor Beſteuerung ihren
Befitzſtand wahrſcheinlich zu niedrig angegeben hatten, und daß ber
Beftand dei Rindviehs auf 1000000 und der der Pferde auf
150 000 Stü@ gefchäßt werden darf.
Nächſt der Viehzucht ift auch die Paraguay eigenthünlicde
Ausbeutung ber Yerbawälber meift ein lohnendes Geſchäft,
in dem größere Kapttalien Verwendung finden Tönnten, wenn bie:
jelben nicht bereit in feften Hänben wäre. Wie der Viehzucht bie
Keigung der eingeborenen niederen Bevölkerung zum Gauchothum zu
ſtatten fommt, fo wirb bie Nerbainbuftrie durch das feit Alter ber
beſtehende, der Sklaverei ſehr ähnlich ſehende, aber bei der nieberen
Bevölferung nicht unbeliebte Verhältniß zwiſchen Arbeitgeber und
Arbeiter, welches ben Unternehmern ftet3 die Verfügung über eine
größere Anzahl Arbeitskräfte fichert, unterftügt und geförbert.
Auf dem Gebiete der Yerbainbuftrie wird das bebeutenbfte
Geſchaft von der „Inbuftrial Baraguaya” gemadt. Die berfelben
gehörigen Yerbawälbder nehmen eine Oberfläche von 400 Quadrat⸗
meilen ein, bie einen Jahresertrag non rund 500000 Arroben ober
12 500000 Pfund abmwerfen. Die Gefammifläche der Yerbawälber
Paraguays wird auf 800 Duabratmeilen mit einem Gelammtjahreds
erirag von 1000 000 Arroben ober 25.000.000 Pfund geihäft. Han
if beſtrebt, die Yerba als Erfah für Ehinefiichen Thee in den Konfum
bes Ins und, foweit thunlich, auch bes Auslandes zu bringen. Eine
Abart der Yerba, den fogenannien leg Baragunpenfiß, welcher, im
Gegenſatze zu ber in gemahlenem und gekochtem Zuftande genofienen
Yerba, wie ber Chineſtiſche Thee vermittelt Auskochens getrockneter
Blätter zum Konſum fertig gemacht wird, verfudt man außzubeuten
und hofft mit ihm, wegen ber Aehnlichkeit ber Konfumart mit ber
bes Ehinefiihen Thees, dem letzteren gu verbrängen. Aber vor ber
Hand hat ber Zlex Baraguayenfiß nicht einmal im inlündiſchen Konfum
Paraguay.
Aufnahme gefunden. Unter Bugrunbelegung eines Durchſchnitis⸗
preifeb von 5 Peſos Papier Tr vie Arroba wird ber Geſammtwerth
der Yerbaprobuttton auf 5600000 Peſos = 3600000 Mark vers
aniälagt. Die Ausfuhr beſchrankt fi; neuerdings nur noch auf
Argentinien, ®
Dee Zuckerrohrbau wird in primitiver Welle betrieben. Aus
dem Zuckerrehr wird Syrup zur Gerofantıng von Alkohol im Klein⸗
betriebe gewonnen. Eine Buderfabrik, welche in ber Kolonie Bauvier
im Ürgentinifiäen Chaco, 8 Meifen von Aſuneion liegt, Hat Lieferungs⸗
verträge mit Baragnapiichen Zuckerbauern absufälöfen. Geruchtweiſe
verlautet, daß die Unlage von Zuckerfabelden in Neineremn Maßſtabe
geplant werbe.
Der Anbau von Kaffee mad nur geringe Fortſchritte ©
beſtehen zwar in verſchiebenen Theilen ber Repubkit Kaffeepflanzungen
in mehr oder weniger großem Untfange, die Briten gehen aber ſehr
Häufig verloren. ‚Dee Grund davon liegt vielfach im der ſlechten
Auswahl dei Dris der Pflanzung. Der Kaffee Tiebt im Bann
hohes Sand, will aber ſowohl vor dem Kalten Sübminbe ala audi
vor großer Sonnenhitze geffgikit. fein: Die. nüchkichen Beginte des
Die Aenutuih bes Aafferbmus
unentgeltlich Samen und jagt einzelnen Kaffeebauern unter günftigen
Rüdgabinngöhebtugungen Vorſchüffe, und ganzen Departements unter
fehe vortheilhaften Bebingungen die Neberlafſung vom Enthülſungt⸗
maſchinen zu, woburd gerabe ber unbemitrelte Ackerbauer begunſtigi
wied.
Der Reis anbau hat in einem galt ‚ein aues Ergebniß ge⸗
liefert. Ein Italiener hatte auf einem Gehiet von 14 Heltaren
46 000 kg Reis geerntet.
Die Maisernie des letzten Jahres iſt in Folge ber monates
langen Dürre vollſtändig verloren gegangen; zur Beſeitigung bei
drüdendften Yuttermangels mußte die zollfveie Einfuhr von Maid
geſetzlich bewilligt werben.
Geldverhältnifle.
' Der Bapierpefa war während bes. WBerichtBiahreB mit t einen
Goldagio von durchſchnittlich 500 pEt. beiafit. Die‘ Annfichten für
eine Steigerung im Werthe befielben find gering. Zwar wirb bie
Amortijation der Bantnoten mit Gemiffenbaftigfeit und infofern auch
mit Erfolg beirieben, als zur Zeit Zahlungsmittel jo knapp ind, daß
dem VBebürfnik bes Verlchen kamın entſprochen wird. Rach ber Bot⸗
ſchaft bes Präfidenten vom 1. April 1808 betrug bie gefanmıie im
Umlauf befindlihe Emiſſton der Notenbanten (Retionaibant, Banco
del Eomercio, Banco bel Baragyay y Rio be la Plate) und an Schatz⸗
noten Ende bed Jahres 1891 5 767806 Peſos. Danon find im Be
richtsjahre Durch Feuer zerſtört worden 376 048 Peſos, jo daß Ende
des Jahres 1892 noch 5 892 757 Peſos in Cirkulation waren. |
Sm Sabre 1893 fol die Amortifation in noch größerem Umfang
betrieben worden fein. Kenner des Landes ſchätzen den Gejfammbs
beitrag der gegenwärtig cirkulirenden Bankbillets und Schatznoten auf
etwa 5 MIN. Peſos. Rechnet man bad wenige effektive Golb und
andere Münzen, die im Verkehr find, mit ihrem Werte in Papier⸗
peſos Hinzu, fo beläuft fih der Geſammtwerth der vorhandenen
Zahlungsmittel auf etwa 5600000 Papierpefoß, wovon bei einer
Benöllerung von 400000 Seelen, die Paraguay nad allgemeiner,
vielleicht etwas zu hoch gegriffener Schäyung befigt, 14 Pefos, das
Paraguay. — Manäns. 141
ind etwa 9,24 Mark nah dem gegenwärtigen Werthverhältniß auf |
den Kopf kommen. Eine Ueberſchwemmung mit Zahlungsmitteln iſt
alfo nicht der Grund der Berfchlechterung der Baluta. Derfelbe ift
vielmehr tiefer, bauptfächlich in der geringen Produktion des Landes
Die fraglichen Artitel wurden hauptſächlich non Großbritannien,
mit dem Manäos eine birelte Dampferverbindung bat, bezogen. .
Wäre eine folhe Verbindung aud mit Deutihland vorhanden, To
würde es dem Einfluß der in Manäod anſäſſigen Deutſchen Häufer
!
|
|
und der traurigen Lage des Ausfuhrgeihäfls zu juchen. wohl gelungen fein, auch biefem Lande einen guten Theil ber Aufs
| träge zuzuwenden.
Schiffahrt Auch der übrige Einfußrhandel war während des verflofienen
Jahres ein iebhafter und wurde kaum beſchränkt durch bie beftändig
niedrigen Kurſe, denn dba die Lanbesprobufte burchweg hohe Preife
erzielten, bemwilligte man gern die Forderungen für bie durch Kurs
und höhere Zölle vertheuerten Waaren. Bei dem gegenwärtigen
Stand des Geſchäfts würbe ein Steigen bes Kurſes unabjehbare
Nachtheile bringen, doch hält man eine ſolche Reaktion, in Folge ber
Ueber die Schiffsbewegung im Hafen von Afuncion während bes
Jahres 1892 find folgende Zahlen amtlich veröffentlicht worden.
Eingang.
Dampfichiffe. Segelichiffe.
Rationalität. en ut —— Brad vier ren im Saden ber Republik, für die nachſte Zeit für
F ausgeſchloſſen.
Argentiniſcht „........... 38 6455 56 9645 Die von Deutfhland eingeführten Artitel find Bier, Genever,
Uruguayiiie............ 1 3.078 19 1708 Zünbhölzer, Pulver, Mufilinftrumente, Eiſen- und Kurzwaaren,
Braflianifdhe ERBE 64 17695 7 F Manufaktur⸗ und Strumpfwaaren und dergl. Die Einfuhr würde
Britiiche 557 34 22 767 1 63 Ä ohne Zweifel bebeutenb gehoben werben koͤnnen, wenn bie Waaren
ee en — * — — | nicht dren Weg Über Liverpool nehmen müßten, mo fie durch Hohe
nike 6 946 1 974 Frachten jehr vertheuert werben.
ABUAHHE 0. | Der lebhafte Handel auf den Amazonenftrom hatte eine Ver⸗
Bolivianifde............. 1 141 — — mehrung der Frachtdampfſchiffe zur Folge, die für private Rechnung
zufammen... 284 109713 86 12380 | und ſammtlich in Großbritannien gebaut wurden. Deutichlands
Erfolge in Sachen des Schiffbaues find in Braftlien noch zu wenig
Ausgang. | befannt ; nur Heinere Fahrzeuge find bis jet von Deutſchen Werften
Dampficiffe. Segelſchiffe. | nad) Mansos gekommen, haben fich gut bewährt und ihre Konkurrenſ⸗
Anzahl der Reg» Anzablber Reg. | fähigkeit gegenüber Englifcher Arbeit bewiefen.
Nationalität.
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Zonn An dem Ausfuhrgefhäft nimmt Deutſchland direkt keinen
|
| Zr |
nie DE er ee * rs | Theil, da bie Landesprodukte hauptſächlich nach ben Vereinigten
Srafilianifhe......0..... 62 16 684 3 294 Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich gehen. Die
Britiſche.. 98 29 301 _ Bear mmiauſutr von Manaͤos ftellte ſich in ben leizten 10 Jahren,
Schwediſche ............ 4 295 — _ wie ſo
Deſterreich ungariſche 3 A — — Tonnen. Zonnen
Jaraguaviſche 6 351 16 1037 1888 ............... 659 1889 ................ 8256
volirianiſche 1 141 _ _ 1884 .............. 1014 1890 ................ 3693
nen 188 ................ 1463 1891 ................ 3992
zuſammen... 264 106 888 BIETE | ya ........... 1075 18822 3813
Lu 1887 . .............. 1688 1898 ................ 4146
1883 ................ 2141
Manaos. während bie geſammte Sen, mit Einfluß der des Staates Para,
_ , in den Iekten 6 Jahren beirug:
Handelsbericht für dad Jahr 1893.) Fin ae bana. on.
Seit ber Verfligung, daß bie Ausfuhrzölle den einzelnen Stanten | 1888 .........cccne.. 15011 1801 ................ 17 789
der Republil verbleiben, hat der Staat Amazonas, und insbeſondere 1889 ........... .... 185887 1892 ......... nenn 18 509
der Handel bez Hauptſtadt Mansos, eine Periode großer Profperitäit | 1890 ............... 16394 1898 ................ 19 130
erlebt. Die Zölle auf die Hauptausfuhrartikel Gummi, Nüffe, Die Breife waren am niebrigften im Auguft, nämlich 4100 Rois
Piafſava und Kakao bradten reichen Gewinn und die öffentlichen | für Fein-Gummi und 2450 Reis für Sernamby, und erreichten Mitte
Kaſſen arbeiteten zeitweilig mit Ueberſchüfſen von etwa 3000 Eontod | Dezember ven höchſten Stand mit 5450 und 3800 Reis,
de —— hand der Garn —— Ali ben Bon fonftigen Produkten wurben ausgeführt:
öffentlihen Bauten zu Gute, und es wurbe eine Reihe von Ber Rüfie Ver Rohfelle Tonnen.
befiezungen und Berfhönerungen in Manäos vorgenommen, bie mt | nn Tonnen. NKopato abalf am 57 3
großem Eiſer betrieben werden, und deren Vollendung erſt in einigen Biaffavo 877 Tonkas Bohnen ..... 1
Jahren zu erwarten Üft. Died fürberie bie Einfuhr von Bau | an 00° a
materiglin, eifernen Brüden, Gittern, Schienen und vergl. fme | nn
Maſchinen aller Art bedeutend.
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 131.
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. I. 20
142 Neufldwales.
Neuſüdwales.
Die Lage des Zuckermarktes im Jahre 1892.)
Weber die Rübenernte und bie Zuckerproduktion in Neuſüdwales im Jahre 1892/93 giebt folgende Tabelle Aufſchluß:
— Geſhnitene Richt Ertrag der Ernte. Gewonnener Zucker. Gewonnene
Jahr. Zucerrohr· | Zlache. — Durchſchnitts· grerinnune WMelaſſe.
Kultur. . Zonnen.?) — au Tonnen.?) en —
ha ha ha Tonnen.?) Tonnen.2) hl
1892/98 ............. 10 826,12 4678,33 | 6147,79 269 069 67,61 | 24 677 | 10,% | 35 863
Gegen das Borjahr mehr | + 1816,69 | +1188,61 | 4 628,09 | + 80 847 | -+ 8,58
+ 5881 | +0,90 | ?
Die Einfuhr von Robzuder Hat weitere Rüdfchritte gemacht, Ausfuhr von Suder im Jahre 1892.
während bei der Einfuhr von Raffinaden ein allerdings ganz uns 1. Rodzuder.
bedeutender Aufihwung eintrat. Die Mebrprobuftion gegen Das Gegen d. Vorjahr
Vorjahr dürfte dies ausreichend erklären. Immerhin ift aber nicht mehr + oder
zu veriennen, daß die ungünftigen Erwerböverhältniffe in der Kolonie enge: Werth: weniger —
ben fehr bedeutenden Buderverbraud etwas eingefchräntt haben. Nach: Centner. BP. Sterl. Centner.
Die Ausfuhr von Rohzucker iſt gegen das Vorjahr um etwa Biltoria ............ 8.091 3 082 — 474
ein Drittel gejunten, während die Ausfuhr von Raffinaben um faft Queensland......... 3 333 3 660 + 49
bie Hälfte zunahm, aber beflen ungeachtet immerbin nur 714 Centner Sübauftralien........ 6368 5234 — 11727
beirug, wie auß ber nachfolgenden Zufammenftellung zu eriehen if: | Tasmanien ......... 66 686 68 529 — 449
Reufeeland........»- 40 366 — 8801
Einfupr vor * — Japre 1892. Reufalebonien....... 5 921 5197 — 808
RNohzucer. Sudſee⸗Inſeln ...... 629 590 — 4
Gegen b. Borjahr Anderen Ländern. .... 172 1675 + 5652
mehr 4 oder
Menge: Werth: weniger — zufammen... 87350 88 288 — 29 386
Aus: Centner. Pfd. Sterl. Centner.
Deutihland......... 7280 7261 — 155% 2. Raffinaden.
oßdritannien ..... — — —
Ma nennen 65.000 1 — 5100 Rad verſch. Länden. 14 23 + 38
Dueendland zu... 44320 3292 — 134280 Ä Der Geſammtverlehr fegt ſich im Berichtsjahre, mie folgt,
ien ....... zuſammen:
—— nn “2 a H u 2 Produttion ......................... 24 289 Engl. Tonnen.
Neuſeeland 222.0... 18140 8530 — Einfuhr ........................... BT „ „
Fidſchi⸗Inſeln ....... 18 480 7 860 + 11740
Songlong .......... 47 560 45 081 + 473860
NMauritius .......... 4780 4606 + 240
d. Bereinigten Staaten Alfo in der Kolonie verbraudt........ 53 891 Engl. Tonnen.
von Amerika...... — — — 11020 Gegen das Vorjahr weniger .......... 9846 „ n
Belgien ............ 1260 1110 + 1260 N .
——eni 23 240 96 + 23240 Die Durghſchnitiepreiſe Bee fich wie take Sterl
China, Japan, Iudien 4680 AED + gaobhzuder, je nach Dualitiitttt. 10 bis 14
zujammen... 671900 615 756 — 66580 Gelbe Raffinaden.............................. 17
2. Raffinaden. Plantation mediums .......................... 15 „ 16
Deautihland......... 180 283 — 260 » good vhites....................... 17. 18
Srofbdritannien ..... 700 796 + 40 „ best whites ...................... 19 „ 19s
Victoria............ 2160 2449 + 8360 Weiße Raffinaden .......................... ... 0,21
Südauftralien....... 160 249 + 80 Kryſtalle..................................... 21
Belgien ............ 420 448 — 500 Die Preiſe für Raffinaden waren einem bebeutenden Diskont
zufammen... 83620 4175 + 80 unterworfen, ber biö zu 5 vom Hundert betrug.
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 60.
3) Tonne zu 1000 kg.
Japan. — Oſtindien.
Japan.
Die Zuckereinfuhr Nagaſakis und die Zuckerproduktion
auf Kiuſhiu und den Linkiu-Sufeln. ')
Einfuhr.
Nah der Japaniſchen Zollſtatiſtik find in Ragafali an Zucker
aller Sorten eingeführt worden:
1889 . 222220... 4424 Tonnen im Wertbe von 450 845 Sen
1890 .. 2.220... 6527 „ „nn „ 552476 „
1891 ........... 56 — „ „" nn bAUT „
1892 ........... TE „ "on nn 7179 „
und zwar
1889. 18%. 1891. 189.
Tonnen.
brauner Yuder........... 1806 32160 1012 1820
weißer .......... 265 8304 4678 59085
Sandide „ ........ 44 4 8 —
Raffinade⸗........... 9 22 6 b
Hiernad) Hat bie AZudereinfuhr im Jahre 1892 gegen bie bes
Jahres 1889 um 3807 Tonnen zugenommen. Bei der Zuckereinfuhr
von Japan Üiberhaupt tritt die Bunabme noch bedeutender hervor.
Während die Geſammteinfuhr aller Buderforten im Sabre 1889
noch 75860 Tonnen beitrug, if fie im Sabre 1892 auf 116 844 |
Zonnen im Werthe von 9 604 350 Jen geftiegen. Dieß zeigt eine
Zunahme der Yudereinfuhr von 40 484 Tonnen in nur brei Jahren.
Die fortgejegt fehr bedeutende Bunabme der Einfuhr weißen
Zuckers bat auch die Aufmerkſamkeit größerer Handelskreife in Japan
beihäftigt, die, feitbem bie Erwartungen der Rübenzuderfabrilation
uf Jeſſo nicht eingetroffen find, ihre Augenmerk auf bie Zucker⸗
probultion Süb: Japans richten.
Die eingeführten braunen Zucker Tommen in neueſter Belt aus⸗
ſchließlich aus Yormofa und Manila. Das Geichäft in dieſen Sorten
it, wie früber, ganz in Chineſtſchen Händen.
Die weißen Zucker werden dagegen jet nur von Hongkong eins
geführt, und zwar von zwei Europäticden Firmen in Nagaſaki.
Am Ragafali»Zudermarkt kamen folgende fremde Buder zu den
nachſtehenden Preiſen in den Handel.
Bon Honglong weißer Zuder und zwar:
1
Re. 1.............. su 9,80 Dollars pro Bilul,
Ar. 2.............. „80 „ on
Xr. 83.............. 866, "nn
Nr. 4.............. n„ ID „ "nn
Bon Manila Heübrauner und brauner Buder:
Nr. 1.............. u 5,80 Dollars pro Pikul,
Nr. 2.............. „5580 „ “nn
Bon Formofa hellbrauner und brauner Buder:
Mr. 1.............. zu 9,26 Dollars pro Pikul,
+. Fa 2.............. „ 8,50 bis 8,70 Dollars pro BUT,
>» Fir: Po „ 835 Dollars pro Pikul,
Nr. 4.............. „6,60, "nn
Xr. B.............. „ 4 n " n
Nr. 6.............. „825 „ „on
Bon Amoy Kandiszuder:
zu 10,50 bi3 11 Dollars pro Pikul.
1) Bergl. Hand. Arch. 1890 IL. ©. 216.
143
DProduttion.
Die von den Sapanifhen Behörden mitgetbeilten ftatiftiichen
Angaben über die Yuderprobultion auf Kiufhiu und ben Liukiu⸗
Snfeln Iaffen im Bergleih mit den Angaben früherer Jahre ers
tennen, daß ber Anbau bed Zuckerrohres in Sud⸗Japan zurück⸗
gegangen ift, und daß die Probultion in ben Iekten drei Jahren
abgenommen bat.
Der Umfang der Yuderroßrfelder betrug 1890 12084, 1891
10838, 1892 10291 SHeltare, von benen 18% 82872, 1891 27 664
und 1892 24 428 Tonnen Robzuder gewonnen worben find.
Die geringere Probultton bat die Preiſe der Japaniſchen Yuder
vertbeuert, nur Oſaka⸗Kandiszucker ift im Preiſe beruntergegangen.
Diefe Zapanifhen Yuder werden immer noch in Fäflern von
130 Kin oder 78,1 kg auf den Markt gebracht. Geit dem Jahre
1892 haben einige Yuderbändler von Ragafali angefangen, braune
Zuder zu kryſtalliſiren. Es bat daher die an ſich unbebeutende Ein»
fuhr von Dſaka⸗Kandiszucker nad) Nagaſaki ganz aufgehört.
Oftindien.
Die Zuder-Produktion und die BZuder-Einfuhr und
Ausfuhr im Jahre 1892/93.')
Indien ift, fomweit es fih um raffinirten Zuder Handelt, ein
importirended Land, Die im Laufe eined Jahrhunderts in ver«
[hiedenen Anläufen gemadten Verſuche, in Indien Buderplantagen
zu gründen und Yuder nach mobernen Methoden in Raffinerien wie
in Weftindien und Mauritius für die Ausfuhr berzuftellen, haben
ſich nur als eine Reihe Foftipieliger Enttäufhungen erwieſen. Was
Indien an Buder ausführt, tft hauptſächlich Rohzucker. Naffinirter
Buder dagegen, vor Allem Mauritiuszuder, dann Formofazuder und
nah den jeweiligen Konjunlturen auch NRübenzuder, namentlid
Deutſcher und Böhmiſcher, wird in ganz bedeutenden Mengen eins
geführt. Es könnte dies die Frage nahelegen, ob die Zucker⸗
raffinerie in Indien, wenn nicht für die Ausfuhr nach Europa, jo
doch für den einheimiihen Berbrauh ein lohnendes Arbeitsfeld
finden könnte. Es ift aber zu berüdfidtigen, daß der raffinirte
Buder doch nur einen Heinen Bruchtbeil de ungeheuren und wach⸗
enden Zuderkonfums in Indien ausmacht. Aus Gründen des Ger
ſchmacks unb der Gewohnheit wird der Zucker vorzugsweiſe als
Robzuder in verſchiedenen Formen, felbft ald Melaffe, verbraucht, und
ber größte Theil der Hindubevöllerung bat aus religtöfen Gründen
gegen nad) modernen Methoden unter Benutzung animalifcher Stoffe
saffinirten Zucker einen außerorbentlih ftarten Widerwillen. Die
Fabrikation von Robzuder befindet ſich aber vollſtändig in Händen
von Eingeborenen, und während diefe Induſtrie blüht und blühen
wird, falls nicht die Nachfrage nah raffinirtem Zucker wächſt, Hört
man von den im Lande vorhandenen oder noch vorhandenen Raffine⸗
rien, die übrigens jeltener dad Zuckerrohr jelbft als den bereitö
fertigen Rohzucker verarbeiten, mit wenigen Ausnahmen das Gegentheil.
Die Periode der Europälfhen Verſuche auf dem Gebiete der
Buderindufteie, aus ber fih nur wenige Unternehmungen erhalten
haben, fchließt etwa mit dem Jahre 1860. Seitdem iſt die frage
bin und wieder von Neuem aufgetaudt, und wenn fi auch nicht
mit abfoluter Gewißheit jagen läßt, daß neue Verjuche immer erfolglos
bleiben werben, fo ſpricht doch die Wahrficheinlichkeit dafür, zumal
bei der heutigen Konkurrenz des Ruübenzuckers die Produktion von
1) Bergl. Hand. Arch. 1892 II. ©. 114.
20*
144
Rohrzucker häufig aud) da erft durch Nebenprodukte wie Rum lohnend
wird, wo dem Plantagenſyſtem Hinderniffe wie in Indien nicht ents
gegenftehen.
Die folgende Tabelle giebt cine Weberfiht über dic gefammte
Zudereinfuhr Indiens aus dem Auslande und feine Ausfuhr dorthin
Dftinbien.
' Ausfuhr.
Ausländifches Indiſches Produkt:
Broduft:
raffinirter Zucker.
raffinirter | unraffinirter
Zuder.
i ’ Nah: Buder. |
im Jahre 1892/93 (1. April bis 31. März) unter Berüdfihtigung ber . —— 1 — — —
Beſtimmungslander. Wenge: Werth: I Menge: Werth: Menge: Werth:
Einfuhr. Engl. Engl. .. : Engl. 2
Raffinirter Zuder. Unreffinirter Zucker. Etr. | Aupien. | ger, RUDien.) Ger. | Supien.
Bon: Menge: Wertb: Menge: ; . . |
ea eh Rus e | Grofkeitennien | — | _ | ger! 8560689 7713 8s ded
BE a pien. Engl. Cir. Rupien. Ypelfinien...... 388 6 2311 101 1668| 20 131
Großbritannien ........ 21142 3185 — — Dftafrita:
Deſterreich⸗ Ungarn ...... 27 698 423 221 — — Mozambique 6 30 1778421 304| 4952 4491| 41%
Belgien ............... 2107 27871 — _ Zamidbar..... 5475| 77421| 1065 17776 104 971
Frankreich 317 5 995 — — andere Häfen 72, 1095| 2451 2554 40
ee , China ......... — — — — | 15071| 14970
Deutſchland — —————— — 255 788 3 673 358 — — Aegypten .... . 2 44 5 94| 50531! 303538
Stalin „2220000... .... 904 16 475 — — Natal.......... 57 — 33 s 529 ı 15 89 11
Zanzibar .............. 221 2314 35 219 | Aben.......... 19 713| 266 732] 6 000) 85 456| 11 560 l
: > | Urabien ....... 31 447| 442257] 16721 25 982] 68851 56849
Maurittuß ............. 968 732 13908487 109826 328 702 Sevlon . ! :: 3993| 54.069193 1981817440| 1352| 65686
Rounion ............. 780 106920 — — | Reken ..c..... 1193| 17074] 160) 2438| 2658| 2134
Ceylon................ 3527 54152 1894 5254 | Berfien........ 126 99911 846 884| 1567 2763| 131] 10%
China (Hongkong) ...... 83490983 4765 127 _ — Straits Settle⸗ |
Java ................. 80379 85310 — _ ments ....... — — 149: 1868 4651| 3388
Zürkei......... 34 112 492168| 1994| 83545| 1139 8072
Berlin ............... 35 370 192 113 Siam .... . . .. _ _ 14 ı72| 128| 685
Straits Gettiements .... 129459 1818366 147 1568 | |
zuſammen ............. 1847916 25918160 111902 8338 668 | jufammen ...... 228 666.3 280 803137 461.536 121708 77314 542 12l
(einſchließlich ber Ein:
fuhr von anderen Ge:
bieten).
(einſchließl. ver
Ausfuhr nad | |
anderen Ge | |
bieten.) |
Die Gefammteinfuhr ſtellt fi Daher zur Gelammtausfuhr, verglichen mit den beiden Vorjahren, wie folgt:
Einfuhr.
Raffinirter Zuder. Unraffinirter Zuder.
Menge: Werth: Menge: Werth:
Engl. Ctr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien.
1892/93 ..... 1847916 25918160 111902 338668
1891/92 ...... 20689856 25168034 144140 451923
1890/91 ..... 2 734491 33268496 197410 730 365
Aus den vorftehenden Zahlen ergiebt fih, daß in der Zucker⸗
ausfuhr Südindien jet an der Spike ſteht, das namentlich fehr
billigen Palmenzucker liefert und es überhaupt veritanden Hat, einen
billigen Zuder berzuftellen, der für die Bedürfnifſe gewiller Märkte
genügt. Das raffinirte Produkt, das faft ausſchließlich in ben
4 Südindifden Fabriken hergeſtellt wird, wird aber viel mehr
nah Indien felbft, namentlih nah Bengalen und Birma, als
nad dem Ausland audgeführt, welches Indiſchen Zuder zum weitaus
größten Theile in der Form von Robzuder abnimmt, wie ed ums
gelehrt nach Indien hauptſächlich raffinirten Zucker liefert. Die
Lieferungen des Auslandes überwiegen aber feine Bezüge im Gegen»
tag zu früheren Zeiten, wo Indien mehr AYuder ausführte als ein-
führte, in ſehr erheblichem Maße. Die Einfuhr verhielt ſich zur
Ausfuhr im Sabre 1892/98 wie 21/3 zu 1, im Sabre 1891/92 wie
21/4 zu 1 und im Sabre 1890/91 wie 31/2 zu 1, ein Berhältniß,
das ſich für die Einfuhr noch fehr viel günftiger geitaltet, wenn
man nit nur die Menge der Einfuhr und Ausfuhr, jondern aud
Die Thatſache berückſichtigt, daß die erftere zumeift in raffinirtem,
die legtere in unraffinirtem Zuder befteht.
Ausfuhr.
Ausländ. Produkt: Indiſches Broduit:
Raffinirtes Zucker. Raffinirter Zuder. Umraffinirter Zucker.
Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth:
Engl. &tr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien.
228666 3280803 37461 536 424 798773 4542 721
159568 1926279 87044 471141 940574 4613034
160568 1976587 28768 383 754 795973 8791871
Sn Folge der ftarfen Yudereinfuhr findet ſich der Europäiſche
Roffineur Im Lande, der nur ausnahmsmeife unter günftigen Be:
dingungen arbeitet und durch die gewaltige Konkurrenz des Rüben:
zuder3 ſchon bie fremden Märkte verloren hat, nun auch auf bem
Indiſchen Markte dur eine Konkurrenz von frembem Rohre und
Rübenzuder befämpft, die, feitbem die Einfuhr im Sahre 1884/85
zum erſten Male eine Million Engl. Centner überjchritten bat, wenn
auch mit Schwankungen eine fteigende Tendenz zeigt. Der Euros
pätfche Raffineur in Indien bat fo doppelt zu leiden, während der
eingeborene Raffineur, defien Kundenkreis von dem auf Europäiſche
Art, fei e8 in Europa oder in Indien, hergeftellten Yuder nidts
willen will, wenigftens durch den Verluſt der fremden Märkte ernſtlich
betroffen ift.
Bezüglich der weit größeren Indiſchen Robzuderinduftrie heißt
es tm „Dictionary of Economic Products of India“ Band VI
Theil II, daß die ftarfe Einfuhr von raffinirtem Zuder den Rob:
zuder in Sindien im Ganzen genommen etwad verbilligt, dieſer
Preisrückgang aber einen wachſenden Konfum und folgeweife wieder
eine Ausdehnung der Zuderrohrlultur und Yuderprodultion im
Oſtindien.
Lande hervorgerufen babe. Solange nicht eine vorzugsweiſe Nach⸗
frage nad raffintrtem Zucker in Indien entflebt, und die Einfuhr,
wie es bis jegt fcheint, nicht einntal gleichen Schritt hält mit der
Zunahme des Geſammtkonſums an Buder, tft jedenfalls die Gefahr,
welche der einheimifhen Induſtrie von der Einfuhr raffinirten Zuckers
droht, noch eine ſehr geringe. Zwei Hinderniffe findet dieſe Einfuhr
in Indien: die religiöfen Borurtheile des wichtigften Theils feiner
Bevölkerung, der Hindus, und die Armuth von vielleicht vier Yünfteln
feiner Geſammitbevölkerung, für die Yuder noch immer mehr Luxus⸗
artitel als Lebensbedürfniß if. Was die religiöfen Vedenken betrifft,
\o dürfen fie, jo mädtig fie find, doch nit Überfhägt werben.
Denn ſchon verſchiedentlich Hat die Erfahrung in Indien gelehrt,
daß religidſe Vieberlieferung und Kaftenvoruriheile gegen bie Einflüfle
bes modernen Verkehrs, die ihr fefteß Gefüge Iodern, weniger wider:
ſtandsfähig find, ala man erwartet hatte. Dagegen ift dad zweite
Hinderniß weitaus bedeutender, und man mird nidt fehlgehen,
wenn man in der Frage nad) der Ausdehnungsfähigkeit des Konſums
von raffinirtem Zuder in erfter Linie eine Preisfrage ſieht. Deshalb
aber ift diefer Zucker, inäbelondere auch der Rübenzuder, nur den
wohlhabenderen Klafſen erreihbar, und wenn fi) auch annehmen
läkt, daß mit der wachſenden Wohlhabenheit der Bevöllerung ber
Konfum zunimmt, jo iſt doch unter ben heutigen Berbältnifien und
für abjehhare Zeit nicht zu erwarten, daß das Ausland mit feinem
raffinirten Produkt den Indiſchen Zuckermarkt erobern wird.
Anders würde die Sache liegen, wenn, wie eine Autorität auf dem
Gebiete der Indiſchen Zuderinduftrie angedeutet hat, es den Yabris
tanten im Auslande gelänge, einen Artikel Herzuftellen, der direkt im
Preiſe ſelbſt nur mit den befleren Dualitäten von einheimiſchem Roh⸗
zuder Tonlurriven Fönnte.
Im weſtlichen Indien ift die Zuckerproduktion nie, wie in Bens
galen und Madras, für den Konjum genügend gemweien, und während
in ganz Indien das unter Buderlultur befindliche Land auf etwa
145
2 500 000 Adler mit einem Ertrage von 2500 000 Tonnen Robzuder
(21/8 Tonnen Robzuder etwa gleih 1 Tonne raffinirtem Zucker) ge⸗
ſchätzt wird, follen in der Präfidentſchaft Bombay einſchließlich der
in ihren Bereich fallenden Nativeftaaten, fowie der Provinz Sinbh
nur etwa 125000 Ader, d. h. kaum 1/5 p&t. der gefammten Anbaus
fläche, mit Zuckerrohr beftanden fein, von dem auch nur ein Theil
zur Budergewinnung benutzt wird oder benugt werden kann. Da
nun nächſt dem PBundjab in der Präfidentihaft Bombay und Sindh
der Konjum von Zuder pro Kopf der Bevöllerung am größten ift,
fo Hat Bombay immer eine fehr große Einfuhr von Zuder aus
anberen Theilen Indiens oder aud dem Auslande gehabt, und ift
die Stadt Bombay dad große Emporium der Einfuhr fremden Zuckers
in Indien geworden, der feinen Markt bauptfählih in Stadt und
Präftdentihaft Bombay, der Provinz Sindh und im Punjab hat.
Der Bombayer Zudermarkt bat immer mehr an Ausdehnung ger
wonnen und liefert fremden Buder auch nad) Landesthrilen, wo man,
wie in Rajpulana und Kattiwar, vom religiöfen Standpunkt betrachtet,
einen Konſum dafür am wenigiten erwarten ſollte. Sauptjächlich ift die
Einfuhr von Indiſchem raffinirten Zuder aus Bengalen und Madras
und in geringerem Grade aus Maifur und Baroda (Gaikwas⸗Terri⸗
torium) geftiegen, der gegenüber die an fich allerdings ungleich
größere Einfuhr von raffinirtem Buder aus dem Auslande gegen
frühere Jahre, abgefehen vom Jahre 1891/92, einen Ausfall zeigt.
Die Ausfuhr der außländifhen Waare bat gegen das Borjahr abs»
genommen, während bei dem Indiſchen Produkt der Bunadme der
Einfuhr auch eine die Vorjahre übertreffende Ausfuhr entipricht.
Die Einfuhr von Indiſchem Robzuder ift etmas geringer als in den
Sabren 1890/91 und 1891/92, während die Ausfuhr davon in den
legten Jahren fi) ungefähr gleich geblieben ift.
Die Einfuhr nah Bombay an Zuder und die Ausfuhr von
dort ftellte ſich nämlich in den legten Jahren, wie folgt:
Ginfupbr. Ausfuhr.
Rafftnirter Zucker. Unraffinirter Zucker. Raffinirter Zucker. Unraffinirter Zucker.
Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth:
Engl. Str. Rupien. Engl. Etr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien.
1886/87 ......... 1 862 810 — 298 649 — 1190 787 — 248 150 —
1890/91 ........ 1 7569028 21060 482 319%46 2920677 1379082 16 665 250 2576885 2588 714
1891/92 ........ 1202790 14491317 307508 2798891 1212860 14 607200 267435 2435 390
1892/93 ........ 1331451 19006 279 803847 2711581 1.186263 16 054 349 249409 2195 702
Die Nachfrage nach eingeführten raffinirten Zucker ſchwankt
und wird fehr meientlih von der Marktlage beeinflußt. Hat Indien
wic offenbar im Sabre 1892 eine gute Yuderernte und wird bie
Nachfrage nad dem Indiſchen Produkt nod dazu durch einen Preis⸗
aufihlag bei der eingejlihrten Waare unterftügt, jo geht ein großer
Theil der Konfumenten der Letzteren mieber auf den Konlum des
einheimifhen Rohzuckers zurüd. Bei entgegengefehten Bedingungen
nimmt die Nachfrage nach eingeführter Waare zu. Cine Zunahme
der Einfuhr bedeutet daher zunächſt nur eine Konjunktur, nit einen
fih überhaupt ermweiternden Kundenkreis, nicht einen entfpredhend
‚ zunehmenden Gejhmad für dieſe Waare, Die nur auf einen gewiſſen
Theil der Kundſchaft feft rechnen kann.
Karatſchi, der zweitgrößte Handelshafen an der Weftfüfte Indiens,
hat jegt ein jelbftänbiges bedeutendes Zudergefchäft, wie aus folgender
Meberficht über feine Einfuhr zur See hervorgeht:
1886/87. 1890/91. 189192. 1892/93.
Einfuhr von: Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth:
Engl. Ctr. NRupien. Engl. Ctr. Rupien. Engl. Etr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien.
Raffinirter Zuder.
1945 344 360964 4654293 385.877
4%0555 248342 3484 676
1 169 229 61 233 188 233 233066 465 194
1981000 447184 5823522 447160 5743788 281408 3962 870
Unrafftinirter Zuder.
dem Yuslande ........ 148 503
Indiſchen Küftenplägen . 2498 35656 86220
sufammen... 151001
dem Auslande ........ 378 3 074 15
Indiſchen Küftenplägen . 8 454 78 990 —
zujammen... 8832 82 064 15
96 117 273 1610
—⸗ — — N —
96 117 273 1610
146
Den eingeführten Zucker fett Karatſchi zum größten Theil nad |
Sindh und dem PBunbjab wieder ab, daneben aber verfieht es beibe
Provinzen mit bebeutenden, die Ausfuhr fremder Waare Häufig noch
überfteigenden Mengen von Robzuder, die Karatſchi durch ben Lands
handel zugeführt werden. In diefe Ausfuhr, ſoweit fie Sindh bes
trifft, theilt fich Karaticht mit bem Punjab und den Nordweſtprovinzen,
bie ald die eigentlihe, u. A. aud die Präfidentfchaft Bombay mit
faft der Hälfte ihres Bedarfs an Rohzuder verforgende Ausfuhr⸗
provinz für den Inlandhandel in Zucker aud) wieder den Haupt:
bevarf von Sindh liefern, das, obwohl ein guter Abnehmer von
frembem Yuder, doch Teine Ausnahme von der Regel macht und
ebenfalls noch einen erheblich größeren Bedarf an Robzuder bat.
Nah Produktion, Konfum und Ginfuhr Iaflen fi die fünf
Küftenprovingen im Allgemeinen jo charakteriſiren: Bengalen produzirt
trotz bedeutender und zunehmender Zuderkultur doch für ben eigenen
Bedarf noch nit genug und ift zur Dedung deſſelben zum Theil
Dftindten.
auf die Einfuhr angewieſen; Birma tft bei unbebeutender eigener
Kultur von der Einfuhr abhängig und bezieht vorwiegend raffinirten
Zucker; in Madras dehnt fi die Zuderkultur aus, bie nicht nur
den eigenen Konfum diefer Lanbestbeile dedt, ſondern einen be
deutenden Weberfhuß für die Ausfuhe liefert, die im Sabre 1893
durch die Preisverhältniffe auf dem Europäiichen Zuckermarkt be
günftigt worden ift; Bombay und Sindh haben ihren großen Bebarf
bei ungenügenber eigener Produktion hauptſächlich durch die Einfuhr
zu deden. Dabei wird bie Einfuhr raffinirten Zuckers aus dem
Auslande dur die im weftliden Indien meift hohen Preiſe für
Indiſchen Robzuder begünftigt.
Die auf Grund der Daten fiber bie Provenienz ber überſeeiſchen
Einfuhr ermittelten Antheile bes Nübenzuder und bed Rohrzuders
an der Gefammimenge ber Zuckereinfuhr für die Sabre 1890/91 bis
1892/93 macht folgende Tabelle erſichtlich:
1890/91. 1891/92. 1892/98.
Rübenzuder. Robrzuder. Rübenzuder. Rohrzucker. Rübenzuder. Rohrzucker.
Einfuhr nach ——nheamha | Intel | dvGvuntheu | Mntgeit | wirtcen
En Lion Selemmt: Engl. Ctr.| Semmzt- (Engl.Gtr.| Geiemmt- Engl. Ctr. @dammt- [Engl.Gtr.| @elammt- \Engl.Gtr.| @cuumt
EL infade. | OH einfahe | 0" eifahe | 0 | eimfube | "| eiube | 6 "| einfuße
Prozent. Prozent. Prozent. Prozent. Prozent. Progent.
Bengalen ......... 51,4 | 342765| 48,6 | 106928! 194 | 4410581 80,6
Dirmaccanucn.... 8 | 119318: 9 1260 1 92972] 99 9008 2,1 | 4265166) 973
Bombay .......... 90 158 1,6 11088064| 92,4 | 2149355] 16,9 11057832] 88,1
Sindh nn. 108173] 222 | 2778211 777 1 8804| 335 | 165571] 665
Madıad........... 4 65,7 2838| 84,8 1569| 37 2698| 63
zufammen... 28,2 76,8 | 30856) 842
872 h 875 J
Wie aus dieſen Zahlen hervorgeht, hat der Rübenzucker, aus⸗
genommen im weſtlichen Indien, wo er Fuß gefaßt hat, einen
ſicheren Abſatz in Indien noch nicht gefunden. Von einem ernſten
Wettbewerbe deſſelben mit der einheimiſchen Produktion iſt nicht die
Rede, ſeine Konkurrenz richtet vielmehr ihre Spitze gegen den nach
Indien ausgeführten Kolonialzuder, der im günſtigſten Falle noch
nicht einmal den zehnten Theil des Zuckerbedarfs in Indien aus⸗
macht. Die große Indiſche Rohzuckerinduſtrie arbeitet unbehelligt
durch dieſe Einfuhr für den einheimiſchen Markt weiter, für den ſie
lohnender befäftigt iſt als für Die Ausfuhr, die, auch früher nur
von untergeorbneter Bedeutung, jegt noch mehr Nebenfache gemorben
if. Die Entmwidelung der letzten Jahre beftätigt das Urtheil in dem
die Regierung von Indien vor einigen Jahren dad Ergebniß amtlicher
Erhebungen über die Indiſche Zuderinduftrie zufammengefaßt Bat.
„Rah den jetzt vorliegenden Snformationen”, heißt es in der ber
treffenden Refolution, „bat der Konjum von Zucker in ben Ichten
30 bis 85 Jahren ſehr zugenommen. Nicht nur wird mehr Zuder
jegt produzirt, auch die Einfuhr ift größer, faft fo groß, wie bie
inzwifchen beträchtlich zurückgegangene Ausfuhr vor 35 Jahren war.
Im Allgemeinen darf man fagen, daß die Zuderinduftrie Indiens
gegenwärtig in einer gebeihlihen Lage ifl. Die wachſende Einfuhr
und die abnehmende Ausfuhr bedeuten feinen Niedergang dieſer
Snduftrie in Indien.1) Die Nachfrage nach Zuder ift jet viel
größer. Die zunehmende Wohlhabenheit des Bolfes hat den Konlum
gefteigert, und Yuder wird jekt mit der Eiſenbahn in Landſtriche
1) Seit Aufhebung ber Einfuhrzölle im März 1882 ift aud
Zucker in Indien zollfrei.
62,8 | 310 sn
h 902 20 " 651 ae
gebracht, wo wenig Zucker probuzirt wird, und früher das Angebot
davon nur knapp war. Bie Einträglichleit der Induſtrie geht aus
dem hohen Preiſe hervor, den der Indiſche Bauer für fein Produkt
erhalten kann, und alles vorliegende Material vechtfertigt die Ans
nahme, daß das im Yuderbau in Indien angelegte Kapital fi
ftetig vermehrt.”
Unter welcher Vorausfegung ber Einfuhr eine bebeutendere
Zukunft, als fie die Gegenwart veripridt, in Indien beiieden fein
würde, tft oben ausgeſprochen worden. Es ift die Aufnahme der
Konkurrenz mit der Indiſchen Robzuderinduftrie. Unter dem Rob:
zuder, der für Indien in Frage kommen würde, ift aber nicht bie
verhältnigmäßig theuere Waare zu verftehen, bie Deutichland 3. 2.
nah Großbritannien als Rohzuder ausführt. Es handelt fich viel-
mehr um eine bebeutend geringere Waare. Das, was bie große
Maffe der ärmeren Bevölkerung in Indien bauptfähli ala Zucker
tonfumirt, und was der Indiſche Bauer, der fich mit der Zuderkultur
beſchäftigt, meift auch felbft fabrizirt, ift in Indien, wo ein fehr
mannigfaltiger Sprachgebrauch für die in den verfchtenenen Stadien
der Zuderbereitung gewonnenen Produkte exiftirt, am beften und all
gemeinflen unter dem Namen gur ober gul befannt. Es ift dies
ein Robzuder, der außer bloßer Melafle einen größeren Progentfas
von Unreinlichkeit enthält, ein Produkt, das ſich als eine dunkel
gefärbte klebrig ſchmierige Mafje bezeichnen läßt, bie aus Zucker⸗
Tryftallen und unkryſtalliſirtem Schleimzuder befteht und durch Kochen
des AYuderfaftes gewonnen wird, bis bie Konzentrirung beflelben
fo weit gediehen ift, daß fi) aus der Mafje weiche Bälle oder Kuchen
bilden lafſen. Die fo bergeftellte Waare, welche diret in den Konſum
übergeht, dürfte einen Begriff von dem geben, was in Sindien unter
Dftindien. — Bictoria.
Robzuder verflanden wird. Dieſe orbinäre Waare bildet die Grund⸗
lage ber fehr verfchiebenen Sorten und Qualitäten be in Indien
Ionfumirten Robzuders, und es wäre, aud) wenn bie orbinäre Waare
außer Konkurrenz bleiben müßte, ber Deutihen mit allen Hülfs⸗
mitteln der modernen Technik arbeitenden Induſtrie ein Wettbewerb
mwenigfiend mit den befferen und teureren Sorten boch wohl erreich⸗
Bar und ber Verlauf von Robguder nach Indien vielleicht lohnender
als ber ber NRaffinade. Der Preis bes unzaffinirten Zuders in
Indien variirt eiwa von 3 Rupien bis 8 Rupien 8 Annas pro
Raund von 82 Pfund Engliſch Gewicht.
Bictoria (Britifh-Columbien).
Handelsbericht für das Jahr 189,1)
Allgemeines.
Dos Jahr 1898 Hat fi für die GEntwidelung ber Provinz
Britiſch⸗ Columbien bezüglich des Handels und Gewerbes als noch uns
günftiger wie das vorhergehende erwieien. Während ber Sommers
monate konnte man wohl von einer volllommenen Geſchaäftsſtockung
reden.
Dies ift auch leicht erflärlih, wenn man bie Berhältnifie in den
Bereinigten Staaten von Amerika und fpeziel im Nordweſten ders
felben berückfichtigt. Doch iſt Britiſch⸗Columbien von Bank
ſalliſſements und einer dadurch erzeugten Panik verſchont geblieben.
Während einzelne der Produkte des Landes eine erhöhte Aus⸗
nugung fanden, war der Markt für biefelben um fo ſchlechter, fo daß
der Ertrag hinter dem früheren zurüdblieb.
Die Einfuhr Deuticher Waaren erreichte im Sabre 1898 einen
Werth von 10500 Mark, wovon auf die Einfuhr nad Bancouver
7000 Rark und auf die nad Neu⸗Weſtminſter 8500 Mark entfallen,
Eine Ausfuhr nah Deutſchland fand nit flat.
Verkehrsmittel.
Die erwartete Verwirklichung des Projektes der „Britifh Bacific
Railway” iſt nicht eingetreten, bei ber gegenwärtigen Finanzlage in
Amerika ift auch nicht zu erwarten, daß das Projekt während biefes
Jahres feiner Berwirklihung näher fommen wird, fo baß bie Unters
nehmer vorausſichtlich ihrer an bie Regierung gezahlten Garanties
ſumme veriuftig gehen werben.
Dagegen wurde der Gentralpuntt bed Kootenaydiſtrikts Relſon,
mit Spolane an ber „Rorthern Pacific Railroad“ durch eine Eifen-
bahn verbunden, bie Wichtigkeit derſelben für die Erfchliekung bes
Rinenreichthums dieſes Landes Yomnte jedoch in Folge ber gebrüdten
Lage des Silbermarktes nicht zur Geltung kommen.
Auch auf Vancouver Island wurde eine Strecke von etwa
25 Meilen Eiſenbahn gebaut und if mittlerweile vollendet worden,
welche theils einem feit Jahren Fultivirten Landſtrich zu Gute kommen,
theils für Victoria eine Bebeutend fchnellere Verbindung mit Bancouver
und Neu⸗Weſtminſter, als fie gegenwärtig befteht, ermöglichen fol.
Die Aufiralifche Dampffhiffslinte wurde im Fruhjahre mit drei
Dampficifien eröffnet, welche auf der Hins und Rückfahrt Victoria,
Honolulu und die Fidſchi⸗Inſeln anlaufen und in Vancouver und
Sydney ihren Ausgangspunlt haben.
Obwohl nit zu erwarten ift, daß diefe Linie in ber turen
Zeit ihres Beſtehens fich bereits bezahlt machen follte, fo Kann fic
fich doch über ben bisher erreichten Erfolg nicht beffagen, ins
I) Wegen des Borjahres |. Hand. Arc. 1898 II. ©. 182.
147
defien dürfte derjelbe während der nächſten Jahre fi) nur langfam
und allmäblid vergrößern.
Das Projekt eines Kabeldö von Bancouver über Honolulu nad
Auftralien, das ſchon vor mehreren Jahren auftaudte, Hat durch die
Eröffnung der genannten Auftraliiden Dampfihifislinie, die natürlich
von der Kanabifhen Regierung fubventionirt werben muß, erneute
Anregung gefunden, fo daß im Juni in Ditawa eine Konferenz von
Bertretern ber babei intereifirten Kolonien ftattfinden fol, welde
bie Unternehmen feiner Verwirklichung vielleicht näher bringen wird,
um fo mehr, ald au in Großbritannien einflußreiche Kreife anfangen,
ſich dafür zu intereſſtren.
Bergban.
Dbmwohl der San Francisco⸗Kohlenmarkt während bed Jahres
1893, bauptfählih in Folge der allgemeinen Geſchäftsſtockung und
des ftörenden Einfluffes der Silberfrage, dauernd ungünftig lag, fo
daß bier einzelne Koblenminen fogar zeitweile geichlofien, in anderen
die Arbeit eingefchräntt wurde, jo beirug dody der Geſammtertrag
etwa 850000 Engliſche Tonnen, überftieg alfo den des Borjahres
um 50 000 Tonnen.
Ein Deutiches Dampfihiff mar während der erften Hälfte bes
Jahres wieberum mehrfah an dem Kohlentransport nad San Frans
cisco betheiligt.
Die Silberminen des Kootenaydiſtrikts hatten unter ber uns
gewifien Lage des Silbermarktes zu leiden, troßbem gelang ed, bie
Hauptmine an ein Konfortium von Englifhen Kapitaliften für mehr
als eine Milion Dollars zu verlaufen, und eb darf nunmehr auf
eine rationellere Ausbeutung berfelben gerechnet werben.
Sollte, wie zu erwarten fteht, das jeht dem Senat der Ver⸗
einigten Staaten von Amerika vorliegende Bollgefeg unverändert
angenommen werben, wodurch Erze und Kohle freien Eingang borthin
finden würben, fo muß dies einen ganz außerordentlihen Aufſchwung
in ber Ausbeutung der beiden genannten Produkte in Britiſch⸗
Solumbien zur Folge haben, ja ed darf behauptet werben, daß bieje
Möglichkeit gegenwärtig bie einzige ift, welde ein Wieberaufleben ber
geſammten wirthſchaftlichen Thätigleit in Ausſicht ſtellt
Eine neue Goldader im Quarz wurde gegen Ende des Jahres
im Albernidiſtrikt, ungefähr 70 Meilen von Victoria, auf der Inſel
entdeckt, doch verhinderte der herannahende Winter größere Operationen
zur Erforihung und Bearbeitung berfelben.
Immerhin waren doch die Anzeichen gut genug, Kapitaliften zu
veranlaflen, dad Gebiet für eine beträchtliche Summe ſich referviren
zu laflen, und im Frühjahre wirb eB ſich nun zeigen, ob biefe Ader
wirklich von größerer Bedeutung if.
Fijcherei.
Der Zug der Lachſe während des verfloſſenen Jahres war ein
ganz enormer, fo daß ber Gefammtertrag bes Fanges auf bie Höhe
von nahezu 600000 Kiften zu 50 Pfund gebradt wurde, nahezu das
Dreifache des Vorjahres, ein Ergebniß, wie es bisher in der Lachs⸗
fiſcherei in Britifh-Columbien nicht erreicht wurbe.
Andererfeitö wurbe dadurch die ſchon zu Anfang bed Jahres uns
Hünftige Lage des Marktes in Großbritannien wefentlich verfchlechtert,
um jo mehr, ald ber Ertrag an den übrigen Stellen ber Pacifiſchen
Küfte, an welchen Lachs Zonjervirt wird, dem Golumbia-River und
Alaska, naturgemäß ebenfalls ein außerorbentlid großer war.
Geehundsfang. Die langerfehnte Entſcheidung über ba
Eigenthumsrecht Binfihtli ber Robben im Behrings⸗Meer wurbe
endlich von bem in Paris zufammengetretenen internationalen Schieds⸗
gericht in einem für Kanada und Großbritannien günftigem Sinne
Bictoria.
148
gefällt, Dagegen überzeugien ſich die Schiedsrichter von der Noth⸗
wendigkeit gewiſſer einichränfenber Maßregeln für den Yang ber
Robben und einer Schomzeit für diefelben und legten daher ben
betheiligten Regierungen nahe, Borfchriften in diefer Richtung zu
erlafien.
Ein neues ergiebiges Feld für den Robbenfang hat man an ber
Küfte von Japan und des Afiatifhen Rußland gefunden, doch fteht
zu erwarten, daß auch diefe Nationen ſich einem zwifchen ben Ver⸗
einigten Staaten von Amerika und Großbritannien hinſichtlich des
Fanges zu treffenden Uebereinkommen anfchließen werben.
Inzwiihen bat jedoch mährend bes Vorjahres die Filcherflotte
ben größten Theil ihres Fanges bort gemacht, und fie ift mit wenigen
Ausnahmen auch jeht fhon wieder nach dort unterwegs, um dann
ipäter in dad nunmehr dem Fange geöffnete Behringös Meer zu
gehen und denſelben bort fortzujeken, während irgendwelche noch
zu erlafiende Vorſchriften die Fahrzeuge, die ſich außerhalb jeder
BoRaliigen oder fonftigen Verbindung befinden, kaum mehr erreichen
nnen.
Da Geſammiprodukt des Robbenfanges belief ſich auf etwa
70 000 Felle, alfo 25000 mehr als im Vorjahre, doch vereitelte auch
bier ein Fallen des Londoner Marktes die berechtigten Erwartungen
auf einen höheren Gewinn beim Verlauf der Selle.
Bol.
Die Holzinduftrie Bat auch während des verfloffenen Jahres,
obgleich das Geſammtprodukt dem be3 Vorjahres nicht nachſtand,
unter gedrüdten Preisverhältniffen auf ben Hauptmärkien Südamerikas
und Auftraliens, fpeztell unter der zu Beginn des Jahres in letzterem
Lande ausgebrochenen Panik, gelitten.
— Tunis.
Verſchiedene Sügemühlen find im Laufe bed Jahres ganz
geichloffen worden, andere enigingen nur deshalb biefem Schichſal,
weil die Eigenthümer es Immerhin noch für befjer Hielten, mit Teinem
oder nur geringem Nuken zu arbeiten, als durch Schließung birelten
Berluft an Zinſen ꝛc. zu erleiden.
Auch für diefe Induſtrie wird die Annahme bed neuen Zoll:
geſetzes in den Bereinigten Staaten von Amerika von großer Wichtige
teit fein, da das Columbianiſche PBrobuft das der Mühlen am Puget
Sound anerlanntermaßen an Güte übertrifft.
Die Ausfihten der Provinz Vritiſch⸗Columbien für daB laufende
Jahr find feine günftigen, doch darf auf eine Leichte Beflerung gegen»
über dem Borjahre gerechnet werben.
Vertehrsüberfibten.
Einfuhr zum Verbrauh nah Britiſch⸗Columbien in den
Jahren 1884 bis 1898 (endend mit dem 30. Juni).
Bollpflichtige Zollfreie Zu⸗
Waaren. Waaren. ſammen.
Werth: Dollars.
1884 ........... 3337 642 703 698 4 040 335
1886 ........... 3 468 529 564 923 4 023 452
1886 ............ 2 951 879 1.060 347 4011 726
1887 ............ 8 065 791 560 848 8626 139
1888 ............ 2 674 941 729 266 3 401 207
1889 ............ 2 002 646 807 140 3809 786
1890 ............ 3367 111 1030 375 4287 486
1891 ............ 4 261 207 1074 983 5 336 190
1892 ............ 4423414 1 803 005 6 226 419
1893 ............ 3 662 673 1265 495 4918 168
Ausfuhr aus Britiſch⸗Tolumbien in den Jahren 1884 bis 1893 (endend mit Dem 30. Juni).
Zuſammen einſchl.
Brodulte Thiere Brodutte der nicht bes
des ber bes und tbiertiche bes fonderd aufgeführten
Bergbaues. Fiſcherei. Waldes. Produkte. Ackerbaues. Produkte.
Werth: Dollars.
1884 .................... 1441 062 899 371 458 365 271 796 1745 8 100 404
1885 ..................... 1759 512 127 672 262 071 414 864 2824 3172 891
1886 ..................... 1 720 835 643 052 194 488 329 248 1907 2891811
1887 ....... .............. 1 832 827 910 559 286 913 380 126 10 265 8371 601
1888 ..................... 1889 806 1 164.019 441 957 818 889 27 631 3 928.077
1889 ..................... 2 377 052 993 623 449 026 897 686 14 831 4854306
1890 ..................... 2375 770 2 374 717 825 881 846 169 9823 5 546 621
I1891 ..................... 2 980 229 2 274 686 374 996 294 646 6016 6 257 168
1892 ..................... 2979 470 2 351 083 425 278 390 864 25 018 6 574 989
1893 ..................... 2898 947 1501 831 454 994 810 621 80 178 5 642 797
Schiffsverkehr im Hafen von Victoria im Jahre 1893 uni,
(endend mit dem 80. Juni).
Eingang. Ausgang.
Reg.⸗ Reg.⸗
Nationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl Tonnen.
Britiſche............... 195 87988 185 69671
Amerikaniſche (Bereinigte
Staaten) ............ 699 5831167 584 548876
Deutfhe ............. 3 3627 — —
Däniſche ............. 3 3 984 — —
Chileniſche............. 1 906 — —
Hawaiiſche............. 1 2568 — —
zufammen... 801 629085 169 618447
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die Hanbeläbewegung von Tunis richtet fi jedes Jahr nad
dem Ausfall der Ernte. Getreide, Dliven und Wein bilden bie
Haupterzeugnifie des Landes. In allen diefen drei Artikeln mar die
Ernte des Jahres 1893 eine ſchlechte. Darunter bat der ganze
Handelsverkehr erheblich gelitten, denn bie Ausfuhr blieb um 71/e
Millionen Franken und die Einfuhr um faft 1 Million Franken hinter
den Ergebnifien des Vorjahres zurück. Das bebeutet einen Berluft
von mehr ala einem Biertel der durchſchnittlichen Handelsbewegung.
1) Vergl. Sand. Ar. 1894 IL. ©. 11.
Tunis. — Rilelajem.
Die amtliche Statiſtik bringt für das vergangene Jahr nur
ſpärliche und unvollfländige Angaben, aus denen Folgendes hervor:
zuheben ift.
Der Werth der Einfuhr wirb auf 38 383232 Franken gegen '
39 3232 622 im Jahre 1892, alfo auf 989390 Franken weniger, bes :
|
149
Bon Dewifchen Exporteuren wurbe verſucht, Zuder unb Baus
eifen einzuführen, aber bie Berfuche miklangen, weil bie Frachten
zwiſchen Hamburg und Tunis für Zuder zu hoch zu ftehen Tamen. Cine
rechnet.
Davon entfallen auf: '
Franken. Kranken.
Seidenwaaren ...... 580 609 GEifenwaaren........ 1197 427
Fiſche, getrodnet, ges Chemifche Produkte u.
falzen u. geräuchert. 130090 Mebilamente ..... 327 904
Korn ............. 2130361 Wein.............. 918 534
Mehl ............. 1107621 Alkohol ........... . 591602
Serfte............. 1483 086 Porzellan und Töpfer:
Grie3 u. Teigwaaren 4142 897 waaren .......... 143 201
Gemüſe, getrodnet... 179 788 Glaswaaren ........ 261 862
Rartoffeln.......... 232520 Garne ............. 484 390
Frũchte, geirodnet .... 199072 Leinens, Hanf» unb
Buder, rob......... 299670 Autegewebe....... 181 725
„ raffinirt .... 1719315 Baummwollenwaaren . 3890 342
Kaffee.......... 855470 Wollengewebe ...... 862 002
Gewürze ........... 108 444 GSeibengewebe....... 224 174
Bauholz ........... 1053 547 Wäfche und Kleider... 695427
Rarmor........... 133 954 Bearbeitete elle.... 853 984
Biegels u. andere Baus» Lederwaaren ....... 291 450
feine ........... 462 1556 Mafdinen ......... 576 754
Kalt, Cement u. Gips 317816 Metallmaaten ...... 2401 074
Steinkohle ......... 464046 Möbel............. 206 898
Petroleum u. anbere
Erböle........... 309 681
An der Einfuhr waren die folgenden Herkunftäländer betheiligt:
Franken. Franken.
Frankreich ..... mit 21 725 601 Belgien........ mit 998116
Aogier......... „ 1618146 Stalien........ „ 4111842
Großbritannien. „” 678488 Malta......... „ 4541591
Deſterreich⸗ Andere Länder... „ 9467 446
Ungarıl...... „ 1246 602
An dem Ausfall von nahezu
einer Millton Franken find haupt:
ſächlich Großbritannien und Italien betheiligt, die beiben Länder,
welche nächſt Frankreich in Tunis am meiften einführen. Kür Groß⸗
britannien und Malta beziffert ſich der Verluft anf 546 695 Franken
und für Itallen auf 561 110 Franken. Frankreich und Algier weiſen
mir eine Rindereinfuhr von 100078 Franken auf. Dagegen Hat
die Einfuhr aus Deſterreich⸗ Ungarn, Belgien unb ben anderen
Ländern um 268491 Franken zugenommen.
Inwieweit Deutſchland an der Einfuhr betheiligt ift, läßt fich
ziffernmäßig nicht feftftellen, ba bie amtliche Statiſtik hierüber Leine
Angaben enthält. Rad dem Urtheil der Kreife, welche mit der Ein»
fußr aus Deutſchland zu thun haben, wirb der Werth derfelben auf
etwa 1300000 Franken geihäht, um 200000 Kranken meniger als
im Jahre 1892. Der Ausfall trifft hauptſächlich die Wolleninduftrie
(gefärbte Tuche, Eafimir, Satin und bunte Flanelle) und die Bijou⸗
teriemaaren. Die bunten wollenen Slanelle find durch baummollene
bedrudte erfegt worden, fie gelten als dauerhafter und find aus
Frankreich, Großbritannien und Jtalien bezogen mworben. In den
Bijouterien fanden weniger Einkäufe als in früberen Jahren ftatt,
weil dad Sand in Folge der ſchlechten Ernte von Mitteln ent-
blößt war.
Deutiches Handels-Nrhio 1894. IL
— — — — — —
bivelte Verbindung beſteht nicht. Baueiſen, das aus Belgien kommt, bat
ben Vortheil, daß die Hochöfen dort nahe an Ylüflen liegen, auf
benen das Giien ganz billig Antwerpen erreicht, und von ba befteht
eine xegelmäßige direkte Verbindung mit Tunis.
Der Werth der Ausfuhr betrug im Jahre 1898 29 686 323
Sranten gegen 37 202 504 im Vorjahr alſo 7 517 181 Jranken weniger.
Davon entfallen auf:
Werth: Werth
Franken. Franken.
Pferde............. 178450 Datteln............ 534 004
Maulibiere......... 6300 Dliven ............ 6 136
Eſel .............. 3980 Dlivenöl........... 8 049 132
Rindvieh........... 1084060 Trefteröl .......... 699 098
Schafe und Biegen... 168909 Korkholz ....... ... 70 320
Butter............. 33 534 Halfa ............. 1386 080
Fett....... ....... 2295 Gerberlohe ......... 8 670 117
Säute ............ 1097860 Gemüfe, friide ..... 629
Wolle ......22220.. 41755 Trefter ............ 11414
Biegen: und Kameel⸗ Lumpen ........... 35 311
haare. ........... 1800 Pbosphorſaures Salz. 48
Wachs ............ 125188 Theer ............. 2514
Fiſche, gefahlen ..... 291332 Blei .............. 940
Sepia ............. 50 Zink .............. 523 360
Thunfilh ........... 70204 Natron ............ 9%
Shwümme......... 1264 769 Geife.............. 2 171
Knochen und Hörner Wein .P............ 1125 740
von Tbhieren...... 80011 Alkohol ............ 9960
Weizen ............ 5005 829 Gewebe von &eibe... 92619
Gerſte............. 2316811 „„Wolle.. 508689
Safer ............. 65 760 „nn Baum
Gemäfe, getrodnet .. 1045870 molle............ 172 541
Sitronen u. Drang. 44100 Fez (Türkiihe Rügen) 408 741
Der Minderwerth von Ti/s Millionen Franken an ber Geſammt⸗
ausfuhr gegm das Vorjahr ift die Folge ber ſchlechten Ernte bed
Jahres 1893. Der Ausfall trifft fait allein Frankreich und Algier,
denn dorthin find im Sabre 1893 für 19413 720 Franken Waaren
gegangen, gegen 27069 848 Franken im Vorjahre. Die Ausfuhr
nach den übrigen Ländern, Großbritannien, Malta, Stalien ic. ift
ziemlich bie gleiche wie früher geblieben. Doch theilt bie Statiftil
bierüber nichts Näheres mit. -
Nikolajew.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Der Rückblick auf die Geſchäfte des Jahres 1893 ift wiederum
kein erfreulicher.
Winterweizen. Die Ernte war durchgängig eine jehr wenig
ergiebige in dieſem Artikel. Das Gouvernement Kiew, das Ion
mehrere Jahre hindurch Mißernten erlitt, hatte auch im Jahre 1893
feine gute Ernte, und fomit waren bie Zujuhren nur ſehr beſchränkt,
und die Ausfuhr war gering. Die Qualität ließ ebenfalls fehr viel
1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Ar. 1898 II. ©. 158,
21
150
zu wünſchen übrig, und kam ſchöne, ſchwere Waare faft garnicht an
den Markt. Die Breife ſchwankten bis zur neuen Ernte zwiſchen 76
und 93 Kopelen pro Pub, je nah Qualität für Wanre von 9 Bud
20 Pfund bis 10 Pub 5 Pfund pro Tichetwert, und fielen dann bis
auf 70 bis 72 Kopelen für befte, rothe Dualitäten.
Sommerweizen (Ghirka). Die für die Ausfuhr von Nilos
Iajew in Stage kommenden Gouvernements Cherfon, Zelaterinoslam
und Boltama bauen vorzugsweiſe nur Sommerweisen an; das Ernte
ergebniß war befonderd in den beiden erfleren ein beſonders reiches,
die Nachfrage feitens der Konfumländer, vorzugsweiſe Italiens und
Südfrankreichs, eine recht lebhafte, und fomit war Sommerweizen
auch im verfloffenen Jahre der Hauptartikel der Nitolajewer Getreibes
audfuhr. Die Marltpreife bewegten ſich bis Anfang Juli zwiſchen
80 und 90 Kopelen pro Bud für Waare von 9 Bub 16 Pfund bis
10 Bud pro Tichetwert, gingen allmählich herunter und ſtanden am
Schluffe des Jahres 1893 zwilden 56 bis 73 Kopelen für obige
Qualitäten. Vorzugsweiſe war die fogenannte Ghirka Ulla fehr bes
liebt, ein Weizen, der fih im Ausſehen mehr dem Winterweizen
nähert, erſt feit einigen Jahren angebaut und im Auslande jett
theurer bezahlt wirb als bie kleinkörnige Ghirka.
Roggen lieferte in den meiſten Gegenden eine Mittelernte-
Die Qualität war im Allgemeinen geringer als in den Borjahren,
und kam über 9 Bub 20 Pfund überhaupt Feine Waare an den
Markt. Das Durhichnittögewidt war 9 Bub bis 9 Bud 10 Pfund
pro Tihetwert. Der Zollkrieg zwiſchen Rußland und Deutichland
that der Roggenausfuhr großen Abbruch. Die trotzdem immerhin
seht bedeutende Menge, die im Jahre 1898 verfhifft wurde, über
eine halbe Million Xichetwert, ging größtentheild nah den Skandi⸗
navifhen Ländern. Die Preife waren bereitz bei Beginn des Jahres
niedrig; man zahlte für 9 Pub 5 Pfund bis 9 Pub 20 Pfund bis
Ende Zuni 68 bis 76 Kopelen pro Bub, im Auguſt und September
»on 58 bis 60 Kopelen und fpäter nur zwiſchen 48 und 55 Kopelen
pro Pub.
Gerfte. Die Ernte an Gerfte flanb an Ergiebigkeit der an
Sommerweizen um nichts nad; dad Gewicht war im Allgemeinen
ebenfalld befriedigend, doch Hatte die Farbe, wie dies bereits im
Sabre 1892 der Fall geweſen, wiederum dur Regen während ber
Ernte bedeutend gelitten. Schöne, weiße Gerfte gehörte zu den
GSeltenheiten. Die Nachfrage nah Rufftiger Gerfte war fehr lebhaft
und die Ausfuhr dbementiprechend vecht bebeutend. Die Breife waren
niedrig im Anfange des Jahres und zwar zwiſchen 50 und 55 Ko⸗
peken bis Ende April je nad Güte der Waare, im Mai und Juni
wurde für befiere Dualitäten bis 58 Sopelen gezahlt, und mit ber
neuen Ernte fielen die Preife allmählich und ftanden am Ende bes
Jahres 1898 zwiſchen 39 und 42 Kopelen pro Bub.
Hafer. Die Ernte war nach vielen Jahren enblih einmal bes
friedigend in quantitativer Hinfiht, während wirklich Ichöne, ſchwere
und hochweiße Dualitäten nur jehr vereinzelt vorlamen. Diefer
Iegtere Umftand tft ebenfall3 den ungünftigen Witterungsverbältnifien
während des Schnitte zuzuſchreiben. Angeſichts des Mangelö an
Yutterlorn in einem großen Theile Weſteuropas war aud die Nach⸗
frage ziemlich lebhaft, und geftaltete ſich demnach die Ausfuhr bei
Weiten Iebbafter als in den Vorjahren. Auch für Hafer wurben
keine hohen Preife gezahlt, inbeflen Bielten fi} ſolche immerhin ver-
hältnigmäßig beffer ala die der anderen Getreideſorten. Man zahlte
im Laufe des Jahres zwiihen 57 und 67 Kopelen pro Bub für die
Ausfuhr, jedoch fielen auch die Preiſe hierfür gegen Ende der Schiff:
fahrt noch weiter, jo daß die Inhaber diefer Waare fih zum Verkaufe
nicht entfchließen konnten und fie auf Lager behielten.
Rilolajew.
Delfaaten. Der Ertrag der Ernte in Delfaaten war um nichts
befier als der des Jahres 1892, und war deshalb auch Die Ausfuhr
äußerft beſchränkt. Leinſaat wurde zu Preiſen zwiſchen 1,32 und
1,40 Rubel, Raps zu 1,10 und 1,15 Rubel und Heberih zu 56 bis
61 Kopeken pro Bub gehandelt.
Buder Die Nübenernte des Jahres 1893 war quantitativ
eine befriebigende, wogegen der Rangel an warmem, fonnigem
Wetter in den letzten Wochen vor ber Ernte dem Budergebalte der
Rüben großen Abbruch that. Immerhin war bie Probuktion uns
verhältnißmäßig größer ald im Vorjahre, was naturgemäß ein Zurüds
geben ber Preife im Inlande und eine Erhöhung ber Ausfuhr ins
Ausland zur Folge hatte. Die Preiſe für Raffinade ſchwankten
zwiihen 5,60 und 6,70 Rubel pro Pub. Die Breile für weißen
Sandzuder bewegten fih vom Beginne des Jahres big Mitte Sep⸗
tember zwifchen 5,80 und 5,60 Rubel pro Bud, fielen dann zunädft
bi3 auf 4,80 Rubel und weiter biß auf 4,30 Rubel pro Bub.
Kohle. Ausländiihe Kohle wurde auch im Sabre 1893 nicht
nah Nilolejew eingeführt, dagegen lieben die Eiſenwerke bes
Selaterinoslawichen Souvernements größere Mengen Koks aus Grof-
britannien kommen, da die Ruſſiſchen Werke aus Mangel an Arbeits»
fräften nicht im Stande maren, bie Tontraltli vereinbarten Mengen
zu liefern. Aus eben biefem Grunde flieg aud) die inländifche Kohle
(Anthracit für Heizzwecke) mit Beginn des Herbſtes fehr im Preife,
und wurbe in Nilolajew im Kleinverfauf bis 32 Kopelen pro Bud
ober 42 Schillinge pro Tonne gezahlt.
Betroleum. Das Geihäft in dieſem Artikel bat im Berichts.
jabre Leine Beränderung erfahren, und hielten fich Die Preife mit
Heinen Schwankungen auf ber im Herbſte 1892 nad erfolgter Er⸗
höhung der Acciſe erreichten Höhe von 1,20 bis 1,25 Rubel pro Bud
ab Refervoir. Der Umfak ift fett dem Vorjahre größer geworben,
er betrug im Ganzen 625 000 Bub.
Einfuhr.
Die Einfuhr ausländiiher Waaren wor ebenfo beichränkt wie
im Borjabre, nur kamen etwa 10 000 Tonnen Kols hinzu, ber früher
höchſt felten aus dem Auslande bezogen wurde. Es wurben nad
Nikolajew eingeführt:
Tonnen.
Gußeiſen (Ferro Mangan)........... 8 606
Zeuerfeite Biegel ........... ........ 2365
Eichenbretter...................... 66
Maſchinen ......................... 460
Koks ER 10 704
Eiſen⸗ und Stahiblede....... uni. 868
Berihiebened .....oco-esnennnornun 617
zufemmen... 17961
Ausfuhr.
Die Getreibeausfuhr im Jahre 18098 betrug:
Tſchetwert zu 10 Bub.
Weizen ............... neuen 2401 803
Roggen........... ..... ...... 511 700
Gerfte ............ ............ 1723 718
Hafer ............... .......... 204 317
Delſaaten...................... 65 786
Maid ........................ 192
zufammen... 4907611
Nikolajew.
161
An dieſer Getreideausfuhr waren die einzelnen Länder, wie folgt, betheiligt:
| Weizen. | Roggen
Deutſchland...................... — 64 381
Großbritannien ................... 741 664 15) 3%
ich ....................... 7168 670 16 367
Die Niederlande... ............... 16 558 69 686
Italien .......................... 682 808 11 317
Belgien....................... 118 586 7018
Ro en ...................... . — 285 456
Schweden ........................ — 82 463
Deſterreich⸗ UAngarn ................ 75 060 —
Spanien Pe 108 668 —
nemark....................... — 7
Zar LINIEN — *
Die Getreideausfuhr in den letzten zehn Jahren betrug:
Tſchetwert Tſchetwert
zu 10 Pud zu 10 Pud
1884 ........... 2001977 1889............ 8 536 528
1885 ............ 1881425 1890............ 8 793 540
1886... 2222... 1651 604 1891............ 8168 409
ISS7............ 8307 720 18902............ 1 727 875
1888... ...22.... 4874260 1888............ 4907511
Die Lagerbeflände am Schluſſe jedes dieſer Jahre beliefen
fig auf:
Tihetwert zu 10 Bud.
1884 | 620011344001 72000] 615001 5600| — I 279 600
1885 | 2400| 800001164100] 27000] 1500| — | 275000
1886 |11980| 61460|183000|116000|20000} — | 832480
1887 \11500|144 6001162 000| 60000519000| — | 897.000
1888 | 1700 1469 500 | 304 800 1127 100 | 5 000 | 18 200 | 926 600
1889 | 59001485 3001185800| 68800] 5500| — | 745800
1890 | 22 000 1580 200] 67 700| 41100] 18001 — | 642 800
1891 | — [821700] 11001126600) 8100| 6001| 457 000
1892 | — 1477950| 106001241 5001 — I 46% | 784 660
1893 | 3410] 684 690 127 000 |279090|55 600| — | 999 790
Bon anderen Artikeln wurben ausgeführt:
Tonnen zu Tonnen zu
62 Bub. 62 Pub.
Zucker (Sand⸗) ...... 1788 Dürme ......... ... 26
Mehl ............... 858 Heu (gepreßtes)...... 265
Kleie.............. 418 Städ.
Bretter............. 3174 Schafe.............. 1686
Saatenſtand. Der Herbſt war den Winterſaaten äußerſt
gunſtig, und der Stand der Saaten ließ bis Mitte Dezember nichts
zu wunſchen übrig. Bor dem Ruſſiſchen Weihnachtsfeſte trat indefien
ſtarker Froſt ein, der ununterbroden bis zum Ende des Jahres fort
dauerte, und ba die Felder von Feiner Schneedecke geſchützt waren,
fo hegt man Befürchtungen für das Winterlorn.
Der Rubelkurs ſchwankte zwiichen 210 und 222.
Öafenanlagen. Der neue Hafen für die Kuſtenſchifffahrt
wurde im Sommer 1898 fertiggeftellt und dem Verkehr übergeben.
Dieſer Umftand ift von fehr großem Ruten für den Verkehr aus⸗
®
— — —— — — — — — — — — — — — —— — —
Gerſte Mais.
Zufammen.
Tihetwert zu 10 Bud.
70719 — 4063 — 129 118
712 229 69 125 10 727 — 1529 109
176 551 111 088 8 864 192 1071 627
188 364 8 758 3996 — 342 812
17611 16 478 — — 678 214
74 674 18 873 32 986 — 242 086
264 858 — 5 200 — 655 514
96 139 — — — 128 592
— — — — 75 060
11400 — — — 114 968
93 268 — — — 123 026
17900 — — — 17 900
landiſcher Schiffe im Nikolajewer Hafen, da dieſelben nunmehr bie
ganze Länge des Hafendammes zu ihrer Verfügung haben, während
früher ein bedeutender Theil deflelben von inlänbiihen Dampfs und
Segelſchiffen beiegt war, und es deshalb nicht felten vorkam, daß
ausländiihe Dampfihiffe mehrere Tage auf einen Anlegeplatz zu
warten Batten.
Elevatoren und Siloſpeicher. Die Clevatoren Baden mit
Eröffnung der Schifffahrt des Jahres 1898 ihre Thätigleit begonnen
und während ber ganzen Zeit ftart und zufriebenftellend gearbeitet.
Die Direktion der Staatöbahnen Hatte auf verihiedenen Stationen
der benachbarten Diſtrikte zum Zwecke der Vorichußertheilung auf
das den Nilolajewer Elenatoren in Kommiſſion zu ſendende Getreide
Agenturen errichtet, und bank dieſer Einrichtung waren die Speicher
feit Beginn der neuen Ernte faft ununterbroden gefüllt und zwar
fo, daß am Schluffe bes Jahres es in denſelben bereit an Raum
mangelte.
Eisbrecher. Die Erfahrung hat gezeigt, daß ber Eisbrecher
nit im Stande ift, bei ftrengem, anhaltenden Froſt den Fluß den
ganzen Winter hindurch offen zu balten.
Schiffsverkehr. Der Schiffsverkehr war mehr als doppelt
fo groß ald im Vorjahre; er belief fih auf 860 Dampfiiffe von
4912956 Reg. -Tonnen Raumgehalt und 5 Segelſchiffe. Es verkehrten
nämlich:
Dampf» Reg. Segels
ſchiffe. Tonnen. ſchiffe.
Deutſche ................ 1 1228 —
Britiſche................ 280 884 701 —
Norwegiſche............ 24 38 764 —
Däniſche ................ 4 8124 —
Ruſſiſche................ 1 1 206 —
Deſterreich⸗Ungariſche ..... 21 25 887 —
Niederländiſche .......... 1 2116 —
Franzoſiſche ............. 3 3318 —
Griechiſche............... 8 6814 1
Turkiſche — 886 4
zufsmmen..... 1898 860 491 395 b
dagegen. ....... 1898 163 195 047 2
1891 278 824 036 18
1890 802 8883 672 4
Die Ruſſiſchen Küftenfahrzeuge find in biefen Zahlen nicht eins
gefchloflen.
21*
152
Seefrachten. Angeſichts der geringen Vorräthe in ven
Ruffiihen Häfen bei Beginn der Schifffahrt und der beſchränkten
Nachfrage nah Ruſſiſchem Getreide hielten fi) die Frachten von Ans
fang des Jahres bis Ende Auguſt niedrig, verbeflerten ſich dann aber,
Nachſtehende Fradten wurden ab Nikolajew gezahlt:
Nikolajew. — Colombo.
und waren die Raten, die während des Herbſtes gezahlt wurden,
wenn auch nicht glänzend, fo doch immerhin für dic Schiffäcigner
lohnend.
Nach Großbritannien und Mittelmeer⸗
dem Feſtland von Europa Direkte Häfen. und
für Order. Adriatiſche Häfen.
pro Engl. Tonne Gewicht pro Laſt
Schill. Pce. Schill. Dee. Schill. Bee. Schill. Pre Franken.
März, April ........................ 9 — bis 11 9 — di 10 — 1,10 bis 1,30
Mai, Juni.......................... 9 — „11 — 10 — „1 — 120 „ 1,40
Suli, Auguſt ........................ 10 — „111 6 10 — „11 — 1,20 „ 1,30
September, Dtober .................. 2 — „14 6 _ 1 — „13 6 130 „ 1,60
November ........................... 41 — „ 1 6 11 — „12 9 1,0 „ 1,76
Dezember ........................... 14 6 16 6 2 — 5 6 140 „ 1,70
Mit Beginn ber Zröfte wurden fogar in einigen Falien 17 bis 18 Schill. für direkte Häfen Großbritanniens und des Feſtlandes
von Europa gezahlt.
— — — — — — — nn am
Colombo.
Handelsbericht für die Fahre 1892 und 1893.)
Allgemeines.
Das wichtigſte Ereigniß des verfloſſenen Jahres war das
Schließen der Indiſchen Münzen und die darauf folgenden Be:
mwegungen ded Kurſes.
Sn Währungsfragen hängt Ceylon ganz von Indien ab; die
Indiſche Rupie cirkulirt auf der Infel, Die Feine eigene Münze hat,
und ſelbſt die Scheidemünze, die ſich durch Eintheilung der Rupie in
100 Cents von der Indiſchen unterſcheidet, wird in Indien geprägt.
Die Einftelung der Ausprägung bed Silber hat die Rupie vom
Silberwerthe losgelöſt, bis jegt aber nicht vermocdht, den Kurs auf
das zunächft md Auge gefaßte Marimum von 1 Schill. 4 Bee. zu
heben. Es haben ſich Erſcheinungen eingeftellt, dic überrafchen, wie
3. B. die Möglichkeit für den Handel, längere Zeit die Regierungs-
wechſel (Council Bills) zu entbehren, mit deren Hülfe die Indiſchen
Wechſelbanken gegen Goldzahlung in London Rupien von der Ne-
sierung in Indien zu erhalten pflegten; ferner bat die Einfuhr von
Silber nah Indien nicht abgenommen. Zunächſt rechneten die ein-
führenden Banken darauf, das beim Schließen der Münzen unter:
wegs befindliche Barrenfilber noch gemünzt zu erhalten, und be:
nusten die Zeit zwiſchen dem Belanntwerben der Abficht und ihrer
Ausführung zu fpelulativen Käufen. Ferner bat fi unter den
Eingeborenen Nachfrage nad Silber entwidelt, weientlih in Folge
davon, daß viele jeitber dem Verkehr entzogen geweſene Rupien in
Cirkulation zurückgegangen find, während man ungemünztes Silber,
da8 nun ſoviel billiger zu haben ift, in größerem Mafftabe zu
Schmuckſachen verarbeitet, welde in den Augen der Eingeborenen
noch den alten Gewohnheitswerth haben, und in denen vielfah Er»
Iparnifle angelegt werben. Die Hanbelsbilan; Indiens hat fidh ſtark
verfhoben, da ber theilweiie erreichte Werth der Rupie die Einfuhr
von Goldländern vermehrt, bie Ausfuhr nach Stiberländern aber
vermindert bat. Möglicherweile wird dieſer Zuftand vorübergehen,
jo lange er aber befteht, wirkt er fort.
1) Bergl. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 62 und 168, fowie 1894 II.
©. 134 (Boint de Galle).
Die Geldkrifid in Auftralien bat auf den Handel Ceylons
feinen wejentliden Einfluß gehabt, da Kaffee und Thee nad wie
vor gebraudt wurden, dagegen haben die geftörten Gelbverhältniffe
in Amerika den Markt von Kolosöl und Blumbago ſtark gebrüdi.
Die Chilagoer Ausſtellung hat Ceylon-Thee in weiteren Kreiſen be
kannt gemadt. Im Allgemeinen ift ein Wahsthum des Verkehrs in
Colombo feftzuftellen, wenngleich das abgelaufene Jahr nicht cigent-
lich günftige Refultate lieferte.
Banken, welde bis dahin nur Agentuzen in Colombo Hatten,
haben Filialen eröffnet, wie die Hongkong und Schanghai Banking
Corporation und die Ehartered Bank of India Auftralia and China.
Eine Anzahl neuer Altiengeiellihaften ift gegründet worden, um
Threplantagen zu erwerben und zu betreiben.
Die Eiſenbahn nah Haputale wurde im Suni eröffnet und
ſoll bis September 1894 bis Bandaramela weitergeführt fein. Die
Linie nach Kurunugalle dürfte im Februar 1894 eröffnet werden und
die nach Galle im Mai.
Bandel,
Die Statiftilen der Regierung Über den Handel Ceylons im
Sabre 1892 find unlängft veröffentlicht worden.
Der Geſammtverlehr der Inſel Ceylon während des Jahres
1892 war:
Werth Rupien
Einfuhr. ......... 70 687 496
Ausfuhr ......... 62 271 924
zufammen .... 132959420 (einſchließlich der Edelmetalle).
Dagegen 1891 125435 186 Rupien, 1890 114219279 Rupien.
Daran waren betheiligt
Einfuhr Ausfuhr
Rupien. Rupien.
die Weſtprovinz (Colombo) mit.... 63189064 59267820
bie Südprovinz (Point de Galle) mit 3844 780 1176 039
Die Einfuhr von Kohlen in Colombo ftieg non 272017 Engl.
Zonnen im Jahre 1891 auf 298 868 Tonnen im Jahre 1892, die in
Point de Galle fiel dagegen von 60 732 Tonnen im Jahre 1891 auf
13889 Zonnen im Jahre 1892.
Colombo.
Die Reiseinfuhr hob ſich von 6 860.086 Buſhels im Jahre 1890
auf 7282411 Buſhels im Sabre 1892 in Folge ber Zunahme ber
auf den Theeplantagen beichäftigten Anzahl von Kulis aus Vorder⸗
inbien.
An der Ein: und Ausfuhr im Sabre 1892 waren die einzelnen
Länder wie folgt betbeiligt:
Einfuhr Ausfuhr
Werth: Werth:
Aupien. Rupien.
Seoßdritannten.............. 17 903 1% 89 960 830
Britiſche Kolmmien ........... 49 050 509 11 486 489
Amerika.................... 280 094 6 486 061
Deutihlamb.........-ceur... 2371362 2119 076
Heſterreich⸗ Ungarn........... 119 707 688 817
.................... 2 615 598 728
Malediven............. 6839 926 409 888
Frankreich ................ 86 750 86 963
Die Nieverlande............- 64 98 299 813
Falien............... 17967 282 970
Rußland ................... 876 038 2583 328
Franz. Befig in Smbien ...... 1 108 868 103 619
Spanien ....... ernennen. 24 65415
Aegypten................ 26 476 52 160
China.................... 31 868 50 749
N 1.11) 1 ..................... 351 676 48 664
Arabien .................. 8561 29 438
y 1) ı ı — 17 087
Manila .................... No 834 67
Die Ausfuhr nach Deutſchland hat zugenommen, dagegen zeigt
die Einfuhr kleinere Ziffern. Es iſt hierbei aber zu beachten, daß
die Einfuhrftatiſtit kaum zuverläffig ift.
Die Hauptartilel, an deren Einfuhr nad Ceylon Deutſchland
Beteiligt ift, waren im Jahre 1892:
Davon aus
Ueberhaupt Deutſchland
Werth: Werth
Rupien Kupien
Bier in Flaſchen............ 284 338 119 823
Baumwollenwaaren.......... 5 250 326 65 500
Sprengpulver .............. 3b 187 23 750
Biskuits................. 112559 20 524
Glas und Slaßwaaren ...... 170 525 15 824
Cigarren .................. 671 451 13 622
Rofamentter: und Putzwaaren 819 484 10 218
Wollenwaaren .............. 823 906 9989
Butter .................... 58 846 8 209
Stabeifen und Nägel........ 91 238 1687
Blei für Theeliien.......... 414 488 7176
Anfreiämaterläl ..........- 114 602 6475
Arzneien................... 338 619 5641
ſeurzwaaren............... 441 888 4512
Seife...................... 120 259 3 883
Whhisky .................... 607 754 3148
Cognat.................... 167 668 2 778
Schaumwein............... 70 091 2443
Porzelanwaaen ............ 210 700 2486
Dynamit .............. 29 795 2414
Leder.................... 19 521 20%
Schreibmaterial............. 112 470 2 048
—
158
Davon aus
Ueberhaupt Deutfehland
Werth: Werth:
Rupien. Rupien.
Regenſchirme....... 220 517 1916
Mufitaliihe Iaftrumente..... 29 662 1 706
Baummwollengam............ 85 634 1671
Meffing ....-----seunnenen. 30 608 1545
Möbel .................... 83558 1889
Berien und Evelflelme........ 14 288 1875
FD 8140 1325
Gpieflarten ... 20.2000 0 v0. 9147 1285
Papier und Umfgläge ....... 176 074 1149
Gtreeihbölger .....-..-+----- 83 789 1108
Gußſtahl .......---emansen. 19 891 990
Bezüglich der Ausfuhrprodukte und ber Ausfuhr Ceylons im
Jahre 1893, tiber die im Handelsberiht von Point de Galle für das
Jahr 1893 weitere Angaben vorliegen, iſt noch Folgendes zu bes
merken:
Kaffee. Die Verſchiffungen von Kaffee gingen meiſt nach
London, naͤmlich:
36 500 Engl. Centner
ferner nad Auftraltm.... 9284 „ n
„ PDefterei ... 6622 „” n
„ andern Laͤndern 294 „ n
zufammen 55190 Engl. Gentner
gegen 43143 „ tim Sabre 1892.
Cinchona. Die Außfuhr betrug: 3571325 Pfund gegen
6 798 320 Pfund im Sabre 1892.
Es wurbe außgeführt im Jahre 1898 nad) London 3331030 Pfund,
nah Amerika 167393 Pfund, nad Belgien 47004 Pfund (für
Deutſchland), nad den Niederlanden 25 239 Pfund.
Bei dem niedrigen Preiß für Chinin und der wachienden Ron:
urrenz Javas mit feinen reihen Rinden lohnt fi in Ceylon das
Ernten nur mehr für bie beften Sorten. Ein weitered Sallen der
Ausfuhr tft zu erwarten.
Thee. Die Erwartung, daß die Ausfuhr im Jahre 1893 eine
weſentliche Steigerung erfahren würde, ift in Erfüllung gegangen,
indem 84406 064 Pfund gegen 71153657 Pfund im Jahre 1892
zur Verſchiffung Tamen; davon gingen nad:
1893 1892
Pfund. Pfund.
London ................. 75 500 077 64 815 075
Auſtralien............... 6 968 966 5 166 154
Indien.................. 964 104 628 037
Deutihland.............. 225 636 1233 077
Ghina.................. 188 099 108 988
Afrika.................. 114 857 64 128
Amerika................ 112440 100 898
Mauritius.............. 110 079 89 617
Rußland ................ 63 272 400
Malta .................. 38 485 18 326
Spanien ............... 87 513 18 830
Frankreich ............. 27 992 16 374
Singapore.............. 21 906 11 381
den Nieberlanden......... 10 818 970
Italien................. 9097 4279
Defterreich-lingarn... ...... 71% 93 793
Belgien ................ 3609 605
154
Der Anteil Deutſchlands an dieſem Handel nimmt langſam,
aber ftetig zu. In Deutſchland iſt Fein Mafienverbraud von Thee,
fonft würden die großen Borzüge der Eeylonwaare, Reinheit, Stärke
und Billigfeit, früher zur Geltung kommen.
Die Bemühungen der Theepflanzger, ihr Produkt durch freie
Vertheilung von größeren Proben in Rußland, Deutſchland und
Amertla befannt zu machen, werben fortgeieht. Auf den direkten
Verkehr mit den Bereinigten Staaten von Amerika bat die Chilagoer
Ausftellung bis jet nicht anregend gewirkt.
Kakao. Die Ernte war eine jehr günſtige. Bon der Ausfuhr
in Höhe von 36668 Engl. Centnern (gegen 17327 Engl. Gentner
im Borjahre) gingen nad London 28 707 Engl. Eentner. Es find
jet wohl 16000 Ader mit KalaosBäumen bepflanzt.
. Sardamomen. Die Verfhiffungen waren etwas größer als
im Vorjabre; fie betrugen 428210 Pfund gegen 372510 Pfund im
Sabre 1892.
Die hauptſächlichſten Bezugäländer waren Im Jahre 1893 Indien
mit 205 071 Pfund, Großbritannien (London) mit 192 857 Pfund,
Deutihland mit 28062 Pfund. Die Ausfuhr nach Deutichland ift
von 9210 Pfund im Jahre 1892 auf 28062 Pfund im Sabre 1893
geftiegen, während bie Ausfuhr nad Defterreih ganz aufgehört zu
haben fcheint.
Das bepflanzte Areal, jet auf 4700 Ader geſchätzt, bat ſeit
dem Sabre 1888 etwa? abgenommen; es fcheint eben eine gewifle
Ueberproduktion zu befteben, denn in London find die Preiſe feit
12 Zahren von I Schill. pro Pfund auf etwa 2 Schill. gefallen.
Bimmet. Die Ausfuhr von Zimmet in Farbehlen betrug
1 995 257 Pfund gegen 1 947533 Pfund im Sabre 1892.
Davon gingen im Jahre 1893 nad
Pfund. Pfund.
Großbritannien (London) 956 284 Amerika... ........... 66 000
Deutihland........... 627503 Franlreih ............ 50 300
Spanien ............. 129 00 China................ 45 000
Italien .............. 95 700 Indien............... 25 000
Belgien .............. 63 700 den Niederlanden...... 21 200
Bon Zimmetabfällen wurden ausgeführt 667 115 Pfund gegen
615155 Pfund im Jahre 1892. Davon gingen im Sabre 1893
nad London 291579 Pfund, nad Deutſchland 147892 Pfund, nad
Italien 87 524 Pfund, nad den Niederlanden 85120 Pfund und
nad Belgien 39200 Pfund.
Kotosdl. Wie zu erwarten war, blieb die Ausfuhr weientlich
hinter der ded Vorjahres zurüd, fie betrug 389 712 Engl. Centner
gegen 550 977 Engl. Sentner im Jahre 1892.
Die Hauptbezugslänber waren:
1893 1892
Engl. Centner. Engl. Centner.
Indien ............. ... 114 687 116 208
Amerika................. 94 482 191 425
London ................. 91 552 123 088
Singapore............... 36 433 87 628
Defterreih- Ungarn ........ 18 903 20 588
Deutihland.............. 13 299 24 425
Rußland ................ 11 257 2 000
Belgien ................. 7846 8 766
Italien.................. 2133 3406
Am ftärkften war der Ausfall in den Verſchiffungen nad
Amerka, in Folge der dafelbft herrſchenden Handelskrifis; auch
London, Defterreih und Deutſchland blieben weſentlich gegen das
Sabr 1892 zurüd. Rah Singapore wurden anjehnliche Poſten ges
fandt, doc tft auf biefes Abzugsgebiet zunächit nicht mehr zu rechnen,
Colombo.
einesihetls des Kurſes wegen ſeit dem Schließen ber Indiſchen
Münzen, anderentheils wegen guter Ernten von Kopra im Sunda⸗
Ardipel. ,
Kopra. E83 wurde bedeutend weniger verſchifft ala im Vor⸗
jahre, denn nur für Kurze Zeit waren bie Zufuhren fo ſtark, daß die
Preiſe genügend fielen, um bie Ausfuhr lohnend zu machen.
Die Sefammtziffer betrug 44928 Engl. Centner, gegen 134590 Engl.
Centner im Jahre 1892; davon gingen im Jahre 1893 nad Ruß:
land 19 906 Engl. Centner, nad) Deutihland 12006 Engl. Eentner,
nad Großbritannien 7158 Engl. Eentner, nah ben Niederlanden
2000 Engl. Sentner.
Die nee Induſtrie, dad Kolosfleiih Fünftlih zu trocknen
(desieeated Coconuts) und zu Bad: und Speiſezwecken zu bereiten,
bat fich rafch weiter außgebehnt; es jcheint indeſſen Der Berbraud
nicht mit gleicher Schnelligkeit gewachſen zu fein, denn in ber zweiten
Sabresbälfte mußten die Betriebe theilweiſe befchräntt werben.
Bon der Gefammtausfubr von 6414908 Pfund (gegen
3849 724 Pfund im Sabre 1892) gingen nach Großbritannien
5509468 Pfund, nah Amerika 548068 Pfund, nah Deutichland
178 850 Pfund, nad Auftralien 175 667 Pfund.
Poonac. Mit dem geringeren Ertrag von Kokosbl ging ein
folder von Futterkuchen natürlich Sand in Hand. Es wurben vers
ſchifft: 188538 Engl. Eentner gegen 204166 Engl. Geniner im
Sabre 1892, und zwar im Jahre 1893 nad) Deutichland 182 915 Engl.
Centner, nach Belgien 44849 Engl. Centner, nad) ven Nieberlanden
720 Engl. Centner.
An Kotosnüfjen wurden verlaben 11079 028 Stül gegen
97173886 Stüd im Sabre 1892; die Hauptbezugsländer waren im
Sabre 1893 England mit 9967 538 Stüd, Aegypten mit 580 800
Stück und Deutihland mit 328510 Stüd.
Plumbago. Diefer Artikel ift von ber geſchüftlichen Kriſis in
Amerika befonders ſtark betroffen worden, und der bedeutende Aus⸗
fal der Ausfuhr gegen dad Borjabhr findet fih fait ganz durch
Minderbezug Amerikas erklärt. Deutſchland Hat fi an der direkten
Einfuhr ftärter ala im Vorjahre betbeiligt, doch darf dies kaum als
ein Zeichen von wachſendem Bedarf aufgefaßt werben, bürfte viel:
mehr daburch feine Erklärung finden, daß weniger indirelte Gefchäfte
über London gemacht wurden, wie denn tbatfädhlic London um uns
gefähr ſoviel weniger bezogen bat, ala Deutichland mehr von Ceylon
bezog.
Es wurden verſchifft: 337 605 Engl. Centner gegen 426 761 Engl.
Centner im Sabre 1392. Hauptläufer waren im Sabre 1898:
Amerifa mit 163 854 Engl. Centnern, Großbritannien mit 101186
Engl. Sentnern, Deutigland mit 47098 Engl. Sentnern, Belgien
mit 11. 000 Engl. Centnern, die Niederlande mit 10 764 Engl. Centnern.
Die Preiſe erfuhren einen ſtarken Rüdgang, fo daß eine Anzahl
von Gruben ihren Betrieb einftellen mußten.
Kokoſsgarn und «Fafern. Die Ausfuhr von Garnen bat
ab:, die von Yafern zugenommen. Es gelangten zum Berfandt:
Sam: .
: Faſer:
84 881 Engl. Centner 66 404 Engl. Centner
gegen 101375 „ " #45 „ "
im Jahre 1892.
Davon gingen im Sabre 1893 nad):
Garn: Engl. Etr. Faſer: Engl. Ctr.
Großbritannien....... . 58486 Großbritannien........ 40 889
Deutihland........... 6885 Auftralien ............ 5 658
Indien............... 4287 Belgien .............. 3439
Auſtralien ............ 3444 Amerita............ 2409
Amerika.............. 3106 Deutſchland ........... 2172
Eolombo. — Antwerpen. 155
Antwerpen.
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.)
Der Schiffsverkehr im Hafen von Antwerpen, welcher im Vor⸗
jahre augenſcheinlich unter der Ungunſt der allgemeinen geſundheit⸗
lichen Verhältniſſe einigermaßen zurückgegangen war, bat ſich im
Berichtsjahre wieder etwas gehoben.
Die Zahl der eingelaufenen Schiffe und deren Tonnengehalt
5934 Engl. Centner im Jahre 1892) gingen nad China 2712 Engl.
Sentner, nad) Großbritannien 2485 Engl. Centner und nad Deuiſch⸗
Iand 982 Engl. Seniner.
Sapanbolz; Ein ftarler Breisfiurz bat das Abholzen un:
Iohnend gemadt, fomit haben bie Zufubren in Colombo aufgehört
und bie Berkhiffungen die Borräthe ungefähr erſchöpft. Es wird
nun einer Preiöfteigerung bebürfen, um den Handel mit biefem
Artitel wieder lebhafter zu geftalten. An Beftänden if kein Mangel.
betrugen:
Deutigland war der Hauptläufer. . .
2 2 1891 ou... 4461 S 3 e von 4 693 2383 R Tonnen.
Es gingen aus inſsgeſammt 6678 Engl. Centner gegen 10 704 Engl. 1892 .... 4321 — ſ „ 4500 091 “ „
Centner im Jahre 1892. Im Jahre 1893 gingen bavon nad Deutſch⸗ 1893 .... MB „ „ 4692211 „ ,
Iand 4944 Engl. Sentner, nad Großbritannien 713 Engl. Geniner
und nad Deſterreich 600 Engl. Sentner.
Sitronelladl. Bon ben 10696 481 ausgeführten Unzen (gegen
13512026 Unzen im Sabre 1892) gingen nah Großbritannien
6265518 Ungen, nad) Amerila 2602368 Unzen, nah Smbien
1126288 Unzen und nad Deutihlanp 6656485 Unzen.
Die Ausfuhr nah Deuiihland hat gegen bad Borjabr um
344 107 Unzen zugenommen.
Es ift fomit der Stand vom Jahre 1891 nahezu wieder erreicht.
Bon den eingegangenen Schiffen waren:
Dampfidiffe .... 3872 von 44538929 Reg.⸗Tonnen.
Segelidiffe.....-. BE BEI 5 m
Der Durchſchnittsraumgehalt der Dampfihiffe war 1150 Reg.
Tonnen, der ber Segelichiffe 436 Reg. »-Tonnen, derjenige aller Schifie
zulammen 1062 Reg.-Tonnen. Den ‚größten Raumgehalt batten
von den Dampfihiffen neun mit 5000 bis 5100 und eins mit 5600
bi3 5600 Reg.⸗Tonnen, von den Segelfchiffen vier mit 2000 bis
2300 und vier. mit 2400 Bid 2700 Reg⸗Tonnen.
Die verjiebenen Nationen waren an dem Schiffseingang, wie folgt, betheiligt:
Ebenholz. Bon den audgeführten 6381 Engl. Eentnern (gegen
|
|
Segelſchiffe. Dampfichiffe. Zufanmen.
Rationalität. | | | | Prozent
Reg. Neg.s Prozent der Reg. ,
Ball. | Tonnen. Zahl. Tonnen. Zehl. | Geſammtzahl./ Tonnen. ln
Britiſche......................... 2160 2 444 880 921 182 469 2481 66,2 2577 289 9
Deutide ....-.-raseuneeneenenen 656 880 859 89 26 672 695 15,7 907 531 19,4
Velgiſche................. 808 449 534 3 311 7 449 792 9,6
Norwegiſche .................. 171 96 797 86 39 018 257 5,8 135 815 2,9
Schwediſche ...................... 135 86 423 20 8 467 155 3,8 94 890 2
1 117 108 679 25 4 958 142 3,2 113 637 2,4
Franzoſiſche ........ .............. 108 108 691 11 2585 119 2,7 111 276 2,4
Kiederländiide ........ .......... 80 97 468 11 7136 91 2,1 104 594 2,2
Spanifhe .a....2422enn nennen 45 42 071 _ _ 45 1 42 071 09
Griechifche....................... 30 52 706 — — 30 52 706
Rujfiſche........................ 20 16 288 10 4718 30 21 001
Italieniſche ................... 2 2188 19 11216 21 28 13 899 33
Amerikaniſche..................... 16 36 304 — — 16 ⸗ 86 304 “
Vvortugie ſiſche. ................... 14 17426 — — 14 17 426
Deſterreichiſche................... 10 13 685 1 795 11 14 480
Bemerkenswerthe Beränderungen in der verbältnikmäßigen Herkunfts⸗ Eingang. Ausgang.
Betheiligung der verſchiedenen Nationen an dem Geſammt⸗Eingangs⸗ oder Reg.⸗ Reg.⸗
verlehr gegenüber dem Borjahre find nicht zu verzeichnen. Beſtimmungsland. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen.
Die Gefaltung des Schiffö-Eingangs» und Ausgangsverkehrs Vereinigte Staaten von
mit Rüdficht auf die Herkunftz- und Beſtimmungsländer macht bie Amerila ............ 268 59562 226 532862
nachſtehende Tabelle erfichtlich. Frankreich ............. 186 133 882 100 61 310
Herkunfts- Eingang. Ausgang. Norwegen ............. 175 78 471 118 47 631
oder Reg.s Reg.» Argentinien ............ 166 231860 17 26 990
Beftimmungsland. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Schweden „2.2... 2.200. 159 98466 120 69 380
Scoßbritannien ........ 1597 1112142 22498) 1882067 , Rußland (Ditiee) ....... 168 137246 51 37 090
Deutihland ........... 47 603708 3663) 889 624 ESchwarzes Meer) 80 158571 14 22 986
—_— Rumänien ............. 148 246 7712 5 8042
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 121. Spanien. ............. 112 109 175 116 109 886
2) Darımter in Ballaft 723 von 970 483 Reg.»Tonnen. Hindoſtan ............. 78 185 616 658 111 730
3) Davon nad der Dſtſee 87 von 48676 Reg.⸗Tonnen (in | die Niederlande ........ 65 46 752 16 20 012
Ballaft eins von 427 Reg.sTonnen) und nad der Nordſee 268 von Italien............... 49 51 652 17 17 969
340 348 Reg »Tonnen (in Ballaftı 8 von 5518 Neg.-Tonnen). Auftralien ............. 45 99 787 27 60 674
156
Herkunfts⸗ Eingang. Ausgang.
oder Reg.⸗ Reg.⸗
Beſtimmungsland. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen.
Peru und Chili ........ 45 65 118 ? ?
Brafilien ............. 37 53 291 69 97712
Portugal .............. 86 22 169 35 16 964
Uruguay .............. 31 9 601 3 ?
Griedenland........... 19 23 968 7 9 640
Dänemark............. 17 8 640 51 24 316
Die Haupteinfuhrartifel auf dem Seewege waren:
Getreide ..................... 1627613 Tonnen,
Wolle, Baummolle, Leder, Hörner,
Knochen und andere Waaren.. 12898838 ,„
Erze und andere Waaren....... 356332 ,
Kohle, Rohguß und andere Waaren 16184
Bauholz und andere Waaren ... 202668 „
Petroleum und Schmieröl ...... 110 601 „
Kaffee und andere Baaren ..... 78 752
Bon ben zur See audgeführten Waaren,
berfelben fpezielle Angaben vorliegen, wiefen die größten Mengen auf:
Weißer Sand............ 69 854 Tonnen.
Bearbeitet Eiſen und
andere Waaren ........ 62 684 n
Phosphat ............... 89 975 n
Kohle................... 31964 ,
Wolle................... 15 252
Die Geſtaltung des im Vorſtehenden nicht dherũcſichtigten
Schiffsverklehrs auf den Binnen⸗Waſſerſtraßen (mit dem Innern des
Landes, Deutſchland, den Niederlanden und Frankreich) macht nach⸗
ſtehende Zuſammenſtellung erſichtlich:
derkunfts⸗ Eingang.
Veſti oder zlanb m N
eftimmungsland. eg.⸗ *
Zahl. Tonden.KBahl. 3.
Binnenland.
Dampfſchiffe und geſchleppte Schiffe| 5 1881 902698] 5326| 910478
andere Schiffe................. 17 6621 279 506/18 36011 340 161
Deutidland.
Dampfihiffe und geſchleppte Schiffe] 1137| 656 2621 1615, 686 330
andere Schiffe................ 41 4488| 279] 33584
Niederlande.
Dampifaifte und gefchleppte Schiffe] 1089| 228015] 1079| 198187
andere Shiffe......... ....... . 2411| 108 7711 2497| 117666
Frankreich. |
Dampfihiffe und geſchleppte Schiffe| 211 60721] 284 83445
andere Schiffe ................. Ü 47 6 609
zuſammen.... 27 7468 140 878129 zes 370 369
Die unter Belgiiher Flagge fahrende Handeläflotte Antiwerpens,
welche Ende des Jahres 1892 aus 42 Dampfihiffen und 2 Segel
Ihiffen von zufammen 68891 Reg.-Tonnen Raumgebalt beitand,
bat fi im Laufe des Berichtsjahres um 4 Dampfichiffe vermehrt.
Die Ende des Jahres 1893 vorhandenen 46 Dampfidiffe und
2 Segelſchiffe Hatten einen Raumgebalt von 74195 Reg.⸗Tonnen.
f omeit bezüglich
Antıperpen. — Dusensland.
Qneendland.
Die Zuderinduftrie im Jahre 1892/93 (1. Juli big
30. Juni).)
Folgende Tabelle zeigt die Verhältnifſe der Yuderinbuftrie im
Sabre 1892/98 im Vergleich zum Borjabre:
1892/98. 1891/92.
Bebaut mit Auderrobr.......... Ader 55 206 486%
Zur Fabrikation gelangt........ " 89 766 37 137
Zuder gewonnen .............. Engl. Tonn. 61814 60 431
Melafle gemonnen ............. Gallonen 1114997 1088850
Aum gewonnen ............... „ 20838 165644
Rum eingeführt ............... n 22 489 19351
Rum audgeführt............... n 94 364 78 595
| Zuder eingeführt .............. Engl. Tonn. 43 60
| Zucker ausgeführt ............. „ 42 019 32 887
Zuderfabriten im Betrieb ...... 89 99
Altoholfabrifen im Betrieb ..... 9 10
Die Einfuhr von Zuder, welche jet ſchon nicht mehr erwähnens⸗
werth ift, wird ganz aufhören, da die Werke verfchtebene Qualitäten
berftellen, von den feiniten Raffinademürfeln Bis zu dem Klein
Irpftallzuder, ber allgemein im Haushalt verbraucht wirb, wie aud
bie großen Kryftalle, die von den Bierbrauern verlangt werben.
Rum wird in ber Raffinerie nicht gewonnen, aus ber Melaſſe
wird ein fogenannter „Goldenſyrup“ erzeugt und gebt, in Bled:
dofen gefült, jo in den Handel über. Diefer Syrup wird befonders
im Innern der Kolonie in bedeutenden Mengen genoſſen.
Bon biefem Syrup wurden ausgeführt:
aus Tonnen. aus Tonnen.
Brisbane... ........... 1316 Dungene$ ............ 5723
Maryborougb ........ . 2407 Geraldton ............ 3458
Bundaberg ........... 15208 Cairns............... 381
Mackay — — — 12 761 zufammen... 42019
Townsvile ........... 165
gegen 82 381 Tonnen im Vorjahre.
Der Berbraud von Syrup in der Kolonie betrug etwa 19295
Tonnen gegen 18050 Tonnen im Borjahre. Der Berbraud in ber
Kolonie bat befonderd auch deswegen zugenommen, weil mehrere
Obſtkonſerven⸗Fabriken Abnehmer von Syrup waren.
Die Durchſchnitispreiſe während des Jahres 1892/98 waren
folgende:
pro Tonne
Pfd. Sterl.
Raffinirter Zuder in Kryftalln.... 19 bis 26
Befter weißer ................... 19 „ 26
Gut und mittelweiß ............. 16 „ 3
Gelbe und graue Kryftalle......... 15 „ 28
Brauner Zucker................. 0 „ 17
Die Preiſe des Zuckers fliegen in Folge der großen Leber
fhwenmungen im Februar 1893 erheblich. So Hatten befte weiße
Dualitäten vor der Kataftrophe einen Werth von 19 Pfd. Sterl. pro
Tonne, dagegen unmittelbar danad einen folden von 25 Pfd. Sterl,
und da die Vorräthe nur gerade die Nachfrage deckten, fo Bielten
fi) dieſe Preife bis zum Ende der Saifon.
— — — — —
1) Segen bes Borjahres |. Sand. Ar. 1893 IL. ©. 51.
..
Konftantinopel. — Rio Grande do Sul.
Sonftantinopel.
Schiffsverkehr im Jahre 1893.)
|
Der Gefammtfcifiäverkehr im Hafen von Konftantinopel bes |
sifferte fich im Sabre |
1898 auf 17876 Schiffe von 11638 735 Reg. »Tonnen
8479 050 J |
1892 „ 1523 „ m
1891 „ 17850 „ n„ 9365 284 rr
Bon diefen Schiffen waren:
Reg. Reg.
Anzahl. Kommen. Anzahl. Tonnen. :
1898. 1892.
Segelihiffe ............. 4445 720925 4818 674409
Liniendampfidifie........ 1521 1678890 1601 1665 957 |
Sandelsdampfichiffe ...... 7391 9068617 5142 5915540
Küftenfabrer:
Segetfhiffe ........... 3221 49 224 2882 42 638
Dampfidiffe.......... 1274 188 779 1306 178 106
Lolaldampfichiffe auf dem
VBOBPoruUB .. ..22...... 24 2400 24 2400
|
Bei ber Deutihen Schifffahrt ift genen das Jahr 1892 eine |
Zunahme von 4 Schiffen und 8086 Reg.:Tonnen, ſowie gegen das |
Jahr 1891 eine Abnahme von 12 Schiffen und 7211 Reg.Tonnen |
zu verzeichnen. |
Mit Unterfheibung der Nationalität der Schiffe ftellte fich ber |
Schiffsverkehr im Hafen von Konftantinopel während des Jahres
1893, wie folgt:
|
|
|
|
Segelſchiffe.
Nationalität. Anzahl. Reg.⸗Tonnen.
Ottomaniſche................ 2771 265 694
Samiotiſche................ 40 7981
Britiſche.................... 17 912
Deſterreich⸗ AUngariſche .......... 22 9 098
Griechiſche ................. 1462 388 989
Italieniſche... .............. 121 45 561
Rumäniſche................... 3 645
Ruſſiſche.................... 19 2045
zufammen... 4445 720 926
Dampfſchiffe.
Ottomaniſche................. 161 106 391
Deutfche ..................... 131 145 244
Britiſche................... 6247 6 840 896
Defterreichslingariihe.......... 161 169 278
Belgiſche..................... 64 78 968 |
Dänische. .................... 61 64 202 |
Spanifche Beeren ereenenene 23 18 121
Frangöfifhe ..........-22r 0... 116 148 008 |
Sriedijhe 836 783318 |
Niederländiſche............... 30 24 280
Italieniſche .............. 233 212 373 |
Ruſſiſche..................... 4 78 229
Schweden⸗NKorwegiſche ....... 298 379 214 |
zuiammen... 7391 9 068 517
I) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Urch. 1898 IL &. 187.
Deutiches Hanbels-Archte 1894. IL.
Regelmäßig verkehrende
Geſellſchaften.
Deſterreich⸗ Ungariſcher Zloyd .... 368
Messageries maritimes (Fran⸗
zöſtſche Geſellſchaft) ......... 104
Compagnie Russe de navigation
Ä vapeur ete.............. 289
Compagnie Mahsousse (Otto-
maniſche Gefelihhaft)........ 211
Compagnie Khedivie (Aegyptiſche
Geſellſchaft)................ 50
Compagnie Florio Rubattino
(Italieniſche Gefelichaft)..... 165
Compagnie Fraissinet & Co.
(Franzöftiche Geſellſchaft) .... 99
Compagnie 1’Egse (Griechiſche
Geſellſchaft)................ 171
Compagnie Panhellönique (Grie⸗
chiſche Gefelihhaft)........... 14
zulammen... 1621
Küftenfahrer.
Segelſchiffe.
Rationalität.
Ottomaniſche ................. 3217
Samiotiſche .................. 4
zufammen... 3221
Dampfſchiffe.
Schiffe der Geſellſchaft Nahsonssé 561
Sonſtige Ottomaniſche ......... 41
Britiſche..................... 83
Oeſterreich⸗ Angariſche ....... 1
Griechiſche ................... 620
Italieniſche ................ 56
Rumäniſche. ............... 2
Ruſſiſche ..................... 20
zufammen... 1274
Lokalverkehr
(nur Dttomaniſche Schiffe).
Schiffe der Geſellſchaft Mahsousse 8
Schirkel-
i-Hairiéô ............ ...... 16
zufammen... 24
157
Reg.Tonnen.
402 998
142 906
436 881
147 627
47 487
232 42
99 217
75 596
98 841
1 678 8%
Rio Grande do Sul.
Handelsbericht für das Jahr 1893. ')
Allgemeines.
1) Vergl. Hand. Arc. 1888 II. S. 889.
Das verfloffene Jahr war für Rio Grande do Sul ein trauriges
in Folge der anhaltenden polittihen Wirren.
Die Anzahl des geichlachteten Viehs betrug 420 000 Stüd und
fand nur um etwa 40000 Stüd der vorjährigen nad, aber an
22
158
Dualität flanden bie Iektjährigen Produkte bedeutend hinter ben vor»
jährigen zurüd,
Auch der Viehſtand ſelbſt hat jehr gelitten, bie Campos find
meift von Vieh entblößt, nur in den meiter abgelegenen Diftrikten
fieht e8 mit dem Biehftand noch einigermaßen erträglih aus, man
hat aber nicht Leute und Pferde zum Heranbringen an bie Schladt«
ftellen, und fomit geht Rio Grande do Eul, deſſen Haupterwerbs⸗
quelle die Schlachtinduſtrie if, einer recht traurigen Zukunft ent-
gegen.
Einftweilen aber geichieht nichts für Aderbau, Viehzucht und
Wegebau 2c.; das Land verarmt dabei und geht zurück. Die Pro⸗
dulte, die dennoch gewonnen werben, geben zum Theil zu Grunde
wegen mangelnder Beförberungdgelegenbeit, ein Theil wird allerdings
noch über die Südgrenzge nah Uruguay ausgeführt. Der ganze
Verkehr und Gefchäftsbetrieb auf dem Lande ift verändert und
geitört.
Sn den Städten lag der Handel und bie Induſtrie ebenfalls
ganz danieder aus Mangel an Abſatz, Arbeitäträften und Verkehrs:
mitteln.
Viele Etabliffementd flellten ihren Betrieb ein; anderen geht es
böchft kümmerlich. "
Es trat auch eine große Theuerung ein, wobei fich freilich die
Kolonien, die fi jeder Einmifhung in bie politifhen Wirren ent-
hielten, jehr gut flanden, da fie für ihre Bodenprodukte nie gekannte
hohe Preife erzielten.
Die Einfuhr war trog aller fchlechten Verbältnifie doch nicht
fo ſehr gering; beoorftehende ſtarke Zollerhöhungen und billige
Frachten veranlaßten zu ſtarkem Waarenbezug, in Folge deſſen jet
große Lager vorhanden ſind.
Von großer Gefahr für den ſoliden Handel ſind die ſchwankenden
Kursverhältniſſe, welche enorme Differenzen in den Preiſen und
Werthen hervorbringen. Im verflofienen Sabre bewegte ſich ber
Kurs von 980 bis 1175 Neid pro Marl.
Der hohe Milreisbetrag, den das Gold ergiebt, ermuntert jegt
auch Manchen, feine Kapitalien aus Europa zurüdzuziehen und in
Brafilien anzulegen.
Srundftüde und Ländereien find wenig gegen früher im
Braftlianifchen Geldwerth geftiegen. Auch zur Uebernahme und
Gründung induftrieller Unternehmungen fängt in der Hoffnung auf
eine baldige befiere Zukunft fremdes Kapital an, fi einzufinden.
Hand in Hand mit den höheren Breifen Tür alle Lebensmittel
gingen die Löhne; ein gewöhnlicher Arbeiter, den man früher mit
2 Milreiß pro Tag lohnte, erhält jeht 4 bis 5 Milreiz, und es ift
für die Leute nicht ſchwer, Arbeit zu finden. Die Braftlianifchen
und naturalifirten Arbeiter find durch den Krieg ihrer gewöhnlichen
Beihäftigung entzogen worden umd viele derſelben gingen außer
Landes.
Bandel.
Der gänzliche Mangel an offiziellen Liften und Veröffentlihungen
macht es zur Unmöglichkeit, fpezielle ftatiftifche Angaben zu maden.
Sowohl die Ausfuhr nah Deutihland ift geftiegen, als auch
verhältnigmäßig die Einfuhr von Deutihland. Die Deutſche Eifen-
induftrie und ber Schiffbau fanden neue Abnehmer, auch mehrere
Ladungen Deutſcher Kohlen wurben zum erften Male eingeführt zu
guten Preifen.
Induſtrie.
Rur einige wenige, beſonders gut geſtellte Fabriken arbeiteten
trot aller Schwierigkeiten mit günſtigem Reſultat, die meiften anderen
hatten ſich ſehr einzuſchränken.
Rio Grande do Sul.
Einige mit Braſilianiſch⸗RPortugieſtſchem Kapital gegründete
Sabriten, wie eine große Stearinlichtfabrik, die mit Deutſchen
Maschinen betrieben wird, einige Hornverarbeitungsfaßrilen für
Kämme, Korfettfiangen ꝛc., eine Konfervenfabril, eine große Mühle
mit Amerikaniſchen Maſchinen, eine Glaßfabrit, eine Papierfahrit,
haben ihr disponible® Kapital ſchon veraudgabt, zum Theil befinden
fie fih in anderen Schwierigfeiten.
Eine Korfetts und eine Kravattienfabrit hatten dagegen gutes
Fortlommen, und eine Sigarrehfabrit mit Deuticher Leitung und
Deutfhen Arbeitern fand mit ihrem Fabrilate jo gute Aufnahme,
daß fie fchon jekt eine ſtarke Vergrößerung vornehmen wird.
Auch eine Lichts und Setfenfabrit in Deutihen Händen bat fi
gut entwickelt.
Aderban.
Die Deutihen und auch Italieniſchen Kolonien betrieben ben
Aderbau mit gutem Erfolg. Diejenigen von Porto Alegre erreichten
geradezu enorme NRefultate, weil man ihre Produkte: Bohnen, Mais,
Kartoffeln, Tabak 2c., zu hohen Preiſen Yaufte, und auch von Rio,
Paranıgua und Sao Baulo in Folge des Abfchluffes des Staates
Santa Catarina vom Verkehr, ſehr ſtarke Nachfrage war.
Die Bauern ſind alle ſchnell wohlhabend geworden, ihre Be⸗
dürfniffe müſſen fie zwar theuer bezahlen, doch find dieſe nur mäßig.
Die Kolonien im Süden Batten unter ben politiihen Wirren
nicht zu leiden.
Auf dem flachen Lande werden Zwiebeln, Mandiocamehl, Wein ıc.
gebaut, die Ernte in dieſen Produkten war eine durchſchnittliche.
Der fett wenigen Jahren in geringem Umfange von Reuem bes
gonnene Weizenbau ging einftweilen wieder ein, doch denkt man jehr
daran, ihn wieder aufzunehmen, und es fdheint, daB guter Erfolg
nicht fehlen wird.
Der Reisbau hat keinen Aufihwung gewonnen, obwohl er vor:
ausſtchtlich nicht unrentabel fein würde.
Eijenbahnen.
Der Betrieb auf der Bahn von Rio Grande nad) Bage war ein
reger, fo dag nicht Material genug vorhanden war, um ben Berlehr
zu bewältigen. Dann aber kamen häufige Verkehrsſtörungen burd
Truppentransporte, Beichädigungen der Eifenbahnlinie und des
Material® vor.
Seit einigen Monaten ſtockt ber Betrieb auf dem größten Theil
der Strede, und die Bahn fährt nur noch von Rio Grande Bid
Pelotas.
Bon Bage aus lieh die Regierung an der Strecke BVagée — Cacequy
im Anſchluß an die Linie Cacequy — Uruguayana arbeiten, welde
Strede aud im Bau war, die Revolution bat aber alle Arbeiten
verhindert.
Diefe beiden Bahnftreden find für Nio Grande ımb Belotad
von großer Wichtigkeit, um jo mehr da Porto Alegre durch die ſchon
beendete Sirede Santa Maria—Eacequy im Vortheil iſt und ſich
leicht des Geſchafts der Sid Campanha des Staates Rio Grande do
Sul bemädtigen könnte, wenn die beiden Bahnftredden nicht vollendet
werden.
Geplant wird nun noch eine Bahn zwiſchen Pelotas und ber
Kolonie Sao Lourenco, die man dann weiter füßren will über
Camaquam nad Porto Wlegre. Es fehlt aber an Kapital.
Schifffahrt.
Im Jahre 1893 liefen 471 Schiffe von 200 798 Reg.⸗Tonnen in
den Hafen von Rio Grande do Sul ein, und 485 Schiffe von
202 776 Reg.»Tonnen Tiefen aus.
Rio Grande do Sul. — Tichifu. 159
Zwei Hamburger Dampferlinien, Hamburg » Sübamertlaniiche
Dampfichiffiahrts » Gefellichaft und A. 6. de Freitad & Eo., haben
egelmäßige Fahrten nad Rio Grande mit Gütern und Baflagieren | Tiefgang die Einfahrt geftattete.
eingerichtet. Die beiden Kompagnien baben fi aber geeinigt zu Bau Hofit dieſen Waflerftand zu erhalten und bie Regierung
| widelt. Zu dieſer Entwidelung trug vor Allem der günftige Wafler-
Iombinirten Fahrten; fie egpebiren alle 14 Tage von Hamburg über [äßt beftändig an ber Barre arbeiten, um die Wafler zu reguliren.
fland der Barre bei, welche fait beftänbig bei etwa 15 bis 16 Fuß
Havre, Liflabon, Baranagua und Defterro einen Dampfer non etwa | Die projeltirten großen Barrearbeiten, welche mit einer Franzöſiſchen
1500 Reg.:Tonnen und find bis jekt faft fiel? mit voller Ladung Geſellſchaft vereinbart waren, find von biefer aufgegeben worden
nah Rio Grande gelommen, bie, foweit fie nach Belotad und Borto unter großen Einbußen und Strafen, da der ſtarke Kursrückgang fie
Alegre gehört, in großen Leichtern unter Deuticher Flagge weiter | verhinderte, weiter arbeiten zu lafien. Nun will die Regierung bie
gebracht wird. Auch fanden biefe Dampfer in letzter Zeit gute Aus: | Arbeiten felbft fortſetzen laſſen.
fracht für die Braſilianiſche Küfte. Unter diefen Umftänden bat fi . Recht mangelhaft finb die Waflerwege von Rio Grande nad)
die Deutiche Schifffahrt im Hafen von Rio Grande bebeutend ent- Pelotas und Porto Alegre.
Die Betheiligung ber einzelnen Nationen an ber Schifffahrt im Hafen von Rio Grande im Jahre 1898 iſt auß folgender
Tabelle erſichtlich:
Eingang. Audgang.
Dampfſqhiffe. Segelfchiffe. | Ueberhaupt. | Dampffgiffe. | Segelfäiffe. | Ueberhaupt.
Rationalität.
Deutſche................................ 48 69 22 64
Brafilianiädhe. oo nnnnnn 148 | 18 166 47 159
tiſche................................... 26 64 90 28 92
che............................... 7 9 16 4 14
Drientaliſche............................. 8 1 4 4 6
11 7 2 | 56 68 4 70
Yon — ........... .... ................ 1 —
ortugiefiſche. ............................ — —
2 BR LLLINDINDNDIEN — + " _ *
aniſche............................... — —
Rieder: DR _ 22 22 _ 20
Schwediſche.............................. — 14 14 — 12
Amerikaniſche (Verein. Staaten)................. — 2 2 — 3
| —
zuſammen........... 208 | 2 | 471 204 | 21 | 485
| von 200 798 von 202 776
| Neg.⸗Tonnen. | Reg.⸗Tonnen.
Tſchifu. Fahrten einen dauernden Niedergang bedeuten würde. Die Deutſchen
, , ı Dampfer bilden feine regelmäßige Linie, ſondern fahren unter Charter
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.') | und nehmen diejenige an, welde ihnen den größten pefuniären Bor
tbeil bietet. Ein Hauptplag für das Schiffs⸗Chartergeſchäft ift Hong»
fong, wo ſehr viele Charters für die Nordchineſiſchen und ein großer
Theil der für die Südaſiatiſchen Gewäfſer abgeſchloſſen werden.
Bieten 3. B. gute Reisernten in Hinterindien lohnende VBeichäftigung
für nit zu feften Linien gehörende, Fracht und Charter fuchende
Dampfichiffe, fo pflegen die meiftens zu Iehterer Klaſſe gehörenden
Deutfden Dampfer den füdlichen Fahrten mil ihren gewöhnlich
vortheilhafteren Fracht⸗ und Charterläßen den Vorzug zu geben, und
. : . ihre Zahl auf der Nordchineſiſchen Fahrt vermindert fi; während
I OReIR mike aerinsem heile aus ben Safen ——e— Raufı fie umgekehrt auf letterer, welche wegen ſehr ſtarker Konkurrenz
te Rammt, fiheint eine immerhin annehmbare Rente abyumerien. | Weniger lohnend iſt, in größerer Anzahl erſchetnen, wenn ſchlechte
In Tjchifu beſteht keine Rheberei, welche Segelſchiffe außländifder Hinterindiſche Ernten oder andere Umſtände auf den Schiffsverkehr
Bauart fahren läßt ober verchartert; die Eigenthümer haben ihren in den Sudaſiatiſchen Gewafſern befchräntend einwirken. Als bes
Bohnfg hauptſachlich in Shanghai und Amoy. fonders günftiges Zeigen für die Deutſche Schifffahrt in den Nord⸗
Die Zunahme bes Verkehrs Deutfher Dampfichiffe beruht nur chine ſiſchen Gewäflern find biefe Schwankungen nicht zu betrachten
auf rein zufälligen Urſachen und beweift ebenjo wenig ein Mifbluͤhen ihr . a der Ionıfam entkanbenen ſSeſobr ner aunehmenben
. i r e r
der Deutiien auſtenſchiſffahrt mie eine etwaige Berminberung ber Konkurrenz ber feften Linien der in China beftehenben großen Küften-
1) Bergl. Hand. Wr. 1891 II. ©. 412. fahrts⸗Geſellſchaften (namentlich ber China Merchants Steam Narvi-
22*
Die Geſammtzahl der im Jahre 1893 im Hafen von Tſchifu ein-
gelaufenen Deutſchen Schiffe betrug 122 von zufammen 94 127 Reg.»
Tonnen, worunter 111 Dampfihiffe von 89372 Reg.Tonnen und
11 Gegeligiffe von 4755 Neg. «Tonnen. Für bad Vorjahr 1892 ftellte
fi der Verkehr auf 88 Dampfihiffe von 74214 Reg. »Tonnen und
16 Segelſchiffe von 7126 Reg.»-Tonnen, zufammen 108 Schiffe von
81340 Reg.⸗Tonnen.
Die Segelſchifffahrt friftet nach wie vor neben dem Dampfer:
— — — — — — — — —
— — — — —
160
gation Co. und der China Navigation Co.) erwachſen, deren bes
wußtes Beftreben darauf gerichtet ift, fi in Nordchina das ganze
Feld zu erobern und alle Mitbewerbſchaft auszufcließen.
Die Herkunitshäfen der in Tſchifu angelommenen für dieſen
Hafen defignirten Schiffe waren:
1. Dampfſchiffe.
1891. _ 1892. 1898.
Anzahl der Fahrten.
Hongkong und Canton ...... 32 22 23
Riutfhwang ............... 57 43 38
Schanghai................. 11 6 31
Ragafali ................ 6 3 1
Wladiwoſtoch ............... 4 5 10
Tientfin ... ............... 5 2 1
Kobe ..................... — 5 6
Taiwanſu ................ — 1 —
Amoy .................... — 2 1
2. Segelſchiffe.
1891. 1892. 1893.
Anzahl der Fahrten.
Futſchau .................. — 1 —
Kobe ..................... 1 2 —
Taiwanfu ................. 4 5 6
Niutſchwang ............... 1 2 —
Tientſin........ ........... 1 2 2
Schanghai ................. — 1 1
Amoy .................... 2 2 1
Rocheſter................. — — 1
Die Beftimmungshäfen der von Tihifu ausgelaufenen Schiffe
waren:
1. Dampfidiffe.
1891. 1892. 1898.
Anzahl der Fahrten.
Donglong und Canton ...... 37 77 286
Niutſchwang ............... 50 32 47
Tientſin ................... 8 6 7
Schanghai................. 3 1 7
Ragalali .................. 3 2 —
Wladiwoſtock und fibirifche
Küſte ......... ......... 1 5 8
Kobe ..................... 5 3 8
Amoy..................... 5 5 8
2. Segelſchiffe.
1891. 1892. 1898.
Anzahl der Fahrten.
Amoy..................... 6 13 8
Niutſchwang ............... — 1 1
Tamſjui ................... — 1 —
Nagaſaki .................. — — 1
Hongkong ................. 1 — 1
Kobe ..................... — 1 —
Die Fahrten nach Wladiwoſtock führte hauptſächlich ein von
einer Ruſſiſchen Firma gecharterter Dampfer aus, welcher auch für
das nächſte Jahr wieder gechartert fein fol. Es liegt jedoch auf der
Hand, daß die betreffende Firma, melde jchon eigene Schiffe befigt,
weitere Dampfer bauen lafſen oder faufen wird, wenn ſich die in
v
ö—— — — — —— — — ——3
— — — — — — — — —
Tſchifu. — Kuftendje.
Rede ſtehende Fahrt Schanghai — Tſchifu — Wladimoftod als dauernd
lohnend ermeifen ſollte.
Als erfreulich zu bezeichnen iſt die Anfang des Jahres 1893
endlich erreichte Ausdehnung der biöher nur den Dampfern ber in
China anfäffigen groben Küſtenfahrts⸗Geſellſchaften in Bezug auf die
zollamtliche Abfertigung eingeräumten außervertragsmäßigen Ber:
günftigungen aud auf die fogenannten unregelmäßigen Küftenfahrer,
fo daß beide Klafien von Dampfidiffen einander jegt völlig gleich:
geitellt find.
— — — ———
Küftendje.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Einfuhr.
Die Deutihe Einfuhr bewahrte auch im Borjabre ihre gute
Stellung. Der Deutihe Yabrilant verfieht es jehr gut, bie in Ru⸗
mänien wie in allen Aderbauländern nöthigen längeren Kredite ein-
zuräumen, doch ift ein fortdauerndes Ueberwachen der Kunden, theils
durch wiederholte Ausfunftseinziebungen, die aud nur an die rich⸗
tige Stelle gerichtet werben müflen, theils, wie dies auch ſchon ge-
ſchieht, Durch direktes Auffuchen der Kunden ſowohl als der Vertreter,
welche nicht immer das ihnen geſchenkte allzu große Vertrauen ver:
dienen, durch gewiflenhafte Neifende zu empfehlen. Die Konkurrenz
wird, folange das Kapital noch fehlt, nicht nur in den billigen
Preifen und den Verichiffungsleichtigleiten, fondern auch hauptſächlich
in den Krebiten befteben.
Die finanzielle Krifi3 in Rumänien hat in Küftendje feine Nach⸗
wirfung gehabt. Der Kredit muß trog ber vereinzelten Zahlungs⸗
ſchwierigkeiten, die in der Baifle der Getreidepreije ihre Begründung
finden, als im Allgemeinen gut angejehen werben.
Der Geſammtwerth der Einfuhren betrug im Sabre 18%
6020000 Franken gegen 5 468 000 Franken im Borjahre.
Unter den an biefen Einfuhren betheiligten Ländern nimmt das
Deutihe Reich den erften Rang ein. Darauf folgen ihrer Bedeutung
nad: Großbritannien, Defterreich » Ungarn, Belgien, Frankreich, die
Zürfei, Griechenland, die Niederlande, Rußland, Stalien, die Schweiz
und Bulgarien.
Die aus Deutihlard eingeführten Artifel find: Kaffee, Thee,
Käſe, Zuderwert, pharmazeutiiche Präparate, Farben und Lade, ge:
falgene Robhäute, Lederwaaren, Sutewaaren, Baummollenmaaren.
Wollenwaaren, Seidenwaaren, Glad: und Borzellanwaaren, Holz:
waren, Eifen und Eiſen⸗Kurzwaaren, Drabtftifte, Weißblech u. ſ. w.,
landwirthſchaftliche Mafchinen und Theile davon, Bijouteriewanren
Spielwaaren und Silbermaaren.
Ausfuhr.
Der Werth der Ausfuhr aus dem Hafen von Küftendje betrug
im Jahre 1893 13 288 000 Franlen.
Sie beſteht lediglich aus Landesprodulkten, unter denen fich im
legten Jahre, zum eriten Male in größeren Mengen, Heu befindet.
dad zum größten Theil für Frankreich beftimmt war. Dagegen
nahmen die Verjendungen an Wolle in Folge der Quarantänemaß⸗
regeln jehr ab. Die gefammte Probultion faft wurde von der ein»
heimifchen Tuchinbuftrie zu billigen Preiſen aufgefauft.
Der Ogrößte Theil der Getreideausfuhr ging im verfloffenen
„Jahre nach Deutichland, theild über Hamburg, theild über Bremen,
1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 II. S. 238.
Küſtendje.
theils über Rotterdam oder Antwerpen. Dies erklärt ſich dadurch,
daß in Folge des Zollkrieges gegen Rußland und der Rumänien
proviſoriſch eingeräumten Bortheile Rumänifhe Getreideforten die
ähnlichen Rufſtſchen theilweiſe erfegten. Gerfte, der Hauptartikel des
Küftendjer Diſtrikts, wäre faft gänzlich nad Deutichland verkauft
worden, hätten einige Verſchiffungen ſchlechterer Dualität die Käufer
nit etwas zurüdgebalten.
Aderbau und Diebzudt.
Der Aderbau nimmt in der Dobrudiha von Jahr zu Jahr zu.
Während im Jahre 1892 die Ausfaaten fi auf eine Fläche von
253 661 ha erfiredten, nahmen die des verfloffenen Jahres 273 772 ha
in Anfprud. Mit der langjam vor fi) gehenden Veränderung der
Landbevölkerung, der Zunahme det Werthes des Grunbbefiges und
der damit verbundenen Erhöhung der Pachten, welche in den letzten
Jahren fi verboppelt haben, tritt an Stelle der früher angebauten
Delfaaten, die trog des oft jehr reichen Ergebnifies das Land
ſchwächen, der Anbau von Weizen, Roggen, Mais, Gerfte und Hafer.
Aus denfelben Gründen nimmt auch nad und nad die Vieh⸗
zucht einen anderen Charakter an. Die großen Schafherven, welche
bei dem primitiven Stande der Weiden große Flächen benöthigen,
verihwinden allmählich, und wird die Viehzucht in Kurzem nur noch
von dem Heinen Bauer neben dem Aderbau betrieben werben.
Der von der Regierung mit großen Opfern erbaute Viehmarkt
in Anabolfioi bei Küftendje bat den Erwartungen keineswegs ent:
Iproden. Während im Sabre 1892 65 224 Stüde Vieh ein: und
ausgingen, beichräntte fich dieje Bewegung im verfloflenen Jahre auf
24588 Städ Bieh.
Einwanderung.
Der Zuzug von Koloniften Deutiher Zunge aus Südrußland
dauerte auch im verfloffenen Jahre fort, bat jedoch am Ende etwas
nachgelafien. Die Unmöglichkeit, Land zu befiken, hält die Wohls
babenderen fern.
Oeffentliche Arbeiten.
Der Bau der Brüde über die Donau bei Tſchernawoda, welche
den Hafen Küftendje mit dem inneren Rumänien in Verbindung
jegen jo, fchreitet vor und fol Ende nädften Jahres beendigt fein.
Die Hiermit verbundene Erweiterung ded Hafens ift im Projekt
fertig. In der Stadt ſelbſt find verichiedene Arbeiten in Ausſicht
genommen, worunter eine Waflerleitung, der Bau eines Berwaltungss |
gebäudes, eined Rathhauſes und eines Kurſaals für die See⸗Bade⸗
gäfte, jedoch find dies Alles noch Projekte.
Induſtrie.
Die Induſtrie iſt durch mehrere Dampfmühlen und zwei Leder⸗
gerbereien vertreten. Letztere beziehen einen großen Theil der Häute
aus Hamburg und Antwerpen und verjorgen namentlid) den Rumäs :
niihen Markt.
Schifffahrt.
Die Dampfſchifffrachten nad) Großbritannien und dem Feſtlande
von Europa bis einichlieklih Hamburg ſchwankten zwiſchen 9 Schill.
und 15 Schill. 6 Pee. pro Tonne.
Rad dem Mittelmeer zahlte man 10 bis 16 Franken pro Tonne
für Dampfichiffe und 15 bis 20 Franken für Segelſchiffe.
Die „Deutſche Levante⸗Linie“ in Hamburg trägt viel zur Hebung
der Begiehungen zwiſchen Küftendje und Deutichland bei. Sie ers
mögliät durch ihre regelmäßigen Fahrten die Berichiffungen zu jeder
Jeit und von jeder Menge, was biöher nicht möglich war.
161
Dertehrsüberfichten.
Die hauptfädlichften Einfuhrartifel im Jahre 1893 waren:
kg
Anis . ............ 3 420
Leinſaat ........... 26 260
Hülfenfrüdte ......- 85 685
Friſches Obſt ....... 220 580
Trockenes Obſt .....- 188 254
Drangen und Citronen 140674
Geſalzene Fiſche, Ka⸗
piar IC. .......... 250
Semüfelonferven..... 2 220
Fleifchlonferven..... . 1823
Gewürze .........-- 3 860
Dliven............. 72 500
Zucker ........... 363 516
Raffee ............ 109 584
Reis............... 82 500
Stärle............. 8 852
Kaäſe.............. 1120
Thee .............. 2 185
Dlivenöl ........... 18 292
Buderwert.........- 1015
Fructlonierven..... . 31180
Schokolade ........- 420
Mein in Fäflen .... 20 328
Pharmazeutiihe Präs
parate ........... 39 344
Mineralwafler....... 9 684
Gerberlobe ......... 88 427
I Färbeftoffe und Farben 10212
| Zrodene und geſalzene
Häute........... 182 201
Leder aller Art ..... 7344
Schuhwaaren aus Leder
und andere Leder⸗
waaren .......... 22 387
Bohnen
Mehl .............
Heu
Sheffäfe
Trodene Schaffelle..
Rohe Schafwolle ...
| Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Jahre 1893 waren:
kg
Fiſchthran .......... 2220
Tauwerk ........... 50 000
Rohe Baumwolle und
Baummollengarne . 28 000
Autewaaret......... 4 200
Baummollene Gewebe 338873
Gewebe aud Wolle .. 87 106
Sutegewebe ......... 11910
Gewebe aus Seide... 6 913
Mollene Kuszwaaren . 280
Papierwaaren........ 3980
Glas⸗ und Borzellans
waaren .......... 54 2%
Brennholz .......... 511 220
Holzkohlen.......... 880 000
Steinkohlen ........ 6 150 000
Bauholz ........... 168 280
Gegenftände aus Sog 58410
Cement ............ 600 000
Hydrauliſcher Kalt... 436220
Erdöl.............. 70 000
Metallkurzwaaren.... 200500
Roheiſen ........... 380 000
Drabtftifte ......... 12 380
Weibbleh .......... 12 300
Eifendled .......... 68 318
Kupfer und Waaren
aus SKupfer....... 9840
Landwirtbichaftliche
Maſchinen und Theile
DAVON ........... 86 606
Kurzwaaren ........ 2 300
Lederkurzwaaren..... 3 300
Bijouteriewaaren .... 380
Preiſe per 100 kg
frei an Bord.
100 kg Franken.
56 535 11 bis 13
860 000 710 „ 7,40
15 300 820 „ 8,80
18 720 20 „ 22
142 700 10,350 „ 10,70
78 720 105 „825
51996 10 „1
121 666 520 „ 5,60
7216 13 „15
4 920 21 „3
2460 24 26
382 5 „6
19 680 4 „
3 754 95 „ 10
160 210 „ 29
147 118 135
162
Rationalität.
zufammen...
Küftendje. — Waflaua.
Schiffsverkehr im Jahre 1898.
Eingang. Ausgang.
Mit Balaft Mit Ladung. Mit Ballaft. Mit Ladung.
Dampf | Segel⸗ Reg. ⸗ Damyf— Segel: | Reg.s Dampf | Segels | Reg. Dampf fe] Segel: | Reg- ⸗
ſchiffe. | fchiffe. | Tonnen. | fchiffe. | Schiffe. | Tonnen. | fchiffe. | ichiffe. | Tonnen. | fchiffe. Kae Tonnen.
|
| |
2 — | 2 094 6 — 66021 — - | > 8 _ 8 596
65 — 68 541 15 — 18 120 1 — 1011 83 — 89 243
— 5 761 1 37 3 833 — 28 | 2710 1 19 1 884
3 7 4 325 9 ö 3 363 — — — 12 12 7678
— — — 8 — 8696 1 — 1100 7 — 7496
1 — 1403 — _ — — — — 1 — 1403
— — — — 2 176 — 2 176 — — —
71 | 12 | 17124 | 39 | 40 680 | | 25 | 4997 | 112 | 31 116 300
Außerdem verkehrten im Hafen von Küftendie in regelmäßiger Fahrt 63 Schiffe des Deſterreich⸗ Ungariſchen Lloyd von zuſammen
107 488 Reg. »Tonnen.
Maffaua.
Waareneinfuhr im Jahre 1892.)
Die Einfuhr Maſſauas vertheilte ih in den Jahren 1890 bis 1892 auf die Kategorien des Italieniſchen Zolltarifs, wie folgt:
Kategorien des Bolltarife.
Spirituojen, Getränte, Dele
Kolonialmaaren, Droguen, Tabat
Chemiſche Exrzeuguifie, Medizinalwaaren, Harze x
arben, Fürbs und Gerbmaterialien
anf, Flachz, Sute ꝛc
aummolle, Waare daraus
Wolle, pferdehaar und andere Thierhaare
Seide und Waaren daraus
Holz und Stroh ꝛc. ...........................
Papier und Bücher
Häute und Fe
Mineralien, Metalle und Waaren daraus
Steine, Erben, Geſchirr, Glas und Kryftall
Getreide, Mehl, Teigwaaren ıc
Thiere, thiertiche Produkte
Verſchiedene Gegenſtände
dazu die Edelmetall⸗Einfuhr
zuſammen
überhaupt
Werth der Einfuhr im Jahre 1892.
Auf Vand⸗ |
Dagegen
an une Aus Italien
w Bu gegen mit HZollfrei. Zuſammen.
dag Sin —8 Ausfuhrſchein. 1891. 1890.
zolles.
|
Lire. Lire. Kite Lire. Lire. Lire.
314 758 337 553 | 3495 655 806 845 281 833 280
III 656 816 106 929 950 664.195 718641 861 443
208 330 47 887 676 266 84% 389 994 890 097
en 4320 4.867 _ 9187 9184 18 589
6319 12 496 — 18 815 25 563 43 431
1117772 15 743 1140 | 1134655 | 1591066 | 2029 588
III 29 466 2 798 50 32 304 61556 66 654
117 886 18186 — 131.072 164 463 198 035
85 425 44 568 _ 129 998 189 766 | 147464
9722 18 720 476 28 918 34.525 40 660
103 768 16 454 475 120 692 212 831 501 669
In 91 806 59 397 200 151.408 168 834 2383 109
In 34 564 51 661 _ 86 225 139 109 160 650
5 465 831 89 535 602 | 5656968 | 6197732 | 6260639
1359 267 100 569 2780 | 1462616 | 1496 718 | 2084508
37098 | 10329 810 | 48167 407 | 6939
| onaa563 | Hear 11658 !ı10486858 | 12236 769 | 13914198
...... 416 162 Ä — | 416 162 806 164 | 1065 843
9908725 | 982687 | 11658 | 10908016 | 12642983 | 14980041
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 U. S. 127.
Die Hauptifächlicheren auf bem Landwege unb zur See ein
geführten und vergollten Artikel waren:
Mineralwaſſer
in Flaſchen.......
Bier in Flaſchen ....
Branntwein (Sprit)..
Chemikalien.........
Redizinallräuter.....
Zamarinde, roße ....
Summen ...........
Barfümerien, nicht
altoboliidhe........
.-— —⸗— 008 00008900 0
Jutegewebe
Leinene Gewebe, ges
vers eee 0 0
Benähte Gegenflände .
Baummolle, voh.....
Gerne und Räbzwien
Tauwerk ...........
rohe
Dedgl., gebleihte ....
Desgl, gefärbte.....
Desgl., bebrudte ....
Ruflelin ...........
Virkwaaren aus
Baumwolle
.. 008 000000 0 0.0
Bandmaare .......
dalbfeidene Gewebe...
Zeden und Teppiche
Genũhte Gegenſtaͤnde.
Gewebe auß Streichgarn
Desgl., aus Kammgarn
Desgl., beſtickt
Teden, Teppiche ....
Benäbte Gegenftände.
Seidmabfälle
Geibengewebe, rohe ..
Maflane. — Ballein.
Werth
Zire.
Geidengemwebe, gefärbte 22570
Deögl., halbfeidene... 28 830
Desgl., beftidte...... 6 845
Genähte Gegenſtände
aus Eeide........ 7.066
Baubolz............ 15 880
Möbel ............. 3168
Holggeräth........... 8611
Kurzwaaren aus Hol; 3 772
Bagm............. 1550
Boote .....2.222.... 2641
Korbmacherwaare 4672
Strohmatten......... 39 064
Taumer! aus Eſparto⸗
gras ............. 6.685
Flechtwaure aus Palm:
baft.............. 3 086
Bapier jeder Art 6 346
Lithograpbien....... 1486
Rode Häute......... 67 756
Raubthierhäute (Löwe,
Leopard ꝛc.) ...... 2011
Haifiſchhäute 1 088
Gegerbte Felle ...... 11 986
Shuhmerl.......... 22 145
Ledermante ......... 2 789
Shläude........... 6 684
Draßtwaare......... 2618
Eifen in zweiter
Bearbeitung ...... 22 210
Eifenbled, verzintt.... 9 836
Desgl., Waaren daraus 2 676
Eifengeräth ......... 2 188
Baaren aus Kupfer,
Meſſing, Bronze... 7009
Blei in Broten .. . 1480
Antimon ........... 1081
Maidinen .......... 19 151
Präsifionsinftrumente 1427
Eilberwaare ........ 1 099
Shmudiaden aus
Gold und Siiber.. 18 886
Uhren ....... ..... 2565
Edelfteine, bearbeitete. 6197
Geſchirrwaare jeber Art 11 256
Tofelglad, Spiegel,
SHohlgles ....... .. 9 288
Blalden............. 4 052
Schmelz, Berlen..... 1 748
om .............. 415 328
Dura ............. 4 184 816
Kartofieln .......... 1 804
11717 Ve 127 863
Mel .............. 626 898
Datteln ............ 70 460
163
Bert: Bertb:
Lire. Lire.
Delfrüdite .......... 8999 Eier von Hühnern... 8193
Getrodinete Früchte 7082 Fett ............... 74 898
Früchte, Gemüſe, ein» Stearintergen ....... 1511
gemadte ......... 5686 Honig ............. 20 744
Sämereien.......... 18475 Wachs, voßes ....... 4992
Friſche Gemüle...... 23516 Ghmudfebern ...... 11 506
Plerde ............. 8429 Elfenbein, rob....... 114 158
Raulibiere.......... 6460 Scilbirötenfcdhalen ... 15 624
Rinder ............ 364859 Berimutter, roh ..... 571 884
Schafvieh .......... 15280 Desgl, bearbeitet.... 1 964
Kameele....... . un 1830 Horn und Knochen,
Geflügel, lebendes ... 6851 bearbeitet......... 4199
Fiſche, getrocknet, ger - Füdgräten ......... 9680
räuchert ....-..... 1989 Kurgmwaaren ........ 19118
Debgl., in Büchfen ein Fächer ........ 1349
gemacht und Kaviar 2615 WMüpen.........-... 7 %1
Rildgertralt....... 8084 Hute.............. 3836
Butter ............. 80 958 Schirme............ 2 062
Käaͤſe ............... 13 141
Bafſein.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Reis war wie biöher der einzige Ausfuhrartilel sed Hafens von
Bafſein. GE gelangten im Ganzen 122526 Engliſche Tonnen gur
Berihiffung, wovon jedoch nur 111408 Tonnen nad Guropa und
die ſibrigen 11 118 Tonnen nad Indiſchen Häfen verfchifft wurben.
Die Dualität war eine gute, und bie Verladungen mäflen sur Bus
friedenheit der Empfänger in Gurope ausgefallen fein.
Der Reismartt eröffnete wie gewöhnlih Ende Januar, es
wurden 80 Rupien pro 100 Baskets Paddby für die erfien Zufuhren
bezahlt. Diefer Preis hielt fich ziemlich ftetig bis zum Anfang Juli,
wo bie Preife auf 77 Nupien fielen. Letztere Preiſe waren jedoch
nur von kurzer Dauer, da fi zu biefer Zeit ein lebhafter Bebarf
für Indien geltend machte, wodurch die Breife auf 87 bis 90 Rupien
erhöht wurden. Bu Dielen Beeifen wurde ber Reſt ber Ernte herein»
gebracht.
Die Einfuhr auf dem Seewege beichräntte ſich auf eine Ladung
Kohlen von 36500 Engl. Tonnen, welde für den Bebarf der in»
ländifhen Dampfſchifflinien beftimmt waren.
Salz wurde nicht eingeführt, da noch größere Borräthe vor»
handen find.
Manufalturwaaren Europäiſcher Fabrikation werben aus»
fohließlih non Rangoon bezogen.
Neber bie neue Ernte lauten bie Rachrichten günftig, es wird
erwartet, daß ungeführ biefelbe Quantität wie im leiten Sabre gur
Beriiffung kommen wird.
Sn den 11 hauptfädhlichften Reis produgirenden Diſtrikten Unter⸗
biemad waren zuſammen 4 719 062 Ader?2) mit Reis bepflanzt,
wonach die Ausdehnung des NReisbaues im Bergleich zur vorjährigen
Kultur in biefen Diftriiten um 98448 Adler zugenommen hat. Nach
der für das laufende Jahr aufgefiellten Schägung wird bie in Birma
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 Il. S. 82,
2) 1 Ader = 40,5 Ar.
164
für die Audfuhr verfügbare Menge Reis auf 1346 000 Tonnen vers
anichlagt.
An der Reisausfuhr waren die Schiffe der einzelnen Nationen,
wie folgt, beteiligt:
Dampficiffe. Segelſchiffe. Zuſammen.
Nationalität. Tonnen Tonnen Tonnen
Anzahl. Reid. Anzahl. Reis. Anzahl. Reis.
Deutſche ..... 1 3912 10 22453 11 26 865
Britifhe ..... 17 61 526 7 19848 24 81 374
Niederländiiche — — 1 1448 1 1 448
Norwegiice .. 1 221 — — 1 2221
zufammen... 19 67 669 18 43749 37 111408
Die Deutſche Flagge zeigt einen Aufſchwung in der Bes
theiligung an dem Handel Baſſeins; e3 wurden 26 865 Engl. Tonnen
genen 13945 Tonnen im Borjahre mit Deutichen Fahrzeugen ver-
ſchifft.
Die Frachten, welche im Anfange des Jahres zu ungefähr
30 Schill. abgeſchloſſen wurden, erlitten einen allmählichen Rückgang
und wurden gegen Ende der Saiſon mit 25 Schill. notirt.
PBalembang. |
Handel8bericht fir das Jahr 1893.')
Einfuhr.
Das abgelaufene Jahr war in der erften Hälfte ein nicht uns
günftiges, in der zmeiten aber beinahe ein Ichlechteß zu nennen. Im
Juli nämlich erihien in den Bergdiſtrikten die Cholera und in ihrem
Gefolge erihienen die Blattern, die bald den Verkehr erichwerten.
Die Eingeborenen im Innern haben die Gewohnheit, beim Ausbruch
einer Epidemie ihre Kranken in ihren Häufern zurüdsulafien und
fi jelbft in die auf den Reids und Kaffeepflanzungen errichteten
Hütten zurüdzuziehen. Die Cpidemien dauerten von Juli bis Nos
vember, und ftand in dieſer Zeit beinahe der ganze Handel nad) dem
Annern fill.
Einen weiteren ungünftigen Einfluß übten die Zaäahlungs⸗
einftellungen unter Chineſiſchen und Arabiſchen Gejchäftsleuten in
Batavia, die Häufig kurz vor ihrem Bankerott Waaren zu Schleuder⸗
preifen nad) Palembang verlauften, und ferner ber ſtets weichende
Kurs in Singapore, wodurd die Detailhänbler in Palembang fich
in Singapore billig verjehen fonnten.
&3 fand alfo auf der einen Seite eine Einfuhr ftatt, die ſchon
in normalen Jahren den Konſum übertroffen bätte, während anders
ſeits der Abſatz ſich auf ein Biertel jeined gewöhnlichen Umfanges
verringerte. Dadurch entftand eine große Anhäufung von Waaren,
die naturgemäß die Preife noch weiter drückte.
Am meilten betroffen wurden Eifenwaaren, Steingut, Glass
waaren, Zampen und Lampentheile, Rothgarn und Rothlattun, die
20 und 30 pCt. im Werthe fielen; fonftige Waaren erlitten eine
Einbuße von 10 bis 15 pCt. Alle diefe Waaren find zu entſprechen⸗
den Preifen in Europa nicht zu haben, nur einzelne befiere Sachen,
die Singapore nicht führt, oder regelmäßig einführt, fünnen noch
bezogen werben.
Diret von Deutihland wurden nur Zrilots, Kammgarn und
Seidenftoffe, Lampen und Lampentheile, Glas⸗ und Eifenmwaaren
eingeführt, zulegt aber zu verluftbringenden Breifen, fo daß bei den
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Ar. 1893 I. S. 110.
Baflein. — Balembang. — Vereinigte Staaten von Amerika.
meiften Artileln in den nächſten Monaten wohl nicht zu neuen Gin:
fäufen geichritten werben Tann.
Ausfuhr.
Auch die Ausfuhr zeigt einen Abfall gegen das letzte Jahr
in Folge einer kleineren Kaffeeernte (etwa 2200000 kg gegen
83600000 kg im Sabre 1892) und von niebrigen Pfefferpreifen.
Außerdem nahm die Sorgfalt bei der Bereitung des Kaffees und in
Folge deſſen die Qualität‘, ab, ida Die; gegenwärtigen Aufkäufer,
Chineſen und Eingeborene, nicht fo forgfältig waren wie bie früheren
Europäifhen, wodurch der Artikel auch einen Preisrückgang im
Berhältniß zu früher erfahren hat.
Diantagen.
Seit dem Jahre 1892 wurden, fowohl was Kaffee ala was
Tabak betrifft, Feine neuen Plantagen durch Europäifche Konzeffionäre
errichtet, und feheint man erft die Refultate der beſtehenden abmarten
zu wollen.
Seit Ende des Jahres 1892 wird bier aud nad Betroleum
geſucht. Es fcheinen reihe und hochprozentige Duellen gefunden zu
fein, die zum großen Theile ben Bortbeil leichter Abfuhr haben,
weit dicht bei ſchiffbaren Flüfien gelegen, doc ift noch Feine Kon:
zeffion zur Ausbeutung gelangt, wohl wegen der außerordentlich
niedrigen Preiſe des Petroleums.
Vereinigte Staaten von Amerika.
Berpadung von Waaren, die zur Ausfuhr nah Süp-
amerikanischen Staaten beitimmt find,
(NewsYorker Handelszeitung vom 10. Februar 1894.)
An den meiften Sudamerikaniſchen Ländern werden bie Hölle
nad) dem Bruttogewicht der Waaren berechnet. Sind diefe demnach
in ſchwere Kiſten gepadt, fo werden dadurch die Zollgebühren fehr
erheblich vermehrt. Gleichzeitig müflen aber gerade Waaren, die in
jene Gegenden geben, befonder® gut verpadt fein, weil fie dort beim
Weberladen vom Seedampfer in die Leichterboote nicht gerade forg:
fülttg behandelt werden und zudem wegen mangelnder Waarenhaus⸗
Räumlichkeiten ſehr oft im Freien, allen Wirkungen des Wetters
ausgeſetzt, liegen bleiben. Deshalb ift es nothwendig, die Verpadung
einerſeits möglichit leicht, andererſeits möglichft widerſtandsfähig zu
maden. Dann kommt nod in Betracht, daß in einzelnen jener
Länder Waaren von verſchiedenen Bollfägen, wenn in eine Emballage
zufammengepadt, durchweg einen, und zwar ben höchſten der für bie
einzelnen Artitel des Packets gültigen Zolfäge zu bezahlen Baben.
Es dürfte daher angezeigt erfcheinen, in jolden Fällen lieber die
einzelnen Artifel gejondert zu verpaden, ald ein paar Bretter zu
eriparen und für alle in ber einen Kifte enthaltenen Waaren den
höchften Zoll bezahlen zu müflen.
Auch das Volumen der einzelnen Kolli ift in jenen Gegenden,
mo der Binnentrandport in Heinen Ochſenkarren oder auf dem Rücken
von Maulthieren, Eſeln, Stieren oder ſelbſt Menfhen erfolgt, von
großer Bebeutung. Wenn die einzelnen Kolli nicht gu umfangreid
oder zu ſchwer find, werben zwei berielben auf je eine Seite bes
Sattels befeftigt und der Transport vollzieht fi gang normal; find
die Kiften aber zu ſchwer oder zu voluminds, dann müflen fie geöffnet
und überpadt werden, was nit nur die Koften, fondern auch das
Riſiko bedeutend erhöht.
Nazatlan. — Ternenzen. — Daceis. — Allgemeines.
Mazatlan.
Handelsbericht für das Jahr 1893.:)
Gegen das Borjahr ift noch ein weiterer Rüdgang in Handel
und Induſtrie zu verzeichnen. Dbgleih die Regenzeit normal war
und eine mittlere Ernte erzielt wurbe, machten ſich bie Solgen der
Iekten zwei Mißernten ſehr fühlbar und beeinträdtigten den Handel
bedeutend. Die Hoffnung, daß bie rüdftändigen Gelder nad ber
Ernte befier eingehen würden, bat fih nur theilweife erfüllt, und in
Folge des jchärferen Vorgehens gegen fäumige Schuldner find zahl⸗
reihe Bahlungseinftellungen erfolgt. Das Mißtrauen ift überall
ſehr groß, und der Verlauf auf Kredit wurde erheblich eingejchränft.
Die Sachlage wurde dann durch daB fernere Fallen des Gilbers
werthes noch verſchlimmert und nicht nur bedeutende Kapitalverlufte
find zu beflagen, fondern in folge bed höheren Preiäftandes der
eingeführten Waaren Bat auch ihr Konfum far! abgenommen, und
die Beſtellungen auf neue Baaren mußten noch mehr eingefchräntt
werden ala im Borjabre.
Der bis zum vorigen Sabre ſtark geftiegene Einfauf von
Schmelzgütern bat wieder abgenommen, und bie meiften Amerika⸗
nifhen Käufer Haben fich zurüdigegogen, weil bie großen Schwankungen
des Silberpreifed das Geſchäft zu einem Hazarbipiel machten. Die
Ausfußr von Silbererzen nah Deutihland bat ebenfalls aufs
gehört.
Bow Rothholz ‚wurden etwa 2000 Tonnen audgeführt, nach⸗
bem biefer Artikel Jahre lang vernadläffigt war. Der Konſfum iſt
aber fo beidräntt, daß auf dieſes Produkt als dauernden Ausfuhr
artilel Taum gerechnet werben Tann.
Die Ausfuhr von Edelmetallen über Wazatlan erreichte
annähernd den Werth bed Vorjahres, etwa 5 Millionen Peſos.
Andere Ausfuhrartitel von Bedeutung find nicht zu melden.
Eifenbabnen. Ueber dad Projekt einer Bahn von Durango
nah Mazatlan verlautet nit? mehr, Die Schwierigkeiten, einen
Schienenweg über die Sierra Madre zu bauen, ſcheinen zu groß zu
fein. Die Berhältniffe des Staates Sinaloa werben fi alfo auch
ferner nicht aufbeflern, denn nur burd die Vahnverbindung könnte
dem jegigen Zuſtande etwas abgeholfen werben.
Es verlautet, daß die letzten 70 km ber Tehuantepec⸗Vahn in
diefem Jahre fertiggeftellt werden follen. Dies Tann, wenn es fi
verwirklicht, auch für Mazatlan fehr wichtig fein. Der Weg nad)
New⸗York würde dadurch um ein Drittel verkürzt werben.
Der Bezug der Waaren von Europa über Panama ift wieder
geregelt, da bie Pacific Mail fi mit der Panama Railroad Co,
geeinigt Bat.
Ternenzen.
Handelsbericht für da8 Jahr 1893,
Die Einfuhrartilel Beftanden bauptfählih aus Erzen und
Roheifen aus Spanien, Holz aus Deutſchland, Schweben und Nor⸗
wegen, Robeifen, Wolle, Baumwolle, Kohle aus Großbritannien und
Deutihland. Die Einfuhr der Deutihen Kohle bat fi etwas ges
hoben, was beſonders dem langen Strike in ben Engliihen Kohlen»
bezirlen zugufcpreiben iſt. Jedenfalls ift dadurch Die Deutfche Kohle
den Konfumenten befler befannt geworben, und es tft anzunehmen,
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 II. &. 1885.
) Bergl. Sand. Ar. 1892 II. &. 1086.
Deutihes Handels⸗Archto 1894. II
165
daß auch in Zukunft eine merkliche Steigerung ber Zufuhr bieler
Kohle ftattfinden wird.
Ausgeführt wurden bauptfähli Kartoffeln, unb zwar nad
Deutichland, Großbritannien, Belgien und Frankreich. Der Tranfits
handel beichräntte fi auf Stabeifen von Luxemburg fowie Steine
und Phosphate, die von Belgien kamen und nad Großbritannien,
Deutſchland und Frankreich abgejegt wurden.
Die Schifffahrt Hat durch die Cholera fehr gelitten, befonders
in $olge der firengen Maßregeln, welche bie Spanifche Regterung bes
zügli der Einfuhr von Terneuzen getroffen hatte. Der Hafen von
Terneuzen wurbe im Berichtöjahre von 5311 Seeſchiffen mit einem
Brutto-Raumgehalt von 1190374 cbm befugt, während im Jahre
1892 die Anzahl der Schiffe 586 mit einem Bruttoraumgebalt von
1415472 cbm betragen hatte.
Maceis (Brafilien).
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die Ausfuhr betrug in den Jahren:
1898. 1892.
Zuder, Sad zu ungefähr 76 g ............. 613016 459017
Baumwolle, Sad zu ungeführ Tb kg ......... 78939 82117
Baummollenfamen, Sad zu ungefähr Tb kg... 136268 53013
Mais, Sad zu ungefähr BO kg.............. 82456 214 260
Trocken gefalgene Düute.................... 4937 9798
Die Zuckerernte des Jahres 1893/94 wird auf 700 000 Sad
geihägt, bie Baummollenernte auf nur 20000 Sad. Für Mais
und Baummolle war das Wetter in ber letzten Satfon fehr ungünftig.
Die Breife für braunen Zuder betrugen 2600 bis 2900 Reis
für 15 kg loko, für weißen Buder war ber Preiß nur 4600 bis
5000 Rois für 15 kg. Die Preife für Baummolle ſchwankten zwiſchen
9500 bis 10500 Reis für 15 kg, während Mais 4000 bis 5500 Reis
pro Sad erzielte.
Allgemeines.
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während
bes Jahres 1893.
Gingang. Ausgang.
Darunter
dafen Reg.⸗ mit Aprabl mit
LConnen. Ladung. ei. Ladung.
Schiffe. Schiffe
uropa.
............ 633)| 86 078 4 632) 53
* Häfen:
Boulogne .......... 20673 3 1
Calais............. 15 | 10318 15 15 —
Dieppe ............ 4 | 24005) 4 —
1) Vergl. Hand. Arch. 1892 II. &. 131.
23) Außerdem famen von Deutfchen Häfen 8 nichtdeutſche Schiffe
und gingen nach Deutfchen Häfen 3 nichtbeutiche Schiffe. — 8) Schiffs:
laften zu 1000 kg.
23
166
Eingang.
Audgang.
Sranzöfilhe Häfen:
Dünlirden ......... 185 1143 1041 179 | 184 82
Havre ............. 269 1538 890 265 | 271 237
Rouen ............. 67 | 44545 65 66 b
: ............... 69 | 42 728 652)] 68 28)
Bonfanlinspel ........ 134 811 102 | 134 101
............... 694) | 446011) 69 68 60
Smilie Häfen
Cimbrishamn....... 2 146 2 2 1
Sudifsval ......... 305) | 16450 4 305) 29
Rarlöfrona ........ 436)| 4123 19 466) 38
Landskrona ........ 107 | 14.636 44 | 107 100
Nederlalix.......... 10 7259 1 10 10
1117 Ve 7 8 032 1 1 7
Stellefteä .......-.. 13 b 257 4 12 11
Sundsvall ......... 137 | 74298 43 | 137 183
MER ............. 15 8853 1 15 15
d ............. 36 4 550 287)] 36 47)
Vigo ................ 56 | 82018 55 55 61
Alien.
Hongkong ............ 664 1685 091 645 | 657 579
Madraß ............ 26 ? 26 26 26
Manila .............. 17 | 16515 16 16 6
Schanghai?) ......... 287 1249 384 274 | 287 167
Singapore ...u....... 333 18704109) 827 | 381 303
Tſchifu .............. 122 | 94127 93 | 123 101
Afrika
Rabat............... 10 6651 8 10 7
Amerika.
Aux Cayes (Haiti) ..... 43 | 68393 15 42 38
Maceis (Brafilien) .. 3 3970 1 3 3
Mazatlan ............ 7 4192 7 6 b
Bort Stanley (Falkland⸗
ſeln)............ 12 | 20889 12 12 12
Duebec (Sanada)...... 8 8 838 8 2
Rio Grande do Sul...| 82 | 35683 76 82 71
Viktoria (Britiſch⸗ Co:
lumbien).......... 14 | 27066 1 14 14
Auftralien und
Bolynefien.
Albany .............. 1 310 — 1 1
Apia ................ 13510)| 13 480 133 | 182 132
eemantle........... 5 3476 4 4 2
elbourne........... 68 [110816 b2 68 53
1) Schiffslaſten zu 1000 kg ) Bon 1 Schiff fehlen die Ans
gaben. — 8) Bon 8 esiffen — en bie Angaben — 1) Außerdem kamen
von Deutihen Häfen 11 nichtdeutſche Schiffe. — 5) Außerdem kamen
von Deutichen Häfen 88 nichtdeutiche Schiffe und gingen nad) Deutichen
Häfen 85 nichtdeutſche Schiffe. — ©) Außerdem famen von Deutichen
Häfen 112 nichtdeutihe Schiffe und gingen nad Deutſchen Häfen
108 nichtdeutſche Sıiffe. — 7) Bon 8 Särffen fehlen bie — —
8) Einſchl. des Verlehrs in Wuſung. laſten. —
dem 19 nichtdeutſche Schiffe in 69 Fahrten für —2 — Fi ea
Allgemeines. — Windau.
Winden,
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel waren:
aus Deutſchland Werth: Mark
Maſchinen und Maſchinentheile ............ 48 196
aus Großbritannien
1162100 kg Steinkohlen ................. 27500
aus Norwegen
Geringe ..................... ........... 51 624
Der Gejammtwerth der Einfuhr betrug 139796 Mark, davon
entfielen auf die Einfuhr:
aus Deutſchland.................... 55 166 Rark
„Daänemark..................... 620
„ Großbritannien ............... 27560 „
„Frankreich ..................... 200 „
m Norwegen ..................... 56260 „
Der Werth der Ausfuhr belief fih auf 1822094 Marl.
63 wurben ausgeführt:
nad Deutihland: nah Großbritannien:
Spirituß ....... Liter 5504 828 Eifenbahniwellen Stüd 296 993
SHeinfaat...... Tonnen 2455 Bretter ..... ... 26664
Eiſenbahnſchwellen Stück 10250 Ballen......... n 12 262
Bretter......... „90 856 Grubenflügen, Papier⸗ u.
Gementtonnenftäbe Rumpf 459387 Eſpenholz Werth Mark 165 950
Bapierhohl...... Aubikf. 222 im Geſammtwerthe von
Eiſen .......... kg 760 Matt ............ 896 468
Nark ............ 868 608 gretter ........ Stuck 465
im Geſammtwerthe von
nad Belgien: Mark ........ ..... 66 600
5 u u pad nah ben Niederlanden
Papierholz ...... aubitf. 96140 Gele -........ kg 37140
Mauerlaiten en n 174 Ballen . n.,» . Stüd 323 862
im Geſammtwerthe von Eiſenbahnſchwellen „ 1734
Mark ............. 140 600 Bretter....... 30
Bruflen und Mauerlatien
nah Dänemark: Werth Marl ........ 41 642
Brennholz im Gefammts im Gejammtwertbe von 302 026
werthe von.... Mar 81902 Nah Norwegen u. Schweden:
Eipenbolz.. Werth Mark 35800
Shiffsvertehr. Die im Sahre 1893 vom Auslande ein
gelommenen und ins Ausland abgegangenen Schiffe verteilen fih
nach ihrer Flagge, wie folgt:
Eingang. Ausgang.
Rationalität. Schiffe. Laften. Schiffe. Laften.
Ruſſiſche .................. 47 4740 69 67%
Dänische .................. 48 8297 AB 829
Deutſche „........ Lennon .. 3 6943 28 643
Britilde ........ .......... 20 8221 BU KM
Niederländiſche............. 8 267 8 257
Norwegiſche................ 9 452 9 452
Schwebilde........ ........ 7 661 7 661
zuiammen 171 39671 188 31615
I) Wegen des Vorjahres f. Hand. Anh. 1898 II. ©. 86.
Bedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von &. ©. Mütler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68 — 70.
1894.
über das In:
DYandelsberichte
Deutſches Handels-Arhiv, Bweiter heil.
_— —— I nn m
167
Juni.
und Nusland.
Berichte über dns Inland.
Bremen.
Handelbericht für da8 Fahr 1893.)
Allgemeines.
Im Sangen war daß Jahr 1898, wie ſchon das vorige, für daB
Baarengeihäft ſowohl als für die meiften anderen Geſchäftsbranchen
ein ungünſtiges; in den erſten Monaten freilich fchien bie Hoffnung
auf eine ſich vorbereitende Beilerung berechtigt, aber ſchon vom
weiten Bierteliabr ab trat ein Umftand nad) bem anderen ein, ber
geeignet war, dad Bertrauen zu ſtören und die kaum wieber ers
wachende Unternehmungsluft zu bämpfen.
Befonderd ungünfig wirkte die Krifis in den
Staaten von Amertla auf dad Bremiſche Geſchäft ein, wie dies bei
den ſehr nußgebehnten und lebhaften Beziehungen Bremens zu jenem
Lande unvermeiblich war.
Die Ausfuhr Über Bremen nad ben Bereinigien Staaten von
Amerika ging von 1191/s Mil. Mark im Jahre 1892 auf 1021/4 Mill.
Bart im Jahre 1898, alfo um etwa 171/4 MIN. Mark, zurüd, wovon
15/5 Mill. Marl allein auf Manufalturwaaren entfallen.
Ferner wirkten unter Anderem bie Revolution in Brafilien und
dann der Deutſch⸗Ruſſiſche Zollkrieg unglnftig auf ben Bremifchen
Handel ein. Ein Preisrüdgang ber meiſten wicdtigeren Waaren⸗
gatiungen war bie natiirliche Folge biefer Zuftände. Die vorzügliche
Deutſche Ernte wirkte für die betreffenden Bodenerzeugniſſe gleichfalls
in diefer Richtung, und fo erflärt ed fih, bat das Waarengefchäft
fein gewinmbringended wurde. — Bon ben Preiärüdgang find
namentlih Reis, mehrere Sorten Tabak, Wolle, Getreide und — aus
anderen Gründen — Petroleum beizoffen worden.
Außenbandel.
1. Geſammtwaarenverkehr.
Die Sefammteinfuhr bat beitragen:
durchſchnittlich. Doppelcentner. Werth: Bart.
I1847/51............ 8 188 266 106 858 332
11:12 7[:> 6 283 063 221 697 868
1867/11. 2 22220... 9 847 879 352 796 268
1877/81............ 15 986 917 493 677 318
1887/91............ 23 698 747 657 225 458
1891 .............. 27 668 493 759 768 471
1892 ............. 26 139 795 719 494 492
1893 .............. 27 647 266 723 552 018
Der Menge wie dem Werthe nach iſt bie letztjährige Einfuhr
bie zweitgrößte, welche bisher vorgekommen iſt; die höchften Bahlen
waren die des Jahres 1891. Daß die damalige Einfuhr dem Wertbe
nad fo viel Höher erſcheint als Die nur wenig geringere letztjährige,
rührt von den im Jahre 1891 weit höheren Breifen von Wolle,
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 288.
Dentſches Handeld-Nrhiv. 1894, II.
Braſil⸗Tabak, Petroleum, Maid, Reis, Roggen und anderen Artikeln
ber, bei gleichen Breifen wie im Jahre 1891 würde z. 8. allein der
Werth der im Sabre 1893 eingeführten Wolle um rund 10 Mil.
Mark größer geweien fein.
Die Ausfuhr betrug:
durchſchnittlich. Doppelcentner. Werth: Mark.
1847/51............ 1b15 886 92 091 377
1867/61 ............ 3 150 395 203 170 273
1867/71 ............ 5 326 365 330 326 472
1877/81............ 11 579 442 473 870 721
1887/91. ........... 15 789 441 618 630 844
1891 .............. 19 584 898 714 736 065
1892 .............. 18 909 346 684 324 487
1893 .............. 18 642 202 676 215 968
Die Ausfuhr des Jahres 1893 tft die britthöchfte in dem ganzen
Zeitraum. Auch bier findet der Rüdgang gegen bie beiden Vorjahre
feine Erflärung zum größten Theil in den fchon bei der Einfuhr er:
wähnten Preisrüdgängen.
Der Geſammt verkehr belief ſich:
1891 auf 47 268 391 Dopp.⸗Ctr. im Werthe von 1474 499 636 Mark,
1892 „ 46049 141 n " nn 1408818979 „
1893 „ 46289 468 n „ nn 1399767966 „
läßt mithin gegen das Borjabr eine Zunahme bed Gewicht! um
2,175 pCt., eine Abnahme bed Werthes um 0,29 p&t. erjehen.
Bon den Waaren wurden feewärts
eingeführt ausgeführt
1893... für 486697495 Mark, 302 202 813 Marl,
1892... „ 474540198 „ 314 176778 „
1898... + 12057802 Marl, — 11978965 Marl.
Zand: und flußwärts betrug
die Einfuhr die Ausfuhr
1893.... 236 954 518 Marl, 374013140 Mark,
1892.... 244 964 299 „ 370147709 „
1898.... — 7999 781 Markt + 3865481 Marl.
2. Betheiligung ber einzelnen Länder am Waarenverkehr.
Auf die einzelnen Staaten ober Stantengruppen vertheilt fich
die Einfuhr wie folgt: alfo mehr (+),
weniger (—).
1892. 1898. 1893.
Es kamen auß: Werth: Mark.
Preußen ............. 140 628 061 140978468 + 345417
Hamburg ....... ...... 20 131300 283213901 4 3082594
Sachſen .............. 49000154 39979101 — 9021053
Bayern. .............. 9300921 9797089 + 496 168
anderen Deutſch. Stanten 33346036 350534386 -+ 1707899
Bufanımen aus dem Deut-
fen Neidh........... 252 406 469 24901699 — 8889 476
24
168
alfo mebr (4),
weniger (—).
1892. 1893.
Es kamen auß: Werth Mark.
Deſterreich⸗ Angarn ..... 10 399 737 10666 475 + 266 738
der Schweiz ........... 664 352 617545 + 33 193
d. Europdiſchen Rußland 6872194 6806387 — 68807
Großbritannien ........ 62 669483 46052948 — 6616535
dem übrigen Europa... 34137462 85567766 -+- 1430304
den Bereinigten Staaten
von Amerika ........ 199 459 124 203361 837 + 3902 218
Südamerila........... 61386645 77149176 + 15763531
Weftindien ............ 12295608 11491585 — 804.023
dem Übrigen Amerika... 29569520 6047860 -+ 3088 340
Afrika und Snfeln..... 12510776 10408265 — 2102511
Britiih-Dftindien ...... 42 962873 83264681 — 9698 192
dem übrigen Aften..... 19260 268 15496032 — 3764 236
Aufiralien und Snfen.. 11610981 17604962 4 5993 981
mithin aus:
Europa .............. 367 049 697 8348 728115 — 8821582
überfeeifhen Pläken.... 862444 796 374823898 + 12879108
zufammen... 719494 492 723562018 + 4057521
Bon der Ausfuhr gingen nad):
alſo mebr (+),
weniger (—).
1892. 1898. 1893.
Werth: Mark.
Preußen .............. 231 870183 2307651296 — 1118837
Hamburg ............. 83689811 82951405 — 687906
Sachen. .............- 32449498 81462464 — 997034
Bayern............... 27684580 80313686 4 2629106
anderen Deutich. Staaten 68186469 685624231 + 8337 762
Bufammen nad dem
Deutiden Reid...... 393 779 991 393993082 + 213091
Defterreih- Ungarn ..... 88697 789 89700084 4 1102296
der Schweiz ........... 11636498 118659838 — 170515
d. Europäifgen Rußland 14848042 29877266 — 4470716
Großbritannien ......... 29 270906 28421584 — 849822
dem übrigen Europa ... 825632451 35874856 4 83842406
den Vereinigten Staaten
von Amerika ........ 119667 392 102262479 — 17314918
Südamerifa ........... 12836 602 183096467 + 259 965
Weftindien ............ 1488430 2583921 + 1095491
dem übrigen Amerila... 772 022 1104520 + 332498
Afrika und Snfeln...... 876 762 1608968 + 732206
Britifh-Dftindien ...... 4113321 4028224 — 85097
dem übrigen Afien..... 11 064 885 18628436 + 7573551
Auftralien und SImieln.. 5482978 6297354 + 814876
ber Hanbelsflotte ...... 8066518 247882729 — 683789
mithin nad:
Europa............... 620 066 677 519232865 — 882822
überjeeifihen Plägen.... 164258810 1569838098 — 7275712
Zufammen... 684324487 6762159538 — 8108534
Sn dad Deutſche Reichsgebiet ift nur von Verzehrungs⸗
gegenfländen weniger, von allen anderen Waarengattungen mehr
außgeführt worden. Die Mindereinfuhr bei Berzehrungsgegenftänden
tft beſonders bei Neis, Roggen, Weizen, Mebl, Schmalz; und Sped
vorgelommen. Bei den zuerft genannten vier Artikeln ift fie Folge
Bremen.
der guten einheimifchen Ernte von Brotgetreide und Kartoffeln, bei
Sped namentlich Folge des Umftandes, daß die jeigen Preife deffelben
| in den Bereinigten Staaten von Amerila ſehr hoch find. Bon Rei z. B.
wurden dem Neichögebiet im Jahre 1892 2532703 Eentner zum
Breife von 22891303 Marf, im Sabre 1893 aber nur 1888 823
Gentner im Werthe von 14428227 Mark zugeführt, ebenjo von
Roggen 688859 Centner im Werthe von 5868897 Marl flatt
341 635 Gentner im Werthe von 2852468 Marl, von Weizen
7119 202 Sentner im Werthe von 6014 397 Marl gegen jeit 430 049
Sentner im Werthe von 2839 170 Mark, von Mehl gingen dahin
im Sabre 1892 423241 Eentner im Werthe von 5597840 Marl
und im lekten Jahre nur 351 789 Centner im Werte von 3 654 772
Mark, von Schmalz besgleihen 100 609 Eentner im Werthe von
8 799196 Mark gegen 48 175 Gentner im Werthe von 2 375 635 Mark,
von Sped fogar ftatt 48 397 Centner im Werthe von 1626347 Mark
im Borjahre nur 1471 Sentner im Werthe von 73073 Marl. Bon
Tabak blieben vie Bezüge des Reichsgebiets in beiden Jahren faft
die gleihen. Im Jahre 1892 gingen dorthin 575429 Centner im
Werthe von 35 014074 Mark und im verflofienen 590 972 Centner
im Werihe von 34 138 623 Marl. Bon anderen Artikeln unter den
Verzehrungsgegenftänden, 5. B. von Kaffee, Rum, Schlachtvieh, There
Reisabfall, iſt auch in Neichägebiet mehr verlaben worden; von
Kaffee waren e3 177 341 Gentner im Werte von 15534 543 Marl,
die gegen 146229 Centner im Werthe von 12151649 Mark im
Borjahre dahin gingen, und von Reißabfall 986 669 Centner im
Werthe von 3849 501 Mark gegen nur 628830 Gentner im Werthe
von 3 346 866 Mark.
Die Zunahme bei ven Robftoffen ift faft nur durch ben ftärferen
und Zoftipieligen Bebarf des Inlandes von Baummolle, 2370 736
Centner im Werthe von 105 563 161 Mark gegen 2271931 Centner
im Werthe von 91 769 645 Mark im Jahre zuvor, entftanden. Anbere
Artikel, 3. 8. Drogen, Dünger, Golds und Gilbererze, ferner Häute,
Dielen und Planken, Stublrohr und Barten, haben, wenn auch von
ihnen gleihfal8 mehr veriandt wurde, nur geringen Theil baran.
Bon Betroleum bezog das Inland im lekten Jahre 1856 235 Eentner
im Werthe von 8 557 052 Mark und im vorhergegangenen 1 745 369
Gentner im Werthe von 9403298 Maf im letzten Jahre, aljo
größere Mengen, aber zu niedrigeren Preifen; von Wolle dagegen
waren die Abladungen dahin im Sabre 1893 mit 1174086 Centnern
im Werthe von 77 545 924 Mark ftatt 1285 467 Centner im Werthe
von 81 365 402 Mark im Jahre 1892 niedriger.
Bei den Halbfabrikaten ift die Zunahıne dem größeren Ber
brauch von Englifhen Sarnen und Twiften fowie von gegerbtem
Leber aus Großbritannien und Belgien zuzuſchreiben. Bei Manu
fafturwaaren haben Deutfhe Baummollen: und Leinenwaaren ſowie
Säde (b. 5. vorzugsweiſe die Produkte der im Bremiſchen und auf
dem Dldenburgifchen Gebiete gelegenen Jutefabriken) die Steigerung
hervorgerufen, bei „anderen Inbuftrieerzeugnifien“ beſonders Mafchinen
fremden und Deutſchen Urfprungs fowie in geringerem Maße Nägel,
Mobilien, Fenfterglas, Hanfwaaren und verfchiedene andere Artifel.
Die Einfuhr aus dem Neichögebiet von Verzehrungsgegen⸗
ftänden, Halbfabrilaten und „anderen Induſtrieerzeugniſſen“ bat zwar
zugenommen, zeigt aber bei Robftoffen und namentlid bei Mamı-
fafturmaaren eine ſolche Abnahme, daß auch bie Geſammtſumme
niedriger als im Borjahre bleiben mußte.
Die Zunahme bei Bergehrungdgegenftänden kommt nur von
größeren Zufuhren von Rohtabak aus Hamburg und von Schlacht⸗
vieh aus dem übrigen Reichsgebiet, diejenige der Halbfabrifate von
belangreicheren Durchfuhren Deuticher Baummollen: und Wollengarne,
Bremen.
während an der Zunahme ber „anderen Induſtrieerzeugniſſe“ bie
Mehrzahl der Artikel, 3. B. Stabls und Eiſenwaaren, Galanteries,
Glas⸗ und Kurzwaaren, Mobilten, ferner Gummimaaren, Hanf:
waaren, Fortepiano und andere Mufifinftrumente, endlich Steingut,
Steinwaaren, Uhren, Zinnfolie und Zündmaaren betbeiligt find.
Bei den Rohſtoffen find e8 Drogen, Chemilalim, Farbwaaren,
rohes Pelzwerk, Rüböl, ätheriſche Dele, welde einen Rüdgang ers
litten. Bon Wanufalturwaaren wurden am ftärfften Seiden- und
Halbfeidenwaaren betroffen, in geringerem Grade Wollen» und Halb»
wollenwaaren überhaupt; von den erfigenannten famen im Sahre
1892 für 21 993332 Mark aus dem Neichögebiet, im Jahre 1893
aber nur für 10145 773 Marl, noch nicht die Hälfte.
Aus Defterreih: Ungarn kamen von der Mehrzahl ber Artikel
größere Mengen, 3. B. von Gerfte und Malz, Hülfenfrüchten, Hopfen,
Seidens und Halbfeidenmwaaren, Desgleichen von Büchern und anderen
Drudjaden, Eifen- und Stahlwaaren, WRufilinftrumenten, Meffing-
und Metallwaaren, von Porzellan und Steingut; von einigen dagegen,
wie Bier, Eier und Wein, Chemikalien, Haare ſowie Galanterie:
und Aurgmaaren, Oladwaaren, Spielzeug und andere Ganzfabrifate,
famen geringere Mengen. Die Bezlige Deſterreich⸗Ungarns über
Bremen waren von Baummolle größer ald im Vorjahre, von den
meiften anderen Urtileln aber nicht. Bon Baummolle gelangten
dorthin 642 159 Sentner im Werthe von 28 750001 Mark gegen
599 163 Gentner im Werthe von 24 365 593 Marl im Sabre 1892,
dagegen 3. B. von Reis nur 309484 Gentner im Werthe von
2 864 319 Mark gegen 5636 376 Centner im Werthe von 5115692
Rart, von Tabak nur 37 331 Sentner im Werthe von 3223163 Marl
gegen 38171 Centner im Werthe von 3404115 Mark und von
Schafwolle nur 80 340 Gentner im Werthe von 2098186 Mark
gegen 42918 Centner im Wertbe von 2736275 Marl. Außer
Baummolle zeigen lediglich Artilel von geringerer Bedeutung, unter
anderen Indigo, Häute, Kleefamen und Deutihe Garne, eine Zu:
nahme.
Der Waarenverkehr mit der Schweiz zeigt bei der Einfuhr eine
Zunahme, bei der Ausfuhr eine Abnahme. Die Zunahme trifft bes
fonder8 Drogen, Schafwolle, Seidenwaaren, Stahlwaaren, Galanterie⸗
und Kurzwaaren jowie Uhren: und Ubrenfournituren, die Abnahme
vorzugöweile Baummolle und Petroleum, während Tabak wie Schaf⸗
molle höhere Zahlen aufweifen und die Berfendungen von Neid uns
gefähr die gleichen waren. — Rad) der Schweiz gelangten von Baum:
wolle im Jahre 1892: 201 080 Gentner im Werthe von 8 236 516 Marf,
im Jahre 1893 aber nur 177364 Gentner im Werthe von 7938758 Marl,
ebenfo von Petroleum je 33 869 Tentner im Werthe von 204 969 Marl
und 36 482 Gentner im Werthe von 137914 Marl, von Tabak das
gegen im Vorjahre 54 018 Centner im Werthe von 24648 842 Marl
und im legten Jahre 56209 Gentner im Werthe von 2552 311 Marl,
von Schafwolle 69 Gentner im Werthe von 8236 Markt und 2404
Eentner im Wertbe von 137 454 Mark fowie von Reid 20 004 Sentner
im Werthe von 197 285 Marl und 21 244 Gentner im Wertbe von
197 761 Mark.
Im Verkehr mit dem Europäifhen Rußland waren Eins
und Ausfuhr Keiner, erftere in Folge ſchwächerer Einfuhr von friſchen
Fiſchen, Flachs und Hanf, Knochenmehl, Holy und Theer ſowie in
Folge von Preisrüdgängen bei Getreide, letztere in Folge verminderter
Berfendungen von faft allen Artileln. Bon Baummolle 3. 8. gingen
im Jahre 1892: 298 982 Centner im Werthe von 11999 991 Mark,
im Sabre 1898 dagegen nur 173485 Gentner im Werthe von
79705852 Mark nah Rußland, ebenfo von Tabak im Borjahre
4607 Centner im Wertbe von 566 837 Mast und im abgelaufenen
— — — — — —
— — —— — — — — — — —— — — — — — —
PER |
169
nur 32805 Geniner im Werthe von 280 576 Mark, von Reis wurden
im Sabre 1892 25082 Centner im Wertbe von 257 043 Mark, im
Sabre 1893 aber nur 24180 Centner im Werthe von 231 922 Mark
dabin verladen fomie von Kaffee 3325 Centner im Werthe von
257 542 Mart und 2223 Sentner im Werthe von 176 996 Mark.
Die Ziffern für Großbritannien bringen bei ber Einfuhr eine
Abnahme von faft 13 pPCt., bei der Ausfuhr eine ſolche von ungefähr
3 pCt. zur Beranfhaulihung. Bei der Einfuhr läßt vor Allem Schaf:
wolle eine Abnahme erjehen, außerdem, allerbingd in geringerem
Maße, getrodnete Früchte, Gewürze, Konferven und andere Lebens:
mittel in engerem Sinne, Reid, Wein und Robrzuder, ferner Steins
toblen, Indigo, Baummollenfamen und Maſchinenfett ſowie Jute,
Gifen in Blechen und Stangen, gegerbted Leder, Eifen- und Stahls
waaren. Zunahmen find dagegen erfichtlich bei friſchen Fiſchen,
Kaffee und Thee, bei Rum, Tabak und raffinirtem Buder, ebenfo bei
Dachſchiefer, Gummi, Leindl und Talg, bei Baummolle und Jute,
Garnen und Twiſten, bei Maſchinen und einigen anberen Ganz:
fabrifaten, hauptſächlich indeflen bei Manufakturwaaren. Bon Schaf:
wolle wurden im Sabre 1892: 877374 Gentner im Werthe von
26 029689 Marl, im Jahre 1893 aber nur 150833 Centner im
Merthe von 12 187588 Mark von Großbritannien angebradt. Die
Ausfuhr Hat abgenommen bei Hopfen, Kaffee und Tabak, bei Farbe⸗
mwaaren, Kupfer und Kupferbrabt, Deutſchem Wollengarn, Spielzeug
und bei Zundwaaren, namentlid aber bei rohem und raffinirtem
Rübenzuder Deutfchen Urfprungs, während Stärke, Bier, Felle, Dels
kuchen und beſonders Galanterie:, Kurz, Glaſs⸗ und Papierwaaren
nicht unbedeutende, aber bie Ausfälle nicht begleichende Steigerungen
erſehen laflen. Bon Rübenzuder find im Borjahre 624 595 Gentner
im Werthe von 10812102 Mark, im verfloffenen aber nur 458 788
Sentner im Wertbe von 7 405 783 Markt nah Großbritannien ver-
ſchifft worden.
Die Mehreinfuhr aus dem übrigen Europa rührt von größeren
Bezligen Bremens von frifchen Fifhen, Hafer und Dielen aus Schmeben,
von Tabak aus den Niederlanden, Korkholz aud Spanien, von Früchten,
Succade, rohem Blei, Drogen und anderen Artikeln aus Stalien,
von Gerfte und Mais aus Rumänien und der Europäiſchen Türkei,
fowie von Gerfte und Roggen aus Bulgarien ber. Die Mehrausfuhr
ift auf ſtärlere Berladungen von Kaffee, Mehl, Petroleum, Eiſendraht
und Korfwaaren nad Skandinavien, von Hörnern und Hornipiten,
Baum und Schafmolle nad) Belgien, von Reis, Mabagoniholz, Eifen-
brabt, Leder, Webers und Wirkwaaren, von Deutihen Waffen, Glas»
und Zündwaaren nah Spanien und Portugal, von Tabak nad
Stalien, ſowie von Kaffee, Rum und Tabak nad) Rumänien zurüds
zuführen.
Bon ben PBereinigten Staaten von Amerila führte
Bremen im Sahre 1892: 5301 738 Doppelcentnex im Werte von
199 469 124 Marl und im Jahre 1893: 5 163 936 Sentner im Werthe
von 203 361 337 Mark ein. Die lektjährige Einfuhr ift die dritt:
höchſte aller bisherigen, der Menge nad) wird fie von ben Jahren
1892 und 1890, dem Werthe nad von den Jahren 1891 und 18%
übertroffen. Die Berringerung des Gewichts und die gleichzeitige
Steigerung bed Werthes gegen dad Vorjahr finden in den Tleineren
Antünften von Roggen und Weizen einerfeitd, ben größeren von
Baummolle andererſeits ihre Erklärung. Was die einzelnen Artikel
anbelangt, fo ift namentlih von Baummolle mehr und zu höheren
Breifen angebracht worden, nämlich im Sabre 1892: 3 391 394 Gentner
im Werthe von 135951 168 Mark, im Sabre 1893 aber 3 434 740
Gentner im Werthe von 153 811 437 Marl. Nennendwerthe Bu:
nahmen find außerdem bei Branntwein, Petroleum, Kleefamen und
24%
170
Wallfiſchbarten erfichtlih, die Mehrzahl der Artilel aber zeigt Ab»
nahme. Bon Petroleum kamen im Jahre 1892 nur 1 983 084 Centner
im Wertbe von 7 176 281 Mark, im Jahre 1893 aber 2 603 421 Centner
im Werthe von 7728232 Marl, eine um etwa 30 pGt. größere
Menge, indeflen zu ermäßigten Preifen, von Roggen dagegen im Bors
jahre 510 676 Gentner im Werthe von 4315657 Marl und im vers
floffenen Jahre nur 98 918 Centner im Werthe von 576889 Marl,
von Weizen je 486 974 Gentner im Werthe von 3895490 Mark und
162 190 Gentner im Werthe von 1055222 Mark, zufammen etwas
über ein Viertel der vorjährigen Abladungen. Auch die Einfuhr von
Tabat, Schmalz, Sped, getrodnetem Obſt, Kalifornifchem Kognak
erlitt nicht unweſentliche Einbuße, ebenfo die von Futtermebl, Dels
kuchen, rohem Pelzwerk, Harz, Stabholz und Maſchinen. Bon Tabaf
find im Borjahre 397 318 Centner im Mertbe von 15463 376 Marf,
im abgelaufenen Sabre aber nur 312585 Gentner im Werthe von
11 389 495 Mark eingeführt worden, von Schmalz 110767 Gentner
im Werthe von 3 893 358 Marl und 54992 Gentner im Werthe von
2509 607 Mark. Bon Sped, bei weldem Artikel die Abnahme am
größten ift, kamen nad) Bremen im Jahre 1892 noch 50 608 Centner
im Werthe von 1576 042 Marl, dagegen im Sahre 1893 nur
3905 Centner im Werthe von 132210 Mark, nit 8 pCt. der vors
jährigen Menge. Kalifornifher Kognak erihien im Bremiſchen Markt
zuerft im Jahre 1888 mit nur 3765 Litern im Werthe von 4948 Marl);
die Bezüge ftiegen im Jahre 1892 bis auf 699 349 Liter im Wertbe
von 701 324 Mark, um im Jahre 1893 wieder auf 93 828 Liter im
Werthe von 156 945 Mark herabzugehen. Die Ausfuhr von den
Vereinigten Staaten im Jahre 1893 war im Gewicht um etwa 8 pCt.
ftärler, im Werthe aber um etwa 15 p&t. geringer ald im Jahre
zuvor. Zu der Abnahme haben nicht nur Minderausfuhren, ſondern
auch Preisrüdgänge beigetragen. Bon der ganzen Minderfumme von
173/10 Mil. Mark entfallen nicht weniger als 159/10 Mil. Mark auf
Manufatturwaaren. Bon einzelnen Artifeln find von dem Ausfall
befonders Neis, Chemikalien und Farbewaaren, Düngejalze, rohes
Pelzwerk, Menſchen⸗ und Thierhaare, auch Zinn, Nidel, Deutfche
Leinen: und Seidenmwaaren, Spiten, Wollen» und Halbwollenwaaren
ſowie Bücher und andere Druckſachen, Deutſche Bürftens und Eifens
waaren, Deutſches Spielzeug, endlich neue Kleidungsftüde und Hand⸗
ſchuhe Deutihen Urfprungs betroffen worben. DBerladen wurden
3. B. von Reis im Sabre 1892: 516460 Gentner im Werthe von
4 550 799 Mark und im Sabre 1893 nur 409 435 Gentner im Werthe
von 3 164 476 Mark, von Chemilalien im Jahre 1892: 11 599 Centner
tm Werthe von 5851 961 Mark und im Jahre 1893: 11 616 Eentner
im Werthe von nur 4 746 323 Marl, von Farbewaaren im Vorjahre
26 768 Gentner im Wertbe von 3 411 257 Markt und im verfloffenen
Sabre 29315 Centner im Werthe von 2716 772 Marl. Ebenfo find
von Zinn im Sabre 1892: 14 603 Gentner im Werthe von 1388 267
Mark und im Sabre 1893 nur 4426 Gentner im Wertbe von
391 740 Mark verſchifft. Don Deutihen Seiden⸗ und Halbſeiden⸗
waoren gingen im Borjahre 29038 Gentner im Werthe von
21197 609 Marl nah den Bereinigten Staaten, im abgelaufenen
dagegen nur 14242 Centner im Werthe von 9 541 8382 Marl. Bon
Deutſchen Wollens und Halbwollenwaaren, Tuche eingerechnet, wurben
in den Sahren 1892 und 1893 56 844 Gentner im Werthe von
17 299 739 Mark und 48 320 Centner im Werthe von 13 938529 Mark,
von levernen Handſchuhen Deutſchen Urſprungs 4381 Centner im
Werthe von 4139 696 Mark und 3922 Centner im Werthe von
26282717 Markt verfracdtet. Andere Artikel, wie Bier, Chokolade,
Fiſche, getroninete Früchte, Hopfen, MWürfte, ferner Sumatra⸗Tabak,
roher Rübenzuder, Lumpen, Stuhlrohr, Schwerſpath, Stahl: und
Bremen.
Galanteriewaaren, ſowie Muftlinfteumente, Maſchinen, Papier⸗, Por
zellans und Zundwaaren, meiſtens Deutſchen Urſprungs, weiſen
größere oder kleinere Zunahmen auf, die aber den Ausfall bei den
erſtgenannten nicht ausgleichen konnten.
Der Verkehr mit Südamerika weiſt bei ber Einfuhr höhere
Ziffern auf für Columbien, Bolivia, die La Vlataftaaten, Braftlien
und Venezuela, niedrigere für Ecuador, Beru und Chile. Bon Bra:
filien, bei dem die Zunahme am hervorragendſten ift, weil die Werth:
fumme von 1892 zu 1893 von 17 175894 Mark auf 28 838 926 Mart
wuchs, find vorzugsweiſe Tabak (470 895 Gentner im Werthe von
19 719 003 Mark, ftatt 183089 Centner im Werthe von 8 518.006
Mark), und Häute mehr eingeführt worden. Im Allgemeinen wurden
arößere Mengen eingeführt von Kaffee, Tabat und Häuten auß
Eolumbien, von Schafwolle aus Bolivia, von Weizen, Tabak, rohem
Pelzwerk, Leinfamen und Schafmwolle aus den La Plataftaaten ſowie
von Kaffee aus Venezuela, geringere Mengen dagegen von Tabak aus
Ecuador, Salpeter aus Chile und Schafwolle auß Peru. Bei der
Ausfuhr find nennenswerthe Steigerungen nur bei den La Plate:
ftaaten (10 066 220 Nark ftatt 8553 326 Mark im Jahre zuvor) und
Eolumbien (752 047 Mark gegen 152389 Mark im Vorjabre), kleinere
bei Bolivia und Guyana vorgefommen. Namentlich von Reis, Ge:
tränfen, Tabaflauge, gewebten und gewirkten Waaren, Bleimaaren,
Büchern, Eifene und Kurzwaaren, Gladwaaren, neuer Kleidung,
Maſchinen und anderen Ganzfabrilaten, meiftend Deutfchen Urfprungs,
wurde mehr verfdifft.
Bei Weftindien erfcheint bei ber Einfuhr eine Abnahme, bei ber
Ausfuhr eine Zunahme. Bon der Erfteren find Spaniſch Weftindien,
Haiti und St. Domingo betroffen worden, während Britifh Weit:
indien eine höhere Werthſumme aufmeift; an ber Letzteren haben alle
Snfeln mit Ausnahme von Däniſch Weftindien Theil, am meiften
Spanifh Weftindien. Im Einzelnen war die Einfuhr geringfilgiger
von Tabak und Eigarren, von Honig, Asphalt und einigen anderen
Artikeln, Die Ausfuhr beträhtlider von Deutfhem Bier, polirtem
Reid, von Cement, Düngefalz, Süden und verſchiedenen Ganz:
fabrifaten Deuticher Herkunft.
Aus dem „Übrigen Amerila” Tamen Erbien aus Ganaba,
Hanf und Silbererz aus Merilo, namentlich aber Kaffee (für 3 555 491
Mark ftatt für 1425545 Mark) Indigo für 482110 Mark flatt
85 401 Mark) und Cedernholz (für 362 884 Mark ftatt 123 013 Warf)
aus Gentralamerila in größeren Mengen Getränke, Lebensmittel,
Mebes und Wirkwaaren Englifden und Deutſchen Urſprungs, Deutfche
Stablwaaren, Kleidungsſtücke und Metallmaaren, jowie andere Ganz.
fabritate gingen in größerem Umfange dorthin.
Aus Afrika fehlen die vorjährigen Zufuhren von Aegyptiſcher
Baummolle (für 1444186 Mark) ganz, aus Madeira und ben fa:
narishen Inſeln erfcheint Wein mit niebrigeren Biffern, aus der Kap⸗
Kolonie Schafwolle zwar mit einer Höheren Menge, aber zu niedrigeren
Vreifen, während die Ausfuhr nach dem genannten WelttHeil, zum
größeren Theile aus Nahrungds und Genußmitteln einſchließlich
Tabak beftehend, im Sabre 1893 größer gemeien ift.
Aus Britiſch Dftindien kam von Neid, Pfeffer, Tabat,
Sndigo und Zinn, beſonders von erfterem Artikel (3 301 598 Centner
im Werthe von 21 803 223 Mark gegen 3 911 825 Gentner im Werthe
von 30 232 168 Mark im Borjahre) weniger, ebenfo aus dem Übrigen
Dftindien von Sumatra:Tabal, Galläpfeln, Rohkupfer, von Seiden⸗
und Halbfeidenwaaren und Zündwanren. Stärlere Bezüge Bremend
von Kanneel, Kaffee, Schellad, Häuten, Stuhleohr, Leinfamen und
gegerbtem Leber aus Britiih Oſtindien, von XThee, Matten und
Zündbwaaren aus China fowie von Zellen, Galanterie⸗ und Kurz
Bremen.
maaren auß Japan vermocten bie Einbuße nicht zu begleichen. Die
Ausfuhr nach den Afiatiihen Häfen war beirädtlich größer ald im
Borjahre, Antheil daran haben aber in nennenswerther Weile von
den Staaten nur China und Japan und von den Artileln Englifches
Baummollengarn und Deutiched Wollengarn, Engliihe und Deutſche
Bollenwaaren, Deutiche Stahl⸗, Salanterie: und Kurzwaaren, Engliiche
und Böhmilhe Glaſswaaren jowie Deutihe Meffingwaaren.
Auftralien jandte von Schafmolle beveutendere Mengen,
218014 Geniner im Werthe von 15353 744 Marl gegen nur
143 048 Gentner im Werthe von 9520 296 Mark im Borjahre. Die
Ausfuhr dahin war nah dem Feſtlande und den Sanbwidinjeln
größer, für die übrigen Südfeeinfeln erſcheinen etwas niedrigere
Zahlen. An der Zunahme find Sement, Düngefalze, beſonders aber
Gifendraßt, Baummollenwaaren, Eiſen⸗, Galanteries und Kurz
waaren, fowie Spielzeug und Fortepianos, ſämmtlich Deutſchen Ur-
iprung®, betheiligt, an der Abnahme vorzugäweile gewebte und ge-
wirkte Waaren fowie verſchiedene Ganzfabrikate.
Eine Ausdehnung ber Vergleichungen auf frühere Zeit⸗
räume, um die Entwidelung des Bremiſchen Handels nach den vers
1741
Der Verkehr mit den Deutihen Staaten, im Durchſchnitt ber
Sabre 1892/93 Über 644 Mil. Marl ausmachend, nimmt nah wie
vor die erfte Stelle ein, an zweiter fommen die Vereinigten Staaten
von Amerifa mit über 312 Mil. Mark, es folgt das „übrige
Europa” (ausjhlieglih Großbritannien) mit einem Werthbetrage von
faft 150 Mil. Mark, fodann Südamerika mit 82 Mill. Marl, Groß⸗
britannien mit 78 Mil. Mark und zulegt die Übrigen Staaten mit
zufammen 136 Mil. Mark.
3. Antbeil der einzelnen Artilel am Waarenverkehr.
In den bißherigen Mittheilungen ift ber Handel Bremen? und
feine Zunahme feit 1847 nad den verſchiedenen Richtungen vers
anfhaulicht, im Folgenden foll dies in Bezug auf feine Gegenftände
geicheben:
Es beitrug die Einfuhr von
alfo mehr (+)
meniger (—)
1893.
1892. 1893.
Werth: Mart
| . 224369604 216367189 —
—* Richtungen überſichtlicher darzulegen, liefert folgende en entän 998 128 881 331 580 513 + 5 12 698
m Home Hoomma aaanına | Qalbfabrilaten ......... 6870871 27330 531
een zur wer ame arm nm | Mann... Mao Mani mon
art. N ‘
dem Deutſchen Reich 69562 118879 142615 21924 250712 |") Induftrieerzeugniffen ES aıB at Ti TaBıl +6 286 277
Sroßbritannien.... 7620 52684 58565 41837 49362 zufammen... 719494492 7280662013 + 4057 521
dem übrigen Europa 8453 28466 40666 67944 52816 die Ausfuhr von
Britifch Rordamerika 44 231 243 154 93 Berzehrungsgegenſtänden. 216324874 194979570 — 21 865 304
den B.5t.1.Ameila 14465 92421 166700 191945 201410 | Nobftoffen............. 311 789 863 319567 849 + 7777986
Rittelamertla ..... 1656 155 28865 3887 4410 : Salbfabrilaten.......... 24 943997 25910028 + 966 081
Eüdamerila....... 4566 25057 80112 56588 69267 | Manufalturwaaren ..... 72997 3400 68981619 — 4015721
Beftindien ........ 8665 109% 12468 10914 11894 | and. SAnbuftrieergeugnifien 58268413 2 66776887 -+ 8508474
Afrika............ 220 2087 4318 9221 11469 zufammen... 684324487 676216958 — 8106534
Afien ......... 1622 19786 346834 64660 66 492 Verzehrungsgegenftäͤnde und Manufakturwaaren zeigen im ab⸗
Auſtralien und Po⸗ | gelaufenen Jahre niebrigere, Robftoffe, Halbfabrikate und andere
Iqnefien......... 686 697 46 11406 14608 | Sinduftrieergeugniffe höhere Zahlen als im Vorjahre.
mithin aus Die Abnahme ber Einfuhr von Bergehrungsgegenftänden
Europa... 2er... 156386 199979 241826 819015 362889 | if meiftens durch die Heineren Bezüge von Reis hervorgerufen, in
Amerika .......... 277% 180248 212868 262988 287075 | geringerem Mae haben Getreide und Hülfenfrüchte, Butter, Sped
anderen Welttheiln 2423 22569 89898 75277 81559 | und anderes Schweinefleiſch, Mehl, Schmalz, Wein, roher und raffi⸗
zufammen... 106858 862796 498577 657225 721523 | nirter Zuder Theil baran. Größere Einfuhr, namentlich von Kaffee
Ausfuhr nad 1000 Mark. und Tabat ſowie von Fiſchen, getrodneten Früdten, Kakao, Thee
dem Deutſchen Reich 56677 165410 271856 848961 898 887 | und anderen Artileln, Tonnte den Ausfall nicht ausgleichen.
Sroßhritannien.... 25385 165651 262837 28427 28846 Bon Reis find im Jahre 1892: 5601 215 Centner im Wertbe
dem übrigen Europa 7162 65400 87440 100439 96916 | von 43 719 516 Mark, im Jahre 1893 aber nur 5010 949 Eentner im
Britiih Nordamerika 22 304 237 108 79 | Werthe von 33 554 804 Marl angebracht, der Menge nad freilich
den V.St. 0. Amerika 21188 69925 71292 100825 110910 | noch bie viertgrößte aller Einfuhren.
Rittelamerifa ..... 724 668 92 688 859 Bon Getreide und Hülſenfrüchten wurden indgefammt im
Eidameila....... 1521 2665 7471 11416 12967 | Jahre 1892: 5707430 Gentner im Werthe von 36 769 670 Mark,
Beitindien........ 185 2760 148 1685 2086 | im Jahre 1893 dagegen zwar 5885199 Gentner, aber nur im
Afrika............ 135 460 686 897 17248 Werthe von 32009335 Mark eingeführt. Hierunter waren:
Afien............. 244 1621 80038 15146 18912 1892. 1898.
Auftralien und Po⸗ Menge: Werth: Menge: Werth:
Igneften oreunune 115 673 1031 8102 58% Gentner. Mari. Gentner. Hart.
mithin nad Gerfte.......... 1302768 6181108 1723743 7635326
Europa..........- 66274 247861 885583 472827 519649 | Hafer .......... 166199 1271689 261028 1827401
Amerika .......... 26850 76322 81410 114572 126861 | Mais .......... 2069292 10860989 2284958 11.007 956
anderen Welttheilen 44 2754 2520 24145 26045 | Noggen......... 1125323 9157106 746514 4720681
der Danveläflotte... 473 8889 43577087 7724 | eigen ......... 810112 6675788 688165 4254617
zufommen... 92091 330826 473870 618631 680270 | Hülfenfrüdte.... 67440 928 893 120 534 996 804
172
Die Preife waren im Allgemeinen niebriger ald im Borjabre,
von gutem, gefunden Roggen 3. B. Tofteten 1000 kg unverzollt, frei
ab gegen Baar, im Durchſchnitt:
1881... 191 Marl. 1889... 106 Marl, 1892... 151 Matt.
18897... 95 „1890... 10 „ 188... 14 „
1888... 9 „ 189... 18 „
Speck und anderes Schweinefleifh erſcheint mit einer Einfuhr
von nur 7267 Gentner im Werthe von 283806 Mark gegen
52 578 Gentner im Wertbe von 1677119 Mark im Sabre 1892.
Auh von Schmalz waren die Zufubren mit 61407 Centner im
Werthe non 2 807 928 Mark wejentlich Heiner als im Borjahre, wo
davon 114 176 Gentner im Werte von 4025 765 Mark ausgelapen
wurden.
Bei Mehl ift im Jahre 1893 mit 440 289 Gentner im Werthe von
4601900 Marl die Menge zmar bedeutender, der Werth aber geringer.
Bon Wein war die Einfuhr mit 9525277 Litern im Wertbe
von 5039 405 Mark ſtatt 9487 201 Liter im Werthe von 5 711 001
Marl im Sabre 1893 der Menge nach ebenfall® etwas höher, bie
Breife aber niedriger.
Bei Robzuder find die Zahlen ziemlich die gleihen: 611 039
Centner im Werthe von 9299 491 Mark im abgelaufenen Jahre und
682 328 Gentner im Werthe von 9 565419 Mark im Jahre zuvor,
bei raffinirtem Zuder aber zeigt fih eine ſtarke Abnahme, es
Tamen im Sabre 1893 nur 249771 Centner im Werthe von
5438768 Mark, im Jahre 1892 dagegen 416669 Centner im
Werthe von 7 850 873 Marl.
Die Einfuhr von Kaffee im Sabre 1893 mit 251898 Eentner
im Werthe von 20692106 Mark blieb der Menge nad nur wenig
binter ber des Jahres 1836, 252935 Gentner im Werthe von
11 991166 Mart, der höchſten aller bisherigen, zurüd und war tm
Preiſe faft doppelt fo Hoch.
Ebenfo wird bei Tabak die Einfuhr im letzten Jahre von
zufammen 1167 466 Gentner im Werthe von 54 595 981 Darf nur
durch die im Sabre 1878, 1378787 Gentner im Werthe von
63 298 582 Mark, übertroffen.
Die Einfuhr von frifhen Fiſchen tft in ftetem Zunehmen;
es gingen ein:
Mark.
im Jabre 1889... 12988 Gentner im Werthe von 311620
„nn . 18%.. 1876 „ „nn 462097
„ n .189.. 37960 „ „ nn 762185
„no. 1892... 59253 „ "on nn ;o1
„ n . 1898. 113214 „ n „ 1271672
Die Menge war aljo im Jahre 1893 neunmal jo groß wie im
Sabre 1889,
Bei der Ausfuhr von Verzehrungsgegenſtänden ift ber
Ausfall größer als bei der Einfuhr, weil namentlih von Tabak
große Lagerbeftände geblieben find.
Die höhere Wertbfumme bei den Robftoffen ift die Folge
größerer Einfuhr und Ausfuhr von Baumaterialien, Holz, Stein-
toblen, Gummi Elaſtikum und anderen Drogen, von Düngefalzen,
Erzen, Häuten, Lumpen fomwie von Petroleum, Stuhlrohr, Baum-
wolle und Walfiſchbarten, während Chemilalien, Färbeſtoffe und
Farbwaaren, rohes Pelzwerk, Haare, Schafwolle und andere Artikel
Abnahmen erſehen laſſen.
Bei Halbfabrikaten erſcheinen Deutſche Baumwollengarne,
Wollengarne und gegerbtes Leder aus Großbritannien und Belgien
mit größeren Beträgen.
Die Einbuße bei Manufakturwaaren Bat Deutſche Seiden⸗
Bremen.
und Halbfeidenmaaren, Wollentuch ſowie Wollen« und Halbwollen⸗
mwaaren überhaupt betroffen, wogegen Deutihe Baummwollenwaaren
eine beträchtlihe Steigerung, 171224 Gentner im Werthe von
27 784 427 Mark ftatt 110,535 Centner im Werthe von 16 431 834
Mark, im Borjahre zeigen.
An der Zunahme bei anderen Induſtrieerzeugniſſen
nehmen bie Mehrzahl der Artikel, befonders aber Eiſen⸗, Galanterie:,
Kurzs und Gladwaaren, Gemälde, Bapierwaaren und Porzellan:
waaren Theil, in geringerem Maße auch Hanfwaaren, Muſikinſtru⸗
mente, Korkwaaren, Mefifingwaaren, Bapier, Steingut, Steinwaaren
und Zündwaaren. Für Spielzeug, neue Kleibungsftüde, Kupfer:
waaren, Handſchuhe und andere Lederwaaren, Mafıhinen und Metall:
waaren war weniger Verwendung.
Bon einzelnen Artifeln find zunächſt die Stapelartifel hervor⸗
zubeben.
Bon Tabak und Tabakftengeln wurben eingeführt:
Tabak. Stengel.
Gentner Werth: Centner Werth:
netto. Mark. netto. Mark.
1878 ....... 1378787 63298582 111397 999 343
1886 ....... 1117799 5834150566 55446 419235
1891 ....... 1103062 60093621 66631 454836
1892 ....... 918713 4759375 79 195 542121
1893 ....... 1167466 54593981 93164 689 346
Die Einfuhr im Jahre 1878 war bie höchfte, die letztjährige
kommt ihr der Menge nah am nächiten.
Bon den verſchiedenen Tabakſorten waren unter ber Gefammtmenge
1878. 186. 1891. 1892. 1893.
Oſtindiſcher und Gentner netto.
GuinenTabat.. 28781 50491 118956 81638 82001
Meftindifder ..... 103767 99765 101991 134923 151 684
Südamerllanifher. 290520 277845 596993 274897 597 727
Nordamerikaniſcher
Faßtabak...... 140 376 601749 246 610 346654 273 343
Nordamerikaniſcher
Kiftentabat ... 161922 69783 27239 71181 50409
andere Sorten ... 53422 18166 11873 9420 12302
Befonders umfangreich waren die Bufuhren von Brafiltabat,
540182 Gentner im Werthe von 22339417 Marl gegen nur
210545 Gentner im Werthe von 9 538 644 Mark im Borjabre.
Die Bedeutung des Artikels Tabak für Bremen erhellt noch mehr
aus einer anderen Bergleihung. Die 55 288327 Marl Werth der
lektjährigen Tabakeinfuhr bilden zwar nur 7,64 pCt. des Werths
der Sefammteinfubr, aber unter der erfigenannten Summe find nur
für 1256 428 Mark, unter ber zweiten Dagegen für 393 142 543 Mark
Spebitiondgüter. Bon den 330409470 Mark Eigenbandels bes
Sabre 1893 entfallen alfo 54031 899 Mark, d. h. faft ein Sechſtel,
auf Tabak, und deshalb hat Fein anderer Artifel für Bremen eine
gleihe Wichtigkeit.
Der größte Theil der Ausfuhr ging in dad Deutſche Reichs⸗
gebiet, denn es find von Tabak und Stengeln ausgeführt worden:
ind Deutfche Reib nach anderen Drien
durchſchnittlichh Centner Wertb: Centner Werth:
netto Marl. netto. Mark.
1876/80..... 730 910 40796216 389266 21887 410
1886/90..... 683 833 33971440 406744 24 561 824
1891 ....... 647 094 39113279 362426 20102425
1892 ....... 613 762 35406 732 410968 21 980 789
1893 ....... 617 363 34412493 643297 20 875 834
Bon Baummolle kamen
1888. 1887. 1991. 1892. 1893.
aus Gentner netto.
Großbritannien 29626 86879 21496 14804 162%
dem üdrigen
Europa . 3241 1674 2500 b 024 5 829
b. Ber. Staaten
von Amerila 2214 915 2 562 245 3 706198 3 391 394 3 434 740
dem übrigen
Amertla... 12 768 833 18146 9 636 2 883
Urtla ....... — — 2 204 —
Dfiindien und
China ..... 1801 79746 AH8E408 3896 47 048
Auftralien und
Bolynefien .. — 143 400 340 405
mithin
birefte Einfuhr 23561184 2 642 467 3 772154 3472410 3 485 071
mbireie „ 32867 38553 23996 19828 22049
wiammen... 2384051 2681 020 3 796 150 3 492 288 83 507 120
Werth: 1000 Markt.
15511 128% 17770 139736 156514
Die Durchſchnittspreiſe von Baummolle, Mibbling Upland,
waren in Bremen für je 100 kg netto:
1882.... 127 Marl, 1891.... 88 Marl,
1889.... 13 „ 1892.... 0 „
1890.... 114 „ 1893.... 88
Das Jahr 1882 zeigt den hödhften, das Jahr 1892 ben niebrigften
Preis feit 1881.
Mit der Einfuhr flieg die Ausfuhr von Baummolle, mit Aus⸗
nahme derjenigen nad dem Europäiſchen Rußland;
1891. 1892. 1893.
ed gingen Bentner netto.
m das Deutihe Reid........ 2471334 2271%81 28370 786
nach Defterreihlingarn....... 677 346 599 164 642 158
n ber Schweiz ............ 193 950 201 080 177 354
„ dem Europätfden Rußland 327124 296 982 173 506
„ anderen Ländern......... 87 592 84 094 62 722
zufammen... 8757346 93452251 3426475
Werth: 10W Marl.
178 019 139 766 153 006
Die legtjährige Einfuhr von Schafwolle bleibt nur hinter ber
vorjährigen zurück; es wurden angebradt:
1886. 1890. 1891. 1892. 1898.
auß Centnernetto.
dem Deutfchen Ri 748 327357 2146 20662 36415
Großbritannien ... 126440 200686 212458 8377374 150 884
Deſterreich⸗ Ungarn. 601 5074 686 6 498 6 488
dem übrigen Europa 4010 94784 51580 69702 29104
den La Plata⸗Staaten 878 668 357 808 608402 6591172 662140
Arila ........... 25220 82150 98868 116464 119770
Anftralien und
Polgnefien ..... 3782 161060 114810 148048 218014
anderen Ländern... 213 1524 1 402 417 5.078
mitbin aus
Europa ......... 138449 838 2831 286120 474196 222 891
tkantatl. Blägen... 407 883 602 642 822482 850101 1 005 002
646 332 955 773 1108602 1324297 1227 893
Werth: 1000 Marl.
41222 8008 82161 87727 80841
wiammen ...
173
Aber wenn bie Geſammtmenge auch Tleiner ift als bie vor
jährige, die Einfuhr aus transatlantiihen Pläken war im Jahre
1893 fo groß wie nie zuvor. Der mittlere Börfenpreid für 100 kg
gewaschene BuenodsAyres-Wolle war in Bremen am höchſten im
Sabre 1881 mit 440,87 Marl, am niebrigfien im Jahre 1893 mit
815,29 Mark, er betrug in den letzten Jahren:
1889 ... 898,89 Marl, 1891 ... 360,15 Marf,
18% ... 408,78 „ 1892 ... 32034 „
Die Ausfuhr von Schafwolle war im Jahre 1893 ebenfalld bie
zweitgrößte; fie betrug 1245 662 Sentner im Werthe von 83 229 598
Marl gegen 1312151 Centner im Werthe von 86 968650 Mark im
Borjahre und ging meiftens, bis zu 1174086 Gentner im Werthe
von 77545 924 Mark, ind Deutſche Reichögebiet.
Auch von Jute gelangte im Jahre 1893 mehr nad Bremen,
aber die Einfuhr iſt trogdem nur die fünfthöchſte von dem Artikel,
wie bie folgende Bufammenftellung erſehen läßt. Es kamen durch⸗
ſchnittlich
1862/66 .... 16 769 Centner, 1883 .... 363152 Centner,
1867/71 .... 37268 „ 1886 .... 333084 „
1872776 .... B5866 „ 18 . 2585680 „
1877/81 .... 138278 „ 1891 .... 324008 „
1882/86 .... 238846 „ 1892 .... 28360 „
1887/91 .... 282 529 188 .... 253860 „
Die Zuſuhren in den er Jahren unterföeiben fih inbeflen
von den früheren dadurch, daß fie zum größten, jene früheren nur
zum Tleinften Theil direkt aus Erzeugungdlänbern bezogen murben.
Bon Petroleum find gelöſcht:
1877 .. 4258586 Gentner netto im Werthe von 60 287 527 Marl,
1886 .. 201068 „ un „ 128383721 „
1889 .. 3689410 „ „on „ „ 18598258 „
1890 .. 8614086 „ un „1945927 „
1891 .. 2798208 „ „nn „ 13352697 „
1892 .. 207281 „ „on „ 763157 „
1898 .. 2616268 „ „en „ TSOR665 „
Die Einfuhr im Sabre 1877 war bie größte, diejenige im
Sabre 1886 die Heinfte, welche je vorgelommen if. Die folgende
Tabelle gewährt einen Ueberblid deB Preisrüdgangeß, der bei dem
Artifel eingetreten ift; es Toftete nämlid der Gentner Petroleum,
Standard white raffiniert, mit Faß, 4 Monat Biel:
Marl. Marl. Mark. Mark.
1877 .. 28,63 1881 .. 15,80 1885 .. 14,58 1889 .. 13,65
1878 .. 20,99 1882 .. 14,34 1886 .. 13,11 1890 .. 13,27
1879 .. 1629 1888 .. 16,48 1887 .. 1247 1891 .. 12,58
1880 .. 17,16 1884 .. 15,24 1888 .. 14,68 1892 .. 11,08
und im Sabre 1893 nur 8,78 Marl. Der Ichte Preis ift der
niedrigfte in dem ganzen Beitraum.
Die Einfuhr von Reis im Jahre 1893 iſt der Menge nad
bie vierigrößte aller biäherigen, denn es wurden ausgeladen in ben
Jahren
1867/71 durchſchnittl. 1271 332 Etr. im Werthe von 13 370 336 Mark,
1877.81 223398 u nn ATZE „
1887/91 „49530 „ » nn 35989969 „
1.) .... 6058088 u» nn 47092 „
1892 ............. 5601215 „u m m 43719 516
1893 ............ 5010949 „u nm m 83664804 „
Die Ausfuhr von Neid im leßtgenannten Sabre beitrug nur
3492 593 Sentner im Wertbe von 28 351 887 Marl gegen 4 392 872
Centner im Werthe von 39 890 TLO Mark im Borjabre; 692 945
174
Centner im Werthe von 5 577 629 Mark ftatt 780 580 Geniner im
Werthe von 7206268 Nark im Jahre 1892 gingen davon nad)
trandatlantifden Plägen. Die Preife für Reis find feit dem Jahre
1892 noch mehr zurüdgegangen, die Mittelpreife für 100 kg
netto unverzollten gefhälten Rangoon-Tafelreiß einerfeits, Bruchreis
Nr. O andererjeitd waren in Bremen:
Tafelreis. Bruchreis.
1881 .... 25,81 Mark, ........ 18,15 Bart,
1889 .... 0,10 ....... 16380 „
18W .... 308 ........ 16,68 „
1891 .... 267 On ........ 1682 „
1892 .... 2139 „5 nennen. 1739 „
1893 . 1936 ....... 1418,
So niedrig wie im Sabre 1893 find die Preife in der ganzen
Bett vom Jahre 1881 an nicht geweſen.
Die Einfuhr von Kaffee war im letzten Jahre die zweithöchfte
aller bisher dageweſenen Einfuhren dieſes Artikels. Es wurden ein»
geführt im Durchſchnitt
der Jahrfünfte
1867/71... 146 753 Centner netto im Werthe von 7782923 Mark,
1872/86 .. 164889 u nn nn 1346555 „
1877/81... 14926 %» nn. UT „
1882/86 .. 0093 u nn nn 94462 „
1887/91 .. 020 u u nn mn 1488137 „
im Sabre
1891..... 20283 5 on u nn 168620 „
1892..... 227 MU nn nn nn 17388402 „
183..... 251838 ° Oo 5) vn nn 2882106,
Auch Kaffee Hat ſtarke Preisſchwankungen durchgemacht. Für
Rio⸗Kaffee z. B. gut, orbinär, unverzollt, find in Bremen im Jahre
1879 im Mittel 125,00 Nark, im Sabre 1880 126,86 Marl für je
100 kg gezahlt, biß zum Sahre 1885 fand der Preiß dann auf
81,56 Nark, bob ſich bis zum Sabre 1890 auf 173,10 Marl und
betrug im Sabre 1893 160,13 Mark.
Bon Schmalz war die Einfuhr mit 61 407 Gentner im Werthe
von 2807 928 Mark im abgelaufenen Jahre fo Hein, wie fie ſeit
dem Jahre 1885, wo nur 54 946 Centner im Werthe von 1890 890
Markt gelöfht wurden, nit vorgelommen ift, die Einfuhren ber
Sabre 1879 und 1880 mit 338188 und 389 162 Gentnern haben
das Funffache und Sechsfache der letztjährigen betragen.
Bon Sped und anderem Schweinefleifh wurden ausgelaben
im Durchſchnitt der Jahre
1872/76 ... 122112 Sentner netto im Werthe von 4 751 525 Marf,
1877/81... 1405 5», HH „ A%S3130 „
1882/86 ... 2012 5%» “nn. mi „,
1887/91... 8437 „nn „28832 „
im Sabre
1891 ..... 18 892 n "nn nn Kal „
1892 ..... b2578 „ „" "nn 1719 „
1893 ..... 7 267 " nen „223806 „
Die größte Einfuhr war bie des Jahres 1873 mit 286 898
Sentner im Werthe von 10 381 430 Mark, die kleinſte im Jahre 1886
mit 3118 Centner im Werthe von 107 969 Mark.
Die Bezüge von Baus und Nugbolz, die namentlih im
Sabre 1873 eine hohe Wertäfumme repräfentirten, dann aber fehr
abnahmen und erft im Sabre 1889 wieder auf 9194530 Mark
fliegen, haben feitbem noch etwa® mehr zugenommen; es famen an:
Bremen.
1873. 1883. 1889. 1892. 189.
1000 Mark.
Rund» und Duabrathöher ... 8735 1138 1933 2063 2484
Dielen und Planen ........ 5002 2420 4276 3442 3422
Zatten-, Band: und Stabholz. 427° 20 254 2060 412
Cedern⸗, Mahagoni⸗ u. anderes
Nutzholz ................. 3796 2714 2731 1833 3679
zuſammen .... 12960 6502 9194 9388 9997
Auch die Einfuhr von Steinkohlen und Koks war im Jahre
1893 größer ala im Vorjahre. Abgejehen von dem nicht deklarations⸗
pflihtigen Bedarf der Eifenbahnen find ind Bremiſche Stantögebiet
eingeführt:
darunter aus darunter aus
überhaupt Großbritannien Deutſchland.
Tonnen. Tonnen — Prozent. Tonnen = Prozent.
1860 ..... 47 322 43100 89,84 4822 10,16
1869 ..... 139 050 17730 1284 121320 87,66
1879 ..... 284 340 286 803 261494 91,9
1884 ..... 320 551 19708 615 300 848 85
1889 ..... 457800 139400 3045 8318400 69,55
1891 ..... 598126 249776 ALTE 348350 68,24
1892 ..... 534385 171574 32,11 362811 67,89
1893 ..... 572709 158406 27,66 414304 72,34
Somtt hat der Verbrauch Deutſcher Kohle fih wieder wefentlih
gehoben, nachdem in den Vorjahren durch den verhältnißmäßig
zu hohen Preis verfelben die Englifche wieder weſentlich an Terrain
gewonnen hatte. Zur Ausfuhr gelangten von Deutſcher Kohle:
überhaupt. Tür pie Handelsflotte. übrige Ausfuhr.
Tonnen. Tonnen. Tonnen.
1869 .. 75508 65 414 10 094
1879 .. 148395 137 639 10 856
1887 .. 214484 2083 820 10 664
1889 ,. 148 984 129 314 14 670
18% .. 176328 151 292 25 086
1891 .. 165310 132 743 32 567
1892 .. 198839 157 547 41 292
1893 .. 192829 158 334 34 495
Die Hanbeiäflette verbrauchte von Deutſchen Kohlen am meiften
im Jahre 1887, daneben nur 680 Tonnen Englifhe. Im Jahre
1891 aber bat fie außer ber Deutihen Kohle 101800 Tonnen
Englifhe verbraucht und im Sabre 1893 noch 56 842 Tonnen. Es
find daran die Preißverhältniffe ſchuld. Bon der übrigen Ausfuhr
gingen
1879. 1887. 1890. 1891. 1892. 189.
ned Tonnen.
Bremen? Umgegend ... 1850 1918 8172 12854 9647 11974
norbiihen Häfen ...... 456 4540 16613 17884 26160 17080
dem übrigen Europa . 8 — 3 — 1 3066
Mittel: und Suüdamerika 8794 1562 22 369 2084 706
MWeftindien ........... 2251 2472 — — 12105 —
Afrtla und Suieln .... 4 — — 150 — 120
Dftindien und Sapan .. 2843 — — — — —_
Auftralien u. Bolynefin — 172 3 — 21% 150
Die Ausfuhr in die Preußifhe und Dibenburgifche Umgegend
Bremend nimmt langfam zu. Rußland und Stanbinavien werben
ftändige Abnehmer der Deutihen Kohle, nah Spanien find im
Sabre 1893: 900 Tonnen, nah Stalien 2155 Tonnen gefchidt, ber
überfeeifche Verſand aber ift zurüdgegangen. Im Sabre 1879 nahm
Bremen.
er 8522 Tonnen in Anfprud, im verfloffenen Jahre nur noch
2386 Tonnen.
Um die Entwidelung bed Bremiſchen Handels in Bezug auf Die
Baarengattungen ebenfo erfenndar zu machen, wie es im Vorher⸗
gehenden in Bezug auf die Richtungen geſchehen tft, wirb eine kurze
Srupptrung der allgemeinen Gattungen bier angefügt.
Die Einfuhr betrug im Durchſchnitt ber Jahre
1847,51. 1867/71. 1877/81. 1887/91. 1892/98.
von 1000 Mark.
Verzehrungdgegen:
fänden ......... 41 %0 115884 180378 196451 220 363
Robftoffen ........ 18258 125964 198008 312240 327 508
Halbfabrifaten ..... 3091 21490 21456 21081 27101
Nanufakturwaaren. 305389 58913 51367 60127 75000
anderen Induſtrie⸗
erzeugnifien ..... 12040 35545 42369 67376 71556
zuſammen ..... 105 853 35279 493 578 657 225 721523
Am größten ift die Steigerung bei den Rohſtoffen, ihnen folgen
die Berzehrungdgegenftände, die übrigen Gattungen fliegen von
1347,51 bis 1892/93 von 46 auf faft 174 Mill. Marl. Auf Ber
zehrungsgegenſtände und Robftoffe entfallen beshalb zur Zeit faft
14 p&t. der ganzen Einfuhr, während ihnen früher nur 56 pCt.
angehörten, auf die übrigen entfallen flatt 44 nur noch 26 pGt.
Das Ergebnif darf auch injofern als ein günftiges angefehen werden,
ala e8 andeutet, DaB bie jehigen höheren Zahlen ebenſo von einer
Zunahme des Bremifchen Eigenhandels ald von einer foldhen ber
Spedition berrühren, denn der Handel mit Verzgehrungsgegenftänben
und Kohftoffen ift vorwiegend Eigenhandel.
Im Folgenden wirb noch eine Ueberſicht ber Einfuhr einiger
zum Eigenhandel gebörender Artilel, aus melder die er-
wähnte Zunahme der einzelnen Gattungen näher erfihili wird,
gegeben:
Die Einfuhr beirug im Durchſchnitt ber Sabre
1847/51. 1867/71. 1877/81. 1887/91. 1892/93.
Setreide und
Hülfenfrücte . Tonnen 51196 66945 208394 283187 289 817
daringe....... Fafſeri) 6671 8640 6463 6997 7708
donig ....... Cr. 7578 2644 15632 12159 13477
Kaffee ......... „ 134011 146754 164926 190220 239 920
Ralao ........ „3466 1564 6597 3640 3096
Caffia lignen , 974 3587 83145 1361 264
Aotinthen „894 15426 15902 16363 20672
Mehl. ...... „38318 159546 283627 407 843 425330
Bieffer........ „5468 6809 8597 9378 7201
Bimnt ....... „36078 795 659 3551 1888
nn. Tonnen 6045 63567 117200 246266 265 304
Kofimen ....... Er. 9636 10673 9144 18316 14881
Zago ........ „ 1511 704 5866 6540 65682
Schmalz ..... 1888 45848 287 364 128735 87791
Syrup ana. „8022 22039 15163 16174 25598
Speck u. anderes
Schweinefliih. „ 10092 8949 154006 8487 30422
Tabak, roher,
Rordamerifaniih. „ 201548 411 955 501038 332229 370793
Weſtindiſcher u.
Südamertfaniih. „ 111078 346123 377481 619572 679615
andere Sorten. 4443 16004 50749 101444 92681
— — — _._
1 Faß gleich 160 kg brutto.
Deutiches Handeld-Nrchiv 1894. IL
— — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — —
175
1847/51. 1867/71. 1877/31. 1887/91. 1892/93.
Tabakſtengel Ctr. 77244 96189 111539 66561 86180
The 2.2... „ 2258 3525 5968 1182 20 964
Wein ......... hl 51890 38291 55498 83554 95062
Zucker, rober,... Ctr. 169842 145617 58959 450363 592 711
saffinirter .... „ 10151 21840 62106 95174 332235
Baummwolle.... „ 3343 34010 70622 143789 174 984
Cedernboly .... cbem 324 7689 9303 11458 12375
FSarbehößer..... Ctr. 102364 97502 52594 32041 49240
Harz .......... „ 139300 163851 21654 90740 68426
Häute, gefaliene „ 5435 18538 50109 42955 52507
Häute,getrodnete „ 17278 29444 26283 30824 40842
Mahagoniholz.. cbm 230 184 135 1002 1368
Vetroleum .... Tonnen — 43231 1%467 156048 117197
Schafwolle .... Ctr. 4604 71895 250931 866 131 1226095
Thran ........ „59372 2623 7530 8528 7250
Verſchiedenes.
Das Bankgeſchäft war im Jahre 1893 wenig lebhaft, da ſich
nur geringe Unternehmungsluft zeigte, entichäbigt wurde baflelbe
einigermaßen durch den höheren Bindfuß, der während bed größeren
Theild des Jahres herrſchte. (Durchſchnitts⸗Diskontoſatz der Reichs⸗
bant war 4,069 p&t. gegen 3,203 im Jahre 1892.)
Das Rhedereigeihäft Iitt unter ben niebrigen Fradıten,
hauptſächlich wohl eine Rüdwirkung der Amerilaniſchen Krifis, und
unter der fhwächeren Auswanderung, eine Folge namentlich der un⸗
günftigen Arbeitöverbältnifie in den Vereinigten Staaten. Auch der
Verkehr der Kajütspaſſagiere, obwohl ftärter ala im Vorjahre, ent»
ſprach nit den Erwartungen. Die Amerilaner wurden im Lande
zurüdgebalten durch die Kriſis, durch die Audftelung in Chikago
und auch zum Theil wohl durch die Furcht vor einem Wiederausbruch
der Cholera in Deutichland.
Die Frachtdampferfahrten find auch im Jahre 1893 von
den verfchiedenen Dampferrbedereien (Lloyd, Hanſa, Neptun) eifrig
gepflegt worden, und es ift wohl zmweifelloß, daß die billigen und
häufigen Berihiffungdgelegenheiten, welche fie boten, in erfter Linie
dazu beigetragen haben, den Bremifhen Waarenverfebr auf feiner
Höhe tro der Ungunft der Zeiten zu erhalten. Mit Eintritt
günftigerer, geſchäftlicher Berhältnifie follen Dieje Linien weiter aus⸗
gedehnt und mit mehr Schiffen bejegt werben.
Die Bremiſchen Schiffswerften waren weniger beſchäftigt ala
im Jahre 1892, hauptſächlich wohl weil fie bei ben hohen Arbeits»
löhnen die Aufträge nicht zu fo billigen Preifen ausführen Tonnten
ald auswärtige — Deutfche und fremde — Werften.
Die Hodhfeefifcherei fährt fort, ſich erfreulich zu entwideln.
Der Buftand des Weſerſtroms mar im vergangenen Jahre
in feinem Laufe oberhalb des Bremiſchen Gebiets in Folge des
niedrigen Waflerftandes fehr unbefriedigend.
Der Lauf der Oberweſer im Bremiſchen Gebiet ift forgfältig
weiter gepflegt. Das Fahrwafler war im Allgemeinen in guter
Drbnung, dennoch wurden wiederholt umfangreide Baggerungen
erforderlih. Im Stadtgebiet felbft ift der Umbau der großen Weſer⸗
brüde und ber Gifenbahnbrüde in Angriff genommen oder bevor»
ftehend, fo daß dieſe beiden bebeutenden Schifffahrtshinderniffe dem
nächſt verfhwinden werben.
Der Ausbau der Untermefer ift fleißig geförvert, und fünnen
bet jetziger Soblenlage Schiffe von 5 m Tiefgang bei gewöhnlichen
Hochwaſſer zur Stadt fommen. Im Jahre 1893 haben 411 Schiffe
mit einem Tiefgang von 4,30 m aufwärts Bremen-Stabt erreicht,
25
176
und zwar waren darunter 85 Schiffe mit einem Tiefgang von
4,70 m und mehr und 14 Schiffe fogar mit cinem Tiefgang von
5 bis 5,60 m.
Sn weiterer Förderung der Korrektion der Außenmwefer
wurde zwiſchen Infum und Schottwarben ein Leitdamm von 1,6 km
Länge ausgeführt.
Die Arbeiten für die Erweiterung des Kaiſerhafens in
Bremerhaven find ununterbrochen fortgejegt; nach wiederholten Er»
wägungen ift befchlofien, die Breite der Kammerſchleuſe, welche auf
25 m geplant war, auf 28 m feſtzuſetzen, was wahrſcheinlich voll»
ftändig allen in abjehbarer Zeit zu ftellenden Aniprüchen genügen wird.
Das Tonnen: und Bakenamt bat mehrere neue euer zur
Berbefferung ber Befeuerung der Außens und Unterwefer hergeftellt,
namentlich auch einen neuen eifernen Leuchtturm auf der Südmole
des neuen Hafen? errichtet. Die von genannter Behörde eingerichtete
proviſoriſche Befeuerung der Weſer bis Bremen geftattet eine volls
ftändig fihere Befahrung des Stromes zur Nachtzeit.
Am 1. Oktober ift ein Semaphor am Hohenmwegleudtthurm in
Betrieb gejekt und damit ber Signaldienft über Wind und Wetter
bei Borkum und Helgoland eröffnet.
Das „Technikum“, Fachſchule für das Baus und Maihinen-
weisen, nebft Maſchiniſtenſchule wird nach nunmehr vollendeter Drganis
fation am 1. Oktober 1894 eröffnet werben.
Die Berwaltung der Bremer Baummollenbörje berichtet,
daß die Zahl ihrer Bremifchen und binnenländiichen Mitglieder zu:
genommen Habe (jet 282), und außerdem die lebhafte Venutzung
ihre Probezimmers den Beweis ihrer Anerfennung durch die deutſche
Baummolleninduftrie geliefert babe.
Im Probezimmer der Baummollenbörie find im verfloffenen
Sabre abgeihäkt und Haffirt worden:
1893. 1892.
Ballen. Ballen.
Amerilanifde Baumwolle....... 623243 5618856
Dftindifche MW rrenine 166 311 134 711
zufammen... 694554 653567
Dad Teitbureau der Fetroleumbörfe geht in Kurzen ein,
weil überhaupt feit langer Zeit nur noch Petroleum eingeführt wird,
das dem Reichsteſt entfpricht und dad Bureau daher als zu Foftipielig
fih erwieſen bat.
Uebrigend werben die Bremifchen Berfender fortan da Del für
eigene Rechnung durch die Beamten des bisherigen Bureaud prüfen
laffen und unter ihrer Garantie zum Berfand bringen.
Der telepbonifche Verkehr Hat im Sahre 1893 fich erfreulich
entwidelt. Bremen tft u. A. telephonifh mit Kiel verbunden, und
eine Verbindung mit Hannover fteht bevor.
Schifffahrt.
a. Seeſchifffahrt.
Im Jahre 1893 Tamen an:
4003 Schiffe von 2030 082 Reg.:Tonnen,
gegen 1892 ........ 3612 „ „1996 378 n
„ 1891 ........ 35592 „u 2084214 ,
n„ 18% ........ 230 „ „1733 809 n
„ 189 ........ 28853 „ u 1682726 n
„ 188 ........ 2665 „u 1477499 "
und e8 gingen ab:
1893 ........ 4412 Schiffe von 2.047 938 Reg.«Tonnen,
gegen 1892 ........ 3336 „5 m 1998598 n
Bremen.
gegen 1891 ........ 3807 Schiffe von 2099 840 Reg.:Tonnen,
„ 18% ...... .. 320 m 174790 n
„ 189 ........ 3164 „ „ 1673 867 n
„ 1888 ........ 2921 „ „ 1474679 n
Auf die einzelnen Länder vertheilt fi) die Gefammtbewegung
wie folgt:
Es famen an: 1893. 1892.
Reg.: Reg.
von Schiffe. _ Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Deutſchen Häfen .......... 1786 260574 13839 210 647
Großbritannien und Srland. 500 295465 577 323 427
dem übrigen Europa ...... 1147 269444 1101 233 431
Nordamerika ............. 334 115 777 856 834 514
Mittel: und Südamerila... 101 156 266 86 137 014
Weſtindien ............... 30 13 844 26 9717
Aſten ................... 90 182826 112 209 341
Afrika................... 3 2457 2 3 229
Auftralien und den Sand« |
widinfeln.............. 12 83 429 13 35053
aufammen... 4008 2030062 83612 1996308 :
davon Dampfer... 1835 1697689 1607 1642619
und es gingen ab:
nad
Deutihen Häfen ........... 2119 300920 1643 256 994
Großbritannien und Irland. 779 652 162 786 682 228
dem übrigen Europa ...... 1150 224544 1046 197 008
Rordamerita incl. Kanada.. 241 646 949 251 663 104
Mittel: und Sübamerifa... 71 114 849 69 114 625
Weftindien ............... 14 18 899 6 2904
Afien ................... 18 49 469 17 44 516
Afrika................... 5 3 968 1 49
Auftralien und den Sands
wihinfeln............. 15 36 688 17 36810
zufammen... 4412 2047938 3836 1998598
1621 165200
davon Dampfer... 1913 1705403
Der Berkehr mit den Bereinigten Staaten von Amerika ftellt
fi, wie folgt: |
Eingang: 1893.
Reg.
von Schiffe. Tonnen
News Horf.......-.... .... 185 383 301
Vhiladelpbia.......... ... 18 30 840
Baltimore ................ 4 154 957
Savannah und Charlefton.. 19 35 084
New⸗Orleans .... ........ 42 87 665
Balvefton ................ 29 53 667
anderen Häfen der Bereinigten
Staaten von Amerifa.... 47 70 463
zufammen... 334 816 777
davon Dampfichiffe... 307 786 484
Ausgang nad:
New-VYork ................ 171 442 276
Vhiladelphia.............. 5 9 780
Baltimore ................ 46 161 489
New⸗Orleans ............. 6 12 782
Balvefton ................ 2 2 236
: anderen Häfen der Bereinigten
Staaten von Amerila .... 8 12 472
zufammen... 238 641036
davon Dampfidiffe... 174 686 991
1892.
Reg.»
Schiffe Tonnen.
139 391 159
12 230%
48 163 550
17 30 699
62 114 601
25 41 346
53 70.069
356 834 514
314 192 318
176 451 505
10 2% 657
46 162 4%
10 13 410
2 139
8 33%
247 657 913
215 615533
Die Summe der im Gefammtiverfehr leer oder in Ballafl
fahrenden Schiffe betrug:
1893. 1892.
Reg. Reg.:
Schiffe. Tonnen. Schiffe Tonnen.
Eingang 241 91494 416 117 648
Ausgang 1640 6AT5IBE 1314 621829
Der Antheil der einzelnen Nationen am Geſammtverkehr bezifferte
16, wie folgt:
119 Oldenburgiſche 87577 125 Divenburgifhe 88 950
41 Preußiihe .. 2652842 Preußiihe .. 29411
zuſammen 571 528 320 572 524 533
Die WefersHandelzflotte hat ſich demnach um 1 Schiff vermindert,
aber um 3787 Reg.⸗Tonnen vergrößert.
Unter den Bremiſchen Schiffen befanden fid:
am 31. Dezember 1877 .
" 1881 . 68 n 60 676
3
60 Dampfſchiffe von 57 380 Reg.⸗Tonnen.
Bremen.
177
1893. 1892.
Reg.: Reg.s
Rationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe Tonnen.
Niederländilhe..........» 125 13 626 133 13 583
Franzöſiſche ......-.....- 7 4.060 8 5 260
Italieniſche .............. 4 3 054 1 584
Belgifhe ......--.--0.... — — 3 1999
Griechiſche............... — — 4 5331
zufammen... 4412 204798 3836 1998598
Eingang: 188. 182. Der Antheil der Dampfichiffe am Geſammtverkehr betrug (nad) de
Reg.» Reg.⸗ Größe der Schiffe):
Nationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. im Durchſchni tt im Durchſchnitt
dremiſche......... 1588 1121626 1530 1157368 der Sabre. der Jahre.
andere Deutihe..........- 1667 262029 1310 213 478 1847 biß 1851 = 7,0 pCt. 1882 bis 1886 — 68,29 pCt.
Ruſſiſche .............. 11 5580 24 10 101 1857 „ 1861 = 21,06 „ 18857 „ 1891 = 7940 „
Sowebilhe.............- 60 15 933 78 19 984 1867 „ 1871 = 42,49 „ im Sabre 1892 = 82,47 pCt.
Nommegifdhe............-. 77 33 350 91 46 328 1872 „ 1876 = 50,07 „ n 1893 = 00 „
Daͤniiche............ 59 19 933 62 10 275 1877 „ 1881 = 52,0 „
alu EBEEEBEREZERELZE #08 5650604 889 514310 Die einheimifhen Schiffe betheiligten fi) am Verkehr, wie folgt:
Riederländifge....... ... 122 13 863 118 12741 | @g liefen Bremiſche Schiffe ein:
Blguhe ............... _ — 2 618 darunter Dampffchiffe
Franzöfiſche — 7 4.060 8 5 260 Prozent Prozent
Stalienifhe........ -.... 4 8.054 1 584 | purdfchnittlich überhaupt aller aller
briechiſche ....... — — — _ 4 5 331 in den Reg. Ne An Meg Reg
zulammen... 4008 2030082 3612 1996 378 Jahren. Schiffe. Tonnen. Tonnen. zahl. Tonnen. Tonnen.
Ausgang: 1847 bis 1851 274 12682 31,4 — — —
Dremiſche.......... . 16285 1121726 1537 1165738 1857 „ 1861 8397 195524 4749 114 71187 82.08
andere Deutihe.......... 2 027 291 310 16508 216 642 ; 1867 „ 1871 650 370377 56,11 213 237145 84,55
Willie ........2....... 10 5 328 27 11 561 | 1877 „ 1881 691 581706 54,23 360 370629 46,44
Schwediſche............ 56 15 438 72 18608 | 1882 „ 1886 819 730481 58,12 482 549424 50,54
Anmwegüde...... ....... 8 33 342 93 45985 | 1887 „ 1891 981 926271 6518 580 784438 58,02
Däniſche ................ 70 20 783 67 10 662 | 1892 1530 1157368 57,98 998 988531 60,12
Britische .......:....0... 407 539 271 383 502 645 |; 1893 1588 1121626 55,20 1144 965865 57,58
Bon ſämmtlichen Schiffen liefen ein:
Im Durchſchnitt der Sabre
1882 bis 1886. 1887 bis 1891. 1892. 18983.
Reg.: Reg.: Reg.⸗ Reg.⸗
in Schiffe Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Bremiiche Häfen.......... 2353 984 102 2 491 1 262 689 3 093 1 357 215 3 504 1 420 403
Geeftemünde.............. 306 176 527 273 226 316 250 217 517 268 241 816
Brake. .................. 141 45 813 115 54 681 75 49 683 72 66 711
Els fleth — — — — — —
Rorbenhamm zc. ze Ba BE 194 371963 169 311162
2 826 1 266 843 2 985 1 682 587 3612 1 996 378 4.003 2 030 082
b. Weſer⸗Handelsflotte. ı am 31. Dezember 1885 . 111 Dampfihiffe von 101 256 Reg.-Tonnen
Diefelbe beftand am 31. Dezember 1898 aus: | n 1889 . 130 n „156 067 n
1893. 189. | n 1892 . 180 1 „ 201124 n
Reg. Reg.s | n 1893 . 183 n „ 204 939 n
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. |
411 Bremifhe ... 414215 405 Bremiſche ... 406172 Zunahme der
Die Hanbelsflotte der Weſer zählte Ladefähigkeit
1847 .. 373 Schiffe von 84 003 Reg.⸗Tonnen. gegen 1847.
1857 .. 512 „ „ 171458 n 104,11 pCt.
1867 .. 56 „ „223 587 n 166,17 „
1877 .. 519 „ „ 3083 787 „ 261,64 „
1887 ..587 „ „ 437 957 n 42136 „
1892 .. 6572 „ u 524533 n 52442 ,
1893 .. 5711 „ „ 528 320 „ 628,93 „
25*
178
ec. Pafjagierbeförderung.
Die Auswanderung betrug:
im Sabre 1893 .......... 106 291 Berfonen,
gegen 182 .......... 127 029 "
„1891 .......... 138 457 n
„ . 18% .......... 14040
„189 .......... 10293 „
n 1887 .......... 99 350 „
Außerdem reiſten in 52 Britiſchen Dampfſchiffen:
über Leith Gladgom J 406 Deutſche,
und Liverpool 2703 Angehörige anderer Staaten,
zufammen ... 3109 Berfjonen.
Sämmtlice Baflagiere reiften mit Dampfidiffen.
d. Seeverfidherung.
Bei den in Bremen domtzilirten oder durch Agenturen vers
tretenen Seeverſicherungs⸗Geſellſchaften wurden verfichert:
Mar. Mark.
1893 ......... 466 324 800 1886 ........ 346 435 200
1892 ......... 495 836 400 184 ......... 3% 058 000
1891 ......... 509 750 700 1882 ......... 373 866 000
18W ......... 470 153 800 1880 ......... 401 164 400
1888 ......... 403 287 300
Bremerhaven.
Die Hafenbauanlagen in Bremerhaven.
Bon einer Brivatfirma wurde ein Lagerfhuppen für Baummolle
von 2850 Dundratmeter Grunbflähe und von einer anderen Firma
eine Fiſchräucherei erbaut.
Die Stadtgemeinde Bremerhaven baute am alten Hafen zwei
ältere Lagerſchuppen für Zwecke der Hochfeefifcherei um. Die beiden
Berichte über
Schweden.
Handelöberichte für das Jahr 1893.
Salmar.!)
Wie in ben vorigen Jahren trieb Kalmar einen lebhaften Handel
auch mit Deutichland. Zwiſchen Calmar und Lübed befteht eine
regelmäßige Dampfichiffsverbindung.
Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel in den Häfen des Gals
marer Diſtrikts waren:
kg hl
Gefalzene Häringe ... 678610 Salz .............. 9207
Getrodnete Fiſche ... 44 697 kg
Speck .............. 60926 Zucker ............. 96 647
Superphosphat und Weizen ........... 10 837 811
Buand .......... 1658106 Roggen ............ 6 083 176
Häute ..... ........ 67996 Weizenmehl ......... 124 766
Kaffee ............. 133 479 hl
Betroleum .......... 339680 Gteinfohle.......... 205 751
— —
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. S. 107.
Bremen. — Schweden.
[4
Gebäude enthalten Auktionshallen fowie eine größere Anzahl an
Private vermietheter Bureaud, ferner Lager» und Verſandräume
für den Fiſchverkehr. Als Ergänzungen und Verbeflerungen an ben
Einrichtungen zur Bezeichnung ber Fahrbahnen im Weſerſtrom unters
halb der Geeftemündung wurden auf bem Everfand eine Hölzerne
Bale und an der Einfahrt zum neuen Hafen zu Bremerhaven ein
eiferner Thurm mit einem rothen Feuer IV. Drbnung erbaut.
Die Arbeiten zur Herftellung einer neuen Hafeneinfahrt, fowie
zur Erweiterung bed Kaiſerhafens find im Laufe bes Jahres fo weit
gebiehen, daß die Schleufenbaugrube zwecks weiterer Bertiefung
mittelft Bagger unter Wafler gejegt werden konnte. Der neue
Deich tft bis auf die Herftellung ber Steindoffirung fertig geftellt.
Bon der Vorhafensilfermauer ift der größere Theil zus Ausführung
gelangt.
Die Hochſeeftſcherei Hat fi im verfloffenen Jahre in Bremer:
baven und in Geeftemünde weiter entwidelt.
Am 1. Januar 1894 waren 46 Fiſchdampfer,
1. ⸗1893 „ 4
in Fahrt, io daß eine Zunahme von 4 Fiſchdampfern zu ver⸗
zeichnen iſt.
Für im Jahre 1893 verſteigerte friſche Seefiſche wurden ver:
einnahmt:
in Geeftemünde
. 2076174 Mark,
gegen 1892 .......... 178166 „
in Bremerhaven ......... 708819 „
gegen 1892 .......... 309746 „
Die Arbeiten und Anlagen bei dem offenen Fiichereihafen ober:
halb der Geefte werden möglichft ſchnell gefördert, die nöthigen
Gelder zur gänzlihen Bollendung biefe® Werkes wurden bereits
bewilligt; der genaue Zeitpunkt, wann die Eröffnung dieſes Hafens
wird ftattfinden können, läßt fich noch nicht ficher beftimmen, da dies
beſonders von der Witterung abhängig ifl.
das Ausland,
kg kg
Tabak ............. 69079 Gewebe ............ 13 237
Liter.
Wein ............. 2 378
Ausgeführt wurden hauptjächlich:
cbm kg
Sparren und Ballen. 28198 Felle .....222...... 2 6%0
Planken und Bretter. 29 906 Kronen.
Grubenftühen ....... 39660 Maſchinen .......... 6 741
kg Steine ............. 63 000
Safer .............. 7386 372 kg
Zündhölzer ......... 136083 Bapier ............ 11247
Fiſchwaaren ........ 176645 Theer ............ 2 806
Schiffsverkehr. Nah dem Auslande find im Jahre 1893
680 Schiffe gegangen, darunter:
239 nad) Deutihland, 33 nad) Norwegen, 266 nach Dänemark,
15 nad) Rußland, 124 nad) Großbritannien, 1 nach Frankreich und
2 nad den Niederlanden.
Die Handelsflotte Calmars befteht aus 133 Schiffen von
12 867 Reg.⸗Tonnen.
Sqhweden. 179
⸗
Carlohamu.)
Die Handelsverhältnifſe im Earlähtmner Diſtrikt haben ſich im
Laufe des Jahres nicht weſentlich verändert, mit Ausnahme der
Ausfuhr von bearbeitetem Granit, welde im Jahre 1893 einen bes
deutenden Umfang angenommen bat. Dieſe Ausfuhr vermittelten
faſt ausfchließlih Deutſche Dampfichiffe, da die Ausfuhr hauptfädlich
nah Stettin und Hamburg ftattfindet. Die Frachtraten find jedoch
jo niedrig, daß der Neingewinn für die Rhedereien ein nur ſehr
geringer fein bürfte.
Einfuhr. Eine Getreideeinfuher nad Carlshamn fand im
Jahre 1893 nicht flatt, Dagegen kamen fleinere Zabungen nad) Abus.
Die Einfuhr beftand wie in den Vorjahren aus Tabak, Petroleum,
Ranufalturwaaren, Maſchinen und Düngeftoffen, bei welchem Artikel
die Einfuhr ſtark zugunehmen ſcheint.
Die Ausfuhr nad) Deutſchland war biefelbe wie in früheren
Jahren und beſtand aus Holz, Holzkohle, lebenden Fiſchen, frifchen
Beeren und bearbeitetem Granit.
Induftrie. Eine bedeutende Fabrik für Bearbeitung von
Holzmafle ift im Bau, und die Errichtung einer Robzuderfabrit ift
für 1894 in Ausfiht genommen. Für dieſe Yabril wird voraus:
fichtlich ein Theil des großen Baukomplexes der Spiritusfabrifen
zum Umbau Tommen; die Maſchinen für die Fabrik dürften ſchon
befteflt fein.
Die 1898er Ernte kann eine gute genannt werben, nur bie
deuernte ift unter mittelmäßig ausgefallen.
Die Kartoffelernte war gut und große Mengen Kartoffeln find
jur Bereitung von Kartoffelmehl verwendet worben, da die niebrigen
Spirituspreife den Brennereien keinen Nutzen laſſen.
Schiffsverkehr. Bon den im Sabre 1893 in Carlshamn von
Deutihen Häfen angelommenen Sciffen waren 114 Schwediſche,
9 Dänifche, 148 Deutfche, 2 Nieberländifche und 1 Ruſſiſches
Die Fracht befand in Düngemitteln, Rapsluchen, Petroleum
und Tabak. Der größte Theil der Schiffe kam in Ballaft an.
Außerdem haben 8 Schwediſche Dampfidiffe 29 Yahrten nad
Carlshamn gemadt, die Bauptfählih Manufalturwaaren, Kolonials
waaren und gejalgene Häute anbrachten.
Adgegangen find von Carlshamn 155 Schwediſche, 40 Däniſche
und 180 Deutſche Schiffe. Die Schiffe waren zumeift beladen und
mar vorwiegend mit Granit, einige mit Holz ober lebenden Fiſchen.
Außerdem find noch 2 Schwediſche Dampfihiffe in 8 Fahrten
nad Lübeck gegangen, deren hauptſächliche Ladung in Granit, Holz,
Spiritus, Holztheer, friihen Beeren und Böttcherwaaren beftand.
Eimbriähamm.?)
Einfuhr.
Darunter
aus
Meberhaupt. Deutſchland.
Arrak .................... Liter 670 —
Rum ..................... n 582 582
Cognat ........... ....... 1904 —
Cement ................... kg 1810 —
Fiſche, friſche............ F 1245 —
Reis...................... n 10 179 —
Düngeftoffe ..........2..... „ 26 260 —
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. &. 105.
2) Elenda S. 268.
— — — — — — — ——
|
|
Darunter
aus
Ueberhbaupt. Deuitſchland.
bereitet.................. kg 3 786 =
MWeizenleie .........2...... r 484 472 380 650
Kaffee..................... n 16 574 —
Maſchinen, Geräthſchaften und
Werkzeuge ............... Kronen 8266 6 941
Delkuchen ................. kg 64 710 64 710
Pineraldle, gereinigte........ n 169 688 —
Papier .................... n 96 —
Salz, raffinirt.............. 8 250 8 250
Syrup .................... r 1816
Buder .................... „ 4500 _
Weizen .................... 176 257 —
Roggen ................... F 30 978 _
Mais ..................... 4972 —
Steinkohle............... hl 92 058 —
Nähmaſchinen .............. Kronen 1623 1623
Tauwerk ................. kg 3318 —
Wein ..................... Liter 1649 1567
Gewebe, jeidene ............ kg 22 18
Desgl., baummollene........ „ 506 66
Deögl., wollene ..........-. „ 1726 749
Dedgl., leinene ............. n 93 —
Ausfuhr.
Fiſche, friſche ................ kg. 64 000
Eifen, geihmiedet in Stangen... „ 27132
Mineralölc, gereinigt... ....... n 6877
Hafer ........................ n 1112 300
Wilden ................. ...... „ 4 000
Nah Deutſchland wurden 59000 kg friſche Fiſche ausgeführt.
Darunter 46 000 kg mit Deutſchen Schiffen.
Gefle.)
Die Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1893 von den nachſtehenden
Hauptartikeln betrug:
Einfuhr.
Darunter mit
Deutſchen
Schiffen.
eingeführt.
Baummolle ................... kg 365 605 —
Branntwein und Spiritus von
Getreide in Fäffern .......... Liter 1323 —
Arrak In Fäſſern ..... ......... n 12 180 —
Cognak in Fäflern ............ „ 19 686 —
1767 —
Fiſche ....................... kg 631 880 60
>) 21 1: Be „ 346 143 43 560
Düngeftoffe ................... n 8687525 497000
No). 11 n 82 213 32 543
Kaffee ....................... n 684 582 833 2830
Fleiſch ....................... " 3394 —
Maſchinen .................... Kronen 83 348 7870
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II, ©. 109.
180 Schweden.
Darunter mit Salmftad
Deutichen °
Schiffen ein .
ob. ausgefülhrt. Einfupr.
Metalle . IEBELERELZZELTZETZEEE kg 846650150130 , er
Stangeneiſen.................. n 26 118 — Die hauptſächlichſten Einfuhrartifel in den Jahren 1892 und
Dleomargarine ................ n 378 — 1895 waren:
Dele ......................... 2538 561 8.068 1898. 1892.
Röfe .P. .... . . . . . . . . . . . . . . . . ... 1717 31 Knochenmehl ................... kg 1046650 811 875
Papier ....................... n 27 637 2082 Branntwein:
Bapiermafle -.........-........ „ 16 030 16 030 Arrak ER Liter 2877 —
Salz ........................ hl 80 132 9 736 Cognak, Franzöſiſcher ......... 8 825 411
Butter ............... ........ kg 6 171 — „anderer.............. 182 265
Butterine..................... 456 — Cement — 17770
Zucker, raffinirt ............... 467 051 451 594 Friſche und gefagene deringe u ⸗ 314 997 184
„ Amraffinirt............. " 6 550 — Schweinefleiſch ......... u — 7143 *
Syrup und Melaſſe............ 1 165 314 — — — 23111 jr 528
Be ....................... 994 231 665 968 Garn, wollenes, ungebleidt....... , 9 646 —
ggen ...................* 1794 200 297517 Gries, Reid ⁊c.................. 269 862 136 279
eizenmehl ................... 4684 231 1252159 Düngeftoffe .. ” 82398
Roggenmehl .................. n 1529103 1256 242 ÜUbE nenn ennunnuenennenenennn " 2 ee
Steinkohle und Kols........... hl 1468624 140009 OPEN .. . .: . 194 3
an BE | LINIE aan 200000
a erneen „ 172876 1856749 Eifen in Stangen ............. 9 286 15 046
LLEIZRESZEEEEZZEZZZ EEE n 23 390 747 Platten "
Bein in Füflern .............. n 28 141 _ Jute nn k 130 0
Kae n .::.. .. ale ara F Ba LI n . 274820 2921110
Beehe jene een ke * ? — n 167 063 150 297
nen : 16.400 * ehr ibtibluttuttttttt: „2742 092 818 069
n Laumipolene .......... 6379 150 Fette und Dele nn , A 317 jr 362
, NEE IT 286övelroleum. .. j
, n 9157 282 Petroleum..................... n 989 090 800 436
Ausfuhr. Delkuchen ..................... n 468 750 630 180
Sped ....... ... . . . . . . . . .. kg 47% _ Papier ........................ 3292 4 486
Fleiſch .P......... . . . . . . . . . . . .. 13 897 — Porzellan, echtes — 1641 1161
Binden nennen „1426310 100500 „unechtes ............. ⸗ 2 870 2718
Mafhinen .................... Kronen 8 880 — Maſchinen und Geräthihaften..... Kronen 49162 100 44
Metalle: Kochſalz ....................... hl 1911 19 288
Gußeiſen ................... kg 8698 660 74 170 Shoddy ...................... kg 63 771 48 007
Schmelzftüde ............... 168 283 31 443 Syrup error une ne " 25 726 34 293
Stangeneifenabidnitte......... n 1459 831 70 241 Soda ......................... 106 128 42 395
Stangeneifen ................ " 21135206 3183696 Weizen Doreen nen. . 2655 421 23696 751
MWalgendrabt ................ n 224 344 152 291 Roggen ....................... 554 998 127 031
Platten ................... n 18 492 — Gerſte ........................ 22 350 —
Ziehdraht ................. n 472 532 321 582 Malz ......................... " 16 399 25 297
Nägel ............. ......... n 88 436 21 490 Mais ......................... 54 975 —
Papiermaſſe, trockene ........... „ 10083240 6201 300Bohnen ..P..................... 8 709 —
F feudte..... ...... , 4606810 2911590 Weizenmehl.................... „ 220 900 231 442
Butter ....................... 2393 — Steinkohle ..................... hl 249 906 276 724
Weizenmehl................... n 1851 — Thran ..... k
Roggenmehl .................. n 184 — Wolle nn ⸗ * —*
Bauholz, Maften, Stangen... .... ebm ios — Mein in Fäffern oeeeeeeneennen om 91m
Ballen und Sparten. .......... „ 1528 _ m Ziaſchen Siter 1680 3 003
Srubenholz ................... 23919 1499 Gewebe, ſeidene 9 *
Papierholz ................... n 4 900 — ee nn kg nn, 1587
Planten und Battens .......... n 343 922 27 090 . Saummollene ernennen , Er 2
Bretter...................... n 186 754 29 348 , leinene een " 557 2.929
„„gehobelte .............. , 64.673 2727 EEE " 0.361 u
Gewebe, baummwollene ..........» kg 868 —
leinene ............... —
1266 1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. S. 106.
Schweben.
Ausfuhr.
Die hauptſächlichſten Ausfuhractilel in den Jahren 1892 und
1893 waren:
189. 1892.
Eichenrinde .................... hl 867 875
Lachs, friiher. ......---..0r0.... kg 1465 1195
Preißelbeeren ................ 245 736 19 250
Hüte, wollene.................. Stüd 60 685 40 088
No] 17, 7 kg 6216 8574
Kleie ......................... „ 60 000 _
Butter........................ n 50 400 700
N 2) (2 „ 418544 8541906
Pflaſterſteine................... Kronen 376 115 403 745
Solzmafle ..................... kg 4144966 8497200
Holzwaaren:
Ballen und Sparren.......... cbm 33 922 28 736
Planken und Batlens .. ...... n 3549 3 702
D 0] 14 21 2 n 5117 4 816
Baus und Waftbolz........... „ 66 147
Tonnenftäbe ........ ........ 1632 2004
Grubenflügen ................ n 56 128 65 068
Brennholz ................... F 3 156 6 678
Dachſpäne ................... Kronen 23 430 87 509
Latten..................... cbm b5 156
Wolle......................... — 36
Gewebe, wollene.............. " 5770 10 138
Zuts-Sadleinwand ............. „ 807 008 —
Juteſäcke.................... Kronen 126 000 —
Butter und Lachs ſind mit der Eiſenbahn über Helſingborg und
Gothenburg in erheblicher Menge ausgeführt worden.
Schiffs vertehr.
Im Jahre 1893 kamen vom Auslande 1082 Schiffe von
117139 Reg.»Tonnen nach Halmſtad gegen 1206 von 121 727 Reg.⸗
Tonnen im Jahre 1892.
Bon den im Jahre 1893 angelommenen Schiffen waren:
Shweriide......... 577 von 71821 Reg.⸗Tonnen.
Dänilde............ 828 „ 19240 „
Deutſche ............ 114 „ 15713 „
Rorwegiihe ......... 393 „ 4801 „
Britifche ........-... 17 „ 518 „
Riederländifde....... 4 „ 418 „
Ruffiihe............ 2 „ 288 „
Belgiſches .......... l „ 123 „
Bon dieien Schiffen Tamen 855 von Dänemark, 82 von Preußen,
5 von Großbritannien, 89 von Hamburg, 16 von Medlenburg,
T von Norwegen, 6 von Rußland, 10 von Lubeck, 2 von Frankreich,
3 von Portugal, 4 von Bremen und 2 von Belgien.
Nah dem Auslande gingen 1239 Schiffe von 117353 Reg.»
Tonnen gegen 1384 Schiffe von 134 196 Reg. »Tonnen im Jahre 1892,
Hiervon waren;
Schwediſche ......... 713 von 70079 Reg. »-Tonnen.
Däniſche ........... 344 „ 20262 r
Deutliche... ......... 118 „ 15642 „
Norwegiſche ......... 40 „ 5609 „
Britiihe............ 17 „ 4597 "
Auffiihes ........... 1 „ 166 ”
Niederländiſche....... 4 „ 4718 ”
Zinländifhes ....... 1 897 n
Belgiicheß.... ...... 1 „ 123 n
181
Bon diefen Schiffen gingen 748 nad Dänemark, 280 nad
Großbritannien, 148 nad Preußen, 59 nad Hamburg, 20 nad
Lübeck, 7 nad Medlenburg, 18 nad Norwegen, 2 nad Rußland,
4 nad) Belgien, I nad) Bremen, 1 nad Finland und 1 nad) Italien.
Bon inländiihen Häfen kamen 516 Schiffe gegen 445 im
Jahre 1892 und gingen nach ſolchen Häfen 410 Schiffe gegen 375
im Jahre 1892. Hierbei find die nieberländifhen Dampfſchiffe nicht
mitgezäßlt.
Selfingborg.!)
Im vergangmen Jahre ift ber Verkehr mit Deutihland recht
lebhaft geweſen, wozu beſonders der Bortheil, Eiienbaßniendungen
ohne Umladung bewirken zu können, der burd die Dampffähres
verbindung über Dänemark entftanden ift, erbeblich beigetragen Bat.
Neben der alten Dampficiffverbindung mit Lübeck, die regels
mäßig durd die Dampficiffe der Holländiihen Dampfiifigeielicaft
bewirkt wird, find zwei andere Dampferlinien entitanden, welde
ziemlich regelmäßig betrieben werben, nämlich eine mit Hamburg,
hauptfählih für Einfuhr von Stüdgütern, und eine mit Warnes
münde, durch welche wöchentlich Rindvieh dorthin ausgeführt worben
ift. Diele Ausfuhr nah Deutichland hat zugenommen, nachdem bie
Britiſchen Häfen für die Einfuhr von lebendem Rindvieh geichloffen
worden waren, und in dem letzten Halbjahr 1893 find von Yelfting«
borg auf dieſem Wege 1234 Stüd Rindvieh, 56 Schafe und
268 Schweine nad Deutſchland ausgeführt worden.
Nachdem der Helfingborger Hafen fehr erweitert worden tft,
haben auch die Dampfichiffe der Skandialinie auf ihren Reifen von
Stettin nah Amerika fih auf ber Helfingborger Rhede aufgehalten,
um Paffagiere und Frachtgut einzunehmen. Durch die Erweiterung
und Vertiefung des Hafen? und die neuen Eifenbahnverbindungen
nicht nur mit der Weftlüfte und Norwegen, ſondern aud mit bem
Snnern ded Landes find die Ausfihten für die Ausfuhr nad
Deutichland fehr günftige.
Dernöfand.?)
Einfuhr.
Die hauptſächlichſten zollpflichtigen Einfuhrartifel waren:
Liter kg
Arak ............... 7257 Pflaumen, getrocknete 10854
kg Reis ............... 85 049
Brot............... 18474 Roſinen ............ 8 864
173 VE 2138 Syrup ............. 136 627
Schweinefliih ... .. 685123 Schubgeug.......... 1323
Hopfen............. 5546 Butter ............. 93511
Kaffee ............ 148 648 Zucker, raffinirter... 130.082
A Roggen ......... ... 13 698
: tüd
Die Si Meizenmehl......... 382 457
Rinder ........... 260
Schweine 905 Roggenmehl ........ 1 352 385
Ba kg Malz .............. 22 057
leder .......... 6178
Fleiſch, Yonfernirtes... 14488 on leder
Tauwerk ....... .... 6 072
Dedgl., anderes ..... 81 280 Riter
Mandeln ........... 2606 en een 1554
Kronen Gewebe, baummollene kg
Maſchinen, Geräthe u. und leinene....... 1 503
Werkzeuge ........ 4072 Desgl., wollene ..... 1610
1) Wegen bed Boriahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. &. 110.
2) Ebenda &. 254,
182
An zollfreien Waaren wurden eingeführt:
kg kg
Mpothelerwaaren .... 3097 Kartoffeln .......... 287 281
Veh und und Bechdl. 5 540 hl
Merg und Jute..... 10681 Gab, unralfinirtes... 28 516
Fiſche, Hilde ....... 1704 kg
Desgl., geſalzene, Hüs Soda .............. 68 307
ringe ............ 23650 Hafer .............. 48 420
Glauberſalz ......... 489 650 hl
Eifenbahnidienen..... 5423400 Steintoble.......... 188 547
Kleie ............. 72 350 Stück
Mineralöl .......... 982807 Eier ............... 60 480
Ausfuhr.
Die Holzausfuhr aus dem Hernöſander Diſtrikt ſtellte ſich, wie
folgt:
Es wurden ausgeführt:
1893. 1892.
Standards. Standards.
Ungehobelte Planken, Battens u. Bretter 177821 155 547
Gehobelte Bretter.................. 1521 1127
Brennholz ........................ 14 809 17 035
Behauenes Holz ................... 1516 942
Holländiſche Ballen ................ 11 183 13 768
Grubenftügen, Riemenhößer 2c...... . 2044 11 290
Die Schwediſche Holzausfuhr nach Deutichland war im Sabre 1893
größer als jemals zuvor, und ift dies zum Theil dem erhöhten Deutjchen
Hole für Auffiihes und Finnifches Holz zuzufchreiben.
Deutihland führte von Schwedifhen Planken, Battens und
Brettern (gebobelten und ungehobelten) ein:
1886. 1887. 1888. 1889. 1890. 1891.
Standardb8 zu 165 Aubikfuß.
54 394 54676 71306 77551 69189 75828 88864 91604
An Roheifen wurden im Jahre 1893 2387650 kg gegen
2 723 150 kg im Jahre 1892 ausgeführt.
1898. 1893.
Holzinduftrie.
Troß der langen Streils der Britiihen Kohlenarbeiter übertraf
die Schwebifhe Ausfuhr von Planken, Batten3 und Brettern im
Jahre 1893 Doch die vorjährige um etwa 50 000 Standards, und
maren die Preife gegen das Ende der Saifon ftetig im Steigen.
Da die allgemeine Konvention der nordiſchen Holzprobuzenten bie
Abholzungen ded Winters 1892/93 beſchränkt Hat und es aud vers
hindert Bat, daß die ſtark rebuzirten Lagerbeftände durch forcirte
Fabrikation während des Winters 1893/94 wieder gefüllt wurden,
waren bie bei Eröffnung der Schifffahrt im Frühjahr 1894 disponiblen
Vorräthe erheblich kleiner als im Jahre vorher. Dies Hatte eine
Preisfteigerung zur Folge, welche fih ſchon im Dezember 1893, gleich
bei Anfang ber neuen Berlaufsfaifon, fühlbar machte. Dieſe Preiss
fteigerung, welche für Rothholz⸗Planken und ⸗Battens am erheblichften
war, ift von einer lebhaften Kaufluft begleitet gemeien, jo daß bereits
gegen Ende Dezember viele der bedeutenbiten Erporteure den größten
Theil ihrer für die Frühjahrsausfuhr disponiblen Vorräthe unters
gebraht Hatten. Da aud für den nädften Winter eine Konvention
zum Zweck der Beſchränkung der Abbolzgungen auf ein mäßiges
Duantum geidloffen worben ift, ift anzunehmen, daß der Aufſchwung
des Holzgeiihäftes von längerer Dauer fein werde ald in früheren
Fällen.
Schweben.
Was ſpeziell die Rothholzplanken betrifft, fo bürfte die ftark zus
nebmende Ausfuhr dieſer Waare nah der Kapkolonie nicht ohne
Einfluß auf die Preife werden. Auch in diefem Jahre zeigt ſich dic
Nachfrage aus dem Kap für Rothholzplanken ſehr lebhaft, und die
Preiſe für diefe Waare find überaus feft.
Schifffahrt.
Die Schifffahrt des Herndfander Diftrifts vertheilte A ı nad) ben
verihiedenen Ländern im Jahre 1893, wie folgt:
Schiffe. Reg. Tonnen.
Großbritannten ............ 855 164 301
Frankreich................. 220 171 908
Deutſchland ............... 189 40431
Dänemark................. 149 20261
den Niederlanden........... 80 50 673
Belgien ................... 40 25091
Afrika.................... 22 15 710
Spanien .................. 12 9107
Portugal.................. 11 4738
Norwegen ................. 11 3766
Braſilien.................. 5 2210
Finland .................. 2 327
Nordamerika .............. 1 799
Italien ................... 1 398
Der Nationalität nah waren:
1893. 1892.
Reg.s Reg.:
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen
Schmwebilde.......... 435 131 293 411 117 625
Britiſche............ 217 207 301 155 148 047
Norwegiihe......... 175 77 187 189 81 469
Dinifhe ........... 94 23 850 % 28 176
Deutſche ........... 67 29 251 82 88 852
Sinnifhe ........... 54 13 799 36 10 912
Niederländilde ...... 47 18 727 70 28 603
Franzöſiſche ........ 6 2 264 9 1 853
Defterreihilde .....- 5 2395 3 1681
Belgifhe ........... 3 1531 — —
Italieniſche ......... 3 1210 1 506
Spaniſche .......... 1 918 1 1 083
Ruſſiſche.......... — — 3 1010
zufammen... 1098 509 720 1050 469 717
Hudilöpelll.!)
Ernte. Bon Getreidearten und Feldfrüchten werden vorzugs«
weife Hafer, Gerfte und Kartoffeln, weniger Winterroggen, gebaut.
Die legte Ernte ift, fowohl was Futter als auch Getreide betrifft,
quantitativ und qualitativ gut audgefallen.
Die hauptſächlichſten Einfuhrartifel im Jahre 1893 waren:
k
g Liter
Schmeineflfh ....... 81 318 PBranntwein ......... 3 045
Anderes Fleiſch ...... 1509 GCognal.............. 3449
Butter .............. 2 590 kg
Kaffee... -.......-.... 50935 Mein in Fäflern ..... 488
Buder .............. 5407 Liter
Syrup .............. 9388 Desgl. in Flaſchen .... 218
3) Bergl. Hand. Arch. 1892 IT. ©. 39.
und Eifen. Für Holz war die Gefchäftälage leidlich günftig, für
kg kg Schiffe. Reg. Tonnen.
Roggen ............. 80613 Dünsgfloffe........... 774 800 den Niederlanden .......... 37 25 450
Begenmel.......... 9880 hl Norwegen ................. 2 581
Roggemmebl.......... 127693 Steinloble........ ... 88176 | Spanien .................. 10 7 074
Rineralöl ..........- 378 123 Kronen Schweden ................. 3 342
Robtabel ............ 36 293 Waſchinen und Geräte 7641
Berarbeiteter Tadel... 87882
Hauptausfuhrartilel des Hudikavaller Diſtrikies find Holz Fönföping.i)
Eifen dagegen unbefriedigend.
Außer genannten Ausfuhrartileln kamen noch Sulphitftoff und
dolgpappen in Beirat. Bon erfierem erzeugt eine Altiengefelifchaft
jäbrlid) wenigfiens 2000 Tonnen unb von lekterem Artikel eine
Altiengefeligaft eima 1000 Tonnen. Im Einzelnen ſiellie fi die
Ausfuhr im Jahre 1893, wie folgt:
Es wurden außdgeführt:
zuſammen
einſchl. der
Ausfuhr
nach nad nad) den nad
Groß⸗ Deutſch⸗ Nieder⸗ anberen
britaunien. land. landen Ländern.
cbm ebm cbm cbm
Dielen und Batttens 64462 211686 16492 185 434
Bretter. ........... 9452 3924 8906 87 549
Gehobelte Bretter... 13 595 — 2666 18 243
zelegraphenftangen . 1800 — — 3 455
Grubenböer ...... 58 250 — — 58 360
Stabholz .......... 626 668 — 2 383
Ballen und Sparren 847 — 1480 16 080
Bauholz... ......... 303 — 16 147 16 607
Splttho ......... 18 869 — — 14 498
Latten............ — — 14 5 928
Holy für Bapierftoff 6 079 — 900 6 979
Verſchiedene Hölzer . — 237 397 634
kg kg
Eifen und Stahl... 3468033 942 547 — 10 242 678
Kronen Kronen Kronen Kronen
Ciimabfal ........ — 8.000 — 3 000
Induſtrie. In ber Stabt Hubilsvall find von nennenäwerthen
induftriellen Etablifjiements eine Brennerei, eine Schnupftabat- und
eine Cigarrenfabrik zu erwähnen.
Der Geldverkehr wird durch vier Vanlken vermittelt.
Schifffahrt. Vom Auslande wurben einklarirt 231 Schiffe von
110264 Reg.»Zonnen, von denen 51 Schiffe von 17 119 Reg. Tonnen
mit Ladung und die Übrigen mit Ballaft ankamen. Darunter befanden
ſich 20 Deutihe Schiffe von 10479 Reg.sTonnen, von benen 1 von
118 Reg.-Zonnen mit Ladung, bie übrigen in Ballaſt eingingen.
Son ben an ber Ausfuhr betheiligten Schiffen gingen nach:
Schiffe. Reg.Tonnen.
Afrika.................... 4 2928
Ameritka.................. 2 4202
Belgien................... 18 9047
Brafilien.................. 4 1608
Deutſchland .............. . 106 28 160
Dänemark................. 20 3 389
Großbritannien ............ 1465 91162
Aegypien ................ 19 28 919
Frankreich ................ 42 31481
Deutihes Handels⸗Archip 1894. IL.
-—.
Ernte. Der Roggen wurde unter günfligen Witterungßs
verhältniffen eingeerntet und gab einen guten Ertrag.
Der Hafer bat eine voll mittelmäßige Ernte gegeben.
Weizen, Gerfte und Erbien werden nur wenig gebaut.
Die Kartoffeln gaben eine gute Ernte, hatten jeboh an ver:
ſchiedenen Plätzen unter Fäulniß zu leiden.
Die Übrigen Wurzelgewächſe fowie Heu und Stroh gaben ein
gutes Refultat.
Die hauptſächlichſten Einfubrartilel im Jahre 1893 waren;
1. Bom Inlande. kg
kg Roheiſen ........... 360 300
Cement ............ 304 100 Liter.
Fiſche, geſalzene ..... 680 600 Branntwein u. Spiritus
Düngemittel ........ 662780 in Fäflern........ 11 152
Robeifen ........... 237870 in Flafcen....... 74
Kaffee ............. 129 000 kg
hl Kaffee ............. 21 753
Steinlohle ......... MDASTE Papier ............. 28 944
kg Kronen.
Dele .............. 415 430 Geräthe und Mafhinen 46 554
Syrup ............ 196 610 kg
Buder ............. 86560 Tabak, Blätter und
Soda .............. 4586580 Stengel ......... 53 009
Roggen ............ 606 800 Wein:
Gerſte ............. 461 100 in Faſſern ....... 5186
Mehl .............. 1670 800 Liter.
cbm in Flaſchen ....... 1955
Brennholz .......... 12 370 " kg
Eſpenholz .......... 6423 Gewebe: TTL..
Grubenftügen ....... 4865 auSGeiben.Halbfeite - 199
2. Bom Auslande. „ Baummolle.... 7410
Eſpenholz .......... 487 „Wolle u. Halbwolle 16554
kg „ einen und Hanf 999
Mineralöle ......... 365 960
Die hauptfühligen Ausfuhrartitel im Jahre 1893 waren:
kg kg
Gußwaaren ........ 660800 Tapeten ........... 20 100
Papier und Pappe .. 1302000 Zundhoͤlzer ......... 130 680
Schifffahrt. Bom Inlande kamen an: oo.
1185 Dampfiäiffe von .. 68898 Reg. Tonnen
454 Segelihiffe „ .. 19164 Fu
Rad dem Inlande gingen ab:
1131 Dampfihiffe von .. 68350 Reg.Tonnen,
455 Segelihiffe „ .. 18916 n
Vom Auslande kamen 9 Dampfichiffe an.
Shiffe auß Deutihen Häfen find während des Jahres nicht
angelommen.
— — — — — —
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 266.
26
184
Karlskroua.i)
Die Ernte war eine ſchwache Mittelernte. Roggen und Kar⸗
toffeln ergaben 11 und 17 pCt. über mittelmäßige Ernte, dagegen
Weizen, Gerite und Hafer 20,15 und 16 pCt. unter Mittelernte.
Heu und Stroh find Inapf doch für den eigenen Bedarf hinreichend.
Dur bie niedrigen Getreibepreife find die Großgrundbefiter
überall in der Provinz auf den Gedanken gekommen, Zuderrüben zu
bauen, und dürfte bei Karlskrona ober Nättraby eine Zuckerfabrik
fehr bald entſtehen. Blekinge hat für Rüben geeigneten Boden.
In Südſchweden werden überall Anſtrengungen gemadt, um Zucker⸗
fabrilen zu Stande zu bringen.
Der augwärtige Handel madhte auch im Berichtsjahre Feine
nennenswerthen Fortſchritte. Die Einfuhr von Düngeftoffen aus
Deutſchland ſcheint indeß mit jedem Jahre größer zu werben, und
wird insbeſondere viel Kainit eingeführt.
Die Ausfuhr von Holz und Pflafterfteinen nad Deutſchland
war von geringerem Umfange ala im Borjahre.
Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr waren:
k
g k
Roggen ............ 4560655 Schweinefleiſch ...... 13.298
Weizen ............ 1251 803 Rindfleiid.......... 16 711
Gerſte ............. 50051 Mineralöl .......... 906 127
Mais.............. 202 364 Kronen.
Roggenmehl ........ 13818 Gerätbe............ 18 204
Weizenmehl ........ 51 242 hl
Deizenkleie...... .. 138500 Salz .............. 16 550
hl kg
Steinkohle, Rod .... 207766 Tabak ............. 54 642
Liter. Wolle ............. 80 702
Branntwein ıc. ..... 30979 Wein ............. 17 654
kg Gewebe, feidene ..... 810
File, gefahen...... 390 762 » baummollene 7811
„ troden ...... 123 910 „ mollene .... 17 068
Düngeltoffe ........ 2 613 522 » leinene..... 2115
Häute ............ e 169161 Delluden .......... 182 511
Kaffee ............. 164 945 Cifenbahnihienen ... 385000
Buder, raffinirter ... 67314 Eiſen (Robeifen) .... 458615
Syrup ..... oo... 42 959
Außerdem gingen beträchtlihe Mengen von Salzſäure, Zint,
Meſſingblech, Soda x. ein.
Die hauptſächlichſften Ausfuhrartikel waren:
cbm kg
Ballen und Sparren 886 Knochen. ......... . 49 615
Breiter und Planken 9248 Beeren, friſche ...... 31 250
Ratten ............. 2774 File, lebende ....... 55 600
Grubenftügen ...... 20289 Eijen in Stangen und
Brennholz ......... 1001 Platten.......... 42 503
hl Lumpen ........... 19 514
Rinde ............. 6820 Käſe .............. 17 404
Kronen. Hafer.............. 166 973
Pflafterfteine ..... .. 27710
Fifherei. Die Ausfuhr nah Deutihland von lebenden
Aalen x. wurde wie in den Borjahren fortgefegt. Sonft ift die
Fifcderbevöllerung auf ben Abfak von Hering, Dorſch, Hecht, Lachs,
Flunder und Aal in Karlskrona, Ronneby und Carlshamn zu
niedrigen Preifen angewieſen. Eine Ausfuhr von Heringen ift bis
jegt nicht zu Stande gelommen, und das Einfalgen von Heringen
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 106.
— u — — — —
— — — — — — — — — — ——— — — ——— — —— —— — — — — — —
Schweden.
geht mehr und mehr zurück, hauptſächlich aus dem Grunde, weil
der bei Karlskrona gefangene Hering zu Hein iſt.
Eijenbabnen. Die ſchmalſpurige Eiſenbahn Nättraby—
Alnaryds ift noch nicht fertig, dürfte aber zum Frühjahre dem Be:
triebe übergeben werben.
Eine Fortfegung der Eifenbabnlinie von den weftlihen Plägen
in norböftlicder Richtung längs der Küfte nah Kalmar ift im
Zufammenhang mit der geplanten Zuckerfabrik beabfichtigt, doch
dürfte die Ausführung dieſes Projeltes noch einige Sabre in Anſpruch
nehmen, da das nöthige Geld noch nicht aufgebracht werben konnte.
Schifffahrt. Bon auswärtigen Häfen kamen nach Karlskrona
(einſchl. Tjurtö) 478 Schiffe von 103301 Reg.»Tonnen. Nah aus:
wärtigen Häfen gingen 458 Schiffe von 83271 Reg.-Tonnen.
Die inländiihe Schifffahrt wurde Hauptfählih durch etwa
20 Tourendampfer vermittelt, und Hat Karlskrona dadurch beinahe
tägliche Berbindung mit den Schwebiihen Küftenplägen gehabt.
Die Deutfhen wie die Schwedischen Rhedereien erlitten durch
die Duarantänemaßregeln im Jahre 1893 gegen Lübeck, Stettin und
Swinemünde erhbeblide Unkoſten und großen Zeitverluſt. —
Der Obſervationsplatz für die in Duaranläne liegenden Schiffe war
nad) ter Feſtung Weftra Höftholmen verlegt, welcher Platz für bie
Schifffahrt vortheilbafter war ala der frühere Duarantäneplag.
Die Frachten waren niedrig und für die Rhedereien nicht
lohnend, fonft ift in Karlsktrona gewöhnlich für anlommende Schiffe
Ausfracht erhaltder.
Ronnebyp.
Nach Ronneby wurden haupfſächlich eingeführt:
kg Liter,
Eifen (Abfall)........ 48670 Branntwein.......... 8457
„ in Stangen ..... 17850 kg
Roheiſen .....-...... 775420 Betroleum........... 115 470
hl Biegelfteine, feuerfeſte. 12324
Steinkohle und Kols 50 604 Fiſche, trodene ....... 19 850
kg cbm
Saljfäure ........... 58827 Eſpenholz ........... 349
Zink................ 14500 kg
Schwefel ...... ...... 215000 Roggen .P............ 251 517
Kronen. Weizen.............. 66 721
Rallfteine ........0... 1610
Magnefit ........ .... 8229
Ausgeführt wurden von Ronneby hauptſächlich:
Pflaſterſteine............... Kronen 82476
Brennholz ................. cbm 3073
Rinde .................... hl 12 370
Solzmafle ................. kg 1058360
Planken und Bretter ...... . cbm 400
Bon auswärtigen Häfen Tamen nad Ronneby 98 Schiffe von
22414,24 Reg.⸗Tonnen. Nach auswärtigen Häfen gingen aus
Ronneby 128 Schiffe von 23 789,83 Reg.⸗Tonnen. Bon Deutiden
Häfen famen nad Ronneby 20 nichtveutihe Schiffe von 2944,70 Reg.
Tonnen. Nach Deutichen Häfen gingen aus Ronneby 33 nichtdeutſche
Schiffe von 5471,69 Reg.sTonnen.
Zandölrona.!)
Der Handelsverkehr Landskronas mit dem Auslande
ift im Bergleih mit den Iettverfloffenen Jahren keinen bemerkbaren
1) Vergl. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 398,
Schweben.
Beränderungen unterworfen geweien. Die Ausfuhr nad Deutichland
von gebrannten Ziegelfteinen und Thonröbren hat auch im verflofienen
Sabre in ungefähr gleihem Umfange wie die letzten Jahre ftatt-
gefunden. Die Ausfuhr von Iebendem Rindvieh nah Deutichland,
welhe gegen Ende des Jahres 1892 ihren Anfang nahm, wurde
während bed Jahres 1893 fortgeſetzt. E3 gingen an 1400 Stüd
Rindvieh und 60 Schafe im verflofienen Jahre nach Deutſchland.
Snduftrie. Bon neuen inbuftriellen Anlagen in der Nähe
Landskronas tft eine Fabrik von rauchſchwachem Pulver anzufübren,
welche im Laufe dieſes Jahres in Betrieb geſetzt werben fol. Außer⸗
dem ift eine Rübenzuderfabrik zur Herftellung von Robzuder projeltirt.
Schifffahrt. Die Zahl der in Landskrona angelommenen und
von bort abgegangenen Deutſchen Schiffe belief ſich auf 107; darunter
23 Dampfidiffe, von zufammen 14 686 Reg.:Tonnen.
Bon den aus Deutihen Häfen angelommenen fremden Schiffen
waren, außer den In regulärer Fährt gegangenen Dampfidiffen:
Schwedilde..... 26 Schiffe von 4387 Reg.sTonnen mit Labung,
9, „ 10834 n „ Ballaft,
Dänifde ....... 10 „ „ 16 n „Ladung,
3 „ „ 10% „ „Ballaſt,
Norwegiſche..... 1 Schiff, 61 F „Ballaſt.
Nach Deutſchen Häfen gingen an nichtdeutſchen Schiffen außer
den in regulärer Fahrt gegangenen Dampfſchiffen:
Schwediſche...... 14 Schiffe von 858 Reg.⸗Tonnen mit Ladung,
6 " „ 1128 N „ Ballaft,
Dänikhe ........ 68 u u 7081 " „ Zabung,
2 n nm 89 " [dd Ballaft,
Rormwegifche...... 1 SH „ 168 „ „Ballaſt,
Riederländifde .. 1 63 Ladung.
Von Däntien Schiffen gingen in Landstkrona ein und von
bort ab: 130 Gegelihiffe von zujammen 7852 Reg.⸗Tonnen, 29
Dampfichiffe von zulammen 5975 Reg.-Tonnen und 519 Dampfſchiffe
in requlärer Fahrt von zufammen 49 817 Reg.»Tonnen.
Bon Britiſchen Schiffen gingen ein 14 Dampfidiffe von zu⸗
fammen 14935 Reg.Tonnen und gingen aus 18 Dampfſchiffe von
zufammen 13866 Reg. «Tonnen.
Bon Niederländifhen Schiffen verkehrten im Hafen von Lands»
trona 5 Segelſchiffe von 865 Reg.Tonnen.
Regelmäßige Dampfſchifffahrt wurde unterhalten zwiſchen Lüher
und Landskrona Über Malmd und Kopenhagen nad Helfingborg,
Salmftad, Warberg und Gotbenburg von 7 Schwebiihen Dampf:
ſchiffen von zufammen 1709 Reg»Tonnen. Dieſe liefen im ver:
gangenen Jahre, vom Auslande Tommend, 135 Male Landskrona an,
von Gothenburg fommend liefen diefelben 80 Male an.
Zwiſchen Hamburg und Landskrona wurbe im verflofienen Jahre
zweimal monatlid regelmäßige Dampfidifffahrtöverbinbung von einem
Deutfhen Dampfidiff von 857 Neg.:Tonnen unterhalten, das, von
Hamburg nad Halmftad gehend, auf ber Rüdreife von dort nad | Gewebe, Jute⸗
Hamburg Landskrona beſuchte.
Zwiſchen Landskrona —Warnemünde und Lübeck wurde im ver:
floſſenen Jahre, hauptſächlich behufs Viehtransports, von einem
Schwediſchen Dampfſchifſe wöchentlich einmal Verbindung hergeſtellt.
Mit Kopenhagen wurde während der Sommermonate täglich
zweimal, während des Winters, ſolange die Fahrt ging, täglich
einmal Dampficifffartänerbindung durch Dänifche Schiffe unterhalten. | Garn, buntes
Zwiſchen Stodholm und Gothenburg über Landskrona gingen
von Anfang April bis zum Jahresſchluß in regelmäßiger Baht |
6 Schwediſche Dampfſchiffe von zufammen 2430 NReg.sTonnen, von | Gips
welchen 2 ihre Fahrt bis Chriſtiania erſtreckten.
|
|
.—
|
|
185
Zwiſchen Sothenburg und Norrköping, Landskrona wöchentlich
einmal anlaufend, gingen in regulärer Fahrt 2 Schwediihe Dampfs
ichiffe von zufammen 454 Reg.-Tonnen.
Mit den bedeutendſten Hafenplägen Norrlands, nörblid bis
Stellefteä, ftand Landskrona durh 3 Schwebilde Dampfidiffe von
zufammen 1156 Reg.:Tonnen während ber ganzen Scififahrtäperiobe
wöchentlich einmal in regelmäßiger Verbindung.
Mit der Inſel Hosn wurde täglich eine zweimalige Verbindung
von einem Heinen Schwediſchen Dampfboote unterhalten.
Dertehrsüberfihten.
Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr und Ausfuhr im
Sabre 1893 waren:
Einfuhr.
Davon aus
Deutihland.
kg kg
Apfelſinen.......................... 8 693 189
Kronen. Kronen.
Apothekerwaaren..................... 48 426 2 224
kg
Bänder ............................. 3013 1665
Bijouterien ................... ...... 201 60
Bleiſtifte............................ 177 138
Kronen. Kronen.
Buchdrudereiwaaren.................. 10 304 106
kg kg
Briefkouverts........................ 1660 1384
Bohnen ............................ 37 165 116
Cement............................. 2577 —
Düngemittel ........................ 7087469 2806 951
Eiſen:
verarbeitet ..................... 37 568 7 964
Ballen und Stangen .......22...... 71488 843
Platten........................... 9896 311
Röhren ........................... 29 525 5 625
Roheiſen .......................... 234 694 —
Eiſenbahnſchienen................... 16 231 10 370
Eicheln............................. 3676 3676
Firnifſe ............................ 1081 617
Fiſche, friſche ....................... 16 850 —
„geſalzene...................... 365 889 —
„getrocktnete .................... 13 877 —
Kronen. Kronen
Farben, nicht fpezifigirte .............. 8101
kg 5 584
„ſpezifizirte ................. 1806
Fleiſch.............................. 1026 —
....................... 1900 —
kg
„Seiden⸗..................... 322 261
„Wollen⸗..P................. 18 424 11 321
„Baumwollen⸗P.PP............ 8976 1809
„Leinen⸗..................... 4641 810
ı Gerbiäure .......................... 66 684 46 864
................. ...... 3271 190
.„baumwollenes ................. 18 421 679
„wollenes...................... 11 008 3425
............................... b 523 810
Glas, Fenſter⸗..................... 58 144 —
186
Glas und Porzellan ...............
Graupen von Neid... ..2.2..2.....
" andere ..................
Gras, unbearbeitet...............
Harz .................... ........
Häute, zubereitete.............
„ wnqubereitete .....2...2.....
Kaffee........................
Knochenmehl .....................
Lithographien ....................
Maſchinen....... .................
Weizenmehl ......................
Roggenmehl ......................
Oeltuchen........................
„gereinigte...................
[4
Papierarbeiten....................
Soda ..........................
Schweben.
Davon aus
Deutſchland.
kg kg
9164 5475 Gipsſteine.........................
114 142 72 713
2016 1 755 Steinkohle und Koks .................
73 734 88 356
1 164 746 563 044 Strümpfe....... ....................
366 877 — Schwefelkies.....................
214 774 — Schwefchäure .......-...- ...........
82 460 33 444 Seife...............................
131 88 Schweinefleiſch.....................
5 969 4 229 Talg ...............................
Stück Kronen. E12
719 490 Tabak, unbearbeitet...................
kg Thran....................... .......
17987 11600 Tauwerk ............................
165 277 20 764 Uhren ..............................
1 736 1 736
Kronen. Velocipedes........... .............
9676 —
kg Buder, raffinirt .....................
4.692 1849 untaffinirt
178 232 17969 „ enraffniet anne
9.085 1369 n yrup .......................
Kronen. Kronen Ausfuhr.
4275 3137 |
kg |
1 931 187 426 325 |
1050 412 ) Bürftenbinvereiarbeiten......-..0......
107 024 67473 Butter, natürliche .........---oeenenn.
425 282 175865 ; Dungemittel........................
1142 810 |
Kronen. Kconen. Eier ..................... . .
171 991 51 5652 Eilen, Shrot..........-.rerenurnern.
In 660 ER | Fiſche, friſche .......................
41 474 1000 m Helalgen ......................
3 247 080 989 588 Glas ...............................
25 253 14 886 Hafer.............................
430 158 — Gerſte ..............................
5480 — Kleie...............................
754 636 QUMPEN ............................
12 536 502
4611 988 Maſchinen............. .............
3177 300
10 816 507 Melaſſe.......................... ...
19 697 974 Schuhwaaren ........................
148 828 81416 Schweinefleiſch.......................
999 509 997 993 Talg ...............................
hl }. 1:7 2 7
5740 Thonröhren ................... ......
kg 216 022
216 622 Kindvieh ...... .......... ...........
56 632 56 062 Schafe ............................
2832 648
2186 1 * Wurſt.. ...........
407 621 331 |
Kronen. | Ziegel.................... ..........
10 690 —
Davon aus
Deutſchland.
kg kg
90.000 90 000
hl hl
565 696 4 966
kg kg
824 580
1 568 645 —
1564 —
8130 3 260
22 984 —
2657 —
7790 —
5466 —
16 775 —
29483 —
787 567
Kronen.
81 289 —
kg
13 849 —
3412234 3411460
78 351 —
Darunter nach
Deutſchland.
kg kg
37 354 —
120 861 —
21 800 —
Stüd
2 480 2360 —
40 160 —
49 640 9 500
36 000 36 000
32 396 —
2 860 868 —
3677 366 —
10 000 —
31 906 10 6665
Kronen.
60 746 —
kg
616 380 —
2698 —
681 406 —
5 227 —
64 600 54 500
2 216 850 49 100
Stüd. Stüd.
1410 1410
60 60
kg kg
9400 —
Stüd. Stück.
5866149 3186 186
Schweden.
Matmd.!)
Die Ernte ift im Jahre 1898 im Ganzen über mittelgut aus⸗
gefallen. Die Preife für Wehen und Roggen waren niebriger, doch
für Gerfte und Hafer höher im Berbäliniß zu den Preifen im
Sabre 1892.
Auswärtiger Bandel.
Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr im Sabre 1893
waren, abgefehen von Kurgmaaren:
|
|
kg kg
Apfelſinen ......... 120514 Butter aus Milch ... 50 462
Baumwolle ........ 630 326 „ Fünftlide.... 65 784
Cement............ 19 710 Zucker, raffinirter.. 122663
Fiige, geialgen...... 1 925 794 „ unraffinirter . 4941 482 |
„ getrodnet..... 97407 Soda ............. 672 422
Soeck .......... 69362 Samen ............ 1677 873 Ä
Garn, baummollened. 124981 Srüke............. 704 795
„ wollene? ..... 222090 Aleie.............. 3 757 686
Fenſter⸗ u. Spiegelglaa 150814 WMais.............. 1 464 614
Düngftoffe ......... 7819810 Weizen ............ 13 119 518
Häute und Leber, zus Roggen............ 4054 759
bereitet ..........- 111 798 Weizenmeßl ........ 920 601
Desgl., unzubereitt . 346166 Noggenmeil........ 160 888 |
Shmaly...........- 88 971 Riter.
Schmicdes und Walz- Branntwein u. Gognat 166 562
eiſen............ 4 181 366 Tonnen.
Hefe............... 36 838 Steinkohle ......... 199 141 |
Raflee ..... 20.0... 1166 061 kg
Kalao ............. 333481 Säuren aller Arten.. 283669 |
Ehlorlall........... 12992 Tabak, unverarbeitt. 250 142
Ranteln........... 5951 Wolle ............. 137 300 |
Betroleum........-. 2 007 460 Liter
Del, anderer Art.... 1411444 Wein .............. 132 047
Delkuchen .......... 2201 231 kg
Blaumen .......... 78483 Gewebe aus Seide
Rofinen ........0.. 98 969 und Halbſeide .... 10 247
hl Gewebe, baummollene 135 039
Salz .............. 451 692 „ mollene.... 41299 |
kg n aus Leinen,
Zyrup ............ 365 921 Hanf und Jute... 70 590
Die hauptſächlichſten Artilel der Ausfuhr im Jahre 1893
waren:
kg Stüd
Cement ............ 262765 Gänſe ............. 2593
Speck. ............ 2298330 Pferde ............ 1414
Häute nnd Leder, uns Rindvich........... 8109
wubereitet ........ 618120 GScafe............- 133
Sämiede- und Walz: Schweine .......... 1489
eiſen ............ 686 246 hl
Butt ich ... 8 268
nd u .. i 29 150 Kienruß, Holzkohle. ] kg
Veizenmehl ........ 139 245 119 179
Roggenmehl ........ 5968 Kreide, gemahlen.... 4206102
Gerfte ........... 641 600 „roh ........ 11015 438
hafer.............. 3928 555 Käfe .............. 17 016
Volle............. 11 122
187
cbm Kronen.
Ballen und Breiter . 10713 PDadipäne.......... 10 770
Stüd. kg
Latten ............. 4906 Holzmaſſe .......... 2 566 645
225 986 BZünbhößer......... 3 637 703
Stäbe ............. | cbm
199
Eijenbahnen.
Die Staatseifenbahn hat in Malmö ihre fübliche Hauptitation,
wodurch Malmd mit den meiften Städten in Schweden und Nor⸗
wegen verbunden tft. Die Etation ift mit dem Hafen durch Schienen
verbunden. Bon und nad) Malmö werben täglich ungefähr 32 regels
mäßige Bahnzüge expedirt.
Eine direkte Verbindung der Weſtküſtbahn über Billesholm
nad; Gothenburg und Chrifttanta ift Hergeftellt. Die neuen Linien
Maimös Tomelila und Malmd-Gemarp dienen hauptſächlich zur
Beförderung von Getreide, Kreide und Vieh nad Malmö.
Schifffahrt.
Der geräumige Hafen von Malmö Hat in dem großen Balfın
eine Tiefe von 22 Yuß = 6m 53 em.
Für die Einfahrt nah Malmö ift der Lootfe von einem auf
ber äußeren Rhede ftationirten Kutter jederzeit zu erhalten. Der
Zwang für Schiffe, eine Lootjenabgabe zu bezahlen, auch wenn fein
Lootſe verlangt wird, wurde vor einigen Jahren aufgehoben.
Schiffe, die nur für Reparatur oder PBroviant in den Hafen eins
gelaufen, find von allen Abgaben befreit, nur wenn die Schiffe
einen Lootſen benutzen, müſſen fie die halbe Lootſenabgabe bezahlen.
Im Sabre 1893 war der Hafen vom 10. Januar bi3 zum
12. März durch ſtarkes Eis für Dampfidiffe und Segelfchiffe unzu⸗
gänglih. Ein Eiährecher hält den Hafen und eine Sahrrinne nad
Möglichkeit offen.
Malmb hat regelmäßige Verbindung mit Kopenhagen, Helfingör,
Lühel, Stralfund, Stettin, Roftod, Warnemünde, Hamburg, Grimsby,
London, Amfterbam, Havre, Bordeaux ſowie auch mit den Nor:
wegiſchen Küftenftäbten zwiſchen Chriftienia und Drontheim. Außer:
bem vermitteln während der Zeit vom 15. Mat bis 15. Dezember in
beinahe täglicher Fahrt Dampfichiffe den Verkehr zwiſchen den
Schwediſchen Küſtenſtädten und Gotbenburg und Sundsval über
Malmd. Mit Kopenhagen ift tägliche Verbindung, und zwar im
Sommer acht Dal und im Winter brei bi vier Mal. Mit Lübed
it vom April bis Dezember tägliche Verbindung und vom Dezember
bis April drei big vier Mal in der Woche.
In der Frage der DampffährsVerbindung zwifchen Malmö und
Kopenbagen wurde von den Malmöer Stabtverorbnneten beichloffen,
eventuell für die Unternehmer eine Summe von 120000 Kronen
au bemilligen.
Im Jahre 1893 find von ausländiſchen Plätzen 5370 Schiffe
in dem Malmöer Zolldiftrikte einklarirt worden, und zwar:
in Malmd........... 3574 Schiffe,
„ Limbamn ...... ... 1115 „
„Lomma........... 6 „
im Ganzen 664 weniger als im Sabre 1892.
Bon dieſen Schiffen waren:
Schiffe. Schiffe.
Schwediſche ........... 2450 Britiſche ........ ...... 89
Däniſche .............. 2328 Nieberländifhe......... 25
Deutſche .............. 381 Ruſſiſche und Finnifche.. 1
Norwegiſche ........... 85 Franzöſiſche ...........
Bon einheimiſchen Häfen kamen:
nad Malmd ......... 831 Schiffe,
„ Limbamn.......- 669 „
„ Komma ......... 19 „
zufammen... 1739 Schiffe
ober 265 Schiffe weniger als im Jahre 1892.
Nach ausländiſchen Häfen gingen:
von Malmd.......... 3382 Schiffe,
„ Limhamn ........ 987° „
„ Lomma ......... 859 „
zufammen... 5228 Schiffe
ober 536 weniger ald im Jahre 1892.
Die dem Malmöer Seemannsdiſtrikt zugehörende Handelsflotte
beftand Ende bed Jahres 1893 aus 10 Dampfidiffen von
4934,70 Reg. Tonnen und 39 Gegelihiffen von 14 925,04 Reg.⸗
Tonnen.
Stelleftea.:)
Die Einfuhr ber meiſten Waaren erfolgte mit Dampficiffen
über Stodbolm.
Bom Auslande direkt wurben eingeführt:
Aus Deutihland. kg
Getreide.......-..-. 1 333 125
Mehl .............. 416 500
Maid .............. 641
Betroleum........-. 140 542
Aus Rußland. kg
Getreide ........... 2 326 533
Aus Finland. kg
Gerſte ............. 1 738
Malz .............. 164
Hofer .............. 116 343
Kleie............... 33 368
Butter ............. 717
kg
Schweine ........... 407
Fleiſch ............. 783
Kronen
Maſchinen .......... 1024
Aus Norwegen. kg
Geſalzene Heringe.... 56 578
Aus Großbritannien. hl
Steinfoble.......... 374
Aus Stalien. hl
Salz............... 4279
Aus Amerika. kg
Petroleum ........... 128 167
Die direkte Ausfuhr beitand faft ausfchlieklih aus Holzwaaren
und Theer. Es wurden ausgeführt 195 750 cbm Holzwaaren und
981 980 kg Theer.
Nah) Deutſchland wurden mit 76 Schiffen 24045 cbm Holz⸗
waaren ausgeführt.
Schiffsverkehr. Es kamen direkt von ausländiſchen Häfen
156 Schiffe von 71044 Reg.⸗Tonnen, darunter
8 Deutiche,
51 Schwediſche,
27 Norwegiſche,
9 Däniſche,
25 Ruffifche,
32 Britiſche,
1 Niederländiſches,
1 Sranzöfifches,
2 Spaniſche.
Bon diefen Schiffen kamen 56 Schiffe von 27182 Reg.sTonnen
aus Deutihen Häfen.
Der größte Theil diefer Schiffe, einige wenige mit Getreibe-
ladung, Mehl, Robeifen, Salz und Petroleum ausgenommen, kam
ohne Ladung oder mit Ballaft an, um Holzwaaren zu laden.
Die Ausfuhr wurde vermittelt durch 257 Schiffe von 127631
Reg.sTonnen, darunter I Deutſche Schiffe.
1) Bergl. Hand. Ar. 1892 II. S. 3%.
Bon dieſen Schiffen gingen nad
Schiffe. Schifie.
Deutſchland ............ » 76 Norwegen. .............. 1
Belgien ................. 15 Portugal ............... 1
Dänemark .............. 12 Spanien ............... 13
Srankreid............... 43 Großbritannien ........... 87
Finland ................ 6 den Niederlanden ........ 3
Sundsvall.!)
Einfuhr.
Bon Deutfhen Häfen wurden hauptſächlich eingeführt:
kg k
Kaffee ............. 1148345 Kartoffeln.......... 106.605
Cement ............ 27010 Kr.
Koks .............. 2230 Maſchinen und Werk⸗
Dungſtoff .......... 169 680 Zeuge. ........... 18 694
Eiſen, verarbeitet.... 38 205 kg
Barden, Zinkweiß ... 7600 Maſchinenöl ........ 16 993
„ Bleimeiß... 976 Petrolum ......... 281 445
Kr. Del anderer Art.... 25 979
„ anderer Art. Tal Pappe ............. 6 630
kg Pflaumen.......... 61 339
Garn, wollenes ..... 12646 Neid . 22.222020...» 959 618
Bohnen „22.2222... 148 801 Salz, raffinirtes..... 343 920
Weizenmehl ........ 2669 683 Schuhmaderwaaren . 5301
Roggen. ............ 6 949 273 Speck.............. 135 725
Beizengrüße........ 9349 Syrup............. 206 523
Gewebe, feidene ..... 587 Ubren ............. 165
„ mollene..... 13 209 1
„ baummollene 8614 Wein in FSäflern.... 2650
„ aus Leinen. 2730 u „Flaſchen ... 1614
n „ Ste... 703 kg
Harz .............. 5123 Zucker, raffinirter 1301 730
Häute ............. 557 Ziegelſteine......... 10 210
Hopfen ............ 13 506
Ausfuhr.
Die Holzausfuhr nah Deutſchen Häfen ftellte fi, wie folgt:
cbm cbm
Planken und Battens... 16512 Breiter .............. 66 399
gegen 12607 und 62908 chm im Borjahre.
Die gefammte Holzausfuhr betrug:
Bretter ..................
„ gehobelte ..........
Sügeblöde ...............
Ballen und Sparren ......
Splittholz................
Brennholz ...............
Grubenſtützen ............
Tiſchlerarbeiten ....... ....
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand
1892. 1893.
ebm
474 461 475 872
231 644 262 466
51 193 77 737
150 886 87 470
77 832 74 893
129 894 103 510
2139 3 665
10 540 25 986
Kr.
53 700 42 787
. Ar. 1893 II. S. 107.
Sign. 189
Außerdem wurde außgeführt: 2. Aus anderen Ländern. kg
1892. 1893. kg Schmeineiped......... 460
Mineralöl .........-- 348 600 Thee................ 4
Eiſen.................... 6006819 4483 520 Weizenmehl ......- +». 151 686 hl
Fiſche (aller Art).......... 781 845 692 273 Roggenmebl........-- 244902 Salz, rob ........... 6 775
Butler ................. 6 232 2518 Malz ............... 804 kg
Theer ................... 6 680 11 102 | Hafer ............... 112 036 Heringe, geſalzene ..... 15 000
Gerſte............... 1961 Liter
Schiffsverkehr. Mi 17217) 49 888 Wein ............... 882
Im Jahre 1893 find im Zollbezirk „Sundsvall“ von ausländiſchen Roggen -............ Br hl
Häfen angelommen 841 Schiffe von 364.066 Reg.⸗Tonnen, Bierunter Schweine. . ......... 495 Steinkohle........... 13 356
118 Deutſche, 258 Schwediſche, 172 Norwegiſche, 78 Finniſche, Fleiſch ............. 320
80 Däniſche, 2 Ruſſiſche, 33 Niederländiſche, 89 Britiſche, 10 Fran⸗
zoͤſiſche, 2 Italieniſche und 4 Spaniſche. Unter dieſen Schiffen waren | Ausgeführt wurden: Deruni
331 Dampfſchiffe von 192 714 Reg.⸗Tonnen. Geſammt⸗ ad er
Bon obengenannten Schiffen waren 211 von 64 586 Reg.»-Tonnen . Deutihland
belaben, die übrigen kamen in Ballaſt oder leer an. Be
Nach ausländifgen Häfen find abgegangen 1248 Schiffe von | Flanken und Battens ......... cbm 106674 5175
608086 Reg.-Tonnen (458 Dampficiffe von 324577 RegsTonnen). Brekler.......unnuenunneee u 56087
dierunter waren 125 Deutſche, 492 Schwediſche, 219 Norwegiſche, Desgl., gehobelte ——— — 6 334 1881
TI Finniſche, 98 Däniſche, 2 Ruffifche, 44 Riederländifche, 167 Britiſch, Yalten und Sparren.......... „6089
16 Franzoͤſiſche, 2 Italieniſche, 10 Spaniſche und 1 Deſterreich⸗ SplittHolg ................... n 1 * —
Ungarifches. Bon dieſen Schiffen waren 1174 von 600 218 Reg. Tonnen, Sgeblöde ...... „un... „4 7 —
mit Holz und Eiſen beladen. Stabholz .- " 1 792 u”
Bon den 118 au ausländifhen Häfen angelommenen Deutf—en | SPIELEN... unuununnenn- " 20
Schiffen Tamen 85 von Deutihland, 7 von Dänemark, 3 von Rußs — BERASELZZZEELEEZZEEE kg — u
Iond, 11 von den Niederlanden, 10 von Großbritannien, 1 von Tan: | nn use "
ih, 1 von Belgien. ’ u Gifenfhlade............00..- m 70000 730 000
Bon den nad ausländiihen Häfen abgegangenen 125 Deutſchen
Schiffen gingen 37 nad) Deutfchland, 2 nad) Dänemark, 42 nad ben —-
Niederlanden, 18 nad) Großbritannien,” 18 nach Frankreich, 6 nad
Belgien, 6 nach Afrika, 1 nach Auftralien.
Bon Deutihen Häfen kamen 182 nichtdeutſche Schiffe von Weſterwik.')
19651 Reg.⸗Tonnen.
Nach Deutſchen Häfen find abgegangen 126 nichtdeutſche Schiffe
von 58313 Reg.⸗Tonnen.
Umea. 1)
Die Einfuhr der meiſten Waaren erfolgt mit Dampfſchiffen
uber Stockholm und Gothenburg. Die hauplſächlichſten Artikel der
Einfuhr waren:
1. Aus Deuitſchland. kg
kg Baummollene Gewebe. 205
Fleiſch ............. 284 Wollene Gewebe ...... 28
Konieruen „2.2.0.2... . 83 GSteindrufmaaren ..... 185
Kronen Eifenwaaren.......... 454
Apothelerwaaren ...... MO Käſe ................ 262
kg Reis............... 1600
Duchdruckerſchriften .. 66 Schuhe ........ ...... 173
Liter Kronen
Cognak ............. 25 Nähmaſchinen ........ 381
kg Stüd
Fiſche, gefalgen........ 203 Uhren............... 101
Glaswaaren ......... 120 Kronen
Harz. ............... 408 Werkzeuge ........... 233
dopfen.............. 1093
1) Bergl. Hand. Arch. 1892 II. ©. 397.
m!
EEE re | —— — — — mn er — — — — -
Die auswärtigen Länder, mit welchen vorzugsweiſe Handel
getrieben morben ift, find Deutſchland, Dänemark, Großbritannien
und Brafilien.
Vom Auslande find hauptſächlich folgende Waaren eingeführt
worden:
Branntwein und Steinfoble ......... hl 106 498
Spiritus..... Liter 5123 Wein:
Fiſche .......-. kg 245214 in Säflern........ Liter 255
Häute, rohe .... „ 5 303 „Flaſchen ...... " 292
Kaflee......... n 25880 Gewebe:
Salz .......... bl 14937 ſeidene .......... kg 21
Weizen ........ kg 2797181 baummollene ..... n 694
Roggen ........ „ 1786073 wollene.......... „ 1947
Weizenmebl..... n 15680 leinene u. aus Sanf „ 778
Audgeführt wurben hauptſächlich folgende Waaren:
Eiſen............ kg 2854513 Holzwaaren:
Maidinen........ „29499 Ballen .......... cbm 294
Hafer............ „ 8382069 Dielen........... „ 85593
Zündbolger....... „83589 Bretter .......... „ 91086
Schiffsverkehr. Bei dem Zollamte in Weſterwik find
392 Schiffe ausklarirt und 182 einklarirt worden.
— — —
1) Vergl. Hand. Arc. 1890 II. ©. 341.
190
Hiervon waren:
Ausklarirte Schiffe: Einklarirte Schiffe:
Mit Mit Mit Mit
Ladung. Ballaſt. Ladung. Ballaſt.
Schwebilde ......... 268 16 43 70
Norwegiſche ......... 19 4 11 8
Deutihe............ a1 1 2 16
Dänifde ........... 41 1 8 18
Britiſche............ 7 — 1 2
Finländilde ........ 1 1 1 —
Ruſſiſche............ 2 — 2
zufammen... 369 23 68 114
Bon den Schiffen find abgegangen und angelommen
Ausllarirte Schiffe: Einklarirte Schiffe:
nad) oder von Mit Mit Mit Mit
Ladung. Ballaſt. Ladung. Ballaft.
Deutihland......... 122 8 14 56
Afrika ............. — 1 — —
Belgien ............ 12 — 3 —
Brafilien ........... 5 — — —
Dänemark .......... 135 3 9 49
Frankreich .......... 11 — 1 —
Norwegen .......... 1 2 4 3
Rußland ........... 4 5 8 2
Spanien ........... 1 1 2 —
Großbritannien...... 78 3 27 4
In inländifher Seefahrt find 719 Schiffe angelommen und
6832 abgegangen.
Wisbg.!)
Die Landwirthſchaft Kat ein jehr ungünftiges Jahr gehabt.
Die Witterungsverhältniffe waren ſehr fchlecht, jo daß die Ernte
quantitativ jehr gering wurde. Die außerordentlich niedrigen Ges
treidepreife haben bie Berhältniffe noch mehr verichlechtert, wozu
endlich die für die Viehzucht nachthetlige geringe Heuernte kam.
Der Anbau von Zuderrüben geht feiner Verwirklichung
entgegen. Die Rohzuckerfabrik bei der Eifenbahnftation Roma, 21 km
von Wisby, ift im Bau. Die Fabrit wird im Herbft 1894 ben
Betrieb eröffnen. Ein großer Theil der Maſchinen ift aus Deutſch⸗
land bezogen worden.
Die Einfuhr, theils von dem Auslande, theils von dem Feſt⸗
lande Schwedens, beſteht Hauptfählih in Kolonialwaaren, Wein,
Salz, Düngeftoffen, Delluden, Steintohle, Kol, Manufaktur: und
Kurzwaaren. Bon Steinlohle und Kol wurben 155282 hl, von
Düngeftoffen 2520 283 kg und von Delkuchen 477 001 kg eingeführt.
Die Ausfuhr von den Gothländiſchen Häfen betrug:
> 1127,12 kg 233 000
Roggen ................. . „ 1813 468
Gerſte ................... u 8739 700
Getreide, gemahlen ........ n 13 000
Malz .................... F 637 920
Ballen und Sparren ...... cbm b 135
Eifenbabnihwellen ......... n 1575
Bretter und Planken ....... n 10 812
Stabholz ................. „ 347
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 108.
Schweben.
Kalt, ungelöfäter.......... hl 27889
gelöſchter ............ n 109 741
„ ungebrannter ........ Kronen 15299
„ feingehauener ........ Fr 64 025
Düngeſtoffe ........... .... 665 000
Sandftein, ungehauener .... Kronen 8400
n gebauene Blöde.. „ 13 186
Scleiffteine .............- „ 60 906
Die Ausfuhr von Viehhofsprodukten, hauptſächlich Tebendigen
Schlachtthieren, Butter, Eiern und Wolle, die beinahe ausſchließlich
nah Schweden verfchifft werben, kann auf etwa 500 000 Kronen ge
ſchätzt werben.
Die Übrige Ausfuhr befteht Hauptiählih in Cement (7 Mid. kg),
friſchen Fiſchen und friſchen Früchten.
Der Fiſchfang iſt ziemlich gut geweſen.
Schifffahrt. Die Gothländiſche Handelsflotte beſtand
Ende 1893 aus b Dampfſchiffen und 82 Segelſchiffen von zu:
ſammen 8656,81 Reg.⸗Tonnen.
Wisby ſtand in regelmäßiger Dampfſchiffsverbindung mit:
Stockholm, Norrköping und Kalmar. Während der Wintermonate
wird regelmäßige Dampfſchifffahrt mit Stockholm und Weſterwik
unterhalten, folange es die Eißverhältniffe erlauben.
Bom 20. Februar bis 25. Mär; war Gothland durch Eis gan;
abgeiperrt und ohne Poftverbindung.
Yftad.!)
Einfuhr der bauptfählichften Artikel.
Darunter
von
Ueberhaupt. Deutſchland.
Düngeftoffe .............. kg 150 377 124 675
File, gelalgene ........... n 462491 335
Desgl., trodene ........... „ 65 200 —
Gerſte ................... n 44 157 —
Roggen .................. 956 161 —
Weizen .................. u 859 220 86 105
Gewebe, baummollene...... " 3594 97
Desgl., wollene ........... „ 6 367 4094
Desgl. von Leinen........ n 1619 225
Häute, rohe .............. " 20 112 19 568
Raffee ................... " 208 433 23 466
Maſchinen 2c.............. Kronen 74 987 49 402
Papier ........ .......... kg 7671 2 488
Betroleum ............... „ 606 282 257 346
Kochſalz ................ hl 16 443 b 869
Schmalz ................. kg 27 301 3 397
Speck ................ ... n 8 500 _
Branntwein .............. Liter 1289 —
Aral ....... ............ 2770 _
Rum ................... 1366 1213
Cognak................. . n 4.299 11
Steinlohle ............... hl 239 871 2.000
Syrup .................. kg 61327 10
Tabak ................... 56 020 25 162
Wein in Fäfſern .......... r 6312 898
Deögl. in Flaſchen ........ Liter 1050 691
1) Wegen des Borjahbres |. Hand. Ar. 1898 II. ©. 258.
Schweden. — Allgemeines. — Aux Cayes. — Lüttih. — Viktoria.
Darunter von
Ueberbaupt. Deutitſchland.
Beizenlleie ............... kg 1011743 368 042
Weizenmehl .............. „ 24 427 2425
Zuder, raffinirter ......... " 19 061 6 278
Desal., roh .............. n 5 428 884 195 715
Oelkuchen ............... n 1384 341 979 490
Ausfuhr der hauptſächlichſten Artikel
Butler ...... ................ kg 31 365
Eier ......................... Stück 548400
Fiſche, friſche ............... kg 15 900
Fleiſch ....................... 1634
Getreide, Hafer ............... n 2 583 004
Häute, rohe. ................. n 2470
Maſchinen ⁊. ................ Kronen 6 392
Weizenmehl .................. kg 24 944
Davon gingen 13000 kg friſche Fiſche nach Deutfchland.
Allgemeines,
Berpadung von Ausfuhrwaaren. (Berichtigung.)
Auf Seite 109 des Handelsarchivs 1894 (Maiheft) ift in ber
2. Spalte im vorlegten Abſatz zu Iefen ftatt „in feften Kanevas“ „in
feſtes Segeltuch (Canvas)*, ebenfo Seite 111 2. Spalte, 3. Abſatz
fatt „von feftem Kanevas“ „von feftem Segeltuch (Canvas)”.
Aux Cayes (Haiti).
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Dad Jahr 1893 if für den Handel wiederum wenig günftig
—5 ein geringer Auſſchwung machte ſich erft im Monat Dezember
ühlbar.
In Folge der bedeutenden Einfuhr ſowie der jährlich zunehmenden
Konkurrenz wurden im Allgemeinen für eingeführte Waaren ſchlechte
Preiſe erzielt. Die Kaffeepreife waren beftändig fo ho, daß faſt
iede Berfendung mit Berluft abgeichloffen worden ift.
Der Werth der Haitianiihen Gourde hat keine bedeutenden
Ehwanlungen geeigt, der Kurs bielt fi) während des ganzen Jahres
abwechſelnd auf 14 bis 18 pCt. Prämie.
Die Kaffeeernte ift kaum eine mittlere zu nennen, es find
54232 Sad im Werthe von 1163000 Gourbes, 17000 Sad gleich
20 pEt. weniger ala im Borjahre, verſchifft worden.
Blauholz bat dagegen eine Mehrausfuhr von 2000 Tonnen
aufzuweiſen, es wurben 2625 Tonnen im Werthe von 87 000 Gourbes
ausgeführt. Das Holz ift befler gereinigt als im letzten Jahre in
den Handel gelommen und hat fomit höhere Preiſe gebracht.
Die Hamburg » Amerilaniihe Padetfahrt » Aktien s Gelelichaft
behauptet mehr als je den erften Pla in der Waarencinfuhr von
Europa ſowie in der Kaffeeausfuhr. In diefem Jahre find nicht
weniger ald 40000 Sad — 80 pEt. der ganzen Kaffeeernte mit ben
Schiffen dieſer Geſellſchaft zur Veriendung gelommen. Rieberländifche
Dampfihiffe haben ungefähr 10000 Sad verladen.
Provifionen werden ausichlieflih durch die Dampfidiffe der
Atlas» und der Nieberländbifchen Linie von den Bereinigten Staaten
von n Amerila eingeführt.
u Degen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 100.
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL.
|
|
191
Die Franzöfiihe Ligne Transatlantique berührt Aug Cayes
monatlich einmal ohne nennenswerthe Fracht zu Löjchen oder zu laden.
Segelfchiffe zeigen ſich immer jeltener, und bat dieſes Jahr nicht
ein einzigeß Deutſcher Flagge den Hafen bejucht.
Die Betheiligung der einzelnen Nationen am Schiffsverkehr
im Jahre 1893 ift aus folgender Tabelle erfichtlid:
Eingang. Audgang.
ampfichiffe. elihiffe.] Dam iffe. egelſchiffe.
Rationalität. Dampf pfſchiffe.ſ Segelfchifie. RT npfſchiffe. Se gelſchiff
27 Reg.⸗ 3| Reg Reg.⸗ — Reg.⸗ 3 Reg.⸗
5 | Tonnen. 8 Tonnen. | E | Tonnen. |£ Tonnen.
)
Deutide ..... 43: 63393 I— 421 65 383 _ —
Britiſche ..... 41 5627717 1328 411 56277 | 7: 1328
Niederländifhe| 331 20252 |-ı — |38| 40252 |-
Sranzöflihe...| 14 17440 | 5 2155 14| 17440 I 5: 2155
Franzöſiſch⸗
Ruſſiſche ... a: 3
Amerilanifche . 5 1501 — 1 = Js wa [<< | mn 1501
!
zufammen... Im 186 462 — 4984 iss 182 452 4984
Seit Anfang Dezember 1893 exiftirt eine Telegrapbenverbindung
zwiſchen den Haupthandelöplägen der Republik, ein Ereigniß von
großer Wichtigkeit für die Haitianiſche Handelöwelt.
Lüttich,
Maffeninduftrie im Jahre 1893.)
Am verflofienen Jahre find in der Königlichen Probeanftalt in
: 2üttih 1090879 Waffen gegen 1042573 im Jahre 1892 amtlich
| geftempelt und nad allen Welttheilen Hin verjandt worden.
Die 1090879 Stüd Waffen, welche die Probe verließen, vers
theilen fich folgendermaßen:
252 562 einläufige Flinten,
190 652 Doppelflinten,
34 667 Bords (gewöhnliche Kriegswaffen für wilde Völker),
24208 Baar Sattelpiftolen,
16162 ,„ Taſchenpiſtolen,
425 112 Revolver,
146 926 Kriegswaffen.
Die gegen das Vorjahr fait doppelt fo große Zahl von Kriegds
waffen erfiärt ſich dadurch, daß die Fabrique Nationale d’armes
de guerre im Jahre 1893 fich in voller Thätigfeit befand.
Die Breife der Ausfuhrmaffen find mehr denn je gebrüdt. Die
Fabrifanten find in Gemeinfhaft mit ben Arbeitern in Berathung
darüber getreten, wie der Induſtrie am beften aufgeholfen werben
kann.
— —
Viktoria.
Goldproduktion und Münzprägung in der Kolonie
während des Jahres 1893.°)
Die Goldausbeute in der Kolonie Viktoria, welche ſeit einigen
Jahren im Steigen begriffen iſt, hat auch im Jahre 1893 eine nicht
unbebeutende Vergrößerung erfahren. Es murben 707367 Unzen,
I) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Ar. 1893 II. ©. Bl.
3) Ebenba ©. 215.
27
192
das find 21999 113,7 g, gegen 663 374 Unzen im Borjahre pro-
duzirt, fo daß fich Die Zunahme auf 43998 Ungen oder 1368 182,3 g
ſtellt.
Bei der Münze zu Melbourne wurden im Berichtsjahre 946 996
Unzen Gold im MWerthe von 3749561 Po. Sterl., das find
29 451 575,6 g Gold im Werthe von 76491 044 Mark, eingeliefert.
Davon waren 693218 Unzen Biltorianifhen und 253 777 Unzen
anderen Urſprungs.
Seitens der gedachten Münzanftalt wurden Goldmünzen und
Golbbarren im Werthe von 3 749 085 Pfd. Sterl. in den Verkehr
gebraht, wovon auf Goldmünzen 3618 764 Pid. Sterl. und auf
Goldbarren 130 321 Pfd. Sterl. entfielen.
Ausgeführt wurden im Berichtäjahre nach verfchiedenen Ländern
23 074 Unzen Golbbarren im Werthe von 95992 Pfd. Sterl. und
an gemünztem Golde 2 755 187 Pfd. Sterl., zufammen alfo 2 851 179
Pfd. Sterl. gegen 1842988 Pfd. Sterl. im Vorjahre.
Piräus,
Handelsbericht für das Jahr 1893. ')
Allgemeines.
Deutſchlands Handelsverkehr mit Griechenland im verfloffenen
Sabre zeigt ein ungünſtiges Bild.
Denn auch in den erften Monaten des Jahres noch etwas
Handelsverkehr mar, jo folgte doch bald darauf eine vollfländige
Stodung.
Die Erporthäufer, welde Griechenland fonft regelmäßig befuchen
Iteßen, bielten ihre Reilenden meiftentheils zurüd, unb der Verkehr
beſchränkte fih nah und nah nur mehr auf das unbedingt Roth:
wendige.
Am meiſten wurde das Geſchäft durch die Kursſchwankungen
geſtört.
Die Kurſe ſchwanken für Wechſel auf
Paris. London.
Sicht 3 Monate. Sicht 3 Monate.
Drachmen für 100 Franken. Dradmen für 1 Pfd. Sterl.
von 1371/45i8186 von 1361/,6i8185 von 34,67 61847 von 34,50 6i846,50.
Die Situation de Landes wurde im Auslande als kritiſch an-
geiehen, und hierauf ift e8 zurüdzuführen, daß Deutichland fich jehr
rejervirt zeigte und dort nur mit vieler Mühe Kredit zu erlangen
war. Doch weil man mit Zuverfiht in die Zufunft fchaute, be⸗
mübten fi die Agenten und Kommiffionäre, die Verbindungen mit
Deutfhland aufrecht zu erhalten. Die Zahlungen gingen indeß fehr
langjam ein. Fallimente von Bedeutung famen im verflofjenen
Sabre in Piräus nicht vor, fie beichränkten ſich hauptſächlich auf
den Fleineren Gefhäftsmann, und nur in jehr geringem Maße wurde
Deutihland dabei in Mitleidenſchaft gezogen.
Im Laufe des Zahres ift in Athen ein neues Bankinftitut
ind Leben gerufen worden, welches vorläufig auch Filialen in Piräus,
Patras und Volo unterhält.
Daflelbe führt den Namen „Banque d’Athenes“ und ift aus
bem altrenommirten Bankhauſe Kalergi u. Co. hervorgegangen,
befien früherer Chef auch dem neuen Inſtitute als Leiter vorfteht.
1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. ©. 191.
Viktoria. — Piräus,
Einfuhr.
Die Dampfer der Deutſchen LevantesLinie, weile von Hamburg
abgehen und regelmäßig auch Antwerpen anlaufen, Tompfetiren
dort ihre Labung, doch Tann man mit Sicherheit annehmen, daß
biefelbe größtentheild Deutihen Urſprungs if. Es find gewöhnlich
ſchwere Stüdgüter, welche von der Rheingegend nad) dem Belgiſchen
Seehafen auf biligem Wege verladen werden können.
Nah den Schiffdmanifeften der Agentur der Deutichen Levante:
Linie in Hamburg waren die durch Deutfhe Schiffe angebradten
Einfuhrartitel, von denen anzunehmen ift, daß fie zumeift Deutichen
Urſprungs find, folgende:
kg kg
Reis .............. 560 000 Chirurgiſche und optiſche
Trockene und geſalzene Inſtrumente ....... 1200
Häute ............ 250 000 Baumwollenwaaren (be⸗
Drogen, chemiſche und druckte) ........... 30 000
pharmazeutiihe Pros Stearinlidte......... 7500
dukte u. a., ätber. Schuhſtoffe .......... 2500
Dele,Ratron, Bafeline, Eiſenerz ............. 600 000
Karbolfäure, Chloro⸗ Eiſenplatten ......... 100 000
form, Vitriol, Hirſch⸗ Eiſerne Röhren ...... 10 000
hornſalz, Borax, Ur: Eifendrabt..........- 30 000
fenif,Bitterjalz, China» Srobe Eifenwaaren ... 300 000
rinde, Chinin und Maſchinen u. Maſchinen⸗
Ammoniaf......... 210000 theile ............. 300 000
Salpeter ............ 60000 Stahl .............. 2 500
Soda .............. 30000 Aupfer.............. 6 000
Cement ............. 75 000 Kupferplatten ........ 12 000
Stärke .............. 50000 Eiſenbahnſchienen ..... 40 000
Gerefine ............ 10000 GSeilerwaaren ........ 12 500
Baraffine ........... 7000 Zampentbeile ........ 10 000
Farben ............. 75000 Lampendochte ........ 4 000
Leinöl .............. 38000 Kautſchuk für Maſchinen 3650
Leinölfirniß ......... 1500 Zundſchnur und Zund⸗
Druckerſchwärze ...... 5000 bülden ........... 4 000
Maſchinenöl ......... 2000 Holzitifte............. 5 000
Anilinfalg ........... 12600 NReißmehl............ 500
Fiſchthran zu Arzneis Scälofierwaaren ...... 45 700
zwecken .......... 4000 Pianos (10 Stück) .... 2 800
Stockfiſch ............ 10 000 Verkupferter Stahltele⸗
Käſe ................ 2600 graphendraht ...... 16 000
Wein .P.............. 1000 Drahtſtifte .......... 135 000
Flaſchenbier ......... 000 Tinte .............. 7000
Zimmet ............. 2000 Asbeſtplatten......... 2 000
Feniterglad ...-...... 75 000 Lederwaaren ......... 1 500
Flafhen............. 110000 Bürften und Zubehör. 5 500
Sladwaaren ......... 65000 Nähmaidinen......... 5 000
Porzellan und Steingut 210000 Eiſerne Pumpen ...... 8 500
Packpapier, Strobpapier, Reiften ............. 20 500
Schreibpapier und Malzeiien ........... 7500
Drudpapier ....... 1500 000 Sicherheits = Zündhölzer
Sciefertafeln u. Griffel 150000 (Monopol) ........ 400 000
Lithographiefteine..... 20 000 zuf. einichl. der nidt ber
Druckpreſſen .....-... 3 000 fonders aufgef. Artifel 6 000 000
Die Gelammteinfuhr von Piräus i. 3.1898 wird fi auf etwa
45 000 000 Franken bewertben, oder 30 pCt. weniger gegenüber ber
Einfuhr des Jahres 1892.
Es ift anzunehmen, daß aud noch von Trieft Waaren Deutfchen
Piräus.
Urſprungs nad) Piräus fommen, eine zuverläffige Angabe über vie
Menge ift jedoch nicht zu maden.
Die Einfuhr von Holz beitrug 6 000 000 Dias oder die Hälfte
der Einfuhr des Jahres 1892.
An Zuder wurden 871000 Dkas eingeführt. Diele Ziffer
ftellt jedod nur die zur See direlt nad) Piräus eingeführte Menge
dar, außerdem find 790000 Dia über Laurium eingegangen,
weichen Weg die Spekulation gewählt hat, um die Hafengebühren von
Tyet. vom Werthe in Piräus zu umgeben und dadurch nah Abzug
der Eifenbahntransportloften eine Erſparniß von 21/s p&t. zu
erreichen.
Die Getreide sEinfubr aus dem Auslande war nur mäßig,
in Folge der erhöhten Produktion Theſſaliens, welches in weit
größerem Maße als bisher in der Lage mar, dad Mutterland mit
einheimiihem Getreide zu verfehen.
Die Einfuhr von Flafhen nimmt zu. Dan kann annehmen,
dab die Cognakfabriken in Piräus jährlih ungefähr 2000 000
Zlafhen verwenden, der Aufihwung, welchen die Induſtrie ges
nommen bat, kommt auch den Deutſchen Glasfabrifanten zu Gute.
Franzöſiſche Flaſchen werben nicht mehr bezogen, und kommen jekt
nur Deutfhland und Defterreih für den Bezug von Flaſchen in
Betracht, und zwar hauptjählih für Rheinwein- und Borbeaur
Flaſchen.
Im Allgemeinen iſt die Kundſchaft für die Flaſchen eine ſolide,
dad Geſchäft wird gewöhnlich anf Kontrakt mit regelmäßiger Liefes
zung eines beftimmten Quantums bei einheitlihem Breife auf ein
Jahr abgeſchloſſen.
Die Verpackung muß mit Sorgfalt vorgenommen werden, biefe
giebt oft noch zu Reklamationen Anlaß. Um ein Manko zu vers
meiden, ift e8 zu empfehlen, die Emballagen befler zu dichten, damit
fine Entwenbung von Flafchen ftattfinden fann.
Ausfubr.
Aus dem Hafen von Piräus wurden im Sjahre 1893 nad)
damburg ausgeführt:
kg kg
Zabat in Blättern .... 325800 Wein ................ 1720
Kleie ................ 600 000 Cognak .............. 1600
Korinthen ............ 11 000 en 044 1on
Mehl ................ 4.000 zuſammen .... 944120
Die Gefammtausfuhr vom Hafen von Piräus ift auf 3 300 000
Franken anzunehmen und beitrug etwa 7 pPCt. mehr ald die Ausfuhr
des Jahres 1892.
Eine Ausfuhr nah Deutichland, fpeziel nah Hamburg und
Bremen, findet erft feit furzer Zeit ftatt, aber allem Anfchein nad)
berifeen fi die dortigen Importeure, mit Piräus rege Geſchäfts—
verbindungen anzufnüpfen.
Die Ausfuhr von Kleie begegnet manden Schwierigkeiten und
giebt oft Anlaß zu Reklamationen, da die Regierung oft und plötz⸗
lich Ausfuhrverbote erläßt.
Inönftrie.
Die Induſtrie in Piräus gewinnt mehr und mehr an Bebeu:
tung.
Dampfmühlen, Cognalfabrilen, Webereien und Spinnereien find
die bauptfächlichften induſtriellen Etabliffements.
Eine größere Weberei wird demnächſt in Betrieb gefetst mit etwa
0 Vebftühlen.
193
An der Spinnerei, mit eima 50000 Spindeln, kommt nur
Baummolle zur Verarbeitung. Bon den hergeftellten Fabrikaten ift
eine nicht unbebeutende Menge für die Ausfuhr nad dem Drient
beſtimmt.
Die Webereien beſchäftigen ſich mit der Fabrikation der
fogenannten „toiles americaines*, Schirtings und Arbeiterdrelle für
Männerbekleidung. Insgeſammt Hat fie 8 Maſchinen mit 3000
Bferbeträften und 2000 Webftühle tägli in Betrieb.
An Baummolle Amerikaniſchen Urfprungs, über Mandefter ein⸗
geführt, verarbeiten die Fabriken jährlih für etwa 100 000 Pfd.
Sterling. Ferner beziehen fie noch Rohprodukte aus Livadia und
Alegandrien.
Die Webftühle liefert. für dieſe Fabrilen England und aud
theilweiſe Belgien.
Für die Färberei wird Bengalifher Indigo, der von London
geliefert wird, verwendet. Der Berbraud von Anilin ſoll ſehr be
ſchränkt fein, und dafjelbe wird aus Deutſchland bezogen.
Feinere Gewebe fabrizirt eine Altiengefellfchaft, welche zumeiſt
nur wollene Fantafieftoffe nad Engliſchen und Franzöſiſchen Muftern
herſtellt. Die Fabrik mit etwa 100 Webftühlen beichäftigt 500 Ars
beiter. Die Maſchinen, welche früher großentheild von Belgien
geliefert wurden, find in leßterer Zeit dur Deutliche ergänzt und
erſetzt worden.
Außerdem giebt es noch einige Tleinere Webereien für Baum;
wollenftoffe.
Die Webereien und Spinnereien in Piräus follen im Sabre
1893 einen Reingewinn von ungefähr 1000000 Drachmen ergeben
baben.
Dampfmühlen find 14 vorhanden, außerdem noch 3 Maccaronis
unb Teigwaarenfabriten, welche aud) für die Ausfuhr nach Bulgarien,
Konftantinopel und Kreta arbeiten. \
Die Cognak⸗ und Lilörfabrilation Hat für Piräus eine
große Bedeutung erhalten, die Fabrikate erfreuen fich beſonders in
den benadbarten Drientaliihen Ländern eined guten Rufs und
können an Güte mit anderen ausländiſchen Fabrifaten in Konkurrenz
treten. Auch Deutſchland Bat ſchon angefangen, Cognak zu beziehen,
bie Ausfuhr dorthin nimmt jährlich zu.
Ein lohnendes Geſchäft ift mit der Fabrikation von Dlivens
ölpreffen gemadt worden, es follen dabei etwa 500 000 Drachmen
verdient worden fein.
Die Gerbereien arbeiten mit Erfolg und nehmen größere
Ausdehnung an.
Säümmtlide Mühlen in Piräus haben
60 000 000 Dias Mehl erzeugt.
Die Glasfabrikation wurde bereits feit Jahren in Syra
betrieben, jegt iſt auch in Piräus eine Filiale der Glasfabrif in
Syra gegründet worden, welche aber nur, wie dad Stammetabliffe-
ment, Fabrikate von geringerer Güte erzeugt, weshalb feinere Waaren
diefer Branche noch immer vom Auslande bezogen werden.
Schiffsbau. Im Jahre 1893 find 20 Dampfidiffe auf der
Werft in Piräus gebaut worden, davon hatte das größte einen
Raumgebalt von 500 Reg.⸗Tonnen.
im Sabre 1893
Schifffahrt.
Piräus bat für Griehenland feines fiheren und geräumigen
Hafens wegen eine hohe Bedeutung, und bürfte dem Plate noch cine
gute Zulunft bevorftehen, fobald ſich die allgemeinen Verhältniſſe
wieder beſſer geftalten.
278
194
Der Berlehr fremder Schiffe im Hafen von Pirdus hat im
Sabre 1893 nachgelaſſen und zwar in dem Maße, daß etwa 115 Schiffe
von 57 148 Reg.sTonnen weniger im Hafen verkehrten, was auf die
firengen Duarantänemaßregeln zurüdzuführen ift.
Die Hafenkommiſſion beabjichtigt, in allernächſter Zeit neue
Feuer außerhalb des Hafens auf in See Hinausgebauten Piers
errihten zu laflen, wodurch den Sciffern die Möglichkeit geboten
wird, auch bei Nacht in den Hafen ohne Gefahr einlaufen zu fünnen.
Die Dunibauten im Nebenhafen „Zea” Haben weitere Fortichritte
gemacht.
Unter den Deutſchen Schiffen, welche im Verkehr mit der
Levante auch Piräus berühren, nimmt die Deutſche Levante⸗Linie
den erſten Rang ein, da ſie den Hafen nach regelmäßigem Fahrplan
befahren läßt.
Die Dampfſchiffe dieſer Linie kamen meiſtens in voller Ladung
an, die theils für Piräus, doch vielfach auch zur Umladung für
Griechiſche oder Levantiner Häfen beſtimmt war. Die Ausfracht
von Piräus war von geringerer Bedeutung und beſchränkte ſich auf
Kleie, Tabak, Dlivendl, Schwämme und Cognak. Ladung bekommen
die Dampfſchiffe regelmäßig für Galatz und Braila, und Paſſagiere
nah Smyrna und Konſtantinopel. — Die Dampfſchiffe nehmen
gewöhnlich in Piräus Kohlen ein, wo ein ziemlich großes Kohlen⸗
lager iſt. Die Kohlenpreiſe für Cardiff⸗Kohlen bewegten ſich im
Sabre 1893 zwiſchen 15 und 25 Schilling pro Tonne. — 5 Dampf-
Ihiffe unter Deutſcher Flagge kamen im Jahre 1893 mit voller
Kohlenladung nad Piräus und verließen den Hafen in Ballaft.
Bur Hebung des Deutichen Levanteverlehrd würde es unbedingt
viel beitragen, wenn eine regelmäßige wöchentliche Fahrt ins Leben
gerufen würde, die Ausfuhr von Koloniolprodukten aus Nord⸗
deutichland könnte nur dabei gewinnen; die Möglichkeit ift jeht aus⸗
geſchloſſen, da die Reiſedauer fich ungefähr auf 20 Tage ftellt, und
liegt e8 daher im Sntereffe der Kaufleute, Kolonialwaaren über
Trieit zu beziehen. Der Defterreihifche Lloyd expedirt wöchentlich
dreimal Dampfidiffe nad Piräus, ebenfo beſteht auch eine regel⸗
mäßige Griechiſche Dampfſchiffslinie mit Trieft.
Bon auswärtigen Linien, welde erft vor Kurzem angefangen
haben, Piräus anzulaufen, tft die „Knott’s Prince Line* in New⸗
caftlesoneTyne zu erwähnen. Die Gefellihaft hat mit der Regierung
eine Poſtkonvention abgejchloflen und kommt regelmäßig alle 14 Tage
nah Piräus. Ferner bildete ſich noch eine neue Fiumener Linie
unter dem Namen „Adria”, melde die Levante zu befahren gebenft
und deren Generalagentur für Griechenland in Patras errichtet ift.
Borläufig blieb Piräus noch unberüdfichtigt.
Die Griedifhen Linien haben nur Bedeutung für den Waaren⸗
verfehr, weil die Dampfihiffe für Beförberung von Bafjagieren nicht
den nöthigen Komfort bieten.
Auch eine neue Griechiſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft hat ſich
gebildet, um bie Fahrten der in Konkurs geratbenen Gefellichaft
„Compagnie de Navigation & Vapeur de Syra“ wieder aufs
zunehmen, und gingen durch Ankauf die Dampfichiffe diefer Gejell-
[haft an die „Nouvelle Compagnie Grecque de Navigation à
Vapeur“ über, welde ihren Sitz in Syra hat.
Bon den Übrigen Griechiſchen Linien bat die „PBanhellenifche”
Geſellſchaft mit ihren 12 Dampfichiffen für den Levanteverfehr einen
nicht unbebdeutenden Werth. Wenn aud die erzielten Rejultate den
Erwartungen der Aktionäre nicht entfprechen, jo ift doch für das
verfloffene Jahr eine Dividende von Tl/a p&t. zur Bertheilung
gelangt.
Piräus.
Der Geſammtſchiffsverkehr im Hafen von Piräus während des
Sahres 1893 war folgender:
Eingang. Ausgang.
Rationalität. Seht Reg.: geht ⸗
Schiffe Tonnen. Schiffe Tonnen.
Deutſche ...... Dampfidiffe .
Defterreichs
Ungariſche ... Dampfidiffe .
Segelidifle ..
Britiihe .... . Dampfidiffe .
Stalienifhe .... Dampfidiffe .
Segelidiffe ..
Niederländifhe . Dampficiffe .
Stanzöfilde..... Dampficiffe .
Segelihiffe ..
Auffide ...... Dampfidiffe .
Däniſche ...... Dampfidifie .
Türkiſche ...... Dampfichiffe .
Segelihiffe .. 54
Schwediſche und
Normwegiiche .. Dampfichiffe . 2
Segelldiffe .. 3
zulammen Dampficiffe ..... 985 1 215238| 934 |1 214877
zufammen Segelſchiffe ...... 73! 9620| 72 9 563
Bon Griediihen Schiffen gingen ein
1584 Dampfſchiffe von 682000 Reg.:Tonnen,
A776 Segelidiffe „ 192000 n
Der Gelammteingang ftellte ſich danach auf
1368 Schiffe von ... 2098858 Reg.sTonnen.
Die Frachtſätze weclelten nah Art dir Ladung, und zwar
betrugen fie durdfchnittlich nach den nordiſchen Häfen:
pro Tonne zu 1000 kg
für Tabal ............... 40 Schillinge,
„ Olivenöl ............. 32 "
„Mineralien ...... .... 20 n
„ Stüdaüter ........... 50 n
„ Shmwämme ........... 100-120 „
Der Lootfendienft zu Piräus ift nicht ſtaatlich. Ungefähr
25 Lootfen, die unter ſich feine Korporation bilden, beforgen ven
Berkehr mit dem Hafen. Die Gebühr für das Hineins und Heraus:
lootjen beträgt 2 bis 4 Pfund Sterling, je nah der Größe des
Dampfidiffes, und kommt dabei auch noch in Betracht, ob das
Dampfiiff eine regelmäßige Fahrt unterhält oder nicht.
Die meiften Linien, welde mit Piräus verlehren, fahren unter
Poſtkonvention, wodurch fie eine Erjparnı von einem Drittel an
Hafengebühren haben.
Ein Shwimmdod befindet fih in Arapi in der Nähe de
Arſenals und fteht unter ftaatlicher Verwaltung. Seine Länge beträg:
94 Meter, die Breite 18,30 Meter und die Höhe vom MWaflernivenu
an 7 Meter.
Der Kanal von Korinth, feit Auguft 1893 eröffnet, wurde
von ausländiſchen Kauffabrteiichiffen nicht benugt. Die Taxen der
Durchfahrt feinen zu hoch zu fein, fie betragen nämlich nad ber
Art des Dampfichiffes, ob Fracht⸗ oder Paflagierdampfichiff, von
40 bis 75 Gentimes für jede Tonne und 1 Franken Gold für jeden
Baflagier.
Darüber, ob fih der Kanal bewährt, läßt fi nichts Beftimmies
fagen, da derfelbe bis jeßt nur von Meineren Schiffen unter Grie
hilher Flagge benutzt wurde; Dampfihiffe von mehr als 3000
Piräus. — Batım.
Tonnen mit voller Ladung werben aber ſchwerlich diefen Weg bes
nugen können.
Bei den gegenwärtigen Taren ift die Durdfahrt wenig nutz⸗
bringend, wenn man annimmt, daß Koblenverbrauh und Zeit⸗
eriparniß von 24 Stunden für das Adriatiſche Meer und von nur
2 Stunden für dad Mittelmeer nicht im Verhältniß zu dem Koſten⸗
aufwand ftehen.
Es ift jedoch nicht zu überleben, daß Piräus durch die Eröffnung
des Kanals an weiterer Entwidelung gewinnen wird, da die Heineren
Griechiſchen Dampfichiffe, welche in dem Golf von Prevefa und Golf
von Korinth verfehren, Ausfuhrartikel nah dem Piräus bringen,
beftimmt zur Berihiffung nah der Donau, der Europäiſchen Zürtei,
Aegypten und dem Kontinent.
— — — —
Batum.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Der Handelsverkehr Batums mit Deutſchland im Sabre 193
ftellte fich, wie folgt:
Es wurden vom Deutihland eingeführt:
1893. 1892.
Pud. Pud.
Maſchinen und Maſchinentheile ... 982 67%
Eifen und Stahl ............... 4 159 2609
Eifens und Stahlmaaren ........ 501 894
Cement und Baumaterial ....... 36% 1 200
Manfalturwaaren......-......:.. 12 65
Salpeter ...................... 14 740 7484
Apothelerwaoren ............... 457 2464
Rolonialwaaren ................ 88 65140
Spielwaaren................... 42 4224
Thonröhren und Thonwaaren.... 898 880
Geſalzene Häute ................ 960 3927
Lederwaaren................... 18 140
Farbwaaren ................... 26 230
Glas⸗ und PBorzellanwaaren...... 112 160
Pflanzen und Sämereien ........ 170 45
Mineralwafler und fonftige Getränke 98 410
zufammen... 2745 86562
Die Einfuhr Hat demnah im Sabre 1893 eine Berminderung
von etwa 25 pPCt. gegen die des Jahres 1892 erfahren, was in dem
Deutſch⸗Ruffiſchen Zollkriege feine natürliche Erklärung findet. —
Rechnet man den Salpeter und die gefalzenen Häute ab, die, von
Südamerita Yommend, Hamburg nur im Tranfit berübrten, fo res
duzirt fih die Einfuhr Deutfcher Erzeugnifje dem Gewichte nad auf
11740 Bud oder etva 192000 kg im Wertbe von ungefähr
600 000 Mar.
Dabei iſt jedoch zu bemerken, daß Deutſche Erzeugnifſe ſowohl
über Antwerpen unter Britiſcher und Däniſcher Flagge, als über
Trieft mit den Defterreihifchen LloydsDampfern nach Batum ges
langem.
An der Einfuhr des Hauptartikels, nämlih Weißblech zu
Petroleumliften und Soda, welde einen Werth von Über 10 Mil.
Mark repräfentiren, hat ſich Deutihland auch im Jahre 1893 nicht
betheiligt.
1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. ©. 188.
195
Es wurden nah Deutihland ausgeführt:
1893. 1892.
Bud. Bud.
Raffinirtes Betroleum...... 815 000 541 864
Mineraliihe Mafjhinenöle... 1246 000 1509 400
⸗ Deldeſtillate.. 620 000 144 000
Naphta⸗Ueberreſte (Refivuen) 780 000 270 000
Manganerz ............... 244 342 257 689
Nußholz.................. 90 686 63 280
Lakritzen................ 1 052 1 200
Wein .................... 40 448
Hörner, Geweihe .........- 36 200
Biegen: und Scaffele ..... 1645 470
Seidenkokons .........-...- 60 —
Spnfeltenpulver ............ 21 10
Teppiche ................. 28 7
zufammen... 37938910 2788568
Die fchmalfpurige Bergbahn an der Trandfaulafiihen Eiſen⸗
bahnſtation Kwirilla bis nad Tſchiatura ift dem Verkehr übergeben und
die Fracht für Manganerz auf 10 Kopelen für dad Pud feftgelegt werden.
In Folge der gedrüdten Lage ber Petroleuminduſtrie bat
die Regierung eine Sradtermäßigung von 5 Kopelen pro Bub beim
Transport von Baku nad Batum bewilligt und für den einheitlichen
Berlauf dieſes Artikels ein Syndikat gebildet, mit dem Sit in Batum.
Diefem Synbilat find beinahe alle Raffinerien Bakus beigetreten.
Die Zufuhr und Ausfuhr von Naphta⸗Produkten ſtellte ich
im Jahre 1893, wie folgt:
ber 2agerbeftand betrug am 1. Januar 1894.... 4800000 Bub,
die Zufuhr betrug im Jahre 1893............. 55 400 000 „
dagegen im Jahre 1892 ...................... 69042 710 „
n 1391...................... 52 961050 „
18390...................... 48 638400 „
183389...................... 41 189 800
n „1888...................... 32 764 800
”
Die Zufuhr aus Baku im Jahre 1893 vertheilte fi auf bie
einzelnen Produkte, wie folgt: i
Raffinirtes Petroleum 46 897 200 Deftillate........... 178 000
Mineralöle......... 4759000 Maſut ............. 88 400
Refivuen........... 8096000 Theer .............. 4900
Solaröl ........... 876 600
Audgeführt wurbe:
Petroleum in Tantdampfern ...... 29 450 000 Bud,
„ „ Kiften............. 15120000 „
Mineraldle ..................... 4280 000,
Reſiduen ....................... 5000000 „
Deſtillate....................... 170000 „
fonftige NaphtasBrodulte ......... 1 780 000
Nah Deutihen Häfen wurden verſchifft:
1893. 1892. 1891.
Pub. Pub. Bud.
Betroleum.. ..... 815000 541864 142769
Mineralöle...... ... 1246000 1509400 788000
Deldeftillate........ 620000 144000 198.000
Naphtasftefivuen .. 780000 270000 160 000
zujammen... 3461000 2465264 1 288 759
Der Lagerbeftand am 31. Dezember 1893 betrug:
Betroleum ................. 5 200 000 Pub,
andere Naphta⸗Produkte ..... 600000 „
zufanmen... 5800000 Pub,
196 Batum.
Verfehrsüberfichten.
Im Jahre 1893 wurden eingeführt: ’ na
aus Zuſammen einſchließlich
— der Ginfude von anderen
Groß» Defterreich« ndern. J
Deutfhland. | der Türkei. | Frankreich. Britannien. Ungern. — eos | 1892 508, | 1899.
Pud. Bud.
Erbien und Bohnen ............... — 2882 — | — — 2882 —
müſe. ......................... — 9837 — | _ — 9837 —
Apfelſinen und Citronen ........... — 97 300 — — — 27 300 —
Kapern .......................... — 209 98 — — 417 —
Anis............................ — 76 — — — 141 —
Gewürz und Bimmet.............. 88 — 1049 1120 1047 3 304 —
Kaffee ........................... 213 2021 560 213 3011 —
Fiſche .......... ................. — — 1085 — — 1085 730
Eßwaaren ....................... 3782 — — — 3782 —
Bergwachs ....................... 1970 47 — — 2021 510
äute ........................... 960 7 629 296 9 3022 6573
Manufalturwaaren ................ — 17 7 — 98 122 2141
Bretter .......................... — 82 069 — — 1190232 |1) 2349799 | 2396911
Tiſchlerwaaren.................... 42 279 107 — 220 648 —
nzen............ ............. 170 520 3 — — 715 —
Cement und Baumaterial .......... 3590 1178 197 815 152 499 — 360 693 273 547
Marmorplatten ................... — 33 — — 641 —
Thonwaaren, Röhren .............. 731 656 2404 836 83 4710 3594
Glas⸗ und Porzellanwaare ......... 12 45 2280 601 14 3593 1570
Spiegel .........onenenersenernen — 58 260 — — 375 —
Steinkohlen ...................... — 18 794 — 69 471 — 78 265 14891
Kolophonium..................... — 43 1270 637 — 1952 —
Weihrauch ....................... 11 109 — 526 298 944 —
Schwefel ........................ — — 1487 — — 2) 308 040 274 570
Salmiak......................... 263 — 8 798 — 1069 —
Alaun .......................... — — — 7408 — 7408 —
Salpeter......................... 14 743 — — — — 14 743 14 752
oda ................... ........ — — 1267 74 202 — 76 954 138 696
Vitriolol......................... — — 1174 — — 1174 —
Stickſtofffääure ................... — — 1174 — — 1174 —
Vitriol .......................... — — 3510 17930 661 22 101 _
Apothelerwaanren .................. 144 15 47 83 20 809 29 694
Olivenõl......................... 12 163 285 — — 612 —
Kaſtoröl ......................... 24 — 106 — 9 139 —
gardwaaren ...................... 26 7637 6014 103 42 14 200 350
11 2 11) PR 13 — 4 364 1212 — 7462 —
Gußeiſen ........................ 1190 — ) 10441 19 685 — 31316 27779
Eiſen und Stahl .................. 3569 2348 47 789 7494 |3) 137997 82 438
Eiſenbahnſchienen .........---ur... _ — _— 18 831 8.040
upfer ......................... — 46 286 1041 44 1726 —
Zinn.......................... — 620 20957 15 309 1 868 39 080 39 319
Blei ............................ — — 43219 8478 9 66 064 | 45 480
zit .................... ........ — — 259 49 — 575 | 2927
ußeilerne Waaren ............... 80 117 35 150 153 535 —
Eifens und Stahlwaaren............ 178 289 979 db 723 997 13 379 26 622
Drahtwaaren..................... 323 72 194 2468 1054 6175 —
Senſen und Sicheln ............... — 66 241 833 1 035 2179 —
Handinſtrumente .................. — 90 346 675 617 2192 —
Kupferwaaren ........... ........ 40 77 933 201 — 1445 2718
Maſchinen ....................... 982 — 3561 10 688 1012 19 037 25 303
Pappe .......................... 4 — 614 17 10 645 —
Poſtpapier ....................... — 34 653 56 39 233 —
Tauwerk......................... — 387 200 1682 898 3167 —
Spitzen............... ......... — 3 5 — — | —
Glasperlen.................. ..... — 265 78 — 348 691 —
Silber in Barren ................. — — 697 1638 — 2335 _
Baummollengewebe...............- 2 37 18 — — 57 —
Seide ..... ............ ......... — 8 — _ — 8 —
zuſammen einſchl. der minder wichtigen
Artikel ................... ones 27545 163 267 333 803 435 884 1 208 687 3676260 | 3419386
—
1) Darunter 1 077 498 Bud aus Rumänien. 2) Darunter 306 553 Bud aus Stalien. 3) Darunter 76 797 Bud aus Belgien.
Batum. — Frankreich.
Ausgeführt wurden im Sabre 1893 (Raphtaprodukte nicht mitgerechnet):
197
Aufanımen einidhl. der
nas — Ausfuhr nad anderen
Groß⸗ Deſterreich⸗ andernn..
Deutſchland. Britannien. Ungarn. Frankreich. der Türkei. 18 8 | 1892.
Bud. Pub.
Gerſte.................... ...... — — — 687 687 9 120
Maid .......................... — 41610 — 127 000 34 969 203 579 141 783
Reis ............................ — — 82 2 968 1089 4.089 —
Zhenmehl ...................... — — — — 12 642 12 642 4900
............................ — — — — 1685 1 685 8 664
— ã .................... — — 500 1095 112 1707 —
........................... — | — — 8392 6 8398 5345
—* ....................... — — — 168 567 135 99
Wein ........................... 40 — — 180 34 204 1 657
Bauholz ......................... 252 4832 13 45% 457 11 604 29 532
Nußholz ......................... 90 686 2 882 — 41987 — 146 277 109 928
Palmholz ........................ — — — 2285 — 2283 —
ohn........................... — — — 1450 — 2301 —
Leinſaat......................... — — — 624 — 624 666
Rofinen ......................... — 9187 — — — 9187 —
Süßholz......................... — 32 390 1038 18461 — 1) 1110 786 898 991
NL: 111 9 — 2767 29 896 6 369 39 041 245
Hörner und Hufe ................. 36 — 16 678 129 759 1394
Seidenkolons .................... 60 — — 8011 — 8071 3698
Rohſeide......................... — — — 30 214 400 30 614 282
So) 1 — — 83 2 488 807 8991
Schaffelle........................ 1645 7982 9 898 198 750 15 397 809 063 179 728
Nanganerz....................... 244 842 — — 44.418 — 2) 493 420 442 302
Solaröl . ....................... — 376 540 — — — 376 540 —
Mineralöl, ungereinigt............. — 134 801 — 42 67 — 177 471 —
gereiniat............... 1 452 382 660 434 212 021 1 054 878 143 798 |) 4 769 085 —
rbſtoffe........................ 1052 — — 13 956 — 15 008 —
Apothekermaterialien............... 062 32 601 310 7435 — 41 460 —
Därme ......................... — 4376 43 371 4 930 3325
Töpferwaaren .................. — — — — 1257 1257 —
Teppiche......................... 11 — 289 628 16 236 17 250 11 669
Baummollengewebe................ — — — 139 178 317 —
dausgeräthe .................. 84 — 375 482 2729 3 670 —
nlumuen einschl. der minder wichtigen
....... .............. .. 1791661
Schiffsverkehr.
Eingang.
Ladung.
Un Reg.⸗ Tonnen
Rationalität. zabl. Tonnen. zu 1000 kg.
Dampfſchiffe:
Deſterreich⸗ Ungariſche. 61 8 300 400
Stalieniide .......... 3 8 000 —
Spaniſche............ 8 1500 —
Sriediüihe...... ...... 21 37000 2400
Zänifde............. 13 12500 7500
Normegiihe .......... 14 24 000 —
Deutihe............. 18 26000 800
Belgüde............. 18 26000 —
Ruffihe............. 48 50.000 9 000
Britifhe ............. 259 450 000 323 000
stamöfihe .......... 72 128300 12 500
zufammen ... 530 766 600
64 600 526 967 500
Butter.
1 292 843 231 768 1641 620 | 239 680 | 7 794 921 | 1 862 908
Eingang. Ausgang.
Ausgang. Ladung. Ladung.
Zabung. Uns Reg.⸗ Tonnen Ans Tonnen
Uns Tonnen Nationalität. zahl. Tonnen. zu 1000 kg. zahl. zu 1000 kg
zahl. zu 1000 kg. Segelſchiffe: etwa
etwa Turkiſche............. 5 18000 — 102 19500
61 3700 Defterreih-Ungariihe.. 2 900 — 2 1500
3 4500 Italieniſche........... 12 30000 _ 16 35000
8 2500 Griehilhe............ 79 17000 — 78 17000
21 6300 Ruffiihe............. 18 2700 _ 14 4700
14 4600 zufammen... 206 68 60U — 212 77700
14 42000
18 22909 —
18 36 000
BD 2000 Frankreich.
265 760 000 Butterausfuhr.
12 16000 Cherbourg bildet den Mittelpuntt für bie Ausfuhr Franzoſiſcher
Auf dieſen Hafen entfällt mehr als die Hälſte der ganzen
1) Darunter 105889 Pud nach den Vereinigten Staaten von Amerika. 2) Darunter 186 470 Pud nach Belgien. 8) Darunter
1131532 Bub nad Belgien.
198
Frankreich. — Kalamata.
Butter⸗Ausfuhr Frankreichs, die im Jahre 1892 30405954 kg ber | indem gerade in Folge ber jehigen außergewöhnlich billigen Preiſe
tragen bat. Die allein über Cherbourg ausgeführte Menge ift von
300 000 kg im Sabre 1861 auf 14919 800 kg im Sabre 1891 und
auf 17551 845 kg im Jahre 1892 geftiegen. Im Jahre 1893 hat
der große Yuttermangel des vorigen Jahres eine Heine Verringerung
ber dortigen Ausfuhr auf 15179895 kg eintreten lafjen. Die von
|
|
ber Verbrauch zunehmen wird, während anbererfeitö viele Pflanzer,
aus Mangel an Gelb oder Kredit, ihre Grunpftüde nicht oder nur
ungenügend bebauen, folglich weit weniger produziren werben.
Biele Grundbefiker greifen ſogar bereit3 zum radikalſten Mittel,
indem fie einen Theil ihrer Korintbenreben außreißen und an deren
Cherbourg verſchiffte Butter ift Hauptfählic in der Normandie er: | Stelle Getreide fäen.
zeugt und geht zum größten Theil nach Großbritannien. Daneben
findet über Hävre eine erhebliche Butterausfuhr nad transatlantifchen
Ländern flatt, die fi im Jahre 1892 auf 3708500 kg geftellt hat.
Auch diefe Butter ſtammt überwiegend aus der Normandie. In
geringerem Umfange wird Butter über St. Razaire (etwa 11/a Mil:
lionen Kilogramm), Nantes, Dieppe, Marſeille, ſowie über die Lands
grenze nad Belgien ausgeführt. Nah den Schätungen der Zolls
behörde, denen ein Durchſchnittspreis von 2 Franlkls für gefalzene
und 2 Franks 80 Gentimes für frifhe Butter zu Grunde gelegt
ift, Hat die Geſammtausfuhr im Sabre 1892 einen Werth von
80 676 229 Franks gehabt, wonon etwa 45 Millionen auf die Aus»
fuhr Cherbourgs entfallen.
Die Butter gelangt in vier Dualitäten in den Handel. Während
früher der Preißunterfhieb zwifhen der zweiten und dritten Sorte
höchſtens 20 Gentimes für das Kilogramm betragen bat, ift biefer
jegt in Folge der forgfältigeren Behandlung auf 80 Gentimes
geftiegen.
Salamata.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die hauptſächlichſten Ausfuhrprodntte.
Korinthen. Der vor wenigen Jahren, ald die Korinthen noch
hohe Preife erzielten, unter den Korintbenpflanzern, der zahlreichften
Klafſe der Bevölkerung des Kalamataer Bezirkes, herrſchende Wohlftand
bat drückendſter Noth Pla gemadt. Für die ungewöhnlich reiche
Korinthenernte vom Sabre 1895 war ein entſprechender Abfat nicht
vorhanden, zumal das wichtigfte Abſatzgebiet, Frankreich, im Jahre 1893
fat verſchlofſſen blieb.
Die unaußbleiblide Folge hiervon war eine ungeheuere Ents
werthung der SKorinthen, welche heute im Produktionsgebiet kaum
noch 23 Mark für 1000 Pfund erreichen und felbft zu dieſem niedrigen
Preife nur wenig gefauft werden. Berüdfichtigt man nun, daß bie
Koften für die Gewinnung von 1000 Pfund Korinthen ungefähr
34 Mark betragen, daß ferner nur wenige Produzenten fih in ber
Lage befinden, diefe Auslagen aus eigenen Mitteln zu beftreiten, daß
vielmehr der größte Theil der Tleinen Befiter genöthigt ift, dieſes
Geld zu hohen Zinfen aufzunehmen, fo ift der jetzt herrſchende große
Nothftand erflärlih. Da Erebit faft gar nicht mehr gewährt wird,
fo haben jelbft Befiger werthvoller Grundftüde jeßt die größte Mühe,
ſich nur zu alten.
Die Frage, wie es möglich ſei, diefe traurige Lage zu beflern
und den Korintben wieder zu ihrem Werthe zu verhelfen, beichäftigt
jetzt begreiflichermweife alle Kreife, und alle möglichen meiſtens jeboch
unausführbaren Maßregeln werben vorgeihlagen, 3. B. die Ums
wanblung des Korinthenhandeld in ein Staatämonopol, die zwangs⸗
weife Einziehung des Ueberſchuſſes an Korinthen und Verkauf defielben
zu niedrigen Preifen an Deftillerien u. ſ. w. — wahrſcheinlich tft in-
befien, daß Abhülfe auf natürlidem Wege von felbft kommen wird,
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 188.
Die Korinthenernte des Jahres 1893 war eine ungemwöhnlid
reihe — man fhäßt fie in der Provinz Mefienien auf etma
48 Millionen Pfund, im Wertbe von 1436000 Mark gegen
32 Millionen Pfund im Wertfe von 3900000 Mark — im
Sabre 1892.
Bon den 48 Millionen Pfund gelangten bis Ende Dezember
zur Ausfuhr:
1893. 1892.
nad Pfund. Pfund.
Srankeih .............- .. 2900000 18250 000
Defterreich-Ungarn ......... 3250000 2443000
Amerika (Berein. Staaten)... 3410000 10475 000
Rußland ................- 5 850 000 450 000
Großbritannien............ — 257 000
verfchiedenen Ländern...... 190 000 125 000
außerdem kauften inländifche
Brennereien ............ 3 100 000 —
zufammen... 18 700 000 832000 000
Die übrigen 29 Millionen Pfund blieben noch unverkauft und
faſt unverkäuflich im Lande.
Zur Erntezeit wurden Korinthen noch verhältnißmäßig gut mit
60 Mark für 1000 Pfund = 480 kg frei an Bord bezahlt, bald
aber trat ein unaufbaltiamer Breißrüdgang ein, bis man ſchließlich
jelhft für 23 Mark keine Käufer mehr finden Tonnte.
Feigen. Die Ernte war auch in biefem Jahre eine günftige,
d. 5. mehr als eine Mittelernte.
Die Ausfuhr betrug:
1898. 1892
nad) Kantar.!)
Deutſchland................... 2800 3 000
Deſterreich⸗ Ungarn .......... .. 144 000 161000
Frankreich .......... ....... 260 2 C00
Rußland ..................... 20000 18000
Türkei ....................... 8 550 2 000
Schweiz ............. ........ 1400 2 000
Rumänien................... 7500 5 000
verichiedenen Ländern.......... 2 800 2 000
außerdem wurden nad dem Sn:
lande an Deftilationen abgejegt 1900 26 000
zufammen... 184200 221000
Kart. Mark.
der Werth der Ausfuhr betrug.. 1566000 1989 000
Die Preiſe waren nur geringen Schwankungen unterworfen und
bewegten ſich zwilchen 8 und 9 Mark für ein Kantar frei an Bord.
Außer den direkt nah Deutichland audgeführten 2800 Kantard
bat Deutichland jedenfalls noch eine beträchtliche Menge Über Zrieft
bezogen, was fich jedoch jeglicher Kontrole entzieht.
Diivendl. Tie Ernte von 1893 war eine ganz ungemwöhnlid
ergiebige, fie wird auf mindeſtens 30000 Barild2) im Werthe von
1) 1 Kantar = 56,4 kg.
2) 1 Baril = 62,5 kg.
Kalamais. — Smyena.
855 000 Marl geihäht, gegen 6000 Barils unb 300000 Mark im |
Vorjahre.
Ta 6000 Barils für den Lolalbebarf genügen, bleiben alſo
ungefähr 24000 Barils für die Ausfuhr nah Tre und Ruf:
land übrig. |
Die Preife bewegten fi zwifchen 27 und 30 Marl pro Baril frei
an Bord mit Ausſchluß des Faſſes. |
Nad Deutihland wird Kein Dlivendl direkt verfchifft, wahr |
ſcheinlich aber kommt Griechiſches Del von Trieft aus nad) Deutichland. |
Seide. In Folge der Entwerthung ber Rorinthen ift ber viele |
Jahre lang vernaläffigten Seibenraupens Zucht wieder größere |
Aufmerffamfeit gemwibmet worden, und nimmt daher bie Kokons-
probultion mit jedem Sabre wieder zu, dennoch werden die Beiden
Ipinnereien noch mehrere Jahre hindurch genöthigt fein, ihren Kokona⸗
bedarf in XTheflalien zu ergängen.
Die Ausfuhr nah Frankreich beirug:
Hast. |
8800 kg feine Rohſeide im Werthe von.... 369 000 |
10000 „ Nbfälle "» nn... 40000 |
zufammen... 409 000
gegen 320 000 Mark im Jahre 1892.
Im Jahre 1893 find auch Verſuche gemacht morben, bie Griechiſche
Seide in Deutſchland einzuführen.
Die Preife behaupteten fi zu Anfang des jahres 1893 auf :
4 Mark pro Kilogramm frei an Borb, fielen aber fpäterhin mieber
unaufbaltfam bis auf 30 Marl pro Kilogramm frei an Bord. Als
Durchſchnittspreis Tann 42 Mark angenommen werben.
Ueber den Geſammtwerth der wichtigften Erzeugnifſe des Kalama⸗
taer Bezirks giebt folgende Tabelle Aufſchluß:
Es betrug der Produktionswerth:
1898. 1892. 1891. 1890. |
Marl.
Korintben 1407000 3900000 4520000 5418000
eigen... 1566000 1989000 1650000 2.025 000
Diivenöl . 855 000 300 000 225 000 184 000
Setbe.... 409 000 320 000 281 000 211 000
zufammen 4287000 6509000 6676000 7888 000
Einfuhr.
Angelichts eines Minderwerthes der Probultion von 2 800 000
Wert oder 35 pEt. iſt es begreiflid, daß aud ber Einfuhrhandel
Ihwer zu leiden hatte. In ber That Ian ber Handel noch nie fe
gänzlich danicher wie im Vorjahre. Die durch Die Korintbentrifis
verarmien, durchweg überfhulbeten Lanbleute Tönnen ihre alten
Schulden nicht bezahlen und finden auß bielem Geunbe nirgenb#
neuen Kredit. Der Handel ſtockt daher gänzlich, und bie nothwendige
Folge hiervon iſt, daß auch die Kaufleute ihren Berbinblichleiten
nicht nachkommen können
Unter ſolchen Umfländen iſt Kalamata im Laufe des Jahres 1898
von Deutichen Handelözeifenden nicht befucht worben.
Trog dieſer kritiſchen Lage find im Sabre 1893 doch nur
4 Fallimente angemelbet worben im Gelammibeirage von etwa
200 000 Nark, an welchen Deutiche Intereſſen nur fehr wenig be- |
theiligt waren. |
Der Werth der Waaren-Binfuhr ift ungefähr in gleihem Mache
jrüdgegangen wie derjenige ber Ausfuhr, voch ift e3 wicht möglich, |
hierüber zuverläffige ſtatiſtiſche Angaben zu machen.
Dentihes Handels⸗Archiv 1894. I.
199
Vechſelkurſe und Distontefak.
Die Wechſelkurſe waren im Jahre 1895 großen Schwankungen
unterworfen. Sichtwechſel auf:
Dramen. Dracdmen.
Berlin ſchwankten zwiſchen 2,30 und 1,72 für 1 Mark,
Baris „ 18 „ 13%. 1 Franken,
Wien " 355 „ 280 „ 1 Gulden,
London „ 4100 „ 34,60 „ 1 Bf. Sterl.
Der Dislontofak der Griechiſchen Nationalbank ift nach wie
vor 7 pCt.
Schifffahrt.
Im Jahre 1898 wurbe der Hafen von Ralamata von feinem
Deutſchen Schiffe angelaufen. Die Frachten waren auch in biefem
Sabre billig und beirugen nad:
Marfeille für Früchte. 10 bis 15 Franken pro Tonne von 1000 kg
„nn Di... 0. 2, „n 100,
Trieft ” " .».... 20 ” ” n 1000 "
” ” Früchte . 12 " 15 [il „ ” 1000 "
Diele „u m „RB u »„ „ 1000.
n „ Del.... 25 n n „ 1000 „
Smupyrne.
Schiffsverkehr im Jahre 1893.')
Im Jahre 1898 find angelommen:
4931 Schiffe von 18864975 Reg. -Tonmen,
nämlich: 1887 Dampfihifie „ 1290511 „
BODE Segelihifie „ 94464 n
und ausgegangen:
4983 Schiffe „ 1387882 n
nämlid: 1885 Dampfihifie „ 1 292 281 n
83098 Gegelldife „ 96 151 "
Im Sabre 1892 Gaben 6230 Schiffe von 1697119 Reg.⸗Tonnen
im Hafen von Smyrna verkehrt. Das Jahr 1898 zeigt ſonach eine
Abnahme von 1299 Schiffen und 812144 Reg.» Tonnen gegen bad
Vorjahr.
Daß ungeachtet einer guten Ernte, welche ein entſprechendes
Geſchäfts jahr erwarten ließ, ein jo beträcdtlicher Ausfall vorliegt,
ift eingig und alein auf bie im vorigen Sommer in Smyrna aufs
getxetene Choleraepidemie und die aus biefem Grunbe gegen bie
Smyrnaer Provenienzen veranlaßten Duasantänemaßregeln in ber
Zeit vom 24. Juli Bis zum Schluffe des Jahres 1898 zurüdzuführen.
Die größeren Dampfergefellichaften , welche einen vegelmäßis
gen Verkehr mit Smyrna zu unterhalten pflegen, mit Ausnahme ber
Italieniſchen Geſellſchaft Florio Rubattino, ftellten in Folge ber
Dusrantänemaßregeln entweder, wie bie Auflen unb Aegypter,
ihre Fahrten nad) Smyrna ganz cin oder entjanbten, wie bie Lloyd⸗
geielihaft und die Meſſageries maritimes, nur unregelmäßig
Schiffe. Manche Dampfer Löichten die für dieſen Pla beſtimmten
Waaren an der zwei Stunden entfernten Duarantäneflation Clazo⸗
mene und ſetzten bort Baflagiere aus. Verſchiedentlich wurben hier⸗
ber aufgegebene Güter auch an anderen Orten außgelaben, wobei ſich
jedoch der Mebrkoften wegen vielfach Differenzen ergaben.
1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arc. 1898 II. ©. 166.
. 28
200
Smyrna. — Cajamareca.
Die Betheiligung ber verſchiedenen Nationen am Schiffsverkehr im Jahre 1808 ergiebt ſich aus nachſtehender Tabelle:
Eingang. Ausgang.
Rationalität. Dampficiffe. Segelſchiffe. Damoſſchiffe. Segelſchiffe.
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.
Zahl. Tonnen. Zahl. | Tonnen. Zabl. Tonnen. Baht, | Tonnen.
t
|
Deutie ........2ueneeneennnen euren. 56 | 69487 — — 69 487 — —
Aegyptiſche.......................... 75 11 344 — | — 75 | 11 344 — 4 —
Britiihe ........................... 238 271119 —_ — 238 272 813 - I —
Däniſche ........................... 13 19 947 — — 13 | 19947 ı — —
anzöſiſche ......................... 157 194 984 — — 167 194 984 — —
echiſche......................... 241 109 181 205 21 722 241 191831 ' 205 :; 21722
Italieniſche ...... ................. 50 75 135 16 7907 48 18 160 x | 8 594
Montenegriniſche..................... — — 1 192 — — 1 192
Niederländifche ...................... 2, 59 839 — — 22 59 839 — —
Norwegiſche ....................... 7 847 | — — 7 847 —
Oeſterreich⸗ Ungariſche................. 166 178 195 8 1617 166 178 195 8 1617
Ruſſiſche............. ........ 72 121806 | — _ 72 121 805 _ _
Samiotiſche ......................... — —
Schwediſche ................... ...... —
———— 118638 |
|
1290511 |
Wie fhon im Jahre 1892 nahm der Deutſche Schiffsverkehr
der Schiffszahl nad) unter den Dampfern, durch welche die Deutiche
Flagge wieder ausfchließlich vertreten war, der Zahl nad die achte
und dem Tonnengebalte nach die neunte Stelle ein.
Sn Anbetracht der Ungunft ber Verbältnifie war der Ausfall,
den der Deutiche Verkehr aufzumeiien hatte, ein geringer. Er belief
fih im Vergleiche mit dem vorbergegangenen Jahre anf 8 Schiffe‘
von 104411 Reg.⸗Tonnen.
Die Dampfer gehörten auch in diefem jahre ausſchließlich
Hamburger Ahebereien an, von denen wieber bie Deutihe Levante⸗
Iinie, welche noch Schiffe anderer Linien gecartert batte, mit
31 Schiffen am Schiffsverkehr hauptſächlich betheiligt war.
Deutſche Schiffe kamen hauptfähli von Syra (16), Hamburg (12),
Alexandria (6), Bari (4), Newcaſtle (3) ze. und gingen hauptſächlich
nah Hamburg (15), Konftantinopel (11), Braila (11), Salonik (6),
Batum (4), Rotterdam (3) 2c.
Die bier und in Clazomoͤne eingelaufenen und abgegangenen
Deutſchen Schiffe hatten, abgejehen von einem Touriftendampfer und
einem in Ballaft gelommenen Schiffe, Tänmtlih gemifchte Ladung.
— — — —— —
Cajamarea.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Das Jahr 1893 war für den Handel fehr ungünftig, und es ift
wieder cin Rüdgang in der Einfuhr zu Tonftatiren. Wohl am
meiften bat die Biereinfuhr gelitten. Der Berbraud von Bier Kat
überhaupt nachgelafien, und das Wenige, wa? getrunken wurbe, ift ber
Billigkeit wegen aus einheimiſchen Brauereien bezogen werben.
Aehnlich geht es mit anderen Artikeln. Die Leute wollen ober
Lnnen für die verſchiedenen Sachen nicht mehr bezahlen als früher,
daher find nur’ Waaren geringer Dualitäten marktgängig. Da die
Importeure des ftetigen Kursrüdiganges wegen nur gegen Baar ober,
wenn auf Ziel, mit Kursgarantie verkaufen können, fo befchränft ſich
3) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 U. ©. 229.
3094
der Kleinhändler bei feinen Einfäufen auf das Allernothiwendigfte,
und feinere Saden jowie Luzudartilel find darum gar nicht mehr
abzufegen. Bon deutſchen Erzeugniffen ift wieder eine Zunahme
im Berbraud von Anilinfarben zu verzeichnen, da die unter den
Sndianern fo beliebten Engliihen Bayetos ihres hoben Preiſes
wegen durch jelbftgemebte und mit Anilin gefärbte Stoffe erfekt
werben.
Daſſelbe geichieht mit wollenen Umfchlagetüchern und felbft mit
Hofenftoffen. — Die Einfuhr von Deutſchem oder überhaupt aus:
ländiidem Wachs Bat dagegen ganz aufgehört, da es, von Lima be:
zogen, viel billiger einfleht. Der Spanifhe Centner koſtet daſelbſt
ungefähr 64 Mark, während man für biefelbe oder eine ähnliche
Dualität in Deutichland für 50 kg 70 Mark bezahlt. Im Webrigen
liefert Deutſchland auch Heute noch diefelben Waaren wie früber,
nur werden bem geringeren Ablat entſprechend von jedem Artikel
Heinere Dunntitäten als in den Borjahren eingeführt worden jein.
In der Küftenprovinz des Cajamarcaer Bezirkes kam zu ben
erwähnten Webelfländen noch der ſchlechte Ausfall der Reisernte
binzu, und es fcheint, daß jener Diſtrikt noch mehr gurüdgegangen
iſt als die Provinzen ber Sierra.
Ein neues Werk wurbe Mitte vorigen Jahres fertiggeftellt und
befindet fich ſeitdem in ununterbrochener Thätigleit. Auf anderen,
gleichen Werten wurbe ber Betrieb vergrößert, jo Daß ber Gewinn
an Silber, welches zumeiſt in Form von Schwefeljilber, theild
direkt, theils über Lima wohl ausſchließlich nach Deutſchland aub⸗
geführt worden iſt, nicht unbeträchtlich zugenommen hat. Auch die
Kaffee: und Kakaoausfuhr aus dem Departement von Gaja:
marca, von dem der größere Theil nad Stalien verihifft fein fol,
fheint im letzten Jahre etwas bebeutenver gewefen zu fein. “Beide
Produkte find von vorzüglicher Güte und werben in Europa zur
Zeit bis 90 und 66 Dark für 50 kg bezahlt. Dabei wirb es ber
Natur allein überlafien, dieſes werthvolle Produkt hervorzubringen
Es beſtehen nicht, wie z. B. in Mittelamerika, rationell betriebene
Pflanzungen, ſondern die Bäume wachſen faſt ſämmtlich wild, und
es ſammelt ein Jeder von den in jener halben Wildniß lebenden
Leuten, fo viel er kann, für die jährlich dorthin kommenden Auf:
fäufer. Der Preis an Ort und Stelle beirägt Tür ungeihälten
Cajamarca. — Reufübmwales.
Kaffee ungefähe 12 Mark für 100 Spaniſche Pfund, für Kakao etwa
20 Mark. Es müßte der Auflauf diefer Früchte darum für bie
Händler ein ußerſt lohnendes Gefchäft fein, wenn nicht die uns
geheueren Frachten auf außerorbentlih fchledhten Wegen, vie kaum
für Maulthiere paffirbar find, mehr betrügen als ber ganze Ein»
laufspreis.
Von ber Hauptſtadt des Departements Loreto, Moyobamba,
aus iſt im vergangenen Jahre ein Reitweg durch den Urwald nach
Yurtmagua, einem Flußhafen am Huallagaſtrome, gebahnt worden,
es Können daher die Waaren, welche von Braſilien über Jquitos
kommen, jetzt auf Maulthieren nach Moyobamba befördert werden,
während früher dieſe Arbeit von Menſchen verrichtet wurde. Dieſes
ift der einzige Sortichritt, der im Verkehrsweſen im Jahre 1893 zu
verzeichnen if.
Loreto befikt einen großen Reichthum in den Kautſchuk⸗
wäldern, die tro& bed Raubbaueß, ber in ihnen getrieben wird,
noh immer bedeutende Wengen dieſes werthvollen Produktes nad
dem Sandeläplag Jquitos liefern. Die daſelbſt etablirten Geſchäfte,
unter denen Deutihe Firmen die erfien Stellen einnehmen, haben
darum auch im legten Jahre wenig oder gar nicht unter der all⸗
gemeinen Geſchäftsſtockung zu leiden gehabt.
Neuſüdwales.
Schiffsverkehr im Jahre 1893.)
Die gedrückte Lage, welche ſich ſchon im Vorjahre bei dem
Schiffenerfehr der Kolonie Neuſüdwales bemerkbar machte, hat im
Berichtsjahre noch keine Beſſerung erfahren. Der Grund hierfür iſt
in den andauernd nicht ſehr günſtigen Geſchäftsverhältniſſen der
Kolonie zu ſuchen, deren Einfuhr gegen bad Vorjahr um 2 669 000
Bd. Sterl. auf 18107000 Pfd. Sterl, gefallen if. Der Werth ber
Ausfuhr bob fi zwar um 949 000 Pfd. Sterl. auf 22 921 000 Pfp.
Sterl., blieb aber immerhin noch um 3023000 Pfd. Sterl. gegen
die Ausfuhr des Jahres 1891 zuräd.
Es tamen nad) den verſchiedenen Häfen ber Kolonie 2914 Schiffe
mit einem Raumgebalte vom 2590 371 Reg.» Tonnen, das find
46 Schiffe von 214 178 Reg.» Tonnen weniger als im Borjahre. Aus⸗
gegangen find dagegen 2916 Schiffe von 2 602 967 Reg.⸗Tonnen, das
find 161 Schiffe von 289 678 Reg.Tonnen wenlger.
Die Zahl der eingelaufenen Dampficiffe flieg um 170 gegen
da3 Vorjahr, indeflen zeigt der Tonnengehalt derſelben einen Ausfall
von 26 758 Reg.sTonnen; die Anzahl der mit Ladung eingelaufewen
Dampfſchiffe bat fid um 206 Schiffe und 10854 Reg. » Tonnen
gehoben.
Beim Ausgang erſcheint für die Dampficiffe eine Steigerung von
41 Schiffen, aber eine Verringerung im Tonnengehalte um 75 695
Reg»Tonnen, die Anzahl der belabenen Dampfſchiffe ift dabei um
2 Shifie geftiegen, während der Tonnengehalt um 76677 Reg.»
Zonnen ſank.
Der Antbeil der Segelichiffe weiſt, wie im Borjahre, abermals
einen nicht unerheblichen Ausfall auf. Es Tiefen nämlich 216 Segel⸗
\hiffe weniger ein, die Abnahme des Tonnengehaltes betrug babei
187425 Reg..Tonnen. Für die beladenen Gegelfchiffe betrug die
Abnahme 130 Schiffe und 121456 RegsTonnen.
wurden 608 Segelichiffe und 168 983 Reg. «Tonnen weniger gezählt,
— — — ——
I) Wegen des Vorjahres f. Hand. Urch. 1893 IL ©. 141.
Beim Auslauf .
201
während von beladenen Gegelichiffen 179 von 156 042 Reg. Tonnen
weniger auäliefen.
Neben der Boftdampfichiffelinie von Sydney nad) Sarı Francisco,
für welche die Regierung der Kolonie eine jährlihe Subvention von
4000 Bid. Sterl. zahlt, if im Berichtsjahre noch eine andere Linie
nach Norbamerika ins Leben gerufen worden, die ben Verkehr zwiſchen
|
|
|
Sydney und Vancouver, nad) dem neueften Fahrplan über die Fidſchi⸗
und Sandwich⸗Inſeln, vermittelt und in monatlichen Zwiſchenräumen
Dampfihiffe von 3000 bis 5000 Reg.Tonnen befördert.
Für diefe Linie Hat fich Die Regierung von Reufübmwales ver:
pflichtet, eine jährliche Subvention von 10000 Pfd. Sterl. beizu-
fteuern.
Eine andere freilich nicht jo bedeutende und nur mit einem
Dampfſchiff befahrene Linie hat ſich ferner weiter außgebchnt, indem
diefelbe etwa viermal im Jahre von Sydney über Suva nad Rotumah,
den Ellis⸗ und Gilbert-Injeln jowie nad dem Deutſchen Schutzgebiet
ber Marſchall-Inſeln ein Schiff abgehen läßt. Diefe Linie wird
durh die Aominiftration der Gilbert» Infeln mit einer kleineren
Subvention unterftüßt.
Was die Dampfihiffsverbindung zwiſchen Auſtralien und den
Neu-Hebriven anbelangt, jo Hat ſich bie Franzöſiſche Dampfſchiffs⸗
geſellſchaft Meflageried Maritimes entichlofien, ihr neben dem Haupt: _
dampfſchiff zwiſchen Sydney und Noumsa verlehrendes Zweigbampfs
ſchiff verſuchſsweiſe mehrere Häfen auf den Neu⸗Hebriden anlaufen zu
lafien. Sollte dem Unternehmen einige lnterftügung zu Theil
werben, fo ſoll eine regelmäßige monatlihe Dampfichifföverbindung
beabſichtigt fein.
Außerdem bat au die Auftralafian New Hebrive® Co. ein
Dampffchiff gemiethet, das in ſechswochigen Zwiſchenräumen Runds
reifen durch die einzelnen Inſeln der NeusHebriden unternimmt und
in Aneitium an das regelmäßig von dort nad Sydney gehende
Dampiſchiff der Auftralafian United Steam Navigation Co. Uns
ſchluß Bat.
Die im Juni 1898 ins Leben getretene Japaniſch⸗Auſtraliſche
Dampffchiffsli nie unterhält den Verkehr vorläufig nur in ganz uns
regelmäßigen Zmwilhenräumen. Grit wenn bie Handelöbeziehungen
zwiſchen Auftralien und Japan mehr Ausdehnung gewinnen würben,
fol eine regelmäßige Verbindung eingeleitet werden.
Sehr bedeutend Hat fich in der zweiten Hälfte des Verichtsjahres
ber Schiffsverkehr zwiſchen den Kolonien Reufübmwales und Weſt⸗
auftralien gehoben, indem,bie bort neu eröffneten Goldfelder zahl
reihen Zuzug dorthin veranlaßt haben.
Der Subventionövertrag mit ber Beninjular and Orientals und
der Drientgefellichaft Iäuft am 31. Sanuar 1895 ab.
Diefe Geſellſchaften erhalten zur geit für die Poftbeförberung
von und nah Auftralien zuſammen 170000 Pfd. Sterl. jährlich.
Da eine allmähliche Ausdehnung ber Bebeutung der Auſtraliſch⸗
Canadiſchen Dampfiiffslinie erwartet wird, fo wünſcht man fich
nit für eine längere Zeit durch Verträge über die Poftbefürderung
durch den Suezlanal zu binden, und deshalb fol der Subventions-
vertrag möglichft nur für ein Jahr erneuert werben.
Ueber die Herkunftsländer der in der Kolonie Neuſüdwales im
Sabre 1893 eingelaufenen Schiffe ift folgende Ueberſicht zuſammen⸗
geftellt worden:
Hertunftsland. Schiffe. Reg.sTonnen.
Deutſchland ............... 39 65 582
Bictoria .................. 1054 1707 657
Queensſland ............... 382 269 483
Säpauftralten ........-.... 426 264 984
28%
202 Neuſüdwales.
Herkunftsland. Schiffe. Reg.Tonnen. | Herkunftsland. Schifſfe. Reg.⸗Tonnen
Meftauftralien ............. 19 23 259 | Bereinigte Staaten v. Amerifa 43 68 927
Tasmanien ............... 205 159 885 Mexiko ................... 1 166
Neuſeeland ................ 2835 181 768 | Brafilien ................. 40 61911
Großbritannien ............ 178 396 524 Chile..................... 2 2 284
Canada................... 12 15 749 Argentinien ............... 14 20 977
Indien .................. 17 31687 Peru....... ......... onen 2 1%8
Ceylon ................... 2 3437 Frankreich ............. 14 39 083
Straits Settlementd........ 1 1 607 | Neukaledonien .......-.....- 58 80 642
Hongkong ................ 30 43 608 Belgien................... 1 921
Fidſchi⸗Inſeln 36 30 968 | Schweden .............. 2 2476
Britiſch⸗ Reu⸗Guinea ........ 3 629 Norwegen................. 6 5969
Rorfollsmiel .............. 4 258 | China .................... 6 6 584
Trinidad.................. 1 706 Japan ................... 4 7601
Kapkolonie.............. 82 66 575 Java..................... 6 8482
Natal .................... 4 3 085 Celebes................... 1 1586
Banzibas ................ 2 3 706 Süudſee⸗Inſeln ............. 3 12 271
Mauritiuß ................ 11 14 330 anjammen.. 2914 2590 371
DelagoasBai .............- 2 8557
Die Vetheiligung der einzelnen Nationen an der Schifffahrt im Jahre 1893 war folgende:
Eingang. Yudgang.
Rationalität Ueberhaupt. Darunter beladen. Ueberbaupt. _ Darunter beladen.
zujammen... Dampfidifie..
Segelfäifie ....
Schiffe... | 2914 | 2.690 371 | 2314 | 1969 182 | 2916 | 2.609 967 | 263 | 251144
473 206 368 680 491 338
Reg.s Reg. Reg.
Anzahl. zonnen, | Anseht. | Tonnen. Anjzahl. gonnen. | Anzahl. —E Tonnen.
Deutihe ....... ....... Dampfſchiffe ... 38 | 64 293 88 64 298 82 | 61 882 32 61 882
Segelidiffe .... 21 20 759 12 11 528 19 17 491 19 17491
zujammen... 54 86 062 45 76 816 61 | 19 373 61 79 373
|
Britiſche.............. Dampfſchiffe ... 290 568 609 241 416 726 298 | 586 484 284 668 952
Segelſchiffe .... 214 185 752 339 748 227 339 748
zujammen... 504 892 158 385 612 478 520 926 182 511 893 700
Auftraliihe ........... Dampficiffe... | 1967 1372 754 1631 1 094 320 1929 1 363 067 1730 1 320 430
Segelihiffe .... 265 68111 215 51 209 291 13 045 268 71507
zufammen... 1426 102 | 1998
Schiffe anderer Britifcher
Beltgungen ......... Segelfäiffe .... 12904 |. 10 12 904
Stanzöfilde........... Dampfſchiffe ... 43 96 896 4 | 93 579
Segelſchiffe .... 2 46 2293 2 223
zufammen... 45 93 590 40 97 688 44 95 872
Amerllanilde ......... Dampfidiffe... 8 10
(Bereinigte Staaten) Gegelidiffe..... 26
zufammen...| 36 | 36270 | 31666 ss | 17% 36 | 41735
Neutale dontſche ........ Dampfidiffe... 3 1708 3 1708 5 5 2 700 5 2 700
Japaniſche ............ Dampfidifie... 1 1168 1 1168 1 1169 1 1169
Schwedilde ........... Segelſchiffe .... 3 1 922 8 1 922 2 1318 2 1318
Rorwegifde ........... Se Hk . 15 11 691 5 5 268 17 13 680 17 13 680
Rieberländtihe ........ Segel Ft e .... 3 3676 2 2 468 3 3 676 3 3 676
Damwatiihe ............ Segelſchiffe .... 4 6 on 2 _889 4 5 su 4 5 544
Dänüche.............. Segelſchiffe .... 1 — 2 2 886
EIETIEIETIEIE IE IE
2117166 | 1966 1 741 688 2218 2110021 2104 | 2053096
Heufühwales. — Athen. 203
Der Anteil der Deutichen Flagge hat fi demnach im Berichts⸗
jahre beim Ginlauf um 23 Schiffe von 25113 Reg.»Tonnen, beim
Auslauf aber um 26 Schiffe von 32329 Reg.-Tonnen vermindert,
was theilmeife durch Die im April des Berichtsjahres erfolgte Ein»
ftellung ber Fahrten des Reichspoſtdampfſchiffes Lübeck“ zwiſchen
Sydney und Apia feinen Grund findet.
Die vorfichenden Bablen zeigen für bie Franzöſiſche Flagge um
deswillen höhere Angaben, weil die Franzöſiſchen Poſtſchiffe auf ber
Reife von Marſeille nad Roumsa den Hafen von Sydney ſowohl
bei der Ausreife als auch bei der Heimreiſe anlaufen und deshalb
auf jeder Rundreiſe Doppelt gezählt werben.
Die eingelaufenen Schiffe vertheilten fich, wie folgt, auf bie vers
ſchiedenen Häfen ber Kolonie:
Häfen. Schiffe. Reg -Tonnen.
Sydney .................. 1664 1 902 265
Rewcaflle ............ .... 465 0924 844
Grafton................. 6 1475
Ballina................... 1 66
Amwilumbeb ............ 16 543
Wollongong ............... 49 48 812
Eben ................. 66 39 119
Häfen am Murray Zlufle:
orth.............. 328 89 888
Eufon ......... ........ 96 10 689
Moama................. 286 22 670
sufamımen... 2914 2 590 871
Gebaut wurden im Berichtsjahre in Neuſuüdwales:
Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
Dampfidiffe...........- 7 256
Shomerbarl..........-. 1 176
Kutter................. 1 8
Galeafſen (ketchee) ..... 6 11
Schooner .......22.:... 8 278
zufjammen... 18 19
gegen 37 Schiffe von 1099 Reg.⸗Tonnen im Borjahre.
then.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Allgemeines.
Das Jahr 1893 brachte für die Handelsverhältniffe Griechen:
reich, welches bißher fait ein Drittel der ganzen Ernte abgenommen
hatte, fih aber im Sabre 1898 ſelbſt einer beſonders ergiebigen
Weinlefe erfreute und neuerdings durch ein Berbot ber Wein
bereitung aus trodenen Weinbeeren die Einfuhr von Korinthen fait
gänzlich unmöglich gemadt hat. In Folge befien blieben bie Preife
wie noch niemals zuvor gebrüdt und wurben alle Berechnungen ber
Pflanzer auf das Empfindlichſte geftört. Die erwartete Einfuhr
von ausländiihem Golde blieb noch weit mehr ald im vorigen
Sabre aus.
Anßenbandel.
Der im Jahre 1892 ſchon ſehr merkliche Rüdgang im Außen⸗
handel dat an Schärfe und Ausdehnung im Verichtsjahre noch
zugenommen.
Die Einfuhr beirug
1893, 1892. 1891.
Dramen (Gold)
91484936 119806007 140 859 674
Danach ſtellt fi der Minderbetrag gegen das Vorjahr auf 27 821 071
Franken ober 30,4 pGt,
Der Rüdgang bezieht fi zunächſt auf die Einfuhr von Ges
mweben und Garnen, von denen im Sabre 1893 für 12115082 und
im Jahre 1892 für 22 804 208 Dramen eingeführt wurden.
Auch bei folgenden Artikeln ift eine ftarfe Abnahme der Einfuhr
zu verzeichnen.
Es betrug die Einfuhr von
1893. 1892.
Drachmen.
Buder .................. 2913405 3417461
Kaffee................. 2304 934 3039 170
Reis.................... 1650 71T 2261422
Getrodneten Filden........ 4049201 5087511
Töpfereis und Glaswaaren. 1062141 1653619
Vharmazeutiihen Produkten
unb Chemilalien ........ 576020 6870908
Diefe Zahlen geftatten einen Rüchſſchluß auf die Unficherheit in
ber Vermögenslage in ben breiteren Schichten ber Bevölkerung in
jo weit, als hiernach feftzufteden ſcheint, daß ſich dieſelbe in ihren
Ausgaben für die tägliche Kleidung und die ihr nothwendigſten
Konfumbebürfnifie wie Reis, Kaffee, Zuder augeniheinlich erheblichen
Beihränktungen untermorjen Haben muß, was bei der im Allgemeinen
herrſchenden Bebürfnißlofigfeit des Volkes beſonders bezeichnend tft.
Wenn erſt die vollſtändige amtliche Statiſtik veröffentlicht ſein wird,
dürfte dieſes vorläufige Ergebniß im Einzelnen noch offener zu Tage
lands tief einſchneidende Greignifie. treten
Di « : 2 I Y\
IAkidnbe Zrina nat ofen mu ade —— Rene Se Sanbeis Auch bei den Einfuhrzbllen ergiebt fi trotz der anfehnlichen
he unier envemen Camantunger ber Baluta armer kmurieer | Boleöfungen in den Jahren 1892 und 1898 ein Behleirag von
Das Aato | 4 926 Drachmen oder 20 pGt. gegenüber dem Vorjahre.
hin I ware tm abgelaufenen Jahre zwijchen 45 unb 85 pEt Daß die Einfuhr aus Deutfhland unter dem Drud ber all:
an Unter diefen Umſtanden konnte der Mußenhandel, auf melden a on klin nicht auf ber bisherigen Höhe bleiben konnte, verfteht
echenlan
nn SB (u Ti im fan a u
ii . . ı eingetretenen Zollesmäßigung für Antlins und Alizarinfarben zu
ns en ingenb ciner nennentwerthen Entfaltung feiner Kräfte nicht ; verzeichnen. Die darauf eingetretene lebhafte Nachfrage Heß Inbefien
Die Sage wurde noch weſentlich dadurch verfihlimmert, daß bie jpäter unter dem Einfluß ber Krifis mehr und mebr nad).
—— —* ——— sufammenfiel mit dem uns . Bapierinbufie mir —S Velden u bie in * *
ſuwarut auftretenden angel an Rachfrage, namentlich in Frant. nn. rogte Bolerhößung allexbings mieber beeinträiftigt worben
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Ar. 1893 II. S. 193 u. 376. : ift. Norddeutſche und Sächſiſche Fabriken traten trotz der geographiſch
204
ungünftigen Lage mehrfach mit Erfolg gegen bie Defterreichtiche
Bapierinduftrie in Konkurrenz.
Für gemifle Erzeugniffe von großem Bedarf, namentlich Rob»
materialien, wie Eifen und Eifenwaaren, hat die Schwankung ber
Baluta einen ungünftigen Einfluß auf Deutiche Provenienzen infofern
ausgeübt, als man ſich jekt, im Gegenfaß zum Vorjahre, bes
bilfigeren Preiſes wegen, unter Qintanfegung der Qualität, vor-
zugsweiſe billigeren Produktionsländern, beſonders Belgien, wiederum
zuzuwenden anfängt.
Sm Sabre 1893 wurden von Deutihland nah Griechenland
eingeführt:
Im Im
General: Spezial»
handel handel
Werth: Draddmen Gold.
Gewebe und Garne .......... ......... 1127290 1167261
Konſervirtes Fleiſch.................. 3 228 3 228
Butter............ ................... 7422 7422
Maſchinen .......................... 16 326 69 598
Berarbeitete Metalle................... 827 592 806 028
Pharmazeutische Produkte und Chemifalin 1631582 1375 785
Glas, Kryftalls und Thonmwaaren ....... 547 765 426 086
Grobe Gewebe, Säde, Seile ir. ........- 44 961 41 525
Papier ⁊....................... 510 415 460 984
Unverarbeitete Felle .....-.-eonerreenn: 2003167 1769146
Leder⸗ und Beinwaaren................ 183 006 177 861
Batronen und Batronenhülfen .......... 21 149 15 762
Lampen und Stronleudter. ............. 44 160 46 944
Mufilinfteumente und Uhren ..........- 97 131 97131
Bier und Branntwein.................. 125 704 10 612
Hüte ............... ............... 7807 7371
Knöpfe, nicht von Metall ............... 29 016 31 236
Beſtecke und Rafırmefler................ 32 799 31 644
Wolle und Haare von Thieren .......... 15 976 75 975
Einfache Bräfentirteller.......o-.....0.- 23 980 23 980
Schirme und Schirmgeftelle ............- 23 665 27 533
Metallipielgeug für Kinder .............. 6 163 6 438
Metalldraht........................... 317 195 317 195
Spiegel ............ .. ........... 10981 10 981
Malz ................... ........... .. 41 317 41 317
e 114 1 41 028 68 766
Bleiftifte ............................ 11148 11148
Fächer ................ ........... 10 488 10 138
Unverarbeitete Mineralien .............. 21 556 21 728
Unverarbeitete Metalle......... ........ 397 830 394 140
Gegenſtände aus Holz.................. 63 624 46 101
Zündhölzer ........................... 180 067 180 057
Handſchuhe von Leder.................. 6 561 5 682
Farben .......... .................. 2910 3 106
Möbel ............................... 8001 10 706
Harze und andere Erzeugnifle der Wälder 10 538 15 713
Buder ........................... 3 730 3 730
Blumen und Schmudfedern............- 116 020 116 020
Waffen und »Theile davon............ 54 853 20 713
zufammen einfchließlich der nicht beſonders
aufgeführten Waaren............ u... 870119 7 987 448
Die Griechifche Statiftit richtet fih nur nah der Flagge und
bezeichnet als Deutſche“ Waare nur die, welche mit der Deutichen
Alpen.
LevantesLinie nad) Griechenland kommi. In Folge deſſen giebt bie
amtliche Griechiſche Statiftil die Deutiche Einfuhr zu niebrig an.
Es ift zweifellos, daß der Deutſche Einfuhrbandel durch Die
immer trauriger fich geftaltende Lage der GStaatäfinanzen auf das
Erheblichſte beeinträchtigt worden tft.
Artikel zweiten und beitten Bedarfs, aber auf Einfuhrartikel
erſten Bedarfs gingen mehr und mehr zurück. Die erwähnten Vor⸗
gänge haben auf bie Geſchäfts. und Vermögensverhältnifſe der
Käufer einen entſprechend ungünſtigen Einfluß ausüben müſſen; ein
Jeder ift mehr oder weniger durch die beſtändigen Schwankungen
der Valuta und die daraus refultirenden falſchen Berechnungen, die
täglich zunehmende Theuerung ber Nahrungsmittel und durch den
beſchränkten Umſatz geſchädigt worden. Die einheimifchen Kaufleute
haben in Anbetracht bed verringerten Verbrauchs, der Schwierigleit
ihrer Berechnungen, der Ungewißheit ber nächſten Zukunft an Unter:
nebmungsluft eingebüßt.
Trogdem darf darauf hingewieſen werben, daß ſich Diejenigen
Käufer, melden man erfahrungsmäßig feither Kredit gewähren
durfte, im Großen und Ganzen bisher Tonfequent bleiben und ihren
BDerbinblichleiten, wenn auch mit meift unvermeibliden Ber
fhleppungen, ehrlich nachzukommen ſuchen. Ob ihnen dies allgemein
auch ferner gelingen wird, ift angefihtd der noch immer nicht ber
Zöfung näher gebrachten Finanzkriſis des Stanted, von welder bie
neue Sicherheit des Tommerziellen Verkehrs weſentlich bedingt ift,
allerdings ſchwer vorauszufagen.
Borläufig ift jedenfalls beſondere Borficht geboten, und werben
die Deutfchen Exrporteure ihre Kredite zu hüten und bie Lage der
einzelnen Käufer durch gewiflenhafte Vertreter am Platze zu prüfen
haben.
Ein Sinten des Agio ift anſcheinend in der nädjften Zeit noch
nicht zu erwarten.
Bei den zur Zeit geringen Einkünften der Staatälafie aus den
Zoll⸗ und Steuerämtern und den zahlreichen der Dedung barrenben
Bedürfniffen dürfte es ferner noch lange währen, bis an eine Ein:
ſchränkung des Zwangskurſes in erwünfchter Weife gedacht werben
kann, um fo mehr ald die Staatskafje und das Publikum ciner
Krebitmünge bei dem Mangel an ausländiſchen Zuſchüſſen bedürftig
find. Eine erhebliche Verminderung des Agio würde ferner den
Korinibenpflanzern eine weitere empfindlide Einbuße bringen.
Zunädft ift zu wünfchen, daß der Zwangskurs eingefchräntt werde,
damit das Agio ftabiler wird und ſich das Einfuhrgejhäft auf etwas
fiherem Boden bewegen Tann.
Eine Unterbredung ber kommerziellen Beziehungen mit bem
Griechiſchen Markte ift nicht ganz angebracht; denn Griechenland be⸗
darf zu feiner Exiſtenz einer größeren Einfuhr, und es giebt nod
immer eine beträchtlihe Anzahl von Abnehmern, vie volles Vertrauen
verdienen und über genügende Mittel verfügen und die theilweiſe
auch zu Baarzablungen zu bewegen find, um fich den ungemifien
Chancen der Zulunft zu entziehen. Die Berbindung aber muß ftets
durch Bertreter am Plage vermittelt werden; nur dieſe find durch
Iangjährigen Verkehr mit dem an und für ſich vorſichtigen und miß⸗
trauifchen Griechiſchen Abnehmer in der Lage, deflen perfünliche
Eigenjchaften jomwie die Vortheile und Nachtheile des Geſchäfts in
jedem einzelnen Falle richtig gegeneinander abzuwägen. Auch würde
eine .unüberlegte Enthaltung von Geſchäften mit Griechenland der
fremden rübrigen Konkurrenz Raum geben und das Griechiſche
Abjakgebiet, weldes dank guter Lieferungen, den Bemühungen
guter Kommilfionäre und dem eifrigen Streben ber Deutichen
Dampffchifffahrtsgeſellſchaften, vorzüglih der Hamburger Levante:
Athen.
Linie, an Wichtigkeit für Deutfchland fortwährend gewachien ift, ben
allzu bedenflihen Deutichen Exrporteuren verfchließen.
205
Die Baummwolleninduftrie ift bereits auf eine beachtenswerthe
Höhe gelangt. Das Robmaterial wird zum Theil im Lande felbft
Es darf auch erwartet werben, dab das ganz, anorımale Yinanze ; gezogen, beionbers in der Gegend von Livabia, in befien Nähe ber
jahr 1893 auch mit Recht als ganz anormal für den Hanbel und
Berlehr begeicänet werben muß. Die Unficgerheit, wie fie währenp
biefeß Jahres herrſchend war, wird nad) der doch in irgend einer
Beife zu gewärtigenben Regelung der Finanzfragen allmählich ab»
nehmen. Auch das gegenwärtig in Kraft tretende Martenichußgeieg
wird dem Einfuhrgefhäft ohne Zweifel förderlich fein.
So ſehr alſo das gegen ben Handel mit Griechenland in ver
legten Zeit in Deutſchland merklich geftiegene Mißtrauen in einzelnen
sällen anſcheinend feine Rechifertigung finden mag, ein Ueber⸗
wuchern defielben würde die Deutſche Ausfuhr nad Griechenland in
nicht zu vechtfertigender Weife vielleicht auf lange Zeit Bin ſchädigen.
Der Deutichen Inbuftrie darf auch für das verflofiene Jahr
nachgerühmt werden, daß fie im Allgemeinen zur Erhaltung und
Beiterentwidelung der beftehenden Beziehungen durch gute und
techtzeitige Lieferung beigetragen bat.
Die Ausfuhr beirug im Jahre 1893 88.033 862 Drachmen,
gegen 82261 464 Dramen im Jahre 1892.
Die Steigerung der Ausfuhr um 5 772398 Drachmen iſt zum
großen heil auf bie vermehrte Korintbenausfuhr in Folge der
großen Produktion zurüdzuführen. Der Werth der Korinthenausfuhr
betrug 46 274 650 Drachmen gegen 40 749 301 Dramen im Jahre
1892. Diefe Zunahme ift aber deshalb feine reale, weil ben offis
ziellen Werthſchäzungen die Werthe des Jahres 1889 zu Grunde
gelegt find, während die Preiſe thatſächlich fo ſehr zurückgegangen
find, daß der wirkliche Erlös aus der Korinthenausfuhr 25 bis
HD Mil. Dramen kaum überfteigen bürfte. Eine erwähnenswerthe
Zunahme erfuhr nur die Ausfuhr von Weinen, wovon 4 195 445
Zrahmen gegen 3276 844 Dradmen im Jahre 1892 ausgeführt
wurden, und von Schwämmen, von denen 2290 640 Drachmen gegen
1642380 Drachmen im jahre 1842 ind Wusland gingen.
Das Tabalausfunrgefhäft nah Deutſchland erfuhr im ver-
gangenen Jahre Teine Belebung durch größere Nachfrage. Die
Griediihen Tabake können allein, d. 5. ohne Zugabe Turkiſcher
Sorten, nicht gut zu Cigarretten verarbeitet werben, da ihnen das
ın Deutihland beliebte Aroma abgeht und fie außerdem ſchwarze
Aſche erzeugen, mährend der Deutfche Raucher meiftene auf weiße
Aſche ſieht.
Nach Deutſchland wurden im Jahre 1893 ausgeführt:
General⸗ Spezial⸗
handel handel
Beth: Drachmen Gold.
Korinthen ................ 4 214 626 4 214 626
Wein .................... 61 965 61 965
Tabak in Blättern......... 8381 750 381 750
Schmirgel ................ 22 080 22 080
Node Felle ............... 15 822 15 822
Zinkerz (Kalomine) ........ 493 640 498 640
zufammen einſchl. anderer nicht
bei. aufgeführter Produkte 5819 161 1196 642
Induſtrie.
Die Verminderung der Einfuhr von wollenen und baumwollenen
|
|
— — — — â— — — — — — —
Geweben iſt vor Allem auf die gedrückte Lage der Bevölkerung
jurüdgeführt worden. Dieſelbe dürfte jedoch zum Theil auch der in
zeger Entwidelung begriffenen betreffenden einheimifchen Induſtrie
zu verdanken fein.
in jungſter Zeit künſtlich ausgetrocknete See Kopais ganz beſonders
für dieſe Kultur auſsgenutzt werben fol. Man hofft für bie feinſten
Dualitäten der Dort gezogenen Robbaummolle den Britiihen Markt
zu gewinnen. Der biöher im Lande erforderliche Bedarf an Roh⸗
material wird zumeift aus der Türkei gebedit, zum großen Theil aus
Kleinafien, dann aus Aegypten, Großbritannien und den Bereinigten
Staaten von Amerika.
Bon Baumwollenipinnereien befteßen in bem erwähnten
Livadia vier Heinere, wovon zwei mit etwa 8000 Spindeln; jodann
in Chalfis auf Eubda eine Spinnerei mit 8000 Spindeln, eine in
Patras mit 2000 und ebenjo eine in Syra mit 2000 Spindeln.
Insbeſondere im Piräus gewinnt jedoch dieſe Induſtrie immer
mebr an Ausdehnung, wo ein Unternehmer allein 47000 Spindeln
in Betrieb bat und weitere in nächſter Zeit in Betrieb jeken wird.
Außerdem befinden ſich an demſelben Plage noch ungelähr 80 000
Spindeln in Bewegung. Die lekteren Spinnereien arbeiten etwa
zwei Drittel Garn zum Berlauf an andere Webereien und ein
Drittel für den eigenen Bebarf. Zur Einfuhr gelangen außerbem
rohe einfahe Garne bis zur Höhe von Nr. 24 Engliich, die aus⸗
ſchließlich aus England bezogen werben. Feinere Nummern kommen
fat nicht vor. Die einheimifhe Produktion beichräntt ſich nahezu
ausſchließlich auf grobe Rummern, und müflen Garne über Nr. 14
Englifch bereitd aus England bezogen werben.
Sm der Baummollienweberet nimmt wiederum Piräus ben
erften Rang ein mit etwa 450 Webſtühlen für Arbeiterbrille und
farbige Waaren, ſowie ungefähr 800 Webftüblen für weiße Waaren,
Schirtings 2c.; ſodann gelangen in nädfter Zeit noch 200 Stühle
fie Druckwaaren, Kattun und Möbelftoffe in Betrieb. Außer dieſen
einer Firma gehörenden Webftühlen arbeiten noch etwa 120 Baums
wollenftühle in Piräus und zwar für grobe Arbeiterbrilfftoffe in
orbinärer Dualität, jeboch zumeilen hübſcher Ausführung. Dieſe
Spezialität findet großen Anklang in den gejammten unteren Ar»
beiterflofien und wird von Erwachſenen und Kindern getragen.
Sie befteht aus groben Baummollengarnen Nr. 10 zweifah und
Nr. 14 zweifach Engliih in bunter und liter Mufterung, nad) aufs
fälligen Kammgarndeſſins ausgeführt und dabei haltbar fomohl gegen
Wäſche wie Licht. Eine glei geringe Waare dürfte in Deutichland
wohl nicht getragen werben, body tft fie durch den Zwirn vecht
haltbar und entipriht dem Zweck einer billigen Kleidung der unteren
Klafien. Bei der Höhe des Einfuhrzolles ift dieſe mindermwertbige
Waare von der Einfuhr bereits gänzlich ausgejchloffen. Die Einfuhr
in leichteren Baummollengemweben, ſowohl rohweiß, wie gebleicht und
bebruct, beſonders aus Großbritannien, dann Frankreich und an
dritter Stelle Deutichland, ift noch jehr bedeutend.
Außer obigen mechaniſchen Webereien befinden ſich noch in Argos
und an einigen anderen Drien etwa 1000 Handwebſtühle für allerlei
Baummollftoffe in Betrieb.
Die beftehenden Baummollenfärbereien find fehr primitiv
eingerichtet, befonderd in ben Heininduftriellen Anlagen. Für Farb⸗
waarens Materialien, Anilinfarben 2. bat Deutichland das Feld
errungen und wird es bei feinen vorzüglicden Fabrikaten gewiß bes
baupten. Die einfachen Aniline 2c. welche im Inlande hergeftellt
werden, haben fich eine dauernde Geltung nicht verichaflen können.
Das Abſatzgebiet für die genannten Stoffe ift etwa für drei
Biertel das Inland und für den Übrigen Theil die Türkei, mo
Griedifhe Kaufleute die Einfuhr vermitteln.
206 | Alten
Auch die Wolleninduftrie dehnt fi bereitä mehr und mehr | werben Tann. Da eine größere Anzahl von Arbeitskräften erforder
aus. In der Nähe von Athen befindet fi eine Meine Tuchfabrik, lich iſt für entſprechende Zeiftungen, jo find die Produktionskoſten
welche außer Stoffen für den Gebrauch der minder bemitielten Bes | keineswegs geringer ala z. B. in Rorbbeutichland. In Baummolle:
völterung, fomie wollenen Flanells, Soden ıc. aud einfache Budifin« | fpinnereien und Spulereien find fehr viele Kinder von 7 bis
und Eheviotftoffe herſtellt und mit 20 breiten, theils Tuch, theils | 8 Jahren an beichäftigt gegen geringen Lohn von !/s Dradime und
Buckſtinſtühlen fomie mit etwa 40 ſchmalen Webftühlen für las | felbft darunter.
nells ꝛc. arbeitet. Dagegen blüht in Phaleron eine größere Unter⸗ Bon geſetzlichem oder freimilligem Schub ober von Berficherung
nehmung, welche mit 50 neuen Bucſtinſtühlen und einer gleichen | her Arbeiter durch bie Arbeitgeber gegen Krankheit, Unfall oder
Anzahl ſchmaler Stühle gute Buckſtin⸗ Cheviot- und Rammgarnftoffe | Alter ift vorläufig in Griechenland nicht die Rebe.
aller Art fowie Slanelle und AFutterftoffe erzeugt und einen in jeder |
Beziehung guten Erfolg aufzumeifen bat. Ste erweitert ſich zu: |
ſehends und wird in Kurzem mit der Anfertigung von Damenftoffen |
beginnen. Das Unternehmen ift von einer Altiengeſellſchaft gegründet | Oeßentliche Bauten.
worden und fleht unter der Leitung eines Deutichen Technilers, | In den öffentlihen Arbeiten ift beinahe völliger Stillſtand
welcher von mehreren Deutfchen Angeftellten unterftügt wird. Ein | eingetreten.
weiterer Anlauf zur Gründung einer Streihgamipinnerei für Triko⸗ Die Weges und Bridenbauten find zum weitaus größten Theil
tagen, Strumpfgarne ıc. zur Hausinduſtrie iſt wegen zu Heiner Ans | ingeſtellt; die Unternehmer, zum großen Theil Ausländer, aud
lage von nur 1 Sat Krempeln und 560 Spindeln nit zur Ent» Deutiche, warten feit vielen Monaten auf Zahlung.
mwidelung gelangt und in ber Ummandlung zu einer Baummollen: An den Eifenbahnlinien im Peloponnes und an ber von
fhußipinnerei für eine Baummollenweberei begriffen. Die ges itäuß—Sariffa, if kein nennendwerth ortfepritt ä
nannten beiden Tuchfabriken befiken eigene Spinnerei, Färberei und Pirãus — Larifſa, if fein nen er Fortjchritt zu erwähnen.
Appretur.
Eine Schwierigkeit für die Entwickelung dieſer Induſtrie iſt der ,
gänzlide Mangel an geichultem Arbeiter zc. Berfonal ſowie bie Jhhmus von Rorintp.
wegen bed geringen Bebarid des Meinen Landes nothgedrungene . . . .
Bielfeitigteit. Faſt alle Rohmatertalien, felbft die Kohlen, müflen en Ben des N nomus won Rot ir —
aus dem Auslande bezogen werden, die Verarbeitung hat außerdem Darauf dem Verkehr Übergeben werben. Indeß auch dieſes Berl
mit jehr mißlichen Waflerverhältnifien zu kämpfen. Bon den eins . geben
heimiſchen Wollen Tönnen nur bie beiten Qualitäten zu grobem befien finanzieller Ertrag zweifelhaft ift, bat ben Erwartungen
Miltärtud) verwendet werben, während die anderen nur für Mas | keineswegs entſprochen. Es haben fich bald zahlreihe Mängel in
tragen ıc. fowie für geringe Hausinbuftrie in den Gebirgägegenden ber Ausführung herauögeftellt, ſo daß größere fahrzeuge, wie bi
Berwenbung finden bes Deſterreichiſchen Lloyd, für welche bei ihren regelmäßigen Fahrten
nad der Levante und den Häfen des Schwarzen Meereß bie Durch⸗
Die außländiigen Wollen für bie Fabriken werden in ger | faprt von befonberer Wichtigkeit wäre, denſelben nicht haben befahren
waſchenem Zujtande beſonders aus Belgien, ferner aus Große | gönnen. Die Geſellſchaft hat vielmehr auf Grund einer genauen
britannien und Deutſchland bezogen. Auch bie Einfuhr von Kamm⸗unterſuchung eines eigens Hierher gelanbten Technikers befcloffen,
garnen vertheilt ſich auf dieſe drei Sänber. In auf die Benutzung des Kanals vorläufig gänzlich zu verzichten. Die
Das Abſatzgebiet der Fabrikate ift faft ausſchließlich Griechenland | Einfahrt und Ausfahrt follen bei ftärkeren Zuftftrömungen und dem
jelöft, ein geringer Theil geht nad; Kleinafien und der Levante. Mangel von entiprehenden Vorkehrungen Gefahren auögejegt fein;
Wenn auch dieſe Habrilen gewiß nicht mit denen bed norbwefts | „or Ällem follen die fteilen Wände bei der Enge des Kanals bie
lihen Europa den Bergleih außhalten können, fo jchreitet doch ihre Durchfahrt erfchweren. Auch wird über bie Höhe ber Tarifſätze
Bervolllommmung beftänbig fort. Klage geführt. In jedem Falle bat, abgeſehen von Heineren Kriegs:
In Piräus verdienen die erwachſenen Arbeiter zwiſchen 2 Bid | Fahrzeugen und Küftenfahrzeugen, noch Tein nennenswertber Verkehr
4 Dramen täglich, je nad Arbeitszeit und Leiftung, ein Lohn, | im Kanal von Korinth Plak greifen können.
welcher mit Rüdfiht auf ihre mangelhafte Ausbildung, den ftarlen
Yang nach uneingeichräntter Freiheit der Bewegung, die beicheidenen Den Verkehr im Kanal jeit feiner Eröffnung veranſchaulicht
Anſprüche auf Nahrung und Lebensmeife nicht als gering bezeichnet | folgenbe Tabelle:
Es verkehrten vom 9. November 1898 (dem Tage der Eröffnung) bis 12. Yebruar 1894:
Segelfdiffte | Dampfidiffe Zufammen
J n F a h rtvon Reg.⸗ | Kanal: Reg.: Kanals Reg.» Kanals
l gelder | Zahl gelver | Zahl gelber
Se | Tonnen | Dramen. Tonnen Drachmen. Zonnen ı Drachmen.
I ° |
Iſthmia nah Poſidonia...................... 100 | 38781/2| 2643,80 | 84 | 5377 : 3306,10 | 1834 | 8 7601/ | 5949,00
Pofidonia nah Iſthmia..................... 140 | 6654 5216,65 | 31 | 50961/: | 3164,60 | 179 | 11 750l/2| 8881,25
Total... | 248 | 10 0272| 1860,45 | 65 [10 47315 | 6 470,70 | 313 | 20501 | 1433115
.—— — er— —
Athen, — Auſtralien.
8chiffs verkehr.
Der Schiffsverlehr in den Häfen Griechenlands im Sabre 1898
iſt ans folgender Tabelle erfihtlich:
Eingang:
Schiffe Griechiſcher Schiffe
Rationalität. frember Rationalität. Bufammen
ahl Reg. gt Reg⸗ | Zahl | Rep
—* | Tonnen. din Tonnen. Ski Tonnen.
2.689 | une | 3139 —J 5778 Er
Audgang:
Schiffe Griejifer Shi
fremder Rationalität. Zufammen.
Nationalität.
bt | Reg.:
ahl | Reg: Reg.
der Schi e. Tonnen. Sitte. | Tonnen, Tommen.
2196 | sun | 3108 I1000006 6.808 | 2200777
Auſtralien.
Die Wollproduktion und der Wollhandel in der Zeit
vom 1. Juli 1893 bis Ende Januar 1894.)
Für die Kolonie Neufübmales wird die Anzahl der Schafe
am Schluß des Jahres 1893 auf etwa 56 Millionen angegeben,
dad find etwa 2 Millionen weniger als tm Borjahre. Diefe Ber:
minberung bürfte jebo durch die Vergrößerung ber Herden in Queens⸗
land und Weftauftralien ungefähr wieder ausgeglichen werben.
Die Schur fand im Jahre 1893 etwa einen Monat früher als
ſonſt ftatt.
Die Beſchaffenheit dee Schur war im Allgemeinen wieberum eine
sute. Die Wolle fand zwar mit Bezug auf Beichtigfeit, das heißt
Freiheit von Schweiß und Erde, um Einiges gegen das Vorjahr
zurück, Das ſich in dieſer Begiefung beſonders vortheilhaft ansge⸗
wiänet Hatte. Das Prodult war meiſtens gut und Fräftig gewachſen;
jedoch bei größerer Länge weniger fein als im Sabre 1892. Die
Farbe ift gut, und zeigen fidh im Milgemeinen, namenklich im Veften
von Neufübmwalcs, etwas weniger Verunreinigungen, als bieB in
reichen Gratzjahren fonft der Fall zu fein pflegt.
Da tet die Mobe grobe Wollen begünftigt, die fich deshalb
auch beſſer bezahlt machen als edle, feine Sorten, fo iſt es nur gu
natürlich, daß bie Züchter ſich mehr und mehr den gröberen Sorten
zuwenden. Wührend die größeren Herbenbeflger Ihre grobhaarigen
Schafe und Wollen von den feinen Merinos getrennt halten, vers
mengen Wie Tleinen Beſitzer ihre Serben und wohl auf Die Schuren
berart, daß ihr Erzeugniß ein Gemenge von feiner Merino-, Usber-
gangs⸗ und Kreuzzucht⸗Wolle geworben ift.
In der Zuridtang, Maiftfigirung und Verpackung ber Wolle
machte fih in dieſer Saiſon kaum ber übliche Yertihritt bemerkbar.
» Der Grund dürfte vieleicht darin zu fuchen fein, daß bie niebrige
1) Vergl. Hand. Arch. 1898 IL S. 518.
Deutihes Handels-Nrhin 1894. IL
207
Breißiage eine beſonbers ſorgſame Behandlung bes Produltes wid
geftattete.
Die Berfieigerungen auf ben Kolowialmäriten baben eine weitere
bedeutende Ausbehnung erfahren, was um fo bebeutfamer erſcheint,
als denſelben verſchiedentliche Schwierigteiten im Wege ftanben.
In Folge eines Streites, welcher zwilden den Säufern und
Bertäufern über den Zahlungsmodus für bie verfaufte Wolle ent-
fanden war, wurben bie Berfteigerungen in Sydney und Melbourne
Unfang Oktober faſt gänzlich eingeftelt, um im Melbourne gegen
Mitte Ditober, in Sydney aber Unfang November wieber aufs
genommen zu werben.
Unglinftig für bie Verkäufer an Ort und Stelle wirkten ferner
die geringe Nachfrage aus Deutſchlund und bie geringe Betheiligung
der Nordamerilaniſchen Käufer. Außerdem ſchienen bie niebrigen
Gebote auf den Koloniaelmärkten die Züchter darauf hinzuweiſen
bie Wolle nad) Bonbon in ber Hoffnung zu weridiffen, dort einige
Monate fpäter einen beſſeren Preis zu erzielen. Dem fland indeſſen
der Wunſch auf ſchnellere Realiſation wieder entgegen.
Bei Beruckſtchtigung aller dieſer Berhälinifie iſt es in hohem
Grade beachtenswerth, daß in dem um etwa 1 Monat verkürzten
Beitraum die Lelalverläufe diejenigen aller früheren Sabre bes
beutenb überfleigen, fo dab Die Bebeutung bed Londoner Marktes für
die Wolle Nuftraliens immer mehr geichmälert wird.
Die Preife für die große Mafle der Mittelmollen erfuhren gegen
das Borjahr einen Niedergang von wenigſtens 21/3 pCt. Gute
Mittelmollen im Schweiß für guten Handelszug braten 6°%/, bis
7 Bence für das Englifhe Pfund als erſten Einflanbspreis. Dies bes
deutetetwa 3,15 biß 3,30 Mark für das Kilogramm reingewafchene Wollen
loko Hafen des Europäifchen Feſtlandes, jedoch treten die Waſchſpeſen
noch hinzu. Beſſere Wollen erlitten zum Theil wohl in Folge bes
faft gänglichen Fehlens Nordamerikaniſcher Käufer jogar einen Abs
ihlag von 8 biß 10 pCt. Dagegen ſtanden feine ober geringe
Mollen fowie fehlerhafte Bauchſtücke und Loden etma 21/3 pCt.
höher al3 im Vorjahre. Auch Kreuzzuchten erzielten einen um etwa
5 pPCt. höheren Preis, als die Europäifhe Marktlage rechtfertigte.
Wahrſcheinlich glaubt man, daß eine Preisfteigerung in biefen mit
Sicherheit zu erwarten jet.
Die Wolverfteigerungen begannen in Adelaide am 27. Sep⸗
tember. 1893, etwa 8 Tage früher, als im Jahre vorher.
Mährend ber bis zum Enbe bed Jahres ftattgehabten Verkäufe
wurben bort im Ganzen 68350 Ballen angeboten, wovon
62120 Ballen wirklich verlauft wurden. Die Angebote in berjelben
Beit des Vorjahres beliefen fih auf nur 60989 Ballen und bie
Berläufe auf 54 285 Ballen.
In Adelaide, wie au auf den Märkten von Sydney und
Melbourne, wurbe der größere Theil der Anläufe von Franzöſiſchen
und Englifchen Käufern bemirkt, während bie Deutfchen Käufer im
Bergleih zum Vorjahre größere Zurüdbaltung bewieſen.
In Sydney begannen die Auktionen am 4. Oktober 1893,
erlitten jebo dann in Folge des ſchon oben erwähnten Streites
zwifchen den Käufern und Berläufern eine Unterbrechung, welche
vom 11. Ditober bis zum 9. November andauerte. Die Anzahl ber
Käufer, namentlich derjenigen für Franzöſiſche und Engliiche Firmen,
zeigte abermals eine bebeutenbe Steigerung. Da anfänglich nicht
befonders gute Qualitäten auf ben Markt kamen und die Züchter
nicht gewillt fchienen, die nieprigen Eräffuungspreife des Jahres 1892
anzueriennen, fo zeigte der Markt bei den erſten Berfteigerungen
durchaus keine gehobene Stimmung Als jedoch im Rovember, in
Folge der rinmonatigen Unterbrehung ber BerBäufe, zahlreiche Aufs
29
203
träge durch die Einkäufer zu erledigen waren, fo würden ungenchtet
der in Sydney und Melbourne angefammelten größeren Vorräthe
bie Preiſe für Die beſonders begehrten Wollen wohl angezogen haben,
wenn nicht die niedrigen Lonboner Notirungen bindend im Wege
geftanden hätten. In Folge der Abweſenheit Amertlanifcher Käufer
erfuhren die feinen Einfhlagwollen einen Breisrüdgang von 1/2 bis
1 Penny für das Pfund, während grobe Wollen, wie Kreuzungen
und ftarfhanrige Merinos fehr begehrt waren und beshalb im Preiſe
während des Berlaufes der Auktionen etwas anzogen. Daflelbe war
in Bezug auf Stüde und Bäuche der Fall. Gute Mittelforten für
Kammgarn fanden ſchnellen Abſatz bei Deutfhen und Franzöſtſchen
Käufern, gingen jedoch im Dezember in Folge der niebrigen
Europäiihen Notirungen im Preife etwas zurüd. Für Lammwolle,
beren Zufuhr nur beſchränkt ift, zeigte der Markt große Feſtigkeit,
und waren bie Preife etwa 5 bis 8 pCt. höher als im Borjahre.
Gewaſchene Wollen, welche Hauptfächlich von Englifhen Käufern ver-
langt wurden, fielen im Laufe der Berfteigerungen auf Grund der
Europäiſchen Notirungen um etwa !/s Benny für das Pfund.
Es wurden in Sydney in der Zeit vom 1. Juli 1893 bis zum
81. Januar 1894 etwa 418000 Ballen zum Berkaufe angeboten,
wovon 853 000 Ballen, oder etwa 53000 Ballen mehr ala bis zum
jelben Zeitpunkt des Borjahres, verkauft wurden. Davon gingen
%0 364 Ballen nad) Deutfhland und 115263 Ballen nach Frankreich).
Ende Januar d. Is. wurden in Sydney folgende Preife erzielt:
Schweiß Wolle von 8 Pence bi8 4 Pence
1) „ in Stüden „ 7 „ u 3 u
n „ Baudflüde „ Eu u m 2 7
u „ Kreuzungen „ Sa „ n 6 "
„ SLammwole „ Te von
Gereinigte Mole „AU nn 1A
n „ in Stüden „14 „" n®8 n
Bauhftüde „Ma „un
” " Locken n n " 4 ”„
Gewaſchene Wolle „1 nn ln
Sn Melbourne begannen bie Berfleigerungen, zum Theil durch
den oben beſprochenen Streit zwifhen Käufern und Berläufern vers
anlaßt, am 18. Dftober 1893, etwa 14 Tage Ipäter als im Jahre vorher.
Auch in Victoria waren Amerilanifche Käufer nur in fehr geringer
Zahl vertreten, woburd namentlich Geelong, der Nebenbafen von
Melbourne, litt, dort kommen nämlich die ebelften Merino-Wollen,
fowie die beten Kreuzzuchten aus dem Weiten Victoria zu Markte.
Die Preife wurden in Bictoria ebenfo wie in Sydney durch bie
Europäifhen Notirungen beeinflußt und bewegten ſich daher in den⸗
felben Grenzen wie die von Neufübwaled. In der Zeit vom
1. Juli bis 31. Dezember 1893 wurden in Melbourne 268 000 Ballen
Wolle gegen 261 000 Ballen im Sabre vorher verkauft. Davon
nahmen 54000 Ballen ihren Weg nad) Deutichland; nad Frankreich
aber 87000 Ballen.
Ueber die in der Zeit vom 1. Juli 1893 bis 31. Januar 1894
auf den Auftionen in Sydney, Melbourne und Adelaide wirklich
verlaufte Wolle ift folgende Ueberſicht veröffentlicht:
" ”
1893,94 Gegen das Vorjahr mehr
Ballen Ballen
Sydney............. 353 000 53 000
Melbourne ..........
Geelong............. | 294 000 4.000
Adelaide ............ 62 000 9.000
zufammen... 709000 66 000
Auftralien.
Davon gingen Ballen
nah Deutihland ............... ............. 148 264
m Großbritannien .......................... 217 387
„Frankreich.............................. 230 663
„Belgien ....................... .......... 34 500
„ Amerika und Sanada ............ ......... 16 338
Japan ........................... 1148
und es verblieben in den Auſtraliſchen Kolonien
zum Verbrauch und für Spekulation......... 61 800
Ueber die Wollverſchiffungen aus Auftralafien, mit Ausnahme
von Weftauftralien, worüber die Angaben zur Zeit noch fehlen, in
ber Zeit vom 1. Juli 1893 bis 31. Januar 1894 verglichen mit den
entiprechenden Angaben für dad Vorjahr ift folgende Weberficht zus
fammengeftellt worden:
1893/94 1892/93
Kolonie. Ballen Ballen.
Neuſuüdwales ................... 560 538 492 371
Victoria......................... 390 799 402 812
Südauftralien ................... 163 088 136 816
Queensland..................... 113 944 161 972
Tadmanien .......- ............. 15 048 16 164
Neuſeeland ........ .......... ... 191949 193 454
zufanmen... 1435 361 1402 689
Hiernach zeigen die Berichiffungen aus Neulübmales einen
Zuwachs von 68167 Ballen; bie für ganz Auftralafien aber einen
ſolchen von 82 772 Ballen.
Es wäre jedoch nicht gerechtfertigt, hieraus auf eine Mehr:
probuktion in der gleichen Höhe zu ſchließen.
Wie ſchon vordem gefagt, ift nämlih der bei Weitem größte
Theil der Schur eher ala im Jahre vorher zur Verſchiffung gelangt.
Dadurch erklärt fi auch, daB bereit? Ende Januar 1894 das end»
gültige Ergebniß für das erft im Juni 1894 abſchließende Wolljahr
mit einiger Sicherheit fich überjehen läßt.
Mit Rüdficht hierauf wird die Meinung laut, daß die Gejanmt-
produltion des Jahres 1893/94, wenn überhaupt, nur eine uns
bedeutende Erhöhung gegen das mit 1808466 Ballen abſchließende
Vorjahr aufweilen dürfte.
Frachten. Zn Folge ungünftiger Berhältnifie und ber dadurch
bedingten Wiebereinfuhr nad Auftralien erwies fich ber während ber
Wollſaiſon angebotene Schiffsraum geringer al in früheren Jahren,
wodurch die Frachtraten ein wenig anzogen.
Sm Ditober 1893 wurden auf Dampfidiffen für das Pfund
Schweißwolle 5/5 Penny und für gereinigte 3/4 Penny bezahlt; für
Segelſchiffe ftellten fih die Preile auf 3/5 Penny beziehungsweiſe
5/8 Benny. Dieje Raten blieben bis zum Ende be Jahres beitehen,
fielen dann langjam, und im März d. Is. waren bie Sätze für
Dampf: und Segelihiffe nad London biefelben, nämlich 3/8 Penny
für das Pfund Schweißwolle und 1/s Penny für gereinigte Wolle.
Nach Häfen des Europäiihen Feſtlandes ftelen fih die Dampfers
fragten auf 7/ıs Benny und Yıs Penny für das Pfund Engliſch.
Der Wechſelkurs auf London ftand in Sydney im November
1893 für 60 Tage nah Sit auf 5/s; vom Hundert Distont, für
90 Tage aber 11/5 vom Hundert.
Mit dem Monat Dezember begann derſelbe zu fallen, ſtand am
Anfange dieſes Jahres auf ?!/s beziehungsmeife 1 vom Hundert und
wird gegenwärtig auf 1/4 beziehungsweiſe 3/4 vom Hundert berechnet.
Bocaffer.
Macaflar.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Allgemeines.
Das Jahr 1893 war für den Sanbel in Folge der nachſtehend
angegebenen Umftände Tein günftiges.
Die KaffeesErnte war nämlih in den benachbarten Diftrikten
ſehr ſpärlich, es wurden im Ganzen nur 25000 Pikuls gegen
68 000 Pikuls im Borjahre zugeführt.
Die großen Anfubren von Wanufalturen fanden in Teinem
Berhältnig zu dem Abfak, zumal in Folge der ſchlechten Kaffee⸗
Ernte nur ſehr wenig Kaufluft unter ben Eingeborenen herrſchte.
Ferner wurde der Handel auch durch dad Fallen der Dollar⸗Kurſe
ungünftig beeinflußt, und viele in Macaflar anfäflige Chineſen, die
regelmäßigen Handel in Landesprodukten mit Singapore trieben,
wurden durch Kursverluſte ſtark geſchädigt. Ende bes Jahres ftand
im Singapore ber Dollar auf 1,441/3 Gulden gegen 3,70 Gulben im
Dezember 1892.
Auch das Falliſſement einer größeren Engliſchen Firma war
für den Handel nachtheilig.
Einfuhr.
Rad Fabrilaten Deutſchen Urfprungs herrſchte im Jahre 1898
ſehr wenig Radfrage, da die Händler ihre Einkäufe nur auf das
Allernothwendigſte befhräntten. Bangbare Artikel aus Deutichland,
ala: Strumpfwaaren, Kleidungsftoffe, Spigen, Flanelle, Bier,
Spirituofen, Stahlwaaren, Meſſer, emaillirte Gegenftände, Glas und
Steinzeug, Seifen, Parfümerien ıc. ıc. fanden noch einigermaßen
Abſad.
Steinkohle wurde nur von Großbritannien und Auſtralien
eingeführt, ſowohl für die Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft als auch für das
Gouvernement und bie Niederlandiſche Marine, leytere gebraucht haupt⸗
ſächlich Britiſche Kohlen.
Als Beleuchtungsmaterial wird ſtetzs noch Amerikaniſches
Petrole um verwendet, welches mit Segelſchiffen dirett von Newport
eingeführt wird.
Ausfuhr.
Das Ausfuhr⸗Geſchäft ließ im letzten Jahre auch viel zu
wünſchen übrig, da die Ernte des Hauptausfuhrartilels, des Kaffees,
ſehr ungünftig ausfiel. Die Kaffeepreiſe wurden anfangs hoch
gehalten, und blieben felbft Die geringen Mengen, die an den Markt
lamen, unverlauft, da die Europätichen Rotirungen bebeutenb unter
den Breifen in Macaffar blieben. Schließlih mußten bie Händler
doch einfehen, daß auf ſolche Weife kein Geihäft möglich fei, und
entſchloſſen fich, ihre Preife den Europäifchen anzupafien. Der vers
taufte Kaffee ging zum größten Theil mit Segelichiffen nad
Anftralien, entweder von Macaſſar direkt oder von Java aus.
Der Handel mit Gummi⸗Kopal war im Beginn bes Jahres
1893 ziemlich lebhaft, und mwurben für Singapore große Einfäufe
gemacht, gegen Ende des Jahres war der Umjak nur ſehr gering.
Berimutterfhalen wurden nur wenig angebradt, die Nach⸗
frage war aud) ziemlich unbebeutend.
In Gewürzen zeigte ih faft gar feine Kaufluft, Menado⸗
und AmboynasNüfie konnten nur zu ermäßigten Preifen begeben
werden, BapuasNüffe waren felbft zu wirklichen Einftanböpreifen nur
mit Mühe nach Amerila zu verlaufen, andere Pläge zeigten über
baupt kein Sinterefle dafür. Nelken wurden faft gar nicht angeführt.
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 561.
209
Für Ropra war einige Nachfrage, unb wurden verfchiebene
Segelichiffe mit ganzer Kopra⸗Ladung von Macaflar erpedirt. Haupt»
ablabdeplag für diefen Artikel blieb Marfeille.
Sin der Zeit vom 1. Januar bis 80. November 1893 wurden
ausgeführt:
1898.
Raffee: Pifuls.
Nach den Niederlanden................... 4767
„„ Vereinigten Staaten von Amerika 10620
„ Java, Singapore, China ı. .......... 20112
zufammen... 35489
Gummi⸗Kopal:
Rah den Niederlanden................... 3965
n„ Java, Sigapore, Ehina . ........... 45 086
zulammen... 48991
Quttaperda:
Nah Java, Singapore, China 2c........... 60
Perlmutterſchalen:
Rah Java, Singapore, China ⁊c........... 47
MRustatnülfe:
Rah) den Niederlanden. .................. 11
„ Java, Singapore, China ꝛc........... 6 399
zufammen... 5410
Muskatblüthe:
Nach den Niederlanden................... 2
„ Java, Singapore, China 2. .......... 943
jufammen... 945
Gewürznelken:
Nah Java, Singapore, China ⁊ · .......... 8422
Häute:
Nah Java, Singapore, China ıC........... 8993
Kopra:
Nah Java, Singapore, China 2c........... 25 465
„ Bäfen für Order.................... 46 713
jufammen... 72168
Sandelbolz:
Rad) den Niederlanden................... 368
„Javda, Singapore, China Ac........... 8561
zufammen... 8924
Stublrobr:
Nah den Niederlanden................... 4%
„ u VBereinigten Staaten von Amerika 126
„ Bäfen für Order ................... 1394
„ apa, Singapore, China %........... 11 576
sufammen.... 13692
Schiffahrt.
Der vegelmäßige Schiffsverkehr zwifchen Singapore, Java und
Macaffar, ſowie zwifhen Macaffar und Timar, AroesInfeln und ben
Übrigen Injelgruppen in den Molukken wurbe faft ausſchließlich von
ber Niederländiihen Paketvaart Maatihappy in Batavia aufrecht
erhalten, die Drean » Steamihip » Ravigation » Gompany hatte ihre
Fahrten nah Macaflar wegen Mangeld an Ladung im September
einftellen müflen, und liefen nur noch drei Chinefifche Dampfichifie,
fogenannte Dutfibers, die unter Vritiſcher Flagge fahren und in
Singapore beheimathet find, zwiſchen Macaflar, Java und Singapore.
Bon Deutihen Segelſchiffen berührten nur drei Macaflar.
29*
210
Schiffsverkehr in den Jahren 1892 und 1893.
Duches. — Italien.
Dwebee (Canada).
Gingang. Ausgang.
189. 1896. 1898. a
Reg. Reg. . — Reg.⸗
Anzahl. | Tonnen, Anzahl. Sonnen, | Amabl. . Anzahl. Tonnen.
Dampfſchiffe ...................... 167 370 388 209 464 211 14 140 889 8 165 910
Segelſchiffe ......................... 306 267 392 222 196 752 340 269 808 269 197 823
zufammen... | 473 637 775 431 660 963 414 | 410 697 345 363 733
Darunter mit Ladung ................ 217 409 152 260 508 262 410 | 408 772 382 360 045
An dem Geſammtiſchiffsverkehr nahmen die einzelnen Nationen, wie folgt, Theil:
Gingang. Yudgang
Reg.s Reg. Reg- Reg.s
Schiffe. Tonnen. Schiffe. | Tonren. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
............................ 220 418 409 234 458 516 162 194 914 176 | 220 511
gran ÖÄÜHE oo eeeenanenneneneee nen 1 42 2 3 396 1 424 _ | —
merikaniſche (Bereinigte Staaten) ..... 2 564 4 1487 2 564 7 1506
Norwegiſche und Schwertide........... 230 201 489 155 136 790 234 204 828 18 | 1944236
eutſche. ............. ............. 11 9 688 30 66 812 8 4900 3 3 332
Ruſſiſche ........................... 7 4 926 1 1543 6 4496 2 1543
Spaniſche .......................... — — 2 1396 — — — —
Italieniſche. .. — — 2 i _ — 2 1268
Belgiſche........................... 1 1698 — — — — — —
Daniſche.. .... 1 677 1 765 1 677 _ —
Argentiniſche........................ — — — — — — 2 1158
uiommen... | 418 | 68777 | 431 | 660 963 | a1 | ao | 36 | 368783
Italien Monaten des Jahres mehr als erfüllt. Allerdings ſtellte ſich ſchon
Seideninduſtrie im Jahre 1893.9)
Das Jahr 1893 iſt für das Italieniſche Seidengeſchäft ein außer⸗
ordentlich wechſelvolles geweſen. Mit glänzenden Ausſichten be⸗
ginnend und in den erſten Monaten reichen Gewinn abwerfend, hat
es ſich in ſeiner zweiten Hälfte namentlich für die Seidenſpinner
zu einem überaus unglücklichen geftaltet.
Während die Breite Für Sublime Gregen 10/15, Sublime Dr:
ganzine 1/1 und gelbe Kokons 4 p. 1 im Mai nod 76, 89 und
18,50 Lire betrugen, ftellten fie ſich im Dezember auf 47, 53 und
11 Lire.
Die Seibenvorräthe waren Ende bes Jahres 189% außerorbentlidh
gering, und da ferner die Nachfrage nad Seibe in der zweiten
Hälfte des Jahres 1892 ſehr lebhaft geworben war, fo Hatten bie
Preiſe zu Anfang des Jahres 4893 einen Stand erreicht, welcher
über die NRotieungen der letzten Jahre weit hinausging.
Die großen Hoffnungen, mit melden man unter dieſen Um⸗
flmden in da3 neue Jahr Hineinging, wurden in ben erften vier
1) Vergl. Hand. Arch. 1892 II. ©. 292 und S. 469, fowie 1892
16. 1131.
zu Anfang des Jahres 1893 ein erhebliches Nachlaſſen der Aufträge
aus Amerika ein. Diefer Erfheinung wurde aber, wenn fie auch
Her und da Bedenken erregte, einftweilen ein großes Gewicht beis
gelegt, man tröftete ſich damit, daß die Ausftellung in Chicago einen
Aufſchwung bringen werde, und man hoffte auf die Aufhebung ber
Mac Kinley⸗Bill, womit eine weitere Hebung des Ausfuhrhandels
in fiherer Ausſicht zu ftehen ſchien. Für den Augenblid fiel auch
das Nachlaſſen der Amerikanischen Aufträge nit ind Gewicht, da
die Europäiſchen Seidenfabrifanten, welche mit ihren Einfäufen wegen
der hohen Preiſe ange zurüdgebalten Hatten, mit außerordentlich
großen Aufträgen auf den Narkt Tamen. Die Nachfrage von Ddiefer
Seite, namentlih nad feinen Artikeln, war während ber erften
Monate des Jahres jo groß, daß die Ztalienifchen Setbenzwirner
im April, als fie in Folge der Trockenheit nit mit voller Kraft zu
arbeiten vermodten, dem Bedarf an Drganzinen, dem bamals
leitenden Artikel, Yaum zu entfprechen in der Lage waren.
Die vorgedachten Berbältnifie Hatten 518 Anfang Mai eine
außerorbentliße Breiäfteigerung zur Folge, dann aber trat eine
Wendung ein.
Dos Fruhjahr 1893 war der Entwidelung des Maulbeerbaumes
fer günftig, und hierdurch fowie buch die außerorbentlih Hohen
hatten aut
Breife, welche bei ben im Borams (d. 5. vor ber Ernte) abgeſchloffenen Als Gefammtrejultat für das Jahr 1893 ergibt die Sta⸗
Rolonverläufen erzielt murben, ſahen ſich die Kokonzüchter veranlakt, | tiſtik als Werth der Seideneinfuhr 119090281 Lire un ald
des Auslegen von Geidenraupeneiern thunlichſt zu vernehren. Die | Werth der Seidenausfuhr 307667899 Lire, mithin 5 422 109
Folge war, daß die Kolonernte ein über Erwarten reiches Refultat | und 35 702819 Lire weniger als im Bexjahre.
ergab. Das Reſultat wird amtlih auf 46000000 kg geihäkt, Der reichen Ernte bed Jahres 1898 ift es zuguichreiben, wenn
mährend ſich bie Ernten ber Jahre 1892 auf 34641491 kg, 1891 ſich bei den Kolons bie Einfuhr wermindert, Die Ausfuhr Dagegen
auf 37 922 562 kg, 1890 auf 40 774410 kg, 1889 auf 34 339 291 kg | vermehrt hat. Ebenſo finden auch bie Verminderung der Einfuhr
und 1888 auf 43899 448 ig bezifferten. ‚ unb bie große Abwahme ver Ausfuhr bei ber Rohſeide in dem oben
Au in den anderen Geibenländern fiel die Kokonernte ſehr Seſagten ihre Erklärung, denn es iſt einleuchtend, daß ſich bie
günftig aus. Im Dinblick auf bie geringen Mengen der ſichtbaren Italieniſche Spinnerei bei bes bargelegten Entwickelung der Preis⸗
Seibennorräthe Hatte man bis dahin angenommen, daß auch eine | verhältnifie große Zurüdhaltung auferlegt hat.
reihe Weltfeibenernte leichte Aufnahme auf dem Weltmarkte finden Mit der Verminderung der Ausfuhr flieht es im Einfiange, daß
werde. Als aber die Kokonablieferungen der 1898er Ernte begannen, | du Ende des Jahres bedeutende Beſtünde an Seide vorhanden
fiellte ſich heraus, daß die Fabrikanten bereits große Anſchaffungen Waren. Nach ben Angaben des Vereins für Seideninduſtrie und
gemeht und ihren Bedarf meift bis zum Herbft hinaus gedeckt Seidenhandel betrugen bie Seidenvorräthe
hatten. am 31. Dezember am 31. Dezember
Hatten ſchon biefe Berhältniffe ein Weiden der Preiſe zur Pe m
Folge, jo traten bald weitere Momente ein, welche den Preißrüdgang i .
kihlennigten. Bor Allem mar es die Kriſis in Amerika. Die | Dei Der Banca Razionale....... 23 Fi 2
Radfrage aus ben Vereinigten Stanten, welche, wie erwähnt, ſchon bei ber Mailänder Sprteile....
Allerdings können diefe Zahlen nicht ohne Weiteres zum Ber-
gleih dienen. Die Seidenbeftände, melde früher beim Crebito
Mobdiliare lagen und deren Beträge nicht veröffentlicht wurden, finb
nad der Zahlungseinftellung jenes Inſtituts größtentheils im bie
Magazine der Sparkafle gebracht worden. Yerner tft zu berück⸗
ſichtigen, daß in ber zweiten Hälfte 1898 in Folge ber Finanz⸗
ein weiterer Ausfall trat ein, weil die Seivenfabrifanten in Europa, verhältnifſe Italiens das Beleihungsbedürfniß größer geweſen ſein
welche ebenfalls unter jenen Berhältniffen zu leiden hatten, ihre | wird als in früheren Jahren. Immerhin ift aber nicht zu bes
Aufträge um fo mehr einfhräntten. Dazu kam der Sturz des | Zweifeln, daß bie Geibenvorräthe zu Ende bed Jahres ausnahms—⸗
Sitberpreifes, welder die Gefahren der Chinefiihen und ZJapanifchen | weile große waren. Das Jahr 1884 Hat daher im biefer Beziehung
Konkurcenz vermehrte. Und ſchließlich geflaltete fich auch die als | wie auch im Hinblid auf den Stand der Preiſe unter weſentlich
gemeine Lage in Stallen ſelbſt höchft ungünftig, indem die Finanz ungünftigeren Ausfihten als daB Borjahr begonnen. Eine erhebs
kriſih ausbrach und immer ernflere Geftalt annahm. liche Beflerung ber Berhätniffe iſt bean aud in bem eriten drei
Immer weiter gingen nunmehr bie Breife herunter. Die Ers Monaten des laufenden Jahres nicht eingetreten. Die Preiſe find
muthigung, welche die Nufhebung der Sherman-Bill brachte und der nod wetter heruntergegangen, und bie Spinner baben fi veranlaht
Zerjuch einiger Häufer, den Preiſrückgang aufzuhalten, bewirkten nur geſehen, ihre Vorräthe mit geoßem Verluſt losguſchlagen. Die doff⸗
cine kurze Unterbrechung. Die Baiffe behielt bie Oberhand, und bie | MUNG ber Geibenfpinner geht jept bahin, bafı ber Kofompreiß fm
Preiſe erreichten Ende des Jahres einen Stand, welder weit Binter laufenden Jahre ſehr niebrig jein, und daß bami? eine beffere &-
den Gäpen zu Anfang bed Jahres zurüdblieh. — ber Mmeagelimifle Tür bie zweite dauſte det Jahres herbei
Die wirthſchaftliche Yolge dieſer Entwidelung liegt Mar auf ber ;
Sand. Die Kokonzuchter Haben für ihre auferorbentlich reiche Ernte, bad —S— men dann —S——
namentlich ſoweit fie ſchon vor ber Ernte verkauft haben, hohe und | Going und der Yanbel mit diefen Gryeugniffen buden den weitaus
theilweiſe (ehr hohe Preiſe erzielt. Ste bliden daher auf ein aus⸗ wichtigften Theil des Stalienifchen Geibengefhäftes. Um bie Ueber
ahmöweile gutes Jahr zurüd. — Den Seibenipinnern ift zu Anfang fit zu vervollftändigen, ift noch ein Bit auf die Seidenabfalle
des Jahres reicher Gewinn zu Theil geworden, in der zweiten Hälfte und * Seibengewebe u werfen
des Jahres aber haben fie ſchwere Berlufte erlitten, indem fie dic
Kolons t ür bi i An Seidenabfällen (cascami) wurden im Jahr 1893 ein⸗
—— — nn für bie Gefpinnfte feine ent geführt 9610 Wetercentner und ausgeführt 21108 Metercentner ober
. 868 Metercentner und 5924 Metercentner mehr als im Borjahr.
Die Schwierigkeiten, mit welchen bie Stalieniihen Seibenipinner Aus **
su känpfen gehabt haben, kommen auch in deutlicher Weiſe bei ber Die Zunahme der Ausfuhr erklärt ſich aus bem zeihen Er⸗
on gebniß ber Kolonernte, während bei der Einfuhrvermehrung der
ns und Ausfuhrſtatiſtik für die Kategorie Seide zum Ausdruck. nienrige Preiofiand des Gilbers mitgewirkt hat, welder größere Ber
Für Die erfien drei Monate zeigt biefelbe gegenüber dem | züge aus China und Japan lohnend machte.
Lorjahr eine erhebliche Bermehrung der Einfuhr (Werth 1898: 291/e, Was die Verarbeitung der Seidenabfälle betrifft, fo gebt bie
1892: 18 Millionen Lire) und eine ganz unbedeutende Berminderung | Handkämmerei immer mehr zurüd, wogegen bie mechaniſche Käm⸗
vr Ausfuhr. Dann aber wird das Verhältniß ein anderes, die | merei zugenommen hat.
in der erften Hälfte des Jahres nachgelafien Hatte, Hörte jeht ganz
auf, ja no mehr, die von dort aus ertheilten Aufträge wurden
ieffah annukirt ober wegen der finanziellen Lage der Auftraggeber
unquöführber. Stalien wurde hiervon in doppelter Weife betroffen,
nittt nur, daß ein Abfahgebiet, weiches fih in den letzten Jahren
als außerordentlich aufnahmefähig erwiefen, in Wegfall kam, fondern
Ausfuhr gebt gegenüber dem Vorjahr immer mehr zurüd, und Raſche Fortichritte macht die Schappes (Floretgeipinnftes) Sn:
qließlich erfährt auch die Einfuhr im Bergleich zum Borjahr eine | duftrie. Ihre Probultion wird zur Zeit auf jährlich 400000 kg
Terminderung. zum Wertbe von 10 Millionen Lire geichägt. Eine Rebeninbuftrie
212
bildet die Bourettefabrilation, welche bie Abfälle der Schappe ver:
arbeitet. Ihre Erzeugniffe repräſentiren einen Werth von ungefähr
3 Millionen Lire jährlich.
€3 betrug im Jahre 1893 die Ausfuhr von Kämmlingen aus
Seivenabfüllen 4859 Meterceniner und von Schappegeipinniten
3620 Metercentner, mithin %7 und 1387 Meterceniner mebr als
im Borjabr.
Was den Geſchäftsgang angeht, fo find die genannten Induſtrie⸗
zweige von den Berbältniflen, unter welden die Seidenjpinnerei zu
leiden batte, ebenfalls betroffen worden, doch waren bie Wirkungen
weniger einſchneidend, weil fih der Einkauf des Robmateriald auf
das ganze Jahr vertbeilt, und weil die Preife der Fabrikate ges
ringeren Schwankungen ausgeſetzt find.
Bei den Seidengeweben beirug nad) der Statiftik
die Einfuhr
1889 1890 1891 1892 1893
kg kg ‘kg kg kg
inögefammt ,..... 235 608 195093 176497 184649 173474
darunter aus
Deutiäland .... 79466 64681 61613 68826 63 769
die Ausfuhr
insgeſammt ...... 222 128 239897 257487 275606 287 937
darunter nad
Deutihland .... 23757 41727 23056 24687 36665
Wenn die Seibenweberei Staliend auch noch lange nicht bie
Bedeutung erreicht hat, welche fie nach Lage der Verbältnifle haben
könnte, jo erfährt doch die Zahl der MWebftühle und der Fabriken
von Jahr zu Zahr eine Vermehrung. Die obigen Zahlen zeigen,
daß im Jahr 1893 im Bergleihe mit den Borjahren die Einfuhr
weiter zurüdgegangen und die Ausfuhr meiter fortgejhritten ift,
woraus hervorgeht, daß die einheimische Induſtrie auch in dieſem
Jahr an Leiftungsfähigteit gewonnen hat.
Der Geſchäftsgang war für die Webereien in der eriten Hälfte
des Jahres ein guter, Über die zweite Hälfte des Jahres wird das
gegen lebhaft geklagt. Der Ausfall der Ausfuhren nad Amerika
und die Finanzkrife im Lande find ſchwer empfunden worden, und
auch in den anderen Abfatländern fol eine große Einſchränkung bes
Konſums eingetreten fein.
Caleutta.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Allgemeines.
Als eines der wichtigſten Elemente im Indiſchen Handel, ſowohl
was Einfuhr als auch Ausfuhr anbetrifft, muß die Kursfrage an-
geliehen werden.
Die Anzeichen eines guten Geſchäfts mehrten ſich in der erften
Hälfte des verfloffenen Jahres, als die geplante Währungsreform
der Indiſchen Regierung den Kurfen eine ftetig fteigende Richtung
verlieh, welche mit der Schließung der Münze für die freie Prägung
von Silber am 26. Juni ihren Höhepunkt erreichte.
Die Kursfteigerung an fich jelbft, noch mehr aber die Erwartung,
daß der Kurs nunmehr ein ftabiler bleiben werde, trugen fehr zur
Belebung des Einfuhrhandeld im Allgemeinen bei. Der Mißerfolg
der Währungsreform indeflen, welcher fich fofort nach der Schließung
1) Wegen bes Borjahres |. Hand. Arch. 1893 U. ©. 151.
Stalien. — Caleutta.
der Münze bemerkbar machte und ben Kurs nad und nad auf den
bisher tiefften Standpunkt herabdrüdte, bat ſeitdem eine vollftändige
Desorganifation ded Eins und Ausfuhrhandels Bervorgerufen, deſſen
Folgen ih im laufenden Sabre fühlbar machen werben.
Der natürliche Berlauf des Silbermarktes wurde durd die
Minderbeibeiligung Indiens an Sülbereinläufen zu Münzzwecken
beeinflußt.
Erft als die Silberpreife auf einem beunrubigend niebrigen
Stand angelangt waren, begannen Berichiffungen von Barren nad
Indien, die ihre Erklärung in der Handlungsweiſe der Eingeborenen
findet, melde ihre Rupien gegen Barren austaufchten, in ber
Annahme, daß früher ober fpäter die Wiedereröffnung der Münze
zu erwarten fei.
Durch diefe Manipulation gelang es aucd den Banken, genüs
gende Mittel zu befommen, um dem Bedarf bed Indiſchen Handels
zu genügen, obne ſich hierfür um „Souncil Bills“ zu bewerben,
welde der Secretary of State nicht unter 1 Schill. 4 Bee. per
Rupie abzugeben beabfichtigte.
Die Indiſcheu Bankinftitute verfolgten ihren Plan mit großer
Ausdauer, bis ſchließlich Der „Secretary of State for Indie“ die
Schwierigkeit, die Rupie in ihrem Sterlingwerthe zu erhalten,
ertennend, „Council Bills“ zu der jemeilig beiten Rate abgab.
Hieran fcheiterte fomit das Schickſal der Rupie, Teines der
erhofften Biele wurbe erreicht, und die Erwartungen, ber Rupie auf
künſtlichem Wege einen höheren Werth zu geben, bie Silbereinfuhtr
nah Indien gewaltfam einzufchränten und den Indiſchen kauf—
männifchen Kreifen einen ftabilen Wechſelkurs zu geben, ſchlugen fehl.
Handel und Wandel baben Durch diefe Verſuche ſchweren Schaben
erlitten, die Kredite find geſchwächt, und augenbliclich befindet fi
ber Geihäftsmann in Aufregung, Mittel und Wege zu finden, um
der drohenden Gefahr einer Krifig enigegenzutreten.
Einfuhr.
Bon den beiden Maſſenartikeln Zuder und Salz abgejeben, zeigt
die Einfuhr von Deutichland aus abermals eine Zunahme, befonbers
in der Textilwaarenbranche.
Es wurden eingeführt:
1893. 1892. 1891.
Werth: Nupien.
Buder ............... 88 486 187821 1264 263
Salz .................. 328 477 120 222 710 689
Sonftige Artikel ........ 5173184 4570280 3981630
gujammen .... 5590147 5482823 5896 582
Die verhältnigmäßig hohen Breife des Rübenzuders in Europa
während des größten Theild des letzten Jahres haben bie Einfuhr
befjelben in Indien in Konkurrenz mit dem einheimischen Brobuft
unmöglich gemadt. Ein Geſchäft in dieſem Artikel fcheint nur
möglich zu fein, wenn die Europätfchen Preife ungemein niedrig find.
Die Zufuhren von Deutfhem Salze haben in ber legten Hälfte
des abgelaufenen Jahres wieder zugenommen, nachdem die Breife,
welche Anfangs des Jahres auf einem ungewöhnlich niedrigen Stande
waren, fich wieder gebeflert Hatten.
Im Allgemeinen ift in den Hanbelöbeziehungen mit Deutichland
mit wenigen Ausnahmen wieberum ein Fortfchritt zu verzeichnen,
welcher um jo bemerkenswerther ift, al3 die allgemeine Gefchäftsiage
fowie fozialpolitiige Störungen aller Art fi dem Handel hemmend
in den Weg ftellten.
Calcutta.
Ausfuhr.
Die wichtigſten Ausfuhrartikel find Zute, Baummolle, Indigo,
Beizen, Deliaaten ıc.
Jute. Der Ausfall der Icktjährigen Ernte läßt fomohl was
bie Qualität, als auch was bie Duantität anbelangt, viel zu wünfchen
übrig. Im Bergleiche zu einer Durchſchnittsernte darf der Qualitäts⸗
ausfall als ſchlecht angefehen werben. In Duantität bleiben die
Berihiffungen vom 1. Auguſt bis 28. Februar um rund 600000
Sollen zu 400 Engl. Pfund gegen das Vorjahr zurüd und ſtehen
bedeutend unter einem Durdfchnitterträgnifle ber Ernte, wie bie
tolgenden Ziffern beweilen.
Die Ablieferungen von Zute betrugen nämlich während ber
T Ronate
vom 1. Auguſt 1893 bis 28. Februar 1894 2025100 Ballen,
. 1892 1898 266040
1891 n 1892 1828886 „
„ 1890 n 1891 267260 „
, 1889 „ 1890 241706 „
Die Preife von Jute find in Folge der ſchlechten Exnte bedeutend
geftiegen und fliehen auf ber Durchſchnittsrate von 40 Rupien pro
* zu 400 Engl. Pfund gegen 24 bis 82 Rupien in ber vorigen
on.
Roh Deutſchland wurben ausgeführt:
Jute. Juteſäcke
Werth: Rupien.
1893 ............ 14 196 626 227 986
1892 ........... 8 322 378 366 929
1891 ............ 8646 406 286 816
Dei Beurtheilung biefer Zahlen muß in Betracht gezogen werden,
daß die Zunahme fich theilmeife Durch höhere Rupienpreife erklärt.
Baummolle. Ealcutta fpielt in biefem Artikel im Vergleiche
mt Bombay nur eine unbedeutende Role und ift eigentli nur ber
Rarttplag für Bengalifde Baumwolle und einzelne Spezialitäten.
Im Gegenfa zu ber Ernte 1892/93, die fowohl in Duantität
23 Qualität ſchlecht ausfiel, war die Dualität ber letzten Ernte,
wenn bie Baummolle auch faatig und etwas ſchmutzig mar, recht
gu und ſtand auch quantitativ weit Aber der vorjährigen, indem fie
Beinahe die Doppelte Menge berfelben brachte.
Die neuen Erntefhägungen beziffern ſich für Bengalifche Baum»
wolle auf etwa 500 000 Ballen gegen etwa 260 000 Ballen im Jahre
1832/93. Davon kommen ungefähr 60000 Ballen auf ben eins
— Verdrauch, fo daß etwa 440000 Ballen für die Ausfuhr
en.
Bon Calcutta wurden ausgeführt in der Saifon 1892/93
19413 Ballen, gegen 50128 Ballen in ber vorjährigen Saifon.
Der weitaus größere Theil biefer Verſchiffungen erfolgte nach
Deutfhen Häfen, und zwar:
Im Jahre 1898 .. 28589 Ballen im Werthe von 2664 910 Rupien,
dagegen 1892 .. 076 „5 „u „ 24660890 „
Demnach fleht das letzte Jahr an Duantität inter bem vorher»
gegangenen Jahre um 1743 Ballen zurück, weift aber im Werth einen
Ueberſchuß von etwa 200 000 Rupien auf, der ſich in höherer Preis;
lage de Artikels und durchſchnittlich höherem Kurfe erflärt.
Die Breife fliegen im Januar 1893 für feine Baummolle von
IT Rupien pro Maund!) auf 23 Rupien, um im Februar auf
21 Rupien zu fallen. März und April zeigten Beflerung ber Preis
1) 1 Maund glei etwa 88 kg.
213
lage, 22 Rupien, im Mai dagegen fiel der Preis auf 20 Aupien,
auf dem er fich einige Zeit Bielt, worauf er wiederum fiel und im
Dezember 17 Rupien beitrug.
Mit geringen Schwankungen erhielt fich diefe Preislage bis zum
Frühjahr d. 38.
Bei der letzten großen Amerikaniſchen Ernte, die die Preiſe für
Baumwolle ſtark weichen ließ, dürfte es fraglich fein, ob das Indiſche
Produkt mit dem erwünſchten Erfolge auf den Narkt kommen kann,
oder ob die einheimiſchen Indiſchen Händler die Waare zurückhalten,
bis die Ernteberichte der nächſten Saiſon darüber entſcheiden, ob
befiere Preiſe zu erwarten find ober nicht.
Indigo. Die legte Ernte, welche eine Höhe von etwa 115 000
Maunds gegen 87000 Maunds der vorjährigen erreichte, brachte an
Qualität ein befriedigenbes Produft an den Markt. Die Breife,
welche in der letzten Saifon ganz unverhältnifmäßig geftiegen waren,
fielen um etwa 30 bis 60 Rupien und mehr, je nad der Dualität
bes Produkts.
Mäbrend der Saifon, welche gewöhnlich Mitte November ihren
Anfang nimmt und mit dem 31. Januar ihr Ende erreicht, alfo
nur 21/3 Monate dauert, berrichte im Allgemeinen reges Intereffe für
den Artikel, und aus der nachſtehenden Statiſtik ift erfichtlich, daß
Deutihland im leiten Jahre für einen erheblichen Theil ber Ernte
Abnehmer geweſen ift.
1893/94. 1892/98. 1891/92.
Ernte ............... Maunds 115000 87000 150.000
.............. Kiſten 27 731 21400 38 500
Ausfuhr nach Deutihlandb!) Engl. Ctr. 10400 5 200 11 500
Weizen und Saaten. Die Weizenauöfuhr erwies fi im
Berichtsjahre als überaus gering.
Zur Verſchiffung nah Deutſchland gelangte im verflofienen
Jahre kein Weizen, gegen eine Ausfuhr im Jahre 1892 im Werthe
von 1924 015 Rupien.
Ueber Ausfuhr, Verbrauch ac. von Weizen giebt folgende Bus
fammenftellung Aufſchluß:
Geſammt⸗
In Caleutta Ver⸗ Davon nach Einheimiſcher
angebracht. ſchiffungen. Deutſchland. Verbrauch.
Tonnen. Tonnen. Tonnen. Tonnen.
1891/92... 250 000 227 000 35 000 28 000
1892/93... 214000 164 000 21 000 50 000
1893/94... 113000 61 000 — 62 000
Diefe Ziffern beweilen in erfter Linie eine bedeutende Zunahme
bes einheimiſchen Verbrauchs, insbeſondere find die Ankünfte in
Calcutta von „up country*® bemerkenswerth, die bei bem zunehmenden
Anbau von Weizen und troß der guten Ernie vom Sabre 1893 ſich
verminderten und zu dem Schluffe führen, daß der Weizenlonjum
im Lande fi allmählich neben Reis, dem hauptſächlichſten Nahrungs⸗
mittel der Eingeborenen, einbürgert.
Diefem Umftande ift die verhältnigmäßig geringe Ausfuhr von
Weizen zuzufchreiben, denn mit der vorhandenen größeren Nachfrage
für den einheimifhen Verbrauch fliegen die Breife in Indien und
legten damit der Ausfuhr ein Hinderniß in den Weg, dad durch die
großen Amerikaniſchen Weizgenernten und die bamit verbundene
billige Preislage des Artifelö in Europa noch wirffamer wird.
I) In dieſe Ziffern iſt Defterreich mit eingeichloffen, da die amt⸗
liche Statiftit bei Indigo „Defterreih und Deutichland” nicht unters
ſcheidet.
214
Delfasten. Die Ausfuhr sen Delfanien wird bauch folgende
Tabelle veraujchaulicht:
daron nad sem
deſtiande von
Europa (einſchl. davon nad
überhaupt. Deulchland). Deutſchland.
. 1891/92 298 716 50965 17400
1892/93 203800 18 964 12200
1893/94 270000 43 800 8425
1891/82 13360 9730 700
1892/93 10975 9994 159
» . 1893/94 18200 15.800 1720
—— 41659 23548 8600
294 10690 8880
41000 29000 15000
br von Leinſamen nad Deutſchland im
Ernte bebeutend nachgelaffen, während
fich in Mohnſaat eine kleine Zunahme zeigt und Rapsfamen beinahe
die doppelte Duantität der vorjährigen Einfuhr erreichte.
Schellack. In diefem Artitel betrugen bie Ausfuhren aus
Calcutta:
Dav. nach dem
Feſtlande von
Europa (einſchl. Hiervon nach
ueberbaupt. Deutſchland). Deutjchland,
1898 . 67000 10340 4646
gegen 1892 . 7200 8985 234
Die Berfiiffungen nad Deutſchland haben fi alſo im Berichts⸗
jahre um bad Doppelte vermehrt und laſſen zu bem Schluffe gelangen,
daß Deutſchland feinen Bebarf in biefem Artikel mehr und mehr.
direlt bezieht.
Die Preislage war im vergangenen Jahre eine fehr unftäte und
zeigte zwiſchen ihrem Höhepuntt und bem tiefften Stanbe einen
Unterfegteb bis zu 10 Rupien pro Maund.
Häute. Das Häutegefäft mit Deuskhland bat im Beriqts⸗
jahre wiederum eine beträchtliche Ausbehnung angenommen. Die
Ausfuhr nad Deutſchen Häfen ermeift eine Zunahme von etwa
100000 Stüd und kommt auf ungefähr 2848800 Stüd, gegen
etwa 2 747 700 Stüd im Jahre 1892.
Diefe Zahl bilbet ungefähr vie Hälfte der ganzen Ausfuhr von
Häuten auß Calcutta nad Europa.
Der Reft der Ausfuhr vertheitt fi) auf folgende Länder:
Städ.
Amerila 0271
Stalien . 1221. 072
Großbritan: 1502 232
Frankreich .. 558 908
Defterreicelingarn 867 384
Deutihland zieht ſchwere Baaen vor md verwendet meiſtens
bie befjeren Sorten, mährend bie allerfeinften Klafien von Häuten
befieren Markt in Deſterreich⸗ Ungarn (Wien und Trieft), geringe
Sorten in Großbritannien, Italien und Spanien finden.
Biegenfelle, in denen Eelcutta jäßelih etwa 7 Millionen
Stüd umfekt, gehen nicht oder nur in äußerft geringer Anzahl nad)
Deutſchland, fie finden meiſtens Abja in Amerifa und ein Heiner
Theil in Großbritannien und Frankreich
Bewerkenswerth find noch folgende Artilel, bei denen im Bers
gleiche mit früheren Jahren ein Auffchwung in dee Ausfuhr nach
Deutſchland zu verzeichnen ift:
Celcutta.
1898. 1892. 1891.
Werth: Rupien
Dünger (meiſtens Knochenmehl) ... 240 900 126760 95260
Barienglas (Rica) .. 32382 1000 32100
Talg BB 0 - —-
Wat . 1688 — 30
Dertehrsüberfihten.
Einfuhr aus Deutihland nad; Calcutta im Jahre 1893:
Werth:
Maßſtab. Menge. Rupien.
Baumwollgarn, türkiſch roth Ballen 856 293675
Baummollengemebe Riften 538 226 658
Baummollene Pofamentiers und
Strumpfwaaren 222222000. — — 45859
Wollenwaaren, gemiſchte
Wollene Shawls
Metalle (Eiſen, Stahl, Zimt)
Reallwaaen ...
Raſchinen und Theile davon ...
Baumaterial ....
Bier, Wein, Spirituofen .
Spirituofen für mebiz. Bwede
Arzneimittel .
Shemitalien .
Farben und Farbewaaren
Porzellan und Steingut
Gladwaaren .
Zundhölzer
Papier und Papierwaaren
Sonſtiges Schreib⸗ u. Druckmaterial
Möbels und Tifälerwaaren .....
Uhren...
Sal.
Buder ..
Cigarren, Tabat
Verſchie dene Kleidungsftüde .
Kunftwerte .
Korken .
Inftrumente
Konferven .
Spielmaasen .
Seife:
Del
Kupfer
Korallen .
Hopfen ..
Stein und Marmor .
zuſammen einfhl. der minder wichtigen Artitel
Engl. Cit.
. Engl. Bf.
Engl. Er.
glei etwa Mark ... 7200000
dagegen 1892 ... 5482823
gleich etwa Maıt ... 7180000.
Ausfuhr aus Calcutta nad Deutſchland im Fahne 1898:
Werth:
Rafftab. Menge. Rupien.
Rohe Baummolle . Ballen 369 266490
Indigo . Riten 2416 2600.10
Iöäute .. Bolen IS6TI GBB4409
Calcutta. — Bofton. 215
Werth:
Maßſtab. Menge. Rupien.
Felle........................ Stücke 68 658 50 768
Rode Zute.......... ......... Ballen 421651 14 196 525
Juteſäcke.................... 2 866 227 986
Jutegewebe................... 30 5 300
Daummollene Garne und Gewebe . Engl. Pfd. 601648 46 833
Schellack..................... Kiften 4 646 528 496
Knopflack........... ........ 593 712 443
Reis . .................. .... Säcke 112963 1187122
Leinſaat ..................... 128867 13446 420
Mohnſaat ............ ....... 23410 247 445
Rapklant ..... ............... n 203956 1749799
Thee ........................ el Pfd. 1767 62 849
Tünger (meift Kuodenmehl) . . Tonnen 4050 240 905
Morienglad ............ ...... Engl. Ctr. 167 32 382
Dele ........................ Gallon 9639 17 452
Klauen ...................... Engl. Ctr. 1406 20 587
Bole und Wollenwaaren ...... — — 28 787
Juwelen ..................... — — 2 500
Konſerven................... — — 19617
Rupfer ...................... Engl. Ctr. 103 4764
DIOGEN ...................... 1193 5 630
Ingwer ...................... Engl. Pfd. 39 200 11 182
Hörner................... Engl. Ctr. 354 10 484
Banufalturen xc........... — — 12 597
Nyrobalanen ................. Engl. Ctr. 4327 20155
Talg ........................ 1216 18377
Tabak....................... Engl. Pfd. 16513 1026
WVachs ....................... — — 16 893
zuſammen einſchl. der mindermwichtigen Artikel ... 32316 281
gleih etwa Marl ... 40 950 000
Dagegen 1892 ... 27 696 844
glei etwa Marl ... 36 000 000
Boſton.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Allgemeines.
Wenngleich ſich der Anfang bes Geſchaftsjahres 1898 nicht fo
günftig wie der des Vorjahres geftaltete, fo herrſchte dennoch eine
ſehr bebeutende Thätigkeit in den verfhiedenen Induſtriezweigen,
welche erft fpäter in Folge der Unficherheit darüber, welche Erledigung
im Kongreſſe die zur Verhandlung kommende Gilberfrage erfahren
würde, abgefchwädht wurde. Die lange Seit bis zu ber im Ditober
1893 erfolgten Wieberaufhebung des unter bem Namen „Sherman Bill*
belannten Geſetzes hatte bie nacytheiligften Folgen für alle Geſchäfte
und Induſtriezweige. Ein fteter Niedergang in allen Preifen für
Rohmaterial und fertige Waaren, fomwie bei allen Werthpapieren
machte Ab mehr und mehr fühlber, und durch das fehlende Ver⸗
trauen wurden auch die Nationalbanfen des Landes ſchwer in Mit⸗
leidenſchaft gezogen. Erſt nachdem das erwähnte Silbergeich wider⸗
rufen war, befierte fich bie finanzielle Lage wieder.
Hlerzu kam noch bie Unficherheit, die durch die Vorfchläge auf
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 IL ©. 172.
Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL
Aenderungen des Bolltarifs in der Gefchältswelt verbreitet wurbe
und bie meiften Waarenmärkte zu einem förmlichen Stillſtande brachte.
Die ganz außergewöhnliche Preigerniedrigung der Waaren war
für viele Geſchäftshäuſer verberblih, und die auf dieſe zurüd«
zuführenden Fallimente beliefen fih für den Difteift ber Neus
England-Staaten auf eine hohe Ziffer.
Landwirthihaft.
Die von dem lanbwirtbicaftlichen Büreau bed Staates Maſſa⸗
Aufetts im letzten Jahre gemachten Veröffentliäungen in Bezug auf
verlafjene oder theilweiſe verlaflene „Farms“ Haben nicht verfehlt
Intereffe zu erregen. Ueber 100 diefer Farms find feither verkauft
worben, wovon mehr als bie Hälfte an Bürger Maflachufetts. Se
nah Ausdehnung des Farmlandes varlirten die Preife zwifchen 500
und 1800 Dollars. Die am meiften vernadjlälfigten Farms befinden
fih im weitlihen Theil des Staates, in welchem weniger Induſtrie⸗
plätge find, während bie in der Nähe der Fabrikdiſtrikte befindlichen
ſich durch die zunehmende Bevölkerung ber letzteren ſehr gebeffert
haben. Diefelben liefern hauptſächlich Mil, Butter, Eier, Gemüfe
und Früchte.
Außenhandel.
Der Geſammtwerth der Einfuhr im Jahre 1893 belief fich auf
69 118 709 Dollars, der der Ausfuhr auf 83589 989 Dollars.
Einfuhr.
Die Hauptartilel der Einfuhr waren:
Werth: Werth:
Dollars, Dollars,
Zuder und Melafie.. 13 794448 Früchte aller Art.... 1956 806
Wolle und Wollen« Fiſche........... 863 328
WARTEN .......... 8777967 Lumpen............ 156 778
Häute und Felle .... 7252450 Eiſenblech .......... 626 585
Baummolle und Wein, Bier und
Beaummollenwanıen 82236801 2 Spiritudfen ...... 142 204
Ehemilalien ........ 2 862817 Glas und Glaswaaren 468414
Hanf und Flads.... 1656091 Leber u. Lederwaaren 402548
Holz .............. 1231910 Irdene Waaren..... 974 508
Gummi ........... 1 762 895 zufammen einſchließlich
Eiſen und Stabl.... 1719513 minder wichtiger
Maichinen und beren Artitel........... 69 118 709
Beitandtheile ..... 1840 314
Aus Deutfhland wurden folgende Artikel eingeführt:
Werth: Werth:
Dollars. Dollars.
Bücher............. 64559 Feine lederne Hand⸗
Alizarin ........... 23 341 ſchuhe ........... 96 593
Lederwaaren........ 27910 Muſibkal. Inftrumente. 33 374
Chemilalien ........ 202308 Papier und Waaren
Aniinfarden........ 101264 daraus .......... 62 467
Rübenzuder ........ 1491 716 Geidenwaaren ...... 97513
Mineralwaſſer ...... 19803 Spielwaaren........ 230 014
Sämereien ......... 25 351 Bohnen und Erbfen. 69 543
Baummwollenwaaren.. 594595 Holmehl........... 322 374
Irdene Waaren..... 165 416 MWollenwaaren ...... 141 814
Flachs und Hanf.... 45 889 zuſammen einſchließlich
Glas u. Öladwaaren. 65 708 minder wichtiger
Eiſen und Stabl.... 197691 Urtilel........... 4 679 679
216
Ausfuhr.
Die Hauptartikel der Ausfuhr waren:
Werth: Werth:
Dollars. Dollars
Rohe Baummolle.... 9506853 Landwirthſchaftliche
Baummollenzeug und Geräthe.......... 302 828
⸗Waaren ....0.... 787025 Fett und Talg...... 529 687
Speck ............. 15 261872 Tabak in Blättern .. 489172
Rindfleiſch, friihes... 6341600 Käſe .............. 510 424
n gepökeltes. 302388 Rum .............. 932 432
n in Bleche Kunftbutter ........ 844 986
büchſen .......... 192868 Butter............. 164 065
Schinten........... 4 366 846 Hausgeräthe w. Möbel 207809
Schweineſchmalz .... 7322572 Del und Delluden.. 460346
Schweinefleiſch, Maſchinen.......... 497 240
gepäkeltes ........ 820 789 Eifen u. Stahlwaaren 816459
Leder ............. 5418275 Oummiwaaren...... 271417
Korn und Kornmehl. 2802890 zuſammen einſchließlich
Weizen ............ 2840 200 minder wichtiger
Weizenmehl ........ 8 5666 661 Artikel ....... ... 88539 939
Lebende Bieh...... 8 462 830
Nach Deutihland wurden von Boſton ausgeführt:
Werth: Werth
Dollars. Dollars.
Rohe Baumwolle ..... 134 062 Schweeineſchmalz ...... 156 368
Baummollenzeug...... 101458 Fett und Talg ....... 11 339
Wiſſen ſchaftliche Kunftbutter .......... 15 635
Snftrumente ....... 12820 Hausgeräthe u. Möbel. _ 10 704
Maſchinen ........... 10 857 aufanımen einſchließlich
Leder ............... 120 602 minder wichtiger
Speck .............. 198847 Artikel .......... u. 838 842
Shinten ............ 9370
Induſtrie.
Baumwolle. Die niedrigen Preiſe, zu welchen die Spinner
ihren Bedarf an Baumwolle deckten und welche ſich erſt im Laufe
des Jahres etwas befefligten, erlaubten ben Spinnern, bie Preiſe für
fertige Waaren entſprechend denen für das Rohmaterial zu geſtalten,
wenn auch hier und da bedeutende Konzeſſionen gemacht werden
mußten, was beſonders in der letzten Hälfte des Jahres der Fall war.
Für grobes Baumwollentuch betrug die Reduktion von 5 bis 7
p&t., für gebrudte Tücher belief fie fich auf 15 big 20 pCt. ber im
Borjabre erzielten Breife. Eine vermehrte Nachfrage für die Ausfuhr
befonder8 nad China verhinderte eine zu große Anhäufung fertiger
Waaren.
Da der Rohartikel keiner Spekulation unterworfen war und die
Märkte fich nur auf ihren wirklichen Bedarf beſchränkten, fo hatten
die Spinner mit ihren Ankäufen weniger Riſiko und find nun in
der Lage, für das Frühjahr 1894 Kontrafte für Lieferung zu maden,
welche bei vermehrten Aufträgen günftigere Breife erwarten lafſen.
Die Probuftion des Boftoner Diftriktes während des Jahre 1893
belief fi auf 9065 000 Stüde gegen 10045000 im Borjahre. Der
höchfte Preis im Jahre betrug 4 Cents pro Dard, der nichrigfte
23/4 Cents.
Die Ausfichten für die nette Baummollenernte find günftig, es
wird jedoch höchſtenẽ auf cine ſolche von 7 Millionen Ballen gerechnet,
indem die Pflanzer die Produktion bedeutend eingefchräntt haben.
Wolle. Der Bericht des landwirthſchaftlichen Departements
ber Bereinigten Staaten für das Jahr 1898 weift auf einen Rück⸗
Bofton.
gang der Schafzudt in den ReusEnglands ſowie in einigen Süd:
Staaten hin. Dieſer ift jedod mehr als ausgeglichen Durch die Zu:
nahme in den Mittels und Weſt⸗Staaten, und ftellt ber erwähnte
Bericht die Anzahl der Schafe in 46 Staaten und Territorien für
das Jahr 1898 auf 47273568 Stüd feft, während im Jahre 189
die Zahl 44 981865 beirmg. Es wurben im Ganzen 299 752 666
Bund Wolle, gewaſchene und ungemwafchene, erzielt, das Refultat im
Sabre 1892 betrug 287 018406 Pfund.
Die Einfuhr auslänbifher Wolle nad Bofton belief ſich auf
30 032 344 Pfund, und von dieſen waren erfter Qualität 2217453
Pfund, zweiter Dualität 2044 547 Pfund und britter Dualität
25 770 344 Pfund.
Um Ende des Jahres belief fich der Borrath ausländiſcher Wolle
in Bofton auf nur 6 202 500 Pfund, wovon aus Auftralien 8 331.000,
aus Monterideo 260 000 und vom Kap ber guten Hoffnung 93 000
Pfund, fowie aus Argentinien und ber Levante 2 511 000 Pfund Teppich⸗
molle und aus England und Irland 7500 Pfund ftammten. Der Markt
für eingeführte Wolle ſchloß Ende des Jahres mit folgenden Preiſen:
für Molle aus Auftralien mit 33 Cents. pro Pfund gegen 86 Cents
im Sabre 1892, für Wolle aud Montevideo mit 25 Cents pro Pfund
gegen 28 Cents im Sabre 1892, für Teppichwolle aus Argentinien
mit 14 Cents pro Pfund gegen 16 Cents im Sabre 1892, für Mole
aus der Türkei mit 10 Cents pro Pfund gegen 12 Cents im Jahre 189.
Die fchwebende Holltarifrenifion war der Einfuhr von Robwolle
fehr hinderlich. Die meiften Fabriten arbeiteten nur die Hälfte der
Reit, und bis die Tariffrage erledigt ift, wird fich dieſe Induſtrie
nicht erholen können.
Der Rüdgang der Breife für fertige Waaren belief ih auf 15
bis 20 pEt. gegenüber den Preifen des Borjahres.
BZuder. Der Sefammtverbraud von Zuder in den Bereinigten
Staaten belief fih im Jahre 1898 auf 1891911 Tonnen. Die
vier Zudereinfuhrhäfen New⸗York, Philadelphia, Baltimore und Bofton
verzeichnen eine Einfuhr von 1422 743 Tonnen, mithin eine Zunahme
von 20 974 Tonnen dem Borjahre gegenüber. Bon dem eingeführten
Zuder kamen aus Weftindien 898605, aus Java und den Philippinen
179 431, aus Brafilien 75 958 Tonnen und aus verihiedenen Beinen
Kolonien 20309 Tonnen, ferner Rübenzuder aus Europa 248 440
Tonnen, gegen 149482 Tonnen im Borjahre.
Der Borrath in Händen ber Smporthäufer Ende des Jahres
belief fih auf 7443 Tonnen.
Die YZuderraffinerien find mit Ausnahme der Iekten beiden
Monate des Jahres ſtets thätig geweſen.
Die Nachfrage nach raffinirtem Zucker war in den letzten
Monaten ſehr gering und verurſachte niedrige Preiſe. Granulirte
Zucker koſteten Ende des Jahres 4 Cents pro Pfund, der niedrigſte
Preis des ganzen Jahres.
Schuh⸗und Leder⸗Induſt rie. Die Schuhfabrikation weiſt
wie alle anderen Induſtrien des Boſtoner Diſtriktes einen bedeutenden
Ausfall in der Produktion auf. Die finanzielle Kriſis hatte dieſen
Geſchäften ſehr geſchadet, und der Verſand fertiger Waaren betrug
274 698 Kiſten weniger als im Vorjahre. Eine große Anzahl ber
Schuhfabriken zogen ed vor, weniger zu probuziren, und machten nur
da Lieferungen, mo fie der Bezahlung ficher waren. Für feinere Schub:
waaren war wenig Begehr und bie Maſſe der Bevöllerung hielt ſich
nur an bie allerbilligften Schubwaaren.
Die „United States Leather Company“, melde beitrebt if,
den Lebermarkt unter ihre Kontrole zu bringen, veranlaßte bie
Gerbereien, wenig Borrath auf Lager zu nehmen, um bem Leber
markte möglichſt günftige Preiie zu erhalten. Trotzdem zeigte ſich in
Bolton. — Mozambique.
den Preifen für Oberleder ein Rüdgang von 5 Bid 10 pCt.; dagegen
hatten ihre Bemühungen mit Bezug auf Sohlleder befieren Erfolg,
beilen Preife beinahe gar keine Beränberungen erlitten. Es wurde
dies Bauptfählich dadurch erzielt, Daß biejer Verband oder „Trust“
die Ankäufe von rohen Häuten in Sübamerila felbft machte und die
Einfuhr beichräntte.
Die Einfuhr im Boſtoner Diftritte belief fi) demzufolge im
Jahre 1893 auf 861 233 Häute gegenüber von 1221053 Häuten im
Sabre 1892.
Bon diefen famen aus
Stüd. Stüd.
Buenos Ayred........ 816587 Afrika .............. 27 468
Roſario............. 234012 Großbritannien ...... 13 682
Montevideo ........ 219 684 zufammen ..... 861 283
Die Breife fchloffen Ende des Jahres für Häute aus Buenos
Ayres und Rofario mit Al Cent? pro Pfund und für folde aus
Montevideo mit 12 Cents pro Pfund, gegenüber 121/4 und 13 Cents
im Borjahre.
| Schifffahrt.
An dem Schiffsverkehr im Hafen von Boſton im Jahre 1803
waren die einzelnen Nationen, wie folgt, betheiligt:
Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
Deutſche................. 17 26 589
DefterreichsUngariiche....... .. 4 8 686
Belgiſche............... 11 21 504
Franzöſiſche....... ...... 6 3716
Niederlandiſche............ 3 1156
Bortugiefilhe. 2.20... ... 2 1 782
Spanifihe .......- ....... 8 2188
Schwediſche............ 2 978
Norwegiſche.............. 89 61 860
Britiſche................. 1766 1858811
Sawailde.......--o..0... 1 1616
Amerilanife............- 811 174 160
zufammen.... 2218 16505661
Mozambique.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die Handelsbewegung geftaltete ſich im Bergleih zu dem
beiden Vorjahren, wie folgt:
Ausfuhr.
Einfuhr.
Roͤis. Mark. Rols. Matt.
1893..... 607 165903 = 2428664 401127 1465 == 1 604 509
1892..... 642 575673 — 25670803 897768560 = 1591034
1891..... 1 078 273628 = 4813094 657468713 = 2229 875
Ein Bergleih der Werthe in den legten Jahren zeigt sine ſiete
Abnahme der Einfuhrwerthe, obgleich der Handel im Verhältniß gegen
das Vorjahr nicht abgenommen hatte. Die Zahlen für die Einfuhr
find eben nicht genau. Der wirkliche Werth bürfte ungefähr bad
Doppelte betragen haben. Der Handel im Sabre 1891 war bes
beutender ald der ber beiden folgenden Sabre infolge der außer
ordentlich großen Ernte von Delfrüchten.
1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. S. 192.
217
Cinfuhrhandel.
Die Lage des Handels iſt im Allgemeinen eine wenig be⸗
friedigende. Der im Marz vorigen Jahres eingeführte neue Zoll⸗
tasif, der ganz bedeutende Erhöhungen der verſchiedenen Zollſätze
enthielt, hat ein flottes Geihäft nicht auflommen lafien. Mehrere
Artikel, die früher mit Gewinn hatten eingeführt werben lönnen,
mußten gänzlich fallen gelaffen werben. Andere wurben jo Durd die
Zölle vertheuert, daß nur ein Theil des bisherigen Quantums ab⸗
gejegt werden konnte. Am fchwerften find Mogambique und Duelimane
von ben HBöllen betroffen, während Ibo und Lourenco Marques
andere und viel geringere Zolljäge haben. Portugieſiſche Waaren
erhalten eine Bergünftigung von 90 p&t. Trotzdem hat ſich die Eins
fuhr Portugals nicht gehoben.
Der erwartete Mebrertrag aus den Zöllen ift nicht eingelroffen,
weil der Abjak in Folge ber enormen Bertheuerung ber Waaren
dur die Zölle ſtockt. Die Finanzen ber Provinz find daher immer
noch nicht viel beiler als früher, odgleih man ein ſtrenges Spars
ſyſtem eingeführt bat.
Neuerbingd ift dem Handel ein neuer ſchwerer Schlag veriekt
worden burch das außerordentliche Fallen des Gilberd, da man in
Mozambique wie an der ganzen Dftlüfte Afrikas von Bombay abhängig
ift, indem die Rupie die allein im Handel gangbare Münze ift.
Bon Deutihland wurden eingeführt im Sabre 1893:
Werth
Mark.
Baumwollenwaaren................. 375 969
Gewehre ....................... ... 81196
Pulver............................ 47 648
Perlen............................ 25 906
Getränke.......................... 8122
Berſchiedenes............. ......... 92 068
zujommen... 580 888
Ausfubrhandel.
In dem Diftrikt Angotſche find etwa 75000 Sad Erdnüſſe
geerntet, dagegen auf dem Mozambique gegenüberliegenden Feitlande
etwa 50000 Sad. In Parapat (jet umgetauft in Antonio Ennes)
machte jih in Folge von Unruben zwiſchen ben einzelnen Neger⸗
ſtämmen ein geringer Ausfall bemerkbar. Im Ullgemeinen läßt fich
jedoch eine immer weitere Ausdehnung bed Handels in diefem Artikel
verzeichnen. Während die Neger früher nur 2 bis 8 Tagereifen weit
aus dem Innern an bie Küfte kamen, um ihre Nüffe gegen Baum;
wollenwaaren, Gewehre, Pulver 2c. umzutaufchen, kamen fie im letzten
Jahre jhon 5 bis 6 Tagereifen weit beran. Ebenſo breitet fi bie
Kultur der Erdnußpflanze gleichmäßiger an der ganzen Küfte aus.
Es kamen au von Infufſe und Shangafi, zwei Drten, welche zwiſchen
Mogambique und Antonio Ennes liegen, bedeutendere Mengen an.
Auch von Ibo find im Jahre 1893 zum erften Mal Erdnüfle auss
geführt worden.
Seſamſaat, fonft der für die Ausfuhr in zweiter Linie in
Frage lommende Artikel, ift in dem letzten Jahre nur in auffallend
Heinen, weit hinter den Erwartungen ber Kaufleute zurüdbleibenben
Mengen angebradt worben. Die Ernte war im Ganzen geringer
als ſonſt, was wohl theils feinen Grund in den Unruhen vom
Sabre 1892 Haben dürfte, in Folge deren die Ausſaat nicht in ges
nügenber Weife erfolgte. Ferner ging aud ein größerer Theil der
Ausfuhr nach bo, wo die Händler den Negern wegen ber bedeutend
geringeren Eingangdzölle verhältnißmäßig mehr Baummwollenwaaren
in den Tauſch geben Fönnen.
30*
218
Bon Gummi elaſtikum wurden etwa 1000 Säde ausgeführt.
Der Export diefes Artifeld Bat gegen früher bebeutend abgenommen,
und bat fih in gleiher Weife auch die Dualität verfchlehtert. Die
Reger thun aber nichts zur Kultivirung der Gummipflanze, fondern
roden, nachdem fie den Saft abgezogen haben, den Strauch noch
aus und kochen Wurzeln, Zweige und Blätter, wobei nur eine fehr
geringwerthige Dualität gewonnen wirb.
Deutfhlands Antheil an der Ausfuhr im Sabre 1893 war
folgender:
Es wurden dorthin ausgeführt:
Werth: Merth:
Mark. Mar.
Erbnüfle ............. 5679 600 Wachs ............... 4056
Seſamſaat ............ 61781 Scildpatt............ 5856
Gummi elaftilum...... 108947 Muſcheln ............. 1093
Ebenholz ............. 21 125 zufammen... 794218
Grenadilleboll......... 11 760
Schifffahrt.
Im Jahre 1893 verfehrten im Hafen von Mozambique:
18 Portugieſiſche Dampfihiffe von ............ 16 726 Reg. Tonn.
59 Deutichel) n FE 96 945 n
31 Britifche n Pe 89 071 n
1 Sranzöfifches Dampfſchiff --.......... 1426 „
und
3 Deutihe Segelſchiffe von ................. 910
1 Franzöſiſches Segelſchiff von .............. 267
2 Italieniſche Segelſchiffe von............... 637 n
Die Mala real Portugueza ftellte im Anfange des Jahres 1893
ihre Fahrten ein.
Dünkirchen.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Einfuhr.
Die Einfuhr der wichtigſten Waaren im Jahre 1893 ftellte fi),
wie folgt:
Tonnen. Tonnen.
Wolle in Ballen vom La Flachs ............... 43 178
Blata und Uruguay. 58470 Baummolle..... ..... 15 263
Mole in Ballen von Delltuhen ............ 21 993
anderen Zänbern.... 81885 Schwefelerz (Pyrite) ... 26864
Fett, Talg ........... 444 Erdpech, Beroharz..... 67 514
Meigen .............. 128 889 Petroleum, rohes und
Mais................ 68 329 raffinirtes.......... 34 609
Gerfle ............... 147 666 Dele ................ 13 781
Hafer................ 47890 Steinkohle ........... 119 210
Roggen.............. 606 Eiſenerz ............. 121 408
Delſämereien u. Früchte 206261 Roheiſen ............. 8668
Melafle.............- 115 334 Blei in Blöden....... 4646
Bauholz, rohes, gefägted 84137 Zinkerz .............. 18 880
Jute ................ Salpeter ............ 108 123
1) Sn Ein⸗ und Ausgang mit Ladung.
2) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. S. 219.
Mozambique.
— Dunkirchen.
Bon Deutſchland wurden eingeführt:
Schmweinefleifch, ger kg kg
ſalzenes.......... 21382 Hanf, Flachs u. Heede 1053216
Felle, ungegerbte.... 49058 Jute .............. 44 461
Schmweinsborften .... 1100 Delluden .......... 901 597
Federn ............ 10980 Bier ............ . 1194
Schreibfedern....... 5233 Wineralöl.......... 48 152
Eigelb............- 8839 Stahl⸗ oder Eiſendraht 428 254
Käſe............... 30 480 Abfälle v. Zinkwaaren 82 747
Dünger............ 407672 Eifenomyb.......... 6 805
Fiſchthran und Fett. 32 3838 Runlelrübenpottafche,
Berimutterfchalen, uns unreine.......... 887 935
bearbeitete ....... 6382 Chemie Produkte,
Reis .............. 11500 nicht beſ. genannte 489 638
Bohnen............ 428 606 Glas und Porzellan:
Gemüſe, getrodnete.. 810386 waaren, auch Flaſchen 13 922
Aepfel und Birnen, Räähmaſchinen....... 1116
getrodnete........ 67 767 Maſchinen und Werks
Leinſaat ........... 650250 zeuge ............ 16 334
Hanffaat........... 109 705 Maſchinentheile ..... 18 809
Senffaat..........- 83 300 Gegenftänbe aus Gußs
Modnfaat .......... 180000 eiſen ............ 6 208
Rübſaat ........... 14617 Hufeiſennägel....... 10 000
Andere ölhalt. Saaten 412000 Fäſſer, leere........ 104 062
Sämereien zur Saat. 874285 Holzwaaren......... ' 1437
Melafie zu Deftillas Spielfaden......... 1050
tionszwecken ...... 94 335 277 Schwefelhößer ...... 1 797
Bauholz, eichened und Bein in Fäflern und Liter
anderes .......... 659 987 Flaſchen ...... ... 1 382
Brennholz ......... 42300 Branntwein, Sprit u.
Holzkohle ........ .. 32100 Likdr............ 126 190
Ausfuhr.
Die bauptfählichiten Artifel der Ausfuhr im Jahre 1893 waren:
Tonnen. Tonnen.
Bett, Talg ........... 727 Steinloble............ 92 920
Wolle und Wollabfälle . 857 Pottaſche............. 3 153
Meizenmehl .......... 2933 Cichorien, gebrannte... 307
Leinſaat“............. 3220 Jutegarne ........... 1373
Zucker, raffinirter ..... 267 Autegewebe........... 371
„ rober,inländifcher 174576 Fäfſer, leere.......... 9 267
Glykoſe. ............. 821 Ruüböl............... 142
Sen und Stroh ....... 8157 Arbeiten aus Metall,
Kleie ...... .......... 646 Eiſen und Gußeiſen. 3817
Lumpen ............. 3280 Eiſen in Stangen..... 3817
Delluhen ............ 3496 Eiſenblech, Eifenplatten. 295
Phosphat, natürliher.. 29014 Stahl, Stahliienen... 5 812
Shiefer........ ...... 135
Die Ausfuhr nah Deutfhland ftellte fich, wie folgt:
Gebärme, frifhe, ges kg kg
trodnete, gejalzene. 11188 Andere Sorten Del.. 84.434
Felle, frifche oder ges Sute. ............. 45 59%
trocknete ......... 21380 Delkuchen .......... 1624 297
Wolle ............. 48 032 Phosphat, natürlider 6 840 600
Fett, Talg ......... 20 876 Dadihiefer ........ 120 000
Schiffsbrot ......... 1200 Del, ſchweres ....... 270 374
Rartoffeln .......... 7200 Zink .............. 1559
Erdnußöl .......... 69049 AJutegarne.......... 225%
Rohnöl............ 608 135 Leinwandgewebe..... 2118
Dunkirchen.
kg kg
Baummollmtäll..... 2855 Füäfler, leere........ 6 981 496
Seidentüfl.......... 76 855 Wein in Yüffern und Liter
Gegenftände aus Guß⸗ Flalden ......... 2 706
eiſen ............ 152 441
Schifisvertehr.
Im Ganzen Iamen 2888 Dampf: und Segelſchiffe, mit einem Raums
schalt von 1526442 Reg.Tonnen im Jahre 1893 in Düntirchen
en, gegen 2910 Dampf» und Segelſchiffe von 1448 002 Reg. Tonnen
im Borjahre.
Der Rationalität nah) waren von ben im Sabre 1893 eins,
gegangenen Sciffen:
Anzahl. Reg.:-Tonnen.
Ruſſiſche Segelihiffe ... ............. 10 3 617
n Dampfſchiffe................. 8 5 266
Schwediſche Segelihiffe................ 14 5 203
" Dampfihiffe.............. 16 8 969
Rorwegiſche Segelihiffe ....-.....00... 89 20 653
n Dampffhiffe.............. 29 14 683
Dänische Segelihiffe ............ nun öl 4484
" Dampfſchiffe................. 60 41 924
Britiſche Segelſchiffe .............. nee 261 112 695
” Dampfihiffe .....-.......... 1017 703 699
Deutfhe Segelſchiffe.................. 87 12 667
„ Dampfihiffe ................ 146 719 567
Belgiihe Segelſchiffe ..... ............ 8 1308
n Dampfihiffe................ 34 6 530
Spaniſche Dampflhiffe -.............. 1 164
DefterreichsUngarifche Dampiigiffe...... 6 4812
Italienische Segelihiffe ............... 7 6 072
m Dampfidifie .............. 2 8 259
Griechiſche Dampfſchiffe ............... 8 4 228
Amerikaniſche (8. St.) Searlidiffe...... 8 4 491
Shilenifche Dampfſchiffe............... 2 2377
Argentiniſche Dampfldiffe............. 1 1525
Niederländiſche Segelihiffe ............ 1 1499
n Dampfidiffe ........... 61 9392
Franzöſiſche Segeliiffe............... 470 70 357
„ Dampfidiffe .............. 631 897 083
Im Bergleih zum Borjahre Hat der Verkehr zugenommen an
Ruſſiſchen Schiffen um 2455 Reg.⸗Tonnen, an Schwebiihen Schiffen
um 7697 Reg.⸗Tonnen, an Rorwegiihen Schiffen um 3121 Reg.
Tonnen, an Dänifhen Schiffen um 11424 Reg.sTonnen, an Briti-
Iden Schiffen um 20 692 Reg.»Tonnen.
Dagegen hat die Deutihe Flagge zwar eine Zunahme von
2 Schiffen, Dagegen eine Abnahme von 4927 Reg.⸗Tonnen zu ver
zeihnen. Die Abnahme ift bauptfählih dem Zollfriege mit Ruß⸗
land zusufchreiben, denn ſeitdem die Schiffe dort höhere Abgaben zu
entrichten hatten, kamen nur vereinzelt Deutfche Schiffe von Rußland
in Dünkirchen an, während fonft viele Deutiche Dampfichiffe Waaren
von Rußland zuführen.
Daß die Zahl der Deutihen Schiffe in Folge des Zollkrieges
mit Rußland nicht noch mehr abgenommen, hat darin feinen Grund,
daß eine größere Menge Melafie als je zuvor, nämlich 94 335 277 kg,
von Deutfhland nah Dünkirchen eingeführt worben if, und nicht
weniger als 101 Deutihe Schiffe, die größtentheilg aus Deutichland
kamen, mit Melafie beladen waren.
— Caracas.
219
Die Deutihen Schiffe kommen größtentheild von Europäiichen
Häfen, außerdem jährlid mehrere Schiffe mit Salpeter und anderen
Waaren von Amerila.
Mit Wolle kam, obgleich nicht weniger als 90 355 Tonnen Wolle
eingeführt wurden und mehrere Deutihe Dampferlinien nad) Süd⸗
amerita und Auftralien befteben, auffälligerweije im Sabre 1893
kein Deutfches Schiff in Dünkirchen an.
Die meiften Deutihen Schiffe mögen vielleicht für Deutfchland
direft Fracht genug haben, anbererfeit3 mag auch mohl der Umſtand,
dag, feldft wenn nur ein Theil der Ladung in Dünkirchen gelöjcht
wird, die Schiffe die vollen Abgaben bezahlen müflen, Deutiche
Schiffe abhalten, Theilladungen nad dort zu bringen.
Im Laufe des Jahres 1894 fol eine Aenderung dahin eintreten,
daß Schiffe, die nur einen Theil der Ladung in Dünkirchen löſchen,
auch nur die Abgaben dafür im Berhältniß zu denen für bie ganze
Ladung zu zahlen haben.
Caracas,
Handelsbericht für das Jahr 1893.
Einfuhr.
Das Geſchäft bat unter dem Einfluß der politiihen Unruhen
bedeutend gelitten, derartig, daß 3. B. bie Einfuhr aus Deutichland
im Sabre 1892 ungefähr nur bie Hälfte derjenigen des vorher
gegangenen Jahres betragen bat.
Unter den Deutihen Einfuhrartiteln nimmt Bier den
erften Rang cin. EB wurden eingeführt im Jahre 1891
2213200 Liter im Werthe von 2500000 Bolivard und im Sabre
1892 1771000 Liter im Wertbe non 1295 762 Bolivars.
Die Einfuhr von Deutfhem Cemmt im Sabre 1892 betrug
5 804 800 Kilos.
Ferner wurden von Deutihland im Jahre 1892 eingeführt:
Werth: Werth:
Bolivars Bolivars.
Seidenwaaren ....... 814813 Hüte ............... 435 000
Baummollenwaaren .. 1231325 Bapier ............. 320 000
MWollenwanren ....... 535 300 Feine Eifenwaaren... 794000
Möbel .............. 322 000 Porzellan⸗ und Glas⸗
Leinenwaaren ....... 632 000 waaren .......... 367 000
Strumpfmaaren....... 234 000
Ale Waaren, mit Ausnahme einiger weniger, die durch Segel»
fhiffe angebradt murden, gelangten mit den Dampfihiffen der
Hamburgs Ameritaniihen Packetfahrt⸗Aktien⸗Geſellſchaft zur Einfuhr.
Diefe Geſellſchaft hält einen regelmäßigen bdirelten Verkehr mit
Denezuela aufrecht, nämlih 2 Fahrten im Monat, und zwar legen
die Dampfichiffe die Fahrt bi8 La Guayra von Hamburg in 22 Tagen
und von Havre in 20 Tagen zurüd.
In der Lebensmittelbrande konkurriren bie Vereinigten Staaten,
in Luxusartikeln Frankreich und in Baummollenwaaren England ſcharf
mit Deutichland.
In gedrudten Rattunen, die einen ganz bedeutenden Abſatz in
Benczuela Haben, bat Großbritannien faft gar keine Konkurrenz und
nutzt das Selb in Träftigfter Weife durch unausgefegtes Herausfenden
von Reifenden mit Muftertolleltionen aus, während von biefem
Artikel Deutfche Fabrikate in Venezuela nit im Handel find.
Auch in Stahls und Eiſenwaaren macht Großbritannien ein bes
beutendes Geſchäft. Viele Engliihe Neifende führen dieſe Artikel
220
während dieſelben bei den Deutihen Reiſenden nur ſehr felten ans
zutreffen find.
Der Handel ift faft ganz in Deutſchen Händen.
Sm Oktober verfammelte fih die Kaufmannidaft bebufs
Etablirung einer Handelskammer, welche baraufhin unter dem Titel
‚C&mara de Oomercio de Caräcas“‘ begründet wurde. Die Leitung
derfelben ift in den Händen von 9 Bertreiern ber bedeutendſten
Handlungshäufer Benezuelas, darunter 8 Deutiche.
Es kann den Yabrilanten nicht genug empfohlen werden, eine
direkte Gefchäftsverbindung mit Benezolanifchen Firmen zu meiden,
bevor nicht die genauefte Auskunft von maßgebender Seite eingeholt
ift, denn mit wenigen Ausnahmen haben derartige Verbindungen
nur Berlufte zur Folge.
Die Waarenbezüge finden durch Bermittelung von Agenten in
den Europäiihen Berihiffungähäfen ftatt, es ift den Fabrikanten
alfo nur anzuratbhen, ihre Waaren durch jene Vermittler umzuſetzen,
bie ihnen für den Eingang ihrer Falturen beffere Garantien bieten
innen ald Venezolaniſche, am Plazt oft recht ſchlecht angefchriebene
Firmen.
Ausfuhr.
Kaffee. In dem Erntejahr vom Ditober 18923 bis Septem-
ber 1893 find über La Guayra 176548 Sad (zu 60 kg) Kaffee
gegen 210 828 Sad im Borjahre ausgeführt worden.
Bon jenen 176543 Sad wurden mit Deutihen Dampfern
14600 Sad, mit Franzöfiihen 58 000 Sad verſchifft.
Die Kaffeepreiſe haben fih auf ber ſeit einigen Jahren bes
ftebenden Höhe gehalten und zwar auf 20 bis 23 Peſos für unges
waſchene Kaffees und 22 bis 24/25 Peſos für gewaſchene Kaffees.
Bon Kakao wurben während bed Erntejahres 71432 Sad über
La Guayra verichifit, gegen 73119 Sad im Borjabre. Der Kakao
geht nad Frankreich und Spanien.
An Ochſenhäuten wurden 87885 Stüd gegen 28763 Stüd
im Vorjahre verſchifft. Hiervon gingen 23 300 Stüd nad) New-Yort,
der Reſt nad Deutichland.
Geldverbältnifle.
Im April wurde die Regierungsbank (Banco de Venezuela)
ſeitens des Finanzminiſters ermächtigt, 6000000 Bolivars Silber⸗
geld in Paris prägen zu laſſen, welche Summe ſpäter auf
2000000 Bolivars ermäßigt wurde, als das Silber bedeutend im
Werthe zu fallen begann. Die 2 Millionen waren fehr willflommen,
da ed an Heiner Eilbermünze im Lande fehlte.
Im Allgemeinen hat fi) Venezuela feine Goldbaſis erhalten,
welcher Unftand auch wohl in hervorragender Weife dazu beigetragen
bat, das Land nad den ſchweren Schlägen, welde es durch die
faft 10 monatige Revolution erlitten, vor dem Ruin zu bewahren.
Eijenbahnen.
Die Eröffnung der halben HStrede der „Großen Venezuela⸗
Eiſenbahn“, der Strede von Caracas bis Bictoria (94 Kilometer),
welche von der erften Deutihen Bahngeſellſchaft in Venezuela gebaut
wird, fand am 28. Ditober 1893 ftatt.
Sm Februar 1894 fol die ganze, 177 km lange Strede von
Caracas bis Valencia dem Verkehr übergeben werben.
Mit der Vollendung dieſer mit einem Koftenaufwand von etwa
70 Millionen Mark auf das Solidefte fertig geftellten Bergbahn ift
ein direkter Bahnverkehr zwiſchen den Häfen La Guayra und Puerto
Cabello bergeftellt.
Caracas. — Port Saib.
Juduftrie.
Für den Anfang des nächſten Jahres ift die Eröffnung einer
nationalen Bierbrauerei in Ausſicht geftellt, welche zum größten
Theil mit Deutfhem Kapital und mit Deutſchem Material erbaut
ift, auch ift die leitende Kraft in Deutſchen Händen.
Schifffahrt.
Seit 3 Jahren ift das mit einem Koftenaufmand von
1000 000 Pfund Sterling von einer Britifhen Gefellichaft erbaute
La Guayra Breafwater unter dem Ramen „2a Guayra Harbour
Corporation” im Betrieb und leiftet der Schifffahrt gute Dienſte.
Die Hafenabgaben find jedoch im Vergleich zu ben früheren in
Folge des neuen Tarifs bedeutend geftiegen.
Port Said,
Schiffsverkehr im Hafen von Port Said, jowie im
Suezlanal im Jahre 1893.)
Ohne Berüdiichtigung der Heineren Küftenfahrzeuge von weniger
ala 100 Reg.Tonnen Gehalt unter Osmaniſcher und Griechiſcher
Flagge liefen den Hafen von Port Said an:
Darunter
Dampf⸗ Segel Netto
Schiffe. fchiffe. ſchiffe. Reg.⸗Tonn.
4121 409 72 8660378
davon gingen im Tranſit durch
ben Suezkanal ............ 8341 8341 — 7 659 068
verbleiben für ben Lolalverfehr
(einſchl. 54 Kriegsſchiffe von
32 394 Reg.» Tonnen)....... 780 708 72 991 310
Bon den Hanbelsfhiffen in Lokalverkehr waren:
1. Boftdampficiffe.
Reg. Tonnen.
102 Deſterreich⸗Angariſche ..... von 127097
52 Franzöſiſche.............. „ 97490
54 Rufſiſche ................ „908%
51 Aegyptiſche .............. „» 6801
T Deutſche ................ " 7656
1 Britiſches ............... 1899
2 Türkiſche ................ 1743
zufammen 269 Boftbampfidifie .......... „ 878692
2. Gewöhnliche Handelspampficiffe.
(Darunter 867 mit Koblenladung.)
Reg.- Tonnen.
848 Britiſche................ von 486 649
9 Defterreihslingarifche...... „ 7606
8 Norwegiſche.............. n 8484
T Griechiſche............... „ 10 206
4 Franzöſtſche.............. n 8165
2 Nicherländiihe ........... „ 4916
4 Turkiſche................ n 1346
4 Aegyptiſche .............. 920
8 Italieniſche............. 1371
1 Spaniſches .............. n 1 569
zufammen 390 Sanbelsbampfidiffe........ „ 526 229
1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 221.
Port Said. — Savannah.
9. Segelſchiffe.
Reg.» Tonnen.
2 Defterreid-Ungarifhe ..... von 817
17 Stalieniide .............. n 2119
19 Griechiſche............... " 2267
3A Türkiſche................ „ 4.069
zufammen 723 Gegelidiffe............... „ 9272
Bon den Schiffen, bie den Suezkanal im Jahre 1893 durdh-
fuhren, waren:
Netto
Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
Amerikanifche (Ber. Staaten) .... 3 8 200,20
Belgiſche .................... 1 1 761,81
Braſilianiſche.................. 1 643,93
Britiſche...................... 2406 586732 470,70
Deutſche...................... 272 556 214,69
Franzöſiſche................... 180 461 197,291
Italieniſche ................... 67 119 827,02
Japaniſche................... 1 1 280,98
Niederländiſche................. 178 327 465,244
Deſterreich⸗ Ungariſche........... 71 166 779,55
Portugiefiſche.................. 10 11 809,13
Ruſſiſche...................... 24 68 848,44
Spaniſche..................... 29 70 660,42
SchwedensRorwegifhe .......... 50 88 674,92
Tũrtiſche...................... 89 44 043,59
sufemmen.... 8341 7669 068,105
gegen bed Borjabr weniger... 218 62 960,506
Die Schiffe zerfallen der Gattung nad in:
89 Kriegsihiffe und Wilitärtransportfchiffe,
658 Boitdampficifie,
2691 Handelsdampfſchiffe (davon 14 in Ballaſt),
5 Yachten,
2 Seebagger,
1 Schlepper.
Bon den 8341 Schiffen, melde indgefammt ben Suezkanal
paſſirten, kamen 1606 aus dem Mittelmeer und 1735 aus dem
Roten Meer.
Savannah (Georgia).
Handelsbericht für das Fahr 1893.)
Im Ganzen kann trof der allgemeinen Depreffion in den Ber
einigten Staaten von Amerika bie Lage bed Staates Georgia auch
im Jahre 1893 als eine beirtebigenve bezeichnet werden. Die be-
deutende Entwertbung faft ſämmtlicher Werthpapiere ift natürlich
auch dort nicht ohne Folgen geblieben, aud bat ſich eine Beflerung
der Eifenbabnverhäftniffe noch nicht eingeflellt. Doch war bezüglich
diefer gegen Ende bes Jahres 1893 eine wefentlich befiere Stimmung
ju verzeichnen.
Die Arbeiten zur Berbeflerung ber Tiefenverhältnifle bes Hafens
von Savannah find fctig fortgefchritten, es ift bereits ein Tiefgang
von 34 Fuß bei mittlexer Fluth erreicht.
Der Raumgehalt aller Schiffe, die im Hafen von Savannah im
Sabre 1893 verkehrt haben, belief fih auf 991241 Tonnen, wovon
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 81.
221
16 934 Tonnen auf die Deutihe Flagge entfallen. Es Tiefen von
Deutihen Schiffen ein: 1 Dampfihiff von 1980 Tonnen und
21 Segelichiffe von 14954 Tonnen, und auß:
1 Dampfidiff... von 1980 Tonnen,
19 GSegelidiffe... „ 13314 n
zufammen... 15294 Tonnen.
Dagegen 1892... 14986 „
Kit den Deutihen Schiffen wurben ausgeführt:
nad .
Bremen Baummolle und Baummollenjaat.............. 1980
Hamburg Harz und Terpnlin.............. ... ....... 2141
Harburg Harz und Terpentin........................ 764
Wolgaft Holz .................................. 536
Lübeck Harz und Terpentin.......................... 446
Rotterdam Harz und Terpentin.................... 2897
London Harz und Terpentin....................... 1262
Granton Harz und Terpentin........................ 600
Falmouth Mahagoni⸗ und Gebernholg, fowie Honig (von
Cubo).....0.00r0ornonnresenneneen nennen ann nu nen 182
Salt Bort Harz und Terpentin....................... 696
Butujewsly Harz und Terpentin.................... 469
Riga Harz und Terpentin........................... 674
New⸗Anjer Harz und Terpentin..................... 805
Buenos Ares Harz und Terpentin................... 460
Die gefammte direkte überſeeiſche Einfuhr repräfentirte einen
Werth von 460 876 Dollars, Die Geſammtausfuhr einen jolden
von 23 586 508 Dollars,
Baumwolle Die Zufuhren in biefem Artifel weifen in Folge
einer guten Durchſchnittsernte eine wejentlihe Zunahme gegen das
Vorjahr auf. Es wurden nämlich 917158 Ballen gegen 858 248
Ballen im Sabre 1892, mithin 68 910 Ballen mehr zugeführt.
Ausgeführt wurden im Ganzen 701049 Ballen, davon nad):
Ballen. Ballen.
Bremen............. 171004 Schweden u. Norwegen. 16815
Samburg ............ 8878 Belgien und ben Niebers
Großbritannien ....... 159024 landen............. 42 819
Spanien ............. 94 989 Deſterreich⸗ Angarn .... 700
Rußland ............. 78 800 Mexico .............. 700
Italien .............. 74 130 Japan. .............. 100
Frankreich..... nun 46 710 Portugal............. 6 980
Für die Deutiche Baummolleninduftrie jheint Savannah von
Jahr zu Jahr an Bedeutung zuzunehmen.
Harz und Terpentin. In dieſen Artikeln ſteht der Umfang
des Geſchafts weſentlich Hinter dem des Vorjahres zurück, und hat
es den Anſchein, als würde die Höhe des letzteren in nächſter Zu⸗
kunft nicht wieder erreicht. In Folge niedriger Marktwerthe iſt
theilweiſe die Produktion reduzirt worden, was ſich vorausſichtlich
auch im kommenden Jahre fühlbar machen wird.
Die Geſammtzufuhren beliefen ſich
1893. 1892.
für Harz...... auf 957 022 Fäſſer. 996 708 Fäſſer.
„ zerpentin.. „ 26100 „ 27972 „
Hiervon wurden im Jahre 1893 ausgeführt:
Harz 915 623 Fäfler, Terpentin 2356 889 Fäſſer.
Beide Artikel finden ihren Berfand nach Europa und nad
Südamerila.
Die Ausfuhr von Holy belief fih auf 92 142675 Fuß und hat
j gegen das Vorjahr weientlich abgenommen.
|
222
Concepeion.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Einfuhr. Im Laufe des Jahres hat ſich gezeigt, daß die Eins
fur im Allgemeinen eine größere mar, als ber Berbraud des
Landes erforderte. Die Lager Hatten fich bedeutend angehäuft, und
die natürliche Folge waren fchlechte Geichäfte. Die Situation wurde
noch verfhlimmert durch den allmählich fallenden Kurs, der im
Sanuar no 171/4 Bee. oder 1,45 Mark für 1 Peſo beitrug und bei
immer weichender Tendenz Ende Dezember bis auf 12/2 Pre. oder
1,05 Mark berabfant.
Da nach dem althergebrachten Ufus bie meiften Berfäufe auf
langes Biel — 6 bis 8 Monate — gemadt wurden, und Dedung
dafür zur Sicherung des Kurſes nur in eingelnen Fällen möglich ift,
jo bradte die Entwertfung der Chilenifhen Baluta allen Im⸗
porteuren große Berlufte, die nur theilmeife wieder einzubringen
find, felbft wenn der Kurs eine Wendung zum Befleren nehmen
follte. Die Banken hatten die genebenen Kredite nach Möglichkeit
befchräntt, was — namentlich bei Detailliften — viele Bankerotte,
Akkorde und Moratorien zur Folge hatte, kurz, alle dieſe Umftänbe
wirkten zujammen, ben Waarenverlauf mehr als je zuvor zu be⸗
einträchtigen.
Da mit Anfang des Jahres 1894 eine Erhöhung der Einfuhr:
zölle bevorfland, oder dur Erlegung eines höheren Prozentſatzes
derfelben in Gold eine neue Bertheuerung der Waaren eintreten
mußte, jo wurden die in den Speichern der Bollämter lagernden
Güter faft fänmtlid in den letzten Monaten des Jahres verzollt,
viele Importhäufer ließen in der Zeit auch noch größere Mengen
von Waaren fommen, um von den niedrigeren Zollfähen zu profitiren.
Da aber alle fo verführen, fo blieb vorläufig der Gewinn aus⸗
gefchlofien, und es können angefichtE der großen Beftände auch noch
viele Monate vergehen, bis die Waaren wirklih auf Preiſe kommen,
die fie unter den gegenwärtigen Berhältniffen eigentlich werth find.
Der Berbrauh an und für fih ift auch bedeutend geringer, da
Sedermann feine Eintäufe nad) Möglichkeit einichräntt.
Unter diefen Umftänden wird die Einfuhr im Sabre 1894 eine
fehr mäßige bleiben, wenigſtens fi nur auf folde Artikel be-
ſchränken, die im Markt fehlen.
Die Einfuhr erftredte fih auf alle die Erzeugnifie des Aus:
landes, die feit Jahren regelmäßig eingeführt werben, und läßt ſich
Yonftatiren, daß Deutichland rege dabei betheiligt war. Den Sms
porteuren ift forgfältige und dauerhafte Verpadung der Waaren
und 2ieferung guter Qualität beſonders zu empfehlen, bie weit
leichter zu entſprechenden Breifen Abſatz findet ala minderwerthige
Moare.
Zeider find aber noch mandherlei andere Mängel zu erwähnen,
wodurd den Smporteuren das Geſchäft erſchwert und verleibet wird
und es den Fabrifanten Durch eigenes Verſchulden nicht gelingt, fich
ein dauerndes Abſatzfeld zu erobern.
So erhielt 3. B. meine eigene Firma im Laufe des Jahres eine
größere Quantität Harzer Sauzrbrunnen, der theils aus ben Flafchen
ausgelaufen, theils verdorben mar, lediglich wegen des Verſchluſſes
mit ganz elenden, ſchlechten Korken, wo gerade alle Tohlenfäures
baltigen Getränte mit den allerbeiten Korlen verſchloſſen fein müfjen,
und das erft recht, menn die Waare den Aequator zu paffiren hat
und außer langen Seereifen manchmal Sabre lang liegt, bevor fie
in den Berbraud fommt.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1893 II. S. 150.
Concepcion.
Durch ſolche verkehrte Sparſamkeit iſt die ſonſt gute Qualität
des Waſſers von vornherein diskreditirt und das Geſchäft mit dem
Artikel verpfuſcht, zu Gunſten anderer, beſſer verpackter Mineral⸗
waſſer, wie z. B. „Apollinaris“, welches auch Deutſchen Urſprungs,
aber durch die Engliſchen Beſitzer jener Quellen in ſtets gleich vor⸗
züglicher Berpadung erportirt wird und fid bei hohen "reifen
eines riefigen Abſatzes erfreut.
Ein fehr großer Theil der deutichen Fabrikanten wirb leider
immer noch von den längft unzeitgemäßen Anſichten beherrſcht, daß
für Süd-Amerika irgend eine Waare gut genug fei, wo bie Prari
gerade das Gegentheil beweift, indem bie Anforderungen an Dualität
viel höhere find, als Died, fpeziell in Deutfchland, im Allgemeinen
der Fall ift.
Die für Ausfuhr arbeitenden Induftriellen Tollten Ti ſtets Har
machen, daß Verpackung, Fracht, Zoll und Spefen für geringmertbige
Maare ziemlich diefelben find wie für gute Dualität, erftere fteht
dadurch aber gegen leßtere zu theuer ein, und der Abſatz folder
Erzeugnifie bleibt ein beſchränkter, ohne Ausſicht, jemals ein großes
und dauerndes Feld zu finden.
Ausfuhr. Bon Lota wurden außgeführt:
Derth:
Nach Menge. Peſos.
Sranfreid....... Kuhhörner Stück 18000 270
Großbritannien .. Kupfer in Barren kg 4181000 25935%0
Deutihland ..... — „ 1279000 871680
Sranfreidh....... nn " „ 550 000 365 000
Franfreih....... gefalz. Felle Stüd 1 781 17810
Deutihland ..... „ „ 845 7 100
Deutſchland ..... Pferdehaare kg 627 335
Franfreid....... Maquiſamen " 2268 227
Deautihland ..... Leber Stüd 2805 31 856
aulammen... 3887 7%
Bon Toms wurden ausgeführt:
Werth:
Nach Menge. Peſos.
Deutſchland ..... Kleie kg 72 000 2 8300
Großbritannien .. Weizen hl 56820 359194
zufammen... 361994
Dur die Entwertfung der Chileniſchen Baluta und in Folge
des hoben Einftandes aller au dem Auslande bezogenen Fabrikate
find der einheimtihen Induſtrie gewifle Vortheile erwachſen; deſſen⸗
ungeadtet macht fi ein bejonderer Aufſchwung nicht bemerkbar.
Die Induſtriellen ſelbft gebrauden manderlei Robprodufte oder
Materialien, die nah Kurs bezahlt werden müfjen, was mandjer
Branche hemmend entgegentreten mag, andererfeit3 müfjen maſchinelle
Einrihtungen meift aus dem Auslande Bezogen merden, und da
folhe neuen Anlagen heute fehr theuer einftehen würden, fo findet
fih faum Jemand, der jetzt eine neue Unternehmung zur Ausführung
bringen möchte.
Was der Entwidelung der Induſtrie ftet3 hinderlich fein wird,
iſt der Mangel an Arbeitern. Der Chilene ift im Allgemeinen
gelehrig und gefchiett, hat aber wenig Ausdauer und wechſelt feine
Beichäftigung fehr häufig, je nachdem cine Arbeit ihm gefällt oder
Iohnend ift, und da es Überall qut bezahlte Arbeit gicht, jo fällt es
den Leuten fehr leicht, ihren Unterhalt zu finden. Die Fabrilanten
fommen dadurch mandmal in eine fehr unangenehme Lage, weil fie
für ihr Fach geſchulter Kräfte bedürfen und feinen Erſatz finden,
wenn die Leute ihnen weglaufen, mad regelmäßig in ben Ernte
monaten der Fall iſt.
Sonceprion. — Livorno.
Kit den Berfudgen, Europäifdge Arbeiter eingufiellen, bat man
wenig Glüd gehabt.
Die Arbeiden au den Dods in Talcahuano wurden eifrig bes
trieben, und wan glaubt, fie im Sabre 1894 vollenden zu Tönnen.
Liworno.
Hanbelöbericht für das Jahr 1893.9
Außenhandel.
Im Jahre 1898 ging bie Einfuhr bes in Livorno zur Ver⸗
zollung gelommenen Waaren von 52 081 647 auf 51654000 2ire
zurüd, während ber Werth der ausgeführten Waaren von 34 896 688
auf 86 980 000 Lire flieg.
Diefe letzten Biffern zeigen allerdings eine Heine Aufbeflerung,
bleiben aber zurüd Hinter ben Ergebnifien der früheren Jahre.
Rechnung muß allerbings dem Umſtande getragen werben, baß,
be während der Monate September und Dftober die Cholera ſich in
Liworno eingeniftet Batte, Handel und Wandel in biefen Monaten
große Einbuße erleiden mußten.
An der allgemeinen Handeläbewegung Avornos war Deutſch⸗
land in dritter Linie, und zwar na Großbritannien und den Bers
einigten Staaten von Amerita, beteiligt, wobei wieder bemerft
werden muß, daß in ben ftatiftifcden Weberfichten ſowohl die in der
Einfuhr von Velgien und ven Niederlanden als die in der Ausfuhr
unter ben gleichen Rubriken figurirenden Mengen zu mehr als
drei Biertel Deutichen Urſprunges oder nad Deutichland beſtimmte
Güter waren.
Kohle. Xrog der im Berichtsjahre in den Engliſchen Sohlen»
bezirken ftattgefundenen großen Arbeiterausftänbe beitrug bie Einfuhr
Englischer Kohle nach Livorne beinahe 218 000 Tonnen, wovon etwa
45 y6t. ſeitens ber Ciſendahnen ſowie ber ſechs in Toßlana bes
ſtehenden Gasanlagen, BE p&t. für induſtrielle Zwecke und 20 pl.
Kohlenſtaub) zur Briketfabrikation verbraucht werben.
Bon Deutſchland wied biäher nur Kols eingeführt. Des Meſt⸗
fälide Koks erfreut ſich des beiten Nufes und wird bereitB im
größeren Maſſen verbvaudt. In geringerer Wenge, aber in bes
friedigenber Dualität bereitö eingeführt werben neuerdings aud)
Weftfätiiche Brilets. Die Einfuhr an Brileis und bauptiächlich
an Weſtfäliſcher Kohle nach den Häfen bed Rittelmeeres lönnte ſich
bedeutend heben, wenn es gelänge, billige Waſſerfrachten gu erlangen.
Im Betriebzjahre ſchwankten bie Kohlenfrachten von ben Engliſchen
Häfen nach bem Mittelmeer zwiſchen bI/s bis 61/, Schill. währen
für Rofs 71/9 bis 8, Schill. für Die Tonne gezahlt wurben.
Im April d. 38. war dad Angebot von Kohle wieder jehr leb⸗
beit, wes halb Die Preiſe zuzüdgegaugen find.
Die vorfährigen Durchinittspreife für Kohlen waren:
Pro Tome
eif Livorno
Lire
fiir Prima Cardiff⸗Kohle..... 29 dis 80
„Beſtell Schottifhe Koble....... 22 „ 28
m Rew Pelton................. 20 „ 21
Brilketß.............. ....... 25 „ 86.
—— —
1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 IL, G. 626.
Deutſches Handels ⸗Archiv 1894 IL
223
Kaffee. Das Einfuhrgeihäft in biefem Artikel, das früher für
Hamburg eine gewifle Bedeutung hatte, ift feither in Engliſche
Hände übergegangen, da die Deutfehen Firmen nidt mehr geneigt
ſcheinen, bie verlangten Kredite einzuräumen, weil fie dabei große
Beriufte erlitten haben.
Zuder. Bon Robzuder kamen 584 051 kg aus Großbritannien
und 54.088 kg aus Aegypten. Die Preife ſchwankten, Zoll in Gold
yablbar einbegriffen, zwiſchen 124 und 140 Lire für 100 kg. —
Bm raffinirtem Zucker lamen nur 14297 kg von auswärts, weil
die inländiſchen Zuckerraffinerien den Markt veriehen. Die Preiſe
dafür ſchwankten zwiſchen 146 und 196 Fire.
Droguen, Chemilalien 20. Die ungünftigen Kursverhält⸗
niffe Haben das Geſchäft mit Stalien ſehr "beeinträchtigt. Die Deuts
fen Händler und Fabridanten ſahen fich vor bie Alternative geftellt,
entweder die mühſam errungene Stellung zum Theile preisageben,
ober einen Theil des Kursverluftes in irgend welder Form zu
tragen. Nur wenige Fabriken Tonnten in Folge ihrer bevorzugten
Stellung ihre früheren Preiſe und Bebingungen in Golbwährung
durchführen, ohne eine größere Einbuße im Geihäftsumfage zu er:
feiben. Der Verbrauch In ütberiihen Delen, Effenzen ꝛc. für
die Lilörfabrilation bat in Folge der letzten günftigen Weinjahre
abgenommen. Dagegen ift die Rachfrage nach ätheriſchen Delen für
Parfumeriezwecke bie gleiche wie früher.
Die Pinjelfabrilanten Suddeutſchlands Haben es verftanden,
den Stalieniihen Markt für ſich zu erobern und tro aller Schwierig»
feiten zu erhalten.
Die Deutihen Anilins,, Ultramarin- und chemiſchen
Sarbenfabriten haben wohl ziemlich die Einfuhr ausſchließlich in
Händen; man hört eigentlih nie von Englifcher oder Franzöſiſcher
Konkurrenz. Eine inländifhe Produktion in biefen Artikeln giebt es
zur Zeit noch nidt. Ein Gleiches gilt von ben Produkten ber
Sächſiſchen Blaufarbenwerke, melde für viele inländifge Induſtrien
geradezu unentbehrlid, find.
Die Kartoffelpräparate erfreuen fi einer ftetig zunehmenden
Berwendung. Kartoffelſtärkemehl wird jetzt in ben meiften
Webereien ftatt des früher gebräuchlichen Leimeß verwendet und
zwar In großer Menge.
Dad Dextrin Dat ſich als Klebmittel und Veſchwerungsmittel
zum Erſatz für daß früher fo theuere Gummi eingeführt und ſich in
Zolge feiner ftarten Kleblraft auch bei den jet wieder niedrigen
Gummipreiſen in feiner Stellung erhalten.
Die Geſchäfte in dieſen Artileln werben entweder von Hamburg
bireft oder mit Verſchiffung über Hamburg gemadt.
In ben pharmazeutifchen, chemiſchen Produkten nimmt
Deutfhland nah wie vor den erften Play ein. Die Etikette der
altbewährten Deutihen Fabrilen an den Gefäßen gilt als zmeifels
loſe Bürgichaft fr Die Güte des Inhaltes.
In den fogenaunien rohen chemiſchen Produkten wie
Soda, Ehlorlalt, Mennige, Bleiglätte ꝛc. ift Großbritannien mit
feinen günftigen Verhältnifien in Bezug auf Kohle, Fracht und Ber
ſchiffungsgelegenheit weit voraus. Außerdem bildet die Bereinigung
der betreffenden Engliihen Fabrikanten mit ihren bebeutenden
Kapitalien eine Macht, gegen welche anzulämpfen für einen Eins
zelnen ſchwer, wenn nicht unmöglich fein dürfte.
In Folge der hoben Zölle auf Spiritus und beflen Fabrikate
iR eine Ginfuhr aller damit in Verbindung ſtehenden Bräparate als
gang ausgeſchlofſen zu betrachten unb ber Konjum auf bie ins
ländiſche Probultion angemwieien.
31
224
Der immer mehr ſich entwidelnde Schiffäverfehr Hamburgs und
die mweitverzweigten Überfeeiihen Verbindungen Livornos haben zur
Solge, daß Hamburg mehr und mehr ein günftiger Play zum Eins
kaufe vieler Drogen überſeeiſcher Herkunft geworden ift, welde man
fonft nur gewohnt war auf den Londoner Drogenauftionen zu
taufen.
Borar und befien Präparate, ſowie Salpeter werden jet im
Lande genügend erzeugt, ſo daß bie früher von Hamburg aus bes
triebene Einfuhr als ausgeſchloſſen zu betrachten if, während bie
Ausfuhr des Larderelihen Borax nad) Deutfchland immer bedeus
tender "wird.
Dagegen haben die Hamburger Kampherraffinerien trog Agio
und Schutzoll das Feld behauptet.
In Glycerin verforgt Deutſches Fabrikat faft ausſchließlich
den Italieniſchen Bedarf.
Ernte und Induſtrie.
Die Ernteergebniffe waren in ganz Tosfana im Allgemeinen
günftig.
Dliiven. Die Dlivenernte begann in den Provinzen Lucca
und Pifa einen Monat fpäter als in gewöhnlichen Jahren, da bie mit
Frucht überhäuften Dlinenbäume diefelbe nur fpäter zur Reife bringen
konnten. Vorzüglich von Dualität, ſowohl in Bezug auf Farbe als
Geihmad, fielen die in den Monaten Degember und Januar ges
wonnenen Dele aus und wurden bafür 120 bis 125 Lire für 100 kg
gezahlt.
Nachdem ſich aber gegen Ende Januar große Kälte und ſcharfe
Winde eingeſtellt, hatte die Frucht darunter zu leiden, und es wurde
in Folge deſſen ein geringeres Produkt gewonnen, etwa IL und
IH. Qualität, wofür nur 112 bis 115 Lire zu erzielen waren. —
Aus den Maremmen, befonderd aus den Zonen Bolgheri, Caftagneto
und Gampiglia, in der Regel bedeutende Produktionsplätze für
Dliven, lauten die Berichte hingegen entſchieden ungünftig. Der
MWurmftih richtete dort große Verbeerungen an, und bereits im
Monat Dezember beim Eintreffen des erften Regens fiel die Frucht
von den Bäumen. Nur ein untergeordneted Produkt Tonnte daraus
gewonnen werben, welches felbft zu 85 Lire für 100 kg nur ſchwer
Käufer findet, weil e8 zur Filtration ungeeignet iſt.
Das Gefammtergebniß der Ernte 1893/94 dürfte 4 Mill. kg
überfteigen, wovon 1 Mil. I., 11/ Mil. II. und 11/5 MIN. III. Qua⸗
lität fein bürften.
Wein. In den Provinzen Piſa und Lucca fiel der Herbft
quantitativ fo reich aus, daB der Weingutbefiger nicht im Stande
war, die genügende Anzahl Fäfſer für die Aufnahme ber großen
Mafien rechtzeitig zu beſchaffen, doch erwieſen ſich die erzeugten
Weine als fehr leiht an Gehalt, Farbe und Gefhmad, und wurden
Taum mehr ala 6 bis 10 Lire für 100 kg dafür gelöft, jpäter jogar
verſchiedentlich noch weniger.
Sn der Maremma, beſonders in der Provinz Groffeto, war das
Ernteergebniß Bingegen ein infofern günftigeres, als die Dualttät
des Produktes fi als ausgezeichnet herausſtellte. Dort konnte der
Wein bereit im Oktober zu 16 bis 20 Lire für den Hektoliter
verwerthet werben, und zahlt man neuerbings jelbft 22 bis
25 Lire dafiir.
In einzelnen Weinbergen, befonders in der Provinz Lucca, bat
Die Peronoſpera im vergangenen Jahre nit unerhebliche Bers
beerungen angerichtet, beſonders da, wo nicht oder doch nicht zeitig
Livorno.
genug und in genügender Weiſe Vorſichtsmaßregeln getroffen
worden waren.
Zufolge der jüngften Regierungsberichte find ſeit 1879 über
haupt 189 772 ha in Stalien von ber Phylloxera infizirt, wovon
114 888 durchaus unproduktiv geblieben find. Bon Dielen kommen
% 449 auf Sizilien, 7563 auf Kalabrien, 9872 auf Sarbinien,
466 auf die Inſel Elba und der Reft auf Dberitalien.
Seide. Die 189er Kolondernte in ber Provinz Lucca wird
auf 650 00U kg geſchätzt, woraus etwa 54.000 kg ober 540 Ballen
Rohſeide bergeftellt werben Tonnten. Die Ergiebigkeit der Kokons
war im Allgemeinen ungünftig, denn nur etwa 12 kg Kokons ers
gaben 1 kg Rohſeide. Weil zu Anfang der Kokonsernte die Preiſe
der Seide fehr gefliegen, wurden äußerſt bobe Preiſe, ſelbſt 6 Lire
für dad Kilogramm, für die Kokons gezahlt. Später ſanken die
Breife auf 5 Lire und barunter, doch belief ſich der Durchſchnitts⸗
preis immerhin auf 4,80 bis 5 Lire, jo daß bem Spinner die Rob:
jeide auf 62 Lire und im günftigften Falle auf 60 Live zu flehen
fam, während die Spinner jeht kaum 45 Lire für Robfeibe löſen
können, woburd ihnen ein Berluft von 15 Lire erwächſt.
Berlauft wurden bißlang etwa 180 Ballen, fo daß noch über
418 Ballen vorräthig find; doch befinden ſich diefe in feften Hänben
und werben hohe Preife dafür gefordert, weil baldige Beſſerung des
Seidenmarktes erhofft wird.
Ueber den Ausfall der neuen Kolondernte läßt ſich nod nichts
Beftimmtes jagen. Die feit verjchiedenen Wochen herrſchende große
Dürre ift der Entwidelung ber Maulbeerblätter jedenfalls ſehr nad:
tBeilig. — Aller Borausficht nach werben aber bie Kokons der neuen
Ernte im Anfange zu ſehr niedrigen Preifen angeboten werben; man
ſpricht von 2 bis 21/, Lire für das Kilogramm. — Die Provinz
Zucca probuzirt beſonders die Titel 6/7, 7/8, 7/9 und 8/9 in vors
züglicher Qualität, weil die dortigen Kokons ganz beſonders bierfür
geeignet und die Arbeiter in ber Provinz Lucca auf Verarbeitung
biefer feinen Rummern vortrefflich eingeübt find.
Die in der Provinz Piſa in ben verfhiedenen Induftrien
beihäftigten Arbeiter erreichen eine Anzahl von etwa 12 bis
13 000, und zwar entfällt davon mehr ala die Hälfte auf Die Baum⸗
wollengewebefabrilen, ber Reſt vertbeilt fi auf Fürbereien, Glas⸗
fabriken ꝛc. Eine erſt Fürzlih erbaute Fabrik für Spiegelglad ber
fhäftigt vorläufig 400 Arbeiter, da die eigentlihe Fabrilation nod
nicht bat beginnen können.
An Etjenmineral wurden 180000 Tonnen meiften? nad
Großbritannien und Amerika mit Britifhen Dampfern und an
Bein 20000 hi nad dem Feitlande ausgeführt.
Die Eiſenbergwerke auf der Inſel Elba find Eigentbum bes
Staates und von diefem an eine Italieniſche Geſellſchaft unter der
Bedingung verpadhtet, daß jährlich nicht mehr als 180 000 Tonnen
gewonnen werden dürfen.
Das Mineral ift ſehr eifenhaltig (e8 enthält 50 bis 60 pt.
Eifen), das gewonnene Erz jedoch ift nicht zein, fonbern mit
Phosphor und anderen Subftanzen vermilcht, welde die Dualität
des Eiſens ungünftig beeinfluflen.
Schiffahrt.
Sn dem Hafen von Bortoferrajo verehrten im Sabre 1893
1890 Segelidiffe und 530 Dampfichiffe. Als Zufluchtshafen wurde
Bortoferrajo von A415 Segelſchiffen angelaufen. Die Zahl der ben
Rhedern der Inſel gehörenden Schiffe belief fih auf 107 mit einer
Geſammttragfaͤhigkeit von 19 000 Reg.⸗Tonnen.
Liworno.
Den Hafen von Porto San Steſano lieſen im Jahre 1898 im
Ganzen 587 Schiffe an, darunter: 10 Eentefimt (jedoch nicht weniger als 20 Lire und nicht mehr als
Neg.s 150 Lire) und beim Abgange 7 Centeſimi für die Tonne netto (jedoch
Tonnen. nicht weniger als 15 Lire und nicht mehr als 100 Lire) zu ents
jet Italieniſche Segeliciffe von...... 11868 sichten.
" Dampfidiffe von .... 16897 Die Lotfen haben ihren Dienft in ber zwiſchen ber Meloria,
ji Britiſche e VOM ....... 8611 dem neuen Hafen, dem alten Hafen (Borto Mebiceo) und dem
und e3 verliehen benfelben 593 Schiffe, nämlich: Mandraccio gelegenen Zone zu verrichten; wirb aber deren Thätigkeit
523 Stalieniihe Segelihiffe von...... 10 502 von den Schiffern außerhalb der Meloria in Anſpruch genommen,
67 „ Dampfiäiffe von..... 15 897 fo tft außer der oben angegebenen Gebühr nod eine bejondere in
3 Britifhe Dampfidiffe von....... 3611. Höhe von 20 Lire zu entrichten.
Als Zufluchts hafen wurde Porto San Stefano aufgefuht von
131 Italieniſchen Schiffen, nämlih von 125 Segelfdiffen und
6 Dampficifien.
Die Ausfuhr beftand in Holzkohlen, Wein, Fiſchen unb Mine⸗
ralien (Manganefe), die Einfuhr in Bauholz, Getreide, Mehl und
Schwefel.
Ueber den Schiffsverkehr im Hafen vom Livorno geben bie unten
folgenden Berlebräüberfihten Aufſchluß.
Sowohl beim Einlaufen in den Hafen von Livorno als bei ber
Abfahrt aus demſelben find die Sch iffsführer zur Seranziehung eines
Lotſen nicht verpflichtet; werben Lotſen verlangt, jo ift feitens ber
225
Kapitäne beim Einlaufen ihrer Schiffe eine Lotſengebühr von
Die am neuen Hafen Mandraccio geplanten und theilweiſe
bereit3 in Angriff genommenen Arbeiten, beren Koften auf 5 MIN.
Lire berechnet wurden, mußten megen Mangels an bißponiblen
Gelbmitteln einftweilen eingeftellt werben.
Zur Zeit Iafien die nachſtehend verzeichneten fremden Dampfers
linien ihre Schiffe in regelmäßigen Verkehr Livorno anlaufen:
Sunarb Line, Gelatiy Hankey Sewel & Eo., Leylanb Line,
Phelps Line in Liverpool, R. M. Sloman jun. in Samburg,
Sraiffinet & Co. in Marfeille, Königlich Holländiſche Dampfſchiff⸗
fabrtögefeikhaft, Rotterdam Lloyd, Th. Wilſon Song & Co. in Hull,
Königlich Ungariſche Geſellſchaft Adria“ in Fiume
Derschrsüberfiten.
Einfuhr in Livorno von ben hauptſächlichſten Ländern im Jahre 1898.
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226 Lworno.
Ausfuhr aus Livorno nach ben hauptſächlichſten Ländern im Jahre 1898.
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Mineralwafler ........ k — 2391 276% b 1470 2401 —
Wein in Faͤſſern. h U 9701 2028| A2& 3 .. 87 76
Olivenõöl............ kg 69 376 1 396 457] 292 7883| 55 8621 103 8656| 58 6532| 46847] 415644) 243 947
Konfekte und Konferven n 162 173} 164 294 360 375 1 39 6768
BDorfäure ............ n 11 946] 855 781] 108 162] 17291 282 — "1" 4449| 11152
Boxax ............... n 12 066 54 967 — — 6 009 120 789
Weinſtein.......... 69 718} 76 6481 168 800 360 — —* —
Unbenannte A .. n 43 1703| 147522] 16218] 22 08% 64 320 3ll 7089
Seife und Parfümerien. n 160| 164326 668 045 — — 32 4191
Farbholz und Farben... | „ 5130] 109 712| 12551] 13324 33 916 — — 4
Flachs und Zute...... n 27 201j1 671 369| 963 618 617 — —
Baummollene Garne und
Gewebe ......... F — 680 b 61731 2219 _
Wolle und Gewebe daraus | „ — 216 434 14 661 100 1721
Kolons, Seide und ſeidene
Gewebe .....2.20... n — — — 2 028 8 —
Möbel ............. n — 7 24 68 300071 270047 7403
Sirohhute .......... Stüd _ 1 176 550 1 4864 —
Papier und Büder.. kg 6 697 109 6811 22 587 899] 74 089] 41 299 800
Rohe Häute........ . n 60 46812 125 11 577 _ — 2100
Antimonium ........ n 60 9501 — 10 600 — — 108] 114 606
Marmor und labofter
n Blöden ....... . „ 11 166 99011 7971 8 898 800 8 41401 65 58011 064 900
Marmortafeln ........ n 60 20012 921 45 200] 432 800 608 81 5551 186 5693| 284 640
Anderartig bearbeiteter
Marmor ........... 100 947|1 840 108 363 GL 298 11 615] 64 4383| 200 640
arberde............. 80 6301 3605181 6784| 417 62 — 200 — 8004 71 918
alk................. 3 108 157| 384 927| 132 59611 069 — — 1 127119
Gerealien und vegelabis
liche Brodulte ...... n 88 661| 113 983| 200 6381 106 042 27 766 63101] 471711 33900
Drangen, Citronen unb
andere Yrüdte...... n 108 602| 1956151 97 164 30 6 — 46 760
Honig .............. — 810723 237° — — — 3210 92927
Wachs ............... 8160| 855871] 10 1860 2238 — — 2 12 688
Bearbeitete Korallen... j — — 1 _ BE 2
Gemälde und Statuen. | 2ire — 126 971 — 1180 —
Schiffsverkehr im Hafen von Livorno im Jahre 1883. |
Eingang. Ausgang.
Segelſchiffe. Dampffchiffe. Segeltchiffe. Dampficiffe.
Rationalität: belabene. | unbeladene. beladene. unbelabene. belabene. unbeladene. belabene. unbefebene.
Reg. Reg Reg. Reg.» Reg. Reg.: | ⸗
Zahl. —* Zahl. —— Zahl. Tonnen. Zahl. —* Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Bahl. Tone?
Yetanse ................ 1827| 93860 442] 207901 869| 673 660 197] 899 31 1016 458401 1194| 58643] 806 518 aan a6! X
................. 13 1802 — — 298 271177 81) 33781 2 821 6 169 1298221 141) 153%
ante ............... — — 1 1601| 104 608701 87 89 B 131 1 471 1321| 74573 18; 70
eutſche................ — — — — 30 27250 — — — — — — 21) 17761 78
Griechiſche. 1 223 3 1 20 1809 — — 6 1894 2 Be — 16) 16%
Defense, — none — — — — 14 12956 1 2324 — — 1 28741 10 10 10.278 5%
Andere.. ........ 4 6 1 42 681 404 26 2 1 4 8 4061 56 88.077 22 15%
zufammen... 1845 36 500] “ 240] 100g 007 330 = ou oT 1027] J 1147 a 1194 188 7388| 464 HS
I 1
DUrban.
DUrban (Port Natal).
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Landwirthſchaft.
Der Viehbeſtand ber Kolonie Natal im Jahre 1892/93 war
folgender:
_ 11 2 im Befig von Europäern 26942
Raultbiere....... .......... „en " 1486
11 7) ................... nun n 458
Rindvieh ........... nn n 205 543
Biegen (Angora) ........... „en 66 396
„andere ............. " n 5 266
Schafe................. —W n n 923 977
„ teine Wolle tragend . „ u m n 943
Schweine........... "nn n n 14 589
Pferde ..... .............. im Beſitzvon Eingeborenen 38.085
Kindvieh............. n 618 578
Ziegen ................. "u n " 230 908
Schafe ............... 21.075
Ehweine ................. „nn n n 31 857
Die Erzeugniffe Der Biehzucht waren:
Eungiüche Pfund
Speck .................... 689 878
Butter.................... 408 991
Käfe ..... Pr 1287
Wolle................... 1807 088
Als Bodenerzeugniſſe werben angegeben:
............... Muidar) 2863
Indiſch torn ............ un n 282 887
Kaffer⸗Korn........... „ 68 1091
Hafer.......... ........ 9108
Gerñe.................. .... 772
Bohnen .................... „ 8 885
Buchweigen.............. F 266
................... n 48. 0181/,
Güße Kartoffeln ....... ....... 87 208
..... .............. n 482
Erdien ...... ............... n 1 48861/g
Hirſe ...................... n 4
Haferſtroh ................ Tonnen 13160
Buder .................. ... 15 552
Rüben ..................... 7 8041/4
Obſt, Kürbis und Grunfutter „ 3430
| 73 ı Be Gallonen 171710
Kaffee....................... Pfund 65. 075
Baumwolle................. n 89 600
Sayenwe-Piefler .............. n 224
Tabak....................... n 248 441
} ‚6 2 3.1. 1) ) Centner 1485
Unter Anbau jhägt man 650 000 Engl. Ader.
dinfubr.
Die für den Handeldverkehr der Kolonie Ratal im Jahre 1892
beftantenen ungilufligen Berhälinifte haben fi im verfloffenen
Jahre in verflärktem Maße geltend gemacht und eine weitere
erhebliche Abnahme der Einfuhr zur Yolge gehabt, die fi) nad; Aus»
') Wegen bes Borjahres ſ. Sand. Ar. 1898 II. ©. 1281. 249.
N 1 Muid glei etwa 278 1.
227
weiten des Zollamts (ausſchließlich Eifenbahnmaterial u. dgl.) auf
nur 2186836 Pfdo. Sterl. gegen 3002186 im Sabre 1892 und
3 181 604 im Jahre 1891 belief.
Dad Jahr 1839 Hatte mit 4178958 Pfd. Sterl. die hoͤchſte
Einfuhr gezeigt. Es war dies dad Jahr, In welchem ber Handel
in Folge des Emporkommens der Transvaal⸗Goldfelber einen plötz⸗
lichen Aufihwung erfuhr. Seitdem hat fi ein beftändiger Rückgang
bemertdar gemadt und iſt der Einfubrbanbel wieder auf dem
Nivenu von 1887 angelangt. Es iſt aber anzunehmen, daß er fi
wieber bedeutend Heben wird, ſobald die direkte Eiſenbahnverbindung
mit Johannesburg und Pretoria bergeftellt fein wird. Die VBerhand⸗
[ungen der Kolonialregierung mit der Säbdafrikaniſchen Republik
haben nad manderlei Bergögerungen zu einem Ablommen geführt,
wonach biefe Bahn bis Mitte ober fpäteftens Ende d. 38. 1895
fertig geftellt fein ſoll.
An der Gefammteinfuhr im Jahre 1893 waren die einzelnen
Zänder, wie folgt, betbeiligt:
Großbritannien ........00... 1685191 Pfdo. Sterl.
Britiſche Beftgungen:
Bombay .................. 187 „ „
Calcutta ................. BIO u» m
Honglong ................ 1458 „ n
Madras .................. 2626
Kapkolonie............ 32815 „ m
Maurtitins............. 6279 „ n
Südauftralien ............ 557 „m
Viktoria............... 12828 „ „u
Belgien .................... 140 „mn
Frankreich ............... 167 „ u
Deutſchland .............. 60 904 m
die Niederlande.......... 2688
Portugal................... 16 „ nm
Schweben und Norwegen ..... TAB „u \
China über Hongkong ....... 300 nm
DelagoasBal .............. 238 u.
Inhambane ................ 27% „ „
Vereinigte Staaten von Amerila 107 171 w
Braftlien ................. 66 321
einſchließlich der nicht beſonders
aufgeführten Herkunftslaäͤnder 2286 738 Pb. Sterl.
Die wichtigſten Artilel ber Einfuhr im Jahre 1893 waren:
Werth:
Menge!) Pfd. Sterl.
Lanbwirthſchaftliche Gegenſtuͤnde — — 19 166
Ale und Bier in Flaſchen ........ Gallonen 74858 15 352
Deögleihen in Fäflern ........... „ 1647 1314
Kleidungsſtücke......... — — 189 806
Apothekerwaaren............... — — 100 607
Säle, leere............... — — 16 237
Möbel und Bolfterwanren ........ — — 48 762
Kaffee ...................... Pfund 1830 609 61 156
Baumwollenwaaren .............. HYards 8555 961 56 483
Baummollene Deden und Tüßer .. Baar 213 966 20 096
Mehl, feines und grodes, und Kleie Pfunb 21 853 781 94 881
Glas und Öladwaaren ........... — — 19 384
Getreide.................... Centner 26243 8346
1) Engliſche Maße und Gewichte,
228
D’Urban.
Werth:
Menge.) Pd. Sterl.
Gewehre und Piflolen ........... Stuck 1174 4641
Schießpulver................. Pfund 86 139 8 576
Kurze und Modewaaren .......... — — 201 904
Strumpfwaaren .....-srnorruornee _ — 15 221
Eiſen....................... Tonnen 9824 109368
Eiſenwaaren................... — — 145 360
Leberwaaren ................. — — 117 050
Leinenwaaren................. VYards 128509 6470
Maſchinen .................... — — 57 507
Kolonialwanren .......- ......... — — 62 269
| 3) ) ........................... Gallonen 749 534 29 975
Bold, Silber: und Juwelierwaaren — — 18 659
Konferven und Früdte ........... — — 32172
Reis ........................ Centner 119108 42 323
Sattler» und Riemerwaaren ....... — — 14 657
Seife ......................... Centner 24316 20 281
Spirituofen ........... .......... Gallonen 138 815 45 868
Schreibmaterialien ............. — — 32 895
Thee .......................... Pfund 264 879 5716
Baubolg ....................... — — 83 060
Tabak, verarbeitet ............ Pfund 28938 6 043
„ imverarbeitet ............. n 71819 3 972
„ Eigaren ................ 18 379 5 950
Drechslerwaaren, Bhantafiegegenfläinte — — 19 782
Wollenwaaren ................ VYards 330471 14 716
Wollene Deden und Betttüher .... Paar 165163 50 954
Dein in Flaſchen................ Gallonen 13241 9 568
nn Ölen ................ n 24 827 5211
zuſammen einſchl. minder wichtiger Artilel ... 2186835
Dazu für das Gouvernement und Eifenbahns
Material ..o.oecoonnnnnenenennunnnune 49 903
Ueberhaupt........................ 2236 738
An der Abnahme der Einfuhr find mit Ausnahme von Kaffec
und Schießpulver fait alle Artikel beteiligt, in vorwiegendem Maße
aber Manufalturs und Tertilmaaren.
Die Einfuhr von Deutihland im Werthe von 50 904 Pfd. Ster!.
umſchließt nur direkte Verladungen von Deutihen Häfen. In den
Einfuhrziffern für die Niederlande (22638 Pfd. Sterl.) und für
Belgien (1470 Pfd. Sterl.) mögen auch die Werthe für Deutiche
Waaren enthalten fein, welche über Rotterdam ober Antwerpen vers
laden find, ferner find wohl erhebliche Mengen Deuter Waaren
über Großbritannien verſchifft worden, worüber jedoch Angaben nicht
gemacht werben können.
Gangbare Deutiche Waaren find: Bier, Wein, Cigarren, Pfeifen,
Konferven, Delitatefien, Butter, gebogene Möbel, Pianos und andere
Mufilinfieumente, Nähmaſchinen, emaillirtes Geſchirr, feine Eiſen⸗
waaren, Solinger Waaren, Saushaltungsgegenftände, Draht, Draht⸗
nägel, Lampen, Glas⸗, Kurz: und Spielmaaren, Papier, Galanteries
waaren, Stärke, Paraffinlerzen, Blechwaaren, Wollen: und Baums
wollenwaaren, Strumpfwaaren, Knöpfe, Beſatzartikel.
Dagegen behauptet fi für verzinktes Wellblech das Englifche
Fabrikat und in Fichtenholz wird das Schwediſche Produkt vorgezogen.
Dampfmalhinen, Pochwerke, Mühlen, landwirthſchaftliche und Holz
bearbeitungsmafchinen, ſowie Eiſenbahnſchienen werden nod immer
hauptſächlich non Großbritannien und Amerika bezogen.
1) Engliſche Maße und Gewichte.
Ausfuhr.
Die Ausfuhr der Kolonie umfaßt eine große Menge Gegen:
fände, von denen jedoch nur folgende von Bebentung find:
18983. 183.
Baumrinde für Gerbergmede .. Pfd. Sterl. 10 700 7170
©, „ 5 560 2519
Silber⸗ und Bleiern ......... „ 39 333 15 603
Rohgold ................... „ 206 307 833 117
Kohle..................... Tons 68 720 69 979
Hörner ................... n 148 217
Mais ..................... Centner 24 369 1809
Rohzucker .............. n 126 422 194 477
Angorabaar ................ Pfund 655 509 480 464
Thee 2.2220 ............... " 41 897 543%
Wolle .................... " 21 553 952 20 887 888
Ochſenhdͤute............. Stück 224 093 168 997
Kalbe, Schaf und Biegenfelle . n 415 890 485 153
m ...................... Gallonen 883 893 120 420
Hierbei ift zu bemerken, daß die Zollamtsausweiſe nur bie
Ausfuhr feewärtd angeben und Daß außerdem große Mengen Zuder,
Rum, Thee und Obſt nad den Binnenländern ausgeführt werben.
Das Über Natal ausgeführte Gold, ſowie Silber und Bleierz
ftammt auß Trandsnal, woher gleichfalld mindeſtens bie Hälfte ber
ausgeführten Wolle, Häute und Selle ſtammen. Ferner gelangte eine
anfehnlihe Menge Wolle und Häute vom Dranje-Freiftant und
Oſt⸗Griqualand in D’Urban zur Verſchiffung, und dürfte die eigent:
lihe Produktion der Kolonie nit ein Viertel ber ausgeführten
Mengen diefer Ergeugnifie überfteigen.
Die Ausfuhr von Kohle zeigt Keine Zunahme, obgleich die Fürs
derung aus den bereitd erſchloſſenen Minen ſehr außsbehnungsfäßig
fein ſoll, aber es fehlt vor der Hand noch an auslänbiihen Ablay-
gebieten, und die Ausfuhr beichräntt fich auf ſolche Mengen, Die von
den nad D’Urban kommenden Dampfſchiffen für eigenen Gebraud
oder als Ballaft geladen werben.
Die Natalkohle ſoll ein gutes, brauchbares Heismaterial für
Dampfleffel fein, bildet aber mehr Aſche und Schladen, erfordert
eine weitere Stellung der Roſte und iſt in Folge deflen etwa
25 pCt. minderwerthiger ala beſte „Welſch⸗Kohle. Der Preis ift
20 Schill. pro Tonne zum Duni geliefert.
Durchfuhr.
Den Angaben des Transvaal-Zollinfpeftors zufolge ſtellt ſich
der Wanrendezug Trandvaald von den verichiebenen Küftenlänbern
und die Durchfubr durch diejelben, wie folgt:
1893. 189.
Pfd. Sterl. Pd. Sterl.
Bon und dur Natal ................ 1156327 1608659
„nn Hapkolonie ............. 3505857 1623342
„nn PDelagonsBal............ 406 580 110 080
„ nn PLranjerreiftaat ......... 802 917 156 720
zufammen .... 5371681 3498801
Aus diefen Zahlen ergiebt ich ein gewaltiger Aufſchwung bed
Einfuhrhandels nad der Süudafrikaniſchen Republik, ber aber in ber
Hauptjache den Kaphäfen zu Gute gelommen if, auch daB Geſchäft
mit Delagon-Bai bat fi faſt verbreifacht, während Ratal bebeutend
verloren Bat-
Verſchiedenes.
Bergbau. Die Kohlenförderung betrug im Sabre 18%
129 671%; Xond, wovon *s auf eine Mine (Dundee Collier)
entfallen.
Indufrie. Das Beftreben, in ber Kolonie Ratal neben Vieh⸗
zucht, Landwirthſchaft und Bergbau auch Inbuftrien ind Leben zu
rufen, daß von Seiten der Regierung durch Prämien unter gewiflen
Bedingungen unterftügt wird, bat bereit? verſchiedene Unterneh⸗
mungen gegeitigt, bie, wenn auch noch nicht von großer Bedentung,
doch beachtenswerth fein durften.
Es beſtehen zur Zeit:
Eine Brauerei in Pieter Naritzburg. Dieſelbe braut ein
leichte, dem Engliſchen Ale ähnliches Bier, daB fih eines guten
Abſatzes erfreut, namentlich da es durch Den Einfuhrzoll von 9 Bence
auf die Gallone eingeführten Bieres gefchügt ift, während die Stoffe
zur Herſtellung des Biered nur 6 pCt. vom Werth Toften.
Eine Tuchfabrik in NRewcaftle, mit einem Kapital von
1000 Pfd. Sterl. Diejelbe verarbeitete im verflofienen Jahre
21483 Pfund Wolle bei einer Geſammtproduktion non 19 821 Yards
Tuch. Die Yabrit macht wur einen mittelmäßigen Stoff und ſoll
guten Iofalen Abſatz haben. Sie beidhäftigt 20 weiße und 3 farbige
Arbeiter, erftere meiftend aus Schottland eingemandert.
Kap Haiti. 229
Eine Gerberet. Sie verarbeitet ausgeſuchte Schlachtviehhäute
uud fol ein gutes Fabrikat liefern, weldes ſchlanken Abſatz findet.
Das eingeführte Leber ift nur mit einem Werthzoll von 5 pGt. bes
Iaftet, dennod Tann ihm nah Audlagen von Sachverftändigen das
Nataler Produkt die Spike bieten. .
Ferner beſtehen: Fruchtkonſerven⸗ Sobawaflers, Eis-, Stärke
fabrifen, Tabak⸗ und Gigareitenfabriten von geringer Bedeutung.
In Ausfiht genommen find: Eine Cententfabril in „Marmor
Delta” am Umzimlulus Flug und Eifenwerte in ber Gegend von
Newcaſtle und Dundee, wo neben ben vorhandenen Koblenlagern
große Mafien leicht zu gewinnenden Eifenerzed vorhanden find.
Shiffsvertebr.
Im Ganzen find während bed Jahre 1898 in d'Uurban ein⸗
gelaufen:
415 Dampfidiffe von 576 409 Reg.⸗Tonnen und
94 Eregeliäiffe „ 41661 »
Die einzelnen Rationen waren an bem Schiffsverlehr, wie folgt, betbeiligt:
Eingang.
Segelſchiffe.
Ausgang.
Segelſchiffe. Huſammen.
Anzahl. | | Anzahl .
Tonnen. * | Zonnen
he 2220... 11169 652 618
Ameilanüde...... _ _ 1285 2 1235 — — 2 1235 2 1285
iſche ....... — — 2 344 2 344 — 2 344 2 844
* .......... 13 19 543 8 27% 21 22 335 18 19 543 8 27% 21 22 385
milde ........ — — — — — — — 1 635 1 685
Norwegiſche und
biie...... — — 54 26 121 54 26 121 — — 65 26 748 65 26 748
Die Deutſche Dampficifffahrtslinie erfreut ſich zunehmender
Beliebtheit und findet ſowohl im Paflagter- wie Guterverkehr viel»
feitig Berückſichtigung.
An den Hafenanlagen ift während bes Jahres nur wenig
gearbeitet worden, weil man bie Wirkungen der jegigen Wellen:
brecher längere Zeit beobachten wollte, ehe man ſich über weitere
Bauten ſchlüffig wird. Die Waſſertiefe auf der Barre bei Spring»
fluth war zeitweilig 17 bis 18 Fuß Engliſch, und Fönnen Schiffe mit
15 68 16 Fuß Tiefgang immer leicht eins und auspaffiren.
Kap Haiti.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Allgemeines. Für Kap Haiti war das Geſchäftsjahr 189% ein
ſtetiges in jeder Hinfiht, da politifhe Unruhen nicht vorlamen, ber
Kaffeehandel Leine ftärkeren Schwankungen erlitt und bie Verlufte ber
Bankfirmen gering waren. Falliffements traten weiter nicht ein,
nahdem in den vergangenen Jahren bie ſchlechten Importhäuſer
eingegangen und die Waarenpreife wieber normal gemorben waren.
1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. ©. 341.
415 sro} 94 | ann] 609 | iso] 412 omir 97 —J 609 | 574
Das Geihäft war rubig, e8 wurden Feine großen Gewinne erzielt, es
waren aber auch nur geringe Berlufte zu beflagen.
Mehrere nüglide und nöthige Einrichtungen hat bie Regierung
ernftlih in die Hand genommen, wovon einige ganz, andere theils
weile ausgeführt find, als Straßenbeleuchtung, fläbtiihe Wafler-
leitung, Landtelegraph und Brüdenanlagen. Eiſenbahnen verkehren
noch nicht, doch iſt die Ausficht, Daß bie erfte Eifenbabn im Jahre
1895 ihre Yabrten eröffnen wird. Eine große Markthalle von Eifen
ſoll im Sabre 1894 vollendet und bie Einfahrt des Hafens durch
einen Leuchtthurm gefichert werben.
Die Geſammteinfuhr ftellte einen Wertb von 1221529
Gourdes dar gegen 1102910 im Sabre 1892, 1152109 im Jahre
1891 und 1832887 im Jahre 1890.
Die Bezugsquellen blieben in ber Hauptſache biefelben, doch von
allen Artikeln wird allmähli mehr von ben Vereinigten Staaten
eingeführt.
Der Werth der Ausfuhr belief fih auf 2115261 Gourdes.
Im Einzelnen geftaltete fi das Ausfuhrgeihäft, wie folgt:
Kaffee: Die Ernte ift als eine gute zu bezeichnen, es wurden
86 573 Sad im Werthe von 1741460 Gourdes verſchifft gegen
11778 im Jabre 1892, 78686 im Jahre 1891 und 63 805 im Jahre
18%.
230
Die Dualität war zufriedenfellend in Folge guter Witterungs-
verhäktnifie, fie Könnte jedoch noch bedeutend befier ausfallen, wenn
der Landmann nur wenig mehr Sorge darauf verwenden würde.
Um ein befferes Gewicht zu erzielen, bringt er den Kaffee mit
Steinhen und Sand vermiſcht auf den Markt.
Das Blauholzgeſchäft brachte wenig Aenberung, es wurden
42 06800 Pfund Im Wertbe von 336 552 Gourdes verſchifft gegen
89 953 080 Pfund im Jahre 1892, 32331085 im Sabre 1891 und
58 028 624 im Jahre 18%.
Für Blaubolz Hielten ‚fich bie guten Preife in den Konſumländern,
und nur dieſen ift e8 zu verbanfen, daß die Ausfuhr biefed Pros
duktes nicht weiter zurüdging in Folge der enormen Ausfuhrzölle.
Kakao kommt noch immer in wenig gepflegtem Zuftande an ben
Marti, es wurden 429 960 Pfund verſchifft gegen 420 000 im Sabre
1892, 414310 im Sabre 1891 und 508 600 im Sabre 189%.
Kap Yaitl.
Die Wechfelprämien, die burd bie politiihe Lage und die
Kaffeepreiſe beeinflußt werben, ſchwankten nur wenig und betrugen im
Durchſchnitt etwa 12 pCt. auf den Gourde, ber zu 5,88%, Franken
verrechnet wird.
Schifffahrt. Es liefen ein 206 Schiffe von 211 521 Reg. Tonnen
gegen 212 Schiffe von 216259 Reg.«Tonnen im Borjahre.
Die Haupt:Einfuhrfrachten machen nad wie vor Die Amerilani-
ſchen Dampfſchiffe ber Clyde⸗Linie in New⸗HYork; in zweiter Linie
kommen bie Dampfſchiffe der Hamburg⸗Amerikaniſchen Packetfahrt⸗
Aktien⸗Geſellſchaft, dann die ber Franzoſiſchen Compagnie Goͤnoͤrale
Tranbatlantique.
Für das Frachtg eſchaft iR die Deutſche Dampfiiffiinie ſehr
beliebt, ihre Einrichtungen find vortrefflih, und fle Liefern ihre Güter
in vorzüglichem Buftande ab.
Bon den im Ganzen verfhifften 36 573 Sad Kaffee fielen den
Deutichen Dampffchiffen 61 891 Sad ober 71 pEt. zu.
Die Betheiligung der einzelnen Nationen an der Schifffahrt iſt aus folgender Tabelle erfichtlid.
Dampfihiffe. Segelſchiffe.
Rationalität. Angelommen. Adgegangen. Angelommen. Abgegangen.
Reg.» |Labungs Reg. Ladungds Reg. |Labungb« Reg: |Ladungs:
Anzahl. Tonnen. | Tonnen, Anzahl. Tonnen. | Tonnen. Anzahl. Tonnen. | Tonnen, Anzahl. ren Tonnen.
Deutſche............... 63 83 956 5182 63 83965 | 8896 4 2047 4 2047 2047
Am wife (2. &t.).. 33 42 658 6.027 33 42 668 1862 20 3 929 1 460 20 8929 3109
a A ............ 23 38 676 1450 28 88 676 1904 3 1397 437 3 1397 852
Mide......2..00.... 13 9001 223 18 9%01 1 802 1 372 — 1 372 372
Spaniſche.............. 21 8853 — 21 8 868 50 — — — — — —
Britiſjche......... 13 10 500 2446 18 10 600 500 8. 297 297 3 297 27
Rorwegiſche ............ 1 520 — 1 620 — 12 6772 — 12 6 772 6 772
talieniide ....... ..... — — — — — — 3 1191 282 8 1191 1191
............... — — — — — — 1 — 1 384 384
Defterreidhstingarifche... -I - | | - — 1 _ ı| 50|l 50
Shwedlide............ — — — — — — 1 — 1 429 429
zuſammen....... 167 134168 | 1682 | 167 ts | 1 | # | 2 2416 | 49 | 17308 | 15.993
Die Eins und Auafuhr vertheilte fi auf Die Schiffe im Einzelnen, mie folgt:
Rationalität der Schiffe.
Mittel Dampffchiffe wurben| Mittelft Segeligiffe wurben
eingeführt. | ausgeführt. | eingeführt. | außgefügrt. | eingeführt. | ausgeführt.
Bufammen wurden
Werts in Gourdes. Werts in Gourdes. Werth in Gourdes.
Deutſche.................................... 467 141 1 2983 046 — 39 820 467 141 1 392 366
Amerikaniſche....................... nenne ne 473 909 21 808 15 988 50 548 489 847 72 356
Franzöſtſche................................. 66 128 295 9% 4000 13 632 70 128 809 622
Fufiihe ........................ ............ 10 177 280 537 — 6010 10177 236 547
VBritiſche.................................. 4972 4 180710 12 506
talieniſche ................ ernennen. ....... 3526 25 728 3 526 25 728
panlde ....... onen nennenenennennnnnerene — — — 9990
—— ——— —
55 ... ... ............................ —
Daͤniſche.................................. —
2 115 261
Arhangel. — Mancheſter. — Rabat.
Archangel.
Ausfuhr im Jahre 1893.)
Im Jahre 1893 wurden von Archangel ausgeführt und zwar in
173 Dampfſchiffen und 135 Segelſchiffen:
Darunter
nach
Deutiäland.
Leinfaat ............ Bud 213 847 —
Hafer ............. n 2 022413 _
Flachs ............. 106 324 —
Heede und Codilla.... n 139 048 —
Thran. ............. 46 728 12 824
Geben ............. n 1878 1660
Terpentin........... n 8811 —
Leinſaatkuchen........ 87 444 —
Theer............. Faſſer 76 668 2427
Pech ............... n 16 285 1688
Zungen. ............ Dutzend 1914 —
Häute .............. Stüd 67 121 1355
Motten ............. ” 40 280 200
Holz ............... St. Dutzend 683635 10 372
Manchefter.
Das Baumwollen⸗Fabrikationsgeſchäft im erften
Quartal des Jahres 1894.°)
Deim Schluß des letzten Jahres war bie Meinung vorbereihend,
daß bie Amerikaniſche Ernte höchſtens 7 Millionen Ballen ergeben
würde, inzwiſchen haben die Bufuhren in den Amerikaniſchen Häfen
die des Borjahres überholt, jo daß jet eine Ernte von 71/4 bis
Us Millionen Ballen gefichert ericheint. Unter biefen Verbältnifien
haben die Märkte in Amerila und Liverpool fehr wenig Leben ges
zeigt. Die Preisſchwankungen waren ſehr gering und immer nur
von furger Dauer. Das Duartal begann mit 41/4 Pce. für „Mibdling”
in Liverpool und endete mit 4/15 Pre. Ebenfo lagen die Berbätiniffe
hinſichtlich des Mancheſter⸗Geſchäfts.
Obgleich die Ausfuhrliften für die drei Monate eine nicht un⸗
bedeutende Zunahme gegen das erfle Duartal bed Borjahrd eigen,
muß in Betracht gezogen werben, baß gerade biefe Periode im
Jahre 1898 mit dem großen Streit in den Spinnereien zuſammen⸗
jält, während deſſen Dauer das Erportgeihäft ſehr behindert war,
io dab aus dieſen Liften nicht ber Schluß gezogen werden Tann, daß
die Periobe des BDaniebertiegens ber Baummolleninbufirie ſchon
vorüber wäre.
Der Vorrath an Baummolle in Liverpool ift zwar um
300 000 Ballen größer ala Ende des Jahres 1893, aber der Preis
iſt entfprechend billig, und nad allen Anzeichen feit Anfang dieſes
Jahres find bie Borräthe von Garen und Waaren in den Märkten
de3 Dftiend nur dem Verbrauch angemeflen. Die Nachfrage würde
auch eine anhaltende geweſen fein, wenn nicht der fortwährende
Rüdgang der Preife des Silber3 und der Kurſe und bie dadurch
berbeigeführte Unficherheit lähmend auf den Manchefter » Markt ges
wirkt hätten.
1) Bergl. Hand. Wed. 1898 II. &. 297.
2) Bergl. Hand. Arch. 1894 II. &. 7%.
Dentfhes Handeld-Mrchiv 1894. IL
281
In Ameritu ſcheint die finamzielle Kriſts des vorigen Jahres
noch immer einen fehr drückenden Einfluß amdzuüben. Gebr viele
Habriten, befonders in ber Baumwolleninduſtrie, fiehen ſtill und
verurſachen baburd einen Rüdgang ber Löhne und großes Elend
unter den Zabrifarbeitern. Der Berbrauch von Baummolle dort ift
gegen bie vorfährige Satien, alfo vom 1. September 1893 Bis Ende
März 1894, um etwa 350 000 Ballen geringer, und die Berfchiffungen
aus der Ernte na Europa find etwa eine Million Ballen größer
als im Vorjahre. Da ſich aber in Amerika ſolche Umſtände fchneler
zu ändern pflegen als in Mancheſter, kann eine etwa eintretende ver⸗
beſſerte Lage der Induſtrie dort den Verbrauch von Baumwolle noch
im Laufe dieſes Jahres vergrößern und eine Steigerung der Preiſe
des Arttkeld herbeiführen. Einſtweilen aber bleiben die Märkte dort
ſehr leblos bei geringen Schwankungen und bie Preiſe gebrüdter, als
bei einer Ernte won 71/s bis 73/4 Milltonen Ballen unter normalen
Verhältnifien der Fall fein würde.
Rabat.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Einfuhr. Wie zu erwarten war, ift Rabats Handel entſprechend
ber allgemeinen wirthichaftlichen Depreffion gegen das Borjahr zurüds
gegangen. Der Geſammtwerth der eingeführten Waaren ift von
192 931 Pfd. Sterf. auf 161 221.Pfd. Sterl. gefallen, was eine Abs
nahme gegen das Borjahr von 81710 Pfd. Sterl. oder 16 pCt. bes
deutet. Dagegen bat fi die Ausfuhr von ihrem ungewöhnlich
niedrigen Stand im Jahre 1892 ein wentg erholt, indem fie von
28967 Bfb. Sterl. auf 84579 Bid. Sterl. oder um 20 p&t. ges
ſtiegen iſt.
Deutſchlands Antheil an dem Einfuhrhandel iſt recht beträchtlich
geweſen, er belief ſich auf 33 328 Pfd. Sterl. und machte mehr ala
20 pt. bes Geſammteinfuhrwerthes aus, gegen: 111/4 pCt. im Bor
jahre und 6 pCt. im Jahre 1891. Die Zunahme gegen das Jahr
1892 beträgt 11618 Pfd. Sterl. oder mehr ald 50 pEt. Bon den
in den Verfehrsüberfiäten als auß Deutfhland herkommend aufge
führten Artikeln if nur Brotzucker nicht ausſchließlich Deutſches
Fabrikat, vielmehr zumeift Belgiſchen Urfprungs; nur 250 Gentner
ftammten wirklich aus Deutfhland. Dies ändert aber nicht? daran,
daß der Deutſche Handel thatſächlich eine günftige Stellung einnimmt,
bie in Anbetracht der allgemeinen Geihäftäftille bemerlenswerth und
feßr beveutfam ift, wenn man berüdfichtigt, daß bie Britiſche und
Frangöfifhe Einfuhr um 25 p&t. abgenommen Baben. Ber Deutiche
Handel dat in den wichtigen Artiteln, wie Tuch und jonftigen
wollenen Geweben, Borzelan und Glaswaaren, Metallmaaren und
Baummollenwaaren, zugenommen. Auch bie Ginfuhr von Packpapier
ift beträchtlich geitiegen. Wenn aber biernad der Einfuhrhandel an
Umfang zugenommen hat, fo ift er doch nicht in gleicher Weite ges
winndringend geweien. Man hört im Gegentheil Klagen über bie
große Konkurrenz und über die Schwierigkeit, die Außenftünde in
einer angemefienen Zeit einzuziehen. Es tft daher große Vorſicht zu
üben und den Eingeborenen nicht allzu leicht Krebit zu bewilligen.
Diefe wollen die Formalitäten bei den Geldgeſchäften nicht verſtehen
und denfen ifre Schufbigkeit zu tbun, wenn fie einen auf 8 Monate
ansgeftellten Wechfel in 6 Monaten bezahlen.
1) Wegen bed Borjahres f. Hand. Ar. 1893 IL. ©. 137,
32
232
Ausfuhr. Während die Ausfuhr im Allgemeinen eine Zunahme
aufmweift, ift eine jolde bei der Ausfuhr nad) Deutſchland nicht zu ver.
zeichnen. Der Werth ber letzteren betrug nicht mehr ald 606 Pfo. Sterl.
Es wurden nur Heine Poſten von Getreide und Wachs, ſowie wenige
Ballen Teppiche nach Deutihland ausgeführt. Für die Marokkaniſche
Wolle tft in Deutſchland Fein Abfak, und da Wolle der Hauptausfuhrs
artikel Rabats ift, wird bie Audfuhr nach Deutihland nie bedeutend
werben. Wolle wird zur Zeit faft ausſchließlich nach dem nörblichen
Frankreich verjendet und in Rabat durch befondere Kommiſſionshäuſer
aufgefauft.
Der Gefammtichiffsnertehr belief fih auf 81 Schiffe von
58 274 Neg.»Tonnen, wovon 10 von 6657 Reg.Tonnen Deutscher
Rationalität waren. Dana bat der Deutihe Schiffsverkehr um
5 Schiffe und 1210 Reg.-Tonnen abgenonmen.
Die Kursverhältniſſe waren ungünftig im Jahre 1893 und
fanden der Entmwidelung des Handels im Wege.
Wechſel waren nur ſchwer erhältlih, und betrug der Kurs 20
bis 28 p&t. für Spaniſche Münze.
Vertehrsüberfihten.
Einfuhr im Jahre 1893.
Geſammt⸗
einfuhr
(einſchl. der
Von Von Bon Einfuhr
Deutſch⸗ Großbris Frank⸗ von
lond. tannien. reich. Spanien).
Werth: Pfund Sterling.
Baumaterial ............ 17 247 77 604
Lichte .................. — 3038 — 8 038
Chemikalien ............ " Hal 410 894 1345
Porzellan, u. Glaſswaaren. 1885 118 868 1 856
Tuch .................. 2010 1920 — 3930
Steinkohle.............. — 184 — 134
Zuckerwerk.............. 3 94 13 110
Kaffee................ 158 115 497 765
Baummollenwaaren...... 623 65670 1665 67 968
Baummolle, robe ........ — 110 — 110
Baumwollengarn ........ — 2520 — 2 520
Dielen ................. 140 60 17 217
Drogen ................ 25 678 803 901
Töpferwanten ......... 5 80 5 40
Metallwaaren ........... 1115 1917 891 3423
Häute.................. — 70 — 70
Eiſen .................. 116 1177 26 1319
Leinen ................. — 420 134 564
Bündhölger ............. — — 335 335
Baummollenfaatöl ....... — 154 50 204
Petroleum.............. — 67 — 67
Papier................. 244 — 170 422
Proviſion .............. 265 102 13 406
Reis................... 149 188 14 851
Salz................... — — — 8
Seide. ................. — — 478 473
Seidenwaaren. .. nun... 120 63 1256 1 718
Gewürz ................ 73 497 256 826
Stahl...... ............ — 78 — 18
Rabat.
Geſammi⸗
einfuhr
(einſchl. der
Von Von Von Einfuhr
Deutſch⸗ Großbris Frank⸗ von
land. tannien. reich. Spanien).
Werth: Pfund Sterling.
Brotzucker .............. 1777 — 27 428 29 206
Rohzucker............... — 70 369 439
Thee................... 708 6 792 — 7 500
Zinn .................. — 432 _ 432
Kriegamaterial .......... 20 863 1896 _ 22 759
Mein und Spirituofen ... 549 39 109 1)1289
Mollenwaaren........... 2297 1275 740 4 312
zufammen einichließlich der
nit beſonders aufges
führten Waaren ....... 38828 092 85738 161221
Baargeld............... 65 — 8 256 8 625
überhaupt... .. 33338 90926 88399 164 846
Ausfuhr im Jahre 1898.
Geſammt⸗
ausfuhr
(einſchließlich der
Nach Nach Ausfuhr nach
Großbri⸗ Frank⸗ Deutihland und
tannien. reich. Spanien).
Werth: Pfund Sterling.
Rinde ................. 2 186 1882)
Bohnen ................. 8l — 166
Knochen ................ 120 — 120
Teppiche................ 685 110 9403)
Kork.................... — 12 48
Früchte................ — — 158 4)
Ziegenfelle .............. 860 661 1521
Biegenhaare ............ — 122 122
Häute .................. 138 177 815
Hörner.................. — 65 6b
Matten ................. 386 14 410
Töpferwaaren ...-....... 74 83 157
Schaffelle................ 81 849 880
Wachs .................. 881 193 9145)
Wolle in Schweiß........ 1182 11754 12 936
„ oemalden.......... 1829 8101 9 967°)
MWollenwaaren ........... 8 850 615 4465
zuſammen einschließlich der
nicht befonders aufgeführten
Artikel ................ 10266 23458 34 579
Baargeld ................ 8717 7939 20 517
Ueberbaupt....... 18983 81392 65 096
1) Darunter für 542 Bid. Sterl. von Spanien.
3) Darunter für 75 Pfd. Sterl. nad Deutſchland.
8) Desgl. für 145 Bid. Sterl.
4) Nah Spanien.
5) Darunter nah Deutiland für 840 Pfb. Stert.
6) Desgl. für 37 Pfd. Sterl.
mu rpm ne u
Rabat. — Bliſſingen. — Pernau. 233
Zchifsverlehr im Jahre 1893.
Eingang. Ausgang.
Darunter mit Werth Darunter mit | Werth
Rationalität. Ueberhaupt. * 5 neberhaupt. — ber
abung.
Reg.⸗
Reg.⸗
Tonnen. Kichiffe.
Neg.⸗
Tonnen. Schiffe. ie
Schiffe. Tonnen. —
.1Schiffe.
—— Alii.
Deutſche ........................... 10 | 6 657 1 | 4382| 139
Britifhe.neaucuasssesauaunnennnnnenn 21 168211 20 | 16981 | 8520
Franpölllheeenuuueseneueeunnennenn. 32 | 255001 28 | 21498 | 28526
Spaniſche....................... 11 8937 7 5465 117
Portugieſtſche....................5. 6 162 5 145 | 1028
b2 271. 21 11: 1 97 — — —
zufammen ...... 81 | 682741 62 42741 | 161211 81 | 682741 67 | 47401 | 84579
, Löfchten. Auch nad Aufhebung der fanitären Vorſchriften löſchten
Handelöbericht für das Jahr 1893.) wöchentlich ein ober zwei Erzſchiffe ihre Labung in Bliffingen.
Das Jahr 1893 war für ben Handel, das Gewerbe und ben
Landbau ein verbältnigmäßig ruhiges.
Der Verlkehr der beſtehenden feften Schifffahrtalinien tft ſich
gleich geblieben.
Denn fi) auch die Lage der Kaufleute nicht verbeflert und bie
Rauflraft ber Einwohner nicht zugenommen bat, jo macht ſich doch
im Allgemeinen Wohlſtand bemerkbar.
Fallifiements älterer Firmen kamen nicht vor.
Die vorwiegend Aderbau treibende Bevöllerung der Inſel
Walcheren wird von ben Schwankungen ber Marltpreife nur wenig
betroffen, indem bie meiften Feldfrüchte als Sämereien nad aus»
wärtd geſandt werben und bei ihrer Güte hohe Preiſe erzielen.
Dazu kommt, daß die täglich zweimalige Verbindung mit Eng⸗
land es ermöglicht, regelmäßig Semüfe und Mil in großen Mengen
nad England auszuführen.
Die Anfuhr Amerilantichen Petroleums und die Abfuhr bed»
jelben nach Deutihland war bad ganze Jahr hindurch lebhaft. Nur
Britiſche und Amerilaniſche Schiffe betbeiligten fih an der Einfuhr.
Im Laufe des Jahres wurde im Außenbafen von Biliffingen
eine Ausfuhrſchlächterei errichtet. Die Viehzüge halten neben ber
Schlädterel, und zweimal täglich wird friiches Fleiſch nach London
veriendet.
Die früher fo lebhafte Durchfuhr lebender Deuticher Schafe nad
England Bat, nachdem ein Fal von Klauenſeuche vorkam, ganz
aufgehört. "
Die Meberlegenheit der Dampfihifffahrtögefellihaft Zeeland
gegenüber den Konkurrenzlinien zwiſchen Englifchen Häfen im Kanal
und dem Kontinent trat in den Sturms und Rebeltagen ber Monate
November und Dezember zu Tage, indem bei ben anderen Geſell⸗
haften Fahrten ausfallen mußten, während bei ber Dliifinger
Geſellſchaft der regelmäßige Verkehr nicht unterbrochen wurde.
Für den Eiſenbahn⸗Fernverkehr baut man in Bliffingen ein
neues Stationdgebäube, welches im Mai in Gebrauch kommen foll.
Gleichwie in vorigen Jahren wurde Bliffingen, als in Rotterbam
und Amfterdam Quarantaͤnemaßregeln eintraten, als Anlegehafen
Pernau.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Ernte Die Flachsernte des Jahres 1893 Tann als eine
mittlere bezeichnet werden. Dagegen find Hafer und Gerfte uns
befriedigend gerathen; von Winterroggen iſt auch nur eine mangels
bafte Ernte zu verzeichnen geweien, fo daß bie Preiſe ſich hoch
bielten.
Die Einfuhr Pernaus beitrug 122677 Rubel gegen 112.089
Aubel im Jahre 1892; fie befand hauptſächlich aus Heringen,
Steintohlen und Superpbospbaten.
Die Ausfuhr belief fih auf 4327 954 Rubel gegen 4 675 323
Aubel im Borjahre. Bier Fünftel Hiervon entfullen auf Flachs und
Seede, wovon 84161 Berkowetz im Werte von 8 905 600 Rubel
verſchifft worden find.
Die Ausfuhr von Säleinfaat nad Deutihland betrug 17 100
Tonnen im Werthe von 175278 Rubel gegen 14580 Tonnen im
Werthe von 153 090 Rubel im Jahre 1892.
Eifenbahn. Die Bemühungen, Bernau mit dem Babnneke
zu verbinden, find tm Berichtsjahre erneuert worden. Mit Hülfe
der Geſellſchaft für Zufuhrbahnen in Petersburg fcheint die ſchmal⸗
ſpurige Zufuhrbahn Pernau—Walk mit Abzweigung von Moiſeküll
nach Fellin zu Stande zu kommen. Die Kapitalzeichnungen auf
dieſes Unternehmen zeigen einen befriebigenhen Fortgang.
Den Schiffsverkeher vermittelten 62 Schiffe (42 Dampfer
und 20 Gegelichiffe) von zufammen 28880 Reg.⸗Tonnen, wovon
16889 Reg.⸗Tonnen auf bie Britlihe und 5787 Reg.⸗Tonnen auf
Vliſſingen. benugt, es waren hauptjachlich Schiffe mit Erzladungen, welche dort
die Deutſche Flagge entfielen.
|
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Urd. 1898 II. ©. 81. ) y Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 804.
32%
232
Ausfuhr Während die Ausfuhr im Allgemeinen eine Zunahme
aufweift, tft eine ſolche bei der Ausfuhr nach Deutichland nicht zu ver.
zeichnen. Der Werth der letzteren betrug nicht mehr ald 606 Pfb. Sterl.
Es wurden nur Heine Poften von Getreide und Wachs, ſowie wenige
Ballen Teppiche nad) Deutiland ausgeführt. Für bie Marokkaniſche
Wolle ift in Deutfchland kein Abſatz, und da Wolle der Hauptausfuhrs
artikel Rabats ift, wird bie Ausfuhr nad Deutihland nie bedeutend
werden. Wolle wird zur Zeit faft ausſchließlich nach dem nördlichen
Sranfreich verjenbet und in Rabat durch befondere Kommiſſionshäuſer
aufgefauft.
Der Geſammtſchiffsverkehr belief ih auf 81 Schiffe von
68 274 Reg.⸗Tonnen, wovon 10 von 6657 Reg.⸗Tonnen Deutfcher
Kottonalität waren. Dana hat der Deutihe Schiffsverlehr um
5 Schiffe und 1210 Reg.⸗Tonnen abgenommen.
Die Kursverhältniffe waren ungünftig im Jahre 1893 und
Hanben der Entwidelung des Handels im Wege.
Wechſel waren nur ſchwer erhältlich, und beitrug ber Kurs 20
bis 38 pEt. für Spaniſche Münze.
Dertehrsüberfihten.
Einfuhr im Jahre 1893.
Sefammt-
einfuhr
(einſchl. ber
Bon Bon Bon Einfuhr
Deutſch⸗ Großbri: Franls von
land. tannien. rei. Spanien).
Werth: Pfund Sterling.
Baumaterial...... ...... 17 247 17 604
Lichte .................. — 3038 — 8 038
Chemilalien ............ 541 410 894 1345
Porzellan⸗ u. Glaſswaaren. 1385 118 358 1 856
Tuch .......... ........ 2010 1920 — 3 930
Steinloble.............. — 134 — 134
Zuckerwerk............. 3 94 18 110
Kaffee ....... .......... 163 115 497 765
Baummwollenwaaren...... 623 65670 1665 67 958
Baummolle, robe......... — 110 — 110
Baumwollengarn ........ — 2520 — 2520
Dielen ................. 140 60 17 217
Drogen ............ .... 25 573 803 901
Töpferwaaren .......... 5 30 5 40
Metallmaaren ........... 1116 1917 391 8423
Häute.................. — 70 — 70
Eiſen .................. 116 1177 26 1319
Leinen ................. — 420 134 564
Zündhölger ............. — — 335 335
Baummollenfaatöl ....... — 154 50 204
Petroleum.............. — 67 — 67
Papier ................. 244 — 170 422
Proviſion .............. 265 102 13 406
E72 7 149 1883 14 361
| >]. 7 ................... — — — 8
Seide...... ....... ..... — — 473 473
Seidenwaaren........... 120 63 1255 1718
Gewürz ................ 13 497 256 826
Stahl.................. — 78 — 78
Rabat.
Geſammi⸗
einfuhr
(einſchl. der
Von Von Von Einfuhr
Deutihs Großbri⸗ Frank⸗ von
land. tannien. reich. Spanien).
Werth: Pfund Sterling.
Brotzucker ............. 1777 — 27428 29 205
Rohzucker............... — 70 369 439
Thee................... 708 6 792 — 7500
Zinn .................. — 432 — 432
Kriegsmaterial.......... 20 863 1896 — 22 769
Mein und Spirituofen ... 549 39 109 11239
Mollenwaaren. .......... 2297 1275 740 4312
zufammen einfchließlich der
nit beſonders aufges
führten Waaren ....... 38328 90926 85788 161221
Baargeld............... 65 — 3 266 8 625
überbaupt..... 333338 9096 88399 164346
Ausfuhr im Jahre 1893.
Gelammts
ausfuhr
einſchließlich der
Nach Nach Ausfuhr nach
Großbri⸗ Frank⸗ Deutſchland und
tannien. reich. Spanien).
Werth: Pfund Sterling.
Rinde ................. 2 186 1882)
Bohnen ................. 8l — 156
Knochen ................ 120 — 120
Teppiche ................ 685 110 9402)
Kork.................... — 12 48
Früchte ................. — — 158 4)
Biegenfelle............ ... 860 661 1521
Biegenbaare ............. — 122 122
Häute ............ ..... 138 177 815
Hörner.................. — 55 65
Matten ................. 386 14 410
Töpferwaaren .2.-....... 14 83 157
Schaffelle................ 31 849 880
Wachs .................. 881 193 9145)
Wolle in Schweiß........ 1182 11754 12 936
„ gemafden.......... 1829 8101 9 9676)
Wollenwaaren ........0... 8 850 615 4465
zulammen einfchließlih ber
nicht befonders aufgeführten
Artikel................ 10266 23 463 34 679
Baargeld ................ 8717 79839 20 517
Meberhaupt...... 18983 31392 65 096
1) Darunter für 542 Pd. Sterl. von Spanien.
2) Darunter für 75 Pfd. Sterl. nad) Deutſchland.
3) Desgl. für 145 Bid. Sterl.
4) Nah Spanien.
5) Darunter nach Deutſchland für 840 Pfd. Sterl.
6) Desgl. für 37 Pfd. Sterl.
Rabat. — Bliffingen. — Bernau.
233
Schiffsverkehr im Jahre 1898.
Eingang. Ausgang.
Darunter mit Werth Darunter mit | Werth
Rationalität. Ucberhaupt, Ladung. — ber neberhaupt. Ladung. —
— —]| Ladung. .
, Reg. , Reg. j Reg.⸗ Reg.⸗
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Säiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. PA
7 4382 | 1394
20 | 15981 | 8520
28 | 21428 | 23525
7 5 465 117
5 145
81 | 68 274
Vliffingen.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Das Jahr 1893 war für ben Handel, das Gewerbe und den
Landbau ein verhältnigmäßig ruhiges.
Der Verlehr der beſtehenden feften Scifffabrtslinien tft ſich
gleich geblichen.
Wenn fih au die Lage ber Kaufleute nicht verbeflert und bie
Kaufkraft der Einwohner nicht zugenommen bat, jo macht ſich doch
im Allgemeinen Wohlſtand bemerkbar.
Falifiements älterer Firmen kamen nicht vor.
Die vorwiegend Aderbau treibende Bendlterung ber Inſel
Walcheren wird von den Schwankungen ber Marltpreife nur wenig
betroffen, indem bie meiften Feldfrüchte als Sämereien nach aus⸗
wärt8 gefandt werben und bei ihrer Gßte hohe Preiſe erzielen.
Dazu kommt, daß die täglich zweimalige Verbindung mit Eng»
land es ermöglicht, regelmäßig Semüfe und Milk in großen Mengen
nah England auszuführen. |
Die Anfuhr Amerilaniihen Petroleumb und bie Abfuhr bes»
jelben nad) Deutihland war das ganze Jahr hindurch Ichhaft. Nur
Britifche und Amertlanifche Schiffe betbeiligten fi an der Einfuhr.
Im Laufe des Zabres wurde tim Außenhafen von Bilffingen
eine Ausfuhrſchlaͤchterei errichtet. Die Viehzüge Halten neben ver
Schlädterei, und zweimal täglich wird friſches Fleiſch nach London
veriendet.
Die früher fo lebhafte Durchfubr lebender Deuticher Schafe nad
England Hat, nachdem ein Fall von Klauenſeuche vorlam, ganz
aufgehört.
Die Ueberlegenbeit der Dampficifffahrtögefelihaft Zeeland
gegenüber den Konkurrenzlinien zwiſchen Engliihen Häfen im Kanal
und dem Kontinent trat in den Sturms und Rebeltagen ber Monate
Rovember und Dezember zu Tage, indem bei ben anderen Geſell⸗
Ihaften Fahrten ausfallen mußten, während bei ber Bliffinger
Geſellſchaft der regelmäßige Verkehr nicht unterbrochen wurde.
Für den Gifenbahn- Fernverkehr baut man in Bliffingen ein
neued Stationdgebäube, weldes im Mai in Gebrauch kommen fol.
Gleichwie In vorigen Jahren wurde Bliffingen, als in Rotterdam
und Amfterdam Duarantänemaßregeln eintraten, ala Anlegehafen
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 81.
62 | 42141 [19 221
1 023
gl | sort 67 | ra 34.579
benutzt, ea waren hauptſaͤchlich Schiffe mit Erzladungen, welde dort
loſchten. Auch nach Aufhebung der fanitären Vorſchriften Löfchten
wöchentlih ein oder zwei Erzichiffe ihre Ladung in Bliffingen.
Bernau.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Ernte Die Flachternte bes Jahres 1893 Tann als eine
mittlere bezeichnet werden. Dagegen find Hafer und Gerfte uns
befriedigend gerathen; von Winterroggen ift auch nur eine mangels
bafte Ernte gu verzeichnen geweſen, fo daß die Preiſe fih hoch
bielten.
Die Einfuhr Pernaus betrug 122677 Rubel gegen 112039
Aubel im Sabre 1892; fie beftand hauptſächlich aus Heringen,
Steintoblen und Superphoßpbaten.
Die Ausfuhr belief fih auf 4327 9654 Rubel gegen 4 675 323
Aubel im Vorjahre. Vier Fünftel hiervon entfallen auf Flachs und
Heede, monon 84161 Berkowetz im Werthe von 8 905 600 Rubel
verſchifft worden find.
Die Ausfuhr von Säleinfant nach Deutfhland betrug 17 100
Tonnen im Werthe von 175278 Rubel gegen 14580 Tonnen im
Werthe von 158 090 Rubel im Jahre 1892.
Eilenbahn. Die Bemühungen, Bernau mit dem Bahnneke
zu verbinden, find im Berichtsiahre erneuert worden. Mit Hülfe
ber Gefelihaft für Zufuhrbahnen in Petersburg ſcheint die ſchmal⸗
fpurige Zufuhrbahn Pernau— Walt mit Abzweigung von Moiſeküll
nah Fellin zu Stande zu kommen. Die SKapitalzeichnungen auf
dieſes Unternehmen zeigen einen befriedigenhen Fortgang.
Den Schiffsvertehr vermittelten 62 Schiffe (42 Dampfer
und 20 Gegelfchiffe) von zufammen 28880 Reg.⸗Tonnen, wovon
16 839 Reg.-Tonnen auf bie Britiihe unb 5787 Reg.⸗Tonnen auf
die Deutihe Flagge entfielen.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 804.
32%
222
Concepeion.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Einfuhr. Im Laufe des Jahres hat ſich gezeigt, daß die Ein⸗
fuhr im Allgemeinen eine größere war, als ber Verbrauch des
Landes erforderte. Die Lager Hatten fich bedeutend angehäuft, und
die natürlihe Folge waren ſchlechte Geſchäfte. Die Situation wurde
noch verfjhlimmert durch den allmählich fallenden Kurs, der im
Sanuar noch 171/4 Bee. oder 1,45 Mark für 1 Peſo beitrug und bei
immer weichender Tendenz Ende Dezember bis auf 121/a Bee. ober
1,05 Mark berabfant.
Da nah dem alihergebradten Ufus die meiften Berfäufe auf
langes Biel — 6 bis 8 Monate — gemadt wurden, und Dedung
dafür zur Sicherung des Kurfes nur in einzelnen Fällen möglich ift,
jo brachte die Entwertfung der Chilenifhen Valuta allen Im⸗
porteuren große Berlufte, die nur theilmeife mwicher einzubringen
find, felbjt wenn der Kurs eine Wendung zum Befleren nehmen
follte. Die Banken Hatten die gegebenen Kredite nad) Möglichkeit
beichränft, was — namentlich bei Detailiften — viele Bankerotte,
Akkorde und Moratorien zur Folge hatte, kurz, alle diefe Umſtände
wirkten zujammen, ben Waarenverkauf mehr als je zuvor zu be
einträchtigen.
Da mit Anfang des Jahres 1894 eine Erhöhung der Einfuhr⸗
zölle bevorſtand, oder durch Erlegung eines höheren Prozentſatzes
derſelben in Gold eine neue Vertheuerung der Waaren eintreten
mußte, ſo wurden die in den Speichern der Zollämter lagernden
Güter faſt ſämmtlich in den letzten Monaten des Jahres verzollt,
viele Importhäuſer ließen in der Zeit auch noch größere Mengen
von Waaren kommen, um von den niedrigeren Zollſätzen zu profitiren.
Da aber alle fo verfuhren, jo blieb vorläufig ber Gewinn auß:
geichloffen, und es Tönnen angefichtd der großen Beftände auch noch
viele Monate vergehen, bis die Waaren wirklich auf Preiſe Tommen, |
die fie unter den gegenwärtigen Berhältniffen eigentlich werth find.
Der Verbrauch an und für fih ift auch bedeutend geringer, da
Sedermann feine Einkäufe nah Möglichkeit einichräntt.
Unter diefen Umftänden wird die Einfuhr im Sabre 1894 eine
fehr mäßige bleiben, wenigften? ſich nur auf ſolche Artikel be,
ſchränken, die im Markt fehlen.
Die Einfuhr erftredte fih auf alle die Erzeuanifie des Aus»
landes, bie feit Jahren regelmäßig eingeführt werden, und läßt ſich
Tonftatiren, daB Deutichland rege dabei Betheiligt war. Den Im⸗
porteuren iſt jorgfältige und dauerhafte Verpadung ver Wanren
und Lieferung guter Dualität beſonders zu empfehlen, die weit
leichter zu entiprecdenden Breifen Abſatz findet als mindermwerthige
Waare.
Zeider find aber noch manderlei andere Mängel zu erwähnen,
wodurd den Importeuren das Gejchäft erfchwert und verleibet wird
und es den Fabrifanten Durch einened Verſchulden nicht gelingt, fich
ein dauerndes Abfatfeld zu erobern.
So erhielt 3. B. meine eigene Firma im Laufe des Jahres eine
größere Quantität Harzer Sauerbrunnen, der theild aus den Flaſchen
ausgelaufen, theil® verdorben mar, lediglich wegen des Verſchluſſes
mit ganz elenden, fchlehten Korlen, wo gerade alle kohlenſäure⸗
haltigen Getränfe mit den allerbeften Korlen verſchloſſen fein müſſen,
und das erft recht, wenn die Waare den Aequator zu paffiren hat
und außer langen Seereifen manchmal Sabre lang liegt, bevor fie
in den Verbrauch fommt.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. S. 150.
Concepcion.
Durch ſolche verkehrte Sparſamkeit iſt die ſonſt gute Qualität
des Waſſers von vornherein diskreditirt und das Geſchäft mit dem
Artikel verpfuſcht, zu Gunſten anderer, beſſer verpadter Minerals
wafſer, wie z. B. „Apollinaris“, welches auch Deutſchen Urſprungs,
aber durch die Engliſchen Beſitzer jener Quellen in ſtets gleich vor⸗
züglicher Verpackung exportirt wird und ſich bei hohen Preiſen
eines rieſigen Abſatzes erfreut.
Ein ſehr großer Theil der deutſchen Fabrikanten wird leider
immer noch von den längſt unzeitgemäßen Anſichten beherrſcht, daß
für Süd⸗Amerika irgend eine Waare gut genug ſei, wo die Praxis
gerade das Gegentheil bemeift, indem bie Anforderungen an Dualität
viel Höhere find, als Dies, fpeziel in Deutihland, im Allgemeinen
ber Fall ift.
Die für Ausfuhr arbeitenden Induſtriellen ſollten fi ſtets Har
machen, daß Verpackung, Fracht, Zoll und Spefen für geringmwerthige
Waare ziemlich diefelben find mie für gute Dualität, erftere fteht
dadurch aber gegen leßtere zu theuer ein, und der Abſatz folder
Erzeugnifle bleibt ein beſchränkter, ohne Ausſicht, jemals ein großes
und dauerndes Feld zu finden.
Ausfuhr Bon Lota wurden außgeführt:
Werth:
Nach Menge. Peſos.
Frankreich....... Kuhhörner Stück 18000 270
Großbritannien .. Kupfer in Barren kg 4181000 2593520
Deutihland ..... nn n „ 1279000 871680
Ftankreid......- W 550 000 36 000
Frankreich....... geſalz. Felle Stück 1781 17810
Deutihland ..... n n n 845 7100
Deutihland ..... Pferdehaare kg 627 335
Frankreid....... Maquiſamen 2268 227
Deutihland ..... Leber Stüd 2805 31 856
aulammen... 3887 7%
Bon Toms wurden audgeführt:
Merth
Nah Menge. Peſos.
Deutihland ..... Kleie kg 72 000 2 800
Großbritannien... Weizen hl 56 820 359194
zujammen... 361994
Dur die Entwertfung der Chileniſchen Baluta und in Folge
des hohen Einftandes aller aus dem Auslande bezogenen Fabrifate
find der einheimiihen Induftrie gewiſſe Vortheile erwachſen; deſſen⸗
ungeachtet macht fi ein bejonderer Aufſchwung nicht bemerkbar.
Die Induſtriellen ſelbſt gebrauchen mancherlei Rohprodulte oder
Materialien, die nach Kurs bezahlt werden müſſen, was mancher
Branche hemmend entgegentreten mag, andererſeits müſſen maſchinelle
Einrichtungen meiſt aus dem Auslande bezogen werden, und da
ſolche neuen Anlagen heute ſehr theuer einſtehen würden, ſo findet
ſich kaum Jemand, der jetzt eine neue Unternehmung zur Ausführung
bringen möchte.
Was der Entwickelung der Induſtrie ſtets hinderlich ſein wird,
iſt der Mangel an Arbeitern. Der Chilene iſt im Allgemeinen
gelehrig und geſchickt, hat aber wenig Ausdauer und wechſelt feine
Beſchäftigung ſehr häufig, je nachdem eine Arbeit ihm gefällt oder
lohnend iſt, und da es überall gut bezahlte Arbeit giebt, To fällt es
den Leuten jehr leicht, ihren Unterhalt zu finden. Die Fabrilanten
kommen dadurch manchmal in eine fehr unangenehme Lage, meil fie
für ihr Fach gefhulter Kräfte bedürfen und feinen Erfah finden,
wenn Die Leute ihnen weglaufen, was regelmäßig in ben Ernte
monaten der Fall ift.
Soncepeion. — Livorno.
Hit den Verſuchen, Guropäiſche Arbeiter eingufiellen, Bat man
wenig GLüd gehabt.
Die Arbeiden an den Dos in Telcahuano wurden eifrig ber
trieben, unb man glaubt, fie im Sabre 1894 vollenden gu konnen.
Livorno.
Haudelsbericht für das Jahr 1893.')
Aubenbandel.
Im Jahre 1896 ging die Einfuhr der in Livorno zur Ver⸗
zollung gekommenen Waaren von 52 081 647 auf 51654000 Lire
zurüd, während der Werth ber auögeführten Waaren von 84 896 688
auf 36 980 000 Lire ftieg.
Diefe letzten Ziffern zeigen allerdings eine Heine Aufbeflerung,
bleiben aber zurüd Hinter ben Ergebniflen der früderen Jahre.
Rechnung muß allerdings dem Umftande getragen werben, daß,
da während der Monate September und Oktober die Cholera fid in
Livorno eingeniftet Hatte, Handel und Wanbel in biefen Monaten
große Einbuße erleiden mußten.
Un der allgemeinen Handelsbewegung Livornos war Deutſch⸗
land in britter Linie, und zwar nad Großbritannien und den Vers
einigten Staaten von Amerika, betheiligt, wobei wieder bemerft
werden muß, daß in den flatiftifchen Ueberſichten ſowohl die in ber
Einfuhr von Belgien und ven Niederlanden als die in der Ausfuhr
unter den gleihen Rubriken figurirenden Mengen gu mehr als
drei Biertel Deutihen Urfprunges oder nad Deutſchland beftimmte
Güter waren.
Kohle. Trot der im Berichtsjahre in den Englifhen Kohlen⸗
bezirken ftattgefundenen großen Nrbeiternusftänbe betrug bie Einfuhr
Engliſcher Kohle nad Livorno beinahe 218000 Tonnen, wovon etwa
45 y6t. feitens bes Ciſendahnen fowie der ſechs in Toßlana ber
ſtehenden Gasanlagen, 85 pEt. für inbufizielle Zwecke und 20 PGt.
(Kohlenftaub) zus Briketfabrikation verbraudt werben.
Bon Deuifglanb wird biäher nur Kols eingeführt. Der Meft-
jaliſche Koks erfreut fi des beim Rufes und wird bereitB in
größeren Naſſen verbraucht. In geringerer Renge, aber in bes
friedigenber Qualität bereitö eingeführt werben weuerbingd auch
Wertfälifche Brileia. Die Einfubr an Brikets und Bauptiächlich
un Weſifäliſcher Kohle nad den Häfen des Rittelmeeres könnte ſich
bedeutend heben, wenn es gelänge, billige Waflesfrachten zu erlangen.
Im Betriebsjahre ſchwankten bie Kohlenfrachten von ben Engliſchen
Höfen nah dem Mittelmeer zwiſchen 5I/s bil Gl Schil., während
für Aoks 71/2 bis 8, SchiN. für Die Tonne gezahlt wurben.
Im April d. 38. war das Angebot von Kohle wieder ſehr leb⸗
haft, weshalb bie Preije zurüdgegaugen find.
Die vorjaͤhrigen Durchſchnitispreiſe für Rohlen waren:
Pro Tonne
eif Sinorno
Lire
für Prima Cardiff⸗Kohle........ 29 bis 80
„Beſtell Schottifhe Koble....... 22 „ 28
n Rew Pelton................. 20 „ 21
Briketß..................... 25 „ 26
— —
1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1893 IL. ©. 586.
Dentſches Handeld⸗Archiv 1894 IL
223
Kaffee. Das Einfuhrgefhäft in dieſem Artitel, das früher für
Hamburg eine gewifle Bedeutung hatte, iſt feither in Engliſche
Hände übergegangen, da die Deutfhen Firmen nidt mehr geneigt
feinen, die verlangten Kredite einzuräumen, weil fie dabei große
Berlufte erlitten haben.
Zuder. Bon Robzuder famen 584 051 kg aus Großbritannien
und 64.088 kg aus Xegypten. Die Preife ſchwankten, Zoll in Gold
zahlbar einbegriffen, zwiſchen 124 und 140 Lire für 100 kg. —
Bon raffinirtem Zucker lamen nur 14297 kg von auswärts, weil
bie inländifchen Zuckerrafflnerien den Markt verfehen. Die Breite
dafür ſchwankten zwifchen 146 und 196 Lire.
Droguen; SChemitalien 2. Die ungünftigen Kursverhält⸗
nifje Haben das Geſchäft mit Stalien fehr beeinträchtigt. Die Deut⸗
ſchen Händler und Fabrilanten ſahen fich vor bie Alternative geftellt,
entweber die mühſam errungene Stellung zum Theile preiszugeben,
oder einen heil des NKursverluftes in irgend welcher Form zu
tragen. Nur wenige Fabriken Tonnten in Folge ihrer bevorzugten
Stellung ihre früheren Preiſe und Bebingungen in Goldwährung
burhführen, ohne eine größere Einbuße im Geſchäftsumſatze zu er⸗
leiden. Der Berbraud in ätheriſchen Delen, Eſſenzen ıc. für
die Lilörfabrifation bat in Folge der letzten günftigen Weinjahre
abgenommen. Dagegen ift die Rachfrage nach ätheriſchen Delen für
Parfümeriezwecke die gleiche wie früher.
Die PBinfelfabrilanten Sübbeutichlands haben es verfianben,
den Italieniſchen Markt für ſich zu erobern und trotz aller Schwierigs
feiten zu erhalten.
Die Deutihen Anilins, Ultramarins und chemiſchen
Sarbenfabriten haben wohl ziemlih die Einfuhr ausfchließlid in
Händen; man hört eigentlih nie von Englifcher ober Franzöſiſcher
Konkurrenz. Eine inländifhe Produktion in dieſen Artikeln giebt es
zur Zeit noch nit. Ein Gleiches gilt von den Probuften ber
Sächſiſchen Blaufarbenwerke, welche für viele inländiſche Induſtrien
geradezu unentbehrlich ſind.
Die Kartoffelpräparate erfreuen ſich einer ſtetig zunehmenden
Verwendung. Kartoffelſtärkemehl wird jetzt in den meiſten
Webereien ſtatt des früher gebräuchlichen Leimes verwendet und
zwar in großer Menge.
Dad Dextrin Hat ſich als Klebmittel und Beſchwerungsmittel
zum Erſatz für das früher fo theuere Gummi eingeführt und ſich in
Folge feiner ftarlen Klebkraft auch bei ben jet wieder niedrigen
Gummipreifen in jeiner Stellung erhalten.
Die Geſchäfte in dieſen Artileln werben entweber von Hamburg
birelt oder mit Berfhiffung über Hamburg gemacht.
In den phbarmazeutifhen, chemiſchen Produkten nimmt
Deutihland nah wie vor den erften Play ein. Die Etikette ber
altbewährten Deutichen Fabriken an ven Gefäßen gilt als zmeifels
loſe Bürgichaft für die Güte des Inhaltes.
In ben fogenannien rohen chemiſchen Brobulten wie
Soda, Chlorlall, Mennige, Bleiglätte x. ift Grohbritannien mit
feinen günftigen Berhältniffen in Bezug auf Kohle, Fracht und Ber
[Hiffungsgelegenheit weit voraus. Außerdem bildet Die Bereinigung
ber betreffenden Engliihen Fabrifanten mit ihren bebeutenben
Rapitalien eine Macht, gegen welche anzulämpfen für einen Eins
zelnen ſchwer, wenn nicht unmöglich fein bürite.
In Folge der hohen Zölle auf Spiritus und deſſen Fabrilate
iR eine Einfuhr aller damit in Verbindung ſtehenden Präparate als
gang ausgeſchloſſen zu beisachten und der Konjum auf bie ins
ländifche Produktion angewieſen.
31
288
aus aus
Deutfhland, Großbritannien.
in den Jahren Rubel. Aubel.
I1891................ 6 967 991 7498 452
1892............... 6317 658 7 708 654
Die Haupteinfuhrartikel ſtellten ſich, wie folgt:
Die Einfuhr von Steinkohle und Koks zur See Über Riga
beeug: -
im Durchſchnitt im Durchſchnitt
der Sabre Bub.!) ber Jahre Pd.
1886—18% ....... 10235 827 189% ............. 11 062 049
1891............. 11095079 1898 ......... .... 11474 594
Nah dem neuen Deutſch⸗Ruſſiſchen Handelsvertrage find die
Zolfäge für Kohlen an der Polniſchen Landgreuge und in den
Baltiſchen Häfen gleihmäßig auf 1 Kopele pro Pub bemeflen
worden. Auf bie Einfuhr Rigad Tann dies kaum einen Einfluß
haben, da nah Riga von jeher faft ausſchließlich Engliſche Koble
eingeführt worden ift, Die vorwiegend von ber Rigafchen Induſtrie
verbraudt wird.
Während die Einfuhr von Steinkohle Über die Baltifchen Häfen
ziemlih auf berfelben Höhe geblieben ift, ging die Einfuhr bes
gelammien Europäiſchen Rußland an Steinkohle zurüd, und nur bie
von Koks flieg merklich. Das Jahr 1893 zeigt nun aber auch bei
ber Steintohlmeinfuhr eine Steigerung.
Es wurden an Steinlohlen eingeführt:
1889. 1890.
rad
Pub. Pub.
St. Beterbburg u.
Kronfiadt .... 68-326 888 57 449 261
Reval u. Baktiiche
1891.
Pub.
68 060 775 69 688 000
1892.
Bub.
port ......... 8901457 8087210 3451514 1881491
Libau.......... 4728601 835689980 8881489 4648 897
Die Einfuhr von Heringen betrug:
Jahr. Tonnen. Jahr. Tonnen.
1889................ 68867 1892................ 99 206
1890................ 50 648 1893................ 125 857
1891................ 70 376
Eine jo große Einfuhr won Heringen hat Rige feit vielen Jahren
nicht gehabt. Auch Libau hat im Sahre 1893 eine außerorbentlid
große Einfuhr verzeichnen können. Die Einfuhr Libaus, die vor
wiegend Schottiſche Heringe umfaßt, während Riga weitaus am
meiſten Norwegiſche bezieht, betrug:
Jahr. Tonnen. Jahr. Tonnen.
1889 .............. 164 941 1.) > ............... 211 580
18800 .............. 136 889 1893 ..... .......... 240 768
1801 ............ .. 122641
In Riga war der Abſatz nach Gröffnung der Schifffahrt ein
ſehr lebhafter, indem nach dem langen, ſtrengen Winter die alten
Lager vollſtändig geräumt waren. Später war die Frage weniger
lebhaft, die Nachrichten vom reihen Yang in Schottland und Nox⸗
wegen bewirkten, daß bie Käufer ſich zurückzogen, und wurden bie
Preiſe für frifche Fettheringe mit 12 Rubel für M/K, 13 Rubel für
K und 14 Rubel für KK angelegt. Der jelten ungünftige Winter
bat jedoch bewirkt, daß ſelbſt diefe billigen Preiſe ſich nicht halten
fonnten und einen Rubel pro Tonne zurüdgingen, und daß von den
Borrätben, die am 1. Januar 1894 88800 Tonnen betrugen, bei
Eröffnung der Schifffahrt ein großer Theil noch unverlauft geblieben
fein wird. — Das Geſchäft in Schottifchen Heringen war nur Fein
(Einfube 10 544 Tonnen), ber Abſatz fchleppend, und wurden bie
1) 1 Pubs 16,88 kg.
Kiga.
Lager zu fallenden Peeifen geräumt, ber Abfak von Sqhwediſchen
‚Heringen war den ganzen Winter über fehr fchledht, und Fonnte kaum
die Hälfte der Heinen Einfuhr geräumt werben. Die Augfichten für
das Frübjahrsgeichäft find jedenfalls Leine beſonders günftigen, die
Lager in Norwegen ſollen nur klein fein, und viele Importeure
haben für ihre Lager höhere Preife, als zur Zeit erhältlich, gezahlt.
An Stangeneifen find eingeführt worben (mit Ausnahme
bes Tranfitts):
Jahr. Pud. Jahr. Pud.
1889 ........... 436 494 1892 ............... 305 101
1890 ............... 376 364 1898 ............... 360 876
1891 ............... 288 925
Die Einfuhr von Stangeneifen, die im Sabre 18823 nod
1122431 Bun beitug, if} feit dem Jahre 1888, nachdem in jenem
Jahr eine Hollauflage feftgeftelt wurde, reißend zurüdgegangen.
Am Berichtsjahr ift aber auch Bei diefem Artikel eine Steigerung
zu verzeichnen geweſen.
Für Roheiſen beftand bisher en Differentialzoll zu Ungunften der
Einfupr über die Yandgrenge, ber durch den Handelsvertrag bejeitigt
wurde.
Wie Stangeneifeg zeigten auch umwerarbeitetes Gußeiſen und
unverarbeiteter Stahl im verfloffenen Jahr eine Zunahme in ber
Einfuhr.
68 beirug die Ginfuhr: von
von unverarbeitetem
Gußeiſen Stahl.
Jahr. Pud. Bub.
1889...... .......... 781 518 362 004
I890.............. 1965 636 861 443
1891 ..2ouunsnecuunun 845 523 . 168 686
1892..... u... 2239 366 162 314
18932220000. Konenese 504: 729 262 483
Roheifen wird in Riga bauptfächlich aus Belgien una Deutſch⸗
fan» bezogen. — Der Zoll ift durch den Handelsvertrag nicht herab:
geſetzt worden, jo daß die Einfuhr fich unter ben gleichen Voraus⸗
fegungen wie bisher zu vollziehen bat. Dagegen iſt durch deu
Handels vertrag ber Zol für Eiſen⸗ und Stahlfabrilate von 1 Rubel
10 Kopeken auf 1 Rubel 40 Kopelen herabgemindert worden. Im
Berichtsjahre iſt die Einfuhr von Roheiſen und verarbettetem Eiſen
aller Art (Mafhinen, Lokomotiven, Lokomobilen ⁊c. eingeſchioſſen)
aus Deutſchland nach Rußland ſehr gefallen.
Erheblich zugenommen hat die Einfuhr von Maſchinen.
Es wurden zur See nach Riga eingeführt:
landwirthichaftl. andere Maſchinen
Naſchinen und und
im Durchſchnitt der deren Theile. Maſchinentheile.
Jahre Pud. Pud.
1886—18%0 ........ 42 728 124 229
in den Jahren
IS9I............... 39 504 101 989
1892............... 86 018 166 882
1893............... 153 907 233 110
Die Zunahme der Einfuhr landwirthſchaftlicher Maſchinen, wie
die der Einfuhr von Maſchinen überhaupt, tft überraſchend. Bor:
nebmlih waren es Engliſche Maſchinen (ODreſchmaſchinen), die im
verfloffenen Sabre über Riga eingeführt wurden, um nad Lften
weiter befördert zu werden.
Eine Steigerung in der Einfuhr Aber Riga wiefen im nerfloffenen
Sabre unter ven Eifenfabrilaten ferner Schienen und Eiſenbahnzubehoͤt
Niga.
auf. Die Ginfuhr dieſer Artikel iſt von der in jedem einzelnen Fall
einzuholenden Genehmigung ber Giaatöregierung abhängig.
€3 wurden nad Riga eingeführt:
Shienen. Gifenbabnmateriel
Jahr. Pub. Pub.
1886. 2 onnnuenennenne 18 884 2 243
1887........... ou... 898 45 808
1888. 2enncanenenen . 850 1 482
1889........ ........ 349 4879
18900.......... ..... 186 6 931
1891. .ueornnarennenn 2378 21/a
1892................ 1407 Bll/s
1808......... ....... 180 2us 6.263
Die Einfuhr Panfiliger Düngemittel iM im Berichtsjahre
wiederum flärler geweſen ald im Jahre vorher.
Es wurden über Riga eingeführt:
Jahr. Pud. Jahr. Pub.
11. 7 ........... ... 646674 1891..... rennen 918 8%
1888....... 986 167 18982............. 1320 190
1889........ no... 1088300 18083.............. 1 420 001
1800.............. 1231 762
Bon ben im Jahre 1898 eingefüßeten Düngemitteln waren :
Superphoöphate .............. 975186 Pub
Thomasſchlade................ 2753292 „
Raimit ..oocenonsnounnnununee 76962,
Rohphosphate................ IR6ÖL „
Obgleich der Bolltarif vom 1. Juli 1891 die bis dahin zollfreien
fünftlichen Düngemittel mit einem Zoll belegte, iſt doch die Ginfuhr
gewachſen.
Die Einfuhr roher Baumwolle beirug;
im Durchſchnitt bey Jahre Bub,
1886--189%0 ....... Konnnunce .... 184854
in den Jahren
1801. .............. kanns .... 1834 676
1808 ............. ........... 117 8650
1898 ........ .................. 230 120
Die Einfuhr von Baummolle über Riga, die fich ſeit einer Reihe
von Jahren au annähernd gleicher Höhe hält, iA im Berichtsjahre
erheblich größer geweien, doch fpielt immerhin die Einfuhr dieſes
Artilels keine Rolle im Vergleich mit der Einfuhr Revals und Libaus.
Es umfehte die Ginfubr an Robbaummwole in Neval mit
Baltiihport im Durchſchnitt der Jahre 18865—1889 2 964296 Pub,
in ben Jahren 1890 3 667 709, 1891 2497 363, 1892 2 286 109 Bub;
in Libau in ben Jahren 1889 1369 832, 1890 556.030, 1891 546 29,
1392 522 668, 1893 720 281 Pub.
Die Probuftion von Baumwolle innerhalb des Ruſſiſchen Reiche,
und zwar in Turkeſtan und Mittelafien, fleigt beftändig.
Trog des erhöhten Bolles if die Baummollemeinfubr im ner
flofienen Jahre anſehnlich gewachſen.
Die Einfuhr von Salz, die früher in Riga ſehr beträchtlich
war, geht immer mehr und mehr zurück.
Es betrug die Einfuhr von Salz:
im Durchſchnint in den Jahren Bub.
ber Jahre Pub. 1801............. 111 979
166 1820........ g0ꝛa 4714 1899 ............. 26 685
LBM—LETE onnn0n0. DBOTEG 18083.............. 88175
1876-1880 ........ 1447619
1881-1886 „2.2... 826149
1886-1890 ........ 103680
439
Die Zufuhr von Salz auß ber Krim gur See nad Riga bat
betvagen:
im Durchſchnitt der Jahre Pub.
1886 1890........ .... ....... 1142129
in den Jahren
1891....................... ... 867 768
1892........... Pa ........ 1 750 380
1898..... Kennnonsenene ......... 1114 779
Korkholz iſt eingeführt worben:
im Durchſchnitt der Jahre Pub.
1886 1890 ........... ... ....... 200 706
in den Jahren
1801.............. ............. . 226 849
1892 ............. .............. 217 907
1803 . .......................... 215 908
Die Einfuhr diefes Artikels if} im vergangenen Sabre wiederum,
wenn auch nicht fehr erheblich, zurüdigegangen, obgleich die Zollrevifion
vom Sabre 1891 Teine Erhöhung des 123 Kopeken betragenben
Einfuhrzolles brachte, vielmehr ben Boll auf Korkprobulte von
265 Kopeken auf 800 Kopelen erhoͤhte. — In Moskau und Libau
find Korkenfabriken entflanden, die Riga Konkurrenz machen.
Farbholz in Scheiten wurde eingeführt:
Jahr. Pud. Jahr. Pub.
1888 ...... ....... 1065 820 1891........ .. 1 084 699
1889 ............. 628 785 1892..... ......... 573 488
1890 .............. 958210 1893............ .. 743916
Der Zoll für Farbholz in Sceiten und Blöcken beträgt nad
wie vor 6 Kopeken pro Pub, wurde alfo im Jahre 1891 nicht erhöht.
Dagegen wurde im Intereffe ber inländiſchen Ultramarinfabriken
der Zoll für Ultramarin, wie überhaupt für Bläue jeder Art, von
265 Kopeten auf 400 Kopelen pro Pub gefteigert.
Die Einfubr von Harz betrug:
Jahr. Pud. Jahr. Pub.
1888 ............... 852856 1891 ........ ....... 277884
1v88.............. 386 506 1802 ............... 203 868
1800 ............... 248 802 18083........... ... 204 966
Fichtenharz Hat einen Zoll von 40 Kopeken zu zahlen. Trotz
dieſes hohen Zolles wird die Einfuhr vorausſichtlich fich auf bisheriger
Höhe Halten, da in Rußland mit die geeignete Sarzqualität zu
gewinnen ift, die nad) wie vor aus dem Süden Amerilas und aus
dem Südweſten Frankreichs bezogen werben muß.
Die Weineinfuhr Rigas betrug:
Mein. Champagner.
Jahr Wedro.) Flaſchen.
1888............ 80 260 22 772
1889............ 40 462 25 715
1890............ 46 154 29 888
1: ) 85 965 84 242
1892. ............ 30 796 20 582
1893............ 42 006 81 912
Ungeachtet des hohen Zolles und der wachſenden Konkurrenz ber
inländifhen Weine erhält fih die Einfuhr ausländiſcher Weine auf
annähernd gleicher Höhe.
Die Einfuge von Kaffee betrug:
Jahr. Pud. Jahr. Pud.
1888 ................ 23 000 1801 ................ 24 100
1889 ............... DRITT 1802 ................ 21 701
1890 ................ 24 990 1808 ................ 24 678
1) 1 Wedro == 0,1280 hl.
33%
240
Die Einfuhr Nigas, im Weſentlichen für ben Lokalkonſum und
den Verbrauch bed nächſten Hinterlandes beftimmt, ift geringen
Schwankungen unterworfen.
Sn ber Verforgung der inneren Gouvernementö konkurriren
Petersburg und Reval erfolgreih mit Riga.
Es führten Kaffee ein:
1888. 1889. 1890. 1891. 1892.
Pud. Bud Bud Bud. Bud,
Betersburg mit Kronflabt 146 210 126 857 141 389 125079 156 585
Reval mit Baltiihport.. 29282 23610 50685 85550 26 157
Die Einfuhr von Soda beirug:
Jahr. Pud. Jahr. Pud.
1889 ............... 166 088 1892 ............... 146 410
a 122 | ............... 164454 1893 ............... 184 285
1891 ............... 132 785
Troß des hohen Zolles ift die Einfuhr von Soda im Steigen
begriffen. — Die inlänbifche Induſtrie (namentlich die Seifeninbuftrie)
braucht Soda in verftärktem Maße, und die durch den Zoll ſtark
geförderte Sodainduftrie im Inlande kann die fi mehrende Nachfrage
doch nicht befriedigen.
Die inländiiche Produktion von Soda Bat fidh bedeutend gehoben.
Die Ruſſiſche Erzeugung Tohlenfaurer Soda, die im Jahre 1888 nur
800 000 Pud betrug, ift bis auf 1200000 Pud im Sahre 1892
geftiegen. Die Produktion kauſtiſcher Soda begann erft im Jahre
1890 (100 000 Bub) und erreichte im Jahre 1892 den Betrag von
300 000 Bub.
Im Folgenden ift no die Einfuhr einiger Artikel von minberer
Wichtigkeit, Die im Berichtsjahr eine zum Theil weſentliche Steigerung
in ihrer Einfuhr aufwiefen, aufgeführt:
Reid. Glauberſalz. Salpeter.
im Durchſchnitt der Jahre Pud. Pud. Pud.
1886 - 1890............ 17 660 49 882 1557
in den Jahren.
1891...... ............ 18 731 1647 164
1892 .................. 15 830 87 4180
1893.......... ........ 22081 36 277 22 146
Ausfuhr.
Die Getreideausfuhr Rigas iſt zwar im Berichtsjahr um etwa
3 Mil. Pud größer geweſen ala im Jahre 1892, aber immerhin
erheblich hinter der Ausfuhr der legten Jahre zurlidgeblieben.
Es wurden auögeführt:
Am
Durchſchnitt Roggen. Gerſte. Hafer. Weizen. Zufammen.
ber Sabre und.
1886—1890 5010838 3021269 7176010 1122672 16 330 689
im Jahre
1891...... 6198040 1696 424 4468956 8209270 14472690
1892...... 102 933 1234560 4640620 476750 6454 763
1893. ..... 328 131 1181368 7348760 227120 9080879
Seit 1875 ift eine jo geringe Gerftenaugfuhr nicht zu verzeichnen
gewejen ala im Sabre 1893. Die einzige Getreidegattung, deren
Ausfuhr im Berichtsjahr eine erhebliche Steigerung erfahren bat,
war Hafer. Die Ausfuhr von Hafer des Jahres 1893 überſteigt
fogar den Durchſchnitt der fünf Jahre 1886 biß 1890, in der die
überaus günftigen Jahre 1887 und 1888 fo ſehr bominiren.
Die Getreideausfuhr Rußlands fand zu Beginn der Campagne
1898 nod unter dem Einfluß der nicht außreichenden Ernte des
‚Riga.
Vorjahres. Rege innere Nachfrage bei geringen Vorräthen einerfeits,
verhältnigmäßig reihe Beftände aus dem jahre 1892 in Amerika
und Europa andererjeit3 ließen zunächſt dad Ausfuhrgeſchäft feinen
Aufihwung nehmen. Ber Preiäniebergang wurde durch bad im
Frühjahr 1898 ungewöhnlich ftarfe Angebot aus Argentinien ges
fördert. In der zweiten Hälfte des April 1893 änderte ſich jedoch
die Gefhäftälage unter dem Einfluß beunruhigender Nachrichten Über
den ſchlechten Stand der Winterfaaten in dem Suüdweſtgebiet Rußlands,
wie in Folge gedrüdter Ernteausfihten in Amerifa. Als ſich nun
überbdieß ergab, daß eine Futternoth in Europa bevorftand, ftieg jo:
fort die Nachfrage nah Ruſſiſchem Getreide und gwar im Speciellen
nad) Safer und Gerfte.
Nachdem fi jedoch die Ernteausſichten Rußlands als ſehr gule
erwieſen hatten, entwidelte ſich zum zweiten Male ein Niedergang
der Preiſe, der duch ungewöhnliche Verhältniffe des ausläudiſchen
Abſatzes begünftigt wurde.
Sinanziele Schwierigkeiten Amerilas trieben die Amerikaniſchen
Produzenten zu eiligerem Berlauf ihrer Ernte. In Weftcuropa,
namentlich in Teutjchland, erwies ſich die eigene Ernte, mit Aus⸗
nahme der an Hafer, ſehr viel beffer, als anfänglich) vorausgeſetzt
wurde, und dbrüdte ebenfalls auf den Preisſtand. Endlich und nicht
an letter Stelle trat ber Deutſch⸗Ruſſiſche Zollkrieg dem Gedeihen
der Rigaer Ausfuhr hemmend entgegen.
Die Preife für Weizen waren im verfloffenen Jahr ſehr niedrige.
Zu Anfang des Jahres bebang 126» bis 128 Pfund Waare 100 bis
103 Kopelen. Nach vorübergebender Steigerung im Mai bis 106
Kopelen mußten die Inhaber dem den Zufuhren nicht entiprechenden
Bedarf Rechnung tragen und ihre Forderungen allmäplich bis 95
und 92 Kopelen ermäßigen, welche Breife im Dezember auch nur
ſchwer zu erzielen waren.
Tür Roggen waren ſchon im Jahre 1892 die Preiſe ftark ges
wien und im Sabre 1893 gingen fie noch weiter zurüd. Im
Januar wurde 120 Pfund» Waare zu 88 bis 90 Kopelen pro Pub
gehandelt, 6i3 zum Mai ſchwankten die Rotirungen alsdann zwiſchen
85 und 93 Kopelen, von diefem Beitpuntte an fielen die Preiſe bes
ftändig und erreichten den niebrigften Stand Ende Dezember, wo
gute Ruſſiſche 120 Pfund Waare zu 70 Kopelen und Kuriſche zu
65 Kopelen vergebens angeboten blieb. Diefelben Urſachen, die bie
niedrigen Preije des Weizenmarktes bedingten, riefen auch die flaue
Stimmung auf dem Roggenmarkt hervor. Das ftärkfte Gallen ber
Roggenpreije zeigte der Berliner Markt, auch nach Einführung bed
Kampfzolles.
Für Gerfte ftellten fich die Breife anfangs zu 70 bis 72 Kopelen
für 2zeilige Gerfte, 110pfündige Waare, und zu 74 biß 78 Kopeken
pro Pud für Livländiſche gedörrte 6 zeilige Gerfte, 100 pfündige
Waare. Mit Wiedereröffnung der Schifffahrt ftieg diefer Artikel im
Preife, namentlih fand Bartgebörrte Livländiſche Gerſte Beachtung,
für melde die Bertäufer im Zunt bi 82 Kopeken erzielten; dann
trat ein Stilfftand ein, es mangelte an Nachfrage, aber auch an Ans
gebot, erft im Oktober und November, nad Eintreffen neuer Zufuhren,
beliebte ſich wieder das Gefchäft, allerdings bet niebrigen Breifen.
Ruſſiſche 100 Pfund-Waare fand zu 54 bie 55 Kopelen, 110» bis 113»
Pfund Waare zu 62 big 65 Kopelen und 115 Pfand» Waare zu 70
bis 71 Kopelen Abnehmer. Der Dezember ſchloß ruhig. Für Liv
ländijche gebörrte Gzeilige 100 Pfund-Waare war ber Breis 70 bis
TL KRopelen und für 2zeilige 110 Pfund⸗Waare 59 bis GL Kopelen.
Die Haferpreife ftellten fih zu Anfang des Jahres für gedörrte
Durchſchnittswaare 73 bis 76 Kopelen, für ungebörrte je nad)
Dualität, 76 bis 84 Kopeken pro Pud, dagegen konnten die Ber
Riga.
käufer im Februar ſchon 78 und 90 Kopelen bedingen und nach
olmählicher Steigerung im Juni 90 Kopeken und für hohe uns
gedörrte Sorten bis 98 Kopelen. Als um dieſe Zeit die Ernteaus⸗
ſichten fi günfiger geftalteten und Lieferungswaare willig angeboten
wurde, wichen die Breife, Durchſchnittswaare, gebörrte oder uns
gebörrte, konnte im Oktober bereits zu 68 Kopelen und bei anhaltend
weichender Tendenz im November und Dezember ſchon zu 68 Kopeken
erftanden werden.
Flachs. Die Fladsausfuhr Rigad war im Berichtsjahr eine
recht lebhafte. Es wurden verſchifft:
Aus Revaf und Aus
Aus Riga. Aus Libau. Baltiſchport. Pernau.
Pud.
1888 ...... 2467712 1198191 1607 585 871 320
1889 ...... 2665192 1587100 989 247 922 014
18% ...... 3 919 253 677 621 1034106 1032615
1891 ...... 2699 727 1227768 12123966 760 945
1892 ..... 2924140 1708869 1084 002 934 004
1893 ...... 87140065 1121178 7 159 5%6
Die erhöhte Ausfuhr Rigas ift darauf zurüdzuführen, daß ber
Rigaer Hafen bis zum Schluß bes Jahres offen war, vor Allem
aber auf bie günſtigen Abſatzverhältnifſe.
Seit einer Reihe von Jahren befindet fich der Flachshandel in
einer ſchweren Krifid. Der Abſatz von Lein und Leinfabrilaten war
in Folge der Konkurrenz ber Jute wenig ausgedehnt, und bie Preife
für dieſe Artikel blieben niedrig, jo daß ſich auch für das Rohprodukt,
ben Flachs, die Marktlage gebrüdt geftaltete.
Beionders ungünftig für den Flachshandel war das Jahr 1890.
Dbgleih aus Riga in jenem Jahr eine noch nie dageweſene
Menge verſchifft wurde, war doch das Geſchäft ein wenig lohnendes
geweien, weil durch das weitere Sinken der bereits im Sabre 1889
far? gefallenen Breife bei gleichzeitig bohem Stande des Kurfeß der
Gewinn fi ganz gering geftaltete. Im Frühjahr 1891 trat eine
Befierung ein, bie Preife zogen an. Beſonders Tam damals ein
günftiger Stand des Londoner Wechſelkurſes den Exrporieuren zu
ſtatten. Im Laufe des Jahres 1892 wiefen die Breife für Heede
eine fletige Erhöhung auf, die Preife für Flachs aber behaupteten
fih mit geringen Schwankungen auf ihrem früheren Stande und
fliegen erft gegen Ende des Jahres, nachdem es ſich gezeigt hatte,
daß die Ernte des Jahres 1892 qualitativ eine gute, in einigen
Diftrikten, wie Kurland, Livland und Pſkow, fogar eine hervorragende
fei, quantitativ aber einer Mittelernte nicht gleichkomme. Während im
Rovember 1893 Flachs auf der Grundlage von 29 Rubel pro Berlomez!)
für „Kron” gehandelt wurbe, fliegen die Breife im Dezember fchon
auf 35 und erreihten im Sanuar 1898 die Höhe von 37 bis 38
Aubel für „Kron” und 85 bis 36 für „Hofägattungen”.
Die Hoffnungen, die man im Sommer für bie 1893er Ernte
Beste, fand nur zum Theil Erfüllung. Als im Herbft die neue
Saiſon hegann, ftellte es fich zunädhft heraus, daß von ber vorjährigen
Ernte gar keine Vorräthe mehr vorhanden waren, ein höchſt felten
eintretender Fall, und als mit der vorfchreitenden Jahreszeit die
Zufuhren vom Lande gegen Erwarten Hein blieben, die Nachfrage
aber in ſtetem Wachſen begriffen war, mußte als natürlihe Folge
eine ſchnelle Steigerung cintreten, die auch bis zum Schluß des
Jahres anbielt.
Die Flachternte des Jahres 1898 war in den Gouvernements
der ſchwarzen Erde genügend ober gut, in ben eigentlichen Flachs⸗
3) 1 Berkowez = 168,804 kg.
241
rayond: Littfauen, Kurland und Livland, dagegen quantitativ und
qualitativ der des Jahres 1892 nachſtehend.
Durch den vom 1. Zanuar 1893 an gültigen neuen Flachſs⸗ und
Sanftarif iſt die Fracht für Flachs, Hanf und Heebe nad Riga auf
Hirzere Entfernungen, namentlid im Berjande von den Stationen
der Dmwinst-Witebäler Bahn, gegen früher in etwas erhöht, dagegen
find die Frachtſätze von ben weiter belegenen Stationen, wozu aud)
Oſtrow und Pflom der Gt. Peteröburg-Warihauer Bahn zu rechnen
And, wefentlich ermäßigt worden. Zugleich hat eine Regulirung der
Frachtſätze nah Riga, Libau und Königsberg flattgefunden.
Die Ruffiiche Flachsausfuhr über Wirballen hat im Jahr 1898
2 306 804 Bub betragen.
Die Hanfausfuhr Rigas zur See beitrug:
Bud. Bub.
IS87.............. 1076 461 1891.............. 577 273
1888 .............. 699407 1898 .............. 888 660
1880 .............. 698969 1893 .............. 454 777
| 1:3», ı 6% 969
Die Hanfausfuhr Nigas vermindert fi von Jahr zu Jahr,
gleihmwie die Hanfausfuhr Rußlands Überhaupt, die im Jahre 1889
noch 4044 000 Bud, dagegen im Jahre 1892 nur noch 2 900 000 Bub
betragen bat.
Die Konkurrenz des Dftindifchen und Reufeelänbiigen Gewächſes
einerfeitö, die vermehrte Anwendung der Drabttaue an Stelle der
Sanftaue andererfeitö brüden die Nachfrage nad Ruffiihem Hanf
ftetig berab.
Zwei Drititheile der Ruffiihen Gefammtausfuhr ſuchen die
trodene Grenze auf, namentlich die Eifenbabnflation Wirballen.
Es betrug die Ruifiihe Geſammtausfuhr von Hanf:
über die Davon
Europäifhe über bie
Grenze überhaupt. Landgrenze.
im Durchſchnitt der Sabre Bud. Bub.
1881 bis 18850.............. 8629646 2032 980
1886 „ 1890.............. 3860319 2828484
im Sabre 1891............. 8894 860 2560 588
„132............. 2899876 2806 724
Die fefle Stimmung zum Schluß des Jahres 1892 hielt nicht
nur im neuen Sabre an, fondern es ftiegen bie Preife mit der zus
nehmenden Rachirage noch weiter, überhaupt konnten die Inhaber
im Laufe ded Jahres durchſchnittlich 2 bis 4 Rubel pro Berlowe
mebr erzielen als im verfloffenen Jahre.
Bew:lligt wurbe im Januar für OFSPRH (Norwegiſch) 89 Rubel,
für DFPRH (Deutfb) 37 Rubel, für EFPRH (Engliſch) 36 Rubel
und für PRH (gewöhnlicher Polniſcher Reinhanf) 85 Rubel pro
Berkowez, im April wichen die Preiſe um 1 bis 11/s Rubel, fliegen
aber bald wieder und erreichten ihren Höhepunkt im Juni mit
43, 41, 40 und 89 Rubel. Im Auguft fonnten die Verkäufer noch
42 Rubel erhalten, in den fpäteren Monaten aber nur 41 und 40
Rubel, im Dezember dagegen wieder 41, 39, 38 und 37 Rubel.
Die 1892er Ernte war quantitativ Hein, qualitativ Dagegen jehr
gut, dir Ertrag der 1893er Ernte, Wintergut anlangend, war gut,
die Qualität entſprach aber nicht der vorjährigen.
Shlagleinjaat wurbe verfdifit:
Tſchetwert.) Bub. zihetwert.!) Bub.
1888... 895117—=3295 716lu 1891... 311 186 = 2 567 2841/a
1889 ... 428800 = 8533475 1892... 189948 — 1567 071
1890... 474272 =3912714 1898... 189408=1150116
1) 1 Tſchetwert == 2,09 hi.
242
Die Schlagſaatausfuhr ſteht im Gegenſatz zur Säelaatausfuhr,
bei qualitativ guten Ernten von Leinſaat und entſprechender Nach⸗
frage fleigt die Säefantausfuhr, bei mangelnder Nachfrage nad) Säe⸗
faat wird al Schlagſaat verwerthet, was als Säeſaat feine Ber
wendung finden konnte. Daher zeigt die Ausfuhr von Schlagleinfaat
im Allgemeinen dad umgelehrte Bild der Ausfuhr von Säeleinſaat.
So fießk man denn, daß im Berichtsjahr bie Ausfuhr von Schlags
keinfant erheblich zurüdgegangen if, während bie von Säeleinſaat
zugenommen bat. Die Qualität der 1898er Ernte de nächſten Zu⸗
fuhrgebietd war in Yolge der Räfle ſchwach. Im Uebrigen ift bie
gefteigerte Produktion ber Oelmühlen im Innern Rußlands von
maßgebendem Einfluß auf die Ausfuhr dieſes Artilels geweſen.
Schlagleinfant war zu Anfang des Jahres wenig beachtet; für
gewöhnliche Schlagfaat, ungedörrte ober gebörrte, konnten bie Bers
Yüufer nur .147 bis 148 Kopelen und für Steppenwaaren 152 big
153 Kopeken pro Pud erzielen, vom Februar ab zogen die Preife,
wenn auch ganz almäblih, aber beftänbig an bis zum Juli, zu
welcher Zeit gewöhnliche Saat 157 Kopelen und Steppenwaare bi
170 Kopeken erzielte. Als jedoch einzelne Verkäufer, auf eine gute
Ernte rechnend, frifhe gewöhnliche ‚Saat pro Herbftlieferung zu
140 Kopelen und Steppenwaare zu 145 Kopeken ausboten, mußten
die Preife für Platzwaare auch fucceifive weihen. Im Oktober wurden
für Saat newer Ernie 148 und 147 Kopelen noch bewilligt, bald aber
trat ein Rüdgang ein und zum Schluß des Jahres war gewöhnliche
Schlagfaat zu 185 bis 137 Kopelen und Gteppenwaare zu 140 bis
142 Kopeken vergebens angeboten.
Särleinfaat werbe aud Riga veriäiflt:
Pud
Pud.
1888 ........... 610 6566 1891 ........... 621298
1889 ........... 619694 1892 ........... 526 639
1890 ......- u... 560429 1898 ........... 710 704
In Folge der niedrigen Flachspreiſe war in den legten Jahren
eine Einfegräntung der Flachskultur und damit auch des Verbrauchs
von Säeſaat in Großbritannien, Belgien und Frankreich hervorge⸗
rufen worden. Namentlich ift die Ausfaatflähe von Flachs in Irland
eingefchräntt worden, wobei bie Thatſache hervortritt, daß in den
Jahren außerordentlich niebriger Getreidepreie der Leinbau zeitweilig
wieder ermeitest wurde, wie z. B. im Sabre 1887.
Im Jahre 1898 ift Rigas Ausfuhr von Säeleinfaat unter dem
Ginfluß ſteigender Flachspreiſe erheblich größer geweſen als in ben
5 vorangegangenen Jahren. Die ſchlechten Ernten in Frankreich,
Belgien und Großbritannien riefen eben eine erhöhte Nachfrage nad
Auffiiher Süefaat hervor.
Die 1893er Ernte befriedigte nit an Dualität, in Folge beffen
fliegen die Preife für gute Kronſaat von 145 bis 155 Kopelen pro
Bud für 871/g progentige Waare, ber Markt verflaute aber wieder
zum Schluß des Jahres, zu welcher Beit kaum 150 Kopeken zu de
Dingen waren.
An Hanfjaat wurde zur See befördert:
Tſchetwert. Pub. Tſchetwert. Pub.
1888 ....... 8745 =612 115 1891 ....... 40 546 —= 283 822
1889 ...... 73 457 =514 199 1892 ....... 15 698 = 109 186
18W ....... 41 913 = 393391 1893 ........ 24 099 = 168 898
Die Ausfuhr dieſes Artikels nimmt in Folge eingejchräntter
Broduftion und gefleigerten Bedarfs im Innern des Reichs forte
während erheblih ab.
Hanfſaat war trotz geringfügiger Umfäge tm Laufe bed Jahres
wiederholten und recht ſtarken Preiſsſchwankungen unterworfen. Im
Januar und Februar zu 140 Kopeken gehandelt, fiel der Preis im
Rige.
März auf 185 Kopelen, ftieg aber aldbann raſch auf 140 und 150
Kopeken, zu welchem letzieren Preife im Juni einige Abſchlüſſe ftatt«
fanden. Im Auguf war friſche Waare pro Hexbfilieferung zu
115 Kopelen käuflich, als aber die Zufuhren der neuen Ernte auch
im Ditober und Rovember überaus Klein blieben, erhöhten bie In⸗
baber mit Erfolg ihre Forderungen auf 180 Kopeken, die Nachfrage
ließ aber bald nad, Die Preiſe wichen, fo daß zum Schluß bes Jahres
trog des ganz geringfügigen Lagers jelbft zu 110 Kopelen pro Bub
fich Leine Käufer fanden.
An Delluchen wurben ausgeführt:
Jahr. Pud. Jahr. Bud.
1888... one 1668028 1891.............. 1841238
1889.............. 1071396 1892.............. 1295 370
1890....... ....... 1316 443 1808 .............. 1856 642
Im Berichtsjahre war bie ausländiſche Nachfrage, in Foige des
Futtermangels, eine lebhafte.
Der geringe Ertrag ber Futterkräuter im Weften bat im
Sahre 1893 die Ausfuhr eines Artikels zur Folge gehabt, ber biöher
aus Riga noch niemals in irgend nennenswerthen Mengen verſchifft
worden iſt, nämlich die Ausfuhr von Heu, wovon 153687 Pud
zur Verſchiffung gelangten.
Bon Mineralsl wurden aus Riga verſchifft:
Jahr. Pud. Jahr. Bud.
1887.22. 20000. un. 382274 1891......... ..... 2848 803
I1888 .............. 422061 1892.............. 229 707
1889.............. 401575 1883....... ....... 813 073
1890.............. 305 492
Die Ausfuhr von Eiern zur See betrug:
Sabr. Pud. Sabr. Bub.
I888.............. 311481 1891 .............. 568 808
1889........... 321631 1892 .............. 437 712
1890.............. 878286 1893.............. 6523902
Rigas Eierverſand iſt in guter Entwickelung begriffen. Unter
den Baltiſchen Häfen führt Riga am meiſten aus.
Die Holzaus fuhr betrug:
Jahr.
1889...... ...... 44 000 000 Engl. Aubikfuß.
1890......... ... 86800000 „ n
1891...... u... 40600000 n
1892..... onen « 88200000 „ n
1803............ 34 600000 „
Hieraus geht hervor, daß Rigas Holzausfuhr im Sabre 1893
um nabezu 4000000 Kubilfuß Hinter der Durchſchnittsausfuhr ber
legten fünf Sabre zurüdgeblieben if. Dieſe vecht bebeutende Ab⸗
nahme entfällt in der Hauptſache auf Die Artifel: runde, norbilde
RKappbalten und Sleeperd, während die Ausfuhr der meiften anderen
Holzwaaren nur geringere Abweichungen von den Durchſchnittsziffern
der legten fünf Jahre aufweift.
Yugeführt wurden auf der Düna im verflofienen Sabre etwa
11 750 Flöße gegen etwa 11500 Flöße im Sabre 1892, wobei in»
deſſen zu berückſichtigen ift, daß die 1893er Zufuhr zu einem großen
Theile aus Hölzern kleiner Dimenfionen befand. Durch biefen
Umſtand erllärt eö fi, daß trog der Heinen Ausfuhr und ber nad
ber Anzahl der Flöße recht bebeutenb fcheinenben Zufuhr bie Bor
räthe in Riga doch keineswegs groß find.
Wenngleich das Holgelihäft im Jahre 1893 von ernften Katar
ſtrophen verfhont blieb, jo wirkten doch bie ungünftige allgemeine
Geſchäftslage und die vielen Arbeiterſtreils in den Verbrauchsländern,
ferner höhere Frachten im Spätiommer und Herbſt und endlich ber
Rige.
Holtrieg mit Deutſchland lähmend auf das Geſchäft. Der faſt
durchweg ſchleppende Abſatz lieh es denn aud zu Preisaufbefierungen
nur in vereinzelten Fallen kommen, während für viele Artikel bie
im Anfang des Jahres bewilligten höheren Preife nicht behauptet
werben Tonnten. Daß unter folden Umſtänden das Geſchaft nicht
ſehr lohnend fein konnte, Liegt auf der Hand.
Bon Tantigen und runden Balfen wurden außgeführt:
lantige runde
fichtene gräßnene fichtene grähnene zuſammen.
Sid. Stüulck Stück. Stück. Stück
1888 ........ 34029 49819 102548 158924 340 320
180 ........ 23367 42269 7009 88792 22459
1891........ 3074 29662 95214 118706 276817
1892 ........ 26 787 84421 116829 172899 850036
1893 ........ 23990 309716 50417 1565632 262316
Ellerns, Eſpen⸗ und Birkenbalten:
Jahr. Stüd. Jahr Stüd.
18889 ............. 64 091 1892 ............... 127 240
1880 .............. 116 131 1898 ............. .. 113888
18891 ............... 126 524
Bon Britifden Bruffen kamen, wie ſchon feit einer Reihe von
Jahren, nur geringfügige Mengen vor, die meiften ber ausgeführten
tantigen Ballen waren wieber beinahe ausſchließlich Holändifche Bruffen. .
Fichtene Holländiſche Bruffen weiter Sorte wurden im
Anfang des Jahres bei einer Durchſchnittslänge von 26 bis 27 Fuß
und 27 Bis 28 Fuß mit etwa 5 Kopelen, in eingelnen Fällen felbft
mit 51/3 bis 61, Kopeken über Durchſchnittsfuß zahl bezahlt, konnten
ſich auf dieſem Standpunkt aber nicht behaupten und fielen bis zum
derbſt allmählich bis auf etwa 8 Kopeken über Durchſchnittsfußzahl;
dritie Sorte wurde 8 bis 4 Kopeken pro Fuß billiger als zweite
Sorte gehandelt.
Der Abſat namentlich für dritte Sorte war in ber letten Halfte
ver Saiſon recht ſchleppend; ba aber bie Zufuhr nit groß war, fo
blieben beim Schifffahrtsſchluß nur geringe Borrüthe übrig.
Grähnene Brujfen waren zuerft fehr gefragt und ftiegen
von 25 Kopelen für 27 bis 28 Fuß „Rron” auf etwa 271/3 Kopeken,
fielen aber im Herbſt allmählich bis auf etwa 28 Kopeken. Der
Verkaufswerth nad den Niederlanden war im Anfang des Jahres
etwa 37 bis 38 Cents, ging aber nah und nah bis auf etwa
34 Cents für 27 bis 28 Fuß „Kron“ zurüd.
Norbifhe Kappbalken. Wie fon hervorgehoben, iſt bie
Ausfuhr dieſes Artikels, namentlich in fichtener Waare, fehr erheblich
zurüdgegangen. Bon grähnenen wurden im Unfang des Jahres
einige Berkäufe zu 121/32 Ropelen für elfzöllige Balken und 91/3 Kopeken
für zehnzöllige geſchloſſen, die Preife fliegen dann auf 13 Kopelen
für elfzöfige und 10 Kopelen für zehnzöllige und bielten fih faſt
bie ganze Saiſon hindurch auf biefem Standpunkt. Partien, die
aus zehngöligen Ballen allein beftanden oder nur einen Heinen
Prozentſat elfzölliger enthielten, mußten natürlich billiger verkauft
werden. Fichtene, melde anfangs etwa 1/s bis 1 Kopele unter
ven Preilen für grähnene gehandelt wurden, waren fpäter ganz
vernachläffigt, einige Partien von geringerer Qualität fanden gar
feine Abnehmer für die Ausfuhr, fondern mußten an NRuffifche
Sägemühlen abgegeben werben.
Die meiflen Verkäufe nad den Niederlanden wurben in biefem
Jahre einſchließlich Fracht und Verficherung . geichloffen; der Werth
ber Waare frei an Borb dürfte während ber ganzen Saiſen etwa
18 bis 19 Gentd für grähnene elfzollige und 14 biß 16 Gents für
sehnzölige Ballen betragen haben, fichtene etwa 1 Gent billiger.
Runde Ellerndbalten, im Winter auf Bieferung gebanbelt,
erzielten:
8 bis 9 Ropelen für 10 Zoll Durchmeſſer Toppftärke
10 u „1 " n
12 ” n 2 „ ” ”
13 " " 18 ”n n e⸗
pro laufenden Fuß unter Wracke
Zufolge des ungünſtigen Winters waren bie Zufuhren ta dieſem
Artikel ſehr beſchränkt, fo daß viele Dberlänbiie Verlüufer mit ber
zu liefernden Menge im Rückſtande blieben. Freie, unverlauft nad)
Riga gebrachte Waare erzielte in Folge befien bebeutenb höhere
Breife; man bezahlte im Spätfommer für 9 bis 13 Zoll Toppftärte,
101/4 goll Durchfehnittsburchmefler am Topp, ohne Wrade 10 Kopelen
und auch mehr pro laufenden Fuß.
Da die Preife im Auslande bur bad im Sabre vorher im
Folge ſehr fiarter Zufuhr erfolgte maflenhafte Angebot bebeutend
gefunten waren, jo konnten im Herbſt und Winter bed Jahres 1892
für Lieferung 1893 lange nicht die Preife erzielt werden, die ber
Rigaer Exrporteur im Jahre vorher erhielt. Beiſpielsweiſe wurden
pro Kubikfuß cif Rotterdam für dad Jahr 1893 nur 62 Pfennige
erzielt gegen etwa 70 Piennige im Jahre vorher.
Birkenbalken. Bei mäßiger Zufuhr waren die Preiſe ziemlid)
die gleihen wie im Sabre vorher, db. 5. 6 bis 9 Kopeken für
9 bis 12 Bol Diameter Toppftärke, ohne Wrade.
Eipene Holländifhe Bruffen wurden mit etwa 14 Kopelen
pro laufenden Fuß bezahlt.
Bon Mauerlatten wurden audgefübrt:
fihtene grähnene zuſammen
Stück. Stück. Stüd.
1889 ........ 78117 26686 109808
1890 ........ 41766 31039 18 795
1891 ........ 566985 44822 101 757
1892 ........ 68113 225773 93 886
1893 ........ 65819 21894 87 713
Der Preis für fichtene 10><10 zöllige Mauerlatten zweiter Sorte
27 bis 28 Fuß Durhfehnittslänge begann mit etwa 2Ot/s bis
21 Kopeken pro laufenden Fuß, ftieg bis auf etwa 29 Kopelen, um
gegen Schluß der Saiſon auf etwa 21 Kopelen und darunter zurüds
zugeben. Geringe Wengen fichtener 11><11 zöliger WMauerlatten
wurden 1 bis 2 Kopelen Über Durchſchnittsfußzahl, alfo 25 bi
26 Fuß zu 26 bis 27 Kopelen pro laufenden Fuß geichloffen.
Der Berlaufswerth nad Großbritannien vartirte während ber ganzen
Sailon von etwa 86 bis 36 Schill. pro Road von 723 laufenden Yuß
frei an Borb für 27 bis 28 Fuß zweiter Sorte.
Bon gräbnenen Mauerlatten war bie Zufuhr recht Fein; Die
Preiſe ſetzten im Frühjahr mit etwa 161/2 Kopelen für 10><10y8lNge
„Kron” 21/28 Fuß ein, ftiegen aber bald anf 18 bis 181/s Kopeben
und blieben zu dieſem Preiſe bis zum Schifffahrtsſchluß gefragt;
beim Verkauf nad) Großhbritannien erzielte man etwa 30 bis 83 Schill.
pro 72 laufende Fuß fob, nach den Niederlanden etwa 24 bis 25 Cents
pro laufenden Fuß fob.
Die Ausfuhr von SIeepers aller Dimenfionen beitrug:
kantige. runde. zuſammen.
Stuck. Städ. Stück.
1889 .......... 2 741 729 86 636 2 828 355
1890 .......... 2149 984 86 807 2286 291
1891.......... 1848 968 109 294 1 968 268
1892 ........... 1 960 495 40 065 2 000 660
1893... 1584 719 86 725 1621 444
244
Bon ber ausgeführten Menge beftand ber größte Theil wie
gewöhnlih aus den für den Britiihen Markt beftimmten fichtenen
10x10 Bol Duadrat BU/ıs Fuß lang. Die Iektjährige Zufuhr
von biejer Dimenfion war fchr mäßig und genügte, obgleih ein
Theil der von den Britiihen Käufern übernommenen Lieferungen
bis zum Frühjahr 1894 hinausgeſchoben zu fein ſcheint, kaum zur
Dedung bed Bedarfs der Britiihen Eilenbahnen, fo daß ein erheb⸗
licher Bruchtbeil von den aus früheren Jahren verbliebenen Bor:
säthen zur Verſchiffung kam.
Im Anfang des Jahre wurden einige wenige Kontraktgeſchäfte zu
etwa 135 bis 136 Kopelen für dad Sortiment von 40 pEt. Scharflant,
80 pCt. 8 Zoll Blatt, 30 pCt. 7 Zoll Blatt geſchloſſen; nah Ankunft
der neuen Zufuhr zahlte man für diefelbe Speziftfation 140 Kopeken
unb höher, der höchſtbezahlte Preis war etwa 144 Kopelen; im Spät
herbſt ging berfelde wieder auf 140 Kopelen zurüd; 6 Hol Blatt
fliegen von 90 Kopelen ſucceſſive bis 95 Kopeken, in einzelnen Fällen
zahlte man ſogar 97 Kopelen und mehr.
Die Englifhen und Schottiihen Käufer, welche bie Lieferungs-
kontrakte mit den Britiſchen Eiſenbahngeſellſchaften zu fehr niedrigen
Preiſen übernommen hatten, boten anfangs nur 25 Schill. pro 50 pCt.
Scharflant, 40 p&t. 8 Zoll Blatt und 10 pCt. 7 Zoll Blatt und 24 bis
2415 Schill. für 40 pCt. Scharfkant, 30 pCt. 8 Zoll Blatt, 30 pCt.
7 Zoll Blatt; im Mat wurde 50, 40, 10 zu 25 Schill. 3 Pce., im
Suni und Anfang Juli zu 25 Edill. 6 Pre. und 26 Schill. 9 Pee.,
40, 30, 30 etwa 9 Pee. billiger gefchloffen. Gegen Mitte und Ende
Suli waren 26 Schill. für 50, 40, 10 zu bedingen; der Preis würde
wahrſcheinlich noch geftiegen fein, wenn nicht im Herbft die Schwierig»
Leit der Beſchaffung von Dampfihiffsräumten die Britiihen Händler
veranlaßt Hätte, von weiteren Käufen in der Saiſon abzuftehen.
7 Zoll Blatt, im Frühjahr zu 21 Schill. geichloffen, fliegen im
Sommer auf 21 Schill. 6 Pce. bis 21 Schill. 9 Pce., im Herbſt auf
22 Schill. bis 22 Schill. 6 Bee.
6 Zoll Blatt, im Frühjahr 17 Schill, gingen allmählich bis auf
18 Schill. bis 18 Schill. 6 Pee.
Fichtene 9><9I Zoll Duadrats Slesperd Billa Fuß lang waren
wenig gefragt, und der Preis ging von 85 Kopelen für 90 p&t. 7 Zoll
Blatt und 10 pCt. 6 Zoll Blatt big auf 75 Kopelen zurüd. Beim
Berlauf nad Großbritannien waren im Anfang des Jahres 18 Schill.
bis 18 Schill. 6 Pre, fpäter kaum 17 Schill. 6 Bee. bis 17 Sail.
8 Bee. zu erzielen. Fichtene 10><6 Zall halbe Quadrat⸗Sleepers
waren weniger beachtet als in den Vorjahren, da die Frage für das
Feftland von Europa, namentlih für 106 Zol Rheinländifch, im
Bergleih mit den legten Jahren fehr nachgelaſſen hatte; die Preiſe
biefer Dimenfion unterlagen großen Schwankungen. Während man
im Anfang des Jahres 125 Kopelen pro Baar 10x6 Zoll Engliſch
und 133 Kopelen pro Baar 10%x6 Zoll Rheinländifch zahlte, Fonnte
man fpäter bei Ankunft der neuen Hölzer zu etwa 114 Kopelen für
Englifhe und 119 Kopelen für Rheinländiſche kaufen. Im Herbft
hoben fih die Preife mwieber auf etwa 118 bis 120 Kopelen für
Engliide und Rheinländiſche, für melde Ickteren in ber zweiten
Hälfte des Jahres kaum noch eine Preiözulage bewilligt wurde.
Britifhe Käufer boten anfangs etwa 21 Schill, Ipäter kaum
20 Schill. 6 Pre. pro Load von 16 Stüd.
Fichtene 10x5 Hol auf allen Seiten behauene halbe Duadrats
Sleepers waren ſehr vernadhläffigt und fielen von 90 bis 95 Kopelen
pro Baar fucceifive bis auf 85 Kopelen und barunter. Beim Bers
kauf nach Großbritannien erzielte man anfangs 17 Schill, bald waren
nur noch 16 Schill. 6 Bee. bis 16 Schill. zu erreichen, und im Herbft
9
Riga
war biefe Dimenfton kaum zu 15 Schill. 3 Pce. Bis 15 Schill. zu
placiren.
Fichtene I><Al/g Zol gehauene halbe Quadrat⸗Sleepers 90 pCt.
7 Zoll Blatt, 10 pCt. 6 Zoll Blatt fliegen von eiwa 70 Kopeken pro
Baar nad und nad bis auf ungefähr 78 Kopelen; der Engliſche
Verkaufspreis bob fih von 17 Schill. pro Load von 20 Stüd all»
mählich auf 13 Schill.
Grähnene 10x10 Zoll Quadrat⸗Sleepers, 8U1/ı Yuß lang, fielen
troß ſehr ſchwachen Angebot3 von etwa 110 bis 105 Kopelen auf
95 Kopelen pro Etüd. Beim Berlauf nad Großbritannien waren
anfangs 19 Schill., fpäter nur noch 18 big 17 Schill. 6 Bee. zu
erzielen.
Das Gefchäft in runden SleeperB war wieder nur jehr unbedeutend.
Die Ausfuhr von Planken und Brettern betrug in den legten
fünf Jahren:
über 3 Bol. 3 Hol. unter 3 Zoll. zujammen.
Etüd. Stück. Stück. Stück.
1889 ......... 63627 5509427 7694228 13260 282
1890 ......... 85426 4884886 6198721 11113632
1891......... 86656 6242886 7866285 14145827
1892 ......... 52997 4572106 6717974 11343077
1893......... 29885 4574122 6964175 11568 182
Die Ausfuhr von gefägter Waare bewegte fi, wie auß ber vor-
ſtehenden Bufammenftelung hervorgeht, ungefähr in denfelben Ziffern
wie im Jahre 1892.
Gute Sägeballenpartien von ftärteren Dimenfionen werben immer
feltener, in demſelben und vielleicht in noch höherem Mafe, wie bie
Stärke der zugeführten Ballen abnimmt, ſcheint fi aber auch dad
Sinterefie der ausländifhen Käufer von den breiten Planken ab- und
den billigeren jchmäleren Battens zuzuwenden. So waren im vers
floffenen Sahre die früher fo belichten grähnenen 812 Zoll und
13 Zoll Planken faft unverfäuflih, auch gräßnene 3>x<11 Zoll und
3IO / Zoll und felbft die in den legten Jahren gangbarite Di
menfion 3><9 Bol waren weniger beadtet, wogegen grähnene
3x7 Bol und beſonders 3><8 Zoll Battens faft dad ganze Jahr
hindurch gut zu placiren waren. Auch fihtene 8x9 Zoll waren
weniger gefragt ala fonft, während fichtene 21/x<7 Zoll Battens für
Belgien und Frankreich ſtark gejucht waren.
Die Berlaufspreife nach dem Auslande ftellten ſich ungeläht,
wie folgt:
pro Standard foh.
Pfd. Pfd.
Grähnene: Sterl. Shi. Bee. Sterl. Schill.
3x12 Bol und 13 Zoll Planken,
unſortirt................... 6 15 — bis 6 5
311 Soll Planken 2. Sorte... 6 15 —
3x101l/, „ " 2: 6 282-5 2
8x9 „ „ 2, 6 — —
3x8 „Battens 2., 5 — — 4 18
8x7 „ „2. ı 712 6,43 2%
n .eu.o
Grähnene 3x9 Hol Planken, metrifh gelängt:
Kron ..........
—8 * bis Centimes pro laufenden metriſchen
....... " n
Tertia ......... 18 u, 17°, Buß fob.
. pro Standard fob.
Fichtene 3><9 Boll Planten 50 p&t. Sekunda
und 50 pCt. Tertia ...... .............. 150 bis 160 Franken
Fichtene 21/2)7 Bol Battens, unjortirt..... 120 „ 10 „
Das Brettergefchäft, welches ſchon feit dem Beftehen bed bei ber
Einfuhr nad Deutihland zu Ungunften ber Ruſſtiſchen Hölger erhobenen
Rige
Differemialzalles ehe daniederlag, murbe mik ber Ginführung ber
Be Rampfzölle volftändig lahmgelegt. Die Preiſe waren etwa
wie folgt:
Grübnene 11/5 Boll und 1><9 Zoll Kron eiwa 169 Mark,
n 11/g Zoll unb 1x9 Zoll Gelumhe etwa 145 Mark,
Grähnene:
unfoztirt, etwa 50 961. Sren und SR pſt. Selunda enthaltend:
1x8 SoI................... 125 bis 130 Rarl,
} 5 GR 15 „ 10 „
1x6 5 ................... 10 „ 06 Oo „
2 67 « » iW „ 2 „
Diefe Notirungen verfichen fich für beſonders bevorzugte Marten,
währenn geringere Waare bebeutenb billiges verkauft wurde.
Eihene Stäbe. Das von vorbergegangenen Jahren herüber⸗
genommene Zager betrug:
21 Schock KronsPipenftäße,
17 , Kron⸗Oxhoftſtübe,
124 ,„ Wradfläbe aller Längen.
Zugeführt wurden:
1889. 189%. 1891. 1892 1898.
Shod. Schock. Schock. Schock. Schock.
kron⸗Pipenſtäbe..... 1248 269 1000 788 2004
kron⸗ODxhoftſtãͤbe...... 25 299 59 1951 2713
Bradfläbe aller Längen... 176 422 0 873 686
und wurden Dagegen auögefüßrt:
13889. 18%. 1891. 1892. 1898.
Schock. Schock. Schod. Schock. Schock
ons u. Wrack⸗Pipenſtäbe. 1660 821 1185 829 2048
Krons u. Wrack⸗Oxhoftſtübe 572 116 79% 2049 2041
jo daß Daß Lager am 1. Januar 1894:
170 Schock Kron-Pipenftäde,
167 „ KronsOrboftftäbe,
848 , Wradftäbe aller Längen
betrug. Die Stäbezufubr im Jahre 1898 erreichte eine Höhe wie
ſchon feit Jahren nicht mehr, und IM foldes weht hauptſächlich den
ſowohl in diefem, wie auch bereits im Jahre 1892 bezahlten hohen
Breifen zuaufchreiben. Daß fi dieſe hoben Preife tro ber reichlichen
Anfuhr bis zum Gchluffe bed Jahres 1898 halten konnten, hatte
feine Begründung in dem Umftanbe, daß namentlich Frankreich, das
im Sabre 1893 eine felten zeiche Weinernte gu verzeihnen Batte,
noch im Herbſte als Käufer auftrat und beträchtliche Mengen Stäbe
aufnahm.
Auf Baſis für 21/572 Zol Franzöfiich. Kron wurden faft
da3 ganze Jahr Binburd 68 Rubel pro Schod bezahlt, und nur zum
derbfte ging dieſer Preis auf 67 Rubel herunter, auf weldem hoben
Stande er fi Bis zum Schluſſe bes Jahres behauptete. Es erzielten
ferner:
pro Schock.
3x6>8 Zoll Yranzöfiih Aron...... 194 bis 195 Rubel,
Auch „ „ mann 6 88,
3x6x72 „ " „ 12 „ 18 „
und erzielten aud) Wradftäde verhältntimüßig Hohe Preiie.
Man zahlte dafür
8 Fuß Brad ....... 95 bis 98 Rubel pro Schock,
1 2..... 1: Bee
| Be, |
Dom ern }ı Be
4 [7 [7 Be ZZ Zu Zu Ze 23 "n 4 ” ” v
Dentſchet Handelt· Archiv 1894. IL.
245
Splittholz. Es wurden auögeführt:
1889................ 13 797 Faden,
18900................ 9608 „
1.) 1049 ,
1802................ 1920 „
1803......... ...... 100 „
Der Rigaer Platzpreis ſchwankte von 4 Rubel 75 Kopelen bis
5 Rubel 5 Kopelen pro Fuß bis zum Schiff geliefert. Die meiften
Berkllufe nach dem Auslande wurden wieder einfchl. Fracht und Vers
ſicherung geichlofien, fo daß ein Werth für die frei an Borb gelieferte
Waare ſchwer anzugeben ift; derfelbe dürfte etwa 12 Schill. pro Fuß
betragen haben.
Bon Pitprops wurden ausgeführt:
1 1209 955 Stüd,
1800.............. 1650840 „
1801 .............. 1808 165
1. ............. 272 5
1893.............. 2712964 „
Die Nachfrage für diefen Artikel war in Folge der vielen und
anhaltenden Streils in Großbritannien nur ſchwach und Die Preiſe,
namentlich aur Schluſſe deu Saiſon, vecht gedrückt.
Schiftſabrt.
Die Zahl der eingegangenen Schiffe betrug (ausſchl. Kron⸗
dampfſchiffe):
Schiffe Laſten.
1889 ............... 2325 527 428
1890 .............. 2065 474 989
1891 ............... 2120 503 606
189% ............... 1674 443 681
1893 ............... 1626 483 929
davon waren. in Ballafk:
Schiffe. Laſten.
I880 ............. 1141 815615
18W ............... 0 261 498
1891 ............... 1091 802 970
1892 ............... 694 242 605
1898 ............... 688 221 918
ober in Prozenten ber in Summa eingegangenen Laſtenzahl, in
Ballaft:
1889. ....22.2000000n 000 69,8 pEt.,
BSOO.................... 65,1 „
ISOI.................... 02 „
} U. 56T „
1898.................... Bil „
Bon den eingegangenm Schiffen waren Dampfſchiffe:
Schiffe. Laſten.
1889 ............... 1687 488 055
180 ............... 1508 408 098
1891 ............... 1515 427 625
1898 ............... 1187 884 397
1898 ............... 1181 873 978
fo daß von der Gefammtheit ber Überhaupt eingegangenen Laſten
bie Dampfſchiffslaſten 1889 88,1 pCt., 1890 85,9 pCt., 1891 84,9 pEt.,
1892 86,4 pt. un 4893. 86,2 p&t umfeßten.
84
246
Die Betheiligung der einzelnen Nationen an dem Schiffseingang
war folgende:
Nationalität. 1889. 1890. 1891. 1892. 1898.
Auffiihe (ausſchl. der Krons
u. Bergungsdampfſchiffe) 569 527 526 491 481
Deutliche ............... 4 454 5603 357 964
Schwediſche ............. 22 261 227 106 12
Norwegiſche............. 168 95 106 88 103
Däniſche ............... 175 240 261 211 192
Niederländiſche ...... .... 68 65 60 40 42
Belgifhe ............... 4 — — — 6
Franzöſiſche............. 14 6 8 1 4
Britiſche ............... 617 437 40 37 412
Deſterreich⸗ Ungariſche .... 1 — — 1 1
Italieniſche ............. 1 — 2 1 1
Spaniſche .............. 1 — 2 — —
Amerilanifhe (Verein. St.) — — — 1 —
zufammen... 2325 2065 2120 1674 1627
Bon ben im Jahre 1893 eingegangenen 264 Deutſchen Schiffen
waren 186 Dampfihiffe und 78 Segelſchiffe von zufammen 185 344
Reg. Tonnen. Davon liefen ein:
93 Dampfiiffe von 62104 Reg Tonnen, beladen,
93 n n„ 655830 n unbeladen,
72 Segeliäiffe „ 16 829 „ beladen,
n 881 n unbelaben.
"
Es gingen aus:
185 Dampfſchiffe von 116 887 Reg.⸗Tonnen, beladen,
1 Dampfihiff „ 747 n unbeladen,
78 Segelidiffe „ 17710 n belaben.
Das erfte Dampfihiff traf am 20. April, das erſte Segelſchiff
am 21. April ein.
Die offizielle Eröffnung der Navigation erfolgte am 26. April,
„Erſt offen Wafler” mar am 27. April 1893.
Ein Fortſchritt iſt in den Fahrwaſſerverhältniſſen des Rigafchen
Hafens zu verzeichnen, inbem durch die energifch betriebenen Bagger⸗
arbeiten eine Tiefe von 20 Fuß bis zur Stadt herauf Hergeftellt
wurde, während im Seegatt und bis zum Borhafen Müblgraben eine
Fahrwaſſertiefe von 22 Fuß erreicht worden ift.
Poti.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Das Jahr 1893 war im Allgemeinen ein ungünſtiges, die ge⸗
hegten Erwartungen ſind nicht in Erfüllung gegangen und die Aus⸗
fuhr, welche an Menge und Werth dem Jahre 1892 nachſteht, bes
Ihräntte fih faſt ausfhließlih auf Maid und Manganerz. Bon
erfterem wurden 82927809 kg, von lehterem 123838027 kg
ausgeführt.
Sn Folge der Mißernte in den Translaulafifhen und Trands
kaſpiſchen Gebieten gingen große Mengen von Mais, der einzigen
in bortiger Gegend angebauten Brotfrucht, nad biefen Bezirken.
Bon dem zur Ausfuhr gelangten Mais ging der größte Theil nad
Gibraltar für Ordre (4 016 565 Pub) zumeift mit der Beitimmung
für Großbritannien und die Niederlande. Die ftetig zurückgehenden
Preife am Weltmarkt für Getreide haben ben an der Ausfuhr be:
theiligten Handlungshäuſern bebeutende Verluſte verurjacht.
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. &. 134.
Riga. — Poll. — Fiume.
Der zwiſchen Deutſchland und Rußland außgebrochene Zollkrieg
wirkte auch recht hemmend auf das Getreidegeſchäft, und nicht ein
einziges Deutſches Dampfſchiff lief den Hafen von Poti an.
Die Ausfuhr von Manganerz ging auch ſchleppend vor ſich,
man erwartete von Monat zu Monat die Eröffnung der Bahnlinie
Tſchiatur —Scharazan, woburd für die Buftellung eine bedeutende
Breisermäßigung zu erwarten war, aber erft im September murde
die Bahn proviſoriſch dem Verkehr übergeben, und tft fie ſeitens ber
Ruſſiſchen Regierung noch nicht übernommen. Es wird gegenwärtig
für die Strecke Tſchiatur Scharazan, etwa 42 km, 10 Kopelen für
dad Bub gleich 16,3 kg behoben, wogegen für die Strede Scharagan—
Boti, ungefähr 100 km, nur 3 Kopeken für dad Pub zu zahlen
find, was dem allgemeinen Fracdtentarif der Ruffiiden Kronsbahnen
entſpricht.
Deutſchland bezog im Jahre 1893 von Poti aus zum größten
Theil über die Niederlande etwa 43000 Tonnen Erz, wovon
40 000 Tonnen zu 1015 kg für ein Hüttenwert beftiummt waren, ber
Reſt für chemiſche Zwecke na Hamburg ging. Nach Großbritannien
wurden 2223 825, nah Amerila 2442320 und nah Frankreich
161280 Pub Manganerz ausgeführt.
Wegen des Umbaues bed Hafens find Projekte im Reichsrath
eingereicht. Die intereffieten Kreife erwarten eine baldige Löſung
der Trage.
An dem Schiffsverkehr im Jahre 1893 waren die einzelnen
Rationen, wie folgt, betbeiligt:
Eingang Ausgang
Rationalität Anahl Reg. Anzahl Ladung
ce | Tonnen Bub.
Schiffe Schiffe
Britiſche ................ 82 95158 | 82 | 11887388
Griechiſche .............. 4 3195 4 402 570
Daäniſche............... 2 2352 2 296 352
Sranzöftihe ............. 1 1280 1 148 680
Fiume.
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.')
Der Gefammtihifisverlehr in Fiume im Jahre 1893 ftellte ſich,
wie folgt:
EGingang. Ausgang.
Jahr. Schiffe. Reg.⸗Tonnen. Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
1893............ 6287 986 658 6256 982 413
1892............ 6228 810 204 6287 807 723
1893 mebr (+) _
weniger (—) +64 -+176454 31 — 174690
Die Anzahl der Schiffe hat hiernach eine weſentliche Veränderung
nicht erfahren, dadurch aber, daß an Stelle von kleineren Schiffen,
hauptſächlich von Segelſchiffen, größere, und zwar große Dampfichiffe,
traten, hat der Tonnengehalt der Schiffe einen ſolchen Zuwachs
erhalten, daß derſelbe den vom Sabre 1892 um nahezu Ct.
übertrifft.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1893 IL. ©. 91.
Fiume. — Charkow. 247
Die Betheiligung ber einzelnen Nationen am Schiffsverkehr veranſchaulicht folgende Weberficht:
Eingang. Ausgang.
beladen. leer. beiaden. leer.
Rationalität 2 Eu — 9 er
8 ‚8 8 s
L . .
Bah Zomnen. Zahl Tonnen. zehn Zahl Tonnen. Zahl. Tonnen. Ladung
en.
Oeſterreich⸗ Ungariſche.... Dampfſchiffe/ 2680 | 419872 | 92
Sail: .1 1212 | 29345 | 248
Daniſche .............. Segelſchiffe. 1 206 | —
Griechiſche ........ ampfihife]l — — 2
Segelſchiffe 4 795 8
Franzöſiſche ........... Dampfidife] — — 1
Deutſche.............. Dampfſſchiffe 7 5347 2
Britiſche............. Dampfiiffel 118 | 159818 62
, Segelſchiffe. 2 386 —
Staltenifhe.. 2.0.0.0... Dampfidiffe] 106 | 44911 13
Segelihiffe.| 6665 | 28842 | 281
Rontenegrinifde ....... Dampfidife| — — 2
egelſchiffe 2 | —
Norwegiſche ....... Dampfichiffe 4 2436 10
, Segelſchiffe. 1 1713| —
Türtiſche.............. Segelſchiffe. 3 71 8
Spaniſche......... Dampfſchiffe 1 10101 —
zufammen...
Bon dem Tonnengehalt der eingegangenen Schiffe entfielen auf:
Flagge. Reg. Tonnen.
Deſterreich⸗Ungariſche............ 621 959
Britiſche....................... 239 481
Italieniſche................. u... 98 899
Bon dem Labungswerth ber Eins und Ausfuhr entfielen auf:
Gulden
Flagge. Defterr. Währung.
Defterreich- ingarifche ......... 12 884 699
Britiſche..................... 87 044 606
Italieniſche.................. 14 874 780
Der Werth der Einfuhr betrug:
auf Segelfhiffen............... 6 694 1652
n Bampfidiffen............. 62 119 187
Der Werth der Ausfuhr beirug:
auf Gegelfgiffen........ ...... 8 768 006
„ Bampfidiffen............. 69 661 976
Charkow.
Die Charkower Meſſe.
Wie in anderen Ländern, fo haben auch in Rußland die Meſſen
und Jahrmärkte, welche früher aus allen Theilen Rußlands, auß
Aſien und ſelbſt aus vielen Theilen des weitlichen Europa mit
Waaren befhidt und von Kaufleuten aller Nationen beſucht wurben,
mit Ausbreitung des Eifenbahnnekes und Berbefierung ber Verkehrsa⸗
wege an Bedeutung fehr verloren. So waren früher bie jährlich in
Charkow abgehaltenen fünf großen, fogenannten Ukrainiſchen Mefjen
die Onuptmärkte Rußlands für Rohprodukte und Erzeugniſſe ber
daudinduſtrie. Seht berrichen daſelbſt Manufalturen und Gegenflände
|
4 | 140 591 | 29 810 088
32 151 | 4927978
4196 | 698812 | 1491 | 292846 | 58 813 289
A /
6387 Schiffe von 986 668 Reg. -Tonnen.
|
2546 | 418428 | 1045 | 142246 | 38.675 254
879 | 48 666 685 | 12820 | 4462 042
— 32 410 1 — — 28 000
2270 — 2 2270 1 26 274 731
1568 97 %0 10 J 873 1 823 196 657
629 — 1 629 | — — 97 328
1 725 373 1% 9 1072| — — 440 303
79227 | 14342 113 | 139 | 193371 30 | 484% | 22613 912
— 63 000 1 21 1 170 25
6222 | 78387401 | 118 | 48 2 1679 | 1512615
19424 | 1482121 | 706 | 89134 | 173 7022 | 8992 643
2157 — 2 2157| — — 232 694
— — 2 60 — — 4269
7197 137 695 14 9683| — — 605 026
— 84920 I — 718 —
685 5 768 7 53 914
— 68 750 112112
4437 | 773923 | 1819 | 203490 | 68 324.980
u
6256 Schiffe von 982418 Reg.⸗Tonnen.
bes gewöhnlichen Haußbebarfd vor, und es find diefe Meflen nur
noch von Wichtigkeit für den Süden und Sudweſten Rußlands, das
Land der Donkofalen und die Charkow benachbarten Bouvernements.
Rur in Schafwolle find die Chatkower Mefien noch immer bie
Sauptmärkte des Landes. Durchſchnittlich wird auf benfelben jährlich
für 5 Milionen Rubel Volle umgeſetzt. Gie kommt größtentheils
aus den Gouvernements Gherfon, Jekaterinoslaw, Aſtrachan und
dem Lande ber Dontofalen und wird nah Moskau, Lobz, bie
Weichlelgegenven, Klinzi im Gouvernement Tſchernigow und Dunajemze
in Pobolien abgelegt. Auch der Handel in Leber und Schuhzeug
bat noch immer feinen Hauptfik auf den Charkower Meflen. Das
Leder kommt hauptſächlich aus Moslau, Bolchow (Gouvernement Drei),
Kurt, Jelez, Lipezk (Gouvernement Tambow), Warſchau, Wilna,
Bertiſchew, Klinzi, und der Umſatz beträgt jährlich 77 000 bis 80 000
Pud (1 Pub — 16,38 kg), Schuhwaaren liefern zumeiſt Kimri
(Gouvernement Twer), Kursk, St. Petersburg, Moskau, Warſchau,
Riga, Jelez und dad Ausland. Der jährliche Umſatz hierin beläuft
ſich auf nahezu 21/s Millionen Rubel.
Die anderen wichtigeren Artikel, welche auf dieſen Meſſen gehandelt
werben, find: Webmwaaren, welche meift aus Moskau, Lodz, Warfchau,
Tambow, Penſa und Podolien kommen und ihren Weg nad ben
Gouvernements Charkow, Poltawa, Selaterinoslam, Kiew, Cherjon,
Beflarabien, Podolien, bem Lande der Donkofalen, Kursk, Woroneſch
und bem Kaukaſus nehmen. Der jährlige Umſatz beträgt durch⸗
ſchnittlich faſt 30 Millionen Rubel.
Eiſen und andere Metallwaaren. Diefelben kommen aus
Niſchnij⸗Rowgorod, Tula, St. Peteräburg, Ddeſſa, Selaterinoslam,
Soßnowize ꝛc. und find nur auf den örtlichen Bedarf berechnet. Der
Umfag darin beläuft ſich jährlih auf ungefähr 1400000 Rubel.
An Zuder werben jährlich 850 000 bis 900 000 Pub verlauft, ferner
finden Tabak, Steingut, Borzellans, Glas⸗, Salanterif
waaren, Dele, Borften x. Abfak.
84*
248 Tharkon.
Der jährliche Geſammtumſatz auf den fünf Meflen betrug in ben | gemachten Geſchäften wird nicht bloß ein Disbont von 10bis 15 pCt,
letzten Jahren nahezu 50 Millionen Rubel, nämlih auf der | ja bis 18 pCt. gewährt, fondern gewöhnlich außerdem nod vom
Kreſchtſchenskiſchen Mefle (vom 6. bis 26. Januar a. St.) über | Berlaufäpreife abgelafien.
15 Millionen Rubel, auf der Mefle nad) Dftern (im Laufe der erften Mas im Beſonderen die diesjährige Kreſchtſchenski⸗Meſſe anlangt,
zwei Moden nah Dftern) 7 Millionen Rubel, auf der Pfingftmefle | fo trug vdiefelbe unverkennbar den Stempel ber gebrldten wirth:
(vom 1. bis 10. Zuni a. St.) 9 Millionen Rubel, auf der Marti» | fhaftligen Lage und bes allgemeinen Geldmangeld. gleich ber
HimmelfahrtsMefje (vom 7. Auguft bis 1. September a. St.) über | Waarenumſatz ein größerer als im Borjahre war, fo wurben bod
8 Millionen Rubel und auf der Mariä Shug und Sürbitte-Mefie | bebeutend weniger Gejchäfte als fonft gegen Baarzahlung abgeſchloſſen.
(vom 1. bis 26. Dftober a. St.) 10 Millionen Rubel. Bon den Aufenftänden gingen nur 62 pCt., gegen 75 bis 80 pEt. in
Die Gefchäfte werben theils gegen Baarzahlung, theils auf Krebit | normalen Zeiten, ein.
gemacht. Letzteres geichieht namentlih im Manuſakturwaarenhandel Weber die in den wichtigeren Artikeln abgeichloffenen Geſchäfte
in außgebehntem Maße. Ein Kredit von zwölf Monaten, d. 5. bis | giebt die folgende nad) amtlichen, im „Wjestnik Finanzow“ ver:
zur nähftjährigen Meſſe, ift nichts Seltenes. Bei gegen Baar | öffentlihten Angaben zufammengeftellte Meberfiht Aufſchluß:
Bahl
Bezeichnung ber Waarens | der auf ber | Waarenbeſtand
Meſſe Verkauft wurde:
gattung. | vertzetenen [von früheren Mefien.
Firmen.
Mebwaaren ........ ..... 148 Für 4 020 500 Rubellgür 4 550 000 Rubel] Für 7 500 000 Rubel. — Beſonders guten Abſatz fanden
1 Kattune und Leinenwaaren. Das Geihäft in Wollen
moaren war ziemlich gut mit Außnahme von Tuchen,
in denen, jowie in Seidenwaaren, dad Geſchäft flau war.
Leder und Schuhmwaaren... 64 „ 300 „ Im 520000 „ 1% 780000 Rubel. — Geſchaͤft war fehr flott.
Schafwolle .............. 12 1, 1170000 „ |. 107856 „ Fur 490000 Rubel. — Die Wollpreife waren im Ber
gleich zum Vorjahre ungefähr um 21/5 Rubel das Pub
niedriger, hauptſächlich wegen der erwarteten Herab⸗
ſetzung des Zolles auf auslaͤndiſche Wolle und Wollen;
waaren. ewafhene Spanifhe Wolle wurde mit
. 1 26 8:3 28,75 Rubel, gemähnliche, ebenfall3 gewaſchene
4 Baummolle mit 20 bis 24,75 Rubel des Bud bezahlt.
(Auf diefer Mefle wird fat nur gemajchene Wolle
. ‚J _ gehandelt, ungewaſchene gelangt auf die anderen Mefien.)
Schaffelle.............. 30 Für 886 000 Rubel Der ganze Borratd und zwar: Spanifche Fließe zu
1,20 1,40 Rubel, Ruffiihe Fließe 1. Serte zu
1 bis 1,70 Rubel, Ruffiihe Fließe 2. Sorte zu
0,60 bis 1,10 Rubel, Brad zu 25 bis 50 Kopeken
das Stück.
Biegenfelle .............. — — 3448 Stüd, und zwar bie größeren zu 0,70 bis 1,40 Rubel,
‚bie Sleineren gu 25 bis 50 Kopeken bad Stüd.
Ochſen⸗ Kuh⸗ und Büffel
häute in rohem Zuſtande — Für 310 000 Rubel Der ganze Vorrath wurde geräumt.
Wein aus dem Kaulaſus
und der Krim ......... 10° Für 805 000 Rubel Für 200 000 Rubel.
Zucker............ ...... ö Für 92000 Rubel | Für 160000 Rubel| „ 180000 „
Thee............... 19 „ 825000 „ il „ 140000 „ „ 300000 „
Spiritus............ u... 4 Für 300 Rubel „ 25000 „
Schnaps, Lilöre u. dergl.. IO Für 100000 Rubel] Für 50000 Aubelf „ .12500 „
Kolonialmaaren u. Drogen 10 „ 1000 „ T „ 150000 „ n„ %0000 „
Delikateſſen.............. 6 „ :50000 „ „» 00 „ n„ 20 „
Tabak ................. 12 n„ 23000 „ | „ 190000 „ „ 18000 „
Rauchwaaren ............ 6 230000 I 09000 „ „ 10000 „
"Salanteriewaaren ........- 15 „ 410000 „ „ 4100000 „ „ 4000 u
Eiſen⸗ und andere Metalls'
WARTEN ............... 24 „ 885000 „ „ 269000 „ „ 57900 „
grdene und Sladwaaren .. 6 .n 55500 „ „ 115000 „ „ 425000 „
rihiedene Dele......... 20 „ 20000 „ n„ 290000 „ n 3000 „
Erzeugnifle d. Hausinbuftrie 8 IT u» 3200 „ „ 13% 000 I,n.100W0 ..
Talg ................... — — — 446000 Bub zu 4,50 bis 4,70 Rubel das Bun.
Borſten................. — — — 7000 „ 26 bis 40 Rubel das Pud.
DEIN ................. — — — 40 „ „1 „MU „ u 9
AUNEN ................ — — — 2000 „BB u un
Roßhaar ................ — — — 400 „Schweife zu 9 bis 14 Rubel, 200 Pud
Mähnen zu 7 bis 10 Rubel bad Pu.
Duerto Cabello.
Puerto⸗Cabello.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
24)
Der Antheil ber einzelnen Ander an ber Einfuhr im Jahre
1898 war folgender:
Berth
Die Folgen der Revolution vom Jahre 1892 machten fi noch Herkunftälänber. Bolivares.ꝰ)
in jeder Beziehung bemerkbar. Beſonders fühlbar waren fie auf Deutihland ................... 9 196 454
dem Handel dadurch, daß eine große Anzahl der Schuldner, die direkt Großbritannien................ 8 024 930
oder indirekt durch die Unruben, die Gefhäftslofigteit und bie Vereinigte Staaten von Amerila. 7512380
Berlufte des Jahres 1892 gelitten hatten, berart in ihren Berhält- Frankreich .................... 3313607
nifſen zurüdgelommen find, daß fie ihren Verpflichtungen gar nicht Spanien ..-oeunonunonnunnnnnen 1 422 388
oder nur ungenügenb nadfommen Tonnten, was wieder zur Folge bie Niederlande................ 1 084 109
hatte, daß die Inporthäuſer im Krebitgeben noch vorfichtiger murben. Uruguay ..................... 156 600
Rur ein Theil dieſer rückſtändigen Forderungen bürfte nad und Columbien.................... 109 388
nach eingehen. Weſtindien........ 11 862
Zwei günftige Umſtände Balfen die ſchweren Folgen ber Revolution zufammen... 80831108
abzuſchwächen. Die Ernte von Lebensmitteln (Mais, Bohnen, Bananen,
Zuckerrohr) war reichlich, und die Kaffeeernie, die ebenfalls eine
ziemlich gute war, konnte zu hoben Preiſen verkauft werben.
Die Ausfuhr im Jahre 1893 fiellte ſich, wie folgt:
Menn die Gefammteinfubr die des Vorjahres (11 044 828 Bolis
vared) fo bedeutend überfteigt, jo Tiegt ber Grund an dem gänzlichen
Mangel an Waaren am Ende ber Revolution.
8* an
2|2 g |£ 3 Ss
31 Friſche 2 > .
i s|% * 5 INupfererz.| Hol. Sl Werth:
Beſtimmungsland. & E Ö | Seüte.| 8»
kg kg kg . kg | Bolivaret.
Deufihland...... 1245687) 6 091 51026 — Ia48 276 2405| 12 022] — — 34 726 — | 480 | — I 2415 7
nkeid ....... 8912609] 246 498] 70419 16711421578 826] 7977 — | — | 20 — 9780 | — [16091 580
Spanien......... _ 12865 700 — — — — — — — — — — — 26 664
Riederlande ...... Bi 657 271341 — I — — — | — I — — — — |— 35 180
Vereinigte Staaten |
von Amerika... | 2941 726 50/1 800.20.069,7200|— | 795 — 11637 In ene 5200| 5241746 — | 1981 6.989 730
NÖ een. 350 — | —- | - |- |-!n eis — [66791166 1569| — 1 700.1684455)) — | 86917
Jalien.....0.... 1 — — — I|- 1-1 — | — |— — — — — | 1666
Dänemark ....... 1500 — — | - — — — _ — — — — — — 27 980
Großbritannien... — — — — — — — — — — — 198125001 9000 | — I 1674 984
zufemmen... [18 144 461] 266 501] 400 sss 20 220 9691 848 23 002] 19 oos aiis no 989 | 4 926116056 946 271 705 | —R 860 394
Hiernady betrug der Geſammtwerth der Ausfuhr im Jahre 1893
27 350 394 Bolivared, während er im Jahre 1892 20 119976 Bolis
vares betragen hatte.
Kaffee. Es murden 18144451 kg Kaffee ausgeführt im
ungefähren Werthe von 24000000 Bolivared gegen 11443 769 kg
im Werthe von ungefähr 20000000 Bolivares in: Jahre 1892. —
Die Preife ſchwankten zwiſchen 191/3 und 22 Peſos für 100 Spanifche
Pfund für gewöhnliche Trillados.
Kakao. Die Ausfuhr betrug nur 266 501 kg gegen 304 244 kg
im Jahre 1892, da bie Ernte nur klein war. Trotzdem fielen bie
Preife etwas und notirten feine Sorten Ende bed Jahres 1893
32 bis 34 Peſos für die Fanega von 110 Spaniſche Pfund.
Die Preife für Rindahdute verfolgten ebenfalls eine weichende
Tendenz und notirten Ende beö Jahres 9 Velos bis 91/s Peſos. Aus⸗
geführt wurden 400 986 kg zum großen Theil nach ben Rieberlanden,
gegen 211 071 kg im Sabre 1892.
Gifenbahnen. Die Arbeiten an ber Deutihen Bahn zwiſchen
Balencia und Garäcas wurden Träftig fortgefeht, fo daß fie im
Februar dieſes Jahres dem Berfehr übergeben werden konnte.
I) Wegen bed Vorjahres |. Hanb. Arch. 1898 IL ©. 180.
9 1 Boliver — 80 Pfennig. 3) Kokosnuſſe. 4) Bananen. 5) Hölger
für Schiffabau.
Die Englifde Bahn zwiſchen Puerto⸗Cabello und Balencia war
in regelmäßigen Betriebe.
Geldftand. Wie früher Kellte dich während der Hauptausfuhr⸗
monate im Anfang bes Jahres das Bedürfniß nach baaxem Gelb ein.
Es wurde in Folge deſſen Gold von New⸗York gebracht (Dollars
und Unzen). Im Allgemeinen hielten fich die Wechſelkurſe auf part.
Menn der Friebe im Lande erhalten bleibt, dürfte das Jahr 1894,
ſoweit es fi bis jet beursheilen läßt, ein mäßig gutes werben.
Schifffahrt. Die Betheiligung ‚ber. einzelnen Nationen an dem
Schiffäverlehr im Jahre 1898 war folgende:
Nationalität. Dampfſſchiffe. Segeiſchiffe.
Deutſche...................... 43 1
Britiſche ..................... 87 7
Amerikaniſche (Vereinigte Staaten) 74 6
Franzöſiſche................... 68 —
Niederländiſche.............. .. 85 17
Spanühe ........... ......... 12 2
Norwegiſche..... ... ........... — 8
Ruſfiſche ..................... — 2
Deſterreich⸗ Ungariſche........... — 1
Däniſche ................. .... — 1
guiammen.,. 819 46
250
Die regelmäßig in Puerto⸗Cabello verlehrenden Linien hielten
ihre Fahrten ein und Tonnten im Allgemeinen nicht über Mangel
an Ladung Hagen. Die Deutihen Dampfihiffe brachten außer ihrer
gewöhnlichen Ladung das Material für bie Deutſche Bahn.
Syra.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Außenhandel im Allgemeinen.
Der Außenhandel Syras während des Jahres 1893 war dem
im Borjahre nahezu gleih, und wird eine Aufbeflerung befielben
auch nicht zu erwarten jein, folange die BalutasBerhältnifie eine
folhe verhindern, und ein geregelter Schiffsverkehr mit den
Nachbarinſeln durch die nunmehr von Neuem ind Leben gerufene
Griechiſche Dampfſchifffahris⸗Geſellſchaft, welche demnächſt ihre
Fahrten beginnen ſoll, nicht ſtattfindet.
Im Allgemeinen war der Geſchäftsgang eine lauer. Die
Geſchaͤftsleute beſchränkten ſich nur auf den nothwendigſten Einkauf
ihres Bedarfs und ber gangbarſten Artikel. Der fremdländiſche
Händler konnte ſeinen Waaren in Folge des hohen Einfuhrzolls und
der ſchwankenden Kursverhältniſſe nur mit großer Schwierigkeit zu
den niedrigſten Verkaufspreiſen und bei Gewährung monatelanger
Zahlungsfriſt Eingang verſchaffen, während der inländiſche Kauf⸗
mann bis zu der ihm gewährten Friſt oft nicht ein Drittel ſeiner
Waaren verkauft hatte und ſich überdies noch in feinen Berechnungen
Durch die Valuta⸗Verhältnifſe arg geſchädigt ſah.
Bei der Waareneinfuhr auf Syra ift daher au feit bem
Sabre 1890 eine rüdläufige Bewegung zu verzeichnen.
Die Werthe der Eins und Ausfuhr ftellen fi für die Jahre
1890 biß 1893, wie folgt:
Einfuhr. Ausfuhr.
Drachmen.
I890.......... 14 889 270 3 147 770
1891.......... 18 262 267 2 566 716
1892 „00000... 10 838 512 2 158 579
1898 .......... 9 630 696 8 692 112
Einfuhr.
Der Antheil der einzelnen Länder an ber Einfuhr im Jahre 1893
war folgender:
Menge: Werth:
Herkunftsland. Dias. Drahmen.
Deutſchland. ........... 1136 740 1991 570
Großbritannien ........ 11 298 082 8578 977
Frankreich............ 446 685 966 346
die Niederlande ........ 950 2860
Hallen ............... 182 649 90 535
Deſterreich⸗ Angarn ..... 1879 670 833 789
Rumänien............. 820 1130
Rußland .............. 5 276 068 1 573 250
Türkei................ 8 914 284 697299
zulammen.... 28585 788 9 680 696
Haupt Bezugäland ift danach Großbritannien, welches für
547225 Dramen weniger Waaren einführte ala im Vorjahre. —
Haupt⸗Einfuhrartikel bildeten: Wollenftoffe, Zlanelle, Leinenwaaren,
1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL ©. 201 und
wegen bes 1. Halbjahres 1898 ebenda ©. 666.
Puerto Cabello. — Syra.
rohes Eiſen und Metalle, Erd⸗ und Delfarben, Alaun, Chlorkalk,
getrocknete Fiſche, außerdem auch Segeltuch, welches zumeiſt aus
Malta eingebt.
Sn zweiter Reihe it Deutihland als Bezugtland zu er
wähnen, beflen Waareneinfuhr die des Borjahres um 1274 385
Dradmen an Werth überftiegen Bat. Dabei bleibt jedoch zu beachten,
daß etwa ein Drittel diefer Waareneinfuhr Belgien, den Niederlanden
und der Schweiz zuzuzählen ift, welde Länber im Sabre 1893 in
der Handelsſtatiſtik nicht aufgefüßrt waren, da beren Artikel Durd
Deutſche und Deſterreichiſche Schiffe zur Einfuhr famen. Immerhin
wird jedoch Deutihlands legtjährige Waareneinfuhr doppelt jo groß
als die des Vorjahres geweien fein, wobei zu berüdfichtigen ift, daß
auh eine große Menge Deuticher Smöuftrieartilel inbirelt über
Deſterreich⸗ Ungarn, Frankreich und Stalien eingeführt werben.
Der zollamilihen Statiſtik nad kamen im Sabre 1893 an
Deutſchen Waaren zur Einfuhr:
Menge: Bertb:
Dias. Drachmen
Häute, rohe.............. 463 637 926 274
n gefalgene.......... 426 197 147 643
Leder, Indirted ........... 350 5250
Kalbfelle, Heine .......... 684 10 020
Wollenſtoffe.............. 30 900
Thonwaaren, gewöhnliche... 835 682 12 668
n alafırt ...... 10 488 1395
PVorzelanwaaren ......... 8991 80 041
„ vergoldet 210 1260
Fenſterglas.............. 32 249 21 326
Schubftoffe .............. 73 1.088
Chinin.................. 376 87 200
Galanteriewaaren. ........ 94 1410
Bojamentirwaaren ....... . 616 8 612
Stahlwaaren ............. 187 2192
Eifenwaaren ............. 113 218 27 566
„ emaillirte..... 1 795 5 886
Löſchpapier.............. 489 695
Bücher ........... ....... 81 849
Sonnenſchirme ........ ... 615 3347
Federmefſſer.............. 75 1125
Ehbeftede .......... ..... 27 129
„ mit Sriff....... 158 1800
Glaswaaren, feine .......- 6108 6 065
Nägel................... 8214 2767
Schlöfſer ................ 2277 6 886
Kinderpuppen......... ... 170 4 050
Drogen ................. 21% 53 786
Spiegelglaß ...... nennen. 1500 992
Stahl in Stäben......... 2 970 4102
ODcker............... .... 18 690 2040
Druckpapier ............ 188 2850
Bußeijenwaaren .......... 1800 650
Eifenwaaren, gehämmerte.. 6519 6 629
Serrenhüte .............. 200 1 600
zuſammen einſchl. minber
wichtiger Artilel........ 1 186 740 1 991 6570
Rohe und gefalgene Häute kamen aus Hamburg in biejem
Sabre bebeutend weniger als im Vorjahre zur Einfuhr. Der Bezug
genanter Robprobufte jo aus Belgien um 1b bis 20 p6&t. billiger
zu fteßen kommen. Fenſter⸗ und Spiegelglas ſowie Thonwaaren
Syra.
find ebenfalls als Belgifche Probufte zu bezeichnen. Dagegen fehlen
unter ben vorſtehenden ftatiftifhen Angaben Gtrids und Näh⸗
mefhinen, Gold⸗ und Gilbermaaren und verichiebene andere
Induftries@rzeugnifie, welche irrigermeife als Deſterreichiſche Einfuhr
nahgewiefen worden find.
Deutihland behauptet den Warlt von Syra vorzugsweife in
verarbeiteten Leber, Porzellanwaaren, @ilens und Gtahlmwaaren,
feinen Gladwaaren, Drogen, Spielgeug und Qurzwaaren. Bemerkens⸗
werth war im Sabre 1893 bie erhebliche Einfuhr von Ebinin.
Kit wenig Hat zur Hebung des Handelsverlehrs mit Deutſch⸗
land das bereitwillige Entgegentommen der Deutichen Kaufleute bei
Bewilligung von längeren Zahlungsfriſten beigelragm. Einer
weiteren Belebung bed Handelsverlehr Syras mit Deutihland ftebt
der Umftand entgegen, daß ben Kaufleuten in Syra die nöthigen
Eprechlenntniffe mangeln. Außer der Franzoſiſchen Korreipondenz
nird auch zuweilen bie Engliihe und Stalienifche, jedoch höchſt
ielten, in Anwendung gebradt. Die Einrihtung einer Schule in
Eyra zur Erlernung ber Deutfhen Sprache, ähnlich der Franzöſiſchen
Eule zur Berbreitung ber Franzöfiihen Sprache im Drient (Alliance
francaise), würde den Handel mit Deulichland fehr fürbern.
Rußland führte Hauptjächlih Korn, rothen und ſchwarzen
Kaviar, Butter und Mehl ein, im Ganzen für 112753 Dradmen
mehr als im Borjahre, was auf bie erhöhte Getreideeinfuhr im
Jahre 1898 zurüdzuführen tft.
Frankreich, welches trodene und gefalgene Häute, Gelben,
Sammets, Wollenwaaren, Tuch, Spigen, Handſchuhe, Ylafchenweine,
etwas Zucker und Kaffee, Arzneien und fonftige chemiſche Produkte
einführte, brachte im Jahre 1898 für 628 062 Drachmen meniger
ala im Borjahre zur Einfuhr.
As HauptsEinfuhrartilel Defterreih-Ungarnd find BZuder,
Kaffee, Baus uud Tiſchlerholz, Faßdauben, Neid, Papier, fertige
Kleider, Tuch⸗ Leinens, Schafs und Baummollenwaaren, Stahl in
Etäden, Glas und Borzellanwaaren, Herren» und Knabenhüte,
Arzneien und Bier zu nennen. Die Einfuhr im Jahre 1898 bat
um 516 545 Drachmen genen bad Vorjahr abgenommen.
Die Einfuhr der Türkei, deren Haupt : Einfuhrartilel im
Jahre 1898 Hülfenfrüchte, Asphalt, Holzkohle, Eicheln und Gerber:
lohe, Ziegenhaare, Wachs, Tabak in Blättern, marinirte Fiſche,
Honig, Kümmel und Schiffsbauholz waren, bat um 901 478 Dramen
gegen dad Borjahr abgenommen.
Drbinäre Gtrohhüte, Reis, Kaftanien, marinirte Fiſche und
Zöpferwaaren bilbeten bie Haupt⸗Einfuhrartikel Italiens und
wurden davon für 15221 Drahmen weniger als im Borjahre
eingeführt.
Die angeblid von den Nieberlanden erfolgte Einfuhr im
Werthe von 2850 Drahmen beftand in Käfe, ber jeboch thatjächlich
Deuties Fabrikat war.
Ausfuhr.
Im Gegenſatz zu dem Ichtjährigen um 10 pPCt. gegen das Vor⸗
jahr geringeren Einfuhrwerth fiellt fi der Werth ber Waaren-
Ausfuhr im Jahre 1898 ſcheinbar als ein um 1588583 Drachmen
gimftigerer gegenüber dem Borjahre dar. Doch ift die Urſache diefer
Schlenerhöhung mehr in der wegen der Baluta-Berhältnifie zu⸗
nehmenden Bertheuerung ber Ausfuhrwaaren als in einer wirklichen
Aufbeflerung bes Ausfuhrhandels zu ſuchen.
251
An der Waaren⸗Ausfuhr Syras nahmen bie Nachbarländer im
Sabre 1893, wie folgt, Theil:
Menge: Werth:
Beftimmungslanb. Dias. Dramen.
Afrila................ 770 2310
Algier ................ 17348 28 113
Deutfhland............ 105 928 69 621
Großbritannien ........ 46 776 21 768
Frankreich ............ 348 968 167 041
Deſterreich⸗ Ungarn ...... 10 167 7150
die Niederlande ......-.- 7041 21128
Stalien ..... .......... 867 426
Japan ........ ........ 1890 5670
Rußland ...... ........ 717 167 132 145
Turkei............... 8 888 706 8 246 745
mmiammen.... 4 645 082 8 692 112
Hauptabnehmer ift die Türkei geblieben, ber Werth der Aus⸗
fuhr dorthin ift gegen dad Vorjahr um 1575 966 Drachmen geftiegen.
Auch die Ausfuhr nah Frankreich, wohin zumeiſt Tabak,
Dein, Diivendl, rohe Felle, Korintben, Pieter, Zimmet und Küfe
ausgeführt wurben, bat um 77 730 Drachmen gegen bad Vorjahr
jugenommen.
Rah Rußland gingen zumeift Tabak in Blättern, Weizenſtärke
und unverarbeitete Metalle. Auch bier iſt der Ausſuhrwerth um
87279 Dramen geftiegen.
Deutfhland, wohin im Sjahre 1892 10800 Dias Waaren
im Werthe von 20 888 Dramen zur Ausfuhr gelangt waren, bezog
im Jaͤhre 1898 dem Werthe nad Über das Dreifache der norjährigen
Ausfuhr. Ausgeführt wurden nad) Deutichland:
Menge: Werth:
Diss Drachmen.
Tabak in Blättern... ........ 16 786 29 368
Schmirgelfteine .....-orn.... 80 000 22 400
Rohe Felle............... 9187 17 868
Rah Defterreih-Ungarn gelangte für 7150 Dradmen
Tabak, Wein und Del zur Ausfuhr.
Rah den Übrigen Ländern wurde fait ausſchließlich Tabal
in Blättern verſendet.
Schifffahrt.
Der Niedergang ber Griechiſchen Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft
in Syra, welder eine Störung der regen Handelsbeziehungen mit
den Nachbarinſeln und felbft mit dem Feſtlande zur Folge hatte,
kann wohl ald Hauptgrund dafür bezeichnet werben, daß der Schiffs⸗
verkehr im Sabre 1893 um 850 Dampfidiffe von 270978 Reg.
Tonnen gegen dad Vorjahr zurüdgegangen ift.
Sn der Hauptſache wird der Handelsverkehr mit den Nachbar⸗
(ändern, abgefeheh von drei Heinen Britiſchen Dampficifffahrts-
Geſellſchaften, durch folgende fünf Britiihe Linien: „Cunard Line“,
„Pappayanni & Co.“, „Moss“, „CO. Lambros & Co.“, und „Leyland
Line“, ferner dur die Franzoſiſche Gefellihaft ber „Messagerie
maritime“, dur die „Deutiche LenantesLinie”, durch eine Türkiiche
Geſellſchaft „Egee (Conrdji & Oo.)“ und burd eine Griechiſche
Schififahrtögefelihaft „Pantaleon“ vermittelt. Großbritannien fteht
mit 148 Dampfidiffen von 133832 Neg.sZonnen in erfter Linie.
Mit Anfang März des Jahres 1894 ſollte bie Franzöfiſche Schiffs⸗
Geſellſchaft „Fraissinet & Oo.“ ihre fett Monaten eingeftellten
Fahrten nah Syra wieder aufnehmen.
252
Des Verkehromangels Balder wurde die Verbindung mit ben
Nachbarinſeln in der erften Hälfte des Jahres 1893 zumeift nur mit
Segelbarten unterhalten, was zur Folge hatte, daß 405 Segelichiffe
Syra. — Jquique.
ı von 18599 Reg.sTonnen mehr ala im Vorjahre am Schiffaverkehr
betBeiligt waren.
Im Einzelnen geftaltete fich der Schiffsverkehr im Hafen zu Syra im Jahre 1898, wie folgt:
Rationalität.
Griechiſche...............
Britiſche
Türkiſche................
Deſterreich⸗Ungariſche
zuſammen...
dagegen 1892 | 1382
Jquique.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Allgemeines.
Das verfloſſene Jahr war noch bedeutend unglinftiger als das
Sabr 18923; denn wenngleich feine ernften Kataftrophben wie Bürger:
krieg, Erdbeben und andere derartige, den allgemeinen Wohlſtand
ſchädigende Ereigniſſe ftattgefunden haben, fo: ift das Land doch in
geſchäftlicher Hinſicht noch mehr zurüdgegangen, und man hört
überall diefelben Klagen über fchlechte Seiten, verminderte Einnahmen
und vergrößerte Ausgaben.
Der Sauptgrumd hierfür tft wiederum in Dem ftetig anhaltenden
Rückgang des Werthes der Landesvaluta zu fuchen, der im Jahre 1889
291/23 Bence = 2,50 Mark pro EChilenifchen Peſo betrug, biß Ende
be8 Jahres 1892 auf 175/5 Pence = 1,60 Mark gefallen ift und -
Ende des Jahres 1893 ih nur noch auf 121/85 Pence = 1,03 Mark
ftellte, oßne daß begründete Hoffnung auf eine Beflerung biefer Lage
vorhanden wäre.
Eine natürliche Folge diefer Berhältnifle ift auch eine bedeutende
Abnahme des Waarengefchäfts und eine Unficherheit in demſelben,
die einen Erfolg fehr erſchwert, wenn nit unmöglid macht.
Im Laufe des Jahres 1893 hat ed denn auch nidt an
Zahlungseinftellungen verjchiedener Einfußrhäufer aller Branden
gefehlt, und die Situation tft derartig, daß dem Deutſchen Kauf
mannöftend die größte Borfit bei Antnüpfung neuer Berbindungen
anzuempfeblen tft.
Die eigentbümlihen Berbältniffe der Provinz Tarapaca, bie
außer Salpeter mit feinem Nebenprodukt Jod nur noch Guano und
Erze produzirt und vollftändig vegetationdlos tft, zwingen bie Eins
wohner berfelben, alle Bebürfniffe von auswärts zu beziehen, und
ift daher das Leben in diefer Provinz und jpeziel in Iquique
außerordentlich theuer.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 321.
i zuſammen.
58 Reg⸗38 NR | =
E5 | Tonnen. 2, | Tonnen. | % | 2
a= 8 #4 ar 8 Tonnen.
Der bedeutende Kursrückgang bat alle Preiſe, nicht nur ber
von Europa eingeführten Waaren, ſondern auch der ans dem Sühen
Chiles eingeführten Lebenämittel, wie Fleiſch, Mehl und ander
tägliche Beblirfnifle, derartig gefteigert, daß es Vielen ſehr erichwert
ift, den täglichen Unterhalt für ſich und ihre Familie zu verdienen.
Sm Laufe bes Jahres 1898 Hat die Stabt JIquique eleltriſche
Beleuchtung erhalten. Diele Einrihtung ift von ben Bereinigten
Staaten von Amerika geliefert worben, bagegen haben einige
Salpeterwerte ihre elektriſche Einrichtung von Deutichland bezogen.
Die von dem Nebenhafen Sunin nad den im Innern beisgenen
nörblichen Salpeterwerlen führende Bahn ift faft vollendet und wird
in den erften ſechs Monaten des Jahres 1894 fertig geftellt werben.
Durch die Vollendung biefer Bahn zieht fih ein großer Theil des
früber über Bifagua bemerkftelligten Eins und Ausfuhrhandels nad
dem Hafen Junin, weshalb Pifagua fon jekt an Bebeutung vers
liert und immer mehr verlieren mwirb,
Eine der Eiſenbahngeſellſchaft von Agua Santa, deren Hafen
Caleta Buena tft, in dieſem Jahre ertheilte Konzeſſion, ihre Bahn⸗
ſtrecke biö nad) dem Flecken Huara zu verlängern unb biefe mit ben
in diefem Territorium gelegenen Salpeterwerlen zu verbinden, wird
einen nicht unbeträctlichen Theil der Eins unb Ausfuhr, bie früher
über Jquique gegangen ift, nah dem Hafen Caleta Buena ziehen .
und den ſchon im Jahre 1898 ſchwächer gewordenen gefchäftlihen
Berkehr von Iquique noch mehr ſchädigen.
Die Bahnbauten von Junin und Caleta Buena im Norben, der |
Bau der Bahn nad Lagunas im Süden ber Provinz und die Er
richtung mehrerer neuer großer Salpeterwerfe theild in Xarapaca,
theilg in den Departements Tocopilla, Provinz Antofagafta, Haben
eine große Anzahl Arbeiter theils von Zquique jelbft, theils aus
ben in ber Provinz Tarapaca gelegenen Salpeterwerten fortgegogen
und dadurch nicht allein einen Mangel an Arbeitern in ben Salpelers .
werfen bervorgerufen, ſondern auch die geichäftliche Bewegung bei
Haupthafens Iquique bebeutend verringerk
Wenn nun au ein Theil ber Arbeiter nach Yertigftellung der
Sauiqun
Bahnen in biefer Provinz zur Arbeit in den Salpeterwerten zurück⸗
ichren wird, jo werden fich biefelben fpäter nicht allein unter bie
im Innern von Tarapaca gelegenen Werke vertheilen, fonbern haben
auch noch die Werke in Laguna? und Tocopilla, woſelbſt fie
Beihäftigung finden Fönnen.
In den Nebenhäfen Junin und Caleta Buena befteben ſchon
jest Dörfer vom 1000 bis 1500 Seelen, deren Bevölkerung fid,
wenn die beirefienden Bahnen beenbigt Find, noch erhöhen wird,
und nicht allein des ganze Konſum biefer Leute, fonbern auch ber
der fämmtlien hinter diefen Häfen Tiegenden Galpeterwerke, ver
früher Über Yquique und Pifagua bezogen wurbe, wird in Zukunft
direkt über die Nebenbäfen eingeführt werben, ſowie auch bie
Salpeterverfiffungen in denfelben zum Nachtheil der beiden Haupt:
bäfen größer werben mfffen.
Die Chileniſche Regierung dat ferner bie Konzeifion zur Eröff⸗
nung eined Rebenhafens, Chucumata, im Süden Jquiques, etwa
drei Stunden entfernt belegen, ertheilt, und erwächſt dem Haupthafen
Jquique hierdurch eine neue Konkurrenz.
Ale dieſe Umftände müfjen eine bebeutende Abnahme des
handels und der Schifffahrt des Hafens Jquique zur Folge haben.
Einfuhr.
Die Deutſche Eiſeninduſtrie hat gu ben drei bedeutenden, im
verfloffienen Jahre in Ban genommenen Tinternebmungen, ber
Eifenbapn von Junin in das nördliche Innere ber Provinz, ber
num Zweigbahn nad Lagunas im Süden, fowie des Abzugskanal⸗
Igftems in Iquique, gar nichts geliefert.
Die Eifenbahnen werden von Engländern, die Alles in Groß⸗
britannien kaufen, die Kanäle von einem Yranzöfifchen ingenieur,
ker feine Kontralte in Großbritannien und Frankreich abſchloß, gebaut,
Deutihe Eiſenwaaren, Maſchinen und Eifenbahnkarren für
Heinere Geleife im Terrain ber einzelnen Galpeierwerle find im
beträchtlichen Mengen eingeführt worden; Manufalturmaaren Dagegen
werden noch immer son Großbritannien bezogen, und in ber
Proviſionsbranche liefert Deutihland bauptfächlich Zuder, Komferven,
Bier, Lichte und einige wenige andere Artikel in kleinen Mengen.
Ausfuhr.
Natronjalpeter. Aus Anlaß der größeren Nachfrage für
dieſen Artifel in Europa erhöhte das Dirsltorium bed Salpeterringed
die zur Verihiffung zu Bringende Menge um ein Beträchtliches. Es
gelangten im Ganzen 20655 161 Span. Geniner!) zur Verladung,
jaft drei Millionen Centner mehr als im Vorjahre.
Die folgenden Tabellen veranſchaulichen bie Verihiffungen aus
ben verfhiebenen Häfen und nad den verihiedenen Beſtimmungs⸗
orten in den letzten Sabren.
Salpeterverihiffungen fanden ftatt:
1893. | 1892, | 1891. | 1890. | ‚1889.
Spaniſche Sentner.
10014 318 201 478/8 515 857 11 696 084/9 661 655
Iqique ......
Caleta Yuena.. | 2 332 62611 974 0481 243 197| 1 005 1461 896 748
Junin ........ 650 9650| 283 027 2116733 291 666| 869 084
Bilagun....... 4 693 889 4 469 864.5 066 968) 8 189 69618 098 659
ocopilla ..... 969 407 542 776] 374476 231] —
Antotagafta 668 751] 682 633 8399 360] 495044] 746 983
al ........ 1 435 30711 826 78111 299 8896| 1889 784) 725 077
1) 1 Span. Geniner Quintal) = 46 kg.
Deutfhel Haubeld-Nrchiv 1894. IL
258
Die Salpeterverihiffungen waren beitimmt:
1893. 1892. 1891.
nad: Spaniſche Geniner.
Ranal (für Drber)........... 11259 887 11027806 11669 686
Großbritannien ............ 886 141 61 984 29 205
Deutſchland................. 5016 779 8877540 2964 128
den Niederlanden und Belgien. 922 883 152 838 207 292
Frankreich ................ 1314 767 758 916 820 299
Schweden ......... .. ....... — — 28 207
dem Mittelmeer............ 272 941 201 865 88 414
den Verein. Staat. von Amerika:
ODſtküſte.............. . 2187277 1809594 1886 287
San Franciſsco .......... 190 417 81 637 832 309
Mauritius.................. 46 081 — —
Ehina ............ ......... 890 — —
Chile ...................... 68 424 174237 —
Peru ...................... 135 — —
Bolipia .................... 49 — —
Ecuador.................... 40 — —
zuſammen.... 20655 161 17479607 17115827
Die Preiſe für Natronfalpeter an der Küfte ſchwankten zwiſchen
5 Schill. 8 Pre. und 6 Schill. 6 Pce. pro Ceniner von 46 kg je
nach Dualität und Lieferungstermin.
Die von dem Direltorium bed Galpeterringes getroffenen
Maßnahmen, den Abſatz zu erhößen, haben ein gutes Nefultat ers
geben, und namentlih bie in Berlin anfäflige Delegation hat fi
auf diefem Felde durch in Darmftadt veranlaßte Verſuche, die photos
graphiſch wiedergegeben unb vervielfältigt worden find, ausgezeichnet.
Die in Chicago veranftaltete Ausftelung fol ebenfals von
Nutzen gewefen fein, und man erwartet eine Zunahme des Konſums
in den DBereinigten Staaten von Amerila auch für Ackerbauzwecke.
Sn den an der Chileniſchen Hüfte belegenen Ländern, naments
lid im Süben, findet Salpeter auch bereits in größerem Winfang
Berwenbung, und fteht eine weitere Zunahme des Verbrauchs zu
erwarten.
Die Salpetervereinigung erliit mit dem 31. März 1894 und
tft nicht wieber erneuert worben, weshalb von dieſem Tage an freie
Brodultion und Ausfuhr geftattet ift.
Unter den Sadverftändigen herrſcht bie Anficht, daß die frei
gegebene Produktion keinen bebeutenben Einfluß auf bas in dieſem
Sabre lieferbare Duantum ausüben wird, da bie Salpeterwerke,
wenngleih fie aud eine größere Menge produziren büriten, doch
nicht über genügende Arbeitskräſte verfügen, um das ganze Jahr
ohne Unterbrechung in vollem Umfange zu arbeiten.
Im Laufe des Jahres 1894 follen mehrere neue Salpetermerke
ihre Probultion beginnen, und ift daher wohl anzunehmen, daß das
verſchiffbare Duantum immerhin eine Böhere Ziffer erreichen kann
als im Vorjahre.
Die Eigentbümer ber Salpeterwerle haben ſich zu einer Ver⸗
einigung zuſammengethan, deren Zweck aber lediglich ſein wird, die
früher von dem Direktorium des Salpeterringes veranftalteten
Schritte, zwecks der Propaganda für den Artikel, fortzufetzen.
Jod. Die Ausfuhr von Jod beziffert ſich auf 12979 Centner
im Sabre 1893 gegen 11460 Gentner im Sabre 1892. Davon
gingen nad) Liverpool 1774, nah Hamburg 4554, nad New York
5627 und nad London 3025 Span. Sentner.
Bon nicht zum Ringe gehörenden Brobugenten murben
68 Centner verſchifft.
35
254
Die in Händen der Ringmitglieder am Schluß des Jahres 1898
befindlide Menge Jod betrug 21238 Span. Centner gegen 14482
im Sabre 1892.
Silber. Auch im Jahre 1893 Hat fi die Mineninduftrie
noch bedeutend gehoben, und haben einzelne Minen ſehr zufrieden«
fiellende Reſultate erzielt, die allerdings durch das beftändige Fallen
des Silberwerthe in Europa beeinträchtigt worden find.
An Siüberbarren wurben ausgeführt 825 Stüd im Rettogewicht
von 49 373 kg im Werthe von 3619 950 Peſos.
An Silbererzen find Mengen im ungefähren Wertbe von
Sauique. — Qutensland. — Sübauftralien. — Genua.
11/8 bis 18/4 Millionen Thalern Ehilenifhen Geldes zur Berihiffung
gelommen.
Schwefelſilber wurde in dem abgelaufenen Jahr in ber Menge
von 8000 kg mit einem Werth von 40000 Pd. Sterl. ausgeführt.
Schiffahrt.
In Folge der erhöhten Salpeterausfuhr ift der Schiffsverkehr
in den Häfen ver Provinz ein etwas lebhafterer geweſen ala im
Borjahre.
Die Betheiligung der einzelnen Nationen am Schiffsverkehr im Hafen von Jquique im Jahre 1898 ift aus folgender Tabelle erſichtlich:
Eingang. Ausgang.
Rationalität Dampfe! Gegels Reg. Darunter a Dampfs| Segel: Reg. Darunter in u
® . e .3 3 4 eg.⸗
ſchiffe. ſchiffe, Tonnen. Schiffe. zon Ca fchiffe. | fchiffe. | Tonnen Schiffe. Zonken.
Britiſche............. ......... 41 157 160 098 18 109 292 41 152 152 675 7 7148
Deutihel) .................... . 77 12 236 194 24 34 676 15 68 197 278 — —
Franzöſiſche ................... 14 15 56 727 6 8290 14 14 b8 282 — —
Amerikaniſche (Vereinigte Staaten) 1 15 15 486 8 2769 1 13 13 683 3 83318
Schiffe anderer Rationalität ..... 1° 11 15 332 —
6 7088 1 10 |
zufaommen...| 134 | 270 | 483 887 | 187 | 161 965 | 182 | 257 | 460 771 | 10 | 10 466
Sn der vorftchenden Tabelle find die regelmäßigen Poſtdampf⸗
Ichiffe der Britiſchen und Chileniſchen Kompagnien, welde, norbs
und ſüdwärts gehend, Iquique zweimal wöchentlich berühren, nicht
mit aufgeführt, ebenfowenig zwei bis drei weitere Meine, unter
Chilenifher Flagge fahrende Dampfiiffe, melde eine allerdings
recht unregelmäßige Verbindung mit dem Süden Chiles und fpeziell
Valdivia unterhalten.
Die Dampfidiffe der beiden Deutichen Linien laufen auf der
Reife von Europa Iquique nur für die Entlöfhung der Waaren an,
auf der Rüdreile laden fie zum Theil größere Mengen Salpeter.
Queensland,
Ausfuhr von Gold im Sabre 1893.°)
Sm Jahre 1893 wurden aus der Kolonie Dueendland 622 573 Unzen
Gold im Werthe von 2167890 Pfd. Eterl. ausgeführt, 29 014 Ungen
im Werthe von 98 472 Bid. Sterl. mehr als im Jahre 1892.
Bon der Ausfuhr im Jahre 1893 gingen neben anderen uns
bedeutenden Mengen nad Großbritannien 23894 Unzen im Werthe
von 81931 Pd. Sterl., nach Neufüdmwales 596 885 Ungen im Wertbe
von 2075070 Pd. Sterl., nad China 1859 Ungen im Werthe von
1276 Pfd. Sterl.
Sn der Gefammtgoldausfuhr von Dueendland find 935 Unzen
im Werthe von 8613 Pfd. Sterl. miteindegriffen, welche in Britifch-
Neus Guinea gewonnen mwurben.
1) Darunter 5 aus dem Borjabre.
3) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 282.
Südauftralien.
Ausfuhr von Gold im Jahre 1893.')
Die Goldausfuhr aus Sübdauftralien wirb für das Jahr 1893
auf 11609 Ungen im Werthe von 44 942 Pfd. Sterl. angegeben,
wovon 3262 Unzen im Werthe von 12561 Bid. Sterl. in ber Kolonie
felbft gewonnen waren, während ber Reit vom 8547 Unzen im Wertbe
von 82 881 Pd. Sterl, aus Weftauftralien. herrührte.
Alles aus Südauftralien im Berichtsjahre ausgeführte Gold
wurbe der Münze in Melbourne zugeführt.
Genua,
Handelsbericht für das Jahr 1893.”
Allgemeine Bandelsbewegung.
Die Eins und Ausfuhrzahlen ergeben, verglihen mit dem Vor⸗
jahre, folgende Refultate:
kg Werth: Lire.
Einfudr. .......... 2 308 466437 889 870 845
Ausfuhr .......... 121236510 114774118
zufammen... 2424 702947 497 644 963
1892.
kg Werth: Lire.
Einfuhr.......... . 2269 245 880 858 465 341
Ausfuhr .......... 110511956 1025627 667
zufammen... 2 369 767 786 460 993 008
Es ergiebt fich folglich eine Zunahme der Gefammtbewegung in
Mengen und Werthen von 54 945 161 kg und 86 651 955 Lire.
Diefe Refultate vertheilen fi), wie folgt, auf die Ein» und Ausfuhr:
1) Bergl. Hand. Arch. 1892 IL ©. 528.
2) Wegen des Vorjahres |. Hand, Ar. 1893 II. ©. 832.
ua...
Benun. 255
Einfuhr.
Nach den Kategorien des Italieniſchen Zolltarifs vertheilt fi die Einfuhr, wie folgt:
1893, 1892.
Baarentlaffen. Dengen: Dertb: Mengen: Werth:
xg Lire. kg Lire.
1. Spirituofen, Getränte, Dele ...... ..... 26 726 787 b 882 790 23 697 021 5 200 744
2. Kolonialmaaren, Drogen .............. 64 665 865 39 464 429 67 012 964 41 998 428
3. Chemikalien.......................... 44 107 025 23 661 785 88 189 391 25 005 749
4. Farben, Gerbmaterialien............... 12 566 476 6519 760 12 505 789 6 492 862
5. Hanf, Flachs, Jute................ 11 9922 144 5118897 5 094 272 2 051 233
6. Baumwolle.......................... 73 212 037 18 8654 439 74 441 581 81 660 625
7. Wolle, Pferdehaare................. 2718 944 8 203 840 4 385 038 12 121 406
B. Seide............................... 604 215 9 582185 863 122 5 630 501
9. Holz und Stroh ..................... 48 863 984 4 148 426 85 314 188 8 439 918
10. Bapier, Buͤcher....................... 267178 422 947 342 025 330 180
11. Häute, Felle....................... 10 109 097 16 819 256 8 168 027 13 989 066
12. Erze, Metalle...................... 106 377 265 21 744 807 103 005 065 21 032 188
18. Steine, Erden, Glas.................. 1 367 987 599 89611 824 1504 485 722 40 434 210
14. Cerealien................... ......... 888 578 590 96 196 753 841 261 309 84 640 734
15. XThiere, thieriihe Erzeugnifie ........... 44 469 281 24 1850 489 40 859 819 21 545 965
16. Verſchiedene Gegenftände ...... ........ 289 683 3 006 768 270 224 2 695 612
17. Edelmetalle.......................... 518 149 000 283 305 920
zufammen... 2308466437 382870845 225924658390 B68 465 841
Die folgende Ueberficht ftelt die Einfuhr nad den verfchiedenen Mehr (+) ober
Einfuprländern zuſammen: 1893. 1892. weniger (—).
Mebr (+) ober Herkunftslaͤnder. kg kg
1893. 1892. weniger (—). | Schweden u. Rormegen 10714 704 6856 646 -+ 4 868.058
derkunftälänber. kg die Nieberlande........ 118690 2424807 — 1287887
Großbritannien....... 1549 228826 1557412244 — 8188418 Schweiʒ ............. 889 894 618466 — 918572
Rußland ............ 291 106 682 209168489 -+-81 958 143 Deutſchland Bleibt auch diesmal wieder in fünfter Reihe, obgleich
Bereinigte Staaten von feine Einfuhr um rund 3 MIN. kg gefunten ift. Beſonders zu bes
Amerila und Merito 110578406 116295690 — 5717285 | merten tft das Steigen der Einfuhr aus Rußland, Spanien unb
Frankreich .......... 41944609 54 720 266 —12 775656 | Portugal ſowie aus Schweden und Norwegen; Belgien weiſt eine
- Belgien „anne nceen.. 25 003 180 21 716169 + 3287011 | geringere Steigerung (von rund 4 Mill. kg) auf. Die Franzöfiſche
Spanien und Portugal 23 818 812 18 987 564 + 4831 248 | und die Schweizeriſche Einfuhr zeigen befonders große Ausfälle.
Deutihland....... ... 8121207 833497791 — 2285 714 In der folgenden Tabelle find die Einfuhrzahlen einerfeits nad)
Deſterreich⸗ Ungarn... . 12506 06 10664766 4 1851540 | Kategorien, andererſeits nad den Einfuhrländern zufammengeftellt:
Ginfubrmengen im Jahre 1893.
aus
8] aus aus aus aus aus aus ben aus Spanten heben aus ber ben Br aus
. ; inigte
€ Oeſterreich Belgien Srants | Deutfch Groß Nieder⸗ Rußland. | und und | &chmeig. Staaten von anderen
& Ungarn. reich. land. Britannien. | landen. Portugal. Norwegen. 3 Ländern.
ne” ! : Rg kg kg kg ? LE. !
| |
1| 1589%3 91581 8069795 893 048 1020 374 18107| 2422 g89! 205693 85125 256) 18 628 616) 687 391
2| 5528| 3 — | 9864962117 796580) 11880061) 11708) 1241 763) 4 — 198| 4363 91719 437 618
3 81 526|.2 114 807) 4801 2283| 40130%| 16 781484| 158275) 150 — 13188757 — 6 052 466 10 322 253
4 19667] 91022| 1716352] 412063 1103877] — — 285 497 — — 2268 4565| 6 729 642
5 2117] 267801| 178085] 44246 488433} 1488 1281| 218051 — 932 2 62610 717 639
6 11 677 2665| 8094381 74896 b 494 466. — — — — 69 566| 85 819 825130 929 525
7 b 262 8060| 646666 103423 — — — — — — 1 576 889
8 268 46| 119769 8 361 — — — — 348 383 462 278
9111185843] 18746! 1815617] 70686 — — 268 5600| 874 080 77800| 82186 498| 1676 877
10 8165 1040| 932021} 95192 — — — — — 1930 12219
11] 2244811 108604 817118 101244 — — — — — 313 6144 8130 462
12 — 6 089 181 1166 0065| 2 968 407 — — 17790 283 6 482 2000 30870 — 15 106 964
13 88 15813 376 049,10 992 5623| 24814 _ — | 381475 o— — — 6 537 022
14 | 171002] 1582063| 8529 990! 4 645 809 794 0421287 290 695 — — — — 86 579 629
15 — 1268 2156| 2808 024| 226 394 168 806 — 4661426 4241407 160 920 11 000 180 7 040 864
16 2474 — 16372 26546 — — — — — — 34 800
17 — — 618 — — — — | — — — —
uf. [12 Bo s00j25 008 * 944 soaı 212 om 1549 228 sag 186 sm 106 * 818 aus 10714 de 889 socuo 678 us) _
85*
256
Weber die Einfuhrverhältnifie im Einzelnen ift unter befonderer
Berüdfihtigung Deutihlands Folgendes zu bemerken:
1. Waarenklaſſe.
Spirituojen, Setränte, Det.
Die Einfuhrzahlen für Mineralwaffer weiſen au in dieſem
Jahre wieder befremdende Ergebniffe auf, inſofern die Statiftif ſich
mit den thatſächlichen Berhältnifien in feiner Weife deckt. Während
nämlid in den Hoteld und Neftaurationen in Genua und Umgegend
eine immer größere Menge von Deutihen Waflern, beſonders
Apollinaris und Selters, getrunfen wird, wird in ber Zollſtatiftik
eine Deuiſche Einfuhr überhaupt nicht erwähnt; die Einfuhr aus
Defterreihs ingarn, die im Vorjahr mit nur 769 kg (gegen 13 215 für
das Jahr 1891) verzeichnet war, beträgt im Berichtäjabre 10 348 kg;
die Belgifhe Einfuhr 8190 kg gegen 221 im Vorjahr; die Franzöſiſche
19391 kg gegen 41159. Es muß angenommen werden, daß das
Mineralmaffer Ihon an der Ürenze verzollt worden ift und nun in
der ſpezifiſch Genueſiſchen Zolftatifttt nicht mehr erwähnt wird.
Die Einfuhr von Wein in Fäffern ift fehr bedeutend geftiegen
von 130510 kg auf 789500 kg; die größte Anzahl (566 000 kg)
wird jedod unter die Rubrik „aus anderen Ländern“ geftellt, unter
welchen in biefem Yale Griechenland und die Türkei zu verflehen
find, aus welchen beiden Ländern eine bedeutende Menge Wein ein,
geführt wird. DefterreihsUingarn wird mit 42800 kg (gegen nichts
im Borjahe), Frankreich mit 45400 (gegen 19000) und Spanien
und Portugal mit 85 300 (gegen 100 010) verzeichnet. Eine Einfuhr
von Deutſchen Weinen wird nit ermähnt, während thatſächlich eine
ſolche nicht nur für Hotels, ſondern auch für Private in der Deutichen
Kolonie ftattfindet. Jedenfalls ewfolgt auch Bier die Verzollung an
ber Grenze, und der ftatiftiiche Nachweis in Genus unterbleibt daber.
Die Einfuhr von Wein in Flaſchen ift von 36926 auf 19019
Flaſchen gefunfen, wovon 16 890 aus Frankreich (gegen 23 524 im
Borjabre), 2409 aus Deutihland (gegen 4420) unb 220 aus Spanien
und Portugal (gegen 500). Ganz außgefallen iſt die Flaſcheneinfuhr
aus Großbritannien und Defterreichsliingarn. Auch dieſe Ergebniſſe
der BZolftatiftil entſprochen nicht ben wirkliden Konfumverhältniflen,
ba erfahrungsgemäß 3. B. Ungarikhe Flaſchenweine in Genun ein⸗
geführt und gerne getrunlen werben und der Konfum yon Deutſchen
Flaichenweinen mit jebem Jahre zunimmt. Die Wextbangaben
(61818 Lire für 19019 kg) fcheinen in diefem Sabre der Wahrs
I&einlichteit näher zu kommen ald im Barjahr.
Die Biereinfuhe in Fäflern ift mit 112400 kg im Wertbe von
44 960 Lire gegen 39 400 kg im Werthe von 16240 Lire im Vorjahr
verzeichnet, davon 100500 kg aus Deutihland (gegen 86000 im
Borjabr), 10 200 aus Defterreichslingarn (gegen 900) und 1700 aus
Großbritannien (gegen 2200). Eine Einfuhr aus Frankreich Hat
nicht ftattgefunden. Obige Zahlen dürften zwar ben wirklichen
Konfumverhältnifien näher kommen ald die vorjährigen; die richtige
Sachlage geben diefelben aber ebenfo wenig wieder wie die letzteren.
Die nah der Statiftit beftehende Gngliſche Biereinfuhr bürfte mit
einer verhäftnigmäßig geringen Ausnahme für Pale Ale thatfächlich
aus Deutichem, Niedesländifhem oder Norwegiſchem Bier beftehen,
das zufälligermeife über Großbritannien ober unter Britifcher Flagge.
nah Genua gelommen ift. Engliſches Bier (Bale Ale oder Porter)
wird hier nur in Heiner Menge Tonfumirt.
Die Deutfche Biereinfuge nimmt bei Weiten die erfte Stelle
ein. Die billigeren und leichteren Italieniſchen Biere mögen freilich
dem Konſum Deutfhen Biered Abbruch gethan haben, aber daß bie
Deutſche Einfuhr die angegebene Menge von 100 500 kg weit über-
Genua.
freigt, unterliegt feinem Zweifel. Der ſehr bedeutende Unterſchied
zwifchen ber angegebemn Ginfußs und bem tbattidligen Konſum
kann fih nur dadurch erflären, daß bie weitaus größte Menge
Deutſchen Biere an her Grena, in Chiaflo oder Luino, verzolit
wird und in die Genueſer Holltabellen nicht mehr eingetragen wirb.
Die Einfuhr non Bier in Flaſchen ift mit 61 763 gegen 118 215 kg
verzeichnet, wäre folglich weiter geſunken, was nicht annehmbar ift,
da im Gegentheil mehrere Deutſche Käufer fich in größerem Maßſtabe
als bisher mit diefer Einfuhr beſchäftigen und auch günftigere Erfolge
erzielt haben ala in den Borjahren; die obigen Zahlen ftimmen mit
diefen Thatfachen nicht überein, Die größte Flafchenbiereinfuhr wird
für Defterreichslingarn mit 43604 Flaſchen gegen 59 776 im Bor
jahr eingetragen; es folgt Deutichland mit 12388 (gegen 46 138),
Großbritannien mit 8576 (gegem 9243) und Frankreich mit 2200
(gegen 60). |
Die Einfuhr von reinem Spiritus in Fäſſern ift weiter ge:
funten von 60565 auf 51260 kg. Deſterreich⸗Ungarn beberridt
Diefelbe mit 50947 kg (gegen 558308), eine Deutfche Einfuhr ift
nicht mehr verzeichnet, während biefelbe im Vorjahre noch 3739 kg
betrug; es tritt eine Franuzöſiſche Einfuhr von 313 kg auf. Die Eins
fuhr von verfüßtem Spiritus in Fäſſern iſt von 131466 kg auf
188 119 kg geftiegen und die fpeziell aus Deutihland von 5869 auf
8591 kg. Die Haupteinfuhr ſtammt aus Frankreich (77 642 kg) und
Großbritannien (38811 kg); die Niederlande lieferten 12176 kg,
Spanien und Portugal 643 kg und die Schweiz 256 kg. In
Spiritus aller Art in Flaſchen ift ein Ruckgang eingetreten, der and
Deutihland betroffen Hat, letzteres führte nur 8802 Liter gegen
4518 Liter im Borjahre ein. Haupteinfuhrland ift Frankreich.
Aether und Chloroform am nur aus Großbritannien mit
452 kg.
An der Deleinfuhr war Deutſchland in diefem Jahre nicht bes
theiligt, während die vorjährigen Tabellen nod eine Einfuhr von
7524 kg aufweifen.
Die Petroleumeinfuhr ift um bie Hälfte gefunten, von
16212 776 kg auf 8700673 kg, und zwar Hat das Anterilaniiche
Petroleum mit 4 418 980 kg das Ruffifhe mit nur 663 042 kg liber:
flügelt. Neben der Ruffiigen Einfuhr kommen auch Einfuhren aus
Frankreich (2811040 kg), Großbritannien (468 383 kg), Deutſchland
(264 345 kg), Belgien (88391 kg), Deſterreich⸗ Ungarn (968 kg) und
ben Nieberlanden vor. Es handelt ſich bier jedech augenfcheinlich
um Tranfigut. Auffiiges Petroleum wird Öfterd vom Schwargen
Deere nach Trieft und von lekterem Hafen nah Genua gebragt,
während Amerikaniſches Petroleum feinen Weg über Bririfche, Frans
zöſtſche u. f. m. Häfen nach Genua findet, eventuell auch auf Deuticen
von New⸗Yark kommenden Dampfichiffen als Deuticher Einfuhrgut
nachgewieſen wird.
An den Eijenzeneinfuhr iſt Deutſchland noch betheiligt und
zwar mit 89 kg Drangeneſſenz, 288 kg Pfefferminzefſenz und 1136 kg
nicht näher benannter Effenzen. Als Konkurrenzland wirb Großs
Britannien und für letzteren Artikel noch Nordamerika verzeichne.
2. Waarenklaſſe.
Kolonialmaaren, Drogen.
Deutſchland tritt diesmal iz ber Einfuhr von Cichorien mit
1496 Ing auf (gegen nichts im Vorjahr) in Konkurrenz mit den Rieder
landen (8672 kg) und Großbritannien (446 kg). Eine Franzofiſche
Einfuhr wie im Vorjahr hat nicht mehr flattgefunben.
In der Zuckereinfuhr ftellie fich Deutſchland, wie folgt:
An Zuder 1. Klaffe (bezw. Robzuder) wurden 95 869 ig gegen
10056 im Vorjahr eingeführt Bei einer Geſammteinfuhr von
Genua.
185172 kg gegen 887188 kg im Borjabr. Die Verhäaltniſſe Haben
fh nach zwei Selten zu Gunften Deutſchlands verändert, da eines
Theil die Deutſche Einfuhr von rund 10.000 auf rund 95000 kg
geftiegem ift und andererfeits ber prozentualiſche Antheil ber Deutſchen
Einfuhr gefiisgen ift, obgleich bie allgemeine Einfuhr um 200000 kg
rund gefallen iſt. Deutſchland ift bei Weiten dad erfie Einfuhrland,
ba Großbritannien nur 26 962 kg (gegen 306 628 im Borjahr) aufs
meift. Cine Nieberländifge Einfuhr bat nicht mehr ſtatigefunden,
es tritt aber eine Einfuhr von Frankreich (106 kg) und Norbamerika
(276 kg) und eime ſolche aus auberen Ländern mit 11970 kg (gegen
21 984 kg im Borjahr) Hinzu. Ä
Zuder 2 Klafje. Deutichland, Das im Borjehr mit 16 916 881 kg
bei einer Geſammteinfuhr von 58 136 067 kg verzeihnet war, ift mit
kiner Einfuhr auf 17696908 kg bei einer Geſammieinfuhr vom
51801 489 ig geftienen. Als Konlurrenzländer treten auf: Frank⸗
seid mit 9 771 126 kg gegen 4 448 897 kg im Borjahr, Großbritannien
mi 4 738 WO kg genen 4494960 kg, Rußland mit 1241766 kg
gegen 7 800 862 kg, Rorvamerile mit 4366 kg genen nichts im Bor:
jahr und „andere Lünder“ mit 18849 144 kg gegen 17718617 kg
im Vorjahr. Neben Deutſchlands Aufiämung ift Die in weit
größerem Maße geſteigerte Einfuhr aus Frankreich bemerkbar.
3. Daarentlafie.
Shemifge Ergeugnifje, Apotbelerwaaren, Harge und
Barfümerien.
Die letztjährige Statiftit Hält die verſchiedenen Säuren wieber
auseinander, während biefelben im Borjahr unter der Gefammtrubrif
„Säuren“ zuſammengezogen waren. Es ergiebt fih, daß Deutſchlands
Einfuhr fi auf Borfäure (mit 21192 kg gegen 2478 kg aus
Großbritannten), auf unreine Gallusſdure (mit 24600 kg gegen
114151 aus Frankreich, 28 732 aus Defterreich-Ungarn, 26 041 aus
Großbritannin, 50217 aus Belgien), auf Phenylſfäure (mit
20 055 kg gegen 81997 aus Großbritannien, 2000 aus ben Nieder⸗
landen), auf Effigfäure (mit 220 kg ohne Konkurrenz), auf ni ht
benannte Säuren (mit 8510 kg gegen 79862 kg aus Groß»
Britannien und 5867 kg aus Belgien) erftredt hat.
An reiner Potaſche führte Deutfchland 588 kg (gegen 858 tm
Borjadr) ohne Konkurrenz ein, unbenannte Alkaloide betrugen
wie im Vorjahr 25 kg.
In Eiſenoxyd führte Deutſchland 12061 kg fgegen 10 082 kg)
hinter Großbritannien mit 818550 und Belgien mit 33090 und
vor Frankreich mit 4697 kg ein; Frankreich ift fomit überflügelt;
die Einfuhr aus den Niederlanden ift weggefallen.
In Zinkorxyd Mitt Deutſchland mit 11800 kg (gegen nichts
im Borjahr) Hinter Großbritannien, Frankreich und Belgien auf.
Eifigfaured Alumintum ift diesmal in erfter Linie aus
Deutihland (mit 67 860 kg gegen 21441 im Besjahr) und ſodann
aus Frankerich (mil 80885 gegen 28739 kg) eingeführt. Cine
Britiihe Ginfuhr Bat nicht flattgefunden.
In Iohlenfauren Berbindungen tritt Deutfchlanb mit 48 530 kg
Soda (Hinter Großbritannien, Frankreich und Belgien) unb mit
1087 kg Potafche (Hinter Welgien, aber vor Frankreich und Groß⸗
Britannien) auf. Im Vorjahr war die Deutiche Einfuhr Tohlenfaurer
Berbindungen insgefemmt une mit 6155 kg verzeichnet, Detail
zahlen waren nicht angegeben.
Bon Chlorverbindungen führte Deutſchland ein: 20929 kg
Chlortalt (Hinter Großbritannien und Frankreich), 28381282 kg
Ehlornatren im mellaus exfter Reihe, gegen 46 400 kg aus
Belgien und 8140 kg aus Fraulreich.
237
we,
In falpeterfauren Verbindungen tritt Deutſchland mil 102 104 kg
rafftnirtem falpeterfauren.Ratron ohne Konkurrenzland auf.
Bon ſchwefelſauren Verbindungen führte Deutſchland 295 523 kg
Ihmwefelfaured3 Baryt ohne Konkurrenzland und 674240 kg
Iwefelfaures Natron gegen 483430 kg aus Großbritannien
und 36 792 kg aus Belgien ein.
Unter der Rubrik: „Andere chemiſche Produkte” figusirt Deutſch⸗
Iand mit 166892 kg bei einer Geſammteinfuhr von 1425 822 kp.
Sn bieler Kategorie tritt Deutihland noch mit folgenden Einfuhren
auf: leere Patronen ohne Zündhüthen 979 kg; Zündhütchen
112 kg; pharmazeutifge Bräfer u. |. w. 2863 kg (hinter Groß:
britannien, Frankreich und Deſterreich⸗ Ungarn), roher Kampher
4957 kg; raffinirter Kampber 8420 kg (vor Großbritannien mit
4574 kg, Ehinarinde 3677 kg gegen 6300 kg im Borjahr (hinter
Großbritannien und Belgien), nit benannte Medizinalwaaren
67835 kg gegen 89 947 kg im Borjabe (hinter Großbritannien und
Schweden:Rorwegen, vor Frankreich und den Niederlanden), zus
fammengefegte Medizinalien 619 kg (hinter Großbritannien
und Frankreich), Harze 54098 kg gegen 162486 kg im Vorjahr;
gewöhnliche Seife 68439 kg (hinter Großbritannien und Frank⸗
eich, vor Belgien), parfümirte Seife 1292 kg (binter Groß»
Britannien mit 2018 kg, aber vor Frankreich mit 521 kg); Olycerins
feife 179 kg gegen 602 kg aus Großbritannien, Siegellad 569 kg
(ohne Konkurrenz); Parfümerien mit Alkohol 177 kg, ohne Als
kohol 906 kg (vor Großbritannien mit 268 und 198 kg, aber noch
binter Frankreich mit 1439 und 1043 kg), Die Cinfuhrzahlen von
Seife und von Parfümerien dürften beſonders hervorgehoben werden.
Die Deutihe Induftrie rückt zuſehends vor und Bat beſonders bie
Franzöſiſche Konkurrenz auf verſchiedenen Gebieten überflügelt. Die
Britifche einfhlägige Waare findet einen gröfieren Abjak in Genua
und Umgegend in Folge der vor wenigen Jahren erfolgten Einrichtung
eines ſpezifiſch Britiſchen Magazins (English Store), in welchem fchr
gute Britifhe Waare aller Art (auch Serfe, Parfümerien u. |. mw.)
verfauft wird. Es würde fi wohl empfehlen, daß auch von
Deutiher Seite ein ähnliches Unternehmen gegründet würde, in
welchem man, dis beiten Deutichen Waaren finden könnte. Der
„English Store“ fteht dur die Britiſchen Dampfſchiffe in fort
währender regelmäßiger Verbindung mit großen Produltionsfirmen
in London u. f. w, was aber au von Deuticher Seite mit ben
Bremer und Hamburger Dampfichiffen angebahnt werden könnte.
Derfelbe befigt ein reich affortirtes Lager von Wuftern aller Art;
bie nah dieſen Muſtern beftellte Waare trifft binnen 8 Tagen in
Genua ein unb wird dem Beſteller ins Haus geliefert. Dadurch
erhöht fich natürlich die ſpezifiſch Britifche Einfuhr, und der Konfum
gewinnt an Boden. Es wäre im Intereſſe des Deutihen Handels
erwünſcht, wenn fi) au gute Deutſche Waare in dieſer Weiſe in
Genua einbürgern Fönnte.
4. Waarenklafſe.
Farben und Gerbereiartitel.
Holy und Wurzeln zum Färben und Gerben find nur in
erringen Maße (142968 kg bei eines Bejammteinfuhr von
10240 987 kg) aus Deutichland bezogen worden. Die Saupteinfuhr
kommt aus Nordamerika (2127 941 kg), Frankreich (1326 361 kg),
Großbritannien (636 596 kg), Spanien und Portugal (285 497 kg),
Deſterreich⸗ Ungarn (19 483 kg), ſowie aus ber Türkei, Wfrila u. |. w.
(6 862 156 kg). Blutlaugenialz kam ohne Konkurrenz aus Deutſch⸗
land. In Farbextrakten und in Farben in Täfelchen wirb
Deutihlands Einfuhr mit 27 611 und 80686 kg Bei einer Geſammt⸗
258
einfuhr von 506155 und 168860 kg berechnet; Haupteinfuhrländer
find: Frankreich (252 624 und 14448 kg), Großbritannien (121 742
und 44441 kg). Bleiftifte ohne Faflung lieferte Deutfchland
allein mit 1921 kg; ebenfo andere Bleiftifte, 410 kg. Drudertirte
tom (28173 kg) aus Deutihland allein, andere Tinte mit
7188 kg aus Deutfchland, 6073 kg aus Frankreich und 4512 kg aus
Großbritannien, Beinſchwarz in erfter Linie (108061 kg) aus
Deutihland, ebenfo nicht näher bezeichnete Schwarz (7313 kg),
andere Bezugländer find Belgien, Sranlreih und Großbritannien.
5. Waarenklaſſe.
Hanf, Flachs, Zute und andere vegetabilifhe Spinnftoffe.
In diefer Kategorie wie in den folgenden (6 und 7) iſt die Deutiche
Einfuhr und der Konjum Deutiher Artikel bedeutend größer, als
in ber Bolfftatiftit angegeben ifl. Der wirflihe Konfum Deuticher
Waaren 3. B. in Kategorie 6 ftellt fich zum mindeften zehnmal höher,
als derſelbe angegeben ift. Großbritanniens Einfuhr in gemiflen
Artikeln (3. B. Spitzen) ift thatfächtih 50 mal größer. Die folgenden
Bablen können daher nur mit Vorbehalt gegeben werben. Deutſch⸗
lands Antheil an der Einfuhr in der 5. Kategorie bat fich feit dem
Vorjahr bedeutend vergrößert, indem die Deutihe Einfuhr von
10 828 kg auf 44 246 kg geftiegen ift bei einer Gejammteinfubr von
5 094 272 kg im Vorjahr und von 11922144 kg im Berichtsjahr.
Roher Hanf wurde im Jahr 1893 au auß Deutſchland eingeführt
und zwar mit 5153 kg (nicht3 im Vorjahre) gegen 22423 kg aus
Spanien und Portugal und 90 000 kg aus „anderen Ländern” bezm.
Türkei, Griechenland, Aften u. f.w. Auch rohe Jute kam aus
Deutihland, mit 3050 kg, jedoch in Ichter Reihe der Konkurrenz
länder. An anderen vegetabiliiden Spinnftoffen als Jute,
Hanf und Flachs führte Deutihland 7084 kg gegen 8504 kg im
Vorjahr ein, ebenfalls in letzter Reihe der Konkurrenzländer. Die
Deutfhe Einfuhr von Seilerwaaren mird auf 858 kg (gegen
751 kg im Vorjahre), von Garnen aus Flachs, Hanf und Jute
auf 962 kg (gegen 254 kg), von Geweben aus Flachs und Hanf
auf 3368 kg (gegen 4900 kg), von Wachstüchern auß Leinen ober
Hanf auf 336 kg (gegen 641 kg), von genähten Gegenftänden
auf 23397 kg (gegen nur 516 kg im Vorjahr) berechnet.
6. Waarenklafſe.
Baummolle.
Bei dieſer MWaarenklaffe Hat ſich Deutſchlands Einfuhr verringert,
indem fie von 185284 kg auf 74895 gejunten iſt. Die Einfuhr
von Baummolle in Floden, die im Vorjahr 52 045 kg betrug,
ift weggefallen, die von Watte von 6971 auf 1994 kg gefunfen,
Garne aus Baumwolle, rohe, erreichten 772 kg, gefärbte Garne
235, Nüähgarne 4760 kg, während im Vorjahr die gefammte Eins
fuhr diefer Artikel 7169 kg betrug. Noch bedeutender ift der Aus⸗
fall bei der Einfuhr von Bigognegarnen. Gegen 34172 kg im
Vorjahr wurden im Sabre 1893 nur 62 kg eingeführt, auch die
anderweitigen PBigogneeinfuhren (aus Defterreih- Ungarn und aus
der Schweiz) fielen im Sabre 1893 aus. In Baummollen-
geweben aller Gattungen behauptet Deutichland den zweiten Rang
nach Großbritannien mit einem größeren Ausfall jedoch in farbigen
Geweben von 16 063 kg im Jahre 1892 auf 6624 kg im Jahre 1893
und Heinerem Ausfall in den anderen Artikeln. Mufjelin bleibt
fih ungefähr gleich (984 gegen 993 kg), als Konkurrenzland tritt
Defterreich-Ungarn mit 181 kg neben Großbritannien, Frankreich
und der Schweiz auf; bie Einfuhr aus ber Schweiz ift jedoch
bedeutend geſunken und zwar von 789 auf 268 kg, während die von
Gent.
Frankreich und Großbritannien geftiegen iſt, erftexe non 600 auf
192 kg, lekteres von 1732 auf 2368 kg. In Schmirgeltüdern
bleibt Deutichland an der Spitze der Einfuhr mit 12905 kg (gegen
7699 im Vorjahr), während Großbritannien nur 1442 kg gegen
8141 im Vorjahr einführte; hingegen fällt bie Einfuhr von Strumpf:
waaren feltiamermeife aus und figurirt überhaupt gar feine
ſolche Einfuhr, eine Angabe, die durchaus nicht mit den That«
ſachen ftbereinftimmt, da die Strumpfmaaren von Chemnik, Walden-
burg u. |. w. mit den Deflerreichifchen und Yranzöfiichen ben Marti
beherrichen, eine einzige Genueſer Firma führte im Jahr 1893 für
25000 Lire Deutfhe Strumpfwaaren in Genua ein, bie freilich an
der Grenze ſchon verzollt werden, folglih in der Zolftatiftil von
Genua fehlen. Bon Pojamentiermaaren Hat nach ber Zoll |
ftatiftit eine Deutiche Einfuhr von 672 kg gegen nichts im Borjahre
flattgefunden. In Borten und Bändern beberrichte Deutſchland
im Vorjahr die Einfuhr, fie ift jedoch im Jahre 1893 von 920 auf
132 kg gejunfen, und ala Konkurrenzländer treten Großbritannien
mit 200 und Frankreich mit 127 kg dazu. Die Einfuhr von Spigen
it von 124 auf 335 kg geftiegen, während eine Franzöſiſche
Einfuhr nicht mehr ftattgefunden bat, die Britifche aber von 109 auf
982 kg geftiegen ift. Nach anderweiten Angaben tft die Britiſche
Einfuhr in biefem Artikel die weitaus größte, beberricht den Markt
vollftändig und ſtellt ſich mindeſtens 50 mal höher, als in der Zoll
ftatiftit angegeben. Die Einfuhr von Deutſchem Sammet ift von
8378 auf 1669 kg gefallen, währen bie Britiiche Einfuhr mit 4423 kg
ungefähr gleich geblieben ift (4600 kg im Vorjahr), die Franzöſiſche nur
um Weniges geftiegen (von 102 kg auf 172 kg), und eine Belgiſche
Einfuhr mit 465 kg bHinzugetreten if. Sn vermifhten Gegen
ftänden mit Seide, Wolle und Metallfäden werben in der letztjährigen
Statiftif die verihiedenen Gattungen auseinander gehalten, während
fie im Borjahr zufammengefaßt worden waren. 3 ergiebt fih
daraus für Deutihland eine Gefammtiumme von 4019 kg gegen
8579 im Vorjahr, ein bedeutender Aufſchwung bei der Britiſchen
Einfuhr von mit Wolle gemifchten Gegenftänden (17123 kg gegen
eine Britiihe Geſammteinfuhr von 9084 kg im PBorjahr). Zei
genähten Gegenftänden ift die Einfuhr von Deutfchland von
8694 auf 4545 kg geftiegen, während die Einfuhr aus Großbritannien
von 3060 auf 2067 kg, von Frankreich von 236 auf 143 kg, vor
DefterreihsUingarn von 364 auf 112 kg gefallen, die Einfuhr von
ber Schweiz dagegen von 27 auf 274 kg geftiegen und von Nord:
amerila eine Einfuhr von 310 kg neu Binzugetreten ift.
7. Waarenklaſſe.
Wolle, Pferdes und andere Haare.
In der Einfuhr von Rohwolle Haben fich bie Verhältniſſe feit
dem Vorjahr gänzlich verſchoben. Die Statiftit des Vorjahres faßte
unter der Geſammtrubrik Rohwolle die jet unter den Rubriken:
Wolle in natürlihem Zuftand, gewaſchene, gefärbte, Tarbirte, gekämmte
und medhanifhe Wolle vertheiften Artikel zufammen, woburd für
dad Berichtsjahr ber Vergleich erſchwert wird. So viel ift abe
erfichtlich, daß die Britiſche Einfuhr, die im Vorjahr in Geſammtheit
mit 87322 kg aufgeführt wurde, während in ber letzten Statifil
von Raturwolle allein 150 740 und von gewafchener Wolle 33 310 kg
verzeichnet find, bedeutend geftiegen tft, während Frankreichs Einfuhr
an Naturwolle von 970489 auf 171682 kg und auf 402639 kg
gewaſchene Wolle geſunken iſt. Die Spanifhe Einfuhr ift gänzlich
fortgefallen, die Deutſche Einfuhr ift von 42 689 kg (Geſammtſumme)
auf 4633 kg gefärbte und 761 kg mechanische Wolle gefunten. Ein
richtiger Vergleich läßt fich ſchwer geben.
Senua.
Bei der Einfuhr von Pferdebaar ſteht Deutſchland mit
13616 kg (gegen 11 731 kg im Borjahr) an der Spike der Einfuhr»
iänder neben Großbritannien (9941 kg gegen 653515 kg im Vor⸗
jahr), Frankreich (9514 kg gegen 88969); Belgien tritt mit 8060 kg
neu dam. Die Einfuhr aus den „anderen Ländern”, worunter
wieder beſonders der Drient und Afrika zu verftehen find, ſtellt ſich
auf 135627 kg (gegen 175020 kg im Borjahre), und ift folglich ber
Berug von Pferbehaaren gerabe aus letzteren, nicht näher benannten
Xündern der weitaud bedeutendſte.
Bei der Einfuhr von Geſpinnſten aus Wolle ſteht Deutſch⸗
Ind mit 2926 kg (gegen 366 kg im Borjahr) vor Großbritannien
(1313 kg) und Frankreich (541 kg) wieder an der Spike,
In Geweben von Wolle bat Deutfhland mit 76237 kg
(gegen 71767 kg im Vorjahr) Frankreich mit 45542 kg (gegen
8542 kg) überflügelt. Großbritanniens Einfuhr ift von 121609
auf 113024 kg gefunten, Deflerreich⸗ Ungarns von 2600 auf 5011 kg
geftiegen; die Schweizer Einfuhr ift fortgefallen. Bon Strumpf⸗
naaren hatte bei einer Geſammteinfuhr von 1188 kg Deutichland
1154 kg eingeführt, eine Einfuhr von Poſamentierwaaren if
jedoch nicht nachgewieſen. In dem Berichtsjahr fcheinen diefe beiden
Artikel auseinander gehalten zu fein, die Strumpfwanreneinfuhr mit
inägefammt 685 kg, wovon 508 kg auf Deuiſchland fallen, Pofas
nentierwaaren mit insgeſammt 890 kg, welde auf Deutichland
alein, ohne Ronturrenzland, entfallen. Auch bier wieder fteht der
Konfum Deutſcher Waaren in keinem Verhältniß zu der Deutfchen
Eimfußr, wie fie von der Zollſtatiftik verzeichnet wird. Gin einziges
hdans in Genua hat im Jahre 1898 800 bis 900 kg Strumpfiaaren
sus Deutihland eingeführt, während im Ganzen nur 585 kg, wovon
03 aud Deutichland, in Genua verzolt wurden. Bei ber Einfuhr
von Borten und Bändern, ſowie in Knöpfen ift Deutichland das
einige Einfußrland mit 292 und 9 kg (gegen 1540 und 65 kg im
Borjahr). Bei der Einfuhr von Spigen war im Borjahr Frank⸗
ih mit 1072 kg das einzige Bezugsland, im Ichten Sabre ift
Deutſchland mit 197 kg neben Großbritannien mit 20 und Deſter⸗
ridslingern mit 11 kg in ben Wettbewerb getreten, und Frankreichs
Einfuhr ift auf 975 kg gefunfen. Die Einfuhr von wollenen Deden
it ganz weggefallen. Bon wollenen Teppichen hat Deutfchland nichts
eingeführt, und vertheilt fi die Sefammteinfuhr auf Sroßbritdnnien
(18627 kg) und Frankreich (2697 kg). Bei genähten Gegen»
Ränden ift die Britiſche Einfuhr (3097 kg gegen 288 im Borjahre)
bebeutend geftiegen, bie Franzöſiſche (1202 kg gegen 366 kg) eben»
als, die Deutſche mit 868 gegen 705 kg etwas weniger, die Deſier⸗
reich⸗ Ungariſche Einfuhr ift beträchtlich, von 49 auf 230 kg geftiegen,
während Die Spaniſche Einfuhr ganz weggefallen iſt.
Zu der Spieneinfuhr ift zu bemerken, daß die Britiiche Waare
thatiählih den Markt beberrfcht, und daß bei biefem Artifel die
Ronfum. oder bie wahren Einfuhrverhältniffe fih noch in ganz bes
ionderer Weile mit den Bolleintragungen des Genueſer Zollamtes
niht dein. Während in Genua nur 20 kg Spiken aus Groß
ritannien zur Berzollung gelommen find, beträgt thatſächlich bie
Einfuhr von Spigen auß Großbritannien wenigftend 100 mal fo viel.
€ beftehen in Genua ungefähr 20 bis 25 Geſchäfte, weiche ſich mit
dem Berfauf von beſonders Engliichen Spigen abgeben.
B. Waarenklafſe.
Seide.
In der Geibeneinfuhe nimmt Deutſchland eine untergeorbnete
Stellung ein; es wurden von bort 3361 kg genen 3065 kg im Bor-
jahr bei einer Gefammteinfuhr von 604215 kg gegen 363 122 im
259
Borjahe eingeführt. Der Hauptbezug entfiel auf die nicht näher
benannten Länder, Japan und Afien überhaupt, mit 462278 kg
gegen 131210 kg im Vorjahr. Rohſeide (115 778 kg) ift beinahe
ausſchließlich aus Afien bezogen worden; von Kokons wurben
109 736 kg aus Frankreich eingeführt bei einer Geſammteinfuhr
von 452 376 kg. Bon Seidengeweben mwurben aus Deutichland
2834 kg gegen 837 kg im Vorjahr eingeführt, was einen bebeutenden
Auffhmung bedeutet, während Frankreichs Einfuhr von 1729 auf
8548 kg geftiegen, Großbritanniens von 817 auf 729 kg geſunken
if. Bei der Einfuhr von genäbten Gegenftänden bleibt
Deutihland in erfter Reihe mit 524 kg gegen 487 kg im Vorjahr
vor Frankreich (439 kg), Großbritannien (67 kg gegen 206 im Bors
jahr), Schweiz (43 kg gegen 72) und Defterreih-lingarn (14 kg
gegen 51).
9. Waarenklaſſe.
Holy; und Stroß.
Bei diefer Waarenklafſe bat fi die Deutihe Einfuhr von
140 536 auf 70 686 kg verringert, wie auch bie Gefammteinfuhr von
48 863 984 auf 85314188 kg geſunken if. Beſonders groß ift der
Rückgang Deutfchlands in der Einfuhr von Tiſchlerholz, der Länge
nach geivalten, nämlich von 15120 auf 1099 kg, dagegen ift eine
Sranzöfiihe Einfuhr von 88570 kg gegen nichts im Vorjahr vers
zeichnet, und die Britiſche Binfuhr ift von 10567 auf 140670 kg
geftiegen, während die Einfuhr aus Amerika wergefallen ifl. Die
Deutſche Einfuhr von fertigen Möbeln ift ungefähr gleich geblieben
(6368 kg gegen 3162 im Vorjahr), die Britifhe Einfuhr (18 718 kg
im Vorjahr) ift fortgefallen und die Franzöſiſche gleich geblieben.
Bei der Einfuhr von Rahmen und Holzleiften ift Deutichland
mit 1047 kg gegen 1496 im Vorjahr obne Konkurrenz geblieben.
Bei der Enfuhr von Wurzeln zu Bürften ſteht Deutichland mit
15 581 kg gegen 68 690 im Vorjahr weit vor Frankreich (11876 kg
gegen 89 113 im Borjahr); Geräthſchaften werden in erſter Linie
aus Großbritannien (74157 kg gegen 29012 im Borjabr), dann
aus Frankreich (7100 kg gegen 12650), endlih aus Deutſchland
(2624 kg gegen 11684) eingeführt. Gemeine Kurzwaaren auß
Holz kamen aus Deutihland 5381 kg genen 4368 kg im Borjabre,
dann auß Frankreich (8572 kg gegen 1484), endlih aus Groß
britannien (1728 kg gegen 3883). Die Deutſche, wie überhaupt bie
gefammte Einfuhr von Spielzeug ift ausgefallen. Hingegen bat
fih die Einfuhr von gezogenem Rohr aus Deutichland vergrößert
von 17868 auf 24668 kg. Korbflehtarbeiten kamen nur aus
Deutfhland und zwar 8990 kg gemeine und 5609 kg feinere
Waare. Die Franzöfiihe und bie Britiſche Konkurrenz find weg»
gefallen, ebenfo Hat Deutfhland mit 9179 kg gegen 645 kg im Bors
jahr den Markt für Strobflehterei an Hüten erobert und bie
Franzöfifhe Konkurrenz aus dem Felde gefchlagen. Die Einfuhr von
Strohhüten ift an Frankreich gefallen (21 197 Stüd gegen 987 im
Vorjahr). Bon Bauholz find 874080 kg eingeführt worben gegen
nihts im Vorjahr, aus Amerika 81117930 und aus Afien
309 054 kg.
10. Waarenklaſſe.
Bapier und Bücher.
Die Geſammteinfuhr ift von 342 025 auf 267178 kg gefunfen,
die Deutfhe Einfuhr von 94796 auf 95192 geftiegen. Bon
weißem Papier hat Deutichland eingeführt: 1666 kg gegen 14 467
im Vorjahr; Großbritannien 19223 kg gegen 7667, Frankreich
9149 kg genen 5833. Bon farbigem Bapier zum Tapejieren
find aus Teutfhland 16039 kg gegen 25888 im Vorjahr, aus
260
Großbritannien 22808 kg gegen 17283, and Frankreich 11505
gegen 5628, von Fließpapier aus Deutſchland 1170 kg gegen
nichts im Vorjahr ohne Konkurrenzland eingeführt worden. Außer⸗
dem find aus Deutihland eingeführt: Badpapier 58 684 kg gegen
29 798 im Vorjahr, Kupferfiihe und Lithographien 7161 kg
gegen 4288, Pappe 40 kg gegen 14854, Arbeiten aus Papier
und Pappe 9438 kg gegen 3920, gedrudte Bücher und Muſi⸗
kalien 1054 kg gegen 1824 im Borjabre.
11. Waarenklaſſe.
Häute und Felle.
Die Sefammteinfuhr Hat ſich von 8168097 kg auf 10 109 097,
die Deutide Einfuhr von 55191 auf 101244 kg gehoben, folglich
ungefähr verboppelt.
Bon rohen Zellen führte Deusichlandb 71 964 kg gegen 27 2831 kg
im Vorjahr ein Hinter allen anderen Bezugsländern (Frankreich
790791, Großbritannien 369986, Amerifla 313544, Deſterreich⸗
Ungarn 224290, Belgien 103 504 kg). Bon gegerbten Fellen hat
Deutihland 28875 kg eingeführt und bat Frankreid (24 759 kg)
überflügelt, bleibt jedoch Hinter Großbritannien (43 384 kg) zurüd.
Bei der Einfuhr von Lederhandſchuhen und Schuhwerk tritt
Deutihland mit 959 und 726 Paaren gegen nicht? im Borjahr auf,
bei erfterem Artikel ohne Konkurrenz, bei legterem beinahe Rußland
(869 kg) erreihend. An Transmiſſionsriemen führte Deutſch—
land 228 kg gegen 254 im Vorjahr, hinter Großbritannien (4375 kg)
und Frankreich (904 kg) ein. An der Einfuhr von unbenannten
Lederarbeiten ift Deutihland mit 177 kg gegen 787 im Vorjahr
hinter Großbritannien (1010 kg), Frankreich (543 kg) und Defters
reich⸗ Ungarn (191 kg) betheiligt gemefen. Da die Bufammenftellung
ber verichiedenen Artikel in dieſer Waarenklafje der vorjährigen nicht
entipriät, kann nicht feftgeftellt werben, ob die Einfuhr der einzelnen
Artikel, z. B. in Länmerfellen u, f. w., ſich verändert Bat ober nicht.
12. Waarenklafſe.
Erze, Metalle und Waaren daraus.
Deutihland Bat von biefer Waarenklafle folgende Artilel ein«
geführt: metallbaltige Mineralien jeder Art 4724 kg gegen
nichts im Vorjahr, Brucheiſen 884954 kg gegen 7124325, vers
arbeitete Brucheiſen 37 248 kg gegen 45 948, rohes Schmiede»
eifen in Blöden 61594 kg gegen 240178, Schmiedeeifen, ge-
walzt, in Stangen und Draht 580 780 kg gegen 428550 im
Vorjahr. Frankreich mit 270 728 kg und Belgien mit 493 180 kg
find wieder von Deutfchland überflügelt, Großbritannien (4 662 790 kg
gegen 2 570 672 kg im Borjahre) behauptet wieber den erften Platz.
Eifen in Blech führte Deutichland 148 014 kg gegen 94 424
im Borjahre ein. Großbritannien fteht in erfter Reihe mit 2 821 498 kg,
Frankreich in legter mit 3361 kg.
Gifenbled in Röhren wurde von Deutihland 135170 kg
gegen 538 im Vorjahr eingeführt, Großbritanniena Einfuhr ift
von 4% 867 auf 1302 860 kg, Belgiens von 71860 auf 109 651 kg
geftiegen.
Die Einfuhr von Eiſen zweiter Verarbeitung aus Deutſch⸗
land betrug 137598 kg genen 214 748 im Borjahre; Großbritanniens
und Frankreichs Einfuhr ift von 785 844 auf 925 654 und von 177 902
auf 205 909 kg, Belgiend von 105241 auf 149765 kg geftiegen.
Berarbeitete Eiſenbleche bat Deutichland im Sabre 1893 nicht
eingeführt.
Geräthihaften und Werkzeuge für Künfte und Handwerke
find von Deutigland 7395 kg gegen 11462 im Vorjahre eingeführt.
Genus,
Geſtiegen iſt Frankreichs Einfuhr von 7924 auf 18140 kg. Grob:
britenniens und Belgiend Einfuhr ift geſunken.
Kupfer u. ſ. w. in Blöcken führte Deutſchland 111788 kg
gegen 28 670 im Borjahre ein, Frankreich (83 704 gegen 136 329 im
Vorjahr) Überflügelnd. Großbritannien Einfuhr ift von 657261
auf 1855679 kg geitiegen.
Bon Kupfer u. f. w., verarbeitet, find aus Deutichland
34 218 kg gegen 18290 im Borjahre eingeführt, aus Großbritannien
805 352 gegen 489 172, aus Franfrei 17018 kg gegen 65.027, aus
Belgien 1187 kg gegen 6040 im Borjabre.
Bon Blei in Drudletiern find aus Deutichland 766 kg,
von Blei in anderen Arbeiten 22457, von Zinn in Blöden
589 880 kg eingeführt werben. Im vorigen Jahre battle eine Ein»
fuhr dieſer Artikel von Deutihland nicht ftattgefundben. -
Deutichlands Einfuhr von Nadeln beivug 1031 kg gegen nidjtä
im Vorjahr. Maſchinen wurden aus Deutſchland 191383 kg
gegen 229 260 im Borjahre eingeführt. Großbritannien ſteht wieder
mit feiner Einfuhr in erfter Reihe, Frankreichs Einfuhr aber
(152 542 kg gegen 43 377 im Vorjahr) blieb Hinter der Deutichlands
zurüd.
Bei der Einfuhr von optifhen und phyſikaliſchen Ju:
ftrumenten mit 8984 kg gegen 6183 im Borjabre ſteht Deutſch⸗
land wieder in erfler Reihe, Großbritannien führte 7480 kg gegen
3674, Frankreich 1189 kg gegen 1196, Belgien 497 kg gegen 517
im Borjahr ein.
Die Einfuhr von Eifenbabnwagen if vom Deutſchland
(7665 kg im Vorijiahr) ganz auf Großbritannien übergegangen
(22 382 kg gegen nichts im Borjahr).
Bon Silberwaaren führte Deutichland 119 kg gegen 116 im
Borjahr ein.
Schwarzwälder Uhren führte Deutihland 25 Stüd ein,
gegen 75 im Vorjahr.
18. Waarenklafſe.
Steine, Erden, Gefhirr, Glas und Kryftall
An Farberben kamen aus Deutichland 12 628 kg gegen 87 865
im Vorjahr; Großbritanniens und Frankreichs Einfuhr hat fi
bingegen gehoben, bie erſte von 51 708 auf 1538974, bie zweite vom
94 329 auf 136 765 kg.
Barijer Ziegel, von denen im Vorjahr 9980 kg aus Frank
reih kamen, find diesmal in einer Menge von 15650 kg aus
Deutihland eingefühet.
Die Einfuhr von Terracotta aus Deutſchland ift auf 40 740 kg
gegen 91119 kg im Vorjahr gejunten, während bie Einfuhr der
Konkurrenzländer Großbritannien und Frankreich geftiegen if. Weiße
Majolika (Hayence) führte Deutſchland 814 kg, farbige Majolike
10693 kg gegen zulammen 1239 kg im Borjahr ein. Die Frans
zöſiſche Einfuhr ift von 68438.kg auf 7833 kg gelunfen.
Meike Thbonwaaren führte Deutſchland 814 kg, farbige
10 693 ky gegen zufammen 80679 ein.
Weißes Porzellan führte Deutihland 9403 kg, farbiges
5700 kg gegen zuſammen 4646 im Vorjahre ein. Deutfchland fteht
mit feiner Einfuhr in erfter Reihe.
Slastafeln und Spiegel führte Deutihland 29412 kg
gegen 146 791 kg im Vorjahr ein, Die Franzöſiſche Einfuhr ift von
15 579 auf 31 803 kg, die Belgiens von 61 860 auf 4813 kg gefunfen.
Bon Glas» und Kryftallmaaren führte Deutichland 92 058 kg
gegen 120078 im Vorjahr ein, während bie Einfuhr der Konkurrenz
Genua.
Inder, Großbritannien, Frankreich, Deſterreich⸗ Ungarn und Belgien,
wicht unerheblich geftiegen tft.
Bewöhnlide Flaſchen führte Deutſchland 18207 kg gegen
25822 kg im Borjahr ein. Frankreichs Einfuhr ift von 44754 auf
37112 kg geſunken. Belgiens Einfuhr betrug 49010 kg. Deſter⸗
reich Ungarns Einfuhr ift von 27957 auf 42 840 kg geftiegen.
Glas in Berlen führte Deutfhlanb 10986 kg gegen 805 im
Vorjahr ohne Konkurrenz ein. Deutſchlands Einfuhr in biefer
Doarenklafje ftellte fich zufammen auf 248 144 kg gegen 460 243 im
Vvorjahr, die Gefammteinfuhr beitrug 1467 987 599 kg gegen
1504 435 722 kg im Borjabre.
14. Baarenllafle.
Gerealien, Mehl, Teigmwaaren.
Deutſchland betheiligte fi, wie folgt, an ber Einfuhr:
Kartoffelſtärke: 2201340 kg gegen 956206 im Borjahr
ie Konkurrenzländer blieben mit ihres Einfuhr weit zurüd: Groß»
britannien 1163916, Belgien 1369 717, Frankreich 832 919, bie
Niederlande 750449 kg.
Gewöhnliche Stärke: 107582 kg gegen 80 685 im Borjahr,
feine 79695 kg gegen 188161. Sn Ickterer iſt Deutihland von
Großbritannien und Belgien mit 79695 und 75025 kg überflügelt
worden.
Palms und Kolosnußäl: 85 647 kg gegen 15 864 im Borjabre.
Richt namentlih aufgeführte vegerabilifhe Erzeug—
nijſe: 1981090 kg gegen 1682899 kg (in erſter Reihe der Eins
fukrländer).
Eine Einfuhr von Mehl und Weizenteigen aus Deutſchland Bat
nicht flattgefunden.
15. Waarenllaſſe.
Tbiere, thierifche Erzeugniſſe und Abfälle.
Die Haupteinfuhr von getrodneten Fifhen (Stockfiſch) kommt
aus Großbritannien (2619912 kg) und Gchweben » Norwegen
4241 407 kg).
Yaupteinfußrländer von Käfe find bie Schweiz (160929 kg)
und bie Niederlande (106 892 kg).
Bei ber Einfuhr von Stearinfäure fließt Großbritannien mit
1179862 kg gegen 462 845 im Vorjahr an der Spike, Frankreich
führte 200861 kg gegen 85071, die Niederlande 49 184 kg gegen
19457, Spanien 38893 kg gegen nichts im Vorjahre und Amerika
239 224 gegen 180463 kg ein.
16. Waarenklafſe.
Verſchiedene Gegenſtände.
Bon gemeinen Kurzwaaren wurden aus Deutſchland 14 287 kg
gegen 13538 im Vorjahre in erfter Reihe unter Konkurrenz mit
Großbritannien (5087 kg gegen 7002), Frankreich (9158 gegen 80567),
Deſterreich⸗ Angarn (2447 gegen 1846 kg) eingeführt.
Bei der Einfuhr feiner Kurzwaaren hat Frantreih mit
3276 kg gegen 2012 im Vorjahre Deutfchland (1518 gegen 2510 kg)
überflügelt,
Gewöhnliche Fächer führte Deutihland ein 408 kg gegen
nihts im Vorjahr unter Konkurrenz mit Frankreich (477 kg gegen
1029); ebenſo feine Fächer (1698 kg gegen nichts im Borjahr)
gegenüber Frankreich mit 666 kg gegen 660 im Vorjahr.
Deutiches Hanbeld-Nschin 1894. IL
261
Bon Vianofortes wurden aus Deutihland 45 Stüd gegen
10251 kg im Vorjahr eingeführt, Frankreich führte 37 Stüd ein.
Auch Flügel, die bisher nur aus Frankreich eingeführt wurden, .
fandte Deutſchland 4 Stüd. Die Deutichen Klaviere erobern zuſehends
den Genueler Markt.
Ansfubr.
Der Anteil der einzelnen Beflimmungsländer
ift aus folgender Tabelle erſichtlich:
Bettimmungslänber.
Deſterreich⸗ Ungarn ....
Belgien ......... ....
Franlseih ........- ..
Deutſchland..........
Großbritannien
Griechenland und Nalta
Spanien und Portugal
Türkei ....... .......
Aegypten ...........
Tunis ..............
Braſilien............
Peru und Ehile......
Argentinien ..... ....
Uruguay ............
1898,
kg
2 558 971
1294 644
10 360 764
12 063 935
18 971 407
1 214 783
1612035
8 495 728
1477 114
1 383 207
16 403 133
8 421 544
4 574 667
26 407 3%
8 451 820
1892.
1 552 641
704 121
11 642 051
11 207 216
2 002 887
22 611 803
6 355 019
an der Ausfuhr
mebr (-+) oder
weniger (—).
kg
+ 1719149
— 417862
+ 5038716
+ 8528477
+ 665869
— 238716
— 2579 988
+ 998995
— 715527
+ 679086
+ 4761082
— 2785 672
+ 2571 780
+ 3795 587
— 2903 699
Geftiegen ift Die Ausfuhr nad Defterreih-Ungarn, Frankreich,
Deutihland (um 2528 477 kg), Türkei, Tunis, Nordamerika und
Mexiko, Peru und Chile, Argentinien und Großbritannien; geſunken
die nad) Belgien, Griechenland, Malta, Spanien und Portugal,
Aegypten, Brafilien und Uruguay.
Für die Bedeutung Genuns ald Ausfuhrhafen if der Umftand
bemerkenswerth, daß die Ausfuhr fi auch im Jahre 1893 wieder
and in Immer ermeiterten Maße nah ben Süb- und Mittels
amerifantihen Ländern richtet (mit Ausnahme von Brafilien).
Sn der folgenden Tabelle iſt die Gefammtausfuhr nad den
Waarenklaſſen und im Vergleich zu dem Vorjahr aufgeftellt:
1893.
Waaren⸗ Menge. Werth.
Hafie. kg Lire.
1 27088244 17120 366
2 195 141 876 619
3 4104861 4558878
4 1288 960 470 888
6 8987816 65869417
6 9844044 18881 946
7 577029 4156042
8 455889 17867428
9 27485689 2949 565
10 35778568 4562610
11 1 355 180 8 669 870
12 127658886 9865611
13 14 566 86 2006 180
14 859060455 9978177
15 8 180 249 719% 291
16 268654 6886 810
1892.
Menge. Merth.
kg Lire.
86408863 21389 244
272 072 276 322
4681282 47676056
882 074 844 980
3 210 212 3 348 036
18374252 15101504
806 640 2 237 028
565 086 22614 632
1987 078 2 177 287
8 066 5% 3 186 583
1 084 816 8 314 296
10 824 942 4 782 937
11 881 147 1 888 740
25 181 264 7628815
2 625 965 6 544 437
4719674 2581 882
zufammen 1212365610 114774118 110511956 102.527 667
36
Die folgende Weberficht ſtellt die Ausfuhr nach Kategorien
Genus.
und nad) Beitimmungslänbern zufanement:
Ausfubr nad:
Waaren⸗
Defterreich: Groß⸗
\ [ ant . j .
klaſſe. Ungarn. Belgien. | Deuifchland. Britannien. Be ir a der Türkei, | Frankreich. Tunis.
kg kg kg | kg
1 826 199 142 686 887 235 286 708 600 60 013 40 985 840 844 1021
2 — — 880 67 490 — — 7466 2546 —_
8 14 706 52 608 30 029 840 457 214 704 166 965 709 093 203 938 229 669
4 — — 516 205 — 6 021 5294 44 380 62 445 13 004
5 12 282 7438 6160 108 303 123 025 166 662 231 538 168 181 —
6 118 781 — 1 285 922 37 368 10 100 7 605 427 991 265 754 20 7717
7 — — 60 202 172 827 — 87 418 50 562 8 425 —
8 — — — 1977 748 3 950 20 768 55 063 10 852
9 255 000 62 910 184 496 244 090 — 108 335 11 774 153 645 _
10 — 3390 79 100 73 338 10 734 45 211 166 488 285 833 —
11 85 698 _ 43 701 280 425 — 1467 782 274 179 796 6814
12 176 335 — 40349 8 822 045 — — 854 691 349 163 —
13 — 365 582 456 664 2 382 340 7694 381 794 459 060 518 014 648 942
14 1.099 020 670 080 8491 155 1 066 453 665 946 — 4 505 086 6 928 928 893 710
15 — — 21847 147 203 173 461 473 230 163 516 336871 61 782
16 — — — 500 1 154 091 80 067 11 884 2636
Ausfuhr nad: Zuf
Waaren⸗ven Bee 15— uſammen.
Staaten v. Sera Brafilien. | Peru | Argentinien. | Hruguay. | Aegypten. | Anderen
Hofe. und Merito, und Chile. 8 | guay | gypt Ländern. * Werth.
kg k k kg kg kg & Lire.
1 2671289 4 666 b51 2 718 738 8 881 148 2 720 348 73 715 | 2194819 | 27098244 | 17120356
2 7396 9814 7 580 60 316 — 2605 39 068 195 141 376 619
8 660 083 27 970 149 690 568 841 75 909 140 966 | 524229 4 104 861 4 553 873
4 — — — 178 300 — — 458 311 1 288 960 470 388
5) 2 114 846 83 759 — 777 068 66 929 81 898 89 792 8 937 816 5869 417
6 8 921 306 213 273 87 471 2 392 485 109 083 50 709 | 400 480 9344044 ı 1833196
7 34 366 22 515 3 609 186 459 — 122 b 524 577 029 4 165 042
8 295 331 760 — 5 181 — 56 049 4720 465 389 | 17367423
9 331 792 20 447 — 749 741 49 906 64 259 657 144 2 743 639 23 949 655
10 202 382 217 120 286 770 1769 817 57217 2838 218 141 840 3577 358 4 552 610
11 4 134 — — 405 _ 1 69 762 1 355 130 3 669 370
12 171983 817 292 — 1221 581 — 219 675 680 221 | 12 763 886 9855611
13 1 936 300 960 348 641 087 3 515 118 — 268679 2041 164 | 14 666 786 3 006 1%
14 8 308 889 1 898 885 671 025 5 425 518 309 131 323245 | 658015 905 045 9 973 177
15 140 453 226 184 8 692 664 965 62 846 — 79 198 3130 249 7 196 291
16 3 640 6 616 — 45 447 — 6 822 2081 263 5834 6 836 310
Deutihlands Antheil an ber Ausfuhr ift bedeutend geftiegen
und zwar von 8525 468 kg im Jahre 1892 auf 12 063935 kg im
Sabre 1893, folglih rund um beinahe 31/s Mil. kg; ungefähr um
ebenſ oviel als Nordamerika und Frankreich.
Die Weinausfuhr nach Deutſchland iſt bedeutend geſunken, wie
auch die Gefammtweinausfuhr von 28545 100 auf 18 138 100 Liter
gefunten iſt. Deutichland, das im Borjahr mit 1248 800 Liter auf.
geführt tft, tft diesmal mit nur 564 000 Liter verzeichnet, während
die Ausfuhr nach DefterreihsUingarn von 208 100 auf 815 300 Liter
geftiegen tft. Neu hinzu tritt eine Ausfuhr nah Spanien, Portugal,
der Türkei und Negypten. Die Ausfuhr nad) Frankreich ift von
455 300 auf 509 000 kg geftiegen, die nad Norbamerifa und Mexiko
von 304300 auf 1206 500 kg, nad) Peru und Chile von 226 400
auf 2 568 500 kg und bie nady Uruguay von 323 900 auf 2 207 000 kg.
Die Ausfuhr nah Brafilten ift in Folge der politifhen Wirren
gefallen, ebenjo die: nach Argentinien, Iektere unbedeutend, — Die
Weinausfuhr gewinnt zufehends am Umfang gerade in denjenigen
transoceanifchen Ländern, auf welche ſich gleich Anfangs, nad Aus
Bruch des Zollkrieges mit Frankreich, das Italieniſche Augenmerl
geworfen Batte, um den Ausfall in der Ausfuhr nad Frankreich aus
zugleihen. Die Weinausfuhr nah Frankreich hat wieder zugenommen
Die Vergrößerung ber Weinausfuhr nad) Defterreih- Ungarn ift di
natürlihe Folge des Handelsvertrages.
Die Weinausfuhr in Flaſchen bleibt ſich, was Deutichland be
trifft, ungefähr gleich (43321 Flaſchen gegen 44864 im Borjahr);
fie fällt aber um rund 400000 bei Frankreich, um 36000 ii
Belgien, um 7000 bei Großbritannien. Im Banzen ift die Flaſchen
weinausfuhr um bie Hälfte gefunfen (auf 2665512 Flaſchen vor
4 711839 im Borjabr).
Die Dlivendlausfuhr Hat ſich ebenfalls verringert (von
7814169 kg auf 5367969); Deutſchland führte jedoch weht,
289 513 kg gegen 161446, ein,
Genwe.
Gewaſchene Wolle (60202 kg) Kat Deutihland mit Argen-
tinten (2798 kg) faft allein bezogen.
Bei verjhiedenen Ausfubrextiteln, wie beſonders bei eingefalgenem
Fleiſch, gefalgener Butter, Baumwollenwaaren u. |. w. ift anzunehmen,
dag fie nicht Deutihen Urfprungs find, fondern vielmehr nur unter
Deutſcher Ylagge nach Italien ausgeführt find.
Aus der Erhöhung der Gefammtzahlen der Deutichen Ausfuhr
gegen die norjährige kann jebenfalls ein Schluß auf die Erhöhung
der Deutſchen Handelsbewegung im Hafen von Genua gezogen werben;
man erficht daraus, daß eine größere Anzahl von Deutichen Schiffen
diefen Hafen anlanfen, daß unter Deuticher Flagge mehr Wanre als
früer von Genua auß bezogen wird.
Durchfuhr und Bewegung unter Zollperſchluß.
Die Tranſitbewegung iſt aus folgender Tabelle erſichtlich:
Menge der Tranſitwaaren
anf dem Landwege auf
(unter Zollverſchluß). dem Waſſerwege.
Vaaren⸗ Menge. Werth. Menge. Werth.
klafſe. kg Lire. xg Lire.
1 2 810 802 809096 4777 268 8216 663
2 28194338 2602221 2555795 4760448
3 146 706 18 344 161 696 264 788
4 188 567 86 256 87 010 824 098
b — _ 126 296 86 674
6 — — 679 728 2812644
7 — — 25 036 240 862
8 — — 81846 2664 991
9 28 142 19 699 84 185 60 680
10 11 720 8616 104 840 65 069
ıl — — 271508 898 207
12 60808115 759448 107 664 180 126
13 226 690 0 367 88 426 20 924
14 127 877068 29162622 1524279 433 686
15 246 862 208 862 403 676 131 816
16 — — 4481 74 802
zufammen 194 790 980 40674826 10982878 17264 428
Die obigen Zahlen fielen nicht den eigentlichen gefammten
Tranſithandel dar, fondern veranſchaulichen einerfeits die Waaren-
bewegung auf dem Landwege gum Freihafen unb von dort aus auf
dem Seewege zur Ausfuhr, anbererfeitd die Einfuhr auf dem See⸗
wege nach dem Hafen und unter Zollverihluß auf ben Lanbwege
zu Ausfuhr emtweber ind Ausland ober nad) anderen Zolllagern
in Italien.
VBerichrsüberfidhten.
Die Hanptfählihken Artitel der Cin- und Ausfuhr im Jahre 1898
im Dafen von Genua unter Berüdfihtigung des Waarenvertkehrs
wit Deutichland.
Ginfuhr.
Darunter
Ueberbaupt. aus Deutſch⸗
Menge. Werth. land.
xg Lire. kg
Bein in Fällen ....... u 789 500 295 800 —
Desgl., in Flaſchen....... 19019 61 818 3409
Bier in Fäffern........ . 112 400 44 960 2100 500
Spirttus in Fohlen, serfüßter 188 119 198 867 8591
Dele:
Diivendl ............ ..
nit benannte .........
Mineral: u. Harzöle, ſchwere
Terpentindl ...........
Betroleum:
in ECifternen .........
Raffee, roh ..............
Melaſſe .................
Zucker 1. Klaſſe ..........
Desgl., 2. Klafle..........
Kalao in Bohnen.........
Bimmet .................
effer
Tabak in Blättern........
Borſäure ................
Gallusſäure, unreine......
Phenylſäure..............
Säuren, nicht benannte....
Potaſche, unreine .........
Eifigfaure Thonerde...... .
Koblenfaureß Blei ........
Kohlenſaures Ratson (Soda)
Chlortalk.....
Chlorkalium .............
Galpeterſaures Natron, raffi⸗
nirtes...............
Schwefelſaure Thonerde....
Schwefelſaurer Baryt......
Schwefelſaures Kupfer.....
Schwefelſaures Ratron.....
Andere chemiſche Erzeugniſſe
Mediziniſche Kräuter,
Bluthen X. ............
Caſſia und Tamarinbe .
Chinarinde .............
Medizinalwaaren, nicht bes
nannie ................
deichte ...............
Seife, gemeine...........
Debgl., parfümirte........
Hölzer, Wurzeln 2, zum
Färben und Serben, nidt
gemaßlene .............
Gambier ................
Indigo .................
Farben, in trockenem Buftand
Desgl., inteigartigem Zuftanb
263
Darunter
Ueberhaupt. aus Deutſch⸗
Menge. Werth. land.
kg Lire. kg
156 886 156 885 —
672 718 429 538 —
87006738 1218094 264 845
627 666 87 873 —
236 745 40 246 _
13566 028 2304525 —
1624 675 274 190 —
6543 600 15 050 070 _
663 853 83 078 —
135 172 59 476 95 869
561 801489 17612507 17696 908
402 729 805 458 —
90 759 203 332 —
614 006 632 425 —
4868 866 4649 928 —
23 670 16 822 21192
248 741 97 496 24 600
104 052 813 287 20 055
» 98739 8374 956 8610
8564 882 1069465 —
868 398 92 100 12 061
172 614 81 128 11 800
88 745 70 996 67 860
60 906 88 495 —
8 880 102 426 811 48 530
8 829 876 612 704 20 929
2 885 822 601018 2881 282
102 104 88 798 102 104
1 895 68 166 980 —
296 628 28 640 295 528
4664892 2094 706 —
1144 462 46 780 674 240
1425822 1283240 166 892
146 185 146 185 2 868
629 981 201 561 —
206 528 806 250 8 667
888 016 888 016 67 835
6 650 83 260 619
7669481 13088118 64 098
447 696 228 846 68 489
8 881 14 940 1292
10240 987 2560 246 142 968
75 165 23 812 —
805 902 448 241 —
108082 1513148 —
10 777 107 770 —
118 477 865 481 —
264 Genua.
Darunter Darunter
Ueberhaupt. aus Deutſch⸗ Veberfaupt. aus Deutſch⸗
"Menge. Werth. land. Menge. Werth. land.
kg Lire. kg kg Zire. kg
Extrakte aus Farbftoffen... 506155 607386 27611 | Holgwaaren ............. 10 681 831 898 6.391
Farben in Täfelden ...... 163 360 294 120 80 586 Rohr, Binien, rohe ..... .. 614 904 122 980 _
Firniß, nicht in Spiritus... 216 702 475 744 — Desgl., geflochtene. ....... 24 663 41 927 24 663
Beinfhmwarz.........- .... 228 508 41131 108 061 | Korbflechtereiarbeiten, grobe 39% 4 188 39%
Danf, roh ............... 117 576 85 830 5153 | Stroßgefledte............ 9179 20 652 9179
Jute, roh ............... 10207205 8776666 3050 | Seilerwaaren von Baft.... 237 236 166 068 _
Andere vegetabiliihe Spinn» Steohhüte ............... — 23 816 —
ſtoffe ................. 1248 535 312 134 7084 | Papier, weißed..... ...... 42 490 38 241 1656
Seilerwaaren ............ 65 083 65 083 858Packpapier............... 68 634 17 690 58 634
Geiptnnfte aus Flachs, Hanf, Kupferfticde, Lithographien. 18 014 146 168 7161
ute.................. 20220 60 560 962 | Arbeiten von Papier u. Pappe 13 934 69 670 9438
Gewebe aus Flachs und Hanf 16 612 91 366 3868 | Bücheru.Mufilalien, gebrudte 8776 39 492 1054
Wachsleinwand .........- 41 184 144 144 386 | Felle, rohe............... 9 987 223 15979 556 71 964
Genähte Gegenftände aus Desgl., gegerbte.......... 110 414 772 898 28 875
Hanf ꝛc................ 194 089 582 267 23897 | Rupfererz.........0. nun 8 081 667 261 941 —
Baumwolle in Floden..... 72436 416 76.058 237 — Brucheiſen ....... ....... 62 805 788 86964056 884 954
Baummollene Nähgarne ... 15 293 857 642 4760 | Gußeifen in Gänfen ...... 228326845 1806 148 _
Baummollengemebe, rohe .. 75 495 203 887 191 | Gußwaaren .............. 872 007 60 576 37248
Desgl., gebleihte ......... 62 575 200 240 2709 | Schmiedeeifen, gewalzte und
Desgl., gefärbte .......... 67 668 236 821 6 624 in Stäben ............ 6045904 1148342 580 780
Deögl., gebrudte ......... 349010 1116 832 80268 | Eifenbleh ............... 2972 868 683 767 148 014
Desgl., gewirlte.......... 21 014 88 258 1019 | Eifenblech in Röhren onen 1 547 681 510 735 135 170
Baummollene Spiken ..... 1317 27 657 835 | Elienbabnfhienen......... 4 295 400 601 366 —
Baumwollener Sammel ... 6 709 - 65 685 1659 | Eifen zweiter Verarbeitung. 1 448 680 124 815 137 698
Baummollene Gewebe, ges Weißblech, verzinnted und
mifchte, mit Seide... -. 1580 14 585 710 verzinid ........... 1 672 309 886 165 _
Desgl., deögl., mit Wolle.. 20 968 169 817 2585 | Kupfer in Blöden ........ 1658 371 2238 800 111 788
Genähte Gegenstände aus Desgl., verarbeiteted ...... 861 338 988 859 34.218
Baummwolle ............ 7696 26 934 4545 | Blet in Mulden.......... 774 880 255 710 —
Wolle in natürlichem Zuſtand 1534 973 : 2609 464 — Desgl., in nicht beſ. gen.
Desgl., gewafhene...... .. 641096 2243 836 — Arbeiten ............ 22 457 9656 22457
Bferdehnar, rohes......... 176 763 459 584 13616 | Zinn in Blöden ......... 941635 22569 684 689 8%
Pelz, roher .............. 17 689 160 357 — Zink in Blöden .......... 384 192 230 515 —
Gewebe aus Wolle ..... . 241987 2177883 76 287 | Deögl., verarbeitetes ...... 444. 260 310 982 —
Filze.................. . 25 621 168 726 2501 | Metalle, unbearbeitete, nicht
Teppiche von Wolle....... 21 324 108 762 —_ benannte .............. 267 418 106 367 —
Genähte Gegenſtände aus Maſchinen ............... 8311373 3973648 191 383
Wolle................. 5 387 102 853 858 | Dptiihe und phyſilaliſche
Kokons ................. 462 376 4297672 — Smftrumente ........... 18 100 648 000 881
Seide, gezogene, robe...... 115 778 4283 786 — Garnituren zu ten. 11 152 111 520 —
Seidenabfälle ............ 26 986 188 902 — Bauſteine, geſchnittene .. 379 900 22 494 —
Seidengewebe ............ 7662 604 960 2834 Farberden .............. 303 367 86 404 12 623
Genähte Gegenftände a. Seibe 1101 166150 - 524 | Steinflachs.............. 105 490 84.392 —
Holzkohle ................ 616 090 38 814 — Caolin............ ...... 1003 860 45 174 —
Bauholz ................ 44 028 642 2201432 — Kalk und andere Steine . ... 19088 742 866 743 —
Tiſchlerholz, nicht geſchnitten 850 136 112 048 Cement ................. 513 159 23 092 —
Desgl., geſchnitten ........ 175 339 166 572 1099 | Badfteine, Dachziegel . 4 6% 512 164 168 —
Fäſſer mit eiſernen Reifen. 2 051 900 143 688 Franzöftie Dachziegel .. 15 650 626 15 660
Möbel .................. 23 678 71.034 5368 | Erbpedhe, fefle............ 2 398 937 859 840 1.006
Holzrahmen ....... ...... 1047 6 282 1047Steintohle............... 1488 466 070 87399 858 —
Wurzeln zu Bürften ...... 87457 100 575 11876 | Thonwaaren...... ........ 214 110 32116 40 740
Kork, roher .............. 127 100 88 970 — Fenſterglas und Spiegel... 264 743 158 846 29412
Desgl., bearbeiteter ....... 238 510 115 530 — Glas⸗ und Kryſtallwaaren. 239 472 191 578 92.068
Geräthſchaften und Arbeiten Flaſchen, gewöhnliche... ... 146 669 . 24 988 1887
aus Holz.............. 83 881 68 716 2684 | Weizen ............... 806880708 70467 568 _
Darunter Darunter
Ueberhaupt. aus Deutſch⸗ Ueberhaupt. nad) Deuiſch⸗
Menge. Werth, land. Menge. Werth. land.
kg Lire. kg kg Lite. kg
Kömerfrüdte und Hafer... 1589415 8 788 880 — Eiſenoxyd ............... 248 756 62 200 _
Rartoffellärke............ 7849195 2668878 2201340 | Koblenfaures Blei ........ 468 458 252 175 —
Stärke, gemeine on o.nn0.. 6542 232 325 383 8391 097 Salpeterſaures Natron, raffi⸗
Desgl., feine............. 1208 148 63808 BEE | nirtes................ 177 636 ss 2a8 —
Johanniſsbrot............ 1096 943 120 664 — Wachszundholzchen ........ 662 900 1060 640 —
Früchte, teodene.......... 417 568 818 168 — Andere chemiſche Erzeugniſſe 698 639 634 275 —
Früchte, Gemuſe in Eſſig Mebhi
ziniſche Kräuter,
aber Salz .. .......2 Bm BOT — BlÜlhen I aaneeennnen 10714 1714 —
Pilze — — ——— — — 16 041 60 966 — Manna urn 53 599 187 572 —
Samen, ölßaltige ......... 44 866 887 . 18459 766 — Mebini or SDR i t bes
Desgl. nicht dihalti 296 9 0 — zinalwaaren, nid
gl., nicht Ölhaltige..... 6 36 23862
nannte................ 276 658 276 558 16 506
Palm⸗ und Kotoamupdl.... 8179389 2066 603 85 647 Medikamente ‚
Er j zuſammen
Begetabilifche Erzeugnifie, gefekte 62126 310 630 —
nicht benannte.......... 2474 769 222 729 198100 | lo REN
Därme, eingefalgene ...... 26988 377 osh·- — Yarze u. Gummiharze, andere
Fiſche, getrocknete ........ 8 274 346 4 964 608 3 957 als rohe o—— — —0 4 450 890 732 513 13 523
Sarbinen, eingelalgene en 1.050 212 840 170 — Seife, gemeine . 4 152 828 76 164 —
Sardellen, Anch ovis ...... 2 658 232 1 857 262 — Desgl., parfümirte ........ 219 693 505 294 —
Gardinen, marinttte..... .. 284 676 466 488 — Höher, Wurzeln ıc., zum
Thunfiſch, marinirter...... 1437597 202665 — — Farben und Gerben, nicht
Butter, friſche......... 62 848 121 589 _ gemablene ............. 895 645 19 129 137 854
1: 274018 465822 1791 | Desgl, deögl., gemablene .. 6566006 150881 878.861
Fett jeder Art.......... 10%7565 7102917 — Gambier ................ 81 529 17 340 —
Stearinſäure............. 1887811 1082201 180287 | Garden im Täfelden ...... 99 880 3 —
Stearinlichte............. 117976 MM — Firniß, nit in Spirituß.. 28 608 519 —
Bettfedern............... 32 580 488 700 — Hanf, roh ............... 956 769 698 441 —
Korallen, rohe „nun... 87T 236 820 — Jute, oh .............. 169 880 62 6623 —
Elfenbein, Perlmutter, Knöpfe Andere vegetabiliſche Spinn⸗
davon ................ 1487 104 090 1487 ſtoffe.................. 882 463 83 116 —
Horn, Knochen, roh ....... 4 561 207 647 845 0142 Seilerwaaren ............ 650 482 650 482 6150
Dünger ................. 12670840 1267 084 — Geſpinnſte aus Flachs, Hanf,
Kurzwaaren, gemeine. ..... 30879 187 218 14 287 Jute.................. 164 762 886 880 —
Desgl, feine............. 6 856 86 696 1618 | Gewebe aus Jute, rohe ... 960 771 864 693 —
Bücher, feine ............ 18 486 407 095 1698 | Gewebe aus Flachs und Hanf 180 306 716 688 —
Guttapercha und Kautſchuk, Genähte Gegenſtände aus
roh ................... 204861 1848659 600 Hanf ⁊c............... 665356 1996 068 —
Desgl., bearbeitet.......... 14288 199202 1398 | Baunmolle in Floden..... 5802872 6098016 1266520
Elettrifche Dräbte und Kabel 4608 23 040 4 268 Baummollengarne, einfache, .
Silbermunzen ............ 500 100000 ° — gebleichte ............ 64 826 116 146 —
Desgl., desgl., gefärbte... 68 901 147 268 —
Desgl., gezwirnte, gefärbte. 175 820. 489 550 —
Ausfuhr. Baumwollene Nähgarne ... 5 708 24 097 —
Darunter Baumwollengewebe, rohe... 8 774 10190 1628
Weberhaupt. nach Deutfchs | Deögl., gebleihte ......... 61 483 196 146 867
Menge. Werth. land. Desgl., nefärbte .......... 2439286... 8587 501 3868
kg Lire. kg Deögl., gedrudite.......... 101 695 588 988 3872
Dein in Hüllen ........ . 18138100 5804192 554000 | Desgl., gemirkte........... 31727 168 46658 —
Desgl, in Flaſchen ....... 2665618 4 398.096 43 321 | Strumpfwaaren ......... \ 60 901 231428 1729
Spiritus in Fäfjern, verjüßter 81 427 69 213 _ Genähte Gegenflände aus
Spiritus jeder Art, in Flaſchen Baummolle ............ 448610. 1670185 7%8
von 1/3 Ziteg oder weniger 680 481 182 653 8% | Wolle in natürlichem Inftand 150 464 376 160 —
Olivenöl................ 6867 869 5 904 656 289518 | Desgl., gewaldene........ 63 000 264 600 60 202
Spezereien, nit namentlich Pferbebaar, robed.......-.. 27 388 71.078 —
aufgeführte ............ 117 617 262 877 _ Pelz, roher .............. 48 098 408 888 —
Galluaſaͤure, unreine....... 290 866 58 171 — Gewebe aus Wolle........ 1707865 1586615 —
266
Genähte Gegenflände auß
Molle..... .. ......
Kokons.............. ....
Seide, gezogene, rohe .....
Seidenabfälle
Seibengemwebe
Genäbte Gegenftände aus
Seide ................
Bauholz.................
Tiſchlerholz, geſchnitten ....
Möbel ........ ..........
Holzrahmen .............
Kork, bearbeiteter........
Geräthſchaften und Arbeiten
aus Hol...
Holzwaaren ..............
Korbflechtereiarbeiten, grobe
Strohgeflechte............
Strohhüte .......... .....
Papier, weißes ...........
Packpapier .............
Kupferſtiche, Lithographien.
Pappe, gewöhnliche .......
Desgl., feine.............
Arbeiten von Papier u. Pappe
Bücheru.Muftlalien, gedruckte
„uno, 901 va ©
Belle, rohe...............
Deögl., gegerbte..........
Zinkerz....... ...........
Schlacken ...............
Gußeiſen in Gfänſen ......
Bußwaaren ........ ......
Eiſen zweiter Verarbeitung.
Weißblech, Arbeiten daraus.
Blei in Mulden..........
Desgl., in Platten u. Röhren
Desgl., in anderen Arbeiten
Mafhinen ..............
Dptifhe und pbyfilaliiche
Snfteumente ...........
Silber, rohes ...
Marmor, roher ..........
Desgl., bearbeiteter .......
Baufteine, gelhnittene .....
Farberden...............
Cement .................
Backſteine, Dachziegel......
Franzöſiſche Dachziegel. ....
Schwefel ......
Thonwaaten .............
Flaſchen, gemöhnlide .....
Weisen ..... ............
Kornerfrüchte und Hafer. ..
Genua. — Stalien.
Darunter Darunter
Ueberbaupt. nach Deutſch⸗ Ueberhaupt. nad Deutid-
Menge. Werth. land. Menge. Werth. land.
kg Lire. xg kg Lire. kg
Kaftanien .......... .. 1438 969 244 695 —
63423 1206087 — Reis, ungeſchälter ........ 210413 50 499
5 568 61 083 — Desgl., geihälter ......... 15541569 6061212 97928
292453 13160 385 — Kleie ........... ....... 686 952 89 307 122 857
120635 1085 715 _— Johannisbrot ............ 58 365 6 420 —
83029 2642 320 — Früchte, trodene.........» 411 036 308 276 18 376
Früchte, Gemüfe in Effig
2 826 367 380 oder Salg.. ou... ... . 187 778 187 773 —
1 294 080 64 704 104 334 | Pilge ................... 94 853 360 441 —
94 643 66 250 30162 | Samen, ölbaltige....... .. 41 787 12 586 —
194 877 292 316 — Desgl., nicht ölhaltige..... 76 828 61 468 24 315
66 976 341 856 — Palm⸗ und Kokosſsnußdl.... 909 818 591 057 180 189
59 104 177 312 — Delkuchen von Nüffen..... 8981520 1257413 6126360
Vegetabiliſche Erzeugnifſe,
641 018 448 713 _ nicht berannte ......... 6 505 187 585467 1919421
43655 130 965 _ Fleiſch, eingelalgened ...... 319 499 734 847 11922
161 163 193 395 — Sardellen, Anchovis ...... 38 065 26 638 —
94 659 473 295 _ Sardinen, marinirte ...... 106 278 170 044 —
— 674 820 _ Thunfiſch, marinirter....... 84 526 118 336 —
2237222 2018 500 9100 | Butter, friſche............ 94 964 218416
763 509 299 058 — Desgl., gefalgene ......... 388 293 834 830 7916
110661 1327932 _ Käle....... ............. 1090402 1863683 876
107 721 21 544 — Fett jeder Art ......... . 63 182 34 b6B —
159 605 175 566 — Steariulichte............. 21 580 25 896 —
108 614 414 456 _ Wachs, weißes, unverarbeiteted 898 804 269 223 —
73 781 298 818 Bettfebern ............... 5413 54 180 —
854 717 868 905 34479 | Korallen, rohe ........... 7137 464 220 —
931488 3260 208 9932 | Desgl., bearbeitete...... .. 122931 2212390 —
7411 636 963 513 — Horn, Knochen, roh ....... 68 907 8 269 —
1372 566 13 726 — Dünger .......... ....... 375 806 37 680 —
312580 25 008 — Kurzwaaren, gemeine ..... 63 998 383 988 —
49 099 98 477 _ Bücher, feine............. 580 21 460 —
86 067 43 029 _ Guttapercha und Kautſchuk,
831 416 623 569 — bearbeitet.............. 128 274 934 466 —
171 269 56 519 _ Elektrifche Drähte und Kabel 38 389 91945 _
722 846 267 453 — Hüte von Filz ........... — 3919 184 2879
104 139 449 410 21.000 | Schirme von anderen Stoffen |
486 169 683 403 6020 ald Seide ............ — 321 885 —
Kunſt⸗ und Sommelgegen-
7714 281 420 — ftände ....0: || — 357 244 —
86 923 6092295 —
720 808 46 862 _ |
2441356 1220698 55019 Italien.
968 21237 — Wollinduftrie.‘)
5 * * * 62 280 Die Wollinduftrie wird in größerem ober geringerem Umfange
468 600 20 687 _ faft in ganz Italien, namentlich aber in Piemont, Venetien, Toskana,
155 697 5.448 _ Umbrien, ber Lombardei, im Neapolitanifen und im Ligurien
914.630 36 685 _ betrieben. Die Hanptorte der Wollinduftrie find Btella in Piemont
2.670 777 993 785 899 865 (Provinz Novara) und Schio (Provinz Vicenza).
971459 48.675 485 685 In einer amtlichen Statiftif für das Jahr 1892 wird angegeben,
136 908 20.536 * daß die Wollinduſtrie 845 000 Spindeln und gegen 9000 Webitühle
149 087 25.845 _ in Betrieb habe und etma 28 000 Arbeiter beikhäftige. Gegenwärtig
1 12748 — Iolien bagegen in Betrieb fein:
416 747 88 494 — 1) Vergl. Hand. Arch. 1891 II. S. 507.
alien.
Streichgarn⸗ Kammgarn⸗ Handweb⸗ Mechanu.
in fpindeln. Tpindeln. ſtuͤhle. Webftügle.
Biemont ......... 145 000 18 000 4000 3800
Benetien ......... 6 7000 16 500 1000 2200
Toslana u. Umbrien 30000 12 000 2000 1000
der Lombardei .... 27000 13 500 3000 500
dem Neapolitaniſchen 24000 — 600 10?)
Ligurien ......... 11 000 5 860 50 5”
zulammen.... 804 000 65 800 9650 1660
Die hiernach eingetretene Bermehrung fällt namentlih auf bie
Kammgarnipindein, deren vor 4 Jahren angeblih nur etwa
50000 vorhanden waren. Don anderer Seite wirb bie Zahl berielben
gegenwärtig auf etwa 80000 geſchätzt. Bei ber obigen Aufftellung
find die Rundftühle für Trilotmeberei auber Betracht gelaflen.
Statiſtiſche Nachrichten über die Zahl berfelben liegen nicht vor.
Was das Rohmaterial für die Wollinduftrie betrifft, fo Beirug
nah der amtliden Statiftit
die Einfuhr
1884. | 10. 1002| 1893.
von:
Metercentner.
Shweißwolle (aus Argentinien und
anderen Überſeeiſchen
über Großbritannien, —*
m Belgien) ........ ——
gegenwärtig zur
d Srankreich)..
Kunftwolle (auß Deutihland, —*
britannien und der Schweiz)..
Gefärbter Wolle.................
Gekrempelter Wolle...........
Gekämmter Wolle (aus Deutſchland,
Großbritannien und der Schweiz)
Gelrempelter Wolle, gefärbter .....
Seänmmter Boik, ‚ge ürbter.......
Kunftwolle, gefärb
Bolabfällen .
55 7121 85 233] 34 7254 22 744
31 499| 81 081| 25 8965| 21 614
on. 008 0 98,990 0 98
bie Ausfuhr
1884. | u | 100 1893.
Metercentner.
von:
Schweißwolle............... 9442] 8890 16 4641 12 109
Gewaſchener Wolle... ..........- 1479| 2453| 2516| 2579
Sonftiger Wolle... ......-r00... 79 7 411 36
Wollabfällen................... 34901 1910| 33431 3182
zuſammen.... | 14 2 13 ss 22 ni 17 906
Bei den Nohmaterialien bat hiernach ber Ueberſchuß der Einfuhr
über die Ausfuhr im Jahre 1893 rund 71000 Metercentner betragen.
Derſelbe ift fomit geringer geweien ala im Vorjahre (75090 Weters
eentner) und in ben jahren 1888 und 1884 (86000 bezw. 80 000
Metercentner). Bei Beurteilung biefer Zahlen ift zu beachten einer-
feits, daß von der Wollinduſtrie vielfah Baummolle mit verarbeitet
wird, andererfeitd, daß neben den Bezugen aus dem Auslande bie
eigene Produktion bed Landes an Kunftwolle und an natürlicher
Wolle in Betracht kommt.
Im Großen und Ganzen bat bie Wollindufirie Staliend langs
fame, aber ftetige Yortichritte gemadt. Noch vor wenigen Jahren
wurden in Stalien nur Streichgarn⸗Gewebe für Männerkleider ber»
geftelt. Seitbem bat fi die Sachlage weſentlich geänbert, bie
Produktion von Kammgarnftoffen bat begonnen und erhebliche
Dimenfionen angenommen. In Stoffen für Damenfleider ift
Stalien vom Auslande weit weniger abhängig als früher. Wollene
Deiten werben in Sale Rarafino, in Pinerolo, in Padna verfertigt,
gefärbte Stickgarne werden in Schio, Boltri, Romagnano-Befla
gearbeitet. Einen Aufihwung bat auch bie Trilotweberei gewonnen,
wenn aud die Entwidelung der Weberei von Baummollentrltots
eine bebeutenbere als die von Wollentrikots geweien if. Der Haupt⸗
ort für letztere ift Biella.
Aus der amtlichen Gtatiftil if fr die Ein» und Ausfuhr von
Wollfabrikaten in den letzten 10 Jahren Folgenbe® zu entnehmen.
Einfaches Gtreichgarn:
bis gu 10000 m pro Kilegramm..... }
mehr ald 10000 m pro Kilogramm...
Gedrehtes Streichgarn:
bis zu 10000 m pro Kilogramm .....
mebr ala 10 000 m pro Kilogramm... }
Einfahes Kamıngarn:
bis zu 50000 m pro Kilogramm..... —
mehr als 50000 m pro Kilogramm .. —
Gedrehtes Kammgarn:
bis zu 50000 m pro Kilogramm ..... —
mebr als 60 000 m pro Kilogramm .. _ 6514
700 168 89 191 50 128
198 64 97 80 99
10 _ 4 4 6
a | 8 4 6 — 2
9879 1873 147 1624 998 2025
988 660 1343 574 1967
6445 3084 6771 2984 6683
6847 { 189 80 162 50 181
Stalten.
b. von Geweben.
Streihgarn»Gewebe:
bis zu 800 g Gewicht auf I qm..... 4236
von 300 bis 500 g Gewicht auf 1 qm 19 468 | 8 728
mebr ala 500 B ewiht auf 1 qm... 6 878
Kammgarn⸗Gewebe:
bis zu 200 g Gewicht auf 1 qm..... 11 076
von 200 bis 500 g Gewidht auf 1 qm 22999 | 7 405
mebr als 500 g Gewicht auf 1 qm... 3715
Bedrudte Gewebe:
aus Streichgarn ................... } q 147
aus Kammgarn. ......... .......... 650
Trilotgemebe:
einfache .......................... } N 158
gemuſterte....................... 82
c. von Konfeltionsmwaaren.
| 8412
1772 |
Es bezifferte fih die Ausfuhr:
2.290 1580 258 | 119 200 887
3 728 2.972 1065 I 2688 101 | 297
4606 | 88% 635 | 8408 547 3.072
16174 | 16230 6630 | 12528 6295 | 11608
12081 | 192697 862 | ı1sı87 | 6581 | 1297
2975 | 3086 258 | 2465 203 2295
147 170 4 160 21 189
1202 1447 9 | ım 1951 1803
95 91 96 70 1 50
19 26 9 87 16 17
1239 | 1981 | 642 | 1612 | 846 | 1420
a. von Geweben.
erſte gne 1893.
erfte Hälfte
189. | 1891. | 1899. 1892. 1898.
Metercentner.
Streichgarn⸗Gewebe:
bis zu 300 g Gewicht auf 1 qm..... 698
von 300 bis 600 & Gewidt auf 1 qm 2463 | 784
mehr ala 500 g Gewicht auf 1 qm... 194
Kammgarn⸗Gewebe:
bis zu 300 g Gewicht auf 1 qm..... 120
von 800 bis 500 g Gewicht auf 1 qm 710 | 231
mehr als 500 g Gewicht auf 1 qm... 28
Bebrudte Gewebe:
aus Streichgarn ................... } q — 10
aus Kammgarn............ ........ —
Trikotgewebe:
einfache........................... 99
gemufterte ....... ............. 209
b. von Konfeltiondwaaren.
| 474
a |
Die vorfiehenden Zahlen fpiegeln die Entwidelung der Woll⸗
inbuftrie im Allgemeinen wieder. Die Einfuhr von Streiggarnen
bat nahezu aufgehört und die Einfuhr von Streichgarn⸗Geweben ift
jehr zurlidgegangen, in lehteren findet fogar eine nennenswerte
Ausfuhr ftatt. Stalien ift auf diefem Gebiet vom Auslande nahezu
unabhängig geworden. Weniger günftig fielen fi die Ein» unb
Ausfuhrziffern für Kammgame und Kammgarn⸗Geſpinnſte. Daß
aber auch bier gegen früher erhebliche Fortſchritte ftattgefunden
haben, ift zweifellos und ergiebt ſich aus den gemachten Angaben
über die Zahl der in Betrieb befindlichen Streichgarnſpindeln.
269 173 16 13 166 904
1149 1241 364 968 621 1097
476 375 238 650 295 102
61 66 46 34 196 203
106 191 196 229 166 357
17 16 19 29 83 37
15 68 — 2 20 3
3 7 _ 2 6 21
q1 15 12 69 2 18
62 99 * 61 69 91
194 | 598 | 234 | 666 | 198 | 719
Weiter gebt aber aus ben vorftebenden Zahlen hervor, daß bie
Mollinduftrie im Jahre 1898 gegenüber dem Borjahr eine günftige
Entwidelung genommen bat. Bei einem Vergleich ber beiden Jahre
ergiebt ſich namentlich, daß nicht nur bei den Streichgarns, ſondern
auch bei den Kammgarn⸗Geweben die Einfuhr ſehr erheblich zurüd-
gegangen, die Ausfuhr dagegen nicht unbebeutend gewachſen if.
Daß die Wollinduſtrie auch mit Nuten gearbeitet bat, ergiebt
fih daraus, daß die größeren Unternehmungen in dieſer Branche
anfehnliche Dividenden vertheilt Haben. Auch darf angeführt werben,
dag die Aktien des größten Wolletablifiements, des Lanificio Roflü
Stalien. — Patras. 269
von dem allgemeinen Rüdgang der Stalienifchen Wertbe Ende des
Jahres 1893 nur wenig betroffen worben find.
— — — —
Die Italieniſche Handelsbilanz.
Die Italieniſche Handelsbilanz iſt ſeit dem Beſtehen des Konig⸗
reichs mit Auſsnahme eined einzigen Jahres (1871) eine paſſive
geweſen. Der Ueberſchuß ber Einfuhr über die Ausfuhr betrug dem
Berthe nach:
Nillionen Billionen
im Jahre Zire, im Sabre Lire.
18882....... 70,8 1888 ........ 238,7
1883....... 79,8 1889 ....... 440,5
1884....... 2413 1880....... 428,7
1886....... 609,1 1891....... 29,7
1886....... 480,0 1893....... 212.4
1887....... 602,8 1898 ........ 226,0
DaB Minus der Hanbeläbilann bat ſich biernah in ben
legten 3 Jahren bedeutend geringer ald in ben Sabren
1885 bis 1890 geftaltet. Cine weitere Beflrung ber Handelsbilanz
M no in neuefter Zeit eingekreten, indem im Januar und Yebruar
1894 gegenüber dem Borjahr bie Einfuhr um 9 Millionen zurülck⸗
gegangen, bie Ausfuhr dagegen um 16 Millionen Live gewachſen ift.
Bährenb ber Ueberihuß der Einfuhr über die Ausfuhr in den
beiden erfien Monaten 1893 86 Millionen 2ire betrug, bezifferte er
fh im gleihen Beitraum des Iaufeuben Sabre auf nur 10,8
Rikionen Lire.
Was die Cerealien und Bodenerzeugnifſe angeht, welche im
Barzgen genommen bem Borjahr gegenüber einen anſehnlichen Rüds
sang bei der Einfuhr und eine bebeutende Steigerung bei der Aus⸗
fahr aufmetien, fo kommen in erfter Linie die Ernteverhältnifle in
Betracht. Eb wurben, um nur einige Hauptpunkte hervorzuheben, in
alien geerntet:
1892. 1898.
an hl hi
Weizen ............. 40 767 000 42 188 400
Maid .............. 25 418800 27676 000
Wein ............ 88 971 768 29 971 696
1892/98. 1893/94.
Divndl ........... 1686 386 1960695
Hiermit fieht e8 im Cinklang, daß ſich gegenüber dem Borjahr
die Einfuhr von Weigen um 9000 Tonnen ober dem Werthe nach
um 11/3 Millionen, von Mais um 3000 Tonnen ober dem Wertbe
nad um 383000 Lire vermindert Bat.
Ebenjo wird es auf die Ernteergebnifie zurüdzuführen fein, daß
gegenüber dem Borjahr die Ausfuhr von Wein um 188000 hi oder
bem Werthe nad) um 4,2 Millionen Lire zurückgegangen ift, Dagegen bie
Ausfuhr vonDel um 50 000 hlober dem Werthe nad um 51/2 Millionen
Lire, non frifhen Srüchten um 24000 Metercentner ober bem MWerthe
nad um 1/s Million Lire, von ungenannten Begetabtlien um 200 000
Meterceniner dem Werthe nah um 21/5 Millionen Lire geftiegen ift.
Erhebliche Wirkung auf die Einfuhr» und Ausfuhrflatiftit haben
weiter die Beshältniffe des Seidenhandels geübt. In Folge bed
ſchlechten Geſchäftsganges hat die Spekulation ihre Ankäufe von
Rohſeide aus dem Auslande im laufenden Jahr fehr eingefhräntt.
Anderſeits Haben fich die Intereſſenten, da eine Befierung der Preije
nit in Ausſicht ftand, feit einigen Monaten veranlaßt gefehen, mit
ihren Beftänden zu räumen, angeblich find fie aud vielfach gendthigt
Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL
geweſen, ihre Seidennorräthe ind Ausland zu fenden, um fi dort
die Krebite zu ſuchen, welde in Zolge der Bahlungseinftellung bed
Credito Mobiliare und der Banca Generale in Stalien nicht zu haben
waren. Aus dieſen Berhältnifien erflärt es fi, daB gegenüber dem
Borjahr die Einfuhr von Rohſeide um mehr ala 2400 Meterceniner
ober dem Werthe nad um mehr ald 8 Millionen Lire abgenommen,
die Ausfuhr in demſelben Artifel Dagegen um 250 Metercentner ober
dem Werthe nad) um 1,3 Millionen Lire zugenommen bat.
Die Italieniſche Inbuftrie hat an Lebhaftigteit gewonnen, wofür
fih auch manderlei Daten anführen lafen, 3. B. bie im Januar
und Februar gegenüber dem Vorjahr eingetreiene Steigerung ber
Einfuhr von Kohlen (4125000 Tonnen oder 3 Millionen Lire)
und der Einfuhr von Rohmsaterialien wie von Baumwolle
(-+ 27000 Metercentner oder 3 Millionen Lire). Den beiten Bes
weis hierfür liefert aber bie aus ber Statiſtik hervorgehende
Thatſache, daß in den erfien Beiden Monaten 1894 dem or
jahr gegenüber die Einfuhr von Leinens, Hanf⸗ und Jute⸗Fabrikaten
um 809 345 Lire, Baummollfabrilaten um 2875 105 Lire und Wolls
fabrifaten um 288 322 Lire zurüdgegangen, dagegen bie Ausfuhr
von Leinens, Hanfs und Zutefabrilaten um 281 714 Lire, Baumwoll⸗
fabrifaten um 1023001 Lire und Wolfabrilaten um 872120 Lire
geftiegen ift.
—
Patras.
Handelshericht für das Jahr 1893.)
Allgemeines.
Der weitere Ruckſchritt, den die finanzielle Lage bes Landes
während bes Jahres 1898 erfuhr, jowie bie außerordentlich ungünſtigen
Refultate der Korinthenernte mußten nothwendigerweiſe bie ſchon
vorher keineswegs befrienigenden Handels⸗ und Wirthſchaftsverhält⸗
niffe erheblich verichlimmern.
Das Goldagio ftieg im Mai plögli von 44 auf 64, ſchließlich
auf 80 p&t. Bor Allem war es ber Einfubrbandel, welcher bie
Folgen diefer Steigerung zu fühlen hatte. Die Importeure, melde
die Regulirung ihrer Rechnungen in ber Hoffnung auf eine Beflerung
immer und immer wieber verfhoben hatten, ſahen fi in ihren Er⸗
wartungen ſtark getäufht und konnten in vielen Fällen ihren Ber
pflihtungen nicht mehr nachkommen, um fo mehr, ald auf ber anderen
Seite der Abſatz in Folge des allgemeinen Geldmangels immer ſpär⸗
licher wurde. Bis dahin war der aus der Korinthenernte erzielte
Erlös ein befriedigender geweien, was den Leuten in der Provinz
einen gemifien Wohlſtand gefihert hatte, insbeſondere ber Land⸗
bevölterung. Letzterer waren von ber Entwertbung ber Griechiſchen
Valuta nicht nur keine Nachtheile, ſondern eher Vortheile erwachſen,
da fie für ihr Produkt um fo höhere Drachmenpreiſe erhielt, während
ihr auf der anderen Beite bie Erzeugniffe des Landes zum Lebens:
unterbalt größtentheils genügen, und fie nicht auf vom Auslande
eingeführte Artikel angewieſen iſt. Einige Ländereien hatten zwar
während ber letzten zwei Jahre durch Rebſchaden gelitten, aber das
waren doch mehr vereinzelte Yäle, die auf den Wohlſtand im All⸗
gemeinen Teinen weiteren Einfluß hatten, und es wäre baber bie
Lage dieſer Klafie nach wie vor eine befriedigenbe geblieben, wenn
nicht im letzten Jahre dad Ernterefultat in Yolge von großer ebers
probultion ein über alle Maßen ſchlechtes geweſen wäre. Rur ein
verjchwindend Heiner Theil der Korinthen erzielte Preije, die dem
Pflanzer einen beſcheidenen Gewinn brachten. Alles Uebrige wurde
1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 206.
37
270
bis jegt, wo noch etwa 88000 Tonnen vorräthig find, zu Preifen
verkauft, die nicht einmal die Produktionskoſten deden, geſchweige
denn etwas für ben Lebensunterhalt ber Produzenten übrig Iaflen.
Durch dieſe Verhältniffe blieben auch andere Schichten der Bes
völferung nicht unberührt, es trat vielmehr ein allgemeiner Geld⸗
mangel ein, der im Verein mit der Entwertbung der Griechiſchen
Baluta den Handel gänzlich brach Iegte.
Daß fih unter dieſen Umftänden die Krebitverhältniffe nicht
beffern tonnten, Tiegt auf der Hand, und darf e& daher nicht Wunder
nehmen, daß gegen Ende des verflofienen Jahres verſchiedene Fallifſe⸗
ments ftattfanden. Es handelte fich zunächſt hauptſächlich um kleinere
Firmen der Manufakturwaaren-Brande, welche die völlige Geſchäfts⸗
loſigkeit zur Zahlungseinftelung brachte, aber es ift zu beflirchten,
daß die ungünftigen Berhältniffe noch mehr Dpfer fordern werben.
Jedenfalls find für die nächfte Zukunft die Audfichten für den Eins
fuhrhandel ziemlich trübe, und iſt an einen Wieberauffhmung des⸗
jelben nur dann zu denken, wenn die finanzielle Lage geregelt fein
wird, und bie Korintben im fommenden Jahre befiere Preiſe haben
werben.
Einfuhrbandel.
Der Werth der Einfuhr nach Patras im Sabre 1893 kam uns
gefähr dem der vorjährigen Einfuhr gleih. Man hatte fih auf eine
größere Abnahme gefaßt gemacht, und es unterliegt keinem Zweifel,
dag eine ſolche ftattgefunden Bat, wenn es auch aus den Zahlen
nicht erſichtlich iſt. Jedenfalls trägt auch die Erhöhung ber Einfuhrs
zölle dazu bet, daß die Abnahme nicht mehr ind Auge fpringt.
Ein Vergleich der legten zehn Jahre ftellt fich, wie folgt:
Die Einfuhr betrug:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
1884............ 25409020 1889.. .......... 23 1% 471
1886.......2..... 21249408 1890............. 15 589 470
1886............. 22582 762 1801. ............ 15 829 071
I887............. 22491565 1892............. 14 896 387
1888..... ........ 23 822680 1893............. 14 747 492
Die Einfuhr von Deutihland hat im Vergleich zum Borjahre |
bebeutend zugenommen, und zwar bauptlählih in Garn, Baum⸗
wollen⸗ und Wollengeweben. Bon den über Trieft eingeführten
Waaren, die vom Zollamt als von Defterreihsliingarn kommend vors
gemerkt wurden, ift jedenfalls auch ein Theil Deutichen Urſprungs.
Ausfubrbandel.
Die Ausfuhr in ben letzten zehn Jahren fellte fi, wie folgt:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
1884............. 15 897 282 1889............. 14 252 474
1 1... > 1519508 18%............. 18 965 7465
I1886............. 18664488 1891............. 20 352 864
1887 ............. 19413892 1892............. 16 249 654
IS88.. .......... 16 807 782 1893............. 20 882 818
Die im Jahre 1893 gegen das Jahr 1892 erfolgte Zunahme
rührt von der größeren Ausfuhr von Korinthen und Yellen ber.
Hauptſaächlich die Ausfuhr der letzteren war jehr bedeutend.
Korintben. Die 1893er Ernte war eine überaus ergiebige
und überjtieg die des Vorjahres um etwa 50000 Tonnen, man
Thätt fie auf etwa 175000 Tonnen, wovon big Ende April 1894
130 000 Tonnen außgeführt wurden.
Wie ſchon erwähnt, if dieſe große Ueberproduktion ben Pflanzern
verbängnißvoll geworden, da bie Vorräthe den Bedarf weit über:
Patras.
ſteigen. Man ſchatzt, daß am 1. Juli 1898 im In⸗ und Ausland etwa
37 000 Tonnen vorräthig waren. Rechnet man dazu den Ernteertrag
mit 175000 Tonnen, jo ergiebt dies zuſammmen 212000 Tonnen.
Da nun der Durdfänittäfonfum der drei lebten Sabre nur
140 000 Tonnen beitrug, fo bleibt ein Heberfhuß von 72000 Tonnen,
für ven feine Verwendung war, da die damalige Lage ber auswärtigen
Märkte die Hoffnung auf eine Zunahme des Konfums nicht recht:
fertigte. _ Man mußte im Gegentheil eher eine Abnahme befielben
erwarten, da die Ausfichten in Framkreich wegen reicher Weinernte
und verfchärfter Maßregeln von Seiten der Regierung gegen die
Weinbereitung aus trodenen Beeren fich ſehr ungünftig geftalteten.
Bei der großen Billigkeit Hat aber bie Korinthe an verfchiebenen
Orten Eingang gefunden, an denen fie vorher größtentheilß unbelannt
war oder boch nicht verwendet wurde. Sn erfter Linie ift Hierbei
Rußland in Betracht zu ziehen, wo die Einfuhr im Verhältniß zu
früheren Jahren ſich bereits verzwanzigfachte, d. h. von 300 auf
6500 Tonnen ftieg. Es bleibt nun abzuwarten, ob dieſes Land auch
fernerhin dem Artikel dieſelbe Aufmerkſamkeit ermeilen wird.
Auch im Inland Bat ber Konſum bebeutend zugenommen, ba in
Folge der Aufhebung ber Branntweinfteuer bie Brennereien fid auf
Korinthen werfen und im Verhaältniß zu früher ziemlich bebeutende
Mengen verwendeten. Man redinet, daß die einheimiichen Brenmereien
im Ganzen in diefem Jahre 15 000 Tonnen verarbeiten werben, alſo
9 pCt. der Ernte. Der Werth dieſes Abſatzes iſt alfo nicht zu unter
ihägen, zumal Die Verwendung ber Korintden zu Deftillationdzweden
auch bei höheren Preilen rentirt.
Zur Berihiffung gelangten bis zum 81. Januar 18983:
nad Tonnen. nad Tonnen.
Großbritannien... - 62888 Canada ............. 1081
Deutihland .......... 8017 Freanlreih ........... 3816
Belgien und ben Rieder» Außland ............ 3021
landen ............ 16002 Auftralien........... 723
Trieft............... 4580 anderen Zändern...... 262
Nordamerika ......... 15 014 zufammen... 114849
Mein. Wie die Korinthenernte fo war auch die Weinernte im
tegten Jahre eine fehr reihe, und in Folge defien waren Die Preiſe
niedrig. Für den Lokalkonſum ftellte fi der Preiß auf 40 Zepta
für die Dia gegen 60 Lepta im Borjahre. Die Deutiche Aktien
geſellſchaft für Weinprobuftion „Adaia“ führte aus: im Jahre 1893
8620, im Jahre 1892 8666, im Jahre 1891 3312 und im Jahre 1890
4150 hl, davon gingen nach Deutfchland: im Jahre 1893 2805, im
Jahre 1892 2815, im Jahre 1891 2404 und im Jahre 1890 2450 hl.
Del. Auch die Delernte war ein große. Auf dem Feſtlande und
auf der Halbinfel Morea lieferte nächſt Mefjenien die Nomarchie Etolo«
Alarnanien den reichten Ertrag. Diele Dualität, welche hauptſächlich
für Schmierzwedte verwendet wird, ewzielte im Anfang der Saiſon
einen Breiß von 40 bis 45 Mark für 100 kg.
Die Produktion von Phtiotis und Phokis war ebenfalls eine
fehr ergiebige und wurde theilweife mit 53 bis 56 Mark für 100 kg
bezahlt. Die beften Speifeöle erzeugte die Nomarchie Argolig-Korint).
Diefe gelangten größtentheild Über Piräus und Korfu zur Ausfuhr.
Die Käufer zahlten für diefe Sorten 55 bis 60 Mark für 100 kg.
Das Del der Romardie Achaia und Elis wird faft ausſchließlich im
Lande felbft konſumirt, und nur wenig davon wurde nad) Deſterreich⸗
Ungarn und Frankreich ausgeführt.
Balonea. Die Ernte erreichte kaum die Hälfte der jährlichen
normalen Produktion. Sie betrug im Jahre 1893 3200, im Jahre 1892
8000, im Sabre 1891 7700 und tim Jahre 1890 6800 Engliſche
Tonnen.
Patras.
Die Ausfuhr von Fellen aus dem Hafen von Patras wird
geſchãtzt auf:
480 000 Zammfelle............. 8,15 Dramen pro Stüd
230 000 Biegenfelle............ 2,60 n “nn
5000 Rarberfele ............ 12 n „nn
12000 Fucßfelle ............. 4,20 „ n
1500 MWolföfelle ............. 4 „ un
85000 Hafenfelle ............. 0,45 „
Ein Grund der großen Zunabme der Ausfuhr Tiegt aud darin,
daß die Erporteure von Patrad bie höchſten Preife in Griechenland
271
Eifenbahnen.
Die Strecke Diakofto — Kalavrita iſt fertiggeftellt unb wird
nächſtens eröffnet. Die Strecke Krio Neri — Agrinion rentirt fi nicht.
Die PeloponnedsBahn machte auch keine guten Geſchäfte und ſah fi
gendtbigt, die Yahrpreife gu erhöhen.
Schifffahrt.
Die Frachten ſchwankten innerhalb folgender Grenzen:
beſahlten nad Dampfihiffe pro Tonne.
Wechſelkurje. London ................. 12 bis 27/2 Schill. und 10pPCt.
Der Wechſelkurs im Jahre 1893 ftellte ſich, wie folgt: Liverpool................ 15 „ 2a „ „ 10 „
Wechfel, zahlbar 3 Monate nad) dato: New⸗York ............... ide u 25 „ in fall,
36,26 bis 46,75 Dramen für 1 Pfb. Sterl., Hamburg........unc.ee Man 8 „und 10pCt.
138 bis 186 Drachmen für 100 Franken, Bremen ................. 20 „80 „imnm full,
172 bis 281 Drachmen fiir 100 Mark, | Notterdam............. 12! 22/3, "un
290 bis 375 Drachmen für 100 Gulden, Amfterdam .............. 1219, 21 „um
und für Sichtwechſel: Antwerpen .............. 171/2, 26 „nn
138 bis 187 Drachmen für 100 Franken. Hamburg Über Lonbon.... 5 „ BE u um
Rouen .................. 20 „ 22 Granten,
Inöufrie. Warſeille 8.3
In Folge der Abſchaffung der Alkoholſteuer vermehrte ſich die Sehelichiffe pro- Tonne.
Zahl ber MWranntweindrennereien bed Diſtritis von Pairas. GB Marſeille................ 9 bis 18 Franken.
exiſtiren deren 16, die alle mit voller Kraft arbeiten.
Auch einige Seiſenfabriken find neu errichtet worben.
Vertehrsüberfihten.
Einfuhr in den Hafen von Patras im Jahre 1898.
von Zufammen
ben ber Een fub
Groß⸗Deſterreich⸗ Vereinigten! Deutſch⸗ infuhr
britannien. | Ungarn. Frankreich. Stalien. | Rußland. | Türkei. Gtanten land. von anderen
vd. Amerika. "
Werth:
Werth: Franken. Franken.
Bern, Cigen xX. .............. 409104 | 0206 100 760 — — — — 7116811 1428 611
Baumwollen⸗·......... 2086839 | 330000 | 836006| 3500 | — — — 888 672| 3727 839
Wollen⸗.................. 612312 300015 | 280 111l 73144 — 80 330 — 200 0001| 1491076
Leinen⸗.................... 65 844 10 012 12 144 8127 — — — 8148 90 712
Seiden⸗.................. 7112 6012 63 110 15344 — 9021 — 6521 118 460
Metalle...................... 825193 | 181144 | 170 128 45143 21111 15128 — 66 1000 925062
Sprit und Liköre........... 25 124 70% 45001 8124 — 6 812 — 4112 95 268
Duimcaillerie » und Bijouteries
WARTEN X.................. 1180 11 124 9127) 8012 — 1120 — 8 194. 40 144
Getreide, Mehl . ....22 0200.20... — — — — 2624 1280 748 004 — — 8 322 689
Drogen und Farbwaaren ...... — 168212 | 19026 — — — — — 284
....................... 7012 20 144 31112 8011 6129| 45149] 28 826 15 2297| 173398
* Büdher &. ............ 20 818 65 112 84228 . 6777 — 4018 — 30 82 171 177
Glas und Glndwaaren 5 15 124 44 712 112818) 81147 6 050 4121 — 216 270 944
Wachs und Kern %. ......... — 8 — — — 21 229 _ 21121 108574
Sf und Beilrarbeiten ....... 22 444 18 127 19156| 8470 — — — 4227 70412
....................... — 25 724 B 12 668 — — — 9011 68 447
—* en X. ................ 12 127 8127 8249 2 6033 — — 1011 4 026 42 126
Kolonialwaaren............... 50 126 | 206 928 BEE — — — — 109 4241 438298
Zehen ........ ie ......... Pr . 6 505 8 022 102 — — — 581 17 686 37 462
ngefalzene Fleiſchwaaren e,
Kon —— Jeiſwaaren * I ııl 28662 — m Ba MI — — 392 913
Dele...................... 45 567 — 17668 — 138110 82256 — 4 141 888
Holz ........................ — 442 884 — 18064 | 150868] 209 029 — 220611 842 891
Shweel.......er.c.... Sarnen — _ — 277 112 — — — — 277112
zujammen aid der minber»
wichtigen U
8 816 098 | 2 1892 467 Ä 100 08 641 581 | 277 01 100000 87 928 | 1m ou 14 147 492
87%
2172 Patras. — Dunebin.
Ausfuhr aus dem Hafen von Patras im Jahre 18%.
Rad
| den chl.
Sr: |O i ‚ ; den der Ausfuhr
stammen. | Unger. | zig, | Selen | Zänt |Mupine) Tun" | Mer | Pete] ne enhen
. g ® landen. v. Amerika. 8
TC I] Bet:
j Werth: Franken Franken.
Korinthen .............. 10 800690| 633 9 81133 6702 — 18 sss 1568 205) 113 280) 3 885 8308| 17 996 431
Valonen................. 52011 133235 — — — — — 185 246
Ue ................... — 2225705 10101 924 — — — — — 2376 060
igen ............. — 2308 — _ — — — — — 2 308
bak .................. 5 144 — — — 20508 — — — — 31 729
[37 ............. _ — — — 17 5000 25 166 — — — 63 442
Wein ................... — — 66 112 — — 85 006: — 100 000 — 214 130
zuſammen einſchl. ber minder |
wichtigen Artilel ....... 10 859 so 8001 6 z00502 77 6611 89 u ss 1569 0281 213 739 zas 0 20 882 818
Säiffsvertehr im Hafen von Patras im Jahre 1893. Bertrauen in alle Unternehmungen erfhüttert. Die Banken find
Segelſchiffe. Außerſt ſcharf mit der Einziehung ihrer Vorſchüfſe vorgegangen, und
Eingang. Ausgang. das Geihäft bat darunter ſehr gelitten. Viele kleine Leute waren
Reg. Reg. at zu m ober — ——“ en —*
lität. l. 7 uſtand Dauert noch fort. e app, die Kau der
Rationatitä ana) ann Anal Zonnen Bevölkerung geläbmt, und bie Sroßlaufleute unb Kleinhänbler haben
Griedilhe............. 3015 80 113 3015 80 113 " \
33 Alle überfüllte Lagerbeſtände, die ſich nur ſehr ſchwer und allmählich
Italieniſche............ 317 7900 317 7 900 , Ä ,
Defterreich-Ungarifhe 43 4812 48 4812 verlaufen laflen werden. Wenn die Gejammteinfuhr in Neufeeland
im Sabre 1893 in Höhe von 6911515 Pfd. Sterl. verglichen mit
Türkiſche............ .. 8 913 8 913 , ’
Ruſſiſche ...... 11 2711 11 271 der vom Jahre 1892 von 6 943 056 Pfd. Sterl. nur eine Kleine Ab⸗
57 nahme zeigt, fo wird doch die Einfuhr im nächſten Jahre unbedingt
Handelsdpampfichiffe. viel bedeutender fallen, da die großen Lagerbeſtände die Kaufleute
Eingang. Ausgang. zwingen, bie Einfuhr auf das NötHigfle zu beſchränken.
Reg. Reg. Die Einfuhr von Deutſchland im Jahre 1893 nah Neu:
Rationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. | feeland bemwerthete ſich auf 68666 Pfd. Sterl. gegen 89 810 im Vor⸗
Britiſche............... 141 136 389 141 136389 | jahre, die von Großbritannien auf 4 481884 und von dem übrigen
Deutſche............... 18 17 800 18 17800 | Europa auf 33619 Pfd. Sterl.
Deſterreich⸗ Ungariſche 7 7489 7 7489 Nah Dunedin gelangten von Deutichland für 15 727 Pd. Sterl.
Niederländiide ......... 8 2409 3 2409 | Waaren gegen 26528 Pfd. Sterl. im Sabre 1892.
Sttalienifde ............ 2 1689 2 1689 Obſchon die Deutihe Einfuhr mehr ald doppelt fo groß iſt als
Norwegiſche........... 2 1449 2 1449 | die Europas ohne Großbritannien, fo beträgt fie nur einen kleinen
Granzöflide...........- 2 1412 2 1412 | Bruchtheil der Einfuhr dieſes lefteren Landes. Allerdings ift dabei
Ruffiſche.............. 2 1869 2 1359 | zu beachten, daß bie ftatiftiichen Zahlen nur die direkte Einfuhr von
Griehilhe............. 1 640 1 640 | Deutihland mit den Deutihen Ladeſcheinen darſtellen. Der Werth
Daäniſche .............. 1 346 1 846 | Deutiher Fabrikate, die über London eingeführt werben, bürfte aber
N ebenjo Hoc oder Höher fein ald der Werth der von Deutſchland
Poſtdampfſchiffe. direkt verſchifften Güter. Eine Statiſtik darüber giebt es nicht.
aingen | Die Ausfuhr Reuſeelands betrug Im Jahre 1892 9490 920
, * J Pfd. Sterl., im Jahre 1898 8689 671 Pfd. Sterl., iſt daher im
F N an onalität. Pet. en ven! — Berichtsjahr um 801249 Pfd. Sterl. gefallen, was zum Theil auf
— —S 5 275 817201 273 317201 geringere Produktion, zum Theil auf die niedrigeren Preife für
Halienifhe eeaeunenne 107 108000 107 103000 | “rise Oeuptausfubrartitel, und zwar landwirthſchaftliche Greugnifk,
Dunedin Meufeland).
Handelsberiht für das Jahr 1893.')
Die Folgen der Tommerziellen Kriſis in Auftralien haben fich
auch in Dunebin, obihon nur indirelt, fühlbar gemadt und das
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 362.
wie Flachs, Fleiſch, Kauri⸗Gummi, von denen jogar größere Duanti
täten ausgeführt wurden, zurückzuführen if. Zum Beiſpiel find von
gefrorenem Fleifh ausgeführt im Sabre 1893 100 262453 Pfund,
gegen 97636557 Pfund im Sabre 1892, mithin im Jahre 18%
2625896 Pfund mehr. Trog der vermehrten Ausfuhr iſt die Zahl
der Schafe in Neufeeland ftetig im Steigen. Es follen Verſuche
gemacht werben, gefrorenes Schaffleiih nad Deutſchland einzuführen.
Außer Fleiſch führt Neuſeeland große Mengen Butter (im Jahre
Dunebin. — Schweden. 713
€
1899 101 328 Pfund gegen 78247 Piunb im Jahre 1892) und Aauſe 1898. 1892.
; (m Sabre 1898 16188 gegen 11470 Pfund im Jahre 1892) mıs. kg kg
Die Herfiellung biefer Artikel if} noch einer großen Ausdehnung fäbig. Fleiſch, nicht beſonders genanntes 32 772 69 936
Ein Niederlänbtiches Syndilat hat feit vorigem Sabre Werte in Kronen Kronen
Renfeelarnıb errichtet zur Pölelung von Schweinefleiſch und tft damit Maſchinen und Geräthſchaften. 1646 971 3 739 535
ſeht erfolgreich geweien. Das Fleiſch wird meiftend nad London kg kg
| pehandt. EB iſt fo zubereitet, daß bie Berihiffung ohne Verpadung Roh: und Ballafeilen......... 7832200 9298 741
folgen Tann. Die Geſellſchaft Hat mit ben Landwirten Kontrafte Gifenbahnfhienen ............. 746200 4101681
‚ ssgefälofien unb ihnen folde Preife zugefihert, daß biejelben fich Eiſen in Stangen, Ballen x... 1754608 1165708
Mm anſehulichem Rate mit ber Scäyweinezuät befafen, aber trot⸗ Mineralöl, gereinigted......... 1523 601 6 343 880
dem befindet dieſer Zweig ber Landwirthſchaft ſich noch im ben aſe. .......... 31 931 21978
Anfängen. Papier ................... 673019 1065669
, hl hl
| Scnpanentehr. Reis ..................... 2824597 2906415
M Dumedin Tiefen im Jahre 1895 499 Schiffe von 296 668 Res.⸗ ER . ... 209 555 214 882
Tonmnen ein, bavumter nur ein Deutſches Segelſchiff mit Gütern von kg kg
| md. Butter, natürliche 0. +... 10 os 502 460
| „ tünftlie............. 839 497
Zucker, raffinixter ............ 292 162 612 973
„Moh⸗................ 4199 641 8.838 798
Schweden. Syrup................ 4049606 3380 008
| N Weizen .................... 12 880 668 10975880
Handelsberichte für das Jahr 1895.) ......... . .ãã 67009 114881
' 7. 7 993 734 4 904 627
| Sothenburg. Roggen ..................... 1 833 287 2 446 406
| Aligemeines. Weigenmehl................. 9521810 6404 816
| Roggenmehl ............... 8 884 462 2 168 489
Das Jahr 1898 Hat für den Handel keine Beſſerung gebradit. hl hl
Ein Gutes bat der Mangel an Unternehmungägeift, der, eine Folge
der allgemeinen Depreffion, feit vier Jahren herefcht, zur Folge ger Steintohle und Kos ......... — 6 449 897
hebt, nämlich daß bei den Geihäften bie größte Vorſicht geübt wird
and die Zahlungseinftellungen darum abgenommen haben. * ......... 23 m *
er......
| Einfuhr Tabak, unverarbeiteter ........ 842 645 786 419
| j Wolle....................... 960 896 864 880
| Die hauptſächlichſten Einfuhrartilel waren: Liter Siter
| Fe 1892. Wein im Fäfſern ............. 205 812 640 562
„„Zlajſchen............. 41 940 121 064
Vaumwolle ............. 6001995 5662270 Flaſchen *
Branntwein: Liter Liter
Rocnbranntwein ........... 97 596 95 278 Gewebe, ebene — TEE un * cas *
a 577111167 ur Be ” ri „ baummollene ......... 806 889 288 249
Sognat in Füfken ......... 944 957 192 765 „leinene und Hanfene... 98846 108 830
„„ Flaſchen......... 87 674 68 712
kg kg
Geringe, gefalgene ............ 6516198 3 883 481 Droduttiong: und Bandelsverbältnifie der Musfubrartitel.
Fr aller Ant... 21a * 3* Metalle. Die Fabrikation von Eiſen während bes Vorjahres
nen vergliden mit der des Jahres 1892, umfaßte:
naeftoffe .................. 24 786852 22818 662
Yänte und Felle, unzubereitet .. 800 725 987 124 1892. 1898.
Kaffee...................... 5 700 262 5 077 661 Englifhe Tonnen.
Stüd Stüd Roheiſen ................ 478 696 450 901
171 68 45 Schmehftüde...... ....... 235 426 221 780
Rindvieh .................... 143 112 Beflemerguß ............. 82 386 84 887
Schafe...................... 9 12 Martinguß .............. 74 631 78 486
Shweine...........- ....... 2 6 zufammen.... 871139 886 008
Danach bat fi die Yabrilation um 35186 Engliſche Tonnen
1) Wegen des Borjahve |. Haud. Arch. 1898 II. ©. 262. ! verminbert.
274 Schweden.
Im November 1893 betrugen die Preiſe:
GSotbenburg. Stockholm.
Pro Tonne von 1016 kg frei an Vord.
Dr.
Sterl. Schill. Pce. Sterl. Schill. Bee.
für gewöhnliches Schmiedeeiſen 8 2 6 8 — —
„gewalztes
Eiſen ............... 7 15 — 7 10 —
„ gewalztes Feineilen....... 7 15 — 7 12 6
und hielten ſich ſo bis Ende Januar 1894, wo ſie fielen und in
Gothenburg 8 Pfd. Sterl. 7 Pfd. Sterl. 10 Schill. und 7 Pfd. Sterl.
10 Schill., ſowie in Stockholm 7 Pfd. Sterl. 17 Schill. 6 Pee.,
7 Pfd. Sterl. 5 Schill. und 7 Pfd. Sterl. 7 Schill. 6 Bee. notirten.
Die Ausfuhr betrug:
1898. 1892.
kg kg
Roheiſen ..................... 14 376 147 12 666 728
Nägel ....................... 1 170 292 2 090 529
Gußeiſen ..................... 756 719 1 560 567
Schmehftüde und Robftangen... 3857500 4 095 136
Andere gewalzte ober geſchmiedete
Stangen von Eifen und Stahl 67 766 836 75 612 963
Eifen- und Gtablplatten und
anderes Eifen zur weiteren Be⸗
arbeitung .................. 821 093 465 791
Kupfer....................... 35 988 21 576
Eiſenerz...................... 12423 81 911 200
Manganerz ........... ....... 2 372 440 4 815 680
Bleierz....................... 607 080 611 599
Zinkblende.................. 23 196 426 23 897 292
Blei ........................ 291 059 93 800
Nickelerz.................... — 4000
zuſammen.... 115263 948 157 726 801
Holz. Die von den Erporteuren im Anfang bes Jahres 1893
für gefägte Holzwaaren geforderten Breife konnten nur in einzelnen
Fällen und nur für bie mehr begehrten Dimenftonen erhalten
werden. Gegen Beginn der Dftfee » Verichiffungen fielen die Preiſe
nad und nad.
Mit dem Eintritt des Herbftes begann jedoch der Markt mit
fteigender Tendenz, und zwar in Folge ber durch den Verein ber
Holzhändler eingefchräntten Produktion und bed ungewöhnlich ftarfen
Waſſermangels, durch welchen die Abfuhr des Holzes erichwert wurde.
Biele Sägewerle waren gegwungen, bie Arbeit bebeutend zu bes
ſchränken, jogar längere Zeit ganz einzuftellen. Hierzu kommt noch
außerdem, daß die ausländiſchen Lager im Allgemeinen nicht groß
waren. Am Ende bed Jahres 1893 waren die Preisnotirungen dies
felben wie zu Anfang des Jahres und für Die mehr begehrten
Dimenfionen fogar etwas Höher; fie betrugen:
für Föbrenplanfen...... 10 Schill. — Pre. bis 12 Schill. 6 Pce.
„ Battend........... Tun 65» 10 . — ,
„Weißtannenplanken. 5 — u n— —
„Weißtannenbattens 2 „ 6 „ 5
Kontrakte zwiſchen den Sägewerkbeſitzern und den Exporteuren
wurden auf der Baſis von 83 bis 34 Kronen für 3209 Zoll und
15 bis 151/g Kronen für 21/9 ><7 Zoll Föhren⸗Planken und Battens
mit gewöhnlihem Abzug von 5 p&t. für Weißtannen abgeſchloſſen.
Für die feineren Fabrikate dürften fogar noch etwas höhere Preiſe
bebungen worben fein.
Ausgeführt wurden im Sabre 1898 182894 cbm Planlen,
Battend und Bretter gegen 197590 ebm im Sabre 1892, mithin im
Sabre 1893 14 696 cbm weniger ald im Vorjahre. |
Bon Grubenftügen mwurben im Sabre 1893 283 631 cbm au
geführt, 61 960 cbm weniger alö im Sabre 1892. |
Bon anderen Holzwaaren wurden außgeführt:
ebm chm
Ballen und Sparren.. 409 Ratten und Bobenftäbe 175
Bretiers und Planlen⸗ Werth:
ENDEN ............ 279 Kronen
Bäume und Spieren . 560 Ziihlerarbeiten ...... 2489087
Gifenbabnichwellen.... 6 828
Aderbauprodufte. Der Getreibemarkt fing mit ſteigenden
Breifen an, und dieſe Steigerung bielt bis zum Frübjahr vor. Roggen
und Weizen, beſonders die erftere Frucht, gaben eine reiche Ernte
von guter Dualität. Auch bie Kartoffelernte war ausgezeichnet.
Sämmtliche Futterftoffe fanden zu gang vortheilhaften Preiſen Abſatz
Als im Herbft Regenwetter eintrat, fielen bie Haferpreife, und
die Preiſe für Schwarzhafer zeigten eine gewiſſe Flauheit, in Franl⸗
reich blieb jedoch der Markt für dieſen Hafer günftig. Weißhafer
fand guten Abſatz in Deutihland.
Am meiften gewinnbringend für den Landwirth war Gerſie,
da deren Preiſe höher ald die für Weizen und viel höher als bie
für Roggen waren. Auch der Preis des Hafer war höher als ber
für Roggen. Für Gerfte wurden 91/s bis 101/3 Dere per Kilogramm
bezahlt und für Hafer 8%/ı bis 9 Dere per Kilogrammı.
Die Ausfuhr von Gothenburg an Getreide erreichte im Jahre
1893 65 728 792 kg und überftieg die des Jahres 1892 um
36 905 342 kg.
Bon ber Gefammtausfuhr im Jahre 1898 entfielen auf Hafer
63 902 584 kg gegen 18058 961 kg im Borjahre, ferner auf
Gerfle............. 5825 Erbien............ . 127%
Roggen............ 29920 Bohnen............ 1219 3%
Weizen ............ 9350 Widen............ bil
Bon weiteren Landesprobutten wurben ausgeführt:
1898. 1892
kg kg
Butter................ 11 273 800 9 565 801
Papier ................ 12 029 608 15 296 313
Solzmafle ............. 68 930 611 57 167 366
Zündhölzchen .......... 7 149 669 7 470 445
Fiſche, Friide -......... 15 514 843 19 280 333
„ trodene u. gefalgene 10529 798 11 425 741
Schweinefleilh ......... 1 765 162 1 252 767
Stüd Stüd
Pferde ................ 48 230
Rindvieh .............. 718 778
Schafe ................ — 16
Schweine.............. — 140
kg kg
Häute und Felle ....... 185 318 140 405
Käſe ................. 95 417 122 041
| Kronen Kronen
Raihinenu.Geräthichaften 1712 794 906 888
kg kg
Theer ................ 8 450 14 750
Gewebe, baummollene ... 419 788 501 671
„ Mmollene ....... 80 087 68 967
„leinene u. hanfene 17 882 17 382
Schweden.
Heringe. Der Geringdfang fing bereits ganz früh im Monat
Siober an und fiel zufammen mit ber bamald zwilchen ben
ſüdlichen Scheren im vollen Gange begrifienen Treibgarnfifcherei.
Tie großen Schleppnegheringe waren mehr ala gewöhnlich mit Voll
keringen vermengt, was man als ein gutes Zeichen für die künftige
Dauer der Fangſaiſon anfehen will. Während der Yangfaifon bis
um 1. Februar 1894 find nicht weniger als über 85000000 kg
Heringe, größtentheils frifhe Schleppnetheringe, theils nad bem
Auslande audgetührt, theils mit der Eiſenbahn nad dem Innern
Schwedens befördert worben. Außerdem find beträchtliche Mengen
in einheimiſchen Yabriten zu Dünger und Del verarbeitet worden,
weihe Fabrikate immer größere Nachfrage gewinnen, ſowohl im In⸗
wie im Auslande.
In Betrefi der Garnheringe war bie Fangſaiſon nicht jo günftig
ala im Boriahre.
De Berlaufspreife im Jahre 1893 von Garnheringen waren
für die Marle KEK 7 bis 13, für KKKEK 9 bis 16 und für
SSSS 10 bis 17 Kronen pro Tonne.
Die Urſache für die bedeutende Steigerung bed Preiſes in ber
. een Hälfte des Jahres 1898 ift in dem Feitliegen des Eiſes im
Februar und Märy zu fuchen, woburd die Zufuhr von ben Yang»
- slägen unmöglich gemacht wurde. Sobald biejed Hinderniß befeitint
war, famer ganze Ylotten nach Gotbenburg und verlauften zu hoben
Preiſen an dortige Engroßfirmen.
In Folge einer ſehr ergiebigen Rorwegiſchen Fruhjahrsfiſcherei
wurde der Markt Überbäuft, und bie Breife fielen und führten Ver⸗
lufte für die Firmen herbei, welde Lager batten. Das Jahr 1898
lann daher alß ein gutes Jahr für die kleineren Salzereien bes
trachtet werden, aber als eined der ſchlechteſten für bie größeren
Heringsbänbler.
Während der jüngften Yangperiobe find daher niebrige Einkaufs:
preife für die friſche Waare angelegt, und auch bei ber Spekulation
in gefalgenen Heringen ift große Vorficht beobachtet worben.
Während der Yangfation 1892/98 erreichte bie Menge ber ger
fangenen Garnheringe 196 481 hl.
Schiffahrt.
Gothenburgs Handels flotte beftand am 1. Januar 1894 aus
68 Segelihiffen von 29 704 Neg.sTonnen und 151 Dampffcifien
von 61 524 Reg.» Tonnen, zufammen alfo aus 219 Schiffen von
91228 Reg.⸗Tonnen gegen 226 Schiffe von 95 6571 Reg.-Tonnen am
1. Januar 1898.
Der Frachtenmarkt bat im vergangenen Jahre Teine Belle
sung aufzumeifen gegenüber ben beiden voraußgegangenen Jahren,
er ift vielmehr in gemifler Beziehung vielleicht noch fchlechter als
in diefen geweſen, wozu Streits, auswärtige Finanzkriſen, Duarantänes
maßregeln und fehr hohe Preiſe der Bunkerkohlen beigetragen Baben.
Auch beim Beginne bes Jahres 1894 waren keine Anzeichen für
eine Aufbeſſerung des Frachtenmarktes vorhanden.
Im Rovember Tamen verſchiedene Yrachtabihlüffe beim erften
offenen Waſſer für Ladungen nah Frangöfiihen Häfen zu etwas
höheren Raten vor.
Die Kohlenfradten waren wie gewöhnlich während bed ganzen
Jahres in hohem Grade ſchwankend.
Der Shiffsverlehr im Jahre 1898 geftaltete ſich, wie folgt:
Im Laufe des Jahres 1893 wurden in Gothenburg von ausläns
diſchen Häfen einklarirt 2486 Schiffe von 1012 175 Reg.»-Tonnen,
von diefen waren 1948 Dampfichiffe von 929 410 Reg.-Tonnen. Die
Zahl der im Jahre 1892 überhaupt in Gothenburg einklarirten
275
Schiffe war 2696 von 1028 804 Reg.⸗Tonnen, darunter 2125 Dampf:
Schiffe von 922 522 Meg. » Tonnen, gegen das Borjahr weniger
260 Schiffe von 16634 Reg.sTonnen.
Bon den einklarirten Schiffen waren:
Reg .
Schiffe. Tonnen.
Schwediſche Dampfihiffe --.............. 1278 von 5654 527
„ Segelſchiffe mit Labung ...... 153
. on Ballaflı...... es) „ 40376
Norwegiſche Dampfihiffe................ 89 „ 82802
„ Segelihiffe mit Labung ...... 4
n En Ballafl....... iehe 1650
Dänifhe Dampfldiffe .................. 850 „ 83777
„Secgelſchiffe mit Labung‘........ 92
„ En Well. si 12088
Britiihe Dampfiiffe................... 184 „ 186 774
m Segeliciffe mit Labung......... 18 4.590
„ n „Ballaſt ......... u”
Deutihe Dampfihiffe ---.-............... 2 „ 67189
„Segtelſchiffe mit Labung......... 14 1647
„ n „ Balaft......... 8) *
Auffifihe Dampfihiffe -............-.... 3 „ 81%
„ Segeliiffe mit Labung......... 8 1268
" " „ Ballell......... 1, ”
Sinnländiihe Dampfidiffe ..............- 2 „ 112
n GSegelfchiffe mit Labung .... 4
, m Ballafl..... jr 258
Niederländiſche F „Sadung 7
n „ Ballefl..... „ 138
Defterreihstingarifche Segelichiffe mit Qabung lu 668
Auſtraliſche Gegelichiffe mit Labung ...... 1 1 794
n „ Ballafl....... "
Zur Empfangnahme von Drbreß, zur Einnahme von Kohlen
und behufs Reparatur kamen 80 Schiffe von 29 849 Reg.⸗Tonnen
an, welche nicht einklarirt wurben.
Am Jahre 1898 wurden von Gothenburg 2444 Schiffe von
1070 744 Reg.«Tonnen nad fremben Häfen austlarirt, darunter
1977 Dampfiiffe von 979662 Reg.-Tonnen. In dem Borjahre
betrug die Zahl der ausklarirten Schiffe 2748 von 1068 013 Reg.»
Tonnen.
Bon ben im Sabre 1893 ausklarirten 2444 Schiffen gingen 844
nach Großbritannien, 5652 nad) Dünemart, 876 nach Norwegen, 219
nad) Preußen, 91 nad Frankreich, 67 nad Belgien, 66 nach ben
Niederlanden, 61 nach Hamburg, 40 nah Bremen, 88 nad Ruß⸗
land, 24 nad ben Bereinigten Gtanten von Amerila, 12 nad
Spanien, 16 nad Kapland, 7 nach Brafilien, 6 nad Stalien, 5 nad
Lübeck, 4 nach Marokto, 8 nach Finland, 8 nad Portugal, 3 nad)
Auftralien u. |. w.
Lyſekil.)
Die Ernte von Roggen und Kartoffeln war im Allgemeinen
über mittelmäßig, bie der übrigen Feldfrüchte ungefähr mittelmäßig.
Sn Folge der fehr niedrigen Verkaufspreiſe des Roggens mußte ein
großer Theil davon als Biehfutter verwendet werben; beſonders feits
dem bie Ausfuhr von lebenden Thieren nad Großbritannien und
Norwegen verboten war. Die Ausfuhr von Hafer war bedeutend
größer als in dem Vorjahre.
1) Für die Vorjahre |. Handelbberichte von Bothenburg.
276
‚Eingeführt wurden im Sabre 1898:
Kleine Heringe zur kg cbm
Anchovisbereitung. 1009795 SHolgmaaren......... 11 809
Heringe, gefalgene..._ 789840 kg
n RKide..... 346 400 Tiichlerarbeiten ..... 471 662
Kronen SKartoffeln.......... 71 488
Eis ............... 15 766 Düngeftoffe ........ 50 000
hl Porzellan .......... 8 699
Salz .............. 103 887 Kronen
Steintoble ......... 94 638 Thonerde .......... 1680
Kronen kg
Steine, unbearbeitete. 19 960 Weizenmehl ........ 1498
Stüd
Ziegels od. Mauerfteine 1478 370
Die Ausfuhr Im Jahre 1898 fiellte ſich, wie folgt:
Steine: Kronen
Heringe, frifhe.... 266270001) unbenrbeitete ... 1 850
„geſalzene 14311 500 Stück
Fiſchguano ....... 27680 Hummer......... 32 000
HH .......... 296 976 kg
Fiſchrogen........ 1440 Safer. ............ 951 364
Kronen cbm
Feldſpath ........ WO Do... 660
Steine: Stüd
bearbeitete...... 845 054 Eier ............ 18 040
Die Hochſeefiſcherei und die Makrelenfiſcherei lieferten uns
gefähr daſſelbe Refultat wie in dem Vorjahre; dagegen war bie
Qummers und Aufternfifcherei bebeutend geringer. Die Herings⸗
fiſcherei war beſonders reihlig und die Dualität im Allgemeinen
ſehr befriedigend; von den ausgeführten Heringen gingen 21058500 kg
nad Großbritannien, 5 081 000 kg nad) Deutichland und 896 700 kg
nad Dänemarf.
Mehrere Dampfſchiffsladungen frifcher Heringe gingen nad, Fa⸗
Briten in Billau zur Herftelung von Düngeftoffen.
Andhovisbereitung. Der Fang der hierzu paſſenden Kleins
heringe war noch geringer als im vorigen Jahre, der Ertrag in
Norwegen war aber reichlich, jo daß man ven Bebarf von bort ber
ziehen Tonnte. Man nimmt an, daß die großen Heringe die kleinen
vertreiben. Der Umjay war etwa berjelbe wie im Borjahre, doch
bofft man, denjelben erhöhen zu können, ſeitdem ein großer Markt
dafür in Amerika entflanden ift.
Die Steinbrüde Haben fi einer vermehrten Nachfrage zu
erfreuen gehabt, beſonders in Folge von Beftellungen aus Deutſch⸗
land, welches bad hauptſächlichſte Abfakgebiet für bearbeitete Steine
if. Die Ausfuhr Überflieg auch die des Vorjahres um 155 798
Kronen.
Schiffsverkehr. Von Lyſekil gingen im Laufe des Jahres 1893
948 Schiffe von 113 082 Reg.sTonnen nad fremden Häfen ab.
Warberg.
Die hauptſaͤchlichſten Einfuhrartikel im Jahre 1898 waren:
kg Game: kg
Baummolle ......... 2523898 baumwollene, unges
Liter färbt ........... 3827
Cognak ............. 2489 baumwollene, gefärbt 53 264
kg wollene, ungefürbt . 13620
Schweinefleiih.. .... 15 682 n selirbt.... 9 388
1) Hiervon 5031000 kg nad Deutſchland.
Schweden. — Groningen.
Garne: | kg kg
leinene und hanfene 1443 Papier aller Aıt..... 2211
„„ gefärbt ober Salz ............... 11240
gedruckt......... 106 520 Zucker, vaffinirter .... 2893
Düngeftoffe ......... 228000 Weizen ........... 39 888
Häute und Felle ...... 2634 MWeigeumebl ......... 48110
Kaffee............. 136 922 Roggenmebl......... 89 623
Mafchinen und Geräth⸗ Kronen hl
fhaften............ 48 708 Steinkohle und Ko. 19759
kg Kg
Roheiſen ............ 71391 Gewebe, feibene...... 2
Gifenbahnfhienen .... 6071828 n baummollene 3083
Eiſenſtangen ......... 5455 „ wolleme..... 1719
Mineralöl, gereinigt... 788 727 „ kin ..... 5311
Die bauptfählichten Ausfubrartitel im Jahre 1893 waren:
kg cbm
Safer .. 0200.00. 2680 7201) ©rubenflügen...... 12297,
Kronen Planken .......... 4 881
Steine, bearbeitete... 156102 Bretter ........... 3401
Ralhinen......... 541 „ . gebobelte 661
kg kg
Fiſche, frifhe ...... 57800 Gewebe,baummollene 716
Häute und Felle... 5 375
Butter............ 12 525
Schifffahrt. Nah Warberg kamen im Sabre 1898 mit
Ladung 89 Schiffe von zuſammen 18461 Reg.⸗Tonnen, Darunter
62 Schwediſche Schiffe von 11466 Reg.⸗Tonnen, mit Ballak
166 Schiffe von 9106 Reg.«Tonnen, darunter 69 Schwediſche von
8487 Reg.sTonnen, zulammen 255 Schiffe von 27566 Reg.-Tonnen.
Ausklarirt nach ausländiihen Häfen wurden 324 Schiffe mit
Ladung von 19656 Reg.⸗Tonnen, darunter 206 Schwediſche von
11780 Reg. »Tonnen, und mit Ballafi 87 Schiffe von 23 841 Reg.
Tonnen, darunter 74 Schwebilche von 18 595 Reg.⸗Tonnen, zufammen
411 Schiffe von 48497 Reg..Tonnen.
Unter den einklarirten Schiffen befanden fi mit Labung
4 Deutſche Schiffe von 1336 Reg.:Tonnen und in Ballaft 17 Deutſche
Schiffe von 1089 Reg.⸗Tonnen.
Unter den ausflarirten Schiffen befanden fich 28 Deutiche Schiffe
von 1695 Reg.Tonnen mit Ladung und in Balaft 2 Deutide
Schiffe von 1082 Reg.⸗Tonnen, zufammen 25 Deutihe Schiffe von
2777 Reg. Tonnen.
Außerdem kamen mit Ladung von Kübel und Kopenhagen
7 Deutihe Dampfichiffe, welche einen regelmäßigen Fahrdienſt unter
balten und im Ganzen 118 Reifen machten.
Der Hafen ſcheint für den jeigen Verkehr hinreichend zu fein
und bat bei Mittelmaflerftand eine Tiefe von etwa 5 m. Die äußere
Rhede befitt einen vorzüglihen Ankergrund und kann von Schiffen
von 5,3 m Tiefgang angelaufen werben.
®.
Groningen.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Einfupuhandel.
Roggen. Die Einfuhr von Roggen gab im erften Halbjahre
einen nicht unbeveutenden Gewinn. Anfangs wurden etwa 183 Gulden
1) Hauptſächlich nah Dänemark.
2) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL ©. 1%.
Groningen
cif Rotterdam bezahlt, aber ſchon im Monat Mai, nachdem fich bie
Klagen über trockenes Wetter erhoben, ſtiegen bie Preiſe bis
155 Gulden. Die Befjerung tft aber nicht von langer Dauer gewefen.
Beigenmehl aus Amerika wurde zu ftet8 findenden Preifen angeboten.
Auch fehr billige außländifche Futtergerſte machte dem Roggen, welcher
ſonſt bei niedrigen Preifen für Sutter gefragt wird, Konkurrenz, und
endlich hatte die Erhöhung bed Einfuhrzoles in Deutſchland für
Roggen aud Rußland den Erfolg, daß Nuffiider Roggen, welcher in
Deutihlend nicht eingeführt wurde, in größeren Mengen wie fonft
rad) Groningen expebirt wurde. Am Ende des Jahres wurde Roggen
m 107 bis 110 Gulden notirt.
Rog genmehl. Weil von Roggenmehl am Ende des Jahres 1892
viel auf Lieferung verlauft war zum Preiſe von 9 Gulden, war ber
Yandel in ben erften Monaten bes Jahres 1893 fehr ſtil, und waren
bie Zabrilanten, wenn fie Geſchäfte machen wollten, genöthigt, ven
Preis 0,25 bis 0,50 Gulden nievriger zu fiellen.
In Folge anhaltender Dürre in den Monaten April und Mai
begann man in Roggen etwas zu fpeluliven, woran auch Mehl heil:
nahm, fo daß ber Preis bei wenig Nachfrage fich bid 9,50 Gulden hob -
und diefen Stand bis Auguft einhielt
Die 1893er Ernte von Roggen war ausgezeichnet, ſowohl mas
Dualität wie Dunntität anlangt. Dies hatte zur Yolge, daß das
Beh! Halb zu 8,25 Gulden auf Lieferung Rovember und Dezember
angeboten wurbe. Im September wurde der niebrigfie Stand des
ganzen Jahres mit 7,50 Gulden für 100 kg erreicht, zu welchem
Breife große Gefchäfte abgefchlofien wurden. Weil die Fabrikanten
nur langſam liefern Tonnten, erhöhten einzelne von ihnen ben Preis
bis 8,50 Gulden im Rovember, doch Tonnte man tim Dezember wieber
Deutſches Roggenmehl, das noch immer in Groningen am meißen
bezogen wird, für 7,50 bis 7,75 Gulden für 100 kg kaufen.
Deizen. Der Handel in auslänbiihem Weisen war im
Jahre 1893 von fehr geringem Umfange, was hauptfählich dem
Umftande zuzufcreiben ift, dab dad Amerilanifche Mehl den Bedarf
dedte und zum größten Theil das inländiſche Fabrikat verbrängte.
Der Eüdruffifhe und der DonausWeizen waren am billigften
amd wurben zu Preifen von 170 und 140 Gulden angeboten. Für
Donau: Weizen mit Beimengung von 80 pCt. Roggen notirte man
130 Gulden cif Rotterdam.
Da bie größte Meblfabrit der Provinz Groningen die Fabrikation
unterbrochen hatte, beſchraͤnkte ſich die Einfuhr des ausländiſchen
Beizend auf Kleinigkeiten für die Fabrikation, während Spelulanten
wenig oder nichts kauften.
Weizenmehl. Amerllaniiches Weizenmehl wurde Anfang Januar
jum Preiſe von 8,75 Gulden filr 100 kg angeboten. Diefer Preis
kant jedoch im Laufe der beiden folgenden Monate bis 8 Gulden.
Biele Geſchäfte wurden in dem erften Pierteljiahre nicht ab»
geſchloſſen. Als aber bie inländiihen Fabrilanten und Händler wieder
Offerten machten auf Lieferung Enbe des Sabre 1893, gingen viele
Händler auf die niedrigen Preiſe ein. Auch die Bäder, deren Bor:
räthe abgenommen hatten, wollten ſich zu den niedrigen Preiſen mit
dem nöthigen Vorrath verfehen. In den Monaten April und Mai
gingen die Preiſe zwar 0,25 bis 0,50 Gulbden in bie Höhe, aber man
traute diefer Beflerung nicht und verfah fi nur mit dem Nötbigften.
Im Juni war ber Preis wieder 8 Gulden und behauptete fich bis
Dltober, doch Fonnte man in den Monaten November und Dezember
zu Breiten von 7,50 und 7,25 Gulden Taufen.
Gerfte. Die Umfäge in diefem Artilel waren ſehr bedeutend.
Die niebrigen Breite — im Januar laufte man bie außlänbifche
Gerfte für 95 Gulden pro Laft cif Rotterdam — und bie Meinung,
Deutiches Handels⸗Archiv 1894. IL
2
daß bei dem Mangel an Heu viel Nachfrage nach Biehfuiter ents
fiehen würde, hatten die Spekulation in dieſem Artikel befördert.
Hierin wurde man zwar wicht getäufcht, aber was man nit vor⸗
gefehen hatte, mar bie Bollerhöhung in Deutſchland für Ruſſiſches
Getreide. Dieſe Erhöhung Hatte zur Folge, daB große Mengen
Ruſſiſcher Gerfte nach den Niederlanden eingeführt wurben, und daß
mehrere Ladungen, für Deutihland beftimmt, in Rotterdam zu ſehr
niedrigen Preiien, fogar zu 80 Gulden pro Laft, verkauft werben
tem.
Preiſe waren: im Januar 95, im Mai 100, im Juni 104
bis 110, im Auguſt 80 und am Ende des Jahres 1893 88 bis
90 Gulden pro Lafl.
Mais. Der Handel in biefem Produkte hatte im Jahre 1898,
fpeziel im zweiten Halbjahre, wenig zu bebeuten, was hauptſächlich
eine Folge der niedrigen Preife flir Gerfle war. Der gelagerte Bor:
rath am Ende ded Jahres 1892 wurde nad und nad in Fleineren
Bartien verfauft. Anfang de Jahres 1893 wurde eine einzige Feine
Ladung La Plata⸗Nais eingeführt. Als der Preis bes Amerilanifchen
Mais aber zurüdging, kaufte man biefen. Die Preiſe erlitten faft
feine Veränderung, denn im Januar wie im April wurde für Sail
grade mixed Maid 109 Gulden cif Amfterdam bezahlt.
Ab und zu wurde eine einzelne Ladung Donau-Mais gelauft,
doch wurde fie meiftend vor Ankunft in Rotterdam wieder vertauft.
Zugleich mit der Gerfte ftieg aud) der Maid im Sommer während
der Ianganbaltennen Dürre im Preife, und wurde letzterer fogar
mit 124 Gulden cif Amfterdam bezahlt. Doc diefe Preißbeflerung
bielt ſich nicht lange.
Der Abſatz von Mais nad dem Sommer war wenig von Be:
deutung, denn als PViehfutter zog man die Gerſte dem Maid vor.
Raps. Bei Indiſchem Raps, welcher Ende des Jahres 1892
auf Frühjahrslieferung verlauft war, Tonnte ein -Heiner Gewinn
erzielt werben.
Rapsſamen wurbe im Mai mit etwa 220 Gulden bezabkt, welcher
Preis fih das ganze Jahr hindurch behauptete. Sonft wurde Fein
Samen eingeführt. Died war jedoch auch nicht nöthig, weil der in»
ländiihe Samen ziemlich gut gebiehen war, und bie meiften Del
fchläger ihren Bedarf damit bedien konnten.
Leinfamen. Die Delichläger madten im Jabre 1893 wieder
eine befriebigenden GSeichäfte.
Ebenfo wie im Vorjahre wirkten bie billigen Preife der Futter,
gerfie ungünftig auf den Berfauf von Leinkuchen, weil viele Bieh⸗
zuchter bebeutenb weniger Kuchen fütterten.
Das Leindl war im erften Halbjahr faft unverkäuflich, was ſich
fpäter jedoch änderte. Alle Mühlen arbeiteten bei Weitem nicht fo
lange wie in früheren Jahren. Troffleinfamen wurde am meiften
gelauft und fand im Februar 280 Gulden. Später brauchte man
jeboch nicht mehr als 255 biß 261 Gulden zu zahlen.
Sm erften Halbjahre wurden auch einige Geſchäfte abgeſchlofſen
in BombaysLeinfamen zu Breifen von 241 bis 251 Gulden.
Es wurben ferner nicht unbebeutende Partien Amerifanifchen
Samens eingeführt. Der Markt war in dieſem Artilel ſehr vers
änderlich, und die Preiſe ſchwankten zwiſchen 260 und 240 Gulden.
Die meiften Bartien wurden zu Preifen von 250 bis 245 Gulden
getauft.
Steinkohle Die gute Dualität und ber billige Preiß von
Torf übten im Jahre 1893 einen nachtheiligen Einfluß auf die Ein-
fubr von Kohle und auf die Kohlenpreife aus. Außerdem mar im
Außlande der Handel in Engliſcher und Deutſcher Kohle gebrüdt,
was auch in Groningen einen weiteren Rüdgang der Preife bewirkte.
38
278
Während der Streiks in den Englifhen Bergwerken, welche un«
gefähr 41/2 Monate dauerten, ftand bie Zufuhr von bort fill, wos
durch der Handel in Deuticher Kohle etwas lebhafter murbe.
Der Winterbedarf mußte durch Deutſche Kohle gedeckt werben.
Sm Vergleich mit dem Jahre 1892 war die Einfuhr von Englifcher
Kohle gering.
Holz. Die Einfuhr von Holz, zumal von bearbeitetem, war im
Jahre 1893 nicht fo groß wie im Vorjahre. Dies ift hauptſächlich
den fortwährend fteigenden Preifen zuzufchreiben, melde die Im⸗
porteure von neuen Einfäufen zurüdhielten, fo daß Ende des Jahres
die Borräthe Tlein waren. Auch die Preife des gefägten Holzes
gingen in die Höhe. Es ift aber zweifelhaft, ob die Preisbeſſerung
von langer Dauer fein wird. Die Nachfrage giebt dazu feinen Anlaß.
Die Einfuhr von Ballen wirb beftändig Heiner. Auch dafür find
die Preife no zu hoch, ungeachtet der Ichon erhöhten Preiſe bes
gefägten Holzes.
Die Einfuhr von „Pitch pine‘“ von Amerika hatte dieſes Jahr
nit viel zu bedeuten und befchränkte fih auf wenige Labungen.
Die feineren Holzwaaren wurden nur in Heineren Partien, meift
zum birelten Gebrauch, eingeführt.
Ausfuhrbandel.
Im Jahre 1893 wurden bie nachflehend verzeichneten Artikel ins
Ausland verjandt:
k
Rartoffeln ......... 179500 Lumpen.....2..... 12 000
KRartoffelmehl ...... 2418600 Steine ............ 202 000
Weizen............ 3142500 Senfſamen ........ 6 800
Roggen ........... 123000 Kümmelfamen...... 89 800
Gerſte ............ 1098000 Cichorie ........... 1390
Hafer............. 71292600 Cichorienwurzeln.... 75 000
Bohnen und Widen. 62000 Gemüfe, frifches, ge:
Erbjen und Linfen.. 3000 trocknetes und eins
Reis.............. 24510 gemachtes........ 1400
Reismebl.......... 337500 Käſe .............. 28 920
Klees und Spargels Leinöl ............ 2488 494
ſamen........... 12600 Dlein............. 35 000
Kanarienfamen ...-. 1000 Papier ............ 486 330
Erde für Toöpfer⸗ Strobhülfen ....... 61 000
waaren ......... 16000 Tabak und Cigarren 8 526
Eifenerde u. Gußeiſen 680000 Seile und Werg.... 5150
Töpferwaaren...... 8700 Torffiru .......... 342 180
Beinihwarz........ 3170 Farbwaaren:
Binfen und Rohr... 7400 unzubereitete..... 21 5%
Braunrotb (ge: zubereitete ........ 830
mableneß) ....... 1 500 Liter
Werkzeuge ......... RO Wein .P............ 2186
Nägel ............. 7000 Bitter............. 4975
Altes Kupfer....... 1700 Andere Spirituofen . 638
Kreide ............ 123 200
Ein Theil der vorgenannten Waaren ift nur Spebitionsgut.
323 Pferde, 45 Füllen, 6983 Stiere, Ochfen und Kühe, 2563 Kälber
und 6519 Echweine wurden nad Preußen ausgeführt.
Im Berbältniß zu früheren Jahren ift ein zunehmender Verkehr
mit Hamburg und Bremen zu Tonftatiren, wozu vielleicht die regel:
mäßige Dampfſchiffsverbindung zwiſchen Groningen und diefen Plätzen
beigetragen hat.
Weizen. Im Frühjahre beitrug der Preis für Weizen 4,80 bis
5 Gulden für das Hektoliter im Gewichte von 75 kg, erhöhte fih um
Groningen.
ungefähr 0,20 Gulden nach Wiebereröffnung ber Schifffahrt, um glei
nachher wieder bis auf 4,90 Gulden zurüdzufallen. Im Monat Mat
trat in Folge des fortwährend geringen Angebotes eine Beflerung
bis auf 5,40 Gulden ein. Auch diefe konnte fi nicht halten, als die
neue Ernte auf den Markt kam. Die Preife ſanken bis auf etwa
4,50 Gulden im Auguft, befferten fi dann aber wieder, und Ende De-
zember wurden 4,65 biß 4,80 Gulden für das Hektoliter im Gewichte von
75 kg bezahlt. Zweifelsohne würden die Preife bei Der geringen Rad):
frage für das Inland nod weiter. beruntergegangen jet, wenn
nicht ein großer Theil der neuen Ernte nad) Großbritannien hätte
verfchifft werden können. Der in ber Provinz Groningen gebaute
Weizen, welcher dem Engliſchen jehr ähnlich ift, war billiger zu haben
und konnte mit Vortheil in Großbritannien für Englifhen Weizen
verfauft werden.
Gerfte. Im Frühjahre 1893 wurden bielelben Preife für Gerfte
gezahlt wie Ende des Jahres 1892, 8,65 bis 3,80 Gulden für das
Heltoliter im Gewichte von 60 kg. Allmählich gingen die Preiſe
berunter und ftellten fi im Rat auf 3,15 bis 3,25 Gulden für bad
Seftoliter von 60 kg. In Folge dieſes Rüdganges vermehrte ſich
die Kaufluft, und flieg der Preis nun langjam bis 3,45 und
350 Gulden.
Anfang Auguſt kam die neue Ernte, deren Farbe und Troden
heit ſehr verfchteven waren, auf den Markt und wurde verlauft
für 3,85 bis 4,15 Gulden das Heltoliter von 60 kg. Später wurde
die Dualität faft jeden Narkttag ſchlechter, und beſonders belle Eorten
wurden nicht mehr angeboten. Die Preife liefen demzufolge bis
8,60 und 8,70 Gulden zurüd. Ende September kam einige Nachfrage
aus Belgien, woburd die Breife bid 4 Gulden fliegen, um nad
einiger Zeit wieder zu finten, fo daß Ende Dezember für das Hekto⸗
liter von 60 kg 3,50 bis 8,65 Gulden notirt wurden.
Roggen. Bon inländiihem Roggen fand im Gegenfak zu bem
Vorjahre faft Feine Berfendung nad dein Auslande ftatt; fie beichräntte
fih auf eine einzige Schiffsladung und einige Wagenladungen nad
Dftfrießland. Der größte Theil wurde nad dem Inlande verfandt,
Die neue Ernte war von audgezeichneter Dualität und hatte
mitunter ein Gewicht von 77 bis 78 kg das Hektoliter. Die Preiſe
waren: Januar 4,45, Mai 4,65, Juni 4,80, Juli 4,35, Auguft 4,
September und Dftober 4,20, Rovember 4,15 und Ende Dezember
nicht höher als 3,85 Gulden für das Hektoliter im Gewichte von 70 kg.
Hafer. Bei Wiedereröffnung der Schifffahrt im Frühjahre
vermehrte fich die Zufuhr von Hafer aus ber Provinz, doch war die
Nachfrage zur Berfendung nad dem Inlande ebenfo wie die Auöfubr
fo lebhaft, daß das größere Angebot feine Preißverminderung zur
Folge hatte. Im Gegeniheil, ſobald wieder regelmäßige Zufuhr an
den Markt ftattfand, hoben fich die Preife für alle Haferforten bei
fortwährender Nachfrage, und während bed ganzen Frühjahrs und
Sommerd bewegten fie fi in einer langſam fleigenden Richtung
Hauptfählih war bie die Folge ber regelmäßigen Nachfrage in
Großbritannien und ausnahmsmeife auch in Frankreich.
Hatte dieſe Beſſerung im Laufe des Monats Februar im Durd
fchnitt 20 bis 25 Cents pro Heftoliter betragen, jo ftiegen Ende Maͤrz
die Breife bis 3,60 Gulden für bieten Hafer, 3,55 Gulden für Probfteir
und 8,15 Gulden für ſchwarzen Hafer. Die geringe Heuernte wirkte
günftig auf die Preiſe aller Futterartitel und für Hafer. Als die
Zufuhr von Hafer an den Markt, in Ermangelung von Borräthen
bei ven Bauern, abnahm, legte fih der Handel auf die Ausfuhr von
Heu und verfandte davon größere Mengen nah Deutſchland und
Großbritannien, aber in erfter Reihe nach Frankreich, woſelbſt die
Groningen.
Dürre den größten Schaben verurfacht Hatte, und demzufolge ber
Bedarf an PViehfutter aud am größten war.
Das befte Kleehen aus der Provinz Groningen murbe von den
Händlern zu den außerorbentlih Hohen Preifen von 55 bis 65 Gulden
für 1000 kg gelauft.
Der Handel in Safer hatte vor der neuen Ernte bei fehr bes
ſchränktem Angebot wenig zu bedeuten, indem die Preife nad und
nach geftiegen waren bis auf 4,45 Gulden für biden und Brobfteier
und 3,75 Gulden für fchwarzen Hafer, welde Preiſe jedoch nur
für Heinere für den Konſum beftimmte Bartien zu bedingen waren.
Verfendung größerer Partien fand zu diefen Preifen, außer einigen
Ladungen Echwarzhafer nad) Frankreich, nicht ftatt. Hatte der Hafer
in einigen anderen Ländern fehr von der Dürre gelitten, in der Provinz
Groningen mit ihrem fruchtbaren Boden und ihren Poldern war
dieg nicht der Fall. Dafelbft war die Haferernte beſonders groß
und von ſehr befriedigender Qualität. Das Gewicht ließ zwar, was
den Dibambtfter Hafer betraf, zu wünſchen übrig, aber bie beflere
Lualität und das fchwerere Gewicht des Hoogelandfter Hafers glich
dies wieder auß.
Die erfte bedeutende Zufuhr von Hafer der neuen Ernte erreichte
am 15. Auguft den Markt und wurde zu 3,40 bis 3,45 Gulden für diden
und Probfteier und 2,95 bis 3 Gulden für ſchwarzen Hafer verlauft.
Während fonft kurz nach der Ernte bie Haferpreife gewöhnlich ſinken,
war die im letzten Jahre anders. Die Preife hoben fi jogar im
Laufe des Monat? September bis 3,65 Gulden für diden und
Brobfteier und 3,40 bis 3,45 Gulden für fchwarzen Safer. Der
Schwarzhafer Hat dieſe verhältnigmäßig hohen Preife nicht behalten
Innen, denn in den Monaten Oktober, November und Dezember
ſchwankten fie zwiſchen 3,40 und 3,15 Gulden. Der Schlußpreis bes
Jahres war 3,15 Gulden.
Dagegen find dicker und Probfteier Hafer noch geftiegen bis
3,75 und 3,771/3 Gulden gegen Ende Dftober, jeitbem aber wieder
zurüdgegangen, fo daß die Schlußpreife des Jahres 1893 8,60 und
355 Gulden waren.
Während der zweiten Hälfte des Jahres 1893 wurde fehr wenig
und im legten Theil deſſelben faft gar kein Hafer nad) Großbritannien
verfandt. Außer einigen Verfendungen nach Frankreich fand der Hafer
feinen Weg nah Deutihland, wo der Ruſſiſche Hafer in Folge des
höheren Einfuhrzolles faft gar nicht bezogen wurde und der gerade
in diefem Jahre fo große Bedarf zum Theil durch Groninger Hafer
gedeckt werben mußte.
Buchweizen. In diefem Produkte wurden nicht viele Gefchäfte
gemacht, weil die Dualität ſehr zu wünfdhen übrig lief. Im No⸗
vember fanden zu dem Preife von 4,75 Gulden für das Heltoliter
von 66 kg einige Berfendungen nad Deutihland ftatt, aber auf
fpätere Dfferten, ſogar zu Preifen von 4,45 bis 4,50 Gulden, ging
man nicht ein.
Feldbohnen. Die Ernte von Feldbohnen war im Jahre 1893
ergiebiger als die bed Vorjahres. Die Qualität war fehr gut, zum
heil jogar ausgezeichnet.
Am 12. September fand bie erfte bedeutende Zufuhr flatt. Die
Breife ſchwankten zwiſchen 5 bis 5,50 Gulden für das Heftoliter im
Gewichte von 80 kg. Die Berfendung richtete fih hauptſächlich nad
Deutihland und Schottland.
Raps. Dbgleich ver Raps in Folge des bürren Wetterd im Juni
früh reif war, wurde die Einfammlung durch fortwährenden Regen
unterbrochen, und ald Anfang Auguſt die erfte Sufußt ftattfand,
zeigte fih der Samen nicht trocken.
279
Der Oldambtſter Samen wurde für 7 bis 8 Gulden das Hekto⸗
liter verlauft, während man für Ommelander Samen 7,25 bis
8,70 Gulden bezahlte. Zu diefen Preifen waren die Delfchläger in
der Provinz die hauptſächlichſten Käufer. Es gingen aber aud
einige Schiffäladungen nah Friedland, Dveryfel und Holland und
einige Wagenladungen nad Belgien.
Die ganze 1893er Ernte wirb etwa 2600 Laſt betragen haben.
Senffamen. Der Borrath von Senffamen war Anfang bed
Jahres 1893 fehr Hein, und es fand fein regelmäßiger Handel in
diefem Artikel ftatt; nur einzelne kleinere Mengen wurden nad Groß:
britannien verjandt.
In Folge der Hohen Preiſe entichloffen ſich viele Landwirthe, im
Frühjahr 1893 Eenfjamen zu ſäen. Für Saat wurde bamald ber
ungemein hohe Preis von 50 Gulden für das Hektoliter bezahlt.
Ald der Samen ber 1893er Ernte an den Marlt kam, erlitten
die Preiſe einen nicht geringen Abſchlag. Anfänglih war für das
neue Produkt gute Nachfrage nad Großbritannien und Deutichland,
wo der einheimiihe Samen erft fpäter an den Markt gebradht wird.
Für den beften Samen wurden Preife von 17 bis 19 Gulden
erzielt, womit bie Landwirthe ſehr zufrieden waren. Als der erfte
Bedarf befriedigt war und in ben genannten Ländern felbft viel
Samen an den Markt kam, hörte das Ausfuhrgeihäft größtentheils
auf, und gingen die Preife etwas zurüd, jo daß Enbe des Jahres 1893
der befte Eamen mit 15 Gulden für das Heftoliter bezahlt wurde.
Kümmelfamen. Die 1893er Ernte erreichte Ende Juli den -
Markt und wurde der guten Qualität wegen dem Samen ber 1892er
Ernte vorgezogen. Es war dafür gute Nachfrage zu Preifen von
17,50 bis 18 Gulben für 50 kg. Allmählich ſanken bie Preife jedoch
etwas und ftellten ſich Ende des Jahres nicht höher ala 15 Gulden.
Flachs. Der trodene Sommer war hauptſächlich die Urſache,
daß der größte Theil der 1898er Ernte nur eine mittelmäßige Länge
erreichte, wodurch der Ertrag nicht der gebegten Erwartung entſprach.
Die Ausfuhr von unbearbeitetem Flachs nach Belgien und Frankreich
war dieſes Jahr wieder fehr bedeutend,
Das Geſchaäft in bearbeitetem Flachs mar Anfang des Jahres 1893
ein ziemlich lebhafte. Es verminderte fich aber bald und blieb fo,
bis bie 1898er Ernte dem Markte zugeführt wurde. Die gute
Dualität des Flachjes und bie Nachfrage, bie fih im Spätiommer
zeigte, hatten eine nicht unbebeutende Preißbeflerung zur Folge.
Leindl. Der Handel in Leinöl war im Jahre 1893 nicht fo
bedeutend wie in früheren Jahren. Durch den niedrigen Preiß ber
FSutterartifel, befonder® der Gerſte, war der Abſatz von Leinkuchen
ſehr gering, und waren die Preiſe, welche dafür bezahlt wurden, im
Vergleich zu denen bes Leinfamens und des Dels zu niebrin, fo daß
das Geihäft für die Delfchläger nicht vortbeilbaft war. Die Folge
davon war, daß nicht viel Leinöl fabrizirt wurde. Ueberdies wurde
die Ausfuhr nah Deutihland, dad feit Jahren ber einzige aus:
ländifche Abnehmer des Groninger Leindls geweien ift, immer mehr
erihwert dur die Konkurrenz ber dort in den lekten Jahren
errichteten Fabriken.
Das Jahr 1893 begann mit ſehr niedrigen Preifen in Folge
des großen Vorrathes und der geringen Nachfrage. Als es fich aber
herausstellte, daß die Fabrikation von Leindl nicht bedeutend war,
gingen die Pretfe gleich flarf in die Höhe, von 20 Sulden für 100 kg
Anfang Januar bis 23,75 Gulden Mitte Februar, um danach jedoch
wieder bis 22 Gulden zu fallen. Im September bob ſich der Preis
wieder bis 24 Gulden und fan? ſpäter wieder jo weit, daß Ende Des
zember 20,25 bis 20,60 Qulben notiert wurden.
38%
280
Schifffahrt.
Die Anzahl der im Jahre 1893 in den Häfen von Delfzgl,
Termunterzyl und Doftmahorn eingegangenen Seeſchiffe beitrug 434
von 249 839 cbm Raumgehalt.
Davon verlehrten in:
Delfzyl: Anzahl cbm
Rieberländifdhe......... Segeliäiffe ..... 259 99 014
Dampfidiffe.... 36 16 792
Deutihe „2.200000 00. Segelſchiffe ..... 20 6 284
Dampfidiffe.... 11 16 338
Britiſche ............. Segelſchiffe ..... 8 3602
Dampfſchiffe.... 68 81 416
Norwegiſche ........... Segelſchiffe ..... 18 14 454
Dampfſchiffe .... 1 2575
Däniſche .............. Segelidiffe ..... 6 1 955
Dampfidifte .... 1 3 234
Auffilde .............. Segelſchiffe ..... 4 8 591
Termunterzyl:
Niederländifde......... Segelidiffe ..... 1 359
Doftmaborn:
Niederländiiche......... Segeliäiffe ..... 1 175
Hiervon liefen 2 Segelihiffe und 1 Dampfidiff den Hafen von
Delfzyl als Nothhafen an.
Bon den Übrigen eingegangenen Schiffen kamen auß Deutichland
213 Schiffe von 87865 cbm, aus anderen Ländern 188 Schiffe von
159 464 cbm Raumgehalt.
Bon den 31 Deutihen Schiffen von zufammen 22 622 cbm famen
aus Deutihland 10 Segelſchiffe von 1201 cbm und 2 Dampfidiffe
von 185 cbm Raumgebalt.
Die Anzahl der im Jahre 1893 ausgelaufenen Seeſchiffe betrug
463 von 251 592 cbm Raumgebalt.
Davon gingen aus:
Delfzyl: Anzahl. ebm
Niederländiſche......... Segelſchiffe ..... 278 100 281
Dampfſchiffe .... 34 16 197
Deutſche .............. Segelſchiffe ..... 17 4428
Dampfidiffe.... 12 16 7656
Britiſche.............. Segelſchiffe ..... 14 5182
Dampficiffe..... 70 82 966
Norwegiſche ........... Segelfdiffe ..... 20 17 588
Däniſche .............. Segelſchiffe ..... 7 2205
Dampfſchiffe .... 1 1160
Ruſſiſche .............. Segelldiffe ..... 4 8 592
Franzbſiſche ........... Segelſchiffe ..... 1 209
Doftmaborn:
Nieverländifhe.... ....- Segelſchiffe ..... 5 1079
Es gingen davvn nach Deutfchen Häfen 208 Schiffe von 47 720 cbm
und nad anderen Ländern 260 Schiffe von 203 872 cbm.
Bon ben 29 Deutihen Schiffen von zufammen 21193 cbm
gingen nach Deutichen Häfen 7 Schiffe von 1251 cbm Raumgehalt.
Außerdem find in den Häfen von Delfzyl, Termunterzyl und
Doftmahorn aus Deutſchland eingegangen 756 Schiffe ber Binnen-
fahrt, darunter:
Anzahl cbm
Niederländiie......... Segelſchiffe ..... 284 81339
Dampfidiffe.... 23 1610
Deutfche . 222200200000 Segelfdiffe ..... 416 23 092
Dampfihiffe.... 27 2866
Britiſche.............. Segelſchiffe ..... 4 988
Sroningen. — Jaemel.
Anzahl. ebm
Norwegiſche.......... Segelfdiffe ..... 1 249
Dänüühe......-...00..- Gegelidiffe ..... 1 209
und nah Deutihland außdgegangen:
Riederländifhe......... Sepelidiffe ..... 260 27 387
Dampfidhiffe.... 23 1610
Deutihe........- ser. Segelſchiffe ..... 898 21 572
Dampfidhiffe .... 24 2547
Die Seeſchiffe, welche mit Ladungen eintrafen oder in Groningen
übermwinterten, Tonnten regelmäßig befrachtet werden mit Hafer nad
Großbritannien oder Frankreich.
Die Groningen » Rotterdamer Dampfihifffahrts » Altiengefellichaft
hat die Fahrt nad Hamburg und Bremen im Jahre 1893 regelmäßig
fortgefegt.
Verkehrsmittel. Die Eifenbahn Sauwerd — Roodeſchool wurde
am 16. Auguſt 1893 für den Verkehr eröffnet, wodurch eine ſehr
erwunſchte Eiſenbahnverbindung mit dem reichen, fruchtbaren nörd⸗
lihen Theil der Provinz Groningen zu Stande gelommen ift.
Mit dem Projekte der Lokalbahn durch die öftlihen Theile der
Provinzen Dpveryfel, Drente und Groningen ift es auch in bem ver:
flofienen Jahre nicht weiter gelommen. Der Konzeifionar bemüßt
fi fortwährend, die ihm umentbehrlichen Subfidien vom Staate und
von den beteiligten Provinzen und Gemeinden zu erlangen. Geine
Bemühungen haben aber bis jekt das gewünſchte Refultat nicht
erreicht.
Jaemel (Haiti).
Handelsbericht für da8 Fahr 1893. ')
Das verfloffene Jahr ift ohne Ruheſtörungen verlaufen, was
auf den Handel vertrauenerregenb eingewirkt bat.
Die Kaffeeernte der Saifon 1893/94 iſt keine ergiebige ges
weien, da fie auf nur höchſtens 70 000 Säde veranichlagt werben darf.
Die 1894er Ernte verfpricht eine gute zu werben.
Der Werth der Sejammteinfuhr im Sabre 1893 betrug
813407 Gourdes, wovon 155383 Gourdes auf Waaren entfallen,
bie mit Deutſchen Schiffen anlamen, 461 066 Gourdes entfielen auf
bie Britifche, 140 884 Gourdes auf die Nieberländiihe und 32 135
Gourdes auf die Franzöfiihe Flagge.
Ausgeführt wurden im Sabre 1893 :
Wertb: Werth:
Gourdes. Gourdes
Kaffee?) ........... 1915 662 Dchfenhäute ........ 292
Blauholz........... 15696 Drangenidalen...... 482
Baummolle......... 669 Baummolleniamen... 240
Biegenbäute ........ 826 Scilbpatt.......... 1104
Geldweſen. Der Wechſelkurs Bat fih unter ber jekigen
Regierung ſtets niedrig gehalten, ex war von 15 pGt. allmählid auf
8 pCt. im Auguſt vorigen Jahres gefallen. Seitdem zeigte ber
Kurs eine langſam fteigende Tendenz, erreichte 20 pCt., fiel dann
aber wieder biß auf 16 pCt. Es liegt der Regierung ganz befonderd
daran, die Ausgabe von weiterem Papiergeld zu vermeiden, und
fie läßt Häufig Amerikaniſches Gold verkaufen, um dadurch ein
Sinten ber Kurfe zu erzielen.
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL ©. 85.
3) 12 991 224 Pfund.
Sacmel, — Remal.
Im Vergleich zu anderen Ländern bat bad Haitianiſche Papier:
geld fi) einen günſtigen Kurs erbalten.
Sm Cirkulation find etwa Ks Mill. Gourdes und follen weitere
11/4 Mill. Gourdes in Heinem Silbergelde zur Grleichterung bes
Verkehrs geprägt werben.
Die früher geprägten Silberbollard (1 Gourde = 5 Franken)
wurden bem Sande in Folge bes günftigen Werthes durch ben
Handel entzogen.
Schifffahrt. Wie bisher laufen den Hafen folgende Dampfers
Zinien an: 1) Die Royal Mail, alle 14 Zage von Europa kommend
und über Colon nad) dort zurüdtehrend, demnach 52 Mal im Jahre
Jaemel berührend; 2) die Hamburg-Amerilaniiche Packetfahrt⸗Aktien⸗
Beielichaft, deren Dampfer einmal monatlid, von Hamburg lommend,
Jacmel anlaufen und auf der Rückreiſe fehr Häufig in SJacmel
Fracht fuchen; 3) die Atlas Steam ship Cy. Limited, in 14 tägiger,
regelmäßiger Fahrt; 4) der Koninklijke Weftindiiche Maildienft, regel
mäßig alle 3 Wochen; 5) die Dampfer der Compagnie Gönerale
Transatlantique, einmal monatlid von Fort de France Über St.
Thomas, Borto Nico, St. Domingo, Jaemel nah Port au Prince
gehend und auf dem Rüdwege die Häfen Haitis anlaufend; 6) bie
Ruſſiſche Linie Finska Angefartygs Aktiebolaget, nach Helfingfors
gehörig, die einmal monatlih ihre Dampfichiffe über Havre nad
Jacmel und anderen Häfen Haitiß entiendet, und zwar nur während
der Ernte, ohne feſte Abgangabaten; 7) eine nme Linie, Knotts
Prince Line, die in Newcaſtle on Tyne bebeimathet if, deren
Dampficiffe den Hafen indeffen nur fehr felten berühren.
Die einzelnen Nationen waren an dem Schifföverleht im Jahre
1893 betheiligt, wie folgt:
Dampfiäniffe
Ein» und außgegangen.
Ausgeführte
Ladung. Ladung.
Tonnen Tonnen
Rationalität. Anzahl. zu 1000 kg. ;u 1000 kg.
Deutſche............. 26 1476 2746
Britiſche............. 82 4668 1806
Granzöflihe.......... 12 608 272
Niederländile ....... 85 1781 2378
Ruffifde............. 7 78 805
jufammen 162 84% 7006
Segelſchiffe.
Ein⸗ und ausgegangen.
Ausgeführte Ladung.
Reg.⸗ Tonnen
Rationalität. Anzahl. Tonnen. zu 1000 kg
Britiſche ............... 1 110 100
Franzöſiſche ............ 2 607 202
Amerikaniſche (B. &t.).... 4 881 432
Dominilanifde.......... 1 ? ?
zufammen,... 8 7 ?
Seit dem 1. Sanuar 1894 find die Tonnengelber für Dampfs
ſchiffe mit Einfuhrladung von 50 Cents auf 1 Gourbe pro Tonne
erhöht worden. Im Laufe des Frühjahrs fol eine der Vollendung
nahe, neu gebaute eiferne Werft nebft großem eifernen Zollgebäude
dem Öffentlichen Verkehr übergeben werben.
281
MReval.
Handelsbericht für das Jahr 1893,1)
Allgemeines.
Schon das Jahr 1892 war für bie Handelsverhältniſſe Revals
als ein außerordentlich ungünſtiges zu bezeichnen, da ſowohl die Aus⸗
fuhr als auch die Einfuhr auf die Hälfte des Werthes herabgeſunken
woren, ben biefe im Jahrfünft vorher betragen hatten. Auch das
Jahr 1893 brachte troß der am 7. Auguft 1892 ſchon erfolgten Aufs
bebung des Getreide⸗Ausfuhrverbots Zeine weſentliche Aenderung in
diefe Verhältnifie, da dem Auslande fi unterbefien andere als
Ruſſiſche Bezugsquellen für den wichtigſten Ausfubrartilel, das
Getreide, eröffnet Hatten und defien Bedarf größtentheils ſchon
gebedt war.
Die bis gegen Ende des Monats April andauernde Eisfperre
des Revaler Hafens verhinderte im erften Drittel ded Jahres bie Ein-
und Ausfuhr zur See, und im Juli und Auguſt des Jahres 1898
waren die Handelsbeziehungen zu Deutichland derartig gering, daß
Die Anzahl der unter Deutiher Flagge in den Hafen von Reval eins
gelaufenen Schiffe unter den fremden Schiffen von der erften Stelle
auf die dritte Stelle herabſank.
Einfuhr.
Die Einfuhr Revals aus dem Auslande im Jahre 1898 if} gegen
bad Borjabr wiederum gefunten, und zwar um etwa 5,5 Will. Rubel,
Während die Durchſchnittsziffer des geſammten Einfuhrwerthes
für die letzten ſechs Jahre etwa 44 Mil, Rubel betrug, war dieſer im
Jahre 1893 nur 24 Mil. Rubel. Die hauptſächliche Urſache dieſer
Berminderung ift in den gefammten Handelsbeziehungen mit Deutfch-
land zu ſuchen, ba der biöherige Handel Revals fi, abgefehen von
bem mit Britiihen Häfen, zum großen Theil auf ben Verkehr mit
Deutichen Häfen erftredite.
Es wurden in Reval aus dem Auslande eingeführt:
Sm Durchſchnitt
der Jahre Sn ben Sahren
1887 bis 1891. 1892. 1898.
Pub. Pub. Bud.
Kpfelfinen und Gitronen. 88 428 85 269 14 189
Undere Früdte ......... 18 590 12 824 8 244
Kaffee ................. 82 448 21637 18.910
Heringe............. .. 203 694 243 103 892 516
Rohe Baummolle........ 8 056 344 1967270 18343669
Berihiedene Barne...... 63 917 165 487 12 867
Farbwaaren............ 98 642 45 890 22 410
Gummi u. Sarf........ 65 206 62 786 87 152
Kopra................. 73 146 82 472 2 934
Verſchiedene Dede ....... 60 659 41 429 10 541
Sonftige Drogen........ 142 189 180 617 131 812
Unverarbeitetes Gifen.... 801 767 126 648 221 620
Unverarbeiteter Stahl ... 19 128 91.009 60 286
Unverarbeitetes Binn.... 12 908 11 889 15 466
Düngeftoffe .....-....... 131 189 100 205 195 871
Steinlohle und Rols..... 8 345 662 1914815 8032020
Leere Hüllen ............ 174 138 63 394 81 912
Maſchinen und Apparate
269 659 160 759 244 396
unb deren Theile......
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL &. 801.
282
Bei faft allen genannten Waaren mit Ausnahme von Yeringen,
verjhiedenen Delen, Zinn und Düngeftoffen tft Die Einfuhr gegen
den Durchſchnitt der früheren fünf Jahre berabgegangen, bei einigen
derielben fogar noch unter das niedrige Niveau des Jahres 1892.
Nur die Einfuhr von Eifen, Zinn, Düngeftoffen, Eteinlohle und
Maſchinen bat fih Über daſſelbe erhoben, aber noch nicht die frühere
Durchſchnittsmenge erreicht.
Auch die Einfuhr aus Deutfhland hat natürlich unter den
obwaltenden ungünftigen Berhältnifien im Sabre 1893 zu leiden
gehabt. Betrug im Jahre 1892 die Deutiche Einfuhr etwa 29 pCt.
des Geſammtwerthes der eingeführten Waaren, jo war fie im Jahre
1893 bis 10,83 p&t. Herabgegangen, ein fo niedriged Progentverhälts
niß, wie e8 in den legten 20 Jahren nicht vorgelommen ift.
Bon den wichtigeren Artiteln wurden aus Deutfhland ein:
geführt:
18%. 1891. 1892. 1893.
Bud. Pud. Pud. Pud.
Apfelſinen u. andere Früchte 46207 77447 43160 14884
Kaffee................... 32616 23697 16009 6965
Rode Baumwolle ......... 1 224 062 868092 687528 44919
Farbwaaren ............. 43866 46041 9142 14063
Gummi und Harze ....... 17936 14548 10864 2889
Kopra ........ .......... 45919 13106 8402 —
Sonſtige Drogen ......... 88 728 66656 27416 68580
inverarbeitetes Schmiebeeifen 24450 48674 80169 11398
Unverarbeiteter Stahl..... 16781 28725 23788 11644
Biegelfteine, feuerfeite ..... 81720 838781 26249 846
Rohe Häute............. 29 466 6686 6703 18229
Kols...... .............. 18128 34964 10988 26 715
Leere Fäller ...... ....... 91282 88276 b61365 23966
Maſchinen und Apparate . 22061 22217 17823 15686
Sonſtige Manufalturs und
Snduftriewaaren........ 65239 64156 47240 256944
Flaſchen. Flaſchen. Flaſchen. Flaſchen.
Mineralwafſſer............ 66282 91901 87812 28202
Nur Häute und Koks Haben fih in ber früheren Höhe der Ein⸗
fuhr behauptet.
Ausfuhr.
Der Geſammtwerth der Ausfuhr im Sabre 1893 bezifferte ih
auf nur wenig mehr als 10 Mil. Rubel, während er in den Jahren
1887 bis 1891 im Durchſchnitt etwa 191/s Mill. betragen Batte.
Bergleiht man bie wichtigften Artikel der Ausfuhr in den Jahren
1892 unb 1893 mit benen im Durchſchnitt der vorbergegangenen
fünf Jahre 1887 bis 1891, jo ergeben fich folgende Refultate:
Es wurben ausgeführt:
Im Durchſchnitt
ber Jahre Sn den Sahren
1887 bis 1991. 1892. 1893.
Bud Bud. Pub.
Hafer .......... ....... 6418 049 1463 414 3747 686
Weizen ..... ........... 1 922 486 — 31322
Roggen ................ 1 741 717 — 117 806
Gerſte................ 717 811 233 815 228 004
Kleie ................. 229 779 31 950 162 592
Delluchen .............. 806 265 361 609 284 748
Flachs................. 1067 688 1084002 1035361
Leinfaat ............... 1177654 284 282 1% 280
Rinealöl....... nenne 120 344 215 348 124 079
Wild .......... ....... 62 112 40 444 9 526
Reval.
Im Durchſchnitt
der Jahre In den Jahren
1887 bis 1891. 1892. 1893,
Pud. Pud. Pud.
Felle und Häute ........ 23 825 65 078 43 7115
Wedro zu 100 Grad,
Spiritus............... 1274446 253 520 380 916
Stück. Stück. Stüd.
Eier .................. 2 718 704 152310 21962%
Aus diefen Zahlen ergiebt fih, daß mit Ausſchluß von Fellen
und Häuten kein Ausfuhrartikel die Durchſchnittsziffer der letzten
fünf Jahre erreicht hat, ja ſogar verſchiedene Artilel gegen das un
günftige Jahr 1892 noch eine Abnahme zeigen. Die Aufhebung be?
GetreidesAusfuhrverbotd ließ zwar den Markt für Getreide etwas
belebter erfcheinen, doch erreichte die Ausfuhrmenge noch nicht an:
nähernd die frühere Durchſchnittsmenge der fünf Sabre 1887 bis 1891.
Als neuer, in der vorftehenden Zufammenftellung nicht angeführter
Ausfuhrartifel erfcheint im Jahre 1898 Heu in geprektem Zuftande,
wovon 771538 Bud veriifft wurden. Hiervon gingen 268 Bud nad
Deutichland, der größte Theil, 743 078 Bud, nad) Großbritannien und
der Neft von 28147 Bud und 45 Pub nah Frankreich und den
Niederlanden.
Der Werth der nah Deutſchland ausgeführten Waaren betrug
1,8 Mill. Rubel, etwa 18 p&t. des Geſammtwerthes; im Zahrfünft
vorher hatte er etwa 3 Mil. Rubel im Durchſchnitt betragen.
Sn den letzten vier Jahren wurden von den wichtigeren Waaren
folgende Mengen nah Deutichland ausgeführt:
1890. 1891. 1892. 1898.
Bud. Bud. Bud. Bud.
Roggen ............. .... 811018 203100 _ _
Safer ........... ........ 13129834 2344 1224 10807
MWeizen......... ......... 119620 116662 — —
Erbſen .................. 3255 11327 10776 2549
Kleie ....... Kanonen 2.00. 119568 167239 19450 5497
Flachs ............. .... 83617 91343 101742 54757
Leinſaat ................ 86 296 23946 29280 26412
Delluden .............. . 179% 72298 1541 187%
Mineralöl ............... 69181 82679 177552 96649
Felle und Häute.......... 11602 49035 40716 34700
Wedro zu 100 Grad.
Spiritus ............. .. 532710 480028 236479 857 739
Stück. Stück. Stück. Stück.
Eier .................... 400 000 1370400 73990 402 250
Bretter.................. 41092 45025 23426 —
Auch dieſe Zahlen laſſen erkennen, daß das Jahr 1898, obgleich
bei einigen Ausfuhrartikeln, wie Hafer, Erbſen, Kleie, Delkuchen,
Spiritus und Eiern, eine Steigerung gegen das Jahr 1892 nicht zu
erkennen ift, im Allgemeinen boch noch weit binter dem Durchſchnitt
der früheren Jahre zurüdgeblieben und fomit nicht als Wenbepunft
zur Beflerung der rüdwärts gehenden Ausfuhrverhältnifſe zu be⸗
trachten ift.
Induſtrie.
Die Verhältnifie der Branntweinproduktion Eſthlands und ſpeziell
Revals im Jahre 1893 waren überaus ſchwierige. Eine größere An-
zahl von den 180 in Efthbland vorhandenen Brennereien hat ihren
Betrieb bedeutend einfchränten müffen, was denn aud auf die Lands
wirtbichaft und Viehzucht nicht ohne nachtheiligen Einfluß geblieben
ift. Zugenommen dagegen hat die Produktion in ber chemiſchen
Fabrik in Reval, wie auch in ber Revaler Fabrik für Fournierfike
Keval.
und Holgmaaren. Exftere probuzirte Brechweinftein, Antimonpräparate,
verfhiedene Aether, Kollobium, Eſſenzen und als erfie in Rußland
Chloroform. Geit dem Jahre 1894 werden aud) Tannin und Gallus⸗
präparate angefertigt. Neu hinzugelommen ift eine Fabrik für Cellu⸗
Iofefabrifation in Reval, die jedoch erft mit dem Jahre 1894 ihren
Betrieb eröffnet bat. Die übrigen Fabriken haben fidh bei den uns
günftigen allgemeinen Berhältnifien, unter denen aud fie zu leiden
hatten, in ihrer Produktion auf ber annähernd gleichen Höhe bed
Borjahres gehalten.
SHihfahrt.
Der Schiffsverkehr Revals war im Jahre 1893 vom 3. bis 7. Ja⸗
nuar und vom 10. Januar bis zum 24. April, im Ganzen alſo
108 Tage hindurch, durch Eis volfländig unterbroden. Bon den im
Hafen befindlien fieben Schiffen gelang ed dreien, am 9. Januar
ofienes Wafler zu erreichen, bie übrigen vier mußten bis zum April
und Mai in Reval verbleiben.
Bon den 1654 Schiffen von 810 851 Reg.:Tonnen, bie im Ganzen
in Reval einliefen — 455 Dampfs und 1199 Segeliiffe — kamen
1437 von 162482 Reg.-Tonnen aus Ruſſiſchen und 217 von 147869
Reg.⸗Tonnen aus ausländifhen Häfen. 65 Schiffe, 61 Dampf- und
4 Segelfifie, von im Ganzen 29 932 Reg.» Tonnen trafen aus Deutſch⸗
land ein, fie bilbeten von ber Geſammtzahl der aus dem Auslande
eingegangenen Schiffe nur 30 pCt. und von dem betreffenden Tonnen»
gehalt 20 p&t. Obgleich der Schiffsverlehr aus Deutichen Häfen nad)
Rußland und fpeziell nad Reval durch bie fhwierign Bol» und
Abgabenverhältniffe einen NRüdgang ſelbſtverſtändlich vorausfehen
ließ, fo Hat ſich derfelbe dennoch unter den von anderen ausländiſchen
Häfen einkommenden Schiffen in zweiter Linie behauptet, und nur
die Zahl der auß Großbritannien gelommenen Schiffe Überfteigt bie
Baht der aus Deutihen Häfen eingelaufenen um 18 Schiffe.
In Bezug auf die Flagge nahmen von ſämmtlichen 1654 ein»
gegangenen Schiffen ber Anzahl nad die Ruſſiſchen mit 1486 bie
erfte Stelle ein, dann folgten 85 Schiffe unter Britiſcher Flagge, 42
unter Däniſcher und darauf 88 Schiffe unter Deutfcher Flagge.
Rah Dem Raumgehalt Famen gleichfalls zuerft die Ruſſiſchen mit
152 474, dann die Britifden mit 81 315, darauf die Däniichen mit
39016 und dann bie Deutichen mit 18184 Reg »Tonnen. Durchs
ihnittlih war der Tonnengehalt der Britiihen und Däniihen Schifie
faft doppelt fo groß ald der der Deutihen, von benen ein Dampf:
ſchiff im Durchſchnitt zu 494 und ein Segelfhiff gu 183 Neg.-Tonnen
u rechnen ift.
Im Ganzen liefen von Reval 1640 Schiffe von zufammen 305 089
Reg.⸗Tonnen aus, und zwar 451 Dampfs und 1189 Segelidiffe Bon
diefen gingen 1434 Schiffe, 260 Dampf: und 1174 Segelichifie, von
160 576 Reg.-Tonnen nad Ruifiihen und 191 Dampf» und 15 Segel»
ihiffe von 144518 Reg.⸗Tonnen nah ausländiſchen Häfen. inter
diefen befanden fih 54 Dampiſchiffe von 22458 Reg.-Tonnen, bie
nah Deutichen Häfen beftimmt waren, das find im Verhältniß zur
Sefammtzahl und zum GelammtsTonnengehalt ber nad dem Aus⸗
lande gegangenen Schiffe 26 pCt. und 15 pCt. Auch bierbei ftebt Die
Zahl der nad Deutihen Häfen gegangenen Schiffe ber nach Britifchen
beſtimmten nad und behauptet bie zweite Stelle.
Bon fämmtlichen nad) dem Auslande gegangenen Schiffen gingen
24, d. i. 12 pCt., mit Ballaft ab, unter dieſen fein Schiff in Balaft
nah Deutichland.
De: im Revaler Hafen feit dem Spätherbft des Jahres 1892 voll:
endete, von der Verwaltung der Baltiihen Eifenbahn erbaute Elevator
it, nahem ber von einer Regierungslommilfion geprüft und zweck⸗
283
entſprechend befunden worden, erft in letzter Zeit in Thätiglelt ges
treten und dient zur Zeit als Lagerraum für Getreide, vorzugsweiſe
Hafer.
Verlcehrsüberfichten.
1. Einfuhr zur See im Jahre 1898
(mit Einfluß der im Tranfit und auf Niederlage beförberten
Waaren).
A. Rabrungs- und Genußmittel.
Bud.
Apfelfinen und Eitronen 14189 Bein in Zäflern ...... 9229
Andere Yrüdlte........ 3244 Verſchiedene Waaren ... 449%
Gewulrze ............ 1433 Flaſchen.
Heringe .............. 392616 Champagner........... 38 095
Kaffee ............... 18910 Mineralmafler......... 28 695
Kochſalz .............. 1892 Porter und Bier ...... 676
Stärke............... 16 Spirituoſen........... 11 772
Reis................. 3387 Wein, nicht mouſſirender 7720
Thee................. 4027 Verſchiedene Betränte... 879
Aus der Arim eingeführt: 1180836 Pub Salz.
B. Robftoffe und Halbfabrilate, Baus und Brenn⸗
materialien.
Pud. Pud.
Baumwolle, robe..... 1348662 Nut holz ............ 4 868
Garne, verfhiedene... 12867 Kopra .............. 2931
Sute, robe ....... ... 5310 Dele, veriiebene .... 10541
Kunftwolle ....... .. 9872 Soda und Botalde... 7 484
Mole, rohe ......... 9183 Verſchiedene Drogen.. 181812
Berichiedene Waaren.. 1055 Blei................ 37182
Chlorfall ........... 9311 Eiſen. .............. 221690
Farbwaaren ......... 22470 Kupfer und Kupfer⸗
Gummi und Harze.... 87152 legirungen ........ 58 718
Zink ............... 8832 Stahl .............. 60 286
Zinn............... 15466 Samereien, verſchiedene 6017
Andere Metalle ...... 1484 Gteintoble und Kols . 8 032 020
Cement ............. 28 Thon und ungereinigte
Düngeftoffe ........ . 15871 Kreide ............ 3279
Häute, rohe und bear⸗ Biegelfteine ......... 41 880
beitete .......... 43 670 Verſchiedene Waaren. 85246
O. Nanufaktur⸗und Induſtriewaaren.
Pud. Pud.
Eiſen⸗ und Stahlfabrikate 40 718 Meffing- und Kupfer⸗
Fayence⸗, Glas⸗ und Por⸗ fabrikate............ 3110
zellanwaaren .......» 3730 Nöhren aus Thon ..... 10 099
Säfler, leere .......... 81912 Verſchiedene Waaren ... 45369
Manufalturwaaren..... 66831 D Werſchok.
Maſchinen und Apparate Spiegelgla® .......... 15 486
nebf deren Theilen... 244 896
D. Lebende Thiere ............ 65 Stüd
Rah dem Werthe betrug die Einfuhr:
Rubel.
A. Nahrungs⸗ und Genußmittel... 1999513
B. Rohftoffe und Halbfabrifate ... 18231 094
C. Ranufalturs u. Snduftriemaaren 3 781.030
D. Lebende Thiere .....22...0... 430
zufammen... 24012067
284
Reval. NMarſeille.
Davon entflelen auf die Einfuhr auß:
Rubel.
Großbritannien ..... 18 702 861
Amerika ........... 6 166 970
Deautihland ........ 2 564 696
den Niederlanden ... 729278
Norwegen.......... 382 496
Schweden .......... 170 161
Frankreidh...... .... 101362
Rubel.
Portugal ............ 49 987
Italien............. . 49038
Belgien ............. 48 621
Dänemarf.....0..... 45 878
Spanien ............ 10 395
Defterreih»Ungern ..... 340
2. Ausfuhr zur See im Jahre 1893.
A. Rahrungs- und Genußmittel.
Bud. Bud.
Buchmweizengrüge .... 28312 Kleie ............. 152 592
Butter ....20u0000 0. 4158 Delluden........... 234 7148
Erbien ........0.... 62829 Weizen ............ 831 332
Sleifch, gemäftetes ... AI Wild .............. 9626
Gerflie.............. 228004 BVerſchiedene Waaren . 1878
Hofer ........... u... 8747 686 Medro
Mehl .......... .... 5 933 gu 100°
Mil, kondenfirte.... 30502 Spiritus ....... .... 880916
Roggen ............ 117 806 Stück.
DEU ............... 771538 Eier ............... 2195 230
B. Rohſtoffe und Halbfabrikate.
Bud. Pud.
Abfälle, verſchiedene.. 1215 Seede............... 51 806
Abelt ....... ...... 11964 Knochen ............. 4 6582
Bettfebern...... none 987 Knochenmehl ......... 6100
Blut, getrodneted.... 5906 Leinfaat ........... . 190280
Dürme, gefalgene .... 10732 Mineralöl ........... 124 079
Felle und Häute..... 435 715 Theer...... ......... 1322
Flachs ...... ....... 10835 861 Wolle, rohe ..... u... 8 676
Schweinsborſten ..... 5557 Berfchiedene Waaren ... 9 868
Thier haare, verſchiedene 242562 Grab.
Hanf ......... u... 11742 Fuſelöl ............. 77 258
O. Manufalturs und Induftriewaaren.
Bub. Bud.
Bücher ............ .. 1030 Matien......... ...... 90%
Gummiſchuhe ......... 1527 Tauwerk ............. 737
Holzarbeiten .......... 25837 Verſchiedene Waaren ... 3581
Leinwand ....... on... 1905
D. Lebende Thiere............. 23 Stüd.
Nach dem Werthe betrug die Ausfuhr:
Rubel.
A. Nahrungs⸗ und Genußmittel... 4780 748
B. Robftoffe und Halbfabrikate .... 4868 860
C. Manufaktur⸗ u. Snduftriewaaren 422 940
D. Lebende Thiere............... 438
zufammen... 10072 986
Davon entfielen auf bie Ausfuhr nad:
Rubel. Rubel.
Großbritannien ...... 4698250 Belgien ............. 280 340
Franfreih........... 2070920 Schweden ........... 42 595
Deutihland ......... 1804 385 Amerika ............. 10 590
den Niederlanden .... 887591 Bortugal....... ..... 20
Dänemark........... 288 345
3. Schiffsvertihr im Jahre 18%.
Eingang. Audgang.
Darunter. Darunter
mit mit
Ladung. Ladung.
An Reg.⸗An⸗ Ans Reg.⸗⸗An⸗
Nationalität. zahl. Tonnen. zahl. zahl. Tonnen. zahl.
Ruffiige....... 14385 152474 1410 1425 152288 476
Britifhe....... & 81315 76 82 77665 59
Däniide ...... 42 89016 18 4 8371397 3
Deutide ...... 38 1814 82 88 18867 3%
Norwegiſche .... % 13082 38 2a 127057 1
Schwebilhe.... 4 5610 14 55 bi 20
Niederländiſche 4 1180 4 5 161 .4
zufammen... 1654 810851 1577 1640 805089 645
Marfeille.
Schiffsverkehr im Jahre 1893.')
Die Geſammtzahl der im Sabre 1898 eingelaufenen Schiffe
betrug 7838 von 4760846 Reg.⸗Tonnen gegen 8081 Schiffe von
4 808 739 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892.
Die Waareneinfuhr zur See umfabte 8 304126 Tonnen (m
1000 kg) gegen 3039226 Tonnen im Jahre 1892, mithin mehr
264900 Tonnen.
Die Geſammtzahl der audgelaufenen Schiffe betrug 78348 von
4 702 346 Reg.⸗Tonnen gegen 8123 Schiffe von 4777123 Peg.
Tonnen im Borjahre.
Die Waarenaußfuhr zur See flieg von 1548 528 Tonnen im
Borjabre auf 1584 828 Tonnen, mithin um 40 800 Tonnen.
Die Zahl der eins und audgegangenen Schiffe ſank von 16 204
im Vorjahre auf 15681, die Zahl der Regiftertonnen von 9580 862
auf 9452592. Dagegen bob fih der Gefammtmaarenverlchr von
4 582 754 Tonnen auf 4 888 464 Tonnen, mithin um 305 700 Tonnen.
Bon den eins und auögelaufenen Schiffen waren 11151 vom
5542 682 Reg. »Tonnen SGranzöfifger Nationalität (1892 1176
von 5957 542 Reg.⸗Tonnen), 4530 Schiffe von 3899 910 Reg.
Tonnen waren anderer Nationalität (1892 4441 von 8 623 320 Reg.
Tonnen).
Der Waarenverkehr unter Franzöſiſcher Flagge umfaßte
2220 170 Tonnen (1892 2800518), unter anderer Flagge
2668284 Tonnen (1892 2282 241).
Die Zahl ver Segelſchiffe betrug 5480 von 814 741 Reg.-Tonnen
(1892 5808 non 862 889 Reg.sTonnen), verminderte ſich aljo im
Bergleich zum Vorjahre um 378 Schiffe und um 87 598 Reg.»Tonnen.
Die Zahl der Dampfiiffe und deren Nettoraumgehalt fanl
ebenfalls im Berichtsjahre im Vergleich zum Borjahre; 1892 zählte
man 10396 von 8728523 Reg.-Tonnen, 1893 nur 10251 von
8 637 851 Reg.⸗Tonnen. Diefe Verminderung erklärt fich mwefentlid
dadurd, daß im Sahre 1893 auf den Linien Marfeille-Tunis umd
MarfeillesAlgerien die Zahl der Fahrten in Folge fcharfer Konkurren;
eine Beichräntung erfuhr.
Die Eins und Ausfuhr auf Segelſchiffen umfaßte eine Waaren:
menge von 749000 Tonnen (1892 8831 632), auf Dampfſchiffen eine
folde von 4139464 Tonnen (1892 8 761 122).
1) Vergl. Hand. Arch. 1892 I. ©. 158.
Marfeille. — Pabang. 285
Nach ber Nationalität betheiligten fich bie einzelnen Länder an bem Verkehr mit Marfeille im Jahre 1898, mie folgt:
Eingang. Audgang.
Rationalität Große Fahrt. Küften] — Große —— Fe
. eg.⸗ ‚8 3
Anzahl. | —** | Amahl. Tonnen. Anzahl. | Tonnen. Anzahl. | Tonnen.
Deutide ..... Dorn ne nee en een nun. 19 24790 82 30 809 7 5 804 48 47 547
Britiſche........................... 242 461 895 420 555 102 67 110 459 602 901 747
Ameritanifche (Bereinigte Staaten) ..... 8 3 | — _ 1 657 1 560
Deſterreich⸗ Ungariſche............... 2 10 080 158 99 440 88 16 762 129 88 024
Belgiſche........................... — — 3 3800 — — 8 3880
Däniſche .......................... 2 746 58 12 041 4 1820 18 11916
pantiche EIER 2 1166 314 216 645 6 9379 325 193 284
Griechiſche ........... ........... 1 1180 262 156 611 — — 269 162 675
Riederlänbifche. ......... ............. 82 48 609 38 61376 26 41 537 42 68 062
Stalienifche. ......................... 61 32 882 455 146 095 96 60 711 450 138 769
Türkiſche................... ...... — — 11 8279 — — 15 11 888
Ruſſiſche ......................... 5 2599 8 4 886 2 1111 7 4130
Schweden⸗Norwegiſche.......... 89 20 930 8 54 500 28 15 391 85 54 668
Verſchiedene................... 6 6682 6 6130 8 3 892 10 11 067
zuſammen. ................... 453 614 187 1840 1 345 213 268 257 363 1989 1 683 147
Dazu Franzöfiide............. 249 857 111 5311 2 433 835 288 329 270 5353 2432 466
Neberhaupt................... 682 971298 | 7161 | 377908 | 506 586638 | 7342 | 41165618
Dagegen 1892................ 667 963 636 1414 3840 108 687 652 898 6586 | 4 124 225
1893 mehr (+) ober weniger (—) | -+ 16 | + 7669 | — 268 = 06 | — 31 | 68208 | + Tue | — 8612
Padang.
Ausfuhr im Jahre 1893.)
Die Ausfuhr Padangs ſtellte fi im Jahre 1898, wie folgt:
| $ ⸗ *
= | Es 4 | 8
Ausfuhr nad: . 4 = SE * m 2 er
2 = | 8 513513 E |321|18|&
17 5 5 3 oO 8
818 5—551313831313
gie. | wir | pit.
New⸗York......... — — — —
den Niederlanden.. 147 DB — 169
ava............. 5 431 HH —
Straits Settlements. 8 83 ; 814 118
London........... — — — — —
Hamburg ....... — — — — —
Havre.......... — — — — —
Narſeille.......... — — — — _
Trieſt ........... — — — — —
Genua............ — — — — —
San Francisco..... — — — — —
zuſammen.... 69086| 13 020 1 oo son 8834| 168 1260 165 son] 27 os 1a 62 1eo) 6681 seo 287
I) Beral. Hand. Ar. 1893 IL ©. 160.
2) 1 Bilul glei 61,75 kg.
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 39
286
Cephalounia.
Handelsbericht für das Jahr 1893.9
Allgemeines. Das vergangene Jahr iſt ein ungünftiges nicht
nur für die Inſel Cephalonia, fondern für Griehenland im Allge⸗
meinen geweien, dad eine ernfte finanzielle Kriſis durchzumachen
hatte. Der Handel litt ſehr unter dem Drud des ungemein hoben
Goldagios, das eine Höhe von 70 pCt. Über Bari erreichte, und
unter dem unvorbergefehenen niedrigen Preife der Hauptprodukte des
Landes, Wein und Korinthen. Die natürliden Folgen dieſer Ver⸗
hältniffe waren Minberverbraud aller vom Ausland eingeführten
Artikel und ſehr bemerkbarer Gelbmangel.
Landwirtbihaft Die Ernten waren, was die Dualttät
anbetrifft, mit Ausnahme der Korinihen, befriedigend, Dagegen waren
bie erzielten Preiſe durchaus nicht lohnend, ganz beſonders für
Korinthen, deren Preiſe faft gleih nad Gröffnung der Saifon fo fehr
zurüdgingen, daB die Pflanger damit kaum die Produktionskoſten
decken Tonnten. '
Das Getreide war durchweg fehr guter Dualität, und reichte das
ErntesErträgniß für den heimiihen Verbrauch ungefähr vier Monate. .
Cephalonia.
Korinthen. Der Ertrag nom Jahre 1803 iſt ber größte ges
weſen, den Cephalonia bisher aufzuweiſen hatte, da derſelbe 11000
Engl. Tonnen Überſchritt; die Qualität ließ indeſſen etwas zu
wünfchen übrig, was einen nicht geringen Einfluß auf bie Preiſe aus;
üben mußte und die Spelulation keineswegs ermunterte.
Die Preiſe, welche ih am Schluß ber 1892er Kampagne auf
17 Schill. pro Engl. Str. frei an Bord behaupteten, fielen, ſobald ſich
die Erwartungen einer ungemein großen Ernte zu bewahrbeiten
ſchienen; der Markt wurde daraufhin für 1893er Frucht zu 14 Schill.
fob. eröffnet mit ftarfer Tendenz zum Fallen ber Preiſe. Diele
Neigung verichärfte fi mehr und mehr, fo daß am Ende bes Jahres
Gebote über 7 Schill. Feine Annahme fanden.
Mein. Die Neben haben durd) die Peronofpora ſehr gelitten,
und die Weinlefe war beöhalb eine weniger ergiebige ala im Bor:
jahre. Die meiften Rothweine find nicht befonbers fchön außgefallen.
Diivendl. Die 1893er Dlinenernte ift die größte in ben
legten 20 Jahren gewefen und genügte nicht nur vollftändig für Den
Lokalkonſum, fondern ließ auch einen Ueberſchuß für bie Ausfuhr,
welches nicht weniger ald 1000 Engl. Tonnen beitragen bärfte.
Der Werth der im Jahre 1893 eingeführten Artikel flellte ſich wie folgt:
Rußland. Ungarn.
Einfuhr aus:
Deſterreich⸗ Groß»
britannien.
Deutſch⸗ |
land. und
| E ” Aeghpten. ſanderen Ländern.
Werth: Franken.
Getreide ........................ 1078 400 8500 — — — 54 560 1137 960
emuſe ........................ 9 500 8400 800 — — — 2 500 23 100
Butter und Käüſe................. 2 750 11 200 750 1 800 — — 1200 20 200
Kaviar ........................ 16 280 — — — — — 16 230
Getrocknete und geſalzene Fiihe.... — 8500 | 182 000 110 000 17 300 _ 13 000 309 800
Buffer .........5. .............. _ 162 000 _ — — — 162 000
Zucker.......................... — 154 300 — — — — 154 300
Reis .......................... — 47 200 16 000 — _ — 63 200
Thee und Drogen. ............... 500 800 8 500 300 — — — 1. 10 100
(2 1) € .................. — 2 300 8 500 — 18 000 T — 600 57 400
Eiſen⸗ und andere Metallwaaren... — 22500 28 300 1 200 2 750 5 300 — 68 800
der .......................... — 17 000 — 35 000 5 700 —
Manufakturwaaren ............... — 23000 |. 267 000 21 000 20 500 27 000 —
................... — 18 200 1200 8 100 1 500 1100 —
Kurzwaaren ..................... — 2500 700 900 2.000 3250 —
Seife und Parfümerien........... _ 1 200 800 500 9000 560 —
Gold⸗ und Silberwaaren.......... — 9 300 — 370 1000 7 300 —
Steingut und Sladwaaren ........ — 15 600 8 000 5 600 7 000 1500 —
Papier ........................ — 24 800 700 8 500 ‚1500 8.000 _
Holz und Faßdauben............. — 156 000 — 217 000 — — —
Schwefel....................... — — — 186 000 — — _
Steinkohlen ..................... — — 30 000 — — — —
Mein, Sprit, Bier .............. — 1500 1200 — 1 500 8 900 —
Farben und Firniß ......... ..... — 14 760 18 000 1500 2100 — —
Chemiſche Produkte............... — 4300 9 730 8 500 1800 —
Tauwerk........................ — 12000 10 000 Ä — —
etroleum ...................... — — 1 — — —
chlachtvieh..................... 5 200 — — —
.... . .CC. CXE 68400 | 101660 3 391 580
Bon Griechenland wurde an Schlachtvieh, Getreide, Mehl und Tabak eingeführt fur.... | 1000000
und an St. Maurasforintben gwieh, Beizeibe, Wehl und Tabat eingeführt fü ......................... 250
überhaupt.............. .... 4641 680
1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1893 IL ©. 282.
Cephalonia. — Korfu. 287
Aungdjuhe. | nad Engl. Pfund.
Nachſtehende Tabelle zeigt die Rorinigen-Berfätffungen während Belgien ....................... 3 576 063
des Jahres 18%: Deutſchland.................... 1 367 026
Es wurde außgeflihrt: Großbritannien............... 130 000
nach Engl. Pfund. zuſammen 25 967 011
den Rieberlanden .......uuruu0.. 20 883 922
Der Werth der im Jahre 1898 ausgeſuhrten Produkte ftellte ſich, wie folgt:
Ausgeführt nad: ———
. der Aus⸗
ben Rieder Deutſch⸗ ODeſterreich⸗/ Groß⸗
landen. | Yelsten. an, Rußland. Frankreich Ungarn. |britannien. Türke. —* N en
Werth: Franken. —
Lorinthen............. 2800000 | 400 140 000 2 _ 270 | 14000 — 2857 770
117 1 Be 87600 190 000 6 000 1000 f 13000 15 000 23 000 314 000
Dlivenöl.............. — — — 85 000 _ 600 _ 15 000 65 500
Röle...eononzonnonen . — — — — — 700 — 13 000 17 700
Haͤute................ — — — — 2.000 13 000 — — 15 000
Meinhefe ............. — — — — 11.000 13 000 — — 24 000
zulammen eine! minder ' ' F— |
wihtiger Artikel..... | 2337500 | 400500 | 330.000 45 000 16 700 68 470 29 000 56 000 3 314 170
Bein, Käfe, Gemüfe ze. wurden nach anderen Stäbten Griechenlands außgeführt für ....................... 220 000
| aberhaupt................ .... | 8584 170
Schifföverkehr is Cephalonia im Jahrs 1898. Zeit nur ſehr wenig vorhanden, weßhalb Deuiſche Fabrikanten gut
thun werden, ſich beſonders von direktem Kreditgeben fern zu halten.
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel find:
Eingang.
Nationaliät. An⸗ » | Um | NR DiivendL Im Jahre 1898 wurben ausgeführt:
zahl. | Tonnen. nad: Barils. nach: Barils.
Trieſt............ oo 880 Rumänien und Bulgarien 1711
Griedike..... Dam fiel 215 | 94780 215 | 94780 Benedig .............. 20615 Konftantinspel ........ 8688
0 Eeudöhe 98 | 12100 % | 11759 | Linoens und Genun.... 406 Alexandrien.......... 187
nkreich ........ ... 10067 Griedenland .........- 24 872
. Dampritifie | 104 | 9uu00 | 0a | 9as0o | dre 22
—— England orten. 135 zujammen. .. 67 900
—* che.. —— 4 414 4 414 Doefla und Taganıng.. 5889
Britiſche. .... —E 8| 6381 8) 6381 Der muthmaßliche Ertrag ber Ernte vom Jahre 1892/98 kann zu
Deutihe ..... 6| 51% 6) 5130 | 99996 Barils angenommen werden
Fiederiandifche 6| 4069 | -5| 4069 ng en
Belgiſche -.... 2 1460 2 1460 Die Preiſe unterlagen im Laufe des Jahres 1893 feinen
Ytalienifche ..... ".. 1 860 1 860 nennenswertben Schwanfmgen.
ne. Segelläifie. | 16 | 2.000 16 | , 2000 Altes Del vom Jahre 1892/98 bebingt andauernd noch 70 Mari
Te I | pro 100 kg frei an Bord, trog der vorzüglihen 1893/94 er Ernte
aufammen... | 459 | 221 494 | #58 | 221168 im übrigen Griechenland, auf Kreta und in Kleinafieen. Der Preis
für neueß Del eröffnete Anfang November mit 69 Mark, ſank aber
ber geringen Dualität bes Deles wegen bis Ende Dezember allmählich
auf 59 Marl. Da die Delbäume zum größten Theile ihrer Früchte
g entledigt wurden, fo hatten fie genug Zeit, ſich den Winter über zu
orfu. | erholen, was ber Hoffnung auf eine gute 1894 / 90er Ernte Raum giebt.
Handelsbericht für das Jahr 1893.) Wein. Nachdem bie Eigner der Vorräthe aus der 1892er Ernte
il it Eintreten der wärmeren Sahreszeit ſich entſchloſſen, Gebote von
| l m !
en an ea Alena s als ſeuher | Marid anzunehmen, die fi Im Durdignitt auf nur 12 Matt für
(dies 1 Heltoliter mit Faß frei an Bord ftellten, wurden bis Ende Sep-
ji, Ro im Sr r 3— Bid * SE tember 30 078 hl verladen, die nach Rouen gingen, mit Ansnahme
2 kn i . von 8000 hl, die für Trieſt beftiimmt waren. Die Gefammtausfuhr
ſeit einiger Zeit auf 120. Aucaſicht auf Beſſerung iſt in abſchbarer dieſes Jahrganges beläuft ſich auf nur 44 185 hi und erreichte damit
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 IL ©. 218, faum die niebrigfte Ausfuhrziffer. Von ber 1891er Ernte wurden
89%*
288
noch 82134 hl zur Ausfuhr gebradt. Was zurückblieb, befland zum
größten Theile aus geringen und verborbenen Weinen, die zu Sprit
verbrannt wurden, deſſen Verwerthung jedoch Dusch die Konkurrenz
der billigen Korinthen ſehr erichwert if. In Folge der theilweiſen
Mißernte Italiens wurden bis zum 31. Dezember von ber 1898 er
Ernte 14067 hi Wein ausgeführt und zwar nad:
bl
hl
Fiume ................. 2380 Frankreich .............. 1898
Trieſt ................. 2249 verſchiedenen Ländern .... 668
Italien ................ 6877
Die Preiſe hielten ſich der allgemeinen ſchlechten Lage des Artikels
entiprechend ſehr niebrig und betrugen je nah Dualität 12 bis
14 Marl mit Faß frei an Bord, und ba zu Dielen Preifen fchon
größere Mengen in die „zweite Hand“ übergegangen find, wird
erwartet, daß fich die Ausfuhr im neuen Jahre Iebhafter geftalten wird.
Schiffsverkehr. Der Schiffsverkehr bat, fowohl was Dampf-
Ihiffe ala was GSegelihiffe anbelangt, wieder abgenommen, und
zwar einerjeit3 im Folge der Unterbrüdung einer ber Dalmatiner
Linien des Lloyd und anbererfeitd in Yolge Einſchränkung der
Fahrten der Segelſchiffe nach Alerandrien, ſowie in Folge des Ichlechten
Geſchäftsganges überhaupt.
An den Hafenbauten wird fortwährend gearbeitet,
fohreiten indeß nur langjam vorwärts.
Die Betheiligung der einzelnen Nationen am Schiffseingang
veranſchaulicht folgende Tabelle:
dieſelben
Segelſchiffe.
Mit Ladung. | In Ballaft.
Reg.» | Ans An⸗ Reg.
Tonnen. zahl. zahl. Tonnen.
Dampficiffe.
Ans
Taahı.
Rationalität.
Reg.s
Tonnen.
Deiterreihslingariiche .. | 437] 4085461 9 820 | — —
Italieniſche........... 268 2146731 311 8199 | 1138
Griechiſche............ 2161 113 021l 262) 10770 | 30 | 682
Britiſche ............. 29 338357] 1 76 | — —
Deutſche ............. 3 60301 — — — —
Türkiſche............. — — 69 169% | 2 87
NAufflide ......00..... 2 890 — — — —
zuſammen... obo 776 | a72] 16.560 | 38 | 807
Oeſterreich⸗ Ungarn.
Genoſſenſchaft Ungariſcher Landwirthe.
In Budapeſt beſteht ſeit drei Jahren eine „Genoſſenſchaft
Ungariſcher Landwirthe“, deren Zweck die Ermöglichung des uns
mittelbaren Abſatzes von Cerealien und Futterſtoffen ſeitens der
Produzenten an die Konſumenten und die möglichſt billige Ver⸗
ſorgung der Mitglieder der Genoſſenſchaft mit erprobten Artikeln,
wie Kunſtdunger, Samen, Kohle, Maſchinen, allgemeinen Wirthſchafts⸗
artikeln, Kraftfuttern u. ſ. w., iſt.
Der Verkehr mit Deutſchland erſtreckt ſich hauptſächlich auf die
Einfuhr von Futterrübenſamen und Grasſämereien und auf die
Ausfuhr von Kraftfuttern (Trockenſchlempe, Kleie, Delkuchen u. ſ. w.),
ferner von Stroh, Heu und auch Cerealien. Die Zahlung wird von
der Genoſſenſchaft ſtets gegen Recepiſſe durch eine Bank in Budapeſt
ausbedungen.
Korfu. — Defterreihetingern. — Auftralien.
Auftralien.
Wein⸗Produktion, ⸗Ausfuhr ⸗Verbrauch der
Auſtraliſchen Kolonien in den Jahren
1891/92 und 1892/93.')
Leber die während ber beiden letzten Erntejahre mit Weinreben
bepflanzten Flächen der Auftralifchen Kolonien ift folgende Lieber»
t zufammengeftellt:
far auf gene Angebaute Fläche.
Kolonie. 1891/92. 1892/98.
Ader. Ader.
Neufüipwales ...... .... 1481 8 264
Dueensland...... ...... 1988 1908
Sudauſtralien .......... 12314 15418
Viktoria ............... 23868 28062
Meftauftralien .......... 1 004 1218
zuſammen ......» 46606 54860
oder in ha 183861 22202
Es Hat fih die Anbaufläche im Erntejahr 1891/92 gegen das
Vorjahr um 4337 Ader ober 1755 ha, im Erntejahre 1892/93 aber
um 8255 Ader ober 8340 ha vergrößert.
Die Weinproduttion ber genannten Kolonien wie in den
beiden Berichtsjahren folgende Zahlen auf:
Mengen
1891/92 1892/98
Kolonie. Gallonen. Gallonen.
Reufünmales ...... 918 107 915 668
Dueendland....... 168 526 193 337
Sübdauftralien ..... 801885 . 1108221
Vittoria.......... 16564180 1694745
Weftauftralien ..... 166 664 160 776
zufammen 8604262 4060 732
oder hl...... 163 768 184 513
Im Sabre 1891/92 hat die Produktion gegen das Borjahr um
über 380 000 Sallonen abgenommen, während die Probuftion des
Sahres 1892/93 die des Jahres 1890/91. um etwas über 74000
Gallonen übertraf.
Die Weinausfuhr, an welder fait außichließlih nur bie
Kolonien Neuſüdwales, Viktoria und Güpauftralien betheiligt find,
zeigte in den lekten beiden Sahren folgende Mengen und Werthe:
1891/92. 1892/93.
Werth. WVerth.
Kolonie. Gallonen. Pfd. Sterl. Gallonen. Pfd. Sterl.
Neuſuüdwales ......... 64 143 11644 27867 7081
Südauftralien........ 286 188 58684 325039 64 783
Vittoria............. 160 981 32516 224 369 37 849
zufammen..... 5601312 10284 658255 109713
Im Sabre 1890/91 wurben nur 416806 Gallonen im Werthe
von 90318 Bid. Sterl. auögeführt, jo daß eine andauernd fort
ſchreitende Ausdehnung in biefem Han delszweige hervortritt.
Nach Deutſchland direkt wurden im Jahre 1893 etwa 6000
Gallonen Auſtraliſcher Weine ausgeführt, während etwa 524.000
Gallonen nad Großbritannien gingen.
Die Konialvegierungen ſchenken Dem Weinbau und der Wein-
außfubr große Aufmerkfamkeit. Da ehedem das Auftralifhe Gemäds
durch Berfendung von unveifen Weinen etwas diskreditirt worden mat,
1) Wegen des Jahres 1890/91 |. Yand. Arch. 1898 IL. ©. 63.
Auftralin. — Bulgarien.
ſo Haben bie Regierungen von Viktoria, Sudauſtralien und Reufüb-
wales neuerdings in den brei Haupiſtädten dieſer Kolonien Amts»
Rellen eingerichtet, welche auf Wunſch der Exporteure eine unent⸗
geltliche Probe und Sortirung ber zu verfhiffenden Weine vornehmen.
Die Kolonie Südauftralien Hat außerdem im Jahre 1898 in London
ein Depot für ihre Weine eingerichtet.
Der Berbraud von Kolonialwein in Auftralafien felbft ift noch
immer ſehr gering und dürfte 21/5 Millionen Gallonen kaum über:
fteigen.
Dagegen bezifferte fich ber Gefammtverbraudg von Tafeltrauben
auf 27418 158 Pfund im Jahre 1891/92 und auf 32 292 383 Pfund
im Jahre 1892/93.
In neuerer Zeit bat ſich in einigen Kolonien neben bem Keltern
des Weines auch die Bereitung von Cognak entwidelt. Im
Sabre 1892/93 wurden 163815 Gallonen Cognak in den Auftra-
liſchen Kolonien bergeitellt.
Die erfte bedeutendere Verſendung Auftraliihen Cognaks nad
Sondon fand von Biltoria aus im Sabre 1893 ftatt. Die ausge⸗
führte Menge älterer und jüngerer Jahrgänge betrug ungefähr
50000 Gallonen, und foll das Produkt angeblich zwar einen fonft
nit befannten eigenartigen Geſchmadk befiken, aber doch gewiſſen
Sorten des Franzöfiichen Fabrikates ebenbürtig zur Seite zu ſtellen fein.
Bulgarien.
Die wirthfchaftliche und Handelspolitiiche Bedeutung
Nordbulgariens.‘)
Die nörblih be Balkan gelegene Hälfte bes Füſtenthusm
Bulgarien bezieht ihren Waarenbebarf hauptfächli auf bem Donaus
wege, und zwar entweder Donauabwärts oder via Galak Donaus
aufwärts. Nur geringe Mengen werben burd bie Rumänifchen
Eifenbahnen oder von dem am Schwarzen Meer gelegenen Hafen
Barna auf der Bulgariichen Eiſenbahnlinie Ruſtſchuk⸗Varna heran⸗
geführt.
Getreidebau. Der Getreibebau erfolgt noch in ber primitivften
Weiſe. Der Boden wird nicht gebüingt, ſondern, nachdem er Winters
frucht getragen, ein, ja zwei Jahre brad liegen gelaflen. Cine
Fruchtfolge wird nit beobachtet. Die Bodenbearbeitung erfolgt
ausſchließlich durch Holzpflüge und durch Wehaden bed Bodens beim
Naisbau. Obgleich die Regierung fi die größte Mühe giebt, eine
Verbefierung des Landanbaues durch Einfuhr guter Adergerätbe
und Maſchinen herbeizuführen, ift bie Alage allgemein, daR ber Bauer
von feinen althergebrachten Gewohnheiten nicht abläßt. Da außer»
dem die Benöllerung fehr dünn gefäet ift, bleibt ein großer Theil
des Bodens gänylih unbebaut. Nur im Nuftfchuler und Wraßaer
Bezirk find Kortichritte wahrzunehmen. Es giebt da Tein Dorf, in
dem nicht mindeftens eine Getreide⸗Reinigungsmaſchine arbeitet, ein
Sortfchritt, der gegen die Gegend um Sofia auffallend abſticht.
Eingeführt wurden Pflüge, Mähmaſchinen, Waisthälmaichinen,
Reinigungsmaſchinen und Trieure. Die Negierung giebt fich ſtete
Mühe, weitere Yortfchritte zu erzielen. Ste vertheill Samen, wie
Luzerne, guten Mais, Tabak und beſonders Raps. Linterflügt wird
dieſer Sortichritt weientlich auch durch bie bei Ruſtſchuk gelegene
Mufterfchufe, bei der allerhand Maſchinen, ſelbft Amerikaniſche
Getreide⸗Mah⸗ und Bindemafchinen in Arbeit find.
— — —
1) Vergl. Hand. Arch. 1887 II. ©. 706.
Sm Jahre 1892 wurben gewonnen:
1000 kg 1000 kg
Weiber Weuen ......- 3% er ............... 54 181
Rother Weizen ....... 4475622 Spelt......... ..... 8166
Riiäfrußt........... 21848 Hirſe ............... 4091
Roggen ............. 70 080 Maid ............... 208 158
Gerſte............... 126 368
Die Ausfuhr von Getreide geſtaltete ſich in den letzten Jahren,
wie folgt:
1891. 1892. 1803.
Weizen ........... 99232 112208 116888
Roggen........... 51 177 89 980 31845
Mais............. 40 188 66471 228 264
Gerſte ............ 12 936 13 675 16 104
Safer ........... 1 363 8141 1806
Vieh zucht. Der Viehbeitand am 1. Januar 1893 war folgender:
1000 Stüd. . 1000 Stüd.
Stuten ............... 848 Biegen ......... auenc 3014
Hengſte .............. 528 Schmeine..... Banuunse 417
Kühe................. 415 Zunge Schafe ......... 215
Kälber ............... 312 Biegen ............... 8134
Für die Viehzucht ift bisher nichts geſchehen. Die feit Jahren
projeftirten Geſtüte find noch nicht eingerichtet worden, doch ſcheint
dies jetzt vorwärts zu gehen. Sn Folge ber Auswanderung der
Türken, welche gute Pferdezüchter find, ift Die Pferdezucht ſehr zurüds
gegangen, fo daß felbft Die für ihre guten Pferde renommirten
Kreife von Radgrab und Siliftria Fein militärifh brauchbares Pferbes
material mehr aufmweilen. Nur aus dem meftlihen Theil von
DonausBulgarien wird eine Beflerung in ber Zucht bed Hornviehs
(Schlacht⸗ und Zugvieh) gemeldet.
Die Ziegenherden nehmen in Folge der ftrengen Schutzvor⸗
Ichriften für die Wälder ſehr ab. oo
Die Hauptſorge verwendet der Bulgare auf bie Schafherben,
deren Zahl andauernd im Steigen ift, und auf die Büffel, mit
benen er alle ſchweren Arbeiten verrichtet. Neuerdings erft fängt
man im Kreife von Rasgrad an, auch Pferde zum Pflügen und zu
anderer Landarbeit zu benußen.
Der Werth der gemonnenen Wolle und Haare beträgt 6 425 937
und 538866 Franken. Die gezüchteten Schafe geben nur wenig
kurze und raube Wolle von verhältnigmäßig geringem Werth.
Eier. Sehr groß ift die Geflügelzucht zumal in den an ber
Bahn Ruſtſchuk⸗Varna gelegenen Gegenden. Im Sabre 1892
wurden allein aus dem Bezirk Rasgrad 75130 Hühner und
3 895 000 Eier ausgeführt. Vom 1. Januar bis 1. Juli 1898 war
die Ausfuhr Ihon auf 88 165 Hühner und 6048 760 Eier geftiegen.
Alle Geflügelforten, Hühner, Enten, Sänfe und Buten, welde
berbenweife durch das Land getrieben werben, find in großer Bahl
vorhanden und ftehen fehr niedrig im Preis, doch findet eine Aus⸗
fuhr des Geflügeld nur Über Varna ftatt, da bie lange Dauer des
Transportes, die dem Eierhandel fhon große Schwierigkeiten
bereitet, den Geflügelhandel direkt unmöglich macht. Die Berfuche,
eine Geflügelausfuhr auf dem PDonaumege oder während bes
Winters per Bahn einzuführen, haben bis jetzt nur Verluſte ber
Erporteure zur Folge gehabt.
Bienenhonig. Die früßer zur Türkenzeit ſehr verbreitete
Bienenzucht Bat feit dem Fortzuge der Türken ſehr gelitten, doch
gelangt dieſelbe neuerbingd wieder mehr in Aufnahme. Aus ben
Präfelturberichten ift zu entnehmen, daß die Zahl der Bienenlörbe
jeit ber Türkenzeit oft auf ein Drittel zurüdgegangen if. Der
230
Ertrag an Honig bat im nörbliden Wulgerien ausſchließlich bes
Reeifes Varna 484.000 kg ergeben.
- Weinbau. ..Die Ausbehnung ber Weinberge . beträgt
513 088 Delare. .
Die Phyllogera iſt bereit ſtark verbreitet. Im Lom⸗Diſtrilt
bat: ſich ala wirkſames Mittel gegen dieſelbe bewährt: die Wurzeln
auszureißen, dann mit Eichenhobelipänen zu bebeden, diefe dann mit
Petroleum gu begießen und darauf bie Wurzeln vollftändig zu vers
brennen.
Man bat Berfude mit Anpflanzgung Amertlanifcher Neben ges
macht, weldye von der Regierung gekauft und vertheilt werden. Im
Kreife Braga haben dieſelben gute Refultate ergeben.
Sn den Weinbau treibenden Diftrikten ift aber die Einwirkung
ber Furcht vor der Reblaus ſtark und verhindert die Ausdehnung
der Unpflanzung. Im Sabre 1893 war die Weinernte ‚Durchweg
ſchlecht und der Preis der Vedro (12 bis 14 Liter) von 2,50 bis
4 Franken auf 5 bis 7 Franken geftiegen.
Seidenzucht. Die Probufte ber Seidenzucht find bisher aus⸗
ſchließlich nach Jtalien und Frankreich verkauft worden. Schon jeit
Jahren hat die Regierung ihre ſtete Aufmerkſamkeit auf dieſe Haus-
nt gerichtet, welde durch eine Krankheit der Maulbeerbäume
und in Folge deſſen der Raupen faft zu Grunde gegangen war.
Indem bie Regierung jede Einfuhr von Eiern verbot und felbft bei
Ankauf und Einfuhr die ſtrengſte Kontrole übte, iſt es ihr gelungen,
die Seidenzucht wieder zu heben. Sie vertheilt nun auch nach Be⸗
bürfniß Naulbeerbäume, ſo daB dieſe Hausinduſtrie der Frauen
vorausſichtlich wieder aufblühen wird, die zur Zeit z. B. aus dem
Bezirk Ruſtſchuk vollſtändig verſchwunden iſt und in nennenswerthem
Umfang nur noch in ben. Bezirken Lom, Wratza, Siliſtria und
Sevlievo betrieben wird. u
Induſtvie. Außer den in jedem Bezirk wohnenden Sands
wertern (Kürfchner, Schneider, Schufter, Blechichmiebe, Gerber u. |. w.)
una den an ber Donau gelegenen zahlreichen Waflermühlen verdienen
noch beiondere Erwähnung:
die Tabakfahriken, ferner
die Teppidfabrilen in und Bei Berlowat im Bezirk von Lom⸗
Balants,
eine Tinten» und Siegellack⸗Fabrik in Drehowo (Rahowo),
Bierbrauereien in Widdin, Lom, Schumla, Tirnowa und Ruftihuf,
die Seiden-Haußinduftrie in Wratza, welche khöne Stoffe herſtellt,
die Dampfmüblen in Rufſtſchuk, Stlifria und Tirnowa,
die Lederfabriken in Ruftichuf,
eine Strickfabrik in Ruftichuß, welche mit 45 Maſchinen arbeitet,
eine Seifenfabrik daſelbſt,
6 Schajaffabrilen (ein Stoff aus friſcher Sgafnoie von großer
Haltbarkeit) in Frasna und .
verſchiedene Sägemühlen im Kreiſe Tirnowa, wo auch mehrere
Spiritusbrennereien und eine Farbenfabrik gelegen iſt.
Die ſtrenge Aufſicht über die Wälder bat unter Anderem zur
Folge, daß zu mafchinellen Anlagen neuerdings vielfach Petroleum⸗
Motoren verwandt werben und bie Einfuhr derſelben in jüngſter
Zeit plotzlich gewachſen if.
Handel. Die beiden größten Einfubrpläge unter ben 8 Donaus
häfen find Siſtow und Ruſtſchuk. Früher war Ruſtſchuks Einfuhr
noch bebeutenber, da e3 nicht nur der Stapelplag für Manufalturs
und Textilwaaren war, deren Handel dort für ganz Nordbulgarien
feinen Sitz bat, fonbern weil dorthin auch Kolonialmaaren für ein
weitbegrengtes Sinterland eingeführt wurben, die bie Haupt-Einfuhrs
artikel von Siſtow waren. Seit einiger Zeit ſucht aber Siſtow ben
Bulgarien.
Ruſtſchuker Handel yan Kelonialmaaren dadurch on ficdh zu ziehen,
daß ed für diefelben geringere ftäbtilhe Ditroigebühren erhebt al
Ruſtſchul
An der Einfuhr nach Nord⸗Bulgarien während ber Sabre 1891
unb 1892 find bie verſchiedenen Staaten, wie folgt, betheiligt geweſen:
In
Su
1891. Prozenten. 1892. Prozenten.
Werth: Werth:
1000 Franken. 1000 Franken.
Deſterreich⸗ AUungarn. 15121 52 . 12657 45
Deutihland........ 2194 8 5B3i2 - 19
Großbritannien 8 984 14 4132. 15
Rumänien. ..u..... 144 6 1251 b
Rußland .......... 2741 9 1025 4
Srankeeih......... 1304 5 949 3
Turkei ............ 792 3 785. 8
Stalien ........... 409 1 648 2
Belgien... ..errerre 337 1 46 2
Serbien........... 342 1 345 1
Schweiz. .......... 325 1 801 1
zuſammen (einſchl. der
Einfuhr von auderen
Ländern) ......... 29 107 27 908
Die Einfuhr aus Deutſchland Hat bedeutend zugenommen und
iſt von 2 194 000 Franken im Sabre 1891 auf 5812000 Franken
im Jahre 1892, aljo auf das Donpelte geſtiegen.
Die Einfuhr nad) Waarenlategorien in die Bulgariihen Donau:
hafen im Jahre 1892 geftaliete ſich, wie folgt:
Werth
1000 Sranten
Bebende Thiere............................... .22
Thieriſche Produkte..................... ........ 147
"Serealien und deren Produkte............... 79a
Früste, Gemüfe, Samen, Pflanzen. .......0..00.» . 87
Koloniafwaaren......... ....... .......... ..... ve 2001
Spirituoſen....................... ........ 7386
Konſerven und Konfitüren...................... 186
Dünger und Abfälle........................... 2
VDrennmaterialien........................... uns 428
Chemiſche Probulte...... ............... ....... ... 1%
Gerd: und Farbftoffe, Farben und Gmiß......00.0. 326
Harze, Mineratöle, Hiebfloffe.......--unonuneenncne. 842
Dele, Jette, Wachs und deren Produlte........ dauee 650
Drogen und Arzneimittel... ...o.orocsucnnennunene 209
Varfümerten, Lichte, Seife .......-ucrconennrne un. 61
Steine, Thone, Glas und deren Brobufte............ 783
Metalle und Erzeuanifie der Metallinduftrie ......... 2071
NRobftoffe und Produkte der Holz, Schnitz⸗ und Korbr
flecht⸗ Induſtrie ............... ...........2.. 2318
Rohſtofſe und Erzeugniſſe der Papierinbufirie ........ 492
Häute und Lederwacren...................... 1 026
Rohprodulte und Erzengnifſe der Tertiinbufteie nen 678
Kautſchuk, Guttaperda und Erzeuguifle Daraus...... . 101
Eifenbabnwagen, Wagen, Boote.................... 66
Maſchinen, Inſtrumente, Apparate............... 3497
Kurzes u. Spielmaaren, Zurudartilel u. Biloutertewaaren 15
Litterarifche und Kunftgegenflände ........... .ononne 59
Berihiedene nicht benannte Waaren.............. 4 018
zujammen... 27893
Bulgarien. Be
Die wichtigften Einfuhrartilel der Bulgariſchen Donauhäfen im Jahre 1892 waren:
Werth:
Waarengattung. Herkunftsländer. 1000 Franken.
Reis ................................... ...................... direft aus Indien, befiere Waaren aus Italien 698
Raffinirter Zucker in Kiſten und Säcken............................ Deſterreich ............................. 1426
Kaffee, roher ...................................................... Deſterreich, Frankr., Großbritannien, Deutſchl. 374
Spiritus............................................................ Ungarn (Rußland)... .................... 630
Steinkohle................................... ..................... Großbritannien (Oeſterreich).............. 267
Brennholz ............................................. Ungarn, Serbien ....................... 147
Betroleum und Rapbtalin, raffinirt................. ..................... Rußland .............................. 632
Dlivendl in Fäfſern und Häuten....................................... Griechenland (Stalien, Frankreich, Defterreiß) 142
Nuß⸗ und Seſamöl......................................... ........... Frankreich (Defterreich, Italien)........... 193
Cereſin, Paraffin und Dzokerit.............. ......................... ... Deſterreich............................ 100
Erzeugniſſe 2c. zum Medizinalgebrauch, die anderweit nicht genannt find...... Deutihland, Defterreih. ................ 173
senfterglas und gewöhnliches Glas in Scheiben .........-erznnoonununnnncn Belgien ......--osonnnnnnunsnunnonuunn 112
Gewohnliche Glaſswaaren, auch in Geflechten........................... ... Deſterreich, Frankreich, Deutihland........ 195
Rohes hartes Giſen, in Stüden, Stäben ꝛc............................... Deutſchland (Belgien, Großbritannien)..... 115
Rohes, weiches Eiſen, ſogen. Lamas, Schwediſches, ſogen. Borniſches .......... n m ee 299.
Eiſen in Barren und Tafeln.................. Lounnonenne ............... " „ —W 66
Eiſerne Radreifen ........................ ........................ " ” „ more 68.
Smöhnlidhe Eiimmaaren, wie: Hämmer, eiſerne Töpfe, Gifentheile jr Zhüren, | a
Fenſtern I... .oon00cunooe uno nenn non nee nun nun nern ernennen nenne Deutihland (Großbritannien, Deſterreich).. 166.
Seine Eiſenwaaren, wie: Kafgenmeiler, Scheeren, feine Eifentheile zu Senftern
und Thürem ................................... ......... ........ on " .. 141
Pardier Drahtſtifte Nr. 1 bis Kr. 60, Säufternägel und Nägel mit vergoldeten Ä
Köpfen......................................................... n ‚(Belgien, Oefterreih)......... 137
Seihmichetes und gewalztes Kupfer in vlauen X.......................... Großbritannien .............. .......... 187
Weiches Europlilches Bauholz, roh oder mit ber Axi Behauen... ee .......... ........ 266
Harted Europaiſches Holz, gefägt ober anderweitig peäpariet. .».-..«-........ Rumänien, Ungsrn ... .................. 1508
Weiches nee”? RR N Fionssrerununn rn „ Pa 126
Holzmöhbel und Theile beristben, patiet ober nicht, au) in Verbindung mit
Kupfer, Meifing ic... 2.00.0020 n0n@onunrnnn nennen en nennen nern nn Defterreih, Ungarn (Deutihlanb)......:.. 132
Loͤſchpapier, Padpapier aller. Faber, gemignlige Pappbeiel und Fiitrirpapier . Deftereih, Deutſchland.............. 114
Druds und Schreibpapier aller Art................. ..................... n WM Kroorooennenene u .18%8.
Cigarrettenpapier aller Sorten ...... ............ ....................... Deſterreich.......................... 108
Rinds und Kubhäute, rohe, geſalzene, gekalkte und trodene .................. Sidameriln via London................. 182
Andere bereitete Felle zur Pelzwerkbereitung im Allgemeinen................. Deutihland, Defterreih .. „once... nenne 101
Sobllever „..ouuuonononnunosonnnnnesnnnuonnunnneneenn nn nennen en nu nenn Italien, Deſterreich................ zn... 290
Naroquin, Biegenleber ıc. präparirt, und im Allgemeinen dad Schuhmacherleder Deutſchland, Frankreich ............. use 164
Shubwaaren, feine, au in Verbindung mit anderen Materlalien............ Defterreih, Frankreich ................ 180
Gefärbte Wollenſtoffe und Tude........... .... ............. .......... Deutſchland, Belgien, Defterreih ......... 456
Shawltücher, gewebte ober geſtrickte ..................................... Deutihland ......................... . 104
Baumwollengarn, roh, bis Nr. 12 Engliſch, eins ober gweibräßtig............. Großbritannien...................... .. 934
n gebleiht oder gefaͤrbt.................... ........... " und alten ........... j 162
n roh, von Ar. 12 bis Nr. 80 Engliie, ein» ober zweibrähtig.. " n ............ 467
drei⸗ und mehrdrahtig, gezwirnt, gebleicht ober gefärbt (oler
Art Strickbaumwollengarn) ....................... .. Defderreih, Deutſchland.............. 121
Baumwoiennähgern, gezwirnt, roh, gebleicht, gefärbt, affommobirt ............ Großbritannien, Deſterreich, Deutſchland. 121
Vaumwollengewebe, grobe, rohe, ungefärbt und unappretirt .......... ....... Großbritannien........................ 97
gebleicht, gefärbt und apyretirt.......... rennen rue benennen nen 450
Feine Baumallengewebe, gefärbt, als Marti, Muflelin ꝛc. ................. Großbritannien, Deutichland, Beantreig.. 288
Gewebte Kattune &. ..-uucnnunensennonnnnunnnen nenn nun ensure nn nenne .. 216
Ropftücher, bedrutckte.............................. ....... ....... Schwein Großbritannien, Deutſchlaud ..... 250
Tiſchtücher, Bettbeden, Senbtüder, Tafcgentücer u. dergl.. .................. Deutſchland, Defterreich. ................ 187
Bolamentierwaaren, baumwollene....................... khunennannenene Deutfhland ........... ................ | 69
map, Handſchuhe u. bergl, aud Baumwolle........................ ................... ....... 39
Seunsocesrennessnuuneeennetnn une ER Deutfchland, Rußland .................. 14
— ungebfeiäte, Zeinwanbftüde, fowie Sädt aus anderen vegetabiliſchen
Stoffen, mit Ausſchluß der Baumwolle........ ...................... Großbritannien......... ............. 106
292 Bulgarien. — Tunis.
Werth:
Waarengattung. derkunftsländer. 1000 Franken
Wollenſtoffe, kombinirt mit Seide, Leinen, Baumwolle und anderen vegetabiliſchen
Stoffen .......................................................... Deutſchland, Frankreich................ 282
Baumwollengewebe, mit Seide, Wolle, Leinen u. vergl. durchwebt ............ n ..... 110
Fertige Kleider ....................................................... Deſterreich ........................... 789
Leibwäle ........................................................... Pe 169
Landwirthſchaftliche Mafchinen ........................................... Deutſchland, Deſterreich, Amerika ........ 141
Landwirthſchaftliche Inſtrumente, als Pflüge, Hacken, Eggen 26. ............... Deutſchland........................... 162
Anderweitige nicht genannte Maſchinen, Inſtrumente und Apparate ........... Großbritannien, Deutſchland, Deſterreich 342
Feuerwaffen, Hinterlader und Zubehör nebft Militärwaffen................... Deutihland, Belgien................... 2 460
Kriegamunition, Gefhofle, Granaten ⁊c.................................... n „Deſterreich......... 2 786
Chemiſche Zündhölzer................................................ Deſterreich, Italien .................... 181
Steinfalg ....-.-----oosensooonnnnennunueneenennnnenn nenn nenn nen nn nee Rumänien, Serbien.................. 838
Seeſalz............. ........................ .................... ................ 106
Ausfuhr. Während ber letzten vier Jahre bat die Ausfuhr 1000 Yranten.
aus ben acht Bulgarifhen Donauhäfen betragen: 1890 23270000, | Rohſtoffe und Produkte ber Holz, Schnitz- und Korb:
1891 22 165000, 1892 23640 000 und 1893 88063000 Franken. flehtinduftrie .......occoncnnnnensernnenennnnnn 30
Der Werth ber Donauausfuhr ift hiernach von etwa 80 auf 40 p6t. Häute und Lederwaaren.......................... 621
der Gefammtausfuhr geftiegen. Robprobultion und Erzeugniſſe der Tertilinduftrie.... 158
Schifffahrt. Während die Einfuhr Hauptfählih durch bie
Auf die einzelnen at Donaubäfen vertheilte die Ausfuhr,
ze hafen verthelite fich h Donau⸗Dampffchifffahrts⸗Geſellſchaft und die Ruſſiſche Schwarzmeer⸗
wie folgt:
1891. 1892. 1898. und Donau⸗Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft vermittelt wurde, erfolgt
1000 $ranten. die Ausfuhr, befonderö bie von Getreide, durch Schiffe verichiedene
Widdin........... 2831 2694 4852 Rationalitäten, hauptfähli durch Griechiſche Schiffe.
Lom ............. 1266 1578 3887 Die Ruffiide Schwarzmeers und Donaus Dampfihifffahtt-
Rahova........... 1884 2089 6816 Geſellſchaft ließ während des Jahres 1898 neben 10 Schlepps für
Nikopoli .......... 2430 8148 5494 den Betroleumtrandport 8 Dampfihiffe auf ber Donau fahren,
Eiftom ........... 5206 5012 6480 welche den Berlehr zwei Mal wöchentlich vermittelten.
RAuftihul ......... 4557 8549 8750 - Die Einfuhr nad Ruſtſchuk betrug auf:
Zutrafan ......... 1695 14865 1808 Ruſſiſchen Schiffen ........... 8019859 kg |
Siliftria .......... 29316 4085 4876 Defterreich- Ungariſchen Schiffen 18882800 „ °
An diefer Ausfuhr waren in den Sabren 1891 und 189% bie Die Ausfuhr aus Ruſtſchuk Dagegen beirug auf:
einzelnen Staaten, wie folgt, betbeiligt: Ruſſiſchen Schiffen ............ 2767 860 kg Ä
91. 1892. Defterreichstingariichen Schiffen... 2581500 „ |
1000 Franken.
Deutihland ............. 679 10168
Frankreich ............ b 914 2948
Großbritannien .......... 8273 2391 |
Defterreihslingaen ou... 987 1906 Tunis.
Rumänien .............. 463 1841 - Scifffahrtsbericht für das Jahr 1893.9
Serbien ............ .... 270 285 SL i
5 611 2 ................ 113 82 Am 1. Zunt 1893 ift der neue Hafen von Tunis mit bem Kanal,
N 1117, B 89 welcher die Hauptftadt von Tunis direkt mit dem 11 km entfernten
Rußland ............... 97 43 Meere verbindet, der Schifffahrt Übergeben worden. Ueber bie
Andere Länder ........ 5 424 4 490 Lebensfähigleit diejes Wertes, das eine Ausgabe von 16 Millionen
Die im Jahre 1892 auf dem Donaumege ausgeführten Waaren
theilen fich in folgende Waarengruppen:
Franken erfordert hat, war man damals ſehr getheilter Meinung.
Jetzt hat der neue Hafen das erite Jahr feines Beſtehens Binter ſich,
1000 Sranten. | ohne daß fi die gehegten Befürchtungen als begründet ermielen
Lebende Thiere ................................. 681 hätten. Seit dem Tage der Eröffnung bis zum 31. Dezember
Thieriihe Produkte (Ehwaaren) ................... 228 v. %8. find 323 Dampfihiffe mit einem Gehalt von 223 363 Tonnen
Gerealien und deren Produkte..................... 20 982 und 225 Segelichiffe mit einem Gehalt von 13 756 Tonnen in ben
Früchte, Gemüfe, Samen und Pflanzen... ..-......... 141 neuen Hafen eingelaufen. Ein nennenswertbher Unfall ift nicht vor⸗
Kolonialmaaren ................................. 87 gelommen. Die Ausfihten auf eine gedeihliche Entwidelung be
Spirituoſen ................................... 11 Hafens ſteigen daher, wozu neueſtens auch die Italieniſchen Poſt⸗
Konſerven und Konfitüren ........................ 20 dampfſchiffe beitragen, bie bisher auf der Rhede von Goletta löſchten,
Dünger und Abfälle............................. 82 jegt aber anfangen, ben Kanal zu benugen und in Zunts anzulegen. |
Gerb⸗ und Farbftoffe, Farben und Firniß .......... 53 —
Metalle und Erzeuanifie der Metallinduftrie ......... 58
1) Wegen bed Boriabres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 396.
Tunis.
Auf die Übrigen KAüfkenpläfe von Tunis vertheilte ſich ber
Schifisverkehr im Jahre 1893 nad der amilichen Statiſtik, mie folgt:
Hafen. Schiffe. Reg.Tonnen.
Tabarka.............. 315 75 677
Biſerta............... 362 90 0056
Portofarina........... 108 4%
Goletta............... 1348 678 123
Kalibia............... 102 1.025
Suſa................. 907 200 226
Monaftir .....0u..0... 420 165 814
Mebdia .............. 867 165 070
Sfax ................. 2370 192 136
Kerkenah ............. 527 1944
Skira............... 260 19 936
Gabos ............... 690 172 266
Djerba............... 716 168 786
Larzis................ 194 2 644
zufammen..... 9171 1828998
Die einzelnen Nationen waren an ber Schifffahrt, wie folgt,
betheiligt:
Dampfſfchiffe. Segelſchiffe.
Rationalität. * Reg
Schiffe.) Tonnen. | Schiffe. | Tonnen.
os. 0 8 0 se 00 90 0
Schwediiche und NRorwegifche
DeiterreihsUngarifde.....
Griechiſche............... 4111
Türtiſche ............... 2016
Aunefllhe .............. 34 620
Niederländiſche ........ 80
Ruſfiſche ..::; 1.007
zufammen...... 2295 | 1722272
Die Deutihe Flagge war nicht vertreten.
Der Waarenverlehr zur See bezifferte fih im Sabre 1893 in
der Einfuhr auf 227 218 Tonnen gegen 207 160 Tonnen im Borjahr
und in der Ausfuhr auf 116402 Tonnen gegen 177885 Tonnen
im Borjahr. Der bedeutende Mindermerth der Ausfuhr (etwa 35 pt.)
war bie Folge ber erhebli unter dem Mittel zurüctgebliebenen Ernte
des Jahres 1898. Aus derſelben Urfache erklärt fich der Mehrwerth
der Einfuhr, das fehlende Getreide mußte aus den Küftenpläten bes
Schwarzen Meeres berbeigeihafft werben.
Zu erwähnen ift no, daß im vergangenen Jahr 7949 Stüd
Dich zur See auögeführt wurden gegen 2206 Stüd im Vorjahre.
Diefe Zunahme um faft das Vierfache bat ihren Grund darin, daß
Ralta in Folge ber bort verhängten Abſperrungsmaßregeln gegen
Provenienzen aus dem Schwarzen Meer genöthigt geweſen ift, einen
großen Theil feines Bebarfes an lebendem Vieh aus Tunis zu deden.
Wie in den früheren Jahren, fo waren auch im vergangenen
Jahre Frankreich, Italien und Großbritannien die brei Nationen,
melde fih am Handelsverkehr zur See am meiften betheiligten, und
zwar in nachſtehendem Maße;
Einfupr:
Frankreich....mit 86298 Tonnen gegen 85417 Tonnen im Vorjahr,
Stalien ...... „ 5124 „ 6020 „ n n
Großbritannien „ 19408 „ "
Deutſches Hanbeld-Nrchiv 1894, IL
15 310 "n " ”
Ausfuhr:
Frankreich .. mit 56 710 Tonnen gegen 88 750 Tonnen im Vorjahr,
Stalien ...... „ 2160 „ „ Bi „ "mn
Großbritannien „ 15247 „ „ 19586 „ n n
Ein Vergleich mit dem Vorjahr ergiebt, daß die Einfuhr unter
Seanzöfiicher Flagge nur um ein Geringes geftiegen ift; dagegen
weift die entipredhende Ziffer für Stalien und Großbritannien eine
erhebliche Zunahme auf. An dem jehr beträchtlichen Minderwerth
der Ausfuhr find alle drei Nationen verbältnigmäßig betheiligt.
Sn dem Beitraum vom 13. Ditober 1886 bis 12. Dftober 1887
— dem mohammedaniichen Jahr, nah welchem bamald gerechnet
worden — bezifferte fih die Einfuhr unter Sranzöfticher Flagge auf
54 931 Tonnen, diejenige unter Stalienifher Flagge auf 43656
Tonnen und bie unter Britiſcher auf 16948 Tonnen. Die Ziffern
für das Kalenderjahr 1893 find dagegen:
Tonnen.
für die Sranzöfiide Flagge .......... 86 292
„„Italieniſche —......... 67 224
„„Britiſche PR 19 408
Während alſo die Italieniſche und Britiſche Einfuhr zur See
um etma 14000 und 3000 Tonnen zugenommen bat, Äft bie
Sranzöfifhe um rund 82000 Tonnen geftiegen. In ber Leit vom
13, Dtober 1886 big 12. Ditober 1887 begifferte ſich die Ausfuhr:
Tonnen.
unter Sranzöftiiher Flagge auf....... 22 616
„Italieniſcher, . ....... 56 722
„Britiſcher „ Morten 14 770
Dagegen im Jahre 1898 (1. Januar bis ult. Dezember)
für die Franzöſiſche Flagge auf 56 710 Tonnen,
nn Stalinfhe „ m 2160 „
„ n PBritilde „nn 132471 „
Wie aus obigen Biffern zu eriehen ift, führt bie Franzöſtiſche
Flagge jet 21/ mal jo viel aus Tunis aus ald vor 7 Jahren und
die Ztalienifche um gerabe fo viel weniger. Für bie Britiſche Flagge
bat fich die Ziffer nur unbedeutend erhöht.
Außer den Schiffen, welde in bie Liften des Handelsverkehrs
aufgenommen worden find, haben auch noch 191 Fahrzeuge bie
Häfen von Tunis als Rothhafen angelaufen. Ferner haben 16 Ber;
gnugungsyachten Tunis im Jahre 1893 beſucht, darunter 11 Britiſche.
242 Fiſcherfahrzeuge, nämlich 232 Stalienifche und 10 Franzöſiſche,
baben den Yang von Sarbinen und Anchovis an ber Tumeftichen
Küfte betrieben. Diele Fahrzeuge find Feiner befonderen Tage unters
worfen, ſondern fie haben nur, fobald fie einen Tuneſiſchen Hnfen
anlaufen, die für venfelben feftgefegten Gebühren zu entrichten. Der
Ertrag der Fifcherei im Jahre 1893 ftellte fich, wie folgt: EB wurden
838 610 kg Sarbinen im Werthe von 84410 Franken, 898640 kg
Anchovis im Werthe von 247 740 Franken und 184410 kg Allaſch
im Werthe von 27700 Franken gefangen.
940 Fiſcherfahrzeuge, Tunefilche, Italieniſche und Malteſiſche, haben
ben Fang anderer Fifchforten und Meereöfrüchte betrieben. Der
Ertrag vieles Zweiges des Fiſchfanges weift mit 1965 715 kg im
Mertb von 841210 Franlen cine geringe Zunahme gegen bas
Vorjahr auf.
Die Schwamm; und Sepiaflicherei ift von 1222 Fahrzeugen von
geringem Tonnengebalt ausgeübt worben und geigt auch einen nicht une
erheblichen Aufichwung. Der Ertrag von 821 6550 kg im Jahre 1898 ſtellt
einen Werth von 1444 850 Franken bar.
294
Adelaide,
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Allgemeines.
Die Gefammtzablen für die Ein» und Ausfuhr im Jahre 1898
ftehen denen des Jahres 1892 gegenüber ungefähr gleich, find jedoch
gegen die des Jahres 1891 erheblich niedriger. Die Wertbe der
Haupthandelöprodufte erfuhren im Sabre 1893 noch weiter bedeutende
Berminderungen, und bie Preife der Probulte, die den wichtigften
Einfluß auf den Handel ausüben, wie Wolle, Weizen, Kupfer, Blei
und Silber, ftehen jetzt niedriger wie je zuvor. Die Iekte Weizen⸗
ernte ift feit Jahren die befte, und nahe an 300 000 Tonnen Weizen
werden für die Ausfuhr übrig bleiben; die Preife find jedoch jo
außerordentlih niedrig, daß der Landwirth nur Verluſte erleidet.
Ein ähnliches Bild zeigen bie Schafzudt und das Minenweſen. In
Folge diefer Umftände ift die Kauflraft der Einwohner fehr gering,
was natürlich nicht ohne Einfluß auf die Einfuhr geblieben tft.
Kürzlih find in der Kolonie Meftauftralien wichtige Goldentdeckungen
gemadt worden, und jollten fi) die glänzenden Ausfichten berfelben
verwirklichen, jo würbe dies auch den Handel Südauſtraliens beleben,
da bie genannte Kolonie viel von Sübauftralien bezieht.
Einfuhr.
An der Einfuhr nah Südauſtralien im Jahre 1893 waren
betheiligt:
Gegen bad Jahr
1892 mebr (+)
weniger (—).
Pfund Sterling.
Deutfhland............ .... 142894 — 68 694
Großbritannten............. 12585 2 — 446201
Auftralifche Kolonien und Neus
ſeeland .................. 6 178297 -+ 1125401
Sonſtige Britiſche Beſitzungen 18504 — 34 812
Belgien ................... 2313 + 297
China..................... 1980 — 2621
Aegypten ......... ........ 191 — 145
Frankreich ............. u 12981 — 824
Stalin ................... 768 — 653
Japan .................... 1167 4 436
Java ..................... 230569 + 719 166
Norwegen und Schweben.... 438349 — 15 660
Rußland .................. — — 5 900
Bereinigte Staaten v. Amerila 179 220 — 86 666
Andere Länder. ............ 2163 — 412
zufammen... 7 984 201 + 6539023
oder Mart 161857700 - 10996069
Bon der Gefammteinfuhr tft ein Werth von etwa 8 200 000 Pfb.
Sterl. abzuziehen, welcher die Erzeugniſſe der Silber und Bleiminen
tepräfentirt, die Südauftralien nur als Durchfuhrgüter berühren.
Der Meberfhuß, ungefähr 43/4 Mil. Pfd. Sterl., zeigt den Werth der
gefammten Einfuhr Südauftraliend. Hiervon kamen 83 pEt. von
Großbritannien und deſſen Kolonien und der Reſt von anderen
Ländern. Diefes Verhältniß ift dem bed Vorjahres ungefähr gleich.
Alle Länder find mit Kleinen Ausnahmen gleihmäßig vom Rüdgang
de3 Handeld betroffen. Dagegen hob fi die Einfuhr von Java von
1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 II. ©. 186.
Abelaide.
161 000 Pfb. Sterl. im Jahre 1892 auf 280 000 Pfd. Sterl. im Jahre
1892. Dies erflärt fih dadurch, daß jekt in beinahe allen Auſtra⸗
liſchen Kolonien Yuderraffinerien beftehen, die Robzuder von Java
anftatt wie früher befiere Sorten von Mauritius beziehen. Die Eins
fuhr von Mauritius fiel daher au von 82000 Pfd. Sterl. im Jahre
1891 auf 9000 Pfd. Sterl. im Jahre 1893. Manufalturwaaren aller
Art von Deutfhland finden in Sübauftralien guten Anklang, und
würde deren Bezug durch reelle Bertretung und gute und billige
Lieferung noch gehoben werden können. Der Berbraud von gutem
Weſtfäliſchen Koks in den Silberminen ift augenblidlich bebeutend,
und wenn bie Gilberpreile daß Yortarbeiten der Minen erlauben, fo
wird ber Bedarf noch fteigen.
Ausfuhr.
Der Werth der Ausfuhr aus Sudauſtralien im Jahre 1893 ftellt
fih, wie folgt:
Gegenbas Jahr
1892 mehr (+)
weniger (—).
Pfund Sterling.
Mehl..... ......... ......... 331542 — 267480
Weizen...................... 7322218 + 406605
Kleie und Kleiemehl .......... 10 561 — 7522
Heu, Häckſel ꝛc................ 12 505 — 10 873
Früchte und Gemüie.......... 36631 — 2557
Wein .P...................... 47300 — 1743
Pflanzen, Samen x...... ...... 6 668 — 78
Speck, Schinken x..... ........ 103 + 220
Butter und Käfe ............. 2075 + 10881
Eier ....................... . 30714 + 2943
Lebende Tbiere....... ........ 40210 — 7481
Wolle ..................... 188176 + 1857
Talg ....................... 1905 — 3778
Präſervirtes Fleiih ........... 342 — 1098
Häute, Selle c............... 16535 — 127054
Honig, Wachs ic. ............. 3834 — 431
Kupfererz 26. ................. 214755 + 89230
Gold ....................... 1561 — 13586
Andere Mineralien............ 310 + 5 494
Bertige Waaren .............. 1602 — 27377
Bauholz und Baumrinde zc..... 30729 — 4518
Guano X. ................... 118 — 2811
zuſammen einſchl. minder wichtiger
Artikel .................... 325475 + 63216
oder Mart 6722760 + 1299 607
Bon der gelammten Ausfuhr gingen für beinahe 2 Mil. Pfb.
Sterl. nad Großbritannien, für 1 Mill. nach befien Kolonien und
nur filr 300 000 Pfd. Sterl. nach anderen Ländern. Unter letzteren
nimmt Frankreich bie erfte Stelle ein mit beinahe 160 000 Pfd. SterL.,
Belgien die zweite mit 80'000 und Deutichland bie dritte mit beinahe
34.000 Pfd. Sterl. Die Ausfuhr nad) Deutichland zeigt einen Abfall
gegen das Jahr 1892, in welchem der Werth der Ausfuhr fich auf
54 000 Pfd. Sterl. belief. Es ift jeboch hierbei zu berüdfichtigen, daß
ein Theil der Ausfuhr nad) Belgien über Antwerpen nach Deutſch⸗
land beftimmt ift, und ferner, daß ein Theil der Güter, welche „auf
Order“ nah Großbritannien gehen, ihren Weg nah Deutſchland
finden; dennoch ift die Ausfuhr immer noch gering nad Deutichland
und in Artikeln wie Schafwolle, Schaffele, Mimofarinde, Gummt,
Talg, Mehl, Weizen, Butter, Wein und Silbererzen dürfte die Aus»
I
Adelaide. — Nagafall.
fuße zu heben fein. Die Verſchiffer in Auftralien jeboch ziehen es
por, ihre Produkte dem Weltmarkte London zuzuführen, und es
igeint faft, ald ob Deutihe Abnehmer auch dort vorzugsweiſe Kaufen,
ftatt von Auftrafien birelt zu beziehen.
Dennod nimmt ber Eintauf von Schafmolle in Auftralien
ſelbſt ſeitens Deuticher, Zranzöfifger und Belgifcher Firmen mit jebem
Jahre zu. Während der Saifon September bis Dezember finden alle
vierzehn Tage Öffentliche Wollauftionen flatt, auf denen in letter
Eaifon in Südauftralien zufammen über 20 Mil. Pfund Wolle vers
Iauft wurben.
Sm Jahre 1893 wurden Süpauftraliihe Weine im Werthe
von nahe an 50000 Pfd. Stel. ausgeführt. Die Weine finden
jedes Jahr befiere Behandlung, und ihre Dualität ift fehr gut.
Seitens der Regierung fol in London unter Auffiht eines Regierung»
beamten eine Weinnicherlage eingerichtet werben.
Friſche Butter fand in Großbritannien guten Anklang. Nah
einem Geſetze, welches vor ſechs Monaten in Kraft trat, bezahlt die
Südauftralifche Regierung eine Prämie von 2 Bence (17 Pfennig)
für jedes ausgeführte Pfund Butter, dad von dem Regierungöbeamten
als von guter Qualität befunden wirb.
Banten.
Im April und Mai v. 38. fanden in den Auftralifhen Kolonien
umfangreiche Geldkriſen ftatt, in Folge beren ein Dugend öffentliche
Banken mit einer Berbindlichleit von Über 100 Mil. Pfd. Sterl. ihre
Zahlungen einftelen mußten. Diele Geldinftitute arbeiteten zum
großen Theil mit Europäiſchem Gelde, welches in den Kolonien ans
gelegt war. Durch die große Entwerthung aller Brodulte fielen auch
die Werthe aller Ländlichen Anlagen, Schafzüchtereien u. |. w. und
bejonders die des Landeigenthums und zwar überall in ſolchem Maß:
ftabe, daß die Gläubiger der Banken dad Vertrauen verloren und die
Rückzahlung der angelegten Gelder plößlicy verlangten. Diele Banten
haben jedoch jet alle wieder ihre Thätigkeit aufgenommen, indem bie
Gläubiger und Altienbefiger ſich dahin verglichen, daß erftere fünf
bis fieben Jahre auf Ruückzahlung der Gelder warten, und daß letztere
mehr Kapital einzahlen. In Südauftralien hatte die Krife auf ben
Handel einen ſehr drüdenden Einfluß und wird daß Krebitweien jehr
beſchränkt und bei ben Gefchäften Aberall die größte Borficht beobachtet.
Schifffahrt.
Ueber die Deutfche Schifffahrt ift zu bemerken, daß außer den
tegelmäßigen in vierwöchentlichen Zwiſchenräumen nad Südauftralien
fahrenden Reichspoſt⸗Dampfſchiffen des Norddeutſchen Lloyd und ben
Dampfidiffen der Hamburger Deutſch⸗Auſtraliſchen Dampfſchiffs⸗
geſellſchaft 19 Deutiche Segelichiffe Die Häfen Süpauftraliens befuchten
und zwar 4 mit Koks und Stüdgütern von Hamburg, 1 mit ähnlicher
Ladung je von Antwerpen, Rotterdam und Großbritannien, 3 mit
Stüdgütern von Nem:York, 5 mit Holz von Schweden und Norwegen
und 5 von anderen Ländern in Ballaft, um Getreide zu laden. Bei⸗
nabe alle Schiffe fanden Ladung. Wugenblidlich ftehen die Getreibes
frahten nach dem Engliſchen Kanal „für Order“ auf 25 bis 27 Schill.
die Tonne je nach Größe des Schiffes, und da dieſes Jahr die Aus⸗
fuhr ziemlich Hoch werben wird, fo tft Ausficht vorhanden, daß alle
anlommenden Schiffe Ladung finden werben, obgleih der niebrig
Rehende Preis des Weizens wohl feine Erhöhung der Frachten ers
lauben wird.
295
Nagaſaki.
Die Schifffahrt in Nagaſali und in den wichtigſten
Häfen Kiufhins im Jahre 1893.')
Der Verkehr fremder Schiffe im Hafen von Nagafafi weift im
Sabre 1893 eine Zunahme non 7 Schiffen und im Tonnengebalt
von 74 018 Reg.⸗Tonnen im Vergleich mit dem Boriahre auf.
Es kamen in Nagafali an:
458 Schiffe von zufammen 580 216 Reg.⸗Tonnen,
465 „ „ 654 234 n
Bemerkens werth ift dabei bie Zunahme der Schifffahrt folgender
Nationen:
der Ruffiiden....... um 4 Schiffe und 4497 NReg.-Tonnen,
„ Amerilanifhen... „ 14 „u „ 85 757 n
„ Rorwegifhen .... „ 20 „ „ 12086 n
fowie das Erſcheinen Koreaniſcher Dampfſchiffe; ferner die Abnahme
der Deutfhen und Britiihen Schifffahrt. Die Zunahme der Ruſſi⸗
fchen Schifffahrt ift hervorgerufen durch den vermehrten Berlehr ber
Schiffe der freiwilligen Flotte, zu der ein neues großes Dampfichiff
binzugelommen if. Die Zunahme ber Amerikaniſchen Schifffahrt
fchreibt fi dem Umſtande zu, daß die großen Poſtdampfſchiffe ber
Pacific Steamihip Company feit dem Vorjahre auf ber Rüdreije von
Hongkong nad Yokohama Nagaſaki anlaufen, um Kohlen für ihre Buns
kers einzunehmen. Bei dem von Jahr zu Jahr bedeutender werdenden
Tranſithandel Nagaſakis und deſſen Wichtigkeit für die Häfen Norbs
chinas, Koreas und Dftfibiriens dürfte es fich verlohnen, dem fremden
Schiffsverkehr Nagaſakis einige Aufmerkſamkeit zu fchenten. Wenn
auch Die nachfolgenden den Japanifhen Zollpaustabellen entnommenen
Bahlen ſich nicht mit den bei den fremden Stonfulaten geführten
Schifföregiftern beiten, fo geben fie doch ein wichtiges Bild von dem
sehr bedeutenden Waarenverkehr, ber Über Ragaſaki ſtattfindet.
Es kamen in Nagafali an:
1892. 1898.
Ans Reg» An Reg
zahl. Lonnen. zahl. Tonnen.
fremde Dampfidiffe mit Ladung 249 849120 242 407322
„ n in Ballaſt. 1885 206008 198 224 638
„ Segelihiffe mitladtung 26 12884 14 6 363
" n in Ballaſt. 12 487185 18 8108
jufammen... 47 6572840 472 645481
und liefen von Nagafali aus:
1892. 1898.
An Meg Uns Meg
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen.
fremde Dampfichiffe mit Ladung 342 390879 922 401 814
n n in Ballaft. 92 156969 122 233043
„ Segelſchiffe mit Ladung 20 15297 26 10088
" F in Ballaſt. 3 8 098 8 8 424
zufammen... 457 656899 473 648369
Die mit Ladung angelommenen Segelſchiffe brachten ausſchließlich
Petroleum, während die Dampfidiffe Baummolle, Betroleum, Saigons
Reis, Cardiff⸗Kohlen, Knochen, Schienen und Eifenbaßnmaterial,
Waflerröhren, Maſchinen und Stüdgüter aller Art ald Ladung hatten,
deren größter Theil von Ragafaft wieder weiter verfchifft worden ift.
Die ausgehenden Schiffe führten ala Ladung Japan⸗Kohlen,
Eiſenbahnſchienen und Eiſenbahnmaterial für die Sibirifhe Bahn,
1) Nergl. Sand. Arch. 1898 IL ©. 606.
40%
490
Planken, Filche, Meereöprobukte für die Chinefiihen Märkte, Baums
wolle für Kobe und Dſaka.
Mit diefen fremden Schiffen Tonkurriren in Nagafalt die mit
dem YAuslande verkehrenben Dampfihiffe Sapanifcher Handels» und
Schifffahrtsgeſellſchaften. Diefelben drohen beſonders der Deutichen
und Britiiden Schifffahrt Abbruch zu thun, da die Sapanifchen Ges
ſellſchaften größere Handelsdampfſchiffe — meiftene Deutiche und
Britifde — anlaufen und mit diefen dann neue regelmäßige Vers
Bindungen zwiſchen Japan und dem Auslande eröffnen.
Der Berkehr diefer Japaniſchen Schiffe, welche mit dem Aus⸗
Iande Verbindungen unterhalten, Bat ſchon die Hälfte des gefammten
fremden Schiffsverkehrs in Nagafali erreicht.
Es liefen von diefen Japanischen San in NRagafali ein:
1892. 1893.
Ans Regr Ans Reg.s
zahl. Tonn. zahl. Tonn.
Japaniſche Dampfihiffe mit Ladung 225 277566 213 267 600
Mr n in Balaft. 49 47245 87 36658
„ Segelſchiffe mit Ladung 1 947 1 637
n „ in Ballait . — 1 637
zufammen... 275 825768 262 805382
und fuhren auß:
1892. 1898.
Ans NMeg⸗ An Neg.s
sabl. Tonn. zahl. Tonn.
Japaniſche Dampfſchiffe mit Ladung 250 810218 222 283 156
n „ in Balaft. 11 10109 12 10784
„ Segelſchiffe mit Ladung — — 1 623
zufammen... 261 320327 236 294 463
Der Verkehr Deutſcher Schiffe in Nagaſaki und den widhtigften
Häfen Kiuſhius .ftellte fich, wie folgt:
Es liefen ein:
1892. 1893.
in Reg.s Reg.
Schiffe Tonnen. Schiffe Tonnen.
Nagaſaki ................ 172 13559 151 127930
Moji ................... 66 53 466 68 42 927
Karatfu ................. 16 18 580 5 6 759
Kochinotſu............... 3 1493 21 12 729
zufammen... 257 209087 235 1908345
Dies ergiebt eine Abnahme der Deutihen Schifffahrt für das
Jahr 1893 von 22 Schiffen und 18 742 Reg.⸗Tonnen, welche baupts
ſächlich hervorgerufen ift Durch den Berlauf zweier Deuticher Dampf»
ſchiffe und durch befiere Frachten für die Heinen Deutfchen Dfts
afiatifhen Küftendampfer auf den Routen zwifchen Honglong, Saigon,
Nagaſakl.
Der Verkehr Britifger Schtfie in Nagaſaki und den wichtigſten
Häfen Kiuſhius war folgender:
Es liefen ein:
1892. 1388.
in Reg.» Reg.s
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Nagaſaki................ 220 87445 206 403 626
Moji und Shimonoſeki.... 124 191513 242 410976
Karatſu ................. 1 1480 10 15 574
Kuchinotſu............... 64 105 642 84 131 404
Miffumi .............. 1 1905 2 2254
zufammen... 410 67496 644 963834
Dies ergiebt für die Britiihe Schifffahrt auf Kiuſhiu eine Zu-
nabme von 184 Schiffen und 288879 Reg.» Tonnen für das
Jahr 1893.
Bemerkenswerth ift Die fehr bedeutende Zunahme Britiſcher
Schiffe in Moji, welches noch ein ungeöffneter Hafen ift, in dem
fremde Schiffe nur dann verkehren dürfen, wenn fie unter Zapanticher
Charter fahren, oder an dort etablirte Japaniſche Kaufleute
adreſſirt find.
Der Verkehr Japaniſcher Schiffe im Hafen von Nagaſaki ge:
ftaltete ſich, wie folgt:
Es kamen in Nagaſaki an:
1891 ....... 10616 Japaniſche Schiffe von 999 687 Reg.⸗Tonnen
1892 ....... 10 895 n " „ 913 745 m.
1893 MENT 8629 ” ” 832 918 ”
Dies ergiebt eine Abnahme von 1766 Schiffen und 808327 Reg.-
Tonnen für das Jahr 1893. Diefe Abnahme bezieht fi auf bie
Zahl der Heinen Japaniſchen Segeliiffe und Dſchunken. Sie ift
bervorgerufen durch den neu aufgetretenen Waarenverlehr auf ben
Linien der Kiuſhiu⸗Eiſenbahngeſellſchaft, vie jehr erfolgreich mit dem
Schiffsverkehr fonfurrirt.
Die Frachten für Monatächarters waren auch im Borjahre
günftig.
Nach Schanghai wurden an Frachten gezahlt: 2,50 bis 3 Den pro
Tonne für Stüdgüter; 0,80 bis 1 Yen pro Tonne für Kohlen. Yür
Segelſchiffe kommen keine Trachten in Trage nach Chinefiichen
Plägen. Nur eine Deutiche Bart fuhr im Vorjahre mit einer Ladung
Kohlen nach Amoy.
Folgende D mpficifefragten wurden bezahlt:
nach Tientſin ........ bis 6 Den pro Tonne,
„Tſchifu ......... 1.” n *0 nun
„ Shemulp ...... 1,90 „
Die Krachten für bie —— nach Hongkong, Japaniſchen
Häfen und nad) Europa blieben dieſelben wie im Voriahre.
Nah Wladiwoſtock wurden etwas höhere Raten gezahlt und
Haiphong und Manila, die im Süden längere Charter annahmen. | zwar 8,50 biß 4 Pen pro Tonne.
Dertehrsüberfihten.
Verkehr Japanifher Dampfihiffe, Segelihiffe Europäifher Konftrultion und Dſchunken im Hafen von Ragajali
während des Jahres 1898.
Eingang. Ausgang.
Dampf⸗ Reg Segel⸗ Reg⸗Dampf⸗ Negr Segel Reg.
ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. Schiffe. Xonnen. ſchiffe. Tonnen.
Dampficiffe der Nipon Yufen Kalida............ 231 8095 — — 281 300985 — _
Dampficiffe verſchiedener Japaniſcher Gefelihaften 1933 840 948 — — 1933 324 900 — —
Segelſchiffe Europäiſcher Konſtruktion und Dſchunken — — 6465 190 986 — — 6320 244 498
zufammen... 2164 6419885 6465 1900 985
2170 62589 6320 244.428
a , —
8629 Schiffe von 882 918 Reg.⸗Tonn. 840 Schiffe von 870 322 Reg.⸗Tonn.
Da mm a mn
Ragalali. — Däünemarf. 297
Berlehr Fremder Kauffabrteifchiffe in Nagafati im Jahre 1808.!)
Eingang. Außgang.
Anzahl. Reg.Tonn. Anzahl. Reg. Tonn.
. Dampfidiffe...- 189 892687 1% 394782
Britiſche................................... Segelſchiffe ..... 17 10 759 17 10 769
Dampficiffe .... 148 125463 149 126075
Deutſche .... ... .. 2... ,...nm.m.... .. . ee 684—00 Segelichiffe ..... 3 2 467 3 2 467
KRufſiſche..................................... Dampfihifie .... 48 65 858 4) 67 581
Norwegiſche.................................. Dampiidifie .... 89 27 622 40 28 106
“ Dampfihiite.... 5 37 15 357
Amerilaniſche (Bereinigte Staaten). .....-.0..... Segelfdiffe ..... 1 62 1 62
Niederländiſche............................... Dampfſchiffe .... 1 672 1 672
Chineſiſche................................... Dampfichiffe... 1 2 1 602
Koreaniſche.................... ............. Dampfſchiffe .... 3 1083 4 967
zufanmen... Ab 66b4 234 470 657 772
Verkehr fremder und Zapanifher Schiffe während des Jahres 1893 in den Häfen Kiufhius außer Nagafali:
Es verlehrten: in Shimonofeli. in Moji. in Karatſu. in Kuchinotſu. in Riffumi. in Idzugahara.
Un Meg: An Negr Un Reg Un Meg Uns Reg» Uns Reg
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen.
" Dampfidiie 14 26972 226 B83276 10 1565674 76 183857 2 224 — —
Britiſche............... Segelſchiffe. — — 2 728 — — 9 7827 — — — —
Dampfſchiffe 2 1997 66 40930 5b 6769 19 11694 — — — —
Teutiche onen 000. Segelſchiffe. — — — — — — 2 1 035 — — — —
Ruſſijche................ Dampfſchiffe — — 1 224 — — 1 BE — — — —
Rorwegiſche ............ Dampfſchiffe — — 20 148388 1 461 29 40818 — — — —
Defterreich⸗ Ungariſche ..... Dampfſchiffe — — 13 28500 — — — — — — — —
Niederländiſche........... Dampfſchiffe — — 1 672 — — 12 8003 — — — —
Amerikaniſche (Verein. St.) Segelſchiffe. — — — — — — 6 501 — — —
Chmefifhe I .......... Dampfſchiffe — _ 2 242 — — — — — — — —
Roreaniſche.............. Dampfſchiffe — — — — 8 1 332 — — — — — —
zulammen... 16 28969 321 475602 19 24116 163 198743 2 224 — —
ſerner Japaniſche Schiffe,
weiße mit dem Audlande Dampfſchtffe 190 7850 21 2000 — — 658 8308 2 1107 18 10700
verkehren. . .......... She. 7 BE —- — 8 Bon
überhaupt... 168 110165 842 495906 19 24 116 224 2337647 A 8861 13 10709
Dänemarf. Erportſchlaͤchtereien Hjörrings geſchlachtet. Der Speck gebt nad
England.
Handelsberichte für das Jahr 1893. Sehr viele Pferde werden nach Deutſchland verſandt. Pferde
aus Vendſyſſel haben einen guten Ruf, und es wird immer viel
Siörring.?) gethan, um die Pferbezucht zu verbeflern.
Das Hfidrringer Geihäft Hat nur für den Bedarf der Umgegend
Bedeutung. Die Geſchäftsverhältniſſe haben fich etwas verbeflert,
weil die Ernte In den lebten Jahren ziemlich günftig geweſen ift.
Die Ernte reicht für den eigenen Bedarf nicht auf, fo daß viel
Getreide, namentlih Roggen und Gerfte, vom Ausland, auch von
Deutichland, eingeführt wird. Die Gefchäftäleute in Hidrring haben
keine direkten Verbindungen und müflen daher von Importeuren
laufen.
Es wird viel Vieh gemäftet. Dad Maſtvieh gebt ausſchließlich
nad Hamburg, und die Schweine werben größtentheils in ben zwei
1) Diefe Tabelle ftimmt mit ben nach ben Angaben der Japani⸗
ſchen Zolhäufer aufgeftellten Tabellen nicht genau überein.
2) Wegen des Borjabres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 109.
Die Induftrte ift recht beträchtlich, aber doch weientlih auf
ben BHeimifhen Bedarf eingerichtet. Gine größere Fabrik für
Maſchinen verſchickt ihre Fabrikate, beſonders Ackerbaumaſchinen,
nach Jütland, und 3 Spritfabriken führen größere Mengen Sprit
und Hefe aus.
Die SHhifffahrt Kat Feine Bedeutung, da auf der Weſtküſte
kein Hafen iſt. Aus demfelben Grunde Bat bie Fiſcherei bei
Weitem nicht dieſelbe Ausdehnung wie früher, da nahe der FKüfte
faft beine Fiſche zu finden find, und bie Fiſcher mit ihren Heinen
Booten nicht jo weit hinausgehen können, als nöthig if, um mit
Erfolg zu fiſchen.
298
Helfingdr.)
Das Jahr 1893 if, was den Aderbau anbetrifft, durchſchnittlich
als ein weniger gutes zu bezeichnen. Die Dualttät der Ernte war
gut. Der Handelöverichr war etwas belebter als im Borjahre. Der
Schiffsverkehr von Schweden hat darum etwas abgenommen, weil bie
Waarenverſendung von Schweden nad Helfingdr mittelft der Dampf:
fährverbindung einen erheblichen Aufihwung genommen hat, fo daß
die Fähre faft täglich außer ihren planmäßigen Fahrten noch mehrere
Bejondere Fahrten machen muß, um ben Verkehr bewältigen zu können.
Bon wichtigeren Waaren wurden vom Auslande im Jahre 1893
eingeführt:
Liter. kg.
Spirituofen ....... 128008 Del .............. 85 319
. Käſe ............. 2461
Wein............. 383 1890 Reid ............. 2406
Glaswaaren....... 1097 Salz ............. 64 700
Dopfen ........... 8889 Zucker............ 6 063
Porzellanwaaren ... 2141 Syrup............ 31
Kaffee ............ 2189 Theo ............. 413
Steintoble ........ 86 823 080 Tabak und Cigarren 17 769
Leinwand ......... 309 725 Kubikfuß.
Seidenwaaren ..... 188 Holz und Bretter .. 87 554
Wollenwaaren ..... 11 692
Eiſen⸗ und Metall-
waaren ......... 2 660 689
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartitel im Jahre 1893 waren:
Stüd. kg.
Eier ............. 230140 Del .............. 48 041
Liter. Tapeten (papierene) 6 944
Spirituofen ....... 182 216 Häute und Felle... 5 000
xkg. Soda ............ 31 300
Potaſche .......... 14218 Buder............ 7194
Bücher ........... 7880 Syrup ......:00.. 8 705
Fiſche (friſche) ..... 6175 Talg ............. 20 679
Farben ........... 21997 Thee ............. 409
Schmalz .......... 29597 Tabak (Rauch⸗ und
Hefe ............. 16 954 Sau) .......... 4788
Heu und Stroh.... 18188 Butter............ 1627186
Kork ............. 9564 Margarine ........ 4 600
Kaffee............ 3864 Thran. ........... 2112
Kind» u. Schweine⸗ Mole ............ 13290
fleüch........... 144619 Wein. ........0.0. 1749
Mehl und Graupen 5722 Tauwerk .......... 6497
Weizen, Mais und Samen ........... 8097
Gerfſte.......... 372590 Mais ............ 2062
Steinkohle ........ 6666 440 Konſerven ......... 8 716
Segeltuh ......... 5476 Dachpappe ........ 14 870
Eiſen (Platten ꝛc.).. 67888 Schiffshrot......... 63 860
Eifenwaaren....... 126 045 Kartoffeln ........ 716540
Andere Metall: Stüuck.
WAREN ......... 66517 Mauerfleine ....... 22 500
Schiffſsanker und
Ketten ........ 66 666
Die bedeutende Mehrausfuhr verſchiedener Waaren im Jahre 1898
gegen bad Vorjahr iſt hauptſächlich durch die Eisverhältnifſe von
Januar bis März 1893 verurfadt. Da die direkte Ausfuhr von
Kopenhagen durch Eis verichlofien war, mußte die Waarenausfuhr
1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 IL. ©. 118.
Dänemark,
von Kopenhagen per Bahn über Helfingdr umb weiter per Dampfe
dirigirt werben.
Induſtrie.
Größere Fabriken oder ſonſtige Unternehmungen von Belang
find während des verflofienen Jahres nicht entſtanden. Im Laufe
be Jahres 1894 fol in Helfingör eine fogenannte Antheilsſchweine⸗
hlächterei errichtet werden, um ben Engliſchen Markt direkt verichen
zu können. Der Schiff und Mafchinenbau erfreut ſich fortwährend
genügender Beichäftigung, ſowohl durch Reparaturen wie Neubauten
für In und Ausland. Am Schluffe vorigen Jahres find Beftellungen
auf 2 größere Dampfichiffe gemacht worden, eines für Hamburg und
eined für Bremen, welde im Mai und Zuni fertiggeftellt werden
follen.
Schifffahrt.
Helfingör wurde im Jahre 1893 von 1718 den Sund paſſirenden
Schiffen aller Nationen (gegen 1511 im Borjabre), um Orders ju
erhalten, Proviant einzulaufen 2c., beſucht, wovon 554 aus ber Worb:
fee und 1164 aus der Dftfee kamen. Außer den 1718 Schiffen haben
mehrere Hundert Schiffe im Laufe des Sabre die Rhede von
Helfingör zum Shut gegen Sturm aufgefucht.
Der Rationalität nach waren von ven obenerwähnten 1718 Schiffen
467 Norwegiſche, 307 Schwediſche, 242 Ruſſiſche, 202 Deutid:,
188 Dänifche, 182 Britifche, 41 Niederländiſche, 41 Franzöfiſche,
25 Defterreich-Ungarifche, 13 Italieniſche, 8 Belgiſche und 2 Ameri-
kaniſche. Bon den im Jahre 1893 einflarirten Schiffen waren
250 Dänifche VOR ....... 11151 Reg.⸗Tonnen
181 Schwediſche ....... 7699 n |
83 Deutiche ...... 6 694
82 Britiſche ....... 18 170 n
44 Norwegiſche ....... 3979
15 Niederländlihe „ ...... 2456 n
13 Ruſſiſche FR 2170 „
8 Franzöfiſche m eron0ne 171 „
2 Belgifche m orenn00n 860 n |
1 Amerikaniſches ....... 100 n |
zuſ. 624 Shife mit ...... 47 860 Reg.⸗Tonnen |
1892 60o1 —............ 60 766
Außerdem wurde der Hafen von Helſingör im Jahre 1893 von
675 Schiffen verſchiedener Nationalität mit einer Geſammttrag⸗
fähigkeit von 34904 Reg.sTonnen beſucht, welde wegen ber Eis⸗
verhältnifie, wegen Berluft von Ankern und Ketten ober fonfliger
kleinerer Havarien einliefen.
Ausklarirt wurden im Jahre 1893 639 Schiffe von 62 448 Rey
Tonnen, wovon indefien nur 12112 Reg.Tonnen beladen mare.
Die Handelsflotte Helfingörs beftand am Schlufle des Jahres 1855
aus folgenden Schiffen:
von 4NReg.Tonn. und barunter ....
71 Schiffe von 184 Reg.
n„ 4 n bi8 30 Reg.⸗Tonn. 238 „ „ 1028 "
" " ” 60 " 1 ” " 83 "
„0 „ " " Bun m 5 m
„20 u „0 „ 4 vn „18 ,
„ " und darüber .... 4 „u 2739 n
zufammen... 208 Schiffe von 5977 Neg.:
worunter 11 Dampfihiffe von 2800 Reg.⸗Tonnen gegen 210 Schi!
von 6719 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892.
Däünemarf.
Kopenhagen.!)
Allgemeines.
In dem Sahresberiht des Ausſchufſſes ber SKopenhagener
Sroflerer- Sozietät für 1893 wird das Jahr 1893 als ein im All
gemeinen für Dänemark ſchlechtes Geichäftsjahr bezeichnet. Eine
Reihe wibriger Ereigniffe, Die namentlih bie im Ermwerböleben des
Sondes den wichtigſten Faktor bildende Landwirthſchaft betrafen,
laſſen darüber hinwegſehen, daß andere Zweige bed Wirthſchafts⸗
iebend weniger bebrüdt waren, und baß die quite Ernte bed Bors
jahres fih noch weit in das Jahr 1893 hinein durch vermehrte
Kaufkraft der Bevölkerung bemerkbar machte. Bon jenen ungünftigen
Umfiänden wird daB durch Die große Dürre bed Frühlings bes
Jahres 1893 bedingte Fehlichlagen der Futter, und Sommerkornernte
fine volle Wirkung erft im Laufe diefe® Sabre äußern. Bon
enderen ftörenden Einflüffen find zu nennen: die den Außenhandel
läfmende langdauernde Eisſsblokade der Häfen im Anfang beö Jahres
und dad im Frühjahr ergangene, fpäter zum Shell rüdgängig
machte Deutſche Bieheinfuhrnerbot. Bon verfchiebenen Verſuchen,
der Landwirihichaft zu Helfen, ift die Gründung einer agrariſchen
Imeden dienenden Kooperationsgenofienihaft auf Aktien, „Freyr-
Danske Landbrugeres Andels Selskab“, zu erwähnen. Die
Rentabilität des Unternehmens, dad den Engrosablag landwirth⸗
chaftlicher Produkte im In⸗ und Auslande mit dem Geichäftsbetrieh
eined Ronfumvereins vereinigen will, begegnet vielfachen, zum Theil
allerdings nicht ganz uneigennügigen Bmweifeln.
Droduttion und auswärtigen Bande.
Neber den Däntigen Handel mögen einige ber definitiven
Statiil für das Jahr 1892 entnommene Angaben bier Bla finden,
die im Jahre 1893, für welches derartige Mittheilungen noch nicht
vorliegen, eine weſentliche Berfchiebung kaum erfahren haben bürften.
Der gefammte Waarenumfog zwiſchen Dänemark und dem
Auslonde betrug im Jahre 1892: 7426 Mil. Pfund zu einem
Verthe von 576 Mill. Kronen; Hiervon entfielen 6008 Mil. Pfund
(924 Mil. Kronen) auf die Einfuhr, 1423 Mil. Pfund (252 Mill.
Kronen) auf die Ausfuhr. Letztere umfaßte 987 Mil. Pfund ein,
beimisher Produkte zu einem Werth von 208 Mil. Kronen und
456 Mill. Pfund fremder Erzeugnifle im Werthe von 44 Mill.
Kronen. Während bie Gewidhtämenge des Waarenumſatzes in ben
iegten Jahren ftetig zugenommen bat und im jahre 1892 bie bed
Lorjahres um 86 Mil. Pfund überftieg, ift ihr Werth in bemielben
Jahre um 6 Mil. Kronen binter dem Ergebnik des Vorjahres zurück⸗
geblieben. Zene Zunahme fällt auf die Einfuhr und bie Ausfuhr
eigener Produkte; die Werthabnahme füllt ausjchließlich der Einfuhr
zur Loft.
Saft zwei Drittel bes gefammten Außenhandels fält auf ben
Verlehr mit Großbritannien und Deutichland, ber im Durdfchnitt
er Jahre 1888,92 62 pCt. der Menge und 65 pCt. des Werthes
betrug. Während die zwifhen Großbritannien und Dänemark
umgeiekte Waarenmenge (44 pCt.) die zwifhen Deutfhland und
Dänemark umgefekte (18 pCt.) um mehr als das Doppelte überfteigt,
bleibt der Werth des DeutfchDäniihen Handelsverkehrs (29 pCt.)
nicht weit Hinter dem bed Britiſch⸗Däniſchen (36 pCt.) zurüd. Dies
erllärt fih daraus, daß die Einfuhr aus Großbritannien zum über:
wiegenden Theil aus ſchweren Waaren geringerm Werths (Roblen,
1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 II. &. 259.
299
Eifen) beſteht, während Deutſchland minder gewichtige, aber werth⸗
vollere Waaren einführt. Im Verhältniß mit Großbritannien übers
wiegt der Werth der Dänlihen Ausfuhr; fie betrug im fünfjährigen
Durchſchnitt 1888/92 126,8 Mill. Kronen gegen 68,1 Mil. Kronen
Britiſcher Einfuhr. Dagegen überfteigt der Werth der Deutfchen
Einfuhr mit 102,9 Mill. Kronen den der Dänifhen Ausfuhr nad
Deutfhland mit 54,2 Mill. Kronen um ein Bebeutended. Der
Werth des geiammten Deutſch⸗Däniſchen Waarenumfakes im Jahre
1892 betrug 170,9 Mill. Kronen, was gegen ben Durchſchnitt ber
Periode 1888/92 eine Zunahme von 14 Mil. Kronen darſtellt, die
zum größten Theil auf die Däntihe Ausfuhr nad Hamburg und
Schleswig-Holftein entfällt.
Die dritte Stelle im Außenhandel Dänemarls nimmt Schweden⸗
Norwegen, die vierte Rußland ein.
Bon dem oben angegebenen Geſammtwerth der Einfuhr bes
Sahres 1892 (262 Mill. Kronen) entfielen auf:
Nahrungsmittel....................... 127,9 Mill. Kronen
Belleivungs- und Toiletteartilel......... I "
andere unmittelbare Verbraudägegenflände 28,2 „ n
Robftoffe und Produktionsmittel......... 198 „ „
Unter der Ausfuhr nehmen landwirthſchaftliche Produkte und
unter biejen wieder lebendes Vieh, Fettwaaren (Sped, Butter, Eier)
ſowie Korn und Mebl eine hervorragende Stelle ein, wie bie folgende
Tabelle nachweiſt:
Mertb in Mill. Kronen.
Ausfuhr von Vieh,
Gefammtausfuhr. Fettwaaren und Korn.
1888 186,6 182,3
1889 . 209,8 149
1890 .. 288 171
1891 . 249 186,8
1892 . 253 192,4
Landwirthſchaftliche Produkte. Da das flatiftiiche Bureau
die Ernteergebnifſe immer erft fpät im folgenden Jahre veröffentlicht,
liegen über bie Ernte des Jahres 1893 bisher nur allgemeine
Urtheile und Schägungen, aber keine zuverläffigen Zahlen vor. Danach
lieferte das Wintergetreibe, Roggen und Weizen, trog ber langen
Fruhjahrstrockenheit ein ber Menge nad zufriedenftellendes, in ber
Dualität vortrefflihes Ergebniß. Gerfte und Hafer blieben unter
einer Mittelernte, mit wenig Stroh und mäßiger Kornqualität. Auch
das Erträgniß an Heu und fonftigen Autterfräutern war in Folge
der Dürre jehr mäßig. Kartoffeln lieferten eine Mittelernte, vielleicht
etwas über eine folhe, während ber Ertrag der Rübenfelder etwas
unter dem normalen geblieben fein bürfte.
Getreide. Ueber Dänemarks Getreideumſatz im Sabre 1898
im Bergleih mit den Borjahren geben die folgenden Zuſammen⸗
ftellungen Aufichluß:
Einfußr.
1893. 1892. 1891.
Mill Bfund.
Weizen ....................... 144 9 1668 / 10
Roggen ...................... 976/10 666/10 1898/10
Gerſte ....................... 923/10 178/10 288/10
Hafer ........................ 340/10 476/30 56 /10
Maißs........................ 168%/ı 3046/10 817/10
Andere Getreibeforten und Malz 15 163/10 212/10
zufammen... 5523/0 5378/10 5279/10
300
Ausfuhr.
1893. 1892. 1891.
Mill. Pfund.
Weizen...................... B8l / 7 OR
Roggen ...................... 23/0 64 3112/10
Gerſte..................... To 57 82/10
Safer ........................ 165/10 29/10 49/10
Mais ........................ 178/10 321/10 112/10
Andere Getreibeforten und Malz 48/10 3/10 34/10
zufammen... 1898/10 240 1832/10
Während im Jahre 1892 Roggen vereinzelt einen Ausfuhrübers
ſchuß von 82/1 Millionen aufwies und Gerfte in den legten Jahren
fiet3 ziemlich bedeutende Ausfuhrüberſchüſſe zeigte (in den Jahren
1890, 1891, 1892 je 42, 53, 39 Mil. Pfund), bat im legten Jahre
bei allen Getreidearten ein Ueberihuß ber Einfuhr ftattgefunden,
der bei Gerfte 179/10 Mil. beitrug. Der Grund liegt außer an der
ſchlechten Sommerkornernte befonder3 in ber Tolofialen Zufuhr
Ruſſiſcher Schwarzmeergerfte, die ala billiges Viehfutter in dieſem
Sabre dem Amerikaniſchen Mais erfolgreich Konkurrenz gemacht bat,
und deren Einfuhr muthmaßlich in dieſem Jahre, wo fich die fchlechte
Ernte de8 Borjahres erft recht fühlbar machen wird, nod größere
Dimenfionen annehmen dürfte. Die Zunahme des Gefammteinfuhrs
überfchuffes (863 Mil. Pfund gegen 297 im Jahre 18%) troß ber
reichlihen Vorräthe aus dem Borjahre wird zum großen Theil auf
den namentlich in Folge der vermehrten Produktion von Fettihweinen
ſtark wachſenden Kornverbraud Dänemarks zurüdgeführt. In lands
wirthfchaftlicgen Fachkreiſen wird dafür plaibirt, dort, wo die Bodens
verhältnifie e8 geftatten, fi mehr dem Anbau feinerer Braus (che-
valier) Gerſte zuzuwenden, für die auf dem Weltmarkt immer Nach⸗
frage fei, und unter Ausnutzung der nlinftigen Konjunktur die Eins
fuhr der billigen Juttergerfte zu vergrößern.
Man bereiönet, daß jede Million Tonnen Malzgerſte, die auf
biefe Weile gegen das entiprehende Quantum Schwarzmeergerfte
umgetauſcht wird, bei ben jegigen Breifen einen Reingewinn von
3 bis 4 Mil. Kronen ergeben würde.
Bei Beſprechung bes Weizengeſchäftes wird darauf aufmerfiam
gemacht, daß die Zufuhren aus Danzig und Königöberg bedeutend
geringer als gewöhnlich gemeien feien, da bie Dualttät der Waare
nicht mit Amerilaniihem und Nuffiidem Weizen habe Tonfurriren
können. Die Bermendung Ruffiihen Roggens war weniger belang«
zeich, weil die gute Dualität der einheimifchen 1892er und 1898er
Waare weniger mie fonft Zufäte erforderlich machte und andererſeits
der dem Südruffiihen Roggen eigenthümliche Geruch an dem 1893er
Produkt fo merklich war, daß ſtärkere Beimifhungen nicht beliebt
wurden.
Mehl. Auch für Mehl weift die Statiftif für 1893 zum eriten
Male einen Ueberſchuß der Einfuhr nad. Auf diefem Gebiete haben
fih in den legten 20 Zahren die größten Wandlungen vollzogen.
Im Zeitraum 1876/79 betrug die Mehlausfuhr Dänemarks pro Jahr
durchfehnittlich 1800 000 Geniner, die Einfuhr nur 29 000 Eentner;
für die Jahre 1889 bis 1892 ging die Ausfuhr auf 380000 Gentner
zurück, während die Einfuhr auf 160 000 Gentner flieg, Im Jahre
1893 betrug erftere 274 230 Centner, während legtere 272 580 Centner,
alfo 1640 Gentner weniger ausmachte. Die Gründe diefer auf
fallenden Berfchiebung find theils in den Schußzöllen der Nachbar⸗
länder, theil darin zu ſuchen, daß die umfangreichen Amerikaniſchen
Mehlverſchiffungen nach England jede Ausfuhr dorthin unmöglich
machen.
Dimemad,
Vieh, Zleifh und Speck. Auch über bie wichtigſte Erwerbs⸗
quelle de Landes, bie Viehzucht, liegen zuverläffige ftatiftiihe An⸗
gaben nicht vor, namentlich nicht darüber, ob bie Dürre des vorigen
Frühjahrs eine Einſchränkung ber Beſtände zur Folge gehabt hat.
Bei der ausgedehnten Verwendung von Kraftfutter iſt dies jedoch
kaum anzunehmen. Daß die Ausfuhr an lebendem Vieh gegen das
Vorjahr durchgängig Abnahmen zeigt — Kleinvieh 8000, Rindvieh
27 000, Schweine 141 000 Stück weniger —, iſt auf das fortdauernde
Einfuhrverbot Englands und die im Anfang des Jahres verhängten,
fpäter nur zum Theil gemilberten Beichräntungen der Ausfuhr von
lebendem Vieh nach Deutfchland zu erflären. Zum Theil wird biefer
Fehlbetrag allerdings auögeglihen durch die bedeutend vermehrte
Ausfuhr von Speck und Fleiſch, neben denen u. A. auch Knoden
und Zelle ein entſprechendes Mehr aufmweifen. Bon Sped und
Schinken wurden im Jahre 1898 7,8 Mil. Pfund, von Fleiſch (nebſt
MWürften und Zungen) 9 Mil. Pfund mehr als im Vorjahre auss
geführt. Es muß anerfannt werben, baß die Dänifche Landwirthſchaft
mit großer Schmiegſamkeit ſich befirebt hat, unter dem Drud der
erwähnten Hinberniffe von der Biehausfuhr zur Ausfuhr thierifcher
Produkte überzugehen. Der Erſatz der Fettſchweineausfuhr durch bie
Spedausfuhr für ben Engliſchen Markt kann ala wohlgeglüdt ber
zeichnet werben. Dieler Ausfuhrzweig und die zu Grunde liegende
Produktion bilden bei den im letzten Jahre vorherrſchenden günftigen
Abſatzverhältnifſen, guten Preiſen und billigen Sutterftoffen eine ber
fichteften Stellen im wirthſchaftlichen Geſammtbilde. Die verringerte
Konkurrenz ber Vereinigten Staaten von Amerika geftattete, deu
Werth der Däntichen Zufuhr nad England von 19 Mil. Pfd. Stel
im Jahre 1892 auf 2,1 Mil. Pfd. Sterl. im Jahre 1893 zu erhöhen.
Diefe Zahlen erhalten für Dänemark bejondere Bedeutung, wenn
man erwägt, daß ber Werth der Deutihen Zufuhr von Sped auf
den Englifhen Markt in den leiten beiden Jahren nur auf 7000
und 29000 Pd. Sterl. angegeben wird.
Was den Abſatz Däntichen Viehs betrifft, fo wird ber Schlacht⸗
zwang in den Deutfchen Hafenplägen, ber im Berfehr mit Deutſch⸗
(and an die Stelle des Einfuhrnerbots trat, immer noch als eine
erhebliche Erfhwerung des Ausfuhrgeichäfts empfunden, ba hierdurch
die Märkte der Schlachtorte überfüllt und bie lohnende birete
Berforgung rheiniſch⸗ weſtfäliſcher Induſtriegegenden ausgeſchloſſen
bleibt. Auch wird naturgemäß Werth und Maſſe des Fleiſches durch
den unmittelbar vorhergehenden Transport bedeutend gemindert.
Immerhin ſind nach Hamburg im Laufe des Jahres zwiſchen 50 000
und 60 000 Stück Vieh von Dänemark eingeführt.
Die abſolute Sperre des Engliihen Marktes für alle Einfuhr
lebenden Viehs aus Dänemark ließ den Gedanken an eine zwed⸗
mäßig organiſirte Fleiſcheinfuhr näher treten. Schon im Früuhling
v. Is. wurden, nachdem einige Probeſendungen die Möglichkeit einiger
maßen lohnenden Abſatzes gezeigt hatten, zuerft auf Beranlaflung
der landwirthſchaftlichen Gefellihaft kontrolirde Rindviehſchlachtereien
in Kopenhagen und Esbjerg eingerichtet, denen ähnliche Unterneb»
mungen in anderen Theilen des Landes folgten. Wenn der Dur:
fchnittsertrag der Sendungen auch nicht unmefentli unter den früher
für lebende Waaren erzielten Preiſen geblieben tft, jo hofft man doch
die Ausfuhr auf die Dauer lohnender zu geftalten, ja verhältnik:
mäßig dieſelben Preiſe wie für lebendes Vieh erzielen zu können,
indem man ſich dem Geſchmack des Engliſchen Marktes mehr anpaßt
und bei der Auswahl des zur Verſendung gelangenden Fleiſches
ſchärfere Kontrole übt. Ein in der letzten Tagung angenommenes
Geſetz, betreffend die ſtaatliche Beaufſichtigung der Fleiſchausfuhr,
ſoll dieſem Zweck dienen.
Dänemarf.
Mit Beſorgniß beginnt man auf bie in ungenbnter Weiſe
fteigende überfeeifhe Konkurrenz zu fehen, die namentlih aus
Auftralien in den legten Jahren immer wachſende Maflen gefrorenen
Fleiihes auf den Engliiden Markt wirft.
Autterftoffe. Der Berlebr mit den bei der intenfiven Bich-
wirtbihaft Dänemarlö fo bebeutungsvollen Futterſtoffen mar im
Anfang des Jahres 1893 durch die großen Borräthe der vorjährigen
— — —
Ernte gedrückt. Nachher wurde das durch langen Winter und große
Dürre ſtark geſteigerte Bedürfniß vor Allem durch die bereits er⸗
wähnten Zufuhren Ruſſtſcher Gerſte gedeckt. Eine Folge hiervon
war, daß von den wichtigeren Futterſtoffen Kleie eine Mindereinfuhr
von 12, Delkuchen eine ſolche von 4 Mill. Pfund gegen das Vorjahr |
zeigte.
Butter. Unter allen landwirtbihaftlihen Erzeugnifien nimmt
die Butter den eriten Pla im Erwerbäleben Dänemarks ein, wie
died Die folgende vergleihende Tabelle anihaulih macht:
Neberfhuß der Ausfuhr.
"Bert
Stüd. Mill. Kronen.
|
Pierde ............ 5017 | 10207 46 | 83
Rindvieh 75667 | 87228 121 2
Kälber... ....... .. 2.028 8341 01 |
Ehafe............ 1521 | 41264 0,01
Shmeine.......... 53 992 | 114 341 4,1
Mill. Bfund. |
Kleih............ 9,6 | - 0,2 2,7 | — 0,1
Spech.. ..... 16,5 65,7 32 231
vutier 18 | 6562 730 , 518
Mil. Stieg. Ä
7 58 4,7 69 | 51
184,51 Ä 114,4
Die Butterausfuhr bes Kalenderjahres 1898 weift mit runb
3 Mil. Pfund gegen das Borjahr eine Gteigerung von faft
Mg Mid. auf. Da die Einfuhr gleichfalls nicht unerheblich zuge
nommen bat, bleibt ein Ucherfhuß von rund 72 Millionen. Der⸗
jelbe betrug Anfang der 80er Jahre nur wenig Über 20 Mil. Pfund
und ift ſeitdem ftetig geftiegen. Daß die Zunahme in den Ichten
Jahren nicht mehr fehr bedeutend geweſen tft, !äßt Darauf ſchließen,
baf die einfeitige Steigerung dieſes Betriebes feine natürliche Grenze
nahezu erreicht bat. Die Zunahme des letzten Jahres wird Damit
erflärt, daß mandye bäuerlihe Wirtbichaften neuerdings durd Zutritt
zu den Genofienfhaftsmeiereien gleichfalls dazu gelangt find, export»
fähige Butter zu liefern. Auch haben die oben berührten, einer
Zunahme der Rindviehausfuhr hinderlichen Umftände manden Land⸗
wirth veranlaßt, fi mehr dem WMeiereibetriebe zuzuwenden. Sjeben-
falls aber würde die enorme Ausfuhr nicht möglich fein, wenn nicht
ber einheimiſche Bedarf durch geringmwertbige ausländiſche Waare
und den immerfort ſteigenden Verbrauch von Margarine befriedigt
würde.
Die Buttereinfuhr Dänemarks betrug in den Landwirthſchafts⸗
jahren 1890/91, 1891/92 und 1892/93 21,7, 22 und 24 Mill. Pfund.
on der Einfuhr des Jahres 1892/98 kamen aus Schweden 11,9,
aus Rußland (Finland) 9,3 und aus Deutihland 2,4.
Deutiched Handels⸗Archiv 1894. IL
|
|
|
Landwirth⸗ Landwirth⸗
ſchaftsjahr : Dur» | fhaftsjapr | Durd-
110. 1 1892 ſchnitt 10. 1 1892 fdnitt ı
30,9. 1898. 1887700 |30'9. 1898. ART. |
n
|
301
Bon der Butterausfuhr des Lanbwirthichaftsjahres 1892/93,
welche insgeſammt auf 95,8 Mil. Pfund angegeben wird, gingen
92,7 Mill. nach Großbritannien, von deſſen gefammter ausländiſcher
: Zufuhr zwei Fünftel aus Dänemark kommt, und nicht ganz 2 Mil.
Pfund nad Deutichland, während auf bie übrigen Länder nur geringe
Mengen entfielen. Mit Beforgniß werben die wachſenden auftralifchen
Zufuhren beobadhtet, die fchon jekt, da fie im Winter anlangen und
um jeben Preis loögeihlagen werben, den Britiſchen Importeuren
ein Mittel bieten, um auf den Preis zu drüden. So bat die
Konkurrenz Auftraliens ſchon in dieſem Sabre bewirkt, daß bie
Butterpreife in England trotz der geringeren Zufuhren aus
Frankreich und Amerika die erhoffte Steigerung nicht erfuhren.
Margarine. Dem gefteigerten Verbrauch entiprechend hat die
Produktion von Wargarine in den letzten Jahren bebeutenb zu⸗
genommen, während die Einfuhr fich entiprechenb vermindert bat:
Produktion. Einfuhr.
(Millionen Pfund.)
1889,90 (1. April bis 31. März).. 6,2 8,6
1890/91 (ll. „ „m 3. „ ). 102 2,08
1891/92 (l. „ „m 3. u ).. 123,8 2,005
1892/83 (1. „ „ 3. „ ).. 163 1,905
Bon der inlänbifchen Produktion wirb ind Ausland nur nad
den Dänifchen Nebenländern ausgeführt.
Bon der Ausfuhr im Sabre 1892/93 entfielen auf:
Norwegen .................. 704 000 Pfund
Deutihland .............-.. 67300 „
die Niederlande ............. 467 000 „
Schweden .................. 69000 „
Im Laufe des Jahres find vier Fabriken neu angelegt und in
einer der Betrieb eingeftellt worden. In Dänemark befinden ſich
jetzt insgeſammt 19 Margarinefabrifen.
Eier. Eine nicht unwichtige Nebenerwerböquelle der Dänifchen
Landwirthe bildet die Cierausfubr, die ebenfalls vorzüglich nad
Großbritannien gebt.
Die Ausfuhr betrug:
1891. ........ . .......... 7,1 Mill. Stiegen
1892.................... 9 n
11: }: Ton n
Die ziemlich bedeutende Abnahme von 900000 Stiegen ift
geringerer Produktion in Folge der Wetterverhältnifie, den Hinders
niflen, welche die Eiäfperre der Ausfuhr bereitete, ſowie ber durch
die Auöflände verminderten Kaufkraft bed Britiſchen Marktes zus
zufchreiben. Alle bedeutenden Exrporteure kaufen die Eier nad dem
Gewicht. Zum Zwei einer leichteren und fchnelleren Konzentrirung
der Eiervorräthe wird vorgefchlagen, die Sammlung anftatt burd
Höfer und KLandlaufleute wöchentlich dur die Vorſteher der
Genoſſenſchaftsmeiereien zu bewirken. Produzenten und Meiereien
müßten fi verpflichten, allwöchentlich Eier in friſchem Zuftande
abzufenden. Worbedingung für dieſes Syſtem würde jedoch eine
offizielle Preisnotirung wie bei der Butterausfuhr fein.
Buder. Ueber die Zuder:Probultion und Einfuhr Dänemarks
in den legten Jahren geben die nachfolgenden Tabellen eine Ueberſicht:
Produktion von Rübenzuder (1. Produkt).
18809/90 nn. 40 Mil. Pfund
1890/91 ......... . . . ... u
1891/92 nn. 37 1
1923 ......... ... ee
BOCH. een. Bun
41
302
Einfuhr von Robzuder, ſowie von Englifhem und
Schottiſchem Farinzucker.
1889.................. 33 Wil. Pfund
1890.................. 246,
1891............... ... Ben
1802................. FR
1. 8 u.
Dad günftige Nefultat ber Iehten Rübenkampagne ift nicht
allein dem beſonders Iohnenden Ernteergebni (etwa 350 Eentner
pro Tonne Land — 0,5516 ha, mährend 300 ala Mittelernte
angejehen wird), ſondern aud der Bermehrung bes mit Rüben
bebauten Areal3 von 6400 auf 8500 ha zu danken. Eine weitere
Ausdehnung des Rübenbaus wird bei der Iinrentabilität bes Körner:
baus vielfach geplant, der Bau mebrerer neuer Buderfabriten ift
entweder im Gange ober im Stadium ber Vorberathungen.
Der Zuckerverbrauch pro Kopf ber Bevölkerung ift feit bem
Sabre 1890 von 17,68 auf 19,75 kg geftiegen, während er in
Deutihland nad) derſelben Duelle nur 10 kg ausmachte und nur in
Großbritannien mit 35 kg den Dänifchen Konfum "Überfteigt.
Spiritu3. Die Spiritusproduftion Dänemarks betrug in den
legten Jahren:
1890 .................. rund 31 Mil. Pott
1891.................. „BB un
1892 .................. „nd un
1893 .................. „36
doch wird ein Theil der Zunahme auf die ſeit der Veränderung der
Steuer im Jahre 1892 eingetretene ſtärkere Kontrole zu ſchieben ſein.
Der Verbrauch zu techniſchen Zwecken wird auf durchſchnittlich
1 Mill. Pott pro Jahr angegeben; der Trinkverbrauch hat in den
legten Jahren jeit ber Durchführung der neuen Bierfteuer auf
Koften dieſes Getränks nicht unerheblich zugenommen. Ein von ber
Regierung vorgelegter Geſetzentwurf, ver die Bekämpfung biefer
Thatſache durch erhöhte VBefteuerung des Branntweins bezweckte, tft
vom Folleibing nicht angenommen worden.
Hopfen. Aus dem Hopfenbericht der GrofferersSozietät tft
vieleicht die Mittheilung von Snterefie, daß der Nuffiihe Hopfen
von der „Premiere SoeistE anonyme de houblons” in Warjchau
au in Dänemark Eingang gefunden hat; feine Dualität wird ala
gut bezeichnet, der Preis war cif Kopenhagen ungefähr derſelbe, den
bie Händler in Nürnberg bezahlen mußten. Die Däntfche Einfuhr,
etwas geringer ald im Vorjahr, beträgt rund 1 Mil. Pfund, bie
Ausfuhr, 13000 Pfund, ift gegen die des Sahres 1892 um
2400 Pfund geftiegen.
Kaffee. Das Kaffeegeſchäft am Kopenhagener Play litt unter
berjelben Flauheit, die ben Handel mit diefem Artikel auf dem
Weltmarkt drüdte Die in den legten Jahren geftiegene Einfuhr
betrug im Jahre 1893 etwa 140000 Säde, die Ausfuhr 43000,
wovon 81000 Säde nah Schweden gingen. Die Einfuhr von
Brafilten, die Mangels einer direkten Dampffchiffverbindung faft
ausfhlieglih Über London und Hamburg, in den Iekten Jahren
bauptjächlich über Hamburg gegangen ift, wird dank ber von ber
Hamburg: Sübamerifaniihen Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft im Hinblid
auf die bevorftehende Eröffnung des Kopenhagener Freihafens
zwiſchen Kopenhagen und Brafilien etablirten Dampfſchifflinie nunmehr
ohne Umladung direkt erfolgen können. Der Bericht der Grofferers
Sozietät erwähnt hierbei die Möglichkeit, daß Kopenhagen ſich dank
dem Freibafen zu einem Stapelplak für Kaffee aufichwingen könne,
läßt aber im Uebrigen die Frage, ob der Bortheil der direkten
Dönemarf.
Berbindung mehr dem Kopenhagener Handel oder dem Außlande
zufallen werbe, unentſchieden.
Eifen und Stahl. An ber Einfuhr von Eiſen und Stahl
ift Deutihland ſtark betbeiligt. Der Abnabme der Gefammteinfuhr
um 8,3 Mill. Pfund gegen dad Vorjahr ſteht eine Erhöhung von
400 000 Pfund Zolleinfuhr für den inlänbiihen Konfum gegenüber.
Im Borjahre war die Betbeiligung ber drei vorwiegend in Betracht
kommenden Staaten an der Einfuhr der wichtigſten Maſſenartikel
folgende:
Davon auß
Gefammt: Große Deutich-
einfuhr. britannten. land. Schweden.
Millionen Pfund.
Bandeifen ...........» 49,6 8,7 20,5 19,3
Stahl in Stangen..... 11,8 9,5 1,2 0,8
Eifenbabnidienen ..... 8,9 5,8 2 0,1
Gas⸗ und Waflerleitungd:
röhren............. 9 7,3 1,1 0,15
Platten und Blech .... 21,4 14,7 52 0,7
Nägel ⁊c. ............ 8,1 0,39 5,6 12
Grobe Guß⸗ und
Schmiedeeiſenwaare.. 20,5 5,8 11,7 15
Sn der legten Barlamentsfigung bat die Vollsvertretung nit
nur zu mehreren neuen Linien bes Staatsbahnnetzes ihre Zuftimmung
ertheilt, fondern auch durch die Annahme des Geſetzes über Anlage
und Betrieb von Brivateifendahnen einen nicht meniger als 29 ver
fhiebene Bahnlinien umfaflenden Eiſenbahnbauplan genehmigt.
Steintohle. Bel einem anderen Maſſenartikel, Steinkohle,
iſt Deutihland nur in geringem Maße intereifirt. Die Einfuhr,
IA Mil. Engl. Tonnen, weift zwar gegen das Vorjahr eine Ab
nahme auf, body ift die zum inländifhen Verbrauch verzollte Menge
um 392000 Engl. Tonnen größer ala im Vorjahre. |
Von der Einfuhr des Vorjahres entfielen auf Großbritannien
mebr ald 7 Mill. auf Deutichland nur etwas über 100000 Engl.
Tonnen. Belgien macht neuerdings Anftrengungen, feine bisher
nur unbedeutende Koblenausfuhr nach Kopenhagen (1892 5000 Engl.
Tonnen) auszudehnen.
Leder. Von der gegen das Vorjahr etwas zurückgegangenen
Einfuhr von Gerbleder entfällt mehr als ein Drittel auf Valdivia⸗
waare, die über Deutſchland nach Kopenhagen kommt.
Papier. Auf dem Gebiete der Papierfabrikation, wo ein
ftarfer Einfuhrüberfhuß (3,8 Mil. Pfund) befteht, wil man durch
bie bevorftehende Wiedereröffnung der mehrere Jahre geichlofienen
Fabrik in GSilleborg, die beſonders Maſchinen zur Fabrikation
feineren Schreibpapiers enthält, verſuchen, die gerade auf biefem
Gebiet ſtarke ausländiſche Konkurrenz zu befämpfen.
Manufalturwaaren. Für die umfaflende Gruppe der
Manufakturwaaren iſt das verfloffene Jahr ungünftig gemefen, mas
ih aud in der Abnahme der Einfuhr von einer Reihe wichtiger
Artikel zeigt.
Baummollengarn wirb vorwiegend aus Großbritannien, neuer
dings auch aus Schmweben und Norwegen, nur in unbedeutenden
Mengen aus Deutfchland eingeführt.
Zum Artilel Kleiderftoffe wird bemerkt, daß das Deutſche
Fabrikat auf Koften Franzöfifcher und Britifcher Stoffe feine Poſition
behauptet.
Dänemarl.
Die hauptfächlichften Artikel der Eins und Ausfuhr im Jahre 1893 waren:
Benict,
PM
Abfälle:
Dünger, natürlicher ........................... Pfund
nſtlicher .......................... F
Kleie....................... ..............
Lumpen ....................................
Deltuchen.....................................
Eier ............................................ Schock
Knochen und Zähne, rohe.......................... Pfund
Cichorien und andere Kaffeeſurrogate............ n
Getränke:
DT... ..oouueeneneneeeoreneneenee nenne nennen Rott
andere Spirituofen......-... ................... "
Zhiere:
he, friſche .................................. Pfund
uſtern ...................................... "
Fiſche, getrocknet, geräuchert ꝛc....................
foteh ...................................... Stück
de ................... .... .. ............... n
1111 U) ER "
fen und Kühe ............................... n
Kälber.................................... n
Schweine und Ferkel......................... „
Farbftoffe, one ....................... .... Pfund
Fette und Shmweincihmal; .........................
Fruchte ............................. P......... { Tocen
Samen:
Leinſaat....................................... Pfund
Hanfſamen..................................... F
PB ...... ................................... 3
andere Delfaat ................................. n
Balms und Kokoßnußkerne................. n
1.1 02 11: 7 | BR „
Grasſaat.................................... n
Galanteriewaaren................................. „
Defe ...--o-uensner nennen nennen nenne „
Blasmaauen... 22-20 een near nene ne nen ernennen n
Gummi und Harze. .............................. n
Theer.......................................... Tonnen
Garten⸗ und Feldgewächſe:
Kartoffeln.................................... u
Hopfen ........................................ Pfund
Erden und Thon, verarbeitet:
Mauerſteine, Ziegel ......... ................. Stück
Töpfer⸗ und andere Erd» und Tbonmwaaren......... Pfund
Steingut, Fayence X............................. „
Borzelan und Bisluit........................... n
Kaffee, roh und gebrannt ......................... „
Speck und Schinken................... ............
Fleiſch, Wurſte ꝛc...............................
Getreide und Hülfenfrüchte, unvermahlen:
Buchweizen .................................... n
Gerſte........................ .......... ......
Bohnen .....................................
Erbſen ............................. ..........
Safer ......................................... rn
Weizen ER "
Maid ........................................ „
Malz ......2o2020nsesnenneerne nennen nen nenn n
Roggen ......................................
Wicken ........................................
Andere Getreidearten................. ...........
Einfuhr
1893.
14 801 851
1 601 863
141 413 878
313 292
622 649
1299 788
156 848
4 005 566
3 104 803
11 235 999
5 554 070
6521 873
4.051 764
26 026
4 209
1091 344
83 512 786
1411 408
1 793 508
432 888
20 164 387
6 591 107
5 963 775
Gegen dad Bors
jahr mehr (4)
weniger (—).
++ II lH
+11
411474471147114 41114111111111
+ +++ 1 |
+++ + 1 ++ |
321 013
5 060 731
12598 9513
40 885
6 807
124 917
6 759 689
189 844
2 429 269
14 574 980
18 913
560 475
12 705 980
49 228 765
135 711 000
1 267.060
40 977 860
415 140
80 602
Ausfuhr
1893.
2817454
248 876
2 197 457
22 517 498
615 212
1176 899
10 450
1 882 752
254 280
908
6 475 335
86 435 724
17 652 793
85 020
74 400 165
144 760
557 550
16 545 200
53 124 780
17 833 800
3 239 850
23 168 940
839 800
303
Gegen da3 Bors
jahr mehr (+)
tI+lI+|
++4++ F1111111111114 *11
“—J) 111111
4444661
weniger (—).
344 690
304 Dänemarf.
Gewicht, Gegen das Vor⸗ Gegen das Vor⸗
Mat, Sinhzor | jade meße (+) | Aug hr oht wehr (+)
Stückzahl. weniger (—). j weniger (—).
Getreide und Hülfenfrüchte, vermahlen:
Mehl und Grüße von:
Buchweizen ............. .................. Pfund 2953012 | — 404 448 370 | — 9 726
Gerſte. ...................................... n 592084 | + 476 264 1456337 | — 672601
Hafer ....................................... „ 765 728 — 38 140 27827 + 719
Weizen ................................... ... n 18 386 928 | + 2599389 | 208383404 | — 8739 106
Mais ....................................... 268 92 | — 872 806 167820 | — 151202
* ............. .............. ............. n — — 160 — —
Roggen ..................................... 4455820 | — 879 450 4719086 | — 17199674
Andere Setreinefabritate . ........................... 959760 | — 837 164 1009889 | — 213320
Manufakturwaaren aus Filz zur Sciffsverhäutung,
Wachstuch ꝛc. ..................................5. 131028 — 46 163 38142 | + 17 663
Alle anderen Manufakturwaaren aus: |
Baummolle, Leinen und Hanf.. ................... „ 191022931 | + 219 916 184990 | — 55 466
Seide ......................................... n 234392 | — 13 675 28400 | — 5 104
ne und anderen Thierhaaren................... n 7115931 | + 236 047 791317 | + 15 129
etalle:
rohe .......................................... n 40580736 | + 4280027 | 28337412 | + 16 729 789
Waaren aus Eifen und Stahl .................... n 138 904 600 | — 83316468 | 14924743 !| — 3233 397
„ anderen Metallen ................... n 5834652 | — 330 563 10147 | + 531069
Dele, jollpflichtige ................................. „ 95 533888661 + 18797321 I 2259539 | - 5294 208
„gzollfreie .................................... " 10473 | — 7454 10473| + 10 473
iſe .......................................... 14728557 | — 50 852 4116| + 1683
Spiellarten ...................................... Spiele 325868 | + 125 835 28% | — 1 768
Papier aller Art.................................. Pfund 7748 113. + 420 654 3857222 | — 144814
Reis, ungeihält, gefhält und Reismehl .............. n 52988371 | + 6591622 | 22405212 | — 2442453
Sago, Salep x. . ................................ n 220 — 808 745 3871| — 6 269
Salz, Kochſalz:
rohes unreines Steinſalz in Stüden............... „ 33706197 ı + 4456617 393472 | — 31 469
anderes ....................................... n 30581082 | — 449 181 3614520 | — 2760 246
rohes unreines Glauberſalz ze. .................... 1492840 — 262 672 14158 | — 98%
Felle und Häute:
rohe .......................................... n 3563985 | — 934.747 7 668 269 | + 1286 059
Handſchuhe .................................... 1658 | + 851 1124 ı — 106
andere verarbeitete............................. „ 1469287 | + 104 289 163868 | + 24 455
Butter .......................................... 25 770080 | + 3893998 | 98087855 | + 7442019
Eßwaaren: Margarine............................ 3 1957745) — 316 356 6275601 — 27773
ucker, Syrup, Melaſſe.......................... 54.073783 | — 16926665 | 18579477 ı — 206.497
äuren, flüſſige .. ................................ " 911575. — 231 548 69 270 ı + 16 129
Thee............... ............................ 991 190 — 77 236 183445 | + 15 005
—8 unverarbeitet .............................. 8668239 ; + 1627 450 491228 + 226586
m verarbeitet ................................ „ 35108 + 24 763 356 227 | + 235 777
Thran ⁊c. . ....................................... " 4664 ld. — 69 924 2601809| — 425738
Hol:
. d 4 y — —
Finniſche Holzwaaren............................ — 91.692 + 2576 27711 + 251%
unverarbeitet:
Eichenholz ................................... 22748 + 14 164 3894 — 13 226
Brennholz ......................... .......... aden 32 + 6 0 2639| — 45
Buchsbaum, Ebenholz, Flottbolz ꝛc. ........... Zu Ele se 33 H * 791 1144| + 13 391
Kommerzlaft 4288| — 11 069 — —
andere Holzarten ...................... ...... bitfuß 2615595 | + 109 100 141665 | + 4154
verarbeitet n 2430| + 1010 — — 57
e een Pfund 8 450 318 — 1 411 822 4 238 416 — 2254 771
Wolle ........................................... 3331239) + 62 322 2048425 | — 446452
Geldmartt,
Der Däniſche Geldmarkt wurde nicht fonderlid von ven |
Begebenheiten im Auslande beeinflußt, namentlich die Silberkriſe
fonnte fi in Dänemark, als in einem Lande reiner Goldwährung,
das vorwiegend mit Ländern gleihen Münzfyftemd in Handels⸗
beziehungen fteht, nur jehr indirekt fühlbar machen. Die Däniſchen
zindtragenden Papiere blieben von größeren Schwankungen verjchont
und zeigen am Ausgange des Jahres durchgängig etwas höhere
Kurje als um diefelbe Zeit des Vorjahres, indem diefen Papieren
die beim Publikum ſich zeigende Abneigung gegen Kapitalanlagen
in fremden Werthen zu Gute fam. Der Umfat in Fonds war nad
den täglichen offiziellen Notirungen knapp 3l/e Mil. Kronen,
während er in den Jahren 1889 big 1892 bezw. 31/3, 43/, 6 und
4 Mil. Kronen betragen hat. Das Arbitragegefhäft mit Deutſch⸗
land war unbedeutend.
Der Aktienmarkt war mit Ausnahme von Banlaltien, die unter
Dänemark.
der Geſchäftsſtille Kitten, als feft zu verzeichnen; beſonders lebhaft
war die Spelulation in Dampfidiffsattin. Die Thingvalla⸗Geſell⸗
ihaft gab für 750000 Kronen neue Altien aus, die einzige Aktien»
emilfion des Berichtsjahres. Der Totalumfak auf dem Aktienmarkt
betrug 159/4 Mil. Kronen gegen 141/; im Borjahre (1891 14,
1390 17, 1889 245/, Mil. Kronen).
Schifffahrt.
Die Schifffahrt Hat die in fie gefegten Erwartungen auf ein
gutes Geihäftsjahr nur unvolllommen erfüllt, wenn aud die Er:
gebnifje etwas beffer al3 die des Vorjahres find. Die Schuld hieran
tragen namentlich die bereitö erwähnte Eisfperre der Oſtſeehäfen im
Anfang des Jahres und im Berlauf deſſelben die verfchiedenen
Arbeiterausflände an Engliiden und Schottiſchen Koblenplägen.
Der Deutſch⸗RKuſſiſche Zolllrieg brachte den Däniſchen Rhedern nicht
die Bortheile, Die aus der ſtarken Mehrbelaftung der Deutichen
Schifffahrt in Rußland erwartet werben Ionnten, da die Getreide⸗
frachten gleichzeitig dur die Abſperrung Deutſchlands und die
Differentialtarife über die Ruſſiſch⸗Oefterreichiſche Grenze eine Ver⸗
ringerung erlitten. Nach dem Urtheil der Fachkreiſe hat der Zollkrieg
eher die Däniihe Schifffahrt geſchädigt.
Es wurden eingeführt nad:
305
Nyborg.!)
Ernte. Die lange anhaltende Dürre hat die Ernte beeinflußt,
die der Qualität nah gering ausfiel. In Folge der niedrigen
Kornpreife ift jehr viel Korn als Viehfutter verwendet worden.
Die Zuderrübenprodultion hat ih nad und nah zu einem
fehr bedeutenden Faktor des Aderbauß erhoben, weshalb auch
mebrere Zuderfabrilen angelegt werben.
Der Ertrag an Yuderrüben war jehr befriedigend, und kann
man ihn burchichnittlid auf etwa 315 Centner pro Tonne Land
Ichägen. Der Preis betrug 10 Dere pro Centner.
Der EihhorienwurzelsErtrag betrug 250 Centner pro Tonne
Land. Die Wurzelpreile ftelten fih auf 1 Krone 40 Dere pro
Centner.
Die Kartoffelernte war gut, dagegen die Sommergraſung ſpar⸗
ſam und die Heuernte ſchlecht.
Die Einfuhr der wichtigſten Waaren in die Häfen Fünens,
Langelands und Laalands im Jahre 1893 iſt, ſoweit Angaben dar⸗
über vorhanden find, in folgender Tabelle veranſchaulicht:
:1 Nude
Faborg. se | Höbing. Nakskov.] Nyſted.
Pfund.
Wein .................. 7449 42 1250| 528511 562689| 240091 82445 8.086 2573 45 661 419
Glaswaaren ............. 10 655 1341 i 4 105] 226 719 9033| 46808 6 990 1 844 _ 1 705
Ko) ı) (+ ı 5463 821] 138 000 823] 203 212 45671 11953 4414 4674 — 620
Steinzeug und Fayence 176 — — 16 90 994 2404| 13295 474 108391 — 5.040
Porzellan................. 669 J4 — 2631 14575 284 2999 181 104 —
Kaffee............... 3624| 310651 47 32 4656| 7418791 60580] 185 7561 28385] 21714 | 115484 8 271
Tonnen.
Stemlohle................- 256388] 25901 — | 128666] 837643] 56 167| 196910] 30190] 28149 | 168261] 3987
DBfund
Ranufalturmaanren:
Baummolle ............. 258221 8071 83 13 904| 881 742 31 986 | 48 208 1189
11) DE 619 91 260 236 6 698 445 824
Wolle ................ 9148 3039 bl 1662] 230 221 14 188 196701 —
enwaaren ............ 236 9201 50545] 16 0001 238 49718 264 036 248 607 258 027| 2534 9701 830598
Andere Metallwaaren ...... _ 21 709| 124501 1113071 782 184 4710 6091| 40185
Lele........ ............ 2432] 88 753 8300| 15 52611 423 210 1333 — —
|: ................. 2897 94 — 8751 14 798 25 — —
Reis .............. 16 4331 20 927 1660 92081 254 244 1895 24 301 —
Salz..................... 302 2581 2010531 — 63 93211 833 879 32 322 | 565 8431 55 030
Auder ................... 243647] 44524 9 600 1506| 80207 963 527 228 9961 23695
Syrup .................. — BD — 1129| 80607 274.083 —
Thee..................... 82 414 680 1081 13911 196 1129 —
Tabak, unverarbeiteter...... 24 7944 — — 153 297| 394 750 — 106 8644 —
„ verarbeiteter........ 629 — 5 200 1759| 11109 268 _ —
Kommerz; lafen
dol 1966 ul — | 6933| 6387 1060| 3184] 847] 780 | 2355| 454
dolz ..................... Rubitfeden
8 exe a — | 43 | 13 ss “| ve ei 13 006 | 12 = 3443
Die Hauptbezugöquellen für vorgenannte Waaren waren:
für Bein: Frankreich, Stalien und zum Heinen Theil Deuticland.
— —— —
— —
I) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 262.
|
|
für Slaswaaren: Großbritannien und Belgien.
„ Sopfen: Deutichland.
„ Steingeug und Fayence: Belgien und Deutſchland.
„ Borzelan: Deutſchland.
296
Planken, File, Meeresprodukte fir die Chinefifhen Märkte, Baum
wolle für Kobe und Oſaka.
Mit dieſen fremden Schiffen konkurriren in Ragafalt die mit
bem Auslande verkehrenden Dampfichiffe Japaniſcher Handels⸗ und
Shifffahrtögefellihaften. Dieſelben broben befonder3 der Deutichen
und Britiiden Schifffahrt Abbruch zu thun, da bie Sapanifchen Ges
ſellſchaften größere Handelsdampfſchiffe — meiſtens Deutliche und
Britiſche — anlaufen und mit diefen dann neue regelmäßige Vers
bindungen zwifhen Japan und dem Auslande eröffnen.
Der Verkehr diefer Japaniſchen Schiffe, weldhe mit bem Aus⸗
Iande Verbindungen unterhalten, hat ſchon die Hälfte des gejammten
fremden Schiffsverkehrs in Nagaſaki erreicht.
Es liefen von dieſen Japaniſchen Schiffen in Nagafali ein:
1892, 1893.
Uns Negs Ans Reg.
zahl. Tonn. zahl. Tonn.
Sapaniide Dampficiffe mit Labung 225 277566 213 267 600
n „ in Balaft. 49 47245 837 36658
„ Segelſchiffe mit Ladung 1 947 1 637
n n in Balatl. — — 1 687
zulammen... 275 325768 262 805332
und fuhren aus:
1892. 1893.
Ans MNegs Uns Reg.
zahl. Tonn. zahl, Tonn
Sapanifcge Dampfihiffe mit Ladung 250 810218 222 283 156
n " in Bela. 11 10109 12
„ Segelſchiffe mit Ladung — — 1
sufammen... 261 820327 235 294 463
Der Verkehr Deutſcher Schiffe in Nagaſaki und den wichtigſten
Häfen Kiuſhius .ftellte Tich, wie folgt:
Es liefen ein:
1892. 1893.
in Reg.⸗ Reg.⸗
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Nagaſaki ................ 172 185 549 151 127 930
Moji ................... 66 63 465 68 42 927
Koratfu ................. 16 18 580 5 6 759
Kochinotſu............... 3 1493 21 12 729
zufammen... 257 209087 285 190345
Dies ergiebt eine Abnahme der Deutihen Schifffahrt für das
Jahr 1893 von 22 Schiffen und 18 742 Reg.⸗Tonnen, welde baupts
ſächlich Hervorgerufen ift durch den Verkauf zweier Deuticher Dampf-
fhiffe und durch beflere Frachten für die Heinen Deutichen Dfts
aſiatiſchen Küftendampfer auf den Routen zwiſchen Honglong, Saigon,
Haiphong und Manila, die im Süden längere Charters annahmen.
Nagaſaki.
Der Verlehr Britifger Schifſe in Ragaſaki und den wichtigſten
Häfen Kiuſhius war folgender:
€3 liefen ein:
1892. 1898.
in Reg.» Reg.s
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Nagaſaki................ 220 8374465 206 408626
Mofi und Shimonojelt 124 191513 242 410976
Karaliüu ................. 1 1480 10 15 574
Kuchinotſu............... 64 105 642 54 131 404
Mifſſumi ................ 1 1905 2 2254
zufammen... 410 6714955 54 963834
Dies ergiebt für die Britiſche Schifffahrt auf Kiufhiu eine Zu⸗
nahme von 134 Schiffen und 288879 Reg.» Tonnen für das
Sabr 1893.
Bemerkenswert ift die ſehr bedeutende Zunahme Britifcher
Schiffe in Mofi, welches noch ein ungeöfineter Hafen ift, in dem
fremde Schiffe nur dann verlehren dürfen, wenn fie unter Japaniicher
Charter fahren, oder an dort etablirte Japaniſche Kaufleute
adrejfirt find.
Der Verkehr Japaniſcher Schiffe im Hafen von Ragafalt ges
ftaltete ſich, wie folgt:
Es Tamen in Nagaſaki an:
1891 ...... . 10616 Japaniſche Schiffe von 999 687 Reg. »Tonnen
1892 ....... 10 895 n "nn 9375 ".
1833 ....... 8 629 „ n 882918
Dies ergiebt eine Abnahme von 1766 Schiffen und 80.827 Reg.
Tonnen für das Jahr 1893. Diefe Abnahme bezieht fich auf bie
Zahl der Heinen Japaniſchen Segelſchiffe und Dſchunken. Sie ift
hervorgerufen durch den neu aufgetreienen Wanrenverlehr auf den
Linien der Kiuſhiu⸗Eiſenbahngeſellſchaft, die jehr erfolgreich mit bem
Schiffaverkehr lonkurrirt.
Die Frachten für Monatscharters waren cucch im Vorjahre
günftig.
Nah Schangbei wurden an Frachten gezahlt: 2,50 bis 3 Den pro
Tonne für Stüdgüter; 0,80 bis 1 Yen pro Tonne für Kohlen. Für
Segelſchiffe kommen keine Frachten in Frage nah Chinefiichen
Plägen. Rur eine Deutihe Bart fuhr im Borjahre mit einer Labung
Kohlen nach Amoy.
Folgende Dampfſchiffsſsfrachten wurden bezablt:
nah Zientfin ........ 5 bis 6 _ Den pro Tonne,
„Tſchifu ......... 1,30 „150 „» u“
„Chemulpo ...... 1,30 „
Die Frachten für bie Boftbampfichiffe nach Hongkong, Japaniſchen
Häfen und nad Europa blieben dieſelben wie im Voriahre.
Rah Wladiwoſtock wurden etwas höhere Raten gezahlt und
zwar 8,50 biß 4 Den pro Tonne.
Dertehrsüberfihten.
Verkehr Japaniſcher Dampfſchiffe, Segeliniffe Europäifher Konftrultton und Dſchunken im Hafen von. Ragafali
während des Jahres 1893.
Eingang. Ausgang.
Dampf⸗ RNeg.⸗Segel⸗ Rege⸗⸗ Dampf⸗ Reg.e Segel⸗ Reg.⸗
ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen.
Dampfſchiffe der Nipon Yuſen Kaiſcha.......... .. 281 300 986 — — 2331 30 985 — —
Dampfſchiffe verſchiedener Japaniſcher Geſellſchaften 1938 340 948 — — 1989 824908 — —
Segelſchiffe Europäiſcher Konſtruktion und Dſchunken — — 6465 1% 985 — — 6320 244 498
zufammen... 2164 641938 6465 19095 2170 62589 6320 244428
En, En
8629 Schiffe von 882 918 Reg.sTonn.
ö— ——
84 Schiffe von 870 822 Reg.⸗Tonn.
Nagaſaki. — Dünemark. 297
Berkehr fremder Kauffehrteifchiffe in NRagafati im Jahre 1888.1)
Eingang. Ausgang.
Anzahl. Reg.»Tonn. Anzahl. Reg.⸗Tonn.
Dampfihiffe.... 188 892687 190 894782
Britiſche............................... Segelidiffe ..... 17 10 769 17 10 759
Dampfidiffe .... 148 125 463 149 126 075
Deuticdhe —— —— —— ee er er er & gelichiffe ..... 3 2467 3 2467
Ruſſiſche..................................... Dampfſchiffe .. 48 66 858 49 67 581
Norwegiſche.......................... Dampfſchiffe .... 89 27 622 40 28 106
. , Dampfidiffe .... 15 35 784 15 85 749
Ameritaniſche (Bereinigte Slaaten)............. a ai Bi ı 3 *
Niederländiſche............................... Dampfſchiffe .... 1 672 1 672
Chineſiſche................................... Dampfſchiffe .... 1 602 1 602
Koreanische ...2.--onnunennnnnnenonnen nenn nn Dampyfidiffe .... 8 1.083 4 967
zufammen... 4665 654234 470 657 772
Verkehr fremder und Japanifher Schiffe während des Jahres 1893 in den Häfen Kiuſhius außer Nagaſaki:
Es verkehrten: in Shimonofeli. in Roft. in Karatſu. in Audinotiu. in Miffumi. in Idzugahara.
Un Mg: Un Mer An Negs Un Mer Un Neger An Reg
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen.
. ampfſchiffe 14 26972 226 883276 10 16574 75 128577 2 70224 — —
Britiſche nennen. eensine , — — 2 728 — — 9 7 827 — — — —
Dampfſchiffe 2 1997 66 40 980 5 6 769 19 11694 — — — —
Dentſche............... Segelihife. — _ _ _ _ _ 9 105 — — — _
Ruſſiſche ................ Dampfſchiffe — — 1 224 — _ 1 678 — — — —
Rorwegiſche ............. Dampfſchiffe — — 20 14888 1 461 39 088 — — — —
Deſterreich⸗ Ungariſche ..... Dampfſchiffe — — 13 280500 — — — — — — — —
Niederländiſche........... Dampfſchiffe — — 1 62 — — 12 8068 — _ — —
Amerikaniſche (Verein. St.) Segelſchiffe. — — — — — — 6 50561 — — — —
Chineſiſche ............ Dampfſchiffe — — 2 242 — — — — — — — —
Koreaniſche.............. Dampfſchiffe — — — — 3 1332 — — — — — —
zufammen... 16 28969 8321 476602 19 24116 163 198 740 2 2A — —
ferner Japaniſche Schiffe,
welche mit dem Auslande Dampffchiffe 120 78610 21 20800 — — 68 88098 2 1107 18 10208
verlehren.............* Seele. 2 26888 — — 18 683112 -
überhaupt... 168 110165 342 496906 19 24116 224 287 647 A 8861 18 10709
Daãnemark. Grporihhfägieerien Hjörrings geſchlachtet. Der Sped gebt nad
England.
Handelsherichte für das Fahr 1893. Sehr viele Pferde werben nah Deutſchland verjandt. Pferde
aud Vendſyſſel haben einen guten Ruf, und ed wirb immer viel
Siörring.?) getban, um die Pferdezucht zu verbeflern.
Das Hfdrringer Geſchüft Hat nur für ben Bebarf der Umgegend
Bedeutung. Die Geſchäftsverhältniſſe Haben fi etwas verbeflert,
weil die Ernte in den letzten Jahren ziemlich günftig geweſen ift.
Die Ernte reiht für den eigenen Bedarf nicht aus, fo daß viel
Getreide, namentlich Roggen und Gerfte, vom Ausland, aud von
Deutigland, eingeführt wird. Die Geſchäftsleute in Hiörring haben
keine direkten Verbindungen und müflen daher von Importeuren
laufen.
Es wird viel Bieh gemäftet. Dad Maſtvieh gebt ausſchließlich
nah Hamburg, und die Schweine werben größtentheilö in ben zwei
1) Diefe Tabelle ſtimmt mit den nad ben Angaben ber Japani⸗
hen Zollhäufer aufgeftellten Tabellen nicht genau überein.
2) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 108.
Die Induſtrie ift recht beträchtlich, aber doch weſentlich auf
den beimifhen Bedarf eingerichtet. Eine größere Fabril für
Maſchinen verſchickt ihre Fabrikate, befonders Ackerbaumaſchinen,
nach Jütland, und 3 Spritfabriken führen größere Mengen Sprit
und Hefe aus.
Die Schifffahrt Hat Teine Bedeutung, da auf der Weſikuſte
fein Hafen if. Aus demſelben Grunde bat bie Fiſcherei bei
Weitem nicht diefelbe Ausdehnung wie früher, da nahe ber Küfte
faft keine Fiſche zu finden find, und bie licher mit ihren Heinen
Booten nicht jo weit hinausgehen können, als nötbig if, um mit
Erfolg zu fiſchen.
298
Helfingdr.!)
Das Jahr 1893 if, was den Acker bau anbetrifft, durchſchnittlich
ala ein weniger gutes zu bezeichnen. Die Dualttät der Ernte war
gut. Der Handelsverkehr war etwas belebter als im Borjahre. Der
Schiffsverkehr von Schweden Hat darum etwas abgenommen, weil die
Wanrenverjendung von Schweden nad Helfingdr mittelft ber Dampf:
fährverbindung einen erheblihen Aufſchwung genommen hat, fo daß
bie Fähre faft täglich außer ihren planmäßigen Fahrten noch mehrere
beſondere Fahrten machen muß, um den Verkehr bewältigen zu können.
Bon wichtigeren Waaren wurden vom Außlande im Jahre 1898
eingeführt:
Liter. kg.
Spirituofen ....... 123008 Del .............. 85 319
kg. Käſe ............ 2461
Wein............. 33 189 Reis ............. 2406
Gladmwanren....... 1097 Salg ............. 54 700
Hopfen ........... 3889 Zucker............ 6 063
Porzellanwaaren ... 2141 Symup............ 8
Raffee ............ 2189 Thee ............. 413
Steinkohle ........ 36 823080 Tabak und Cigarren 17 769
Leinwand ......... 309 725 Kubikfuß.
Seidenwaaren ..... 188 Holz und Bretter .. 87 554
Wollenwaaren ..... 11 692
Eiſen⸗ und Wetall-
waaren ......... 2 560 589
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Sabre 1893 waren:
ck. kg.
Eier ............. 230140 Del .............. 48 041
Liter. Tapeten (papierene) 6 944
Spirttuofen .......- 132 216 Häute und Felle... 5 000
kg. Soda ............ 31 300
Votafhe .......... 14218 Buder............ 7194
Bücher ........... 7880 Syrup ........... 8 705
Fiſche (frife) ..... 6175 Talg ............. 20579
Farben ........... 21997 Thee ............. 409
Schmalz .......... 29 597 Tabak (Rauch⸗ und
Hefe ............. 16 954 Kau⸗) .......... 4 788
Heu und Stroh .... 18188 Butter............ 1627 136
11) 2 9564 Margarine ........ 4 600
Kaffee............ 3854 Thran............ 2112
Kinds u. Schweine: Wolle ............ 13290
fleffh........... 144619 Wein............. 1749
Mehl und Graupen 5722 Tauwerk .......... 6497
Weizen, Mais und Samen ........... 8097
Gerfle.......... 37250 Maid ............ 2062
Steintoble ........ 6656 440 Konjerven......... 83 716
Segeltuh ......... 5476 Dadpappe ........ 14 370
Eifen (Platten ⁊.).. 67888 Schiffsbrot ........ 63 850
Eifenwaaren....... 126 045 Kartoffeln ........ 71540
Andere Metall: Stüd.
waaren ......... 65517 Mauerſteine ....... 22 500
Schiffſsanker und
Ketten ..... .... 66 666
Die bedeutende Mehrausfuhr verfhiedener Waaren im Jahre 1893
gegen bad Vorjahr ift hauptfächli durch die Eißverhältniffe von
Sanvar bis März 1895 verurſacht. Da die direkte Ausfuhr von
Kopenhagen durch Eis verihlofien war, mußte die Waarenausfuhr
1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. ©. 118.
Dänemarl.
von Kopenhagen per Bahn Über Helfingdr und weiter per Dampfer
birigiet werben.
Induſtrie.
Größere Fabriken oder ſonſtige Unternehmungen von Belang
find während des verfloffenen Jahres nicht entfianden. Im Laufe
bed Jahres 1894 ſoll in Helfingdr eine fogenannte Antheilsichweines
ſchlächterei errichtet werden, um ben Engliihen Markt direkt verfehen
zu können. Der Schiffe und Maſchinenbau erfreut fi fortwährend
genügender Beſchäftigung, ſowohl dur Reparaturen wie Neubauten
für In und Ausland. Am Schluffe vorigen Jahres find VBeftellungen
auf 2 größere Dampfichiffe gemacht worden, eines für Hamburg und
eined für Bremen, welde im Rai und Zuni fertiggeftellt werden
follen.
Schifffahrt.
Selfingör wurde im Jahre 1893 von 1718 den Sund paffirenben
Schiffen aller Nationen (gegen 1611 im Borjabre), um Orders zu
erhalten, Broviant einzufaufen 2c., befucht, wovon 554 aus der Nord:
fee und 1164 aus ber Dftfee Tamen. Außer den 1718 Schiffen haben
mehrere Hundert Schiffe im Laufe des Jahres die Rhede von
Helfingdr zum Schuß gegen Sturm aufgefudht.
Der Nationalität nad) waren von den obenerwähnten 1718 Schiffen
467 Rorwegiihe, 307 Schwediſche, 242 Ruſſiſche, 202 BDeutiche,
188 Dänifche, 182 Britifche, 41 Niederländiſche, 41 Yranzöjtfche,
25 Defterreich-Ungariiche, 13 Stalieniihe, 8 Belgifhe und 2 Ameri-
kaniſche. Bon den im Jahre 1893 einklarirten Schiffen waren
250 Däniiche DOR ....... 11151 Reg.⸗Tonnen
131 Schwediſche ...... 7699 n
83 Deutfche ...... 6 694 n
82 Britiſche ...... 13 170 n
44 Norwegiſche ....... 3979 F
15 RNiederlãndiſche ....... 2466 ”
13 Ruſſiſche ..... 2170
3 Sranzöftiche m rsen000 171 "
2 Belgiiche PER 360 n
1 Amerikaniſches ....... 100 "
zul. 624 Shife mit ..... 47860 Reg.⸗Tonnen
1892 Ol „m ennennnnnnnne 60 765 n
Außerdem wurde ber Hafen von Helfingdr im Jahre 1893 von
675 Schiffen verfchiedener Nationalität mit einer Gelammttrag-
fühigfeit von 34904 Reg.⸗Tonnen beſucht, melde wegen der Eis⸗
verhältniffe, wegen Lerluft von Ankern unb Ketten oder fonftiger
Heinerer Havarien einliefen.
Ausklarirt wurden im Jahre 1893 639 Schiffe von 62 448 Reg.⸗
Tonnen, wovon inbeflen nur 12112 Reg. Tonnen beladen waren.
Die Hanbeläflotte Helfingörs beftand am Schlufle des Jahres 1893
aus folgenden Schiffen:
von 4 Reg. Tonn. und darunter.... 71 Schiffe von 184 Reg⸗Tonn.
„ 4 n bis 30 Reg »Tomn 128 „ „m 1038 n
” 30 ” n 60 ” 1 " [4 83 ”
” 100 ” ” 200 " 6 n " 865 "
” 200 N " 400 ” 4 " „ 1128 "
n n und darüber... 4 „un 2789 »
zufammen... 208 Schiffe von 5977 Reg.-Tonn.
worunter 11 Dampfichiffe von 2800 Reg.⸗Tonnen gegen 210 Schiffe
von 6719 Reg.:Tonnen im Sabre 1892.
Dänemark.
Kopenhagen. !)
Allgemeines.
Sn dem Jahresbericht bed Ausſchuſſes der Kopenhagener
Groflerer» Sozietät für 1893 wird das Jahr 1893 als ein im Alls
gemeinen für Dänemark ſchlechtes Geſchäftsjahr bezeichnet. Cine
Reihe wibriger Ereigniffe, Die namentlich bie im Ermwerböleben bes
Landes den widtigftien Faktor bildende Landwirthſchaft betrafen,
laſſen darüber hinwegſehen, daß andere Zweige des Wirthichafts-
lebend weniger bedrüdt maren, und daß die gute Ernte des Vor⸗
jahres ſich noch weit in das Jahr 1893 hinein durch vermehrte
Kaufkraft der Benöllerung bemerkbar machte. Bon jenen ungünftigen
Umftänden wird das durch die große Dürre bed Frühlings des
Jahres 1893 bebingte Fehlſchlagen ber Futter- und Sommerkornernte
feine volle Wirkung erfi im Laufe biefes Sabre äußern. Bon
anderen ftörenden Ginflüffen find zu nennen: die den Außenhandel
jähmende langdauernde Eisblolade der Häfen im Anfang beö Jahres
und das im Frühjahr ergangene, fpäter zum Theil rüdgängig
gemachte Deutſche Bieheinfuhrverbot. Bon verihiedenen Verſuchen,
der Landwirtbichaft zu helfen, ift die Gründung einer agrariichen
Zwecken dienenden Kooperationägenofienihaft auf Aktien, „Freyr-
Danske Landbrugeres Andels Selskab“, zu erwähnen. Die
Rentabilität ded Unternehmens, bad den Engroseblag landwirth⸗
Ihaftlicher Produkte im In⸗ und Auslande mit dem Geſchäftsbetrieb
eines Konfumvereind vereinigen will, begegnet vielfachen, zum Theil
allerdings nicht ganz uneigennügigen Zweifeln.
Droduttioun und auswärtigen Banbel.
Veber den Dänifhen Handel mögen einige ber definitiven
Statiftit für das Jahr 1892 entnommene Angaben bier Bla finden,
die im Jahre 1893, für welches derartige Mittbeilungen nod nicht
vorliegen, eine wejentlihe Verſchiebung kaum erfahren haben bürften.
Der gefammte Waarenumfag zwiſchen Dänemark und dem
Auslande betrug im Jahre 1892: 7426 Mil. Pfund zu einem
Verthe von 576 Mil. Kronen; hiervon entfielen 6008 Mil. Pfund
(324 Mill. Kronen) auf die Einfuhr, 1423 Mil. Pfund (252 Mil.
Kronen) auf bie Ausfuhr. Letztere umfaßte 987 Mil. Pfund ein»
beimifcher Produkte zu einem Werth von 208 Mill. Kronen und
486 Mil. Pfund fremder Erzeugnifie im Werthe von 44 Mil.
Kronen. Während die Gewichtämenge bed Waarenumſatzes in ben
letzten Sabren ftetig zugenommen bat und im Sabre 1892 die des
Vorjahres um 86 Mil. Pfund überftieg, ift ihe Wertb in demfelben
Jahre um 6 MIN. Kronen hinter dem Ergebniß des Vorjahres zurück⸗
geblieben. Jene Zunahme fält auf die Einfuhr und die Ausfuhr
eigener Produkte; die Wertbabnahme fällt ausſchließlich der Einfuhr
ur Laſt.
Faft zwei Drittel des gefammten Außenbanbels fält auf ben
Verkehr mit Großbritannien und Deutichland, der im Durchſchnitt
der Jahre 1888,92 62 pCt. der Menge und 65 pCt. des Werthes
betrug. Während die zwifhen Großbritannien und Dänemark
umgeiegte Waarenmenge (44 p6t.) die zwiſchen Deutfchland und
Dänemark umgefette (18 pCt.) um mehr ald das Doppelte überfteigt,
bleibt der Werth des Deuiſch⸗Däniſchen Handelsverkehrs (29 pPCt.)
nit weit Hinter dem bes Britiih-Tänifchen (36 pCt.) zurüd. Dies
erklärt ih daraus, dad die Einfuhr aus Großbritannien zum über:
wiegenden Theil aus ſchweren Wanren geringeren Werths (Kohlen,
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 269.
299
Eifen) befteht, während Deutichland minder gewichtige, aber werth⸗
vollere Waaren einführt. Im Verhältniß mit Großbritannien übers
wiegt der Werth der Däniſchen Ausfuhr; fie betrug im fünfjährigen
Durchſchnitt 1888/92 126,8 Mil. Kronen gegen 68,1 Mil. Kronen
Britiſcher Einfuhr. Dagegen überfteigt der Werth der Deutſchen
Einfuhr mit 102,9 Mill. Kronen den der Dänijhen Ausfuhr nad
Deutfhland mit 54,2 Mill. Kronen um ein Bebeutended. Der
Werth bed gefammten DeutihsDänifhen Waarenumfages im Jahre
1892 betrug 170,9 Mil. Kronen, was gegen den Durchſchnitt ber
Periode 1888/92 eine Zunahme von 14 Mill. Kronen barftellt, die
zum größten Theil auf die Däniſche Ausfuhr nad Hamburg und
Schleswig-Holftein entfällt.
Die dritte Stelle im Außenhandel Dänemarks nimmt Schweden⸗
Norwegen, die vierte Rußland ein.
Bon dem oben angegebenen Geſammtwerth ber Einfuhr bes
Jahres 1892 (252 Mill. Kronen) entfielen auf:
Nahrungsmittel....................... 127,9 Mill. Kronen
Bekleidungs⸗ und Toiletteartikel......... 419 „ n
andere unmittelbare Berbrauchögegenflände 28,2 „ „
Robftoffe und PBrobuftionsmittel......... 193 „ "
Unter der Ausfuhr nehmen lanbwirtbihaftliche Probufte und
unter diefen wieder Iebenbes Vieh, Fettwaaren (Sped, Butter, Eier)
fowie Korn und Mehl eine hervorragende Stelle ein, wie bie folgende
Tabelle nachweiſt:
Werth in Mill Kronen.
Ausfuhr von Vieh,
Geſammtausfuhr. Fettwaaren und Korn.
1888 .. 186,6 182,8
1889 .. 209,8 149
18% .. 288 171
1891... 249 186,8
1892 . 262 192,4
Landwirthſchaftliche PBProbulte. Da das ftatiflifche Bureau
bie Ernteergebniſſe immer erft fpät im folgenden Jahre veröffentlicht,
liegen über die Ernte des Jahres 1893 biöher nur allgemeine
Urtheile und Schäfungen, aber keine zuverläfftgen Zahlen vor. Danad)
lieferte das Wintergetreide, Roggen und Weizen, troß ber langen
Frübjahrstrodenheit ein ber Menge nad zufriebenftellendes, in ber
Dualität vortreffliches Ergebniß. Gerfte und Hafer blieben unter
einer Mittelernte, mit wenig Stroh und mißiner Kornqualität. Auch
das Erträgniß an Heu und fonftigen Autterfräutern war in Folge
der Dürre ſehr mäßig. Kartoffeln lieferten eine Mittelernte, vielleicht
etwas über eine ſolche, währenb ber Ertrag der Rübenfelber etwas
unter dem normalen geblieben fein bürfte.
Getreide. Ueber Dänemarks Getreideumſatz im Jahre 1898
im Bergleih mit den Vorjahren geben die folgenden Bufammens
ftelungen Aufichluß:
Einfußr.
1893. 1892. 1891.
Mill. Pfund.
Weizen ....................... IA4AM1/10 92 1668/10
Roggen ...................... 976/10 666/0 1898/10
Gerſte ....................... 920 170 28/10
Hafer ........................ 89/0 AT 506/10
Mais........................ 168% 8046/x0 817/10
Andere Getreideſorten und Malz 16 163/10 212/10
zulammen... 5528/0 537% 5279/ı0
300
Ausfuhr.
1893. 1892. 1891.
Mi. Bund.
Weizen....................... B8i / 7 50/10
Roggen ...................... 2832/10 648/ Bio
| 3224 1: dal 5 824/10
Hafer ........................ 165/10 29/10 49/10
Maid ........................ 17/0 82/0 112/10
Andere Getreideforten und Malz 48/10 88/10 84/10
zulammen... 1898/10 240 1832/10
Mährend im Jahre 1892 Roggen vereinzelt einen Ausfuhrüber⸗
ſchuß von 82/ Millionen aufwies und Gerfte in den letzten Jahren
ftet3 ziemlich bebeutende Ausfuhrüberfhüffe zeigte (in den Jahren
1890, 1891, 1892 je 42, 53, 39 Mil. Pfund), Bat im legten Sabre
bei allen Getreidearten ein Ueberfhuß der Einfuhr ftattgefunden,
der bei Gerfte 17%ı0 Mill. betrug. Der Grund liegt außer an der
fhledten Sommerlornernte bejonderd in der Tolofjalen Zufuhr
Ruſſiſcher Schwarzmeergerfte, die ala billiges Biehfutter in diefem
Sabre dem Amerikaniſchen Mais erfolgreih Konkurrenz gemacht bat,
und deren Einfuhr muihmaßlich in diefem Sabre, wo fich die fchlechte
Ernte des Borjahres erft recht fühlbar machen wird, noch größere
Dimenfionen annehmen dürfte. Die Zunahme des Gefammteinfuhr-
Überfchuffes (363 Mil. Pfund gegen 297 im jahre 1892) troß der
zeihlihen Vorräthe aus dem Borjahre wird zum großen Theil auf
den namentlich in Folge ber vermehrten Produktion von Fettfchweinen
ftart wachſenden Kornverbrauh Dänemarks zurüdgeführt. In lands
wirthfchaftlichen Fachkreiſen wird dafür plaibirt, dort, wo die Bodens
verhältnifie es geflatten, fich mehr dem Anbau feinerer Brau⸗ (che-
valier) Gerfte zuzuwenden, für die auf dem Weltmarkt immer Nach⸗
frage jet, und unter Ausnutzung ber alinftigen Konjunktur bie Eins
fuhr der billigen Futtergerſte zu vergrößern.
Man bereänet, daß jede Million Tonnen Malzgerfte, bie auf
biefe Weile gegen dad entſprechende Duantum Schwargmeergerfte
umgetauſcht wird, bei den jegigen Preifen einen NReingewinn von
8 bis 4 Mil, Kronen ergeben würbe.
Bei Beſprechung des Weizengefchäftes wird darauf aufmerkſam
gemadt, daß die Zufubren auß Danzig und Königsberg bedeutend
geringer ald gewöhnlich geweſen feien, da bie Dualtiät der Waare
niht mit Amerikaniſchem und Ruſſiſchem Weigen babe konkurriren
fönnen. Die Vermendung Ruffiihen Roggens war weniger belang«
reich, weil die gute Dualität der einheimifchen 1892er und 1893er
Waare weniger wie Tonft Yuläe erforderlich machte und andererſeits
der dem Süöruffiicden Roggen eigenthümliche Geruch an dem 1893er
Produkt fo merklich war, daß ftärkere Beimiſchungen nicht beliebt
wurben.
Mehl. Auch für Mehl weift die Statiſtik für 1898 zum erften
Male einen Weberfhuß der Einfuhr nad. Auf diefem Gebiete haben
fih in den letzten 20 Zahren die größten Wandlungen vollzogen.
Sm Zeitraum 1876/79 betrug die Mehlausfuhr Dänemarks pro Jahr
durchſchnittlich 1800 000 Eeniner, die Einfuhr nur 29 000 Gentner;
für die Jahre 1889 bis 1892 ging die Ausfuhr auf 380 000 Eentner
zurück, während die Einfuhr auf 160000 Gentner flieg. Im Jahre
1893 betrug erftere 274 220 Gentner, während legtere 272 580 Centner,
alfo 1640 Gentner weniger ausmachte. Die Gründe biefer aufs
fallenden Berfchiebung find theils in den Schußzöllen der Nachbar⸗
länder, theils darin zu ſuchen, daß die umfangreichen Amerikaniſchen
Meblverihiffungen nach England jede Ausfuhr dorthin unmöglich
machen.
Dimemart.
Vieh, Fleiſch und Sped. Auch über die wichtigſte Erwerbs⸗
quelle des Landes, die Viehzucht, liegen zuverläſſige ſtatiſtiſche An-
gaben nicht vor, namentlich nicht Darüber, ob die Dürre des vorigen
Frühjahrs eine Einſchränkung der Beſtände zur Folge gehabt hat.
Bei ver ausgebehnten Verwendung von Kraftfutter ift Dies jedoch
kaum anzunehmen. Daß bie Ausfuhr an Iebendem Vieh gegen das
Vorjahr durchgängig Abnahmen zeigt — Kleinvieh 8000, Rindvieh
37000, Schweine 141.000 Stüd weniger —, ift auf das fortdauernde
Einfuhrverbot Englands und die im Anfang ded Jahres verhängten,
fpäter nur zum Theil gemilderten Beſchränkungen der Ausfuhr von
lebendem Vieh nach Deutfchland zu erflären. Zum Theil wird biefer
Fehlbetrag allerdings auögeglihen durch die bebeutend vermehrte
Ausfuhr von Sped und Fleiſch, neben denen u. X. au Knochen
und elle ein entfprechendes Mehr aufweifen. Bon Sped und
Schinken wurden im Jahre 1898 7,8 Mil. Pfund, von Fleiſch (nebft
MWürften und Zungen) 9 Mil. Pfund mehr ald im Borjahre aus
geführt. Es muß anerkannt werben, baß die Dänifche Landwirthſchaft
mit großer Schmiegſamkeit ſich beſtrebt hat, unter dem Druck ber
erwähnten Hinberniffe von der Viehausfuhr zur Ausfuhr thieriſcher
Produkte überzugehen. Der Erſatz der Fettſchweineausfuhr durch die
Speckausfuhr für den Engliſchen Markt kann als wohlgeglüdt bes
zeichnet werben. Dieler Ausfuhrzweig und bie zu Grunde liegende
Produktion bilden bei ben im leiten Jahre vorherrſchenden günftigen
Abfagverhältnifien, guten Preiſen und billigen Futterſtoffen eine ber
lichteften Stellen im wirthſchaftlichen Geſammtbilde. Die verringerte
Konkurrenz der Vereinigten Staaten von Amerika geftattete, den
Werth der Däntichen Zufuhr nach England von 1,9 Mil. Pfd. Sterl.
im Jahre 1892 auf 2,1 Mil. Pfd. Sterl. im Jahre 1893 zu erhöhen.
Diefe Zahlen erhalten für Dünemart befondere Bedeutung, menn
man erwägt, daß ber Werth der Deutichen Zufuhr von Sped auf
den Englifhen Markt in den legten beiden Jahren nur auf 7000
und 29000 Pfd. Sterl. angegeben wird.
Was den Abſatz Däniichen Viehs betrifft, jo wird der Schlacht⸗
zwang in ben Deutihen Hafenplägen, ber im Verkehr mit Deutſch⸗
land an die tele de Einfuhrverbots trat, immer noch ale eine
erhebliche Erſchwerung des Ausfuhrgeihäfts empfunden, ba hierdurch
die Märkte der Schlachtorte überfüllt und die lohnende direkte
Verſorgung rheiniſch⸗weſtfäliſcher Induſtriegegenden außgefchlofien
bleibt. Auch wird naturgemäß Werth und Maſſe des Fleiſches durch
den unmittelbar vorhergehenden Transport bedeutend gemindert.
Immerhin find nach Hamburg im Laufe des Jahres zwiſchen 50 000
und 60 000 Stüd ieh von Dänemark eingeführt.
Die abfolute Sperre des Engliihen Marktes für alle Einfuhr
lebenden Viehs aus Dänemark ließ den Gedanten an eine zwei:
mäßig organifirte Fleifheinfuhr näher treten. Schon im Zrühling
v. 38. wurden, nachdem einige Probefendungen die Möglichkeit einiger
maßen lohnenden Abſatzes gezeigt hatten, zuerſt auf Beranlafjung
der landwirthſchaftlichen Geſellſchaft Tontrofirte Rindviehſchlachtereien
in Kopenhagen und Esbjerg eingerichtet, denen ähnliche Unterneh⸗
mungen in anderen Theilen des Landes folgten. Wenn der Durch⸗
ſchnittsertrag der Sendungen auch nicht unweſentlich unter den früher
für lebende Waaren erzielten Preiſen geblieben ift, fo hofft man dod
die Ausfuhr auf die Dauer lohnenver zu geftalten, ja verhältniks
mäßig dieſelben Preife wie für lebendes Vieh erzielen zu können,
indem man fi dem Geſchmack des Engliihen Marktes mehr anpakt
und bei der Auswahl des zur Verfendung gelangenden Fleiſches
fcHärfere Kontrole übt. Ein in der letzten Tagung angenommene
Geſetz, betreffend bie ſtaatliche Beauffichtigung der Fleiſchausfuhr,
ſoll dieſem Zweck dienen.
Dänemarf.
Mit Beforgniß beginnt man auf die in ungeahnter Weife
fteignde überfeeiihe Konkurrenz zu ſehen, die namentlih aus
|
301
Bon der Butterausfuhr des Landmwirthichaftsiahres 1892/93,
welche inögefammt auf 95,8 Mill. Pfund angegeben wird, gingen
Auftralien in den legten Jahren immer wachſende Maſſen gefrorenen | 92,7 Mill. nah Großbritannien, von befjen gefammter ausländifcher
Fleiſches auf den Engliſchen Markt wirft.
Zutterftoffe. Der Berlehr mit den bei der intenfiven Vieh⸗
wirthſchaft Dänemarks fo bebeutungsvollen Yutterfioffen war im
Anfang des Jahres 1893 durch die großen Vorräthe der vorjährigen
Ernte gebrädt. Nachher wurde das durch langen Winter und große
Dürre ſtark gefteigerte Bedürfniß vor Allem durd die bereits er⸗
wähnten Zufuhren Ruffiiher Gerfte gedeckt. Eine Folge hiervon :
war, daB von den widtigeren Yutterftoffen Kleie eine Mindereinfuhr
|
|
|
von 12, Delluden eine folde von 4 Mil. Pfund gegen das Vorjahr
zeigte.
Butter. Unter allen landwirthſchaftlichen Erzeugniſſen nimmt
die Butter den erften Play im Erwerbäleben Dänemarks ein, wie
dies Die folgende vergleichende Tabelle anichaulich macht:
Neberfhuß der Ausfuhr.
_ BRenge | Bertp.
Landwirte ' Landwirth⸗
ſchaftsjahr Durch⸗ſchaftsjahr Durch⸗
1/10. 1892 ſchnitt 1/10. 2599 | ſchnitt
1887/91
bis
30,9. 1898. STB [90 20/9 Taoe, ! j
Stüd. Mill. Kronen.
'
Pferde ........ 5017 | 10207 4,6 8,3
Rindvieh.......... 15 667 87 228 12,1 17,2
Kälber ............ 2028 8 341 0,1 0,4
Shale....20..0.... 1521 | 41264 (| 13
Shmeine.......... 53992 | 114341 41 18
Mill. Bfund.
Kleüh............ 9,6 | — 0,2 2,7 — 0,1
Sped............. 16,5 65,7 33,2 23,1
Butter ...:.:. 18 | 562 30 | 518
Nill. Stieg. !
(27 58 47 69 | 651
134,51 | 114.4
Die Butteraudfuhr bes Kalenderjahres 1898 weiſt mit rund
RB Mill. Pfund gegen das PBorjahr eine Steigerung von faft
Tg Mid. auf. Da die Einfuhr gleichfalls nicht unerheblich zuges
nommen bat, bleibt ein Ueberſchuß von rund 72 Millionen. Der:
felbe betrug Anfang der 80er Jahre nur wenig über 20 Mid. Pfund
und ift ſeitdem ftetig geftiegen. Daß die Zunahme in ben Iekten
Jahren nicht mehr fehr bebeutend geweſen tft, läßt Darauf ſchließen,
daß die einfeitige Steigerung dieſes Betriebes feine natürliche Grenze '
nahezu erreicht bat. Die Zunahme des Iekten Jahres wird damit
erflärt, daß manche bäuerliche Wirthichaften neuerdings durch Zutritt
zu den Genofienfhaftämeiereien gleichfalls dazu gelangt find, export»
fühige Butter zu liefern. Auch Haben die oben .berührten, einer |
Zunahme der Rindviehausfuhr hinderliden Umftände manden Land⸗
wirth veranlaßt, fich mehr dem Meiereibetriebe zuzumwenden. Jeden⸗
fals aber würde die enorme Ausfuhr nicht möglich fein, wenn nicht
der einheimifhe Bedarf durch geringmerthige ausländiihe Waare
und ben immerfort fteigenden Berbraudh von Margarine befriedigt
würde.
Die Buttereinfuhr Dänemarks betrug in den Landwirthſchafts⸗
jahren 1890/91, 1891/92 und 1892/93 21,7, 23 und 24 Mil. Pfund.
Von der Einfuhr des Jahres 1892/98 Yamen aus Schweden 11,9,
aus Rußland (Finland) 9,3 und aus Deutichland 2,4.
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL
Zufuhr zwei Fünftel aus Dänemark Tommt, und nicht ganz 2 Mill.
Pfund nad) Deutſchland, während auf die übrigen Länder nur geringe
Mengen entfielen. Mit Bejorgniß werden die wachſenden auftralifchen
Zufubren beobadhtet, die ſchon jegt, da fie im Winter anlangen und
um jeden Preis losgeſchlagen werben, ben Britifhen Importeuren
ein Mittel bieten, um auf den Preiß zu drüden. Go bat die
Konkurrenz Auftraliens ſchon in diefem Sabre bewirkt, daß bie
PButterpreife in England troß der geringeren Bufuhren aus
Frankreich und Amerika die erhoffte Steigerung nicht erfuhren.
Margarine. Dem gefteigerten VBerbraud) entſprechend hat die
Produktion von Margarine in den letzten Jahren bebeutend zu-
genommen, währen» die Einfuhr ſich entiprechend vermindert bat:
Produktion. Einfubr.
(Millionen Pfund.)
1889,90 (1. April bis 31. Mär;).. 6,2 8,6
1890/91 (l. „ „3. „).. 102 2,08
1891/92 (l. „ m 3. u )- 1238 2,005
1892/38 (. u „3 u). 163 1,905
Bon der inländiichen Produktion wird ind Ausland nur nad)
den Dänifchen Nebenländern ausgeführt.
Bon der Ausfuhr im Jahre 1892/93 entfielen auf:
Norwegen ................. 704 000 Pfund
Deutſchland ................ 673000 „
die Niederlande ............. 46700 „
Schweden .................. 59000 „
Im Laufe des Jahres find vier Fabriken neu angelegt und in
einer der Betrieb eingeftellt worden. In Dänemark befinden fid
| jegt insgeſammt 19 Margarinefabrifen.
Eier. Eine nicht unwichtige Nebenerwerböquelle der Dänifchen
: Sandwirtbe bildet bie Cierausfuhr, die ebenfalls vorzüglich nad
Großbritannien geht.
Die Ausfuhr betrug:
} 1.2: ) ............... 71 Mill. Stiegen
1892 .................... I u n
1893.................... 7
Die ziemlich bedeutende Abnahme von 900000 Stiegen iſt
geringerer Produktion in Folge ber Wetterverhältniſſe, den Hinder⸗
ı niffen, welche bie Eisſperre der Ausfuhr bereitete, ſowie der durch
bie Ausftände verminderten Kaufkraft des Britiſchen Marktes zu:
zufchreiben. Alle bedeutenden Erporteure laufen bie Eier nad dem
Gewicht. Zum Zweck einer leichteren und fchnelleren Konzentrirung
der Eiervorräthe wird vorgeihlagen, die Sammlung anjtatt durch
Höler und Landlaufleute wöchentlich dur die Vorſteher der
Genofjenichaftsmeiereien zu bewirken. Produzenten und Meiereien
müßten fi verpflichten, allmöcentlid Eier in friihdem Zuftande
abzufenden. Worbedingung für dieſes Syftem würde jedoch eine
offizielle Preisnotirung wie bei der Butterausfuhr ein.
Buder. Ueber die Zucker⸗Produktion und Einfuhr Dänemarks
: in den letzten Jahren geben die nachfolgenden Tabellen eine Ueberſicht:
Produktion von Rübdenzuder (1. Probuft).
1889/90 ............... 40 ° Mil. Pfund
180/91 ............... 36 n „
1891/92 ............... 45 „ „
1892/93 ............... 32 „ „
1893/ 94. ............ 485 „ "
41
312
von Morealorinthen, die nur 4 bis 5 Mark erzielten, als ſehr be-
friedigend betrachtet werben, waren aber für die Produzenten —
trogdem der Erlös in Papiergeld fih in Folge der hohen Wechiels
kurſe verhältnikmäßig auf 60 bis 70 pCt. höher als früher ftellte —
nicht Iohnend. Die niedrigen Preife gaben Beranlaffung zu großen
Spekulationsgeſchäften, und die Niederlande, wo faft ausſchließlich
die Zantener Korinthen gangbar find, Fauften den größten Theil
der BantesSerragliafrudht zu I Schill. 9 Bee. bis 8 Schill. 6 Bce.
pro Engl. Ctr. Deutihland bezog nur menig , Großbritannien
weniger ala fonft und meiſt nur Früchte der feinften Sorte, der ſo⸗
genannten „Safalina”, die wie gewöhnlich größtentheild nach Liverpool
auf Ronfignation gefandt wurde und dort etwa 11 Schill. bis 14 Schill.
6 Bee. (verzollt) erzielte. Die Geſammtausfuhr von SKorinthen bes
trug:
Davon nad
Veberhaupt. Großbritannien.
im Sabre Tonnen. Tonnen.
1893 ................ 11 300 3841
1892 ................ 6 715 4454
181 ................ 10 932 1559
1890 ................ 11 598 8161
Die Dlivendlernte von ante war eine außerordentlich reiche
und von guter Qualität, aber auch die Preije dieſes Artikels find |
in Folge der allgemeinen Ueberproduftion ungewöhnlich billig. Biel |
Del ift bereit? nach Benedig, Trieft und Großbritannien, zu Preiſen
von etwa 50 bis 55 Mark pro 100 kg frei an Bord in Zante, ver:
ſchifft worden.
Die Weinernte mar ebenfalld quantitativ wie qualitativ be-
friedigend. Der Wein wird auf der Inſel jeldft fonfumirt.
Ueber den Schiffsverkehr im Hafen von Zante giebt folgende
Tabelle Aufſchluß:
Schiffsverkehr im Hafen von Zante im Jahre 1893.
Dampfſchiffe. Segelſchiffe. Zuſammen.
Nationalität. An⸗ Reg» | Ans | Reg Ans! Ren 9:
zahl. Tonnen. zahl. |Tonnen.| zahl. | Tonnen.
Griediige ......... 607 | 213 096 | 1305 | 27 837 | 1912 | 240 933
Deiterreich » Ungarifihe | 105 | 111 706 5 1025| 110| 112 731
Britilde ........... 30, 33513 5 127] 35| 34240
Deutide ........... 7 72871 — — 7 7287
Franzöſiſche ....... 2 1412) — — 2 1412
Italienſche ......... — — 31 1701 31 1 706
Dänifde........... 1 10971 — — i 1097
Zürliide........... — — 14| 1084] 14 1084
Norwegiihe......... 1 292 8 306 4 688
zufammen ...... 753 | 368403 | 1363 | 32 775 [2116 | 401 178
dagegen 1892... | 787 | 376 353 | 1459 | 86 077 | 2246 | 412 480
1891... 1709| 39720111420 | 41 974| 2129 | 439 175
1890... | 726 | 413956 | 1428 | 42 829 | 2154 | 456 785
Mobile (Alabama).
Handel3bericht für da8 Jahr 1893.')
Baumwolle Die Zufuhren betrugen im Sabre 1892/93
(1. September 1892 bis 31. Auguft 1893) 182884 Ballen tim
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. S. 328.
ante. — Mobile. — Allgemeines.
MWertbe von 7620 776 Dollars, Dagegen im Sabre 1891/92
287 971 Ballen im Werthe von 10607852 Dollars. Der Durd:
ſchnittspreis belief fich im Jahre 1892/93 auf 8,30 Cents pro Pfund
gegen 7,40 Cent? im Borjahre. Die Ausfuhr nach Liverpool
betrug im Jahre 1892/93 86 086 Ballen gegen 37 866 Ballen im
Borjahre. Nah New : Drleand wurden im Sabre 1892/93
149 264 Ballen gegen 246 119 Ballen im Vorjahre ausgeführt.
Bauholz; Die Ausfuhr nad verſchiedenen Ländern, baupt«
ſächlich nach Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Deutſch⸗
land und Südamerika beitrug 2596837 Kubikfuß behauenes und
2870 172 Kubikfuß gefägtes Holz, zufammen 5 377009 Kubikfuß.
Die Ausfuhr von Planken und befänittenem Holz nad
dem Norden der Bereinigten Staaten von Amerika, nad Kaplan,
Frankreich, den Nieberlanden, Deutichland, Südamerifa, Merilo und
Weftindien betrug 162 666 969 Fuß gegen 141793429 Fuß im
Sabre 1891/92.
Die Zufuhr von Harz und Terpentin ftellte ſich im
Jahre 1892/93 auf 69120 und 18100 Fäfler gegen 87926 und
22 172 Fäfler im Vorjahre.
Die Ausfuhr von Faßdauben beitrug 190000 Stüd gegen
147 000 Stüd im Jahre 1891/92.
Shiffsvertehr. Im Hafen von Mobile find im Jahre 1893
497 Fahrzeuge angelommen und wieber abgegangen.
— — — — —
Allgemeines.
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während
des Jahres 1893.
Eingang. Ausgang.
ä Darunter ‚Darunter
Häfen. ans! Reg.» mit Apzahi mit
Schiffe. Tonnen. | Ladung. Schiffe. Sadung.
ESchiffe. Schiffe.
Europa
Patras .............. 18 17800 16 181) 16
Alien |
Cebu ........ ....... 8! 6916 3 8 7
Gorontalo............ 1: 398 1 1 1
Macaflar.. ..... .... 3 | 2051 3 3 2
Ragafali ....... .... 151 | 1979831 44 152 , 108
Afrika.
Eaſt London.......... 2499 ? 3 1
Amerita. |
Galeta Buena (Chile)... 26 268 17 18 18
Squique „on. ou... 229608 122 148 142
Junin (Chile)......... ur 1 464| 6 63) 5
Mobile (Alabama)..... 3: 2638 3 3
Pifagua (Chile) ....... 47 | 69 | m 2| 4
1) Außerdem gingen 5 nichtdeutſche Schiffe nach Deutichen Häfen.
2) 1 Schiff ift verbrannt.
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68— 70.
Bandelsberichte
313
Anguſt.
über das In: und Zustand.
Deuifches Handels-Arhiv, Bweiter Theil.
Berichle über das Ausland.
Havre.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Vom Auslande und aus den Franzöſiſchen Kolonien wurden
über Havre eingeführt: im Jahre 1893 1 737 715, im Jahre 1892
1789 259 und im Sabre 1891 2086 947 Tonnen.
Seewärts wurden auögeführt: im Jahre 1893 555 520, im Sabre
1892 551 778 und im Jahre 1891 6597 935 Tonnen.
Danach if die Wanreneinfußr im Sabre 1892 um 297688
Tonnen, im Sabre 1893 um 51 544 Tonnen gefallen, während die
Ausfuhr für das Jahr 1892 eine Abnahme von 46 157 Tonnen und
im Jahre 1898 eine Zunahme von 3742 Tonnen aufmweift. Die Ubs
nahme der Einfuhr Hat im Jahre 1892 faft ausſchließlich den Weizen
betroffen, von dem im Jahre 1891 wegen der unzureichenden Ernte
in Frankreich beſonders große Mengen eingeführt worden waren;
im Jahre 1893 iſt die Verringerung der Einfuhr vornehmlich bei
Baumwolle, Betroleum, Kaffee und Wein Hervorgeireten, worin eben»
fals die Yufuhren des Marktes von Havre im Sabre 1892 uns
gewöhnlich ſtark geweſen waren. In ber Ausfuhr haben Seide,
Baumwollenwaaren und Modeartikel fortvauernd Heine &teigerungen
aufgewiefen, Porzellan» und Glaswaaren, Möbel und feine Dele das
gegen Abnahmen gezeigt.
Die feit Einführung ded Zolltarifs vom 11. Januar 1892
abgelaufenen beiden Jahre haben dem Handel in Havre feine Förderung
gebracht. Die Zollerhöhungen des neuen Tarifs dafür verantwortlich
zu machen, ift in der Sauptiache ungeredtfertigt. Denn ber Handel
Havres befaßt fi überwiegend mit der Einfuhr, dem Stapel und
der Bertbeilung von überſeeiſchen Rohſtoffen und Berzehrungdgegens
fänden, die, wie Baummolle, Farbholz, Häute, rohe Wolle, Indigo,
zollfrei geblieben find oder, wie Kafjee, Kakao, Pfeffer, feine Steigerung
ihres Zollfages durch den neuen Tarif erfahren haben. In geringem
Umfange ift die Einfuhr einiger Englifcher und Amerilanifcher Artikel,
wie Fleiſch⸗ und Fiſchkonſerven, bearbeitete Hölzer, Maſchinen und
Maſchinentheile, durch die Zollerhöhung ungünftig beeinflußt worden.
Die Aufhebung des Verbots der Einfuhr von gefalgenem Schweine:
fleiih aus den Bereinigten Staaten von Amerika, die durch die Vers
ordnung vom 5. Dezember 1891 crfolgte, Hat das früher umfang⸗
reihe Geſchäft in Speck bis jet nicht zu beleben vermodt. Die
Händler Hagen, daß bie Förmlichkeiten bei der Löſchung und der
Unterſuchung die Einfuhr unmöglid machen. Der Betroleumbandel
hat in Folge der ber Einfuhr Auffifcher Mineralöle durch dad Handels⸗
abtommen vom 17. Juni 1898 bemilligten Zollermäßigung um bie |
Hälfte feit einigen Monaten eine gewiffe Lebhaftigkeit gemonnen.
Mit Rußland wurden im Kaffeegeichäft bie feit vielen Jahren aufs
gegebenen Berbindungen vereinzelt während bed Zollkrieges mit
1) Bergl. Hand. Arc. 1892 II. ©. 300.
Deutiches Handels⸗Archiv. 1894. IL
Deutihland wieder aufgenommen, doch follen die Ergebnifle nicht
befriedigt haben.
Bon größerer Bedeutung als die gollpolitiihen Maßnahmen war
; für Hapre die allgemeine Geftaltung der wirthſchaftlichen Verhältnifſe
in feinen Bezugsländern und Abſatzgebieten. Die Geld» und Handels⸗
kriſis im Jahre 1898 in den Vereinigten Staaten von Amerika, mit
Yen Saure in vielfach vergweigten Geſchäfts⸗ und Schifffahrts⸗
indungen flebt, übte auch auf Havre ihren nachtheiligen Einfluß aus.
In Folge der dortigen Störungen geriethen bie vornehmſten Stapels
artifel, wie Baummolle, Wolle, Häute, in eine anhaltend rüdgängige
Bewegung und erreichten bisher nicht vorgelommene niedere Preife,
eine Bewegung, die auch im Sabre 1894 fortgebauert bat. Gine
weitere Störung brachten die lange andauernden Unruhen in Brafilien,
das ſowohl für die Ausfuhr feiner Erzeugniſſe wie für die Abnahme
Franzöſiſcher Fabrikate für Havre von hervorragender Wichtigkeit ift.
Ebenfalls nachthetlig wirkten bie unſtetigen Geldverhältniſſe in Por:
tugal und Spanien: die Einftellung einer Dampfſchiffslinie von
Havre nad den Iberiſchen Häfen wirb Darauf zurüdgeführt. Kapitals
verluſte in allen dieſen Ländern haben den Unternehmungsgeiſt eins
geichtichtert.
Bon Jahr zu Jahr fühibarer wird für Havre die Konkurrenz
von Dünfirhen und Antwerpen. Da die Tarife der Franzöſiſchen
Nordbahn billiger find als bie ber Weftbahn, haben ſich mande
Waaren Havre entzogen. Die Baumwolle für Roubaiz wird im
großen Wengen birelt über Dunkirchen befördert, die Pariſer Ausfuhr
für die nörblichen Departements und felbft für Belgien zieht bie
Nordbahn vor, die bebeutende Ehampagnerausfuhr hat fich von Havre
abgewendet.
Einen vorübergehenden Einfluß übte auf den Handel die Cholera
aus, Die in Habre von der Mitte des Sommerd bis zum Schluß
de Jahres 1892 epidemiih auftrat, und bie ungewöhnlide Dürre,
die im Jahre 1888 berichte. Wei ben ſchweren Schäben, bie bie
letztere verurfachte, brachte Doch der allgenteine Zuttermangel Yanre
Bortheile, indem große Mengen von Heu (aus Argentinien), Luzernen
in gepreßten Ballen, Oelkuchen und Mehl eingeführt werben mußten.
Was die Kortfüheung der Hafenarbeiten betrifft, jo ift ein
Theil des Hafens, dad Baſſin Bauban, vertieft und ein neues Petro⸗
leumdock faft vollendet worden. Das feit mehr ald zehn Jahren zur
Berathung ſtehende Projekt einer großen Hafenerweiterung und
namentlich einer Vertiefung der Einfahrt, deſſen Ausführung für ben
Schiffsverkehr gerabegu eine Lebenäfrage ift, unterliegt ber Berathung
in bes Kammer.
Günftig für Havre iſt Der niebrige Geldſtand in Wrantveid;
der Zinsfuß beirug während des ganzen verflofienen Jahres nie
mehr ala 2 pCt. Diefer Umstand und bie Leichtigkeit, mit ber im
Havre das Warrantfyften gehandhabt wird, in Verbindung mit ber
Einrichtung eined fcharf regulirten Terminmarkted erlauben dem
Platze, große Mafien von Waaren heranzuziehen.
43
314
Bon wichtigeren Waaren wurden eingeführt:
andere? ........
Häute, rohe.............
Dellamen und »Srüdte...
Wolle .............. ....
Indigo ................
Petroleum, rohes ........
Schweine⸗ u. anderes Schmalz
Zucker (von Franzöfiihen
Kolonien) ............
Fremder Robzuder.......
Ausgeführt wurden von widtigeren Artikeln:
Geſalzene Butter ........
Kartoffeln ..............
Dele, feine ............
Gemüfe, geſalzene und
eingemadte...........
Mein, orbinärer .........
Porzellan und Glaswaaren
Seidene Gewebe u. Bänder
Baummollene Gewebe....
Wollene Gewebe.........
Weißes Bapier..........
Möbel .................
Blumen ..............
Fertige Wäſche und Kleider
Kunftgegenftände ........
Delkuchen ..............
Farbholzextrakte.........
Hüute, zubereitete.........
Havre.
1893. 1892, 1891.
kg kg kg
187 598 723 171240200 187 960 084
100 584451 104364100 84557 854
576 224 900 595 207 800 598 824 900
228 993 800 817577000 556 886 400
41349900 13521000 6568 700
84 197 237 76876000 88 848 602
710 325 606 50189500 67405 000
26172 785 22887500 80 853 668
81611014 80208100 79112880
12 773845 11303300 11025645
20103641 14181500 13168049
264075 4896000 3118981
658 825 778 700 554 488
85 210500 46647700 20 606 363
11768768 17696500 16 964 695
18874682 27085600 15878584
56965681 5041000 5594309
1889080 2042000 1454 743
228 988 210 000 287 602
Liter Liter Liter
38 0604056 82675300 87049 312
1893. 1892. 1891.
kg kg Kg
8917620 8721000 461099
10086 000 10280500 10522 786
2826000 5117800 2015 788
669000 1845700 1815874
736000 1082000 1277411
2786000 2778900 2824 888
Liter Liter Liter
8288979 9659 900 8957872
kg kg kg
10812962 14128800 14700 207
2088675 1862700 1242588
123 150817 10898 600 8248 011
6788000 5629800 65769 123
4776000 794300 4867846
Fronten Franken Franken
3409840 43359856 4943 807
7888466 6776717 6704716
kg kg kg
1179728 1058700 1079281
Franken Franken Franken
1214714 3614172 4816917
kg kg kg
11209000 11299000 10856409
714390218 9999600 9078876
2754998 2618400 1812025
Der Berkehr auf dem Kanal von Tancarville ergab folgende
Zahlen: im Jahre 1893 445978 Tonnen, im Sabre 1892 373.096
Tonnen und im Sahre 1891 444 194 Tonnen.
Im Einzelnen ift aus dem Waarenhandel Folgendes hervor:
zubeben:
Kaffee.
Borrath
Zufuhr. Abſatz. am 31. Dezember.
Säcke. Fäfſer. Säcke. Fäfſer. Säcke. Fäſſer.
1891....... 973426 876 1099984 1145 1895682 577
1892 ....... 1382 770 2871 1201 780 2462 870622 486
1893 ....... 1274552 2891 1821658 1884 823516 1493
Seit dem Jahre 1885 hatte Havre keine Kaffeezufuhr von ſolchem
Umfange aufzumeijen, wie fie das Jahr 1892 bradter Der Termin:
handel in Havre bielt die Preife höher ald auf den anderen Euro:
päiihen Kaffeemärkten und veranlaßte dadurch die andauernde
Steigerung der Zufuhr, die überdies durch Die Vermehrung ber Pros
duktion in Brafilien erleichtert war. Das Geſchäft blieb durchweg
lebhaft und ſchloß am Ende bes Sahres mit ſehr feiten Preiſen.
Für die in Havre gangbarfte Sorte — Santos, gute Durchſchniits⸗
waare — wurden am 31. Dezember 1892 für 50 kg 100 Franken
gezahlt.
In den erften drei Monaten bed Jahres 1893 hielt die fteigende
Richtung an. Die MäryLiquidation erfolgte, nicht ohne Schwierig:
feiten für die Terminverfäufer, zum Breife von 107 Franken. Die
Vreiöfteigerung war in der Hauptſache durch einen Barifer Spekulanten
herbeigeführt worden, der gleichzeitig in New⸗HYork und Havre dic
Preiſe trieb und Ende März allen lieferbaren Kaffee an beiben
Plätzen in feiner Hand vereinigt hatte. In Havre allein wurden im
März 289 Filieren (zu 500 Sad) auf ſolche Weile feftgelegt, bie bei
einem Durdichnittöpreife von 100 Franken für 50 kg einen Werth
von 17 Mil. darftellten.
Im April trat eine Reaktion ein, die Mittel des Pretötreibers
waren durch Spekulationen an der Pariſer Fondsbörſe geſchwächt,
und der Zoll, den Nordamerika dem Kaffee aus Benezuela auferlegtc,
leitete von bort unerwartet bedeutende BZufuhren nad Europa. Am
1. April ftand in Havre „Santos” 104 Franken, am 19. April, dem
Tage der Ichlimmften Panik, 83 Franken. Havre hat dabei groß
Verlufte erlitten.
Bei der niedrigen Preislage entftand eine lebhafte Nachfrage
von Seiten der Konfumenten, die dem Markt in Eurzer Zeit einen
bedeutenden Theil feiner Borräthe abnahm. Die günftigere Geftaltung
bes Kaffeegeichäfts wurde jedoch im Juni durch die Geldkriſis in ben
Vereinigten Staaten von Amerika und durch den Ausbruch der Re:
volution in Brafilien im September geftört. Die Verſchiffungen in
Rio erlitten, Dan? ben bort ftationirten Europäiſchen Kriegsſchiffen,
feine Berzögerungen.
Das Geichäft blieb ſchleppend bis zum Jahresſchluß und bot bei
ungewöhnlich Kleinen Vorräthen an Brafilianifhem Kaffee geringe
Ausfiht auf Beſſerung. Als bleibender Gewinn ift zu verzeichnen,
bat ber Effeltiohandel, der Jahre lang durch Spelulanten, die dem
Artikel fernftanden, aus feiner Stellung verdrängt war, wieber mehr
zu feinem Recht gelommen if. Man ſieht für das Jahr 1894 in
Havre einer reichlichen Ernte in Brafilien und auf Java entgegen.
Für den Handel mit Haiti⸗Kaffee ift in gewiſſem Umfange
Hamburg an bie Stelle Havres geireten. Die Anfuhr von Haiti
Kaffee beitrug im Jahre 1890/91 620 721 Sad, im Sabre 1891,92
429 421 Sad und im Sabre 1893 483 876 Sad, nad Schaͤtzung in
Havre etwa zwei Drittel der gefammten Kaffeeprobultion der Inſel.
Sn früheren Jahren blieb faft die ganze Menge in Havre, um nad
dem Innern ſowie nad Stallen und Belgien abgelegt zu werden.
Deutihland übernahm biefe Kaffees nicht, weil fie wenig forgjam
Havre. 315
behandelt ſind, Steine, Bruch und ſchwarze Bohnen enthalten. Seit
einigen Jahren haben ſich in Hamburg große „Berlefer” niebergelaflen,
die den Haiti-Kaffee fäubern und in Aufnahme gebracht haben. Ein
großer Theil der Anfubr in Havre ift ven da nah Hamburg weiter
verichifft worden, im Jahre 1893 follen ungefähr 150 000 Sad dort»
bin verfauft worden fein. Die Berihiffung bes Weſtindiſchen und
Centralamerikaniſchen Kaffee nah Hamburg wird in hervorragender
Weile von ber Hamburg⸗Amerilaniſchen⸗RPacketfahrt⸗Altiengeſellſchaft
beforgt.
Als charakteriftifh für die heutige Leichtigkeit der Waaren⸗
bewegungen darf angeführt werben, daß recht erhebliche Mengen
Südamerkanifhen Kaffees über Havre nad New⸗HYork gegangen find.
Rah Deutihland wurden in Havre verſchifft: im Jahre 1891
8842538 kg, im Sabre 1892 96638096 kg und im Sabre 1898
15 101 051 kg.
Baummolle.
Beſtand
Zufuhr. Abſatz. am 31. Dezember.
Ballen. Ballen. Ballen.
1891........... 668 385 580 960 267 806
1892 ........... 781 610 634 855 414 560
1893 ............ 688 810 716 045 887 825
Gegen das Jahr 1891 iſt danach bie Einfuhr im Sabre 1892
um 128 225 Ballen geftiegen, im Sabre 1893 um 92800 Ballen
gefallen.
Rad den Herkunftsländern vertheilte ſich die Einfuhr in folgender
Weiſe:
1891. 1892. 1898.
Einfubr von Ballen. Ballen. Ballen.
den Bereinigten Staaten von
Amerila ................ 538893 657839 596 367
Braftlien ................. 450 1407 150
Indim und China......... 8120 86887 67868
anderen Lündern........... 82 752 85 977 84 325
Die Überreihe Baummollenernte der Vereinigten Staaten von
Amerika in der Saiſon 1891/92 und die erhöhte XThätigkeit der
Sranzöfifchen Baummolleninduftrie, wie fie die Hoffnung auf Die
Wirkungen des neuen Zolltarifs hervorrief, ließen im Sabre 1892
den Sandel in Baummolle fi günftig entwideln. Die bei Beginn
des Jahres ungewöhnlich niedrigen Breife ftlegen langfam und waren
beim Jahresſchluß fell. Dem Dibbamfirite in Lancafhire, der im
November 1892 ausbrach, wurde anfänglich Teine große Bebeutung
beigelegt, da® Jahr 1893 eröffnete mit günftigen Ausſichten.
Die Amerilaniihe Ernte war im Sabre 1892/93 nicht ergiebig
geweien, ber Kandel hoffte daher auf eine weitere Steigerung
der Breife, die fih auch in ben erften Monaten des neuen Jahres
behaupteten. Im März trat jeboch eine entihiebene Wendung
zum Nachtheil der Preife ein. Man konnte ſich nicht mehr der Webers
zeugung verichließen, daß Spinner und Weber mehr Garne und Tuche
erzeugt batten, als der VBebarf erforderte. Auch nad Beendigung
des Dibbamfirife, ber 15 Mill. Spindeln bis Dftern 1898 zum Still«
fand gebracht hatte, nahmen die Engliſchen Spinner, da ihr Vorrath
unverbraudt war, neues Rohmaterial nicht in der gehofften Menge
auf. Die Spekulation in Havre mußte ihre Gefchäfte mit ſchweren
Berluften abwideln. Im Laufe des Sommers verjchlechterte fich die
Lage ded Handels durch die Geldkriſen in Auftralien und Amerika;
die Ausfuhr von Baummollengeweben nah Ofindien wurde durch
den Rüdgang des Silbermerthes erſchwert. Dieſe Umftänbe übten
ihren nachtbeiligen Ginflug bis zum Schluß des Jahres aus und
wirken aud im Jahre 1894 noch fort. Die Preife find im
Sabre 1893 von 66 auf 52 Franken für Tres Ordinaire Louisiane
zurüdgegangen, der Einfubrbandel und die Spelulation haben dar⸗
unter gelitten. Im Einzelnen flellte fi der Preis für Amerikaniſche
Baummolle am 31. Dezember 1893 folgendermaßen:
Bas. Tres-ordinaire. Ordinaire.
Franken für 50 kg.
New⸗ODrleans und Mobile 50 53 65
Georgia ...... +... ...... 49 62 54
Der Beſtand an bemielden Termin fette fich zuſammen aus
328 450 Ballen Nordamerikaniſcher,
8585 „ Braſillaniſcher,
42344 „ Indiſcher und
16178 „ anderer Baummolle.
Die unmittelbare Ausfuhr nah Deutihland Bat beiragen: im
Sabre 1891 1019048 kg, im Jahre 1892 16256210 kg und im
Sabre 1898 1409 241 kg. (Der Ballen ift zu etwa 200 kg zu
rechnen.)
Der Baumwolleninduſtrie Frankreichs iſt mie der des ganzen
Kontinents Die Arbeitseinſtellung von Oldham niltzlich geweſen, indem
dieſe die Engliſche Konkurrenz zuruckhielt. Wie im Jahre 1890 Bat
die Frauzöſiſche Baummwollenipinnerei auch in den Jahren 1892
und 1898 befriedigende, bie Weberei jehr gute Grgebnifle erzielt.
Die Zahl der Spindeln bat ſich um 200000 bei einer Geſammtzahl
von 41/2 Mill. vermehrt; Ermäßigungen in den Eifendahn-Fradttarifen
baben die Induſtrie unterftügt. Die Ausfuhr von baummollenen
Geweben über Hapre ift im Jahre 1892 um 3900000 kg, im
Sabre 1898 um 1250 000 kg geftiegen.
Vorrat
Zufuhr. Abſatz. am BI. Dezember.
Ballen. Ballen. Ballen.
1891............ 27 866 24 668 17 070
1892 ............ 31 761 25 013 23 818
1898............ 36 717 26 266 88 279
Nach den Herkunftsländern entfielen von den Zufubren:
1891. 1892. 1898.
auf: Ballen. Ballen. Ballen.
Buenos MlteB ......-.. 0... 19 408 25 660 28 827
Montevideo und Entre-Riod 1855 612 34
Peru und Chile. .......... 6 988 8412 6140
andere Länder........ .... 11% 2177 116
Der Wollhandel in Hapre Titt feit einigen Jahren barunter,
daß die Fabrikanten in den Nordfranzöftiihen Departements die Ber
mittelung Havres in geringerem Maße als früher in Aniprud nahmen
und ihren Bedarf über die ihnen nüherliegenden Häfen bezogen.
Insbeſondere erwies fi die Konkurrenz von Bonbon und Dünkirchen
gefährlich. Ein gewifſes Gegengewicht bat demgegenüber bie Ein-
rihtung des Terminmarktes in Havre gebildet, der die Heranziehung
größerer Borräthe begünftigte.
Das Jahr 1892 zeigte eine Heine Beſſerung gegen das Jahr 1891.
Im April und im Rovember trat bei reger Nachfrage eine lebhafte
Preisfteigerung ein, aber zum Jahresſchluß erlahmte das Geſchäft
wieder. Nachdem inzwiſchen bie Schur in Auſtralien uud La Plata
verlauft war, begann im Februar 1898 eine Erhöhung der Preile,
bie bis zum April andauerte und etwa 10 p&t. (gegen Dezember 1892)
betsug. Der Beginn der Lonbaner Verkäufe befeftigte dieſe Wendung.
43*
316
Bald übte jedoch die Spekulation und die Anbäufung non Borräthen
den unglinftigften Einfluß aus, die Preiſe ſanken ohne Unterbrechung
bis zum Ende des Jahres und erreichten ſchließlich den bisher bilfigften
' Stand von 125 Franken für type terme disponible.
‚ Algerifhe Wolle wurde gut aufgenommen, Cbilenifche, deren
Zufuhr fih im Sabre 1895 fteigerte, fand regelmäßigen Abfag, die
Nachfrage nah La Plata mar während des größten Theiles des
Sahres gering.
Die Abichlüfle des Terminhandels betrugen im Sabre 1892
160 000 und 1893 180000 Ballen. Direkt nad Deutſchland wurben
auögeführt 1891 284251 kg, 1892 47617 kg und 1893 87454 kg
(dev Ballen Buenos Wired zu 400, Montevideo 450, Chile 150 bis
200 kg zu rechnen).
Die Ausfuhr von wollenen Geweben über Havre erfuhr im
Sabre 1898 eine geringe Steigerung.
Die Preiſe ſtellien fi) am 81. Dezember 1898, wie folgt:
Buenos Hired Wolle, ungewaſchen.
Befte Waare. Out. Mittelmäßig.
Franten für 1 kg.
Merins........... 1,50 bis 1,66 1,35 bis 146 1,16 bis 1,25
Prima und Setunds 145 „ 1,60 130 „ 140 1,10 „ 120
Lammmolle....... 1,380 „150 115 „ 130 085 „ 1,06
Bauch⸗ u.Stüdmolle 0,80 „ 1,05 0,0 „ 080 050 „ 0,65
Montevideo-Wolle, ungewaſchen:
Befte Waare. But. Mittelmäßig.
Franken für 1xg.
Merino ſowie Pri⸗
ma und Sekunda 1,66 bis 175 1,40 bis 1,50 1,20 bis 1,80
Zammmolle....... 135 „ 145 1,25 „ 185 1,16 „ 1,26
Bauch u. Stüdwolle 0,80 „ 1,10 0,70 „ 0,95 055 „ 0,20
Chile (in 6 Sorten).... 0,90 biß 1,45 Franken für 1 kg
Algeriſche............. 00 „105 „ „ln
Häute.
1. Rindsbäute.
Vorrath am
Bufuße. Abſatz. 81. Dezbr.
Stück. Stück. Stück.
1891 ..... 1340026 1219548 318191
1892 ..... 6746 1128020 161917
1893 ..... 1249631 1116785 294 768
2. Pferdehäute.
Borrath am
Bufubr. Abſatz. 31. Dezbr.
Stüd. Stüd. Stüd.
1891 ..... 1991 1 422 619
1892 ..... 7509 1698 630
1893 ..... 8 664 2 765 6429
Die erhebliche Abnahme der Einfuhr im Jahre 1892 um 368 280
Stück Rindshäute erklärt fih durch den ungewöhnlich großen Borrath
bei Beginn ded Jahres in Verbindung mit fintenden Preifen. Im
Mai und Juni entwidelte fih zwar ein lebhaftes Geſchäft, aber im
Hochſommer brach die Cholera aus, bie für den weiteren Verlauf des
Jahres den Häutehandel zum Stillftand bradite.
. Im Jahre 1893 flieg die Einfuhr um 272885 Gtüd, Die Zus
nahme betraf vornehmlich Häute aus Nordamerika und China, In
. Revo» Hork hatte fih ein einflußreicher Häntes und Lebssring unter
den Gerbern gebildet, der die Silbamertlanifchen Berihiffer von dort
zurückſchreckte, jo daß auch dieſe fich mit ihren Zufuhren nad Havre
wandten. Die Breife hielten ſich während ver erften Monate bes
Jahres feft, wichen jedoch fpäter ſtetig. Der Verlauf in Havre litt
unter der außergewöhnlichen Trodenheit des Sommers, in Folge
deren größere Mengen Bieh im Inlande wegen Dangels an Futter
geichlachtet wurden. Die Abnehmer von RiosHäuten klagten vielfad
darüber, daß biefe durchſchnitten und durchlöchert waren. Unter
Anderem find folche Klagen aus Norwegen und aus Rußland befannt
geworben.
Die niebrigften und die höchſten Preife, die im Laufe bes
Jahres 1898 gezahlt wurden, waren:
Franken
für 50 kg
Treodene La Plata und Rio Grande... 48 bi 80
Geſalzene La Plata:
Saladeros DOchfenhäute...........- 47 „ 58
„ Aubhäute .............. 839 „ 58
Mataderos Dchfenhäute............ 88/5 „ 61
n Kubbäute...... PER 4 „ 87
Gefalgene Rio Grande:
ſchwere Ochſenhäute............... WBl/3, 46
leichte PER 0 465
Kuhhäute ....................... 3 „ %
Nordamerikaniſche:
Ochſen⸗ und Kubhäute ...........- 27 40
Stierhäute..................... 2 „238
Gelalzene Pferbehäute. ............... 86l/i „ 46/
Deutihland Bat an Rindöhäuten von Havre jeewärtd bezogen:
im Sabre 1891 3 856 118 kg, 1892 628 114 kg und 1893 675 081 kg.
Rußland pflegt größere Mengen ſchwerer RiosHäute zu über
nehmen und. biefe in Hamburg zu Faufen. Während bes vorigen
Sommers murbe der Ruffifche Bedarf in Havre gebedt, wie bie
dortigen Häuteimporteure annehmen, wegen der durch den Yolifrieg
verurfadten Schwierigkeiten.
In Ziegenfellen war das Geſchäft faft während des ganzen
vorigen Jahres ohne Umſatz, bis im November die Borräthe an
2a Plata und Chile von 118 und 170 Ballen bei einem Preisfall
um 35 p&t. geräumt wurden, Mexikaniſche Ziegenfelle, wovon 583
Ballen eingeführt waren, ſchlofſen fih dem Preisfturz nit an und
blieben zum größten Theil unverläuflid.
Hörner und Knoden.
Nah den Herkunftsländern vertheilte fih die Zufuhr an Ochſen⸗
und Kuhhörnern folgendermaßen:
1893. 1892. 1891.
Stück. Stück. Städ.
Rio de Janeiro und Santos... 288500 448000 822000
Ro Stande .............. 198500 186000 254.000
Montevideo................. 666 000 1217 000 1.064.000
Vayſandu................... 46 000 _ _
Buenos Aires............... 12 500 50000 877000
Pernambuco.............. 74 000 63 000 —
zufammen,.. 12845600 1959000 2007 000
Die Breife hielten fi in folgenden Grenzen:
1898. 1892. 1891.
Franken für 100 kg.
Ochſenhoͤrner Montevideo:
mit kleinen Streifen..... 42 bis 60 35 bis 10 36 bis 110
mittels und ftarfgereift . 66 „ 100 65 „”
Havre.
1893. 1892. 1891.
Ochſenhörner: Franken für 100 kg.
Rio Grande............ 40 bis 45 40 bis 46
Montevideo ............ 0. 50 4 „ m 40 bis 45
Buenos Hired .......... 30, 0235 „ 85
ſtuhhörner............ 18 „ 20 16,„ 1915 „ 29
Der Berlauf if in ben Jahren 1892 und 1893 fortlaufend und
ohne Schwierigkeit erfolgt, und die Preife blieben feft, da bie Zu:
fuhren die Nachfrage nicht Überfchritten. Die gangbarfte Sorte ift
in SHavre „MRontevideo”. Der Beitand am Schluffe des Jahres betrug
an Dehſen⸗ und Kubbörnern nur etma 42 000 Stüd.
An Büffelhörnern murbe ber ganze Vorrath, ber ſich bei
Beginn de3 Jahres 1898 vorfand, 7344 Stüd aus Alexandrien und
10210 kg von Singapore, geräumt; von ben neuen Bufuhren ver-
blieben 11 600 Stüd Büffelhörner aus Calcutta.
Die Zufuhr von Knochen fand im Jahre 1898 ſchnell Abfay.
Sie begifferte fih auf:
680 Tonnen von ben Bereinigten Staaten von Amerika,
317
Der größte Theil des HasresTranfits in Farbhölzern geht nad
Deutſchland.
Dieſe Wanre iſt eines der wenigen transatlantiſchen Erzeugniſſe,
die Deutſchen Segelſchiffen eine lohnende Fracht geben.
In den beiden letzten Jahren find in Havre 30 Deutſche Segel⸗
ſchiffe mit Farbholz eingetroffen.
Die Preiſe ſtellten ſich am Jahresſchluß 1898:
für Blauholz:
Zzad,„ von NMontevibeo,
237 „ von Rio Grande,
160 von Zalparaifo,
80 von Rio de Janeiro,
310 von anderen Drten.
Farbholz und Quebracho.
Es wurden eingeführt:
1898. 1892. 1891.
Blauholz (Campedhe). xonnen.
von Haill ....... ones onunenee 22 447 20 485 14 885
„ San Domingo ............. 10 8371 12 860 13 935
„Cuba ..................... 485 — 1060
„Jamaica................... 13 196 11960 14865
„ ven kleinen Antillen......... b 232 1615 2485
„ anderen Plägen ............ 11 793 10 870 7565
ulammıen 68624 567240 54246
Gelbholz.
von Sentralamerila ............. 11 647 8620 7 760
„Mexiko .................... 2391 635 85
„ anderen Plätzen ........... 7.006 835 695
jzufammen... 21043 9990 8 380
Rothholz (aus Bahia) ........... 999 2315 2080
Quebracho ..................... 6611 3410 22246
überhaupt... 92 177 72066 86960
Des Handel in Farbholz war in ben beiben letzten Jahren
zuftie den ſtellend.
Im Jahre 1892 wurde bei feſten Preiſen ein leichter Verkauf
erzielt, für Gelbholz und Quebracho fand eine Wertherhoͤhung ſtatt.
Im Sabre 1893 bewegten fi die Preiſe trok größerer Zufuhren
in Folge lebhafter Nachfrage in anhaltend fleigender Richtung ſowohl
für Blaus wie für Gelbholz. Blauholz aus Jamaica, das bis vor
einigen Jahren in Harre wenig befannt war, ift wegen feines
billigeren Preifeß belisbt geworden und wird vielfach zu Miſchungen
mit reicheren Hölgern benuft.
Die direkte Ausfuhr nach Deutſchland betrug:
1898. 1892. 1891.
kg kg kg
Farbhotz ....... . 1119627 896800 266 162
Farbholzextratt. 8591988 8246318 3145809
St. Marc ............... 10,75 Franken
Aquin ................... 9,70 „
Sort Libert6.............. 980
Honduras ................ 12,76
Yucatan ................. 12,10
für Gelbholz:
Sorinto und Coſta Rica.... 660,
Feines Holz.
Beſtand am
Einfußr. Abſatz. 31. Dezbr.
Blöde. Dlöde. BDlöde.
Mabagoni:
1891....... 14 869 15 699 1101
1892 ....... 22 416 20 567 2950
1898 ....... 19 865 18 648 8 667
(= 7697 000 kg) (= 7502000 kg) (== 899 000 kg)
Poliſander:
1891....... 11 044 10 604 1349
1832 ..... . 8 892 9370 801
1893....... 7145 7891 1156
(= 2 851 000 kg) (2199 000 kg) (= 884 000 kg)
Andere Edelhölger:
Einfuhr.
1891. 1892. 1893.
1000 kg
Cedernholz, Mexikaniſches und andercd. 1546 646 1173
" zu Bleiftiflen ............ 689 359 789
Espanillaholz ...................... 344 137 245
Guayakholz ........................ 324 26 413
Ahorn ................. ........... 250 382 386
Nußbaum ......................... 488 28 362
Buchsbaum ........................ 432 1603 1444
Roſenholz ......................... 3 — 9
Ebenholz.......................... 1166 730 1164
Verſchiedenes.................... 2892 1796 4176
zujammen... 8123 6196 10150
Die Gefammteinfuhr betrug im Sahre 1898 20098000 kg,
im Sabre 1892 17866000 kg und im Sabre 1891 15581000 kg.
Feines Nutzholz von guter Beichaffenheit Hat in den beiben ver-
flofienen Jahren leicht Käufer gefunden, mährend der Abſatz von
Waare zweiter Klafle ſchwierig war. Da gutes Holz verhältniß⸗
mäßig felten angeboten wurde, bildete ſich Fein lebhaftes Geſchäft.
Die Breife waren während der ganzen Sampagne 1898 fefl. Der
Handel in Havre in biefer Waare pflegt fih zum großen Theil in
öffentlichen periobiihen Verkäufen abzumideln, die etwa 6 mal jährs
lich ftattfinden.
318 Heute.
Indigo. Pfeffer.
Vorrath am Bufammen
Zufuhr. Abſatz. 31. Dezbr. etwa:
Kolli. Einfuhr. Säcke. Kiſten. kg
1801........ .... 4642 4190 2876 I891 .............. 33160 206 3114 000
1892............. 6354 5696 3534 1892 .............. 66797 802 4352000
1893............. 5390 6323 2601 a a 5 41 269 — 2 593 000
i r enthielt: Beſtand am 31. Dezember 1892 75503 kg, am 31. Dezember
Die Zafuhr enthiet 1893. 1892. 1891. | 1893 88693 kg.
Kolli. Die Steigerung der Einfuhr im Jahre 1892, die in geringerem
Bengaliſchen Indigo ................. 2668 4034 2242 | Mafe im Vergleich mit den früheren Jahren auch im Jahre 1893
Indigo von Madras, Bombay, Kurpah. — — 28 angehalten hat, erklärt ſich durch die Herabſetzung des Zolles um
n » Guatemala .............. 2722 2320 2317 | die Hälfte, die ber Bolltarif vom 11. Januar 1892 den Erzeugniflen
"nn Neu Granada............ — — 45 | Branzöfiiher Kolonien bewilligte.
nm Caracas................. — — 10 ’ Aus Der sohn AA ber Anfuhr und dev geringen
| Steigerung, deren ber Verbrauch biefer Waare fähig ift — der Be:
Der Beftand am 31. Beyer une A ftand am Schluffe der beiden legten Jahre dedt ben Jahreskonſum
Bengalifcher Indigo........... 1608 Rolli Frankreichs um das Vierfache —, folgte ein erhebliches Sinken der
Gualemaia⸗Indigo ........... 993 „ ne verde, bie beliebtefte Sorte, fiel im Laufe des Jahres
aufommen... 2601 Rolli von 36 auf 25 Franken für 50 kg.
Die Preisgrenzen ftellten fih für 1/s kg (die Kifte zu 136 bie
140 kg) folgendermaßen:
1893. 1892. 1891.
Franken. Franken. Franlken.
Bengaliſcher Indigo
nah Beſchaffenheit
(14 Sorten) ....... 6,26 bis 10,06 6 bis 12,50 8,26 bis 8,76
Guatemala:Indigo ... 4 „ 9 4,50 „ 10 2,25 „8
Die reihe Ernte in Indien während des Jahres 1891
begünftigte im Jahre 1892 die Einfuhr nah Havre, die Preiſe
blieben ziemlih feit und zogen zum Jahresſchluß an, als ſich die
neue Ernte in Indien ale durch Regen und Ueberſchwemmungen
beeinträchtigt erwies. Dad Jahr 1893 begann mit einem ftarfen
Vorrath. Deutihland hatte fich weniger als gewöhnlich in Calcutta
verjorgt und wandte fih nad Havre. Da gleichzeitig die Preiſe in
Havre niedriger als auf den anderen Indigomärkten ftanden, verlief
das Geihäft in den erfien Monaten recht befriedigend. Im Zuli
ftiegen die Preiſe, als ungünftige Ernteberite aus Indien einliefen
und in Folge deflen der Franzöſiſche Konſum den Einlauf feines
Bedarfs beichleunigte. Einen nadtheiligen Einfluß übte das Fallen
des Silberwertheß aus, das den Exrporteuren in Sndien die Waare
um fo viel billiger auszuführen ermöglichte. Xro der geringen
Indiſchen Ernte von etwa 110000 factory mounds (ju 33/5; kg)
janten die Preife bis zum Ausgang des Jahres.
Einen maßgebenden Einfluß auf das Indigogefhäft in Havre
übt der dortige Terminmart aus. Dem Terminhandel ift es
weientlih zu danken, daß Havre feine Bebentung für biefen Artikel
gegenüber London behalten hat. Ein großer Theil, man fagt bie
Hälfte der Londoner Borräthe, wurde im Borjahre in Havre arbitrirt
und dorthin verladen. Die Filiere Indigo, die Einheit des Zermins
handels, befteht aus 9, 10 oder 11 Kiſten von zulammen 1300 kg
Gewicht, bei einer Dualität zu 10,50 Franken das halbe Kilo. Es
ift geftattet, minderwerthige Maare big zu 0,70 Franken unter ber
bezeichneten Durchſchnittsqualität oder befjere Wanre bis gu 1 Franken
darüber zu liefern.
Nach Deutichland wurden birelt ſeewärts verfandt im Jahre 1891
6886 kg, im jahre 1892 9814 kg und im Sabre 1893 1714 kg.
Der Hauptveriand für Deutichland erfolgte im Jahıe 1898 mit der
Eiſenbahn.
Der Terminmarkt in Havre für Pfeffer iſt im Juni 1801 ein⸗
gerichtet worden und hat ſich zum größten Terminmarkt dieſes
Artikels entwickelt. London, Marſeille und Borbeaug, die für den⸗
jelben früher maßgebend waren, find hinter Havre zurückgetreten.
Die Indiſchen Pfeffer find erit durch den Terminhandel nach Hapre
gezogen worden. Die Filière Pfeffer — Tellihery — wird zu
100 Sad im Gewicht von 6000 kg angenomnten.
Kakao.
Beſtand am
Einfuhr. Abſatz. 31. Dezbr.
Säcke. Säcke. Säcke.
1891 ...... 230 054 240 280 35 017
1892 ...... 242 911 251 797 26 131
1893 ..... . etma 294 000 237 241 82 890
In Folge der Hollermäßigung für bie Franzöfiſchen Kolonien
ftieg die Zufuhr aus Guadeloupe und Martinique im Jahre 1892
um 30 pCt. Das Gefhäft entwidelte fih im Laufe des Jahres
ziemlich lebhaft in fteigender Richtung. Während der erften Hälfte
des Jahres 1893 ftiegen die Preife von 70 auf 90 Franken für ger
wöhnlichen Kakao. Darauf verlangjante ſich die Nachfrage, die Zus
fuhren vermehrten fih, namentlich auß der reihen Ernte von Gun.
yaquil, und die Preife fielen von Zuli ab.
Havre pflegt die ganze Ernte von Haiti aufzunehmen; im vorigen
Sabre wurbe dieſe auf 25000 Sad berechnet und tft in ber Haupt
ſache von dort nad Deutichland gegangen. Der Haiti⸗Kalao findet
für die billigen Sorten Schololape Verwendung. Die birelte Kalao⸗
außfuhr von Havre nah Deutſchland betrug im Sabre 1891
1262802 kg, im Sabre 13892 1178040 kg unb im Sabre 1893
2685914 kg (1 Sad = etwa 68 kg).
Die Breile ftanden am Jahresſchluß:
1892. 1898,
Franken Franken.
Para ........... ....... 86 bis 8 92 bis %
Trinidad ............... HU u 86 84 „ 89
Cote Ferme.......... SB 1 u „ 125
Bahia ................. u 5 75.3
Haiti ......... ......... ia. BG 2 „ %
Guayaquil............. Um. 95 O3 Me. R
Bundeloupe u. Martinique 105 „ 106 105
Havre. — Dänemarf.
Rum und Tafias.
1891. 1892. 1898.
Einfuhr. Fafſer. Faſſer. Fäfler.
von Martinique ....._ 24028 80995 88240
„ Reunion...... . 1381 1515 2389
n„ Guabeloupe .... 2881 1290 5 026
„ anberen Drien.. 564 217 171
jufammen... 29254 34017 40826
Die Einfuhr nad Havre umfaßt feit mehreren Jahren baupts
ählih nur Rum und Taflad aus Franzöſiſchen Kolonien, für anderen
Alkohol wirkt der hohe Boll fehr ungünftig. Das Jahr 1892 ſchloß
bei einem Beflande von 4000 Faß mit fintenden Preifen, und das
Jahr 1893 Hat den Jmporteusen Heine beſſere Geftaltung gebradit.
Der Berlauf iſt für alle Sorten äußerft ſchwach gemeien, fo daß
am Ende des Jahres ein noch größerer Vorrath als im Jahre 1892
auf Lager blieb.
Ein Rüdblid auf den Bang des Handels in den einzelnen
Baaren giebt bei ben meilten das gleiche Bild: eine ungeheuere
Ueberfüllung des Weltmarkied. Sobald fih in den Breifen einer
Waare eine Beflerung zeigt, weil ihre Erzeugung an einer Stelle
geringer geworben ift ober weil eine Induſtrie fich lebhafter ent
widelt, fällt bie Spekulation barüber her, führt aud allen Bezugs⸗
ländern neue Mengen herbei und ber Rüdichlag tft flärter als ber
Aufihwung.
Dänentarf.
Handelsberichte für das Jahr 1893.
Aarhuo.)
Landwirthſchaft. Die Ernte in der Umgebung von Aarhus
if für das Jahr 1893 als „unter Mittelernte“ zu bezeichnen mit
Ausnahme des Wintergetreides, deſſen Ernte ganz gut war. Syn
Folge der mangelhaften Ernte an Zuttermitteln waren bie Lands
wirthe gezwungen, um ihren Biehbeftand erhalten zu Lünnen, große
Bolten Futtermittel von außerhalb zu Laufen. Beſonders find fo
große Mengen von Ruffifcher Gerſte, wie nie zuvor, für biefen
Zwed eingeführt worden. Sie war zwar von geringer Qualität, wurde
aber wegen bed niebrigen Preifes für Futterzwecke gern gekauft.
Bon den Probuften der Landwirthe find Butter und Schweine mit
Iohnenden Preifen bezahlt worden, wogegen alle anderen Brobufte
berfelben ungewöhnlich niebrig im Breife ftanben.
Dandel. Die ungünftige Lage ber Landwirthſchaft im
Jahre 1898 Hat auch den Handel ungünftig beeinflußt. Biel
Kapital ift verloren gegangen, faft alle Waarenpreife find im
Jahre 1898 weiter heruntergegangen.
Bon wichtigeren zollpflichtigen Waaren wurben eingeführt:
kg kg
Wein...... 90 985 Eiſen und anderes Metall 5 682 000
Oladwaaren ......... 118690 Del und Betroleum... 7688000
Kaffee......... B18 600 Reh ............. .. 290.000
Zucker....... 1660000 Salz ............... 1 800 000
Tabal............ 372 700 ſAubikfuß.
Tonnen 87 288
zu 160 xg Holy .............. Kommerz⸗
Steinloble .......... 181 695 laſten.
xg 14 926
Tertilmaaren ........ 227 806
N) Wegen des Borjahres f. Hand. Ar. 1893 II. &. 259.
319
Bon wichtigeren inlänbtihen Waaren wurden nah bem Aus⸗
Ianbe ausgeführt außer Getreide:
Schweineflei ........... 948 000 kg
Rindvieh................ 607 Stück
Butter................. 72 382 Tonnen von 112 kg.
Inbuſtrie. Eine nere, ſehr bebeutende Hufnagelfabrik tft
angelegt worden.
Der Schiffsverkehr in dem Hafen von Aarhus geſtaltete
ſich im Sabre 1893, wie folgt:
Bom Inlande gingen ein:
Laſten. Zaften:
1023 Segeliiffe von 9245, mit Ladung von 5381
1013 Dampfihifie „ 78005, u m „ 16828
gingen aus:
1032 Segelihiffe „ 9542, n „ " 4488
1044 Dampficiffe „ 83198, m " 6 232
Bom Auslande gingen ein:
Laſten. Laſten.
876 Segelſchiffe von 16443, mit Ladung von 16133
337 Dampfihifie „ 76540, n n „ 68254
gingen aus:
353 Segelidiffe „ 17, „ n 1301
333 Dampfihifie „ 7209, 12 026
Freberikohaun.)
Die Einfuhr ſtellte ſich, wie folgt:
Werth:
Menge. Dart.
Koblen .................. Tonnen 16 766 260 000
Holz ................... .. Kubiffuß 267687 200000
Kleie.................... kg 2 7708165 200 000
Deltuchen................ 668 263 80 000
Getreide................. " 1873200 200.000
Guano .................. 1804370 108 000
Kaffee ................... n 14 145 29 000
Zucker .................. " 246566 120.000
Metall und Eilen.......... n 347292 190.000
Manufalturwaaren. ....... " 28750 100000
Hummern ............... „ 167 023 320.000
Heringe.................. 2217790 100000
Die Artikel, die von Deutſchland eingeführt werden, ſind
hauptſächlich Kleie, Delkuchen und Manufakturwaaren. Von Rußland
gehen ebenfalls Delkuchen und Kleie ein, ſowie Getreide, von Nor⸗
wegen Kleie und von Frankreich Delkuchen und Manufakturwaaren.
Steinkohlen, Guano, Eiſen und Metalle kommen hauptſächlich
von Großbritannien; Holz, Heringe und Hummern von Schweden
und Norwegen; Salz von Portugal und Deutſchland.
Die Ausfuhr beſteht hauptſächlich aus Produkten des Acker⸗
baus und der Viehzucht, ſowie aus friſchen Fiſchen.
Es wurden ausgeführt: Werth:
Menge. Mark.
Butter................. kg 1148450 2800000
Speck ................. 439 400 440 000
Fleiſch................. 366 744 360 000
Eier............... u... Stiegen 228 588 220 000
Fiſche, frilhe............ kg 618 281 200 000
(1,4 | n 68 500 80 000
Heu .................. 410 000 80 000
1) Megen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 186.
320
Geit dem Berbot der Einfuhr von Rindvieh in Großbritannien
haben die Exporteure verjudt, in Deutſchland Adfay zu finden.
Auch wird Rindvieh in geſchlachtetem Zuftanbe nad Rorwegen und
Großbritannien verſchifft; Iebende Schweine werben nad Hamburg
verfanbt.
Die Butter wird burch die Exrporteure hauptſächlich frei an Borb
zu Preifen verlauft, die jede Woche burch eine Kommiffton in Kopen⸗
hagen feftgeleht werden. Berichtebene Schweinefchlächtereien find in
ben legten Jahren errichtet, und die Produzenten finb beftrebt, nur
Tleine Schweine von 80 bis 100 kg für Großbritannien zu produziven.
Die Ausfuhr von Fiſchen Hat noch immer großen Umfang, und
bie Fiſcherflotte wird immer noch vergrößert, auch werben die neuen
Schiffe größer gebaut. — In den letzten Jahren hat man verfucht,
bei land zu fiihen, und zwar mit ganz gutem Nefultat. Ferner
ift ein Dampfſchiff gebaut, mit welchem man beabfichtigt, die Fiſche
in frifdem Zuftende nad Großbritannien auf den Markt zu bringen.
Schifffahrt. Der Hafen von Frederikshavn tft faft immer
eisfrei. Däniſche und Norwegiſche Schiffe verkehren am meiften bort,
und ein Wal in der Woche gehen zwei bis drei Dampfſchiffe von
dort nad) Großbritannien mit Butter, Eiern, Sped u. f. w., drei
Mal wöchentlich Dampfiiffe nach Ehriftianzfand und Gothenburg,
und ein Mal wöchentlih nach Ebriftiania und Kopenhagen.
Deutſche Schiffe find nur wenig an den Schifffahriäverkehr in
Frederikshavn betbeiligt.
Als Nothhafen wird ber Hafen, ber bis 22 Fuß tief ift, von
Schiffen aller Nationen befuht, und Kohlen für Dampfihiffe find
dort immer vorräthig, wie auch andere Schiffsbebürfnifie.
Strandungen kommen öfter vor und Bergungsbampfichiffe, fowie
Rettungsapparate find längs der Küften ftationirt.
Sribericin.!)
Bom Außlande direft wurden an Bauptjählihen Waaren
eingeführt:
Pfund. Pfund
Wein .............. 48955 Metalle............ 409 421
Gladmwaaren........ 13518 Del und Petroleum . 1879 016
Hopfen ............ 14968 Gteinfalz........... 4 680 000
Steingut........... 17639 Raffinirtes Say .... 88 871
Borzellan ..... ...... 2429 Tabak ............. 70 751
Laſten Laſten
1852 2537
Steinloblen ....... -I Tonnen Bauholz ........... aubufuß
109 363 1692
Manufakturwaaren u. Pfund
Twiſt .......... 552 760
Ausgeführt nad dem Auslande wurde ſeewärts an baupts
ſächlichen Artikeln: 1206 Liter Spirituofen, 8016 Tonnen Gtein-
toble, 120000 Pfund Korn, 44850 Pfund Stroh.
Die Ausfuhr über die Zollgrenze bei Bambrup beftand haupt⸗
ſächlich aus:
Tonnen Pfund
Gerſte............. 1642 Sped......... sono. . 176258
Pfund Fleiſch ............ 2916 117
Grasfamen......... 564658 Butter ....... ..... 288 860
Berihiedene Samen. 267418 Wild...... ....... 41516
1) Wegen bed Borjahres |. Hand, Arch, 1898 IL ©. 96.
Dünsmarf.
Stůck Pfund
Eier............... 226 000 Grobe Eiſenwaaren. 480 857
Pfund. Yeine W 5 008
Fett. ............. 208 481 Kleie.............. 401 854
Stück. Lumpen .......... 1295 100
Pferde............. 9548 Leimleder ....... ... 37 000
Hornvieh und Kälber 2630 Rohe Metalle....... 51 368
Schweine ........- .. 15278 HDelluden ........ ..... 982 376
Bund Grobes Payier...... 241996
Rohe Knochen ...... 2772406 Tinbearbeitete Steine. 454400
Biehbnare.........- 101265 Tang .............. 312 000
Hefe............... 1278230 Hölzerme Geräthe. 711 000
Künftliher Dünger .. TEOTEO Wolle .......... 16 346
Stroh ............ b24 974 Bien .............. 10 540
Garten⸗ und Feld⸗ Friſche Yılde...... .962012
gewächſe ......... 2216298 Gefalgene „ ....... 47 224
Häute und Felle 983884 Hummer........... 435 132
Die Einfußr von Deuifhland nad Fridericia ftellte fich
ungefähr mie im Jahre 1892, dagegen Üt bie Ausfuhr von Däne:
mar! nad Deutihland über bie Landesgrenze durchgehend zurück⸗
gegamgen, z. 8. ift die Ausfuhr von Hornvich, Kälbern, Garten⸗
und Feldgewächſen umb von DOelkuchen nur balb fo groß gemeien
wie im Sabre 1892. Die Ausfuhr von Schweinen beirag nur ein
Fünftel der vorjährigen und eine Ausfuhr von Torf fand gar nicht
ftatt. Dagegen war bie Ausfuhr von Zünftlihem Dünger, Grass
famen und groben Eifenwanren faft zwei Mal fo groß ala im
Sabre 1892.
Die Ernte war etwas unter mittel. Die Winierfanten fteben gut.
Sn dem Sabre 1893 war die Schifffahrt dur den Heinen
Belt vom 14. Sanuar bis Anfang Mär durch Ei unterbroden.
Die tägliche Verbindung zwiſchen Fridericia und Fünen wurde indeß
von der Dampffähre aufreiiterhalten.
Sn dem Sabre 1893 Liefen in den Hafen von Fridericia
83 Deutide Schiffe mit Ladung ein.
Die Einfuhr diefer Schiffe beſtand aus:
Steinkohle................ 2627 Laſten
Steinſalz ................. 879 454 Pfund
Gerſte ................... 35730 „
Eiſenröhren............... 720 Stüd
Torf ..................... 150 Fuder
Bauholz .................. 69 Laſten
Granitſteine .............. 2637 Kubikfuß
Im Jahre 1893 liefen überhaupt 870 Schiffe ein und gingen
416 Schiffe wieber aus.
Der Nationalität nach waren hiervon 34 Deutide, 11 Rors
wegiſche, 44 Schwebilche, 11 Britiiche, 1 Ruffifhe und 269 Däniſche
Ediffe.
Hiervon kamen von den Staaten des Deutihen Reichs 1 Schiff
von Hamburg, 55 Schiffe von Preußen und 2 von Lübed,
Bon dem Auslande kamen:
159 Segelfdifie ....
35 Dampfihiffe.... „
und Harirten
151 Segelfdiffe ....
und 86 Dampfidiffe....
wieder aus.
von 8282 NReg.«Tonuen.
15 073 n
von 8206 Reg :Tonnen
„ 14898 "
Dänemark.
Horfen®.!)
Die geihäftlihen Verhältnifie find, wie e8 nach der guten Ernte
im Jahre 1892 zu erwarten war, ruhig unb befriedigend gemefen.
Wenn aud die Ernte im Jahre 1893 keine gute war, fo bat bieß
fh im Jahre 1893 wegen der vorjährigen guten Ernte noch nicht
bemerkbar gemadt. Die Einfuhr von Getreide ift daher auch im
Jahre 1893 im Vergleich mit der im Jahre 1892 beträchtlich zurück⸗
gegangen.
Die Einfuhr bezifferte fi, wie folgt:
1892. 1898.
Pfund. Pfund.
Gerſte........... 330 000 —
Safer... ....... ...... 223 060 1870
Reiyen..... ......... 6 946 840 5 636 740
Roggen ............. 1098 600 850 200
Delluden ........... 3 739 885 4 441 337
Rleie ............... 12 088 921 8 788 778
Dünger ............. 699 680 268 400
Hiervon kamen aus Deutſchland:
1892. 1893.
Pfund. Pfund.
Weizen............. 2 092 000 227 600
Delluden ........... 214 294 968 982
Kleie.............. 1188 308 225 629
Die hieraus hervorgeht, bat nur eine Mebreinfuhr von Del
kuchen ftattgefunben, die ausſchließlich Deutfhland zu Gute kommt.
Ausgeführt wurben:
1892. 1893.
Pfund Pfund.
Weizen............5 648 600 420 000
Roggen ............. 5 062 600 2 482 000
Gerſte .............. 1 260 600 1 260 200
Hafer ............... — 2 868 200
Schweinefleiih ....... 1 988 013 2 460 809
Butter .............. 4 669 871 2 609 856
Stiegen. Stiegen
Eier................ 431 041 300 918
Die Schweineſchlächterei in Horſens Bat im Sabre 1893
21574 Schweine gegen 18 677 im Jahre 1892 gefchlachiet.
Die Ausfubrzahlen geben hinſichtlich der Ausfuhr von Vutter und
Eiern infofern Fein richtiges Bild, ald wegen der Gisverhältnifſe im
Winter ded Jahres 1898 die Ausfuhr zum Theil über Esbjerg geleitet
und fomit in Horſens ber zollamtlihen SKontrole und bem
ftatiftifchen Nachweis entzogen wurde. Es kann aber mit Sicherheit
angenommen werben, daß die Ausfuhr von Butter und Eiern nicht
geringer als im Sabre 1892 geweſen ift.
Kolding.?)
In dem Sabre 1898 Tiefen in den Hafen von Kolbing im
Ganzen 780 Schiffe ein und gingen 783 Schiffe wieber aus.
Der Rationalität nad) waren Hiervon 67 Deutſche, 1 Britifches,
1 Rieverländifches, 97 Schwediſche, 16 Norwegiſche, 1 Rufftiches,
6 Finländifche, 601 Daniſche Schiffe.
Hiervon famen von Deutſchland 116 Schiffe.
I) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 193.
I) Bergl. Hand. Arch. 1892 IL. S. 809.
Deutihes Sandels Archis 1894, II,
321
Bon dem Auslande überhaupt kamen
223 Segelfdiffe...... von 18247 Reg. Tonnen
65 Dampfidiffe.... „ 12489 n
und gingen borthin
203 Segelidiffe...... von 15549 Reg.-Tonnen
48 Dampfidiffe..... „ 10159 „
Außerdem ift der Hafen alle vierzehn Tage von einem Dampfs
fchiff, das von Stettin und Lübel kam, beſucht worben,
Bon Kolding gingen nah Deutihland 49 Dänifhe Schiffe,
theils leer, theils in Ballaſt.
Vom Auslande direkt wurden an hauptſächlichen Waaren
feewärts eingeführt:
Pfund Pfund
Zucker........... 872469 Gpirtiuofen ........ 549 870
Syrup. .......... 877818 Delluden .......... 8 679 189
Thee .............. 2726 AKleie .............. 8775 503
Tabatsblätter....... 800 166 Roggen ............ 1 734 691
Sopfen ............ 11989 Gerfle........... «. 7121004
Kaffee .........-... 268663 Buchweizen ........ 616 162
Borzgellan .......... 25 697 Bucmeizengrüße..... 677 840
Wein ............. 82698 Weizenmehl....... 1074 288
Nanufakturwaaren.. 184115 Feldſamen ......... 215 049
Metalle............ 629 116 Tonnen
Del ............... 1844 908 Steintoble ......... 61069
Reisd............. 823 448 Kubikfuß
Salz ............. 861276 Bauholz und Bretter. 67 089
Die Ausfuhr nah dem Auslande beftanb hauptſächlich aus:
Pfund Tonnen
Buder......... co... 4655 Gteintohle ........... 2085
Thee ............... 184 Kannen.
Del ................. 3880 PBranntwein ....... . 1014
Tabatsblätter.......... 12 884 Bund
Metalle.......22.0.... 100600 Gegeliudh ........... 2018
Kurför.!)
Der Handelsverlehr mit Deutſchland zeigt einen bebeutenben
Aüdgang im Sabre 1898. Bon Korför wurden nah Häfen in
Deutſchland im Sabre 1898 ausgeführt:
Daniſche Werth:
Tonnen. Kronen.
Gerſte.................... 5 444 60 000
Pfund.
Fettwaaren.. ............... 670 66 286 330
Fiſche, Felle. ...... 0.000... 8076694 460 500
„ geräuderie und gefalgene 82 942 16 600
Stüd
Rindvieh.................. 5297 1324 260
Schafe und Kälber........... 408 8 160
Pferde.................... 12 7200
Schweine ............... 12107 9686560
Badfleine .....oueronenenune 101 000 2 000
zufammen....... — 3 132 600
Dagegen hatte der Gefammtwertb der im Jahre 1892 nad)
Deutſchland ausgeführten Waaren etwa 8651 060 Kronen betragen.
1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 94.
44
322
Im Einzelnen bat die Ausfuhr von Getreide, welche im Jahre
1893 nur Gerfte umfaßte, im Verhältniß zum Borfahr zugenommen.
Die Ausfuhr von Fettwaaren zeigt einen ganz bedeutenden Aufſchwung,
dagegen hat die Ausfuhr von Rindvieh und Schweinen ftar! abge-
nommen. Diefe Veränderungen in der Ausfuhr Däniſcher Viehzuchts⸗
produkte find eine Folge der in Dänemarkim Jahre 1893 aufgetretenen
Pauls und Klauenſeuche und der durch Diefe bervorgerufenen Deutichen
Abwehrmaßregeln.
Die Einfuhr aus Deutſchland beftand hauptfähhlic in Futter:
ſtoffen; hiervon wurden im Jahre 1893 eingeführt:
Deſtuchen.. 2119958 Pfund im Werthe von etwa 106 000 Kronen,
Kleie ..... 16040 „ m „ "nn. 731280 n
gegen 1815500 bezw. 1047 120 Pfund im Vorjahre.
Schiffahrt.
Die Zuganſchlüſſe in Dänemark für die Deutſchen Poſtdampf⸗
ſchiffe Mel—Rorför find feit dem 1. Mai 1893 in befriedigender
Weiſe geändert. Geit Anfang Mai 1898 fährt daß erfte von den
neuen Deutiden Schiffen auf diefer Linie.
NykjBbing (Falfter).‘)
Das verfloffene Jahr ſtand wie dad Vorjahr unter einer faft
allgemeinen wirthſchaftlichen Depreifion.
Nachdem Dünemart dad Jahr vorber ben Engliihen Markt
für Lebende 8 Vieh verloren Hatte, mußte es im Jahre 1898 aud
Deutihland als Abſatzgebiet entbehren, da die Maul⸗ und Klauenfeuche
bie Sperrung des Deutſchen Marktes veranlafte, und ba hierzu noch
die äufßerft ſchlechten Kornpreiſe kamen, fo wurde das Jahr 1893
für die Lanbwirtbichaft außerordentlich ſchlecht. Nur einzelne Pros
pulte warfen einigen Gewinn ab. Die Butter brachte zwar in
Folge der ſchlechten Arbeitöverhältnifie und der Arbeitseinſtellungen
in Großbritannien etwas geringere Preiſe als früher, doch waren fie
nit ſchlecht, und Schweinefleiſch fand fogar gut im Preiſe.
Die Entwidelung ber Genofienfhaftsihläctereien Bat die Ausfuhr
ſtark gehoben.
Betreideernte. Die Gerfles und Haferernte ift als ſchlecht,
dagegen bie Welgens und Roggenernte ala etwas unter mittel zu
bezeichnen. Die Heus und Strohernte, welche für den großen Bieh⸗
beftand fo wichtig ift, war jo gering wie feit lange nicht, fo daß das
Bfund Heu beinahe ebenfo theuer war wie Südruffiiche Gerſte,
welche wegen ihrer Billigleit in großen Mengen eingeführt worden ift.
Die Zuderrüben lieferten einen ſehr guten Ertrag. Bebaut
wurben 2864 Tonnen Land (1580 ha) gegen 2400 Tonnen im Bor-
jahre, und ber Ertrag betrug 1084 3882 Gentner Rüben, alſo 878
Sentner pro Tonne Land gegen 382 Centner im Vorjahre. Die
Buderfabrit in Nykjöübing Hat ohne Störungen und mit
gutem Gewinn gearbeitet.
Die Genoſſenſchaftsſchweineſchlächterei in Nykjöbing bat ebens
fallz gute Erfolge aufzuweiſen, fie Bat von 14000 Schweinen
18500 geſchlachtet und nah England gejandt und ben Reſt von
500 Stüd lebendig nach Deutihland geſchickt. Leitere waren zu
groß für den Engliſchen Markt. Die Ausfuhr nah Deutſchland ift
aber fehr unvortheilhaft, ſeitdem verlangt wird, daß bie Thiere gleich
nad ihrer Ankunft in Deutſchland geſchlachtet werben; die Koften,
welche dadurch entfiehen, find unverhältnigmäßig groß. Leber, Därme
und Nieren jendet die Schlächterel jeht nah Hamburg.
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 130.
Dänemarl.
Schiffsvertehr. In dem Hafen ‚von Rykjöbing gingen ein
vom Ausland 288 Schiffe von 24 361 Reg⸗Tonnen mit 21 971 Reg.
Tonnen Sabung, unb gingen borthin aus 199 Schiffe von 23 509
Reg. Tormen mit 5249 Tonnen Ladung. Vom Inlande gingen ein
917 Schiffe von 39399 Reg.-Tonnen mit 20608 Tonnen Ladung,
und gingen aus 1085 Schiffe von 39 899 Neg.» Tonnen mit 17322
Tonnen Zabung.
An Waaren wurden feewärt? von Deutihlanb eingeführt
59 000 kg EChilifalpeter und Kainit, 415000 kg Keie, 410000 kg
Deltuchen, 66 000 Stüd Mauer⸗ und Dachſteine, 4721 Tonnen Weizen,
2082 Tonnen Mais, 750 Tonnen Roggen, 2641 Tonnen Hafer und
1224 Tonnen Erbſen. Ausgeführt nah Deutihland murben
nur 678 Stück Rindvieh, 1844 Stüd Schweine und 3000 kg Fiſche.
Im Hafen von Stubbefjdbing wurde eingeführt von Deutid:
fand burg 9 Schiffe von 848 Reg.»-Tonnen 40 Tonnen Kleie,
45 Tonnen Delluhen und 61 Tonnen Mauer und Dadfteine.
Die Ausfuhr betrug 6000 kg lebende Fiſche und 112000 kg trockenes
Seegras.
Sm Hafen von Gijedſer wurden von Deutſchland 858 kg Stüds
güter und 1760 Gänfe eingeführt. Die Außfuhr befland in
217000 kg Fleiſch, 715 Stüd Rindvieh, 8200 Stüd Schweinen,
2000 kg Fellen, 5657 kg Fiſchen und 21 kg Gemillen.
Randerb.!)
Die Ernte. Im Bergleih mit ber Ernte bed Jahres 1892
ftand ber letztjährige Ertrag bedeutend zurüd, aud bie Wiefen gaben
einen geringeren Durchſchnitisertrag als gewöhnlid. Aus Mangel
an Grafung mußte das Rindvieh in ben Ställen bleiben und ber
erfparte Ueberſchuß der vorjährigen Ernte an Heu und Stroh zu
Hülfe genommen werben. Der Ertrag der Milchwirthſchaft wurde
bebeutend geiämälert, und die zur Mäftung beftimmten Rinder
magerten ab. Die Erwartungen ber Landwirthe wurden ſehr
berabgeftimmt, und nod am Schlufſe des Juli Befürdtete man
allgemein einen vollflänbigen Mißwachs und glaubte, den Bichs
beftand beicgränten zu müflen. Die Verhältnifie nahmen jedod
fpäter in Folge von Regen eine Wendung zum Befleren.
Wenn die Ernte auch als unter einer Mtitelernte ftehend
bezeichnet werden muß, fo überfieigt ber Ertrag dennod) den Örtlichen
Bedarf, und hei umſichtiger Benugung werben Heu und Stroh eben:
fans für den feften Viehbeſtand fi als ausreichend ermweifen. Hier
kommen jebod die Borräthe, welche noch von ber reihen Ernte ded
Vorjahres vorhanden find, ſtark in Betracht. Dielen ift es auf
zuzuſchreiben, daß noch gegen Ende dei Jahres 1898 einige Ausfuhr
an Heu und Stroh vorgelommen if. Der außerordentlich hohe
Preis dieſer Stoffe enthielt freilich eine ſtarke Verſuchung zum Ber
Taufe, welcher viele bebrängte Lanbleute nicht widerftehen konnten.
Milchwirthſchaft. Der aus ben Meiereiprobulten erzielte
Gewinn ift bebeutend niedriger ausgefallen als im Vorjahre. Zu
dieſem Ergebniß haben die niebrigen Butterpreiſe erheblich bei⸗
getragen.
Des Schweinezudt wird anbauernb die größte Aufmerffamteit
gewidmet, und wirb biefe vielfeitig als ber extragreichfte Zweig ber
Landwirthſchaft bezeichnet. Außer den Genoffenihaftöichläctereien
machen auf die befteßenden privaten Schlächtersien gute Gefchäfte.
1) Wegen bed Vorjahres |. Sand. Arc. 1893 LI. ©. 262.
"Dänemarf.
Pferdezucht. Auch bie Pferdezucht, welche mit immer zu⸗
nehmender Sachkenntniß in größerem Umfange Betrieben wird, wirft
einen angemeſſenen Gewinn ab. Jedoch werden die Preiſe, welche
für die nach Deutſchland und Frankreich ausgeführten Pferde erzielt
wurden, im Bergleid mit ben Preifen, welche in ben let vorher;
gehenden Jahren bezahlt wurben, ala weichend bezeichnet. Gute
Zuchtthiere werden im Ranbersihen Diſtrikt mit ſehr hohen Preifen
bezahlt, welche ſich im Laufe des Jahres ſtetig zu ſteigern ſchienen.
Im Augemeinen Hatten die Landwirthe im Laufe des
Jahres 1895 mit großen Schwierigkeiten zu lämpfen, deren Folgen
erſt in biefem Jahre zu Tage treten werben.
Eine Rargarinfabrit wurde im Laufe bes Sabre in
Ranberd gegründet, deren Betrieb nad und nad erweitert
worden ifl.
Bon wiätigen Artileln wurden im Jahre 1898 im Safen von
Ranbers eingeführt:
cbm
aus Schweben........ 9489
Bauholz ................ | „Jinland ......... 1542
„ Rorween........ 602
„ Peutihland ...... 666
Gifen: kg
„ PDeutilend....... 506 589
„ GSämeben........ 1232 666
Stangen und Sc | ” roßbritannien 64966
„RNorwegen ....... 419
„Großbritannien 2% 518
Stahl in Glangen...... | „ Göäweben........ 544
„ Bentihland ...... 280
n Beutiälanb ....... 261 650
„ Großbritannien 181 445
„ Belgien ......... 16 602
Eifenwaaren ........... „ GSämeben......... 8 882
m Rorwegn........ 6 745
| „ den Berein. Staaten
( von Amerilg .. 895
„ BDeutidlandb....... 17.060
Metalmanıen ........0... | „ Belgten.......... 8.078
„ Großbritannien 642
„n Gämweben........ 81 306
Solsfabrllate..........00. — „ Deutihland ...... 47471
„ Großbritannien... 17 786
Glas und Glnäwanren. | „Deutſchland ...... 7 70%
n Belgien ......... 2412
Hopfen.................. „Deutſchland ..... 6692
Häute und Felle ......... n PBeutihland ...... 18 849
. „ Deutihland...... 69 978
Kaffee.............. | „ Großbritannien... 1849
„ den Ricberlanden.. 985
„ Großbritannien... 2922 866
| 1 | „ Belgien.......... 924 675
„ Rußlaudb......... 792 298
„ BDeutfhland ...... 685 080
„ Rubland....... 1.245 522
Delluchen.............. | „ Weanlueih ....... 678647
„ Deutihland ...... 479 788
„ Deutidland ...... 848 688
Vetroleum............... | „ ben Verein. Staaten
von Amerlia .. 816 816
Reis und Reismebl.......
Salz, rohes und vaffinirtes
Filzhute
ci ı 33 3
Deutihland
Deutiäland ......
Deutihland.......
den Niederlanden.
den Nieberlanben.
Deutihland ......
Belgten
Deutidland ......
Deuticland ......
Gropbritannien ...
Deutfdland ......
n Deutihland ......
„ Beutidland......
Großbritannien ...
Deutihland ......
kg
7190 990
670 227
97 322
9547
8 048
4210
1094
324
Die Ausfuhr ber widtigftien Waaren aus Randers im
Jahre 1893 ſtellte fich, wie folgt:
kg
Roggen ................. aus Norwegen ........ 1 347 700
Weigen ................. nm Norwegen........ 60 000
„ Deutigland ...... 315 400
Gerfte .................. { „ Großbritennien ... 41600
„ Großbritannien... 2569 500
Yafer ne { „Deutſchland ...... 200 000
Butter.................. „Großbritannien... 1867376
Geſalzenes Schweinefleiſch. „Großbritannien... 3049 582
Schock.
Eier.................... „ Großbritannien ... 61 488
Schifffahrt. In inländifcher Fahrt liefen 129 Segelſchiffe
und 104 Dampfihifie yon 26068 Reg. Tonnen mit einer Beflauung
von 19 038 Tonnen ein, und 135 Segelihiffe und 104 Dampfidiffe
von 25461 Reg.-Tonnen mit einer Beſtauung von 12911 Tonnen
liefen wieder aus.
In außländiicher Fahrt gingen 175 Segelichiffe und 74 Dampf:
ichiffe, zufammen 249 Schiffe von 30861 Reg.⸗Tonnen mit einer
Beftauung von 80238 Tonnen ein und 169 Segelſchiffe und
77 Dampfſchiffe, zufammen 246 Schiffe von 31025 Reg.-Tonnen,
deren Beftauung jebod nur 9066 Tonnen betrug, wieder aus.
Evanefe.!)
Die Weigens und Roggenernte war ziemlich gut, während die
Gerftes und die Haferernte eine jchlehte war. Die Dualilät des
Getreides war gut
Der Ertrag ber Fiſcherei war nur mittelmäßig. In den erften
Monaten des Jahres verloren die Fiſcher in Folge Eisgangs viele
Banggeräthe. In den lekten Monaten war ber Lachsfang gut, aud)
über die Preife für die Lachſe war nicht zu Hagen. Die Rejultate
der Heringäfifcherei waren gute, aber der Abſatz ließ zu wünfden,
und bie Preife waren niedrig, Biele Heringe gehen geräudgert nad)
Kopenhagen und nah anderen Orten Dänemarks.
An der Dftlüfte Bornbolms und Chrifliansd wurden im Jahre
1893 von Deutichland bauptfächlich eingeführt:
Werth:
Mengen. Kronen.
Meizenkleie....... ....... Pfund 2480340 100 000
ODelkuchen ............... 833 500 20 000
Salz ............ ....... 25 790 200
Steinfoßle ..... ... ..... Tonnen 8 737 7 500
Cement ................. n 280 1500
Mauers und Dadifteine ... Stüd 816 500 5 000
Eiſenwaaren............. Pfund 668 124 40 000
$5 11T: ı 2 n 8 639 500
Wein................... „ 1 130 400
Schuhzeug .............. F 150 150
Fiſchernetze ............. 1033 1000
Leinengarn.............. 1993 1500
Manufakturwaaren ....... 2 544 2 500
zuſammen einſchl. minder
wichtiger Artikel........ — — 180 750
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 268.
‚Dünemarl.
Rah Deutihland wurde an hauptſächlichen Wanıen audgeführt:
Werth:
Mengen. Kronen.
Geräuderte Heringe ... ..- Bund 82 800 500
Bolle rohe Heringe ......- w 7 146 1500
Behauene Granitfleine .... Kubilfuß 10 000 15 000
Rohe Sranitfteine ........ ” 6 000 232000
Steinfhutt...........- .. n 181 000 20 000
Pflafterfteine ...... ..... Quadratfaden 4733 60 000
Gerste .................. Pfund 366 087 20 000
Yalborg.!)
Die Ernte war eine ſehr ſchlechte. Die Lage der Landwirth⸗
ſchaft, welche fi In Folge der guien Ernten in ben beiden vorher⸗
gehenden Jahren gebefiert Batte, wurde dadurch wieber jchledhter.
- Großen Nachtheil brachten der Landwirthſchaft auch die in den vers
ſchiedenen Theilen des Landes, Bauptfählih auf den Inſeln, aufs
tretenden Seuden unter den Hausthieren, weil wegen berfelben,
namentlih zur Verhütung der Verſchleppung der Mauls und Klauen:
feuche, die Ausfuhr nad) Deutihland, Großbritannien und Schweben
volftändig verboten wurbe.
Um für die Berlufte einigermaßen Erſatz zu ſchaffen, wurde
geichlachteteß Bieh nach Hamburg zum Berkauf ausgeführt. Schon
im März fanden Probeſchlachtungen ftett. Die Erfolge waren zwar
nicht völlig befriedigend, doch ermuthigten fie, Die Verſuche fortzufeken.
Die für dieſe Gegend fo wichtigen Pferbepreife waren bebeutend
niedriger als im Jahre 1892 und trugen noch ferner zur Ber:
ſchlechterung der Lage der Landwirthſchaft bei.
Die Produktion von Butter und Eiern hielt fi ungefähr auf
ber Höhe der früheren Sabre. Die Einnahmen aus der Schweine
zucht, der wejentlichiten Grmwerböquelle ber Landwirthſchaft, haben fich
einigermaßen gebeflert.
Was den Handel betrifft, fo war bie Ausfuhr wegen ber oben
erwähnten Verhältnifie, ausgenommen bei Butter, Eiern und Sped,
welde in größeren Mengen als im Vorjahre nad Großbritannien
ausgeführt wurden, geringer als im Borjahre.
Das Getreidegeihäft war ein wenig beſſer als im Vorjahre;
namentlich wurde ber billigen Preiſe wegen Schwarze-MeersBerfte in
bedeutenden Mengen zum Futtergebrauch eingeführt.
Die Schifffahrt war nicht fo belebt ala im Borjahre. Die
Trachten waren niedrig und brachten den Rhedern wenig Gewinn.
Aug von Deutigen Schiffen verehrte eine geringere Anzahl in
diefem Hafen.
Bon induftriellen Anlagen murben im Jahre 1893 eine
Wattenfabrit und eine Schololabenfabrit neu errichtet.
Verkehrsüberſichten.
Maarenvertehe mit Dentihland im Jahre 1893.
Einfuhr.
Bfund Pfund
Dünger ............ 260000 Hide .............. 17 600
Weizenlleie ......... 1088 000 Aether .. 2222202... 511
Kainit ............. 1821000 Baft ............... 1070
Deltuchen.......... 288000 Tinte .............. 80
Alaun ............ 4800 Wichſe ............. 3 860
Apothelerwanren..... 42625 Blumen, natürliche .. 470
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Mrd). 1893 II. ©. 86.
Blumen, fünflide ...
Dleifedern ..........
Budpdruderfhwärze ..
Büder..... ........
Bürftenbinderarbeiten
Ralaobohnen........
Dredslerwaaren.....
Hein in Flafchen....
Dein in Fäflern ....
Spiritus in Yäflern..
Farbholz
Indigo und Cochenille
eo .....—e.ESe. 0»
Stroßhüte ........ ..
Pflaumen, getrodnete.
Andere getrocknete
grüchte
Geſalzene ober einges
madte Früdte....
Randeln
Aepfel und Birmen...
Erangen ..........
Reintrauben ........
Friſches DObfl........
Zeinlaat....... oo...
Kleeſaat............
GBraßfaat ...........
Andere Sämereien...
Galanteriewaaren....
Gerbftoffe ...... ....
Hefe ...... ........ .
Epiegelglas........
Glaswaaren ........
+ 2. WR .....
darz..............
Theer............ .
Yummi und Bummis
WAATEN ....... .
4253
Dänemark. — Tripolis.
Pfund
Hanf............... 985
Stüd
Hüte, ladirte u. feidene 124
Pfund
Fılzbüte........... . 2 602
Kartoffeln... ......... 2 934
Kartoffelmebl....... . 227000
Zwiebeln ........... 85 000
Dopfen ............. 9 385
Inſtrumente ........ 2000
Erde und Thon, uns
verarbeitet ........ 279400
Rauerfteine und Dach⸗
ziegel ........... 166 000
Steingut........... 14341
Porzellan.......... 6636
Kaffee .............. 200 1655
Badwerl............ 1289
Fleifh und Sped.... 8847
Fertige Hlleider...... 9123
Korkholl............ 14 500
Korkflopfen ......... 492
Gerſte.............. 1842 000
Hafer .............. 379 000
Weizen............. 1016 000
Mais .............. 654 000
Dal .............. 20 000
Roggen „22.222.020... 1 265 000
Erbſen ............. 29 000
Gerfiengries ........ 10 000
Weizenmebl......... 400 000
Roggenmehl......... 437 000
Shießpulver ........ 8 704
Karbamomen..... ... 1604
Vanille ............ 144
Mustatblütbe ....... 160
Bimmet ............ 7087
Kümme............ 27 400
Pfeffer ............. 8463
Gemürznellen ....... 1 821
Senflaat............ 1370
Zorbeerblätter ....... 500
Holzkohle ........... 10 000
Tonnen
Steinkohle .......... 1424
Pfund
Siegellack........... 340
Leim............... 4875
Lichte .............. 550
Baummollens u.Leinen«
garn ............ . 176588
Zeinenwaaren u. Segel«
tuch ............ 16 983
Baummwollenwanren .. 17104
Seidenwaaren........ 3158
Wollengarn ......... 7216
Wollenwaaren....... 89 018
" Schriftgießerarbeiten . 1024
— —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
————— —— — — — — — — —
325
Pfund Pfund
Golds u. Silberwaaren 87 Soda ........... ... 667 000
Band⸗ und Stangen⸗ Eßwaaren .......... 24 347
eiſen............. 513 000 Gement ............ 632 000
Stablftangen........ 89 000 Kubikfuß
Gegoſſene Eiſenröhren 14 000 Muhlſteine......... 310
Eiſennägel.......... 272 000 Pfund
Eifenplatten ........ 15000 Kandis und Meliß... 879000
Eifendraßt.......... 169 000 Buderzuder.......... 43 000
Gezogene Eifenrößren. 121000 Syrup, Honig ıc..... 14 500
Brobe Eifenwaaren... 125600 Säuren ............ 18 800
Andere Eifenwaaren.. 108600 Thee. .............. 6 896
Bintplatten ......... 15000 Robtabal........... 102 900
Meaellwaoren ...... . 11200 Gigarren ........... 525
Mineralien, robe..... 23000 Raudtabal.......... 160
Betroleum..........» 306 604 Taumer!............ 3 834
Andere Dele ........ 169000 Pflanzen. ........... 10 500
Käſe.............. 360 Wagenſchmiere....... 2600
Papier............. 96 638 Kubikfuß
Barfümerlien ........ 2180 Eichenholz .......... 1 385
Reis............... 805 812 318
Schilf.............. 1600 Bauholz, anderes .... | Laſten
Seife ............. 971 109
Sago.............. 69 000 Pfund
Salpeter ........... 83000 Bötterwaaren...... 180 000
Steinſalz ........... 532 000 Tifhlerwaaren ...... 28 765
Anderes Salz....... 1665000 Uhren ............. 1866
Glauberſalz ......... 14000 Wolle.............. 83 000
Roeder .............. 2380 Bitriol............. 46 000
Lederwaaren ........ 1737 Wagnerarbeiten ..... 1500
Ausfuhr.
Stück Pfund
Rindvieh ........... 3204 Rohleinwand........ 47 694
Kälber............ 99 Cement ............ 11981 710
Schweine ........... 610 Kubikfaden
Pfund Rohkreide........... 106
Fett ............... 10 000 Pfund
Speck .............. 2400 Geſchlemmte Kreide... 993.000
Tripolis (Syrien).
Handelsbericht für das Jahr 1893.
Die Lage de Handel war im Sabre 1893 keineswegs befrie-
digend. Der tiefe Stand der Getreidepreife in Europa und Amerila
verhinderte die Getreideausfuhr nad Europa, die ſich in früheren
Jahren auf ungefähr 11/5 Millionen, bisweilen fogar auf 2 Millionen
Konftantinopeler Käle,1) d. 5. auf etwa 442 500 bis 590 000 Doppel:
centner belief. Nach den Ausweiſen bed Zollamtd in Tripolis wurben
1) Die Konftantinopeler Kele ift ein Hohlmaß, das 37 1 fakt.
Eine Kele Weizen wiegt, je nach Herkunft und Qualität, 22 bis 26
Dien ober 28 bi8 83 kg, eine Kele Gerfte 17 bis 19 Dien ober 22
bis 24l/e kg. Im vorigen Jahr wog ber in Tripolis zur Ausfuhr
gelangende Weizen aus ber Gegend von Homs und Hama 23 Dien =
24 /g kg pro Kele, Gerfte gleicher Provenienz 18 Den ober 23 kg
pro Köle.
326
im vorigen Jahre außgeführt: Gerfte 145 760 Käle oder etwa 33 660
Doppelcentner nad Europa, Gerfte 3332 Köle oder etwa 770 Doppel:
centner nach anderen Häfen der Türkei, Weizen 6142 Kele ober etwa
1810 Doppelcentner nah Europa. Die Ernte war im Allgemeinen
eine mittlere; fie wird nah den einzelnen Gattungen der Körner»
früchte von den Händlern, wie folgt, geihäkt:
Weizen ......... 400 000 Kele oder etwa 118000 Doppelcentner,
Gerite.......... 20000 „ u» n46000 „
Maid .......... 150000 „ „ nn. 50040 n
Dark ........... 16000 „ u 6 840 r
Kichererbien ..... 8000 „ u „26690 "
Linſen .......... 3500 „ u n 8 650 „
Bohnen......... 2500 „ m " 1375 n
zufammen.... 896000 „ 282 095 „
Apfelfinen, Sitronen und Gedrate ergaben eine ziemlich
reichliche Ernte und erzielten im Anfang der Saifon gute Preije in
Odeſſa, und troß des fpäteren Preisrüdgangs nahm die Ausfuhr
nit ab. Der Anbau diefer Früchte nimmt immer mehr zu, und
jedes Jahr entſtehen neue Anpflanzungen. Die Zunahme ber Pro⸗
duktion zwingt zur Ausfuhr um jeden Preis, damit die Früchte
nit an Drt und Stelle verberben. Die Ausfuhr nad Odeſſa,
Konftantinopel, Smyrna, Trieft, Liverpool u. j. w. wird auf 120 000
Kiften geichätt, von denen etwa zwei Drittel nad Odeſſa gehen.
Bon Dlivendl wurde kaum ein Drittel der gewöhnlichen auf
3 Millionen Dien (= etma 38500 Doppelcentner) geſchätzten Menge
probuzirt, davon wurben etwa 10 000 Dffen (etwa 130 Doppelcentner)
nach Aegypten verfandt, während der Neft zum großen Theile zur
einheimiſchen Seifenfabrifation verbraudgt wird. Der Preis mar in
Folge der außergewöhnlich reichen Delernte auf der Inſel Kreta ein
gedrückter. Die in Tripolis fabrizirte Seife wird auf 11/9 Millionen
Dien (etwa 19250 Doppelcentner) geihägt; ein großer Theil davon
fand im nörbliden Libanon, in Hama, Homs, Nleppo und Kara⸗
manien Abfak.
Seidentolons wurden nit mehr als 500000 Dien (etwa
6400 Doppelcentner) gewonnen, von denen ungefähr drei Viertel
nah Marfeille verihidt wurden.
Die Wolleausfuhr von Tripolis wird auf 570000 kg ans
gegeben, von benen 525000 kg nad London, Liverpool und News
Hort, der Reſt nach Marfeille und Trieft gingen. Die Wolle kommt
aus ber Gegend von Hama und Homs.
Die Schwammfiſcherei ergab ein Crträgniß von 120 000
Sranten; die Schwämme wurden faft ausſchließlich nad Marjeille
verfandt, eine Meine Partie im Werthe von 6000 Franken ging
nad Trieft.
Das aus dem Innern nad Tripolis gebradte Süßholz wird
auf 676 000 kg berechnet, wovon 419 000 kg nad) New⸗-York, 21 000
nad Bremen, der Reft nad London, Marfeille und Trieft verſchifft
wurden.
Der Ausfuhrhandel im Allgemeinen mar fehr wenig zufriebens
fiellend, und die Befürchtung tft allgemein, daß er auch in Zukunft
fih nit heben wird, angeſichts des ſchweren und unbefiegbaren
Wettbewerbs, welhem die Erzeugniffe von Tripolis fett einiger Zeit
auf den großen Europäiſchen Märkten begegnen. Dazu kommt,
dag Tripolis Gefahr läuft, in nächfter Zeit durch den projeftirten
Bau einer Eifenbahnlinie Beirut — Damaskus — — Homs — Hama— Aleppo
von ber für daffelbe jo überaus wichtigen Zufuhr aus den Nachbar:
ftäbten Homs und Hama abgejchnitten zu werden.
Der Einfuhrhandel dagegen tft im Steigen begriffen. Dieſer
Aufſchwung ift den neueingeführten Hafengebühren, welche Die den
Tripolis. — Tahiti.
Hafen yon Beirut berübrenden Schiffe und Warren zu entrichten
haben, zu verbanten. Bisher bezog Tripolis feinen Bebarf an
Europäifhen Waaren aus Beirut, jet fangen bie Kaufleute in
Tripolis an, fie direkt aus Europa zu begiehen. Aber die Bes
deutung der Stadt Tripolis beruht in ber Ausfuhr, nicht in ber
Einfuhr; man befürchtet daher, falls nicht unvorbergejehene Umftände
eine Aenderung ber Hanbelöverbältniffe herbeiführen, ihren bevor:
ſtehenden Niedergang.
Die Kurfe der Hier umlaufenden Gelbforten waren:
Piaſter.
1 Pfd. Sterl.......... ...... .... 134,30
Türk. Pfund... .......... ......... 122 —
20 Srantenftüd......-... ......... 107,—
Silbermebidhibie......... ......... 22,30
Altilit........................ 6,—
BAhUE.............. ........... 3,—
Der Schiffäverkehr im Hafen von Tripolis ftellte fi im Jahre
1893, wie folgt:
Es verfehrten:
Dampfr Segel: Reg.:
Nationalität. ſchiffe. ſchiffe. Tonnen.
Aegyptiſche.......... 106 — 106 263
Britiſche............. 77 — 52 763
Fanzöſiſche ........... 52 — 97 970
Griehiihe..........- . — 19 5 038
Italieniſche........... 11 8 7614
Heſterreich⸗Ungariſche.. 1 — 1140
Auffiide .........-... 62 — 77 830
Schwediſche........... 1 — 411
Turkiſche............. 66 1478 84 823
ulammen ....... 365 1500 483 862
Tahiti.
Die Produktion von Vanille,
Einem Bericht des Britiihen Konſuls in Tahiti über die bortige
Produktion von Vanille ift Folgendes zu entnehmen.
Die Produktion von Banille wird auf Tahiti feit mehreren
Jahren betrieben und zwar hauptfächlih im Diftrift von Papara,
mwelher mehr als vie Hälfte der auf den Narkt von Tahiti
gelangenden enge liefert.
Die Art des Anbaues ift in der Negel fehr einfach. Die Rebe
wird im Schatten von Bäumen geftedt und ihr überlaffen, ſich dort
bie nöthige Stüße zu ſuchen. Manchmal wird dafür geforgt, daß
bie Pflanze fih rund um den Baum zieht und nit Höher wird
als 9 Fuß, um zur Beit ber Inokulirung die Blüthe leicht erreichen
zu können. Schatten, wenn auch wicht zu bicht, iſt unbebingt nöthig,
um dad Wachsthum der Schoten zu ſichern. Etwa ein Jahr nad
ber Pflanzung beginnt die Rebe zu blühen, und bie dann flattfinbende
Inokulirung muß nit Sorgfalt außgefährt werden. Frauen⸗ und
Kinderhände find dazu am geeignetften. In ſechs bis neun Monaten
nad) der Inokulirung find die Scheten reif zum Ginfanmeln und
Trodnen. Das Trocknen wird meiſtens noch in ſehr primitiver
Meife bewirkt, indem die Schoten abwechſelnd im Innern bei
Haufes in Tücher gemwidelt ober während des Tages im Yreien auf
Matten der Sonne außgefeßt werben, in Perioden von drei ober
vier Tagen, bis fie troden und für ben Markt geeignet find. Die
Tabiti. — Eaft London.
Nachtheile, welche bei dem Trodnen auf Matten im Freien dadurch
entftehen, daß bie Schoten häufig durch plotzliche Regengüfle durch⸗
näßt werden, ehe fie unter Dad, gebracht werben Tönnen, haben bie
einheimifchen Pflanzer zu ber Vebergeugung gebracht, daß es befler
if, die Schoten in Käften mit Glasbedeckung zu trocknen.
Auf der TemaruasPflanyung im Diftrit von Papara wird
große Sorgfalt darauf verwendet, den Stod der Pflanze gut zu
halten, Unkraut zu befeitigen und bie Snofulirung in der beften
Beife vorzunehmen. Die Erzeugnifie dieſer Pflanzung erzielen des⸗
bald auch bie höchſten Preife.
Die zum Trocknen benutzten Käften mit Glasbedeckung find aus
hartem Holz von 6><4x2 Fuß Tiefe. Sie werben gewöhnlih zu
drei Biertel gefüllt, indem bie Schoten auf eine auf bem Boben des
Kaſtens ausgebreitete Dede gelegt und oben wieberum mit einer
boppelten Dede zugebedt werden. Dann werden bie Blasdedel aufs
gelegt und die Käften eima 14 Tage lang der Sonne außgefekt,
worauf die Schoten in ber Regel genligenb burchichwigt find, um
in den Trodenraum gebracht zu werben. Diejes Trodenhaus ift
volftändig aus Eifen und enthält brei Reihen von Lagern aus
Eiſendraht. Die Schoten werben zuerſt auf das oberfie Lager
gelegt, dann auf das zweite und britte, je nachdem das Trodnen
oorjhreitet, und bleiben auf dem letzten, unterfien Lager, bis fie
vollftändig teoden und für den Markt geeignet find. Die jährlichen
Andgaben für eine Pflanzung von etwa 23 Heltaren, wie bie
Zemaruha⸗Pflanzung, mit einem erfahrenen Auffeher, der jährlich
1000 Dollars erhält, betragen etwa 2000 Dolard. Die Jahresernte
fellt fih auf 100 bis 200, ausnahmsweiſe fogar bis auf 800 kg
pro Hektar. Ein Durchſchnitt von 150 kg würde alfo für eine
Pflanzung von ber bezeichneten Größe einen Ertrag von 3450 kg
pro Jahr ergeben, was bei einem Durchſchnittspreis von 2 Dollars
für 1 kg einen Neinertrag von 4900 Dollars ergiebt. Im
Jahre 1893 iſt der Durcjiäänittdertrag in Folge des anhaltenden
Regens freilich nicht erreicht worben.
Die Vanille von Tahiti iſt qualitativ geringer als die von
Mertto, Bourbon und Mauritius, dazu kommt, daß die Vor⸗
sihtung für die Ausfuhr zu wenig forfältig gefchieht.
Trotzdem bat bie Ausfuhr in den letzten zehn Jahren konſtant
genommen. Die Bereinigten Staaten von Amerika bilden das
hauptſächlichſte Abjaggebiet, doch gehen von Zeit zu Zeit auch Fleinere
Nengen nach Frankreich und Großbritannien.
Die Ausfuhr Tahitis von Vanille betrug:
Engliſche Werth: Engliſche Werth:
Pfund. Pſfd. Stel Pfund. Bfb. Ste.
1883 ..... 27% 818 1888 ..... 12569 6028
1884 ..... 5 44 1686 1889 ..... 8789 1758
1886 ..... 4919 1475 1890 ..... 15882 8248
1886 ..... 8408 2522 1891..... 24555 1456
1887 ..... 7610 80% 1892 ..... 060 4418
Eaft London,
Handeläbericht für das Jahr 1893.')
Der Werth der Ausfuhr aus dem Hafen von Eaft London ift
auch im verfloffenen Jahre wieder zurüdgegangen und betrug nur
188 998 Pb. Gterl. gegen 826 784 Pfd. Sterl. im Vorjahr.
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 282.
321
Jedoch iſt dieſer Rüdgang in Teiner Weile etwa einer vermin⸗
derten Produktion zuzuſchreiben, ſondern dem weiteren Fallen der Werthe
unferer Ausfuhrartitel.
Der Werth von rohen Fellen und Häuten hat die niebrigfte biß-
ber bekannte Preisſtufe erreicht, und es iſt ſehr unwahrſcheinlich, daß
die Preiſe fih in kurzer Zeit beſſern werden. Auch der Preis für
Schafwolle hat bebentenb nachgelaflen und iſt nicht weit entfernt von
ber niebrigften Rotieung, die jemals dageweſen iſt. Ebenfo tft auch
Angorafaar ganz beträchtlich im Preife zurüdgegangen.
Teohdem fcheint die Vieh⸗ und namentlih Schafzucht betreibende
Benölkerung ſich eines mäßigen Wohlſtandes zu erfreuen, es ift ein
Außnahmefall, wenn ed überhaupt vorlommt, daß eine Farm zur
Subhaftation kommt.
Die Ernte fiel im Allgemeinen jehr mittelmäßig, zum Theil
ſchlecht aus, befonderd bie Weizenernte. Dagegen wurbe von Überall
eine gute Haferernte gemeldet, und aud bie Maisernte fiel zur vollen
Aufriebenheit aus.
Die Anrtoffeleente war hingegen ſchlecht, und die Kartoffeln find
in Folge deſſen ziemlich im Preife geftiegen.
Das Bieh wird in eingezäunte Ländereien getrieben, bie im
Sommer wenig oder gar wicht als Weide benugt worden find, und
bort feinem Schickſal im Winter überlaffen. Diefe Art von Wirth:
haft begünftigt natürlich die Uebertragung von anftedlenden Krank⸗
heiten ungemein, und hatte benn auch im werflofienen Jahre Kaffraria
wieber ganz beträchtliche Verlufte durch bie Mauls und Klauenfeude,
Rothwafler und Lungenfeuche zu verzeichnen.
Die Einfuhr im Gegenſatz zu ber Ausfuhr zeigte einen bes
deutenden Zuwachs. Dieſelbe betrug 2245574 Pfb. Sterl. gegen
1546 172 Pfd. Sterl. im Vorjahr. Dies ift bie bebeutenbfte Eins
fuhr, die je über Eaft London finttgefunden hat.
Diele bedeutende Vermehrung ift jeboch nur der Thatſache zu:
zufegreiben, daß die kürzeſte und billigfte Eiienbabnverbindung für
den Gütertransport von der Kapkolonie nad) den Goldfelbern Trans
vanls von Eaft London nah Johannesburg gebt, «8 bat fi beum
au, ſeitdem bie große Eifenbahnbrüde bei Bethulie fertiggeftellt
worden ift, der Verkehr über Eaſt London nad ben Goldfeldern ver:
dreifacht.
Die Schifffahrt hat in Folge bes vermehrten Verkehrs einen
lebhafteren Aufſchwung genommen. Die Dampficiffe, bie regelmäßig
nach Gaft London Tommen, gehören nad wie vor der Engliichen
Dampficiffsverbindung an.
Doc hat ſich auch die Deutſche Segelſchifffahrt im Sabre 1893,
wenn aud nur in verbältnikmäßig Heinem Maßſtabe, wieber ein-
geftellt, und möchte es deshalb gerathen fein, bie Aufmerkſamkeit ber
Deutihen Rheber beſonders auf die großen Berbefjerungen bes
Hafens von Eaft London zu lenken.
Der Flußeingang hat nun eine Xiefe von 17 Fuß 6 Bol bei
niebrigem Wafler und 24 Fuß bei Hochwaſſer.
Die Verwaltung bed Hafens ift von der Regierung auf einen
fogen. Harbourboard“ übergegangen, welcher aus brei Vertretern
ber Regierung, dem Bürgermeiſter ver Stadt und brei von ber
Kaufmannihaft erwählten Mitgliedern zufammengefekt iſt. .
Der Antheil Deutſchlands am Handel bat fi im Ganzen
wenig verändert.
Die Deutſch ſprechende Beröfferung erfreut fih im großen
Ganzen eines ziemlihen Wohlſtandes. Die Deutichen haben fi ein
eigenes Schulgebäude errichtet.
328
Handel und Schifffahrt im Zahre
Die Sefammteinfubr belief fi auf 5 346 809 Dollars gegen
4 684207 Dollars im Jahre 1892.
Der Antheil der einzelnen Länder an der Einfuhr ift aus
folgender Tabelle erfichtlid:
repräjentirt, gegen 3 Schiffe im Jahre 1892 mit einem Werthe von
1) Wegen des Borjahres f. Hand. Arch. 1893 IL S. 300.
Hawqii⸗Inſel. — Santiago de Cuba.
Hatwaii- (Sandwich-⸗) Inſel.
1893.9)
287 548 Dollars. Der Werth der Waaren Deutſchen Urſprungs,
welche eingeführt wurden, belief ſich laut ber Zollamts⸗Statiſtik im
Sabre 1893 auf 73956 Dollars gegen 99114 Dollars im Borjahre.
Die Gelammtausfuhr beirug 10818158 Dollar gegen
8181687 Dollars im Sabre 1892.
ftieg demnad) im Jahre 1893 den der Einfuhr um 5471349 Dollars.
Der Werth der Ausfuhr über:
Der weitaus größte Antheil an Einfuhr und Ausfuhr fällt den
Herkunftsländer. Dollars. Prozent. Vereinigten Staaten von Amerila zu, der ungefähr 93,18 pEt. des
Bereinigte Staaten von Amerila: 4308 188 80,58 Geſammtaußenhandels beträgt.
Großbritannien ................ 421 018 1,87 Eine Ausfuhr Hawaiiſcher Produkte direkt nach Deutſchland at
Deutſchland ................... 13 966 1,38 nit ſtattgefunden.
China ....................... 172 134 3,22 Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Jahre 1893 waren:
Japan........................ 139 439 2,61 Werth: Dollars.
Auftralien und Reufeeland ...... 126 044 2,36 Buder ............. Pfund 330822879 10200 958
Britiſch⸗Kolumbien ............. 65 350 1,22 Reis............... 7 821 004 817 473
Sinfeln des Stillen Dreans...... 17 266 0,32 Bananen ........... Buſhels 108239 105 036
Frankreich .................... 5 300 0,10 Ochſenhäute ........ Stüd 19 203 43 230
zufammen einschl. ber Einfuhr Mole ............. Pfund 391 592 32 259
von anderen Ländern ......... 5346809 100,00 Kaflee.. nennen. " 43 311 10951
Die Hauptiäclichfien Artilel der Einfuhr nach den Hamalifgen | Melafle „nur... Gallonen 67282 6 928
Talg .............. Pfund 13 260 500
Einfuhr in Honolulu. Schaffelle........... Stück 6 785 1 341
Ph v Werth Betelblätier ......... Kiſten 111 506
Es kamen in den verſchiedenen Häfen der Hawaiiſchen Inſeln
Daaren Doll 4 |2Daaren Dollars. 310 Schiſſe an von 319994 Reg⸗Tonnen gegen 272 Schiffe von
Ale, Porter, Bier, Cider 70323 Eifen, Stahl ıc 36 458
; oo ν 3 242 579 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892.
Thiere und Bögel.... 22691 Bijouteriemanren,ibren 20448 den i 1893 ei ik; .
Baumaterial ascnceen. TLOED Bebek an 39.097 Bon den im Sabre eingegangenen Saren Haren:
Kleider, Hüte, Stiefel 216868 Bauholz aranacecnc.. 154.062 Amerilaniſche Se Fee
Kohle und Kols...... "147553 Mafhinen........... 118 228 7
Britifche .............. 58 114 498
Glaswaaren, Lampen 283966 Bünpbölger.......... 8 263 Samaiifche 25 15 759
Drogen, Arzeneien unb Muftkalifche Inftrumente 11545 Sapanifche IL 4 7167
meine Znfme , on de Od dr Sanaien Zn ang Im Bafı 10
Baummollenwaarn... 269598 Farben ............. 41 807 folgende Sqiffe aus: —
Leinenwaaren ....... 21326 Parfumerien x....... 15 887 ’
Seidenwaaren 17695 Gifenbafnmaterial..... 28364 [mit Babung] In Ballaſt. | aulammen. | an,
Wollenwaaren ....... 52681 Sattlerwaaren, Wagenrc. 88136 | Nationalität. Reg | Une] Regs |Anı| Reg, Pindeimiie-
Gemiſchte Waaren.... 17886 Gäde 2. ............ 119 861 zahl. Tonnen.zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. —
Kurzwaaren, Luxus⸗ Spirituofen ......... 75 758 .
waaren 2c. ........ 87 104 Papier und Bücher..
Dünger u. Knochenmehl 140 701 Thee ............... 20 868 riet ’ 202 163 296 2 14 196 219 174 9296676
h ; awaiifche
Ei getsodnet und Binn und Zinnwaaren 680 yeriine nn... 491 102241| 9) 9414| 58lılı 281 499
geſalzen ........... 89 865 Tabak, Eigarren ..... 173368 | Heutide...... 5 50621 — _ 51 50621 1717%
............... 168203 Weine .............. 848318 —ã 8 5116| 1 2062] 4 7167 1 266
Früchte, friſche —on00.e. 9247 zufammen Einful r in Sci e anderer
Hausgeräth . .. .... 51171 Honolulu ante nicht Nationen ... 828 1 1422 2 2 79 566
—— en 3 mannter Artilel.... 8862289 | zufammen...| 2801296042] 30] 28642] 815] 828 seolıo 742658
Gewehre ........... 17011 Dazu Einfuhr in:
Schiepulver......... 8281 De. *****44 195 485
—— ee —*— ......... 2** I & antiago de Cuba .
aftliche eräthe unneene. __T1866
und Werheuge..... 196 021 überhaupt... 4368 177 Handelöbericht für das Jahr 1893.')
Bon Deutihland Tamen 4 Deutſche Gegelfchiffe von Das Jahr 1893 war Fein günftiges für den Handel, obgleich
4844 Reg.⸗Tonnen, deren Labung einen Werth von 203070 Dollars | die höheren Zuckerpreiſe theilweiſe die Pflanger für ben geringeren
Ertrag ihrer Zuderpflanzungen entfchädigten.
1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Ar. 1893 II. S. 261.
Santiago de Cuba. — Kigerien.
Das Land wurde auch duch die ſchwere ſtnanzielle Lriſis in
den Vereinigken Staaten von Nordamerika in Witleivenihaft ges
zogen, die ganz befonbers lähmend auf die Eifenminen wirkte.
Zuder. Die Ernte war Peiner ald im Vorjahre. Doch ba
bie Preife im Durchſchnitt 1 Mark höher waren als im Sabre 1892,
und außerbem die Pflanzer, durch gutes Wetter begünftigt, ihre Ernte
raſch einbrachten und Unkoſten ſparen konnten, fo find bie Ernte:
ergebnifie für die Pflanzer als gute zu begeichnen.
Kaffee. Bei beinahe gleihen Preifen wie im Sabre 1892 iſt
fo die doppelte Menge geerntet. Gine Ausfuhr von Kaffee
fanb nicht ftatt, der geerntete Kaffee wurbe auf ber Inſel verbraudt.
Kakao. Die ſehr trodene Witterung im Jahre 1893 war fehr
ungünftig für bie Kakaopflanze. Nicht allein wurde meniger ges
erntet, fonbern es war auch die Dualität durchaus ſchlecht, fo daß die
Preife erheblich fielen und ber Durdfänittöpreis 60 Mark gegen
68 Mark pro 100 Pfund im Jahre 1892 betrug.
Rum wird jedes Jahr billiger. Der Durdfänittspreis betrug
56 Piennige gegen 68 Pfennige im Jahre 1892 für 1 Gallone bei
75 p&t. Alobol.
329
Tabat. Die Ernten im biefigen Diſtrikt find unbebeutend
und erreichen kaum 8000 Ballen, die zum größten Theil direkt nad)
Deutſchland geben.
Eifenerz Die Mine Yuragua, die im Anfang beB Jahres
mit 1500 Bann arbeitete, kam im Bat in die Lage, ihre Arbeiter
beinahe ganz zu entlaflen. Denn bie Pennſylvania Steal &o., der
bie Hälfte der Juragua⸗Ninen gehörte, liquidirte, und in den Vers
einigten Staaten hörte jede Nachfrage nach Eiſen und Stahl auf.
Die Zahl der Arbeiter ift auf 120 bis 150 reduzirt. Die Ausfuhr
von Erz beſchränkte fih von ba ab auf 5000 bis 6000 Tonnen pro
Monat. Die Minen von Daiquiri (Spaniſh American Mines)
ſtellten ihre Arbeiten ganz ein. In ähnlicher Lage befinden ſich bie
Manganeifenminen, die auch alle ftille ſtehen
Kupfer wird nad wie vor in Heinen Mengen gewonnen, in⸗
dem man Tupferhaltiges Wafler Über Eifen leitet.
Die im Innern der Inſel entdedten Betroleumminen liegen
unbeachtet.
Bon Santiago be Cuba und Smantanamo wurben tm Jahre 1898 ausgeführt:
Kaffee. Zucker. Honig. Tabak. Rum. Kalao. Wachs, Mahagoni. Eifenerz. Manganerz. Cedernholz.
Duintale. Gad. Tierces. Ballen. Faß. Sad. kg Fuß. Tonnen. Tonnen. Fuß.
Bon Santiago be Guba:
nach den Berein. Gtanten v. Umerila 5b WIE 480 712 10 — 9 860 3165665 13617 519
Deutſqhland................ — — — N — — - 2 — — 180
„ Großbeitaunten.............. — — — — 489 — — 161 — — 75
„Spanien.................. 68 89 — — 151 6280 12869 157 — — 10
in der Kfenſfahrt....... 14117 101 — 314 1686 33468 — — — — *
zuſammen ............. 14185 1045608 430 8204 2886 9626 22698 1180 816565 13617 784
Bon Guantanamo gingen nad ben Bereinigten Staaten von
Amerila 222485 Sad Buder, nad London 596 Faß Rum, und in
der Küftenfahrt wurden 30.6596 Gad Zucker verſchickt.
Schiffsverkehr in Santiago be Cuba im Jahre 1898.
Dampfidiffe. | Segelſchiffe.
Ans | Reg» | Ans
zahl. Tonnen. | zahl.
Rationalität.
Reg.»
Tonnen.
Britil
Spaniie ........
Amertlanifche..... 100 204
Rorwegife ...... 441
webtihe ...... 236
angöfie ...... 908
aytianifde....... 146
mmen 868
dagegen 1892 .... 615 781
Algerien.
Auffindung und Ausbeutung von phosphorſaurem Kalt.
Rah dem Handelsbericht des Großbritanniſchen Konful in
Algier für dad Jahr 1892/98 if} in Wigier eine neue unb bedeutende
Induſtrie entftanden, in Folge ber Auffinbung ausbeutefäßtger Bager
von phoßphorfaurem Kalk in verfchiebenen Thellen dei Kolonie.
Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL
Im Departement von Dran find bie bebeutendften Lager in
Inkermann, Rio Salado und in Kona bei Maskara. An biefen
drei Plaͤtzen find im Jahre 1892 1514 Tonnen phosphorfaurer Kalk
gewonnen und 460 Tonnen Ausgeführt worden. Im Sabre 1893
wurden 1957 Tonnen gewonnen und 1120 Tonnen außgeführt.
Biele andere Ablagerungen finb noch vorhanden, zu beren Aus⸗
beutung es nur Geld und Unternehmungsſinn bedarf,
Ungleich wichtiger aber find bie im Departement von Eonftantine
aufgefundenen Lager bei Diebel Dyr in der Nähe von Tebefla,
welde von einer Scottiihen Firma audgebeutet werben und uners
ihöpflih fein follen. Bisher war bie Ausbeute verhaͤltnißmäßig
gering. Die Yinternehmerin bat aber den Bau einer Zweigbahn im
Anſchluß an bie Linie Böne—Guelma, etwa 15 km von Tebeſſa, in
Angriff genommen, die im April 1894 fertig werden ſollte. Alsdann
boffte dieſelbe 200 bis 300 Tonnen phosphorſauren Kalt täglich
fördern zu Können. Das Brobult fol von befonderer Güte fein,
faft ganz frei von Elfen und Thonerde und bei ber Umwandlung in
Superpbosphat daB befte Ergebniß liefern. Der abgelagerte Kalk er»
giebt zum Theil 60 bis 70 pCt. breibafiihe Phosphorfäure.
Eine andere Schoitiſche Geſellſchaft bat eine Konzeſſion bei Djebel
Konif erhalten. Die dortigen Lager werben auf 40 000 000 Tonnen
geihägt. EB iſt aber nöthig, zuerft eine Bahn non 25 km Länge
zu bauen. Alsdann follen täglich etwa 200 Tonnen gefördert und
verfandt werden können. Nach angeftellten Berechnungen ſoll bie
Tonne in Großbritannien mit allen Koften auf 27 Schilling zu
ſtehen kommen und bort zu 35 Schilling verkauft werben können.
45
330
Japan.
Der auswärtige Handel Iapans im Sahre 1893, ')
Der auswärtige Handel Japans zeigt für das Jahr 1898, ver;
glihen mit dem Jahre 1892, folgendes Ergebniß:
1898. 1892.
den. den.
Werth der Einfuhr ............ 88 257 171 71 826 080
Werth der Ausfuhr. ........... 89 712 864 91 102 753
Werth ded Gelammthankbels ..... 177 970 086 162 428 883
Die Zunahme bed Geſammtumſatzes beträgt hiernach rund
151/5 Mill. Yen im Vergleich zum Jahre 1892, welches feinerfeitö gegen
das Jahr 1891 eine Zunahme von rund 20 Mill. Den aufwies. Die
ausnahmöweife Hohe Ausfuhrziffer des Jahres 1892 tft im Jahre 1898
nit wieder erreiht worben; immerhin bleibt ein Weberihuß von
etwa 11/3 Nill. Yen zu Gunften der Ausfuhr.
An dem Handel betheiligten ſich:
1898. 1892.
Yen. Yen.
die Regterung mit... .......... 660 076 1 249 668
Japaniſche Kaufleute mit ........ 80 848 886 25 207 872
fremde Kaufleute mit .......... 145 389002 134 207 671
Der Antheil der drei wichtigften, dem Fremdenverkehr geöffneten
Häfen am Außenhandel war folgender:
Einfuhr. Ausfuhr.
Silber⸗Yen.
VYokohama .............. 86 306 069 55 209 686
Hiogo (Kobe) ........... 41294276 24968 974
Nagaſaki ............... 8 624 061 8 226 061
Zum erften Mal im Jahre 1893 erſcheint Kobe, auf deſſen Aufs
blühen wiederholt bingewiefen worben ift, ala Einfußrhafen dem
Derthe nah an erfter Stelle. Die Zunahme der Einfuhr dafelbft
im Bergleih mit dem Vorjahr beträgt gegen 11 Mil. Yen, in Yolos
hama 5 Mill. Yen. Aud in der Ausfuhr Hat Kobe einen Zurachs,
und zwar von B1/g Mil. Yen, Yokohama dagegen eine Abnahme von
rund 6 Mil. Yen zu verzeihnen. Bon ber Mebreinfuhr Kobes ent»
fallen 8 MiN. Yen auf Rohbaummolle, 2 Mil. Yen auf Maſchinen.
In Progenten des Geſammthandels ausgedrückt ergiebt ſich folgender
Antbeil:
Einfuhr. Ausfuhr.
pPCt. pet.
Dolobama ............... 41,14 61,69
Siogo (Kobe)............. 46,79 27,87
Nagafali ................ 8,99 851
In den anderen geöffneten Häfen betrug der Umfag:
Einfuhr. Ausfuhr.
Pen. Den.
Hakodate .............. 24 322 639 626
Nügata ............... 24 653 15 254
Die Heineren nur zur Benutzung durch Japaniſche Händler ala
Ausfuhrpläge für Landesprodukte geöffneten Häfen weifen zufammen
eine Ausfuhr von nahezu Al,s Mill. Yen auf. Eine fleigenbe Tendenz
macht fih namentlich in der Ausfuhr der Häfen Shimonofeli, Moft
und Kuchinotſu bemerklich. In den für den Handelsverkehr mit
Korea den Japanifhen Kaufleuten geöffneten drei Häfen von Idzu⸗
gahara, Shiſhimi und Safuma ift in Einfuhr und Ausfuhr ein
RKückſchritt gegen die Vorjahre eingetreten.
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 292.
Japan.
Dex Berlehr mit ben wichtigften an ber Eins unb Ausfuhr bes
tBeiligten Länder ſtellt fih nad den Zollüberfichten, wie folgt:
Einfuhr. Ausfuhr. Zuſammen.
Silbersgen.
Bereinigte Staaten von Amerila 6090408 27 739458 83 829 866
Großbritannien .....0.0.... 27 923628 4996 974 82 925 602
China .................... 17 095 974 7714420 24810 39%
Hongkong.................. 8268071 15688874 28 966 5
Frankreich ................ 8305277 19531975 22 837 262
Britiſch⸗ Indien............. 8679029 2471079 11150 108
Deutſchland................ 7818184 1880040 83698174
Korea .................... 1999438 1801243 3300681
Außland .................. 1871 113 621838 2492 %1
Kanada und übriges Britiſch⸗
Amerika................. 16629 1720559 173718
Italien ................... 86675 1631907 1718485
Auftralien ................. 819 034 890687 1209671
Belgien ................... 935 000 226254 1161284
Schweiz ................... 669 301 227 141 896 442
Im Vergleich zum Borjahr zeigt ber Handel mit den Bereinigten
Staaten von Amerika eine Abnahme von 11 Mill Yen, Die aus
ſchließlich auf verminderte Ausfuhr zurüdzuführen ifl. Großbritannien
Bat um 7 Mill. Yen bei der Einfuhr und um 1 Mil. Den bei ber
Ausfuhr gewonnen. Chinas Zuwachs iſt Bauptiädhlic auf bie ver
mebrte Einfuhr von Robbaummolle und Hülfenfrächten zurüdzuführen.
Yür dad Jahr 1898 ſtellt nach den Bolüberfihten der Zuwachs
der Hanbelsbeziehungen mit Deutſchland einen Werth von 1382 343
Yen bar; die Einfuhr von bort indbefondere flieg um faſt 1 Mill. Den,
wobei allerdings der höhere Werth, den die Reichsmark jet in Japa⸗
nifher Währung darſtellt, nicht außer Acht zu laffen ift.
Bünftig geftaltete fi die Betheiligung der Deutihen Dampf
ſchifffahrt an der Ein» und Ausfuhr Japans. An erfier Stelle ficht
auch hier Grokbritannien mit eimer Ziffer von 98 713000 Ben, an
zweiter Stelle folgt aber Deutihland mit 28240000 Yen. Den
dritten Plag nimmt die Franzöfiſche Dampidiffiahrt mit 21 482.000,
den vierten die Sapanifhe mit 13648000 und den fünften bie
Amerilanifche mit 8 201 000 Yen ein. Deutiche Segelfchiffe betheiligten
ſich an ber Beförderung ber Güter mit einem Wertbantheil von
rund 800 000 Yen.
Einfuhr.
Die wichtigften Einfuhrarlilel waren:
1898, 1892.
Yen. Yen.
Robbaummolle ............ 16 151 570 12 324 654
Zucker................. 11 452 025 9519 612
Baummollengarn .......... 7284 242 7181 979
Petroleum................ 4401 040 3 328 398
Bohnen, Erbfen und Hülfen:
früchte . ................ 8 446 636 2 712 044
Reis ................... 3 264 842 2 062 900
Schirting ................. 2316 124 1727 185
Wolmouffelin............. 2305505° 2448899
Eifen einſchl. Eiienpraht.... 1964 902 14% 101
Staltan Eloth ............. 1 489 304 1 062 571
Slanelle ................. 1389 714 1078 742
Eiferne Nägel............. 887 7% 906 422
Baummollenfatin .......... 842 452 623 459
Blanketts ................ 811 022 525 973
gapan.
1898. 1892.
Hen. Yen.
Wollene Tube ...222.200.. 801 407 640 417
Printis................... 635 902 436 544
Wollengarn.............. 618 980 427 992
Velvets................... 489 664 678 374
Wolle.................... 425 120 302 501
Anttinfarben .......-...... 405 047 418 481
Auohol.................. 879 476 892 540
Genfterglaß ............... 869 814 160 568
Satin.................... 111 687 316 662
Aus Deutfchland wurden nah den Solltabellen eingeführt im
Werthe von über 100000 Den:
Den. Mark.1)
Wollenwaaren ............... 2429495 6243 802
Chemilalten und Arzneten..... 1109425 2861 222
Eifen und Eifenwaaren........ 986068 2405 669
Naſchinen und Mafchinentbeile 647 989 1 665 882
Farben und Farbwaaren...... 674235 1475 784
Metalle, verſchiedene und Metall»
wanren................... 414200 106449
Bapier und Schreibmaterialien. 245 608 680 943
Getraͤnke................... 116 554 296 974
Weiber raffinirter Zuder wurde für 1228022 Yen, brauner
Buder für 704889 Yen mehr als im Borjahre eingeführt. Der weiße
Zucker kommt bauptfähli aus den Naffinerien von Hongkong.
Einige Japaniſche Kapitaliften Haben indeß neuerbings den Plan
gefaht, in Japan ſelbſt Einrichtungen zur Raffinirung des Zuckers
zu treffen, und ſachverſtändige Perſonen zu Borfludien in das Auss
land entiendet.
Rohbaummolle Die Einfuhr dieſes Artilels richtet ſich nach
Hiogo und Dfafa und Bat im Laufe der Iekten zehn Sabre, dank ber
Ausbreitung der Baummollenfpinnerei in Japan, die zur Beit Über
nabezu 400 000 Spindeln verfügen bürfte, außerordentlich zugenommen.
Nah einem zwilchen der Bereinigung des Japaniſchen Spinnersien
und der Japaniſchen Dampfſchifffahrtsgeſellſchaft (Nippon— Yuſen —
Kaiſcha) getroffenen Abkommen verpflichten ſich die erſteren, ihre
Baummolle von Bombay nur mit Fahrzeugen dieſer Geſellſchaft zu
verſchiffen, und garantiren berfelben einen beftimmten Betrag von
Fracht. Die Beninfular- und DrientalsLinie bat in Folge deſſen
ihren Frachttarif für Rohbaumwolle auf einen faſt nominelien Gag
ermäßigt, und es ift ein Konkurrenzkampf entftanden, beflen Enbe
vorläufig nicht abzufehen ift.
Baummollengarn wurbe ungeachtet ber heimiſchen Fabrik⸗
thätigleit etwas mehr eingeführt ala im Borjahre. Die Einfuhr von
Indien (11/4 MIN. Yen) weift dennoch eine Abnahıne von mehr als
1a Mil. Den, diejenige von Großbritannien (6 Rill. Den) eine Zus
nahme von nahezu 9/4 Mid. Den auf.
Die Einfuhr von Wollenwaaren war im Sabre 1893 recht
bebeutend und, jedenfalls in Kobe, wo fowohl in Japaniſchen wie in
fremden Händen vecht beträchtliche NReftbeftände blieben, über den Ber
darf Hinausgebend. In Yokohama blieben am Ende des Jahres un-
verfauft: Tuche (ſchwarze und blaue) 492 Stüd, Coatings 1000 Stüd
und Buckſtins 590 Gtüd.
Slanelle weiien, foweit ganz Japan in Betracht kommt, feit
dem Sabre 1887 die größte Jahreseinfuhr auf, während Yokohama
allein betrachtet feine höchſte Ziffer im Sabre 1889 erreichte. Im
I) Bei der Umrechnung in Reichsmark ift der Durchſchnittskurs
bed Jahres 1898 mit 1 Pen gleich 2,57 Mark zu Grunde gelegt.
33i
Laufe ber Ickten fieben Jahre wurben nad) Japan an Flanellen eins
geführt:
Yard. Werth in Yen.
I1887............... 1 321 946 323 779
1888............... 1814 247 649 366
I889............... 3434 116 1029 986
1890............... 3 079 465 927 662
1891............... 1388 078 406 859
1): 7 3 880 202 1073 742
1893............... 4 268 050 1 389 714
Daß diefer Artikel ein wirklicher Bedarfsartikel für Japan ges
worden ift, Täßt fi) aus ber ungeachtet des fallenden Silberkurſes
beſtaͤndig ſteigenden Einfuhrziffer ſchließen.
Die Einfuhr ruht faſt ganz in Deutſchen Händen, überſtieg aber
wie ſchon im Vorjahre den Bedarf. Auch von dieſem Artikel geht
das meiſte nach Kobe und Dſaka, von wo aus Anfang dieſes Jahres
viel Waare in Tokio zu Schleuderpreiſen angeboten wurde. Die Reſt⸗
beftände in Yokohama werden geſchätzt auf: gemuſterte Flanelle
14070 Stüd, geköperte farbige Flanelle auf 870 Stück. Nicht für
außgefchloffen gilt e&, daß fih mit Schluß des Laufenden Jahres
wieber ein größerer Antbeil Großbritanniens an der Einfuhr billiger
gemufterter Flanelle ergeben wird. Die Engliihen Flanelle enthalten
eine ben Deutihen Fabriken anjheinend bisher nod nicht geglüdte
Miſchung mit Baummolle, die geſchickt mit der Wolle verfponnen ift,
und haben ihrer Billigteit halber neuerbinge größere Aufmerkſamkeit
bei den Japanern gefunden.
Satins (silk and cotton mixture) ftehen ala Einfubrartifel,
wie es fcheint, auf dem Außfterbeetat, da daB einheimifche Fabrikat
fi) ſehr verbeffert Hat und mefentlich billiger if. Europäiſche halb»
feidene Satin find durch hohe Rohfeidenpreife und durch den Stark
gewichenen Kurs fo theuer geworden, daß die Japaner fich Lieber mit
ihrem eigenen billigen Fabrikat beanügen, obgleich ihm bie ſchöne
Europäiihe Appretur fehlt. Ob die Verhältnifie ſich jemald wieder fo
außgleigen werden, daß eingeführte halbſeidene Satins mit den ein«
beimtichen konkurriren Tönnen, läßt fich ſchwer voraudfagen.
Petroleum zeigt eine Mebreinfuhr gegen das Borjabr von über
1 Mill. Yen im Werthe, die ausſchließlich auf Rechnung des Ruſſiſchen
Produkts zu ſetzen ift. Sin neue Bahnen iſt der Handel in dieſem
Artikel gelenkt worden dur die Einfuhr des Ruffiichen Petroleums
in Tanks und durch bie Errichtung von Tanks zur Aufbewabrung
befielben in Yokohama, Kobe und Nagajali.
Die Einfuhr von Reis überftieg die des Vorjahres um mehr
als I Mill. Yen; zum erften Mal findet fi darunter Reis aus Siam
im Wertbe von 54216 Yen.
Die Einfuhr von Anilinfarben zeigt einen Heinen Rüdgang
gegen das Jahr 1892, jedoch abgefehen vom Jahre 1892 eine größere
Biffer als je zuvor. Der legtjährige Rüdgang fällt faft ausſchließlich
auf Yokohama. Die Einfuhr ſtammt nahezu ausichließlih aus
Deutihland.
Sn Etfen aller Art fand in Yokohama ein lebhaftes Geſchäft
flatt, fo daß am Schluffe ded Jahres nur ein geringer Reſtbeſtand
verblieb. Roheiſen fand insbeſondere Verwendung zur Herftellung von
Köhren für die projeltirte Waflerleitung in Tokio. In Hlogo⸗Oſaka
nahm das Geſchäft in Metallen einen weniger befriedigenden Berlauf.
In der Einfuhr von Alkohol machte fi) tro ber Auferlegung
einer einheimiichen Befteuerung eine erhebliche Abnahme im Jahre
1893 noch nicht geltend; ber Werth varlirt gegen das Jahr 1892
um etwa 25000 Yen, während die eingeführte Menge die des Bors
jahres übertrifft.
45*
Ü«-"
Yusfupr.
Die widtigften Ausfuhrartikel waren:
1898. 1892.
den. Den.
Rohſeide ................. 28167411 86269 748
Seidenabfal und Kolond ... 8420180 3 641 425
Thee..................... 7 702 088 7 625 315
Neis .................... 6.001 167 4162461
Kohle (einſchl. für Shift
gebrauch) ............... 4817 911 4.571 982
Kupfer ................... 4674 708 4879449
Seidene Tafchentüder ...... 3 899 646 3494 416
Seidene Stüdgüter (Habutai) 3553 604 4.080 476
Streichhölzer ............. 8 537 974 2202 041
Matten................... 1723 382 1176 679
Porzellan und Steingut .... 1577190 1480 411
Getrocknete Fiſche. ......... 1669 358 1092 301
Kampher ............... 1308 610 1 274 762
Baummollene Flanelle und
baummollene Stüdgüter.. 1109542 644 022
Lackwaaren ............... 708 992 528 075
Kanten. .................. 682 139 581 218
Regenihirme ............ 689 272 364 308
Fiſchöl ................... 680 304 248 621
Fächer ................... 4424 166 304 886
Nach Deutihland gingen im Jahre 1898 namentlich
727 428 267
Fiſchöl ..................... 283 584
Kupfer................... 128 086
Lackwaaren ............... .. 106 044
Pfefferminzöl............... 58 174
Porzellan und Zöpferwaarn .. 52925
Die Ausfuhr von Rohſeide erlitt eine Störung durch Bie
Finanzkriſis in den Bereinigten Staaten von Amerila, die nädft
Frankreich den Hauptabſatzmarkt Japans in biefem Artikel bilden.
Auch Seidenabfälle und ſeidene Stüdgüter (Habutai) fanben
nicht den Abjak wie im Vorjahre. Seidene Taſchentücher das
gegen, die ſich einer fteigenden Beliebtheit im Außlanbe erfreuen,
zeigen eine Zunahme der Ausfuhr von Über 400 000 Yen.
Fiſchöl, im Preife um 109 pCt. gegen das Vorjahr geftiegen,
it in letzter Zeit wieberbolt von den aus Balu kommenden Tanl-
dampfiifien als Rückfracht eingenommen worden,
Eine verhältnißmäßig bedeutende Steigerung weift die Ausfuhr
von GStreihhölgern, Baummwollenfabrilaten und Regens
ſchirmen auf, Artikel, die neben anderen Japaniſchen Indufſtrie⸗
erzeugniflen auf den Aitatiihen Märkten wegen ihrer Billigkeit ſich
zunehmender Beliebtheit erfreuen und, durch den niedrigen Silberkurs
begünftigt, an manchen Plätzen den Europäiſchen Fabrilaten erfolgreich
Konturen; maden.
Dem Sapanifhen Kampher if ein flarler Konkurrent in bem
Formoſa⸗Kampher entftanden, jo daß gegen ben Schluß des
Jahres 1893 die Preife in Kobe zu weichen begannen. Im Laufe dei
Jahres bemegten ih die Preife dort zwiſchen 44 (niebrigfter Stand
im Mai) und 57 Yen (qhöchſter Stand im November). Angebracht
mwurben in Kobe etwa 23500 Pikuls gegen 25500 Pikuls im Vor⸗
jahre.
Die Kupfer ausfuhr vertheilte ſich ziemlich gleihmäßig auf Holos
hama und Kobe und nahm, begünftigt durch ben fallenden Kurs,
einen guten Verlauf. Nach bein Wericht der Hanbeiälanmer für
Hiogo und Dfala wurden von bort ausgeführt:
1893. . 1892
nad: Engl. Tonnen.
Europa ................... 2500 4400
Indien ................. 8200 1600
China, Korea u.anberenLändeen 1400 1200
zufammen... 7100 7100
Die Ausfuhr vach Indien zeigt hiernach eine bedeutende Bus
nahme, hiejenige nach Europa eine Abnahme.
Der Silberkurs ſchwankte für Sichtwechſel wilden 2 Schul
31/5 Per. und 2 Schill. 9 Pee., ſowie für Wechjel zahlbar wach vier
Monaten zwiſchen 2 Schill. 87/5 Bce. und 2 Schi. 3/u Pre.
Frachten.
Die Frachtſatze von Yokohama waren während des Jahres 1898
folgende:
Tür Rohſeide nad London oder Marſeille mit den Dampficifien
der Peninfulars und DeientalsLinie, ber Mefiageried WMaritimes und
des Norbbeutfchen Lloyb waren bie Frachten fläubig 7,95 Dollard
für 112 Pfund Englijch. Für New⸗York ftellten ſich bie Frachten
— der Eifenbahnbeförberung ſowohl über San Francisco
als aud) über Vancouver auf 4 Gent? Gold für das Pfund Englifd.
Für Thee hielten fich die Frachtſaͤtze via Stillen Dcean für New
Dorf auf 3 Pen für das Pfund GEngliſch.
Nah New⸗York via Suez betrug bie Fracht 40 bit 60 Schill.
für die Tonne von 2240 Pfund Englifd,
Kupfer wurde als Schwergut für 10 bis 121/ Schill. bie Zonue
Engliih nach Europa verſchifft.
Tür Stüdgüter betrugen die Dampfichiffäfrachten hei Boftbampf-
ſchiffen 40 Schill, Dei Frachtdampfſchiffen 87/2 bis 86 Schill. für die
Maßtonne von 40 Kubikſuß.
Verkehrdüberfichten.
1. ginfuhr der wichtigeren Waaren nach Volohama im Jahre 1898.
Waaren.
Baffen, Naſchinen, Inſtrumente,
Uhren. Werth in
SilbersYen
Dampffchiffe....................... 316 418
NKanonen............................ 260 813
Andere Artilel diefer Battung.......... 186 872
Dampfteflel, Maihinen und deren Theile 4716853
Giienbahnwagen und deren Thelle...... 70 813
BWagen und deren Theile. ............. 2969
Jagbgewehre........................ 7111
Eiſen⸗ und Stahlwaaren.............. 21247
Handwerkszeuge...................... 11 976
Inftrumente, hemifhe ................ 5 600
n chirurgiſche.............. 9 787
n muſikaliſche.............. 14 080
photographiſche........... 65 942
" Bermeflungds ......0..... 21 589
andere wifienfäaftlidhe..... 85 609
Lokomotiven und deren Theile ......... 172 207
Maſchinen für Bergwerle und beren zwei 16 1%
Druckereimaſchinen unb deren Theile... 8 839
Papiermaſchinen und deren Theile...... 77 386
Verth in
Beaareı. Silber:Pen.
Cpinnmafchinen und deren Theile... .. 147 489
Webflühle und deren Theile.......... . 42 669
Ale anderen Maihinen und deren Theile 243 154
und deren Theile........... 12 085
Dyem und Ferngläfer ............ ... 9172
Bumpen und Bumpentbeile............- 88 049
been ...................... 448 988
Zajhenuhrentbeile. ........-..--o..0000 18 945
VWanduhren..................... . 79 276
Banduhrniheile ...... Kenenonnnuncnne 83 780
zujammen einſchl. anderer Artilel dieſer
Gattung ............... ...... 220671
Proviſionen
Butter.............................. 88 671
Eier, triſche....................... 75 189
Mebl.......o.orunenonsnununrnenenne 2376 928
Bü, tondenfizte .......--ounncrscne« 107 281
zujemmen einfchl. anderer Sxtitel dieler
Gattung ...oenonsnennennncnnunce 688 817
Schreibmaterialien u. Drudiaden.
Bleiſtifte..................... ...... 18 707
Bücher........................ zo... 92447
Drulpapien ......................... 161 7
Richt befonders genanntes Papier ......
zufammen einfchl. anderer Artilel I bieler
Gattung.................... 469 869
Kleidungsftüde und Zubehör
Beläge 2.220 ncnnne nennen ren nee nen 89 661
Handſchuhe............ .......... 27 460
Hüte und Rüutzen................... 154 430
Shawls ................ 89 602
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer
Gattung ........................ 898 424
Drogen, Medizinen unb
Shrmilalien.
Alaun ....................... nr 10 809
‚11.2. 7.) 808 047
Vromalium ...................... 6 544
Jodkalium ......csuncnenoenunnnnnnnne 13 889
Chlorſaures Kali..................... 77 188
Chinin ............................. 29 278
Dynamit .................... ...... 60 484
Slyerin ..... ...................... 19.062
Rampher. ...rooeeeeeroneenennnnn nn nn 8610
Kaxholſäure......................... 9468
Koblenlaure Soba............ nen 26 061
Kauftiſche Soda...................... 60 868
Salpeter...................... 69 486
Salicylſaͤure ...................... 44 384
Schießpulver...........- .......... 78 091
Weinſteinſaͤure................ ... 7176
Drogen, verihiebene .............0.. .. 250 000
Arzueien und Chemikalien, verfhiebene.. 332 629
sujammen einichl. anderer Artikel biejer
Battung .................... en 1475481
Waaren.
Farbſtoffe und Farbwaaren.
Anilinfarben........................
Fenßerglas..... ..................
Spiegelglas........................
Glagwaare.........................
Glasperlen und Slaöfcherben ..........
zujammen,..
Gast, Reis und Gemüſe x.
Sehnen, Erbſen, Hülfenfrüdte..........
ELLI
Gattung. .......................
Sltenbein, Selle, Haare, Hörner,
Knoden.
Gattung .......................
„ Barren, Stangen ı....... ....
„ jum Dachdechken und galvaniſt
„Platten und Bleche... .........
„ salvanifirte Bleche...........
„ Schienen .................
„ anders bearbeitet und aließ ...
Drahtſeile ........................
Zinnbleche in Kiſten..............
Zinnplatten............... rn .
Eſenwaaren. verichlebene . Kaenanesen .
„⸗Waare.....................
Gattung ........................
b. Meſſing ..........................
n Röhren und -Schrauben......
Flaſchenkapſeln....................
Gold» und Silberwaaren...........
„Bleche .......................
Gattung ........................
erzen
Dlivendl in Faͤſſern und Flaſchen ......
Paraffindl und Wachs ................
Petroleum..........................
Ricinusdl............ ...............
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer
Gattung ........................
Stückzucker ꝛc........................
Syrup und Melaſſe .................
jufammen...
MRanufalturwaaren und Roh⸗
materialien.
a. Baumwolle, rohe ..................
Baumwollengarn .................
Baumwollenzwirn.................
Bedruckte Baummollenftoffe und Zitz..
Drillich .........................
Satin, baumwollener...............
Sammet, Fa
Segeltuch, baummollened............
Schirting, ungebleichter .............
n gebleichter .......2...0...-
n gefärbten .............
n gekoperter..............
T.Tuch (Cloth)....................
Tarkiſchrother Cambrik.............
Viktoria Lawns ...................
63 755
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer
Battung ..o.ägyg’+*"? MEET KETTE
Sapatt.
Wollengarn....................
Italian Cloth ....................
Moufleline de Laine ...............
Reiſedecken Denon nenn v..
„halbwollenes..............-
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer
Gattung ........................
ec. Rohſeide, Kokons, Selbenwanren, Chi⸗
neſiſche.........................
Satins, ſeidene ...................
„halbſeidene................
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer
Gattung ........................
a. Flachs, Hanf, Jute c..............
Flachs⸗ und Hanfgarn .............
e. Teppiche, gewirkte................
„ Filz⸗ ....................
Taſchentücher, baumwollene..........-
zuſammen einſchl. aller anderen Ranus
fatturwaaren ımb beren Robmaterial
Cigarren...........................
Cigarretten................... .......
Anderer Tabak ......................
Spirituoſen.
Bier und Ale in Flaſchen und Fäffern..
Brandy.............................
Champagner in Flaſchen .............-
Bein in Flaſchen ....................
un fen ....................
zufammen einſchl. aller anderen Spiri⸗
tuoſen............ onen nnnn ern.
Bauholz
vw Maaren ......... ............
Korallenperlen.....................
Lampen und Lampentheile.............
Delluhen ...........................
Barfümerten ..... ........... ........
Porzellan und irdene Waare...........
Japan. — Rorwegen. 335
Beth in Weit in
arven Eilder-Pen. Eilber-Pen.
18096 587214
77 61.065
081 190.064
22997 48106
52198 129 780
19831 58.067
sufewmen einfhl. der nicht aufgeführten 687514
Artikel ..... une 1169966 33
2. Ausfuhr dev wicptigeren Waaren von hotohaua im Jahre 1898. Ar
Werth in 261968
Baaren Silber · Hen. Pr
Bapier, Ganpifhis 74 098
33 3. gin · und Ausfuhr von Münzen und Barsen in Japan
51.866 im Jahre 1898.
121687 Goldmünzen Gibermüngen Zu ⸗
236.019 und Barren. und Barren. ſammen.
7188 den. . .
17766 Einfuhr ...... 202678 9986610 12289188
81890 Audfuhe ..... 496780 10689767 11186487
3 4. Dertepr fremder Schiffe im Dafen von hotodama im Jahre 1898.
186.603
867 088.
60540
111868
677867 ,
1769 324 \
866.808
4657686 \
BUT
1544979
886 682
836 818
a = ler er
* Rorweniſche ...... —— el 89 1)
Däntfe ......... | Gegeiidit ıl 1] -| —
16189 Riederländilde.... | Dampi 1 6 1 [x
8659 816
1020 673 aufammen... 486 | men 41 l 890.897
9871
617436
som au
3861673 Norwegen,
403 909 .
694 Hanbelsbericht für das Jahr 1893.)
56.080 Allgemeines.
non Unter den ungünftigen Yanbelövechältniflen, weldje Im vorigen
an Jahre die Monomifche Sage aller Länder bebrüdt Haben, Bat auch ber.
33 Handel und die Sqhifffahrt Rorwegens beträdtlich gelitten. Ind-
1638 befondere waren es bie beiben Haupthanbelözweige Norwegens, ber
Fr Holgs und Fiſchhandel, welche wenig Verdienſt abgemorfen Haben.
353 Dodleich ber Siichfang quamtitetis vortrefflich ausgefallen war, fo war
10989 doch wegen bed im ganzen Jahre herrſchenden Preisbrudes fein
- für Eoiffägehraug. 23390 ') Wegen bed Vorjahres f. Yand. Arch. 1898 IT. ©. 401 u. 586.
336
lohnendes Geſchäft zu machen. Yür den Holzhandel trat erſt eine
Beflerung im Laufe des Herbſtes ein, nachdent fi die vorhandenen
Borräthe im Auslande verringert hatten. Aeußerſt nachthetlig wirkten
aber die ungünftigen Handelskonjunkturen auf bie Rorwegiſchen
Rhebereien, welde ihre Frachten im Auslande zu ſuchen pflegen.
Während eihe große Anzahl von Gegelihifien aus Mängel an
lohnenden Frachten ftill gelegen bat, haben die Fahrten ber im Aus⸗
lande beiäftigten Dampfſchiffe wenig Berbienfi eingebradit. Die
Induſtrie Bat in mehreren Bweigen unter etwas güttfligeren Bes
bingungen alB in ben legten Jahren gearbeitet. Rumentlich foll die
Holzmaſſe⸗ und Celluloſe⸗Induſtrie durchſchnitilich mit einem guten
Reſultat abgeſchloſſen Haben. Dies iſt für die dlomomiiche Lane Nor⸗
wegens beöiwegen ald gunſtiges Zeichen zu betrachten, da große
Kapitalten in dieſem Erwerbäzweige angelegt find, auch die Ausfuhr
von Holgmafle und Celluloſe und bed hieraus verfertigten Bupler3 und
ber Pappe einen bebeutenden Platz in der Ausfuhrftatiftit einnimmt.
Landwirthichaft.
Die Ernte Norwegens im Jahre 1893 kann im Großen und
Ganzen als eine günftige bezeichnet werben. Namentlich fiel bie
Heferernte gut aus. Die Heuernte ift in dem ſüdlichen Norwegen
binfihtlih der Duantität etwas hinter einem mittelguten Jahr
zurüdgeblieben, während bie Dualität eine gute war. In den weft
lichen and nörbligen Aemtern mar dad Ergebniß zufriedenſtellend
mit Ausnahme vom Amte Rorbland, wo beim Einernten ein großer
Theil verloren ging.
Die Fruhjahrsausſaat Hat in dem größten Theil bed fühlichen
Norwegend das Ergebniß eines mittelguten Jahres gehabt. Die
Duelität bed Getreides wird als vortrefflich bezeichnet. Auch in dem
größten Theit der weſtlichen Aemter iſt die Ernte im Allgemeinen
zufriedenſtellend außgefallen, wenn fie auch an einzelnen Drten hinter
einem mittelguten Jahre etwas zurüdblich. Dagegen ift Diefelbe in
den drei nörbliden Aemtern Tromfö, Rorbland und Finmarken
mißglüdt. Die Wimterausfaat, welche nur in bem füblichen Nor⸗
wegen: norgenominen wirb, Batte ein mehr al mittelgutes Jahr.
Die Kartoffeleente war durchgäͤngig über mitielgut, wenn man
die Hemter Tromjö und Finmarken ausnimmt. In bem erfteren
blieb die Ernte Hinter einem mittelguten Jahre zurück, in bem
Ichtesen mißglüdte fie vollftänbig.
Die Fruchternte bat ein ſchlechtes Ergebniß geliefert.
Die Preife für Roggen und Gerfte find niedrig, für Hafer da⸗
gegen boch geweſen.
Die Arheitslöhne find immer noch hoch. Doch Hat ſich ein
fläsfeter Bugang an Arbeitsfräften bemerkbar gemadit.
Dur die im Herbfte 1898 erfolgte Aufhebung des von Groß⸗
Britannien feiner Beit erlafienen Berbotes der Einfuhr von Rind⸗
vieh, Schafen u. f. w. aus Norwegen bat ber für die Hofbefiker an
der Weſtküſte Norwegens wichtige Ausfuhrhandel mit Schafen
wiederum begonnen.
Der Meiereibetrieb macht in Norwegen dank ber ftaatlicen
Unterflügung, melde ihm zu Theil wisb, ftetige Fortſchritte. Wie
aus ‚ben nachſtehenden ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen hervorgeht,
bat im Jahre 1898 hauptſächlich Die Produktion von Butter und Käfe
augenommen.
Im Durchſchnitt
Butter: 1889/1893, 1892. 1898.
kg kg kg
(122) 171: 1499223 1129284 728115
Ausfuhr .............. 342235 420828 666 957
Ueberſchuß der Einfuhr, 1106985 108966 171168
Norwegen.
Im Durchſchnitt
Kaſe 1889/1898. 1892. 1898.
kg kg kg
Einfuhr .............. 838 171 856826 288226
Ausfuhr.............. 68 466 60357 96 388
Ueberſchuß der Einfuhr. 2374 706 2% 669 286 993
Sm nörbliden und weftlihen Norwegen ſowie im Stifte
Chriftianfand find mehrere neue Metereien errichtet worden. Der
größte Theil derſelben bat fi ausſchließſich der Butterbleeitung zu⸗
gewanbt.
Ausmärtigev Bandel.
Einfuhr.
Statiſtiſche Angaben über den Werth oder die Menge ber ge:
fammten Rormegiigen Einfuhr liegen für dad Jahr 1898 noch nidt
vor. Es find bis jetzt nur die Mengen von den 21 wichtigfien Eins
fuhrartikeln von amtlicher Seite veröffentlicht worden. Dieſelben finb
in der nachfiehenden Tabelle aufgeführt und init den beiben Bor:
jahren verglichen:
1898.
kg
Butter, frifhe ......:..: 816 828
„ Minftlide ....... 2319 124
Käſe ............... 451 896
Roggen ................ 154 705 948
Gerfe ............... 90 603 8237
Mall ................. 4377 346
7, 2 926 680
Thee .................. 98 640
Kaffee................ 8 507 097
Buder ............... 18 483 687
} EEE rer 9 606 449
Tabalöblätter ........:% 2 521 883
Branntwein und Spirtius
in Fäſſern ......:.:.- 919 608
Dein in Yäffern........ 1 601 589
Baummolle............. 2 366 087
Sanf ................. 2 882 029
Mollenwaaren .......... 1 898 469
Betroleum ............ 24 281 858
hl
Salz (Kochſaly) ......:.. 1679985
Steinkohle, Cinders, Kols 11251986
Kronen.
Maſchinen u. Lokomotiven 440 481
1802
kg
1 245 870
828 570
449 640
114 914 880
80 201 890
8 207 50
2971 780
96 164
8 108 710
16 811 330
8 2391 600
1 908 480
896 280
2 065 220
28235210
2 044 840
1 8978 470
28 417 600
hi
1447 488
+1 291 486
Kronen.
4 199 400
1891.
1370 540
15 818 070
hl
1 802 081
41 143 160
Kronen.
4897300
Wie aus der vorftehenben Ueberſicht hervorgeht, bat hauptſächlich
bie Einfuhr von Roggen, Gerfte, Rah, Yuder, Syrup, Tabealählättern
und Betrolenm zugenommen. Bon Roggen find beinahe 40 Mill kg
mebr eingeführt worden ala im Sabre 1892.
Abgenommen Hat dagegen die Ginfuhr von feifger und Einf
licher Butter, Reis, Wein in Fäflern, Baumwolle ſowie Steinkohle,
Cinders und Koks.
Hinſichtlich der wichtigſten Einfuhrartitel
bemerken:
tm Jehre 1898 if zu
Getreide. Roggen. Der Deutſqch⸗Ruſſiſche Zollkrieg im vorigen
Jahr bat einen weientlichen Einſtuß auf den Rormegffchen Roggen
markt außgeibt, indem er einerſeits die Bezugkquellen Norwegens
völlig verſchob, andererfeitö ein bebeutended Sinken ber Preife ver
anlafte. Während die Rorwegiichen Importenre in früheren Jahren
Roranen 337
Roggen nicht allein von den am Schwarzen Meere und an ber Dft:
fee belegenen ARuffifgen Häfen, ſondern auch zum großen Theil aus
Frantreih und Belgien ſowie aus Königeberg und Danzig bezogen,
trat im vorigen Jahre mit dem Deutſch⸗Kuſſtſchen Zollteieg ein bes
beutender Umſchwung ein, indem bie Importeure von ber Binfuhr
aus den letztgenannten Zändern und Häfen Abſtand nahmen und fi
außfchlieglih nad) Rußland wandten, welches ſich an Stelle des ihm
verichlofienen Deutſchen Marktes andere Abſaugebiete erichließen mußte
und daher billige Angebote machte. So besogen die Importeure
hauptiählich ihren Bedarf aus den NRuffiihen Häfen am Schwargen
Meere. Die Ruſſiſchen Dftfechäfen wurden wegen der höheren Breife
weniger berüdfichtigt.
Die Roggenpreife find im Jahre 1893 fo niedrig geweſen, daß
fih die Roggeneinfuhr für die Importeure in feines Weife gelohnt
baben fol.
Gerfte zum Wahlen, welche noch vor wenigen Jahren auß
Königsberg, Danzig und mitunter aus Libau Fam, wurke zum
großen Theil aus den Auffiichen Häfen des Schwarzen Meeres bezogen.
Zuttergerfte, welche hauptſächlich nach Bergen eingeführt wird, kam
gleihfalld aus den NRuffiihen Häfen des Schwarzen Meeres. Brau⸗
gerfte wurde hauptſächlich aus Dänemark und Defterreih-Ungarn
bezogen, während biefelbe früher aus Stettin kam.
Bon Weizen wurden nur geringe Wengen eingelührt, weil es
fi) bei den niebrigen Preifen für ausländifches Weizenmehl nicht
lohnte, diefe Getreideart hier zu mahlen.
Roggenmehl, welches bauptfählih aus Deutichland bezogen
wird, kam größtentheild aus Bremen und Hamburg.
Weizenmehl wurde hauptfädhli aus den Vereinigten Staaten
von Amerifa ſowie aus Holftein und Ungarn bezogen. Da große
Mengen Rordamerilanifhen Weizenmehl im Laufe des Jahres
dem Rorwegiihen Markte zugeführt wurden, fo gingen vie Preiſe
fortwährend zurüd. Es ift daher anzunehmen, daß das Geichäft fein
lohnendes geweſen ift.
Im Jahre 1893 wurden eingeführt:
Sm Davon aus
Ganzen. Deutſchland.
kg kg
NRoggen.............. 164 706 948 9.597 040
Gerſte............... 90 608 327 8 266 520
Weizen.............. 2 208 080 118 360
Roggenmießl....... ... 24 6656060 18867080
Weizenmehl ......... 89 806 720 256479 040
Die Hiffer für die Einfuhrwerthe ift zur Zeit noch nicht bekannt.
Der Merth der Getreives und Mebleinfuhr im Jahre 1892 wird
dur folgende Tabelle veranihaulidt:
Gefanmie Davon aus
einfubr. Deutſchland.
Kronen. Kronen.
Roggen .............. 15 042 500 1178 800
Gerſte................ 8011500 433 100
Weizen ............... 1241 300 48 400
Roggenmebl........... 3 673 100 83 004 600
Deizenmehl........-.. 6 616 600 3 996 000
Kochſalz. Rohes und raffinirtes Kochſalz wirb hauptſächlich aus
Jtalien, Portugal, Spanien, Großbritannien und zum Theil aus
Deutihland bezogen. Die Preiſe für die Deutihen Galiorten
(Lüneburger, Staber, Staßfurter u. f. w.) hielten fi unverändert
wie im Jahre 1892. Das Deutiche Salz findet beinahe ausſchließlich
beim Salzen der Butter und ald Tiſchſalz Verwendung.
Deutſches Handels-Nrhiv 1894. II,
Im Jahre 1893 wurden tm Ganzen 1679985 hi Salz in Nor-
wegen eingeführt.
Die Einfuhr von rohem und raffinirtem Salz; im Sabre 1892
belief fi) dagegen auf 1447488 hi im Werthe von 2 026 400 Kronen.
Hiervon Tamen auß:
Werth
hl Kronen
Süplien ........0...-. 865 098 1 211 200
Bortugal............ 263 927 369 500
Spanien —.......... 137 358 192 300
Grotbritannien ...... 113 978 159 500
Deutihland ......... 68 862 76 400
Kolontalmaaren. Kaffee. Die Preife And au im Jahre
1893 hoch geweſen und ftanden am Schluß des Jahres etwa um
7 pCt. höher als im Anfang.
"Die Befürdtung, daß in Folge der Unruhen in Brafilien die
Raffeepreife fallen würden, ift nicht eingetroffen. Dennoch ift das
Kaffeegeſchäft für die großen Importeure nicht lohnend gemefen, weil
einige Spetulanten, um in ben Befih von baaren Gelbmitteln zu ges
langen, fi gendtbigt fahen, ihre Kaffeevorräthe um 10 bis 15 p&t.
unter dem Wertbe zu verlaufen.
Der Kaffee wird Bauptfäkhli aus Rio und Santos bezogen, doch
fand in Folge ber dortigen Unruhen und hohen Preife im Jahre
1893 eine geringere Einfuhr aus Braftlien ftatt als früher, während
größere Vorräte aus Hamburg, London, Guatemala, St. Salvador,
Caracas, Eofta Rica und Borto Rico bezogen wurden.
Die Kaffeeeinfuhr de Jahres 1898 belief ſich auf 8507097 kg.
Im Jahre 1892 wurden 8103 710 kg im Werte von 12 155 600
Kronen eingeführt, davon kamen auß Deutihland 4 700 380 kg im
Werthe von 7050 600 Kronen.
Zuder. Die Breife des Zuckers hatten in der erften Hälfte bes
Jahres 1893 eine fleigende Tenvenz. Als dann aber befannt wurde,
daß eine gute Zuderrübenernte zu erwarten fei, fielen bie Preije.
Im Jahre 1893 wurden 18438637 kg Zuder in Norwegen
eingeführt. Der Werth der Einfuhr bes Jahres 1892 belief ſich auf
5580 500 Kronen. Hiervon entfielen auf bie Einfuhr aus:
Kronen.
Deutihland ..................... 2 191 500
Großbritannien.................. 1548 700
den Niederlanden................ 1609 600
Reis. Das Reisgeſchäft iſt im Jahre 1803 wenig lohnend
geweſen. Die Preiſe baden im Laufe des Jahres einen fo niebrigen
Standpunkt erreicht, wie dies feit vielen Jahren nicht der Yall ges
weien ift.
Die Einfuhr von geihältem Reid und Reismehl betrug im Sabre
1898: 2 926 680 kg gegen 2 971 780 kg im Borjahre.
Der Werth der Einfuhr im Sabre 1892 belief fih auf 624000
Kronen. Hiervon enifielen auf die Einfuhr aus Deutichland 539 800
Kronen.
Syrup. Während bed Jahres 1893 gelangten von Amerika
bedeutende Bufubren von Syrup auf den Rormegiihen Markt. Da
bie Preife hierdurch gebrüdt wurden, iſt das Geſchäft nicht fehr
Iohnend geweſen. Nur die Preife für die feinere Waare, welde aus
Großbritannien bezogen wurde, hielten fich ungefähr unverändert wie
im Jahre 1892.
Die Syrupeinfubr des Jahres 1893 belief fih auf 9 606 449 kg.
Sm Jahre 1892 wurden 8 291 600 kg im Werthe von 1 243 800 Kronen
eingeführt. Hiervon kamen aus Deutihland 270870 kg im Werthe
von 40 600 Kronen.
46
338
Tabak. Die Einfuhr von Tabak fol aus Anlaß der billigen
Einkäufe, weldhe im Jahre 1898 von den Rorwegilchen Importeuren
in Rorbamerila gemacht worben find, jehr bedeutend geweien fein.
Nordamerila liefert hauptſächlich das zur Yabrilation non Kautabak
erforderliche Rohprodukt.
Im Jahre 1893 wurden 2521 882 kg Tabakhlätter in Norwegen
eingeführt. Der Werth der ganzen. Tabaleinfuhr Norwegens (dar⸗
unter Schnupfs, Rauch⸗ und Kautabak, jowie Eigarren und Cigarretten)
bezifferte fi im Jahre 1892 auf 2543300 Kronen. Der Antheil
Deutichlands hieran betrug 1971 800 Kronen.
Fleiſch wurde größtentheild aus Norbamerila bezogen. Die
Preife find ungefähr diefelben geweſen wie im Sabre 1892. Die
Einfuhr von Fleiſch pflegt von dem Audfall der Norwegiſchen Futter
ernte abzubängen. Bei einer günftigen Ernte nimmt die Einfuhr
von Fleiſch in der Regel zu, bei einer fchlechten Dagegen ab.
Sped und Schmalz kamen faft ausſchließlich aus Nordamerika.
Die Preife waren im Allgemeinen Höher als im Borjahre. Erſt gegen
Schluß des Jahres fielen fie und erreichten ſchließlich einen niebrigeren
Stand als im Jahre 1892. Das Geihäft fol im Ganzen nicht
lohnend gewejen jein. .
Friſche Butter fol im Jahre 1893 hauptjädlic aus Finland
und Frankreich bezogen worden fein. Die Preiſe waren niedriger
als im Jahre 1892. Wargarinbutter Tommi Bauptfählih aus ben
Niederlanden und Deutichland.
Im Jahre 1893 betrug die Einfuhr von Naturbutter 816 828 kg
und von Kunftbutter 219 124 kg.
Sm Sabre 1892 wurde eingeführt:
Werth: Kronen.
Fleiſch.......................... 1 829 700
Speck ........................ 4854 100
Schmalz ........................ 1 832 300
Butter, frifhe und Tünftlihe....... 2135 100
Davon kamen aus Deutſchland:
Werth: Kronen.
Fleiſch.......................... 29 600
Speck ......................... 385 400
Butter, friſche und ünftlide....... 225 100
Die Einfuhr von Talg, welde fih im Laufe der Jahre immer
mehr verringert hat, wird wohl bald ganz aufhören, da die Breife
der eingeführten Waare höher find als die bed Norwegiſchen Bro,
dukts. Der Talg wird aus Rußland bezogen.
Die Einfuhr von Margarin, welches bei der Fabrikation von
Kunftbutter Verwendung findet, fol im Zunehmen begriffen fein, da
mehrere Butterfabriten ihren Betrieb erweitert haben. Margarin
kam bauptfächlich aus Nordamerika und Deutihland, zum Theil auch
aus Deſterreich⸗ Angarn und Dänemark.
Im Jahre 1892 belief ſich der Einfuhrwerth von Talg, Mars
garin x. auf 2 558 500 Kronen.
Die Einfuhr von Leinöol, welde im BZımebmen begriffen ift,
bat fih im Sabre 1893 gelohnt. Die Preife waren Anfang und
Endes des Jahres niedrig, in ben Monaten Min; bis September
Dagegen bo. Leindl wurde hauptjähli aus Großbritannien bes
zogen. Ein großer Theil des ungekochten Leindls kam auch aus
Belgien, ein Heiner Theil des gekochten aus den Niederlanden.
Die Einfuhr von RÜbäT fol ſich nicht beſonders gelohnt haben.
Die Preife, welche Anfang des Jahres hoch waren, find tm Laufe
beffelben mehr und mehr gefallen. Ruböl wurde aus Deutihland,
Delgiem und den Niederlanden bezogen. Der größere Theil bes
eingeführten Del® Tam aus Gtettin in Folge des niebrigen Breifes
und der bejonders guten Qualität daſelbſt.
Roswegen.
Rüböl wird auf dem Norwegiſchen Markt immer mehr von bem
Mineralöl und den fogenannten Eingliihen Kompofitiousölen vers
drängt. Im Sabre 1892 wurden für 2389 500 Kronen Lein,, Rüb:
und Spermacetiö! in Rorwegen eingeführt.
PBaraffindi und Betroleum wurden bauptfählih aus Rorb-
amerika, Rußland und Großbritannien bezogen. i
Sun Sabre 1898 haben fih in Norwegen unter ben Ram
„Oſtländiſche“ und „Weitländiiche Petroleumskompagnie“ zwei Geſell⸗
ſchaften gebildet, Die den Ein» und Verkauf von Petroleum in großen
Mengen betrieben. Die Berfaufäpreife find hierdurch vollſtändig von
ben Beftimmungen biefer Geſellſchaften abhängig geworden.
Da die Benutung des elektrifchen Lichtes immer mehr Ber:
breitung in Norwegen findet, fo tft anzunehmen, daß die Einfuhr von
Betroleum kaum mehr zunimmt.
Die Einfuhr von Baraffinöl und Betroleum belief fi im
Jahre 1898 auf 24231862 kg. lieber den Einfuhrwerth liegen zur
Zeit die Angaben noch nicht vor. Im Jahre 1892 wurden 23 417 600 kg
im Werte von 2 575900 Kronen eingeführt.
Früchte Bon getrodneten Früchten wurden Pflaumen haupt:
fäßlih aus Ungarn und Bosnien, Rofinen aus Spanien und
Griechenland, Korinthen aus Griechenland und Aepfel aus Nord:
amerila bezogen.
Die Breife für getrodnete Früchte waren im Allgemeinen
niedriger al8 im Sabre 1892. Eine Ausnahme Biervon bildeten
getrocknete Aepfel, welche im Sabre 1893 im Preiſe Höher ftanden als
im Sabre vorder.
Für die Importeure, welche bereit längere Seit vor der Ernte
die netrodneten Früchte zu den höheren Preifen des Jahres 1892
gefauft Hatten, ift das Geihäft nicht lohnend gewefen, während dies
jenigen, welche bie Waare nad und nad bezogen und in Folge deſſen
von den fallenden Preiſen profitieren Tonnten, einen angemeffenen
Verdienſt erzielt haben.
Die Einfuhr von Rofinen und Mandeln wird vorausfihtlih auf
Grund des in dem neuen Norwegiſch⸗Spaniſchen Handelsvertrage
herabgeſetzten Eingangszolles, welcher feit dem 1. Januar 1894 in
Wirkſamleit getreten ift, zunehmen.
Bon friſchen Früchten wurden Apfelfinen aus Stalien und
zum Theil aus Spanien, Aepfel und Birnen bauptfähfih aus Groß:
britannien bezogen.
Der Werth der gefammten Fruchteinfuhr bat fich im Sabre 1893
auf 1198 900 Kronen belaufen. Hiervon entfielen «uf die Einfuhr
aus Deutihland 289 300 Kronen.
Wein und Gpirituofen. Die Preife find im Allgemeinen
biefelben gewefen wie im Jahre 1892, mit Ausnahme derjenigen für
Deutſchen und Franzöftihen Spirttuß, melde um 10 bezw. 5 pCt.
billiger waren als im Sabre 1892.
Weine wurden hauptfählih aus Frankreich, Spanien, Portugal,
Deutihland und in Heineren Mengen aud aus Italien, Kalifornien
und Oeſterreich Ungarn bezogen. Ferner wurben eingeführt: Cognal
und Armagnak aus Frankreich, in Heineren Mengen auch aus Algier,
Kalifornien, Spanien und Ungarn; Whisky aus Schottland und
Irland; Genever und Arrak auß den Nieberlanden; Rum aus Großs
Britannien, Frankreich und Dänemark; Liköre aus Frankreich, den
Niederlanden und Italien ſowie in ganz geringen Mengen aus
Deutihland; Weinfpirttus aus Frankreich und Kartoffelipiritus aus
Deutihland.
Der Verbrauch von Deutſchen Rheins, Haarbt- und Moſelweinen
Hat im Norwegen zugenommen und wird wohl noch fortgefekt fteigen.
Ueberhaupt dürfte die Einfuße von Weinen, welche durch cinen
Hormegen.
niebeigen Gingengäzoht begiümfiigt wird, zunehmen. Dagegen ift
wegen beB fehr hohen Gingangszolles auf Spirttuofen eine Sunahme
der Einfuhr in Diefen Artikeln nicht zu erwarten.
Wegen der hohen Breite, welde die Norwegiſchen Spiritus:
fabrifen tm Herbſte vorigen Jahres notirt Hatten, murben einige
Heinere Partien von reitifigirtem Spiritus aus Deutſchland eins
gefüßet. Bad wird biefe Einfuhr nur als eine vorübergehende und
zufällige bezeichnet.
Im Jahre 1893 wurden eingeführt:
Werth:
Liter. Kronen.
Bein in Flaſchen.............. 165 826 397 000
Desgl in Fafſern ............... 2 065 200 2 066 000
Branntwein und Spiritus in Flaſchen 45 999 147 200
Desgl. in Fäſſern ............... 970 208 1473 000
Hiervon entfielen auf Deutihland:
Wein ......................... 882 600 Kronen,
Dranntwein und Spiritus ....... 11280 „
Fayence wurbe bauptfählih au Schweden, Deutſchland und
den Niederlanden eingeführt. Die Geſammteinfuhr befief ſich auf
196 590 kg; hiervon entfielen auf die Einfuhr aus Deutihland
84170 kg. Im Jahre 1892 betrug die Ginfuhr 789680 kg
im Werte von 468 000 Kronen. Deutſchland betbeiligte ſich an biefer
Einfuhr mit 82.600 kg.
Glas und Blaswaaren wurden hauptſächlich aus Schmeben,
Belgien, Deutſchland und Großbritannien eingeführt. Die Geſammt⸗
einfubr betrug im Jahre 1893 3 884 198 kg. Im Borjahre wurden
3830 732 kg im Werthe von 1309100 Kronen eingeführt. Aus
Deutfhland kamen hiervon 385 627 kg.
Wolle, Baummolle, Hanf und Yute werben in Chriftiania
nicht als Spekulationsobjekte, fondern nur für Induſtriezwecke eingetauft.
Man zahlt Hierfür die jeweiligen Preiſe bed ausländiſchen Marktes.
Die Wolle, welche von der Induſtrie verarbeitet wurde, gelangte
hauptſächlich aus Aufiralien über London und Hamburg zur Eins
fuhr nach Norwegen. Außerdem wurden Deutſche Kammwolle ſowie
einige billige Däniſche Dualitäten eingeführt.
Baumwolle kam hauptlählih über Britiiche, Belgiihe und
Deutſche Häfen auf den Norwegiſchen Markt.
Während die Preife für Wolle etwas höher als im Jahre 1892
waren, zeigten die Preife für Baumwolle im Allgemeinen eine
fintende Tendenz. Dagegen follen Die Breife für Hanf, welder
hauptſächlich aus Rußland Über Deutfhe Häfen ſowie zum Theil aus
Belgien nad Norwegen gelangte, ziemlich feft geweſen fein.
Indiſche Jute wurde hauptſächlich fiber Großbritannien eingeführt.
Die Breife Hierfür fliegen und waren ſchließlich etwa 60 p&t. höher
als in normalen Beiten.
Für daB Jahr 1893 Tiegen zur Zeit nur die Angaben über bie
Einfuhrmengen von Baummolle und Hanf vor. Es gelangten zur
Einfuhr 2 366 087 kg Baumwolle und 2882029 kg Yanf.
Im Jahre 1892 wurben eingeführt:
Wolle.................. 2 020 000 Kronen,
Baummolle ............. 211800
Sanf .................. 133220 „
JIute ............... 201 200
Wollenes Garn iſt ungefähr zu benfelben Breifen wie im
vorigen Jahre eingeführt worden.
Aus Großbritannien, woher der Hauptbedarf von wollenen Garnen
bezogen wurde, kamen einfache, doublirte und melirte Strick⸗ und
Üebegarne ſowie ungefärbtes rohes Garn. Das letztere wurde in
[3 to
339
Norwegen gefärbt. Aus Deutihland kamen gefärbte Garne, nament⸗
lich die feineren Sorten (Zephyr), welche bei der Trilotagefabrikation
Verwendung finden. Auch Shoddygarne wurden auß Deutichland
bezogen.
Die wenigen in Rorwegen befindlihen Wollfpinnereien lieferten
bauptfädjlich geringere Garnforten.
Baummollened Garn. Während des Jahres 1893 kamen
Twiſte, namentlich einfache, weiche und doublirte Twifte aus Großs
britannien. Auch andere baummollene Garne, wie Strids, Stick⸗
und Nähgarne wurben hauptſächlich aus Großbritannien eingeführt.
Bezüglich der letzteren Artikel tritt jeht Deutſchland mit Großs
britannien in Wettbewerb. Türkiſchroth gefärbte Baummollengarne
wurden aus Elberfeld, Barmen und Umgegend bezogen.
Die Preife für Flachs⸗, Hanfs und Werggarne waren
erheblich höher als im vorhergehenden Sabre. Während in früheren
Jahren binfichtlih dieſes Artikels Großbritannien ben Markt in
Rorwegen beberrfcht hat, wirb der Artikel feit mehreren Jahren
in großen Mengen von Deutſchland bezogen. Dies gilt namentlich
bezüglich der einfachen rohen unb gebleichten Garne. Dagegen
wurden doublirte Garne für Fiſchnetze, welche bei dem Herings⸗
und Lachsfang Berwendung finden, beinahe ausſchließlich aus Groß⸗
britannien bezogen. Stellenmweije find fertige Neke aus Hanfgam
von Deutichland eingefügrt worden. Doublirte® Hanfgarn zur Ans
fertigung von Reken für den Dorſchfang, welches in früheren Jahren
aus Großbritannien bezogen wurde, kommt jeht größtentheild aus
Belgien.
Sm Jahre 1892 wurbe eingeführt:
Werth: Kronen
ungefärbtes Wollengarn ............. 427 700
gefürbtes Wollengarn .................. 1 362 100
ungefärbtes Baummollengarn............ 1 429 600
anderes Baummollengarn .............. 608 000
Garn zu Fiſchnetzen von Baummolle..... 95 700
ungefärbtes Leinen-, Hanf⸗ und Jutegarn 7566 400
gefärbtes und ungezwirnteß Beinens, Hanf⸗
und Jutegaett .................... 82 000
gefärbtes und gezwirntes Beinens, Hanf⸗
und Jutegarn ...... ................ 78 000
Garn zu Fiſchnehen von Beinens, Hanf und
Integarn .......................... 6 000
Seide, gezwirnt und ungegwirnt......... 179 800
zufammen... 4960 200
Hiervon entfallen auf bie Einfuhr aus Deutfchland 868 600
Kronen.
Seidene und halbſeidene Stoffe, wie Beſatzartilel, Tücher,
Bänder, Sammet, Plüfche, Schirmftoffe, Spigen, Bojamentierartifel,
Nähgarne und Trilotagen wurden aus Deutfchland, der Schweiz und
Frankreich eingeführt. Aus Schweden kamen einige Spezialitäten,
wie 3.8. ſeidene Kopftücher. Seidene Herrenkravatten, welche früher
in großen Mengen aus Deutfhland bezogen wurden, können wegen
bed hohen Eingangszolled beinahe nicht mehr eingeführt werben.
Wollene und balbwollene Stoffe. Die früher gar nicht
unbedeutende Einfuhr von Tuhmaaren und Trilotagen aus Deutſch⸗
land fol im Laufe der legten Seit zurüdgegangen fein.
Fertige Damenmäntel wurden aus Schweden und Dänemark,
bauptfächlich aber aus Berlin bezogen.
In glatten Damenkleiberftoffen Fonturrirten Großbritannien und
Frankreich (Roubaiz) erfolgreich mit Deutichland. Gemufterte Stoffe
wurden vielfach aus Deutihland bezogen. Kamms, Streihgarn- und
46*
340
glatte Stoffe wurden hauptſächlich von Deutichland bezogen, doch
traten Großbritannien und Schweden in ben legten Jahren kon⸗
turrirend auf dem Norwegiſchen Markte auf.
Baummwollene Stoffe mwurben hauptſächlich aus Großs
Britannien, weniger aus Deutichland bezogen. An ver Einfuhr von
gefärbter und gemebter Waare ift Deutfchland gleichfalls nicht ſehr
ſtark betheiligt. Bedruckte Stoffe fommen aus dem Elſaß. Der
Bedarf von ungebleihten baummollenen Stoffen, die früher aus
Großbritannien bezogen wurden, wird jet Durch Norwegijches und
Schwediihes Fabrikat gedeckt.
‚ einen», Hanfs und Yuteftoffe.. Da der inländiiche Bes
darf an grober Leinwand, Segeltud, Juteſtoff und Sadleinen durch
die einzige Fabrik des Landes, die fih mit der Herfielung dieſer
Artikel befaßt, nicht gebedt werben kann, jo werden nicht unbeträcht⸗
liche Mengen hiervon aus dem Auslande bezogen.
Qutefadleinen fam aus Großbritannnien, Segeltuch ebenfalls
dorther und zum Theil aus Belgien. Aus Deutſchland wurden bie
feineren Leinenforten, Futterleinen u. |. w. eingeführt.
Die Einfuhr von Damaft und Jaquardgeweben, wie Tiichtücher,
Servietten, Handtücher u. I. w. wird durch den hohen Boll fehr
erſchwert.
Die Einfuhr von Manufalturwaaren im Jahre 1892 betrug:
Werth ber davon aus
Gejammt: Deutſchland.
einfuhr: Werth:
Kronen. Kronen.
Panufalturmaaren aus:
Seide und Halbfeide.......... 1 811 000 1 392 300
Wolle...................... 10 518 100 5 434 800
Baummolle ................. 5 788 600 1.125 700
Leinen, anf, Jute u. |.w. ... 1 943 400 857 200
Hüte und Müken.............. 700 800 234 100
Andere Wanufalturwaaren aus
verihiedenen Stoffen......... 1248 600 630 700
Leder und Häute. Die Preife für Leber und Häute, welde
ſchon im Jahre 1892 fehr niedrige geweien find, Haben einen weiteren
Rüdgang erfahren. Die Importeure haben in Folge deſſen auch
wenig verdient. Die Einfuhr von Leder war ganz unbedeutend.
Sie beſchränkte ſich auf einige Partien Kalbleber, welche aus Däne⸗
mark bezogen wurden. Die Einiubrmenge non Häuten bürfte un:
gefähr der des Jahres 1892 gleich geweien jein. Die Haupteinfuhrs
artifel bildeten Oſtindiſche Kipſe und Amerikaniſche Häute. Erſtere
famen aus Galcutta und Hamburg, legtere aus New⸗York.
Sm Sabre 1892 bezifferte ſich der Werth der Einfuhr von Leder
und Häuten auf 4803000 Kronen, wonon 956 000 Kronen auf die
Einfuhr aus Deutihland entfielen.
Papier. Die Preiſe für Papier waren im Allgemeinen dies
felben wie im Jahre 1892, zum Theil jogar etwas niedriger.
Es jolen nad Privatmittheilungen eingeführt worden ſein:
Schreibpapier................ 383 770 kg
Drudpapier ................ 962270 „
Packpapier.. ................. 2203360 „
Verdichtungs⸗ und Dachpappe.. 5659510 „
Tapeten .................... 365 750,
Der Werth der Papiereinfuhr des Jahres 1892 belief ſich auf
1 811 400 Kronen. Hiervon entfielen auf die Einfuhr aus Deutſch⸗
land 571 200 Kronen.
- — — — — — — —— — — — —
Norwegen.
Rormegen eingeführt worden fein. Hiervon find etwa 6600 Tonnen
bei ber Herftelung von Gulpbitftoff und der Refi bei ber Zünd-
hölzer⸗ und PBulverfabrilation verwendet worden. Die größere Hälfte
des zur Sulpbitfabrilation benugten Schwefelß ift aus Großbritannien
bezogen worden, während die übrige Waare aus Sizilien kam
Der Werih der Einfuhe wird auf 500 000 Kronen geſchätzt.
Im Jahre 1892 betrug der Einfuhrwerth von Schwefel und Schwefel
blüthe 827 600 Kronen.
Farben. Im Jahre 1893 wurden hauptſächlich Bleiweiß und
Zinkweiß, das größtentheild aus ben Niederlanden und Deutihland
fam, in Rormwegen eingeführt. In Del geriebene Farben famen aus
Großbritannien und Schweben, Cochenille aus Deutihland, Indigo
bauptfädlich aus Deutichland.
Die Einfuhr betrug im Jahre 1898:
Geſammt⸗ davon ans
einfuhr. Deutichland.
wen... 0 .. kg
Bleiweiß und Zinfweiß.... 803 480 333 890
Cochenille................ 898 892
Indigo ................. 15 718 8 607
Farben in Del gerieben ... 138 764 6 7
Andere Farbwaaren ...... 2746500 584 880
ulamnmıen... 8 700 354 934.068
Im Sabre 1892 bezifferte fih die Einfuhr diefer Artikel auf
zufammen 3866 406 kg im Werte von 858 100 Kronen. Auf die
Einfuhr aus Deutfchland entfielen hiervon 815 751 kg.
Maſchinen und Mafhinentheile Im Jahre 1893 betrug
ver Einfuhrwerth für MRaſchinen und Mafchinentheile 4 470 481 Kronen.
Hiervon entfallen nad Privatmittheilungen auf:
Kronen.
Lokomobilen .................... etwa 52 100
Dampfdreihmaihmen............. n 6 000
Mäbmafhinen %. ............... „ 227 300
Andere Aderbaumaidinen ........ n 76 400
Nähmaſchinen................... n 531 100
Maſchinen für induftriele Zwecke. „ 1854 800
Berichiedene Mafchhinentheile....... „ 127900
Bon landwirthſchaftlichen Mafchinen wurden bezogen: Meierei⸗
maſchinen aus Dänemark und Schweden, Lolomobilen und Dampf:
dreſchmaſchinen aus Großbritannien, Mähmaſchinen aus Amerika,
Säemaſchinen aus Dänemark und Schweden, Maſchinen für in:
duftrielle Zwecke aus Deutichland, Großbritannien, Belgien und der
Schweiz, Dampfmaſchinen und Dampflefjel aus Großbritannien und
theilmetfe auch aus Deutihland. Nähmaſchinen wurden aus Deutid:
land, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika
eingeführt. Deutſche Nähmaschinen von befjerer Qualität fanden
einen lohnenden Abſatz. Auch die Deutihen Maſchinen von geringerer
Güte wurden mwegen ihres billigen Preiſes gern gekauft, und wird
das Deutihe Fabrikat dem Amerikaniſchen vielfad vorgezogen.
Im Sabre 1892 belief fih der Geſammt⸗Einfuhrwerth von
Maſchinentheilen auf 4199 400 Kronen. Hiervon entfielen auf bie
Einfuhr aus Deutſchland 2 339 500 Kronen.
Metalle und Metallmaaren. Die Preife waren großen
Schwankungen unterworfen; namentlih if dies mit Bezug auf
Rohmetalle der Fall geweien.
Die in früheren Jahren lam Stahl hauptſächlich auß Groß:
Schwefel. Die Preife waren bedeutend niedriger als im Jahre , britannien auf ben Norwegiihen Martt, während Deutſcher Stahl
1892. Es follen etwa 6300 Tonnen Schwefel im Sabre 1893 in | nur wenig begehrt wurde.
Norwegen.
Roheiſen wurde nur aus Großbritannien und Schweden be⸗
zogen. Dagegen wurde Stangen: und Bandeiſen in bedeutenden
Mengen aus Deutfchland eingeführt. Das Deutſche Stangen» und
Banbeifen, weldye® erft im Laufe der letzten Jahre in Rorwegen ein
Abſatzgebiet gefunden Hat, bat ſich ſchnell die Gunſt der Norwegiſchen
Interefienten erobert, unb werden Eifenbalten zu Bauzwecken u. |. w.
(fogenanntes Deutfches Rormalprofil) faſt ausfchliehlich aus Deutſch⸗
land, größtentheild aus Weftfalen, über Antwerpen begogen.
Moterialien, vie zum Schiffbau gehören, wie Eifenplatten,
Schiffökniee, Anter u. f. w., lamen hauptſächlich aus Groß⸗
britannien.
Stahlſchienen für die Norwegiſchen Bahnen werben feit
mebreren Jahren aus Grofbritannien eingeführt.
Kupfer, Neſſing und Aluminium in Platten wurben in
nit unbedeutenden Mengen aus Deutihland eingeführt. Kupfer
und die Daraus gemachten Legirungen fol die Deutihe Walzinduftrie
befler als die Britiſche liefern. Ferner lamen Stahl» und Gifen»
draht faft autſchließlich aus Weſtfalen Über Antwerpen, Zintplatien
aus Schlejien über Stettin und Hamburg nad Rorwegen. Auch der
größte Theil der eingeführten eifernen Röhren ſtammt aus Deutſch⸗
land. Bußeiferne Waaren werben aus Schweden und Groß⸗
britannien, Geräthihaften und Werkzeuge weientlih aus
Amerila bezogen.
Im Sabre 1892 wurben eingeführt:
davon auß:
Sm Ganzen. Deutſch⸗ Groß⸗
land. Britannien.
Kronen Kronen. Kronen.
Roheiſen.................. 745 100 4200 585.000
Stahl .................... 804 800 1400 208 300
Stangen» und Banbeifen 2.. 8181 200 9700 922 300
Eifenplatten ............... 1 002 400 10 200 670 200
Aupfer, Meifing, roh und in
Platten................. 1487500 609500 794100
Andere rohe Metalle........ 842600 350900 269000
Seräthe und Werkzeuge ..... 1 543 700 78600 870 %0
Röhren, gegoffene, gewalzte c. 768200 18000 496400
Gußwaaren, grob, nit bes
ſonders aufgefüßtt ....... 354 900 73 800 87 600
Andere Eifenmwaaren........ 5 794 700 1500000 1998 700
Rupferwaaren ............. 1009500 454700 287000
Im Sabre 1893 betrug die Gelammieinfuhr Norwegens an:
Kronen. Kronen.
Robeifen ........... 810800 Kupferwaaren ....... 936 800
Stahl .............. 898 600 Zinkwaaren ......... 11 500
Stangen und Band» Bleiwaaren ......... 61 400
eiſen x........... 28335600 Zinnwaaren ........ 65 200
Eijenplatten ........ 1199200 Gold, Silber- ıc.
anderen Metallen ... 2245700 Waaren .......... 385 000
Gifenwaaren ........ 8 134 500
Die Einfuhr Deutſcher Metallwaaren fol gegen das Jahr 1892
etwas abgenommen haben. Der Grund bierfür dürfte barin gu
jugen jein, daß ein großer Theil ber Deutichen Fabriken vor Aus⸗
bruch des Deutſch⸗Ruſſiſchen Zolllrieges in Folge der höheren Breife
in Rußland noch möglichft viel Waare auf den Ruffifhen Markt
werfen wollte und deshalb die Norwegiſchen Beſtellungen zurüd-
weiſen mußte.
Steinkohle wurde hauptſächlich aus Großbritannien bezogen.
Die Preiſe waren in Yolge der Arbeiterunruhen in Großbritannien
341
großen Schwankungen außgefegt und flanden zuweilen recht hoch.
Es wurden jebod die hohen Preife durch niebrige Seefrachten zum
Theil wieder außgeglihen. An eine Einfuhr von Kohle aus Deutſch⸗
land ift vorläufig noch nit zu denken, da dieſelbe durch bie
Bahnfradht von den Deutihen Kohlengruben zu ben Verſchiffungs⸗
häfen bebeutend vertheuert wird.
Cinder fam wie im vorigen Jahre aus Deutihland, während
Gaskoks aus Großbritannien bezogen wurbe.
Es wurden eingeführt im Jahre 1892 zufammen für 12420 600
Kronen, davon kamen aus Deutichland für 163200 Kronen und aus
Großbritannien für 12 154 400 Kronen.
Ausfuhr.
Ueber den Ausfuhrwerth bes Jahres 1893 Tiegen nocd feine
ſtatiſtiſchen Angaben vor. Es find bis jetzt nur die Ausfuhrmengen
der 25 wichtigſten Artikel veröffentlicht worden. Diefelden find
in der nachſtehenden Tabelle aufgeführt und mit den beiden Bors
jahren verglichen.
1898. 1892. 1891.
Trodenfii........ kg 183874690 20887780 14400 100
Klippfülh ........ . nn .. 57780681 48622870 45.069 600
Fetthering, gefagen. hi 1081 159 864 471 649 198
Anderer Hering.... m 235 888 247 854 286 141
Butter, frilhe ..... kg 658 178 488 360 848 760
Desgl., Rünftlie.... „ 1716112 20560800 1956810
2,1 „ 119 889 72 228 46 884
Baummollengarn... u 75 991 186 676 89 699
Sohlleber ........- r 809 606 294 6650 249 810
Filhrogen ........ hl 67 885 65 667 42 447
Thran ............ 283 956 227 800 181 691
Fiſchguano ........ kg 9410802 696080 7102290
Safer ........... „ 8 761 208 729720 9014 740
Bier ............. Liter 480 229 496 664 804 447
Eis .............. Tonnen 889 702 296 271 279 796
Holz ............. ebm 16865606 1894606 1931561
Holzmaſſe, trodeme.. kg 81070474 29818060 80819 978
Desgl. nafle ...... „ 169278787 156168670 168 629 280
Celluloſe, trodene .. „ 27621819 22325480 17004 710
Desgl., nafle...... „ . 127682838 9086750 9827670
Bünpbölger........ n 4444 500 6626970 4699 660
Apatit.......... . " 1466600 2427000 42568000
Schwefellies....... „ 627566600 47747600 45689 170
Kupfererz ......... „ . 11826700 1846180 1648560
Nidelery .......... n 840 060 _ 40 000
Wie aus ber vorftehenden Zufammenftellung bervorgebt, hat bie
Ausfuhr von Hafer, trodener und naſſer Holzmaſſe, trodener und
naffer Celluloſe, Klippfiſch, Käfe, Fiſchguano, Schwefelkies, Kupfer⸗ und
Nickelerz hauptſächlich zugenommen. Abgenommen bat dagegen bie
Ausfuhr von Kunſtbutter, Baummollengarn, Bier, Holz, Zündhölzern
und Apatit.
Im Einzelnen iſt begüglih der wichtigſten Ausfubrartilel für
das Jahr 1898 zu bemerlen:
Bilde. Die „großen Fiſchereien“, welche den Yang bed Dorſches
und bes Herings betreiben, haben im Sabre 1898 in quantitativer
Beziehung ein ſehr gutes Ergebniß gehabt. Es Hat nur wenige
Sabre gegeben, die fih mit dem verfloflenen Jahre bezüglich der
Größe des Fanges meflen konnten. Da in Folge biefes Fiſchreich⸗
thums daß Angebot größer als die Nachfrage war, fo wurben bie
Preife ſtark gebrüdt.
342
Smmerbin foll das finungielle Ergebniß für die Fiſcher befier
geweien jein als für bie Exporteure.
Fiſche reien“, welche fich mit bem Yang von Mafrelen, Lachs, Hummer,
Auflern x. befafien, Haben im verflofienen Jahre im Großen und
Ganzen ein zufriedenftellenbes Ergebniß gehabt.
Dorſch. Der Dorſchfang wird an der Weftlüfte Norwegens
betrieben. Das wichtigſte Gebiet für den Yang findet fih bei den
Lofoten und Weiteraalen. Hier wurden tm Sahre 1898 27 Mtl.
Dorfche gegen 16 Mil. im Jahre 1892 und 21 Mil. im Jahre 1891
erbeutet.
Das Geſammtergebniß ſämmtlicher Dorfchftfchereien Norwegens
betrug im Jahre 1893 etwa 69,8 MIN. Dorfche mit 189 500 hl Leber
und 70000 hl Rogen gegen etwa 66,1 Mil, Dorſche mit 171 100 hl
Leber und 55 300 hi Rogen im Sabre 1892.
Der Werth des Fanges ift auf etwa 161/3 Mil. Kronen berechnet
worden.
Der Handel mit den aus dem Dorih gewonnenen Produkten hat
im Sahre 1893 ein wenig befriebigendes Nefultat gehabt. Die Breile
für Klippfiih waren jehr niedrig, fie betrugen im Anfang bes
Jahres 6,50 Kronen für 20 kg und fielen im Laufe des Jahres auf
5 Kronen. Für die befte Dualität Trodenfiih waren die Preife vers
hältnikmäßtg hoch (9 bis 10,50 Kronen), während die geringeren
Duslitäten mit Berluft verfauft werden mußten. Die für dieſe
erzielten Preiſe betrugen nur 5 bis 6 Kronen.
Der Thranhandel hatte auch im verflofienen Jahre kein zufrieden⸗
ſtellendes Reſultat. Die Preiſe waren während des ganzen Jahres
niedrig. Sie betrugen 30 Kronen für die Tonne blanken Thran
und 82 Kronen für die Tonne Medizinalthran. Dagegen war bie
Ausfuhr von Fiſchrogen lohnend. Die Preife für die befleren Sorten
ftiegen fortgefegt und erreichten jchließlich die Höhe von 32 Kronen
für die Tonne.
Die Ausfuhr von Trodenfifh, Klippfüh, Rogen und Thran
ſtellte fich in den Jahren 1892 und 1893, wie folgt:
1893. 1892.
Trodenfiih ......... kg 18874590 20887 780
Klippfiſch........... „ 57780681 486228570
Rogen............. hl 67 895 66 b6b
Thran ............. " 233 965 227 800
Hering. Der Fang des Winterheringd Hatte ein günftiges
Ergebniß. Er wird auf etwa 250000 Tonnen veranidlagt. Für
die Tonne Winterhering wurben 4 bis 6 Kronen bezahlt.
Der Yang des Frühjahrherings, welcher hauptſächlich zwiſchen
Lindesnäs und Stat an ber Norwegiſchen Weſtküſte betrieben wird,
ergab 80000 Tonnen. Hiervon wurden 50000 Tonnen für bie
Ausfuhr geſalzen. Der Durchſchnittspreis betrug 6,70 Kronen für
bie Tonne.
Bon Yettheringen wurden etwa 800 000 Tonnen gefangen. Die
Preiſe, welche beim Beginne der Fiſcherei 10 bis 16 Kronen für die
Tonne betrugen, fielen wegen Mangel an Rachfrage allmählich auf
3 bis 4 Kronen und ſchließlich auf 1,50 bis 2 Kronen. Der größte
Theil des Fanges wurde im Inlande verkauft.
Der Yang des Heinen Herings und des "Brislings hatte ein
ziemlich gutes Ergebniß. Es wurden zufammen etwa 100 000 Tonnen
gefangen. Während die Kaufluft für den Heinen Hering eine jehr
geringe und der Preis daher ein niebriger war, fand ber Brißling
einen raſchen Abſatz zu guten Preiſen.
Der Werth des ganzen Heringsfangs wirb im Jahre 1893 auf
etwa 4 Mil. Kronen veranihlagt gegen: durchſchnittlich 49/5 Mill.
Kronen in den vorhergegangenen fünf Jahren.
Auch die „Bank: und Heinen
Norwegen.
Ausgefuhrt wurben:
1898. 1892.
Setthering, gelagen.... hi 1031159 854 471
Anderer Hering, gefa en „ 285388 247 854
Makrele, Lachs, Hummer Der Fang ber Sommermaltele
war weniger günftig als im Vorjahre. Da die Preiſe jeboch zum
Theil Hoch waren, fo bürfte der Werth des Fanges ben Des Jahres 1892
überftiegen haben.
Der Sarg ber Herbitmalrele Hatte ein Exgebnik von etwa 20 000
Tonnen, von denen ber größte Theil in geſalzenem Zuftande nad)
Nordamerika verjandt wurde. Der Werth des Fanges wirb auf
etwa MO 000 Kronen gekhäst.
Der Fang von Lachs und Hummer hat ungefähr das gleiche
Ergebniß wie im Jahre 1892 gehabt.
Friſche Fiſche. Die Ausfuhr von frifhen Fiſchen bat immer
noch nicht den erhofften Aufihwung genommen. Bon Frederilsſtad
aus wurde im verfloffenen Jahre ein Verſuch gemacht, friſche Fiſche
über Helfingdr— Helfingborg— Kopenhagen mittelft direkter Eifenbahn-
wagen nad Berlin zu bringen. Ueber den Ausfall dieſes Verſuches
tft noch nichts bekannt.
Seehund und Walfiſch. Bon 18 Rormwegifden Schiffen,
melde fich im vorigen Jahre an dem Sechundsfang im nörblüchen
Eismeer betheiligten, wurden 104647 Seehundsfele und 23 250
Tonnen Seehundsfped gegen 98 786 Seehundsiele und 18985
Tonnen Seehundäfper im Sabre 1892 erbeutet. Der aud dem Sees
bundaspet gewonnene Thran wird auf 21 000 Tonnen veranſchlagt.
Bon den gedachten 18 Schiffen find außerdem eine Anzahl Wale
erbeutet worden, welde 3320 Tonnen Sped oder etwa 2700 Tonnen
Thran ergaben.
Der Fang ber Bottlenofe im nördlichen Elämeer, an dem ſich
im vorigen Sabre 65 Norwegiſche Schiffe betbeiligt hatten, ergab
eine Ausbeute von etwa 2383 Fiſchen mit etwa 24 420 Tonnen Sped.
Der Werth des Fanges wird auf ungefähr 700 000 Kronen geſchätzt.
An den Küften Finmarkens wurben 1102 Wale und 6 Bottle⸗
nofen gefangen, die etwa 83000 Tonnen Thran ergeben haben. In
der Umgegend von Island wurden von 13 Norwegiſchen Schiffen
495 Wale mit einem Ergebniß von etwa 15 600 Fäſſern Thran gefangen.
Im Chriſtianiafjord follen nur zwei Wale erbeutet worden fein.
Holz. Das Jahr 1898 kann für den Norwegiſchen Holzhandel
im Allgemeinen nit als ein günftiges bezeichnet werben. Eine
Beflerung in der Lage des Marktes trat erft im Laufe Des Herbſtes
ein, nachdem fich die vorhandenen Borräthe im Auslande verringert
batten.
Die Ausfuhr Norwegens ftellte jih im Sabre 1893, verglichen
mit der des Jahres 1892, wie folgt:
1993. 183.
cbm cbm
Gehobeltes Holz............ 504 140 489 091
Geſchnittenes Holy .......... 454 487 479 208
Behauenes Holz ............ 83 114 102 876
Rundholz.................. 484 208 642 745
Stäbe .................... 85 901 77 024
Brennholz ............... 14 665 102 786
Bon biefen Holzforten gelangten in ben angeführten Jahren zur
Verſchiffung nad:
18%. 1892.
cbm cbm
Großbdritannien.........- 1 093 973 1 232 123
Frankreich ........... 126 229 186 09%
VBelgien............... 116 492 116 687
x
Rorwegen.
1898. 18R.
ebm ebm
den Niederlanden ........ 93 818 127 264
Deutichland............. 71419 67 839
Dänemark ........22.... 81 802 40 372
Shweben ............ 88 542 40 826
Spanien .............. 21 404 87 487
Auſtralien.............. 34.036 24 669
Afrika............... 42 292 66 809
Die Ausfuhr von gehobeltem Holz nad Auftralien ift wegen der
dort herrſchenden finanziellen Kriſis aud im Jahre 1893 ſchlecht
geweſen. Es wurden nämlich dorthin kaum 6000 Standard geſandt,
während in den Normaljahren früßer durchſchnittlich 20 000 Standard
zur Verſchiffung gelangten.
Kapland und Port Natal ſind für die Norwegiſche Holzausfuhr
von zunehmender Bedeutung. Die Ausfuhr von gehobeltem Holz
betrug nach den gedachten Märkten etwa 6000 Standard und wird
vorausſichtlich zunehmen.
Die Ausfuhr nach Frankreich hat wegen des hohen Eingangs⸗
zolles fortwährend abgenommen. Während im Jahre 1881 noch etwa
12 pCt. von der geſammten Norwegiſchen Ausfuhr nach Frankreich
gelangten, wurden im Jahre 1890 nur noch etwa 41/a pCt. bezogen,
Eine weitere Verminderung der Ausfuhr trat dur‘ die Einführung
des Franzöfiſchen Minimaltarifs im Jahre 1891 ein, fo dag im
Jahre 1893 nur 650 Standard von Norwegen nah Frankreich
verſchifft wurden.
Die Ausfuhr nah Spanien ging wahrſcheinlich auch wegen ber
dort eingetretenen Zollerhöhung von 8500 auf 1500 Standard herab.
Auf den Riederländiſchen Markt gelangten etwa’ 13 500 Standard
gehobeltes Holz aus Norwegen.
Rach Deutſchland wurde im Jahre 1893 von einzelnen Holziorten
auögeführt:
Gehobeltes Holz.............. 869 chm,
Geſchnittenes Holy............ 31876,
Behauenes Holz.............. 22264 „
Rundholz .......... ......... 5210 „
Faßdauben................. 8 201
Die bedeutendſten Abſatzgebiete waren Großbritannien, Frankreich,
Belgien, die Niederlande, Spanien und Dänemarl. Auch Deutſch⸗
land war ein gutes Feld für Normwegifchen Holzſchliff, da viele der
Deutſchen Schleifereien wegen Waffermangeld außer Betrieb waren,
und die Deutihen Bapierfabrilanten theilmeife mit großen Opfern
Standinaviihen Holziliff einführen mußten. Diefer Umftand hat
aud in nicht geringem Grabe zu der bebeutenden Preisſteigerung
beigetragen.
Bon trockenem Holzſchliff wurden ausgeführt:
1 31070474 kg,
29 8180560 „
Hiervon gelangten in dem Iekigenannten Jahre 5 968 890 kg
nad) Deutſchland.
Bon naſſem Holzſchliff wurden ausgeführt: im Jahre 1893
..„.........m.e....."..0:%
343
169 278 737 kg, dagegen im Jahre 1892 156158670 kg. Hiervon
gingen im Jahre 1892 4 842 130 kg nad) Deutſchland.
Der Werth der auf die erfien 11 Monate des jahres 1893 ent»
fallenden Gefammtausfuhr von trodenem und nafſem Holzſchliff
wird auf 81/s bis I MU. Kronen berechnet. Der Werth dieſer Auss
fuhr im ganzen Jahr 1892 belief fih auf 6581 800 Kronen.
Eine ganz neue Erfheinung auf dem Europälihen Markte
war im Sabre 1893 die Einfuhr von Amerikaniſchem Holgzſchliff.
Beranlaft theilweiſe durch die hohen Breife, welche man in Europa
bezahlte, theilweiſe auch durd bie ſchlechte Lage des Papiergeſchäftes
in ben Vereinigten Staaten von Amerika, haben einige Holzſchleifereien
in Kanada und den Bereinigten Staaten von Amerita verſuchsweiſe
einige Ladungen nad Großbritannien und Deutſchland gefanbt.
Diefe neue und unerwartete Konkurrenz Bat in Rormegen Anlaß
zu ernſten Befürdtungen gegeben, und man gebt mit dem Gebanten
um, dur einen bejonderen Abgefandten bie Holzſchlifffabrikation in
Amerika und deren Auöfichten näher unterfuchen zu Laffen.
Celluloſe. Dad Jahr 1893 Lana für die Ausfuhr von
Sulphit⸗ ober Sulphatftoff ald lohnend betrachtet werben.
Auögeführt wurden von trodener Cellulofe ins Jahre 1898
27621 819 kg, im Jahre 1892 22325480 kg. Hiervon gingen im
Jahre 1892 81000 kg nad Deutichland.
Bon nafjer Celluloſe wurden audgeführt im Sabre 1892
12 763 288 kg, im Jahre 1893 9 035 750 kg. Bon nafler Gellulofe
gelangte im Sabre 1892 nichts nad Deutfchland.
Der Werth der auf die erften 11 Monate des Jahres 1893
entfallenden Geſammtausfuhr von trodener und naffer Gellulofe
wird auf 6 bis 6A/s Mill. Kronen gegen 5 100200 Kronen im Jahre
1892 berechnet, Die Ausfuhr richtete ſich im Jahre 1893 haupt⸗
ſächlich nach den Vereinigten Staaten von Amerika, England, Schotts
land, Belgien, Srankreih, ben Niederlanden, Spanien und Dane⸗
mart. Auch nad) Rußland wurbe wahrſcheinlich in Folge des pwiſchen
Deutſchland und Rußland herrſchenden Zollkrieges Gellulofe aus⸗
geführt. ..
Zündhölzer. Die Ausfuhr belief ſich auf etwa 4396400 kg
im Werte non etwa 1600000 Kronen gegen 4627000 kg im
Werthe von 1758200 Kronen im Borjahre. Die erzielten Preife
find etwas niedriger geweien als im Sabre 1892. Das Haupts
abfatgebiet war Ditindien.
Papier. Ueber die Ausfuhr von Normegiihem Bapier im
Jahre 1893 find die flatiftiihen Zahlen noch nicht veröffentlicht.
Im Jahre 1892 belief fi) ber Werth der Ausfuhr auf 2841 000
Kronen. Davom entfielen auf Packpapier 2578100 Kronen, auf
Yolgpappe 189600 Kronen und auf Drudpapier 48100 Kronen.
Deuds und Palpapier wurde im Jahre 1892 bauptfädhli nach
Deutihland, Grofbritannten, Schweden und Belgien ausgeführt.
Nach Deutſchland ging im Jahre 1898 Packpapier im Werthe von
450 300 Kronen. Es iſt anzunehmen, daß ſich die Abſatzgebiete
laum verſchoben haben. Die Preiſe find im Jahre 1893 niebrig
geweſen.
Garne und Seilerarbeiten. Rorwegen führt bauptjächlich
Boummollengarn und Seilerarbeiten aus.
Von Baummollengarn gelangte der größere Theil nah Däne⸗
mark, ber Heinese nad) Schweden. Garne von Wolle, Leinen, Hanf
und Jute ſowie Garne zu Fiihnegen und Geilerarbeiten wurben
bauptfählich nach Schweden verfandt.
Für das Jahr 1893 Tiegen nur die ftatiftifhen Angaben über
bie Ausfuhr von Baummollengarn vor. Diejelbe betrug 75 991 kg
gegen 136 676 kg im Sahre 1892.
344
Sm Jahre 1892 wurden ausgeführt:
im Werthe
von
kg Kronen.
Wollengarn ................ 1308 5100
Baummwollengarn ........... 136676 164000
Leinens, Hanfs und Jutegarn 12 429 72 400
Garn zu Fiihnegen ........ 18241 . 54700
Seilerarbeiten.............. 227820 150400
Manufalturwaaren. Bon wollenen Waaren gelangten
hauptſächlich Kleiberftoffe, Cheviotd und Trikotagen zur Ausfuhr.
Der größte Theil diefer Ausfuhr richtete ſich nach Schweden und
nur wenig ging nad) Dänemark, Deutſchland, Großbritannien und
Rußland.
Im Jahre 1892 wurden außgeführt:
im Werthe
von
kg Kronen.
Sußbodenteppiche, Bettvorlagen ıc. 3035 8 500
Trikotagen.................... 63267 303 700
Kleiderſtoffe, Cheviots .......... 526 906 1580 700
Genähte Kleider und Pub ...... 2740 17 800
Bon baummollenen Waaren gelangten hauptſächlich mehr-
farbige, nicht bedrudte Waaren zur Ausfuhr. Diefelben gingen haupts
ſächlich nach Schweden.
Im Jahre 1892 wurden ausgeführt:
im Werthe
von
kg Kronen.
Gardinenzeug ...................... 64 808 269 000
Andere Waaren, mehrfarbig, nicht bedruckt 229 742 689 200
Andere Waaren, ganz einfarbig ob. gebleicht 4 861 12 200
Andere Waaren, ungebleiht............ 27 685 51 200
Andere Waaren, nicht näher fpezifizirt .. 72008 180000 °
Genäbte Kleider und Puß............ 356 1600
Die Ausfuhr von Leinen», Hanf- und Jutewaaren, melde
bauptiählih nah Schweben und Dänemark ftattfand, tft nicht bes
deutend. Sie belief fih im Jahre 1892 auf zufammen 96611 kg
im Werthe von 133000 Kronen. Hiervon gelangten nad) Deutſch⸗
land file 11000 Kronen.
Der Werth ber Gefammtausfuhr Norwegiſcher Ranufalturwaaren
belief fich 1892 auf 3 347 600 Kronen.
Leder und Häute. Die Preife für Leber und Häute, welche
Ihon im Jahre 1892 als Hohe bezeichnet werben Tonnten, haben im
Zaufe des Jahres 1893 eine weitere Steigerung erfahren, fo daß
das Geihäft für die Exporteure ein recht lohnendes geweſen fein
muß. Das Lebtere trifft namentlich bezüglih der Ausfuhr von
Häuten zu, weil biefe zu ganz außergewöhnlich billigen Breifen von den
Händlern aufgekauft werben Tonnten. Es gelangten hauptſächlich
Norwegiſche Kuhhäute ſowie Häute von Zungvieh zur Ausfuhr. Bon
Leber wurde Kalb» und Schafleber in bedeutenden Mengen ausgeführt.
Der Werth der Ausfuhr im Jahre 1892 bezifferte fih auf
4467 900 Kronen. Davon entfallen auf die Ausfuhr nach Deutſch⸗
land 475 700 Kronen.
Glas. Der Markt war für Norwegiſche Glaswaaren fehr uns
günftig. Es ift anzunehmen, daß die Ausfuhr ſich wie im Borjahre
bauptfählih nah Schweden, Deutichland und Großbritannien ges
richtet bat.
Im Jahre 1892 wurden im Ganzen 1857 971 kg im Werthe
von 448 200 Kronen ausgeführt. |
Rorwegen.
Rah Deutſchland murden beinahe ausſchließlich Flafchen aus:
geführt. Im Jahre 1892 gelangten 434 455 Stüd dorthin zur Ber
ſchiffung.
Nägel. Die Ausfuhr von gewöhnlichen Nägeln Hat im
Sabre 1893 unter ber unglinfligen Marktlage im Auslande gelitten
und ift daher wenig lohnend geweſen.
Die Ausfuhrziffer für 1893 ift noch nicht bekannt, jedoch foll
dieſelbe trotz der ſchlechten Marfiverhältnifie etwas höher ala im
Sabre 1892 gemeien fein. In dem letigenannten Sabre wurben
insgeſammt ausgeführt 4187 000 kg im Werthe von 712 000 Kronen.
Hiervon gingen 1470 000 kg nad) Schweben, 1466 000 kg nad
Großbritannien und 778000 kg nad Deutichland.
Die Preiſe für Hufnägel find im Sabre 1893 fortgefekt ger
fallen und waren wohl durchſchnittlich 10 pCt. niebriger al im
Sabre 1892. Die Hauptabjaggebiete für Norwegiſche Hufnägel find
Großbritannien, Belgien und Franfreih. Die Ausfuhr nach dem
leßtgenannten Lande ift jedoch im Folge des dortſelbſt in Kraft ger
tretenen Schubzolled etwas zurüdgegangen.
Die Ausfuhr wird auf etwa 4500000 kg im Werthe von
1400 000 bis 1500 000 Kronen geihätt. Die Ausfuhr im Vorjahre
betrug 4 728000 kg im Werthe von 2033000 Kronen. Bon biejer
Ießtgenannten Ausfuhrziffer gelangten 1625000 kg nad Grob:
britannien, 697000 kg nad) Belgien, 1538000 kg nad Frankreich
und 511 500 kg nad Deutſchland.
Bier. Die Ausfuhr von Norwegifhen Bier, welche fortgefekt
im Abnehmen begriffen ift, bat fih aud im Sabre 1893 wieder
vermindert. Sie betrug in den legten fünf Sabren:
1.7 12 995 hl 1:1 PO 4966 hl
1890.......... 1221 „ 1893 .......... 4302 „
1:1) 804 „
Branntwein. Die Ausfubrziffer für 1898 ift zur Zeit nod
nicht befannt. Im Sabre 1892 find ausgeführt worden:
im Werthe
von
Liter. Kronen.
Norwegiſcher Branntwein.... 85 041 33 6500
" Spirituß....... 216 910 45 000
Ausländilder Branntwein und
Spiritus, zufammen....... 23 760 34 700
Butter. Die Ausfuhr von friiher Butter, welche Baupts
jählih nach Großbritannien und zum Theil nah Schweden ftatt
findet, ift tm Zunehmen begriffen. Die Preiſe jind ungefähr dieſelben
gewefen wie im Sabre 1892.
Die in Norwegen fabrizirte Margarinbutter wurde Bauptfählid
nad Großbritannien, Schweden und Dänemark ausgeführt.
Im Sabre 1898 wurden ausgeführt: friſche Butter 658 178 kg,
Margarinbutter 1716112 kg. Am Sabre 1892 belief ſich der Werth
der Ausfuhr von Raturs und Kunſtbutter zufammen auf 3207 600
Kronen. Der Ausfuhrwerth nah Deutfchland betrug für beide
Artikel 11 100 Kronen.
Kondenfirte Milch. Die Ausfuhr von kondenſirter Milch
fol im Jahre 1893 geringer gemwefen fein ala im Borjahre. Dieſer
Artikel gelangt Hauptjählid nad Großbritannien und zum Theile
nah Deutichland zur Verſchiffung.
Der Ausfuhrwerth belief fi im Sabre 1892 auf 2418 200
Kronen. Hiervon Tamen 2 331 400 Kronen auf Großbritannien und
638 900 Kronen auf Deutihland.
Safer. Im vergangenen Jahre bat eine gefteigerte Ausfuhr
von Hafer aus Norwegen fiatigefunden. Der Grund Bierfür if
Rorwegen.
einerieitd in dem guten Ausfall der Haferernte Norwegens zu fuchen,
andererjeit3 in dem Umflande, daß in großen Theilen Mitteleuropas
in Folge großer Dürre Futtermangel herrſchte. Hauptſächlich war die
Ausfuhr nah Deutichland, welches 4467880 kg aus Norwegen
bezog, von Bereutung. Die Ausfuhr nach Deutichland dürfte ab»
gefehen von den bereitö angeführten Gründen auch nicht unmefentlich
durch den Deutſch⸗Ruffiſchen Zollkrieg beeinflußt worben fein, welcher
eine Einfuhr von Hafer aus Rußland nad Deutſchland beeinträchtigt
hatte. Die Preiſe waren hoch, und das Geſchäft ift daher recht
lohnend geweien.
Im Sabre 1893 wurden 8761208 kg gegen durchſchnittlich
4 328 834 kg in den vorhergehenden fünf Jahren ausgeführt.
Der Ausfuhrwerth des Jahres 1892 bezifferte ſich auf 83900
Kronen. Hiervon entfielen auf die Ausfuhr nah Deutſchland 6900
Kronen.
Heu. Aus denfelben Gründen, welde für die Ausfuhr von
Hafer maßgebend waren, fand auch eine gefteigert: Ausfuhr von
Heu in gepreßten Ballen ſtatt. Diefer Futterartifel ging haupi⸗
jählih nah Frankreich. Im Jahre 1898 wurden 7235430 kg
Heu audgeführt; Hiervon gelangten 103600 kg nad Deutichland.
Der Ausfuhrwertb dieſes Artikels im Sabre 1892 belief fi auf
196 400 Kronen.
Eis. Das Ergebniß des Eishandels iſt im Jahre 1893 bes
friedigend gewefen. Da fi in Folge des firengen Winters 1892/93
die Ausſichten für die Erporteure fehr ungünftig geftatieten, fo waren
die Preife im Anfang des jahres fehr gedrüdt. Erft die milde
Witterung im Märy bewirkte eine Preiöfleigerung. Ende Juni wurde
RNorwegiſches Blodeid im Auslande ftark begehrt; es hoben ſich die
Vreife daher noch mehr, bis fie Ende Auguft ihren Höhepunkt er»
reichten.
Sm Ganzen find im Sabre 1898 339 702 Tonnen Eis auß-
geführt worben gegen 296 271 Tonnen im Borjahre.
Die wichtigſten Ausfuhrpläge waren: Ebriftiania, Dröbat, Brenil,
Kragerd, Porögrund, Moß und Laurvig.
Welhen Antheil Deutſchland an der Ein» und Ausfuhr Nors
wegens im Jahre 1893 batte, ift ziffernmäßig durch dad Norwegiſche
ftatiftiiche Bureau noch nicht feftgeftellt.
Für dad dem Sabre 1893 vorangehende Jahrzent wird ber
Antheil Deutſchlands an dem Norwegiſchen Handel durch
die folgende Tabelle veranſchaulicht:
Werth der Werth der Werth der Werth der
Geſammt⸗ Einfubr aus Geſammt⸗ Ausfuhr nad
Jahr. einfuhr. Deutſchland. ausfuhr. Deutſchland.
Kronen.!) Kronen.) Kronm.!) Kronen.)
1883.. 161815000 46800300 116139000 16 779000
1884.. 158795000 45781800 112198800 15272000
1885.. 145606000 41666400 101938100 121386300
1886.. 185169000 38038600 102844200 12817800
1887.. 138691000 84960400 106628400 18817400
1888.. 158897000 42590700 122856600 16 827 900
1889.. 191608000 48048200 182669100 17047 700
1890.. 208 659 000 61 985 000 131096 500 18227000
1891.. 228024000 066347200 130882700 16028400
1892.. 199986600 5529 400 126424300 15 69V 200
Induftrie.
Holzſchlifffabrikation. Das Jahr 1893 kann für bie Holzs
ſchliffinduſtrie als ein fehr lohnendes bezeichnet werben.
1) 100 Kronen = 112,50 Mark.
Deutidhed Handels⸗Archiv 1894. IL
345
Die im Jahre 1892 von den Norwegiiden und Schwebiichen
Holzſchlifffabrikanten befchloffene Einſchränkung ber Produktion wurde
im Mai 1893 theilweife und im Auguft fogar gänzlich aufgehoben.
Der Verbrauch von Holzihliff im Inlande ift ungefähr unvers
ändert geblichen. Die günftigen Konjunkturen des Jahres 1893
haben Veranlaffung gegeben, daß eine größere Anzahl neuer Fabriken
in Norwegen und Schweden errichtet wurde. Es ift daher wohl
anzunehmen, daß das Jahr 1894 in Folge der zu erwartenden Webers
produttion nicht fo günftig ausfallen wird.
Die Geſammtprodultion ber Rorwegifchen Schleifereien im Jahre
1893 beitrug 208428 Tonnen naß beredinete Mafle gegen 175 880
Tonnen im Borjahre. Es find jet in Norwegen 59 Schleifereien
im Betriebe.
Gellulojefabrifation. Auch für dic Herftelung von Sulphits
und Sulphatftoff tft das vorige Jahr fehr günftig geweſen. In Folge
des Auftreten? der Cholera in Mitteleuropa während der letzten
Jahre haben die PBapierfabrifanten an Stelle der Lumpen Gellulofe
verwendet, fo daß der Berbraud der letzteren ſehr raſch zunahm. Die
Wirkung biefer Nachfrage war eine bebeutende Preisfteigerung, welche
noch im Jahre 1893 andauerte.
Die Gefammtprobuftion von Cellulofe in Rormegen beirug im
Sabre 1893: Sulphit, troden berechnet, 29 809 Tonnen gegen 24 048
Tonnen im Borjahre; Sulphat, troden berechnet 10211 Tonnen
gegen 6 798 Tonnen im Borjahre.
Es waren im Jahre 1893 zehn Sulphitfabriken und vier Sulphat⸗
fabrifen im Betriebe.
Papierfabrifation. Für bie Bapierinduftrie ift das Jahr 1898
nicht befriedigend gemefen. Die Erwartung, daß bie Steigerung ber
Preiſe für Rohmaterial au eine Erhöhung der Breife für Bapier
bewirken würde, hat ſich nicht erfüllt. Die Schuld Bierfür kann wohl
hauptſächlich dem Umſtande zugefchrieben werben, daß in ben letzten
Sabren eine Weberprobultion von Papier ftattgefunden bat, welche
in feinem Berbältniß zum Verbrauch ftand.
Eine Zunahme ber Papierfabrikation ift im verfloffenen Jahre
nicht zu verzeichnen, dagegen find mehrere neue Papiermafchinen,
weiche aus Deutihen Fabriken ftammen, zur Aufftelung gelangt.
Es wird jegt in Norwegen überwiegend Drudpapier fabrizirt.
Die Ausfihten für die Bapierfabrilation find nicht fehr günftig, ba
bie Preije trotz aller Anſtrengungen nicht in die Höhe zu bringen find.
Zündholzfabrifation. Die Fabrikation von Zündhölzern
bat im vorigen Jahre ungefähr bafjelbe ungünftige Ergebniß gehabt
wie im Jahre 1892. Die Preife für das zur Verwendung kommende
Holz jowie die Arbeitslöhne find hoch geweſen.
Schiffs, und Mafhinenbau. Das Jahr 1898 hat fih für
die induftriellen Anlagen, welche fi mit dem Bau von Schiffen und
Maſchinen befaffen, günftiger geftaltet, ald erwartet werben durfte.
Die meiften Schifjswerften find daß ganze Jahr hindurch einigers
maßen gleihmäßig beihäftigt gemejen. Die Preiſe waren jedoch in
Folge der flarfen Konkurrenz des Auslandes ſehr gebrüdt. Die
Norwegiihen Werften verzeichnen es mit Befriebigung, daß einige
Dänifche und Schwediſche Rhedereien bei ihnen Dampfidiffe beſtellt
haben.
Die Rafchinenbauereien, bie mit Schiffswerften verbunden find,
haben gleichfalls ein ziemlich befriedigendes Ergebniß gehabt. Das
gegen haben die Anlagen, welche fih mit dem Bau von Maſchinen
zu inbuftriellen Zwecken befaflen, in Folge des allgemeinen Druckes,
der auf der Induſtrie laftete, keine lohnende Beſchäftigung gehabt.
Anfang dieſes Jahres find die beiden erften in Norwegen ges
bauten Lokomotiven zur Ablieferung gelangt.
47
34h.
MWebereien und Spinnereien. Daß Ergebnik der Wollens
webereien ift troß der niedrigen Breife für das Fabrikat im Jahre 1898
befriedigend gemeijen. Am günftigften geftaltete fi) die Lage für bie
Sabriten, die fich mit der Herſtellung von Cheviots und Herrenkleider⸗
ftoffen befaflen. Die Preife find zwar auch für dieſe Stoffe außer:
gewöhnlich niedrig geweſen, do fand die Waare zafchen Abſatz. Die
Wollenfipinnereien find den größten Theil des Jahres gut und
lohnend beſchaͤftigt geweſen.
Dagegen hatten die Baumwollenſpinnereien unter dem
Einfluß ungünftiger Verhaͤltniſſe zu leiden. Die Preiſe waren niedrig
und ber Abja geringer ald in ben früheren Jahren. Wegen ber
Hart fluktuirenden Breile, welden dad Rohmaterial auögejekt war,
geftaltete ih der Einlauf befielben für den Fabrifanten zu einem
volftändigen Hazardſpiel. Aud die mechaniſchen Baummollens
webereien bliden auf ein unglinfliged Jahr zurüd. Der Abſatz
fol fo gering geweſen fein, daß viele Fabriken ihren Betrieb ein«
ihränten mußten.
Die Zuteinduftrie Hatte in dem erften Theil des Jahres ein
günftiges Ergebniß gehabt. Die unerwartet ſchlechte Juteernte in
Indien verurjachte jedoch eine bedeutende Preiöfteigerung des Roh⸗
material, fo daß fi die Geſchäftslage wieder verfchlechterte.
Die Hanfinduftrie hat fi Auferft ungünftig geftaltet. Der
Grund bierfür dürfte einerſeits barin zu ſuchen fein, daß in Yolge
der ſchlechten Schifffahrtöverhäftnifie nur geringe Mengen von Taus
wert Verwendung fanden, anbererfeitö aber aud in der fchlechten
dlonomifchen Lage der Filcher in Nordland und Finmarlen, welche
nicht in der Lage waren, bie Hanfinbuftrie Durch den Bezug von
Reben und anderen Filchereiutenfilien zu unterftügen.
Nägelindbuftrie. Die Fabriten, in welden gewöhnliche Nägel
bergeftellt werden, bliden auf ein ungiinftiges Jahr zurüd. Im Aus⸗
lande wie im Inlande waren bie Preiſe gebrüdt. Auch die Fabriken,
weiche Hufeiſennägel berftellen, haben kein befriedigendes Ergebniß
gehabt. Unter dem Schuge von hohen Eingangszöllen find in mehreren
Ländern, namentlich in Frankreich, neue Fabriken errichtet worden,
die der Norwegiſchen Ausfuhr eine fühlbare Konkurrenz machen.
Ferner haben bie ſchlechten Gelbverbältnifle Südamerikas, Spaniens
und Staliend die Geſchäfte mit diefen Ländern und fomit die Aus:
fuhr dahin nachtheilig beeinflußt. Es unterliegt wohl keinem Zweifel,
daß die Induſtrie von Hufeifennägeln unter den obmwaltenden Um⸗
fländen im Laufe der nächſten Jahre nur in Fleinerem Maßſtabe
in Rormwegen weiter betrieben werben kann. Bereits gegenwärtig
find nur noch die drei Fabriken im Betrieb, die feiner Zeit mit
der Herftelung von Hufnägeln begonnen hatten. Und auch diefe
drei Fabriken mit etwa 200 Schmiedemaſchinen haben nur an fünf
Tagen ber Woche arbeiten lafien, während zwei derfelben überdies
gezwungen waren, die Hälfte ihrer Maſchinen ſtillſtehen zu laflen.
Slashütten. Im Sabre 1893 find die ſechs in Norwegen bes
ſtehenden Glashütten im Betriebe geweien. Das Ergebniß ift weniger
günftiger gewefen als im Jahre 1892. In Folge der fchlechten
Zeiten hat der Bedarf abgenommen, und bie Preife für die Fabrikate
waren ſehr gedrüdt. Die hohen Breife für das Rohmaterial im
Sabre 1892 find zwar im Jahre 1893 etwas heruntergegangen, doch
find dafür die Koblenpreife höher geweſen ald im Sabre 1892.
Cementinduftrie. Die vor mehreren Jahren in ber Näbe
Shriftianiad errichtete Gementfabrik, welche kurz nach ihrer Errichtung
ihren Betrieb wieder einftellte, Hat im Jahre 1893, nachdem fie in
andere Hände übergegangen ift, ihre Fabrikation in erweitertem und
verbeflertem Maßftabe neu aufgenommen und jol ein gutes Material
liefern. Die Fabrik, melde im Stande tft, jährlih 100 000 Tonnen
Norwegen.
Cement zu produziren, bat im Jahre 1893 80 000 Tonnen geliefert.
Da der Verbrauch von Cement in Norwegen ftetig zunimmt, jo kann
wohl angenommen werben, daß der Betrieb fi) lohnen wird.
Die Fabrik beihäftigt zur Zeit etwa 800 Arbeiter.
Bierbrauereien. Die Brauereien, deren Anzahl im Sabre
1898 46 betrug, können auf ein befriedigendes Reiultat zurüdbliden.
Die Preife für Hopfen find zwar ungefähr um 1 Krone pro Kilos
gramm höher geweien als im Jahre 1892, dagegen waren bie Preiſe
für Gerfte durchſchnittlich um 2,30 Kronen für 100 kg niedriger ala
im vorhergehenden Jahre.
Der inländiſche Konſum iſt unverändert geblieben.
Branntweinbrennerei. In dem Brennereijabr vom 1. Zuli
1892 bis zum 80. Juni 1898 warm 22 Brennereien im Betrieb
gegen 23 im Vorjahre. Die gelammte Produktion beirug in dem
gedachten Beitraum 2 707 620 Liter 100progentigen Spiritus gegen
3128 408 Liter im Borjaßre.
Der Breis für den Rohbranntwein zu 100 p&t. Stärke belief ſich
auf 1,93 Kronen.
Fabrikation von Fondenfirter Mild. Pie Fabrikation
von kondenſirter Milch Bat fich nicht beſonders gelohnt. Einige
Fabriken find zwar das ganze Jahr in Thätigkeit geweſen, doch
bat der Betrieb wegen ber ſchlechten Konjunkturen bebeuteub ein»
geichräntt und in einer fogar eingefiellt werben mäflen.
Tabaksinduſtrie. Die Preife für das Rohmaterial und für
das Fabrilat waren normal. Auch der Abſatz fol zufriebenftellend
geweien fein. Der Tabaksverbrauch des Lande hat im Laufe ber
Ichten fünf Sabre, abgeiehen von Heinen Schwankungen, ungefähr
1 600 000 kg pro Jahr betragen.
Sayences und Porgellaninduftrie. Die einzige in Nor⸗
wegen beftehende Sayencefabrit befindet ſich in Egeriund. Sie
beichäftigte etwa 200 Wrbeiter. Bon ber probuzirten Menge, welche
einen Werth von etwa 400 000 Kronen repräjentirte, fanden ungefähr
zwei Drittel in Norwegen und ein Drittel in Schweden Abſatz.
Die Breife waren während des Jahres 1893 in Folge der bedeutenden
Konkursenz der großen ausländiſchen Fabriken ſehr gebrüdt und
zeigten Neigung, nod mehr berabzugehen.
Die Borzellanfabrit in Porsgrund, welche gleihfalld die einzige
ihrer Art in Norwegen ift, hatte einen Umſatz, welcher auf etwas
über 500 000 Kronen geihägt wird.
Der größte Theil ber Porsgrunder Fabrikate pflegt in Norwegen
Abſatz zu finden, mwährend der Reft beinahe ausfchliehli nad
Schweden geht.
Bergweris- und Büttenbeirieb und Steininduftrie.
Der Bergwerks⸗ und Hüttenbetrieb in Norwegen bat im Sabre
1898 mit ſehr ungünftigen Verbältnifien zu kämpfen gehabt. Haupt⸗
fählih gilt Died von den Kupferwerken, welche bie wichtigſte Rolle
in dem Norwegiſchen Bergbau fpielen. Im eigentlihen Bergwerks⸗
und Hüttenbetried — alſo mit Ausfchluß der Apatit⸗ und Feld⸗
ſpathgruben — waren im Sabre 1893 2500 Arbeiter beſchäftigt.
Der Werth der gewonnenen Produkte iſt auf 3 Mil. Kronen berechnet
worden.
Im Einzelnen ift, was folgt, zu bemerken:
Silber. Schon feit einer Reihe von Zahren ift der Betrieb
des Silberbergwerles in Kongsberg durch das Sinken des Silber:
werthed auf dem Weltmarkte nachtheilig beeinflußt worden. Abs
geiehen hiervon Bat auch bie Ergiebigkeit der Gruben nit uns
bedeutend abgenommen. Während in der zweiten Hälfte ber achtziger
Sabre die Jahresproduktion von Silber noch die Höhe ven 7000 bis
Rorwegen.
8000 kg erreichte, konnen jetzt kaum 5000 kg jährlich gewonnen
werben.
Das Ergebniß bed Silberbergwerkes in dem Jahre vom 1. Juli
1893 bis 30. Juni 1898 wird in ber nachſtehenden Ueberſicht mit
bem ber vier vorhergehenden Betriebtjahre verglichen:
Produktion
Betriebsjapr. von feinem Silber.
1888/80 ..................... 5250 kg,
1889/90 ...................... 5524 „
1890/91 .................... 4661 „
1891/92...................... 477 „
1892/983 ..................... TR „
Das Silberbergwerk Swenningbal in Bellen im Amte Rorbland
beihäftigte im Jahre 1898 etwa 50 Arbeiter. Daß in dem gebadhten
Sabre dort produzirte Erz Ihäkt man auf etwa 300 Tonnen.
Gold. Im Jahre 1895 wurden die Berfuchsarbeiten zur Ges
winnung von Gold auf Bommelden im Amte SöndresBergenbus
fortnefegt. Es find Bierbet 1750 Tonnen Duarz zu Tage geförbert
worden, aus denen 12 kg Golb gewonnen wurben.
Kupfer und Schwefellied. Die Preiſe waren für Kupfer
und Schwefelkies im Sabre 1898 außerordentlich niebrig.
Das bebeutendfte Rupferbergwert des Landes, welches in Röros
im Amte Söndre-Thronphjem liegt, beichäftigte im vorigen Jahre
650 Arbeiter,
Die Produktion belief fih auf 12000 Tonnen Kupfererz unb
28000 Tonnen Schwefellied. Im Hüttenbetrieb wurden 600 Tonnen
Kupfer erzeugt.
Das Ergebnik der anderen Kupferbergwerte konnte noch nicht
feftgeftellt werben.
Ausgeführt wurden:
1898. 1892.
kg
Kupfererz.............. 11 826 700 1 845 180
Schmeiellied ........... 62 756 500 47 7147 600
Nickel. Die Nidelgruben ergaben im Sabre 1898 zufammen
etwa 2400 Tonnen Erz Im Hüttenbetrieb wurden 90 Tonnen Nidel
produzirt. Während im Sabre 1892 eine Ausfuhr von Nickelerzen
nit ftattfand, gelangten im Jahre 1893 840 060 kg zur Berihiffung.
Apatit. In Folge des im Sabre 1892 eingetretenen großen
Preisfalls für Apatit ift der Betrieb ber in Bamle und Debegaarb
beiegenen Apatitgruben, welde fih im Beſitze einer Yranpöftichen
Altiengejelichaft befinden, im vorigen Jahre bedeutend eingefchräntt
worden. Während in früheren Jahren in der Regel daſelbſt 700 —
mitunter fogar 800 bis 900 — Arbeiter beihäftigt waren, bat fi
die Zahl derfelben im Jahre 1893 auf 30 vermindert.
Sin einigen anderen Gruben in Debegaard, bie einer Norwegiſchen
Firma gehören, fol das Ergebniß trog der niedrigen Preiſe Fi
günftig gefaltet haben. Es wurde daſelbſt mit unverminderter
Arbeiterftärte — nämlih mit 50 Mann — gearbeitet. In Heinceren
Mengen wurde auch Apatit bei Raonebern in ber Nübe von Milde
produzirt. Die geſammte Brobultion ſoll fich auf 2290 Tonnen
belaufen haben. Die Ausfuhr beieug im Jahre 1898 1466 600 kg
gegen 2427000 kg im Sabre 1892.
Feldſpath. Um der in den Iekten Jahren ftattgefunbenen
Ueberprobuftion zu begegnen, wurde im Närz 1892 ein Synbilat
gebildet, dem bie meiften Rorwegiſchen und Schwebiichen Produzenten
beigetreten find. Troy biefer Maßregel Bat der Betrieb der Feloſpath⸗
graben im vorigen Jahre kein erfreuliches Ergebniß aufzuweiſen
gehabt. Die Breife waren ungefähr diefelben wie im vorigen Jahre.
341
Die Ausfuhr des Jahres 1893 wird, wie folgt, veranfchlagt:
Feldſpath in Stüden etwa 2000 Tonnen gegen etwa 8000 Tonnen
in früheren Jahren, gemablener Feldſpath etwa 1000 Tonnen, Duaz
etwa 1000 Tonnen.
In Telemarlen wurden im vorigen Jahre 385 Tonnen Flußſpath
produzirt, von denen 180 Tonnen im Inlande verbraucht worden find.
Sranit und Labrador. Der Markt für die Granttinbuftrie
if im Jahre 1893 ungünftig gewejen. Der Grund hierfür if theils
in der Weberprobultion, theil® in dem Umftande zu ſuchen, daß in
Deutichland der Bebarf an Granitfteinen fich vermindert bat, da bie
großen öffentlichen Bauten des Nord⸗Oſtſee⸗Kanals und des Ham⸗
burger Freihafens ihrer Vollendung entgegengehen. Auch macht ber
Südſchwediſche Granit dem Norwegiſchen auf dem Deutſchen Markte
erhebliche Konkurrenz. Dem Süpfchwebiihen Granit kommen hierbei
die billigeren Urbeitälöhne, der kürzere Transportweg ſowie die Thats
ſache zu ftatten, daß das Schwediſche Material fich befier zum Straßen⸗
pflafter eignet ald das Norwegiſche.
Um der Ueberproduktion entgegenzuarbeiten, bilbeten bie größeren
Exporthäufer im Sommer 1898 ein Syndilat, deſſen Mitglieder fi
verpfligtiten, nicht unter bie Preiſe des Vorjahres berunterzugehen.
Labrador Hatte gleichfalld einen ungünftigen Markt, weil ber
Bedarf an Drnamenten unb Luzusfteinen in Folge ber fchlechten
Zeiten ftart zurüdgegangen ift. Auch fol der Norwegiſche „unique
Labrador”, auf welchen die Norwegiſchen Grporteuse große Hoffe
nungen gefegt hatten, im Auslande nicht den erwarteten Anflang
gefunden Haben.
Die Geſammtausfuhr von bebauenen Steinen Bat fi in den
legten Jahren beveutend gefteigert. Während fie im Sabre 1870 nur
832 Tonnen im Werthe von 5600 Kronen betrug, bezifferte fie ſich im
Sabre 1892 auf 45598 Tonnen im Wertbe von 820800 Kronen.
Marmor. Im Jahre 1893 find die Marmorbrüde im Amte
Rordland und im Stifte Drontheim im Betrieb geweſen. Ins⸗
befondere haben die Brüche zu Fauske in Galten und zu Inderden
im Amte Nordre⸗Throndhjem eine große Thätigkeit entfaltet.
Eine große Marmorfcleiferei ift im Sabre 1898 unausgeſengt
im Betrieb geweſen und bat gelägte jomie polirte Platien in allen
Stärken geliefert, welde im Inlande, namentlich bei größeren Neu⸗
bauten in Ghriftiania, Verwendung gefunden haben.
Eiienbahnen.
Die Länge des Norwegiſchen Eiſenbahnnetzes bat fih um 50 km
im Jahre 1898 vermehrt, indem eine neue Bahnlinie von Kongs⸗
vinger nad Flifen dem Verkehr übergeben worden ift.
Die Länge ſämmtlicher Norwegiſcher Eiſenbahnen, melde fich
zur Beit im Betrieb befinden, beträgt nunmehr 1612 km.
Sm Bau begriffen find zur Zeit die folgenden brei Bahnlinien
von Hamar nad Sel, von Chriftianfand nah dem Byglandsfjord
und von Eibanger nah Brevig.
Der Bau der nachitehenven ſechs Bahnlinien tft vom Storthing
befhloffen worden: von Voſſevangen nad Taugevand, von Egers
fund nah Fleklefjord, von Arendal nad der Kirsche Aamlid, von
Fliſen nad Elverun, von Hell nad Sunde und von Ehriftiania nad
Gibdvik.
Ueber den Zeitpunkt, wann mit dem Bau dieſer projektirten
ſechs Bahnlinien begonnen werden ſoll, ſowie über die Art der An⸗
lagen derſelben find noch keine Befchlüffe gefaßt worden.
Die Geſammtlänge der projektirten Bahnlinien fol ungefähr
475 km betragen, während die Gefammtloftien auf etwa 50 Mill,
Keonen veranſchlagt worben find.
47*
348
Schifffahrt.
Das Jahr 1893 ift für die Norwegiſche Schifffahrt fehr uns
günftig ausgefallen. Was zunädft die Segelſchifffahrt anbetrifit, fo
war eine große Anzahl von Segelſchiffen gezwungen ſtill zu liegen,
da fie keine lohnenden Frachten erhielten. Nur die Segelfchiffe von
großer Bauart dürften einen angemeflenen Verdienſt abgeworfen
haben. Bon den Segelſchiffsfrachten waren die, welche für Eis⸗
verihiffungen aus dem Shriftianiafjord bezahlt wurden, für größere
Schiffe etwas niedriger, für kleinere Schiffe dagegen etwas höher
ald im Jahre 1892. Die Frachten für ungehobeltes Holz waren im
Allgemeinen niedriger ald im Sabre 1892. Nur für einige wenige
Ladungen wurden höhere Frachtſätze erzielt. Auch die Frachten für
Brennholz waren bei den Berkhiffungen von Norwegen nichriger
als im Vorjahre. Die Holzfrachten von Archangel nad) der Dftküfte
England? waren etwas höher als im Sjahre 1892. Ebenſo lohnten
ſich die Pitchpinefradhten von PBenfacola. Die bereit3 im Jahre 1892
ehr niedrigen Frachten von der Weſtküſte Amerikas find im Jahre
1898 noch weiter beruntergegangen. Etwa auf derjelben Höhe wie
im Jahre 1892 bielten fih die Holzfrachten von Norwegen nad
Auftralien, ferner die Holzfrachten von Schweden und von Kanada.
Diefelben waren jedoch im Sabre 1898 ebenfo wenig lohnend, wie
fie e8 im Jahre 1892 geweſen find. Das Letztere läßt fih auch von
den Betroleumfrachten von Nordamerika und von ben Koblenfrachten
von Großbritannien fagen.
Für den Transport von Petroleum Tommen mehr und mehr
Segelihiffe außer Gebrauch und werden hierfür Dampfer verwendet.
Auch die Dampfer haben unter den ſchlechten Frachtverbältnifien
des vorigen Jahres zu leiden gehabt. Das Ergebniß ift wohl für
einen großen Theil ber Rheder eher verluft- ald gewinnbringend
geweien. Die Getreidefradgten von Amerika, vom Schwarzen Meere
und von den Häfen der Dftfee waren durchgängig noch niebriger
als die bereits ſehr wenig lohnenden Frachtſätze des Jahres 1892.
Die Koblenfrachten von Großbritannien nad) dem Mittelmeere haben
ſich — einige wenige Fülle ausgenommen — ungefähr auf demfelben
niedrigen Standpunkte wie im Sabre 1892 gehalten. Die Reiss
frachten von Dftindien find, wenn aud etwas niedriger ald im
Sabre 1892, dennoch einigermaßen lohnend geweſen. Die Frachten
an der Ehinefilchen Küfte und in Weftindien waren dagegen jehr
ungünftig.
Dur die folgende Zabelle wird dad Wachsſthum der Nor»
wegiſchen Handelsflotte während ber legten 5 Sabre veranſchaulicht:
Dampfichiffe. Segelſchiffe. Zuſammen.
Jahr. Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
1. Januar Anzahl. Tonn. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
1889 626 137500 6697 1396998 7283 153449
18% 692 168100 6693 1448300 7286 1611400
1891 672 203100 6760 1502600 7432 1705 700
1892 135 2388500 6798 1500100 7588 1738600
1893 167 251500 6739 1493500 7506 1745 000
Im Zabre 1893 find bie nacftehenden Schiffe vom Auslande
in Rorwegen angelommen unb von bier aus nach dem Auslande
abgegangen:
AUngeltlommen.
Beladen. Sn Ballaft.
Reg.s Reg.:
Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen.
Dampfſchiffe......... 3080 1418 406 722 329 348
Segelihiffe.........- 2610 res 23610 874876 3796 __ 714491
zufanmen.. mmen... 5640 1798232 4518 1048839 1982832 4518 1048839
Norwegen.
Abgegangen.
Beladen. In Ballaft.
Reg.⸗ Reg.⸗
Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen.
Dampfidiffe......... 3332 1406 975 421 341 716
Segelfäifle........-- 6915 957 056 854 253 304
wufammen... 10247 2364080 1275 695 019
Die nachſtehende Tabelle giebt eine Veberficht über die Deutichen
Schiffe, welche 1893 in den Konfulat3bezirten Norwegens verkehrt
haben:
Su Angekommen. Abgegangen.
des Konſular⸗ —— — Sn chiffe. —
g 8 ns eg 8 89.5 Ts eg.⸗
amtes. zahl. Tonn. zahl. Tonn.zahl. Tonn. zahl. Tonn.
Chriltiania... | 27 | 11 726 | 41 | 4548 | 27 11726 41 | 4543
Yaldfund..... 8| 3662| — | — 8| 3682| — | —
Arendal ..... — — 9 | 1812| — — 9 | 1812
Kiför...... 2 8 1 751 2 8837| 1 75
Bergen ...... 8I 3546| 10 | 1222 | 8 | 8546| 10 | 122
Bodd....... 1 6381| 1| 2421| 1 6311 1 | 242
Sheifianjan 41 | 778151 9 | 1665 | 41 | 77816| 9 | 1665
Chriftianfund | 13 ? — — [13 ? — —
rammen....| 11 | 5909| 27 | 3380 I 11 | 5900| 27 | 3380
Drontbeim.. 8| 5115| 2 | 89861 815116 2 | 896
ebrifsbald.. T| 8629| 18 | 2876 | 7 | 3629| 18 ! 2376
ebritäftad .. I 2 695 | 22 | 3675 | 2 695 | 22 | 3675
Sameſund 4| 2856| 3 7721 4| 2866| 3 712
Grimſtad ... — — 3 1221 — — 3 | 1221
Lilleſand.. 1 872 — | — 1 8721| — | —
Sammerfeft . 1 45 — — 1 495 — | —
Kragerö.... 7| 3490| 72 | 4270| 7 | 3490| 72 | 42
Zaurvig ..... 1 167 | 11 | 1260| 1 167| 11 | 1250
Stien ..... 4) 2223| 6 7621 4 2238 6| 752
Porsgrund 1 63112 2081 1! 16381) 2 | 208
oß ........ 1 5851| 2| 184 1 1 5811 2 | 184
Namſos...... — — 1| 3721 — — ı1| 372
Stavanger ...| — — 1, 31] — — 1| 39
Töngberg .... | — 1 41 — — 1 74
Treomfd...... 6I| 201 — | — ‘| 20 — | —
Bardd ....... 2 38571 | — 2 9671 — | —
Wie aus der vorftehenden Zufammenftellung erfichtlich ift, Läuft
ber größte Theil der in Rorwegen antonımenden Deutichen Schiffe
bie Süpküfte Norwegens und hier brfonders die Häfen von Chriftiania,
Drammen, Kragerd, Chriftianfand und Frederiksſtad an.
Bon dieſen Schiffen treffen Diejenigen, welche fi nicht in regel
mäßiger Fahrt befinden, theild mit Ballaft, tbeild mit Koble, Koks,
Hol, Mehl und Stüdgütern ein; fie verlafien die Norwegiſchen
Häfen hauptſächlich mit Holz, Holzmaſſe, Steinen und Eis.
Bon regelmäßigen Deutſchen Dampficiffslinien ſchicken drei ihre
Dampfichiffe nah Rormegiihen Häfen. So läßt die Dampfſchifffahrts⸗
gejelihaft „Neptun“ in Bremen feit dem Auguſt 1892 mehrere
Dampfihiffe in Zwifhenräumen von etwa 3 Wochen zwifchen der
Weftlüfte Norwegend und der Pyrendifchen Halbinfel ſowie Stalien
gehen.
Die Schiffe follen bisher ſtets eine volle, hauptſächlich aus
Klippfiichen beftehende Ladung gehabt haben.
Diefelbe Rhederei läßt feit dem Herbſt 1893 zwiſchen ben Häfen
Untwerpen, Bremerhaven, Bergen und Drontheim in Zeiträumen
von etwa 3 Wochen das Dampfihiff „Metiva” (388,70 Reg.⸗Tonnen
Retto-Raumgebalt) fahren.
Rorwegen. — Hongkong.
Die Entwidelng bed Deutihen Schiffverkehrs mit Norwegen
in den Jahren 1882 bis 1891 ift auß folgender Zufammenftellung
erfihtlich:
Zahl der Zahl ber
angelommenen angelommenen
und und
abgegangenen abgegangenen
Deutſchen Reg.⸗ Deutſchen Reg.⸗
Jahr. Schiffe. Tonnen. Sr Schiffe. Tonnen.
1882.... 1229 144 974 1887.. 644 103 629
1883... 1108 142 220 1888... 597 96 625
1884.. 1817 233 848 1889... 678 154 484
1885... 896 122 706 189%... 679 142 864
1886.. 116 129043 1891 662 158 150
Hongkong.
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.)
Rach Ausweis der von dem Hafenmeiſteramt zu Hongkong ver⸗
öffentlichten Tabellen ſind während des Jahres 1893 4278 (im
Sabre 1892: 4396) Dampfſchiffe, 93 (im Sabre 1892: 103) Segel⸗
ſchiffe und 28612 (im Jahre 1892: 31971) Dſchunken, zuſammen
A
wahl Reg.»
Flagge. der Tonnen
Schiffe.
A. Sees und Rüfembampfihifie:
Britiſche ............. ...... . 3 400 4.617089
Nichtbritiſche ................. 2 602 2 803 664
B. Stu Bbonenaifte:
ritiſche . ................... 2766 8215 106
zufammen... 87568 | 10535 859
C. Dſchunken im auswärtigen Bertebr .. | 47197 8 488 007
sulammen... | 66955 | 14028866
D. Dſchunken im Lolalverlebt ......... 9886 326 256
zufommen... | 65841 | 14349122 |
Die von Schiffen Europäifher Bauart — abgefehen von ben
Flußdampfſchiffen — hiernach eingeführten 2717910 Tonnen vers
tbeilen fich auf folgende Artikel:
Engl. Engl.
Tonnen. Tonnen.
Bohnen ............ 7070 Blei ............... 700
Knochen ............ 870 Del................ 240
Biegelfleine ......... 100 Reis............... 162 874
Kohle .............. 507998 Salz............... 200
Baumwolle ......... 2300 Sandelholz ......... 790
Mehl .............. 6820 Buder ............. 168 816
Früchte ........... 60 Thee ....... ...... 988
Hanf .............. 600 Bauholz ........... 26 938
Elfen .............. 650 Allgemeine Waaren.. 1163 962
Betroleum .......... 66 939
1) Wegen des Borjabres f. Hand. Arch. 1898 II. &. 858.
—— —
349
32 983 (im Jahre 1892: 36 470) Schiffe von ? 177 025 (im Jahre 1892:
7104088) Reg.:Tonnen in die Häfen von Hongkong eingelaufen,
während 32858 (im Jahre 1892: 36 210) Schiffe von 7172097 (im
Sabre 1892: 7046 961) Reg. Tonnen die Häfen Honglongs verlafien
haben.
Im Eingang betrug der Raumgehalt der Dampfihiffe und Segel:
fchiffe Europäiicher Bauart, foweit fie von Plägen kamen
Reg. Tonnen.
außerhalb Chinas und angrenzender Länder....... 1 651 290
der Ehinefiihen Küfte und der angrenzenden Länder 3615069
zulammen... 5266 349
während im Ausgang der Raumgebalt ber Schiffe dieſer Art, fomeit
fie beftimnt waren nad) Pläken
Reg. Tonnen.
außerhalb Chinas und angrenzender Länder....... 1 298 485
der Chinefiihen Küfte und der angrenzenden Länder 3971075
zufammen... 5269510
Das Hafenmeifteramt hat in dem vergangenen Jahre zum erften
Mal den Verſuch einer Aulftelung von Einfuhr und Ausfuhr nad
Gewicht und Waarengattung gemacht. Das von ihm gejammelte,
auch dem nachfolgenden Verzeichniß zu Grunde licgente Material
beruht jedoch nicht auf unmittelbaren amtlichen Feftitellungen und dürfte
nah Angabe ded genannten Amted eher zu niebrig als zu hoch
gegriffen jein.
Ladung: Engl Tonnen
| im ehe |
ge
gelandet. verihifft. | vertebr. zuſammen.
|
m
1669 760 | 85216 | 861273 | 236624 | 3618808
1048150 | 683004 | 473991 150977 | 2306 122
141966 | 128487 — 20 199 290 662
2869876 | 1618642 | 1836264 | 6215582
879826 | 845 177 | — “ 1224 508
8239202 | 2458819 J 1336264 ! 406800 | 7440086
104 400 | 18730 | - 118 180
8.343 602 | 2472 649 | 1335 264 | 406 800 | 7568 215
Der Antheil der eimefnen Nationen am Schiffsverkehr Honglongs
im Sabre 1893 ift aus folgender Tabelle erſichtlich:
Es kamen ein:
Anzahl der Schiffe. Reg.⸗Tonnen.
Rationalität. 1898. 1892. 1893. 1892.
Amerikaniſche (B.&t) 44 43 71119 67 649
DefterreichsUingarifche. 23 23 54 514 43 948
Britiſche............ 8061 3199 8 867 926 3807809
Chineſiſche, mit Aus⸗
nahme der Dſchunken 200 234 227180 263532
Däniſche ........... 106 102 48 011 45 846
Niederländifche ...... 18 40 22 756 47 910
Sranzdfiide......... 110 80 152 677 133 154
Deutſche............ 664 662 665 894 685160
Hawaiiſche .......... 2 — 2 505 —
Italieniſche ......... 13 13 19 387 18 718
Sapaniihe.......... 87 86 50 147 68 489
350 Hongkong. — Gübafritenifge Republit.
Anzahl der Schiffe. Reg.» Tonnen.
Nationalität. 1893. 1892. 1898. 1892.
NRorwegiihe......... 65 35 71 854 39 492
Peruaniſche ......... 1 — 398 —
Ruſſiſche ........... 1 1 2005 2.006
Siamefiide.......-.. 3 1 1886 656
Spanilde ..........- 14 30 8140 17570
zufammen... 4371 4499 5266 349 5166 938
Angelommen.
Abgangzland.
Anzahl Tonnen
Küfte von China und Yormola......... 221 231 894
Hainan ............................. 56 29 560
Cochinchina.......................... 158 155 730
Siam ............................. 67 64 021
Japan ............... ............... 61 99 375
Bhilippinen ................... sono. 20 15 806
Niederländiſch⸗Indien ................ 17 18 371
Straits Settlementd .................. 11 11 064
Deutihland ......................... 44 40 631
Großbritannien ..................... 1 148
Vereinigte Staaten von Amerifa ....... 4 3879
Sandwich⸗Inſeln ..................... 1 3838
Jaluit⸗Inſeln ........................ 1 93
Nauritius........................... 1 1040
See (wegen Sturmes zurüdgelehrt) ..... 1 712
An dem Transport von Neid von Bangkok und Saigon nad
Hongkong, welcher im vergangenen Jahre einen großen Aufihwung
der Schiffe] zu 1000 kg der Sciffe.| zu 1000 kg
Die folgende Tabelle veranſcheulicht Amzahl und Tonnengehalt
der im Jahre 1893 in Hongkong angekommenen und von dort ab⸗
gegangenen Deutſchen Schiffe unter Bezeichnung des Abgangs⸗ und
Beſtimmungslandes.
Abgegangen.
Anzahl Tonnen
Beſtimmungsland.
233 246 363 Küſte von China und Formoſa.
69 38579 Hainan.
175 173 348 Cochinchina.
38 31610 Siam.
66 102 642 Japan.
11 10 065 Philippinen.
1 1201 Niederländifh- Indien.
23 24 300 Straitd Settlements.
39 84 406 Deutichland.
1 493 Großbritannien.
1 1413 Bereinigte Staaten von Amerila.
1 619 Sandwich⸗Inſeln.
1 93 Jaluit⸗Inſeln.
2 212 zauritiuß. &
e (wegen Sturmes zurüdgelehrt).
3 | 2564 | 6ves zuruegetehrt)
687 Sibirien.
| 147 Borneo.
nach der Delagoabai nur unbedeutend iſt (manchmal weniger alß
1 Dollar, ſelten über 8 Dollars pro Tonne), ſo iſt anzunehmen,
genommen bat, find auch die Deutſchen Dampfichiffe ſtark betheiligt | daß Lourenzo Marques eine Zulunft vor fih Hat. Da es ferner
geweien, und zwar an bemjenigen von Bangkok 23 Dampfſchiffe in
62 Fahrten, an demjenigen von Saigon 25 Dampfihiffe in
109 Fahrten.
Südafrikaniſche Republik.
Eifenbahnverbindungen der Südafrikaniſchen Republik
mit dem Meere,
Ueber die Etfenbabnen, die bie Südafrikaniſche Republik mit
einzelnen Hafenplägen in direkte Verbindung bringen, entnehmen wir
den für Mai 1894 veröffentliten Consular Reports (Vol. XLV
Nr. 164), was folgt:
Die Arbeit an ber Trandvaallinie der DelagoabaisEifenbahn
ichreitet rüftig vorwärts, und im näcdften Jahre wirb wahrſcheinlich
der Betrieb nach den Goldfeldern eröffnet werden. Nad der Angabe
des Präfidenten von Transvaal follen die Delagoabais und die
Ratallinte in Pretoria zufammentreffen und zu gleicher Zeit eröffnet
werden. Alsdann werben drei Eifenbahnlinien nad den Goldfeldern
führen, eine von Kapland, über 1000 Meilen lang, eine von Natal,
etwa 450 Meilen lang, und eine von Lourenzo Marques, 275 ober
800 Meilen lang. Da die Waaren für die Goldfelder in Kapland
im Durchſchnitt 12 pCt. in Natal 5 pECt., dagegen in Lourenzo
Marques nur 3 pCt. Zoll zahlen, und da die Differenz zwiſchen
den Frachten von überfeeiihen Häfen nad) den Kapbäfen und
an der Süboftlüfte Afrikas den beften Hafen bat, fo wirb es für
die Häfen der Kapkolonie ein beachtenswertber Konkurrent werben.
Allgemeines,
Berpadung von Ausfuhrwaaren.)
Ueber die Verpackung und Verſendung von Waaren, bie für
Südafrika beftimmt find, entnehmen wir den für Mai 1894 vers
öffentliten Consular Reports (Vol. XLV Nr. 164), was folgt:
Aapſtadt.
Die Waaren werden an den Werften im Dock gelandet, für
Waarenhäuſer ift geforgt. Nach dem Innern des Landes gehen bie
meiften Güter mit der Eifenbahn. Die Behandlung der Waaren
auf der Eiſenbahn ift gut. Berpadt follten die Güter werben in
hölzerne Kiften von 3/4 biß 1 Boll Dide, bie mit waſſerdichtem Papier
ausgelegt find. Die Schiffer Tlagen darüber, daß die Binnbebälter,
in melden Baraffinöl verjendet wird, zu bünn fein, es follten
ftärtere Behälter oder eiferne Gefäße verwendet werben.
Bloemfontein.
Die von den Vereinigten Staaten von Amerila nad dem
Dranjeszreiftaat verfandtn Waaren werben entweder in Bort
Elizabeth oder in Eaft London geldiht. Bon diefen Häfen gelangen
fie mit der Eifenbahn nad den Stationen, die dem Beſtimmungsort
1) Bergl. Hand. Arch. 1894 IL. ©. 109.
Sübafrilaniihe Republik.
em nädften liegen. Die Eiſenbahn fährt gerabe durch den Dranje
Freiflant, die Waaren müflen daher von den Stationen zum Theil
mit Dchſenwagen weiter befördert werden. Eine folhe Wagenlabung
kann 8000 Pfund betragen. Wünſchenswerth ift, daß die einzelnen
Koli wenn möglich nit über 500 Pfund wiegen, wegen ber bes
quemeren Handhabung beim Berladen, da Krähne nirgends im Ges
brauch find. Außerdem fallen bei naflem Wetter ober auf ben
seihli vorhandenen rauhen Wegen die Wagen häufig um, und um
fie wieder aufzurichten, müflen fie umgelaben werben, was natürlich
dei Kollis von zu großem Gewicht ſehr erſchwert ift, da nur 2 ober
3 Berjonen zur Hand find.
Alle Waaren jollten in Kiften verpadt fein, die, wenn fie leicht
verberblidde Waaren enthalten, mit Zinneinlage verjehen fein müßten,
um fie gegen Schaden durch Regen zu ſchützen. Die Waaren werben
in den Häfen mit Hülfe von großen Leichterfchifien gelöſcht und
find bei fchlechtem Wetter den Unbilden befielben ausgeſetzt. Waaren⸗
hänfer zur Lagerung leicht verberblider Waaren find in allen Häfen
der Kapkolonie vorhanden.
Ale Kolli ſollten waſſerdicht fein, da fie beim Löfchen leicht
durh Seewaſſer leiden. Schnittwaaren müffen in feften SKiften
mit Blecheinlage verpadt fein, bie etwa 40 bis 50 Zoll im Duabrat
groß und mit Winteleifen und Bändern verbunden find. Die gleiche
Verpackung müflen Materialwaaren haben, die Koli bäürfen nicht
mehr als ungefähr 200 Pfund wiegen. Flüſſigkeiten müſſen in
ebenfo gefhühten Kiften verpadt fein, die nicht mehr ald 4 Dutzend
Kuartflafgen oder 6 Dutzend Pintflafchen enthalten. Eiſenwaaren
jollten in fefte Ballen gepadt fein, die Körben vorzuziehen find, da
bei legteren in Folge ber rauhen Behandlung leicht Bruch vorkommt.
Die Berpadung in Kiſten würde noch beffer fein. Feſte Dielen
fönnen lofe verſchickt werben, abgepaßte Dielen follten indeß an ben
abgeſchnittenen Enden mit Eifenbändern verfihert fein. Flur⸗ und
Zimmerbielen follten zu Padeten, die nicht Über 150 Pfund wiegen,
vereint und mit eifernen Reifen ober Bändern geſchützt fein. Well:
blech ſolte in Bünbeln zu je 10 Stüd gepadt und mit feften Eifen-
Bändern verihnürt fein. Die Zinnbüchſen, in denen Baraffindl ver:
ſchickkt wird, dürfen nicht zu dünn fein, da fie fonft leicht bei ber
rauhen Behandlung led werben. Jede Kifte muß eine Büchſe von
10 Gallonen oder zwei Büdhfen von 5 Gallonen, die mit Schrauben»
Röpfeln verjehen find, enthalten. Anderes Del ift in eifernen
Arommeln zu je 1 und 2 Gallonen, bie in feſte Kiften verpadt
werden, zu verfenden, trodene Farben in Trommeln von 1 Gallone
Gehalt oder in Krügen ober Zinnbüchſen von 2 ober 3 Pfund Ins
halt, Die in Kiften zu paden find, naffe Sarben in Trommeln von
1 Gallone Gehalt. Bleiweiß und Mennige, troden ober naß, iſt in
eiſerne Trommeln zu 7 Pfund und alsdann in ftarfe Kiſten zu
berpaden.
Johannesburg.
AVe Schnittwaaren follten gewöhnlich in fogenanntes waſſer⸗
dichtes Papier verpadt fein, indem daB Papier zum Außlegen ber
Kiften, in welden bie Waaren verfenbet werben, benugt wird.
Schuhe und Stiefel find in getheertes Sacktuch, genannt
Perfenning, zu verpaden. Ueber die Menge der in einem Kollo zu
verjendenden Waaren lafſen ſich allgemeine Vorſchriften nicht geben.
Cigarren unb Gigarretten find in Kiften mit Blecheinlage zu
verpaden, Fleiſch in Buchſen in flärkere Kiſten, als fie gegenwärtig
gebraucht werben, ba unter ben Kaufleuten über Verluſt in Folge
mangelhafter Berpadung geklagt wird. Lubrilating- und Leuchtöl
jollte in Kiften verpadt fein, bie entweder eine. 10 Gallonm-Büchie
351
oder zwei 5 Gallonen⸗Büchſen enthalten, Schwefelſäure in irdenen
Krügen von 2 Gallonen Inhalt mit Schraubenftöpfeln, in Kreide
(whiting) verpackt, ober in verbleiten Eifentrommeln zu 200 Pfund.
Salpeters und Galzfäure find ebenfalls unter Berwendung von
Kreide (whiting) in irbenen Krügen von 2 Gallonen zu verjenden,
Duedfilber in etfernen Flaihen von 50,75 und 100 Pfund. Minens
karren follten oben etwas weiter fein als am Boden, fo daß ſte
ineinander paſſen, um beim Berpaden Raum und in Folge befien
Fracht zu erfparen. Alle ſchweren Maſchinen werben gewöhnlich uns
verpadt verſendet, die leicht verleglichen Theile müfjen indeß geſchützt
fein. Aderbaugeräth, Wagen, Schublarren ze. follten fo dicht und
feft als möglich verpadt fein. Flurbohlen und Überhaupt alle zus
gerichteten Baubölzer müflen zu 6 biß 12 Stüd gebündelt, und bie
Bündel mit eifernen Reifen verfehen fein. Diefe Art Hölzer jollten
niemals unverpackt verjendet werben. Dynamit, Pulver und Munition
kann nur nad) vorher eingeholter Genehmigung beim Gouvernement
nach Südafrika eingeführt werden. Dynamit wird in Schachteln zu
50 Pfund, Detonationztörper in folhen zu 100 Stüd verpadt, in
jebe Kifte fommen 2350 Schachteln, Pulver wird in eifernen Trommeln
verpadt.
Dort Elizabeth.
Die Waaren werben auf Segelihiffen in ber Regel viel lang-
famer gelöfcht als auf Dampfſchiffen, landen von erftieren daher in
befjerer Berfaffung. Bon allen Dampfihiffen und mit wenigen Aus»
nahmen aud von den Segelfchiffen werben die Waaren vom Anker⸗
platz auf der Rhede in Leichterichifie geladen, welche fie alsdann nad
den Kai bringen, wo fie unter Anwendung von Krähnen in bie
Hafenbahn verladen und mit dieſer in bie Waarenhäufer gebracht
ober am Hafendamm gelagert werben, von wo fie dann in bie
Privatlaufhäufer gelangen oder auf bie Eifenbahn zum Transport
ins Innere des Landes verladen werden. Gelegentlih fahren Schiffe
von unter 600 Reg.sTonnen direlt an den nörblien Kai und ent
laden bie Waaren in die Hafenbahn. Der Nordkai wird jegt vers
längert, und wenn diefe Verlängerung fertig iſt, was in einigen
Monaten zu erwarten ift, werben ale Segelſchiffe und auch Dampf⸗
fhiffe von entiprechender Größe am Kat anlegen Tünnen.
Waarenhäufer find für alle Arten Waaren vorhanden mit Aus⸗
nahme von Bauholz, Eifen, Maſchinen, Steinkohle und fonftigen
nicht leicht verderblichen Artikeln. Diefe lagern offen auf dem Hafens
damm.
Nah dem Innern des Landes werben die Waaren zumeift mit
der Eiſenbahn verjandt, die jet alle Hauptftäbte der Kapkolonie
verbindet und durch den DranjesFreiftsat und die Sübafrifanijche
Republik bis Sohannedburg, dem Centrum der Goldmineninbuftrie,
und bis Bretoria, ber Hauptftadt der letztgenannten Republil, führt.
Die Waaren erfahren daher auf dieſer Route Feine Umpadung.
Dchfenwagen werben zum Transport der Waaren nad) Orten benutzt,
die nit an den Bahnlinien liegen, in manden Fällen können fie
auch mit der Eiſenbahn wegen billigerer Frachten konkurriren. Die
Waaren, die mit Ochſenwagen verfandt werben, gelangen gewöhnlich
in befferer Berfaffung zur Ablieferung ald die mit der Eijenbahn
beförberten.
Die äußere Berpadung ber Waare richtet fich nach ihrer Beſchaffen⸗
heit. Weber bie Verpadung der aus Amerika verfandten Waaren
iſt keine Klage geführt worden, nur fol das Material zu den
ParaffindlsBiihfen (tins) Häufig zu bünn fein.
392
Tarragona.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Das Reſultat der 1898er Weinernte in der Provinz Tarragona
bat ſich ala ein nichts weniger als befriedigendes herausgeſtellt. Die
ungewöhnlichen klimatiſchen Berhältniffe, die während des Frühjahrs
und Sommers herrihten, baben die Trauben brei bis vier Wochen
vor der Üblichen Zeit zu einem Reifezuftand gebracht, der die Kelterung
derſelben, ehe fich der Farbftoff genügend entwidelt hatte, nothwendig
machte. In Folge defien ift ein großer Theil der Ernte farblos und
wenig tanninhaltig ausgefallen; dagegen kann in quantitativer Be⸗
ziehung die Ernte ala eine gute Mittelernte bezeichnet werben.
Die Deftilation und Rektifikation von Weinfprit bat, begünftigt
durch die billigen Preife der für die Ausfuhr nicht brauchbaren Weine,
einen bebeutenden Aufichwung erhalten, jo daß jet rektifizirter
40 progentiger Weinfprit um ein gutes Drittel billiger zu haben ift
als im vorigen Jahr.
In Mandeln und Hafelnüflen ift eine vorzügliche Ernte zu ver
zeichnen, wie fie feit vielen Jahren nicht bagewefen ift, und bat bie
Ausfuhr diefer Artikel ſowohl nah Großbritannien als nad den
Vereinigten Staaten von Amerika ſehr zugenommen.
Ueber den auswärtigen Handel unb über den Schiffsverkehr
Tarragonas in den Jahren 1892 und 1893 geben folgende Leber
fihten Aufſchluß:
1. Einfuhr zur See.
1893. 1892.
Wertb Werth:
Mark. Mark.
Getreide................ 7 311 860 4 186 600
Tabak.................. 3051 080 3 640 000
Betroleum..... ......... 1463 600 1195 200
Geſalzene Fiſche ......... 1 355 340 1 503 000
Leere Fäſſer ............ 1 253 840 805 340
Faßdauben ............. 904 000 208 300
Steins und Holzkohle .... 661 180 808 000
Spirituß ............... 399 240 678 320
Holz ................... 348 200 637 540
Chemische Brodulte...... 272 560 388 380
Schwefel ............... 265 200 625 480
Rartoffelmehl ........... 150 000 _
Guano ................. 138 760 232 600
Kurz u. Nanufalturwaaren 131 400 775 440
| 3] } 96 800 160 000
zufammen einjchl. der nicht
bei. aufgeführten Artilel 18596160 17404800
2. Ausfuhr zur See.
Wein .................. 15819840 14959 560
Hafelnäfle .............. 2 882 380 2 172200
Spiritus ............... 1869 560 1081 440
Mandeln ............... 1 569 200 686 600
Mehl .................. 1 406 540 854 040
Del ................... 673 600 403 080
Leere Fäfler ....... nun. 130 660 107 860
Papier ................. 113 800 118 300
Petroleum .............. 62 540 65 100
zufammen einichl. anderer
Artikel............... 24675120 201569 660
1) Wegen des Boriabres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 141.
Tarragona. — La Guaire.
3. Schiffsverkehr.
SED Venen EEE ———————e
Segelihifte. | Dampficiffe | Zufammen.
Rationalität... ||
Uns | Negs | Am | Reg» | Ans | Reg.
zahl. | Tonnen. | zahl. | Tonnen. | gabl. | Tonnen.
Britilde......... —
Spantide........ 11 993
Schwediſche und
Norwegiſche ....
Griedilhe .......
Nuffiide.........
2a Guaira.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die Einfuhr nah Guaira betrug im Jahre 1893 86 548 132 kg
gegen 68 637 650 kg im Jahre 1892.
Ausgeführt wurden von da im Sabre 1893 13 204 959 kg gegen
19 086 417 kg im Sabre 1892.
Der Schiffönertehr im Hafen von Guaira während ber Jahre
1892 und 1898 vertheilte fich der Nationalität nad, wie folgt:
1893. 1892.
Dampfs Segel: Dampf Segel:
Nationalität. Schiffe. ſchiffe. ſchiffe. ſchiffe.
Deutſche................ 45 2 45 3
Britiſche................ 90 15 65 15
Franzöſiſche ............. 87 — 76 1
Niederländiſche .......... 23 — 36 —
Spaniſche .............. 21 3 12 9
Nordamerikaniſche........ 74 8 74 9
Däniſche ............... — 1 — 4
Ruſſiſche ............... — 4 — 3
Norwegiſche ............. — 14 — 2
Italieniſche ............. — — — 1
Defterreih»Uingarifhe .... — 1 — 1
zulammen... 340 48 308 48
Bon Europa kamen mit Ladung 200 Dampfihiife und 33 Segel:
ſchiffe, Darunter 26 Deutſche Dampfichiffe und 2 Deutiche Segelſchiffe.
Bon Nordamerika kamen 74 Dampfſchiffe und 14 Segelichiffe
mit Ladung an.
Mit Ladung gingen aus nah Europa 91 Dampficiffe, Darunter
20 Deutihe Dampficiffe, und nah Nordamerika 43 Dampfſchiffe.
Sarupano wird von den Franzöfiihen Dampfichiffen der Com⸗
pagnie Goͤnsrale Transatlautique und den Niederländiſchen Dampf⸗
ichiffen der Linie Köninklijke Weſtindiſche Matldienft”, Cumana ſowie
Guanta von den Schiffen der letzteren Linie befucht.
1) Bergl. Hand. Arch. 1891 II. &. 508.
NAubland. — Bloemfonteln.
Rußland.
Rußlands Handel mit China über Kiachta
im Jahre 1893.')
(St. Peteröburger Zeitung vom 11./23. Juni 1894.)
Im Laufe des Jahres 1893 find über Kiachta nah China für
2 364 239 Rubel Waaren ausgeführt worben, davon: Ruſſiſche Waaren
für 935 623 Rubel (gegen 1416113 Rubel im Jahre 1892), außs
ländiihe Waaren für 195379 Rubel (gegen 264189 Rubel im
Jahre 1892), Golb und Silber für 1 115 782 Rubel (gegen 1 062 859
Rubel im Jahre 1892) und NKrebitbillete für 117455 Rubel (gegen
221 836 Rubel im Jahre 1892). Im Vergleih mit dem Jahre 1892,
wo nad China Waaren für 2964 946 Rubel auögeführt wurben,
bat ſich Die Ausfuhr des Jahres 1898 um 20,3 pCt. oder 600 708
Aubel verringert. Die Ruſſiſchen Exportwaaren vertheilen ſich nach
Hauptgruppen in folgender Weife;
1892. 1893.
Rudel,
Lebensmittel................ 12699 11303
Rohſtoffe und Halbfabrilate..... 46 9880 17701
Fabrikate............... 1106478 717 688
Verſchiedene Waaren........... 249 956 188 930
zufammen........ 1416 113 986 622
In der Gruppe ber Lebensmittel nimmt bie erſte Stelle die
Ausfuhr von Schweinen und Ebern ein; ausgeführt wurden davon
für 6540 Rubel gegen 8607 Rubel im Sabre 1892, Ferner wurben
ausgeführt Hausgeflügel für 1730 Rubel, Raffinadeguder für
1469 Rubel.
Die Waareneinfuhr über Kiachta nad Rußland erreichte im
Jahre 1893 die Wertbziffer von 14 908 069 Rubeln und bat die Ein»
fuhr des Vorjahres um 2 p&t. oder 277 881 Rubel überftiegen. Die
aus China Über Kiachta eingeführten Waaren vertheilm fih in
folgender Weife:
1892. 1893.
Rubel.
Chineſiſche Waaren................... 13 279 744 18878 580
Nongoliſche ................... 155 685 165 939
Kreditbillete ....................... 113 111 82 856
Ruſſtiſche Maaren...................... — 4720
Zufuhr Chineſiſcher Waaren ins Transbailal⸗
Gebiet und andere Ortſchaften Sibiriens 1076 725 1331002
jufammen....... 14 6252656 14908 096
Unter den eingeführten Chinefifhen Waaren nimmt der Thee
die erfte Stelle ein. Es wurden indgefammt für 12978 958 Rubel
Thee eingeführt gegen 12979 295 Rubel im Jahre 1892, und zwar
entfielen Davon auf ſchwarzen Three 7 727 864 Rubel (gegen 7 445 310
Rubel im Jahre 1892) und auf Ziegelthee 5 251 594 Rubel (gegen
5533 985 Rubel im Jahre 1892).
Außerdem wurden von den Ehinefen ins Transbailals@ebiet,
in bie Stabt Irkutsk und in andere Drtichaften Sibirien eingeführt:
gewöhnlicher Schwarzer Thee für 270 085 Rubel (gegen 214 450 Rubel
im Jahre 1892), gewöhnlicher Ziegelthee für 488017 Rubel (gegen
379 776 Rubel im Jahre 1892), ſchwarzer Ziegelthee für 289 000
Rubel (gegen 187540 Rubel im Sabre 1892) und biverie Waaren
für 333 900 Rubel (gegen 294 960 Rubel im Jahre 1892).
1) Bergl. Hand. Ar. 1892 II. ©. 576.
Oentſches Handeis Archiv 1894. IL
— —
353
Zuckerrübenanbau im Jahre 1894.')
Nach einer im Finanzanzeiger vom ar 1894 erfchienenen
Ueberfiht hat ver Zuderrübenandau in Rußland im Jahre 1894
abermal3 zugenommen. Bis zum 15. Mai (a. St.) waren Mit
BZuderrüben beftellt: 306 893 Defljätinen gegen 298 300 Defljätinen
im Jahre 1893. Im Sabre 1898 vergrößerte fih das Areal der
Ausfaaten gegen 1892 um 20 294,5 Defifätinen.
Eine Vergrößerung des Areals der Außfaaten wurde faft in
allen Gouvernements Tonftatirt, welche fi mit ber Nultur von
Aunfelsüben befaffen, mit Ausnahme ber Gouvernementd Bobolien,
Charkow, Kali, Kelez und Jeniſſei. Am bebeutenpften war bie
Steigerung der Ausfaaten in den Gouvernements Kiew unb Sſamara.
Die Ausfaaten haben im Allgemeinen einen mehr als befriebigenven
Stand; dad Wetter war im Süden für die Aufgänge günftig.
Die Anbauflächen vertheilen fih auf die einzelnen Gouverne⸗
ments, wie folgt:
Anbaufläche 1894 mehr (+)
in Defliätinen. oder weniger
- &ouvernements 1894. 1893. (—) alö 1893.
Beffarabien .......... 900 810 + 90
Wolhynien ........... 166383 168382 + 151
Kiew............... 82847 73681 + 9166
Bodolien ............ 64586 68666 — 4080
RWoroneid........-... 9 208 9056 + 152
(, 2172.) 018 296% + 502
Diel ................ 2660 1847 + 813
Poltawa ............. 2377 2169 + 208
Sfamara ............ 2 170 927 + 1243
Tombow.. ........... 5207 5055 + 152
Tula................ 2370 2310 + 6%
Charlow ............ 35927 40411 — 4454
Tſchernigow .......... 10 530 8 630 + 1900
Warſchau ............ 21856 20399 + %7
Kaliſch .............. 3663 3782 — 119
Kelez................ 2 324 2443 — 119
Lomza .............. 1020 980 + %
Ljublin.............. 3654 3493 + 161
Beirolow ............ 1430 1 360 + 0
Plozk......... ....... 3 764 3191 + 573
Radom .............. 1 565 1420 + 18
Sedlez .............. 1207 1112 + 95
zuſammen Guropätiches
Rußland .......... 805496 297 820 + 7676
Df:Sibirien:
Seniflei........0..0... 397 480 — 8
überbaupt............ 306 893 298 300 + 1593
Bloemfontein,
Handelsbericht für das Jahr 1893.°)
Sn Folge anhaltender Dürre und Berwüftungeu durch Heufchreden
gingen bie Hälfte der Ernte und drei Fünftel alles Viehes zu Grunbe.
Unter folden Umftänden waren auch die Verhältnifſe für den
Handel ſchlecht.
I) Bergl. Hand. Arch. 1898 IL. &. 8756.
9) Gbenda 1892 IL ©. 846.
Bloemfontein
354
Sm Jahre 1893 wurden für 65000 Pfo. Sterl. weniger Waaren
in die DranjesRepublit eingeführt als im Sabre 1892. Die Gefammts
einfubr betrug 717603 Pfd. Sterl.
Sn den Jahren 1892 und 1893 wurden von hauptſächlicheren
zolpflichtigen Waaren eingeführt:
Werth:
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
1892. 1893.
Ackerbaugeräthe.................... 12 082 19 400
He und Bier....................... 7859 6 364
Kleidungsſtücke...................... 60 601 52 498
Säcke .............................. 14 860 21 570
Lichte.............................. 4782 34%
Magen, Karren ıC. ........... ....... 1 764 11%
Gement ............................ 8 699 1043
Käſe ....................... ...... 1924 1799
Kaffee ............ ................ 44 460 47156
Zuderwaaren, eingemadte Früchte ac. .. 4 943 3161
Getreide und Mebl ............... ... 4224 2 885
Baummollenwaaren .................. 58 836 68 487
Drogen und Arzneien................ 71% 9 736
Dynamit ........................... 10 320 14 776
Topferwaaren, Glaswaaren ........... 7172 6411
Fiſche.............................. 5428 47%
Möbel und Kunfttifchlerwaaren ........ 19 964 20 668
Gewehre X.......................... 7168 2295
Schießpulver............. ........... 2332 1570
Putzwaaren, Strumpfwaaren x. ....... 136 169 120 154
Hute............................... 6 064 5476
Eifenwaaren und Meflerihmiebmwaaren .. 55 810 43 441
Eifen in Barren, Blatten 2c........... 1594 1637
Wellblech........................... 17 982 16 121
Leder und Leberwaaren, Schuhe u. Stiefel 44 823 35 777
Leinenwanren ....................... 5 294 6436
Fleiſch, geſalzen und fonft Tonfervirt.... 8717 3493
Mineralöl .......................... 4184 4 345
Sarbe, Terpentin, Firniß............. 2 584 2466
Eßwaaren, nicht beſonders genannt..... 23 503 21 771
Reis............................... 3774 2809
Sattlerwaaren ...................... 970 1947
Seife.............................. 5 584 6422
Spirituoſen......................... 9605 7047
Phantaſieartikel, Schreibmaterialien, Gas
lanteriewaaren.................... 10 100 7227
Zucker............................ 32 298 33 750
Thee .............................. 4.098 4710
Eigarıen ..................... ...... 2122 1953
Sigarretten und Schnupftabal.......... 1582 1906
Wein .............................. 1847 1176
Holz, unbearbeitet ................... 12 828 11 979
„behauen....................... 9218 7663
Holziwaaren, auögenommen Möbel ...... 9 953 10171
Wollenwaaren....................... 45 788 35 733
zufammen einſchl. der minder wichtigen
Artikel......................... 781 129 717 603
Die Ausfuhr — Über bie Fein ſtatiſtiſches Material vorliegt —
ift ebenfalld ſehr Stark zurüdgegangen.
Die Nachfrage nah Stahldraht, glatt und gezadt, zum Eins
friedigen der armen, mebrt fi, ebenſo die nad ‚galvanifirtem
. — Eolumbien.
Wellblech zur Errichtung von Unterlunftsräumen für Vieh und
Scheunen für Futter, nad Waſſerhebungsmaſchinen der verſchiedenſten
Art zum Fördern von Wafler behufs Bewäflerung und von landwirth⸗
Ihaftlihen Geräthen aller Art. In Iekterem Artikel haben bie
Amerilaner das Feld erobert gegenüber den Engländern, während
die Deutihe Induſtrie — mit Ausnahme von einigen Pflügen —
bisher noch feine Einfuhr aufzuweiſen hatte, auch gar feine Anftrengung
gemacht bat, in Konkurrenz zu treten. Hierin kann nur Aenberung
geichaffen werben, wenn das Veifpiel namentlich der Amerilaner und
Engländer recht intenfiv nachgeahmt wird.
Die Deutihen Induftriellen begnügen fi im Gegenfak zu ben
Amerikanern und Engländern zum größten Theil damit, einem
Bertrauensmann einen Deutichen Preiskourant — ohne befondere
Beichreibung oder Illuſtration — zu jchiden mit dem Erſuchen, dens
ſelben bei den Interefienten zirfuliven zu laffen. Das Zweckloſe eines
folhen Vorgehens liegt auf ber Hand. Es ift durchaus nötbig,
daß Vertreter das Land bereilen und bie Verhältnifie ſtudiven; das
Land muß beftändig — monatlid oder vierteljährlid — mit Preis⸗
lüften in Holländiſcher und Englifger Sprache überſchüttet werden;
dieſe Liften müflen reichlich iuftrirt jein und ausführlicde Beſchrei⸗
bungen enthalten.
Das Land hat feine eigene Induſtrie; Alles muß eingeführt
werben. Es bietet fih demnach ein ziemlich ertragfähiges Abſatz⸗
ebiet.
— Die Diamantproduktion betrug 209 668 Karat im Werthe von
414 380 Bid. Sterl.
Eolumbien.
Einfuhr im Sabre 1892.')
Der Werth der Einfuhr im Jahre 1892 ftellte ſich, wie folgt:
Velos.
Einfuhr aus Deutſchland................. 1 315 430
n Frankreich................ 2 244 459
n „ Großbritannien........... u... 4289276
n „n ben Verein. Staaten v. Amerila 1816263
n „ anderen Ländern „......0....- 760 932
zufammen... 10426 360
Die Einfuhr an Geld beitrug ............. 21 900
Außerdem wurden eingeführt:
über Cucuta an Waaren ............... 1 121 622
an Geld .................. 849 698
über den Meta etwa................... 44 066
vom Iſthmus von Banama............. 225 707
überhaupt... 12189 268
Diefe Ziffern zeigen gegen das Sahr 1891, wo die Gelammt:
einfuhr auf 14886 786 Peſos geihäßt wurde, eine Abnahme von
2697 483 Peſos.
Deutihland, welhes im Sabre 1891 bei der Einfuhr mit
1 684 795 Peſos betheiligt war und bie dritte Stelle einnahm, ift im
Sabre 1892 nur mit 1815430 Peſos betheiligt und fomit auf ben
legten Play unter den an der Einfuhr hauptſächlich betheiligten
Ländern gebrängt worben.
Als Erllärung bierfür dürfte bie im Jahre 1892 in Hamburg,
dem Hauptaudfuhrplag nad Columbien, ausgebrochene Cholera und
1) Bergl. Hand. Ach. 1898 IL ©. 489.
Columbien. — Sübanfiralien. — Gmyrna.
bie in Folge davon in Columbien getroffenen Mafregeln gegen
Yulaffung von Provenienzen aus Deutichland anzuſehen fein.
Trog dieſer für den Einfuhrhandel aus Deutſchland ſchwer in
die Wagſchale fallenden Umſtände wurden bie nachfolgenden Artifel
vorzugsweife aus Deutſchland begogen:
Einfuhr aus:
Deutihs d. V. St. von Frank⸗ Großbris
land. Amerika. reich. tannien.
kg kg kg kg
Bier.............. 606 854 227172 3610 362489
Steingut u. Porzellan 8387978 31 364 122882 177634
Bapier ........... 337857 149318 220 721 33 635
Glaswaaren ....... 274754 135096 114 885 82 948
Blei.............. 18 925 9 092 12 061 69 652
Pianos und fonftige
Nuſtkinſtrumente. 37 169 14 350 19 622 84 847
Zink.............. 16 519 9 884 4 258 10 708
Binn ............. 6 769 506 2 221 3 388
Sn allen anderen Xrtileln ift Deutichland gegen die anderen
Länder erheblich zurüdgeblieben.
—
Südanftralien.
Einfuhr von Kols im Jahre 1893.')
In Folge des Ausftandes der Arbeiter in dem Gübauftralien
benachbarten Silberbergwerlöbezite von Brolen Hill während ber
Monate Zuli biß November 1892 mußten bie in Sübauftralien bes
fiehenden Schmelzwerke ihren Betrieb einftellen. Cinige dieſer
Schmelzwerle eröffneten den Betrieb erft wieder im Jahre 1898.
Da indefien größere Kofälieferungen bereitß vorber in Europa
abgeſchlofſen und nah Südauſtralien geſendet waren, fo kam es,
daß fich daſelbſt Ende 1892 faſt 50000 Tonnen Koks noch unver⸗
wendet auf Lager befanden.
Aus dieſem Grund weiſt die Einfuhr von Koks im Jahre 1893
weſentlich niedrigere Zahlen auf wie in dem Worjahre, während ber
Verbrauch in erfigenanntem Jahre fi thatfächlidy nicht verringert hat.
Die Kolseinfuhr in den leiten brei Jahren betrug:
1891. 1892. 1893.
Länder der Herkunft: Tonnen. Tonnen. Tonnen.
Deutſchland ................... 28688 22455 14113
Großbritannien ...... .......... 70 921 74 940 41868
Viktoria ........... ........... 89 56 4
Reu:Südmwaled....... .......... 8 608 297 11 497
Neu⸗Seeland .......-- ....... .. 1178 1 756 —
Queensland ...... ........ ..... — 390 —
Belgien ...................... 984 — —
Holland ........... ........... 3376 — —
Vere inigte Staaten von 1 Amerila. — — 19
zuſammen ............ 113694 99898 67037
Deutihland if bei den Kolslieferungen nach Süudauſtralien
weientlicy betheilig. Gegen 1891, wo die Deutſche Einfuhr etwa
ein Biertel der Gejammteinfubr betrug, hat fi Diefelbe in ben
Jahren 1892 und 1893 indeß verringert.
Es wird behauptet, daß die 1892er Lieferungen aus Deutichland
den geftellten Anforderungen weniger entipradden als früher; die Eins
fuhr aus Deutihland Fam daher faft gänzlich zum Stillſtand. Geit
2) Wegen bed Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 II. ©. 847,
355
Mitte 1898 fol fi die Qualität wieder gebeflert haben. Es kommt
bauptiädhlih darauf an, daß beim Brande möglichſt wenig Aſche
zurüd bleibt, und daß die Waare reih an Kohlenftoff, troden, hart
und feft zufammenhaltend iſt. Hierin fcheint ben früheren Klagen
gegenüber Beſſerung eingetreten zu fein, und werben bie neuerbings
erfolgten Lieferungen als von genügend guter Qualität bezeichnet.
Die Einfuhr aus Deutichland ift feit einiger Zeit mieber im
Steigen. Die im Jahre 1893 gelieferten 14000 Tonnen gelangten
fämmtli in ber zweiten Jahreshälfte zur Ablieferung. Im Sabre
1894 find bis Witte April bereit? 16000 Tonnen aus Deutichland
angelangt oder unterwegs.
Die Kolspreife ftehen in Adelaide zur Zeit ſehr niebrig. Der
Werth von Koks daſelbſt wirb gegenwärtig auf 30 bis 34 Schilling
für Die Tonne je nad) Qualität berechnet.
Bon großer Wichtigkeit für den Kolsbebarf in Südauftralien
ift der Stand der Silberpreile. Einige der Heineren Bergmwerte
haben in Folge fehlender Rentabilität ſchon die Arbeit einftellen
möüfjen. Ein weiteres Fallen der Gilberpreife Tönnte weitere Ein»
ftelungen des Betriebes zur Yolge haben, wodurch fich der Koks⸗
verbrauch entſprechend verringern würbe. Die bebceutendfte Bergwerks⸗
geſellſchaft des Broken Hl» Bezirks foll allerdings fo reiche Erze zu
verarbeiten baben, daß bie Arbeit noch lohnend erfcheinen mürbe,
folange der Silberpreid auf über 18 Pence für Die Unze fteht.
Die Deutſchen Kolsöfen dürften, folange fie in Bezug auf
Dualität und Breife mit den Engliſchen wetteifern, auf einen ent-
fpredenden Antheil an ben Lieferungen für Sübauftralien rechnen
Tönnen.
— — — — — 0.
Smyrna.
Einfuhr von Zucker und anderen Kolonialwaaren.)
Buder: Die Einfuhr im Jahre 1893 murbe auf 71100 Säde
im Wertbe von 3200000 Franken veranichlagt, gegen 75000 Säde
im Werthe von 8160000 Franken im Sabre 1892.
Davon murben bezogen:
aus Defterreid 60500 Säde Gentrifugal Pils,
4500 „ Concaſſo,
2800 Kifthen Würfelguder,
„Frankreich 800 Säde "
„ Rußland 1500 , Sandzucker,
„Aegypten 1000 „
Demnad behauptet Deiterreich nach wie vor feine präbominirende
Stellung. Ein Verſuch, Ruſſiſchen Buder in größerem Maßſtabe ein-
zuführen, wurde Ende Dezember gemacht, aber der Erfolg entiprad)
nicht den Erwartungen. Einzig und allein in den Zuderbädereien
kann derſelbe auf bebeutenden Abjag rechnen, und auch in diefen nur
bei einem Preisunterfchieb von etwa 5 p&t. gegen den Deſterreichiſchen
Bild. Der Aegyptifche Zuder ift wegen feiner gelblichen Farbe uns
beitebt. Franzoſiſchem Würfelzuder wurde durch Defterreichifche Waare
in Kiftenverpadung von 25 und 50 kg eine ſtarke Konkurrenz ges
madt, und dürfte er nur ſchwer wieder ben früheren Abſatz finden.
Der Konſum von Würfelguder entſprach nicht den Erwartungen, ein
erheblicher Theil der eingeführten Menge war zu Anfang dieſes
Sabres noch unverkauft.
Die Beriuche, Deutſchen Zucker einzuführen, wurben neuerbingd
nicht wieder aufgenommen.
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arc). 1893 II. ©. 488.
48%
356
Die Preife ſtellten ſich durchſchnittlich folgendermaßen:
Franken.
Deſterreichiſcher Centrifugal⸗gucker für einen Sad von 100 kg 44
” Concaſſs " n ” "” ” n 37,15
„ Würfel ............ fr „ 47
Seanzöfiiher Zucker .................... „48
Ruſſtſcher ......................... n „ 41,50
Aegyptiſcher .................... en „ 4
Kaffee. Die Einfuhr belief ih auf 29300 Säde zu je 60 kg
netto im Werthe von 3600 000 Franken, gegen 30200 Säde im
Werthe von 3 500 000 Franken im Jahre 1892.
Trotz des im Allgemeinen ungünftigen Sabre hielt fich der
Konſum auf der alten Höhe. Brafilfaffees find nad wie vor bie
einzig gangbaren Sorten. Im Allgemeinen verlangte der Konſum
beffere Sorten. Gute und felbft feine Santos ſowie braune Rios
waren begehrt, während geringe dunkle Rios nicht mehr den früheren
Abſatz finden und Verſuche in billigen Vahias fchlechte Nefultate er⸗
gaben. Biel Abfak hatte eine Miſchung verſchiedener Sorten.
Bon den Europäiſchen Märkten hatte Trieft den Hauptantheil
an dem Smyrnaer Geſchäfte, wogegen die Einfuhr über Marfeille
zurüdgegangen und aud die direkten Bezüge aus Rio geringer
wurden. Genua, Havre, Bremen und Hamburg find in der gleichen
beſcheidenen Weife wie früber an dem Kaffeegeichäfte betheiligt
geweſen.
In den Trieſtiner, von einer Aktiengeſellſchaft betriebenen Kaffee⸗
Verleſeanſtalten bearbeitet man den Kaffee nach hieſigem Geſchmack
und läßt ihn in allen für den Smyrnaer Markt wünſchenswerthen
Rüancen färben. Durch diefes Vorgehen ift die von dort kommende
Waare in Smyrna gut eingeführt worden.
Die Durchichnittöpreife ftellten fih auf 227,50 Sranfen für
100 kg und 134 Franken für Säcke von je 60 kg netto.
Reis. Die Einfuhr wurde auf 54910 Säde im Werthe von
1350 000 $ranlen, gegen 71000 Säde im Werthe von 1710000
Franken im VBorjahre veranſchlagt.
Aus Rangun in direkter Verladung kamen 43100 Säde. Die
verbleibenden 11870 Säde waren größtentheil® Stalienifcher Bros
venienz.
Sapaniicher Reis vermochte fih nicht dauernd einzuführen und
dürfte nicht die in der Türkei gewünſchten Eigenihaften haben. Der
Türke legt für feinen Pillaf, in welcher Form der Reis in dem
hiefigen Lande gewöhnlich angerichtet wird, Werth darauf, daß er
recht körnig und troden ift, währen der Japaniſche Reis klebrig ift.
Die Verfuche mit der Einfuhr des lekteren wurden nicht wiederholt.
Auch die in Hamburg und Bremen raffiniten Indiſchen und Jawa⸗
nifhen Sorten gaben zu keinem nennenswerthen Geſchäfte Anlaß,
weil fie dur den Stalieniihen Reis verdrängt wurben. Leßterer
ſtellte fich, Hauptfächlich in Folge des niedrigen Standes ber Italie⸗
niſchen Kurſe, jehr billig.
Die Durchſchnittspreiſe waren folgende:
Franken.
Rangun⸗ Reis für den Sad zu 2 Engliſchen Centnern 24
Somburger ................... für 100 kg 28
Japaniſcher .................... „ „ 30
Genueier m oreenn meer nennen n „ 35
n raffinizter Reid ............... n n 88
Emyme. —
Mogador.
Mogabor.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Einfuhr.
Die Einfuhr tft im Vergleich zum Jahre 1892 nahezu dieſelbe
geblieben. Der Werth der Einfuhrwaaren betrug im Sabre 1893
4 758 500 Mark gegen 4 757 736 Marl im Jahre 1892. Bei den eins
zelnen Waarengattungen, auch bei den Standarb- Artikeln wie Man:
&efter-Baummollenwaaren und Thee (beide nur von Großbritannien)
treten keine weientliden Abweichungen bervor, nur Zuder weiſt eine
Mindereinfuhr im Werthe von 328 760 Mark gegen daß Jahr 1892
auf, was jedoch durch ſtärkere Einfuhrwerthe bei den übrigen Artileln
ausgeglichen worden ift. Die Einfuhr Deutihlands betrug im Jahre
1893: 269 600 Mark gegen 229 600 Mark im Jahre 1892.
Ausfuhr.
Auch bei der Ausfuhr ift im Vergleich zum Jahre 1892 ein
weſentlicher Unterfhied nicht zu bemerken gemejen. Der Ausfuhr⸗
werth betrug im Sabre 1893 5273580 Mark gegen 5 0370% Mark
im Sabre 1892.
Im Bergleih zum Borjahr partizipiren die verfchiedenen
Länder an der Gelammtausfuhr, wie folgt:
1892. 18983.
Prozent
Deutihland ................ 11,50 16,76
Großbritannien.............. 50,80 35,50
Frankreich................. 27,30 26,50
Spanien ................... 0,70 350
Portugal .................. — 0,75
Italien .................... 2 2,50
Marokkaniſche Küfte.......... 7 14,50
Während demnah die Ausfuhr nah Deutihland von 11 auf
16 pSt. geftiegen ift, ging die Ausfuhr nad, Großbritannien von 50
auf 35 p&t. zurüd. Die Ausfuhr nah Frankreich ift unveränbert
geblieben, und die Ausfuhr nah den Naroklaniſchen Küftenhäfen ift
durch Die Getreide und Delvusfuhr von 7 auf 14,50 pPCt. gefliegen.
In Folge der Inappen Winterregen ift die Getreideernte im
verflofienen Jahre ſehr fchlecht ausgefallen. Das Ernteergebnik macht
ſich bejonders bei der Ausfuhr von Bohnen bemerkbar, welde um
1148 Tonnen zurüdgegangen ift.
Für die Urtilel Cedern, Sumin, Dlivendl, Radir Ire os,
Schaffelle, Schweißwolle ift augenblidlih Deutihland Das
wichtigfte und bei Weitem vortheilhafteite Abjahgebiet, und die Saupt:
quantitäten diefer Produkte werden nach Deutihland ausgeführt.
Die Zufuhren von Gummi arabicum aus Timbuctu haben
in Folge der andauernd niedrigen Breife nahezu aufgehört.
Knochen wurden im Sabre 1898 nicht ausgeführt, da die Mus:
fuhrerlaubniß bis auf Weitered wieder aufgehoben worden ift.
Die Sandaracs und Mandelernten find wie im Jahre 1892
ergiebig geweſen.
Die Ausfuhr von Ochſenfellen nad) Ztalien und Portugal hat
fi neuerdings wieder gehoben, während biefer Artikel für die übrigen
Länder keine Bedeutung bat.
Olivenöl wurde fehr viel gewonnen. Die Ausfuhr iſt in Folge
befien gegen das Borjahr um 893 Tonnen geftiegen.
Die Wahsprobuktion ift durch den Negenmangel gegen das
Borjahr etwas zurüdgegangen.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ard. 1898 IL ©. 306.
Moyador.
Die Ausfuht von Wolle und Ziegenfellen war ber vors
jährigen beinahe gleich.
Die Ausfuhr nah Deutichland zeigt gegen bad Vorjahr feine
befonderß bervortzetenden Abweichungen.
Die Sildergelbverhältnifie wirken beſonders auf DaB Einfuhr:
gefhäft inſofern andauernd hindernd, als das Agio auf die Spaniſche
Valuta im Laufe des Jahres von 18 auf 26 pEt. geftiegen if.
Die Ernteausſichten für dad Jahr 1894 find dank ber in regel»
mäßigen Zwifchenräumen niebergegangenen Winterregen recht günftig.
Die Felder fowohl als die Mandelbäume berechtigen zu ben beiten
Hoffnungen. Auch die Dlivenernte bed Winters 1898/ in ben
Provinzen Hara und Sus ift eine fehr reichliche geweſen.
Schifffahrt.
Im Hafen von Mogador verehrten im Jahre 1898 111 Schiffe
von 85 025 Reg.-Tonnen gegen 117 Schiffe von 92 978 Reg.sTonnen
im Jahre 1892. Die Abnahme von 6 Schiffen mit 79658 Reg.⸗Tonnen
rührt von ben durch Unterbringung der Meltapilger auf der Mogabors
Inſel bervorgerufenen Duarantänemaßregeln ber, durch welche nament⸗
ih der Verkehr mit den Kanarifhen Infeln ganz unterbrochen wurde.
Bon den Deutichen Dampfichiffslinien beſuchten den Hafen im
Jahre 1893: 28 Dampfihiffe von 26284 Reg.» Tonnen gegen
32 Dampfiiffe von 29 887 Reg.-Tonnen im Jahre 1892. Bon diefen
28 Dampfidiffen gehörten der WoermannsLinte 9 Dampfichiffe ein»
gehend und 11 Dampfihiffe ausgehend, der Atlaſs⸗Linie 8 Dampf:
Ihiffe ein= und ausgehend an.
Durch die Deutſchen Dampficiffe wurden von Deutſchland,
Belgien und Großbritannien im Jahre 1893 Waaren im Werthe von
314 500 Mark gegen 323600 Nark im Jahre 1892 eingeführt. Bon
biefen Werten entfallen auf Deutſchland allein im Sabre 1893
269 000 Mark und im Jahre 1892 229 000 Marl.
Ausgeführt wurden burh die Deutihen Dampffciffe nach
Deutihland, Großbritannien, Amerila, Portugal und die Marokka⸗
niſche Küfte im Jahre 1898 1647 Tonnen im Werthe von 1019 300
Mar! und im Jahre 1892 1624 Tonnen im Werthe von 944 000 Matt,
darunter nad Deutihland allein im Sabre 1893 1236 Tonnen im
Werthe von 706200 Marl gegen 1217 Tonnen im Werthe von
580900 Mark im Sabre 1892. Die Mehrausfuhr nah Deutſchland
im Jahre 1898 rührte Hauptfächlich von einer flärleren Ausfuhr von
Dlivenöl ber, während im Jahre 189% die Ernte in biefem Brobuft
audgefallen war.
Dertebresüberfiten.
Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1898.1)
Herkunfts⸗ und Einfuhr. Ausfuhr.
Beftimmungsland. Mar. Hart.
Deutſchland............... 269 600 880 500
Großbritannien ........... 3568300 1699080
Frankreich ............... 639 600 1088 600
Belgien .................. 32 100 —
Spanien ................. 49 500 57 000
Schweben ............... 21 900 —
Marokkaniſche Küfle........ 64 200 393 100
Italien................... — 180 000
Portugal ................. — 28 600
Amerika.................. — 15 000
zufammen... 4545200 4291 780
dagegen 1892... 4710186 4268250
I) Ausſchließlich des baaren Geldes.
357
Die hauptſächlichſten Artilel der Einfuhr im Jahre 1893 waren:
ujammen
Aus Aug einſchl. der
Groß Einfuhr aus
Deutſch⸗ bri den nicht be⸗
Artikel. land. ſonders auf⸗
tannien. geführten
Ländern.
Werth:
Baumwollenwaaren. — 12 800 8 29 300
Desgl., Nandefter . 10500) 2141 700 — 2 152 200
ier ............. 6 800 2 400 32 12 400
Bilder... .......... 200 _ _ 200
Bisfuitd .......... 2600 16800 — 21 400
Blechwaaren ....... 2 200 9 000 — 11 200
ücher ........... 2200 — — 2 200
Butter. ........... 200 — — 200
Kaffee........... 12 6000 10000 6 82 200
Chemikalien...... 1400 3 500 6 11 400
Schokolade......... — — 2.000 2.000
Cigarren .......... 500 — — 500
Cochenille ......... — — — 11 0001)
Eifen in Barren ... 101001 65400 — 65 600
Eiſenwaaren....... 34 200 2 700 — 86 900
rben ........... 4 000 3.600 — 7 600
üfler, leere....... 12 600 400 — 24 200
lieſen............ — — 400
würde .......... 10 9000 80400 — 41 800
—— ....... 11 600 8 000 11400 81 000
ushaltungsgegen⸗
Se anaegen” 1200 1 800 32 6
| Sohpianten anna 150 — _ 37 100
leider ........... 5 800 — — 7600
Lebensmittel....... 700 2800 — 3600
Lichte............. 8 000; 34 300 4 000 47 700
Maſchinen ........- 2100 — — 2100
Meffingwaaren..... 600 5 000 19 200 94 800
Metallmanren....... 14 700 17 300 15 000 47 000
Mineralmafler ..... 100, 800 — 8 300
Muftlinftrumente... 1000 — — 1000
Nägel ............ 700 — 3 200 3900
Nähmaſchinen ...... 1200 — — 1200
Bapier .......... 3600 18200 4800 21 600
Desgl., Strohpapier 1600 5 600 — 7200
tfümerien ....... 5 600 — — 6 600
teoleum ........ — — — 18 2001)
Porgellan ........- 3 300 — 4 3700
Reis ............. 8 300 — — 3 300
Säcke ......... 11 200 — 16 000 27 200
San ............ 300 — — 300
Seidenwaaren...... 600 8.000 — 16 700
Spiegel ..... ...... 1200 2400 — 8 600
Spielwaaren....... 1 300 1 600 — 2900
Spirituofen ....... 2000 — — 2.000
Stahlturzmaaren ... 8400| 126 000 48 134 200
Steingut.......... 2100| 12000 11 400 26 700
Streihhößer....... 4001| 33000 — 33 400
Teppiche .......... 5 500 — — 10 500
Ze ............. — — 321 321 000
Thonwaaren ...... 200 — — 200
Tuch ............. 14 500 — 9 000 233 500
Uhren ....... ..... 500 — — 500
Wagen............ 200 — —
Wein............. 900 2.000 — 8 200
Mollenwaaren ..... 9 200 800 — 11 600
cker............ 8400) 886 000 297 906 200
1) Aus Spanien.
—⸗
358
Die hauptſächlichſten Artilel der Ausfuhr im Jahre 1893 waren:
Artikel.
Gerſte ............
Gummi, Sandarabs.
Deögl., anderer....
Radir Ireos ......
Rofenblätter .......
Dein....... PRERTE
Wolle, Schweiß:....
Desgl., gewaſchene..
Biegenfelle ........
Durch Deutihe Dampfihiffslinien wurden im Sabre 1893 ein⸗
geführt:
Artikel.
Chemikalien ......
Cigarren .........
Eiſen in Barren...
N
ad St
Deutſch⸗
bri⸗
land.
tannien
Werth: Werth:
Mark. Mark.
1700 —
26 500 39 400
16 000 800
18 000 1500
10 500 15 500
2 700 27 500
81 6001| 229 600
25 600 55 000
2000 —
— 400
185 5000 40 000
174 2000 109 800
21000 10 200
80 400 16 800
— 67 900
111 00) 182000
44 800 —
10 200 55 000
400° 433 200
Bon
Deutfchland.
1200
Mogador.
Bufammen
inſchl. d
Nach uhr nad)
Franfe Iden nicht bes
reich ſonders auf⸗
geführten
Ländern.
Werth: Werth:
Mark. Mark.
— 1700
2600 79 700
— 16 800
600 22 000
— 36 000
16 000 146 300
21 000| 332 200
10 000 92 400
1000 3000
— 34 200
58 000 683 500
— 149 0
20 0001 583 0002
16 000 47 200
2 400 2400
14 000 111 200
5 600 5 800
— 67 900
960001 391100
_ 5 8003)
26 000 71 700
12 600 1900
8
784 000! 1809 000
Insgeſammt einſchl.
der Einfuhr aus
Belgien und
Großbritannien.
Werth:
Kolli. Mark.
35 10500
342 6 800
2 200
26 2 600
22 2200
22 2 200
2
126 12600
14 1400
ö 500
2528 10100
342 34200
10 4.000
2104 12600
109 10900
116 11600
12 1200
1) Darunter für 130 000 Mark nad, Stalien.
2) Darunter für 279000 Mark nad der Maroflaniichen Küfte.
3) Nah ber Maroflaniihen Küfte.
Artikel.
Holzplanken.......
Kleider.........
Lichte............
Maſchinen ........
Meſſingwaaren ....
Metallwaaren .....
Mineralwafler......
Mufitinftrumente ..
Nägel ............
Nähmaſchinen .....
Papier, verſchie denes
Desgl., Strohpapier
Parfümerien ......
Seidenwaaren.....
Spiegel ........:.
Spielmaaren ......
Spirituofen.......
Stablkurzwaaren...
Steingut .........
zufammen...
Bon
Deutichland.
Werth:
Kolli. Marl.
3041 16200
29 5800
7 700
196 8000
7 2100
3 600
49 14700
8 100
5 1.000
10 700
& 1200
13 3 600
108 1 600
56 5 600
11 8 300
163 3300
112 11200
1 300
2 600
12 1200
13 1 800
20 2000
34 3400
21 210
4 400
11 5 500
2 200
29 14500
5 500
164 16400
2 200
9 900
46 9 200
210 8 400
10879 269 600
Insgeſammt einſchl.
der Einfuhr aus
Belgien und
Großbritannien.
Werth:
Kolli. Mark.
3041 15 200
29 5 800
7 700
796 8000
7 2100
8 600
49 14700
3 100
5 1.000
10 700
4 1 200
13 3 600
108 1 600
56 5 600
11 3 300
168 3 300
112 11200
1 300
2 600
12 1 200
18 1 300
20 2 000
34 3 400
21 2100
4 400
11 5 500
128 12 800
2 200
29 14 500
5 500
164 16 400
2 200
9 900
46 9 200
1012 40 500
11809 314 500
Durch Deutſche Dampfihiffslinien wurden im Jahre 1893 aus⸗
geführt:
Artikel.
Aprikoſenkerne ....
Bohnen ..........
Gummi, Sandarak⸗
Desgl., anderer ...
Nach
Deutſchland.
Reg.⸗
Tonnen.
3,50
51
11,50
Werth:
Mar.
1700
26 500
16 000
18 000
2 700
16 500
13 100
Insgeſammt einfchl.
ber Ausfuhr nad)
anderen Zänbern,
Reg Wertb:
Tonnen. Marl.
3,50 1 700
239,50 26500
12250 16000
86,50 18200
24,50 12200!)
116,50 9 300
54,50 81700
24 27 400
1) Nah Großbritannien und der Maroklaniſchen Küfte.
Mogador. — Balencia. 359
Insgeſammt einſchl. Insgeſammt einſchl.
Nach der Ausfuhr nach Nach der Ausfuhr nach
Deutſchland. anderen Ländern. Deutſchland. anderen Ländern.
Artikel. Reg⸗Werth: Reg: Mertb: Artikel. Res Werth: Reg» Werth:
Tonnen. Marl. Tonnen. Matt. Tonnen. Mark. Tonnen. Mark.
Haare ......... 2 2 000 2 2000 Berihiedenes ...... 250 2500 12560 12500
Mais ............ 2 200 Wachs ........... 4 92 000 54 113 100
Randeln ......... 15650 1320 000 219,50 186 300 Wein -.....22.... — — 350 1800
Ochſenfelle ........ 33 19 800 Wolle, Schweiß... 56 44 800 56,50 45200
Diinenöl ......... 316 1710 000 404,50 219 000 Dedgl., gewaſchen. 5 6 000 850 10200
Rabir Sreos...... 23,50 21000 28,50 21000 Biegenfelle ........ — — 71150 78600 1)
Sqhaffelle ......... 144 80400 134 80400 zufammen... 1236,50 706 200 1647983800)
Seſamſaat .......- — — 0,50 200
Schiffsverkehr im Hafen von Mogador während des Jahres 1893.
AUngetlommen. Abgegangen.
Nationalität, Dampficiffe. Segelſchiffe. Zuſammen. Dampfſchiffe. Segelidifie. Zuſammen.
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
Zahl. zonden. Zahl. zonden. Bad. —E Zahl. | Tonnen, Zahl. | KConmen. Zahl. | Konnen.
Daniſche ................... 1481 — — 1 148 1 148
Dutihe.....-.oenenenenruenen 26 284 2 26284 — _ 238 | 26284
Britiſche...................... 19 870 23 | 19673 2 197 35| 19870
Franzoͤſiſche ................... 25 100 36 | 510 | — — 86 | 25100
VPortugieſiſche ............. 67 — — 1 67 1 67
Säwebifhe und Rorwegifde .... 1097| — — 2 1097 2 1097
Spaniſche ................... 12459 16 | 12330 2 129 18 12459
8 85 025
zujammen... | 108 | 83387 |
Balencie. einen Rüdgang auf, und zwar nicht nur in ber Menge, jonbern noch
Handelzbericht für das Jahr 1893.°) närtes im Ferthe
Die hauptfägliäften Artikel der Einfuhr zur See waren:
Banbdel. Darunter aus
War bereits in den Borjahren die wirtbichaftliche Lage der Bros Deutſchland.
vinz Valencia eine gebrüdte zu nennen, fo weiſt das Ergebniß des kg kg
lektuergangenen Jahres 1893 trotz durchſchnittlich reicherer Ernte ents Alaun ..........**........ 221 7
ſchieden einen weiteren Rüdgang in Handel und Verkehr auf. Aldumin......... cc 3419 1948
Die Bertragslofigkeit und die Unſicherheit Hinfigtlid der Ge, | Apparate für elektriſche Werke ...... 169 148
ftaltung der Handelsverträge und Hanbelöbeziehungen Spaniens zu Auſtern ·.......*222.22..*2*.* 87 210 u
den übrigen Ländern wirkten im Allgemeinen lähmend auf das Ge, | Aaummollengamn ............... 1952 7
ſchaft, aber beſonders ſtark trat das Fehlen geeigneter Abfaggebiete | Vernſtein, Agat und Dorn ......... 5 200 1.038
für den Hauptausfuhrartilel, den Wein, in dem Ichten Jahre hervor, Bier ....... rennen nennen 28 721 10 347
fo daß in manden Difriften die Lage eine ſchwierige geworben it | Blumen, kunſtliche ................ SO —
und Geldmangel die Konſumtionsfähigkeit des Landes bedeutend Biter.
herabgeſetzt hat. Branntwein ...................... 5271 —
Die Zahlungseinſtellungen waren demnach ſehr zahlreich, und kg
bie Krebitverhältniffe baben ſich äußerft ſchwierig geſtaltet. Butter .......................... 9767 207
Die Abnahme in der Einfuhr zeigt ſich beſonders in Artikeln Gellulofe [| Re 596 431 295 391
wie: Butter, Farbſtoffe, thieriiche Fette, Glaswaaren, Jute⸗ und Hanf⸗ Chemiſche und pharmazeutiſche Produtte 97 786 10 941
garn, Holz, Bapier, Steingut, Tertilmaaren und andere Induſtrie⸗ Chlorſaures Kali.................. 97 974 39 378
artikel, und ebenfo weiſen in ber Ausfuhr Wein, Apfelfinen, Rofinen | Cblorlauzer Ralk.................. 300 821 7
— — Colophonium .................... 432 665 2128
1) Rah Großbritannien und Amerila. Därme .......................... 168 078 87 340
2) Ausschließlich des baaren Geldes. Dungemittel...................... 28 496 958 2244 832
3) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 273. Erdwachs ................. nern 61 735 10 157
360
Eſparto, Pfeilkraut und Binfen, rob..
Debgl., desgl., bearbeitet ...........
Efienzen und Parfümerien .........
Farben, fertige..................
Farbſtoffe, pulveriſirt .............
Farbſioffextralte.............
Felle, ungegerbt......... .........
Desgl., gegerbt...................
Fette, thieriſche..................
Weizenmehl .....................
Glaswaaren.....................
Desgl., gewöhnliche Arten, bearbeitet
Desgl., feinere Arten, bearbeitet.....
Desgl, in Dauben ................
Holzkohle......................
Hülſenfrüchte .................
Hüte, unfertige .......- ............
Desgl., fertige....................
Desgl., Stroh⸗...................
Jute, roh ....... .................
Kakao..........................
Kohlenſaures Kali.................
Konſerven........................
Kork ........ ..................
Marmor, in Platten...............
Deögl., bearbeitet ................
Mennige.........................
kg
139 343
85 126
Balencia.
Darunter aus
Deutichland.
kg
—
k
Metalle und Metallwaaren: j
Eifen und Stahl:
Barren und Platten. .......... 1095 59
Röhren ...................... 286 496
Draht ...................... 496 763
Drahtwaaren................ 11451
Nägel ....................... 59 613
Werkzeuge.............. 5 964
fertige Waare gewöhnlicher Art.. 623 696
besgl., feiner Urt ............. 106 806
Maſchinentheile............... 312 625
Wagentheile.......... ..... 211 504
Nähmaſchinen................. 1948
Kupfer, Meifing, Bronze:
Barren und Blatten........... 28 200
Röhren ..................... 4032
Draht .................... 8879
fertige Waaren................ 8694
Naichinenthelle .....0..2...... 1957
Zinn in Bauen ................ 6101
ind, Barren................... 4845
desgl., fertige Waaren ........... 6 934
andere Metalle, Blatten.......... 62 969
dedgl., fertige Waaren........... 6472
Mineralwafſer.................. 11915
RNelken........................... 14 248
Dcker ........................... 4 603
Del, Kokosnuß⸗.................. 1484 150
Desgl., Maſchinen⸗............... 61 754
Papier:
Luxus⸗.................. ...... 832
Shreds ......ocoeuosenoncnnene 38 233
Seiden⸗...................... 23 928
Druck⸗........................ 318
Topeten ....................... 11412
Pack⸗.......................... 89 241
Pappe ........................ 26 760
Bücher ........................ 8107
Paraffin......................... 18 997
Betroleum ....................... 1566 187
Pfeffer .......................... 13 685
Porzellan ....................... 12 546
Salpeterfaureß Kali ............... 32 487
Salperfaure Soda...... ........... 1686 846
Salzſtͤure ....................... 2248
Sämereien ....................... 43 999
Schirme ......................... 175
Schmalz und gefalenes Kleilh ..... 11 474
Schwefel......................... 49 821
Schwefellaures Ammonial.......... 8 938 497
Schmefeljaures Eifenomyb .........- 31 553
7 21. DE 3807
Seilerwaaren..................... 8 363
Spielmaaren ..................... 715
Staͤrke............ ......... 67 825
Darunter aus
Deutihland.
kg
Steinblöcke.................... 3849 340
Steingut...................... 13049
Steinkohle.. .................. 71 892 6868
Sefſam...................... 3871409
Stockfiſch..................... 8 081 707
Stöcke.................. 5706
Suppenteige.................. 1561
Tabak ....................... 269 866
Textilwaaren, Teppihe............. 12 714
Desgl., andere Gewebe ............ 83 486
Thee............................ 669
Theer.......................... 260 6656
Uhren........................... 98
Vaſelin.......................... 6 89%
Wachsſstuch .................... 9467
Wein, in Flaſchen, außer Schaumwein 311
Desgl, Shaumwein .............- 32370
Buder....... .................... 66 682
Zündhüthen und Batromen......... 3309
Die Ausfuhr zur Ger umfabte namenilich:
kg
1. ........................ 20 6656
Apfelſinen........................ 140 482 810
Apfelſinenſchalen............... 21486
Aprikoſen........................ 64 260
Bohnen......................... 250 964
Citronen........................ 839 981
Citronenſaft..................... 532
Altes Eiſen...................... 1017508
Erdmandeln.................... 84 188
Erduiifſe......................... 199 919
Liter.
11) 111 ke: 16 2370
kg
Fucher.......................... 6 704
Feigen........................... 6 700
GStück
Welle, rohe....................... 288 000
kg
Deßgl, gegerbte................ 1584
E17, 7 218 197
Glaſswaaren................... 1609
Granatãpfel.................... 715 026
Stück
Guitarren........................ 8 638
kg
Guitarrenſaiten............... 36
Ku 17: > 2049
Dafer........................ 141 006
Holz, unbearbeitel .. .......2.2.2... 15 780
Desgl., bearbeitet .......-o-onn.... 15 762
Hörner..................... 51 429
Johannisbrot..................... 866 996
Deutſches Handelö-Krchiv 1894. IL
kg
Kartoffeln........................ 128 680
Knoblauch................ ....... 68 514
Konſerven........................ 4168
Korkſtöpſel................. 126
Kreoſot.......................... 30 000
Liter
Liköre......................... 2818
kg
Luzernenklee, getrodnet....... ....... 402 262
Mandeln, ſuͤße.................... 8031
Melonen .................. ....... 9 883 852
Dcker.......................... 1000
Del, Dliven⸗.................... 228 454
Desgl., Erdnuß⸗................. 45 244
Dliventreſter............... Kanne 10 850
Parfümerien..................... 2584
Papier ernennen. hefbeoe 194 2883
Pfeffer, Spanticher, gemaßlen....... 81 066
Reis...................... 3495 862
NRoſnen...................... 21 877 219
Safran ....................... 4497
Sattlerwaaren .................. 8 500
Seide......................... 10915
Eſparto.......................... 2 606
Silber, altes............... 1000
Spiellarten.................. 22 138
Liter
Sprit .......................... 6 225
\ kg
GSteingut ...................... 1326
Steintohlentbeer... .....-- 20.000... 178 600
Sußholz ......................... 33 686
Tertilwaaren von Selde............ 168
Desgl. von Baumwolle ............ 12 006
Tomaten ........................ 11 666 785
Liter
Wein.................. .......... 68 944 651
kg
Weinhefe......................... 422 521
Meintrauben .................... 2 202 346
Wolle, ungewaſchen................ 808 956
Deögl., gewaſchen................. 71 450
Zwiebeln ...... (urn ........... 34291 225
Schiffahrt.
361
Darunter nad)
Deutſchland.
kg
Im Laufe de Jahres 1893 haben 2752 Kauffahrteifchiffe von
1865 861 Reg.⸗Tonnen ben Hafen von Balencia beſucht; dies ergiebt
im Bergleich zum Borjabre einen Ausfall von 48 Schiffen, dagegen
eine Zunahme von 54.684 Reg.»Tonnen.
Deutihland war mit 8 Schiffen von 4322 Reg Tonnen gegen
25 Schiffe 000319 225 Reg.⸗Tonnen im Vorjahre betbeiligt.
Die einzelnen Nationen waren an dem Schiffsverkehr in Valencia
im Jahre 1898, wie folgt, betbeiligt:
49
36%
Eingang.
Rationalität. Segelſchiffe. Dampfichiffe.
Ans | Reg» | Uns | Reg
zahl. Tonnen. | zahl. | Tommen.
Deutihe .................... — — 8 4828
Spaniſche .................. 986 | 36290 | 1066 | 807141
Belgiſche .................... — — 91 12871
Daäniſche...................... — — 11 8678
le ...... ............. 15 | 2185 | 129 | 1010828
riechiſche.................... 3 968 640906
Britiſche...................... 12 | 1660 | 344 | 269117
Italieniſche................... 61 | 14888 4 5 389
Ruffiſche.......... .......... 12 7318 2 1089
Schwediſch⸗Rorwegiſche....... 5 3070| 118 62724
O ch⸗Ungariſche .......... 1 148 12 | 11678
Valencia. — Gebu,
Ausgang.
Zuſammen. Gegelſchiffe. Dampfichiffe. Bufammen.
Ans | Negs | Uns | Reg» | Uns | Reg. | Ans | Reg
zabl. ! Tonnen. | gabl. | Tonnen. | gabl. | Tonnen. | zahl, | Tonnen,
8 48 — — 4828 8 4823
2003 | 848431l 988 | 85982 | 1068 | 806 2865| 1996 | 842 217
9 12871 — — 9 12871 9 12871
1 86781 — _ 11 8678 11 8678
144 | 10816 15 | 2186 | 181 | 102842| 146 | 104477
8 6 87: 8 968 5 4906 8 5874
356 ı 27071 18 1660 | 8346 | 2732307| 358 | 278867
65 2022711 61 | 15022 4 6339| 65 20 361
14 8402 1 5997 2 1089| 18 | 7 086
138 65 794 8070 | 121 65 7211 126 68 791
| ua] 1] 16| 1 | 116%) 13| 1181
zufommen.... 1005 | 66 472 | 1707 12050 2758 ſosei 1041 | 64082 | 1712 100004 2763 180038
In den Heinen Küftenplägen, welche ebenfalls wegen ihrer bireliten
Schifffahrt von Wichtigkeit find, geflaltete ſich der Schifftwerkehr
folgendermaßen:
Benicarlo: 112 Schiffe von 86 126 Reg.⸗Tonnen, davon 8 Deutfdhe.
Caftellon de la Plane: 232 Schiffe von 97 794 Reg.⸗Tonnen, bavon
1 Deutſches. .
Burriana: 851 Schiffe von 189 978 Reg. »Tonnen, davon 5 Deutfche.
Gullera: 263 Schiffe von 42 466 Neg.»Tonnen.
Gandia: 489 Schiffe von 168496 Reg.sTonnen, davon 2 Deutidhe.
Die Frachtſatze betrugen nach Britiihen Pläken 8 bis 16 SEN.
und nad) Deutihen 15 bis 82 Schill. für die Tonne.
Cebu (Philippinen).
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.)
Zuder. Die Aufmunterung, die bie Pflanzer im vorigen Jahr
erfahren hatten, veranlaßte fie zu einer weiteren Erhöhung ber Pro⸗
duktion, indeß dieſelbe erreichte nicht die erwartete Höhe, weil ein
großer Theil des Zuckerrohrs auf ben Feldern verfaulte, da es an
Arbeitälräften fehlte, ed einzuernten.
Die Hauptnachfrage für bie Ernte Fam von Hongkong, wo Cebus
Zucker feiner glänzenden gelben Farbe wegen fehr Anklang findet.
Die Preife waren während bed ganzen Jahres gut, fie begannen im
Sanuar mit 8,50 Dollars, fliegen ftetig bis zum Juni, wo fie auf
4,50 Dollars pro Pikul gelangt waren. Yu dieſer Zeit waren auch
die Vorräthe erſchöpft. Der Werth der Ernte kann unter Berüd-
fihtigung der geringen Qualitäten auf 1 Mil. Dollars geichlgt
werben. — Die Anpflanzungen für daB neue Jahr find fehr groß,
aber in Folge ber ſtarken Regenfälle während des ganzen Sahres bat
das Zuckerrohr großen Schaden gelitien, fo daß bie Produzenten in
diefem Jahre Berlufte und Enttäufhungen zu erleiden haben werben.
Hanf. Das Geſchäft glich etwa dem des Borjabres, die Pros
duktion Hat nur eine Kleinigkeit zugenommen. Die Preife bewegten
ſich zwiſchen 8 und 108/; Dollars, im April war der Preis am Hörhften,
im November am niedrigften.
Der Werth der Produktion Tann unter Bugrundelegung ber Er⸗
ftebungspreife (first cost) auf 1800000 Dollars geihäkt werben.
3) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 HI. ©. 346.
Der Außfuhrzoll für Hanf wurde von 1,50 Dollar am 1. April 1893
auf 2,50 Dollar und am 15. Auguft weiter auf 6,50 Dollars pro
Tonne (405/8 Gent? pro Pilul) erhöht. Der niebrige Wechſelkurs
ließ den Einfluß der Zollerhöhung nicht jo fühlbar werben.
Ueber die Brobuition won Zucker unb Hanf auf Cebu in ben
teten Jahren giebt folgende Tabelle Aufſchluß:
Es wurbe produzirt:
Trockener Naſſer Zu⸗
Zucker. Zucker. ſammen. Hanf.
luls. Pikuls. Pikuls. Pikuls
1889 .... 114 915 18 487 1338852 179986
18% ..... 88 626 10 036 98 662 180 843
1891 ..... 141 660 13 987 165 637 213 982
1892 ..... 289 970 17.060 367020 211201
1893 ..... 289 360 1060 290400 221 864
An der Ausfuhr Cebus an Zucker und Hanf im Sabre 1893
waren betbeiligt:
Trodener Rafler
Buder. Bude. Hanf.
Pikuls. Pikuls. Pikuls.
Großbritannien............... 68 000 4000 137 760
Vereinigte Staaten von Amerika 561000 — 233 400
China und Japan -........... 148 400 — —
Manila ...... Kennnnnncenunen — — 16 360
sufammen... 267400 4000 176580
Tabak. Die Ernte bat auch unter ber Ungunft des Wetters
zu leiden gehabt, bie Produktion iſt gegen bie des Vorjahres jehr
zurüdgegangen. Der Gefammtertrag, der auf 1500 Engliſche Tonnen
geihägt if, wurde nad Manila verſchifft. Nach den Eutſtehungs⸗
preifen berechnete ich der Werth der Ernte auf etwa 200000 Dollars.
Neid. Die Einfuhr belief fi auf wenig über 1000 Tonnen.
Der heimiſche Bedarf wurde durch die eigenen reichlichen Ernten bes
ſonders von Mais gebedt. Leiterem wird mebr Aufmerffamleit zw
gewendet als früßer, feitbem ber Reiszoll fo bebeutenb erhöht if.
Die gefammte Einfuhr ift erheblich zurüdgegangen, befonbers
in ber letzten Hälfte des Jahres 1898. Abgeſehen von den hohen
Zollen ift die Einfuhr auch durch den niedrigen Wecfellurs beein⸗
Hußt worden. Mi bem Yall des Silbermertbed in Guropa ging det
Kurs bed Dollars im Juni von dem fehr niebrigen Stand von
8 Schilling auf 2 Schilling 9 Pence herunter, auf welchem Stand er
Cebu. — NReuſeeland. — Weſtauſtralien. — Serajewoͤ.
fich bis zum November hielt, wo der Kurs in Folge der Aufhebung
ber Sherman⸗Acte in den Vereinigten Staaten von Amerilka noch
mebr fiel, fo daß er am Schluß des Jahres auf 2 Schilling 8 Pence
fand. In Folge deſſen find viele Bebarfdartifel zu Lurusartitein
geworden, da bie Benöllerung, zur Sparfantleit gendtätet, fich ber»
ſelben mtwößnt hat.
Der Schiffsverkehr geſtaltete ſich, wie folgt:
Eingang.
U Ladung. In Ballaſt.) Zuſammen.
Ins Reg» Um Kr Un Meg.
Rationalität. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tounem.
Bamptigiffe
Brille .......... — — 10 218 » 118
.......... 3 149 6 5487 8 6916
Rorwegife .......- — — 1 2080 1 2000
........ — — 1 883 1 882
GSGegeiigtitfe
Amerllaniſche (8.8) — 2 2648 2 2689
Ausgang.
Mi rung. In Ballaſt. Zuſe nmen.
in Mag.e⸗ Au⸗ Nr Un Tag
Rationalität. zahl. Zomuen. hl. Tonnen. zahl. Tonnem.
Danunpfſchiffe.
Britilde .......... 11 16888 — — 11 16888
Deutkche „...0-.0000 7 6358 1 663 8 6916
Rorwegiie .......- 1 20 — — 1 2020
Japaniſche ......... 1 889 — _ 1 882
Segelj iffe
Amerilanifhe (8.6) 1 173 — 1 1723
Neuſeeland.
Ein⸗ und Ausfuhr von Gold in den Jahren
1890 bis 1893.
Die Einfuhr von Goldmünzen nad Neufeeland betrug:
Werth:
im Jahre 1880 ......... 831 880 Pfd. SterL
„nn 189......... 7278 „m
„ n 18982 ......... 200512 „m
nn 1 en .. 411695 „
Bon den im Sabre 1898 nad Neufeeland eingeführten Bold»
münzen kamen ˖
a u 8:
Biktoria ............................. 186 400 Pfd. Sterl.
Neuſudwales........................ 22500 „u
den Vereinigten Staaten von Amerila... 105 „— „
zufammen... 411595 Pfd. Sterl.
Die Ausfuhr von Goldbarren aus Neufeeland betrug:
Ungen: Werth:
im Sabre 1890... 187641 161 360 Pfd. Sterl.
nn 1m... BI 1007172 „ m
nn 18%... 237893 HE „m
„" nn . 198... 227502 RM „ m
1) 3 Si, die mit Ladang von Manila für Jleilo eingingen,
find unter den Schiffen „in Ballaf” aufgefüßrt.
363
Im Sabre 1898 gingen von den audgeführten Bolbbarren:
nad: Ungen: Werth:
Großiritannien ............- 718 299865 Pb. Sterl
Bilterin .. 0.2.22 000cnn0 000 70664 28406898 „” n
Renfübemeled .......o-re0r.« 69296 27850%6 „ »
Queensland................ 4 17 un
Deutihland ......:rorn.0r0. 418 LO 5„ m
d. Bereinigten Staaten v. Amerika 12 886 BLUE „m
zufammen... — 915 921 Pfd. Sterl
Die Ausfuhr von Goldmünzen im Sabre 1893 Hatte einen
Werth von 295 319 Pb. Sterl. Davon wurden audgeführt
nad: Werth:
Großbritannien.......... 150 000 Bid. Sterl.
Biktoria............... 116 000
Naufkdwales............ Bi „ „
ven Fidſchi Snfen....... 56000 „m
Hongkong.............. 120 „m
den Sühfee Snfeln ...... 68 „
zufammen... 295319 Pfb. Eher
Weftauftralieu.
Golbausfuhr im Jahre 1898.')
Der Gelammtwertb ber Goldausfuhr aus MWeftauftralien im
Sabre 1893 betrug 441445 Pd. Sterl, gegen 226 283 Pfd. Stel.
im Sabre 1892.
Davon wurden audgeführt:
Solbmüngen. Goldbarren.
nad: Pfd. Sterl.
Großbritannien............ 20 000
Viktoria .................. —_ 414 847
Sudauſtralien ............- — 968
Neuſudwales .............. — 5171
Singapore................ 60 | —
zujammen... 20060 421 885
Serajewo.
Die wirthſchaftlichen Verhältniſſe und der Handel
Dosniend und der Herzegowina im Jahre 1893.”)
Landwirtbihaft und Gartenbau.
Ernte Die vorjährige Ernte war beim Getreide eine im
Durchſchnitt gute, beim Heu eine recht gute. Die Preife für Korn
waren niebrig, die für Vieh gingen in bie Höhe. Die Pilaumenernte
war quantitativ und qualitativ vortrefflid, Tabak und auch Wein
gaben, beſonders hinſichtlich der erzeugten Mengen, große Erträge.
Allgemeined. Das abgelaufene Jahr war mehr dem Ausbau
der Anlagen und der Ausführung der begonnenen Unternehmungen
auf wirthſchaftlichem Gebiet als Neufhöpfungen gewidmet. Die Ein-
führung von Zuchtihieren, Her: und Gartenbaugeräthen wurde in
größerem Mapftab fortgefeht, den landwirthſchaftlichen Mufterhöfen
und Baumſchulen, fowie den Speziallulturen der Zwetſche, des
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 216.
2) Ebenda 1898 II. ©. Mi,
49%
*
364
Weins und der Zuckerrübe beſondere Fürſorge und Unterſtützung zu⸗
gewandt.
Landwirthſchaftliche Stationen. In Vutmir bei Jlidze
wurde die vierte landwirthſchaftliche Station des Landes errichtet,
welche gleichzeitig den Kurort Ilidze ſowie die 11 km entfernte Haupt:
ftabt Serajewo mit friiher Milh und Gemüfen verforgen fol. Das
Gefammtareal der vier Statimen Mobric, Livno, Gado und Buhnir
beträgt zur Leit gegen 3000 ha. In Modric, welches im nördlichen
Flachland Liegt, wird vorwiegend Getreibebau, in Liono und Gado
Viehzucht mit Alpenwirthſchaft und moderner Sennerei betrieben.
Auf den Stationen befinden fi 80 bis 100 Lehrlinge, von denen
alljährlich ein Drittel nach breijähriger Lehr: und Dienftzeit Die Ans
ftalt verläßt, um das Erlernte zu Haufe zu verwertben.
Daneben ift neuerbingd ber Berfuh mit fogenannten Bauer«
Muſterwirthſchaften gemacht worden, deren Weſen darin befteht, daß
in der Nähe der landwirthſchaftlichen Stationen ausgewählte Wirth»
ſchaften einheimiſcher Bauern unter der Auffiht und Anleitung bes
betreffenden Stationgleiter® mit den gegebenen Mitteln des Wirth⸗
ſchaftsbeſttzers einer rationellen Wirthſchaftsweiſe zugeführt werden.
Sie erhalten vom Staate beſſere Gerätbichaften und Biehftüde, ſowie
Unterfügungen beim Bau von Stallungen, die bier nod zu den
Seltenbeiten gehören.
Pferdezucht. Die Lanvesgeftüts » Verwaltung in Serajewo
erftand im vorigen Herbſt 20 junge Hengfte in dem Königlih Uns
gariſchen Arabergeftüt zu Babolna, wodurd der Stand ber Hengſte⸗
depot3 in Serajemo und Moftar auf 79 erhöht wurde. Zwecks
Erzielung von Waultbieren wurden 10 Ejelhengfte auf der Inſel
Cypern angelauft, fo daß jet 16 Ejelhengfte in dem Depot zu
Moftar aufgeftellt find.
Der Hebung der Pferdezucht follte ferner ber Diftanzritt
Bihac—Serajewo, etwa 300 km, auf im Lande gezüchteten Pferden,
fowie die Anlage einer fländigen Rennbahn bei Butmir (Ilidze)
dienen. Die erften Rennen wurden dort im Herbſt 1893 abgehalten,
und für Mitte Zuli d. 38. find zweitägige Rennen mit Preijen von
inögefammt etwa 100000 Kronen 5. W. für Pferde aller Länder
in Ausfiht genommen.
Rindvieh. Zu den vorhandenen 67 Zucditftieren wurden von
ber Landesregierung wiederum 93 Stüd aus renommirten Raflen
der Monardie bezogen und entiprehend den brei Yuchtgebieten,
welde Terrain, Klima und vorhandenes Material ergeben, auf bie
landwirthſchaftlichen Stationen und andere geeignete Orte des Landes
vertbeilt. Ungariſches Steppenvieh kam nach dem Nordoſten, Möll⸗
thaler (Kürnthner) Vieh nach bem Centrum und Wippthaler (Tiroler)
Bieh nach dem Süden bes Landes. Etwa 200 Kühe derielben Rafien
wurden für die Stationen und für Privatzüdter eingeführt; letztere
follen die Anfhaffungstoften ratenweife zurückzahlen.
Sn den wichtigſten Zuchtdiſtrikten finden Thierfhauen und Präs
mitrungen der Thiere, hauptiächli der Rachlommen der eingeführten
Hengſte und Stiere ftatt.
Schafe Da fih die Kreuzung der Oftfriefiihen Milchſchafe mit
den Bosntihen Schafen befonder bewährt hatte, fo wurde wiederum
eine Unzahl der erfteren angelauft. Ferner wurden Böde und
Mutterihafe auß der Romaßklanſchen Zucht in Horodenka, einer
Kreuzung von Hampſhiredowns, englifchen Fleiſchſchafen und Buko⸗
winaer Zackelſchafen, eingeführt.
Geflügelzucht. Die aus Landesmitteln in Prjedor, Kreis
Banjaluka, eingerichtete Geflügelzucht mit Abgabe von Hähnen und
Eiern bat einen jährlich wachſenden Eierhandel bezw. »Export zur
Serajewo.
Folge. So ſollen im letzten Jahre bereits 10 Mil. Eier, dad Stück
zu 12/3 Kreuzer, ausgeführt worden ſein.
Feld⸗ und Gartenbaugeräthe. Die Lanbedregierung ver
mittelt die Geräthichaften und überläßt fie den Interefſenten zu ben
Einkaufspreifen gegen ratenweife Ruckzahlung. Bis Ende 1893
wurden auf biefe Weife über 1100 Pflüge, meiſtens Brabanter und
Binatpflüge, 265 Eggen und Walzen, 250 Rübenanbau « Maſchinen
und ⸗Geräthe, 110 Zwetſchen⸗Dörröfen und 30 bis 40 Drill
maſchinen, Kornreiniger und Dreſchmaſchinen, barunter eine Dampf:
Dreſchmaſchine, angeihafft. Der Bezug geſchieht zum größten Theil
auß der Deſterreich⸗ Ungariſchen Monarchie, Pflüge und Eggen wurden
auch bereit Im Lande jelbft, auf ber Station in Modric und in der
Schmiedes und Wagnerſchule zu Serajewo angefertigt, und bie früher
aus Frankreich bezogenen Dörröfen, „Syftem Cazeville“, auf bem
ftaatlihen Eifenwert in Bares, welches dieſelben in Zukunft allem
liefern fol.
Obſt- und Weinbaufhulen. Zn Laſtva, Bezirk Trebinie,
in der Herzegowina, wurde eine neue Weinbaus und in Tramil,
Bosnien, eine Obſtbauſchule errichtet. Die beiden älteren Obſt⸗ und
Weinbaufdulen in Dervent und Moſtar gaben an 80 000 Stüd ver
ebelte Obfibäumden und 200000 Schnittreben an Gemeinden,
Schulen, Geiſtliche und andere Perimen ab. Ebenfo find nad) und
nah auf Bexanlaffung der Berwaltungsbehörben etwa 150 öffentliche
Baumschulen oder Gemeinvegärten entſtanden, in welchen 1893 über
100 000 Baumchen zum Berpflanzen bereit ftanben.
Maulbeerbaumſchulen. Aus den Obſt⸗ und Weinbau
ftationen und den bisher errichteten 12 Maulbeerbaumfchulen wurden
50 000 Maulbeerbäumden an die SInterefienten vertheilt. Die Seiden⸗
taupeneier wurden von dem Königlich Ungariſchen Landesſeidenzucht⸗
Inſpektorate in Szegzard, Ungarn, bezogen und gehen die bier ge:
zogenen Kokons dorthin zurüd.
Zwetſchen. Die firenge und anhaltende Kälte des Winter:
1892/93 hat der Pflaumenkultur, befonders in den Ebenen, jehr
großen Schaden zugefügt. Dan nimmt an, daß in den Bezirken
Brela und Gradacac des Kreiſes Tuzla, in benen vor Allem bieie
Kultur betrieben wird, ein Viertel der Pflaumenbäume erfror, wäh:
rend noch eine große Anzahl angelräntelter Bäume einen ehr
ſchwachen Ertrag gab. Dagegen war bie Ernte in ben höheren
Lagen eine befto reihere und das geſammte Ernteergebniß mit etwa
300 000 Doppelcentnern (gegemüber 130 000 Doppelcentnern im Jabre
1892) ein über mittelgutes. Dabei waren bie Früchte groß, füß und
gut börrbar, bie Preiſe allerdings fallend.
Die Einrihtungen und Berorbnungen ber Zanbedregierung in
Bezug auf zwedmäßige und gute Dörrung haben den beften Erfolg
gehabt, fo daß die in Brcka verladenen Zwetſchen eine ſehr bevor:
zugte Stelle auf den Märkten einzunehmen anfangen. Doch wird
darüber gellagt, daß die Bemühungen ber Regierung nicht jelten
durch unreelle Zwilchenhändler, welche bie Bosntihen Erportpflaumen
mit minderwerthigen aus anderen Ländern vermiſchen ober fie mit
Waſſer benetzen, um fie ſchwerer zu machen, vereitelt werben.
Zuderrüben. Das zweite werthvolle Produkt bes Bosntihen
Nordoſtens, des Kreifed Tuzla nebft Theilen ber Kreife Banjalula
und Travnik, tft die Zuckerrübe, deren Anbau vor einigen Jahren
dort eingeführt wurde und. durch Einflußnahme der Regierung in
von Jahr zu Jahr fleigendem Umfang betrieben wird. Während
1891 eine Fläche von 170 ha mit einem Erträgniß von etwa 23 000
Doppelsentnern, 1892 eine Fläche von 800 ha mit einem Erirage von
etwa 160 000 Doppelceninern mit Zuckerrüben bebaut wurbe, erreichte
das Anbaugebiet 1893 ein Areal son 2700 ha und lieferte etwa
Serajewo.
330000 Doppelceniner Rüben. Die Yuderfabril in Ufora iſt auf
eine jährliche Verarbeitung von 360 000 bis 400 000 Doppelcentner
Rüben eingerichtet. Tieber die Dualität ber vorjäßrigen Rüben und
das Ergebniß der Yabrilation verlautet nichts Sicheres; es ſcheinen
nod einige Schwierigkeiten zu herrſchen. Bid zur Serftellung einer
Raffinerie wird fogenannter Pildzuder gemacht, der an die Türkiſchen
und Spaniſchen Händler im Lande und durch diele an die ärmeren
Bollsflaffen abgefegt wird.
Tabal. Im Sübmwelten, dem Moftarer Kreis oder der Herze⸗
gowina, nehmen Tabak: und Weinbau bie esften Stellen ein.
Die legte Tabalernte ergab quantitativ ein ſehr günftiges Res
jultat; die Qualität wird als außergewöhnlich Eräftig, vielleicht nicht
ganz fo fein, wie man wünicht, bezeichnet. Auf etwa 2700 ha wurden
etwa 45000 Doppelcentner Tabak gewonnen, wofür den Produzenten
etwa 1800000 Gulden von ber Regie ausbezahlt wurben.
Die Tabakbauern find nicht, wie dies bierzulande bei anderen
Produzenten vielfa der Yal ift, von ben Händlern abhängig, und
in den vorwiegend Tabakbau treibenden Bezirken ber Herzegowina
ift die Zahl ber Kmeten (kleinen Erbpachtbauern), welche ſich von
ihren Grundherren loslaufen und Freibauern werben, bie verhaͤltniß⸗
mäßig größte.
Gleich günftige Erfolge Hat das Tabakmonopol für die Staats:
Iafie gehabt; die Bruttoeinnahme aus demſelben war im 1893er
Budget auf nahezu 31/5 Mil. Gulden veranfhlagt und wirb biefe
Summe in Folge der großen Ernte ſehr erheblich überfchritten
baben. Die bezüglichen Ausgaben kamen auf weniger ala 2 Mid.
Gulden zu ſtehen.
Der bei Weitem größte Theil der Produkte wurde in den Tabak⸗
fabrilen zu Serajewo, Moftar, Trapnik und Banjalufa verarbeitet
und im Lande Tonjumirt; etwa 8000 Doppelcentner Tabakblätter
gingen nad) Defterreih und Ungarn in bie dortigen Regien und ein
nit ſehr bedeutendes Duantum von präparirtem Tabak und Cis
garreiten wurde privatim in Die Monarchie oder ind Ausland, haupt:
ſachlich nach Deutihland, gefandt.
Weintultur. Die Landesverwaltung ließ die Meinbauer bes
Beiteren in der Kultur der Rebe und in ber Kellerwirtbichaft unter:
sichten und fie mit mobern Tonftruirten Weinprefien, Faßgeſchirren
u. |. w. gegen ratenweife Abzahlung ber Koften, wie beim Bezug
von Zuchtvieh und Aderbaugeräthen, veriehen. Die Traubenernte
belief fih auf etwa 90000 Doppelceniner zum ungefähren Werth
von 11/3 Mi. Gulden.
Die Blattkrankheit Peronoſpora ift noch immer nicht ganz ver
tilgt, jebod auf ein geringere Maß beichränft worden, beſonders
durch Berwenbung ber Vermorelſchen Befläubungsapparate und Bes
fprigung der Blätter mit „bouill6ee bordelaise amsliorde*. Die
Phylorera Hat fich noch gar nicht gezeigt.
Sorftwirtpihaft.
Der Waldſtand Bosniens, gut die Hälfte bed ganzen Areals des
Landes, beläuft ſich auf 2 708 600 ha, von denen ungefähr die Hälfte
Buſchwald und der Lage und dem Boden nad feldtauglich und bes
ackerungsfaͤhig if. Auf Grund gefehmäßiger Feſtſtellung iſt der
995 000 ha Hochwald, welcher fat ausfchlieplich dem Staate gehört,
zum Theil ein urwaldähnliches Ausſehen hat und bauptjählic mit
Kiefern, Tannen, Fichten, Buchen und Eichen beftanden ifl.
Bon einer eigentlichen Forftlultur kann noch nicht die Rebe fein.
Es handelte fi für bie Regierung zunähft um bie Feſtſtellung des
365
Eigenthumsrechts an ben Wäldern, und nahmen die Walbbefig:
regnlirungsarbeiten ein volle Dezennium in Aniprud. Die weitere
Aufgabe war, der althergebrachten Berwüftung der Wälder durch
uneingefhräntte Nutzungs⸗ und Weidefreibeit entgegenzutreten. Bei
ber Abgabe von Werk und Bauholz an Nutzungsberechtigte wurbe
ein vernünftiges Maß feftgefeht, die Abgabe an Brennholz auf ben
in reicher Menge vorhandenen Abfall, auf mindermwerthige Holzarten
und die unterbrüdten und abfterbenden Bäume beichräntt. Des:
gleichen wurden für die Benutzung bed Waldes durch Weidevieh, bes
ſonders durch Ziegen, beftimmte Bedingungen aufgeftellt und firenge
VBerordnungen hinſichtlich der Erfüllung derſelben erlafien, und
ſchließlich einzelne Parzellen durch Einſchonung der derzeitigen Nutzung
gänzlich entzogen.
Sn dem Walbbefig des Staates ſteckt ohne Zweifel ein fehr
großer Werth, der aber erft jehr allmählid und nad Berbefierung
und Ausbehnung der Rommumilationsmittel wirb flüffig gemacht
werben können, wenn ander man bie Bäume nit zu Schleubers
preifen verlaufen will. Die Preife im Walde find ſehr niedrige,
beim Exportholz wegen der hoben Transportloften und bei dem im
Lande verwandten Brenn: und Bauholz, weil bafjelbe zum größten
Theil an Nutzungsberechtigte zu einer geringen Taxe abgegeben wird.
Das faft ein Jahrzehnt hindurch ziemlich einträglihe Faßdauben⸗
geichäft geht wegen Mangels an ausreihendem und pafiendem Eichen⸗
material feinem Ende entgegen. Man hofft den Ausfall durch Die
in Ausfiht genommene Ausnutzung der Nabelholzforfien, im Be⸗
fonderen der alten und ausgebehnten Tannen: und Fichtenforfte auf
der Gernagoras, Sretnicas und Grmec⸗Planina im Kreife Bihac zu
decken. Die Rundhoͤlzer werben von den lekteren Forften auf Wald»
und Drabtfeilbahnen bis zur Duelle des Ribnikflüßchens, Nebenflufjes
der Sana, geihafft, auf diefem bis Sanskimoſt, etwa 50 km, ges
triftet und von bort weitere 80 km auf der Sana und Ina bis
Doberlin geflößt, wo ein große Dampffägemwert aufgeftelt ift und
von wo der Vertrieb der Schnittwaare ſowohl zu Wafjer ala mit
der Bahn erfolgen Tann. Das abgelaufene Jahr gehörte ben erforder:
lihen Vorrichtungen und erften VBerfuhen an, die ganze Anlage ſoll
im Herbſt dieſes Jahres fertig werben.
Bergwerte.
Kohle. Die Probultion ber ftaatlihen Kohlenbergwerke in
Dolnja Tuzla und in Benica, hauptſächlich die an letzterem Drte, ift
bebeutend geftiegen, von 864 500 Doppelceninern im Jahre 1892 auf
1224 000 Doppelcentner im Sabre 1893. Hiervon wurden etwa 2/10
im Lande felbft verbraucht, der Neft ging nad Slavonien und neuer:
dings aud nad Dalmatien.
Eijen. Das ftaatliche Eifenwer! in Vares lieferte gegen 40 000
Doppelceniner Robeifen, vorwiegend Weiß⸗ und Graueilen, ein vor:
treffliche Material. Davon wurden etwa 3/4 dem Walzwert in
Benica zugeführt und etwa !ı zu Platten, Röhren, Handelseiſen,
Feinguß u. f. w. für den inländiichen Gebrauch verarbeitet. Das
Wert beihäftigt Über 250 Arbeiter, meift Einbeimifche.
Die Eiſen⸗ und Stahlgewerkſchaft Zenica erzeugte in dem ver»
| gangenen Jahre, dem erften ihrer Thätigleit, etwa 30000 Doppel⸗
Staat Eigenthümer von etwa zwei Dritteln des ganzen Waldareals. Ä
Bon dem eigentliden Walbland find 275000 ha Nieders und |
ceniner Stab» und Fagçoneiſen, von denen ber größte Theil nach ber
Monarchie und auch nad) Serbien auögeführt wurde und nur ein
Heiner Reſt im Lande verblieb.
Sonftige Montanprodukte. Der Betrieb der ‚Gewerkſchaft
Bosnia” fcheint Leine Fortſchritte gemacht zu haben. Die Erzeug-
nifie Mangan, Chromerze und Kupfer” gehen ind Ausland.
Mineralmaifer. Bon dem Srebrenicaer Guberwafier, welches
366
reihen Eijen« und Arſenikgehalt hat, wurbe ein ähnliches Quantum
wie in dem vorhergehenden Jahr, 170000 bis 180.000 Flaſchen, ab»
geſetzt.
Induſtrie.
Die „Aktiengeſellſchaft für Verarbeitung und Verwerthung land⸗
wirthſchaftlicher Produkte in Bosnien” kaufte die bis dahin in Sera⸗
jewo vorhandenen drei kleineren Bierbrauereien auf, um an deren
Stelle eine große Mtienbrauerei zu ſetzen. Dieſelbe wird in ber
einen der biäherigen Brauereien betrieben, nachdem biefe durch Neu⸗
bauten entſprechend vergrößert, mit bebeutenden Gärs, Lager: und
Eisfellern verjeben und auf eine tägliche Erzeugung von 100 hi Bier
eingerichtet worden war. Die zweite alte Brauerei wurde zur Aus⸗
bülfe erhalten und bie dritte in eine moberne Mälgerei umgefchaffen.
Ende letzten Jahres wurde die „Erfle Bosniſche Ammoniak⸗
Sodafabrik⸗Aktiengeſellſchaft“ bei Dolnja Tuzla in ber Nähe der
dortigen Saline mit einem Aktienkapital von 700000 Gulden ges
gründet.
Ferner wurde die Anlage von Gleltrizitätäwerlen in Serajewo
zur Beleuchtung der Stadt und zum Betriebe einer Stabibahn bes
fhloffen und vorbereitet. Die Anlage fol vor dem Winter des
Jahres 1894 fertiggeftellt werden. Für dieſen und andere Zwecke
wurbe von der Hanptfiabt eine Anleihe von 1400000 Gulben bei
der Ungarifhen Hypothekenbank in Budapeſt aufgenommen.
Derfebrsmittel und Bauten.
Shaufjeen. 1893 wurden 26 km neue Chaufleen Hergeftellt,
fett der Olkupation im Ganzen 3730 km.
Eifenbahnen. Bon der Schmalipurbahn Laſsva — Travnik—
Bugojno wurde die Theilftrede Lasva —Travnik dem Verkehr übers
geben. Ein 1600 m langer Tunnel (KomarsTunnel) wurbe durd-
ſchlagen und der Bau der Strede Zraunit— Bugoino mit dem Flügel
Dolnji Vakuf — Jajce jo weit gefördert, da die Eröffnung der ganzen
Linie im Herbft des laufenden Jahres zu erwarten flieht. Weitere
Projekte find die Bahnen Bugojno— Spalato und Jajce — Banjaluka,
welches Bahnverbindung über Novi nah Siſſek und Agram befist.
Brüden. Sechs eijerne Brücken mit Spannmweiten von 25 bi
85 m im Geſammtgewicht von 1500 Doppelcentnern wurden hergeftellt.
Der Bau einer Eifenbabndrüde Über die Save von Brela, bem
Centrum des Pflaumenhandels, nah) Onuja, einem der Ausgangs⸗
punkte der Ungariſchen Eifenbabnen, wurde in Angriff genommen,
wohl mit der weiteren Abfiht, Brcka durch eine Bahn mit Dolnia
Tuzla, etwa 40 Im, zu verbinden, welches bereits eine Anſchlußbahn
nach Doboj an die Bosnabahn befikt. Dadurch würde Bosnien die
dritte Bahnverbindung mit der Monardie, Gunja — Vinkovei — The:
reſiopel, und gleichzeitig in der Richtung des Orientverkehrs, Vin⸗
tond— Mitroviga— Belgrad, befommen.
Hochbauten. Die flantlihe Bauthätigkeit an Hochbauten, an
Amts, Schul, Spital:, landwirthſchaftlichen und inbuftriellen Bau⸗
lichkeiten war wiederum eine ſehr bebeutende. Das auß etwa 20 Ger
bauden beftehende, faft eine eigene Borftabt von Serajewo bilbende
Landeshoſpital wurde baulich fertiggeftellt und mit der mafchinellen
Einriätung für Dampflüden, Dampfwaſchküchen und Bädern aus⸗
geftattet, neuerdings auch für elektriſche Beleuchtung eingerichtet. Im
Rurorte Ilidze wurden ein großes Schwefelbad und ein Moorbad
fomie Hotels und eine Reihe anderer Gebäude bergeftelt. Der pri
vate Baueifer, beionderd der in Serajewo, blieb hinter dem ftant-
lichen nicht zurüd.
Wafferbauten. Unter den Waflerbauten des Vorjahres nimmt
der Aufſchluß und die Fafſſung der neuentdeckten großen Schwefels
therme in Ilidze den erften Platz ein, welche bei 56 Grad Celſius
— — —
GSerajewo.
täglich eine Waffernienge von 13800 hi Hefert. Die Areisſtadi
Travnik erhielt eine Quellwaſſerleitung zur Verſorgung der Stadt.
Die Urbeiten zur Regulirung bed Miljacka⸗Flufſen in Serajewo,
zur Schiffbarmachung der Drina, ſowie bie Meliorationen auf bem
Livanjslo- und auf dem Gacko » Bolje wurden fortgeiegt und ber
Bau der Thaliperre in Kline bei Gacko erheblich gefückert.
AtertHumsfunde Bei der Funbamentirung ber Gebäude
in Butmir wurben zahlreiche Gegenflände ber Steinperiode und in
Ilidze wohlerbaltene Mofailfußböben, welde einem Römerbade an-
gehört zu haben fcheinen, aufgefunden.
Bandel.
Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1898.
Ginfuhr. Werth:
Marl.
Manufakturwaaren.......................... 6 200.000
Lebensmittel:
Geiſtige Getraͤnke..................... 3 800 000
Raffee ..................................... 8 200 000
Zucker..................................... 2 200 000
Reis, Thee, Eichorie, Kakao, Konferven, Gewürze,
Ditvendl, Gemüfe, Sudfruͤchte 2. ............ 1 200 000
Fleiſch, File, Küfe, Würfte, Butter, Yette ıc.... 600000
Salz ...................................... 800 000
Mehl ...................................... 8 000 000
72 57.) 200 000
Petroleum.................................... 600 000
Cigarren..................................... 500 000
EigarrettensBapier und -Hülfen .........0......- 300 000
Metallwaren, einſchl. Maichinen, Eifenbahnmaterial
und Feld⸗ und Gartenbaugerätbe.............. 6 000 000
Bräparirte Felle, Lederwaaren, Pelzwert.......... 1 300 000
Haußbaltungägegenflände und Möbel............. 1 200 000
Galanteries, Kurze und Spielmaaren............. 400 000
Chemikalien, Arzneien, Drogen, Mineralmafier e... 450 000
Druckſachen, Schreibmaterialien 2C. ..............- 300 000
Zuchtthiere ............................... 250 000
zuſammen einſchl. minder wichtiger Artikel... 29 900 000
Ausfuhr. Werth:
Bar.
Lebende Thiere (Pferde, Rinder, Schweine, Schafe,
Ziegen) ................................... 10 831 897
Thieriſche Produkte (Häute, Felle, Bälge, Hörner,
Haare unb dergl., Schafwolle, Wachs und Gier) 2.000 000
Getreide und Saͤmereien.............. 3 000 000
Gedörrte Pflaumen.......................... 5 600 000
Pflaumenmuß .............................. 75 000
Nüffe und anderes Dbfl...... ................. 150 000
Tabak, roh, geſchnitten, und Eigarretten ......... 1 500 000
Teanzöfiihe Fabdauben ........-oenrcsencr0ns- 2 700 000
Binderholz, Eichenrinde, Eichenſchnittholz, Tannen⸗
und Fichtenbauholz und Dirnbelbolgfieden ..... 500 000
Kohle, Erze, Walzeifen und Mineralwafler ......- 1 200 000
Spirituß.......scouronseecsununonnnnennnn nee 350 000
Trockenſchlempe............................... 100 000
Inkruſtationsarbeiten, Teppiche und ſonſtige Webe⸗
waaren........................ ......... 300 000
zuſammen einſchl. minber wichtiger Artikel. 26 950000
Gerajewo.
Einfuhr. Die Enfuhr Hat die aikmählich ſteigende Tendenz
bewahrt, beſonders Hinfichtlich ber Metallwanren, Maſchinen und des
Eiſenbahnmaterials in Folge des Bahnbaus, der Fabrik⸗ und ſonſtigen
Anlagen und Bauten, ſowie hinſichtlich der Fell» und Gartenbau⸗
geräthihaften und bed Zuchtviehs. Ein neuer Einfuhrartilel fund
braſtlianiſche Baffelhaute für Dpanken und anbere Lederwaaren; fie
werben über Kopenhagen uud Hamburg importirt; im vorigen Jahre
jollen große Quantitäten folder Häute hierher gelommen fein und
ſehr guten Abſatz gefunden Haben.
Ausfuhr. Des Werth der Ausffuhr ſtellt fi, hauptſächlich in
Folge der günftigen Konjenkusen bei den beiben Hauptartikeln, den
lebenden Thieren unb ven Pieunuen, erheblich höher als im bem
Sabre 1892.
Die früher im Sande aufgetretene Batıl- unb Klauenſeunche zeigte
fh nicht wieder, Die Grenze war ſtets offen und die Breile zogen
etwas an, fo daß die Bichausfuhr nad Anzahl und Werth Die höchfte
bisher dageweſene Ziffer erreichte. Die Ausfuhr beirug im Einzelnen:
Kahl —— Geſammt⸗
Thiergattung. ber pro Stüd.| werth.
Thiere.
Dart.
Bierde (einſchl FT ad . 2 95 282 10
Rinder * Büffel) ...... 87 669 14 2 786 766
Kälber... soon ensonnnnnene 3211 10 32110
Schweine............... 840 668 19 6 470 792
Schafe ................ 65 240 7,50 489 300
Ziegen.................. 69 095 _| 535 :ı 810248
zufammen
_ | — | 10321007
Während bie Ausfube von Pferden und Rindern etwas nad
ließ, nahm die an Schweinen bebeutenb zu. Die exportirten Pferde
gingen ungefähr zur Hälfte nad Kroatien und Slavonien unb zur
Hälfte nad) Dalsıatien und guößtentbeils non bort weiter, die Rinder
m 1/s nad Dalmatien und zu ?2/s nad Kroatien und Slavonien,
Bien und Bei, und die meiften Schweine ebenfalls in dieſe beiben
Eläbte, Schafe und Ziegen bagegen vorwiegend nach Dalmatien.
An gebörcten Pflaumen wurden 260 000 Doppeleentner egportict,
davon 230000 Doppelseniner von ber neuen Ernte und 20 000
Doppelceniner Wet ber alten Ernte. 150 000 Doppelceniner gingem
biret und indirekt nah Deutſchland, 80000 Doppelcentner nach
Defterreich und Ungam, 20000 Doppelcentner nad Amerila. Bon
der 1893 er Ernte befanden fi Ausgang bes Jahres noch 70 000
Doppelceniner auf Bager.
Die durch eine Fehlernte herbeigeführten hoben 1892er Preiſe,
weile mit 24 bis 81 Gulden für ben Tovar von 126 kg ſchloſſen,
wurden durch bie 1893er Fruhjahrspreiſe noch übertroffen, welche
bis zu 36 Gulden für ben Tovar hinaufgingen. Im Sommer ruht
ber Zwetſchenhandel. Der September v. 38. brachte in Folge der
quantitativ und qualitativ hervorragenden Ernte fofort einen Preis»
rüdfhlag von 80 bis 40 pCt. Ye nah der Größe und Güte der
Frũchte ftellten ſich die vorjährigen Preife für den Tovar von 126 kg
ab Brcka folgendermaßen:
80-85 95-100 115—120
Stud auf !/s kg
Gulden.
Ende April ........... 36 29 2h
Mitte Geptember....... 22 17 13
Mitte Ditober ....... .. 22 161/s 12/3
Ende Digember........ 23 14 1
1
300 Doppelcentner Pflaumenmus gingen nad Deſterreich⸗
Ungarn.
Was das Holzgeihäft, welches bie dritte Stelle im Export ein,
nimmt, betrifft, fo wurben etwa 12 Mil. laufende Stüd Faßbauben,
„Bergine oder Walddauben“ genannt, gleich etwa 71/s MIN. Rormals
ftüden, „Montebauben”, in 1893 außgeführt, gegenüber 14 bezw.
Bl/a Mill. Stud im Jahre 1892. In Folge der guten Weinernte in
Frankreich und bed großen Bebarfd an Fäffern waren die Preife
son 118 Gulden auf 143 Gulden für 1000 Stüd Walbbauben,
bezw. von 193 Gulden auf 235 Gulden für 1000 Stüd Montedauben
geftiegen, fo daß ber Exrportwerth Taum eine Abnahme erfuhr. Die
Ausfuhr von „Deutſchem Binderholz“ Hat Dagegen wegen Mangels
an Material, d. 5. an genügend ſtarken Eidhen, faR ganz aufgehört.
Die Übrige Holzausfuhr ift verhältnikmäßig noch von geringer
Bebeutung.
Als erhöht ift noch der Export von Getreide in Folge ber guten
Ernte und ber im Allgemeinen fleigenden Produktion, ſowie der
Export von Montanerzeugniffen zu verzeichnen, welcher dem Zenicaer
Walzwert zu verbanlen ift. Leiterer beftand in etwa 25 000 Doppel⸗
centnern Fagçgon⸗ und Stabeifen. Kohle wurden etwa 110 000 Doppels
centner, Mangan 80000 Doppelcentner, Chromerze 10000 Doppels
eentner, Kupfer 1000 Doppelcentner nebft Kleinigkeiten von ſilber⸗
haltigem Bleiglanz und Queckfilber ausgeführt und ſchließlich etwa
170 000 Flaſchen Guberwaſſer.
Rückblick. Ein Rückblick auf den Handelsumſat vor der Oeſter⸗
reich⸗ Ungariſchen Okkupation und auf die Entwickelung des Handels
nach derſelben zeigt, daß der Werth ſowohl der Einfuhr als der
Ausfuhr um nicht viel weniger als das Dreifache zugenommen hat.
Handelsſsverkehr der legten 18 Sabre.
Einfuhr. Ausfuhr.
Mark. Mark
Durcqhichnittlich 1875—1877....... 11 100 000 9 200 000
„ 1886-—-1888....... 21 800 000 15 288 000
1889..... 2 270000 16280 000
18%....... 26 500000 223827000
1891 ....... 27 600 000 26 832 000
1892....... 29 000000 28 594 000
1898....... 29 900000 26 960 000
Dentihe Yandelsinkereflen.
Einfuhr Aus Deutigland wurden im Jahre 1898 eingeführt:
Werth:
Mark.
Metallwaaren, Maſchinen, Eifenbabnmatertal ıc.. 800 000
Leber, Leder⸗ und Ladwaaren ................ 75 000
Pelze ..................................... 20 000
Nanufakturwaaren.......................... 40 000
Kokosmatten............................... 10 000
Galanterie⸗ und Kurzwaaren, Gold⸗ und Silber⸗
waaren, Uhren, optiſche Inſtrumente, Muſik⸗
werke ꝛc. ............................... 50 000
Farben und Pinſel.......................... 5 000
Spiels und Rürndbergerwaaren ............000. 15 000
Apothekerwaaren............................ 50 000
Getränke und Eßwaaren..................... 20 000
zufammen einſchl. kleinerer Artilel... 610000
dagegen 1892 .................... 570 000
368
Ausfuhr Rah Deutſchland wurden im Sabre 1893 aus⸗
geführt:
Werth:
Mark.
Gedörrte Pflaumen ........................ 3 360 000
Rohe Häute, Felle und Bälge jagdbarer Thiere 400.000
Binders und anderes Eichenholz, Dirndelholz:
Steden und sWaaren .................... 100 000
Gefchnittener Tabak und Cigarretten ......... 75 000
Trodenihlempe ........................... 50 000
Inkruſtationen, Webewaaren und vergl. ...... 35 000
zufammen einfchl. Yleinerer Artilel... 4060 000
Dagegen 1892 ............. ....... 3 180 000
Auch bei dem Handelsverkehr mit Deutichland fand eine wenn
auch im Allgemeinen nicht erhebliche Steigerung ftatt.
Der Pflaumenerport nah Deutſchland ftellte ih um 1 Mil.
Mark höher als in dem Jahre 1892, in welchem ber Export wegen
ber ſchlechten Ernte Überhaupt ein außergewöhnlich geringer ges
weien war.
Telegraphen⸗, Poſt⸗ und Eilenbabntarife.
Eine SHerabfegung der Telegrammgebühren im Verkehr mit
Deutichland iſt noch nicht erfolgt, und die Gebühren betragen nad)
wie vor neben einer Grundtaxe 11 Kreuzer für das Wort, während
nach Defterreichs Ungarn dad Wort mit nur 3 Kreuzen berechnet wird.
Ebenjo fteht die Einführung wechſelſeitiger Poſtnachnahme
zwiſchen Deutſchland und Bosnien noch aus. Im Briefpoftverlehr
und beim Austauſch von Geldanweifungen zwifchen Defterreich- Ungarn
und Bosnien, ſowie zwiſchen Bosnien und Deutſchland gelten Dies
felben Bedingungen und Süße wie für den Verkehr zwiſchen Deutſch⸗
land und Defterreich » Ungarn. Im Packetverkehr beträgt das Poſt⸗
porto für ein Poſtkollo von 5 kg 30, bezw. 60 oder 90 Kreuzer (bei
einer Entfernung von über 10 Meilen).
Was die Eiſenbahnfrachttarife betrifft, jo haben theilweiſe aller:
dings Ermäßigungen ftattgefunden ſowohl im Verkehr zwiſchen ein-
zelnen inländiſchen Stationen al buch Abkommen mit den
Ungarifhen Staatöbahnen, der Defterreichiihen Sudbahngeſellſchaft
u. ſ. w. im Verkehr zwiſchen gewifjen hiefigen und dortigen Stationen,
wie Wien, Fiume und Trieft, jonft find die Tarife aber noch vers
hältnikmäßig Hoch, z. B. betragen bei gewöhnlichen Frachtgütern auf
der Bosnabahn die Gebühren 1 Kreuzer für 1 km und 100 kg,
gegenüber 0,50 bis 0,60 Kreuzer auf den Defterreidhifchen und noch
niebereren Säten auf den Ungariſchen Staatsbahnen.
Die Bosntihen Bahnen haben ſich dem Runbreifeverlehr des
Vereins Deutfcher Eifenbahnverwaltungen, ſowie dem Drientalifchen
Aunbreifeverlehr des Weltreifeburenuß von Cook und Sohn an-
geſchloſſen.
Die unter der Verwaltung des K. und K. Kriegsminiſteriums
ſtehende Boſsnabahn Bat als Vermittlerin des Hauptfracht⸗ und Per⸗
ſonenverkehrs mit der Monarchie ſtetig ſteigende Einnahmen, und
war dies beſonders im letzten Jahre der Fall, obwohl die Bosniſch⸗
Herzegowiniſche Staatsbahn Serajewo — Moſtar — Metkovic anfängt,
den Verkehr von Fiume und Trieſt an ſich zu ziehen. Die Bahn
Doboj — Dolnja Tuzla — Simin Han, Zweigbahn der Bosnabahn,
ging in die Verwaltung der Staatsbahnen über.
Banken und Kreditanſtalten.
Der Geſchaftsverkehr der. drei Aktienbanken erfuhr wiederum eine
nicht unerhebliche Steigerung.
Serajewo. — Guayaquil.
Die privilegirte Abtheilung der Wiener Unionbank in Serajemo
erzielte einſchl. ihrer 17 Bosnijſchen Tleinen Filialen eiwen Reingewinn
von 88278 Gulden und Schloß mit 802227 Gulden Sparkaſſen⸗
einlagen gegenüber 85000 Gulben bezw. 645000 Gulden im
Sabre 1892.
Die Vollsbank in Serajemo einſchl. ihrer Filiale in Moſtar
hatte einen Reingewinn von 41070 Gulden und ſchloß mit 764 152
Gulden Spareinlagen gegenüber 82500 bezw. 516000 Gulden im
Sabre 18%.
Die Sparlafle in Vrcka hatte einen Reingewinn von 21635
Sulden und am Ende bes Jahres einen Sparkaſfſenbeſtand von
398 500 Gulden gegenüber 20 300 Gulden bezw. 293 000 Gulden im
Sabre 1892.
In den drei Vanken befanben fi) am Bi. Dezember v. 58. zu⸗
fammen 1964879 Gulden — 3274800 Bart Sparkaſſeneinlagen,
pro Kopf der Bevöllerung 2,24 Bart gegen 1,781/. Marl im
Sabre 1892 und 1,85 Mark im Sabre 1891.
In Bijelina wurde eine neue Sparkafle gegründet und eine ſolche
für Banjaluka in Ausſicht genonsmen.
Die von der Landesregierung verwaltete Hypothekar⸗Kreditanſtalt
gewährte im vorigen Jahre an 1379 Berfonen Darlehen im Betrage
von 849 350 Gulden, im Ganzen feit ihrem Beftehen nahezu 3 Mil.
Gulden.
Die Birk » Unterflügungsfonds wiefen einen fintutenmäßigen
Stand von 717088 Gulden nebft 94000 Gulden Reſerven auf, von
denen ungefähr der halbe Betrag thatſüchlich eingesahlt war. Bis
auf fünf Bezirke haben jeht ſämmtliche 49 Sanbbegieie i in Bodnien
biefe Einrichtung,
Geſundheits verhältniffe.
Die ſanitären Verhältnifſe im vorigen Jahre waren keine gün⸗
ſtigen. An der Cholera erkrankten über 1000 Perſonen, von denen
die volle Hälfte ſtarb, außerdem herrſchten Dysenterie, Scharlach
und Diphtheritis, letztere beiden Krankheiten hauptſaͤchlich in Sera:
jewo, wo fie einen epibemtihen Charakter annahmen und yahlreide
Dpfer unter den Kindern forderten. Man giebt der mangelhaften
Kanaliſtrung der Stadt die Schuld an der Hartnädigkeit der Krank⸗
heiten. 1892 betrug die Sterblichteit in Serajewo beinahe 36 pro
Mille, und für 1893 dürfte fie ſich noch erheblich Höher ſtellen. Die
Sterblichkeit des ganzen Landes im lekten Sabre betrug 30 pro
Mille. Bei einer Gejammtbenöllerung von rund 1460000 kamen
44183 Todesfälle und 62 066 Geburten vor.
Guayaquil (Ecuador).
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Der Handel erlitt gegen Ende bes Jahres durh den Zwiſt
zwifchen Ecuador und Beru, welcher den Ausbruch eines Krieges bes
fürchten ließ, erheblihe Störungen und kam von Anfang November
bis Ende des Jahres faft vollftändig zum Stillſtand.
Der Werth der Einfuhr im Sabre 1893 betrug 10 522 164
Sucres gegen 8377896 Sucred im Borjahre.
Der weitere Rückgang bed Silberpreiſes war, wie in allen
Ländern mit Silberwährung, fo aud in Ecuador auf die Einfuhr
von ftörendem Einfluß. Auf die Kunde, England babe die Praͤge⸗
häufer in Indien geichloffen, was einen noch bebeutenderen Rüdgang
des Silberwerthed zur Folge hatte, ging der Kurs am 350. Juni von
60 pCt. auf 80 pCt. 3 Tage Sit London und fette fomit den Werth
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arc. 1893 II. S. 584.
Buayaquil.
des Sucre auf 269%/; Pre Dadurch entſiand in den geſchäftlichen
Kreiſen große Unſicherheit, zumal ein meiteres Yallen des Silber
wertbet und ein ferneres Steigen der Kurſe zu befürchten war.
Die Importeure wußten nicht, wie Re ihre Waaren berechnen follten,
und bie Käufer zeigten durchaus feine Neigung, höhere Preiſe ala
bisder zu zahlen.
Die Ausfuhr iſt fortwährend im Steigen begriffen, ba bie
Ernteergebnifie an Kakao, Kaffee, Zuder und Steinnüflen in $olge
ausgebebnterer Anpflanzungen alljährlih größer werden. Die Ger
ſammtausfuhr Ecuadors belief ſich auf 14315 171 Eucred, wovon
allein auf Guayaquil 12 548 062 Sucres entfielen.
Die Kalavernte ergab im Jahre 1898 402 132 Duintals gegen
332 534 Duintald im Sabre 1892, mithin einen Webrertrag von
69 598 Quintals.
Auf die drei Erntebiftrilte vertheilt ſich der Ertrag, wie folgt:
1892. 1893. mehr in 18983.
Dutintals.
Arriba ............ 2452837 239824 49997
Balao und Raranial. 39250 89 928 673
Machala........... 49 997 GBR 18928
zufammen 832554 402192 69598
Dertehrsüberfihten.
Ausfubr von Guayaguil.
Bruttogewicht. Werth:
kg
Zucker.............. 731 685 152 641
Ingwer................. 414 78
Baumwolle.......... 1740 460
Adiote (Jarbftoff)........ 9661 2064
Brea (Theer zum Kalfatern
ber Schiffe) ..... euren. 5 667 982
Kakao................. 18 629 729 9 766 529
Kaffee................. 1 868 662 1094 211
Kautſchuk .............. 180 626 300 770
Felle.................. 629 709 118 082
Bambus. .............. 466 070 84 802
Schokolade.............. 8447 1967
Condurango (Rinde) ..... 16 440 23 7%
Cigarren ............... 2 382 8 921
er.................. 1329 186
Rinde des Leucdterbaums . 90 14
Sohlöffel ............... 345 102
Begetabifiihe Kohle ...... 92W 218
1 75 > 500 200
Fruũchte............... 4861 923 175 142
Hängematten. ............ 586 1414
Wolle ................. 2869 428
Linien ................. 874 164
Holz ................... 18 980 166
Orchilla (eine ArtBaummooß) 30 741 4 400
Goldſtaub .............. 409 46 877
Bold in Barren ......... 100 33 778
Thontöpfe ..... ......... 861 86
Stroh .................. 19 291 12 850
Lebende Pflanzen ........ 2422 885
Bita (Aloe, aus der man
einen ſtarken und feinen
Faden ziebt)........... 1 598 2414
Dentiheb Hanbeit-Neiiin 1894. IL
369
Brutiogewicht Werth:
kg Sucres.
Kleine Bapageien ........ 180 250
Ausgeftopfte Bögel....... 716 1%
Silber in Barren ....... 10 122
Ehinarinde. ............. 18 362 4835
Duillaya (Holz, das beim
Reiben ikäumt u. zur Rei⸗
nigung von Zeug dient) 230 100
Strohhüte .............. 23 187 196 280
Steinnüfle .............- 6 774 543 361 977
Tabak. ................. 1480 651
Tamarinden. ...........- 11 973 1 381
Mineralerde............. 13 880 9246
Weizen ................ 46 4
Saflaparilla............. 10 898 8 570
Sohlleder............... 2538 1204
Haazfiebe ......-........ 208 139
zufammen... 84184922 12285405
Dazu: gemlinztes Golb...... 84 10 568
gemünztes Silber.... 7141 252 106
Ausfuhr von Guayaquil Übers
haupt............. 834142097 12648 062
Ausfuhr von Manta .................. 507 621
„ Callo.................... 172 239
„Bahia de Caraquez........ 645 761
„Esmeraldas.............. 211 432
" „ Santa Elena......u.....- 2330 066
Geſammtausfuhr Ecuadord... 14815171
Ausfuhr und Einfuhr der Kepublit Ecuador,
nach den Ländern ber VBeftimmung bezw. Herkunft georbnet.
Ausfuhr.
Werth: Werth:
Beftimmungdland: Sucres. Beſtimmungsland: Sucres.
Deutihland ........ 2618898 Stalien ............ 35 454
Bolivien .......... 1180 Megilo ............ 68 181
Eentralamerilfa ..... 182479 Peru ............. 822 898
Eolumbien......... 128 894 Rorbamerila ....... 149 811
Euba ............. 97 880 Argentinien ........ 4 750
EHile ............. 678 722 San Domingo...... 2899
Spanien .......... 1808227 San Thomas....... 6 405
Frantreid ......... 5476011 Beneyuela.......... b 686
Rieberlande ........ 451 070 14 315 171
Großbritannien .... 1706 282
Einfuhr.
Beh: Werth:
Herkunftsland Sucres. Herkunftsland: Sucres.
Deutihland ........ 1687870 Yranleeidh.......... 2 082 013
Defterreich-Ungarn .. 30 Nieberlande ........ 80 -
Belgien............ 117886 Großiritansien ....- 3 063 604
Gentralamerila ..... 875870 Stalien............ 113 684
Columbien.......... 29012 Rorbamerila........ 2006 140
Euba ............. 2 628 Peru.............. 629 972
Chile........... 878 862 Bortugal .......... 520
China............ 190808 Scchweig......... 1278
Spanien ........... 237 649 10 522 164
370
Die Induftrie hat im Laufe des Jahres Yortfchritte nicht
aufzumweilen.
Eifenbahn. Die Heine Strede zwiſchen Duran und Chimbo
wird von der Regierung unterhalten. Reue Cifenbahnlinien find
nicht Hinzugelommen.
Minen. Die Esmeraldas⸗Goldwäſchereien arbeiten weiter.
Reue Golbwäfchereien follen im Napo⸗Thale eingerichtet werben, zu
welchem Zwecke fi bereits eine Geſellſchaft mit geringem Kapital
gebildet Hat. In Zaruma Bat im Sabre 1893 nur die Gnglifche
Geſellſchaft arbeiten lafien; alle anderen Minen blieben außer Betrieb.
Poftverbindung. Die Poft findet nad wie vor ihre Bes
förderung durch die Britiihen und Chilenifhen Dampfſchiffe über
Colon nad Europa an jedem Sonnabend, nad dem Süden hinunter
bis Eorral u. |. w. an jedem Montag.
Kurfe. Die Banken notirten:
Wechſel auf: London ......... 2 Pd. Stel.
Barid...n ....... 500 Franken
Samburg....... . 400 Mark
Newsdork....... 100 Dollar Gold —
Panama ........ 100 Peſos Zuerted —
Lima........... 100 Silber⸗Soles =
Valparaiſo ...... 100 Chil. Peſos —
Am niedrigſten ſtanden die Kurſe im Mai; ſie gingen am
30. Juni plötzlich in die Höhe bis auf 80 p&t. 3 Tage Sicht auf
London. Rah einer geringen Aufbeflerung im Oktober blieb der
Kurs im Rovember und Dezember feft auf 80 pEt.
Schiffsvertehr.
Es liefen ein:
Dampfidifie. Segelſchiffe.
Nationalität. Reg.⸗ Reg.⸗
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Deutſche .............. 25 33 871 3 1392
Dänifhe.............. — — 6 2687
Britiſche .............. 11 18 594 4 3471
Franzöſiſche............ 11 23 868 — —
Norwegiſche............ — — 1 1170
Nordamerikaniſche ...... 1 1817 1 837
Chileniide............- — — 1 2%
Peruanifde ........-... — — 4 135
zulammen... 48 77 660 20 10 582
Außerdem verkehrten noch in regelmäßiger Fahrt Boftdampfichiffe
der Britiihen Bacific Steam Navigation Company und der Chile
niſchen Compañia Sub Americana de Vapores.
Bilbao.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Allgemeines.
Die freie Entwidelung ded Handels von Bilbao war im
Sabre 1893 duch die von der Spanischen Regierung gegen bie
Einileppung der Cholera angeordneten firengen QDuarantänes
maßregeln empfindli erfchwert worden. Bereitd im Frühjahr
famen biefe Maßregeln gegen die Herkünfte der Franzöſiſchen Weſt⸗
füfte und jpäter gegen die von den Niederlanden und Belgien in
Anwendung. Auch die Deutichen Häfen Kiel, Stettin und Hamburg
wurden ver bafelbft vorgelommenen vereinzelten Fälle wegen für
1) Wegen bed Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. &. 530.
Guayaquil. — Bilbao.
Telegraph. Die telegraphiſche Verbindung mit dem Auslande
wird durch die Kabel der Eentral South American Telegraph Eoms
pany hergeftelt. Im Innern Ecuabors ftehen alle Orte von einiger
Bedeutung in telegraphifher Verbindung.
Banken. Diefe ergaben im Jahre 1893 das folgende Rejultat:
Banco del Ecuador .................... 15 pCt.
Banco Internacional ..........scrsccc.. 15 „
Banco Territorial...................... 10 „
Banco de Oredito Hipotecario.......... 18 „
Oompatia Nacional de Seguros......... 10
Compatia Ecuatoriana de Seguros 29,45 Sucres pto Aktie
von 500 Sucres.
3 Tage Sicht. 60 Tage Sit. 90 Tage Sicht.
Sucres. Sucres. Sucres.
— 164 bis 180 — 1521/3 bis 1781/4
— 152/, 1781/ — 151 „ 17
— 1501 „ 1768/s — 149 „ 175
158 „ 186 157 bis 185 —
2 „ 101 — —
90 „ 101 — —
49 „ 65 — —
verſeucht erkläͤrt. Dazu kam, daß im Auguſt die Cholera in Bilbao
ſelbſt ausbrach und die Quarantänen auf die Herkünfte der für
verſeucht und verdächtig erklärten Häfen weiter beſtehen blieben.
Auch die Unſicherheit über das Zuſtandekommen der Handels⸗
verträge Spaniens mit den verſchiedenen Staaten Europas war auf
die ruhige Entwickelung des Handels von nachtheiliger Wirkung.
Die Hafenverhältniſſe Bilbaos haben ſich im Jahre 1893 dem
Vorjahre gegenüber wieder günſtiger geſtaltet.
Zunächſt iſt an der Verbeſſerung bes Innenhafens durch fori⸗
geſetzte Baggerungen weitergearbeitet worden. Es iſt hierdurch
gelungen, hauptſächlich die von Natur fo ſchmale und verſandete
Einfahrtſtelle in einem Zuſtande zu erhalten, der den Schiffen ein
freies und ungehindertes Paſſiren derſelben geſtattete. Auch im
Jahre 1893 hat ſich ein Unfall auf der früher ſo gefürchteten Barre
nicht ereignet.
Sodann nahmen bie Arbeiten zum Bau des Außenhafens einen
rafhen Fortgang. Die weſtliche Mole ift zur Hälfte ausgebaut.
Ein nit unbeträdtlicher Theil derfelben wurde jedoch gelegentlid)
der heftigen Stürme im Dezember durch den hoben Seegang wieber
eingeworfen, jo daß die Sertigftellung der ganzen Mole kaum vor
Ende des Jahres 1895 erfolgen wird.
Sm Laufe deö Jahres 1893 wurde auch die Erbauung ber non
ber Dftfeite der Bai aus projeltirten, 1072 m langen Mole
beſchlofſen, und ift mit den Arbeiten bereits begonnen worben.
Einfuhr.
Kohle und Koks. Im Sabre 1893 wurden in Bilbao
eingeführt:
Kohle .................... 340 288 Tonnen.
Koks..................... 121 165 n
An dieſer Einfuhr waren betheiligt
Kohle. Koks.
vonnen.
Großbritannien ......... 286185 82 899
Deutichland ............. 54.108 38 246
Bildes.
Daraus ergiebt fih im Bergleih zum Vorjahr für Groß⸗
britannien in der Einfuhr von Kohle ein Ausfall von 23 218 Tonnen
und in der Einfuhr von Koks eine Zunahme von 36 736 Tonnen.
Deutihland bat an Kohle 29456 Tonnen mehr und an Koks
14162 Tonnen weniger ald im Borjahre eingeführt.
Bon den importirien 340288 Tonnen Kohle waren
149 667 Tonnen fogenannte Kokskohle, welche ausfchlieklih von dem
Hüttenwerf „Sociedad Vizcaya“ zur Herftellung von Kols- bezogen
wurde. Der Reft war Maſchinen⸗ und Bunkerkohle. Die Deutiche
Kobleneinfubr beihräntte fih auch in diefem Jahre in der Haupt⸗
fahe auf Kolskohle. Der mit der Einfuhr von etwa 3000 Tonnen
Maichinentohle gemachte Verſuch bat zu weiteren Abſchlüfſen biöher
nit geführt.
Die Einfuhr von Kohle und Koks aus dem Auslande hat fid
in den lettverfloffenen Jahren nahezu auf der gleichen Höhe gehalten.
Dagegen bat fich der Konfum der Afturiantihen Kohle in den
legten Jahren zuſehends gefteigert.
Es wurden auß Alturien im Sabre 1893 76973 Tonnen Kohle
und 12177 Zonnen Koks auf dem Seewege eingeführt; außerbem
gelangten auf der Bahn 13000 Tonnen Koks derſelben Provenienz
nah Bilbao, fo daß die Einfuhr von diefen Produkten insgefammt
102000 Zonnen beträgt, was etwa 20 pCt. der Geſammteinfuhr
ausmacht.
Der Antheil des Spaniſchen Erzeugnifles an der Sefammteinfuhr
von Kohle und Kols betrug im Sabre:
1888....... ..... 101 pCct. 1801 ............. 9,8 pct.
1880 .............. 86, 1882 ............. 125 „
1890 ..... rn 96,
Die für Bilbao in Betracht kommenden, Kohle erzeugenben
Provinzen hatten in den beiden legten Jahren folgende Förberung:
189. 1893.
Tonnen
Dvpiedo................. 781 000 810 000
Balencia .............. . 148 000 149 000
Leon .................. 25 000 30 000
Die Produktion gerade dieſer Provinzen wird im Sabre 1894
zweifellos bedeutend zunehmen, da ein großer Theil ber in benfelben
liegenden Gruben den Abbau vollſtündig vorbereitet haben und nur
den Augenblid abwarten, in dem die ihrer Vollendung entgegen»
gehenden Trandportwege bergeftellt jein werben.
Holz. Während ber legten drei Jahre wurben folgende Mengen
von Nutzholz nad) Bilbao eingeführt:
1891. 1892. 1898.
auß: cbm cbm cbm
Srantiedid ......... 10 816 15 876 11 684
Rormegen....... u... 3414 2739 5 006
Schweden .......... 41145 235 81131
Großbritannien . 904 89 808 1 225
den Nieberlanden ... — 8 —
Finland ........... — 8 404 —
Dinemarl ..... 20 6 11
Nußland........... 4 876 11 869 6189
den Berein. Staaten
von Amerila ..... 6 081 4 867 4811
Belgien............ 884 — —
Jsland ............ — — 7
zufammen... 66140 77 182 69 563
371
Außerdem wurben an Faßdauben eingeführt:
1892. 1893.
Stüd
Deutihlanb............. 150 12 400
Großbritannien ......... 97902 776 542
Italien................ 38 940 —
den Ber. Staat. v. Amerika 21 593 —
Belgien................ — 1430
zuſammen..... 158 585 790 372
Auch Celluloſe ftellt feit der Ende des Jahres 1892 erfolgten
Sinbetriebfetung der beiden großen Bapierfabrilen in Arrigorriage
und am Cadagua⸗Flufſe einen Mafleneinfubrartifel dar. Während im
Sabre 1892 nur 1096 556 kg eingefüßrt wurben, betrug die Einfuhr
im Sabre 1893 15 215 073 kg, woran folgende Länder betheiligt waren:
Deutihland.......... ..... 829 612 kg,
Belgien.................. 13 006 503 „
bie Niederlande ........... 30000 „
Norwegen ................ 134898 „
zujammen..... 15 215 073 kg
Die von den Niederlanden eingeführten Mengen waren ſämmtlich,
die von Belgien zum weitaus größten Theil Deutihen Urſprungs.
Die Einfuhr von Klippfiih beitrug im Sabre 1898
12 950 Tonnen gegen 10415 Tonnen im Jahre 1892. Sie vertbeilt
fi) auf folgende Länder:
Tonnen. Tonnen.
Norwegen ............. 10635 FSrankeih ............. 146
Island................ 803 Belgien, Niederlande und
Dänemark ............. 573 Deutſchland.......... 69
Großbritannien on... 598 zufammen. .. 1290
Schweden ............. 126
An Weizen wurben eingeführt aus:
den Berein. Staaten von Ameria 8901 Tonnen,
Rußland ....................... 8269 „
Die Einfuhr von Robpetroleum belief fi auf 4739 Tonnen
gegen 3278 Tonnen im Jahre 1892.
Obgleich in Folge ded Umſtandes, daß die Spaniſche Einfuhrs
ftatiftit nicht da3 Uriprungsland, fondern lediglih das Land der
Berfendung der Waare berüdfichtigt, die Einfuhr aus Deutichland
fi nit zahlenmäßig nachweiſen läßt, fo fteht dennoch feit, dag in
der Einfuhr von Maſchinen aus Deutichland im Jahre 1893 eine
Zunahme flattgefunden bat. Hauptſächlich wurden aus Deutichland
gewerblide Mafchinen, wie Motoren und Prefien für Buchbrudereien,
Maſchinen für Bapierfabriten, Einrichtungen für elektrifche Beleuchs
tungdanlagen, Werkzeugmaſchinen u. |. w. eingeführt.
Sn der Einfuhr von Werkzeugen bat Großbritannien
Deutſchland gegenüber noch einen bedeutenden Vorſprung.
Die Einrihtungen ber im Sabre 1898 in Vizcaya erbauten
eleltriichen Beleuchtungsanlagen find größtentheild Deutihen Firmen
zugefallen.
Eine mächtige Konkurrenz ift im Jahre 1893 den Deutfchen
Produkten durch die Einfuhr Amerikaniſcher Kleineiienwaaren ents
ftanden. Diefelben wurden zu unglaublich billigen Preifen auf den
Markt geworfen, jo daß ein Mitbewerb faft ganz auögefchloffen war.
Bei den VBergebungen von Lokomotiven und Wagen haben die
Belgiihen Fabriken durch ihre billigen Preiſe die Lieferungen vielfach
an fi) gezogen; die Deutihen Werke haben nur felten mitkonkurrirt.
Nachdem durch den neuen Tarif vom Sabre 1892 der Zoll auf
Sprengftoffe auf 0,50 bezw. 0,60 Befetas für das Kilogramm erhöht
worben ift, bat die Einfuhr darin vollftändig aufgehört.
50%
st ou
In folgender Neberſicht find die wichtigften Einfuhrartikel und ber Antheil der hauptſächlichſten Lander ar ber Einfuhr derſelben
zufammengeftelt:
Einfuhr au:
Baaren. | |
Deutſchland. che Frankreich. Belgien. Riebe Naben.
kg kg kg kg kg kg
Marmor, Baufteine, Cement ................. 61 178 1868645 | 12641 776 16M 414 2691 16 264 104
üheer, Asphalt, Rohpetroleum ................ 42 047 126 222 230 900 297 861 6 879 5 440 1181)
Erze...................................... 1159 1 004 — 260 449 2872
Glas und Glaswaaren....................... 74 611 66 785 67 583 201 081 100 463 622 473
Irdenwaaren, Fayence und Porzellan .......... 19 586 1820 119 59 288 325 864 168 028 2 404 200
Schmuckſachen aus Gold, Silber, Blatina..... . 5600 1 425 — — Taoo * 425
4
Gußeiſenwaaren............................ 34 646 1181 18 89 989 112 888 - 28 606 974 097
Schmiebeeifen, gehämmert, gewalzt, Stahl ....... 287 701 4 501 860 1239 812 1691 845 209 037 6 804 873
Kupfers und Meſſingwaaren................. 26 696 189 068 79 766 36 088 4547 336 178
Dleis und Zinnwaaren............. .......... 6174 1301 881 8679 14 844 8949 1 826 977
Einfache Drogen............................ 755 320 620 168 1551 086 17 127 113 462 2 97 887
Farben, Farbitoffe, Firniſſe ................. 81 242 157 171 67 640 161 048 4 898 421 9%
Chemiſche und AR utiihe PBräparate....... 1835673 |: 1420118 547 781 901 421 92 226 6 194 288
Stärke, Seife, Wachs, PBarfümerien............ 299 638 149 066 6 664 168 636 96 186 656 134
vaumwolie. ................. 584 8 858 — 98 268 4 293
Baummollene Garne ....................... 701 2 938 291 871 — 4301
Baumwollene Gewebe...................... 147 11 8656 4 404 817 1 16 724
Sanf, Flache, Jute ......................... 14 718 1 319 066 213.009 81 347 29 1 581435
Garne aus Hanf, Leinen, Tauwerk, Seilerwaaren 953 266 374 1454 34 861 9341 302 978
yanl und Ylachögewebe, Strumpfwaaren ...... 217 8721 3 205 833 — 7976
orften, Roß⸗ und anderes Thierbaar ......... 41 · — 642 106 — 789
Wollengarn ................................ — — 8 — — 3
Wollwaaren, Tuche aud Wolle und Baunmoll.. 1514 89 048 12 660 5 850 70 68 682
Rode, geiponnene und gegwirnte Seibe......... 6 42 7 27 — 81
Sammet⸗ und Seibengewebe, Tull, Spiten ..... 2 849 1548 1 — 1895
Druds und Schreibpapier .................. 8805 8092 8 660 18 823 654 239 534
Bedrucktes Papier, Stick, PHotographien....... 1840 4 642 46% 1638 429 12 545
Papiertapeten.............................. 1374 26 908 1004 27 101 115 66 497
—* und verſchiedenes Papier ...... zur. 82 131 8268 6 698 81 833 830 84 850
—* gehobeltes Holz ...................... — 181 878 1 886 82 661 4.064 227 707
Möbel und Kunſtſachen ...................... 43 986 8 662 16 866 20 192 61660 160 306
Binien, Flechtweiden ........................ 1200 2616 32 675 8 422 — 42 928
Stüd Stüd
Tbiere .................................... — — — — ke 125
Häute und Felle, Pelzwerk................... 16 443 20 646 184 776 1 564 41% 1° 431
ern (Schmudfedern) ...................... 820 — 140 110 1 571
hieriſche Fette....................... 12 860 768 465 634 544 1 630 987 8 3 184 184
Stüd Stüd Stüd Stüd Stud Stũck
Klaviere ........................... ...... 86 1 6 8 — 46
Taſchen⸗ und Wandubren . nun ............... 2737 119 268 694 187 4 005
kg kg kg kg kg kg
Apparate und Maſchinen ..................... 261 067 1.069 869 95 147 485 169 428 122 2883 130
Wagen .................................... 167 828 — :200 103 1 281
— u. Getreide mit Ausſchluß von Weizen 34 780 2 118 145 216 886 23 379 277 486 4 192 2358)
Gartengewächſe, Obſt ............ ........... 50 7 788 2 726 164 41 612 52 470
Kolonialmaaren ............. ................ 1 285 41 836 7897 19 546 20 488 2697 393°)
Dele und Getränke .......................... 11 404 65 908 14 166 1669 67 889 148 032
Gümereien ... 20.0.0... ....... .......... u... — 9329 15 477 4960 158 21609
Konſerven, Käſe............... ........ 1308 b 398 3 162 11 882 124 812 146 681
Berichiedenes: Fächer, Elfenbein, Bernfteinwaaren,
Anöpfe, Bündhütchen, Hüte, Kautihul und
Gummiwaaren ........................... 16 986 87 876 4610 14 580 8577 1883 373
Eifendahnmaterial, eingefüßrt auf Grund des
Speztaltarifs für Etfenbahnen .............. — 167 261 89 069 248 115 — 4b4 485
Darunter aus den Bereinigten Staaten von Amerika 4 788 709 kg.
Darunter aus Stolien 1112464, auß Merito 359255 und aus Marokko 49 900 kg.
Darunter aus Cuba 1624 846, aus Puerto⸗Rico 622 020, aus Benrzuela 236 767, von den Philippinen 123 251 kg.
Bilden.
Ausfuhr.
Eifenerz. Die Nachfrage nah dem Bilbaoer Eifenftein war
im Jahre 1898 eine lebhaftere ala im Sabre 1892, und hätte bie
Ausfuhr dem Borjahre gegenüber gewiß eine noch größere Zunahme
erfahren, wenn nicht Cholera und Duarantänen die Förderung und
Abfuhr Über Monate hin gehemmt hätten.
Die Preife haben fi) fafl DaB ganze Jahr Über auf demfelben
Riveau wie am Schluſſe von 1892 gehalten; fie waren aber gebrüdt
dur die immer fühlbarer werdende Konkurrenz ber Erze aus den
Rittelmeerländern und Schweben.
Die reichhaltigen Schwediſchen Erze haben den Bilbaner Markt
beionderd in Deutſchland zu verdrängen begonnen, während in Sroß-
Britannien hauptſächlich die Mittelmeererze mit den Produkten Bilbaos
in Wettbewerb getreten find. Außer den Griechiſchen Campanilerzen
haben fi in Großbritannien ganz beſonders raſch die fübjpanifchen
Erg aus Garrucha und Almeria eingebürgert. Die Erzförberung in
der Provinz Almeria wird überhaupt in fürgefter Zeit nach Fertig⸗
fielung der Transportmittel für den Abbau ber Alfaros und
Zucamena®ruben eine größere Ausdehnung annehmen und wirb bies,
da bie Erze an Reinheit dem Bilbaoer Eifenftein faft gleichkommen,
auf den Bilbaoer Markt von empfindlichen Einfluß fein.
Im Jahre 1893 Haben die größeren Grubengefellichaften Bilbaos
wit umfaflenden Berfuchen begonnen, ben noch in großen Wengen
im Bilbaoer Minendiftrift Iagernden Spateilenftein zu röſten. Die
Serfude find jedoch noch nicht abgeſchloſſen und lann Daher nicht
mit Beftimmtheit gefagt werben, ob bie faft durchweg noch unans
getafteten, ausgedehnten Lager von Spateifenftein ein noch zu er:
wartendes rentabled Dbjett zum Abbau darſtellen. Es if Dies in
Anbetracht der fi) mehr und mehr zeigenben Anappheit ber Übrigen
Erze eine Frage von großer VBebeulung für Bilbao.
Der bei den Berjuhen verwendete Spateifenftein wurde durch
das Röften auf einen Eifengebalt von 58 bie 60 pCt. gebradt und
if in dieſer Berfaffung bisher mit Erfolg zum Miichen mit ärmeren
Rubioerzen benugt worden.
Die Ausfuhr von Eifenerz betrug in den Jahren 1892 und 1893:
1892. 1893.
nad Tonnen.
Großbritannien ......... 2651 813 2999 907
den Rieberlanden........ 166 302 568 739
Frankreich ............. 390 819 329 817
Belgien................ 15 249 108 089
Deutfhland ............ 1197 —
den Ver. Staat. v. Amerika 84 164 10 463
gujammen... 8918544 4 016 966
Es kann angenommen werden, daß von ben nad ben Nieder,
landen verſchifften Mengen rund 500 000 Tonnen (gegen etwa 700 000
Tonnen im Sabre 1892) an Deutfche Hüttenwerke gegangen find.
Die Grzförderung ber drei Grubengeſellſchaften, deren Ladeſtellen
in der Nähe von Bilbao an der weftlihen Küfte gegen Santander
zu liegen, betrug in den beiden Jahren 1892 und 1893:
Poveña. Setares. Dicido.
Tonnen. Tonnen. Tonnen.
1892 ...... 845564 .150082 137000
1893 ...... 42 160 155 906 97 501
Die Erze gingen ausſchließlich nach Großbritannien.
Hür den Abbau der mit dem Somorroftro-Diftrift zuſammen⸗
hängenden Sopuertas und Alengruben ift von dem Hafenſtädtchen
Caſtro Urdiales aus eine etwa 20 km lange Schmalſpurbahn an-
gelegt worden, welche in bisfem Sommer In Betrieb kommen fol.
313
Beſonders in dem Diſtrikt von Hien find anerfanntermaßen noch
reiche Erzlager.
Roheifen. Die drei biefigen Hüttenmwerke, welche von zehn bes
fiehenden Hochdfen im Jahre 1893 fieben in Betrieb hatten, probus
zirten zufammen 206000 Tonnen Roheiſen und führten biervon
folgende Duantitäten aus:
1892. 1893.
nad: Tonnen.
Deutſchland.................... 7481 7166
Italien ....................... 16571 14650
Portugal ...................... 100 —
Frankreich ................... 16693 6888
Belgien ....................... 10 980
den Niederlanden............... 7629 1192
Großbritannien .... ........ 13758 1005
zuſammen. ..... 62137 31966
Die Geſammtausfuhr nah Deutſchland im Jahre 1893 betrug,
da die nad den Niederlanden verichifften 1192 Tonnen ebenfalls
dorthin gingen, im Ganzen 8348 Tonnen.
Die Preiſe richteten fih nad) den Engliihen Sematitnotirungen
und ſchwankten zwiſchen 441/s und 47 Schilling pro Tonne frei an
Borb Bilbao.
Wein. Der Über Bilbao ausgeführte Navarrawein ift in der
Hauptſache ein von den Produzenten nah dem Bordeaux⸗Geſchmack
zubereiteter. Die gewöhnlichen noch nicht präparirten und zum Vers
ſchneiden zu verwendenden Raturmweine nehmen ibren Weg nach bem
YAuslande über den Hafen von Paſages oder Tarragona.
In Folge biervon tft auch, wie aus folgender Tabelle hervor⸗
gebt, Die Ausfuhr aus dem Hafen von Bilbao cine verhältnifmäßig
b e. wurden audge :
eigeibene. (68 gefuhrt 1892. 1898.
nach: 8iter.
Frankreich .......... ...... 691 171 292 968
ben Rieberlanden .......... 280 429 273 953
Großbritannien ........... 437 616 206 065
Deutſchland .............. 28 284 177 6560
Belgien .................. 98612 65 860
Cuba .................... — 12 350
Norwegen ................ 780 1 922
zufanmen..... 1436 842 1030 658
Das Weingeſchäft in ber Rioja liegt feit der Erhöhung des
Franzöſiſchen Eingangszolles jehr danieber, und werben bie zum Ber»
ſchneiden ſich vorzüglich eignenden Weine zu unglaublich billigen
Preifen abgeſezt. Man verfaufte im vergangenen Herbft bie Cantara
von 16 Litern fogar zu 7b Centimos; beute ſchwankt der Preis
zwiſchen 1,25 und 1,75 Bejetas.
Konjerven. An Konſerven und eingefalgenen Sarbinen wurben
ausgeführt nad:
kg
Srankreih........... 170627 Habana ............. 7900
Großbritannien....... 100 847 Belgien ............. 9812
Deutihland.......... 14298 Italien.............. 1 926
ben Nieberlanden..... 200 aufammen..... 806 010
Bon ben bei der Koföfabrilation gewonnenen Brobulten, wie
Theer, Ammoniak ac, murden außgefüdrt nad:
kg kg
Kankeih ......... 1262604 Beutichland ........ 606
Belgien............ 340 892 zufammen...... 1 732 097
Großbritannien ..... 127 926
374 Bilbao,
Weber die weiteren Audfuhrartitel giebt folgende Ueberſicht
Aufſchluß.
Es wurden ausgeführt nach:
uſ. einſchl. der
Deutſch⸗Großbri⸗ſ Frank⸗ Ra nach
Waaren: land. Itannten.| reich. and. Ländern.
Tonnen. | Tonnen. | Tonnen. Tonnen.
1
60 —
Duedfilber ....-....... — 3,5 — 8,5
Süßholg ............. — — 0,5 82,53)
Adfälle von Dliven....|. — — 61 61
Lumpen (unreine Wolle) 0,2 23 147 158,2
Eigarrettenpapier...... 7 1 68 77,2
Kartonihadteln....... — 1 — 3163
Hol, gemeined........ — 11 0,5 217,53)
Böttcherwaaren ....... al 64 95 247
Kor in Tafeln und
zugelchnitten.........- — — 7 7
Schafhäute ........... 68 2 — 67
Knochen und Hörner...J — — 43 50
Maſchinen............ 2 9 — 10
Erbſen und Linſen .... 45 2 66
Raftanien ............ — 10 — 985)
Liter. | Liter. Liter.
Lilörweine .....0...... — 1242 | 1550 3176
Tonnen. |] Tonnen.
Kleie ................ — — 176 176
Alpargatas (Zeugſchuhep) — — — 15606)
kg kg kg BE
Feuerwaffen .........- 4 | 14250 | 4769 19 093
Induſtrie.
Die Produktion der drei großen Hüttenwerke an Roheiſen
und fertigen Fabrikaten war annähernd dieſelbe wie im Jahre 1892,
Auf der Schiffäwerft wurbe der erfte der Drei von ber
Spaniſchen Regierung in Auftrag gegebenen Kreuzer fertiggeftellt
und zu feiner volftändigen Armirung nah dem Kriegähafen Ferrol
gebracht.
Die Heineren Gie ßereien und mechaniſchen Werkftätien waren
im Allgemeinen gut beichäftigt.
Die Glasfabrik hat im Jahre 1893 mit wenig Erfolg ge:
arbeitet und ftellte gegen Ende des Jahres ihren Betrieb ganz ein.
Am Sabre 1893 entflanden neu: eine Fabrik für ſchmiede⸗
eilerne Röhren in Elorieta, eine zweite Weißblechfabrik in
Arrigorriaga und eine Drabtzeug: und Drahtſtiftfabrik bei
Alonfstegui am Cadagua⸗Fluß.
Es möge bier noch der eigenen, in dem guipußcoanifgen, Bart
an der Grenze Vizcayas gelegenen Städtchen Eibar betriebenen
Induſtrie von Handfeuerwaffen Erwähnung gethan werben.
Diefe Induſtrie entwidelte fih ſchon in alter Zeit unter ers
werihung des damals in den primitiven Schweißöfen erzeugten
Gifens und fteht,; wie aus der folgenden Probuktionstabelle hervor:
geht, Heute noch in Blüthe.
1) Darunter nad) Belgien 140 Tonnen. — 2) Darunter 82 Tonnen
nad Belgien. — 3) Darunter 875 Tonnen nad Habana. — 4) Das
runter 206 Tonnen nach den Niederlanden. — 5) Darunter 88 Tonnen
nach den Niederlanden. — 6) Nach Belgien.
In Anbetradht der Zunahme der Anſprüche, die heute gegenüber
früher an Feuerwaffen geftellt werben, bat fi indeß die Dualität
des hier erzeugten Eiſens als nicht mehr ausreichend erwieſen, und
ift man daber fchon feit langer Zeit darauf angewieſen, das Material
für die wejentlicften Waffentheile aus dem Ausland zu beziehen.
Die Produktion der verfchiedenen in Eibar beftehenven Fabriken
während der legten vier Jahre betrug:
Jagdgewehre. Piſtolen. Revolver. Karabiner.
S
Stück tück. Stück. Stüd.
1893 ......... 48 174 46 587 69 395 3 886
1892 ......... 40 967 50 481 66 101 3653
1891 ......... 39 004 61 257 65 434 1345
1890 ......... 34 557 47 544 67 664 2661
Schifffahrt.
Der Schiffsverkehr im Hafen von Bilbao war im Jahre 1893
folgender:
Eingang. Ausgang.
Nationalität. Dampf: Segels| zujams]| Dampfs| Segel:| zuſam⸗
ſchiffe. fchiffe. | men. | fchiffe. ſchiffe. men.
Deutſche ..-....... 10| — 120 18 | — 118
Spaniſche ......... 1154 | 489 | 1693 | 1166 | 440 | 1605
Britiide........... 1699 9 | 1608 | 1605 8 | 1613
Sramölige ........ 264 6 | 270 262 6 ı 268
iederländifche ..... 4141| — 41 41 — 41
Belgiide .......... 1 — 51 BI — 53
Rorwegilde........ 85 5 90 8 5 87
Schwediſche ........ 1 2 3 1 2 3
Däniſche .......... 6 17 23 6 17 23
Aulfiide .......... — 1 1 — 1 1
Sstalienifde ........ — 3 3 — 3 3
Portugieſiſche ...... 11 — 1 1| — 1
zufomnten... 3322 | 482 | 3804 | 38% | 482 | 3816
Der Schiffsverlehr während der letzten fieben Sabre war
folgender:
Anzahl der Darunter
Jahr. Schiffe. Deutſche.
I887................ 4340 102
1838 ................ 4079 122
1889................ 4183 111
1890................ 4361 107
1891................ 3733 98
1892 ................ 4147 127
3 1.) 7 3816 118
Die im Sciffäverlehr gegenüber dem Jahre 1882 zu ver
zeichnende Abnahme findet eine Kompenfation in dem größeren
Tonnengebalt der Schiffe.
Die Handelsflotte von Bilbao fekt fih zujammen aus
57 Segelihifien von mehr als 50 Tonnen mit zujammen
15346 Reg.» Tonnen und 138 Dampfidiffen von mebr als
50 Tonnen mit zujammen 174247 Reg. Tonnen, ferner aus
1362 Segelihiffen und 14 Dampfidifen mit zufammen
11081 Reg.sTonnen von einem Raumgehalt von weniger als
50 Tonnen.
Das Jahr 1893 weilt eine Zunahme von 4 Dampfidiffen mit
zulammen 2769 Reg-Tonnen auf, während ein Abgang von
25 Segeljhiffen mit zufammen 4527 Reg.⸗Tonnen eingetreten ift.
Bilbao. — Moulmein.
Die Geſammtzahl der in Bilbao immatrikulirten Schiffe beläuft
id auf 1571 Schiffe mit einem Geſammtraumgehalt vom
200 674 Reg.sTonnen.
Dampfichiffverbindungen.
Bor dem Unglück in Santander hat die Vasco⸗Andaluza⸗Linie
faft ausſchließlich den Spaniſch⸗Portugieſiſchen Küftenverfehr von
Bilbao aus vermittelt. Seit jener Kataſtrophe, welche belannters
maßen durch die Erplofion von Dynamit verurfadht worden ift,
verweigert dieſe Gejellichaft die Berladung von Sprengftoffen jeder
Art in ihren Dampfidiffen. In Folge davon Haben fi um bie
iehr beträchtlichen und lohnenden Dynamitfrachten von Bilbao nad
dem Süden Spaniens andere Spaniſche Rhebereien beworben.
Zu ben bereit beftehenden regelmäßigen Dampfidifflinten
zwiſchen Bilbao und ausländifhen Häfen trat im Jahre 1893 eine
neue, von Franzöſiſchen Dampfichiffen aufgenommene Berbinbung
wilden Düntirhen, Havre und Bilbao Hinzu. Ferner kam bie
früher beſtehende Linie Yranzöfiiher Dampfichiffe zwiſchen Bilbao
und Bordeaux wieder in Betrieb.
— — — — —
Moulmein.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Teakholz. Der Markt in Europa war, foweit Teakholz in
Betracht kam, im Jahre 1893 ziemlich ruhig, erft gegen Ende bes
Jahres, als bekannt wurbe, daß bie Britiſche Regierung für Schiffs⸗
bauten einen Bebarf von 9000 Tonnen zu beiden babe, zeigte bers
jelbe mehr Leben.
Zu Anfang des Jahres wichen die Preife in Europa noch weiter,
blieben jedoch fpäter fefter, obſchon niebrig, und begannen gegen Enbe
des Jahres zu fteigen.
Außer 9000 Tonnen Ballen (Square) für die Britiihe Res
sierung Baben noch verihiedene Berichiffungen und Berkäufe zu
Shiffbauzweden nad Deutihland, Defterreih, Stalien und ben
Niederlanden ftattgefunden. In Folge deſſen dürften bie noch dis⸗
poniblen Abladungen nicht mehr bebeutenb fein, und würbe eine nur
wenig ſtärkere Nachfrage in Europa die Preife leicht in die Höhe
bringen. Plauken wurden aud) im Jahre 1893 in ziemlich großen
Quantitäten nad Europa, namentlih Großbritannien, verfhifft; der
Narkt dajelbft war jedoch eine Zeit lang überfluthet, fo daß Planken
beinahe unverläufli wurden. Später ſcheint fih der Markt, was
den Abſatz anlangt, wieder gebefiert zu haben, inbeflen blieben bie
Breiie jehr niebrig.
Die Zufuhren auß dem Inneren beliefen fi im Sabre 1898
auf 122 743 Stämme, gegen 106 894 im Jahre 1892, währen am
1. Januar 18% in der NRegierungsnieberlage ein Vorrath von
61418 Stämmen vorhanden war, gegen 76050 am Anfang bes
Jahres 1898. Der Anzahl nad) waren bie Bufubren bebeutender
als im vorigen Jahre, dagegen waren bie Stämme geringer an
Qualitaͤt und Maß, und ſcheint der Ertrag an Dualität für Europa
ſtets Peiner zu werben. Die Preife für Stämme blieben fehr hoch,
namentlich in Folge anhaltend guter Nachfrage für bie Indiſchen
Märkte, Da letztere anſcheinend den Bedarf noch nicht gebedit haben,
M alle Ausficht vorhanden, daß bie Breife nicht herunter gehen
werden. Der Bebarf für Indien war fo bedeutend, daß felbft durch
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 II. &. 289.
315
die zeitweilige Stodung bed Geichäftes in Europa die Preife in
Moulmein nit beeinflußt wurben.
Die Breife für Balten fielen zu einer Zeit auf unter 100 Rupien
für 50 Kubikfuß, fiehen jedoch wieder auf 106 Rupien und barüber
bei geringem Angebot.
Die Ausfuhr an Tealholz von Woulmein im Jahre 1898
beirug nad:
................. 13196 Tonnen,
Kap und Mauritius...... 18 „
Calcutta.................. 23809 „
Bombay und Kurradiee...... 832 946 "
Madras und Küfte ......... 7062 „
anderen Häfen ...... 2.0... 7 154 "
zufammen... 89884 Tommen
gegen 96 564 Tonnen im Jahre 18%.
Reis. Für ungefhälten Reis (Paddy) betrugen im Jahre 1893
die Preife ungefähr 80 Rupien für 100 Körbe. Da jedoch die Rei»
händler Verſchiffungen auszuführen hatten und außerdem in Bezug
auf Paddy ſtarke Nachfrage für Indien beſtand, fliegen bie Preije zu
Anfang Mai auf 90 Rupien, fielen aber Anfang Juni allmählich
wieder auf 80 Rupien. Bu biefer Zeit kam das Geihäft ſowohl
mit Europa als den Straits in Folge der großen Kursſchwankungen
ganz ind Stocken. Die Nachfrage für die Straits war zeitweife
etwas befier, blieb im Ganzen jedoch wenig lebhaft, da Bangkok und
Saigon jenen Markt verjorgt hielten.
Im Allgemeinen war die Tendenz eine ziemlich fefte während
des ganzen Jahres, namentlih in Folge der anhaltend guten Nach⸗
frage für Indien, woburd Ende September bie Preife foger auf
100 Rupien getrieben wurden. Mit dem Herannahen ber neuen
Ernte wichen die Preiſe allmählich wieder.
Die Ausfuhr für 1893 vertheilt ſich, wie folgt:
nad: Keil. Baby.
Europa......20: 0000» 48 778 Tonnen — Tonnen
Indien und Küfte...... 8618 „ 12963 „
Straits und China .... 19910 „ 18 „
zufammen... 77296 Tonnen 18141 Tonnen
gegen ...... 94671, 4713 „
im Sabre 1892.
Die neue Ernte war kaum eine Durchſchnittsſernte, ba der Ertrag
durch das früße und plögliche. Aufbören des Regens gelitten Batte.
Die Europäifhen Firmen verfuchten, da der Markt in Europa jehr
ftiN blieb, anfänglich zum Preiſe von 65 Rupien für 100 Körbe zu
kaufen. Die Bufubren blieben jedoch aus und die Nachfrage für
Indien bielt an, jo daß unter 70 Rupien Feine Abichlüffe zu erzielen.
waren. In einigen Füllen wurben bis 73 Rupien bezahlt.
In Folge der niebrigen Preiſe find die Zufuhren zurildgebalten
worden, und ift anfdheinend noch ein großer Theil der Ernte vor⸗
Banden.
Die Regierung beabfichtigt, verſchiedene bis jet unbebaute
Flächen zu bratniren und für Anbau von Reis tauglich zu machen.
Direlte Einfuhren von Deutſchland fanden nicht fatt, dagegen
wurden über Rangun, GSalcutta und Singapore wie früher Tleinere
Partien Wein, Bier, Konferven, Fleiſchwaaren, Käfe, Tuch, Spiel-
waaren, Uhren, Galanteriewaaren ic. eingeführt.
Berfien.
Handelöverhältniffe.
Einem Bericht des ranzöfiihen Konfuls in Baſſora zu Folge
empfiehlt es fih, für ben Handel nad Berfien den Umweg über
Bombay zu wählen. Weber die Sendung von Handeläreifenden nad
PVerfien felbft noch die Toftipielige Etablirung eigener Repräfentanten
ift zu empfehlen, während andererjeitö die gutrenommirten Import⸗
häuſer fi nicht mit der Einführung neuer Artikel befaflen, ſondern
bloß den Abfak der Waaren, an welde ihre Kundſchaft gewöhnt ift,
beforgen. Dagegen würden durch bie Smportfiemen Bombays, die
auögebehnte Handelſsbeziehungen mit Perfien unterhalten, ſich vors
ausſichtlich gute Geihäfte nach Berfien machen lafſen. Der Süden
Perſiens verforgt fi vorwiegend von Bombay aus, wohin er auch
den größten Theil feiner Produkte liefert. Weberbies geftatten es bie
beionderen Berbältniffe in Perſien, was Klima, Kapital, Verkehrs:
mittel ıc. anlangt, kaum, größere Borräthe unterzubringen oder große
Beitellungen in Europa zu machen. Die Perſiſchen Kaufleute Fommen
weg, wenn fie je nach Bedarf kleinere Waarenmengen aud Bombay
beziehen, mit welchem fie gute Schiffäverbindung haben. Die größeren
Perſiſchen Häufer haben auch ihre fländigen Vertreter oder Agenten in
Bombay, die die Perfiihen VBerhältnifle genau Fennen. Der Ummeg
verringert auch das Geſchäftsriſiko.
Italien.
Die Zuckereinfuhr in der Zeit vom 1. Januar bis
30. April 1894.')
Die Zudereinfuhr aus Deutihland nah Italien ift in den
erften vier Monaten bes Jahres 1894 bedeutend zurückgegangen und
noch unter diejenige ded Jahres 1892 gefallen. Sie betrug in ber
Zeit vom 1. Januar bis Ende April 1894 830403 Doppelcentner,
gegen 99 604 bezw. 58 786 Doppelcentner in dem gleichen Zeitraum
des Jahres 1898 bezw. 1892.
Rah den verichiedenen Herkunftsländern und im Vergleich zu
den eriten vier Monaten bes Borjahres vertheilt ſich die Zuckereinfuhr,
wie folgt.
Es wurden eingeführt aus:
1. Januar bis 80. April
1898. 189.
Doppelcentiner.
Defterreihsingern........... 86 411 90 267
Frankreich ............... — 39 934
Deutſchland................ 99 604 30 403
Großbritannien ......-..... 25 874 20 394
Rußland .................. 178 11 622
Alien ..................... 170 10 867
Aegypten.................. 55 642 43 203
zufammen einſchl. der Einfuhr
aus anderen Ländern ..... 269194 246 934
1) Wegen des Borjabres ſ. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 161.
Berfien. — Stalien. — Allgemeines. — Mancheſter.
Allgemeines.
Verkehr Deut her Schiffe in fremden Häfen während
des Jahres 1893.
Eingang. Audgang.
Darunter Darunter
dafen Aznhi Reg.⸗ mit Anzahl mit
Säiffe. Tonnen. | Ladung. Shiffe. Ladung.
Schiffe. Schiffe.
Europa
Bari ................ 17 17 17
Benicarlo............ 2 3 3
Bilbao............... 28 116 116
Nieuwedlep........... 1 9 3
Balencia ............. 6 8 7
Alien.
Hongkong ............ 635 662 569
Penang .............. 104 102 99
VYotohama............ 2) b3 3)
Afrika.
Mazagan ............ 17 81 15
abdor............. 28 28 pP)
Zanzibar............ 83 82 82
Amerika.
Guayaquil ........... 28 28
La Gugira........... 45 45 45
Bort au Prince....... 45 45 45
Mancheſter.
Das Baumwollen⸗Fabrikationsgeſchäft im zweiten
Duartal des Jahres 1894,°)
In der Baummwolleninduftrie Manchefterd zeigten die Monate
April, Mai und Juni nur eine Fortiegung der Vorgänge im erften
Duartal diefes Jahres, und die Lage der Produzenten von Sarnen
und Geweben bat ſich bei Fortdauer ber unglinftigen Kursverhältniſſe
in ben Ländern, welde Silberwährung haben, und andererfeitß ber
ziemlich ftetigen Behauptung ber Baummollenmärkte in Zinerpool,
New⸗VYork und New-Drieand noch meiter verfchlechtert.
Die Baummollenernte in ben Bereinigten Staaten non Amerila
fließt mit Ende Auguft ab. Die Zufuhren in ben Häfen Amerilkas
betrugen Ende Juni d. J. eine Million Ballen mehr ala zu derſelben
Zeit des Jahres 1893. Diefelben find aber in ber erften Hälfte bes
Juli viel geringer geworden, und wenn fie in demſelben Verhältniß
1) Mit Einfluß von 5 Schiffen, von welden bie weiteren
Angaben fehlen. — 3) Die Ungaben über bie mit Ladung ein:
bezw. audgelaufenen Schiffe fehlen.
9) Bergl. Sand. Arch. 1894 Juniheft II. ©. 231.
Mancheſter. — Bereinigte Stanten von Amerila.
gegen Juli und Auguſt 1898 weiter abnehmen follten, dann dürfte
die Ernte der jehigen Satfon 1898/94 7600 000 Ballen nicht über
Reigen. Der Berbrauh Amerilanifher Baummolle in ber Welt
wird auf etwa 8 Mil. Ballen geſchätzt; demmach mwürbe ber übrigs
bieidende Vorrath von Baummolle am nächſten erſten September
dent des Vorjahres ungefähr gleichlommen. Gegenüber dem vorjährigen
Durkhichnittäpreis von 45/8 Pce. für Middling“ eriheint deshalb ber
iehige Preis von 4 Pre. verbältnikmäßig niedrig. Trotzdem bleiben
die Baummollenmärtte leblos und eher noch meiter in ben Preiſen
nachgebend, in Amerila, wie es fcheint, beſonders deshalb, weil die
finanztele Lage ſich nicht merklich befiert und davon alle Induſtrie⸗
zweige ungünftig beeinflußt werben, in Großbritannien dagegen deshalb,
weil für bie neue Sailon 1894/95 in Folge größerer Anpflanzungen
von Baummolle und bed günftigen Wetterd eine frühe und ſehr große
Baummollenernte in Ausficht ſteht.
Die viertels und balbjährigen Abichlüffe der Artiengefellfchaften
für BaummwollensSpinnerein und »Webereien ergeben zum heil
erhebliche Kapitalverlufte ober doch nur ſehr geringe Dividenden, fo
daß eine Einſchränkung der Spindeln und Webftühle für die nächte
Zukunft im Diſtrikt von Mancheſter nit unmahrkheinlich ift, falls
nit bald lebhaftere Nachfrage für dieje Artilel eintreten ſollte. Ans
zeichen einer ſolchen Beſſerung traten am Schluß des zweiten Quartals
nicht hervor, vielmehr find die Kurfe auf Indien, China und Japan zc.,
welche Ende Juni etwas mehr Feſtigkeit zeigten, wieder im Sinken
begriffen, und in Folge befien die für bie Fabrikation Rancheſters
fo wichtigen Märkte wieder ſehr zurüdhaltend und geſchäftslos.
Vereinigte Staaten von Amerika.
Die Produktion, die Ein» und Ausfuhr und der Ver-
brauch von Zuder während des Sahres 1898.')
Drosuttion.
Die Rohrzuderernte des Jahres 1892/98 wird auf 206 767
Tonnen?) veranlagt, gegen 167 790 Tonnen im Sabre 1891/92
und 2338W Tonnen im Jahre 180/91. Bon bem im Sabre
1892/93 gewonnenen Zucker fallen 201 817 Tonnen auf ben Staat
Zovifiana und 4950 Tonnen auf die übrigen Sübftaaten, in welden
Buderrohr gebaut wird. Die Ernte des Jahres 1893/94 wirb vors
läufig auf etwa 240 000 Tonnen geſchätzt.
Nach der Schäkung des Oommissioner of Internal’ Bevenue,
welchem Beamten die Ausführung des Geſetzes bezüglich ber Zucker⸗
prämie obliegt, war bie Ernte des Jahres 1892/98 um 8579 Tonnen
geringer, ala oben angegeben; fie betrug nad) biefer Schähung:
445 8654 797. Pfund in Lonifiana,
I068077 „m Terab,
215464 „ „ Blorida und
8048 „ „ Rififfippt
zufammen 455141881 Pfund ober 208 188 Tonnen.
Bon dieſer Duantität waren 852 051 676 Pfund Zucker, welder
90 Grad und barüber nad dem Polariſtop hatte, 102 726 377 Pfund
Buder, welcher weniger ala 90 Grad, aber nicht unter 80 Grad
hatte, und 863428 Pfund Zucker unter 80 Grab.
1) Wegen bes Borjabres |. Sand. Arch. 1898 II. &. 466.
3) Unter Tonne iſt — wenn nicht anders angegeben — ein
Gewicht von 2240 Pfund verfianden.
Deutiches Handelt ˖ Archiv 1894. IL
377
Die Fläche, von welcher Rohr geerntei wurde, beirug 185 865
Acres; die Duantität bes verarbeiteten Zuderrobrs betrug 3811 822
Tonnen. Der durchſchnittliche Yudergeminn per Acre Rohr war
2455 Pfund; Pflanzer, welche die neueften Maſchinen hatten, follen
biß 2718 Pfund Zucker erzielt haben.
Bon der obigen Gefammtquantität Zucker wurben hergeftellt
878 181 747 Pfund mittel® vacuum pan and centrifugals, 77 009 634
Mund im Open⸗Kettle⸗Prozeß.
Die Zahl der Zuckerproduzenten mar 597, die Zahl der in den
Buderfabriten beichäftigten Arbeiter 21 507.
Für neue und verbefierte Maſchtnen wurden in Louiſiana im
Sabre 1898 2 Mil. Dollars veraudgabt.
Die Fabrilation von Rübenzuder bat im Jahre 1893 be-
beutend zugenommen. Es wurden fabrizirt 44 958 024 Pfund, gegen
27088288 Pfund im Jahre 1892 und 12004838 Pfund im
Sabre 1891. Bu den im Jahre 1892 beftehenden Fabriken Yam im
vergangenen Jahre eine weitere Fabrik, welche in Staunton, Virginia,
eingerihtet wurde. Bon den vorhandenen 7 Fabriten haben im
Sabre 1893 probuziet die Fabriken zu:
Watſonville (Kalifornien)... 15539000 Pfund,
Ehino " .. 15068357 „
Alvarado .. 4486072 „
Grand Island (Nebrasla). 1650000 „
Korfoll " . 429800 „
Lehi (Utah) ............. 387710 „
Staunton (Birginia)...... 4395 „
gufammen... 44958024 Pfund.
Die Produktion in Kalifornien ift von 8175438 Pfund im
Sabre 1891 auf 35 088 929 Pfund im Jahre 1898 geftiegen.
Sn dem Jahresberichte des Schatzſekretärs für das Jahr 1893
finden ſich auf Grund ber Erhebungen des oben erwähnten Com⸗
miffioner bezüglih ber Nübenernte des Jahres 1892 nachſtehende
Feſtſtellungen.
Zuckerproduktion:
Kalifornien.............. 21 801 288 Pfund,
Nebraſka................ 3808600 „
Utah ................... 1473600 „
Fläche, von welcher Rüben geerntet wurben:
Kalifornien............ ...... 9070 Acres,
Nebraſska..................... 268 „
Utah ........................ 100 „
Buderergebnif per Acre:
Kalifornien ................ 2403,7 Pfund,
Nebraſska................... 12882 „
Utah ...................... 18518 „
Menge der verarbeiteten Rüben:
Tonnen (wohl
zu 2000 Pfund)
Kalifornien ................. 95 703,9
Nebradla ................... 23 867,5
| 11 7:1 .................. ..... 9 816
zufammen... 1288874.
Durchſchnittlicher Zuckergewinn per Tonne Rüben 210,1 Pfund,
durchſchnittlicher Zuckergewinn per Acre Rüben 2063 Pfund.
Die Fabrikation von Sorghumzucker tft nad wie vor ein
Experiment, welches ohne die von den Vereinigten Staaten und vom
Stante Kanſas bißher bezahlte Zuderprämie kaum fortgefekt werben
fönnte. Im Sabre 1893 waren bielelben beiden Fabriken tim Be⸗
61
378
teiebe, melde im Jahre 1892 arbeiteten, nämli die zu Medicine
Lodge und Fort Scott. im Stante Kanſas. Das Ergebniß being
nad) ber Seftftellung des Commissioner of Internsl Revenue
876172 Pfund, während es nad anderen Duellen über 1 Mill
Pfund betragen haben fol.
Die Fabrikation von Baftarbzuder durch nochmaliges Kochen
importirter Melaſſe Hat im vergangenen Jahre ſtark abgenommen;
fie ſcheint unter den gegenwärtigen Berhältniffen nicht mehr lohnend
zu fein. Im Jahre 1893 wurben 13385 Tonnen, folgen Zuckers
gewonnen, gegen 33556 Tonnen im Vorjahre. Das meitauß größte
Duvantum (120% Zonnen) wurde in Philadelphia, der Reft in
New York fabrizirt.
18. Jahr 1898 auf
gten Staaten au
bezahlt und zwar
d für Rübenzuder,
Mars für Ahorn⸗
ig biefer Prämien
117208 Dollars.
u r bad Fislaljahr
1893/94 auf über 11!/a Mill. veranfälagt.
Einfuhr und Ausfuhr.
Die Budeseinfuhr des Jahres 1893. war geößer als die bed
Jahres 1892, hat aber die Höhe der Einfuhr bed Jahres 1891 nicht
volftändig erreicht. Letzteres Jahr war bis jeht daB Jahr ber
größten Zuckereinfuhr, ber gröhten. heimiſchen Probuktion und bed
größten Buderkonfumg.
Es wurben eingeführt:
188. 189.
nad: Tonnen. Tommen,
New York 801679 716820
Boften ... 169218 181890
Philadelphia. 42154 484692
Baltimore... . 21% —
New · Drleans und anderen
ſudlichen Häfen “89580 85.500
San Francidco. 152611139430
- zufammen... 1667432 1606882
Die Einfuhr von Rohrzuder hat im vergangenen Jahre gegen
das Vorjahr um etwas über 29 100 Tonnen abgenommen; bie Eins
fuhr aus Cuba ging von 857000 Tonnen im Jahre 1892 auf
702 000 Zonnen im Jahre 1898 zurüd, ein Aushall, welcher theil⸗
weife aus Java, Demarara und Brafilien gebedt wurde. Die
Nübenzudereinfußr ift won 138239 Tonnen im Jahre 1892 auf
242 539 Tonnen im Jahre 1893. in die Höhe gegangen, Der. Werth
Vereinigte Staaten son Amerlla.
ber Budereinfuße auß Deutſchland war im Fiataliabr 1892/08 eimas
Über 9a MN. und im Fiskaljahr 1891/92 nicht gay 5 ML
Dollars.
Die Einfsfe vor saffiniien Quer begiffexte ſich auf 19229
Tonnen. Diefee Zucker lam hawptfäclic new Schatiiſchen Raffi⸗
nerien forte gun Eheil (4009 Tonnen) aus Hongkong.
Die Ausfuhr Bejifferte fich Im vergangenen Jahre: auf 8873
Tonnen Rohtucker (faft auaſchließlich nach Canada) und auf 7466
Tonnen vaffinicten gucer.
BRonfum,
Der Zuderverbraud In ben Vereinigten Staaten für das Jahr
1898 berechnet fich, wie folgt:
Gefammteinfußteeunennenereen
Dazu Beftand am 1. "Januar 1898
anfommen... 1681642 Tonum
"Dayon ab:
Beftand am 31. Beamer ian
12319 „
Verbraud... 1908474 Tonnen gegen
1826496 ,„ tm Jahre 1892
J und MET nn m 189.
Die Zunahme bes Konfum erfolgte trof der finanziellen Krifid,
unter welcher im vergangenen Jahre die Vereinigten Staaten litten,
und. finbet ihre Erilärung in der verhfltnikuäßigen Bilfigleit bed
Zuders.
Die Preiſe für Rohzucker unaden br vergangenen Jahre mehr
als fonft busch die wechſelnden Ernteausfuhten beeinflußt; während
bes exften ſechs Monate gingen fie ſietig in bie Göhe, dann gingen
fie wieder zurüd. Die Differeng zwiſchen bem höchſten und wiebrigften
Preis betrug 11/4 Cents per Pfund. Die Preiſe für zaffinirten Zucer
folgten dem Gang ber Rohzuderpreife. Der Preis für fair refining
d. 5. 89 Grab Cuba Muscovado (Kohnicker) betrug im Januar
8 Gent, ging im Juni bis 3,871/ und fiel im Derember auf
2,62!/a Gentt. Granulated Zuder (saffinist) erreichte im Juli eine
Vohe von 5,34 Gants und Loftete Ende bed Jahres 4,10 Centd.
Das Zudergefihäft iſt nach wie vor in den Händen bed Zudertruft,
welder mehr ala vier Fünftel des Geichäfte im Dften und bad
: gange Geſchaft im Weſten ber Vereinigten Staaten beherrſcht.
Gebrudt in der Rönigtidhen Hofbuhbruderel von @. S. Mittler & Sogn, Bein, Kochſttrade 68-70.
1894.
DHandelsberichte
319
September.
üßer das In- und Nusſland.
Denifches Handels-A
rchiv, Bweiter Theil.
Berichte über das Ausland.
Brindifi.
Handelsbericht für das Jahr 1893.
Die wirthſchaftliche Lage des Bezirkes Brindiſi iſt Feine günſtige.
Die allzu große Leichtigkeit, mit welcher vor der Bankkriſis Kredit zu
erlangen war, hatte zu allerhand Unternehmungen, als Landerwerb,
Anlage neuer Weinberge, Errichtung gewerblicher Etablifſements
geführt, deren Koſten die vorhandenen Mittel weit überſtiegen und
lediglich auf die laufende Erneuerung des Wechſelkredits begründet
waren. Mit dem Ausbruch der Bankkriſis verſiegten dieſe Hülfs⸗
quellen; der Stontoverfehr erlitt plötzlich eine erhebliche Einſchränkung,
und damit ſahen ſich viele Landwirthe und Gefchäftsleute zu verluft
bringenden Liquidationen genötbigt. Auf biefe Weiſe haben Handel
und Berfchr eine allgemeine Einfhränkung erfahren.
Der Einfuhr: und Ausfubrhandel über Brindifi geftaltete fi im
Jahre 1898 auf dem Seewege, wie folgt:
Einfuhr.
1893. 1893.
Doppel⸗ Stück.
centner. Pferde........... 450
Belroleum...... 2616 Leere Fäfler...... 440
Kaffee ......... 752 Doppel-
Zuder ......... 1681 centner.
Holz........... 25 767 Kupfervitziol ..... 375
Steinfohle...... 1 197 730
Ausfuhr.
1893. 1892.
Doppelcentner. Doppelceniner.
Dlivenöl......... 20 708 68 348
Feigen .......... 62 108 61 784
Deindefe ........ 8 964 8.076
Lupinen ......... 4 169 6259
Korallen.......... 447 362
Safer ........... 24 184 3770
Süte............ 154 249
Johannisbrot .... 67 83
Mein ........... 202 476 203 625
Nah Deutſchland pflegen von Brindifi aus ausgeführt zu
werden: Dlivenöl, getrodnete Feigen und Wein.
Der Hafen von Brinbifi wirb von den nachſtehend verzeichneten
Dampferlinien in regelmäßiger Fahrt berührt:
Defterreihifher Lloyd: von und nad ber Levante und
Alexandrien (Aegypten).
Engliſche Beninjular: bezw.
Alexandrien.
Deutſches Handels⸗Archip. 1894. II.
von und nach Indien,
Navigszione Generale Italiana: von und nad ber
Levante, ſowie Alerandrien.
Bocieta Puglia: verbindet die Staltenifhen Küftenpläge des
Adriatifchen und Tyrrheniſchen Meeres.
Außerdem legen in unregelmäßigen Zwiſchenräumen an:
Die Ungartiche Geſellſchaft Adria: von und nad) den Dalmatiſchen
Häfen.
Engliſche Koblendampfer.
Im Ganzen geftaltete ſich die Schifffahrt im Hafen von Brinbift,
wie folgt:
In Dampfichiffe. Segelſchiffe. Zuſammen.
Rationalität Ans | Reg.» | Un | Reg I Un ⸗
zahl. | Tonnen. | zahl. | Tonnen. } zahl. Tonnen.
talienifhe ....| 610 | 566510] 163 | 17480 | 773 | 683990
Sritiſche....... 170 | 38421] — — 170 | 384 221
Deutide....... 7 69134 — — 7 6913
Norwegiſche 8 1143| — — 3 1148
Griechiſche ..... 1 9 63 1951 54 2895
Türlilde ...... — — 41 1051 44| 1051
Montenegriniide]' — — 7 612 7 612
Deſterreichiſch⸗
Ungarifhe ....| 292 | 374677 9 159 | 8301 | 375486
zufammen...| 1083 h 334 1 273 | 21 853 | 1356 106 261
Neapel.
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.')
Landwirthiaftlicdhes.
Die Getreideernte ift in Sübitalien befriebigend ausgefallen;
in den bier weniger in Betracht kommenden Kornfrücten Mais,
Safer und Gerſte wurbe eine gute Mittelernte erzielt, fpeziell in
Weizen mit eima 13,8 Mill. hi (im ganzen Lande 47,6 Mil. hi),
eine gute Ernte. In ganz Stalien pflegen auf etwa 4500 000 ha
durchſchnittlich LO Mil. hi Weizenkorn geerntet zu werben; bie Bes
völferung bedarf gu ihrer Ernährung 45 Mil. hi und daneben als
Saatlorn 5i/s Mil. hi, zufammen rund 50 Mil. hi. Die Differenz
zwifchen biefem Betrage und dem Ernteergebniffe (im Sabre 1898
2,4 Mill. hi) muß vom Auslande bezogen werden. Da ungünftige
Witterungsverhältniffe bis zum Iehten Augenblid vor der Ernte
binfichtlih des Kornertrages Zweifel befteben ließen, bat dies bie
Spelulation zu der mit dem fchließlichen Ernteertrage in Teinem Ber:
hältnifie ftehenden ftarten Einfuhr von 861418 Tonnen ober etwa
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 I. ©. 454.
52
380
11,5 Mill, hl geführt, welche, bie drei Vorjahre übertreffend, an die
des ſchlechten Erntejahres 1889 heranreicht und dem Lande 146,4 MN.
Lire gefoftet hat.
Wenn Italien anftatt des derzeitigen ungemein niedrigen Durchs
ſchnittsertrages von 9 hl auf das Hellar unter etwas intenfinerer
Wirthſchaft au nur den immer noch mäßigen Sat von 11 hl erzielen
wollte, würbe es der Zufuhr vom Auslande ber gänzlich entrathen
können. Namentlich könnten Sübitalien und Sizilien mehr leiften; in
Piemont merden auf dem Hektar 12,86 hl erzielt, in der Emilia 12,81 h],
in der Lombardei 11,80, in DBenetien 10,84, in Toslana 8,98 hl
Korn, in Sübitalien nur 7 bis 8 hl und dies felbft in ber zur
Kornbeftellung wohl geeigneten apulifchen Ebene. Mit diefer Frage
Bat fi die landwirthſchaftliche Berfuchsftation in Caſerta infofern
mit einem erften Erfolge beſchäftigt, ald es dort den deutſchen Tief-
pflug, Syſtem Sad, eingeführt Bat, von welchem bereits einige
Hundert im Gebraud) fein follen; während nun in jener allerbings
befonder8 fruchtbaren Gegend früher nur 10 bis 15 hl Korn auf das
Hektar erzielt wurden, fleigerte ſich der Ertsag nach der Beitellung
mit dem deutſchen Pfluge bis auf 80 hl, ein Beweis, daß mit Hilfe
einer vationelleren Wirthſchaft weit befiese Refultste als bisher
erzielt werben könnten.
Kaftanien, Gemüſe, Obſt und Hülfenfrücdte, welde
Artikel nicht nur ald Nahrungsmittel für die einheimiſche, vorwiegend
an vegetabilifche Koft gewohnte Benölferung, fondern aud als eins
träglicher Ausfuhrartikel eine große Bedeutung befiten, haben tm
Sabre 1893 eine ganz hervorragend ſchöne Ernte ergeben. Dem:
gemäß bat fi auch die Ausfuhr auf biefem Gebiete, welche namentlich)
von den Neapolitanifhen Provinzen aus genährt wird und fih auch
in erheblichem Umfange nach Deutſchland zu richten anfängt, weſentlich
gehoben; fie betrug:
1892. 1893.
Doppelcentner. Mil. Lire. Doppelcentner. Mill. Lire.
Friſches Dbft.. 111870 2,6 157 508 31
Gemüfe u. dergl. 117 320 2,9 175 424 4,3
Mandeln ..... 81 341 15,0 135 229 22,4
Eine neue Erſcheinung auf dem Gebiete ber Italieniſchen Aus⸗
fuhr landwirthſchaftlicher Erzeugnifie bildet der Artifel Heu und
Futterkräuter, welcher bei der in Nordeuropa aufgetretenen Futter:
noth ſtark begehrt wurde und — vorwiegend aus der an Wiefen
reihen Po⸗Niederung — in großen Mengen (nad) Maßgabe ber
Statiftit mit 1 Mil. Doppelcentnern Im Werthe von 13,8 Mil. Lire)
auägeführt worden ift, während im Durchſchnitt ber letzten fünf Jahre
davon nur 158000 Doppelcentner zu etwa 2 Mil. Lire ausgeführt
murben.
Ügrumen. Im Falle einer guten Ernte ſoll dieſer Artikel
in ganz Stalien rund 3500 Mil. Stüd Früchte ergeben, von denen
ein Drittel auf Sübitalten und zwei Drittel auf Siilien entfallen;
eine ſolche Bollernte wurbe zulegt im Jahre 1891/92 erzielt, die drei
folgenden Jahre ergaben je nur etwa 83100 Mil. Stüd. Es ernteten
1892/93 Süditalien 955 Mil. Stüd, Sizilien 2091 Mil. Stück
1893/94 n MM um n„ 25 5 m
Die Agrumenausfuhr umfaßte während der letzten fünf Sabre
1888/92 burchichnittlih 1,7 Mil. Doppelcentner, im Sahre 1893
erreichte fie troß des weniger guten Ertrages 1,9 Mill. Doppels
ceniner im Werthe non rund 30 Mil. Lire.
Die Weinernte ergiebt im ganzen Lande burdhfchnitilich
80,9 Mil. hl; während aber im Sabre 1892 38,9 Mil. hl gewonnen
wurden, lieferte das Jahr 1893 bei anfänglich audgezeichneten Aus:
fihten wider Erwarten nur 29,9 Mil. hl. Hierdurch wurde das
Neapel.
gefammte Süditalieniſche Weingeihäft unglinftig beeinflußt, zumal
der Minderertrag namentlich auf bie wichtigen Apuliſchen Weinbezirte
entfiel. Bon ber Reblaus ift das Tontinentale Süpitalien, bis auf
die beiden Kalabrifchen Provinzen Catanzaro und Reggio, in denen
am 31. Dezember 1893 im Ganzen 9, und 72 Gemeinden verfeudt
waren, bis jett verfchont geblieben, dagegen richtet Die Peronoipern,
namentlih nad) Regenfällen im Sommer, alljährlich erhebliche Ber:
beerungen an.
Am Sabre 1898 wurden von dieſem Schmarotzerpilz namentlich
die Apulifhen Provinzen, ſowie die weinreichen Provinzen Avellino
und Gaferta, ferner Salerno und Campobaſſo heimgeſucht und,
foweit nicht rechtzeitig mit Kupfervitriolbehbandlung eingefchritten
worden war, in ber Ernte gejchäbigt, indem die Trauben bis zu
5 p&t. weniger Alkohol enthielten. Mit dem Auftreten ber Pero⸗
nofpera gebt eine geiteigerte Verwendung dieſes Desinfeltionsmittels
(poltiglia bordelese 1 biß 2 pCt.) in Stalien Hand in Hand, von
welchem im Jahre 1892 54 530 Doppelcentner zu 1,3 Mil. Lire, im
Sabre 1893 dagegen 90250 Doppelcentner zu 3,6 Mill. Lire eins
geführt wurden, unb zwar namentlih aus Großbritannien und
Deutfchland.
Die Reblaus, welche ihre erfte Erſcheinung in Stalien im Jahre
1879 in Zalmadrera madte, 1880 in Ligurien und Sizilien, 1883
auf Sardinien Tonftatirt wurbe, bat im Jahre 1880 12 Gemeinden
und 86 ha verjeudt, 1885 76 Gemeinden und 3174 ha, 18%
306 Gemeinden und 109426 ha, 1892 386 Gemeinden und
187056 ha, 1893 endlich 519 Gemeinden. Eine höochſt bedenkliche
und jchnelle Berbreitung erfährt die Reblaus auf der Inſel Sizilien,
auf weldher am 31. Dezember 1893 164 Gemeinden verfeucht waren.
Die Stalienifhe Weinausfuhr war bemungeadtet im Sabre 1893
wieberum fehr bedeutend, wennſchon fie um rund 88000 hi Hinter
dem Borjahre zurückgeblieben ift.
Sie beitrug:
ga | 1888. | 1820. | 1000. 1891. | ıs92. | 1808.
hl hl hl hi hl hl
Defterreich«
Pingern 26928| 38141l 17 6081 80 2311 629 673} 96944
eutſch⸗
land ....| 972091 187 8831100 1601 147 8671 260 4661 160 793
Sqhweiz. gos daol 336 7221273 965] 445 940] 653898] 407 295
grantreid | 817360] 172208] 19583] 27900] 281674] 90035
amerifa..] 205828| 361860248 062] 206 983] 363 292] 342 638
zufammen.|1 802 020|1 408 977904 82711 158 540
(einſchl.
der Aus⸗
fuhr nach
anderen
Ländern)
Deutſchland und die Schweiz, welche ſelbſt gute Weinernten
erzielt hatten, bezogen weniger Italieniſche Weine; dagegen gingen
wieder bedeutende Mengen, namentlich weißer Weine, nach Oeſter⸗
reich⸗ Angarn, fo daß dieſes Land für Italien ala Abnehmer dieſelbe
Bedeutung erlangt hat, welche einft Frankreich befaß.
Die Ausfuhr von eingeftampften Keltertrauben war im Sabre
1893 weniger bedeutend, fie umfaßte im Sabre 1890 54 818, 1891
130 973, 1892 226 446, 1893 164 470 Doppelcentner.
Dlivendl. In diefem Artikel pflegt die Stalienifde Durch⸗
ſchnittsernte 2,2 Mil. hl zu beitragen. 1888/89 wurden 2,6, 1889,90
1,3, 1890/91 8, 1891/92 2,7, 1892/93 1,6 Mil. hl gewonnen. An
417 16642 328 993
Neapel.
ſtatt der allgemein erhofften und erwarteten guten Ernie ergab das
Jahr 1893/94 nur 1,9 Mill. hl, von welchem Betrag 1 Mil. hl auf
Süditalien und nur 253600 hl auf Sicilien, das eine vollfländige
Mißernte zu verzeichnen hatte, entfallen. Wie die Rebe, jo wurde
auh die QOelfrucht durch die feuchtwarme an Nieberichlägen reiche
Bitterung im Spätfommer geſchädigt, welde letztere bie Entwidelung
des Delwurmes beförderte und die Ernte um ein guteß Drittel
fürste. Ganz feine Speifeöle find daher ſchwer aufzuireiben, ges
wöhnliche Sorten verfprehen im Sommer ranzig zu werben, Brenn»
und Schmieröle ergaben au nur ein Drittel. Trotzdem brüdte in
diefem Artilel ber Levantiner Wettbewerb die Preife gegen das Bors
jahr um 10 p&t., und wenn man bad Golbagio von 13 pCt. noch
dazu rechnet, ſo ftellten fich die Delpreife für das Ausland um 20
bis 25 pGt. niedriger als im Jahre 1892.
Die Delausfuhr geftaltete fi während der Iekten Sabre
folgendermaßen:
Doppelcentner.
1889 ..... ......... ........ 662 680
1890 ...................... 378 818
1891 ...................... 668 378
1892 ................... ... 514076
1898 ...................... 430 759
Die 1893er Ausfuhr blieb bei einem Geſammtwerthe von
471883490 Lire hinter dem Werthe der vorjährigen Ausfuhr um
128 Mil. Lire zurüd.
Hanf. Die flotte Geftaltung bes Hanfgefchäfts im Jahre 1892
hatte die Stalienifchen Produzenten veranlaßt, die Anbaufläge für Hanf
um etma ein Viertel gu vergrößern; bie Händler rechneten baber auf
niedrigere Preiſe und ſchlofſen vor der Einbringung der neuen Ernte
auf Lieferung im November Dezember ſtarke ſpekulative VBorverläufe
ab. Allein während ber Monate Juli⸗Auguft ſchäͤdigten ungewöhn⸗
liche Niederihläge He zum großen Theil Bereits zum Trocknen aus⸗
gebreitete Ernte, namentlich auch in Bezug auf Farbe bergeftalt, daß
nur noch etwa ein Drittel des fonft reichlich gewonnenen Produktes
ald hellfarbig bezeichnet werben konnte, der Reft aber, weil mißfarben,
um 10 bis 15 Lire auf 100 kg entweriätt war. Da die Lieferungs-
verträge auf helle Waare lauteten, trat für letztere eine exhebliche
Preiöfteigerung ein, welche anbielt, da diejenigen Händler, welche in
außländtiher Währung abgeſchloſſen Hatten, bei dem fleigenden
Goldagio den Anſprüchen der Eigner nachzugeben vermochten; Abs
ſchlüſſe in Stalienifher Währung braten dagegen bis zu 30 pCt.
Berluft mit fi. Der ſchließliche Preis ftellte fih um 20 p&t. Höher
als der vorjährige, welcher bereitö ein hoher war.
Bom 1. Januar bis 81. Dezember 1893 gelangten über Neapel
147 048 Doppelcentner Hanf zur Ausfuhr, während der Konſum des
Sinlandes auf 50000 Doppelcentner veranlagt werden darf. Im
Laufe der Monate Januar und Februar 1894 wurden weitere
30000 Doppelcentner ausgeführt und verblieb ein Lagerbeſtand von
ne etwa 40000 Bis 50000 Doppelcentner. Die ftattfindenden
ſtarlen Anläufe von Bolognefer Hanffaat laſſen darauf Ichließen, daß
die Hanſtultur in der Gegend zwiſchen Caferta und Capua eine noch
weitere Audbehnung erhalten wird.
Deutihland Hat, da es Bauptfählih auf hellen Hanf Werth
legt, im Jahre 1893 nit den dritten Theil feines gewöhnlichen
Bedarfs an Stalienifhem Hanf bezogen, während Frankreich und
Großbritannien als ſtarke Käufer aufgetreten find.
An Hanfabfällen wurde ein großer Umjag erzielt. Die ein
heimiſche Hechelei ift noch weiter zurüdgegangen und mit ihr bie
381
Wergproduktion, fo daß Werg jelbft zu abnorm Hohen Preifen kaum
aufzutreiben ift.
Induſtrie.
Seide. Der Verlauf der Seidenkampagne darf als ein hervor⸗
ragend günftiger bezeichnet werben. Die aufgelegte Zucht von
1180 584 Unzen Raupeneier ergab im Ganzen etwa 47,6 Mill. kg
Kokons, mithin 40,34 kg auf je eine Unze, ein Refullat, weldes in
feinem der 12 VBorjahre erreicht worden ift; da troß Diefer reichen
Ernte die Kolonpreife fi) auf 4 Lire und darüber hielten, dürften
die Züchter ein vecht lohnendes Gefchäft erzielt und hierin eine An-
segung gefunden haben, bie Seivenprodultion, melde in Folge ber
ſchlechten finanziellen Abſchlüſſe früherer Sabre bier und dort im
Mißkredit gelommen war, von Neuem im alten Umfange aufs
zunehmen.
In Süpdilslien befaflen ih zur Zeit nur 576 Gemeinden oder
etma 47 800 Berfonen mit der Seidenzucht; im Jahre 1893 wurden
in diefem Bezirke 70000 Unzen Gier verwerthet; die Ernte betrug
in der Brovinz Caferta 319 659 kg Kokons, in der Provinz Neapel
88 957 kg, Benevent 28992 kg, Avellino 28101 kg, Salerno
37633 kg, Cofenza 827287 kg, Catanzaro 569195 kg, Reggio
Calabria 650 691 kg, Campobaflo 854 kg, im Ganzen 2550 869 kg.
Eine größere Aufnahme der Geidenraupenkultus in dieſen
klimatiſch begünftigten Provinzen würde ber ländlichen Bevölkerung
fehr zum Vortheil gereichen, und läßt ſich die verhältnißmäßig geringe
Ausdehnung dieſes wichtigen und einträglichen Induſtriezweiges kaum
erflären. Man berechnet, daß eine Bäuerin mit einer Unze Aufzucht
60 kg Kokons zum Preiſe von menigftend je 3,80 Lire ober im
Ganzen 228 Lire erzielen koͤnnte; rechnet man den Preis für bie
Unge Gier mit 14 bis 15 Lire an und den Preiß ber nöthigen
Maulbeerblätter mit 60 bis 65 Lire, die Nebenfpeien für Aufſicht und
Utenfilien auf 18 Lire, fo verbleiben immer noch 110 bis 115 Lire
Retto-Berdienft in einem Monat.
Auf dem Gebiete des Stalienifhen Außenhandels in Seide hat
fih in den legten Jahren injofern ein Wandel vollzogen, als die
Einfuhr ausländifcher Seidenfabrikate auf den meiften Gebieten
zurüdgegangen ift, während die einheimifche Geibeninbuftrie nicht
allein fich des eigenen Marktes bemächtigt, ſondern es auch zu einer
zunehmenden Ausfuhr gebracht Bat.
Baummolle. Die Baummollenernte in Italien war im Jahre
1893 gering und kamen im Ganzen nur 510000 kg auf ben Markt,
von denen 300000 auf Biancavilla, 200000 auf Terranova und
10000 kg auf Caftelamare entfallen.
Im Uebrigen bat das Jahr 1893 den Erwartungen, bie von ben
bereitö im Borjahre ſchlecht gefahrenen Spinnern gehegt worden
waren, in Feiner Weife entiproden. Die Preiſe für Rohmaterial,
ſowohl Amerilanifhen ala Indiſchen Urſprungs, waren im eriten
balden Jahre verhältnifmäßig hoch und wurben fänmtliche Garn⸗
kontrakte, welche auf der Baſis der vorhergegangenen Dftobers und
Rovemberpreife abgeichloffen worden waren, in Folge der plötzlich
eintretenden und anhaltenden Preiöfteigerung, verluftbringend. Die
Garnlontralte für das zweite Semefter wurden dann zwar auf Baſis
der Maipreife abgeihloffen, aber alle Berechnuͤngen verloren ihren
Werth in Folge des bis zu 15 PCt. fleigeriöen Goldagios, und fo
gaben ſchließlich die ohnehin mit geringer Ausſicht auf Nuken ab»
gefchloffenen Geſchäfte zumeift einen Verluſt von 13 bis 14 pCt.
Die Webereien haben dagegen ein glänzendes Geſchäft gemacht,
da fie einerfeitS aus den niedrigen Garnpreifen und andererjeits
aus dem als Schutzzoll wirkenden hohen Goldagio Nutzen ziehen
konnten.
52*
384
Die Neapolitaniſchen Spinner Tiefern nunmehr Garne bis
Nr. 40, während in DOberitalien neuerbings die ganz feinen Nummern
80 bis 250 in Angriff genommen fein follen.
Die Italieniſche Rohbaummolleneinfubr umfaßte im Jahre 1893
987080 Doppelcentner gegen 974 766 im Borjahre. Die Garn:
einfubr, welche im Sabre 1889 86270, 18% 27993, 1891 22 006,
1892 15432 Doppelcentner betrug, ift im Sabre 1893 bis auf
12116 Doppelcentner gejunfen; die Einfuhr von baummollenen
Geweben desgleichen ohne Unterbrehung von 86 620 Doppelceniner
im Sabre 1889 auf 52639 im Jahre 1893; nur die Spiteneinfuhr
aus Großbritannien und Deutihland Bat fi gehoben. Die Ausfuhr
Stalieniiher Baummollenfabrilate hat dagegen einen beachtenswerthen
Aufſchwung erfahren, jo namentlih in gefärbten einfahen Garnen,
in gezwirnten Garnen, in gefärbten, bebrudten und damascirten
Geweben, in Wirkwaaren und Konfeltionswaaren.
Branntweindbrennerei. Die zum erheblichen Theile in Süd»
italien und befonders in der Provinz Neapel betriebene Branntweins
brennerei bat im Jahre 1893 208 984 hi Branntwein erzeugt, mithin
16 585 hl weniger al8 im VBorjahre. Diefe Minderproduktion, welche
in der Hauptfache auf die ftattgehabte Uchernahme eines bedeutenden
Zagerbeftandes aus dem Borjahre zurüdzuführen ift, entfällt außs
fhließlih auf die Brennerei aus ftärkehaltigen NRobftoffen (Mais,
Korn, Kartoffeln, Rüben, Melaffe), während die Spritbeftillation aus
Rebenprodukten ſich in nachſtehender Weiſe weiter gehoben hat:
aus ftärfehaltigen aus Reben-
Rohſtoffen. produkten. zuſammen.
hl pet. hl pet. hl
1889/90... 106017 90 43626 10 149 643
1890/91... 139866 70,2 59621 298 199487
1891/92... 9496 47,6 130603 524 225569
1892/98... 53062 254 15692 746 208984
Wie aus Borftehendem erhellt, haben die zu Gunften der
Branntweingewinnung aus Rebenprobulten erlaffenen gejeglichen
Beftimmungen (Steuer-Rüdvergütung), welde das Beſte des |. Zt.
nothleidenden einheimifhen Weinbaus im Auge Hatten, ihren Zwed
erreicht, indem nunmehr 74,6 pCt. der gefammten Stalienifchen
Branntweinprodultion gegen 29,8 pCt. im Jahre 1890/91 auf die
Trefter- und Weindeftillation entfällt. Diejer Wettbewerb der zahl,
reichen einen landwirthſchaftlichen Betriebe, welde fih mit der
Berarbeitung von Treftern und von minderwerthigen und verborbenen
Weinen befaßten, bat die großen induftricllen Brennereien, welche
feither faft ausſchließlich Gerealten verarbeitelen und Die eigentliche
Grundlage der Italieniſchen Branntweinfteuer bildeten, genöthigt,
ſich ebenfalld der Weins und Trefterdeftilation zuzumenden, welche
in diejen Großbetrieben (Mailand und Neapel) im Jahre 1893 bereits
15948 hl ergeben bat, gegen 10 916,60 hl im Jahre 1891/92 und
208,67 hl im Jahre 1890/91.
Die Stalieniihe Spritausfubr Hat fi im Jahre 1893 ans
fehnlich gehoben, fie betrug:
1890/91. 1891/92. 1892/93.
hl hl bl
Reiner Sprit..... 4 474,66 5 182,93 12 245,46
Zufat zu Wein.... 3082036 3446844 60.038,25
zulammen... 35294,92 39 651,37 12 283,71
Die Einfuhr beitrug 1890 39132 hl, 1891 14574 hi, 1892
8075 hl, 1893 4354 hl.
Die Bierbrauerei ift mit ihrer Produktion von 132404 hl
im Sabre 1891/92 auf 99199 hl, mithin um 33 206 gejunten, welche
Erſcheinung auf eine Verminderung des Konſums in Folge der mit
Neapel. — Bari.
dem Gefege vom 22. November 1891 eingetretenen Berboppelung ber
Braufteuer zurüdzuführen if. Lebtere ergab anftatt der erhofften
Mehreinnahme eine Mindereinnabme von 121 712,81 Lire.
Der Bierkonjum betrug in Stalien:
inländifches
eingeführt. Erzeugniß. zufammen.
hl bl hl
189/91..... 94 286 156 224 250 510
1891/92..... 85 374 132 404 217 778
1892/93..... 61 990 99199 161 189
Die Biereinfuhr umfaßte:
1889. 1890. 1891. 1892. 1893.
aus: hl hl hl hl hl
Defterreih:Uingarn 70913 77354 71088 48492 41%0
Deutidland ..... 11172 124638 18117 13697 11278
zuſammen einſchl.
der Einfuhr aus
anderen Ländern 87444 94495 89487 64524 55191
Viehzucht. Während Stalien bis zum Sabre 1884 Schlacht⸗
vieh vorwiegend audführte, mar es feit ber im jenem Sabre flatt-
gehabten Erhöhung der Franzöſiſchen Viehzölle nah und nach ein
Schlachtvieh einführendes Land geworden. In biefer nicht günftigen
Entwidelung ſcheint jegt ein Stillſtand eingetreten zu fein, indem
die Einfuhr wenigftens von Klauenvieh in den legten Jahren zurüd:
gegangen ift, während die Ausfuhr, obſchon zeitweife durch janitäre
Berhältnifie behindert, zugenommen bat. Nur die Einfuhr von
Schwarzvieh Hat fich bei gleichzeitig ſtarkem Rückgange der Ausfuhr
weientlich gefteigert. Einen außerorbentlihen Aufidwung hat, mie
bie nachſtehende Statiftif zeigt, die Ausfuhr von Geflügel, Hühner
eiern, Butter und Kaſe erfahren:
1889. 18%. 1891. 1892. 1893.
Doppel Doppel Doppel Doppel Doppel-
centner. ceniner. ceniner. centner. centner.
Hühner... 56214 562668 69087 64637 74 533
Eier ...... 141554 1628562 175077 178404 236524
Butter... 32322 3046 37614 43268 50 490
Käfe..... 63021 56969 55849 58 989 66 397
Darunter nah Deutihland:
Hühner... 12578 15230 16885 21311 23 7%
&ier ..... 17715 22157 29 304 34 465 47 162
Bari.
Handelsbericht für das Jahr 1893/94 (1. April 1893
bis 31. März 1894).')
Die großen Hoffnungen, weldhe man im Frühjahre 1893 auf bie
Getreide⸗ und Mandelernte jette, verwirklichten fih in bobem Maße,
ſowohl quantitativ als qualitativ.
Leider waren bie Kornpreile jo gebrüdt, dab bei Weitem ber
größte Theil der Ernte unverfauft blieb,
Dagegen entwidelte fih in Mandeln ein äußerſt Iebhaftes
Geihäft, von dem bie Statiftil der ſtädtiſchen Zollbehörben den
beften Beweis liefert; von Mitte Auguft bis Ende Dezember wurden
58 700 Ballen Mandeln auögeführt, von denen ber größte Theil nad)
1) Megen des Borjadres f. Hand. Arch. 1893 II. S. 170 u. 563.
Bari. — Kanada.
Deutichland ging. Trotzdem ſchättt man die noch vorhandenen Vor⸗
räthe auf ungefähr 20000 Ballen. Durchſchnittspreis 100 Mark.
Auch die Dlivenernte lieferte in ben nörbliden Bezirken große
Duantitäten vorzügliden Speileöled, welches zu guten Breifen rajchen
Abſatz fand. Der Hauptläufer war wie immer Frankreich, aber auch
Deutihland betbeiligte fi) in hervorragender Weiſe.
Bon Anfang November 1893 bis Ende März 1894 wurden
208 924 Doppelcentner audgeführt. Die Breife ſchwankten je nad
Lualität zwiſchen 110 und 72 Mar.
Die ſüdlichen Diftrilte haben die ſehr viel verfprechende Ernte
jaft gänzlich verloren. Wurm und unglünftige Witterung vernichteien
diefelbe im wenigen Tagen und flatt ber erbofiten guten Dualitäten
ergaben fich faft ausſchließlich unbrauchbare, kranke und daher ſchwer
Härende Dele.
Auch der Gargano Batte fchwer unter dem Wurm zu leiden unb
lieferte nur wenig wirllih gute Dele.
Die ab Bari war aud die Ausfuhr ab Molfelta und Barletia
eine ſehr bedeutende, und haben Mandeln und Dele einen guten
Theil des duch die Inappe und fehr mittelmäßige Weinlefe vers
urſachten Ausfalld ausgeglichen.
Die hohen Kurſe erleichtern die Ausfuhr und begünftigen bie
Spelulation.
Die Vorräthe find noch ziemlich bedeutend, bleiben aber dennoch
hinter denjenigen anderer guter Delernten beträchtlich zurück.
Während aljo die Mandels und Delernte allgemein befriebigte,
brachte die Weinernte dem Weinban und Weinhandel große Ents
täufhungen. Man Hatte anfünglih auf minbeftend einen halben
Ertrag gehofft, jedoch mußte man fi überzeugen, daß daß geerniete
Duantum faum ein Drittel einer Mittelernte ausmachte, wovon
außerdem ein großer Theil für die Ausfuhr gänzlich unbrauchbar
war! Diefer Umftand und die verhältnißmäßig flarle Nachfrage
nah kräftigen Berjchnittweinen ſeitens Oberitaliens, welches ber
hiefigen Träftigen Berjchnittweine bringenb zum Aufbeflern feines
eigenen minderwerthigen und geringgrabigen Produktes bedurfte,
hatte zur Folge, daß ſich die Anfangäpreiie in ziemlich hohen Grenzen
bemegten. Man zahlte 40 bis 60 Live per Salm von 1751 für gute
rothe Berichnittweine.
Das Ausland verhielt ſich dagegen faft ganz palfiv. Der Grund
hierzu lag darin, daß Deutihland und die Schweiz felbjt überreiche
Ernten hatten, und ferner Defterreih und Ungarn (die Qaupts
Eonfumenten biefiger Weißweine) weit günftiger in Suilien laufen
Ionnten, welches dan? einer zeihen Weißweinernte viel mohlfeiler
verkaufen Tonnte.
Als deshalb Dberitalien feinen Hauptbedarf gebedt hatte, wichen
die Breife fchnel und find Ende März 1894 auf der Baſis von
30 Bis 40 Lire per Salm für gute vollmertbige Weine angelommen,
auf welcher fie ſich auch ftetig halten.
Trog dieſer niedrigeren Breile blieb die Ausfuhr ſchleppend.
Die Hoffnung, daß das Frühjahr eine Belebung des Geſchäftes mit
ih bringen würde, Bat ih nur zum Theil rfült. Nur Südamerika
bezog in größerem Maßftabe, während man in Bezug auf die Aus⸗
fuhr nad) Deutſchland annehmen kann, daß diefelbe fi gegen das
Vorjahr um nahezu die Hälfte vermindert bat.
Frankreich kommt als Abſatzgebiet für die Weine Barib des
hohen Zolles wegen gar nicht mehr in Betradit.
Die verſchiedenen Sämereien lieferten allgemein ſehr wenig und
nur geringe Dualitäten.
Die Ausſichten für die diesjährigen Ernten find bis jet jehr
gute. Die Saaten ftehen vortrefilich, nachdem der gewünſchte Regen
383
in genügender Menge gefallen ift, und auch Weinftöde und Bäume,
von denen beionberd die Manbelbäume reihe Blüthe trugen, bes
sechtigen zu guten Hoffnungen.
Der Hafen von Bari wurde im Laufe bed Jahres 1893 von
17 Schiffen Deuticher Zlagge mit einem GefammtsTonnengehalt von
16 468 Reg. »Tonnen angelaufen.
Sie braten die gewohnten Erzeugnifie des Deutſchen Kunfts
handwerks, Eifen, Kurz: und Mobemwaaren, Felle, Gefpinnfte, Ges
webe u. |. w. und luden dagegen Bein, Del, Mandeln, Senf,
Johannisbrot und ſonſtige Exrzeugnifie der Landwirthſchaft. Auch
Seifen und Geifenöle wurden in ziemlich belangreihen Roften
verſchifft.
Kanada.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Der Außenhandel des Dominiums Kanada, welches ganz
Britiſch⸗NRordamerika mit Ausnahme von Neufundland und Dfts
labrador begreift, weift im großen Ganzen eine ftetig fortichreitende
Entwidelung auf.
Der Kanadifhen Statiftil zufolge betrug ber Handelsverkehr
Kanadas mit dem Außlande in den mit dem 30. Zuni abfchließenden
Fiskaljahren:
Geſammt⸗
Einfuhr. Ausfuhr. Außenhandel.
Werth: Golddollars (1 Dollar = 4,20 Marf).
1868 .............. 13 459 644 67667888 131027532
1871/80 im Durchſchnitt 104 000 000 81 000000 185 000 000
1881/90 im Durchſchnitt 114 500 000 93 000000 207 500 000
18% ..... .......... 121 858 241 96 749149 218607390
1891 ............... 119 967 683 98417296 218384 954
1892 ............... 127 406 068 113 968 375 241 369 443
1898 ............... 129074268 1185649852 247688 620
In Deutfher Reichswährung berechnet, Batte der Geſammt⸗
Außenhandel Kanadas im Fiskaljahr 1893 einen Werth von etwa
1 Millarde und 40 Mill. Mar.
Die Ausfuhrziffer des Fidfaljahres 1898 ift die höchſte von
Kanada bisher erreichte. Der Werth der 1898er Einfuhr ift fett
dem Beftehen des Dominiumd nur einmal übertroffen, und zwar
um 8 Mill. Dollars im Sabre 1883. Mit Ausnahme des
Jahres 1880 bat der Werth der Einfuhr fändig den ber Ausfuhr
übertroffen, zumeift in recht beträchtlichen Maße,
Die angeführten Eins und Außfuhrziffern fchliegen bie über
Kanadiſches Gebiet erfolgte Durchfuhr unter Zollverſchluß, deren
Werth in den legten Jahren durchſchnittlich etwa je 10 MIN. Dollars
betrug, nicht ein; wohl aber ift darin die Ein» und demnächftige
Wiederausfuhr derjenigen nit Kanadiſchen Erzeugnifſe begriffen,
welche nad) ihrem Eintritt in Kanada zunädft in den Kanadiſchen
Eigenhandel übergegangen find. Der Werth biefer Ein» und
Wiederausfuhr belief fih in den Ichten Jahren durchſchnittlich gleich.
fans auf je etwa 10 Mill. Dollars; fie beftand — ebenfo wie bie
Durchfuhr unter Zollverihluß — hauptſächlich in landwirthſchaftlichen
Erzeugnifien der benachbarten Bereinigten Staaten von Amerika;
ber Güteraustauſch zwiſchen Dflafien und Europa ift daran weniger
betheiligt.
1) Wegen des Jahres 1830/91 ſ. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 241.
384
Die in den Ein⸗ und Ausfuhrziffern enthaltenen Beträge an
Münzen und Geldmetall vertheilen fich auf bie letzten Fiskaljahre,
wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
von Geld in Münzen und Barren.
Werth: Dollars.
} 12. ) 1811170 946 987
189% ....... ..... 1818 530 1809 118
1803............ 6 534 200 4 133 698
Der Wert der am 30. Juni 1893 in den Kanabifchen Zoll-
nieberlagen lagernden Waaren beitrug 4i/s Mil. Dollars gegen
3,87 und 4,8 Mil. Dollar am 30. Juni 1892 und 1891.
Läßt man bei den Sabresbeträgen den Werth des eins und
ausgeführten Münz⸗ und Barrengelves außer Anſatz, und zieht man
bei der Einfuhr nur die in ben freien Verkehr Übergegangenen
Waaren und bei der Ausfuhr nur die ausgeführten Kanadiſchen
Erzeugnifie in Rechnung, fo ergiebt fi in ben letzten Fiskal⸗
jahren eine
Einfuhr Ausfuhr
ausländifher Waaren Kanadiſcher Erzeugnifle
nah Kanada in den freien aus
Verlkehr bafelbft: Kanada:
im Werthe von:
Dollars — etwa Marl. Dollars = etwa Marl.
111 533 954 468443000 88671 738 372 500 000
115 160413 483674000 99032466 416 000 000
1893 ...... 115170830 483717000 105488798 443 000 000
und vom 1. Juli |
bis 31. Dezember
1893 ...... 67 949 026 243386 000 67540439 283 700 000
. Der Wertb der aus dem Dominialgebiet auögeführten
Kanadiſchen Güter bat fih danach im Fiskaljahr 1892 um etwa
481/3 und im Sabre 1893 um über weitere 27 Mil. Mark gehoben.
Andererjeitö ift der Bedarf Kanadas an Außlandwaaren im Fiskal⸗
jahr 1892 gegen das Vorjahr, trog vielfach gefallener Preife, im
Werthe um mehr ald 15 Mil. Mark geftiegen und Bat fih auch im
Sabre 1893 auf der erreichten Höhe behauptet, ohne indeß eine
nennendwerthe meitere Steigerung aufzumweifen.
Die Ergebniffe der erften Hälfte des Fisfaljahres 1894 — das
find die lebten ſechs Monate des Kalenderjahres 1893 — zeigen bei
der Einfuhr ein verhältnigmäßiges weitered geringes Wachsſsthum
und bei der Ausfuhr abermals ein flarfes Anfteigen.
Einfuhr.
Gement, Glas, Borzellan u. |. w.
Brittiher Cement ift in Kanada gut eingeführt, jo daß jelbft
beftes Deutſches Produkt biöher nur geringen Abſatz findet.
Destihland liefert auch etwas Asphalt, ferner in ſteigendem Maße
Asbeitwaaren und Schleferftifte, jowie Graphit und Buntfifie. In
Schiefertafeln erſchwert die Kanadiſche Induſtrie die Einfuhr.
An der Lieferung von Glaſswaaren ift Deutſchland ſtark
beiheiligt, befonders in Flaſchen aller Art, Lampengläjern und
amberen Belsuchtungägegenftänden, Spiegelglad u. |. w. Billiges
Fenſterglas lommt von Belgien. Die im neuen Kanadiſchen Zoll
tarifentwurf vorgejebene Herabſetzung des Zolls auf Apothekerflaſchen,
welche derzeit, ebenſo wie billiges Glastrinkgeſchirr, viel in Kanada
fabrizirt werden, dürfte zur Steigerung der Deutſchen Einfuhr bei⸗
tragen können.
Kanada.
An der Einfuhr von Porzellan und Steingut iſt haupt⸗
ſächlich Großbritannien betheiligt, in zweiter Linie Deutſchland.
Gewoͤhnliche Waare wird in Kanada ſelbſt hergeſtellt.
Kirchliche Statuetten, Roſenkränze u. |. w. finden in
Kanada lebhaften Abſatz; auch Deutſchland iſt an der Lieferung
betheiligt.
Die Hauptmenge der Drogen und Farben wird von den
Bereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Deutfchland
nah Kanada gebradt. Die Einfuhrziffeen aus ben beiden erfis
genannten Ländern begreifen auch viele Deutiche Erzeugniſſe. Direlt
werben von Deutſchland beſonders Anilinfarben und Bleiweiß ein:
geführt, ferner Gerbs und Klebeſtoffe, ſowie Blattgoid, Blattfilber
und Bronzefarben.
In Medizinen und Parfümerien liefern die Vereinigten
Staaten von Amerika, Frankreich und Großbritannien das Meifte,
Deutihland nur Weniges.
In Schießpulver und anderen Erploitvftoffen beiden
die Kanadiſchen Fabriken faft den gefammten Bedarf des Dominiums;
Deutihland Lieferte im Jahre 1892/98 ausnahmsweiſe einmal einen
größeren Poften Jagdpulver.
An der Einfuhr von Delen, Fetten, Seife und Kerzen ift
Deutihland nur wenig betheiligt. Billige Seife und Kerzen werben
in Kanada vielfach fabrizirt. Die Vereinigten Staaten von Amerika
liefern gute, ranzfreie Bafelinpräparute.
Ale und Lagerbier werden viel in Kanada gebraut, zum
Theil aus Deutihem Hopfen. Großbritannien führt Ale und Stont
ein, bie Vereinigten Staaten von Amerika dünne SBagerbiere,
Deutihland einige Müncdener und andere Biere in geringen
Dunntitäten. Deutiches Bier ift in Kanada biößer wenig beiannt
und zu body im Preiſe.
Kanada bat viele Brennereien, bie ben großen Bebarf des
Landes an Whisky liefern, Do wird auch eine Menge Brannts
wein von Großbritannien und Frankreich eingeführt. Likör fenden
Frankreich und die Nieberlande, ein wenig auch Deutſchland.
Die Mineralwafiereinfuhr wird durch die fteigende Ausbeute
ber Kanadiſchen Brunnen zurldgebrängt.
Mein wird Hauptjählih aus Frankreich bezogen; baneben
findet ein beſchränkter Verbrauch von Spaniſchen, Staltenifchen,
fowie mittleren und ſchweren Rheinweinen flatt; auch etwas
Deuticher Sekt wird eingeführt.
Kaffee wird meift direkt bezogen, Aber Deutihland nur jehr
wenig. Thee kommt direlt von Dftafien, befonder8 aus Sapan;
Geylonthee wird Über London eingeführt. Thee wird in Kanada
viel mehr getrunfen als Kaffee.
Die großen und Heinen Tabakfabrilen des Dominiums vers
arbeiteten Ranabilden und importirten Tabak. Die Bereinigten
Staaten von Amerika liefern viel Cigarretten, weniger Aegypten.
Gute Eigarren fendet Cuba. Die Cigarrens und Cigarretteneinfuhr
von Deutſchland If gering.
Die fünf großen Kanadilden Zuderraffinerien bezogen in den
Fisfaljahren 1891, 1892 und 1893 indgefammt für 6, 10 und
75 Mil. Dollars Robzuder. Der beiferen Bermertbung ber Melafie
eo wegen wirb überwiegend Rohrzucker verarbeitet.
Sacharin findet wenig Nachfrage.
Manufakturwaaren. Die Kanadiſche Manufalturwaaren-
induſtrie macht langſame Fortſchritte, zum Theil in Folge von
Mafchinenverbeflerungen, und erichwert die Einfuhr befonders in
geringen, aber auch in mittleren Qualitäten. Kanada produzirt
Rühs und Stickſeide, billige feidene Bänder, große und wittlere
Kanada.
Baumwollen⸗ und Wollenwoazen, bedruckte Kattune, Drilliche,
Shirtings, Strumpfwaaren, grobe dicke Unterzeuge, geſtrickte Ober⸗
jacken und Phantaſiewollenwaaren, Flanelle, Wolldecken, Teppiche,
Haartuch, billige Herrenkleider⸗ und Hoſenſtoffe, fertige Kleider,
billige Korſetts and Weißzeug.
Gute gediegene Nitlelwaaren find im Allgemeinen am eheſten
importfähig; hervorragend feine Sachen finden nur einen Heinen
Abnehmerkreis. Für ſehr leichte Stoffe, wie fie im den Bereinigten
Stanaten von Amerika ſehr viel geſucht find, ift in Kanada kaum
Berwenbung. Der Kanadiſche Geſchmack bevorzugt meiſt einfachere
Farben, ift aber von ber Mobe beeinflußt und je nach ben Provinzen
und Stabt und Land vericieben.
Sn Baumwollenwaaren liefert Großbritannien große
Bengen der billigen Gebrauchsartikel; Garne kommen faft ausſchließ⸗
li von dort. Verſuche, Deutichen Rähzwirn einzuführen, find fehl
gefchlagen; dagegen ift Deutichland in Pofamentierwaaren, Spitzen,
Spigenfragen und Bändern erbebli vertreten. An Deutihen
Gardinen tabelt man bie mangelhafte Appretur. Die Schweiz liefert
barin bie feine, Großbritannien die billige Waare, deren Grundſtoff
vielfach Deutſches Yabrilat if. Handichube, Strümpfe und Soden
werden beſonders aus Deutichland bezogen, auch Unterkleiber in
befieren Duglitäten, beſſere Leibwälhe nur in geringen Dengen.
In der Einfuhr von Kattunen und Flamellen ficht Großbritannien
an erſter Stelle. In billigen Korfett3 macht die Kanadiſche Induſtrie
jede lohnende Einfuhr unmöglid; befiere Sorten werben bagegen
von Frankreich und Deutſchland bezogen, beſondere Arten auch aus
den Bereinigten Staaten non Amerika.
Die meiflen Seidenwaaren werben von ben Lonboner
Lagern aus eingeführt, Deutſche Waare nimmt in Phantafienrtileln,
Gtidereien, Handſchuhen, Strümpfen, Halstüchern und Kunſtweberei⸗
Gtifetten, fowie in Seibenfammet die erfte Stelle ein; auch viele
Bänder, Duaften und Franſen Iommen von Deutihland. In ben
meiſten Seibenwaaren Tonkurrirt Franukreich, das in Geſchmack und
fagonnirten Sachen den Ton angiebt, ferner die Schweiz, zum Theil
auch Belgien, Deflerseich und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Die billigen Japaniſchen feidenen Taſchentücher haben die Deutiche
Einfuhr darin faft völlig zurüdgedrängt. Schlipfe werben vielfadh
aus Deutjgen und anberen Seiden⸗ und Halbjeidenwaaren in
London gefertigt und in großen Mengen eingeführt. Die Kanadiſchen
Belzgeichäfte verbrauchen viel halbſeidene Futterftoffe.
Mollenwaaren. An der Einfuhr von Phantafiemnaren und
befferen Damenkleiderftoffen ift Deutfhland ſtark betheiligt. Auch
Deutſche halbwollene, gut ausſehende Kleiverftoffe find importfähig,
ebenfo Haartuch. Feines Filztuch für Kleider und Yutterfilz wird
in erheblichen Mengen, baupifählih aus Deutichland, bezogen,
Dedenfilz and den Bereinigten Staaten von Amerika. Sn der
Einfuhr fertiger Kinderanzlige, fowie von Damenmänteln und
Saquettes behauptet Deutſchland in beſſeren Waaren bisher den
erfien Platz; doch beginnt Großbritannien, das barin bie große
Menge geringer Waare liefert, auch beſſere Qualitäten zu mäßigen
Breifen auf den Markt zu bringen. Großbritannien liefert auch bie
Maſſe geringwerthiger Deden, Coatings und Dvercoatingd, worin
bie Deutſche Waare für Kanadiſche Berhältnifle zumetft zu gut und
zu iheuer iſt. Jerſeys find zur Zeit auß ber Mode. In Unter;
zeugen und Strümpfen macht Deutihland Verſuche im Wettbewerb
mit Großbritannien, der Schweiz und Franfreid. Deutſche Woll⸗
gerne ſind fehr beliebt, ebenſo Franzöſiſche; Großbritannien liefert
den großen Bedarf in billigen Sorten. Billige Teppiche werben
viel in Kanada jelbft fabriziet; doch genügt bie Induſtrie bei
385
Weiten nicht dem ſtarken Bedarf; die Einfuhr bavon entfällt faft
völlig auf Großbritannien.
Sn Leinenmwaaren liefert das letztere ebenfalls bie große
Menge grober und billiger Waare; von Deutihland Tommt etwas
feineres Tiſchzeug und feinere Tiſch⸗ und Bettwäſche.
Filzſchuhe kommen aus Deutihland,; aud Bringt bie
Kanadiſche Induſtrie Viele auf den Markt. Seidenſchuhe liefert
Deiterreich.
Die befleren Gummiſchuhe kommen zumeift aus ben Ber
einigten Staaten von Amerika; bie in Kanada bergeftellten find
minder haltbar. Waſſerdichte Stoffe liefert hauptſüchlich Groß⸗
britannien.
Bolftermwaaren bringt neben Großbritannien und Frankreich
auch Deutihland auf den Markt.
Knöpfe, Knopfbezüge und GSteinnüfle für Knopffabrikation
kommen bauptfädlic aus Deutſchland.
Die Kanadiſche Anbuftrie liefert billige Hüte aller Art. Harte
Filzhüte kommen indeß fait ausſchließlich aus Großbritannien;
weiche Filz- und Wollhüte viel aus ben Bereinigten Staaten von
Amerika, feinere aus Frankreich und Belgim. Die lebhafte
Kanadiſche Mützenfabrikation verarbeitet meiſt Britiſche Stoffe.
Beſſere Strohhüte werden aus Großbritannien und den Vereinigten
Staaten von Amerika bezogen, feinere Damenbüte aus Frankreich,
Deutichland und Defterreich.
Metalle, Metallmwaaren, Inftsumente, Uhren u. f. w.
Die Kanadiſche Induſtrie verbraucht viel aus ben Bereinigten
Staaten von Amerila eingeführtes Zinn, Blei, Meffing und Kupfer,
ferner Zink; an ber Einfuhr des Letzteren ift auch Deutſchland
ziemlich ſtark und fleigenb beiheiligt. Die Hauptmenge ber in dieſen
Metallen benötbigten Waaren wirb im Lande felbft hergeſtellt; doch
liefert das Außland, beionderd Die Bereinigten Staaten von Amerika,
in alledem aud einen nicht unbeträdhtlihen Theil.
Das Roheiſen für feine Eijenfabriten bezieht Kanada zumelft
aus den Bereinigten Staaten von Amerika. Schwergußwaaren, ind«
beionbere Difen und GSentralbeigungen, ftellt bie Ranabtiche Snbuftrie
in großen Mengen ber; doch Iiefern auch bie Vereinigten Staaten
von Amerika Bieled. Auch die übrigen Eiſenſchwergüter kommen
bauptiächlich au den Bereinigten Staaten von Amerika unb ferner
aus Großbritannien, weniger aus Belgien und Deutſchland. Groß
britannien liefert indbefonbere bie große Mafle ber von ben
Kanadiſchen Eifenbahnen verbraudten Stahlſchienen. Deutſchland
bringt Radreifen für Lokomotiven, Träger und Pferdebahnſchienen,
Schmiebes und andere Röhren, ferner Telegraphendraht, fowie
Stahldraht für bie Kanadiſche Pianofortefabritation auf den Markt.
In Drahtſeilen und Zaundraht hat ber Hohe Schutzzoll das Einfuhr«
geihäft feit Jahren lahm gelegt; doch dürfte bie in bem neuen
Kanadiſchen Tarifgefegentwurf für Zaundraht vorgefehene Herab⸗
jegung des Holle auf bie Hälfte die Ginfuße darin wieber
ermöglichen.
In Hämmern, Herten, Betlen, Spaten, Feilen, Sägen, Schlöflern,
Schrauben, Bolzen, Nieten, Nägeln und Drabtftiften läßt die buch
bie hohen Zölle geſchützte Kanadiſche Inbuftrie eine Zufuhr kaum
zu, eher in Wagenachien und Federn.
In Kortziebern, Zangen, Bobrern, Birkeln, Mantels und Huts
baten, Ketten, Wageneiſentheilen, Bolfternägeln, Hängeſchlöfſern
Krahnen, Nadeln und Metalllnöpfen Iiefert Deutichland Vieles. In
Schneidewaaren Bringt es Gußſcheeren, gewöhnlide unb mittlere
Stablicheeren und ebenfolde Tafchenfebermefler in großen Mengen
nad Kanada, barunter die billigften Sorten. Die guten und
386
theueren Deutſchen Waaren diefer Art begegnen meift flarker Vor
eingenommenbeit; immerhin haben ſich befte Deutſche Raſirmeſſer
feit Jahren den erften Platz erobert, fo dag Großbritannien barin
nur nod) die gemöhnlichere Waare liefert; in allen übrigen befleren
Schneidewaaren beberriht Großbritannien aber den Kanadiſchen
Markt faft ausſchließlich; doch bürften bei tabellofer Lieferung und
mäßigeren Preifen ſich noch manche befiere Deutſche Artikel ein
führen laffen.
Die Einfuhr Deutiher emaillirter Eifenwaaren, Töpfe,
Näpfe, Teller, Taſſen, bat ſich in den letzten Jahren ſtark entwickelt,
ſeitdem ſich die Fabrikanten dazu verſtanden haben, dieſelben in den
hier beliebten Amerikaniſchen Fagons und in Britiſchen Hohlmaßen,
zu mäßigem Preiſe, in guter Ausführung herzuſtellen. In emaillirten
Stahlwaaren ſind dagegen die Vereinigten Staaten von Amerika
in Güte und Form bisher unerreicht.
Die Vereinigten Staaten liefern auch viele Patentartikel, vorzügliche
Handwerkszeuge aller Art, Schlöffer, Thür: und Fenfterbefchläge.
Belocipede werben in Kanada bergeftellt; doch wiſſen belannte
Britiihe Fabriken durch fportgemandte Vertreter auch ihrer Waare
zu guten Preilen Abſatz zu verſchaffen. In Schlittſchuhen Tiefert
Deutihland eine geringe Duantität zum Theil theuerfier Art; Die
früber bedeutende Einfuhr von billigen Deutihen Sclittfhuhen ift
durch Die Hohen Zölle unterbunden.
Waffen werben von Großbritannien und Belgien eingeführt;
Deutſchland liefert nur wenig davon.
Im Bagenbau, in ber Herſtellung von landwirthſchaftlichen
Maſchinen, einfachen Bergwerks⸗ und anderen Mafchinen ift bie
Kanadifche Inbuftrie entwidelt.
Plattirte Wanren werben ebenfalld viel im Dominium pros
duzirt. An Nidelmaaren ift nur geringer Bebarf, ebenfo an
Aluminiumgegenftänden. Immerhin find geringe Schmuckſachen
darin einführbar.
Im Muſikinſtrumentenbau, bejonder3 von Drgeln und
Bienos, leiftet die Kanadiſche Induſtrie Gutes. Die Gehäufe aus
Deutichland bezogener Pianos haben vielfah nicht ber trodenen
Wärme der im Winter meift überheizten Kanadiſchen Hänfer zu
widerfiehen vermodt. In kleineren Muſikinſtrumenten bringt
Deutihland Bieles auf den Markt, ebenjo in wiflenichaftlichen,
Strurgifchen und phyſikaliſchen Inſtrumenten.
Der im Sande eifrig betriebene Kirchenbau zieht eine Einfuhr
non Kirchengloden nad fi.
Gute Lampen kommen von ben Bereinigten Staaten von
Amerila, ebenjo Uhren, legtere aud) auß ber Schweiz. Gemöhnliche
Lampen und neuerdings viele Wederubren liefert Deutichland, unter
letzteren aber mangelhafte Waare, die ihm den Markt zu vers
derben droht.
Papier, Drudfahen, Lumpen u. f. w. An ber Papier
einfuhr nah Kanada, defien eigene Induftrie den Bebarf bes Landes
bei Weitem nicht deckt, ift auch Deutichland betheiligt, befonderd in
Bapeterien. Bhotoprapbifches Papier kommt in geringer Duantität
von Deutihland. Stark anwachſend ift bie Deutfche Einfuhr von
Buntdrucken aller Art, wie Etiletten für Cigarrenkiften u. |. m.
Deutichland Liefert ferner Holzſchnitt⸗ und Stahlſtichplatten und
Druderihwärze, jowie Bücher wiflenfchaftlihden Inhalts. An ver
Einfuhr von Lumpen zum Berbraud in der Papierfabrilation tft
Deutſchland gewöhnlich ſtark betheiligt; doch litt die Einfuhr im
Jahre 1892 in Folge des Ausbruchs der Cholera in Hamburg.
Putz⸗, Oalanteries, Leder⸗, Pelzwaaren u. f. w.
In Hutfedern, künſtlichen Blumen, Täſchner⸗, Spiels
Kanada.
und Galanteriewaagren liefert Deutſchland Vieles, im Wettbewerb
mit Defterreih und Frankreich, ebenfo in den landesüblichen kurzen
Tabakpfeifen; in den letzteren kommt neben dem Britifchen und
Stanzöfiichen Wettbewerb neuerdings beſonders der Defterreichtiche auf.
Sn Spazierftöden bringt Dentfhland Manded auf den
Markt, mehr in Schirmen, beſonders in befleren dunklen unb
mobefarbenen Damen » Sonnenidirmen. Großbritannien Liefert
geringere Schtemforten. Auch die Kanadifche Induſtrie ſtellt viele
Schirme und Schirmtheile her.
In der Einfuhr von Lederhandſchuhen flehen Franlreid
und Großbritannien voran; doch befindet fih unter den Britifchen
Einfuhren viel Deutiches Erzeugniß. Die junge Kanadiſche Hand⸗
ſchuhinduſtrie bezieht Ziegen⸗, Lamm⸗ und Wildleder gegerbt, gefärbt
und glacirt in fleigendem Maße aus Deutſchland. Neuerdings ftellt
das Kanadiſche Gewerbe bereits ſelbſt glacirtes Handſchuhleder ber
und verbraucht dazu ungegerbte Biegenfelle au dem Auslande.
Die fehr Träftige Kanadiſche Schuh⸗ und Gtiefelfabrilation
führt lackirtes Kalblever von Deutichland ein.
Die Kürſchnereien Kanadas laufen in Deutſchland zubereitete
Aftrachans und Belzimitationen. Die Robbenfelle für den Kanadiſchen
Gebrauch werden in London zubereitet. Die übrigen eingeführten
elle werben in Kanada felbft durch Burichter und Kürſchner meift
Deuticher Ablunft verarbeitet.
Die Einfuhr von VBorften, Bürften und Pinfeln aus Deutjch⸗
land ift fteigend.
Ausfuhr.
Bon Kanadifhen Erzeugnifien wurden, der Kanadiſchen Statiſtik
zufolge, ausgeführt in ben Fistaljahren, endend den 30. Juni:
1891. 1892. 1893.
Werth: Dollars.
Bergbauprobulte ........ 5 784148 5906471 5329890
Siichereiprobufte ......... 9715401 9576398 8743050
Forſtliche Erzeugnifle..... 2422015 22281744 26 359 910
Thiere und Thierprobufte 25967 741 28594850 31736 499
Aderbauprodulte......... 18 666 858 22113234 22049 4%
Fabrilate............... 626249 7040988 7693 959
Die Ausfuhr Kanadas in landwirthſchaftlichen Erzeugnifien
hebt ſich im Allgemeinen kräftig. Auch fteigt Die Ausfuhr von
forftliden und induftrielen Probulten. Dagegen tft die Ausfuhr
von Fiſcherei⸗ und Bergwerksprodukten in letzter Zeit etwas zurück⸗
gegangen.
Die oben angegebenen Ziffern ſind unvollſtändig, da der Grenz⸗
verkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika fih zum Theil
der Kontrole entzieht. Man hätte ben Geſammtwerth ber nidt
tontrolirten Ausfuhr nad ben Bereinigten Staaten in den legten
Jahren auf je 3 bis 31/2 Mill. Dollars
Bergbauprodukte.
Die Kanadiſche Mineralienausfuhr wendet ſich überwiegend
nach den Vereinigten Staaten von Amerika und ziemlich lebhaft
auch nach Großbritanmien. Weit Über bie Hälfte ver Ausfuhr ent⸗
fänt auf Kohle, die beſonders viel nach der Weſtküſte der Vereinigten
Staaten abgejett wird. Im Jahre 1893 wurde Kupfer für annähernd
400 000 Dollars, Gold für 250000 und Silber für 65000 Dollars
ausgeführt. Im Jahre 1892 erreichte die Ausfuhr von Nidel und
Asbeſt je tiber 1/s Mil. Dolars im Werth, fiel indeß im Jahre 1892.
Die ſtark zurückgegangene Phosphatausfuhr in Kanada wird fo lange
nit wieder aufblüben können, als die Phosphatgewinnung in
Kanaba.
Florida eine beſonders bequeme bleibt. Auch die an ſich nicht
bedeutende Ranganausfuhr bat nachgelafſen. Dagegen weiſt die
Glimmerausfuhr ein Fräftiges Anwachſen auſ.
Deutfäland bezieht Asbeſt, Kupfer, Ridel und Phosphat von
Rana
Fiſche reiprodukte.
Hauptjſachlich werben Stockfiſch, Lachs, Rakrele, Hering und
hummer verſchifft und zwar zumeiſt nad den Vereinigten Staaten
von Amerika, den Weſtindiſchen Inſeln und nah Großbritannien.
Letztereß nimmt insbeſondere Lachs und Hummern in Büchſen ab.
Die Kanadiſche Thranausfuhr iſt noch unbedeutend.
Holzausfuhr.
Zur Ausfuhr gelangt hauptſächlich Bauholz aller Art. Die
Bereinigten Staaten von Amerika find die Hauptabnehmer. Ein
betrãchtlicher Theil wird auch nad Grofbritannien, Sübamerkfa
und Auſtralien verſchifft. Geringe Mengen geben nad) dem Europäs
iſchen Kontinent, etwas aud nach Deutſchland.
Snduftrieergeugiffe
Die Kanadiihe Induſtrie verlauft ind Ausland: Ackerbau⸗
Gerätbichaften, Mufilinftrumente, billige Bauınmwollens und andere
Belleidungsartitel, Schuhe, ſonſtige Leberwaaren, ferner Neſſer⸗
ſchmiedewaaren, Bier und raffinitien Zucker. Das Meifte davon
geht nad) den Bereinigten Staaten von Amerika, auch nach Reus
fundland und den Weftindiihen Anfeln. Leder wird überwiegend
neh Großbritannien ausgeführt, Deutſchland bezog von Kanada
im Fislaljahr 1893: Aderbaus@erätbichaften für etwa 81000 Dollars,
Orgeln für 16500, Wagen für 1800, Maſchinen für 1250 und
Sohlleder für 230 Dollars. .
Zandwirtbihaft und Jagd.
Der Ueberihuß der Kanadiſchen landwirthſchaftlichen Erzeugnifie
wendet fich, feit der Abjay nad den nahen Vereinigten Staaten von
Amerika ſtark erſchwert ift, in der Hauptſache nah Großbritannien
und in geringerem Maße nad Reufundland, Weftindien, Deutichland
und anberen Länbern.
Im Fislaljahe 1898 wurbe der Kanadiſchen Statiſtik zufolge
an Kanadiſchen landwirthſchaftlichen Produkten ausgeführt:
nad) nad
Großbritannien. Deutſchland.
Dollars. Dollars.
Käſe im Werth von über 13500 000 —
Butter ............... 1 100 000 1175
Weizen ......... ...... 6 660 000 17 300
Safer ................ 2 000 000 5 300
Roggen ...n..... none 24 500 9500
Buchmeizen....... . 32 500 97 800
Heu.................. 565 000 17 000
Klees und Grasfast.... 136 000 b 380
Aepfel, frilhe ......... 2 250 000 700
„ geteodnde...... 41 500 110 400
Hopfen ..... .......... 45 000 —
Erbin ............. 1 700 000 115 850
Kleie................. 87 500 1.200
Wein.............. .. 2000 —
Tabakſtengel uud Abfäll — 8 600
Die angegebenen Ziffern Bleiben hinſichtlich Deutichlands zum
Theil erheblich Hinter der Wirklichkeit zurück. Von nicht Kanadiſchen
Deutiches Handeld-Nrchin 1894. II.
387
Produkten wird beſonders Mais und viel Weizen aus den Ver⸗
einigten Staaten von Amerika Über Montreal nach Deutſchland
verſchifft. Die vorjährige ſtärkere Ausfuhr Kanadiſchen gepreßten
Heus nach Deutſchland hing mit dem damaligen Futtermangel
zuſammen.
Etwa 100000 Stüd Kanadiſches Rindvieh im Werth von
7400000 Dollar wurden im Sabre 1898 nad Großbritannien
verihifft, etwa 2000 Stüd im Werth von 150000 Dollar nad
Deutihland. Die Bereinigten Staaten von Amerika bezogen etwa
400 Stüd Rindvieh, 10000 Pferde, 12000 Schweine und gegen
337000 Schafe aus Kanada. Nah Großbritannien murben etwa
2000 Bierde im Werth von 275000 Dollars verſchifft. Daſſelbe
Zand bezog viel Kanadiſchen Sped, ferner 4 Mill. Dutzend Eier;
nad ben Vereinigten Staaten von Anterila wurden etwa 21/3 Mil.
Dutzend Eier veriendet.
Nach den Bereinigten Staaten liefert Kanada auch Roß⸗ und
Rindviehhaer, Hufe, Horn, Knochen und Häute in nit un⸗
bebeutendem Maße, ferner Schlachtviehabfall zu Dungzweden.
Bon dem Veberihuß Kanadas an Rohpelzen Taufen bie New⸗
Horker Händler etwa ein Drittel auf; der Haupttbeil und inäbefondere
die Robbenfelle werben nad) London geſendet, eine geringe enge
von Kanadiſchen Rauchwaaren gebt nach Leipzig.
Die Handelös und allgemeinen wirthſchaftlichen Berbältnifie
Kanadas während ber Sabre 1892 und 1898 waren im großen
Ganzen zufriedenftellend, das Geihäft in manden Einfuhrzweigen
ziemlich gut. Der Erlös für die auögezeichnete 1891er und bie gute
1892er Kanadiſche Ernte Hatte die Konſumtionskraft und ⸗Luſt
geoßer Bevölkerungskreiſe des Dominiums geftärkt.
Dagegen macht ſich neuerlich nach der minderergiebigen Ernte
des Jahres 1893 Geldknappheit bei einem Theil der Kanadiſchen
Landleute geltend, welche bei dem ſtarken Niedergange ber Getreide⸗
preiſe mit dem Verkauf der Ernte thunlichſt zurückhalten; ſie bean⸗
ſpruchen ungewöhnlich lange Kredite von den Detailkaufleuten, bie
iänen Waaren liefern, und dieſe ftellen dementſprechend das gleiche
Berlangen an die Großfaufleute. Zudem hat die Ungewißheit über
die fernere Geftaltung bed Kanadiſchen Zolltarifs, deſſen Neuentwurf
am 28. März 1894 vorläufig in Kraft getreten tft, feit den letzten
Monaten dahin geführt, daß einzelne Zweige bes Einfuhrgeichäfts
ihren Waarenbezug einfchräntten. Andererſeits wird ber Kanabifche
Markt durch die Waarenmengen beeinflußt, melde die Vereinigten
Staaten von Amerika feit dem Hereinbrechen der 1893er wirthſchaft⸗
lihen Krifis mehr wie üblich gu geringen Preiſen über bie Grenze
geworfen haben. Sodann macht ſich fühlbar, daß die Kanadiſchen
Geldleute ſehr erhebliche Beträge, mit denen fie in den Vereinigten
Staaten fpelulirten, bei jener Kriſis eingebüßt haben. Auch mahnt die
Nothlage des Nahbarlandes zur Vorſicht und trägt etwas zur Ein»
ſchränkung der Kaufluft bei. Im Uebrigen ift Kanada durch dad Danieder⸗
liegen der wirthſchaftlichen Kräfte ber Vereinigten Staaten nur wenig
berührt worden. In Kanada rüttelte Niemand an ben beftehenden
MWährungsverbältnifien, und während in ben Vereinigten Staaten bie
Furcht vor einer Aenderung des Zollſyſtems vielfach zur Lähmung ber
Gewerbsthaͤtigkeit führte, waren bie wichtigeren Kanadiſchen Induſtrie⸗
zweige fiher, daß die erwarteten Aenderungen bed Kanadiſchen Bolls
tarif8 auf ihre Exiftengbedingungen gebührende Nüdfiht nehmen
würden. So trat in dem Kanadiſchen Wirthſchaftsleben weber große
Roth, noch ausgedehnte Arbeitslofigteit ein. Panikhafte Anforderungen
der Gläubiger, die in den Vereinigten Staaten zum Sturz von vielen
Bankinftituten führten, blieben den Kanadiſchen Banken eripart. Nur
eine Tleinere Kanadiſche Bank ift während ber lekten zwei Jahre
53
388
in Zahlungsſchwierigkeiten gerathen, und bie unter den Kanadiſchen
Detailiften nicht feltenen Falliſſements waren im Jahre 1893 nur
wenig zahlreiher als im Durchſchnitt der Vorjahre.
Die Bevölferung Kanadas, das an Flächeninhalt beinahe Europa
gleichfteht, wird derzeit auf nod nicht volle 5 Mill. Köpfe geichätt.
Die Volkszählung ergab in den Jahren:
I87L. .............. 3635 000 Einwohuer,
1881 ............... 4326 000 n
1891 ............... 4 838 000
Ueber 71 pCt. der Gefammtbewohner Iebte im Sabre 1891 außer:
balb der Städte. Bei nur 1660000 Berfonen weift die bamalige
Zählung die Erwerbsbeſchäftigung nad; unter diefen fanden Arbeit:
in der Landwirthſchaft. über 735000 Berjonen,
in der Fiſcherei ....... „» 27000 „
im Bergbau.......... „ 15000 n
in der Holzfälerei..... „ 12500 n
in ber Fabrilation .... „ 820.000 n
in Handel und Verkehr. „ 186500 „
im Haushalt u. ſ. w. ala
Bedienfiete......... „ 246 000
Die Zahl der erwerbenden Perfonen ift indeflen weienttic größer,
wie benn beijpieläweife im Jahre 1892 bie Anzahl der in der Kana⸗
diſchen Fiſcherei beihäftigten Männer amtlih auf über 63500 be:
rechnet worden ift.
Die natürlihen Hülfsquellen des Dominiums find in erfter Linie
Landwirthiaft, ferner Waldungen, Mineralſchätze, Fiſcherei und Jagd.
Landwirthſchaft. In Kanada werben alle Europäifchen Arten
Getreides, Hülſen- und Wurzelfrüchte mit gutem Grfolge gebaut.
Das Wachsſsthum iſt in dem auf einen meiſt harten Winter ziemlich
unvermittelt folgenden heißen Sommer ein ungemein ſchnelles. Die
Kartoffel gedeiht ebenſo wie Gemüſe zu beſonders großen, aber nicht
ſehr ſchmackhaften Exemplaren. Der Maisbau iſt bedeutend. Die
Obſtkultur zeitigt gute Aepfel und Pfirſiche. Weinbau wird in den
zwiſchen den drei öͤſtlichen Kanadiſchen Seen gelegenen geſegneten
Landſtrichen ber Provinz; Ontario betrieben; im Jahre 1893 wurden
3 Mil. Weinftöde gezählt. Hopfen, der wild gedeiht, wird neuerlich
angepflanzt. Tabakbau wird vielfach betrieben. Die in Kanada durch
Staatsprämien angeregte Kultur von Buderrüben ift bisher nicht
von der Stelle gelommen.
Sm Jahre 1891 waren in Kanada angefäet:
3 780 000 Ader (2,47 Ader — 1 ha) mit Hafez,
2725000 „ mit Weizen,
785000 » „Gerſte,
KWO „ u Kartoffeln.
Für den Anbau des jeiner Härte wegen begehrten Kanadiſchen
Weizens ftehen noch ausgedehnte Gebiete in ber Provinz Maniteba
und im Norbweften Kanadas ofjen. Die Weizenernte des Dominiums
wurde im Jahre 1891 auf über 60 Mil. Buſhel und für das Jahr
1892 auf über 48 Mill. Yufhel geſchätzt. Während in Kanada Weizens
und Haferbau anfteigen, geht dic Gerftenkultur feit der Abfchliekung
bed Markte ber Vereinigten Staaten zurüd. Sm Oſten Kanadas
macht der Körnerbau mehr und mehr ber Graßzucht Platz. Heu
wurde im Jahre 1851 von 41/3 Mil. Ader Land gewonnen, im Sabre
1891 von 6,2 Mill.
Es hängt dies mit dem ſtarken Anwachſen der Viehzucht zus
fammen. Im Sabre 1891 wurden in Kanada bereit3 gezählt über:
1440 000 Stüd Pferde,
4000000 „ NRindvieh und über
170000 „ Schweine.
Kanada.
Die Schafzucht des Dominiums befindet ſich im RUfgange; im
Jahre 1891 waren etwa 2% Mil. Stück Schafnieh gegen 8 Mil. im
Sabre 1881 vorhanden. Die früher ſehr lebhafte Ausfuhr von
Iebendem Rindvieh und gefrorenem frifchen Rindfleiſch Bat verhält
nißmäßig ftarf gelitten, feitbem Fälle von Tuberkuloſe bei Kanadiſchen
Rindern feftgeftellt worben find. Auch Schafe und Pferde gelangen
zur Ausfuhr. Die Käferei wird durch amtlihe Wanderlehrer re
gterungsfeitig gefördert und hat ſich neuerdings zur bauptfädlichiten
Ianbwirthichaftlicgen Ausfuhrinbuftrie Kanadas entwidelt; die Butterei
Kanadas hebt fi. Viel ausgeführt werben aud Weizen und Hafer,
ferner Erbfen, Früchte unb Gen.
Mald. Die Nutzholze Urwaldungen Kanabdas, befonbers in ven
Provinzen Ontario, Quebec und Britiſch⸗Kolumbia, dürfen noch für
lange Zeit als unerſchöpflich betradjtet werden. Die Holzgemwinnung
findet in großem Make ftatt, wird indeſſen ſchwieriger, ba Die ben
bequemeren Verkehrswegen naheliogenden Beftänbe beveitö ſtark ab:
geholzt find. Die Dominials und ProvinzialRegierungen vergeben
das Net dei Holzichlages an Privatımiernehmer gegen Abgaben.
Auch Kapitaliften ber Vereinigten Gtenten von Amerlix find bei ver
Ausnutzung des Kanadiſchen Holzreichthums beiheiligt. Ein geregelter
Sorftbetrieb findet Bisher nicht flatt. Waldbrände thun viel Schaden.
Die Ausfuhr von bearbeiteten Holz ift fehr Mark.
Bergbau. Abgeſehen von Zinn, tft daß Vorkommen wohl aller
befannten, werthuolleren Mineralien und Metalle in Kanada nad:
gewiefen. Die Dominialregierang bemüht fi um Auffugung der
verhältntkmäßig noch wenig erforſchten, aber allgemein als reich an
genommenen Zagerftätten. Wangel an Kapital und bequemen Ab⸗
fuhrſtraßen Haben ben Bergbau Kanadas bisher in ber Entmwidelung
zurückgehalten.
Kanada förderte im Jahre 1892 Mineralien, einſchließlich Petro⸗
leum, Mineralwaſſer und Steine, im Werth von 191/ Mill. Dollars
oder etwa 82 Mill. Marl, darunter:
Werth:
Dollars.
Steinkohle........ Tonnen 33000001) 7200000
5 131. 2 .......... Pfund 6000000 8500000
Adsbeſt .......... Tonnen 6 000 388 500
Rupfer........... Pfund 7.000.000 821 500
Gold ............ Unzen 49 985 200 483
Silber .......... „ 905 026 264 510
Platin........... — — 230 000
Blei............. Pfund 1200 000 49 500
Eiſenerz.......... Tonnen 103250 254 000
Glimmer......... — — 100 900
Salz ........... Tonnen 45 600 162 000
Schiefer ......... on 6200 69 000
Thosphat......... 12000 157 500
Die Vetroleumförberung Beirug 7 780 000 Faß tın Werth von über
980 000 Dollars. Mineralmafler wurbe im Werthe von 75 000 Dollars
geſchöpft. Steinkohle findet ſich ingbefondere auch an ben Küften
beider Dceane, in den Provinzen Reu-Schottland und Britiſch⸗
Kolumbien; auf biefelben Provinzen vertheilt fich auch die Hauptgold⸗
förderung Kanadas. Die Phosphatgruben ves Landes Haben ſeit
dem Jahre 1890 unter bem Wettbewerb Floridad, mo die Gewinnung
eine bequemere ift, ſtark zu leiben.
Zur Ausfuhr gelangen hauptſächlich: Kohle, Nickel, Asbeſt und
Kupfer; ferner Gold und neuerdings ˖in ſteigendem Maße Glimmer.
1) Diefe amtlihen Quellen entnommene Ziffer umfaßt inbe
nicht die Geſammtkohlenförderung Kanabas.
Kanada. 389
Fiſcherei. Der Werth der Kanadiſchen Fiſcherei, einſchließlich
des Robbenfanges, betrug in den Kalenderjahren 1891 und 1892 je
etwa 19 Mil. Dollars, im Sabre 1898 über WVi / Mil. Dollars.
Stodfiih, Hering, Lachs, Molrele und Hummer bilben den Haupt»
fang. Ueber 1100 Schiffe und 31 500 Boote dienen ner Fiſcherei, die
hauptſächlich an der Atlantiihen Küfte betrieben wird, aber in erheb-
lichem Maße au auf den Binnenwählern und am Stillen Deean.
Der Robbenihlag in deu Geſammtgebiet bei nörbligen Stillen
Oceans ergab im Jahre 1893 142112 Felle; Davon entfiel etwa bie
Hälfte auf Kanadiſche Schilfe.
Die Ausfupre Kanadas an Fiſchereiprodukten ift ſehr erheblich.
Jagd. Kanadas Yagderirag ift fehr groß, indeſſen ziffermäßig
nicht feftzufiellen. Ein ſtarker Rückgang des Wildbeſtandes iſt im
Allgemeinen nicht wahrnehmbar. Gs beſtehen ſeit Jahren Wildſchon⸗
zeiten. Die Indianer und Trapper bringen hauptſächlich Felle von
Bär, Biber, Bifamraste, Roth⸗, Silber⸗ und Schwarzſuchs, Luchs,
Narder, Rerz, Diter, Stinthier, Vielfraß und Waſchbär zur Ab⸗
lieſerung. Daneben werben Hieſcharten, Elenthier, Bergſchafe u. a. ur.,
fowie vielerlei Federwild geingt, Der Biſon ift in Kanaba, gleich:
wie in den Bewinigten Staaten, bis auf wenige Exemplare aus⸗
gerottet. Das Hauptgeſchäft in Tyellen wird auch beutzutage noch
duch die HublonsBayrKompagnie gemacht. Die Preiſe fait ſämmt⸗
liher Pelzarien haben kürzlich ſehr erhebliche Rildgänge erfahren;
Boch rechnet men auf einen balbigen Preisaufſchwung.
Die andgeführten Kanadiſchen Welle gelangen zumeift auf dam
Zonboner Narkt zur Außlion.
Induſtrie. Im Jahre 1891 beſtanden in Kanada bereits mehr
ala 75000 gemerbliche Betriebe mit einem Anlagekapital von über
350 Mil. Dollars. Diejelben verarbeiteten Rohmaterial im Wexthe
von etwa 256 Will. Dollars, zahlten annähernd 100 Mill. Dollars
Sahreslöhne und lieferten Erzengnifie im Werthe von über 475 Mil.
Dofars.
Der Jahresawerth der in Kanada hergeitellten Produkte vertheilte
fi im Jahre 1891 auf die wichtigeren Unternehmungdarten, wie
folgt:
Werth: Werth:
Mill. Dollars. Mil. Dollars
Getreivemühlen......... 52 Mufilinftrumente ....... #:
Buderraffinerien. ......- 17 Schuhe und Gtiefel..... 19
Kaäſereien,............ 10 Gerbereien....... ....... 11
Brennereien u. Brauerei 8 Baumwollenipinnereien
Fleifchpölefanftatten „.... 7 und Webereien ....... 845
Rahrungspräfernen...... . 65 Wollſpinnere ien u. Webe⸗
Fleiſch⸗, Fiſch⸗, Frucht- und reien .............. 840
Gemüfelonjersen...... 4 Kürfehner und Hutmacher 5
Tabakfabriken .......... 2,30 Sattlereien ............ 4
Delraffinerien ........-. 2 Gießereien u. ſ. m. ..... 17
Siihölraffinerien ....... 0,06 Landwirthſchaftliche Ges
Sägemühlen ........... 60 räthe ............... 1,60
Bagenbauanftalten...... 9,60 Eiſen⸗ u. Zinnblechwaaren 6,70
Tenfter: und Thürrahmen⸗ Eiſenſchmelzen.......... 3
fabrilen ............. 8,70 Walzwerke ............ 1,75
Tiſchlereien rn. ...... 7,70 Maſchinenbau .......... 1,50
Schiffäwerften.......... 3 Nagel⸗ u. Drabtftiftimerfe 1,40
Die Hauptin duſtrie⸗Provinzen Kanadas find Ontario und Quebec
die induſtriellſte Stadt des Dominiums iſt Montreal. Viele Zweige
der Kanadiſchen Induſtrie haben ſich erſt im Schutze ber ſeit 16 Jahren
eingeführten hohen Bölle kräftig entwickeln kömen; bie meiften find
im Aufſchwung begrifjſen. Chart nachg⸗elaſſen hat der Holiſchiffbau,
der ehemals in Neu⸗Vraunſchweig blühte; der Grund tft im Zurück⸗
weichen der Segelihiffe vor den Dampfidiffen. und in ber Zollab-
fhließung der Vereinigten Staaten zu ſuchen. Im Sabre 1892
wurden in Kanada 265 Schiffe mit einem Raumgebalt von zufammen
28 770 Reg. Tonnen gebaut.
Im Allgemeinen werden in Kanada biäher nur gröbere Konſum⸗
tionswaauren fahrisirt. In Manufaktur, Metall- und Papiermaaren
vermag bie Induſtrie des Dominiums bei Weitem nicht den Landes⸗
bebarf zu deden. In Modewaaren ift Kanada fait ganz auf das
Ausland angewieien. Die Kanadiſche Seibenweberei, Handſchuh⸗
macherei, Glaſs⸗ und Guttaperchefabrilation ift noch gering.
Die Baummellen- und im Weientlichen die Eifeninbuftrie bes
ziehen ihren großen Bebarf an Rohmaterial aud dem Auslande,
ebenfo die AJuderraffinerien u. a. m. Die Tabalfabrilation und bie
Kürfchnereien entnehmen gleichfalls einen erheblichen Theil ihres
Materiald dem Auslande. Den Koblenbebarf der Induſtrie⸗Provinzen
Kanadas deden zum größten Theil bie nahen Gruben ber Vereinigten
Stasten.
Bon den Induftrieerzeugnifien, die Kanada feinerfeitß in ba
Ausland abſetzt, find in erfter Linie die großen Mengen Holzganz-
und ⸗Halbfabrikate zu nennen, ferner Leder, Iandwirthichaftlihe Ma⸗
ſchinen, Muſikinſtrumente, Branntwein, billige Baummollenwaaren
und Tauwerk.
DaB Kanadiſche Gewerbe leidet darunter, daß bie Bereinigien
Staaten von Amerila wurd; günftigere Löhne die tüchtigeren Arbeiter
an ſich ziehen.
Verkehrsweſen. Im Ueberfeehbandel wurben bie Häfen Kanadas
im Fiskaljahre 1893 von etwa 13700 Schiffen mit einem Raums
gehalt von zufammen 5 370 000 Reg.»-Tormen angelaufen; im Hüften.
handel von über 60500 Schiffen mit zulammen 12800000 Reg.»
Tonnen Raumgehalt.
Im Binnenwaflerveriehr zwiſchen Kanada und ben Bereinigten
Stanten von Amerika Liefen 17980 Schiffe von zufammen 4 185 000
Reg Tonnen Raumgehalt Kanadiſche Plaͤge an.
Die Anzahl der in Kanada vegiftrirten Schiffe, einfchließlich der
Binnenverkehrsfahrzeuge, beträgt etwa 7000 mit einem Rauminbalt
von annähernd 1 Mil. RegsTonnen. Etwa ber fünfte Theil find
Dampffchiffe.
Für den Waarenverkehr kommen in Kanada während ber wärmeren
Jahreszeiten in erſter Linie feine unzähligen natürlichen und viels
fachen künſtlichen Waflerwege in Beirat. Bor Allem bieten ber
breite St. Lorenz und die großen Kanadiſchen Seen, denen er ent⸗
ſtrömt — in Verbindung mit einer Anzahl von Schleufentanälen —,
eine durchgehende Strafe vom Atlantiſchen Ocean bis zu ben Korn⸗
Yammern im Herzen des Rorbamerilaniihen Kontinents. Montreal,
die 1600 km vom Atlantiigen Deean entfernte Saupthandeläftabt des
Dominiums, unterhalb der die Fahrrinne des Stromes noch über
27 Fuß Engliih Tiefe Hat, iſt der Punkt, bis zu dem die großen
Dreandampfidiffie Großbritanniens, Kanadas, Deutihlands und
Frankreichs während der etwa fieben eisiveien Monate des Jahres
vordringen, um im Austauſch gegen ihre Seefracht insbeſondere auch
bie Ladung der Heineren Schiffe zu Übernehmen, mit denen bie
Schifffahrt von Montreal aufwärts bis in die großen Seen be⸗
trieben wird.
Die oberhalb der Stadt beginnenden Seitenlanäle zur Umgehung
der Stromfihnellen und großen Gefälle bes St. Zorenz haben 14 Fuß
mindeſte Soblentiefe. Der St. Lorenz id durch den unterhalb Mon⸗
treal8 einmündenden Richelieufluß, Turze Kanäle und den Ehamplain-
fee au mit den Hudſon verbunden, wohurd ein Waſſerweg zwiſchen
53%
390
Montreal und New⸗NYork bergeftellt wird. Durch den Ditawafluß,
den größten Nebenfluß des St. Lorenz, und zwei kurze Seitenkanäle
ift ferner eine durchgehende Waflerfiraße zwiihen Montreal und
Dttawa, ber politichen Hauptfladt des Dominiums und dem Haupts
fit der Kanadiſchen Holzfägeinduftrie, geſchaffen. Ditowa wiederum
iſt durch den Rideaukanal auf kürzeftem Wege mit dem Ontariofee
verbunden. Oberhalb der Hauptflabt iſt der Ottawa noch auf längere
Einzelſtrecken mit Dampficiffen befahrbar. Bald auf kürzere, bald
auf fehr weite Streden find ebenjo die anderen Kanadiſchen Yluß-
Läufe und inäbefondere auch die großen Ströme des norbweftlichen
Kanada ſchiffbar und befahren; ſtarke Flußgefäle und Abſtürze
hindern indeß einen Durchgangsverkehr. Neben den erwähnten Kanal:
ſyſtemen find in Kanaba noch einige weniger wichtige Kunſtwaſſer⸗
ftraßen vorbanden. Ein lediglich durch Kanadiſches Gebiet führender
Schifffahrtsweg zwiſchen dem Dberen und Huron⸗See fol bis zum
Juli 1894 fertiggeftellt werden.
Die Geſammtſumme der vom Dominium für KRanalbau bisher
veraußgabten Koften beträgt annähernd 60 Mill. Dollars. Die Unters
haltungskoſten der Kanäle find in dieſem Betrage nicht einbegriffen.
Für die Benutzung der Kunftwaflerftraßen werben Abgaben erhoben,
die im Fiskaljahr 1893 über 350 000 Dollar netto ergaben.
Der Sit der Haupteiſenbahnen Kanadas iſt Montreal. Mit
Haltfag, dem wictigften ſtets eisfreien Atlantifhen Hafen des Domi⸗
niumd, {ft es durch einen Strang der Grand Trunt Railmay und
defien Fortiegung, der SnterlolonialsEifenbahn, verbunden; ferner
durh die Kanadiſch⸗Pacifiſche Bahn mit dem gleichfalls daß ganze
Jahr eisfreien Vancouver am Stillen Drean, von wo aus zur Zeit
drei große Dampfihiffe der Iehgenannten Eiſenbahngeſellſchaft den
Verlehr mit Dftafien vermitteln und zwei Dampfboote über Hawaii
und Fidſchi nach Aufiralien laufen. Auch mit Ottawa, Duebec, St. John
in Neu-Braunfhweig, fowie mit den ſtets eiöfreien Atlantifchen Häfen
ber Bereinigten Staaten von Amerila, insbeſondere mit Portland,
Bofton und New⸗NYork, ift Montreal durch Eifenbabnftreden verbunden.
Die Hauptlinie der Grand Trunk Eifenbahn führt von Montreal nad
Chicago und verzweigt ſich unterwegs durch Seitenftränge vielfach in
ber fruchtbaren und volkreichen Provinz Ontario, nach deren Haupts
ſtadt Toronto auch die Kanadiſch⸗Pacifiſche Eiſenbahn eine Seitenlinie
entjendet. Diefe Bahngeſellſchaft betreibt ferner im Anſchluß an ihre
Streden, die ben Hurons und Dberen See anlaufen, in der eißfreien
Zeit eine Dampficiffslinie Über dieſe Waflerflächen.
Die Kanadifhen Bahnen befinden fi durchweg innerhalb eines
nicht fehr breiten Landgürtels, ber ſich längs der Grenze der Bers
einigten Staaten von Amerika hinzieht. Die nörbliceren Theile
Kanadas befiten keine Schienenwege, bem weitliden Kanada mangelt
ein bichteres Eifenbabnneg. Reben den erwähnten großen Eifenbahnen
beftehen noch eine Reihe Tleinerer Bahnen.
Auf Kanadiſchem Gebiet waren am 30. Juni 1898 indgefammt
15 020 Englifche Meilen ober über 24.000 km Eiſenbahn im Betrieb;
davon befinden fi etwa 2250 km im Dominialdefig. Die längeren
Strecken find faft durchweg eingeleifig. Die Gefammtbaufoften ber
Kanadiſchen Eifenbahnen belaufen fih auf über 872 Mil. Dollars
oder mehr wie 3l/a Milliarden Mark. Ihre Bruttoeinnahmen bes
teugen im Fislaljabre 1893 über 52, ihre Betriebsausgaben über
361/3 Mil. Dollars. Es wurden 22 Mil. Tonnen Fradt und
181/3 Mill. Berfonen befördert. Die Züge Haben insgeſammt in
jenem Sabre über 44 Mi. Englifche Meilen zurüdgelegt. Der Eifens
babnfrachtverfehr läßt die Güterbewegung auf Waflertunftftraßen weit
hinter ſich.
Für Landſtraßenbau und „Unterhaltung wird in Kanada bisher
Raabe | .
im Allgemeinen nur wenig geihan. Der Brüdenbau wird in einigen
Provinzen lebhafter gefördert.
Die Dominial⸗Poſtverwaltung leiſtet ſehr gute Dienſte. Mitte
des Jahres 1893 beſtanden in Kanada etwa 8500 Poſtanſtalten, von
denen 189 während jenes Jahres eröffnet waren.
Die Kanadifhen Telegraphenlinien find hauptſächlich in ben
Händen der Great Northweſtern Telegraph Company, ber Kanadiſch⸗
Pacifiſchen Eifenbahn und der Weftern Union Geſellſchaft. Die Teles
erapbengebühren find mäßig. Im Sabre 1892 befanden fih in
Kanada im Ganzen 31 841 Engliihe Meilen oder über 60000 km
Telegrapbenlinie und 2686 Telegraphenämter in Betrieb. Im Domis
nialbefig waren etwa 2500 Engliſche Meilen Telegrapbenftrede und
207 Engliige Meilen Kabel.
Das Telephonweien Kanadas ift gänzlich in ben Händen von
Privatgefeliheften und jeher verbreitet.
Die öffentliche Schuld Kanadas, welche zum größten Theil in
Großbritannien untergebracht ift, betrug zu Ende des Jahres 1893
300ꝛ / Mill. Dollars, die jährliche Binfenlaft gegen 10 Mil. Dollars.
Für 61 Mil. Dollar der Schuld Hatte die Regierung Deckung, fo
daß die Rettofhuld des Dominiums 28/s MIN. Dollar oder etwa
ı Milliarde Mark betrug. Der Schuld fiehen die beträchtlichen Werthe
ber Kanäle, der Stantseifenbahn, der öffentlidien Gebäude, ferner an
Regierungsland n. a. m. gegenüber. Kanada deckt die Binfen einer
Schuld, die Koften der Dominialverwaltung u. |. w. in der Hauptſache
mit dem Ergebniß der Zolle, bie in den letzten Jahren 20 bis 24 MIN.
Dollars einbradten, und ben Steuereinnahmen für den Verkauf von
Spirituofen, Bier, Nalz, Tabak und Eigarren im Betrage von 6 bi
8 Mill. Dollars. Die Staatseinnahmen pflegen die Ausgaben zu übers
fteigen.
Die Nettofchuiden ber Kanadiſchen Provinzen betragen fiber
20 Mil. Dollars.
Das Münzweien Kanadas beruht auf der Britiſchen Gold⸗
währung. Die Münzeinheit ift der Golbbollar, wovon 4,86%/s auf
einen Sovereign gerechnet werden; das entipricht dem Werth des
Golddollars der Vereinigten Staaten von Amerika, ber in Kanada
gejegliches Zahlungsmittel ift. Eigene Goldmünzen find für Kanada
bisher nicht geprägt worden, wohl aber Scheidemünzgen in Silber
und Kupfer. Gefegliches Zahlungsmittel find aud die vom Domi⸗
ntum im Gefammtbetrage von etwa 20 Mil. Dollars in Abſchnitten
von 4 Dollars und abwärts ausgegebenen jederzeit einlößbaren
Dominial-Roten und ferner die Roten ber 39 mit Staatögenehmigung
beftehenden Kanadiſchen Banten. Die Banken dürfen eigene Roten
nur in Abfchnitten von 5 Dollars und aufwärts und nur bis zum
Gejammtbetrage ihres eingezahlten unverminderten Kapitals ausgeben.
Behufs Einlöfung der Domintal-Noten bat die Dominial-Staatö-
tafle mindeſtens 15 p@t, des umlaufenden Betrages in Golb unb
zehn weitere Prozent in ficheren Werthen bereitzußalten. Yür den
ungebedten Betrag liegen DomintalsSchulbverfchreibungen in der
Staatskafſe.
Die Banken find verpflichtet, ſtets mindeſtens 40 pCt. ihrer
Kaffenreferve in DominialsRoten, die ihnen die Regierung gegen
Baarzahlung liefert, vorräthig zu Halten. Jede Bank Bat Gold im
Betrage von 5 p&t. der von ihr außgegebenen Noten bei der Re:
oterung zu binterlegen; der Geſammtbetrag ber vergeftalt hinterlegten
Summen baftet für die Einlöfung der Roten jeder einzelnen etwa in
Bablungsfchwierigleiten gerathenden Bant.
Am 31 Dezember 1893 betrug das eingezahlte Kapital ber
839 Kanadiſchen Banken, deren Fllialen über das ganze Domintal:
gebiet vertheilt find, zuſammen 62 Mill. Dollars, ihre Reſervefonds
Karabe.
26/3 Mill. Dollars, ihre Gefammtpaifiued 219 Mil. Dollars, in
welher Summe 34l/s Mil. Dollars umlanfender Banknoten bes
griffen find.
Die Geſammtaltiva der Banten betrugen 304 Mil. Dollars. Die
bedeutendfte Kanadiſche Bank if} die Bank von Montreal mit 13 Mill
Dollars eingezahlten Kapitals und 6 Mil. Dollars Reſervefonds.
Die vom Publikum bei ben Banken beponirten Beträge waren
am Schlußtage des Jahres 1898 170,4 MiU. Dollars gegen 171 am
%. Juni 1892 und 149 am 80. Juni 1891. Die Geſammteinlagen
des Publikums bei deu Kanadiſchen Banlen und in den Sparkaſſen
Kirug am 31. Dezember 1893 225 Mill. Dollars gegen 241 am
%. Juni 1692 und 218 am 80. Juni 1891.
Die Zahl der feit dem Jahre 1868 in Kanada vegiftrirten Patente
beträgt Über 41000, wonon 3400 auf das Jahr 1892 fallen; unter
Iegteren waren 106 Deutihe. Der Batentihug wird auf 18 Jahre
oder unter Gebührenermäßigung auch auf kürzere Zeiträume gewährt.
Die Zahl der im Fislaljahr 1892 im Dominium vegifirirten Ans
träge auf Schuß des geifligen Eigenthums, von Haudelsmarken, Ges
brauhämuftern und Floßholzmarken war 887.
Borausfihtlide Weiterentwidelung Kanadas.
Die vorfiehenden Angaben lafien zwar in vielen Zweigen ber
Kanadiſchen Bolfswirthichaft ein im Bergleih zu der geringen Bes
voͤllerungsziffer des Landes Träftiged Leben erkennen; indeflen ift
Kanada im Berhältniß gu feinem Umfange und feinen mächtigen
natũrlichen Hülfsquellen biöher nur wenig erfchlofien.
Zu fchnellerem Aufſchwung bebarf dad Dominium vor Allem
einer flärkeren VBeflebelung Die unkultivirbaren Wilpniffe, weiche
eima die Hälfte Kanadas bebeden, kommen bierfür nicht in Betracht;
auch find die Landſtriche milberen Klimas in ben älteren Provinzen
Ranabad bereit im Weſentlichen in Beftg genommen. Dagegen
harten vor Allem der Kanadiſche Rorbweften und bie davon ala
eigener Berwaltungsbezirk ausgefonderte Provinz Manitoba der Ans
fiedlerſchaaren. Die unbeftritten vorzüglichen Adergründe und guten
Veidegebiete dieſer Gegenden, welche vielen Millionen Play, Bes
Häftigung und Brot bieten, Baben biöher zufammen nur etwa
0000 Anſiedler anzuziehen vermocht, wenngleich man ſchon vor
sehn und zwanzig Jahren auf ihre Fräftige Veflebelung rechnete. Der
vergleichsweiſe ſehr Harte Winter, die ungemein lang andauernde
Schneedecke, welde bem Landmann während vieler Monate des Jahres
feine ausreichende Verwerthung feiner Arbeitäfraft geftatten, halten
Biele davon ab, fi dort nieberzulaften. Dazu macht fi in weiten
Theilen des Rorbweflend Holzmangel bei erheblihen Kohlenpreiſen
geltend.
Unbererfeitö entipricht ber bisherige Umfang der mit großen
öffentlichen Opfern durch den Rorbmeften erbauten Schienenwege bei
Beitem noch nicht den Veblirfniflen einer zur energiſchen Erſchließung
erforderlichen Bevöllerungdzunafme. Ebenfo fehlt es zur kräftigen
debung der reihen Mineralihäge des Dominiums an durchgehenden
bequemen Abfuhrſtraßen von ben Lagerftätten.
In einzelnen öftlihen Bezirken Kanadas wird die wirtäfchaftliche
Entwidelung zudem durch einen auffälligen Mangel an Unternehmungs»
uf in der Benöllerung zurüdgehalten.
Diefe Hemmungsgründe dürften zunädft fortvauern. Erſt nad
der für die nähere Zukunft wohl noch nicht zu gewärtigenben
volllommenen Beſetzung ber günftiger gelegenen Landſtriche der
Bereinigten Staaten von Amerika wird für die Himatifch nachſtehenden
Gebiete Kanadas die ſtärkere Beſiedelung zu erwarten fein, melde
die Borausfegung einer Träftigen Auſsnutzung der Raturſchatze des
391
Dominiums iR und Kanaba eine bei Wetten Böhere Stellung in
der Weltwirthſchaft veripricht, als ihm feine jetzige Bevöllerungssiffer
einzunehmen geftattet.
Trotz aller Hemmniſſe, welde bie Bumanderung nad Kanada
erfgweren und die Außmwanberung feiner Söhne veranlafien, Bat
aber dennoch ein — freilich vergleichsweiſe nicht ſchnelles — Anſteigen
der Bendllerungdziffer des Dominiums bisher fortbauernd ſtatt⸗
gefunden, und die Hebung ber Hülfskräfte bed Bandes bat damit
Schritt gehalten. Der Bollsmohlfiand, beionders unter den Land⸗
leuten Ontarios, fowie in weiten Schichten der verhältniimäßig
ſchnell wachſenden Handelds und Induftrieftäbte des Dominiums
Bat ſich ſichtlich gehoben; der Bedarf an Auslandswaare iſt
entſprechend geſtiegen und hiernach durfte die Annahme bevechtigt
erſcheinen, daß — dei Fortdauer der heutigen äußeren Lage —
Kanadas Berölterungssifier und Vollswirthſchaft auch in näherer
Zukunjt fich weiter Beben wird, wenn aud in gemefinem Schritte.
Hieht man ferner in Betracht, daß bie junge Kanadiſche Induſtrie
in vielen lohnenden Geichäftägweigen bei. Weiten nicht im Stande
it, den Bedarf des Landes zu decken, und daß ihr — im großen
Ganzen genommen — zur Verfestigung feinerer Erzeugniſſe, wie fie
ber wachſende Wohlftand mehr und mehr verlangt, die Kräfte fehlen,
ſo wird Kanada für bie Ausfuhrinbuftrien anderer Lünder als ein
für die nähere Folgezeit zwar nicht ſchnell, aber vorausſichtlich fletig
anwachſendes Abſatzgebiet angejehen werben bisfen.
Betheiligung deu werichiedenen Länder am Ranadiihen Bandel.
Die Hauptabnehmer und zugleih die Hauptlieferanten
Kanadas find, felt der Gründung des Dominiums, ſtets Groß»
britannien, das WRutterland, und bie Bereinigten Staaten von
Amerika, daB Nachbarreich, geweſen.
Einfuhr Ausfuhr
nad Kanada in ben freien aus Kanada von Kanadiſchen
Berlehr Erzeugnifien
auß8: ned:
Groß den Ber. Staaten Große den Ber. Staat
dritannien. von Amerika. Britannien. von Amerika.
Werth: Dollar.
1878 .. 68500000 47500000 88500000 42 000 000
1888 .. 52000000 56000000 47000000 41500 000
1898 .. 43000000 68000000 64000000 44.000 000
Kanadas Ausfuhr nad) Großbritannien ift ſehr ſtark angewachfen,
befonders ſeit die Zölle des Mac Kinley⸗Geſetzes der fleigenden
landwirthfchaftlichen Produktion Kanadas den Marlt bed Nachbar⸗
landes erfchwerten. Dagegen ift die Britiſche Einfuhr nad
Kanada gegen frühere Jahre erheblich gefallen; immerhin erhält fie
ſich neuerlich auf über 40 Millionen Dollar jährlich. Bon der
Einfuhr aus den Bereinigten Staaten von Amertla wird fie ſeit
Langem ftart übertroffen, wobei indeß nicht überfehen werben barf,
daß bie Union zumeiſt Rohprodukte Liefert, während Großbritannien
faft ausſchließlich Induftrieerzeugniffe auf den Markt bringt.
Auf Großbritannien und bie Vereinigten Staaten von Amerika
entfallen zufammen fieben Achtel des Kanadiſchen Außenhandels.
An dem verbleibenden Achtel find an erfter Stelle die Weftindifchen
Inſeln betheiligt, deren Hanbeldverlcehr mit Kanada ohne Rüdficht
auf ihre politiſche Yugebörigleit in den Kanadiſchen Solltabellen
zufammengefaßt if. Es gelangten von ben Weſtindiſchen Inſeln in
den leisten zwei Fiskaljahren für je über 4 Mil. Dollars Raturs
erzeugnifie nad Kanada, während das Dominium Ianbwirtbichaftliche
und Induſtrieprodukte aller Art im Werthe von 81/, und 3 Mil.
1.74
Dollars nad Den Weftindiihen Inſeln Liefeste.
Kanadiſchen Oandelsſtatiſtik der Handel mit Deutihland, demnädft
tommen ber Reihe nad) Neufundland, Frankreich, China und Japan,
Südamerika, ferner Belgien, Die Riederlande u. a.
. Die Kanadifhe Ausfuhr nah Neufundland, Sübamerila und
Belgien überwiegt Deren Einfuhr nad Kanada, die anderen genannten
Länder importiren mehr nah Kanada, als dieſes ihnen Liefert.
. Kür den Geſammthandel Kanadas mit Staaten des Eurapäildhen
Seftlanbes werben folgende Ziffern angtfährt:
Yialaljahr:
1880. 1890. 1391. 1892. 1208.
RilL Dollare.
Deutihlend.......... 5 3o AR 40 39 65 46
Srankreid.........:. 18 232 238, 3%
Belgien. .unn.... 03 0,6 08 067 - 127
Niederlande ........ 027 042 040 08 0,66
Schweiz............. 000 082 08 019 0,286
Der Kanadiſche dandel Frankreichs, welched zu einem erheblichen
Theil Der Dominialdevällerung in Stammes⸗ und Sprachbeziehungen
ſteht, hat ſich feit den letzten zehn Jahren von dem Deutſch⸗
Kanadiſchen Handel überholen laffen. Manche Zweige der Deutſchen
Ausfuhrinduſtrie wendeten dem Kanadiſchen Geſchäft erſt dann erhöhte
Aufmerkſamkeit zu, als ihr Abſatz nach den Vereinigten Stanten von
Amerika ſich ſchwieriger geſtaltete.
Es 3 betrug in den nahbenannten Fiskaljahren bie
Sodann folgt in der
. Einfuhr: Ausfuhr
aus Deutſchland von Kanadiſchen
nach Kanada Ergeugnifien
in ben aus Kanada nad
freien Verkehr. Deutſchland. Zuſammen.
Werth: Dollars.
1873 ........ 1099 926 76 553 1176 478
1874 ........ 9566 917 65511 1 022 428
1875 ..... . 7148 423 91019 839 442
1876 ........ 482 587 125 768 608 355
1877 ....... 370.694 34324 404 918
1878 ...... .. 899 326 . 122 254 6521 580
1879 ........ 440 909 112 090 552 999
1880 „2.20... 448 791 82 237 532 028
1881 ........ 934 266 84 932 1019 198
1882 .......» 1480 004 153 14 1633 118
1883 .......- 1 809 154 133 697 1 942 351
1884 ....... 1976 771 195 675 2 171346
1885 ......- 2121 269 264 075 2 385 344
1886 ..,.... 2155523 253 298 2408 821
1887 ........ 3 235 449 437 536 8 672 985
1888 ........ 8 364 663 198 543. 3563 106
1889 „....... 8 692 570 143 603 . 3 836 173
18W 2.220... 3778 998 507 148 4 286 136
1891 .....«. 3 804 090 532 142 4 336 232
1892 ..... 5 583 530 942 698 6 526 228
1893 ........ 3 825 763 750 461. 4576 224
Die hauptſächlich in landwirthſchaftlichen Produkten beſtehen de
Ausfuhr Kanadas nach Deutſchland hätte ſich danach in ben legten
zwanzig Jahren unter nicht unmelentlihen Schwankungen von
76 500 auf 750 000 Dollars gehoben. — In der That ift indefjen ber
Werth der Kanadiſchen Ausfuhr nad Deutſchland auf etwa bie
doppelte Summe anzunehmen; bie großen nad) Deutichlanb gehenden
Getreidemengen, bie in Antwerpen und Rotterbam gelandet werben,
Ranade,
find nämlich in ben Handelsziffern Welgiend und ber Rieberlande
zu ſuchen. Das im Winter über Rem Dort nad Deutſchland verſchiffte
Kanadiſche Getreide liegt in der Ausfuhrziffer der WBereintgten
Staaten von Amerila.
Die Deutſche Einfuhr nah Kanada beficht insbeſondere in
Robzuder, Drogen und Yarden, Eiſen⸗ und Stablmaaren, Muſik⸗
und wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten, eleltriichen Beleudtungsapparaten,
Wollen, Baummallen⸗ uwd Seidenwaaren, Pelzwerl, Yellen und
Leder, Handſchuhen und Knöpfen aller Art, Balanteries, Yumelier,
und Spielmaaren, furgen Tabatpfeifen, Bapier, Bunts unb anderen
Druckſachen, Bleiftiften, Bürften, Hopfen und Wein. — Die Einzel:
beiten find aus der meiter unten folgenden Tabelle erſichtlich.
Sieht man von dem Fiskaljchhr 1892, in weichen bie Deutiche
Einfuhr nah Kanada plötzlich um mehr als 1%, Mill. in die Höfe
ſchnellte, ab, jo zeigt der jäßrlihe Waarenzufluß aus Deutſchland
nad Kanada feit dem Sabre 1877 ein fetiged, meiſt allmählich
anfteigended Wachſen von 370000 auf 3825000 Dollars, oder in
17 Jahren auf etwas mehr als dad Zehnſache.
Daß ungewöhnlidde Steigen der Deutſchen Sinfupeyiffer im
Fiskaljahr 1892 ift durch die ſtarke Zufuhr von Deutihem rohen
Rübenzuder veranlaßt werden, wovon in jenem Jahre für mchr als
2 Mil. Dollars oder doppelt fo viel wie im Jahre vorher nad
Kanada eingeführt wurde. Nah Schluß jenes Fiskarjahres, alfo am
1. Zult 1892, verblieb daher den Kanadiſchen Zuderraffinerien,
welche hauptſächlich Rohzucker verarbeiten, ein fo ſtarker Vorrath von
Rübenzucker, daß fie in den folgenden zwölf Monaten Deutſchen
NRübenzuder nur im Wertbe von 225000 Dollars an ſich zu ziehen
Brauchten, ja eine der beiden großen Montrealer Raffinerien Hatte
ſich vor dem 1. Juli 1892 jo ſtark verforgt, daß fie überhaupt erft
wieber nad dem 1. Juli 1893 weiteren Rübenzuder benötigte.
Dem Zurüdweihen der Deutjchen Einfuhzziffer im Fisfaljahr
1893 bis beinahe auf den Stand der 1891er Zahl, weldhe fie immer
bin, troß der vielfach nicbergegangenen Breife, nod um 20 000 Dollars
überfteigt, wird man hiernach Feine Bedeutung für hie allgemeine
Entwidelung des Deutſchen Handel8 mit Kanada zumeſſen fönnen.
Dabei erhellt auch ber Einfluß, den die eigenthümliche Begrenzung
des Kanadiſchen Fislaljahres, dad mitten im Kalenderjahr und zwei
Monate nach Beginn der St. Lorenz⸗Ueberſeeſchifffahrt abſchließt, auf
das Zahlenbild im einzelnen Falle ausüben kann.
In den legten drei Jahren zeigt bie. Deutſche Einfuhr ein
‚andauernde kräftiges Anwachſen in Wollens und Baummollenwaaren,
feidenen SKleiderftoffen, Pelzwaaren, emaillirten Eifenwasren, Meſſer⸗
waaren, Nidelftchnabelu, wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten, Galanterie⸗
und Spielwaaren, Blattgold, Anilinfarben, Farbendrucken und
Borſtenwaaren; auch Zink in Blöcken und eiſerne Träger werden
neuerdings ftärter von Deutichland eingeführt. — In Borzellanivaaren,
Tahakpfeifen und Muſikinſtrumenten weiſt das Fiskaljahr 1893
zwar ein Steigen gegenüber 1891, aber einen Abfall gegen 1892 auf.
— In Bleiweiß, Cement, Gifendraht und Röhren, jowie in feidenen
Taſchentüchern und Lumpen macht ſich ein zum Theil ftarles allen
ber Deutihen Einfuhr bemerkbar.
Die Statiftid des Deutichen Reichs giebt.die Ausfuhr Deutſch⸗
lands nad ganz Britiih-Norbamerila für dus Kalenderjahr 1891 auf
17032000 Marl am Nach ver Kanadiſchen Statiſtik beitrug die
Deutihe Einfuhr nach Kanada, in Reihärährung ausgedrückt, in
den mit dem 30. Juni abſchließenden Yiökaljahren: .
1891. .naneenessecuensenne 126977 000 Mark
1892 ...ooonerouonssuennee 23500000 „.
1893. 2000040000000. 16 069:000 Mn
Kanada.
Dieſe Zahlen lafſen im Weſentlichen nur ben Werth der direkt
nad Ranaba verſendeten Deutſchen Waaren erfennen. In der That
ift aber der Berhraud) Kanadas an Deutſchen Erzeugnifien ein fehr
viel erheblicherer, da große Mengen berfelben, bie fich freilich einem
jiffermäßigen Nachweis entziehen, über Großbritannien unb bie
Vereinigten Staaten von Amerila nad Ranaba gelangen, nachdem
fie zunädft in den Eigenhandel biefer Länder übergegangen find.
Solche Waaren werden, ungeachtet ihres Deutichen Nxiprungs, von
den Kanadiſchen Zollbehörden der Einfuhr aus Großbritannien ober
aus ben Vereinigten Staaten von Amerila zugerechnet.
Der ſtarke Bertrieb Deutſcher Waaren von ben Berrinigten Stacien
nah Kanada findet feine Grflärung darin, daß manche Dentiche Eyporteure
fi der New⸗Jorker Häufer zur Vermittelung ihres Abſatzes nad)
Kanada bedienen, und daß andererſeits von ben Bereinigten Staaten
von Amerila aus, nah Schluß der dortigen Berlaufäfaiion, große
Mengen des bafelbft nicht abgeiehten Modewaaren über bie Srenze
nah Kanada abgeftoßen werben. Auch pflegt der Kanadiſche Handel
in eiligen Fällen Deutſche wie andere Waaren den grüßen Borrätben
der Union gu entnehmen.
DaB Kanada viele Deutiche Eryengniffe über Seohätitannien
bezieht, Hänge mit dem allgemeinen Einfluß. des Wutterlanbes auf
den Kanadifchen Einfuhrhandel zuſammen. Konben ftapelt geeignete
Artilel aus aller Welt neben den Erzeugniffen der Britifchen Induftrie
auf engem Raume auf, ſo daB ber Kanadiſche Einkäufer bei einem
kurzen Beſuch des Londoner Marttes, wo feine Sprache geſprochen
wird, in bequemer Meile den verſchiedenartigen Bedarf feines
Geſchäfts decken Tann, während er einen Beſuch Deutſchlands, ber
bei ber zerfizeuten Lage der Deutihen Induſtriebezirke zeitnanbend
if, im Allgemeinen ſcheut. Da ber Londoner Großhandel bie
Berjorgung ber ganzen Erde, insbeſondere aber des außgebehnten
Britiihen Kolonialbefiges im Auge hat und defſen wtelfach gleichartige
Bebürfniffe Bent, fo pflegt er die erforderlichen Waaren in befonbers
großen Mengen zu beziehen; er dernag beim ‚Einlauf oder der
Bergebung einer Liefesung den Preis entſprechend ber Größe ber
Beftellung nicht felten erheblich niederzudrücken und Yanı daher
Waaren, dis ex von Dentſchen Fabrilen bezogen bat, manchmal
billiger nach Kanada abgeben, als der Deutſche Fabrikant bei eimer
Neineren Lieferung für ben beſchränkten Kanadiſchen Markt zu tun
gejonnen fein würde. Im Einzelfalle läßt der Lonboner Großlauf-
mann, im Gegenſatz zum Deutfchen Exporteur ober Yabrilanten, ſich
au eher herbei, dem Einkäufer von beſonders Loftbaren Stoffen ein
Theilſtück abzulaflen, da er bei jeinem weiten Kundenkreis leicht
Iohnenden Abjak für ben Reſt findet. Ferner erleichtern ihm feige
großen Borräthe und Die bequemeren Schiffäverbinbungen mit Kanada,
bie bedungenen Lieferfriften einzuhalten. — Dazu kommt, daß bie
fapitafreichen und durch landeskundige Agenten vertretenen Britifchen
Häufer gern bereit find, die im Kanadiſchen Geſchäft oft bis zu neun
Nonaten unb länger beanſpruchten Krebite zu gemähren, mas dem
Deutſchen Exporteur wiberfirebt. Auch macht die ausgedehnte
Anlage Britiſchen Kapitals in Kanabifchen Unternehmungen aller
Art ihren Ginfluß in den Sandelöbegiehungen geltend, und das im
Kanadiſchen Großhandel faſt erdrückend vorberrihende Britifche
Element bevorzugt bei gleiher Güte und entiprechenden Preiſen
naturgemäß den Lieferanten des Mutterlandes.
Waarenbezug und Vertrieb. Kanaba bezieht feinen Bedarf
an Auslandäwanre zumeift durch die Bermittelung ber im Dominium,
beſonders in Montreal, angejefienen Bertreter der Gpportfirmen
Europad u. |. w., banebm auch von New⸗NYorler Agenturen folder
Häufer. Im Panufalturs, Pelg- und Spielmagvengeihäft pflegen
3%
auch die Einkäufer Kanabiſcher Juworiſiemen nad Curope zum
Einkauf zu reiſen. Konſignationsgeſchäfte ſind nach Kanada nicht
ublich.
Der Vertrieb der Waaren durch Kanada nach ben Deitailgeſchäften
erfolgte faft ausichließlich Dusch Mufterreifende und gwar hauptſächlich
von Montreal aus. Neuerbings verſuchen Enzopällde, insbeſondert
auch Deutiche Exportfirmen direlte Verbindungen mit ben: Zanadijgen
Deisilgefhäften anzuknupfen.
Während die größeren Importhäuſer Kanadas fich mameiſt eines
quten Rufes eufreuen, iſt dem Kangdiſchen Detaillauſmann nicht
ſelten leichtſinnige Geſchäftsgebahrung vorzuwerfen. Die landes⸗
Ablichen langen Kredite erleichtern dem Detailliſten eine Geſchäfts⸗
eröffnung auch ohne Betriebskapital. Er geräth leicht in Zahlungs⸗
ſchwierigkeiten, und wenngleich vielfach Konkursanmeldung durch
Vergleich mit den Glaͤubigern vermieden wird, fo tft die Zahl der
Kanadiſchen Yallıfiements, die in ver Mehrzahl in den Detailgeſchäften
vorfomemen, jährlich Doch eine vecht beträchtliche. Nach Bradſtreet
wurden in Kanaba im Lake
1881...... Kosnensnenene 1889 Yallifiement3
1 1): Re 169 u
189B......oenaccecccnen 1766
gezäntt. Dis —E betrugen * iu und 104 N.
p 3 Y:\ fı 2 Eee
Je eiwe 4088: bes Kanadiſchen . Eins und Ausfuhrhanbelß
entfallen auf Montreal; .ed übertraf bie zweitwidtigfte Handelsſtadt
des Dominiums, Toronto, im Fiskaljahre 1898. in Einfuhrwanren
um mehr als das Boppelte und in Ausfuhrwarren um fer su8
Zudl ffache.
Montreal verdankt ſeine Stellung als Haupibenbeläheen 8
Dominiums feiner Lage, Die ed während. etwa fieben Monxten bed
Jahres zum GSeeichififabrishafen im Inlande und zum bequeinften
Umeftegshefen für den Güterverlehr aus dem Cenixum bes nörblichen
Amerlia macht. Es if der Sig der .geoßen Dampfidiffes, Eiſenbahn⸗
und Bankgefeiiihaften bes Dominiums, ber Borort bed Kanabifdien
Gewerbfleißes und Kapitabs.
Während der Wintermonate bezieht Montrevi Europätie
kontinentale Waaren hauptlächlich Über bie Atlantiſchen Küftenpläke
der Vereinigten Staaten von Amerila; erfiliaffige Waaren Tormmen
üder New⸗Jork, Shwergüter über Bofton und Portland, Vritiſche
Wenren für Montreal werben im Winter-zumeift in Halifdr gelandet.
Allgemeine Ratäfchläge für den Deutſchen Ausfuhr⸗
handel nad Ranada. Um auf-dem Kanadiſchen Markt fefteren
Fuß zu faflen, muß ber Exrporteur feine Waare dem Kanadiſchen
Geſchmack anpaflen, der im Allgemeinen auf das Einfache, eirtigers
maßen Solibe und Praktifche gerichtet ift und Bald Engliſche, Bald
Amerilaniſche Seiten hervorkehrt. Auch ift darauf zu achten, daß
Qualitat und Maße den Anforderungen: des Landes eniſprechen.
Hierbei werben die Rathſchläge der gut eingeführten Geſchäftshäuſer
Deutſcher Herkunft in Montreal Dienfte leiſten Innen.
Auf den Berpadtungen ſollten ftets die landesüblichen Britifchen
Mabe und Gewichte eventuell neben den entſprechenden Deutichen
Bezeichnungen angebracht werben. — Die Einhaltung ber Lieferfriften
ift bei der Eigenartigleit des Kanadiſchen Saiſonhandels von beſonderer
Wichtigteit. — Konfignationsfendungen find gänzlih unangebradit.
Bor der Anknüpfung unmittelbarer Gefchäftsbejiehungen mit den
Kanadiſchen Detailliften follte in jedem Einzelfalle die Kreditwürdig⸗
keit mit Außerfter Vorſicht geprüft werben, da dein mit den Landes
verhältnifien nicht genau Vertrauten bei ben’ vielfachen Zahlungs»
einftellungen leicht uneinbringbare Verluſte drohen. — Auch iſt vor
394
einer Neberſchätung der Aufnahmefähigkeit des Kanadiſchen Marktes
zu waren.
Scließlih wirb für die weitere Ausdehnung be Deutfchen
Ausfuhrbandeld nad) Kanada — in gleicher Weiſe wie nad) ben
anderen Britiſchen Kolonien — Londons Stellung als bequemfter
und größter Markt ber Welt nit außer Acht gelaffen werben dürfen.
Den aus ben Vorzligen ber Lage Londons auch für ben Kaufmann
anderer Nationen ſich bietenden Bortheil hat der Deutſche Ausfuhr»
handel feit Langem ergriffen, und je mehr er ſich in London feſtſett,
um fo leichter wird ihm der Wettbewerb, wie nach vielen Weltgegenben,
fo au nad Kanada werben.
Dertehrsünerfiten.
L Einfuhr widhtigerer Deutſcher Waaren nad Kanada;
in ben Fiskaljahren,
endend ben 30. Juni
1891. 1892. 1898.
.Bertb: Dollars.)
Aabeftwaaren .......---oar.. .... 294 02 1818
Asphalt und Thierleim.... 42354 65669 8580
Diet. ........ Lerennseennnccnnne 2 816 2680 1359
Bleiſtifte....................... 13851 13486 8864
Blumen, kunſtliche.............. 4.090 6089. 4308
n netürlide....... ........ 778 1134 1148
Vorſten.................... FAR .892 2987 2682
Bürften und Binfel nn... ......... 20929 23070 27587
Branntwein und Lilöre .......... 825 2080 1081
Büucher unb Druckſachen:
Bücher. ...................... 14307 15988 6887
[21 02 172, 6186 8987 4808
Sarbendrude...oouucnonnuncnne 47683 8980 2059
DMufilalien ....noooonunonncnce 549 883 16177
Blalate ....... ............... 640 2612 2888
Zeitſchriften ................. 2094 1982 1400
Celluloid, Xylonit und Xyolit..... 40 282 886
Ge ment ...... Kenunteneeennnneee 84126 10989 656225
Drogen, Farben unb Rebifamente:
Alaun ................. ...... 1 6% 216
‚mmoniel ........ ........... — 884 9
Anilinfarben.............. .... 383128 44842 67892
. Bleinitrate und sjäuren ........ 5 246 3484 1567
Bleiweiß, Mennige, troden, ferner
Mineralorange, Zinkweiß ..... 89711 101005 79492
‚Eifig und Holzeffigfäure ........ 768 10976 10025
andere Säuren................ 881 45 2594
Farben, trodene......... vo... 6 869 9%1 108082
w fertig gemiſchte ........ 2563 8512 3882
„ſonſtige ............... 7600 2284 6178
Firniß, Lad, Japanlad, Siccativ,
Collodium, Poliröl.......... 68 221 18
Gelatine...................... 6439 6048 5256
Gerbſtoffe ..... ...... ......... — — 749
Glycerin ................. . 10130 14965 113%
Kampher ..................... — 3607 4831
Rali, falpeterfaures ......... ... 6 889 203 1441
Klebeſtoffe.................... 16791 23064 22990
Krapp ...................... 1386 662 —
1) 1 Dollar = 6,0 Matt,
Kanada.
Drogen, Farben und Redilamente:
Lampen⸗ und Beinſchwarz ......
Medſkamente..................
Metallfarben, Kobalt, Zinn und
Zinkoxyd ...................
Pariſer Grün .................
Sodiumſulphit u. |. w. ........
Thonerbe, fäwefelfaure....... ...
Ulteemarinblau ......or..n00...
Zinkchlorit, sfulpbit, «fulphat....
Alle übrigen Ehemilalien.......
Selle und Leder ...............
Corduan aus Pferbelever .........
Handſchuhleder ...............
Kalbs⸗ Ziegen⸗, Schafe, Lammfelle,
m alleB ubrige...............
Galantertewaaren:
Armbänder, Schnüre, Yranjen ıc.
Band, Beſatz, Säume für Hüte..
Börien, Tafhenbüder..........
Etuis für Juwelen und Silberzeug
Säcer, nicht bedruckte.........
Phantaſieartikel aus Horn, Knochen,
Muſcheln und Elfenbein .......
Schreib» und Phantafiefäftchen...
Gollerten, Konfitüren u. Marmeladen
Glas:
Flaſchen und Karaffen..........
Glasgeſchirr, Apothekerflaſchen,
Iſolatoren, Tafelgeſchirr, gepreßt
und gegoſſen................
Glas und Glaswaaren zur Mon⸗
tirung in Metal ............
Glas, bemalt, verglaft z........
Glas, verziert und emaillirt, farbig
„ ‚mit abgeiäliffenen Kanten
in den Fiskaljahren,
endend den 30. Juni
1891.
Werth: Dollars.
1 768
1892. 1893,
245 689
1711 1893
705 5752
— 2 354
36 19
40 —
1586 2394
— 406
230 —
921 149
945 920
2012 4776
1189 783
5587 3306
402 33
5276 117
27246 21455
2134 1113
— 3 716
9020 4246
1293 2221
13 828 —
3662 449
48859 5%8
— 79
8543 11772
859 1633
4568 9677
7413 4873
1099 425
53983 78327
1037 5582
1589 8187
736 1 784
— 1107
13897 13011
601 2*
1784 1606
88523 7082
11518 10568
119 1459
418 17
1215 625
1379 _
Glas:
Lampengläjer, Ständer, Bloden für
elettrifche und andere Lampen x.
Fenſterglas gewöhnlider Art....
Shirmförmige Sloden, Milchglas⸗
gloden und Glocken aus farbigem
Glas, nicht gemalt, emaillixt, gras
Dirt u. ooo0ncononenunun nn
Spiegelglas, belegt ............
" mit abgejäliffenen
Hüte:
UNd Frauen...............
Chirurgiſche Inftrumente..........
Laterna magicas, nebft Dazu gehörigen
Gläfern „uno secuonnnrnnonne nen
Nathematiſche, optifche, phyſilaliſche,
photographiſche................
Brillen, Lorgnetten..............
Brillen⸗ und Lorgnettentheile, halb⸗
fertig............. ........ *
Pianotheile...................
andere Muſikinſtrumente......
Saiten fir Muftlinfisumente....
Telegrapben» u. Telepboninftrumente
und ⸗Kabel, elektriſche Batterien
(für 1891 einjchließlich elektrifcher
Beleudhtungsapparate) .........--
Elektriſche Beleudtungsapparate ...
Waagen ........................
Deutiched Handels⸗Urchiv 1894. I.
Ranaba.
Sn ben Fislaljahren,
endend ben 80. Juni
1891.
189.
1893.
Werth: Dollars.
7448
31 875
119865 11559
66868 85,624
829 300
28083 8597
2418 2877
— 668
21826 17899
21 700 22154
— 129
2715 2001
145 118 187590
HH 2728
7685 9578
— 882
946 445
— 279
364 210
31294 37449
2888 2265
698 265
6.3895 9049
1226 %80
149835 19470
688 451
3900 —
1967 112
961 _
8879 4148
33293 146
66149 52924
6869 6181
710 172
325 7410
39 133
6581 13680
16326 11569
6614 5747
400 605
Knöpfe:
aus vegetabiliihem Elfenbein und
Lab ...........................
Manufakturwanren:
Band aller Art................
Baummwollwaaren:
Baummolle,bearbeitet, gebleicht und
ungebleicht, gefärbt, ungefärbt
und bedruckt................
Baumwollengewebe, vermiſcht mit
anderem Waterial...........
Baumwollabfall...............
Baummwollendamaft ...........
Dochte .......................
Drillich, Baumwollenſammet, Tuch
und Zephyr.................
bögl., bedruckt und gefärbt......
Zutter für Stiefel und Schuhe ..
Gaze u. Gardinen, Batift, Rouffelin,
Perkal ıc....... .............
Gingang .....................
Hemden
Kleider, Deltuch ꝛxc.............
Krepp ........ .............
Nähzwirn ....................
Schnur und Bela ..........-.
Schuh⸗ und Koriettinüre ......
Shawls ......................
Strick⸗ und Stickgarn ..........
Strümpfe und Soden..........
Taſchentücher ..... ............
Velvet und Sammel... ........
Watte .......................
Zwirn auf Rollen .............
alle anderen Baummollenartifel..
Bindfaben aller Art ...........
Gardinen aller Art............
Leinen und Jute:
Handtücher ...................
Hemben
Ranevad und Achnlided........
Suteartilel ...................
Leinen und Leinensu. Baumwollen»
damaft, gefärbt und ungefärbt
Leinentuch....................
Leinenzwirn ..................
Neke ..
‚Deltud, gemalt, gepreßt, gebrudt zc.
Sodleinen
Tafchentücher .................
Verpackungeſtoffe..............
395
In den Fiskaljahren,
endend den 80. Juni
1891. 1892. 1898.
Mertb: Dollar
674 876 5756
8 12357 8884
86218 878865 84835
6 384 55603 7986
1564 8648 1686
42227 30309 834
162 1596 138
263 305 116
12 025 9780 5717
— 307 —
38 _ —
86 — 40
6835 423 7249
9645 10610 10452
— — 44
4349 8211 1239
209 8451 404
697 333 39
2004 24098 82511
47 180 230
98 99 —
— — 120
2 686 1705 6 748
75 246 68
1 687 2061 549
12084 84272 88982
682 924 615
1019 8458 92114
— — 1346
8699 7467 341
2460 1750 2941
75 822 3507
5.076 9408 4811
9488 2926 3986
868 668 11%
899 574 619
643 98 204
4 294 4067 4049
22 — 15
124 124 —
— — 1758
— 70 707
— 605 —
199 691 1569
1680 2398 2001
54
396
Regen⸗ und Sonnenſchirme aller Art
Schuh⸗ und Korlettihnüre aller Art
Seidenwaaren:
Nähſeide .....................
Strumpfwaaren ...............
Taſchentücher ...............
andere ſeidene u. halbſeidene Stoffe
Spitzen und Spitzenkragen aller Art
Stickereien aller Art ...........
Tauwerk und Werg..............
Zeppich
Wolle:
Decken ......................
ſtinder .....................
Knaben ....................
Kleiverfloffe .................
Serge, Mohair x..............
Shawls ......................
Socken und Strümpfe, gewebt,
auch aus Alpakkawolle......
Strids und Webewolle, Garn...
Strumpfwaaren, Hemden u. Unter:
hoſen ......................
Tube .......................
Tweeds ......................
alle übrigen Kleidungsſtücke.....
alle Übrigen Wollen» und Halb»
mollenfabrilate ..............
Metalle und Netallwaaren:
Bleiwaaren ...................
Bleiglätte ....................
Britaniametallwaaren ..........
Blech ........................
Draht, beſponnen..............
„gewöhnlicher ...........
Eiſen für Hausverzierung .......
Eiſen⸗ und Stahlplatten........
Eifen u. Stahl in Stäben, Barren
und Reifen .................
Eifenabfall ..................
Eifentheile zum Gebrauch für
Sattler, Wagenbauer ıc.......
Feilen und Raipeln............
Kanada.
In den Fiskaljahren,
endend den 30. Juni
1891.
1892.
1898.
Werth:e Dollars.
2 263 38601 4106 | Eifen- und Stahlwaaren:
2 686 1705 6748 Feuerwaffen ..................
Korſetthaben u. «Stangen aus Stahl
17 853 2420 4544 u. Fiſchbein, mit Papier umwidelt
18428 2200 29158 und beiponnen ......oorcon..
477 182 681 Maſchinen verſchiedener Art.....
15168 12068 9991 Buhbinbereimaihinen ..........
19 1 208 1 347 Mefiermanren, nicht beſonders be>
2 385 1307 769 nannt. .......... ...........
518388 65627 41910 Taſchenmeſſer ............
19056 23087 21365 Radeln für Nähmalcdinen........
17628 13984 860 Radeln, Stridnadeln umd andere.
— — 61 Nägel, Nieten, Hufnuͤgel, galvaniſirt
706 481 216 oder nicht, Drabtftifte, Stahlnägel
Rabreifen für Lokomotiven u. Eifens
15 771 178 — bahnwagen ...... ...........
56 92 29 Rad» und Achſeneiſen, Wagenfedern
6374 75274 77054 Röbren .......... .........
8 522 8677 6368 Schimen, eiferne ......-u.0....
— 108 — Schlittſchuhe aller Art und Theile
DAUON .....................
146485 173855 800816 Schlöfſer.....................
Schmiedeeiſen für Wagen: u. Eiſen⸗
20069 30302 26186 bahnwagenbau..............
1691 922 5648 Schmiebeftüde von Eiſen u. Stahl
825 4242 2828 Schneibeinftrumente ...........
1431 12357 11476 Schwediſches gewalztes Eiſen, Ragels
eiſen unter 1/3 Zoll Dicke für Hufs
7.854 8418 16645 nägel......................
14008 26853 23045 Siebgeflechte............
Stahldraht .................
34193 32760 30675 Stangeneifen und -Stabl.......
20808 22842 32478 Thürbeicläge, Angeln..........
6670 48798 7478 Tröger, Ballen, Beranlerungen,
9 914 9136 3158 Schienen, Winkeleifen ........
Velocipede....................
107064 107430 211131 Wagentheile................
Werkzeuge....................
4761 2395 5928Elektroplattirte Waaren..........
— 3350 3995 | Gold» und Silberfabrikate......
1223 3309 3166 | Platigold und Blattfilber.........
Kupfer und Meſſingwaaren:
8179 8534 291 Kupferdraht ..................
Kupferne Nägel, Bolzen, Muttern
10207 22769 63915 andere Kupfergegenflände .......
70 — 7 Meſſingwaaren.............. ..
84262 83700 25321 | Nidelwaaren x.:
2369 26711 2019 Neuſilber⸗ und Nickelwaaren, nicht
380 — 1331 plattirt..................
Nickelplattirte Artilel..........
1184 117 8588 Stednabeln ..................
2823 — 8866 | Zinkwaaren ..................
Zink in Blöcken ꝛc..............
5 792 8360 6284 | Zinn und Blechwaaren ..........
23 — — Zinnfolie.......................
In den Fiskaljahren,
endend den 80. Juni
1891. 1892. 188.
Werth: Dollars,
4.067 9289 572
1150 2664 295
4093 17216 15971
439 671 2656
407 57814 59131
2169 6134 43%
628 26 401
17 1100 _
68 60 1090
47112 721239 88661
718 108 480
5687657 85812 26604
_ _ 3455
210 967 740
247 — 41
601 301 763
1 974 — 214
283 — _
— 871 587
287 80 799
674 08 856
828 148 35%
8 144 5
ABl 230187 33691
— 126 685
— 8948 1935
9629 10900 14843
3388 1145 7308
1144 282 2289
2340 29776 834 706
7562 28509 52%
869 144 63
— 161 323
9 388 8861 11780
582 48 %
1 362 74 212
2570 4417 4665
23 483 2154
23%01 21988 33236
160 829 1178
8 708 8183 45%
Kancha. 307
In den Fiskaljahren, Waͤhrend der Fiskaljahre,
endend den 80. Juni endend den 30. Juni
1891. 1892. 1893. 1891. 1892. 1893.
Werth: Dollars, Werth: Dollars.
Nineralwaſſer................ 19 688 14872 8451 | Beien und Bürften........... 111 524 108 529 109 788
Möbel und Bolkerwaaren ........ 3269 3610 ACHTE | Worflen .................... 64 386 28231 66428
Dele und Fetie................. 697 1280 1887 | 8rotſtoffe (Pfeilwurzel, Biskuit,
Papier und Papierwoaren: Reis, Nakkaroni, Kleie ıc., Ge
Albuminpapier............... 2019 610 4075 treide und Mehl aller Art).. 2740263 18223692 1880 769
Karton .................. 810 5 2086 | Bücher, Drudiaden .......... 1212840 1223404 1908506
Drudpapier ................ 661 61 2158 „gohlffreie.............. 56 517 6021 69 495
Papeterien, Boiefumfhläge 2c. .... 4922 46711 ABIOO Gement.................... 8313767 287729 827148
Papier allee Art... ........... 4 681 6 641 7670 | Drogen, Farbftoffe, Chemikalien
Pappe, außer Gtroßpappe ...... 684 — 822 | und Mebilamente .......... 1418630 1530981 1547 860
Schreib⸗ und Briefpapier, linlirt 27 2809 1388 | Drogen, zollfreie............. 1482571 1577010 1796 980
Gtrobpappe ................. 8% 188 KO | Druderpreflen ............... 113742 140773 1430
Tapeten...................... 718 — 41 Eier ....................... 96916 28 231 611
Pelze und Pelzwaaren, Hauben, Eifenbeinfourniere. ........... 24 360 28 569 82 026
Rügen, Pulswärmer ıc. aus Bel 160180 246746 245125 | Eifenbein, vegetabiliihe ...... 28959 23329 38941
Belzwerf, ungegerbt.............. 49810 96085 189797 Exploſivſtoffe ................ 110515 136171 143028
Borgellan ...................... 66806 83 800 TEBIO | Karben ..................... 551287 566138 594874
Eranitwaaren.............. 1980 18357 1611 Fett ..................... 91847 WIESE 228 578
Irdenwaaren................ 2634 27832 4318 Firniß ..................... 68 464 77 486 72 805
Statuetten X................... 1698 2650 23125 | Sifche und Fifchprobulte ...... 515157 482605 486 957
Rojenkänge...........---eeune 8666 6822 3 BIO | , „zollfreie ............... 614814 664219 536.486
Saͤmereien...................... 2022 3712 5998 | Siichereiprobufte, zollfreie..... 54 754 21 911 89 730
Schuhe aller Art............... 14697 15872 27066 | Srüchte und Rüffe, getrocknete. 1161014 996198 913541
Spielwaaren.................... 67 646 16 161 86 768 Desgl. friſche .............. 991018 1072508 908909
Steine und Steinwaaren ......... 1618 820 332 | Degl., desgl. zollfreie........ 397238 428261 508680
Marmor .................. 60 6081 255 | Geflehte, Stroh⸗ 2. .......... 43770 A110 49268
Schieferſtifte.................. 1701 1896 1953 Gemälde ................... 216828 362772 278150
Strohwaaren .................. 2361 2268 1503 Gemüuſe ................... 22974 239099 220681
Tabak ......................... 1209 253 4079 | Gewürz aller Art ........... 214402 180137 191739
Cigarretten .................. 480 989 889 | Glas und Glasmaaren........ 1247692 1257858 1219548
Cigarren............. .......... 766 2270 1858 | Gummi, roher .............. — 451108 609619
Tabakpfeifen.................... 25676 52134 44157 „Zzohlffreier ............ 799 499 2657702 228 904
Tinten: Gummiwaaren .............. 806237 6846835 696 6%
Screibtinten ....... .......... — 171 60 | Häute und Felle, nicht zugerichtet 2004449 1794982 1947886
Drudertinten .............. .. 695 2506 2844 | gandſchuhe aller Art ......... 658412 680221 700687
Toilettenartikel: Harz ..P................... 88096 97107 97750
Parfüm ...................... 6471 4859 5655 | Holz und Holzwaaren......... 1194429 1142102 1087128
Seife ........................ 195 1574 5% | Bau und Nugtzholz, Bohlen und
Uhren: Bretter,ungehobelt, roh, zollfrei 757772 766579 688828
Taſchenuhren Fa re 489 129 196 Holzblöcke und unbearbeitetes
Thurmuhren, Standuhren und Rundholz ................. 869898 232723 266990
Gehãuſe.................... 8515 2688 4609 Korkholz .................... 240899 12680 19661
Udrfebern und Merle ......... 1402 28 4216Rinde .................... 40 110 40066 68 476
1 19178 21814 14772 | Hüte mb Mühen ............ 1280816 1219714 1320640
Zucker....................... 1067627 2185488 226456 | Juwelierwaaren.............. 351134 228684 251 687
xylographiſche und StaBlftichplatten _ DET 818704affee ...................... 61000 51348 55659
„ .„ 205, gollfrei........... 630082 601655 594888
II. GSefammteinfuhr fremder Waaren nah Kanada in ben | Kerzen... ....-oorcenannnrnen 27 802 83 0905 27 855
freien Verkehr daſelbſt. Leder und Lebermaaren ....... 948831 1091213 1233004
Während der Fiskaljahre, Lumpen .................... 19975 227488 289434
endend ben 30. Juni Marmor und Marmormaaıen.. 107661 106168 96 177
1891. 1892. 1898. | MRanufalturwaaren und beren
Werth: Dollars. Rohſtoffe:
Ale, Bier und Borter ........ 285889 229402 175147 Beummolle und Baummollens
Bäume.............. ....... 4668 180 abfall................. 8877251 8673988 8686114
151
398
Manufolturmaaren und deren
Rohſtoffe:
Baumwollenwaaren.........
Baumwollengarn für Fabrilen,
zollfrei ................
Beuteltuch .............
Flachs⸗ Hanf⸗ und Jutewaaren
Jutetuch...................
Modeartikel.................
Seide, roh, unbearbeitet.......
Seldenwaaren ...............
Stidereien, jomweit nit anders
weit nachgemtefen .........-
Teppiche, außer wollenen.......
Wolle und Wollenwaaren .....
„„ rohe, zollffrei...........
Mineralien, Metalle und Metall⸗
waaren:
Blei und Bleiwaaren .......
Edelfteine, rob............,
Eifen und Stahl...........
Eifen- und Stablwaaren....
Golds und Silberwaaren....
Kichengloden..............
Kohle und Koks ...........
Antbracitfoble.......... „on
Kompoſitions⸗ und anbered
no zollfreies PR .
Meifing und Meifingwaaren .
n „ jollfreieß..........
go golirei ..............
Thon .......... ..........
Zink .....................
Zinn und Zinnwaaren .....
„„Zzollfrei ........ ......
Modelle von Erfindungen .....
Moorbirie ................
Nuftlinfteumente..........,..
Dele:
Kokoſsnuß⸗ und Balmdl .....
Petroleumu.Erzeugnifjedaraus
Thran ..................
Dele anderer Urt ......... .
Deltuhen, Baummollenfamens
fuden und Mehl davon .....
Papier und Bapterwaaren ....
Pech und Theer..............
Pelze und Pelzwaaren ...
....0.o
Kanada.
Während der Fiskaljahre,
endend den 30. Juni
1891.
1892.
1893.
Werth: Dollars.
4 020 110
17 828
1 433 189
864 597
70 491
1513 463
171 940
2 669 930
200 350
96 918
9 962 744
1 898 746
46 423
1 160 495
30 539
109 042
422 226
87 703
650 925
104 895
1 009 486
42 092
1 142 313
87 708
533 066
3 992 440
59 219
17 578
1 546 051
877 989
300 971
59 647
1 617 801
260 299
2 466 109
154 613
143 881
10 341 309
1 694 702
317 142
66 243
2 657 013
9 968 409
261 471
31 941
4 338 4%
5 640 346
373 819
269 712
1 566 467
18 933
115 479
412 894
107 919
4 557 402
113 267
22 328
1618 983
1150 134
288 636
102 741
8 286 346
10 118 177
298 439
18 093
4168515
6 355 286
29 898
1 187 236
128 369
728 807
Pelzdäute, nicht zugeridttet ....
Pflanzenfaſern ........... +...
Pickles, Saucen unb Kapern...
Porzellan und Thonwaaren ...
Beovifionen (Butter, Käfe Schmalz
und Fleiſch) ...............
Sämereien und Wurgeln......
” “ a | zollfrei
Schiffe und Sciffstheile ......
Segeltuh für Gurte u. Schläuche
Seife aller Art ..............
Seilerwaaren ................
Netze, Schleppnete u. Angelbalen
Tauwerk und Werg ..........
Spirttuofen und Wein........
Steine und Steinmaaren......
Tabat und Tabakfabrilate......
Tabakblätter, unbearbeitet .....
Terpentinfpirituß ...........»
Thee......................
„„zollfrei ................
Thiere, lebend...............
Zuchtthiere ..................
Uhren:
Thurm⸗ und Wanduhren und
Taſchenuhren und Theile davon
Verpackungen................
Wachstuch ..................
Magen —...................
Zucker⸗ und Konditorwaaren...
Artikel für den Gebrauch der Dos
minialregierung, von üeer,
Marine und Miliz..........
Bolfreie, nicht beſonders aufger
führte Artikel:
Bergbauerzeugnifle .........
Metalle............ ......
Fabrikate und Halbfabrikate
Forfterzeugnifle ...........-
Landbauerzeugniſſe
Thierprodukte..............
fonftige....... .............
Anſiedlereffekten..............
Zollpflichtige, nicht beſonders auf⸗
geführte Artikel............
Während ber Fiskaljahre,
endend den 30. Juni
1891. 1892. 1893.
Werth: Dollars.
45927 649257 786483
39 008 37420 45 885
111873 111148 109580
634 900 748810 709737
1306469 1006257 734481
386880 „AT 764 7 438402
89 491 86 763 41840
719 604 25 030 40 568
34 459 64 7865 48 831
1560579 166937 176959
90 542 81 820 76 189
455 388 4732004 434.057
68 096 60 177 48 143
15217387 14889565 1510972
285250 169887 135320
324 750 270661 20
1649917 17168738 1 7174%
201929 201874 164866
161 128 82 599 88611
2820292 3568341 2886841
262082 262089 206 512
471764 36187 306278
10778855 125005 143358
606 913 2397543 402805
886 234 399306 402 210
226026 2161299 233395
316626 492114 408 707
120 667 814% 89 750
50053897 651851 46 091
— 8580672 6628419
97200 814421 802 748
135 515 94 942 86 612
825 983 2787676 I996 279
66 915 63 658 70 182
191730 19977 198 783
997140 801759 77710
46 459 24 808 41 469
23983735 245 260 299 608
116229 160072 229833
147364 196584 140440
1778516 2024918 2223 841
4737894 5171796 5398 334
Kanada.
TIL Ausfuhr Kanadiſcher Waaren aus Kanada.
In den Fislaljahren,
endenb den 30. Juni
1891.
I. Bergbauprobufte.
1892. 1893.
Werth: Dollars.
Asbeſt 1., 2. und 3. Klafle..... 513909 514412 396 718
Baryt, gemahlen u. ungemahlen 11% — 48
Kohle ...................... 3081469 8409107 3367186
Kupfer, verbüttet............. 286027 185843 891969
Goldhaltiger Duarz, Solbftaub,
Nuggets 2c......... ........ 654126 316177 247868
Gips, roh................... 184977 198304 178979
Glimmer.................... 22 312 68 466 96 #00
Nickel ...................... 24049 617689 427557
Mineralöl, roh und raffinirt... 19 472 18 869 8081
Antimonerz ................. — 60 —
Kupfererz ................... 269 169 30 765 3 850
Eifenerz .................... 32 682 36 935 26 114
Bleierz ..................... — 5 200 2 329
Nanganerz .................. 16 218 6106 18 569
Silbererz........... ...... 2885867 193441 65 406
Phosphat ................... 422200 8380462 182475
Graphit ................... 163 438 8 582
Pyrit ...................... — — 39 582
Salz ....................... 28 801 20 618 24 848
Sand und Kies.............. 63 326 6028565 117760
Schiefer, Ziers und Baufteine ıc.,
Marmor ................. 47811 50 689 44,883
Andere Artikel... ............. 5118 31 960 43 187
U.Fiſchereiprodukte, friſch,
in Büchſen, getrocknet, ges
ſalzen, geräuchert x.
Stockfiſch.................... 3279632 3399229 3141887
Makrele.................... 944498 742 260 5686458
Scholle.................... 23 867 36 1% 82 992
Hering ..................... 667 874 614689 614888
Andere Seefiſche ........... 46 326 39 265 69 898
Auſtern..................... 1184 1 902 1471
Hummern................... 1930193 1913161 107 691
Fiſchlöder .................. 770 707 275
Lachs ...................... 1919798 1421616 . 1042 964
Sonftige Fiſche... ........... 619667 606 734 815495
Leberthran .................. 29 487 45 121 51 776
Gechundsthran .............. 96 5168 21 682
Walfiſchthran............... 1371 1228 2266
Anderer Thran .............. 741 2 241 1030
Pelze und Häute von Seethieren
und Fiſchen ............... 686049 1115968 605 762
Andere Artikel.............. 6195 10 622 5 007
IH. Forſterzeugnifſe.
Holzaſche ................. 124198 114668 120886
Rinde zum Gerben ........... 218456 217552 205496
Baſtholz ꝛc................... 28 567 54 906 26 150
Cedernholz für Schindeln...... — 8 64
Brennholz ............. ou... 814870 870801 854.428
399
In ben Fiskaljahren,
endend den 80. Juni
1891. 1892. 1898,
Werth: Dollars.
Hopfens, Telegraphen» und andere
Stangen .................. 144 896 83581 114030
Knieholz ꝛc................ 25 207 14 169 14 066
Lattenholz .................. — — 6491
Holzblöcke (Ulme, Schierlings⸗
tanne, Eiche, Fichte, Roth⸗
tanne 2c.) ................. 730 216 1116923 1517554
Stabholz (Latten, Bretter, Brett⸗
enden, Pfähle, Ballen, Bau⸗
holz, Dauben 2c.)........... 19 381173 17152669 20 700 556
Moften und Spieem ......... 28 179 12 688 7 088
Bfähle und Schaftbolz......... — — 68 957
Pfoſten..................... 75228 105 772 70 485
Schindeln ................ 678083 719648 849471
Schinbelpflo@holz............. 296 — 1722
Schwellen und Holzkile....... 339686 261086 216150
DaubenpflodBolz ............. 138 308 91784 108865
Dauben .................. 210059 189899 186262
Nusholz, vierlantig (Eiche, Birke,
Ulme, Ahorn, Eiche, Rothe
und Weißfichte ic.) ......... 3241 123 2761287 26648
Holz zur Papierfabrilation..... 188 998 219458 386.092
Andere Forftprobulte ......... 168 881 158 941 78 829
IV. Thiere und Erzeugnifje
bavon.
Pferde...................... 1572564 1484431 1588007
Rindvieh ................... 8774769 7749399 7745108
Schweine .................. 1 954 1814 146 090
Schafe...................... 1150865 1429067 1288 540
Geflügel und andere Thiere ... 63 403 62 257 18 627
Knochen .................... 80 926 84 466 68 726
Butter .................... 624640 1273094 1300199
Käſe........................ 10434239 126564286 14 157 555
117 1160359 1089828 868.007
Felle, zugerichtet ............. 84 188 81 669 31 120
„ nicht zugeridtet ........ 1895821 1542856 1481168
Fette und Abfälle............ 6 535 3 294 8 462
Leimſtoffe ................... 3647 3879 8001
Haare ...................... 28 764 24 769 84 905
Häute und Hömer ........... 492454 4832489 405 026
Honig ...................... 264 1648 2594
Schweinefett ............... 4373 4 666 67 007
Fleiſch (Speck, Rindfleiſch, Schin⸗
ken, Hammelfleiſch, Schweine⸗
fleiſch, Geflügel, Wild und
Zungen) .................. 772026 1984 366 8188 627
Fleiſch, in Büchſen ........... 271994 631584 1006 398
„alles andere .......... 16 049 17 984 25 650
Speckol..................... — 17 65
Klauenfett ................. — — 901
Schaffelle................... 18 591 21 769 66 965
Schwänze ................... 1330 801 1137
Talg ....................... 4262 425 2 288
Wolle................ ....... 247910 204018 228811
Andere Artikel.............. . 14 798 28 647 18 374
400
Kanada.
Sn den Fiskaljahren,
endend den 30. Juni
1891.
V. Landbauerzeugniſſe.
1892. 1893.
Werth: Dollars.
Balſam................... 6 351 2 221 5 023
Kleie.................. 163788 146126 181162
Flachs...................... 181386 112360 124082
Flachsſamen ................ 350 — —
Früchte, friſch, getrocknet, in
B—uͤchſen, eingemacht ıc....... 1661260 1763292 3190014
Gerſte ...................... 2929885 26183868 96 161
Bohnen..................... 496507 412658 8566 840
Buchweizen.................. — — 277 681
Maid .................... 1803483 1340755 1527498
Safer ...................... 156 846 2249982 2565-822
Erbſen................... 2032625 3461459 2578635
Noggen..................... 20 440 2178 761 226 881
Weizen ..................... 4102 734 12056 882 10 162 016
Anderes Getreide ............ 87108 877411 22 433
Mehl aller Mrt.............. 1523761 2331336 2441 438
Heu ........... ............ 559489 800533 1468 872
Hanf ...................... 128 — 7330
Hopfen ..................... 29 676 5345 48 869
Malz ....................... 88 174 1450 1245
Ahornjucker.............. 22 0% 61 410 60 161
Nüfle ...................... b 43 28
Klees, Grass und andere Säme
reien .................... 368 342 476400 240 928
Stroh ..................... 21106 14 328 26 056
Tabakdlätter ....... ......... 39 636 39 963 71370
Bäume, Sträucher und Pflanzen 4 537 5 372 12 440
Gemilje in Büchſen oder eins
gemacht .................. 18 600 1273 30 486
Kartoffeln................... 16936714 295421 421958
andere Begetabilien .......... 90 061 79707 117076
Weinſtöcke ıc....... .......... 51 288 170
andere Artikel............... 34 069 26 528 29101
VL Znduftrteerzeugnifje.
Schwefelfäure ............... — 312 —
Miterbaugerätbe ..........0... 262620 403 957 462 503
Bücher, Flugblätter, Karten ıc.. 87 182 89 888 89 984
Ziegel ................. 858 2 766 24 626
Knöpfe ............. ....... 37 526 27 898 11 241
Kerzen...................... 397 13 38
Wagen, einfhl. Karren, Laſt⸗
wagen ⁊c. ................. 34 260 73 921 63 608
Holzkohle.................... 61 328 46 817 48 700
Cement....... ......... ..... 2062 1580 1252
Cinders............ ....... 5 884 5451 4118
Thonwaaren. ................ 168 418 118
Belleivungsartikel ...........- 69 583 64 625 58 680
Seilerwaaren, Stride u. Schnüre 837 667 27 882 19 995
Baummollenwaaren .....-....- 174 966 334 846 383314
Baumwollenabfall............ 55 275 68 662 63191
Drogen, Chemilalin und Me
dikamente.............- ... 86 3 4 T7T615 122.086
Sarbftoffe...... euere ..... 10 643 13 117 10 730
In den Yistsljaheen,
endend am 80. Juni
1891. 1892. 1898.
Werth: Dollars.
Elektrotypen................. 6517 62 198 8925
Scierlingstannenrinden: Ertreti 187176 167758 108085
Exploſiv⸗ u. Zündfoffe aller Art 66 748 61 763 68 613
Filzwaaren.................. 868 68 5 207
Aunftdlinger....... .......... 5150 8673 7 706
Pelze....................... 11773 17 542 9 327
Glas und Blaßwaaren ....... 6 92 6 976 7549
Schleiffteine ............ ..... 24 668 23 465 25 702
Gips, gemablen.............. 1219 1872 29 451
Hüte und Rüpen........ none 820 16580 1415
Sausbaltungdgegenftände....... 1080456 1227998 1.367 046
Bummimaaren ......... ..... 18 527 21 628 24 314
Eifenöfen ................... 4 083 2575 353
Gußwaaren ............... 28 894 7 658 10 735
Roheiſen.................... 414 118 948
Maſchinen ........... ....... 161 316 119 063 192 908
NRähmafhinen ............... 29 712 23 982 21 568
Eiſenabfälle................. 14 890 5 042 3 820
Meſſerſchmiedewaaren 20. ...... 93840 106 722 102 405
Stahl und Stahlwaaren ...... 62 548 71 867 73 873
Zumwelterabfälle ...........--.- 17 963 13 601 17 179
Tauwerk, altes, und Berg .... 81 975 25 890 36 034
Lampen und Laternen ........ 1 383 4575 1353
Leber (Sohl⸗ u. Dberleber, Stiefel
u. Schuhe, Geſchirre, Sattler»
waaren 26.) ......... ...... 956 586 1132927 1009070
Kalk ....................... 153 266 124162 106 105
Ale und Bier ............... 19 488 29 420 27 465
Cognak..................... 16 915 2801 2 556
Genever................... 3262 2212 1229
Rum....................... 20 498 16 247 21 034
Whiſsky..................... 46 786 90 241 140 834
Wein .................... 10 990 7813 14 165
andere Spirttuofen........... 740 835 3898
Metalle, außer Eifen und Siahl 56 999 40 851 45 960
Melaſſe..................... 70 944 70 048 69 674
Orgeln ..................... 38958 842297 268 906
Pianos..................... 67 641 68 873 45 049
andere Mufilinftrumente ...... 3 283 1409 7249
Deltuchen................... 118167 187086 336714
Del, anbermeit wit aufgeführt 6 976 6 946 16 646
Photographien............... 6 203 9 288 2603
Graphit................. — — 196
Lumpen ................. ... 38 495 42 295 39 200
Segel ......nenonsonnnnnunen 215 1510 224
Schiffe, ind Ausland verkauft UA 506747 363 916
Seife ...................... 8970 3 006 6 063
Stärke ........20scnunennene 18 691 21 244 5814
Steine (Granit, Marmor, Baus
feine 26.) ................. 20 942 10214 4.686
Zucker aller Yıt ....... ...... 61 507 65546 855 688
Buderfyrup ..... ......... ... 1700 87 21
Theer............... ....... 3190606 26980 22 174
Binnwaaren ................. 36 062 15 826 15 89
Gigarren und Eigarretten non. 28 1 368 8 723
Kanada. — Port au Prince.
Sn den Fislaljahren,
endend am 30. Juni
1891. 1892. 1893.
Dertb: Dollar.
Tabakſtengel und Abfälle ..... 1522 9 777 12 995
alle anderen Tabaklfabrilate.... 11 366 17 028 36 419
2 11) ....... 99299 114658 117143
(0) 177 WE 28 20 65
Zapeten .................... 6 343 1.096 117
Holzwaaren (leere Fäfler, Thüren,
Fenſterrahmen u. Läden, Haus⸗
geräth, Schwefelhölzer und
Schwefelholgipäne, Leiſten,
Möbel, Eimer, Wannen, But⸗
terfähler u. andere SHofzgefäße,
Spulen, Holzftoff x.) ....... 1071090 1147882 1329176
Bollmwaaren ............... 67472 107446 51 689
Andere Snduftrierzeugnifie. .. . 311 368 292758 496 00%
Verſchiedene Urhtlel ....... ... Rı369 465068 899 827
Port an Prince.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Der Handeldverkehr des Jahres 1893 iſt im Vergleich zu dem
des Vorjahres kein günſtiger zu nennen. Zwar find Geſchäfts⸗
ſtockungen und Zahlungseinſtellungen nicht zu verzeichnen geweſen,
bod gingen bie VBerlaufsgeichäfte in den Magazinen matt und flaw
und aud der Trattenverlehr mar von keinem bejonderen Belang.
Allgemeine Enttäufchung berrichte über die Kaffeeernte 1893/94,
welde mit dem 1. Oktober 1898 ihren Anfang nahm. Dan batte
fih zur Zeit der Blüthe und noch kurz nor Beginn ber Ernte ein
günſtiges Ergebniß verſprochen, die Ernte ftellte ſich aber in jeber
Beziehung als eine höchſt mitielmäßige Heraus. Das Wenige, mad
bis Ende Mai 1894 in Heinen Duantitäten geliefert wurbe, beträgt
vieleicht 50000 Sad, und wird dad Ergebniß der geſammten Ernte
60 Mill. Pfund nicht Überfteigen. Dieſer ungünftige Ausfall ift dem
ftarten unregelmäßig eingetretenen Regen zugufchreiben. Die Preiie
ſchwankten zwiſchen 141/s und 181/s Cents bei einer durchſchnittlichen
Trattenprämie von 15 pCt. zwilhen Gourdes und Amerikaniſchen
Dolars. In Europa wieſen die Breiönotirungen anfangs der Ernte
98 bis 106 Franken für 50 kg nad, fielen dann um einige Prozent
und haben Ende Mai 1894 annähernd ihre alte Höhe wieber bes
hauptet. Größere Preisſchwankungen bradten die Guropäilchen
Märkte nicht, was dem Haitianiſchen Handel zu Gute gelommen if.
In Port au Brince hat daB Kaffeegeihäft in Deutichen Hüuſern
zugenommen und dem Sranzöflihen Antheil gegenüber mehr Boden
gewonnen.
Hamburg, als Hauptmarkt für milde Kaffees, bat in biejem
Sabre mehr Haiti⸗Kaffees bezogen ald im früheren, ba bie Dualität
ber Bohne durchweg jehr gut war.
Einfuhr.
In Zolge ber fehlechten Kaffeeeruie bat ſich das Cinfuhrgeſchaft
nicht günfig entwideln können. Die Einfuhr if in Folge befien
hinter der bed Vorjahres bebeutenb zurüdgeblieben. Nach der
Statiſtit der Zoliftele von Port au Prince find auf Dampf- und
I) Wegen des Borjabred |. Hand. Arc. 1893 IL. S. 222.
401
Segeliiiffen im Jahre 18% 36092 Tonnen eingeführt worden
gegen 82327 Tonnen im Borjahre. Die Einfuhr mittel ber
Dampficifie der Hamburg Ameritaniichen Packetfahrt⸗Aktiengeſellſchaft
hat ſich dem Vorjahre gegenüber ungefähr auf derſelben Höhe ge⸗
halten (7457 gegen 7662 Tonnen). 45 Dampfiiffe der Britiſchen
Atlaa⸗Linie brachten im Jahre 1898 nur 8935 Tonnen, während bie
Zollfiatiftit des Borjahres angiebt, das auf 56 Dampficiffen dieſer
Sinie 57680 Kommen eingeführt feien. 24 Dampfihiffe bes Fran:
zöſiſchen Gompagnie Trandatlantique braten im Jahre 18%
3139 Tonnen, gegen 4200 Tonnen im Borjabre, und bie Nieder:
lönbiigen Poſtdampfſchiffe 66411 Tonnen gegen 5840 Tonnen im
Vorjahre.
35 die Einfuhrartikel anlangt, ſo ſind dieſe im großen Ganzen
dieſelben geblieben. Der Werth derſelben laßt ſich mangels einer
zuverläſſigen Statiſtik auch nicht annähernd beflimmen.
In letzter Zeit werden hier und da eiſerne Wohnhãäuſer und
Magazine errichtet, welche aus Frankreich und Belgien bezogen
werden. Deutſche Firmen find biſher an ber Lieferung von bers
gleichen Materialien nicht betheiligt geweien, doch dürfte für bie
Deutiche Induſtrie in dieſem Artikel ein neue Mbiatgebiet fich in
Haiti erringen laffen.
Ausfuhr.
Nach einer Aufftellung der Banque Nationale von Haiti murben
ausgeführt in der Beit vom:
1. Dtober 1892 1. Ditober 1891
bis bis
30. Septbr. 1893. 30. Septbr. 18%.
Pfund. Pfund.
Kaffee.......... 70 829 779 67 881 8%
Kakao ............... 3 083 218 4 064 378
Blauholz ............. 128 810 600 114 542 697
Baummolle..........- 1 176 702 1 813 446
Fuß. Buß.
MNahagoniboll........- 8425 25496
Pfund.
Schildpatt........ 617 1 2701/9
Gelbholz ............. 1440 3 000
Minbshäuis............ 98 598 154 997
Suayalharz..........- 208 6502 157 800
Kupfer............. 2788 3 892
Zucker.............. 60 083 40 094
Gallonen. Gallonen.
Rum .............. 1384 1071
Honig................ 2176 6 000
Pfund. d.
Qrangeſchalen ......... 188 615 221 889
Badete. Packete.
Biegenfele .........-. j 130 2 208
Rollen. Rollen.
Gegerbied Leber........ 4 15
Pfund. Bfund.
Baummollenfamen ..... 2040 —
Wachs .............. 1448 1322
Guayakholz ........... — 21 600
Rad) vorftehenver Weberficht find in dem Zeitraum vom 1. Oktober
1892 bis zum 80. September 1893 an Kaffee 70829779 Pfund
gegen 678831893 Pfund des Vorjahres außgeführt worden, an
Kakao 3083218 Pfund gegen 4054378 Pfund, an Blauholz
402
128 810 600° Pfunb gegen 114542697 Pfund, an Baumwolle
1176 702 Pfund gegen 1813446 Pfund, an Mahagoniholz 3425 Fuß
gegen 25496 Fuß, außerdem unbedeutende Duantitäten anderer
Hölzer, ferner Gummi, Häute, Leder, Zuder,’ Honig, Rum, Dranges
Ihalen, Wade.
Unter Bugrumbelegung ber Durchſchnitispreiſe der betreffenden
Produkte beläuft fi der Werth der Gefammtausfuhr aus Haiti in
dem oben angegebenen Zeitraum auf etwa 60 bis 601/: Mil. Marl.
Schiffsverkehr.
Im Ganzen baden im Jahre 1898 den Hafen von Port au
Prince angelaufen 200 Dampffchiffe und 81 Segelfchiffe mit einem
Port au Prince. — Rio de Janeiro.
Gefammtraumgehalt von 296 986 Reg.-Tonnen gegen 200 Dampf:
ſchiffe und 82 Segelſchiffe des Vorjahres mit einem Geſammtraum⸗
gehalt von 316 911 Reg.⸗Tonnen. Daran ift Deutihland beteiligt
mit 45 Dampfiiffen mit einem Gefammtraumgehalt von 73386
Reg.⸗Tonnen gegen 45 Dampfſchiffe und 1 Segelſchiff des Vorjahres
mit einem Gefammtraumgebalt von 90904 NReg.-Tonnen. Auf
Deutfhen Schiffen wurden angeführt 2245 Tonnen gegen 2488
Tonnen des Borjahres und zwar 2235 Tonnen Kaffee und 10 Tonnen
Baumwolle.
Der Antheil der einzelnen Nationen an ber Schiffäbemegung
im Hafen von Port au Prince während des Jahres 1893 war
folgenber:
Dampfihtiffe. Segelſchiffe.
Rationalität Eingang. Ausgang. Eingang. u Ausgang.
" Ans | Reg» |Ladung.| Ans| NReg.- | Ladung. | An⸗ Reg» | Lapımg.| Ans| Reg. | Labung.
2 Tonnen. Tonnen.zahl. Tonnen. Tonnen. zabl.| Tonnen. | Tonnen. | gabl.| Tonnen. | Tonnen.
Großbritannien. ......2200000... 45 | 57201 | 8986 | 45
8 dere inigte Staaten)..... — — — —
eutſchland ................... 73386 | 7457 I 45
Deflerreihslingam .............. — — — —
nien ....................... 36 | 31846 — 36
ih 2 a En 21 2
Satin. IZIIZEIE || = 1 |<
12 111 2: | > ı BER 8 1069 540 3
Rußland .................... 12 | 6909 274 | 12
Rio de Janeiro,
Handelöbericht für das Jahr 1893.')
Die wirthſchaftlichen Berhältniffe Brafiliend find im Jahre 1893,
bejonders in Folge der traurigen politifchen Lage und ber inneren
Wirren, gegen das Vorjahr noch bebeutend verfchlechtert.
Denn in ber erſten Hälfte bes Jahres einige Anzeichen vors
lagen, welche — wie z. B. bie fortichreitenbe Liquidirung ober Kapitals
verringerung ber aus der Gründunggzeit ftammenben unfoliden
Unternehmungen — als ber allmähliden Gefundung bee wirth⸗
ſchaftlichen Verhältnifſe einigermaßen günftig gedeutet werden Tonnten,
jo find alle Hoffnungen auf baldige und gründliche Befferung und
auf dauernde Hebung der Volkswirthſchaft durch die fpäteren
poltiigen Greigniffe, wenigſtens vorläufig, wieber in Frage geftellt
worden.
Auf finanziellem Gebiet ift beſonders die vom Kongreß nach⸗
träglih ertheilte Genehmigung zu der Fufion der Hauptbanken
Banco da Republica dos Estados Unidos do Brazil und Banco
do Brazil unter dem Ramen Banco da Republica do Brazil zu
erwähnen.
Wie von erfahrenen Kennern der Brafilianifchen Finanzen von
vornherein prophezeit wurbe, bat diefe Bereinigung biöher weder
eine günftige Wirkung gehabt, noch dürfte ſolche von der Zukunft zu
erwarten fein.
Ueber bie in der Finanzreform vorgejehene Zurückziehung von
100 000 Konto bed Staatspapiergeldes im Laufe eines Jahres
1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 IT. ©. 156.
57 201 152 | 26 | 669% | 5600 | 26 | 6699
— — 43 | 10362 | 6566 | 48 | 10862 | 610
73356 | 2245 | — — — — — _
— — 1 310 475 1 310 _
31 846 — — — — — — —
52400 | 2529 8) 3471 | 3470 8| 341) 100
51 950 528 | — — — — — —_
— — 1 % 475 1 90 —
1069 — — — — — — —
6%9 — 2 808 260 2 88 —
(davon 50 000 Kontos bis Ende April) nur belannt geworben,
daß bis Juni nicht mehr als 5827 Ko eingezogen waren.
Die in dem neuen Bankgeſetz vom 23. September einbegriffene
und der neuen Bank übertragene Emiſſton von 100000 Kontos
Bonus, welde 4 pCt. Zinfen tragen und nur zur Unterflüßung der
nationalen Induftrie verwendet werben follen, bat auch Teinen Erfolg
aufzumelfen. Die neuen Werthtitel find im Verkehr Auf vielfache
Hinderniſſe geftoßen, welche ihre Cirkulationsfähigkeit erſchwerten
Sm Ganzen wurden, ſoweit bekannt, bis Ende Dezember 189
36 514 Kontos Bonus ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt in Scheinen
von 100 Milréis bis 1 Konto (1000 Milreiß).
Ein befieres Bild zeigt bie Finanzlage einer größeren Zahl ber
Einzelſtaaten, die nach ben vorliegenden Beröffentlijungen nicht nur
mitt der Abzahlung von Schulden begannen, fonbern zum Theil
Ueberichüffe erzielten.
In wirthſchaftlicher Beziehung beftanden die in ben letzten
Jahren bervorgetretenen Schwierigleiten weiter.
Die Berkehrsverhältnifſe mit dem Innern ließen noch fehr viel
zu wünschen übrig.
Der Mangel an Arbeitsträften trat faft überall hervor. Die
Einwanderung war gering; aus ben Hauptlänbern Europas wurde
fie jogar der Choleragefahr wegen von der Brafilianifchen Regierung
verboten. Die von ben Regierungen verſchiedener Einzelſtaaten, wie
Sao Baulo, Minas Gerard, Eſpirito Santo, wegen felbitändiger
Uebernahme des Sinwanderungsweien? gefakten Beſchlüfſe blieben
im Weſentlichen unausgefübrt.
Im Dezember traf bier mit einem Deutihen Dampfer die erfte
Sendung Chineſiſcher Arbeiter in der Stärke von 475 Köpfen em,
Rio de Janeiro. 403
welche von ber Geſellſchaft Metropolitana“ in Folge eines mit dem
Stante Rio de Zaneiro abgefhlofjenen Vertrages eingeführt waren
und auf den bortigen Kaffeepflanzungen Verwendung finden. Bis
jest verlautet über dieſen erften Verfuch nur, daB die Ehinefen für
die hiefigen ländlichen Arbeiten ſich eigneten.
Ein weiterer erheblicher Rüdgang des allgemeinen Wohlftandes
trat in vielen Anzeichen deutlich zu Tage.
Die Theuerung ber Lebensbedürfniſſe bat in Brafilien im Iekten
Sabre wiederum zugenommen. Es liegt auf der Hand, daß die kriegeriſchen
Greigniffe, welche für große Landflähen in den SüAdſtaaten bie
reguläre Produktion hemmten oder zum Stoden bradten, fowie bie
Erihwerungen der Schifffahrt und des Haſenverkehrs in Rio de
Janeiro nicht ohne ſchaͤdliche Wirkung bleiben konnten.
Mebielturs.
Der Kurs bewegte fih in engeren Grenzen, ftanb aber im
Durchſchnitt tiefer als im Jahre 1892. Die monatligen und täglichen
Schwankungen waren fehr bebeutend unb für den Handel ſchädlich.
Die aus einer Bergleihung der Bewegung bes Kurſes auf London
und Hamburg fett 1856 hervorgeht, find in biefem Beitraum bie
beiben legten Jahre die ſchlechteſten für Brafilien geweſen.
Der Kur eröffnete im Sanuar 18988 mit 18/s Pence für
1 Nilrets oder 868 Réis für 1 Mark.
Die äuferfien Schwankungen ber offiziellen Bankltaren waren
188: |
von Januar bis März 125/15 bis 135/5 Bee. für 1 Milreis
ober 9556 biß 863 Rois für 1 Marl,
von April bis Juni 108/4 bis 13 Bee. für 1 Milreis
oder 1148 bis 906 Réis für 1 Mark,
von Juli bis September 101/s bis 123/16 Pce. für 1 Milreis
ober 1162 biß 965 Réis für 1 Mart,
von Ditober bis Dezember 10/5 bis 108fıs Pee. fiir 1 Milrsis
oder 1162 bis 1088 Reis für 1 Marl.
Die Ende Auguſt entſtehende Hoffnung auf Beflerung und Bes
feftigung des Kurſes wurbe burd die polttiichen Ereignifle im Ans
fang September völlig zerfört. Der Kurs iſt feitbem allmählich
gewihen unb Hat ſich im Beginn bes Jahres 1894 noch welter
abgeſchwächt.
Für die am Handel mit Brafilien hauptſächlich betheiligten
Länder ſchwankte der Kurs im Jahre 1893 folgendermaßen:
Großhritannien....... 101/85 bi8 185/8 Bee. für 1 Milxeis,
Frantreid ........... 699 bi8 942 Rois für 1 Franken,
Deutfhland.......... 868 „ 162 „ „ 1BMarl,
Verein. St. v. Amerika. 8000 „ 600 „ „ 1 Dolar,
Italien............. 69 „KH „ „ 18a,
Portugal... ......... 2%0 450 „ 100 Bortug. Rois.
Privatwechſel ſchwankten im "Jahre 1893
auf London... von 109/15 bis 133/4 Pee. für 1 Milrsis,
„ Paris .... „ 693 bis 985 Reid „ 1 Srantn,
„ Samburg. „ 866 „ 1156 „ „ 1 Mark.
Der Jahresdurchſchnitt der Wechfellurfe der Banlen auf London
im legten unb den vier voraudgegangenen Sabren war folgender:
1893. 1892. 1891. 1890. 1889.
11,56 11,94 16,33 23%); 278/5 Bee. für 1 Milrsis.
Der Jahresdurchſchnitt des Kurſes von 11,56 Pee. tft etwa
glei 1020 Reis fir 1 Marl in Deuticher Währung.
Die Preisihwankungen bed Pfund Sterling waren:
1891 .............. 1190 bis 21200 Reis
}}:} 7 15400 „ 28680 „”
18983 .............. 17760, 2340 „
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL
Das Golbagio ftieg von 113 auf 166 p&t. und betrug im
Durchſchnitt 184 pCt.
Der Diskont war 61/, bis 9 pet.
Nach dem letzten, dem Kongreß im Mai 1898 vorgelegten Bericht
des Finanzminifterd beitrug damald die aktive Schuld Brafiliens
im Ganzen 283 612 :484 345 Reis, die paſſive Schuld 922 158:
436 000 Réis, die Summe bed am 31. Dezember 1891 cirkulirenden
Staatspapiergelbes belief ſich außerdem auf 216 111: 964000 Rois.
Ausmwärtiger Bandel.
Die gefammten Bolleinnahmen einfchließlih ber Depofiten
Schiffsabgaben, Stempel u. |. m. in Rio de Janeiro betrugen nad
dem Diario Official im Sabre 1893: 102 730 574 880 Rois gegen
91 390 665 515 Réois im Jahre 189.
Diele Summen entſprechen zum Durchſchnittskurs von 11,56 Pce.
für 1893 und 11,94 Pce. für 1892 den Gegenwerthen von
100 716 249,88 Mark und 92 318 808,55 Mark in Deuticher Währung.
Sm den SZolleinnahmen für 1893 iſt u. A. ein für zahlreiche
Artilel eingeführter Aufſchlag von 30 pPCt. enthalten.
Produktion und Ausfuhr.
Die landwirthſchaftliche Produktion der Mittelftanten Brafiliens
beihräntt fich faſt ausſchließlich auf die Kaffeelultur. Kaffee ift nicht
nur für die Ausfuhr der wirthſchaftlich faft allein in Betracht kom⸗
menbe Artikel, fondern die Einfuhr der nothwendigſten Rabrungss
mittel bat fogar feit Jahren einen ftetig wachſenden Umfang ans
genommen und beitrug nah den letzten für dad Jahr 1890
vorliegenden amtlichen ftatiftifhen Nachweiſen fogar etwa 30 pGt.
der Einfuhr in Rio be Janeiro.
Das diefe Thatſache für ein Land, das wie Brafilien wegen
der außerorbentlihen Ausdehnung feiner Bobenfläde und ber im
Verhältniß bierzu ſehr geringen Bevöllerung, wegen Mangel an
Kapital, Kredit und Arbeitäträften und andererjeit$ Der reihen Er⸗
teagsfähigfeit des Bodens vorzugſsweiſe auf Bodenkultur und land⸗
wirthichaftlichen Betrieb angewieſen ift und für abfehbare Zeiten
bleiben wird, einen ſchweren Rißſtand bebeutet, bedarf kaum ber
näheren Ausführung.
Wie die Verhältnifſe fich geftaltet haben, hängt die wirthſchaft⸗
liche Lage Brafiliend zum größten Theil von dem vielen Zufällig»
feiten unterworfenen Ausfall der Kaffeeernte und ben Preifen biejes
Produkts auf dem Weltmarkte ab, und ber Slaffee bezahlt fogar die
Einfuhr der für die Ernährung der Bevöllerung nothwendigen Leben»
mittel, welde — ohne Schädigung der Kaffeeproduftion, für die
3. B. in den Staaten Sao Paulo und Minad Geraes [ehr bedeutende
und von menſchlicher Kultur nicht berübrte Landflähen zur Ber
fügung ftehen — zum großen Theil in Brafilin, auch in der
fogenannten Kaffeegone, erzeugt werden könnten. In überzeugender
Meife wird von einem Theil der biefigen Preffe darauf hingewieſen,
daB fowohl der Anbau von Gerealien aller Art, als die Erzeugung
des für die Bollsnahrung nöthigen Viehſtandes vielfach ein gleiches
oder befferes finanzielles Reſultat ergeben würde als ber jetzt ein-
feitig, und zwar theilmeife auch auf meniger geeignetem Boden be⸗
triebene Kartoffelbau. Es wird behauptet, daß trotz der hoben
Kaffeepreife beiipieläweife in Sao Baulo an vielen Drten der Anbau
bes Zuckerrohrs (zur Branntweinergeugung) und von Gerealien befieren
Gewinn abmwirft als der Kaffee.
Der Ausfall der Kaffeeernte in der Rios und Sao Paulo-Bone
entipricht anfcheinend annähernd den im vorigen Jahre aufgeftellten
Schätungen!) und blieb aljo hinter dem Ergebniß ber Borjahre
1) Sand. Arch. 1898 II ©. 157.
65
404
ziemlich weit zurüd, Die Schätzungskammiſſion in Rio de Janeiro
hebt in einem Bericht vom 7. März 1893 als flörende Momente Die
lange ververbliche Trodenbeit im Januar 1893, die Spürlichleit der
Arbeitöträfte und hie Dißgiplinlofigkeit der geringen Zahl der zur
Verfügung ſtehenden Arbeiter ſowie bie große Erhöhung der zu
zahlenden Löhne und ben Mangel: an genügenbeu Verbeſſerungen
bed Kaffeetransportes aus dem Innern hervor. Zeitweilig beſtanden
in. Folge der politiſchen Zuſtände feit Anfang September Schwierig⸗
feiten in der Zufuhr des Kaffees durch die Küftenfahrt, auch bie
Eingänge mit der Centralbahn waren aus dieſem Grunde geringer.
Ebenſo beſtanden zeitweilig Schwierigkeiten für die Berihiffung des
Kaffee im Hafen, wenngleich der Ausfuhrhandel unter ben politifchen
Wirren weniger zu leiden Hatte ala der Einfuhrhandel.
Die über die Kaffeeausfuhr von Rio de Janeiro im Jahre 1893
veröffentfichten Angaben. ſtimmen nicht völlig überein Der am
1. Januar 1895 vorhandene Beftanb wirb vom Jornal do Commereio
auf 222000 Säcke, der Vorrath im Lande auf 1800 000 Säde an⸗
gegeben. Nach einer auverläffigen Zujammmenftellung .. kbeirug die
Ausfuhr von Rio⸗Kaffee in- Säcken zu 60 kg: J
Vom 1. Januar bis 31. Dezember:
.1892, | 1898
den Verein. Staaten!‘
von Amerikx .. .i1 797
dem Kanal und .
Großbritannien .| 248 007 55559] 67587
Hamburg u. Bremen 169 415 180 756
Antwerpen und |
Rotterdam ..... 51617] 3241 47101] 24 732
Havre u. Borbenugl 64859] 61482 77 4301 56211
der Oſtſee und |
Nordeuropa ....| 19869 —
dem Mittelmeer... 263 887 249 523
dem gar, Laplata
d. Weſtkaſte..I88 660 120 3451 134 154
anderen Küften« Ä
plägen ........ — — 106 6131 1158551 100 671
zulammen.. b 143 J 674 meh 186 sl 381 zo 438 154
m dem letzten Jahre alſo nicht unerheblich weniger als in den vor⸗
hergehenden 4 Jahren.
Die täglichen Zufuhren betrugen in So vom '
1. Zanuar bis 30. Juni 1898 durchſchnittlich 6912 Säle zu &0 kg,
1. Juli bis 81. Degember 1893 n MM „» vun
oder im Jahresdurchſchnitt täglich 697° ,» vun
während die durchſchnittlichen täglien Bufuhren betragen haben in
den Erntejahren:
1888/89 ....2....... Säde zu 60 kg 11455
1889/90 ..:......... "„ nn n 652
1800/91 ............ "nn. 66183
1801/92 ............ > nn nm 10161.
1892/88 ............ 8162
Der am 1. Januar 1894 verbliebene Beftartb der Ernte von
1893/94 wird auf 1234000 Säde, anderweitig jedoch auf 1 200 000
bis 1600000 Sãcke deihäkt.
In Beireff der Kaffeeaußfuhr über Rio ift zu bemerken, daß in
Folge verbeflerter und neu Bergeftellter Berbindungen, ſowie in
Folge relativ ſtärkerer Zunahme der Kaffeeproduftion in Säo Paulo
ein Theil des in biefem Staate erzeugten, früher in Rio verſchifften
Kaffees jetzt über Santos zur See gebt, und daß ſeit einigen Jahren
auch ein Theil des in dem Staat Efpirito Santo produzirien Kaffees,
Rio de Janeiro
welcher fruͤher augſchließlich üben Rio ging, son Bicioria Pirelt ins
Ausland verſendet murbe.
Die Auzfubr.. von Kaffee, des bauptyrodoien des Staates
Eſpirita Santo, betrug:
im Jahre Güde, am offiziellen Werth ı von:
Bde. 205950 . 5720149 Milseis
1 27212: 8617 „
4891... ..... 301 884 103113%6 . „
18892............ 27819 - 15627298 „
, Bon der Ausfuhr Des Jahres 1892 wurden 14 904 Säde birelt
nach fremden Häfen eingefchifi, Sicher zwei Dritiel der Probuttion
entfalten auf den Süben bei Stante,. Meber die Produktion bei
Jahres 1893 Liegen noch Teine Vachrichten ner. .
Die Kaffeeausfuhr
1) Bon Rio de Janeiro hat beirggen in ben legten 20 Jahren
(in Eäden zu 60 kg)
im Durchſchnitt während der Yabre
nach 1874,98. 1874/88 ° 1884/98.
den Berein. Staaten v. Amerika 1977 614 11MIN 2050 322
dent Stanal, Großbritannien, Ham⸗ a
bung, Bremen, Antwerpen, Oft: ee BE
fee und Morbeuropn ...:..... ° 574821 07839 : 478 804
Havre, Berbeaug und dem ı a u.
Mittelmeer............... 433508 68807 688 :409452
dem ſtap, Rn: Plata und Wehe *
küſte ..................... 122566 109100 13681
zufammen ... 8158088 3247029 3068 109
2) Bon Santos in ven iehten 8 Jahren
dem Kanal u. Geopörkaunien 29 341
Hamburg und Bremen..
Havre und Borbeaur .. un
Arttwerpen und den Riebers
dem Kanal und Groß⸗
Britannien „000-000... 59 337] 51963] 113693] 48236
Hamburg und Bremen..... 502 394] 824 6701 914961] 870 860
Havre und Borbeaur...... 394 3967 511 7661 854 197] 539 441
Antwerpen und. ben Nieder⸗ er oo
Landen ................384 2601 499 3061 666 6461 463 918
Lifſſabon ................. — 1. —
Diittelmeer ............... 150 1461 366 023
den Verein. Staaten von
Amerika ...............
820 659| 805 883
Rio und anderen Käftenpl..
1257 17
Nis de Janeiro.
Die Schäfungen der Nafſecernte für das Jahr 1894/96 ſchwanken
noch. Die Shätungstommiffion beftätigt in ber letzteti entfdheibenben
Ablhägung für die RiosZone, daß mutbmaßlih nur auf 8 000 000
Säde erportfähigen Kaffee zu rechnen ift.
Die in Säo Paulo zu erwartende Ernte wirb bi zu etwa
4.000 000 Säden weranihlagt; die Ausfuhren über Rio und Santos
zum Gefammtibetrnge om wa 7000060 Säden würden einen
Ausfuhrwerth von etwa 25 bis 30 Millionen Pfund Sterling in
runder Summe repräjentiten.
Bon der auf etwa 11 bis 12 Millionen Säde Kaffee geſchätzten
geſammten Laffeeprodultion der Welt entfallen alfo, unter Hinm⸗
rechnung der Ausfuhr aus den nörblicher Staaten, (aiıma veichlich
500 000 Säde), nahezu zwei Drittel auf Brafilien.
Die Kaffeepreife waren im Sabre 1893 ſtarken Schwankungen
unterworfen, und es mwurben niemals fo hohe Preiſe gezahlt ala im
vergangenen Jahre. MObgleich nicht wölfig zufriedenftellenn, Lich dad
Kaffeegeſchäft doch Nugen. Störenb wirkten die Hauffeipefulationen
in Europa tm April und Mai und die in den Vereinigten Gtanten
von Amerika im Auguft besvorgetreienen finanziellen Schwierigkeiten.
Nach den für die Preißteftfegung maßgebenden Typen fue News
Hort ſchwankten die Preiſe folgendermaßen:
189.
1892.
Rei. Rois.
Typus 6..... 17500 bis 28700 13400 bis 19 400
» Terre 16600 „ 22800 .124600 „ 13000
8..... 16000 „ 22100 11600 „ 17200
9..... 15600 „ 21400 11200 „ 16400
Bezũglich anderer Brafilianifcher Erzeugniſſe, welche für den Markt
von Rio de Janeiro Bedeutung haben, ift Folgendes zu erwähnen.
Seit einer Reihe von Jahren find beſonders in den Etaaten
Rio de Janeiro, Minad Geraed und im Norden des Stanted Sao
Paulo zahlreiche und zum Theik mit günftigem Erfolge arbeitende
Webereien entftanden, welche Brafilianiiches Rohmaterial verarbeiten.
Die für dieſen Zweck ten Jahre 1898 nad) Rio de Janeiro aus dem
nördlichen: Brafilien eingeführte ungetponnene Baummolle be⸗
trug 95 770 Ballen. Des im Auguft gefunkene Preis fies im
September in Zuſammenhang mit dem im Folge ver poltiifchen
Zuftände eingetretenen Aurörädgang von 7 bie 10 Milroͤis. Das
Jahr ſchloß ohne Borräthe in der erſten Hand.
Zuderbranntwein. Es gingen in Rio be Janeiro ein:
24249 Pipen, 355 Fäfſer, 75 Flaſchen, gegen 22.069 Pipen im
Vorjahre. Die Bewegung bes Marktes war folgende:
Bortath am 1. IZanvar....... 950 Vipen,
Eingang.................... 24323 Oo 5
zufammen 25 273 Pipen,
Konfum........ ............. 24128 „
Beitand am Bi. Degember..... 1150 Bipen.
Zucker. & gingen ein:
von Pernamburo ..... 456 608 Säüde (60 kg),
„Maceio ......... 106019 „
„ Aracaju und Bahia 261085 „
„Campos......... 101991 „
zufammen... 9236563 Säcke.
83 wurben verkauft... 887093 „
Mit der Centralbahn wurden eingeführt:
kg kg
Häute ............ 1841634 Käfe......... 2466 135
Bohnen ............ 63 860 Holzkohlen .... 17349694
Tabak ............ 2288 TE Speck ....... 2.905 182
Mais............. 5 620
405
Die ganze Ausfuhr Brafiliend nach dem Auslative wird gegen
wärtig auf jährlih 35 bis AO Millionen Pfund Sterling angenommen
werden Können. Genaue Nachweife fehlen jedoch.
Einfuhr.
Wegen Schaffung einer zuverläffigen, amtlichen Statiſtik iſt nicht
nur noch immer nichts Wirkſames geſchehen, ſondern auch Die Jahres⸗
Überſichten und fonftigen wirthſchaftlichen Mitteilungen, melde bie
größeren Zeitungen zu bringen pflegen, find von Jahr zu Jahr
dürftigee und unvolllommener geworden, jo daßß die Möglichkeit
fehtt, ein einigermaßen überfichtliches Bild der Eimfuhr'zu geben.
Im Jahre 1898. hat ein reguläred Einfuhrgeſchüft nur 63 zum
Beginn des Flottenaufſtandes im Anfang September beſtanden.
Soweit verlautet, war bis dahin das Einfuhrgeſchäft, wenn es auch
hinter den großen Umſtzen und Gewinnen des Vorjahres zurückblieb,
im Ganzen doch recht befriedigend. Es fcheint, daß die Einfuhr fich
hauptſuchlich auf Artilel des unmittelbaren Lebensbedarfes beichräntte,
und dab fowohl der Bezug von Luxuswaaren aller Art, ald von
Maſchinen, Eifenwaaren und fonftigen ber Förbesung ber wirthſchaft⸗
lien Lage des Landes dienenden Artikeln hinter der Einfuhr der
Sabre 1890 und 1891 und jelbft 1892 ziemlich weit zurückblieb.
Seit Anfang September wurden die Berbältnifie Fehr zum Nach⸗
theil verändert. Bei der Unſicherheit der politiihen Buftände er»
folgten weder die fonft üblichen Weftellangen, noch gingen die Zah⸗
lungen aus bem Innern u. |. w. tegelmäßig ein, und erft das Ende
des Jahres brachte in Diefer Beziehung eine lobchte Veſſerung.
In Folge der Für Rio de Zaneiro feit dem Ausbruch des Aufs
ftandes beſtehenden fortgefehten Beunruhigung, fowie ‚in Folge der
böänftgen Beichiehungen der exponirt gelegenen Hauptzollgebäude durch
bie Infurgenten, welche ben Bollabfertigungsbienft in empfindlicher
Weiſe Rörten, ferner in Folge der wegen des Löſchens und Rabens
der Waaren befiehenden Schwierigkeiten und Unficherheiten u. |. w.
mar die Einfuhr weientlich urfchwert.
Aus den von hieſigen Zoitungen veröffentliähten fehr lückenhaften
Ditttheilungen zweifelhafter Zuverläſſigkeit über die Einfuhr im
Sabre 1893 ift Folgendes mitzutheilen.
Einfuhr.
Artikel. 1892. 1898.
Mehl................. Fäfſer 442 438 541 749
Davon:
aus den Verein. Stanten
von Amerila......... n 390 608 419 028
„Trieſt........... n 4680 8.085
vom La Plata ....... n . 41165 119 686
Pitch⸗Pine.......... Fuß 17388843 26.439 19%
ÜhitesPBine............ n 5602161 8885470
Spruce Bine .......... „ 2215449 2589 322
Schwediſches Holj...... „ 13184 88 126
Petroleum ............ Kiften 632 735 400 199
Wachs ........,... ... Faſſer 24 331 12 347
Speck ................ Kolli 40 681 60 795
Reis............... Säde 1068434 1221228
Stolfild ............. Koli 90 01 140 154
davon:
aus Canada ........ Bütten 61 734 . 73869
aus Norwegen ...... Kiften 29 167 66 285
Steinkohlen ........... Tonnen 454 613 466 616
davon:
aus Großbritannien .. n 446 722 459 108
Rorbamerifa..... .. „ 4.068 5.253
Urtilel. 1892. 1893.
Cement ............... Fuͤſſer 130 344 125 107
Heu .................. Ballen 387 005 246 847
Kleie ................ Säcke 23 787 16 338
Mais................. n 142 488 623 417
Rein:
aus Bordeauzr ....... halb. Pipen 4287 4277
dedgl. in Flafhen.... Kiften 19 909 12446
aus Borto .......... Pipen 27 374 33 279
besgl. in Flaiden.... Kiften 221 977 261 141
aus Liflaben ........ Bipen 28 738 20 819
deögl. in Slaichen.... Kiften 27 185 17544
Sttalienifhe Weine.... halb. Pipen 6521 6497
desgl. in Flafhen..... Kiften 9 667 7 686
Dörrfleiih ............ kg 56 1296570 51 860 060
davon:
aus Argentinien ..... n 3 21 626 470
„ Uruguay ....... ? 26 406 410
„ Rio Grande do
Sul .............. n ? 3827 180
Sal:
Brafiltaniihes ....... Liter 44 912086 42 666 350
n — 70 600
Fremdes ............ Zomnen L 600
Zündbölger........-... Kiften 24 036 4 928
davon aus Deutihland ? 4 361
Bier ................. 59 243 54 001
Thee................. kg 170 960 106 148
Genever .............. Kiften 27 874 28 906
— Teigwaaren. 52 040 38 964
.. ............. „ 48 945 67 461
5 288 5 256
bald. Bipen 1% 1041
Fett — Qu artolen 5 288 7 308
Fäfler 2961 157
Baummolle............ Ballen 77 271 71112
Wolle ................ „ 10 798 11215
Leinen................ n 1287 961
Seide ................ " 339 279
Betheiligung der einzelnen Länder am Außenhandel
Brafiliens.
Bei dem bereitd erwähnten Mangel einer verläßlicen Statiftik
Tonnen genauere Angaben über die Betheiligung der einzelnen
Länder am Brafilianifhen Außenhandel nah amtlichen Beröffent-
lihungen nicht gemacht werden. Es erübrigt daher nur, bie bes
ftehenden Handelsbeziehungen Brafiliend aus ber Statiftil ber bes
treffenden Länder kennen zu lernen.
Im legten Jahre ſcheint eine weſentliche Verſchiebung bed Ans
theilß der an dem Waarenaustaufh mit Braftlien Bauptbetheiligten
Länder nicht eingetreten zu fein. Bugenommen bat bie Einfuhr von
Weizen, Mehl, Fleiſch, Vieh und fonfligen Nahrungsmitteln aus dem
2a Blata:Gebiet; auch die Einfuhr auß Stalien (befonders Manufalturs
waaren) ift gewachlen.
Großbritannien hat in der Einfuhr nad Brafilien den von
je ber eingenommenen Platz behauptet. In den erften acht Monaten
des Jahres 1893, d. 5. folange ein reguläred Einfuhrgeſchäft bes
ftand, Bat die Einfuhr, ausweislich der nachftehenden, vom Board
Rio de Janeiro.
of Trade in London veröffentlichten Zulammenftellung, gegen 1892
erheblich zugenommen.
Einfuhr der hauptſächlichſten Großbritannien Artikel nad
Braftlien von Januar bis Auguft (einſchließlich) 1893:
Menge Werth.
1892. | 189.
Tonnen. | Tonnen. | Pfund Sterling.
Steinfohlen .......... 522 872} 4856971 368 896] 287 085
Baummollenwaaren Stüd. .
rohe .............. 17 620 100| 18 184 9008 116 987 144 267
weiße .......... 44 528 600| 51 713 2001 375 603 497 299
gedrudte ........... 68 902 300| 85 977 6001 813 72911 113 361
Range und ähnliche . 25 619 400| 36 054 8001 297 3765| 459 445
ander. Qualitäten ... 1156 670 400191 980 40011 608 69412 214 372
Pfund. Pfund.
Jute roh............. 2435 700| 58922001 30 637) 60 788
ards. ards.
gewebt ............ 566 200| 5823 100 162650] 185 017
en gewebt ........ 17084001 2072 3004 487421 64349
MWollwaaren .......... 2821 2000| 18693001 152004 14235
bedgl. Diagonal ...... 18349 600| 17177001 78789| 1073176
Eifenwaaren.......... — — 37137] 32071
Tonnen. | Tonnen.
*57 in len ....... 4 944 3 1 4 u
L für 5 761 6159
Bu Nur Bifenbahnen. 4 2927 35631 58520) 47807
Coment ............. 8 084 100431 16842) 19821
Thonwaanren.......... — — 37 408| 48 254
zujammen... — | — 269 os 491 385
Abgenommen bat nur bie Einfuhr von Steinloblen, Stabeifen,
Cifenwaaren und Blech.
Das Ergebnik der Einfuhr in den erften adt Monaten des
Jahres war alfo recht günſtig, und eine ftörende Konkurrenz ber
Nordamerikaniſchen Einfuhr trat nicht hervor. In den Übrigen vier
Monnten bat die Einfuhr natürlich ſtark abgenommen.
Die Ausfuhr Brafiliend nad Großbritannien befteht zu einem
jehr großen Theil in Gold (gemünzt unb in Barren).
Der Geſammthandel Großbritanniens mit ganz Brafilien war
nad) den Angaben des Board of Trade folgender:
Ausfuhr Brafiliend nad Einfuhr Großbritanniens
Großbritannien. nah Brafilien.
Kb. Sterl. Bio. Ste.
1893............ 4642 896 7779 046
1892............ 3511 941 7 910 326
1891............ 4 249 900 8 290 039
1890. ........... 4 351 000 7 459 000
Rordamerila ſteht für die Braſilianiſche Ausfuhr an ber
erften Stelle.
Ueber die Wirkungen des am 1. April 1891 in Kraft getretenen
Braſilianiſch⸗Rordamerikaniſchen Handelsvertrags ift Braſilianiſcher⸗
ſeits noch keine auf eigenen Ermittelungen beruhende Veröffent⸗
lichung erfolgt. Den Erörterungen Braſilianiſcher größerer Zeitungen,
deren ftatiftifche Angaben offenbar aus Nordamerilaniihen Duellen
ftammen, ift Folgendes zu entnehmen.
Der Handel Nordamerikas mit den Suüdamerikaniſchen Staaten
betrug, in Millionen Dollars angegeben:
Rio de Janeiro.
Ausfuhr Sudamerilas nah Einfuhr Nordamerikas
Nordanierika. nach Südamerika.
1880..... 82 MIN. Doll. 22 Mil. Do.
1884 ..... 75 n 30 n
1888..... 4 Oo „ 28 n
18% ...... 90 n 97
1891 ..... 118 „ 33
Rorbamerifa kauft hiernach von Gübamerita etwa dreimal fo viel,
ald es dorthin verkauft. Bon allen Sudamerikaniſchen Staaten ift
aber Brafilien als Berläufer und Käufer für NRorbamerila bei
Beitem der Wichtigſte.
Der Handel Brafiliend mit Norbamerifa betrug angeblich:
in der Ausfuhr in der Einfuhr
Dollars. Dollars.
18%. ...... 69 118 766 11 972 214
1891....... 83 230 595 14 120 246
189%....... 118 633 604 14 291 873
Demnach Hat die Braſilianiſche Ausfuhr nah Nordamerika,
welde hauptſächlich in Kaffee, Kautſchuk, Kakao und Zucker befteht,
in den legten Jahren bebeutenb zugenommen, was ſich zum größten
Theil aus der reichen Kaffeeernte in dieſen Jahren, nicht aber aus
dem beifpieläweife den Kaffee gegen früder nit begünftigenden
Zollvertrag erflärt.
Die Rorbamerilaniihe Einfuhr nad) Brafilien bat bis jekt nicht
in dem anfünglih ven ber Guropälfhen Konkurrenz gefürchteten
Umfange zugenommen. Rad Rorbamertlaniihen Angaben betrug
bie Zunahme in ben 14 Momaten nom 1. April 1891 bis 31. Mai
18%, vergliden mit den vorhergehenden 14 Monaten, nur
91448 Dollars, wobei zu berüdfichtigen if, daß ſchon in den dem
Vertrage vorhergehenden Jahren eine Zunahme ber Nordamerikaniſchen
Einfuhr ftattgefunden Hatte, und bie erwähnte Zunahme daher wahrs
Iheinlih auch ohne den Vertrag eingetreten wäre. Die nach dem
Inkrafttreten bed Vertrags zunächſt beobachtete Veränderung der
Rordamerilanifchen Einfuhr veranfhaulicht folgende, nur die wid.
tigften Waarenklafſen umfafiende und fi auf 15 Monate vor und
nad dem 1. April 1891 beziehende Weberficht, welche bie durch ben
Bertrag gewährten Sollbegünftigungen erkennbar macht:
15 Monate endigend
Einfuhrbedingungen
nach dem Waaren. am 81. Närzſam 80. Juni
Zollvertrag 1891. 1892.
Ermäßigung um Schinken und Spe 947 687 146 661
26 p6t. Schmalz .......... 219% 658 147 706
Bretter.......... 661 219 164 625
Weigenmebl........ 4886 907 | 6082 866
Zollfrei .......... | Eifenbahnwagen.... 629124 | 1068799
Lolomotiven ....... 4931643 | 1520632
Die Einfuhr nah Brafilien hat hiernach beiragen:
in der erften Periode.... 16279989 Dollars
nn zweiten „ 18044452 „
die Zunahme nur ........ 1764463 „
Im Einzelnen tft Hierzu Folgendes zu bemerfen:
Die Einfuhr der nicht begiinftigten Artikel veränderte fich nicht
weientlih, dagegen war die Zunahme ber Einfuhr der zollfreien Artikel
bedeutend. Bei den hier genannten Waarenllaſſen ift jedoch zu bes
407
merken, daß in den lekten Jahren, wie aus den Zuſammenſtellungen
an anderer Stelle hervorgeht, Nordamerila für bie Einfuhr von
Weizen und Mehl einer ftetig wachſenden, ſehr bedeutenden Konkurrenz
der 2a BlatasGebiete begegnet, und daß in ben Zabren 1891 und
1892 die Einfuhr von Eifenbahnmaterialien nad) Brafilien in Folge
des ſtarken Spelulationdtzeibend überhaupt beſonders groß war.
Auffallend ift Die Abnahme ber Einfuhr derjenigen Waaren,
welche eine 25 progentige Hollermäßigung genießen. Diejelbe erffärt ſich
für die Artilel Fette, Sped und Schinken aus der ſtärkeren Probuftion
im jüblihen Brafilien, für Kattunmaaren aus der Europäiſchen
Konkurrenz und ber zunehmenden eigenen Fabrikation Braftliend.
Ueber die Ausfichten der Nordamerikaniſchen Einfuhr kommt
Folgendes in Betradit:
1) Bet den jehr erheblichen Duantitäten Weizen u. |. w., welche
vom La Plata nad Brafilien eingefüßrt werden, tritt bie Bedeutung
ber Nordamerikaniſchen Einfuhr mehr und mehr zurüd; ein Einfluß
des Zolles ift Hierbei wenig wahrſcheinlich.
Für bie Herfiellung von Mehl find die Mühlen in Rio de Janeiro
non wachiender Bebeutung; Mehl wird fogar von Rio de Janeiro
nad Südbraſtlien, mo ed an Mühlen fehlt, verichifit.
Kür Fette, Speck, Schinken und ähnliche Wanren befteht tn
normalen Zeiten für Rio de Janeiro ein geringes Einfuhrbedürfniß,
da die Probuktion von Minas Geraed und ber Süoftanten das Bes
darfniß det. Nur bei dem Gintritt Ianbwirthichaftlicher Nothſtände
— wie 1890/91, wo wegen ber ſchlechten Maidernte ein ſtarker
Kückgang der Schweinezucht eintrat und Mina Geraes felbft als
Käufer auf den Narkt von Rio de Zaneiro Tommen mußte —
macht fich ein Bedurfniß nach Nordamerikaniſcher Waare geltend.
2) Nordamerika ift dagegen nach vorliegenden Erfahrungen des
Abſatzes in Brafilien inſoweit ficher, als feine Erzeugnifle auf
maſchineller Produktion in großem Maßftabe beruhen. Dabin ges
hören beſonders:
Erzeugniffe ver Sügereien, ba die für das Brafiliantihe Bedürfniß
zu Bauzwecken erforberlihen mächtigen Bauhölzer nur von Nord»
amerka geliefert werden können (die Schwediſch⸗Norwegiſche Holz⸗
einfuhr wird hierdurch nicht beeintrüchtigt).
Eiſenbahnmaterialien aller Art, wie Wagen, Maſchinen u. ſ. w.
(der Nordamerikaniſche Typus iſt vom erſten Beginn des Eiſenbahn⸗
baues in Braſilien begunſtigt worden).
Petroleum (obgleich daſſelbe im Vertrage nicht begünftigt iſt,
kommt die Ruſſiſche Konkurrenz nicht mehr in Betracht).
Landwirthſchaftliche Naſchinen und Geräthe.
Maſchinendle.
Inſtrumente mannigfachfter Art.
Maſchinelle Verwendung der Elektrizität für Beleuchtung, Per⸗
fonenbeförderung u. |. w. (Nordamerika bat bedeutende Aufwendungen
nicht gefcheut, fich hier ein großes Abſatzgebiet zu fichern).
Druckſachen für Gefhäftszwede, Banknoten u. ſ. w.
8) Für alle Waarenklaſſen, bei denen die Handarbeit und
folglich die Arbeitslöhne von größerer Bedeutung find, wie 3. 2.
Manufalturwaaren aller Art, ift Dagegen Nordamerika feiner größeren
Herſtellungskoſten wegen nicht fo leicht in ber Lage, der Europäiichen
Einfuhr dauernd ernftere Konkurrenz zu bereiten.
Mit Beginn beö Jahres 1893 hatte allerbingd eine größere
Einfuhr von dry goods, morims, brins (Drells), casinetas u. |. w.
ftattgefunden, biejelbe hat jedoch wieder aufgehört.
Ueber Frankreichs Handel mit Braftlien find amtliden Fran⸗
zoöſiſchen Quellen folgende biz 1891 reichende Angaben zu entnehmen,
408
:88 bat betragen: Ä
1) Die Braftlianifige Ausfahrt nad Feantreich
Franken Franken.
1882 . PIE 47 800 000 1881....... 63 800 000
1883 ....... 60 00 000 1888....... 61 300 000
1884 ....... 49 100 000 18R9....... 63 400 000
1885 .....:. 50200008 189%0....... 81 500.000
1886 ...... 52 800 000 1881....... 83 800 000
2) Die Franzöſtſche Ginfuhr nad) Brafilien
1882 ....... 62 100 000 1887....... 59 600 000
1888 ....... 66000 000 1888....... 64 700 000
1884 ....... 62 000 000 1889....... 70 100 000
1886 ...i... 54 700000 1880....... 81 100 000
. 1886 . . 57200 00 1891.. . 102 900 000
Hie Ausfuhr oefkaltete . ſich für bie hauptfäglichfien Artikel in
folgender Weiſe:
Kaffee. 1882 für 231 Millionen Franlen, flieg 1888 auf
25 Millionen Franken, fiel 1884 auf 18 Millionen Sranlen und ſtieg
dann dauernd ſtark bis 1890 auf 51,5 Millionen Yramien, bis 1891
auf 52,3 Millionen Franken.
‚Rohde Häute, Die Ausfuhr blieb fait flationär und beirug
8 bis 12 Millionen Franken jährlid.
Kakao besgleichen; die Ausfuhr betrug jährlich 7 bis 10 Millionen
Franken.
Kautſchuk und, Guttapercha. Die Ausfuhr betrug 1882
900 000 Franken, ftieg mit Ausnahme des Jahres 1886 fortwährend
und betrug 1891 etwa 7 Millionen Franten.
Die Ausfuhr von Tabak bat ſehr geſchwankt.
Es wurden ausgeführt:
" Franken. Franken
1882 ........ ... für 1700000 1888.......... für 7.000.000
1883 ........... „2300 000 1889. ......... » 300.000
18861887 ..... „ 900 000 1891,.....-... „ 1300000
Baummolle Die Einfuhr dat von 2300000 Franlen im
Sabre 1882 im folgenden Jahre bis zu 600 000 Franken abgenounmen
und ift in den legten Jahren unbebeutend.
Ueber die Franzöfifhe Einfuhr wird angegeben:
Gebrauhdgegenftände und genähte Leinenwaaren.
Die Einfuhr tft von 6500000 Franken im Sabre 1882 auf
14. 500 000 Franken Im Sahre 1891 geftiegen, Bat fih alfo mehr
als verdoppelt.
Gewebe, Bofamentierwaaren und Bänder.
Die Einfuhr von Baummwollenwaaren ift verboppelt und beitrug
1891 5 800 000 Franken; diejenige von Wollenwaaren war am ftärkften
in den Sahren 1882 mit 7600000 Franken, 1891 mit 7 700 000
Franken.
Die Einfuhr von Seide betrug 1882 800000 Franken, fiel
dann für Jahre auf 100 000 bis 200 000 Franken und flieg 1891 wieder
auf 1.600000 Franken.
Salanteriewaaren.
Die Einfuhr betrug 1882 9000000 Franken, flieg 1883 auf
11800000 Franken und fiel altmäßtid bis zu 6300000 Franken
im Sabre 1891.
Shmudgegenftände aus Gold und Platin.
Die Einfahr betrug 1882: 2000 000 Franken, fiel dann und
flieg wieber 1890 auf 3 000.000 Sranten, 1891 auf 3 700000 Franken.
Shmudgegenfhände aus anderem Metall.
Die größte Eiafuhr fand 1891 für 1600000 Franken Rett.
Mio dE Janeiro.
Dredslers md Spielwaaren, Bürften, Lorgnetten,
Fächer und Knöpfe.
Die Einfuhr ſtieg nach und nach von 2000000 Franken im
Sabre 1882 auf mehr ala 7000000 Franken.
Meine wurben 1832 bis 1889 etwa für 3000000 Franken
jährlih, 1890 für 4300000 Franken, 1891 für faſt 6 000.000
Franken eingeführt.
Seitdem ſcheint der Franzöſiſche Wein mehr und mehr durch ben
Portugieſiſchen verdrängt zu werden.
Die Einfuhr präparirter Kelle flieg 1890 von dem bis
dahin flationären Werth von 2500000 Franken auf 4200000,
1891 auf 7000000 Franken.
Werkzeuge und SInftrumente aus Metall mwurben 1882
bis 1889 für 1600000 Franken jährlich, .1891 für 4 500000 Franken
eingeführt.
Bapier, Bücher n. few. Die Einfuhr ift von etwa 1000 000
Branten auf mehr ala 3000000 Franken geftiegen.
Medilamente. Mit geringer Zunahme beirug die Einfuhr
1891 2600000 Franten.
Maſchinen und Nehaniömen Die Einfuhr war flationdr
und ftieg von etwas unter bis auf 1000000 Franten.
Ueber Ztaliend Handel mit Brafilien find einem veröffent
lichten Bericht bes Braſilianiſchen Generallonfuls in Genua folgende
auf das nördliche Italien bezügliche Angaben zu euniwehnen.
Es bat beiragen:
Die Italieniſche Einfuhr nach Die Braſilixniche Ausfuhr nad
Braſilien. Italien.
18900....... 7 166.790 Lire, 12833387 Lire,
1891....... 8848%7 „ - 13321661 „
1892....... 11842399 „ 130820309 „
, Bon der Brafilienikien Anafuhe entfielm 1892 12564968 Lire
auf Kaffee
Die Italieniſche Einfuhr beftand Hauptfählih aus folgenden
Bautenkiafien:
Knoblauch und Smiebeln... für 47 000 Lire
ODel .................... 483 700
Wurſtwaaren ............ n 544 075 „
N 3) 11 ................... n 139729 „
Konſerven............... „ 201800 „
Seile................... n 216498 „
Drogen ................ " 186 208 „
Berfiedene Früdte ...... n 176997 „
Liköre ................. 383 540 „
Butter.............. 257 801 „
Maihinen..... .......... 25995 „
Marmor ............... 419605 „
Teigwaaren ......, 603 566 „
Möbel ................. " 156 378 „
Papier.................. 182219 „
1 ................. „52785 „
Verſchiedene Webſtoffe. one „ 111645 „
Weine................ „ 4360 564
Die Zunahme der Italieniſchen Einfuhr betrifft hauptſachlich die
Artikel: Weine, Webſtoffe, Teigwaaren, Küſe, Wurſtwaaren, Dlivenöl.
Deutſchlands Betheiligung am Handel mit Rio de Janeiro
und Braſilien war, abgeſehen von den ſeit September eingetretenen
Störungen, 1893 kaum geringer als int vorhergehenden Jahre, wie
fh ſchon ans dem direkten Schiffsverkehr von Deutſchland nach hier
Rio de Janeiro.
ergiebt. BZahlenmäßige Nachweiſungen Über ben Werth, welchen der
Deutſche Handel darftelli, find noch nicht befamnt.
Im Vergleich zu den Übrigen Ländern ift das frühere Berhältnif
anfheinenb nicht verändert, d. 5. die Deutſche Einfuhr fteht Hinter
der Großbritanniens, die Ausfuhr nad) Deutſchland Hinter der nad
Rordamerila zurück. Rad den ftatiftifhen Angaben früherer Jahre
wird Deutfchland zwar in der Einfuhr von Frankreich etwas über⸗
troffen. Da jedoch notorifh ein nicht unbeträchtlicher Theil der
Deutihen Einfuhr nad Brafilien den Weg Über Franzöſiſche,
Belgiſche und amd Nieberländiihe Häfen nimmt, kann es kaum
zweifelhaft ſein, daß Deutſchlands Geſammthandel nad Großbritannien
und Rordamerika und vor Frankreich rangitt. Im Jahre 1890 betrug
nad der Braſitlianiſchen Statiſtik der Geſammthandel
Deutſchlands mit Rio be Janeiro etwa 30000 Kontos,
Franke 5» „ „ 3100 „
um Kurfe von 1 Milréis — 22 Bart, aljo 60 und 62 Millionen
Part).
Nah vorkiegenben Anzeichen ift bie Deutſche Einfuhr nad
Braſilien eher zunehmend als abnehmend.
Der direkte Deutſche Handel mit Braſilien unter Deutſcher
Flagge geht hauptſächlich über Hamburg und Bremen, mit ganz bes
ſonderem Uebergewicht des erſteren Platzes in Folge der beſſeren
und ſchnelleren Dampfſchiffsverbindungen.
Die Bedeutung des Deutſch⸗Braſilianiſchen Handels iſt daher
em beften auß ber fr vieſe Edte vorliegenden Statiſtik zu er-
ennen.
Nach der „ZTabellariihen Ueberſicht des Hamburgifchen Handels
in Jahre 1892° wusben aus Hamburg nad Brafilien eingeführt
Waaren im Werte voR............ 71875 760 Mark
davon Bergehrungsgegenflände ...... 1072150 „
Nohſtoffe und Hafbfahrtlate ........ 808090 „
Ranuſakturwaaren............. 2384 440,
Runf und Induſtrieerzeugnifſe.. 28108250 „
Die Braftlianiſche Ausfuhr nad) Hamburg war folgende:
Im Durdichnitt der Sabre:
1851 bis 1860............ 20 287 655 Mart
161 „ 1870............ 20821 24 „
1871 „ 1880............ 57219605 „
1881 „ 18883............ 76109950 „
18809 .................. 104 618 3880,
1800 ................. 114 990 6730,
BEN ................. 184613690 „
(davon für 106 987 020 Mar! Kaffee)
1892 .................. 129 881 960
(davon für 110245 290 Mark Kaffee.)
Leber den Handel Bremens mit Brafilien wird angegeben:
Einfuhr nah Braſilien.
1887 .... 1097623 Marl 18% .... 3029626 Marl
1888 .... 202665600 „ 1891.... 3341337 „
1889 .... 34536406 „ 1892 .... 2717573 „
Die Brafiliantihe Ausfuhr nah Bremen beirug:
1887.... 20858680 Marl, 1890.... 24204 544 Watl,
1888.... 18386800 „ 1891.... 31359923 „
1889.... 14262675 „ 1892.... 171758% „
und beftand hauptſächlich in Kaffee, Tabak (1892 für 9 154 667 Mark),
Baumwolle, trockenen unb gefalzgenen Häuten.
Ueber das geſchäftliche Ergebniß der Einfuhr im Jahre 1893
liegen zunerläffige Nachrichten noch nicht vor. Es fcheint jedoch, als
wenn die in den Iekien. Momaten bed Jahres hervorgetretenen Bes
409
fürditungen wegen bed Wußbleibens bes ſehr beträchtlichen Auskände
mehr und mehr ſchwinden, fo daB traf mencher Verluſte an Zinfen
u. |. w. das Gejammirefultat in Berückſichtigung Dex Außerkk.
Ihwierigen Lage noch leidlich befriebigend fein bürfte.
Die Brafilianifhe Bank für Deutfälanb, deren Gelhäftälage
wiederum günftig war, eröffnete eine Filiale in Säo Paulo.
Schifisvertehr und Schiffaprtsinterefien.
Es verlehrten im dafen von Rio de Janeiro in langer Fahrt.
Eingang Ausgang.
Schiffe. Reg.Tonnen Schiffe. Reg.⸗Tommen.
189... 1370 1 948 547 1187 1 866 347
1893... 1897 2 062 294 1218 1 924 449
Davon 1893:
Eingang Ausgang.
Segelfdiffe........ 576 505.
Dampfidiffe ...... 821 7113
Der Raumgebalt betrug:
im Eingang: Segelſchiffe. Dampfſchiffe.
Recg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen.
Brafiltanifde....... 452 2706
Fremde ........... 629 907 1504629
im Ausgang Segelſchiffe Dampfſchiffe.
Reg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen.
Braftlianife....... 869 23 221
Sende ........ ... 708° 1444 1851
Die Betheiligung der einzelnen Flaggen an dieſem Schiffe⸗
verkehr war folgenbe:
Rationalität. Eingang. Ausgang.
Sogentiniidie.... . ............. 14 mM:
VBelgiſche..................... 20 17
Braſilianiſche........... 41 32
Britiſche...... ............. 650 678
Daͤniſche.................. 17 5
Deutiche................. 141 181
Franzoſttche................ 169 140°
E hileniſche......... 1 4
Italieniſche................ —
Niederlandiſche............ 4 4
Neebamerllaniidhe ............. &5 “4
Norwegiſche............. 86 78
Deſderreich Ungariſche 16 18
Borbuglefiihe -...2. 20000000... 58 48
NRufſtiche............... 4 6
Ghwebilie........ ........... 28 16
Spanifſche....... ........ — 1
Uruguayiſche............. 3 3
ifammen ... 19397 gs '
Gegen 18M Bat fomit ber Schiffäverfehr in langer Fahrt wieder
eiwas zugenommen, ſowohl nad Zahl der Schiffe als nach Tonnen⸗
gehalt.
In ber Küftenfahrt.
Eingang.
Jahr. Ba — Zuſammen. * onnen.
1892..... 1347 ' 791057
1883..... * * 1088 653 244
Audgang.'
1892..... 413 967° 1439 920 685
1893..... 372 - 801 1173 714641
412 Moskau.
Mostau. Waaren —— Mu
i
Handelsbericht fir das Jahr 1893.) Rauchwaaren ........... 4362 875 000
Gummi elaftilum, Kautſchuk⸗
Außenhandel. WARTEN ................ 3 405 156 630
Einfuhr. Soda, Natron u. |. w...... 3 004 12 330
Der Geſammtwerth der Einfuhr des Europäiihen Rußland Chemie Probulie ........ 77 500 1 202 665
über die Europäife Grenze mit Ausflug ber Edelmetalle betrug: Dlivendl, fette Dele, Fiſchthran 41 712 490 892
Rubel. Kokosöl .................. 32 150
im Sabre 1893................ 421 956 000 Indigo .................. 27 297 2 923 480
En 1: 367 268 0002) Garbftoffe ........ nenn 34,004 1145 185
218881................ 348 663 000 Eijen in Stangen und Sorten
1890................ 384 383 000 eiſen................... 69 125
im Durchſchnitt der Jahre 1888/92 869 245 000 Eiſenblech biß Nr. 25...... 6189 13 740
Der Werth der in Moskau verzollten auslänbtichen Waaren betrug: Dedgl. Über Nr. 25 ....... 85 649 168 600
im Sabre 1893 ............ 58 703 204 Rubel Band» und Sortirftahl..... 33 850 183 392
n n 189%2........... 51 504243 „ Stahl in Blättern big Nr. 25 6413 383 570
1891........... 50382419 „ Desgl. über Rr. 25........ 3101 21615
189........... 655 950634 Kupfer................... 99 107 1.003 440
Die in Moskau erhobenen Bollgebühren betrugen in Rubeln Kupferblech ...........0... 637 10 000
Gold: Zinn inBlöcken, Stangen u.ſ.w. 19014 156 950
1803.............. 22 511 963 Rubel Zink..................... 6 200 33 821
1892 .............. 20 547 967 „ Kupfer und Blehwaaren... 15217 477813
1891.............. 20308000 „ Gußeifen, bearbeitet ....... 11413 69 468
1890.............. 21 872146 „ Eifen: und Siablwaaren ... 19591 212 115
An wichtigeren Warren wurden Über das Moslauer Haupizollamt Maſchinen und Tender ..... 247 161 2815 412
eingeführt: Landwirthſchaftliche Mafhinen 15305 126 343
‚Menge Death: Baumwolle, roh .......... 161 3 381
Waaren. in Pub.3) Rubel. Flachs, Hanf u. |. w....... 3183 6921
Kaffee, roh ............. 13 726 257 742 Rohſeide u. |. W........... 21009. 4871340
Kakao in Bohnen ......... 13 823 157 926 Wolle, ungewafchene u. f. wm. 52065 569 885
Thee .................... 695 265 14 067 807 Desgl., gefärbt............ 7746 74 559
Cigarren ...... ........ 238 112247 Baummwollengam .......... 54.414 1 758 087
Arrak, Rum u.f.w........ 14 965 220 536 Seide, ungefärbt und gefärbt 16 046 5246 472
Flaſchen Mole, gelämmt u. |. w. ... 82790 3208273
Kornbranniwein..........- 657 730 106 829 Baummollene Gewebe...... 2 308 138 559
Pub. Desgl., bedruckt .......... 807 61 790
Bein in Fällen .......... 110 808 1317169 LZeinenwaaren, weiß u. ſ. w.. 2116 283 738
Dedgl. in Flaſchen ........ 37 460 71697 Seidenwanten ............ 430 266 259
Schaummein in Zlajgen.... 141045 415 308 Halbfeidenwanren.......... 72 25 251
Käle.......... 6* 11562 190 039 Mollenwaaren ............ 3284 404 394
Haute, unbeazbeitet......... 687 10 000 Desgl., bebrudt ........... 85 6 214
Deägl., verarbeitet, und Zeber 4122 287 684 Die vorftehende Ueberſicht giebt vonder Einfuhr Moskaus kein
Berarbeiteted Leder und Ma⸗ vollſtändiges Bild, da für Rechnung des Moskauer Großhandels
Idinen-Zreibriemen ...... 10 178 324 198 auch in Wirballen, Libau, Riga, Reval, St. Betersburg, Irkutsk,
Stüd. Aſtrachan, Odeſſa, Alexandrowo u. ſ. w. große Waarenmengen ver:
Bobelfelle ............... p Fa 761 800 zolt werben, die in ber Statiſtik für Moskaus Handelöverkehr nicht
Biſamfelle u. ſ. w. ........ 4732 388 000 feſtgeſtelt werben Tönnen.
1) Wegen des Vorjahres vergl. Hand. Arch. 1894, Februarbeft
II. &. 58.
2) Die Zahlen für 1892 find nach den neueften amtlichen Ber:
öffentticjungen des Ruffiſchen Finangangeiger vom —* ge
geben. Diefelben weichen faft durchweg von den Angaben der vors
jährigen amtlichen Statiftit des Ruſſiſchen Zolldepartement3 und den
daraus entnommenen entiprechenden Zahlen des 189er Bericht?
mehr oder minder ab.
9 1 Pub = 16,4 kg.
Zür die Einfuhr bed Ruſſiſchen Reichs über die Europäiſche
Grenze ergeben jih nad) Waarengruppen folgende Einfuhrwerthe:
Rohſtoffe
Lebens⸗ und Halb⸗ Ganz⸗
mittel fabrikate. Thiere. fabrikate.
Jahr. 1000 Rubel.
1893 ................. 12985 259080 1338 88603
1892 ................. 55403 235 702 807 75356
1891 ................. 56679 215883 952 75249
1890 ................. 62671 245459 1018 76205
1888/92 im Durdfchnitt. 57646 235679 1001 74919
Moskau.
Bei allen vier Gruppen tft eine ftarle Zunahme ber Einfuhr
wahrzunehmen. Beſonders auffallend ift die vermehrte Einfuhr an
Lebensmitteln, welche in ben letzten Jahren ftetig gurüdgegangen
war. Die Zunahme beträgt gegen 1892 rund 181/s Mil. Rubel
oder etwa 34 pEt.
Ueber Bi MN. Rubel fallen dabei auf bie vermehrte Thee⸗
einfuhr (26 pCt. Zunahme gegen 1892). An Thee kamen im Jahre
1893 direkt auß China über Ddeſſa:
Pfund Engitid
ab Sanlau .............. 20 390 746
„ Schangbat............. 1219462
„ Wildau .............. 70 881
. zufammen 21870 539
Dagegen 1892:
Fund Englijſch.
ab Hanau ............... 16 423 708
„ SHangbal............. 154 402
n 1. 1: 27 2310 208
wiammen... 15788818
Die im Sabre 1898 zu Wafler über Odefſa nad dem Euros
pätihen Rußland eingeführten 21870539 Pfund Engliih ober
24 224 684 Pfund Ruſſiſch repräfentiren etwa 340000 Yalbfiften
Thee mit einem Werthe von etwa 131/: Mill. Rubel.
Leber Kiachta Tamen nah ganz Rußland (Europäifh- und
Afiatifhs) im Jahre 1893:
Werth:
Centner. Rubel.
Schwarzer Hanbelötber..... 156 304 7910479
Grünes Thee........... 1849 86 970
Schwarzer Biegelther ...... 133 446 4113 446
Grüner Biegeliiee......... 712 179 1.686 197
Blüthenther .............- 5616 278 968
sufammen... 368 894 18 976 060
Ferner bat fi die Einfußr von Getränken, Butter (um
18000 Bub und 300000 Nubel) und Heringen (mm 1200000
Pud oder 1 Mill. Rubel) gehoben. Eine Ausnahmeerſcheinung bildet
bie feiten® der Rufſiſchen Regierung veranlaßte Einfuhr von Roh⸗
juder. As ſich nämlih hberauäftellte, daß die in ber Zucker⸗
lampagne 1892/98 in Rußland erzeugten 24 Mill. Pud Zucker bei
dem gänzlihen Mangel an alten Vorräthen für den inländiſchen
Konfum nit genfgten, wurbe, um einer außergewöhnlien Preis⸗
fleigerung vorzubeugen, vom Yinanzminifier Die Einfuhr außlänbifchen
Sandzuckers veranlaft und biefer Zuder im Inlande u feftgefekten
Preifen verkauft. Es wurden folgenbe Beeife feftgeftellt:
für Moslau...... 5 Rubel 60 Kopelen für das Pub
” St. Petersburg 5 ” 66 ” n" m ”
" lem ....2.:. Bd n 23 n N 1) n
Im Ganzen wurben 1714 018 Pub ausländiſchen Sandzuckers
eingeführt, und zwar
etwa 5000 Tonnen Holländiiher Cruſted
„ 50 „ Lefterreidifcher Granulated
n 15000 „Deutſcher n
Der eingeführte Zucker war von fehr guter Dualität und wurde
anſtandslos anftatt des Ruſſiſchen Zuckers angenommen. Beim
Raffiniren ergab derſelbe ſogar beſſere Reſultate als die inländiſche
Waare. Dem Oeſterreichiſchen Granulated wurde indeß der Deutſchen
Waare gegenüber der Vorzug gegeben.
413
Die Hopfeneinfußr ift jehr zurückgegangen; fte betrug:
Pud. Werth: Rubel
1891 ........... 25 000 925 000
189% ........... 18 000 564 000
1893 ........... 7 000 236 000
Die Einfuhr der Robftoffe und Halbfabrifate, bie 1891
gegen 18% um 30 Mil. Rubel gefallen war, bat ſich jeitbem wieder
gehoben: 1892 gegen 1891 um 20 Mil., 1893 gegen 1892 um
24 Mil. Rubel.
Ein für die Ruffiihe Landwirthſchaft erfreuliches Beichen ift
dabei bie vermehrte Einfuhr von Dungftoffen; böhft auffallend
ift, daß die Einfuhr von Hörnern und Hufen, fowie von uns
bearbeiteten Häuten gegen 1892 einen Mehrwerth von zufammen
2 265 000 Rubel ergeben bat.
Die Mehreinfubr von Kohle (16 936 000 Pub) und von Koks
(8 656 000 Pud) erklärt fih auß dem Unvermögen der Stüpruffifchen
Kohlenbergwerke, der gefteigerten Nachfrage nad Heizmaterial, bes
ſonders für die Eifeninbuftrie, zu entfpredden.
Bon den chemiſchen Produkten bat 1898 die Einfuhr von
Schwefel, Soda, Kupfer und Zintoitriol zugenommen, dagegen bie
Einfuhr von Ehilifalpeter, Chlortalt und Säuren abgenommen.
Schwefelſaure Thonerde, in welcher vor 5 bis 8 Jahren eine
ftarfe Einfuhr aus Deutſchland fattfand, wird jetzt nicht mehr ein»
geführt, da man fie in Rußland ſelbſt probustrt.
An Kupfernitriot wurde im Jahre 1893 aus Deutſchland weniger
ala in früheren Jahren eingeführt, da Schwediſches Fabrikat fich
billiger ftellt. Die Probultion davon in Rußland iſt ziemlich be:
beutend.
Zuderfäure, Bleizucker, Borar wurde im Sabre 1893 nad
Moblau nit mehr eingeführt, da Rußland ben Bebarf jekt
felöft deckt.
Sn feinen demifchen Präparaten für pharmazeutiſche und
photographiſche Zwecke bürfte Deutichland feinen Rang im Einfuhr:
handel behauptet haben. Auf diejen Waaren Iaftete ber Zollzuichlag
nit fo empfindlich, dab die alte Kundſchaft ſich hätte veranlaßt
ſehen jollen, von ben erprobten, zuverläffigen und gut aflortirten
Bezugsquellen abzugeben und neue noch unbewährte aufzuſuchen.
Nur in einigen Artikeln für die Textilinduſtrie, die allerdings Engs
land auch früher fchon lieferte, gelang es dieſem, fefteren Fuß zu
fafien, fo insbefonbere in den Chemikalien zur Herftellung von Farb:
ftoffen, fowie in Anilinöl und Anilinfal. Auch in ben Pigments
farben für Malerei, Druderei u. f. w. bat für bie meiften Artikel
nur eine Verſchiebung in den Bezugsmonaten ftattgefunden. Wohl
auch nur vorübergehend tft u. A. Deſterreichiſcher Zinnober in größeren
Mengen als fonft eingeführt worden.
Bei der Einfuhr vegetabiliſcher Dele bat für das Ruſſiſche
Reich im jahre 1898 gegen das Vorjahr eine Zunahme ftattgefunden.
Rah Moskau felbft findet nur eine verhältnißmäßig geringe Einfuhr
ftatt. Kolosnußöl wird für die mittleren und nörblichen Gouvernes
ments jet in den Aufftihen Dftieeplägen fabrizirt. Die ftarfe Eins
fuhr an Baumöl, welde vor etwa 12 Jahren aus Sübitalien und
Spanien flattfand, bat jehr abgenommen. Es find in Rußland
überall Fabriten entflanden, weldhe ein dem Baumöl ähnliches Sur⸗
rogat — aus Mineralöl und Kokoſsnußöl — herftellen, das in Folge
feiner Billigfeit das echte Baumöl verdrängt hat. Ricinusöl, welches
in fehr großen Mengen für TürkifchrothFärbereien verbraudt wird,
wird jekt zum größten Theil in Rußland felbft aus Oſtindiſchem
Samen bergeftellt.
56*
414
An Farbwaaren iſt im Jahre 1893 mehr als im Jahre 1892
eingeführt worden. Das Geihäft in Farbhölzern wird von Ham⸗
burger Firmen gemadt, und zwar zum größten Theil mit direkter
Berihiffung in Segeliiffen von Weftindien und Eentralamerika, ein
Heiner Theil kommt von Hamburg ſelbſt. Moskau hat davon un-
gefähr 5500 Tonnen bezogen. Indigo: Javaſorten werden über
Holland bezogen, Bengal etwa 3/s dei Bedarfs (etwa 1500 Kiften)
direkt aus Galcutta, der Reft aus Lonbon und ein Heiner Theil aus
Havre, Hamburg und Bremen. Bon Kurpab und Guatemala wird
faft nichts mehr eingeführt. Die Einfuhr von Catechu und Gambia
bleibt ziemlich ſtabil, erfterer Gerbftoff kommt etwa zu ?/s bis 3/a
von London, der Reft von Hamburg, Gambia dagegen zu etwa 7/s
von Hamburg und 1/s von London.
In künſtlichen Farbftoffen ſteht die Einfuhr aus Deutichland
obenan.
Während des Bollfrieges mit Deutſchland lieferte eine Englifche
Altgarinfabrit einige Poften ihres Fabrikats nah Moskau, daffelbe
vermag aber mit dem Deutihen jekt nicht mehr zu Tonturriren.
Bon Anilinfarben lieferte England ſchon früher zeitweilig Heine
Sendungen Fuchſin, die fih während des Zollkriegs vermehrten, ins
zwifchen aber wieber abnehmen. Auch Defterreih und Frankreich
Ionnten nur unbebeutend den Abſatz Deutſcher Waare fchmälern,
wogegen die Schweizer Antlinfarbenfabriten im Stande maren, mit
ihren nach Deutijchen Patenten bergeftellten Produkten dem Deutfchen
Fabrikat empfindliche Konkurrenz zu machen.
Gewürze, fpeziell Pfeffer, werden, flatt wie früher ausſchließ⸗
lih von London, jegt viel von Hamburg bezogen.
Für Kolonialmaaren ift der Hauptmarkt, der auch zu einem
großen Theil Moskau verjorgt, Petersburg. So wird 3. B. Kaffee
Taft nur durch Petersburger Händler bezogen.
Kakao wirb tbeild von London, theils von Hamburg bezogen,
ebenio Vanille.
In Bienenwachs war Mostau ſtets ein guter Marlt, und es
bat auch im Jahre 1898 eine rege Einfuhr flatigefunden, woran
auch Deutihe Hafenpläte (Hamburg, Königsberg) ſtark betheiligt
waren. Der Artifel wird außerdem von London, Liverpool, Rotterdam
und Lifſabon bezogen.
Die Einfuhr von unbearbeiteten Metallen nad Rußland
bat fih von 14051 000 Pub (im Werthe von 33 827 000 Rubel) im
Sabre 1892 auf 22 642 000 Pub (im Wertbe von 47219 000 Rubel
im Jahre 1893 gehoben; beſonders zugenommen haben Roh⸗ und
Oußetfen, ein Zeichen des Aufihwungs, den die Ruffiihe Eiſen⸗
induftrie vornehmlid, in Folge des großen Bebarfs der Sibiriſchen
Eifenbahn genommen bat und dem bie Ruſſtſche Eifenförberung nicht
genügen Tann, Mit Ausnahme von Blei zeigen auch die anderen
Metalle eine Zunahme. In Kupfer machte ſich eine erhöhte Einfuhr
bemerfbar. Aus Deutihland wurden bis zum Juli große Partien
Feintupfer bezogen, fpäterhin erfolgte der Bezug aus Grofs
britannien und befonderd aus Amerika.
In Zint fand bis zum BZollfriege mit Deutſchland eine regels
mäßige Einfuhr aus Scleften ftatt. Nachher trat Belgiiches Bint
an die Stelle und wird durch Schlefiiches wohl nicht wieder ganz
verdrängt werben. Ein guter Theil des Rufſiſchen Bedarfs wird
durch Ruſſiſch⸗Polniſches Zint (Benzien) gedeckt, welches vortrefflicher
Dualität ift und dem beften Schlefiihen (W. H.s Marke) noch vors
gezogen wird.
Blei. Bis vor etwa 5 bi8 6 Jahren bominirte Schleftiches
Blei. Seitdem ift dieſes faft völlig durch Engliſche und Spaniſche
Moskau.
Sorten verdraängt worden, welche über Petersburg — Newport zu
billigeren Preiſen als das Schleſiſche käuflich find.
An Kupferblechen gelangen, ſeitdem vor einigen Jahren der
Zoll erhöht worden, nur noch ab und zu Kleinigkeiten nach dem Mos⸗
kauer Bezirk — desgleichen an Kupferröhren.
Rur ſelten kommen noch Kupferplatten zu Lokomotivfeuerbüchſen
zur Einfuhr.
Kupferſcheiben und ⸗Schalen (für Deſtillir⸗ und andere
Apparate) gehen noch aus Deutſchland ein, aber nur wenn die ver⸗
langten Dimenſtonen von Moskauer Fabriken wegen mangelnder
Einrichtungen nicht hergeſtellt werben können.
Rollblei iſt im Jahre 1893 nur in geringen Quantitäten aus
Schleſien eingeführt worden, da das Newcaftler Fabrilat vorgezogen
wird.
An Metallwaaren find nad Rußland im Jahre 1893 im
Ganzen für 17799000 Rubel gegen 12869 000 Rubel im Sabre
1892 eingeführt morden, was einer Zunahme von 44 pCt. gleich⸗
fommt; bei Maſchinen und Apparaten im Allgemeinen betrug die
Zunahme 20 p&t., bei landwirthſchaftlichen Maſchinen und Geräthen
25 p6t.
Sn Moskau verlief daB Geſchäft in ben erften Monaten ohne
nennendwerthe Berändberungen gegen das Vorjahr. Rohſtahl, feine
und grobe Eifen» und Stahlwaaren, emaillirte Gefchirre wurden in
gewohnter Weife beftelt. Als vie erften Anzeichen eines möglichen
Zollkrieges mit Deutihland auftauchten, waren Händler unb Fabri:
Tanten beftrebt, noch möglichft viel Waaren aus Deutichland zu ber
ziehen. Manche Beftellung mußte unausgefüßrt Bleiben, weil bie
Zeit nicht mehr ausreichte, Die Waare vor dem Inkrafttreten bed
erhöhten Tarifs über die Grenze zu fchaffen. Während der ganzen
Dauer bed Zollkampfes rubte das Geſchäft in Deutſchen Waaren
nahezu gänzlih. Nur ganz unbebeutende Beftellungen wurden zu
fofortiger Lieferung ertheilt. Als die Berbandlungen einen günftigen
Ausgang zu nehmen verſprachen, liefen bei den Moßlauer Bertretern
Deutiher Firmen Beftellungen wieder ftärker ein, mit der Weifung,
ſolche fofort nad Inkrafttreten des neuen Tarifs auszuführen. Der
Zollkrieg bat in hervorragender Weile den Beweis erbracht, daß
Deutihe Waare fih in Moskau feft eingebürgert hat, da verhältniß⸗
mäßig nur jehr geringe Mengen Metallwaaren aus anderen Ländern
beſtellt wurden.
In Bezug auf die von Deutſchland bezogenen Maſchinen gilt
dafſelbe, nur im Nothfalle Haben die Ruſſtſchen Käufer in England,
Frankreich, Belgien ober Defterreich neue Bezugsquellen geſucht ober
die ihnen angebotenen Wanren bezogen.
An Robbaummolle wurden eingeführt:
1892 ...... 9486 000 Bub im Werthe von 84 468000 Rubel
768100 „ » nn 6406700 „
Der Rüdgang erflärt fi zum Theil aus den günftigen Ergeb:
nifien des Mittelafiatiigen Baummollbaues, vornehmlich aber aus
dem Borhandenfein ftarfer Borrätbe, welche in Folge der im Jahre
1892 berrihenden niedrigen Preiſe aufgefpeichert worden waren.
An roher Jute wurden 853 000 Bub gegen 354000 Bub im
Jahre 1892, an Seide 34400 Bub gegen 27900 Bub im Sabre
1892 eingeführt.
Eine ganz außergewöhnliche Vermehrung zeigt die Einfuhr von
Wolle; dieſelbe betrug:
ungekämmt unb ungeiponnen
283 000 Pud im Werthe von 5904000 Rubel
1898. ....... 16500 4 vn nn BEIW „
Moskau.
geämmt, geiponnen und gewunden
176 000 Pub im Werthe von 8568000 Rubel
26300 u m m „ 1274600 „
Bei ungelänmter und ungeiponnener Wolle beträgt bie Ver:
mebrung 300 pCt. Gewebe jeber Art zeigen kaum eine Bers
änderung.
In Sarnen Tommi neben ber jelt etwa 12 Jahren ziemlich
gering geworbenen, auf Hohe Rummern (über Rr. 80) beſchränkten
Einfuhr von Baummollengaruen and Mandhefter unb der in Folge
Modewechſels ebenfalls unbedeutenden Einfuhr ber harten Wollengarne
aus Bradford für die Einfuhr nah Rußland in ber Hauptſache nur
Kammgarn und in neuerer Zeit Cheviotgarn in Betracht. Gebt in
Rußland das Geſchäft in Manufalturwaaren (fertigen Stoffen) ſchwach,
fo genügen die einheimiſchen, meift in Polen gelegenen Spinnereien
zur Berforgung des Marktes. Im Jahre 1893 war das Geichäft
in Nanufalturwaaren bi3 zum Herbft gut und fonnte daher eine
größere Einfuhr von Kammgarnen flattfinden; bis zum Zolllriege
mit Deutfchland wurben dieſe Garne faft ausſchließlich aus Deutſch⸗
Iand (Elſaß, Suddeutſchland, Sachen) bezogen, nad dem Ausbruch
des Zollkrieges geſchah die Berforgung durch Franzöfifche, Belgiſche,
Schweizeriſche und Defterreichiihe Spinnereien.
Indeß wurde das Geihäft im Oktober ſchwächer, ſo daß auch
die Garneinfuhr wieder abnahm. Mit Deutſchen Spinnereien ein⸗
gegangene Kontrakte, deren Termine in den Herbfſt — alſo nad)
Ausbruch des Zollkrieges — fielen, wurden meiſt prolongirt und
gelangten erſt im Frühjahr 1894, nad Beendigung des Zollkriegs,
zur Ausführung.
Ausfuhr.
Der Gefammtwerth der Rufſiſchen Ausfuhr, ausgenommen Ebels
metalle, betrug:
im Sabre 1898........ 594 688 000 Rubel
„ n. 1998........ 4711177000 „
„nn 1M........ 7100 471000 „
„nn 18%........ 687 017000 „
„Durchſchnitt 1888/92 677848000 „
Nah Waarengruppen ergeben fi folgende Ausfuhrwerthe:
Rohſtoffe
Lebend: und Halb» Ganz
mittel. fabrikate. Thiere. fabrikate.
Jahr. 1000 Rubel.
1893 ............ 882390 226169 12777 28852
1892 ............ 1948 „22645 16220 24064
1 12) ............ 4186899 246 901 15%48 25088
1890 „22200000. 8840659 269911 10881 22166
1888/92 (im Durch⸗
fnitt)....... ... 888136 256964 13599 25144
Der Werth der Ruſſiſchen Ausfuhr hat fi demnad im Jahre
1893 gegen das Jahr 1892 um 120 Mill. Rubel gehoben; ex bleibt
indeß gegen bie Sabre 1891, 1890 und jelbft gegen den Durchſchnitt
der Jahre 1888/92 bedeutend, tm letzteren Falle noch um 80 Mill
Rubel, zurüd. Dabei weiien bie brei Gruppen ber Robftoffe und
Salbfabrilate, der Thiere und der Ganzfabrikate aud für das Jahr
1893 eine Fortdauer des feit einigen Jahren eingetretenen Rüd-
ganges auf, fo daß die Zunahme lediglich die Gruppe Lebensmittel
betrifft, die im Sabre 1892 in Folge der Außfuhrverbote für Ges
treide einen ungewöhnlichen Rüdgang aufzuweiſen hatte. Auch in
diefer Gruppe ift indeß weder die Höhe der Ausfuhren ber Jahre
415
1891 und 1890, noch der Durdfchnitt der Jahre 1888/92 erreicht
worden.
An Getreide wurben im Sabre 1893 403 191000 Bub im
Werthe von 294 751 000 Rubel gegen 195 330 000 Pud im Werthe
von 163 138 Rubel im Jahre 1892 ausgeführt. Auf Die hauptſäch⸗
lichften Getreinearten, ſowie Mehl und Kleie vertheilt ſich die Aus»
fuhr, wie folgt:
1893 1892.
Pub. Pud.
Weizen ........ 156 157 000 81 446 000
Roggen......-. 832 184 000 12 063 000
Gerfte........- 111 196 000 43 902 000
Safer ......... 56 801 000 20 523 000
Maid ......... 15 932 000 21 580 000
Erbien ........ 4 243 000 2 499 000
Redl.......... 7418 000 6 303 000
Kleie.......... 13 517 000 4 744 000
Bon fonftigen Lebensmitteln zeigen eine vermehrte Ausfuhr bes
ſonders: frifches Fleiſch, Schweinefett, Natur: und Kunftbutter, ferner
Spirttuofen (für rund 2%/5 Mil. Rubel gegen 12/3 Mil. 1892) und
Wein. Abgenonmmen hat beſonders die Zuckerausfuhr (5 Mil. gegen
6 Mill. Rubel).
Der Rüdgang in der Gruppe „Robftoffe und Halbfabrikate“
kommt vornehmlih auf Rechnung von Holz, Naphta, Wolle und
Hanf. Dagegen bat fi die Ausfuhr befonders in Delfamen unb in
Hopfen gehoben.
Bon lebenden Thieren zeigen nur Echweine eine Zunahme in
der Ausfuhr, alle anderen einen Rüdgang.
Unter den Fabrikaten, deren Rüdgang im Ganzen 8 pCt. gegen
das Vorjahr beträgt, Hat fich beſonders die Ausfuhr der Leinen«
und Hanfwaaren verringert. Zugenommen haben u. A. Wetalls
maaren, Guttaperchafabrikate, fowie wollene und baummollene
Gewebe.
Binnenpandel und Induſtrie.
Im Allgemeinen haben fi Handel und Induftrie im Moskauer
Bezirk im Laufe des Jahres 1893 gegen 1892 bedeutend gehoben.
Die Mefle in Irbit im Zebruar litt noch unter den Folgen der
Mißernte und ber Choleraepidemie ber Borjahre. Die Ausfichten
auf eine reihe Ernte belebten indeß dad Geſchäft, und die Meſſe in
Niſchni⸗Rowgorod verlief glänzend. Die hierdurch bervorgerufenen
hohen Erwartungen verleiteten indeß die Induſtrie vielfach zu einer
großen Thätigkeit. In Folge des inzwiſchen ausgebrochenen Deutſch⸗
Ruſſiſchen Zollkrieges konnten die Landwirthe einen großen Theil
ihres Getreides nicht veräußern und mußten demgemäß auch die
ſeitens der Induſtriellen und Händler erwarteten vermehrten An⸗
ſchaffungen unterlafien. Das Jahr ſchloß daher in etwas gedrückter
Stimmung.
In Urals und Kaukaſiſchem Kupfer betrugen zum Jahres⸗
anfang die Borräthe in Barren in erfter Hand etwa. 22000 Pub,
im Laufe des Jahres 1893 kamen hinzu nach Niſchni⸗
Nowgorod und Über Moßlau ................... 290 000 „
zufammen etwa... 812000 Bub,
im Laufe ded Jahres wurden verlauft............. 262000 „
Heft in erfter Hand zum 1. Januar 1894... ....... 50 000 Bub.
Der Umfat in Kupfer war im Laufe des ganzen Jahres ziem⸗
lich befriedigend. Beſonders vortheilhaft war ber Anlauf guter
Amerilanifcher Kupferforten, welche man dort in Tolge ber Silber
kriſis ſehr billig erftehen Tonnte.
416
Ungeachtet der guten Nachfrage verbfieben zum Jahresende in
erfter Hand doch 50 000 Pub unverlauften Kupferd, was daran lag,
daß einige Produzenten bie Preife über Marktwert hielten und bas
durch die Konfumenten veranlaßten, billigere® ausländiſches Kupfer
zu Taufen.
Die Preife für Rufftiches Kupfer waren je nad) Dualität: zu
Anfang des Jahres 13,25 bis 15 Rubel, während der Nifchnier Meſſe
11,75 bis 14 Rubel und zum Sahresfhluß 11,50 bis 14 Rubel für
das Pud in zweiter Hand.
Ausländiſches Kupfer wurde in demfelben Zeitraume zu folgenden
Breifen gehandelt: 12,75 bis 13,50, 12,50 und 11,50 bis 12 Rubel
für das Bub.
Der Abſatz von Ruſſiſchen Kupfers und Meffingblehen war auch
recht befriedigend zu folgenden Breifen:
15,25 biß 15,75 Rubel zu Beginn des Jahres,
Kupferblege... 1400 „ 14,50 „ zum Jahresihluß,
13,00 „ 13,50 „ gu Beginn des Jahres,
Reſſingbleche .. 12.0 „1290 „ zum Jahresſchluß
bei geringen Borrätben.
Die Belebung im Eiſenmarkte, welche fich bereits Ende 1892
bemerfbar machte, nahm zu Beginn de Jahres 1893 einen noch
größeren Umfang an, und bie Borräthe bei den Händlern ſchmolzen
bei fteigenden Preifen fichtlih zufammen. Zur Befriedigung des ges
ftiegenen Bebarfd konnten einige Uraliſche Hüttenmerke, die an ber
Bahn liegen, im Laufe ded Winters einen Theil ihrer Produkte —
die ſonſt immer zu Waſſer nah Niſchni⸗Rowgorod befördert wurben
— mit der Bahn liefern, indem die höhere Fracht ſich durch die er-
zielten beſſeren Breife bezahlt machte. |
In Folge diefer guten Nachfrage konnten bie Uraliſchen Produ⸗
zenten ihre Preife in der Nifchnier Meſſe im Jahre 1893 um 3 big
5 Kopefen auf das Bub für Sorteneifen und 10 Kopelen auf das
Bud für Dachbleche gegen das Borjahr erhöhen.
Die während der Nifchnier Mefle von den Produzenten für ihre
Abnehmer, Händler, fefigefekten Preife waren folgende:
für das Bud
Aubel
Sortens und Stabeifen je nah Qualität. 1,45 bis 1,85
Dachbleche: für I. Sorte matte Bleche... 2,55 „ 2,80
Die Gründe für den geftiegenen Bedarf waren verftärkte Nach⸗
frage für die neuen im Bau begriffenen Eifenbahnen, die großen
Aufträge, welche bei den Mafhinenbaufabrifen von verſchiedenen In;
ftitutionen und Privatleuten einliefen, und Die Einſchränkungen
einiger Hüttenwerke in der Produktion von Stabeifen in Folge der
erhaltenen bedeutenden Aufträge auf Stahlſchienen für Eiſenbahn⸗
awede.
Roheiſen (Gußeifen) für Puddelzwecke und Eifengießereien fand
während der Mefle vollen Abſatz. Die erzielten Preiſe waren folgende:
75 bis 80 Kopelen pro Pub für Roheiſen zu Puddelzwecken,
O0 „ 0 „ n» un feines Gießerei⸗Roheiſen
Zum Schluß des Jahres blieb die Stimmung des Eiſenmarktes
unverändert feit.
Die Berbältnifie ver Ruſſiſchen Baummolleninbuftrie waren
im Sabre 1893 verſchiedenartige, je nachdem es ſich um die Her:
ftelung von Halb⸗ ober Ganzfabrikaten handelte.
Die Spinnereien baden, unterftüßt von der im Herbft des
Sahres 1892 einſetzenden Baunmmollenhauffe und von dem hinfichtlich
der verfauften Waarenmenge günftigen Verlauf der Nifchnier Mefle
des Jahres 1892, ihre Produktion zu guten Preiſen abjegen können.
Die günflige Lage der Spinnereien kommt in ber Neuanlage von
Moskau.
vier größeren Betrleben, ſowie in vielfachen Vergrößerungen be⸗
ſtehender Fabriken zum Ausdruck. Ein Theil der neunufgeftellten
Spindeln, deren Zahl mit 100000 angenommen werden Tann, dient
zur Herftellung von feinen Sarnen (Nr. 60, 70, 80, 100, 120 und
höher) und verbrängt erfolgreih die bisher dominirende Engliſche
Daare. Eine Abart des Spinnereibetriebed, die Bigognefpinnerei,
weile ſowohl in Polen ala in Moskau ausſchließlich in Deutſchen
Händen liegt, bat ſich einer relativ noch größeren Broiperität erfreut,
die zu verfhiedenen kleineren Reuanlagen bei Mostau den Anlaß
gegeben bat. Der Grund für die andauernb gute Lage dieſes
Bweiges der Spinnerei iſt in der fündig gewachſenen Produktion der
Centralruſſiſchen Webereien für halbwollene Stoffe zu fuchen, welde
den wollenen Tuhen einen empfindlichen Abbruch gethan haben.
Hinfichtlich der Verſorgung der Nuffiihen Spinnereien mit Rob:
material ift zu erwähnen, daß die Gentralaftatiihe und Kaukaſiſche
Baummollenprodultion, ftändig wachſend, 3. 3. auf 31/a bis 4 Mill
Pud gefhägt werben kann. Mit der Zunahme biefer Produktion
wird Die Bedeutung der Centralruſſiſchen Spinnereien, dank ihrer
geographiſchen Lage, gegenüber der Peterdurger und der Polniſchen
Konkurrenz ſich erhöhen. Rußland wird indeß noch für längere Zeit
auf die Einfuhr roher Baummolle von Amerika und Aegypten an:
gewieſen fein, wobei fih der Abfak Aegyptiſcher Baummolle zu Un
gunften folder Amerikaniſcher Provenienz ftetig entwidelt; ber ſtän⸗
dige Konſum der Aegyptiſchen Flocke bat ſich in den letzten Jahren
gegen früher verboppelt. Ein weiteres neues Moment im Baum:
wollenimport ift die Wiederaufnahme der Einfuhr von Dftindifder
und Levantiniſcher Baumwolle. Dieſes zur Herftelung niedriger
Garnnummern dienende Rohmaterial war jahrelang dem Nufftichen
Konfum ferngeblieben, weil die Produktion Gentralafiatifcher und
Berfiiher Baummolle lokaler Brovenienz den Ruſſiſchen Bebarf dedie.
Sn den legten Jahren find inbeflen die dortigen Pflanzer immer
mebr auf bie fich befjer rentirende Kultivirung von Baummolle aus
Amerilanifdem Samen übergegangen, wodurch ein empfindlider
Mangel an furzftapeliger Flocke entftanden ift, dem jegt durch die
Einfuhr gleihartiger Baummollen abgeholfen werben muß.
Die Weberei. Die an Bedeutung alle anderen Arten über
tragende Mitlal: (Kattuns) Weberei, weldde den großen Bebarf der
Drudereien und Yärbereien deckt, Hat im Jahre 1893 voll gearbeitet,
ohne jedoch beiriebigende Preife zu erzielen.
Gute Refultate erreichten die Webereien jchwerer baummollener
Waaren, fowie halbwollener und kunftgewebter Stoffe. Die Gefammt:
zabl der mechaniſchen Webftühle Rußlands wird auf 200 000 Stück
geſchatzt und tft weiter in flänbigem Wachsthum begriffen.
Die Druderei und Färberei. Für die Bigbrudereien war
das Jahr 1893 ein wenig befriedigended. Trog der großen Ernte
und troß der in Folge deſſen glänzenden Abmwidelung der Nifchnier
Meffe im Jahre 1893 konnte die Jahresproduktion nur zu ſchlechten
Preiſen untergebracht werden, weil im erften Halbjahr die Mißernten
und Eptdemien der Vorjahre nachwirkten und im zweiten der Zoll⸗
krieg mit Deutihland die Kaufkraft des Landes lähmte. Auf der
einen Seite alfo die Vertheuerung bed Rohmaterials (Mitlal) in
Folge der Garnhauſſe, auf der anderen Seite eine Stagnation bed
Abſatzes, welche eine dem Mitlal - Preisauffälag entiprechenve Er-
böhung der Verkaufspreiſe nicht geftattete.
Mit glei ungünftigen Bedingungen hatten die für Ruſſiſchen
Konfum arbeitenden Stüdfärbereien zu kämpfen. Am ſchwerſten
wurden jedod die betroffen, deren Hauptablakgebiete Buchara
und Berften find, deren Kaufkraft durch ben Preisfall des Silber
mE nn —— — —
Moskau.
empfindlich beeinträchtigt wurde. Es läßt fich eine länger andauernde
Störung des Ruſſiſchen Abſatzes nach jenen Gebieten erwarten.
Was den Zudermarkt anlangt, fo waren im Fruͤhjahr 1892
bejät worden
219 919 Defijätinen,
Davon wurben vernichtet .. 24509 „
venbließen... 254 410 Deftjätinen.
Als Ernteergebnifi wurden 222 544 968 Bub Nüben verarbeitet,
welche 23 758 401 Pub Zuder ergaben. Ber erfte Sandzuder ber
neuen Ernie wurde mit 5,20 518 5,30 Rubel für das Bub in Moskau
verlauft. ALS ſich mehr und mehr Berausftelite, daß die Ernte eine
fo ſchlechte war, daß das Gefammtquantum zur Deckung des Bedarfs
nicht außreichen würde, fingen bie Preiſe an zu fteigen. Sandzucker
lam auf 5,65 und Raffinabe auf 6,60 bis 6,80 Rubel für das Bub.
Hierauf erfolgten bie oben gefchilderten Ankäufe im Auslande von
Regierung wegen.
Während der Kampagne arbeiteten im Ganzen 226 Sandzucker⸗
Sabriten und 18 NRaffinerien. Zum Raffiniren wurden 15900 000
Pud Sandzuder verwendet.
Im Jahre 1893 wurden außgefät
312 174 Deffjätinen,
9887
verblieben... 302337 Deffjätinen,
welche 345625568 Pud Rüben ergaben, worauß 34863 787 Pub
Zuder gewonnen wurben.
Im Ganzen Tamen im Sabre 1893 226 Sandzuderfabrilen in
Betracht, von denen 20 nicht mit zu der Vereinigung der Sands
zuderprobugenten gehörten.
Dad Bureau der Vorſteher der Sanbzuderfabrilanten beſchloß
in feiner Sigung vom 24./12. November 1893 Folgendes:
Die Statiftit zeigt, daß die diesjährige Sandzuckerproduktion
über 34000 000 Pub beträgt, von dieſem Quantum können zum
Verbrauh in Rußland Iommen 25537230 Pud. Außerdem muß
berückſichtigt werden, daß noch von Buder, ber in ben beiden legten
Jahren freiwillig ausgeführt worden ift, Erporticheine für 3 568 465
Bud in Händen der Zabrilanten find, bie fie gegen ben obligato-
riſchen Export in dieſem Jahre verwenden können, jo daß im Ganzen
für den Berlauf in Rußland 29 105685 Bub bleiben. Der Ueber
ſchuß der Produktion, alſo 5000000 Bud, muß exgportirt werben,
und zwar 75 pEt. bis zum 15. Februar 1894 und der Reſt, 25 pGt.,
bis zum 15. April.
Die Preife hielten fih nah Eröffnung der Kampagne niebrig
und fielen im Dezember bis 3,75 Rubel auf den Stationen und
4,30 Rubel in Moslau.
Die Preife der einzelnen Monate waren ungefähr, wie folgt, für
Noslau:
Sandzucker. Raffinade.
Rubel für das Pud.
Dttober................. 4,50 5,95
November ............... 4,55 5,9%
Dezember ............... 4,40 65,80
An waflerfreiem Spiritus find 1893 vom Beginn der Kam⸗
pagne bid zum 31. Dezember 11 714 879 Wedro probugirt worden
gegen 10824 124 Webro im nämliden Zeitraum der Kampagne
1892,93. Am Ende des Jahres ftanden 1895 Spiritusfabrilen in
Rubland im Betriebe, gegen 1844 Ende bed Jahres 1892. Die
Spiritusnorräthe betrugen zur gleichen Beit 6 687 868 Wedro gegen
6102 712 Webro im Jahre 1892.
47.
Die Zahl der inbuftriellen Anlagen im Gouvernement
Moskau beitrug im Laufe bes Jahres 1893 786, die einen Werth
| von etwa 63 BAU. Rubel darſtellen und einen Reinertzag von etwa
4l/g Mil. Rubel abmwerfen follen.
Die Preife von Weizen und Roggen ftellten fi in Moslau:
Weizen (2. Dual.) Roggen
pro Tihetwert!) zu | pro Tichetwert zu
10 Bud 9 Pud
Monet. in Kopeken. in Kopeken.
1891. 10. 1898, 181. 180. 1893.
r ............. 1040 | 1300 | 1113 | 608 | 1298 | 769
ebruar.......... 1088 | 1363 | 1100 | 692 | 1278 781
2111: 7 1088 | 1290 | 1100 | 634 | 1180 | 722
April ............... 1067 | 1258 | 1100 | 704 | 1042 | 731
Mat ............... 1106 | 1175 | 1100 | 858 | 1044 | 746
Inuni............... 1100 | 1186 | 1100 | 1108 | 1100 744
i ............... 1206 | 1213 | 1100 | 994 | 1060 | 725
Auguft ............. 1370 | 1013 | 1085 | 1195 | 891 | 620
September .......-.. 1463 | 1130 | 994 | 1131 | 865 | 600
ober............. 1430 | 1180 | 969 | 1265 | 869 | 569
Rovember .......... 1850 | 1219 | 900 | 1363 | 859 | 540
........... 1281 | 1126 | 781 1204 770 | 518
\
Geldmarkt.
An Golbs und Silbermüngen und VBarven wurden aus⸗ und
eingeführt: Ä
Gold
Ausfuhr. Einfuhr.
Nub. Bud.
1887 ............... 1178 103
1888 ............... 2188 1268
1889 ............... 1233 125
1890 ............... 1131 1028
1 121: ) ............... 12 b 045
1892 ............... 11 7 388
1893 ............... 4 865
Silber
1887 ............... 74 3525
1888 ............... 34 11.106
1889 ............... 130 10 811
1890 ............... 2764 8939
1891 ............... 25 9446
1892 ............... 32 9 640
1893 ............... 9 20 206
Der Krebitrubel zeigte verhältnißmäßig nur geringe Schwans
tungen. Die Wechſelkurſe für 100 Mark auf Berlin (3 PManate
Sicht) ftellten fih im Jahresdurchſchnitt auf 46,65 Rubel für
100 Bart.
Die Diskontofäge in den Moskauer Privatbanlen waren im
Sabre 1893 für 6 Monate 5ijs bis 7 pCt. und für 9 Monate 61/s
bis 8 pt.
1) 1 Tſchetwert — 209,9 Liter.
418
San Franciseo.
Hanbelsbericht für daS Jahr 1898.)
Allgemeine Neberfit.
Die ſchon vor längerer Zeit in den öftlichen Staaten der Union
aufgetretene finanzielle und geſchäftliche Kriſis Hat fi) ſpäter über
die Pacifickuſte verbreitet.
Sn der auch für den Bergbau der Pacificküſte ungemein wichtigen
Silberfrage glaubte man ben Forberungen der Anhänger der Doppel«
währung dur) das Sherman⸗Geſetz vorläufig zur Genüge entgegen«
zukommen. 8 zeigte ſich jedoch bald, daß ber Ankauf von jährlich
50 Mil. Unzen Silber durch das Schatzamt der Vereinigten
Stanten von Amerffa und die Einldfung der darauf Hin außgegebenen
Silbercertifikate in Gold der fortgefekten Entwertbung des Silbers
keineswegs Einhalt that, während die vorhandenen Golbuorräthe
dadurch in beunrubigender Weife verringert wurden.
Ebenfowenig aber wie die Shermanſche Kompromißmaßregel im
Stande war, die Gilberfrage zeitweilig in befriedigender Weite zu
bejettigen, bat die Rücknahme verfelben den über das Land beraufs
gezogenen Sturm zu bannen vermocht, weil außer dieſem praftiich
wohl ungeeigneten Geſetze und der damit in Verbindung gebrachten
ftarten Goldverſchiffung nach Europa noch viele andere Uebelſtände
dazu beitrugen, bie vorhandenen mißlichen Berhältnifie bleihenber
zu machen. Zunächſt übte neben den Werthſchwankungen des Silber
die feit Eintritt der demokratiſchen Partei zu gemwärtigenne und bis
jetzt noch immer nicht zur Entſcheidung gebrachte, einſchneidende Ab⸗
änderung bed Tarifs einen lähmenden Einfluß auf Handel und
Smönftrie ans. Andererſeits bat daB auf Ausſchließung fremder
Erzeugnifle berecänete Mac Kinley⸗Geſetz bie treibhausmäßige Gründung
unzäbliger, kaum lebensfähiger Fabriken in den Bereinigten Staaten
von Amerika zur Folge gehabt, deren Mißerfolg den gefchäftlichen
Nothſtand weſentlich vermehrte.
Es dürfte aber aus den Ereigniſſen des letzten Jahres zu
entnehmen fein, daß es ſich überhaupt nicht um einzelne verfehlte
Maßregeln Handelt, deren Rücknahme ober Aenderung die früheren
günftigen Zuftände bald wieder berfiellen würbe, jondern um einen
Läuterungsprozeß der gefammten Geſchäfts⸗ und SKrebitverbältnifie
de3 Landes. Derartige Zeiten allgemeiner Geihäftzftodung und
außergewöhnlicher Kontraktion der Gelbmittel, namentlich in Folge
allfeitiger übermäßiger Spelulation, treten bier periobifch auf, und
die Dinge, die man al3 die Haupturſache folder Kriſen bezeichnet,
find im Grunde meiftend® nur ber letzte, mebr zufällige Anftoß,
welcher die ſchon lange unbaltbar geworbenen Zuftände zum
Zuſammenſturz bringt. Man ift daran gewöhnt, die Hülfsquellen
der Bereinigten Staaten von Amerika als unerfchörflih und die
Gelegenheit zu großen und geminnreihen Ynternehmungen als
unbegrenzt anzujehen. Induſtrielle Anlagen, Eifenbahnbauten,
Grubenbetrieb und Grundeigenthumsfpelulation find in immer
weiterem Umfange unternommen worden, Bid man bie Grenze des
Möglichen erreicht Hatte und, ungeachtet des wirklichen Reichthums
ber Vereinigten Staaten von Amerifa, eine größere Abnahme ber
Eirkulationsmittel und des Kredits außreichte, um nicht nur momentane
Berlegenheit, fondern in allen Richtungen andauernde Inſolvenz
herbeizuführen. Wenn ber SKrebit der Vereinigten Staaten von
Amerika im Audlande gelitten Hatte und die dort angefauften
MWerthpapiere ber Vereinigten Staaten von Amerika an das Schaf:
amt zurüdgelangten, fo Batte dieſer Mangel an Vertrauen fiher in
1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. ©. 888.
San Francisco.
hohem Grabe auch feinen Grund darin, daß bie von Amerikaniſchen
Bahngeſellſchaften und fonftigen Korporationen dort in dem Verkehr
gebrachten Papiere ſich als unfihere Kapitalanlage erwieſen. Und
nit nur in Europa, jondern in den Bereinigten Staaten von
Amerika ſelbſt war der Glaube an bie Solidität der dortigen
Geſchäftslage wankend geworben, nit To fehr wegen ungeorbneter
Mäbrungsverhältnifie, ala weil man ben beftebenben, künftli in bie
Höhe getriebenen Eigenthumswerthen mißtraute. - Wenn and bie
finanziellen Bermidelungen in Argentinien die Bereinigten Staaten
von Amerika nur in mäßigen Umfange berührt hatten, fo mukte
doh die Krifiß in den mit bem dortigen Geſchäftsverkehr in viel
engerer Verbindung ftehenden Auftraliichen Kolonien, welche unmittels
bar vor Ausbruch der Finanznoth in den Vereinigten Staaten von
Amerika, ebenfalls in Folge von Weberipelulationen eingetreten war,
in San Francisco die Furcht vor ähnlichen Zufländen in bobem
Grabe vermehren. Als dann gleich bei der erſten Einengung bed
Kredits die bebeutendften Bahngefellihaften und induftriellen Unter⸗
nebmungen zujfammenbradhen, war e3 nicht auffallend, daß das
Mißtrauen ih auch auf die Gelbinftitute erſtreckte und unzählige
Banken ihre Thüren Schließen mußten.
Daß dieſe kritiſchen Berhältniffe jo bald vorübergeben werben,
ift faum anzunehmen. Sn früheren Fällen trat die Beflerung in
verhältnigmäßtg Kurzer Zeit ein, weil Die Beftedelung und Entwidelung
bes Landes noch eine viel rajhere war und namentlich die Fluth
der Einwanderung dem Lande unausgeſetzt werthvolle Anſiedler,
vermehrted Kapital und zahllofe neue Abnehmer zuführte, jo daß bie
allzu weit vorausgefchrittene Spekulation durch die erhöhte Profperität
der Vereinigten Staaten von Amerika bald wieder eingeholt wurde.
Die gegenwärtige Geftaltung der Dinge läßt einen fo ſchnellen
Aufihwung aber kaum erwarten. Die reihen Hülfsquellen ber
Bereinigten Staaten von Amerila find doc ſchon in höherem Grade
als früher ausgebeutel. Die Einwanderung ift geringer, mittelloier
und an Dualität fchlechter gemorben und wird durch eine enorme
Rückwanderung der in ihren Erwartungen Getäufähten noch erheblich
vermindert. Die allerdings in großer Ausdehnung vorhandenen
unbebauten Ländereien find untergeorbneten Grades und dabei
durchſchnittlich viel theuerer als vorbem diejenigen erfter Klafle.
Reue unbeftebelte Territorien find nicht mehr zu finden, neur,
wirklich nöthige und förderliche Bahnverbindungen vorerft nicht zu
gemärtigen. Die Arbeiterverbältnifie find, ungeaditet ber Hohen
Eingangszölle, rückwärts gegangen. Die Ausgleihung bürfte fomit
eine längere Frift erforbern.
Die nörbliden Gebiete der Pacificküfte befanden ſich biefen
neuerdings in den Bereinigten Staaten von Amerika eingetretenen
ungünftigen Zuftänden gegenüber von vornherein in einer ziemlid
wehrlofen Lage, nachdem fie fihon Jahre hindurch unter den üblen
Folgen des Üübertriebenen Eiſenbahnbaues und der damit in Bers
bindung ftehenden Weberfipelulation ſchwer gelitten hatten. Die dort
bereitö vorhandene Entwerthung ber Ländereien, Krebitlofigleit und
Geſchäftslähmung Hat ſich alfo nur vermehrt und ftellt eine baldige
Rückkehr der früheren lebendigen Verkehreverhältnifſe nicht in
Ausſicht.
Kalifornien iſt durch die jetzige Kriſis mur in mäßigerem Grabe
berührt worden; ganz bat es ſich dem Einfluſſe derſelben freilich
nicht entziehen können. Die Ungewißheit hinſichtlich des Xarifs,
die durch den überall ſonſt vorhandenen Geldmangel verurſachte
Schwierigkeit des Abſatzes und Unſicherheit der Außenſtände Haben
nothwendigerweiſe ben Umfang bes Kaliforniſchen Handels verringert.
Durch die ungewöhnlich niebrigen Getreidepreiſe wurde Den Produzenten
Gen Yrancidco.
Händlern und ber Schifffahrt Abbruch gethan. Schließlich Tonnte
e8 nit ausbleiben, daß, nachdem in allen übrigen Staaten ein
Anlauf auf die Vanken ftatigefunden Hatte, dies für eine kurze Zeit
auch in Kalifornien geſchah. Mit geringen Ausnahmen haben aber
bie Kaliforniſchen Banken ſich folvent gezeigt; die Gelbverhältnifie
liegen in diefem Staate auch jet noch im Ganzen günftig.
Im Webrigen zeigen bie Berhältnifie Kaliforniens keine weſent⸗
liche Aenderung. Wenn aud von einer Notblage, wie fie zus Zeit
in den meiften anderen Gebieten ber Vereinigten Staaten vorhanden
ift, in Kalifornien kaum die Rebe fein kann, fo tft doch die Entwidelung
des Staates, befonders in Bezug auf Einwanderung, Ausdehnung
der Hanbelöbeziehungen und Transportverhältnifie noch immer nicht
ganz befriedigend. Die Errihtung unabhängiger Schiffelinien zum
Zwecke billigerer Waarenbefürberung zur See und wohl in nod
höherem Grabe die Mifhelligleiten, welche unter ben verſchiedenen
Der Hanbelöverfehr mit dieſen Inſeln war folgender:
419
Bahngeſellſchaften beftanden, Haben bie Hiefige Southern Pacifie
Company im leiten Jahre allerdings zu einer erheblichen Herab⸗
feyung der Frachtraten auf ihren Bahnen veranlaßt. Es ift aber
ſehr fraglich, ob dieſe Vortheile von Dauer fein werben.
Der Handelöverlehr des Iekten Jahres zwiſchen San Francisco
und den benachbarten Sandwich⸗Inſeln zeigte eigenthümliche Ders
bältniffe. Während die Waarenaudfuhr von San Francisco nad)
Honolulu fi im Bergleih mit dem Borjahre nur um ein Geringes
gefteigert Hat und Hinter derjenigen der Jahre, welche ber Aufhebung
bes Zuckerzolls vorhergingen, ganz bedeutend zurückbleibt, ift, ungeachtet
der ungeorbneten politiiden Verhältnifſe der Inſeln und ber bisherigen
Klagen Über ben Niebergang der dortigen Buderprobultion, bie
Zudereinfuhr von Honolulu im Sabre 1898 eine größere geweſen
als in irgend einem früheren Jahre.
1893. 1892. 1891. 1890. 1889. ‘1888. 1887.
Dollars. Dollars. Dollars. Dollars. Dollars. Dollars, Dollars.
Werth der ausgeführten Waaren..... 29658854 2554980 A084 4170 311 3858068 2886700 2863 687
Werth der Ausfuhr von Kontanten 976 406 655 852 2 1027000 82840 1283846 800 450 530 000
Sm Ganzen 3961 789 3210882 5 126 814 5 007 791 4 636 899 8187150 8 8393 687
Werth der eingeführten Waaren ..... 10445 827 7842554 11640664 12868450 14074151 11208686 9406 180
Werth ber Einfuhr von Kontanten... 2 160 29 180 88 000 2677 24 579 82 016 117 507
Im Ganzen... 10445987 7871684 11678664 12866127 1409870 11240700 95622 687
Die Einfuhr von ben ‚Domeiiiden Inſeln war der Hauptſache nad folgenbe:
1892. 1891. 1890. 1889. 1888. 1887.
* Pfund. Pfund. Pfund. Pfund. Pfund. Pfund.
Reis................. 6 188 800 10 048 800 5 238 400 10 787 100 9 862 700 12 010 700 18 140 600
Zucker ............. 317108268 259189973 284 576 164 258015708 249 316 400 228 024 811 208 287 707
Kaffee......... ....... 49 816 18 966 2701 97 518 27473 5.006 8629
Die Gefammtausfuhr San Francisco im Jahre 1898 war den Der Handelsverkehr San Yrancidcod zur See nad dem Aus⸗
Angaben nad) folgende: lande, für ben genauere Werthangaben vorhanden find, war im
Baaren u See nah bem Auslande ... 29117546 Dollars Bergleih mit dem Borjahre folgender:
" „ Rem dl ....... 47579 „ Die Waarenausfuhr beitrug dem Werthe nad:
n m Zanbe (geſchatzt)........... 5700000 „ 1898 ......... 81697 908 Dollars,
Rontanten zur See und zu Lande...... 295869 4 „ 1898 ......... 2117566
zufammen... 120440 889 Dollars im Sabre 1893 allo...... 6 202 922 Dollars weniger.
Die Einfuhr betrug: glei ....... 6501 884 746 Warl. Der Ausfall in ber Ausfuhr findet zum Theil feine Erklärung
" in den niebrigen Getreibspreifen. Die Weizenausfuhr des letzten
Baaren zur See aus bem Mudlanbe.... 89406038 Dollard | apees (18.528008 Gentner) mar, obgleich fie biejenige des vor⸗
„ au Sande (gefhäht) ........... 1400000 „ jahres der Menge nad etwas überftieg, im Werthe um über 3 Mill
„ bung Dampfer und Klippericiife Dollars geringer. Die Einfuhr von Ther, Seide, Reis, Kaffee und
von ber Wilantiigen Küfte Kinn belief fich angeblich auf etwa 5 Mill. Dollars weniger als im
(gefchägt) . nenne 14 000 000 ” Vorjahre.
Kontanten......................... 4 506 514 e Die durch höhere Arbeitslöhne und bie Konkurrenz der öftlichen
zulammen... 71911542 Dollars Staaten ohnedies behinderte Kaliforniiche Fabrikation konnte unter ben
gleih....... 299681425 Marl. ungünftigen Berhältniffen bes legten Jahres keinen Fortſchritt
Die auslänbtihe Waareneinfuhr vertheilt fi, wie folgt: aufweifen.
Bon Europa............... Kornenusnn 6 708 439 Dollars Die landwirthſchaftliche Produktion war, wie immer, bedeutend.
„ Alten und Deeanien ....... ...... 140261 „ Kalifornien lieferte der Angabe nach an Weizen 34862517 Buſhels
„ Wuftralafien und Bolgnefim ....... 1182524 „ (60 Pfund), Gerſte 17116110 Buſhels (48 Pfund), Wolle
„ den Amerilanifhen Republiten u.|.m. 6178720 _„ 80 500 000 Pfund, Hopfen 40000 Ballen, die gelammte Küfte
zufammen... 839406028 Dollars 125 000 Ballen. Die Audfuhr von Früchten aller Art belief fi) auf
Die obigen Schägungen find nit zuverläffig. Die Eiſenbahn⸗
fendungen werben von ben Bahnverwaltungen nur dem Gewichte
nad) angegeben.
Deutiches Handeld-Archin 1894. IL
637 950 200 Pfund.
Der Metallertrag der Bacific-Staaten. betrug im Jahre 1893
dem Wertbe nad im Ganzen 108 827 Dollars; in Kalifornien
57
420
13 096 M8 Dollars an Golb und Gilber, an fonftigen Meiallen
etwa 7 Mil. Dollars. Des Ertrag an Borax hatte einen Deriä
von etwa 800000 Dollars.
Die Produktion an Bauholz; an der Küfte wird im Ganzen
auf 2800 Mil. Zub angegeben. Kalifornien lieſerte ungefähr
500 MU. Zub. In San Fraucidco gingen ein 388 906 664 Fuß
Das Ergebniß der Fiſchereien war ein mäßig gutes. Der
Balfiihfang (von, San. Francisco gingen 50 Schiffe aus) lieferte
6872 Faͤſſer Thran, 15049 Pfund Fiſchbein, 8 565. Pfund Bäbne
von Walcofien u. f. w., bes Stodfiſchfang 1248000 Städ; bie
Sachſfiſche rei 1088761 Kiften, glei eima 7b Mill. Pfund.
Eiſenbahnverkehr. Die Southern VPacific⸗Geſellſchaft hat in
ben beiden legten Jahren vollſtändige Mittheilungen hinſichtlich ihres
Frachtgeſchäfts nicht veröffentlicht. Die Frachtbeförderung von San
Brancidco nah den Dftftanten belief fi im Sabre 1898 auf
441 726000 Pfund.
Die Zahl der im letzten Jahre eingelaufenen Kauffahrteiſchiffe
(ausſchließlich der für den Fiſch⸗ und Gechundefang verwandten
Fahrzeuge) mar 902 von 1172651 Neg.-Tommen. Die megen ber
gebrüdten Getreibepreife im Allgemeinen fehr niedrigen Frachten
haben dad Einlaufen fremder, namentlich auch Deutiher Schiffe
weſentlich gemindert. An Deutichen Segel: und Dampfidiffen find
im Ganzen 29 eingegangen. Die Einfuhr Deuticher Fabrikate zur
See hatte angeblid einen Werth von 748688. Dollars. |
Einfuhr.
Der Werth der Waareneinfuhr aus dem Auslande war im
Vergleich mit dem vorbergehenben Jahre folgender:
1898. 1892.
Bon: Dollars. Dollars.
China ........ ........... 5233556 6528 902
den Hawaitigen Infeln..... 10445827 7842554
Centralamerika............ 2444201 8317151
Großbritannien. ........... 4268440 4486 793
Frankreich ............... 878509 1057621
Japan ................... 7043491 13 091 990
Mexiko................... 995 761 900 246
Deutſchland............... 748 688 83 964
Sudamerika............. 417 405 292 580
ben Sranzöfiiden Befitungen 487827 261 208
Auſtralien............... 908456 1316 086
Britiſch⸗KRolumbien......... 2066 683 1796 292
Dftindien................. 1886 1772 1881920
Jialien......... .......... 114211 97 186
den Philippinen⸗Inſeln... 2378 884 225 480
Belgien .................. 6a8 ba 857676
dem Aſtatiſchen Rußland ... 865412 880 221
2711: 2562 288 334 596
minberwichtigen Ländern ... 85 686 80 784
. jufsmmen.... 89406028 45607950
Dieb ergiebt für das letzte Jahr eine Abnahme vom
6 202 922 Dollard. Bon ben eingeführten Waaren gingen ein:
feet für 27101870 Dollars, über 5000000 Dollars weniger als
Im Borjahre, vorzugsweile in Folge geringerer Einfuhr non Thee,
Seide, Reis, Kaffee und Binn, verzolt für 12808158 Dollars,
birelt vom Auslande für 86997111 Dollars, auf ber Eiſenbahn
für 2407817 Dollars, zum fofortigen Verbrauch für 35 662 116
Dollars, gu fpäterer Bergollung in bie Regierungsfpeicher gelagert
für 8742 912 Dollars. Bon den eingeführten Waaren gelangten
nad San Yraneidco auf Amerikaniſchen Schiffen für 20188 880
Dollars, auf fremden Schiffen für 19 216698 Dollars.
You Francibes
Die Einfuhr von Edelmetall, Müngen. u. ſ. w. betrug
45606 614 Dollars gegen .8RB0886 Dollara im Boxjahre, alfe
4485 872 Dollars weniger. Es gingen havon ein:
Bon: . Dollars. ‚Bon: . : Dell.
Mexiko........... 2119 839. ben Hawaitfhen Inſeln .160
Britiſch⸗Kolumbien... 806015 Ayralien.......... 1 726816
China......... ..... 208620 den Franz. Beſitzungen 8054
Japan ......... 36 980: munderwichtig. Ländern 31813
Centralamerita — 80 584 zuſammen. 4606514
Davon weren: - on
| . ol . Bilder.
0, Beth: Dolars.
| Amerilaniſche Müngen...... _ 31782 1600
, fremde Münzen ....u2..0.. - 13964300 888.307
fremde Barıen....... unse. . 672.730 1725138
zufammen.... 2891469 2115045
Dana Hat ber Wert ber aus dem Auslande eingeführten
MWaaren und Kontanten beitragen:
1898. 1892.
Werth: Dollars.
Waaren ............... .. 39405028 45.607.860
Kontanien . on ...0.... .... 4506514 8990 386
im Gangen.... 43311042 54598 336
: Im leiten Jahre betrug alfo bes Rüdgang' 20686 790 Dollars
weniger old im Vorijahre.
Die Einfuhr aus dem Inlande zur See und mit ber Eifenbahn
wird im Werthe zufammen quf 28. 000000 Dollars geſchuͤtzt
Läßt man dieſe Schätzung als richtig gelten, fo würde bie
geſammte Einfuhr ſich auf 71911642 Dollar oder etwa
16 000 000 Dollars weniger als im Vorjahre belaufen haben.
Die Einfuhr ber hauptſächlichſten Artikel ftellt fi nach den
vorhandenen Angaben, wie folgt: . on
Zuder Es wurben eingeführt:
.
1893
‚1992.
"Bon: Bund. . Pfund.
ben Hamatifhen Infeln .. 317109263 259 189 973.
China............ ..... 11661152 8706 194
Centralamerila....... ui. 610129 ° 15836
I 1) WE ‚21442 862 7454032
Deutichland [Rübenzuder) 501085 * 592148
zuf. einſchl. bet Einfuhr aus
minberwichtigen Ländern 8519531836 276 484 858
Dies ergiebt im Vergleich mit dem Vorjahre eine Zunahme
von 75468828 Pfund, vorzugsmeife in Zolge ber ungewöhnlid
großen Zuderernte auf den Sandivich⸗Inſeln. Die Zuckereinfuhr
des legten Jahres hatte angeblich einen Werth von 11 046 943 Dollars
gegen 7688121 Dollars im Borjabre.
Kaffee Die Einfuhr betrug:
1898. 1898,
Bon: MPfund. Pfund.
Centralamerita...... .... 14572442 19578298
na ..n.creceernreienen : WEZI2 1009814
Brittig-DOflindien .......... 112112:. 8376164
ben Hawaiiſchen Infeln .... 49816 18 96%
Hlanbifh-Dfinbien .... ... TE 808.000
Mertlo............ unse 3. 68735. 636511
ben Framoſiſchen Befigungen 29 368 76 086
" Wuftvalien „00.0... nie — — 846%
Geuador............... .470 800 -- 826 888
yuf. einfl. der Tinfuhr von
minberwichtigen Ländern. 171038869 22444437
San Franeildeo.
Unter dem von Centralamerila eingeführten Kaffee kamen von
Coſta Rica 1682 154 Pfund, von Salvador 5 080590 Pfund, von
Guatemala 8309 787 Pfund.
Der Islale Verbtauch belief ns auf etwa 35000000 Pfund;
die Wieberamdfuhr IR gering.
Thee. Es wurden eingeführt:
0 Your 1898.
Eina.......nercnnnreii 2 869 746 NMundb
Japan ............ ...... 2721506 „
—— ........ 1959,
Großbritannien........... 71672 „
zuſammen.. 6140909 Pfund
im Werthe von 936175 Dollars.
Die Über San Franciseo nad) den Omtaaten gehenden Thee⸗
ſendungen Find nicht angegeben.
Reis. Die Einfuhr betrug:
Bon: 1898.
China .................. 28 066 894 Pfund
den dawaliſchen Inſeln.. 6183800 „
Japaun ................ 882 200,
Italien.................. WiT „
Eidametla u. f.w....-... 6 952 810
" zuimnnen... 41064456 Pfund
Bein. Bon Deutichen Weinen wurden eingeführt: 749 Gallonen,
602 Dutend Flaſchen und 60 Kiften Champagner, zuſammen im
Werthe von 4643 Dollars.
An Franzöffhen Weinen wurben eingefüßet: 264 Fäffer,
8 Halbfäfler, 8746 Kiften unb 7648 Kiften Champagner.
Der einheimifche Wein flieht der Einfuhr billigerer ausländiſcher
Deine im Wege.
Bier. Die Angaben hinſichtlich der Einfuhr non Bier find
ungenügend. Os tft nur zu entnehmen, daß im verflofienen Jahre
in Fäflern 5060 Gallgnen im Werthe von 2112 Dollars und in
Flaſchen 116278 Gallonen im Werthe von 99214. Dollars ein⸗
geführt wurben.
Die Einfuge Deuticher Biere ift gering. : Das dur ben langen
Transport leidende und im Breite ſich ſehr hoch ſtellende Deutiche
Fabrilat begegnet einer fasten Konkurrenz bes in ben öſtlichen
Staaten und an ber Weftfüfte gebrauten Biered. Aus den Dfiftaaten
kamen etwa 1300000 Gallonen nad San Francisco. Einheimiſches
Bier wird unter dem Namen Biliener, Rulmbager u. ſ. w. obne
Frage vielfach als eingeführtes verkauft.
Tabak und Cigarren. An Havanna⸗Cigarren gingen ein:
49290 Pfund im Werthe von 218490 Dollars gegen 61150 Mund
im Werthe von 273 616 Dollars tud de 18, -
au Tabat:.
„verazbeltet ............. ... q 792 400 Pfund
Blättertabal ..: -norunnocc. E11 M0 „
zufammen... 10004 940 Pfund
Bon Cuba kamen davon: 69048 Pfund im Werte vom
33 637 Dollars.
Steinkohle Die Einfuhr betrug 1464000 Tonnen gegen
1423 600 Tonnen im Vorjahre. Die Preife waren geringen
Schwankungen unterworfen. Im Durchſchnitt wurden bezahlt: für
Auftraliihe Gaskohle 6,60 Dollars für die Tonne, für Britifche
Roble 6,50 bis 7,50 Dollars für die Tonne.
Säcke. ‚Der Borrath am 1. Januar 1893 betrug 6 980 000 Stülck.
Aus dem Auslande wurden eingeführt 25275 000 Städ; an ber
4241
Küfte wurben angefertigt 7 000.000 Gtüd, zufammen 39 305 000 Stükt.
Berbraudt wurden 87500 000 Stüd.
Bon anderen Welikein wurben angefuhen
18%.
Ellenwaaren .......... Packete 118 873 151911
Chinefifihe Matten..... Rollen 49.539 83.077
Teppiche ............. " 45 000 67.000
fertige Kleider ........ Pfund 2948 050 ?
Schuhe und Stiefel Kiften 81 197 97486
Leder............. .. Bund 5124400 7 614 200
Hänle......... PR Stie 217508 283 040
11; 1. Tonnen 15 487 28 784
Nägel. ........ “euere. Fiſſer 161 556 101 012
Stahl ......2..... ... Pfund 760 VM1 16855 581
Zinn .............. 1989 569 1558 280
Draht ............... 13 068868 16 796 288
Keerbaumofinen ..... " 12180210 15490 621
Fummaaren........ se. " 8 023 300 9 064 200
Cement ............. Fuſer 64 288 $
. Die Einfuhr auß dem Außlande zur See war folgenbe:
Werth:
Bollfreie Menge Dollars.
Gambier ....uu20.0... Pfund 652 466 28 897
Schellack ............ r 8778 1877
alle anderen Gummiarten — ? 18 616
Bleschpulver „2.2.20... Pfund 1788558 29 082
Bineralwafler......... Gallonen 41410 20 315
Salpeter............ Pfund 460 986 18414
Soda ..... ........... n 21 988 860 281 872
Schwefel............. Tonnen 7287 108 648
: Benille...... ......... Pfund 88 717 832 888
Shemitalien und Farben — 3 45 727
zufammen... — — 573 780
Zollpflichtige.
Glycerin ............. Pfund 2686 460 114 960
Dpium...... ......... "60898 415 760
Soda (borpelitoblenfnures
Natron) ............ " 474 110 6 654
Sodaaſche ....... ..... 11672 179 129 160
Kauftiihe Soda ....... n 4649 ıa 608 107 171
Chemitalien und Farbe 86 236
—— —
869 930
Demnad; zollfreie und zollpflichtige zuſammen 1438 710 Dollars
gegen 1265 487 Dollars im Vorjahre.
Auf der Eiſenbahn wurden zugeführt:
1898.
Pfund.
. Drogen, Farben und. Arzneien 5 623 680
Extrakte............... 71 200
Glycerin ................. 882 980
Mineralwafler.............- 1 552 400
Dele Die Einfußs war folgende:
1898.
Betroleum ....-.0..... Gallonen 7648247.
L 1.1.1, Kiſten 26440
Talgöl............... Gallonen 99000
Leinſamenöl.......... 888 862
Baummollfamendl ..... „ 89 788
Gaſolin.............. 748 630
Ricinusgbl ........ 10 806
1892.
Pfund.
6 455 540
2% San Francided
Schiffsvorräthe. Eingeführt wurden: 1898. 1899.
1893. 1892. Dolard. Dollars.
Werg ................ Ballen 3 235 260 Auftralien ................ 669 878 885 467
Pech................. Fäfler 1239 2039 Neuſeeland................ 168 631 160 604
* ................. 7 Fe = Japan ................... 664476 661 880
er................ n 6 en Inſeln des füblichen
Glass und Jarbewaaren: Stillen Desans ......... 454 508 418 239
1898. 1892. Panama ................ 110 163 96 068
Pfund. Pfund. Süudamerika............... 278 630 806 786
Fenſterglas............... 2086400 1094580 dem Aſtatiſchen Rußland ... 142 762 112 895
Spiegelglas............... 342 290 993 460 Oſtindien................. 55 895 43 441
* Glas ............. * * * —— ............... 188 078 232 879
Then .................. 1 minderwidtigen Ländern ... 162 958 6 601
Bleiweiß und rothes Zint.. 3191790 3619830 zufommen... 29117546 81697 908
Der Eingang landwirthſchaftlicher Produkte in San dazu nad New-York....... 47186 79 8548 705
Francisco wird, wie folgt, angegeben: 1998 1898 im Ganzen... 38808345 40246 608
Weizen............... Centner 11398 887 10 208 118 Die haupiſachlichſten 3 zur See außgefüßrten Probutte waren:
Mehl ................ Säde 962 936 1884 415 Faffer * a:
Gerſte...... Ceniner 422802 2765362 Mehl E80 3185408
Hafer ................ 260 706 694 061 Davon ainıen ae:
avon gingen nad: u
Mais ................ Säde 8372 994 245 167 Großbritannien 128 200
Kartoffeln .......-.... n 1100 715 1101 127 China .:::: ::: 409 765
Bohnen .............. n 523 935 652 292 Gentr alamı erita BESEEEEREEEEREEE 162 887
Ben | —*
Hopfen na Ballen 9.806 6045 Weizen ........................ 10 876268 12 725413
uw. .2n080 0 8098 0000 68 . . Davon gingen nad:
Sonig ............... Kiften 10 665 8072 .
Sen... zonnen 126497 118.042 Großbritannien ................ 10 470 170
Zwiebein . Side 119881 168 652 Berne. en 2 888 806
57 Pfund 154500 1712000 "gingen naq:
Wolle 40009875 85802 980 Großbritannien ................ 2317 561
.».„.....e.....un2.a.. © ”
Rubenzucker... Faffer 68888 30 682 —— nennen nen nes
Rofinen ............. Kiſten 232 627 201923 | 7 Bfund
BUER nen nennznrunee PÄMD ITOBTSOO OTTO | dopfen ..... Pe 7"
Käſe................ 6 750 000 7497 900 dazu von Sa 8 der
ier een Dugend 4715711 5308908 om San Francisco auf
’ Bahn ...................... 762 000
Bon Dregon kamen hierher:
aus dem Innern bes Staates auf
Weisen ................ 1093 844 Gentner der 8 1582 000
Vehl...... "160.457 daffer ahn. . ....... ......
Gerſte ................. 2086 Centner zuſammen 8 624.228
Hafer ................. 820612 „ Centner.
Sopfen ................ 911 Ballen Hafer ........... KARELERZETEIZZ 21 979
ulier................. 656 300 Pfund davon nah Hamwaüi.......... un. 19 609
1 57250 „ Pfund.
77 .......... ........ 28 670 Dutzend Wolle ......................... 166 178
eat dazu Ausfuhr mit ber Bahn..... 21 242 166
Ausfuhr.
zufammen... 22008334 22500 000
Der Werth ver Wanrenausfuhr zur See, auf die wichtigften Wein......................... 3666 412 Gallonen und
Länder vertbeilt, war folgender: --- -- 12 618 Kiften im Geſammtwerthe von 1587 678 Dollars.
Es gingen nad): Davon gingen nad):
Kor So Gallonen Kiften.
ollars. ollars. New⸗VYork................. 8 182 910 1513
a anen ............ . * on 2 n —* Centralamerika............ 83 096 8 582
na ................... Britiſch⸗Rolumbien ......... 17 759 374
den Hawaiiſchen Inſeln..... 2 986 334 2554 980 Mexiko ................... 97609 534
Mexiko.................. 12658864 14085650 Japan.................... 33 868 887
BritifchsKolumbien......... 714 809 638 799 Hmolulu ................. 140 082 703
ni ............ .... Br or 2 * Europa.................. 94 787 139
gien .................. 08 Banama .................. 13 649 75
Centralamerila ........ en... 2066541 2094 397 Shine..... ....... ...... *X 3 744 45
Du 1 7 ——
San Francisco.
Auf der Eiſenbahn wurben von dem nörblichen Kalifornien, ſo⸗
weit die Verwaltung Angaben gemadt hat, nad ben Dfifinaten
8523 200 Sallonen verfandt.
Branntwein. Es wurden andgeführt 809 868 Gallonen und
242 Kitten im Werthe von 265 975 Dollars.
Davon gingen nad:
Ballonen. Kiften.
ben Dſtſtaaten........... ... 206 748 10
Centralamerita............... 902 144
Mexiko..................... 124 61
Europa..................... 97 864 —
Auf der Bahn wurden 474200 Gallonen verſandt.
An Bauholz wurden 14 732 001 Fuß im Werthe von 291 367
Dollars verſchifft.
Leder gelangte im Werihe von 171674 Dollars, Borax im
Bertbe von 457199 Dollars zur Ausfuhr.
Die Ausfuhr von Queckſilber zur See beitrug 16 571 Flaſchen;
davon gingen nach Mexiko 8899 Flaſchen, nach China 800 Flaſchen
und nah New⸗York 6450 Flaſchen.
Auf der Eifenbahn wurden verfandt 11755 Flaſchen. — Ges
ſammtausfuhr 28 326 Flaſchen.
Die Lahdausfuhr zur See betrug 208 816 Kiften unb 7878
Baden im Werthe von 1 027 061 Dollars. Auf ber Eifenbahn wurben
21 668 000 Pfund ausgeführt.
Buder. Es wurden verihifit 6 524498 Pfund im Werthe von
270117 Dollars.
Davon gingen nad:
Pfund. Pfund.
den Hawaiiſchen Inſeln 508282 Gentralamerila....... 18 792
Britt Kolumbien... 40879854 Mezilo............. 286 650
Tahiti ............. 220 241 den Inſeln bes füdlichen
Japan ............. 9866 Stillen Dreans.... 80 140
China ............. 10420 SKorea..... ......... 6245
Panama .......... 349 049 den öoſtlichen Staaten. 968149
Auf der Eiſenbahn wurden außerdem verſandt 162 854 000 Pfund.
Die gefammte Ausfuhr betrug ſomit 169 878 498 Pfund.
Die Kaffeeausfuhr zur See belief fi auf 727088 Pfund im
Werthe von 145 626 Dollars. Auf der Eifenbabn wurben verfanbt
2976 000 Pfund. Die Sefammtausfuhr beitrug alfo 8 708 088 Pfund.
An Thee wurden ausgeführt zur See 178 188 Pfund im Werthe
von 27015 Dollars; mit der Bahn 17886000 Pfund; zufammen
18009 188 Pfund.
Die Reisausfuhr zur See beirug 8511083 Pfund im Werthe
oon 66087 Dollars; auf der Bahn 1840000 Pfund; zufammen
5361 088 Pfunb.
Waffen und Munition. Es wurben ausgeführt nad:
Wertb: Werth:
Dollars. Dollars.
Apia ................ 101 Japan ............... 1911
dem Aſiatiſchen Rußland 8124 den Marqueſas⸗Inſeln 190
Auſtralien............ 256 Mexito............... 624
Britifh-Kolumbien..... 22127 News Pork ............ 1500
Entralamerlla ........ 8558 Neufeeland............ 893
Chile................ 140 Peru .............. 918
China.............. 910 Tahiti .............. 826
Korea................ 12 puſammen.1148
den Hawaliſchen Inſeln. 11044
Die Ausfuhr zu Lande von Kalifornien nach ben Oſtſtaaten
vermittelft der Gentrals und Southern Pacific Eifenbabn war außer
423
den bereitö im Borfteßenden angegebenen Sendungen ber Hauptſache
nach folgende:
Pfund. Pfund.
Gerfte .....00.... 3020 000 getrodnete Yrüdte. 74674 000
Bohnen..........- 18 702 000 Sie und Bele.. 2428000
Borax ........... 3 900 000 Leder............ 7 702 000
eingemachte Früchte 50 014 000 — ......... 17 196 000
friihe Srüdte .... 148420000 Samen .......... 1 766 000
Die Ausfuhr von 203 Angeled und Eolton, ſowie diejenige von
San Diego auf der Santa Yes Bahn iſt nicht angegeben.
Edelmetalle, Münzen, Baptergelb.
Die Ausfuhr zur See im Sabre 1898 war angeblich folgenbe:
Beth:
Werth:
Dollars. Dollars.
Süberbarrm ......- 2485756 Papiergeld ......... 20
Mexikaniſche Dollars 9810879 nicht näher bezeichnete
Golbmüngen........ 111015 Mümen .........
Silbermüngen......«- 8946 Chileniſche Dollars... 8 500
Solbflaub.........- 8814 Peruanifde Dollar. 141882
Sünfcentsftüde ..... 1000 sufammen... 13 062 942
unb zwar gingen nad
Werth Werth:
Dollars Dollars.
Hongkong ........- 98201239 Meilo...... nn 25 795
Schanghai......... 251500 Singapore ......... 324 000
Bombay. ....0..... 108000 Auftralien.......... 210
Calcutta........... 115600 Neufeeland......... 936
Japan ............ 1832500 Tahiti ............ 8 500
Honolulu.......... 976 406 Britiſch⸗Kolumbien.. 384
Centralamerika..... 98 988
Der Berfand von Ehelmetall, Münzen u. ſ. w. zu Lande nad)
den Dftftaaten durch die Expreßgeſellſchaft in San Francisco wird auf
16 584 052 Dollars angegeben. Die Nimeflen durch Wechſel u. |. w.
mit der Poſt find nicht feſtzuſtellen.
Banten. — Sinanzielles.
Bei der in den Übrigen Staaten der Vereinigten Staaten herrſchen⸗
den kritiſchen Geichäftslage des letzten Jahres bat Kalifornien nicht
unbetbeiligt bleiben innen. Die unaufbörliden Bablungseinftellungen
in den öftliden und nörblichen Gebieten Hatten zur Folge, daB auch
den Kaliforniigen Banken, die mährend einer längeren Zeit über
ihre außerhalb des Staates Binterlegten Fonds gar nicht disponiren
Ionnten, große Verlegenheiten bereitet wurben. Der in ben ums
liegenden Staaten vorhandene Gelbmangel, vie ftete Verringerung
des Grubenbetriebs in den Silberbiftriften und damit zufammens
bängenb die gefteigerte Arbeitsloſigkeit Haben Zuftände hervorgerufen,
welche es den Kaufleuten im höchſten Grabe ſchwierig machten, ihre
Sorberungen dort einzuziehen. Außerdem aber ift wegen ber auf
auswärtigen Märkten beftehenden ungewöhnlich niedrigen Preife eine
vortheilbafte Verwertung ber in Kalifornien vorhandenen Getreides
maflen, zum Schaden der Landwirihe und Händler, unmöglih ges
weien. Es war ſomit erfläclich, daß bie fonft je gefunden finanziellen
Verhältnifſe Kaltforniend ſchwer beeinträchtigt wurden, und daß,
nachdem überall fonft die Belbinftitute den Halt verloren hatten, das
Mißtrauen auch dort Eingang fand und ein Anlauf auf die Banlen
gemacht wurde, ber allerbing® nit lange anhielt und ſchließlich
wohl erwieſen bat, Daß biefelben, mit geringen Audnahmen, vorfichtig
und zuverläffig geführt werden.
424
Nach dem Vericht der Staais⸗Vankkommifſate vom 1. Juli 1893
hatte Kalifornien im Ganzen 285 Banten, nämlich 60’ Staats⸗Spar⸗
. bunten, 168 Staats⸗Handelsbanken, 5 Filialen fremder Handelsbanken,
37 Notionalbanten und 15 Brivatbanten. Mit Ausnahme von
8 Rativnalbanten Haben dieſe ſämmtlichen Banken den -Kommiffaren
- berichtet und find ‚von den-Iehteren geprüft worben. - - Die unter einem
Geſetz der Vereinigten Stuaten von Amerika errichteten National
banken find der Unterſuchung der Stantäbehörben nicht unterworfen,
unterziehen fid; derſelben aber meiftens freitoillig. Der Stand ber
Banken war im Bergleich mit dem Vorjahre folgender:
am 1. Juli 1893 am 1. Juli 1892
‚altiva Dollars. Dollars.
Bantgebäude...... ........... 6 786 537 6 847513
Grundeigenthum............... 4 664 788 4 330 931
Werthpapiere ................. 2 652 800 26929 037
Hypotheken auf Grundeigenthum. 129 242 741- -- 116 755119
Geliehen auf Wertbpapiere...... 28 612487 26 695 761
„zſonſtige Sicherheiten :6967.292--- 6369 488
mw perfönt. Sicherheiten 68558271 70091670
Kaffenbeſtand ................ 23416652: 21250 782
Belegt in andern Banken ....... 18 777 124 16 664 700
Sonftige Guthaben ............ 4 887 340 6. 016 994
zuſammen. .......... B0 565 982 801 946045
Zunahme im letzten Jahre.. 4619 937
| Paſſtva. *
Eingezahltes Kapital........... 65971062 68 565 002
Reſervefonds ............ 26 666 560 26 048 730
Depofiten .................. 199 376 06 198666 411
Schulden bei anderen Banken.. 9883113 10144006
Sonftige Berbinblichkeiten ...... 4678561 3521897
jufammen....... .... 806 565 982 301 946 045
Die Zunahme ber Depoſiten im letzten Jahre beirug 710 295
Dollars. Die Depofiten in den Sparbanfen in Sau Francisco
und im Stante haben fi um über 10 Millionen Dollars vermehrt,
diejenigen in ben Handels» und Nationalbanten erheblich verringert.
Der Stand ber Sparbanlen, Handelsbanken und Filialen fremder
Banken in San Francisco im Jahre 1898 war folgender:
Aktiva. Dollars.
Bankgebäude ............ .......... .... 2 888 296
Orundeigentfum uenessonennnneree .... 1603 871
Werthpapiere ....... ................ 18 328 294
Hppothelen auf Grundeigentfum. ....... 88 060 949
Geliehen auf Werthpapiere.......... venee 19 943 918
nm verlönliche Sicherheiten... 4690 428.
nm jonftige — —* 26 920 662
Kaſſenbeſtand ..... ...... ...... 12 264 252
Belegt in anderen Banlen ..ennneocuneen 8339299.
Sonftige Guthaben .. PERTETTEITRE 3 415 754
mmen... 185 456. 713-
Roi ſiva.
Singnnhins Rap. I 34 154 786
Reſerveſonds................. ......... 15 014 785
DEPOfLEN anne Pranunencne ......... 129 403 225
Schulden bei anderen BAnleR 220. 4 841 558
Songs Berbinbligteien.. ............ 2041 366
ndammen.. . 185 455 718
Die Depofiten tn ben unterſuchten 989 Banken beliefen fich
alſo zuſammen auf 199 376 705 Dollars. Mit denen in den drei
-Oangen leiter berührt warden als die anderen Staaten.
San Franeiseo.
erwähnteri Ratidnalbanken haben bie Depofitenbetrüge im Staate
200 Millionen Dollars jedenfalls nicht unbedeutend Kberftiegen. Sn
ben Sparbanten betrugen die Depofiten:
m San Franeisſsco (11 Sparbanten)....
im Innern des Staats (49 n )J.... 909
Sm Ganzen... 188019 878 Dollars
Da biefe Sparbanken, mas feitend ber übrigen Banken nidt
gefchieht, auf die Depofiten Zinfen vergüten und zwar jährlich zwiſchen
4 und b p&t. unb deshalb darauf angewieſen find; den größten Teil
der hinterlegten Gelder durch Darlehen. auf Hypotheken nugbar
zu machen, ift es unausbleibli, daß dem Berlangen nad fofortiger
Rückzahlung nit immer entiprodden werben kann. Das Gefet giebt
diefen Banten deshalb das Recht, eine unter gewöhnlichen Umſtänden
allerdings nicht beanſpruchte Kündigung des Kapitals Bis zu
6 Monaten zu verlangen. Auch nach Ablauf dieſer Feiſt ift die
Bank nur gehalten, Depofiten ratentveife zurlickzuzahlen, wie bie fort:
geſeyte Flüſſigmachung der Außenſtände es ermöglicht, nur daß bie
Bank, ſobald ihre Baarınfktel für bie gekündigten Kapibalien nicht
mehr ausreichen, neue Anleihen ingwihdgen nicht mehr gewähren darf.
Um fih vor dem fortgefehten Drängen &maftlider Depofitoren zu
ſchützen, haben die Sparbanten \htießnd von diejem Räte Gebramch
108 609 684 Dollars
| gemadt.
Die Handelsbanken, welche bie bei ihnen henterlegten Depoſiten
jederzeit bereit haben müfſen, beſchloſſen, um für jede Eventualität
vorbereitet zu fein, Disfomtos und Voͤrſchuffe auf Vaarenvorraͤthe
vorläufig abzulehnen.
Während einer geraumen Zeit hat es deshalb im Dandelsdetleht
an den ſonſt zur Genüge vorhandenen Geldmitteln gefehlt, fo dab
die Kaufleute und Berſchiffer vielfach zur Tinthätigteit genöthigt
wurden, die Landwirthe ihre Produkle ſelbſt unter den ungünftigften
Bedingungen Taum zu veräußern Im Stande waren ‚und in jeber
Richtung eine Lähmung des geſchäftlichen Lebens bemerkbar war.
Diele Schwierigleiten fcheinen jebod fest größtentheild gehoben zu
fein. Die Spatbanken find im Allgemeinen wieder bereit, mäßiger
Kapitulien auch ohne Kündigung zu zahlen, während bie meiften
Depofitoren auf Zurückzahmg Ihrer eingelegten Gelber. verzisten.
Ein Umftand, welcher vie Gefahren eines Anlaufs Auf bie Banken
weſentlich vermindert, It jedenfallß der, da ſaͤmmtliche Vankgeſchafte
faſt ausſchließlich in Gold gemacht: werden unb die anderswo
vielſach vorhandene Furcht vor einer Entwerthung bed Poapiergeldes
damit mwegfält. Ohne Fraͤgo iſt Kalifornien durch die über das
ganze Land verbreitete Erſchütterung des Verkehrs und Kredits im
Im
Uebrigen ‚dat der von außen. fommende Anſtoß allerdings gezeigt,
daß ungeachtet gut geordneter Banktverhältnifie bei der großen Anzahl
der Banken im Gtante Ummegehnäßigleiten nicht ganz gu. vermeiden
: find. Bon ben ſämmtlichen 285 Manten Kaliforniens find vier in
Folge maſſenhaften Andrange der Gläubiger zu liquidiren gezwungen
worden.
Die Ereignifie des Intten Jahres haben erwieſen, daß die ber
Stehenden Bankgeſetze des Staates mehrfacher Aenderungen bepärfen,
welche auch bei der hier jüngft abgehaltenen Konvention ber Kali
forniſchen Bank⸗Präſidenten nahbriuktich empfohlen wurden:
Zunächſt follte, was bisher wicht der Fall ift, der Höchſtbetrag,
den der Depofitor. in. einer Bank Hinterlegen darf, auf hochſtens
10000 Dollavs begrenzt werben; während bie: ‚einzelnen. Depofiten
bis jest vielfah 100000 Dollaxs und dariiber betragen, Deren
plögliche Zurũcknahme in Beiten bes Gelomanges die Bank unbedingi
in Noth verjeken muß. "
San Fransißeo.,
Ferner Felt ez ſich heraus, daß bie Banflommifiare — gegen
wärtig drei — kaum im Stande find, nahezu 300 Banken, wie vor⸗
geſchrieben ift, jährlich zweimal gründlich zu unterſuchen. Nur daraus
ift zu erflären, daß bie unfichere Zage ber in Liquidation gegangenen
Banken nicht ſchon früher bloßgelegt wurde.
Endlich macht had Geſetz, wenn bie Bankkommiſſare finden, daß
eine Bank nicht mehr die genügende Sicherheit Bietet, gerichtliche
Borgänge nöthig, ehhe das Inſtitut gefchlofien und ber Dispofitiow
her bisherigen Berwalter ewisogen merken kann. Diele gerichtlichen
Progeduren find großen Weiterungen unterworfen, unb Bleibt bie
beizeffende Bank während der durch ben Staatsanwalt im Gericht
eingeleiteten. Berbanblungen zum Nachtheil ber Gläubiger unter
Kontrole der Diretaren, anftatt fafoxt in die Hände einer Vehörde
überzugehen.
Denn die Kaliforniſchen Banken im Allgemeinen zufsiebenftellenb
geleitet werben, jo möchte das neben allen für Nusnchmäfäle
wichtigen gefeglichen Vorſichsmaßregeln aber doch vorzugkwekſe feinen
Grund darin haben, daß der Bankbetrieb in Francisco, namentlich
durd die enormen Beträge der Depofiten, ein ſehr Iufretiser iſt und
eine folide Gerhäftsfährung das eigene Interefſe der Banleigenthlimer
nur fördern kann. In den Vereinigten Staaten von Amerila haben
im legten Sabre, mie berichtet wird, 9466 Banken dem Eamptroller
of Currency im Wafhington Abrehnung eingeſandt. Dad eingegaplie
Kapital dieſer Inſtituts belief ſich angeblih. im Geauten uf
1.084 607 600 Dollars, während bie Depoſiten zufgmmen 2 736 836 100
Dollars und bie gefammten Refourcen 7 079 511 800 Dollars betrugen,
Ga find fomit vorzugsweiſe die Depofiten, welde ben Banlen für
ihre Geihäfte das Kapital liefern, und iſt das ganz beſonders in
Kalifornien der Fall, wo das eingezahlte Kapital ſich alſo auf
65 Millionen Dollar, ber Hetrag der Depoſiten auf über 200 Millionen
Dollars fielt. Die große Waffe bes in den Banken Binterlegten
Geldes wirft, wie auch die ftete Zunahme und Ausbehnung ber
Banfinftitute zeigt, einen jehr reichlichen Gewinnn ab.
Der Umfag in em Glearing Houſe in San Fraxcißco belieh
fi im letzten Jahre auf 609 285 778 Dollar gegen 816 868 724
Dollars im Vorjahre, alfo auf 146.082 946 Dollars weniger.
Die bei dem Bolldint in San Franciſto erhobenen Eingemgs⸗
abgaben betrugen 6780 200 Dollar gegen 7 822045 Dollars im
Jahre 188. -
In dent Biveig: Sqehamt ber Vereinigten Staaten von Amerika
in San Francisco befand fih am 81. Deyember v. 33. ber folgende
Beltanb:
Dollar. Dollars
Roten der Berein. Soldmände........ 14 740 399
Staaten v. Amerika 108275 Standard » Silber
Desgl. von 1890... 414 dollar ......... 24 490 104
National⸗Banknoten. 826 Silbermilnze i. Reſerve 2 788 059
Golbeertifitate ..... 3890 GSheibemünge...... 24 281
Eifbercertififate .. 237 650 im Ganzen... 42204 108
An Opnlanbfteyern wurden auf Bier, Spieitus, Tabak und
Cigarren im Ganzen 1692 750 Dollars erhoben.
Die Münze der Bereinigten Staaten yon Amerila in. San
Francisco hat im Jahre 1893 geprägt:
Dollars. . Dollars.
Dopyelabler....... 19823 500 Salbe Dollars . ... 870 000
Adler ..... oonunee 1418500 Biertel Dollars . 86B 694
Halbe Hoker....... . 1120 000 BehnsGentsftüde .. ... 240 140
Standard⸗Dollaro. 100 000 sufammen.., 23439 774
Rn
Seit Errihtung ber Münge im Jahre 1866 bat Dielelbe ber
Angabe nah im Ganzen Gelb im Werthe von: 967 369 284 Dollar.
geprägt, davon Goldmünzen, im Werthe von 824936357 Dollars. .
Die ungünfigen Hanbeläverhältniffe und der zeitweilige Wegfall
jedes Kredits haben notiwenbigerweile alle auf ſchwachen Füßen
ſtehenden Geicäftäfirmen zum Wanlen gebrant, Wie. im letzten
Sabre vorgelommenen Falliment$ warm dempiſele⸗ lehr bedentend
Es find deren porgekommen;
Aktive. Basfioo.
Anzahl. Dollars. Dollars.
in Rultfornten ..... 747 3880400 : ''T486 718
„ Dregon ......... 221 1292400 1967100
„ Balfington ....: 212 2707000 8968000
Bergwerte.
Nach den zuverlaſſigſten zu erlangenden Angaben belief ſich der
Grubenertrag in den Pacificſtaaten im Jahre 1893 auf 108 827 623
Dollars. Außerdem gelangte von BritifhsKolumbien Edeimetall im
Werthe von 253 968 Dollars borihin. Sendungen von ber Weſtküſte
Mexikos find nicht aufgeführt.
An den einzelnen Staaten ftellte ſich ber Geist wie « ft:
Dollars. | Dollars.
aolifornien ....... 18096948 Utah ............ 8336 864
Nevada......... 3503 051 Colorado ........ 272477585
Dregom .......... 1263639 NeusMegilo ...... 1612885
Waſhington ...... 403406 Arlzona .. 1390 410
Alaska .......... 918 246 ducia. 2498 000
Kahn. > AOBLIO Tb an... „u 315.000
Montana ........ 82380 500 zufammen... 108827 628
Die Erträge feit bem Jahre
Metalle waren:
1870 mit Angabe ber einzelnen
Davon
112 665 669] 11 263 630
126 129 384 14 693 3238| 14 793 7631 64 808 637| 32 527 661
1
117 946 565 12 385 78D| 13 261 663) 60 614 004 31.685 118
111 259 508! 11 483 947| 19 370 516| 50 607 601| 29 847 444
108 807 620} 7 156 040| 28 631 8389| 88 491 521| 33 948 728
Die Ausbeute deB Ichten Yahrei war na Obigem alſo um
‚Km 7a Mil: Dollars geringer ala die des Vorjahres und
426
um nahezu 23 Mil. Dollars niebriger als die des Jahres 1890,
das überhaupt den höchſten bisher erreichten Ertrag lieferte. Daß
dieſer Ausfall vorzugsweiſe in der Entwerthbung des Silbers feinen
Grund hatte, ift erfichtlih. Der Silberertrag des letzten Jahres war
38 491 521 Dollars, der des Jahres 1889 dagegen 64 808 637 Dollars-
Die Goldprodultion des Jahres 1893 zeigt gegen die der letzteren
Sabre eine Zunahme, obgleih mande ber Gruben, in denen das
Silber mit einer Golbbeimifhung gewonnen wird, ihren Betrieb vers
mindert baben.
Montana Hat von allen Barifichtaaten ben größten Gefammts
ertrag an Metallen, über 32 Mill. Dollar, Colorado die bedeutendſte
Silberprobultion, 16 869 000 Dollars, aufzuweiien, während Kalis
fornien an Gold eine größere Ausbeute liefert (11 172086 Dollars)
als irgend ein anderes Gebiet ber Küftee Der Evelmetallertrag
Kaliforniens ift fett längeren Jahren ein ziemlich ftetiger, 12 bis
13 Mil. Dollars. Es Bat das jedenfall feinen Grund darin, daß
der Betrieb dort bereit? von dem in den neueren Staaten nod
gebräuchlichen Syftem raſcher, oberflächlicher Ausbeutung abgegangen
und ein mehr geregelter geworben ifl. Der Werth der Reduktions⸗
werke in Kalifornien überfteigt deshalb den Colorados und Montanas.
Bei der enormen Größe dieſes Staates, ber in vielen Gegenden noch
kaum durchforſcht worden ift, mürbe e8 nicht Überrafchend fein, wenn
noch neue bebeutende Goldlager entdedt würden. Davon ganz abs
gefeben, ift aber das Gold in größerer oder geringerer Reichhaltigfeit
jo über den ganzen Staat verbreitet, daß eine Minderung ber Pros
dultion fo balb nicht zu gewärtigen fein dürfte. Ste Hat fi im
Bergleih mit dem Borjahre fogar gefteigert, obwohl die bydraus
lifden Werte bis jet noch nicht wieder in Angriff genommen find.
Der Kalifornifche Silberertrag ift unbebeutend. Viele der wichtigſten
bis jetzt entdeckten Silberminen des Staates, namentlich die als reich
bezeichneten Calico⸗Bergwerke liegen in dem noch wenig entwidelten
und ſchwer zugängliden County San Bernarbino. Die Ungunft der
gegenwärtigen Berhältnifie hat den Betrieb großentheils unterbrochen;
ein Gleiches gilt von den ebenfalls früßer fehr einträglichen Gruben
in Shaſta County und anderen Thetlen des Staates. Die vorzugs⸗
weiſe ergiebigen und außerdem für den Transport befonders günſtig
gelegenen Lager ausgenommen, wird die Silberprobuftion an ber
Pacifickuſte ruhen müflen, bis der Preis ſich hebt oder mäßigere
Arbeitslöhne und vermehrte Kommunilationdmittel ihre Wiederauf⸗
nahme geftatten.
Mit Ausflug Keiner und unregelmäßig betriebener Gruben
waren im legten Jahre 2109 Gold⸗ und Silberminen in Kalifornien
vorhanden, davon waren 1859 produktiv, 244 wurden bearbeitet,
lieferten aber noch Teinen Ertrag, und 506 lagen ftill. Zwei biefer
Bergwerke ergaben über 500 000 Dollars jährlich, 6 zwiſchen 250 000
und 500000 Dollars, 21 zwiiden 100000 und 250000 Dollars,
102 zwiſchen 50.000 bis 100000 Dollars u. ſ. w. Die Zahl der ans
geftellten Beamten und Arbeiter in biefen Bergwerken belief ſich auf
14418 Perſonen, welche an Löhnen zufammen 9689265 Dollars
erhielten. Die Kaliforniihen Gruben find faft durchweg in feiten
Händen, und ihre Aktien werden auf der Börfe nicht verfauft. Die
namentlich in früheren Jahren jehr wilde Altienfpelulation beſchäftigt
fih vorzugsweife mit zahlreihen Gruben Nevadad. Der gefammte
Metallertrag Kalifornien wird dem Staatscenjus nach auf 19 699 354
Dollars angegeben.
Die Duedfilberprobultion Kaliforniens beirug 30 462 Flaſchen;
im Jahre 1877 belief ſich dieſelbe auf 79 896 Flaſchen. Auch in dieſer
Richtung iſt man früher ohne Frage in höchſt unökonomiſcher Weife
San Francisco.
zu Werke gegangen. Der Ertrag ber einzelnen Werke während ber
lekten fünf Sabre war angeblich folgender:
1889. 1890. 1891. 1892. 189.
Flaſchen.
New Almaden ......... 13100 12000 8000 5563 6614
Aetna................ — 981 670 15092 355
Napa Eonfolidated ..... 4699 248 3650 5680 615
Great Wehtern......... 566 18334 170 587 818
Sulpbur Bant......... 2283 1608 1228 1393 1210
New Idria ........... 980 977 700 848 849
Great Eaflern ......... 1845 1046 1487 1630 140
Rebington ........... 812 505 443 728 1260
Bradford ............. 1874 1290 100 — —
Standard ............. — — — — b 111
Lake................ — — — — 651
Abbott............... — — — — 500
Andere Werke ........- 924 37 1580 — _
zulammen... 26464 22926 21022 27998 30402
Die Breife waren pro Flaſche:
1889. 1890. 1891. 1892. 189.
Dollar:
niebrigfter Preiß .......... 36600 87 40 4 50
höchſter Preiß.. ..2......... 48 48 5 58 43%
Ducdichnittäpreiß ......... 42,25 42,50 4 5250 4150
Bis jetzt wird in den Bereinigten Staaten, mit Ausnahme gan;
geringer Duantitäten, die in Dregon vorfommen, nur in Kalifornien
Duedfilber gefunden. Nichtöbeftomeniger ift der Angabe nad die
Produktion nicht immer befonderd lohnend. Ein fparfamer Betrieb
mag dieſe Verhältnifie in günftiger Weiſe regeln. Die Zinngruben
werden gegenwärtig nicht bearbeitet. Es fcheint, dag die Kalifornis
ſchen SBinnlager nicht befonders ergiebig find.
Die an der Grenze von Kalifornien und Nevada befinblichen
Borazxfelder liefern jährlih ein Brobuft im Werthe von etwa
800 000 Dolard. Das namentlih in den füblihen Diſtrikten bes
Staates gefundene Erdöl hatte im letzten Jahre einen Werth von
ungefähr 500 000 Dollars. Obgleich der Ertrag ftetig zunimmt, muß
ein großer Theil des Bedarfs, beſonders für Beleuchtungäzwede, noch
aus ben Dftftanten Bezogen werden. Steinkohle findet fih in
Kalifornien in großer Menge, die Dualität ift jeboch eine geringe,
jo daß die in Britiſch⸗Kolumbien gewonnene, felbft noch ſehr weiche
Kohle vorgegogen und in großer Dienge eingeführt wird. Anthracit⸗
kohle ift bis jegt an der Küfte noch nicht gefunden worden. In
Amador County in Kalifornien wird angeblih Braunkohle in bes
beutender Stärte und nahe ber Dberfläche gefunden und an bie ums
liegenden Bergwerle zu 2 bis 8 Dollars die Tonne verlauft.
Asphalt ift in unerſchöpflicher Mafle in flüffiger und feiter Form
vorhanden und wird außer für Straßenbau, Abzugsröhren u. ſ. w.
auch in bedeutendem Umfange für die Waflerleitungen Der Bergwerke
verwandt. In Verbindung mit dem Asphalt gewinnt man ein Raltha
genanntes Produft, daß zur Beleuchtung verwandt wird, aber wohl
feinen bejonderen Werth befigt. Hbgleih der Asphalt angeblid
befiev fein fol als der Weſtindiſche, find Die Koften bis jeht
zu bo, um eine namhafte Ausfuhr nach den öſtlichen Staaten zu
ermögliden. Die Lager von Sandſtein, Granit, Dayr,
Marmor u. ſ. w. werden, namentlich für Bauten, in raſch fteigenbem
Maße bearbeitet. Kalifornien befikt eine Menge ber verſchieden⸗
artigften WMineralquellen, die allerbingg noch unvollkommen
unterſucht find, aber wohl vielfach für Heilzwecke werthvoll fein
werden. Der Abſatz der Wineralbrumnen (im letzten Sabre im
San Francisco. 497
Berthe von etwa 250000 Dollars) nimmt zu und bürfte fremde
Rineralmäfler nach und nad) verbrängen.
Die Verwerthung fonftiger Mineralien in Kalifornien ıft ver:
hältnigmäßig gering, obgleich es kaum ein Mineral geben bürfte,
das nicht in dieſem Staate gefunden wird. Die Schwierigkeiten ber
Gewinnung unb bed Transports erhöhen die Unkoſten dermaßen,
daß die Ausbeutung nad gegenwärtigen Begriffen nicht Binreichenden
Bortheil abwirft. Angeblih wird in den Bergmerten in Berbindung
mit den verarbeiteten fonftigen Metallen Platina im Wertbe von
etwa 4000 Dollars jährlich gefunden, Magnefit zum Betrage von
eiwa 6000 Dollars, Chromeiſen im Werthe von ungefähr 35 000
Dollars. Die Borräthe von Ridel, Schwefel, Aſsbeſt, Cement,
Alaun, BRagnefia, mineralifden Farbfloffen, Bimftein,
Schiefer u. ſ. w. werben bis jegt nur mäßig auögebrutet. Litho:
graphiſcher Stein ift der Angabe nad) vorhanden, wahrſcheinlich
aber von geringerer Güte.
Kupfer. Der geſammte Kupferetrag in ben Bereinigten
Staaten belief ih im Jahre 1895 auf 130000 Tonnen (zu 2240
Pfund) gegen 145000 Tonnen im Vorjahre. Während die Pros
bultion fomit geringer gemwefen ift, Bat bie Ausfuhr im Ichten Jahre
der Angabe nach fich verboppelt, fie betrug 80000 Tonnen gegen
401% Tonnen im Jahre 1892. Am Ende bed Jahres waren noch
etwa 20000 Tonnen vorräthig. Der einheimifche Berbraud von
Kupfer Hätte danach einſchließlich der Anfang 1893 verbliebenen
25 000 Tonnen ungefähr 50 000 Tonnen weniger betragen als im Vor⸗
jahre. Die Kupferprobuftion der Pacificküfte ift wegen der niebrigen
Vreife ſehr eingefhräntt worden. Aud Blei, das in Berbindung
mit Silber und anderen Metallen in großer Menge vorhanden ift,
war für die Produzenten wenig gewinnbringend.
Die Silberausfuhr des Jahres 1893 nah Japan, China,
Indien u. f. w, das Pfund Sterling zu 4,84 Dollars berechnet, war
etma folgende:
von London ....... 55 973 825 Dollars,
„ San Francidco. 11 741 660 n
zufammen... 67715485 Dollars
gegen ...... 67 342524 „ im Borjabre.
Die Bergwerke Mexikos follen im letzten Jahre 1400 000 Dollars
in Gold und 48500 000 Dollars in Silber ergeben baben. Der
Silderertrag der Pacificküfte, einjchließlih Mexikos, hätte ſich danach
im Jahre 1893 auf 86 991 521 Dollars belaufen, alſo in Folge des
Minderertrags etwa 10 Mil. Dollard weniger ald im Vorjahre.
Jnduftrie. — Arbeiterverhältnife.
Nach einer Aufftellung des Cenſus⸗Bureaus wäre ber gegen;
wärtige Stand der Fabriken in ben größeren Stäbten des Pacific⸗
gebiet3 ber folgende:
Gejammtbetrag Gefammtloften Geſammtwerth
Durchſchnitts⸗ der Löhne bed vers ber .
Anzahl Kapital.
Rame des Orts. der Fabriken. Dollars.
San Franridcd...... ....... 4069 74 834 801
Los Angeles ............... 750 6 811 488
Datland................... 342 6 629 468
Sarramemdo ............... 302 6 654 782
Seattle................. 881 4 158 283
Tacoma .................. 226 7227 201
Bortland....... ........... 569 16 863 568
Salt Lake Eity............ 175 8 864 085
zufammen .... 6758 126 138 126
Die in ben Bereinigten Staaten von Amerila herrſchende
Geſchäftsnoth Bat im letzten Jahre eine bemerkbare Zunahme des
dabrikweſens an der Pacificküfte jedenfalls unmöglich gemacht; die
beſtehenden Fabrilen find durch die Sperrung bes Geldes in ben
Banfen, die Schwierigkeit, ihre fällig werdenden Außenflände einzus
keiben, unb bie verringerte Nachfrage in ihrem Betriebe fehr zurück⸗
gehalten worden.
Eine Ausnahme macht die Zuderfabrilation, die, allerbinge
bei niedrigen Preifen, im letzten Sabre größere Berhältniffe auf:
gemiefen bat als zuvor. Der faft ausſchließlich durch bie Weftern
Refinery in San Francisco eingeführte Rohzuckerbetrag belief
Rd nahezu auf 400 Millionen Pfund. Dic genannte Raffinerie,
welde den Zuckermarkt volllommen beherrſcht, hat im vergangenen
Sabre angebli 291 983144 Pfund Robzuder verarbeitet und
241690 770 Pfund weißen, 34502185 Pfund gelben Buder und
756 500 Gallonen Syrup hergeſtellt. Der Werth des Fabrikats
wird auf 13048000 Dollars veranſchlagt. Die Fabrik befchäftigt
etwa 1400 Arbeiter.
Der am 1. Sanuar 1898 vorhandene Zudervorrath betrug
ber Angabe nad) 13 500.000 Pfund. Einſchließlich des in Kalifornien
gewonnenen Rübenzuderd wurden eingeführt 389 884 978 Pfund,
zuſammen 403 384 978 Pfund.
Am 1. Januar 1894 waren an rohem und gereinigtem Zucker
vorräthig 41.000 000 Pfund. Die Ausfuhr zur See betrug 6 524 498
Deutiches Handels Archiv 1894, IL
zahl der im Sabre. wandten Materials. Produktion.
Arbeiter. Dollars. Dollars. Dollars.
48 446 30 979 374 78 656 470 185 625 754
4 957 8 468 608 5 014 034 9 898 835
4 438 3 090 007 4 687 699 9112 778
4510 2 967 954 9 083 317 10 424 582
4 048 3 406 523 4 178 884 10 203 007
4 067 8 280 820 5 171 668 10 482 955
9731 - 7592920 12 807 106 25 427 603
2 287 1499 412 1 966 818 4 624 419
82 484 56 284 618 122 115 486 215 744 933
Bund, zufammen 475624498 Piund. Der Abſat innerhalb der
Bereinigten Staaten von Amerika hat ſich danach aljo auf 365 524 498
Pfund belaufen.
Die Preisſchwankungen des Zuckermarkts in San Trancidco
während bes vorigen Jahres waren folgende:
Oube Orushed Dry
andPow- Granu- Extra
dered. lated. A. ©. C.
Cts. Cts. Cts. Cts. Cts.
pro Pfund.
29. Dezember 1892... 5°/s 6 4 Ah 4
1893.
4. April ........... bi /g bie Do Ma My
v1 ........... 63/5 u Be 5 45/4
8. Mat ............ 65/8 6 be Su 5
} 5 ............ 69/4 Ge 6 De Bl
26. Ottober.......... 69/8 53/4 53/8 51% 5
7. November........ 67/g Su 3 DB Aha Alla
28. ....... 5/ 48/; 4d/g 4l/g 4
Sn den erftien Monaten
des Jahres 1894 bes
ftanden folgende Breife:
12. Yebruar ........... Be 5 de Ma Al
9. Rärz.............. DE Bu O9 A Bu Ale
428
Die drei in Kalifornien vorhandenen Rübenzuckerfabriken
haben im legten Jahre zujammen etwa 32 Millionen Pfund Yuder
produzirt.
Die Werke für den Bau von Fahrzeugen aus Eiſen
und Stahl, die Union Iron Works, ſcheinen wegen der noch an⸗
dauernden Arbeiten für die Flotte der Vereinigten Staaten von
Amerika ebenfalls unter günſtigeren Verhältniſſen thätig geweſen zu
fein. Das Schlachtſchiff „Dregon“ wurde im letzten Jah re vom
Stapel gelaſſen und nähert ſich der Vollendung. Der Kreuzer
„Olympia“, welcher eine den Kontrakt überſchreitende Schnelligkeit
entwickelte und den Erbauern deshalb eine namhafte Prämie abwarf,
iſt der Regierung übergeben worden. Da es jetzt die Abſicht der
Letzteren zu ſein ſcheint, den Bau von Kriegsſchiffen einzuſchränken,
mag dieſer Zweig der Induſtrie einen Rückgang erleiden.
Die Menge des in Kalifornien gewonnenen Getreides macht den
Betrieb zahlreiche Dampf⸗Mehl mühlen nöthig. In San Fran-
eißco allein find deren 11 vorhanden; der Werth des im letzten Jahre
hergeftellten Mehls wird auf 1200000 Dollard angegeben.
Die Brodultion der Fruchtpräſerven-Fabriken Hatte nad
der Einſchätzung bed Gteueramt3 einen Werth von 2750000
Dollars; diejenige der Bledwaarens Fabrikation, einfchließlich der
für die Verpadung von Früchten, Gemüſen, Fleiſch, Fiihen u. ſ. m.
erforderlichen Blechlaften und Büchſen, einen Werth von 2 150 000
Dollars. Der Werth des Fabrikats der MRaſchinen werke, Gießereien
und ſonſtigen Eiſeninduſtrie, Schiffsbau ausgeſchloſſen, war
nad derſelben Abſchätzung 4750000 Dollars, Schuhe und Stiefel
3000 000 Dollars, Tabak und Cigarren 2125000 Dollars,
fertige Kleidungsſtücke 8000000 Dolars, der Gerbereien
2250 000 Dollars.
Das ungünftige Rejultat des letzten Jahres ift aus der nachſtehenden Aufftelung näher erfichtlich:
San Francidco.
In Kalifornien und Dregon ift in ben legten Jahren eine An:
zahl von Bapierfa briken entſtanden, welche den inländiſchen Bedarf
decken.
Die in Baden und Rodeo bei San Francisco angelegten Schlacht⸗
und Verpackungshäuſer haben wegen unzulänglicher Geldmittel
keinen befriedigenden Fortgang gehabt. Bon Kapitaliſten in Europo
und in den öſtlichen Staaten ſoll der Angabe nach jetzt in dem an der
San Francisco Bai gelegenen Orte ODakland eine derartige Anſtalt
in großem Umfange errichtet werden.
Candwirthſchaft.
Die Weizenernte in den Vereinigten Staaten von Amerika war
im letzten Jahre verhältnißmäßig gering und der Marktpreis
ungewöhnlich niedrig.
Nach dem Bericht des Ackerbau⸗Departements in Wafbington
vom Dezember 1893 belief ſich das geſammte mit Weizen beftellte
Areal in den Vereinigten Staaten von Amerika auf nur 34 629 418
Acres gegen 38554430 Acres im Sabre 1892. Mit Ausnahme deö
Sahres 1885, das noch 440000 Acres weniger ergab, ift Dies die
Meinfte mit Weizen bebaute Fläche während ber legivergangenm
14 Sabre gewefen. Der ganze Ertrag fiellte fi) dementſprechend
auf 396 131 725 Buſhels (60 Pfund). Dies ift 53563 634 Bujſhels
weniger als ber jährliche Durchſchnittsertrag der Jahre 1880 bis
1889 und 84648 956 Buſhels weniger als derjenige der legten
4 Sabre. Ungeachtet diefes bebeutenden Ausfall der Ernte iſt,
foweit die Statiftif reicht, der Werth der Ernte ein niebrigerer ald
je zuvor, nämlich 213171381 Dollard, was auf den Acre einen
Ertrag von nur 6 Dollars 16 Cents ergeben würde.
Sefammts | Gefammtflähe | Gefammimertt, Durchſchnitts⸗ Durchſchnitts⸗ Dur chſchnitts⸗
werth ertrag werth
produktion. der Ernte. der Ernte. pro Bufhel. mo Here. pro Acre.
Buſhels. Acres. Dollars. Cents. Buſhels. Dollars.
Durchſchnitt für 10 Jahre. 1870 bis 1879 812 152 728 25 187 414 3237 407 258 104,9 12,4 13,00
n u 18850 , 1889 449 695 359 87 279 162 371 809 504 82,7 12,1 9,97
1890....... ...... ... .. . .. . 399 262 000 | 36.087 154 334 778 678 83,8 11,1 9,28
1 1): ) ................................. 611 780 000 39 916 897 513 472 711 83,9 15,3 12,86
1 1}: 7) 615 949 000 38 554 430 8322 111 881 62,4 13,4 8,35
IBOYB. ................... ............. 896 131 725 34 629 418 213 171 381 63,8 114 6,16
zufammen... | 1923122725 | 149187899 | 1383529 661 — — _
Durchſchnitt für 4 Jahre. 1890 bis 1898 480 780 681 37 296 975 845 882 413 71,9 12,9 927
Sn den Barificftaaten waren die Exrnteverhältnifie des letzten Jahres folgende:
Meizen. — Gerite. — Roggen. Hafer.
Acres.Buſhels. | Werth: geres. Buſhels. Werth: ageres. | Bufbels.| Wert: gcres. | Buſhels. Bath:
(60 Pfb.) | Dollars. (48 Bid.) | Dollars. (56 Pf.) | Dollars. (32 Bfd.) | Dollere.
Kalifornien . .I2 620 490) 34 852 517|18 471 8341 760 716| 17 116 10) 1188 766] 28 g00) 504 0001| 3024001 590111 1504 281 571 817
Dregon ..... 616 622) 10 790 885) 5 934 987] 37 360 975 006 390038| 71911 75506] 55119] 232455] 6624968) 2451238
Mafhington..| 486 883! 9883 725 4 744 188] 46 40B| 18609611 725 7761 2392| 35062! 241931 867451 3448 7771 1205 322
abo ...... 18490) 1514857! 908914] 10297] 308910 1637291 — — I - 22171 783860] 300883
Nevada ..... 5613 82 611 602331 7 89 280 9231| 1608554 — — — — | _
Utah ....... 1056501 1457970 874782] 6303| 236 993; 106 647)| 3594] 42769 201011 28 307 189 165 26062
Arizo na ..... 11 000 192 500| 125125| 11073 298 971 1554651 — — —
Wontana....| 43451] 983767] 560260] 5183| 156008 78 - | - — | 6986| aerı 2 842 654
zufammen. . 13 968 179) 59 708 15231 680 323l 885 209
24 233 972 8976 971] al so7] 657 887]
41 sis 495 676] 15 374 676) 6433 546
San Francisco.
— Heu.
Acres. | Tonnen. Werth: Acres
(2240 Pfund.) Dollars.
Kalifornien..| 1681 921 2 842 446 Ä 22370050 | 37203
Drgon ..... 605 946 1139 178 9 227 342 16 772
Bafhington 358 612 566 607 | 5 195 786 14 413
daho ...... 211 561 518 324 2 850 782 3812
Nevada ..... 185 931 361 576 3 615 760 1 362
Utah ....... 177 197 305 811 1 581 043 6 8983
Arizona..... 36 219 63 383 522 910 391
PRontana.... 349 659 440 570 3 476 097 4.199
wufommen...| 3557646 | 6287895 | 48.839 710 | 84 435
Für den Europäifhen Rarkt kommt in bem Tacificgebiet
eigentlih nur die Weizenausfuhr von Salifornien, Dregon und
Raihington in Betracht. Die Ausfuhr von Gerfte ift nicht erheblich,
während bie Noggenprobultion der ganzen Küfte einen fo geringen
Umfang bat — im Ickten Sabre zufammen 657 337 Buſhels —
daß nur ganz unbedeutende Mengen für die Ausfuhr übrig bleiben.
Kartoffeln.
| 9 402 963
Welſchkorn.
Buſhels. | ae Acres. | Buſhels. Werth:
(60 Pfund.) —* (56 Pfund.) Dollars.
3 6571488 | 1 785 744 | 11776 | 2275 268 | 1137 634
2 130 044 1001 121 13 132 324 360 152 449
1 729 560 674 528 8 405 179 097 110 997
683 236 | 326 612 1628 31 746 22 540
178 464 71 286 _ _ _
518 584 171 183 8675 368 106 981
29 825 17595 4.604 81 961 54.088
662 262 456 961 1102 30 305 21 214
| #505080 | 109221 | 3107020 | 1606858
Die genannten brei Staaten baben, den obigen Angaben zus
folge, im Jahre 1898 auf 3723995 Ucres 55527127 Buſhels
gleich 33 316 276 Eentner Weizen im Werthe von 29 151 009 Dollars
gezogen.
In den vorhergehenden Jahren war ber Ertrag folgender:
1892. 1891. 1890.
Acred. Bufbels. Acres. Buſhels. Acres. Buſhels.
Kalifornien ................. 3012057 39157000 2815007 36595 000 2426730 29121000
ODregon...................... 622 850 9 779 000 692055 183149 000 8872560 12865 000
Wafhington .................. 523 580 9 005 000 698040 212216 000 436 275 8 071 000
zufammen... 4158437 6791000 4205102 61960000 37502565 50.057000
Auch in biefen Staaten hat man alfo im letzten Jahre weniger
Weizen angepflanzt und geerntet als in ben beiben vorbergchenben
Jahren. Der Preis des Weizens iſt auf einen früßer ganz unbefannten
Sat berabgegangen. Während bisher 1 Dollar 30 Cents für ben
Sentner ſchon als ein niebriger Preis betrachtet wurde, brachte ber
Weizen bei Eingang der neuen Ernte im Juni vorigen Jahres für
befte Dualität in San Francisſsco an das Schiff geliefert nur 1 Dollar
20 Centd, Ende des Jahres 1 Dollar 5 Cents. Geitbem ift ber
Preis auf 97 Cents berabgegangen und nur in leiter Zeit durch
Lieferungsfpelulation auf der Börſe mit Rüdficht auf den ungentigenden
Regenfall der letzten Monate wieder etwas in die Hbhe getrieben
worden.
Wenn man aus den vorfiehenben Angaben über die ſtarke
Abnahme der MWeizenkultur ber Vereinigten Staaten von Amerila
im legten Sabre aud nit ohne Weiteres fchließen darf, daß dieſer
Rüdgang nun ein ftetiger fein werde, fo läßt fih doch kaum ver-
iennen, daß wenigftend nach Amerikaniſchen Berhältniffen die Weizen⸗
produktion des Landes ſchon längſt aufgehört hat, eine befonders
profitable zu fein, und daß die Konkurrenz Rußlands, Indiens,
Auftraliend, Argentiniens und ſelbſt Kanadas den Gewinn bes
Raliforniichen Yarmers in Zukunft wohl nod mehr berabbrüden
wird. Es finden ſich allerbings gelegentlich Mittheilungen, denen
zufolge man in manden Orten und unter befonderd günftigen
Umftänden den Buſhel Weizen auf großen Pflanzungen, ähnlich wie
in Indien, mit etwa 86 Cents Unkoſten berfiellen und fomit auch
bei ben beſtehenden niedrigen und felbft noch geringeren Preiſen
einen ehr annehmbaren Gewinn erreichen könne. In der Regel
birften diefe Produktionskoſten fich aber in den Bereinigten Staaten
von Amerila nit unter 60 Cents pro Buſhel ftellen; in Kalifornien
und überall ba, wo der Boden Fünftlicher Bewäfſerung bedarf, wohl
noch höher. Auf alle Fälle muß ein meiteres Sinken ber Preiſe
den Weizenbau auf Heineren Barmen mehr und mehr gewinnlos
machen und die Konkurrenz mit den anderen Ländern nur noch auf
fehr ausgebebnten Befitungen, wie fie in Kalifornien ſchon jetzt
überwiegen, möglich fein, auf denen die Produktion dur Aderbaus
maſchinen fabritmäßte betrieben wird. Died würde die ſchon feit
langer Zeit bemerfbare Abnahme der Landwirthe in den Vereinigten
Staaten von Amerika und die Umwandlung der ländlichen Bevölkerung
in Lohn: und Fabrikarbeiter weſentlich befchleunigen.
Bebeutender und aud wohl lohnender als der Getreibebau ift
die Obſtzucht Kaliforniens, die ungeachtet mander, namentlich in
Folge von Frachtſchwierigkeiten ihr in ben Weg tretenber Hinderniſſe
unaufbaltfam vorgefäritten iſt und im letzten Sabre eine Zunahme
aufweift, welche man im vorhergehenden noch für unmöglich hielt.
Nah einer Beröffentlihung des California State Board of Trade
war die Größe der im Sabre 1892 im Staate mit Dbft beftellten
Fläche:
tragend .................. 282 4962/3 Acres
noch nit tragend ......... 1189181 _,„
zufammen... 401415 Acres
Rad) den Fruchtarten vertheilt mar das Verhältniß folgendes:
Ucres. Aeres.
Aepfel ............. 19 527 Uprilofen............. 30 035
Kirſchen.............. 6729 Feigen ............... 5 231
Nektarinen............ 1080 Dliven ............... 7997
Pfirſiche.............. 54827 Zwetſchen ............ 49 626
Pllaumen ........... 5014 Apfelſtnen............ 60 007
Birnen............... 23 742 Citronen ............. 10 062
Quitten.............. 192 Mandeln ............. 9228
Beeren............... 4589 Rofinen.............. 82 222
Tofelttauben .......... 16452 MWalnüfle ....... u... 14912
Außerdem find im Staate etwa 150 000 Aeres mit Reben für
Meinbereitung bepflangt.
58*
430
Kalifornien hat in Folge feiner Ausdehnung und der verjchiebenen
Reifezeit in den einzelnen Diftrikten den Bortheil, daß es während
etwa zehn Monaten des Jahres friſche Früchte und nebenher frifches
Gemüfe in jehr erheblihen Mengen das ganze Jahr hindurch vers
fenden kann.
Die Ausfuhr mit der Eiſenbahn war im Sabre 1898 im Ber:
gleih mit dem Borjaßre:
1892. 1893.
Pfund. Pfund.
Friſche Frühte .............. 111 688640 159 905 000
Apfelfinen und Eitronen...... 69 862800 161514000
Getrocknete Früdte........... 58 735 980 82 476 800
Rofinen .................... 58 113 320 74 788 000
Nufſe ...................... 4 015 240 3 585 000
Eingemadte Früdte ........- 77 6565 820 55 681 400
zufammen... 374 324000 537 960 200
Dies ergiebt eine Bunahme von 163626200 Pfund im
Sabre 1893.
Sm Sabre 1880 wurden im Ganzen 546 Bahnwagenlabungen
verfandt; in Jahre 1892 18 741, im Jahre 1893 aber 27 329 Ladungen;
rechnet man bazu 6978 Labungen von friihem Gemüſe, fo ergiebt
dies im Ganzen eine Verſendung von 34867 Wagenlabungen.
Die Wahricheinlichleit ift dafür, dab daB Kalifornifche Produkt
die fremde Einfuhr nah und nad verdrängt. Bei Rofinen und
Zwetſchen ift das ſchon in bebeutendem Maße der Fall. Die Dbfts
ernte in den Dftftaaten ift der Angabe nad) fchwer gefhäbigt morben,
fo daß die Ausfichten für den Kaliforniſchen Abjag während des
gegenwärtigen Jahres günftig find.
Sn einer Verſuchsſtation in Kalifornien befchäftigt man fid
gegenwärtig mit einem von Japan bezogenen Baum — Myrica
rubra —, Durh den man eine neue Fruchtgattung zu gewinnen
erwartet. Die Frudt ift einen Bol lang und ähnelt im Gejchmad
der Brombeere. Das Holz jol für Möbelzwecke werthvoll fein.
Der Ertrag fonftiger landwirthſchaftlicher Produkte war angeblich
folgender: Wolfe 30 500 000 Pfund, Hopfen 40000 Ballen — die
gefammte Hopfenernte ber Küfte wird auf 125 000 Ballen geſchätzt —,
Bohnen 79247000 Pfund, Honig etwa 3500 000 Pfund.
Meiereierzeugniſſe werben gut bezahlt und follten in größeren
Mengen gezogen werben, es wurden im vergangenen Jahre aus
anderen Staaten noch eingeführt; Geflügel 2 Mil. Pfund, Butter
4 Mil. Pfund, Käſe 31/s Mil. Pfund und über 40 Mill. Gier.
Der Weinbau ift wegen ber großen Berbeerungen durch die
Reblaus und wegen gedrüdter Preife auch im letzten Jahre nicht
befriedigend geweſen. Die Anpflanzung refiftenter Wurzeln tft
verhältnißmäßig noch gering. Die Weinernte belief fih auf etwa
16 Mill. Gallonen (1 Gallone — 4,62 Liter). Berfandt wurden
12448 534 Gallonen Wein und 793397 Gallonen Branntwein.
Die Produktion des letzteren, im Sabre 1893 angeblid) 2 080 000
Sallonen, nimmt zu, und bie Nachfrage ift eine fteigende. Im März
des jahres 1894 nahm ein Deutihes Schiff 1638455 Gallonen
Brandy mit nad Bremen.
Die Himatifhen Verhältniffe Kaltforniens find für die Viehzucht
ungemein günftig, nichtöbeftoweniger wurden im legten Jahre lebendes
Bieb im Gewicht von 80 Mill. Pfund und an geſalzenem und
geräucdertem Fleiſch 40 Mil. Pfund eingeführt. Wie mitgetheilt
wird, find kürzlich mehrere neue Geftüte für die Züchtung von Raſſe⸗
pferden in Kalifornien angelegt worden.
Die Produktion von Bauholz; an ber Küfte ift bebeutend, bie
Preife waren aber im letzten Sabre in Folge des großen Angebots
Sarı Francisco.
und der Knappheit des Geldmarkis noch ungünſtiger als ſonſt.
Die Sägemühlen lieferten:
in Waſhington ungefähr.. 100 000 000 Fuß
„ Dregon n 700 000 000 „
„ Kalifornien „ 600 000000 „
zufammen... 2300000000 Zuß
In San Francisco gingen ein 888906 554 Fuß; ausgeführt
wurben 21 300 000 Fuß. ’
Die Ausfihten für die nächſte Betreideernte Kaltforniens find
jett, weil in ben legten beiden Monaten kein Regen gefallen ift,
ungünftig. In den nörbliden Gebieten, in benen es an Regen
nicht gemangelt bat, erwartet man dagegen einen befriedigenben
Ertrag. Der bei Eingang der neuen Ernte in Kalifornien noch
vorhandene Weizenvorrath aus dem vorigen Sabre dürfte fich auf
etwa 6 Mill. Centner belaufen.
Eijenbahnen,
Der kürzlich erfchienene, fünfte ftatiftiihe Bericht der Interſtate
Commerce Commiffion enthält folgende Angaben:
Am 30. Juni 1892 betrug die Gelfammtlänge ber Eifenbahnen
in den Bereinigten Staaten 171563 Engl. Meilen mit im Ganzen
33 136 Lofomotinen und 1215092 Wagen. Die Zahl aller An:
geftellten war 821415, die ſämmtlicher während des mit dem er:
wähnten Datum endenben Jahres beförberten Paſſagiere 560 958 211
Berfonen. Die Frahtzüge legten zufammen 486 402 369 Meilen
zurüd. Das in diefen Bahnen angelegte Kapital von über 10000
Mil. Dollars warf angeblihd einen Nettogewinn von 532 870 129
Dollars ab, wovon 115966191 Dollars für Dividenden verblieben.
Wenn diefer gewaltige Eifenbabnbetrieb auch viel für die ſchnellere
Entfaltung des Landes gethan hat, fo zeigt bie gegenwärtige fchmierige
Geihhäftälage der meiften Bahnen aber doc wohl, daß man bei der
raſchen Erweiterung des Bahnnetzes nicht mit bejonderer Vorſicht zu
Werke gegangen und daß namentlih bie Fortführung zahlreicher
öftlicher Linien bis zum Stillen Ocean eine allerdings kühne, aber
böchft unfichere Spelulation geweſen ift, die vorzugäweife in ber
Konkurrenz der Bahngeſellſchaften ihre Erflärung findet. Die zunächſt
für kürzere Streden in dichter bevöllerten Gegenden begonnenen
Eifenbabnunternebmuugen floßen auf wenig Hindernifſſe, meil das
dafür erforderliche Kapital unter "gewöhnlichen Berhältniffen nicht
fchwer zu beichaffen und ein außreichender Verkehr fo ziemlich geſichert
ift. Später aber werben dieſe kürzeren und befler rentirenden Linien
durch zivalifivende Bahnen getrieben, in wenig beftedelte und ſchließlich
nabezu wilde Regionen immer weiter vorzubringen, unb es beginnt
damit, unter äußerfter Anftvengung allen Krebits, ein Kämpfen und
Ringen, bei dem jchließlich die fehwächeren Unternehmungen unter
liegen müflen und aud die Fräftigeren fchwer geſchädigt werden.
Auf dieſe Weile find in kurzer Zeit bie zahlreichen, bis zur Pacific
füfte fich erftredenden Bahnen entftanden, weil feine ber größeren
Linien in den Dftftaaten der anderen einen Borfprung gönnen burfte.
Daß alle dieſe Bahngejellichaften fich jetzt unter gerichtlicher Ber:
waltung befinden oder doch mit der Inſolvenz kämpfen, zeigt, auf
wie ſchwacher Grundlage fie geftanden haben und wie für bad Ge
beiben jo vieler, faft gleichzeitig begonnener Unternehmungen nur
eine Ausſicht vorhanden war, wenn, was faft zu ben Unmöglichleiten
gehörte, durch andauernde Maffeneinwanderung in bie betreffenden
Gegenden und finanziellen Weberfluß in den Bereinigten Staaten
die denkbar günftigften Bedingungen ununterbrochen fortbeflanden.
Mährend ſich dad Endrefultat der gegenwärtigen bedenklichen Sach⸗
lage ſchwer abſehen läßt, dürften bei der großen Verſchuldung ber
San Franciaco.
Gefelfchaften, der Entwertfung ber Bahraltien, dem fteten Sinken
der übermäßig in die Höhe getriebenen Grundeigenthumswerthe und
dem Stilifiehen von Gruben», Irrigations⸗ und fonftigen Inter
nebmungen, die fi) aus ber Bahnſpekulation wohl in gleich gewagter
Beife entwidelt haben, ohne Frage überall ganz enorme Berlufte
eintreten, die allerdings weniger auf bie Unternehmer, als auf bie
große Maſſe ber Mitieninhaber und fonftiger Intereſſenten fallen
mögen.
Andererfeitö fragt ed fi, ob bie durch den Bahnbau angeregte
Haflige und ganz fporabifche Anftedelung der ausgebehnten weftlidhen
Gebiete im Grunde als ein Gewinn für das Land betrachtet werben
kann, wenn, wie es jetzt der Fall zu fein fcheint, die weitere Nieder⸗
lafiung vorläufig ind Stocken geratben follte. Dies ift bei der großen
Roftipieligleit der weiten Reife und den verhältnikmäßig hohen
Preiien des Landes, daB vielfach durch künſtliche Bewäflerung. und
fonftige Berbefferungen erſt urbar gemacht werben fol, Teineswegs
ausgeichlofien. Die bebeutende Abnahme der Einwanderung von
Aderbauern deutet darauf hin, daß die Anfievelung nicht mehr bie
früher vorhandenen Bortheile bietet.
Dentiche Interefen.
Die Einfuhr aus Deutfhland zur See wird, ber Hauptiache
nad, wie folgt, angegeben:
Bollfreie Artikel.
1893. 1892.
Werth: Dollars.
Kaffee ...................... — 2880
Drogen ..................... 1738 2209
Mineralwaſſer............... 989 4366
Muskatnüfſe................. 2485 —
Außerdem wurden Spirituoſen im Werthe von 64 906 Dollars
von Deutihland wieder nad San Francisco zurüdgefandt.
Bollpflihtige Artikel.
1893. 1892.
Werth: Dollars.
Kunftgegenflände ........... 1786 —
Bücher ................... 1672 —
Brotſtoffe.................. 825 —
Bronzewaaren.............. 1684 —
Büurften ................... 2687 3601
Knöpfe................... 1456 701
Flaſchen................... 18 868 16 609
Brandy ................... — 31
Cement ................... 17 167 6 770
Cichorie................... 960 1977
Kakao..................... 486 803
Thon ..................... 413 4275
Baummollenwaaren ........- 160 161 111 612
Zuckerwaaren .............. — 209
Kuaͤſe................. 14872 20 294
Ketten................... 677 346
Meflerihmiebewaaren........ 5 650 6 248
DIdgen ................... 8710 7069
Puppen und Gpielgeug ...... 77284 4767)
Irdene Waaren, verziert..... 16 606 17 796
Sonftige irdene Waaren..... 6 798 5816
Pelze.................... — 868
Fiſchwaaren ............... 182 96
431
1893. 1892.
Werth: Dollars.
Konſervirte Früchte .. “a — 325
Leinenwaaren.............. 4411 5682
Handihube ........0...0.:. 56 589 54471
Spiegelgla® ............... 1 781 1062
Fenſterglas............... — 2295
Glaswaaren................ 9 082 9.088
Hopfen.................... — 287
Glycerin .................. 11 789 —
Heringe................... 10 079 —
Gummiwaaren ............. 1906 770
Altes Eiſen................ — 20 607
Eifen in Barren... eco. 00 — 4948
Eifen und Stahl ........... 1018 1241
Sumwelierwaaren „2.00.00. 121 196
Zeber und Leberwaaren ..... 4 382 8251
Streihböler ............... 1680 —
Metallwaaren............. 30 606 27 356
Mufilinftrumente...........» 2 665 947
Zubereitetes Fleifh .......»- 1133 6611
Malzpräparate........... 368 98
Farben und Dele........... 2443 1050
Bapier und Papierwaaren... 19962 21 840
Pfeifen.................... 6 024 3 082
Parfuümerien............... — 308
Reisſsmehl.................. — 2127
Salz...................... 8 068 1184
Sardinen. ................. 406 47
Sämereien................. 673 1842
Seidenwaaren.............. 21 545 9145
Soda ..................... 180 —
Spirituoſen................ 6 928 5 886
Buder .................. 18514 20 681
Tabak, Cigarren u. |. W...... 2332 —
Mein in Fäflern ..........- 625 567
Desgl. in Flaihen.......... 3 660 3693
Schaummweine ............. 658 82
Holzwaaren ................ 17 665 15 685
Wollenmaaren, namentlich Wols
lengarne, Strumpf- u. Tuch⸗
wanren.............. ou. 31968 41099
Holzſtoff. ........... ....... 1034 —
Die vorſtehende Aufftellung zeigt im Vergleich mit dem Vorjahre
eine mäßige Zunahme, liefert aber, von Ungenauigteiten bei ber Vers
Öftentlihung derartiger Angaben abgejehen, einen nur unvolllommenen
Anhalt für den Umfang der Deutihen Waareneinfuhr, weil die
Einfuhr zu Lande auf den Eifenbabnen nicht feftzuftellen if. Bet
Leder⸗ Baummollens, Seibens und Metallwaaren, Pfeifen, Flaſchen,
Cement, Salz ift die Zunahme ziemlich bebeutend, auch Mufll
infiumente, Gummiwaaren und Knöpfe find wieder in etwas
größerem Umfange bezogen worden, dagegen bat bie Einfuhr von
Papier, Wein, Käfe und Drogen abgenommen. Bande ber im Vor⸗
jahre aufgeführten Artikel eriheinen in ber obigen Lifte nicht, während
andere, darunter Glycerin unb Heringe, in nennenswerthen Beträgen
binzugetreten find.
Die gegenwärtigen Berhältnifie der Vereinigten Staaten ftellen
den Deutihen Fabrilanten wohl ohne Yrage günftigere Ausfuhr⸗
gelegenheit in Ausſicht. Biele dee Deutſchen Induſtrieerzeugnifſe
432
haben ſich allerbings in Folge ihrer anerfannt vorzüglichen Dualität,
ungeadtet der bisher vorhandenen Hinderniſſe, behauptet; es ift aber
anzunehmen, daß wegen des Stodens ber Amerilanifchen Fabrikation
die Ausfuhr demnähft eine vermehrte und gewinnbringendere fein
wird. Eine große Anzahl der konkurrirenden Amerilanifhen Fabriken
iſt gendthigt worden, ihren Betrieb einzuftellen, jo daß Deutiche
Warren in größeren Mengen eingeführt werben müflen. Die Im⸗
porteure befinden ſich wegen ber gebrüdten Finanzverhältniſſe und
ber Unficherheit der Zollraten in einer ſchwierigen Lage; nichtsdeſto⸗
weniger haben fie angeblih im gegenwärtigen Jahre für mande
Waarengattungen erheblich ftärlere Beitelungen nad) Deutſchland
gehen lafien, zum Theil freilih unter ber Bedingung, daß bis zu
dem für die Abjendung feftgefegten Termin eine Tarifermäßigung
eingetreten iſt. Es deutet das jedenfallg darauf Hin, Daß die Im⸗
porteure in verichiebenen Vranchen von der inländiſchen Induſtrie
im Stiche gelaffen werben.
Die in der Aufftellung für das Jahr 1892 enthaltene Angabe
in Betreff der Einfuhr Deutider Spielwauren war eine fehlerhafte.
Die Einfuhr follte fi) auf mindeftens 50 000 Dollars belaufen haben.
Sedenfall® war im Sabre 1893 eine Zunahme vorhanden, und
erwartet man, daß dies auch im Sabre 1894 der Fall fein werde.
Für die früher häufig gehörte Klage, daß die Deutichen Spielſachen
ftereotyp dieſelben bleiben, jcheint gegenwärtig Tein Grund vorhanden
zu fein; nad Angabe größerer Importeure liegen ſehr viele neue
Mufter vor. Der Rüdgang ber Fabriken in den Oſtſtaaten fcheint
ſich namentlih auch auf die Erzeugung von Glas- und Borzellans
waaren erftredt zu haben. Der Angabe nad find in legterer Zeit
im Staate New⸗York gegen 30 folder Fabriten theil3 ganz eins
gegangen, theild für fonftige Fabrikation umgeftaltet worden, und ift
der Bedarf deshalb in größerem Mafe vom Auslande zu beziehen.
In Bezug auf diefe Waaren äußert man fich volllommen befriedigt;
die Deutfhen Fabrikanten find zuvorfommend; Lieferung und Ber:
padung iſt gut. Im Mebrigen wird darauf hingewielen, daß Japan
und China bemerkbare Konkurrenz machen und namentlich Sapan viels
fach auch Deutiche Mufter nachahmt. Grobe Duantitäten Sapanifcher
Bafen, Nippestiihfachen u. |. w. werden hier dur Auktionsverkäufe
abgefegt. Lampen werden noch ausfchließlih von Amerikaniſchen
Fabriken bezogen, nur Mildglasihirme führt man von Deutichland
ein. Die Deutiden Flaſchen find anerfannt noch die beften, welche
in den Handel fommen. Mit der Einfuhr von Deutihen Bronze:
waaren jcheint man, der obigen Lifte zufolge, einen Anfang gemadt
zu haben. PDeutihe Handſchuhe Haben bier den größten Abſatz;
fie bilden die Mittelmaare. Die feineren Handſchuhe werden, außer
einem mäßigen Betrag des in Münden angefertigten Fabrikats, noch
von Frankreich bezogen, während die Amerikaniſchen Yabrifen, denen
es an geetgnetem Leber und tüchtigen Arbeitern fehlt, die fchlechtere
und billigfte Waare liefern. Die Einfuhr von Nufifinftrumenten
ift wegen der Konkurrenz der inländiſchen Fabriken in manchen Artikeln,
vorzugäweife Pianos, eine geringe geworden. Der Angabe nad
werden billige Deutſche Klaviaturen in ziemlichem Betrage eingeführt,
in bier angefertigte Kaften eingefett, und verlauft man das fo
zufammengeftellte Klavier als Amerikaniſches Fabrifat. Während
Blechinftrumente bisher vorzugsweiſe von Frankreich begogen wurden,
haben im letzterer Zeit Deutſche, namentlih Sächſiſche Anftrumente
diefer Art vermehrten Eingang gefunden. Den Deutfchen Bofaunen
wird jegt angeblich der Vorzug gegeben. Der Bezug von Matertals
waaren, Delilateffen und Haushaltungsartikeln ift im Ganzen ders
jelbe geblieben; auch jet wird noch erwähnt, dab mande dieſer
Lieferungen nicht immer von gleicher Güte find. Die Einfuhr von
San Fuancideo.
Rheinmweinen ift wieder zurüdgegangen. Ber nichtdeutſche Theil
der Bevölkerung iſt an den herberen Geſchmack deffelben nicht gewöhnt.
Auch unter den Deutichen iſt der Abjay Fein bedeutender, vielleicht
weil feitend der Importeure felbft für fehr mäßige Deutfche Weine
verhältnißmüßig hohe Preije verlangt werden. Schaummeine find in
etwas größerem Betrage bezogen worden. Dadurch, dat Kalifornifcher
Brandy und Wein alljährlih nad Europäiſchen Häfen verichifft und
von dort wieder zurüdgebradht wird, um bie Waare zu verbeilen
oder möglicherweife als auslänbiiches Produkt bier abzufehen, werben
die Einfuhrverhältnifle noch unklarer. Auch der Einfuhr von Papier
verfchließt fi der Kalifornifche Markt mehr und mehr, nicht allein
wegen bed Schutzzolls, ſondern weil in diefer Richtung die einheimiſche
Induſtrie ſich zur Gemlige entwidelt Hat und den Bedarf zu niebrigen
Preifen deckt. Es befinden fich jegt in Kalifornien und Dregon un:
gefähr acht Papierfabriten, die feine und berbereö Druckpapier,
Pad: und buntes Papier u. ſ. w. aus Holzmaſſe, Stroh u. ſ. w. Ber:
fielen. Für die Zeitungen liefern biejelben das Papier ber Angabe
nach etwa 3/5 Eents das Pfund billiger, als es vom Auslande beſchafft
werben kann.
Die Einfuhr Deutſchen Zuders dürfte unter gegenwärtigen
Zransportverhältnifien wegen der großen Entfernung der Pacificküfte
feine Bedeutung erreichen. Die lange Fahrt der Segelichiffe um das
Kap Horn und die Fluktuationen der SKaliforniihen Zucker preiſe
machen eine Berehnung ver Marktverhältniſſe bei Ankunft der Waare
ziemlich unmöglich.
Wenn in Folge der mißlichen Verhältniſſe der Amerilaniſchen
Fabriken bie Stellung der Deutſchen Exporteure eine vortheilhaitere
zu werben verfpricht, jo jollten bie leßteren andererſeits mit Rückſicht
auf die ungeorbnete Geſchäftslage in den Vereinigten Staaten, deren
Ende noch nicht abzufehen ift, bet dem Berfuuf ihrer Erzeugniffe und
der Kreditgewährung erhöhte Vorſicht walten lafjen.
Die Midwinter Fair, welde jett in San Francisco abgehalten
wird, hat fi zu einer ſehr anerkennenswerthen Ausftellung der Er:
zeugnifje geftaltet, welche Landwirtgfchaft, Bergbau und Induſtrie
des Pacificgebiets liefern. Auf den Namen einer internationalen
Ausftellung kann fie aber keinen Anfpruch machen. Die Betheiligung
fremder Länder ift, wie dad unmittelbar nad Schluß der Columbia
Hair in Chicago nicht anders zu erwarten war, eine geringe. Die
Deutihen Fabrikanten haben ſich, nachdem fie die Borzüglichkeit ihrer
Erzeugnifje dort ſchon zur Genüge dargethan hatten, dort nidt be
tbeiligt.
Die Ausfuhr von San Francisco nah Deutſchland zur Ser
war angebli folgende:
Werth: Werth:
Dollars, Dollars.
Alfalſaſamen .......... 1900 Früchte, präjervitt...... 2320
Wachs ............... 3220 Desgl., getrornet...... 10 074
Vögel ............... 10 Haushaltungsgegenſtände 1289
Branntwein .......... 48479 Hörner..... .......... 170
Präſerven ............ 20 Honig ........ ....... 4812
Cascara Sagrada ..... 2155 Doll......... ...... .. 9853
Kaffee................ 100 Verſchiedenes.......... 1143
Kupferbarren.......... 2100 Senfſamen ........... 743
Kupfer und Gold...... 3085 Samen, anderer ....... 10015
Kokodnüfle............ 21810 Muſcheln ............. 5.075
Effekten .............. 1143 Lad8........ ........ 324
Fiſch, präſervirt ....... 5 Talg ................ 11425
Dunsftoffe............ 3760 Tabak ....ncaseurn.n. 1477
Mehl ............... 8 Thee ............... 20
San Francisco. — Bort Louis.
Werth: Werth:
Dollars. Tranſitgüter. Dollars.
Weinmoſt ........... . 18500 Metallmaaren ......... 25
Gallonen. Orchilla .............. 4400
Wein ......... 2353 11200 Muſcheln ............. 2014
Kiften. Silbererz ............. 10 660
DedgL.. 220... 115 531 Strohwaaren ........ . 440
Schifffahrt.
Die Schifffahrtsverhältniſſe des Hafend von Can Francisco
während des Jahres 1893 waren nad) Angabe der Hanbelälammer
in San Francisco folgende:
63 liefen ein:
Segelſchiffe. Dampffchiffe.
Anzahl. Reg.⸗Ton. Anzahl Reg.⸗Ton.
von fremden Häfen ...... 530 8577186 334 524911
von einheimiſchen Häfen . 85 65 002 3 5 552
zufammen... 565 642188 837 530463
gegen im Borjabre...... 64 776827 312 488511
&3 gingen aus:
nah fremden Häfen..... 634 700688 360 571535
nad einheimifhen Häfen. 28 54 064 1 1445
jufammen... 662 754 649 361 572980
gegen im Borjahre ..... 615 69230 3192 498416
Nah der Nationalität wäre das Berhältni der ein» und aus⸗
gelaufenen Schiffe im Ichten Jahre angeblich folgendes geweſen:
Nationalität, Anzahl. Reg.sTonnen.
Amerikaniſche............... 1191 1309 597
Britiſche................... 496 897 661
Hawalifde ........ ......... 84 84 482
Ricaraguanife ............. 61 62 217
Deutſche................... 48 69 140
Stalieniihe ..... ........... 19 26 027
Chilenifde ..... ............ 4 3 750
Norwegiihe ................ 25 40 896
Ecuadoriſche................ 2 1566
Ruſſiſche ................... 4 672
Mexikaniſche............... 2 122
Schwediſche ................ 1 1427
Däniſche ................. 3 2848
zufammen... 1925 2500 280
Der unerhört niedrige Preis des Weizens im vorigen Jahre —
1 Dollar und darunter für den Gentner — bat, da die von San
Francisco nach Europa ausgehenden Schiffe faft ausſchließlich Getreides
ladungen nehmen, die Beflerung der Frachtraten verhindert. Die
Anzahl der eingelaufenen Schiffe ift deshalb eine geringere gemwefen,
und ſcheint auch Im gegenwärtigen Jahre Feine Ausfiht auf höhere
Breife und Frachten vorhanden zu fein. Anhaltende Dürre während
de3 Monats April bat in den höher gelegenen Diftrikten Kaliforniens
das Getreide vielfach gefchädigt, dagegen bürfte noch ein Vorrath von
etwa 7 Millionen Centnern Weizen im Staate vorhanden fein. Sn
Dregon und Wafhington find die Witterungsverhältniffe günftiger
geweſen. Es ift fomit anzunehmen, dab das für die Ausfuhr
verwendbare Weizenquantum der Pacificküſte im Ganzen nicht geringer
fein wird als im vorhergehenden Sabre. Bel den beftehenden Preiö-
verhältnifien auf dem Europäiſchen Getreidemarkte dürfte die Ver⸗
ſchiffung alfo wenig Bortheil bieten.
Auch die Deutiden Schiffe find wegen der bier gezahlten
niedrigen Frachten in geringerer Anzahl angefommen. Es liefen im
——— — — —
— — — — — — — — — — — —— u — — —— — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
433
Sabre 1893 in bie Häfen dieſes Diſtrikts ein: 15 Segelſchiffe und
14 Dampfichiffe, davon in den Hafen von San Francisco 10 Segels
ichiffe und 10 Dampfihiffe von zufammen 34691 Reg.sZonnen.
Die Fracht, welche die Deutichen Segelihiffe erhielten, war:
Liverpool direkt 17 Schilling 6 Pence bis 19 Schilling 6 Pence,
Hull Direkt 1 Pfd. Sterling. Im Herbft war die Nachfrage allerbings
vorübergehend eine größere, und wurden im Auguf und September,
in Folge von Spekulationen auf ber Probuktenbörfe, nah Falmouth
u. |. w. für Ordres, nach Großbritannien, Havre, Antwerpen u. |. w.
bis 35 Schilling gezahlt. Bon Dftober an gingen die Frachten aber
fortgefegt herunter, jo baß im November und Dezember, bei ſinkenden
Preiſen auf dem Engliihen Markte, zu 25 Schilling wenig Fracht
zu erlangen war.
—-
Port Louis (Mauritius).
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die Lage ded Handels war in Folge der durch bie Ent-
wertbung des Silberd hervorgerufenen Kursſchwankungen unfidherer
denn je. Der Kur ging von 16,80 Rupien im Januar 1893 auf
16 Rupien für 1 Bfo. Sterl. im Dezember herunter, im Mai d. 38-
ftellte er fi auf 19 Rupien, über feinen zukünftigen Stand herrſcht
bie größte Ungemwißheit. Bei fo großen Schwankungen in bem Werthe
des Geldes konnten erhebliche Erſchütterungen des Handels nicht
ausbleiben.
Zucker. In den letzten fünf Erntejahren wurde an Zucker von
Mauritius verſchifft:
kg kg
1892/93 ..... 94 097 446 1889/90 ..... 124 564 951
1891/92 ..... 124 769 108 1888/89 ..... 132 172 988
180/11 ..... 129 448 098
Die Abnahme im Sabre 1892/98 tft auf den Einfluß beftiger
Orkane zurüdyuführen.
Bon der gegenwärtigen (1893/94) Ernte bat die Anfuhr bisher
130 000 Englifhe Tonnen betragen (gegen 68000 im Borjahre),
wovon 104139 Tonnen einjhl. des vorjährigen Ueberſchufſſes bereits
verfhifft find gegen 57 000 Zonnen im Borjahre, während 28 000
Tonnen gegen 12500 im Vorjahre no vorräthig bleiben. Die
Ernte verfprah im Anfang die der Iekten 85 Jahre zu übertreffen.
Im weiteren Verlauf mußten die Erwartungen jedoch etwas berabs
gemindert werben, unb es fcheint jegt zweifelhaft, ob der Erntes
ertrag 185000 Tonnen überſchreiten wird. Ein folder Ertrag würde
dem vom Jahre 1878/79 gleihlommen, aber durch ben vom Jahre
1862/68, in welchem er 158161 Tonnen betrug, übertroffen werben.
Die Verſchiffungen von Zuder nad Auftralien und Neufeeland
haben abgenommen, denn fie betrugen im Sabre 1892/93 8583 167,
im Sabre 1891/92 19217225 und im Jahre 1890/91 30 185 866 kg.
Der größte Theil der Ernte geht nach Indien, und zwar in Dampf
ſchiffen. Die Ausfuhr der legten drei Erntejahre vertheilte fih auf
die hauptſächlichſten Länder, wie folgt:
Ausfuhr nad:
Groß:
britannien. Auftralien.
kg kg kg
14 238 769 8583167 7766458 55 081 582
1891/92 11868828 19217225 13 771118 72870218 4148 689
1890/91 14995667 80185866 11 741487 68160808 1505 126
I) Degen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. S. 287.
Kapland. Indien. Amerika.
kg
1892/93
434
Die Verſuche, Zuderroht aus der Sant aufzuziehen, werben
ſtetig fortgejekt, und zwar mit gutem Erfolge. Die Pflanzen aus
der Saat werben ſtark und erreichen einen Umfang, welder den ber
auf gewöhnliche Art gezogenen Pflanzen übertrifft. Der Ertrag an
Saft fol bei erfigenannten Pflanzen größer und der Saft felhft
reiner fein, auch erwartet man einen verbältniimäßig größeren
Zuderertrag. Die biöher erreichten Refultate gründen fi) nur auf
Analyien, die in Laboratorien gemacht worden find, mit den Unter:
ſuchungen Hofft man nad Ablauf eines Jahres fertig zu fein. Man
frebt denſelben mit Zuverſicht entgegen und glaubt, daß für Die Kultur
des Zuckerrohrs eine neue Aera anbrechen wird.
Die Außfihten für die nächſte Ernte find nicht fo günftig, da
vom Auguft bis Sanuar anhaltende Dürre das Wachsſsthum ber
Bilanzen beeinträcdtigte. Man fürchtet, DaB die Ernte erheblich Hinter
einer Durchſchnittsernte zurüdbleiben wird.
Die Ausfuhr der Übrigen Hauptausfuhrartitel geftaltete
fich, wie folgt:
Rum. Banille. Aloefaſer.
Werth: Werth: Mertb:
Jahr. Liter. Rupien. kg Rupien. kg Aupten.
1893... 2557850 388096 699% 883895 1324201 264.840
1892... 2691 751 303642 17100 174074 1017236 309 653
1891... 3812206 389926 14873 211313 1486510 458530
18%... 3454019 313509 12874 235536 1899126 623725
1889... 3345152 365112 23126 360465 2746799 1028851
Die Ausfuhr diefer Artikel vertheilte fi hauptſächlich auf
folgende Länder:
Banille.
Menge: Werth:
Ausfuhr nach: kg Rupien.
Großbritannien........ 1999 23 999
Teanleckh............ 4991 69 896
Rum
Menge Werth:
Ausfuhr nach: Liter. Rupien.
Kapkolonie ........... 408 57
Indien .............. 10 565 1479
Seyhellen............ 29 828 4175
Frankreich ........... 9168 1283
Nadagaskar.......... 2504026 8330563
Aloefajer.
Menge: Werth:
Ausfuhr nad: kg Rupien.
Großbritannien ....... 768654 151780
Auftralien.......0.... 10 500 2100
Indien .............. 6 200 1240
Frankreich .......... 548847 109 769
Die Anpflanzung von Thee erfreute fich des beſonderen Schutzes
der Regierung, die Theeernte wird auf 2215 Pfund gegen 1600 Pfund
im Borjabre angegeben.
Eine direkte Telegrapbenverbindung tft am 25. November
vorigen Jahres eröffnet worden. Die neue Linie tft an die Haupt⸗
linie in Banzibar angeſchlofſen, führt über Mabs nach Port Louis
und ift feit ber Eröffnung ohne Unterbrehung in Betrieb gemweien.
Der Tarif für die Benugung ber Linie ift hoch, wenn nicht gerabezu
prohibitiv, er bewegt ſich auf ber Bafis von 8 Schill. I Pce. für das
Wort von Europa nad) Mauritius und 7 Rupien 12 Annas ums
Port Louis. — Kapkolonie.
gekehrt, doch ift zu Hoffen, daß eine Reduktion eintreten und ber
Bortheil der Benutzung beſſer erkannt unb gewürbigt werben wird,
fo daß die Linie mehr als jeßt benußt werben wird.
Der Poſtſchiffsdie nſt wirb unverändert vermittelt durch bie
Dampfiifflinie der Britiſchen „India Steam Navigation Company“
über Colombo und viergehntäglich durch die Dampfſchiffe ber Geſell⸗
Ihaft „Meſſageries maritimes“ abwechſelnd über Aden unb bie
Seychellen und über Zanzibar und Madagascar. Den Schiffsdienſt
über Kapland verfiebt die „Caftle Packets Company” allein, die
Konkurrenzlinie der „Unton Company” Bat ihre Fahrten feit Mai
v. 58. eingeftellt, nachdem fie 17 Monate gefahren war.
Bon Deutfhen Schiffen find in Port Louis angekommen:
Sm Sabre 1895 21 Schiffe von 8623 Reg.⸗Tonnen
„nn 23927 „u „U0l6,
nn 13116 u u TE, m
" ” 18% 24 ” n 18 460 ” "n
188916 „ „2509, u
” [2
Hiernach ift im Jahre 1893, abgejehen vom Jahre 1891, gegen
die Vorjahre ein Rüdgang in der Zahl der Schiffe und in ihrem
Raumgebalt zu verzeichnen. Bon den im Jahre 1893 eingegangenen
Schiffen kam eins direkt von Deutichland, und zwar von Hamburg
mit Ladung, während die übrigen Schiffe von nichtbeutfchen Häfen
Iamen.
Die Frachtraten im Jahre 1893 waren folgende:
mo Tonne
Schill ven bis en Ber.
Nah Europa............. 17 — und 5 p£t.
„Amerita........... 17 * — .5,
„Auſtralien.......... 10 — 0d — „5
n Rem Geeland........ 20 — 2 6,5,
” Kapland Dampffäiffe) 25° — — — „5.
” ” Segelſchiffe). 20 — 22 6„5„
pro Bad
Annas bi Annas
m Bombay....eener... 6 14
Die Frachtraten für Dampfſchiffe fahren fort zu fteigen.
Kapkolonie.
Der auswärtige Handel im Jahre 1893.')
Südafrita ſtellt in feinem Bedarf an außerafrikaniſchen Erzeug⸗
nifien und Fabrifaten, in feiner Abhängigkeit von dem Europäiſchen
Markte für den Abſatz feiner eigenen Erzeugniffe und in ber Wechſel⸗
wirfung, Die bie einzelnen Gebietötheile in ihrer fortichreitenben
Entwidelung aufeinander außüben, ein einbeitlihes Wirthſchafts⸗
gebiet dar. Die wirthichaftlicden Vorgänge in den einzelnen Süd⸗
afrikaniſchen Staatsweſen Iafien fih nur im Zuſammenhange mit
denen in den Rachbargebieten beurtbeilen. Hierzu bieten bie handels⸗
ſtatiſtiſchen Beröffentlihungen dad Mittel dar, die von ben Bollver-
waltungen ver Kapkolonie, bes Drange⸗Freiſtaats, der Südafrifanifchen
Republif und von Natal allerdings nicht nad übereinflimmenden
Grundfägen veranftaltet werden. Am reihhhaltigften und mwichtigften
für diefen Gebrauch find bie Veröffentlihungen der Kapkolonie. In
Verbindung mit denen von Natal gaben fie biöher ein für dad Be:
bürfniß der Guropäifchen Snterefienten genügendes Gejammtbild
1) Wegen bed Borjahres ſ. Hand. Ar, 1893 IL. &, 86, 112
und 133.
Kapkolonie.
der Handelabewegung in Sudafrika, inſofern nahezu ber geſammte
überjeeifche Waarenverkehr Sũdafrikas darin zahlenmaͤßig zur Er⸗
ſcheinung kam. Seildem im vergangenen Jahre mit ber fort»
freitenden Ausdehnung des betriebsfähigen Theiles der Delagoabai⸗
Bahn die Einfuhr außerafrikaniſcher Erzeugniſſe und Waaren über
die Delagoabai eine raſche Entwidelung erfahren hat, bebarf jenes
Material noch ber Ergänzung durch gleichartige Veröffentlichungen
über den Waarenverfebr in Delagoabai. Angaben bierlüber ſtehen
indefien erft Ipät und dann nicht mit der wünſchenswerthen Auss
führlichleit zur Verfügung. Sie müflen durch die Angaben ber
Bollverwaltung der Südafrikaniſchen Republit über die Einfuhr von
Delagoabai nach der Republif erſetzt werben.
Im Folgenden wird nad dem Borgange der Deutigen Reich»
fatiftif die Bezeichnung „Kapland” gebraudt, um bie für den Handel
Südafrikas widtigften Gebiete mit Ausſchluß ber Südafrikaniſchen
Republik zufammenzufafien. Es find Dies
1) die Kapkolonie. Einen Theil von ihr bilden bie früher
fogenannten Xransteigebiete, die jekigen Bezirke Transkei,
Tembuland und Griqualand Eaſt;
2) Pondoland, defien Einverleibung in bie Kapkolonie zur
geit im Werle if;
3) Ratal;
4) Bululand;
5, ssaflutoland;
6) Britifh-Betihuanaland;
7) das Broteltorat Betichuanaland;
8) das Gebiet der Chartereb Company;
9) der Drange-Freiftaat.
Diefer Komplex von Ländern zerfällt nad) der Zollbehandlung,
der die Einfuhr unterworfen ift, in vier Gebiete. Es find bies:
1) der Sübafrtlaniihe Zollverein (Cuftoms Union). Er bes
ſteht aus:
a. ber Kapkolonie und bem Drange » Freiflaat, feit bem
1. Zuli 1889,
b. Britiſch Betſchuanaland, feit 1. Januar 1891,
c. Bafutoland, feit 1. Juli 1891,
d. dem Protektorat Betſchuanaland, feit 1. Juli 1893;
2) das Bollgebiet von Ratal und Bululand mit gleihem Boll:
tarif und einheitlicher Verwaltung;
3) Bonboland;
4) das Gebiet ber Ehartered Company.
In den beiben Iektgenannten Gebieten werben keine Zölle ers
boden. Nah Pondoland Lönnen indefien Waaren nur über bie
Kapkolonie oder Natal eingeführt werben, wo von ihnen die daſelbſt
geltenden Bölle voll zu entrichter find. Der Zugang nad) dem Ges
Biet der Chartered Company geht ebenfalld nur durch fremdes Ge⸗
biet, entweder durch Die Britifhen oder bie Portugieſiſchen Beſitzungen.
Die Einfuhr bat bort und gegebenenfalls noch obenbrein beim Durch⸗
gang durch die Sudafrikaniſche Republik Zoll zu entrichten.
Eine Veberfiht über den Handel Kaplanda kann nach dem
Dbigen die Südafrikaniſche Republik nicht außer Betracht Iafien.
Der Einfluß, den die Entwidelung von Gewerbe und Handel dort
auf den Kapländifchen Handel im Sabre 1893 geübt Hat, ift noch
mehr ald in den Borjabren bemerkbar geweſen. Die erhebliche
Steigerung der Golbprobultion hat eine Zunahme der Einfuhr außer:
afrikaniſcher Waaren zur Folge gehabt, die zur Anhäufung übers
mäßiger Lager und ben damit verbundenen Mebelftänden im Waaren⸗
geihäft geführt Hat. Andererfeit bat die vermehrte Einfuhr die
Zolls und Eiſenbahneinnahmen der Kapkolonie gefteigert, die zur
Zeit im Alleinbefig burchgebender Eifenbahnverbinbungen von ber
Dentſchet Handeld-Nrchin 1894. I.
455
Küfte nach Johannesburg iſt. Der Borfprung im Geſchäft, pen Die
Kapkolonie dadurch vor der Nachbarkolonie Ratal gewonnen bat, hat
fih für legtere in einem verhältnißmäßig bebeutenden Rüdgange des
Waarenverkehrs und der Zoll⸗ und Eiſenbahneinnahmen fühlbar
gemacht.
Die Frage, wie bie im Laufe des Jahres 1895 zu erwartende
Fertigſtellung durchgehender Schienenverbindung zwiihen Johannes⸗
burg und den beiden Hafenplätzen Durban und Delagoabai die
Verkehrsverhältnifſe ändern wird, beherrſcht alle anderen Fragen auf
kaufmänniſchem Gebiet und hat mit der zu erwartenden Rückwirkung
auf die Finanzen ber beiben Engliihen Seeufer-Kolonien eine hohe
politiſche Bedeutung.
Ein vollftändiges zahlenmäßiges Bild von dem Generalbanbel
Kaplands läßt fich nicht geben, da der Waarenverkehr über die Land-
grenzen einer ftatiftifchen Aufnahme nit durchgängig unterliegt.
Die amtliche Statiftif der Sübafrilaniihen Republit giebt zwar die
Einfuhr borthin auß der Kapkolonie, dem Drange-Freiftaat und aus
Natal an.
Ferner kann die Statiftit über die Ausfuhr von Rohgold aus
ben RKapländifchen Häfen zugleich als Statiftit über die Einfuhr von
Rohgold nach dem Kaplande benugt werben, da bie Goldproduktion
der Südafrikanifchen Republik faft bie Geſammtheit des in Südafrika
gewonnenen Goldes darſtellt. Wenn damit aud ber Haupttheil bes
Waarenverkehrs über die Landbgrenze erfaßt ift, fo bleibt doch
immerhin ein Theil ber Einfuhr über biefe Grenze unaufgenommen
und in feinem Umfange nicht näher zu beftimmen. Alle Südafrika:
niſchen Robprobufte und bie wichtigften Halbfabrilate, wie Trans»
vaalſcher Rohtabak, gehen in das Gebiet des Sübdafrilanifhen Boll
vereind und nad Natal über Land zollfrei ein. Zwiſchen ber
Süpafritaniigen Republif und dem Drange⸗Freiſtaat befteht überdies
ein volftändig zollfreier Verkehr in allen eigenen Erzeugnifien. Es
beftebt deshalb für dad Kapland Fein Intereſſe an ber Einrichtung
einer Berlehröfontrole, die Übergroße Koften verurfadden würde.
Thatfähli gelangen in der Kapkolonie nur bie geringen Mengen
zolpflichtiger Fabrikate zur Anfchreibung, die aus der Südafrikanifchen
Republik in die Kapkolonie eingeführt werden. In der Statiftil von
Natal werben die ebenfalld wohl nur jehr geringen zollpflichtigen
Eingänge von der Zandgrenze ber nicht erſichtlich gemacht.
Der überſeeiſche Handel Kaplands gebt in der Hauptſache über
die brei Häfen ber Kapkolonie: Kapftabt, Port Elizabeth und Eaft
London, fowie über Durban, den alleinigen Hafen von Natal, Die
Küfte von Zululand hat Teinen bem Waarenverkehr geöffneten Hafen.
Dad Gleihe gilt von Pondoland. Der an der Mündung bes
Pondoland durchſchneidenden St. Johnfluſſes gelegene Hafen gehört
zur Kapkolonie. Der Berlehr dort ſowie in den anderen oben nicht
genannten Häfen der Kapkolonie ift fo unbedeutend, daß er für den
Europäifhen Handel praktiſch nicht in Betracht kommt.
Ueber die überfeeifche Ein, und Ausfuhr Kaplands im Jahre
1893 geben die folgenden SBufammenftellungen einen Weberblid; die
entiprecdenden Angaben für die beiden Borjahre find zur Vergleichung
mitaufgefüßrt.
Einfuhr.
Kapkolonie.
Waaren, einſchl. der mit der Poſt 1891. 1892. 1893.
eingegangenen, und Barren Pfd.SterL Pfd.Sterl. Pb. Sterl.
für Brivatrehnung ............ 7518437 8691017 10760 556
„ Rechnung der Regierung..... 1054329 796 224 604 280
ujammen... 8572766 9487241 11 364 886
Gemünzied Geld............... 30 010 84 429 175 151
indgefammt... 8582 776 9571670 11589987
59
436
Natal.
Waaren, einſchl. der mit der 1891.
Poſt eingegangenen
1892.
Rapfolonie.
1888.
Pb. Sterl. Pd. Sterl. Bfb. Sterl.
Ueber den Berlebr in gemünztem Gelbe mit der Kapkolonie ent:
hält die Statiftil von Ratal keine Angaben. Dan wirb baber bie
entfprecdenden Angaben der Kapkolonie einftellen müflen. Sieht mon
füc Privatrehnung ........-. 8181 60 8002 186 2186885 | Pie Ein- und Ausfuhr im gegenfeitigen Verlehr von ber Geſammi⸗
Rechnung der Regierung... 8642297 163.063 49908 | Eins und — ab u. Me man —— von der Basen
- einfubr der SKapkolonie geringe zur Anſchreibung gelangende
fammen... 8585881 83165249 29286 738 . .
Barren und gemängteß Gelb... 111668 47010 icon | Folvlihtige tal über bie Sandgrenze ab, fo kommt man
| inögefammt... 8647494 B212209 bolbendem Grgehniß:
Rapkolonie und Ratal.... 12230270 12783929 13 798 387 Neberfeeiige Einfupr.
Kapkolonie,
Ausfuhr. 1891. 1892. 1893.
Kapkolonie. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl. Pfb.Sterl.
1891. 1899. 1898. Waaren (einfhl. der Bofts
Waaren, einfchl. Barren Pfd. Gterl. Pfb. Sterl. Pf. Sterl. ſendungen und Barren):
Südafrilanifche Provenienzen... 10984974 11774556 12 765 770 für Privatrednung ...... 743777 8511891 10592907
Wiederaußfuhr .............- 181257 208511 190 784 für Rechnung der Regierung 1054329 796224 604.280
zufammen. .. 11 116 281 11 978 067 12 956 564 Gemünztes Geld —. 1101 00n000 10 010 54 429 85 151
Gemünzted Geld ............ 147938 228426 200 085 indgefammt... 8499116 9362044 11282338
inägefammt... 11181024 122064938 13 156 589 Kata.
Ratal, —— — ber Polls
Sudafrikaniſche Proveniengen.. 1090544 1209886 1086068 fie Privatrehnung ...... 3108868 2968221 21540%
Wiederaußfuhr.............. 98 879 114 594 118 462 für Rechnung der ftiegierung 854 227 168 068 49 903
zufammen... 1189423 18289390 1154530 | Barren und gemüngtes Selb... 111663 6843 1662
Barren unb gemünztes Geh... — 30 000 WU 000 inögefammmt... 3574768 8128127 2205585
inögefammt... 1189425 1853930 _ 1244530 | gapkolonie und Natal ... 12073869 1240171 1348798
Kapkolonie und NRatal.... 12320447 18560423 14401119
In den vorfichenden Bufammenftellungen if bei der Eins und Heberfeeiipe Ausfuhr.
Ausfuhr ſowohl der Kapkolonie als von Ratal der gegenfeitige Ver⸗ Kapkolonie
kehr in Waaren, Barren und gemünztem Gelde mit einbegriffen. 1891. 1892. 189.
Zur Grmittelung des Umfanges des auswärtigen Handels des Raps Pfd.Sterl. Pſd. Sterl. Pfd. Sterl.
landes werden von den Ein« und Ausfuhrzahlen ſowohl ber Kap | Waaren (einſchl. Barren) :
tolonie ald von Ratal diejenigen Werthe abgufegen fein, die nad) ben Sudafritaniſche Provenienzen 10907 548 11758026 12 742860
eigenen Angaben einer jeden der beiden Kolonien bie Einfuhr von Wiederaußfuhr ............ 157 499 166 771 170 038
ber anderen und die Ausfuhr nad der anderen barftellen. Nach zufammen... 11066047 11919797 129128%
den amtlihden Angaben der Kapkolonie wurde Gemünztes Geld ...........- 14 793 188 269 180 0%
eingeführt von Natal nad der Kapkolonie: inögefammt... 11079840 12108066 18 092 933
1891. 1892. 1898.
Bfd, Sterl. Pfv.Sterl. Pfb.Stert. Baaren: Natal.
................... 81141 178164 164622 °
—— Geld ............ — 80 000 90.000 Südafrilanifche Provenienzen 10656938 1104610 932 160
an Wieveraußfuht ............ 85369 8694 934m
ausgeführt von der Kapkolonie nad Natal * 51 307
Sudafrikaniſche Provenienzen. 2746 215300 22910 nögefammt... 1151297 1190564 1025690
MWiederaußfuhr.............. 28 768 86 740 20 146 Kapkolonie und NRatal.... 12231137 132986% 14118563
... 51184 58 270 43 656 Die vorfiehenden Bufammenftellungen ergeben für bie Jahre
Gemünztes Golb auſammen. . — 40 167 20 000 1891 und 1892 cin mäßigeß, für 1898 ein beträchtlicheres Ueberwiegen
der Ausfuhr über die Einfuhr. Sie ergeben ferner eine gleihmähig
wachſende Zunahme in dem lmfange des überfeeifhen Handels.
Betrachtet man freili die Kapkolonie und NRatal getrennt, fo ſtellt
Rah den Angaben der Zollverwaltung von Natal
ftellte ſich der gegenjeitige Waarenaustaufh mit ber Kapkolonie,
wie folgt: fi} ein auffallender Unterſchied heraus, nämlich erhebliche Abnahme
eingeführt von ber Rande ao na bei Ratal und ebenſolche Bunahme bei der Kapkolonie. Diele Ber
1891. * et. ſchiebung des Handelsverkehrs von Natal nad ber Kapkolonie erklärt
An en . —— ir un ſich aus ver bereits erwähnten Thatfache, daß die Kapkolonie mi
ihren Eiſenbahnen den Anflug an Johannesburg und Pretoria
ausgeführt von Natal nad) der Kapkolonie: und zwar feit dem Ende 1892 erreicht Hat, während ber Fortführung
Sudafrikaniſche Proventenzen. 24606 104726 103908 | ver Natal⸗Eiſenbahnen über die Grenze der Sübafrikanifchen Repubtit
Wiederaußfubt.............. 13520 ___ 28640 _ 24992 _ | in das Gebiet ber letzteren hinein biöher Hinderniſſe entgegenftanben,
zufanmen... 88126 188366 128.900 die erft zu Anfang des Jahres 1894 weggeräumt worben find.
Kapkolonie
Reiht man den obigen Zahlen über ben überſeeiſchen Handels⸗
verkehr in den Kapländiſchen Häfen noch bie Angaben ber Zoll⸗
verwaltung der Südafrikaniſchen Republik über die Einfuhr in bie
Republik von Delagvabai aus an, fo erhält man ein nahezu voll-
fändiges Bild bed gefammten auswärtigen Handels Südafrikas.
Die Einfuhr aus und über Delagoabai nad ber Südafrikaniſchen
Republik ſtellte fih, wie folgt:
1891. 1892. 1898.
L Zuli bis
80. Dibr.
Pfſd. Sterl. Mod. Sterl. Pfb. Gterl.
Waaren, in überjeeifchen Ländern
gekauft ................... 88 887 98867 196862
Baaren, in Delagoabai aus bem
freien Verkehr oder aus Lagern
unter Bolllontrole gelauft... 7197 16218 280188
zufiammen... 15%4 110080 406 550
Ueber den Berkehr in Waaren aus bem Kaplande über die Ins
landgrenze nad der Sübafrilaniichen Republik Reben bie folgenden
Zahlen zur Berfägung:
1891. 1892, 1898.
Einfuhr nad der Sud⸗ 1. Juli bis
afrikaniſchen Republik. 31. Dezbr.
Sterl. Stierl. Sterl.
Aus ber Kapkolonie. Pro Di ka
Baaren, in Überfeeifchen Ländern
gekauft................ ......
Vaaren, in ber Kaplolonie aus dem
freien Verlehr und aus Zoll⸗
81020 788274 2572806
885 068
gelauft ......................
Waaren, in Ratal aus dem freien
Verkehr ober aus Zollnieberlagen
Aus den Drangefreiftaat ...... 82689 266720 802 967
inägefemmt... 1266512 8588 721 4965 161
Umgekehrt laſſen fih über die Einfuhr von Waaren nach dem
Raplande tiber bie Inlandgrenze nur die Zahlen geben, welche über
die Einfuhr zollpflichtiger Manufalturwaaren nad ber Raplolonie
auß „States over the Border“ (was gleiäbebeutend mit ber Sild-
afrilanifchen Republif tft) und über bie Ausfuhr von Rohgold aus
den Kapländiſchen Häfen aufgenommen werben. Die Gewinnung
von Rohgold beſchraͤnkt ſich der Hauptſache nad auf das Bebiet der
Sudafrikaniſchen Republil. Die Mengen von Gold, welche in der
Kapkolonie gefunden worden find, find verſchwindend gegen die Aus⸗
Beute ber Goldfelder der Republik. Leber die Ausbeute der Gold⸗
Bergwerke und »Wäfchereten in Mafchonaland find zuſammenſaſſende
Bahlenangaben nicht vorhanden,
1891. 1892. 1898.
Einfuhr nad dem Raplande. qm, Gert. Pfd.Gterl. Pfb.Gterl.
Einfuhr zollpflichtiger Waaren tn
die Kapkolonie aus States
over the Border ........... 25619 1472 8 087
Durchfuhr von Rohgold über
Höfen der Kapkolonie......... 2781576 4095512 5259120
Durchſfuhr v. Rohgold Über Durban 11989 833117 206 807
indgefammt... 2903989 4480101 5468 454
983 061
437
Nimmt man an, wie dies nach den vorhandenen Daten gerechts
fertigt ift, daß die Ausfuhr von dem Kaplande nad der Sübafrika⸗
niſchen Republik in dem erften Halbjahre 1891 ungefähr denſelben
Werth gehabt Hat wie im zweiten, fo ergiebt fi unter Zuſammen⸗
rechnung der Wertbe bed überfeeiihen Handelsverkehrs des Kaps
landes mit benen des Handelsverlehrs über die Inlandgrenze
der Umfang des Kapländifchen Generalhanbels, wie folgt:
1891. 1892. 1898.
Pr. Sterl. Pſfd. Sterl. Pld. Sterl.
Einfuhr:
über See......... 12078869 12490171 13487928
„ bie Inlandgrenge.._ 2908989 4430101 5468454
zufammen... 14977868 16920272 18966 377
Ausfuhr:
Über See .......... 12281187 13298620 14118568
„ bie Snlanbgrene .. 2511026 3388721 4965 151
zujammen... 14742163 16687341 19088 714
Heberichuß ber Einfußr.... 235 695 232 981 —
„ Ausfuhr... — — 127 387
Leidet ſchon die Aufmachung der vorſtehenden Yufammenftellung
an einer aus der Lückenhaftigkeit bed Materials ſich ergebenden Un⸗
vollftändigteit, fo ſteht daſſelbe Bedenken, nur in erhöhtem Maße,
dem Berfuch entgegen, den Spezialhandel des Kaplandes zu ermitteln.
Ein Durchgangsverlehr im eigentlichen, d. 5. im zolltechniſchen Sinne
befteht nus für die Waaren, die, zur See eingeführt und zur
Ausfuhr über bie Inlandgrenze beftimmt,
a. in den Häfen der Kapkolmmie: zum Zollnachlaß (rebate),
b. in Ratal: zum Durchgangszoll (transit due) oder zur zoll
freien Durchfuhr für Rechnung der Regierung der Sübafris
kaniſchen Republit
angemelbet werben. Dieſer eigentlihe Durchgangsverkehr ftellte ſich
in den letzten Jahren, wie folgt:
Durchfuhr durch
die Kapkolonie unter Zollnachlaß
nach ber Südafrikaniſchen Res
1891. 1892. 1898.
Pfd.Sterl. Pfd.SterL Pfd. Sterl.
668 718 1185667 2381564
Natal:
a. unter Tranſitzoll nach ber
Sudafrikaniſchen Republik
und ſeit Mai 1892 Swaziland 157616
b. zollfrei für Rechnung ber Res
gierung der Sudafrikaniſchen
Republik................ 62 410 666
zufammen... 788689 1327887 2450 780
Es kommt hierbei aber in Betracht, daß außer ben Waaren,
bie ber Zollbehörde zur Duchfubr nah der Güpdafrilaniihen
Republik angemeldet werben, nicht unerbeblide Waarenmengen ber
Kaplaändiſchen Einfuhr tbatjähli reines Durchgangsgut find und
nur deshalb nicht als ſolches in Den Kaplänbiichen Häfen angemeldet
werben, weil die Waarengattungen, benen fie angehören, bort gollfrei
find, mithin eine differentielle Zollbehbandlung für fie nicht nach⸗
gefucht zu werben braucht. Zu bielen zollfreien Waarengattungen
gehören insbefonbere ſowohl in ber Kapkolonie aid in Natal: Mas
terinlien für den Bau und bie Ausruſtung von Gifens und Pferbes
Bahnen; Maſchinen, insbefondere alle für die Goldgewinnung in Bes
trat kommenden; literariſche Gegenftände, Photograpbien und
Drudpapier. Anbererjeits Tommen Durdgangdwaaren nad der
Südgfritaniihen Republik deshalb in den Kapländiſchen Häfen nicht
zur Anmeldung als folche, weil für die Waarengattungen, denen fie
59*
138 098 68 501
8 627
438
Kapkolonie.
angehören, ein Zollnachlaß ober ein günſtigerer Tranſitzoll in dieſen zur Einfuhr gelangt find, wogegen bie Einfuhr für Rechnung ber
Häfen überhaupt nicht gewährt wird. Hierzu gehören in der Kap:
tolonie ſowohl ald in Natal unter Anderem: Waffen und Schieß⸗
bedarf, Butter und YButterfurrogate, Sped und Schinken, gemiffe
wollene fertige Kleider, Cement und Glasperlen. Bon der Einfuhr
aus ber Kapkolonie nach der Südafrikaniſchen Republik, die nach der
Statiftif der legteren im Jahre 1893 fi auf rund 3506 000 Pfd.
Sterl. belief, entfiel nah Schägungen auf eigene Erzeugnifie ber
Kapkolonie nur ein Antheil. von etwa 114000 Pfd. Sterl. d. 5.
3,2 pCt. Es ergiebt fi hieraus, daß die Bebeutung der wirth⸗
ſchaftlichen Entwidelung der Südafrikaniſchen Republik für die Kaps
kolonie faft ausſchließlich in ben Vortheilen Liegt, die für fie als die
Vermittlerin des überſeeiſchen Waarenverkehrs nad der Republik aus
dem Kommilfionsgefhäft und der Transportbeforgung, fowie in ers
höhten Zolleinnahmen abfallen. Etwas günftiger fteht es in dieſer
Beziehung wohl mit Natal, das in feiner Zuderprobuftion und in
feinen Fruchten Erzeugniffe befitt, für die es mit der fteigenden
wirthfchaftlihen Entwidelung der Südafrikaniſchen Republik dort
einen zunehmenden Abſatz finde. Den verhältnikmäßig größten
Nugen von jener Entwidelung dürfte der Drange Freiftaat haben,
der flir feine fämmtlihen Erzeugnifſe Sollfreifeit in der Südafrika⸗
niihen Republit genieht, während von ben Erzeugniffen der Kaps
kolonie nur ein Artikel, lebendes Vieh, zollfrei nach der Südafrika:
nifhen Republif eingeht.
Sm Zufammenhange mit ber Wichtigfeit bes Handelsverkehrs
nah Sobannesburg für die Kapländifchen Handelßfreife fteht vie
Bedeutung, die der Wettbewerb der vier größeren SKapländifchen
Einfuhrbäfen um möglichfte Betheiligung an jenem Verfehr in den
öffentlichen Erörterungen einnimmt.
Die gefammte überjeeifhe Waareneinfuhr vertheilt ſich nach den
verfchiedenen Eingangshäfen, wie folgt:
1891. 1892. 1893.
Pf. Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Stert.
Kapſtadt ................... 3060064 3085468 3886 888
Port Elizabeth .............. 3832121 4511090 5861655
Eaſt London................ 1386 687 1646627 2347 622
Durban.................... 9085831 5165249 2236 788
Sämmtlide übrigen Küften» "
pläkel) .................. 245 508 197 988 229 044
Unter Hinzurehnung der Eins
fuhr in die Kapkolonie über
die Landgrenze von Natal .. 48 386 46 168 40 682
Gefammt-Waareneinfuhr... 12108597 12662490 13601574
Bei Bergleihung diefer Zahlen ergiebt fich eine beträchtliche Zus
nahme der Einfuhr über Port Eligabeth und Eaft London. Kaps
ftabt behauptet feinen Rang als wichtiges Handelscentrum für ein
ausgebehntes ländliches Hinterland. Bon dem Tranfitverlehr nad
der Südafrikaniſchen Republit entfallen nur 4 p&t. auf Kapfiadt,
71 p&t. auf Port Elizabeth und 25 pCt. auf Caft London. Der
Rückgang des Verkehrs in dem Hafen von Durban ift der Ausdruck
der Ungunft der PVerbältnifie, unter denen der Handel Natald
mangels einer durdigehenden Eifenbabnverbindung mit Johannes⸗
burg leidet.
Ueber die Waarengattungen, aus denen fich die überſeeiſche
Einfuhr des Kaplandes im Sabre 1893 zuſammenſetzte, giebt bie
folgende Bufammenftelung Auskunft. Es find darin nur die
:Einfuhrgegenftände berüdfichtigt, die für Rechnung von Privatperfonen
1) Port Nolloth, Simons Bay, Woflelbay, Knysna, Port Alfred,
St. Johns River.
Regierungen der Kapkolonie, von Natal und, joweit es ſich um Ein:
fuhren über Ratal handelt, der Südafrikaniſchen Republik aus:
geichieben find.
Es gelangten zur Einfuhr für Privatrechnung:
Kapkolonie. Natal. Zuſammen.
Pfd. Sterl. Pfr. Sterl. Pfd. Sterl.
insgeſammt... 10760556 2186885 12947 391
Davon entfielen auf Die nach⸗
ftehenden Waarengattungen:
1) Fertige Kleider und Leib⸗
wälche, Buße, Baummollens,
Leinen» und Vollenwasren,
einschl. Säde........... 3105353 59912 8785445
2) Materials, Spezereis und
Konditorwaaren, ſowie ans
dere KRonfumartilel ..... 1908829 466686 2375465
3) Eifen und Eifenmaaren .. 30097 24 728 1184820
4) Sinftrumente, Maſchinen u.
Fahrzeuge ........... 852 163 88 796 935 959
5) Holz und Holzwaaren ... 699 768 144 758 744 526
6) Leber und Lederwaaren.. 606 625 132514 139 139
7) Drogeries, Apotheker⸗ und
Farbwaaren ........... 5644843 127695 672 538
8) Bapiers und Schreibwaaren 201 012 44 281 245 293
9) Getreide und andere Er:
zeugnifle des Landbau .. 122 667 13119 135 786
10) Kohle und Kol ........ 126 834 241 1270%
11) Kurze Waaren, Duins
caillerien .............. 100 499 22 683 123 032
12) Lichte.................. 91998 18 983 2110 81
Nicht beſonders aufgeführt.... 1484688 28264 1767332
Die haupifächlichften Einfuhrgegenftände der Kapkolonie waren
im Jahre 1893 nach der Reihenfolge ihres Werthes:
Werth: Werth:
Waaren. Pfd. Waaren. Bir.
Sterl. Sterl.
Poſamentier⸗ und Putz⸗ Zuder ............ 385 000
waaren ...... on. 1114000 Kaffee .............. 350 000
Baummollenmaaren .. 861000 MWollenwaaren ....... 330 000
Mafhinen........... 133 000 GSprengftoffe........- 261 000
Eifenwaaren......... 706000 Msbel .............. 245 000
Fertige Kleider ...... 628 000 Drogen und Ghemis
Leder und Lederwaaren, Talien ....... ..... >; \ 1. )
einſchl. Shuhmert.. 547000
Bei fämmtlichen voraufgeführten Gegenſtänden, mit alleiniger
Ausnahme von Kaffee und Wollenwaaren, ift während ber drei legten
Sabre eine ftetige Steigerung zu bemerten geweſen, fo baß bie Ein
fuhrwerthe für 1893 die bisher erreichten höchſten Werthe darſtellen.
Die hauptſächlichſten Einfuhrgegenftände in Natal waren im
Jahre 1893 die folgenden:
Wert:
Maaren. BP. Sterl.
VBofamentiers und Putzwaaren ............ 202 000
Fertige Kleider ....................... 190 000
Lederwaaren ........................... 117 000
Eiſenwaaren ........... .............. 111 000
Apothelerwaaren, Drogen und Chemilalien. 101000
Mehl und andere Mühlenprobulte......... 95 000
Kaptolonie.
In allen diefen Gegenftänden zeigt die Einfuhr einen und zwar
recht erheblichen Rüdgang.
An ber Einfuhr in die Kapkolonie, und zwar an der Einfuhr
ſowohl für private Rechnung als für die der Regierung, maren bie
nachſtehend genannten Herkunftsländer, wie folgt, betheiligt:
Werth der
Einfuhr im
Herkunftäländer. Sabre 1898.
Pd. Sterl.
Großbritannien und Irland ...... 9 208 000
Britiſche Befigungen ............ 667 000
Darunter: Mauritiuß ......... 239 000
Natal ............. 164 000
Dflindien .......... 134 000
Auftralien und Reus
Seeland ......... 116 000
Ausland....................... 1496 000
Darunter: Vereinigte Staaten v.
Amertla ......... 495 000
Braftlien .......... 802 000
Deutidland ........ 245 000
©Schweden.......... 163 000
Niederlande ........ 108 000
Gejammteintubr... 118365 000
Die Einfuhr aus Deutiland, wie fie vorftehend angegeben,
umfaßt nur die Gegenflände, welde von den Importeuren
"als aus Deutfhland herrührend ausbrüdlich angegeben werben. Es
ift die allgemeine Anſicht, daß thatfädhfih mehr Begenftände Deutichen
Urſprungs eingeführt werben, die aber, weil über Großbritannien
gehend, ihrer eigentlihen Herkunft nad theils abfichtlich, theils aus
Bequemlichteit nicht beſonders bezeichnet werden. Nach der Statiſtik
der Kapkolonie wurbe dorthin aus Deutihland im Jahre 1893 eins
geführt:
Bertb:
Bd. Sterl.
Sprenaftoffe, einſchl. Dynamit........ 49 606
Gifenwaaren, einſchl. Drabt.......... 38 879
Auftlaliihe Inftrumente ............ 18 626
£ 1.1) 2 : 18 076
Zucker.......................... 12 866
Landwirtbichaftlihe Geräthſchaften und
Werkzeuge.................... 9668
Glaſswaaren....................... 9415
Poſamentier⸗ und PBugmwaaren........ 9204
Baummwollene Waaren .............. 8461
Bier ............................. 7932
Naſchinen......................... 1869
Tabak ............................ 6 897
Nur bei den beiden Iehten Gegenſtänden bat ein Rückgang gegen
das Vorjahr, und zwar ein beträchtlicher, ftattgefunden. Muſikaliſche
Snfirumente und Baummollenwaearen haben fi auf gleicher Höhe
erhalten. Bei allen üßrigen Gegenftänden bat eine zum Theil be:
trädtlihe Zunahme faltgefunden.
Unter den nichtbritiſchen Einfuhrländern im Verkehr mit ber
Kapkolonie nehmen die Bereinigten Staaten von Amerika ben erften
und Brafilien den zweiten Platz ein. Die Braſilianiſche Einfuhr
beſteht ausſchließlich aus Kaffee, bie ber Vereinigten Staaten von
Amerita aus Hol und Holzwaaren, Maſchinen, Eifen und Eiſen⸗
waaren, Betroleum, Dynamit, Tabat, Schmalzöl, Weizen u. a.
*
439
An der Waareneinfuhr nad Ratal waren im Jahre 1893 ver«
bältnikmäßig betheiligt mit:
Brogent der
Herkunftäländer. Geſammteinfuhr.
Großbritannien und Irland ......... 75,4
Britiiche Beſitzungen................ 10,0
Da8 Ausland ..................... 14,6
darunter Deutiäland... 22
Deutihland befand fih unter den Einfuhrländern auf dem
vierten Platz, Hinter den Vereinigten Staaten von Amerika, Schweden
und Norwegen und Brafilien.
Wichtigere Aufſchluſſe über die wirtbiaftlihe Lage im Kaps
lande, als aus den Angaben Über bie Einfuhr entrommen werden
können, giebt die Ausfuhrftatiftik.
Zieht man von ber Ausfuhr Südafrikaniſcher Brovenienzen, wie
fie oben für die Kapkolonie und Natal gegeben worden ift, die Aus⸗
fuhr von Robgold ab und läßt man bie Thatſache außer Betracht,
daß unter ber dann verbleibenden Ausfuhr ein nicht näher beftimm-
barer Antheil enthalten iſt, der auf Rechnung der Produktion der
außerhalb bed Kaplandes belegenen Sudafrikaniſchen Gebiete zu ſetzen
ift, fomie daß anbererſeits die Ausfuhr eigener Erzeugniffe des Kap⸗
landes über die Landgrenze nicht zur Erfcheinung gebracht wird, fo
ergiebt fi von dem Ueberſchuß der Probuttion des Kaplandes Über
ben eigenen Berbraud für die Ießtvergangenen drei Sahre fols
gendes Bilb:
Ausfuhr.
1891. 1892. 1898.
Werth: Werth: Werth:
Pfd.Sterl. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl.
Kapkolonie.
Sudafrikaniſche Provenienzen. 10934974 11774 666 12 765 770
Rohgold .................. 2781676 4086612 5259 120
bleibt... 8163898 7679044 7606 650
Natal.
Südafrikanifche PBroveniengen. 1090544 1209386 1086 068
Rohgold .................. 119 894 833 117 206 807
bleibt... 970 660 876 219 829 761
zufammen Kapland... 9124048 8655263 8386411
Die Ausfuhr der eigenen Produkte bed Kaplandes über See
zeigt hiernach eine ftetige Abnahme.
Die Ausfuhr der Kapkolonie läßt fi) in zwei Gruppen theilen,
in die Ergeugnifie deß Bergbaus und bie der Landwirthſchaft. Die
Induſtrie ift noch zu wenig entwidelt und bie Ausfuhr ihrer Er⸗
zeugniſſe zu unbebeutend, um hier beionbere Berückſichtigung zu
verdienen. Die Ausfuhr mineraliicher Erzeugniſſe ftellte fich, wie folgt:
Ausfuhr mineraliſcher Erzeugniife.
1891. 1892. 1898.
Werth: Dertb: Wert:
Pfd.Sterl. Pb. Sterl. Pb. Sterl.
Diamanten (Karatd) ........... 4174208 8906 992 8821448
Kupfer (Tonne zu 2240 Pfund). 254000 254000 202.000
Salz (Pfund) ................. 1800 180 1800
Sonſtige mineraliſche Erzeugnifle. 8 600 1600 5 400
im Ganzen... 4488000 4161000 4030000
Sn Brogenten ded Geſammtwerths
der Ausfuhr eigener Erzeugniffe 54,3 54,1 68,8
440
Der Werth der in den letzten drei Jahren zur Ausfuhr gelangten
Mineralien zeigt einen geringen Rüdgang, ebenfo wie die Menge der
Förderung. Für die wirthſchaftliche Lage des Landes iſt dies ins
defien kaum von irgend einer Bedeutung. Die De Beers Confolis
dated Mines, in deren Hand die Diamantenbeförberung, und bie
Cape Eopper Mining Co., in deren Hand die Kupfergewinnung faft
ausfchließlich ruht, haben jebe ihren Betrieb auf eine fefte Grundlage
geftellt, ohne Ermeiterungen anzuftxeben. Die Förderung gebt in
ihrer Gefammtheit außer Landes, wo aud zum größten Theil die
Altionäre der Gejellihaften wohnen. Dem Lande zu Gute kommt in
diefen Betrieben nur die Arbeitögelegenbeit, die fie gewähren, und
der hierdurch geſchaffene Lofale Konſum. Was insbefondere die
Diamanten betrifft, jo hängt das Maß ber Förderung unb bie
Preisbildung lebiglih von den Abmahungen ab, die zwiſchen ber
De Beerd Gefelihaft und den am Diamanthandel intereffirten Syn⸗
difaten jeweilg getroffen werden. Handel und Wandel in der Kap»
tolonie bleiben hiervon unberührt.
Wichtiger für die Beurtheilung ber wirtbichaftlichen Lage der
Kapkolonie ift die Betrachtung der Statiftif der zur Audfuhr ges
langenden landwirthſchaftlichen Erzeugnifien einjchließlich derer der
Fiſcherei. Der Werth der Ausfuhr dieſer Erzeugniſſe im Ganzen
setgte in den letzten Jahren einen Rüdgang, ber nicht allein auf das
Sinten der Breife, jondern zum Theil auch auf verminverte Bro»
duktion zurüdzuführen ift, eine Ericheinung, bie um fo bebeutiamer
ift, als bie große Mehrheit ber Bevöllerung das landwirthſchaftliche
Gewerbe betreibt und eine aktive Handelsbilanz für bie Kapkolonie
in Wirklichkeit, und nit nur auf dem Papier, nur dburd bie
Steigerung der landwirthfchaftlihen Produktion zu erreichen oder zu
erbalten if. Das Nähere bHierüber ergiebt fi auß den folgenden
Bahlen:
Ausfuhr von Erzeugniffen ber Landwirthſchaft und
Fiſcherei.
1891. 1892. 1898.
Werth: : Werth:
Pſd.Sterl. Pfd.Sterl. Pfd.Sterl.
Im Ganzen .................. 3 706 061 83507949 83469 067
Darunter:
Wolle..................... 2264000 2029900 1855000
Angorahaar ............... 355000 374000 528.000
Straußenfedern...........-- 468000 517000 462000
Schaf⸗ und Biegenfelle ...... 418000 404000 418000
Rindshäute ................ 72 000 74 000 79 000
Getrodinete Blumen ......... 6 000 18 000 21000
Wein..................... 20 000 19 000 19 000
In Prozenten des Geſammtwerths
der Ausfuhr eigener Erzeugnifie 45,4 45,8 46,2
Der Theil der Ausfuhr, auf befien Hervorbringung ber wirtds
ſchaftliche Beſtand der Kapkolonie berubt, beftebt hiernach in den
Erzeugniſſen der Viehzucht einſchl. der Straußenzudt. An Cerealien
bringt das Land nicht genug hervor, um die Benöllerung zu ers
halten, ift vielmehr in erheblichem Make auf die Einfuhr von Brot⸗
ftoffen angewiejen. Der Weinbau Bat bisher nur ein Erzeugniß
geliefert, fiir das im Auslande nicht die von bem Weinbauer ge-
wünfchte Nachfrage vorhanden ift, jo daB ber Werth der Weinausfuhr
im letzten Jahre von der Ausfuhr eines Artikels, wie getrodnete
Blumen, bat übertroffen werden können.
Die Wollenausfuhr der Kapfolonie hatte quantitativ im Jahre 1888
Kapkolonie.
ihren Höhepunkt mit 99 Mill. Pfund!) erreicht. Dieler Höhe iſt das
Jahr 1891 mit 98 Mil. fait gleichgelommen. Seitdem iſt aber bie
MWollenausfuhr auf 94 Mill, im Sabre 1892 und auf 83 Mil. im
Sabre 1893 zurüdgegangen. Der Rüdgeng in der Menge der zur
Ausfuhr gelangten Wolle betrug 4,3 und 11,6 pCt., der Rüdgang
im Geſammtwerthe 10,3 und 5,5 p&t. Der Durchſchnittswerth der
zur Ausfuhr gelangten Wolle, auf der Grundlage von Schmukwolle
berechnet, war in ben brei letzten Jahren 6,52, 5,17 unb 5,35 Bee.
für das Pfund.
Die Erllärung für den im Berbältniß zur Auſtraliſchen Wolle
niedrigen Preisftand ber Kapländifchen wird in der geringen Dualität
der leßteren gefunden, bie fich, wie angenommen wird, im Als
gemeinen aud nicht heben läßt, folange nit bie Geſetzgebung
dazu fchreitet, firenge Maßregeln gegen bie Räudekrankheit zu er
greifen.
Den näditen Platz nach der Wolle nimmt Angorahaar ein.
Wenn die Produktion im Jahre 1893 gegen die beiden Vorjahre der
Menge nad einen Rückgang zeigte, fo bat fich der Preis des Pro⸗
duftes beträchtlich gehoben. Er beirug in ben brei legten Jahren
8,56, 8,53 umd 13,88 Pce. für das Pfund.
Der dritte Artilel in der Reihenfolge der zur Ausfuhr ge:
langenden thieriſchen Produkte, Straußenfedern, bat ſich in der Menge
auf gleicher Höhe gehalten, bat aber im Breife einen empfinbliden
Rückgang erlitten.
Unter den Gegenftänden ber Ausfuhr von Natal, und zwar
unter denen der bergbaulicden Brobultion, ericheinen Steintoblen, ein
Gegenitand, der, abgejehen von feiner Bedeutung für die Herſtellung
der Handelsbilanz der Kolonie, in feinem Werthe für bie allgemeine
wirtbichaftlihe Hebung des Landes ungleich Höher zu veranfchlagen
it al8 die Diamanten» und Kupfergewinnung in der Rachbarlolonie.
Die Kohle von Dundee in Natal ift anerlanntermaßen bie befte ber
bisher in Sübafrila gefundenen. Die Förderung betrug
im Sabre 1891..... 95 000 Englifhe Tonnen
"nn 189..... 142 000 " n
na 1893. .... 129 666
/
Der Preis ber Kohle ftellt ſich auf 20 Schill. am Roi des Hafens
von Durban.
Auch ein Induſtrieartikel erfcheint in den Ausfuhrliften Ratals
mit einem verhältnikmäßtg nicht unerheblichen Wertäbetrage. Es iſt
dies Rohrzucker. Die Geſammtproduktion Natals an Zucker und
Melafie wurde geichätt
für da8 Betriebsjahr 1890/91 auf 11 640 Engliide Tonnen
1891/22 „ 36319 „ n
"m " 1892/93 „ 1555992 „
wofür in den gedachten Zeitabichnitten als Durdjihnittäpreis 250
bi 23 und 21 Pfd. Sterl. für Die Tonne ermittelt worden ift. Bon
diefer Produktion gelangte ein nicht unerheblicher Theil zur Ausfuhr
nad den Nachbarſtaaten Über Land. Gleichwohl blieb eine gleiche
Menge zur Ausfuhr über See.
Unter ben landwirtbichaftlichen Erzeugnifien, die Ratal ausführt,
figurisen in erfter Linie biefelben Gegenftänbe, bie die Hauptmafle
der Ausfuhr der Kapfolonie ausmachen: Wolle, Rindshäute, Angora
Baar und Schaf⸗ und Ziegenfelle.
Genauere Angaben Über die hauptſächlichſten Gegenftänbe ber
Ausfuhr Natals find, wie folgt:
” " "
1) Belzgewafchene und fabritgewaicene Wolle auf Schmußmelle
gebracht (zu dem Satze von 40 fabrikgewaſchene == 70 pelzgewaſchene
— 1W Schmutzwolle).
Kapkolonie.
Hauptſächlichſte Gegenſtände der Ausfuhr Natals.
1891. 18%. 1893.
Werth: Werth: Werth:
Pfo.Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
Boll ...... .............. 762 000 585000 517000
Zucker und Melafie......... 23000 120.000 96 000
Steinkohle .....onorononn.« 80 000 60 000 58 000
Rindshäute............. 48 000 34 000 32 000
Angorahaar............... 17 000 16 000 80 000
Shafs und Biegenfelle...... 15 000 17.000 18 000
zufammen... 896000 882000 751000
In Prozenten bes Gefenmt»
werths ber Ausfuhr ber
eigmen Erzeugnifie....... 92,1 94,9 9”,
Der Hauptftapelplag für die Ausfuhr Kapländiſcher Erzeugnifie,
wenn man von Diamanten abfieht, ift Port Elizabeth. Der Antbeil
der vier größeren Kapländiſchen Häfen an der Ausfuhr ftellte ſich,
wie folgt:
Ausfuhr Sübafritanifher Erzeugniffe mit Ausſchluß
von Robgold und Diamanten.
1891. 1892. 1893.
Werth: Werth: Werth:
Pſd.Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
Kapſtadt....... .. ......... 657 441 666 879 714 780
Bort Eligabeth ............. 2108848 19767659 1908 241
Goft London ............... 911 738 825 734 183 998
Durban ................... 970 650 876 219 829 761
Sämmtlihe übrigen Kaplänbi-
ſchen Häfen... ..2...0..0.. 806 708 812 680 278 248
inögefammt... 4949880 4645271 4514968
Die Ausfuhr der Kapkolonie, und zwar die Geſammtausfuhr
einschl. der Wieberaußfuhr, gebt nah ben folgenden Beſtimmungs⸗
ländern:
Werth der Ausfuhr
Beftimmungsländer. im Sabre 1898.
Pfd. Sterl.
Großbritannien und Irland............ 12401 000
Britiſche Beflgungen ............. one 63 000
Ausland ............................ 492 000
Darunter:
Belgien )........................ 129 000
Deutſchland...................... 108 000
Bereinigte Staaten von Amerika.. 84 000
indgefammt... 12956000
Die Ausfuhr nah Deutihland befteht zu 80 pCt. aus Wolle,
Dann folgen dem Werthe nad): getrodinete Blumen und Gräfer,
Bein, naturwiflenfchaftlide Gegenfände, Angorahaar, Straußens
federn, Aloe und Branntwein.
Diamanten geben zum größten Theil nach Großbritannien. Nur
ein verhältnigmäßig Kleiner Theil geht nach den Schleifereien In den
Riederlanden und Belgien.
Bon der Ausfuhr Natals im Sabre 1898 gingen nad:
Prozent ber
Geſammtausfuhr.
Großbritannien und Srland ......... 69,1
Britiihen Befigungen ............... 12,6
dem Ausalande.................... 183 -
barunter Deutichland... 6,2
1) In der Hauptſache Diamanten.
441
Das Jahr 1893 ift für die am Handel ber Kapkolonie bethei⸗
ligten Kretfe günflig gemeien. Die Goldproduktion in den Bergwerken
von Witwaterdrand flieg von 1210864 Unzen im Vorjahr auf
1478473 im Sabre 1893. Dies belebte das Importgeſchäft. Auch
war während der erften Hälfte des Jahres 1893 die Nachfrage nad
Süudafrikaniſchen Erzeugnifien lebhafter geworden als im Borjahre.
Diefe Nachfrage ließ allerdings in ber zweiten Hälfte des Jahres
nad. Die Gründe dafür wurben in der Auftralifchen Krifis, in dem
großen Ausſtand der Englifhen Kohlenarbeiter, in der Ungewißheit
über den Ausgang der Zollreform in den Bereinigten Staaten von
Amerika und der allgemeinen Depreffion auf dem Gebiete des Handels
gefunden. Die Kapfolonie, die ſich noch von der Krifiö der Jahre
1889 und 1890 zu erholen hatte, bat die gegenwärtige Depreffion
bislang gut Überftanden. Das Gefchäft if gefund, auf kurze Kredite
bafırt und hält fich fern von gewagter Spefulation. Zahlungsein⸗
ftellungen von empfindlicher Wirkung kamen nit vor. Für bie
Handelskriſe der Kolonie Natal war dagegen das Jahr 1893 mit der
Ablenkung des Handels nad den Eifenbahnen ber Kapfolonie ein
Jahr fchwerer Prüfung. Die Ausfichten aber, welde bie auf Jahre
hinaus geficherte fteigende Goldproduktion ber Sudafrilaniſchen Res
publit dem Kapländifhen Handel im Allgemeinen eröffnet, läßt auch
die Handelskreiſe Natals mit Zuverſicht der Zeit der Herftellung ber
Eifenbahn Johannesburg —Charlestown entgegenjeben. Man erwartet
die Fertigftellung der Bahn zum 1. Juli 1895. Soweit fih nad
den biöherigen Ergebnifien bed Jahres 1894 urtbeilen läßt, werben
die Erwartungen von ber fortgejegten Steigerung der Golbprobultion
durch die Thatſachen noch übertroffen werben. In den erfien vier
Monaten ded Jahres 1894 wurden in den Witwaterdrand » Bergs
werfen 635801 Unzen gewonnen. Jede einzelne Monatsaußbeute
bat die des vorhergehenden Monats übertroffen. Bei Annahme
einer gleihmäßigen weiteren Zunahme läßt fich bie zu erwartende
Sahresausbeute auf nahezu 2 Mil. Unzen veranidlagen. Die Wirs
ungen biefer fortgejegten Probultionsfteigerung drücken ſich bereits
in der Bewegung ber Aus» und Einfuhr in den Kaplänbiihen Häfen
während bed eriten Trimeſters des Jahres 1894 aus. Die Gold-
ausfuhr der Monate Januar, Februar und März 1894 überftieg
dem Wertbe nad) die der entſprechenden Monate bes Borjahrs in
der Kapkolonie um ...... 565 000 Pd. Sterl.
Natal um .............. 24 000 In um
Während in dieſem Zeitraum die Waareneinfuhr in Natal einen
weiteren Rüdgeng von rund 60 000 Pfb. Sterl. zeigt, überftieg bie
Maareneinfuhr in die Kapkolonie die des Vorjahrs um 327 000 Pfb.
Sterl. Bon biefer Zunahme kamen ungefähr 147000 Pfd. Sterl.
auf ben Tranſitverkehr nach der Süudafrikaniſchen Republik.
Die zunehmende Entwidelung des Handels der Kapkolonie im
Sabre 1898 ift aber von Ericheinungen begleitet geweſen, welche auf
eine Berminderung der Kauffraft der ländlichen Bevölkerung in uns
zweibeutiger Weile hindeuten. Das Jahr 1898 bradte dem Vieh⸗
züchter in ben nörblichen und Öftlihen Theilen ber Kapkolonie ſowie
im Drange⸗Freiſtaate nach ungewöhnlich langer Dürre große Heus
fchredenihaaren und enblih in den Wintermonaten jo ungünſtiges
Wetter, dab das ſchlecht aus dem Sommer gelommene Vieh ihm
zablreich zum Dpfer fiel. Eine Aufnahme bes Viehbeſtandes in ber
Kapfolonie, die zu Beginn des Winters von 1893 flattfand, Bat
unter Anderem das überrafhende Ergebniß gehabt, daß gegenüber
dem Viehbeſtande in dem Genjusjahre 1891 der gegenwärtige Vieh⸗
beftand einen Nüdgang zeigt, ber fich beläuft
für Bferde.............. auf
„ Rindvieh........:.... "
442
für Schweine... .......... auf 683000 Stüd
„ Angoraziegen ........ „ 38000 „
„ andere Biegen........ „ 625000 „
„ Merinofdafe......... „ 2207000 „
„ mbere Schafe ....... 935 000
V n
Wie viel von diefem anfcheinenden Rüdgang auf Rechnung der Ber:
fchiedenheit der angewandten Zählmethoden zu ſetzen fein mag, bleibt das
bingeftellt. ebenfalls find die neuen Zahlen geeignet, zur Berichtigung
des Bildes zu dienen, da8 der Cenſus von dem Viehbeſtande der Kaps
tolonie gegeben bat. Der Rüdgang in der Ausfuhr landwirthſchaft⸗
licher Erzeugnifie, der fih in ben Jahren 1892 und 1898 bemerkbar
gemacht hat, ift in den erſten brei Monaten des Jahres 1894 noch
weiter bemerklich geweſen. Die Ausfuhr Sübafrilanifcher Erzeugnifle
aus den Häfen der Kapkolonie hat fi in biefem Zeitraum gegen
den entfprechenden Abjchnitt des Borjahrs im Werthe um 92 000 Pfd.
Sterl. vermindert. Der Hauptgrund für diefen Rückgang liegt in
dem Rüdgang des Wollpreifed. Während die Menge der in ben
erften drei Monaten des Jahres 1894 zur Ausfuhr gelangten Wolle
gegen das Vorjahr eine Zunahme von 1087000 Pfund (nad) dem
Fuß der Schmugmwolle berechnet) aufwies, zeigt der beflarirte Werth
eine Minderung um 102000 Pfd. Sterl.
Die Ausfuhrzahlen Natal3 zeigen für die erften brei Monate
bes Jahres 1894 eine geringe Zunahme. Die ungünftige Wirkung
des niedrigen Wollftandes wird in dem Gefammibilde ber wirth⸗
ſchaftlichen Lage Natald dur die Ausfichten auf die Entwidelung
der Zuderinduftrie und der Koblenförderung ausgeglichen.
Trotz der Ungemwißbeit über die Folgen, die die Eröffnung ber
Eifenbahnverbindungen zwiſchen Delagoabai und Durban einerfeits
und Johannesburg andererfeitö für den Handel und die Finanzen ber
Kapkolonie haben wird, ift der Krebit der Kapkolonie auf dem Lons
doner Geldmarkt gut. Die Bl/aprogentigen Tonfolibirten Schuld:
verfchreibungen ber Kapkolonie haben den nie dageweſenen Kurs von
107 in London erreidt.
Finland.
Handel8berichte für dad Jahr 1893.
Biörneborg.!)
Das Jahr 1893 kann gleih dem Vorjahre im Allgemeinen als
ein für Handel und Verkehr recht günftiges bezeichnet werben, wenn
auch die Beziehungen zu Deutihland Bieles zu wünſchen übrig
ließen.
Der Werth der Einfuhr betrug 3 243 042 Finn. Mark, gegen
3830375 Finn. Mark im Sabre 1892. Der Werth der Ausfuhr
betrug 7723208 Finn. Marl, gegen 6660812 Finn. Marl im
Sabre 1892. Mithin zeigt daB Jahr 1898 in der Einfuhr eine Abs
nahme von 587833 Finn. Mark, wogegen in ber Ausfuhr eine
Steigerung von 1062396 Finn. Mark zu vermerken iſt.
Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel im Sabre 1898 waren:
Menge: Werth: .
kg Sinn. Marl.
Apothekerwaaren ...................... 86 044 35 953
Böttcher», Tiſchler⸗ und Drechslerarbeiten.. — 8829
Cement und andere Thonerde. ..........- — 15 033
1) Wegen bed Borjahres f. Hand. Arch. 1893 U. ©. 476.
Kapfolonie. — Finland.
Menge:
kg
Eifen und Stahl in Blöden............. 879 320
deagl., in Platten und Stangen.......... 276 619
desgl., in Nägeln und Bweden.......... 26 434
beögl., Waaren baraus.......... ....... 109 048
Farben und Farbftoffe ................. 77 335
Firniß und Harzſtoffe.................. 26 978
Stiche, getrodinete und gelalgene ......... 241 060
Früchte, frifhe und getrodnete .......... 75 178
Galanteries und Kurzwaaren............. 15 990
Garn und Zwirn von Baumwolle ....... 7 720
beögl., von Wolle, Leinen und Seide ..... 6 975
Geräthe, landwirtbiheaftlidhe....... un... 21%
Gewebe von Baummolle, Hanf und Leinen 17 443
desgL von Wolle...................... 8275
beagl. von Seide und Halbfeide ......... 118
Getreide und Hülfenfrüdte:
Bohnen und Erbien ................. 24 247
Gerfte und Malz .................... 272 978
Gruͤtze aller Art..................... 108 369
Roggenmehl ............... ........ 1029160
Weizenmehl......................... 1079 986
anderer Art ........................ 43 463
Gewürze aller Art..................... 8396
Hanf, Heebe und Werg ................ 12 429
Häute und Felle.................... 17 482
SHopfen....... Senne nnenee seen nennen 1454
Inſtrumente, muftlaliihe und andere..... —
Kaffee ............................... 324 470
Kleider, fertige....................... 263
Konfelt ............................ 19 573
Leder⸗ und Sattlerwaaren. ............ 1 972
Lichter aus Stearin und Wadß ........ . 8167
Maſchinen und Feuerlöfhgerätbe......... —
Metalle und Waaren daraus ............ 15 148
Pele................................ 55 774
Pelze und Pelzwerk.................... —
Petroleum..... ....................... 603 843
Borgellan und Fayencewaaren........... 4413
hl
Salz ............................ ... 19 045
kg
Sämereien ...... .............. ....... 33 119
Seile und Tauwerk.................. .. 44 167
| Flaſchen
Spirituoſen.......................... u
29 588
Steintoble und Koks................... 1 214 367
Syrup ............................... 88 710
Tabak und Fabrikate daraus ............ 42 620
Thomasphosphat ...................... 371532
Thran und anderes Fett............. 28 631
Uhren und Ubrwerle............. ...... —
Flaſchen
Dein, nichtſchäumender............... —*
110 468
Fintend. 443
— —* Braheſtab.i)
Bein, ſchäumender.............. 880 2475 Die ‚ale nfuhrartiket im Jahre 1898 *
Volle kg Getreide, nicht beſonders Spirituofen (Cognak,
olle................................ 21 028 44 710 ben., ungemablen... 2574492 Rum ac.) in Zäflern 1237
Buben . 189289 86267 | Dengf., gemahlen... DIE TBL aaffee.. 41378
Die Ausfuhr im Jahre 1898 ſtellte fich, wie folgt. Weizen, ungemablen .. 128263 Tabak .............. 20 401
Es wurben ausgeführt: Etfen und Stahl, ſowie Bein in Fäflern...... 9 735
Bauholz (Bohlen und Bretter) nad): Waaren daraus .... 3745 Zucker............ 24 732
Menge: Werth: Die hauptſachlichſten Artikel der Ausfuhr im Sabre 1898
Engl. Kub. Fuß. Finn. Marl. waren:
Belgien ..................... 494 430 Re kg
Danemark.................... 306 885 Fiſche................ 1000 Breibelbeeren........... 4177
Deutfhland.nunee nennen 646 360 cbm hl
Frankreich.................... 1200 620 Holzwaaren............ 12 222 Theer................. 300
Großbritannien.......... 4003 125 ng]
Jtalien .. .................. 65 616 Hang.)
— landen 55177 3 * Der jährlich zunehmende Handels⸗ und Schiffsverkehr hat fi
66 — — auch im Jahre 1893 trotz verſchiedener ungunſtig einwirkender
zuſammen... 8397860 6614 406 Umftände gut entwickelt.
Benge: Wett: Bom 15. Januar bis zum 15. März wurde die Schifffahrt
Engl. Sud. Yu. Finn. Mare. | dur Eis vollftändig geiperrt, doch wurbe ber Waarenverkehr nad
Ballen (nach den Risberlanden)......... 910900 54658 | Eröffnung der Schifffahrt ein Außerſt lebhafter. Die Zollerhöhungen
Meier Faden. in Folge des Deutſch⸗Kuſſiſchen Zollkrieges wirkten fehr nachtheilig
Birtenholz (ua Schmweben)............. 414 4968 | auf den Berkehr mit den Deutihen Häfen, doch bob fi) ber Verkehr
i mit den anderen Plaͤtzen bementiprechend.
Dielenden (nach Großbritennien)........ 293112 42607 Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel im Jahre 1898 waren:
Holgwanren, verſchiebene 118884 48216 | kg
Stäbe (größtentbeils nach Großbritannien) 824215 309 706 Cognal, Arrak, Rum Male ............... 25 196
kg und Spirituß...... 23 809 Roggenmehl ......... 8 284 6526
Butter (nach Großbritannien u. Schweden) 204 8B4 409 768 Mein in Fäflern..... “25446 Weizenmehl.......... 1446 102
Eifen in Stangen (nad) Rußland)....... 116 708 85.019 Kaffee ............. 146 2538 Mannagrüße......... 11 738
Fleiſch, frifches (nah Shweren)......... 4108 2469 Zucker............ 336 688 Gerftengrüße......... 106 278
Kalb⸗ und Schaffelle (nach Deutſchland).. 5 738 11476 Geringe ............. 67562 Baumwolle .......... 866 467
dafer (nah) Großbritannien)............ 1887 6898 230 652 1) 11: Ge 10560 Kohle ............... 2 842 810
deu (nad) Großbritannien).............. 89 694 8568 | Gerfte, ungemablen.... 3052480 Eifmu.StahlinStangen 1012 621
&tid. Weizen, n BYE ,„ u nn Platten 207119
Krebfe (nach Deutſchland und Schweden) 668720 6687 | Yafer, n 13 844 hl
kg Roggen, n -— 40520 Salz................ 561
Arebsfleiſch (nach desgl., deögl.)......... 4,%8 8914 Ausgeführt wurden hauptſachlich:
Studk. kg cbm
Betroleumfäfler, leere (nad) Rußland) .... 8850 9875 Wild und Gefläge?.... 48112 Sägewaaren, von mins
kg Rennthierfleiih........ 21860 deſtens 2m Zänge.. 34406
Roggen (nach Schweden) .. 22.222.000... 49 627 11 166 Anderes Fleiih ...... 10 168 Faden
hi 1 272 > 11 26 340 Holz (zum Brennen) .. 2035
Theer (nah Schweden) ................ 769 8459 Konferven ........... 379 kg
In der Lage ber Bjbrneborger Dampffägen für Wau- und Butter .............. 68368 927 Theer ............... 4751
Nuðholz hat ſich nichts geändert, und bie Bufuhren von Handgefägten Fiſche ——— — 204 736 Eifen und Staßl ..... 1 06£ 067
Planken von 14' BI 2 9" find biöher in Folge des langen Winters Papiermaſſe und Pappe 4 455 127 Stüd
aur ſehr geringe geweſen. Bon Schwarzhafer war ber Ertrag ber Papier............. 3173149 Lebende Pferbe....... 73
lettjährigen Ernte Befriedigend, und war auch bie Dualität defſelben Sagewaaren Fame
in v e ber n PR .........0
v0 sänftigen Zitterung während bed Sommerß zufsieben Schiffsverkehr. Bei dem Bollamt von Hangö wurben eins
Rellend,
Die Roggenernte tft quantitativ und qualitativ als eine recht
zufrie denſtellende zu bezeichnen.
Deutiche Handeld-Urcdhie 1894. IL.
Harirt 628 Schiffe von 197899 Reg.» Tonnen, wovon 468 Dampf:
und 160 Segelſchiffe waren. Bon ben letzteren batten 82 einen
Raumgehalt von weniger ala 50 Reg. »Tonnen,.
1) Wegen des Borjabres |. Sand. Arch. 1898 II. &. 479.
2) Ebenda 1898 II. ©. 484.
60
444 Finland
Der Rationalität nah waren von dieſen Schiffen Darunter aus
| Schiffe Schiffe nichtruffiichen
Deutſche ................ DI Britiſche......... 9 Plägen
Schwediſche............... 36 Niederländiſche............ 6 Geſammteinfuhr. (Seeweg).
Norwegiſche.............. 62 Deſterreichiſch⸗ Ungariſche.... 1 Werth: Werth:
Däniſche................. 22 Finn. Marl. Finn. Marl,
Die übrigen Schiffe waren Ruſſiſcher und Finnifcher Rationalität. Guano und alle nicht befonders
Herkunft und Beſtimmung ber Schiffe ift aus folgender Tabelle genannten Düngeftoffe........- 75 708 60 914
erſichtlich: Gummi, Harz und Bierpech ..... 47 264 35 683
Hüute, rohe .................. 34 873 84 873
dert uſ. Eingang. Ausgang „ gegerbte und Fabrilate.... 140428 111380
ober
| Re eg. Inftrumente ¶........... 235%0 222388
Beſtimmungsland. | Schiffe. Tonnen. Konden. Eiſen:
Blechplatten und Eiſendraht.... 21899 2 776
Rupland und Finland . Arbeiten davon .............. 69 176 69 176
een Grobe Arbeiten von Gufs ober
Daänemark............ Schmiedeeiſen und Platten... 469 641 466 168
Deutihland Bolirte grobe und feine Gifen-
Großbritannien waaren, auch Kleinere Guß⸗
ne Ba ARTEN .... 57. 114188 107006
Ftalien ....... Eiſen⸗ und Stahlplatten....... 474 692 474 5%
Amerika.............. Erg und Roheiſen............ 272 629 272 629
Spanien ........... Eifenbabnfdienen.....--...... 885 970 885 970
Nägel ...................... 25 446 2199
aufammen. .. Stangeneifen und Rbhren EL 2686
Sonftige Eiſen⸗ u. Stablartikel. 88 640 83 487
Kaffee........................ 2548180 2548180
Chemikalien.................... 308 539 29 01
Helfingford.') Kleider, fertige ................ 1108374 472213
Gewuͤrze .................... 82 618 18143
Einfuhr im Jahre 1898. Sleifh und Speck ............. 86 978 —
Darunter aus Hiteratur, Kunfigegenftände,
nichtruſſiſchen Schreibutenſilien .... 574910 661 170
Plaven Lichte......... 106 530 —
Gejammteinfußr. (Seeweg). Meahhaetrante — 3.683
D et :?) Verth J Manufaktur⸗, Kurz⸗ und Galanterie⸗
u, Finn, Marl. Zinn. Dart. MDÄOLEN eenennnennennenenn en 2296712 1514913
Apotheterwaaren und Mebizinalin 82975 79207 Weaſchinenfihh.. 3623 36288
Asphalt....................... 79 166 79 155 Mafchinen, lanbwirthſchaftliche und
Spielſachen Pe ———— — 87 400 25 496 Feuerlöſchungs⸗Geräthſchaften en 787 611 757 226
Knochenmehl ................... 80 852 — Metalle und Fabrilate bavon, außer
Buchdruderlettern u. Drudiäwärze 105 706 105 706 eiſernen ........... .......... 410 558 384 885
Daummolle und Baummollenwatie 21926 244374 Deftuhen und Mehl davon ...... 40348 8224
Cement .... 238183 283188 Dele und Zelleanansasaancnnnen. GBLBBE 476.162
—— —D —33— — aſe. ..!:: .... . . 449 166%
Sayence und Borpellan..zeueeee. 81379 49394 ——— apeten und andere 18 14030
Gilde, eingelegte... ............ 507 6854 Peiroleum ....... 146 272 640
„ friige und gettodnete...... BT 88681 Kartoffeln zaeeeeeeeaeaneenenee 126366 77240
„ gelalgene ober geräuderte.. 238 076 894 150 Tauwerk ...................... 47 434 12 369
Obſt und Beeren ............ 618 519 432 170 PR **8 un Bu 163 844 163 393
Samen aller Art.............. 169 426 139 788 I .. ..A 108 071 67 303
Garben und Farbftofie, auch Sreide 611208 596180 Buder, TOhet !!. ANDI 2272 782
Garn aller Urt ................ 242 421 207 285 ’ rajfinirter 580 262 578 942
Glas und Kryftallarbeiten ....... 148 137 130 796 " SEHEUP enennannaneenen. 39 387 37 616
Gemüfe und Erdfrüßte.......... 86 689 — Fccbritaie 192490 71619
1) Wegen des Borjahres f. Hand. Arch. 1893 II. S. 482, Getreide:
3) Die Werthangabe bezeichnet ben cifsPreig, jomit ausſchl. Zoll Roggen ..................... 132 144 101 974
und Platzkoſten. Weizen............. ......... 2710 —
Finland. 445
Darunter aus Darunter aus
nichtruſſiſchen nichtruſſiſchen
Platzen Plägen
Geſammteinfuhr. (Seeweg). Geſammteinfuhr. (Seeweg).
Werth: Werth: Werth: Werth:
Getreide: Finn. Nark. Finn Mar. Finn. Mark. Finn. Mark.
Gerſte ............ ......... 402 896 217 028 Steintoblentbeer ......-c0cr.... 49 197 49 098
Hafer ....................... 9415 486 Siegel, Thon u. Drainirungsröhren 68 462 68 462
Erbien ...................... 92 581 41 966 Thee.......................... 166 975 104 126
Mais ....................... 129 138 — Tabak, roher................... 286 131 122 771
Andere Sorten............... 223 223 „abrikate............... 82 063 44.0657
Deizen, gemablen ............ 2915834 1191497 Holzarbeiten................... 183 257 141 265
Roggen und Malz, gemablen.... 29178685 1674551 Seife ......................... 3417 2739
Hafer, gemahlen............. 879 879 Uhrwaaren................... 117 740 117 740
Andere Sorten, gemablen...... 32 924 15 839 Wein, nicht mouffirender, in Fäflern 578 667 569 084
1 12T Ze 208 868 — in eſaen 33 989 31 251
Graupen, Reid und Hirle...... 87186 82 668 " mouffirenber, in Klaichen.. 45 160 45 160
„ übrige Sorten....... 215 128 144 838 Eier ......................... 1% 886 —
Spirituoſen, in Faſſern — ———— — 176199 176 070 sufammen einfchl. der minder
w in Slajen......... 145569 145 242 wichtigen Artilel.......... 29 890 086 22 860 806
Steinkohle.................... 689 282 689 282
Ausfuhr im Jabre 1898.
Sägewanren. Geſagtes noeſactes
von weni⸗ | Sfanten u. Birken⸗ und! | Merth:1)
mmungslanb. | ; r Grubens | Brenns
Beftimmungs — | Stäbe. | Beeiten — Satin. | Balken. | gen. | hol 1 ginn. Mark
Kubitlmeter.
Alla ................. _ _ — — 17 169
Belgien................. — 229 — — 709 691
Danemark............... — — — — 117 965
Großbritannien .......... 6 686 187 — — 1686 897
Frankreich .............. — 888 — — 784 790
Niederlande ..uo-.ou0n... — — — — 257 428
Italien................. — — — — 43 572
Rubland ................ — 64 — 4699 14 408
Spanien ................ 288 — — — 947 240
Schweden .............. — — 759 — 16 445
Deutfhland ............. _ — — 158 685
141160 | 8771 ‚gs | 1418 169 | 27 | |
Werth: ng Mart| 4164220 54 680 286 915 | 16956 11.010 14 921 | 186056 | 4548 666
Ferner wurben ausgeführt: Darunter nad
Darunter nad nichtruſſtſchen
nichtruſfiſchen Plägen
Plägen Veberbaupt. (Geeweg).
Ueberhaupt. (Seeweg). Werth: Werth:
Werth:1) Werth:9) Finn. Nark. Finn. Mark.
Finn. Marl. Finn. Mart. Eiſen, Stahl und Fabrikate Davon 76 108 2 6572
Thiere, lebende................ 10 660 5 160 Kleider....................... 40 823 8 8%
Fayence und Porzellan .......... 216 908 62 Gewuͤrze .................. 44 615 44114
Fiſche ......................... 49 770 15 065 Leim ........................ 38 009 —
Garn und Gewebe.............. 609 791 21 161 Literaturs und Kunftgegenftände .. 181 882 112 918
Hänte und Sabrilate ............ 46 970 12 921 Maſchinen, landwirthſchaftliche, und
Gradfamen .................... 69 378 69 878 Meiereiseräthichaften.. ........ 141 940 17 998
Inſtrumente................. 15 925 4 986 Pappe ........................ 268 781 252 081
Bapier....... .................. 964 650 893 584
I) Die Werthangabe bezeichnet fobs Preis. Butter....................... 98 637 92 228
60*
Finland.
Darunter nach
nichtruſſtſchen
Plaͤtzen
Ueberhaupt. (Seeweg).
Werth: Werth:
Finn. Mark. Finn. Mark.
Onfer ........................ 27 602 27502
Theer......................... 35 066 27 020
Solgarbeiten ................... 176 909 158 444
Holzmaſſe...................... 66 718 57769
Zwirnrollen ................... 158 257 157 282
zuſammen einſchl. ber nicht bes
ſonders aufgeführten Artikel. 3490045 2037 778
zuſammen Holzmaaren ..... 4 548 655 —
Werth der ganzen Ausfuhr .... 8088 700 —
Schiffsverkehr im Jahre 1898.
Dompfihiffe. Segelſchiffe. Bufammen.
Rationalität. Reg.» Reg.⸗ Reg.⸗
Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen.
Auffiide ....... 12 do 3 2259 35 7982
Schwebilde..... 1 580 20 5614 87 114%
Rorwegifde..... 14 5680 %6 8938 40 1459
Britiihe ....... 35 27237 2 228 87 27465
Deutide........ 48 18042 8 7138 51 18755
Däniide....... 6 40 13 2264 19 7208
Kiederländifche .. 8B 2664 4 1886 T 459
Spanilde ...... 1 881 — — 1 881
: Sramöfiide..... — — 1 137 1 137
Perſiſche ....... 1 47 — — 1 47
Belgiide....... 1 409° — — 1 409
ujammen... 188 71888 92 22014 2830 93897
Davon waren in Ballaft ober ohne Ladung 47 Dampfidiffe und
42 Segelſchiffe.
Kotka uud Freberilähamg.)
Einfuhr im Jahre 1898.
Einfubr
in
Kotka. Freberitsbamn.
Kaffee..................... kg 53 960 40 378
Zucker............... „ . 124819 185352
Cognat.................... n 4 774 6237
11 Fe n 20 197 10 061
Tabak.................. n 21 669 1 686
Heringe. .................. n 8 882 1064
Fiſche, getrodnete ........... n 1 887 —
Hafer...................... 1421 1288
Gerſte................... F 64 914 —
Malz ...................... n 84 872 13412
Roggenmehl ................ „ 2128822 692 675
Weizenmehl .............. „ 880 351 141 487
Buchmeizengrüße -. .... ...... „ 15 474 81560
Geritengrüße .. 2. 2200020... ” 5 796 8468
Mannagrutze.............. n 7609 —
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 DI. ©, 481 u. 482.
Einfuhr
in
Kotla. Frederilshann
Reis ...................... kg 29150 6.035
Petroleum ................. 27174 156910
Del ....................... n — 26 989
Eiſenwaaren................ n — 2 602
Eifen in Stücken............ „ 132 158 —
„in Stangen........... 88 399 —
„in Platten ............ n 156 —
Kolonialwaaren............. F — 25 946
Hanf, Werg und Tauwerk. .., — 9894
Apothekerwaaren ............ — 3 646
Früchte.................... „ — 9190
Soda...................... n — 106 893
Ranufalturwaaren .......... „ — 4181
Eier...................... Stück — 16 800
Salz ...................... hl 12 536 46%
Kartoffeln.................. " — 339
Verſchiedene Waaren......... kg — 13 213
Ausfuhr im Jahre 1893.
Ausfuhr
auß
Kotka. Frederilshamm.
Butter ........... kg 196 149 —
Fiſche .......... 25 787 3 650
Preißelbeeren ....... n 27 686 —
Holzmafle.......... n 9 328 916 —
Papier ............ n 676 183 —
Gejägte Holzwaaren.. cbm 262 340 48 216
Balken............. 6 622 5427
Brennholz ......... Meterfaden 623 1077
Theer ............. hl 44 —
Schifisvertebe im Jahre 1898.
Kotka: Frederikohamn:
einklarirt. ausklarirt. einklarirt. ausllarici
non und nad: Anzahl der Schiffe.
Rußland und Finland. 311 139 129 108
Deutihland.......... 84 104 12 4
Dänemark ........... 50 48 5 2
Sroßdritannien....... 46 126 8 32
Schweden............ 8 — 1 —
Norwegen............ 6 — 8 —
Frantreich........ 5 80 2 16
Belgien............ 4 20 1 2
ben Rieberlanden...... 8 22 1 5
Spanien......... 1 1 1 5
Stalien........ ...... 2 1 — —
Portugal.......... — — — 1
aufanımen... 620%) 6368) 1688) 170
) Darunter 311 Dampfs und 209 Segelſchiffe von zuſaumen
200 466 Reg.-Tonnen.
3) Darunter 231 Ruſſiſche und Finniſche, 76 Norwegiſche,
68 Britiſche, 67 Deutſche, 48 Däniſche, 28 Schwediſche, 8 Nieder⸗
landiſche, 5 Deſterreichiſch⸗ Ungariſche und 5 Ztalienifie Sgiff
3) Darunter 110 Dampf⸗ und 58 Segelſchiffe von zufammen
46 368 Reg.⸗Tonnen.
Finland.
In Kotka wurde die Schifffahrt am 19. Mai eröffnet und am
6. Dezember geichloflen; in Freberiläsbamn am 23. Mai eröffnet und
am 1. Dezember geichlofien.
Hleaborg.?)
Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel im Sabre 1898 waren:
Finn. Marl hl
Stpothelerwaaren...... 166 GStanklohle...........- 18 717
} 7 u 2 7 ................ 15 687
Baummolle .......... 1140 kg
Delilatefien u. Konſerven 4192 Eyrp.............. 69 082
Exrbien .......0000n.. 47260 Flaſchen
Fruchte, friſche und Spirituoſen (Cognat,
getrocknete....... 560467 Rum) in Flaſchen.. 4 929
Garn, wollened....... 5 746 kg
„ baummollenes 10 WA Desgl. in Fäflern..... 10 575
Getreide, nicht beſonders Tabal............... 158 066
ben., ungemablen ... 19669380 Robeifen............. 142 100
Deögl., gemablen..... 4986 830 Gtahl unb Eifen, fowie
Sol; für Gerbereien Basen baraus..... 280 880
(Duebrade)........ 52282 ſchen
Haute.............. 918214 Wein in Flaſchen..... 2067
Kaffee............ 2306 850 kg
Ralidinen ........ ... MTEB Desgl. in Fäflern... 88 216
Maid ............... 84549 Gewebe ............. 86 812
Beigenmehl .......... T6B 966 Buder ............ 819 458
Del................. 49 247
Pelroleum........0... 112 087
Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr im Jahre 1898
waren:
kg kg
Butter............... 557 Leim................. 5 86
Fiſche, gefalgene ....... AITIT Leber ............... 663 828
cbm Renntbierfele ......... 4 127
Holz (Blanten, Bretterse.) 89988 Preibelbeeren.......... 6271
„ Bellen........... 170 Gattlerarbeiten ........ 26 780
» n SHoländiide. 8729 Tonnen
„ f. Papierfabrilation 18219 Theer ............... 64.176
Kubikfaden
„ Splittbelg ........ 1499
Wiborg,?)
Einfuhr im Jahre 1898.
kg kg
Zucker, raffintet ..... 564 510 Fruchte, friſche und ges
Syrup............ 47086 trocknete.......... 213 894
Kaffee ............ 1088146 Gewüuͤrze ........... 6 443
Cichorien, gebrannt .. 224200 SKonfelt und Backwerk 153899
Kiorienwurgel...... 284610 Honig ............. 1 2%
Thee........... BEBIE Roggen ........... 5 6656 696
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 479.
N) Ebenba 1898 II. ©. 480.
kg
Safer ....... ........ 760 826
Gerſte........... 666 609
Weizen............. 89 010
Reis in der Hülfe... 15883939
Erbin .........0..- 414 772
Roggenmehl .......- 8 772 681
Weigenmehl......... 3 120 866
Rartoffelmebl ....... 17 878
Malz .............. 37 401
DMeizenlleie „........ 980 013
Rannagrüße......... 49 848
Hirfegrüße .........- 1.008 950
Buchwetengrüfe..... 287 481
Serfiengrüke......... 343 060
Relögried........... 167 488
Sago .............. 974
Safergrüße ......... 18 156
WBurelfrühte ....... 159 681
hl
Kartoffeln .......... 14 806
kg
Gemille .....0...... 4688
Fleiſch und Geflügel 158 061
Fiſche. .......... 85 698
Seringe .... une...» 8 126 981
Delitatefien.......... 14 579
Butter und Käfe .... 41 486
Stüuck
Eier........ .. 46 880
Talg .............. 22 189
Mark ............. 42 858
Seife............ 15 887
Lichte.............. 102 888
Tabak, unbearbeitet u.
bearbeitet......... 701 212
Sümereien.. ou... 20 647
Kraftfutter 2c........ 182 168
Gewebe aus Beide... 828
" „ Role .. 17 896
„anderer Art. 76 467
Bander........... 464
Garn............. 21 172
Kleider u. Belgwaazen,
ferkige.....0000... 65 801
Verſchiedene Manu⸗
fakturwaaren...... 48 1%
Galanterie⸗ unb Kurz⸗
WAREN ........ 16 944
Stud
Taſchenuhren, gofbene 198
„ ſilberne 1607
Wand⸗ u. Weckeruhren 188
kg
Bummimwaaren ...... 11 186
Leder .............. 81 320
Papier, Pappe und
Waaren daraus ... b 206
Baummollenwatte 5159
Zinoleum........... 18 042
Korkiinde .......... 1149
Koriftopfen ......... 47
Glas⸗, Fayences und
Porzellanwaaren 164 245
Eifen und Stahl .... 616254
Eifenröhren.......... 61 841
Eiſenbahnſchienen .... 88 894
Eifen» u. Stablmaaren 245 371
Maſchinen und Mas
[Hinentheile....... 78 877
Apparate, elektriſche.. 15 293
Metalle mit Ausſchluß
von Eifen und Stahl 44469
Waaren aus ſolchen
Metallen ......... 13 846
Robeifen ........... 40 761
Steintoble und Kos. 9169 900
hl
Steinfoßlenther ..... *
68 826
Asphalt............ 298 416
Farbe.............. 179 728
Del ............... 368 460
Firniß ............ 86 070
Petroleum .......0.. 1 654 398
Feuerfeſter Thon .... 454 852
Weiher Sand ....... 2 430 000
Sement .......000.. 1625 000
Stüd
Biegel, feuerfefte..... 300 888
Mauerfteine......... 402
kg
Thonröhren......... 83200
Kreide ............. 814 748
Steinmaaren.......» 112 586
Schwefel ........... 146 404
SHäute, roh u. gegerbtt 28.097
Hopfen............. 2892
Harz ............... 82 702
Patronen, Pulver und
Dynamit......... 35 211
Tiihlerarbeiten...... 71110
SHanffelle und «Un. 214797
Soda ........... .. 818178
Glauberſalz ......... 369 968
2 840
ln. | hi
171 014
kg
Wein in Fäfſern .... 115867
Stüd
Wein in Slafchen.... 670
Champagner ........ 3261
kg
Spisituofen in Fafſern 65 861
448 Finland.
Stück kg St. Petersb.
Spirituoſen in Flaſchen 14850 Salpeter........ ee 10 865 Standard. Gämereien.......... 3413
kg Flaſchen Sparren ........... 1088 Beerren............. 3825
Bier und Meth ..... 674 Mineralwafler....... 7125 Meterfaden Kartoffeln .......... 76 330
Flaſchen kg Brennbolg .......... 22050 Tabak ............. 10 582
Porter ............. 588 Nutholz............ 26379 kg Umeifeneier......... 15 146
Finn. Mark Pflanzen ........... 8059 Papier ............. 198 344 Eiſenſchmelzſtücke.. 393141
Apothekerwaaren ... 72812 hl Pappe ............ 219 163 Eifenwaaren ........ 12 455
kg Theer und Beh..... 336 | Holzmafle .......... 166 252 Maſchinen .......... 107 832
Säuren u. Chemilalin 81809 Finn. Mark | Tapeten ............ 842 625 Elektriſche Maſchinen
Zinn. Mart Gold» und Silber: BWeibdenrinde ........ 421525 und Xpparate..... 50 841
Bücher ............. 40 400 arbeiten.......... 34484 Tauwerk ..........- 82860 SInftrumente ........ 8 309
kg kg Tiſchler⸗ und anbere Kupfer............. 80 689
Schuhwichſe ......... 19 931 Umzugsgut ......... 189 190 Holgarbeiten ...... 27773 Scmefelfilber ....... 2867
Leim .............. 7197 Verſchiedene Waaren. 189891 | Bücher. ............ 2140 PBflafterfteine ........ 62 10
Zündhölzer ......... 3600 Ziegel unb amdere
Für Rehnung der Ruffifden Krone. hl Steine .......0..- 21343
Eiſenwaaren ................ kg 36114 Theer.............. 608 Slas waaren ....... 784 236
Getreide. Sace 3186 — onen... 216
Kleider............. 88 000 Schießpulver........ 11 759
Die eingeführten Artikel zeigten ein Gewicht von zufammen | Heu und Stroh ...... 40 766 Leim .............. 17200
71063436 kg und vepräfentieten einen Werth von 15707406 | Sumpen ............ 29 460 Wein .............. 3278
Finn. Marl. Häute und Felle..... 110216 Umzugsgut ......... 419541
Butter ...22..- 000... 145 261 Verfhiebene Waarn. 76522
Seife .............. 11129 Stud
Ausjups im Jahre 1898. Ä 77 203 900 Pferde .......... 669
St. Petersb. St. Petersb. Geflügel und Fleiſch. 7506 Rindvieh ..........- 15
Standard. Standard. | Getreide... .......... 22 468
Blanten, Battend und Stäbe.............. 168 Der Werth der Ausfuhr betrug 11 712692 Finn. Nark gegen
Brelter........... 63 607 Plankenenden ....... 1261 | 9731 940 Sinn. Rark im Jahre 1892.
Birkenfprofien....... 1286 Grubenflügen ....... 18 742
Schiffsvertehr im Jahre 1898.
An dem Schiffsverkehr waren bie Nationalitäten, wie folgt, betbeiligt:
. 1893,
Dampfſchiffe. Segelſchiffe.
Nationalität.
Finniſche ........................... 307 49 208 694 54 327
Ruſſiſche............................ 5 741 80 5 070
Schwediſche ......................... 25 8 360 26 2095
Norwegiihe ......................... 19 14 888 87 14 627
Däniſche ........................... 11 9081 22 4920
Deutihel) .......................... 50 17 765 8 12%
Britiſche............................ 19 61 025 1 218
Niederländiſche ..................... 4 2151 4 2313
Belgiſche............................ 1 667 — —
Franzöſiſche ......................... 2 1860 3 121
Deere ip ungarijche ................. — — 8 1 502
eniſche......................... — — 2 1143
— ......... .................. 2 1468 — —
zuſammen.. | 505 | 167194 | 880 | 100 679
1) Nach anderen Angaben gingen 44 Schiffe von 19490 Reg.-Tonnen ein.
Finland. — Jaffa.
Rach den Herkunftss und Beltimmungslänbern entfallen auf:
1893. 1892.
Einges | Auges | Einges | Ausge
Safe. | Safe. | Saite. | Säfte.
sv... .... ..u2.00e.e060%6
ae 2 1e0 9 0 8 00 90 9 2 08 8 94
.»seo 9200960
Leer ober in Ballaſt fowie mit Aderbauprobulten kamen
371 Schiffe an, während 167 Schiffe leer oder in Ballaſt ausgingen.
Jaffa.
Orangen⸗Anbau, -Ernte und ⸗Handel.
Die Drangenernte des Jahres 1893/94 iſt im Allgemeinen als
eine bezüglich der Duantität mittelmäßige, bezüglich ber Dualität
vorzügliche zu bezeichnen.
Sie wird geſchätzt auf rund 250 000 Kiſten Drangen (gegen etwa
300 000 in anderen Sabren), ferner auf
1000 Kiften Mandarinen,
8600 „ Limonen,
2000 ,„ Cebraten.
Der Verſand nad auswärts erfolgt ausſchließlich in Kiften, bie
in Jaffa fabrizirt werden, während das bazu verwendete Holz von
Gala eingeführt wird.
Jede Kifte enthält durchſchnittlich:
Drangen 144 bi3 200 Stüd,
Zimonen 800 Stüd,
Cedraten 25 „
Ausgeführt wurben 180 000 Kiften, und zwar der größte Theil,
etwa 75 pCt., nah Großbritannien, ber Reft nah Deutichland
(Hamburg), Deſterreich⸗ Ungarn (Trieft), Rußland (Odefla), ſowie nad
der Türkei (hauptſächlich Konftantinopel) und Aegypten.
Der Preis der Drangen in Saffa betrug 40 bis 65 Franken
pro 1500 Stüd ober 41/a bis 61/4 Kranken pro Kifte, während ber
Erlöd auf dem Hauptmarkte zu Liverpool im Durchſchnitte nur
8 Franken pro Kifte betrug, jo daß die Drangenhänbler, welche beim
Drangenbanbel im Jahre 1892 empfindliche Verluſte gehabt, auch im
legten Sabre von Berluften nicht verichont geblieben find. Die ver-
hältnigmäßig beften Preife erzielten bie Saffa-Drangen auf dem
Markte zu Hamburg, und wird vielfach angenommen, daß, wenn
direkte Deutſche Dampfiäiffsnerbinbungen zwiſchen Jaffa und Hamburg
nn — — — — — — — — — — — — nn
449
beftehen würden, Hamburg einen günftigeren Abſatzmarkt für die
Drangen abgeben würde als Liverpool und Lonbon.
Der Berfand der Drangen von Jaffa geſchieht nad Groß⸗
Britannien dur die Dampfer der Britiiden Geſellſchaften „Bells
Afıa Minor“ und „Rnotid Prince Line”, nad Deutſchland gleichfalls
durch die bezeichneten Dampfer über Liverpool, wo bie Drangenliften
auf andere Dampfer nad Hamburg verlaben werben, nad Defter
reich (Trieft) durch den Defterreichiichen Lloyd, nad ber Türkei und
Rußland duch den Oeſterreichiſchen Lloyd und bie Khodivié⸗
Dampfihifie-
Die Fracht nad
beträgt pro Kifte 1 Schill. 3 Bee.
London................ n „ri. 20,
Hamburg (über Liverpool) „
Die Frucht kommt nad England in 16 bis 17 Tagen, na
Hamburg in etwa 3 Wochen.
Das Drangengeichäft befinbet fi), ſoweit Großbritannien in
Betracht kommt, außfhließlih in Händen Britiicher Kommiſſtons⸗
häufer.
Diele jenden Angeftellte für die Zeit vom September bis März
nad Jaffa. Sie eröffnen ihren Klienten dortſelbſt, den Drangen:
hänblern, welche je nach Ruf, Leiftungd- und Krebitfähigteit in
drei Klaſſen eingetheilt find, einen Krebit von 100 bis 300 Pfd. Sterl.
im Jahr, welder von ihren Vertretern auf Wunſch in Baar aus:
bezahlt wird, eine vierte Klaſſe von Klienten erhält einen Vorſchuß
von 5 Franken auf jede verſchickte Kifte.
Die Drangen in Jaffa ſelbſt werben von den Gartenbefigern
durch die einheimifchen Händler angelauft und verſchickt. Der Ber
kauf ber Drangen in Großbritannien, der durch öffentliche Ber
fteigerung erfolgt, geſchieht durch die angeführten Kommilfionshäufer
ausichlieplih für Rechnung und Gefahr der Zaffaer Händler; an
Kommilfion berechnen dieſe Häufer 3 bis 4 pCt. für fi und außer
dem 2 pCt. Courtage und ziehen dieſe Kommiſſion von dem eszielten
Erlöfe gleich ab.
Die Berlufte haben in erfter Linie die Jaffaer Händler zu
tragen, indirekt auch die Gartenbefiker, indem bie erfteren in Folge
erlittener Verlufte, insbeſondere wenn fie kein fonftiges Bermögen .
befigen, in ber Regel ibren ven Gartenbefigeen gegenüber ein-
gegangenen Zahlungsverpflichtungen nadzulommen nicht vermögen.
Die Händler des Jaffaer Plages fhulden zur Zeit, nad glaub»
würbigen Quellen, im Ganzen gegen 10000 Pfb. Sterl., und zwar
aus verſchiedenen Jahren. Bon dieſem Betrage find etwa 5500 Pfd.
Sterl. den Kommifftionshäufern fichergeftellt, während ber Reit von
4500 Pd. Sterl. als durchaus verlorenes Kapital betrachtet wird,
weil die betreffenden Händler, welche dieſe Beträge ſchulden, in Folge
ber gebabten Berlufte gänzlich zahlungsunfähig geworben find.
Durch das Vorſchußgeben hat in Jaffa der Handel in Drangen
fehr an Solidität verloren, denn in Folge befien haben fich feit den
legten vier bis fünf Jahren vielfah geihäftäunfundige und ganz
mittellofe Leute an dem Handel betbeiligt, und vermehrte fi} bie
Anzahl der Händler ganz bedeutend, Sie machten ſich untereinander
beim Anlauf ber Drangen von den Gartenbefigern eine fo große
Konkurrenz, daB in einzelnen Füllen die Waare franko Bord Jaffa
gelegt fi im Preife thatfächlich höher ftellte, als biefelbe am Abs
labes reſp. Marktplatze in Liverpool und London verlauft werben
Ionnte.
Was die Kultur der Drangen in Jaffa anbelangt, fo hatte man
vor etwa ſechs bis fieben Jahren wahrgenommen, bat anfangs
einzelne, fpäter zahlreiche Drangenbäume, die im beften Zuſtande
450
waren, allmählid abflarben. Anfangs wurde Seitens ber Weftker
der Drangenpflanzungen dieſem Umſtande Teine befondere Aufmerk⸗
famteit geihentt, als aber ein offenbares Erkranken ber Bäume raſch
um fig griff und fih auf faft alle Gärten erfiredte und viele
Tauſende von Bäumen zu Grunde gingen, ſchien die Drangenkultur
in Zaffa ernſtlich bebrobt zu fein. Verſchiedene vorgenommene Unters
fuhungen ergaben, daß ſich für daB unbewaffnete Auge kaum ſicht⸗
bare Würmer gebildet hatten, welche fi an ben Wurzeln und Baum⸗
ftämmen befanden, während” wieberum andere durch Mikroſtop
beobachtete Thierhen fih an den Blättern der Drangenbäume eins
geniftet hatten, die den Baum zu Grunde richteten.
Diefe Krankheit der Drangenbäume erregte auch bald nach ihrem
Auftreten die Aufmerkſamkeit der Lolalbehörben, und ſpeziell ber
Gouverneur von Paläftina befchäftigte ſich mehrfach damit, Mittel
zur Abhälfe ausfindig zu machen. Da aber wirkliche Sadverftänbige,
ſoweit befannt, mit ber Unterfuhung ber Krankheit ſich nicht befaßt
haben und thatfächlich begüglich der Urfachen, auf welche bie Krank⸗
beit zurüdyuführen, nur Muthmaßungen befteben, wurden nur vers
einzelt und verſuchsweiſe verſchiedene Mittel in Anwendung gebracht,
one daB jedoch hierdurch nennendwerthe Erfolge erzielt murben.
An anderen Stellen der Syrien Küfte ift bie gleiche Krankheit
aufgetreten, die, nachdem alle Berfuche zu ihrer Bellimpfung vergeblich
geweien find, nach einigen Jahren von felbft wieder verfhwand. Die
Gartenbefitzer begnügten ſich demyufolge damit, möglichft Die erkrankten
alten Bäume gu entfernen und durch frifche junge zu erſetzen, ſowie
feit drei Jahren die Bäume etwas weniger ſtark zu bemäflern. Die
ernfte Gefahr, welche den Drangenbau bedrohte, jheint au nunmehr
vorüber zu fein, und glaubt man bad vollfländige Verſchwinden ber
Krankheit mit Sicherheit erwarten zu können.
Bald nah dem Auftreten ber Krankheit glaubte man aud
darauf den Umſtand zurüdführen zu follen, daß, und zwar haupt⸗
ſächlich in den Jahren 1889 und 1890, ein verhältnißmäßig fehr
großer Progentfag der vorhandenen Drangen in verborbenem Zus:
flande am Veftimmungsorte anlam. Genauere Beobachtungen Iaffen
aber vermuthen, daß hieran wohl vielmehr eine wenig forgfältige
Verpadung und befonders die Behandlung der Kiften beim Berlaben
in Zaffa die Schuld trägt.
Die meiften Drangen werben im Dezember von Jaffa verſchickt,
um biefelben zur Weihnachts: und Neujahrszeit auf den Markt zu
bringen; es werben wöchentlich nicht weniger ala etwa 123000 bis
15000 Kiften verladen, und da im Dezember die See vor Jaffa in
der Regel ſtets ſtürmiſch iſt und die für den Drangentsandport bes
ſtimmten Dampfſchiffe oft Tage lang nicht vor Anker zu gehen vermögen,
jo benugt man ben erften Moment, ſobald die See nur etwas ruhiger
geworben, bie 12000 bis 15000 Kiften in aller Schnelle unb bei
verhältnigmäßig noch hohem Seegang innerhalb einiger Stunden zu
verſchiffen. In Folge vollftändigen Mangels erleichternder Ber:
ſchiffungsmittel werden die Barken derartig mit Kiften überladen,
daß die Drangen meiſtens vom Seewaſſer durchnäßt den Dampfer
erreihen, wo fie dann, der Schnelligkeit halber, nicht durch Krahn,
fondern von Hand zu Hand an Dei des Dampfſchiffs gehoben und
ohne Weiteres in den Schifferaum geworfen werden. Daß bei den
berartig behandelten Sendungen ein großer Theil der Früchte ver-
derben muß, ift leicht verftänblich.
Jaffa. —
Penang.
Penang.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Die Werthe der Einfuhr und Ausſfuhr im Jahre 1893 im
Bergleih zum Jahrre 1893 find aud nachſtehender Zuſammenſtellung
erfichtlich:
Die Einfuhr betrug:
1892. 1898.
Dollars, Dollars.
von Großbritannien.........-.-.. 4 636 988 4 897 886
„ den Britiihen Kolonien ...... 15355274 1512949
„ Singapore und Walalla...... 2 661 238 8 122 206
„ anderen Ländern ......-...... 19141 342. 21260 598
zulammen... 41784857 43910132
€3 liegt mithin eine Zunahme von 2125 295 Dollars vor.
Die Ausfuhr betrug:
1892. 1898.
Dollare. Dollar.
nah Großbritannien ............. 9246674 12082871
„ ven Britiihen Kolonien ...... 6 161 380 6 629 465
„ Singapore und Walalla...... 4 576 936 8 920 527
„ anderen Ländern ............ 23659274 21160869
zufammen... 48644864 48 698 722
Hieraus ergiebt fi bei der Kusfuhr eine Zunahme von
48 868 Dollars.
Einfuhr.
Die Berhältnifie lagen für bie Einfuhr während ber erfien
Hälfte des Jahres ziemlich günftig Die Importeure batten mit
größeren Kursſchwankungen nicht zu vechnen, da der Silberkurs auf
25 Schill. 9 Bee. für den Dollar fichen blieb. Es erklärt ſich
daraus die bebeutende Zunahme gegen bie Einfuhr bed Jahres 1892.
Bom Ende ab, wo die Sndilde Regierung die freie Silberprägung
aufhob, bi8 Ende des Jahres traten dann allerdbing® gänzlich
veränderte Verhältnifie ein. Der Kurs fiel fehr ſtark und ſchwankte
fortwährend Hin und ber; das Geſchäft flodte zeitweilig ganz und
gar, und von großem Gewinn konnte daher für die Importeure feine
Rede fein. Im Allgemeinen blieb aber das Einfuhrgeſchäft troß ber
Krifis geſund. Die Ablakgebiete in Sumatra, Atſchin, Wellesley
und den unabhängigen Staaten der Eingeborenen find für faft alle
Artitel entihieden in Zunahme begriffen. Der Mancheſter⸗ Markt
blieb während der Silberkriſis durchweg ſehr feſt. Die Waaren:
einfuhr von Deutihland bat um 200 000 Dollars gegen biejenige
des Jahres 1892 zugenommen.
Ausfuhr.
Trotzdem der ſtarke Fall im Kurs Beim Anlauf der Landes⸗
probufte große Bortheile brachte und billiges Arbeiten auf den Zucker⸗,
Pfeffer, Tapiofas u. |. w. Plantagen und den Zinnninen geftattete,
ift eine weſentliche Zunahme nicht zu verzeichnen geweien. Ungünftige
Witterungsverbältniffe find bie Erflärung hierfür. In Folge der
Kursfprünge fanden auch große Preisſchwankungen ftatt.
Frachten.
Ab und zu war ein geringes Steigen ber Frachkſätze zu
verzeichnen, im Wlgemeinen aber blieben die Raten in Folge ſtarken
Angebot3 von Shiffsräumen niedrig und denen bed Jahres 1892
ziemlich gleich.
1) Wegen des Vorjahres |. Hab. Ar. 1698 IE. ©. 286.
Dertehrsüberfiten.
1. Einfubr von Deutihland nad Penang im Jahre 1893.
Werth: Werth:
Dollars. Dollars.
Brot und Biskuits..... 2562 Geibenmwaaren......... 4421
Butter und Käfe ...... 11200 Baummollene und feibene
Konfeltiondwaaren ..... 200 Ghimme............ 5130
Shemilalien.......-.... 15 Wollenwaaren......... 8165
Früchte ............. 600 Tuche ................ 18 800
Bier ................ 137493 Patronen ............. 890
Meditamente .......... 1774 Bewehre.............. 540
Rondenfirte Mild...... 86868 Kapfeln............... 10
Nineralwafler.......... 1081 Biftolen und Revolver... 185
Shifßßartifel.......... 5888 Maidinen ............ 10 476
Nahrungsmittel ....... 31067 Kupferwaaren ......... 100
Schinfen und Spel.... 1481 Eiſen⸗ und Meſſerſchmied⸗
Cognak............... 11407 waaren............. 67 881
Genever............. 510 Bands und Nageleiien.. 1650
1.2.1 4076 Nägel ................ 9 820
Rum............... 225 Andere Eifenwaaren.... 9806
Whisky............... 2051 Stahlwaaren .......... 465
Cigarren............ 365 Binnwaaren........... 2688
Tabak................ 1120 Schießpulver........ 2500
Champagner .......:... 6068 Perlen ............... 8910
Rothwein............. 21 436 Bücher und Rappen ... 638
Beri. andere Weine... 55100 Xüclerwaaren ........ 918
Portwein ......-....0. 21468 Wagen u. Wagenbeftand»
Sherry............... 92 theile .............. 545
giegenfelle .........-..- 3600 Cement............... 5 550
Zeinfamendl........... 50 Chirurgiſche Inftrumente 1706
Andere Del..........- 2d Uhren................ 1106
Narmor.............. 60 Topferwaaren und Thon»
Strumpfwaaren u. Mode⸗ waaren ............. 6176
waaren ............. 94 692 Glas und Sladwaaren.. 50175
Baumwollenwaaren: Schuhwaaren.......... 8326
roh ................ 2400 RKNoffer................ 20280
gefärbt ............. 8368 Bünbhbölger ........... 117 560
bedeudt ......0..... 46% Muſtkaliſche Inſtrumente 2012
Garne, geirbt......... 360 Farben ............... 786
Nähgarn ............. 1188 Bapier ............... 2646
Tafhentüder........... 3115 Barfümerien........... 2960
Serongs u. Salendongd 2600 Geile ......- 20000000. 1512
Wollene Deden. ....... 128 GScreibmaterialien ..... 8 8665
Dochte ........... son 1803 Holzwaaren ......... 3161
Leinwand............. 1395 Verſchiedene Artikel .... 2845
Goldfäden re rnn 2125 zuſammen .. 8 16 002
Hüte und Mützen...... 1808
2. Ausfuhr aus Benang nah Deutfhland im Sabre 1898.
Werth: Werth:
Dollars. Dollars.
Eingemachte Fruchte ... 100 Palmkerne ............ 9800
Muslatnüfle .......... 4750 Aetheriſches Del ....... 50
Dieter, Ihmwazzer ...... 1540 Batidulifkaut ......... 650
„ mweäßer ........ 15550 Stußltobr........ ..... 32.000
Zucker............... 6800 Muſcheln ............. 1830
Tabak und Cigarren ... 100 Perlmuſcheln .......... 360
Tabak, roh ........... 7154 Mobeartilel........... 200
Zinnerz .............. 4800 Japaniſche Kuriofitäten.. 70
Stöde ............... 1500 zufammen... 87254
Deutſches Hanbels-Archin 1894. IL
Penang. — Madeira.
451
3. Die wiätigften Ausfuhrartifel Penangs waren im
Sabre 1893:
nad nad dem nad
Groß Europãiſchen Norbs
britannien. Kontinent. amerika.
Pikuls Pikuls. Piknls.
Zinn................... 233 181 20 065 1219
Zucker................ 106 018 — —
Schwarzer Piefler........ 60 276 12 068 427
Meiber Pfefler.-......... 88 184 3 203 170
Kautſchuk (Federharz) ..... 1211 — —
Häute .................. 65219 _ —
Auskatnüfle ...........-. 2251 8b 2 360
Mustatblütbe...........- 884 51 267
Gewürznellen............ 1807 — 45
Bummi Benjamin ....... 1114 — —
Tapiokamehl............. 196 814 2966 —
Stuhlrohr............... 1970 3 683 —
Fiſchmagen.............. 1267 — —
Muſcheln................ 266 165 15 744 —
Kopra .................. 16 661 51 966 —
Schifffahrt.
neberſicht der im Jahre 1898 in Penang angelommenen
und von da abgegangenen Schiffe.
Eingang.
An⸗ Reg.⸗
bl. | Tonnen.
Ausgang.
Reg.»
Tonnen.
Rationalität.
Amerilanifche (Ber. Staaten)... 4
Defterreihtich-Ungartide...... 26
Britiſche................... 2620
ineſiſche............... 1
Niederländiſche.............. 195
Deutſche................... 104
Italieniſche................. 23
Norwegiſche............... 6
Siamefſiſche................. 20
Turtiſche.................. 1
zuſammen... | 2898 | 1697 ai 2908 | 1 592.087
Madeira,
Handelöbericht für die Jahre 1891 bis 1893.')
Die Inſel Madeira bildet abminiftrativ einen integrirenden
Beftandtheil des Königreichs Portugal und nimmt deshalb birelt an
der finanziellen und wirthſchaftlichen Kriſis Portugals Theil.
Die Benöllerung Madeirad beitrug nach zuverläffiger Schäßung
vor 20 Jahren etwa 115000, jet beträgt fie wahrſcheinlich
140 000 Seelen. Die Auswanderung nad Braſilien dauert fort.
Dagegen bat die Auswanderung nad den Portugiefiihen Kos
Ionien, bie eine Beit lang durch ſtaatliche Subvention begünftigt
wurde, jo gut wie aufgehört.
Die Schifffahrt ift flationdr, wenn nit im NRüdichreiten bes
griffen, und in biefem Punkte ift das Stehenbleiben eigentlich ſchon
1) Wegen des Jahres 1890 |. Hand. Arch. 1891 II. ©. 448,
61
452
fo gut wie der Rückſchritt, namentlih wenn man mit bem Schiffs⸗
verkehr Nadeiras, welcher betrug:
Darunter
Schiffe überhaupt. Dampfiiffe- Deutſche Dampfſchiffe.
1891. 708 671 73
1892.... 700 560 74
1893.... 691 546 10
den der raſch aufblühenden Kanariſchen Freibäfen vergleiht. Ind
doch ft gerade für die Schifffahrt von Staats wegen etwas geichehen,
nämlih durch die für einige Jahre dekretirte Freiheit der Funchal
anlaufenden Schiffe von den Tonnengeblühren, eine Begünftigung
die zwar Mitte des nächſten Jahres abläuft, deren Erneuerung aber
uverfichtlic erwartet wird.
Die Deutihen Dampfſchiffe find die der. Hamburg⸗Süd⸗
amerifaniihen Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft und die der Woermann:
Iinie, welche beide Madeira mit einer gewifien Regelmäßigfeit an-
laufen, und von denen bie legtgenannte ein weſentlicher Faktor für
die Einfuhr aus Deutfchland geworden if. Die Duarantänener-
bältniffe in den Iegten beiden Jahren haben freilich vielfache Abs
weichungen in Bezug auf ben Verkehr diefer Schiffe verurfacht. Die
von Deutſchland allerdingd nur in Tleinen Mengen eingehenben
Waaren find Manufalturwaaren, Kurz: und Spielmaaren, Glas,
Steingut, Eifen, Stahl, Werkzeuge, muſikaliſche Snftrumente, Drogen.
Die Einfuhr wird erſchwert Durch den neuen Solltarif, der ein Ge
Ihäft oft unmöglich macht, das früher noch anging. Bis man fi
in bie neuen Verhältnifſe eingelebt bat, wirb manches Lebrgelb
bezahlt werben müfien.
Die Einfuhr wird ferner erſchwert durch die Entwerthung ber
Bortugiefiihen Währung, die gegenwärtig den Werth einer Marl
(pari rund glei) 220 Reis) auf etwa 290 Reis gefteigert bat. Was
an Geichäft hier von Deutihland aus gemacht wird, iſt dem emfigen
Arbeiten einiger Häufer zu danken, die fi nicht auf einen Artikel
beihränten, jondern Sammelaufträge aufnehmen, die Kundſchaft durch
gelegentliche Ausfendung von Reifenden und durch Bermittelung eines
anfälfigen Agenten in fieter Fühlung behalten und auch das Kleinſte
nicht für zu gering achten. Daß endlich die in Folge der Eingangs
erwähnten Umftände verminderte Kauffraft ber Bevölkerung ein
fernered, und nicht bad geringfte, Element ber Erſchwerung für die
Einfuhr bildet, ift einleuchtend. Jedermann kauft eben nur das
Allernöthigfte.
Der Weinbau bat ih im Ganzen Träftig erhalten und weift
eher einen Fortichritt auf. Es iſt wohl möglih, daß die Reblaus
mit der Zeit in ihrer Lebenskraft abgefhwäht wird, wie manche
BZoologen behaupten. Daß fie von einem Drte, wo fie einmal Fuß
gefaßt Hat, gänzlich verfchwinde, iſt nur in dem alle denkbar, wo
an bemielben eine Reihe von Jahren hindurch Feine einzige Rebe
exiſtirte. Uebrigens zeigt fich bei denjenigen Weinbauern, die bie
widerſtandskrãftigen Rebforten zum Erfat der ebleren Sorten gebaut,
aber fie mit edlen Reifern gepfropft haben, daß das fichere Heil nur
in diefem Verfahren zu jehen iſt. Leider ift dieſe beilfame Praxis
nicht Die Regel, fondern die Ausnahme Die Finanznoth der Res
gierung Hat zur Aufhebung der Pflanzſchule (viveiro) geführt, aus
der eine Reihe von Jahren hindurch verfchiedene erprobte Amerika»
niſche Rebſorten an die Grundeigenthümer abgegeben wurden.
Uebrigens ift biefem Umſtande jeit weniger Gewicht beizulegen, da
von vielen Brivaileuten jekt ſolche Reben bezogen werben. Die
Weinausfuhr beläuft fih im Durchſchnitt ber letzten brei Sabre auf
etwa A500 Pipen; dies bürfte eiwa der Herbftertrag fein. Bei dem
nicht unbebeutenden Lokalkonſum ergiebt fi daraus, daß bie früher
Madeira. —
Mazagan.
ſehr bedeutenden Borräthe älterer Weine gurüdgegangen fein müſſen,
ein Schluß, der durch die Ausſage ber Kenner des Narktes beftätigt
wird. Daß die im Auslande erzielten Breife auf ein ziemlich
nieberes Maß, wenigſtens für bie gemöhnlicheren im Handel gang⸗
baren Sorten, berabgebrüdt worden find, tft eine Folge der Km
kurrenz unter den Exrporthäufern. Auch baden bie Zollerhöhungen,
beſonders in Frankreich und Rußland, bie natürliche Wirkung, daß
der Erporteur jedes mögliche Opfer bringt, um wenigftens jene
Märkte einigermaßen fi zu erhalten. Der Meinbauer freilich Elagt,
daß er bei den bezahlten Moftpreifen nicht beſtehen Zönne.
Der Zuderrohrbau, welder vor etwa fünf Jahren durch einen
pflanzlichen Paraſiten faft vernichtet war, Hat fi nunmehr wieder
gehoben, Dank den aus WMauritiuß, Demerara und Weftindien ein
geführten Robrforten. Wo reihlih Wafler vorhanden, wird diefe
Kultur mit Vorliebe gepflegt, um fo mehr als fie der Erhöhung dei
- Viehftandeß durch dad dabei während einiger Monate de Jahres
reichlich verfügbare Grünfutter günftig ift, während wieberum der
Dünger den Ertrag des Rohres mehrt. In biefem Jahre wird mohl
die Zuckerproduktion für den Konfum ber Infel ausreichen, während
eine Beit lang bebeutende Mengen, auch aus Deutſchland, aber
namentlich aus Weftindien über Großbritannien, auß Aegypten über
Liffabon und aus Demerara direkt eingeführt wurden. An den von
den Buderfabrifen abgelegenen Drten wirb das Rohr zu Branntwein
verarbeitet, der von ben nieberen Klaſſen gern getrunfen wird und
dafür die Heinen Weine der Ausfuhr verfügbar erhält. Wie wenig
Iebenzfähig freilich die Zuckerrohrkultur auf Mabeira wäre, fühe fie
fi ungefhüst in den Weltmarkt gefett, geht aus dem Umftande
hervor, daß fogar nad Liffabon die Verſendung ſich nicht lohnt,
weil dort gegenwärtig auf Zuder von Mabeira ber vierte Theil des von
außländiihem Zuder erhobenen Holle Laftet, das heißt: während
aller fremde Buder über 20 Grab der bollänbiichen Skala dort
145 Reis und derjenige unter 20 Grab 120 R6is für 1 kg zahlt,
macht die Berfchiffung von Zucker Madeiras bei 361/4 Roͤis und 30 Roeib
Einfuhrzoll für 1 kg nad) dort feine Rechnung. |
Die vor einigen Jahren zwiſchen dem Ilheo und ber Bontenta
gebaute Mauer, welche einen einen Sicherheitshafen bildete, ift im
Februar 1892 bei einem ſchweren Sturme von der See durchbrochen
worben, dieſelbe wird aber gegenwärtig auf Koften des Staates und
der urjprüngliden Unternehmer außgebeflert und verſtärkt. Der
lange geplante Landungskai iſt im Jahre 1893 gebaut worden,
was eine unbeftreitbare Berbefierung ber Hafenverhältnifie bebeutel.
Mazagan. |
Handelsbericht fir das Fahr 1893.')
Der Wertö der Einfuhr im Jahre 1893 iſt gegen ben ber
Einfuhr im Borjahre um 318 000 Mark geftiegen; dieſes Mehr erhöht
fi indeß für die Einfuhr von Waaren allein auf 649000 Bart,
da im Borjahre an Baargelb für 366000 Mark mehr eingeführt
wurde als im Jahre 1898.
Bei folgenden hauptſächlichen Artikeln bat bie Einfuhr im Jahre
1893 gegen das Vorjahr zugenommen, nämlich:
bei Kerzen ............. um 42000 Rart
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL ©. 149.
Mazagan.
bei Bauntwollenwaaren .... um 170000 Mark
„ Wollentud ............ „ 88400 „
„ Gummi (Berjamin)..... „ 1260 „
„ Eiien in Stangen...... „ 26000 „
„Thee ................. „ TI „
Die Einfuhr von Brotzuder war ungefähr die gleiche wie im
Sabre 189.
Die Einfuhr aus Deutſchland im Jahre 1898 weiſt gegen
das Borjahr eine Zunahme von 147100 Marl auf. Geitbem eine
direte Dampfidiffverbindung zwiſchen Deutihland und Marokko bes
fießt, hat ber Handel zwiſchen beiden Ländern erheblich zugenommen,
und eine weitere Zunahme iſt zu erwarten.
Bei folgenden hauptſächlichen Artileln bat die Einfuhr Deutſch⸗
lands im Jahre 1893 gegen das Vorjahr zugenommen, nämlid):
bei Kerzen... 2.220000... um 1120 Marl
„Kaffee................ „ 125060 „
„Tuch ................. „ 126000 „
„ Reallwaaren ......... „ 1460 „
„Reis ................. „20 „
Brotzucker............. 1140 „
Abgenommen hat die Einfuhr von "Spiritus um 1600 Mark,
von Srdenwaaren um 3720 Marl und von Thee um 6820 Mark.
Die Sefammtausfuhr bat im Jahre 1893 gegen das Borjahr
um 205 100 Mark gugenommen, die Audfuhr von Waaren allein
weift Dagegen eine Abnahme von 519000 Mark auf, da an Baar:
geld im Sabre 1893 724100 Mark mehr als im Jahre 1892 aus
geführt wurden. Der hauptſächlichſte Grund für die Abnahme ber
Waarenausfuhr ift in der mangelhaften Ernte von Bohnen und
Garbanzos zu fuchen, die eine Folge der Heuſchreckenplage im letzten
Jahre war.
Folgende hauptſächliche Artikel weilen im Sabre 1898 bei der
Ausfuhr eine Abnahme gegen das Borjabr auf:
Bohnen.................. um 585 720 Marl
................. „ 80 „
Kümmel............... „ 110 „
Barbanzo® . .............. B833 200 „
Schaffelle ............ 146440,
Haicks................... „ 27060 „
Wachs................... „ 84800 „
Eine Zunahme in ber Ausfuhr Bat dagegen flattgefunden bei:
Mandeln................. um 103920 Mark
Amber .................. „ 10660 „
Gerfte................... 76640,
Kanarienſaat....... 28320,
Eiern .................. „ 12000 „
Biegenfellen .........-.-.. „ 16680 „
Gummi .............. n 30840 „
Mais .................. „ 148060 „
Wolle in Shweiß........ nn MO „
Wolle, gewalhen.......... „ A „
Weisen .................. 103 640
Die Ausfuhr von Weigen und Werfie iſt ſeit dem legten De:
zember von der Naroklaniſchen Regierung verboten.
Die Ausfuhr nah Deutfhland betrug im Sabre 1893
120 160 Mark gegen 75200 Nark im Jahre 1892, ift demnach um
44360 Marl geftiegen. Die Ausfuhr hat zugenommen bei Nandeln
um 21160, Amber um 940, Bohnen um 16 740, Gerfte um 9480,
Kanarienfant um 5760, Kümmel um 10 800 und bei Wolle in Schweiß
455
um 6480 Marl. Abgenommen bat die Ausfuhr bei Schaffellen um
1220, bei Wachs um 29400 und bei gewafchener Wolle um 2160
Mark.
Da einige Maroklaniſche Artifel in Deutihland befier bekannt
geworben find, fo wirb der Handel zwiſchen beiden Ländern wahr:
fcheinlich noch zurtehmen, beſonders in Wolle, Wachs und verſchiedenen
Sämereien. Knochen find nad Hamburg bis jegt in erheblicher
Menge nicht ausgeführt worden; die wenigen Verſchiffungen borthin
im legten Jahre haben indeß ergeben, daß fih in biefem Artikel ein
autes Geihäft würde machen lafien. Die Ausfuhr iſt jeboch jet
von der Maroflanichen Regierung verboten worben.
Schiffsverkehr. Es gingen im Sabre 1898 im Ganzen
277 Schiffe von 144 766 Reg.⸗Tonnen ein gegen 819 Schiffe von
153 217 Reg.: Tonnen im Borjahr, mithin im Jahre 1898 42 Schiffe
von 8458 Reg.⸗Tonnen weniger. Don Deutſchen Schiffen gingen ein
und wieber aus 81 von 24098 Reg. Tonnen gegen 29 Schiffe von
24 441 Reg. »Tonnen im Sabre 1892. Da die „Woermann⸗ Linie"
beabfichtigt, in Zukunft ihre Schiffe auf der Heimfahrt monatlich
zweimal flatt einmal Mazagan anlaufen zu laflen, jo wird in biefem
Sabre die Zahl der in Mazagan verlehrenden Deutſchen Schiffe noch
weiter zunehmen.
vertehrsũberſichten.
Einfuhr im Jahre 1893.
Zuſammen
Einfuhr einſchl.
von von von der Einfuhr
Deutſch⸗ Groß⸗ Sranls vonanberen
land. britannien. reich. Ländern.
Dart. Mark. Mar. Dart.
Kaum ............ — 14 160 1240 15 400
Spleituß „20.202... 12 000 — — 12 000
Bier.............. 2120 — — 3120
Lichte. ............ 44850 64 720 3 100 62 800
Baumwolle, roh — 6 240 — 6 240
Baumwollenwaaren. — 1 798 400 57600 1856000
Kaffee ............ 13 120 7 600 6 320 27 040
Wollentud ........ 802 000 64000 280000 656 000
Breiter ........... — 38 600 — 38 600
Irdenwaaren ...... 3000 980 11 640° 15 600
Gladwaaren ....... 8 840 860 8 920 15 880
Gummi (Benjamin). — 7640 14 200 21 840
Metallwanıen ..... 11 460 12 540 4 200 84 020
Eiſen n Stangen. — 86 660 — 39 580
Bünbhölger ........ — 240 1120 1 860
Säreibpapier ...... — — 8280 8 280
Palpapier ........ — — 5160 5160
Pfeffer............ 2520 24 960 15 900 43 880
Reis.............. 2000 8 800 140 5440
Gewürz ........... 600 6 780 13 200 20 580
Seide. ............ — 3 000 84 000 87 000
Brotzuder ......... 12 300 _ 603700 718600
Baargeld .......... _ 462 240 707600 7714001)
Thee.............. — 184 480 — 184 480
zuſammen einſchl. der
minder
Artikel.......... 876580 2747560 1109960 4716 240
1) Darunter 243 400 Mark von Spanien.
61*
454 Mazagan. — Madrib.
Ausfuhr im Jahre 1888.
Ausfuhr Zuſammen einſchl.
nach nach nach nach der Ausfuhr nach
Deutſchland. Großbritannien. Frankreich. Spanien. Portugal.
Werth: Mark.
Mandeln ................. 26 160 269 040 9960 — 805 160
Amber ................... 940 11160 3280 — 15 380
Bohnen.................. 16 740 1069 000 _ 65 880 1151620
onenunenserenunne 720 11160 — — 11880
Gerſte ................... 14 280 243 360 — 60 520 326 320
Ronarienfant .........--.- 5 760 18 720 — 8440 32 920
Kümmel............... 15 080 6 520 11 060 12 300 44 960
Eier.................... — 245 600 — 39 000 284 600
Garbanzos................ — 28 800 61 240 303 860 393 400
Biegenfelle................ — 21 240 12240 — 33 480
Gummi, brauneß .......... _ 46 680 — — 46 680
Haute.................... 660 — 14 800 — 15 460
Haicks................... — 26 180 1 540 — 27 720
Mais .................... — 281 800 — 893 000 811 2001)
Schaffelle................. 4420 — 4 700 — 9120
Baargeld................. — 145 200 186 000 679 000 1.009 200
Wachs ................... 13 800 80 400 19 680 — 113 880
Wolle in Schweiß ......... 21 600 102 960 200 000 — 324 660
Wolle, gewaldhen .......... — 38 080 98 600 — 181 680
Weizen.............. — 140 160 — 170 060 810 20
zufammen einfchl. ber minder
wichtigen Artikel ....... 120 160 2 796 340 622 460 1 731 560 5415 080
Schiffsverkehr im Sabre 1898.
Eingang. Audgang.
. Darunter
Rationalität. " mit Ladung.
zufammen... | 277 | aus | 118 | 13 484 aus | 277 | um | 199 | 834 766 —R
Madrid, fondern auch aus ber allgemeinen Lage und der finanziellen Ent
. idelung bed Landes.
Handelsbericht für das Jahr 1893.) miaelung
Allgemeine Lage.
Das Jahr 1898 ift für den Handel Spaniens ein äußerſt un:
befriebigendes geweien. Die allgemeinen Klagen auf faft allen Daß Jahr 1892, weldes dem Lande den Ablauf aller Handels⸗
Gebieten erklären fih nicht allein aus dem feit Mitte 1892 geltenden verträge und ein bedeutendes Defizit im Staatshaus halt gebradt
hohen autonomen Zolltarif und dem Mangel an Yanbeläverträgen, | hatte, endigte mit ber Ausfiht, daß es gelingen würde, möglifl
bald dur neue Hanbelöverträge den Handel zu beleben und ba3
I) Darunter 136 400 Marl nad Portugal. Defizit im Staatshaushalte zu befeitigen. Allein deine biefer Hof
2) Bergl. Hand. Arch. 1891 IL. ©. 266. nungen ift erfüllt worden, «3 haben vielmehr während des Jahres
Nadrib.
1893 Handel und Verkehr des Landes recht eigentlich die Folgen ber
1892er Ereignifſe tragen müſſen, bie, je länger ihre Wirkung dauerte,
deſto fühlbarer in Exricheinung traten. Dazu kam, daß die immer
wieder auftretenden Gerüchte vom Abichluffe einer neuen äußeren
Anleihe und die immer nur mit äußerft kurzen Friften verlängerten
proviforiihen Handeldablommen eine ſolche Unficherheit der Lage
{Aufen, daß ed dem Handel nicht einmal möglich wurde, fi) mit der
1892 geichaffenen Lage abzufinden und auf Grund berfelben feine
Kalkulationen anzuftellen. Weitere Störungen einer ruhigen Handels⸗
entwidelung brachten während bed jahres 1893 die in ben Biss
Jayiihen Provinzen, beſonders in Bilbao, aufgetretene Cholera fowie
die politiſchen Berwidelungen mit Maroklo.
Sinanzielle Entwidelung insbefondere der Dalnta.
Zu dieler höchſt üblen allgemeinen Lage trat eine in hohem
Grade Bedenken erregende finanzielle Entwidelung. Bereits feit dem
Sabre 1888 war daB Bertrauen bed Auslandes in die Spaniſchen
Berthe zurüdgegangen, woburd im Jahre 1891 gleihmäßig mit dem
Fallen derfelben an der Pariſer Börfe der Wechſelkurs auf Paris von
2 Peſetas auf 12 Peſetas flieg, eine Bewegung, die fi im Jahre
1892 bis auf 17 Peſetas fortiekte und deren meitere Entwidelung im
Jahre 1893 nachſtehende Tabelle zeigt:
Wechſelkurs
Monat Tag. auf Paris.
Januar ............. 2. 17,30
.............. 16. 18,56
Februar... 22002000.. 1. 17,85
.............. 14. 17,90
März ................. 1. 16,90
................ 16. 16,30
April ................. 1. 16,10
................. 16. 15
Mai .................. 1. 15,%
.................. 16. 17
Juni.................. 2. 16,30
................. 16. 16,80
Juli .................. 1. 17,50
.................. 16. 19,10
Auguſt ................ 1. 19,90
................ 16. 20,26
September ............. 1. 21,25
............ 16. 19,75
Oktober................ 2. 20,90
................ 16. 20,50
Rovember.............. 2. 22,86
............. 16. 28,20
Dezember.............. 1. 28,75
Mm tere enennnne ne 16. 22
FE 30. 28
Landwirthichaft.
Für die Landwirthſchaft iſt das Jahr 1893 ein ſehr betrübendes
geweſen. Die Ernte in Wein, Gemüfen, Dliven, Hülſenfrüchten,
Rüben und Nüffen war zwar mittelgut, allein die Weigenernte ergab
einen volllommenen Ausfall, und die reichliche Weinernte Tonnte nur
zum Theil verwertbet werben. Die niedrige Baluta kam fehr zu
Ratten für den Abſatz der reichlihen Ernte an Sübdfrüchten, da
Spanien durch dieſelbe mit Erfolg auf dem Weltmarkt konkurriren
konnte. Auch bie wenn auch im Vergleich zu früheren Jahren Heine
Deinausfuhr ift nur dem Wechfelturfe zu verdanlen, denn nur der
— — — — —— nn — — — — — — — — — — — — — — —— —
455
durch ihn geichaffene billige Preis in Franten (Gold) ermöglichte
überhaupt den Franzöfiihen Händlern, trotz des hohen Franzöfiichen
Alkoholzuſchlages Wein aus Spanien zu beziehen, und bewirkte aud)
theilmeife eine Vermehrung des Abſatzes nad anderen Ländern. Es
ift befannt, daß nach ber Zerftörung ber Franzöſiſchen Weinberge
durch die Reblaus Spanien dem Franzöfifhen Weinhandel Erſatz zu
leiften Hatte. Durch Dielen Vorgang war es geichehen, daß große
Strecken Aderbobend in Spanien zur Beſtellung mit Wein heran⸗
gezogen wurden, deren Ergebniß jetzt, nachdem bie Franzöſiſchen
Weinberge wieder hergeftellt find, und Frankreich feine Grenzen dem
Spanifhen Wein zu verſchließen ſucht, größtentheild werthlos vers
loren geht, wurbe doch ftellenweife im Inlande das Hektoliter für
5 Peſetas angeboten, ohne Abnehmer zu finden. Da nicht zu ers
warten ift, daß der Spanifhe Wein an anderer Stelle ein auch nur
annähernd fo aufnahmefähiges Abfatgebiet findet, daß es feinen jet
ganz ungemein großen Ueberfhuß aufnehmen Tönnte, wird es Auf-
gabe der Landmwirthe fein, die Beflellung an Wein wieber auf ihre
früheren Grenzen zurüdzuführen. Es ericheint dies um fo mehr ge-
boten, als das Land regelmäßig Weizen einführen muß, was bems
felben bei einem Ausfall der Weizenernte, wie im Jahre 1893, ganz
beſonders tbeuer zu ftehen kommt, da Bier wieber die niebrige Valuta
den dem Auslande in Gold zu zahlenden Preis erhöht. Die Weizen:
einfuhr nad) Spanien betrug:
Bertb:
im Sabre 100 kg. Beietas.
1888 ................... 2482 789 43 789 319
1889 ................... 1453 128 26 156 220
1890................... 1613 877 29 049 868
) 1.2 ) ................... 1551 023 81 020 478
1892 ................... 1 888 026 27 7160 520
alſo durchſchnittlich Ihe 1 686 667 81 665 268
im Sabre 1893 dagegen .. 4 161 749 83 034 987
mithin.................. 2 466 092 51 479 719
über den fünfjährigen Durchſchnitt. Dieſer Mehreinfuhr entſpricht,
wie hier bemerkt werden mag, eine Mehreinnahme in den Zoll⸗
erträgen von 19 Mill., die ſich auf das zweite Halbjahr des Finanz⸗
jahres 1892/98 und erſte Halbjahr 1898/94 vertheilt. Dieſe Mehr⸗
einnahme iſt aber der ſchlechten Weizenernte zuzuſchreiben und mithin
auch nur eine vorübergehende. Es iſt natürlich, daß durch Die ſchlechte
Weizenernte und bie unter bie Produktionskoften geſunkenen Wein⸗
preiſe, und Unverläuflichleit ber Weinernte, eine ſchwere Kriſis auch
für Die Spaniſche Landwirthſchaft entſtanden iſt, ber bereits viele
kleine Beſitzer unterlegen ſind; ihr Eigenthum iſt, da ſie die ſehr
hohen Abgaben nicht tragen konnten, dem Staate anbeimgefallen,
und ſo wird eine ſtarke Vermehrung der unbebaut gebliebenen Grund⸗
ſtücke feſtgeſtellt. Im Uebrigen iſt es unverlennbar, daß die Regierung
ſich bemüht, die Landwirthſchaft zu heben und ihr Hülfe angedeihen
zu laſſen; es gehören dahin die Gründung von landwirthſchaftlichen
Säulen und Wufterfarmen, Sreditanftalten und Lanbwirthichafts-
fammern. Auch ein Anbalten ber niedrigen Valuta des Landes
würde der Landwirthſchaft zu Gute kommen, da fie den Abfak nad
dem Auslande befördert und dem Auslande gegenüber wie ein Schutz⸗
zoll durch Erhöhung der in Gold zu zahlenden Auslandspreife wirkt.
Freilich vertheuerte fie auch der Induſtrie ihre Robftoffe, ſoweit fie
darauf angewiefen tft, biefelben vom Auslande zu Faufen, und wirkte
vom allgemeinen wirthſchaftlichen Standpunkte aus in höchſtem
Grade verberblid.
BDandel.
Sat ſonach die Berfchlechterung der Baluta und der hohe Zoll⸗
tarif der Landwirthſchaft und Induſtrie theilmeife genügt, fo Bat
456
anbererfeitö in bem Jahre 1893 der Handel in deſto flärkerer Weiſe
gelitten. &8 gilt dies nicht etwa nur von bem Außenhandel ober
gar dem Einfuhrhandel, auch der innere Handel des Landes ift ftark |
in Mitleidenſchaft gezogen worden. Es hat dies jeinen Grund, ab»
geiehen von der Wedfelwirkung, in der Außenhandel und Binnens
handel ftehen, bejonders darin, daß auch der innere Handel und
Verkehr Spaniens in Yolge der großen Zuridhaltung bes heimiſchen
Kapitals vielfach mit ausländiſchem Kapital gegründet ift, für welches
Madrid.
den ausländiſchen Intereſſenten die Zinſenzahlung in Gold garantirt | Ausfuhr:
if. Alle derartigen Unternehmungen find daher durch den hoben |
Rursverluft des größten Theiled ihrer Einnahmen verluftig gegangen.
General:Anßenhandel.
Die Entwidelung des General⸗Außenhandels in dem lekten
Sabre im Bergleih mit den vorhergehenden fünf Jahren zeigt
folgende Ueberſicht:
Generals Mehr der
vorbei | Einfuhr. | Musfußr. r
Einfuhr. | Ausfuhr.
1888... 116 085479 | 763 104 389 -— I aossı
1889... 866 311 424 | 896 855 826 — 30 544 402
1890... 941187 925 | 937 769883 | 4378042 —
1891... 11.018 770524 | 982 245 001 | 86 525 523 _
1892.....| 850530978| 759 503976 | 91027 002 —
1898... 684 824 976 | 626 631082 | 58193 944 —
Einfuhr und Ausfuhr Haben danach im Jahre 1898 ganz außer»
orbentli abgenommen, die Handelsbilanz ftellte fich Dagegen günſtiger
als An Vorjahre. Dem Betrage von rund 58 Mill. Peſetas, melde
Spanien an dad Auslard 1893 zu zahlen hatte, traten jedoch noch
die Zinſen für die anf 2,5 bis 3 Milliarden Franken berechneten
fremder Kapitalien hinzu, welde in Spanien Werthen angelegt
oder in inlaͤndiſchen Unternehmungen untesgebradt find; dieſelben
nehmen bei einem Durchſchnittskurſe von 120 Peſetas für 100 Franfen
etwa 150 Mil. Peſetas in Anſpruch, fo daß die Handelsbilanz
Spaniens für das Jahr 1893 auf ein Balfivum von rund 200 Mil.
Peſetas zu berechnen ift. Bon ganz beionderem Sinterefle tft aber die
Entwidelung des Geſammteigenhandels im Sabre 1898, weil es das
erfte normale Jahr ift, in welchem ber Handel volllommen unter der
Einwirkung bes neuen Zolltarifs und ber wiebrigen Baluta geftanden
bat, während im Jahre 1892 daſſelbe nur im zweiten Halbjahre” der
Fall war, weihen übrigen? nod die vor dem 1. Juli bewirkte
Ueberfülung aller Lager zu Gute kam. Es wirb auch daher im
Nachftebenden neben bem Jahre 1892 das Jahr 1891 zum Vergleich
herangezogen werben, weldes andererſeits das Ickte normale Ge
ſchaftsjahr unter dent Regime der alten Hanbelöverträge war. Was
die nachftehenden Ziffern felbft anbetrifft, fo jet noch vorausgeſchickt,
daß die offiziellen Ziffern bed Jahres 1898 noch nicht vollftändig
bekannt find, daß die biöher zur Veröffentlihung gelangten Daten
vielmehr unter Zugrundelegung ber für 1892 feftgefekten Werthe
aufgeftellt find. Immerhin bürften auch diefe ein einigermaßen
richtiges Bild geben.
Der Spantihe Befammteigenhandel ausſchließlich Edelmetall⸗
verkehr belief ſich:
Der Edelmetallverkehr ſtellte ſich in denſelben Jahren, wie folgt:
1891. 1892. 1898.
Einfubr: Peietas. Peſetas. Peſetas.
Gold in Barren und
gemüngt.......... 5 982 082 28 848 477 6 834 340
Silder in Barren und
gemüngt.......... 111419 731 283547681 19207461
zufammen... 117401818 623891008 26041801
Gold in Barren und
gemüngt.......... 672 880 4716 780 576 4%
Silber in Barren und
gemünzt.......... 20 801900 43944220 12702 654
wuiammen... 20874780 44421000 1327914
Der Rüdgang des Geſammteigenhandels, ausſchließlich des Ebel:
metallverkehrs, betrug alfo im Jahre 1893 im Bergleih mit dem
Sabre 1891 rund 265 Mil., von denen auf die Einfuhr 96 Mil.
und auf die Ausfuhr 169 Mil. entfielen. Gleichwohl tft Ausfuhr
wie Einfuhr keineswegs in allen Artikeln zurüdgegangen, dieſelben
baben in manden Artikeln vielmehr eine Bermehrung zu ver
zeichnen.
die Borjahre. Diefelbe hat
jugenommen:
egen
Waaren 1891
Ausfuhr.
Bei der Ausfuhr ergeben fih folgende Veränderungen gegen
MWaaren. um
Mid.
Peſetas.
Pefetas.
abgenommen:
gegen
1891
gegen
1892
um
Rill.
1891. 18%. 1893.
Peſetas. Peſetas.
Einfuhr ....... 754 431690 699382689 668 783 175
Ausfuhr....... 182 939 948 618601145 613351 888
zufammen... 1587371638 1317988 734 1272 135 068
Dlei .......... — 1 Schmiebeeifen in
Baummollens | Blöden....... 2,5 1
maaren. ...... ' 10,4 Kupfer in Abs
Dielelben üllen ........ 23 45
bedrult ...... | 82 | 6 [Muedilder..... 15 | 0%
Baummollene | Blei .......... 85 —
Strumpfwaaren 2 0,5 Ifloretfeide ..... 0,6 0,5
Zeinenwaoaren ..| 23 0,5 |Seidenwaaren . — 1
Rohe Wolle..... 7 5 IBapier ........ _ 2
MWollene Tucher. 3 2 5olz, verarbeitet.| 0,8 0,2
Rindvieh ...... _ 3,5 |(Roriftopfen..... 4 3
Rohe Felle..... 0,2 1 |Ror in Platteni 0,6 _
Scäuhleder..... 5) 1 Weinftein...... 1 _
Maſchinen ..... — 0,5 |Rindvieh ...... 3 —
Butter ........ 0,4 — Pferde ........ 0,6 _
gingelegte Fidel 1 1 1ISchmweine...... 0,6 —
.......... 03 0,5 —— 2,5 4
Mebrige Hütfen» Weizenmehl... 125 —
fe ....... 25 2 Mandeln ...... — 05
Trodene Gemüfel 0,6 05 Mofinen ....... 1 b
wiebeln ...... ‚2 8 ISafran........ 1,7 1
liven ........ ‚6 0,2 Wein ......... 195 | 325
Gartengemüfe ..| 0,8 0,5
Safelnüfle...... — 1,5
Apfelfinen ..... 4 0,5
Seile ai ... F 18
t te ‚
— ....... 16 10
obannisbrot . | — 0,5
onferven ..... 3 1
Chofolade...... | _ 0,5
Sn den übrigen Artifeln ift die Ausfuhr mit nur geringen
Unterfchieben diefelbe geblieben wie in ben Vorjahren. diernach if
eine Vermehrung der Ausfuhr nur in wenigen Inbuftrieartileln em
Madrid.
getreten, und wenn bie Lanbwirtbfchaft ihre Produkte im Jahre 1893
befier nad) dem Auslande abfegen Tonnte, jo bat, wie oben erwähnt,
hierzu die niedrige Valuta weientlich beigetragen. Im Mebrigen gebt
aus berfelben hervor, wie bebeutend der Rüdgang ber Ausfuhr, ins-
beſondere des Weines, gewefen ift. Die Gründe bes Rüdganges ber
Beinausfubr find bereits oben befprochen worden. Rad den einzelnen
Ländern ſtellte ſich die Ausfuhr des gewöhnlichen Rothweines, wie
folgt:
1000 hl 1000
Peſetas.
Dei. 9 909 8481247 738 661 644| 65 909
vo
britannienl 108155] 2703 99 8761| 1 788
Uebriged
Europa . 194 9065| 3508
Cuba und
Puerto Rico 613 667| 11.046
Amerika. 425 682 7661
Aſien und
Auftralien 98 32 610
zulammen 11 081 Slam 085 16 543 som 787
Es ift natürlih, daß angefihts der Vorgänge auf dem Fran-
zoͤſiſchen Markte in Spanien das Bebürfniß mehr und mehr ſich
geltend macht, andere Abfatquellen für den Weinreichthum bes
Landes zu ſuchen. Gleichwohl werben in biejer Hinfiht nur geringe
ernfte Anftrengungen gemacht. Verwöhnt dur das Verfahren ber
Franzöfiſchen Weinhändler, melde bisher das Land jelbit bereiſen
und die Ernten an Ort und Stelle auflaufen ließen, auch bie Fäfſer
zum Transport lieferten, bat der Spanier weder gelernt, feinen
Beinen ſelbſt Abfak zu fuchen, noch fi mit den Mitteln, denſelben
auf ben Markt zu bringen, zu verfehen. Wer baber von den außer»
ordentlih niedrigen Preifen des zum Verſchnitt befonders geeigneten
Spanischen Landweine? Ruten ziehen will, wird fi dem früberen
Verfahren der Franzöſiſchen Händler am beften anliegen.
Einfuhr.
Auch bei der Einfuhr iſt der Rüdgang nicht allgemein geweien,
e3 zeigten vielmehr die Werthe der folgenden Artilel nennenswerthe
Zunahmen gegen bie Vorjahre:
Zunahme
gegen 1891 gegen 1892
um Mi. um Mil.
Waaren Peſetas. Peſetas.
Kork ................ 1 2,5
Betroleum ............ — 2
Delſaut............... 2,5 2,5
Künftliher Dünger .... 1 2
Salpeterfaured Natron. . 1 —
Baumwollener Zwirn. 1,8 1,8
Rode Jute............ 3 3
Sanfgarn.....2..0.... — 1
Rohe Wolle, gefärbt und
ungefärbt........... 2,4 1,8
Seidenzwirn .......... 1 085
Seidenfpigen .......... 0,5 0,4
Stiche................ 1,3 1
Tapeten .............. 0,5 05
457
Zunahme
gegen 1891 gegen 1892
um Mill. um Mil
Waaren. Pefetas. Peſetas.
Faßdanben............ 3 —
Rindvieh ............. 0,4 15
| WE 1,3 1
Eiferne Schiffe ........ 7,4 9
Stodfilih ............. — 1
Weizen ............... 52 56
Weizenmehl ........... 1 0,7
Kakao ................ 3 —
Kaffee................ 3,4 1
Kautihufgewebe ....... 0,5 0,3
Gifenbahnidienen ...... 0,8 1
Roher Tabet.......... 24 —
Cigarren.............. 1 1,2
Gigarreiten............ 0,8 1
Die Hierbei hauptſächlich ind Gewicht fallende Weizeneinfuhr ift
bereit? oben unter Landwirthſchaft des Näheren beſprochen worden.
Um den Betrag der in vorftehender Tabelle aufgeführten Steige
rungen der Einfuhrwerthe vermehrt ſich auf ber anderen Seite ber
bei allen anderen Artikeln flattgehabte Rüdgang, welcher fi) dem⸗
nad) auf 188,5 Mil. gegen 1891 unb 132,8 Mill. gegen 1892 beläuft.
Die Artilel, welche davon in hervorragendſtem Maße betroffen
werben, find folgende:
Abnahme
gegen 1891 gegen 1892
um Mill. um Mill.
Maaren. Peſetas. Peſetas.
Kohle ........................... 4,1 6,7
Glas⸗ und Kryſtallwaaren ..... une 18 1,4
Gips⸗, Thons und Porzellanwaaren . 2,4 1,8
Schmiebeeifen in Blöden .......... 0,8 0,4
Desgl. in Röhren u. |. mw. .......... 11 0,3
Desgl. in nicht beſonders benannten
Waaren ....................... 29 2,8
Desgl.in Stangen, Reifen, Räbernu.|.m. 1,2 12
Desgl. in Schrauben u. Muttern u. |. w. 1 0,6
Desgl. in Drabt, Kabeln u. |. w. ... 0,7 0,6
Desgl. in großen Stüden.......... 11 0,6
Desgl. in feineren Stüden......... 2,6 08
Kupfer und Meifing in Nägeln u. ſ. w. 05 083
Desgl. in Röhren und großen Stüden 0,6 0,2
Kokosſsnußöl...................... 38 2,7
Vebrige vegetabilifhe Zette......... 8,9 0,2
Rohe Baumwolle ................ 9,6 10,6
Dichte baummollene Gewebe........ 6,1 8,2
Rober Hanf..................... 0,9 08
Garne aus Hanf, Jute u. |. mw. ..... 35 29
Gewebe aus Hanf, Jute u.|.w..... 1,6 0,9
Borften, Roßhaare u. ſ. w. ......... 0,5 0,2
Teppiche aus reiner Wolle ......... 12 0,6
Tuche aus reiner Wolle ............ 41 3,2
Desgl. gemiſcht mit Baummolle..... 1,8 0,6
Baummollene Strumpfwaaren ...... 8,8 2,1
Webrige Gewebe aus reiner Wolle... 4,8 2,2
Diefelden mit Baumwolle gemilht ... 3,4 25
Slatte Seidengewebe .............. 0,7 11
Diefelden gemifcht mit Baummolle .. 0,8 0,6
458
Abnahme
gegen 1891 gegen 1892
um Mill. um. MU.
Waaren. Peſetas. Peſetas.
Druckpapier...................... 1 05
Faßdauben...................... — 2,3
Holz in Brettern, Bohlen u. ſ. w. ... 54 2,1
Holz, Tiihlerwaaren, vorbereitet .... 3 24
Rohr u. ſ. w...................... 1,4 02
Thieriſche Fette................... 8,1 41
Dünger ......................... 18 0,5
Näh⸗, Stridmafhinen, Theile davon. 13,6 20
Güterwagen, Drehſcheiben, Lowrys u.f.m. 1,2 0,2
Getreide (außer Weizen und Hirſe). 8,3 11
Trockene Hülfenfrüchte ............. 1,4 1,5
Zucker.......................... 16,3 28,3
Kakao ........................... — 21
Spiritus..................... 19,3 5,3
Knöpfe aller Art.................. 0,9 0,7
Spielzeug ........................ 04 0,1
Die große Mehrzahl diefer Artikel find, wie erfihtlih, Produkte
ausländiſcher Induſtrien; die Gründe ihrer Mindereinfuhr find bekannt.
Madrid.
Bezeichnend ift es, daß trotz des Rüdganges ber Einfuhr von Baum:
wollenfabrilaten, welche zur naturgemäßen Folge eine im entfprechenden
Mafe verftärkte Produktion der inlänbiihen Baummolleninbuftrie
und damit boch einen Mehrbebarf an roher Baumwolle Hätte zur
Folge haben möäfjen, die Einfuhr ber Iekteren gleihwohl bedeutend
zurückgegangen iſt. Es iſt dies der beſte Beweis dafür, daß es eben
der inlaͤndiſchen Baumwolleninduſtrie noch nicht gelungen iſt, bie
ausländiigen Fabrikate gu erſetzen. Das Gleiche gilt auch für die
Wollen⸗ und Seibeninbuftrie, bei denen bie Einfuhr des Rohmaterials
zwar nicht abgenommen, aber doch entweder gar feine, wie bei roher
Seide, oder nur eine geringe nicht im Berhältniß zur Abnahme der
Einfuhr an fertigen Fabrikaten ſtehende Bermehrung erfahren hat.
Damit ſtimmen aud die Aeußerungen einichlägiger Hanbelsintereffenten
überein. Das Publitum verlangt nad) außlänbiihen Waaren und
nimmt troß niebrigerer Preiſe die inländifhhen Erſatzartikel nicht an.
Bereits jett bat die Erfahrung beftätiet, daß in Mobeartileln ber
höchſte Schutzzoll der inländiſchen Inbuftrie nichts nükt, ſondern ſich
nur als eine den Handel ſchädigende Belaſtung des Publikums
ergiebt.
Die auffallende Abnahme der Zuckereinfuhr trifft ausſchließlich
die Spaniſchen überſeeiſchen Provinzen Cuba und Puerto Rico. In
ben legten fünf Jahren ſtellte ſich die Zuckereinfuhr, wie folgt:
Einfuhr aus:
dem Außlande. ...................... 106
53 883
Die verftärkte Einfuhr im Jahre 1892 fällt in die Zeit vor dem
1. Juli deflelben Jahres, an welchem Tage eine Erhöhung des Zolles
auf Zuder von 17,60 auf 838,50 eintrat; die ehr geringe Zufuhr im
Jahre 18983 erklärt fich theil durch den aus dem Sabre 1892 noch
vorhanden geweienen Borrath, theils aus der in Folge des hohen
Zolles eingetretenen Bermehrung der inlänbifhen Produktion. Denn
wenn auch gleichzeitig mit der Erhöhung des Zolles eine inländiſche
Fabrikatſteuer von 20 Peletas für 100 kg zur Einführung gelangte,
jo entſpricht dieſe Belaftung doch um fo weniger dem neuen Zollſatze,
als erftere durch Paufhalzablungen ſeitens der Yuderfabrilanten
aufgebracht wird, welche dabei mit Leichtigkeit durch Mehrfabrilation
18%.
— — — — — en — — — — — —— — — — —
1000 1000
- | Rejetag, | Tonnen. | Peſetas.
851 730 1679
126678 | qogıs |145777 | hon zagsı [12288 | 24455 |Jıssıs
eine Milderung erzielen. Es eziftiren In Spanien 27 Buderfabriten,
davon 2 in der Provinz Almeria, 5 in der Provinz Malaga und
20 in ber Provinz Granada. Die Produktion berfelben wird auf
etwa 35000 Tonnen geſchätzt, wovon 25000 Tonnen aus Rüben
und 10000 Tonnen aus Buderrohr gewonnen werden. Der Ge
fammtlonfum des Landes dürfte fih auf 90000 Tonnen belaufen.
Schiffahrt.
Den Rüdgang des Außenhandels bat die Schifffahrt unmittelbar
zu füblen, und daß dabei die Spaniſche Schifffahrt nicht minder wie
die ausländifche in Witleidenfchaft gezogen wurde, zeigt nachftehende
Ueberſicht.
Eingang.
Knast | <onmen.
Mit Laft: |
— 1700 | 5214200| 2220145
Seoetiäile (fember ni... | 1788 | 872500) 396100
zufammen —
In Ballaſt:
Damphaiſe fembe.... nn.
Sehehqhift (Gran Be
zufammen
insgefemmt.....
Abgeladen Reg.s Abgelaben | Reg.s | eladen
Tonnen. ame Tonnen. an Anzahl, Tonnen. —58*
17 342 1100| 8818 379
1892. 1898.
4749 | 4029908| 768683 5194 | 4679083 | 1114852
3898 | 2941 026 | 2 163 562 5975 | 4901970 | 4 531 324
1 513 125 919| 107076 1304 124545 | 100917
274490 | 299108 935 204 523| 226.540
18408 | 9910 1ı1| —
| um —
si | TH —
588 6 —
438 Bu —
— 2791 | 1540 077
| 16 199 ua 5 973.633
Madrid. — Bort of Spain.
459
1891. 189. 1898.
Ausgang nat Keg.- Cingenom» An * Gingenoms Anzahl. Steg. Eingenom-
nzahl. . |mene Ladung ahl. mene Ladung Anz mene Ladung
Tonnen. Tonnen. ĩ h Tonnen. Tonnen. Tonnen. Tonnen.
Mit Laſt: | |
Dampfiigge [ Spanilde ...... 5116 | 4520322 | 1272955 | 4798 | 4554088 | 1143613 | 5258 | 4754083| 1162980
fremde......... 71604 | 5604985| 6358094 | 7104 | 53808101 6 185 641 6 188 | 5092480 | 4 769 089
Segelſchiffe Spanifche nn 1405 | 169444| 149549 | 1268 | 181799] 101068 | 1265 | 126662| 103285
anne 1109 | 239345) 272245 861 190 734 | 230 098 873 | 186 712| 208 782
— 14081 10857431] — 18684 101887 | —
In Ballaf: |
Dampffgiffe /Spaniſche . ... 126 | 865407 — 7868 656693711 — 0 | BE —
a | | ee = | =
panifde ...... — 659 2 — —
Segelſchiſfe fremder... | 1 — 521 | 124 es _ 470 | 1960| —
zufammen...| 2935 | 10391 | — 2400 | 1188097 | — 2.606 | 12510| —
indgefammt..... 18 169 | 11 607 887 | 8 052 843 | 16 451 | 11 396 028 Ä 1660420 | 16089 | 11414067 | 6 244.086
Um bie während des Jahres 1893 eingetretene Entwidelung bes
Güteraustaufches zwiſchen Spanien und Deutihland kennen zu lernen,
genügt es nicht, nur die Spaniſchen ftatiftifchen Angaben anzunehmen,
da biejelben zu ungenau und unvollftändig find. Zum Beweis deſſen
bedarf es nux darauf hinzuweiſen, daß eine ganz geringe Erzausfuhr
nad) Deutfchland in benfelben verzeichnet ift, da die ganze über
Rotterdam geleitete für Weftfalen beftimmte Berihiffung der Bilbainer
Erze als Ausfuhr nach den Niederlanden angeführt wird.
Um daher das Bild einigermaßen richtig zu geftalten, find im
Nachſtehenden jo weit wie möglich die befannt gewordenen Angaben
ber Deutſchen Statiftit denjenigen Spanifchen Urfprungs zur Seite
geftellt worden.
Die Eins und Ausfuhr von Deutihland nad) Spanien und
umgelehrt Bat beiragen:
1891. 1892. 1893.
Peſetas. Peſetas. Peſetas.
Spaniſche Statiſtik.
Einfuhr........... .... 42527584 22815233 20298698
Ausfuhr ........... .... 10155928 11411503 14069581
zufammen.. 62 688462 854226 736 84 368 279
Deutſche Statiftil
Einfuhr. .......... .. 2. 10823750 506975600 42842 500
Ausfuhr ............... 48696 000 50928700 46 145 000
zufammen... 114419 750 101626200 88487 600
So ſehr dieſe Angaben außeinanbergeben, jo beftätigen doch beibe
bie Thatfache des Rückganges des Deutſch⸗Spaniſchen Handelävertehrs
im Vergleich mit bem Jahre 1891 und zwar einzig und allein auf
Koften der Deutſchen Einfuhr na Spanien, eine natürliche Folge
bes während des betreffenden Zeitraumes für die Hanbeläbeziehungen
maßgebend geweſenen modus vivendi, welcher die Deutſche Einfuhr
dem hoben Spanifgen Rinimaltarif von 1891 unterwarf und ber
Spaniſchen Ausfuhr nah Deutfchland die Bergünftigung bed Kon»
ventionaltarifß gewährte.
Spantihe Ausfuhr nah Deutihland.
Die Ausfuhr Spaniens nah Deutfhland Hat fi im Als
gemeinen auf dieſelben Wanren erfirrt wie in früheren Jahren.
Deutſches Handels Archiv 1894. IL.
Die nad der Spaniſchen Statiftif eingetretene Zunahme fol befonbers
in der Erz⸗ und Metallausfuhr eingetreten fein, während bei erfterer
bie Deutſche Einfußrftatiftit gerade den Rüdgang gegenüber 1892
zeigte. Bei der ſchon erwähnten gerade auf dieſem Gebiete ſich
zeigenden Ungenauigfeit ber Spaniihen Angaben erübrigt jebe weitere
Erörterung. Folgende Vorgänge treten dagegen als bemerkenswerth
aus der Ausfuhrftatiftit hervor;
Der vollkommene Fortfall einer Ausfuhr von Roggen nad
Deutihland, melde 1891,92 ſpontan in Folge des bejonberen Bes
darfs deſſelben eingetreten nar, und ferner die bedeutende und ftetige
Zunahme der Baums(Dliven-)Delaudfuhr nad Deutihland, melde
ſich aus nachſtehender Ueberſicht ergiebt:
Spaniſche
Etatiftif ...| 78270 72 790 1441 682 428 967 |1 767 226 1 696 637
Deutiche
all ...1169 000 1128 750 1829 400 231 250 2 160 90011 612 500
Es ift dies offenbar ebenfo wie Wein und Südfrüchte einer der
Artikel, in welden Spanien mit Grfolg mit Jtalien auf bem
Deutihen Markte wetteifern kann, zumal Spanien jelbft nod bass
felbe nach Stalien ausführt, während Deutichland bisher feinen Bes
darf im Werthe von rund 5 Mil. Markt Bauptfählih aus Italien
bezog (1892 für 8,7 Mil.)
Port of Spain (Trinidad).
Sanbeiskerict für da8 Jahr 1893.')
Der Geſammthandel der Inſel Trinidad im Jahre 1893 giebt
zu Teiner beſonderen Bemerkung Beranlaffung. Er bewegte fi ohne
Abänderung in geregelter Weile; ebenfo find die Geſammtziffern ber
Werte ohne bejonderen Unterfhieb gegen bie vorhergehenden Zabre.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. S. 420.
62
460
Port of Spain. — Britiſch⸗Oſtindien.
Dertebhrsüberfihten.
Einfuhrnad Port of Spain auß Deutfhland im Jahre 1898.
Bollpflihtige Werth: Bollfreie Werth:
Maaren. Bd. Sterl. Waaren. Pfd. Sterl.
Brot................. 40 Bucher............... 404
Butter ............... 65 Irdene und Glaswaaren 2348
Schuhe und Stiefel... 5489 Früchte, friih......... 12
Cement .............. 3085 Eiſenwaaren .......... 101
Käſen................. 10 Rohleder ......... .... 21
Getreide.............. 86 Maidinen........ PERF 66
Irdene und Glatwaaren 2508 Fleiſch ............... 8
Möbel ............... 790 Drogen .............. 445
Eiſen⸗ und Stahlwaaren 1926 Stärke .............. 47
Lederwaaren .......... 12 Gemuſe .............. 135
Zündhölzer ........... 186 Nährmittel ........... 328
Sciekwaflen.......... 246 DWanufalturwaaren .... 216
Bier in Flafden ...... 5653 zuſammen einfchL. der nicht
Briketts .............. 400 beſonders aufgeführten
Reis................. 141 Artikel............. 4150
Seife ................ 18
Thee................. 320 BolllagersWaaren.
Cognak .............. 131 Kohle und Briketts .... 530
Genever .............. 140 Irdene und Glaswaaren 168
Brennfpiritus......... 5 Eiſen⸗ und Stahlmaaren 25
Andere Spirituofen.... 848 Leberwaaren.......... 10
Holz ................. 1390 Schießwaffen.......... 30
Cigarren und Cigarretten 115 Zündhölzer ........... 16
Tertilmaaren.......... 7872 Dele................. 18
Muſſirende Weine .... 42 Spirituoſen ........... 45
Deine, andere, in Flaſchen 92 Terxtilwaaren..... .... 3 820
Desgl. in Fäflern ..... 12
zufammen einſchl. nicht
beſonders aufgeführter
Artikel ............. 83 821
zuſammen einſchl. ber nicht
bejonder8 aufgeführten
Artikel ............. 4699
überhaupt... 42570
Ausfuhr von Port of Spain nad Deutſchland
im Sabre 1893.
Werth:
Pfd. Sterl.
Asphalt, gekocht ....... 8 246
Desgl., vob........... 2212
Angoſtura⸗Bitters ..... 6 854
Kokosnüſſe ............ 123
Kakao................ 773
Werth:
Pfd. Sterl.
Kaffee ............... 40
Rum ................ 207
zuſammen einſchl. der
minder wichtigen Artikel 18472
Ferner wurden von fremden, in Port of Spain eingeführten
Waaren nach Deutſchland verſchifft:
Werth:
Pfd. Sterl.
Kaflee . ............. 1474
Mehl ................ 65
Rohe Häute........... 1990
Hölzer ............... 20
Pflanzen ............. 24
Seife ................ 2
Verſchiedene Spirituoſen 10
Barrengold ........... 63
Thee ................ 17
Gewebe und Manufaltur⸗
waaren ........ .. 310
zuſammen einſchl. der
minder wichtigen Artikel 5809
Hierzu:
Entrepotwaaren.
Verſchiedene Waaren... 9
überhaupt... 24290
Britiſch⸗Oſftindien.
Reisausfuhr von Bangkok und Saigon.
Die Reisausfuhr von Bangkok und Saigon in ben letzten zehn
Jahren betrug:
Ausfuhr von Ausfuhr von
Bangftot, Saigon,
nur gejhälter und gejchälter u. weißer
weißer b. i. polirber Heiß
Reis. und Paddy.
Sacher Pikuls. Pikuls.
1884........... 4 688 361 8 630 639
1885........... 3648 311 7662 912
1886........... 3 683 851 1973 928
IS887........... 6 662 620 7894 767
I888........... 7 561 650 8 505 630
1889. .....00... 5 040 000 4 797 114
1890........... 7 969 081 8712121
1891........... 8 548 464 6 645 206
1892........... 8 885 844 9 365 6%9
1893........... 10 458 174 11 000 928
Die Zahlen ergeben, daß fich die Reigausfuhr Bangkoks in dem
letzten Sahrzehnt mehr als verdoppelt hat, während bie von Saigon
in derjelben Zeit faum um 30 pPCt. geftiegen ift.
Unter den Zahlen für Bangkok find Paddy und Bruchreis nicht
mit einbegriffen. Die Ausfuhr davon beträgt nur 2 p&t. des Haupt:
artilels; immerhin macht das für da8 Jahr 1893 rund 200 000 Pikuls
aus. In den Zahlen für Saigon ift dagegen die Ausfuhr von
Paddy mit enthalten, und fte ift gerade fo groß mie die von geſchältem
und weißem Reis zufammengenommen.
Beim Paddy entfallen durhfchnittli 25 p&t. des Gewichts auf
die Hülfen; daraus folgt, daß die Ausfuhr Bangkoks an Körnern die
Saigons im Jahre 1893 um etwa eine Million Pikuls übertroffen hat.
Das Berbältnig beider Pläße Hinfichtlih der ' Paddy⸗ und
Körneraudfuhr tritt auch darin zu Tage, daß in Bangkok 25 Dampf:
ſchälmühlen in Betrieb find, in Saigon dagegen nur adt.
Es ift bemerkenswerth, daB an dem Reisſtransport von Gaigon
die Deutihe Schifffahrt an erfter Stelle betheiligt if. Im Jahre
1893 liefen dafelbft ein 550 Dampfſchiffe. Hiervon waren 243 unter
Deutſcher und 158 unter Britiſcher Flagge. Franzöſiſche Dampfidiffe
wurben 30 gezählt, abgejehen von denen ber Messageries maritimes,
die Neisladung nit nehmen Tönnen.
In Bangkok liefen im Jahre 1893 381 Britiſche und 107 Deutſche
Dampfſchiffe ein. Die Britiſchen wurden zum größeren Theil, die
Deutſchen faſt ausnahmslos mit Reis beladen. Die Zahl der unter
anderen Flaggen eingelaufenen Dampfſchiffe kann nicht genau
angegeben werben; fie wird aber mit 6O nicht zu niedrig geſchätzt ſein
Das Lieberwiegen der Britifhen Flagge in Bangkok und der
Deutſchen in Saigon erklärt ſich dadurch, daß von brei Britifchen Dampf:
ſchifffahrtsgeſellſchaften regelmäßige Berbindungen zwiſchen Bangkol,
Singapore, Hongkong und Swatau unterhalten werben, während in
Saigon ſolche Verbindungen mit Afiatifchen Plägen, die Heine Linie
ber Compagnie nationale ausgenommen, gänzlich fehlen. Hinſichtlich
der Dampfichiffe aber, die Kracht nehmen, wo fie fie finden, iſt bie
Deutfhe Flagge in Dftafien ftärker vertreten als die Britiſche.
Auf den erwähnten von Bangkok ausgehenden Britifchen Linien
fuhren bisher 19 Schiſſe. In Folge der großen Ausfuhr bes
Borjahres wird ihre Zahl jet auf 21 gebracht werben. Das wird
für bie Deutihe Schifffahrt in Banglog eine Abnahme von 30 Dampf:
ſchiffen pro Jahr bedeuten.
Chriſtchurch.
Chriſtchurch (Neuſeeland).
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
1893.
Herkunftsländer. Pfd. Sterl.
Großbritannien ................ 607 979
Neuſuüdwales ................... 114 111
Bictoria........................ 160 298
Süudauſtralien ................. 846
Tasmaniem ........... ......... 8 286
Queensland..................... 18 566
Nauritius .................. 1196
Bereinigte Staaten von Amerika... 61 861
China.......................... 6183
Sihlinfeln ............- neuen 1822
Japan ......................... 644
Indien........................ 64 408
zuſammen einſchl. der Einfuhr von
anderen Laͤndern ........ 1069 202
1893.
Beſtimmungsländer. Pfd. Sterl.
Großbritannien. ..............0.- 1 657 691
Neuſuüdwales................. 108 555
Bictoria....................... 17679
Sudauſtralien................... 3622
Deftauftralien...........-... .... 1377
Tasmanien ..................... 7 627
Duenslanb........ ............. 10 789
Kapkolonie.... ................. —
Brafilien.......... ... 2 660
zufammen einſchl. der Ausfuhr nach
anderen Ländern .............. 1 834 267
Die Haupifägliäften Ausfuhrartikel waren:
Sabre endend am 80. Juni
461
&infupr®
Sabr endend am 830. Juni
1892. 1891. 1890. 1889. 1888.
Did. Sterl. Pfd. Sterl. Pf. Stel. Pf. Sterl. Pfd. Sterl.
126 199 805 891 125 967 699 071 821 302
106 755 68 743 112 615 67 888 66 521
144 228 167 026 102 478 101 601 238 012
1 736 4 333 8 320 864 803
5423 5153 11556 ° 6105 6 393
2796 14 945 580 4912 6310
22 770 383 930 41 116 41 663 44 681
66 036 57 950 64 437 81 261 67 689
8 992 13 211 17 584 35 082 44 399
985 923 1088 657 —
790 880 1891 1443 —
57 829 97 411 84 593 82 067 63 485
1169973 120719 1180641 1145274 1371937
Ausfuhr?)
Jahr endend am 30. Juni
1892. 1891. 18%. 1889. 1888.
TH. Stel. Pfd. Stel. Pfd. Stel. Pfd. Stel Bf. Stel.
1707512 1680194 1740670 1792136 1496678
114 772 129 980 211 931 256-212 112 780
24 072 23 747 66 408 96 068 82 171
6 095 1588 8099 — 2876
7398 7 92 4776 1446
13 760 16 694 10611 15 959 10 574
8858 24 989 29 305 32 242 24 742
— 2 157 8 710 — —
2 780 4219 4726 7156 2941
1904 771 1928490 2094827 2216580 1693477
Die hauptſächlichſten Waaren, die von Deutſchland 1893 eins
geführt wurden, waren Galanteriewaaren, Möbel, muſikaliſche Ins
62*
1893. 1892. 1891. firumente, Zündhölzchen, Grad: und Kleefamen, ſowie Genever. Die
Bed. Sterl. Pfb. Gterl. Pd. Sterl. | folgende Berfehrsüberficht ftelt niet den gefammten Handel zwifchen
Neufeelänbifcher Flachs. 17 267 26 715 47578 Deutichland und Chriſtchurch (Lyttelton) dar, da die Mehrzahl der
Weizen ............ 241200 BOB%6 886 201 Einfuhrwaaren aus Deutſchland über London kommen und deshalb
Hafer ............... 89 579 65 192 45 785 in ber Weberficht als Engliihe Waaren erfcheinen.
Malz ............... 16 641 18 201 23 331 Die hauptſächlichſten Artitel der Einfuhr aus Deutihland im
Braßfaat ............ 88 075 29 2237 2b 223 Sabre 1893 waren:
Bohnen und Erbfen... 14438 15 508 17110 Werth: Beth:
Kartoffeln. ......... .. 20786 81268 A0288 Pd. Sterl. Pb. Sterl.
Wolle .............. 8083831 796699 826 266 MWeinfteinfäure ...... 117 Beben .............. 317
Talg ............,... 55 873 47 382 33 348 Kleider. ...-........ 374 Nähmaflhinen........ 833
Schaffelle............ 38 488 344826 81001 Sagbgewehre........ 178 Andere Mafhinen ... . 367
Raninhenfelle ........ 16165 15 836 888 Stiefel............. 102 Bünbbölzer ......... 629
Leder .............. 89873 8392 28505 Phantaſieartikel ..... HE Nägel... neuen... 260
Speck und Schinken... 867 17187 23241 Hausgeräth ......... 499 Artikel für Photos
Gefrorenes Fleiih..... 852670 820287 811984 Senfterglaß......... 201 graphie .......... 111
Butter .............. 19 328 15 087 9 377 Glaswaaren ........ 113 Drudpapter......... 265
Steinkohle ......... .. 10878 26 269 18 197 Kurzwanten.......-. 108 Gemälde ........... 171
— — Strumpfwaaren..... 204 Gras: und Kleefaat.. 2608
1) Vergl. Hand. Arch. 1884 IL &. 678. Muſilaliſche Inſtru⸗ Genever........... 405
V Ausſchl. des Goldes und Baargeldes. mente........ .... 4861 2 Schreibmaterial ..... 102
462
Die Bankfalliment? in Auftralien und die Suſpenfion ber
„New Zealand Loan and Mercantile Agency Company Limiten” haben
eine Gejhäftsftile und eine Knappheit des Geldmarktes verurjadt.
Man ift im Anlegen feines Geldes jehr vorfihtig und im Ausgeben
befielben ſehr ſparſam.
Nomworoiftist.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die Ueberſichten über die Waareneinfuhr vom Auslande geben
binfichtlih der Herkunft der Waaren kein richtiges Bild, da die
Anſchreibungen faſt ausihließlih nad den Ausgangshäfen der ein-
laufenden Schiffe bewirkt werben. Dies gilt auch insbefondere in
Bezug auf die Einfuhr Deutſcher Waaren, welche zum großen Theil
über Großbritannien und Belgien nad) Noworoſſiisk gelangen und
dann in den Einfuhrüberſichten als Engliſche und Belgiihe Waaren
erſcheinen.
Die auffallend ſtarke Einfuhr ausländiſcher Cemente iſt rein
zufällig, da die Noworoſſiisker Cementfabrik zwecks Ausführung
übernommener Lieferungen fich zeitweilig zum Ankauf fremder
Erzeugnifie genöthigt ſah. Die Fabrik bat dur Neuanlagen ihre
Leiftungsfähigteit auf Dad Doppelte (500 000 Faß jährlich) gefteigert
und ift nunmebr für abjehbare Zeit im Stande, allen Unforberungen
zu genügen.
Die Betheiligung Deutſchlands am Ausfuhrhandel läßt fi
gleichfalls ſchwer beurtbeilen, da von den ſchwimmend verkauften,
nad Gibraltar und Malte für Drder abreifirten Ladungen ein großer
Theil für Deutihland beftimmt ift, und ebenſo die nad Rotterdam
verladenen Mengen zum Theil rheinaufwärts nad) Deutichland meiter
befördert werben.
Neben dem Getreide ift ald Ausfuhrartikel allein Leinfaat von
hervorragender Bedeutung. Das Geſchäft darin wird ſicher noch
zunehmen, befonderd ba ſeitens vieler Landwirthe in Folge ber
ſchlechten Kornpreife Leinfaat in größerem Maße zur Ausfaat
gelangt ift.
Die vorübergehend durch Futtermangel im Auslande veranlaßte
Heuausfuhr hat Keinen nennenämwertfen Umfang angenommen. Die
örtlichen Transportſchwierigkeiten, Mangel an braudbaren Breffen
und der am Ort felbft ziemlich hohe, jahrelang fonftante Preis waren
für das Geſchüft nicht gilnftig.
Auh in Zinkblende Hat fih das Geſchüft mit dem Auslande
Bisher nicht in dem Mafje entiwidelt, wie erwartet wurde; es fheint
aber darin Beflerung einzutreten.
Maarenvertebhr im Jahre 1893.
Einfuhr aus nichtrufſiſchen Häfen.
1000 kg
Citronen und andere Sübfrühte ........... 136
Cement................................. 30 620
Ziegel, feuerfeſte, und Dachpfannen......... 2190
Eifen .................................. '419
Eifens und Stahlwaaren.................. 310
Maſchinen .............................. 671
Muhlſteine .......................... 63
zufammen 34 409
1) Wegen bes Borfahres |. Yanb. Ard). 18% IL. ©. 147.
Chrifihurd. — Noworoſſtigt. — Trinibad de Cuba.
Einfuhr aus Ruſſiſchen Häfen.
1000 kg 1000 kg
Salz................. 2700 Eiſen und Wafdinen.... 1350
Bauholz ............... 8900 Mehl u. |. w........... 700
Steinloble............- 600 Baumwolle ...........-. 1500
Vetroleum ............. 1150 zujammen einfchl. nicht bei.
Ziegel und Dacdpfannen. 1100
Ausfuhr nad nichtruſſiſchen Häfen.
aufgeführter Waaren.. 41000
1000 kg 1000 kg
Weizen............... 203 104 Anis ....... ........ 7
Hartweizen ........... 67622 Mehl ................ 202
Roggen .............. 20066 Heu .P................ 10%
Gerfte ............... 425626 Wolle ................ 32
Safer ................ 13256 Borlten ............ 4
Maid ................ 2923 Tabak... ........-.... 399
Leinſaat.............. 62906 Zinkblende............ 1114
Rübfaat.............. 1066 Faßdauben aus Buchens
Delluhen. ............ 1033 holz.............. .. 1%0
RNaps .... ........... 675 zulammen... 408 046
Ausfuhr nach Ruſſiſchen Häfen.
1000 kg 1000 kg
Cement .............. 24500 Roggen .............. 3850
Mehl und Sraupen.... 13800 Gerſte................ 105%
Brennboß ............ 9500 Hafer ................ 625
Bauholz .............. 1950 Fiſche ................ 275
Naphtharüdftände...... 1100 auf. einſchl. nicht befonders
Weizen.............. 4100 aufgeführter Iiaaren. 73500
Trinidad de Cuba.
Schiffs⸗ und Waarenbewegung im Jahre 1893.)
Im Jahre 1893 find angelommen 17 Schiffe von 8991 Reg.
Tonnen, und zwar:
Amerilantie..... 18 von 6498 Steg.«Konmen
Deutihe......... 1 „ 1806 n
Britifhe.......... 2 „ 728 n
Ro ide ...... 1 „ 459
gegen 18 Schiffe von 4382 Reg.⸗Tonnen im Sabre 1892.
Eingeführt wurden an Borb biefer Schiffe: Bon Europa
(Hamburg) durch 1 Schiff Bebensmittel, von Amerikaniſchen Häfen
duch 3 Schiffe Stemlohlen und Küpereieffelten, durch 6 Schiffe
Maſchinen⸗ und Etienbahnmmiertalien, bie übrigen 7 Schiffe kamen
in Ballaft an.
Den Hafen verliefen mit Labung 11 Schiffe, in Ballaft
6 Schiffe.
Die Ladung Beftand bauptfählih in Zuder und Melafie.
Es wurden ausgeführt nad:
Butler. Melaſſe.
Faͤfſer. Säcke. Fäaſſer
den Vereinigten Staaten von Amerika 1080 40975 1.666
Dagegen im Sabre 1892... ........ 1097 41688 72
1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Ardh..1898 EL &. 230.
* 463
Seychellen.
Ausländifcher Waarenverkehr in den Jahren 1891 und 1892.
Cinfuhr.
Lebende Thiere, Nah
—— Betränke Rohſtoffe. Fabrilade. Münzen und Ebel, Zuſammen.
und Rarkotita. metalle.
Einfuhr von — — — — — — — — — — — —
1891. | 1899. | 1891. | 1892. | 1891. | 1892. | 1891. | 1892. | 1891. | 1892.
Nupien))
Aden ER 9 133 | 11 460 —_ | — 3782 | 4135 | 30000 | 83 000 ons! 98 595
Auſtralien. .................. 15 812 12 107 — — 806 2498 1000 2000 | 17618 16606
Großbritannien .............. 7 004 7341 830 | 59604 Iı 70611 | 56654 — — 78445 | 123 899
Frankreich ................ 115 634 1770 | 69906 | 70828 — 800 | 231912 | 108 347
Bombay ................... — 883 — 1102 — — — 18 586
BoOndicherg on eneeeeeeeneenn- _ _ 14611 — — 1540
Nadagaacat 2988 — 18 35 683 2.064 125
Mauritiuß ................. 1586 1051 | 21769 | 23877 — 268697 | 194 419
Providence⸗Inſeln ............ 5 — 1 137 — — 8 33 —
Reunion (Bourbon) .......... 1838 62 2 1556 | 2912 — 243 | 4752
zuſammen einfchl. ber „ginfube
von anderen Brbieten ...... 831 812
62 944 | 169 702 | 100 | 81 683 | 85 800 | 647 602 | 667.520
256 786 | 118405
Die hauptfählicäften Artikel der Einfuhr waren: Rothwein, Alkali, Kaffee, Reis, Rum, Rohrzuder, meblhaltige Stofie, Steinkohle,
Kurzwaaren, Baummollenwaaren, Schuhe und Stiefel, Eiſenwaaren, Lampen, Metallwaaren und Meſſerſchmiedewaaren, Zündhölzer, Schreib»
materialien u. |. w.
Ausfuhr.
Lebende Thiere, Nah⸗ l⸗
sungaftoffe, Getränte Robftoffe. Fabrikate. Münzen und Ede Zuſammen.
und Narkotika. metalle.
Ausfuhr nach — — — — — — —— — — — —
1891. 1892. 1891. 1892. 1891. 1892. 1891. 1892. 1891. 1892,
Rupien)
III
China ...................... — —
Diego⸗Suarez ... ........... — 2 180 1 920
Srosheitannien .. ... . .......... 15650 | 13190 | 169857 | 208 667 2500 | 24097 I 173937 | 246 637
Frankreich een 88630 | 40981 | 201274 | 188084 3465 | 11700 | 247969 | 244 462
Madagascar. ................. 135 — 7410 2 502 — 7545
Rauritius........ .... 10 021 308 509 | 208 186 6 000 1854 | 340 506 | 289 661
NOMS BE .................... — — — 2100 — — 2 100
Pondidery .................. — — — 7210 8.027 7210 8 027
Reunion (Bourbon) .......... 1861 | 15967 6 188 — 280 | 18145 | 18860
zufammen einſchl. der Ausfuhr
nach anderen Gebieten...... 67070 | 718117 | 721721 | 19175 | 119 566 | 816 396 Ä 938 965
Die hauptfählihften Ausfuhrartilel waren: Kakao, Kokosnüfſe, Schilbpatt, Rabfpeichen, Kokosnußbl, Vanille und Seife.
.— —
1) Bu pari.
464
Allgemeines,
Verkehr Deutiher Schiffe in fremden Häfen während
des Jahres 1893.
Eingang. Ausgang.
Darunter Darunter
Reg. mit Anzahl mit
Tonnen. | Ladung. Scifie. Ladung.
Schiffe. Schiffe.
Häfen.
Europa | |
Cartagena............ 6 4381 2 6 4
Finländiſche Häfen:
Biörneborg ........ 151) 6 781 6 151) 13
Brabeftad.......... 12) 627 — )| —
rederikehamn ...... —5) — — — —
amlakarleby ...... er — — 4 —
Hangö ............ 29 9477 23 295 19
Helſingfors ......... 5636)| 20715 44 636) 28
Sakobflad .......... 5)| 2589 2 57) 3
Kotla ............. 673)| 29635 33 678) 67
Kriftineftad......... 49 % 2 49) 4
Rıkolaiftad (Waſa) 6 529 16 2019) 8
TR 120) 6280 56 | 1220) 10
Wiborg*) .......... 442)| 19490 23 4418) 42
Gibraltar ...........-. 15213)| 2522511 182 al 127
uelva .............. 3914)) 28482 7 3914 39
Noworoffiist ......... 5 4419 2 5 4
Wien.
RoetusSamarinda ..... 4 2988 — 4 4
Saigon .............. 214 | 213464 96 | 211 210
Amerifa.
Baita-PBiura.......... 11 |15) 14 768 10 11 10
Bort de Paix (Haiti)...| 24 38 498 23 24 19
Bort of Spain (Trinidad)| 12 5 953 6 1216) 10
und gingen 40 nichtdeutihe Schiffe nach Deutichen Häfen. — 2) Außer-
dem famen 7 nicdhtdeutfhe Schiffe von Deutfhen Häfen und gingen
3 nichtdeutſche Schiffe nah Deutihen Häfen. — 3) Es kamen 9 nıchts
deutiche Schiffe von Deutſchen Häfen und gingen 4 nichtdeutfche Schiffe
nah Deutihen Häfen. — 4) Es kamen 14 nichtdeutihe Schiffe von
Deutihen Häfen und gingen 10 nichtdeutſche Schiffe nach Deutichen
Häfen. — 5) Außerdem kamen 65 nichtbeutiche Schiffe von Deutidyen
Häfen und gingen 28 nidtdeutihe Schiffe nah Deutihen Häfen. —
6) Außerdem kamen 73 nichtdeutihe Schiffe von Deutſchen Häfen und
aingen 44 nidtdeutihe Schiffe nach Deutfchen Häfen. — 7) Außerdem
famen 17 nichtdeutſche Schiffe von Deutihen Häfen und gingen 13
nichtdeutſche Schiffe nach Deutichen Häfen. — 8) Außerdem kamen
43 nichtdeutſche Schiffe von Deutſchen Häfen und gingen 57 nicht⸗
deutſche Schiffe nad) Deutichen Häfen. — 9) Außerdem kamen 8 nicht:
deutihe Schiffe von Deutſchen Häfen und gingen 10 nichtdeutſche
Schiffe nah Deutihen Häfen. — 10) Außerdem kamen 30 nihtdeutiche
Schiffe von Deutichen Häfen und gingen 17 nichtdeutiche Schiffe nach
Deutſchen Häfen. — 11) Außerdem kamen 29 nichtdeutſche Schiffe von
Deutihen Häfen und gingen 14 nidtdeutihe Schiffe nad) Deutichen
Häfen. — 12) Außerdem famen 87 nichtdeutfhe Schiffe von Deutjchen
Häfen und gingen 15 nichtdeutihe Schiffe nach Deutihen Häfen. —
18) Außerdem kamen 4 nichtdeutihe Schiffe von Deutichen Häfen und
gingen 172 nichtdeutſche Schiffe nach Deutſchen Häfen. — 14) Außerdem
gingen 36 nichtbeutiche Schiffe nach Deutichen Häfen. — 15) Schiffs⸗
laften. — 16) Außerdem gingen 4 nichtdeutfche Schiffe nach Deutſchen
Häfen. — *) Die Angaben ftimmen mit denen im Wiborger Handels»
bericht für 1893 nicht überein.
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von ©.
1) Außerdem kamen 46 nichtdeutſche Schiffe von Deutſchen Häfen |
Algemeined. — Fiume.
Eingang. Ausgang.
Häfen. Anzabt geg.VDodnpter Iniahl Dar iter
— Tonnen. Ladung. Saff. Ladung.
Schiffe. Schiffe.
Auſtralien und |
Bolynefien. |
Spttelton...........-- 2 1 sei _ 8 3
Fiume.
Ausfuhr von Mehl.
Im Monat Mai 1894 betrug die Mehlausfuhr über Fiume
63 281 Doppelcentner.
Hiervon gingen
nad: Doppelcentner.
London ......................... 10 172
Liverpool ....................... 17 654
Glasgow........................ 7 828
Hull ........................... 2415
Leith........................... 3942
Pernambuco.................... 4 200
Bahia .......................... 4370
anderen Süuüdamerikaniſchen Häfen... 1420
In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1894 belief ſich die
Ausfuhr auf 803483 Doppelcniner, woran Großbritannien mit
70 pet. beiheiligt war.
Auf den Monat Zuni kommen, nad ben periodiſchen Be:
Öffentlihungen des Fiumer Blattes „Bilancia”, welches feine Sn:
formationen von ber Seebebörde (goveruo maritimo) entnimmt,
| 66 605 Doppelcentner, fo daß ſich für das erfte Halbjahr 1894 die
‚ Ausfuhr auf insgeſammt 370 093 Doppelcentner ftellt.
Die Geſammt⸗Mehlausfuhr im Sabre 1893 zur See über Fiume
| bezifferte fich auf 905 304 Doppelcentner, wovon inbefien für Ausfuhr
nach inländifhen Häfen 137957 Doppelcentner abzuziehen find, jo
daß für das Ausland 767 255 Doppelcentner übrig bleiben.
In den letzten neun Jahren geftaltete fich bie Mehlausfuhr über
Fiume, wie folgt:
Es wurben ausgeführt:
Doppelcentner. Doppelcentner.
1885 .......... 966 049 1890 .......... 1 038 487
1886 .......... 825 702 1891.......... 811 390
IBST........... 986 068 1892 .......... 680 742
1888 .......... "1319 459 1893 .......... 167 255
1889 .......... 1 313 961
Für die nächſte Zukunft begt man die Vermuthung, daß die
Mehlausfuhr fi in gleicher Höhe wie bisher halten bürfte.
S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68 — 70.
Dandelsberichte
465
Oktober.
über das In- und Nuslanod.
Dentſches Hawdels-Archiv, Bweiter Eheil.
ur rn —- no mann nn u an un
Berichte über das Ausland.
Allgemeines,
Berpadung von Ausfuhrwaaren.)
Ueber die Berpadung und Verſendung von Husfuhtwaaren
entnehmen wir den für Juni 1894 veröffentlichten Consular Beports
(vol. XLV Rr. 166), was folgt:
Aden.
Die Waaren werden mittelſt Leichterſchiffen gelandet, Waaren⸗
hauſer und Schuppen zum Schuß der Waaren find an den Werften
vorhanden. Nah dem Innern des Landes werben bie Manten
lediglich durch Kameele transportirt, nachdem bie eingeführten Kolli
zuvor in Aden geöffnet und entiprehend umgepadt worden find.
Algemeine Regeln über Größe und Gewicht der nad dem Innern
m veriendenden Kolli laſſen ſich nicht geben, die Berpadung richtet
NG nad der Entfernung bes Beftanmungsortes, ber Beſchaffenheit
der Rameele ıı |. w. Ebenſo kann eine Heflimmte Megel über bie
Art der Verpadung nicht gegeben werben. Die Waaren müffen bie
im Allgemeinen für Ausfuhrmaaren vorgeföriebene Verpackung
haben, die Kolli ſollten nicht von ungewöhnlicher Größe fein und,
wenn möglich, nit über 400 bis 500 Pfund wiegen. Eine waflers
bite Berpadung ift nicht erforderlich
Rio Grande do Sul.
Gewiſſe Wanren, wie Mehl, Salz, Steinkohle und Harz, können
nad Zollentrichtung an ben Werften gelöſcht werben, ber größere
heil der Einfuhrwanren wird Dagegen mittelft Leichter an den Zolls
haus⸗Kai gebracht. Für die Lagerung bez Güter find verichiedene
geräumige Waarenhäuſer vorhanden, in benen bie Waaren beftimmte
Zeit lagern Lünnen, auch fonk giebt es in ber Stadt felbft Lager-
räume, manches größere Importhaus bat deren eigene. Nach dem
Innern des Landes gelangen die Warren auf ber Eifenbahn und
af Schiffen, wenn ber Waſſerweg Bortheile bietet, dagegen nach ben
von den Gifenbahnfiationen abgelegenen Drien auf Ochſenkarren.
Padpferde und Träger werben nicht verwendet. Da ber größere
Theil der eingeführten Wanren, beſonders Schnittwaaren, unmittelbar
nach ihrer Ankunft in Rio Grande ausgepackt und bem Bedarf ent-
Ipregenb in Heinere Koli umgepadt wird, fo ift eine beftimmte
Driginalverpackung für die verſchiedenen Transportarten nicht er⸗
forderlich.
Die Zölle find für ganz Braſilien dieſelben, die Provinzialtarife
haben Feine Gültigleit mehr. Die Zölle werben nad dem Netto⸗
gewicht entrichtet, d. h. bie Außere Umhüllung unterliegt keinem Boll,
wohl aber werben Papier, Kartons, Bitchfen u, ſ. w. mit ven Waaren
mitvergollt. Brannimein, Wein und Malggetränke zahlen Zoll nad
Maß, Branntwein auch nach dem Gehalt.
1) Vergl. Hand. Asch. 1884 IL S, 109 und 360.
Deutſches Hanbel-Nrchiv. 1894. IL
Die Verpackung It verfäjteben je nad der Wet der Ausfuhr⸗
artikel. Beſondere waflerbichte Emballagen find in ber Regel nidt
erforderlich, da vorausgefegt werben muß, daß die Berpadung der⸗
artig ift, daß fie gegen Näfle und Dampf ſchuttt. Im Einzelnen ift
bezüglich der Verpackung von Ausfuhrwaaren Folgendes zu bes
merten:
Kommen Shnittwaaren in Ballen zur Verſendung, fo müſſen
dieſe mit Deltuch bebedt fein, ebenfo bei der Verſendung in Kiften,
feine Waaren follten auch durch Blecheinfäte geſchügt werben. Tuche
und Kaſtmir follten in Badtud-Emballage (tillot wrappers) verpadt
fein, andere Stüdgüter in Papier, ordentlich verfänürt, Segeltuch
und „tuck* in Ballen, ebenfalls feft verſchnürt.
Moterialmanren und Flüſſigkeiten. Thee in feineren
Sorten Tollte in imitirte Japaniſche Büchfen om !/s, 1, 3 unb
6 Pfund und alsdann in fefte Kiften, geringere Sorten in Papiers
padete von 1/a, Ye und 1 Pfund, ober loſe In Kiften verpackt werben,
Natronbiskuits in Büchfen von 6 Pfund, „fancy biscuits“ in Buchſen
von 1 ober 2 Pfund, Sarbinen in Büchſen von 350 und 880 g,
Bier im ganzen und halben Flaſchen in Kiften mit 4 Dutzend ganzen
ober 6 Dutend halben Flafchen, Portugiefiſcher und Spanifcher Wein in
halben, Viertel», Fünftel» und ZehntelsBipen. Elaret follte in Yäffern,
genannt „bordelaises*, ausgeführt werben, gelangt Elaret in Flaſchen
zur Verfenbung, fo find in jede Kifte 12 ganze oder 24 halbe gut
verlapfelte und etifettirte Flajchen zu verpaden. Die Franzoſen legen
feften Draht um die Kiften mit feinen Weinen und verftegeln fie.
Eifens und andere Metallmaaren. Schmiedeeiſerne
Nägel find in Fäffern, Drahtnägel m Kiften zu verfenden, verpackt
in Papierpadete von 1 kg, Hohlglas und Kochgeſchirr in Badfäfiern.
Feine Meſſerſchmiedewaare tft in Papier zu wickeln umb in SKiften
mit Blecheinſatz zu verfchiden, trodene Farben in Fäßchen von Hol
oder Eifen, zubereitete in Büchſen oder Faden von 1 bis 28 Pfund.
Dalparaifo.
Die Warren werben von ben Schiffern haupkfähli mittelft
Leichter gelandet, Häufig auch birelt an den Werften. Uugefähr
brei Viertel aller Waaren kommen in bie Zollnieberlage, nur foldhe
vom bejonderer Größe ober Schwere, wie Dampfkefſel, Maſchinen u. ſ. w.,
gelangen nicht borthin, aber auch dieſe nehmen felten, wenn iiberhaupt
je, Schaden dadurch, daß fie den Unbilben des Wetterö ausgeſetzt find,
da fie bald von ben Empfängern weiter geſandt werben ober in Privat⸗
Lagerhaͤuſern Aufnahme finden. Nach dem Innern bes Landes werben
bie Waaren mit ber Eifenbahn befördert, wo fie allerbings rauher
Behandlung audgefekt find, doch nicht fo, daß dies eine beſondere
Berpadungsart erheiſchte.
Zu den Kiften für die Ausfuhrwaaren jollte fefteres Holz, wie
z. B. buchenes, birkenes, eichenes® und ſolches von ber Nußlkiefer
(yellow pine), verwendet werben, und bie Kiſten ſollten gut mit Latten
Beilagen jein. Wenn bie Wanren nicht zu ſchwer find und bies
63
466
felben der Bruttoverzollung unterliegen, fo folten fie in Kiften von
leichterem Holz (efcheneß, pappelnes und ſolches vom ber Weißkiefer)
verpadt, und die Kiften gut mit Eifenbänbern verfeben fein.
Beſondere Sorgfalt follte auf die Berpadung zerbrechlicher
Warren verwendet werden, da bie Behandlung ber Kolli in Bals
paraiſo jehr nadhläffig if. Die Kiften, in denen Maſchinen zur Ber
jendung gelangen, ſollten flärter fein, als fie gewöhnlich verwendet
werden, und an ben Enden mit ſtarken Latten geichügt werben. Die
Kiften find häufig jo mangelhaft, daß das Wafler einer zufällig
überfehlagenden Welle bineindringt, und die Waaren roſten. Die
blanken heile find oft nicht genug gefchmiert und daher nicht ges
börig ‚gegen Noft geihügt. Baummollene Waaren, wie Scheetings,
Schtrtings, Flanell u. ſ. w., find zunähft in braune? Bapier, ſodann
in Preſenmings ober waflerbihhtes Deltuh und aladann in Ballen
von Sadleinwand zu verpaden, die Ballen find feft zu prefien und
mit Eifenbänbern zu verfehen. Büchſenkonſerven müſſen in fefle, aber
leichte Kitten verpadt fein, da fie nad) dem Bruttogewicht verzollt
werben.
Spönen.
Der Hafen von Sydney ift überall tief, die Waaren werben
mittelft Krähnen gelöſcht, geräumige Werften und Waarenhäufer
find vorhanden, fo daß bie Waaren den Unbilden ded Wetters nicht
auögefegt zu werben brauden. Bon Sydney werben die Waaren
mit Dampfihiffen an ber Küfte ober flußwärts, jomwie mit ber Eifen-
bahn meiter transportirt. Sowohl an ben Dampfiiffds wie auf
ben Eiſenbahnſtationen ift für bie Unterbringung u. |. w. ber Waaren
gut geforgt. Bon diefen Stationen werben die Warren weiter nad)
bem Innern auf großen von Dehſen gezogenen Wagen verienbet, bei
Transporten nad) Heineren Drien bedient man ſich aud) der Kameele.
Des Handel nad bem Innern des Landes liegt in ben Händen von
Zwiſchenhaͤndlern, nicht in denen ber Importeure, erfiere forgen
daher auch für eine geeignete Berpadung ber nad dem Innern gu
transportirenden Waaren.
Ueber bie Berpadung unb Verſendung der nad Sydney bes
ftimmten Waaren ift noch Folgendes zu bemerken:
Bon einem dortigen Eiſen⸗ und Wetallmaarengeichäft wirb
empfohlen, den Waarenienbungen ftet3 Verzeichniſſe mit Angabe ber
Preile und des Rabatts beizufügen, auch follten einige Muſier,
Ipegiell Reupeiten, koſtenlos angeichlofien fein, auf biefe Weife könnten
fie am billigften auf dem dortigen Markt eingeführt werben. Das
neben haben behufs vollftändiger Information befondere Muſter⸗
fendungen mit der Poſt zu erfolgen.
Bezüglich der Berpadung von Materialwaaren werben folgende
Rathſchläge ertbeilt:
Mehlhaltige u. ſ. w. Nahrungsmittel find in Heine Packete zu paden,
je Heiner, befto befier, fo daß der Detailpreis den Berhältnifien ber
Arbeiterklafſe angepaft werben kann. Fleiſchkonſerven find gewöhnlich
in 2» PfundsBüchfen zu paden, Fiſche find nur in 1⸗Pfund⸗Büchſen
verfäuflih. Früchte und Gemuſe follten nur in Büdjfen von 21/3 Pfund
verienbet werben, getrocknete Aprikoſen und Pfirfihe in Packeten von
25 Pfund, getrodnete Aepfel in ſolchen von 50 Pfund, anbere ge
trodnete Früchte in ähnliden Verpadungen. Alle diefe Waaren find
in hölzerne Kiften zu paden, deren Bruttogewidt 75 Pfund nicht
überſchreitet.
Bender⸗Buſhir (Perſien).
Die Waaren werden mittelſt Leichterſchiffen gelandet. Tiefgehende
Schiffe ankern auf der Außenrhede, etwa 7 Meilen vom Hafen ent⸗
fernt, Schiffe von geringerem Tiefgang als 18 Fuß kommen auf die
Innenrhede, die etwa 3 Meilen näher Tiegt.
En - \
Augemeines. — Saigon.
Das Zollamt hat nur wenige Wanrenhäufer, in welchen werth⸗
volle Güter vor Ihrer Abnahme untergebracht werben, bie Mehrzahl
der Waaren lagert offen und ift dem Wetter ausgeſegt, jo daß es im
Interefſe der Empfänger liegt, bie Zollgebühren möglichft bald zu
entrichten und bie Waaren in die eigenen Waarenhäufer zu bringen.
Nach dem Innern bed Landes gelangen bie Waaren auf Maul:
Ihieren und Packeſeln und in beftimmten Zeiten aud) auf Kameelen.
Die Behandlung, der die Waaren auf ſolchem Transport unters
worfen find, ift eine raube, auch fallen fie leicht zur Erbe. Bei zer-
brechlichen Waaren werden mit ben Maulthiertreibern bejondere
Abmachungen unter Bewilligungen höherer Frachtraten getroffen.
Die Kolli, feien e8 Ballen ober Kiften, follten eine laͤngliche Geſtalt
haben, und wenn fie mit Maulthieren transportirt werben follen,
dürfen fie nit mehr als 175 bis 200 Pfund wiegen, Yäfler,
Tonnen u. |. mw. follten kein höheres Gewicht als 112 Pfund Haben.
Wenn Schnittwaaren in Ballen verfendet werben, fo follten fie in
ungebleitem Schirting und Segeltuch verpadt und die Ballen mit
Eifenbändern verfehen fein. Alle derartigen Waaren, bie von Wan:
hefter kommen, finb auf biefe Weiſe verpadt. Bet ungebleiten
Waaren kann die Berpadung in Schkting unterbleiben. Fäſſer,
Tonnen, Säcke follten mit billigem waſſerdichten Etoff überzogen
fein, allerdings wird dies nur in ber Regenzeit vom 15. November
bis 15. April nothwendig fein. Kiſten mit Blecheinfag Tönnen einen
ſolchen Ueberzug enibehren.
Saigon.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Wie in allen Ländern der Silberwährung, fo Bat auf in
Cochinchina das Geihäft im Allgemeinen jehr durch die Entwerthung
bes Silbers zu leiden gehabt.
Einfupr.
Verſchiedene größere Chinefiihe Händler, bie im Glauben an
eine Veflerung des Kurſes Woaren auf Lieferung, zahlbar in Fran
zöfiiher ober Englifher Währung, Tontrabirt Batten, mußten ihre
Zahlungen einftellm, woburd bie Europätichen Firmen in mehr oder
weniger ftarfe Mitleivenfhaft gezogen wurben. Nur fehr Iangiam
tonnten die Werte in Cochinchina in Einklang mit ben hößeren
Einftandspreifen gebracht werben, und ganz gelang bie auch nur
bei den Artikeln, die zu einem abjoluten Bedürfniß der eins
heimischen Benöflerung geworben find, während Luxusartikel auf
heute noch vernadläffigt find. Die Einfuhr der Iekteren Kategorie
wird wohl für die Folge ziemlich beeinträchtigt werben.
Englifde Baummollentücher, fomohl roh wie gebleicht, nehmen,
feit ihnen bei direkter Einfuhr ber Minimaftarif gewährt wird, wieder
btefelbe dominirende Stellung wie früher ein.
Auf anderen Gebieten, namentlih auf dem der Eiſeninduſtrie,
ift aber nichtfranzöſiſche Konkurrenz ganz ausgeſchlofſen.
Bon Deutihen Erzeugniffen bürften nur noch gewiſſe Sorten
von Klein » Eifenwaaren, Bhantafies, Blechartikel, Dofen, Lampen,
ſowie Antlinfarben u. |. w. in Grage tommen, und auch dieſe nur in
beſcheidenem Mafe.
Gegen Enbe des Jahres ift ein Dekret in Kraft getreten, nach
welchem zum Schutze des Europätihen Handels aud Afiaten ver
pflichtet find, wenn fie in der Kolonie Handel treiben wollen, die
Theilbaber ihres Geſchäfts zur Anzeige zu bringen, unb ebenfo den
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1893 IL ©. 823.
Saigon.
Kamen, unter weldem fie Yandel tieiben wollen; auch werben für
die Buchführung, die indeſſen in Afiatiiden Sprachen zuläffig ift,
Bücher vorgeihrieben, die vom Franzöſiſchen Gericht parafirt fein
mifien. Diefe Mafregel verurfachte große Unzufriebenheit, beſonders
unter den Chinefiihen Händlern, die zum Theil ihre Verkaufslokale
ſchloſſen, auch verſchiedene Monate hindurch feine Waaren mehr von
China Tommen lichen.
Ausfuhr.
Reis. Die Ausfuhr von Paddy⸗, Kargo-Reid und weißem Reis
betrug im Berichtsjahre 11001 000 Biluls!) gegen
9366 000 Pikuls im Jahre 1892,
6 645 000 w ” ” 1891,
871200 5 nm 189,
47870 „ m 1889.
Diefe Ausfuhrziffer iſt bis jeht nicht erreicht worben. Abgeſehen
von dem guten Ernteausfall in beinahe allen Diftritten, ift ber
Grund der höheren Ziffer vornehmlich auch in einer Erweiterung ber
Reistulturen zu fuchen. Dabei ift noch zu bemerken, daß in obiger
Ausfuhrziffer Bruchreis und Reisſsmehl nit einbegriffen find, während
diefelben in den Angaben anberer Länder einbegriffen find; Die Aus⸗
fuhr dieſer Probufte belief fi auf etwa 641000 Pikuls.
Der Durdiänittöpreis war niedriger ala in den beiben Bors
jahren. Gr betrug für Kargoreis mit einem Pabbugebalte von
20 pGt., einfhl. Säde und Ausfuhrzoll Brutto:
Bro Pilul. Bro Engl. Er.
Dollars. Schill. Bee.
1,80 4 Alla
gegen im Sabre 1892...... 2,06 b 56
„nn 1M...... 2 5 1
nn 1890...... 1,82 5 9
"nn 1889.....- 1,% 6 9
Die Ausfuhr nad Europa wurbe durch den Rüdgang bed Kurſes
laum erleichtert. Denn der Markt nahm beinahe immer dieſen
Rüdgang vorweg, fo daß mit Ende bed Jahres fi der Preis für
die oben erwähnte Sorte nur no auf 8 Schill. 9 Pence pro Eng»
lichen Gentner fob. ftellte, ein wohl bis jet nie dageweſener Preis.
China hat au im Berichtsjahre nicht den früheren Antheil an
der Ausfuhr erreicht, wenngleich es immer noch ben hauptſaächlichſten
Einfluß auf den Markt in Cochinchina ausübt.
Singapur Hat auch im legten Jahre ziemliche Mengen gelauft
in Folge guter Nachfrage für Java, das indefien auch direkt als
ftarfer Käufer auftrat.
Dagegen hat die Außfuhr nad ben Philippinen in biefem Jahre
aufs Neue abgenommen.
Die Ausfuhr nah Europa war geringer ala im Vorjahre, und
bie Hälfte der Ausfuhr dorthin ging nach Frankreich, woraus ers
ſichtlich if, daß fih die Übrigen Europäiſchen Staaten, welde beim
Reishandel in Betracht kommen, nämlich Deutichland, Großbritannien,
die Niederlande, nur mäßig baran betbeiligten. Dies tft, abgelſehen
davon, daß noch ſtarke Vorräthe in Europa vom Vorjahre vorhanden
waren, aud dem Umſtande zuzuſchreiben, daß bie Europäiſchen
Miller, die Sranzöfifhen ausgenommen, andere Provenienzen bevor»
zugten, namentlich Rangunreid, da das Saigonkorn in den lehten
Jahren in Dualität etwas abgefallen war. Auf Beranlaffung ber
Sanbelsfammer in Saigon werden zwar feit zwei Jahren erneute
Berfuhe mit Berbeflerung bed Korns gemacht, indem ben Eins
geborenen umfonft Saat von Rangunzeis zur Berfügung geftellt
1) 1 Pital — 60,7 kg.
467
wich; bis dadurch aber eine weientliche Beflerung erzielt wird, bürfte
noch einige Zeit bingehen, namentlih aud, ba die große Gleich⸗
gültigleit der Eingeborenen einer rafchen Berbefierung bed Korn im
Wege fteht.
Die Ausfuhr vertkeilte fih nach den einzelnen Ländern, wie
olgt:
folgt 1893, 1892. 1891.
Pikuls. Pikuls. Bitulz.
China ............... 6 147 000 3 860 000 4.042 000
Frankreich ......... 1060 000
Uebriged Curopa 1000000 5 27000 506000
Singapur............ 1267 000 1 655 000 718 000
Java ............ 145 000 66 000 25 000
Bhilippinen ......0... 523 000 852 000 1 252 000
Annam........... ... 2108000 — 8 000
Japan .............. 72 000 — 68 000
Rio de Janeiro....... 55 000 — —
Numea .............. 14 000 9.000 19 000
Bourbon............. 10 000 27.000 17.000
Rad) den einzelnen Sorten ftellte fie fich, wie folgt:
1898. 1892. 1891.
Piluls. Pikuls. Pituls.
Pabdy....... 2916000 1690000 1880 000
Rargoreiä .... 5882000 6150000 3605 000
Weißer Neis.. 2708000 1526000 1660 000
Die gefteigerte Zunahme ber Ausfuhr von weißem Reid ift
namentlich der Ausfuhr nah Frankreich, Java, Singapur und ben
Philippinen zuzuſchreiben, während Paddy wie früßer nur nad
Hongkong zus Verſchiffung kam.
Wie ſchon erwähnt, find in biefen Ziffern etwa 641000 Piluls
Bruchreis und Reismehl nicht mit inbegriffen. Hiervon ging weißer
wie Kargo » Bruchreid in der Hauptiache nach Frankreich, während
Reismehl zum größten Theil nah China feinen Weg nahın.
Die Ausfihten für die neue Ernte waren zu Ende des Jahres
febr gute, wurben aber dann durch Ueberſchwemmungen in einigen
Gegenden und zu große Trodenheit in anderen etwas beeinträchtigt,
fo daß wohl kaum mehr als eine gute Mitielernte von etwa
8500 000 Pikuls zu erwarten fieht Mit dem 1. Januar 189% trat
ber etwas erhöhte Ausfuhrzoll auf Paddy in Kraft, nämlich:
0,17 Dollars pro 100 kg brutto für Frankreich,
0,26 " " nad) anderen Ländern,
0,20%/10 n „u den Philippinen,
nachdem im Rolonialrath ein "erhöhter Ausfuhrzoll auf Paddy von
0,30 Dollar pro 100 kg, ber zum Schuge ber Reißmühlen von ber
Handelskammer proponist wurde, aufs Neue verworfen worden war.
Geſalzene Fiſche. Wie im Borjahre dürfte die Ausfuhr
etwa 800.000 Pituls betragen, und zwar richtete fie ſich hauptſauͤchlich
nad Hongkong, in zweiter Linie nad) Singapur.
Fiſchfett kam kaum in nennenswertber Menge zum Verſand.
Auch von Fiſchblaſe ift keine nennenswerthe Ausfuhr zu vers
geichnen; man vermuthet, daß der Artikel feinen Weg von Kams
bodſcha nah Siam nimmt.
Seeſalz. Die Ausfuhr von Saigon und der Annamitiſchen
Küfte wird auf eima 200 000 Pikuls geſchätzt, wobei nur Singapur
und Hongkong in Frage kommen.
Baummolle. Die Ausfuhr bat auch wieder im Berichtsjahre
zugenommen, unb etwa 66 000 Pikuls wurben nad China und Japan
verfandt. Der Durchſchnittspreis ift etwa 6,60 Dollars, einſchl.
0,66 Dollar pro Pikul Ausfuhrzoll.
u | ”
63*
-468
Seidenabfälke Die Rahfınge war das ganze Jahr Über gut,
aber dad Angebot nur ſchwach. Exft zu Ende des Jahres lich Die
- Nachfrage von Europa etwas nad. Die Breife bewegten fich zwiſchen
57 und 61 Dollars pro Pitul.
Schwarzer Pfeffer. Wie im VBorjahre ging das ganze Ernte⸗
erträgniß nach Frankreich, im Ganzen etwa 25000 Pikuls; für ges
reinigte Waare wurden durchſchnittlich etwa 23 Dollars pro Pikul
erzielt, ein Preis, der nur angelegt werden konnte, weil der Artikel
in Frankreich den halben Einfuhrzoll bezahlt; aus dieſem Grunde iſt
auch eine Ausfuhr nach anderen Ländern ausgeſchlofſen.
Kopra. Die Produktion war auch im Berichtsjahre nicht bes
deutend, da namentlich in der erften Hälfte des Jahres die Eins
geborenen an der Delprobultion mehr verdienten. Ausgeführt wurben
etwa 30000 Pikuls zu einem Durchſchnittspreiſe von 5,50 Dollars
pro Bilul. Hauptabnehmer waren Marjeille und Singapur.
Gummi⸗Gutt. Kleine Mengen fanden wie fonft ihren Weg
nad London zum Durchſchnittspreiſe von etwa 75 Dollars pro Pikul.
Kuh⸗, Büffels und Hirfhhäute. Im Ganzen kamen etwa
9000 Pikuls zur Verladung, wohl zum größten Theile nad Groß⸗
britannien, obgleich. bei der Ausfuhr auch Frankreich, Singapur und
China betheiligt find. Die Nachfrage mar dad ganze Jahr über gut.
Büffel» und Birfähbörner. Etwa 2000 Piluls kamen zum
Berfand. Die Preife waren niedriger als im Borjahre, in Folge
des fehlechten Marktes in Europa. Büffelhörner wurben durch⸗
ſchnittlich mit 22,50 Dollars bezahlt und fanden um größten Theil
in Frankreich Abſatz.
Außer ben -angeführten Maaren find noch Bohnen und Betel⸗
nüffe als Ausfuhrertilel gu nennen, die bauptjächtih nah China
und Singapur gehen, wogegen Schweinefeit jet auch in Frankreich
Beachtung zu finden ſcheint.
' Indnftrie.
Die Reismühlen haben auch im Bericjtsfahre mit wenigen Aus⸗
nahmen gute Refultate erzielt; zwei neue Mühlen find wieder im
Bau begriffen.
Die Reisdeſtillirung, die mit Ende bes Jahres freigegeben wurde,
ſcheint noch nicht recht zu projperiren, theilweife wahrſcheinlich wegen
Unzulänglichteit der dabei beiheiligten Kapitalien.
Rurfe.
Mährend in der erften Hälfte des Jahres die Kurſe wenig be⸗
deutenden Schwankungen unterworfen waren, trat gegen Ende Junt,
als die Vereinigten Staaten "von Amerika mit ihren Silberkäufen
aufbörten, Die große Silberentwerthung ein, und ber Kurs fiel von
etwa 8,45 plötlih auf 8 Franken und war Ende Dezember nur noch
2,85 Franken. Die Durchſchnittskurſe der Banken für Verkauf und
"Ankauf ver letzten 10 Jahre find folgende:
Bari. London.
Bant 30 Tage Bant 4 Monate
Sicht. Sicht. Sicht. Sicht.
Franken. Schill. Pce. Schill. Pee.
1893 826 3,85 2 7 2 8
1892 859 8,67 2 10% 2 111
1891 .. 405 4,15 8 2lß 8 31/8
1890 .. 424 434 8 4% 3 65%
1889 8,91 8,99 3 11/g 8 2lle
1888 8,84 3893 8 L/g 3 11/4.
1887 .. 898 4,06 B 1% B Du
1886 .. 407 417 8 DB 3 BB
1885 .. ABB 4,42 3 Gl B 6le
1884 .. 461 472. 3 TR 8 Bf
. Salgon.
. Siehe.
Trok der großen Reisernte und bes dadurch hervorgerufenen
größeren Bedarfs an Schiffsrkumen Biellen fi die Frachtraten das
ganze Jahr hindurch ziemlich niedrig. Erſt gegen Enbe bes Jahres,
als Schiffe in der Kohlenfahrt von Japan Beſchüftigung fanden,
beflerten fi die Raten etwas. Lettere ſchwankten im ber Richtung
nad Hongkong von 6 bis 151/g Cents, nad Singapur von 6 bis
15 Cents, nad) Java von 17 bis 22 Cents, nad) ben Philippinen
von 17 bis 25 Cents.
Der Hafen von Saigon wurde Im Jahre 1893 yon folgenden
Fahrzeugen befugt:
Dampfigiffe.
Nana. Schiffe. Reg.-Tonnen.
Franzoſiſche i) ......... un. 137 219468
Deutſche .................. 213 212064
Britiſche .................. 168 193003
Norwegiſche................ 15 17242
Niederländiihe....... ...... 15 16 567
Sapanifhe ................ 3 5531
Defterreichifepstingarifche . von 3 6287
Spaniſche ................. 7 4215
Italieniſche. ............... 4 1564
Segelſchiffe.
Britiſche .................. 9 14319
Franzbſiſche ............... 5 4611
Amerikaniſche (Ver. Staaten). 3 3693
Italieniſche................ 228
Deutſches ................. 1 1400
Die Deutihe Flagge nimmt alfo, wenn man bie Franzöfiicen
Poſtdampfer als jubventiontrte Linie außer Berechnung läßt, ſowohl
der Schiffs ala der Tonnenzahl nad den erfien Rang ein.
Die Danıpfer der Compagnie Nationale de Navigation be
fuchen jest Saigon regelmäßig jeden Monat, was dem Handel mit
Frankreich ſehr zu ftatten kam, da ſie eine weſentlich mäßigere
Frachtrate in Anſatz bringen als die Dampfer der Compagnie des
Messageries Maritimes.
Die Ausbaggerung der fogenannten Korallenbank im Saigon
fluffe ift gegen Erwarten auch im Berichtsjahre noch nicht zur Boll
endung gelommen, da man auf unvorhergefehene Schwierigkeiten
geftoßen zu fein Tcheint.
Sm Laufe ded Jahres wurden alle mit Petroleum belabenen
Schiffe von den Hafenabgaben befreit, ferner alle Schiffe regelmäßiger
Linien, und als folde jollen alle Schiffe angefehen werben, meld:
den Hafen alle 3 Monate mindeftend einmal befuchen; letztere Map
regel dürfte aber wohl Bald wieder aufgehoben werben, da durd den
Wortlaut des Ausführungsbeichluffes Scähtffe von ‚den Abgaben be
freit werden, für melde dies eigentlich nit in Ausſficht ‚ger
nommen war.
Um zu verhindern, dab die Schiffe zu weit von ber Stadt ent
fernt anlegen, ließ bie Regierung im Laufe des Jahres eine Anzahl
Bojen legen längs des rechten Flußufers, wobei die Schiffe an ben
Bojen und an Land zugleich feſtgemacht werben; für fpäter find für
diefe Anterpläge Kleine Anlegeftellen in Ausſicht genommen.
1) Darunter 107 Boftpampfer der Messageries Maritimes.
Geusived. - huelva.
Gonaives (Haiti).
Handelsbericht für das Jahr 1893.9)
Wis das Jahr 189, fo iR auch das Jahr 1893 in geſchäftlicher
Beziehung Fein günftiges geweſen.
Der Werth der eingeführten Waaren beirug 639 890 Gourdes
d'Haiti ober ungefähr 2400 000 Mark.
Die Einfuhrartilel find im Weſentlichen die gleichen geblieben.
Die Probultenausfuhr bat fi ebenfalls wenig verändert.
Audgeführt wurben im Sabre 1893:
57464 Säde Kaffee zu etwa 150 Pfund,
775 Ballen Baummolle zu 300 big 400 Pfund,
17591400 Pfund Blauholz,
202 Stüd Dehſenhäute,
163 Säde Baunmolleniamen.
Der Wechſelkurs zwiihen dem Haitianifhen Gelbe (Gourbes
d’Yniti) und dem Amerikaniſchen Golbbollar ſchwankte zwiſchen 10
und 17 pCt. zu Gunſten des Ickteren; ber mittlere Kurd darf auf
14 pO4. angenonmen werden.
Schifffahrt. Während bes Jahres 1893 Tiefen 70 Dampfſchiffe
und 19 Segelſchiffe mit Ladung für Haitt ein und 51 PDampficifie
fowie 34 Segelſchiffe gingen mit Haitianiſchen GErzeugniflen von
Gonaives aus.
Bon den Dampfſchiffen gehörten 33 der Hamburg⸗Amerikaniſchen
Padetfaprt- Altiengefellihaft an, dieſelben haben aud im Sabre 1893
gleihmie früher den bei Weiten größten Theil der Lanbeserzeugnifle
befördert.
Huelva.
Handelsbericht für das Jahr 1893,°)
1892. 1893.
Tonnen. Tonnen.
Die Einfuhr beirug......... 142106 184583
Die Ausfuhr detrug........ 1036 30 1089 274
Mithin Hat die Einfubr um 7673 Tonnen abgenommen und bie
Ausfuhr um 2884 Tonnen zugenommen.
Einfuhr Mi Ausnahme von Kohlen und Kreofot, welde
Waaren auch im Jahre 1893 einen bemericnämertben Zuwachs aufs
weiten, ift die Einfuhr faft jämmtliher Übrigen Artikel im Vergle ich
ju ber Einfuhr im ben Jahren 1891 und 1892 yurüdgegangen.
Ausfuhr. Eine Zunahme gegen 1892 yeigt fi hauptſächlich
bei den Artikeln Kupferlieg und Rupfermatte, wogegen Gementlupfer,
Schwefellies, Manganerz und Wein weſentlich zurüdgegangen find.
Beſonders die Ausfuhr von Kupferkies nah Deutſchland ift geftiegen.
Der von Huelva ausgeführte Hafer ftammt zumeift aus der Provinz
Eittemadura.
Der Werth ber Einfuhr läßt ſich ungefähr auf 8 Millionen Mark
abihägen, und bie Ausfuhr bat einen Betrag von etwa 95 Millionen
Mark erreicht.
Das Jahr 1893 ift ein in jeder Beziehung ungünftiges geweſen
und bezeichnet den Anfang einer ſchweren Krifis für die Provinz
Huelva. Die Landwirthſchaft Hatte auch dieſes Jahr mit ungüinftigen
Ditterungsverhältnifien zu Yämpfen, und wenn ſchon bad Ergebniß
1) Wegen des Borjahreß |. Hand. Arch. 1898 II. &. 344.
2) Ebenda 1893 II. ©. 284.
469
der Ernte an Weizen, Gerfte und Hafer befler als im Sabre 1892
war, fo ift Doc faum eine jogenannte Mittelernte erzielt worden; auch
die Bohnenernte war fehr gering. Für das Jahr 1894 find die
Ernteausfichten befler.
Die Weinberge haben unter der feit dem Sabre 1892 auf»
tretenden Mehlthaukrankheit ſtark gelitten. EB giebt kaum einen
Diſtrikt in der Provinz, welcher nicht von diefer Krankheit heimgeſucht
worben ift, und die Ernte hat ein klägliches Refultgt ergeben. Die
1898er Mofte find zum Theil weichlich und Traftlos; nur da, wo
rechtzeitig gegen die Krankheit eingefchritten ift, Hat man quantitativ
und aud qualitativ ein nennenswerthes Refultat erzielt.
Die feit zwei Zahren gemachten Erfahrungen mit der Kupfer
Kalklöſung find belehrend geweien, und neuerbingß ift dieſe Bes
handlung überall in Anwendung gelommen, jo dab zu erwarten
ſteht, daß der 1894er Herbft ein befleres Ergebniß aufweiſt. Ueber
Mangel an Spritzen und Kupfervitriol ift nicht mehr zu Tagen;
fetbft die Kleinbauern haben ſich zufammengethban und bie nöthigen
Sinftrumente zum gemeinſamen Gebraud angeſchafft. Die Frühjahrs⸗
arbeiten des Jahres 1894 find unter guten Witterungsverhältniffen
bewerkſtelligt worden, und ift die Mehithaufrankheit bis Mitte bes
Jahres 1894 nur ſporadiſch in Der Provinz aufgetseten,
Diiven. Das Jahr 1893 bet nur eine geringe Ernte aufzu⸗
weilen; die Frucht war Mein und eingetrodnet und die Ausbeute
os Del gering.
Bufolge des ſchlechten Ausfalls ber Ernten herrſchte Geldknappheit
und großer Arbeitsmangel. Ein Gleiches ift von ben Bergwerks⸗
bezirken zu fagen, da bei dem niehrigen Marktpreiſe ber Metalle eine
Ausbeutung der kleineren Bergwerke fi nicht als lohnend erweift.
Epidemiſche Krankheiten find nicht aufgetreten.
Was den Hafen anbelangt, jo iſt im Jahre 1893 der von ber
Regierung Fonftruirte Landungs⸗Pier (Muelle de las Obras del
Puerto) auf dad Doppelte verlängert worben, jo daß jetzt 4 Danıpf-
ſchiffe gleichzeitig laden und lölhen fönnen. Die Erbauung eines Leuchts
thurms an ber Barre von Quelva flieht für dad Jahr 1895 in Ausſicht.
Schifffahrt.
Eingelaufen find im Jahre 1898:
676 Dampfidiffe......... von 559478 Reg.:Tonnen,
54 Segelldiffe ......... n__50651 "
zul. 700 Schiffe ............. von 564 624 Reg. Konnen.
Dampf Rep Gegels Reg.
Flaggge. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe, Tonnen.
Britifche ................ 484 408496 10 1773
Spaniſche ............... 105 95 306 29 1460
Deutſche................ 80 28 482 — —
Franzöſiſche............. 29 11 993 1 98
Schwediſche u. Norwegiſche 8 4 782 — —
Portugieſiſche ......... 6 b 647 12 662
Deſterreichiſche........... 8 2818 — —
Belgiſche................ 2 20% — —
Italieniſche.............. — — 2 1168
zufammen... 676 5569473 564 65061
In demſelben Jahre gingen von Huelva ab:
678 Dampffchiffe,
: 54 Segelſchiffe
aujammen 727 Schiffe.
470 | Huelva. — Riga.
Vertehrsüberfihten.
1. Einfuhr der wiätigeren Artilel in den Hafen von
Huelva im Jahre 1893.
Tonnen Tonnen
(1000 kg) "(1000 kg)
Kohle und Kols...... 94146 Metalle ............. 67
Roheiſen ............ 20 832 Farben und Firnifie .. 43
Schmiedeeiſen u. Stahl 664 Mais ............... 868
Eiſenwaaren ......... 152 Weizen ............. 364
Maſchinen u. Eiſenbahn⸗ Stodfifde ........... 268
material........... 1427 Stärke.............. 37
Cement und Badfteine. 1735 Bier ................ 16
Kreoſot.............. 6717 Butter .............. 8
Baumwolle .......... 4 Sacktuch............. 42
Raihinendl u. Schmiers Gummimaaren ....... 5
fette.............. 227 Kaffee............... 16
Bahnſchienen......... 2416 zuſammen einſchl. der
Holz ................ 5 264 minder wichtigen
Schwefel ...........- 128 Artikel.......... 134 533
2. Ausfuhr der wichtigeren Artikel aus dem Hafen von
Huelva im Jahre 189.
Tonnen Tonnen
(1000 kg). (1000 kg)
NKupferlied .......... 569869 Apfelfinen .......... 118
Eemmtlurfer ........ 28885 Felgen ............. 27
Kupfermatte ......... 16800 SKaftanien........... 18
Schwefellied......... 899089 Diiwenöl ........... 61
Manganerz .......... 639 GSarbinen........... 421
Kupfer ............ 8T0 Hafer............... 4 904
Blei ............... 160 Korkholz u. Korkſtopfen 168
Duedfilber .......... 1107 Wolle ..............
Antimon.....-...... 154 zuſammen einſchl. der
Wein............... 10 989 minder wichtigen
Beinflein........... 128 Artikel ......... 1039 274
Riga,
Waarenverkehr Deutjchlands mit Riga auf den Eijen-
bahnen im Jahre 1892.')
Artilel,
Eifen, Stahl und Blech, unbearbeitet.......
Eifen-, Gußeiſen⸗ und Stablwaaren:
Draht ...............................
Nicht beſonders benannte Artikel dieſer Gruppe
Filz und Filzwaaren.....................
Galanterie⸗, Kurz: und Nadelwaaren.......
Glas und Spiegel.......................
Nicht beſonders benannte Glaswaaren und
⸗Gefäße ..............................
Gummi, Gummi elaſticum, Guttapercha und
Kautſchuk, ſowie Gegenſtände baraus.....
Hausgeräthe und Baflagiereffelten .........
Richt beſonders benannte Holzwaaren ......
Snftrumente, Apparate, Ubren und »Bubehör
Kleider und Wäſche......................
Kupfer, Meifing, Tombak und Bronze, unbes
arbeitet unb bearbeitet ..........c..0...
Leber, Häute und Felle, ausfchl. rohe, gefalgene
und getrodnete, fomie Belzwaaren .......
Leberwaaren und Riemenzeug .. ...........
Manufalturwaaren:
Leinengewebe ........................
Nicht beſonders benannte Artikel dieſer Gruppe
Maſchinen und ⸗Theile...................
Metalle und Metallkompoſttionen, verſchiedene
unbearbeitet und bearbeitet .............
Bas und Zuckerpapier ..............
Schreibs und Drudpapier................-
Pappe .................................
Nicht beſonders benannte Artikel dieſer Gruppe
Pelzwaaren ..........................
Porzellan⸗, Fayence⸗ und Majolilawaaren ..
Seide und Kokons.......................
Tabafabrilate ............... ...........
Töpfers, Thon⸗ und Terrakottawaaren......
Wein .................................
Es wurden aus Deutſchland an wichtigeren Artikeln auf den | nah Deutſchland ausgeführt:
Eiſenbahnen nad Riga eingeführt:
Yrtilel, Bud.
Zink, unbearbeitet, bearbeitet und ⸗⸗Bruch ... 38
Buchhändlerwaaren und Unterritämittel... 189
Bürftenbinberwaaren und Sarbendifteln..... 29
Thee .................................. 319
Nicht beſonders benannte Kolonial⸗, Delikatehs
und SKonditorwaaren, gettodinete Früchte
und Gewürze ......................... 79
Nicht befonders benannte Drogen und Apo⸗
thelerwaaren, Farben, Farbſtoffe u. chemiſche
Produkte............................. 819
1) Wegen des orjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. &. 601.
Artikel.
Borſten ................................
Buchhändlerwaaren und Unterrichtsmittel...
Flachs und Flachſsheede..................
Gummi, Gummi elaſtieum, Guttapercha und
Kautſchuk, ſowie Gegenftände daraugß.....
Hausgeräthe und Baflagiereffelten .........
Hopfen ................................
Häute uud Zelle, rohe, gefalgene u. getrocknete
Pelzwaaren von Schafen .................
zufammen einſchl. der minder wichtigen
Artikel.........................
8788
An wichtigeren Artikeln wurden von Riga auf den Etſenbahnen
Nantes.
Nantes.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Dem Bericht der Handelälammer zu Nantes entnehmen wir über
die dortigen wirthſchaftlichen Verhältnifſe, was folgt:
Induſtrie und Dandel.
Zuderfabrilation. Im Jahre 1898 wurden zum Berbraud
dellarirt 142798928 kg Buder aub ben Franzöfiihen Kolonien,
100 921 kg fremder Kolonialzucker und 1806500 kg einheimifcher
Rübenzuder. Zur geitweiltgen zollfeeien Zulafſung (admission tem-
poraire) gelangten 18 668 608 kg Buder aus ben Franzöftihen Stos
Ionien und 2410440 kg fremder Kolonialzucker. Bufammen wurden
alfo beflarirt 82 861297 kg gegen 87 981868 kg im Borjabhr, wor
von 20 576 228 kg zum Verbrauch unb 17405 640 kg zur zeitweiligen
Zulaffung. Dies ergiebt für bad Jahr 1898 eine Abnahme vom
5180571 kg. Die obigen Zahlen umfaſſen ſowohl die Zudermengen,
die zur Raffinerie gelangten, als auch diejenigen, bie direkt in den
Konfum kommen ober zur Zuderung von Wein verwendet wurben.
Zu letzterem Zwecke wurden 1245427 kg Kolonialzudes und nur
00 kg Rübenzuder verbraucht.
Ausgeführt wurden im Sabre 1898 4000 Tonnen raffinirten
Zuders in Broten, Würfeln und Tafeln, wonon ungefähr 3500 Tonnen
nah Großbritannien unb ber Net nach den Yrangöfiihen Kolonien
ging. Geringe Mengen wurden verſuchsweiſe nah Marollo und
Perſien verſendet.
Die Preiſe, vie bei der Ausfuhr erzielt wurden, waren fo gering,
daß fie nicht einmal die Fabrikationskoſten deckten, auch ift eine
Defierung ber Preife nicht anzunehmen, eher ift das Gegentbeil zu
erwarten. Die Ausfuhrziffer nimmt von Sabr zu Jahr ab zu
Gunſten ber Deſterreichtſchen, Deutihen und Nieberlänbiichen Ausfuhr.
Die Einfuhr von auslänbiihem raffinirten Zuder im Jahre 1898
war ganz umerheblid. Dagegen haben die Ausfuhrprämien, bie ber
Randiszuder in Belgien und in ben Rieberlanden genießt, dieſe
Länder in den Stand geiekt, nah Frankreich im Sabre 1893
509 870 kg ſolchen Buders einzuführen.
Die in ber Raffinerie und in der Kandisfabrik von Ranted er»
zeugte Melafie iſt von hervorragender Güte und dient faft ausſchließ⸗
lich entweber ala Rabrungsmittel oder zur Berwenbung bei der Bier
brauerei.
Schiffzbau. Bon ben auf den Werften in Nantes und in
defien Bezirk erbauten Schiffen find im Jahre 1898 43 Schiffe von
5754 Reg.» Tonnen vom Stapel gelafien worden gegen 48 Schiffe von
6238 Reg. »Tonnen im Borjahre, es ergiebt fi fomit für daß Jahr
1893 eine Zunahme von 516 Reg.Tonnen. Die Werften find gut
beihäftigt geweien, und auch das Jahr 1894 verfpricht für fie ein
guted zu werden.
Metallprobultion. Die Werke von Baſſe Indre haben im
Sabre 1893 die Fabrikation von Weißblech aufgenommen und bamit
100 Arbeiter durchſchnittlich beichäftigt, die Gefammtarbeiterzahl bes
trug im Durchſchnitt 600.
E3 wurden 8412 Tonnen Schmiebeeiien, Stab! und Weißblech
bergeftellt gegen 7454 Tonnen im Sabre 1892, mithin im Jahre 1898
958 Tonnen mehr. Die Werfe von Coueron haben 28 150 Tonnen
Robprobufte gewonnen gegen 24 500 Tonnen im Jahre 1892; ferner
haben fie an beazbeiteten Produkten 11000 Tonnen Weichblei in
Blöden und Silber in Barren, 7100 Tonnen Mennige, Schrot und
I Wegen bed Borjahres ſ. Yand. Arch. 1898 II. S. 307.
471
Blei in Röhren und Tafeln fowie 2800 Tonnen Kupfer in Blechen,
Stangen und Draht, zufammen alfo 2000 Tonnen gegen 20000
Tonnen im Sabre 1892 erzeugt.
Maſchinenbau. Die Berhältnifie für dieſe Induſtrie waren
im Jahre 1898 zufriedenſtellend. Die Fabrikation von landwirth⸗
ſchaftlichen Naſchinen hat unter den niebrigen Getreidepreiſen zu
leiden gehabt.
Textilinduſtrie. E3 find 50000 kg Branzöfiide und Auftra⸗
liſche Wolle zur Fabrikation ven Jagbmweften, von Jerſeys für bie
Alpenbataillone, von Strümpfen, von Wirkwaaren für die Marine u.f.m.,
10000 kg Runftwolle zu gewöhnlichen Wirkwaaren verwendet, 60 000
kg Franzdſiſche, Auſtraliſche und Argentiniiche Wolle find zu Strick⸗
garn verarbeitet und 60000 kg Wolle aus ber Levante find entfetist
und gewaſchen worden. '
Die Fabrilate haben bis auf kleine Partien, bie zur Ausfuhr
gelangt find, in Frankreich Abſatz gefunden. Die Ausfuhr bat ber
trächtlich abgenommen in Yolge der wirthſchaftlichen Krifis in ben
Vereinigten Staaten non Amerila und des Mac Kinley⸗Tarifs. In
den Franzöſiſchen und Britlihen Kolonien werben faſt nur baums
wollene Gewebe gebraudt, und von den Wollenartiteln werben bie
Britiſchen bevorgugt, weil bie Briten über die Bebüsfniffe ber Länber,
nad denen fie ausführen, jehr gut unterrigtet find. Auf ben Ab⸗
fag in Frankreich felbft Haben veridiebene Unſtände einen nach⸗
theiligen Einfluß gehabt. Bunächft begünftigte die Saiſon Wirlwaaren
nit, ſodann förten Mißhelligfeiten zwiſchen Arbeitgebern und Ar⸗
beitern, auch maren die Preife für Wollenfabrilste, wie ſchon feit
mehreren Jahren, niebrig, überhaupt hatie die Fabrikation unter ber
aligemeinen ungänftigen wirtbichaftligen Lage zu leiden.
Gerberei und Lederzurichtung. Diele Induſtrie Hat im
Sabre 1898 Feine günftigen Refultate erzielt. Die Produktion war
zu groß und ber Abſatz zu gering. Die nah einer neuen, fürgere
Zeit erforbernden Methode gegerbten umd zu niebrigen Preiſen auf
den Markt gebradten ausländiſchen Leder haben die Preiſe ber
befieren, nach altem Verfahren bergeftellten Beber gedrüdt; auch das
Ausbleiben von Beftellungen für die Armee hat die Breife nachtheilig
beeinflußt. Die Mobe bevorzugt ſeit einigen Jahren billige Artikel,
woburd die Schubwaarenfabrilanten zur Herftelung billiger Waare,
zu der fie natürlich minderwerthige Leber verwenden, gezwungen find.
Die Ausfuhr gewichſter Kalbfelle bat wegen der unlohnenden Preife
feinen Fortgang genommen.
Seifenfabrikation und Delfhlägerei. Dieſe Induſtrie
macht weitere Fortſchritte. Im Jahre 1803 ſind in Nantes und
Chantenay ungefähr 15 Mil. kg Seife hergeſtellt worden, bie ſogen.
Parfeiller Seife iſt Hieran am ftärften, und zwar mit etwa 12 Mil.
kg, betheiligt. Die Nachfrage war lebhaft, bie Kabrifation wurde
aber beſchränkt durch hohe Preiſe für Fette unb Dele in ben erften
Monaten des Jahres. Die Ausfuhr hat 400 000 bis 600 000 kg bee
tragen. Gingeführt find für bie Seifenfabrilation 500 000 kg Xalg
unb Fett aud Großbritannien, 400 000 bis 500 000 kg Olivenbl und
50 000 bis 70000 kg Engliſche Zauftifhe Soda. Die Übrigen ver«
wenbeten Stoffe, 1 700 000 kg fauftiide Soba, 7 bis 8 MIN. kg Jette
und Dele und 1200 000 kg Seefalz waren Framzöflihen Urſprungs.
Die Delmühlen haben etwa 9 200 000 kg Bihaltige Samereien ıc.
verarbeitet, und zwar 2000 Tonnen Lein⸗ und NRapsiamen, 4000
Tonnen Kolosnufterne (Kopra), 1200 Tonnen Sefam und 2000 Tonnen
Erbnäffe (Arachiden). Der Rapss und Leinfamen wurde zum Theil
im Bezirk von Ranted gewonnen, zum Theil von Britiſch⸗Indien bes
zogen. Kopra wurde von Babang, Singapur und den Inſeln bed
Stillen Deeans eingeführt, Sefam von ber Koromanbeltüfte und Erd»
472
nüfle vor Bombay. Dad gewannene Seins unb NRapssl wurbe im
Inlande zu Leucht⸗ und Malerzweden verkauft, Seſam⸗ Erbnuß- und
Kotosnußöl fand bei der Seifenfabritation Verwendung.
Bon Glycerin wurden ungefähr 120000 kg bergeftellt, die Breife
dieſes Artilels waren niedrig, auch ift auf Veſſerung derielben keine
Ausficht vorhanden.
Getreide w. |. w. Das Geihäft war nicht ſehr lebhaft. Das
Getseibe war In ben Gegenden, wohin fonft Nantes ſolches ausführt,
ebenfo Billig wie dort, außerbem fand noch bie Konkurrenz des
fremben Getreides dem Berjanb im Wege. In Folge ber ans
haktenden Dürre war bie Weizenrente unter einer Bittelernte,
qualitativ war fie gut. Beſonders nachtheilig war die Dürre dem
Hafer und der Gerſte, bei melden Früchten die Ernte einen beirädt«
lihen Ausfall aufweiſt. Bon Hafer wurden in Rußland, Irland
und Schweden erheblide Mengen angelauft. Auch Buchweizen gab
einen geringen Grtrag, dee noch unter dem ſchlechten Erntewetier gu
leiden Hatte. Der Handel in Hafer war vom September bie Der
zeuiber lebhaft, im Uebrigen war das Getreidegeſchäft durchaus matt.
Eingeführt wurden im Jahre 1898 in bie Häfen der Loire 36 652
Tonnen Weizen, 8800 Tonnen Bohnen, 8500 Tonnen Gerfte und
16 250 Tonnen Safer. Hiervon kamen nad) Rantes 15 060 Tonnen
Weizen und 18250 Tonnen Hafer.
NReis. Im Jahre 1898 If In Nuntes erheblich mehe Reis ges
{SAU worben als im Vorjahre, nämlich 7500 Tonnen gegen 5500
Tonnen. Es if damit die frübewe normale Ziffer wieber erreidkt
worbeit. Bon biefen 7500 Tonnen finb 6500 Tonnm in Frankreich
verbraudt, der Reſt nad den Antillen auögeführt worben. Diefe
hohe Produktionsziffer ift nur unter großen Opfern für bie betreffende
Induſtrie zu erreichen geweſen, und bie Lage ber letzteren bleibt
immer nod eine jehr fchwierige. Der Hauptgrund hierfür Liegt in
Dez großen Konkurrenz, welche die Mühlen in Cochinchina mit ihrem
bearbeiteten Neis mahen. Dieſe find den Franzöfiigen Mühlen in
Folge der Hilligen Nrcheitslähne und dadurch Überlegen, daß fie nur
Die Kransportloften für das fertige Prodult zu gahlen Haben. Anderer
ſeits beginnt auch Sialien, das durch Die Zölle gurüdgebrängt war,
wieder Reis anf den Franzöfiihen Markt zu bringen, ba ber Gelb»
kurs die Wirhing des Zolles Tompenfirt.
Konſerven. Die Herfielung von Konferven Tür Armee und
Marine war im Jahre 1898 nicht lebhafter als im Vorjahre. Der
Staat bevorzugte aus Sparjamleit die Amerklantfehen und kolonialen
Konſerven. Obwohl bieje erheblich geringere Dualität haben als bie
Franzöſtſchen Konjesven, machen fie doch letzteren eine Konkurvenz
gegen die nit anzulämpfen if. Neuerdings ſcheint bie Militärs
verwaltung wieder einen Theil ihres Konfervenbebarfs in Franukreich
zu beden.
Au bie Fabrikation der Luruslonferven war befhränkt in Folge
bes hohen Preifes ber Trüffeln.
Die Gemüfeernte war im Allgemeinen eine mittelmäßige, bie
von jungen Erbien, bie in der Konſervenſabrikation bie größte
Rode fpielen, war gleih Null. Das Einmachen vieſer Frucht in
Buchſen, das fonft etwa 6 Wochen Zeit beanſprucht, ift im Sabre 1898
in Folge der anhaltenden Dürre in 8 Tagen vor fich gegangen. Die
Preife für diefe Konferven find ſehr geftiegen.
Die Ancovisfiicherei dat gesingen, bie von Thunfiſch dagegen
reihlihen Ertrag gegeben. Der Sarbinenfang war an einzelnen
Stellen mittelmäßig, an anderen wieder ſehr reichlih. Das Wetter
begänftigte den Fang, und da auch die Preife nicht unverhältnißs
mäßig beruntergingen, jo war bie Geſchäftslage jomohl für die Fiſcher,
als au für die Yabrilanten von Sarbinenlonferven eine gute.
ee Da EEE
Nantes.
Die Situation der Fabrikanten von geſalzenem Fleiſch, Sped
und Schmalz blieb bedenklich. Der Mangel flaatlicher Aufträge,
das Zollſyſtem ber Kolonien und wie Amerlilaniſche Komkureenz haben
die Produktion diefer früher blühenden Induſtrie ſehr eingefchräntt.
Zur Wiederaufbeflerung ber Verbältniffe fordert man die Vermin⸗
derung der Einkäufe don fremdem Fleiſch jeitens bes Staates, Ans
Dehnung des Franzöfifhen Zolltarifs auf bie Kolonien unb ein
Geſetz, das die Berfälihung von Schmalz ebenfo beftraft wie bie
von Butter,
Yabrilation von Blechbüchſen. Die Verhältniffe waren
fie diefe Induſtrie tro der Mangelhaftigkeit der fiir Disfelbe wichtigen
Gemüfeernte zum Theil günftig, ba ber Sardinenfang reichlich wer.
Die Induſtrie entwidelt fi von Jahr zu Jahr mehr in Rantei. Ya
letzten Jahre wurben 600 Arbeiter beickliftigt, 4 Mi. kg Weißbleqh
verarbeitet und eiwa 80 Nill. Büchfen bergeftellt.
Bon Salz wurben im Jahre 1898 136 774240 kg gegen
104 108 800 kg im Vorjahre gewonnen.
Sellerei. Der für dieſe Induſtrie eriwartete Aufſchwung iR
ansgeblieben, bie Aufträge vom Auslande waren ziemlich befehräntt,
aber trotz der für die Induſtrie unglinftigen Berhaltnifſe wurden doch
im Ganzen 669000 kg Tauwerk hergeſtellt, näntlih Tauwerk von
Hanf, getheert 480 000 kg, nicht getheert 20000 kg, Yon Eifen ober
Stahl 90000 kg, von Abaka (Manilchauf) 55000 kg, von Baum:
wolle, Yute und anderer Spinnfioffer 12000 kg und von Supfer
2000 kg. Eine neue große Hanfipinnetei befindet FIG In Nantes in
der Einridhtung.
Holz. In bie Häfen der Loire wurden im Jahr 1808 etwa
89080 Stere Bauholz eingeführt, alfo mehr als im Vorjahre. Der
Verkauf einheimiſchen Goes, mit Audnahme von Brennholz, bat
nit 10 000 Stere überfchritten. Dee Handel war lebhaft, unb andı
die Ausfihten für dad Jahr 1894 Find in Erwartung einer guten
Ernte günfig. Man glaubt nit, dab bie Einfuhe in Nantes fehr
zunehmen wird, folangt dort ſehlt, was andere Yranzöfliege Häfen
befthen, nämlich Kais mit tiefem Waffer, fo daß Me Schiffe dort aw
legen und ohne Leichter entladen können, Ferner Etfenbahnen zur Er⸗
fparung von Rollgeld.
Holzmaſſe. Die Fabrik von Chantency verarbeitet tm Jahre
835000 bis 40 000 Stere Tannenholz and Schweden, Norwegen und
Rußland, verbraucht 5 Mil. kg GEngliſche Steinkohle und 900 000 ka
rohen Schwefel aus Sicilien. Ihre Produition beläuft fi auf etw⸗
10 Mill. kg Sulfitce lluloſe.
Möobelfabrikation. Eine Ausfuhr von Möbeln hat mit Aus⸗
nahme einiger Verſendungen nad ben Franzöſtſchen Kolonien und
den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1893 In Folge ber
allgemeinen wirthſchaftlichen Depreffion, bejonder in Argentinien,
dem Hauptabfaggebiet für Franzöſiſche Möbel, nicht fattgefunden. In
Frankreich felbft Hat fi der Abſatz auf feiner Höhe erhalten, bie im
Ganzen gezahlten Arbeitslöhne waren ſogar höher alB tn früheren
Sobren. Anbererfelts muß erwähnt werden, daß bie foliben kunſt⸗
reihen Möbel immer weniger Liebhaber finden und auf üußere
Wirkung berechneten Platz maden müflen. Die Fabrkkanten werden
daher gezwungen fein, an Stelle der Handarbeit mehr ımb mehr
zum Rachtheil der Güte der Möbel die Maſchmenarbeit treten zu
laſſen.
Düngemittel. Es wurden eingeführt 2300 Tonnen GSuano
von Peru und 3500 Tonnen ſalpeterſaures Natron. Ber Perunniſche
Guano wird reht arm an Stiftoff, viele Käufer vermiiden tm
daher mit falpelerfaurem Natron und erzielen bamit gute Reſultate.
Der Abſatz von Buano if gegen früher gleich geblieben, ber von
-
kan 2
— — um
falpeterfaurem Natron nimmt dagegen beträchtlich zu. In Yolge der 1892. 1893.
Bertiefung der Loire haben bie Schiffe, welche Düngemittel einführten, kg kg
ohne vorher in Leichterſchiffe entlaben zu haben, in Rantes ſelbſt ans Tabak, in Blättern ............. 859 841 609 132
legen Tönnen. „faabrizirt ................ 189 144 110 226
Kohle. Im Jahre 1898 wurden in bie Häfen ber Loire etwa Divenöl ............... ..... 1182814 1781441
710000 Tonnen Engliſche Kohle eingeführt. Nach Frankreich über Feſte Dele........... ........ 68 246 857 888
haupt wurden aus Großbritannien 2 790 510 Tonnen, aus Belgien Kautſchuk und Guttapercha, roh.. 184 110 63 503
2 805 580 Tonnen, aus Dentſchland 448 880 und aus anberen Ländern Bauholz, Eichen« und Rukbaum: . 1001 109 1317 365
1380 Tonnen eingeführt, zufammen alſo 6 046 800 Tonnen, die einen anderes ............... 89 606263 57298 989
Durchſchnitiswerth von 102 785 400 Franken repräfentiren. Die jur Rundholz...................... 18198269 22536 698
Rotsfabrifation beftimmte Kohle ift hierbei nicht mitgerechnet, deren Farbholz ................. un 198 847 863 948
Menge belief fich auf etwa 1081260 Tonnen. Die Preiſe für Kohle Baummolle, roh................ 251 132 58 647
waren im Sabre 1898 großen Schwankungen unterworfen. Der Flachs ........................ 246 338 81 545
Brei betrug in Cardiff Im Dezember 1892 ungefähr 9 Schill. und Hanf ......................... 2 929 838 2 566 187
im Dezember 1898 15 und 16 Schill. Kolodfafern, Abala x. ........... 59881 ' 488124
Futterſtoffe................... 182 107 1 020 152
Einfuhr. Kleie ......................... 165 642 813 598
Die hauptſachlichfien Artikel, die in ben Jahren 1892 und 1898 Holgmafie ..................... 4314 826 8 464 712
in bie Häfen der Loire eingeführt wurben, waren folgende: Bein, gewöhnlicher noneseennnne 17 089 661 13 376 992
1892. . 1898. Lilörwein ..................... 1 225 660 524 217
kg Bier FE EEE 200 908 207 450
Buder, roher, auß den Framofſiſchen Rum und Tafia .............. 2 529 408 1 785 401
aoionien . 40789535 B1Tgagg | Porzellanerde „nun. “rise 4704661
Robzuder, ausländiider ......... 1151651 4193 129 Phosphate..................... 4893 981 21329 744
Fleiſch, geſalzen nen 116 365 8261 Schwefellies............... 708 820 1 455 040
Sleifhlonferden. !!. 2091 157106 | Shmelel zober ...... nn... 1404598 1.011.000
Häute und rohes Pelzwert....... 66 488 40 384 Schwefelblüthe ................. 245 666 99
dacre, öh .. . . :: 111215 61489 Steinkohle ............. 831 281422 693 182 578
Talg und Schweineſchmalz....... 49 672 98 254 Koks.......................... 20 841778 80625698
Andere thierifche Zelte........... 889 978 258 965 R 772 > 18 8388448 10679 896
1 ......................... 999 604 2656 760 Eiſenerz............ ... ....... 88 390 689 1005678 818
MaNDeennneneennneeeeseennenn 2456878 1608098 | Fürmiebeeiien, Gußeiſen und Stahl 18206828 10901661
Beinſchwarz, Knochenkohle x.. 4810 336 760 483 Kupfer Doreen nee 1 460 998 1183 962
Rabeljau ................... 590 094 139 977 Bleierz —— ö————————— 4 657 696 2 701 138
Fiſche, marinirt............... 82702 106 152 Blei ernennen. une 5 454 827 7 929 424
Hummern unb Bangufen in Kon⸗ Binn Sonnen eenee nennen nn. 146 41 275 931
ſerven ............ ........ 1 1 8 760 100 189 Zink PR Er We rar Br vr BL Be Du HE Sr Sr wer 420 489 310 169
Ctolffßlebethtan.nneeennennen. 170 1016 | Feufliige Boba................ Be 20 228
Rogen ........................ 281 786 347 951 Ammoniak .................... 2 168 329 1 886 597
Anoden und Sufe ...... ... ... 965 765 50.000 Schwefelſaures Rupferozyb....... 1178 868 618 627
Bebtelbe..unuunneneneensennenn . 00811799 soconzaı | Pbosphoriausre Rall............ 120698 22098534
Mehl Po 988 897 183 995 Stärle en... 1 060 rer Teen e 882 4929 830 670
Rn 245 997 108 448 Lichte......................... 43 551 7914
Reid, ungefÄll nenneennnnnnenen 8496289 6870086 | Töpfer, Glade und Rrpfiallwansen 424206 B41440
Hülfenfrüchte, nicht genannte... 886 228 889 324 Jutegewebe................. 70 602 90 880
BObMER uannnnnnnnennennenennn 6768708 404 | aummollengewebe „............ m BT
Tafelfeüchte, friſche 1484 088 1276 796 Mollene Gewebe. ............... 41 245 64 707
Rofſinen....................... 1068 762 1 021 099 Bapier und Pappe ............. 12491 26 942
Lafelfeüchte, geltodnelt.......... 560211 1040078 daute und Melgwert, verarbeitet . 1a 26.556
eingemachte an 986 887 197 489 Maſchinen 2..................... 419 496 889 525
Defäaltige Gämerelen und Früchte 4 1 48 219 6 950 419 Metallwaaren. WERE ———0 907 147 212 756
Eämereien zur GSaat.......... 734 884 780 035 Möbel und .Holgmaaren........... 1 815 703 126 719
BuderbiBhuilB. .uunennneneenee- Ma 28401 | Mafterfabtgeuge ................ 1a 0 715690
Kondenfizte Mh ...- 22.2020... 54 602 42 489 zuſammen einſchl. minber wichtiger
Kaffee ....................... 1 185.095 1240 062 Artikel................... 1261 887 762 1167 145 181
Kakao ........................ 2585 994 8 415 209 Die Artikel, an deren Einfuhr auch Deutichland beiheiligt war,
Pfeffer........................ 68 896 108 902 find folgende:
Banile ....... ................ 4682 5 646 Häute und rohes Pelzwerk, Küſe, Mebl, Malz, Hulſenfrüchte,
Thee....................... 8456 4692 getrodinete Tafelfrüchte, ölbaltige Sämereien und Früchte, Sämereien
Dentides Handeiä-Nrdiv 1894. IL u 64
474 Ranteh,
zur Saat, Bauholz, Flachs, Hanf, Kokosnußfaſern, Abaka sc., Holzs 1892. 1898.
maffe, Bier, Bleierz, Stärke, baummollene Gewebe, Bapier und Pappe, kg
Häute und Pelzwerk, verarbeitet, Maſchinen und Werkzeuge, Metall Eſſig ................. ....... 2465 124 266 211
waaren, Möbel und andere Holzwaaren. Branntwein................. 4289 841 8 539 22
Ltr ....... Kennen ........... 48 406 64 180
Ausfubr, Ninsalnaflr......... banunenen 69871 14.481
Die hauptſachlichſten Artikel ber Ausfuhr in ben Jahren 1899 | Steine......... ........ 865 968 203 550
und 1895 waren: Baumaterialien... ouasencneenee- 10079154 15236 778
1892. 1898. Kohle und Ko ..... .......... 65446 768 61 780 806
kg kg Eifen und Stahl ........... .... 1160034 934 328
Schweinefleiſch, gefahen ......... 887 270 287 266 Blei ........................ 270292 1729065
Fleiſchkonſerven ......uunnunnee. 868 616 348 625 aſtanienertralt ............ 1968218 4416874
Thieriſche Zelte ............... 122 617 128 810 Chemiſche Probulte ............- 1107835 1188550
Geflugeleier.................... 6 0760 9364 TOBIT Yarbholgertralt ..... ........... 4 555 390 800 301
1.1 190 822 168 541 Suchen und Firniß............. 141 461 166 646
Butter........................ 1885517 1162688 Seife ......................... 546 520 470 283
Honig ................ ........ 218 157 161 182 * Glas⸗ und Kryſtallwaaren 8208 8336 44416
Düngemittel..... .............. 714 624 454 081 Garn ........................ 699 886 461 983
Beinſchwarz.................... 1228570 882647 Gewrbe aus Flachs x............ 81769 179 135
Fiſche, geſalzen, getrodne, geraͤuchert 306 084 208 967 nn Baummolle......... 1049570 1023006
lonſervirt................ 2254147 4088109 J :°° 895 869 502 098
Getreide und Mehl ............. 87002%5 4644 672 Rleiber und Leibwällhe.......... 246 891 495 682
Reis ....................... 772 849 1290 914 Papier und Pappe. .......00.... 94116 1070 185
Hüffenfrüüchte,teodene,u. Mehl daraus 641 899 651 799 Häute und Pelzwerk, verarbeitet... 669 487 608 493
Kartoffeln..................... 6868418 4398518 Maichinen und Werkzeuge ....... 944 292 638 212
Friſche Tafelfrüchte ..... une... 1416684 2584955 Retallwaaren ........ .......... 453680 6184686
Früchte, getrocknet ober gebörtt... 147738 1716876 Möbel und Hohmanren.......... 2072831 1774068
Rohzucker aus ben Franzöfligen Wafferfahrzeuge .............. 159179 1072 100
Kolonien .................... 55695399 8685077 zufammen einſchl. minber wichtiger
Kandis ...................... 130 321 139 587 021: 22 199 876 838 168 555 564
Anderer raffinirter Zuder ....... 475 026 1 665 938 Nach Deutſchland wurden bauptfächltch ausgeführt:
Kaffee ........................ 846 461 483 556 Konſervirte Fiſche, Getreide und Mehl, Buder, Kautſchuk und
Dele, feſte..................... 870 943 118 381 Guttapercha, Deikuchen, Branntwein, Liköre, Baumaterialien, chemiſche
Rundholz, roh ................ 4236555 1077800 | Probulte, Farbholzertrakt, Garn, leinene und baumwollene Gewebe,
Bauholz ............... ....... 622 271 899 623 ſowie Netallwaaren.
Bottcherholz.................... 861 665 447 320 SHiffaprt.
Reifholz ...................... 4680748 4041 038 In ben Häfen ber Loire verlehrten im Jahre 1603 einſchl. ber
Gemuſe, frifh und in Konferven . 1073 216 1208 080 Küftenfahet im Ganzen 6907 Schiffe von 2 008 209 Reg.» Tonnen, hier:
Viehfutter .................... 486 191 237 721 von eingehend 2988 Säiffe von 189 621 Reg. Tonnen und andgehend
1 027 604 510 247 248 2914 Schiffe von 1018588 Reg.Tonnen. Bon erſteren Schiffen
Deltuchen..................... 745 504 691 635 waren 24389 von 980279 Reg.⸗Tonnen beladen, von legieren 1852
Lumpen und Abfälle............ 1270 193 912 498 Schiffe vor 409 488 Reg.»Tonnen.
Dein..... ............. ....... 42959299 46558871 Bon den mit Sabung eingegangenen Schiffen kamen an:
Schiffe unter Schiffe unter
Franzoͤſiſcher Flagge. anderer Flagge. Zufammen.
Anzahl Reg.⸗Tonnen. Anzahl. Reg-Tonnen. Anzahl Reg. Tonnen.
von den Franzöſiſchen Kolonien ......... .. 81 14 957 24 11.500 65 26 457
„ fremden Ländern außerhalb Suropab .. 40 56 684 4 45 427 81 108 061
Europaß .......... 225 91 008 678 491109 988 682 122
vom Fiſchfang. ........ ............... 6 611 — — 6 611
zuſammen.. 388 163 105 148 648 036 1075 711161
Dagegen: 1892... 481 198 583 769 658 889 1200 7152 422
1891.... 614 229 863 799 685 893 1813 165 746
Bon den mit Ladung audgelaufenen Schiffen gingen:
nach den Franzöſiſchen Kolonien........... 66 89 579 9 4 928 64 44 507
„ fremden Ländern außerhalb Europas... 84 52 098 8 1064 87 68 162
" n n Europaß ........... 245 81 793 125 41 848 870 128 636
zum Fiſchfang -.e<oceesonnnnnennne nennen 2 222 — — 2 222
zufammen... 336 178 692 187 47 885 478 221597
Dagegen: 1892... 870 190 920 156 49 644 526 340 564
1891... 407 201 198 186 58 815 698 269 513
Nantes. — Opefla.
Hiernach Kat ber Tonnengebalt der eins und außgegangenen
Schiffe gegen das Vorjahr um 60000 Reg.⸗Tonnen abgenommen,
die Franzöfiihe Flagge bat im Eingang 35000 und im Ausgang
17000 Reg.sTonnen verloren, die anderen Flaggen 5000 und 2000
Reg Tonnen. Der Antheil der Franzöſiſchen Flagge an dem Ges
ſammiſchiffsverlehr betrug 36 p@t., der der anderen Flaggen 64 pPCt.
gegen 60 pCt. im Borjahre.
An dem Schiffsverfebr,1) jomeit es ih um Schiffe mit Labung
handelt, waren bie einzelnen Nationen, abgefeben von ber Franzö⸗
ſiſchen, beiheiligt, wie folgt:
Eingang. Ausgang.
Rationalität. Reg. Reg.⸗
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen
Britiſche............... 633 416 978 63 17157
Shwebilhe ............ 16 5841 4 1018
Rorwegiſche........... 62 22 982 2 7110
Kuſſiſche ........... 5 2194 2 407
Deutſche............... 809) 169159) 4 18743)
Nieberländifdge „........ 6 8 466 2 241
Düne „ooeonnnenenen 9 5 839 8 896
Belgiſche.............. 89 15 471 4 18816
Spaniühe ............. 4 55 114 — —
Italieniſche .......... 6 2 784 1 129
Deſterreichiſch⸗ Ungariſche. 8 1207 2 782
Grieche ............. 1 845 —
»ılnmmen... 748 548086 187 47 5
An ber Küftenfahrt betheiligten ſich im Jahre 1898 im Ganzen
3682 Schiffe von 500326 Reg. »Tonnen gegen 3596 Schiffe von
492 004 Reg.⸗Tonnen im Vorjahre. Bon ben im Sabre 1898 in ber
Küftenfahrt eingegangenen 1808 Schiffen waren 1864 von 219 188
RegsTonnen unb von ben darin audgegangenen 1774 Schiffen 1879
von 187 911 Reg. -Tonnen beladen.
Der segelmäßige Schiffadienſt iſt bush zwei neue Binten vers
volfftändigt worben, nämlich eine zwiſchen Nantes und Vordeaux und
eine zwiihen Nantes, Lorient und Belle⸗Ile.
Odeſſa.
Die Lage des Geſchäfts in landwirthſchaftlichen
Maſchinen.
Die Bedeutung Pdefſſas als Narkt für landwirthſchaftliche
Naſchinen beruht auf feiner günſtigen geographiſchen Lage, indem
die Küfte des Schwarzen und Aſowſchen Meeres, alſo die vorzüglich
Ackerbau treibenden Gouvernements Cherfon, Beflarabien und Taurien,
fowie Theile des Gouvernements Podolien, Kiew und Jekaterinoslaw
am vortHeilhafteften bort ihren Bedarf Deren.
Billige. Ddeſſa bat im Jahre 1898 etwa 25000 Pflüge ums
gelegt, wonon 22000 StüRf dortigen Fabrilen entftammten. Die
Pflüge außlänbifchen Uriprungs Tamen hauptſächlich aus Deutſchland.
Der Konjum umfaßt etwa ein Drittel einfcharige, zwei Drittel
mebriharige Pflüge. Der Berlaufspreis beträgt 80 bis 70 Rubel
pro Stück.
Der Nahbarhafen Ritolajew verbraudte im Jahre 1893 6000
Pilüge aus eigenen Fabriken.
I) Außer Küftenfahrt.
2) Nach anderen Angaben BI Schiffe von 18 751 Reg.⸗Tonnen.
3) Desgl. 1932 Reg.» Tonnen.
475
Die Konkurrenz der Britiihen Fabriken tritt mehr und mehr
zurüd, fie dürften jetzt Taum noch mit 500 Stüd betheiligt fein.
Dagegen macht jich mehr bemerkbar das Eindringen ber Amerilanifchen
Konkurrenz. 1000 Pflüge find dort kürzlich nah Ruſſiſchen Muftern
beftellt worben zu Preifen von 21/3 Dollarcents das Pfund frei an
Borb New⸗York.
Die Eigenthümlichkeiten des Odeſſaer Pfluggefhäfts wurzeln in
der Wirthſchaftsweiſe, welche höchſt extenfiver Natur if. Brachen
giebt ed bier nit. Gedüngt wird nicht, da der Dünger in ber
Sonne verbrennen würde. Die Stoppelfelder werben nit ums
gearbeitet, fondern die Saat nur einige Werſchok tief in biefelben
eingepflügt. Sa, man betradjtet es als einen Vorzug, wenn ber
Pflug nit zu tief einfchneibet, indem Dueden und anderes Unkraut
bann durchſchnitten, tm Tiefpflügen bagegen nur aufgewüßlt werben
und weiter wachſen. Diefe Wirthſchaft erftredt fih auf die Gou⸗
vernementd Taurien, Selaterinodlam und angrenzende Gebiete bis.
Ddefla, wo Güterkomplexe von im Durchſchnitt wenigftens 50 Defljätinen
vorbanden find.
Bon den diefer Wirthſchaftsweiſe angepaßten Pflügen werben die
fogenannten Buder ober Bugger faft ausfhlieklih in den Süd⸗
beutihen, bie fogenannten SKolonifienpflüge aber, melde eins
ſcharig und auf breite Furchen berechnet find, au in ausländiſchen
Fabriken angefertigt. Die Konkursenzbedingungen find für bie
Deutihen Fabrikanten vortheilhaft. Wegen der vielen Feiertage
ſtellt fich die Arbeit in Dbefla 1 bis 2 Nudel pro Tag im Refultat
höher als die Deutfche, welche zugleich befier if. Der Zoll ift uns
gefähr der gleiche für die fertigen Pflüge wie für dad Material, das
auch aus Deutfchland bezogen zu merben pflegt. Die Eiſenbahnfracht
beträgt für Pflüge von Berlin bis Obeffa 84 Kopeken pro Pub.
Nichtsdeſtoweniger gehörte die Pflugfabrilation für den Odeſſaer
Bedarf bis jegt nicht zu den vortheilbafteften Geſchäftszweigen, da
zum überwiegenden Theil nur Koloniftenpflüge hergeſtellt wurben,
die ausſchließlich im Steppenboden Berwenbung finden, weshalb
etwaige Ueberſchüfſe der Produktion anderswo nicht abgefegt werben
tönnen. Hierin ſcheint infofern eine Aenderung einzutreten, als bie
intenfive Wirthichaft, melde in dem Nachbar⸗Gouvernement Podolien
wo mit Vhosphortten gebüngt wird, ſchon eingeführt ift, jekt auch
in anderen Gebieten Pla greift. So wirb bereit3 ein Theil bes
Gouvernements Eherfon mit der Drilimafchine bearbeitet, wodurch
das Buckerſyſtem allmählich verdrängt werden wird.
Die von größeren Sabrilanten geftellten und zu erzielenden Vers
taufsbebingungen find: Feſte Rechnung mit Krebit von 4 bis 9 Monaten
oder Kaflendistonto von 8 pCt. innerhalb 2 Monaten a dato.
Die Friften müffen oft verlängert werben, doch wird ſchließlich
Zahlung in der Regel erlangt.
Der Kommtffionsverfauf Hat faſt ganz aufgehört.
Säe⸗ und Drillmaſchinen werben überwiegend aus Deutfchs
land bezogen, aus Großbritannien und Amerika faft gar nit. In
Rußland ift bie Herftellung bes Artikels unter dem Zollſchutz nicht
ohne Erfolg aufgenommen worden, man kann jebod mit Sicherheit
vorausſagen, daß fie ihn wieder wird aufgeben müſſen, weil dieſe
Maſchinen nit für dad Steppengebiet allein gemacht unb daher
vortheilhafter aus dem Außlande bezogen werben. Die Deutfche
Drillmaſchine fest einen Boden voraus, in dem fi Feine Klumpen
befinden; fie arbeitet dann nicht viel, aber fehr gut, jedes Kom für
ih legend. Erwünſcht wäre immerhin einige Anpafiung an bie
Ruſſiſchen Verhältnifſe. So follte die Maſchine auf 15 Defliätinen
Arbeitsleiftung berechnet fein und fih ber Hebel in der Hand be
Führers befinden, was bei den Deutſchen Maſchinen nicht der Fall
64*
476
if. Im Allgemeinen Hat diefer Artikel, da bis jegt nicht einmal die
Breitſdemaſchine allgemein aufgenommen iſt, noch eine große Zukunft,
wie daraus zu erjehen ift, daß Podolien, Kiew und Wolhynien ſchon
etwa 800 Stüd in Gebrauch Haben, während Odeſſa zur Zeit nur
etwa 50 Stüd aus dem Auslande bezieht. Der Preis ift für Säe⸗
maschinen 100 Rubel; für Drillmaſchinen 250 bis 400 Rubel.
Pferderechen. In diefem Artikel arbeitet Amerika, das feinen
Weberfhuß nach Odeſſa abgiebt, unter günftigeren Bedingungen als
Deutihland. Jedoch haben die Deutfhen Kieferanten wieder ben
Vortheil, daß die Beftellungen erft gemacht zu werben brauchen, wenn
fih das Ergebniß der Heuernte ſchon mit Sicherheit beftimmen läßt.
Anpaffungen und PBereinfahungen nah Geſchmacksrichtung und
Himatifhen Berbältniffen müflen gejucht werben. Der Verbraud
betrug im Sahre 1893 800 bi 1000 Stüd, der Preis für Pferber
rechen von 27 Binten 70 Rubel pro Stüd.
Pferdedreſchſätze mit Göpelbetrieb. Hierin Hat ji in
Wien eine für ben Bedarf in Ungarn arbeitende Induſtrie gebildet,
welche nit ihren überlegenen Konſtruktionen aud den Odeſſaer Markt
beberrfht. Da jedoch Göpel durch ihre Schwere große Zollſpeſen
verurfadhen, To bat die Ruſſiſche Induſtrie einen gewiſſen Vorteil,
und die Ruffiihen Fabrikanten konſtruiren dieſe Maſchinen ſpeziell
für den Ruſſiſchen Bedarf. Nichtsdeſtoweniger würde es ſich für die
Deutſche Induſtrie lohnen, den Artikel, in dem ſie ohne Zweifel kon⸗
kurrenzfähig iſt, aufzunehmen, wobei die ſehr geräumigen, anerfannt
guten Konftruktionen von Clayton & Elworthy als Vorbild anzus
ſehen fein dürften. Odeſſa verbraudt 300 Stüd im Preife von 250
bis 1200 Rubel.
Dampfdprefhjäge mit Lolomobilen. Großbritannien be:
hauptet feine Weberlegenheit und feinen Vorſprung dadurch, daß es
eine Ausfuhr dieſer Maſchinen nach der ganzen Welt Bat und jeit
Sahrzehnten an der Anpafjung derjelben an die Ruſſiſchen Bedürfnifſe
arbeitet. Deutſchland Tönnte ſehr gut Fonkurriren, doch ift für dieſen
Gefchäftszweig größeres Kapital erforderlih. Deutihe Lofomobilen
haben ſchon jett einen fehr guten Ruf, ja übertreffen nicht ſelten an
Feinheit der Ausführung die Britiſchen. Während bes Zollfrieges
bat die Königlih Ungarifhe Staatsfabrik für landwirthſchaftliche
Maſchinen, melde gut gearbeitete, aber theure Lokomobilen liefert,
einen Vorſtoß gemacht und in Kiew ein Lager errichtet. Die Abficht
liegt vor, auch in Odeſſa ein folches zu errichten, und da die Regierung
die Sache unterftügt, wird fie vielleicht zur Ausführung kommen.
Dbefla verbraudte im Jahre 1893 350 Dampforeihjäte zum Preije
bon 6000 Rudel pro Stüd.
Mähmafhinen. Die Mähmafhine, wie fie in Sübruffiichen
Fabriken bergeftellt wird, ift ebenfalls auf Raubbau berechnet. Statt
das Getreide in Garben zu binden, wirft fie e8 in jogenannte Kapiken,
wirre Haufen, die auf der Steppe liegen bleiben, bis es gebrofchen
wird. In reihen Erntejahren, wo die Arbeit theuer ift, wie z. B.
im Sabre 1898, kommt es vor, daß das Getreide bis fpät ins nächfte
Frühjahr hinein fo liegen bleibt und natürlih großentheil auf
der Steppe verfault. Als ein Beweis fortfchreitender intenfiver
Wirthſchaft kann e8 daher gelten, daß ſich Garbenbinder mehr und
mehr einbürgern. Wurden früher auf 1000 Mähmaſchinen nur
20 Binder abgejekt, fo wirb jett der Verbrauch von Odeſſa und
Umgegend (ohne Roftom a.Don) auf 1200 Stück geſchätzt, wonon
500 Getreinemähmajdhinen, 500 Binder und 200 Grasmähmaſchinen.
Bezugsland ift faſt ausſchließlich Amerika (Kanada), das darin
befondere Vorzüge befitt, auferbem Großbritannien. Der Preis
beträgt 160 Rubel für Grasmäh⸗, 300 Rubel für Getreidemäh⸗
maſchinen und 450 Rubel für Binder.
Ddefla. — Riutſchwang.
Feſtſtehende Dampfmaſchinen. Darin herrſcht zur Hälfte
Ruffifche, zur Hälfte Britiſche Induſtrie vor. Deutſche Maſchinen
dringen nad) und nad) ein und Haben fich bereitß einen vorzüglichen
Namen gemadit.
Keſſel. Einfache Keffel nah Cornwallſyſtem werben burchmes
in Rußland gemadt unb find wegen ihrer Schwere auch bei ben
jetigen Zollverhältnifſen nit aus dem Auslande zu beziehen. Röhren⸗
tefiel dagegen von Tomplizirterer neuerer Konftrultion lieferten bisher
meift Deutfhland und Großbritannien.
Häckſelmaſchinen. Großbritannien befikt das Monopol, und
ed würde fi} für Deutihe Fabrikanten kaum lohnen, in Konkurrenz
zu treten.
Putmühlen. Sn Mittels und Nordrußland findet ftarfe Ein,
fuhr aus Deutſchland ftatt, die ſich wohl aud auf den Süben er
fireden ließe bei Anpafſung der Maſchinen an die dortigen Bebürf-
nifie. Bis jegt wird der Bedarf Ddeſſas Bauptfählih im Inlande
gebedt und außerdem aus Wien ſowie aus Großbritannien bezogen.
Mahlgänge, einfache, gehören beinabe ganz ber inländiſchen
Manufaktur an und werden wegen ihre großen Gewichts auf
fhwerlih aus dem Auslande bezogen werben können.
Trineurs, Mafhinen, um daB Getreide von Koͤrnrade und
anderen Unreinigteiten zu befreien, werben ausſchließlich aus Deutſch⸗
land bezogen.
Eggen werben meift in Rußland gemacht, Tönnten aber jekt,
wenn aus Stahl ober Eifen bergeftellt, aud) aus dem Auslande ein:
geführt werben. et
Bon den Heineren landwirthſchaftlichen Geräthen Liefert Weftfalen
Hauen, Steiermark Genfen und Amerika Heugabeln nad Dveffa.
Niutſchwang.
Ueberſichten über den Handel und die Schifffahrt im
Jahre 1893.')
Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr in ben Jahren 1892
und 1893 waren:
1892, 1893.
Drillich, Amerilanifder......... Stüd 163 565 101 586
„ Britiſcher............. 2135 216 470
Sheetings, Amerikaniſche....... 869 770 251 7)
„Britiſche .......... 41 160 71110
Shirting, grauer............... n 48 966 51 272
„weißer .............. F 29 095 22 622
1 10: 711. ...................... n 80 550 26 923
Tuͤrkiſchrothes Tuh.....0...... n 4 362 68%
N) 2 n 936 6 535
Sammet und Wandefter ....... n 4874 4401
Mufleling und Linon........... n 6 587 5200
Mahomedans ................. F 680 679
Zitz u. ſ. w................... 7584 7621
Taſchentücher ................. Dutzend 62.098 109 681
Baummollenes Garn .......... Pfund 14991583 14531 466
Baummollener Zwirm.......... " 1960 1 866
Baummollene Laftingd ......... Stück 21 368 73 109
Kamelot, Hollänbiihe ....... .. 90 70
„Britiſche ............. " 10940 128
1) Vergl. Sand. Ar. 1893 IL S. 846.
1892.
Wollene Laflingd.............. Stüd 11418
Luſtres und Drleand........... n 860
Long⸗Elld.................... 3 940
Spaniſh Stripes.......... 737
Ruſſiſches Tud....... ......... n 1160
Italieniſches Tuch ............. " 8 767
Eiſen:
Stangen⸗ .................. Pfund 1191 064
Nagel⸗.................... 2595 891
Draht⸗..................... 209 068
Reifen⸗................ 80 613
alteß................... " 17 549 091
Platten und Biled........... " 246 250
Stahl ........... ...... ...... ri 445 917
Kupfer, Japanifie............ " 46 486
Blei......................... 717 021
Zinn ...................... 66 175
Weißbleh ............. ....... 254 236
Meffing ...................... w 81 912
VWeißmetall............... " 86 601
Meffinglnöpfe ......uuu-z0n.... Groß 34 960
Wanduhren .................. Stück 7258
Farbſtoffe................. Dollars 130 966
Belroleum .................... Gallonen 255 000
Zündhölger ........- ernennen. Groß 96 361
Nadeln.............. ......... Tauſend 161 500
Rohbaumwolle............. Pfund 4868 624
Reis ...................... 8 602 869
Sapanholz.................... n 894 160
Seegras................... 2 800 176
Zuder, brauner ............. 10 284 369
„Kandis................ 1049 676
m weißer ............ " 2200 077
Gelbwurz.................... 218 255
Talhenuhren......... ....... .. Gtüd 982
Weizen....................... Pfund —
Fenſterglaß.................. Kiſten 2738
Die Hauptausfuhreartilel waren:
1892.
Perlgraupen................. Pfund 842 827
Vohnen .............. ........ „ 566 840 692
Bohnenkuchen ................ „ 816998467
Bohnendl................... Gallonen 1662707
Ricinusöl .................... 7518
Fiſche, getrocknet und gefaen... Pfund 190 468
° ®infeng, Roreanifder ......... . Dollars 849 226
Chineſiſcher .......... " 810 866
Süuͤßholz............ .......... Pfund 466 008
Melonenkerne................. 901 169
Moſchus ..................... " 164
Seekrebſe, getrodnet ........... „ 1 769 696
Samſchu (Reiöbranntwein)...... Gallonen 242 193
Seſamſamen ..... ............. Pfund 50 976
Seide, wilde, Kolond .........- " b6 825
roh ........ ........... 796 395
Abfaälle.............. 829 288
Hüute ........ Semuunnennuunse Dollars 102 569
Tabak in Blättern. ....00.0.... Pfund 661465
248 460
445 810 147
810 295 816
1 228 440
Schifisnertchr im Jahre 1898.
Dampfigifie.
Reg.
477
Segelſchiffe. Zuſammen.
Neg.⸗ Reg.⸗
Nationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Britiſche....... 166 140428 24 11068 180 151491
Ehinefiide ..... 6 4005 — — 66 40.095
Niederländiſche.. 1 672 — — 1 672
Deutihe ....... 1046 656998 12 4660 116 70648
Sapanilde ..... 2 1766 — — 22 17766
Ruffiſche....... 2 1428 — — 2 1428
Schwediſche und
Norwegiſche.. 12 78 2 770 14 8118
zufammen.... 868 278700 88 16488 891 290 218
Borbenur.
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.')
Mit Ausnahme des Weins und Fruchtmarktes war das Geſchäft
im Jahre 1893 im Allgemeinen fchleppend. Arbeiterausſtände und
Sinanztrifen in den Kolonien und überjeeiihen Ländern wirkten uns
günftig auf die Unternebmungsluft.
Wein und Früchte riefen bei reichlichen Ernten, guter Qualität
und jehr billigen Breifen einen lebhaften Geſchäftsgang hervor.
Im laufenden Jahre ift die Witterung biäher den Feld⸗ und
Gartenfrüchten nicht günftig gewefen, jelbft die Heuernte, melde beim
erften Schnitt veiche Refultate erwarten ließ, täufchte die Hoffnungen,
da viel Heu nah dem Schnitt durch anbaltenden Regen verloren
ging. Auch bie Getreideernte ift nur fehr mäßig audgefallen. Was
den Stanb bes Weinſtocks betrifft, fo werben viele Klagen über
Krankheiten und ben ſtarken Abfall der jungen Beeren laut, unb der
Ertrag der bevorftehenden Leſe wird auf die Hälfte der des vers
flofienen Jahres geihäßt.
Deutehrsüberfihten.
1. Einfuhr ausländtihen Weine nah Borbeaur von den
wiätigeren Ländern im Sabre 1898.
Gewöhnlie Weine
in
Fäffern.
Bon Liter.
Spanien............ 73 782 423
Portugal............ 146 115
SHalien ............. 2 908 539
Defterreihslingarn ... 870 405
Turtei.............. 8 506 704
Deutſchland ......... 16 678
Griedenland ........ 1271 811
Großbritannien ...... 10 066
Belgien............. 7799
Argentinien......... 6191
Algerien............ 20 200 888
Tunis...... ........ 314 290
LZitörweine
in in in
Blaigen. Yäflern. Flaſchen.
Liter. Liter. Liter.
84756 918190 19586
8076 1925611 279
5540 7968 29847
14 — —
6 187007 —
4486 — 12
17 396 64% 716
678 1896 —
117 12 36
100 6107 —
18 — 9
1) Vergl. Hand. Arch. 1898 II. &. 517,
478
Borbeaut.
2. Bordeaur’ Ausfuhr von Wein und Spirituofen nad) den widtigeren Ländern im Jahre 189.
Weine
aus der Gironde
Nach
Liter. Liter.
BSroßbritannien................... 15 182 827| 2 Ss 707
Deutihland............ .............. 15 366 104
den Niederlanden.................. .. 6094459 130 573
Belgien ............................. 1250154 173871
Dänemark ........................... 1484 89| 22381
Rußland ............................ 961 651 74 564
Schweden ........................ . 190843] 46 729
Spanien ............................ 28 224 14 109
Norwegen ........................... 204169) 88202
Buenos Ayres...................... 11 584 7201 169 734
Montevideo.......................... 1863267) 14392
den Bereinigten Staaten von Amerifa.. 831 6065| 595 738
Braſilien... ............. ............ 1070599| 166 898
Neu⸗Granada ........................ 196 677) 129550
Meilo..... ............. ............ 200 0681 28 780
Guadeloupe .......................... 472 596 3714
Chile ............................... 317 6041 91512
Venezuela........................... 477 1821 111136
Martinique.......................... 2613155 85611
Cayenne ............................ 84 4881
Peru ............................... 68 2491
Ecuador............................. 207 107 19 783
Haiti ............................... 829 887] 136 992
Ouatemala ......................... 40 340 34 378
St, Pierre Miquelon.................. 76 274 2932
Britiſch⸗ Canada ...................... 126 1485| 2 95589
Mauritius........................... 7151 816 5.073
NeusCalebonien ...................... 187 169 490
St. LSouis ........................... 1268694| 175869
Reunion ............................ 876 288 7200
Ülgerien ..................... ....... 100 1600 42708
Japan .............................. 69 613 —
ahiti .............................. 186 721 2965
Gabon.............................. 79 266 85266
3. Bordeaur' Einfuhr und Ausfuhr in den wichtigeren
Artileln während bes Jahres 1898 unter befonderer Bes
sülfihtigung des Handels mit Deutihlanp.
Beet und Füllen .... — 73 —
Ochſen............... — — 194 —
Schafe............ ... 1 _ 1609 —
kg kg
Geflügel ............. — 16 029 —
Nicht beſonders genannte [1000 Franken 1000 Franken
lebende Thiere...... 63 050 — 18 547
"tea, 60 Sämeinc- k x k
ich, inten un g g
Speck .......... ri 881 3661 288 640 “En
—— D fens und
anderes Fletih ..... 281 573 77) 441626 - 295
Speck und Wurftwaaren 15 150) 1411 27186 441
Konfernerfleiie in
Bühien........ ....1 341 388 .201 445 732 602
Lilörweine
Branntwein aus Wein
in Fäflern. jin Flaſchen. in Zäfiern. iin Zlaichen.| in Fäflern. lin Stafchen,
Ziter. Liter. Liter. Liter. Liter.
26 226 48 641 367 772 | 419585 90 025
26 073 4.080 463 60 74 209 135
7889 21638 | 1061943 63 820 9919
20 588 5899 89 768 81 368 308
16521 288 139 380 25 562 811
23 714 818 203 526 52195 68
8466 865 187 399 14 226 —
129 1013 123 8485 82372
240 149 823 485 5 797 10 578
12.717 60 869 37250 | 108 637 268
808 178 6 384 44 746 447
17 888 49 167 44 578 58149 71
14 982 264 11272 | 189570 1148
3615 4 8344 20 388 13 457 655
15 498 43179 11133 21145 100
672 478 2350 8315 588
5130 32 522 7903 96 564 4215
2697 8236 65 299 23 182 —
3127 1716 5 528 8475 834
192 2896 1854 499 1835
5 %28 14 208 82 120 43 981 1717
18 701 1181 14 618 342% —
8236 043 3890 25 819 6411
1344 8054 2586 18 296 _
618 896 18930 2271 23 760
158 882 17 22 033 16 046 67
6 035 135 966 84 072 —
— 176 — 7 10311
2080 6665 2009 11 681 88 138
463 — — 48 —
1938 870 58 136 17473 258
— 180 — — 1704
127 1736 800 23565 35
178 8 168 641 2519 2
kg
Reberpafteten ......... 241
Friſche, getrodneke oder
gefalzene Däürme . 61 032
Rohe, friſche ober ge⸗
trocknete Häute:
Pleine:
von Schafen.... I 162180
von Lämmern ... 96 778
von Biden ..... 95017
von anderen
bieren...... 624 783
große............ 2 748 038
Mole in Ballen „..... 20 154 089
Xhierhaare, roße.......| 245 621
Rohe Haare:
von Küben, Kälbern,
Pferden, und andere
grobe Saare...... 400
von Schweinen, in
Balm.......... . 98 926
aasl 80
98 2% %0
1150) 1443 068
19491} 162801
— 15 107
64442] 690 988
9498| 1424449
— 2 938 67
— 62 712
— 140 631
92 5571
Vordeaur 479
Einfuhr.
Darunter
Ueber⸗ aus
D
heupt ud
Einfuhr.
Ausfuhr.
kg kg
Federn zum Schreiben
roh ober zubereitet,
Beitieheen (Slaum ober
andere) ........ zo. 9125 460
Talg ................ 1972 810 124
Schmalz ............. 1667 749 —
Andere Felle .......... 50 068 131
Margarine oder ähnliche
Subflangen ......... 186 620 — zö⸗
eier von Seflügel..... — — ſiſchen Kolonien. —
................. 1567 074 1124| 873449 90815 vom Ausland, Rohr⸗
Butter, ne anne 1094 — 166 561 1 724 uder........ .. —
Dünger, ee Guano roh ............. —
u. Superphosphaten ꝛc. 1186978] 1040 0998| 91875 — anberer alz Ranbiss.
Knodenidwärzge....... 110 528 — 242 — Melafſe zur Deſtillation [il 187 765
Hunmern, von Konferven Syrup und Bonbons ,. 10 443
ober zubereitet ...... 92 908 — 13 581 1% | u —* eingemadite 498
iſche: u. 0000000. Q
a getrodinet, geſalzen ober zudeige Biſskuits
geräudert: fiee in Bohnen "und
Kabeljau u. Rlipp- in den Häutchen ..
file ......... [26 982 241 46] 6 856 821 160 | Kakao in Bohnen und
Stodfiihe........ 120 808 116] 58832 20 | _ in den Häutcden ..
Häringe ....... .. 4 — 2776 4 | Tabak in Wlättern ober
Andere. ........ 348 723 _ 3639 100 Rippen .......... ..
in Konferven marinirt
od. anders zubereitet | 8 220 515 99 6212553] 637971 | Sigarren...........
Fett von Rabeljau .... | 108610) Bm AH — Unperlnberliged veineB
Rabeliaus unb Babıeian WDENDE „000... »
FOQEN nennaeunen- 619 491 Gummi, überfeeifcher .
Hörner von Wiek, roh . | 128 268 Steinfalg, * Satz,
Schiffäzwiebad und Beot| 12 743 —ã—ſ Fi
an 3 u ‚ otiiße 119499 Terpentindl ..........
almöl ............ .
Reis: Steoh 2.806.298 PT
05 ........ +R
Brut ch 5 ; ii 144 890 Baummollnfaatäl....
ganzer Reis, Mehl u Kautihuf und PR
Er ........ 1.879 706 , roh ober ums
100 geiämohen....... .
Degen, Spelz, Rengtom 806 Süshohfaft...........
............. 178 022 Wurzeln, außer Suͤßhotz⸗
Ds so, 0on00.n.0 —604060 147 266 Ba uholz:
kg Eichen⸗ und Nußholz:
Bohnen in Korn.... 1 866 811 den u — *8
Andere Hulſenfruͤchte * oder geſägtes
deren Meble...... 4 189 862 von mindeften®
Maronen und Roflanien 4 100 80 mm Die
Kartoffeln... 18 022 Eiſenbahn⸗
Citronen, Apfelfinen usb jhmellen .....
ihre Abarten ..... 212 994 andere® Hplz
Aepfel u. Birnen, Tafel, gefägtes:
[) 111 von 80 bis 35 mm
Anderes friiches Dit. 88 963 Die 2.2...0.
en — 8 385 132 von 36 mm Dide
epfel un neh, zund darunter.
rate ober neh, ge 18 u
Bellnüfle.......... ee bebauenes
Zwetſchen und Pflaumen 5 644 ober gejägtes
Anberetrodene Früchte sc. 229 von mindeſtens
Pfeffergurken, Gurken, 80 mm Dide:
Dliven, Fiholinen, Ei enbahns
Kapern seo, 1 01000. 156 Dr —* uo0098%.
chwell
anderes Sol.
480
1000
Bauholz: kg
—
e
von 80 bis 865mm
Dide ........ 84.170
von 85mm Dide
und darunter. 21179
Böttcherholg, eichenes..... 187 898 689
Reifpoh um und Weinpfähle,
nen Stüken und
rohe Weinpfähle . 105 980
Robed Korkholz, gerieben
ober in Brettform .. | 1185 865
Kunſttiſchlerholz:
Buhsdaum......... 868 658
agont.......... 81
anderes........... | 2 278 504
gejägtes, von 2 dem
Dide und darunter | 284407
Pa in Kloben... | 1062 224
anf, gebrochener ober
R — dir ...... 260 528
e, v0 en, ges
nodke, gebreßte oder
Bhermtum tenax, "Abaca
und nicht benannte
vegetabilifhe Faſern,
roh, gepocht ober ald
Heede ........... 1187 381
Sum, Berberige, ge»
Para und andere
Semi zu Farbzweden]| 108547
...... ........ 199 160
Ronferven oder ges
trocknet.......... 87 968
Zumpen:
Mollenlumpen obne
Beimiihung...... 424 285
anbere aller Art .... —
Eingedickte Gellulofe:
mechaniide ......... 8 968 175
emiſche........... 657 862
vor und und Sobfuchen sum
........... 946 768
—** Weine:
in Liter
aus ber Sironbe.. —
In Sale ........... 102 997 731
en:
aus ber Stronde.. —
andere........... 45 304
Sitörmeine:
cl al -
1000 kg | 1000 kg | 1000 kg
Eins, nit parfümirt..
em aller Art (reiner
„todel) .. .........
Vorzʒe
—* Khobphaie..
Tripoli, Vrobirflein,
roher Talk in Klumpen
Künfiliches ER .......
Shweteb, Eiſenties
Semi ungereinigt..
Steinkohle, roh ........
Mineraliicher Theer und
trodener Sciffstheer,
der bei der Deftillation
Der oe enifieht
saffinict ——
Schwere Dele und Rück⸗
—* von Petroleum
Paraffin.............
Eiſen:
Mangan .........
in Barren gewalst:
mit Holsfeuer......
mit Koldfeuer ....
verzinntes, verkupfers
tes, verzinktes oder
verbleites Eiſen..
Stahl:
in Barren, Stangen,
Stäben ic. ......
in Blech⸗ od. Banbs
form, dunkel, heiß
gewalzt ........
reines ober mit Zink
oder Sinn legirt:
eriie Schmel ent, in
tangen
ober ———
gewan oder gehäm-
IH:
FIRRH ER
af
Il 3
413
Einfuhr
Ueber: nad)
baupt. Deutichs
land.
Blei: *B kg
.............. 843 01 _
inBlöden, rob, Flößen, 018
Borren und ,
Fa ſilherhaltig 2 698 686 —
Erz.. 11 886 393 —
in Blöcken, roh, Floßen,
Berg ober Platteni 468 098 —
gewalzt.......... 224 944
ET ........... 2132 081
elfäure ............. —
Stearinſäure.......... 47013 ui
Etrakt aus
ßen Gerbfähten
en Serbiäften.... —
Eiſenoxyd ............ 22 349 880
Bleioryd ............. 198 770 45
Sintorg F ........... 88 400
mmoniaffalze, robe...| 888148 _
ee ** a u
upfer, Iryftallifirt .. —
ottaſche............. 2 803 425 12 140
Glycerin ............. 82 715 —
Salpeterfaure Bottaihe. I 2839 914 —
Salpeterſaures Ratron. | 5 068 000
Sulpöeie von: u
Upfer ............ 7 898 736 —
Eiſen.............. 361 062 —
Nagneſium ........ 10 —
Bottafhd........... 279 979 —
Sulphür von Arſenik 9 768 _
Veinhefe ........... 815 914 18 183
Roher Weinftein ...... 685 798 13 868
Eremor tartarl ....... — 43 609
Kalffjuperphosphat...... 15 769 500 _
Shemilce a 8070142 —
Direkt aus der Deſtilla⸗
tion von Kohlent
gewonnene Probufte. | 5611 185 —
Dtlean, präparirt...... 276 818 42 225
‚ gema oder
anderd präparirt.... 6 610 —
Talk, pulverifirt....... 81 646 125 067
Parfümerien
Seifen ............. a —
Te:
alkoholiſche ....... ie N
kg
nit alkoholiſche 404
Roſtrich ........... 123489 9 66 |
Starke.............. 126 549 —
Baum aller Urt ...... “0 m 141
Seeoenennnnennn. 1
—— 7— ”
waaren in gewöhns
lem Thon........ ur a6 — |
111» DE
orzellan: 16908
weißes............. 2011 8746
das Porzellan von
örtter Dide.. 5881
verſt
Fenſterglas, gewöhnlidhes 23 607
Deitiches Handels Archiv 1894. IL
leere
Tauwerk oder üben v
Flache, Hanf x
doppelter. Winbung I
bee, und Schnur, ges
glättet......ee..00.
Baummollengarn, roh .
Säde aus Jute:
NEUE ..............
Gewebe aus reiner Baum⸗
wolle, ungemuſtert, ge⸗
kreuzt ꝛc.:
roh und weiß ....
Gewebe in Stüden. ..
Tücher, Kaſchmir und
andere gekreuzte, ges
mwaltte Gewebe aus
reiner Wolle .......
Fertige Kleider fürt
Halsbinden in Seibe..
Pientete s Bapier ober
Anderes Rapier x. u
Etiketten u. Beihnungen
aller Art...........
Häute:
gegerbt ober weißgar:
von Biegen unb
a
ſchw
Golbarbeiterwaaren:
aus Gold, Platin ober
[euesvergofbetent
Spuwelterwaaren:
aus Gold oder Platin
aus Silber ........
Uhren:
a
gan meihinen .........
A Maihinentheile aus
Schmiedeeiſen ober
Stahl
Einfuhr. Ausfuhr.
Darunter Darunter
Ueber⸗ aus Ueber⸗ nach
haupt. Deutſch⸗ Haupt. Deutſch⸗
land. land.
kg kg kg kg
848 367 79 755111 479188] 8393 395
381 177] 172051] 1917 881 4 708
229 327 634 3772
80 318 102 069 _
205 680 411 814 —
30 668 90 839 —
684 699 598 665 —
800 77 1024 101 —
62 230 66 077 721
2374 697 501 —
144 129 1208 230 _
3208 ‚881 287 158
297 59'608 —
25 326 106088
235 213 2663711 23 965
4506 36 563 2868
17 717 114 825 500
10 92 60 490 9620
274 847 826 6683
139 000 100
1115443 234 061 _
b 786 880 291 308 _
885 837 819 517 —
Stück Stück Stück
18 785 13 817 —
61 758 61 810 —
66 171 68 106 —
anken Franken Franken
3 5691 220 629 ö
142 666 94 870 —
21 304 411 224 8300
65
481
Einfuhr. Ausfuhr.
Darunter
aus Viebers na
Deuti- | Haupt. ds
fand.
Gegenflänbe aus Metall: * kg kg
aus eformt,
eher eb t noch
polirt.......... 4491| 1606 91 1961
Eiſenwaaren, metal:
liſche Ko
aus Eifen od. Stapl — 1 054 656 —
* fnägel........... 213 68 3411 —
* — aus Eiſen
en Stahl....... — 57 075 1777
aus Dlei...........
aus reinem ober mit
antimon legirtem
** ...........
e...”e‚S".„”.,.,.,.=°
€ enifce "Eireläßäiger
höhe. für Streich⸗
zb, f
Stangen, ver
4. Schiffsverkehr im Hafen von Borbeaur im Jahre 1898
Eingang Ausgang
nit u t
Flagge. Ladung. Fun mit Sabung in Ballaft.
8 Neg.⸗ | Reg.» > Reg.» — RNeg.⸗
* Tonn. 5 Fa = Tom.
on 181802 195 19| 31 85445121867 046| 58| 18 878
Fa .. ..... 18&4M 31 15204 2 822
Buiftäe ....... a — 1 6| 8396| 1 69%
Rorwerife ..... „ n KH 2 12 86 124| 26| 15 815
ide ....... 4681 15354 21 1784
Dale ........ 3 85 m 168 47 Isre 414 5241213239 762
........ 3| 109611 2 1127 201 83621 7 3740
— Gar Joſs.
Eingang Audgang
Aieher Vinbijche ... 48 —
Belgiſche.. 17 —
Spaniide ....... 80| 20178 — 21 608] 12) 8468
Defterr.sUngarifhe | 28] 24120 — 19) 1429| TI T6bB
lientfde....... 2.027 6| 23488 1 86
ide ..... „1 2 2157 — 2 2157] —| —
San Joſé (Eofta Rica).
Handelsbericht für da3 Jahr 1895.')
Obgleich während des Berichtsjahres fer bei allen Produkten
eine größere Ausbeute erzielt wurde ald im Jahre 1892, Hat fih
body der Handel wegen ber fteten Zunahme ber Konkurrenz und ber
Berringerung bes einheimifchen Geldwerthes nicht fo weit zu heben
vermodt, um ben im Jahre 1892 erlittenen Ausfall nachzuho len
Einfuhr.
Die Einfuhr weiß nur eine ganz unmwelentlihe Zunahme auf.
Es murben eingeführt aus:
1892. 1888.
Peſos. Peſos.
den Verein. Staaten von Umerila.... 12956682 1899615
Großbritannien.............. 1708145 169794
Deutſchland...................... 847647 1123886
Frankreich ....................... 626 882 807 761
Italien....................... 83 412 39 8239
Spanien.......................... 189 628 192 026
Columbien........................ 82 326 228 036
Central-Amerifa........ ........... 262 691 148 487
Jamaica........................ 81 609 25 939
Mexico........................... 18 726 11993
Ecuador...................... .... 126416 94 387
Cuba ............ ................ 128 921 40 028
China unb Japan............... — 26 000
ufammen einfchl. ber Einfuhr aus
anderen LZändern..... ....... 5889749 5833 40
Während hiernach die Einfuhr aus den verichiedenen Ländern
fat auf ber gleiden Höhe mit ber des »orangegangenen Sabre
geblieben, Hat bie Zufuhr aus Deutichland eine Zunahme von etwa
300 000 Peſos zu vergeichnen, und wurbe hiermit ber Ausfall gegen
das Jahr 1891 faft wieder nachgeholt.
Dieſes Ergebniß iſt Bauptiählig eine Yolge des Vertrages
Deutſchlands und Coſta Ricas, betreffend den Poftpadetverkebr.
Die Prämien auf Gold haben wiederum, namentlich in ber
zweiten Hälfte des Berichtsjahres, eine beträchtliche Steigerung er
fahren. Bis etwa Mitte Juli ſtieg diefelbe von 100 pCt. zu Ende
bed Vorjahres allmählich bis auf 115 p&t. Da um dieſe Zeit bie
Regierung die Zinfen für ihre auswärtige Schuld zu zahlen halte
und zu biefem Zweite alle Wechſel auflaufte, fo flieg bis Garde Juli
3) Bergl. Hand. Arch. 1891 IL. ©. 22.
San Joſs.
der Kurs ſehr ſchnell Bis auf 166 pCt. und ſchwankte Bis zum Ende
des Berihtsiahreß zwiſchen 150 und 160 pCt.
Bern nun aud) biefe ſchroſſe Geldentwerthung den Zuſammen⸗
bruch größerer Unternehmungen noch nicht bat veranlafien Zönnen,
fo iM fie doch dem Handel, namentlih dem Kleinhandel, Außerft
ſchaͤblich geweſen, fo daß verfchtebene Häufer in San Joſsé ihre
Geſchafte weſentlich einfehränten mußten.
Ausfuhr.
Kaffee. Die Ernte des Hauptproduktes Kaffee iſt auch im Berichts⸗
jahre nur eine mittelmäßige geweſen. Es wurden ausgeführt nad:
Sad. Peſos.
Großbritannien............... 117222 4586 870
Deutſchland................... 48791 1718686
ben Berein. Staaten von Amerila 4994 1964298
........ .............. 101 41135
anderen Ländern... ..-.uonor00.. 1 804 51 025
miammen 213812 8846 864
Die Ausfuhr Aberſtieg hiernach die des Borjahre um 82605
Sal. Es wurden für 2 Doppelhektoliter Robfeucht His zu 40 Peſos,
durchſchnittlich 37 Papier⸗Peſod bezahlt, und hat ber Erporteur,
der bei dieſen Preiſen in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres noch
einen Ausfuhrzoll von 6 Schill. für je 46 kg ausgeführten Kaffees
483
zu entrichten hatte, Hierbei einen Auen nicht haben Eünnen, ba tm
Auslande nur bie vorjährigen Preiſe Baben eingeholt werben können.
Bananen. Die Produktion dieſes Artikels, an befien Gewinnung
bereitö mehrfach Deutiched Kapital intereffirt ift, bat auch im Jahre
1898 eine betraͤchtliche Steigerung erfahren. &3 wurden 1 278498
Bündel im Werthe von 786 493 Peſos nad den Bereinigten Staaten
von Amerika auögeführt, alfo etwa 100000 Bündel mehr als im
vorangegangenen Jahre.
Bei dem Mangel direkter Berbindungen mit Guropa, wie folde
mit den Bereinigten Staaten von Amerika zwiſchen New: Dort unb
New⸗Orleans einerfeitd und Limon anbererfeitö bereits feit Jahren
beſtehen, iſt des Guropaͤiſche Markt für dieſes Prodult noch vellflünbig
verſchlofſen.
Hölzer. Es wurden 11368 Blöcke im Werthe von 186 892
Peſots meiſt nach Großbritannien und Deutſchland ausgeführt. Die
Ausfuhr iſt um etwa 50000 Peſos höher geweſen als bie des Vor⸗
jahres.
Häute und Felle gelangten zum Werthbetrage von 141 481
Peſos zur Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerila.
Edle Metalle und geprägte Münzen find im Werth⸗
beirage von 82441 Peſos ausgeführt worden.
An fonftigen Produkten Coſta Ricas gelangten noch zur Aus⸗
fuhr Kautſchuk, Kakao, Schildpatt u. |. w., doch erreichte ber
Geſammtwerth der Ausfuhr diefer Produkte nicht die Summe von
60 000 Beios.
Die Schiffs bewegung geſtaltete fi in den Häfen Puntarenas und Limon, wie folgt:
Puntarenas.
Eingang. Ausgang.
Nationalität Dampficiffe. GSegelſchiffe. Dampfichiffe. Gegeligifie.
Anzahl. Reg. Tonn. Anzahl. Reg-Tonn. Anzahl. Reg.Tonn. Anzahl. Reg.⸗Tonm.
..................... 11 11891 18 1172 11 11 891 18 7172
Amerilaniſche (8. &t.)......... 17 114 6465 2 1197 77 114 645 2 1197
Deutſche.................. %” 26 038 7 4 882 20 25 628 10 6 229
Italieniſche.............. — — 1 878 — — 1 878
Daniſche................... — — 1 820 —_ — 1 820
.................. — — 1 718 — — 2 1 815
Columbiſche.................. 8 1 768 8 98 7 1547 8 98
Peruaniſche................ — — 1 60 — — 1 50
Coſta Ricanife ......onuuc... 4 216 — — 8 162 — —
Bufammen... 1230 154 143 34 15 266 118 153 868 88 17 269
gimon
Eingang. Tusgang.
Rationalität. Dampffchiffe. Segelſchiffe. Dampfſchiffe. Segelſchiffe.
Anzahl. Reg.⸗Tonn. ar NReg»Tom. ru Reg. »Tonn. Beh Reg.sTonn.
Britiſche.................... 120 146 291 21 146 391 25
Amerllaniihe (8. St.) ........ 6 7 482 r 11922 ” 7 482 5 1526
Deutſche................... 19 80 779 — — 19 80 779 — —
Franzdſtiſche................. 9 219 981 — — 9 12 981 — —
Spaniſche.............. .. 11 16 900 — — 11 16 990 — —
Norwegiſche ............ 1 998 _ — 1 8 — —
Schwebdiſche................ 24 16 460 — — 24 16 460 — —
Columbiſche.................. — — 1 8 — — 1 8
Nicaraguaniſche.............. 16 4875 _ — 16 4835 — —
Zuſammen... 206 236 801 7 1161 206 286 801 8 1569
484
Saffi.
Handelsbericht für das Jahr 1893.1)
Das Jahr 1893 iſt im Allgemeinen ohne bemerlenswerthe Ver⸗
änderungen im Handel vorübergegangen. Die Silbergeldkriſis bat
keinen jo nachtheiligen Einfluß auf das Geſchäft gehabt, wie anfangs
behauptet wurde. Die Stimmung war jedoch eine flaue zu nennen,
da die Europäifchen Märkte ein lebhaftes Geſchäft in Ausfuhrartikeln
nicht auflommen ließen. Die Ausfichten für das Jahr 1894 find
in Folge reichlichen Winterregend vecht günflige zu nennen. Die
"Bohnenernte, welche ben wichtigſten Faktor‘ für ein günftiges Jahr
bildet, iſt gefidhert, und damit ‚begründete Hoffnungen auf ein nutz⸗
bringendes Gefchäft vorhanden.
Die Einfuhr beftebt zum größten Theil in Stapelartifeln, wie
Baumwollenwaaren, Eifen, Holgplanten, There, Wachslichten und Zucker,
"welde von den Importeuren in großen Mengen eingeführt und
theild gegen baar am Pla verkauft, theild den Getreidebauern
als Vorſchuß auf die nächſte Ernte auf Kredit gegeben werben.
Artikel wie Zucker und Holzplanten gehen meift ala Durchfuhr⸗
waaren nad der Hauptſtadt Marofto.
Die Ausfuhr erreichte eine Höhe von 32552 Engl. Tonnen
‚mit einem Werth von 3501080 Mark und beſtand faft ausſchließlich
in Getreide und Hülfenfrüdten. Außer Heinen Bartien, welche nad
‚Spanien, Madeira x. gingen, ift Großbritannien das Abſatzgebiet
für dieſe großen Getreideabladungen. Obwohl die Ernte immerhin
eine Heine zu nennen war, oder wenigftend für Hein galt, kamen
recht beträchtliche Mengen Bohnen und Gerfte zur Berladung. Bers
gleihe mit dem Borjahr Iafien fi mangels ftatiftifher Angaben
nicht anftellen.
Schiffsvertehr. Im Sabre 1898 verkehrten im Hafen von
Saffi 144 Schiffe von 79823 Reg.sTonnen, gegen 157 Schiffe von
80 062 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. Diele Abnahme gegen das
Borjahr entfällt auf den Verkehr von Segelſchiffen, der der billigen
Dampfſchifffrachtraten wegen jehr zurüdgegangen ift.
Verkehr mit Deutſchland.
Die Einfuhr von Deutſchland betrug im Jahre 1893 75 800
Marl; die Ausfuhr dorthin 257200 Marl. Was die Einfuhr
anbetrifit, jo wird ein nennenäwerther Auffhwung in den nächſten
Jahren kaum flattfinden können, benn der Bezug der eigentlichen
Stapelartilel für Saffi, wie Baummollenwaaren, Eifen, Holzplanken,
Thee, Wachslichte und Zuder von Deutfchland ift gering, und wenn
auch die minder wichtigen Artifel, mie Kurzwaaren, Eifenwaaren,
Wollenwaaren, Tuche, in welchen die Deutiche Fabrikation der fremden
überlegen ift, immer dem Deutjchen Handel vorbehalten bleiben werben,
fo if} doch ber Verbrauch diefer Artitel ein zu begrenzter, - als daB ‚man
einen Aufihwung des Einfuhrgeihäfts in abfehbarer Beit erwarten
könnte.
Die Ausfuhr nach Deutſchland Hat im Sabre 1898 ſchon einen
vecht erheblihen Theil ber Gejammtausfuhr ausgemacht, wenn man
in Betracht zieht, daß die ausgeführten Waaren, zum größten Theil
verſuchsweiſe als SKonfignationen nach Deutſchland ausgeführt,
was zum Theil gut, zum Theil unbefriedigend ausgefallen iſt, immer⸗
bat erlennen laſſen, daß die Ausfuhr nach Deutſchland in den drei
Hauptartileln Diivendl, Schaffellen und Schweißmolle einer großen
Ausdehnung fähig iſt.
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 148.
Safft.
An Deutſchen Schiffen verkehrten im Hafen von Saffi
13 Dampfihiffe von 9901 Reg.⸗Tonnen und 10 Segelſchiffe von
1112 Reg.-Tonnen gegen 18 Dampfiiffe von 9514 Neg.sTonnen
und 18 Segelſchiffe von 2284 Reg.»Tonnen im Sabre 1892. Bon
den 13 Deutſchen Dampfigiffen die im Jahre 1893 Saffi befugt
haben, kommen brei auf die Afrilaniſche D. A. G. Woermannskinie
welche im Jahre 1893 begonnen hat, ben Hafen von Saffi — bislang
auf ber Heimreife — anzulaufen, bie übrigen 10 Dampficiffe auf
bie Atlad-Linie. Der Werth der durch Deutfhe Dampferlinien eins
geführten Waaren betrug 142 700 Mark, der durch dieſe ausgeführten
Waaren 275 800 Mark.
Dertehrsüberfigien.
1. Einfuhr im Jabre 18983.
Bufammen
einſchl. der
Einfuhr von -Einfußr von
Deutſch⸗ Groß⸗ anderen
land. britannien. Ländern.
Werth: Mari.
Baummollenwaaren........ — 418 800 413 00
Bier.................... 900 — 900
Kaffee................... — 4 800 4 800
Eiſen in Barren .......... — 22 800 89 0401)
Eifenwaaren ............ 2 400 — 2400
äfler, leere.............. 7000 — 7000
Farben ................. 1300 — 1300
Geräthe ................. 2 600 — 2600
Gewuͤrze................. 8100 10 360 16 860
Glaswaaren ............ 600 3420 7 680
Holzplanken .............. — — 98 760°)
Leinenwanten ........... — 19 000 19 000
Metalliwanren. ............ 1 700 — 1 700
Nähmaſchinen............. 1200 — 1 200
Nägel ................... — 1000 1000
Bapier .................. 200 — 200
Beiroleum ............... — 1500 1 500
75 1 400 — 400
Säcke, leere ............ 3 800 — 3 800
Geidenwaaren ............ 500 — 14 0003)
Spiegel.................. 800 — 800
Sprit ................... 2 800 1900 5 760
Stahl ................... — 5 500 5500
Thee .................. 18700 158980 177 680
Tuche ................... 21 000 — 21000
Wachslichte............... — 659 600 59 600
MWollenwaaren ............ 2200 — 2 200
Buder..... ............. 800 50 700 918 380%)
zufammen einfchl. ber nicht
75800 776760 1914360
bei. aufgeführten Waaren.
1) Darunter für 66240 Mark von Schweben.
2) Darunter für 98 760 Mark von Schweden.
8) Darunter für 185500 Mark von Frankreich.
4) Darunter für 681280 Mark von Belgien und für 185 600 Mark
yon Frankreich.
Saffi. — Ichiſu. 485
2. Ausfuhr im Jahre 1898. Bufammen
Bufammen einſchl. ber
einſchl. der Ausfuhr nad Ausfuhr nach
Ausfuhr nad Ausfuhr nad) Deutſch⸗ Große Frank⸗ anderen
Deutſch⸗ Groß⸗ Frans anderen land. britannien. reich. LZändern.
land. Britannien. reich. Ländern. Werth: Mark.
Werth: Marl Rofenblätter........ — — 3 400 3400
Bohnen .......... 7100 1232 640 — 1289 740 Schaffelle.......... 69 600 — 104 400 163 900
Ranarienfamen...... 1300 10 560 — 11 860 Wachs............. — — 23 520 23 620
Kümmel... 2.2.0.0... 1000 21 800 400 232 700 Weizen ............ — 25 100 — 25 100
Exrbien ............ — 1620 835 720 66 7401) | Wolle, gewaiden.... 16500 471780 15720 507 000
Gerſte............. 6600 848800 — 867 000 „ tim Schweiß.. 21000 — — 21 000
Gummi, brauner — 21 040 — 21 040 Biegenfelle ......... — — 27 520 27 520
Nais............. 900 124680 — 258 1803) zuſammen einſchl. ber
Bandein........... 900 44 920 640 61460 minder wichtigen
Dlivenöl........... 143 500 51 040 580 196 020 Artikel ......... 257200 2860480 214400 83601080
8. Schiffsverkehr im Jahre 1898.
Eingang. Audgang.
Nationalität. —— Seo. —— —— — Zuſammen.
Reg.⸗
Zahl. Por: Tonnen. Zahl. Por Tonzen. Zahl. Po: Tonnen. r
Damiſche ................... — — | 2.067 3| 2087| — 13| 20857
Deutliche... .-u-nnrennocarunnan. 18 | 901 283 | 11013 13 23| 11018
Britiſche.................... 61 | 35 286 61 61 | 87071
Franzöfiſche .................. 29 | 22043 29 29 | 22043
Norwegiſche................... 3 104 7 7 1641
Vortugieſiſche ........... 2 2 870
Schwediſche................ 1 1 164
Spaniühe .....euoneconnuneree 8 564 8 8 5564
zufammen 104 | 7805| ı0 | ses 1a | mans | 104 | mans | a0 | men | 1m 19 828
Tſchifu. geweſen, hat ſich in den letzten Jahren die Einwirkung des Sinkens
Handelsbericht für das Jahr 1893.°)
Der Handel Tſchifus im Jahre 1893 zeigt im Großen und
Ganzen dieſelben Züge wie in den Vorjahren: Die Haupt⸗Einfuhr⸗
artikel beftehen in Baumwollenwaaren, Metallen und Petroleum, als
deren Urfprungsländer Großbritannien, Indien und Amerila zu
nennen find, die Haupt Ausfuhrartilel in Seide uub Strobgeflechten
für den Europäiſchen und Amerikaniſchen Bedarf und in Bohnen⸗
fuden, die für Düngungszwede nad den Südchineſiſchen Häfen ver
ſchifft werden, ausnahmsweiſe auch nad Nieberländifchen Befigungen
in Hinterindien (Samarang) gehen. Dazu kommt ein ſehr beträcht⸗
liger Handel in meiftens einheimiſchen Produkten. Die Schwankungen
des Geſammtumſatzes, ſowie auch in den einzelnen Artikeln hängen,
außer vom Silberfurfe und von ber Lage bed Chineſiſchen Haupts
markted in Schanghai, viel von örtlichen Berbältnifien ab, denn bie
Provinz Schantung wird Häufig von Ueberſchwemmungen und ſonſtigen
Blagen Heimgefucht, durch welche ganze Diftrikte auf Jahre hinaus
verarmen und ihre Kauflraft verlieren.
Net fühlbar, wenn auch nicht fo bebeutend, wie befllcchtet
I) Darunter für 19400 Marl nah Spanien.
9 Darunter für 182 600 Mark nah Portugal.
d) Berge. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 409 und 1894 Maiheft II. S. 169,
des Silberpreiſes geltend gemadt. Wenn indeflen bei den augen
blicklichen Kursverhältnifien frembe Waaren, z. B. Baummollenftoffe,
Metalle, welche jet nahezu doppelt fo theuer (in Silber) geworben
find, wie in ben früheren Beiten des fremden Handelsverkehrs mit
China, überhaupt no in fo bedeutenden Mengen gelauft werben, fo
iſt darin jebenfalß der Beweis zu erbliden, daß fie fich als ein
unentbehrlicher Verbrauchsgegenſtand bei der einheimiſchen Bevölkerung
eingebürgert haben. Ein Ausgleich etwa dadurch, daß die Chineſiſchen
Händler für die von ihnen zu Warite gebrachten, dem Europäifhen
Verbrauch dienenden Artikel, nämlich Seide und Strohgeflechte, im
Verhältnig zum Sinten des Silberwerthes höhere Breife fordern,
um für biefelbe Menge einheimifcher Erzeugniffe bdiefelbe Menge
Europäifcher Produkte eintaufhen zu können wie bisher, findet nicht
ftatt. Die durchſchnittlichen Preije betrugen
im Sabre 1884, bei einem Kurfe von 1 Haik. Tael = 5,8 Marl
für einen Bilul Seide 90 Haik. Taels, für einen Ballen Stroh⸗
geflehte 29 Haik. Taels;
"im Sabre 1891, Hei einem Kurſe von 1 Haik. Zael = 5 Marl
für einen Pilul Seide 95 Haik. Taeld, für einen Ballen Stroh⸗
geflechte 29 Haik. Taels;
im Sabre 1892, bei einem Kurfe von 1 Haik. Tael = 4,44 Marl
für einen Pikul Seide 100 Heil. Taeld, für einen Ballm Stroh⸗
geflechte 291/3 Hail. Taels;
486
im Jahre 1893, bei einem Kursftand von 1 Haik. Tael = 4,02 Marl
fe einen Pilul Beide 107 Haik. Taeld, für einen Ballen Stroh⸗
geflechte 82 Haik. Taels.
Dieſe Preisſchwankungen find nur auf Rechnung örtlicher Markt⸗
verhältniſſe zu ſetzen, nicht aber auf die Kursbewegung zurück⸗
zuführen; denn wenn die Preiſe der eben genannten Artikel den
letzteren gefolgt wären, ſo hätte im Jahre 1893 ein Pikul Seide
120 Haik. Taels, ein Ballen Strohgeflechte 40 Haik. Taels koſten
mätflen.
Der Geſammtwerth des durch das Tſchifuer fremde Seezollamt
kontrolirten Handels belief ſich im Jahre 1893 auf 13436 065 Haik.
Taels gegen 18499 471 Haik. Taels im Jahre 1892, welche fi wie
folgt auf die Ein⸗ und Ausfuhr vertheilen:
1892. 1898.
Hait. Taels. Haik. Taels.
—Einfuhr............ 8330831 7709 887
Außfuhe ............ 5169140 5726 678
Bezüglich) der Ein⸗ und Ausfuhr der einzelnen Artikel ift
Folgendes zu bemerken:
Einfuhr.
Baummollenwearen. Der Geſammtwerth ber Einfuhr bes
trug 2 784 487 Haik. Taeld ober 11 198 687 Mar? (1892: 4 000476 Hait.
Taels oder 17 762113 Mark), davon kamen auf Europätiche Gewebe
1229 864 Heil. Taeld, auf Amertlaniihe: 8523686 Sail. Taels und
auf Indiſches Baummollengarn 1201937 Haik. Taels. SZapanifches
Baummollengarn ließ fih im Vorjahre (1892) auf dem Tichifuer
Markte nicht nachweiſen. Im Jahre 1893 erjchienen auf demſelben
80 Pikuls im Werthe von 1113 Haik. Taels.
. BVollenwaaren. Der Abjak gebt beftänbig zurück. Sein
Werth beitrug im Sabre 1892: 91800 Hait. Taels, im Sabre 1898:
81 402 Hall. Taels.
Die Einfußr von Metallmaaren nahm ebenfalld ab, und
zwar von 458 442 Haik. Taels (2036 482 Mark) im Jahre 1892 auf
880 781 Haik. Taeld (1530 626 Mark) im Jahre 1895. Faft alle
einzelnen Sorten zeigen einen Nüdgang, namentlich Brud- und
‚Rageleifen.
Auch die verſchiedenen übrigen Europäiigen Sinfuhren zeigen
einen weit geringeren Abſatz ala im Vorjahre. Es ſanken: Metall
Indpfe von 74148 auf 44425 Marl, Anilinfarben von 330 045 auf
57 562 Marl, Zünbhölzer von 768428 auf 597999 Marl, Radeln
von 186 038 auf 111387 Marl. Nur der Berbrauh von Amerilas
nifchem Petroleum ftieg von 465 757 auf 880629 Mark.
Ausfuhr.
Bon weit größerem Intereſſe ala bie Einfuhr tft für den Deutichen
Handel die Ausfuhr von Tſchifu, und zwar fomeit Die beiden Artikel
Seide und Strohgeflechte in Betracht Tommen. Die Ausfuhr der
(egteren fiellte zufammen einen Werth von 84178307 Hail. Taels
(13 736 574 Mark) dar, bei einer Geſammtausfuhr von 5 726 678 Haik.
Taels. Im Jahre 1892 machte die Gefammtausfuhr 5169 140 Haik.
Taeld aus, wovon auf Seide und Strohgeflechte 2476247 Hatit.
Taels entfielen.
Seide. Die Ausfuhr weißer Rohſeide und Pongees zeigte eine
unbedeutende Abnahme, die gelber und milder Rohfeide und von
Seibenftoffen wies hingegen eine beträchtlide Zunahme auf. Die
Gejammtausfuhr bezifferte ih auf einen Werth von 1915 828 Hall.
Taels (7 701 628 Mark), gegen 1222 463 Haik. Taels (6 427 735 Marf)
im Jahre 1892,
Eſchifu.
Strohgeflechte. Der Gefammiunfag im Jahre 1898 betrug
1501 479 Hnit. Taels (6 807 458 Marf), im Jahre 1892: 1 268 784 Hait.
Taels (6 566 800 Mark). Einige Hundert Ballen follen im Jahre 1893
zum erften Male direft nad) Deutſchland verfhidt worden jeln.
Die Ausfuhr von Vohnenkuchen und Nudeln aus Bohnenme hl
ging zurüd, erftere um etwa 160000 Haik. Taels, Iegtere um etwa
60 000 Haik. Taeld. Der Handel in diefem Artikel befindet fi aus⸗
ſchließlich in den Händen einheimifcher Kaufleute, ift aber trogbem
für die Schifffahrt von größter Wichtigleit. Ganze Dampfſchiffsladungen
beſtehen ausſchließlich aus Bohnenkuchen.
Schifisventehr.
Im Sabre 1893 liefen 1208 Dampficiffe und 88 Segelſchiffe in
ben Hafen von Tichifu ein. Die Zahl der Ausklarirungen betrug
bei den Dampfidiffen 1200, Bei den Segelihiffen 38. Der Gefanumet-
Rauminhalt aller Schiffe, die tm Berichtsjahr in Tſchifu verkehrten
belief ih auf 1016870 Reg.» Tonnen, wovon 999558 auf bie
Dampfſchiffe und 16 317 auf die Segelfchiffe fielen. Im Vergleich mit
dem Sabre 1892 zeigt ſich eine geringfügige Abnahme von 16 000
Reg.⸗Tonnen bei den Dampfihiffen, von denen 65 weniger in Tſchifu
erihienen ala im Borjehre, und von etwa 2000 Reg.sTonnen bei ben
Segelſchiffen (7 weniger ald im Jahre 1892). Die Abnahme fällt
bauptjächlich auf bie Britiiden Dampfichiffe (— 65), demnächſt auf bie
Chineſiſchen (— 19), bie Japaniſchen (— 5) und die Norwegiſchen
(— 1); hingegen nahmen die Deutſchen Dampficiffe zu um 20, bie
Auffiihen um 6. Diefe Schwankungen beruben inbefien nur auf
Zufälligteiten unb find weber Beiden eines dauernden Aufſchwungs
noch eines fi fortiegenden Rüdganged; die Ruſſiſche Schifffahrt
dürfte, allerdings fchritthaltend mit dem Aufbluhen Wladimoftods
und der DOftfibirifchen Küftenpläge, eine wenn aud nur langſame
doch ftetige Entwidelung erfahren.
Folgende Ueberficht zeigt ben Antheil ber verſchiedenen Rationen
am Scifföverlehr in Tſchifu in den Jahren 1892 und 189.
Es verkehrten in Ticifu:
Dampfſchiffe.
1892. 1898.
Neg.⸗ Reg.⸗
Rationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Deutihe........... 95 15 588 118 82 915
Britifhe........... 624 664 650 5659 609672
Niederlänbiide ..... 1 672 — —
Normegiide........ 4 2983 8 2212
Auffifde........... 11 6179 17 11 028
Sapantide......... 68 68 367 58 68 578
Ebinefifhe......... 472 861 977 465 840148
zufammen...... 1268 1055311 1208 9990658
Segeligiffe.
Deutliche .......... 14 5 986 11 4 756
Britiihe..... zn... 23 10 698 pi 10 405
Rormegiihe....... 1156
EmmimBe) © 1m —_
aufammun...... 18 584 38 16 317
Die Fahrten der —** Dampfſchiffe gehen nach unb von
Schanghai, Tientfin, Riutihmang, Amoy, Swatau, feltener nach und
von Hongkong und der Ditfibirifchen Kuſte, bie der Deutigen nad
und von Hongkong, Niutſchwang, Tientfin, Anıoy, Japan, Wladiwoſtock
Die Frachten beftehen zumeift in Stüdgütern und gemffchter Ladung
für die Einfuhr und Bohnenkuchen und Ruben für bie Ausfuhr.
Richt unbedeutend iſt der Paſſagierverkehr.
zisit. 487
Einfupe der bauptfähligeren Waaren in den Jahren
1892 und 1898,
1. Aus Europa und Amerika.
Tauienb.
5001 131 —— 111 887
Baummollenwaaren. . allonen.
we Städ. .)J. . . JPetroleum............... 1056 580) 455 7572 258 870! 880 629
Sqittings, grau, glatt... RI — 10 _ 10544
ein und Spirituofen.... — A — 68 114
gefärbte glei.
n 8 ‚ ger
T-Elothe muftert.....
Drillich ——— — 2. Aus anderen Ländern.
Barchent, Fe * a. Aſiatiſche Produkte nichtchineſiſchen Urſprungs.
N) Amerilenifce .. 1892. 1898
Epretings, Engliice...... u: —
Bari ONE .nnn..... Opium................. 666638 6sꝛi ois
iſchroth......... Indiſches Baumwollengarn 8157627 4881 786
Daunwollene —— Zinn, in Barren ........ 45 922 61 938
” allan Steipis, nm Blattene..ce... 28 985 9488
Samnetſ.. Kupfer, in Platten....... 16 208 87 808
Ruflelin....0occcenccn.. nn Baren....... 100 570 81 867
Kampher.............. 42 974 801
Fr sts Kardamom ....2........ 72 256 81 754
u Kohlen................. 418 621 821 642
n 1 Fiſchleim............... 52 961 67 254
Pfeffer, Idwarzer ........ 98 666 206 551
Vaumwollengarn, Englijdies Sanbelholg eareeneneeee. 289 28372
Sapanholz.............. 65 121 70 856
* ollenwaaren, 0 PCR 4011400 17109
Yang» Gnglife ....... Fucer, brauner 237984 628897
Long@us... „weißer ......... 889 512 829 762
Spaniſh Stripe. ........ Säde, Zutes............ 20 162 88 696
Kuſfiſches Tuch „une... Hanf⸗PPP........ 8470 8 940
Ralieniſches Tuch. ....... Balmblattläer ......... 88 379 40 282
GStrohmatien...........-. 109 992 40 593
chen: Metalle.
aheleiſenc. b. Chineſiſche Produkte.
Barren.;; 189. 1898.
Date Mei: Me:
nase! j .:: : ::::: Arſenik ................ 128 414 94 286
au ridiebene Sorten .. Knöpfe............ kauen 191 297 194 850
Sahne Borzellanwanten ........ 6889 86521
STK TTı ER Kleiverflofle. ............ 140 661 121 773
Ring nn. Zimmt................. 16 680 8821
Baummolle, zob......... 520274 1086 784
Vermiſchte Waaren " gereinigt .... 68 787 83 579
Retallfnöpfe... Grastuch, feines ......... 151 684 143 980
BESSERE j „grobes ........ 181179 111896
1 Indigo ................ 42 377 16 445
Anlinfarben ............ Arzneien ............... 84 843 63 246
Fenfterglaß..... Papier ................. 2881 994 2060101
Raſchinerien .. Konſerven... 118 351 65 878
488 Tſchifu. — Meifina.
1892. 1893. effin .
Werth: Werth: m a
Mark. Marl. Handelöbericht für das Jahr 1893.)
Rohfeide ........20.0... 280 937 606 458
Seibenfoffe..n...20.... 113648 712963 Algemeine Bandeisbewegung.
Zucker .............. 2554887 2318 468 In dem allgemeinen Seehandelsverkehr Neſſinas mit dem
Strohgefledt............ 175 165 655 026 Auslande im Laufe des Jahres 1893 ift gegen bad Vorjahr ein
Tabak ................ 174 836 265 595 Aufihwung zu verzeichnen.
Kohlen................. 498 278 632 112 Diefe Thatfache findet ihre Erklärung in den guten Ernten,
Seidenmügen ........... 21 406 22 544 deren fih Siyilten und Sübfalabrien in den Jahren 1892 und 1893
Ausfuhr der hauptfähliheren Waaren in den Jahren
1892 und 1898.
1. Rah Europa und Amerika.
„ gelb ........... 1 7861 926 3 24213 828 588
wild ........... 3033| 888133] 26401351 942
SeidensRolons ........... 21 2140 8465| 89 92%
„ Abfall............ 8931| 254 757] 8510| 700 402
........... 161 14. 84081
Pong ees ................ 3 384/2 302 486 3 19012 207 828
Stroßgefleite, einfarbig... 36 492|4 685 433] 42 61515 285 085
„ gemuftert.. 5876| 891267] 6188| 750 869
Pikuls.
14866 872 971
972 67418 153 167
1 722
ikuls.
Bohnen................. v 384 886 999
1153 1754 447 518
1388| 201 840
——
e, ...
Fi geſalzene..........
21111 7) BES
...........e..n..
zu erfreuen gehabt Haben.
Ra den ftatiftifchen Erhebungen des Zollamtes beläuft ſich bie
Gefammibewegung zur See für Eins und Ausfuhr zufanmen
genommen auf:
kg Werth: Lire.
1898 .......00.... 267 871166 63 551 706
1892 .......... 205 474 772 51 221 740
1893 alfo mehr .... 61 896 393 12 3239 966
Es ergiebt fih dieſe Zunahme ſowohl auß ber Ausfuhr, wel
ſich folgendermaßen ftellte:
kg Werth: Lire.
1898 ............. 118 775 069 44 901 837
1892 .......... 84 319 086 86 091 248
1898 alfo mehr .... 84 455 978 9810589
wie aus der Einfuhr, welche fich wie folgt geftaltete:
Werth: Lire.
1898 ............. 148 596 106 18 649 869
1898 ......... 121 155 686 16 130 4923
1893 alſo mebr .... 27 440 420 26198377
Ein Bergleih ber Einfuhr und Ausfuhr nad) und von ben
verſchiedenen Ländern in ben Jahren 1893 und 1892 giebt folgendes
Bub:
Einfuhr.
1898. 18982.
Hertunftsländer. kg Lire. kg Lire.
Deutihland..... 646 862 552 729 618 764 104 851
Deſterreich⸗
Ungarn ...... 19269 722 1906275 19618841 180809
Belgien ........ 769 189 8397 656 1680 882 866 374
Sranfreid...... 997 098 618542 1168788 619 410
GSroßdritannien.. 82116122 5207778 72766 044 5676 %4
Griedenlanb und
Malta........ 4.078 874 202893 2042 251 171576
die Niederlande 185 161 106 297 874918 138 377
Rußland ....... 29 041179 68356280 12709648 2988268
Stanbinavien 1657 099 810408 1516639 704 683
Rumänien ....... 606 000 96 188 3655000 663 80
Türkei......... 3 869 689 146 2585 2118076 511791
Hegypten....... 69 339 23 796 51 488 13 394
Indien ......... 2 488 968 679 469 195 474 101 522
Nordamerika 2 920 308 654 684 1989 200 426 TI7
Afrtla ......... 27 222 17 000 812 615 102 071
Schweiz ........ 44 325 98 273 68591 ° 14868
Südamerila ... 148 552 232 680 298 672 463. 902
Spanien u. Por⸗
tugal ........ 175 989 44 064 99 700: 29 2%
Alien .......... 48 90 247 1367
1) Wegen bed Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 IL ©. 586.
Reffine.
Ausfuhr.
Befiunmungd» 1898. 1892.
länder. kg Lire. kg Lire.
Deutidland..... 9691 820 810797 4850274 1858093
Deſterreich⸗
Ungarn ...... 16070 362 4406 064 9019846 8081443
Belgien ........ 641 161 164 992 492 226 847 089
Trankeid....... 1980110 2575880 1517081 1888 797
Großbrilannien.. 25968 944 12442629 19676134 11677892
Griedenland unb
Bkalta ....... 912116 879649 1187968 476 806
die Rieberlande 2151271 20924893 1686455 1126103
NAußland ....... 85686625 2105806 3132479 978 766
Sionbinavien 2688468. 1189866 8247792 1270526
Spanien u. Por ...
tugal ........ 181 810 68 965 1870 8 630
Aumänien...... 22.020 4 284 — —
Zitttei......... 1 778 679 893910 2061 680 440 727
Yegypten ....... 842 074 161 206 187 786 70194
Indien. ........ 978 5 967 11580 . 4842
Nordamerika 48 079 781 15591265 860260638 12081 232
Südamerifa..... 696 267 195 417 961 080 267 464
Alle...... u... 40 875 8710 69 694 21 065
Auftralien ....... 17 688 90 400 1680 26 040
Gämeil......... 28 120 89% 3658 000 83 660
Borſtehende Zahlen umfaflen, wie bemerft, nur die direkte Eins»
und Ausfuhr auf dem Seewege, ftellen mithin für einzelne Länder,
meiel für Deutihland, nur einen Theil ber Sanbelöbemegung mit
Reffinea bar, da alle Waaren, die auf dem Wege tiber Oberitalien
eins und außgehen, barin feine Berückſichtigung finden.
Einfupr.
Die Einfuhr auf dem Seewege nad) Meffina bat im Jahre 1898
die des Vorjahres ſowohl in ben Mengen wie in ben Werthen über
troffen, unb zwar in erſteren um singefähe 22, in den Ielexen um
beinahe 15 pCt.
Eine Steigerung der Einfuhr zur See ift eingetreten bezüglich
der Einfuhr non Griechenland und Malta, Rußland, Stanbinavien,
ber Türkei, Wegypten, Indien, Nordamerila, Spanien und Bortugal
ſowohl in den Maſſen wie Werthen, und in ben Werthen allein bei
der Einfuhr von Deſterreich⸗ Ungarn. Dagegen zeigt ſich eine Ber
minderung in ben Mengen und Werthen bei der Einfuhr von
Belgien, Frankreich, den Nieberlanden, Rumänien, Afrika, Schweiz,
Südamerika und Aften, ein Fallen in ben Werthen bei gleichzeitiger
Zunahme der Mengen bei der Einfuhr von Deutſchland und Groß⸗
Britannien.
Ausfuhr.
Die Länder, bei denen ein Steigen ber Ausfuhr eingetseten iR,
find folgende: Deutſchland, Deſterreich⸗ Ungarn, Frankreich, Groß:
dritannien, die Niederlande, Rußland, Spanien und Portugal,
Rumänien, Aegypten, Nordamerika, Auſtralien und Indien. Bei
Iekterem Lande find nur die Werthe geſtiegen, während bei den
Übrigen Ländern eine Steigerung in den Waarenmengeh ſowohl als
auch in den Wertben zu verzeichnen tft. Bei allen übrigen Ländern,
Griechenland und Malta, Stanbinavien, der Türke, Sifbamerifg,
Afrila und der Schweiz, ift die Ausfuhr in den Mengen und Werthen
gefunten, bei Belgien in den Werthen allein.
Die Ausfuhr von rothen Verſchnittweinen nad Deutſchland aus
dem Bezirke von Meſſina, die im Borjahre fi auf 11781 hi belief,
bat im Jahre 1893 nur 9 696 hi betragen.
Dentſches Hanbei-Archie 1894. IL
489
Der größte Theil bieſer Weine ſtammt aus den Ebenen bei
Milazzo, Diele Duclität Scheint im Deutichen Weinhandel beionberen
Anklang gefunden zu haben. Im Laufe bes letzten Jahres tft ins
beflen Die Phyllogera wit ungewöhnlicher Heftigfeit in den Weingästen
jener Gegenden zum Ausbruch gelommen, fo baß binnen wenigen
Jahren ein vorläufigeß völliges Derfiegen jener Bezugäquelle bevor⸗
fteht, und dies um fo mehr, als ‚man fih noch nicht einmal darüber
im Klaren ift, mit welder Abart Amerilanifcher Reben die Neu⸗
anpflauzungen vorgenommen werben müflen, um erfolgreich zu fein.
Unter dieſen Umftänden jcheint es angemefien, bie Deutſchen
Smporteure auf die prachtvollen füblalabeiichen. Weine aufmerkſam
zu machen, welche den Milazzowein vollauf zu erjegen im Stande
find, ja denfelben vielfadh an Abel übertreffen.
Dertehrsüberfiten.
1. Einfuhr der hauptſächlicheren Artikel im Jahre 1898.
Geſammt⸗Darunter aus
einfubr. Deutſchland.
Werth: Lire.
Baummwollengarn ........ ......... 2864 1389
Baumwollenſammet........... 30 668 3 765
Bänder und Liken aus Baummolle,
Ste, Wolle und Selde.......... “6888 8 224
Bier in Flaſchen................ 12 904 4 176
Eiſenbahnwaggons................ 34 460 —
Cement, Gips und Kall............ 30 190 —
Shemilalien und chemiſche Produkte. 173386 5 245
Kokons ........................ 151 477 —
Konfektionsartikel:
aus Hanf und Flachs ........... 27 481 162
» Baumwolle .............. 49 086 15 264
Wolle..................... 313280 ° 149%
Seide .................... 80 225 10162
Deden und wollene Teypide....... 26437 9 580
Eifen in Barren und verarbeitet.... 294947 81 136
Farben. ......................... 230 771 8 228
Bett jeder Art ................... 150 841 5 518
Site, konſervirt, einſchl. Stodfiihe.. 1401508 12 118
Garn aus Hanf, Flachs, Jute..... . 126 737 _
Gemitje und Früchte, konſervirt, gebönt
und frifhe..........cc kreisen 494 964 1998
Gerbereis und Fieterei Meter ...... 602 236 —
Gewebe:
aus Hanf, Flachs, Jute......... 25 242 645
wo Banmmwolle ......- nun... 690 408 10 966
„Wolle..................... 808 153 91 322
Bas in Tafela und Spiegel....... 23 689 10 251
Glass und Kriftallmaaren.......... , 483868 14.008
Gußeiſen, roh und verarbeitet ...... 185 211 2198
Safer, Maid, Gerfe............... 309 817 4162
Hanf, Flache, Jute, roh ober gehechelt 21 928 —
Harz, Pech, Theer...... ....... une 54981 4987
Hänte: |
rohe ......... ............ ..... 1421667 720
gegerbte.................... 71481 42.883
ladirt und marofirt............. 16 321 18 163
Holz, Bauholz und Rukholg........ 1117918 3150
Suflrumente:
chirurgiſche, optiihe u. |. w....... 20 445 56141
muftfaliiche, auch Pianos u. Orgeln 18270 4815
66
GSefammt: Derumler aus
einfuhr. Deutſchland.
Werth: Lire.
Kaffee............... nero 26981 —
Käfe und Butter.............. 86 764 8.088
Steinkohlen.................... 2064 000 —
Korbwaaren ................. 11 845 641
Kupfer, Meifing und Bronze Kennen 65 0189 18 258
Lack und Firniß.................. 16 988 66
Lithographien und Kupferftidie...... 14 616 9324
Stearinlichte.................... 17 867 —
Maſchinen:
Dampfs und bybrauliide ........ 8560 607
lanbwirtbfchaftliche u. Theile Davon 108 857 2177
Möbel........................... 33 822 8517
Palms, Leins, Kokosöl und Leberthran 42812 —
Betroleum ....................... 365 960 —
Papier, Pads, Schreib⸗ Löſchpapier. 87664 6 663
Pfeffer und Piment ............... 85 628 —
Porzellan, bemalt und vergoldet ..... 10189 4 229
Duincailleries und Kurzwaaren ...... 19 222 24 514
Mineralöl ....................... 10 654 162
Sämereien....................... 47 856 —
Seidenſammet.................. 31 288 20 826
Seifen und Parfümerien........... 8 988 46
Baummwollene und wollene Spihen .. 9 850 964
Stahl........................... 10 374 —
Stablwecheuge für Künfte u. Handwerk 18439 4 090
Stärke ........................ 21 648 —
Tapeten......................... 28 164 7969
Tauwerk ......... .... ....... 60 322 —
Thiere, lebende................... 81 624 —
Uhren und Schmulfaden......... . 2071 1675
- Waffen und Waffentheile .......... 87 960 1263
Weizen.......................... 6 765 285 —
Ziegel und Bauſteine, auch Werkſtücke
und Thonröhren................ 62 325 600
Zink................... :.... 36 347 18674
Binn ........................... 29 447 265
BZuder, raffinirt ....... ........ ... 27686 2
2. Ausfuhr der yauptfägligeren Waaren im Jahre 1898.
Gefammts Darunter nad
ausfuhr. Deutſchland.
Werth: Lire.
Agrumen, friſche und in Lale........ 17 318089 1416448
Anchovis, Sardellen ꝛc. in Del ober
geſalzen......................... 62 856 —
Bimftein, Cement u. |. w............ 16 861 1086
Eitronenfaft, Tonzenirht ..... Kennen 3 084 753
Efienzen aus Bergamotten, Drangen und
Citronen ........................ 7866 968 317 146
Faßbander und Brettchen zu Kiften.... 810289 —
Fäfſer, leere ...................... 36 980 —
Früchte, frifche, ungenannte.......... 113 889 71 983
Gemüfe und Tonfervirte Suppenfräuter. 102 790 2 800
Gerbereis und Färbereiartikel......... 22 638 1740
Gewebe aus Hanf, Flachs oder Zute.. 58980 —
Haare jeder Art............ ........ 690 616 —
Meſſtna.
Geſammt⸗Darunier nad
ausfuhr. Deutſchland.
Werth: Lire
Häute, roße...... Kenennnesnensnnene 882 468 20 296
Rüfe..oooooonnosnnennnnnnnennn unse 22 610 —
Kaftanien „......00... .......... er. 44585 2372
Lakritzen............. ............ 150 228 14 040
Mandeln ....................... ... 2316 268 610 869
Manta ...uusconenccnonsanneisence 90 2386 40 960
Arzneien und mebhintice gehen 18 696 432
Rüfle ....<2uoononncrenennonne nn nn 1811689 350 028
DPlivenõl.......................... 1297 022 109 764
Piingien „ooouonsocnernnnnnenennnne 107 940 1260
Sämereien, einislieklih Bogelfant .... 140 727 7 700
Selbe, TObe...nooooennnnnenennunnne 812 025 —
Traubemoſinen.................. 76 043 106
BWeinfteinfäure ....... .............. 860 960 —
Wein in Faſſern............. 484 114 69 018
Weinfteinfäurehaltigeß Rohmaterial.... 7054840 67 109
Wolle........................... . 30000 —
Schiffsverkehr im Jahre 1893.)
Die Schiffsbewegung tm Hafen von Meſſina während bes
Jahres 1898 weiſt gegen bad Vorjahr ſowohl bezüglich ber Gelammt-
zahl der Schiffe als auch hinſichtlich des GefammisZTonnengehalts
eine Verminderung auf.
Es liefen in den Hafen ein im Ganzen
im Sabre 1892..... 4991 Schiffe von 17923 776 Reg. Tonnen,
1893. .... 462 „ u 1719826 "
alfo im Tckten Sabre 129 Schiffe und 72 950 Reg.⸗Tonnen weniger
als im Borjahre.
Die vorfiehend angegebenen Geſammtzahlen vertheilen fich auf
2244 Dampfichiffe von 1592 995 Reg.-Tonnen im Jahre 1899
gegen 2862 „ n 1648049 " nn 188
und auf:
2618 GSegelichiffe von 126 881 Reg.» Tonnen im Sabre 1893
gegen 2629 " „ 144 727 „ 189.
Die einzelnen Länder waren an ber Sätffäbewegung in Den
legten beiden Jahren betbeiligt, wie folgt:
Dampfidiife.
1893. 1892.
Reg.⸗ Reg.⸗
Rationalität " Schiffe Tonnen. Schiffe. Tonnen
Italieniſche............. 1559 94868 1687 1013667
Deſterreichiſch⸗ Angariſche. 171 124841 80 61 608
Griedifhe..... ......... 24 22 967 17 15 060
Riederländilde........... 30 21 285 0 20 082
Belgiſche............... 8 2633 8 2 056
Deutſche ............... 40 38 538 45 38 543
Britiſche............... 329 371224 880 418 179
Norwegiſche ............ 64 30 071 126 51655
Däniihe........ zo... 18 11 930 80 17 710
Ruſſiſche............... 3 8 801 6 43%
Franzöſiſche............ 1 750 5 308
Schweblide............. 1 570 2 1312
Türliide........ ....... 1 12 2 687
1) Wegen bes Borjabres |. Hand. Arch. 1893 IL. &. 389.
Meiſina. —
Segelſchiffe.
1898. 1892.
Neg.⸗ Reg.s
Rationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Italieniſche ............ 2494 103744 2316 118746
Deſterreichiſch⸗ Ungariſche. 4 1462 2 688
Britiſche................. 24 8.085 1 8 021
Griehiihe ......-..--00u. 88 16 848 69 18 697
Zurtiſche............... 6 181 5 1285
Samiotifhe ..... 000... -- 1 682 1 887
Daniſche............. 6 764 7 1198
Rorwegifche ...... 0.200000 1 120 4 695
Riederländifhe ........... _ _ 1 116
Fientfin,
Handelöbericht für das Jahr 1892.9
Allgemeine Lage bes Dandels.
Wie in ganz Dftaften, fo bat auch im Hafen von Tientfin bie
jogenannte Silberbewegung im Berichtsjahre den fremden Kandel
ſtark in Mitleidenfchaft gezogen, und wenn auch das Jahr 1892, vom
Standpunkte ber vereinnahmten Hölle aus betrachtet, als ein durchaußs
befriedigenbes bezeichnet werben muß, fo zeigt das Nettoergebniß bed
Geſammthandels dennoch einen nicht unerbeblihen Ausfall von
1721685 Hall. Taels im Bergleich zum Vorjahre. Diefe Abnahme
bed Handels tft auf daB flauere Einfuhrgeihäft ſowohl in fremben
ala auch in einheimiſchen Artikeln zurüdzuführen unb findet ihren
Grund außer in den unausgejekten Silberſchwankungen, welche ben
Importeur veranlaßten, nur mit ber größten Vorſicht zu operixen, in
einer abermaligen verheerenden Teberiäwenmung eines
Theil der Provinzen Tiehili und Shaufi, weile in ihren Folgen
zwar nicht fo großen Schaden verurfacht bat wie bie des Jahres
1890, welche aber denne das Geichäft dadurch ſtark beeinfluhte,
dag in den Abſatzgebieten ein lange nicht dageweſener Gelbmangel
eintrat.
Nah dem vorhandenen Material beziffert fi ber Geſammthandel
Tienifins während beB Jahres 1892, ſoweit derſelbe duch Schiffe
fremder Bauazt vermittelt wurbe und mithin unter bie Kontrole des
frenden Gesollamis Team, auf 894238 578 Hall. Taels gegen
41521 800 Haik. Taels im VWorjahre, währenn fi ber Rettos
Geſammthandel, b. 5. bie frembe und einheimiſche Einfuhr, abzüglich
ber wiederausgeführten Waaren ſowie bie Ausfuhr einheimifcher
Produkte auf 86 826 864 Hall. Taels ſtellt.
Die Ausfihten für dad Jahr 1898 werben lebiglih von bem
Beftand der jeigen Kurfe, fowie von günftigen Exnteausfällen der
Provinz und des konſumirenden Sinterlanbes abhängen, immerbin
ſteht jeboch zu erwarten, daß XTientfin feinen Platz als vierter unter
den Bertragähäfen trotz ber von Zeit zu Zeit Über die Provinz Ticili
bereindrehenden Waflertalamitäten bewahren wirb.
Einfuhr fremder Waaven.
Bon dem nicht undbebeutenden Ausfall im Geſammthandel de
Hafens von Tientfin während des Jahres 1892 kommt nicht ganz
ein Drittel auf den fremden Einfuhrhandel, und tft ber Grund
bierfür zum Theil in einem Mangel an baarem Gelde im Tonfus
1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 12.
Zientſin. 491
mirenden Hinterlande, hervorgerufen durch langandauernde Dürren
in den Provinzen Shanſi, Honan und Tſchili mit darauf folgenden
verheerenden Ueberſchwemmungen, zu ſuchen.
Als Werth der eingeführten Waaren fremden Urſprungs giebt
der Bericht des fremden Seezollamts die Summe von 17 890 776 Haik.
Taels gegen 18481290 Haik. Taels im Jahre 1891 an.
Die Einfuhr von Opium ſowohl in rohem als auch gekochtem
Buftande zeigt im VBerichtsjahre eine Zunahme, befonderd was die
Malwa⸗Qualität anbetrifft. Die Preife waren annähernd bielelben
wie im Borjahre, und zwar wurben für Aufmadungen von 3 Kättieß
Nalwa 15,50 Hail. Taeld, für Patna 14 Haik. Taeld und für eine
Kiſte Perſiſchen Dpiums 480 Haik. Taeld bezahlt. .
Bon den Übrigen Haupteinfuhrartileln fremden Urfprungs zeigen
baummollene Waaren einen Ausfall von nahezu 100 000 Stüden im
Bergleiche zum Borjabre, Drills einen folden von 98000 Stüden,
Sheetings einen ſolchen von 25000 Stüden und Türkiſchroths don
14000 Stüden. Nur Shirtinge, Zig und WMosquitonceke zeigen
eine nicht unerhebliche Zunahme, während bie Einfuhr aller Wollen-
mwaaren, wohl hauptſächlich in Folge bed Umftandes, daß billige Felle
den ürmeren Klaflen für weniges Geld zugänglih find, abermals
gefallen ifl. Während bie Einfuhr von Metallen und befonders Blei
eine ziemlich ſtarke Zunahme erfahren bat, zeigt bie Einfuhr von Anilin⸗
farben, Fenſterglas und Streihhölgern eine nicht unerhebliche Ab⸗
nahme.
Einfuhr einheimiiher Waaren.
Die Rettoeinfuhr einbeimifcher Produkte beziffert fi im Ber
rihtsjahre auf 11 049 635 Haik. Taeld gegen 18 062 509 im Vorjahre
und zeigt mithin einen Ausfall von 2012 874 Half. Taels.
Den Hauptantheil an dieſem Ausfall nehmen Reis mit
1660017 Haik. Taels, Mais, brauner und weißer Buder aus
Eihhina, ſowie There und Tabak. Als Grund für biefen bedeutenden
Niedergang im Einfuhrgefhäft einbeimifcher Produkte giebt man
neben der allgemeinen Geldnoth in den konſumirenden Diftrikten den
Bufammenbrud von 17 Chineſiſchen Banlen in Schanghai an, welche
bisher einheimifchen Händlern auf auszuführende Landesprodukte bie
notwendigen Borfchüfle geleiftet hatten.
Was ben zwecks Veberführung über Sibirien nad) Rußland ein-
geführten Thee anbetrifft, jo gingen im Laufe des Jahres nad
Aufland und Sibirien über Kiachta und Ghangschiastöu 867 708 Pis
fuls, darunter 89 707 Piluls ſchwarzer Thee, 271 664 Pikuls Ziegel
tbee und 6387 Pikuls Tafelthee.
Der Geſammtwerth des für den Ruſſiſchen Ueberlandhandel
beftimmten Thees bezifferte fich im Jahre 1892 auf 4 062 229 Hai. Taels.
Ausfuhr Ehineflider Waaren.
Der Ausfuhrhandel Tientfins, d. h. die Verſchiffung einheimifcher
Waaren nad fremden Ländern über Schanghai, zeigt im Laufe des
Berichtsjahres eine Zunahme von 868 967 Hall. Taeld, er betrug
6887 865 Hall. Taeld im Jahre 1892 gegen 5528 908 Hall. Taels
im Borjahre. Die Statiftiten des fremden Seezollamts führen jedoch
außer diefer Ziffer noch einen Poſten von 26549 Hall. Taels auf,
welcher den Werth der direkt von Tientfin nach Sapan verlapenen
einheimiſchen Produlte zepräfentirt, jo daß fi der Geſammtausfuhr⸗
handel auf 6414414 Haik. Taels fiellt.
Im Großen und Ganzen ift daher, wenigftens ſoweit die Haupt
handelsartikel des Platzes in Betracht Tommen, bad Berichtsjahr als
ein für Händler und Exporteure befriebigendes zu bezeichnen.
Als Folge der hohen Snlanbzölle in der Provinz Tſchili ift ber
Berkehr unter Tranfitpäffen ein immer entwidelungsfähigerer ges
66*
492
worden. Während ſeitens Deutſcher Firmen im Zaufe des Jahres 1890
644 und 1891 664 folder Bäfle entnommen worden find, beläuft
fih im Berichtsjahre Die Zahl derſelben auf 1495. In ben meifien
Hüllen lauten fie auf Strohgeflechte, Lameel⸗ und Schafwolle, Felle
unb Deden, Borften, Haare und Seidenabfälle.
Zu den zum Tientfiner Markte in Beziehung fiehenden Pro⸗
Beze ichnung der Waaren.
weiß
ee ........ giiiriiriiiritin n
enfelle, ungegerbt.......................
835 ........................ Ballen
Strohgeflecht | mottled...................... n
farbiges................
Walnuſſe........ : : .: . Piluls
Kameelwolle.............................
Ziegenwalle onen neneenen rennen enuennnnn een „
chafwolle................................
Thibet⸗Ochſenſchwünze....................... Städ
Shweinsborften. Das ZJahr 1892 begann in Europa im
Allgemeinen unter unglinftigen Anzeihen für dieſen für Tientſin
wichtigen Artikel. Im Laufe des Sommers madite fi eine Befje
zung bemerkbar, welche bis Ende des Jahres ftetig zugenommen bat,
unb fchloß der Markt in London Ende Dezember mit geringen Bor:
säthen und fehr fefter Stimmung. Da die Einlaufspreife in China
wegen der ungünftigen Lage zu Anfang bes Jahres bedeutend ge:
falen waren und bie meiften Exporteure vorfidhtig operiert haben, fo
bürfte das finanzielle Ergebniß der Satfon für die lehteren im
Durchſchnitt ein gutes geweien fein.
Entenfedern. Das Geſchäft in dieſem Artikel entmwidelt ſich
in Tientfin nicht, weil nur die niebrigfte Klafie eingeborener Händler
fi mit Federn abgiebt. Da dieſe Leute nicht den geringften Krebit
genießen, jo können fie felbft bie Heinften Summen nicht aufbringen,
um damit die Febern im Innern aufzulaufen. Die meiften Expors
teure haben fi von dem Artikel zurüdgezogen.
Roßhaare. Das Geihäft in dieſem Artikel ift kaum weiterer
Ausdehnung fählg und bleibt die Ausfuhr, wie bie Statiftifen zeigen,
ziemlich ftetig auf etwa 2000 Pikuls im Jahre. Der größte Theil
der Ausfuhr wird immer noch in Großbritannien verarbeitet.
Jute. Die von Tientfin außgeführte Faſer, bie nicht von ber-
ſelben Pflanze wie die Indiſche Jute ſtammt, ſcheint an und für fid
wegen bes bedeutenden Berwendung, die fie im Lande felbft findet,
und ihres ſich Hieraus ergebenden verhältnikmäßig theuren Preiſes
unter normalen Verhältnifien nicht exportfähig gu fein; fie wird zur
Verfälſchung von Yabrilaten aus Manilahanf verwandt, und erflärt
ſich die bedeutende Ausfuhr der Jahre 1888/89 aus einer ungewöhn⸗
lichen Nachfrage, bie in jenen Jahren wegen einer Mifernte bed
echten Nanilahanfes auf den Europäifhen Märkten berichte. Der
Artitel Hat Feine Zulumft für Tientfin, und die wenigen Unter
Kimtfin:
dultionsplägen in bet Mongolei, Den Provinzen Shenſi und Kanſu
und den in ber Provinz Tſchili gelegenen Prüfekturen iſt in ber
letzteren Zeit auch Thibet binzugetreten.
Wie fih dad Bahlenverhältnik der Ausfuhr ber wichtigften Ar⸗
titel während bed Berichtsjahres im Vergleich zu den Jahren 1888
bis 1891 ftellt, wird durch die nachſtehende Tabelle veranihaulidt:
Ausfuhr
40 194 60 981 19 006 117 8
165 742 123 887 166 #11 648 389 814 372
15 338 11 696 689 15 567 18 132
11 184 21 878 18 045 26 150 24 872
4165 4081 8 896 3889 2667
6 776 4 861 607 4 788 6 059
24 474 25 681 13 764 18 249 24 922
7 1 888 8525 9178 5123
37 125 62 579 86 679 90 126 122 648
6 685 18 660 5 %1 18 106 146514
nehmungen, bie im Jahre 18982 darin gemacht worden find, bürften
Sein befrtebigenbeß Refultat ergeben haben.
Biegendeden (Goatilin NRags). Im Sabre 1898 waren bie
Breite in China uns ben Berbrauchäländern niedrig, ber Gewinn
gering und bie Ausfuhr bebeutenb gefteigert. Der Artikel fcheint in
Frankreich und Deutidland fehr an Abſatz zu gewinnen, während
ber Berbraudp in ben Bereinigten Staaten non Amerila mehr ſtetig
bleibt.
Schafsdeden (Sheepſtin Rugs). Dur die vorzüglichen Ne
fultate, welche einige Unternehmungen im Jahre 1801, hauptſächlich
wegen ber geringen Ausfußr, ergeben haben, ift bie Spekulation
veramiaht worben, fich des Artikels zu bemaͤchtigen mit beim gewöhn⸗
lichen Rejultaie, dab bie Verbrauchsmärkte und namentlich London
außerordentlich überfüllt worden find. Während bie erfien Ab
Iabungen vom Jahre 1892 noch gutem Nuten abgeworfen haben, bat
im Zaufe bed Sommers eine Abwärtäbewegung ber Preiie Begonnen,
und Ende Dezember ſchloß der Markt in London bei geringer Rad
frage ſehr ſchwach und bebeutenb unter Den Stande der gleidhgeitigen
Koften in China. DaB Reiultet ber Saifon diirfte ein ſehr fchiechtes
für die meiften Exporteure geweien fein. Der Artikel ſelber bat, wie
anzunehmen Grund vorhanden if, durchaus nicht in ben Verbraucht⸗
ländern an Guuft verloren, und if Iebiglich bie ieberfällung an ber
ſchlechten Lage bed Artikels Schuld.
Ungegerbte Biegenfelle. Diefer Artikel, welcher lediglich
dadurch auf den Märkten Europas und Amerilas befannt geworben
iſt, Daß durch den Bürgerkrieg in Chile in den Jahren 1890/91 bie
Ausfuhr von Sudamerikaniſchen Fellen faft ganz verhindert wurde,
ſcheint fih jegt bauernb eingebürgert zu haben und tft ſowohl für
bie Ehinefiihen Händler wie au für die fremden Exporteure wohl
ein nußbringender gemefen. Die Felle werben zur SHerftellung von
Luxusleder benutzt. Es iſt eigenthümlich, daß man von den Ghine
Dentfm.
ſiſchen Fellen früher eigentlich nichtt wiſſen wollte, bis man ges
zwungen war, fie zu verarbeiten, weil feine anderen zu bekommen
waren, und fi dann Davon überzeugte, daß fie genen fo aut feien
wie andere thewerere Yelle.
Rameelwolle Die Saifon 1892 if} normal zu nennen. Bei
niebrigen Preifen, welche den Chinefen größtentheils Verluſte gelafien
haben dürften, hat eine recht bebeutende Ausfuhr flattgefunden, die
im Durchſchnitt einen mäßigen Nugen für den fremden Exporteur
gelafjen zu haben ſcheint.
Ziegenmolle (Caſhmere). Dieſer Artikel, welcher größtentheils
in Großbritannten zu feinen Damen » Bhantafieftoffen verarbeitet
wird, Bat eine ſchlechte Saiſon gehabt. Ebinefen Haben bedeutend
daran verloren, und es tft nicht wahrfcheinlich, daß bad Berichtsjahr
den fremben Kaufleuten auf ihre Unternebmungen irgend welden
Rutzen belafien Bat.
Shafwolle Für diefen bedeutenden Artikel Tientſind ließ
fiö die Saifon 1892 ſehr ungünftig an, im Laufe bes Sommers
machte ſich jedoch auf dem einzigen Markte für Chineſiſche Schaf
wollen, in den Vereinigten Staaten von Amerika, eine Beſſerung
bemerkbar, welche ſchnell zunahm, fo daß das Jahr bezüglich dieſes
Artikels für Tientfin zu einem der beiten zählt. Die Ausfuhr hat
gegen die bed Jahres 1891 um etwa 40 pGt. zugenommen. Es
Ionmen jet vom nördlichen Thibet Wollen an ben Tienifiner Markt,
bei denen bie Transportkoſten ungefähr zweimal ſo viel beiragen
wie der urfpelingliche Koftenpreis ber Wolle im Probuttiomdgebiete.
Strobgeflehte. Der Kandel fing im Jahre 1892 ſchlecht an.
Die Närkte in Europe und Amerika waren mit den im Jahre 1891
gelieferten Geflechten unzufrieden, und eine Anzahl FYabrilanten
iehnte es ab, Ghinefiiche Beflechte überkaupt gu verarbeiten, da bie
immer ſchlimmer werbenden Dualitätßunregelmäßigleiten gu große
Unannehmlichleiten und Schwierigkeiten mit fi brachten.
Dies fiel natärli auf den Chineſiſchen Markt zurüd, fo daß
das Fruhjahrsgeſchüſt nur ein fchleppendes war, unb Vorräthe fi
oanfammelten. Dazu Tam noch, daß bie Chineſiſchen Händler trotz
alles Zurcdens nicht Die gewünſchten Sorten an den Markt brachten,
fondern im alten Stile mweiterlauften und zu werdaufen fuchten.
Dies Alles mußte auf die Preiſe in China einwirken, unb ba
einige Händler nicht länger mit ber Waare zurückhalten konnten,
wurden bie angehäuften Borräthe gegen Ende Mai verbältnikmähig
billig angeboten, wad denn in Verbindung mit einem niebrigen
Kurie auch in einigen Fällen zum Geſchäft führte, jedoch war bie
allgemeine Haltung noch immer ſehr flau, da fich Die Exporteure
nicht mit ber Duslität und ben Gorten begnügen wollten unb
Ionnten.
In den im Juli und Auguſt produzirten Geflechten war enblich
eine Dualitätswerbeflerung bemeribar, was bald zu beſſeren Breiien
und vermehrten Abſchlüfſen führte.
Roc, immer Hatten jeboch bie Tienifiner Erporteure gegen die
Abneigung der veriiebenen Yabrilanten Deutihlands, Groß⸗
britanniens und der Wereinigten Staaten von Amerika, Ghinageflechte
Überhaupt zu verarbeiten, zu ämpfen, und erſt ganz allmählich machte
fd in den größeren Märkten London, Newyork und Dresden in
Tolge beſſerer Dualität der Wanre eine günfligere Stimmung bes
merkbar.
Eine regere Nachfrage erlaubte den Exrporteuren, höhere Preiſe
anzulegen, und da die Chineſen fortfuhren, beſſere Waaren an ben
Markt zu bringen, wurde dad allgemeine Geihäft gegen Ende des
Jahres ein ziemlich lebhafte, fo daß wenigſtens die lezte Hälfte bed
Jahres 1892 als eine einigermaßen günftige angefehen werben konnte.
48
Die Ausfuhr ftellte fi, wie folgt:
1892. 1891.
Ballen. Ballen.
Weiße Seflehte.......... 18183 15 867
Mottled ........ 24 872 26 150
Gefühle „ ---20000. 2 557 8 889
aufammen... 45561 45 106
Der ‚Gefammiwertö der von Tientfin im Berichtsjahre aus⸗
geführten Strohgeflechte beläuft fi auf etwa 850 000 Hall. Taels.
Geld: und Rursverhältniſſe.
Die Tendenz des Silberpreiles fowie der Wechfellurfe war im
Laufe des Jahres 1892 mit kurzen Unterbrechungen langſam fallend.
Es notirten:
Silber.
am 1. Januar 1892. 435/38 Pence pro Unze Standard London
„ 1. April „89a „ nn ” ”
„1 Zuli n + 401/g ” nn " ”
„1 Diode „ BU on „ „
n 1. Dezember Pi 381 /s ” nn ” m
Wechſel auf Deutſchland 4 Monat Sit.
„ 1. Sanuar 1898 ......... 4,66 Mark pro Tientſin⸗Tael
„ 1. April ........ BB u m n
„1. Zult ......... 43 5 ,
„ 1. Ottober ......... 419 u m "
m 1 Degember 5 ......... 415 4 m "
Bankpapiere auf Sicht.
„ 1: Januar 1892 ......... 4,50 Marl pro Tientfin-Tael
„ I. April ......... 4,12 5 u n
„ 1. Suli FE DB 4 nm „
„ 1. Dftober FE 4,09 u m "
m 1. Degember ......... 4,02
Ausfuhrartilel von Tientfin waren demnad; am Ende da Jahres
durch den Kursfall über 10 pCt. Billiger nad Europa zu liefern als
am Anfang, während umgelehrt die Einfuhr jih in demfelben Ver⸗
bältniß vertheuerte.
Genau in demſelben Maße, wie die Wechfelkurfe fielen, ftieg ber
Preis des zur Verſchiffung gelangenden Barrengoldes aus den Mons
goliſchen Minen und Goldwäſchereien am Amur u. |. w. Die
Käufer dieſes Goldes find vornehmlich die fremden Wechſelbanken,
welche ed an Stelle von Wechfeln zu Nimefien nah Europa bes
nugen. Da Tientfin nur zwei Banken bat, Agenturen ber Hong-
kong & Shanghai Banking Oorporation und ber Deutlich: Afiatifchen
Bank, während in Schanghai neun derartige Snftitute konkurriren,
fo sieben die Golbhändler Pekings vor, ihre Vorräthe an jenem
Markte zu verlaufen, und gelangen baber in Tientfin nur gelegents
lih kleine Partien zum Angebot von jolden Händlern, welche in
Schanghai Feine eigene Bertretung haben.
Der Preiß dieſes Goldes wird beftimmt an der Sand der je-
weiligen Sterling s Wedjellurje, abzüglihd eines Progentiages für
Fracht und Spefen von China nad Europa. Da die Wechſelkurſe
ſich gelegentlih, von Nachfrage und Angebot beftimmt, vorübergehend
von bem Stande ihres Silberwerthes entfernen, fo find auch bie
Golbpreije, obgleih in Silber audgebrüdt, nicht birelt von bem
Stande des Londoner Silbermarktes beeinflußt, oder doch nur in
dem Maße, als biefer Baker bie Chineſiſchen Sterling s Wechiellurfe
beftimmt.
494
Gold von Peling gelangt zum Verkauf in Barren von
10 TientfinsTaeld Gewicht in Feinheit von W/ 000 und Toftete am
am 31. Dezember 1892 1 Tael Gewicht Gold etwa 24 Taels.
Tientfin führte im Laufe bed Berichtsjahres Goldbarren im
Werthe von 2147 506 TientfinsCourant-Taeld aus gegen 1542 017
im Sabre 1891.
Der Fall der Silberpreife erwies fih für China als eine wills
fommene Gelegenheit, fi feiner Goldproduktion und auch mohl
alter Borräibe zu — in Silber ausgedrückt — erhöhten Preifen zu
entlebigen.
Die Wechfellurfe zwiſchen Tientfin und feinem hauptſächlichſten
Stützpunkte Schanghat, deren Durchſchnitt 105 SchanghaisTaels für
100 Tientſin⸗Courant⸗Taels ift (d. 5. 100 Taels Silber nach Tientfiner
Gewicht find = 106 Taeld Silber nah Schanghaier Gewidt), bes
wegten fi ‚Im Sabre 1892 zwifchen 106,4 (Anfang Januar) und
104,4 (Mitte März) für SchanghaisSichtwechlel. Diefer Wechſelkurs
wird beftimmt von Frage und Angebot und beeinflußt von dem auf
dem Geldmarkte inSchanghai jeweilig herrſchenden Binsfuße. Da Silber,
von Tientfin nad Schanghai verſchifft, dort etwa 105 Schanghais
Taels für 100 Tientſin⸗Taels ergiebt und die Tranäportipefen uns
gefähr I/a pCt. beitragen, ſo kann der Kurs unter 104,4 nicht herab⸗
gehen. Er fleigt im Winter über 106, weil in Folge Sperrung bes
Peiho durch Eis die Dampferverbindung mit Schanghai von Anfang
Dezember bis Anfang März unterbroden ift und die Tratten über
Land einen halben Monat mehr Binsverluft verurſachen als die per
Dampfer.
Der Zinsfuß an Europäer gegen befte Sicherheit war durchweg
7 pCt. pro Jahr; für Vorſchüfſe an Chineſiſche Banken 6 bis 7 pEt.
und an Chinefische Händler gegen Waaren 9 bis 10 pCt.
Die zirtulirende Geldmünze im Verkehr der Europäer unters
einander fowie im Ladens und Marktverkehr iſt nad wie vor ber
Mexikaniſche Dollar, defien Preis, in Haik. Taels ausgebrückt, zwiſchen
69/5 und Til/a ſchwankt.
Die bisher Turfirenden, auf Merilaniiche Dollars bafırten Roten
ber Tientfiner Agentur der Hongkong & Shanghai Banking Cor-
poration find aus dem Verkehr gezogen worben. Es geſchah dies
in Folge einer Verfügung der Honglonger Regierung, welche betreffs
diefer Noten Erſchwerungen bekretirie, die der Hongkong⸗Bank eine
Ausnutzung ihres Notenrechts in den Häfen, außer Hongkong und
Schanghai, nicht mehr profitabel erfcheinen Lieb.
Sichtwechſel auf Peling verfaufte die Hongkong & Shanghai
Banking Corporation, auf ihre Agentur in Peking gezogen, ents
weder zu:
101 Zientfin » Tarla für 100 Kung » fasXaela (Beling) oder
101 Mexikaniſche Dollars in Tientfin und 100 Mexikaniſche Dollar?
in Peking.
Eiienbabnen.
Das Chinefiihe Eiſenbahnnetz — e3 kommt hierbei vorläufig
überhaupt nur bie Provinz Tſchili in Betracht — bat fi im Laufe
bes Berihtsjahres etwas ausgedehnt, indem bie etwa 172 km bes
tragende Strecke Ku yebsLantichau beendet wurbe, und man kann
boffen, im Jahre 1893 Tientfin mit bem Meere an der Stelle, wo
bie große Mauer ihren öftlihen Urfprung nimmt, durch bie Eifen-
bahn verbunden zu ſehen.
Die VBermeflungsarbeiten und der Weiterbau bis Shanshaistuan
und darüber binaus werben mit Eifer betrieben und ftehen unter
der Zeitung eines Engliihen Ober⸗Ingenieurs, dem ein Stab von
etwa 20 Ingenieuren und Technikern — mit einer Ausnahme Alle
Britiſche Staatsangehörige — beigegeben ift.
Tientfin.
Das bei dem Bau dieſer Bahn verwendete Schienen: und
Wagenmaterial ift faft ausſchließlich Britiſchen Urſprungs. Die
hierauf bezüglichen, im Laufe bes Jahres eingereichten Offerten
Deutfcher Interefienten haben an den Tag gelegt, daß Deutichland,
was Billigfeit anbelangt, vorläufig nicht im Stande iſt, in Bezug
auf Eifenbahnmaterialien mit Großbritannien zu Tonkurriren.
Denn der Betrieb und die Einritungen der Bahn Zientfin—
Talu—Kuyehb—Lantihau und zurüd nad Europäifder Anſchauunz
mit Bezug auf Prözifion, Bequemlichkeit u. |. w. zu wünſchen übrig
Iafien, fo fcheinen auf ber anberen Seite die Berhältnifie den Chine⸗
ſiſchen Sitten und Charaktereigenſchaften durchaus angepaßt zu fein.
Den Hauptwertb legt der Ehineje bei feinen Reifen wie bei allen
feinen Bebürfnifien auf Billigkeit, und biefem Umftande ift ſeitens
der Chineſiſchen Eiſenbahnverwaltung in auögiebigfter Weile Rechnung
getragen worden. Für bie 172 km lange Strede Tientſin — Lantſchau
beträgt der Fahrpreis 1. und 2. Klaſſe — eine andere Wagenabthei⸗
Iung fennt man nit — 1,92 und 0,92 Dollars, was beim heutigen
NRurfe einem Gegenwert von 5 Marl und 2,50 Mark Deutider
Währung entipredden würde.
Bergwerte.
Der Jahresbericht der Chinese Engineering and Mining
Company, der Verwaltungsbehörde, welcher die Koblenwerle von
Kaiping und Lin-bft in der Provinz Tſchili und die Gold⸗ un
Silbergruben von Ehiensping und Eheng-ping in ber Manbidurei
unterfiehen, ſpricht von einem der befriedigendſten Abſchlüſſe Für das
Jahr 1892.
Wenn dieje Angabe auch mit Bezug auf Die Kohlenwerke vorn
Kaiping und Linshfi richtig zu fein fcheint, Da bie Förderung ſich im
Vergleihe zum Vorjahre um ungefähr 70 000 Tonnen vermehrt dat,
der Abfag ein fehr guter war und nach Abzug fämmilicher Ausgaben
fi ein nicht unbebeutender Reingewinn ergeben hat — Die amtlichen
Beröffentlihungen zeigen eine Biffer von 170000 Hatk. Taels, un:
gefähr 680000 Reichſsmark —, jo wird man gut thun, mit Baus
auf die Betriebsfühigkeit der als Witiengefellichaften arbeitenden
Golds und Silbergruben von Chien-ping und Chengeping nad) ben
bisherigen Erfahrungen Zeine allzu großen Hofinungen in bie Ren
kabifität Diefer Unternehmungen zu fegen.
Was die in ber Nähe Kaipings — etwa 85 Englifhe Meilen
von Tientfin entfernt — gewonnene und mittel Eiſenbahn in un
gefähr 8 Stunden über Tongſchan nad) Tientfin transportirte Kohle
anbetrifft, fo ift ihrer im Sabre 1886 zum erfien Male als Aus⸗
fubrartitel Erwähnung geihan. Seitdem hat ſich der Berbraud ber
ſelben nicht unerheblich gefteigert, um jo mehr, als außer den Schiffer
des Nordgeſchwaders auch die Schiffe der China Merchants Steam
Navigation Company und vom 1. März 1893 ab auch die Dampfſchiffe
der Indo- China Steam Navigation Company, foweit dieſe bi
nördlichen Häfen Chinas anlaufen, diefe Kohle brennen werben.
Sie wird unter folgenden Ramen auf den Markt gebracht und
zu ben beigefügten Preiſen in Tientſin abgefekt:
No. 5 Hand pieked Ooal... Engl. Tonne zu
„ 5 Lump Ooal......... n „nn 50 „
„ 5 Dust Ooal.......... „ „ nn 840 ”
» 9andß SeamLumpÜoel „ nn 380 „
„ 9 Seam Dust Coal.... „ nn 2,60 n
„ 8 Seam Dust OCoal " " nn 2% "
„ 8 Dust (new) Ooal „ „un 20 „
„ 5 Seam Dust (Linsi) nm 280 "
10Ooxke .............. „ 10,00 „
„30O0oxke .............. F „„600 "
Tientfin.
Während bie Tientſin anlaufenden Dampfichiffe ein Gemiſch von
No. 5 Lump Coal und No. 5 Dust Ooal Brennen, wird No. 5
Hand pieked Coal faft ausſchließlich als Heizmaterial in den Hauss
haltungen verwendet.
Die aus den in ber Nähe von Shan⸗hai⸗kuan beiegenen Berg⸗
werten von Shihsmen gewonnene Anthracitkohle wird ausſchließlich
in Vohnungen zum Kelzen ber Kamine benukt und ift, abgeſehen
bavon, daß fie nur in jeher geringer Duantität auf den Markt kommt,
viel theurer als die Kohle auf Kaiping.
Schiffahrt.
Im Berichtsjahre dauerte die Schifffahrt in Tientfin vom
9. März bis Anfang Dezember und zeigt troß einer gewiflen Ab»
nahme, was Zahl der ein» und ausflarirten Schiffe anbetrifit, eine
Zunahme des Tonnengehalts. Es haben baber ſowohl die an bers
jelben beiheiligten Rhebereien als auch die Befrachter Grund, das
Jahr 1892 ala befriedigendes zu bezeichnen.
Nach Ausweis der jeitend bes fremden Seezollamts veröffents
lichten Tabellen liefen im Laufe bed Jahres 1892 649 Schiffe von
509 982 Reg.⸗Tonnen ein und eine gleiche Anzahl aus.
Die Betheiligung der einzelnen Rationen an dem Schiffsverkehr
erhellt aus der nachſtehenden Ueberſicht:
Es liefen ein und aus:
Dampfſchiffe. Secgelſchiffe. Zuſammen.
Rationalität. Ins Reg. Ans | Reg.
Tonnen.| zahl. zahl. | Tonnen.
Brillihe ...... 500 | 4608761 70 | 32800 | 570 | 498176
Deutliche ...... 86 | 2238| 22 | 9664 58 | 82650
Amerikaniſche
(Ver. Staaten — — 86b1118 8 5118
Riederländifche . 4 2681 — — 4 2688
Schwediſche un
Rorwegifche. 6 40% — — 6 4096
Kuſſiſche ... 2 8801 — — 2 880
Sopanifhe..... 83 | 84672 — — 38 34 672
Chinefidde..... 612 | 471841 — — 612 | 447184
wiammen...i 1198 | 972882] 100 | 47082 | 1298 |1 019 964
Danach yeigt die Schifffahrt unter Deuticher Flagge eine Abs
nahme von beinahe 50 pCt. im Bergleih zum Vorjahre, was feinen
Grund nit etwa in einem Berihmwinden Deuticher Fahrzeuge von
der Chineſiſchen Küfte bat, ſondern Iebiglich eine Folge des bereits
feit einer langen Reihe von Jahren begonnenen Beftrebend ber in
Zienifin verkehrenden großen Dampfidiffslinien ift, die Konkurrenz der
einzelnen Tleinen Rhedereien zu unterbrüden. Mit Ausnahme ber
Beit vom Ende Mai bis Anfang Dftober, wo es in Folge von eins
getretenen Zwiſtigkeiten zwiſchen ben brei Kompagnien zu einer
Küftenfrahtermäßigung von etwa 80 pt. fam, waren die als Ring
arbeitenden Geſellſchaften auf der Baſis ber oben bezeichneten Bes
firebungen in ber Lage, bie Konkurrenz durch möglichft einheitliche
Frachten fern zu halten.
Wie die BVerhältniffe Liegen, ift auf einen Aufſchwung ber
Deutſchen Schifffahrt, trokbem Deutihe Fahrzeuge fi im All⸗
gemeinen der Gunſt Ehinefifcher Befrachter zu erfreuen haben, nicht
zu vehnen. Die VBortheile, die den Letzteren ſeitens der drei großen
Dampfichiffägefellfchaften geboten werden, find zu fühlbar und in bie
Augen fallend, als daß man fi irgend weichen Täufhungen mit
Bezug auf die Hebung ber Deutihen Schifffahrt in Tientfin hin⸗
geben Tönnte.
495
Die meiften der in Tienifin verkehrenden Dampfſchiffe kamen wie
immer mit Stückgütern ſowie mit Reis und Opium von Schanghai
und gingen mit Ausfuhrartikeln auf) wieber dorthin zurück. Ginige
Schiffe kamen aus Südchineſiſchen Häfen mit Zuder aus Yormofa,
Holz aus Futſchau und Pflanzen und Blumen aus Amoy und
Santon.
Mit Ladung kamen an 536 Dampfichiffe und 49 Segelſchiffe.
Es liefen mit Ladung aus 474 Dampfiäiffe und 10 Segelichifie.
Bon den im Laufe des Jahres 1892 in den Hafen von Tientfin
eingelaufenen Deutihen Schiffen kamen bie meiften, nämlich 18, von
Futſchau, je 4 von Nagaſaki und Hongkong, Die übrigen von Schanghai,
Kobe, Tihifu, Anping und Barriluta Die Schiffe waren bei der
Einfahrt alle befrachtet.
Bei der Ausfahrt gingen die meiften Deutſchen Schiffe, 18 Städ,
nad Riutihwang, je 3 nad) Schanghai und Zichifu, die übrigen
nah anderen Chinefiihen Häfen. Bon ben ausgehenden Sqhiffen
waren 6 beladen.
Bon ſtaatlich fubventionirten Dampfſchiffslinien beſuchten Tientfin
im Laufe des Jahres 1892 die Ohina Merchants Steam Navigation
Oompany mit 15 Schiffen in 882 Fahrten und bie Nippon Yusen
Kaisha mit 4 Schiffen in 44 Fahrten.
Die Flufverhältnifie des Peiho waren bis zu Ende ber Schiff
fahrt durchweg gute, To daß bie ſämmtlichen Schiffe ohne erhebliche
Schwierigkeiten die Ankerplätze an ben Kais ber fremden Nieder⸗
lafſung erreichen konnten.
Verkehrdüberſichten.
1. Neberfiht über die Brutto⸗ und Uettowerthe des Pandels von
Tientſin in den Jahren 1890, 1891 und 1892.
1890. 1891. 1892.
Beth: Werth: Werth:
Fremde Baaren. Haik. Taels. Hall. Taels. Hall. Taels.
Einfuhr von fremden Ländern
und Hongkong ..... ....... 1857 854 2276765 2247120
"Einfuhr von Chineſiſchen Häfen 15319 440 16154586 15 643 665
Bruttowertb der Einfuhr
fremder Waaren........ 17177294 18481290 17890 775
Wiederausfuhr nach fremden
Ländern und Hongkong .... 1827 851 4187
Wieberausfuhr nach Ehineftien
Häfen (befonder® Schanghai) 43 621 20 964 28 883
Gefammtwertb der Wiederaus⸗
fuhr fremder Waaren ...... 45 448 21 815 27 970
Nettowertb der Einfuhr
fremder Waaren........ 17131846 18409475 178692 805
Chinefiide Waaren.
Einfuhr (beſonders von Hankau,
Schanghai, Futſchau und
Kanton).................. 16 571758 17518455 15123889
Wiederausfuhr nah fremden
Ländern ................. 4528043 44588887 4062 629
Wiederausfuhr nad) Chineſtſchen
äfen.................... 22 637 17 059 11 125
Geſammtwerth der MWieberauss
fuhr Chinefifher Waaren... 4550580 4450946 4078 754
Nettowertb der Einfuhr
Shinefifher Waaren....
12 021 178 13062509 11.049 686
496
Chineſiſche Waaren.
Ausfuhr Chineſticher Waaren
lokalen Urſprungs nad) frem⸗
Zientfin
1800. 1881.
Beh: Wer: Merth:
Hail. Zaels. Hall. Taels. Hall. Taels.
den Ländern ............. 73 468 47647 236 548
Ausfuhr Chineſijcher Waaren
lolalen Urſprungs nach Chi⸗
nefihen Häfen............ 4905176 6528908 6387865
Gefammtmwerth ber ausgeführten
Warren lokalen Uriprungs..
Bruttowerth bed Handels von
Tienifin .................
Nettowerth bed Handels von
Tientſin )................
4978 644 5676 666 6414 414
88 727696 41521800 89 428 678
84181668 87048689 86 826 854
2. Nettoeinfuhr der banptiählicheren fremden Waaren in den
Bafen von Gientfin im Jahre 1892.
Geſammi⸗Nettoeinfuhr.
Werth:
Menge. Haik. Taels.
Opium: Pilulg
Malma ....................... 1506 745 718
Patna ........................ 116 49 470
Perſiſches .................... 4 1640
Aufgekochtes................... 14 16 227
Baummollenwaaren: Stüd
Schirtings, graue, einfade....... 1 974 760 2150 310
F weiße .............. 592 676 1 895 224
" gefärbte... ........... 88 065 85 626
„ Farrirte und bunte 18 421 30 197
T-Tuche....................... 281 670 624 986
Drills, Engliſche............... 86 510 82 229
„ Solländiide............. 25 0650 56 858
„ Amerilantie............ 270 986 647 168
Jeans, Englifhe ............... 66 016 135 481
„ SHellänbile............. 20 170 42 867
„ Amerllanifde ........... 80 880 64 659
Bezugzeug, Engliihed ........... 165 170 365 844
n Amerilanifhes ....... 1 088 44 2 662 624
PR Splänbifdes ........ 7000 15 456
Mödelftoffe (Chintes)............ 228 769 457 688
Turkiſchrothe Baummollenftoffe ... 95 434 286 802
Baummollenlafings, einfach und
gemuſtert.................... 144 480 433 440
Baummollenftoffe, Stalientfche, eins
fach und gemuftert ........... 38 377 118 881
Sammet ..................... 2146 19 090
Muflelin ...................... 15 602 17 768
Dukenb
Taſchentucher ................ 84 679 26 312
Sandtüder ........... Seronanne 171.560 47 724
Stüd
Baummollener Flanell .......... 8150 18 306
n Cretonne......... 3222 12 888
n Spaniſch⸗Stripes.. 13 108 89 280
1) d. h. frembe und Chinefiihe Einfuhr abzüglich ber Wieder»
audfubr, zujäglig der Ausfuhr Lokalen Urfprungs.
Baummollenwaaren:
„ Snbiiheß......
Baumwollenzwirn ......-..0.00.
MWollenwaaren:
Kamelots, Engliihe.............
Laſtings ......................
Long Ells.....................
Spaniſch⸗Stripes............
Tuch, Ruſſiſches................
Luſtres und Drleand ...........
Tuch, Staltentiheß..............
Wollengarn ................
Eiſenblech unb Eifenplattm ......
Eiſendraht................. ....
Eliſennagel............
Zinn in Blöden ........... u...
Binnylatten ...................
Blei in Blochen...............
Kupfer in Barren und Stangen...
Kupfer, Japaniſches, in Blöden..
Neifingdradt .............. ....
Agar⸗Agar....................
Trepang, ſchwarz ...............
Betelnuſſe.....................
Meſſingknöpfe..................
Geſammut⸗Nettoeinfuhr
Verth
Menge. Hall. Taels.
Stüt
10 781 6419
11865 16 1%
Pills
13 269 238 646
160 157 3.066 30
487 15 307
Stück
1905 11 984
14 970 91 364
2310 97%
6433 58 073
820 25 608
23451 9246
6.052 92 066
Piluls
91 8793
Stück
1944 13855
Biluis
16 430 92 021
21 868 42 641
8.987 12 957
14 094 106 729
71718 94 046
3185 9 862
481 12 0%
2712 12 041
18 282 65 687
348 9438
8525 62 902
992 27283
7310 26 678
1% 18 23%
680 21489
8 062 12 085
3 850 82 069
2152 69 022
16 25 400
5.080 43 212
— 1918
Eros
140 211 126 534
Pikuls
482 13 718
Kiſten
14 380 22 684
Piluls
& 11 005
676 19 548
698 15 725
8 826 28 288
Stk
26 877 88 158
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Unliinfarben „..r--nunreerennee
Siienbaßnihienen ...........:0.
Stuhlrohr ......nucrneencrennn.
Sapanholz
Seepflanzen, ehbare, Japaniſche
" n NRuffiide.....
Haifischflofien, Ihwarze ..........
„ weiße...
»saer, 0009090
Pe ee ———000 —0 X
.
Felle (Belze), Marder on.........
Kaninchen
„ grunerx....
Gold⸗ und Silberfäden, echte .
W imitiete ..
Deutiheß Hanbeiä-Mrchin 1894. IL
Zientſin a9
Geſammt⸗Nettoeinfuhr. Geſammt⸗Rettoeinfuhr.
Werth: Werth:
Menge. Hl. Taels. Menge. Haik. Taels.
Pikuls Verſchiedenes: Süd
786 9081 Bauholz, Ballen, Hartholg........ 589 6109
4 11 082 Kubitfug
9 1887 „ Kö, ....... 88 795 22 607
— 201 877 Duabratfuß
Stud n Bretter, Weihhol...... 1198862 822
114 706 7450 ”" Pfühle und Stange, Stück
Ken Weichholz ................... 9128 28 276
18 608 89 568 Pikuls
Pikuls Staniol...................... 381 10 480
3 8910 Tabat, zubereitet ..............- 1848 24 941
4 38449 Schildpatt.................. 20 49 180
208 12261 Spielzeug.... ................ — 4342
10 716 4639 Piluls
1140 37401 Ullramarin........... Bmonuonne 430 2064
Stüd ' Stück
78 608 10898 - Schirme ......00c00.. Yorsooone 86-774 72391
Pikuls Piluls
. 3648 23 805 Binnoberroth ........02.... .... 688 46 488
—. 29 709 . Städ
Groß Taſchenuhren .................. 9 826 54 644
818141 -- 192089 oo
— 85 650
_ 16 558 a Ausfuhr Shinchiher Waaren aus. bem Tbafen von Gientfin
Taufend im. Jahre 1892.
1 448 072 183 291 Geſammtausfuhr (einſchl.
Gallonen BEE Wiederausfuhr).
167 760 84 895 '
1266 000 115 366 Menge. Hall. Taels.
Biluls - ' Pikuls
283 88 858 Mandeln.............. ....... 6168 91797
2 798 282307 Bohnen, verfgtebene.....:.::::::. " "82549 83 069
— 24 828 Knochen, Abfall .........:::::50 +49 602 19 848
Stüd Vorften.......ee0onerentinneunne "4086 ° 92 34
64 006 25 809 Stüg
Pikuls Filzkappen ... 24 u... 232 692 - 88877
2871 11 262 Piluls
6881 12 171 Borzellanwaaren, feine ...ocuec00.. 46 23 600
68 749 119 689 Tonnen
8 806 12 875 MAnipingloble ........... un on 55 626 287 002
617 21615 j " bie Regierung . 29 868 128 661
168 40 388 Wurlofitäten ..ouu0...0.. PPEPEFP « _ 19 622
Stück Pikuls
8009 8275 Datteln, Ihwasze ........ —R& 82 220 829 449
50 628 20211 „rothe .............. ... 440647 121 494
GStück
21.096 12.697 Fil ..................... ...... 177888 226511
Piluls Piluls
60 907 202 702 Erbnüfle........- ............... 80 868 815%
123 882 71805 Pherdebaar ....... Korseesannnnunce 2 208 50.008
1452 9693 Stüd
46460 255 582 Strohhüũte...................... 271542 81 746
3108 12 014 Pikuls
7915 82 312 Eields und Pferbehäute ..........- 986 13 391
2 506 . Paare
18 11 847 Hörner, Rothwild⸗ junge. ...0..... 4 608 258 197
67
498 Tientfin. — Sarade.
the (inf | Larache (Maxofto),
Werth: J. Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.')
Menge. Hall. Taels. Einfuhr.
Pituls | 8 a ——
denen, Gemſen⸗............... 120 86 098 on m nfube
Sen, Ka en —* 43 197 Bon Deut rohe vonanderm
weißes ...... ............. 1020 : 11965 Frankreich. land. Britannien. Bänbern
Sircifen 17 17666 Dwertbi Granten
Silienblütgen, gekzofnek .uu.e...... 188 18144 | Meing und Kunfer ... 6200 — 14600 30700
Rabeifen oneeneesnenennnnnnnnnnn 61T UaBBB | Raterintmanren u. Beols
" S tu d fkoffe; .o..-—o..... o.... 23 245 450 83 600 69 800
Lichte ............... 3200 — 220860 824060
nn ohnatien —eonnonne Buruooorocne 112 971 8547 Banntwollenwaarent ... 2000 1000 1555500 1560 500
zgneien ...... Donner enneennnenne — 568 314 Baumwolle, rob....... _ — 58.400 58.400
Eu Pikuls Irden⸗ u. Glaswaarenꝛc. 42800 2700 A550 49530
Pilze, eßbare ................... 988 46 926 Mobel.......... ia 6500 — 37 060 48 560
Moſchus ..................,.... B 18820 | Wetallwaasen ....... . 9710 1080 58870 99410
Bienen, friſche .................. 15 042 20 641 Huute............... 50 — 1000 96.000
Samjchu ................. 19462 71148 Barfünerien 2 x........ 28 610 — 8806 892815
„, medigziniſcher ........ 12 606 88698 | Eifen und Gtafl . 5990 320 149490 170500
Schuhe und Stiefel, feibene und Paare Maihinen ......- au a — 15600 1650
baumwollene................... 128 606 147 889 Zundhölzer........... 21110 54 — 28370
Stüd Bapier ......... sone 82820 5450 _ 88 250
Tele (Pelze), Fuchs⸗......... 2.896 24193 | Pelroleum...... Lern — — 71400 71400
n „Lamm⸗ ........... 19 904 84 474 Säcke.............. 438650 — 16 206 20 995
n „Schaf⸗............. 112896 281 441 Seide............ ... 8800 — 45000 423000
A „ Cihörnden ...... . 1025 7988 Gewürz ............. 193850 — 34 240 535%
Fe ? ,.17%:°°)7 DR 7508 16147 | Branniwein..cccece.. 1600 357550 4470 47580
Felldecen, Ziegen⸗.............. «6866867 485 408 Buder ........ or. 25810 — 4350 2605 555%)
„. Schaf⸗................. 106 097 68 221 Thee.............. . — — 193280 183 280
Felldecken, verfchiebene ....... ..... 23 704 19 774 Zinn und Weißbled... — — 18 926 13 926
Selle, Biegens, ungegerbt.......... 796 465 122 282 Wollentudh........- . 18280 20 420 48 560 87 260
„Zicklein⸗.................. 195 330 83 462 uf. einſchließlich minder In
, Bam ...... .............. 77 365 40 083 wichtiger Artikel .... 3 192 640 86 820 2 7831620 6126570
...... .............. 16315 60 478 u
gobel⸗.. ......... 8941 10 836 Ausführ. Huf. einſchl.
J Piun Rad der Ausfuhr
Seife .......... ..... 86.998 92474 Groe MG Nah mac anderen
Strohgeflecht, MeißeBuuunaennnn... 14298 807 276 britannien. Frantreich Spanien. Ländern.
vunt (Mokllebleucceee BO 266906 | an. Berth: Franken
a RR 2100 Mon | Mirbemm@nden... Eu 1400 194
Thee, ſchwarzer ......... .... 89 706 2018 896 en PIERRE * 100 11630 2 106 * 97
Ziegel⸗................. MULE6B 1901644 ne anen .— 38 700 wa
m Biel 6887 RE | nn J m
Tabak, zubereitet ................ 1882 17586 30 ic ttit: 700 19710
Gemüfe, eingeſalzenes 4451 gaagg | Diegenlele ........... —. Toren u 1070
Balnäfle........ nennnseneansannn 6211 15 701 der i 3 0 3870
Mole, Lameel. 25 112 205 862 Tem nun ennneenene 2
Biegen: 5148 gg | Pole in Sämeih..... 101000 308510 — 409 510
— "Saat nm ons 000 geoooneane 199 698 1 252.000 n gemafchen ann 16 775 + _. — 16 7%
EEE BE id ODrangen............. — — 2530 25840
— zuj. einſchließlich minder
Mole-und Baummole, gemijät..... 51894 44705 wichtiger Artitel .... 662086 421745 114165 11653
1) Wegen des Borjahres |: Hand. Arch. 1898 IL &. 104
2) Darunter für 58095 Franken von Belgien.
5) Darunter für 85185 Franken nad Bortugal und für
| 5600 FYranten nach Deutſchland.
- . EEE 9 Darunter für 26600 Franken nah Portugal.
derache — Most de Malz 499
Schiffsvertehr.
Veberhbaup.t
Dampfihiffe. Gegeligiffe
Reg.⸗
Tonnen.
Darunter mit Ladung.
Dampirätite Segelfgiffe | Her
Reg.⸗ Neg.⸗ Ladung.
Säfte. | Tonnen. | Schiffe. | Tonnen. | Sranten.
Rationalität.
11. 81. 19 964 6 492 725
Franzöfiſche..................... 88 32 308 — 426 766
eutſche...................... 6 8186 — 5 600
Jortugieſiſche..................... — — 20 122 185
paniſche........................ % 16 091 88 118 065
zulammen 96 | 62 428 | 64 | 1687 | 68 42 594 | 62 | 1268 | 1165 880
| ik). Die Kaffeeernte war eine normale, die Ausfuhr betrug etwa
Port de Pair (Haiti) j 20 000 Sad im Werthe von 822000 Gourdes. Die Ausfuhr von
Handel3bericht für da8 Jahr 1893.') Vlauholz belief fi auf ungefähr 30 MIN. Pfund im Merihe von
Dad Geichäftsjahr 1898 war für Port de Paix ein ruhiges, da | 828000 Gourdes.
weder im Blauholz⸗ noch im Kaffeemarkt große Schwankungen ftatts Schifffahrt. Im Ganzen beſuchten ben Hafen 79 Schiffe von
gefunden haben, unb bie Lieferungen als normale zu betrachten | 61164 Neg.:Tonnen, darunter 19 Deutſche Schiffe von 30 815 Reg.
waren. Tonnen. Die Amerikaniſchen Dampfihiffe wurden auf der Heim;
Die Waarenpreife Baden durch übermäßiges Angebot gelitten, | fahrt ſtets mit Blauholz beladen, während bie Deutichen Dampfichiffe
und bie Berfäufe baber nur geringen Ruben abgeworſen. Kaffee nach Europa braten. Die Ruffiiden Dampfſchiffe, die zum
Tür das nächſte Jahr ſtehen verfchiedene Bauten für bie Res | erften Male Bort de Pair befuhten, braten nur wenig Waaren
sierung in Ausſicht, wie Erbauung eines eifernen Bollfaufes und | und konnten ebenfalls nur auf wenig Fracht für Europa rechnen, da
einer Werft, forte Anlegung einer Waflerleitung, bie voraußfichtlic | ihr Verkehr fehr unregelmäßig war.
einen Aufſchwung des Handels im Gefolge Haben werben. An dem Schifföverlehr waren bie einzelnen Rationen betheiligt,
Der Geſammtwerth ber Einfuhr betrug. 271500 Gourdes. wie folgt:
Dampfſqchiffe. Segelſchiffe.
Bationalität Gingang. Audgang. Eingang. Ausgang.
Une | Reg | Ans Rusfubr. An | Reg | Am , Ausfuhr.
zahl. | Tonnen.) zahl. - | zoomen. | MI. | Xonnen-| zahl. | Tonnen.| zone...
„-allissleo
Ilpwozsalon
I\lsamalos
| m | our | | zum | 7a
1) Berg. Hand. Arch. 1886 IL ©. 688. 67*
500 Glbraltat.
Gibraltar.
Schiffsverkehr im Jahre 1893.')
Eingang.
Dampſſchiffe. Segeliätifte
Zufammen.
Rattonalitäk
Amerilaniihe (Vereinigte Staaten) | — — — 1 41|- 1 491 1 491
Belgiſche...................... 9 9012 6 67061 — — — — 9 9012
Däntice, ..................... 42 252131 33 24 020 8 1969 7 1 865 60 27 1832
| SE 151 251 775 | 131 1 470 1 479 | 152 262 254
Britiſche...................... 9 | 8637828 ! 2982 | 8460719 | 201 15576 | 150 18876 | 8290 | 8.668 099
ö ı (SR Bono 1732 | 1561452 | 169 145 322 18 1 796 10 11731 1% 168 178
iſche................... 81 527 32 088 I — — — — 3 370627
halien ſche.................... 84 109 488 17 98 968 17 6 6238 16 080 I 101 116 111
ea me ................ 51 88 944 51 38 944 1 1711: 1 171 52 839 116
.................. 20% 1156594 | 184 107 570 Bo 10 480 30 10450 | 234 126 074
— Se. änganiäe III sl #1 mM sul 8 1801| 8 1801 | | 47692
Portugieſiſche *) ................ 3 2665 1 2 264 48 2033 | : 46 1887 61 4 698
Ruſfſiſche.................... 22 18 191 2 18191 19 4085 | ' 10 4025 323 22 216
Scwebilce uno ron euere nenn nn. 25 17 654 23 "16117 5 1958|. 4 1417 80 19 589
Spanilhe®) ........n...... “1 | 216607] a1s| WIE | 410 1270 | 38 sıc5 | 97 | 29216
zufommen, “us | 4.577 936 | aien 184008 | 1 ao | - 0 906 sa 4637 464
Ausgang.
Dampffäiffe Segelſchiffe.
Zuſammen.
Rattonalität. neberhaupt. Detem i neberhaupi. | an mit
— —
Scite| zommen, Sf] gonmen, [ESIRE gone * re lachte) RE
Amerilaniſche (Bereinigte Staaten) — — — — 1 a — — 1 491
Belgiſche...................... 9 99012 6 TO I — — — — | 9 90123
Daniſche ..... 42 25 795 34 34147 9 2148 7 1868 61 27943
Deuff (17 161 261775 | 127 241 881 1 4791 — — 152 262 261
Britiſche ...... .......... ...... 3078 | 3521164 | 2717 | 8289061 199 15204 | 176 12808 | 38277 | 83586 368
— ............. Duncan 171 150 043 | 162 148 649 18 1715 1 1321 18 161 768
zriechiſche.......... ...... 83 865670 | 31 34136 I — — — — 33 86 570
Italieniſche .. ........... Kerne 84 100 488 77 100 857 16 | 6 484 9 4235 | 100 115 972
Nisderländiie..........-. ...... 61 88 844 50 88 568 1 171 1 171 52 39 115
NRorwegifhe ............. ...... 208 115929 | 175 108 942 25 6919 19 5611 I 228 122 848
Defterreichtichslingariiche ........ 46 46 891 46 247 8 1064 1064 49 47 445
zortugiefiide *). ........ ...... 8 2665 1 2 264 22 1 087 14 623 26 8 762
Ruſſiſche............. ..... 22 18191 23 19 191 9 8 948 8 8679 81 32 139
ebiüche..... ......... (ron 2 17 319 24 18 782 6 2155 8| 970 82 19 474
Spaniide®) ......... —— ar | 21Ab7a| 257 | 146386 | 877 10850 | 1 6085 | 84 | 24544
zuſammen... 16 | 4667860 | g727 28 01 | 6088. 4.610 565
4) Wegen /des Bears f. Yand. Arch. 1898 IL ©. au.
) Auftenfahrt inbegriffen.
Argentinien. — Buftvalien.
Argentinien.
Buderinbuftrie im Jahre 1893.')
Die Zurckerinduſtrie Argentiniens Hatte in bem vergangenen
Sabre unter einer Mikernte zu leben, wie folde feit Ianger Zeit
nicht vorgekommen iſt. Diele wurde veranlaßt durch eine gang un,
gewöhnliche Trodenheit, in Yolge deren bie zahlreichen, von den
Borbergen ber Cordilleren berabtommenben, zur Bewäflerung ber
Buderpflangungen in der Weoving Tueuman dienenden Heinen Flüfie
und Bäche ſaſt volig verfiegten. Gef in den Monaten März unb April
erfolgten ſtarke Regengüffe, welche jedoch, von kaltem Wetter begleitet,
dem in ber Ertwickelieng ſehr zeerückgebliebenen Zuckerrohr nur bes
jüglid der Menge zum Bortell gereichten. eintretende
Fröfte baß Neifwerden des Rohrs, welches, theilweiſe
unreif geſcheritten amd vernrbetiet, eine entſprechend ſchlechte Zucker⸗
auöbeute ergab. Dieſe betrug durchſchuittlich nicht mehr ala ð pPCt.
Die Sefanıntpeobultien beieng etwa 49 Mil. kg gegen 76 BR. kg
im Jahre 1898.
Die Einfhe won Zucker im Jahre 1898 ſtellbe Ach, wie folgt:
Bon saffinisteme Buches wurben 9884142 kg (1802 18824000 kg)
eingeführt.
diervon gingen ein:
1892. 1898,
ans kg kg
Deutfäland .......... 2185460 741611
Belgien ............. 1160%9 824.806
Drafilien „........... 89 788 8 000
Frantrei ........... 10599 161 6 726 188
Italien.............. 1821416 963788
den Rieberlanben..... 28202 19 664
Großbritannien ....... 68 886 98908
Meugumy .........0... 1008997 818291
Bon nicht raffinietem Zucker wurden 85298 kg eingeführt
(1892 1447681 kg). |
Diervon kamen aus:
1892. 1898,
kg kg
Deutihland .......... 414 769 2887
Brafilien ............ 186 209 25 000
Grantreih ........... 47 225 _
Italien.............. 175 681 9 800
Großbritannien....... 240 698 620
Uruguay ............ 886 609 40 500
Die in bem vergangenen Jahre trotz des großen Ausfalls ber
einheimiſchen Produktion erfolgte Mindereinfuhr um etwa bie Hälfte
bed Vorjahres iſt veranlaßt worden durch bie bedeutenden Mengen
ausländifchen Zuckers, welche noch in ben letzten Monaten bed
Jahres 1892 eingeführt wurben und bei Beginn bes Jahres 1898
unverfauft fagerten. In ben brei erfien Monaten des laufenden
Jahre wurden 1014000 kg raffinierter und 2220000 kg nicht
raffinirter Zucker mehr eingeführt als In bem entfprechenden Zeit⸗
saum bei Jahres 1898.
Die Zuceveinfuhr aus Uruguay beſteht gumeift ans Franzbſiſchem
Vabrikat, zum Heineren Theile aus Deutſchem, Uruguay ſelbſt befigt
eine Zuderinduſtrie. Das Freilager im Dafen von Montevideo iſt
fir die Importeure nad) den La Plata⸗Staaten außerſt günftig zur
Irufung des Marked in denſelben, und fo nimmt ein großer
I) Wegen bes Vorjahres |. Yanb. Arch. 1894 Januarheft IL. ©. 30.
501
Theil des eingeführten Zuderd (im Sabre 1892 über 1 Mill. ke)
feinen Weg über Montevideo.
Der geringem Zuckerausbeute ſteht gewöhnlich eine flarke Alkohol:
probuftion aus den Kärrlidfländen und ber Melafle gegenliber, durch
welche in vielen Füllen die Zuckerfabrikanten vor Bertuften geſchützt
werben.
Die Einrichtungen ber Deftillerie, welde jede Nobrzuderfabrit
befigt, find zum größten Theile Deutſches Fabrikat, unb namentlich
in bem legten Sabre wurden die neueften Apparate fa ausſchließlich
aud Deutihland bezogen, ba deren Lieberiegenheit gegenüber ber
fonftigen Konkurrenz allgemein anerkannt wird. Ebenſo find bie
Mafhinen und Apparate für die eigentliche Zuckerfabrilation der
@üte nad) zweifellos konkurrenzfühig, doch unterbieiben größere.
Beitsllungen in Deutſchland wegen ber Dbebeutenben Kredit⸗
erleichterungen, welde die Franzoſiſchen und Beitiiden Fabrikanten
im Gegenſatz zu den Deutschen gewähren, und welche mit Rüdfidt
auf den in Argentinien Ablichen Zinsfuß von 12 pGt. für bie Käufer
von Bebeutung find.
Die Nübenzuderinbuftrie madt trotz der von Seiten des Kon⸗
grefles für Rübenbau und Zuckerfabrikation bewilligten Prämien nur
wenige Fortſchritte in Argentinien, eine Rübenzuderfabri befteht zur
Beit noch nit. Die Zuderrübe Tann trotz bes geeigneten Bodens
mit dem Zuckerrohr nicht konkurriren, weil bie Produktion in Folge
ber erforderlichen vielen Arbeitöfräfte zu theuer wird. Es ift baber
nicht zu erwarten, daß bie Kulturen in nächſter Zeit in nennens⸗
wertbem Umfange werben betrieben werben,
Auftralien.
Der Handel Auſtraliens, Tasmaniens und Neuſeelands
im Sabre 1893.)
Es ift nur wenige Jahre ber, daß alljährlich bebeutende Summen
von Dritiſchem Kapital nad ben Kolonien Auftralafiens übermwiefen
warden, um bafelbft theils in Staats⸗ und Gemeindeanleihen, theilß
im Privatunternehmungen angelegt zu werben. Der Kandel wußte
biefen Verkehr in der Welle für feine Zwechke außzunngen, bak man
Rd bemühte, an Stelle der Berichiffungen von baaren Zahlungs⸗
mitteln ſolche durch Waavenwertbe treten zu lafſen.
Anleihen für neue Anlagen wurden vielfach dazu verwendet, die
bayıı ndtbigen aus anberen Ländern einzuführenden Materialien ans
zalaufen und anbererjeitß auch bie Im Ganzen hoch Bemeilenen Löhne
an bie dabei beichäftigten Arbeiter zu begleichen.
Die Arheiter wieberum benugten ihren Berbienft, um einerjeits
Einfuhrwaaren, andererſeits freilich auch Gegenftände der einheimifchen
Produktion zu erwerben, und bie bei dieſer Ichteren thütigen Perfonen
verwendeten Ihre Einnaßmen im gleicher Weiſe.
So hatte ber Einfuhrhandel einen ganz ungewöhnliden Aufe
ſchwung erlangt. Als aber in letzterer Zeit die fremden Kapitalien
eine umgelchrte Nichtung einfchlugen, mußte in erfter Linie bie
Handelswelt darunter leiden. Die veränderten Verbältnifie aber ber
wirkten allmählich auch Werthreduktionen und Geloknappheit in ben
Kreiſen der Landwirthſchaft und anderer Grundbeſitzer, ſowie ſaſt
aller ſonſtigen Einwohner der Kolonien.
Die Kapitalien wurden aus ben ben Geldverlehr vermittelnden
Geldinſtituten zurüdgesogm, während Zinszahlungen ind Stocken
1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1804, Februarheft,
II. G. 88.
502
geriethen. Die Folgen biejer Verhältniſſe traten in einer ſchweren
Krifis für zahlreiche Bankinftitute zu Tage.
Dem bei biefer Gelegenheit allfeitig bewielenen Entgegentommen
ift es augufchreiben, daß es gelang, den drohenden Abgrund zu Üüber⸗
brüden. Immerhin wird es aber einer Reihe günftiger Berhältnifie
bebürfen, um für die Zulunft allen Gefahren einer Wiederholung
der Krifts in vielleicht noch ſchlimmerer Form aus dem Wege zu gehen.
Ein. guter Anfang in biefer Richtung iſt dadurch gemadt, daß
alle Geichäftötreife der Kolonie den Beftrebungen nad) Ausbehnung
der Ausfuhr die höchfte Aufmerkſamkeit zuwenden und bei biejem
Vorgehen auch bereits gewifle Erfolge aufzuweiſen haben.
Der geſammte Außenhandel der einzelnen Kolonien untereinander
und mit anderen Ländern hat gegen bad ſchon gebrüdte Vorjahr eine
weitere Einbuße von 6 745 030 Pfd. Sterl. erlitten. Es tft hierbei
zu beachten, daß in dem auf 117766 928 Bio. Sterl. berechneten
Gejammtwerthe vieles Handels der Verkehr zwiſchen den einzelnen
Kolonien zweimal gezählt ift, nämlich einmal als Ausfuhr ber einen
Kolonie und das zweite Mal als Einfuhr der anderen Kolonie.
Der Anteil, den die nichtbritiigen Länder an dem Verkehr ber
Auftralifhen Kolonien genommen, bat fih in den letzten 30 Sahren
in ſehr bemerkenswerther Weile gefteigert, wie fih aus folgenber
Ueberſicht ergiebt:
Einfuhr. Ausfuhr. Zuſammen.
Pfd. Sterl. Pfd. Stel. Pfd. Sterl.
1861 .......... 8 216 738 14540 8968 228
1871 .......... 2245125 8843970 6089094
I881.......... 4603 326 2610589 72138915
1891.......... 7490424 8872724 15863148
Die beiden folgenden Jahre zeigen freilich biergegen einen bes
beutenden Niedergang. Die genaueren Zahlen darüber find aber
bisher noch nicht zufammengeftellt.
Der Werth der Gefammteinfuhr nach den Kolonien Auftralajieng
bat fich gegen das ſchon unter einem gewiſſen Druck leidende Borjahr
faft um 10 vom Hundert vermindert, wobei neben ber allgemeinen
Geſchäftsſtockung auch noch billige PBreife und die. Berminberung ber
Durchfuhr der Produkte der einen Kolonie über. bie Grenzen ber
anderen mitgewirkt haben. Ferner ift noch in Erwägung zu ziehen,
daß in Folge ber Schwierigleiten, unter denen der Geldmarkt Iaborirte,
„größere Baarſendungen aus Geohbritannien. unter der Einfuhr mit
aufgeführt find. .
. Biel günftiger ftellt fich der Ahſchluß mit Bezug auf Die Geſammt⸗
ausfuhr, da dieſe ungeachtet ausnahmsweiſe niebriger Breife nur um
ein Geringes zurüdgegangen tft.
Der Ueberſchuß der Ausfuhr über Die Einfuhr Hat ſich unter
dieſen Berhältniffen gegen das Vorjahr um 6448 482 Pid. Sterl.
gefteigert und erreichte einen Werth non 11812932 Pfb. Sterl
Ein Fortichreiten auf dem jo betretenen Pfade dürfte jedenfall dazu
beitragen, die Folgen der überftandenen Schwierigkeiten allmählich
wieder auszugleichen.
Am günftigften in diefer Richtung ftelt fi die Handelsbilanz
für die Kolonie Neuſüdwales.
Sm Jahre 1885 üÜberftieg deren Einfuhr die Ausfuhr um
6987 000 Pd. Sterl., und im vergangenen Sabre. umgelebrt die
letztere die erftere um 4814188 Bfb. Sterl.
Bei Berückſtchtigung der zur. MWieberausfuhr. gelangten Einfuhr»
güter Diefer Kolonie zeigt fich, daß im Berichtsjahre nur 12 769 000
Pfd. Sterl. von der Einfuhr in ber Kolonie verblieben, während
dieſe Ziffer für das Jahr 1892 noch 16 500000 Pd. Sterl. und für
das Jahr 1891 ſogar 21 714000 Pfd. Sterl. betrug.
Auftralien.
Der fteigende Werth der Ausfuhr läßt die Hulunft in günftigem
Lichte ericheinen.
In der Kolonie Viktoria iſt feit fehr langen Jahren zum
eriten Male ein Ueberſchuß der Außfuhr über die Einfuhr zu berichten,
allerdings ift dieſer Ueberſchuß kein jehr großer, aber er fällt um
beswillen doch jehr ind Gewicht, ala jelt dem Jahre 1881 die Ein⸗
fuhr ftet3 die Ausfuhr überfliegen bat. Im Sabre 1888 erveicte
diefer Ueberſchuß fogar einen Werth von 10118871 Pfd. Sterl.
Die Ziffern der Ein- und Ausfuhr bed Berichtöiahres find
dadurch beſonders geichmälsrt warden, daß in Folge von Differential:
Frachttarifen die Durchfuhr von Walle durch die Kolonie auf einen
Werth von 2552 831 Pd. SterL ſank, während fie im Jahre vorher
noch mit 3184 917 Bid. Sterl. bewerthet wurbe.
Sn der Kolonie Queensland ift ber Werth. ber Ginfuhr und
ber Ausfuhr gleihmäßig um etwa 8 pE&t. gegen das Borjahr
gefunten. Der Ueberihuß ber erfteren über die letztere ift dadurch
im gleihen Verhältnifſe zurüdigegangen, und bie Kolonie Hat in Folge
befien den erften Pla unter den Kolonien Auſtraliens im biejer
Beziehung an Neufllpwales abtreten müflen. Immerhin ift biefer
Borfprung nur ein verhältniimäßig geringer, ber unſchwer würde
wieder eingeholt werben können.
Ganz bejondere Aufmerkſamkeit verdient der Aufſchwung, den
die Zuderaudfubr dieſer Kolonie genommen bat. Sn bem Ernie
jahre 1893/94 wurben von dort 55126 Tonnen Zuder im Werte
von 650 000 Pfd. Sterl, ausgeführt. Dies if gegen bie Vorjahre
eine Steigerung um 18000 und um 23000 Tonnen.
Da der Berbrauch innerhalb der Kolonie auf etwa 18 000 Tonnen
anzunehmen ift, fo ergiebt bies eine Geſammtausbeute won über
73 000 Tonnen, gegen 32000 Tonnen im Sabre 189.
Sn der Kolonie Südauftralien weift der Gefamminußenhanbel
einige Beſſerung gegen da3 beſonders ungünftige Borjahr auf. Da
die Einfuhr fi um etwas weniger gehoben als die Ausfuhr, fo ift
ber Ueberihuß ber legteren gegen das Vorjahr geftiegen.
Es ift zu beachten, af von dem Gefammtaußenbandel im Werthe
von 16426 312 Pd. Sterl. 10 365 097 Pfd. Sterl. auf Durchfuhren
entfallen, welche hauptſächlich im Verkehr mit Neufüdwales erfolgten.
Im Borjahre wurde diefe Durchfuhr auf 8 1745660 Pb. Stel.
bewerthet.
Ueber dieſe Berhältniffe giebt nachſtehende Ueberſicht näheren
Aufſchluß:
1893. 1892.
Werth. Werth.
Pfd. Sterl. Pſd. Sterl.
Einfuhr zum Verbrauch in der Kolonie 2765 740 280789
Einfuhr zur Wiederauöfuhr.......... 6196 636 4587280
zujammen... . 7962376 7395178
1898. 1892.
Mertb. Werth.
| Pfd. Sterl. Pfd. Stel.
Ausfuhr der Produkte der Kolonie.... 3296475 3232259
Ausfuhr fremder Produlte........... 5168461 4587280
zufammen... 8468986 7819539
Die Kolonie Weftauftralien befindet ſich noch in einem der
früheren Zeit der übrigen Kolonien ähnlichen Stadium. Die Baulı
kriſis ift dort ziemlich ſpurlos vorübergegangen, jo daß der Erhöhung
der Einfuhr Fein Hinderniß im Wege ftand,. allerdings ift biefe nur
in mäßigem Grabe eingetreten. Der Riedergang in ben Rreifen bei
ben Werth der Ausfuhr ungünftig beeinflußt. Aus biefen Gründen
ift der Ueberſchuß der Einfuhr über die Ausfuhr etwas geftiegen.
Auſtralien. — Sina.
Die weiter ſchreitende Entwickelung ber natürlichen Hülfsquellen
biefer Kolonie und namentli die fehr reihen Goldfunde der Neuzeit
laſſen einen weiteren Aufiäwung in allen Handelszweigen mit ziem⸗
licher Sicherheit vorausfehen.
In der Kolonie Taſsmanien ift bie Einfuhr gegen das ſchon
niit ſehr günftige Vorjahr noch erheblich geſunken. Da der Werth
ber Ausfuhr um ein Geringes geftiegen, jo iſt ein auf mehr ala
250 000 Bid. Sterl. bewertheter Neberſchuß der Ausfuhr über bie Ein⸗
fuhr zu verzeichnen.
Sn der Kolonie: Reufeeland ift Die Einfuhr um ein Geringes
mrüdgegangen, während ber Werth der Ausfuhr in Folge der uns
günftigen Breife und des bebeutenben Rückganges in ber Getreide⸗
ame 0 over.
503
ausfuhr und in der Gewinnung bed Kaurisharzges in flärkerem
Maße ſank. Der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr iſt des⸗
balb gegenüber dem Borjahre zurüdgeblieben.
Während in früheren Jahren bie fogenannte Mittelinſel ben
größeren Antheil au ber Einfuhr aufwies, ift dieſer im Berichts⸗
jahre der Norbinjel zugefallen.
Zugenommen bat die Ausfuhr von Wolle, gefrorenem Fleiſch,
Butter, Talg und Holz, abgenommen dagegen die von Weizen, Hafer,
Fleiſchkonſerven, Käfe, Kauri⸗Harz, Flachs (Phormium tenax) und
Leder.
Ueber ben Werth des Handels der einzelnen Kolonien ift nad:
ſtehende Ueberfiht zufanmengeitellt:
Mertd der Einfuhr und Ausfuhr Auftralafiens im Jahre 1893.
Rolonie.
Ausfuhr
Werth der Einfuhr | Werth der Ausfuhr
Werth ger gnfubt verglichen mit dem verglien mit dem
ehe * usfuhr Vorjahre; Vorjahre;
eine mehr a mebr +,
Neufübwaled ...................... ser 18 107 086 22 921 223 — 4814188 — 2669491 + 948 976
Viktoria.................. ... ........ 13 253 814 13 308 551 — 24 737 — 3890 731 — 905 9%
Queensland.......................... 4263 754 8 880 469 — 4626 705 — 1238 — 289 949
Südauftralien........................ 7962376 8 463 986 — 501560 + 6567198 4 644 397
Veſtauſtralien........................ 1400 821 878147 + 6522674 + 9 712 — 4
Tasmanien............... ...... . 1 067 683 1 862 184 — 29% 501 — 439478 + 5219
Reufeeland ..... ..— error nenenenne 6911 515 8 985 430 | — 2073 915 — 81 541 — 549 421
|
ſaumien. . 62 976 998 | 64 789 980 — 11 812 982 — 6487 772 — 150874
. .. , m . —
deianmthama. . 117 766 928 — 6.588 646
Lima.
Handelsbericht fir das Jahr 1893.)
Die Hoffnungen, welde auf eine Beflerung ber Gefchäftälage
geiegt wurden, haben ſich auch im Jahre 1898 nicht erfült. Denn
wenn daß Jahr 1893 auch nicht ganz fo fchlecht war wie das Vors
N jo iſt es doch zu denen zu zählen, die weit unter dem Mittel
lieben.
Die Geſammtwirkung wurbe noch dadurch verihärft, daß zwei
bebeutende Italieniſche Firmen ihre Zahlungen einzuftellen gezwungen
waren, und daß deren Artikel zu Spottpreifen auf den Markt ges
worfen wurden. Auch andere Käufer, die fi in mißlicher Lage
befanden, verkauften zumellen, um Gelb gu befommen, unter bem
Einfaufspreife und ſchädigten dadurch das Tegitinte Geſchäft.
Berlufte entſtehen auch dadurch, daß bie Fabrifanten glauben,
die Importeure in Lima entbehren zu Tönnen. Den von ihnen
herausgeſandten Neifenden, bie in ben meiften Fällen keine Lokal⸗
kenntniß befigen, liegt baran, ihren Häufern möglichft zahlreiche
Aufträge übermitteln zu können, und deshalb kommt e3 häufig vor,
dafs fie Beftellungen von Perſonen übernehmen, die fpäter nit in
der Lage find, ihren Verpflichtungen nachzukommen.
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. &. 502.
Sn Lima tritt immer mehr das Beſtreben gu Tage, neue In⸗
duſtrien einzuführen und dadurch bie Einfuhr Europätfcher Waaren
unnöthig zu machen. So find, um aus der Menge nur einige
herauszugreifen, Kabrilen von. baummollenen und wollenen Geweben,
Seifenfiedereien und Kerzenfabriken, Inſtrumentenfabriken unb
Brauereien, Möbels und Stiefelfabrifen entftanden. Leibwäſche,
welche früher fat nur in fertigem Buftande vom Auslande bezogen
wurde, wird jet beinahe ausſchließlich in den zahlreich entftandenen
Weißwaarengeſchäften gefertigt. Das Ergebniß biefer Beftrebungen
ift, daß verſchiedene Artikel überhaupt nicht mehr oder doch nur recht
ſchwer mit Erfolg abzuſetzen find. Zu dieſen Artikeln gebören:
Deutſche und Engliſche Biere, Lichte, Schwefelhölzer, Weine, Cognak
und Spirttuofen, Shawls und befiere Strumpfwaaren, fowie Kon⸗
jerven.
Das die Mineninduftrie, die in erfter Linie Silber fördert,
bei dem Preisrüdgange des letzteren Feine guten Geſchäfte machte,
Tann nicht übersafhen. Die Folge davon tft, daß viele Beſttzer
Heinerer Minen mit nicht jehr reichen Erzen die Arbeiten einftellen
mußten, während bie NBefiker größerer Minen und bie Minens
gejelichaften Durch Berbeflerung des Amalgamationsverfahrens und
durch Auffegen von Schmelzöfen neuerer Konſtruktion dahin ftrebten,
die Unkoften zu verringern und bie Ausbeute zu vermehren, um fo
ohne Berluft weiter arbeiten zu können.
504
Die Hoffnungen Inüpfen ſich jetzt auch in Pern am bie Lanb⸗
wirthſchaft, und zwar find es an ber Küfte vorzäglih Zucker und
Baummolle, bie zu den Außfubrartifein zählen.
Der Buderban verſprach bei Beginn des Jahres in Folge der
hohen Budernotirungen in Curopa recht lohnend zu werden. Im
Laufe befielben find aber bie Preife gefunfen, und weil aud an
vielen Plägen die zum Gedeihen nothwendige Wärme und das Wafler
fehlten, fo Haben fi) nicht alle Erwartungen, bie gebegt murben,
erfüllen Tönnen.
Die Baummwollenprobuzenten hatten mit ben niebrigen Preifen,
die in Europa für biefen Artikel gezahlt wurben, zu rechnen.
Sn den Thälern jenfeits der Anden iſt e8 ber Kaffee, der als
fünftiger Ausfubrartifel in Ausfiht genommen ifl. Im Sabre 1898
wurbe bie Eilenbahn Bis zur Droya eröffne. Bon ber Droya bis
nah Tarma hat man noch ſechs Stunben zu reiten. Dadurch ift
das nädfte Thal auf der öftliden Seile der Anden, bas Thal bes
Chanchamayo, erreihbar geworden und der Verkehr in bemielben
mejentlich erleichtert. Beſonders ift bie mit dem Verkehr im Thale
ſelbſt auch deshalb der Fall, weil ber Weg von Tarma biß nad) La
Merceb durch bie Verwaltung und von dort bis zum Perens durch
bie Peruvian Corporation, welche letztere dort große Ländereien
befigt, in guten Zuſtand gebradt und mit Brüden verfehen worben
ft. Der Zuzug nad dem Chanchamayo ift Daher ein recht bedeuten»
ber geweſen ımb alle Koloniften Haben fih auf die Anlegung von
Kaffeeplantagen verlegt. Unſtreitig wäre es für Lima von großem
Bortheil, wenn fich die weitgehenden Erwartungen erfüllten, die an
biefe Koloniſtrung gelnüpft werben. Schon vor etwa 20 Sahren
fanb ein gleiches Hinftrömen nad dem Chandamayo ſtatt, bieß
hörte aber |päter nit nur vollftändig auf, fonbern die Koloniften
famen fogar zurüd.
Der in Peru erzeugte Kaffee ift von ausgezeichnetem Geſchmack
und wird jet auch nah Großbrilannien und Deutſchland aus⸗
geführt.
Die Banten haben zwar im Jahre 1898 eine Dividende von
etwa 10 p&t. bezahlt, aber die Aktionäre haben dafür mehr wie bas
Doppelte am Kurs ihrer Altien verloren.
Gtatiftifge Nachrichten, welche den Wanrenveriehr in Peru im
Sabre 1893 betreffen, find von der Regierung noch nicht verdffenttiät
worden. Dem „Comercio“ zufolge haben die Geſammt⸗Zolleinnahmen
im jahre 1898 4 412329 Soles betragen, und man nimmt an, daß
bie vergollien Waaren einen Werth von 10 668 885 Soles reprä⸗
jentirten.
Die Ausfuhr fol 17188000 Soles betragen haben.
Norwegen.
Nachtrag zum Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Der ‚Werth der Geſammteinfuhr Norwegens im Sabre 1808
beirug nach ben von bem ſtatiſtiſchen Centralbureau veröffentlichten
Tabellen 204600000 Kronen gleich 229152010 Marl2) und
ber Werth dev Gefammtausfubr 186100000 Kronen glei
152 482 000 Mark.
2) Bergl. Hand. Arch. 1894 Auguſtheft IL S. 386.
3) 1 Krone zu 1,12 Mark gerechnet.
Stma. — Rorwogen.
Die nachſtehende Tabelle giebt eine Ueberſicht, wie ſich bie
Eins und Ausfuhr in dem gebadtem Sabre auf bie einzelnen
Baarengatiungen verihellt.
Einfuhr. Ausfuhr.
Waarengattung. Kranuen.
Lebende Thiere (bauptiälid Vich) .... 191 200 439 500
Ehwaaren von Thieren „euer ....... . 212061600 45.540 800
Getreide, Mehl und Mebifabellate ..... 86 667 100 1 708 800
Kolonialwaaren..................... 26 890 400 1390
Früchte, Gartengewädfe ic. ........... 8.079 800 207 70
Spirituofen und anbere Geiränte...... 8841 700 1655 800
Spinnſtoffe........................ . 60885 100 8 400
Garn und Zwirn, Seilermanzen X..... 5912 700 364.200
Nanufalturwaaren von Spinufoffen.. „0. 2240820 4 71690
Haare, Federn, Häute, Knochen, Horn x. 5994 100 6 491 400
Fabrikate von Haaren, Yäuten, Knochen,
Horn 1 ER 1 600 600 152 000
Talg, Dei unb Abelidhe fette Stoffe.... 9541200 6 748200
Sabrikate von Talg, Del und ähnlichen
fetten Stoffen. ...-..-o-ooonnoocnan« 1272 000 39 300
Koh, nit Bearbeitet und halb⸗
bearbeitetes................. 18300 2770630
Holz, bearbeitetes............. 8882800 16 769400
Farbſtoffe und Barden .....coononnce» 1015 200 170 100
Verſchiedene andere Pflanzenftoffe (3. B.
Biehfutter, Baſt, Stroh, Samen 2). 2700 500 1 322 %0
Bapier und Papierwaaren........... 18342000 8 71960
Andere Yabrilate aus Pilongenftoffen-
(3. 8. Kork, Korbmacherarbeiten .).. "868200 4270
Mineralien: |
Rohloffe............. Kerrenunnone 17 779 900 8 194 800
Fabrikate...................... .. 2668500 1 759 90
Metalle, rohe und halbverarbeitete zu... 7487 700 1 296 400
bearbeitete ....oooococconncne 9 594 400 2 77010
Schiffe, Wagen, Maſchinen %.......... 16 081 700 893 800
Waaren, die nicht unter bie vorftehenden
Rubrilen fallen (5. B. Apothelermanren,
Lampen, Bücher, Malereien :.)...... 2 808 700 898 700
Die Unterbilang des Handelsverkehrs Norwegens, weiche in ben
Sabren 1886 bis 1890 durchſchnittlich 46000000 Kronen betragen
hatte und auf etwa 92.000000 Kronen im Jahre 1891 geftiegen
war, ift feit dem letztgenannten Sabre etwas zurüdgegangen; fr
betrug im Berichtsjahre etwa 68000000 Kronen gegen etwa
73 000 000 Kronen im Jahre 1892.
Eine Ueberſicht der Ein: und Ausfuhr Norwegens in ben
Iekten 10 Jahren giebt die nachſtehende Tabelle:
Einfuhr. Ausfubr.
Jahr. Kronen.
I884...... 158 800 000 112 200 000
1885 ....... 145 600 000 101 900 000
1886 ....... 135 200 000 102 800 000
1887....... 183 700 000 106 600 000
1888....... 158 400 000 122 400 000
1889....... 191 600 000 132 700 000
180. ...... 208 700 000 131 100 000
1891. ....... 223 000 000 130 400 000
1892 ......». 200 000 000 126 500 000
1898 ...... 204600000 136 100 000
Rorwegen.
Der Werth der Einfuhr Hat fi demnah im Berichtsjahre um
etwa M/s Mill. Kronen gegen das Borjahr vermehrt.
Hieran ift Deutichland jedod nur mit kaum 300.000 Kronen
betheiligt, während ſich 3. B. die Einfuhr Großbritanniens um etwa
3000 000 Kronen, die Rußland fogar um 9000000 Kronen ge
fleigert hat. Auf der anderen Seite ift die Einfuhr aus Frankreich
von etwa 7500000 Kronen auf eima 3500000 Kronen zurüd:
gegangen.
Die hauptiſächlichſten Einfuhrartitel im Jahre 1898 waren
folgende:
Bertb: Werth:
Kronen. Kronen.
Nanufakturwaaren Gerſte ............ 7 781 400
von Spinnftoffen. 22408200 Zucker ............ 6 208 000
Roggen ............ 16 483 900 Garn und Zwirn b 841 500
Kaffee ............. 13 795 400 WRaidinen.......... 4470 500
Eifenwaaren......... 13105000 Speck (Fiſchſpeck aus⸗
Steinkohle, Schmiede⸗ genommen) ...... 8 498 900
tohle und Kol... 12602200 Häule ............. 3 440 %00
Mehl.............. 9620700 Tabak ............. 3 380 700
Ehiffe ............ 8 892 000
Die Ausfuhr bat gegen daß Borjahr um etwa 10 000 000 Kronen
zugenommen.
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartilel des Verichtäjahres find, wie
in den früheren Jahren, Holz und File geweien.
Aus der nachſtehenden Ueberſicht über die Gefammtausfuhr ber
Norwegiſchen Induſtrieerzeugniſſe (Holzmaſſe einberechnet, aber aus»
genommen gebobeltes Holz, Medizinalthran und andere Thranforten)
kit dem Jahre 1866 iſt erfihtlih, daß die Induftrie Norwegens
langſame, aber fletige Fortſchritte macht.
Der Werth der Ausfuhr betrug:
1866 - 1867 (durchſchnittlich)... 1477000 Kronen.
1876—1877 „ 1021500 „
1.1: PO 2009740
1886........................ 21159500 „
1: 23450010 „
1888........................ a6 684 300
1880........................ 30787000,
18800........................ 8239.20 „
1: ) 32602500 „
1. 8317000 „
1:17: PO 87 560 100
Am BWaarenverlehr mit Norwegen betheiligten ſich im Sabre 1893
die folgenden Länder:
Einfuhr. Ausfuhr.
Werth: Kronen
Großbritannien ................... 66 802 200 47661800
Deutihland ........................ 65 577 400 16 261 400
Schweden ......................... 28 019600 20 994 900
Rußland ........................... 18 812 700 4 548 600
Außereuropäifde Länder ............. 10 480 200 4 102 600
Dänemark.......................... 10 255 300 4 475 100
die Niederlande ..................... 8 919 600 6 201 100
Belgien............................ 8 289 300 5 088 600
Frankreich ........................ 8 652 100 8 092 300
Stalien und Deflerreih”»lingarn ....... 1 456 800 4.078 700
Spanien......................... 349 700 12846 300
Während im Vorjahre die Deuiſche Einfuhr die Britiſche um
eima 3000000 Kronen überflügelt Batte, nimmt die lektere im
Deutihes Handels⸗Archiv 1894, I.
Berichtzjahre wiederum bie erfte Stelle ein und überragt bie
Dentihe um ungefähr 230 000 Kronen.
Deutſchland betheiligte fih im Sabre 1893 mit folgenden
BWaarengattungen am Handelsverkehr:
Einfuhr Ausfuhr.
Waarengattung. Kronen
Lebende Thiere (hauptſächlich Bieh) .... 6 500 8 200
Eßwaaren von Thieren............... 660 800 7 145 200
Getreide, Mehl und Mehlfabrilate..... 9 746 700 447 900
Kolonialmaaren ...-..oocnnnenencnnn. 13 741 700 2 300
Srüchte, Gartengewächſe zc. ........... 1612 800 99 300
Spirituofen und andere Getränke ...... 956 600 99 500
Spinnftoffe.......-»-oreonernnccunne 1 917 500 31 900
Garn und Zwirn, Geilerwaaren ....... 858 600 9100
PRanufalturwaaren von Spinnftoffen.... 8889 600 21 200
Haare, Federn, Häute, Knochen, Horn ze. 1606 800 1 351 200
Sabritate von Haaren, Federn Häuten,
Knochen, Hom X.................. 588 900 48 800
Talg, Del und ähnliche Fette ......... 2 436 700 2 256 400
Fabrikate von Talg, Del ac. .......... 240 200 —
Holz, nicht bearbeitetes und halb⸗
bearbeitetes..................... 176 600 1123200
Holz, bearbeitetes.................. 448 800 835 400
Sarbftoffe und Farben .......crer.cn. 366 700 2 700
Verſchiedene andere Pflanzenſtoffe (4. B.
Viehfutter, Baſt, Stroh, Samen 2). 1099 000 413 700
Papier und Papierwaaren............ 681 500 564 200
Andere Fabrikate von Pflanzenftoffen |
( B. Kork, Korbmaderarbeiten 2c.).. 119 300 37 600
Mineralien:
Nodftoffe.......---oscnsnnenenenne 1 078 800 216 400
Sabrilate....oercueonserunnnnnunne 680 700 876 500
Metalle, rohe und balbbearbeitete ...... 948 900 413 700
„becarbeitete .................. 1 920 300 1% 000
Schiffe, Wagen, Maſchinen 20. ......... 3 711400 77 700
Waaren, welche nicht unter bie vors
ſtehenden Rubriken fallen (4. B.
Apothekerwaaren, Lampen, Bücher,
Malereien ⁊c.)..................... 1 283 600 114 400
Die hauptſächlichſten Artikel der Deutihen Einfuhr nah Nor⸗
wegen und ber Rormwegiihen Ausfuhr nah Deutſchland waren im
Sabre 1893 die nachftehenden:
Einfudrartitel
Werth: Werth:
Kronen. Kronen.
Kaffee ..... ........ 1968800 Speck und Talg .... 1164000
Manufakturwaaren Eiſenwaaren........ 1 045 500
von Wolle ....... 5605000 Roggen ............ 1036 500
Weizenmehl ........ 4204000 Manufakturwaaren v.
Zuder ............. 2867 300 Seide und Halbſeide 1006 600
Roggenmehl........ 2448 600 Dele (außer Paraffins
Tabak ............. 1906900 Öl, Petroleum ). 887 900
Maſchinen und Mas Garn und Bwim.. 787 900
fhinentbeile ...... 1746700 Hopfen, sewöhnlisger 754 500
Leinen, Hanf, Jute, Wein.............. 717 300
Werg ........... 1173100 Uhren ............. 680 200
PManufalturwaaren Wolle ............. 651 800
aus Baumwolle... 1214800 Waaren aus Fellen.. 547500
68
30%
Mertb:
Kkonen.
Kupfer, Meſſing x., Früchte ............
roh und in Platten 534800 Samen, Pflanzen ...
Reis, geihälter...... 534200 Gerfle.............
Bohnen, Erbſen, Linien 504200
Ausfuhrartikel.
Werth:
Kronen.
Geſalzene Heringe ... 3694 200 Packpapier........
Thran ............ 2175800 Holzmaſſe, Celluloſe.
Klippfiſch ........ 1913 900 Hafer .............
Trockenfiſch......... 902 900 Kleie ..............
Fiſchguano ......... 869 600 Behauene Steine....
Geſchnitienes Holz Fiſche, riihe........
Planken, Bretter... 66b0 800 Zundholzer .........
Neukaledonien.
Norwegen. — Reulalebonien. — Cartagena. — Cadiz.
Werth:
Kronen.
501 500
458 800
401 800
Werth:
Kronen.
562 900
657 600
Der auswärtige Handel und die Schifffahrt
Lebende Thiere.....
Kolonialwaaren ....
Gemuͤſe, Früchte, Sä⸗
mereien
Bauholz ...........
Kohle und Koks....
Waffen u. Munition
Chemikalien, Zünds
hölzer, Barfümerien
Getränte und Spiri⸗
tuofen
Biehfutter
Betroleum, KBrennöl
.....,..”oEe 0
Baumnkterialien......
Gäoffelle, Thierpro⸗
dubte u. präfervirted
Wei ..........
FÜhe anne. ne
Ko lIonialmaaren ....
Früchte, Getreide und
Gemüfe .........
Stoffe für Chemifallen
Sructfäfte ........
Biehfutter .........
Fabrikate und Halb⸗
fabsilate.........
im Sabre 1893.')
Einfuhr.
Werth:
Franken.
187 285
517 6%
275 923
130 560
237 866
21479
368 748
1 940 637
120 829
121 981
86 198
Kleidungaftüde.....
Tabak und Dpium..
Mehl .............
Fabrikate und Halb»
fabrifate ........
Rahrungsmittel ....
Borzellan, Thon» und
Oladwanren .....
Mineralwafler......
Bücher u. Druckſachen
zufammen einjchl. der
nicht beſonders aufs
geführten Waaren.
dagegen 1892...
Ausfuhr.
Bertb:
Franken.
1333 316
61 923
259 868
334 245
219 900
6475
65 328
6 6%
. 80 00.
Kupfer
zufanımen....
Dagegen 1892...
“ 1) Bergl. Hand. Arch. 1893 II. S. 498,
129 066
1 007 282
2547 487
852 693
67 833
19 719
108 375
9277 771
14 266 654
Wertb:
Franken.
21 525
101 080
6 241 912
9275572
7 344 382
Schiffsverkehr.
Ueber die Schiffe, welde im Jahre 1893 den Hafen von Runz
bejucht haben, ift folgende Weberficht veröffentlicht worden:
Rationalität Anzahl der Reg.
und Herkunftdland. Schiffe. Kommen.
Framoſiſche:
Frankreich ........ ......... 16 40 094
Auftralien ................... 82 47 644
Neue Hebriden ............... 7 1067
Nichtfranzöſiſche:
Frankreich ................. 1 119%
Großbritannien... ....200n00. 1 2 866
Auftralien ................... 44 42 897
Neufeeland ................... 4 465
Vereinigte Staaten von Amerika 1 848
Japan. ..................... 1 1169
Norfolk⸗Inſel ................ 1 42
Reue Hebriden .......--000..- 2 104
zufammen... 110 138 884
Cartagena.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Wenn das Jahr 1892 ſchon ein recht ungünftiges war, fo mar
das verflofiene Jahr noch viel fchlechter als das vorige.
Die Hauptausfuhrartitel Eifenerze und filberbaltiges Blei litten
unter dem ſtarken Preisniedergang, und viele Heine Minen Tonnten
den Betrieb nicht fortfeken, da fie nur mit Verluſt arbeiteten.
Die Ichlechte Lage des Eiſenmarktes hat auch die Ausfuhr von
Eifenerzen bedeutend vermindert. Im Sabre 1892 wurden nod
384161 Tonnen mit ber Eifenbabn aus ben benachbarten Minen
diſtrikte nad dem Hafen von Gartagena befördert, im Jahre 18%
waren es nur noch 266833 Tonnen. Die vorhandenen Borräth:
find ganz bedeutend und die Verſchiffungen nur fehr gering.
Nach Amerika, das fonft große Mengen Faufte, wird faft gar fein
Erz mehr verfandt, und nach den übrigen Ländern, die ihren Bebari
in Gartagena decken, nur Kleine Mengen im Vergleich mit den in
früheren Jahren ausgeführten.
Durh das Stoden des Hauptgeſchäfts wurde auch der übrige
Handel in Mitleibenfhaft gezogen, ba viele Arbeiter von Cartagena
und befien Bezirk verzogen find und ber Berbraud in vielen Artikeln
geringer geworben ifl.
Die Kurſe auf das Ausland waren während des ganzen Jahres
hoch; fie ſchwankten für Sichtpapiere auf Paris zwiſchen 115,90 und
123,756 Pefetad für 100 Fronten, für Gichtpapiere auf London
zwilchen 29,20 und 31,14 Peſetas für 1 Pfd. Sterl.
Cadiz.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Der Geihäftsgang ift für das ganze Jahr ala ein fehr flaue
zu bezeichnen, wozu die anhaltend hohen Kurfe für fremde Währungen,
und bie Ungemwißheit, ob die ſchwebenden Handelsverträge zur Rati⸗
filation in ben Cortes gelangen würben, beigetragen haben.
1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Ar. 1893 IL. ©. 472.
2) Ebenda 1893 II. ©. 326.
we.
Einfuhr der hauptſächlichſten Waaren im Jahre 1898.
Eifenplatten ..... Gens annnon onen een nn une
Eifennägel und chrauben.....................
Eiſenband...................................
Eiſendraht...................................
Eifenbabnwagen ...............................
Exbien .......................................
Fiſche, geſalzen und geräuchert ..................
Getrocknete Früchte (Rotosnüfle, Datteln, Feigen ꝛc.)
Glasfcheiben.. .................................
Glaswaaren...................................
Katao........................................
Begetabiliſches Del.............................
Druckpapier (aus Deutſchland allein) .............
Schreibpapier ..............................
Porzellan und Steingut ................ ......
Reisſtaͤrle.............................
Schweinefleiſch, Schinken.......................
Schweineſchmalz ...............................
Schwefel (aus Frankreich allein) .................
Stockfiſch...................................
Roher Tabak..................................
Cadiz.
Cinfuhr.
Von Zuſammen
Von Afrika einſchl. der Einfuhr
Amerita. (Marokko). von Aſien.
kg kg kg
150 — 120.570
— 150 800 189 350
— — 24 466
7015 21 403 334 640
— 695 803 695 803
_ — 50 706
— — 72 448
— — 222 747
— — 670779
— — 26 994
— — 260 420
— — 46 673
— 410 224 481
— — 716 786
102 428 938 680 220
— 114 412 249 020
1710 21 687 267 424
1099 — 886 288
19417 3 884 44 286
— — 4 286
77 106 7798 134 458
— 672 408 6983 506
49 89 21176
— — 13 104
28 42 17 925
489 86 65 751
— — 67 500
667 325 — 689 087
4207 — 4277
60 18 621 18 680
— — 602 864
— — 12 795
— — 72 527 249
— 10 682 10 682
885 17 21 761
9281 428210 449 801
777 — 802 101
1168 — 88 210
47 — 9 o68
— — 20 475
84 _ 6 204
142 7 21 594
— — 62 138
— — 32 420
— 101 96 087
— — 244 467
— — b 594
4014 12 10 855
— — 771526
88 110 _ 83 190
— 8016 27 762
— — 3398 686
— 3 11683
Zus ober Abs
nahme gegen
das Borjasr.
— 2.036 360
+ 715786
— 1070 560
507
508
Bm Bufammen Zus oder Abs
Bon Bon Afrika einſchl. der Einfuhr nahme gegen
Europa. Amerila. (Marxoflo) von Afien. dad Borjafı.
kg kg kg kg
Weizen .......... ............................ 8149820 1820959 476 960 10 447 739
Deienmehl.. . .. .. 237 542 — _ ru 3 +45
Binn- und Bintwaaren....... .................. 46 251 388 — 46 639 + 13%)
Zinkblech (aus England allein).................. 59 759 — — 59 759 4 1367
Zucker ...................................... 56 201 841 — 196 310 — 681112
cbm cbm cbm cbm
Bauholz, gewöhnliches ......................... 15 097 902 — 16 049 — 666
Bauholz, feines ............ ................. 56 622 137 697 — 200 185 — 53169
Städ Stüd. Stüd. Stüd Stück
Faßdauben ................................. 7700 2529 154 — 2 636 854 — 687648
Hornvieh, Eſel, Pferde.......................... 5 2 2292 2299 4 2299
Liter. Liter. Liter. Liter.
Bier ......................................... 58 074 _ — 68 074 + 668
Branntwein und Lildr ......................... 7185 16 435 — 23 620 + 21831
Wein .....0... ............................... 14 350 12 — 14 362 — 182%
Ausfuhr.
Ausfuhr der hauptſächlichſten Waaren im Jahre 1893.
Zuſammen Zu⸗ oder Ab⸗
Nach Nach eiinſchl. der Ausfuhr nahme gegen
Europa Amerika. nach Aſien u. Afrika. das Vorjahr.
Liter. Liter. Liter. Liter.
Wein —.................................. 17 448 721 6 696 388 24 680 000 — 6 M4 843
Eſſfig ..................................... 1613 28 771 62 927 — 8236
Branntwein und Vilöre ..................... 131 442 129 598 266 0389 — 2115581
kg kg kg kg
Weinftein, shefe, ⸗erde...................... 634 610 9295 544 135 + 101431
Korkholz .......... ........................ 87 661 174 914 212 669 + 1172%
Taufend. Taufend. Tauſend Tauſend.
Korkſtopfen .............................. 23 098 9673 33 941 + 1377
kg kg kg kg
Salz ..................................... 22 428 451 133 605 397 156 119 448 — 15 17129
Silbererze................................. 8 581 824 — 8 681 824 — 562772
Erze (ohne Silbergebalt) .................... 800 000 5.063 805 063 + 805063
Blei in Barren ........................... 600 43 051 43 651 — 4116 567
Dlivenõl................... .............. 8 849 6222571 5 536 208 — 609875
Getrocknete Früchte (Mandeln u. dergl.)....... 16 744 29 767 64 072 + 832821
Friſches Obſt (Apfelfinen u. bergl.) ..........- 4498 58 730 71474 — 191565
Getrocknete Feigen.......................... 620 440 553 157 1174 467 + 282454
Roſinen...................... ............. 5425 13 499 24 342 — 1261
Kaftanien ................................. — 171729 171 728 + 10887
Süßholz .................................. 2840 4000 6 840 + 6 840
Sternanis ................................ 3011 16 401 19 862 + 11997
Kichererbſen............................... 34 1155 142 1197 855 _ 98515
Weiße Bohnen............................. 2 098 46 109 ‘54 715 + 16712
Gehälter Reis............................. 3 800 83 258 43 660 — 6 961
Kartoffeln ....... .......................... 8400 847 815 864 115 + 458963
Zwiebeln ...... ........................... — 62 041 62 041 + 1409
Dliven und Kapern ............ ........... 75 413 2 191 802 2 298 427 + 54254
Kümmel ........................ ........ — 19 026 19 025 — 4849
Kanarienfaat .......- ...................... 59 745 198 062 268 005 — 110973
Gemahlener Bieffer............. ............ 69 26 232 28 620 — 11202
128 710 277515 418 025 + 335 562
Hafer und Kleie ..........- ...............
Sadh. Ä 509
Zufammen Zur oder Ab»
Nach Nah einſchl. der Ausfuhr nahme gegen
Europa. Amerika. nad Aſien u. Afrika. das Vorjahr.
kg kg kg kg
Knoblauch ................ ... ......... — 163 445 153 445 + 58772
Safran .............. ..................... — 3141 3151 + 839
Süßigkeiten ........... .................... — 26 345 80 647 — 2330
Konſerven............ ..................... 9 436 107 944 124.492 — 11866
Nudeln ................................... — 827 667 828 147 — 7 440
Fleiſchwaaren........................... 472 10 141 28 238 — 8515
Sarbinen in Büdfen ........... ............ 19 876 37 958 657 829 — 42727
Thunfiſch gefalgen und in Del ............... 767 168 — 767 218 + 334776
Fiſchthran................................. 75 613 — 75 618 + b 538
Thierknochen.............................. 94 992 — 94 992 — 293594
Guano ................................... 131 693 90 131 833 — 40654
Theer und Pech ........................... 211 870 — 212 898 — 211174
Bearbeiteteß Eſpartogras................... 1825 9592 11 532 + 4.028
Cement ............ ....................... — 26 900 45 260 + 45 250
Steingut............................. 688 441 842 444 182 + 887727
Selle .................................... 44% 87 570 45 086 + 36836
GStearin (verarbeitet) und Wahälerzchen....... 466 9975 279% — 29407
Möbel und Holzwaaren ..................... 8192 21 696 33 765 — 654857
Spiellarten....... ............... .......... 4 286 30 966 54 748 + 11 878
Gewebe..................... .............. 698 13 759 15 225 + 12191
Neue Güde ............................. — 320 845 320 845 — 147885
Eifens und Mafhineniheile ........-.0.0..... 602 022 40 684 565 200 — 1848 689
Dandelsvertepr mit Deutſchland. ! kg
Stärke .............................. 9 965
Einfuhr der Hauptjählihften Artilel aus Deutfhland Kartoffelmehl ........................... 12 795
im Jahre 1893. Parfümerien und Efiengen ............... 970
kg Tauwerk ............................. 2387
Erden und Steine ........ .. ....... .... 180000 Baumwollene Gewebe...................- 129
Steinkohlentheer ..................... 22 280 Wollene Gewebe.................. 662
Mineralöl............................. 11 667 Halbwollene Gewebe ................... 80
Hohlglas............................... 681 267 Drudpapier in Rollen ................... 20 475
Kryſtallglas ............................ 4121 Kupferſtiche, Karten, Beihnungen ......... 2 254
Glasfiguren ............................ 1794 Briefbogen, Fakturenformulare 2c........... 608
Steingut............................... 6 300 Bedrucktes weißes Papier ................ 662
Porzellan ..................... . . . . . .. 466 Bedrucktes feines PBadpapier.............. 5 646
Thon⸗ und Porzellan⸗Figuren und ⸗Vaſen.. 581 Bedrucktes grobes Packpapier ............. 1706
Silberwaaren... ....X.T. . . . . . . . . . . . . . . .. 3 Packpapier ............................. 2667
Gold» und Silber⸗ uud Bronzeartikel...... 4 Kartonpapier in Bogen und Karten ........ 300
Gifens unb Stahlplatten von 3mm und mehr Bappe und Pappkäſtchen ................. 955
Dicke. ..... ...... . . . . . . .. ....... ... 137 484 Keine Kartonwaaren..................... 103
Eiſerne Nägel und Schrauben........... 1 926 Drdinäre Holzwaaren ...... .............. 2499
Feine Schmiedeeiſen⸗ und Stahlwaaren a 4371 Möbel aus feinem Holz — — 2198
Mefler .............................. 91 Heine Holzwaaren mit Bergoldung......... 720
Scheeren............................... 23 Stüd
Kupfers, Meffing: und Bronze Drabt ...... 3181 Klaviere............................ 5
Andere Metallwaaren .................... 2819 Taſchenuhren ........................... 60
Farbhölzer............................. 134 608 Wanduhren ............................ 100
Kolophonium ........................... 43441 kg
Begetabiliiche Brodulte.................... 8 382 Motore ............................ on 784
Thieriſche Produkte...................... 1625 Nähmaſchinen........................... 125
Yarben, präparirte, und Tinten ..........- 937 Maſchinen und WMafhinentheile............ 11 748
Salz⸗ und Salpeterfäure .. ............... 15 448 Elektriſche Drähte ....................... 1796
Leim und Albumin .................... 2112 Butter................................. 15 451
Chemische Produkte..................... 4248 Zuder und Glykoſe ..................... 6534
s10 Cadiz. — Tacna-Arich,
kg Ausfuhr ber hauptſächlichſten Artikel nah Deutſchland
Bier und Cider.................. ....... 6171 im Sabre 1898.
Süßigkeiten......................... 949 Liter. kg
Käſe ................................ 1086 Bein (gewöhnlicher)... 8309 900 Anis ............... 510
Gewehrpatronen....................... 6 602 Bein (Sherry)....... 655 319 Silber in Barıen..... 13
Zünder ................................ 526 Branntwein (Unit)... 10084 Erze ................ 19 713
Feine Etuis........................... 23 Cognak ............ 801 Chemiſche Produkte 615
Drdindre Etuis......................... 89 kg Eflemen............. 3119
Gummifhläude und Scheiben ............ 1046 Meinftein ........... 89 891 Holmwaaren........... 3440
Wachstuche............................ 102 Korkholz ............ 1512 Gpiellarten .......... 1685
Spielwaaren ........................... 281 Korlftöpfel .........-. 400 Wachlerhen ........ 262
Wollene Bofamentierwaaren .............. 15 Mandeln ............ 3700 Hohlglas .........-.. 23 091
Pofamentierwaaren aus anderen Stoffen... 22 Feigen .............. 166 990 Fafſer............... 264 544
Summigewebefloffe ................... 468 Süßholl............. 1000
Schifffahrt.
Der Schiffsverkehr im Hafen von Cabiz im Sabre 1893 geftaltete fi, wie folgt:
| Dampfihiffe Segelſchiffe.
Rationalität. Eingang. Ausgang. Eingang. Audgang.
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗
Anzahl. Tonnen. Tonnen Anzahl. Tonnen. Tonnen.
Brafilianiſche............................ —
Britiſche ................................. 186
Däniſche................................ 17 12 501
Deutſche ................................. 8 6 807
Franzöſiſche ............................. 34 17 806
Niederländiſche............................ 22 13 036
Italieniſche............................. 9 2532
RNorwegiſche........................... 20 7604
ODeſterreichiſch⸗ Ungariſche.................... — —
Portugieſiſche............................ 10 19 675
Ruſſiſche ................................. 7 4600
Spaniſche ................................ 1464 1491 867
Schwebilde ............................. 9 6699
137
17 12 501 16 8579 15 3 386
9 1323 14 3016 14 3016
34 17 806 12 1247 16 19%
22 13 288 4 1491 6 1782
9 2 532 110 66 646 109 68 328
21 8 027 31 11 288 33 11 934
— — 6 8 788 6 4723
10 19 675 ‚86 560 36 560
7 4 600 14 6 567 15 6 859
1474 1 500 490 1118 52 257 1109 52 545
9 66% 8 425 26 9441
qufammen...| 1786 | 1 738 775 1798 | 1748 685 | 1523 | 179 870 | 1635 | 185112
Seit Anfang des Jahres läßt die Hamburg⸗Pacific⸗Dampfſchiffs⸗
finie ihre Dampfer für Chile, Peru und Gentral-Amerila in Cabiz
anlaufen, und ift den Verſchiffern die langgewünſchte Gelegenheit
geihaffen, ihre Waaren den Käufern ohne Umladung zuführen zu
Tönnen, was bis dahin nicht der Fal war, indem die Güter in
Saure oder Colon umgelaben werben mußten.
Die Frachten in regelmäßiger Fahrt waren:
Nach Hamburg und Bremen 30Marf die Tonne von 1000 kg für Früchte
und 35 Mar! + 10 pCt. die Tonne von 2 Bipen für Wein,
ben Deutichen Oſtſeehäfen 60 Schill. und 10 pEt.
„ Kopenhagen........... 50 „ „Wu u on
m Rotterdam ............ 26 Gulden „ 15 „ u m "
„Antwerpen............ 30 Schill. 10 vn
„London .P............. 0 „ 10 nn 7)
„ Liverpool. ............ 0 „ „10. ao un
„Havre................ 30 Franken 10 un un
„New⸗HYork ............ 10 Dollars, 10
” ” " "
Für Kauffahrteiſchiffe tft Lootfenzwang. Schiffe, die Nachts eins
ober ausgehen wollen, bezahlen doppeltes Lootſengeld.
Fijchereiweſen.
An den Küſten der Provinz Cadiz befinden ſich verſchiedene
Anlagen zum Thunfiſchfang, dieſe haben im Berichtjahre einen Ertrag
von 2500000 kg ergeben, wovon ein großer Theil nad Italien
ausgeführt wurbe.
Wechſelturſe.
Die Kurſe für Wechſel auf kurze Sicht auf Paris ſchwankten
zwiſchen 16 und 23,75 p&t., die auf London zwifchen 29,16 und
31,14 Peſetas für 1 Pfb. Sterl.
Der Bankdiskont für Taufmännifche Baptere von nicht mehr alö
3 Monaten Berfallzeit war 5 pPCt. und für Staatöpapiere bl/s pCt.
Privatbistont 51/s bis Gl/spE&t., je nach Anfehen der Firma.
Taena⸗Ariea.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die rückgängige Bewegung im Handel, welche bereits im va:
floffenen Sabre in Folge der neuen Bahn von Antofogafta nad
Druro fühlber wurde, bat aud für das Jahr 1893 weitere Hort:
Tritte gemacht.
Taena ift ausſchließlich auf den Handel mit Bolivien angewieſen;
kaum mehr als 10 pCt. der Einfuhr find für den eigenen Verbrauch
im Lande beftimmt.
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 667.
Tacna:Arica.
Die Bernaniid-Bolivianifhe Bahn Mollendo— Puno im Norden,
die Chileniſch⸗Volivianiſche Bahn Antofogafta—Druro im Süden
machen eine ſcharfe Konkurrenz und legen Zacna lahm. Rur eine
Weiterführung der Bahn Arica —Tacna nad Bolivien Tann dieſem
Nebelftande voll abbelfen.
Ein weiterer Schaden erwächſt bem Handel Tacnas und Aricas
daraus, daß die Zölle für Bolivien, in Gold berechnet, bei den meiften
Artileln auf dem Wege Über Antofogafta niebriger find als über
Arica - Tacna.
Bedeutſam iſt der NRüdgang der Einwohnerzahl. Bor dem
Chilenifh » Peruaniihen Kriege beitrug die Benöllerung Tacnas
14.000 Seelen; im vorigen Sabre ſchätzte man fie auf 8000, dieſes
Jahr auf kaum 6000 Berfonen.
Dementiprehend Bat auch eine bedeutende Abnahme in ber
Einfuhr Rattgefunden, nämlih um 2 Mill. Peſos gegen das vorige
Jahr. Nah der amtlihen Statiſtik wurden in Arica eingeführt
1893 1165 492 Peſos gegen 3 773 891 Bejos im Borjahre.
Der Rüdgeang in der Einfuhr zeigt fich hauptſächlich bei
folgmden Artikeln:
1898. 1892.
Buder ................. kg 87568 223 286
Bayetas............. ... „ 505638 184166
Kalhmir ............... m b4 838 85 147
Bier......... .......... Dwd. Flaſchen 14 876 47 211
Baummwollen-Stoffe ...... kg 7867 66 756
n Drell ....... n 145692 104252
Scirting .. " 100 7866 820 574
Sewöhnliche Seife ....... " 73329 164804
Merinos ............... 6512 17 607
Thee................... 9 138 22 663
Quimones.............. n 82 658 62 002
Dagegen wurde von Reid und baummollenen Hofenftoffen mehr
eingeführt als im Borjahre, nämlich:
1893, 1892.
Reis................... kg 1421441 389 746
Baummwollene Hofenftoffe.. n 17 366 35 789
Die bauptjädlichften Artikel ber Einfuhr im Jahre 1893 waren:
Werth:
Maßſtab. Menge. Peſos.
Alloholartige Getraͤnke.... Did. Flaſchen 2570 25 700
1 7 kg 1421441 127980
Veißer Zuder ............. 87 568 16 563
vayetas..................... 60 638 80 861
Schuhwaaren................. Dizd. Paar 675 5 466
Baummollene Hemden ......... kg 4 122 4684
Halbleinene Hemden... ....... Dutzend 665 8150
Unterhofen und Jaden......... „ 29% 15 380
Kaſchmir.................... m 54 838 81 860
Bier ....................... Dtzd. Flaſchen 14876 37 190
Baumwollene Stoffe........... kg 7857 8 643
Dollene und baummollene Deden „ 4247 6 096
Kravatten.................... Dutzend 1946 b 058
Baummollener Drell........... kg 14 692 11 674
Sortirte Kriftallmsaren ........ Kolli 3132 12 727
Drogen...................... 629 15 264
Baumwollene Spitzen.......... kg 2150 17844
Seidene Spitzen ............. F 54 4 720
Streichhölzer ................. Kolli 619 12 094
Flanell...................... kg 25 043 83 609
511
Werth:
Naßſtab. Menge Peſos.
Bettdecken................. n 8031 7 688
Baummollengarn in Rollen..... Groß 4 908 11 843
„ „ Knäueln .... kg 1709 2 564
Wollengarn .................. 2031 5509
Bindfaden ................... " 7962 4374
Gewöhnliche Seife............- 13 329 10 999
Baummwollener Shirling ....... " 100 736 100786
Elafticd für Stiefel............ n 2107 8.007
Baummollene Hofenftofle........ n 17 366 78 498
MWollene und ſeidene Stofie..... m 5865 4 044
Baumwollene und jeibene Stoffe kg 1199 19 184
Seidene Stoffe... ..-.os.00... ” 205 6 850
Wouene Stoffe .............. 3 oo | 24062
Stoffe für Kleider ............ „ 49 341 15 669
Gewöhnliches Steingeug........ Kolli 2370 10 945
Baummollene Tüher .......... kg 6 808 21 733
Bofamentierwaaren......... oo. Mr 1970 8349
Strümpfe......oo-rconenccoen Did. Paar 8450 8427
Kurzwaaren............... Kolli 468 13 842
Merinos.................... kg 6 512 29 966
Talhentücer ........-oonucuo. " 7687 13 777
Baummollene Umijchlagetücdher... ” 5 648 9873
Salbwollene Umfchlagetüder .... F 1201 3474
Wollene Umichlagetüdher........ 18 120 16 912
Seidene Tücher............... 110 8125
Briefpapier ................. „ 7889 4680
Kanzleipapier .............. " 25 882 8884
Barfümerien ................ Kolli 103 6229
Pianos...................... 7 18765
Feine und Antlinfarben ....... kg 1085 6210
Porzellan .................. Kolli 2161 5 666
Quimones ................... kg 32 658 48 987
Rleiver ...oousconerenenoncnne Kolli 2% 29 365
Leere Säcke.............. kg 147 263 830 399
Näh⸗ und Stidjeide ........... ” 161 2621
Gewoͤhnliche wollene Hüte...... Dutzend 7424 86 374
Andere wollene Hüte .......... n 1022 12 002
Thee........................ kg 9188 18 707
Baummwollener Sammet.......- " 1 930 6 765
Tocuyos ..................... 300 860 288167
Stearinlichte ............... 101 529 88 968
Weißwein.................... Died. Flaſchen 3836 88 860
FR 1 12 241 9798
Rothwein................... Dizd. Flaſchen 1598 16 980
........ ... ........ 1 b 850 2675
Dfivenöl. nuetnnersnnne ..... kg 4 621 11878
Zampens und Raſchinendi. ...... n 184 145 15 198
Eifenwaaren ................ n 8b 126 17 563
Bandwaaren ................. 848 8 678
Ueber die Ausfuhr liegt noch kein ftatiftifches Material vor,
doch ſteht feft, daß auch diefe bedeutend zurüdgegangen ift.
Obgleich bie Eifenbahngejelihaft von Tarna—Arica die Be⸗
willigung zur Berlängerung ber Bahn nad San Francisco erhalten
bat, ift die Heine Strecke von 6 Leguas bis jet noch nicht in Angriff
genommen worben und wird aller Wabricheinlichkeit nad) vorläufig
auch nicht ausgeführt werden wegen ber ſchlechten Ausfichten, die fi
512
dem Handel für die nächſte Zeit eröffnm. Die Altien dieſer Gefell-
ſchaft, welde in London ihren Sig Bat, Haben einen Nominalwerth
von 20 Pfd. Sterl. und find in Folge bed zurüdgegangenen Bers
kehrs auf 11/3 Pfd. Sterl. pro Aktie gefallen, die Eintünfte der
Bahn decken augenblicklich kaum die Koften.
Trotz der Abnahme des Handels hat der Schiffsverkehr
keinerlei Unterbrechungen erlitten; derſelbe bezifferte ſich auf 116 ein⸗
gehende und ausgehende Schiffe von zuſammen 189 946 Reg.⸗Tonnen.
Der Kurs für 90 Tage⸗Sichtwechſel auf London fiel in Folge
des Rüdganges von Silber; er beirug Anfang Januar 25%/4 Bee.
für den Duinto de Boliviano bei einem Silberpreife von 381/4 Bee.,
hielt fich bei den großen Silberſchwankungen im Suni und Zuli auf
221/g Pce. und quotirte Ende bes Jahres 208/4 Pce. bei einem Silber:
fland von B11/4 Pce. Der Kurd für den Chileniſchen Papierpefo,
welder im Januar 171/s Pre. war, wurde Ende Dezember mit
121/3 Bee. notirt.
Freetown (Sierra Leone).
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Der Geſammtwerth ber Einfuhr im Jahre 1893 belief fi auf
417465 Bid. Sterl, wovon auf bie Einfuhr aus Deutichland
27800 Pfd. Sterl. entfallen. Die Geſammtausfuhr im Jahre 1893
ſtellte fih auf 898664 Pf. Sterl., davon aus Deutichland für
63 610 Pfo. Sterl.
Der Geſammiſchiffsverkehr umfaßte in Ein⸗ und Ausgang im
Sabre 1893 746 612 Reg.» Tonnen, davon entfielen auf den Verkehr
Deutſcher Schiffe 33 467 Reg. Tonnen. Der Werth der mit Deutſchen
Schiffen eingeführten Waaren beitrug 38325 Pfd. SterL, der der aus
geführten Wanren 4453 Pfd. Ster. — Die hauptſächlichſten Artikel
der Einfuhr von Deutihland (Hamburg) waren Rum, Gin, Whisky,
Bier, Wein, Bulver und Batronen, während die Hauptausfuhrartikel,
die nach Deutihland gingen, Palmöl und Palmkerne waren. Eine
beträchtliche Menge dieler Artikel gelangt über Liverpool in Britiichen
Schiffen nah Hamburg.
Im Einzelnen geftaltete fih bie Einfuhr und Ausfuhr ber baupts
fähliäften Artikel von und nah Deutihland im Sabre 1898,
wie folgt:
Cinfuhr.
Werth: Werth:
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
Bier und Porter ...... 452 Kurzwaaren. .......... 245
Kleider ............ 199 Metallwaaren ......... 2%
Perlen ............... 146 Hüte und Müken...... 125
Patronen............. 49 Zundhölzer ........... 290
Tabak, verarbeitet ..... 198 Mineralwaller......... 397
Cordials ............. 168 Barfümerien .......... 405
Baummollenwaaren .... 681 Pfeifen.............. . 106
Meflerihmiedewaaren.... 2556 Rum ................ 9421
Genever.............. 8235 Whisky und anderer
Glaswaaren .......... 213 Branntwein......... 938
Gewehre ............ 185 Wein ................ 375
Gewehrpulver ..... .... 1199 Wollenwaaren......... 605
Ausfuhr.
Werth: Pfd. Sterl.
Benniſamen ........................... 583
Palmöl............................... 1580
Palmkerne.......................... 51 334
1) Bergl. Hand. Arch. 1892 UI. ©. 546.
Tacna⸗Arica. — Freetown
.— China. — Allgemeine.
China.
Der Handel zwiſchen China und Tongking.
In dem jüngſt erſchienenen Handelsbericht des Chineſtſchen See⸗
zollamts für 1893 erklärt der Bolllommifjar für Mengtz in der
Provinz Yunnan, daß der Handelsverkehr zwiſchen ber Franzöſiſchen
Kolonie Tongking und China einen ſtetigen Fortſchritt zeige. Seit
der Eröffnung der Station im Auguſt 1889 hat ber Handel jährlich
bedeutend zugenommen. Der Gefammtmwerth des Handels in Mengt
belief fi im Jahre 1893 auf 2259494 Sail. Taels oder mehr als
9 Mil. Mark, faft 20 pCt. mehr ald im Jahre 1892. Es ift faum
anzunehmen, daß der Handel fo günftige Fortſchritte gemacht Haben
würbe, wenn nicht durch daß Tranfitpaßigftem befondere Erleichterungen
geihaffen wären. Ungefähr 82 pCt. des geſammten Gũterverkehrs
nämlich für 5 Mill. Mark, ging unter Tranſitpaß. Die Beſtimmungs⸗
pläße lagen zum größten Theil in den Präfekturen Yünnans, jedoch
waren auch einige Plätze der Provinzen Szutſchwau, Kweitichau und
Kwangfi beiheiligt. Unter den auf dieſe Weiſe in China eingeführten
Waaren find vor Allem Indiſches Baummollengarn (für 31/9 Mil
Mark), Baummollenwaaren, Ruffiihes Tuch (für 10 000 Marf), Roh:
baummolle aus Tongling (für 240 000 Marl), Arzneien (für 15 000
Mark), Sandelholz (für 18600 Mark), Tabat (für 617000 Marf),
Sarghol; (für 156 000 Mark) hervorzuheben.
Der Handelswerth der Station überfteigt jetzt ſchon den einzelner
ande .. Bertragähäfen. Bei dem Eifer, den bie Sranzöftiche Kolonials
regierung der Verbeſſerung ber Verbindungen, Hebung der Schifi⸗
fahrt und dem Bau von Eifenbahnen, fowie ben Erleichterungen bed
Handels durch ſchleunige Bollabfertigung zuwendet, läßt fi eine
ftetig fteigende Zunahme des Handels vorausfehen. Ein Meines
Dampfihiff befährt die Strede auf dem Rothen Fluß bis Laokai,
vorläufig allerdings nur mit der Poſt als Ladung und Baflagieren.
Die Franzoſiſche Regierung bat jedoch ein Abkommen mit einer
Firma geihlofien, nah weldem im September d. 38. ein regel
mäßiger wöchentlicher Dampfidiffsbienft auf dem Rothen Fluß auch
für Waaren eingerichtet werben ſoll. Waaren, deren Beförberung
jebt 50 bis 80 Tage in Anfprud nimmt, ließen fih denn in 20 bis
30 Tagen von Hatphong nad Menge ſchaffen. Mit den Dampf
ſchiffen würde auch eine Möglichkeit zur Waarenverfiherung und
damit eine geſundere Grundlage für den Güterverkehr geboten fein.
Ullgemeines.
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während
des Jahres 1893.
Eingang.
Ausgang.
Anjahl
bet —
chiffe.
Europa.
Reufübwales.
Neuſüdwales.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Allgemeines.
Der Handel und ber Geicäftöverlehr der Kolonie bat im Be-
rihtsjahre gegen mannigfadde Schwierigkeiten anzukämpfen gehabt.
möbejonbere war ed die in den Monaten April und Mai auf:
geiretene Bankkriſis, welde das Verkehrsleben äußerſt ungünſtig
beeinflußte. Dieſe aller Unternehmungsluſt baare Zeit iſt im Ganzen
ohne bedeutende plötzliche Kataſtrophen vorübergegangen. Aber nur
äußerfi wenige der Kolonie angehörige Perſonen haben dabei nicht
Berlufte erlitten.
Die Inhaber von zahlreichen Banks und anderen Altien mußten
nit nur auf den Genuß einer jeben Dividende verzichten, ſondern
zum Theil no bedeutende Nachzahlungen auf nit voll eingezahblte
Antheilicheine leiften. Dabei war gleichzeitig noch deren Bankguthaben
auf laufende Rechnung zeitweilig uneinziehbar.
Die niedrigen Silberpreife bewirkten gleichfalls Verluſte. Ein
Theil der Silberbergwerke der Kolonien mußte in Folge deſſen ben
Betrieb gänzlich einftellen, bei anderen fielen die Dividenden weſent⸗
lich geringer aus.
Dad Bedürfnig, irgendwelden Umſatz zu erzielen, bat in eins
zeinen Füllen bewirkt, daß Cinfubrwaaren der verichiebenartigiten
Geſchäftszweige in Auftralien billiger zu haben waren, als deren Eins
ſtandspreis in Europa beitrug. Dabei wurden biöweilen auch noch
befondere Zahlungserleichterungen gewährt. Namentlich das Geichäft
nad) den Inſelgruppen der Südſee bat Hieraus Vortheil zu ziehen
gewußt.
Die Zahl der bei Gericht angemeldeten Konkurſe ift gegen das
Vorjahr um 233 auf 1744 geftiegen, wobei aber die Verbindlich
teiten ber Gemeinſchuldner um über eine halbe Million Pfd. Sterl.,
uf 1527989 Pfd. Sterl,, herabgingen. Die ungedeckten Baifiven
beliefen fi) dabei auf 622221 Pfd. Sterl. gegen 1242271 Pfd.
Sterl. im Borjabre.
Der Feldbau bat in der Kolonie weitere Fortſchritte gemacht.
Im Berichtsjahre waren 1372 007 Acres, das find 555 250 ha, unter
Kultur, gegen das Vorjahr 192 386 Acred mehr. Im Bergleich zum
Gejammtflächeninhalte der Kolonie mit 198 848 000 Acres ift aller:
dings die Anbaufläche noch fehr gering, auch haben fich die Erträge
gegen das beſonders begünftigte Vorjahr nicht fehr gehoben. Die
beiden aufeinander folgenden guten Jahre haben jedoch die Weizen:
einfuhr bedeutend verringert.
Die Erträge an Wolle zeigen eine Erhöhung um mehr ala
0 000 Ballen.
In Folge der geftelgerten Ausfuhr von Fleiſch in präfervirtem
oder gefrorenem Zuſtande dürften die Viehbeſtände ſich etwas ver:
tingert haben.
Die Rohrzucker⸗Produktion zeigt einen Ausfall, der auf faft ein
sünftel des vorjährigen Ertrages berechnet wird. Es hängt dies
augeniheinlid) damit zufammen, daß biefelben Felder gewöhnlich nur
alle zwei Jahre zum Schnitt gelangen können.
Außenhandel.
Die Einfuhr der Kolonie weift einen weiteren bebeutenden
Rüdgang auf, der felbft im Vergleich zu dem bereit? ungünftigen
Vorjahre auf 2669 491 Pfd. Sterl. berechnet wird. Seit dem Jahre
1881 find fo niedrige Werthe nicht zu verzeichnen gemefen.
I) Wegen ded Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 558.
Deutfches Handeld-Mrcdhiv 1894. IL
513
Dabei machte bie Einwohnerzahl damals noch nicht ganz zwei
Drittel der gegenwärtigen Bevöllerungsziffer aud. Bon ber Einfuhr
in Höhe von 18107035 Pb. Sterl wurden nur 12280 025 Pib.
Sterl. das if auf den Kopf ber Benöllerung gerechnet wenig über
10 Pfd. Sterl., zum eigenen Berbraud innerhalb der Kolonie ein:
eführt.
or Die bedeutende Abſchlag findet zum Theil auch Darin jeine
Erflärung, daß bie Handelswelt in folden weit entfernt von ben
großen Induſtriecentren belegenen Pläken unter gewöhnlichen Ber:
hältnifien ſehr umfangreihe Waarenlager zu balten pflegt, um nicht
etwa durch das zufällige Ausbleiben einer Sendung in Verlegenheit
zu gerathen.
Die zu Tage tretende Geldknappheit veranlafte aber in manchen
Fällen, daß die Lager bedeutend reduzirt wurden, woburd bie Eins
fuhr zeitweilig ungünftig beeinflußt wurde. Der Bebarf richtete ſich
mehr und mehr auf moßlfellere Waarengattungen, und baburd)
wurden bie großen Waarenhäufer biäweilen gezwungen, ihre befieren
Artikel fogar unter dem Einflandspreife abzugeben, um das in den
Lagern feflgelegte Kapital wenigftend theilweiſe wieder flüffig zu
machen. Diefe Berhältnifie maden es auch erllärlih, daß der
Werth der Einfuhr in viel höherem Grabe Berabging ala deren
Mengen.
Zu dieſen Werthminberungen bat ferner für manche Artikel,
namentlich auch für die aus Afıen eingeführten, der Rüdgang der
Silberpreife wefentlich mit beigetragen.
Die Ausfuhr der Kolonie, einſchließlich Gold in Münzen und
Barren, zeigt gegen das Vorjahr eine Steigerung um 943 976 Pfd.
Sterl. und wird auf 22 921223 Pfp. Sterl. bewertbet. Dabei ift
noch in Betracht zu ziehen, daß bie Wollenpreife einen weiteren Ab⸗
flag erfahren haben. Anbererfeitd Bat fi die Goldausfuhr um
über eine halbe Million Pfd. Sterl. gehoben. Dies bat feinen
Grund in der burch Fehlen anderweitiger Beichäftigung gefteigerten
Thätigleit der Goldgräber, zum Theil aber aud in ber Burüd:
ztehung von Englifhen Kapitalien, die in ber Kolonie angelegt waren.
Der Gefammtaußenhandel de Jahres bezifferte ſich hier⸗
nad auf 41028268 Pfd. Sterl. gegenüber 42 748 773 Pfd. Sterl.
im Jahre vorher. Auf den Kopf der Benöflerung berechnet, ergiebt
bies für das Berichtsjahr 83 Pfd. Sterl. 17 Schill, 11 Pce. gegen
36 Pfd. Sterl. 8 Schill. 6 Pre. im Jahre vorher.
Für die Kolonie, die Zinszahlungen aus anderen Ländern nicht
empfängt, jonbern umgekehrt ſolche nach auswärts zu leiften Bat, iſt
es als ein glüdliches Ergebniß zu betrachten, daß ber Werth ber
Ausfuhr den der Einfuhr feit mehreren Jahren überfteigt. Die
Mebrausfuhr betrug im Berichtsjahre 4814188 Pfd. Sterl. gegen
1195 721 Pfd. Sterl. im Vorjahre.
Bon dem Außenhandel der Kolonie entfallen auf Groß;
britannien birelt etwa brei Achtel des Geſammtverlehrs. Rechnet
man aber den indirekten Handel Hinzu, wobei namentlich die Durch⸗
fuhr durch Victoria und Sübauftralien ind Gewicht fällt, fo umfaßt
der Antheil Großbritanniens, wie auch in früheren Jahren, mehr
als die Hälfte. Gegen das Vorjahr ift die Einfuhr aus Groß:
Britannien um 1665 859 Pfb. Sterl. zurüdgegangen, während bie
Ausfuhr dorthin eine Erhöhung von 615582 Pfd. Sterl. erfuhr.
Sn diefen Zahlen find aber die Waaren mit enthalten, die auß
anderen Ländern ſtammen ober andererjeits für Diele beftimmt waren,
während der Britifhe und insbeſondere der Londoner Markt dabei
nur die Bermittlerrolle ausübte.
Die Gründe für die Aufrechterhaltung dieſes indirekten Verkehrs
find mannigfaltiger Art. Bei der Einfuhr nah Neufübwales Tommi
69
514
dabei in Betracht, daß die Londoner Agenten und Zwiſchenhändler
ganz genau den dortigen Geſchmack kennen und dort unbeliebte
Formen und Muſter von der Verſendung ausſchließen. Dabei werden
bie Waaren einer gewiflen Prüfung unterworfen, und wird ſomit
der Grund für zahlveihe Reklamationen und Ausftellungen gänzlich
bejeitigt.
Tabritanten, bie ihr Abſatzfeld erweitern wollen, müflen vor
Allem ‚die Geſchmacksrichtung, Gewohnheiten und Lebensweife der zu
verforgenden Gebiete einem eingehenden Stubium unterziehen. Selbft
augenfcheinlihen Berbefierungen Eingang zu verſchaffen, erfordert
Zeit und Mühe Es iſt ein ganz ungeeignete® Vorgehen, wenn
Fabrifanten glauben, fie jeien im Stande, die Geſchmacksrichtung
be3 Taufenden Publikums ohne Weiteres durch Neuerungen zu bes
einfluſſen.
Bei dem Ausfuhrhandel kommt namentlich für Rohprodukte die
Aufrechthaltung eines Centralmarktes in Betracht, da nur ein
folder im Stande iſt, für alle Qualitäten eines Artikels und für
alle bei der Produktion entſtehenden Nebenprobufte Abnehmer zu
finden.
Diele Sentralifirung des Marktes bewirkt aud auf bie einfachſte
Weiſe den Austaufch der zu leiftenden Zahlungen.
Sp läßt es ſich erflären, daß von allen Einfuhrwaaren ein ſehr
bedeutender Theil auß, ober zum wenigften über Großbritannien
verfandt wird, und daB auch ein ſehr bedeutender Theil der Ausfuhr
noch immer dieſen Weg nimmt.
Der Handelsverkehr mit den Nachbarkolonien ift im Berichts⸗
jahre um 662.038 Pfd. Sterl. geftiegen und wird auf 18 776 908
Pfd. Sterl. bewerthet. Die Einfuhr hat dabei freilich einen geringen
Rückgang erfahren, während die Ausfuhr nad) Süpauftralien, Queens⸗
land und Neufeeland einen bedeutenden Aufſchwung zeigt.
Es darf hierbei aber nicht überſehen werben, daß der Handel
mit den Nachbarkolonien fi hauptfählih nur als Durchfuhrhandel
charakteriſirt. Beiſpielsweiſe bat fi die Ausfuhr von Silbererzen
nad Südauftralien um 346 576 Pfd. Sterl. auf 932999 Pf. Sterl.
gehoben; dieſe Erze find aber jedenfalls von Adelaide zum großen
Theil nah Europa und namentlih auch nah Deutihland verſchifft
worden, um bort ausgeſchmolzen zu werben.
Ebenſo ift die nah Bictoria im Werthe von 1923360 Pfd.
Sterl. und nad Südauftralien im Werthe von 366 585 Pfd. Sterl.
ausgeführte Wolle ſämmtlich nur zur Durchfuhr durch die genannten
Kolonien gelangt.
Goldbarren und Goldftaub wurden von Dueendland im Wertbe
von 2155848 Pfd. Sterl. und von Neufeeland im Werthe von
343 718 Pfd. Sterl. eingeführt, während dafür in Sydney geprägte
Goldmünzen im Werthe von 841 700 und 225000 Pfd. Sterl. nad
jenen Kolonien wieder zurückgeſendet wurden.
Unter der zum Verbrauch beftimmten Einfuhr aus ben Nachbar:
kolonien find insbeſondere Getreibearten, Mehl und Hülfenfrüchte
von Bedeutung. Abgefeben von einer größeren Menge Reis, die
aus China eingeführt wurde, entftammten beinahe die ſaͤmmtlichen
zur Einfuhr gelangenden Produkte diefer Art aus den Nachbar⸗
Tolonien.
Anbererfeitd fand mehr als bie Hälfte der Kohlenausfuhr in den
Nachbarkolonien Verwendung.
Diefelbe Beſtimmung hatte auch beinahe die gefammte Ausfuhr
von lebendem Zieh, worunter insbeſondere Schafe, Rindvieh und
Pferde zu erwähnen find.
Mit Bezug auf den Verkehr mit Deutihland enthalten bie
ſtatiſtiſchen Neberfichten nur Angaben über die direkt aus und nad
Reuſudwales.
Deutichen Häfen verſendeten Waaren. Es iſt daher ber durch Agenten
oder Zwiſchenhändler in Großbritannien vermittelte und der über
Antwerpen zur Verſchiffung gelangende Antheil nicht mit Sicherheit
feſtzuſtellen, während andererſeits gewiſſe Deſterreichiſche Artikel, bie
in Deutſchen Häfen zur Verſchiffung gelangen, den für Deutſchland
berechneten Werthen zugezählt werben.
Bei der direlten Einfuhr aus Deutfchland ift ein weiterer Nieder:
gang um 208169 Pfb. Sterl. zu verzeichnen, fie wirb auf 373 233
Pfd. Sterl. berechnet. Bis zum Sabre 1887 war allerdings niemals
ein höherer Werth zu verzeichnen, aber ſeitdem war eine ſehr be
deutende Steigerung eingetreten, die im Sabre 1891 ihren Höhe⸗
punkt mit mehr als boppeltem Werthe ber Einfuhr bed Berichts
jahres erreichte. Die birelte Ausfuhr, die fi im Vorjahre um mehr
als das Doppelte gehoben batte, weiſt nur einen geringen Nieder⸗
gang um 37568 Pfd. Sterl. auf. Deren Werth wird auf 979 8%
Pfd. Sterl. angegeben. Der direkte Gefammthandel beirug demnach
1358131 Pfb. Sterl, das find nur 245727 Pfd. Sterl. weniger
als in dem biäher unerreichten Vorjahre.
Die bauptfählichften Einfuhrartitel aus Deutſchland waren:
Zu: ober Ab:
nahme gegen
das Borjahr.
Werth: Wertb:
Maßſtab. enge. Pfd. Sterl. Pfd.Sterl.
Cement .............. Fäſſer 11479 5159 — 12400
Pianos .............. Kolli 115 24541 — 239770
Andere Muſikinſtrumente 209 4389 — 1943
Schnittwaaren und Klei⸗
dungsftüde......... " 160 50536 — 8668
Sandiäube........... „ 23 143232 — 9601
Schubmwaaren......... " 1616 2086 — 213
Hüte und Müten ..... n 86 8596 — 1357
Eifen und Stahl...... Geniner 8560 2507 — 13009
Draht und Nägel ...... n 53940 20428 — 40252
Eiimlunmwaren........ Kolli 1859 13432 — 5%9
Spirttuofen .......... Galonen 9713 3384 — 6579
Bier ............... " 83773 6251 + 1259
Lichte ............... Pfund 267044 4982 — 294
Nähmaſchinen ......... Kolli 7 3664 — 4182
Zucker.............. Centner 1600 1616 — 5778
Stärkezucker ...... 158 114 + %
Champagner ........- Gallonen 666 1020 — MIT
Wein ................ „ 4471 8 + 30
Tabaf, Gigarren und
Cigarretten.......... Pfund 81083 22704 — 116%
Tafelſalz ............. Centner 2 600 358 — 179
Steinfalz............. n 12340 954 + TI
DEOGEN .............. Koi 1190 60183 + 130
Tabatpfeifen.......... n 713 114 — 2817
Slaßwaaren.......... „ 6434 9009 — 4064
Porzelanwaaren ...... „ 5 3163 — 317
Papierwaaren u. Bücher n 6 061 9882 — 218
Photographie War
terial.............. " 97 2019 — 658
Möbelwaaren......... n 3068 15498 — 22450
Bilder............... 69 102 — 88
Bilderrahmen......... 208 4388 — 1666
Korbwaaren.......... n 302 16 + 23
Bürftenwaaren ....... n 87 2306 — 1
Renfübwales.
Zus oder Ab:
nahme gegen
das Borjahr.
Berti: Werth:
Maßſtab. Menge. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
Spiels und Galanterie⸗
WOATEN . ........... Kolli 2313 18961 — 10159
Schuhmacherzubehðr „ 867 900 + 256
Sarbmaaren.......... n 1687 1335 — 3%
Meſſerſchmie dewaaren " A 2322 — 184
Blattgolb ............ „ 16 24 — 500
Hopfen............. " BE 2734 — 1%
Gdummiwaaren........ " 68 81 — 382
Optiſche, chirurgiſche ꝛc
Inſtrumente...... „ #46 1512 + 18%
Goldihmiebewaaren ... „ 31 620 — 248
Beleuchtungsgegenftände „ CR | 4 2681 + 867
Leder............. 32 187 — 42
Naſchinen u. Treibriemen n 49 6486 — 887
Uhren............... 83 1622 — 9
Elektrijche Anlagen... „ 3 1237 — 1718
Bedarf fiir Zahnarzte. n 3 861 — 6%
Dele................ Gallonen 8187 1101 — 265
Samen .............. Kolli 64 789 + 214
Mohlriechende Efienzgen. Gallonen 1806 600 + 224
Stärke ........... Pfund 481600 6770 — 870
Zündhölger............ Kolli 144 32727 — 469
Schußmwaflen.......... " % 2155 — 286
Sprengftoffe.......... Pfund 17600 1285 — 447
Die Hauptfächlichtten Artikel der Ausfuhr nad) Deutichland waren
die folgenden:
Zus ober Ab-
nahme gegen
das Borjabr.
Beth: Wertb:
Maßſtab. Menge. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl
Schweißwolle......... Centner 297629 8113827 — 20172
Gewaſchene Wole..... 81686 188829 -4 2022
Otte und Felle ...... Kol 619 8691 + 291
1.7: Centner 443 568301 + 2591
Silber und Silbererz. — — 6871 + 5206
Goldquarz ........... — — 4775 — 6191
| ............ Tonnen 12 300 — 8548
Andere Mineralien..... Centner 1466 278 — 507
In diefen Zahlen nicht mit einbegriffen tft die Ausfuhr nad
den Deutſchen Schuhgebieten, worüber folgende Zahlen veröffent:
licht find:
Ausfubr.
Werth: Pb. Sterl.
Kaiſer Wilhelmbland.............. 25634
Bismarck⸗Archipel................ 10 615
Marſchall⸗Inſeln.................. 6863
Einfuhren aus diefen Gebieten find nicht erfolgt.
Der Gefammtbandel mit Belgifhen Häfen bat gegen das
Vorjahr eine Steigerung von über 70000 Pfd. Sterl. erfahren, bie
auf die Ausfuhr entfällt, während die Einfuhr um faft 100 000 Pfd.
Sterl. zuruckgegangen if. Bei der Ausfuhr kommt ausſchließlich
Volle in Betracht, von ber ein größerer Theil indeſſen für Weſt⸗
beutihland beftimmt war.
|
515
Unter den Ausfuhrwaaren, bie ihren Weg über Belgiihe Häfen
nahmen, bob fi Schweißwolle um 101404 Pf. Sterl. auf
882 643 Pfr. Sterl. Dad Gewicht bob ſich dabei um 4601305
Engliſche Pfund auf 31 824 558 Englifhe Pfund.
Gewaſchene Wolle zeigte eine weitere Steigerung um 1236 880
Englifhe Pfund oder 5149 Pb. Sterl. auf 4592212 Engliſche
Pfund und 202908 Pfd. Sterl.
Bleifilber, Silbererz und Goldquarz weiſen aleichfalls höhere
Zahlen auf.
Der Handel mit Frankreich hat fi abermals um faſt 300 000
Pfd. Sterl. gehoben und wird auf 1183508 Pfd. Sterl. berechnet.
Die Einfuhr hat dabei eine weitere Einbuße um mebr als ein Drittel
erlitten und ift auf 49436 Pfb. Sterl. berabgegangen.
Die Ausfuhr wird auf 1084636 Pfd. Sterl. bewerthet. Die
Ausfuhr von Schweißwolle ift erheblich ” geftiegen, nämlih um
77662 Gentner oder 217101 Pfd. Steel. Auch die Ausfuhr ges
wafchener Wolle hat zugenommen.
Bedeutend zurüdgegangen ift die Ausfuhr von Rindshäuten,
die nur auf 270 Pfd. Sterl. bewerthet wird, gegen 1049 Pfd. Sterl.
im Borjahre. Känguruhfelle find im Berichtsjahre überhaupt nicht
nad) Frankreich ausgeführt worden, während davon im Jahre 1892
borthin für 1010 Pfd. Sterl. verfendet wurden.
Der Handel mit Neutaledonien Bat fi bei der Einfuhr um
8175 Pfb. Sterl. auf 21 417 Pfd. Sterl. gehoben, während die Aus⸗
fuhr beinahe um mehr ala bie Hälfte, auf 89 791 Pfd. Sterl. ſank.
Die bedeutenden Erleichterungen, welche dem Handel und der Schiff:
fahrt mit Frankreich gewährt werben, fallen für biefen Handel vor⸗
nehmli ind Gewicht. Beiſpielsweiſe wurbe Reis von Saigon theils
über Aden, tbeild über Marfeille nad Neulaledonien ausſchließlich
mit Schiffen der Meflageries Maritimes verfchifft, weil bie dadurch
gefiherten Sollerleihterungen die Erhöhung der Fraditloften bes
deutend überftiegen.
Der Handel mit den Bereinigten Staaten von Amerika
bat einen weiteren beveutenden Abſchlag erfahren und ift um mehr
als 200 000 Pfd. Sterl. dem Deutſchen Handel gegenüber zurück⸗
geblieben, während er diejen früber regelmäßig ſehr bebeutend über:
traf. Der Geſammtwerth dieſes Handels wird auf 1152897 Pfd.
Sterl. beziffert, gegen das Vorjahr um 1200705 Pf. Sterl.
weniger.
Die Einfuhr ging um 297191 Pfb. Sterl. zurüd.
Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika weift
durchgehends einen erheblichen Niedergang auf, hauptjächlich Die von
Goldmüunzen, Kohle, Häuten und Fellen, Zinn, Schweißwolle und
Betroleumfchiefer.
Der Wichtigkeit der Verkehrsbeziehungen nah folgt an ber
nächſten Stelle, allerdings in fehr weiten Abftande, ber Handel mit
China. Diefer bat gleichfallß einen weiteren Niedergang erfahren
und ſank um 57 716 Pfd. Sterl. auf 170090 Pfd. Sterl.
Der über Hongkong geleitete bedeutende Antheil ift hierbei außer
Betracht geblieben, wobei zu bemerken, dab der Geſammthandel mit
Hongkong um 120242 Pfd. Sterl. auf 373 979 Pfd. Sterl. herabging.
Die Einfuhr von Taptols aus China ift faft vollftändig durch
folde aus Indien und den Straits Settlementö erjegt worden.
Die Holzeinfuhr aus Schweden und befonderd aus Norwegen
bat ih um 2160 Pfb. Sterl. auf 86 228 Pfd. Sterl. gehoben.
Im Einzelnen ift bezüglihd des Einfuhrgeſchäfts Folgendes
zu bemerlen:
Bei der Einfuhr kommen namentlich bie nadftehenden Artikel in
Betracht:
69*
516
Verzinktes Eifenbleh. Da die Bauthätigkeit durch bie un-
günftigen Geſchäftsverhältnifſe ſehr eingefhränft wurde, fo tft bei
dieſem Artikel ein großer Niedergang im Geihäft bemerkbar. Beim
Beginn des Jahres ftanden die Preife durchſchnittlich auf 19 bis
191/, Bd. Sterl. für Die Tonne, im März gingen die Rotirungen
um etwa 5 Schill. herab, ein weiterer ebenſolcher Abſchlag trat auch
im April ein. Bon da an hielten ſich die Marktpreiſe beftändig auf
der Höhe von 1894 bis 19 Pfd. Sterl., wobei jedoch zu erwähnen,
daß viele Abſchlüfſe auch zu niedrigeren Sägen erfolgten.
Man hat den Verfuch gemacht, dieſe Artikel in der Kolonie her-
zuftellen, und bamit anſcheinend günftige Ergebnifie erzieli. Die
Einfuhr betrug 235 145 Eentner im Werte von 185 874 Pfb. Sterl.,
gegen 307 780 Eentner im Werthe von 265 018 Pfd. Sterl. im Bor-
jahre. 5/6 der Einfuhr fam aus Großbritannien.
Schwarzer Eiſendraht. Obgleich die Einfuhr ehr bedeutend
zurüdging, haben doch die Preiſe keinerlei Beſſerung erfahren.
Rr. 6 war im Ganzen nur wenig angeboten und verlangt. Die
Breife ſchwankten zwiſchen 8% und 91, Pfd. Sterl. Nr. 8 und 10
waren viel beliebter. Die Breife ſchwankten zwiſchen 71/3 (Juli⸗
Auguſt) und 81/3 Pb. Sterl. (Februar). Diefe Drähte werben
hauptſachlich zu Drabtzäunen benugt.
Stacheldraht wies große Schwankungen auf, je nad bem vor:
handenen Lager. Als Durchſchnittspreis werben 161,2 Pfd. Steri.
angegeben. Die Einfuhr beitrug 262885 Gentner im Werthe von
99 530 Pfd. Sterl., während das Vorjahr 419520 Centner im Werthe
von 191255 Pfd. Sterl. aufweift. Ueber zwei Fünftel der eins
geführten Mengen kamen aus Deutſchland und Belgien und etwas
weniger aus Großbritannien. Die Wieberausfuhr davon betrug
28379 Centner gegen 12439 Gentner im Borjahre.
Berzintter Eiſendraht. Die Einfuhr betrug 18 650 Centner
im Werthe von 12 070 Pb. Sterl. gegen 29 280 Gentner im Werthe
von 22543 Pfd. Sterl. im Porjahre. Deutfhland und Belgien
maren an der Einfuhr im Sahre 1893 mit etwa einem Drittel be:
theiligt, während über die Hälfte aus Großbritannien nad Neu⸗
fübmwales gelangte. Die Wiederaugfuhr beirug 7525 Centner gegen
3976 Gentner im Borjahre.
Berzintte Eifendrahtnege. Die Einiubr belief ſich auf
215 000 Centner im‘ Werthe von 21856 Pfd. Sterl., gegen 65 460
Centner im Werthe von 71988 Pd. Sterl. im Borjahre.
Sonftige verzintte Eijenfabrilate. Die Einfuhr ift ganz
außerorbentlich zurüdgegangen. Es wurden nur 3865 Centner im
Werthe von 5158 Pfd. Sterl. eingeführt, gegen 20100 Gentner im
Werthe von 25284 Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Etwa die Hälfte
tam von Großbritannien und der Reſt mit Außerfi geringen Aus⸗
nahmen aus den Nachbarkolonien.
Roheifen. Die Notirungen für Roheifen zeigten nur jehr
geringe Schwankungen. Die Einfuhr hat etwas nachgelaſſen. Biel:
fa wurde das Robeifen direkt an die in der Kolonie etablirten
Gießereien geliefert. Im Ganzen waren aber aud die Ergebnifle für
die Gießereien nicht ſehr günſtig zu nennen, obgleih die Regierung
beifpielämeife die Fabrikation von eifernen Röhren innerhalb der Ko⸗
Ionie auf jede Weife und insbeſondere durch Ertheilung größerer
Aufträge bei guten Preiſen zu förbern ſucht. Am Jahresſchluß galt
die Tonne 37/5 bis 4 Pfd. Sterl.
Die Einfuhr wird auf 142000 Centner im Werthe von
238589 Pfd. Sterl. angegeben, gegen 166000 Gentner im Werthe
von 25 772 Pfd. Sterl. im Borjahre.
5400 Geniner kamen aus Deutichland, 114000 aus Groß»
britannien.
|
|
Neufünwales.
Kurzwaaren. Die Einfuhr wird auf 349746 Pfr. Stel.
bewerthet, gegen 634659 Pfd. Sterl. im Borjahre. Zwei Drittel
davon famen aus Großbritannien, ein Siebentel aus den Vereinigten
Staaten von Amerika und nur ein Yünfundzwanzigftel aus Deutſch⸗
land. Die Amerikaniſchen Werkzeuge erfreuten fich großer Beliebtheit,
während Thür: und Fenſterſchlöſſer und Niegel fat ausſchließlich
aus Großbritannien fommen.
Gijenbabnmaterial. Die Einfuhr betrug 8196 Tonnen im
Werthe von 176365 Pb. Sterl. während in Folge bedeutender Er:
neuerungen im Borjahre 23 996 Tonnen im Werthe von 346 755 Pfb.
Sterl. eingeführt wurden. Beinahe die Gefammteinfuhr Lam theils
direkt, theild über Südauftralien aus Großbritannien.
Mafhinens und Treibriemen. Die Einfuhr wurbe auf nur
222 841 Pfd. Sterl. bewerthet, gegen 308 911 Pfd. Steel. im Bor:
jahre. Der Hauptantheil Fam aus Großbritannien, kleinere Poſten
aber aus Deutichland und den Bereinigten Staaten von Amerika.
Nähmaſchinen. Die Einfuhr ift fehr bedeutend zurüdigegangen
und wird dafür ein Werth von 16498 Pfd. Sterl angegeben gegen
36 035 Pfr. Sterl. im Borjahre. Etwa ein Biertel kam aus
Deutichland, faſt Die Hälfte aus den Vereinigten Staaten von Amerika.
Telegraphens, Telephon- und elektriſche Apparate
und Materialien. Auch in diefen Artifeln bat die Einfuhr nidt
unerheblich nachgelafien. Der Werth wird auf 32261 Pfd. Stert.
. angegeben, gegen 45 536 Pfd. Sterl. im Borjahre.
Mehr als zwei Drittel davon murden von Großbritannien ein-
geführt, aus Deutihland und aus den Bereinigten Staaten von
Amerifa gelangten nur kleinere Mengen zur Einfuhr.
Uhren. Wie bei allen Lurudgegenftänden, fo zeigt fi aud
hierbei ein bebeutender Niedergang in der Einfuhr. Der Werth wird
auf 33594 Pfd. Sterl. berechnet gegen 55 936 Pfd. Sterl. im Bor:
jahre. Faft die Hälfte kam aus Großbritannien, ein Fünftel aus
ben Bereinigten Staaten von Amerika und nur etwa je ein Zwanzigſtel
aus Deutichland und aus Frankreich.
Lampen. Die Einfuhr von Lampen dat nur wenig eingebüßt,
wobei der Deutſche Antheil fogar eine Steigerung erfahren hat,
während der Antheil Nordamerikas fich verminderte. Der Werth
wird auf 15380 Pfd. Sterl. angegeben gegen 17402 Pfd. Sterl. im
Vorjahre.
Weißblech. Das Britiſche Fabrikat beherrſcht den geſammten
Markt. Ein großer Theil des Verbrauchs entfällt auf die Fleiſch⸗
und Frucht⸗Konſervenfabriken.
Die Nachfrage nach I. C. Koksprodukt erhielt fi, wenn auch ber
Markt im Ganzen unbelebt war. Beim Jahresbeginn wurden
14 Schill. 6 Pence bezahlt, von März bis Juli trat eine Steigerung
um 3 Bence ein, während ber Auguft wieber einen Ruckſchlag bradite,
der fi biß zum Jahresſchluß noch mehr bemerkbar machte, fo daß
nur noch 14 Schill. 3 Bence erhältlich waren.
1. C. Holztohlenprobuft wurbe wenig verlangt, die Preife hielten
fih aber auf 18 Schill. während des ganzen Jahres.
Die Einfuhr betrug 52615 Kiften im Wertbe von 33569 Pfd.
Sterl., gegen 62078 Kiften im Werthe von 49 557 Pfd. Sterl, im
Borjabre.
Blei in Tafeln. In Folge der einheimifchen Fabrikation und
des hohen Bollfages von 2 Pfd. Sterl. für die Tonne bat die Ein
fuhr ſehr verloren. Nur wenn gerade einmal auf Eurze Notiz Ber:
jendungen nach der Südſee erforderlich find, kann bin und wieder ein
Abſchluß erfolgen.
Die heimische Waare fiel von 143/4 Pfb. Sterl. im Januar auf
13/2 Pfd. Sterl. und noch niedriger am Jahresſchluß.
RNeuſüdwales.
Es wurden 5960 Centner zum Werthe von 4080 Pfd. Sterl.
eingeführt gegen 22 095 Centner zum Werthe von 14 942 Pfd. Sterl.
im Borjabre.
Die Ausfuhr bezifferte fi auf 4453 gegen 1636 Centner im
Borjabre.
Drabinägel. Ungeachtet des bedeutenden Sinkens der Einfuhr
haben fich die Preile doch nicht gehoben. Es ſcheint auch, daß immer
noch genügende Lager vorhanden find. Am Jahresſchluſſe galten die
gewöhnlichen Affortimente von Ar. 10 ungefähr 12 bis 12%/ Schill.
Faſt ein Drittel fam aus Deutichland, etwas weniger aus
Großbritannien und aus Belgien.
Es wurden 37660 GSentner zum Werthe von 21881 Pfd. Ste.
eingeführt gegen 44 880 Seniner zum Wertbe von 24979 Pfd. Sterl.
im Borjabre.
Zint, unverarbeitet, in Bleden. Man berechnet bie Ein-
fuhr auf 5440 Eentner zum Wertde von 5136 Pfd. Sterl. gegen
7625 Seniner zum Werthe von 8003 Pfd. Sterl. im Jahre vorher.
Faſt ein Drittel kam aus Großbritannien, etwas mehr aus
Belgien.
Die Tonne affortirt V. M. 8, 9, 10, 12 galt am Sabresfchlug
28 Schill.
Duedfilber. Der bebeutende Aufihwung, ben bie Gold⸗
gewinnung aufgewieien, bat dieſen Artikel jehr vortheilbaft beeinflußt.
Es wurden 2332 Flaſchen zum Werthe von 16 324 Pfd. Sterl.
eingeführt gegen 1094 Flaſchen im Werthe von 8859 Pfd. Sterl. im
Sorjahre. Der Hauptantheil kam auß den PBereinigten Staaten
von Amerila. Spaniſches Duedfilber galt am Jahresſchluß 2 Schill.
2 Bence.
Marmor. In Folge der verminderten Bauthätigfeit ift bei
der Einfuhr von Marmor ein bedeutender Niedergang zu verzeichnen.
Die Einfuhr wird auf 7244 Pfd. Sterl. bewerthet gegen 16 099
Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Ueber ein Drittel kam aus Groß:
britannien, etwas weniger aus Belgien und nur etwa ein Sechſtel
aus Italien.
Gement. Wie alle anderen Baumaterialien, fo blieb auch die
Einfuhr dieſes Artikels weit gegen früher zurüd. Im regulären
Handel wurben meiften® 101/3 biß 10% Schill. für das Faß erzielt.
Aber bei verjchiedenen Gelegenheiten, mo es ſich um fchnelle Verkäufe
handelte, wurden 91 und 9 Schill, ja fogar noch eine geringe
Kleinigkeit weniger gezahlt. Am Jahresſchluß wurden einige größere
Kontrakte für Kanalifationsarbeiten abgefchlofien.
Es wurden 127691 Faß zum Werthe von 66065 Pfd. Sterl.
eingeführt gegen 202 482 Faß zum Wertbe von 113484 Pfd. Sterl.
im Jahre vorher. In Neuſüdwales jelbft verblieben nad) Abzug der
Wiederaugfuhr 113035 Faß gegen 162 795 Faß im Vorjahre, neun
Zehntel davon kamen aus Großbritannien, faft ein Zehntel aus
Deutſchland.
Bauholz. Die Zufuhr hat ſehr weſentlich nachgelaſſen. Dabei
blieben bie Preiſe gedrückt. Für ganz kurze Zeit trat eine kleine
Aufbefferung ein, als bekannt wurde, daß ein größerer Poſten älterer
Waare wider Erwarten verborben war.
Es wurden von bearbeitetem Holz 5564 974 Duabratfuß zum
Werthe von 34 505 Pfd. Sterl. eingeführt gegen 8 113 925 Duadrats
fuß zum Werthe von 55 700 Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Nor:
wegen und Schweden lieferten faft vier Fünftel davon.
Die Einfuhr von unbenrbeiteten Holz bezifferte fih auf
66 043043 Duabratfuß zum Werthe von 288678 Pfd. Sterl. gegen
59543 868 Duabratfuß zum Werthbe von 3567048 Pfd. Sterl. im
Jahre vorher. Weit über die Hälfte kam aus den Nachbarkolonien,
|
517
namentlich Südauſtralien und Reuſeeland, während etwa ein Fünftel
aus den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt wurde.
Kornſäcke. In Vorausſicht einer guten Ernte nahmen die
Zufuhren am Jahresſchluſſe zu. Der November brachte deshalb einen
Preisrückgang, der indeſſen nicht anhielt, da größere Nachfrage zum
Zwecke der Wiederausfuhr eintrat. Im Anfange de Jahres wurden
52/3 Schill. für dad Dutzend gezahlt. Bom März an feste ein Nieder:
gang ein, der im November mit 5 Schill. zum Stillftand fam; im
Dezember wurden wieder etwas beſſere Preife bezahlt.
An Korn und Erzjäden wurden 426 901 Dukend zum Werthe
von 72994 Pfd. Sterl. eingeführt gegen 307392 Dugend zum
Werthe von 53 014 Pf. Sterl. im Borjahre. Bei Weiten der größte
Theil davon wurde aus Indien zugeführt.
Wollfüde. Beim Beginn des Jahres murben bei ruhigem
Markte 1 Schi. 9 Pence bis 1 Schill. 10 Pence geboten; im März
trat ein Abſchlag von etwa 2 Pence ein, der mit unbebeutenden
Schwankungen bis zum Jahresſchluß anbielt.
Die Einfuhr belief ſich auf 99415 Centner zum Werthe von
175215 Pfb. Sterl. gegen 93637 Eentner zum Werthe von 85 795
Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Direli auß Indien wurden etwa
fieben Neuntel davon auf den Markt gebracht, der Neft gelangte über
die Nahbarkolonien zur Durchfuhr.
Lichte. Die Zufuhr zeigte eine jehr bedeutende Abnahme, bie
im Berlaufe des Jahres zu einer Preiserhöhung führte. Im Januar
festen die Preije mit 59/4 bis 6 Pence für das Pfund ein. Zum
Theil wohl auch in Folge der anziehenden Talgpreife hoben ſich bie
Preife im März bis auf 61/s und 6%4 Pence. Im Mai befeftigte
ſich der letztere Preis, während im Zuni, zum Theil wohl durch die
Bankkriſis beeinflußt, ein Abfchlag von 1/s Penny erfolgte. Im Juli
wurde ber frühere Sag wieder erreicht, während von Auguft bis
Dltober 7 Pence gezahlt wurden. Die beginnende Sommerſaiſon
brachte einen Abſchlag um 1/s Penny, der fih bis zum Jahresſchluß
um 1/s Benny erhöhte.
Man nimmt an, daB fi der Verbrauch an Lihten um etwa
60 pCt. verringert bat und zum großen Theil wohl auf Eins
fhränfungen im Hausweſen vieler Familien zurüdzuführen ift. Des»
Halb war die Nachfrage nad) ausländiſcher Waare nicht fehr lebhaft,
wobei noch die verhältnigmäßig zufriebenftellenben Leiftungen ber
einbeimifchen Induſtrie in Betracht zu ziehen find.
Die Einfuhr betrug 21249 Centner zum Werthe von 44 719 Pfd.
Sterl. gegen 36 922 Centner zum Werthe von 74306 Pfb. Sterl. im
Borjahre.
Aus Deutihland kam nur etwa ein Sechſtel, während Groß⸗
britannien und Belgien mit je etwa einem Drittel betheiligt waren.
Petroleum. Der Handel in dieſem Artikel wies verſchiedent⸗
liche Schwankungen auf. Bei Beginn bes Jahres flanden bie Preife
auf nur 131/94 Pence. Im April trat in Folge fleigender Gradtfäke
für den Verkehr mit den Bereinigten Staaten von Amerifa eine
kleine Beflerung ein.
Sn ber Mitte des Jahres veranlaßte die für die Nachbarkolonie
Bictoria geplante Zollerhöhung einige Verfchiffungen nach dort, wobei
fih die Preife um etwa 1 Penny hoben. Die verlängerten Seereiſen
verſchiedener aus Newyork erwarteter Segelſchiffe bewirkten Darauf
im Dktober, daß die Lager beinahe gänzlich geräumt wurden, was
bie Breife Bid auf 151/2 und 16 Pence anziehen lieb. EB erwies
fh fogar gewinnbringend, die früher nach Melbourne erfolgten Ber:
Ihiffungen theilweiſe wieder zurückzubeordern. Als dann bie er-
warteten Sendungen endlih eintrafen, fielen die Breife wieder auf
die Höhe der Sanuarnotirungen unb wohl fogar noch darunter.
— —
518 Reuſidwelles.
Es wurden 2345580 Gallonen zum Werthe von 64184 Pfr.
Ster!. eingeführt gegen 18836 902 Gallonen zum Werthe von 68 304
Pfd. Sterl. im Borjahre.
Die Wiederausfuhr bezifferte ſich auf 408 020 Gallonen gegen
291 800 Gallonen im Borjabre.
Salz. Der Preiß für grobes Liverpooler Salz beitrug im Ans
fang der Saifon 65 Schill. für die Tonne und auch bisweilen etwas
darunter. Im Juni zogen die Preife um etwa 1 Schill. an, während
im Auguft und Eeptember 68 Schill. erreicht wurben. Der Ditober
bradite einen Niedergang auf den Januarpreid, ber fi bis zum
Jahresſchluß noch verihärfte, indem nur noch 621/ Schill. erhältlich
waren.
Grobe Londoner Salz bielt fi faſt das ganze Jahr hindurch
auf 70 bis 721; Schilling, nur zum Jahresſchluß trat ein Abichlag
ein, der in einzelnen Füllen die Preiſe auf 68 Schill. ſinken ließ.
Ebenjo bielt fich feines Tafelfalz auf 80 bis 865 Schill. e8 büßte aber
am Jahresſchluß etwa 21/4 Schill. ein.
Die Einfuhr betrug 520 700 Gentner zum Werthe von 51 770
Pd. Sterl. gegen 473960 Centner zum Werthe von 41447 Pfd.
Sterl. im Vorjahre. Faſt zwei Drittel bavon famen aus Groß.
britannten, einige Sendungen auch aud Peru und Mexiko. Lebtere
waren als Steinſalz deklarirt, wurden aber als ſolches nicht zu⸗
gelafien.
Steinfalz. Der Markt mar das ganze Jahr über bei niebrigen
Preiſen wohl verfehen. In den erſten 8 Monaten fiand der Preis
auf 45 Schill. für die Tonne. Später fielen die Angebote bi auf
35 Schill.
Die Einfuhr betrug 262 100 Eentner zum Werthe von 18 793 Pfd.
Sterl. gegen 137 980 Centner zum Werthe von 11 728 Pfd. Steel. im
Borjahre. Die Hälfte davon kam aus Deutſchland und bie andere
Hälfte aus Großbritannien.
Thee. Direkte Zufuhren find die Negel geworben. Drüdend
wirkten auf die Preife die zahlreichen Berfteigerungen von Thee⸗
fendungen, wobei bisweilen nicht einmal ber Einftandspreis erzielt
werden konnte.
Zutihauer Thee wurde jo ziemlich gänzlich ausverlauft. Zum
Theil wurden Klagen Über die Einfuhr jehr minderwerthiger Sorten
laut. Im Berlaufe des Jahres wurden Beforgniffe wegen einer bes
abfichtigten Wiedereinführung eines Theezolls laut, die fich indefien
als unbegründet erwiefen.
Am Jahresihlug galt ordinärer Thee 51/s Pence. Die Einfuhr
betrug 112248 Gentner zum Werthe von 345.081 Pfd. Sterl. gegen
126 878 Gentner zum Werthe von 430 444 Pfd. Sterl. im Vorjahre.
Etwa die Hälfte wurde aus China und Honglong, aber noch
nicht ein Drittel aus Indien und Geylon gelandet.
Kaffee. Der Handel fcheint fi ganz gefichert in feften Händen
zu befinden. Rohe Waare Nr. 1 Ceylon galt 131/2 Pence für das
Pfund, Mokkakaffee aus Aden etwas mehr.
Die Einfubr betrug 6557 Centner zum Werthe von 25 140 Pfd.
Sterl. gegen 6481 Centner zum Werthe von 26 534 Pib. Sterl. im
Borjahre. Ueber ein Viertel kam aus Ceylon, etwas meniger aus
ben Bereinigten Staaten von Amerika, während fi die Einfuhr aus
Neukaledonien gegen das Vorjahr mehr als verbreifadht Hat und
1185 Centner betrug.
Setrodnete Früchte. Bis zur Ankunft der neuen Ernte im
Rovember machte fich ein beſtändiger Niebergang bemerkbar. Rofinen
galten 3l/s Pence, große Rofinen (Elemos) 4l/s Pence, getrocnete
Aprikoſen, Pfirfihe und Aepfel 61/4 bis 9 Bence, Datteln 2 bis
25/4 Pence.
— — — — — — — — — — — —— — — — — — —— — — — —z —— —
Die Einfuhr beziffert ſich auf 72 692 Centner zum Werthe von
80 892 Pfd. Sterl. gegen 89999 Centner zum Werthe von
115184 Pfd. Sterl. im Borjahre. Ueber zwei Drittel danon Tamen
aus Großbritannien.
Zuder. Der Markt wurde durch die Ueberihwenmungen in
den erften Monaten des Jahres bedeutend beeinflußt, indem dadurch
nicht unbedeutende, mit Zuckerrohr beſtandene Flächen unter Wafler
gefekt waren, und die Ernte im Allgemeinen verzögert wurde. Diele
Umftände bewirkten eine gewiſſe Zurückhaltung ber Verläufer, wo:
dur) die Preife um etwa 10 Schill. für Die Tonne angogen. Gra-
nulirter gelber Buder bewahrte die Knappheit das ganze Jahr
hindurch und erzielte 231/3 Pfd. Sterl. für die Tonne. Die Sybneyer
große Zuckerraffinerie lieh indefien Feine Aenderungen in ihren Breit:
fähen eintreten, was ſehr beruhigend wirkte. Später wurbe dann
befannt, daß bie Queensländer Ernte eine ganz aufergemöhnlich gute
geweien war, wodurch bie Feſtigkeit der Stimmung aber nicht be:
einflußt wurde. Am Jahresſchluß galt gute weiße Waare 24 Pf.
Sterl., während zweite Sorten 1/s Pfd. Sterl. billiger fanden.
Die Einfuhr von NRobzuder wird auf 711920 Centner zum
Werthe von 534 471 Pfd. Sterl. angegeben, bie von Raffinade auf
3160 Centner zum Werthe von 3678 Pb. Sterl. Im Jahre vorher
betrugen dieſe Zahlen 671900 Centner zum Werthe von 515 756 Pfb.
Sterl. und 3620 Centner zum Werte von 4175 Pfb. Sterl. Etwa
zwei Drittel der Einfuhr kamen aus Ducendland, ein Zehntel aber
auß Java.
Es baben ſich in ber Kolonie gewifle Kreife dafür intereffirt,
auf Einführung des Zuderrübenbaues hinzuwirken. Indeſſen tft bisher
ein nennendwerther Erfolg in diefer Richtung nicht zu verzeichnen.
Kondenfirte Mild. Es ift eine höchſt bemerkenswerthe That
fache, daß diefer Artikel alljährlich in recht bebeutenden Mengen eins
geführt wird, während andererſeits die größten Anftrengungen
gemacht werben, anderen Produkten der Milchwirthſchaft der Kolonie
Abſatz in anderen Welttheilen zu verjchaffen.
Die Beliebtheit der kondenſtrten Milch bat ihren Grund darin,
daß die frifhe Milch in Auftralien im beißen Sommer fehr leicht
verdirbt, daß fie fih nur mit großen Umftänben transportiren und
vertheilen läßt, und daß große Stredien Landes wegen Waflermangel
zur Rindviehzucht fehr wenig geeignet find.
Am Zahresihluffe galten folgende Preife für das Dutzend
Büchſen:
Schill. Bee.
Neſtles Milk...................... 6 1
Dairymaid, ſowohl Engliſches als
Schweizer Fabrikat............ 6 1
Anglo Scandinavian............... 6 1l/e
Baby oder Angel ................. 6 —
Die Einfuhr bezifferte ſich auf 25 957 Centner zum Werthe von
57468 Pfd. Sterl. gegen 82604 Gentner zum Werthe von 70629
Bid. Sterl. im Sabre vorher.
Etwa zwei Drittel davon kamen aus Großbritannien und ein
Achtel aus Stalten, wahrſcheinlich tft aber unter der letzteren Angabe
auch daB Schweizer Produkt mit zu verftehen.
Malz. In Folge der ungünftigen Ergebniffe der Gerftenernte
in Neufeeland und Victoria, zugleich auch wegen der hohen Preife in
Großbritannien trat eine gemwifie Knappheit ein. Die Brauereien
pflegen gewöhnlich für eigene Rechnung und filr den eigenen Bedarf
einzuführen, fo daß Berkaufßlager überhaupt kaum vorhanden find.
Die Preiſe ftellten fi für das Bufhel zwiſchen 6 Schill. (Jumi⸗
Juli) und 10 Schill. (Dezember).
Reufübmwales.
Eingeführt wurden 315 509 Buſhel zum Wertbe von 90 864 Pfp.
Sterl., gegen 369 774 Bufhel zum Werthe von 100 995 Pfd. Sterl.
im Sabre vorher. Die Einfuhren aus ben Nachbarkolonien unb
Großbritannien halten fich fo ziemlich das Gleichgewicht.
Hopfen. Englifde Waare Batte nur einen beichräntten Abſatz.
Der Preis war nominell auf 1 Schill. 8 Bence für das Pfund notirt,
für das Produkt au den Nachbarkolonien betrug derſelbe anfänglich
1Schill. 2 Pence, ftieg aber bis auf 1 Schill. 4 Pence. Kaliforniſches
Produkt galt 1 Schill. 4 bis 5 Pence.
Die Lager waren nicht jehr reichlich verſehen
Die Einfuhr bezifferte fih auf 8212 Eentner zum Werthe von
40 617 Pb. Sterl., gegen 8870 Eentner zum Werthe von 40279
Pb. Sterl. im Borjahre.
Weit über die Hälfte entfiel auf die Zufuhr aus den Nachbar⸗
tolonien, etwa 1/ auf Großbritannien, etwaß weniger auf bie
Bereinigten Staaten von Amerila und 1/ıs auf Deutichland.
Traubenzuder. Am Jahresſchlufſſe flanden die Preife auf
21l/s Pfd. Sterl. für die Tonne.
Die Einfuhr bat fi bedeutend gefteigert.
An flüffiger Waare wurden 10429 Gentner zum Werthe von
5980 Pd. Sterl. eingeführt gegelt 6871 Gentner zum Werthe von
4466 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Un trodener Waare wurden 2453
Centner zum Werthe von 1735 Pfd. Sterl. gegen 1301 Centner zum
Werthe von 1068 Pfd. Sterl. eingeführt. Die trodene Waare kam
hauptfählih aus Deutihland, bie flüffige aus den Bereinigten
Staaten von Amerika.
Bier. Das Geſchäft ift in Ganzen wenig vortheilhaft verlaufen,
Die Einfuhr von Flafchendier bat bebeutenb nachgelafien, und die
Preife aller Marken hatten eine weichende Tendenz.
Deutiches Flaſchenbier galt für dad Dutzend Quartflaſchen 7 Schi.
9 Bence bis 11 Schill.; Englifches Flaſchenale 7 bis 10 Schill., Stout
in Flaſchen aber 7 Schill. 6 Pence bis 9 Schill. 6 Pence. Ale im
Faß galt 5 bis 61/s Pfb. Sterl. für daB Drboft.
Sehr gut eingeführt ift Bilfener Franz Joſeph-⸗Bier, dad mit bem
Nuünchener Haderbräu die beften Preiſe erzielte. Der Markt ift im
Ganzen mit Deutſchen Bieren überfüllt, die deshalb ſchwer zu vers
wertben find.
Es wurden eingeführt:
Sn Flaſchen 885481 Gallonen zum Werthe von 177945 Pfb.
Sterl., im Faß 1125014 Gallonen zum Wertbe von 105 786 Bid.
Sterl., gegen 1235988 Gallonen zum Werthbe von 248309 Bf.
Stel. und 1018832 Gallonen zum Werthe von 100 327 Pfd. Sterl.
im Jahre vorher.
Beinabe die Gefammteinfuhr entfällt auf Großbritannien, aus
Deutſchland kamen nur 83 775 Gallonen.
Wollen: und Baumwollen⸗, Schritt; und Webes
waaren. Bon Damenfleiberfioffen werben die mittleren und bie
beiten Sorten aus Deutihland eingeführt, während nur bie gerins
geren Dunlitäten aus England tommen.
Wollene Shawls und Umfchlagetüher werden faft nur aus
Rentihland eingeführt. Diefelben erfreuen fich guter Nachfrage, wie
auch Ieinene unb baummollene Spitzen.
Gewirktes Unterzgeug findet guten Abfag, einzelne Waaren
Deutſchen Urfprungs find gut eingeführt, namentlich die Profeflor
Jaegerſchen Fabrikate, die allerdings von befien Londoner Yirma
bezogen werden. Bei manden anderen berartigen Deutihen Waaren
wird über Einlaufen in ber Wäfche gellagt. Die befte Waare diefer
Brande führt den Namen Indiſche Ganze.
519
Bon Strumpfwaaren Tommen bie mittleren unb bie beſten Sorten
aus Deutſchland, das den Markt in Sybney vorläufig für ſich ges
wonnen zu haben ſcheint. Die Deutihen Fabrikanten haben ben
Engliſchen Geſchmack in biefen Artikeln ftubirt und liefern danach.
Aus Großbritannien wird im Allgemeinen nur bie ordinäre Waare
bezogen.
Sammet, Blülh und Belveteen wird in den befieren Preißlagen
nur aus Großbritannien eingeführt, bie billigeren Sorten kommen
theilmeife auch aus Deutkhland.
Die Einfuhr wird auf 1655437 Pf. Steel. bewerthet, gegen
3086 141 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Beinahe bie Gefammteinfuhr
kam aus Großbritannien, während Deutihland am direkten Handel
nur mit 30 000 Pfd. SterL betbeiligt war.
Seidenwaaren Die Einfuhr wird mit 70887 Pfd. Stel.
bewerthet gegen 88486 Pfd. Sterl. im Borjahre. Drei Biertel
davon kamen aus Großbritannien, ein Reuntel auß China und ein
Achtzehntel aus Frankreich.
Die direkte Deutſche Einfuhr ift beinahe gänzlich eingeftellt
worden.
Handſchnhe. Bon Glacs : Hanbihuhen liefern Deutſchland,
Defterreih und Stalien die billigen, England, Frankreich und Belgien
dagegen die befieren Sorten. Der Wettbewerb in diefen Artileln ift
febr entmwidelt.
Seidene, balbjeivene und baummollene Handſchuhe werben faft
ausfchlieglih aus Deutihland eingeführt und finden namentlich in
der warmen Jahreszeit guten Abſatz. Die gebrüdten Berhältnifle
haben biefen Artikel indeſſen ſehr ungünftig beeinflußt.
Der Werth der Einfuhr beirug 64137 Pf. Sterl. gegen
102 413 Pfd. Sterl. im Borjahre.
Schirme Regenſchirme und Sonnenihirme werden faft aus⸗
ſchließlich aus Großbritannien eingeführt.
Fertige Kleider. Der Abſatz Deutſcher Waare fteigert fi
von Jahr zu Jahr, bat aber immer nur einen beſcheidenen Antbeil
erreiht. Gerade in dieſem Fache ift ein ganz genaues Stubium ber
gangbaren Zuſchnitte und Stoffmufter unerläßlic.
Die Einfuhr wird auf 739804 Pfb. Sterl. bewerthet, gegen
1146 998 Pfd. Sterl. im Jahre vorber; 7/s der Einfuhr kamen aus
Großbritannien.
Hüte und Mutzen. Der Werth ber Einfuhr ift auf 158 550
Pfd. Sterl. geſunken gegen 183 373 Pfd. Sterl. im Borjahre.
Shubwaaren. Zn den Jahren 1875 bis 1890 wurden bebeu-
tende Mengen dieſer Artikel aus Defterreih nad Neuſudwales eins
geführt, ſeitdem ift aber ein Theil des dortigen Marktes wieder an
Sabrilanten in Großbritannien verloren worden. Jedoch wäre es
durchaus nicht außgefchlofien, daß namentlich in feinerer Handarbeit
ſich auch für andere Länder ein größeres Abfatfeld eröffnen könnte.
Schubzeng für Damen und Kinder wird gegenwärtig vielfach
aus Deutihland und Defterreich bezogen, und auch Frankreich Liefert
davon einen kleinen Theil in ben befieren Preislagen.
Die Einfuhr wurde auf 356280 Pfd. Sterl. bewerthet gegen
455 767 Bid. Sterl. im Vorjahre. Sechs Giebentel davon Tamen
aus Großbritannien. Deutihland ift mit 22086 Pfb. Sterl. bethei⸗
ligt, darunter ift aber die Einfuhr aus Defterreih mit einbegriffen.
Möbel. Die Einfuhr ift ganz auffallend zurüdigegangen, befien-
ungeachtet war ber Markt am Sahresichluffe überfüllt. Theils ift
bied dadurch zu erflären, baß mehrere größere Möbelhandlungen
freiwillig ober auch gezwungen das Geichäft aufgegeben und ibre
Lager zu außerordentlich niedrigen Preifen realifirt haben. Anderer⸗
ſeits haben fih aber auch zahlreiche Haushaltungen in Folge ber
520
ungünfligen Zeitverhälnifie in hohem Grade einſchränken mäffen.
Größere Wohnungen wurben mit Heineren ober auch mit möblirten
Zimmern vertaufcht und Die Überflüffigen Möbel verkauft. Dadurch
kamen vielfach gute, aber gebraudte Möbel auf ben Markt, bie zu
niebrigen Preiſen willige Abnehmer fanden. Ueberdies machen bie
Tiichlereien in ber Kolonie bedeutende Fortfchritte in ber Möbel:
fabrifation. Die Gewerivereine Tagen dabei häufig über bie ihnen
durch Chineſiſche Tifchler bereitete Konkurrenz, da die letzteren mit
längeren Arbeitäftunden bei geringerem Lohn zufrieden find, und da
biefelben außerdem auch noch öfters zu frifches Holz verwenden.
Beſſere Sorten werden faft ausfchließlih aus Großbritannien
eingeführt, da der Engliſche Geſchmack ganz allein maßgebend tft.
Denn die Einfuhr aus Deutſchland als beinahe gleichwerthig in der
Statiftit auftritt, fo iſt barımter die fehr bedeutende Durchfuhr
Defterreichifcher gebogener Waare mit enthalten, bie ihren Weg ftet3
über Deutfhe Häfen zu nehmen pflegt.
Der Werth der Einfuhr bezifferte fih auf 49041 Bid. Stert.
gegen 101806 Pfd. Sterl. im Sabre vorber.
Aus Deutihland und Großbritannien wurde je ein Drittel
ber gefammten Einfuhr bezogen, kleinere Poſten aus den Vereinigten
Stanten von Amertla und aus Hongkong.
Muſikaliſche Infirumente. Diefelben Verhäliniffe, welche
zahlreiche Familien zwangen, fi in jeder Beziehung einzufchränfen,
bewirkten auch, daß noch wenig gebrauchte Klaviere zu billigen Preifen
erhältlich waren. Da, wo folde Inftrumente auf Theilzahlung er:
worben waren, gingen dieſe Häufig wegen Nicht-Innehaltung der
Bahlungstermine an bie Händler zurüd. Auch wirkten in ver gleichen
Richtung die Zahlungseinftellungen einzelner in biefem Fade thätiger
Firmen.
Der Markt ift daher Überfült, und es wird wohl einer an-
dauernden Beflerung der Geſchäftsverhältnifſe bepürfen, ehe auf
Wiederkehr des guten Abſatzfeldes gerechnet werben kann.
Deutſchland behauptet nach wie vor den erften Platz in dieſem
Handelszweige.
Inſtrumente in beſſeren Preislagen kommen vornehmlich aus
Großbritannien.
Eingeführt wurden 1608 Stück zum Werthe von 36307 Pfd.
Sterl., gegen 3156 Stück zum Werthe von 72127 Pfd. Sterl. im
Sabre vorher.
Die Einfuhr von Harmonien und Orgeln wird auf 4147 Bf.
Sterl. bewerthet gegen 8644 Pfd. Sterl. im VBorjahre. Zwei Drittel
davon famen ans den Vereinigten Staaten von Amerika, der Neft
vornehmlich aus Großbritannien.
Der Werth ſonſtiger, zur Einfuhr gelangter muſikaliſcher In⸗
ſtrumente wird mit 11080 Pfd. Sterl. angegeben gegen 13 824 Pfd.
Sterl. im Borjahre. Faft neun Zehntel davon kamen zu gleichen
Theilen aus Deutfhland und Großbritannien, namentlich PViolinen
und andere Saiten⸗Inſtrumente, ſowie auch Blech: und Holz⸗Inſtru⸗
mente kamen dabei Hauptfähli in Betracht.
Drogen und Chemifalien. Die direlte Einfuhr Deutſcher
Waaren bat fih durch die regelmäßigen Dampficiffverbindungen mit
Deutſchland weſentlich vergrößert. Der Ruf der Deutſchen Fabrifate
hat ſich in den legten Zahren fehr gehoben. Allerdings follten nur
Firmen erften Ranges in den Wettbewerb treten. Diefe find wohl
im Stande, es mit den Britifhen großen Firmen aufzunehmen und
dabei günftige Erfolge zu erzielen. Firmen zmeiten Ranges, bie
früher in Neuſüdwales Berbinpungen angelnüpft hatten, haben ſich
zurüdsiehen müflen, da ihre Beftrebungen ſich nicht als geminn-
bringend erwielen.
Aus Deutihland kommen namentlih die feinen Sorten der
Chemilalien und die neu erfundenen Stoffe namentlich im Bereiche
Reufübwales.
der Alkaloide und Glukoſide. Bielfach gelangen au Deutſche Pro:
dukte auf dem Wege über England auf den Auftraliihen Markt.
Die Artikel des Maſſenbedarfs werben faft ausſchließlich von
Großbritannien eingeführt.
Außer einer unbebeutenden Yabrilation von Soda, Schwefel
und Salzſäure hat fih die Chemifche Inbuftrie in Neuſüdwales noch
‚ nicht entwidelt.
Die Preiſe find einem gewiflen Wechſel unterworfen gemwejen, ber
inbeffen hauptjächlih wohl nur eine Folge der ungleihen Nachfrage
war. Am meiften madte fich dies bei Fauftiiher Soba bemerkbar,
deren Preiſe bis zum Betrage von 2 Pb. Sterl. für die Tonne
ſchwanlten.
Die Durchſchnittspreiſe am Jahresſchluß ſtellten ſich, wie folgt:
Maßſtab. Preis.
Pfd. Sterl. Schill. Pence.
Doppeltkohlenſaures Natron . Tonne 8 10 —
Kauftiihe Soda 70 p6t. ... „ 13 5 —
n „ 60 4 en 11 15 —
3 10 —
Rohe Soda —P............. " 4 10 _
Cremor Tartart ........... Pfund — — 8bis 9
Weinſteinſäure......... F — 1 O bis 1
Zitronenſäure............. n — 1 8bis9
Alaun ................... Tonne 1 _
Kampher ................ Pfund — 1 6 bis 8
Chinn .................. Unze — 1 4 bis 6
luca 2 8 —
Antipyrin ................ Pfund 9 10 _
. 1 3 —
Kokain .................. Unze 5 _
Schwefelblüthe ............ Tonne 10 10 —
Gereinigter Salpeter ....... n 28 10 —
Die Einfuhr ſtellte ſich, wie folgt:
1893. 1892.
Menge. Werth. Menge. Werth.
Ctr. Pfd.Sterl. Ctr. Pfd. Sterl.
Säuren ........... — 14 762 — 19 890
Allalien ........... 63327 24640 62937 283632
Alaun ............ 425 325 393 151
Eremor Tartari .... 6386 24891 6444 28483
Fruchtſalz ......... 164 1739 378 6 976
Salpeter .......... 920 1 106 2 025 2241
Schwefel .......... 9480 2 963 34 180 8 493
Chemilalien ....... — 42 109 — 38 840
Drogen ........... — 123 058 — 171 273
Harben. Die Einfuhr von Färberfarben ift mit 4972 Pb.
Sterl. bewerthet, die von Malerfarben aber mit 65 776 Pfd. Sterl.
für 55 487 Gentner.
Sm Allgemeinen find dieſe Werthe ziemlich Ddiefelben mie im
Borjahre.
Zum Anſtrich fertig geftellte Kalkfarben erzielten gute Rachfrage.
Dynamit und Pulver Nobel Dynamit galt am Jahres⸗
ſchluß 1 Schill. 8 Pence für das Pfund. Die Einfuhr fand haupt⸗
fächlich über Südauftralien nach dem Brofen Hill⸗Bezirke flatt, und
deshalb iſt Die Herkunft nicht ohne Weiteres feftzuftellen.
Die Einfuhr wird auf 351950 Pfund zum Werthe von 28.073
Bid. Sterl. berechnet gegen 411 814 Pfund zum Werthe von 30 645
Did. Sterl. im Jahre vorber.
Sprengpulver galt 5l/s Pence für dad Pfund. Es wurden
791 779 Pfund zum Werthe von 18 557 Pfd. Sierl. eingeführt gegen
Neufudwales.
1589 699 Pfund mm Werthe von 365671 Pb. Sterl. im Jahre
vorher. Die anderen Sprengmittel wurben auf 5082 Pfd. Sterl.
bewertbet, wovon !/; aus Deutſchland kam. Sagbpulver galt, in
Boten zu 13 Pfund, von 15 Schil. bis 39 Schill. Rauchſchwaches
Pulver war ehr beliebt. Die Einfuhr betrug 1506 Gentner zum
Werthe von 9747 Bfd. Sterl. gegen 1868 Centner zum Werthe von
15115 Pfd. Sterl. im Vorjahre.
Gewehre und andere Schießwaffen. Die Einfuhr ift mit
1848 Pfb. Sterl. bewerthet. Etwa die Hälfte kam auß Groß.
Britannien, ein Neuntel aus Deutihland und ein Biertel aus den
Bereinigten Staaten von Amerika. Im Sabre vorher beitrug bie
Einfuhr 82 873 Pfb. Sterl.
Zündkerzen und Zündhölger. Das Groß Wachszündkerzen
galt etwa 2 Schill. 8 bis 9 Bence, Schwediſche Sicherheitszüinbhälzer
dagegen 1 Schi. 5 Bence bis 6 Schill. 6 Bence.
Die Einfuhr wurde auf 46203 Pfd. Steri. bewertbet, gegen
58281 Pfd. Sterl. im Borjahre.
Etwa brei Viertel davon kamen aus Großbritannien, Deutihland
und Stalien lieferten Einiges.
Spiels und Salanteriewaaren. Der Werth der Einfuhr
betrug 110 524 Pfd. Sterl. gegen 138573 Pfd. Sterl. im Vorjahre.
Faft zwei Drittel davon Tamen aus Großbritannien, während
Deutfhland bei der Einfuhr die nädfte Stelle mit über 18000 Pfd.
Eterl. einnahm.
Papiers und Schreibmaterial. Die Einfuhr von Drud:
papies zeigt Teine weſentliche Beränderung, fie wird auf 147 795
Pfd. Sterl. bewerthet, gegen 146 685 Pfd. Sterl. im Borjahre.
Aus Großbritannien famen etwa drei Fünftel davon, während
nur halb fo viel aus den Bereinigten Staaten von Amerika eins
geführt wurde. Deutichland Lieferte für 4293 Pfd. Sterl.
An Düten und Parpapier wurden 31848 Gentner zum Werthe
von 29 746 Pfd. Sterl. eingeführt. Dies ift nur um ein Geringes
weniger ala im Vorjahre.
Die Einfuhr von Schreibpapier und Briefumfchlägen wurbe mit
39697 Pfd. Sterl. bewerthet gegen 43 806 Pfd. Sterl. im Borjabre.
Obgleich Deutſches Fabrikat weit verbreitet if, wird faft bie
gefammte Einfuhr Großbritannien zugerechnet, weil von dort vers
ſendet.
Schreibmaterial wurde zum Werthe von 113051 Pfb. Sterl.
eingeführt gegen 136 972 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Mehr als zwei
Drittel davon kamen aus Großbritannien, einige Sendungen aus
Deutihland und aus ben Bereinigten Staaten von Amerila.
Spiellarten. Neuerdings find Deutſche Spieltarten mit ges
fähigen Muftern auf den Markt gebracht, die guten Anklang finden,
nur die Heinen Wiederholungen bed Werthes am Rande find uns
praktiſch ausgeführt.
Die Einfuhr ift ganz außerorbentlih zurüdgegangen, fie beirug
23501 Dugenb Spiele zum Werthe von 536 Pfb. Sterl. gegen
2815 Dugend Spiele zum Wertbe von 3091 Pfb. Steri. im Bors
jahre.
Bilder und Photographien. Die Einfuhr ift fortbauernd
im Fallen. Der Werth betrug 11300 Pfd. Sterl. gegen 12705 Pfd.
Sterl, im Borjahre.
Etwa bie Hälfte kam aus Großbritannien und nur für etwa
1000 Pfd. Sterl. direkt aus Deutichland, deſſen Antheil durch den
indirekten Handel inbefien bei Wetten bebeutender ift.
Bilderrahmen. Die Einfubr beisug 7481 Pfb. Sterl. gegen
8228 Bid. Sterl. im Borjahre. Ueber die Hälfte wurbe aus Deutſch⸗
land eingeführt.
Photographiſche Materialien. Die Einfuhr Bat ein wenig
Deutihes HandelsArchiv 1894. IL
521
abgenommen und wird auf 18 782 Bfb. Steel. bewerthet gegen
15057 Pfd. Sterl. im Borjahre.
Etwa ein Sechftel davon kam aus Deutihland, zwei Drittel aber
aus Großbritannien.
Leder. Die Levereinfuhr bat fich etwas gefteigert. Deutihland
liefert inäbefondere Sohlleder und Leber für Möbelbezüge.
Die Einfuhr ift auf 65023 Pfd. Steel. berechnet, gegen 56 980
Pfd. Sterl. im Borjahre.
Reis. Die Breife haben im Laufe bed Jahres erheblich ge⸗
wechſelt. Im Januar wurden für feinen Tafelreis 16 Pfb. Sterl.
bezahlt, allmählich wid, die Rotirung aber, bis ber Werth im Juli
auf nur 141/5 Pfd. Sterl. ftand. Für Auguft bis Oktober wurden
151/a Pfb. Sterl., von da an aber jogar 17 Pfd. Sterl. notirt.
Geringe Sorten wechſelten zwilchen 121/2 und 111/s Pfd. Sterl.
Es wurden 122 960 Eentner zum Werthe von 75 751 Pfd. Sterl.
eingeführt, gegen 129 710 Centner zum Werthe von 80051 Bid.
Sterl. im Jahre vorher.
Weber drei Viertel davon kamen aus China.
Weizen. Die Preife fanden am Beginn bed Jahre auf
3 Schill. 6 Pce. und haben fich mit geringen Abweichungen aud
darauf erhalten, erſt bei Beginn ded Jahres 1894 fielen fie um 4 Pce.
In Folge bebeutend erhöhter Ernteerträge iſt die Einfuhr um
mehr als die Hälfte geſunken. Es wurden 471 788 Buſhel im Werthe
von 75 323 Pfd. Sterl. eingeführt, gegen 931 402 Buſhel im Werthe
von 189 513 Pfd. Sterl.
Die Einfuhr kam faft ausſchließlich aus Victoria und Neu⸗
ſeeland.
Mehl. Die Preiſe find allmählich von 9 bis 91/, Pb. Sterl.
auf 85/8 Pfd. Sterl. herabgegangen, fie haben jedoch am Jahres»
fchluffe den Verluſt wieder verſchwinden lafien.
Die Einfuhr bezifferte fih auf 586 280 Sentner zum Werthe von
223 883 Pfd. Sterl. gegen 976140 Eentner zum Werthe von 509 785
Pfd. Sterl. im Vorjahre.
Victoria fandte faft zwei Drittel davon, während mehr als ein
Drittel aus Sübdauftralien nah dem Broken Hill: Bezirk gebracht
wurde.
Ueber das Ausfuhrgeſchäft iſt im Einzelnen Folgendes zu
bemerten:
Die Wolle ſteht unter den Ausfuhrartikeln obenan. Während
fi das Gewicht ihrer Ausfuhr um 21980 862 Pfund auf 344 982 376
Pfund gehoben bat, ift der Wertb um 90236 Pfb. Sterl. auf
10449 911 Pfd. Sterl. gefunten.
Ueber die Berichtffungen von Wolle im Einzelnen ift nachſtehende
Ueberfiht aufgeftellt:
Sm Schweiß. Gewaſchen.
Beſtimmungs⸗ Werth: Werth:
land. Pfund. Pfd. Sterl. Pfund. BPfb.Sterl.
Deutſchland. .... 29 762854 811827 3168567 188829
Großbritannien... 120380288 3340 860 80877017 1419 844
Victoria......... 67 786 8340 1923360 6850614 286888
Südauftralien.... 14687912 366585 324010 122507
Queensland ..... 394 605 11 506 391 197 16 300
Belgien ......... 31 824558 882648 4592212 202 908
Frankreich ....... 25 800507 706210 4578371 198804
Bereinigte Staaten
von Amerila 583 655 17 572 — —
Japan .......... 68 061 1 942 33 178 1 228
zufammen einſchl.
der Ausfuhr nach
anderen Ländern 291219230 8061002 53 763646 2.388.909
70
5223
Die Ausfuhr von Schaffellen mit ober ohne Wolle zeigt
eine weitere Steigerung um 12701 Ballen oder 18123756 PBfp. Sterl.
und wirb auf 49719 Ballen im Werthe von 452 759 Pb. Sterl.
angegeben. Mehr als ein Biertel Davon ging nad Frankreich, etwa
ein Sechftel nad Großbritannien, mehr ald bie Hälfte aber nach den
Nachbarkolonien.
Leder wird alljährlih in größeren Mengen ausgeführt. Der
weiteren Ausbreitung dieſes Handels ftehen immer noch die unvolls
kommenen Gerbemethoben und die hoben Arbeitslöhne binbernd im
Wege. Die Anzahl ber auögeführten Ballen fleigerte fih um 1080
Stüd und ber Werth um 17695 Pb. SterL, jo daß davon 8694
Ballen im Werthe von 206 041 Pfd. Sterl. zur Ausfuhr gelangten;
etwa neun Zehntel davon gingen nad Großbritannien.
Auch die Ausfuhr von Rindshänten Hat zugenommen. Es
wurben 251513 Stüd im Werthe von 144197 Pf. Sterl. aus⸗
geführt, mas eine Zunahme um 52 911 Stüd und 38 661 Pfp. Sterl.
bedeutet. Weber die Hälfte davon wurde nad Großbritannien vers
fandt.
Am Jahresſchluß galten folgende Preife:
Beſonders Ichwere und gute .... 31/s bis B1/a Pence,
gut und Ähmwer............... Zi „ 8 "
gewöhnlich fhwer...-......... 2 u Pa m
weh und Ihwer.............. 2 „2 u
mittlere................. 14 „IR „
befte leichte ............... 134 „ 2 n
gewöhnlich leichte .........--.- Me „ 1 „
trockene...................... 14 „2 n
Die Ausfuhr von Känguruhfellen ift um mehr als die Hälfte,
auf 1442 Ballen im Wertbe von 21519 Pfd. Sterl., gefunten. Faſt
ſechs Siebentel davon gingen nad) den Vereinigten Staaten von
Amerika.
Man kamnn aus dieſem Niedergange folgen, daB die gänzliche
Ausrottung diefer Thiere immer weitere Fortſchritte macht.
Am Jahresſchluß wurden folgende Preife gezahlt:
Großes graue Kängurub ..... 12 bis 45 DPence,
„rothes nenne 10 „2a „
Wallaroo ................... 13 „16 „
Sumpf⸗Wallaby ............. 1/4 „ 12 „
Buſch⸗ ............ 1/3, 1% „
Felſen. ............. ia „ 2a „
And den gleihen Gründen hat auch bie Ausfuhr von Dpofium-
und anderen Fellen ſpezifiſch Auftraliiher Thiere fi faft um die
Hälfte verringert. Es murben 102338 Ballen im Wertbe von
189 407 Pfd. Sterl. ausgeführt. Ueber die Hälfte davon ging nach
Großbritannien, über ein Drittel nad) den Vereinigten Staaten von
Amerika.
Die Ausfuhr von Fleiſch in gefrorenem Zuſtande bat nicht
zugenommen und wird auf 220584 Cenwmer berechnet. Die Preiſe
find dabei weſentlich gefallen, und wirb der Werth auf 141 640 Pfd.
Sterl. angegeben.
Eine Berfudsiendung von 4700 Eentnern ging nach Aegypten,
ber Reft mit ganz unbebeutenben Ausnahmen nad Großbritannien.
Es gelangen faft nur Schafe auf dieſe Weife zur Berjendung.
Diele können nämlich unzerlegt gefroren gemacht werben, woburd
das Fleisch -faftiger bleibt. Rindvieh wird gewöhnlich in Biertel zerlegt,
verliert aber dadurch bedeutend an Geſchmack. Die Neuſüdwales⸗
Schafe ftehen als Schlachtvieh denen aus dem erheblich Tälteren
Reufeeland ſehr bedeutend nad, und deshalb bleiben bie Preiſe des
Produktes der erfigenannten Kolonie erheblich zurüd.
Reuſubwales.
Seitens ber betheiligten Kreiſe in Reuſübwales werben große
Anftrenguugen gemacht, um die Ausfuhr bes gefrorenen Fleiſches zu
vergrößern. GB wurden Agenten nad ben Staaten bed Eusopäifchen
Feſtlandes und auch nad Indien entjendbet, um in biefer Hinficht zu
wirten. Auch wurden bie Britiſchen Boftbampfichtffe-Gefellichaften
veranlaßt, dieſer Ausfuhr alle nur irgend möglichen Erleichterungen
zu gewähren.
Bedeutend gehoben Bat fich die Ausfuhr von Fleiſchkonſerven.
Hauptſaächlich kommt dabei HSammelfleiih in Büchſen in Betradt.
Hiervon wurden 134830 Gentner zum Werthe von 171871 Po.
Sterl. ausgeführt, was eine Erhöhung um 47540 Gentner und um
63108 Pfd. Sterl. bebeutet. Der Hauptautheil ging nah Groß:
britannien, während 3784 Centner nah Frankreich, 2763 Centner
nach Hongkong und 1982 Centner nach Fidſchi gingen.
Die Butterausfuhr, welche meiſtens in zerlegbaren, emaillirten
Holzkliſten erfolgt, Hat ſich um 14206 Centner und im Werthe von
50 084 Pfd. Sterl. auf 81 779 Sentner im Werte von 125 458 Pfd.
Sterl. gehoben.
Beinahe die Gejammtausfuhr war filr Großbritannien beflimmt.
Nah Queensland gingen 1481 Centner. Eingeführt wurden Dagegen
4725 Centner im Wertbe von 18058 Pfb. Sterl., monon ber Haupt:
antbeil aus Südauftralien nad dem Broken Hill⸗Bezirk und ein
Heiner Theil von Victoria nah dem Riverina » Bezirke eingeführt
wurde.
Die Talg ausfuhr hat ſich faſt verdoppelt, indem 805 271 Ceniner
im Werthe von 905 394 Pfd. Sterl. außgeführt wurden. Der Auf:
ſchwung beziffert fi gegen das ſchon ſehr günftige Vorjahr auf
379 150 Gentner und einen Werth von 470257 Pfb. Stel. Wenn
auch faft zwei Drittel davon ald nad Großbritannien außgeführt
figuriren, fo waren darunter doch bedeutende Poften für Deutichland
und bie Niederlande enthalten.
Dlein, ober wie hier genannt, Soap stock, ein Nebenprobult
bei der Zalgfabrilation, gewinnt gleichfalls alljährlich eine größere
Bedeutung. Die Ausfuhr betrug 7565 Centner im Wertbe von
5953 Pd. Sterl. Deutichland bezog davon 1928 Centner und Groß:
Britannien 4658 Gentner.
Die Ausfuhr von in ber Kolonie gekeltertem Mein ift um ein
Geringes auf 25 768 Gallonen im Werthe von 6442 Pfb. Sterl. ge:
fallen. Etwa zwei Drittel davon nahmen ihren Weg nach Groß:
britannien. Die Produzenten haben noch immer nicht in genligenbem
Maße einen reinen, leichten, flaſchenreifen Wein berzuftellen vermodit.
Bergban.
Weber die Erzengnifle bed Bergbaues der Kolonie iſt nachſtehende
Ueberſicht zuſamwmengeſtellt worben:
Werthzunahme
(+) od. Beth
abnahme (—)
gegen bad
Werth: Borjabr.
Mineralien. Maßſtab. Menge. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl.
Gold............. Unzen 179288 651285 + 82107
Silber ........... n 63192 78 131 + 217
Kohle „222222000. Tonnen 8278328 1171732 — 290 666
Petroleumfdiefer .. „ 65660 10120 — 34858
11) 2: ” 17858 20383 -- 11380
Zimn............. 2784 228 7438 — 84371
Kupfer .......... " 2.067 58426 — 129280
Eifen (alte) ...... " 2 190 14786 — 7818
Deefübinieh, 623
Werthzunahme Die Durchſchnittspreiſe für bie Tonne Kohle waren bie folgenden:
(+) od. Werth⸗ Bezirk. Schill. Bee.
abnabme (—) Im Rorden .............. 7 1149/00
gegen das m Welten ................ 4 61/10
Beth: Vorjahr. „ Suüden und Südmeften... 5 736/109
Mineralien Mafftab. Menge. Pb. Sterl. Pfd.Sterl. Die Ausfuhr von Kupfer zeigt einen weiteren fehr bedeutenden
Antimon ......... Tonnen 1774 25092 " + 10412 | Ausfall und ift auf 1943 Tonnen im Werthe von 82 689 Pid. Sterl.
Biemuth......... — — — 1080 gefunken, das bedentet einen Niedergang um 2264 Tonnen und
Bleifilder u. Silber „ 214260 2968589 + 532637 | 106980 Bid. Sterl.
Mangan „neuen... n — — — 47 Von Kupfer⸗Regulus wurden 883 Tonnen im Werthe von
Zink............ — — — 5055 13108 Pfd. Sterl. ausgeführt. Der Niedergang beirug 34 Tonnen
Wuldenblei........ " 425 4205 + 847 und 11356 Pfd. Sterl.
Kalkflein. ......... „ 1306865 111041 + 18009 Die Einfuhr von Kupfererzen zur Ausſchmelzung beitrug 1822
Alaun............ ” 891 3 284 — Tonnen im Werthe von 18064 Pfd. Sterl. Died ſtellt eine Ab⸗
Dpal ............. Pfund 49 128315 + 10815 | nahme um 8219 Tonnen und um 83907 Bf. Sterl. dar. Dieſes
Kobalt 2.22.22... Tonnen 26 55 — 805 Erz kam faft ausſchließlich aus Sübdauftralien, don wo es auf ben
Behauene Steine... Stüd 850 866 — 1983 Schiffen, bie Kohle von Reuſüdwales nad dort bringen, als Ballaſt
Ehaufieefteine....... Tonnen 182 16 — 110 | wieder zurüdgebradt wurde. Ä
GSäleiffteine ...... . Stil 2 8 + 3 Aus den im Broken Hills Bezirke geförderten Silbererzen wurde
Verſchie dene Wine: im Berichtsjahre Kupfer zum Werthe von 7860 Pfd. Sterl. gewonnen.
ralien ........ Tonnen 66 657 — 601Die beſſeren Kupferpreiſe durften Die Wiedereröffnung mehrerer
zuſammen einkhl.an- Kupferbergwerke in den Kolonien vortheilhaft erſcheinen laſſen.
derer Mineralien — _ 5438689 + 182 716 Die Zinnausfuhr wird auf 79218 Centner im Werthe von
Die Ein und Ausfuhr von Gold fiellte ſich im Berichtäjahre,
wie folgt:
Zus ober
Abnahme
gegen das
Vorjahr
jufammen. .. 14 008444 | + 1438 276 | 2.995 777 | + 782 116
Die ſehr bedeutende Einfuhr von gemlnztem Gold wurbe durch
die Bankkriſis hervorgerufen, um bem für kurze Beit eingeführten
Zwangskurſe der Roten ber Privatbanken abzubelfen.
Ueber die Ausfuhr von Silber, Bleiftlber und Silbererz liegen
folgende Angaben vor:
Ausfuhr. Zunahme gegen
Werth: das Vorjahr.
Pfr. Sterl Pfd. Sterl
Silber............. 95 131 36 181
Bleiſilber............. 2 019 997 190 701
Silbererz ............. 958 991 854 009
zulammen... 8074119 670 841
Nit diefen Ziffern find freilich die Wertbe der Ausfuhr von 1891
noch nicht wieder erreicht, aber die in jenem Jahre ausgeführten
Gewichtsmengen von Bleiſilber find um 60190 Eentner, die von
Silbererz aber um 1800163 Centner übertroffen worben, während
die Ausfuhr des Reinſilbers im Bergleih mit jmem Sabre im Bes
richtsjahre einen Ausfall von 91 788 Unjzen erfahren bat.
Der erhebliche Fall ber Gilberpreife ift von ſehr bedentendem
Einfluß auf Die Erträge der Gilberminen geweſen.
880 350 Pfd. Sterl. angegeben; dies ftelt einen Aüdgang um
2249 Centner und um 47316 Pfb. Sterl. dar.
Sehr bedeutend mar wiederum die Einfuhr von Zinnerzen aus
Dueensland zum Außichmelzen, fie wird auf 44260 Center im
Werthe von 103843 Pfd. Sterl. berechnet, während bie Gefammts
einfubr auf 49 560 Eeniner im Werthe von 119 765 Pfd. Start. ans
gegeben wird. Der Durkichnittäpreis wird auf 45 Pfd. Steel.
5 Schill. berechnet gegen 53 Pd. Sterl. 10 Schill. im Vorjahre.
An Wolfram wurden etwa 37 Gentner gewonnen.
Wechſelkurje.
Der Wechſelverkehr mit der Außenwelt iſt größtentheils durch
den Londoner Markt monopoliſirt. Wechſel, aus anderen Ländern
oder auf andere Länder gezogen, ſind im Ganzen ſchwer zu ver⸗
werthen. Völlig ſichere Sichtwechſel auf Deutſchland find aus bes
fonberer Gefälligteit gemöhnlih mit 20,50 Mark für das Pfund
Sterling zu begeben.
Der Kurs auf London ftellte ſich für die im Geſchüftsverkehr
bauptfächlich üblichen 60 Tage nad) Sicht zahlbaren Wechſel, wie folgt:
Beim Verlauf. Beim Anlauf.
Brämie. Diskonto.
pPCt. pPCt.
Januar ............... b/8 Ss
Februar .............. b/a, 3a de
> 111.) 2 3/4. 8/8
April ................ Ba Sys
Mai ................. 8, Ss, 2, 21/2, 3
R\ 11). du ln, 2,1
Juli ................. 8/ 9/4, 3le
Auguſt ............... 27 ö/e, 1/a
September ............ 34 la
Dktober............... 84 1/g, 6jg
November............. / b/g
Dezember ............. 1ß ö/s, !s
Gelbüberweifungen gwifchen den verſchiedenen Kolonien Auftrals
Afiens erfolgen meiftend unter Berechnung eined Diskonts von 1/s
vom Hundert.
7U*
524
Dertehrsüberfiten.
1. Antheil der einzelnen Länder an dem Außenhandel von
Reuſüdwales im Jahre 1893.
Werth der Ausfuhr.
Herkunfts⸗ ober Werth ber En rn
; ugnifſe Anbere
Beſtimmungsland. Einfuhr. |ner aan Eryeugniffe, Zuſammen.
Bid. Sterl. Pfd. Sterl. | Pfd. Sterl. | Pfd. Sterl
Sroßbdritannien... 712181244 6072562) 2196645] 8269 507
Britiſche —*
und Beſitzungen:
Victoria ...... 390 2761 3620 302
Queensland ..... 1298594| 1599 897
Sidauftralien .. 286 4661 3889 491
Deftauftralien .. 11 772 28 689
Tadmanien ..... 141645| 209646
Neufeeland ...... 8370508 2583 262
Fidſchi⸗Inſeln ... 104 8866| 131403
NewBuinea..... 1 386 2 064
Indien ......... 12 774 87173
Eeylon ......... 1% 2062
Mauritius ...... 674 26 834
Straitd Settles
mentd........ 207 23 924
Donglong....... 161 5566| 182502
Kapsfolonie..... 840 056
Trinidad ...... . — —
Canada ........ 2 768 8 374
zufammen einſchl.
anderer Britifcher
Beftgungen ....- 286 348) 419264
Andere Staaten und
ungen:
Deutihland ..... 105 5683| 979898
Radler Wilhelms⸗
.......... 1663
amade Archipel 8 660 10 615
Narſchall⸗Inſeln. 6 889 6 863
Aegypten ...... . 670 5187
Belgien ........ 137 994| 1121606
Chile .......... 9606| 120817
China .......... 45 b
Frantreih ...... 164 228| 1134072
Reu⸗Cale onien .. 61 796 89 796
Griechenla _ 3107
Hawaii ......... 4501 20 020
Stalien......... 9 987 47 236
Japan ......... 135 7137
Mertlo ......... — 1822
die Niederlande... 4 7140 50 841
Java .......... 249 20 644
NRorwegen....... — —
Neu⸗Hebriden .... 1) 1)
Peru .......... 66 9 329
Schweden ........ — —
Spanien........ 6 675 12 649
Noilippinen-Snfeln 138 16 905
Süpdfee-Snieln .. 46 525 65 421
Bereinigte Staaten
von Amerika 823 881l 626 566
Ueberhaupt einschl.
anberer Zänder u.
Gebiete ......-. 18107 085] 17094 213| 5827 010| 22 921 223
oder WRarl....... 869 383 5141848 721 945118 871 0041467 592 949
1) inter „Südſee⸗Inſeln“ mitaufgeführt.
2. Einfuhr im Jahre 1898.
Werth:
Pfd. Sterl.
Landwirthichaftliche
Maſchinen und Ge:
räthichaften ....... 75 162
Gewehre. ..........- 15 334
Andere Feuerwaflen .. 2914
Schrot ............. 5775
Meſſingblech u. Waaren
daraus ........... 26 391
Fahrräder .......... 13 724
Kupfer ............. 8705
Kupfererze .........- 18 064
Mefierigmiedearbeiten. 37549
Gasbeleuchtungs⸗An⸗
lagen ............ 28 393
Blattgold ........... 2065
Schuhmaher Werkzeuge
und ⸗Bedarfsartikel. 45248
Gußeiſen ........... 13 827
Bußeiferne Röhren ... 85523
Berzinktes Eifenbleh.. 185 874
Kurzs und Galanterie-
waaren aud Metall. 8349 746
Eiferne Bettftellen ...._ 24560
Eiſerne Waflerbehälter 12090
Anker .............. b15
Stangeneifen, Stab;
eiien, Shwarzbleh ze. 80 712
Mulbeneifen...-..... 28 589
Altes Eifen.......... 6 965
Eiferne Ketten ....... 38814
Eifenprabt .......... 99 530
Eifendrahtneke ...... 21 856
Geldſchränke und eiſerne
Thüren........... 2443
Eiſerne Riegel, Bolzen,
Muttern, Schrauben 21570
Sonftige Eifenfabrilate 23169
Nägel .............. 21 881
Lampen ............ 15 380
Blei, verarbeitet ..... 15 365
Maſchinen .......... 222 841
Artikel für Drudereien 9 655
Material für Eifen-
bahnen, Eiſenbahn⸗
brüden u. Eiſenbahn⸗
bau ........... 191 010
Nähmafhinen ....... 16 498
Silberne und plattirte
Gerätbfchaften ..... 36 548
Telegraphen⸗, Telephon⸗
und elektriſches Lei⸗
tungsmaterial ..... 32 261
Optiſche u. phyſikaliſche
Inſtrumente ...... 10 953
Chirurgiſche In⸗
ſtrumente ......... 1684
Werth:
Pfd. Stel
Zinn und Binnerze 210 840
MWeißbleh........... 38 569
Blechwaaren ........ 9365
Uhren .............. 33 59%
Glattes, ausgeſchlagenes
und bearbeitetes Zink⸗
blech ............. 18 803
Meſſingblech in Platten
und Meifingnägel .. 7 388
Brüdenwangen u. dergl. 2173
Eifgiäue .......... 1679
Weinfteinfäure ...... 8929
Andere Säuren ...... 4154
Rauftiide Soba ..... 12140
Soda, Iryftallifitte ... 3461
Sodaaſche und Silifat 5314
Doppeltkohlenſaures
Natron ........... 3 725
Eremor Tartari ..... 24 891
Drogen und Apotheiers
WARTEN .........-- 123 068
Materialien fir Photos
grapbie........... 13 782
Terpentinöl ........- 5 866
Parfümerien ........ 7253
Gelatine u. Haufenblafe 6 137
Rieinußöl..........- 21 225
Leindl .............. 27 7%
Betroleum .......-.- 64 134
Särbereis und Farb⸗
WAATEN . 220-0... 8 269
Treodene Farben und
Stubenmalerfarben. 10301
Angeriebene Delfarbn 55 475
Verſchiedene chemilche
Erzeugnifle ......-. 42 109
Stärle u. Stärkepulver 17896
Kohlenfäure u. Minerals
waſſer ....n20....- 2589
Arrowroot .......... 2041
Bad» und Hefepulver. 3147
Bier in Fällen ..... 105 785
Bier in Flafen...... 177 945
BiSfulld............ 1 753
Butter ............. 18 058
Käſe ............... 3 368
Kakao und Chofolade 36 166
Kaffee.............. 26 174
Komnbitorwaaren ..... 18567
Liköre ohne Spritgehalt
(Sorbialß) ........ 3131
Eier............. 28 169
Kindermebl und kon⸗
fervirte Mil ..... 12 297
Fihlonferven ....... 12 725
Mehl .............. 2323 883
Berth:
Pfd. Sterl
Getrockneie und übers
zuderte Früchte 13 487
Datteln ............ 7465
Gerſte.............. 9665
Bohnen ............ 1 731
Kleie............... 16 848
Mais ............. 29 668
Dafer .............. 158 900
Gelbe Erben ....... 17 442
Kleiemehl .........-. 8215
Wein .........0-.- 175 338
Reis............ 73 106
Hafergrutze....... 2 124
Safermehl .......... 21 789
Honig........... ... 992
Hopfen ............. 40 617
Fruchtſalz........... 1739
Fruchtjäfte und Gelees 15972
Naccaroni und Nudeln 195
Maizena und Ameris |
kaniſches Maismehl. 1581
Malz .............. 90 894
Fleiihlonfernen ...... 42 524
Kondenfirte Mid .... 57468
Melafle ............ 4 928
Moflrih ..... ....... 18 149
Dliven- und Salatöl . 6 322
Konferven in Del.... 14239
Saucen und Bidie.. 40189
Pfeffer und Gewürze. 12086
Salz ............... 61770
Steinſalz ........... 18 798
Cognaf ............. 86 637
Genever und nicht ger
nannter Branntwein 47579
Wachholderbranntwein 9 009
Liköre ............. 3338
RUM —............. 33427
Kornbranntmein ..... 187 480
Magenbitter ?c........ 20 215
Andere Spirituofen... 6 768
Robzuder ........... 534 471
Raffinirter Yuder..... 3 678
Sago und Nubelgries 1864
Thee ............... 345 081
Tabak, Cigarren, Ci⸗
garretten........ .. 168673
Eſſig............... 8210
Wein (mit Ausnahme
von Schaumwein). 29632
Schaumwein ........ 23 763
Traubenzuder ....... 7716
Rleivungsflüde ...... 139 804
Seidenwaaren ....... 10 887
Stiefel und Schuhe .. 366 280
Teppiche............ 23 192
Linoleum .un...... .. 237701
Nteufübwaled. — Florenz.
Werth:
Pfd. Sterl.
Schnittwaaren ...... 1 655 487
1) 1) ............... 1747
Faſer .............. 4 0%
Flachs und Hanf (auß8s
genomm. Phormium
tenax) .....2...... 14 954
Handſchuhe ......... 64 187
Hüte und Mügen.... 153550
Leder............. 65 028
Ungewaſchene Wolle... 658041
Gewaſchene Wolle ... 150381
Rohe Baummwollk .... 8377
Patronen, Patronen⸗
bülfen, Zünbhütchen
und Bünder ....... 19515
Jagbpulver, Spreng⸗
pulver und Dymamit 61459
Beutel und GSäde.... 52427
Srode Säle und Er
ſäcke ......... 20878
Koffer und Reiſetaſchen 4981
Asphalt ............ 5 673
Korbwaaren ........ 7028
Möbel, Billardtiſche
nebft Zubehör ...... 60 991
Schubwidiie ......... 8 789
VBürftenwaaren ...... 26 690
Ölaßwaaren......... 27 427
Tenftergla® ......... 10 366
Spiegelglaß, belegt ... 2 7166
Desgl. wnbelegt ..... 9609
Segeltuh ........... 23 088
Lite .............. 44 719
Wagen ............. 4 460
Karren und Rollwagen 3 883
Wagenbaumaterial 21 546
Cement ....... vun. 66066
Kopra ............. 64 398
Seilerwaaren ....... 24 029
Korte und Spunte . 6 265
Hölzerne Thüren .... 5 263
Porzellan und Steingut 77378
Leim und Jleifter ... 1 974
Bagenihmiere....... 1976
Gummi ............ 1177
Daare .............. 2 892
Gummiwaaren .....- 18 620
Klaviere, Pianos, Har⸗
moniums, Orgeln c. 51584
Sumelierarbeiten...... 50 253
Narmor und marmorne
Kaminfimfe ....... 7198
Bünbhölzer und Wach:
zündlidte ......... 46 203
Matten . 2222-002... 5114
Braune Papier ..... 23 379
Drudpapier ......... 147 796
525
Werth: Werth:
Pfd. Sterl. Pſd. Sterl.
Bucher u. Zeitſchriften 125560 Spiel⸗ und Mode⸗
Schreib⸗ u. Luxuspapier 39697 waaren .......... 110 524
Tapeten ............ 11911 Tapezierardeiten ..... 7 820
Gemälde und Photo⸗ Bilderraßmen und
arapbien........... 11300 Leiſten .......... . 7481
Tabatpfeifen ........ 17184 Därme zur Wurſt⸗
Verſchiedene Schreib⸗ bereitung ......... 8 846
materialien ....... 118 061
3. Ausfuhr im Jahre 189.
Werth: Werth:
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl
Gerbrinde .......... 3346 Bleifilder ........... 2019 997
Kohle .............. 814 925 Silbererz ........... 958 991
Rod ............... 5875 Rindshäute ......... 144 197
Kupfer ............. 82689 Känguruhfelle ....... 21519
Betroleumfdiefer ..... 79919 Schaffelle ........... 452 759
Hufe und Knochen ... 7564 Undere Felle ........ 189 407
Hörner ............. 6443 Talg ............... 905 394
Sleifchlonfernen ...... 171871 Bauholz, roh ....... 43 163
Gefrorenes Yleifh ... 141640 ‚Robguder ........... 191 695
Salfleiih ......... . 5048 Wein .P............. 10 864
Schinken und Sped .. 2758 Ungewaſchene Wolle... 8 061 002
Melaſſe ............. 6193 Gewaſchene Wolle .... 2388 909
Pflanzen ............ 7450 Zinn in Barren ..... 830 350
Samen ........ ..... 24584 Binmerz ............ 13 936
Silberbarren ........ 95131 Düngemittel ........ 65 995
Florenz.
Handelsbericht für das Jahr 1893,')
Die Ernte wurde durch Witterungsverbältniffe ungünftig bes
einflußt.
Der erfte Heuſchnitt ging vollftändig zu Grunde, was eine
Steigerung der Preiſe des Viehfutters zur Folge hatte, um fo mehr
als auch Klee und Grad nur geringe Ernten erzielten. Die Nachernte
im Hochſommer war eine beflere, aber dennoch blieben die Breije
bo, weil ber Borratb in Folge ftarfer Ausfuhr nicht lange vor⸗
balten konnte.
Der Weizen entwidelte fi nad dem Regen in jeber Beziehung
vortrefflih, To daB Qualität und Quantität gleich ſchönes Refultat
lieferten. Die Preiſe, welche bei der anfänglichen Befürchtung, daß
daß trodene Wetter bie Ernte ungünftig beeinfluflen könne, geftiegen
waren, fielen angefichts der fpäteren guten Ernteausſichten wieder
auf den früheren niederen Preis von 21,50 bis 28 Lire pro Hektoliter.
Auch von Mais, Gerſte, Roggen und Hafer, welde Ges
treidearten in Toskana aber nur in fehr geringen Mengen angebaut
werden, war die Ernte zufriedenitellend.
Dbft war reichlich gediehen, dagegen mar bie Kaftanienernte
in den Gebirgögegenvden, mo bie Kaftanien die hauptſächlichſte Ein⸗
nabmequelle bilden, fajt durchgehends eine verunglüdte.
Die Weinernte veriprah in den Sommermonaten wieberum
eine reiche zu werben, felten mar der Stand der Reben ein fo Schöner,
und dank den eifrigen Beiprigungen mit Kupfervitriollöfung blieben
bie Blätter anfangs von Peronoipera verichont, die aber dann, als
3) Wegen der Borjahre ſ. Hand. Asch. 1894 Sanuarbeft II S. 16.
526
die Trauben ſchon ber Reife entgegengingen, fih einfand und großen
Schaden anrichtete, namentlich in ber &bene,
Waren au die Höbenzlige mehr ober weniger von dem Nebel
verfhont geblieben, jo hatte doch lange Trodenheit und darauf
folgender andauernder Regen der Qualität der Trauben großen
Eintrag gethan, jo daß die Ernte in der Höhenlage zwar reichlich,
aber qualitativ jehr unbefriedigend ausfiel.
Es mögen in Toskana etwa 3 Mil. hi geerntet worden fein,
von denen jedoch der geringfie Theil haltbar war. Die Breife,
welche in der Ausſicht auf eine ſchöne Ernte im Laufe des Sommers
zurüdgegangen waren, fchnellten für alte Rothweine, worunter auch
zweijährige zu verftehen find, in die Höhe und gingen bis auf 60 Lire
pro Hektoliter loko Keller, während für Weine auß dem Jahre 1892
bis zu 40 Lire pro Heltoliter loko Keller bewilligt wurben.
Alte Weißweine fanden bis zu 25 Lire pro Hektoliter Iolo
Keller, und gute einjährige Sorten bis 20 Lire Abnehmer.
Auf Flaſchen in der Form, wie fie in anderen Weinlänbern
gebräuchlich if, werben nur außgefuchte Weine gezogen oder folche,
welche man über zwei Jahre hinaus einzufelleen gedenkt.
Sn der Provinz von Florenz wird der Wein gewöhnlich gegen
Dezember nochmals zugerichtet, d. 5. der ſchon auf Lagerfäflern aus⸗
zubende Wein wird aufs Neue zur Gährung gebradt, indem man
eine gewiſſe Duantität Moft (4 bis 8 Kg pro Heltoliter), welcher
aus Trauben bereitet iſt, die bei der Ernte dazu beſonders auß-
gewählt werben, zuſchüttet. Hier und da wird die Gährung erzeugt
durch leicht eingebrüdte Beeren, melde man dem Wein beifügt.
An diefer Zurihtung Hält man feft, weil durch die zweite
Gährung eine größere Menge gebundener und flüchtiger Aether erzeugt
wird. Die durd die Gährung, fowie duch bie dadurch erzeugte
Hitze und durch friihe Säuren gebildeten neuen Aether machen ben
zugerichteten Wein zu einem vortrefflihen Getränk, dem die Kenner
vor dem nicht zugerichteten Wein entihieden den Vorzug geben.
Berfuche haben ferner bewiejen, daß die zugerichteten Weine den
Verſand beiler aushalten als die nicht zugerichteten.
Denn auch ber Typus nit einheitlich ft, jo Bat doch ber
Toßlanifhe Tiſchwein im Handel bie einheitliche Bezeihnung von
Ehiantimein, welhe Bezeichnung den Exrzeugniflen des Diftriktes
entnommen ift, auf beflen Hügeln ber befte der Toskaniſchen Weine
wählt, und defien Ruf ſeit Jahrhunderten begründet if. Die Ans
firengungen hervorragender Denologen haben in Toskana menigftens
daB zu Wege gebracht, daß ein leichter und anregender Tiſchwein
erzeugt wird, ber außerordentlich billig ift und beffen Genuß man
nicht überbräffig wird.
Die Delernte brachte ebenfall® Enttäuſchung. Die anhaltende
Trodenheit hatte auch hier fchäplich gewirkt, und ba dem geringen
Ergebniß nur wenig alte Borräthe zur Seite ftanden, fo waren bie
Breite feft und Hielten fi auf 150 Lire pro Hektoliter für feinſte
Baare, während geringere Kiualitäten mit 130 Lire bezahlt wurden.
Seidenernte. Die geringe Nachfrage in Rohſeide während
des Jahres 1891 Hatte zur Folge, daß die Seidenzüchter im Sabre
1892 weniger Samen außdlegten als zu anderen Zeiten. Der ger
fteigerte Bedarf in Robfeide, welder ſich Ende des Jahres 1892
einftellte und in der erften Hälfte des Jahres 1893 andauerte, ver
leitete jedoch die Züchter, große Mengen Samen auözulegen. Die
Entwidelung der Würmer war die allergünftigfte, und Toskana batte
eine reiche Kokonsernte, die auch qualitativ jehr gut ausgefallen war.
Bezüglich der Preife verwirklichten fih die Hoffnungen der Hüchter
nit, weil die Spinner, veranlaßt durch die inzwiichen eingetretene
geringere Nachfrage nah Rohſeide, die Hohen Forberungen für
Slosenz.
Kotons von 5,50 bis 6,75 Lire pro Kilogramm zuridwielen. Die
Breife gingen darauf auch langſam bis auf 4,50 und 4,75 Lire
herab.
Die Geſammternte in Toslana betrug 1312 94 kg, welche
einen Erlöß von 56 611 111 Lire und fomit einen Durchſchnittspreis
von 4,89 Lire pro Kilogramm erzielte.
Das Geigäft in Rohſeide war in Folge anbauernder Nachfrage
während der erfien Monate ded Berichtsjahres recht lebhaft, bie
Preiſe blieben fleigend und gingen jeit Ende bed Jahres 1892 je
nah Dualität von 62 auf 76 Lire. Im zweiten Semefter aber lieh
bie Nachfrage nad, die Gelhäfte waren unbedeutend und bie Preiſe
Daher andauernd in weichender Tendenz. Die Konfumenten wollten
einen höberen Preis als 60 Lire pro Kilogramm für feine Toßlaner
Gregen nicht anlegen, waß für die Spinner ſchon einen Berluft von
15 biß 20 p6t. bebeutete, und doch gingen bie Preife zu Ende des
Sabre nod weiter unb zwar bi auf 40 Lire pro Kilogramm
herunter. Der Gefammtunsfag im Sabre 1893 in Zlovenz beltef fid
auf 155 Ballen im Gewichte von 15 778 kg.
Die Strobernte ſchien duch die anhaltende Trodenheit eine
wenig günftige zu werben, bocd ber lang erfehnte Regen kam noch
rechtzeitig, um befruchtend einzumwirten, fo daB der Ertrag ein ganz
zufriebenftellender wurde. In Folge der Inappen Borvätbe aus bem
Jahre 1892 waren bie Preife Bebeutend in bie Höhe gegangen, die
ſich trog der guten Ernte des Jahres 1893 behaupteten, weil von
Seiten der Koniumenten und Spelulanten große Autäufe gemadt
wurden, und zwar zu Breifen, die gegen bie des Vorjahred um das
Doppelte höher waren.
Der lange und heiße Sommer des Jahres 1893 war durch bie
in Folge defien bervorgerufene größere Nachfrage auch auf bie Fabri⸗
kation von Geflechten und Hiltten von glinftigem Einfluß.
Pedalzacken von 61/a bis Bi/e mm fanden guten Abſatz, wogegen
bie von 4 bis Bl / mm wenig bezahlt wurden. Die Breite waren in
Folge der erhöhten Forderungen für das Rohmaterial geftiegen, doch
waren die Käufer nicht gemeigt, biefer Preiöfteigerung zu folgen.
Bbantafiegeflehte waren wenig begehrt, das Puntageflecht war
nur in den erften Sommermonaten gefragt, Fiefolaner Borbüren
find, ſeitdem die Barmer Ligen nicht mehr in Mobe find, wieber in
Aufnahme gelommen, doch wurden von ben Käufern nur ſehr niebrige
Preiſe bewilligt.
Echte Florentiner Hüte waren ſtark geſucht und erzielten Höhere
Vreife, die jedoch den erhöhten Wertben bed Rohmaterials nod
keineswegs entſprachen.
Recht lebhaft geſtaltete ſich das Geſchäft in Fellen.
Lammfelle erfreuten ſich beſtändig reger Nachfrage und erzielten
gegen das Vorjahr Höhere Preife. Ende 1892 wurden für feiner
Waare 250 bis 3890 Lire bezahlt, während im Sabre 1893 mit
Leichtigleit 280 bis 860 Lire pro Doppelcentner angelegt wurden,
und zweite Dualität für 230 bis 260 Lire Käufer fand.
Auch in Kitze und Kalbfelen entwidelte fi) das Geichäft günftig,
die Breife für letztere ftiegen ſogar bis auf 185 Lire pro Doppel
ceniner.
Kitfelle Hatten ebenfalls eine Preißfteigerung bei reger Rad:
frage zu erfahren und wurden für dieſe 80 bi3 35 Lire pro Dutzend
bezahlt.
Häute hatten ſich zu Anfang des Jahres 1898 und aud) während
eines Theild ded Sommers eines guten Abſatzes zu erfreuen, ſpäter
jedoch verflaute fih die Stimmung für biefen Artikel, und bie
anfangs auf 110 bis 115 Lire pro 100 kg für prima und auf
90 Zise für leichtere Waare geftiegenen Preife mußten ſich eimen
Sloreny
Rüdgang gefallen Iafien, wenngleih fie Ende 1893 immer nod
höher ſchlofſen als zur gleichen Beit im Jahre 1892.
Die vorigjäßrige Wollſchur ergab einen Grirag von etwa
300 000 kg, und wurbe ein Mittelpreiß von 2,80 Lire pro kg erzielt,
der mit dem im Jahre 1892 bezahlten Preiſe faft gleich war.
An Runftgegenftänden wurden nad Ausweis bes Königlich
Italieniſchen Kontrolamtes für Ausfuhr von Kunftgegenftänden im
Laufe des Jahres 1898 ausgeführt:
Werth:
Lire.
3949 moderne Bilder ............ 848 225
49930 , Gkulpturen........ 1 168 404
9713 verfiedene Kunftgegenftänbe 289 338
755 antike Bilder ..........0... 191 900
DD „ Skulpturen .......... 186 800
3303 „ verihiedene Kunftiachen 381 206
zufammen... 8065 878
gegen 2430289 Zire im Borjabr.
Ueber die in den Provinzen Arezzo und Siena betriebenen
Induftrien if Folgendes zu bemerken:
Durch den Arno, welder über etwa 80 km die Provinz Arezzo
durchfließt, und durch den Tiber mit einer Länge von 32 kmiwirb in Folge
ber gebirgigen Struktur des Vodens eine bybraulifche Kraft entwidelt,
die fi) auf ungefähr 3050 Pferbefräfte beläuft, von welcher etwa 2/5
der Induſtrie dienfibar find. Außerbem findet noch Dampflraft mit
ungefähr 1400 Pferbefräften Verwendung.
Bei Cavriglia im oberen Arno-Thal find vier Braunkohlenwerke
im Betrieb, deren Produktion von etwa 90000 Tonnen jährlih in
dem 7 km davon entfernt liegenden Eifenwer! von San Glovanni
Bermendung findet. Auf dieſem verhältnißmäßig größeren Werte
werben Stab» und Winkeleiſen, ſowie eiferne Träger gewalzt. Bes
ſchäftigt find etwa 1000 Arbeiter, welche burchichnittlih 25 000 Tonnen
Eijen im Werthe von 5 500 000 Lire erzeugen.
Landwirthſchaftliche Maſchinenwerkſtätten geringer Bedeutung
find in Arezzo ſelbſt und in San Sepolero in Betrieb.
In zablreihen Steinbrühen und Biegeleien finden über 1000
Arbeiter Beiäftigung.
Bei Ehitignano und Arezzo find eine Bleirohrfabrik und fieben
Pulvermühlen in Betrieb. Die legteren erzeugen durchſchnittlich im
Sabre 20 000 kg Spreng- und Sciebpulver.
Sm fa jeber Gemeinde ber Provinz befinden fi Mühlen, deren
Betriebſkraft zufammen 2700 Bferbelräfte ausmacht, won benen
180 Pferbefräfte dur Dampf und 2540 durch Waſſerkraft erzeugt
werben. Bermablen werben jährlich durchſchnittlich 600 000 Doppel-
centner Weizen, Mais, Kaftanien und Hülfenfrücte im Werthe von
über 15 Millionen Lire. Der Mahllohn ſchwankt zwiſchen 1,80 und
1,65 Lire pro Doppelcentner. 18 größere Nubdelfabriten find über
die Provinz vertheilt und befchäftigen etwa 130 Arbeiter.
Sm GSafentino und zwar in Bibbiena, Stia und San Sepolcro
ift die Tuchfabrikation von einiger VBebeutung, fieben Fabriken bes
fchäftigien etwa 800 Arbeiter. Zur Verarbeitung kommt hauptſächlich
einheimifhe Wolle, doch werden aud Auftralifhe und Belgifche
Wollen verwendet. Die Schur ergtebt jährlich etwa 60 000 kg. Bon
Tärbereien arbeiten 11 mit 60 Arbeitern, welche die Wolle für vors
genannte Fabriken und die Baumwolle färben, die in 5 Etablifſe⸗
ments zu Bändern und Ligen verarbeitet wird.
In Montevardi find Strumpfwirkereien und Nähſeidefabriken
entftanden, deren PBrobultion jedoch unbebeutenb iſt.
527
29 Seidenipinnereien befchäftigen während 186 Tagen im Jahre
1360 Spinnerinnen.
Als Hausinbuftrie Bat bie Leinenweberei nennenswerthe Fort»
fchritte gemacht, und man nimmt an, daß etwa 3507 Webflühle in
Thätigleit find.
In Arezzo und Montevarchi find 85 Arbeiter in 13 Filzbuts
fabriten thätig, in 8 größeren Gerbereien, von denen 5 in Areno,
arbeiten 63 Gerber, in 1 Papierfabrik finden 12 Arbeiter Beichäfs
tigung, desgleihen 117 Arbeiter in 8 Werkſtätten zur Zabrilation
von Yäfiern.
650 Arbeiterinnen find in 2 Etablifiemenis zur Anfertigung
von Korbgeflehten aus Weiden angeftellt.
20 Buchdrudereien unb 2 lithographiſche Anftalten arbeiten mit
68 Mann.
Die Induſtrie ber Provinz Siena bat 3500 Pferbelräfte zur
Berfügung, von denen 2660 durch Waſſerkraft erzeugt werben. Etwa
2150 Pferbefräfte werden von Mühlen verwenbet. Es beftehen besen
etwa 370 (von denen nur 9 Dampfbetrieb Baden), die durchſchnittlich
mit 700 Arbeitern ungefähr 480 000 Doppelcentner jüährli an Korn
und Hülfenfrüchten vermahlen.
An Nudeln werben in 20 Fabriken mit 100 Arbettern ciwa
6500 Doppelcentner angefertigt.
Sn Siena finden in 10 Fabriken mit 50 Arbeitern, die unter
ber Begeihnung Banforte und Xorroni weltbelannten Süßigkeiten
ihren Urfprung, von denen im Durchſchnitt jährlih 1500 Doppel
centner zum Berfand kommen.
Die Provinz iſt reih an Mineralwäflern, die aber von der
internationalen Konkurrenz ausgeſchlofſen find, weil ber Berfand mit
großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Es befteben wohl an 15 ber
verfchiebenften Quellen, von benen einige bei 80 bis 40 Grad Wärme
zu Bäbern benugt werben, bie große Heilkraft beſitzen follen.
Im Zuſammenhang mit dem Borkommen der Mineralmäfier
ſteht das Borhandenfein zahlreicher Lager von Mineralien. Es Fommt
Braundohle, Zinnober, Antimon, Duedfiler u. a. vor, deren För-
derung jedoch der ſchwierigen Verkehrsverhältnifſe wegen teine loh⸗
nenbe fein würde.
In Eolle Val v’Eifa befteht feit Jahren eine Eifengießerei, die
ebenfalls wegen ihrer wenig günftigen Lage mit der Konkurrenz
ſchwer zu lämpfen Bat.
An 600 Arbeiter finden in ber Fabrik von eifernen Möbeln und
ber Reparaturwerkftätte der Eiſenbahn, beide in Siena, Beichäftigung.
Die Fabrikation landwirthſchaftlicher Maſchinen wird in Siena
mit 50 Arbeitern betrieben.
In Gteinbrüden und Ziegeleien, die über bie Provinz zerfireut
find, werden 1800 Arbeiter und in den in Colle und Sinalunga
beſtehenden 3 Glasfabriken etwa 880 Arbeiter beſchäftigt, welche bie
ganz billigen Trinkgefhirre und „Flaschi” (MWeinflaihen von etwa
2 Liter Anhalt) anfertigen.
An Schießpulver werben jährlih 30 Doppelceniner in Montals
cina und Biancaftagnaio angefertigt, und in Siena etwa 50000 kg
Wachskerzen jährlich erzeugt.
18 Arbeiterinnen finden an 12 Scidenwebftüßlen zur Fabrikation
von Schirmftoffen Beihäftigung.
600 Spindeln zum Spinnen von Wolle und Baumwolle in
Colle Bal d'Elſa werden von 20 Arbeitern bebient.
In Monteroni dArbia beſchäftigt eine Wollweberei für gewöhn⸗
liche Stoffe 25 Weber, während in 6 Wol» und Baummolls
mebereien bei Siena eima 300 thätig find. Inter ben Webftühlen
befinden fih 80 Jacquards. 14 Arbeiter find an 6 Webſtühlen mit
528
Handbetrieb zur Anfertigung non Bändern und Ligen beichäftigt, in
7 Färbereien arbeiten 15 Arbeiter.
Die Hausinduftrie hat etwa 2450 Webftüble in Thätigkeit, von
denen 11 für Wollmeberei, 40 für Baumwolle, 886 für Leinen,
1483 für gemifchte Stoffe eingerichtet find.
Die Filzhutfabriken in Montalcino beihäftigen 50, 16 größere
Gerbereien, von denen 10 in Siena, 160 Xrbetter.
In Colle beftehen 6 Papierfabriten, die 120 Arbeiter befchäftigen
und Druds und Padpapier anfertigen.
Eine renommirte Wagenfabrif in Siena giebt 30 Arbeitern Bes
ſchaͤftigung, während in 5 Kunftmöbelfabriten etwa 80 Arbeiter
thätig find.
17 Drudereien beichäftigen 160 Angeſtellte.
DasEinfuhrgefhäft war durch ven ſchlechten Geſchäftsgang ſtark
in Mitleidenſchaft gezogen und erlitt eine Verſchlechterung gegen
die Vorjahre noch dadurch, daß die Zahlung der Zölle in Gold
angeordnet wurde. Die ausländiſchen Valuten ſtiegen im Laufe
des Jahres um ebenfalls 11 bis 15 pCt., was nicht wenig dazu bei⸗
trug, bie Bezlige au dem Außlande auf das Nothwendigſte zu bes
ſchränken. Die Betbeiligung Deutſchlands an der Einfuhr war die
gleide wie im Borjahre.
Chile,
Die Lage des auswärtigen Handel im Jahre 1893.')
Rad) der Chileniſchen Handelsftatiftit beitrug:
1892. 1893.
Peſos.?) Peſos.ꝰ)
die Einfuhr ............... ... 78003104 68 235 874
bie Ausfuhr .................. 64 205 038 12 245 114
mithin ber Geſammtaußenhandel 142208142 140480 988
Die Geſammtſumme des Chilenifchen Spezialhandels mit dem
Auslande hat fi} von 1892 auf 1893 etwas verringert. Dabei hat
aber die Einfuhr um nahezu 10 Mill. Beios abgenommen, die Aus⸗
fuhr ſich um volle 8 Mil. vermehrt, d. h. die Handelsbilanz bat
fi gegen das Vorjahr um faft 18 Mill. verbefiert, indem fie fich
aus einer Unterbilan; von annähernd 14 Mil. in einen Ueberſchuß
von vol 4 Mill. Peſos verwandelt Bat.
Der Kurs bat dadurch Feine Steigerung erfahren, ift vielmehr
im Jahre 1898 und in der erfien Hälfte des Jahres 1894 weiter
zurüdgegangen, und zwar von etwa 17 Bence pro Papierpeſo Ende
des Jahres 1892 big auf 12 Pence Mitte des Jahres 1894.
Shile bedarf eineß erheblichen Ueberſchuſſes der Ausfuhr über
die Einfuhr, um die aus der Handelsſtatiſtik nicht erfichtlichen regel⸗
mäßigen Zahlungen an das Ausland zu deden, und es fcheint auf
dem betreienen Wege zur Erreichung dieſes Ziels fortzufchreiten. So
ergeben 3. 8. eine Anzahl Britifcher Artikel, bei welchen der Londoner
Economift den Betrag der Ausfuhr nah Chile befonderd vermerkt
für das Jahr 1892 die Summe von 3385000 Pfd. Sterl., für das
Sahr 1893 dagegen nur 1719000 Bid. Sterl.
I) Wegen des Borjahres f. Hand. Ard. 1893 II. ©. 217.
2) Rechnungseinheit zu 38 Pence Gold und daher zu unterfcheiden ſo⸗
wohl von dem im Verkehr allein vorhandenen Papierpejo, welcher
im Suli 1894 ungefähr gleih 1 Mark im Kurſe fand, als auch
von dem aus dem Berlehr verſchwundenen Silberpeſo, beflen gegen«
mwärtiger Werth 22/2 Pence beitragen würde, wie fchließlich von dem
Goldpeſo zu 24 Bence, welcher nah ben Währungsreformgeſetzen
am 1. Zuli 1896 eingefilhrt werben wird.
Florenz. — Chile. — Queensland.
Bei denfelben Artikeln betrug die Britifhe Ausfuhr nah Chile
während der erften fünf Monate des Jahres 1898 821690 Pfd.
Sterl., in dem gleihen Zeitraume des Jahres 1894 dagegen nur
576 288 Pfd. Sterl.
Während alfo der anſcheinend überwiegende Theil der Britijchen
Ausfuhr nad Chile vom Zahre 1892 im Jahre 1893 auf kaum mehr
ald Die Hälfte geſunken ift, fcheint er im Jahre 1894 gegen das
Jahr 1893 weiter um reichli ein Biertel zurückzugehen.
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel in den Jahren 1892 und
1893 waren:
1892. 1893.
Werth:
Menge. Peſos
zu 38 Pence
Gold.
kg kg
Salpeter ......... 197 827 460| 31 785 0601947 024 547| 39 211 913
Weizen .......... 145 801 648 6 082 001
1) ............. 13 846 5 953 380
Kupfer in Basren. | 19 144.097 4 844 353
Silberin Kuchen und 5
in Barren...... 138 845 378 4 418 072
Tonnen.
Steinfohle ....... 215 140 1677 4
Sohlleder ........ * 888 879 78
Gerſte (gewöhnliche) | 13 151 703 878 639
Gold in Barren und B
Klumpen....... 954 548 602 761
Molle (gemöhnlihe)] 1 * 1784 373 495
Mangan Mineralien | 51 685 142 367410
Kupfer: und Silbers
erze ......... «.| 1531262 243 981
Silder- Minerale... 920 128 206 9%
MWeizenmehl....... 3 887 261 153 6%
Honig ........... 2 268 395 153 088
Merinomolle ...... 968 003 85 706
Die Zunahme der Ausfuhr im Jahre 1893 entfällt faft aus:
ſchließlich auf den Artilel Salpeter. Die Salpeterausfuhr des Jahres
1893 beträgt rund 124 Mil. Mark; im laufenden Sabre wird bie
Ausfuhrmenge wohl noch größer fein, während ber Preis an ber
Chileniſchen Küfte nicht Hinter dem vorjährigen zurückbleiben bürfte.
Queensland,
Zuderernte in den Sahren 1892 und 1893.')
Gewonnener
Geſchnittene Zucker.
Fläche Tonnen zu
ha 1000 kg
1892.............. 16 419 62 349
1803.............. 17 672 77 366
Der Durchſchnittsertrag für den Acker in ben beiden Jahren
war folgender:
1892.... 3,8 Deutiche Tonnen auf den Hektar,
1893.... 43 „ n un
1) Vergl. Hand. Arch. 1894 Maiheft II. S. 156.
Gedruckt in der Königlichen Hofbuchdruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68—70.
529
en Bandelsberichte Aebenbe
— — — — —
2,
über das In: und Ausland.
Dentfches Handels-Ardiv, weiter Theil.
Berichte über das Ausland,
&anton. dies während des vergangenen Jahres in dem Handel mit den von
, einer jchweren Kriſis heimgefuchten Vereinigten Staaten Amerikas
Handelsbericht für das Jahr 1893. ') hervor. Es laffen ſich noch mehrere Umftände nambaft machen, die
fHädigend auf den Gantoner Markt einwirkten. Dazu gehört ber
Bandel. anhaltende Stillftand des Handels mit Auftralien, die ungünftigen
Allgemeines. Zoll: und Geldverhältniffe in Chile, Peru und Argentinien, die zeit
Der Sefammtwerth des Handels, foweit er unter der Aufs
fiht des Seezollamts fteht, belief fih im Jahre 1893 auf 42 788 079
Haik. Taels, ungefähr 172 Mil. Mark, oder 4 Mil. Haik. Taels
meniger als im Sabre 1892. Mit Einfhluß des Dſchunkenverkehrs
über Zappa und Kaulun ift der Gefammtmwerth des Handels von
91,8 Mill. auf 87,7 MIN. Haik. Taels gefallen. Die allgemeine Lage
des Handels während des Iehten Jahres kann nur ala ſehr mittel«
mäßig bezeichnet werben. Die Gründe Bierfür find zum Theil in
Iofalen Beeinjluffungen de Marktes, beſonders aber in ber uns»
günftigen Geſchäftslage Europas und Amerilkas, zu fuchen.
Dad Thermometer fiel zum erften Mal feit 67 Jahren Mitte
Sanuar 8° R. unter Null; der unerwartete Froſt richtete bedeutenden
Schaden, befonders an Waulbeerbäumen, Reis⸗ und Strohfelbern,
namentlich aber unter den Kaffiaplantagen, an, von benen faft bie
Hälfte vernichtet fein fol. Mitte Oktober traten ganz ungewöhnliche
Regenihauer ein, deren Folgen, Hochwaſſer und Ueberſchwemmung
des Nordoſt⸗ und Weftfluffes, ven Iekten NReisernten empfindliche
Rachtheile brachten. Der Waflerftand zu Ganton war der hödfte
feit dem Jahre 1875. Seiden⸗ und Zuckerernten fielen zufrieden-
ſtellend aus.
Der mächtigſte Einfluß auf den Cantoner Handel kam von
außen, durch den Fall des Silberkurſes. Der Kurs fiel ſtetig, bis
er im Dezember 1893 ben tiefften Stand mit 2 Schill. 38/ Pre. für
den Mexikaniſchen Dollar erreichte, was gegenüber dem höchſten
Werthe des Jahres eine Entwerthung von 16 p&t. bedeutet.
Die natürliche Folge, abgefehen von der allgemeinen Preidfteige-
sung der GEinfubrartilel und ber rapiben Entwertbung aller von
Europätfden Häufern angelegten Kapitalien, tft eine Ermattung der
Kaufluftl. Durch die Werthſchwankung des Dollars iſt bie Anlage
größerer Läger unmöglich geworben. Die fremde Firma beſchränkt
fh darauf, Aufträge ihrer Chinefifhen Gejchäftsfreunde gegen Bes
rehnung einer Kommiſſion entgegenzunehmen, und überläßt dem
Chinejen das Rifilo bed Kurſes. Auf der anderen Seite wird der
Chineje nur feine augenblidlichen Bebürfniffe zu decken fuchen, da bie
Preisſchwankungen fi ganz unberechenbar vollziehen.
Die Ausfuhrmaaren Canton? find, mit Ausnahme vielleicht von
Thee, alle mehr oder weniger Zurußartifel, in deren Benutzung ſich
der Konfument zuerft einſchränkt, falls die ökonomiſche Lage feines
Landes überhaupt Einfhränktungen erfordert. Am beutlichften trat
1) Wegen bed Borjabres f. Hand. Arch. 1898. II. S. 445 und
1894 Februarheft IL. ©. 46.
Deutihes Handeld-Nrchiv. 1894. IL
weilige Unterbrechung aller Beziehungen mit Brafilien, dad Miß⸗
trauen, daB man Mexilo und den übrigen Gentralamerifanifchen
Silber⸗Republiken entgegenbrachte.
Nicht beeinflußt von der Geichäftäflaubeit war ber Ausfuhr:
handel in Rohſeide und Matten. Bei Rohſeide liegt der Grund
wohl weniger im wachſenden Verbrauch als im fallenden Silberkurfe.
Die bedeutenden Lager in Lyon und London Anfang Juni waren
zu einem hohen Kurſe von etwa 2 Schil. I Pre. eingelauft. Als
dann fpäter der anhaltende ſtarke Kursfall die Käufer zu Antäufen
auf Lager veranlaßte, mußten bie Inhaber älterer Lager im Kaufen
folgen, um den Durchſchnitt ihrer Waaren niedriger zu bringen.
Diefer Vorgang wiederholte fich mehrfach Durch den ſtoßweiſe fintenden
Kurs, fo daß anzunehmen ift, daß mande Importeure zu große
Zäger haben werben. Die Folgen werden erft in den näcften Jahren
hervortreten.
Einfuhr.
Die Befammteinfuhr fremder Waaren in Schiffen fremder
Bauart erreichte einen Werth von 18283272 Haik. Taels oder
14 Mil. Mark, 21/5 Mil. weniger als im Borjabre.
Die Einfuhr von Dpium Bat fih von Jahr zu Jahr vers
ſchlechtet. Im vorigen Sabre betrug der Rüdgang ungefähr
2000 Pikuls, 1893 1600 Pikuls.
Die Sefammteinfuhr während der legten brei Jahre in Canton,
Kaulun und Lappa ergiebt ſich aus der folgenden Aufftellung:
1891. 1392. 1893.
Pikuls. Pikuls. pikuls.
Canton ............. 12 786 10818 9215
Kaulun ............ 1444 961 917
Zappa... ............ 1881 1397 1656
ufammen... 16111 13176 11788
Die Kursverfekung, die Folge der Fünftliden Werthfteigerung
der Rupie und der Schließung Indiſcher Münzftätten, mußte den
Gefammthandel zwifchen Indien und China ungünftig beeinfluffen,
Opium ſtieg in Folge deflen dermaßen im Preife, daß die Indiſche
Waare für einen großen Theil der Konfumenten unerſchwinglich
wurde. In Hongkong wurden nur 45360 Kiften gegenüber 54 246
Kiften im Jahre 1892 abgenommen. Die Preiſe für Malwa fliegen
von 590 bis 640 Dolard. Die Preife für Patna und Benares
ſchwankten zwiiden 560 und 630 Dollard. Eine große Menge Opium
wird jet in den Provinzen Yunnan, Kweitihau und Szechuan ans
gebaut; das Erzeugniß fcheint fich jährlich zu verbeſſern und beftimm
71
330
zu fein, die Indiſche Waare im Laufe der Zeit in Süudchina zu er-
ſetzen. Ein Pikul einheimischen Opiums aus Yunnan koſtete 320 Haik.
Taels, aus Kweitſchau 304 Haik. Taels, aus Szechuan 352 Haik. Taels.
Die Einfuhr von Stückgütern, die im Jahre 1892 für den
Dampfſchiffsverkehr Cantons ſtark zurückgegangen war, hat ſich wieder
etwas gehoben. Von den hauptſächlichſten Baumwollenwaaren wurden
271000 gegen 152000 Stück, von Wollenwaaren 10554 gegen
6184 Stüd im Jahre 1892 eingeführt. Das Bild verſchiebt fich
indeflen, wenn die Gefammteinfuhr, zu der die Stationen Kaulun
und Zappa mit ihrem Dſchunlkenverkehr in Betracht gezogen werben
müflen, berechnet wird.
Das Berbältnig ftellt fi) dann folgendermaßen:
Baummwollenwanren. Wollenwaaren.
1892. 1893, 1892. 1893.
Stüd. Stüd. Stüd. Stück.
Canton............. 151 672 270962 6184 10554
Kaulun............. 156 531 46024 16477 14711
$1ı 01) ı): 359366 290586 14495 142%
zufammen... 667569 607572 387156 89491
Nach diejer Tabelle bat die Einfuhr von Baummollenwanren
um faft 60 000 Stüd abgenommen, während die von Wollenwaaren
nur einen unbebeutenden Unterſchied in ben zwei letzten Jahren
aufweift.
Die Hauptartikel in Baumwollenwaaren ſind graue Schirtings
und T⸗Tuch, Handtücher und Muslins. Japaniſches Baumwollenzeug
zeigt eine Mehreinfuhr von faft 300 pPCt.
Die Einfuhr von Indiſchem Garn fiel von 157000 auf 121000
Pikuls. Dieſer Rückgang ift nicht auf eine Verſchiebung der Einfuhr
von Dampfſchiffen auf Dſchunken zuridzuführen, dba die Stationen
Kaulun und Zappa ähnliche Bahlenverhältniffe aufweifen, ſondern
hängt mit den Geldverſchiebungen Indiens, zum Theil auch mit der
dur die zahlreichen Ueberſchwemmungen verurfachten Verarmung
der MWebersDiftrikte zuſammen.
An Indifher Baummolle wurden 15000 Pikuls eingeführt
ftatt 44 000 im Jahre 1892; einheimifhe Baummolle reichte, obwohl
fie in größeren Mengen in Canton anlangte, nicht hin, den Ausfall
zu beden.
Metalle nahmen zum größten Theil den Weg in Dſchunken
über Kaulun. Auf Dampfidiffen wurden nad Canton gebracht
10000 Pikuls gegen 6000 Pikuls im Jahre 1892, während auf eins
heimifhen Yabrzeugen 245 000 Pikuls gegen 252 000 Pikuls im ver:
aangenen Sahre von Honglong eingeführt wurden. Hauptſächlich
an der Einfuhr betheiligt war Nageleifen, Barreneifen und Blei.
Die Einfuhr von Petroleum aufDampfihiffen, 784160 Gallonen,
ift bedeutend geringer als in den Jahren 1891 und 1892, dagegen
hat die Einfuhr auf Dſchunken beftändig zugenommen, allein über
Kaulun wurden 111/ Mill. Gallonen verſchifft. Lappas ftetig wach⸗
fende Einfuhr Fam bis auf 878600 Gallonen. Die Berorzugung
von Dſchunken iſt auf den geringeren Frachtenſatz, niedrigere Zölle
und die forgjamere Verladung der Waare zurüdzuführen.
Die Einfuhr von Anilinfarben nad Canton bat im Sabre
1893 eine Steigerung erfahren, injofern der Werth der Durch das
Chineſiſche Seezollamt gegangenen Farben um 16192 Haik Taels
größer als im Borjahre war, indeß muß bei Beurtheilung dieſer
Biffer der Umftand berüdfichtigt werben, daß biefer Zuwachs in ber
dureh Preisfteigerung nothwendig gewordenen höheren Wertbangabe
begründet und nicht allein durch bie Einfuhr einer größeren Menge
hervorgerufen if.
Canton.
Deutſchland beherrſchte auch im Jahre 1893 den Markt faſt
vollſtändig; bie vereinzelt auftretenden Erzeugniſſe Schweizer, Fran⸗
zöfifcher und Britiſcher Fabriken fallen dagegen durchaus nicht ins
Gewicht. Die meiſten Farben wurden zum Färben von Papier und
Seide verwandt. Der Verbrauch an Mattenfarben war nicht fehr
bedeutend, während bie fonft allgemein beliebten fubftantiven Farb⸗
ſtoffe, Baummollfarben, noch immer nicht die ihnen gebührende Ad-
tung gefunden haben.
Auch das Anilinfarbengefchäft hatte ſchwer unter den Folgen der
Silberentwerthung zu leiden. Nur äußerſt langſam bequemten ſich
die Chineſen dazu, die durchaus nöthigen Erhöhungen im Preiſe zu
bewilligen, ſelbſt dann geſchah dies in ſo beſchränktem Maße, daß
dem Lieferanten nur ſehr felten ein Aequivalent für den durch den
niedrigen Kurs hervorgerufenen Ausfall am Erlös geboten wurde.
Bon verſchiedenen Seiten wird über Die übermäßige Konkurrenz
der Fabrifanten geklagt. Es laſſen ſich, wie Kaufleute in Canton
Hagen, Fälle nachweiſen, wo ber Fabrikant, nur um einen Theil der
Lieferung an fich zu reißen, die Preife fo enorm unterbietet, daß er
ſchließlich ſelbſt zufegen muß.
Gerade dem Südchineſiſchen Händler gegenüber ift von einem
folden Verfahren durchaus abzurathen. Solide Gefchäftsgrundfäge
werben ibm am meiſten Einbrud machen und auf die Dauer fid
bezahlen.
Pilrinfäure aus Deutihland fand nur in Fleinen Mengen
Abſatz. Die Händler ziehen eine Farbe, genannt Auramine Yellow
vor, die aus der Schweiz ftammt.
Das Gejhäft in Nadeln bat fi faft ganz nad Hongkong ge-
zogen, wo größere Lager gehalten werben und Auswahl berridt.
Kleinere Mengen kamen zum Preiſe von 2,50 bis 3,50 Dollars für
die Blechlifte von 10000 Stück in Canton zum Berlauf.
Der Abſatz in Bronzepulver war beihränft.e Japaniſche
Waare wird wegen ihrer Billigfeit in der letzten Zeit bevorzugt.
Sn imitirtem Golddraht konnten die Händler ſich lange
Beit nicht an die hoben Preife gewöhnen, jo daß der Verbrauch dieſes
Artikels ebenfalls nachgelafien Bat. In den Iekten Jahren fam ein
Auffiiches Fabrikat auf den Markt, das dad Deutſche übertrifft und
das Legtere verdrängen würde, wenn nicht die hoben Preife bis jet
von feinem Anlauf abichredten.
Die Einfuhr von Kanindenfellen war gering. Embe dei
Jahres zeigte ſich größere Nachfrage, die Händler boten jogar 65 bis
70 Cents, ohne daß ein Geiäft zu biefem Say abgeſchlofſen werben
konnte.
Codhenille wird von Großbritannien und zwar von London
bezogen. Die Preiſe ftellten fich auf ungefähr 90 Dollars für ven
Pikul. Der Verbrauch in diefem Artitel läßt ſehr nah, da die
billigeren Anilinfarben an feine Stelle treten.
Die Einfuhr Chineſiſcher Produkte von Bohnen und Erben
fiel von 1425000 Pikuls im Jahre 1892 auf 1181000 Biluls im
Berichtsjahre. Der Grund hierfür ift darin zu finden, daß eine be
fondere Nachfrage fir die Erzeugniſſe der Mandſchurei und des
Yangtſe⸗Thales von Nordchina Fam, wo dur die Ueberſchwemmungen
der Provinz Tſchili und die anhaltende Dürre in Schanfi ein Mangei
an Lebensmitteln eingetreten war. Die Bebürfnifie diefer Provinz
wurden durch Einfuhr von Siam und Annam gededt. Der fremde
Handel ift Bieran nur durch die Betheiligung der Schifffahrt intereffirt.
Der Geſammtwerth betrug 11370000 Haik. Taels oder ungefähr
45 Mil. Mark, gegen 4 Mil. Haik. Taeld weniger als im Jahre 1892.
im verflofienen Jahre 18283 272 Hait. Taels, ungefähr 731/53 Mil.
Mark, gegen 18 885 766 Haik. Taels im Jahre 1892. Die Einbuße
beträgt alfo ungefähr 21/5 Mil, Mark.
Die Ausfuhr von Thee, foweit er das Gantoner Seezollamt
paffirte, 24 410 Pikuls, beträgt weniger ald die Hälfte des Vorjahres.
Die Abnahme von 41000 Pikuls Hat einen doppelten Grund, erftens
gelangte ein großer Theil zur Verihiffung auf Dſchunken, zweitens
war die Menge Thee, die Überhaupt zur Ausfuhr angeboten wurde,
geringer. Chineſiſcher Thee Hat überhaupt immer mehr unter dem
ftarten Wettbewerb Indiſchen und Ceylon⸗Thees zu leiden. Die erfte
Stelle in Thee von Canton, wozu Makao gerechnet werden muß,
nehmen „Scented Kapers“ ein, die nad) London ausgeführt werben.
Die Verſchiffung betrug 67 500 Pikuls im Jahre 1891, 56 250 Pikuls
im Jahre 1892 und 45 000 Pituls im Jahre 1893.
Der Handel mit dem Feftlande von Europa bat fich bebeutend
gehoben, er ftieg von 2250 Pikuls im Jahre 1892 auf 14 700 Pikuls
im Jahre 1893. Der größte Theil hiervon ging nah Hamburg.
Havre, Marfeille und Zrieft betheiligten fich in geringem Umfange
an der Einfuhr. Es läßt fih nur annehmen, daß die Cantoner
geringen Theeforten ben Vergleich mit denen von Schanghai und
Futſchau auszuhalten vermodten und bei den Händlern plöglich in
Aufnahme Tamen. Obwohl die Lolalpreife um 10 pGt. ftiegen, fo
hielten bei dem Sinken bes Taelwerthes und den niedrigen Fracht⸗
fügen die Ankunftpreife ſich auf der gleichen niedrigen Stufe.
Seide. Das Jahr begann mit einer großen Nachfrage für
Filaturen, befonderd ber beften Sorten. Die Breife fliegen bis Ende
April, wo eine plögliche Reaktion in Folge der Ungewißheit des
Schickſals der Sherman:Afte einfegte, fo dag bis Ende Juni das
Geſchäft flau blieb. Um die Zeit war die Silberfrage gelöft mit dem
Relultat, daß der Werth bed Gilbers um 10 pCt. fiel, was dem
Seidengeihäft für den Augenblid fehr zu flatten Fam. Bis zu Ende
des Jahres bielten ſich die Preife ſchwankend.
Rohſeide. Das Jahr eröffnete unter ſehr günftigen Ausſichten,
denn die Seidenwebereien in Europa waren vollauf beſchäftigt, und
der Ausfall in den Italieniſchen und Japaniſchen Seidenernten des
Vorjahres hatte bereits eine viel höhere Tendenz der Preiſe zur
Folge.
Die Vorräthe in Canton gingen unter ber ſehr guten Nachfrage
bald auf die Neige, und da auch bie Lager in anderen Seide pro:
duzirenden Ländern ſehr gering waren, jo entwidelte fih im Fruͤh⸗
jahr, noch bevor man Über den Ausfall der neuen Ernten beftimmte
Anhaltspunkte beſaß, auf den Europäifchen Märkten und ſpeziell in
Lyon, eine fpelulative Bewegung, welche eine enorme Preisfteigerung
zur Folge hatte und die der Cantoner Markt durch bebeutenbe Ab⸗
fhläffe für Lieferung von Mai bis Auguft, alfo der Produkte der
neuen Ernten, zu hoben Preifen auszunutzen wußte. Aber bie
Reaktion ließ nicht lange auf fih warten, und fon im Mai begann
eine viel fchwächere Stimmung ſich Bahn zu bredien, und als dann
im Juni Nachrichten von einer jehr ergiebigen Ernte in Italien auf
bie Märkte einwirkten, und in Folge flarfer Entwerthung des Silbers
der Kurs rafch fiel, verloren die Preiſe jeben Halt.
Während der letzten Monate ded Jahres war das Geihäft
Ihleppend, und die Preiſe Tonnten fi) nicht wieder erholen. Die
Importeure in Europa müften daher ſehr herbe Verluſte erlitten
haben.
Amerika: blieb während der ganzen Zeit eher zurüdhaltend, da
in Folge der dort herrſchenden Kriſe Vorſicht geboten war.
Canton.
|
Fir die Seibenfpinner im Gantoner Bezirk ift die Berichts⸗
periode mit wenigen Ausnahmen fehr lohnend gewejen; doc haben
fie e3 einzig dem fallenden Kurſe zu danken, daß nad dem Eintritt
der fchlechten Verhältniffe auf den Konfumplägen die Preife fi in
Canton ungefähr auf gleicher Höhe erhalten Tonnten.
Die ſechs Seivenernten ergaben quantitativ mit Ausnahme ber
erften ein gutes Nefultat, während in Bezug auf die Dualität nur
die zweite, fünfte und fechfte Ernte befriebigend ausfielen, die erfte,
dritte und vierte Ernte dagegen nur ein mittelmäßige® Probuft
lieferten.
Die Ausfuhr von Rohſeide während der letzten Jahre ftellte
fih wie folgt:
Es wurden ausgeführt nad): u
den Bereinigten
dem Feftlland Staaten von
Großbritannien. von Europa. Amerika.
Ballen von Ballen von Ballen von 75
80 Kätties. 80 Kättied. bis 80 Kätties.
Ziatlees und Tſatlees und Rereeld und
Filaturen. Filaturen. Filaturen.
1893...... 1282 18 622 3694
1892...... 503 16 690 8702
1891...... 2354 14 155 7402
189% ....... 3111 12 183 5400
1889....... 2641 13 006 7560
Filaturen waren aud im Sabre 1893 der bedeutendſte Ars
tifel. Die Ausfuhr nad Europa ftellte fih auf 18660 Ballen zu
80 Kättied, während nad Amerila 2439 Ballen zu 80 KHättied vers
laden wurden.
Bei ſehr reger Nachfrage verfolgten die Preife anfänglich eine
fteigende Tendenz; während im Sanuar SKontralte auf der Baſis
von 680 biß 695 Dollars pro Bilul für befte Marten untergebracht
worden waren, holte biejelbe Waare im Februar 725 bis 755, im
März 780 bis 800, im April fogar 880 Dollars pro Pikul. Hier
trat der Wendepunkt ein und obihon die Vorräthe um dieſe Zeit
beinahe ganz erfchöpft, und die Ausſichten für die neue Ernte nicht
| befonders günftig waren, fo kam doc eine viel ſchwächere Tendenz
zum Durchbruch, fo daß bereits im Mai dieſelbe Sorte wieder für
120 bis 730 Dollars pro Pikul und im Juni für 680 Dollars zu
erbalten war.
Bon dieſem Zeitpunkte an bewegten fich die Preife bei ſchleppender
Nachfrage in Unterſchieden von 20 Dollars unter oder Über 680 Dollars,
um Ende Dezember mit 705 Dollars und etwas befleren Ausſichten
abzuſchließen.
Die ungünftigen Handelsverhältniſſe in den Vereinigten Staaten
von Amerika hatten, wie die Ausfuhrzahl zeigt, eine bedeutend eins
geſchränkte Nachfrage nah Cantoner Seide und deshalb eine Ver⸗
minderung der Produktion ber für diefen Markt fpeziel Hein
gebaipelten Silaturen zur Folge. Die Käufer verbielten fih den
Haufjeberichten von Europa gegenüber anfänglich fehr fühl und erft
im Februar entichloffen fte fih, 605 Dollars für gute Marken und
530 Dollars für gewöhnliche Dualität zu zahlen. Im März dagegen
bolten dieje Qualitäten fhon 40 Dollars pro Pikul mehr; die Bor:
rüthe gingen dann ſchnell auf bie Neige. In neuer Seide wurden
hierauf Ende Mai Kontradte zu 510 bis 520 Dollars pro Pikul für
die legtere Dualität abgeichloffen und im September zu 695 bis
610 Dollars pro Pikul für erftere Qualität. Die Breife blieben
alsdann bei ſchwacher Nachfrage bis Ende des Jahres ohne merkliche
Aenderungen.
71*
534
Tiatleed. Bon diefer Sorte find im Sabre 1893 nur
1799 Ballen zu 80 Kättied nad) Europa verlaben worben. In Folge
feiner vielen Schäden jcheint der Artikel für Guropäifhe Käufer
immer mehr an Bedeutung zu verlieren. Nach Indien wird er
dagegen immer nod) in bebeutenden Diengen, ungefähr 4000 Biluls
pro Zahr, durch in Canton etablirte Parſees verſchifft, meiftens zu
ſehr guten Preiſen.
Vom Vorjahre her blieben nur wenige Hundert Pikuls, dieſe
wurden theilweiſe im Januar auf der Baſis von 480 Dollars für
Nr. 1 und im März zu 500 bis 505 Dollars für Europa genommen.
Für das geringe Probuft der erften Ernte intereffirten ſich die
Käufer gar nit, und erft bei Anfunft der Waare zweiter Ernte
Ende Juni wurde ein größeres Geihäft für Bombay zu 480 bis
500 Dolars für Ar. 1 gemadt. Später fielen die Preife auf
460 bis 470 Dollars, erft im September erreichten fie wieder 490
bis 495 Dollars. Bei jehr Heinen VBorräthen und gänzlicher Enthalt-
ſamkeit von Seiten Europäiſcher Käufer behauptete ſich diefe Sorte
dann bis Ende des Jahres auf 515 Dollars pro Pikul.
Rereels (d. 5. ume oder wiebergehafpelte Tiatleed und
Zongreeld). Auch diefe Sorte, die nur für Amerika in Frage kommt,
zeigt einen bebeutenden Ausfall in der Ausfuhr, verglichen mit
früheren Jahren, denn e8 wurden nur 1279 Ballen zu 75 Kätties
verladen. Anfang Februar fand ein unbebeutendes Geſchäft auf
der Grundlage von 540 Dollar pro Pilul für Nr. 1 und im März
zu 565 Dollars ftatt, im April dagegen fielen die Breife wieder um
25 Dollars, und im Mai wurden SKontralte für Waaren neuer
Ernte auf der Grundlage von 485 bis 500 Dollars für Nr. 1 ab:
gefchlofien. Troy gänzlihen Mangel an Nachfrage befeftigten fi)
die Preiſe während der nächſten Monate, doch erft im Dezember
entihloffen ſich die Käufer, vie biß auf 555 bis 560 Dollars ges
ftiegene Forberung zu bemwilligen.
Waste (Seidenabfäle). In Folge ſtark zufammengefchmolzener
Borräthe waren die Händler zu Anfang des Jahres keineswegs zu
Preisermäßigungen bereit, die Käufer hielten fi deshalb zurüd, und
erfi im März gelang es ihnen, den Markt zu folgenden Breifen zu
räumen: Durchlöcherte Kokons 74 biß 77 Dollars, Steam Waste
Nr. 1 zu 75 bis 78, Steam Waste extra 88 bis 85, Gum Waste
Nr. 2 75 bis 76, punjum Waste 85 und punjum books Pr. 3 und
4 zu 95 bis 96 Dollard. Die Nachfrage war jedoch noch nicht bes
friebigt, jo daß die Händler fih auf bedeutende Kontralte für das
Produft der erften Ernten zu 5 bis 10 Dollars pro Pikul höheren
Raten einließen. Hierauf trat wieder eine ftille Periode ein, bis der
fallende Kurs im Zuli daß Gefchäft von Neuem beliebte. Bis Ende
des Jahres ſchwankten dann die Preife bei mäßiger Nachfrage nur
wenig und fie ſchloſſen mit ungefähr 4 Dollars pro Pikul über ven
obigen Preidangaben.
Es Tamen im Ganzen 19948 Pikuls zur VBerladung nad
Europa, wovon 2215 Piluls auf durchlöcherte Kokons und ungefähr
zwei Drittel des Reſtes auf Steam Waste fallen.
White Pongse (Weißes Seidenzeug). In der Ausfuhr diefes
Artikels ift ein ſtarker Rüdgang von mindeſtens 50 pCt. gegen das
vorige Jahr zu verzeichnen. Die wachſende Vorliebe für die zwar
dünnen, aber ebenmäßiger gewebten Japaniſchen Yabrilate und die
in Uebereinftimmung mit dem Robjeidenmarft ftetig fteigenden Preife,
welche jelbft der fallende Kurs nicht auszugleichen vermochte, haben
in erfter Linie zu dem Rückgange beigetragen.
An Strobmatten mwurben 300000 Rollen ausgeführt. “Die
Größe der Ausfuhr, von der 80 pCt. nah New-Hork ging, erflärt
fih durch das lebhafte Frühlingsgefhäft New⸗Vorks. Die dortigen
Canton.
Händler gaben große Aufträge von Januar bis Mai Als ſich dann
im Suli bis September die dem Silberfall folgende Reaktion fühlbar
machte, verfuchten einige Einfuhrfirmen, einen Theil ihrer Aufträge
rüdgängig zu mahen, doch war damals bie Fabrikation bereits zu
weit fortgeichritten, als daß der Berjuch erfolgreich geweien märe.
Zu der Anzahl der von Canton verjendeten Matten muß für Amerika
noch die Ausfuhr Japans mit 200 000 Rollen, der doppelten Menge
wie im Borjabre, in Betracht gezogen werben, um zu verfteben, daß
die augenblidlihen Klagen wegen Weberfüllung der Lager bes
rechtigt find.
Die Saifon 1893 eröffnete mit fehr niedrigen Breifen, doch that
die Größe der Hald folgenden Aufträge dad Shrige, um eine ehr
fefte Stimmung ber Preislagen im April und Mai Bernorzurufen,
die bis Ende des Jahres anhielt. Zur Befeftigung der Breife trug
der Ausfall der ZunisStrohernte bei, veranlaßt durch den ſtarken
Feoft im Januar, der die jungen Pflanzen angegriffen Hatte.
Die Dualität der zur Ausfuhr gelangten Ratten war durchweg
befriedigend. Die fonft üblichen Arbeitausftände traten nur wenig
ftörend auf.
Eine neue Dualität mit 122 Maſchen wurbe bergeftellt, deren
Kettenfaden ftatt aus dickem Hanf aus feinen Baummollenfäben befteht.
Fenerwerkskörper. Die Ausfuhr erreichte nur bie Heine
Zahl von 49055 Kolli. Die Abnahme des Verbrauchs tft wohl auf
die Erhöhung des Zollfayes in den Bereinigten Stanten von Amerika
zurüdzuführen.
Die Ausfuhr von Caſſia lignea nad Europa und Amerika
ftellte fi auf 81300 Pikuls gegen 72462 Pikuls im Jahre 1892.
Die Bretie fliegen von 6 auf 13 Dollars für den Pikul. Es ift
anzunehmen, daß bei der geringen Menge Caſſia, die in Folge des
Sroftes im Sabre 1893 augenblicklich auf den Markt kommt, die
hohen Preiſe noch Hängere Zeit anhalten werben.
Ben Caſſia lignea und gebrodener Caffia wurben ausgeführt
62 601 Packete ober 31300 Piluls gegen 144924 Packete ober
72462 Pikuls im Vorjahre. Es gingen davon nah Hamburg
20 964 Badete gegen 73 100 Packete im Vorjahre.
Die Ausfuhr von Borften hat ſtark zugenommen. Händler,
die Kontratte auf längere Lieferungszeit machten, erlitten große
Berlufte. Schwarze Borften fliegen im Preiſe von 84 auf 100 und
106 Dollars für den Pikul, während weiße von 140 bis auf
180 Dollars kamen.
Un ätheriichen Delen war nur geringer Vorrath vorhanden.
Schifisvertehr.
Die Geſammtzahl der im Jahre 1893 im Hafen von Ganton
eintlarirten Schiffe betrug 1 968 von 1569 618 Reg.⸗Tonnen. Ausflarirt
wurden 1958 Schiffe von 1566365 Reg.» Tonnen. Die gefammte
Schiffsbewegung umfaßte 3 926 Fahrzeuge von 3 135 983 Reg.-Tonnen.
Gegen das Borjahr, in welchem die Geſammtzahl der Schiffe 3491
von 3248 713 Reg.» Tonnen betrug, ift eine Abnahme von 112 732
Reg.sTonnen eingetreten; dagegen hat fi) die Zahl der eingegangenen
Dampficiffe um etwa 200 vermehrt und damit die Höchfte Zahl, die bis
jetzt verzeichnet wurde, erreicht.
Bon der Geſammttonnenzahl entfielen auf die Britiſche Flagge
86 pPCt., auf Die Deutiche 6, auf die Chineſiſche p6t. Dad Ber:
hältniß ift ungefähr das gleiche wie in früheren Jahren.
Die Deutihe Schifffahrt bat ein etwas befriedigenderes Refultat
aufzumeijen ald im Sabre 1892. Durch den Ende 1892 feitens der
Chinefiihen Küftenfahrtögefelihaft gemachten Anlauf von zwei
Schiffen war es derfelben möglich, einen regelmäßigeren Verkehr
Canton.
zwiſchen den Häfen Canton, Hongkong, Schanghai und Wuhun auf
recht zu erhalten ald im frühesen Jahren. In den Sommermonaten
wirkte freilih ein ungewöhnlich flauer Güterverkehr von Schanghai
nad dem Süden fehr flörend auf bie Schifffahrt ein, da die Dampf:
ſchiffe oft ſechs Tage in Schanghai liegen mußten, um eine einiger
maßen lobnende Rüdfracht zu erhalten. In Folge deſſen zeigten die
Raten von Schanghai nad) Canton während dieſer Zeit einen fehr
niedrigen Stand.
Die Frachtraten von Canton nad Schanghai richteten ſich im
Allgemeinen nad dem im Jahre 1888 zwilhen den Dampfſchiffs⸗
geſellſchaften vereinbarten Tarif, welcher Ende bed Jahres 1892 wieder
neu in Kraft getreten war.
Die Reigeinfuhr von Wuhn war im Sabre 1893 nit fo bes
beutend wie in den beiden vorhergehenden Jahren, fie lag zum
größten Theil in den Händen ber beiden Britiſchen Schiffsgeſell⸗
ſchaften.
Die Frachten waren im Anfang des Jahres 8 bis 10 Aandariens
pro Pikul und gingen Ende de Jahres auf 14 bis 16 Kanbariens.
Auch der Verkehr zwiſchen Riutſchwang — Tihtfu und Canton
mar nicht jo erheblich wie früher, da im Süden eine beträchtliche
Menge Bohnen lagerte. Zu Beginn der Saifon ftellten fich bie
Frachtraten auf 20 bis 26 Cents; im Mai fielen fie auf 16 Cents
und ſchwankten bis Auguft zwiſchen 15 und 17 Cents für den Pikul.
Um dieſe Zeit gingen die Bohnenvorräthe im Süden auf bie
Neige, fo daß eine größere Nachfrage nad Räumten entfland und
die Fracht auf 261/2 Cents für den Pikul flieg. Kurz vor Schluß
der Schifffahrt wurden 42 Cents für den Pitul geboten, ohne daß
es gelang, verfügbare Schiffe aufzutreiben. Das Geſchäft ag auch
in Diefem Jahre zum größten Theil in Deutfchen Händen, wenn aud
nit jo ausfchließlich, wie vor einer Reihe von Sabren, wo bie
Deutſche Schifffahrt ohne nennbare Mitbewerber auf diefer Linie fuhr.
Die Deutfhen Dampfihiffe fuhren meiftend für Rechnung von
Ehinejen unter Monatscharter; die Eharterpreife waren, beſonders
im Anfange bed Jahres, recht niedrig.
An dem Tientjiner Frachtengeſchäft betheiligten fih nur
Britiſche und Chineſiſche Dampfſchiffe; die lekteren waren haupt⸗
ſächlich im Koblentransport beichäftigt.
Bon Amoy traf ein Feines Britifches Dampfſchiff mit Erbſen ein.
Bon Wichtigkeit ift fchließli der neueröffnete Schiffsverkehr
zwilhen Hongay (XTongling) und Canton zum Transport von
Kohlenſtaub Franzöfiiher Minen, der von Chineſiſchen Kalkbrennern
verwendet wird. An biefer Fahrt befbeiligte fih im Anfang bes
Jahres ein Deutihes Dampfihiff von 831 Neg.-Tonnen mit fünf.
Fahrten. Später wurde der Verkehr von zwei Norwegiſchen und
zwei Britiiden Dampfſchiffen vermittelt.
Verkehrdüberſichten.
1. Werth des Handels von Canton in den Jahren 1892 und 1893.
1892. 189.
Ungefährer
Werth
in Marl.
Fremde Waaren.
Sail. Taels. Hail. Taels.
Einfuhr von fremden Ländern
und Hongkong
Einfuhr von Chineſiſchen Häfen
Getammteinfubr frember
Baar ........ .
12494 8638 13096109 52 646 8568
19 107 28 891 114 132
12613 960 13124 500. 62 760 490
1898. 1888.
Ä Mingelühser
Fremde Waaren. Werth
Sail. Taels. Haik. Taels. in Marl.
Wiederausfuhr nah fremden
Ländern und Honglong....
Wiederaus fuhr nach Chineſiſchen
Häfen (hauptſächlich nad
Tientfin, Nchifu, Hankau,
Kiukiang, Schanghai und
Ningpo) .................
Zuſammen Wiederaußfubr ...
Rettoeinfuhr fremder Waaren.
Einheimiſche Waaren.
Einfuhr (hauptfählid von
Riutihwang, Tientfin, Wuhu,
Tſchinkiang, Schanghai und
ven 8 88 9 2 110202 98909
U 11176 497
87 718 64209 268120
102 565 15 885 803 047
12411395 13.049115 62467 442
15354425 11370807 45 708 634
200681 2035M . 818247
7198 2 841 11421
Bufammen Wiederausfuhr ein:
heimiſcher Waaren........
Rettoeinfuhr einbeimifcher
Waaren.............. a
Ausfuhr einheimifcher Waaren .
nach fremden LZänbern.....
Ausfuhr einheimiſcher Waaren
nach Chineſiſchen Häfen ..
Geſammtausfuhr einfeimifger
Waaren .................
Geſammtwerth des Handels...
Nettowerth des Handels....
802 879 206 38 - 829668
15 061546 11163922 44.878 966
16313106 16619855 62791817
2672661 2668417 10 706.986
18 885 766 18283272 73498 763
46 164151 42 778079 171 967 877
46 348 707 42496 809 170.886 162
2. Einfuhr dev hauptſächlichſten fremden waaren.
Werth:
Maßſtab. Menge. Hall. Taels.
Dpium:
Malwa ................ Pikuls 1646 888 044
Patna ................ n 584 . 2.716851
Benares ................. n 1724 190 640
Baumwollenwaaren
Schirting, grauer ..u...... Stück 66 6661383 194
weißer. ......... 105 132 811 2378
T-Tu, 82 Boll .......... n 11780 . » .21144
: ......... n 12 608 26 277
Dsill, Engliiher .......... n 2442 6 928
) 1: n 8 962 17 568
Sammet.............. n 2979 21 772
Ramkric...... .......... n 8 966 8 708
Mufſſelin................. 6 901 5668
Taſchentücher, baummollene . _ Dutend 2 581 1192
Sembtücher, n 28 763 8566
Baummollentuch, Yapanif he Stüd 16669 13 561
Towelling, nn Pikuls 152 7319
Baummwollengarn, Englifche n 2557 10.065
n Indiſches n 120 658 2192503
04
Vollenwaaren! Maßſtab. Menge.
Kamelot, Englilder ....... Stück 6695
Safting, einfaches ....-.... n 1169
Long EUs ............... 8ðF 1347
- Kud), breites, mittelbreited und
Habit ................ 852
Metalle:
Stangeneifen ............. Pikuls 7267
Eifenwaaren ............. n 1067
‚Blei in Mulden .......... n 2110
Kupferbradt.. ............ „ 464
n Platten u. Blech n 518
n Slabs ........ „ 2025
„Japaniſche 840
Stahl in Stangen ........ „ 961
Queckſilber............... 1604
Zink .................. n 6 828
Beriiedene Waaren:
Bernſtein................ n 198
Sternanis ............... n 261
Aventurine ..... onnuunn „ 200:
Awabi .................. n 8087
Perlgraupen............ „ 1 088
Bier und Porter ......... — _
Betelnufſe.............. Pikuls 2 966
Bio de Mar, Ihwarze.... " 165
"nn weiße...... " 949
Bogelnefter .............. " —
Kampher Baroos, rein. n 3
n " Abfal.. n I
Kayen...... ........... . Kiften 19%
Karbamom, Inferior...... Pikuls 198
Cement............ ... n 4233
Safelnüfle............... n 1 262
Binnober ............... „ 2 736
Zimmet. ................ FE 888
.................. Stüd 9 967
Sewürmellen ............ Pikuls 272
Roble ................... Tonnen 30161
Karneol ............... Stück 512042
Rohbaumwolle, Indiſche... Bild 14977
n Annamitifche " 1162
„ Ehinefilde .. n 9918
zintenfiihe ............ .. n 46 828
Knilinfarben ............. — —
Elefantenzaͤhne, ganze ..... Pikuls 213
zerbrochene. n 63
Bilde, gefalgene .......... " 7 598
Wllmagen ........ ...... " 330
Mehl ................... „ 115 240
Pilze................... F 2 965
Ginſeng, Japanikher ...... „ 7
„Amerikaniſcher, ges
reinigter ........ „ 67
n Amerilaniſcher, roher 44
Senfterglad ...........- ... SKiften 695833
SlaBwaaren ........... — —
HDandſchuhe.......... Dutzend 11940
Werth:
Canton.
Beth:
Hall. Taels. Verſchiedene Waaren: Maßſtab. Menge.
70 550 Ermäüfle .......c....... . Pills 122409
13 825 Hirſchgeweihe, Inge none Baar 606
7 604 altt ........ Piluls 82
on broken ......... n 88
20 989 Gunmilägube............. Baar 68 082
Nepbrit ................. Pikuls 4 155
20 559 Füuffiger Zubigo ..... .... ” 888
| Leder ......... ........ " 722
Lilienblüthen, getrodinete.. ” 5987
Streihhölzer, Japaniſche. Groep 447766
Armeimittel.. 00.0.0000.» — —
27 337 Milch, kondenſirte, in Bücen Dugend 12868
10 920 & ns ........... Pikuls 2 664
Muſcheln (Mies) geitodhete n 9287
11 618 Betroleum, Amerilaniihes.. Gallonen 494 400
61 467 „NRuffiſches. .... 289 760
Auftern, getrodnete ....... Pikuls 584
Pfeffer, ſchwarzer ......... " 852
m weißer ........... „ 1312
Barfüm ................. — —
53 448 Garneelen, getrocknete ..... Pikuls 10024
Quarz .................. n 3 954
Kofinen ................. ” 1 765
16 404 Stublrohr, ganzes ........ n 9813
5428 n geipaltenes..... „ 488
17.495 „ Marl ......... n 8 965
24 980 Reis .................... 404 146
9 860 Sago ................... F 2232
20 608, Seepferdzähne ...........- n 51
Seegras, Japaniied ..... n 3 898
Melonenfamen........--.- n 4 852
11 320 Scamlamen ............. n 1996
Kanindenfelle ...........- Stüd 7 588
192 598 Seife ................... Kiſten 10 168
93071 Soden und Strümpfe..... Dugend Baar 61 680
15 860 Stodfiide ......... ...... Pikuls 4976
Zucker, brauner .......... n 2%0
| „ mweißer.......... .. ” 42 123
Er je „Kandis ........... n 192
170 940 Telegraphenzubehör ....... — —
14 581 Golbdrabt, unedter ....... Pikuls 86
158 166 Tabak, präparirter........ " 8547
560 799 Vermicelli und Malfaroni . ” 16 386
117451 Sodawafler ...... un. .... — —
59 660 —— Japaniſcheßs.... Pikuls 490
30 480
340 673 3. Einfuhr der bauptiählichften einheimiihen Waaren.
62957
16 114 Maßſtab. Menge.
Mandeln, füße ........... Pikuls 2121
20 882 Alaun, weißer... .......... " 26 288
9776 Bohnenquark............. 4017
27 176 Bohnen, Ihwarze ......... „ 157 484
85 780 „grune ........... n 2372 263
5196 „ weiße unb gelbe.. n 665 617
Bücher, gebrudie..........
Reifingwaaren ...........
Borſten .................
Filzmützen.............
Seidenmützen..........
Teppiche.................
Einheimiſches Tuch
Nanking ...............
Rohbaumwolle..........
Filz ....................
Ginſeng, einheimifher .....
n Koreanifper
L Qualität ............
Erdnüfle ................
Strohhüte ...............
" alte. ........
Leber, vergolbeies, und Pers
Bohnenöl ...............
Erdnußöl................
Paddy ..................
Perſimonen, getrodnete....
Meſſingpfeifen............
Reis................
Samſchu (Chineftiher
Branntwein)...........
Samſchu, mit Medizin ver⸗
ſetzter ................
Samenkuchen.............
Sefamfamen .............
Schuhe und Stiefel aus Seide
oder Baummolle........
Rohſeide, weiße...........
n „ . gemworfene.
" gelbe, Schantung.
„ n Szetſchuan
Seidenwaaren............
Seidenſatin..............
Pelzkleidung, Fuchs⸗....
„ Schaf: ......
Zabakblätter ......... ....
Tabak, präparirter....... .
Rüben, geſalzene und ges
trocknete..............
”
Stud
Pikuls
Taels
Pikuls
3 3 2
SS 3 3 3
Menge.
1518 440
5878
2 787
14 388
120 022
Werth:
254 872
1 256 549
35 364
25141
18 274
101 538
72 164
18 163
69 817
29 253
574 336
Canton.
Haik. Taels.
n35
4. Ausfuhr der bauptiählihften einbeimifben Waaren.
Bohnen, weiße und gelbe ..
Bücher ............ ......
Rauſchgold ..............
Meſſingwaaren ...........
Borſten .................
n„ Knoipen.......... .
n Bweige....neo00n.
„ Rinde von Zweigen.
Chinawurzel .........0...
Steingut, feine ..........
r orbinäred........
Einheimiſches Tuch und
Nanking.......... .....
Kleidungsftüde, baummollene
n feidene......
Baummollenlumpen .......
Kiffen und Bolfter.........
Ye Eier
Valmblattfücher, bearbeitete .
„ unbearbeitete
„ verzierte ...
Feuerwerlöförper .........
Blumenpflanzen ..........
Möbel ..................
Ingwer .................
Glaßarmbänder
Glas oder verglafte Waaren
Goldwaaren
—4
Menſchenhaar ............
Hirſchgeweihe, junge.......
Indigo, trodener .........
„ flülfiger..........
Elfenbeinwaaren ..........
Repbrit ..... ............
Nephritwaaren ...........
Bleiweiß ................
Bleigelb.................
Lichees, getroknete...
Lung ngans, Muß........
getrodnete....
Matting.................
Getrocknetes Fleiſch .......
Arzneien ............ —
Pillen...................
Spiegel mit Rahmen......
Dpium, Hülfen, Scladen,
Abfall ................
Dpiumlampen ............
Dpiumpfeifen unb Zubehör.
Maßſtab. Menge.
Pikuls 75158
n 1641
„ 1021
" 2449
n 824
" 6 656
Stüf 4685 100
Bild 2180 °
n 412
„ 11218
" 23499
n 5847
n 1276
” 2823
n 616
" 414
" 244
n 18 255
Stud 95 696
„ . 41923%
„2621665
„ 6%65 910
„ 394 618
Pikuls 22152
Stück 169288
n 6 814
Pikuls 35168
n 34 168
i 17 548
u 3043
Taels 1149
Pikuls 286
389
n 618
Paar 670
Pikuls 2278
n 4 868
n b5
” 323
Stüd 94 753
Pikuls 3 598
10081
r 4 184
n 99
n 10 168
Stüt 607962
Rollen 286933
Pikuls 1666
18 966
" 276
Stüd 8353133
Pikuls 3678
Stück 284 657
n 08 773
Merth:
Haik. Taels.
130 209
Werth:
Maßſtab. Menge. Half. Taels.
Papier I. Qualitaͤͤt..... Pikuls 12846 166 887
Konfesun .............. n 13 748 127 769
Samſchu ............... n 3 330 10 770
„„mit Mebipin vers
ſetzter................ n 1079 14 598
Melonenfamen ........... „ 2 828 19 584
Schuhe und Stiefel aus |
Seide und Baumwolle .. Baar 86 149 . 62026
Rohſeide, weiße... ......... Pikuls 20269 6 867 420
" „ . geworfene . n 70 31 309
wilde ......... n 1566 134 555
Kokons.................. n 885 66 839
Seibenabfall .:...2....... „ 16523 117819
Seidenwaaren............ ” 5 845 2575 228
7) ‚, mit Golb
burdwirk..... ........ 30 21 907
Halbſeidene Gewebe....... u 768 150 579
Seldenfloß . ............ " 87 88 889
Seidenzwim ...-..0c00000 " 202 87 458
GBeidenbänber ...-........ n 425 23132
n .„ mit Gold
durchwebt.............. „ 208 202 415
Seivenwanren, nicht Haffifigiet n 142 26 665
Silberwaaren ............ ri 27 46 14
Brillen.................. Stück 134 109 8414
Zucker, brauner ...... Pikuls 81689 350 814
Thee, ſchwarzer.. ........ 24 405 553 468
Tabakblaͤtter .......... 2540 20 012
Tabak, präparkter........ „ 17019 257 729
Gemüfe, friie........... n 60 254 68556
Solgwaaren .............. | n 8.092 15 461
5. Schifisverfehr im Bafen von Eanton im Jahre 1893.
Dampfigiffe,
Eingang. Ausgang.
Rationalität. res TO Dome
Darunter neberhaupt Darunter
mit Ladung. mit Ladung.
Britiſche................. 1457 1347 045 1418
Deutſche................. 105 93 033 101
Kiederlänbifhe ............ 1 672 1
Schwebiihe und Norwegiſche. io 9464 10
Ehinefiihe .........0...... 1 :887 116 899 102
wenn... 1960 | 1667 118 | 1627
Der duch Dſchunken über Kaulun und Lappa ver:
mittelte Handelsverkehr im Jahre 1893.')
Der Geſammtwerth des Handels über Kaulun betrug 41!/s
Millionen Haik. Taels gegen 36°/4 Millionen Haik. Taels im Jahre 1892.
Der Werth ift faft ebenfo groß wie der beö Verkehrs über Canton —
167 Rillionen Mark gegen 172 Millionen. Zuſammengerechnet mit bem
für Zappa, der fi in den letzten Jahren auf 91/4 Millionen Haik. Taels
oder 38,7 Millionen Mark gehalten bat, übertrifft der Dſchunken⸗
verlehr im Jahre 1898 den der Fahrzeuge frember Bauart Cantons
beträchtlich.
Dertehr über Ranlun.
Der Handel auf Ehinefifhen Dſchunken, ſoweit er der Aufficht
des fremden Seegollamt3 unterliegt, überfteigt ven des Jahres 1892 um
einen Schätzungswerth von ungefähr 23 Millionen Marl. Zu dem Ge-
fammtwerthe von 167 Millionen Mark trugen fremde Einfuhr,
I) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 51.
Anzahl. ———
1 321 727 1456 1 345 962 1805 1 246 627
91.068 106 93 033 74 69165
672 1 6 — —
9 464 10 9464 — —
110777 379 114 729 94 | 104 030
| 1 538 708 | 1950 | 1 563 860 | 1473 | 1419 722
unter die beſonders Betroleum und Reis zu rechnen find, 42 pCt,
Chinefifhe Einfuhr 8 pEt. und die Ausfuhr 46 Pp6t. bei, während
bie Waaren, die von einem Chinefiihen Hafen zum anderen, ode
Hongkong zu berühren, verfhifft wurben, 4 pCt. außmachten. Die
Störungen in Siam vermodten den Sandel nur in geringem Maße
zu beeinflufien. Die Reiseinfuhr von dort nahm ihren ungehinberten
Fortgang. Hauptfähli waren Dſchunken an der Beförderung von
Baummollengarn, Betroleum und Neid betbeiligt, indeß aud für
Thee wurde dieſe Berihiffungsart zum Nachtheil ber Flußdampier
bevorzugt.
Einfubr.
Der Geſammtwerth der Einfuhr betrug 17663 217 Hail. Taels
oder 71 Millionen Mark und überftieg den des Jahres 1892 um
17 Millionen Mare.
Die Einfuhr von Indifhem Opium fiel um 45 Pikuls, Die von
Baummollenwanren um 110881 Stüd, von Wollenwaaren um
2391 Stüd und von Metallen um 2880 Piluls. Dagegen trat eine
Zunahme bei der Einfuhr von BaummwollensGarn und ⸗Faden um
Canton.
873 Pikuls hervor. Die widtigften unter den Waaren, bie auf
Dſchunken dem großen Flußdelta Cantons zugeführt wurden, waren
Petroleum und Reis. An Amerilaniihem Betroleum wurden bem
Bollamt 7483 700 Gallonen gemeldet, über 650 000 Gallonen mehr
als im vergangenen Sahre, an Ruſſiſchem 3929 265 Gallonen,
ungefähr 3 Millionen Gallonen mehr ald im Jahre 1892. Eine
Seutihe Firma bat auf der Feftlandsfeite Hongkongs vier Deibehälter
von je 1500 Engl. Tonnen Inhalt erbaut; ein fünfter Behälter,
2500 Engl. Tonnen fafiend, fol in kurzer Zeit errichtet werden.
Das Petroleum wird in großen Dampfichiffen, Die 5000 Engl. Tonnen
su faſſen vermögen, von Batum gebracht und durd Schläuche von
Bord in die Behälter am Lande gepumpt. Die Waare wird in
Hongkong im Großhandel an Ehinefilche Käufer abgegeben, und zwar
entweder in eifernen Tonnen von je 5 biß 10 Gallonen oder in
Blehlannen, die an Drt und Stelle hergeſtellt werben und einen
ganz neuen Ermwerbäzweig für die Chinejfen bilden. Der Ablak ift
fo berehnet, daß täglich 200000 Gallonen Del abgegeben werben
können.
Die Menge der Chineſtichen Waaren, bie von Hongkong zur
Bertheilung an die Chinefifhen Abnehmer des Flußdeltas gelangten,
hielt jih auf der gleichen Höhe wie in früheren Jahren. Zu dieſen
Baaren gehören Indigo, Packmatten, Woonwasren, gebörrter
Fiſch u. f. w.
Ausfuhr.
Die Ausfuhr Chineſiſcher Waaren nah Hongkong ſtieg um
91’, pCt. gegenüber dem Sabre 1892. An ber Zunahme waren
hauptfächlich feidene Mützen, Porzellan, Gtöde, Palmblattfächer,
Fenerwerkskörper, elle, Leder, Matten, ſeidene Schuhe, Seidenmaaren,
Auder, Thee und Holz betheiligt. Dagegen machte fich eine Abnahme
bei der Ausfuhr anderer Waaren, beſonders von Früchten, bemerkbar,
was auf Die dur den harten Froft verurfadhten ſchlechten Ernten
zurüdguführen fein mag. Hierher gehören getrodnete Laichees und
Zungsngang, Kartoffeln, Ingwer, aber auch Caſſia lignea, wovon
allein 45 214 Pikuls weniger ald tim vorhergehenden Jahre zur
Ausfuhr gelangten.
Schifffahrt.
Im Ganzen klarirten 14 146 Dampfbarkaſſen in Ballaſt bei der
Zollfiation ein, gegen 7720 im Jahre 1892. Dieſe vermittelten
hauptſächlich den Paflagierverkehr zwiſchen Hongkong und den Spiel:
bäujern auf dem Chinefifhen Gebiete gegenüber der Britiſchen Kolonie.
Am Schlufſe des Jahres Haben die Chinefifhen Provinzialbehörben
auf Beranlaffung der Sentralregierung in Peling diefe Spielhäufer
geſchloſſen. An Dſchunken Haristen ein 62276, von denen 48 627
mit Ladung und 13 749 in Ballaft waren. Zwiſchen Hongkong und
Macao liefen 1702 Dſchunken, im Ganzen 126 mehr als im Sabre
1892. Zwei Dſchunken Harirten von Annamitifhen Häfen, drei von
Singapur ein.
Dertehr über Lappa.
Der Gefammtwerth des Handels von 38 756 775 Mark jet ſich
zufammen, wie folgt:
Fremde Einfuhr .............. 11 511 596 Mark
Shinefiihe Einfubr.......-..... 9986604 „
Audfuhr ..................... 17258676 „
Die Schwankungen des Handels in den letzten Jahren waren
für ven Geſammtwerth von geringer Bebeutung.
Auch hier zeigten Baummollengarn und Baummollenwaaren eine
bedeutende Abnahme, bie letzteren im Wertbe von ungefähr bl/s
Rillionen Mark.
Deutiches Handeld-Nrhiv 1894. II.
7
Einfuhr fremder Waaren.
Der Geſammtwerth der Einfuhr if um 1823 000 Marl gegen
dad Jahr 1892 und um 3184000 Mark gegen das Jahr 1891
zurüdgegangen. Cine Zunchme weift auf bie Einfuhr von Dpium
um ungefähr 300000 Marl. Die Einfuhr von Streichholzern
flieg von 160 563 auf 448741 Groß, von Petroleum von 65 842
auf 87860 Kiften, von Rei von 120977 auf 21680 Pibuls.
Dagegen fiel die Einfuhr von Rohbaumwolle von 1846 auf
6349 Piluls, von Baummollengarn von 62902 auf 84962 Piluls
und von Baummollenwaaren im Werthe von ungefähr einer halben
Million Marl.
Ausfuhr.
Für die Ausfuhr, deren Werth verglichen mit bem ‘Sabre 1891
um 5 226 000 Mark und verglichen mit beim Jahre 1892 um 14 472 000
Mark ſtieg, kommen hauptſächlich Zucker und Thee in Betracht. In
weißem und braunem Zucker trat eine Zunahme von rund 650 000
Mark ein. Die Zuderernte fiel glänzend aus und überinef bie bes
Jahres 1892 um 80000 Pituls, während bie Preiſe id um 2 MS 5
Mace pro Bilul für braunen und 1 Haik. Tael für weißen Buder
erhöhten. Weihe Rohſeide flieg um 200000 Marl, wogegen Kokons
um 95000 Mark flelen. An Tabak kamen befonderd bie feinen
Sorten von Holfdan zur Ausfuhr, fo daß eine bedeutende Worthzu⸗
nahme gegenüber einer nur geringen Steigerung ber Mengen ſtatt⸗
fand. Die Zunahme in der Ausfuhr von ſchwarzem Thee if Bes
ſonders auf den erhöhten Bedarf geringwerihiger Thesforten in
Deutfchland zurücdzuführen.
Cine erhebliche Abnahme ift Dagegen zu bemerken Bei ber Aus⸗
fuhr von Reis und Paddy, ferner von ätherifhen Delen. Die Ausfuhr
von Anisſamenöl fiel von 509 auf 126 Piluls, da die Ernte in
Nansning nur 700 Pikuls ftatt 2400 Pills der gemdßnlichen Ernte
guter Jahre geliefert hatte. Der Preis ftieg in Folge deſſen von
240 auf 320 Dollars. An Caſſiabl wurde fülr 850000 Maut mehr
ausgeführt ald im vorhergehenden Jahre.
Schifffahrt.
20176 Dſchunken mit einer Labefähigteit von 827845 Meg.
Tonnen waren im Verkehr zwiſchen Lappa und Chineftichen Pluͤtzen
thätig; 1611 Dſchunlen von 228 419 Reg. Tonnen verkehrten zwiſchen
Hongkong und Lappa. Auf beiden Linien tft eine große Abnahme
der Räumte gegenüber einem Steigen ber Zahl der Fahrzeuge gegen
frühere Jahre erſichtlich.
vertehrsüberſichten.
1. Werth des durch Dſchunken vermittelten Handels über
die Zollſtation Kaulun in den Jahren 1892 und 1898,
1892. 1888.
Ungefäßeer
Bert
Fremde Wanren. Sail. Taels. Haik. Kaeis. in Mark.
Einfuhr von Hongkong ...... 13468368 17668217 71006 182
Einheimiihe Waaren.
Einfuhr von Honglong ...... 31131932 3338977 18420 2375
Desgl., von Chinefiihen Häfen 1869740 16481685 6695 615
Gefammteinfuhr einheimiſcher
Waaren ................. 4 982 932 4986540 20 045 891
Ausfuhr einheimiſcher Waaren
nach Hongkong ........... 17 290 632 18987126 761927247
Gefammimerth des Handels .. 35 741932 41586 888 167179270
12
538
a. Einfuhr der Hauptfäglihften fremden Waaren
im Sabre 1898.
Opium: Mafftad, Menge.
Malwa .................. Pikuls 272
Patna.................... 631
Baumwollenwaaren:
Schirtings, graue .......... Stüd 4 349
Deögl., weiße............ „ 6 044
Deögl., gefärbte. ........... n 8480
Deögl., dedgl. und gemufterte „ 7313
TeTuch ................... F 8 267
Bik...... ...... ......... 4801
Gingham ................. F 3911
Baumwollengarn, Indiſches.. Piluls 1301
Baumwollenzwirn .......... „ 304
Mollenwaaten:
Spaniſh Stripes „.....u... Stück 3907
Tuch, breites, mittelbreites
und Habit............ 4211
Wollengarn ............... Kiften 53 984
Mollenligen ........... .... „ 66 596
Metalle:
Rageleiſen ............... Pikuls 46 906
Stangeneiſen............. n 42 345
Bandeiſen................. 5 834
Eiſen⸗Blech und »Blatten.... " 3615
Eiſendraht.............. n 3 768
Alte Hufeiſen.............. „ 21 219
Alte Eifendrabtfeile ........ r 11 869
Gifenabfälle ......-uuu.con. rr 20 811
Eiferne Nägel............. " 8824
Zinn.................... 3877
Weißblech ................. n 8 394
Blei in Mulden ........... „ 42 401
Kupfer, Platten und Bled .. n 1595
Desgl., altes.............. n 2 543
Deögl, Draßt: ............ " 298
Deögl., Robre ............. n 1214
Meſſingblech............... n 15 477
Desgl., alte .............. n 5 854
Stahl in Stangen ......... 4586
Berichiedene Waaren:
Awabi ................... 812
Betelnüfle ................ n 22 638
Bio da mar, jhwarze...... n 4 238
Deögl, weiße.............. n 871
Reis, Bran⸗.............. n 854 862
Steinkohle............... Tonnen 80658
Desgl., Staub............. n 8.075
Kokosnuüfſe................ Stück 1545 240
Rohbaumwolle, Indifhe .... Pikuls 4171
Tintenfiſche.............. " 8 393
Fiſche, getrodnete .......... n 5 937
Deögl., geinlgene........... „ 16 861
NReiömehl ................. n 4947
Weizenmehl ............... n 27 767
Sambier, unechter (Farbftoff) n 17 996
Ginſeng, Sapanifcher ....... 110
Werth:
Sail. Taels.
186 734
288 012
8698
17527
32 224
20 477
15 689
9 602
17999
24 210
17 064
Canton.
Werth:
Verſchiedene Waaren: Maßſtab. Menge Haik. Taels.
Ginſeng, Amerilanüder..... Pikuls 87 11163
Fenſterglas................ Kiſten 4714 13 670
Gasflaihen.........0..... Stüd 765381 12 244
Glasſcherben............... Pikuls 16 798 30 288
Erdnuffe.................. 28 258 58 146
Bummlihube........000... Paar 39 855 15 942
Lampen und Brenner ...... Stück 157 688 34 434
Lampendocht .............. Pikuls 302 12 080
Leder..................... n 656 27 680
Mangroverinde ....... ..... n 33 514 33514
Streichholzer ............. Groß 485117 95 726
Spiegel ohne Rahmen ...... Pikuls 619 13 618
Syrup ................... „162972 68 645
Nadeln ................... Taufend 46 908 18 763
Petroleum, Amerilanifches ... Gallonen 7483 720 1122559
Desgl., Rufiheß .......... 1 8 929 265 550 098
Paddy ................... Pikuls 2608 701 3130441
Pfeffer, ſchwarzer.......... " 1009 12 720
Deögl., weißer............. n 962 20 576
Garneelen, getzodnete....... n 3969 54 775
Rofinen .................. n 3 652 25 564
Stuhlrohr, ganged.......... n 47 644 171 621
Deögl., gefpaltenes ......... " 4543 43 169
Reis ..................... 4768 438 6 675 814
Salz ..................... „ 213 307 138 650
Salpeter.................. n 37 644 831 270
Sandelholz ................ n 20 434 179 824
Sapanholz ................ " 25 546 51 092
Haifiſchflofſen, Ihwarze...... n 690 18 804
Desgl., weiße ............. " 1616 80 807
Seide, gelbe............... " 126 30 822
Stockfiſch ................ „ 5.680 34 088
Steinplatten .............. Stüd 513 254 153 976
Granit ................... " 629 560 37 774
Buder, weißer .......... Pikuls 15 440 101 906
Schwefel.................. F 5121 30 726
Hartholzbalken............. Stück 16 090 152 855
Hartholzplanken............ F 4368 12440
Teakholzplanten ............ Kubiffus 45911 36 728
Teakholzſtämme ............ Stüd 2 768 47 056
Regenihirmgeftelle.......... n 122 808 12 895
Firniß ................... Pikuls 4202 109 353
Wolle, rohe.............. " 24 820 49 641
b. Einfuhr der hauptſächlichſten Chinefifhen Waaren
im Jahre 1898.
Bertb:
Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
Bohnen, weiße und gelbe ..... Pikuls 42 413 16 348
Einheimifhes Zeug u. Ranking n 868 18 188
Rohbaumwolle............... 1433 21603
Datteln .................... „ 15 806 50 537
Hühner» und EntensFebern.... „ 7506 33 781
Fiſche, gefalgene und getrodnete „ 385319 1508938
Yamdmehl .................. n 18 675 33 938
Pilze....................... n 2033 42 710
Grastuch, feines........... n 1186 154 167
Canton.
Werth:
Maßſtab. Menge. Haik Taels. Maßſtab
Kuh⸗ und Büffelhautabſchnitie. Pikuls 7486 29 941 Chinamurzel .............. .. Pikuls
Bleifarben.................. F 2689 14 821 Steingut, feined ..........0.. "
Zilimblüthen, getrornete ...... „ 4110 27127 Desgl., gewöhnlihed ......... "
Packmatten.................. Stüd 664899 11 088 Einheimiſches Zeug und Ranking „
Arzneien.................... Pikuls 13 630 115 858 Kleidungsftüde aus Baummolle „
Erdnußöl ................... „ 8134 66 703 Deögl. aus Seide............ "
Perfimonen, geirodnete ....... n 5630 25 335 Baummollen-Schnur u. -Zwiın
Schweine................ Stück 9463 62 993 Kühe................... .... Stück
RMelonenſamen............... Pikuls 7126 47085 Tintenfiihe .............. ... Pikuls
Seſamſamen................. 12 700 49 631 Friſche Eier ................ Stück
Garneelenſauce............ 10 956 43 825 Palmblattfächer, bearbeitete... „
Garneelenabfol .............. " 20 019 32 031 Desgl., unbearbeitete ......... „
Robfeibe ................. " 160 49 069 Vapierfächer.............. ... "
Seidenftüdgter........... un. „ 3 19 054 Hübner» und Enten Federn.... Pikuls
Stanniol................ n 1487 40 162 Seuerwerlälörper............. „
Bermiceli und Maccaroni..... „ 22 800 136 801 Brennholz .................. „
Weißes Wachs.............. n 2819 122 942 Fiſche, getrodnete und gejalgene "
c. Ausfuhr ber hauptſächlichſten Chinefifhen Waaren —* er Ze "
nad China im Jahre 1898. n wi ee BER "
Werth: Bee Früchte .............. ”
Mahftad. Menge. Heil. Teels. | ode
Bambus, gefpaltener.......... Pius 39508 79016 ans pr Geralafte Mann nn Pituls
Einheimiſches Zeug und Nanking n 269 11189 8 nu n
FOrÖIDaALEN. ana BL 12243 | ziatigotb, echtes ............. Blätter
Bapierfächerscenneaenanenneen. Etid 248589 8459 | Gradtud, feine ............ Bituls
Fiſche, geſalzene und getrodnete Pikuls 9995 44 665 Desgl., gewöhnliche ......... „
Grasiuch, feines... 1192 166719 | Qambushüte ....... ..*4 Stüd
Deögl., gewöhnliches „ 408 19866 | Yanf-Garn und »Zwirm....... Pikuls
Pacmatien.. Siuck 283565 656691Buffet- und Kuh⸗Häute ......
Papier IT. Dualität.......... Pituls 307 1281 —— Kuh⸗Hörner ......
Salz ....................... „ 1 504 067 IT767 ET "
—8 ....... ... b180 16678 Chineſiſche Tuſche ............
Seidenſtuckguter 19 9426 | Eilerne Plannen...... 2*2
Eifenwaaren ............... „
d. Ausfuhr der hauptſächlichſten Chinefiihen Waaren | Räuderlerjenpulver ..... on
nad Hongkong im Jahre 1898. Raͤucherkerzen —D ——— — ..... Pr
Werth . Lam 11 2 1 er Stück
Maßſtab. Menge. Hoik. Taels. Schweineſchmalz ............. Pikuls
Juteſäcke, alte oo ........... Stuck 6687514 267500 | Leber, ſchwarzes ............. n
Grass und StrohGäde....... „2818 717 57969 2Sederkoffer.................. "
Bambus: Lichees, getrocknete......... "
Körbe ................. _ _ 31779 ’| Steohmatten ........... en. Gtül
1.7: 72 Stüd 489448 19774 Packmatten.................. "
SRÄMME .P................. Pituls 1898 29273 | Matling .................... Rollen
geſpaltener ............. " 43 685 87170 Fleiſch, getrocknetes u. gefalgene® Pikuls
Bohnenquark ................ " 11 532 63 431 Pillen ............ ..........
Knochenwaaren .............. n 206 20 281 Medilamente ............ nn. n
Sedrudte Büher ............ " 1 502 40 656 Erdnußöl ...................
Meſſingwaaren .............. „ 2 805 71588 Holzöl...................... "
Biegeln, blaue. ............. Stück 4666 695 16 861 Sandelhholzöl................ n
Deögl., rothe................ „ 19276 186 96 380 Apfelfinen .................. "
Dorfen .................... Pikuls 4016 120 506 Auftern, getrodnete ......... n
Meifingtnöpfe ............... „ 871 12 258 Bapier I. Dunlität........... n
Kerzendochte................. . 2482 13 660 Deögl. II. Dualität.......... n
Stöcke..................... Stück 6906 081 62 146 Chineſiſche Schreibpinfel ...... Stück
Caſſia lignen ............. ... Pikuls 33 159 222171 Perfimonen, getrodnete ....... Biluls
Holzkohle ................... F 47 891 33 624 Schweine ................ .. Gtüd
639°
Werth:
Haik. Taels.
11 070
38 180
24 026
45 164
805 841
411 476
110 936°
145 824
Maßſtab
Geflügel................ .... Stück
Stuhlrohr................... Pikuls
Reis ....................... n
Samſchu................... n
Schuhe und Stiefel aus Seide
und Baumwolle ........... Paar
Seide, rohe, weiße ........... Pikuls
Desgl., wilde ............... n
Kolond, ganze....... ........ n
Seidenabfall............... . n
Seibenftüdglter ............. n
Seidenftiddereien -..........2. n
Halbſeide ..............
Fiſchleinen, feidene ........... n
Seidenzwirn............. n
Seibdenbänder................ „
Geidentafhentüder ........... n
Buder, brauner.............. n
Deßgl, weißer. .............. »
Thee, ſchwarzer ............ Pikuls
Deögl, grüner .............. „
Stamniol ...... ............. „
Tabak, Blätter ....... ....... n
Deögl., präparizster........... n
Rüben, gefalzene und getrodnete n
Papier -Sonnenidirme ........ Stüd
Semüfe, friide ......... ..... Pikuls
Desgl., geſalzene.............
Holzſtämme ................. Stück
Holzwaaren ................. Pikuls
2. Werth des Handels über die Zollſtation Lappa in ben
Menge.
947 559
10 622
197 140
821 706
69 454
529 933
8 933
2 570
Sahren 1892 und 189.
Canton.
Werth:
Haik. Taels.
178 503
1 324 276
51 965
180 371
69 128
545 495
65 362
237 108
65 817
29 644
92 787
24 768
1892. 1893.
Fremde Waaren. Hait. Taels. Haik. Taels. Marl.
Einfuhr von fremden Ländern
und Macao.............. 3178519 2868581 11511595
Einheimifhe Waaren.
Einfuhr von Macao ........ 2474184 2484205 9986 504
Ausfuhr nach fremden Ländern 1684686 2046 198 8225 716
Ausfuhr na Macao für Chines
ſtſchen Gebraud.......... 2146416 2247005 9 032 960
Geiammtausfuhr... 3831061 4293203 17258676
Geſammtwerth des Handels.. 9483754 9640989 38 766 775
a. Einfubr der hauptſächlichſten fremden Waaren
im Sabre 1898.
Werth:
Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
HDpium, Batnas ....... ...... Puls 1621 496 260
Baumwollenmaaren:
Schirtings, graue.......... Stüd 89 991 155 042
Dedgl., weiße .......00..- n 97111 243 580
Dedal, gefärbte ........... ” 6181 17.093
Desgl., gefärbte und gemufterte n 6 637 18 276
T-Tuch................... n 14 430 101 910
Baummollengarn, Indices. Piluls 34 896 635 580
Wollenwaaren Maßſtab. Menge.
Kamelot ................. .Stück 7.062
Long Ells ................ 20%
Breite Tuch .............. 509
Schmale Tu ............ n 1795
Berihiedene Wanren:
Altes Eiſen............... Pikuls 12 967
Eifenwaaren ............. " 2583
Betelnüſſe ............... „ 7611
Vogelneſter................ n 134
Robbaummolle, Indilhe .... v 6 348
Tintenfiſche................ „ 1532
Fiſche, gelalgene............ „ 9 464
Mehl..................... F 20 792
Rhinocerodhörner .......... F 17
Streichhölzer .............. Groß 448 741
Champignons ............. Pikuls 1674
Petroleum, Amerilanifhes .. Gallonen 831409
Paddy ................... Pikuls 18 016
Reis ..................... „ 197 814
Sartholzballen.............. Stüd 2150
b. Einfuhr der hauptſächlichſten Chinelifhen Waaren im
Sabre 1893.
Maßſtab. Menge.
Bohnen und Erbſen.......... Pikuls 24 163
Einheimiſches Zeug und Nanking " 228
Rohbaumwolle............... 5 025
Tintenfiſche................. " 2787
Geſalzene Fihe .....- 2.0... a 279 219
Pilze....................... 4109
Erdnußkuchen........ ........ F 38 119
Hanf ....................... F 10 493
Flüffiger Indigo............. „ 5 264
Getrodnete Liltenblüthen....... n 8191
E62 1172 ı n 17 179
Erdnußöl ................... n 86 376
Getrocknete Auftern........... „ 2846
Schweine ................... Stüd 2715
Getrocknete Garneelen ........ Pikuls 5 023
Seidenftüdgäter ............. „ 1412
Buder, brauner.............. " 13 774
Desgl., weißer........u...... n 27 162
Bermiceli .................. „ 16 699
Mertb:
Sail. Taels.
73 156
10 129
11 338
26 400
14 424
10 591
Werth:
Haik. Taels.
88 806
e. Ausfuhr der hauptſächlichſten Chineſiſchen Waaren im
Sabre 1893.
Maßſtab. Menge.
Bambus, geipaltener ......... Pikuls 47 718
Holzkohle ................... n 43 494
Einbeimifches Zeug und Nanking n 1136
Sehe Eier... .......000000- Stüd 7541 352
Palmblattfächer, bearbeitete ..... n 736 000
Deagl., unbearbeitele......... „ 10140 600
Seuerwerkälörper ........... . Biluls 7000
Fiſche ....... ............... n 10 054
Friſche Früchte ............. 58 335
Werth:
Hail. Taels.
50 269
Kanton. — Kimngtihan.
Werth:
Maßſtab. Menge. Heil. Taels.
Erdnußkuchen ............... Pikuls 25 400 39 112
Leinen⸗Zwirn und »Garn..... n 1616 12311
Räucherkerzgenpulver .......... " 1915 19 342
Matten für Thee und Buder.. Stück 15018645 267 466
Arzneien.................... Pikuls 2242 22 435
Erdnußöl ................... 85 176 175 925
Saffiadl .................... n 920 91476
Papier I. Dualität........... » 2881 28 808
Desgl. IT. Qualität........... n 19 080 57 240
Drangenfchalen .............. n 169% 26 913
Schweine ................... Stück 22 127 140 630
Geflügel .................... F 421 151 65 230
Samſchu .................... Pikuls 28 823 86 474
Rohſeide, weiße. ............. „ 196 62 614
Deßgl., wilde................ n 8 388 329 292
Kokons, ganze ............... 1183 99 545
Seidenabfall................. n 659 42 511
Seidenftüdgüter.............. n 191 86 004
Buder, brauner. .............. „ 152 660 429 009
Thee, ſchwarzer, gebrannter.... 20 303 316 704
Desgl., ſchwarzer, ungebrannter 19 423 232 767
Planten aus weihem Holz .... Kubilfuß 3865 019 164 641
Desgl. aus hartem Holy ...... Stück 285 240 142 620
Zabaßöblätter ............... Pikuls 29 868 238 868
Reis und Paddy nah Macao.. n 148 191 199 697
Kiungtſchau (Hoihau).
Hanbelsteriht für das Jahr 1893.)
Der Geſammtwerth des Handels Betrug 11,6 Mil. Matt,
von denen auf die Einfuhr 7 Mil. Mark, auf die Ausfuhr 41/3 Mil.
Mark entfallen. Die Einfuhr war doppelt jo groß wie im Jahre 1892,
während die Ausfuhr um ungefähr 600 000 Mark zugenommen bat.
Der Handel litt unter den Mißernten in Folge eines ftarfen Froftes
im Winter und der heftigen Stürme und Ueberſchwemmungen im
Sohjommer, die die zmeite Reisernte faft vollftändig vernichteten.
Die ftarke Nachfrage nah Schweinen und Geflügel in Hongkong
begünftigte Die Ausfuhr, während der Fall des Silberfurfes feinen
Einfluß auf die Einſuhr, mit Ausnahme der Waaren von Japan,
geltend machte.
Einfuhr fremder Waaren.
Der Gefammtmwerth der Einfuhr von ungefähr 7 Mil. Mark
[hließt einen Betrag von über 21/5 Mil. Marl für Dpium ein.
Mit Ausfhluß von Opium ftellen fih die Zahlen für die Einfuhr
der lezten 5 Sabre, wie folgt:
i889 een 3821 014 Matt.
1890 ............. 4129906 „
1891 ............. 3903086 „
1892 ............. 4085184 „
1893 ............. 4187909 „
Den Hauptantheil an der Einfuhr von Baummollenwanaren
Haben Schirtings und T-Tud; ihre Einfuhr zeigte nur unbedeutende
Schwankungen während der lebten Jahre. Japaniſche Baumwollen⸗
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1894 Februarheft IL S.4.
541
waaren haben auf der Inſel Hainan, wie in Südchina überhaupt,
eine Zulunft; mit dem Vortheil der Billigfeit fuchen fie in ber
legten Zeit größere Feinheit und Ausftattung des Gewebes zu vers
einigen. Der NRüdgang in der Einfuhr von Baummollenwaaren
wurbe biäher durch eine Zunahme ber Einfuhr von Baummollengarn
aufgemogen. Im Jahre 1893 fiel jedoch auch dieſe auf 16 124 Pikuls
von über 20000 Pikuls im Borjahre, dagegen wurden 5146 Pikuls
Rohbaummolle gegen 1972 Pikuls im Jahre 1892 eingeführt.
Die größte Zunahme weift die Einfuhr von Petroleum, Streich:
bölgern und Amerikaniſchem Mehl auf. Unter den eingeführten
880 000 Gallonen Petroleum waren 110000 Gallonen Ruffiichen
Urfprunges, ein Kleiner Theil ftammte von Sumatra. Die Streich⸗
hölzer waren faft ausſchließlich Japaniſches Fabrikat; es wurden
195 888 Groß gegen 184880 Groß im Sabre 1892 eingeführt. Um
den Berluft, den die Mißernten hervorgebracht hatten, zu decken,
wurden 78213 Pikuls Neid nah Hoihau verſchifft. Verſchiedene
Shifföladungen waren Geſchenk wohlhabender Bürger Kantons.
AMusfubr.
Die Zuderausfuhr bielt fi) auf der gleihen Höhe wie in den
vorangegangenen Jahren, Hat jedoch feit den letzten 10 Jahren
bedeutend abgenommen.
Die Ausfuhr betrug:
Weißer Zuder. Brauner Zucker.
Bitufs,
} 0". 67 088 137 719
1886............. 44 443 121 667
1886 ......... u... 29 958 104 041
) 1): 7 20 616 110 198
1888 ........ ..... 10 389 16 902
1880............ 22 830 91581
1890............. 9757 64 127
1891............. 7 360 83 958
1892............. 7265 80 529
1893............. 7861 93 224
In Folge der Mißernten, veranlaßt dur Froſt und anhaltende
Dürre, fiel die Ausfuhr von Betels und Erb Nüflen fowie Sejams
jamen. Un Tabak wurden 2172 Pikuls gegen 5000 Piluls im
Sabre 1892 verſchifft. Die Einfuhr von Leder, Häuten und Gras⸗
tuch Hat ſich auf gleiher Höhe erhalten. An Schweinen wurben
68 272 Stüd zum Werthe von 1,4 Mil. Markt nach Hongkong ver
ſchifft. Der Werth eines Schweines Stellt ſich auf ungefähr 25 Mark.
Ein jehr außgebehntes Geſchäft wurde in Eiern betrieben, mehr als
20 Mi. gegen 13 Mil, im Jahre 1892 wurden nad Hongkong
verſandt.
Schifffahrt.
Die Zahl der einklarirten Dampfidiffe betrug 332 von
180 739 Reg.⸗Tonnen, Ohne einzullariven, liefen den Hafen noch
90 Dampfidiffe (35 Franzöfiihe, 26 Deutfche, 24 Däniſche und
5 Britiihe) an, fo daß die Gefammtzahl fi auf 422 Dampfichiffe
von ungefähr 240 000 Reg.⸗Tonnen ftellt.
Unter den Schiffen befanden fih 119 Deutſche Dampfichiffe
von 64 603 Reg. «Tonnen. Auf der Hongkong — Hoihau—Pakhoi⸗Linie
fuhren zwei Däniſche Dampfihiffe und ein Deutiches. Zwiſchen
Hongkong und Hatphong Über Hoihau vermitteln zwei Yrangöftiche
und ein von Franzofen gechartertes Däniſches Dampfichiff die regels
mäßige Berbinbung.
542
Vertehrsüberfihten.
1. Werth des Handels von Kiungtfhau in ben Jahren
1892 und 1893.
1892. 1893.
Werth in
Haik. Taeld. Mark.
Fremde Baaren. Halt. Taels.
Einfuhr von fremden Ländern und
Hongkong .................. 861 773 1731245 6969 605
MWiederaußfubr nad) fremden Läns
dern und Honglong.......... 24 1 935 1719
Nettoeinfußr ...... 861 749 1729310 6951 826
Einbeimiihe Waaren.
Einfuhr (hauptſächlich von Pakhoi) 237 767 2417 9716
Wieberausfuhr nah Chineftichen
Häfen...................... 439 128 514
Nettoeinfuhr ..... 237 318 2289 9202
Ausfuhr nach fremden Ländern... 412789 1138600 4577172
Ausfuhr nah Ehinefilden Häfen 589 076 18 619 14 848
Sefammtausfuhr... 1001866 1157219 4652 020
Geſammtwerth des Handels..... 2101395 2890881 11621 342
Nettowertd des Handeld........ 2100932 2888818 11612048
2. Einfubr der hHauptfädhliäften fremden Waaren
im Jahre 1893.
Werth:
Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
Opium:
Malwa ....................... Pikuls 6 8257
Batna ................. ....... 429 196526
Benares....................... n 771 333 331
Baummollenwaaren:
Schirtings, graue............... Stüd 10181 19 530
" weiße .............. n 24 240 59 741
T-Tuch ....................... n 16 657 20 814
Baummollengarn, Indiſches ...... " 16124 294 182
Wollenwaaren:
Kamelot ...................... n 8ll 7606
Long Ells..................... n 3 200 14 467
Bohnen ......................... Pikuls 23628 89 008
Betelnũufſe....................... 2220 10 431
Lamabraid ...................... Kiften 29597 11534
Einheimifches Tuh und Nanling ... Pikuls 658 30 470
Rohbaumwolle ................... 5146 63 272
Anilinfarben..................... — — 5 665
Mehl ........................... — — 84 772
Ginfeng, Amerilaniider ........... Piluls 13 44 621
Sanf ........................... n 8 243 26 376
Zilienblüthe, getrodmete............ „ 1598 9510
Streichhölzer ................... Groß 195250 35 276
Arzneien ........................ — — 60 615
Petroleum, Ameritaniſches ......... Gallonen 269 690 35 173
" Nuffifches ............. n 111 960 14 123
Reis............... ............. Pikuls 78213 119 951
Seidenſtückgüter.................. n 59 24 879
Vermicelli....................... n 1688 46 444
Weißes Wachs ................... n 91 6930
nn nn — —
Aiungtſchau. — Pakhoi.
3. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren
im Jahre 1893.
Werth:
Maßſtab. Menge. Hail. Taels
Betelnüfle ....................... Bikuls 6 069 49 442
Tintenfilde ...................... „ 1539 13 718
Friſche Eier ................... Stück 20 903 620 41407
Balang ......................... Pikuls 165655 20 38
Leim ........................... 3436 21 654
Grastuch, feines ............. ..... n 348 33 314
Erdnußkuchen .................... „ 16 071 23 352
Hanf ........... ................ n 2011 45 941
Büffelhäute ...................... n 2453 20 013
Leder ........................... 3897 57 666
Lung⸗ngan⸗Mus.................. 2 528 24.097
Ürzneien ........................ — — 19 669
Schweine... ..o-ceseneronenennnne Stüld 58272 349632
Geflügel......... .. .............. 413 193 34 015
Seſamſamen ..................... Pikuls 8205 32 446
Robfeide, wilde .................. n 209 21 165
Zuder, brauner .................. n 93223 231322
„weißer.................... " 7861 33 074
Tabalblätter .................... „ 2172 10 726
4. Schiffsverkehr im Hafen von Kiungtihau während des
Jahres 1893.
Dampfidiffe
Einllarirt |; XAusllarirt
Nationalität — AA— ——
Ueberhaupt. Darunter mi Ueberhaupt. Danınier Fa
Ans; Reg.» | Ans] Reg. | Ans Reg: ! Ans Reg.⸗
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. ei Tonnen. Ijaht.. Tonnen.
Britifhe...| 23. 22870 ) 2 00 28 22875] 10) 9587
Deutihe....| 119, 64603) 67) 35265. 119) 64603) 90 48 687
Sranzöfifhe | 30 23316, 11 8426 30) 23316) 23° 17868
Däniide... ı 159. 69 114 85] 86242: 159) 69 114! 118. 51558
Schwed. und |
Rormegifhel 1 886 1 — 1 836 836
128 476
guſammen. 3” 180 7 107 83 os ss2 180 vs 242
|
Pakhoi.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Der Geſammtwerth des Handels belief ſich im Jahre 1893 auf
17188 000 Mark, faft 90000 Mark weniger ala im Jahre 1892.
Die Gründe für den Ausfall find nicht nur in dem allgemeinen
Geſchäftsniedergang und der Silberentwerthung, jondern aud in uns
günftigen örtlichen Verhältniſſen zu finden. Durch den ungewöhnlich
heftigen Winter erlitten Buders und SndigosPflanzungen großen
Schaden. Im Hochſommer traten Ueberſchwemmungen ein, welche Die
Reisernten zerftörten, die Einfuhr von 286 721 Piluls Reis gegen⸗
über 2355 Pikuls im Jahre 1892 giebt einen Anhalt zur Schägung
des Ausfalls. Während des Herbftes berrichte große Dürre. Die
allen dieſen Urfachen entipringende Verarmung der Landbevölkerung
veranlaßte te theilweiſe den Ausfall in der Einfuhr.
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1894 Februarheft IL. ©. 42.
Pakhoi.
Einfuhr fremder Waaren.
Die Einfuhr umfaßte Waaren im Werthe von 13/ Mill. Mark.
Die Einfuhr von Baummollenwaaren zeigt einen bedeutenden Rüd⸗
gang, MWollenwaaren haben fih auf dem Markte behauptet, wohl
hauptſächlich deshalb, weil die Artikel in Iekter Zeit dem Chineſiſchen
Geſchmack und Gebrauch beſſer angepaßt werden als früher. Die
Einfuhr von Petroleum hat während der letzten ſechs Jahre ſtetig
zugenommen, im Jahre 1887 wurden 60 800 Gallonen gelandet, im
Jahre 1893 flieg die Zahl auf 1369400 Gallonen. Ruſſiſches Del
gewinnt einen feiteren Boben, obwohl die Zunahme ber Einfuhr nur
11 p&t. gegenüber 38 pCt. des Amerilanifchen Dels im Bergleih mit
ben Bablen für das Jahr 1892 betrug. In Streichhölzern verdrängt
bie Billige Zapanifche Waare die Europäifchen Erzeugniffe. An Nadeln
wurden 87692 Mille eingeführt. Stahl in Barren — von dem
1960 Pikuls anlangten — geht zum größten Theil von Pakhoi nad
ber Provinz Kwangfi und findet dort zur Chinefifchen BWaffenfabrifation
Verwendung. Bon Amerilanifhem Mehl wurden 12228 Pikuls im
Werthe von 118000 Mark, 3422 Piluls mehr als im vorhergehenden
Jahre eingeführt.
Ausfuhr.
Die Ausfuhr zu einem Werthe von 8524056 Mark blich um
etma 900000 Marf Hinter ber des Jahres 1892 zurüd. Haupt⸗
ſächlich an dem Ausfall waren flüffiger Indigo und Zuder betheiligt.
Sternanisſamen, der in Kwangſi gebeibt, gab eine ſehr mittelmäßige
Ernte. Zinn aus ben Bergwerken von Yunnan, das früßer in den
Zolliften Pakhois erfhien, nimmt in ben legten Jahren feinen Weg
über Tonlin.
Die Ausfuhr getrockneter Fiſche nad Hongkong zeigt eine Bus
nahme, ebenfo bie von Häuten nad) Singapore.
Schifffahrt.
Die Gefammttonnenzahl der eintlarirten Schiffe belief fih auf
63358 Reg.» Tonnen. Die Einfuhr von Reis verurfachte einen
erhöhten Schiffsverkehr. Im Ganzen liefen den Hafen 63 Deutfche
Eäiffe von 33 392 Reg.:Tonnen und 72 Däniſche Schiffe von 28 374
Reg.»Zonnen an; außerbem brachten 2 Franzöſiſche Dampfidiffe von
ie 35 und 97 Reg.⸗Tonnen Reis von Haiphong.
543
2. Einfuhr der Hauptfähliäften fremden Waaren
im Sabre 1893.
Werth:
Dpium: Maßſtab. Menge. Hai. Taels.
Patna ................... Pikuls 194 80 696
Benareß ................ n 214 89 085
Baummollenwaaren:
Shirtingd, graue.......... Stüd 35 328 59 041
Dedgl., weiße............. „ 30 163 70 972
T-Zud, 32 Zoll .......... " 42 916 48 066
Desgl., 36 Bol ........... n 17 308 30 841
Türlifhrotbe Cambricd..... n 11 968 17 186
Laftings, bebrudte......... „ 5646 19 5%
Sammet ................. 5 642 26 249
Cambrich, einfache u. bedruckte n 22 624 16 161
Muffelin ................. " 11 297 9 983
Baummwollengarn, Indiſches. Pikuls 75315 1480985
Wollenwaaren:
Kamelot.................. Stück 1864 16 465
Laftings, einfade.......... " 2778 18 822
Desgl., bedrudte .......... n 1660 14 940
Long Ells................ n 16 151 81 930
Tuch, breites, mittelbreites u.
Habit .................. F 1961 48 273
Derfchiedene Waaren:
Eiferne Nägel............. Pikuls 1522 7 465
Stahl in Barren..........- w 1950 6 825
Lamabraids .............. Groß 46 792 24 248
Einheimiſches Tuch und
Nanking................ Piluls 1077 832 324
Rohbaummolle, Indiſche .... „ 2884 28 841
Desgl., Ehinefilde......... n 1242 13 664
Anilinfarben.............. Flaſchen 76 089 10 935
Mehl, Amerilaniiches....... Pikuls 12 223 29 335
Zilienblüthen, getrodnete.... n 2978 14 891
Streichhölzer.............. Groß 378 760 81187
Arzneien ................. Pikuls 7768 68 699
Nadeln .................. Zaufend 87692 9 098
Petroleum, Amerilanifhes.. Gallonen 1135 290 132 924
Desgl., Ruffiihes ......... n 234 200 23 915
Pfeffer, fhmarzer.......... Pikuls 2248 26 922
Reis .................... 286 721 468 764
Seidenſtückgüter ...... ..... 80 43 994
Stanniol ................. n 343 8586
Bermicelli und Maccaroni .. n 4812 26 464
Weißes Wachs ............ n 196 9 822
3. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimifhen Waaren
im Jahre 1898.
Dertehrsüberfihten.
1. Werth des Handels von Pakhoi in den Jahren 1892
und 189.
1892. 1893.
Fremde Waaren. Sail. Taels. Haik. Taels. Mark.
Einfuhr von fremden Ländern
und Hongkong ........... 3128334 3886491 13613614
Einfuhr von Chinefildden Häfen — 43 172
Gejammteinfubr... 3128384 3886534 13613866
Diederausfuhr nah fremden
Ländern und Hongkong ... 42 38 153
Netioeinfuhr... 3128292 3386496 13613713
Einheimifhe Waaren.
Einfuhr (hauptſächlich von
Kiungtſchau) ............. 265 992 12542 50 418
Ausfuhr nach fremden Ländern 581725 874 666 3515715
Ausfuhr nach Chineſiſchen däfen 517641 2075 8341
Geſammtausfuhr... 1099 366 876631 3524 066
Geſammtwerth des Hanbeld.. 4493692 4275707 17183342
Rettowerth des Handeld..... 4498650 4275669 17 188 189
Werth:
Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
Sternanis ................ Pikuls 9033 108 402
Tintenfiſche ............... n 1684 25 077
Hühner: und Entenfedern... „ 2 932 14 340
Fiſche, getrodnete u. geſalzene ” 3 834 19 170
Erdnußkuchen ............. n 42 232 42 232
Kuh: und Büffel-Häute .... " 16 349 114 778
Hörner................... 2 826 14 264
Indigo, flüffiger ....... ... n 83 379 119 256
Pakhoi. — Philippinen.
Werth: Werth:
Maßſtab Menge. Haik. Taels. Maßſtab. Menge. Haik. Taels.
Leber. ................... Pikuls 1017 10 168 Schweine. ................ Stüd 1846 11 076
Arzneien ................. n 2 336 20 932 Rohfeide, weiße ........... Pikuls 54 10 890
Sronußöl................. n 8 420 57 862 Zuder, brauner ........... n 5978 12 680
Anizöl Eenerunennunennnene n 1052 147 279 Dedgl., brauner, in Kuchen. n 19 298 32 807
Papier II. Dualität ....... n 3 545 24 812 Deögl, weißer ..... ....... " 9460 28 602
4. Schiffsverkehr im Hafen von Pakhoi im Jahre 1898.
Dampfſchiffe. —
Eingang. Ausgang.
Nationalität. neberhaupt. Davon mit Ladung. Ueberhaupt. Davon mit Ladung.
Reg ee Reg.⸗ | Reg.
Anzahl. | Tonnen. Anzahl. zonnen. | Amadl. | Tonnen. Anzahl. Tonnen.
|
Deutliche .......................... 65 841% 63 83 392 65 341% 61 25 255
Franzöſiſche ......................... 2 132 2 132 2 132 — —
äniſche....... .... ................ 75 29 634 12 28 374 76 29 989 73 28557
zufammen... | 142 | 63 958 | 137 | 61898 | 143 | 64318 | 124 | 53 812
Philippinen.
Handel und Schifffahrt im Sabre 1893.)
Allgemeines.
Die allgemeinen wirtbichaftlihen Berbältniffe ließen fich durch⸗
ſchnittlich günſtig an; die Reisernte war eine bedeutende, Das
Ergebniß der Zuckerkultur fowohl quantitiv als aud durch bie
ziemlich hoben Preife recht günftig. Die dadurch gehobene Kaufkraft
des Landes mußte daher vortheilhaft auf ‚das Einfuhrgefchäft ein-
wirken, welches in ber That in ber erften Hälfte des Jahres weſent⸗
lich belebter war. Der Kurs hielt ſich in den erſten ſechs Monaten
mit geringen Schwankungen auf 2 Schill 1ll/g Pce. bis
3 Schill. 3/4 Pce,, um dann Anfang Juli auf 2 Schill. 8 Bee. zu
finten, was namentlih bei ben Kreditverhältnifien auf ben
Philippinen nicht verfehlen konnte, einen ſehr ungünftigen Einfluß
auf das Geſchäft auszuüben.
In Bezug auf dad Verkehrsweſen ift hervorzuheben, daß bie
Eiſenbahn Manila — Dagupan in Folge der hervorragend großen
Reisernte in den von ihr durchſchnittenen Provinzen in den erſten
Monaten des Jahres einen ſehr regen Frachtverkehr aufzuweiſen
hatte. Sowohl die Erleichterung des Transports durch die Bahn
als auch der Betrieb der Dampfreismühlen hat in hohem Grade
anregend auf den Reisbau gewirkt, und es ſind große Strecken
brach liegender Terrains neu oder erneut unter Kultur genommen
worden. Es fehlen nur anſchließende Sekundärbahnen oder wenigſtens
gute Landſtraßen, um auch entfernteren Diſtrikten die Bortheile der
Eifenbahn zugängig zu machen. Bei völliger Ausnugung des für
Reisbau geeigneten Bodens würde die große Ebene von Luzon im
Stande fein, troß der Zunahme ber Bevöllerung den Bebarf des
Archipels völlig zu decken und bie Einfuhr von Reis aus Codhindina,
deren Werth ſich alljährlich auf Millionen Pejos beläuft, unnöthig
zu machen.
Die Arbeiten an dem projeltirten Hafen von Manila haben
aud im Berichtsjahre geruht, dagegen ift bezüglich der Beleuchtung
ber Philippinifchen Küften mehr geihehen, und von den in Ausſicht
1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Ark. 1893 II. ©. 421.
genommenen Leuchtthürmen wurden mehrere fertiggeitelt. Das
Kabel, melches zwiſchen Luzon und den Bilayasinieln gelegt werben
fol, wird wohl noch längere Zeit unaußgeführt bleiben, obgleich ver
Zuderbandel ber ſüdlichen Inſeln an feiner Herftellung ſehr intereffirt
if. Denn auch ber legte, im Sabre 1893 ausgefchriebene Termin
für Submiffton ift ohne Angebot verftriden.
Dem Bergbau der Philippinen bat fich neuerdings größeres
Intereſſe des einheimiſchen wie des fremden Kapitald zugewandt.
Die lange vernadjläffigten Kohlen» (Lignite) Minen der Inſel Cebu
werben von zwei Geiellihaften in Manila in größerem Mafftab:
auögebeutet und verfprechen guten Erfolg, Für Bearbeitung der
goldführenden Gänge der Provinz Camarines Norte auf Luzon Bat
fi eine Aktiengeſellſchaft, The Philippine Mineral Syndicate Ld,,
mit dem Sit zu London gebildet, welche im Berichtsjahre zwar nicht
über das Stadium der vorbereitenden Arbeiten Binausgelommen itt,
aber nad) den biöherigen Refultaten verfpricht, ein gewinnbringendes
Unternehmen zu werben. Bereits find mehrere fleinere Geſellſchaften
in der Bildung begriffen, um dem gegebenen Beifpiel zu folgen.
Einfuhr.
Die gefammte Einfuhr erreichte im Sabre 1893 nad) der vom
Zollamt veröffentlichten Statiftit einen Werth von 25 922 515 Peſos
gegen 23817 373 Peſos im Borjahre.
Die Zunahme fällt in erfter Linie auf die Einfuhr von Spanien.
Der Werth der von Spanien eingeführten Waaren beirug:
I891 ...... . . . . ... 4 350 847 Peſos
1892............. 6419915
1808............. 8327691 „
Die Angaben über bie Herkunft der Waaren machen nur bei
der Einfuhr aus Spanien Anſpruch auf Richtigkeit, da anzunchmen
ift, daB die Erzeugnifie des Mutterlandes, welche Zollfreiheit genieken,
richtig als ſolche deffarirt werden, während bei den Übrigen Waaren
meift nicht das Urfprungsland, fondern der legte Verſchiffungshafen
angegeben wird. Da nun bie meiften Artikel in Singapore und
Honglong zur Umladung gelangen, fo figuriren diefe Kolonien mit
einer unverhältnifmäßig hoben Einfuhr — im Sabre 1893 fall
I Mill. Peſos —, während die Einfuhr aus ben Europäiicen
Philippinen.
Ländern entſprechend zu niebrig ausfällt. Die Art der Deklaration
ift bem willkürlichen Ermeflen bes Kaufmanns überlafien, die Er»
gebniffe fallen in Folge defien in ben verfhiebenen Jahren fehr
verfhieden aus. Go betrug die Einfuhr aus Deutichland im
Jahre 1892 nad) der Zolftatiftit nur rund 700000 Peſos, im
Jahre 1893 Über 2 Mil. Peſos, während fie in Wirklichkeit wahr:
Iheinlih glei) geblieben und auf 21/4 Bis 21/5 Mill. Peſos zu
jHägen ift.
Die Menge der witigften Einfuhrwaaren ftellt fi im Bergleiche
zu den beiden Borjahren, wie folgt:
Baare. Matftab. 1891. 1892. 1893,
Rincralöle............. 100 kg 66 974 69 254 118 711
Branntwein............ hl 4 240 2406 2014
Reis.................. 100 kg 726644 627091 410 096
Sieinloble ............. 1000 kg 57101 84.808 64 517
Bier.................. hl 5110 6275 5694
Konferven und Konfitären 100 kg 6948 5 991 8 088
Streihhölger -.......... n 4 065 3918 10 616
Beizenmebl -........... n 49% 74 108 79 459
Eiſen ................ 62 062 75 498 85 976
Baummwollengarn.....-.. n 6 880 10 946 6446
Sülfenfrühte ........... „ 22 804 28 428 25 484
Steingut .......... F 4878 5610 10 268
Bapier .............. » 17165 18 880 17 770
Negenfhirme ........... Stück 168086 828075 202 756
qüte.................. „249 947 266782 365412
Baummollene Gewebe ... 100 kg 48500 62 482 63 067
Gewebe von Hanf u. Leinen n 8448 3042 6 576
n „ Wolle u. Saar „ 1086 128 1182
n „ Beide....... „ 684 311 220
Glas .................. 16 614 19 428 2% 465
VWVein................. hl 18 905 28 306 28 716
Die Abnahme der Reiseinfuhr ift, wie ſchon erwähnt, auf bie
Zunahme be Neisbaues auf den Philippinen zurüdzuführen, die
von Branntwein auf die vermebrte einheimifhe Induſtrie, die
namentlich mit Bezug auf Spiritusbrennerei aus Melafie, Raid und
Palmenfaft (Nipa und Tuba) feit dem erhöhten Bol auf frembe
Spirituofen einen großen Aufſchwung genommen hat. Auch das
Erzeugniß der einheimifhen Brauerei unter Leitung eines
Braumeifterd gewinnt nach erheblicher Beflerung ber Dualität immer
mehr an Aufnahme.
Der Antheil bes Spaniſchen Wutterlandes an ber Einfuhr
einer Anzahl der wichtigeren Einfuhrartikel ergiebt ſich aus ber
nachſtehenden Bufammenftellung:
1898.
Selammte| Einfußr
Spanifcher
Antheil
in Prozenten
Waare.
Pharmazeutiſfche u. Iemilge
Waaren, Parfümerie 609 245 80,8
Baummollene Garne ..... 913 102 261 8 | 48
„ Gewebe ..... 1 711 982 3,9 20 | 18
Wirkwaaren. 890 120 91,61 89,81 88,9
Seidene Geweteee 416 881 19,31 0 | 8
Druck⸗ und Schreib» Bapier 416 527 54,9 86,A| 37,5
Schuhwerk ............. 196 286 66,2) 67,7 48
Branntwein und Lilöre ... 288 667 23,4 30,5) 49
Konſerven und Ronfitüren. 818 633 19,31 76,4| 65,6
Schirme ............. 181 371 68,5) 92 | 65,8
Deutiches Handels Nrchiv 1894. IL
545
Das Kreditſyſtem des Philippiniſchen Einfuhrgeſchäfts, deſſen
Folgen in ſchlechten Geſchäftsjahren ſtärker hervortreten, brachte in
der zweiten Hälfte des Jahres dem fremden Handel empfindliche
Verluſte bei, die ſich zu Anfang des Jahres 1894 noch erheblich
ſteigerten. Die Anläufe, welche in den letzten Jahren zu einer Beſſerung
in den Geichäftsbeziehungen zu den Chinefifhen Händlern genommen
wurden, haben nur einen geringen Erfolg gehabt. Das eingeführte
Syftem ber fogenannten Baarzahlungen, wobei bem GChinefen ein
Distont auf den Kaufpreis bewilligt wird, wenn er innerhalb eines
Monats bezahlt, Läuft ſchließlich au nur auf eine Kreditbewilligung
von 4 bis 6 Wochen hinaus und ändert an dem Riſiko der Einfuhr⸗
firmen nur wenig.
Au⸗ſudr
Zucker. Der Geſammtbetrag der Ausfuhr des Verichtsjahres,
4184296 Pikuls, überſtieg den ſäͤmmtlicher Vorjahre, auch den des
Jahres 1892, welcher 3 961 060 Pikuls betragen hatte. Die Zunahme
kommt ausſchließlich auf Rechnung der Inſel Luzon, während die
Ausfuhr der Viſayas (Cebu und Iloilo) nicht unerheblich geringer
war als im Vorjahre. Ganz beſonders auf der Inſel Negros hatte
die Rohrernte durch zu großen Regenfall während der Wachsthums⸗
zeit gelitten.
Die gefammte 1893 er Ausfuhr der Philippinen vertheilte ſich
nad den Ausfuhrhäfen und Beitimmungsländern, wie folgt:
Großbri⸗
Staaten
tannien,
Europa.
Manila ..... 7200281 6584981 892801 847197| 1 709 998
Iloilo ...... 830 15 — | 1120088] 252130] 2202 903
"7: 7200 — 61.000). 148 371 400
zufammen ... | 1622 iss 63 es 1260 33 1247 m] 4184 296
Sm Ganzen wurben höhere Preife erzielt als in den Vorjahren,
da den Erporteuren der niedrige Kurs zu Gute kam.
Da aud die Frachten verhältnigmäßig niedrig waren, nämlich
4,60 bis 6,25 Golbbollar8 pro Tonne auf Segelſchiffen nad) Nord⸗
amerika und 1 Pfd. Sterl. 10 Schill. bis 1 Pfd. Sterl. 17 Schill.
6 Bee. nad) Großbritannien, jo dürfte dad Zuckergeſchäft im Ganzen
ein recht lohnendes geweien fein.
Der Betrieb der Eiſenbahnlinie dur Mittellugon ſcheint alls
mählich feine Wirkung auf die Buderfultur der von ihr durch⸗
ſchnittenen Diftrifte nicht zu verfehlen. Die meltauß größte Zahl
der Pflanzer hält noch an ber alten Methode feit, den eingelochten
Zuderfaft in Thonformen, fogenannte pilones, zu füllen und fie fo
nad Manila zu verlaufen, wo fie in ben Trodenanftalten (farderias)
weiterbehandelt werden. Fur dieſe pilones tft der Waflertransport
unter allen Umftänden bem Eiſenbahntransport vorzuziehen, einers
feit weil im Fall des letzteren bei bem mieberbolten Eins und
Ausladen — auf der Pflanzung, an der empfangenden Bahnftation,
in Manila und fchließlih an der Fabrik — das Bruchriſiko ein
erheblich größeres ift, andererſeits weil die Beförderung mit ber
Eiſenbahn fih durch den Transport zu und von berfelben weſentlich
vertbeuert. Es haben daher einzelne Pflanger mit jener primitiven
Herftelungsweife gebrochen und nad auf Banay und Negros üblicher
Weiſe gleich auf den Haciendas trodenen Zucker erzeugt, welcher, in
Säde verpadt, bequem und ohne Berluft per Eiſenbahn verlaben
werden und feines höheren Werthes wegen au bie etwas höhere
73
546
Fracht leiter tragen Tann. Es fleht zu erwarten, daß biefe Neues
rung bald Anklang und Nachfolge finden wird, mas fomohl dem
Betrieb der Eiſenbahn als auch dem wirthſchaftlichen Gedeihen ber
betreffenden Zuckerdiſtrikle nur fürberlich fein Tann.
Abaka (Manilahanf). In diefem Artikel ift eine erhebliche
Abnahme ber Ausfuhr gegen die bed Jahres 1892 zu bemerken,
wenn erfiere auch noch immer etwas höher war als bie bes
Jahres 1891 und nicht erheblich gegen bie bißherige böcfte nom
Sabre 1888 — In den letzten Jahren wurden verſchifft:
...... 815618 Pituls.
1888 ........... “19288 „
1801........ .... 1271094 „
1802............ 1581016 „
1803 ............ 1282 942
Der Werth der Ausfuhr iſt im Jahre 1898 mit etwa
111/a Mi. Peſos anzuſetzen. Die Preiſe bewegten ſich für kurrente
Waare zwiſchen 7,871/4 und 10 Peſos pro Pikul, waren alſo durch⸗
ſchnittlich niedriger als im Vorjahre trotz des günſtigeren Kurſes
und niedriger Frachtraten, was jedenfalls auf ſtarke Ueberhãufung
ber Märkte im Jahre 1892 und bie Kriſis des Amerilaniſchen Hanfs
geichäftes zurüdzuführen iſt.
Die Berihiffungen gingen nad) folgenden Ländern:
Bon:
Manila Cebu. Zuſammen.
ben Verein. Staaten von Amerika: Bilule
Atlantiſche Häfen .......... 402 526 22400 4496
Kalifornien..... ........... 4 100 — 44 100
Großbritannien..... ...... os... 607922 197760 745682
dem Übrigen Europa „. ur... 7 624 — 7624
Auſtralien ............... ... 80 786 _ 80 786
Singapore und Indien ....... 9 784 _ 9 784
China und Japatı ........ 20 040 — 20 040
zufammen... 1122782 160160 1282942
Tabak. Die bereihtigte Erwartung einer größeren und befferen
Ernte, als die des Jahres 1892 war, hat ſich nicht bewahrheitet. Die
Ausfaat war eine erheblich größere ald im Borjahre und gebieh
unter den günftigften Witterungsverbältnifien vortrefflih. An vers
ſchiedenen Plägen wurde Mitte April mit dem Schnitt begonnen,
und bis Anfang Mai war etwa 1/5 des Felderbeſtandes geſchnitten.
Die Dualität beftätigte die gehegten Erwartungen vollauf. In⸗
befien murben die Hoffnungen auf einen vorzüglihen Ertrag Des
Tabakbaues durch einen Heftigen Wirbelftuem, welcher Norbluson,
namentlih Die Tabakprovinzen Iſabela und Cagayan, im Mai,
einer für Taifune jehr ungewöhnlichen Zeit, heimfuchte, faft gänzlich
zerftört. Durch die gleichzeitigen heftigen Regengüſſe traten bie
Flüſſe aus, die niedrig gelegenen Felder wurden überſchwemmt, fo
daß die Pflanzen theilweiſe verfaulten. Auf anderen Feldern wurden
durch die flarfe Strömung viele Pflanzen fortgeriffen. Auf den
höher gelegenen Anpflanzungen litten bie Blätter in Folge ber
florten und anhaltenden Regen durch Auswaſchung und Fleckig⸗
werben. Der Schnitt nahm inbefien feinen Fortgang, und fchon
war faft Die ganze Ernte geborgen, als im September ein weiterer
Zaifun Über biefelben Provinzen zog und eine fehr bebeutende Bers
wüftung anrichtete. Die Lagerichuppen wurden vielfach ganz zerſtört
oder doch derartig beichäbigt, bag ber in ihnen lagernde Tabak ben
Regengüflen preisgegeben wurde. Durch Died neue Unglüd wurde
bie Duantität der Ernte noch weiter vermindert, und e3 litt aud
bie Qualität in beträcdtlihem Maße. Dabei wurde das legitime
Geſchäft durch unfolide Manipulationen Chinefiiher Händler ges
Ihädigt. Vollkommen durchnäßter und wieder getrodneter Tabak,
Philippinen.
welchen Europäifhe Käufer einfach fortwerfen, wurde von ihnen
mit unverborderten Blättern vermiſcht und fo auf den Markt ge-
bracht, wodurch bie 1893er Ernte fehr in Mißkredit gerieth. Die
Breife, welche nad) Belanntwerben des durch bie Zaifune verurfachten
Schadens raſch geftiegen waren, 3. 3. 12 Pelos für Iſabela cuarta
und 10 Peſos 50 Cents für Cagayan cuarta, gingen in Folge
beflen erheblich zurüd, jo daß für die gleihen Sorten nur noch
10 Peſos 50 Cents und 9 Peſos zu erzielen waren.
Zur Ausfuhr nach dem außerſpaniſchen Europa gelangten Feine
erheblichen Mengen. Die Geſammtmenge betrug 280 464 Duintales
gegen 254 284 im Jahre 1892. Hiervon iſt die Hauptmenge jeden⸗
falls nah Spanien gegangen, wohin namentlich bie geringeren
Tabafe der ſüdlichen Inſeln (Cebu, Panay) verſchifft werben.
Die Ausfuhr von Cigarren war nur wenig geringer als im
Vorjahre: 134400 Mille gegen 137069 Mille.
Was die allgemeine Lage des Tabakbaues in den für ben
Europäiihen Markt ausſchließlich in Betracht Fommenben Propinzen
Cagayan und Iſabela anbelangt, To Hat fie fich gegen früher nicht
weientlich geändert. Der Boden ift an den meiften Plügen nod
gut und wirb buch die aljährlien neubefruchtenden Ueber⸗
ſchwemmungen vor Audfaugung bewahrt. Auch find viele zum
Tabakbau geeignete Streden noch urbar zu machen. Gine Gefahr,
die ader vorläufig noch weit abliegt, if allerdings in ber fort:
ſchreilenden Berminderung des Walbbeftandes in den Gebirgen zu
befürchten, da dadurch allmäblih bie Menge des von ben Flüffen
heruntergefäwenmten Urwaldſchlammes verringert werben wird.
Dagegen bauern die Klagen Über bie Behandlung des Tabals durch
bie einheimifgen Kleindauern, über den ſchwierigen Handelsverkehr
mit ihnen und die Störungen, bie dieſer durch die unreellen Mani⸗
pulationen ber Chinefen erleidet, nad wie vor fort unb werben
in verftärkten Naße laut, Rah dem Anpflanzen bed Tabals aus
ben Gaatfeldern, welches gang unregelmäßig und Häufig ohne allen
Shuk gegen die Sonne durch Schatienbäume geſchieht, UÜmmert
fih der Gingeborene kaum noch um bie Pflangen, bie doch, um befte
Qualität zu erzielen, fortdauernde Yürjorge durch Züten, Abfuchen
von ſchadlichen Inſekten, Entfernung ſchlechter Blätter x. erfordern
Er ſchneidet undelümmert reife und unreife Blätter gleichgeitig,
fügt die Gente nicht genügend vor Näfje, beauffichtigt den Fer⸗
mentirungäprogeß ungenügend, kurz, läßt es an aller unb jeber
Sorgfalt in der Behandlung fehlen. Er verläßt fi Darauf, daß,
wenn ber Europäifche Käufer, der, wie er weiß, für gute Tabak
beffexe Preife bezahlt, ihm ungeniigende Waare nid abnimmt, er
immer noch bei den Chineſen, wenn au zu geringeren Preiſen,
Abjag findet. Der Chineſe findet feine Rechnung einerſeits durch
Miſchung guter und ſchlechter Qualitäten, anbererfeitö dur Wieder
verkauf an die zahlreichen Gigarren- und Cigarreitens Fabrifen in
Manila, bie auch geringe Sorten verarbeiten, auch entichädigt er
ih für etwaige Berlufte am Tabak durch Uebervortheilung des
Bertäuferd, der meift nicht in Gelb, fondern mindeſtens theilmeife
in Waaren zahlt. Dhne vieles ftörende Element, gegen weldes mit
geieklihen Mitteln wenig angefämpft werben Tann, würbe der Bauer
leicht zu größerer Sorgfalt zu erziehen fein, ba er für bie vernach⸗
Läffigten Produkte ohne Abnehmer bleiben würde.
Die naturgemäße Abhülfe würde in der Einführung des Großs
betriebes Tiegen, fei ed, daß die Kultur direkt mit eigenen Arbeitern
unter Europätfcher Zeitung betrieben würde, ober nach dem auf ben
Philippinen Üblihen Syſtem der Kleinpächter unter Oberaufficht
des Europäifhen Pflanzers. Verſuche in dieſer Richtung find
gemacht worden, und e# befichen mehrere größere Haciendas (darunter
eine in Deutihem Beſitz), bie theilwelfe gute Erfolge erzielen. Aber
Vhilippinen.
auch Hier iſt die Unzuverläſſigkeit bed Eingeborenen ſehr hinderlich
und der geſetzliche Schutz für den Pflanzer durchaus ungenügend.
Wenn Letzterer mit Zuſtimmung der Regierung Arbeiterfamilien
aus benachbarten Provinzen auf feine Hacienda Bringt und ihnen
außer dem Reiſegeld erhebliche Vorſchuſſe geleiftet Kat, fo geſchieht
es häufig, daß biefe Familien lange vor Ablauf des Kontraftes und
vor Abzahlung Ihrer Schulben ſich weigern, weiter zu arbeiten, und
Nüdbeförderung nad) ihrer Heimath verlangen. In folden Fällen,
wie fie gerabe auch im Jahre 1893 wieder vorgelommen, bat fich die
Provinzialbehörde außer Stande erflärt, die Leute zur Einhaltung ber
eingegangenen Berpflitungen, mindeſtens bis zur völligen Tilgung
ihrer Schulden, zu zwingen. Hierzu Tommt bad Verbot für fremde
Geſellſchaften, Grundbeſitz auf den Philippinen zu erwerben, welches
bem Lande den Zuſchuß fremden Kapitals und Unternehmungsgeiftes
von vornherein abſchneidet. Aber auch mit Aufhebung deſſelben
würde eine Abhülfe nicht ohne Weiteres geſchaffen fein, wenn nicht
gleichzeitig Die Arbeiterfrage zu Gunften bes Grunbbefigers verbefiert
würde. Auch bie Einfuhr von Ehinefifhen Kulis, wie auf Sumatra
und Borneo, würde nur dann mögli fein, wenn bezüglich deren
Befteuerung, namentlich ber bei Ginmanderung jedes Chineſen zu
erlegenden Kopffteuer von 10 Peſos Erleiäterung gewährt würde.
Kaffee. Die Ausfuhr dieſes früher ſehr bedeutenden Artikels,
welche fih in Folge der auf den Pflangungen feit dem Jahre 1888
berrihenden Krankheit im Vorjahre bereits auf 21228 Pikuls vers
mindert Hatte, ift noch wetter gefunfen und betrug im Jahre 1898
nur noch 4914 Pikuls, die zum größten Theile nad) Spanien vers
Ihifft wurden. In der hauptſächlichen Kaffeeprovinz, Batangas, auf
der Inſel Lugon, find die Anpflanzungen theils durch bie Krankheit
felbft, theis durch Niederhauen und Verbrennen der Beſtände faft
gänzlich zerſtört. Mit Reuanpflanzungen wirb von manden Beftkern
sorgegangen, bo) werben Jahre barüber bingeben, ehe ſich die Pros
duftion wieber heben kann, voraußgefett, daß Die neuen Pflanzen von
ber Krankheit verichont bleiben. Andere Pflanzer beabfichtigen, wie in
Genion geichehen, zum Anbau von Thee Überzugeben, wofür die Berge
von Mittellugon nad Klima und Bobenbeichaffenbeit fehr geeignet fen
bürften, doch veriautet nod) nichts Beſtimmtes über die Ausdehnung
der betreffenden Verſuche. Auf den Sünlichen Inſeln, wo ber Kaffeebau
nur geringe Außhehuung befikt, ſcheint Die Erankheit noch nicht auf
getreten zu fein. Giner großen Erweiterung wire ber Anbau be
Kaffeebaums auf der Inſel Mindanao fähig, moher Ion jet Heine
Rengen guter Dualität in ben Handel kommen, doch iſt ber Mußbehnung
der politiiche Zuſtand ber Inſel, bie fartmährenben Kämpfe der Spanier
mit den mobammebantichen Stämmen, ſehr hinderlich.
Die Zablenangaben der vorfiebenhen Bemerkungen find ben
Ausfuhrliften ber Inufmänntichen Firmen euinommen und genießen
im Allgemeinen ben Ruf großer Genauigkeit.
Schiffahrt,
Der Schiffaverkehr in den einzelnen Philippiniſchen Häfen ges
ftaltete ſich, wie folgt:
Eingang. Ausgang.
dafen Zahl. Reg.Tonnen. Zahl. Reg.⸗Tonnen.
Ranila ....... .. 249 252 067 241 268 827
Iloilo ...... ...... 87 116 285 85 113 844
Cebu ............. 16 22 594 24 26 098
Bamboanga ....... 8 2437 10 2316
Zufammen .... 859 892 378 3601) 411 06%
1) Die Angabe Rimmt nicht genau mit den entipreihenden
Zahlen in der Verkehrsüuberſicht 8. überein.
547
Die gefammte Echiffsbewegung betrug im Jahre 1892
471 Schiffe von 517554 Reg.Tonnen im Eingang und 447 Schiffe
von 484 374 Reg. Tonnen im Ausgang, Bat fi mithin im Berichts»
jahre nicht unmefentlih vermindert. Zum Theil erflärt ſich dieſe
Abnahme der Räumte durch den Wegfall ber Zweiglinie der Meſſa⸗
gerieg Maritimes zwiſchen Saigon und Manila, welche mit Beginn
des Berichtsjahres ihre Fahrten einftellte.
Ferner wurde der Verkehr mit Singapore in früheren Jahren
burh zwei Spaniſche Dampfſchiffe in vierzehntägigen Fahrten, im
Berichtsjahre nur noch mit vierwöchentlichen Fahrten durch ein
Dampfſchiff unterhalten. Auf dieſe Weiſe waren die Einfuhrhäuſer
mehr als je gendthigt, den größeren Theil ihrer Waaren Über Hong⸗
kong zu beziehen, und eine vegelmäßige Verbindung mit Singapore
im Anihluß an die großen Frachtlinien von Europa iſt ein fih
immer mebr fühlbar machendes Bedürfniß, zumal bie einzige direkte
Verbindung mit Europa, die Spaniſche Poſtlinie Liverpool— Bars
celona— Manila, bei vierwöchentlichen Fahrten nur einen Kleinen Theil
der gefammten Einfuhr verſchiffen Tann.
DVertehrsüderfihten.
1. Die hauptſächlicheren Artilel der Einfuhr in ben Häfen
ber Philippinen im Sabre 189.
Beth;
Einheit. Menge. Peſos.
Steine, außer Marmor, zur Ver⸗
wendung bei Bauten c....... 10 kg 24648 61 623
Steinkohle und Kolß..... ...... 100kg 64517 161 2%
Petroleum und andere Mineralöle 100 kg 117961 1 769 487
Hohlglas, gemeined u. gewöhnliche „ 12 939 108 257
Kryſtallglas und deſſen Nach⸗
ahmungen ⁊x................ 4232 126 972
Tafelglad und Tafellryftall...... n 2804 42 082
Glas und Kryftal mit Belng;
Brillen und Uhrgläſer ....... kg 41 853 11 962
Sliefen und Biegel zum Pflaftern;
Kacheln, glaſirte Ziegel u. Röhren 100 kg T 764 15 584
Fayence und feines Srdengelhirr „ 10 262 ‘807 886
Porzellan..................... n 77 215 38 610
Gold und Silber in Juwelen oder
Schmuckſachen............... hg 400 10 000
Oußeifen in Gänfen und altes.. 100 kg 1521 18 808
Deögl. in gewöhnlicher Waaıe . 2 886 21649
Deögl. in feinen Waaren....... n 1883 28 337
Schmiedeeiſen und Stahl in Eiſen⸗
bahnſchienen ............ en 4 122 32 985
Desgl. In Blechen von 6 mm ober
mehr Stärke und dergleichen
Verbandftäbe................ 10 004 90 048
Deögl. in Stangen jeder Geftaltc. „ 43 667 067 674
Desgl. in grofien Stüden zc. zum
Bau .P..................... 3401 54 418
Desgl. in Draht .............. n 756 6 0651
Desgl. in Nägeln und Schraudn „ 5 733 114 675
Desgl. in Rohren ............. F 1.068 13 760
Desgl. in Waaren aller Urt .... u b 264 210 572
Weißblech, verarbeitet .......... n 442 17 661
Nühnadeln, Schreibfebern, Beſtand⸗
tbeile von Tafthenubren ıc.... kg 7598 62 686
Meſſer ....................... n 6 788 13 566
548
Scheeren .....................
Feuerwaffen 2c.................
Kupfer in Blechen und Nägeln,
RKupferdraht ................
Kupfer, Bronze oder Meſſing, ver:
arbeitet ⁊c...................
Desgl. in vergolbeten, verjilberten
oder vernidelten Gegenfländen.
Binn in Gänſen ..............
Zink in Tafeln, Nägeln u. Draht
Desgl. in fertigen Waaren, auch
lackirt .....................
Ale übrigen Metalle u. Legirungen
in Tafeln, Blöcken, Nägeln, Röhren
Deögl. verarbeitet .............
Begetabiliiche Dele, ausgenommen
Düvndl ...................
Erzeugniſſe des Pflanzenreichs, mit
Ausnahme von Farbhölzern, Se⸗
ſamſamen, Leinſamen, Del⸗
fämereien ac. ....... .........
Farben in Pulver oder in Tafeln
Desgl., zubereitete; Tinte ......
Desgl., aus Steinkohle gewonnene
und andere fünftlide.........
Kochſalz
Pharmazeutiſche Erzeugnifſe, nicht
beſonders aufgeführt .........
Chemiſche Erzeugnifſe, nicht be⸗
ſonders aufgeführt...........
Stearin, Paraffin, Wachs und
Walrath, roh ...............
a 80 2 200 0 0 TR ee
Bulver, explodirende Miſchungen
und Minenzünder ....... ....
Baumwolle, geſponnen, Garn, bis
Deagl., Nr. 86 und darüber.
Desgl., dreis und mehrbräßtiges.
Einheit. Menge.
n
100 kg
kg
kg
100 kg
100 kg
Desgl., bearbeitet ............. in
Barfümerien und Eflenzen ......
Deögl., fchlichte Gewebe, ſchlichte,
rohe, weiße ober gefärbte, bis“
DD Fäden ..................
Desgl., desgl., bis 35 Fäden .
Baumwollene dichte Gewebe ꝛc.,
bis 36 Fäden und darüber....
Desgl., bebrudte, gelöperte 2c., bis
25 Fäden ..................
Desgl., desgl., bis 35 Fäden ..
Deögl., besgl., 36 Fäden u. Darüber |
Durcfichtige Gewebe, wie Muſſelin,
Batift 2c., bis 30 Fäden ......
Desgl., 31 Fäden und darüber ..
Plüfh, Sammet u. andere Doppel:
gewebe zu Kleidungsftüden ...
Tun
Spigen, ausgenommen gehäfelte .
"
”
8 251
28379
1 526
34 956
15 297
243
393
3947
1275
12 338
3 360
2 644
1801
5194
1837
13 637
16 836
74 407
3 686
12 319
47 983
73 679
445 269
188 653
10 647
1301 754
824 608
122 698
1 305 087
586 074
236 523
461 775
66 965
86 887
2 206
14119
1301 754
1 819 374
269 925
1 681 366
1172141
647 688
1015 900
214 248
95 778
11 025
88 244
Hälelgewebe ..................
Strumpfwaaren, in Unterjaden
und Beinlleidern ..........-.
Deögl, in Strümpfen, Soden,
Handſchuhen u. a. ...........
Zwirn, zweis und mehrdrähtiger.
Tauwerk und Seilerwaaren für
Schlichte Gewebe aus Hanf oder
Flachs, bis 10 Fäden ........
Deögl., 11 bis 24 Fäden .......
Desgl., 25 Fäden und barüber ..
Desgl., gelöpert und gemuftert ..
Schlichte Gewebe aus Jute, Pita
und anderen Faſern, mit oder
ohne Beimiſchung von Baum⸗
wolle ......................
Kammgarn, gefärbtes ..........
Teppiche aus reiner Wolle oder
mit Beimiſchung anderer Stoffe
Filze aus reiner Wolle oder mit
Beimiſchung anderer Stoffe...
Deden aus reiner Wolle oder mit
Beimiihung anderer Stoffe...
Strumpfwaare aus Wolle, mit ober
ohne Beimiihung von Baums
wolle u. a.................
Tuche und alle anderen tuchartigen
Gewebe aus Wolle ze. ........
Desgl., mit Kette aus Baumwolle
oder anberen vegetabiliichen
Stoffen ....................
Alle übrigen Gewebe aus Wolle ꝛc.
Deögl., mit Kette aus Baumwolle ic.
Seide, rohe und geiponnene, ge
zwirnt unb.nicht gezwirnt ır. ..
Gewebe, feibene, jchlichte ober ges
köperte..................
Tull, Spike und gackchen auß
Seide oder Flodielde ........
Sammet und Felbel aus Selbe
ober Flodjeide, mit Kette ober
Einſchlag aus Baumwolle sc...
Sonftige Gewebe aus Seide oder
Flodfeide ꝛc................
Papier ohne Ende, ungeleimt und
balbgeleimt, zum Diud ......
Desgl., zum Schreiben, zur Litho⸗
graphie oder zum Kupferbrud.
Desgl., zerjchnittenes, Butten: und
liniirtes Papier .............
Bücher, eingebunden ober nicht, u.
andere Drudfachen in Spanifcher
Sprade .............
Kupferftiche, Rarten ob. Beihnungen
Löſch⸗ gemöhnliches Pads und
Bolir-Bapier. ........ ......
Einheit. Menge.
kg
N"
”
“H
4 122
299 670
41 556
80 541
310 819
47838
48 087
280 728
Werth:
Peſos.
16 527
148 928
124 665
45 811
14 249
93 54
40 310
89 759
39 344
483 725
17 672
16 822
13 166
26 191
12 463
9709
43 662
111 300
54 938
187 060
1 760
83 280
62 119
75 708
88 700
141 332
186 495
23 669
60 115
56 156
Philippinen,
549
Werth: Werth:
Einheit. Menge. Peſos. Einheit. Menge. Peſos.
Anderes, nicht beſonders aufge⸗ Anisbranntwein, zuſammengeſetzt,
führtes Bapier .............. kg 278 610 111 408 Branntwein und Liköre aus
Bappendedel in Bogen und in mit Weinallohol ................ Liter 58 060 58 060
gewöhnlidemBapier übergogenen Desgl., nit ausſchließlich aus
Kaſten ꝛc................. 148 381 29 677 Weinallohol ................ 123 041 221 471
Böttcherwaare, zuſammengeſetzt oder Bier und Cider ............... 669 390 170 819
zerlegt..................... 100 kg 1470 14697 | Schaummeine ................ n 9 682 12 108
Gegenflände aller Art aus gemeinem Heine anderer Art one nense .n 2 861 857 1 117 112
Holz, gedreht, gemalt, lackirt x. 1648 16486 | Konjervirte Nahrungsmittel zc.... kg 676 984 676 984
Möbel und andere Gegenftände Chofolade EREEPETLENEREREUTE " 10 309 10 309
aus feinem Sol x. .......... n 1738 52001 | Konfitüren ................... n 126 340 126 340
Desgl., vergoldet, eingelegt ac... „ 345 17.296 a enthelk Satzmehl ır....... n pi 2 * *
| PER n 1 4 199
— —— Rute u. Schmucſachen aller Arte. „ 1236 18.540
Zufiande...... 2498 16191 | Fmöpfe aller Art, außgenommen
, goldene und filberne ......... " 15 649 18 245
Zadirte Felle und gegesbte ober Kautſchuk, verarbeitet in irgend
zugerichtete Ralbfelle .... EEE kg 13 497 43 198 weicher Form und Waate..... . 9738 21436
Sonftige gegerbte ober zugerichtete Deögl,, anderer Art 28 694 22 963
dãute ac. ................. 88.997 46799 | Spiele und Gpicheug, | auge
&derriemen für Rafcinerie..... „ 4.620 4.620
ve nommen ſolche aus Schildpatt ꝛc. „ 90 985 100 074
Schuhwerk aus Leber oder Zeug Regen⸗ und Sonnen⸗Schirme mit
in Stiefeln 2c................ Paar 15 680 81 360 feibenem Ueberzug . .......... Stil 7918 21 655
Deögl., in Schuhen aller Art... „ 74 640 97 024 Desgl. mit Ueberzug aus anderem
Desgl., in Bantoffeln, jowie Schub: Stoff ...................... n 114.080 159 716
werk geringerer RKlafie ....... n 22 405 11 203 Desgl., mit Veberzug von Papier „ 81 457 20 365
Desgl., alles Arten für Kinder... u 67 689 65649 | Wofamentierwaaren, feidene ..... kg 1671 23 891
Riemers und TäjhnersArbeiten.. Kg 86 685 187 884 Desgl., wollene ............... n 1675 11 797
Andere Gegenflände aus Leber Desgl., alle anderen ........... 7840 81 868
oder mit foldem überzogen ... m 4 228 21115 | Steoßhüte und Strohmügen..... shit 145546 232 883
Pianoforteß................. Stück 81 10125 | Hute, garnirte aus anderem Material n 161 070 822 142
Taſchenuhren aus Gilber und Desgl., nicht garnirte und Miken „ 67 534 67 684
anderen Metallen............ „ 1 227 12270 | Gewebe aus Kautfhul in Ber:
Gewichtsuhren, gewöhnliche, und Bindung mitanderen Materialien kg 4869 19 676
Weckeruhren ................ n 928 4680 | Säde ac. .......... ........... Stück 736 584 78 667
Gehwerke für Wand» und Tafel:
Übren X.................... „ 2101 11 718 3. Die bauptfählihen Artikel der Ausfuhr von den
Landwirthſchaftliche Mafcjinen... 100kg 18679 18 678 Häfen der Philippinen im Jahre 1898.
Maihinen aus Kupfer und Legis Death:
rungen beffelben und einzelne Einheit. Menge. Peſos.
Theile davon ⁊c.. ............ 6980 63 804 Zucker ....................... 100 kg 2 615 219 16 914 980
Sqhweinefleiſch und Schmalz, ein- Manilahanf................... n 987428 12556 548
shliehlih Spek........... KL TR | Tabak in Blatiern auß ben Bros
Butler. 40475 40476 | inzen Cagayan und Ylabele.. 6681 1684409
Rabeljau und Shofih......... n 156 469 81 292 Desgl., von den Viſayas⸗Inſeln. n 15 865 859 707
Schalthiere..... 316 iis 87080 | Desgl., ſonſtiger Provenien 24 139 843 898
Reis, ungeſchälter und geichälter. 100 kg 410 006 1.025 010 Tabak zufammen... 100kg 10745 2388014
Weizenmehl .................. „ 19 468 868156 | Kaffee....................... „ 2915 168 742
Hülfenfrüdte, trodene .......... n 5412 54 127 | Trepang (getrodnete Seewalen). kg 144 896 46 729
Gartengewächſe................ 25 433 254 837 | Hörner von Büffeln und Kinnvie „ 47911 10 361
Obſt......................... n 7 094 141888 Schildpatt.................... n 1.009 87H
Kakao........................ kg 131 468 18879 | Berlmutterihalen............... n 62 346 17 425
Pfeffer....................... n 81 410 10995 | Häute von Büffeln und Rintvied „ 199 628 87 779
Thee ........................ 75 506 76505 | Desgl., zerihnitten zur Leim:
Dlivenõöl..................... n 810 209 186 126 bereitung................... F 199 202 28 783
Branntwein, gemeiner, aus Wein⸗ Kopal ....... ................ n 256 086 14 467
alkohol..................... Liter 0 280 9126 Indigo ...................... n 107 188 86 072
560
Barth;
Einheit. Menge Peſos. Einheit. Menge. Peſos.
Indigo, Abfall...... .......... kg 276 424 18575 | Kokosöl ............. ......... 100 kg 1466 : 16861
Koloanüfle ................... 100 kg 118948 6T6EABL | Lumbangöl................. „ 1121 1344
Farbholz ..................... " 49 426 9998 | ZJlang-Slang-Eflenz...........» ke 24 586 AR
Aloefaſer..................... 5497 39440 | Strohhüũüte................... Stüd 12180 18 783
Golbſtaub.................... hg 14 6400 | Sigerren und Eigaxsetten ...... 100kg 12861 1 681 486
Sol in Barren u. Shmudfaden „ 857 48100 | Solbmüngen .................. Werth — 34 941
Altes Aupfer ................. 100 kg 194 14164 Silbermünzen............... „ — 1 089 963
Tauwerk aus Manllahanf....... „ 1482 89 518 | MWiederausgeführte Einfußewaaren „ — 68 068
3. Schiffsverkehr in den Häfen der Philippinen mit Ausfhluß der Küſtenſchifffahrt im Jahre 1898
Nationalität. Darunter mit Zabung.
Reg.⸗ Reg.⸗
Britiſche............................... 209 251 619
Spaniſche ............................. 68 65 316
Deutſche ............................. 39 87 938
Amerilanifche (Beveinigte Staaten) ........» 16 18 560
Japaniſche ............................. 9 8161
yalienifce ........ ................... 6 6 202
orwegiſche............................ 6 6125
Niederländiſche......................... 4 3492
Franzoſiſche......................... ... 3 8444
Hawaiiſche............................. 1 1516
zuf. einfehl. der Schiffe anderer Nationalität | 359 | 392 378 | 270 | 276 024 | 365 |
YAuftralien.
Die Wollproduftion und der Wollhandel in dem
mit dem 30. Juni 1894 abfchließenden Sahre.:)
Sn ben Kolmmien Auftralafiend waren am Enbe bes Jahres 1893
120 800 000 Schafe vorhanden, d. ti. 1960690 weniger al im
Vorjahre.
Der Ertrag ber Schur hat ſich ungeachtet dieſes Ausfalls um
etwa 92938 Ballen oder faſt 5 pCt. gegen bad Vorjahr erhöht.
Wiewohl die Wollpreife ſchon im Sabre 1892/93 einen fehr
tiefen Stand erreicht hatten, fo find fie dennoch währenb der lets
verfiofienen Saifon noch weiter gejunlen.
Es wird berechnet, daß bei den Mainerfäufen bie Wollen aus
Neuſudwales und Biltoria einen Preißrüdgang von etwa 12, bie aus
Dueendland einen folden von Über 161/,, die aus Sübdauftralien
einen folhen von 19 und die aus Neufeeland einen folden von
etwa 15 p&t. gegen die gleiche Periode des Vorjahres erlitten hatten.
Denn PBergleihe mit den Preiſen bes Jahres 1888 gezogen
werben, jo ergiebt fi, daB die damalige Produktion Auftralafiens
auf etwa 1395000 Ballen im Wertbe von 21622500 Pfr. Sterl.
zu veranſchlagen ift; das bebeutet ungefähr 151/5 Pfd. Sterl. für den
Ballen, während die Schur des Jahres 1893 die des vorgenannten
Jahres zwar um etma 500000 Ballen übertraf, aber bei einem
1) Vergl. Hand. Arch. 1894 Juniheft IL S. 207 und wegen beö
Vorjahres ebenda 1893 II. &. 618,
Tonnen.
18 | 161060 I 210 | 283088 | 196 | aa
60 54961 | 58 560865 | 82 62 619
33 313831 | 4 075 | 3 MAR
1 1299 | 1 1399 | 14 17 978
9 sal u 9556 9 1992
2 299 | — _ _ —
2 1981 6 8871 6 8 371
8 2.008 8 2.008 2 1381
3 2296 3 4816 2 3 168
_ _ 1 1516 1 1516
406 682 | 307 | 364 648
Durchſchnittspreiſe von mur 112/0 Pfb. Sterl. für ben Mallen eine
weſentliche Werthſteigerung nicht erfahren bat.
Die für Wolle Anfang Zuni 1894 in Sydney erzielten Breife
waren folgende:
Schweißwolle ......-oun.uno+ T Bee bis 4 Ve
" in Stüden...... Deu nd m
n Baudilide...... 4 2 „
n Kreuzungen ..... Mu nd
Lamm⸗......... ——
Gereinigte Wolle........... 5 „ „ HA,
" in Stüdn... 2 „ „Tu
” Bandftüde... 10% „ „5 5
Loden ....... 122) er re
Gewaſchen⸗ Wolle ........... I. Tr
Beſonders begehrt waren in dem Berichtsjahre bie Wollen von
Kreuzungen, ba biefe für die etwas rauhe Waare begünftigenbe
Mode beſonders geeignet erihienen. Die Züchter erfreuen ſich babei
nod be3 weiteren Vortheils, daß bie Kreuzungen bei ber Fleiſch⸗
ausfuhr in gefrorenem Zuſtande beſſere Refultate erzielten als bie
Merinoraſſen.
In Folge des während der Schur theilweiſe eingetretenen
Regens kamen einzelne Wollen ſehr feucht auf ben Markt, was
befonderö wegen ber fich babei in ben Ballen entwidelnden Hitze zu
Klagen Anlaß Bot.
Verſchifft wurden im Jahre 1898/% 1896 899 Ballen gegen
1803 466 Ballen im Borjahte.
Auftralien. — Belgien.
Bon der Ausfuhr aus Neufübwales wurben 664818 Ballen
aus Sydney und 54618 Ballen aus Newcaſtle verſchifft.
Der Antheil der mit Dampfihiffen bewirkten Ausfuhr ftellte
fh in ber genannten Kolonie auf 429.009 Ballen, wogegen mit
Segelihiffen von dort 290427 Ballen verſandt wurden.
An der Wollausfuhr aus Viktoria waren:
Melbourne............... mit 419 740 Ballen,
Geelong ................... n 39159 „
und Borkland .................. n 606 „
betheiligt.
Ueber De Beflimmungsländer beim. Häfen der Wolls
verihiffungen Auftralafiend während ber legten beiden Produktions⸗
jahre ift folgende Ueberſicht veröffentlicht:
Beftland
von
Europa.
Ballen.
Bereinigtel Indien,
Staaten | Japan
von
Amerttla.
Ballen,
London.
Jahr.
1892/93..... 1273678 I 27896 | 4638000 | 372868 I 1624
1898/94. .... 1878499 | 14017 | 486997 1 15277 1 1609
Die Berläufe von Wolle auf den Märkten ber verichiebenen
Kolonien zeigen ein ferneres bebeutendes Anwachſen, wie aus ber
nachſtehenden Ueberſicht hervorgeht:
Es wurden gelauft
in in in Süb
Reufübmales. Biltorla. auſtralien.
für Ballen. Ballen. Ballen.
Deutſchland ............ 93 670 60 000 4.000
Frankreich .......... ... 93 256 718 810 28 500
Belgien................ 87 071 44 690 3500
Großbritannien ......... 101117 81 000 14 500
Bereinigte Staaten von
Amerila; Ganaba ..... 1277 14 000 —
Japan und Dftefien..... 609 1000 —
Lokalverbrauch, Wäſcherei
und GSpelulation...... 26 000 81.000 12 500
sulammen... 40 000 306 000 63 000
gegen das Borjabe mehr
ober weniger — ..... . +40 000 — 6.000 4 8.000
In Nenfeeland wurden 92000 Ballen, 7000 mehr als im
Borjabre, angekauft.
Hiernach haben fih bie für Deutihe Rechnung abgefchloflenen
Berläufe um 80880 Ballen gegen das Vorjahr vermindert, während
die für Belgien um 108261 Ballen geftiegen find.
Die Franzoͤfiſchen Gintäufe ſtellten ih um eima 5000 Ballen
höher, die für die Vereinigten Staaten von Amerika und für Canada
dagegen um 22000 Ballen niebriger als im Sabre vorher.
Dbgleih das Angebot von Schiffsräumten geringer war als
im Sabre vorher, blieben die Frachtſätze doch auf berfelben
niebrigen Stufe.
Anfang Juni 1894 galten die folgenden Frachtſätze für:
Dampfſchiffe? / Benny für das Pfund Engliſch gepreßter Schweikwolle,
” , 1 ) [77 1] 7) N n gereinigter Wolle,
Segelſchiffe Sı m nn m „gepreßter Schweißwolle,
ui »n nn " " gereinigter Wolle.
551
Der Wechſelkurs für Wollwechſel auf London ftand in Sydney
Anfang Juni d. 38. für 60 Tage nah Gicht auf 1/s pCt. Disfont,
für 90 Tage aber auf /s pCt.
Die neue Saiſon bietet anfheinend günftige Ausfichten. Die
Wollausfuhr aus den Kolonien Auftralafiens im Monat Juli 1894
überfteigt bie des gleichen Monats im Borjahre bereit um etwa
9000 Ballen.
Belgien.
Bergbau und Metallinduftrie in der Provinz Lüttich
im Sabre 1893.')
BRoblengenben.
Im Betrieb waren 43 Gruben, welche 4848572 Tonnen Kohle
förberten (52 068 Tonnen mehr ala im Jahre 1892), davon waren
576 567 Tonnen magere Kohle, 2175 779 Tonnen Haldfette Kohle
und 2091296 Tonnen fette Kohle.
Der Werth der gewonnenen Kohle beitrug 47114260 Yranken
ober gegen das Jahr 1892 4511840 Franken und gegen ba3
Jahr 1890, in weldem ber Werth ber geförderten Kohle am
höchſten war, 24 083 260 Franken weniger.
Der Koftenpreis ftellte fi auf 9,36 Franken pro Tonne, und
da der durchſchnittliche Verkaufspreis der Tonne im Jahre 1893
9,78 Franken (gegen 10,77 im Vorjahre) Betrug, jo wurde nur ein
Gewinn von 0,37 Franken pro Tonne (gegen 0,54 im Borjahre)
erzielt. Der Gewinn betrug 1791 150 Franten gegen
4184080 Franken im Jahre 1892.
Bon den 48 Koblengruben haben 22 einen Gewinn von
2969500 Franken zu verzeichnen, während bie übrigen 21 mit
einem Berluft von 1178850 Franken abſchloſſen.
Aus der geförberten Kohle wurden 476 807 Tonnen Kol und
183 755 Tonnen Brikets hergeſtellt.
Die Ausfuhr von der in der Provinz Lüttich gewonnenen
Kohle beitrug nad:
Kohle. Koks. Brikets.
Tonnen.
Frankreich ..... .... 466 654 4896 11156
Deutihland ........ 318371 128061 25 735
den Niederlanden ... 148 842 1820 5 820
der Schweiz ........ 70 475 780 47230
überfeeifhen Häfen... 46 645 90 12480
Die Ausfuhr betrug demnach 26,2 pCt. ber Geſammtfoͤrderung.
Metallgruben.
In 8 Gruben wurden gewonnen:
Tonnen. Werth: Franlen.
(31 2, We 91 606 698 680
21 67 7640
Zink................... 4010 217 200
Blende................. 7 300 418 600
Eiſenkies ............. 6301 48 990
Braunfleln .......-0...« 16 820 200 450
Steinbrüde.
Es waren im Jahre 1893 849 Steinbrüche im Betrieb. Der
Werth der gebrochenen Steine beitrug 7882250 Franten.
1) Vergl. Hand. Ar. 1892 IL S. 96.
394
Eijenbereitung.
Im Betrieb waren 12 Hochöfen. Diefe erzeugten:
zonnen. Werth: Franken.
rohen Guß ........... ... 100 700 4 651 740
Guß für VBeffemersStahl .. 159488 9 176 900
Buß für Thomad-Stahl... 76477 8 616 640
Zu dieſer Induſtrie wurden Erze verbraudt:
aus: Tonnen. aus: Tonnen.
Belgien ............. 180010 Griechenland......... 12 647
Luxemburg .......... 272878 Algerien ............ 432
Spanien ............ 219 760 Deutidland.......... 278
Frankreich .......... 39 768 anderen Ländern ..... 45 156
Erzeugt wurden aus dem rohen Guß in 19 Werken
119055 Tonnen verſchiedener Gegenftände im Werthe von
17192580 Franken. Der Berbrauh an Kohle in diefen Werfen
betrug 257 204 Tonnen.
Erzeugt wurden aus bem Guß für Stahl in 4 Werten:
Tonnen. Werth: Franken.
Gußſtahl ............... 228 410 18 454 270
Schienen ............... 93119 10 0% 650
Räder ............... 7648 1516 750
Bleche ................ 35 658 4 982 060
| -)7.1.7 5462 771550
Draht ................. 2818 352 250
Bleigewinnung.
Erzeugt wurden in 2 Werten 11066 Tonnen Blei im Werthe
von 2695644 Franken, 26717 kg Silber im Werthe von
8 345 856 Franken.
Sinfgewinnung.
In 10 Werten wurben 87 766 Tonnen rohes Bint im Werthe
von 86 332 085 Franken gewonnen.
Bon biefem int wurden in 9 Walzwerken 32388 Tonnen im
Werthe von 15 150 680 Franken verarbeitet.
Stand der Bergwerls- und Hütten Iuduftrie in der
Provinz Namur im Jahre 1893.)
A. Bergwerte.
Koble.e .
Die wie im Borjahre 38 Konzeffionen umfaflende Förberfläche
betrug 12320 ha, bat fih alfo um 41 ha vermehrt. 18 Kohlenwerke
waren in Thätigfeit, mithin 1 weniger als im verfloffenen Sabre
in Folge der Aufgabe der Konzeiftonen in Spy und Floriffour und
der Wiederaufnahme ber in Jemappe a. d. Sambre.
Die Koblenförberung betrug 495517 Tonnen im Werthe von
3455 607 Franken, d. 5. 42402 Tonnen im Wertbe von 903 915
Franken weniger ald im Sabre 1892. Der mittlere Verkaufspreis
pro Tonne war 6,97 Franken ober 1,18 Sranlen geringer ala im
Vorjahre.
Der Kohlenmarkt war im Jahre 1893 ſehr gedrückt und ſchloß
in Folge der beträchtlich geringeren Produktion und des Sinkens
des Verkaufspreiſes mit einem Verluſt ab.
Die nachſtehende Ueberſicht enthält eine Zuſammenſtellung ber
Förberung, bes Werthes und des mittleren Verkaufspreiſes der Kohle
in den legten 10 Jahren.
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 464.
Belgien.
Es wurben gefördert:
Mittlerer
Werth: Verkaufspreis:
Jahr. Tonnen. Franken. Franken für die Tonne.
1884 ..... 477489 3 40 868 7,12
1885 ...... 439 958 2 897 095 6,58
1886..... 384 660 2 462 027 6,40
1887..... 859 265 2287 658 66
I1888..... 428 173 2 798 486 6,54
1889 ..... 467 005 3 318 277 7,10
1890..... 541 009 5 925 818 10,95
1891..... 546 537 5 634 574 10,81
1892..... 537 919 4 869 622 8,10
1893 ...... 495 617 8 455 607 6,97
Die Gefammtarbeitergahl betrug 2713 oder 867 weniger als im
Sabre 1892. Die Durchſchnitisförderung für den einzelnen Arbeiter
betrug 183 Tonnen, alfo 8 Tonnen ober 4,4 pCt mehr als im Vor⸗
jahre. Der Durdfenittstagelohn für den Arbeiter fiellte fih auf
2,85 Franken, d. 5. 0,19 Franten, glei 6 pCt., niedriger als im
Sabre 1892. Der Gefammt-Selbftloftenpreis für Die Tonne belief ſich
auf 7,23 Franken oder 0,72 Franken weniger als im Borjahre.
Der Verkaufspreis für bie Tonne war um 0,26 Franken niedriger
als der Selbftloftenpreis, während in den beiden Vorjahren noch ein
geringer Gewinn auf bie Tonne erzielt wurde, im Sabre 1892 ein
folder von 15 Centimes, im Jahre 1891 von 79 Centimes. Die
Zahl der mit Gewinn arbeitenden Werke betrug 5 gegen 9 im Bors
jahre. Der Gewinn felbft ftellte ih nur auf 31008 Franken, alfo
56 205 Franken weniger ala im Sabre 1892, Der Yehlbeirag der
8 mit Verluft arbeitenden Minen bezifferte fi) auf 158 926 Franten,
demnach 53498 Franken mehr als im Borjabre.
Metalle. .
Die 29 Konzeifionen für Bleis, Zink und Schwefelfiesgruben
umfaßten 20186 ha, waren aber ſämmtlich außer Betrieb.
Die Eijenfteinförberung betrug 58 404 Tonnen im Wertbe von
424 082 Franken, d. 5. 1064 Tonnen im Wertbe von 37 286 Franken
weniger als im Voriahre. Die Förberung von Eiſenhydraterz, die
im Vorjahr 40 Tonnen im Werthe von 280 Franken beirug, war
im Sabre 1893 gleih Null. Die Gefammtförberung beſtand demnach
nur aus Eifenglanzflein, wovon 1024 Tonnen im Werthe von
37006 Franten weniger ala im Borjahre gefördert wurden. Der
Preis der Tonne Eifenglanzftein beitrug 7,94 Franken, mithin
0,52 Franten weniger ala im Jahre 1892. -
€3 waren 388 Arbeiter gegen. 841 im Sabre 1892 zu einem
Durchſchnittstagelohn von 2,40 Franken ober 1 Gentime weniger
als im Vorjahre befchäftigt.
Nachſtehende Ueberſicht gewährt einen Leberblid über bie Eifens
erzgewinnung und ihren Werth in den legten gehn Jahren.
Jahr. Förderung. Werth: Franken
1884............ bb 260 468 198
1885............ 60 922 652 547
1886............ 43 147 399 9%
188T.222222000.. 42 398 427 288
1888............ 48 844 449 736
1889............ 50 255 470 167
18%............ 45 978 428 683
1891............ 49 299 486 151
1892............ 54 468 461 368
1893............ 53 404 424 082
Belgien.
Steinbrüde.
Der Werth der Förderung bezifferte fih auf 7 705120 Franken
gegen 7697 760 Franken oder 0,1 p&t. mehr als im Sabre 1892.
Die Förderung von Marmor fiel um 53780 Franken, alſo um
4 pPCt., die von Hauſtein, Bruchſtein, Kalt und Steinſchlag ftieg
um 246 170 Franken gleich 6 pCt. die von Pflafterfteinen um
8700 Franken gleid 1 pCt., die Gewinnung von plaftiihem Thon
fiel um 88430 Franken glei 8 pCt., deögleihen die von Sand
um 79650 Franken ober 44,6 pCt. Die Förderung von Kiefel flieg
um 10250 Franken gleih 21 pCt., die von Schiefer fiel um
30100 Franken glei 22 pet.
Eine Ueberſicht über die Arten und ben Werth der gebrochenen
Steine bietet folgende Tabelle:
Werth
Im Betriebe befind- | Bahl ber
lihe Brüche der
Art der Erzeugnifle. Me Brüge ae
zu Tage. | unter Tage.| Arbeiter.
7 705 120
B. Büttenwerte.
Hochöfen.
Bon ben beiden Hochöfen war nur der zu Thy-le-chäteau, und
zwar auch nur bis zum 10. Juli 1893, alſo 190 Tage in
Betrieb. Die Zahl der beichäftigten Arbeiter betrug 86. 4 Dampf»
maſchinen mit einer Geſammtſtärke von 171 Pferdekräften kamen zur
Anwendung. Der Verbrauch von Kohle belief fi) auf 2362 Tonnen,
der von Kol auf 12470 Tonnen. Probuzirt wurben 2760 Tonnen
553
Gießereiroheifen und 5589 Tonnen Robftahleifen im Werthe von
193200 und 391230 Franken.
Stahlhütten und Stahlbearbeitungswerke.
Von den zwei Stahlhütten mit zwei Birnen war nur eine im
Betrieb. Dieſe arbeitete mit 15 Dampf⸗ und hydrauliſchen Maſchinen
von insgeſammt 950 Pferdekräften und beſchäftigte 110 Arbeiter.
Der Verbrauch von Brennmaterial betrug 6948 Tonnen. Erzeugt
wurden 5718 Tonnen Gußſtahl und 4589 Tonnen Feinſtahl im
Merthe von 486 030 und 631380 Franten.
Eifenbütten und Werke zur Eifenverarbeitung.
Es beftehen 19 Puddelöfen, 18 Schweißöfen, 16 Serbfeuer,
12 Hämmer, 1 Walzwerk für Balleneifen, 8 desgl. für grobes Handels»
eifen und 1 desgl. für feines Handelseiſen. Im Betriebe waren
48 Dampf» und byprauliihe Mafhinen mit 1149 Pferbefräften.
Beſchäftigt wurden 635 Arbeiter. Die Eijenerzeugung belief ſich auf
836 Tonnen im Werthe von 229490 Franken.
Glashütten und Glasfabriken.
Es beſtehen 8 Glashütten mit 24 Schmelzöfen, wovon 10 außer
Betrieb waren. Ferner 851 Schmelstiegel, von denen 136 außer
Betrieb waren, 17 Mühlen und 32 Dampfmaldinen mit 5486 Pferdes
träften. 8529 Arbeiter wurden beidhäftigt. Der Koblenverbraud
beitrug 118433 Tonnen. Der Gefammtmwerth der Erzeugnifle begifferte
Ah auf 7 781000 Franken ober 947201 Franken weniger ala im
Sabre 1892. Die Glasproduktion bat fih im Berichtsjahr wenig
verändert, dagegen find die Verkaufspreiſe ftetig gefallen. An Spiegels
glas wurden 482050 qm erzeugt, welche nur 5409 000 Franken aufs
bradten, während im Vorjahr 479 710 qm produziert wurden, bie
6065476 Franten Berlauföwerth hatten.
Die Erzeugung von gewöhnlichen Glas, melde im Jahre 1892
nod 19935 qm mit 181725 Franken Verkaufswerth erreichte, ift
im Berichtsjahr auf 6700 qm mit 42000 Franken Wertb gefallen.
Snögefammt ift der Werth der Ergeugnifie der 4 Glasfabrifen ber
Provinz um 746201 Franken gefallen.
Eine Hauptüberfiht über den Werth der Erzeugnifle in ben
Berg und Hüttens Werken, den Steinbrüden und jonftigen gemwerbs
lihen Anlagen ber Provinz Namur während der Ichten 5 Jahre
giebt nachſtehende Tabelle:
1889.
) Kohlenbergwerke ................... 8 818 277
Erzminen ........................... 469 867
Steinbrüche ......................... 7 069 420
Stahlhütten und Stahlbearbeitungsmerfe 1662 980
Hochöfen............................ 1697 875
Eiſenhütten und Werke zur Eiſenver⸗
arbeitung.......... ............... 1 679 766
Glaswaaren und gegoflene Spiegeliheifen 6 795 882
zufammen... 22593 706
1890. 1891. 1892. 1893.
Werth der Ergeugniffe in Franken.
6 925 818 5 634 574 4 359 522 8 455 607
426 853 435 621 461 816 424 082
6 710 120 6 590 960 1697 760 7 705 120
1 735 590 1 484 360 1 306 780 631 380
1 698 400 714 720 1317075 584 430
1409 930 1 354 430 1 380 595 229 490
8 865 662 9 456 175 8 728 201 7 781 000
26 772 273 25 669 840 25 251 249 20 811109
Aus biefer Tabelle ift erfichtlih, daß der Geſammtwerth der
Erzeugnifie innerhalb der letten beiden Jahre von 25 251 249 Franken
auf 20 811 109 Franken, alfo um 4 440 140 Sranlen ober um 21,3 pCt.
Deutſches Hanbels⸗Archiv 1894. II.
gefallen if. Dieſer Rückgang ift vornehmlich auf das Ausblafen bes
Hochofens in Thy-le-chäteau und das Fallen ber Kohlen» und Glas⸗
Preiſe zurüdguführen.
74
504
Odefla.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Allgemeines.
Der Werth des geſammten Waarenhanbels Odeſſas bezifferte
fi im Jahre 1893 auf 128 854.000 Rubel gegen 100 808 000 Rubel
im Borjahre. Die Zunahme entfällt auf ven Ausfuhrbandel, defien
Werth 92218000 Rubel beirug und ben Werth bes vorjährigen
Ausfuhrhandeld um 34115000 Rubel überfteigt; fie tft allein ber
vermehrten Getreibeausfuhr zu verdanken. Dad Verhältniß ber
Ieteren zu dem Gefammtwerthe der Ausfuhr hat 73 pEt. beitragen
gegen 45 pEt. im Borjahre und 64 pCt. im Durchſchnitt der letzten
zehn Jahre. Seit dem Jahre 1880 ift ein fo hohes Prozentverhältniß
nicht vorgelommen.
Der Einfuhrhandel bewerthete fich auf 36 686 000 Rubel, was
dem vorjährigen Einfubrhandel gegenüber eine Abnahme um
6069000 Aubel ergtebt. Die Geſammtabnahme ift dadurch Herbeis
geführt worden, daß fih die Einfuhr Dftindiiher Baummolle, feit
dieſe Pflanze in Ruſſiſch Eentralafien mit Erfolg angebaut und nad)
dem weftlihen Rußland ausgeführt wird, überhaupt vermindert und
im Berichtsjahre um über 8 Millionen Rubel abgenommen hat.
Rad) zwei Mißernten durfte der Dbeffaer Bezirk im Jahre 1893
eine Ernte erleben, welche den durchſchnittlichen Ertrag mittlerer
Sabre um 70 pCt. übertroffen Hat. Die allgemeine wirthichaftliche
Lage ift aber dadurch nicht im gleichen Maße gehoben worden, weil
die Verwerthung ber Ernteergebnifle durch bie niedrigen Getreidepreife
{ehr beeinträchtigt wurde. Mögen einzelne Firmen, die & la baisse
ſpekulirten, dabei Bermögen verdient haben, im Großen und Ganzen
ift die Getreideausfuhr des Jahres ein ſchlechtes Geſchäft geweien,
ein Geſchäft, das den Landwirthen kaum die Koſten gedeckt hat.
Der im Juli des Jahres 1893 zwiſchen Deutſchland und Ruß,
land ausgebrochene Zollkrieg iſt an dem Odeſſaer Getreidemarkte
nicht ſpurlos vorübergegangen, vielmehr iſt anzunehmen, daß die
Unterbrechung ber langjährigen Verbindungen mit Deutſchland bie
Odeſſaer Getreidepreiſe nachtheilig beeinflußt hat. Im Uebrigen
ſchloſſen ſich die letzteren dem Gange der Weltmarktspreiſe an.
Aus der Einwirkung des Zollkrieges auf die Einfuhr Deutſcher
Artikel, wie Eiſen, Stahl, Werkzeuge, Maſchinen u. ſ. w. dürfte die
Induſtrie anderer Länder keinen erheblichen Vortheil gezogen haben.
Denn die Nothwendigkeit, den nichtdeutſchen Urſprung der Waaren
durch Urſprungsatteſte nachzuweiſen, erwies ſich bei der zollamtlichen
Handhabung der darauf bezüglichen Vorſchriften als eine derartige
Beläſtigung des Handels, daß die Importeure es vorzogen, wenn
irgend möglich, ſich mit den vorhandenen Lagerbeſtänden zu begnügen
und die Ergänzung der Abgänge bis zur Beendigung des Zollkrieges
aufzuſchieben. Unter dem Einfluß bes letzteren charakteriſirte ſich
daher das geſammte Einfuhrgeſchäft Odeſſas während der zweiten
Jahreshälfte als Proviſorium in Erwartung eines baldigen Zoll-
friedens.
Cinfuhr.
Nach der zollamtlichen Lifte der wichtigeren Einfuhrartikel vers
tBeilte fi die Einfuhr auf die Hauptwaarengruppen, wie folgt:
1893. 1892.
Werth: Rubel
Nahrungs⸗ und Genußmittel...... 6 591 850 5 575 087
Rohſtoffe und Halbfabrikate....... 22106892 28937 465
Fabrikate und Handwerkderzeugnifie 3 798 095 6817475
1) Bergl. Hand. Arch. 1892 IL ©. 623 und 610.
Odeſſa.
Unter der erſten Waarengruppe iſt Thee der bedeutendſte Artikel.
Augeführt wurden aus China mittelft Direkter Theedampfſchiffe von
Hanfau in der Zeit vom 22. Juni bis 4. Auguft 760000 Bud,
außerdem indirelt 48000 Pud, zujfammen 808000 Bub, gegen
620 000 Pud im Borjahre. Kaum 8 pCt. der Einfuhr (60 504 Bub,
Werth 1210000 Rubel) waren für den eigenen Verbrauch Odeſſas
beftimmt, das Uebrige ging als Tranfitwanre nad ben inneren
Märkten mit Ausnahme von 1570 Pub, die nad) Rumänien und
anderen Ländern wieder ausgeführt wurden. Die Einfuhr von Thee
nad) Rußland über Obeffa nimmt ftetig zu und drängt die Einfuhr
über London und nörblide Häfen immer mehr zurüd. So erhielt
Modlau im Sabre 1893 nur 113000 Pud aus Grajewo, Dagegen
561000 Bud von Ddefſa. Die gefammie Theeeinfubr Rublands
betrug im Berichtsjahre 2204000 Bud, wovon 1243 000 über
Kiachta bezogen wurben, größtentheild (832000 Pub) Biegelthee.
An ſchwarzem, fogenanntem Karawanenthee wurden über Kiachta
nur 378000 Pub eingeführt. Bemerkenswerth if, daß Indiſcher
und Ceylonthee in Rußland feinen Eingang finden. Während die
Odeſſaer Einfuhr im Jahre 1892 noch 1500 Pub Ceylonthee enthielt,
ift fie im Jahre 1893 ganz auf China beſchränkt geblieben. Da in
Rußland im Allgemeinen ein dünner, bellaußfehender Theeaufguß
vorgezogen wird, fo kommt bie dunkle Farbe und Stärke des Auf:
gufies, welche ven Indiſchen Thee in Großbritannien fo beliebt gemacht
bat, für den Ruſſiſchen Geſchmack weniger in Betracht. Dagegen
wird das feine Aroma bed Chinefiihen Thees fehr geihägt und mit
Ziebhaberpreifen bezahlt, daher China jetzt feine beiten Theejorten
faft ausſchließlich nach Rußland verlauft. Der ſchon früher gemachte
Verſuch, Thee im Kaukaſus anzubauen, ift im Berichtsjahre in
größerem Mafftabe wiederholt worden, indem eine große Firma in
Moslau eine ganze Theepflanzung, verpadt in Kiften und Körben
und begleitet von Chinefen, aus Hankau bezogen und in ber Räbe
von Batum angebaut hat.
An Reis bat Dbefla im Berichtäjahre 1 Million Pub über
Batum und Poti aus Perſien eingeführt, theilweiſe verarbeitet und
nach den inneren Märkten wieder ausgeführt, während ber eigene
Verbrauch an verarbeitetem Reis 34954 Pud betrug. Dad Haupts
centrum der im Ganzen etwa 21/3 Millionen Bub beiragenden Eins
fuhr von Reis aus Perſien nad Rußland iſt Baku, welches bie
Waare auf dem Kafpiihen Meere aus erfter Hand erhält und durch
die neuen Eifenbabntarife auch für den Verkehr mit Modlau und
Petersburg fo fehr begünſtigt wird, daß für den Fortbeſtand der
Dveffaer Reismühlen gefürchtet wird. In Heineren Mengen wird
Reis aus Deutfhland und Großbritannien bezogen. Die Dbeflaer
Verfaufspreife waren pro Pud 2 Rubel 25 Kopelen bis 2 Rubel
50 Kopeken für rundlichen, 3 Rubel 40 Kopelen bis 4 Rubel 10 Kos
peken für länglihen (Batna) und 3 Rubel 45 Kopeken bis 4 Rubel
5 Kopelen für Japaniſchen Reis.
Tabak. Die Zufuhr beirug ungefähr 35000 Pub, woron
9363 Pud in Odeſſa verbraudt wurden, während das Uebrige in
unverarbeitetem Buftande nah Petersburg und anderen Städten im
Norden wieder audgeführt wurde. EB handelt ſich dabei haupt⸗
ſächlich um Türkiſchen Tabak, der entweder rein oder mit Befſſarabiſchem
Gewãchs vermiſcht in Odeſſa zu Cigarretten verarbeitet wird. Die Preife
waren für die beften unter dem Namen Ljubek gehandelten Sorten
38 bis 100 Rubel, für geringere Sorten 17 bis 23 Rubel pro Pub.
Deutſchland iſt an dem Handel Odefſas in Berzehrungdgegen«
ftänden nicht unbebeutend beiheiligt, da Kaffee und verſchiedene Ge⸗
würze in erheblichen Mengen aus Hamburg eingeführt werben, wenn
auch dad Hauptbezugsland für alle Kolonialmanren England if.
Dbefla.
Deutſcher Wein kann des Zolles wegen nur noch in feinften
Sorten und baber in Heinen Mengen abgejebt werben; ebenfo Bat
der Berbraud von Deutſchem Bier faft aufgehört, um fo mehr als
die Ddefjaer Brauerei qualitativ große Fortichritte gemacht hat und
quantitativ mit einem Jahresprodukt von über 1/4 Million Webro
an den Markt tritt.
Bon Mineralwajfern bat Emſer Krähnchen einen Abiak von
etwa 50.000 Flaſchen jährlih. Dagegen haben Deutihe Tafelmafier,
wie Apollinarid und andere, fich bis jetzt nicht einzublirgern vermocht,
weil fi) ber birelte Bezug von den Duellen in Kiftenverpadung zu
thener ftellt. Würden die Wafler maggonmeife, loſe, nach einer am
Rhein, etwa in Chrenbreitftein, zu errichtenden Sammelftelle beförbert
und dort erft für den Weiterverfand über Antwerpen in Kiften vers
padt, jo dürften fih die Spejen weſentlich verringern laffen. Die
Konkurrenz der inländiſchen (Kaukaſiſchen) Wafler ift vorläufig nicht
jehr zu fürdten, da fie fich wegen ber Höhe der Flaſchenpreiſe und
der Küftenfrachten nicht billiger als für 32 bis 33 Kopelen bie
Flaſche nah Odeſſa legen Iafien und entfprechenb theuer, 3. 8.
Borkhom aus Pjätigorsf, dad fogenannte Ruſſiſche Vichy, zu 38 Kos
pelen, Efſentuky aber fogar zu 50 Kopeken die Flaſche verkauft werben,
während ausländiſche Mineralmafjer durchſchnittlich 11 Kopelen Bol
und Frachtſpeſen verurfahen und im Cinzelverfauf von 24 Kopelen an
aufwärts pro Flaſche Toften. Dagegen baben die Oeſterreichiſchen
Waſſer, vor alem Mattonis Gießhübler, das in Odeſſa das beliebtefte
Tafelmaffer ift, den Vortheil billigerer Transportipeien, die fi) noch
meiter vermindern werben, wenn nad vollendeter Donauregulirung
Bet für Seeſchiffe erreichbar werden jollte.
Unter den Robdftoffen und Halbfabrifaten find zunächſt
Chemikalien zu erwähnen. Der durch dad Auftreten der Cholera
im Sabre 1892 veranlaßte ſtärkere Bezug von Karbolfäure Bat,
obgleich Odefſa im Berichtäjahre von der Seuche verfchont blieb, eher
noch zugenommen, da bie regelmäßige Anwendung von Dezinfeltions»
mitteln jet obrigleitlich ergwungen wird. Günftige Aufnahme fanb
trog des höheren Preijed ein neues in Ludwigshafen hergeftelltes
Präparat, weil e8 in Waffer löslich ift und die Behandlung mit
Schwefelfäure überflüflig macht. Kryftallifirte Rarbolfäure wird jekt
auch in Riga hergeftellt und von dort vermöge eines billigen Eiſen⸗
bahn⸗Spezialtarifs vortheilhaft bezogen. Die letztere Bergünftigung
börte jedod mit dem 1. September 1894 wieder. auf. Die Vorräthe
von Karboljäure in Odeſſa und in Roftom a. Don find nod be:
deutend. Der Artikel bietet daher für die nächſte Zukunft Feine
befonderen Ausfichten, fofern nicht etwa bie Cholera fih von Neuem
in Süpdrußland zeigen Tollte.
Schwefeljäure wird kaum mehr aus dem Auslande, fonbern
gleichfalls aus Riga bezogen und theilweife in Dbefla bergeftellt.
Obgleich die dortigen Fabriken dad Rohmaterial direkt aus Sizilien
mittelft Italieniſcher Segelſchiffe billiger erhalten (der Verkaufspreis
betrug im Berichtzjabre für Schwefel in Klumpen 90 Kopeken bis
1 Rubel 10 Kopelen, für Schwefel in Stangen 1 Rubel 45 Kopelen
bi? 1 Rubel 75 Kopelen pro Pud, und die Einfuhr beitrug rund
125000 Pub), fo wird doch das Rigenfer Fabrilat dem Odeſſaer
vorgezogen. Auch Salzjäure und Weinfteinfäure werden jegt
in Odeſſa bergeftellt und nur in beflerer Waare noch aus Deutſch⸗
land und Frankreich (Sitronenfäure aus England) eingeführt.
Ammonialgeift wird als Nebenprodukt in ber Dbeflaer Gasanftalt
gewonnen, Ammonialfalze dagegen aus dem Auslande (Berlin)
bezogen. Bebeutenb ift die Einfuhr der unter ben Namen von
Soda, Bottafhe, Natron und Kalt zufammengefaßten Präparate
(237 000 Bud); e8 wird vorwiegend Sodaaſche eingeführt, Tauftiiche
555
Soda und Bikarbonat⸗Soda, da gewöhnliche Soba fowie Natron in
den Dveflaer Seifenfabriten erzeugt werden, und Pottaſche meift aus
Rordrußland kommt. Bezugsland ift der billigen Seefrachten wegen
bauptfächlih England, theilmeife auch Deutihland. Eifenvitriol
wird in Odeſſa und in Riga Bergeftellt, Kupfervitriol meift aus
England bezogen. Die unbenannten chemiſchen und pharmazeutifchen
Bräpargte bilden eine faft ausſchließlich aus Deutihland kommende
Waarenklaſſe, deren Werthangabe in der Einfuhrlifte des Zollamts
weit binter der Wirklichkeit zurückbleibt. Chinin tft noch immer
einer der wichtigeren Artilel darunter, obgleich der in früheren
Sahren auf gegen 300 000 Rubel geichägte Abjag dieſer Arznei unter
der Konkurrenz neuerer Mittel, wie Antipyrin, Antifebrin u. |. w.,
fehr zurücdgegangen ift und wohl noch weiter zurüdgegangen wäre,
wenn nicht der gleichzeitige Preißrüdgang auf ein Bebntel wieder ihre
weitere Verbreitung erleichtert hätte. Die Einfuhr fertiger Heilmittel
und patentirter Mebizinen, welche in Rußland befanntlih nur mit
befonderer Erlaubniß ftattfinden darf, hat ganz abgenommen, indem
fih das Publikum den Gebrauch diefer Artikel mehr und mehr abs
gewöhnt hat.
Die Einfuhr von Gerbfioffen (Gallen, Knobbern u. bergl.)
bat neuerbings fehr zugenommen und im Berichtsjahre Über 1/s Million
Bud beiragen, wovon jedoch das meifte nicht für den Odeflaer Ber:
brauch, fondern für den Bedarf ber Induſtrie im Weichielgebiet
beftimmt war.
Auch die Einfuhr natürliher Färbftoffe Hat zugenommen,
mworunter die verſchiedenen Farbhölzer, wie Blauholz, Rothholz,
Gelbholz, theilweiſe aus Hamburg bezogen werden. Blauholzextrakt
wird jetzt auch in Riga und Moskau hergeſtellt.
An Farben liefert Deutihland wenig nad Dbefla, dagegen
Großbritannien und Frankreich Bleiweiß und Grünipan, weldes
legtere in Rußland zum Anftreihen der Dächer eine außgebebnte
Verwendung findet, ſowie trockene Erbfarben der billigeren Frachten
wegen.
Die Einfuhr ungegerbter Häute hat um eima 40000 Pub
augenommen, fie werben größtentheild aus Hamburg bezogen für ben
Bebarf der Odeſſaer Leberinbuftrie.
Sleihfal8 zugenommen Bat bie Einfuhr von Korkholz, für
defien Verarbeitung zu Pfropfen in Odeſſa eine beveutende Fabrik
beftebt.
Die Einfuhr von lebenden und getrodneten Pflanzen
bat fich in den letzten Jahren ftetig vermehrt. Der wichtigſte ber
darunter zufammengefaßten Artikel ift Kopra aus Ceylon, von ben
Delichlägereien zur Bereitung von Kolosöl eingeführt, und Rizinus⸗
famen. Hopfen wird aus Deutfchland noch immer bezogen, obgleich
im vorigen Jahre das Pub mit 70 bis 75 Rubel gegen 40 bi8
45 Rubel für Ruſſiſchen Hopfen einftand. Der Preisunterfchteb wird
durch die Güte des erfteren ausgeglichen, der für das Sommerbier
ben Nuffiiden Brauereien unentbehrlih iſt. Die Ruſſiſche Hopfens
kultur bat übrigens ſolche Fortſchritte gemacht, namentlih aud in
Bezug auf das Pflüden, Trocknen und Schwefeln der Waare, daß
die Ballen Ruffiiher und Deutſcher Provenienz äußerlid kaum zu
unterſcheiden fein jollen.
Die Einfuhr ausländifhen Cements bat um 100000 Pub
zugenommen, während aus Noworoſſtisk etwa 125000 Pub weniger
zugeführt worden find wie im vorigen Jahre. Die dortige Cements
fabrit profpertrt jedoch außerordentlich. Die Gementpreife fielen von
6 Rubel 50 Kopeken am Anfange bes Sahres 1893 auf 5 Nubel
80 Kopelen am Ende deſſelben pro Faß von 10 Pud beſter außs
ländifder Marke.
74%
556
Steintohlen haben im Berichtsjahre eine Zollerhöhung um
1 Kopeken Golb pro Bub für die Schwarzmeerbäfen, aber nichts
beftomeniger eine Mehreinfuhr um 2 Millionen Pud gegenüber dem
Vorjahre erfahren. Der Grund davon lag in einer Minderprobuftion
der inländiſchen Gruben im Donezgebiet, denen es an Arbeitern
feblte, weil die Überreihe Ernte im Süden Rußlands alle Arbeits⸗
kräfte für fih in Anſpruch nahm. Die Zufuhr an Kohlen aus
Mariupol und anderen Häfen betrug daher nur 8 669 000 Pud gegen
9792000 Pud im Borjahre. Die Preiſe waren 24 bis 30 Kopeken
pro Pub für die verſchiedenen Arten Britiſcher Kohle, 18 bis 181/2 Kos
pelen pro Pud Donezlohle,
Kolophbonium if ein bedeutender, in flarler Zunahme be:
griffener Einfuhrartilel, der bauptfächlich zur Geifenbereitung bient
und aus Nordamerika, hier und Da auch von Hamburg bezogen wird.
Mebrigend bat die übermäßige Anwendung von Tallum und Kolos
phonium dem Rufe der Ruſſiſchen Seifeninduftrie geſchadet, jo daß
man in Dbefla wieder anfängt, Seife aus dem Außlande zu beziehen.
Die Preiſe für Kolophonium waren je nah der Marle 1 Rubel
60 Kopeken bis 2 Rubel pro Pub.
Die Einfuhr von Eifen bat fih um mehr als das Doppelte
(von 207 000 Pud im Borjabre auf 433 000 Pub im Berichtsiahre)
gehoben. Die Preife waren 2 Rubel 20 SKopelen bi 2 Rubel
80 Kopelen für Sorteneifen, 2 Rubel 50 Kopelen bis 8 Rubel für
Kefiels und Schloffereifen, 2 Rubel 70 Kopeken bis 3 Rubel 5 Kopelen
für Belgiſches Dachblech, je nach den Dimenfionen. Die Zufuhr von
inländifdem Eifen aus dem Drijepe-Gebiet und dem norböftlichen
Rußland beitrug 277000 Pud, die Wiederausfuhr mittelft der Küftens
ſchifffahrt nach Eherfon, Nikolajew, Roftow, Batum u. ſ. m. 407000 Bub.
Wieviel Eifen auf dem hauptſächlich für den Bezug Deuticher Waare in
Betracht kommenden Eiſenbahnwege zugeſtellt wurde, ift für das Jahr
1893 noch nicht befannt; im Borjahre waren es 488000 Pub. Die
Oberſchleſiſchen Werke Haben in Odeſſa einen guten Markt gefunden und
e3 verftanden, im Krebitiyftem fich den dortigen Verhältniffen anzus
paflen. Daß Weftfälifches Yacon: (Stab⸗, Flach⸗, Rund⸗) Eiſen troß
feiner befannten guten Dualität in Rußland nicht gebräudlich ift,
liegt wahricheinlih nur an der Taufmännifhen Bearbeitung, und
zwar follte dieſem Umſtande jegt um fo mehr Beachtung geſchenkt
werben, als die Ruſſiſchen Werke ‚durch Lieferungen für die Sibirifche
Bahn fo in Anſpruch genommen find, daß fie für den Weften Ruß⸗
lands nicht mehr größere Arbeiten übernehmen können.
Die Einfuhr von Stahl hat dem Borjahre gegenüber faft um
60 000 Bud abgenommen. In Feberftahl, eigentlich einen Sheffielder
Artikel, Tonkurrirt Deutiches Fabrikat in ben geringeren Breiten.
Die Hauptverwendung der bünneren Sorten geſchieht bei der Maſchinen⸗
Inbuftrie, fpeziel für landwirthſchaftliche Maſchinen und Pflüge,
während die dickeren Sorten namentlid bei Bauten zur Anwendung
kommen.
Rohe Baumwolle tft vorwiegend Tranſttartilel für die Fabriken
im Weichſelgebiete. Die Einfuhr ausländiſcher Vaumwolle hat im
Berichtsijahre um 657 000 Pud abgenommen, dagegen betrug bie
Zufuhr Mittelafiatifcher Baummolle über Poti und Batum 1 386 000
Pud gegen 829000 Pub im Vorjahre. Die Einfuhr Indiſcher Jute
hat um 112000 Pub gugenommen. Sowohl mit Baumwolle wie
mit Zute find in verſchiedenen Südruſſiſchen Gouvernements Anbau⸗
verjuhe gemacht, welde günftige Refultate ergeben haben follen.
Die Einfuhr von Autefäden, früher ein bebeutender Hamburger
Artikel, ift jetzt jehr zurückgegangen, jeit eine große Fabrik in Rarwa
ganz Rußland damit verforgt. Die Säde dienen neu für den Bedarf
der Buderfabrifen zum Transport von Sandzuder und werden
Odeſſa.
nachher aufgelauft, um im Getreideverlehr verliehen zu werden.
Der Berbraud an biefen Süden, deren Haltbarkeit ſich auf etwa
zwei Sabre beichräntt, ift ſehr bebeutenb und wirb allein für Odeſſa
und Umgegend auf 7 Millionen Stüd pro Jahr geihäkt.
Unter den Induſtrieerzeugnifſen bilden Maſchinen, einſchließlich
landwirthſchaftlicher Maſchinen, den widtigften Artifel, und zwar hat
fih deren Einfuhr von 121000 Bub im Sabre 1892 im Berichtsjahre,
jedenfalls in Folge der reichen Ernte, auf 232000 Pub gehoben.
Dem Werthe nad) beträgt die Zunahme 685000 Rubel.
Gold⸗ und Silderwaaren. In Bijouterien bedt Deutſch⸗
land faft ganz ben Odeſſaer Bedarf, jedoch beträgt die Einfuhr jet
faum noch den zehnten Theil der Einfuhr, wie fie vor 10 Jahren
ftattfand, da die Konkurrenz der Ruſſiſchen Induſtrie auch in billigen
Waaren immer mehr überbandnimmt. Pie aus Moslau außs
gewiefenen Judiſchen Fabrikanten find theilmeife nach Odefſa gezogen
und arbeiten für einen jehr Keinen Nuten, jo daß viele Artikel dort
billiger bergeftellt werben als fie, von Deutſchland bezogen, mit Zoll
und Fracht einftehen. Mehr und mehr beichräntt fich die Einfuhr
baher auf Faconmufter, namentlih in feineren Saden, bie dann
nachgeahmt werden. Hauptbezugsorte find Pforzheim und Gmünb.
Den Borfchriften über Feingehalt (66 Theile Feingold und 84 Theile
Feinfilber in 96 Theilen Metall) muß genau entiprocdhen werden, da
minderwerthige Waaren der Konfisfation unterliegen und nur mit
befonderer, ſchwer zu erlangender Erlaubnif des Finanzminifteriums
zurüdgelandt werden dürfen. Die Konfiskation erſtreckt fih auf die
ganze Partie, wenn auch nur einzelne Stüde verfelben nicht ben
erforderlichen Feingehalt befiten. Gold- und Silberwaaren werben
nah Façon und Gewicht verkauft, worüber das Publikum felbft weit
mebr als in Deutſchland Kontrole zu üben pflegt, maſſive Sachen
werden am meiften verlangt. Die Verkaufsbedingungen ſeitens der
Großhändler find 5 bis 8 Monate Biel.
Nachgeahmte Edelfteine, früher ein Parifer Artikel, werben jekt
auch meift aus Pforzheim bezogen. Ebendaher kommen Mafchinen
für die Golbbearbettung.
Sn Uhren macht Deutihland ein bedeutendes Geſchäft. Der
Verkaufspreis ift einſchließlich Repaſſiren 3 Rubel 50 Kopelen bie
4 Rubel pro Stüd. Eine der Hauptfabriten in Schramberg hat
während des Bollfrieges verſucht, Wederubren in Rußland anfertigen
zu laſſen, allein bie Arbeitslöhne ftelten fi zu hoch. In Reg
latoren hat man angefangen, nur bie Werke aus Deutfchland zu
beziehen und die Gehäufe in Warſchau zu mahen; bie lekteren
zeigen jedoch jchlechte Politur und überhaupt fchlechte Arbeit. Das
Framöflihe Fabrikat in Wanduhren ift faft gänzlich verdrängt. So
werben bie früher aus Frankreich bezogenen oeil de boeuf-Uhren
jeßt von ber Lenzlirchner Aktiengefelichaft in Lenzlirh (Schwarzwald)
geliefert und zu Breifen von 12 bis 13 Rubel an bis zu 70 Aubeln
verfauft. Schwarzwälder Uhren geringfter Art werden von Schwarz:
wälder Ürbeitern in Moskau gemacht und erzielen 1 Rubel 50 Kos
peken pro Stud In Taſchenuhren ift bie Schweiz faft ausſchließ⸗
liches Bezugsland, um fo mehr als für feine und Eoftbare Uhren,
wie fie aus Deutichland (Glashütte) bezogen werben koͤnnten, Odeſſa
der Ungunft der Beiten Balder Teinen Markt mebr bietet.
An mufitaliiden Inſtrumenten haben fih Ariſtons,
Symphoniums und dergleichen, wie fie in Leipzig und Berlin gemacht
werden, gut eingebürgert. Berlangt werben hauptſächlich ſolche In
firumente, welche Ruſſiſche Stüde fpielen, alfo auf Beftellung nad
den von Rußland eingejandten Roten angefertigt worden find. Die
Genfer Muſikdoſen haben in ihrem Abſatz durch dieſe Drebinftrumente
Dbefle.
gelitten, für bie übrigens Moslau und Petersburg bie Haupt:
pläge find.
Die Einfußr von Eifer: und Stahlwaaren aller Art,
zuſammen 84.000 Bub, zeigt dem Vorjahre gegenüber eine Zunahme,
it aber doch recht unbebeutend gegenüber der Zufuhr von ins
laͤndiſchen Eifenwaaren mittelft der Küftenichifffahrt, die im Berichts⸗
jahre 143 000 Pud betragen hat. Eiferne Fittings werben aus dem
Auslande bezogen, jedoch iſt nur Britiſches Fabrikat eingeführt.
Gijerne Bolzen kommen in den Heineren Nummern etwa bis Nr. 6
aus dem Außlande, und zwar vermitteln zwei Franzöſiſche Häufer
den Handel mit dieſem Artikel.
Im Ganzen hat die Einfuhr von Sabrilaten und Handwerks⸗
erzeugnifien im Vergleich zu dem Vorjahre um über 2 Mil. Rubel
abgenommen. Davon kommen jedoch 1724000 Rubel auf ben
Artikel „eiferne Schiffe” allein, fo daß fich im Uebrigen die Einfuhr
diefer Waarenklaſſe ziemlich gleich geblieben ift.
Ausfuhr.
Die Getreideaußfubr betrug im Sabre 1893 83 841000 Pub
gegen 28683000 Pub im Vorjahre. Ihren Werth beziffert das
Zollamt auf 67719000 Rubel gegen 25 790 000 Rubel im Sahre
1892. Obgleich ſich die Ausfuhr fomit dem Vorjahre gegenüber vers
dreifat Bat, fo Hat fie doch noch lange nicht bie Höhe früherer
Sabre (1889 und 1888) wieder erreicht.
Den Beftimmungslänbern nach vertheilte ſich die Ausfuhr
folgendermaßen:
183. 1892.
Tauſend Pub.
Großbritannien .............. 80400 13000
Gibraltar und Nalta für Drdre 4900 2 500
Frankreich .................. 14 100 3 000
Niederlande ................ 10 500 4 500
Belgien ........... .......... 7900 1600
Dänemark —................. 5 600 —
Italien ....... .............. 4 600 2 000
Schweden und Norwegen .....- 4 800 —
Deutſchland.................. 4.000 3 000
Türkei und Aegypten ......... 1100 —
Spanien ......... .......... 700 —
Im Durchſchnitt wurde bezahlt je nach Gewicht und Dualität
für Winterweizen 661/2 bis 82 Kopeken pro Pud, für Sommermweizen
66 bis 78 Kopelen, für Roggen 521/2 bis 70 Kopeken, für Gerfte
421’, bis 63 Kopelen, für Mais 48 bis 57 Kopelen pro Bub.
Beizen. Die Ausfuhr betrug 31 684 000 Pub gegen 9 007 000
Pud im Borjahre, davon gingen:
1893. 1892.
nad: Taufend Bub.
Großpritannien ............. 18680 3695
Gibraltar für Drbre........ 210 580
Frankreich .............. 8660 2420
Italien.................. 4050 1835
den Niederlanden .......... 1670 450
Belgien................... 1400 60
Deutſchland war an der Ausfuhr nur mit 15 000 Bud betheiligt,
während es im Jahre 1891 2 865 000 Bud von Odeſſa bezogen batte.
Eine neue Sorte Sommermwelzen „Ulla“ bat im Berichtsjahre
viel Beachtung und Abnebmer zum Preiſe von 69 bis 78 Kopelen
pro Bud (bei einem Gewidte non 9 Bub 11 Pfund bis 10 Pub
2 Fund das Tichetwerth) gefunden. Ulka ſcheint ſich an Stelle des
557
immer fpärlicher angebauten Winterweizens einzubürgern, benn als
Iekterer im vergangenen Jahre im Übeflaer Bezirke theilweiie miß⸗
rathen war, wurden die umgeaderten Felder im Frühling vielfach
mit der genannten Getreidenrt, welde gegen Witterungsverhälts
niffe weniger empfindlich fein fol, bebaut. Sie gab ein gutes
Erträgniß und wird bei den ausländiigen Müllern immer mehr
beliebt. In manden Gegenden ift Ulfa unter dem Namen Belofoloß
(Weißähre) bekannt, weil die Aehre eine mehr weißlihe Farbe Bat.
Die Gutähefiker nennen ihn Sultanka oder Galizifa, mad auf bie
Türkei oder Galizien ald Urſprungsort dieſer Weizenforte hindeutet.
Roggen wurde ausgeführt 10 427 000 Pud gegen 1285000 Pub
im Borjahre. Auch im Jahre 1893 Hat Odeſſa die führende Rolle
als Roggenerportpla behauptet, ba feine Ausfuhr hinter der ges
fammten Ausfuhr aus den übrigen Sübruffifden Häfen (Nilolajem,
Roſtow, Sebaſtopol und Nomoroffiigf) mit 11300000 Pud nur
wenig zurüdblieb. Don ber Ausfuhr gingen
1893. 1892. 1891.
nad: Tauſend Bun.
Schweden und Norwegen ....... 8390 725 —
den Niederlanden.............. 2505 26 2780
Dänemark.................... 18855 160 60
Großbritannien. ..........0r.... 1205 75 85
Gibraltar und Malta für Drdre. 780 — 185
Deutſchland ................... 1015 — 1461
An Stelle der durch den Zollkrieg beeinträchtigten und auch in
der verminderten Menge wohl nur für zollfreie Muhlenlager be⸗
flimmten Ausfuhr nah Deutfchland iſt ſomit hauptſächlich Die
Ausfuhr nah Schweren und Norwegen, jowie Dänemark getreten,
welche Länder bisher nur unbebeutende Mengen von Ddefla bezogen
hatten. Die Ausfuhr des Berichtsjahrs ftimmt faft genau mit der
mittleren SJahresaußfuhr des letzten Jahrzehnts überein, welde
10 410 800 Bub betrug. |
Gerste. In diefem Artikel bat im Berichtsjahre ein äußerſt
lebhaftes Gefchäft und eine Vermehrung der Ausfuhr um das Dreis
fache ftattgefunven, fie betrug 81 167 000 Bub gegen 9 194 000 Pud
im Jahre 1892. Mebr als zwei Drittel der Gefammimenge wurden
erft in den letzten 4 Monaten des Jahres verſchifft. Bon ber Aus⸗
fuhr gingen
1893. 1892.
nad: Taufend Pub.
Schweden und Rorwegen..... 1080 103
Großbritannien ............. 9680 2062
ben Niederlanden ........... 55660 2934
Belgien. ....... ....... ..... 6460 1277
Dänemark ................. 3215 —
Frankreich ............... 8125 120
Deutihland ................ 2836 2641
Hafer tft bie einzige Getreideart, deren Preife günftig waren
und in einzelnen Fällen fogar die Weizenpreije überfliegen baben.
Es wurden bezahlt 561/ bis 83 Kopelen pro Pub gegen 66 bis
95 Kopelen im Borjahre, in dem aber jo gut wie gar feine Aus⸗
fuhr flattgefunden Batte. Etwas höher bezahlt wird ſchwarzer Hafer,
der mehr Nährftoff enthält als der gewöhnliche, an den ſich aber bie
Pferde nur ſchwer zu gewöhnen fcheinen. In Deutichland ift dieſe
Sorte bis jetzt nicht beliebt geworben, angeblich weil bie Pferde fte
nur des Nachts freffen wollen, während fie in Frankreich eingeführt
ift und geihägt wird. Die Haferausfuhr im Sabre 1893 betrug
2859000 Bud, wonon 1610000 Pud nah Frankreich und 710 000
558
Bud nah Großbritannien gingen, während der Reſt nach Stalien und
Belgien ausgeführt wurbe.
Mais. Die Ausfuhr mit 5552000 Pud zeigt der vorjährigen
von 8475000 Pud gegenüber eine nicht unbeträchtliche Abnahme.
Die Vorräthe waren nicht groß und wurben Ende des Jahres 1893
bis auf 900000 Pud geräumt, während aus dem Jahre 1892 etwa
die doppelte Menge berübergenommen worden war. Die größten
Berihiffungen fanden im Februar ſtatt (1318000 Pub). Bon der
Gefammtausfuhr erhielt Großbritannien 4410 000 oder vier Fünftel;
das letzte Fünftel verteilte fi auf Belgien, die Niederlande und
Frankreich. Deutihland hat davon nur 10000 Pub bezogen.
Mehl. Die Ausfuhr betrug 1070000 Pud gegen 699 000 Pub
wovon bie Türkei die größere, Aegypten bie Kleinere Hälfte entnahm.
Adgefehen von 20 000 Pub Roggenmehl, wurde ausſchließlich Weizens
mebl audgeführt.
Die Breife waren im Anfang des Jahres 1893 je nad) der gewöhn⸗
Lich in feh® Nummern (Nr. 3/4 bis 00) eingetheilten Yeinheit 7 bis
9,50 Rubel pro Sad von 5 Pub, ſanken aber angefiht® der guten
Ernte und niedrigen Getreidepreife im Laufe des Jahres allmählich
auf 5,75 bis 8,25 Rubel. Der größere Theil ber Mehlproduktion
wird nicht nad dem Auslande, fonbern per Eifenbahn nah dem
Norden Rußlands ausgeführt.
Kleie wurde audgeführt 499 000 Pub, Hiervon gingen nad
ben Niederlanden ....... 174.000 Pud
Dänemark ............. 123000 „
Deutihland ............ 98000 „
Großbritannien.........- 49000 „
Belgien ............... 47000 „
Die Breife waren am Ende bed Jahres 1893 jehr niedrig,
28 bis 33 Kopelen pro Pub für grobe Kleie und 37 bis 38 Kopelen
pro Bub für feine Kleie. Es ift zu bemerken, daB das Geihäft in
Kleie Für fehr fchwierig und unangenehm gilt, namentlich weil der
Artikel nicht gerne als Ladung genommen wird.
Delfanten wurden 1682000 Pub ausgeführt gegen 494 000
Pud im Jahre 1892. Hierumter waren 891000 Pud Raps, wovon
Großbritannien gegen 700000 Pub erhielt, 690000 Pub Leinſaat
und 94 000 Bub Hanf, die nur nad dem Feftlande von Europa aus⸗
geführt wurden. — Deutihland bat davon 83000 Pud Leinfant
bezogen.
Delkuchen. Bis zum Jahre 1892 war bie Ausfuhr in fletigem
Wachsthum (1889: 278000 Pud, 1892: 738000 Pub). Im Ber
richtsjahre fank fie wieder auf 529000 Pud, vermuthlih in Folge
des Bolltrieges, da Deutſchland nur 168000 Pub bezogen hat gegen
344.000, was nahezu der obigen Abnahme der Gelammtausfuhr
gleihlommt. Nah Deutichland gehen hauptſächlich Raps» und Rüb⸗
ſaatkuchen. Leinſaatkuchen werden nad Belgien und zum geringeren
Theile nach Großbritannien ausgeführt; Hanfſaatkuchen kamen im
Sabre 1893 nicht zur Verſendung.
Sprit. Es wurden ausgeführt:
1893. 1892.
nad: Taufend Grab.
der Turkei........................ 210385 16681
Aegypten.......................... 2814 2987
Bulgarien ......................... 5 977 4 848
Dftfibirien ......0.00c0enensnennn nee 5 832 5 025
zufammen einfchl. der Ausfuhr
nah anderen Ländern... 86654 31942
Odeſſa.
Sn den Levantiniſchen Häfen, welche von der für Die Türfei an⸗
gegebenen Gefammtmenge etwa die Hälfte erhielten, konkurrirte im
Berichtsjahre Deuticher Kartoffelipirituß erfolgreich mit dem Ddeſſaer
Erzeugnifie. Daß der Spanifhe Markt jest für die Einfuhr aus:
ländifhen Sprits geichlofien ift, hat bie Ddeflaer Ausfuhr wenig
berührt, da nur etwa 2 Millionen Grad dorthin verfandt wurden.
Sm Allgemeinen ift die Südruſſiſche Spritausfuhr ſchon ſeit dem
Jahre 1883, wo fie rund 100 Millionen Grad betrug, in fletiger Ab⸗
nahme begriffen. Die Pretfe waren im Berichtsjahre niebrig, fie
ſchwankten für gereinigten Sprit befter Sorte zwiſchen 2 Rubel
30 Kopelen und 1 Rubel 50 Kopelen pro 100 Grad, während im
Borjahre 3 Rubel bezahlt wurben.
Zucker. Seit Einftellung der Ausfuhrprämien ift die Ausfuhr
fhnell zurüdgegangen. Im Jahre 1891 bezifferte fie ſich auf na hezu
4 Millionen Bud, im Jahre 1892 auf 1371000 und im Jahre 1893
nur auf 461 000 Pud, nämlid:
266 000 Pud weißer Sandzuder,
130000 „ NRaffinabe,
65000 „ gelber Sandzuder.
Das Gefhäft war am lebhafteſten in den beiden letzten Monaten
des Jahres. Den Beltimmungsländern nach vertbeilte jich die Aus:
fuhr auf Stalien (167000 Pub weißer Sandzuder), die Türkei
(104 000 Bud beögleichen), Großbritannien (65 000 Bud gelber Sand⸗
zuder) und den Amur (128000 Pub Raffinabe).
Die Kabotagenusfuhr betrug 3 454 000 Pub, das find 254 000
Bud mehr ald im Vorjahre. Sie vermittelt Über Poti und Batum
die weitere Berfendung des Zuders nad dem Kaufafus, Sentralafien
und Berfien. In dieſen Ländern liegt das Hauptabjatgebiet für
Raffinade aus der Fabrit der Dbeflaer Alexandergefellihaft, welche
in den Hauptplägen wie Balu, Aschabad, Aftrabad, Taſchkent,
Samarkand, Tſchardſchui, Buchara ftändige Rieberlagen unterhält.
Zucker dient in Aſien vielfach ala Geſchenk bei Yamtlienfeften, daher
eine von der Wleranbergefellihaft dorthin gefanbte Partie dieſer
Waare in vergoldeten Hüten großen Anklang und reißenden Abſatz
fand. Der Berbraud in Afien wächſt von Jahr zu Jahr, obgleich
die Verſendungskoſten fich noch jehr hoch ſtellen. Die Fracht betrügt
etwa 1,20 Rubel pro Bud.
Bon der gejammten AZuderausfubr Rußlands Bat Ddefſa im
Berichtsjahre etwa die Hälfte vermittelt. Bei ber Zuckerausfuhr nad
London vermögen aud die Nordiſchen Häfen Libau und Riga je nad
bem Stande der Seefracht zu konkurriren. Auf dem Wege über
Odeſſa ftellen fih die Spejen für ein Bub Sandzucker bis London,
wie folgt: Bahnfracht nah Odeſſa durchſchnittlich 25 Kopeken, Hafen:
unloften 3 bis 4 Kopeken, Seefracht nah London durchſchnittlich
14 Kopelen, zujammen 42 bis 43 Kopeken.
Die Breife für Sandzuder waren im Anfange des Jahres
5 Rubel 25 Kopelen pro Bud; im Sommer fliegen fie bis auf
5 Rubel 55 Kopeken und fielen Ende des Jahres 1893 auf 4 Rubel
25 Kopeken pro Pub. Raffinade erzielte 6 Rubel 60 Kopelen bis
6 Rubel 70 Kopelen pro Bud.
Tabak. Die 1898er Ernte in Beffarabiihen Tabaken wird auf
200 000 Bud oder 25 pCt. mehr ala im Vorjahre geihägt. Die
Ausfuhr von Tabat in Blättern und von geſchnittenem Tabak be
trug zufammen 18245 Bud gegen 13811 Pub im Sabre 1892.
Tabak in Blättern (etwa 10000 Pub) ging ausſchließlich nach der
Türket, vermuthlih um dort in Mifhungen Verwendung zu finden,
wozu er fi wegen feiner Achnlichleit mit dem Türkiſchen Tabak
Odeſſa.
eignet; geſchnittener Tabak ſowie verarbeiteter Tabak in Cigarren
und Cigarretten wurde nad ben Oſtſibiriſchen Häfen ausgeführt.
Die Ausfuhr nach Deutſchland, die früher nicht unbedeutend war,
bat aufgehört. Die Preiſe für Beſſarabiſchen Tabak waren niedrig,
2 bis 18 Nudel pro Pud. Bon anderen Sübruffiihen Tabaken
wurden noch gehandelt: Kaulkaſiſcher zu 3 bis 18 Rubel pro Pub,
gewöhnlicher Krimmer (am Nordabhang des Jallagebirges gewachſen)
zu 15 bis 17 Rubel und Tabak von der Südküſte der Krim (Juſchno⸗
bereihli) zu 18 bis 33 Rubel pro Bub.
Wolle. Im Laufe der lekten 10 Jahre Kat fich die Ausfuhr
dieſes Artikels, welche ih im Sabre 1584 auf 350000 Pub bes
zifferte, allmählich um über 80 pCt. vermindert. Was im Berichts⸗
jahre audgeführt wurbe (65 000 Pub gegen 118500 Bub im Bor:
jahre) ging größtentheild (47000 Pub) über Britifche Häfen nad
Nordamerika, wo für die geringen Sorten, jogenannte Dondloy, zur
Teppichfabrikation Nachfrage befteht. Der Neft ging nach Rumänien
und Stalien, während Deutihland faft gänzlich aufgehört bat, Wolle
von Ddefla zu beziehen.
Ebenfo wie die Ausfuhr iſt auch bie Erzeugung ber Wolle im
Süden Rußlands in ftetigem Rückgang begriffen, weil die Schafzucht
bei ben fteigenden Lande und fintenden Wollpreifen einen Bin«
scihenden Gewinn mehr abwirft.
Der Bedarf der inlänbifhen Wolleninduftrie bat dagegen zus
genommen und erjeht jet einigermaßen die abnehmende Nadyfräge
nad Sübruffiiher Wolle im Auslande. So wurden ben Fabriken
des Meichfelgebiet3 im Berichtsjahre von Dpefia 830 000 Bud Rob:
wolle zugeführt. Dadurch war es möglih, daß nicht nur die alten
Borräthe, fondern auch bie Ergebniffe der neuen Schur im Juni und
Juli größtentheild geräumt wurden. Die Preife für die erfteren
ſchwankten zwiſchen 7 und 91/s Rubeln pro Pud und ftellten fich für
die letzteren folgendermaßen:
Krimmer „22222... 7 588 Rubel pro Bud
Cherfoner............ 8 Du non
Ananjew ............ U u Ya men
Zaurifhe ............- Bu u» Bd un
Roſtow .............. lie „ 9 n "on
Kaukaſus ............ u „ a u u
Vom Herbft an gingen diefe Preife um 25 bis 78 Kopeken
pro Pud zurück. Die Veichaffendeit der neuen Schur war befries
digend, jeboch wird bemerkt, daß fich die Dualität der Südruſſiſchen
Mole aufs Neue verſchlechtert hat, indem die feineren Sorten immer
mehr außarten.
Lebende Thiere. Nach ver Mißernte im Sabre 1891 wurden
die Landwirthe in Südrußland durch den Yuttermangel genöthigt,
ihren Vichbeftand zu verringern, daher die Ausfuhr in ben beiden
legten Jahren erheblich zugenommen Hatte. Wie zu erwarten war,
it fie im Berichtsjahre wieder zuricigegangen.
Ochſen und Kübe wurben ausgeführt:
1893. 1892.
Stüd. Stüd.
nach Malta ............ 4 124 8 657
„ ver Türke ....... 3 628 5 269
„ Griedenland...... 3 106 4 754
„ anderen Ländern... 92 1316
zufammen... 10949 14 996
Deutihland, das bei ber vorjährigen Ausfuhr mit einigen
Hundert Stüd betheiligt war, Bat im Berichtsjahre Leine Ochſen ober
559
Kühe von Dbefla bezogen; ebenjowenig Großbritannien. Jedoch
dürfte anzunehmen fein, daß die Ausfuhr nad) Malta, wo das Vieh
einer Duarantäne unterzogen wird, größtentheils für Großbritannien
beftiimmt war. Die Breife für dad Exportvieh waren etwas höher
ala im PVorjahre, nämlich 3 bis 5 Rubel pro Pub. Kälber und
Schweine waren für die Ausfuhr nicht am Marlte.
Hammel und Schafe wurden ausgeführt:
1893. 1892.
Stüd. Stüd.
Snögefammt......--.-..... 0. 49 871 190 224
Hiervon neh der Türkei....... 81 500 84 000
n Griechenland ..... 9250 23 000
„ Hrankeih ....... 4 500 117 000
Rah Deutihland gingen im Sahre 1892 2000 Stück Schafe, im
Berihtsjahre Feine. Die Pferdeausfuhr von Ddeſſa ift gering und
faft nur für den Drient beftimmt. Bebeutender ift die Geflügel«
außfuhr, im Berichtsjahre 586 000 Stüd. Der größere Theil geht
nad) Franfreih unmittelbar, der kleinere nach Konftantinopel, fol
aber gleichfalls dort für Frankreich umgeladen werden. Schliehlich
gelangt dann ein nicht unbeträchtlicher Theil des Ruſſiſchen Geflügels
aus Franfreih nad Spanien, was Anlaß gegeben Bat, zu erwägen,
ob nicht ein birelter Berfand von Odeſſa nad Barcelona eingerichtet
werden Tönnte.
Bon tbierifgen Produkten, die von Odeſſa ausgeführt
werben, verdienen Erwähnung: geſalzenes und eingemachtes Fleiſch,
Käſe, Kuhbutter, Margarin, Hafen: und SKanindhenfelle, Häute,
Knochenmehl (größtentheild nad Großbritannien, während im Jahre
1892 Deutihland für 231000 Rubel bezogen Batte), Geflügelfebern,
Rindertalg (in Dbefia zu 5 Rubel pro Pub verkauft). Andere
thiertihe Abfallprodulte, wie Mähnen, Borften, Haare, Hörer,
Anochen u. |. w, wurden, wie gewöhnlich, hauptſächlich nach Deutſch⸗
land ausgeführt, Getrocknetes Blut, dad u. A. als Dünger Bers
wendung findet, gebt gleihfall8 nad Deutſchland. Eine unlängft
bei den ſtädtiſchen Schlachthäuſern errichtete Fabrik erzeugte von
biefem Artilel etwa 80 Pub täglih und verfauft ihn zum Durch⸗
(Hnittspreife von 1 Rubel pro Pub. Gebärme, auch für bie Saiten»
fabrifation, wurden im Werte von 96000 Rubel (19000 Bub)
ausgeführt, davon im Werthe von 54000 Rubel nah Deutichland.
Petroleum Die Bufuhr aus dem Kaulafus betrug rund
5 Mill. Pud Petroleum und 500 000 Bud Naphthanebenprodukte, wie
Schmieröle, Benzin u. ſ. w. Die Zufuhr erfolgte beinahe ausſchließ⸗
lich durch die Dampfichiffe der Ruſſiſchen Dampfſchifffahrts⸗ und
Handelsgejellichaft, welche außerdem 2800 000 Pub bireft nad dem
Auslande, darunter 21/5 Mil. Pub nach Trieft, beförberten. Abs
züglich des eigenen Verbrauchs wurbe fat die ganze Zufuhr von
Odeſſa mittelft der Suüdweſtbahn weiter befördert, denn zur Ausfuhr
feewärt8 gelangten nur etwa 60 000 Pud Schmieröle nad Rumänien.
Als die Erhöhung der Acciſe von 40 auf 60 Kopelen am
15. Dezember 1892 eingeführt wurde, fprangen die Odeſſaer Preiſe
von 95 bis 104 Kopeken auf 115 bis 124 Kopelen pro Bud, fielen
aber im Sanuar 1833 ſchon wieder auf 109 Kopelen und either
allmählich bis auf 101 Kopelen, fo daß die geſammte Preislage in
Doefla, ebenfo wie im Kaukaſus, im Berichtsjahre niedriger war als
im Borjabre.
Bauholz. Die Zufubren auß dem Drjeprgebiet betrugen
25665 000 Pud, wovon jedoch der größere Theil zum eigenen Ges
brauch in Odeſſa und in den inneren Märkten diente. Zur Ausfuhr
gelangt hauptſaächlich Galiziſches Holz, das den Dnieftr herabgeflößt
560
wird und Ddeffa nur als Tranfitplak berührt. Es wurden aus⸗
geführt:
1898. 1892. 1893. 189.
Bretter und Ballen. Faßdauben.
Tauſend Pud.
nach Belgien........... 620 261 88 —
„Frankreich......... 398 283 419 99
„der Türke........ 220 209 — —
„anderen Ländern... 247 398 8 31
Für den inneren Gebraud in Rußland Tann Defterreichiiches
Holz des Hohen Zolles wegen (20 pEi.) im Allgemeinen nicht kon⸗
kurriren. Eine Ausnahme macht das beim Zerfägen der Stämme
geroonnene Abfallholz, das find bie dünnen, Tonvergeformten Bretter
von der Außenfeite der Stämme, melde zu fehr billigem Preiſe ab»
gegeben und in Rußland zur Anfertigung von Petroleumliften benutzt
werden. Davon wurden von Odeſſa durch Küftenfchiffe 891 000 Bub
nah Batum verjandt, welde übrigens ben größeren Theil feines
Bedarf? an dieſen Galiztihen Brettern über Gala bezieht, wo
beſſere Eifenbahntarif: und Verſchiffungsbedingungen befteben als in
Odeſſa.
Heu. Die Ausfuhr hat im Berichtsjahre wegen des in Weſt⸗
europa herrſchenden Futtermangels zum erſten Male größere Aus»
dehnung angenommen. Ganz Rußland exportirte 3589 000 Pub im
Werthe von 1527000 Rubeln gegen 354 000 Pub im Werthe von
Segelſchiffe
Rationalität.
mit Ladung. in Ballaſt.
Ans Ans
acht. Laften. zahl. Laften.
Ruſffiſche...................... 2 179 — —
Britiſche................... — — — —
Deſterreichiſch⸗ Ungariſche......... 2 586 1 297
Italieniſche ................... 8 1749 2 357
Turkiſche ..................... 10 1316 1 66
Griechiſche ................... 21 3612 6 1154
Däniſche ...................... — — — —
Norwegiſche................... — — — —
Deutſche . ................ — — — —
Franzöſiſche ................... — — — —
zuſammen einſchl. der Schiffe anderer
Nationalität................. 43
1442 | 10 Ä 1874
Das Verbältniß der Britifchen Flagge zu der gefammten Schiffs»
bewegung, welches von 67 pCt. im Sabre 1887 allmählich auf 46 pCt.
im Sahre 1892 zurückgegangen war, hat ih im Berichtäjahre wieder
auf 58 pCt. gehoben. Daflelbe Berhältniß betrug bei ver Ruſſiſchen
Flagge 17 pCt. Das Verhältniß der in Balaft angelommenen Schiffe
zu ben beladenen war 55 p&t.; der Antbeil der Segelfhifffahrt an
der gefammten Laftenbewegung iſt weiter zurüdgegangen und ftellte
fih kaum auf 11/ pCt.
Daß die Deutiche Flagge dem Vorjahre gegenüber um 15 Schiffs⸗
antünfte und 7451 Laften abgenommen bat, ift durd die in Folge des
Zollkrieges am 2. Auguſt 1898 eingetretene Erhöhung der Hafen:
abgabe von 5 Kopelen auf 1 Rubel pro Laft, durch welche bie
Deutihe Schifffahrt gänzlih unterbunden wurde, genügend erflärt.
Die ſechs in der erften Jahreshälfte angelommenen Deutfchen Dampfer
| un \oosour | 501 oma
ODbeſſa.
108. 000 Aubeln im Vorjahre. Odeſſa Hat 192000 Pub ausgeführt,
hauptfählih nah Frantreih (84000 Pub), Großbritannien und
Belgien. Daß biefer Ausfuhrartikel ſowohl für gang Rußland wie
für Ddeſſa einer faft unbegrenzten Steigerung fühig ift, zeigen fol:
gende Zahlen: Rußlands Heuernie im Jahre 1893 wird auf 2281 Mil.
Pud geſchätzt, wovon auf ben Ddeflaer Bezirk 219 Mid. Pub oder
beinahe ein Zehntel entfallen. Der Preis für Heu, der im Durch⸗
fchnitt auf 50 Kopelen pro Pud anzunehmen fein bürfte, ſchwankt
ungemein und finkt im Innern des Landes oft zu unglaublicher
Niebrigkeit herab. Da Heu meift nur in gepreßtem Zuftande ver
fandt wird, fo Hat dieſer neue Ausfuhrartikel auch Nachfrage nad
einem neuen Einfuhrgegenftande, nämlich Heupreflen, nah ſich ge:
zogen, die ſowohl in Odeſſa wie in Nikolajew in Thätigkeit geſetzt
worben find.
Schifffahrt.
Sm Jahre 1892 war die Schiffsbewegung Odeſſas einerſeits in
Folge der durch Mißernte und Ausfuhrverbot verminderten Getreide:
ausfuhr, andererfeits in Folge ber durch das Auftreten der Cholera
in Sübrußland bervorgerufenen Duarantänemaßregeln fehr zurüds
gegangen. Mit dem Wegfall diefer ungünftigen Umftände Hat ji
der Schiffsverkehr im Bericht3jahre wieder auf Die frühere Höhe
gehoben und dem PVorjahre gegenüber in bem Berlehr mit dem
Auslande eine Zunahme von 720 Schiffäreifen und 551675 Laften
erfahren. Es find angelommen:
18938. 1892.
Dampfigniffe zufammen zufammen
mit Sabung. | in Ballaft. Schiffe. Schiffe.
An⸗ An⸗ An⸗ An⸗
ni. Laſten. zahl. Raten. | zahl. | Laſten. zahl. Laſten
162 111355 | 12 2991 | 176 |114525 | 192 |107334
112 _ 74360 266 |182010
54 | 31461 45 | 16 706
60 | 35658 23 | 19099
— — 22 1574
3 1273 42 8523
24 | 14458 23 | 14085
3 2 204 6 4845
6 2 884 21 | 10285
33 | 22444 3 1505 36 | 23949
37 | 24 062
1001 Iorso | 685 Ion
gehörten einer regelmäßigen Linie zwiichen Samburg— Konftantinopel--
Dvefia— Batum an. Auffallend iſt, daß ber bebeutende Getreide
transport zwiſchen Odeſſa und Deutihen Häfen auch in normalen
Jahren faft ausfchließlich unter Britiſcher Flagge gebt. Der Haupt:
grund dieſer Erſcheinung dürfte darin liegen, daß ber Getreide:
transport in der Britiichen Rhederei eine Spezialität geworben ift,
welcher die Bauart der dazu beftimmten Dampfer von vornherein
angepaßt wird. Sole Schiffe können verbältnigmäßig größere
Getreibemengen aufnehmen und fi daher auch mit billigeren Frachten
begnügen.
Bemerkenswerth tft, daß bie Rufftiche Handelsflotte im Schwarzen
Meere fich rüftig weiter entwidelt. Die Ruffifhe Dampfihifffabrts:
und Handelsgeſellſchaft hat jet 76 Dampfer von 117 000 Reg.:Zonnen,
bie SchwarzmeersDonaugelellihaft Hat 10 Dampfer, die freiwillige
Dbefla.
Flotte, welche Hauptfäglih den Fernverkehr mit Wladiwoſtock und
den Theeiranzport (von den 7 birelten Theedampfern der letzten
Saiſon gehörten ihr 6) vermittelt, Hat ihren Beftand burch 2 neu:
erbaute Schiffe auf 9 große Seebampfer vermehrt.
Der Frachtenmarkt bat im Berichtäjahre nicht unglinftig gelegen
und im Allgemeinen eine fleigende Tendenz gehabt, bie im Monat
November ihren Höhepunkt erreichte. Es wurde bezahlt: pro Tonne
Gewicht nad) dem Feftllande von Europa von Havre bis Hamburg
8 bis 149/4 Schill, nad) Antwerpen und Rotterdam 7 bis 18 Schill,
nad London und Hull 7 bis 121/5 Schill. im Mittel: und Adriatiſchen
Meere 90 Centimes bis 1 Frank 50 Centimes pro Lafl.
Der Hafen war im Januar zugefroren, woburd die Schifffahrt
zwar erichwert, aber nicht völlig unterbrochen wurde, ba ber in Niko»
lajew ſtationirte Eisſsbrecher ber Kaiſerlichen Marine, Sobald er dort
abkömmlich wurde, in Odeſſa in Dienſt geſtellt worden iſt. Die
Anſchaffung eines eigenen Eisbrechers iſt ſeitens der Stadtverwaltung
in Ausſicht genommen. Dan bat bemerkt, daß ber Odefſaer Hafen,
fit er durch Wellendrecher und Molen abgetheilt wurde, leichter
zufrieet wie früher und in ben letzten zwanzig Sahren überhaupt
nur in zwei Wintern (1886/87, 1889/90) eißfrei geblieben if.
Als in den Herbſtmonaten fich ein überaus reger Schiffänerlehr
entwidelte, haben die Räumlichleiten des Hafens fih als völlig uns
zureichend erwieſen. Es wurde geradezu die Regel, daß neuanlommenbe
Dampfer längere Beit, 10 bis 14 Tage, warten mußten, ehe fie mit
der Ladung beginnen konnten. Dieſe Berzögerung erwies fi für
die Rhedereien um fo nachtbeiliger, ald nad einer von dem Kammer;
gericht kürzlich beftätigten Plakufance die Liegetage in Odeſſa nicht
von der Ankunft im Hafen, fondern von M Zulaffung an ben
Hafenquai berechnet werden. Die Nothwendigteit einer Ermeiterung
bed Hafens wird daher allgemein anerlannt, aber über Brojelte und
Koſtenanſchlãäge dafür (16 bis 17 Millionen Rubel) ift es noch nicht
hinausgekommen. Nahezu fertig geftellt iſt dagegen ein befonberer
Petroleumbafen, der mit einem Aufwande von 11/5 Millionen Aubel
in der Nähe der Petroleumtanks am Perefigp neuerbaut worden tft,
während biäher die Tankdampfer ihre Ladung im Duarantänehafen
entlöfchten und mittelft einer mehrere Kilometer langen Röhrenleitung
den Tanks zuführten. Beſchloſſen ift ferner die Errichtung eines
befonderen Kohlenhafens.
Dertehrsüperfichten.
Die Haupteinfuhrartilel in ben Jahren 1892 und 1893 waren:
1893. 1892.
Mertb: Rubel.
Ungemablenes Getreide. ........... 6 135 81 428
Gereinigter Reis............... 16 076 67 995
Stärke.......................... 63 752 59 750
Gemüfe ......................... 107 993 86 381
Friſche Früchte................... 1.007 466 863 794
Getrocknete Früchte .............. 297 968 219 101
Dliven.......................... 297 612 268 433
Anis, Kümmel w ſ. w. ............ 45 117 60 015
> 111) ı ........................... 492 057 831 460
Mandeln ........................ 126 072 —
Pfeffer, Nelken u. |. w. ........ ... 607 980 466 696
Ungemablener Raffee.............- 1055 594 1096 973
Thee ........................... 1210 080 1.096 973
Blättertabak..................... 289 760 275 496
Cigarren........................ 13610 17 860
Spirituofen in Fällen ............ 23 235 27039
Deutiched Handels⸗Archiv 1894. IL
561
1893. 1892.
Mertb: Rubel
Spirttuofen in Flaſchen ........... 61554 54 264
Wein in Fäfſern.................. 117 251 138 867
Richt mouffirende Weine in Flafchen 12 882 10 007
Mouffirende Weine in Flafcden ..... 93 281 68 851
Mineralwaſſer in Flafden ......... 100 741 91 488
Marinirte Fiſche................ 887 245 268 414
Berfchiebenes WahB .............. 169 317 95 893
Unbearbeitete Häute, robe ......... 191 938 95 260
Bearbeitete Hänte, gegerbte ........ 54 698 26 510
Lederwaaren..................... 77021 19 068
Holzwaaren ................... 10 354 50 780
Korkholz ........................ 68 548 53 840
Tiſchler⸗ und Dredislerwaaren....... 69 118 75 410
Lebende. und getrodnete Pflanzen... 1016299 622 816
Sement u. |. w. .................. 174 715 180 814
Verſchiedene Steine ............... 194 264 71823
Narmorplatten................... 44 545 92 523
Edelſteine....................... 44 639 75 340
Gewoͤhnliche und fewerfefte Badfteine,
Dachziegel, Drainageröbren ...... 205 652 117 8865
Polirmaterial.................... 71 031 —
Glasſswaaren ..................... 78 691 85 504
Steinkohlen.................... 457 769 294 235
Koks ........................... 6610 —
Karbolſaͤure, Benzol u. |. m........ 176 255 168 277
Kolophonium u. ſ. w. ............. 255 193 186 442
Asphalt u. |. W. ................. 89 269 67 466
Einfaher Weihrauch u. |. m........ 117 887 125 189
Gereinigter Weihrauch u. ſ. m. ..... 17 807 27 890
Ungereinigter Schwefel ............ 95 685 43 800
Gereinigter Schwefel .............. 45 140 82 711
Ammoniakpräparate.............. 65 828 53 800
Soda, Pottaſche, Natron und Kalt,
verſchiedene ................ 489 299 399 360
Säuren ........................ 135 357 112 030
Vitriol.......................... 56 627 79 680
Chemiſche und pharmazeutiſche, nicht
benannte Produkte.............. 186 902 175 486
Düvndl ........................ 1 569 170 1850 933
Rieinußöl ....................... 32040 32 143
Kokos⸗ oder Palmöl .............. 128 887 144 484
Aetheriſches Del.................. 69 409 50 112
Gerbſtoffe ....................... 509 678 889 235
Natürliche Färbeftoffe............. 210 475 1565 968
Indigo ......................... 15 325 51 542
Bleiweiß (trocken)................. 133 654 107 976
Grünfpan ....................... 113 030 81411
Trockene Farben. 222222200.» ..... 53 018 —
Gußeiſen in Klumpen............. 136 819 150 155
Unverarbeiteted Eifen ............. 697 761 340 789
17.1: 132 622 226 618
Kupfer.......................... 108 254 68 781
Binn ........................... 871 951 200 666
Blei ............................ 399 983 853 919
Gold» und Silberfabrilate.......... 118 746 115 404
Kupfer⸗ und Meffingwaaren ....... 98 541 83 780
Gußeiſenfabrikate................. 102 533 69 161
75
66%
1898. 1892.
Werth: Rubel.
Eiſerfabrikate, Bäuuiebenrbeit ...... 27 884 16 821
Depgl., Reflelarbeit .......20...... 69.778 28 777
Eiſen⸗ nnd Stahlfahrilate ......... 216 897 123 954
Draht⸗ und Drahtjabritate ........ 85 225 44 864
Blechwaaren..................... 65 588 _
Senjen und Sichel............. 171311 156 54
Ddapndwerkſ8zeug................... 246 169 162 9924
Maſchinen, Apparate u. |. m. ...... 648 593 413 879
Landwirthſchaftliche Mafhinen...... 699 761 240 150
Nathematiſche und andere Inftrumente 65 533 54 676
Goldene, filberne umb andere Uhren. 173661 184 704
Mufilaliide Zufteumente .......... 89 830 77408
Equipagen....................... 44 756 64 970
Eiſerne Schiffe................... 1400000 8124000
Hölgerne Schiffe.................. 6 300 _
Goreibpapierfahrllate ...........-. 171 984 121 896
Bücher, Bilder, Roten u. |. w....... 135 937 106 764
Rohe Baumwolle. .....-.ornconnc. 13 994 338 22160820
Rohe Jute ...................... 439 800 198 820
Boaummollengam und Zwirm....... 168 689 168 577
Süde aus Jute und Leinen........ 23.067 15 696
Seidene und Balbjeipene Fabrifate.. 51 708 45 404
Wollwaaren........ .............. 108 828 105 799
Galanteriewaaren............... 73 809 78 336
Pie hauptſachlichſten Ausfubrartitel in hen Jahren 1892 und
898 waren:
1893. 1892.
Werth: Rubel
BAD. 20.2020. ............... 81688705 10 808 0
Roggen ......................... 8 341 819 1477 245
Bahr... .................. 18 699 927 6 436 078
Hafer ........................... 2286 922 16 698
Buchweizen ...................... — 1885
dirſe .......................... 85 596 229
Mais ......................... 8 608 758 6 780 284
Erbſen .......................... 362 716 16 042
Faſeolen, Bohnen und Linfen....... 130 716 108 122
Weizenviehl ...................... 2 100 712 15838 042
Roggenmehl .................... 6 429 _
Verſchiedenes anderes Mebl........ 15 177 37 797
Rleie ........................... 249 467 17 197
Fleiſch ......................... 101135 107 204
Kaſe............................ 88. 090 123 238
Butter.......................... 276 960 383 340
Kunſtliche Butter................. 67488 33 464
Zuderwert und Eingemadted....... 146120 127 520
Rother Kaviar................ 173 847 119 829
Anderer Kaviar............... 366 980 246 672
Geſalzene, marinirie und geräucherte
1 ....................... 1321288 1867888
Sands und raffiniriex Zuder....... 2170 892 5 292 541
Tabal in Blättern amd zerfleinert.... 283496 6% 576
Cigarren und Bigazrelten.......... 76 348 81083
Spiritus in Grad ............... 719775 631 469
Lifdre, Branntwein x. |. w. ....... 367 700 160 875
Dein......... .................. 97 882 86 892
1888.
Werth:
Bauholz ........................ 155 674
Bearbeitetes Holz................. 667 489
Leinſaat...................... 1.035 065
Hanflant ........................ 94 461
Ropds und Nählaat ............-. 143% 697
Nohnſaat u. ſ. w................. 11 574
Samentreber . .....orccerercennnne 390 073
Heu .............. .. ........... 06 292
Rauch und Welgwerk.............. 85 195
Unbearbeitete Pelle ........-n.0n.. 151183
Bearbeiteteß Leber und Zudten .... 578 660
Knochenmehl u. f. w.............. 74 820
Vogelfedern....... Ooenenounnencen 117 660
Viehfett....................... 80 445
Kammſeideabfall................. 51 800
Rohe Selbe. .................... 92 700
Molle.......................... 87 256
Bruchſtuckeiſen............. 87 781
Queckſilber.................... 450
Sqchmieroöl....................... 120 540
Apothekerwaaren................ 48 600
Gedlrme........................ 35 Mb
[7 "5: Tı7> Ge . 685 910
Ochen und Kühe................ 656 940
Schafe..oononso-eoeenenunnonunne 191 484
Pferde.......................... 72000
Fayencewaaren................. 17 340
Rorzelanwaaren ................. 55 480
Glaſwaaren..................... 89535
Artitel aus edlen Metallen ........ 106 608
Jabrikate aus Flittergold...... .... 184 250
Debgl. aus Kupfer ueb Meifing 194 575
Desgl. aus Bußelien .......-.0u.- 96 986
Desgl. and Gchmiebesifen.......... 242 180
Sewehre....................... 42 840
Maſchinen ....................... 196 200
Gummtelaftitumfabrilate........... 80 440
a .................... 62 500
Schuhzeug....................... 302 750
—— und Pfer degeſchirr .... 98 160
Seile, Stricke und Vindfaden ...... 184 788
Leinwand ....................... 185 825
Seibenftoffe....... ............... 117 300
— ..................... 121 800
........................... 728 320
—— — ................... 77 020
Baumwollengewebe ............... 1 586 360
Mäfhe, Kleider u. ſ. w............ 1558 950
Galanteriewaaren................ 287 345
Muftlinfteumente .......... 000... 21 350
Stearinlichte..................... 75 204
VBilder ........... ............... 98 000
Bucher ...................... 291 700
1892.
Rubel
26.000
117697
—
800 130
Tele.
563
Trieſt. Die Geſammumenge und ber Gefammtwerth — Einfuhr unb
| | wudfuhe gafümmtehgereähnet — Beirmgen
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.) Doppelcentnir Guben
Die Handelsbewegung Trieſts zeigt im Jahre 1898 im 1893......... 22 512 708 674 191 802
Bergleiche zu ben Borjahren ſowohl in den Mengen wie in den Werthen 1892......... 21 677 294 665 047144
eine mäßige Bımahme. 1891......... 20 899 226 623 606 493
davon entfielen auf
die Einfußr bie Ausfuhr
zur Ger zu Lande im Ganzen ur See zu Sande im Ganzen
in Doppelcentnern
189.... 73125109 6 857 859 14 170 169 8 635 9642) 4 806 580 8 342 534.
u. 7497 St. Vieh u. 73747 St. Bieh u. 80244 St. Vieh u.171 St. Vieh u. 1003 St. Vieh u. 1274 St. Vieh
1892.... 6598690 7390 036 13 988 726 3 340 848 4 347 720 7 688 563
u. 7490 &t. Vieh u. 84819 St. Vieh u. 87734 Gt. Vieh u. 196 St. Vieh u. 826 St. Vieh 1. 1022 St. Bieh
1891.... 6 392 806 6983 788 13 326 039 3 591 989 3981198 7 573 187
n.110856t.2ich u. 46842 &t. Sich u. 57927 St. Vieh u. 162 St. Vieh u. 588 St. Vieh u. 750 St. Vieh
in Gulden
189.... 189171 707 168 856 714 858 028 421 166 911 287 149 251 594 816 162 881
1892.... 187 94 768 165 656 986 853 611 754 157 003 064 144 432 326 301 435 39
1891.... 166 776673 168 071196 324 846 869 161 942 017 136 717 607 298 659 624
Hierndach hat ſowohl die Einfuhr wie bie Ausfuhr zugenommen. LZandbwärts.
Die Entmidelung war aber Teine gleihmäßige. Eine Verſchiebung Einfuße. Aasfuir. Zuſammen.
ift infofern eingetreten, als bie Einfuhr zu Lande in den Mengen Werth: Oulden,
um mehr als 500000 Doppelceniner gefunten, dagegen zur See um | Serbien......... ....... 84800 1608569 1698878
etwa 700000 Doppelcentner geftiegen iſt. Die Gründe hierfür find | Granlreih.............. 151 20% 288 632 484 334
verfhiedene, nämlich Verdrängung der binnenlänbiihen Kohle auf | Rumänien... ....cccr... 220 282 9723 288 192
vem Triefter Markt durch die Tüftenländifhe und die Engliſche, was Belgien ................ 101 760 11 774 118 684
eine Dindereinfuhr zu Lande um 200 000 Doppelcentner und eine | Andere Staaten......... 70 599 284 036 SR 625
Mehreinfußr zur See um 350000 Doppelceniner ergab, Rüdgang Seemwmärts,
bes Triefter Holzhandels, der Einfuhr von Weizen und Mehl, fowie | die Turkel.......... 27219698 66889120 88.008 813
ver Cinfuhr anderer, zum Theil minberwerthiger Artikel, wie z. B. Italien ............... 838149849 24 740 426 67890275
Eis, deſſen Einfuhr um 117000 Doppelcentner zurückging. DaB | Dftindien............... 29 905272 12765041 42060818
bie Einfuhr zu Lande nicht noch bedeutender ſank, war dem gefteigerten | Defterreielingarn ....... 11 968688 291687299 «118 31P
Berkehr In anderen Artikeln, beſonders in Buder, zu banken. Die | Yegypten......... ...... 16 973577 18345925 3032505
Steigerung ber Geeeinfuhr entfällt, abgefehen von Kohle und Ko, | Verafilien............... 26 609 453 GBR9AB 27 244 896
namentlich auf bie Artikel Petroleum, Mein, Sämerelen, Südfrüchte, | Griechenland............ 6200472 79865725 18186197
Baumwolle und Tabak, während In anderen Artikeln, wie Kaffee, Großbritannien. ......... 9495618 3650 1685 18.008.802
eine Mindergafuhr finttgefimben bat. Frankreich ............ 6 180 700 3040 281 9236047
Die in Trieſt beſtehenden induſtriellen Untenegmungen Gaben | Rußland............ 477160 10664778 6 406 308
nur eine umtergeorbnete Bebeutung. Die Hauptbebeutung bed Platzes Yereinigte Sianten yon
liegt im Durchgangs⸗ und Stapelverkehr. Amerika.............. 45601957 1894838 6896290
Der Handelsverkehr Triefts mit ben einzelnen Ländern | Deuiißland............. 4 910.487 688968 6629415
geftaltete fi) im Jahre 1898, wis folgt: Bulgarien .............. 147071 24185914 2500266
andwärts. —— PS 80 23333 23
ina .................
BR. ri 18: Garh . SRVeumen. Malta ..... 182234 1628010 1810244
Deſterreich .......... .. 1986078577 102089920 228 168497 Niederlande............. 1 560 878 64842 1625720
4 15404474 19954508 86.268 982 Aden .................. 1 086 951 428197 1514148
BGEN ae een ne net Tunis ................ 171620 1284878 1456507
Bosnien und Herzegowina 602426 1080262 1582688 Si 96 908 662 236
Deutſchland.......... 20488110 16499812 86987929 | IP... | 2236 76914
; 994 Belgien ............... 665 543 5 881 561 374
Schweiz ................ 8 655 188 2 369 644 b 924 832 X {oter 199 952 18 171 60742
Italien ................ 2892219 1668168 4050877 Br 3
Rußland ............... 2710 8178827 3 205 467 Zrieſt vermittelt ben Verkehr zwifchen den landwärts belegenen
1) Bergl. Hand. Arch. 1894 TIL. &. 79 und wegen bed Vor⸗
jahres ebenda 1893 II. &. 77 und ©. 540. | |
2) Ausichliehlich des nad der Stuckzuhll angeſchrirbenen Hol
verkehrs.
Gebieten einerjeit und den ſeewärts belegenen Gebieten andererſeits.
Daneben findet Über Trieſt auch ein Verkehr unter ben ſeewärts
belegenen Ländern und in beſchränktem Umfange unter ben landwärts
belegenen Gebieten ftatt. Landwaͤrts bilden ben wichtigfien Theil
75%
564
bes Verkehrsgebiets bie Defterreichifchen Kronlänber, für Deren Außen⸗
handel Xrieft der wichtigfte nationale Einfuhr: und Ausfuhrhafen
ift, und welche daneben einen nicht unbebeutenden internen Verkehr
über Trieft mit dem Defterreihiichen Küftenlande und mit Dalmatien
unterhalten. Auch der Verkehr Trieftd mit Ungarn ift nicht un⸗
bedeutend und behauptete im Jahre 1893 noch einen Werth von
mehr ald 35 Millionen Gulden.
Nähft dem Berkehr mit Defterreich fteht landwärts der Verkehr
mit Deutihland. Trieſt ift Umſchlags⸗ und Stapelplag für den
Verkehr Deutſchlands mit den Mittelmeerländern und mit Indien.
Der Werth dieſes Umſatzes betrug im Jahre 1893 etwa 87 Millionen
Gulden, wovon auf die Ausfuhr aus Deutichland 20 488 110 Gulden
bei einem Waarengemwichte von 162515 Doppelcentnern und auf bie
Einfuhr nah Deutſchland 16499812 Gulden bei einem Waaren⸗
gewichte von 505 077 Doppelcentnern entfielen. Neben diefem Verkehr,
welcher fich zwiſchen Trieft und Deutihland über Land bewegt, Hat
fi ein minder umfänglider Seeverkehr Trieſts mit den Deutichen
Häfen entwidelt, deſſen Jahreswerth fih auf etwa 651/3 Millionen
Gulden beziffert. Dieſer Verkehr befteht zum großen Theile in der
Einfuhr von Kolonialmaaren, welche wegen des in Deſterreich⸗ Ungarn
für diefe Artifel beftehenden ermäßigten Seeeingangszoll® auf ben
Seeweg angewielen find.
Für den Seeverkehr Trieft3 find die wichtigften Gebiete: bie
Türkei, Stalien, Oſtindien, Aegypten, Brafilien, Griechenland und
Großbritannien. Im Verkehr mit der Türkei überwiegt die Ausfuhr.
Dagegen ift im Verkehr mit Stalien und Aegypten, namentlich
aber mit Brafilien (Kaffee), Dftindien (Baummolle) und Groß:
britannien (Kohle, Eifen, Baummollfamenöl) die Zufuhr größer.
Die Berbefferung der Bahnverbindungen der Norditalieniſchen
Häfen, der rührige und von ber Ungariihen Eiſenbahn⸗ und Schiff⸗
fahrtspolitik wirffam unterftüte Wettbewerb Fiumes, bie Eröffnung
der Drientalifhen Bahnen für den Levanteverkehr, die Ausgeftaltung
des Verkehrs auf den Deutihen Waſſerſtraßen und die Entwidelung
ber Deutihen Schiffslinien nah dem Mittelmeer und nad dem
Drient, alle diefe Umftände haben zufammengemwirlt, um das Handels⸗
gebiet Trieſts einzuſchränken. Dazu kam die mit der Aufhebung ber
Freihafenftellung Trieftd im Sabre 1891 verbundene Kriſis, deren
Folgen noch nicht überwunden find.
Der Verkehr Trieflö hat zwar im Ganzen nicht nachgelafien, aber
doch mit der Entwidelung ber anderen Häfen nicht Schritt gehalten.
Die in Trieft mündenden Bahnen find die Suüdbahn und die Staats:
bahn.
Einfuhr und Ausfuhr vertheilt ſich im Jahre 1898 auf die vers
ſchiedenen Straßen, wie folgt:
gewöhnliche
Sudbahn. Staatsbahn. Wege.
Doppelcentner.
Einfußr........ 4887885 1040816 979 458
Ausfuhr ....... 8522676 1209925 73 977
Seemwärtd vollgieht fich der Verkehr Überwiegend unter Defter-
reichiſch⸗ Ungariſcher Flagge. Es betrug der Werth
der Einfuhr der Ausfubr zufammen
unter in Gulden
Defterreichtich- Ungarifcher
Flagge............. 126498881 136685 871 263 184 762
anderer Flagge ....... 62672826 80225416 92897 242
und zwar unter
Stalienifher ...... 26 905101 17803 998
Britifder ........ 22 144 933 7241 542
Deutiher ........ 6 639 855 147 010
Trieſt.
der Einfuhr der Ausfuhr
und zwar unter in Gulden.
Griechiſcher ..... 8 747 446 4 101 244
Auffiiher .......- 2 845 952 —
Schwediſch⸗Ror⸗
wegiſcher ....... 863 846 453 897
Franzöſiſcher ..... 676 858 24 498
Die betheiligte Deſterreichiſch⸗ Angariſche Dampfichiffsflotte befteht
im Ganzen aus 98 Schiffen von 116 732 Reg.»Tonnen für lange
Fahrt, 25 Schiffen von 8441 Tonnen für große Küftenfahrt und
80 Schiffen von 4688 Tonnen für Heine Küftenfahrt. Die größte
Baht, 76 Dampfſchiffe (138 583 Brutto-Reg.-Tonnen), entfällt auf
den ſtaatlich fubventionirten Defterreihiihen Lloyd, welcher durch
regelmäßige Linien befonders den Verkehr mit der Levante, Oftindien,
China, Japan und Brafilien gefördert hat. Der Verkehr mit Stalien,
Großbritannien und Deutihland wird vorzugsweiſe von den Flaggen
diefer Länder bebient; die Petroleumzufubr aus dem Schwarzen
Meer erfolgt durch Ruſſiſche Tankdampfſchiffe. Zur Zeit wird in
den Defterreichifchen Handelskreiſen eine Berbeflerung der Verbindungen
nad dem weftlicden Mittelmeer und nad Amerila angeftrebt.
Zur Abwidelung des Verkehrs am Plage dienen außer den
alten Hafenanlagen die Quai⸗ und Magazinanlagen bed Freigebiets
(punto franco) am neuen Hafen und, in abgefonderter Lage, der
Betroleumbafen. Die Anlagen des Freigebiets, welche anläßlich der
Aufhebung der Freihafenftelung Trieſts im Jahre 1391 gejchaffen
wurden, baben bisher keine volle Verwendung gefunden und zugleich
troß Einhebung hoher Gebühren erhebliche Opfer feitens der Stadt
und Handelskammer als Unternehmern erfordert. Seit April 1894
ift das Unternehmen verftaatliht worben; die Mieths⸗ und Lagers
zinfen haben eine bedeutende Ermäßigung erfahren, jo daß die Bla:
ſpeſen fi den in Fiume erhobenen durchſchnittlich gleichftellen, und die
Benugung der Anlagen iſt in Zunahme begriffen, was allerdings
allein noch nicht eine Steigerung des Triefter Verkehrs beweiſt,
fondern zum Theil aus ber Anmiethung größerer und bequemerer
Räume jeitend der biöherigen Inhaber und aus ber weiteren Ber:
legung von Geſchäften aus den Privatmagazinen in der Stadt nad
ben Lagerhäufern im Freihafen zu erflären ift.
Ueber den Handel in den wichtigeren Artileln iſt Fol
gendes zu bemerken:
Gewebe, Nanufalturmanren, Gefpinnke:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 192438 57628234 170177 48037739
1892 .... 182815 5100096 162055 43417980
Bezugsland ift hauptſächlich Defterreich, in zweiter Linie Deutfch-
land; Abfatgebiete find in erfter Reihe bie Türkei, Aegypten, Britifch
Indien und bie Deſterreichiſch⸗ Ungariſchen Häfen.
Was den Verkehr in den verfchiedenen Waarengattungen im
Sabre 1893 betrifft, jo wurden
eins außs
geführt geführt
Doppel: Doppel-
ceniner. centner.
Manufalturwaaren:
baummollene: überhaupt. 64486 überhaupt ....... ... 62527
Davon aus: davon nad):
Defterreih .......... 41105 der Türlei........... 22 642
Deutihland ......... 11 971 BritifSnbien ...... 7217
eins
geführt
DRanufalturwaaren: Doppel-
baummollene: centner.
davon aus:
der Schweiz ........- 8 666
Großbritannien und
anderen Zändern(3.5.) 2349
wollene: überhaupt ...... 80 987
davon auß:
Defterreih .......... 20 315
Deutihland .......... 6476
ber Zürlei .......... 8279
feidene: überhaupt ...... 1474
davon auß:
Defterreih ........... 855
Deutihland ......... 289
der Schweiz ......... 268
aus Leinen und Hanf:
überhaupt .......... 8 444
Davon aus:
Deiterreih ........... 7624
aus Jute: aus Deſterreich uaa. 876
Gewebe u. Manufakturwaaren,
nicht näher deklarirt:
überhaupt .......... 86 982
davon auß:
Defterreih.... 2.00... 26 508
Deutihland ......... 6 222
Großbritannien ...... 8 626
Geſpinnſte:
baumwollene: überhaupt . 19 991
Davon auß:
Deſterreich ........... 18 085
Deutihland ......... 1407
Gelpinnfte:
auß Jute .............. 119
wollene ................ 806
leinene ................ 1236
nicht näher deklarirt:
überbaupt .......... 13 706
Davon aus
Defterreih............ 8 965
Großbritamien ...... 2759
Deutidland ......... 947
der Schweiz ......... 819
Trieſt.
außs
gerührt
Doppel»
centner.
davon nach:
Aegypten ........... 4500
den Deſterreichiſch⸗Un⸗
garifchen Häfen .... 4513
Stalin ............ 3 568
Rumänien .........- 2 6650
Griechenland ........ 1 799
Bulgarien .......... 988
dem Küftenland ıc. 8607
überhaupt .......... 34 992
davon nad
der Türlei ......... 25 989
Aegypten ........... 4636
ben Deſterreichiſch⸗Un⸗
gariſchen Häfen ... 1165
Griehenland ........ 649
dem FKüftenland und
lanbwärt® ........ 623
überhaupt .......... 831
davon nad):
der Türket ......... 178
überhaupt .......... 2.007
davon nad:
den Deſterreichiſch⸗Un⸗
gariihen Häfen ... 771
überhaupt .......... 209
überhaupt .......... 86 677
davon nad):
den Deſterreichiſch⸗Un⸗
sariihen Häfen ... 18199
Britiſch⸗ Indien ...... 7151
Defterreich (landwaͤrts) 4947
ber Türke ......... 3 019
Ungarn ............ 890
Deutſchland ........ 610
überhaupt .......... 19 243
davon nach:
der Türke ......... 9243
den Deſterreichiſch⸗Un⸗
gariſchen Häfen ... 1650
Rumänien .......... 1696
aus Jute. ......... —
wollene. ............ 643
leinene. ............ 1442
Überhaupt .......... 18 417
davon nad):
den Deſterreichiſch⸗Un⸗
gariihen Häfen ... 5046
Defterreich (lanpwärts) 1184
Indien (Britiih) .... 4756
565
Kaffee:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel: Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 897885 42971586 897948 42978887
1892 .... 462560 46255660 895942 89594 030
Kaffee zahlt bei ber Einfuhr zur See 8 Gulden Go an Bol
weniger als bei ber Einfuhr zu Lande. üefterreidh-Ingarn wird
deshalb faſt ausſchließlich üuber Trieft mit Kaffee verforgt. Die
Waare wird Überwiegend aus Brafilien mit ben direlten Schiffen des
Lloyd und der Adria bezogen; eima 10000 Tomnen kamen von
Europätichen Zwiichenplägen, u. a. von Hamburg (weſtindiſcher Kaffee).
Drei Viertel der Zufuhr iſt für Defterreichslingarn, der Reft für bie
Mittelmeer» und Schwargmeerländer beftimmt. Die Betbeiligung ber
Länder im Sabre 1893 war folgende:
Einfuhr. Einfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. centner.
von von
Braſilien ............ 244 540 Britiſch⸗Indien ....... 22 278
Italien.............. 27800 Niederländiſch⸗-Indien... 2283
Frankreich ......2.0.. 28500 Großbritannien ........ 11 178
Hamburg ............ 23 77T Niederlande ........... 10 745
Aegypten ............ 16 778
Ausfuhr Ausfubr
Doppel: Doppels
centner ceniner
feewärtß. landwaͤrts.
nach nach
Deſterreich⸗ AUngar. Häfen 21868 Defterreih ............ 223 162
alien .............. 14800 Ungarn .............. 61 922
Turkei ............... 81 095 Bosnien und Herzegowina 5884
Rumänien ............ 5938 Italien ............. 1468
Vereinigten Staaten von Deutihland .......... 4 464
Amerila ........... 5670 Serbien ............. 4073
Griechenland .......... 8152
Aegypten............. 1481
Baumwolle, rohe:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 600 880 29989613 2579811 28 990 420
1892 .... 576283 27085292 577799 27 156 576
1891 .... 667255 25957251 556180 25584152
Dauptfählih wurde Indiſche, in zweiter Linie Aegyptiſche und
Türkiihe Baummolle bezogen, und zwar ber größere Theil für
Defterreich, der Reft hauptſächlich für Deutichland und Stalien. Es
betrug 1893
die Einfuhr die Ausfuhr
Doppelcentner, Doppelceniner
aus feewärts lanbwärts
Britiſch⸗Indien ... 376 912 104 496 475 815
Aegypten ........ 144 754 und zwar nah darunter nad
ber Türkei ....... 53 206 Benedig Deutichland
den Vereinigten 98 975 118.039
Staaten v. Amerika 10262 Rußland(Schwarzmeer)
Großbritannien .. 6471
8117
Der Verkehr ift feit dem Jahre 1891 geftiegen, bat aber noch
nicht den Umfang der Sabre 1889 und 1890 wieber erreicht.
Die Ausfuhr Hat feewärts zu», landwärts feit 1889 etwas abs
genommen.
Kruf.
*
366
Tabal: Einfuhr. Ausfuhr
Doppel: Doppel:
ceniner. Gulden. eentner. Gulden.
1898 .... 88189 196927845 76112 15150 400
1892 .... 67661 1801481 593 10408 541
Die Triefter Einfuhr ſtammte bauptfählid aus ver Türkei
(Cewalla u. a.) und aus Aegypten und war überwiegend für bie
Monopoiverivaltung, zum Theil auch zur Durchfuhr nach Deutſchland
und anderen Staaten beftimmt.
Der Berlehr ift geftiegen.
Im Jahre 1898 Betrug:
die Einfuhr
die Ausfuhr
feewärt3 landwärts
Doppel: Doppel: Doppel
ceniner. eentner. center.
in Blättern.. 73892 in Blättern.. 12640 im Blättern... 55171
Darunter au?: verarbeitet... 3134 darunter nach:
ber Türkei .. 54.033 Deutihland.. 8842
verarbeitet: verarbeitet... 5177
Iondwärts . 13 760 darunternag:
feewärts ... 478 Deutihlann.. 268
Buder: Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 894865 18680662 819249 17 194 480
1892 .... 750528 14225510 725574 13 744.033
1891 .... 574499 10288674 702629 12696533
Defterreichslingarn bat feine Rübenzuderprobultion bebeutend
entwidelt und die Zuckerausfuhr im Sabre 1893 bis auf 4 566 988
Doppelcentner (etwa 11/s Mil. Doppelcentuer Robzuder und un:
gefähr 3 Mill. Doppelcentner Raffinade) im Werthe von. 97 MIR.
Gulden gefteigert. Die Ausfuhr nimmt zum. größeren Theil den
Weg über Deutihland und die Deutichen Häfen. Ueber Trieſt ge
langt faft ausschließlich raffinirter YZuder, und zwar ſowohl aus
Defterreih (Böhmen, Mähren, Scleften) wie aus Ungarn, zur Ber
ſchiffung, hauptſächlich nach der Türkei.
Es betrug 1893:
die Einfuhr. die Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppelcentner.
Rohzucker: centner. Rafffnirter Zucker:
aus Deſter⸗ ſeewärts.... 804886 landwärts.. 18626
reich ...... 27046 davon nad:
(Mähren, der Türlei.. 496317
Schleſien,
Böhmen)
rafftnirter
Auder..... 866387
davor au:
Defterreich .. 744449
Süpdfrädte:
Einfuhr = Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. eentner. _ Gulben.
1898.... 1016%8 148476857 941073 13980 706
1892.... 959198 16869285 917076 15481 636
1891.... 815054 14054119 794478 14.085 156
Der Süudfruchthandel ift für Trieſt von Befonderer Bedenkung.
Die Hauptartikel find Agrumen (Drangen sber Apfelfinen, Limonen,
Cedern, Randarinen), faft ausſchließlich auß Sitilten, teodene Feigen
aus Griechenland, Kieinaften und aus dem Reapolitaniſchen unb ges
trodinete Weinbeeren aus Kleinaflen und Griechenland. Der Agrumen:
verfand erfolgte zur Hälfte nad) Defterreih, zur anderem Hälfte
nad Deutihland, Ungarn und Rußland. Bon ben eigen ging ber
größte Theil nach Defterreih, etwa ein Zehntel nah Deutidland;
vom den Weinbeeren war ein Drittel für Deutihlumb, ver Reſt Aber⸗
wiegend für Defterreich beſtimmt.
Der Verlehr int Jahre 1893 geftaltete fich, wie folgt:
Einfuhr.
Doppel⸗
centner.
Agrumen.......... ... 313945
davon an:
GSicilien .......... 280 876
Karruden (Johannisbrot) 39 406
davon auß:
dem Neapolitanfichen
Sebtet ........... 31 612
Cedern in Ealzwafler.. 7616
davon aus:
ver Europatſchen Türft 6898
Dakteln.............. 4.483
(aus Algier u. Aegyp⸗
ten u. X.)
Feigen, trodene ....... 259 408
davon aus:
Griedenland ........ 98 773
Mandeln, trodene ..... 41 250
davon aus:
vem Reapolitanifchen
Gebtet ........... 30 864
Nüfſe................ 37 920
davon aus
der Türkel.......-.. 26 624
Dliven............... 1187
Pflaumen, getrocknete. 2810
(aud Deſterr⸗Angar.
Häfen)
Ianbwärts hauptſuchklich
aus Bosnien und
Sergegomwina ..... . 19215
Weinbeeren, getrodinete. 210174
davon auß:
der Aftatifchen Türkei 138 739
Yrüchte, verichiedene:
friſche:
ſeewarts. landwärts
Doppelcentner. Doppeltentner.
42 108 16 711
(davon aus
Stalien
80 000)
troddene und zmbereitete:
3 019
6888
Ausfuhr
feewärt®. landwãrts.
Doppels Doppels
ceniner. ceniner.
12 666 324 640
(nad Defterr.: (davon nad)
Unger. Häfen) Deutihland
63 462)
5 562 32 465
(nad) Rußland (davon nad
und Großs Deutichland
Britannien) 3 250)
1004 5 264
(nachhdamburg (davon nad
und Groß⸗ Deutſchland
britannien) 3795)
822 4200
(nad) Deſterr.⸗
Ungar. Häfen
und Stalien)
297 217 532
(nat) Defterr.» (davon nad)
Unger. Häfen) Deutfhland
19 355)
872 38 743
(davon nad
Deutſchland
10 628)
8045 35 443
(nah Stalien (davon nad)
u. Aegypten) Deutidland
7 289)
409 —
19 885 1784
(davon nad
Deutihland
764)
10 034 188 437
(davon nad
Deutihland
70 190)
feewärt?. lanbwärts.
Doppelcentner. Doppelcentner.
10 168 9985
4882 5715
(davon nad
Deutichland
3773)
Xeh.
Im Mllggmeinen waren die Fruchreiſe geſunken, quantitativ
naher der Verdezr namezulich in geirostustes Zeigen, Mandeln und
Weinbeeren zu.
Wein.
Einfußr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Dopwpel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 655912 11917391 610971 11086 597
1892.... 604973 18436912 438674 9741606
1891.... 431706 9701212 400 492 9012 881
Das Jahr 1892 bezeichnet einen Wendepunkt in dem Trieſter
Weinhandel. Der Berluft des Franzöſijchen Marktes, hervorgerufen
durch die am 1. Februar 1892 eingetretene Erhöhung des Franzö⸗
ſiſchen Weinzolles und durch bie wieder zunchmende Ergiebigkeit des
Tranzöfiihen Weinbaues, und andererſeits die Deffnung des Deſte⸗
reichiſchen Marktes für die Italieniſchen Weine hatten eine völlige
Ummälzung des Verkehrs zur Folge. Die Griechiſchen und Dalmes
tinifchen Weine, welche vorker Über Trieft nach Frankreich gegangen
waren, fanden bort Teinen Abſatz mehr, obwohl die Preiſe bedeutend
niebriger geßellt wurben. Die Triefter Weinausfuhr nah Frankreich
fan? in Folge deflen von etwa 240000 Doppelcentnern im Jahre
1891 auf 54000 Doppelcentuer im Sabre 1892 und beitrug im
Sabre 1893 nur noch 12000 Doppelcentner, während die Einfuhr
aus Griechenland von 166101 Doppelcentner im Sabre 1891 auf
24 7147 Doppelcentner im Sabre 1892 und 22930 Doppelcentner im |
Sabre 1893 fiel. Eine Einfuhr von Stalienifhem Wein hatte das
gegen bis zum Sabre 1892 in nennenswerthem Umfange nicht ſtatt⸗
gefunden; fie betrug im Sabre 1891 nur 25000 Doppelcentner.
Sn Folge der Ermäßigung ber Oeſterreichiſch⸗ Ungariſchen Wein⸗
zölle entwidelte ſich eine gang bedeutende Einfuhr Stalienifcher Faßweine
nad Defterrel-Ungarn ſowohl über Trieft wie über fyiume. Die
Einfuhr Stalienifher Weine nah Trieſt ſtieg im Sabre 1892 auf
333 838 Dpppelseninse und im Sabzse 18088 auf 412736 Doppel:
ceniner.
Die Italieniſchen Weine gehen von Zrieft nach Defterreih und
auch nad Ungam. Defterreich, welches 1891 von Trieft nur 98 768
Doppelcentner Wein bezog, erhielt im Jahre 1892 263632 Doppels
centner und im Jahre 1893 867 495, und Ungarn, wohin im Sabre
1891 von Trieft nur 9601 Doppelcentner gingen, erhielt im Jahre
1892 70871 und im Jahre 1893 179432 Doppelcentner.
Unter der derzeitigen Marktlage leivet der Dalmatinifhe Wein⸗
bau beionderd. Nah ſachkundiger Auffafiung wird Hierin bei der
übergroßen Weinproduktion Europa fo lange keine Beflerung ein⸗
treten, als nicht die Dalmatinifhen Produzenten ihre Weine jo bers
fielen, daß fie dem direkten Konſum angepaßt find.
Nach Deutſchland find von Trieft nur geringere Mengen Wein
direlt verfendet worden; im Sabre 1891 9995 Doppelcentner, im
Sabre 1892 17778 Doppelcentner, im Jahre 1893 12 789 Doppels
centner. Im Sabre 1894 läßt der Weinhandel nad.
Eine Heberficht Über den Verkehr des Jahres 1898 giebt folgende
Tabelle:
Einfuhr.
Dappel⸗ Doppel⸗
ceniner cantuer.
Zur Ge ...... |... 623 466 Ba Lande ........... 82 466
Davon aud davon aus
alien .......... 411018 Deuiihland ........ 471
Ausfube.
Bur See .......... 85154 Bu Lande........... 575 817
davon nad: Davon nad:
Deutihland (Hamburg) 973 Deutihland........
86
Balz
Einfupr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centuer. Gulden.
1893. 2168599 10529971 2861381 11149417
1892 2357423 1428643 2568548 12732988
1891.... — 13 511 799 — 13 883 158
Der Holzhandel hat im Sabre 1893 im Allgemeinen einen Rück⸗
gang erfahren.
Bei den wichtigeren Artileln ftellte fi der Verkehr, mig folgt:
Faßdauber:
Einfuhr. Ausfuhr.
1893: : 1893:
Doppel:
Stüd. ceentner. Stüd,
zur Gee.... 586720 zu Lande... 169987 zur Scee..112911%0
(Banptiähli Davon aus: davon nach:
aus den Deſt.⸗ Ungarn .... 140 110 Frankreich 4471040
Ung. Haͤfen); Griechen⸗
aus: land.... 3791610
Tunis ..... 97 500
1892: 1892: 1892:
zur &ee...8922920 zu Lande... 259352 zur See.. 9990097
Der Verkehr Hatte fich im Jahre 1893, hauptſächlich in Folge
ſtärkerer Franzöſtſcher Nachfrage gehoben. Das Hauptgeſchäft hat
fich jedoch in Folge günftigerer Bahnfrachtſätze und niedrigerer Platz⸗
ſpeſen ſowie beſſerer Schiffsverbindungen mit den weftlihen Abſatz⸗
ländern nad Fiume gezogen.
Staffelhälzer:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Bande. sur See.
Stück. Doppelcentner. Stück.
1893 ...... 7880 105 467 8 487 000
1892 ...... 84 122 120 512 4 079 000
Pfoſten
1893 ...... 599 26 439 251 000
1892 ...... 17 642 29 185 275 000
Zatten:
1893 ...... 16 680 28 272 1138 467
1892 ...... 10 150 54 164 1 601 348
Bretter
1893 ...... 66 550 807 225 4 482 861
1892 ...... 93 440 975 000 5 088 849
Bretten, budene:
1893 ...... 61 550 63 000 2 636 000
1892 ...... 67510 61 000 2 921 000
Ballen;
1893 ...... 285 408 576 412 000
1892 ...... 1220 605 382 494 000
Häute und Felle, rohe:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 121858 10000311 121 316 9786 824
1892 .... 115465 9485042 119967 9686198
1891 .... 108446 8902880 112947 9179114
Große Häute wurden aus Indien, Stalien, Aegypten, Heine aus
| der Türkei, Griechenland und Dalmatien eingeführt. Die Ausfuhr
richtete fich hauptſächlich nach Defterreich und Ungarn, außerden nad)
11 816 | Stalien und Deutfchland (1898 zu Lande 11063 Doppelcentner).
568
Hüte und Mützen aus Filz, Seide und anderen Stoffen:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 7799 7797000 1657 _ 1656 100
1892 .... 1393 9608 950 1162 1509690
1891 .... 1493 97838820 4504 5855 860
Die Einfuhr erfolgte Hauptfählih aus Defterreih (Böhmen,
Mähren und Schlefien), die Ausfuhr nah Indien und der Türkei.
Kleider und Modewaaren:
Einfuhr Ausfuhr
Doppels Doppels
centner. _ Gulden. centner. _ Gulden.
1893 7588 6070 240 10 324 8258160
1892 ... 8292 6631 920 11436 9145360
1891 .... 8442 6763 710 7590 6070960
Die Einfuhr erfolgte faft ausſchließlich aus Defterreich, Die Aus⸗
fuhr bauptjählich nach ber Türkei und Aegypten.
Bapier und Bapierwaaren:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 251529 5166902 226210 4838309
1892 .... 239885 5676020 219789 5468 152
1891 .... 226969 5497004 209939 54833022
Die Einfuhr erfolgte hauptſächlich aus Deſterreich, die Ausfuhr
banptjählid nad der Türkei und Griechenland.
Alkohol, Lilör und Rum:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 ......... 100342 6061244 111618 5878441
1892 { Alkohol 9144 2712435 101369 3341055
“r Likör 2423 145 332 92756 656 296
Alkohol wurde Hauptfählih aus Ungarn unb Defterreich ein-
geführt und nach der Türkei, Frankreich, Aegypten, Dalmatien und
Tunis ausgeführt. Lildr kam aus Dalmatien.
Eifen und Eifenmwaaren:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 2529831 4813427 171474 8083 982
1892 .... 290425 5652842 163841 2978156
1891 .... 269196 6494 706 177101 3560 825
In den einzelnen Artikeln ftellte fich ber Verkehr im Jahr 1893
folgendermaßen:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Robeifen......... 18 000 2831 688 9097
(aus Groß»
britannien)
Alt⸗ u. Brucheiſen. 17 600 8 081 657 44.016
Schmiedeeifen..... 11 787 58 675 157114 3709
Stahl .......... 12 782 8b 928 26811 4873
(aus Groß:
britannten)
Schwarzbleh ..... 1691 — 1800 —
(aus Groß⸗
britannien)
Zrieſt.
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelceniner. Doppelceniner.
MWeißbleh ........ 4687 1225 1009 1640
(aus Groß⸗
britannien)
Draht ........... 57 2589 1213 478
(aus Deutichland)
Anker .......... 630 420 47 —
(aus Groß⸗
britannien)
Ketten......... 1991 175 215 76
(aus Groß⸗
britannien)
Nägel ........... 1294 18 310 9746 607
Bußwaaren ...... 1 452 4 287 5 784 301
Schmiebewaaren .. 2061 52 923 34058 5063
(davon aus Deutſch⸗
land 7866)
Senſen .......... — 1054 2292 —
Baummwollenfamendl (Cottonöl), Sefam:, Erdnuß—
Bucheckern- und andere nicht beſonders benannte fette
Dele:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 134077 4669 798 62777 1946 853
1892 .... 119863 3742844 39768 1474202
1891 .... 98086 8251316 42917 1548532
Der Verkehr in Baummollenfamenöl ift ſeit dem Sabre 1889
bedeutend geftiegen.
Sm Zabre 1898 betrug ber Verkehr in den Hauptartikeln:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Baummollenfamendl....... 95 081 18 854 6324
Sefams, Erdnuß⸗ und Buchs
(u: 12 2 11) 27 377 — 4962
Mehl: |
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel: Doppels
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 394793 4842718 410878 4519610
1892 .... 405037 5265456 8975636 5167916
Getreide:
1898 .... 5622141 4122151 80 217 561 344
1892 .... 424007 3432065 117008 886 916
Im Einzelnen geftaltete fich der Verkehr tm Sabre 1898, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Safer „222-020... 11 378 81411 2719 2683
Weizen........... 115278 276000 20509 13 042
Mais ............ 32 036 81713 15 876 13 818
Gerfte ........... unbedeutend 17 562 7152 1100
Die Einfuhr von Hafer, Maid und Gerfte diente vorzugsweiſe
dem Lokalbedarf; der Verkehr in Roggen war nicht nennenswertb.
Die Einfuhr von Weizen erfolgte Hauptfählih zum Vermahlen.
Eicheln und Eichelhülſen:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 . 189845 8417192 198703 8576 6421)
1892 . 28%0 820 5045 733 266014 4 788 214
Indigo
1898 .... 5669 83400 320 6885 41311%
1892 .... 8840 4378974 8413 4415198
Die Einfuhr erfolgte von Aegypten und Britiſch⸗Indien, Die Aus:
fuhr bauptfähli zu Lande nad Rußland und Deſterreich⸗Ungarn,
zu geringerem Xheil (1892: 461, 1898: 260 Doppelcentmer) nach
Deutſchland.
Mineralöl und Schmiersl:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 549518 3807188 469245 28211983
1892 .... 458091 2762217 410125 2462285
Im Sabre 1893 betrug
bie Einfuhr, bie Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelceniner. Doppelcentner.
Mineralöl ... 5686876 7617 25 139 441 240
(davon nad
Deutſchland 17 725)
Schmieröl ... 4 864 — 2 768 —
Trieſt bezieht jetzt nur Ruſſiſches Petroleum in Tankdampfſchiffen.
Die Ausfuhr nad) Deutſchland geht hauptſächlich nach Bayern (1893:
13 400 Doppelceniner). Sie ftodte im Jahre 1898 in Yolge des Bol:
zuſchlages von 50 p6t. In den Jahren 1892 unb 1891 hatte fie noch
49 000 und 53 500 Doppelcentner betragen.
Dlivendt:
Einfuhr. Außdfube.
Doppels Doppel»
centner. Guben. centner. Gulden.
1893 .... 85637 8254167 147085 5589 172
1892 .... 87%9 86518868 147697 6903 860
Rah Deutihland wurden im Jahre 1893 8848 Doppelcentner
zu Lande audgeführt.
Während der Verkehr in Kottondl geftiegen ift, bat ber Handel
in Diivenöl abgenommen. Im Sabre 1889 Hatte die Einfuhr an
Diivenöl nod 168 292 Doppelceniner betragen.
Rindvieh:
Einfuhr.
Stüd. Oulden.
1893 .... 21 630 3 244 600
1892 .... 22 791 8 076 785
Die Einfuhr dient zur Dedung des Lolalbebarfd; eine Ausfuhr
findet nicht ſtatt.
Unedle Metalle und Waaren daraus:
Einfuhr. Yusfube.
Doppel» Doppels
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 48478 2968 892 45481 2868 327
1892 .... 41028 2872284 96528 2575 482
1) Davon nad Deutihland zu Lande 14575 Doppelcentner.
Deutſches Hanbelb⸗Archiv 1894. IL
569
Im Sabre 1893 verteilte ſich Der Verkehr, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Waaren, nicht näher
bezeichnet ...... — 17 099 16 916 638
(davon aus Deutſch⸗
land 12 487)
Metalle, nicht näher
begeihnet....... 482 — — 1087
Meſſing .......... 300 600 407 284
Meſfingwaaren .... 68 1076 1528 —
Kupfer ........... 6014 1294 860 3948
Kupferwaaren..... 39 561 859 112
Blei............. 6660 1416 8547 2225
Binn ............ 4279 — 1294 8077
Zink............. 4295 4108 55% 627
Kurzmaaren:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 26438 2834920 26 0863 8008690
1892 .... 26719 2969380 24 738 8464 050
Die Einfuhr erfolgte bauptfählih aus Defterreih und aus
Deutihland, die Ausfuhr nad der Levante und nad) Indien. Der
Verkehr vertheilte fi im Jahre 1893, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
2448 23 990 24 722 2061
(davon aus Deutich- (davon nach Deutſch⸗
land 9323) land 331)
Thee: Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Culden.
1898 .... 10045 2811928 9610 2690772
1892 ...._ 8700 2610030 866 2569 260
Die Einfuhr erfolgt ausfchließlih zur See, die Ausfuhr lands
wärts. Thee zahlt in Defterreih:Iingarn bei der Einfuhr zur See 90,
bei der Einfuhr zu Lande 100 Gulden Gold Zoll. Die Einfuhr
nad Defterreih-Ungarn erfolgt deshalb, jelbit von Deutſchland aus
über die Seegrenze. Die Einfuhr nad Trieft gefchieht größtentheils
nicht direlt aus den Produftiondländern, jondern über Zuwifchenpläße,
namentlich über Deutihe Häfen. Jedoch beginnt auch bereits eine
birelte Einfuhr aus China (1892 132, 1893 1449 Doppelcentner).
Im Sabre 1893 wurden aus Hamburg eingeführt 3407 und aus
dem fonftigen Deutſchland 1417 Doppelcentner. Audgeführt wurden
zu Lande nach Deutihland 847 Doppelceniner.
Baraffin, Cerefin und Erdwachs:
Einfuhr.
Doppels
centner.
Ausfuhr.
Doppels
Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 50011 2735693 46237 2542 703
1892 .... 26808 1188783 25821 1161180
Der Verkehr ift geftiegen; er vertbeilte fi im Sabre 1893:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See zu Lande,
Doppelceniner. Doppelcentner.
Baraffin u. Serefin. 21835 27 602 26097 20 1832
, (davon aus Deutſch⸗
land 1722)
76
70
Glas und Spiegel:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppels Doppels
centnee. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 76420 2699 942 56124 1959 924
1892 .... 72285 2566968 523711 1878737
Der Verkehr vertbeilte ih im Sabre 1893:
Einfuhr Ausfuhr
zue See. zu Lande. zur See. zu Lande,
Doppelceniner. Doppelcentner.
Glas ............ 8727 12 304 50 646 4000
(davon aus Deutſch⸗
land 7824)
Spiegel..... ..... — 344 417 —
(davon aus Deutſch⸗
land [Bayern] 202)
Holzwaaren:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 60492 2485 827 564711 2920612
1892 .... 50250 2028869 64293 2609 904
Der Verkehr TR zunehmend und ſtellte fih im Jahre 1893,
wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Gewohnliche Holz⸗
WARTEN ..... ... 1863 24.164 14 327 2017
(davon aus Deuiſch⸗
land 2268)
Stüd. Stud.
Leere Füfler ...... — — 97 172 —
Agrumenkiſten..... — — 92 000 —
(nach Sicilien)
Doppelcentner. Doppelcentner.
Barquetplatten..... — 2287 2 368 —
Möbel und andere
Tiſchlerarbeiten. 1638 30 645 82 181 2000
. (davon auß Deutſch⸗
land 356)
Waffen und Waffentheile:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel: Doppel:
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 11474 2294 760 11788 2357 100
1892 .... 11187 1558880 1168 1685678
Es handelte ſich bei biefem Verkehr faſt ausichlieklih um
Lieferung von Waffen aus Württemberg nah der Türkei, melde
über Trieft zur Ausfuhr gelangten.
Gewürze:
Einfußr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 568341 2285018 47078 2160 868
1892 .... 41787 1661566 46253 2133505
Gewürze genießen bei der Einfuhr zur See eimen Zolnachlaf
pon 5 Gulden pro 100 kg.
Keieft.
In den einzelnen Artikeln ftellte ſich ber Verkehr im Jahre 1893
folgendermaßen:
Einfuhr Ausfuhr
yar See. gu Sande. ar See. zu Lande,
Doppelcentimer. Doppelcentner.
Bimmt......... 12 688 — 1217 6825
(davon aus China
9658, aus
Aegypten 1868)
Kelten ......... 973 — 638 865
Bieffer........... 28 906 319 7464 14 040
(davon aus
Britifch- Indien
26 322)
Piment (Neu⸗
gewũrz) ...... 8212 — 616 4998
Ingwer ........ 2076 — — 1645
Nicht beſonders be⸗
nannte Gewürze 536 1874 6314 1668
(davon aus Deutfchs
land 355)
Sn der Ausfuhr zur See ſind auch anbere, nicht zu den eigents
lihen Gewilrzen gehörige Sorten einbegriffen, baber bie große
Differenz in ben Mengen.
Sämereien, verſchiedene:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 178778 2190098 111797 1289670
189 .... 89308 1156 683 16 374 991 208
Die Einfuhr im Dekſaat tft bebeutenb geftiegen. Im Einzelnen
ſtellte ſich der Verkehr im Jahre 1898, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Leinfant ......... 14 508 — 3 294 3438
(davon au
Brittich- Indien
11 450)
Raps............ 37 068 — — 28 875
Indien)
Sefamjamen...... 9 609 — — —
Nicht näher bezeich⸗
nete Sämereien. 101 755 15 688 59385 16321
(davon aus (davon nad
Indien 77 396) Stalien 48000)
Chemiſche Produkte, nit befonders benannte:
Einfuhr.
Doppelceutner. Gulden.
1893 .... 1212 1 965 912
1832 .... 6846 2473 816
Die Einfuhr erfolgte überwiegend Yı Lande, und zwar aus
Deutfihland und Oeſterreich.
Es betrug im Jahre 1893 bie Einfuhr gur See 665, zu Lande
6647, davon aus Deutihland 3888 Doppelcentuer.
Ein Theil der Einfuhr diente dem Lolalbebarf, ein anderer
ging feewärts weiter, namentlich nad der Türkei, Indien, Griechen:
| Iand, Rußland und Wegypten.
FE 571
Gegerbte Felle: Schwämme:
Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗ Doppel⸗ Doppel:
centner. Gulden. centner. Gulden. ceniner. Gulden cenimer. Gulden
1893 .... 12037 1901189 11954 1886711 1898 .... 2599 1 687 465 2463 1599 196
1892 .... 10835 1593857 9767 17112883 1892 .... 83691 8 137 435 2497 2121090
Der Berfehr verteilte fich im Jahre 1898, wie folgt: Der Verkehr fand im Jahre 1898 bei niebrigeren Preifen ftatt.
Einfuhr Ausfuhr Die Einfuhr erfolgte hauptſachlich aus Griechenland und ber Türkei,
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. | bie Audfuhr hauptſächlich und in fteigenbem Umfange nad Deutſch⸗
Doppelcentner. Doppelceniner. land. Es gingen im Sabre 1893 landwärts 2344 Doppelceniner
Schaf⸗ und Ziegenfle. 64 — — — aus, davon nach Deutichland 1546 Doppelcentner.
Sohllever ........... 3286 — 3987 — Gummen und Harze, verſchiedene:
Feines Leder ........ — — 436 — Ginfuhr. Ausfuhr.
Nicht beſonders be⸗ Doppel⸗ Doppel⸗
nanntes 2eber ..... 1624 7060 1460 4979 centner. Gulden. centner. Gulden.
(davon aus (davon nach 1893 .... 20890 1683843 21691 1710471
Deutihland Deutſchland 1892 .... 19782 2351 42 20892 2273020
2235) 129) Der Verkehr geftaltete fi im Jahre 1898, wie folgt:
Konterten (Glasſchmelz u. f. w.): Einfuhr Ausfuhr
Einfuhr. Ausfuhr. zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppel⸗ Doppel⸗ Doppelcentner. Doppelceniner.
ceniner. Gulden. centne. Gulden. Richt beionders benannte
1893 .... 18504 1850490 20646 2064270 Summen unb Harze.. 14858 — 1868 8295
1892 .... 1234 1284450 12616 1261063 Tragantgummi ........ 703 — — —
Die Zufuhr erfolgte ganz überwiegend aus Venedig, zum (aus der Türkei)
kleineren Theil aus Deutſchland (Bayern) und Deſterreich (Böhmen). Weihrauch ............ 4662 — 4448 1282
Die Ausfuhr richtete ſich hauptſächlich nach Britiſch · Indien, außerdem Kohle und Koks:
nad Aſrika (Banzibar, Aegypten u. f. w.), der Türke, Deſterreich Einfuhr. Ausfuhr.
und anderen Ländern. Doppel: Doppel:
—* u 33
.... 4
Ehe ae 1899 .... 1466980 3456980 180007 180.007
center. Gulden. contner. Gulden. Dee Verkehr des Jahres 1898 vertheilte ſich:
1893 .... 192168 1882413 103018 1545219 Sinfuhr Ausfuhr
1892 .... 146191 2192867 117844 176762 zur °= ae zur De ee Zande
Der Werlehr vertheilte ſich im Jahre 1898, wie folgt: 1 10468" 158 408 4 —* 198 497
Einfußr Ausfuhr (danan and Groß
at ae bt | Britannien 998 708)
gppelceniner. oppelcentner. | ,
109 814 12349 61155 41 868 Die Einfuhr deckt hauptfächlih den "Bedarf des Plakes und
(davon aus Italien
14 000, Deutſchland
7520)
Die Zufuhr von Reid aus Deutſchland iſt gegen bie Borjahre
geiunten; fie Batte im Sabre 1891 26500 und im Sabre 1892
333 000 Doppelcenines betragen. Die dem Deutichen Handel Binder:
liche Beſtimmung vom 4. Dezember 1892, wonah die Anwendung
des Vertragezollſatzes für gefchätten Reid und Bruchrei® von ber
Beibringung non Urfprungdzeugnifien abhängig war, tft feit dem
20. Mai 1894 wieder aufgehoben.
Abfallfeide:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 4257 1787100 6747 1885194
1892 .... 2970 890 520 56668 16674
Die Einfuhr erfolgte zur See aus Stalien, Frankreich, Aegypten,
die Ausfuhr nach dem Küftenlanbe.
Hafens. Die Seeeinfuhr hat fi feit dem Sabre 1889 verboppelt;
fie betrug damals nur 773283 Doppelceniner. Die Steigerung ent⸗
fänt ſowohl auf die Defterreichifche wie auf die Britifche Kohle. Die
Landeinfuhr ift feit dem Jahre 1889 non 596 Y5L Doppelcentner auf
158 408 Doppelcenter gefunten; die Zufuhr aus Mähren und
Schleſien hat aufgehört.
Hülſenfrüchte, getrodnete:
Einfuhr. Ausfuhr
Doppels Doppel:
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 163659 1498826 141681 1295984
1892 .... 156603 14388665 135011 1234947
Der Verkehr vertheilte fh im Jahre 1893, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. wur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
Bohnen ....... 1137 164 068 133 695 899
Linien ......... 2 606 — —
Erbſen ......... 4088 3 780 b 896 621
76*
572
Bier:
Einfuhr. Yusfupr.
Doppels Doppel:
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 115627 1386680 117666 14118652
1892 .... 118735 1781016 11991 1799086
Der Berkehr weift Teine Zunahme auf. An ber Ausfuhr ift
auch das Erzeugniß Trieftö betheiligt, während andererfeitd bie Ein»
fuhr auch dem Berbraud) Trieftd dient. Im Sabre 1898 vertheilte
fih der Verkehr, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zu Lande. ur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
115 540 96 407 21249
(davon aus Deutſch⸗
land 13 873)
Mafhinen und Theile von Maſchinen:
Einfußr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 21389 1316864 11 333 123 193
1892 .... 25674 1784299 18925 13723%
Der Berlehr vertheilte fih im Jahre 1898, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Toppelcentner.
Rähmafchinen..” 154 1543 2061 116
(davon aus Deutſch⸗
land 880)
Maſchinen, vers
ihiebene..... 6104 13 518 6652 8395
(davon aus (davon nad
Deutſchland Deutſchland
3615) 232)
Inſektenpulver:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 10836 1300296 8713 1045416
1892 .... 10720 1500856 9334 1806676
Die Einfuhr erfolgt Überwiegend aus Dalmatien, audgeführt
wurden im Sabre 1893 nad) Deutichlanb 1576 Doppelcentner.
Theerfarbſtoffe:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 65130 1282825 1843 835 100
1892 .... 8752 937 875 1102 275 300
Deutſchland beherrſcht den Markt. Die Einfuhr findet zu Lande
ftatt; fie bewegt fich felt dem Jahre 1890 im fehneller Steigerung.
Sm Sabre 1893 gingen von Deutihland 4747 Doppelcentner ein.
Die Einfuhr deckt hauptſächlich den Lokalbedarf. Ausgeführt wurden
im Sabre 1893 feewärtd 1234 Doppelceniner, landwärts 109 Doppels
centner.
Schwefelhölzer und Zündwaaren:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893 .... 55394 1218677 62084 1145889
1892 .... 51206 1228896 1 126 388
46 933
Trieft.
Sanptbezugsland iſt Defterreih, Hauptabſatzgebiet der Drient.
Der Verkehr vertheilte ſich im Jahre 1898, wie folgt:
Einfuhr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
Doppelcentner. Doppelcentner.
1930 63 61 704 880
(davon aus Stalien (davonaus Deutſch⸗
1892) land 824)
Schuhmacher⸗, Handſchuhmacher⸗, Sattlers und ähn-
liche Waaren:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898 .... 3200 1154 700 3033 1091484
1892 .... 83465 1247 292 8097 1113588
Borberrihend iſt das Defterreichifche Erzeugniß, welches nad) der
Levante Abſatz findet. Der Verlehr im Jahre 1893 war folgender:
Einfußr Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. gu Zanbe.
Doppelcentner. Doppelcentner.
99 8110 2834 199
(davon auß Deutſch⸗
land 319)
Seidenkokons:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 2749 1154496 2313 971418
1892.... 5393 1848225 4981 1245125
Die Einfuhr erfolgte im Jahre 1898 Hauptfählih aus ber
Türkei und aus Griechenland, die Ausfuhr nah Stalien und dem
Küftenlande.
Fiſche, friſche und zubereitete:
Ausfuhr.
Einfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 84987 1113817 83624 1334 626
1892.... 28540 815 985 29146 1072555
Im Einzelnen beitrug im Sabre 1898:
bie Einfuhr die Ausfuhr
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande.
"Doppelcentner. Doppelcentner.
Heringe ......... 3544 — 1077 1586
Stodfiih........ 14 698 — 10 067 2287
(davon aus
Hamburg 5676)
Sardellen,gefa gene 5867 _ 2088 2627
Fre, frilde..... 4.666 1672 1870 1644
(davon nad
Deutihland 191
Fiſche, verſchiedene,
geräucert, ger
trocknet, gefagen 1904 1 974 808 695
Fılde,marinirtund
in Del... er... 635 — — 8991
Wolle, rohe:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898.... 13661 1092808 11 318 904 808
1892.... 12198 1168492 11190 1062835
Trieft.
An der Einfuhr und Ausfuhr von Schafwolle im Deſterreichiſch⸗
Ungarifhen Zollgebiete iſt Trieſt verhältnißmäßig wenig betheiligt.
Die Einfuhr ſtammte im Sabre 1893 zur Hälfte auß der Türkei,
zur anderen Hälfte aus ven Deſterreichiſch⸗Angariſchen Häfen, Griechen»
land, Stalien, Rußland und anderen Ländern; die Ausfuhr richtete
ih hHauptfähli nach Stalien, daneben nad) Defterreich und zu einem
Heinen Theile nad Deutſchland.
Seide, abgegafpelt, filirt oder gezwirnt:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppels Doppel;
centner. Gulden. centner. Gulden.
1898.... 1919 _ 687 _
1892.... 2214 8984300 601 1 081 620
Die Einfuhr erfolgte im Jahre 1893 aus Stalien, Aegypten, ber
Fürlei, China und dem Deſterreichiſchen Küftenlande, bie Ausfuhr
richtete ſich hauptſächlich nach Defterreih und ber Türkei.
Beinftein:
Einfubr. Ausfuhr.
Doppels Doppel:
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 10020 603 441 20808 1084668
1892.... 18474 11121% 22638 1436154
An der Einfuhr find in erſter Linie Stalien, die Defterreichiich«
Ungariſchen Häfen, Griechenland und bie Türkei betheiligt; die Ausfuhr
erfolgte überwiegend nad) Defterreich, zu einem kleineren Theile nad
Deutihland.
Berimutter:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel» Doppels
ceniner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 6486 713284 17176 789 118
1892.... 8151 896 500 9039 994 169
Der Handel befindet fih im Nüdgange Der Bezug erfolgte
aus Aden, Aegypten und Maſſaua; bie Ausfuhr nad Defterreidh,
zum kleineren heile nach der Türkei.
Aetheriſche Dele, aromatiſche Efjenzen und Barfüs
merien:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
1893.... 2239 623 707 2560 816 954
1892.... 2617 894 654 2276 179 549
Aromatife Effenzen werben aus Stalien, Parfümerien aus
Defterreih und beſonders aus Deutihland bezogen. Die Ausfuhr
erfolgt Hauptfählih nach Deutſchland, der Türkei und Aegypten.
Danf:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel: Doppels
centner. Bulben. centner. Gulben.
1893.... 28210 928 328 18 106 724 128
1892.... 23672 862 180 20 220 727 861
Die Einfuhr erfolgt Überwiegend aus Stalien, die Ausfuhr nad)
Deſterreich, Deutfihland (tim Jahre 1898 4485 Doppelcentner) und
anderen Zänbern.
Zubereitete Farben, verſchiedene:
Einfuhr. Ausfuhr.
Doppel⸗ Doppel⸗
centner. Gulden. centner. Gulden.
15%.... 8048 804 760 10128 1012790
1892.... 83% 838 800 6412 641 150
573
Der Artikel wurde aus Defterreih und Deutihland (im Sabre
1893 3334 Doppelcentner) eingeführt und in erfter Linie nach Britiſch⸗
Indien, fowie nad der Türkei außgeführt.
Sonftige wichtigere Artifel des Trieſter dandeldverlehroi im Jahre
1893 waren folgende:
Kautſchuk, Guttapercha und
Waaren darauß........
Steine und Steinwaaren..
Butter, Sped und Schmalz
Muſikaliſche Snftrumente ..
Käfe
Eßwaaren, verihiedene....
Fleiſch, friſches und zuberels
tete; Fleifhmwürfte.....
Borzelan ...............
Schwefel ................
Bücher und Druckſachen..
Balms und Koloßöl; Talg,
vegetabtlifher........ --
Sarbs und Gerbfioffertrafte.
Blajen und Därme.......
Wiſſenſchaftliche und Präs
zifionßinftrumente ......
Seilerwaanren........0...
Kleie...................
Meerſchaum .............
Sumach
Heu und Stroh .........
Wachs, animaliſches und
vegetabiliſches
Sago
Mauer⸗ und Dachziegel...
.s.-„—......e.a.n„.ne.s
Malz ...................
Mediziniſche Präaͤparate.
Einfuhr.
Doppel⸗
centner.
2 186
682 124
11 699
8 581
10 895
12 414
10 669
11 284
2122
94 772
2887
173%
87 159
4.000
611
7 283
6359
150 771
82 277
10 954
Gulden.
982 503
896 199
873 451
872 711
871 544
898 198
897 606
892 614
Ausfuhr.
Doppel
centner.
Gulden.
188 125
974
Einfuhr. Ausfube.
Doppel: Doppel:
centner. Gulden ceniner. Gulben.
Stiche, Farbendruckbilder zc. 159 143100 197 176670
Hüte aus Stroß, Holzfpahn
und andere Saden..... 142 186608 110 103680
Bierhefe ........0.0000.. 2065 134225 390 .
Sußholzſaft ............. 1564 132915 1361 115619
Zwieback............... 21903 131413 33792 202 745
Teigwerk............... 2496 128904 15544 166 266
Korbflehterwaaren ....... 3627 12692 1648 .
Seegras ................ 20871 1265231 23260 139553
Stärke.................. 4866 116786 3847 .
Bofamentier- u. Bandwaaren 225 112850 255 127400
Fiſchöl.................. 5287 111034 85987 125707
Chokolade und Surrogate . 86 108628 1085 134485
Der Agrumenhandel im Fahre 1893/94.
Der von jeher bedeutende Agrumenhandel Triefts, welcher mit
ber im Jahre 1888 erfolgten Aufhebung des Agrumenzolled in
Defterreih- Ungarn lebhaften Aufſchwung genommen hatie, bat ſich
auch in ben legten Jahren in zunehmender Entwidelung bemegt,
obwohl auch in dieſem Handelszweige Fiume in ben Wettbewerb
mit Trieft eingetreten if. Die Kampagne September 1893 hie
Auguft 1894, weit für Trieft bei einer Zufuhr vom 1064 264 Kiſten
(etwa 350 000 Doppelcentner im Schägungöwerthe von 3 bis 4 Mill,
Gulden) die bisher erzeichte höchfte Zahl auf. Der Triefter Umfay
beläuft fi) damit auf dag Fünffache De Fiumaner.
Die im Jahre 1893/94 nad) Trieſt zugeführten 1064 264 Kitten
verteilten fih auf die verſchiedenen Artikel, wie folgt:
Drangen (Apfelfinen) ........ 648 267 Kiften.
Limonen (Citxonen) ......... 37620 „
Mandarinen................ 38211,
Cedretten (von Rodi)........ 2586
Bezugsland ift fait ausſchließlich Stalien. Heben neun Sebntel
der Waare lommt aus Sicilien; der Hauptplatz ift Catania, welches
mit mehr als der Hälfte der Zufuhr betheiligt iſtz nächſtdem
kommen Meffina und Syrakus (lekteres Hauptfählih nur für
Limonen); in dem übrigen Stalien iſt Rodi in Apulien der
wichtigſte Bezugsort. Außeritalieniihe Plätze — Jaffa, Kandia,
Beirut, Malta, Poros, Scio und Tripolis — ſind nur mit
geringeren Mengen an der Zufuhr betheiligt.
Der Verſand erfolgt hauptſächlich nad Defterreih, nächſtdem
nah Deutſchland und Rußland. Der Befand tft auch nah
Deutihland (Preußen, Sachſen, Bayern) im Steigen; er belief fi:
18983 ........... auf 63462 Doppelcentner.
1892 ........... „ 64739 n
1891 ........... „ 54212 n
189 ..... ...... „51699
Nach Rußland betrug der Verſand im Jahre 1898 44 726 Doppel-
ceniner.
Die Saifon für Orangen währt von November bis Mai; das
Haupigeſchäft fällt in die Monate Januar, Februar und März; in
den Monaten Juni bis Dftober ruht das Geſchäft faft ganz, nen
einzelnen Provenienzen (Robi) abgejehen. Die Zeit der Mandarinem
find die Monate Degember und Januar, die der Gebreiten (von
Rodi in Apulien) der Monat September.
Are
Die Zufuhr der Limonen vertheilt ih auf das ganze Sahr; fie
war am ftärkften im Rovember und Dezember, am ſchwächſten im
Mär und Suli,
Ren größten Agrumenverichz wies yıit 184608 Kiſten, haupt
ſächlich in Folge der ftarlen Zufuhr Siciliomifger Drangen und
Mandarinen, der Monat Januar auf.
Die Waare wird zum großen Theil von ben Produzenten oder
von Berjandfirmen in ben Produktionsgebieten nach Trieſt in Kons
fignation geſchickt, zum anderen Theil wird fe von Triefter Häufern
für eigene Rechnung bezogen oder gelangt jüs Rechnung auswärtiger
Bezugdfirmen zur Berfeudung. Der Transport erfolgt bis Trieft
zur See, fomohl auf Dampfidiffen, wie auf Segelichiffen, von Trieſt
aus mittelft ber Eiienbahn. An der Zufuhr waren 825 Dampficiffe
und 98 Segelſchiffe betheiligt; den Oauptbienft leitete bie Königlich
Ungarische Segelſchiffiahrts⸗Geſellſchaft „Adria“ und bie Gelellichaft
„Etnea”, während die „Navigazione Generale Italiana“ und ver
Defterreihiiche „Lloyd“ nur geringen Theil an dem Berlebr nahmen.
Die Januargufubs von 184603 Kiften vertheilte fi auf 39 Dampf:
ſchiffe.
Die Vewackung geſchieht durchweg in Kiſten Bu ihrer Her:
ſtellung wird Holz von Trieft nad Sicilien geliefert, auch werden
fie als fertige Waare dorthin ausgeführt. Getlagt wird Über Ber:
werbung bereits gebzaucter, ſchadhafter Kiften, woburd bie Früchte
leiden. Jede Lifte faht in der Regel 80 bis 36, durchſchnittlich
3b kg ober, je nach der Größe ver Früchte, etwa 200 big 330 Stüd.
Die Früchte werden, jede einzeln, in Papier gehült und ſeſt in die
Kiften verpadt. In Trieft wird jede Kifte geöffnet und jede Frucht
aus der Hülle genommen, die verborbenen oder zu reifen Etüde
werben, und zwar lehtere für den Lokalverbrauch, ausgeſchieden, bie
baltbare Waare aber fortirt, wieder in Papier gehüllt und von
Neuem ſeſt verpadt.
Gepolſterte Eifenbabnwagen, wie folde für Transporte von
Fiume zu ben Agrumenaultionen nach Bell zur Bermendung
gelangen, find für Die Transporte von Trieſt biäher nicht in Auf
nahme gelommen; bie Kiften werben im Winter zum Schutze gegen
Zroft mit Scegras umgeben. Die Sortirungs⸗ unb Umpackungs⸗
Arbeit gab in XTrieft acht Monate lang etwa 1400 männlichen und
weiblihen Wrbeitern lohnende Beſchaͤftigung.
Der Gewinn aus dem Agrumenbandel während ber letzten
Kampagne wird im Allgemeinen als beiceiben bezeichnet; ber Aus
gleich lag in der Vergrößerung des Umſatzes. Die Preife unterliegen
bei der leicht verderblihen Waare, je nah Zufuhr, Nachfrage,
Witterung (Froftihäden) und Transportverhältniſſen (Verkehrs⸗
flörungen durch Schnecverweßungen u. a.), großen Schwankungen.
Die Breite für Drangen Blieden in der Kampagne 1893/94 befriedis
gend; die Ausdehnung des Geſchäfts war mit feinem Preisrüdgang
verbunden. Dagegen überftieg im Limonenhanbel das Angebot zu
verichiedenen Zeiten die Nachfrage; bedeutende Entwerthung und
Unverfäuflichfeit der Waare war die Folge. Man ift ber Anficht,
daß die Gewinnung von Limonen auf Sicilien von Dezember bis
Mat weit Über den Bedarf hinausgeht.
Eine Ucherfiht über die Bertheilung ber Zufuhr ber einzelnen
Daaren auf die verſchiedenen Probuftionsgebiete giebt nachſtehende
Tabelle:
Orangen. Limanen. Nandarinen. Cedretten.
Kiſten.
Catanig ........ 315 444 177 408 26 650 _
Meffina. ........ 219475 41024 1692 —
Syrakus ........ 34718 106890 214 —
— —— —
Trieft. — Shanghai.
Drangen. Limonen. Bandarinen. Gebretten.
KRiſten.
Palermo........ 8480 8 948 5 788 —
Rodi ..... ...... 87 034 82 581 — 2686
Riviera Sorrento — 5 406 — —
Riviera Ligure .. — 284 — —
Jaffa „une... 8438 — —
deirut 866 2174 { _ —
Tripolis........ 697 806 — —
Kandia ........ — — 1906 —
Seio .......... — — 1840 —
Malta ...... ... — — 121 —
zufammen... 648 267 8762001) 88211 2686?)
Schanghai.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Der Waarenhandel Hat fi) nad) Ausweis ber von dem Seegolls
amt veröffentlichten Statiftil, wie folgt, geftaltet:
Es betrug
1893. 1892.
1000 Matt.
die Bruttoeinfubr fremder Waaren..... ..... 887576 849 772
bie „ Chineſiſcher Waaren....... 2222831 218404
die Ausfuhr Chinefifcher Produkte Lokalen Ur⸗
iprungd..... ....... ........ .... ... .. 101754 172538
zufammen... 711611 740 714
Die Silberwertheinheit der zollamtlichen Statiſtik if für das
Jahr 1893 zu 4,02 Darf gegen 4,44 Marl für 1892 gerehnet. Aus
biefem veränderten Werthuerhältniß ergiebt fich einerfeits, daB ſtatiſtiſch
der Silberwerth bed Handels um etwa 10 000 000 Haik. Taels geftiegen ift
(177017 836 Hail. Taelögegen 166 827 602 Hail, Taels),undbandererfeitz,
dab der Goldwerthabnahme bes Handels im Jahre 1892 von 87 005 000
Mark fiir das Berichtsjahr eine folche von nur noch 29 108 000 Mark
gegenüber ſteht. Trotzdem ſpricht Niemand dem Sabre 1893 eine
Beflerung der Lage des legitimen Waarenhanbelä zu, und man ift
barin einig, daß die Mitte des Jahres eingetretene Silberbaifle, vor
Allem aber bie ſtarken Kursſchwankungen das geſunde Geſchäft einer
lebensfäͤhigen Baſis mehr und mehr beraubt und ſchwere Verluſte
gezeitigt hat.
An der Bruttoeinfuhr ausländiſcher Waaren ſind betheiligt
geweſen:
1898, 1892.
pet. pCct.
Großbritannien................... mit 82,038 86,00
Hongkong................ ...... on 2444 22,00
Britiſch⸗Indien................... m 19,92 17,60
Japan „.ouoneonennnorsennennnenn 7549 7,40
Vereinigte Staaten von Amerika... „ 619 7,40
Feſtland von Europa ohne Kukland n„ 59 6,00
Ale Übrigen Länder .............. 8,99 8,70
Bemerkenswerth ift hierbei bie haupiſa hzlich auf verminderten
Abſatz in Baumwollenwaaren zurückzuſührende Abnahme der Engliſchen
und in geringerem Maße auch der Amerikaniſchen Einfuhr. Bes
——
1) GEinſchl. Sieiltanijcher Cedretten (von Catania und Syratuß).
9) Bergl. Anmerkung 1.
5) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 546.
575
deutungslos tft die Steigerung des Antheils von Hongkong, indem
dieſer als Tranſithafen wichtige Platz fein Plus nur veränderten,
dem Zollſyſtem beſſer angepaßten ſtatiſtiſchen Vorarbeiten verdanken
ſoll. Die Zunahme der Indiſchen Zufuhr dagegen entſpricht nicht
annähernd den auf die Entwickelungsfähigkeit bed Garngeſchäüftes
gefehten, durch bem bedeutenden Silberfall getäufchten Hoffnungen.
An der Ausfuhr nad dem Auslande Haben fih bie Beſtimmungs⸗
länder, wie folgt, beibeiligt:
1893. 1892.
pPCt. pet.
Feſtland von Europa ohne Rußland. mit 31,21 89,80
Bereinigte Staaten von Amerila.... „ 1591 17,00
Großbritannien................... „ 15,39 17,00
Japan .......................... „ 14,00 14,40
Honglong ....................... „ 12,50 4,71
Indien.......................... n 5,67 3,20
Alle übrigen Länder .............. „ 65,32 4,39
Die Verſchiebungen in der progentualen Betheiligung bes Euros
päilhen Kontinents und Hongkong finden burd bie Berbeflerung
der zollftatiftifhen Vorarbeiten ihre Erflärung; die Abnahme ber
Antheile Großbritanniens und der Vereinigten Staaten wird dagegen
wiederum auf Schwankungen des Thees bezw. Seiden⸗Handels zurüds
geführt.
Belebend für daB Ausfuhrgefhäft In einzelnen Produkten, mie
Baummolle, Häuten, Gallen, Rofhuöfedern u. ſ. w., d. 5. Artikeln,
denen beſonders das Deutfhe Geſchäft Aufmerfiamkeit ſchenkt, war
der hohe Goldkurs. Produkte wie bie genannten find es daher,
welche bei ber thatfächlihen Steigerung des Silberwerthes der Eigen»
ausfuhr um etma 6 000 000 Halt. Taels (25 484 891 gegen 19 495 830)
betheiltgt find. Im GSeidengeihäft dagegen Baben die andauernden
Kursihwankungen & la baisse allgemein zum Theil zu fehr Karten
Berluften geführt.
Einfuhr.
Baummollenfabritate. Die Einfubrzahlen flellten fih für
die Hauptartikel, wie folgt.
Es wurben eingeführt:
Werth:
1000 Stüd. 1000 Hail. Taelß.
Waaren. 1893. 1892. 1893. 1892.
Graue und weiße Shirtinge. 5223 7685 8664 13300
T-Tuh ................... 978 1373 1326 1652
Engliſche Drills........... . 47 155 982 309
Amerilanifhe Drils........ 423 638 1099 1437
Engliſche Sheetingd ...... . 728 653 16765 1389
Amerikaniſche Sheetings .... 904 1315 240 3166
Bebrudte Baummollenwaaren 246 886 489 636
Türkiichroth>Waaren......... 158 345 210 437
Glatte BaummwollensLaftings. 167 29 448 185
Obſchon hiernach nur die Einfuhr von Englifhen Drills und
Shirtings eine Zunahme zeigt, alle übrigen Artikel aber einen zum
Theil jehr beträchtlichen Rüdgang erlitten haben, wird das Berichts⸗
jahr fowohl von den Europäiſchen Importeuren wie den Chinefifchen
Engrosabnehmern nicht ungünftig beurtheilt und ſoll bier wie bort,
wenn nidt ausnahmsweiſe à la hausse fpefulirt wurde, recht gute
Berbienfte gebracht Haben. GErllärt wird bieje Erjheinung dadurch,
daß u. U. die alten Lager kaum ben Winterbebarf nur des Nordens
bedten und daher, unterftügt burch bie wegen ber Kursſchwanlungen
vorjichtig beſchränkte, relativ ungenügende Reuzufuhr, Preisaufſchläge
leicht durchgeicht werden konnten.
576
Shrer Herkunft nad find es beſonders die Amerilanifchen
Fabrikate, welche den billigeren Lancaſhire⸗Imitationen den Pick
räumen mußten, indem bie hoben Kurfe den Chineſiſchen Händler
beftimmten, weniger auf gute Waare als auf niedrigen Preis zu
jehen. Eine‘ nicht unbedeutende Zunahme bat dagegen die Einfuhr
Japaniſcher Baummollenwaaren aufzumweifen, welche binnen 4 Jahren
von 8200 auf 142 500 Stüd geftiegen ift.
Inwie weit auch die Chineſiſche Konkurenz als lebens⸗ und ent⸗
wickelungsfähig den weſtländiſchen Fabrikanten gefährlich werden wird
— außer der im Berichtsjahre niedergebrannten, fofort wieder in
Reubau genommenen biefigen BaummollensSpinnerei und Weberei
und der angeblid Iufrativ arbeitenden Cotton Mill in Wuchang bei
Hankau find allein in Schanghai 3 weitere Fabriken mit zuſammen
120 000 Spindeln in der Entftehung begriffen —, entzieht-fich vorläufig
noch der Beurtheilung. Die Thatſache, daß nahezu 300 000 Stüd
Englifher Drills mehr eingeführt worden find, diefe Zunahme aber
in erfter Linie auf die Durch Brand nothwendig gemorbene zeitweilige
Einftelung des Betriebes der (Dangtizespoo) Weberei in Schanghai
zurüdgeführt wird, warnt vor einer Unterfhägung des zu mindeft
Tapitalfräftigen Konkurrenten.
Wollenfabrikate. Das Berichtsjahr hat den heimiſchen Tuch
fabriten, inäbefondere denen, welche größere Lager Bielten, fchwere
Berlufte gebracht; obfchon die Preife nicht unbedeutend in bie Höhe
gegangen, ftanden fie doch in keinem Verhältniß zu der fortichreitenden
Entwertbung bes Silber3, welches Ende Dezember 1898 für 1 Schanghai⸗
Tael 3,20 Mark gegen 3,85 Mark zu berfelben Zeit des Borjahres
notirte. Eingeführt wurden: Ruffentude 8204 Stüd im Wertbe
von 201 818 Haik. Taeld gegen 20 864 Stüd im Wertbe von 613 254
Haik. Taeld im Borfahre, Mediums und Broad⸗Tuche 7498 Stüd
im Werthe von 149 800 Haik. Taels gegen 14467 Stüd im Werthe
von 288 340 Haik. Taels im Borjahre.
Abgefehen von dem Kursrückgang wird biefer bebeutende Abfall
dur die ſtarken, den Markt für lange Überfüllenden Bufuhren bes
Sahres 1892 erklärt. Allein auch dafür, daß die Konfumenten felbft
der hohen Preiſe wegen ihren Bedarf nah Möglichkeit einfhränfen
und flatt Tuch einheimiſche Fabrikate, hauptſächlich mattirte Seiden,
wieder zu bevorzugen beginnen, fehlt e8 nicht an Anzeichen.
Iſt hiernach das Tuchgeihäft ein trübes gemweien, jo bat dafür
Einfuhr und Umſatz in glattem wie gemuftertem „Stalian Cloth“
eine erhebliche Steigerung erfahren — 113 798 Stüd gegen 73405
im Werthe von 665 523 Haik. Taels gegen 412210 Haik. Taels —;
auch Long- EIS zeigten eine Zunahme, desgleichen Kamlets; die Übrigen
bisher beionder den Englifhen Produzentenmarkt intereifirenden
Artikel der Wollenbranche, Laftings und Spanijh Stripes, gingen etwas
zurück.
Lamabraids. Die Einfuhr in dieſem Artikel iſt um 84 000
Groß (756000 gegen 840 000) zurückgegangen. Das Hauptgeſchäft
fand in um 2-8 Nummern überzeichneter Waare (genannt Nr. 45)
in Längen von 25—27 Yarda das Stüd flat. Trotz des tiefen
Kursfalles find die Zaelpreife nur wenig geftiegen, theils weil bes
beutende, noch zu befleren Kurſen finanzirte Vorräthe ein Aufgehen
ber Preife verhinderten, vor Allem aber, weil große Mengen gewöhn⸗
lihfter Wanre auf den Markt geworfen wurben, beifpielämeife eine
mit Nr. 4b bezeichnete Ar. 88 derart fabeniheinigen Gehalts, daß
ein Stüd nicht mehr wog ald ein gleichlanges Stüd reeller vols
gewidhtiger Waare in Nr. 25Breite. Gute, nicht überzeichnete Waare,
wie fie bis vor 5 ober 6 Jahren den Markt beberrichte, ift nur noch
felten anzutreffen.
Schanghai.
Metalle Die Nachfrage für Metalle war Teine lebhafte, und
it das Geſchäft darin ziemlich ruhig verlaufen. Gegen bie Europäiſche
Einfuhr des Jahres 1892 ift die Einfuhr in der Mehrzahl der
Artilel des Metallmarktes abermals zurückgegangen; da inbeflen bie
Nachfrage aus dem Innern eine jchleppende war, jo find ſtets ges
nügende Vorräthe auf Lager geweien. Die großen Bufubhren bes
Jahres 1891 find noch immer nicht aufgebraucht, und obgleich während
des Jahres 1892 weniger als die Hälfte eingeführt wurde, tft es
nur jener Marktüberfüllung zu danken, daß ſich die Hoffnungen auf
ein flotteres Geſchäft nicht verwirkiiht Haben. An ein lohnenbes
Geſchäft, bedingt durch plötzlich eintretende Nachfrage oder Knappheit
eined Artikels, war daher nicht zu denken; im Gegentheil, alte Lager
und ftändige, wenn auch beſchränkte neue Zufuhren haben fortdauernd
die biefigen Preiſe gebrüdt, und ed mußten Die Smporteure durchweg
mit allerfleinftem Nugen, oft jeldft ohne ſolchen arbeiten, nur um
bei der allgemeinen Geihäftsftille Fühlung mit ben einheimifchen
Händlern zu behalten. Letztere Haben es überdies vorzüglich verfianden,
die Lage auszunugen, und e8 iſt daher bie Konkurrenz unter den
Smporteuren, meift deuticher Zunge, eine äußerft fcharfe geworben,
Das Geſchäft in Metallen bat fich daher wieder mehr dem gefahr,
aber auch faft profitlojen „Eintauf für Chineſiſche Rechnung gegen
Kommilfion” zugewandt; Spefulationdfäufe, wie fie früher ftattfanden,
haben dagegen in Folge der mit der GSilberentwerthung Hand in
Hand gehenden allgemeinen Gelbinappheit jo gut wie aufgehört.
Berlufte find trotzdem nicht zu vermeiden geweſen, müfien jebod
mehr den Kursſchwankungen als den Marktverhältniffen zugefchrieben
werben; betroffen von folden Berluften wurden vornehmlich Die
Chinefifhen Großhändler, deren Kontrakte faft ausſchließlich auf Gold:
baſis gemacht waren. Obwohl der Rüdgang des Silberkurſes Dies
erwarten ließ, find größere Veränderungen in den Preiſen kaum zu
verzeichnen; niedrigere Fradıtfäge und Billigere Preife des Rohmaterials
in Europa, vielleicht eine Folge der verringertn Nachfrage, Haben
die Kursdifferenzen beinahe ausgeglihen. Eine Auänahme Bilden
u. 9. die befleren Sorten von Nageleifen, Stabeifen und Eiſendraht,
die bald berart theuer einftehen dürften, daß ſich bie Chinefen fchon
jetzt nad Erſatz umfehen; können die genannten Artikel allerdings
auch nicht völlig vom Markt verdrängt werben, fo ift doch ein Rüds
gang bereits bemerkbar, und die Nachfrage wendet fi) der billigeren,
ſchlechteren Waare zu. In Nageleilen war die Einfuhr etwas größer
als im Vorjahre, der Abfag nad dem Innern um etwa 10°;
niedriger; Lager guter Waare ließen fi kaum realifiren. In Stab:
eifen ift die Einfuhr dagegen nahezu um 1/5 zurüdgegangen, ebenio
bat fih in Roheiſen ein wejentlicher Rüdgang bemerkbar gemacht
Blei und Zinn find flabil geblieben, die Einfuhr von Spelter hat
ſich falt verdoppelt. In altem Eijen find bie Zufuhren durchweg
zurückgegangen, die non Radſchienen, Speichen und Drahttauwert
um 50, von gewöhnlichen Stücken ſogar um faſt 65 pCt Under
Sorten zeigen unbebeutendere Differenzen, trotzdem tft der Handel in
ſämmtlichen alten Eifenarten fo fchwierig geworben, baf nur nod
mit Verluften gerechnet werden Tann; die Schuld trifft in erfter Linie
die Verſchiffer, melde ſtets fchlechtere, oft unvermenbbare Waare
ſchicken und die erhaltenen, ben Berhättnifien angepaßten Vorſchriften
bezüglich Größe, Gewicht u. |. w. der beftellten Waaren oft umgeben.
Nähnadeln. Das Beitreben der Deutſchen NRabelinduftrie, ein
billiges, aber trogbem den Anſprüchen des Chinefilhen Marktes ge:
nügendes Fabrikat zu liefern, Bat weiteren Umfang gewonnen. Ob⸗
[don gut eingeführte ältere Deutſche Marten vollmerthiger Waare nad
wie vor glatte Abnahme fanden, hat ſich Doch vereinzelt eine Leber»
ſchwemmung des Marktes mit Nadeln geringerer Güte bemerkbar
Schanghai.
gemacht. ingeführt wurden: 2542 Millionen Mille im Merthe
von 319457 Haik. Tael gegen 1894 Millionen Mille im Vorjahre
im Werthe von 259 000 Haik. Taels.
Meſſingknöpfe. Soweit Deutjches Vabrifat bei der Einfuhr
von Meſſingknöpfen in Betracht kommt, war das Berichtsjahr ein
recht ſchlechtes. Die Gefammteinfuhr zeigt zwar eine Steigerung
(515.000 Groß gegen 440 000 im Borjahte), ber Hauptantheil des Ges
ſchäfts muß indefien nicht mehr in Deutfchland, fordern in Sapan
gelußt werden, und es Tann kaum noch einem Zweifel unterliegen,
daß die Japaniſche Konkurrenz, unterftügt durch die billigen Arbeits:
löhne und, den hohen Goldkurs, dem einft blühenden Deutfchen
Geſchäft in Metallinöpfen bald ein Ende bereiten wird. Diele Ers
kenntniß zeitigte allgemein den Berjuh, an Stelle ber gelben und
weißen Meſſingknöpfe Metallknöpfe mit farbigen Muftern auf Glas
aus Deutihland einzuführen; obſchon nicht unbedeutende Mengen
diefer Wanre Abnahme fanden, fteht der Konſum doch in feinem
Berhältniß zu den früheren, außfchließlich aus Deutihland ftammenden
Zufuhren in reiner Meffingwaare.
Lampen. Nach ver Statiftif hat der Werth der eingeführten
Lampen 130000 Haik. Taelö gegen 119 000 Hail. Taeld im Borjahre
betragen. Die bebeutenden Mengen billiger Lampen, welde Japan
Ihidt, find indefien zum größten Theil bei Ermittelung der obigen
Beträge nicht berüdfichtigt, da bie Lampenglastheile in der Regel
allein anlommen und als „Glaswaaren“ zollfrei eingeführt werden,
die Brenner aber als „Meffingmwaare” deklarirt eingeben und ala
jolde einen im Berhältnig gu ihrem Werth geringen Zoll zahlen.
Bon Europa wurden hauptfählich vernidelte Tiſch⸗ und HängesQampen,
Glaslampen mit bemalten Füßen und nicht unbeträchtliche Mengen
von größeren Hängelampen mit guten Brennern verſchiedenſter
Syſteme bezogen. Wo nicht allzu ſcharfe Konkurrenz ein Aufgehen ber
Preiſe verhinderte, ſind dieſelben meiſtens langſam gefolgt, wenn ein
neuer Kursfall den Einſtand vertheuerte.
Uhren. Während des Berichtsjahres find Taſchenuhren im
Werthe von 78000 Haik. Taels, ſonſtige Uhren im Werthe von
100 000 Haik. Taels (gegen 108 000 bezw. 66 000 Haik. Taels im
Vorjahre) eingeführt worden. Die gezahlten Preiſe waren wenig
zufrie denſtellend; die in Chineſiſchen Händen befindlichen Vorräthe,
aus früheren, noch zu beſſeren Kurſen abgefchloffenen Kontrakten her⸗
rührend, haben vielmehr meiſt das berechtigte Streben der Importeure
vereitelt, die Preiſe bei Neuabſchlüſſen dem weichenden Taelwerth
anzupaſſen. Abgeſehen hiervon hat ſich auch in dieſem Artikel die
Japaniſche Konkurrenz bereits recht fühlbar gemacht; insbeſondere
fanden bie in Japan gefertigten billigen Gehäufe, für welde bie
Birke vorläufig noch aus Europa bezogen werben, fchnellen Abgang;
bem Deutfchen Uhrengeſchäft nad China, namentlih in größeren
Uhren, wird daher ſchwerlich eine gute Bufunft bevorftehen.
Zündhölzer. Es mwurben eingeführt:
1893. 1892.
Groß Groß.
aus Japan........ 1 838 000 1 320 000
aus Europa ....... 220 000 626 000
Die Zufubren Nicht⸗Japaniſcher Herkunft beſtanden faft nur aus
Salonhölzern; in den gewöhnlichen log. Schweben erwies fi die
Japaniſche Konkurrenz bereits zur Zeit befjerer Silberkurfe als eine fehr
gefährliche; bei der fortdauernden Entwerthung des Silbers haben
ſeitdem die Europäifchen Produzenten das Feld dem auf den Japa⸗
niſchen Poſtdampfſchiffen auch durch Ausnahmetarife begünſtigten
Konkurrenten ſo gut wie geräumt.
Deutſches Handeld-Archiv 1894. II.
577
Antlinfarben. Die eingeführten Anilinfarben repräfentiren
einen Werth von 773186 gegen 783 246 Haik. Taels im Borjahre.
Wieder ausgeführt nah Chinefiihen Häfen wurden für 679 209
gegen 657 717 Haik. Taels im Vorjahre. Aus diefen Zahlen gebt
bervor, daß die Einfuhren zwar um 10060 Haik. Taels abgenommen
haben, die Wiederausfuhr aber um 21492 Hait. Taels geftiegen ift,
ſich mithin ein richtigeres Verhältniß von Nachfrage zum Angebot
vorzubereiten ſcheint. Wenn trogbem, d. h. der Räumung ber ftändigen
Zager um 31552 Haif. Zaels, eine gejunde Preisbaſis noch immer
ein Wunſch der Zukunft ift, fo bat dies feinen Grund darin, daß
jene Lager von vornherein viel zu groß waren und es bisher ge:
blieben find, um die Chinefen zu zwingen, fi aufs Neue mit Waare
zu verforgen und nun bie durch den ſtarken Kursrückgang bedingten
Preife zu zahlen. Die Schwierigteit, höhere, der Kursdifferenz ent»
fpredende Werthe durchzuſetzen, ift daher für die Importeure oft
eine unüberwindbare geweſen. Ungeachtet der fchlechten Kurfe find
freilich au Anilinfarben vereinzeli zu Spottpreifen verſchleudert
worden, angeblid um ber Gefahr bes z. B. bei Billigeren Violet?
in der beißen Jahreszeit beobachteten Berderbend (Zufammenballens)
zu entgehen.
Die erften Monate des Berichtsjahres charakteriſirt ein limitirtes
Geſchäft auf Andentbafis, und es weift bier die Wieberausfuhr von
Anilinfarben größere Mengen auf ala die Einfuhr. Nachdem jedoch
ber gewaltige Silberfturz im Juni alle Konjunkturen der Chineſiſchen
Händler für bie Zukunft auf einmal vernichtet hatte, ruhte dag Ges
ſchäft zeitweife völlig und begann bei höheren Preifen nur langſam
fih erft dann zu erholen, als man enbli doch eingefehen Hatte,
daß Einkäufe zu alten Breifen ein Ding der Unmöglichkeit waren;
trogdem ift das Geſammtergebniß der erlöften Werthe für die
Fabrikanten ein unbefriedigendes gewejen. Lähmend auf die Kaufluft
wirkten außer den beftändigen Silberihwanfungen Nachrichten aus
Tientfin und Hankau, ben beiden Hauptausfuhrplägen des Farben
geichäfts, dahin, daß im Norden große Veberfhwemmungen, im
Dangtizethale aber allgemeiner Geldmangel eingetreten waren. Abs
gejehen hiervon, ſcheint ſich der Tientfinmarkt mehr als früher direkt
mit Farben verforgt und hierburh einen Theil des früher durch
Schanghaihändler gemachten Geſchäfts nah dem Norden gezogen zu
haben. Bemerkenswerth ift ferner, daß fih in Schanghai filr die
waſchechten jogen. Benzidin⸗Farben ein zunehmendes Intereſſe bemerkbar
zu machen beginnt. Ihrer Herkunft nach waren die eingeführten
Anilinfarben wie früher faſt außfchließlich Deutiches Fabrikat; vers
einzelte Zarbeneinfuhren aus Großbritannien, der Schweiz, Frankreich
unb den Niederlanden kommen für bie Gejammteinfuhr nah mie
vor kaum in Betracht; Englifhe Blaus find zurüdgegangen.
Seiten? der Chineſiſchen Händler find Klagen über Mängel ber
Farben nicht laut geworben.
Petroleum. Die Zunahme des Betroleumlonfums ift auch
im Berichtsjahr eine ftetige geblieben; es ift eingeführt worden
1899. 1892.
enge. Werth: Menge. Werth:
Gallonen. Haik. Taels. Gallonen. Haik. Taels.
Amerik. Petroleum 28619005 2332408 17191400 1640 917
Ruſſiſches „ 56132045 483475 8886448 8458386
Der Hauptantheil an der Einfuhrfteigerung fällt hiernach (mit
etwa 6 000 000 Ballonen gegenüber etwa 1000 000) dem Amerikaniſchen
Produkt zu.
Ausfuhr.
Seide. Die günftigen Ausfichten, welche fih ber Seiden⸗
fatfon 1893/94 bei Abſchluß der vorjährigen eröffnet hatten, haben
77
578
ſchnell Enttäufhungen aller Art Play machen müflen, Enttäufchungen,
deren Schwere und WUllgemeinheit in ben Bankſchwierigkeiten
Auftraliend, den finanziellen Kriſen Norbamerilas, der Rückkehr des
Stüdzolled in den Vereinigten Etaaten von Amerila u. f. w., vor
Allem aber in ben fortwährenden Schwankungen des Silbers
genügende Erklärung findet. Abgeſehen von den Biefigen, mit
Chineſiſchem Kapital nah Europäifhem Wufter arbeitenden, an
Einzels und Baffinzahl mehr und mehr zunehmenden Seibens
fpinnereien, deren Yabrilat in Folge bed niedrigen Gilbers
werthes mit dem Franzöſiſchen und Stalieniichen leichter Tonkurriren
konnte, bat das Berichtsjahr jebenfalg dem Chinefiihen Seiden⸗
geihäft vor Allem Berlufte gebracht. Im Einzelnen belief fich bie
Ausfuhr von weißer und gelber Seide auf rund 64000 Ballen
gegen 69500 im Borjahre, diejenige von Tufſahſeide auf rund
6000 gegen rund 8000 Ballen im Vorjahre. Bon der Ernte wurden
in diefer Saiſon von Juni 1893 bis Mai 1894 verſchifft 57 158 Ballen
weiße, 11 756 gelbe und 7070 Ballen Zuffahfeide gegen 62 458 bezw.
8811 und 5621 Ballen im Borjahre.
Thee. Die Theeſaiſon 1893/94 wird allgemein als eine recht
unbefriebigende bezeichnet, und ſoll dieſelbe ven Chineſiſchen Zwiſchen⸗
bändlern wie den Europäiſchen Einkäufern gleich ftarle Verluſte
gebracht Haben. Diejelbe eröffnete am 6. Mat in Hankau mit
Preifen, welche — nur Keemung ausgenommen — durchweg niebriger
waren ald im Borjahr. Mit Ausnahme der früher auf dem
Londoner Markt Start begehrten, jet Taum mehr verkäuflichen
Banfathees, welche ſowohl Fräftig und gut im Waffer, al rei vom
Blatt waren, ließ aud bie Güte ſämmtlicher Sorten in Folge der
zur Beit ber Pflüde Überftandenen Dürre viel zu wünſchen übrig.
Es wurden an Thee auß Hankau ausgeführt:
8.
189 1892.
Werth: Werth:
nad Piluls. Haik. Taels. Pikuls. Hai. Taels.
London direlt.... 66892 1560101 74811 1298 663
Dbefa „ 153783 3027713 115677 1925389
Schanghai u. and.
Chineſ. Häfen.. 2687068 5246174 246165 AO0IZAOH
zulammen... 489878 9838988 4366538 7317467
Die im Vorjahr zurüdgegangene Ausfuhr nad Odeſſa Hat fich
mithin um rund 38 pCt. wieber gehoben. Aus Schanghai jelbit
mwurben 167 000 Pikuls ſchwarzen und 233 000 Pikuls grünen Thees
nah dem Auslande ausgeführt, gegen 180000 bezw. 186000 Pikuls
im Vorjahre; von ſchwarzem Thee gingen bierbei 79000 gegen
106 000 Pikuls nad Großbritannien, 5500 gegen 435 Pikuls nad
Deutſchland; an grünem Thee bat der Londoner Markt 44 000 Pikuls
gegen 47000, der Rordamerifaniiche 139 000 gegen 98 000 bezogen.
Baummolle. Die Gelammtausfuhr diefed für den Euros
päiihen Markt bisher kaum in Betracht kommenden Rohproduftes
nad dem Auslande (Sapan) betrug rund 500000 Piluls im Wertbe
von rund 5500000 Haik. Taeld gegen rund 490000 Pikuls im
Werthe von rund 5000000 Haik. Taels im Vorjahre. In Folge
des niedrigen Wechſelkurſes Tonnte jedoch Chinefiide Baummolle es
in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres verfuchen, die Konkurrenz
mit dem Umerilanifchen Probult aufzunehmen. Gegenüber 3624 Pikuls
des Vorjahres find daher im Berichtsjahr bereit? 29 280 Pikuls zum
Durchſchnittspreiſe von 11!/3 Hall. Taeld nad Europäifhen Häfen
verſchifft worden, und zwar:
nad Hamburg-Bremen........ 18 746 Biluls.
„Antwerpen.............. 5589 „
„London ................ 3727 „
„Trieſt.................. 1358 „
Schanghai.
Auch im Sabre 1894 Hat fi Diefer neue Zweig des Europätihen
Ausfuhrgeichäfts weiter entwidelungsfähig gezeigt, und find bis Ente
April 131545 Pikuls nah Europäiihen Pläken, darunter 85809
nad Hamburg und Bremen, ausgeführt worben. Ob indeflen das
Chinefiihe Produkt, welches einen Fürzeren Stapel als Amerilanifche
Baumwolle Hat, au bei Preiöniedergang in ben Vereinigten
Staaten von Amerila ober nur wenig böberen Kurſen erportfähig
bleiben wird, erfcheint zweifelbaft.
Kuh⸗ und Büffel»Häute. Die Ausfuhr in Kuh⸗ und Büffel
Häuten betrug 75000 Pikuls im Werthe von 600000 Haik. Taels
gegen 51200 Pikuls im Werthe von 409000 Haik. Zaels im Bors
jahre. Die bedeutend gewichenen Kurſe erlaubten es den Erporteuren,
gute Raten zu bezahlen, und ift Hierdurch die eine Zunahme von
rund 24000 Pikuls aufweifende Ausfuhr weſentlich belebt worden.
Hankau blieb auch im Berichtsjahre der Hauptmarkt für Häute, und
wurden in Schanghai felbft nur geringe Mengen Büffelhäute aus
den unteren YangtfizesHäfen ber zum Berlauf angeboten. Das
Gefhäft Tag ausfchließlih in Deutihen Händen. Die Behandlung
diefer Wanre erfordert genaue Fachlenntnifje und bedeutende Arbeit,
da das ganze Geihäft, wenigftend von den Deutſchen Firmen, nur
auf der Drderbafis betrieben wird. Ausgeführt wurden u. A.:
nad Piluls, nad Pikuls.
Italien .............. 2328500 NRorbamerila.......... 2 500
Frankreich .......... 16600 der Türkel............ 2 500
Deutfhland .........-- 15000 Spanien ............. 500
Großbritannien ....... 6 000 Rußland ............- 500
Oeſterreich⸗ Ungarn ..... 5 000
Die Zunahme ber Ausfuhr nad) Großbritannien um 100 p&t. ift
nur eine fcheinbare, ba es fich hier zweifellos um Tranfitwaare für den
Kontinent handelt. Bemerkenswerth ift dagegen die ohne Zweifel
noch . weiter entwidelungsfähige Zunahme des Geihäfts nad der
Türkei.
Selle. Die Zunahme ber Ausfuhr in den Hauptartifeln ber
Fellebranche Hat aud im Berichtsjahr angehalten, und wirb das
Geſchäft als gutes bezeichnet. An Siegenfellen — goat rugs —
wurden ausgeführt 788000 Stüd im Wertbe von 613000 Hait.
Taels gegen 6232000 Stüd im Werthe von 494000 Hail. Taela
im Vorjahre. Bon der Ausfuhr gingen rund 35000 Stück nad
Deutfchland, 36 000 Stüd nad Frankeidh; in den Reft theilten ſich
Großbritannien mit etwa 60 pGt. und.bie Vereinigten Staaten von
Amerifa mit etwa 40 pet.
Bon Biegenhäuten (roh und und gegerbt) kamen 2 194 000 Stüd
im Werthe von 309 000 Haik. Taels zur Ausfuhr, gegen 1945 000
Stüd im Werthe von 247000 Sail. Taels. Neben den Vereinigten
Staaten von Amerika und Großbritannien ift auch Bier Frankreich
der Hauptlonfument.
: Sn Schafs und Hunde⸗Fellen ift dagegen bie Ausfuhr zurüd:
gegangen; ber Ausfall darf indeflen lediglich auf die Vorſicht des
unter der allgemeinen Kriſis Ieidenden Amerikaniſchen Markies
zurüdgeführt und daher nur als ein vorübergehender beurteilt
werden. Ausgeführt murben von Schaffellen 29000 Stüd skina
im Merthe von 74000 Haik. Taels und 52000 Stüd rugs im
Merthe von 30 000 Hai. Taels gegen 42000 und 97000 Stüd im
Werthe von 125000 und 58000 Hai. Taels im Vorjahre. Hundes
fele (dog skin rugs) find 47 000 Stüd im Werthe von 87000 Haik.
Taels gegen 66 000 im Wertbe von 149 000 Haik. Taeld im Borjabre
ausgeführt worden.
Shweinsborften. Die Ausfuhr beirug 16000 Biluld im
Merthe von 331000 Haik. Taels gegen 9000 Piluls im Werthe
von 177000 Haik. Taels im Vorjahre. Obſchon Tientſin nod
Schanghai.
immer ben Sauptantheil zu den Verladungen ftellt, fehlt es
doch nidt an Anzeihen, daß aud die Chinefen der Yangtize-Häfen
die Bedeutung des Artikels mehr und mehr Innen lernen, fo daß
fi vorausfichtlih die Zufuhren aus biefen Diftriften bald bedeutend
vergrößern werben. Trotz hoher Raten ift dad Angebot bisher ganz
weſentlich Binter dem Bedarf zurüdgeblieben, und es würde mit
Leichtigkeit die doppelte Menge unterzubringen geweſen fein.
Ausgeführt wurden unter Anderem:
nad) Pikuls. Pikuls.
Deutſchland ................. 1750 gegen 692 im Jahre 1892
Frankreich .................. 150 „ 16 „ n
den Berein. Staaten von Ameria 250 „ 5 „ "
Großbritannien ............. 8850 4 „ 8187 „ n
Federn. Im Berichtsjahr wurden rund 25000 Pikuls Federn
im Werthe von 141000 Haik. Taeld ausgeführt, gegen 21 300 Pikuls
im MWerthe von 124000 Haik. Taels im Vorjahre. Gereinigt wurben
die Federn faft nur noch durch Maſchinen, und erklärt ſich hieraus
auch der größere Werth der Ablabungen. Das Geſchäft felbft liegt
nad wie vor in Deutichen Händen und bürfte im laufenden Sabre
Durch NRiederlaffung eines Deutſchen Agenten in Chungling, dem ents
fernteften Yangtſze⸗Hafen, in eine neue Phaſe getreten fein. Verladen
wurden unter Anderem 17450 Pikuls nad Deutſchland, je 2000
nach Großbritannien und den Vereinigten Staaten, ſowie 50 nad
Frankreich.
Moſchus. Es wurden 1855 Kättis Moſchus gegen 1591 im
Borjahre nady Europa und Amerifa, ſowie 685 nah Japan und
Hongkong verfandt, d. 5. immer noch weniger als ber normale
Jahresertrag; von der Ausfuhr gingen 682 Kattis nad London,
661 nah Paris, 314 nah New⸗York und 198 nah Deutſchland.
Die Preife behaupteten ſich bis April bei guter Nachfrage auf 180
bis 190 Haik. Taeld, gingen dann aber in Folge ftarker Zufuhren,
fallenden Bedarfs und geringer Dualität ftetig Bid auf 140 Haik.
Taels hinunter und konnten fi erſt am Ende des Jahres auf
160 big 165 Haik. Taels erheben.
Rhabarber. Das Geſchäft in Rhabarber war, ba bie hei⸗
miſchen Märkte noch immer an Weberfülung litten, trotz billigfter
Preife ununterbroden ein ſchleppendes und für alle heile wenig
befriedigenbes. Während 1892 bei einer Geſammtausfuhrzahl von
7200 Pikuls nod etwa 4000 nad Europa und Amerika Abnahıne
gefunden hatten, Tonnten im Berichtsiahre nur rund 8000 Pikuls
derjelben Ausfuhrſumme untergebracht werden; betheiligt find Bieran
Großbritannien mit 1968, Amerika 723, Deutihland mit 314, Frank⸗
reih und Stalien mit 99 Pikuls. Bei guter Mittelmaare war bie
Ernte eine Inappe Durchſchnittsernte in mittleren und beften Sorten,
eine fehr reichlihe dagegen für gewöhnliche Wurzeln in ber Preis»
Iage von 14 bis 16 Haik. Taels für 1 Pilul; Preiſe für Shenfi
ſchwankten zwifhen 40 und 50 Hail. Taels. für New⸗Canton und
Highdried zwiſchen 24 und 28 Haik. Taels; das find Beträge, welche
bei herrſchenden Kurſen als niedrig gelten miljien.
Galläpfel. Die Geſammtausfuhr von Gallen betrug rund
49 000 Pikuls im Werthe von 584000 Haik. Taeld gegen 40 000
Pikuls im Werthe von 483000 Haik. Taeld im Vorjahre. Nach
Europa und Amerila wurden 25 000 Pikuls alter, 21 000 Piluls
neuer, gegen zufammen 38,500 Pikuls im Borjahre verſchifft; reichlich
zwei Drittel ber Ausfuhr gingen in gewohnter Weiſe nach Deutichland.
In Folge reicher Ernte, unterftügt durch Zufuhren aus neuen Dis
ftriften in Honan und Kweichau einerjeit3, billigen Kurſen und
Frachten anbererfeits, ift das Gefhäft in Chinefiiden Gallen
um fo glatter verlaufen, als Turkiſche Gallen Inapp geraten waren,
579
und veripricht daſſelbe bei weiter fallenden Kuren auch für das
laufende Jahr gewinnbringenden Ausgang. |
Talg. Seit Jahren haben fih die hieſigen Exrporteure mit
der Abſicht getragen, zwei Artileln in Europa Eingang zu vers
Ihaffen, welche für den Chinefiihen Konfum bei der Herftellung von
Seifen, Kerzen u. |. w. von größter Bedeutung find, biäher aber fich
als nicht abſatzfähig ermiejen hatten, vegetabilifihem und animas
liſchem Talg. Erft in Folge der ſchnell gewidhenen Kurſe wurde es
möglich, dieſe Pläne ihrer Realifirung zu nähern. Ausgeführt wurden
von vegetabilifchem Talg 38000 Pikuls im Werthe von 276 000 Haik.
Taeld, von animaliſchem Talg 13000 Pikuls im Werthe von 84 000
Haik. Taeld. Auf Europa entfielen hiervon 30500 bezw. 8300
Pikuls im Werthe von 213500 bezw. 50000 Haik. Taeld. Unter
den Beftimmungsländern behauptete Frantreih mit 11000 bezw.
7500 Biluld den erſten Platz; vegetabiliihen Talg Haben ferner
Deutihland 8500 Pikuls, Stalien 4000 und Defterreich » Ungarn
8500 Piluld abgenommen; von animalifhem Talg find dagegen
500 Pikuls nah Großbritannien und 300 Pikuls nad Deutfchland
gegangen. Bemächtigt ſich nicht beider Artikel eine kurzſichtige Spe⸗
tulation, und bat fi der Chinefifhe Markt auf den Konſum der
Europäifhen Abnehmer erft genügend vorbereitet, jo wird beiden
Artikeln jeher bald ein bemerkenswerther Platz in der Kleinbrande
bes Chineſiſchen Ausfuhrhandels eingeräumt werden Tönnen.
Rurfe.
Für Sichtwechſel auf Deutſchland eröffneten die Kurfe Anfang
Sanuar 1893 bei einer GSilbernotirung von 381/8 Pce. mit
3,82 Mark für 1 Haik. Tael und bielten fi dann bis Ende
April recht flabil; nahdem am 4. Mai Silber 389/15 Pce., Sichts
tratten 3,94 Mark notirt Batten, begannen die Kurfe zu fallen, am
24. Juni wurden 371/4 Bee. und 3,80 Mark notirt, und konnte jekt
die nächſte, darauf folgende offizielle Notirung erft am 3. Juli
abgegeben werden. Silber Hatte fih nah dem Schluß der Indiſchen
Münzen (26/27. Juni) von 301/4 Pce. wieder auf 831g (%/4) Bee.
erholt, und wurden Wedel am 3. Juli 3,46 Mark notirt;
zwei Tage fpäter notirte man fogar 3,56 Marl. Hiernach trat
wieder mit Furgen Unterbrehungen eine Bewegung nad unten ein,
und war die Notirung am 28. Oktober bei 381/4 Bee. 3,36 Marl,
um 5 Tage jpüter, nah Aufhebung der Sherman Act, am
2. November bei 31!/g Pre. 3,27 Marl zu lauten. Es erfolgte jetzt
nod ein kurzes Auffladern der Kurſe, indem am 10. November die
Notirung 325/8 (1/s) Pre. und 3,37 Mark lautete, welches indeſſen
fhnel einem beftändigen Weiden Plab machen mußte. Am
80. Dezember war der Kurs zu 318/4 (1/s) Pce. 3,19 Mark, und
erreichte derjelbe, auch im laufenden Jahre anhaltend, am 3. März
1894 bei 27 Bce. mit 2,72 Mark feinen niebrigiten Stand.
Schifisvertehr und Srahtengeihäft.
In Schanghai verkehrten im Eins und Ausgang zuſammen
5643 Dampfihiffe von 6 302 113 Reg.-Tonnen, gegen 5671 Dampf:
ſchiffe von 6 320 779 Reg.⸗Tonnen im Borjahre. Der Schiffsverkehr
Schanghai® im Jahre 1893 zeigt mithin eine Tleine Abnahme in
der Bahl der Schiffe fomohl wie im Tonnengehalt. Wird der
Raumgehalt der eins und ausklarirten Dampfidiffe zu Grunde
gelegt, jo partizipirte an dem biefigen Schiffenerfehr bie Britiſche
Flagge mit 57 pet, die Chinefiihe mit 24 pGt. und an britter
Stelle wieder die Deutiche mit 71/s pCt., was eine Verſchiebung zu
Gunften der Iekteren und zum Nachtbeile der Britiiden Flagge
bedeutet. Auch Für fich genommen zeigt der Deutſche Dampfſchiffs⸗
77*
580
verfehr eine Zunahme, indem 569 Dampfſchiffe von 467682 Reg.
Tonnen eins und ausklarirten, gegen 529 Dampfidiffe von
421 802 Reg.»Tonnen im Borjahre.
Was das Frachtengefhäft angeht, fo zeigten bie Anfang bes
Jahres 1893 für Fahrten an der Chineſiſchen Küfte herrſchenden
niedrigen Frachtraten bei ber Eröffnung ber nörbliden Schifffahrt
einen Aufjhwung, fo daß beredtigte Hoffnung auf ein lohnendes
Geſchäft für das Inufende Jahr vorlag. Es fanden in Folge deſſen
auch die in den hiefigen Gemwäflern beihäftigten Dampfichiffe bis
Ende Mai zu lohnenden Raten gute Charter, ſpäter irat eine
Reaktion ein, und konnten jegt Räumte während der nächſten Monate
nur zu äußerſt niedrigen Raten untergebracht werden. Der gleich:
zeitig eingetretene bedeutende Kursrückgang brachte überdies den
Europäiſchen Rhedereien einen weiteren unvorbergefehenen großen
Berluft, jo daß fi jetzt verichiedene Rheder entichlofien, ihre
Dampfſchiffe ganz von der Chinefifhen Küfte fortzunehmen. Erft
gegen Ende der Saiſon machte ſich wieder eine entfchiedene Beſſerung
des Frachtenmarktes geltend, und erreichten Raten an ber Küfte
gegen Schluß der nörbliden Schiffahrt eine feit vielen Jahren
vermißte Höhe, trogdem wog dieſer Auffhmung nur gerade ben
Rüdgang des Silberwerthes auf, und das Ergebniß war aud) jetzt
noch für die Rheder fein glänzendes. Dagegen Hatten diejenigen
Chineftihen ECharterer, welche während der flauen Sommermonate
im Voraus für die Herbitfaifon auf längere Zeit abgeichloflen Hatten,
durch jene Beſſerung bed Marktes ein vorzügliches Geſchäft gemacht.
Die guten Raten für Küftenfrachten während des Winters 1893/94
haben feitbem nicht nur auf dem Frühjahrsmarkt des laufenden
Sahres angehalten, jonbern fich feitbem noch weiter gebeflert, fo daß
endlich wieder mit Nuben der Rheder gerechnet werben Kann.
Das Geſchäft in Segelſchiffsfrachten blieb für die Deutfche Flagge
auch im Berichtsjahr ein ſehr kleines und beſchränkte fich auf einige
Abſchlüſſe von Niutſchwang und Tſchifu mit Bohnen nad Amoy, von
Sutihau mit Holz nah dem Norden und von Japan mit Kohle
nah Schanghai.
Matanza?.
Handelsbericht für das Fahr 1893.)
Die wirthſchaftlichen Verhältniffe Cubas beſſern fich jährlich,
faft alle Eiſenbahnaktien ftehen über pari und die Lage des Lanb-
mannes wurde burd die hohen Zuderpreife günftig beeinflußt. Die
Geſchäftskriſis in den Bereinigten Staaten ift ohne Einfluß auf bie
Zuderfultur Cubas geblieben und die Landwirthſchaft behilft ſich
mit eigenen Mitteln und ohne Beiftand der Cubaniſchen Banken, bie
zur Beit ihre Thätigkeit beſchränkt Haben. Man erwartet für bie
nächſte Kampagne eine Zuderproduftion von 1000000 Tonnen.
Die letzte Zuderernte hatte unter dem Mangel an Regen zu
feinen, der die völlige Entwidelung bes Zuderrohrs nicht zuließ, fo
daß fich ein bedeutender Ausfall der Produktion ergab.
Es wurden erzeugt:
825 000 Tonnen Zuder und 63 000 Tonnen Melafle, gegen
951200 „ „" 64000 „ „im Jahre 1892,
was einen Minderertrag von 131/, pCt. Zucker ergiebt.
Der Durchſchnittspreis für Centrifugalzucker, 96 Grad Polari⸗
ſation, belief ſich auf:
3,67 Cents Gold pro Pfund,
gegen 3,32 „ "on „ im Sabre 18%.
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 517.
Schanghai. — Matanzad. — Melbourne.
Die Pächter ver Zuderfabriten haben dburiähnittlih 125 Pfund
Gentrifugalzuder von 96 Grab Polarifation Toftenfrei in die Stabt
zu liefern für jebe in die Fabrik gelieferten 2500 Pfund Zuckerrohr.
Die Verbrennung des naſſen außgepreßten Zuckerrohrs eripart
nicht allein die Feuerungskoſten, jondern Bat auch die früher erfor:
derliche Zahl der Arbeiter auf ein Viertel reduzirt.
Die Löhne find auf 25 bis 20 Peſos, ohne Belöftigung, pro
Monat gefunten, und es find genügende Arbeitäträfte vorhanden.
Die Anzahl der Zuderfabriten hat fi) auf 450 vermindert,
worunter zehn mit einer Probuftion von etwa 100000 Säden zu
160 kg. BZuderraffinerien giebt es nur eine und vier Melaſſe⸗
Entzuderungsanftalten.
Die Einfuhr von Deutihland war gering und beſchränkte fich
auf Maſchinen, Eifenwanren, Aderbaugeräthicaften, Garn, Minerals
wafler, Drogen und Bier.
Es wurden außgeführt: 1893. 1892.
Buder ..... Säde 1163176 1549520
Buder ..... Fäfſer 2.066 4 209
Nelafle .... „ 49 677 51 652
Rum ...... n 2 785 4100
Sonig...... Gallonen 34 714 20 600
Bon der Ausfuhr im Jahre 1893 gingen nad den Vereinigten
Staaten von Amerita 1001692 Säde und 2066 Fühler Zucker,
ſowie 48482 Fäfler Melafle, während der Honig ausſchließlich dort⸗
bin ausgeführt wurde.
Die Wechjellurfe waren ohne weientlicde Veränderung während
der Erntemonate und Hielten fich zwiſchen 191/3 und 21 pCt. Brämie.
Schiffe Haben im Ganzen 387 verkehrt, darunter 224 mit Zabung
gegen 270 im Vorjahr. Bon Deutſchen Schiffen haben zwei Matan-
za® berührt, eined, um einen Theil der Labung zu löfchen, das
andere zur theilweiſen Beladung.
Die Frachten nad bem Kanal für Drbre ſchwankten zwiſchen
20 und 25 Schill. pro Tonne von 2240 Engl. Pfund.
Melbourne.
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.')
Die Handelds und Geichäftsverhältniffe der Kolonie Victoria
waren während bes Berichtsjahres nicht günſtig. Im Anfange Des
Jahres ftellten fieben Banken, bis dahin fämmtlich für vollkommen
zablungsfähig gehalten, ganz unerwartet ihre Zahlungen ein. Die
Urſachen, melde die bis dahin unbezweifelte Stabilität diefer Banken
erihütterten, waren hauptſächlich die Depreifion im Einfuhrhandel,
bie niedrigen Preife der Hauptausfuhrartifel Weizen und Wolle, der
große Fall des Marktwerthes von Orunbeigentfum in Melbourne
und im Innern der Kolonie, fo daß die darauf haftenden, in den
Händen der Banken befindlichen Hypotheken nicht realifirt werden
konnten. Alle diefe Banken wurden im Laufe des Jahres auf neuen
Grundlagen wieber errichtet, doch wurden die Wirkungen ber Geld»
frife mehr ober weniger von jedem Koloniften gefühlt. Die wohl⸗
habende Klafje, der die Aktionäre ber gefallenen Banken angehörten,
wurden hart betroffen, ba der unbezahlte Betrag der Bankaktien nun
zahlbar wurde, und die Dividenden wegfielen, die arbeitende Klafie,
weil alle induftriellen Unternehmungen ftodtten.
Alle Anftrengungen wurden gemadt, bie Ausgaben ben neuen
Berbältnifien anzupaflen, die Bauinduſtrie, die ftaatliche ſowohl wie
bie private, hörte fait gänzlih auf, und Melbourne, eine Stabt von
490 896 Einwohnern, verlor etwa Bl/s pCt. der Benöllerung durch
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 571.
Melbourne.
Fortgang nad} den Weftauftraliigen und Südafrilaniſchen Goldfeldern,
theild ind Innere der Kolonie.
Der Handel beſchränkte fih auf das Nothwendigſte, und e3 wird
angenommen, baß keine Hanbeläfirma das Jahr mit Gewinn abge:
ſchloſſen habe. Faliſſemenis und private Abmachungen zwifchen
Schuldner und Gläubiger waren an der Tagesordnung. Auch jetzt
noch ſollten Deutſche Geſchäftsleute bei Anknüpfung von Verbindungen
in Nelbourne große Vorſicht üben.
Für den Deutſchen Fabrikanten, der nach Melbourne liefert, ver⸗
dient auch das dortige Geſetz Beachtung, wonach bei Faliſſements
Kommiſſionswaaren in die Maſſe des Falliten gehen. Dieſe Waaren
Tönnen nur von den Eigenthümern beanſprucht werben, wenn fie in
transito oder in Räumlichleiten gelagert find, die fich nicht im Bes
fite de3 Falliten befinden.
Um eine Anhäufung von Arbeitslofen in der Hauptſtadt zu vers
bindern, wurden biefen durch freie Beförderung und Berabreihung
ber nöthigen Geräthichaften die Mittel geboten, die in günftigeren
Zeiten ald zu wenig ergiebig verlaflenen Golbminen auszubeuten
oder nad) neuen zu fuchen, und das Refultat iſt ein überaus günfliges.
Die Einfuhr verringerte fi um beinahe 4 Milionen Bd. Sterl.
gegen das Vorjahr; die Ausfuhr um etwa 1 Million. Die Sefammts
einfuhr betrug 13283 814, die Ausfuhr 13308551 Pfd. Sterl.
Die Einfuhr von Deutfchland betrug 266 151 Pfd. Sterl., bie
Ausfuhr dorthin 246280 Pfd. Sterl., wobei zu bemerken ift, daß
die in Großbritannien nad; Melbourne verladenen Deutſchen Fabrikate
in der amtlichen Statiftif ala Einfuhr von Großbritannien kommend
verzeichnet find.
Dertebrsüderfißten.
1. Untheil der hauptſächlichſten Länder und Häfen an ber
birelten Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1898.
Einfuhr. Ausfuhr.
Herkunfts⸗ ober Beftimmungsland. Werth: Pfd. Sterl.
Großbritannien ............. 5511 785 7490 804
Auftralafin ................ 5875669 8617096
Donglong .................. 128 400 44 539
Bengalen................... 246 805 12 868
Bombay ................... 3901 176841
Ceylon .................... 121 751 4 158
Madraß .................. 432 18 661
Singapur .................. 25 860 5472
Kapkolonie ................. 401 11 993
Mauritius.................. 42 949 17 998
Natal...................... 206 9404
Kanada .................... 4040 49
Belgien .................... 48679 886416
Frankreich ............... 87 862 961 082
Deutihland .......... ... 266151 246 280
Italien .................... 22460 7021
Norwegen .................. 42 028 869
Rußland ................... 6180 —
Spanien .................. 181 8 500
Shweben ................. 28 654 —
China ......... ............ 167 879 61
Japan ..................... 13 934 818
Java ...................... 823 160 6 498
Engliiher Kanal für Drber... — 266 0951)
Philippinen ............... 3873 762
Vereinigte Staaten v. Amerila 864 581 16 452
1) Theilweiſe ift der Beftimmungsort zweifelbaft.
581
23. Einfuhr nah Waarengattungen im Jahre 1893.
Werth:
Pfd. Sterl
Manufakturwaaren .................... 1298 389
Konfektionswaaren, Hüte, Bandiwaaren . 165 187
Schuhmaaren ......................... 41.030
Säcke, Wollpads, Seilerwanren........... 154 044
Metallwaaren und Draht............... 394 685
Maſchinen, Schmiedewaaren, Pulver zc.... 580755
Nähmaſchinen........................ 82 504
Glas⸗ und Borzelanwaaren ............ 94 029
Chemilalien und Drogen ............... 233 178
Farben, Fenſterglas, Tapeten 2r.......... 87 740
Möbel, Linoleum, Matten, Bürften und
Holzwaaren......................... 98 357
Papier, Bücher, Schreibutenſilien, Drucker⸗
artikel............................. 44 914
Sattler: und Leberwaaren .............. 8 350
Galanterie: und Spielmanren, Parfümerien 62 032
Pianos und andere Muftlinftrumente .... 31 000
Goldarbeiterwaaren, Uhren und wiſſen⸗
Thaftlihe SInftrumente..... ........... 87 486
Kohle, Koks und Brandſchiefer ......... 431 339
Bauholz, Cement, Pachichiefer, fertige
Thüren ⁊c........................... 197 875
Leder, gegerbtes, Lackleder u. gugelchnittenes 98 078
Hanf, Flachs, Zute und andere Fajerftoffe. 78 909
Häute, Talg, Hörner X................ 881 202
Guano, Kunftbünger, Knochen .......... 4289
Wolle............................... 2 662 938
Gold und Silber, gemünzt und in Barren 2051 067
Eiſenbahn und Armeematertalien ........ 38 948
Spirituofen, Wein, Vier................ 265 246
Tabak und Cigarren ................... 187 141
Hopfen ........... ................... 12215
Zucker............................. 619 830
Thee ................................ 412 274
Kaffee, Kakao und Chokolade............ 68 162
122.712 1561
Spezereiwaaren, getrodinete Yrüchte, Korke,
Biskuits, Konjerven, Salz, Bünbhölzer,
Tafelöl ....................... .... 886519
Betroleum und andere Brennöle......... 154 002
Reis ................................ bõ 864
Mehl, Korn, Mais, Hafer, Gerſte, Weizen ꝛc. 49 046
Friſches Obft, Sämereien, Gemüfe, Pflanzen, 112904
Hornvieh, Schafe, Pierbe, Schweine ...... 477 442
Andere verfchiedenartige Waaren einishl.
Perſonaleffekten.............. un. 2382174
. Ausfuhr nah Waarengattungen im Jahre 1898.
Werth:
Bd. Stel
Gold, gemünztes und in Barsen......... 2861 179
Leder ................................ 214 570
—* in gefrorenem Zuftande od. konſervirt 102582
................................. 228 092
* ................................ 5 103 907
Getreide............................. 1190 280
Andere verſchiedenartige Waaren......... 3617 941
589 Melbourne. — Wladiwoſtok.
4. Schiffsverkehr in den Häfen der Kolonie Bictoria im Jahre 1898.
Eingang. Ausgang.
Anzahl Darunter Anzahl Darunter
i
Rattonalität der Reg »Tonnen. | mit Ladung. der Reg.»Tonnen. mit Zabung,
Shiffe. Schiffe. Schiffe. Schiffe.
Deutſche............................ 53 99 936 68 105 782 58
Britiſche ......................... 849 166 473 356 773 472 336
Auſtralafiatiſche...................... 1442 1050 267 1430 1049 996 1178
Niederländiſche...................... 4 4766 4 4678 4
Franzöſiſche........................ 26 71 804 26 13 458 26
Sstalienifche ......................... 4 4312 4311 4
Rorwegiſche ......................... 6 4878 6 4779 5
Schwediſche ......................... 1 1422 1 399 1
Amerilaniihe (Ber. St.).............. 6 5 829 3 8676 2
zufammen... 1889 2009 187 1824 1887 2 020 551 1614
davon waren Segeiiiifle ..... 191 144 713 164 197 151 049 170
Dampfihiffe.. 1698 1 864.474 1660 1690 1869 502 1444
Wladiwoſtok. oder Manila gehen, um dort Ladungen für ihren Beſtimmungshafen
Handelöbericht für da8 Jahr 1893.')
Der Hafen Wladiwoſtok wurde von 136 Schiffen von
134 864 Reg.sTonnen, gegen 188 Schiffe von 117955 Reg. Tonnen
im Vorjahre beſucht, während 137 Schiffe von 136 628 Reg.-Tonnen
wieder abgegangen find.
Das erfte Schiff traf am 1. April ein, das letzte verließ den
Hafen am 20. Dezember, womit die Schifffahrt für die Saiſon
abſchloß.
Der Flagge nach verkehrten im Hafen:
Reg.» Tonnen.
85 Deutihe Dampfidiffe ....-.. von 29 015
45 Ruſſiſche More „ 49 533
22 Japaniſche Rees „ 2677
17 Britiſche mM Renee „ 21 288
15 Norwegiſche....... „ 11157
8 Amerikaniſche Segelfdiffe..... „ 118
Don biefen kamen auß:
Anzahl ber
Schiffe. Reg. Tonnen.
Nikolajewsk am Amur und anderen
nörblihen Häfen............ 68 vom 44013
Sapan und Ehina............- 66 „ 51258
Europa ...................... 24 „ 88480
Amerila ..................... 8 „1118
Dagegen gingen ab nach:
Nikolajewsk am Amur und anderen
nördlichen Häfen ............ 60 „ 51280
Sapan und Ehina............. 74 n„ 82 744
D\ [1111 ........ 1 n 1150
Manila ...................... 1 " 1156
auf ven Walfifhfang .......... 1 n 298
In obigen Zahlen für Japan und Gbina find 9 für Dbefla
beftimmte Dampfſchiffe ber freiwilligen Flotte von 21967 Reg.» Tonnen
mit enthalten, da biefelben von Bier zunähft nad) Japan, Hanlau
1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 474.
einzunehmen.
Im Berbältniß zum vorigen Sabre bat fih die Anzahl ber
Schiffe nicht, wohl aber deren Raumgehalt vergrößert. Der Gejammts
Nettoraumgehalt betrug im Sahre 1893 136528 Tond, gegen
117 965 Zons im Jahre 1892.
Die Waareneinfuhr beitef fih auf 81 829 Tons; davon kamen:
aus dem Guropälfchen Rußland (Odeſſa, Nikolajew
und St. Petersburg)...................... 32695 Tons
„ Deutihland (Hamburg) biret......uo........ 56 „
„ Großbritannien (Cardiff) direlt ............. 2 863
„ Rordamerila (San Francisco)................ 1273
„ Japan und China (einichl. Tranfitgüter) ...... 25128 „
„ Nilolajewst am Amur und anderen nörblichen
Häfen .................................. 14 315
Schwere Güter find bei Zuſammenſtellung biefer Zahlen nad
Gewicht und leichte nach Maß berechnet worden.
Die Angaben des Werthes der eingeführten Waaren md
immer ſchwieriger gu erhalten, da die AccifesBehörbe Feine Statiftit
mehr führt.
Unter den aus dem Europäilden Rußland eingeführten Waaren
befinden fih 13671 Tond Schienen, Waggons und Materialien für
die UffurisBahn und unter den aus Großbritannien eingeführten
Waaren 2200 Tons CarbiffsKohle für die Regierung.
Die Waaren aus Hamburg wurden in 3 Deutihen, 3 Ror-
wegiihen und einem Britiihen Dampfihiff angebradt.
Unter den eingeführten Waaren befanden fi) etwa 30 000 Tons
oder 1860000 Pub zollfreie Waaren auslänvifhen Urfprung?.
Bon den eingetroffenen Deutihen Dampfihiffen famen 3 von
zulammen 2333 Reg. »Zonnen mit voller Labung aus Hamburg, die
Übrigen theil® aus China und Sapan, tbeil3 aus Rilolajewät am
Amur und anderen nördlichen Häfen, und zwar: 9 Dampfidiffe non
8878 Reg.⸗Tonnen aus China, 2 Dampfichiffe von 1858 Reg.- Tonnen
auß Japan und 20 Dampffhiffe von 14682 Reg. » Tonnen aus
Nikolajewsk am Amur und anderen nörblicden Häfen; von letzteren
hatten 3 zur Ausfuhr nach China beftimmte Ladungen an Bord.
Vier Deutfhe Dampfſchiffe brachten in ſechs Reifen 6200 Tons
Steinkohle von den Sadaliner Minen Due, Sertunai und Mgatſch.
Wladiwoſtol. — Fidſchi⸗Inſeln.
Die Geſammtausfuhr an Steinkohle aus Sachalin belief ſich auf
10 200 Tons, gegen 11000 im Vorjahre, davon wurden 7200 Tons
nach Wladiwoſtok, 2000 nad) Petropaulowst᷑ und 1000 nad) Korſakowsk
gebraht. Die Ausfuhr aus Wiladimoftod an Erzeugniflen des
Küftengebietes im Jahre 1898 befand mit Ausnahme von 650 Tons
getrodneten und gefalzenen Fiſchen, Ginfeng, Hirſchhörnern u. dergl.
aus Holz und Seekohl. Bon erfterem ift nad ausländiſchen Häfen
nur eine Schiffsladung, eima 1200 Ton, von Imperatorski nad)
Tientfin expedirt worden, nad Wlabimoftof in vier Reifen zweier
Rorwegifher Dampfihiffe etwa 4500 Tond. Die Audfuhr von
lezterem betrug 4400 Zond von Mauka, DigasBai und Nahodka
nah Tſchifu, Tientfin und Niutfchwang.
Bon den aus Nikolajewsk audgeführten 1779 Tons Fiſchen
waren 1020 Tons für Rechnung Ruſſiſcher Kaufleute in Wladiwoſtok,
die übrigen 759 Tons für Japan. Bon Sadalin wurden 4646 Tons
Fiſche nah Japan ausgeführt.
Durch Bermittelung der Wladiwoſtoker Rentei find 10207 364
Rubel, gegen 8997540 im Borjahre überführt, mithin nicht ganz
132/3 pCt. gegen 44 pCt. im Borjabre.
Der Bau ded neuen Trodenbods in Wlabimoftot iſt wenig
fortgefehritten; nur das Balfin ift vollfländig ausgegraben worden.
Die Arbeiten beim Bau der Eiſenbahn find verhältnigmäßig gut
von Statten gegangen. Die Gtrede von Wladiwoſtok bis Nikolsk
(102 Werft) ift am 2. November dem Perfonens und Waaren: Bericht
übergeben worden, und am 15. Februar d. 38. wurde bie Strede
Nikolsk⸗Tſchernigowla eröffnet. Das Babngeleife wird im Herbft bis
zur Station Grawskaja (378 Werft von Wiabimoftof) vollendet, und
werden in biefem Jahre beftimmt bie Arbeiten für daß Geleife von
Grawskaja bis Habarowsk (400 Werft) in Angriff genommen werben.
An Nikolajewsk währte die Schifffahrt vom 6. Juni bid zum
13. Oktober, und beſuchten den Hafen während bieler Zeit:
13 Ruſſiſche Dampfihiffe.. von 6654 Reg. »Tonnen,
T Deutſche nm 49 "
9 Britifche n .. m. 1050 _ n
4 Rorwegifhe „ en. 2627 "
1 Japaniſches Segelſchiff. 215 n
2 Amerik. Segelidifie... „ 640 n
uf. 41 Schiffe.............. von 24979 Reg.sTonnen
gegen 33 Schiffe von 19 101 Reg.sTonnen im Borjahre.
Die LimansBarre wurde paffirt von
2 Dampfidiffen..... mit 16 Fuß Tiefgang.
6 FE „1 n
..... 131/, „ "
"n ”
Die übrigen Schiffe hatten fämmtlich einen geringeren Tiefgang.
Bon obigen Schiffen kamen aus Samburg über Antwerpen
oder Odefſa direkt 2 Dampfihiffe von 2603 Reg.» Tonnen, aus
Guropa über Wladiwoſtok 7 Dampfihiffe von 6080 Reg. » Tonnen,
aus Schanghai 1 Dampfſchiff von 660 Reg.⸗Tonnen, aus Wladiwoſtok
17 Dampfichiffe von 12 803 Reg⸗Tonnen, aus Sadalin 11 Dampf
ihiffe von 2178 Reg»Tonnen, aus San Francisco 2 Segelichiffe von
640 Reg.sTonnen und aus Japan 1 Segelihiff von 215 Reg.»Tonnen.
Die GSefammteinfuhr von Waaren in Nilolajemät belief fi auf
14788 Tons; davon famen aus;
Ton. Tons.
Shanghai ............. 3861 San Yraneidco ......... 967
Dvefla und Batum!).... 4482 Japan................. 261
Hamburg 1)............. 2764 Wiadiwoflol........ .... 1500
Antwerpen .......... ... 1623
1) Direkt und in Durchfracht über Wladiwoſtok.
383
Der Unterfhied gegen das Borjahr liegt in ben 1523 Tons
aus Antwerpen, welche die Ladung zweier Dampfichiffe, be⸗
ſtehend aus 7 Dampidifften und 2 Bargen für die gegründete
„Amurgefellihaft für Dampfſchifffahrt und Handel”, darftellen.
Die Einfuhr aus Schanghai zeigt eine bedeutende Abnahme,
3351 gegen 5100 Tons im PVorjahre, wofür der Grund in ber
ſchlechten Theeernte im Jahre 1892 in China zu ſuchen ift, in
Solge defien im vorigen Frühjahr Teine Winterwaare aus China
zur Berihiffung kam und erft im Spätſommer Thee der letzten
Ernte herangebracht werben konnte. Dagegen ift die Einfuhr
von Dbefja und Hamburg in Folge der billigen Frachtgelegenbeiten
und des durch den Eifenbahnbau bedingten Zuſtroms an Menfchen,
wie überhaupt durch die mit ber Kulturentwidelung eined Landes
wachſenden Bebürfnifie der Bevölkerung, ftetig im Steigen begriffen.
Der Transport ber Waaren in bad innere wurde durch ben
hohen Waflerftand der Flüffe ſehr begünftigt. Eine Unterbrechung
deſſelben Hat während bes ganzen Sommers nicht ftatigefunden.
Die Einfuhr von Schlahtvieh aus China und Korea in das
Süduffuris@ebiet belief fih auf 17165 Stüd, davon famen aus
Korea 692 Dehien, 1056 Kühe und 10 Kälber, aus der Mandſchurei
und Mongolei 11003 Doehſen, 529 Kühe, 12 Kälber, 199 Pferde,
437 Schafe und 3287 Schweine.
Die Ernte ift ſowohl im UfjurisGebiet ald aud am Amur nod
weniger befriedigend geweien ala im Borjabre, jo daß bie Regierung
in biefer Saifon größere Getreibevorräthe aus dem Europäiſchen
Rußland beziehen wird.
Die vorhandene Tauwerkfabrik ift zwar Klein und unbedeutend,
Doch wird fie, wenn dem Anbau von Hanf in diefem Gebiete erft
etwad mehr Intereſſe gewidmet wird, immerhin eine gewiſſe Leiſtungs⸗
fähigkeit erlangen können. Das erite Fabrikat der im vorigen Jahre
in Betrieb geſetzten Zündholzfabrik fteht dem Europäifchen nod bes
deutend an Güte nah, wad man der fchledhteren Dualität ber
Chemikalien zufhreibt. Die neue Dampfmühle im Dorfe Nikolsk
{ft durch Die Großartigkeit ihrer Einrichtung, was bie Maſchinen der
mobernften und praktiſchſten Syfteme anbelangt, als durchaus leiſtungs⸗
fähig zu begeihnen. Eine zweite Dampfmühle wird in Tichernigomfa
(100 Werft von Nikolst) gebaut und in diefem Jahre fertiggeftellt.
Auch die neue Spritbrennerei in Nikolsk wird in Kurzem ihre
Thätigfeit beginnen. Für verſchiedene Fabriken, elektriſche An:
lagen u. |. w. find die Maſchinen auß Deutſchland bezogen worden.
Fidſchi⸗Inſeln.
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Das Jahr 1898 war ein ziemlich gutes, bie Verhältniſſe haben
fih merklich verbeflert.
Während die benachbarten Kolonien buch kommerzielle Schwierig»
keiten jehr erſchüttert wurden, ftehen die wirthſchaftlichen Berhältnifie
der Fidſchi⸗Inſeln befier als zuvor. Eins und Ausfuhr zeigen zus
fammen eine Zunahme in den letzten 5 Jahren von 72 000 Pf. Sterl.
Bon cykloniſchen Stürmen Hatten bie Fidſchi⸗Inſeln allerdings
zu leiden, und auch bie Maßregeln gegen die Einfchleppung ber
Mafern beeinträcdhtigten etwas den Handel.
Sehr Hinderlih für das weitere Gebeihen der Fidſchi⸗Inſeln
ift Die Abgelegenheit von den großen Dgeanfahrftraßen. Diele bat
1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. S. 340.
584
fi infomweit gebefiert, als bie neue Kanadiſch⸗Auſtraliſche Dampfs
ſchiffslinie die Inſeln jegt anläuft, was die Fahrt von Europa auf
30 Tage ermäßigt und Die Inſeln au anderen Ländern näßer
Bringt.
Folgende Linien vermitteln einen regelmäßigen Verkehr mit den
Fidſchi⸗Inſeln:
Die Union Steam Ship Company of New-Sealand mit
14 tägiger Verbindung nad Audland, monatlicher Bers
bindung nad Melbourne und periobiiher Fahrt nad)
Tonga und Samoa.
Die Australian United Steam Navigation Company mit
14 tägiger Verbindung nad) Sydney.
Die Canadian- Australian Line mit monatlid einem Dampfs
fHiffe von Kanada nah Sydney und einem folden von
Sydney nad Kanada.
Außerdem fahren noch unregelmäßig verſchiedene Frachtdampf⸗
ſchiffe, die Kohle bringen und Zuder ausführen. Leuchtthürme an
ber Dftpaffage und fonftige Verbeflerungen haben den Schiffäverlehr
erleichtert.
Der Entwidelung des Felbbaues fiehen immer noch bie hoben
Löhne entgegen. Die billigſten Arbeitskräfte waren bisher die
Indiſchen Kulis. Set macht die Colonial Sugar Refining Com-
pany Verſuche mit Japanern.
Mit dem Tabakbau wurben Berjuhe gemadt. Das Refultat
war injomeit gut, als der gewonnene Tabaf von ausgezeichneter
Qualität war, gleichwohl glüdte der Berfuh nicht, da die Fermen⸗
tation des Produkts nicht fachgemäß durchgeführt wurde.
Nah der amtlichen Statiftit Kat die Einfuhr feit Iektem Jahre
um 22000 Pfd. Sterl. zugenommen. Die wictigften Einfuhrartifel
im Sabre 1893 waren:
Werth: Werth:
Pfd. Sterl Pd. Sterl.
Manufakturwaaren..... 47121 Schiffsbedürfnifſe ...... 2467
Maſchinen ............ 22 781 Zucker, raffinirt ....... 2262
Vieh................. 14466 Fiſche ................ 21%
Mehl ................ 13 116 Drogen .............. 2 044
Fleiſch ............... 12392 Seife ................ 2.057
Reis ................. 1235 Meſſer ............... 1938
Eiſenwaaren .......... 11246 Seilerwaaren ......... 1859
Kohle ................ 9603 Galvaniſute Waaren... 1840
Dünger, Tünftlider..... 6262 Del.................. 1743
Hafer ................ 5610 Farbmaaren .......... 1 704
Sartbrot ............. 5577 Tabak................ 1 624
Bauholz, unbehobelt .... 5523 Holzwaaren........... 1544
Landwirthſch. Mafhinen. 4286 Möbel................ 1508
Säcke ................ 4117 Schinken und Sped.... 1456
Wellblech ............ 3876 Fäſſer................ 1307
Bauholz, bebobelt...... 3564 Nägel ................ 1245
Schuhwaaren.......... 3410 Roheiſen ............. 1012
Eiſen⸗Schienen u.„Röhren 8157 Gold» u. Silber⸗Waaren,
Spirituoien........... 8.038 Uhren ............. 1062
Kerofinöl............. 2921 Cement .............. 966
Glas und Steingut.... 2862 Hüte................. 841
Gemüſe .............. 2868 Bier in Fäſſern...... 824
Pickles und Delilatefien. 2852 WMufilinftrumente....... 182
Sattlerwaaren.......... 2765 Pinſel ........ ...... 656
Bier in Flafden .. ... 27110 PDrudpapier .......... 527
Papierwaaren ......... 2640 GSpielmaaren .......... 293
Butter ............... 2499 Drahtſeile ............ 148
Fidſchi⸗ Inſeln. — Puerto Montt und Calbu
Unter dieſen Waaren ſind viele Deutſchen Urſprungs, deren
Werth jedoch nicht angegeben werden kann, da faſt alle Waaren
über Britiſche Häfen bezogen und die Einfuhren dort in ber
Statiftil zugerechnet werden.
Die wichtigften Artikel der Ausfuhr waren folgende:
Werth:
Menge. Pfd. Sterl.
Buder .............. Tonnen 15390 246 231
Kopra ............... 5 890 51 970
Bananen ............. Bunde 348599
Ananas .............. Kiſten 17421 36 64
Rum ................ Gallonen 106 921 18 365
Cronäfle ............. Tonnen 192 3587
Maid ................ Buſhel 17864 2679
Gewöhnliche Kokosnüſſe. Säcke 5869 2342
Häute................ Stück 886 664
Shilbpait ............ — — 567
Perlmutter ........... Tonnen 7 291
Sm Einzelnen ift hierzu zu bemerken:
Zuder. Die Yuderinduftrie Hat fich in ben letzten 10 Jahren
in ihrem Umfange verdreifacht. Die Ausfuhr Hat gegen das Vorjahr
um 3000 Tonnen abgenommen, in Folge der Ueberſchwemmungen
Ende des Jahres 1892. Für das Jahr 1894 wird eine Produktion
von 28000 Tonnen erwartet.
Der Ertrag an Kopra im Jahre 1894 wird auf 7000 Tonnen
geſchaͤtzt.
Bon Fruüchten, hauptſächlich Bananen, wurden zuſammen
848 599 Bunde und 17 421 Kiſten verſchifft. Dieſer Handel iſt durch
eine noch nicht ergründete Krankheit der Bananenpflanzungen und
dadurch, daß die Pflanzer fi mehr dem ertragreicheren Zuckerrohr
zugewandt haben, zurüdgegangen.
Die Produktion von Rum bat fi) ftetig vermehrt. Im Jahre
1883 wurden 1800 Gallonen zum Werthe von 332 Pb. Sterl., im
Sabre 1893 dagegen 106 920 Gallonen zum Werthe von 13365 Pfd.
Sterl. erzeugt.
Mit Banille und Ingwer find Unbauverfuhe gemadt
worden, die ausgezeichnete Refultate ergeben haben.
Der Schiffspverkehr bat ih im Ganzen feit dem letzten Sabre
um 4000 Reg.⸗Tonnen vermehrt.
Es kamen an 84 Schiffe von etma 71000 Reg. » Tonnen,
darunter 67 Dampfſchiffe von etwa 63500 NReg.»Tonnen und
17 Segeliiffe von etwa 7500 Reg.⸗Tonnen; von diefen waren
Britiihe 8 Segelichiffe von etwa 3000 Reg. + Tonnen und Deutiche
2 Segelfchiffe von etwa 1296 Reg.⸗Tonnen.
Die Letzteren braten 1130 Tonnen Fracht und nahmen
1619 Tonnen Ladung mit.
Die Übrigen Schiffe waren Norwegiſche und Amerikaniſche.
Direlt von oder nach Deutichen Häfen find Feine Schiffe expebirt worden.
Puerto Montt und Calbuesv (Chile).
Waaren⸗ und Schiffs⸗-Verkehr im Jahre 1893.)
Schiffe mit Deutſcher Flagge liefen nicht in die Häfen von
Puerto Montt und Calbuco ein.
Die Ausfichten für die Ernte find überaus günftig; fie verfpricht
fo reichlich auszufallen, daß der Bedarf gebedt und eine Einfuhr von
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 375.
Puerto Montt und Calbuco. — Curacao.
Lebensmitteln nicht erforderlich fein wird, was feit vielen Jahren
nit vorgefommen ift.
Verſchiedene ftarfe Ausbrüche des Vulkans Galbuco bedrohten
die Deutihen Niederlaffungen am See Llanquihue und verurſachten
beträchtlihen Schaden an Bieh und dur Berwäftung des von den
Koloniften mit vieler Mühe in Tulturfähigen Zuſtand gebrachten
Landes. Seit dem letzten großen Ausbruche vom 29. November ſcheint
eine Rubepaufe eingetreten zu fein, wenn aud die vullanifhen Ers
ſcheinungen durchaus nidyt ganz geſchwunden find.
Rad der GStatiftil der Chileniſchen Bollverwaltung betrug im
Sabre 1893 der Werth der Einfuhr:
aus Peſos
verſchiedenen Häfen Chiles............... 959 224
Deutihland.......--oeuuunenuneneneennen 22 674
Geanlreih ......eeceocnnernnennnne none 720
den Bereintsten Staaten Amerilad ........ 1869
Peru ................................ 2622
zuſammen... 987109
Dagegen betrug der Werth der Ausfuhr:
nach Peſos.
verfhiedenen Häfen Chiles ............... 761 926
Deutſchland (Wade, Honig und Sohlleder). 16 780
Peru.................................. 8 830
zufammen... 787536
Der Scifisnerlehr in ben Häfen von Puerto Montt und Calbuco
im Sabre 1893 ſtellte fich, wie folgt:
Eingang.
Reg.» Tonnen.
85 Dampfidiffe von 54 160
19 Segelidifie „ 11627
Audgang.
Reg.⸗Tonnen.
85 Dampfſchiffe von b4 160
18 Segelihiffe „ 11506
Curacao (Weftindien).
Hanbelsbericht für da8 Fahr 1893.')
Das Jahr 1893 if} wiederum für den Handel wenig günftig
geweien. In Folge der bedeutenden Einfuhr fowie ber jährlich zus
nehmenden Konkurrenz wurben im Allgemeinen für eingeführte Waaren
ſchlechte Preiſe erzielt.
Die hauptſächlichften Einfuhr artikel waren:
Werth: Werth:
Gulden. Gulden.
Aloe.............. 6281 Mehl ............. 316 268
Bier .............. 12487 Provifionen ....... 150 653
Sognal............ 87105 Rum .P............ 63 995
giegenfelle ........ 11312 Cigarren u. Cigarretten 295 719
Trodene Waaren... 42 146 GSteinloble ........ 28 041
Holz für Bauten... 44645 Buder .....22..... 107 654
Genever „2.0.2.0. 85582 Tabak ............ 148 410
Kuſe............. 26449 Farbholz .......... 17 796
Roffee ...........- 97861 Dividivi .......... 56 429
Raufmanndglter 1292030 Bein............. 19 350
Liköre............. 4009 Eis............... 2565
Maid ............. 80 762
Die wichtigſten Ausfuhr artikel der Inſeln Curacao, Bonaire,
Aruba, St. Martin, St. Euſtatius und Saba waren folgende:
1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IT. ©. 625.
Deutſches Handeld-Archiv 1894. IL
585
Bon Curagao wurden 2 Schiffe von 3317 cbm Raumgehalt
mit phoßphorfaurem Kalk erpebirt. Ueber Die meitere Ausfuhr von
diefer Inſel Liegt kein ftatiftiihes Material vor.
Bonaire.
Werth: Werth:
Gulden. Gulden.
Dividivi ........... 11812 Eſel ............... 2740
Biegenfelle ........- 8870 Biegen ...... ...... 7560
Holzkohle ........... 3794 Ninder............. 2040
Salz............... 12404 Schafe .............. 3003
Aruba.
Werth: Dertb:
Gulden. Gulden.
Aloe .............. 12348 Erbnüfle ........... 6783
Dividivi .......... ’ 1229 GSteobhüte .......... 5486
Biegenfelle....-.-- - 8576 Wolle ............. 1164
Phosphorſaurer Kalt. 161173
St. Martin.
Werth:
Gulden.
Tamarinden ................... 360
Felle............ ............. 112
Salz .......... ............... 41 085
St. Euſtatius.
Werth: Werth:
Gulden. Gulden.
Kartoffeln............ 3350 Ninber................ 900
Erdnüffe ............ 1352 Schweine ............. 780
Pferde .............. 720°
Saba.
Dertb: Werth:
Gulden. Gulden.
Kartoffeln .......... 10535 Schafe ........ ....... 784
Rinder. ............ 800 Schweine .......... 676
Die wichtigeren Artikel der Durchfuhr waren:
Kakao ........ Säcke 964 Kaffee ......... Säcke 235 524
Dividivi ...... kg 4022 Ochfenhäute .... Stüd 9787
Biegenfelle .... Pad 8770 Farbäolz....... kg 179000
Ehinarinde .... u 49
Schiffsverkehr. Bon den im verfloffenen Jahre angelommenen
Schiffen (1262 mit einem Laderaum von 1201286 cbm) waren:
Kubilmeter
Anzahl. Raumgehalt.
Deutide ....... ....... 38 157 896
Niederländiſche......... 697 134 649
Britiſche ............ 118 362 977
Stanzöfiide......... on 1 215
NRorwegiihe............ 10 9 398
Spaniſche ............. 8 562
Italieniſche ............ 1 625
Amertlanifhe (8. St.)... 142 515 009
Dominilanifde......... 2 168
Columbianiſche ......... 16 3 000
Venezolanifhe.......... 839 26 787
78
586 Solumbien. — Allgemeines.
Dem Gewichte nach ftellte fi die Ausfuhr nach Deutichland im
Jahre 1892, verglihen mit dem Vorjahre, wie folgt:
Es wurden audgeführt:
Columbien.
Ausfuhr im Jahre 1892.)
Es wurden im Jahre 1892 ausgeführt:
* Werth: kg Br
g Goldpeſos.
nad) Großbritannien ......... 119230711 5966911 Kaffee... 0.0. a 103338
5 NRordamerika ............ 26362188 4865467 Mineral. ........o nennen 23333 8701176
JFrantreich... 2774017 1520905 — nennen 09.098 71193
Deutſchland ...... . 8774606 1450908 Rindshaute . ... ..... ... .2222 2183548 2082237
„ amberen LÄNdem.. nu... 8566429 2074616 Steimnüfle. .......n une. 19.065 95.886
zufammen... 58400306 15873 801 Kakao....................... 3*
über den Iſthmus ............ 1062 499 193 748 Kautſchuk · ............*222*26* 907 3448
überhaupt... 69452805 16067549 —— ννννν“: 3 99 185
Bapiervefos. Dividivi............ 490 883 99 371
im Sabre 1891 .............. 51005 611 24 802 769 Gi 40 45
mithin 1892 mehr... 8447194 _ igarren ................ .... 1500 13
Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr im Jahre 1892 waren: — Pflanzen ....... 7 13 387 33471
— Indianiſche Alterthümer ....... 60 _
einfehl. Deutich« Farbhölzer .........* 707 799 259 850
Cucuta. land. zulammen einſchl. anderer
Goldpefos. Waaren ............. 8774 606 8535180
Kaffee ..................... 7 609 356 689 550
Edelmetalle .................. 3471629 38 697
Minerale .................... 620 424 16 250
Rohtabak............... nun. 676 536 626 672
Nindshäute................. 560 485 32 501 Allgemeines.
Steinnüfſe................... 421415 191 690 Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während
Kakao................ ....... 335 787 80 207
Rauiſchut .... BR 288 064 2 331 bed Jahres 18953.
Holz ....................... 214 395 12
Kinder, lebende .............. 170 222 — Eingang. Ausgang.
ſtokosnüfſe .................. 129 296 — ——
Baumwolle .................. 128 195 810 Häfen. Angohl AR Darunter Anzahl Darunter
Strohhute .................. 93 038 _ . der onen Savın r —
Divibivi .................. 77628 9455 Syiffe. | SORTE Gqhiffe. "UNE
Cigarren .................... 61344 15 Schiffe. Schiffe
Lebende Pflanzen............. 67 990 850
Baiſam.. .... 45 822 10.939 Europa.
Bananen.................... 43 608 — Santander ........... 83 | 20241 30 88 32
Sique, verarbeitet........... .. 42 184 — Aſien.
Dogelbälge und Federn......* 2861 — Rikolaſewsk.......... 121483 7 lı| 3
Indianiſche Alterthümer |. 40 030 30 Wladiwoſtok 1) un 365 29 015 97 35 28
Schaffelle.................... 87 670 — a it
Baumwollenſamen ...........- 28.626 — Georaelomn (Brit 6,
Farbhölzer................... 20 205 4.685 org 1 458 1 1 _
Edelſteine 12 bos _ Ouayana...........
zuſammen Waaren einichl.der nit
beſonders aufgeführten Artitel 165216516 1445 916
Geld ...................... 851 033 4987 —
überhaupt... 16067 549 1 450 903 1) Außerdem kamen auß Deutfchen Häfen 4 nichtdeutſche Schiffe
von 3642 Reg. »Tonnen, ſämmtlich mit Ladung, und gingen nad
1) Vergl. Hand, Arc. 1894 Auguftheft J. &. 854, Deutſchen Häfen 4 nichtdeutſche Siiffe, darunter 3 mit Ladung.
Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von C. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68-70.
189.
DHandelsberichte
587
Dezember.
über das In und Nusland.
Dentfches Handels-Arcdiv, Bweiter heil.
—
Berichte über das Ausland.
Bangkok.
Handelsbericht für das Jahr 1893.)
Die Geſammiwerthe der Ein» und Ausfuhr Bangkoks betrugen
nad den Angaben des Zollhauſes (1 Dollar == 2,60 Matt).
Einfuhr. Ausfuhr.
Dart. Rart.
1893............. 45000000 1898 ............. 90 000 000
1892 ............. 238000000 1898 ............. 50 000 000
Die Ausfuhr bed Jahres 1898 wäre mithin doppelt fo groß
gemefen wie bie Einfuhr. Xhatlähli dürften aber die Ausfuhr
werthe zu hoch, die Einfuhrwerthe zu niebrig angegeben fein.
Einfuhr.
Die ganze Einfuhr Banglols kommt von Singapore und
Songlong, anögenommen Petroleum, das größtentpeild Direkt
von ben Herkunftsländern eingeführt wird. Im Berichtsjahre kam
auch eine Schiffsladung Eifenbahnmaterial direkt aus Großbritannien.
Hongkong führte nur Afiatifhe Erzeugnifie ein, abgeſehen von
Keinen Mengen Amerilanifher Waaren. Die Einfuhr von Eingapore
befteht aus Afiatiſchen und Europäifchen Erzeugnifien. Zu letzteren
gehören hauptſächlich Baummollenwaaren, Garne und andere
volumindfe Artikel, für welde Singapore Stapelplatz iſt. Außerdem
gehen alle Waaren, welche von Europa und Dftindien (Bombay)
direkt für den Bangkoker Markt verſchifft werben, behufs Umlabung
über Singapore.
Bon den 12200000 Dollars, auf melde das Zollamt bie
Geſammt⸗Waareneinfuhr Vangkoks für das Jahr 1893 Berechnet bat,
entfielen auf Hongkong 2600000 Dollars; ein Werth von
200 000 Dollars für aus China (Smatau) direft nach Bangkok ver:
Ihiffte Waaren ift darin eingeichloflen. Bon Hongkongs Einfuhr
waren rein Ehinefifcher Herkunft: Seidenwaaren für 400 000 Doll,
Goldblättchen, Meffing- und Kupferwaaren, Gilberwaaren, Kleider:
kiſten, Schuhe (für Chinefen), Matten, Dachziegel, Porzellan, Papier,
Feuerſchwärmer, Medizin, Tabal, Thee, Branntwein, Melaffe, Gemüfe,
gefalgener Knoblauch, Dbft, Vermicelli. Erzeugniffe der Europäifchen
Induſtrie in Hongkong waren: Mafhinen und Maſchinentheile für
Dampfbarlafien für 110000 Dollars, Kupferplatten und raffinirter
Buder. Un Japanifhen Waaren wurden von Hongkong eingeführt:
Schmefelhölzer für 190 000 Dollars, Regenihieme, verſchiedene Baum:
mollengewebe, Lampen, Porzellan und Gladmaaren. Amerikaniſche
Erzeugniffe waren Mehl für rund 60000 Dollars und etwas
Batentmedizin.
Der Werth der von Singapore nah Bangkok eingeführten
Woaren betrug 6 Millionen Dollars. Hiervon waren Erzeugniffe
I) Wegen ber Jahre 1891 und 1892 |. Hand. Arch. 1894
Sanuarheft II. &. 8.
Deutſches Handels⸗Archiv. 1894 IL.
der Malayifhen Halbinfel, Sumatras und Javas: Lampendl, welches
in Singapore jelbft bergeftellt wird, für 130000 Dollars, Betelnüffe
für 80000 Dollars, Kokosnüfſe, Datteln, Dpft, Bienenwachs, Matten,
Malayifche Seidenftoffe, weißer Zuder aus Java fir 130000 Doll.
Petroleum von Langlat auf Sumatra. Indiſcher Herkunft waren:
Juteſäcke für 630000 Dollars, Baummollenzeuge für 300 000 Doll.,
Dpium für 150000 Dollars. Curopäifhe Eryeugnifle waren:
Baummollenwaaren für 1800000 Dollard, Baummollengarne und
Tmifte für 220 000 Dollars, Gewehre, Munition und Batronen für
740 000 Dollars, Juwelen für 2756000 Dollars, Bier, Wein und
Spirituoſen für £0000 Dollars, ferner Konferven, Glaswaaren,
Bapier, Schirme, Medizin xc.
Die direkte Einfuhr von Bombay mit Umlabung in Singapore
Batte einen Werth von 900 000 Dollard. Davon entfielen 220 000 Doll.
auf Shawls, 150000 Dollars auf andere Baummollenwasten, bie
zum Theil wenigitend aus Europa gelommen fein mögen,
150 000 Dollars auf Juteſacke und 320000 auf Opium. Es vers
dient darauf Bingemwiefen zu werden, daß aus Bombay außer
Indiſchen Ergeugnifien auch eine Anzahl einer Europäiſcher Artikel,
wie wollene und balbwollene Deden, Muſſeline, Möbelftoffe :c.,
nad Bangkok eingeführt wird.
Die direkte Europäifche Sinfuhr mit Umlabung in Singapore
betrug 2600 000 Dollard. Es waren für 400000 Dollars Eiſen⸗
waaren, und zwar zum größeren Theil Eifenbahnmaterial Britifcher
Herkunft, welches ohne Umladung nad) Bangkok gelangte; Gewehre,
Munition und Patronen für 360 000 Dollars; Petroleum, größtens
theild aus Batum und direlt in Tankſchiffen eingeführt; Baumwollens
maaren für 800000 Dollars, Shawls, Garne, Seiden⸗ und Wollen»
Baaren, Juwelen für 240 000 Dollars; ferner Mafchinerien, Gold»
und SilbersWaaren, Wetalle, Eiſen- und Stabl-Rurzmaaren, Werks
zeuge, Porzellan, Glaswaaren, Lampen, Papier, Hüte, Schirme,
Medizin, Wein, Bier und Spirituofen für 40 000 Dollars.
Die günftige Lage Singapore als Stapelplag für Siam, bie
Malayiiche Halbınfel, Java, Sumatra und Cochinchina macht bie
direlte Einfuhr von Jahr gu Jahr fchwieriger. Die Zahl ber
Europäischen Importeure Bangkoks wird daher immer kleiner; fie
müflen den Chinejen weichen, die das Einiuhrgeihäft mit Hongkong
ganz, mit Singapore fchon zum größten Theil in Händen haben.
Im Befonderen ift über einzelne Einfubrartitel dad Yolgenbe
zu bemerken: Das Ameritanifhe Betroleum ift von dem Ruſſiſchen
faft ganz verdrängt worden; es wurden von jenem im Berichtsjahre
nur 10000 Kıften eingeführt, von dieſem dagegen 160 000 Kiſten.
Dem Ruifiihen Petroleum dürfte aber eine mächtige Konkurrenz in
dem Produkte von Langlat auf Sumatra erwachſen, weldhes ihn an
Büte gleihlommt und für den Abſatz nad Indiſchen Ländern den
Bortbeil der billigen Fracht hat. Es kamen davon im Berichtsjahre
12000 Kiften an den Markt.
Ganz bejondere Beachtung verdient bie zunehmende Konkurrenz,
79
588
welche Japaniſche Induſtrieerzeugnifſe den Europäiſchen auf bem
Bangkoker Markte machen. Insbeſondere find die Europätichen Zün d⸗
hölzer von dem Japaniſchen Fabrilat verdrängt worden, fo daß fie
im Berichtsjahre nicht mehr auf den Markt gelommen find.
Auch Japaniſche Baummollenartitel Haben ſich ein
Abſatzgebiet erobert. Es find hauptſöchlich billige Unterjaden, wofür
große Nachfrage vorhanden ift, die von ber Japaniſchen Induſtrie
zu Breilen geliefert werben, mit denen Europa nicht konkurriren
fann. Die Güte ded Materiald und die Ausführung find freilid
noch eine mangelbafte, und daher finden billige Europäifche Unter:
jaden noch immer Abſatz. Schr leiftungsfähig ift Japan in baums
mollenem Er&pe; e3 Hat die Europäilden Fabrikate dieſer Waaren-
gattung vollftändig verdrängt. Außerdem liefert es in großen
Mengen baummollene Schirme, Badetlicher für die Eingeborenen,
baummwollened marineblaue3 Zeug zu Anzügen für die Polizei, Grey:
Shirtings, eine Nahahmung des Britifhen und Indiſchen Fabritats,
billige baummollene Strümpfe und dergl. Die Japaner verfertigen
auch geringwertbige Glaswaaren, wie Gläfer, Flaichen, Bulver:
häfen 2c., und in billigen Lampen Haben fie Deutichland ganz
aus dem Felde gefchlagen. Neuerdings beginnen fie ferner
Europäilhes Porzellan nachzuahmen, es gelingt ihnen indeß nod
nicht, eine reine, weiße Farbe berauszubringen; ihr bisheriges
Fabrikat Hat einen bläulihen Schimmer und gefällt deshalb nicht.
Ausfuhr.
Bon der Ausfuhr gingen 47 pCt. nach Hongkong, 35 pPCt. nad
Singapore, 8 pCt. nad) Europa und der Neft nach anderen Länbern.
Reis. Die Ausfuhr betrug rund 630000 Tonnen, d. i. foviel
als die Ausfuhr der drei Vorjahre zufammen. Es gingen nad)
Hongkong 820000 Tonnen, nah Singapore 180000 und nad
Europa 70000, davon nah Deutihland 56000 Tonnen. Bangkok
führte vorwiegend Cargoreis aus, d. i. geichälter Reis, der mit
15 bis 20 p&t. Paddy vermiſcht wird, damit er nicht zufammenbadt.
Im Berichtöjahre war jedoch die große Ausfuhr von weißem, d. i.
polirtem Reis bemerkenswerth. Abnehmer baflir war biß dahin nur
Singapore geweien; ſeit 3 Jahren gehen auch Heine Boften nad
Deutihland. Im Berichtöjahre gingen zum erften Male 12 000 Tonnen
nach Brafilien, und die Ausfuhr nad Singapore, von mo aus dem
Produkt neuerdings ein Abjaggebiet in Java eröffnet worden ift, |
fteigerte fi auf 150 000 Tonnen.
Sn Folge der großen Ernte waren bie Preiſe für Paddy zu
Anfang bes Jahres niedrig geweien, fliegen aber, als im April bie
Berwidelungen mit Frankreich begannen. Die Zufuhren aus dem
Snneren blieben gänzlich aus, und die Landleute fingen an, ihre
Vorräthe zu kochen und zu vergraben. Doc bald gewöhnten fich die
Eingeborenen an die Situation. Die Bufuhren begannen von Neuem,
und die Breife für Paddy ſanken wieder, aber nur für kurze Zeit,
denn Ende Zuni fielen plöglid die Dollarkurſe. Die Entwerthung
des Silber nahm ihren Anfang. Die Paddypreiſe ftiegen in
unmittelbarer Folge jo oft und genau in dem Berhältniß, wie die
Silberkurſe janten.
Teakholz. Die Ausfuhr war fait doppelt fo groß als die
des Vorjahres, blieb aber erheblich unter dem Durchichnitt der legten
fünf Sabre. An Stämmen wurden etwa 15000 Tonnen ausgeführt.
Die Tonne von 50 Engliſchen Kubikfuß Toftete 30 bi3 40 Dollars
oder nad Europa gelegt 5 Pfd. Sterl. 4 Schill. Planken wurden
etwa A000 Tonnen verſchifft zum Preiſe von 37 big 46 Dollarä die
Tonne oder zu 5 Pfd. 4 Schill, 1/a bis 2 Bee. frei nach Europa.
Die Hölger und Planken erfter Güte gingen nad Eurppa und
— —— — ——
Bangkok.
Singapore, die zweiter nach Hongkong und Bombay. In Europa
war Großbritannien der Hauptabnehmer, Frankreich erhielt drei
Schiffsladungen, Deutſchland eine.
Pfeffer. Es wurden 12000 Tonnen, faſt ausſchließlich weißer
Pleffer, zu der einen Hälfte nach Hongkong, zu der anderen nach
Europa ausgeführt. Die Preiſe betrugen nicht über 15 bis 161/5 Doll.
für 1 Bilul ober 4 biö 45/5 Bee. für 1 Englifches Pfund frei an
Bord. Bei ſolchen niedrigen Breiten lohnt der Anbeu und namentlich
die mühenolle Herftelung bes weißen Pfeffer nit mehr, und
ebenio wenig laflen fie dem Kaufmann bei der Ausfuhr Gewinn.
Fiſche und Salzfleifh. Nach den Angaben des Zollamtes
hatte die Ausfuhr von gefalzenen und getrodneten Fiſchen, Mufcheln
und Krebſen einen Werth von mehr als 5000000 Dollars, gegen
500 000 Dollars im Vorjahre. Dana hätte fie fi alfo ver:
zehntaht. Bon dem Europäifhen Handelöftande ift eine außer:
ordentliche Steigerung biefer Ausfuhr, die ganz in den Händen der
Chinefen ift, allerdings bemerkt worden, doch wird die Anfiht auds
gefproden, daß der Geſammtwerth zu hoch angegeben if. Auch bie
Werthangabe für Satzfleifch, 850 000 Dollars gegen 24.000 im Bor:
jahr, wird für zu hoch gehalten. 75 pCt. der Fiſche gingen mit Dampf:
ihiffen nad) Simgapore und von dort nad) Samarang und Eheribon
auf Java; in früheren Jahren geihah die Ausfuhr mit Segelſchiffen
direft nach diefen beiden Pläten. 25 pCt. gehen nach Hongkong.
Das Salzfleiſch geht faft ausſchließlich nach Singapore für ben
Konfum in den Malayiſchen Gebieten.
Schiffahrt.
Das Shiffsgefhäft war in Folge der großen Reisvorräthe, die
auszuführen waren, ſehr belebt. Die vorhandenen feſten Tampf:
ſchiffslinien zwiſchen Bangkok, Hongkong und Singapore genügten dem
Bedürfnifſe nicht, und es mußte daher von den Exrportcuren eine
große Anzahl ausmwärtiger Dampfichiffe, meift Deutſcher, gechartert
werden.
Die Frachten für 1 Pikul bewegten fih im Laufe des Jahres
nad) Singapore zwiſchen 15, 20, 10,20 Dollar-Gents, nad Hongkong
zwiichen 20 biß 221/35 Dollar⸗Cents, nach Europa beitrug die Fracht
für 1 Tonne von 20 Englifchen Gentnern etwa 80 Schilling.
Aurie.
Kurſe für Wechſel auf London, zahlbar 4 Monate nah Eid,
ftanden zu Anfang des Jahres auf 33Ys Pce. pro Dollar, fielen
Ende Juni plöglich auf 311/2 Pce. und wien dann beitändig, bis
fie Ende des Jahres auf 28 Pce. angelegt waren.
Dertehrsüberfihten.
1. Einfuhr.
Werth: Werth:
Dollars Dollars
Weißer Schirting ..... 562558 GSeidenwaaren........ 461 615
Grauer Sıirting..... 349 301 Baummollenzwirn..... 23 412
Farbiger Schirting.... 105968 Garne, weiße......... 117 713
Chowls ............. 668 818 Desgl., rothe und farbige 185 466
Bedruckte Baumwollen⸗ Regen⸗ und Sonnen⸗
waaren und Kaliko.. 157839 Schirtme. .......... 80 756
Verſchiedene Baum: Huͤte................ 634441
wollenwaaren ...... 730 243 Schuhe.............. 62 811
Segeltuh........ .... 15910 Eiſen und Stahl ..... 36 6521
Leinwand............ 1358 Blei ................ 5571
Wollenwaaren ........ 17998 Galvanifirtes Eifen... 31259
Zinkblech ............
Aupferplatten „.......
Eiſenwaaren .........
Meifings und Kupfers
WAALEN ..........
Reflerihmiedewaaren. .
Mafchinerien.........
Gewehre und Munition
Patronen............
Schiffs materialien ....
Silberwaaren ........
Gold⸗ und Silber⸗Faͤden
Goldblaͤttchen
Juwelen ............
Irdenwaaren, Steingut,
Ganz⸗ und Halb⸗
Porzellan..........
Glaswaaren
Ratten und Mattenſäcke
Gtreihhölger.........
Feurihmwärmer ......
Petroleum ......... .
Werth:
Dollars.
18 163
Werth:
Dollars.
Ricinusöl ........... 46 875
Bienenwadd........ «4193
Arzneien............ . 109744
Opium.............. 462 250
Tabak ..... ernennen 49 681
Cigarren............ 20 416
Branntwein, Wein und
} ı] 71 148 582
Melaſſe ............. 45 632
Zucker ............. . 199890
Thee .............. . 100972
Gemüfe und Obſt .... 132532
Gefalzener Knoblauch.. 103218
Rotoönüffe......... .. 79201
Berelnüfle ........... 80 768
Konſerven ........... 116 049
Biskuits ............ 29 489
Bands u. Faden⸗Nudeln 35 768
Mehl ........ 64.078 |
Zuſammen einſchließ⸗
lich der nicht beſ.
aufgeführten Artikel 12210 848
Dazu Kontanten.... 5278 798
überhaupt... 17489 641
2. Ausfuhr.
Werth. Werth.
Dollars. Avillahol Dypugt
one 1570 illaholz ......... 109
Reid, geſchauer 24 Elfenbein ......... 17722
Deögl., ungefchälter
Badoy) 2222... 18349 Qogelnefter........ 69 400
DA Büffel- und Rinder
Bruchreis ......... 97 080
Pfeffer ........... 510 408 Häute oe... *** 174 172
Kardamomen ...... 125603 Buffel⸗ und Rinder»
Benzoe ........... 11860 Knochen, Hörner
SM .......... 20 237 Und Qufe....... 57694
Baumwolle, ges Salzfletfch ......... 863 415
teinigte und uns Fiſche, geſalzene und
inigte ....... 14 o80 8getrodnete,
te 116707 Nudeln u. Rrebie 5193263
Gummi gutti ...... 21 005 Dchſen ..... h ... .. 232 987
Sapanholz ........ 44.171 Bulammen einichlieh-
Teakholz .......... 727 390 lich der nicht beſ.
Nutzhölzer, wie Eiſen⸗ aufgeführten Artikel 34 436 653
Eben⸗, Roſen⸗, dazu Kontanten.... 70 043
Padoe⸗Holz ic.... 81 839 überhaupt... 84 506 696
8. Schiffsverkehr im Hafen von Bangkok.
Eingegangen. Ausgegangen.
Reg.⸗ Reg.⸗
Rationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Britiſche ............ .... 884 318111 36606 288116
Deutſche ............. ... 15 1068320 119 1056378
Niederlänbifce .......... . 86 83 740 85 81 605
Schwedische und Norwegiſche 24 15 982 20 18 361
— — — — — —
589
Eingegangen. Ausgegangen.
Reg.⸗ Reg.⸗
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Stalteniihe ....... ...... 8 965 6 6154
Sranzöfiie.............. 6 1181 7 1879
Siameſiſche............. 2 1312 2 1198
Ameritaniſche ............ 2 872 1 486
Däniſche ................ 1 842 1 842
Bufammen.... 576 4872716 666 448469
Fiume.
Ausfuhr von Faßdauben aus Fiume und Trieſt in den
erſten drei Vierteljahren 1894.)
Die Geſammtausfuhr von Faßdauben nach den weſtlichen Abſatz⸗
ländern über Fiume —Trieſt betrug in den erſten drei Vierteljahren
Davon gingen:
nach Frankreich
nach Italien
Millionen Stück.
........... 45,93
........... 60,32
........... 26,15
189. 1893. 1892.
Millionen Stüd.
89,9 43,77 1715
2,76 5,66 6,06
Der Reft vertheilt fi im Jahre 1894 nach verichiebenen anderen
Gebieten, worunter Algier die erfte Stelle einnimmt. Auf Flume
entfallen rund 43 Millionen, ber Reſt kommt auf Trieft.
Diefe Zahlen geben nur die Ausfuhr zur See wieber, weshalb
der Umfang diefeß Handelsartikels hiermit keineswegs erſchöpft ift.
Eo führt Defterreih-lingarn zur Fabrikation von Fäffern auch Faß⸗
dauben unter der Bezeichnung „Deutſches Binderholz“ nah Deutfch-
land aus; die Ausfuhr von Fiume aber bewegt fi) zumeift nad
Frankreich, Italien und Griechenland.
Nach dem Gewicht ergeben fi folgende Bablen für die Defter-
reichiſch⸗ Ungariſche Faßdaubenausfuhr für die Zeit von Januar bis
Ende Auguſt 1894: 1091924 Doppelcentner, gegen 1048834 im
Borjahre, und zwar nad):
Doppelcentner.
Franfreih ........ 718 929
Deutihland ...... 209 680
Italien........... 96 119
Griehenland....... 27165
der Schweiz ...... 16 6520
Aumänien ........ 6 994
den Niederlanden. . 5 309
Bulgarien. ........ 4 667
Doppelcentner.
Großbritannien..... 2 680
Tunis ............ 1888
ber Turkei......... 1025
Rußland .......... 560
Belgien ........... 546
Serbien........... 205
Spanien .......... 137
Dünemarl......... 101
Der Mittelmertb für 1 Doppelcentner Faßdauben wirb auf
7,60 Gulden berechnet. Danach würde fich für den obenbezeichneten
Beitraum ein Geſammtwerth von 8,29 Millionen Gulden, gegen
7,71 Millionen Gulden in demfelben Zeitraum des Vorjahres ergeben.
Einen abermaligen Rüdgang hat die Ausfuhr nach Stalien zu
verzeichnen, was theilweiſe fi dadurch erflärt, daß bie Italieniſche
Weinausfuhr fih mehr nad) folden Ländern richtet, wo der Bezug
in zugeſandten leeren Käflern (wie 3. B. nach Fiume —Trieſt) ober
I) Bol. Hand. Arch. 1894 Maibeft II. S. 131.
79%
590 Stamm.
in Reſervoir⸗Waggons und Schiffen flattfindet, wodurch weniger
Faßholz zum Berfande benöthigt wird.
Befondere Beachtung verdient bie vor nicht langer Zeit eins
geführte Tarifmaßregel der Schweiz, es find nämlich für die Linie
Romanshorn tranfito Verrieres 7,75 Tranlen, und Romanshorn
tranfito Genf 10,35 Franken für je 1000 kg bewilligt worden. Dieſer
Ausnahmetarif ift trogdem nicht im Stande, die Linien Fiume,
Mare, Cette, Darfeille, Toulon umd ihren Anziebungstreis, eima bis
Balence nördlich, zu unterbieten. Indeß haben dieſe Tarife den
Smwed, zu verhüten, daß das Rhones und Loire-Gebiet zu dem Bes
reich der Fiumaner Seelinie gezogen wird.
Georgetown Gritiſch⸗Guayana).
Handelsbericht für das Jahr 18931) und Ausſichten für
das Jahr 1894.
Im Ganzen kann das Jahr 1893 ein befriedigendes genannt
werden. Die Zuckerernte ſtand der vorjährigen wenig nach; die
Preiſe, bis zur Mitte des Jahres fortwährend ſteigend und für
gute Plantagen lohnend, gingen darauf bis zu Ende des Jahres um
etwa ein Drittel zurück. Für die ganze Ernte wurden indeß gute
Durchſchnittspreiſe erzielt. Die Menge der Zuckerernte betrug
107 771 Xonnen, gegen 111880 Tonnen im Borjahre.
In der Goldindufirie war die Bewegung äußerft Iebhaft, indem
von einem von Großbritannien angelommenen Yinternehmer drei
Quarzminen⸗Geſellſchaften mit je 60 000 Bid. Sterl. Kapital gegründet
wurden, welche ſchon entwidclte Gruben auflauften, während ſich
mehrere Geſellſchaften zur Entwidelung neuer Gruben bildeten.
Es wurden zwei Stampfmaſchinen von Chicago beorvert, um fpäter
aufgerichtet zu werden.
DaB Ergebniß der Wälchereien zeigt gegen daB Borjahr einen
Mebrertrog von 85308 Tollard. Die Ausfuhr des Goldes belief fich
auf 2451 408 Dollars. Die Eifenbahn, melde den Demerara und bie
Effequeboflüffe in ihren oberen Läufen verbinden fol, wurde während
des Jahres genehmigt. Wenn bdiefelbe vollendet ift, wird fie zur
Definung des Binnenlandes, wohin die Verbindung zur Zeit ſchwer
und toftipielig ift, bedeutend beitragen. Man redynet, daß die Koften
der Sotdauebeute damit wenigfiend um 25 pCt. verringert werben.
Das Waarengefhäft war im Ganzen befriedigend, eine Yolge
bes günftigen Standes der Goldprobultion, da bie darin erworbenen
Arbeitalohne ſchnell verzehrt werden. Auch auf die öffentlichen Eins
nahmen war die Golderzgeugung von gutem Erfolg Diefelben
beliefen ſich auf etwa 2800000 Dollars, die Ausgaben auf etwa
2760000 Dollars.
Die in den Goldfeldern beichäftigten Einwohner find meiftens
eingeborene Neger; eine Anzahl derjelben wurbe von den benachbarten
Inſeln Barbados und Trinidad eingeführt. Die Arbeitslöhne auf
den Suderplantagen fleigen höher troß der regelmäßigen Ein«
wanderung aus Calcutta.
Mit Deutſchland Hat ein birelter Handel über Deutiche Häfen
nicht ftaltgefunden. Dagegen werben Deutſche Waaren häufig über
Großbritannien, bie Rıederlande und Surinam nad hier beförbert.
Statiſtiſche Nachweiſungen laflen fi über das Ergebniß nicht liefern.
Die Zolbehörden geben den Waarenverkehr Deutiher Einfuhr auf
1618 Dollars an, gegen 980 Dollard im Borjahre, während ohne
Zweifel eine höhere Einfuhr vorliegt. Mehrere Deutihe Häufer,
1) Wegen bed Vorjahres ſ. Sand. Ar. 1893 IL ©. 478
— Georgetown.
welche mit foliden Firmen gearbeitet Gaben, haben Berlufte erlitten,
und Tann in dieſer Beziehung nit zu viel Sorgfalt empfohlen
werben.
Der Handel mit Deutigen Waaren Bier unb in ben benachbarten
Britifch Weftindiihen Vefigungen würde ohne Zweifel größerer
Ausdehnung fähig fein, wenn die vereinigte heimiſche Induſtrie
etwa auf ber Inſel Barbados ein Deutſches Muſterlager aller
Sattungen von Waaren errichtete, an deſſen Spike ein tüchtiger
Bertreter ftehen müßte. Beriplitterte Verfuche Deutſcher Häufer, von
Zeit zu Zeit einen Neifenden zu fenden, dürften fi kaum Lobnen.
Einfuhr.
Die Einfue beftand hauptſächlich aus Manufalturwaaren, Kohle,
Eiſenwaaren, Maſchinen, Dünger und Eßwaaren von Großbritannien
und zum Meinen Theil von anderen Enropäiſchen Ländern und
Britiſchen Befigungen, Reis und Waaren für Kulis von Dftindien,
Brotftoffen, Schweines und Rind» Fleifh, Holz und Petroleum von den
Vereinigten Staaten, fowie Fiſch, Holz, Hafer und Mehl von den
Britiſch⸗Nordamerikaniſchen Beſitzungen direlt und über die benach⸗
darten Weftindifhen Infeln, hauptiählic Barbados, fodann Zwiebeln
und Kartoffeln von Madeira, Teneriffa und Lifjabon.
Der Werth der Einfuhr betrug 9219 409 Dollars.
Ausfuhr.
Die Ausfuhr betrug:
1893. 1892.
Zuder ......... . Tonnen 10 771 111880
Melafle ........... Tuns (Fäfler) 12 027 10 176
Rum. ............. „ („319995 25 7%
Holzkohle........ .. Säcke 67 246 64 927
Schindeln....... ... Stilick 1192850 2426 350
Kotoßnüäfle......-.. n 77 037 62 600
X 3] ] | Kubikfuß 284870 825868
Balata ........... Pfund 205194 287405
Gum Animi..... . ” 2173 6 088
Gold ............ . Umm 137629 183146
Kakao ........... . Pfund 8 528 1224
Kaffee............. 16 630 8 362
Der Werth der Ausfuhr Betief fih im Sabre 1893 für:
Buder....... source. auf 7528898 Dollars.
Melafle .......... on 161402 „
Kum:....... |. gg 683 605 "
Gold .............. mn 2451408
Holy . 74 346
Der größere Theil der Buderernte ging nad) ben Vereinigten
Staaten von Amerika, nämlih 61616 Tonnen im Werthe vor
4 304479 Dollars.
Der Sefammimwerth ber Ausfuhr beitrug 10 926 278 Dollars.
Schiffsvertehr.
Es find angelommen:
Anzahl. Reg.⸗Tonnen.
Brittiihe Dampfidiffe ...... ... 14 1831086
Fremde ......... 96 69 965
Britiſche Segeiſchiffe. ........... 310 53 996
Fremde ............ 180 70 674
Zuſammen.. 710 u16 600
Georgetown. — Belgien.
63 ſind abgegangen:
Anzahl. Reg.sTonnen.
Britiſche Dampfidiffe .......... 120 117818
Fremde m kreoneeene 94 52 886
Britiſche Segelfhiffe............ 904 68 786
Fremde " ............ 179 68 962
Bufammen... 697 297896
Für das Jahr 1894 ift biäher Folgendes zu bemerken:
Sn Folge der erwarteten Sollgeießgebung in den Bereinigten
Staaten ift der Zudermarlt im Jahre 1894 ſehr empfindlich
geweſen, indeß hat die während der erften Hälfte des Jahres eingebrachte
Ernte, welche ungefähr Kart Yünftel der ganzen Ernte beträgt, noch
leidliche Preife erzielt, d. 5. foldhe, wobei gute Piantagen noch eben
beftehen können, nicht fo gute aber Geld einbüßen. Dagegen find
die Ausfichten für die Haupternte, melde zwiihen Mitte September
und Ende des Jahres an den Markt Tommt, trog der guten Erwars
tungen auf eine quantitativ gute Ernte ungünftig, theild in Folge
des großen Borrathes zollfreien Zuderd in den Bereinigten Staaten,
hauptfähjli aber wegen ber durch die erwartete große Rübenzucker⸗
ernte veranlaßten niedrigen Preije, fo daß das Ergebniß Hier ein
felten ungünftiges zu werden verſpricht. Es fteht daher zu erwarten,
daß eine Anzahl der Zuderplantagen, wenn nicht günftigere Umſtände
eintreten, nad Einheimfung ber Ernte nicht mieder bepflanzt werden,
und die Wirkung auf das allgemeine Geſchäft ift daher fehr
beunruhigend.
Die zweite Hauptinduſtrie der Kolonie, die bes Goldſammelns,
welche im legten Jahre der Wohlfahrt der Einwohner fo viel aeholfen hat,
ift im Jahre 1894 ebenfall3 etwas zurüdgegangen. Die Goldausfuhr
bis zum 5. September beirug dem Werthe nad) 1868923 Dollars
gegen 1520460 Dollar. Died ift indeß nicht eine Folge der
Reihhaltigleit der Kolonie an Bold, fondern weil das edie Metall
mit mehr Umficht, geringeren Koften und weniger Ausgaben
gewonnen wird. Das Ergebniß, obgleich etwas geringer, ift dennoch
mehr lohnend für die Unternehmer.
Die Quarzminen⸗Geſellſchaften entmideln fi allmählich, und
nur eine derfelben hat gegen Ende Auguft angefangen, zu jtampfen.
Die anderen Minen, meiftend am Barimafluffe gelegen, find noch
nicht jo weit vorgeichritten.
Inzwiſchen befindet ſich hier eine Anzahl Sachverſtändiger aller
Gold produzirenden Länder, wie Kalifornien, Südafrika und Auſtralien,
welche der Induſtrie ihre Aufmerkſamkeit zuwenden. Der Nachtheil
für diefe Kolonie ift, daß bed Klimas halber weiße Anfiedler die
gewöhnlichen Arbeiten im freien nicht verrichten können; fonft
würde das Land ohne Zweifel von Weißen mehr beachtet werben.
Ein Bortheil ift, dab die Goldinduftsie dad Geld mehr in Umlauf
Bringt, was fonft bei ben mäßigen Ausgaben der im BZuderbau
beihäftigten Arbeiter, welche meiſtens Oftindiſche Kulis find, nicht
der Fall wäre.
Belgien.
Stand der Bergmerld- und HüttensInduftrie in der
Provinz Hennegau im Jahre 1893.')
Eine Iefammtüberfiht über den Werth der Brobultion in ben
Minen, Hüttenwerken, Steinbrüden und fonftigen gewerblihen Ans
1) Begen bed Vorjahres |. Sand. Arch. 1894 Februarheft II. &. 89
591
lagen der Provinz Hennegau während der letzten gehn Jahre giebt
nachſtehende Weberficht:
Sodöfen,
Stein: |gifens und] Glass
Kohle. Zuſammen.
ahr. brü Stahl» | fabrite
Jah che. —* fabriken.
Werth: Franken.
1884 129 626 988 17 576 16761 540 503/40 249 450} 248 993 058
1855 1114 736 790116 201 297156 410 067137 398 200] 224 776 354
1886 1106 452 561117 291 314, 47 106 87082 766 740| 202 617475
1887 | 108 220 771117 716 665166 164 288137 188 786 219 240 600
1888 117 577 235117 706 758164 799 571134 408 6151 284 492 179
1889 1135 701 031/19 981 336|76 996 876139 649 4951 272 328 738
1890 1191879 830 20 665 021 ‚82 495 860|48 315 236] 837 866 946
1891 | 177 475 810/18 736 933'65 873 107189 706 312] 801 792 162
1892 145 303 100|18 562 952161 748 360138 U11 800] 268 696 212
1898 1130 836 000|20 148 3106 948 450137 325 250] 245 268 070
Bergwerte.
Kohle.
Die Kohlenforderung betrug 14071480 Tonnen, d. i. 182820
Tonnen oder 11/4 pCt. weniger als im Vorjahre. Der Werth ber
Förderung betrug 130 836000 Franken, d. i. 14467100 Franken
weniger ald im Sabre 1892. Der mittlere Verkaufspreis der Tonne
fiel auf 9,80 Franken oder 0,89 Franken weniger ald im Borjahre.
Im Jahre 1898 wurden gefördert:
Magere Kohle ................. 80 500 Tonnen.
n „ für kurze Flamme. 1586740 „
n „ nn ln 2867190 „
Halbfette „ u nm „ » 7212800 „
Fette Schmiedelohle ............ 287670 „
Die Betrichsergebniffe ftellen fich, wie folgt:
1893
189. 1898. mehr. | weniger.
Zahl der beichäftigten
Arbeiter:
unter Tage....... 64 703 62 91 _ 1798
zu Tage ........ 22211 22 973 _
zufammen.. 86 91 1031
ranken.
4 141 420
Franken.
Gezahlter Lohn überhaupt | 82 071 260
Gezahlter Lohn durch⸗
ſchnittlich im Jahre.. 944 U — 81
Koſten der Förderung
Überhaupt... ........ 137 806 9501126 227 3000| —- 1118579650
Koften der Förderung
für 1 Tonne ....... 9,67 8 — 0,71
Tonnen. | Tonnen. ITonnen.| Tonnen.
Gelammtförberung..... 14 263 7650| 14071401 — 182 320
Durchſchnittl. Förderung
des einzelnen Arbeiters:
unter Tage....... 220 4 —
gu Tage ..... 642 — 15
beider Rategorien.. 5 „4 Frant * ei ge F
ranken. inken. Frank. anfen.
Blemimerth der Förs
derung ............ 145 303 100130 836 — [14 467 100
Bertaufspreiöflir 1Xonne 10,19 — 0,89
Gewinn aus der Yör-
derung betrug:
MMENR .......) 7496150] 46087 — | 2887 460
1 Tonne ..... 0,52 — 0,18
592
Die Betriebsergebniſſe der Iekten zehn Jahre waren folgende:
Merth der Gefammt- Rein⸗
Förderung. Förderung. audgabe. gewinn.
Sahr Tonnen. Franken. Franken. Franken
1884 ..... 18 510996 129626988 124895448 4731490
1885 ..... 12 925815 114736790 109187183 5549 607
1886 ..... 12801540 1056452551 101812206 3610345
1887 ..... 13470060 108220 771 101 532 771 6 688 000
1888 ..... 13993140 117577235 108786685 8790 550
1889 ..... 14 447355 135701031 121029551 14671480
18% ..... 14 768 620 191 379831 152572030 38807 800
1891...... 14250 840 177475810 152748470 24 727 840
1892 ..... 14 258 750 145303100 137806950 7496 150
1893 ..... 14071430 130836000 126227300 4608700
An Borräthen waren am 31. Dezember 1892 687 962 Tonnen
und am 31. Dezember 1893 389 320 Tonnen vorhanden.
Die Zahl der Konzeffionen fiel durch Bereinigung ziveier Kons
zeffionen von 103 auf 102 mit einem Flächeninhalt von 87 162 ha.
Bon diefen Konzeffionen waren 67 in Betrieb. Die mittlere Tiefe
der in Thätigkeit befindlichen Werte betrug 448 m. Die Zahl der
in den SKohlenminen gebraudten Dampfmafchinen belief fih auf
1576 von 100040 Pferdekräften. Die Kokserzeugung betrug im
Sabre 1893 1207400 oder 136385 Tonnen (etma 10 pEt.)
weniger ald im Borjabre, wozu 1635460 Tonnen Kohle erforderlich
waren. Der mittlere Berlaufspreis fiel um 1,47 Franken, und zwar
auf 13,25 Franken. Die Kokserzeugung in den legten fünf Jahren
war folgenbe:
Koks ⸗ Mittlerer Werth
erzeugung. für 1 Tonne.
Jahr Tonnen. Franken.
1889...... eo... 1564 710 15,92
1890............ 1 593 852 23,52
1891............ 1 296 659 18,89
1892............ 1 343 785 14,72
1893............ 1207 400 13,25
An Briketts wurden 1072 510 Tonnen oder 110811 Tonnen
(gleich 111/3 pCt.) mehr als im Borjahre hergeftellt; der Durchſchnitts⸗
werth der Tonne fiel um 86 Gentimes auf 11,24 Franken.
Ueber die Ausfuhr an Brennſtoff giebt nachftehende Ueberſicht
Aufſchluß:
Kohle. Koks. Briletts.
Land der Beſtimmung. Tonnen. Tonnen. Tonnen.
Frankreich ....... ............ . 2666508 419198 140210
Luxemburg ...... ............. 228355 121 194 12010
Schweiz ..... ................. 27 590 60 10980
Deutſchland. .................. 1456855 81748 22010
Niederlande................... 18 860 — —
Weberfeeif und für Dampfſchiffe 155 017 440 258 600
Bufammen 1898... 8086440 615630 438810
„ 1892... 2802889 734940 234779
Im Berichtsjahr find aus Belgien folgende Mengen an Kohle
ausgeführt worben:
Tonnen.
Roblohle.......... ............. ........ 3 036 440
Kohle in Form von Koks ................ 833 730
vx " " rn Briketts. Seren... 359 690
zufammen.... 4229 860
Belgien.
Tonnen.
Die gefammte Kohlenprobultion betrug..... 14071030
einſchl. der für den Gebrauch der Maſchinen
nöthigen...... ....................... 1 344 890
nußbringende Probuftion........ serenrec. 12 726 140
Ausfuhr an Kohle unter verſchiedenen Formen 4229 860
Sm Lande gebliebene Kohle ....... 8 496 20
Sn Koks umgewandelt 801 730 Tonnen
„ Britt? 51940 5 | 1321160
7176120
Borrathan Kohle Ende 1893 889 820 Tonnen
> nn m 1892697900 „ ss sao
Fügt man bie Differenz der Vorräthe hinzu,
fo erhält man ........................ 7 473 760,
welches die Menge der ald Rohkohle im Lande verbrauchten Kohlen:
förderung der Provinz barftellt.
Erzminen.
Bon den fünf beftehenden Erzminen war wie im Borjabr nur
eine Eifenmine in Betrieb; fie befehäftigte 59 Arbeiter und förberte
7150 Tonnen Eiſenerz im Gefammtwerthe von 57200 Franlen.
Steinbrüde.
Es wurben im Jahre 1893 gewonnen:
Werth: Franken.
Hauſteine........................... 7380 935
Kalk, Bruchſteine, Steinſchlag......... 4677 090
Pflaſterſteine........ ................ 2874 115
Platten und Flieſen.................. 160 022
Marmor ........................... 1 225 300
Kreide ............................. 132 000
Kalkzuſchlag......................... 236 750
Phosphorſaurer Kalk................. 2 588 000
Schmefelfaurer Baryt (Schwefelfies).... 290 500
Plaſtiſcher Thom .................... 338 165
Kieſel für Steingutwaare ........ ..... 1583 000
Sand....... ....................... 192 493
Bufammen... 20148870
Bohdfen, Eifen- und Stahl⸗Werte.
12 Hochöfen waren im Betrieb; geſchmolzen wurden 259 510
Tonnen, deren Werth fih auf 11725200 Franken belief. Der
mittlere Verkaufspreis betrug 45,18 Franken für die Tonne. Die
entiprehenden Zahlen für das Borjahr waren 270513 Tonnen,
12199 150 Franken und 45,09 Franken; es find alſo im Berichts⸗
jahr 11 008 Tonnen over 4 pCt. weniger produzirt worden.
Eifenwerte. Die Gefammtprobuktion belief fih auf 337180
Zonnen im Werthe von 40389650 Franken gegen 311419 Tonnen
im Werthe von 40079960 Franken im Vorjahre. Beſchäftigt waren
7954 Arbeiter.
301 Pubdbelöfen, 91 Schweiköfen, 11 Flammenöfen, 52 Hämmer
und Mühlen, 92 Walzgänge und 464 Dampfmaſchinen von 15 %7
Pferdefräften waren im Gange.
Stahlwerke. Bier Werte mit drei Martinsöfen und zwei
Beflemerbirnen probuzirten mit 728 Arbeitern 37855 Xonnen im
Werthe von 4833 600 Franken, gegen da3 Vorjahr eine Zunahme
von 16 801 Tonnen ober 80 p&t.
Belgien.
Slasfabriten.
Es waren 39 Fabriken im Betrieb, darunter vier für Spiegel»
glas. Beſchäftigt waren 13 737 Arbeiter. Der Werth der Fabrikation
betrug 37 325 250 Franken.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 nach der amt-
Tichen Belgiſchen Statiftik.')
Sm Seneralbandel des Jahres 1893 Bat die Einfuhr und
Ausfuhr Belgiens zufammen den Werth von 5401 Mil. Franken
erreicht. Dieje Zahl bleibt um 61 Mil. Franken oder 1 pCt. gegen
das Ergebniß des Borjahres zurüd. Die Gefammteinfuhr nad
Belgien beitrug 2810 Mil. Franken, d. i. um 7 Mill. Franken weniger
ala im PVorjahre, die Gejammtausfuhr 2590 Mil. Franken, d. i. um
54 Mil. Franken weniger ala im Borjahre.
Im Spezialhandel?) wird die Einfuhr und Ausfuhr zufammen
auf 2931 Mil. Franken, oder um 25 Mill. Franken, d. i. 1 pCt.
mehr als im VBorjahre angegeben. Davon entfallen auf die Einfuhr
1575 Mil. Franken, d. i. um 381/5 Mil. Franken oder 3 p&t. mehr
al8 im Borjahre, auf die Ausfuhr 1366 Mill. Franken, d. i.
135 Mil. Franken oder 1 pGt. weniger als im Borjahre.
Die nachſtehende Zufammenftellung zeigt die Handelsbewegung
im Jahre 1893 im Vergleiche gu den vorangegangenen drei fünf-
jährigen Perioden.
Einfubr und Ausfuhr zufammen.
Sabre. Generalhandel. Spezialhandel.
Millionen Franken.
1878 biß 1882............. 4919 2812
1883 „ 1887 ............. 5 831 2679
1888 „ 1892............. 5 914 3 025
1893.................. 6401 2931
Der Seneralbandel Belgiens bat alfo in der Periode 1878 bis 1892
ftetig und recht beträchtlich zugenommen. Dad Jahr 1893 ift hinter
dem Durchſchnitt der vorangegangenen fünfjährigen Periode zurück⸗
geblieben, aber immer noch höher als der Durchſchnitt der Jahre
1) gl. Hand. Arch. 1894 Märzheft I. S. 227.
2) In der Belgiihen Geſetzgebung wird dem Veredelungs⸗
verkehr volle Rechnung getragen, indem geftattet ift, die zu dieſem
Zwecke eingehenden Waaren den Induſtriellen zollfrei gegen Sichers
heit auözuliefern, die beim Rüdtransport der veredelten Waare
wieder freizgugeben if. Statiftiih wird aber ber Veredelungsverkehr
bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr im vollen Werth der Waare
dem Spezialhandel zugeſchrieben und meiter nicht berückſichtigt.
Der Belgiihe Begriff des Spezialhandels dedt fih demnach mit
bem, was die Deutihe Statiftif unter Geſammteigenhandel verftebt.
Der Deutihe Begriff des Spezialhandels findet dagegen in ber
Belgiſchen Statiftit fein entjprechendes Aequivalent.
Im Durchgangsverkehr verzeichnet die Belgiſche Statiftit nur,
was ausdrücklich als foldher zollamslich angemeldet wird, und Died
erfolgt in der Regel nur bei zollpflihtigen Waaren. Der weitaus
größte Theil der in Belgien zollfrei eingehenden Maflengüter wird
Dagegen, auch wenn er von vornherein zum Durchgang beftimmt ift,
zur Bermeidung ber mit der Durchgangserklärung verbundenen
Förmlichkeiten zunädft in den freien Verlehr geieht und dann als
Belgifhe oder in Belgien naturalifirte Waare zur Ausfuhr wieder
angemeldet. In Folge defien werden ftatiftifh ale dieſe Waaren
bem Belgiſchen Spezialhandel bei der Einfuhr und dann wieder bei
der Ausfuhr vol zugeſchrieben.
593
1883 bis 1887. Im Spezialhandel zeigt fi auch im Allgemeinen
eine Zunahme, doc ift dieſelbe geringer ald im Generalhandel und
nicht ohne Schwantung. Das Jahr 1893 fleht auch bier gegen bem
Durchſchnitt der vorangegangenen Periode zurüd.
Bom Speialhandel Bılgiens entfallen auf den Bertehr mit ben
Europäiſchen Staaten im Jahre 1893 79,6 pCt. des Werthes und
20,4 pCt. auf den überfeeilhen Verkehr. Der letztere hat in ber
Periode von 1884 bis einſchließlich 1892 einen wachſenden Antheil
am Gefammthandel gehabt; er ftieg in diefer Zeit von 17,4 pCt. des
Werthes auf 21,5 pCt. nur ba8 Jahr 1898 zeigt einen kleinen
Abſchlag gegen die beiden Borjahre. Das Wachsthum dei übers
feeiichen Waarenaustaufches kommt in ber Hauptſache auf bie Ausfuhr
aus Belgien, die 8,3 pCt. im Jahre 1884 und 11,9 p&t. im
Sabre 1893 betrug, was auf einen erfolgreichen Wettbewerb der
Belgiſchen Induſtrie auf den Überfeeiihen Märkten hindeutet.
Am Belgiſchen Spezialhandel betheiligten fi bie einzelnen
Qänder im Sabre 1893, wie folgt:
Es entfallen dem Werthe nach auf:
Einfuhr. Ausfuhr. Yufammen.
pCt. pCt. pPCt.
Frankreich ......... ...... 17,7 22,9 20,1
Deutihland .............. 11,4 22,2 16,4
Großbritannien ........... 12,6 17,8 15
Die Niederlande ........... 12,7 13,1 12,9
die Vereinigten Staaten von
Amerika ............... 8,6 3,7 6,3
In Einfuhr und Ausfuhr zufammen ſtand Deutihland im
Jahre 1887 an vierter Stelle; damals waren ihm noch Großbritannien
und Amerika, letzteres allerdings nur vorübergehend, überlegen.
Inzwiſchen ift Deutfchland an bie zweite Stelle getreten.
In der legten fünfjährigen Periode ſtellt fich ber Waarenaustauſch
mit Belgien zwiſchen Deutſchland einerſeits und ſeinen Haupt⸗
mitbewerbern Frankreich und Großbritannien andererſeits in
Mill. Franken, wie folgt:
Einfuhr und Ausfuhr zuſammen.
1889. 1890. 1891. 1892. 1893.
Deutſchland....... 431 447 42 , 480 481
Frankreich ........ 675 675 705 610 588
Großbritannien.... 498 480 465 417 439
Ausfuhr allein.
nad Deutihland... 258 265 313 313 301
„ Branlreih .... 353 359 379 311 310
„Großbritannien 300 268 266 235 242
Einfuhr allein.
aus Deutichland ... 174 182 180 168 180
„Frankreich .... 325 816 827 800 278
„ Großbritannien 148 213 199 183 198
Der Handel Frankreichs mit Belgien ft während be in
Betracht gezogenen fünfjährigen Beitraums in ber Einfuhr und
Audfuhr ftetig zurückgegangen, und zwar hat die Franzöſiſche Einfuhr
nad Belgien die größere Einbuße erlitten, ein Beweis bafür, wie
ſehr der ftarfe Schugzoll, mit dem Frankreich ſich umgeben bat, dem
Stanzöfiihen Ausfuhrhandel ſchadet. Freilich iſt dies nicht der
einzige Geſichtspunkt, unter welchem das Franzöſiſche Zollſyſtem
beurtheilt werden darf. Indeſſen muß hervorgehoben werden, daß
in ben letzten Jahren der Abnahme der Einfuhr einzelner Franzoͤſiſcher
Snduftrieerzeugnifle nad Belgien eine Zunahme ber Einfuhr gleich»
namiger Deutſcher Waaren ebenbahin gegenüberficht. DHierher
594
gehören: Drogen, Maschinen, Guffiahl und Gußſtahlwaaren, Eifen,
gehämmert und gemwalzt, Lederwaaren, chemiſche Produkte ſowie
Baumwollgewebe.
Die Ausfuhr Belgiens nach Großbritannien hat gleichfalls ab⸗
genommen, während bie Britiſche Ausfuhr nach Belgien eine gewifſe
Stabilität zeigt.
Sm Gegenſatz zu Frankreich und Großbritannien ift Belgien
Einfuhr aus Deutſchland, wie auch deflen Ausfuhr babin nad
einer vorangenangenen rüdläufigen Periode fett 1887 wieder ftetig
gewachſen. Zumeiſt betheiligt an der Zunahme der Belgiihen Aus⸗
fuhr nad) Deutihland dürfte der Betreidehandel fein. Das Jahr 1891
war ein Jahr der Mikernte in Mittels und DftsEuropa; in den
Jahren 1892 und 1893 hielt Deutihland durch differenzielle Behand:
lung das Auififche Getreide von feinem Markte fern und eriegte ben
Ausfall gumeift dur Rumäniſches und Amerilaniiches Korn, für
welches Antwerpen einer der wichtigſten BDurdgangshäfen für
Deutſchland ift.
Die Ausfuhr von Körnerfrucht nah Deutihland und Luxem⸗
burg von und über Belgien ftellte fi in den leiten fünf Jahren,
wie folgt:
1000 kg
1889 ...................... 186 676
1890 ............ .......... 234 178
1891 .............. nu . 850749
1892 ............. anne . 86197
1838 ......... ............. 840 631
Die nahftehende Zufammenftelung zeigt die Gelammteinfuhr
von Weizen und Roggen nad) Belgien und die Betheiligung Ruß⸗
lands daran in den legten fünf Jahren:
BGejammteinfubr nah Belgien:
1889. 1890. 1891. 1892. 1893.
1000 Kilogramm:
Weizen... 766687 896 722 1416686 1032058 1034096
Roggen... 107489 91 134 106 91 87573 29 547
Bufammen 874076 987856 1523587 1069631 1063643
Davon aus Rußland:
Weizen... 108499 95891 124 118 8807 40 207
Roggen .. 28680 33811 81 905 757 4 831
Bufammen 187179 129 702 156 023 4 664 45 038
Während alfo hie Einfuhr von Brotgetreide nach Belgien inner
balb diefer Periode eine fteigende Tendenz hatte, tft die Betheiligung
Rußland daran, welche bis einfchließlich des Jahres 1891 ebenfalls
zunahm, in den beiden legten Jahren ganz auffallend herunter
gegangen. Die außerordentlich geringe Einfuhr Rußlands im
Jahre 1892 iſt zu einem Theil auf Rechnung des vorangegangenen
ſchlechten Erntejahres zu ſetzen. Im Uebrigen brüdt fidh in Dielen
Zahlen die Rückwirkung der gegen Rußland gerichtet gewefenen
Deutſchen Zollmaßnahmen auf dem Antwerpener Pla aus, ber
Bauptfäghlih bier in Frage kommt. Das Ruſſiſche Getreide hat
offenbar beöhalb, weil e8 von der Einfuhr nad Deutihland aus⸗
geihloffen war, auh an feinem früheren großen Abſatz nad Ants
werpen eine Einbuße erlitten, die ſich nicht allein auf den Deutſchen
Markt beſchränkte, fondern auch die Verkaufsmöglichkeit überhaupt
berührte.
Den nacftehenden Angaben über die Einfuhr der haupt:
jähliften Waaren aus Deutichland und Luxemburg ift die in ber
Belgiſchen Statiſtik getrennt aufgeführte Einfuhr aus Hamburg und
Bremen zugezählt worben,
—— —— — — — — — — — —
Belgien.
1) Waaren, bei welchen die Einfuhr aus Deutſchland
geftiegen tft:
Werth ber and aus] Bezeichnung
i der in dem
Deutichland Deutätand betzeffenben
Bezeichnung der Waaren. und — ch⸗ 55
au i
Luxemburg. * bar
taaten
Millionen Franken.
Lebende Schafe ......... 15. Fe
Pierbe (bauntjäß- |) 2,39 847 | Großbritannien.
ih aus Luxemburg). . 1,48 | Rieberlande
Lebende Tiere, nicht bes 0,50 |Stalien.
ſonders benannt ...... 0,52 { 0,37 | Frantreid
gie in a a. —28 1,36 — —
ichen⸗ u um⸗Holz, 7 ntrei
mit ber Rinde er mit |} 0,95 | 0iG |Kuklanb.
gei'gnitten....... .....
2 RNußland.
Desgl. geiänitten ....... 4,15 { a8 —*8
Andere Holzarten, mit der 1,17 ußland.
en oder wicht ges 0,46 33 8
mitten ............
Kunſttiſchlerholz mit Auss 2,88 Niederlande
—5— von Eichen und 1,14 — 921 |Frankeid.
Nukbaum....- un. .
Holzwaaren ............ 0,2 0A —E
Kautſchukwaaren ........ 0,17 { 0.29 Frantreich
Koks ................ . 4,82 945 Franlreich
Malz — — — 0,48 — 0,62 Niederlande.
1,12 |Nieberlande.
Hülſenfrũchte............ 0,68 0 ——
0,76Niederlande
Mineralwafler .......... 0,59 0.36 —5* —
Garn aus Leinen und an⸗ 5,02 roßhritannien.
deren PBflanzenfaferftoffen, 7,01 Frankreich.
ungefürbt und nicht ges 0,58 1,9 ——
—E ———
aleidungsſtücke........ 312 | 9758 |Scopsritannien.
Mufitalifche ale 0,73 Frankreich
Werkzeuge aus miebes
eifen oder Stahl ...... —ã
Maſchinen nicht beſonders ro
benannt, aus Gußeiſen. Bene. en
Desal. aus Stahl und ——
a fer "und 0,97 | Großbritannien.
Beeren Metalle 1,19 { 0,37 |Xrantreid
anderen Metollen...... 3 —— —
Thieriſche Rohſtoffe, nicht 0,11 Rußland
beſonders benannt..... 0,91 02 a
Eiſenerz (Hauptfählih aus |} 10,37 [ 2,47 Spanien.
2,66 ankreich.
Luxemburg).......... * Großbritannien
‚58 |Spanien.
Andere nicht beſonders bes 9,56 1.09 Frankeid.
nannte Erze . ......... 3,10 | Griechenlant.
6,79 ee konn
. 13,34 roßbritannien.
Robfeide Dunst eenne 4,33 0,99 Fr ante m
Kurz⸗ und Quincaillerie⸗ 1,42 toßhritannien.
Baaten ensure nnnure 6,88 6,86 Frankreich.
Dezeihnung der Waaren.
Gußſtahl, roh, (hauptſächlich
aus Luxemburg) ......
Stahl, nicht befonders bes
nannter, in Barren,
Blättern, Stangen.....
Stahlmaaren ...........
Kupfer und Nidel, gehäns
mert, geſtreckt und ges
walzi . ..............
Gußeiſen, roB...........
Eiſenblech .............
Eiſenwaaren, nicht beſon⸗
ders benannt .........
Goldigmiebearbeiten......
Blei, unbearbeitet .......
Kunftgegenftände u. Gegen⸗
ftände für Sammlungen
Bapiertapeten ...........
Bapier, nicht befonders
benannt ....... anne
Rohe Hände ...........
Leder, gefärbt, gfrnißt.
lackirt, maroquinirt..
Leder, in anderer Beife
zugerichtet............
Handſchuhwaaren........
Lederwaaren, nicht beſon⸗
ders benannt...... ...
Töpferwaaren, gemeine...
Fayence ...............
Porzellan ..............
Schießpulver .......... :
Natron, fohlenjaures.....
Natron, ſchwefelſaures und
Ihmefligfaures ........
Budydrudarbeiten in Bläts
tern und geheftet......
Gebundene Büder ......
Buchdrudarbeiten, nicht bes
jonders benannt.......
Harz und Erdpech, nicht
befonders benannt.....
Farbſtoffe und Farben,
nicht beſonders benannt
th der —— au
Deutſchland Deutkhland
und Hauptjä
Zuremburg. furrirenben bauptjächlidh
Millionen Sranfen.
1,67
0,91
1,61
0,88
2,88
0,25
0,70
1,12
0,67
0,85
8,78
0,25
2,17
Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL
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Belgien. 595
Bezeichnung
der in dem
betreffenden
Artikel mit
Deutichland
konkurrirenden
Staaten.
Frankreich.
Großbritannien.
Frankreich.
Frankreich.
Großbritannien.
Frankreich.
Niederlande.
Spanien.
Großbritannien.
Ver. St. v. Am.
Brand.
roßbritannien.
Frankreich.
rankreich.
chweden und
Norwegen.
Argentinien.
Frankreich.
Niederlande.
Uruguay.
Großbritannien.
Frankreich.
Großbritannien.
Frankreich.
Niederlande.
Frankreich.
Frankreich.
Großbritannien.
Beankreic,
tederlande.
Großbritannien.
Frantreich.
Frankreich
Algerien.
Frankreich.
Großbritannien.
Frankreich.
Niederlande.
Frankreich.
Frankreich.
Niederlande.
Großbritannien.
Ver. St. v. Am.
Frankreich.
Niederlande.
Rußland.
Großbritannien.
Frankreich.
Italien.
Niederlande.
Werth der Einfuhr aus— Bezeichnung
den mit der in dem
Deutſchland Deutſchiandj betreffenden
Artilel mit
Bezeichnung der Waaren. und ig tom Deutihland
b fu den hauptſächlich
Luxemburg. St wende konkurrirenden
Millionen BLillionen Ftanke. Staaten.
Baumwollengewebe, ge⸗ 0,69 1,04 I Großbritannien.
bleicht ............... { 0,714 Frankreich.
Rofamentiermaarın aus
Baumwolle. .......... 0,36 —
Baumwollene Bänder.. 0,70 0,23 Granfteic,
Mollene Strumpfmaaren... 1 ‚38 —
Seidene Bänder..... .... 031 0,23 Frankreich.
Gewebe aus nicht belonderd 0,29 { 0,76 ——
benanntem Material. 0,43 Frankreich.
2,38 Großbritannien.
2,97 JBVer. St. v. Am.
Del und andere Sämereien 1,37 Frankreich.
(mit Ausnahme von Pals 1,12 37,97 Britiſch⸗Indien.
menkernen u. Erbnüflen) 8,39 | Argentinten.
2,08 IRumänien.
8,04 Rußland
Andere nit beſonders 118 Großbritannien.
benannte vegetabilifche 1,64 131 Frantreich
Stoffe ———06 o 2,23 vritiſch ⸗Indien.
0.97 Niederlande.
Holgmafle .............. 0,79 | 30 [Schweden und
’ Norwegen.
8,10 | Ber. St. v. Am.
Delludhen .............. 0,55 2,16 | %ranfreid).
0,78 Rußland.
Gemwöhnliche Glasflafchen . 0,89 —
Gegofiene —SE— 0,84 0,64 Frankreich.
Wagen aller Art, mit us
nahme von Gifenbahns 0,37 { 038 ã—
und Pferdebahn ⸗Wagen
2) Waaren, bei welchen die Einfuhr aus Deutſchland
zurückgegangen iſt:
Werth der Einfuhr Vezeichnung
der in dem
betreffenden
Artikel mit
Deutſchland
hauptſächlich
konkurrirenden
taaten
Sia Staaten.
Millionen Franken.
Lebende Lämmer........ 0,46 0,48 nee:
0,1 rankreich.
Waffen ................ 0,37 [ 0,12 Großbritannien
8,86 roßbritannien.
Steinkohle 4 ... 10,35 6,06 Frankrei ch.
Butter, friſch und geſalzen 1,06 Bus Kan
Weizenmehl ............ 0,96 36 Jantzeich Am.
6,32 | Stallen.
Seflügeleier ............ 1,02 0% |&rofbritannien.
5,71 | Sranfreid.
Zumpen und Hadern .... | 0,84 1,10 Niederlande.
10 Groböritannten.
1 er. St. v. Am.
Drogeriewaaren, nicht bes ’ N
ſonders benannt. ..... 0,61 | 163 en.
80
596 Belgien.
Werth ber Srlubr außl Bezeichnung
n mit der in dem
Deutichland Deutfeland betreffenden
. urtfä Artikel mit
Bezeichnung der Waaren. und be Deutichland
Luxemburg. kurtirenden| hauptſächlich
Staaten. JxLkonkurriren den
Millionen Franken. Staaten.
Dünger mit Ausnahme 2,58 10,93 Frankreich.
von Guano .......... ⸗ 2,14 Niederlande.
Baumwollengarn, gefärbt 081 | , Großbritannien.
8 ——n F Ar 0,18 | Frankreich.
egetabiliihe Dele, n . .
um Genuß, ausgenoms ) 0,99 — 1,85 | Großbritannien.
nen Palmöl... ” ..... 1,48 Frankreich.
Wiſſenſchaftliche Inſtru⸗
mente und Apparate... 0,37 0,27 Frankreich.
Eifenbahn» u. Pferdebahn-
Magen aus . Schmiede:
eifen oder Stahl ....... 0,36 0,67 | Frankreich.
127 | Gro&britannien.
Hanf .................. 0,90 | 0,96 Britiſch⸗Indien.
0,93 | Stalien. 5
4,79 Frankreich.
Heede ⸗ ——— — 000000000 0,44 2,38 Rukland. ,
Kupfer und Nidel, vob .. 0,79 2,18 | Großbritannien.
3,12 |NRiederlande.
Kupfer: u. Nidel-Waaren 0,22 0,29 Frankreich.
0,04 Frankreich.
{
Eiſendraht ............. ) 0,75 0.03 Nieberlande.
Eiſen, gehämmert, geſtreckt,
gewalzt und nicht beſon⸗
|
|
|
derd benannt ......... 0,90 0 ankreich.
Silber in Barren und altes 2 8r ⸗
Silber ............... 0,31 0,72 Frankreich.
Silberwaaren ........... 0,81 0,59 Frankreich.
Uhren und Ubrentbeile... 1,61 —
Chemikalien, nicht beſonders 3.09 3,6 Großbsitennin
benannt ............. 274 Niederlande.
Verſchiedene Erzeugnifie für
die Snöduftrie......... 0,45 0,85 Beonkeig)
Seife, harte ............ } 0,86 1,16 en
Zucker, raffinirter ...... . 0,28
Algerien.
Cigarren ............... | 0,27 Frankreich.
Niederlande.
Baummollengewebe, gefärbt 8,28 Frankreich.
Desgl. bedrudt ......... 1,31
Strumpfwaarenaus Baums
wolle................ 0,91
Bollene leichte Stoffe, nicht 4.66
beſonders benannt..... ’
Seidene Gewebe, nicht bes 9,19
ſonders benannt.......
Frankreich.
—
1
7,70 Frankreich.
1,45 | Sroßbritannien.
1,53 Frankreich.
18
14 Frankreich.
|
|
|
|
|
Dopfen ................ 3,76
Dein in Fäffern u. Flaſchen 158
Die wichtigften Artikel der Belgifhen Ausfuhr nah Deutichland
und Luxemburg find in ber nachftehenden Zufammenftellung dem
Werthe nach verzeichnet. Eine Reihe von gleichnamigen Waaren
fommt im Belgiihen Spezialhandel mit Deutihland ſowohl in der
Einfuhr wie in der Ausfuhr vor. Wo dies der Yal, ift in ber
nachſtehenden Lifte neben der Ausfuhrzahl die Differenz zwiſchen
Einfuhr und Ausfuhr angegeben,
Ber. St. v. Am.
0,47
0,25
0,77
4,19 | Großbritannien.
2,90
2,54 Großbritannien.
0,80
Großbritannien.
1) Baaren, bei welden bie Ausfuhr nad Deutſchland
zugenommen bat:
Gegen bie
Einfuhr aus
Deutichland
mebr (+),
weniger (—).
Millionen Franken.
Briqueis................................. 0,81
Steinkohle ............................... 6,68
Geflügel, geſchlachtetes .................... 0,32
Gerſte ................................... 481
Hafer............... ..................... 10,72
Hulſenfrüchte ............................. 0,80
Kleie................................... 3,76
Cichorie, friſch und getrocknet ............... 187
Fiſche, nicht beſonders benannt, friſch und kon⸗
ſervirt............... ............. .... 0,65
Reis, gefchälter ........................... 0,98
Hadern und Lumpen ..................... 3,00
Drogen, nicht beſonders benannt ............ 4,05
Guano ................. een euer nenn nun 3,19
Baummollengarn, gefärbt und aufgefchweift ..... 0,34
Kammgarn, nicht gedreht und nicht gefärbt..... 6,28
„ gedreht und gefärbt............. 3,89
Srüchte, friiche, nicht befonders benannt ...... 0,22
Wachs, roh ....... ....................... 0,26
Elfenbein, roh........................... 0,91
Knochen und Hörner aller Art .............. 0,28
Robftoffe, andere thieriihe ........... ...... 3,34
Kalt ..... ............................... 1,11
Schwefel ................................. 0,41
Hanf ......... ........................... 0,37
Heede .............. ..................... 1,15
Jute ..................... ............... 0,53
Rohwolle................................. 2,77
Rohſeide ............. .................... 4,86
Rohſtoffe für die Textilinduſtrie, nicht be⸗
ſonders benannte........................ 1,54
Eifen, gehämmert, gezogen und gemwalst....... 0,25
Eifenwaaren, nit bejonderß benannt, mit Aus⸗
nahme von Nägeln ...................... 0,34
Gußeiſenwaaren........................... 0,39
Blei, roh ............................... 2,49
Leder, gefärbt, gefirnißt, maroquinirt......... 0,99
Leder, anderweit zubereitet ............... 3,06
Handſchuhwaaren.......................... 1,54
Lederwaaren, nicht beſonders benannt ........ 0,30
Salpeterfaured Natron..................... 1,83
Chemikalien, nicht befonders benannt......... 6,80
Erböl, nicht beſonders benannt.............. 7,14
Cigarren................................. 6,12
Farbholz, gemahlen oder nicht .............. 1,39
Farbftoffe, nicht befonverd benannt .......... 3,17
Baummollgewebe, gefärbte .................. 0,22
MWollgemebe, Kafimir und Äbnlide........... 1,36
Leinengewebe, weiß und bedrudt ............ 0,94
Balmnüfle .....- ......................... 0,21
Erdnufſe .................... ............. 0,74
— 3,67
+3,44
— 0,41
+2,88
— 0,53
+0,11
+ 0,85
Belgien.
Billionen Franken.
Delfamen .......... ...... ....... ......... 21,12
Hopfen ............................... ... 1,03
Lebende Pflanzen und Blumen ............. 0,70
Spiegel .................... ............ 0,72
2) Waaren, bei welchen die Ausfuhr nach Deutſchland
zurückgegangen iſt:
Gegen die
Einfuhr aus
Deutſchland
mebr (+),
weniger (—).
Millionen Franken.
Bferde und Füllen ......0.-00e--n0nnenun0n 15,62 4 12,80
Waffen .......... ........................ 2,96
Holzwaaren.............................. 0,50 -+-0,28
Kokls ................... .......... ....... 632 +1,50
Fleifh aller Art ....... ............ ........ 6,17
Weizen ............ ........ .............. 32,76
Roggen ...... ........... .............. eu. 2,21
Weizenmehl ............ .................. 1,15
Mehl, anderes..... ....... ........... ..... 088
Kartoffeln......... ......... .......... on. 1,68
Dünger, anderer......................... 817 +5,69
Vollgarn, nicht gebreht und gefärbt ...... un. 2,89
„ gedreht und gefärbt .............. 8,85
Aepfel, friſch ............................. 0,41
Belleidungägegenftände ........... ......... 0,48 — 2,64
Palmöl............................... ... 028
Dele, andere vegetabiliſche, nicht zum Genuß... 2,64 + 1,65
Deögl. zum Genuß ................ rennen 0,46
Eiſenbahn⸗ und Vferdebahn · Wagen .......... 2,04
Naſchinen aus Gußeiſen................... 1,42 — 2,22
Desgl. aus Schmiedeeiſen und Siahl ...... . 0,74 — 004
Deögl. aus Kupfer ober anderem Material. 0,70 — 0,49
Fett, thierifches ........... ......... ....... 129
Eiſenerz ....... .......... ................ 106 — 9,31
Rohftoffe, mineralifche, nicht befonberd benannt 6,88
Flachs............................. ...... 0,86
Kurz: und DuincailleriesWaaren ..... ....... 037 —591
Stahlwaaren ............ ................. 0,72 — 0,89
Kupfer und Nickel, roh.................. ... 239 +1,00
Zink, voB........ ......................... 8,56
Kunftgegenftände und Segenflände für Samms»
lungen ................................ 040 — 8,33
Häute, robe ........ ........ ............. . 1845 +-15,01
Dachziegel ............ Larennsenn. ........ 0,41
Erntefrühhte und Futter................ .... 2,0
Petroleum .............................. 8,07
Lohe .................... ....... ......... 0,79
Saͤmereien, andere .......... ............. 4,94
Delkuchen.......................... neu 108 +0,49
Pflangenftoffe, nicht beſonders Benannt ....... 148
Fenſterglasßs.............................. 0,64
Die Ausfuhr Belgiens nad Deutichland und Luxemburg belief
fh, wie oben angeführt, auf 839 Mill. Franken, die Einfuhr beider
nah Belgien auf 212 Mil. Franken. Die Handelsbilanz ftellte fich
aljo mit 127 Mil. Franken gu Ungunften Deutichlands. Hierbei ift
— nn mn —
aber in Betracht zu ziehen, daß dem Belgiſchen Spezialhandel der
Ausfuhr nach einzelnen Ländern und insbefondere nach Deutſchland
ſehr beträchtliche Werthe zugeichrieben werben, die, ftreng genommen,
dem Durchgangshandel angehören, und daß die große Mafle ber
Belgifhen Ausfuhr nah Deutſchland auf Rohftoffe entfällt, während
umgekehrt Deutſchlands Einfuhr nah Belgien in ber Hauptſache
Fabrikate und Halbfabrilate bilden.
Der Durchgangsverkehr Belgiens, und zwar fowohl der
unmittelbare wie derjenige durch Bermittelung der zollfreien Lager,
bat im lettten Jahrzehnt nur geringen Schwankungen auf: und ab⸗
wärtB unterlegen. Im Jahre 1893 belief fih der unmittelbare
Durchgang auf 1200 Mil. Franken, der Durchgang unter Ber:
mittelung der zollfreien Lager auf 85 Mil. Franken. Am höchſten
Betheiligte find am Durchgangsverkehr durch Belgien:
der Deutiche Bollverein............. mit 27,6 pCt.
Frankreich ............... rn DL „
Großbritannien... 0... sense rrene „ 144 „
die Niederlande.................... n #8 „
die Schweiz....................... 8,8
bes Geſammtmwerthes; ber Ref von 19,3 p&t. vertheilt iq auf bie
übrigen Staaten.
Der unmittelbare Durchgangsverkehr ift nad Waarengattungen
geordnet, natürlih unendlih mannichfaltig. In größeren Bolten
fommen darin nur vor:
Maidinen..... mit 3 pet. des Geſammtwerthes.
Rohmwolle...... „ MD un n
Kurzwaaren ... „ 31 un n
Seidengewebe. „ 121 u m
Im Durchgangsverkehr durch Bermittelung yollfreier Lager fallen
durch höhere Zahlen die nachbenannten Waaren auf:
Baubolz ...... mit 31,5 pCt. des Gejammtwerthes.
Kaffee nn. n.e " 82 " " "
Robtabat ..... " 8 ” n ”
Meine ....... n 6,2 "n " ”
Früchte ...... n 8,3 n n n
Der gefammte Schiffsverkehr in ben vier Belgiſchen Häfen
Antwerpen, Dftende, Nieuport und Gelzaete belief ſich im Jahre 1893
im Eingang auf 7022 Schiffe (darunter 902 Segelſchiffe) von rund
6 Mil. Neg»Tonnen. Die Anzahl der Schiffe iſt während ber
Ichten fünf Sabre ungefähr biefelbe geblieben. Der Raumgebalt
zeigt feit dem Jahre 1889 eine Zunahme von faft 1 Million. Zahl
und Raumgehalt der außgelaufenen Schiffe ift um Weniges geringer
als der der eingelaufenen.
Aug Deutihen find nah Belgiſchen Häfen im Sabre 1893
gekommen 503 Dampfidiffe und 24 GSegelichiffe von zufammen
673145 Reg.⸗Tonnen. Aus Belgiſchen find nad Deutihen Häfen
im gleihen Jahre audgelaufen 42 Segelſchiffe und 377 Dampffchiffe
von zuſammen 422015 Reg.-Tonnen. inter Deutiher Flagge find
im Jahre 1893 in Belgiihe Häfen eingelaufen 56 Segelſchiffe und
735 Dampfidiffe von zufammen 947103 Reg.-Tonnen, ausgelaufen
54 Segelfhiffe und 782 Dampfidiffe von zulammen 930 085 Reg.
Tonnen.
Der Antheil der Deutihen Flagge an dem Verkehr in Belgtichen
Häfen berechnet fi nad dem Raumgebalt auf etwa 16 pCt. gegen
etwa 50 pPCt., welche der Britifhen, und ungefähr 20 pPCt. welde der
Belgifhen Flagge zufielen. Mit Bezug auf den Verkehr in Belgifchen
Häfen nimmt die Deutihe Flagge unter ben feefahrenden Rationen
bie britte Stelle ein. Ihr folgen bie Schwediſch⸗Rorwegiſche mit
80*
597
— ——
598
4,7 p&t., bie Däniſche mit 2,5 pCt. und bie Sranzöfiihe und Nieder:
ländiſche Flagge mit je 2 p6&t.; die Übrigen Flaggen finb nur gering»
fügig vertreten. Seit dem Jahre 1889 ift der Antheil der Deutfchen
Flagge von 13 p&t. auf 16 pEt. geftiegen, während derjenige der
Britiihen Flagge von 53,8 p&t. auf 50 pCt, gefunten if. Ebenfo
if auch der Verkehr Franzöſiſcher Schiffe in VBelgiihen Häfen von
8 pCt. im Jahre 1889 auf 2 pCt. im Jahre 1893 gefunfen.
Die Belgiihe Handelämarine zählte am Schluffe des Jahres 1898
6 Segelſchiffe und 50 Dampficiffe von zufammen 75538 Reg.
Tonnen. Im Sabre 1886 war ihre Beltand 12 Segelſchiffe und
55 Dampfihiffe von zufammen 86887 Reg»Tonnen. Es ift alio
ein Rüdgang eingetreten.
Der Seefifherei dienten in Belgien zu Ende des Jahres 1893
864 Yahrzeuge von zufammen 10686 Neg.-Tonnen und mit 1781
Köpfen Bemannung, welche fi auf die Häfen Antwerpen, Dftende,
Nieuport, Blantendergbe, Heyft und La Banne vertheilten. Der
Kabeljaufang hat fett dem Jahre 1863 mit geringen Schwankungen
aufwärts ſtets fallende Erträge geliefert; 1863 wurde ber Werth des
Fangs auf nahezu 3 Mill, Franken beziffert, Ende 1898 betrug er
nur noch 168000 Franken. Die Hochſeefiſcherei auf Heringe ift feit
1864 in Belgien überhaupt nicht mehr vertreten. Die Küftenfifcherei
auf Heringe bat im Laufe ber letten 20 Jahre ſehr wechſelnde Erträge
geliefert. Der höchſte Werth des Fangs ift feit 1863 im Jahre 1877
mit 163000 Franken erzielt worden, während im abgelaufenen
Sabre das Erträgniß des Fangs nur auf 89000 Franken ſich belief.
Die fonftige Seeflicherei lieferte feit dem Jahre 1863 im Ganıen
fteigende Erträge. Im Jahre 1893 war der Werth des Fangs
3 848 000 Franken.
Eyra.
Handelsbericht für das 1. Halbjahr 1894.)
Allgemeines.
Ungeachtet der mißlichen Kursverhältnifſe, melde auf Einfuhr⸗
und Ausfuhr⸗Handel ſtark einwirken mußten, ſcheint ſich der Verkehr
nach der Statiſtik des Zollamts doch um 20 pCt. günſtiger als im
Vorjahre geſtaltet zu haben. Die Erwartung, daß der Kurs zwar ein
hoher, jedoch ſtabiler bleiben werde, ſowie die ſeit geraumer Zeit leer⸗
ſtehenden Waarenlager trugen weſentlich zur Belebung bes Einfuhr⸗
handels im Allgemeinen bei. Die von Neuem ins Leben gerufene
Griechiſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft, die mit Beginn ihrer Thätig⸗
keit die ſeit Langem unterbrochene regelmäßige Verbindung mit den
Nachbarinſeln aufnahm, vermehrte allmählich die Anzahl der Käufer
von dorther und den Eparchien, welche wegen Verlehrsmangels im
Vorjahre fehlten, und zeigte ſich ſomit das Streben, den Einfuhrhandel
nach Kräften zu fördern. Was die Handelsbeziehungen mit den
fremdländiſchen Kaufleuten anlangt, ſo müſſen ſolche auch jetzt noch
als nur loſe bezeichnet werden. Der Handel hatte während der
letzten vier Jahre ſchweren Schaden gelitten; die Kredite ſind geſchwächt,
und, um ber Gefahr einer Kriſis auszuweichen, beſchränkt ſich der
biefige Geſchäftsmann berzeit nur auf den Einkauf der ganabarften
Artilel. Diefe vermochte der fremdländiihe Händler nur mit größter
Schwierigkeit zu den niebrigften Preifen und gegen Gewährung einer
langen Bahlungsfrift von 3 bis 5 Monaten auf den Markt zu
bringen. Es Tann jomit nur im Intereſſe bed fremdländiſchen
Kaufmanns gelegen erſcheinen, eine Geſchäftsverbindung erft nad)
1) Wegen beflelben Zeitraums bes Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893
H. 565 und wegen des Vorjahres ebenda 1884 Juliheft IL S. 250.
Belgien. — Syra.
vorgängiger fiherer Auskunft Über die gefchäftlicden Berbältnifie des
betreffenden Hauſes einzugehen.
Einfuhr.
Die Gefammteinfubr während des 1. Halbjahres Betrug
16 417414 Dia im Werthe von 6472880 Dradmen. Es ergiebt
fih fomit eine Zunahme von 552845 Dia im Werthe von
1160 400 Dradmen gegen bdenielben Zeitraum des Vorjahres, in
melhem nur 16884 569 Dia im Werihe von 5312440 Dramen
zur Einfuhr gelangt find.
Es betrug die Einfuhr von:
Menge: Werth:
Dia. Dramen
Großbritannien ........... 7966867 2504463
Rußland ................. 4 193 468 1 267 021
Frankreich. ............... 471970 878 433
Deſterreich⸗ Ungarn......... 870 526 789 121
Deutſchland............... 646 944 519 567
ber Türkei ............... 1 467 247 427 064
Stalin .................. 900 180 86 1
Aegypten................. 212 270
Großbritannien, welches mit Steinkohle, rohem Eifen und Staßl,
Baummollen- und WollenStoffen, Erd» und Del $arben, Segeltud) und
Spulenzwirn den Markt behauptet, brachte 7 966 867 Dfa im Wertbe
von 2 504 468 Drachmen zur Einfuhr, mithin 1238 104 Dfa weniger,
jedoch an Werth 452 004 Drachmen mehr ala im 1. Halbjahr des
Borjahres, in weldem aus Großbritannien 9 204 971 Dia im Wertbe
von 2052459 Drachmen eingeführt worden find. Wirb dabei in
Betracht gezogen, daB rohe gefalzene Häute zu einem Merthe von
258 368 Dramen durch Britiihe Schiffe aus Antwerpen em:
gingen, fo ift der wirkliche Einfuhrwerth Großbritanniend in biefem
Salbjahre nur mit 2251 098 Dramen anzunehmen.
Rußland brachte 4193463 Dia Waaren im Werte von
1267 021 Dramen auf den Markt und verzeichnet gegen die erften
6 Monate des Borjahres eine Zunahme von 872 377 Dia im Werthe
von 268 790 Dradmen. Als HauptsEinfuhrartifel find anzuführen:
Getreide, ſchwarzer und rother Kaviar, Butter und marinirte Fifche.
Die Getreideeinfuhr Rußlands erreichte in biefem Halbjahr allein
eine Höhe von 4169629 Dia im Werthe von 1221 800 Drachmen.
Frankreich hatte ald Haupt-Einfuhrartifel trodene und ges
falzene Häute, Seidens, Sammet- und Wollen⸗Waaren, Flaihenmeine,
Arzneien und fonftige chemiſche Produkte zu verzeichnen. Gingeführt
wurden: 471970 Dfa im Werthe von 878433 Drahmen gegen nur
263 712 Dia im Werthe von 521483 Dradymen im 1. Halbjahre des
Vorjahres. Frankreichs Waareneinfuhr veripricht jedoch gegen das
Borjahr durch bie Einfuhr gefalzener Häute eine bedeutend beffere
zu werben.
DefterreihsUngearn beberrichte wie alljährlih ben Markt in
Kaffee und Zuder, Baus und Tiihler-Holz, fertigen Kleidern und in
Bier. Im Ganzen waren 870 626 Dia im Wertbe von 789 121 Drach⸗
men zur Einfuhr gelommen, wovon jedoch nur die Hälfte des an«
geführten Werthes ala Defterreihifche Einfuhr anzunehmen if,
indem Deutiche, Belgiihe und Niederländifhe Waaren mitteld Defter:
reichiſcher Lloydſchifſfe eingingen und als aus Deſterreich⸗Ungarn
kommende Produkte verzeichnet wurden.
Deutſchland brachte angeblich nur 546 944 Dia Waaren im
Werthe von 519 567 Drachmen zur Einfuhr, demnach die Hätfte bes
während bes 1. Halbjahres im Vorjahre verzeichneten Waarenwerthes.
In Wirklichkeit ift Deutichlands Einfuhr nad Syra doppelt fo hoch
anzunehmen, da in Betracht gezogen werben muß, daß viele Deutſche
Syra.
Induſtrieartikel, wie Maſchinen, lackirtes Leder, Leinen⸗, und Wollen⸗
Stoffe, Kurz⸗ und Poſamentier⸗Waaren, Seidenbänder, Stickereien,
Uhren, Thon⸗, Glas⸗, Porzellan- und Galanterie⸗Waaren, Sonnen⸗
ſchirme, Fächer, Schuhſtoffe, Vergolderwaaren, Chinin, Drogen und
Spielwaaren, einerſeits durch Oeſterreichiſche Lloydſchiffe Eingang
finden und als Deſterreichiſche Probulte in ber Statiſtik ſtehen, und
andererſeits aus Hamburg durch Britiſche Schiffe eingeführte Deutſche
Fabrikate als Britiſche Erzeugnifſe verzeichnet find.
Aus Deutſchland wurden nach der ſtatiſtiſchen Aufnahme haupt⸗
fächlich eingeführt:
Menge: Werth:
Die. Dradmen.
Häute, rohe, teodene.......... 103224 195 660
„ gelalgene......... 0... 19120 112483
Eifenwaaren, gewöhnlidie ...... 129 300 6 806
" gehämmerte...... 14 345 26 035
„ emaillirte........ 626 1875
Stahl in Stäben............- 19 980 28 322
Spiegelglas.................. 41 630 24 918
Rägel und Schranden......... 123 150 6 075
Borhängeihlöffer.............- 2 800 8 460
Erd⸗ und Metall»-Sarben....... 5 540 26 410
Kodbutter......... ........... 28 300 56 600
Eifen, rohes................. 101 500 24 140
Sm 1. Halbjahre des Borjahres find 486187 Dia im Wertbe
von 1048 248 Drahmen eingeführt worben.
Unter den Deutihen Einfuhrartileln nehmen Eifens und Metall
Waaren im Allgemeinen ben erftien Rang ein. In neuerer Zeit ift
man zur Erfenntniß gelangt, daß aus PDeutihland viele Artikel
bezogen werden Können, für welche man fi nur auf Frankreich oder
Großbritannien angewieſen glaubte. Bon vielen Seiten wird
anerfannt, daß, was Golivität und Arbeit anlangt, Deutiche
Produzenten bedeutende Fortichritte gemacht haben. Beſonders gilt
dies für Mafchinen und Eifenwaaren, welche anderen frembländiichen
in mandjer Beziehung den Rang abgelaufen haben.
Das trodene und gefalgene Häute anlangt, jo war die Einfuhr
derfelben im Allgemeinen in biefem Halbjahre um bie Hälfte geringer.
Eine merllihe Zunahme erfuhren dagegen inäbefondere gehämmerte,
gewöhnliche und emaillirte Eiienmaaren, Vorhängeſchlöfſer, Nägel und
Schrauben.
Die Türkei, welde im erften Halbjahre bes Vorjahres
1897 785 Dia Waaren im Werthe von 290269 Drachmen einführte,
bradte in biefem SHalbjahre nur 1467247 Dia im Werthe von
427064 Dradmen auf den Markt, fomit eine Abnahme von
430 488 Dia mit eines Zunahme von 136 795 Drachmen.
Die Haupt:Ginfuhrartikel bildeten Käfe, Butter, Mehl, Hülſen⸗
früdhte, Biegenhaare, Faßdauben, Schiffsbauholz, Holzkohle, Tabat,
marinirte Fiſche, Fichtenlobe und Eichelfrüchte zu Gerbzwecken.
Staliens Einfuhrartikel waren wie alljährlich Strohhüte, Reis
und Kaſtanien, marinirte Fiſche und gemöhnlide Töpferwaaren.
Im Ganzen kamen 900180 Dia im Werthe von 86 941 Dramen
zus Einfuhr, ſomit fat der gleihe Werth wie in den erften ſechs
Monaten des Borjahres.
Aegypten bradte nur 87 Dia Tabak im Werthe von
148 Dradmen und 175 Dia Früchte im Werthe von 122 Drachmen
zur Einfuhr.
Ausfuhr.
Wie ſehr die Griechiſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft durch
Wiederaufnahme ihrer Thätigkeit den Ausfuhrhandel Syras be⸗
günftigte, ergiebt fich aus dem Zahlenunterſchiede, welcher ſich in
599
dieſem Halbjahre gegenüber dem vorjährigen in ber Zollamisftatiſtik
bemerkbar macht. Im 1. Halbjahre des Vorjahres betrug die Geſammt⸗
ausfuhr Syras 2377386 Dla im Werthe von 1791418 Dramen,
mährend viefelbe in diefem Halbjahre die Höhe von 9 454 866 Oka
im Werthe von 3624 191 Drachmen erreihte. Es ergiebt fich fomit
eine Zunahme von 7 077 480 De im Werthe von 1632 775 Drachmen.
Es gingen nad:
Menge: Werth:
Dfa. Dramen.
ber Türkei.............. . 57142478 2880619
den Nieberlanden.......... 1 682 250 272 175
Frankreich ................ 1461 788 261 712
Deſterreich⸗ Ungarn......... 892 990 119 672
Rußland ........ ......... 105 620 46 026
Deutihland .............. 11 795 20 246
Großbritannien ........... 44 195 14 895
Stalien .................. 8 980 13 465
Algerien ...... ........... 3 360 6040
Ameila.......... ........ 460 690
Bulgarien ................ 300 90
Aegypten................. 750 72
Die Türkei als Hauptlonfument bezog aus dem biefigen Tranfit
von allen zur Einfuhr gelangten wie aud bierielbfi erzeugten
Artikeln nahezu das Doppelte an Werth gegen das 1. Halbjahr 1898,
und zwar rohes und verarbeitete Metall, Wollenftoffe, Schießpulver,
Batronenhälfen, Schuhe, Tabak, Kanditen und Lugumi.
Die Niederlande erfheinen ausnahmöweile als Konſument
von 1680800 Dia manganbaltigen Eilend im Werthe von
268 000 Drachmen und 2250 Dia Tabak in Blättern im Werthe von
83875 Dradmen.
Diefelben Produkte wurden auch nah Frankreich audpefüßtt,
und zwar zu einem Werthe von 251 712 Dramen. Frankreich nahm
fomit den doppelten Werth an Waaren gegen ba8 1. Salbjabre des
Vorjahres auf.
Rah Deiterreihslingarn gingen rohe Felle und Eichelfrüchte.
Bon letteren konſumirte DefterreihhsUngarn allein für 95000
Dramen.
- Außland empfing Del und Waldprodukte, Kanditen und Tabak
in Blättern, und überftieg der Werth den bes 1. Halbjahres im Vor⸗
jahre nur um 6000 Dradmen.
Deutihland nahm 11795 Dia Waaren im MWertbe von
20 246 Dradmen, und zwar:
Menge Werth:
Die. Drachmen.
Felle, rohe .................. .. 11566 20174
Flaſchenwein........ .......... 240 72
zuſammen... 11795 20246
Der Werth der nach Deutſchland ausgeführten Waaren geſtaltete
ſich nur ſcheinbar geringer als im 1. Halbjahre des Vorjahres,
indem 50.000 Dia Schmirgelſteine im Werthe von 18000 Drachmen
fowie eine große Menge Tabat in Blättern mittel Britiſcher
Dampficiffe nah Hamburg abgingen, die in ber Statiftil aber nicht
unter Deutihland ausgewieſen erjcheinen.
Rad) Großbritannien wurden 44195 Dia Waaren im Werthe
von 14395 Drachmen verichifft, nämlich für 10010 Dramen Eichels
früdhte, für 3675 Drachmen Lugumt und für 810 Drachmen Wein.
Der Werth der im 1. Halbjahre des Borjahred nach Großbritannien
verſchifften Waaren betrug 18876 Dramen.
Stalien, Algerien und Amerika bezogen nur Tabak in
Blättern, Hegypten und Bulgarien nur Wein in Flaſchen.
600 Riga.
Riga.
Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1893.')
(Nah den im Auftrage der handeläftatiftiihen Sektion bed Rigaer Börfen-Komitees herausgegebenen Beiträgen zur Statiſtik
des Rigajchen Handels.)
Dergleibende Sufammenftellung des Werthes der Einfuhr und Ansfuhr zur See.
Einfußbr.
Berzehrungds | Rohftoffe, Halb» Manufaktur⸗
gegenſtände ffabrikate, Baus und) und Induſtrie⸗ Thiere. Zuſammen.
Es kamen aus: u. dergl. BrennsDlaterialien. Waaren.
Bertb in Rubeln.
Deutfhland ......... ................... | 1290 984 2 210 326 1139 876 | 17148 4.658 282
SCHWEDEN. ..................... 154 275 203 531 216 336 | _ 673 141
RNorwegen............. ................. 1 204 145 138 643 — — 1342 788
Danemark.............. —W 119 407 607 217 8048 3 100 637 772
den Niederlanden ........» Snonanuunenenn — 184 486 748 185 234
Belgien oneaeenennnaonnnnnenunennnnnenn 607 629 2 840 966 112018 17 839 3.577 962
Frankreich ................ ........... 258 174 283 637 60 748 692 659
Portugal. ........... Genuss .. ........ 36 302 140 632 _ _ 776 934
Spanien ...oueesenenenonenerennenernene — 304 892 28 — 304 920
talien....... kennen nenennnneneen nenn _ 47430 — — 4140
toßbritannien ..o..00.0r0ncrnnnnnern nn. 941 873 8 592 998 2 586 951 325 12 122 147
2 ST 225 421 770 207 _ 423 302
Aſien ................ ................. — 85 355 — — 85 3655
Amerita............... ............. .. 3 500 1 054 327 | — — 1 057827
zufammen... 4616 464 17 616 109 | 4113 968 88 112 26 384 648
Ausfuhr.
Verzehrungs⸗ Rohſtoffe, Halb⸗
gegenſtände fabrikate und Holzwaaren. Thiere. Zuſammen.
Es gingen nach: u. dergl. verſchiedene Artikel.
Werth in Rubeln.
Deutſchland.......
Schweden.............................. 1 025 013
Norwegen ................... ......... 179 634
Dänemark ............................. 941390
den Niederlanden ............ .......... . 2 335 812
elgien ......... une ...... .......... 9068 110
Frankreich ............. ...... ......... 7 608 981
Portugal .............................. 158 420
Spanien .................. ............ — 20 776
Italien.............. ............. ..... 160 51 951
Großbritannien. .....00...... ........... 8673 901 90 827 680
zufammen... 13 893 486 21 999 351 11 035 420 62 600 46 990 867
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1894 Zanuarkeft IL. ©. 1.
Riga.
Die Hauptfählihften Artikel der Einfuhr zur See waren:
Maß,
Artikel. Gewicht
ober
Zahl.
AVerzehrungs⸗
gegenſtaͤnde n. dergl.
a. Eßwaaren.
Apfelſinen............ Kiften
Blättertabal .......... Bud
Kakao ............... „
Kaffee ............... „
Cigarren............. Stück
Eitronen ............. Kiſten
Korinthen ............ Pud
Früchte, getrodnete . „
Gewürze .............
Heringe.............. 1/ı Tonnen
Hıpfen .............. Pud
Hummer .............
Käſe................. "
Mandeln............. „
Pflaumen ............ n
Heiß ................ „
Steinſalz.............
Sardinen ............
Schmalz ... ......... n
Thee ................ *
Zucker, gemablener..... n
Zuſammen einfchließlich
der minder wichtigen
Artikel. ....... nu. —
b. Getränke.
Champagner.......... Flaſchen
Cognak .............. Drboft
Desgl. ............... Pud
Deögl....... ......... Flaſchen
Mineralwaſſer ........ n
Desgl................ Kruken
Mein ................ Pipen
Desgl................ Oxhoft
Des gl............ .... Dhm
Desgl................ Butts
Desgl................ Pud
Desgl................ Flaſchen
Zuſommen einſchließlich
der minder wichtigen
Artifel............. —
B. Rohſtoffe, Balb-
fabritate, Bau und
Brenn-Moterialien.
Anilinfarben..........
Apothelerwaaren
Baummolle, roße......
Blei in Mulden....... n
Bleimeiß....,
29
128 713
31 912
Ueberbaupt.
Menge. Wenth
3994 838
621 631
44 850
52 025
2801 215
102 125
28 107
Darunter
3
au
Deutfchs
land.
Merth
fin — — ——blin Rubeln.
113 407
27 100
16 990
380
8 488
7889
Chemifhe Stoffe und
Produtt e ...........
Düngemittel, "Einftlice.
Gifen, unverarbeitetes..
Farben
Farbholz, in Scheiten...
Garn:
Baummollens .......
Glauberlall...........
Gummiarten, robe.....
Gußeifen,unverarbeitetes
Häute:
große, bearbeitete....
Heine, desgl. .......
lackirte.............
Kreide, rohe ..........
Kupfer, unverarbeitetes.
Mauerfieine ..........
Metallerz.............
Del in Fäffern........
Papiermaſſe, robe .....
Paraffin, unverarbeitetes
Sämereien, Garten: ...
Säuren, chemiſche .....
Ealpcter .............
Statt, unverarbeiteter...
Steine:
Zinkweiß .............
Zinn, unverarbeitetes..
Zuſammen B. einſchließ⸗
lich der minder wich⸗
tigen Artikel........
Korkholz, unverarbeitetes
Pud 89 329| 643 169
n 181 0941| 6543 282
„ 1352 021} 743612
n 360 877] 721 76
„ 20 370) 188 334
n 143 916| 892 700
n 5062| 101 250
* 3842| 230520
n 12889) 45118
„ 12383) 34674
„ 86 277] 25394
n 42391| 847880
" 508637| 603587
n 2760| 66000
n 187 8437
n 17 1137
n 32 060 500
* 204 955] 276 689
n 273] 21880
„ 8276| 24828
* 2016) 30240
1 310 981
118 570
1 194 632
4471 825
45 742
26 523
420%
877 251
178 329
82 ı27
80 428
63 024
470%
101 871
87 286
878 496
109 244
868 676
2 084 289
20 429
119 000
18 071
17616 110| 2210 825
602
Gewicht
oder
Zahl.
Artikel.
OÖ. Sannfaltur: und
Induſtrie⸗Waaren.
Baummollenfabrifate... Bud
Leere Fäfler ..........
Buabruderferift
(Lettern)
Bücher, gedrudte....... n
Drabt:
unverarbeiteter. .....
verarbeiteter ........
Drainröhren..........
Eifenbledifabritate .....
gapeneefabritate ....... n
losfabrilate .........
®ummifabrifate........
Gußeiſen, verarbeitetes .
Handwerksgeräthe .....
Sinftrumente:
matbematiiche, phyſi⸗
Talifhe ic. ........
mufifalifhe.........
Zutegewebe. ..........
Kurzwaaren ..........
Leinenfabrikate........
Maſchinen:
landwirthſchaftliche...
induftrielle ....... .. n
Maſchinentheile:
induftrielle .........
Meflerwaaren..........
Meifing und Kupfer:
Bapter..... ..........
Parfümerien..........
Schlofſerarbeit.........
Schmiedearbeit........
Senſen. ..............
Silber⸗ u. Goldfabrikate
Tifchlerarbeit .........
Töpferwaaren. ........
Ubren:
aoidene und filberne.
Tiſch⸗ und Wand...
Velocipedes...........
angen zum Wägen..
Bufammen CO. einſchließ⸗
lih der minder wid»
tigen Xrtifel........
D. Thiere.
Rinder —eoPrbeougronn0e
neberhaupt.
491
50 939
626
10 784
152 102
223 885
10 229
216
Riga.
Darunter
Die hauptſächlich ſten Artikel ber Ausfuhr zur Ger
waren:
Maß, Veberbaupt. Darunder
, na
Artikel. Gewicht Deutſch⸗
oder menae Werth land.
Babl. 9 in Rubeln. Werth
in Rubeln.
A. Verzehrungs⸗
gegenfänbe u. dergl.
2 ”
109 *
Pud 9
Bohnen ..............
Butter...............
Meigen ..............
Wild und Geflügel....
BZwiebeln...... .......
Zuſammen A. einſchließ⸗
lich der minder wich⸗
tigen Artilel........
B. Robfioffe, Balb-
fabritate u. peri@iebeue
Artitel.
Baluine........ ...... 132 379
Dedderſaat ...........
Eigelb ............... 33 888
Eiweiß............ 7000
Eiſenſchlacke.......... 31 680
Federn:
Bettfedern.......... 28 638
gigenen ....... un 1 *
achs ........... un
Flachäheebe...... non , 28 437 526
Gummiwaaren......... 409 320
Haſenfelle ............ 9164
Kalbs und Lamm⸗Felle.
Pferdehäute .......... 34 440
Rinderhäute .......... 15 040
ı WR 34 124
HanfsTors ........... 3
Hanfgarn ............
Hanflaat .............
Holzdraht ............
Kleeſaat.............. 4920
Knochenkohle.......... 126%
Korkenadfal ..........
Leder ................ 3 192
Leinſaat:
Saͤe⸗ { Säde 133 867 153 0%
MESWENTEREEM) .. Tonnen 5 317 22 445
Schlag⸗............ Pud 1150 941| 1668 561 687
Riga.
Veberbaupt. I Darunter
Menge.
Lumpen.............. Pud 8364 25092] 25092
Matten ......... — 14468 26 1698
| “nn stüd | 20000 8300 —
Wicken............... Bud 29892) 191 1896
Bolk........ nennen . n 4024 60 375
Sufammen B. einſchließ⸗
lich der ei
tigen Urtilel........ — — 1 999 3611 2841 064
C. Polzwaaren.
Ballen:
fi 009000000. Stüd 14 807 408 958 1496
grähnene ........... 187 6000 960 668£ 1336
diverſe........... 113%8 239 207) 51988
———— Saben BU KT —
1 bie 21/5" Did....| @tüd | 69651.570| 2085471] 468 140
3 Di. ... n 4 585 638| 8 668 610 9 957
über 39 dich n 2985| 85862] 1088
Gementtonnenftäbe..... " 279 676 5 593 765
— diverſe......... * 66 888| 115 047]) 43442
Latten............... * 41859 62789 —
Nauerlatten:
fichtene............. n 65819| 381 750| 52107
grähnene .......... n 2189| 109470) 18080
Orboftläbe „nenne... n 108883) 651691 2894
under 18....... 69108) 6601 1561
; übe „1 nennen n , se 805 118409] 16628
—ãa ........... 3 271296 —
lantige........... 1583 869| 1900 6631) 11687
FUNDE .. 3675 DI —
Sparten und Rider... ‚ 290018) 116007 180
Spuͤtthoiz Faben 11070] SB530 —
Zuſammen O. einſchließ⸗
lich der minder wich⸗
tigen Artikel ........ — — 111035 688 669
D. Chiere.
Pferde ....... ........ Stück 313 62 3 600
Schifisbeweaung.
Eingang.
Mit Labung. In Ballafl. Bufammen.
Rotionalität. Anzahl. Laften. Anzahl. Laſten. Anzahl. Laſten.
Ruhfiſche ..... 26 68854 52 11166 478 75010
Schwebiihe .. 82 10 293 99 5219 121 15 512
Rorwegiſche. & 14197 19 3959 108 18086
Dinifde..... 2a 19029 99 47428 191 66457
Deutiche ..... 168 34676 10° 82975 263 67650
Niederländiihe 80 5691 12 8884 42: 9576
Deutſches Handels Archiv 1894. IL
603
Mit Ladung. In Ballaft. Zuſammen.
Rationalität. Anzahl. Laften. Anzahl. Laſten. Anzahl. Laſten.
Belgiihe..... 4 1 780 2 890 6 2670
Stanzöfifhe .. 4 511 — — 4 511
Britilde ..... 148 60692 264 115941 412 176683
Italieniſche... 1 204 — — 1 204
Deſterreichiſch⸗
Ungariſche. — — 1 456 1 4566
Bufammen... 1094 210846 588 221918 1622 432764
Ausgang.
Mit Ladung. Sn Ballaft. Bulammen.
Rationalität. Anzahl. Laften. Anzahl, Laften. Anzahl. Laften.
Ruſſiſche ..... 492 77610 23 2021 515 79681
Schwebilde... 116 14809 5 708 121 15512
Normegiihe.. 95 16426 8 1660 108 18086
Dänilde ..... 184 64605 4 636 18 65141
Deutihe ..... 261 66 942 1 421 262 67863
Niederländiſche 42 9575 — — 42 9575
Belgiihe...... 6 260° — — 6 2670
Franzöfiide .. 4 511 — — 4 611
Britiſche..... 406 174097 3 12831 409 175378
Stalieniide . — — 1 204 1 204
Defterreichifchs
Ungarifde . 1 466 — — 1 456
Zufammen...1607 427701 45 6826 1652 434527
Sterzu wird ber Düna-Beitung in Nr. 222 vom 18. Dftober
d. 38. Folgendes gefchrieben:
Wie auch nicht anders zu erwarten fland, bat bad Jahr 1893,
weldes in einer Zeit, wo fich der Handel noch nicht recht von den
Folgen der Audfuhrverbote Hatte erholen können, den Ruſſiſch⸗
Deutihen Zollkrieg brachte, vielfach Veränderungen und Verſchiebungen
in dem Hanbeldvertehr Riga mit Deutihland hervorgerufen, welche
auch auf ben ganzen auswärtigen Handel Rigas nicht ohne Einfluß
bleiben konnten. Diefe Veränderungen, deren Nachwirkungen bie
Handelsweltnod heute ſpürt, werden in dem ſoeben erfchienenen handels⸗
ſtatiſtiſchen Wert „Riga Handelsverkehr auf den Waſſer⸗
wegen“ ilufirirt. Wenn auch diefes Werk nicht den gefammten
auswärtigen Handel Rigas umfaßt, fondern nur den Sceebandel,
fo wird wohl dad Bild, welches man fi aus bemfelben machen
kann, im Großen und Ganzen der wirklichen Geftaltung und bem
effektiven Umfang des Handelsverkehrs mit bem Auslande entiprechen,
da Rigas Handel auf den Eifenbahnen für die Beurtbeilung des
Ausfuhr» und Einfuhr Handels von untergeordneter Bebeutung ift und
in der Hauptſache nur bie Abfubren nad dem Innern und bie Bus
fußren aus dem Innern des Reiche, alfo den Binnenhandel, umfaßt.
Der Werth de Gefammtumfages im auswärtigen Handel
erreichte im Jahre 1893 einen Gefammtwerth von 73 375 500 Rubel, im
Sabre 1892 62 242 124 Rubel, 1891 73 284 084 Rubel und in ber
Pentade 1886—1890 durchſchnittlich 74 353 719 Nudel. Mithin ift
alſo troß des Bollfriege das verfloffene Jahr feinen beiden Bors
gängern überlegen, während es Hinter dem Durchſchnitt der Pentade
1886—18% um rund eine Million Rubel zurüdgeblicben tft. Diefe
auf den erſten Blick Hin unerklärliche Thatfache wird fofort einleuchtend,
fobald man einerfeit3 berüdfichtigt, daß man im vorigen Sabre
einen verhältnigmäßig befferen Kursftand zu verzeichnen hatte als
in den Borjahren, was der Einfuhr zu Gute kam, andererfeits, daB
infolge von günftigeren Abfagverhältniffen in Amerika eine lebhaftere
8l
604 2
Nachfrage nach Flachs ſeitens Großbritanniens ſtattfand. Zudem
können bie Jahre 1891 und 1892 gar nicht als maßgebend zur Bes
urtbeilung herangezogen werben, weil fie, unter der Herrichaft ber
Ausfuhrverbote ftehend, als durchaus abnorme angejeben werben
wälen.
Mas dem Einfuhrverfehr im Veſonderen anlangt, fo belief
ſich ſein Werth im Jahre 1893 auf 26 384 643 Rubel, 1892 auf
20.695 539 Rubel, 1891 auf 18830 838 Rubel und im Ducgiehnitt
für ‚die Pentade 1886-1890 auf 21189 758 Rubel. Das Berichts.
jahr weft jomit den bier in Betracht gezogenen vorbergegangenen
Jahren gegenüber eine ganz beträchtliche Steigerung auf, wofür ber
Grund offenbar in der oben erwähnten Befierung des Rubelkurſes
zu fuchen if. Hier ift es nicht wie bei ber Höhe bes Werthes bes
gefammten Handelaumfages das Jahr 1892, welches allen anderen
nachſteht, ſondern das Jahr 1891, deſſen Einfuhrhandel etwa 7I/g
Millionen Rubel weniger ergeben bat als das Berichtsjahr. Der
lebhafte Einfuhrhandel ift eg auf, welder bie hohe Werthziffer
des Geſammtumſatzes des Handels vom Sabre 1893 zu Wege gebracht
hat, während die Ausfuhrziffer in diefem Jahre, wie noch nachſtehend
ausführlich dargelegt werden wird, einen ſtarken Rüdgang erfahren
bat. Snterefjant ift e3, daß ber Werth ver 1893er Einfuhr in allen
vier Hauptwaarengruppen den Borjahren gegenüber geftiegen
ift, und zwar am meiften in der Gruppe der Thiere (um das Biers
bis Neunfache) und in der der Rohſtoffe (um etwa 25 Prozent).
Wenn man nun den Sandel mit einzelnen der wichtigſten
Einfuhrartikel Hinfichtlich ihrer nad) Gewicht berechneten Mengen
in ben Vereich der Betrachtung zieht, fo ift die Thatſache zu
tonftatiren, Daß has Jahr 1893 für Diefelden im Allgemeinen eine
ftarfe Belebung aufweifl. So ift die Einfuhr von roher Baums
wolle (280 192 Pud) trotz ded zum Schutz her in Gentralafien
aufblübenden Baummollentultur für dieſen Artikel im Dezember 1892
eingeführten höheren Zolleßs den Vorjahren gegenüber um faft bas
Doppelte geftiegen. Während Riga aber im Sabre 1892 71,7 pEt.
aller eingeführten Baumwolle aus Deutihland bezog und nur
28,3 p&t. aus Großbritannien, bat Deutihland im vorigen Sabre
nur 88 Bub (0,1 pEt.), Großbritannien dagegen 230 084 Pud (alfo
89,9 p&t.) geliefert.
Die wiätigften Einfuhrwaaren (Steintohle und Koks)
haben ſich mit den Borjahren auf gleidher Stufe gehalten; es wurben
nämlih 11492698 Bud bezogen. Die Verforgung mit Kols hat
an Stelle Deutichlanda, deſſen Ausfuhr in dieſem Artikel um die
Hälfte zurückgegangen ift, die Niederlande übernommen (mit 45,4 pEt.
gegen 14,4 pCt. im Vorjahre).
Von nicht geringer Bedeutung find auch bie künſtlichen
Düngemittel, von benen im Berichtsjahre 1352 022 Pud eins
geführt wurben, eine Menge, welde nur das Jahr 1892 aufzumeiien
Hatte. Diefen Artikel lieferte Deutfchland während des Berichtjahres
in größerer Menge als in ben früheren Jahren.
Eine ftetige Steigerung mweift rohe Kreide auf (2 985 504 Bub
gegen 1415417 Bud im Vorjahre), was eine Erhöhung um mehr als
das Doppelte bedeutet.
Ferner find noch Heringe (125 357 Tonnen gegen 99 206 Tonnen
im Borjahre) und Kaffee (34675 Bud gegen 21 701 Pub im Bors
jahre) als wichtige Einfuhrwaaren zu erwähnen. Auch in biefen
beiden Artikeln ift Deutſchlands vorjährige Ausfuhr nah Riga um
die Hälfte zurüdgegangen. Als Lieferant von Heringen trat an
Deutichlands Stelle Norwegen, welches ohnehin die Hauptbezugsquelle
Mr dieſen Artilel ift, als Lieferant von Kaffee Großbritannien,
welches den Hauptigell des Deuiihen Ausdfuhrhandels nach Riga an
fid) gebracht Hat.
Endlich ift noch Die Einfuhr von Eifen, Stahl und Mafchinen
zu betrachten, welde zuſammen 1099349 Bub im Mertbe von
4 685 978 Rubel betrug. Bon den beiden erften Artileln bat Deutfch-
land nur den britien Theil bezw. die Hälfte ber früheren Menge
abgelegt. Hierin ift Belgien Deutſchlands Konkurrent geworben, das
übrigen? nächſt Großbritannien Deutichland überhaupt am meiften
Konkurrenz gemacht ‚hat; vom dritten Artikel, Maſchinen, Hat
Deutihland ebenfalls nur die HRlfte ‚geliefert, fo daß die fehlende
Menge von Großbritannien bezogen wurbe.
Aus Obigem gebt hervor, daß faft alle wichtigen Artikel im
Berichtsjahre in erhöhtem Maße eingeführt worden find, daß aber
der Bezug berjelben infolge der bereits mehrfad erwähnten handels⸗
politiichen Verwickelungen vielfah in andere Bahnen geilenit
worden ift, und zwar auf Koſten Teutilands, welches an Dem
Geſammtwerthe der nah Riga ausgeführten Warren wit nur
17,6 p&t. gegen 38,4 p&t. im Jahre 1892 und 31,6 p&t. im Jahre
1891 theilnimmt. Großbritannien ſteht, wie aud fon in den
früheren Jahren, als Lieferant au ber Spitze {46 pSt.); dann
folgen Deutfihland, Belgien (13,1 p&t.), Rorwegen (5,1 pCt.), Anterika
(4 pCt.) und Portugal (3 pCt.) Die Einfuhr aus allen übrigen
Ländern (Dänemark, Frankreich, Schweden, Afrika, Spanien, Riebers
ande und Afen) hatte einen geringeren Werth als eine Million Rubel.
Die geringfte Zahl weift die Einfuhr aus Italien auf.
Eine viel größere Bebeutung als der Einfuhrverkehr Kat für
Riga der Ausfuhrhandel. In den beiden letzten Jahren belie
fih der Merth der ausgeführten Waaren auf ungefähr daß Doppelte
des Werthes der in benjelben Beitabfchnitten eingeführten Waaren,
im Sabre 1891 gar auf das Dreifache. Es find nämlid im Jahre
1893 Woaren im Werte von 46 990 867 Rubel, im Sabre 1892 für
41 513 485 Rubel, 1891 für 54453245 Rubel und durchſchnittlich
während der Pentabe 1886-1890 für 58218961 Rubel von Riga
ins Ausland ausgeführt worden. Das Jahr 1891 ſteht denmach
obenan, während dag Berichtsjahr allen feinen Vorgängern mit Aus⸗
nahme des Jahres 1892 unterlegen if. E haben alfo bie beiden
Sabre der Ausfuhrverbote, 1891 und 1892, in denen ber Handels⸗
verkehr unter ein und denſelben unglnftigen Berhältniffen nor fi
ging, doch ganz und gar verichiebene Reſultate — dad Minus bes
Sahres 1892 dem Jahre 1891 gegenüber beiträgt etwa 18 Millionen
Rubel — ergeben. Dieſes findet feine Erklärung darin, dag zwiſchen
dem Erlaß und dem Termin des Inkrafttretens des erften Ausfuhr⸗
verbotes im Sabre 1891 eine größere Spanne Zeit lag, welche die
Exporieure dazu ausnugen, um fo viel wie möglich Aber die Grenze
zu fchaffen, während im Sabre 1892 die beiden Ereignifie faft
gleichzeitig aufeinander folgten. Zu den Hauptausfuhrartikeln
gehören wie in früheren Jahren Getreide, Flachs und Holz.
Aus den Zahlen für die Getreideausfuhr ergiebt ſich, daß im
Handel mit dieſem Artikel eine ſſarke Erlahmung eingetreten ift.
Die ganze vorjährige Getreideausfuhr belief ſich auf elma
9 Millionen Pud im Werthe von 7676048 Rubel, ein ſchlechtes
Reſultat, wenn man fid Die Ergebnifie von 1887 (19 Millionen Pub),
1888 (23 Millionen Pud) und 1886-180 (durchidmittiidh 16 Millionen
Pud) vergegenwärtigt.
Bon ben einzelnen Getreibearten ift beionbers bie Ausfuhr non
Noggen und Weizen dermaßen zurüdgegangen, daß ein Vergleich
mit dem früheren Handel in biefen Artikeln ganz und gar unmöglich
it. Auch Gerfte ift gegen den Durchſchnitt ver Bentade 1886-1890
um mebr als die Hälfte weniger ausgeführt worben. Nur bie vers
Kiga, — Sigapore.
ſtarkte Rachfrage nach Safer, moon. im vorigen Jahre über
7 Millionen Pub verfhifft worden find, eine Zahl, Die nur von
den Jahren 1887 und 1888 (91/s Millionen bezw. 12 Millionen Pub)
übertroffen worden tfl, bewahrte bie Getreibegroßhändler vor dem
Aeußerſten.
Deutſchlands Bedeutung für den Getreidehandel Bat ſich in den
letzten Jahren dermaßen abgeſchwächt, daß es nachgerabe dabei gar
nicht mehr in Frage kommt. Weizen, Dafer, Roggen wirb verhältniß⸗
mäßig wenig nad Deutſchland gefandt, und auch fein Gerſtebezug
iſt ein nur fehr geringer. Alfo aud bei der Yusfubhr nad Deutichland
Haben fi die Folgen der Abiperrung burh die Zollmaßnahmen
und Ausfußrverbote fühlbar gemadt. Für den Weizen⸗ und Roggen»
Handel waren Schweden und Dänemark die widtigften Begugsländer,
für den Handel mit Hafer Belgien, Großbritannien und Frankreich
(tu Jahre 1892 hauptſächlich Großbritannien) und für ben Gerfie-
handel Belgien und Großbritannien (in den Jahren 1892 und 1891
auch Die Niederlande).
Als Abnehmer bed zweiten Hauptausfuhrartilels, des Flachſes,
defien Abſatz im letzten Jahre den früheren gegenüber um
etwa 1 Million Bub geftiegen if, ſteht an erſter Stelle Groß⸗
britannien, daB ungefähr bie Hälfte bes 3 738 256 Bub im Wertbe
von 13467 723 Rubel beiragenden Flachſes bezogen Bat. Auch
Belgien und Frankreich bethetligten fih wie auch ſchon in früheren
Sahren nicht unbebeutend an dem Bezug dieſes Artikels, während
Deutſchlands Rachfrage danach ſchon fett einer Reihe von Jahren
glei Null war. Die Hanfausfuhr, deren Werth fi auf etwa
2 Millionen Rubel beltef, richtete fich meiftentheils nach Großbritannien
und Frankreich, während die Ausfuhr nah Deutſchland in den
Ichten Jahren eine Einbuße erlitten hat.
Das Holzausfuhrgeſchäft ift fich während der letzten Jahre fo
ziemlich glei geblieben und repräjentirte einen Umſatz von etwa
11 Millionen Rubel jährlid. Auch Bier find die meiften Geſchäfte mit
Großbritannien abgefhloflen worden, aber aud die Niederlande,
Frankreich, Belgien und Deutihland nahmen daran lebhaft Antheil,
fetered jedoch in bedeutend geringerem Maße als im Jahre 1891,
Auch Leinſaat fpielt in dem Ausfuhrhandel eine bedeutendere
Role, doch ift in dem letzten Jahr ein Rüdgang in dem Berjand
dieſes Artikels eingetreten, welcher dem Durchſchnitt ber Sabre
1886—1890 genenüber ala bedeutend bezeichnet werden muß. Es
wurden nämlich im Jahre 1898 1 864 208 Bud Leinjaat gegen 8809 614
Bud durchſchnittlich in den Jahren 1886—1890 verſchifft, d. h. ungefähr
um bie Hälfte weniger. Schlagleinſaat iſt auch, abgeſehen von Holz, ber
einzige Artikel, von dem Deytihland im vorigen Jahre eine anfehnliche
Menge abgenommen hat. Doch aud in diefem Artikel bezog Groß.
britannien mehr als Deutſchland.
Was die Ausfuhr von Hanffaat anlangt, fo ift aud hierin
eine allmählihe Abnahme zu Fonftatiren. Für dieſen Artikel tft der
Hauptkonſument Frankreich mit 65 pCt. an ber Geſammtausfuhr. Yerner
wäre noch der Delluhenbandel erwähnendwertb, der allmählich
an Bedeutung zu gewinnen ſcheint und hauptſächlich mit Groß⸗
britannien betrieben wird. Enbli muß noch bemerkt werben, daß
die Eierausfuhr im Vergleich mit dem Jahre 1886 um das
Zehnfache geftiegen ift.
Sn gleiher Weile wie der Binfuhrhandel bat auch die Ausfuhr
im vorigen Jahre eine weientlih andere Richtung genommen, und
zwar hat fie fih von Deutichland abgewanbt, um ſich neue Abſatz⸗
gebiete in Belgien und Frankreich zu fchaffen. Während nun aber
Deutihland unter den Herkunftsländern ber Einfuhrwanren doch
noch immer den zweiten Bla einnimmt, Bat es bie Ungunft ber
605
Berhältniffe zu Wege gebracht, bafı e3 unter den Beftimmungslänbern
für die Ausfuhrartikel erſt au vierter Stelle in Betradht Tommi.
Großbritannien ſteht, wie als Lieferant, jo auch als Abnehmer
obenan; es folgen Belgien und Frankreich, dans erſt Deutſchland.
An der vorjährigen Gefammtausfuhr betheiligten fi Großbritannien
mit 44,3 p&t. gegen 50,1 pCt. im Jahre 1892, Belgien mit 19,3 pGt.,
Frankreich mit 18,2 pCt. Deutihländ mit 10,2 pEt. gegen 13,7 pCt.
im Sabre 1892 und 19,4 pCt. im Jahre 1891, die Niederlande mit 5 pCt.,
wovon aber ein großer Theil nicht im Lande bleiht, ſondern für den
Durchfuhrhandel beftimmt ift, und zwar hauptſächlich nad) Deutfchland.
Rah Schweden gingen nod 2,1 pCt. und nah Dänemark 2 pCt;
Portugal bezog für etwa 150 000 Rubel, Norwegen für etwa 180 000
Rubel, Stalin für 50000 Rubel Waaren. Der geringfie Betrag
entfiel auf Spanien.
Der Ginfluß der Rufſiſch⸗Deutſchen Zolldifferenzen bat, wie
voraudzujehen war, lähmend und umgeftaltend au auf ben Handel
gewirkt. Jetzt, wo bie läftigen Zollſchranken gefallen find, ſteht zu
boften, das bie alten Beziehungen zum Nachbarreiche, wenn aud
nur fehr allmählich, in das frühere Geleife einlenlen werben.
Singapore.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.')
Der Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr weift in Dollars
eine beträdtliche Steigerung gegen dad Vorjahr auf, nämlich von
205 auf 233 Millionen; nad dem Goldwerthe bebeutet diefe Summe
jedoch einen Rüdgang nit nur gegen das Vorjahr, fondern gegen
alle Vorjahre feit dem Sabre 1888. Wenn die Schwankungen bes
Kurſes auch einen ganz zuverläffigen Vergleih nicht geftatten, fo
zeigt doch eine Nebencinanderftellung der Werthe des Gefammthandels
jeit dem Jahre 1885 deutlich, daß die Entmwidelung Singapores ſeit
dem Sabre 1889 zum Stillftand gekommen ift. Bis zu diefem Jahre
ſchwankte der Kurd nicht erheblich; Die Grenzen der Durchſchnitts⸗
Zurfe waren 9,50 bis 3,20 Marl. Der Geſammthandel belief fich
auf etwa
136 Millionen Dollars (476 Millionen Mark) im Jahre 1885
138 „ „ im Sabre 1886
167 u „nn 187
195 ” 1) n „ 1888
199 „ (647 Millionen Marf) im Jahre 1889.
Im Jahre 1890 brachten dann die Bewegungen im Silbermartte
im Berein mit aus lokalen Urſachen entiprungenen Schwierigkeiten
der Lage der eingeborenen Händler eine andauernde Unficherheit im
Verkehr hervor. Der Geſammtverkehr belief fich im Jahre 1890 zwar
auf 207 Millionen Dollars, indeffen ift dies nur ein fcheinbarer
Fortſchritt gegen das Vorjahr, da diefe Summe die Eins und Aus⸗
fuhr der Edelmetalle einjhlicht, der Umjag in Waaren fi aber nur
auf 179 Millionen Dollars (gegen 183 im Vorjahre) belief. Im
Sabre 1891 betrug der Geſammtverkehr 194 Millionen Dollars,
1892 205 Millionen, 1893 232 Millionen. Der Gegenmwertb diefer
Summen zum Durchſchnittekurfe betrug 1891 (1 Dollar = 3,15 Marl)
613 Millionen Marl, 1892 (1 Dollar — 2 Schill. 1094 Pee. —
2,89 Mark) 6592 Millionen Mark, 1893 (1 Dollar = 2 Schill.
63/4 Pre. = 2,55 Mark) 590 Millionen Mark.
Neben dem fallenden Silberkurje bedrohte ben Handel von
Singapore im Jahre 1893 aud) der Ausbruch des Krieges zwiſchen
1) Bergl. Sand. Ach. 1893 II. &. 688.
\ 81*
606 Singapore
Frankreich und Siam, ber eine Zeit lang den fo bebeutenden Ber:
kehr mit Bangkok völlig brach legte, jedod wurde nad) Beendigung
des Kriege? das Berläumte wieder eingeholt. Im Uebrigen baben
fi) die Verhältniſſe Singapores nicht weſentlich verändert.
Einfuhr.
Die Sefammteinfuhr, ungerechnet 15 730 989 Dollars gemünzter
und ungemüngter Edelmetalle, belief fih im Sabre 1893 auf
108 243 658 Dollars oder 276 021 315 Marl.
Die entſprechenden Zahlen für die Borjahre waren:
1889... 102471 384 Dollars oder 827 08449 Mark
1890... 99456765 „ „ 848098677 „
1891... 92121672 „ „ 29939544 „”
1892... 59696 „ „ 279166116 „
Bon dem Gefammtwertbe der Einfuhr (einſchließlich der Ebel:
metalle) kamen aus:
Werth:
Dollars.
Großbritannien...................... 17 728 902
Britiihen Beſitzungen................ 26 911 619
nicht Britifchen Ländern. ............. 14 376 759
anderen Nieberlaflungen ber Kolonie
Straits Settlement3 (Penang und
Nalalka) ....................... 4 957 862
Zufammen.... 123974 642
Diefe Zahlen laſſen ungefähr die Bedeutung Singapore als
Handelsplatz erfennen, da fie etwa den Geſammtwerth des Handels
repräfentiren, denn die Ausfuhr befteht aus denlelben Waaren mie
die Einfuhr, nach Abzug des verbältnigmäßig geringen heimifchen
Konfums. Singapore produziert und fabrizirt nur ganz geringe
Werthe. Jeder Artikel ift daher zugleich Einfuhrs und Ausfuhrartikel,
Sm Wefentlihen unabhängig vom Wechſelkurſe regelt fich bie
Einfuhr der Rohprodukte, welde zur Wieberausfuhr nad) den großen
Snduftrieländern oder zur Vertheilung an andere umliegende Länder
dient, und deren Umfang durch das zunädft von der Probultion,
ben Ernten ıc. abhängige Maß von Angebot und Nachfrage beftimmt
wird, wie Zinn, Reis, Kaffee, Pfeffer ꝛc. So find 3. 8. von Reis
608 721 Pikuls oder etwa 365 000 Poppelcentner mehr gegen das
Borjahr, nämlih 5158 742 Piluls oder etwa 3 Millionen Doppels
centner, eingeführt worden. Reid kam von Siam, Sranzöftih Indien,
Birma und Bengalen und ging nad ber Yalbinfel von Malaffa und
dem Indiſchen Archipel. Eine gute Ernte in Siam ermöglichte vers
mehrte Ausfuhr von dort, melde den Ausfall von den anderen
Produktionsländern reichlih dedte. Dagegen war ber Handel mit
Induſtrieprodukten fehr erheblid) durch den Wechſelkurs beeinflußt
und zwar zu Ungunften der Golbländer. Zwar ift die Einfuhr aus
bielen Ländern, nah Dollarwertb bemeflen, um etwa 21/5 Millionen
Dollars geftiegen, nah Goldwerth bemeflen ftellt ſich aber bei den
meiften Ländern ein Berluft heraus, jo namentlid bei Großbritannien,
defien Einfuhr von 17,5 Millionen im Borjahre, zum Kurſe von
2,89 Mark berechnet, etwa 491/ Millionen Mark betrug und im
Berichtöjahre mit 17,7 Millionen zu 2,55 Mark nur einem Werthe
von 45 Millionen Mark entfprad. Dazu kommt nod, daß im Jahre
1893 bei der Einfuhr mit gerechnet find 6 146 470 Doll. Edelmetalle
gegen 5 076 000 Dollars im Vorjahre, fo daß die Einfuhr an Waaren
allein fi im Sabre 1893 auf 111 Millionen gegen faft
121/, Millionen Dolars im Borjahre ſtellt. Am ftärkiten, ift der
Rückgang der Einfuhr von Mandefterwaaren, namentlih einfachen
Baummollenftoffen, die von 2448819 Stül im Jahre 1892 auf
1 700 967 Stüd zurüdging, bie Einfuhr gefärhter Baummolleufoffe
fiel von 381 738 auf 195 760 Stüd. Der Werth ber eingeführten
Baummollenftoffe fiel von 53565294 auf 4128453 Dollars.
Gefärbtes Garn wurde für 269 668 Dollars gegen 465 521 Dollars
im Borjabre eingeführt. Ebenfalls zurüd ging die Einfuhr von
Sarongd und Slendangs (Belleivungsftüde der WMalaitigen Be
völlerung), Tafchentühern und anderen Waaren einfacher Kabrilation.
Zum Theil wird diefer Rüdgang dem Ausfall der früher nad
Saigon verſchifften Waaren zugefchrieben, welche jetzt nicht mehr
nah Singapore gebracht werben, zum Theil aber ift der Ausfall
durch andere Länder gebedt worden. An Sarongd und Slendangs
wurden 3. B. aus Nieberlänbiich Indien für 370 842 Dollars gegen
248 984 Dollar im Borjahre eingeführt. Japan, welches im
Sabre 1892 erft für 1520 Dollars Baummollenwaaren in Singapore
eingeführt batte, bat im Berichtäjahre für 105014 Dollars ein»
gefübzt.
Ueberhaupt macht fi) der Wettbewerb Japans mehr und mehr
fühlbar. In irdenen Waaren ftieg die Einfuhr von dort von
16 554 auf 106552 Dollars, in Zündholzern von 96303 auf
356 987 Dolard, in Regenihirmen von 8320 auf 74848 Dollars,
im Ganzen von 867 791 auf 2204 425 Dollars, aljo nahezu auf
das Dreifahe. Darunter ift beſonders auch die große Zunahme ber
Kohleneinfuhr (von 823 175 auf 795110 Dollars) zu beachten, bie
der Britifhen Kohle, welhe um 34166 Engliihe Tonnen zurüd-
gegangen ift, eine immer fteigende Konkurrenz bereitet.
Petroleum ift theils durch bie Einführung des Transports in
Tankſchiffen von Rußland, theild durch die Konkurrenz Sumatra?
im Breife um etwa 25 pCt. geſunken, ver Menge nad ift die Einfuhr
um mebr als 200 000 Kiften geftiegen. Die Einfuhr von Rußland
it um 112986 Kiften, die von Sumatra um 172 494 Kiſten gemadjien.
Letztere beträgt jegt 276 792 Kiſten. Die Einfuhr von Amerika ift
um 81629 Kiften gefallen. Immerhin beträgt auch letztere noch
241229 Kiften. Das Amerikaniſche Petroleum ailt für das befte.
Die Einfuhr aus Deutfhland if, was die Europäiſchen Länder
betrifft, nad) der Britifhen die höchſte gemweien, fie betrug nämlich
1583267 Dollar oder 4037 331 Marl. In den Borjahren war
die Einfuhr aus Deutfchland Die folgende:
1889 ....... 1283 606 Dollar — 3947539 Mart
1890 ....... 1388935 „ —=4686273 „
1891 ....... 12920546 „ = 375 „
1892 ....... 108972 „ =31678 „
Dagegen betrug die Einfuhr aus:
Dollars. Dollars.
Frankreich ......... 1014297 den Nieberlanden...... 359 318
DefterreihsUingarn .. 270286 Stalien ............. 220 881
Belgien... .......... 699 658
Die hauptjählichften Deutihen Einfubrartifel waren:
1893. 1892,
Kleidungsftüde (einſchl. Putz⸗ Dollars,
und Strumpfwaaren)...... 211375 166616
Meſſingwaaren............... 58 008 28 629
Brot und Bieluitd ........... 78 190 62 089
Branntwein ................. 80 333 82 986
Porzellan.............. ...... 10159 14 805
Baummollene Stüdgüter........ 35489 1970
Glaswaaren ....... .......... 88 245 76 919
Stahl- und Meifingwaaren .... 171389 112192
Eifenwaaren ............... .. 26883 14 423
Maihinen ....... IDELFETFERTE 3392 4405
Siagavore. 607
1888. 1892
Dollars.
Diet ....................... 155 089 138629
Zünbhölger ...... ............ 182 601 44 8606
Kondenſirte Milch ............ 81 835 65617
Berihiedene Lebensmittel ...... 8547 6.080
Dollenwaaren..... ........... 180947 103252
1103 > 72 20 677 ?
Rufilinftrumente............. 20 198 ?
Farben.................... 35 197 3
Barflümerien. ............ .... 11918 ?
Irdene Waaren........... ... 10140 ?
Papier ..................... 87208 ?
In Kleidungsſtücken, Mefſingwaaren, Brot und Biskuits, Glas⸗
waaren, Stahl⸗ und Meſſerwaaren, Zündhölzern und Wollenwaaren
find die Ergebnifſe für Deutſchland recht befriedigend, auch im Ver⸗
gleih zu Großbritannien. LBehteres führte in dieſen Artikeln im
Jahre 1893 ein:
Werth.
Dollars.
Kleidungtſtücke...................... 508 860
Meſſingwaaren......................... 75 812
Brot und Biskuitß...................... 82 562
Öladwaaren ......................... .. 51800
Stahl» und MRefier-Waaren............... 310 564
Zündhslzer...................... ..... 20346
Wollenwaaren........... .......... oe... 163 168
dazu noch wollene Decken ................ 116 442
Im Allgemeinen ift anzunehmen, daß Deutfchland auf dem
Singaporer Marfte nur infomeit mit Großbritannten konkurriren
Ian, ald es im Stande ift, die Waaren billiger auf den Markt zu
dringen, wie dies namentlich der Fall ift bei eifernen Haus» und
Kühengerätben, Lampen und bergleihen. Auf biefem Gebiete bat
gerade der Kurs die Deutihe Einfuhr unterftügt, weil die befferen
Roaren für die Mehrzahl der Käufer unerſchwinglich gemorden find,
und billigere von Großbritannien nicht eingeführt werden. Ihrer
Güte und Gediegenheit wegen finden Deutiche Waaren Borzug bei
muftlaliihen Snftrumenten (befonderd Bianinod), welche indeß der
Natur der Sache nach nur in geringeren Mengen Abjay finden.
Die Menge des aus Deutichland eingeführten Branntweins
(Brandy) betrug 12 393 Dutzend Flaſchen zu dem Durchſchnittswerthe
von 2,44 Dollars für ein Dukend, mährend aus Frankreich
4971 Dutzend zum Durchſchnittspreis von 7,43 Dolard und aus
Großbritannien 20351 Dugend zum Durchſchnittswerthe von
1,19 Dollars eingeführt wurden. Der billige Branntwein findet
bei den Ehinefen guten Abſatz.
Der Rückgang der Biereinfuhr ift den fteigenden Preifen bes
Biere zuzuschreiben; eine Kifte, die früher 7 Dollars Toftete,
bewerthet ſich jet auf 12 Dollars.
In der Statiftif ift als ein beträchtlicher Einfuhrartifel Deutſch⸗
lands auch fondenfirte Milch erwähnt. Es würde aber ein Irrthum
fein, anzunehmen, daß es fih dabei um Deutfhe Milch handelte.
Bon der gefammten Einfuhr von 17223 Kiften im Werthe von
14455 Dollars follen kaum 5 pCt. anderen als Gchmeizer
Urfprungs fein.
Die Deutſchen Konferven erfreuen fi großer Beliebtheit,
werben jedoch wegen bed feigenben Breifes immer mehr Luxus⸗
gegenftand.
Ausfuhr.
Die gefammte Ausfuhr Singapores beftef ſich auf 108456082 Doll.
gegen 97850449 im Berichtsjahre ober unter Abrechnung von
15575 954 Dollard Kontanten (13496674 im SBorjabre) auf
92 880 128 Dollars gegen 84 853 775 im Borjahre. Hiervon gingen
nach Großbritannien für 18211578 Dollare genen 15887928 im
Vorjahre, wobei für 288327 Dollar (45467 im Borjahre) Gold
mit eingerechnet if. Nah Britiſchen Beftgungen: wurde ausgeführt
für 13714126 Dollars gegen 12139480 im Vorjahre. Nach
Deutfhland wurde für 8 718133 Dollars, d. 5. für 274088 Doll.
weniger als im Sorjaber, ausgeführt. Die Abnahme betraf befonders
folgende Artikel:
Gegen bad
Ausfuhr. Borjahr
- 1898 weniger
Dollars Dollars
1) 2 .................... 216 148 74 000
Guttapercha ......... ...... 122 089 166 000
Schwarzer Pfeffer ..... ..... 466372 209 000
Weiber Pieffer..... ........ 144056 48.000
Perlfago .................. 98 977 38 000
Stocklack................. 40 067 13 000
Zinn ..................... 76 666 108 000
Dagegen betrug die Zunahme der Ausfuhr gegen das Vor⸗
jahr bei:
Dollars. Dollars.
Rohrſtöcken......... 85899 Neid .............. 34.100
Stuhlrohr..... ..... 1264743 Borneo⸗Gummi ..... 24921
Kaffee ............. 337 932 Sagomedl........ .. 21 360
Gambier .......-... 555 784 Scdildpatt.......... 29 178
Gummi RKopal...... 46331 PBerltapioca......... 102 617
Hörnern ........... 36 265
Die Mengen ber nach Deutſchland ausgeführten Produkte haben
von Jahr zu Jahr derartig geichwanlt, daß in der Zunahme oder
Abnahme der Ausfuhr einzelner Artikel ein Leichen zunehmender
oder abnehmender Handelsbeziehungen an ſich noch nicht erblidt-
werden kann; vermuthlih wird dies vielmehr mit dem jemaligen
in Deutihland vorhandenen Borratd und Bedarf und fonftigen
Marttverbältnifien zufammenbängen. Nur ein Artikel bat feit Jahren
in ununterbrocden fteigendem Maße Abjak in Deutichland gefunden,
das ift dad Stuhlrohr (Notang, Rattan). Hiervon wurde nach
Deutſchland ausgeführt:
1889 1890 1891 1892 1893
Dollars.
610778 642324 822 149 996398 1264 748
Das bedeutet für das Jahr 1893 166 674 Pikuls oder 100 738 Doppel⸗
centner, d. h. nahezu die geſammte Einfuhr Deutſchlands an
ungeſpaltenem Stuhlrohr (116586 Doppelcentner). Der Antheil
Deutſchlands an der Geſammtausfuhr Singapores an Stuhlrohr
verhält ſich der Menge nach wie 1 zu 2,28, beträgt alſo mehr als
ein Drittel, Die dorthin ausgeführte Waare gehört zu der biſſeren
Qualität (durchſchnittlich 7,60 Dollars pro Pikul). Rah Deutfchland
find die bedeutendften Abnehmer des Stuhlrohrs Hongkong mit
422 461 Dollars (89309 Piluls), deſſen Durchſchnittswerth für
1 Pikul 4,73 Dollars beträgt, Großbritannien mit 74964 Pikuls zu
267 066 Dollars (Durchſchnittswerth 3,56 Dollars) und bie Bers
einigten Staaten von Nordamerika mit 35 805 Pikuls zu 409 897 Doll.
(Durchſchnittswerth 11,46 Dollars).
608
An Pfeifer find nad Deutfhland ausgeführt worden:
‚46 397 Pituls ſchwarzer Reeffer im Werthe von 466 872 Dollars,
91 Pikuls fogenannter langer Pfeffer im Wertbe von 850 Dollars
und 9078 Pikuls weißer Pfeffer (144056 Dollars), zuſammen
55566 Piluls im Wertbe von 610 778 Dollars ober 88617 Doppels
centner Im Werthe von 1557 484 Marl.
Bei faft allen bebeutenden Artikeln ber Singaporer Ausfuhr
wach Deutſchland macht es ſich immer noch bemerkbar, daß ein großer
Theil der Büter, die aus Singapore ſtammen, in Deutſchland als
aus Großdritennien oder zum Theil guh aus den Niederlanden
kommend aufgeführt werden. Dies weiſt Darauf bin, daß der
Frachtentransport von Singapore nad) Deutichen Häfen auf Deutien
Schiffen noch der Ausdehnung fähig if. Beſonders auffällig ift
dies beim Zinn.
Deutihland führte insgefammt 10557 Tonnen Sinn ein;
davon Tamen aus:
Großbritannien. „ouuunonoenneeneneee 6506
den Niederlanden... ureonnensnucncen 3093
Kiederländii-Dftindien........... ‚... 1195
Britiſch⸗Oſtindien nur ............... 480
Großbritannien produzirt ſelbſt im Jahre durchſchnittlich nur
etwa 9400 Tonnen und bat im Berichtsjahre aus Singapore und
Benang zufammen 25 786 Tonnnen eingeführt. Die Gefammtausfuhr
aus Singapore und Penang betrug 46846 Tonnen, auß Singapore
alfein 24 829 Tonnen. Es ift aljo anzunehmen, daß ein erheblicher
Theil des aus Großbritannien bezogenen Metalles thatjählih von
den Straits Settlements und den Walatifhen Staaten auf ber
Halbinſel Malakka berrührte. Auch das von den Niederlanden ein»
geführte Zinn Fam zum Theil aus Niederländiſch⸗Indien (Banca,
Billion), zum Theil aus ben Straits GSettlements, es iſt 5. B
betannt, daß von Singapore Zinn über Amfterdam nad Weftfalen
verichifft worden ift.
Es müßte Doch möglich fein, die Betrüge, welde aus Zwiſchen⸗
ländern nad Deutſchland gebracht worden find, künftig direkt von
den Produftiousländern zu beziehen. Died dürfte wenigſtens für
die befferen Dualitäten, welde aus Dftindien ſtammen, ber Yal fein,
wenn fich auch vielleicht der Bezug des Bolivianiſchen Zinnes vortheil⸗
Bafter von London aus bewirken läßt.
Rursverhältnifle,
Der Kurs des Sichtwechſels auf London und auf Hamburg
(wobei das Pfund Gterling glei 20,45 Mark angenommen ift)
ſchwankte zwiſchen 2 Schill. 4 Pce. (Dezember) und 2 Schill. 91/g Pce.
(Met) ſowie zwiſchen 3,39 Mark (Dezember): und 2,82 Mark (Mai).
Sehifffahrt.
Im Hafen von Singapore find an fremden Schiffen eingegangen
4435 von 3519063 Regifter - Tonnen, audgegangen 4402 von
8425 283 Regifter-Tonnen.
Segen das Jahr 1892 fand eine Zunahme des Verkehrs flatt
und gwar im Cingang um 292 Schiffe von 238 841 Regifter- Tonnen
und im Ausgang um 288 Schiffe von 243 582 RegiftersTonnen.
Der Verkehr von Fahrzeugen der Eingeborenen geftaltete fich im
Sabre 1893 folgendermaßen:
€3 find angefommen 7062 Schiffe von 277994 Regifters
Tonnen.
Es find abgegangen 69386 Schiffe von 270 391 Regifter-Tonnen.
Eugapore.
Die Abnahme gegen das Vorjahr beträgt im Eingang 904 Schiffe
von 81168 Negifter-Tonnen, im Ausgang 951 ‚Säfte von
36 867 Regifter-Tonnen.
Don den eingelaufenen fremben Schiffen waren der Natio⸗
nalität nad:
Ueberhaupt. Darunter mit Labung.
Babl. Reg.sTonnen. Buhl Weg.sTonnen.
Britifhe ........... 2756 2272 179 273 32975
Niederländiide...... 853 291 146 846 287 655
Deutide ........... 333 879 802. 827 872 6%
Franzöſiſche......... 128 210 401 119 202 693
Malaiiſche .......... 88 6 702. 38 6 702
Sarawatanifdhe...... 62. 28 476 62 28 475
Stalienife ......... 52 61 883 48 48 328
Spenifde ....:..... 42 62 882 39 61 884
Schwediſche und Nor⸗
wegiſche....... 37 43 644 3 39 697
Defterreihifch = Ungas
riſche.......... 33 80 004 33 80 004
Ruſſiſche ».........- 24 65 766 24 65 766
Amerilantihe (B.6.) 15 22 185 14 20 620
Siameftfde......... 7 1861 7 1 861
Ehinefice..... voraus 4 1336 3 968
Sapanlide.......... 4 7614 4 7614
Bortugiefifge ....... 2 8 193 2 3193
Die Britiiche, Deutfhe und Niederländiſche Schifffahrt haben
Zunahmen erfahren, im Uebrigen find die Verhältniſſe ziemlich un:
verändert geblichen.
Die Zahl der im Hafen von Singapore im Jahre 1893 an⸗
gelommenen Deutihen Schiffe betrug 333 von 379 802 Regifters
Tonnen gegen 307 von 364.088 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892.
Bon Dielen Schiffen waren 313 Dampfigiffe und 2U Segel
Ihifie von 22359 Regifter- Tonnen.
112 Schiffe von 228345 Regifter- Tonnen befanden fich auf
großer Fahrt, 221 Schiffe von 151457 RegiftersTonnen auf
Küftenfahrt.
Bon den Schifien auf großer Fahıt kamen von:
Deutihen Häfen .......:... ........ 43 von 88443 Reg. Zonen
China und Japan................. 41 „ 89791 ra
Britifhen Kohlenbäfen.............. 13 „ 19216 “
fonftigen Europätfhen Häfen........ 1 „ 1629 „
Auftraliihen Häfen ................ 8 „ 17032 v
fonftigen (Amerikaniſchen ze.) Häfen... 8 „ 12234
Bon den Küftenfahrern kamen von Sumatra 38 Sie, von
Hongkong und Chinefiihen Häfen 36 Schiffe, von Franzöſiſch⸗
Cochinchina 35 Schiffe, von Stam 31 Schiffe, von Borneo 30 Schiffe,
von Penang 12 Schiffe, von Lingpi 12 Schiffe, von Deutſch⸗Reu⸗
guinea 9 Schiffe, von Java 7 Schiffe, von Mauritiuß 3 Schiffe :c.
Bon den 339 audgegangenen Schiffen befanden ſich:
119 von 234637 Reg.⸗Tonnen auf großer Fahrt und
220 „ 150436 n „ Küftenfahrt.
Bon den erjteren gingen nad:
Deutihen Häfen ............. 47 Schiffe von 102990 Reg.⸗Tomn.
Ehina und Japan ........... 6 „nn. 87 „
Indiſchen Reishäfen.......... 3 50m DO
nichtdeutfgen Europäifhenhäfen 0 „ „ 13821 n
fonftig. (Amerifaniihen ıc.) Häfen 83 „ 8139
Bon den Küftenfahrern gingen nad Sam 48 Sqiffe, nah
Franzöftiih-Eodinhina 41 Schiffe, nah Sumatra 38 Schiffe, nach
Eingapser.
Borneo 80 Schiffe, nad; Penang Ib Schiffe, nad Songlong und
China 13 Schiffe, nach Lingpi 12 Schiffe, nad Deutſch⸗Neuguinen
8 Schiffe, nad Java 8 Schiffe, nach Indien 8 Schiffe ıc.
Don den Schiffen auf großer Fahrt waren im Eingang 5, im
Ausgang 13 in Ballaſt; von den Küftenfahrern im Eingang 1, im
Ausgang 14; der Reſt kam sber ging mit Ladung.
Bergleiht man Die norflehenben Zahlen mit benen ber Borjahre,
fo Iommt mar gu einem für bie Deutſche Schifffahrt recht gümftigen
Refultat.
Die Zunahme im Sabre 1898 beträgt nämlich gegen ba
Jahr 1892 26 Schiffe von 15 714 Reg.⸗Tonnen und gegen 1891
65 Schiffe won 47 855 Reg-Tennen, und je weiter man zurüdgreift,
um fo augenjälliger wizb der Auffchwung, ben die Deutſche Schifffehrt
im Hafen von Singapore genommen hat. Es kamen ein:
im Sabre 1825 110 Deutihe Schiffe von 688956 Reg.⸗Tonnen
180 105 „ „ „ 39618 "
” =
nn 15 „ „ „ 190189 ”
" N 18% 286 " ” " 826 219 o
nn 1088 „ „71902 5
Die Zahl der Schiffe Hat ſich alfo feit 18 Jahren verbreifact,
der Tonnengehalt berfelben mehr als verfünffacht. Unter Zugrundes
legung ber Tonnenzafl, nad) Prozenten berechnet, flieg ber Antheil
der Deutſchen Schifffahrt an der Geſammtſchifffahrt im Hafen von
Eingapore von 5,4 pCt. im Jahre 1875 auf 10,8 p&t. im Jahre 1898,
obgleich fi die Geſammtſchifffahrt in demfelben Zeitraum nahezu
verbreifacht Bat.
Im Jahre 1875 fand die Deutiche Schifffahrt an vierter Stelle,
und zwar famen na Großbritannien Frankreich an zweiter und die
Niederlande an britter Stelle, im Jahre 1885 überflügelte fie bie
Niederländifche und im Jahre 1887 die Franzöſiſche Schifffahrt, und
ſeit dieſer Bett behauptete fie ihren Platz nad der Britifhen. Die
letztere bat ſtets ben erften Pia eingenommen, ihr Antheil an der
Sefammtichifffahrt betrug während ber beiden legten Jahrzehnte
ziemlich gleihmäßig etwas über 60 p&t.
Für die Zukunft find die Ausfihten ber Deutfhen Schifffahrt
im Safen von Gingapore gleichfalls günftig. Die regulären Dampf
ſchiffalinien nach Deutſchland find bereits durch Einflellung größerer
Zampficiffe dem vermehrten Bedurfniß an Raum für die Ausfuhr
nad) jeftlänbiichen, beionders Deuticden Häfen entgegengelommen, und
mit der Beit werden fie wohl in die Lage fommen, die Einſtellung
fremder Schiffe zur Bewältigung bes direlten Verkehrs mit Deutſch⸗
land ganz entbehrlich gu machen.
Daß durch Die vegeimäßigen Linien ber Bebarf an Räumten für
Iefllänbiiche Häfen zur Zeit noch nicht gebedt if, bemweift ber Lmftand,
daß im Jahre 1892 von Deutigen Firmen in Gingepore nicht
weniger ald 10 nichtdeutſche Dampfſchiffe zur Reife nach Europäifchen
Häfen gechariert worden find.
Die Deutihe Dampfichiffa⸗Rhederei und die DeutfchAuftralifche
Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft haben ihre für Singapore verfügbaren
Räume immer filllen können.
Im Jahre 1898 ift Yein einziges Deutiches Schiff unter Charter
von Singapore nach Deutihland gegangen, während in den Vor⸗
jahren eine Reihe kleinerer Dampffchiffe ſtets lohnende Charter fand.
Der Grund diefer Thatſache iſt darin zu ſuchen, daß bie größeren
fremden Dampfidiffe ihrer verhiltnibmähig geringeren Betriebäloften
wegen den Ghartexern beſſeren Verdienſt bringen als bie Heinen,
meiſt nur 1800 bis 2000 Tonnen Haltenden Deutihen Dampficiffe.
Die Küftenfäifffahrt zeigte gegen das Borjahr einen Auffchwung.
Die großen Neidernten, namentlich in Siam, batten gute Frachten
609
zur Kolge, und · verſchiedene Heinere Deutihe Dampfiiffe fanden
auf der SingaporesFabrt gute Beihäftigung.
In letzter Beit macht fi) das Veftueben Norwegiſcher Rhedereien
geltend, in das Dſtindiſch⸗Chineſtiſche Küftengeihäft hineinzukommen,
und mit außerordentlich praftifch gebauten Dampfſchiffen haben fie gute
Erfolge gehabt. Für die Singapore⸗Fahrt find Dampfichiffe erforderlich
von geringem Tiefgang und großer Labefühigkeit, letztere aus
allgemeinen Grimben, erftere, weil mande Häfen an Flüflen gelegen
find, weldde an der Mündung fogenannte Barren vorgelagert haben,
die nur einen geringen Tiefgang zulafien, wie 3. 8. Banglof, wohin
nur Schiffe mit 18 bis 14 Fuß Tiefgang gelangen Finnen. Deutſche
Dampfſchiffe, die biefen Berhältnifien Rechnung tragen, giebt ed im
Singapore nur wenige.
Im Allgemeinen war dad Jahr 1893 für den Frachten markt
Singapores ein günftigeres als das voraufgegangene. In erfter
Linie war dies verurſacht durch befieres Angebot von Ladung in
Sapan und China, wo die Dampfichiffe der regelmäßigen Linien vers
bältnigmäßig hohe Frachten bedingen Tonnten, während fie für
Singapore nur auſnahmsweiſe große Räumte frei Hatten, fo daß es
während bed größten Theiled des Jahres möglich war, die Fracht⸗
raten ab Singapore auf befonderer Höhe zu halten.
Im Anfang des Jahres zeigte fich ſelbſt Mangel an Schiffes
räumen, fo daß für gedarterte Dampfidiffe in einigen Fällen recht
hohe Raten bezahlt werden mußten. Nach dem Chineftihen Neujahr
(Februar) leerten ſich die mit Produktion thatfählih Überflüllten
Baarenhäufer aber recht bald, und als natürlide Folge trat eine
Reaktion im Frachtenmarkte ein, welche von April bis Jull währte.
Für diefe Monate waren die Fracdtennotirungen mehr ober minder
nomineH, und je nad dem Verhältniß zwiſchen Angebot und Nach⸗
frage ſchwankten die Raten um 5 Schilling und mehr. Allmählich
trat aber wieder größere Stabilität zu Tage, und gegen ben Schluß
des Jahres fanden die Frachten durchweg fehr günftig.
Die Schwankungen der Fradtraten find aus folgenden Aufs
ſtellungen erfichttich. |
Für Dampfichiffe nah Lonbon.
Maß⸗ und Stuhl»
Gambier. Sadgut. Leichtgut. Zinn. rohr
= o o ou = = 8
4434
Niedrigſter Stand 20 — 176 26 6 — 17 6
Hbchſter Stand. 7 6 SS — M6 76 DB —
Für Dampfſchiffe nah Liverpool.
Niedrigſter Stand 28 — 2 — — — — — —
Höchſter Stand. 30 — U — — — — — — —
Für Dampfſchiffe nach Hamburg.
Niedrigſter Stand 20 — 2 6 BB — — — 5 —
Höchſter Siand. 7 6 277 6 MD — — — 80 —
Für Segelſchiffe nah London
Schwergut. Leichtgut.
Schill. Pre. Schill. Bee.
Niebrigſter Stand ....... 17 6 I —
Höchſter Etanb.......... O—— m 6
Für Segelſchiffe nach Liverpool.
Niedrigſter Stand ....... Do — > —
Höchſter Stand. ......... 2 — 27 6
610
Neapel.
Handelsbewegung in den legten Jahren, insbejondere
1892,93.)
Während der Werth der geſammten Waareneinfuhr Stalien 3
im Spezialhandel, Edelmetalle ausgeſchloſſen, im Verlaufe des vor
dem Inkrafttreten des Zolltarifö vom 14. Juli 1887 liegenden fünfs
jährigen Zeitraums (1883 bis 1887) fih im Jahresdurchſchnitt auf
1425 Mil. Lire belief und fein Marimum mit 1458 beziehungsweife
1604 Mill, Lire in den Jahren 1886/87 erreichte, ift derſelbe während
der nächſtfolgenden 5 Jahre (1888 bis 1892) auf durchſchnittlich
1387 Mil. Lire gefallen, und zwar wurde bie Minimalzahl mit
1126 Mil. Lire im Jahre 1891 erreicht.
Bon diefem Sabre ab tritt dann zwar eine leichte Aufbeflerung
in die Erſcheinung, indeflen find, wie die nachfolgende Aufftellung
näher dartäut, die Zahlen ber Jahre 1889/90, welche unter ber Eins
wirkung des neuen Bolltarifs einftweilen ala Normaljahre angefehen
werden dürfen, in den folgenden, unter dem Einfluß einer allgemeinen
Geſchäftsdepreſſion ſtehenden Jahren noch nicht wieder erreicht worden.
Der Werth der Einfuhr beirug:
Mill ˖ Lire. Mill. Lire
1889...... .... 1391 189% .......... .... 1173
I880.......... u... 1819 1803.............. 1191
1 1} ) 1126
Sn den Neapolitanifhen Provinzen dagegen, wie in ganz
Süditalien, welhes an mobilen finanziellen und gewerblichen Hülfs⸗
quellen weniger reich ift als die nördlicher gelegenen Landestheile
und überbem während der. legten Jahre im Ganzen genommen aud)
feine beſonders guten Probultenernten aufzumweifen gehabt bat, tritt
der Niedergang des Einfuhrhandels Ihärfer in die Erſcheinung, aud)
Dauert berielbe biß in das Berichtsjahr Binein fort. Während nämlid
der Werth der Waareneinfuhr über die Zollſtelle Neapel im Jahre 1890
124,6 Mil. Lire betrug, ift ee im Jahre 1891 auf 108,2 Mill Lire,
im Jahre 1892 auf 101,7 Mill. Lire und endlich im Jahre 1893 auf
70,4 Mill. Lire zurüdgegangen.
Sn den einzelnen Kategorien des Stalienifhen Zoll⸗
tarifs geftaltete die Einfuhrbewegung fih folgendermaßen:
Die Einfuhr Über die Zollſtelle Neapel betrug:
* 1892. | ıssa.
= +)
& Lire. Lire.
L| Spiritus, Getränfe, Dele
II.| Rolonialwaaren, Tabak.
DIL! Shemilalien, Mebizis
nalie
IV. Gerb⸗ und ———
8 211 045
8 978 869
1 8923 956
V. Hanf, Flachs, Jute 1 019 625
VI. Baumwolle ........... 9 879 041
VILIWole ............... 4 802 236
VIIL| Seide ............... 1 856 049
IX.]90l, Stroß ......... 608 601
X. Bapier, Büher ....... 451 646
XL! Häute, Leder ......... 5 880 636
XII] Mineralien, Metalle . - 6 808 684
XoI. Steine, Kohle, Toryellan,
Glas .............. 7362 674
X. Cerealien, Begetabilien.| 28 910 470 84 849 266115 052 102
XV. — — Zieriſche Er⸗
I) Vergl. Hand. Arch. 1894 Septemberheft IL ©. 879.
Reapel.
Aus einem Vergleich der vorſtehenden Zahlen des Jahres 1893
mit den Durchſchnittſgergebniſſen der 3 Vorjahre erhellt,
daß erftere Hinter ben leßteren in 14 Kategorien unter 16 zurüds
bleiben, und zwar in Kolonialwaaren, Tabak zc. um rund 1 Mil. Lire;
in Chemikalien und Mebizinalien um 1/; MIN. Lire; in Gerbſtoffen
und, Sarbwaaren um 240000 Lire; in Hanf, Flachs, Jute um
420 000 Lire; in Baumwolle und Waaren daraus um 2 Mil. Lire;
in Wollenwaaren um 2,4 Mill. Lire; in Seidenwaaren um 5,8 Mill
Lire; in Holz und Strohwaare um 29,5 Mil. Lire (ein Zeihen vom
gänzliden‘ Dantederliegen der Bauthätigleit); in Papierwaare um
374.000 Lire; Häute und Leberwaare um 1,1 Mil. Lire; in Eiſen⸗
waaren um 5,2 Mil. Lire; Kohle, Steingut, Glas u. T. f. um 3,5 Mill.
Bire (vornehmlich Kohle und Ebdelfteine, welder Umſtand darthut,
daß einerſeits Die gewerbliche Thätigfeit lahm liegt und andererfeits
reine Luxusausgaben eingefhräntt werben) ; in Cerealien und Beges
tabilien um 18,8 Mil. Lire; in Thieren und thieriſchen Ergeugnifien
um 1,1 Mil. Lire.
Gehoben, und zwar nur um ein Geringes, bat fi die Einfuhr
nur in den beiden Kategorien Spiritus, Getränte, Dele und Kurz⸗
waaren.
In der nachſtehenden Ueberſicht findet ſich die Waareneinfuhr
über die Zollſtelle Neapel nach den Herkunftsländern georbnet;
unter lIekteren haben indeſſen nur die bedeutenden Europäiiden
Snduftrieländer Berüdfihtigung gefunden, mit beren Erzeugniſſen
das Deutihe Fabrikat vornehmlich in Wettbewerb tritt. Ein Blid
auf dieſe Weberficht zeigt, dab die rüdläufige Bewegung ber Einfußr
eine ganz allgemeine ift, d. 5. daß an derſelben biefe Länder ohne
Ausnahme theilnehmen. Die höchſten Zahlen wurden im Jahre 1890
erreicht, die niedrigfte weift das Berichtsjahr 1893 auf. Bei einem
Vergleich der Ergebniffe diefer beiden Jahre zeigt fi, daß die be:
beutendfte Einbufe Großbritannien zu verzeichnen bat, nämlid
202 Mill. Lire, danach folgen Deſterreich⸗ Ungarn 12,4 Mil. Lire,
Frankreich 6,3 Mil. Lire, Deutichland 2,2 Mil. Lire, Schweiz 0,9 Mil.
Lire, Belgien 1, Mil. Lire. Verhältnißmäßig bat die größte
Einbuße erlitten; Defterreih- Ungarn mit rund 77,5 p&t. (Bauholz),
danach Frankreich 54,9 pCt., Großbritannien 61,5 p&t., Schweiz 50pEt,
Belgien 29 p&t., Deutihland 23,9 pCt.
Die Zahlen, welche in ber Kategorie „Andere Länder” zulammens
gefaßt find, werden weientlich beftimmt durch die alljährlich ſtarken
Schwankungen unterworfenen Zufuhren von Korn aus Rußland,
der Türkei und Indien (1893 zufammen 13 Mil. Lire), Rohbaum⸗
wolle, Petroleum und Tabak aus Nordamerika (1698 1,2 DEIN. Lire,
1,2 Mill. Lire und 1 MIN. Lire), Bauholz und Stodfiid aus Schweden⸗
Norwegen (1893 Stodfiih zu 2 Mi. 2ire).
Die Einfuhr Über die Zolftelle Neapel betrug:
In den Jahren
1890.
Aus: 1891. 1893.
Werth: Werth:
Lire. Lire. t
Großbritannien ....... 42 947 937137 010 135125 409 832122 755 339
Defterreid» Ungarn ..... 16 090 931112 745 972| 4 505 3461 3 647 169
Frankreich ........... 14 233 63412 346 483110 012 4521 7 887 561
Deutihland „......... 9363 7821 8 284 8647 327 6 984 313
der Ochweig oauune....| 1889173] 1473412) 1295 7955 914 796
Belgien,. ...... ...... 1714901] 1414 031] 2100 242] 1201 0%
anderen Ländern... .. 38 509 125186 029 49 740 27 022 911
Die Einbußen, welde bie gedachten Induſtrieſtaaten von 1892
auf 1893 auf dem Biefigen Abſatzmarkte erlitten haben, treten vor:
nehmlich auf nachſtehenden Gebieten in bie Erſcheinung:
Reapel | 61
Großbritannien in wollenen Wegren, namenttih Streich» | Farb⸗Stoffe 15 528 Lire; Hanf, Leinen und Jute 60 044; Baumwolle
garngeweben, rohen Häuten, Inſtrumenten, Stockfiſch, Kohle (Ieterer | 307 842; Seidenwaare 114583; Holz und Stroh 38161 Lire; Papier
Artikel im Jahre 1892 für 6,6 Mill. Lire, 1893 für 5,7 Mil. Lire). | und Bücher 65178; Häute und Leber 239233; Metallmaaren
DeferseihsUngarn in Bauholz, 907 691; Porzellan, Steingut und Glad 11196 und Begetabilien
Hrantreid in baummollenen Waaren, wollenen Aammgarnen, | 16058 Lire.
zubgreitelem Leber. Die Einfuhr Hat gewonnen in ben Kategorien: Spiritus, Ges
Schweiz in baummwollenen Drudwasten. teänte und Dele 3490 Lire; Kolonialmaaren 18849; Wollenwaaren
Deutſchlands Einfuhr bat auf folgenden Gebieten verloren: | 120891; thieriſche Erzeugniffe 89 096; Kurzwaaren 34984 Lire.
Bier im dab 21 724 Lire; Ghemilalien 161 214 Lire; Gerb- und Weitere Angaben enthält bie nachſtehende Ueberſicht:
j Baareneinfuhr über die Zolfftelle Neapel in den Jahren 1892 und 1898.
Fi E * Deutjchland. Großbritannien. Deſterreich⸗ Angarn.
Waarengattung. 1892. 189. | 189. | 189, 1892. | 1898.
23e Verth: | Werth: Werth: Werih: Beth: | Werth;
5% Lire. Lire Lire. Lire. Lire. Lire.
I. Spiritus, Getraͤnke, Dele.... 152451 155 941 4719 150 849 188 14 831 48 411
IL | Kolonialwearen, Tabat ...... 30 615 48964 | 1561968 | 1698 854 36 761 28 264
II. |&hemilalien, Medizinalien ....1 487 989 826 775 130 482 666 442 81 159 74 318
IV. Gerb⸗ und Yarb-Gtofle ...... 148514 | 132991 468 316 383 189 115 551 79 125
V. Sant, Leinen, Aute.......... 830 535 | 270491 446 348 287 369 147 984 | 206 940
VL IBaumwolle.............. ...1 1087306 779 464 | 46378 | 6049 561 820 541 237 987
WM. Wolle...................... 1065 886 | 1 186 777 2601 389 1 814 756 552 769 483 362
YoOL Seide ..... nenne nunneonene 796 909 682 326 294 209 187 889 99 108 18 178
RK. 190, Stroß ...... Konuennene 61 816 18 155 65 607 50 269 1140 489 257 762
X. I Bapier, Büdher ......... ... 2595667 | 196379 72 161 16 666 128 659 48 687
XI. Häute, Leder ...... ........ 1257838 | 1013605 | 1720887 | 1335280 171 569 110 882
XIL ineralien, Metalle ......... 2107243 | 1199552 | 3848906 | 2877308 8325 241 | 323271
XIIL | Steine, Kohle, Porzellan, Sla⸗ 265 540 254 344 | 6888674 | 6 109 350 197 203 105 844
XIV. |Gerealien, Begetabilien ..... 75 680 69 521 68 835 25 698 608212 | 921176
XV. | Thiere, thieriiche Erzeugnifie .. 31063 | 458630 | 1534 389 883 785 406 150 | 204 460
XV. |Berichiedene Gegenftände .....| 159414 | 194898 45 762 161 356 204 129 | 608512
Sufammen...| 8 647 227 | 6.984318 | 25.403 852 | 29 765 839 | 10012 452 | 7 887 661 | 4.505 346 | 3647 169
3 5 Schweiz. Andere Länder.
EEE Wonrengattung | 1892 | 18 | 10m | 108. | 1a. | 180. | sm | 1808
38 Werth: Werth: Dertb: | Werth: Werth: Beth: Werth: Werth:
— Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire.
I. | Spiritus, Getraͤnke, Dele.... 60 628 10 528 89 890 2421 | 1340463 | 1771129 2706227 | 83211045
IL | Rolonialwaaren, Tabal ..... 275 — 10 239 4659 | 1166332 | 2136346 2868158 | 3978859
DL |Ehemilalien, Mebizinalien .. 220 441 158 384 1129 6 718 529 628 785 4 ° 2406005 | 1892 956
IV. Gerb⸗ und Farb-Stoffe ..... 68 661 64 095 328 — 916 907 267 556 2113698 | 1416629
V. Hanf, Lein, Zute........... 84 369 67 087 14 B61 780 74 827 108 932 1209 848 | 1019625
VL Baumwolle ......... ...... 7918 167 | 484934 | 553749 | 37282756 | 2070747 | 10860950 | 9879041
vu olle................... 19 742 17845 448 6 635 42 598 172 368 6 746 990 | 4802 236
VM. |Seide .................... 2101 1667 | 129731 | 69685 9 856 14 889 2890651 | 1856049
IX. |9olg, Siroh ............. 3 963 546 1108 | 2488| 30207 | 222783 | 1712056 | 608601
X. |Berier, Büdher ....... ..... 160 443 8081 5 285 1240 34 581 20 821 780 287 451 646
XL Häute, Leder .......... 163 181 155 143 190938 | 4122 | 1989083 | 1800271 6625937 | 5.380 536
XI. | Rineralien, Metalle......... 654 | 300173 | 844985 | 85876 | 1509 642 920 960 | 10694460 | 6808 684
XID. | Steine, Kohle, Dorgellan, Glaal 170384 | 213110 905 6 260 223 992 437 559 8112667 | 7352674
XIV. | Gerealien, Begetabilten...... 111 476 117 489 2 4 | 33900 571 | 13869 822 | 34 849266 | 15052 102
XV. I Thiere, thieriſche Eneugnife . 44.489 29 820 228 9237 | 172191 | 8784578 | 2600594 1069366 | 5393 317
XV JVerſchiedene Gegenftän 522 1960 6 200 5 340 7391 79 449 688366 | 1314184
Sufammen... | 2109 242 | 1201095 1296 795 | 914 796 | 49 740 032 | 27022 911 | 101 719 926 | 70418 184
Die Außfuhrbewegung hat fi unter der Beglinftigung DB Diefelbe Ericheinung weift nad) Maßgabe der folgenden Ueberficht
hohen Golbaufgeldes während der Iekten beiben Sabre in SZtalien | ber Ausfuhrhandel über die Bollftelle Neapel auf. Während der
folgendermaßen gehoben: Werth des Iekteren im Sabre 1890 nur 29,7 Mill. Lire und im
1889 ...... 950,6 Mill. Lire. 18M ......... 968 Mill. Lire. Sabre 1891 nur 28,7 Mill. Lire umfaßte, ift er im Jahre 1892 auf
1890 ..... 8° u a :1:); WE: GE 81,8 Mil. Live unb im Sabre 1893 auf 81,7 Mil. Live geftiegen.
1891 o....>. 876,8 /
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 82
.| Spiritus, Getränfe, Dele
‚| Rolonialwaaren, Tabak.
| Shemitalien, Mebizis
.| Gerd» und Bar Stoffe.
(Hanf, Flachs, Jute..
612
Die Ausfuhr Über die Zollſtelle Neapel betrug:
1891.
Werth:
Lire.
18%.
Werth:
Lire.
Waarengattung.
8 544 456 47023671 4701487
148 9738| 1451729] 996 600
nalien b 130 979| 5 285 6540
Baumwolle .......... 60675) 22100
Wolle ............... 987 432i 996 091
Seide .............. 47 351 2438
Hol, Stroh .......... 318 9071 94974
Papier, Bücher ....... 860 2861 743 509
Häute, Leder ......... 1 540 047| 1161969
IMineralien, Metalle . 810 415| 1397 834
.| Steine, Kohle, Porzellanı,
Glas .............. 280 8711 120 0%
. Gerealien, Begetabilien. 3074534] 1 713 961
ee thieriſche Er⸗
........... 4 984 992| 5 890 921
Berihiedene Gegenftände 326 507] 519 372
Bufammen...| 29 724 2 28 776 151| 31.309 ssöfs: 127 506
Bon beionderer Bebeutung für den Biefigen Hafen find bie
Kategorien: I. Spirituß, Getränte, Del, und zwar in erfter
Linie Wein, von weldem Artilel im Jahre 1898 für 3,4 Mil. Lire
nach den Südamerikaniſchen Staaten verſchifft wurden, ferner Cognak
für 222000 Lire nad Aegypten. IH. Chemikalien und Medis
zinalien, vornehmlich Weinftein, von welchem im Berichtsjahr für
1,4 Mil. Lire nad Nordamerika, für 1 Mill. Lire nad) Deutfchland,
für 762 000 Lire nad Frankreich, für 793 000 Lire nad Großbritannien
und für 418000 Lire nad Defterreichs Ungarn verſchifft wurden.
V. Hanf x., von welchem Artikel allein für 4,8 Mil. Lire nad
Trrankreih und Deutfchland, für 730 000 Lire nad Belgien und für
440 000 Lire nad Großbritannien gingen. VIL Wolle ıc.,
namentlih Rohwolle, davon nah Frankreich für 259000 Lire,
Defterreichslingarn für 157 000 Lire, Großbritannien für 366 000 Lire
Neapel.
uf. f. X. Bapier, Bücher, beſonders Papter nad Aegypten für
308 000 Lire. XI. Häute und Leder, namentlih Hidelfelle nad
Deutſchland für 444 000 Lire und Lederhandſchuhe nad Nordamerika
für 362 000 Lire. XI. Rineralten, Metalle, vorwiegend Schmuck⸗
fachen, von benen allein nach Frankreich für rund 1 Mill. Lire geliefert
wurden. XIV. Gerealien, barunter Rüffe nah Deutihland für
165000 Lire, Verſchiedenes nad Norbamerila für 361000 Lire,
Rartoffeln nad dem Orient für 182000 Lire. XV. Thiere und
thieriſche Erzeugnifje, darunter bearbeitete Korallen für 940 000
Lire nach Frankreich, für 875000 Lire nach Aegypten, für 224 000
Lire nach der Türkei, Maftihweine!) 21119 Stüd für 2 323 090 Lire
nad Rordamerita, Käſe nach Nordamerika für 510184 Lire, Braftlien
für 101900 Lire, Menſchenhaare für 204 000 Lire nad Nordamerika,
für 473 000 Lire nad Frankreich.
Die Ausfuhr Über die Zollſtelle Neapel betrug:
1890. 1891.
Werth: | MWertb:
Lire. Lire.
1892.
Werth:
Live.
1893.
Bertb:
Zire.
Sanleeih............ 6 764 083| 7901 727! 9 360 660 10 568 360
Großbritannien ....... 6 144 6531| 6 880 853 4489 713 3433 855
Belgien ............. 1 200 688 1.043 602 1217039, 1600 862
Defterreich⸗ Ungarn. ....| 1032875 794 882 1 770 705) 1232 260
Deutſchland ......... 863 706! 1331240 853 192 1843 762
bee Schweig .........- 282831] 31686] 1095761 83972
anderen Ländern... ...113 695 16410 792 261113 608 751112 964 415
Wie die vorſtehende Weberficht barlegt, richtete fih die Ausfuhr
des BHiefigen Hafens Überwiegend nah Frankreich mit Hanf,
Schmuckſachen, Korallen, Menſchenhaaren, Weinftein, danad folgten
Großbritannien mitWeinftein, Zakrigenfaft, Hanf, Rohwolle, Früchte
und Gemüfe in Eifig; Belgien mit Weinftein, Lakritzenſaft, Hanf,
Feigen; Defterreih>sUngarn mit Wermuth, Weinflein, Roh⸗
mole; Deutihland mit Wermuth, Weinftein, Hanf, Rohwolle,
Bidelfellen, Wals und Hajel-Nüfien.
Die folgende Ueberficht giebt ausführlichere Auskunft über die
Bewegung der Ausfuhr nah ben verfhiedenen Ländern unter Be:
rüdfihtigung der einzelnen Kategorien bed Italieniſchen Zolltarifs.
Waarenausfuhr Über die Holiftelle Neapel in den Jahren 1892 und 1898.
j Deutihland. Großbritannten. Frankreich. Deſterreich⸗ Ungarn.
Waarengattung. 1892. | 1898. 1892. | 1898, 1892. | 1898. 1892. | 1898.
3 Werth: Merth: | Werth: Werth: Werth: | Werth: Werth: Werth:
& Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire.
I. | Spiritus, Getränke, Dele..... 101 “2 76 192 50 052 109108 | 261293 109 612 290 221
II. | Kolonialwaaren, Tabal ...... — 1 176 503 193 239 148 822 66 898 1 709
III. | Chemikalien, Mebizinalien .... | 871 978 1017131 | 1487216 | 1172009 813011 168 574 423 916
IV. | Gerd: und Farb⸗Stoffe ...... 1 933 369 2948 82 32 838 70 8 355
V. 1} Hanf, Leinen, Jute .......... 46 993 20 876 250 757 444 948 | 5259 194 | 6351 778 81 163
VI ] Baummolle. .... ......... . 211 — 1147 375 20 942 6 —
VII.Wolle ..................... 60 674 16 826 | 533 957 390 677 13 290 304 102 158 075
VID. J Seide ..................... — — 982 — 13 081 — —
IX.JHolz, Stroh ................ 5673 4 877 43 673 8187 226 722 7078 179%
X. 1 Papier, Bücher ............. 1243 484 48 189 69 106 19 584 7898 7358
xXT. | Häute, Leder ............... 149 739 452 909 41 868 80 222 876 082 128 887 43 064
XII. | Mineralien, Metalle ......... 6 740 5887 54471 8118 75007 | 1024172 323
XIII. | Steine, Kohle, Porzellan, Glas 22 039 19 873 4860 6 676 11 854 239 032 149%
XIV. | Serealien, Begetabilien ...... 69 318 166 841 380 041 267 363 I 1217489 157 726 89 305
XV. | Shiere, thieriſche Erzeugnifle.. 8985 — 368 623 48 190 | 1298636 | 1441446 33 479
xXVI. | Zerfchiebene Gegenftände...... 841 2987 45 702 72 887 13 816 175 704 75 305
Zufammen...
853 192 |
1) Broviant für Auswanderer.
1843 752 | 4.489 778 |
3.433 885 | 9.360 660 |10868200| 1 770 705
Reapel. — Philadelphia. 613
Andere Länder. Zuſammen.
* Wanrengattung. 1892. | 1898. 1892. | 1898. 1892. | 1898.
3 Det): Werth: Werth: Werth: Be: Werth:
% Lire Lire. Lire. Lire. Lire.
J.GSpiritus, Getraͤnke, Dele. ..... 9781| 77740 83 900 663 4 067 324 4 792 267 4 791 437
H. | Kolonialwaaren, Tabat ....... 6| 6232 108 570 137 857 1451 729 996 600
HI | Chemilslien, Mebizinalien.... — — 2223 665 1600 790 6130979 b 286 540
IV.Gerb⸗ und Farb⸗Stoffe ...... — — 201 243 28129 240 652 69 803
V.}9anf, Lein, Zute ........... — — 819 016 239 613 6 913 202 1921 942
VL] Baummolle ...... .......... — — 28 375 16 342 60 675 223 100
VIE Wolle .............. oo... — — 53 295 65 411 937 432 995 091
VIL I Seide ..................... — — 444 2 488 47 351 2 438
IX 190%, Stroß......... o.... — — 95 214 62 337 318 907 94 974
K.|Rapier, Bücher........... — — 687 411 670 710 850 285 143 609
ZI | Hänte, Leder ............. — — 919 610 506 887 1540 047 1161 969
XU. | Diineralien, Metalle ......... — — 131 413 862 946 310 415 1397 834
XI. | Steine, Kohle, Porzellan, Glas. — — 228 004 63 465 280 871 120 025
ZIV. | Gerealien, Begetabilien ......| 194641 6475 — 1118 309 702 711 3 074 534 1 713 951
XV. Thiere, thieriſche Erzeugnifie .. 6 175 518 — 3222276 4 345 066 4 984 992 5 890 921
XVL Verſchiedene Gegenftände ..... _ _ _ — 247 454 192 489 325 507 619 372
Bufammen...| 1217039 | 1 600 862 raıroae | ne00003 [iossrs| ssora | 1er | 120215 | samen: 575 | 83 972 raıroae | ne00003 [iossrs| ssora | 1er | 120215 | samen: 13 508 761 | 12 964 415 | 81.309 696 | 81 727 506
pH u adelphi a. Die hauptlählichften — 2 tube im Jahre 1898 waren:
andelsbericht für das Sahr 1898, Werth: Werth:
H ch f J h ) Dollars. Dollars.
dinfuhr Kunftwerke Amerikani⸗ Pelzwerk, unverarbeitet 150215
ſcher Künftler..... 9601 Hmar......... ..... 292 524
Die Sefammteinfuhr im Hafen von Philadelphia im Jahre 1898 | Aöphalt...........-. 23249 Biegenfelle ......... 1 446 680
betrug 58 870 186 Dollars gegen 68 277 781 Dollar im Jahre 1892. | Bücher. ............ 62900 Andere Felle........ 61 571
Die Einfuhr aus Deutfchland belief fi auf 7397 764 Dolark Beinftein, roher ..... 2106 Haushaltsgegenſtände 67 867
gegen 6249 865 Dollars im Jahre 1892, N ......... 218 oe Del, —* ....... * *
auholz........... n ges ......
gänder Hei inte im Jahre 1998 nahmen hauptjachlich folgende Andere Farbhölzer .. 48251 PBapiermaterial...... 213 983
j ‚ | Gummi Gambier.... 124942 Blatina, unverarbeitt 287 906
Werih Verth: Gummi, nicht beſonders Pflanzen u. Sämereien 117 729
Dollars. Dollars, genannt.......... 2280 wBieffer .......... ... 12 113
Defterreich Angarn.. BELOBE Meg „un... LIGEE | nnige .... 281844 Melaffe oeananccnn. . 476196
Belgien ........... 600 816 Zritiſch-Weſtindien. 32106060 | ourukalk nennen. 14702 Nübenguder aueccn.. 4521 598
Frankreich......... 1827 306 Daiti ........... 132 862 Mineralmafler....... 415601 Robrzuder.......... 26091602
Deutigland ....... TBOIT TEA Cuba · **. 16 487 668 pium.. ATIALB Thee ran 98 127
©Srönland......... 125 475 Puerto Rico....... 289 769 Thiorſaures Kali... 32623 Jute... 105 229
Italien ........... 1 070 677 Argentinien nenne 123 641 Salzſaures Rali..... 123 692 Nanilabanf ........ 978 484
Niederlande ....... 237446 Brafilien.......... 1206598 | Anderes Kali ....... 188571 Siſalhanf .......... 116.046
Portugal oo oo . ... 174 689 Chile .........1... ‘.. 494 303 Saipeterfaures Natron 271 149 Andere vegetabiliſche
Rußland, Baltiſches Britiih-®uayana... 1608455 | Schwefel, zober ..... 154.988 Spinnfloffe....... 40 278
Meer........... 638 148 China nano .. 243 712 Chemitalien, nicht be⸗ ginn in Bloden ıc.. 284 998
Rußland, Eamarged Britiid-Dftindien... 967804 fonders genannt... 737151 Holz, unverarbeitet .. 42946
Meer. un... 150 155 Nievel»Dftinbien... 2877870 | game... ........ 24016 Lehrapparate........ 27 711
Spanien ..... «814872 Aſiatiſche Türkei... 460626 | gockgoi anennunn.. 196590 Antiquitäten cucc... 84548
Schweden Norwegen 121 406 Britiſche Beſitzungen Baumwolle, unverars Kunfkwerke für Aus
Schweiz ...** 819628 im Auſtralien ... 218 1601 heiet . 77488 ſtellungen ........ 66 480
Europäifhe Türkei . 801 729 Bhilippinen ....... 8 515 941 Phosphate een. 25001 KNMOChENn een. 140 545
England.......... 11659444 Franzoͤſiſche Befigun- Anderer Dünger .. 24 944 WEM nennen. 14 936
Schottland. ....... 1106321 gen in Afrika. .. 1232240 vananen . 818947 Gteintoblentheer..... 45 097
Irland ........... 287821 Wegypten.......... 70282 | gokoßnüffe senenene. 115425 Seimmateriale....... 31605
Mn Datteln .......... 17321 Muſcheln .......... 27513
1) Wegen ded Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 498. Früchte u. Rüffe,andere 27061 Schwefelerze ........ 166 765
Steinkohlentheerfarben
Aetznatron
Sodaaſche u. Sodaſalz
Andere Soda.......
Shemilalien, nicht bes
fonder8 genannt ..
Thon ..............
Baummollenwaaren,
gebleicht, gefärbt ꝛc.
Baummollene Kleider
Baummollene Strumpfs
waaren
Baumw. Spiten sc...
Baummollengarn ....
Andere Baummollen:
waaren
s0 —— — ——⏑— —
Desgl., verzierte...
Desgl., andere ......
Federn und Blumen
fünftlihe.........
Anchovis u. Sardinen
Heringe, gefalzene ..
Mafrelen, deögl. ....
Sanf..... nennen
Leinenwaaren........
(Burlaps)
Garn von Flach und
Flachs⸗ u. hanfwaaren
Limonen ...........
Pflaumen ..........
Eingemachte Früchte.
Früchte, nicht beſonders
genannt..........
Pelzwerk ...........
Flaſchen
Fenſterglas.........
Glas und Glaswaaren,
nicht beſonders ge⸗
nannt ...........
v.roa...u.,..,.:,.m
Brucheifen
Eifen in Stäben 2...
Stablingst3 ........
Eiſen⸗ u. Stahl⸗Blech
Weißblech .
voor e.0%8
Zollpflichtige:
Werth:
Dollars.
164 891
57 827
386 076
32 424
24 724
137 741
87 877
25 362
260 336
70 613
525 504
104 477
299 273
419 940
82 704
176 664
75 433
282 623
20 027
45 118
15 002
19 904
112850 8
25 088
693 031
75 579
1983 881
220 421
91 598
46 244
21 733
23 210
167 368
25 831
51 067
138 231
26 661
402 548
230 167
21 535
583 066
19 416
509 101
2 374 900
Eiſen und Stahl in
Städen zur Draht
fabrilation...... ...
Eifendraht und Draht⸗
feile .............
Patien. .........
Eiſen⸗u. Stahl-Wanren,
nicht beſonders ges
nannt
Juwelen .......... .
Ebelfteine .........
Häute zu Saffianleber
Oberleder ..........
Lederne Bandidube..
Andere Leberwaaren .
Malzbier in Flaſchen.
Marmorwaaren .....
Bronzewaaren ......
Metallwaaren, nit
bejonder3 genannt.
Muſikaliſche Inſtru⸗
mente.........
Farben ........ ....
wangnren ..........
Salz ..............
Sämereien, nicht be⸗
ſonders genannt...
Seidene Kleider .....
Seidenzeugmanten ...
Seidene Bofamenten
und Stidereien ...
Seidene Bänder ....
Andere Seidenwaaren
Seife ..............
Gewürze ......unene
tuofen ........ ...
Zucker .............
Cigarren, Cigarretten
Spielwaaren........-
Bohnen und Srbjen..
Kartoffeln. ....
Pickles und Saucen .
Eingemachtes Gemüſe
Champagner... .- ..
Bein in Fällern....
„„„Flaſchen ...
„....
Vhiladelphia.
Werth! Bert:
Werth: Dollars. Dollars.
Dollarg. LVolzmaffe ....... 160 868 Wollene Bulwaaren.. 249 888
Holgwaaren........- 860 Wollene Strumpf:
Wolle für Heugmaaren 272258 waaren .......... 17 989
80 382 Kammmolle......... 226 447 Wollenwaaren, nidt
Teppihwole ....... 1068795 beſonders genannt. 22 659
Wollene Teppiche und Bein: u. Hornwaaden 40 615
25 434 wollene Teppichzeuge 41034 Regen: und Gonnens
22151 | MWollene Aleiber..... 108117 ° ſchirme........... 22888
118855 | Wollene Kleiderſtoffe. 766251
Ausfuhr.
101 818 Die Gefammtausfubr aus dem Hafen von Philadelphia im
15152 Jahre 1898 betrug 48416 965. Dollars gegen 60274024 Dollars
180 175 | im Jahre 1892; davon gingen nah Deutſchland für 1891 025 Dollars
96 375 | gegen 3 9383 607 Dollard im Jahre 1892.
170 786 An der Ausfuhr im Jahre 1898 waren hauptſächlich folgende
63467 } Länder Betheiligt:
36 890 Werth: Werth:
21614 Dollars. Dollars.
72019 | Defterreih-Ungarn 133 009 England ........... 22 855 91
33 738 | Belgien. ....00..... 287450 Schottland ......... 8618 125
Brafilien ........-. 1064598 Irland ...........- 376 061
193 0282 | Dänemarl.......... 456668 WMeriev........0.... 213 241
Trantreidh ....... 2941820 Reufundlanb........ 50 7710
40415 | Deutiland......... 1891025 Britiſch⸗Weſtindien. 104.006
34442 | Italien ............ 1170246 DänifhWeftinbien .. 71585
107 6577 | Die Niederlande 1099544 Caba.............. 1148 4%
Bortugal .......... 282 906 Britifh-Imdien ..... 1276 882
299 618 | Spanien ........... 488 118 Japan ............. 1062 18
17 760 | Schweden u. Norwegen 102366
44 698 Die Hauptartikel der Ausfuhr bildeten:
79 094 1893. 1892.
25 852 Wertb: Dollars.
Brotſtoffe................. 13047570 28047 980
47 423 Provifionen aller Art ...... 6 686 281 7841186
95 382 Petroleum mit den baraus
357 545 gewonnenen Präparaten... 12085209 12148 781
: Davanter:
63 866 Betroleum, vob..... ... 8014679 3.333 488
48409 Rapbia.. care... ... 279 026 88 680
520 823 Raffinirtes Del........ 7887 720 7 937 658
17 068 Schmieröl ......... u... 884 844 188 940
82 967 Rückſtände ............ 19 440
Baraffin............». 792 284 1077166
44 605 Die Ausfuhr von Petroleum nad) Deutichland betrug:
36 499 1893. 1892,
532 345 Gallonen.
128 778 Vetroleum, vobeß .......... 888 150 1 500000
291 6522 Naphta ....... ........... 1923 460 269 050
50 975 Raffintrtes Petroleum ....... 25 972019 227208 478
119 896 davon in Tank⸗Dampffchiffen 25963582 25.097 378
97 918 Schmieröl ............... 762 650 986 200
22 825 Außerdem wurden von hauptfählihften Artileln ausgeführt:
65 441 Mertb: Werth:
86 860 Dollars. Dollars.
45 327 | Rindrieb........... 1566 544 Knochen, Hörner,
30386 | Kunftwerte......».. 3151 Huſe x. ....... .. 83 507
Perth: Werth: Berth: Werts:
Dollars. Dollars. Dollars. Dollars.
Buͤcher, gebruckte 81786 Baumwolle...... 1119203 | Delluden .......... 483154 SKleefaat........ .... 89 960
Maid .......... ... 1980606 Dünger ......0.... 55465 | Farben........ u. 30162 Geife.............. 209 047
Hafer ............. 87848 Lad in Büdien.... 80 364 | Papier............- 542% GStärke............. 89 577
Safermehl.........- 44 904 Glykofe ............ 373 507 | Nindfleifch in Büchfen 394 719 Melafle und Syrup.. 75 690
Weizen ........... 4157 718 Fette............. 160 669 n frifches .. 673250 Kandis ......... ... 168 345
Weizenmehl......... 6767477 Haare und Waaren " eingefaßen 135 884 Tabakhlätter......... 1 569 538
Andere Brotftoffe.... 69299 daraus .......... 58282 | Talg ............. 197 436 Tabaffabrifate‘...... 60 861
Wagen u. Theile davon 68 660 Gummiwaaren ...... 172456 Speck.............. 8276 797 Gemüfe in Bücfen.. 80 652
Güter⸗ und Perſonen⸗ NMetallwaaren ....... 34 136Schinken ....... nun. 885851 Fahbauben......... 118 006
wagen .......... 474 000 Maſchinen ........ . 88 760 Schweinefleiſch, geſalzen 40409 Anderes Stabholz... 174402
Farben und Farbſtoffe 88078 Nähmaihinen....... 108469 Schmalz ..... ...... 1168 403 Möbel ............. 28 ı71
Nicht befonberd ges 2ofomotiven........ 649 328 | Dieomargarine...... 122 840 Holzwaaren, nicht bes
nannte Ehemilalien 471686 Eiſenwaaren, nicht bes Fleiſchprodukte, nicht ſonders genannt .. 48 922
Antbrazitlohle....... 97424 ſonders genannt... . 208340 beſonders genannt. 164387 Bintwaaren ........ 144 838
Bituminöfe KRobke ... 806685 Leder, nicht beſonders
Meifingwaaren ...... 61414 genannt ..... .... 245109
Schifisvertehr im Jahre 1898.
Segelfihiffe
Eingang. Ausgang.
Derunter Darunter
neberhaupt. mit Ladung —— mit Ladung.
An⸗
Ans] Reg» jun] Reg eg.» |Ans| Reg.» Reg.
Tonnen. zahl. Tonnen. * nen. zahl.| Tonnen.|zahl.! Tonnen.
Dampfſchiffe.
Eingang. | Ausgang.
Darunter
mit Sadung. Ueberhaupt.
Ans | Reg. a, Reg
zahl. Tonnen.zahl
Nationalität
Ueberhaupt.
An⸗ Reg.⸗
Tonnen.zahl. Tonnen.
eihiihUngarifäe. 1 095 1 9 4 289 A 289 — | — —— — | —
Belgiſche................ — — 13 — I — — — — 121 21495) 7; 15190) 18! 23 6 665 1 286 665
2 ................ 137 182 586| 1001 84948] 134| 188 953 122128 0691 587; 879 204| 428 674 9721 40 670 214 866 620 686
Dänüde ........... . 1 2) 16541 1 98 1 9811| 14 6517 13 4903 13 6 139) 1614
Riederländiihe........... 8 4413 23 296 4 591 A 5911| 12 23203) — — 11| 21087; 1 21 087
Franzöſiſche „uu.......... 6 56 2 19a Bl 8a 8 Baal 7 KBLCK 1 1109 7 86638 7 8663
eutſche............. 101 123401 8 92351 121 17315 121 173151 40] 77 631) 16! 30 3221 32 68053| 321 58053
Stalienife .............. 41| 265421 881 24409] 66 43 7211| 661 48721 — — — — I— — — _
Rorwegiſche............. 52) 4640 801 21251} 56] 49883] 5640 8381 72) 87896 TI| 37 68 8596| 9 4678
Bortuaiefiige ............ 1| 5216 6 2349 10 47660 10 476 1 1644 1) 1644| — — — —
uſſiſche................ 2 2124 — — 2 2124 2 2124 1 6121 1 1 6i2 1 612
Epanifhe ............... 1 685 1 6856| 1 65 1 6356| 11| 17686 3 57568 8 118781 8 11878
Schwediſche............. 3 1719 3 1719 2 1387 2 1387) 155 8464 151 84 111 6485| 2 1916
Venezolaniſche..... nn. .1_ — 1 — — 1 — — — — 1 68 63 — _ — —
Bufammen... 20 240 1 7 151 104 >” a71 166 as 265 88 raaı 083 0s8 7 780 s2 516 842 7
“0 162 852
Hiernad Hat die Einfuhr im Jahre 1898 um 334 Mill. Franken,
Frankreich. die Ausfuhr um 224 Mill. Franken gegen das Vorjahr abs
Frankreichs Außenhandel im Jahre 1893. ') genommen.
Die Abnahme der Einfuhr hat insbejonbere bie Bereinigten
Audzug aub dem Bericht ber Kommiffion zus Feſtſerung ber Waaren⸗ Staaten von Amerika, Spanien und Großbritannien betroffen, erftere
werthe mit einer Mindereinfuhr in Höhe von 216 Mill. Franken. Seit
(Annales da Oommerce Exterieur von 1894 ®b. 9.) 10 Jahren hat die Franzöfiſche Einfuhr eine fo niebrige Ziffer nicht
erreiht. Im Vergleih zum Jahre 1890 — das Jahr 1891 brachte
L Geammt-Anpenpanbel. eine außnahmöweife hohe Einfuhr wegen ber Ausfiät auf das neue
Der Außenhandel Frankreichs im Spezialhandel bat im Sabre | Zollregime — ift die Einfuhr um 583 Mil. Franken zurückgegangen.
1898 «einen Geſammtbetrag von 7090 Mill. Franken erreicht, gegen Die Ausfuhr des Jahres 1893 iſt erheblich niedriger gemefen
1649 MU. Franken im Sabre 1892. Davon fallen 3868,7 Mill. alß bie der Jahre 1889 und 1890, melde beiden Jahre durch die
Franken auf die Sinfuht, gegen 4188 Mil. Franken im Jahre 1892 | Iekte Parifer Ausſtellung einen befonderen Aufſchwung erfuhren.
und 3236 MN. Franken auf die Ausfuhr, gegen 3460 Mill. Franken | Die Abnahme der Ausfuhr bat bereit? im Sabre 1891, alfo vor
im Borjahre. Eintritt der neuen Handelspolitik, begonnen und fich feither forts
— 1 —- dauernd verihärft. Wenn von den Ländern, nad welchen die Aus;
) Bergl. Hand. Arch. 1894 L Februarheft S. 166. fuhr zurüdgegangen tft, einzelne zum Schutzzollſyſtem übergegangen
616
find, fo war bei anderen eine ſolche Veränderung nicht eingelreten,
wie 3. B. tn Großbritannien, wohin die Ausfuhr von 1027 Mil.
Franken im Sabre 1892 auf 961 Mil. Franken im Sabre 1893
zurüdgegangen ift, ober.in den Bereinigten Staaten von Amerila,
Frankreich.
wohin Frankreich im Jahre 1898 nur für 204,9 Mil. Franken aus:
geführt bat, gegen 240,1 MIN. Franken im Sabre 1892.
Rah den Hauptlategorten vertheilt Fih der Außenhandel Frank⸗
reichs, wie folgt: .
Einfuhr.
1892. 1833. Bunahme. Abnahme.
Franken. Franken. Franken. Franken.
Verzehrungsgegenſtände.................. 1400 435 000 1.060 683 000 — 339 762 000
Bedarfsartikel für die Imduftste.......... 2 172 683 000 2 228 862 000 56 174 000 —
Fabrikate ............... 8 ...... 614 937 000 564 155 000 — 50 782 000
| Bufammen ..... 4 188 069 000 3 863 700 000 — 334 359 000
1 Ausfuhr.
Verzehrungsgegenſtände ................. 159 303 000 710 595 000 — 48 708 000
Bedarfsartikel für die Inbuflrie.......... 822 587 000 7188 991 000 — 38 596 000
Fabrikate....... 1 878 845 000 1 741 796 000 — 137 049 000
Zuſammen ..... 3 460 734.000 8 286 383 000 — 224 351 000
In der Einfuhr if eine Zunahme bei den Bedarfsartikeln für
die Induftrie gu verzeichnen, dagegen eine Abnahme nicht nur bei
den Fabrikaten, ſondern beſonders auch bei den Verzehrungsgegen⸗
ſtänden.
In der Ausfuhr iſt der Rückgang allgemein. Am Jahre 1890,
dem in dieſer Hinſicht allerdings günftigften Jahre des Iehten Des
cenniums, hatte Die Ausfuhr von Yabrilaten 2 000 600 000 Franken
betragen. Die Ziffern des Jahres 1893 zeigen hiernach eine enorme
Depreffion; daher bie lebhaften Klagen aus verſchiedenen Induſtrie⸗
centren.
Für den unparteliiden Beobachter ift es klar, daß die Induſtrie
einer vollftändigen Umänderung ihrer Kräfte entgegengeht. So zeigt
z. B. die Statiftit, daß Die Herrihaft Großbritanniens in der Wollen:
und Baummwollen-Induftrie ſtark erfehüttert if. Ueberall verbreiten
fi Kenntniffe und profeifionelle Erziehung und die Mittel zu deren
Nutzanwendung. Dieſer Fortihritt wert auch bei den am meiften
zurückgebliebenen Bölfern das Berlangen und die Kraft, ſich ſchnell
frei zu machen, bie fremde Bevormundung abzufchütteln und Tom-
merzielle Macht zu erlangen. Wohin man aud blidt, fieht man bie
kräftigſten Anftrengungen, Werkftätten und Fabriken zu errichten,
umfangreiche Märkte zu jchaffen. Man muß mehr und mehr mit
dem allfeitigen auf Begründung nationaler Induſtrien gerichteten
Beftreben rechnen.
Die zunehmende Beichränkung der ausmärtigen Abjatgebiete,
welche bisher ben großen Staaten der alten Welt vorbehalten waren,
führt ambererjeit3 zu einem erbitterten Wettbewerb unter biejen
Nationen. Mit mächtigen Einrihtungen verfehen, kämpfen fie Fuß
um Yuß um das zu ihrer Ausbreitung noch vorhandene Terrain,
entreißen fi gegenfeitig die von Tag zu Tag Heiner werdende
Kundihaft und bringen felbft bie größten Opfer, um ihre Mafchinen
nicht ftillftehen zu laffen und ihre Arbeiter zu ernähren.
Welches Land könnte künftighin behaupten, fich im dauernden
Befige eines ober ded andern Handelsmonopols zu befinden?! “Die
altberübmte und verbiente Lyoner Fabrikation bat die Entftehung
und raſche Entwidelung ähnlicher Snbuftrien in ben Zereinigten
Staaten von Amerika und in Deutfhland nicht zu hindern vermodht.
Ein fortwährender Wettlampf, der Wechſel von Gunft und Ins
gunft, die Zurückdrängung ber alten burd) die neue Welt, häufige
und koſtſpielige Aenderungen aller inbuftriellen Einrichtungen, das
find die Ausfichten, weldhe fi ben Probuzenten und dem Handel
bieten und welchen fie Falten Blutes begegnen müſſen.
Und mitten in diefe allgemeine Ummälzung hinein ift ber Aus⸗
bruch von Kriſen gefallen, welche faft überall die gefammten Inter
effen bedrohten und die Schwierigleiten ber Gegenwart no beſonders
erhöhten. Die finanzielle Krifis in Auftralien, welche eine jo tiefe
Rückwirkung auf Großbritannien ausübte, der fortdauernd ſchlechte
Stand ber Finanzen und der Wechſelkurſe in fafl allen Sild⸗
amerilanifhen Staaten fowie im Süben Europa, bie noch nie da⸗
gewefene Entwertfung des Silberd, welche die Handelsbeziehungen
Europas mit den Aſtatiſchen Ländern fo fehr beeinträctigte und in
den Vereinigten Staaten von Amerika eine fo tiefe Störung hervors
bradite, daß das inbuftrielle und Zommerzielle Leben dort für ein
halbes Jahr faft ganz aufhörte und fi noch immer nit ganz er⸗
bolen Tonnte, alles dies waren Ericheinungen im wirtbichaftlichen
Leben ber Völker, von denen eine einzige allein Bingereicht Hätte,
überall die Geichäfte fchwierig zu machen. Viele Induſtrien haben
ſchwer gelitten, fo namentlih die Baumwolleninduſtrie in Große
dritannien und in Amerika, die Wolleninduftrie in Frankreich und
Deutihland, die Seideninduſtrie und der Seidenhandel überall.
IL Verzehrungsgegenflände.
Getreide. Die Einfuhr von Getreide ift non 487 100000 Franken
im Sabre 1892 auf 307300000 Franken im Berichtsjahre zurüds
gegangen, fo daß die Mindereinfuhr 179800 000 Franken betrug.
Die letztere betraf namentlih Weizen und Roggen, während bie Ein
fuhr von Hafer, Gerfte und Mais zugenommen bat. Im Bezug von
Meizen ift eine Veränderung infofern eingetreten, als bie Einfuhr
aus den Vereinigten Staaten von Amerila von 10 062892 Duintal
auf 2876 386 zurüdging, während die Einfuhr Auffifhen Weizens
von 2300189 auf 8430431 Quintal geftiegen iſt. Die Ausfuhr
von Getreide ift ebenfalls erheblich zurüdgegangen, von 60 500 000
Franken im Sabre 1892 auf 15300000 Franken im Berichtsjahre,
mithin um 45200000 Franten. Bei der geringen einheimifchen
Ernte hätte die ſtarke Minbereinfubr ein Steigen ber Getreidepreife
bewirken follen. Trotzdem find diefe noch weiter zurüdigegangen, vers
muthli infolge der großen Beſtünde aus ber reichen Ernte und
der Einfuhr des Vorjahres. Die einheimiihe Ernte war eine un:
günftige, Dagegen waren zu Beginn bed Jahre noch große Borräthe
vorhanden.
Dein. Die Einfuhr von Wein, welde im Jahre 1886
517 746 000 Franken erreiht Hatte und im Sabre 1892 nod
805 627 000 Franken betrug, ift im Jahre 1893 auf 183 Mid. Franken
Frankreich.
gefallen, eine weit niebrigere Ziffer, als bie Statiſtik in den letzten
10 Jahren aufweiſt. Diefer ſtarke Rüdgang ber Einfuhr iſt ben
außergewöhnlichen Umfänden bed Jahres 1898 zuaufchreiben, wo
Frankreich eine beſonders reiche Weinernte zu verzeichnen hatte, bie
auf mehr als 50 Mill. Hektoliter geichägt wird. In einzelnen De:
partements ifi bie Ernte um 600, 800 und felbft 900 pPCt. geftiegen.
Dagegen if in einigen Gegenden bie Gäührung zu rafch vor fich ges
gangen, und läßt die Güte des Weined zu wünſchen.
Hauptſãchlich beiroffen wurben buch die Mindereinfuhr Spanien
und Algier. Die Einfuhr orbinärer Spaniſcher Weine in Fäflern
ift von 5394074 auf 3429689 Heltoliter gefunten, Die von Algerifchen
Weinen von 2821 386 auf 1817179 Hektoliter. Es ift zw fürchten,
dab die Wigerifchen Weinprobugenten arge Enttäufhungen erfahren
werben. Sie haben ihren Weinbau ausgedehnt, als ob die in Frank⸗
reich beftandene Arifis ewig andauern würbe, und jekt wird ihr
Abſatz mehr und mehr eingefchräntt. Zum erften Male feit der durch
die Phylloxera hervorgerufenen Krifis ift Die Franzöſiſche Meinausfuhr
(188 600 000 Franken) wieber etwas höher geweien ald die Einfuhr.
Es ift jedoch nicht zu Überfehen, daß die Franzöſiſche Weinausfuhr
eine rüdgängige Tendenz aufweift und daß biefelbe im Berichtäjahre
wiederum um 25MiN. Franken gegen das Vorjahr (213600000 Franken)
abgenommen bat.
Branntwein, Sprit und Lilör. Die Einfuhr ift von
13524000 Franken im Sabre 1892 auf 11863000 Franken im
Berichtsjahre zurüdgegangen, bie Ausfuhr von 66160000 auf
56 401 000 Franken. Die Abnahme in der Ausfuhr ift befonbers
bemerfenswerth gegenüber Großbritannien, wohin im Sahre 1893
nur 57 229 Heltoliter ausgeführt wurden, gegen 69 486 Heltoliter im
Sabre 1892 und 81428 Heltoliter im Sabre 1891. Es ift zu er.
warten, daß eine Wenbung zum Befleren eintreten wird, ba bie
Franzöfiſche Weinbeftillation, insbeſondere in der Charante, eine leb⸗
Bafte Thätigkeit entwidelt. Während der Krifis konnten aud bie
mittelmäßigen Weine leicht abgefegt werben, aber mit ver Steigerung
der Produktion hat fi) der Markt für diefe verkleinert. Im Berichts:
jahre fanden in Folge ber reihen Ernte große Mengen einen Abſatz
und mußten zur Deftillation verwendet werben, was wieberum zur
Hebung der Cognak⸗Induſtrie beiträgt. Vor den Verwüſtungen der
Reblaud haben die Deftillateure 500 000 518 700000 Hektoliter
Altohol produzirt, je nad dem Jahrgange. Im Sabre 1893 ift die
Produktion erft wieder auf 261000 Heltoliter geftiegen. Die
Sabrilation von Inbuftriebranntwein wirb durch das Wieberaufblühen
der Weinſpritproduktion Bart bebrängt werben.
Die auf Grund des Minifterialbefchlufies vom 6. Januar 1865
in die Entrepot3 eingeführte Menge von Robbranntwein zum Zwecke
ber Umwandlung in Trinfdranntwein und zur Wiederausfuhr betrug
im Beridhtsjahre 74 096 Heltoliter.
Bieh und. Fleifh. Für bie Viehzucht iſt das Berichtsjahr
äuferfi ungünftig geweien. Die Futternoth hat viele Lanbwirthe
gezwungen, ihr Bieh zu Schleuderpreifen zu verlaufen. Späterhin
find dann bie Viehpreiſe raſch geftiegen, und die Lanbwirtbe mußten
ihren Biehbeſtand gu hoben Preifen ergänzen. In Yolge der Krifiz
mußten natürlih die Märkte überfült werben; gleichwohl bat ber
Konfument wenig Bortheil davon gehabt.
Die Einfuhr von Vieh ift von 55 MIN. Franken im Sabre 1892
auf 41500000 Franken zurüdgegangen. Die Mindereinfuhr Bat
hauptiähli Stalten und Algier betroffen, während bie Einfuhr aus
Deutihland und Defterreih Ungarn um 120000 Stüd geftiegen ift.
Nachdem die Bieheinfuhr aus diefen beiden Länbern längere Zeit
verboten max, ift fie feit zwei Jahren wiederum geftattet, unter der
617
Bedingung, daß bie Thiere nach bem Markt von La Billette verbracht
und beim Ausgang von bort geſchlachtet werben.
Ebenfo weift die Einfuhr von Geflügel und Wild aus Deutſch⸗
land, Defterreih»Ungarn unb Stalien eine Zunahme auf.
Die Einfuhr von frifhem und Tonfernirtem Fleiſch, welde im
Sabre 1891 72600000 Franken erreicht hatte, ift im Jahre 1892
auf 37 100 000 Franken und im Berichtsjahre auf 21 400 000 Franken
gefallen. Die Mindereinfuhr vertheilte fi auf alle Bezugsländer.
Diefeibe betrug 5 861 000 Franken für friihes Schaffleiich (878 460
Franken gegen 6 739 869 Franken im Jahre 1892) und 1517000
Franken für geſalzenes Schweinefleiih, Schinken und Sped (3479 861
Franken gegen 4996 426 Franken im Jahre 1892). Dagegen ift bie
Einfuhr von friſchem Rindfleiſch, Kalb⸗ und Schweinefleifch geftiegen.
Was das Ionfervirte Fleiſch betrifft, jo dürfte die einheimiſche Fabri⸗
kation die Einfuhr aus dem Auslande mehr und mehr verbrängen.
Die Einrichtung großer Konfervenfabriten würbe auch dazu beitragen,
Krifen wie die durch die Futternoth bes Jahres 1893 bervorgerufene
leichter zu überwinden. Die Ausfuhr nimmt im Allgemeinen zu.
Im Sabre 1893 beitrug bie Ausfuhr von Vieh 38100000 Franken,
gegen 33 100 000 Franken im Borjabre, bie Ausfuhr von Fleiſch
22 900 000 Sranten, gegen 18 700 000 Franken im Sabre 1892.
Allerdingd wurde weniger Rindvieh verkauft, aber die Ausfuhr von
Schweinen hat erheblich zugenommen in Folge größerer Nachfrage
aus Deutichland.
Tafelfrühte und Gemüfe Die außergewöhnlich reiche
Dbfternte Hat gleihwohl dem Produzenten ſowie dem Händler wenig
Nutzen gelafien. So deckte ber Preis der Tafeltrauben im ſüdlichen
und fübmweftliden Frankreich kaum die XTransportloften und die
Ditroiabgaben. Unter dieſen Umftänden haben die Weinbauer ihren
Wein teltern muſſen.
Bon 48800000 Franken im Sabre 1892 ift die Einfuhr von
Tafelfrüchten auf 85700000 Franten im Berichtsjahre herunter:
gegangen, d. i. um 12600000 Franten. Die Mindereinfubr Hat
hauptſächlich die Tafeltrauben und namentlich die getrodneten Wein»
beeren aus Griechenland betroffen, von welchen nur 15898000 kg
eingeführt wurden, gegen 31 536 000 kg im Borjahre. Hieraus ers
giebt fih, daß die Fabrikation von Wein aus getrodneten Wein⸗
beeren zurüdgebt. Auch die Einfuhr von Zitronen und Orangen auß
Algier hat erheblich abgenommen; die Hauptzufuhr in diefen Artikeln
tommt wie immer aus Spanien.
Die Ausfuhr von Früchten ift von 31 Mil. Franken im Jahre
1892 auf 36 300 000 Franken geftiegen. Die Zunahme vertheilt fich
auf Aepfel, Birnen und andere friſche Früchte, Zwetſchgen und ge⸗
trocknete Pflaumen.
Die Einfuhr und Ausfuhr von grünen, eingejalgenen und eins
gemachten Gemuſen ift ungefähr diefelbe geblieben wie im Vorjahre.
Friſche Gemüſe geben in zunehmendem Maße nah England. Kar⸗
toffeln führt Frankreich nah Großbritannien und Belgien aus und
feit einigen Jahren auch nad Brafilien.
Köfe und Butter. Die Einfuhr ift von 30200000 Franken
im Sabre 1892 auf 31 800 000 Franken geftiegen, die Ausfuhr von
88 300 000 Franten auf 80 600 000 Franken gefallen. Die Minbers
ausfuhr ift ſowohl auf die Futternoth als auf die zunehmende Ber»
wendung von Margarine zurüdzuführen Frankreich führt haupt⸗
ſächlich Hartläje (Gruyere und Holländiſchen Käfe) ein und Weichkäſe
(Brie und Eamembert) aus.
Der für die Sranzöfiiche Ausfuhr von friiher und gelochter
Butter ſonſt fo aufnahmsfähige Engliihe Markt fcheint fi für
Frankreich mehr und mebr zu verfchließen. Es gingen dorthin nur
618
270 253 kg Butter, gegen 761 428 kg im Jahre 1892 und 1057 841 kg
im Sabre 1891.
Geſalzene Butter geht noch fortwährend nah Broßbritannien,
aber auch bei biefem Artikel macht ſich eine Abnahme der Ausfuhr
bemerfbar. Es beirug bie Geſammtausfuhr im Sabre 1893 nur
26 086 405 kg, gegen 30 486 921 kg im Sabre 1892.
Erzeugniſſe des Fiſchfanges. Der Außenhandel in biefem
Artikel bat fi wenig verändert. Bei einigen Artikeln, wie bei
Stockfiſch, Hat bie Einfuhr leicht zugenommen, während die Ausfuhr
zurüdgegangen if. Immerhin hat die Zunahme bes einheimifchen
Konſums hingereicht, um die Preife zu halten. Im Allgemeinen Tann
das Ergebniß dieſes Induſtriezweiges für das Berichtsjahr als ein
befriedigendes bezeichnet werden.
Hopfen. Die Einfuhr vom Hopfen mar etwas geringer als im
Vorjahre, fie beirug 2321 588 kg (im Werth von 9 294 125 Franken),
gegen 2904414 kg im Jahre 1892, Die Einfuhr erfolgt haupt⸗
ſächlich aus Belgien und Deutſchland. Deutichland liefert fortgeſetzt
den erforderlichen Dualitätshopfen für bie befieren Viere, Doch findet
bei ber einheimifchen Brauerei auch der Hopfen aus ber Bourgogue
mehr und mehr Anklang. Lebterer Toll neueftens in größeren
Partien für Deutihe Rechnung gefauft worden fein und bat in
Nürnberg und Hamburg fowie in Großbritannien einen guten Kura.
Zuder und Melaffe. Die Branzdfiiche Zuckerproduktion bat
im Berichtsjahre wiederum einen leichten Rüdgang erfahren. Der
Rübenbau bat zwar einige Ausdehnung erhalten, aber das Warhöthum
ber Rübe Bat durch die Trodenheit gelitten, und ber höhere Zucker⸗
gehalt Hat den Ausfall in der Ernte nicht auszugleichen vermocht.
Eine Einfuhr von Rübenzuder findet fortgeſetzt nicht ſtatt. Die
Einfuhr von Rohrzucker aus den Yranzöfiihen Kolonien ift von
37376 211 Franken im Sabre 1892 auf 44573196 Franken im
Berichtajahre geftiegen. Die Mehreinfuhr iſt Hauptfählih aus
Martinique erfolgt. Dagegen ift bie Einfuhr anderer fremder Rohre
zuder von 22144333 auf 12617163 Franken gefallen. Aegypten
und Java haben hauptſächlich darunter gelitten. Die Franzöſiſche
Zuckerausfuhr iſt, was ben einheimifchen Rohzucker betrifft, von
86 268 944 Franken im Sabre 1892 auf 61262307 Franken im
Berichts jahre, alfo um sund 26 Mil. geftiegen. Die Hauptabnehmer
find Großbritannien und die Vereinigten Stanten von Umerila. Die
Ausfuhr von raffinirtem Zuder in Broten u. f. w. weift eine nicht
geringe Abnahme auf. Es wurde im Berichtsjahre ausgeführt für
48 040 917 Franken, gegen 50 162 851 Franken im Sabre 1892. Die
Minderausfuhr betraf insbeſondere die Schweiz und Sudamerila,
wo Deutſcher und Stalienifcher Zucker an die Stelle bes Franzöſiſchen
traten.
Die Ausfuhr von Melafie ift unbedeutend. Die Einfuhr bat
dagegen erheblich zugenommen. Ramentlih war Deutihland an bes
Zunahme beiheiligt.
III. Bedarfsavtitel für die Induſtrie.
Wolle Die Einfuhr von Wolle bewegt fi feit mehreren
Jahren in einer Höhe von etwa 350 MIN. Franlen. Im Jahre 1898
beirug biefelbe 842 Mi. Franken, gegen 384 Mid. Franken im
Yahre 1892, erreichte mithin eine Mebreinfuhr von 8 Mil. Franken.
In der Ausfuhr ift eine Leichte Zunahme zu Tonftatiren, 120 400 000
Franken gegen 119500000 Franken im Sabre 1892. Der Antbeil
gelämmter Wolle an der Ausfuhr betrug 46 666 000 Franken und
blieb damit ungefähr auf gleicher Höhe mie im Borjahre.
Der Beſtand an Schafvieh blürfte ungefähr ber gleiche geblieben
fein. Die gefammte Wolleprobultion Frankreichs Bleibt unter
Frankreich.
50 000 000 kg, wekhe Biffer vor einigen Jahren als Duschidmitiä«
ziffer angenommen wurbe. In Auftralien nimmt bie Welleprobultion
etwa3 ab, in Nordamerika ftetig zu. Der Wollebebarf der gefamnıten
Mollinduftrie der Welt wird auf 1200 DIN. ke Wolle aller Art
gefchätst ober 500 Mill. kg gewaſchene Wolle.
Der Verbrauch bat im Jahre 1898 im Mllgenteinen etwas ab⸗
genommen. Dies trifft trotz der großen Einfuhr auch auf Frankreich
zu, wo die Magazinvorräthe am Schluſſe des Jahres 1893 ſehr
groß waren. Bon ber im Jahre 1898 auf den Markt geführten
Wolle hat Großbritannien 220, der Europäffe Kontinent 672 und
Nordamerika 290 Mi. Kilogramm ablorbirt. Während Grofbritunnien
ftattonär blieb, Hat der Wollebebarf des Europäifchen Kontinents
fowte derjenige Rordamerikas feit drei Jahren erheblich gugenommer,
in Folge der in ben meiften diefer Länder hervorgetretenen Des
firebungen, auch ihrerſeits die Herftellung von Wollen-Garnen und
⸗Geweben zu fördern. Die Entwidelung der Transportmittel und die
veränderte Richtung bed Handel haben bie Bebeutung bes Englifchen
Wollmarktes wefentlih beeinträchtigt. Bor 30 Jahren wurden nur
etwa 8 pCt. der Auftraliihen und ber Kapwolle bireli nad den
Induſtriecentren eingeführt; vor 10 Jahren waren ed nit mehr ala
18 p&t., der Reſt wurde auf den Auktionen in London verkauft.
Heute erreicht die direkte Einfuhr 40 pCt. und wird ficher noch weiter
fieigen. Wenn auch ber Engliſche Markt noch von Wichtigkeit bleibt,
fo ift er doch nicht mehr ber einzige Regulater für den Wollmarit.
Sm Sabre 1893 ging bie Wolle zu niedrigen Preifen ab. In
den beiden erſten Monaten bielten fi die Breife feit, aber vom
April ab fielen fie, und ber Durchſchnitt war der gleide wie im
Sabre 1892. Da die Preiſe für gefämmte Wolle, Garne und Gewebe
einen noch größeren Niedergang erfubren, waren bie Berlufte all
gemein für die Brobuzenten wie für bie Fabrikanten und für bie
Händler. Für Frankreich war bie Kriſis in der Wollinbuftrie
indbefonbere auf den Rüdgang bed Ausfuhrhandels zurüdzuführen,
der namentlih in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten
von Amerita beionderen Schwierigleiten begegnete.
Seide Die Einfuhr Frankreichs if} von 267 700 000 Franken
im Sabre 1892 auf 261 200000 Framken im Berichtäjahre geſtiegen,
die Ausfuhr Dagegen son 132 auf 126 Mill. Franken gefallen. Faſt
überall und namentlih aud in Frankreich war bie Ernte eine ſehr
reichliche. In Folge ber der Seidenzucht gewährten Prämien bat ſich
Diefelde ausgedehnt, wie fich burd die in der Auswahl ber Kelond und
in der Zucht der Maulbeerbäume erreichten Fortfchritte auch Die Aus⸗
beute gehoben bat, welche lange Zeit Hinter Italien zurückſtand, wuns
mebr aber daſſelbe überflügelt hat. Der geſammte Ertrag ber
Seanzöfiichen Seibenernte wird auf 10 000 000 kg Kokons im Verthe
von 50 Mil. Franken geichäkt.
Auf den gefammien Weltmarkt wurden im JZahre 1895
15200000 kg Gelbe gebradt, ber Durchſchnitt der letzten wies
Sabre betrug 12500 000 kg.
Obgleich die von dem Franzöfiihen Markt aufgenommene Menge
Seide nicht viel geringer war als im Beriahre (6 885000 kg im
Jahre 1898, gegen 6.692000 kg tm Voriahre), fo iſt doch ber progem-
tuale Antheil des Sranzöftichen Marktes an ber auf ben gefanımten
Weltmarkt gebrachten Dienge von 52 auf 42 „Gt. gefunden. Für ben
Bedarf der einheimiihhen Fabriten haben 8 800000 kg Verwendung
gefunden, etwas weniger als im Jahre 1891, aber erheblih mehr
als im Jahre 1892; ein Peiner Theil Hiervon Bat zur Vermehrung
ber Beftänbe beigetragen, die zu Ende 1893 vecht erheblich waren.
Frankreich nimmt In ber Berardetiung von Geibe immer noch bie
Frankreich.
erſte Stelle ein; bie Bereinigten Stanten kommen mit einem Ver⸗
brauch von 3000 000 kg Seide indeſſen fon ſehr nahe heran.
Das Jahr 1898 ließ fi anfangs fehr ginftig an für die Breite
bes Rohmateriald. Ben Ianmar bis Mai ftiegen bie Breite fort
gefekt. Die fruhzeitige Franzoͤfiſche Ernte Tonnte zu vortheilhaften
Preifen abgeſetzt werden. Bon Anfang Juni ab verurſachten jedoch
der Ueberfluß ber Probuftion ſowie die Kriſen in Auftralien, Großs
britannien und Nordamerika, fomie die geftörten Handelsbeziehungen
Europas mit den Afiatifchen Ländern einen rafchen Preisfall. Gegen
Ende Dezember bradjte Greège zweiter Dualität von Eövennes, welde
Anfang Mat einen Preis von 75 Franken Batte, nur noch 46 Franken.
Um biefe Zeit batten die Beflände, welche fonft etwa 2 000 000 kg
betrugen, fich 618 "auf 6000 000 oder 7000000 kg erhöht. Die Aus⸗
fuhr von gefärbter Seide, einſchließlich der zum Farben eingeführten
auslänbiichen Seide, hat um 23 p&t. abgenommen, während die Außs |
fuhr gefärbter Seide aus ber Schwein nur um 8 p&t. purückgegangen,
die aus Deutſchland dagegen um 7 pCt. geſtiegen if.
Baumwolle Die Einfuhr von rober Baumwolle ift von
207 000000 Franten im Sabre 1892 auf 184200000 Sranlen im
Berichtsijahre gefallen. Gleichwohl darf hieraus nicht auf eine Abs
nabme der Thätigleit der Yranzöfifchen Spinnereien und Webereien
geſchloſſen werben, welde vielmehr im Auffteigen begriffen fcheint.
Man ſchätzt die in den Vereinigten Staaten, in Indien und
in Aegypten produzirte Baummolle auf 2/3 Milliarden kr. Die
Ernte der Bereinigten Staaten bildet den Sauptfaltor für bie Ver⸗
forgung der ganzen Welt. Diefelbe weift für das Jahr 1893 einen
Nindererirag von 2 Mi. Ballen auf (7 gegen 9 Mil. im Jahre
1892). Diefe Abnahme Tann zu 2/5 Tlimatifchen Urſachen und bem
Minderverbraud von Dungftoffen zugeichrieben werben, zu 9/5 ber
Beihräntung der Anbaufläde in Folge bed Preisrüdganges. Die
Abnahme der Produktion darf als ein Glück betrachtet werben, denn
überall Häuften ſich die Borräthe, und eine dritte fo reiche Ernte wie die
ber Jahre 1891 und 1892 Hätte einen nochmaligen Preisfturz herbei⸗
geführt, während fo Die Preife Leicht in die Höhe gingen. Im Sabre
1891 bat der Europätiche Kontinent 900 000 000 kg Baummolle vers
braucht, wonon 245 000 000 kg auf Deutiäland, 165 000 000 kg auf
Rußland und 155 000 000 kg auf Frankreich entfielen.
Hanf und Flachs. Die Einfuhr von Hanf tft ungefähr gleich
geblieben; fte betrug 18 700 000 Franken, gegen 13500000 Franken
im Sabre 1892. Dagegen bat bie Einfuhr von Ylahd um etwa
I Mill. Franken zugenommen (70 800 000 Franken im Jahre 1893,
gegen 61 500000 Franken im Borjahre).
Die Ausfuhr von Hanf und Flachs ift von 15200 000 Franken
im Jahre 1892 auf 14400000 Franken im -!:richtäjahre zurück⸗
gegangen. Im Allgemeinen weiſt bie Ernte in bivj.ı beiden Artikeln
im Berichtäjahre ein Defizit auf, Im Frankreich fährt der Flachabau
fort abzunehmen und liefert kaum den fünften Theil des Bedarfs
der Spinnereien. Die vom Staate gewährten Prämien veichen nicht
aus, um ben Preisunterichied zwiſchen dem Ruſſiſchen unb dem
Franzoſiſchen Erzeugnifie außzugleichen;; ber Ruckgang ber Franzöſiſchen
Probultion wird fi noch weiter fortjegen.
Dellaat und Delfrüädte Die Einfuhr tft von 163 800 000
Franken im Sabre 1892 auf 187900000 Franken im Berichtsjahre
geftiegen. Die Mehreinfuhr betrifft namentlich Raps, Seſam unb
Zeinfamen. Die Einfuhr von Arachiden iſt im Ganzen gleich ges
blieben, doch nimmt die Einfuhr vom Senegal ftelig zu. Die Aus⸗
fuhr Frankreichs in dieſen Artileln ift fortgefet ohne Bedeutung.
Gewöhnliches Holz. Nach den ſehr ungünftigen Jahren 1891
unb 18092 bat die Einfuhr erhebtich zugenommen und ben normalen
Deutſches Handels⸗Archiv 1394 IL
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619
Stand wieder erweicht. Es wurde eingeführt für 124.300 000 Franten,
gegen 103 700000 tm Borfahre. Die Ausfuhr nimmt dagegen feit
drei Jahren ad; fie iſt im BerichtBjahre wiederum um vier Millionen
Franken zurückgegangen (40 gegen 44 Mil. Franken).
Der Hauptantheil der Mehreinfuhr fällt auf Bauholz, anderes
als Eichen: und Nußbaum⸗Holz, und auf Stabholz. In letzterem Ars
titel blieb die Einfuhr gleichwohl noch weit unter ber ber Borjahre.
Sm billigeren Yournieren aus Nußbaumholz bat die Konkurrenz
Deutfchlands die Ausfuhr beeintrachtigt.
Steintohle und Koks. Die Einfuhr iſt von 184600 000
Sranten im Jahre 1892 auf 164400 000 Franken im Verichtsjahre
zurüdigegangen. Nad der eingeführten Menge flellt fich bie Minder⸗
einfuhr geringer und ergiebt ſich fogar eine Feine Zunahme der Eins
fußr von Koks. In der Ausfuhr zeigt die Statiftit eine Zunahme
ſowohl nad der Menge als nad dem Werthe. Die einheimifche
Brobuktion, welche ungefähr 26 Millionen Tonnen zu erreichen pflegt,
iR im Berichtäjahre um 440 000 Tonnen zurüdgegangen im Folge ber
Streiks im Departement Pas de Calaid und im Departement du Nord.
Die Mindereinfubr bat hauptſächlich Großbritannien betroffen, während
die Einfuhr aus Belgten und Deutihland zugenommen bat. Yür
Kobs iſt Deutſchland im zunehmendem Maße der Hauptlieferant,
IV. Sabeitate.
Eiſen und Stahl. Die Einfuhr von Elfen unb Stahl bat
etwas gugenommen, bie Ausfuhr dagegen erheblich abgenommen. Es
wurden im Spezialbandel
eingeführt. ausgeführt.
1892. 1893. 1892. 1893.
Tonnen.
Gußellen..........- 86 996 85949 . 120765 104689
Sämiedeelfen....... 18 424 21 587 80 024 22 738
Stahl ............ 5407 5 724 9 000 10 783
Zufammen. 110827 113260 159779 138205
Die Einfuhr unter dem Regime ber admission temporaire hat
in Folge der Schwierigteiten ber Ausfuhr eine Abnahme von zus
fammen über 29000 Tonnen zu verzeichnen.
Die ſchwierige Lage der Etfeninbuftrie im Auslande hat fi
natürli auch in Frankreich geltend gemacht, jedoch ohne bie Produk⸗
tion weſentlich zu beeinfluffen, weiche, weniger ausgedehnt und haupt⸗
ſächlich auf die Verforgung des einheimifchen Marktes eingerichtet,
nur um etwa 1 pCt. zurüdigegangen iſt.
Tertilinduftrie. Allgemeines. Ban muß unterſcheiden
zwiſchen venjenigen Induſtrien, für welche ber Exporthandel eine
Lebenzfrage iſt, und denjenigen, welde auf bie Berforgung des ein
heimiſchen Marktes baſirt find, Die Erſteren haben ſchwer gelitten,
die Legteren haben entweder fehr profperirt, wie-die Baummollens
induftrie, oder fie find wenigſtens normal beihäftigt gemweien und
baden ſich ausreichend bezahlt gemacht, wie Die Leineninduſtrie.
Die Seibeninbuftrie, die Wollinduftrie und die Konfeltionsinbuftrie
haben mit einer Abnahme des Verbrauchs ihrer Erzeugnifle im Aus⸗
Iande zu kämpfen gehabt. Sie haben, um ben erfchwerten Abſatz im
Auslande einigermaßen zu erhalten, ihre Preife ermäßigen, ihren
Gewinn einſchranken und vielfach Derlufte auf fich nehmen müſſen.
Gleichzeitig wurben die beiden großen Induſtrien, die Seiden⸗ und
die Woll⸗Induſtrie, in ihrem LBebensnern durch bie Bewegung ber
Preife ihrer Rohmaterialten angegriffen. Zu Anfang bes Jahres
18% waren bie Außfichten für den Handel gut, ein gewiſſes allge:
meines Vertrauen batte im Kurs für Wolle und Seide eine Haufſe⸗
bewegung zur Folge, weile fih in ben erftien 4 bis 5 Monaten
83
620
erhielt und Handel und Induſtrie veranlaßte, ſich mit Borräthen zu
verforgen. Mit einem Male trat die Baifle ein unb erbielt ſich
während bed ganzen zweiten Halbjahres, jo daß fie ſchwer auf Handel
und Induſtrie laſtete, die fich bereitd verforgt batten. So fand fi
der wichtigfte Theil der Tertilinbuftrie, deſſen Probultion etwa zwei
Drittel der gefammten Zranzöftichen Tertilinbuftrie ausmacht, während
des Berichtzjahres in fchwerer Bebrängniß, und es fcheint noch Teine
Ausſicht auf den fo jehr nöthigen Umſchwung zum Beſſern vorhanden.
Die Urſache bes Nebels tft Har und gebt aus Allem zur Evidenz
hervor: es tft bie ſchlechte Lage bes Franzöfiihen Ausfuhrhandels.
Ausfuhr, wachſende, thätige, fih außbehnende Ausfuhr thut ber
Stanzöftiden Induftrie Noth wie Luft zum Leben. Das Beftreben,
den Zugang zu ben fremden Märkten, mit welden Frankreich feit
langer Zeit Verbindungen unterhält, zu erhalten und neue Abſatz⸗
wege zu eröffnen, milfſen die Hauptaufgabe derer fein, welchen bie
Fürforge für die Erhaltung und Entwidelung ber Reichthümer bes
Landes anvertraut ifl.
Wollene Garne und Gewebe. Die Einfuhr von Wollen»
garn (12455 000 Franlen) bat fi wenig verändert, die Ausfuhr
(21 Mill. Franken) bat gegen das Jahr 1892 leicht zugenommen,
erreicht aber noch Iange nicht bie Ausfuhr des Zabres 1839 (55687000
Franken). Die Franzöfiide Spinnerei bat offenbar feit einigen
Jahren einen Theil ihrer Kundſchaft im Auslande eingebüßt,. zum
Theil in Folge der Begünftigung der Cheviotgewebe, woflir die Garne
beſonders in England bBergeftellt werben. Im Verhältniß zu beim
einheimiſchen Verbrauch iſt die Ausfuhr nur von geringer Bedeutung.
Die Jahresproduktion der Franzöftigen Spinnerei beträgt 96 000000 kg
im Wertbe von 500 Mil. Franken.
Es ift nicht zu verfennen, daß bie fo wichtige Franzöſiſche Wolle
Ipinnerei eine ſchwere Kriſis durchmacht. Schon feit mehreren Jahren
ſchwer bebrängt, Hat die Kammgarnipinnerei im Sabre 1893 mit
Berluft gearbeitet. Die Streichgarnſpinner haben nad) einer günftigen
Periode mit einem Preisfall von 18 pCt. zu Fämpfen gehabt.
Bei den mollenen Geweben tft bie Einfuhr um 6 Mill. zurlid-
gegangen, von 56 Mil. Franken im Sabre 1892 auf 50 200 000
Franken im Berichtsjahre. Die Ausfuhr weift hauptſächlich in Folge
der Einſchraͤnkung des Engliſchen und Amerilaniihen Marktes eine
Abnahme um 50 Mil. Franken auf; dieſelbe beirug 278 900 000
Franken, gegen 828 500 000 Franken im Sabre 18%. Diele Ziffern
geben noch nicht einmal ein vollfänbiged Bild der ungünftigen Lage
der Induſtrie, denn es tft dabei noch zu berüdfichtigen, mit welchen
Dpfern die Probuzenten und Händler genötbigt waren, file ihr Pro⸗
dukt im Auslande Abſatz zu fuchen. Die ſchlechte Lage der Ausfuhr
bat eine unbeilvolle Wirkung auf die Breife ber Gewebe gehabt. Da
die einheimiſche Probuktion fich nicht verminderte, entſtand ein heftiger
Kampf unter den Fabrikanten, und die Preife, welde ſchon im Sabre
1892 den möglihft niedrigen Stand erreicht zu haben ſchienen, find
noch um 5 bis 10 p&t. gefallen. Unabhängig von biefer Beſchraͤnkung
ber Ausfuhr haben die Sabrifanten noch mit ber Mode und der
Nothwendigkeit zu rechnen, Neuheiten zu bringen, wodurch bie Fabri⸗
kationskoſten weſentlich erhöht werden. Dazu kommt, daß bei ſteigen⸗
der Produktion der Verbrauch wollener Artikel in Frankreich zweifel⸗
los abnimmt. Bemerkenswerth iſt die Verbreitung ber Fagonweberei,
d. i. der Weberei für Rechnung von Fabrikanten, welche die Garne
liefern. Dieſer Umſtand drückt häufig auf die Preiſe und macht die
Weberei zu einem Annex ber Nouveautsmagazine
Die Fabrikation gemifchter Gewebe aus Wolle und Seide bat
ganz beſonders gelitten, da fie hauptſächlich für den Export arbeitet,
während bie Fabrikation gemiichter Gewebe aus Wolle und Baum⸗
Srantreidh.
wolle, welche auf ben einheimiichen Verbrauch bafirt if, günſtiger
deran war. Die Fabrifen von Amiens und Reims fangen an, ber
Börliger Fabrikation fogen. Silefienne ober Gloria (Kette von Seide,
Einihlag von Wolle) Konkurrenz zu mahen. Immerhin hat Deutſch⸗
and feine Leberlegenbeit in Stoffen für Sonnen und Regen⸗Schirme
bewahrt. Die Yabrilanten von Nouveautés haben einen ſchweren
Kampf zu befiehen mit bes Deutichen Induſtrie, welche, mächtig,
ebenjo rübrig wie die Franzoſiſche, erfinderiſch in ber Herftellungs-
weise, mit billigen Arbeitäfräften verfehen und in geihäftlihen Bes
giehungen mit ber ganzen Welt fiehend, der gefürdtetfie Rivale auf
den außlänbiichen Märkten ift. Während Großbritannien an bemjelben
Genre fefthält, macht fi Deutſchland an alle Genres, verwertet
nacheinander alle Stoffe und richtet fig mit befonderem Anpaflungs-
vermögen nad dem Geſchmack der Kundſchaft und dem Wechſel der
Mode.
Seidengarn und ſeidene Gewebe Die Einfuhr von
Schappegarn hat im Berichts jahre 410 489 kg betragen, gegen 415 136 kg
im Borjabre, die Ausfuhr 417468 kg, gegen 486 477 kg. im Jahre
1892. Un der Einfuhr war Deutſchland mit 40 bis 50 pGt. ber
theiligt. Die einheimifche Produktion, welche ſich auf etwa 1600 000 kg
beläuft, Hat fi auf ungefähr ber gleichen Höhe erhalten wie im
Sabre 1892.
Die Einfuhr von ſeidenen Geweben tft von 62200000 Franken
im Sabre 1892 auf 51 Mill. Franken im Berichtäiahre gefunfen, das
it um 11200000 Franten; die Ausfuhr von 249900 000 auf
224 500 000 oder um 24 800000 Franten. Die Minbereinfuhr Hat
namentlich bie Schweiz betroffen, deren Einfuhr nad) Frankreich von
glatten wie feidenen Geweben nur 92 692 kg betrug, gegen 254947 kg
im Sabre 1892 und 400473 kg im Sabre 1891. Damit erflären
ih zum Theil die heftigen Klagen in ber Schweiz über bie neue
Zollpolitit Frankreichs. Die fehr bebauerlihe Abnahme der Aus⸗
fuhr iſt hauptſächlich verurfadt durch die Einſchränkung des Eng:
liſchen Rarktes. Die Ausfuhr Frankreichs nad Großbritannien
betrug:
1892. 1893.
kg kg
Glatte, reinfetbene Gewebe.......... 607126 874685
Fagonnirte reinfeibene Gewebe ...... 7044 51416
Gemiſchte feidene Gewebe. .......... 5834 706 616 442
Geidengage und Eräöpe ..... nun... 84689 73918
Seidentüll....................... 172880 88382
Der gleiche Rüdgang Hat ſtattgefunden bei Seidenpoſamenterie,
gemiſcht, bei Bändern u. ſ. w.
Auch nad) den Ländern des Europätfden Kontinents ift ber Ab:
fat Frankreichs zurüdgegangen. Uber dieſe Minberausfuhren find
lange nicht von berfelben Wichtigkeit. Die Ausfuhr von glatten,
seinfeidenen Geweben nad) Deutſchland beirug 56183 kg, gegen
64549 kg im Borjahre.
Während die Franzöfifhe Ausfuhr nah Großbritannien fo
erheblich zurüdkging, haben die Deutfche und die Schweigeriihe Aus⸗
fuhr dorthin zugenommen. Der Grund hierfür liegt angeblich darin,
daß in Folge der neuen Franzöſiſchen Bollgefekgebung Paris auf:
gehört hat, zugleich ein Stapelplak für Schweizeriſche Seidenwaaren
zu fein, wodurch viele Käufer angezogen wurben, was zugleich Dem
Abſatz der einheimifchen Produkte zu Gute kam.
Im Berichts jahre hat Die Lyoner Selbeninbuftrie einerfeits durch
den rapiden Aufihwung der auswärtigen Konkurrenz, anbererjeit
durch ben Optimismus, wit welchen fle bei Beginn ber Saiſon ihren
Bedarf zu ſehr hoben Preiſen anſchaffte, gelitten. Der Ruckgang ber
dranireich
Preiſe des Rohmalerials in den lezten Monaten bes Jahres bat auf
die Preiſe der Gewebe gebrüdt. Im Verhältniß dürfte inbeflen die
Schweiz noch mehr gelitten haben ala Frankreich.
Die Franzöfifhe Produktion an jeldenen Geweben wirb auf
600 Mil. Franken geihägt, worunter 407 Mill. Franken eigentliche
Seidenftoffe, und zwar 360 Mil. Lyoner Erzeugnifie und 47 Mil.
Ergeugniffe von Roubatz und der Picardie. Da die Preiſe im Durch⸗
ſchnitt um 7 pCt. böber waren als im Sabre 1892, bebeutet bie
Stetigleit im Werthe der in ben Jahren 1892 und 1893 hHergeftellten
Warren eine Verminderung ber Thätigleit der Webereien
Baummollene Garne und Gewebe. Während die große
Subuftrie baumwollener Garne und Gewebe in Großbritannien und
in ben Vereinigten Staaten von Amerils aufs Schlimmfte bebrängt
wurde, ift fie in mehreren Staaten bed Europäiſchen Kontinents im
Gegentbeile aufgeblübt. Es ift dies eine Yolge ber in Europa im
Allgemeinen beſtehenden partitulariftiihen Tendenzen. In vers
Ihiebenen Europäiihen Staaten, mo bie Induſtrie nur in den aller»
erfien Anfängen beftand, bat dielelbe, unter dem Schuße hoher Zölle
und befreit von der Engliſchen Konkurrenz, wirklich bedeutende Fort⸗
ſchritte gemacht. Aber während diejenigen Europäifhen Staaten,
deren Produktion unter oder nicht viel Über dem einheimiſchen Be⸗
barf fi bewegte, ihre Baummolleninbuftrie ſich gedeihlich entwickeln
faben, haben bagegen diejenigen Staaten, welche feit langer Zeit
ihren Fabrikbetrieb auf einen umfangreichen Export eingerichtet hatten,
mit den ernfteften Schwierigkeiten zu Tämpfen gehabt.
So werben Rußland, Deutihland und Franfreih das Jahr
1893 zu den günftigften für ihre Baummolleninbuftrie zählen, während
die Schweiz, deren Abſatzgebiete zumeift verfchloffen waren, ſchwer
gelitten bat,
Die Einfuhr von Baumwollengamen nimmt feit mehreren Jahren
ab; fie tft von 22500 000 Franken im Sabre 1892 auf 18 Mil.
Franken im Berichts jahre zurüdgegangen. Hauptlieferant ift Groß»
Britannien, ein Heiner Neft kommt aus Deutihland. Die Ausfuhr,
wenn auch etwas in ber Zunahme, bleibt doch fehr niedrig; fie ift
von 2 800000 Franken im Jahre 1892 auf 3100000 Franken im
Berichtsjahre geftiegen.
Die Franzöſiſchen Spinnereien, mit reihlihen Beftellungen vers
jeben, Haben kaum ben WBebürfniffen der Weberei gu genügen vers
modt. Die Garnpreife Haben fi gut gehalten Gleichwohl ift der
Gewinn vielfach geringer gewefen, ald man erwarten konnte, weil ein
Theil der Spinner, in Erwartung einer Preisfteigerung, feinen Be:
darf an Rohmaterial zu hohen Preifen angelauft batte.
Frankreich befigt 5 Mil. Spindeln mit einer burdfchnittlichen
Jahr esprodultion von zufammen 125000 000 kg Garnen im Werthe
von 350 Mill. Franken. Seit vier Jahren bat die Zahl der Spindeln
um 900 000 zugenommen.
An der ganzen Welt rechnet man ungefähr 92 Mil. Spindeln,
wovon faft bie Hälfte auf Großbritannien füllt. Letzteres vermehrte
feine Produktionskraft in den Iekten 10 Jahren um 5,9 pCt.; tn
der gleichen Zeit nahm aber bie Produktionskraft des Europätichen
Kontinentd um 18,5, diejenige der Vereinigten Staaten von Amerika
um 16,9 und bie Indiens um 100 pCt. zu. Trotz bed relativen
Rüdganges der Ausdehnung Tönnen bie Schwierigleiten, welchen bie
Engliide Baummwolleninbuftrie im Jahre 1893 begegnet ift, noch mehr
ber Ueberproduktion ala dem Lancaſhire⸗Streik zugefchrieben werben.
Die Franzöfiihe Baumwollweberei bat vielleiht noch ein
günftigere® Ergebniß aufzumeilen als die Spinnerei. Die Einfuhr
ift von 39 100000 Franken im Jahre 1892 auf 32 700 000 Franken
im Berichtjahre zurüdigegangen; die Ausfuhr, wenn auch um 5 p6t.
6
niedriger als der Durchſchnitt der Jahre 1884 bis 1893, iſt von
95 500 000 Franken im Jahre 1892 auf 100500000 Franken ges
ftiegen und bat bamit die Ausfuhr von 1891 wieder erreicht.
Hinfichtlih der Gefammtziffer der Ausfuhr müflen jedoch gewiſſe Vors
behalte gemacht werben. Erſtens find 8 MIN. Franken für gemifchte
Gewebe auszuſcheiden, die aus den Fabriken für Wollengewebe her⸗
ftammen und mit der Baummolleninduftrie nichts zu thun haben.
Sodann enthält die Franzöfiihe Statiftit auch die Ausfuhr nach
Algier, was eigentlich nicht ald Ausfuhr ind Ausland bezeichnet
werden kann. Der hierauf entfallende Theil der Ausfuhr beträgt
25 Mi. Fronten. Die wirkliche Ausfuhr beträgt Daher nicht mehr
ala 60 bi8 65 Mil. Franken, während bie Ausfuhr Deutihlands
195 MIN. Franken ausmacht. Die Ueberlegenheit Deutichlands zeigt
fih namentlich in ben gefärbten und bebrudten Geweben.
Die Menge ber zur Zeit in Frankreich gefertigten Gewebe be⸗
trägt 100000 000 kg im Werthe von 400 Mil. Franken. Rechnet
man bazu bie Yabrikation von Nähfaben, von Stidereien, Bofamens
tertemaaren, TÜR, Spigen u. f. w., fo gelangt man zu einem Ge-
ſammtproduktionswerth von 500 bis 550 Mil. Franlken.
Die Franzöfiihe Baummolleninbuftrie zählt 86 000 mechaniſche
MWebftühle und 40000 Handwebſtühle. Ihr Material nimmt in
Folge des guten Ergebnifies des Jahres 1893 zu,
Deutihland bat eine leiftungsfähige Baummollipinnerei und fucht
fi mehr und mehr vom Engliſchen Markte frei zu machen. Es ift
dahin gelangt, Baummollengarne bis zur Nr. 120 Englifch Berguftellen,
und ift heute in der Lage, den verfhiedenften Bebürfniffen der
Deutichen Induſtrie zu entſprechen. Der Berbraud an Baummolle
in Deutihland bat ungefähr 240 000 000 kg betragen, wovon wohl
25 bis 30 Mil. zur Mifhung mit Wolle Verwendung gefunden haben
mögen, worin Deutihland und Belgien in erfter Linie fliehen
Deutichland führt 17211000 kg Baumwollengarn ein, Frankreich nur
5452000 kg. Dagegen ftellt fi die Einfuhr von baummollenen
Geweben in Frankreich auf 3305000 kg gegen 1867000 kg in
Deutihland. Danach jcheint ed, daß die Spinnerei im Berhältniß
zur Weberei in Deutichland weniger entwidelt ift als in Frankreich,
und man follte annehmen, daß Deutihland feine Spinnerei, Frank⸗
reich feine Weberei ohne Gefahr noch weiter zu entwideln vermöchte.
In der Ausfuhr von Baummollengarnen und Geweben ift Deutſchland
weit überlegen; die Deutfche Ausfuhr beträgt das Doppelte ber Fran⸗
zöftihen (68 000 000 kg Garne und Gewebe im Werthe von 282 Mil.
Franken gegen 28000000 kg im Werthe von 136 Mil. Franten
Sranzöftiiger Ausfuhr.
LeinensGarne und »Bewebe. Das Jahr 1893 war für Die
Leinen» und Sanf-Spinnerei ein günftiges. Die ſtarke Haufle in ben
Preiien für das Rohmaterial bat allerdings einige Schwierigleiten
bereitet, da die Garnpreiſe nicht ganz zu folgen vermochten, aber bie
Spinnerei war während des ganzen Jahres gut beihäftigt und Bat
zufriedenftellenden Gewinn gehabt. Die Einfuhr und Ausfuhr von
Leinengarn ift fo ziemlich die gleiche geblieben wie im Vorjahre; es
wurden eingeführt 1220 600 kg, gegen 1 456 300 kg im Jahre 1892,
außgeführt 4 422 600 kg, gegen 4547000 kg. Die Einfuhr von
feineren Sarnen überwiegt biejenige ber größeren Nummern. Die
Einfuhr gezwirnter Garne ift unerheblih. Die Spinnerei beberriät
den einheimifhen Markt.
Die Leinenweberei ift fehr thätig; während bes ganzen Jahres
war die Nachfrage nad Leinwand gut, und die Ergebniffe des Jahres
waren für die Fabrikation wie für den Handel gleich befriedigend. Die
Breife haben indeſſen nicht Schritt halten können mit der Erhöhung
ber Breife ber Garne, woraus da und dort einige Schwierigfeiten
83*
622
entftanden find. Doc find die Preiſe reihlih um 10 pEt. gegen bie
Durchſchnittspreiſe des Jahres 1892 geftiegen. Die Einfuhr von
leinenen Geweben betrug im Berichtsjahre 390 769 kg, gegen 391917 kg
im Borjabre, die Ausfuhr 1565 390 kg, gegen 2136 969 kg im Jahre
1892. Der erhebliche Rüdgang der Ausfuhr erklärt fi durch die
ſchlechte allgemeine Lage des Ausfuhrgefchäfts.
Jute⸗Garne und Gewebe. Somohl für die Spinnerei als
für die Weberei war das Jahr ein normales. ZYutegarne fanden
guten Abjak, die Vorräthe am Schluß des Jahres waren mäßig.
Die Einfuhr betrug 188 000 kg, gegen 180.000 im Sabre 1892
und 359000 im Sabre 1891, die Ausfuhr 2732000 kg, gegen
2815 000 und 2 740 000 kg in den beiden Vorjahren. Die Ausfuhr
bleibt hiernach auf gleicher Höhe, während die Einfuhr in Folge der
neuen Zölle ſtark zurüdgegangen iſt. Bon Jutegeweben find e8 nur
bie eigentlihen Gewebe ſowie die Säde, welche für den Handel mit
dem Auslande in Betracht kommen. Es wurden davon eingeführt
im Berichtsjahre 517 500 kg, gegen 1434 000 kg im Jahre 1892 und
3 933 000 kg im Jahre 1891, außgeführt 3 843 000 kg, gegen 4 169 000
und 4181000 kg in den beiden Vorjahren. In den Einfuhrziffern
kommt biernad die Wirkung der neuen Zölle ſtark zum Ausdrud.
Die Fabrikation von Juteteppichen und von Linoleum macht gute
Fortſchritte.
Wäſche und Konfektion. Die an ſich ſchon niedrige Einfuhr
iſt im Abnehmen begriffen. Die Ausfuhr hat leicht zugenommen; es
wurden ausgeführt für 130 800 000 Franken, gegen 129 600 000
Franken im Vorjahre. Deutſchland nimmt mit einer Ausfuhr im
Werth von 304 620 000 Franken weitaus bie erfte Stelle unter allen
audführenden Ländern ein.
Die Ausfuhr von genäbter MWäfche iſt zurückgegangen in ber
Richtung nach Belgien und den Bereinigten Staaten von Amerika,
wo Werkftätten für Näharbeit und Konfeltion entftanden find.
Zugenommen Hat die Ausfuhr dieſer Artifel nad Großbritannien,
Brafilien und Argentinien. Deutfhland und Deſterreich⸗ Ungarn, wo
bie Arbeitöfräfte und bie Leinwand billiger einftehen, machen eine
ſchwere Konkurrenz in Herrenwälhe. Dagegen bat bie Sranzöftiche
Zuruswälde für Damen ihren alten Ruf bewährt und ihr Ueber⸗
gewicht behauptet.
Die Ausfuhr von Herrentonfeltion bat einige %ortichritte ges
madt. Die Franzöfiihde Produktion beherrſcht Darin den einheimifchen
Markt, welcher vom Auslande nur noch wafferbichte Kleider und ges
wiſſe Engliſche Konfeltiondartilel aufnimmt. Man ſchätzt die aus
Frankreich nad) dem Ausland ausgeführten Damenkleider auf jährlich
100 Mil. Franten. In Strumpf⸗ und Rofamentier-MWaaren mat
Deutichland ſtarke Konkurrenz.
Zugerihtete Häute und Waaren daraus. Nah der
Statiftif wurden
eingeführt. ausgeführt.
1892. 1898. 1892. 1898.
Franken.
Zugerichtete Häute... 24000000 27900000 114100000 97300000
Waaren aus Fell oder
Leder ............ 8900000 8900000 111700000 96000000
Die Einfuhr hat hiernach etwas zugenommen, die Ausfuhr
dagegen erheblih abgenommen. Ein Bergleih der Ausfuhr mit der
des Jahres 1891 ergiebt noch ein wejentlih ungünftigered Refultat
für Waaren aus Fellen und Leder. Ein erheblicher Theil ber Minder⸗
ausfuhr fält auf Großbritannien, die Bereinigten Staaten von
Amerika, die Türkei, Sübamerila u. |. w. So batte Frankreich im
Sabre 1891 an Schuhwerk 211 635 kg nad Brafilien und 786 909 kg
Frankreich. — Kongoftant.
nach Algier ausgeführt, im Jahre 1893 dagegen nur 161398 und
529 5l1 kg. |
Tifhlerwaaren, Spielwaren u. ſ. w. Die Einfuße von
Tiſchlerwaaren, Spielmaaren und dergleichen ift etwa zurückgegangen,
die Ausfuhr Hat um 4 MN. Franken zugenonmen. Der Abjak von
Möbeln und Holzwaaren weift eine Einbuße von 6 Mil. Franken
auf, wovon hauptſächlich der Abſatz nad Großbritannien betroffen
murbe.
Shemifhe Prodakte, Papier und Pappe, Büder und
Stihe, Werkzeuge und Waaren von Retail, Maſchinen
und Inftrumente. Die Statiſtik zeigt eine leichte Zunahme der
Einfuhr von chemiſchen Produkten, bei einer Abnahme der Ausfuhr
dieſer Artikel in Höhe von 5 Mill. Franten. Bei Bapier und Pappe,
Büchern und Stichen tft die Ausfuhr wenig, die Einfuhr ſtark zurück⸗
gegangen. Es wurden eingeführt für 23 ZH Franlen, gegen
39 400 000 Franken im Jahre 1892.
An Werkzeugen und Waaren von Metal wurben eingeführt für
26 800 000 Franken, gegen 28 800 000 Franken im Jahre 1892, auß-
geführt für 69500000 Franken, gegen 81 600.000 Franken im Bor:
jaßre. Die Einfuhr von Elfen und Stahl⸗Waaren ift von 17605
Tonnen Im Sabre 1892 auf 15890 Tonnen im Berihtsiahre herab:
gegangen, bie Uusfuhr von 49 649 auf 43506 Tonnen. Die Ein:
fuhr von Waſchinen unb Inſtrumenten betrug 46 700000 Franken
gegen 55 100000 Franken, bie Ausfuhr 80200000 Franken gegen
85 300 000 Franken im Vorjahre. Ber Rückgang in der Audfuhr
war demnach ſtärker als bie Abnahme der Einfuhr.
Kongoftaat.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1892.)
Einem Britiſchen Konſulatsbericht entnehmen wir über ben
Handel und die Schifffahrt des Kongoſtaates im Sabre 1832,
was folgt:
Ausfuhr.
Die Geſammtausfuhr einfchließlih der fremden Durchfuhrgüter
umfaßte im Sabre 1892 6 053 877 kg im Werthe von 76529 980
Franken, hiervon entfallen auf ben Eigenbandel des SKongoftaates
4371088 kg im Wertbe von 5487633 Sranfen. Im Vergleich
mit dem Jahre 1891 zeigt die Gelammtausfuhr bed Jahres 1892
einen Rüdgang non 3 005 640 Franken, während bie Ausfuhr eins
heimischer Produkte des Kongoftantes (Eigenhandel) von 5358519
Franken im Sabre 1891 auf 5487633 Franken gefttegen tft.
Die Betbeiligung ber einzelnen Länder an ber Ausfuhr im
Sabre 1892 ift aus folgender Tabelle erfichtlid:
Beſtimmungsländer. Franken.
Belgien.................................. 2949 149
bie Riederlande . ............................. ern 2601 535
Tranzöfilde Beſichungen am oberen Kongo ............ 917 408
Portugieſiſche Befikungen an der Meeresküfte.......... 673 981
Deutfhland ...................................... 206 598
Portugiefifge Befigungen am linken Ufer des Kongo... 178515
Großbritannien ................... ................ 85 829
Frankreich........................... nee rennen ne 16 063
Portugal......................................... 896
I) Bergl. Hand. Arch. 1886 II. S. 646, 1890 IL ©. 628 und
1891 L ©. 661,
Kongoftant.
Die hauptſachlichſten Auzfuhrartitel waren Kaffee (in Durchfuhr
- von den Bortugiefiihen Beſitzungen), Kautſchuk, Palmöl, Elfenbein
und Balmlerne.
Kaffee. Die Sefammtausfuhr belief fih auf 216 937 kg im
Werthe von 809 786 Franken, hiervon wurben 209206 kg nad den
Niederlanden verſchifft.
Der Bau der Eiſenbahn zwiſchen Matabi und Stanley Pool
bat die Aufmerfiamleit auf die Kaffeebaumkfultur am oberen Kongo
gelentt. Der Kaffeebaum wählt in einigen nörblihen Provinzen.
wild, und dort ift Land zu feiner Kultur im Ueberfluß vorhanden.
Die Regierung bed Kongoftaates hat in der Nähe ihrer Stationen
Leopoldville, Bangala und Baſoko mit der Anpflanzung von Kaffees
bäumen begonnen, und die „Socist6 du Haut Congo“ hat ihre
Agenten beauftragt, Kaffeeplantagen anzulegen, fobald durch bie
Eiſenbahn Gelegenheit gegeben ift, die Ernte an die Küfte zu fchaffen.
Bei dem größten Theil der biöherigen Kaffeepflanzungen hat es fi
um 2iberiasKaffee gehandelt, dod werben jegt auch Verſuche mit
Kaffee von S. Thom gemacht.
Kautſchuk. Die Ausfuhr ſtellte fih im Sabre 1892 auf
46039 kg im Werte von 1841596 Franken, hiervon waren
156 339 kg im Werthe von 625356 Franken im Kongoftaate ges
wonnen, der Reft ſtammte aus Portugiefilhen und Franzöſiſchen
Befisungen. Die Hauptausfuhrländer waren die Niederlande und
Belgien, wohin 316 492 kg im Werthe von 1265968 Franken und
56488 kg im MWerthe von 225962 Franken verfhifft wurden.
Kautfhuf wird in allen Teilen bes Kongoſtaates gefunden,
gegenwärtig aber hauptſächlich in den Beden der Flüfſe Ubangi,
Mongalla und Kaſſai geſammelt.
Die Ausfuhr von Kautſchuk aus dem Kongoſtaate in den Jahren
1887 bis 1891 war folgende:
Werth:
kg Franken.
ISS7.................. 30 050 116 768
ISS8.................. 74 294 260.029
ISSO.................. 1311183 458895
1890.................. 123666 566 497
3 }:):) 81680 826 720
Die Eingeborenen zahlen für das Einfammeln bes Kautſchuks
ein Achtel ihres Ertrages an die Regierung, was etwa einer Abgabe
von 25 Cents pro Kilogramm Kautſchuk gleihlommt. Der Aus:
fuhrzoll beträgt 40 Franken pro 100 kg.
Palmöl. Im Jahre 1892 wurden auögeführt 1194189 kg
im Werthe von 569 628 Franlen, hiervon waren im Songoftaste
erzeugt 906 295 kg im Werthe von 432 303 Franken, der Reſt
flammte aus den Portugiefiichen Brfigungen. Im Sabre 1891 betrug
bie Geſammtausfuhr 2272 111 kg im Werthe von 1326 940 Franlen,
wovon 1673192 kg im Werthe von 849 594 Franken im Kongo»
ſtaat produzirt worden waren.
Die hauptſächlichſften Ausfuhrländer im Sabre 1892 waren:
die Niederlande.................. 478 572 kg
Bortugiefifche Befigungen an ber Küfte.. 850120 „”
Belgien ............. .............. 176 608 „
Großbritannien. ...... ............. 160856 „
Elfenbein. Die Ausfuhr im Jahre 1892 betrug 195 291 kg
im Wertbe von 8905820 Franken, Hiervon flammten aus dem
Kongoftaate ſelbſt 186 521 kg im Werthe von 8780420 Franken,
der Reſt kam aus Portugiefiihen und Franzöfiihen Befitungen.
Im Borjahr wurben 166905 kg im Werte von 8318100 Franken
ausgeführt, wovon 141775 kg im Werthe von 2885500 Franken
auf den Eigenhandel bed Kongoftantes entfielen.
Bom Kongo und Gentralafrile murben nad Antwerpen aus⸗
geführt:
1888........ 6 400 xç 1801........ 69 500
1889........ 4660 „ 189........ 118000 „
18%........ 7750 „ 189........ 224.000 „
Die Zunahme der Ausfuhr in ben letzten beiden Jahren ift auf
bie beträchtliche Anzahl des in dieſem Sabre unternommenen Handels⸗
und Forichungserpeditionen zurüdyuführen.
Balmlerne. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1892: 3 799 094 kg
im Werthe von 889600 Franken, gegen 6658401 kg im Werte
1 864 852 Franken im Sabre 1891. Auf den Eigenhandel be
Kongoftantes entfallen hiervon 8064 747 und 4714 768 kg im
Werthe von 677809 und 1320184 Franken.
Bon der Ausfuhr im Jahre 1892 entfielen auf:
kg Franken.
die Niederlande ............ 1713102 878696
Bortugichifche Befigungen .... 1895808 808862
Belgien.................... 466 882 100 964
Deutſchland ................ 198 850 43 946
Die Sefammtmenge aller übrigen Außfuhrartifel belief fich
im Sabre 1892 auf 187967 kg. ihr Werth auf 68550 Franken,
bierunter Produkte bed Kongoſtaates 57186 kg im Werthe von
22245 Franken. Dieje Ausfuhrartitel waren Erdnüffe, rother und
weißer Gummi, Kopal, Seſam, Drfeile, Drlean, Baumwolle,
andere Pflanzenfafern, Bohnen, Kolarüffe, rohe Häute und
Biafiavafafer.
Einfuhr.
Seit dem 9. Mai 1892 werden im SKongoftaat Einfuhrzölle
erhoben. Der Werth der Gefammteinfuhr in ber Zeit vom 9. Mai
bis Ende bes Jahres 1892 (einjchließlih der Einfuhr auf Nieder
lagen und Durchfuhr) belief fih auf 5679195 Franken, der Werth
ber zum Verbrauch im Kongoftant eingeführten Waaren ſtellte ſich
auf 4984465 Franken. Die VBethelligung der einzelnen Länder an
der Einfuhr tft aus folgender Tabelle erſichtlich:
Davon
Gefammts zum Verbrauch
Hertunftsländer. einfuhr. im Kongoftaat.
Franken. Franken.
Belgien.................... ........ 197356839 1913288
Großbritannien ..................... 1616 684 1511111
bie Niederlande ................... 781 711 561977
Deutihland ........................ 711 828 410 972
Portugal .......................... 177 649 174 546
PVortugieftfhe Befigungen an der Küfe 108471 108 471
Frankreich ......................... 91 568 90 188
Walfiſchbai (Britifche Beſttzungen) ....: 88 950 83 950
alien ........................... 36 840 86 840
China............................. 82628 32 628
Portugieſiſche Beſitzungen am linken Ufer
des Kongo ...................... 26 187 32 001
Kanariſche Infeln ................... 12 807 19 807
Kapland ........................... 11779 11779
Deſterreich⸗ Ungarn .................. 10 695 10 478
Zufammen einfchließlih der Einfuhr
von anderen Ländern ......... 6679195 4984455
’
624
Beüglih der hauptſaͤchlichſten Einfuhrartilel Liegen folgende
Angaben vor:
Vieh. Der Werth der Einfuhr beitrug 141997 Franken, davon
entfallen auf Hornvieh aus den Portugiefifhen Befitungen an der
Küfte 56 850 Franken, auf Hornvieh überhaupt 80250 Franken und
auf Schafe aus den Britiſchen Befttungen an der Walftichbai
8700 Franken.
Waffen und Munition. Der Geſammwerth der Einfuhr
belief ih auf 466300 Franken, Darunter 266578 Franken für
Gewehrpulver, wovon 818956 kg eingeführt wurden. Bon diefer
Menge waren 288 258 kg im Werthe von 197602 Franken für den
Verbrauch im Kongoſtaat beftimmt. Es wurden ferner eingeführt
2181 Feuerſteinmusketen im Werthe von 22167 Franken, 2551 Ber-
Zuffionsgewehre im Wertbe von 24429 Franken, 2804 Gewehre
befieren Syſtems im Werthe von 83165 Franten und 8 Geichüge
im Werthe von 29857 Franken. Bon Patronen wurden 877301
Stüd im Werthe von 41583 Franken eingeführt.
Bier, Wein und andere Spirituofen. Der Werth bed
eingeführten Bieres betrug 57156 Franken. Bon Spirttuofen unter
60 Grad wurden 767523 Liter im Werthe von 292513 Franken
eingeführt, wonon 489 329 Liter zum direkten Berbraud) deklarirt
waren. Die Einfuhr von Spirituofen Über 50 Grab belief ih auf
169 625 Liter im Werthe von 98 757 Franken, wovon 145 533 Liter
zum direkten Verbrauch deklarirt waren. Spirituofen unter 50 Grab
wurden hauptſächlich eingeführt von Deutſchland (662 066 Liter), den
Niederlanden (145 584 Liter), Belgien (39030 Liter) und Groß-
Britannien (16367 Liter), während von Spirituofen über 50 Grab
eingeführt wurden von Deutihland 140841 Liter, von Belgien
13 908 Liter und von Großbritannien 13429 Liter. Bon anderen
Spirituofen und Lilör gelangten für 27 640 Franken, von Wein für
137546 Franken zur Einfuhr. Der Werth der Gejammteinfuhr
aller altoholhaltigen Getränke belief fi auf 613613 Franken.
Die Einfuhr von Lebensmitteln einjhließlih Salz für ben
Tauſchhandel belief fich im Jahre 1892 auf 871 742 Franken, hiervon
tamen aus Belgien für 348 799, aus Großbritannien für 232 962
und aus Deutfchland für 68 267 Franken. Die Einfuhr von Büchſen⸗
konſerven ftellte einen Werth von 417538 Franken dar. Davon
famen au3:
Franken. Franken.
Großbritannien...... 155484 den Niederlanden.... 49678
Belgien ............ 127540 Frankreich .......... 20 610
Deutfhland......... 62180
Mehl gelangte im Werthe von 131646 Franken zur Einfuhr,
davon aus Belgien für 96 759, aus Großbritannien für 18403 und
aus den Niederlanden für 12219 Franken. Ferner wurden eingeführt:
Werth:
Franken
Erbſen, Bohnen, Getreide ................ 11196
Getrocknete Fiſche................. ..... 70 684
Kartoffeln und Bwiebeln ..........-er.... 20 430
Reis .................................. 178 648
Salz zum Tauſchhandel.................. 86 731
Andere Lebensmittel..................... 9874
Reis kam Hauptfählih aus Belgien (102682 Franken) und
China (24500 Franken), Salz bauptfählih aus Großbritannien
(80 666 Franken).
Irden⸗ und Töpferwaaren wurben im Werthe von 51 583
Franken eingeführt, davon aus Großbritannien für 28490, ben
Niederlanden für 11273 und aus Belgien für 4646 Franken.
Kongoſtaat.
Kleider und Wäfche wurden für 184 86 Franken eingeführt,
davon kamen aus Belgien für 88 975, auß Großbritannien für 49 432
und aus den Niederlanden für 28083 Franken.
Die Einfuhr von Maſchinen, Werkgeug und Metall:
geräthen beitrug im Sabre 1892 267728 Franken. Hiervon ents
fallen auf:
Davon aus
Deutichland
Sranfen. Sranlen.
Berichiedene Maſchinen und Theile davon 20 001 4 033
Zubebörs und Refervetheile von Maſchinen 234751) ?
Eifenbabnmaterial, rollended ........... 118 038 73 459
Berfhiedene Werkzeuge ................ 83 443?) 7
Telegraphen⸗ und Telegraphenmaterial... 1 788 ?
Berichiedene Metallgerätde ............. 60 976 32 008
Der Werth der Einfuhr von Baumaterial ftellte fi auf
152 223 Sranlen, und zwar wurden eingeführt Kalk für 15 658 Franken
(Hauptjählid aus Belgien), Cement für 49066 Franken (Haupts
füchlicd aus Belgien) und verichiedenes Baumaterial für 87 499 Franten,
davon auß Belgien für 32682, aus den Niederlanden für 23486
und aus Großbritannien für 17836 Franken.
Die Metalleinfuhr, deren Geſammtwerth 818507 Franken
betrug, ftellte fich, wie folgt:
Franken. Franken
Stahl.............. 66 122 Eiſen ............ 109 761
Kupfer und Meifing.. 182286 Blei............ . 452
Zinn............... 82 Zink............. 4 854
Kupfer und Meffing wurben eingeführt aus Belgien für 65 639,
aus Großbritannien für 25484 und aus den Niederlanden für
22 038 Franten. Die Eifeneinfuhr ſtellte ſich, wie folgt:
Franken. Darunter aus: Franken.
Draht ........... 702
Träger ......... 3 909 Belgien ........ 3144
Bleh............ 16 509 Belgien ........ 12 762
Belgien. .....-.. 4410
Nägel......... . 9 738 | Großbritannien .. 8 396
den Niederlanden 169
, Belgten......... 66 5693
Verſchiedenes Eiien 78902 Seohbritennien.. 11632
Un Meſſerſchmiede⸗ und Kleineifenwaaren einſchließlich
Küchen⸗ und Haushaltungsgeräthe murben für 173 708 Franken ein-
geführt, darunter von Großbritannien für 69318, von Belgien für
86 710, von Deutichland für 28870 und von den Rieberlanden für
23464 Franken.
Der Geſammtwerth der eingeführten baummollenen Gewebe
betrug 1442892 Franken, davon entfallen auf die Einfuhr zon
Großbritannien 807 072 Franken. Im Gingeinen flellte ſich bie
Einfuhr von Baummollenwaaren, wie folgt:
Ueberhaupt:
Sranten. Darunter auß: Franken
Ungebleichte Gewebe 170987 Belgien........ . 113677
. Großbritannien... 220236
Gebleichte Gewebe... 51779 den —— 17810
Großbritannien.. 845 628
Bebrudte Gewebe... 521 702 den Nieberlanden 125 634
Schnupftüder...... 21 180 Großbritannin .. 200%
1) Darunter aus Belgien für 22850 Franken. 2) Desgl. für
23297 Franken.
Kongoftaat. — Somalitüfe.
Ueberbaupt: .
Franken. Darunter aus: Franken.
Großbritannien.. 812 771
Gefärbte Gewebe... 575 285 | Belgien... ....... 128 244
ben Nieberlanden 116 806
Andere Baummollens Großbritannien .. 62842
waaren......... \ 101608 { Belgten........ .. 29583
Die Einfuhr wollener Gewebe war folgende:
Granlen.
Ungebleihte Gewebe ......--ucnceconunnce 3 779
Gebleichte FE 1 836
Bebrudte ................... 4049
Gefärbte ................... 15 133
Tuch⸗ FE 1167
Andere Wollenwaaren .................... 81 010
Die ungebleihten Gewebe kamen aus Belgien, bie gebleichten
hauptſächlich aus ben Niederlanden, bie bedruckten hauptſächlich aus
Großbritannien, die gefärbten bauptfädli aus Großbritannien und
den Niederlanden, bie übrigen Gewebe hauptſächlich aus Großbritannien
und Belgien.
Teppiche wurben im Werthe von 15041 Franken eingeführt,
derunter von Großbritannien für 7546 und von den Nieberlanben
für 4884 Franken.
Bon Glaſswaaren und Glasperlen gelangten für 23861
und 93227 Franken zur Einfuhr. Bei Glaßwaaren war Deutichland
mit 18 586 Franken Saupteinfuhrland, bei Glasperlen Stalten mit
86265 Franken; für 23712 Franken kamen von Großbritannien,
für 10670 Franken aus Defterreih-Ungarn und für 7306 Franken
aus den Niederlanden.
Schiffahrt.
In den Hafen von Banana liefen im Sabre 1892 in großer
Fahrt ein: 77 Schiffe von 85401 Reg.:Tonnen und in Küftenfahrt
341 Schiffe von 9637 Reg.⸗Tonnen. In derſelben Zeit liefen aus:
86 Schiffe von 94890 Reg »Tonnen und 386 Schiffe von 10 781
Reg⸗Tonnen.
In Boma liefen im Jahre 1892 ein: Schiffe in großer Fahrt 79
von 88 168 Reg.⸗Tonnen und in Küſtenfahrt 272 von 16196 Reg.
Tonnen; es liefen aus: 79 non 88 750 Reg.⸗Tonnen und 276 Schiffe
von 16026 NReg.-Tonnen.
Die Betheiligung der einzelnen Nationen an dem Schiffsverkehr
iR aus folgender Tabelle erſichtlich:
Banana.
Eingang. Ausgang.
Reg.⸗ Reg.»
Rationalität. Schiffe Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Britiſche.................. 38 42 144 85 44 786
Deutſche.......... ........ 14 15 683 19 21212
Niederländifche „22.0.0... 15 18 231 15 13 231
Franzöſiſche............... 7 11360 7 11850
Belgiſche................ 7 2688 9 8 466
Norwegiſche............... 1 406 1 405
Boma,.
Britiſche................ 41 54 421 40 63 606
Deutſche............... 19 22 279 20 28 781
Riederländifhe . .........-. 6 41713 6 4772
Belgiſche............. . 13 4992 18 4992
Framzöſiſche.............. 1 1699 1 1699
625
Somalitüfte (Britiſch).
Handelöbericht für dad Jahr 1893/94 (April bis Ende
März).
Einem Bericht des Britifchen Konfulats zu Aden entnehmen wir,
was folgt:
Das Jahr 1898/94 ſchloß Für die Diſtrikte, bie ſich auf bie
Häfen Berbera und Bulhar fügen, mit fchlechten Ausfichten in Folge
anhaltender Dürre, bie großen Verluſt an Rindvieh, Schafen und
Ziegen im Gefolge hatte. Die Biehbefiker mußten, nur um ihre
Exiſtenz zu friften, ihr Vieh zu jedem Preiſe verkaufen. Der Banterott
der größten Fellhandel treibenden Firma in Aden verflimmerte
bie Lage noch, da eine Zeit lang in Folge dieſes Fallifſements bie
Vreife für Biegens und Schaffelle jo niebrig waren, daß es nicht
Iohnte, Die Waare in die Häfen zu bringen. Seit Schluß bed Jahres
bat e8 zwar geregnet, doch ift der Regen nicht früh genug gelommten,
um Elend und Hungeränoth zu verhindern. Rad übereinſtimmenden
Nachrichten ift der Verluft an Vieh im Innern bes Landes ſehr
groß, und die Benöllerung macht einen verarmten und herunter-
gekommenen Einbrud.
Sn Beila dagegen weift der Handel eine Zunahme auf, Hungers⸗
noth und Cholera find dort ferngeblieben, indeß erreichen die Zahlen
noch nicht die für Die Jahre 1890/91 und 1891/92. Der Werth der
Einfuhr und Ausfuhr (einſchl. lebenden Viehes und Silber) in ben
Jahren 1892/93 und 1898/94 in Berbera und Bulhar fowie in
Zeile tft aus folgender Aufftellung erfichtlich:
1898/94 1892/98
Einfubr: Pfund Sterling
Berbera und Bulbar ... 227 741 254 601
Zejla................ 182 866 120 446
Zufammen.. 360 107 874 947
Ausfuhr:
Berbera und Bulhar ... 286 536 191 106
Zejla.............. 164 628 189 822
Bufanımen . 301 159 830 928
Ueberhaupt ...... 751 266 105 875
Berbera und Bulhar.
Die Ein» und Ausfuhr von VBerbera und Bulhar ausſchließlich
Edelmetalle geftaltete fi in ben legten Jahren, wie folgt:
Einfubr. Ausfuhr. Zufammen.
Bfund Sterling
1889/90......» 159 239 162 266 821 506
1890/91....... 191 712 141 279 332 991
1891/92....... 161 112 119 568 280 664
1892/98....... 218 146 182 189 400 284
1898/94........ 219 075 200 846 419 421
Die Einfuhrartilel, deren Werth 10000 Pfund Sterl. übers
flieg, waren folgende:
Wert: Gegen das Vorjahr
Bd. Sterl. mehr (+), weniger (—)
Bd. Sterl.
Amerilanifcher ungebleichter
Schirling..........-..- 84 680 — 3760
Britifhe Tuche........... 10 589 — 8089
Reis ................... 86 616 + 1409
Datteln ................. 60 267 — 8548
Durra .................. 14 789 + 6510
Berichiebeneß ........ 11 780 + 190
626.
Die Artikel, deren Einfuhrwerth 1000 Pib. Sterl. überftieg,
waren folgende:
Gegen das Borjahr
PD. Sterl. mehr (+), weniger (—)
Pro. Stel
Europäifhes feine? Baum⸗
wollentuch (long eloth). 8689 — 931
Mehl ................... 8038 + 484
Zucker................ 2299 — 188
Tabak .................. 1113 — 546
Die Einfuhr aller Lebensmittel, mit Ausnahme von Zucker,
bat zugenommen, da durch Einfuhr derſelben der Ausfall an. Milk
und Milchprodukten erfeht werben mußte, ber durch den Berluft bei
ben Herden in Folge ber Trockenheit veranlaft worden war. Dev
Rüdgang in der Ausfuhr von Beugftoffen hat feinen Grund in ber
geringeren Kaufkraft der Stämme, bie nur das für ben Lebens
unterhalt Nöthige aufbringen Ionnten. Die hauptſächlichſten Aus⸗
fuhrartikel waren folgende:
Gegen bad Boriahr
mehr (+) weniger (—)
Bund Sterling
Gummi unb Harz.. 16885 — — 8.386
1,11 ............ 148 816 + 44 323 _
Federn ........... 10 962 41211 —
Lebendes Vieh..... 20 581 — — 23 145
Ghee(zerlafſene Butter) 11 512 42918 _
Kaffee............ 3664 — — 2812
„Daras” soo. 2368 -+ 297 —
Häute ............ 1469 — — 544
Verimutterihalen .. 2586 +1678 —
Die große Zunahme in der Ausfuhr von Fellen und bie Abnahme
in der Ausfuhr von lebendem Zieh erflärt ſich aus dem Umſtande,
daß mehr Vieh in Folge ber Dürre für Nahrungszwecke gefchlachtet
werden mußte.
Zeila.
Der auswärtige Handel Zejlas geftaltete ſich in den letzten fünf
Jahren, wie folgt:
Einfuhr. Ausfuhr. Zuſammen.
Pfund Sterling
1889/90 ....... 80 778 142 149 2322 9237
1890/91 ........ 104 813 210708 815 022
1891/92 ....... 101598 151 721 258 319
1892/93 ....... 94 680 132 1465 226 825
1898/94 ....... 106208 145885 252 089
Die bauptjählihften Ginfuhrartikel im Jahre 1898/94 waren:
Gegen das Vorjahr
mebr (+) weniger (—)
Bfund Sterling.
Ungebleichte Schirting® aus Groß⸗
britannien................ 12973 + 5010 —
Dergl. Umerilanifde ......... 84543 126506 —
Baumwollene Städglter...... 12 735 — — 3245
Reis...................... ‚ 16231 — — 2089
Dura ....... .............. 11 632 + 716 —
Europäiſches Baumwollentuch
(eloth) ................... 2164 +1045 _
Datteln .................... 2414 — — 2112
Mehl ...................... 1099 — — 900
Tabak................... . 1016 + 305 —
——— —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
Somaliküſte. — Zurich.
Die Zunahme der Einfuhr von Schirting iſt auf eine günſtige
Kaffeeſaiſon zurückzuführen; die Händler pflegen ihren Erlös in dieſem
Artikel anzulegen. Die Zunahme in der Einfuhr von Europätichem
Baummollentuh Hat ihren Grund in der größeren Nachfrage nach
biefer Waare in Harrar, wo fie fehr beliebt zu fein ſcheint. Die
Abnahme in der Einfuhr baummollener Stückgüter tft eime Folge
geringerer Nachfrage. Die Abnahme in der Einfuhr vom Reis hängt
damit zufammen, daß die Stämme im Innern des Landes in Folge
ber für ihre Herben günftigen Verhättnifie in größerem Maße Milch⸗
produkte zum Lebensunterhalt verwenden Fonnten und nicht in dem⸗
felben Umfang wie in früheren Jahren auf den Genuß von Reis
angewiefen waren. Der Rückgang in ber Einfuhr von Datteln
entſpricht nicht dem Rückgang im Verbrauch, denn es waren am
Schluß bed Vorjahres große Vorräthe zurüdgeblieben, bie erft auf
geräumt worden find, ehe neue Bufuhren erfolgten.
Die hauptfälicften Ausfuhrartifel waten:
Gegen das Borjahr
meßr (+) meniger (—)
Pfund Sterling
Kaffee............. 94679 -+10%04 —
Felle .............. 28 184 — — 958
Gummi Arabicum 2422 +1404 —
Häute ............. 1715 — — 108
Elfenbein. ......... 2 200 -+ 982 —
Perlmutterſchalen .... 774 — — 1527
„Waras“........... 1014 — — 299
Zibeth ............. 1 684 — — 493
Gold in Barren .... 834 — — 1782
Lebendes Bieh ...... 1 622 + 409 —
Die Zunahme in der Ausfuhr von Kaffee iſt auf eine günſtige
Ernte in Harrar und die Zunahme in der Ausfuhr von Elfenbein
darauf zurückzuführen, daß in Aden häufig Geld geborgt wird, das
in Waaren, von denen Elfenbein einen Theil bildet, zurückgezahlt
wird. Der Rüdgang in ber Ausfuhr von „Waras“, Zibeth und
Gold, lauter Abeſſiniſchen Produkten, tft eine Folge ber Nachfrage in
Jibuti. Felle gelangten weniger zur Ausfuhr, weil bie Somalis
mehr von Milchprodukten leben konnten und nicht nöthig hatten,
Vieh zu ihrem Lebensunterhalt zu ſchlachten.
Sn Zibuti war am Schluß bed Jahres 1893/94 im Handel
ein volllommener Stilftand eingetreten. Die „granzöfiih-Afrilanifche
Geſellſchaft“ Hat MWegeverbeflerungen vorgenommen und Schienen
gelegt bis Hyabili, etwa fünf Meilen von Jibuti, aber die Eins
geborenen haben ſich jedem Projekt, Wagentransporte zwiſchen Jibuti
und Harrar einzurichten, tmiberfegt aus Furcht, es Tönnten ihre
Kameele für den Transport überflüffig werden. Mit dem Gtraßen-
bau bat man aufgehört, doch find bie Schienen bis Hyabili Liegen
geblieben. Es ſcheint die Abficht vorzuliegen, Jibnti mit Abeſſinien
dur eine für den Transport mit Dechſenkarren geeignete Straße
zu verbinden. Auch ift es wahrſcheinlich, daß der Sig des Gou⸗
vernement3 der Franzoͤſtſchen Kolsnien tm Golf von Tabjurre von
Obok nach Jibuki verlegt werben wird.
Zürich.
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.)
Die Folgen ber duch die Schutzzollpolitik Frankreiche vers
anlaßten Schweigertihen Zolltarife gegen Frankreich und ber dadurch
1) Vergl. Hand. Arch. 1889 DI. &. 662, ſowie 1894 Mais und
Juni⸗heft I. &. 419 u. S. 560.
Züri.
Gesbeigefüßsten Verſchlebungen dev Dandels⸗ Veriehungen wab Wars
hältniſſo zwiſchen ber Schweiz und einzelnen Ländern ftellen ſich als
fo eingreiſend heraus, daß fie vorauaſichtlich auf lange Sabre hin
bemerkbar bleiben werden.
Ferner ift das Jahr 1893 noch bemerkendwerih durch bie großen
Schwankungen, "melde ſich in einigen Induſtriegweigen fühlbar
machten, durch ben Kampf, welchen einzelne Induſtriezweige mit der
durch die Verhältnifſe geſchaffenen Konkurrenz zu beftehen hatten,
und durch Die veranderten Zohnverhältnifie. .
Dad Seidengeſchäft des Jahres 1898, das mit fo vielen
Hoffnungen begormen, ſchloß mit ben bitterſten Enttäufchungen. Die
übertriebenen Erwartungen, welde man auf bie Weltausftellung in
Chieago geſetzt Hatte, wurben nicht realifirt. Die nachhaltige große
Gefhäftstrifis in ben Bereinigten Staaten machte fih in nach⸗
theiligfter Weiſe bemerfhar. Außer diejen Urſachen kam nod der
Zollkrieg zwiſchen der Schweiz und Frankreich hinzu. Beiſpielsweiſe
fet erwähnt, daß die Schweizeriiche Ausfuhr von reinfeidenen Stoffen
nad Frantreih in den neun Monaten Sanuar biß September
6500 000 Franken betrug, während fie in ven Jahren 1890 und 1891
vor Ablauf des Hanbelövertraged in benfelben Monaten durch⸗
ſchnittlich 20 000 000 Franken und 1892 unter dem Minimaltartf noch
13450000 Franken erreicht hatte. Die Ausfuhr aus der Schweiz
nad Deutſchland weift für die erften neun Monate bes Jahres 1893
eine Zunahme von etwa 10 p&t. auf; Schweizeriſche Berichterftatter
behaupten, daß viele Deutſche Grofftften dabei Beftellungen weit
über ihren Bedarf gemacht Gaben. Gs liegen freilich Teine Anzeichen
bafür vor, daß biefe Ausfuhr fich bedeutend erhöhen wird; es ift
vielmehr nicht außgeichloffen, daß fle zurüidigehen kann. Im Jahre 1898
bat die Schweizeriſche Seideninduſtrie nach Deutihland für
60162000 Franken Produkte geliefert, und zwar:
Mertb: Werth:
Franken. Tranten.
Abfälle von Seide c. 733000 Näh⸗ ıc. Seide und
Gelämmte Floretfeide 1460000 Floretſeide auf
Groͤge ............. 3 486 000 Spulen .......... ‚ 272.000
Ungezwirnte Floretſeide 463000 Getvenbeuteltud ..... 165 000
Gezwirnte Rohſeide Gewebe aus reiner
(Organzine u. Trame) 19895000 Seide............ 6 512 000
Rohe Floretfeibe..... 19 072 000 een
Seide,abgelocht,gefärbt 8611000 pen ........ ..... 1781000
Floretſeide, abgekocht —* Bänder.. 454 000
gefärbt........... 183 000 Halbſeidene Bänder.. 811000
Näh⸗, Sticks, Cordonet⸗ Seidene Stiderein .. 209 000
v.Bofamentier-Seide 455 000
Die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutſchland hatte einen Werth
von 3800 000 Franken und jegte ſich zujammen, wie folgt:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Ungezwirnte Floretſeide 122 000 Gewebe aus reiner Seide 360 000
Gezwirnte Floretſeide. 552000 Halbſeidene Gewebe... 385000
RoheFloretſeide, gezwirnt 489 000 Ganzſeidene Gewebe .. 482 000
Seide abgekocht, gefärbt 212000 Halbſeidene Bänber.... 479000
Floretſeide abgekocht, Seidene Poſamentier⸗
gefünbk............ 122 000 .......... 201 000
Nah⸗ ꝛc. Seide und Halbſeidene Poſamentier⸗
Floretſeide aufSpulen waaren.. ...... 319 000
u. ſ. w ........... 127 000
Dagegen beziffert fih die Ausfupr ber Schweiz nad
Frankreich allein im Seidengeſchäft für das Sabr 1893 auf
Deuntſches Handels⸗Archiv 1894. IL
627
5 827 000 Franken für Rohſeide und Schappe, auf 12 170 000 Franken
für Seidenwaaren. Diefen Zahlen ftehen für den Durchſchnitt der
Sabre 1891/02 gegenüber: 9924000 Franken und 81 383.000
Franken; die Differenz zwiſchen dem Mittel von 1891/92 und ber
Ausfuhr des Jahres 1893 beisägt hiernach 4097000 Franken und
19168000 Franken, aljo 41,28 pCt. und 61,16 pEt.
Die Seideneinfuhr der Schweiz aus Frankreich belief
N im Sabre 1893 auf den Werth von 3413000 Franken, gegen
9219000 Franken im Deittel von 1890/92. Rad) dem Bericht bes
Eidgenöffifchen Zolldepartements wäre ber ganze Rädgang der Eins
fuße aus Frankreich, über 77000 kg, der Schweizeriihen Induſtrie
zu Gute gelommen, da nur die Einfuhr aus Stalten eine Keine
Zunahıne aufweiſt.
Sn Baummolletwaaren gehört Deutihland, nament-
lich aber das Elſaß, zu den beiten Abnehmern ber Schweiz, und
zwar ſowohl in groben Tüchern, wie Cretonnes, als in mittel:
feinen, wie Kalikots, und in ven feinen Makogeweben. Dennoch ift
zu Ionftativen, daß im Sabre 1893 das Geſchäft einen kurzathmigen
Charakter angenommen bat. Während fonft bie Deutſchen Handels;
leute gegen. Jahreßende große Beſtellungen für das kommende Jahr
abgefchlofien Haben, wurden ſolche biegmal nur fpäirlich gegeben und
gingen fhlieflich ganz aus. Es wurde Überhaupt nur der bringenbfie
Bebarf gebedt, für weitfihtige Kontrakte ſchien bie Marktlage zu
unficher zu fein. Für diefenigen Weber, welche es verftehen, Neu⸗
heiten zu ſchaffen ober nad gegebenen Vorlagen Speztalitäten richtig
zu erfafien, bietet die Elſaſſiſche Druckerei durchweg befriebigenbe
Beihäftigung Immerhin tft diefer in den farbig gewobenen Eng:
lifchen Neuheiten eine wicht zu unterſchätzende Konkurrenz erwachſen;
doch bemächtigt fich in neuerer Beit auch die Deutihe Baumwollen⸗
weberei der Reuheit und verbrängt fo ein wenig bie gebrudten Ges
webe. Für die Baummolleninduftrie begann dad Jahr 1893 mit
einer fihtbaren Weltverforgung von 4 874 000 Ballen Rohbaumwolle
und enbigte mit einer foldhen von 4289000 Ballen; ben niebrigften
Stand zeigten bie Borräthe um die Mitte September mit 2 104 000
Ballen. Zn Dielen Bahlen liegt die Signatur bed Ganges ber
Baummolleninduftrie im Sabre 1893. Die Yührerrolle auf dem
Weltmarkte fällt ohne Rangftreitigleiten der Amerikaniſchen Baum«
wolle zu. Im Ganzen iſt das Jahresergebniß ein unglnftiges für
die Spinnerei, die Feinweberei und Kattundruderei, dagegen bürfen
bie anderen Branchen mit dem Jahresergebniß mehr ober weniger
leiblih zufrieden fein. In Deutſchland und in Frankreich, einiger
maßen auch in Italien und Defterreich-Ungaen bat die Baummollens
induſtrie mit großem Gewinn, in Großbritannien aber mehr mit
Berluft gearbeitet.
Die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutichland im Baummollen-
geſchäft belief fi; auf einen Geldwerth von 10 566 000 Franken und
wird aus folgenden Poften sufammengeicht:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Baumwollenabfälle.. 293000 Gebleichte Gewebe, glatt
Garn, gefärbt, einfach. 56501000 ober gekbpert über
Garn, gefärbt, doublirt 288000 7 kg auf 100 qm.. 472000
Garn auf Spulen (für Bunt gewebte Gewebe,
den Detailverkauf), glatt ober: gelöpert
Garn breis und mehr⸗ über 7 kg auf100qm 188000
fa gezwirnt ...... 970000 Gefürbte Gewebe, glatt
Glatte ober gelöperte ober gelöpert, über
Rohtgewebe im Ger 7 kg auf 100 qm.. 813.000
wit von 6 kg unb Desgl. bis und mit 7 kg
barüber auf 100 qm 858000 auf 100 qm....... 116 000
84
628
Bebrudte Gewebe, glatt
oder geköpert, über
Berth:
Franken.
7 kg auf 100 qm.. 1726000
gebleicht, bunt gemwebt,
gefärbt, bedruckt.
Deden ohne Räb: oder
Zurich.
Werth:
Franken.
861 000
Desgl. bis und mit Pofamentier » Arbeit,
7 kg auf 100 qm.. 102000 gebleicht, buntgefärbt,
Gemuſterte Gewebe, bedruckt........... 268 000
Pikets u. ſ. w., ge Decken mit Poſamentier⸗
bleicht, bunt gewebt, arbeit ober genähtem
gefärbt, bebrudt .... 902000 Gaume .....nn00.. 191.000
Sammetertige und bros Bänder u. Poſamentier⸗
chirte Gewebe, ges Waaren........... 760 000
bleicht, bunt gewebt, Sandftidereten ....... 213000
gefärbt, bebrudt ; bros Spitzen............. 374 000
chirter Tülll, auch roh 1030 000 Wachstuch zu Möbel
Plattſtich⸗ und Bobinet⸗ u. |. w, Wachstaffet 145000
(Spitzen⸗) Gewebe,
Die Ausfuhr der Schweiz nach Deutſchland erreichte im Jahre
1893 einen Werth von 17840000 Franken und ſetzte ſich aus
folgenden Boften zufammen:
W
Werth:
Franken Franlken
Baummollenabfälle... 706000 Plattſtich⸗ u. Bobinet⸗
Garne, einfach, roh, bis (Spitzen⸗) Gewebe,
u. mit Nr. 40 Engliſch 3094000 roh .............. 186 000
Garne, einfach, roh, Plattſtichſtickerelen, auf
Nr. 41 Engliſch und der gewöhnlichen
darüber........... 3591000 Stickmaſchine oder auf
Garne, gezwirnt, geſengt Schiffchen » Mafchine
oder nicht gefengt.. 281000 hergeſtellt; Beſatz⸗
Slotter TUN, roh.... 108000 ° artikel .. une. 1 704 000
Glatte oder gelöperte Andere Plattſtichſticke⸗
NRobgewebe........ 7073000 reien (Spetalitäten
Gemuſterte Gewebe, Pi⸗ und Roben) ....... 236 000
kets, Baſins, Da-
maſt, Brillantoͤs, roh 866 000
Welche Aenderung der Verkehr der Schweiz mit Frankreich auch
im Baumwollengeſchäft erlitten bat, zeigen folgende Zahlen: Das Mittel
der Schweizerifhen Ausfuhr nad Frankreich in ben Jahren 1890/91
betrug für Baummollengarne, roh, 4 956 000 Franken, für Baumwollen⸗
gewebe, robe, glatte 2007 000 Franken, für Baummollengewebe, fertige:c.,
8303 000 Franken. Diefen Zahlen ftehen für das Jahr 1898 in
gleicher Reihenfolge die nachſtehenden gegenüber: 1074000 Franken,
192000 Franken und 1022000 Franken. Die Differenzen betragen
alfo 3882 000 Franken, 1815000 Franken und 2281000 Franken
ober 78,82, 90,43 und 69,06 pCt. Aehnlich verhält es ſich mit ber
Einfuhr der Schweiz aus Frankreich, weldhe in ber gleihen Friſt von
25687 000 Franken auf 758 000 Franten, alfo um 1 834000 Franken
glei 71 PCt. zurüdgegangen tft.
In Bezug auf Mafchinenftiderei ift zu bemerken, daß, obgleich
die Ausfuhr der Menge nach zugenommen bat, der Rüdgang ber
Mafchinenftiderei in der Schweiz doch ein offenkundiger if. Es
erflärt fi bie durch den beinahe 3 Millionen beiragenven Rüds
gang im Werth der ausgeführten Stidereien und dann auch durch
die Thatfache, daß im Sabre 1893 über 1500 m mehr als im Bor
jahre in Borariberg beitidt worden find. Letzteres bat feinen Grund
darin, daß mit Ausnahme ber Moudoird ober Tüchel und einer
geringen Menge von geflidten Mullen und Aetzſpihen, neben bem
Gtapelartifel der Bandes und Entrebeug, durchaus Feine anderen
Artikel von wirflider Bedeutung auf dem Weltmarlte Aufnahme
fanden. Die Mode tyrannifirt die Stickerei und entzieht ihr zur
Zeit die einträglichſten Arbeiten, wie Seidenftidereien, Spikentleider,
Spttenunterkleider, farbige Kleider und Hub Stidereien ıc.
Die Wollenindbuftrie weift im Jahre 1898 Teine wefentliche
Beräinderung des Preiſes auf, aber ber des niebrigen Preisſtandes
wegen erwartete Auffchwung tft nicht eingetreten. Im 1. Bierteljahre
blieben die Wollenpreiie auf der Höhe des Vorjahres fliehen. Im
April und Mai zeigte fih dann etwas mehr Lebhaftigkeit im Geſchäft,
und bie Preife zogen um 5 bis 8 pCt. an, aber nur um im Juni
wieder abzubrödeln und auf das früßere Niveau, bei einigen Sorten
jogar noch tiefer zu ſinken. Die Einfuhr von Wolle nad Europa
beitrug in Ballen: Aus Aufiralien 1743000, aus dem Kapland
284 000 und nom La Blata 401000, zufammen 2480000 Ballen,
gegen 2484000 Ballen im Jahre 1892 und 2340000 Ballen im
Jahre 1891. Der Verbrauch von Kunftwolle nimmt fortwährend zu;
allein es tft, namentlich in Deutichland, den Fabrikanten eine Kon⸗
furrenz erſtanden, bie man in anderen Induſtrien ſchwerlich fürchten
würde, da fie nicht mit Kapital Mimpft. Eine Menge Tieiner Leute
nämlid) hat ſich feit einiger Zeit auf bie Herftellung von Kunſtwolle
verlegt und betreibt fie, oft mit Grau und Kindern, ohne Sach⸗
kenntniß und mit ganz Inappen Mitteln, was zur Folge hat, daß
bie Waare zu ganz fchlechten Preiſen vertauft werben muß. Dadurch
wird ber Markt gebrüdt unb ber zur Berzinfung eines großen
Kapitals gezwungene Fabrilant arg in bie Enge getrieben. Währenb
bed kurzen Deutihen Bolllrieges mit Rußland tft es ber Schwei⸗
zeriſchen Wolleninbuftrie gelungen, eine Ausfuhr nad Ruklanb ans
zubahnen, doch nur auf kurze Zeit, da bie Erwartung bed Zuſtande⸗
kommens eines Sanbelövertrages die Rufſen mit. ihren Einlänfen
zurüdhielt. Die Deutihen Fabrilanten haben durch Berbilligung
ihrer Preife, wozu fie durch Die gänzliche Stodung bes Handels mit
Rußland veranlaft wurden, weientlih zum Rüdgang ber allgemeinen
Preife des Wollengeihäftes, beſonders aber der Kanımngarnipinnerei,
beigetragen. In Folge des ſtarken Rückganges, den der Schweizerifch>
Franzsͤſiſche Zollkrieg aud für das Gebiet des MWollengefchäfts
bewirkt bat, haben ſich Deutſche Fabrikanten und Hanbeläleute mehr
ala fonft um bie Schweizeriſche Kunbihaft bemüht. Dieles ſtarke
Ungebot brüdte auf die Preife um fo mehr, als die Schweizerifchen
Produzenten dad Mögliche thaten, um ſich daB inländiſche Abjaks
gebiet zu erweitern. Dieſes Iehtere Beſtreben macht ſich überhaupt
fehr lebhaft geltend. Noch immer flagen bie Schweizeriihen Wollen
induftrielen auch über den guten Abſatz der außerorbentlid) billigen
Sähfiihen Halbwollenftoffe auf Schmeigeriichenm Boden, welcher ber
Aargauiſchen Halbwollenweberei große Konkurrenz madt. Dagegen
ſcheint die Halbleinenfabrflation (Halb Leinen und Halb Wolle) die
Deutſche Konkurrenz gum Theil überwunden zu haben.
Die Einfuhr der Schweiz aus Deutihland beläuft fih in Wollen:
artiteln auf einen Geldwerth von 24 945000 Franken und fett fich
aus folgenden Poſten zufammen:
Werth: Bert:
Franken. Franken
Wolle, roh u. gewaſchen, Streichgarn, gebleicht,
Wollabfäle, Kamm⸗ gefaͤrbt, einfach oder
linge, Kunftwolle... 957000 doublirt .......... 261 000
Wolle, gemahlen, gefärbt, Kammgarn, gebleicht,
gelämmt, Kammzug 1742000 gefärbt, drei⸗ ober
Kammgarn, Watte, roh, mehrfach gegwirnt.. 113000
einfach ober doubliri
Srid, 624
Werth: Werth: | Sündeutihland als Abſatzgebiet, das es einſtens war, vollftänbig
Franken. Sreanten. | verloren gegangen. Die Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland ers
Garn auf Spulen ıc. Shawls, Schärpen x. 2458000 | reichte im Jahre 1893 den Werth von 20508000 Franken und fegt
für den Detailverfauf 1338000 Bäünder............. 536 000 | fi aus folgenden Poſten zufammen:
NoheStreichgarngewebe 124000 BPofamentierwaaren u.
Streich⸗ u Ramm-Garn- Litzen ......... 2 308 000
gemwebe, gebleicht, ge Filzwaaren ohne Näh⸗
färbt, bebrudt.....14455000 arbeit, gebleicht, ges
Desgl. im Gewicht von färbt, bebrudt ..... 102 000
9 780 000
Die Schweigeriihe Ausfuhr nach Deutihland beläuft fi im
Volgeihäft auf den Werth von 8680000 Franken und fekt ſich
aus folgenden Boften zufammen:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Wolle, roh u. gewaſchen, Garn auf Spulen:c. für
Bollabfälle, Kämm⸗ ben Detailverfauf.. 494 000
linge, Runftwolle... 1640000 Rohe Rammgarngewebe 1619 000
Kammgarn, Watte, rob,
einfach oder doublirt 4 927 000
Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich betrug in Wollmaaren
in den Jahren 1890/92 im Mittel 9673000 Franken, 1898
1817 000 Sranten, alſo 7.856 000 Franken oder 81,22 pCt. weniger
als dad Mittel der Jahre 1890,92.
In Wollwaaren erjegt Deutſchland faft 1/s, Großbritannien 1/e
be Verluftes Frankreichs, die andere Hälfte das Inland, Heinere
Poften Belgien, Deſterreich⸗ Angarn und Stalien, während in ben
Baumwollenwaaren beinahe der ganze Berluft Frankreich vom Inland
gedeckt wurde.
Die Lein eninduſtrie, bezw. die Flachsund Hanf⸗Bearbeitung
hatte im Jahre 1893 keinen günftigen Erfolg. Die niedrigeren
Arbeitälöhne und Garnpreife ermöglichten dem Außlande erfolgreiche
Konkurrenz in der Schweiz felbft.
Die Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland von Flachs, Jute
und daraus gefertigten Sachen belief fi im Jahre 1893 nad) der
Schweiz allein auf einen Werth von 3037000 Franken, welde
Summe aus folgenden Poſten zufammengefckt ift:
Wertb: Werth:
Franken. Franken.
Flachs, Hanf ıc. und Packtuch aus Jute oder
deren Abfälle...... 218000 anderen ähnlichen
Garn aus Jute oder Spinnftoffen unter 14
ühnlihenSpinnftoffen, Fäden auf bmm im
bis und mit Nr. 10, Geviert ........... 526 000
einfach, roh und ges Dedgl. um 14 bis 22
baut ............ 129000 Fäden aufb mm im
Gare, gezwirnt und Geviert .......... 149 000
gebleiht........ ... 206000 Desgl.mitüber 22 Fäden
Packtuch aus Leinen, auf 5 mm im Geviert 1180
Hanf, Ramie, unter Bänder und Poſamen⸗
I Fäden auf 5b mm tierwaaren ........ 133 000
im Geviert........ 105000 Sticereien und Spiten 184 000
Andere Seilerarbeiten. 257 000
Ausgeführt nach Deutſchland hat die Schweiz in dieſen Artikeln
im Jahre 1893 nichts.
m der Konfeltionsinbuftrie bat bie Einfuhr aus Deutſch⸗
land zugenommen. und feit dem Bollfeieg mit Frankreich noch
mehr als vorher. Der Schweizeriſchen Kıavattenfabrilation iſt
Werth:
Franken.
Leibwaſche aus Baum⸗
wolle ............. 176 000
Korſets aus Baumwolle 767 000
Andere Konfektions⸗
waaren aus Baunts
Leibwäſche aus Leinen,
Jute 26. ..........
Andere Konfektions⸗
666 000
oder Halbfeide .....
Andere Konfeltions:
waaren aus Seide
ober Halbſeide .....
Konfektionswaaren aus
Wolle oder Halbwolle 5 169 000
Wirkwaaren aus Baums
648 000
ober Halbjeide.....
Werth:
Franken.
Pelzwerk, Konfektions⸗
artikel mit Pelz⸗ und
Teber-Befah........
Nicht genannte Putz⸗
macherwaaren; kunſt⸗
liche Blumen, Schmuck⸗
federn ............
Andere fertig geformte
Hüte, nicht ausgerüſtet
Ausgerüftete Filzhute.
Schirmgeſtelle, Schirm⸗
ſtöcke.............
Vorgearbeitete Schuh⸗
beſtandtheile ausLeder
Andere vorgearbeitete
Beſtandthelle von
Schuhwaaren......
Grobe Lederiääuße ....
Keine Leberihube.....
Schuhwaaren aus Ges
weben mit Leberjohle 878 000
865 000
Wirkwaaren aus Wolle
oder Yalbwolle..... 2 898 000
Die abermalige Vermehrung bei Zeugſchuhen mit Lederſohlen
im Jahre 1898 tft zurüdyuführen auf ben durch ben trofenen
Sommer ſtark vermehrten Verbrauch dieſer Artilel, dem die
Schweizeriſche Fabrikation nicht rechtzeitig und völlig zu genügen
vermochte.
Die Ausfuhr der Schweiz nach Deutſchland in dieſen Artikeln
ſcheint ſehr zurückgegangen zu ſein. In Schuhwaaren z. B. iſt ſie
um 22988 Franken auf 96 738 Franken gefallen.
Aus Frankreich bat die Schweiz, an Schubwaaren eingeführt:
im Sabre 1891 für 14069560 Franten, im Sabre 1892 für
1233560 Franken und im Sabre 1893 für 405950 Franken. Die
Einfuhr Bat alfo gegenüber dem Borjahre um 66 pCt. und gegen
1891 um 7196. abgenommen, doch ift diefer Ausfall im Geſammt⸗
werthe von etwa einer Million völlig ber Schweizeriihen Schub
induftrie zu Gute gelommen und bat ihre vermehrte Beſchäftigung
gebracht. Die Schweizeriihen Schuhinbuftriellen haben beinahe nichts
verdient, und zwar wegen ber Konkurrenz des Auslandes, und weil
fie ſich gegenfeitig die Preile herunterdrückten.
Die Einfuhr Franzöfiicher Konfeltion tft von 7 778.000 Franken
auf 1807000 Franken, alſo um 5966000 Franken pder 77 pCt.
zuriidgegangen. Der Berluft Frankreichs in der SKonfeltion wird
fat zur Hälfte von Deutichland, zur anderen Hälfte hauptſächlich vom
Inland, Heinere Poften von Defterreih-Ungarn, Belgien und Jtalien
beglichen.
Bon Erzeugnifien ber Stroh, und Roßhaar-Induſtrie hat Die
Schweiz im Sabre 1893 aus Deutihland eingeführt für 300 000
Franken, dagegen nach Deutichland außgeführt für 745000 Franken,
und zwar Geflechte für 272.000 Franken und feine Waaren, aud in
Berbindung mit Pferbehaaren, Garnen, Geweben u. |. w. für
475 000 Franken.
Lederne Hanbihube... 459000
84*
630
Der Elaftilen» Weberei Hat das Jahr 1898 nicht yum- Guten
audgefchlagen. Die Einfuhr der Schweiz au Deutſchland bellef ſich
immerhin auf einen Geldwerth von 300000 Franten, und year
vertheilt fich diefer Betrag auf 175000 Franken für Kautſchuk und
Guttapercha, roh, und auf 125000 Franken fr elaftiihe Gewebe
aus Kautſchuk in Verbindung mit Baumwolle, Wolle, Seide u. f. m.
Die Deutſche Bapierinduftrie bat im Sabre 1893 an bie
Schweiz für 4007000 Franken geliefert, und zwar in folgenden
Boften:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Hadern aller Art..... 348000 Desgl. mehrfarbig, Noten⸗
Desgl., getrodnet..... 301000 papier und Tapeten. 476 009
Packpapier, nicht ſatinirt, Briefpapier und En⸗
einfarbig, Wachs⸗ und veloppen in Kartons 211000
Theer-Bapier....... 110 000 Etitetten, Formulare,
Druds, Schreib: u. Poſt⸗ Afiden ı.; Ens
Papier, ſatinirtes veloppen........... 525 000
Bas, Lich, Fließ⸗, Buchbinder⸗ und Kar⸗
Filtrir⸗ u.Bergament- tonnage⸗Arbeiten... 709 000
Papier ꝛc. einfarbig . 741000 Papierwäſche ........ 586 000
Die Ausfuhr der Schweiz in diefem Artikel nach Deutichland
belief fih nur auf einen Geldwerth von 1023 000 Franken, darunter
842 000 Franken für Hadern und 181000 Franken für Etiketten,
Formulare, Affiden u. |. w. und Enveloppen.
Die Bapiereinfuhr der Schweiz auß Frankreich bat ſich für die
Jahre 1890/92 im Durchſchnitt auf 1169000 Franken belaufen und
ift im Jahre 1892 auf 477000 Franken, aljo um 692000 Franken
glei 59 pCt. zurückgegangen.
Der Buhbandelverlehr mit ber Schweiz blieb in alten Bahnen.
Deutſchland Bat an die Schweiz für 5 823 000 Franken geliefert,
und zwar für 4386 000 Franken Bücher, gebrudte, Landkarten, für
329 000 Franken Mufilalien und für 1108000 Franken Holzſchnitte,
Kupfer⸗ und Stahl⸗Stiche, Lithographien, Photogsaphien, Gemälde und
Beihnungen ohne Rahmen.
Die Ausfuhr der Schweiz nah Deutihlandb betrug
2580 000 Franken; nämlich fir 1804000 Franken gedruckte Bücher
und Landkarten und für 776000 Franken Holzſchnitte, Kupfer und
Stahl⸗Stiche, Lithographien, Photographien, Gemälde und Zeichnungen
sone Rahmen.
Die Gerberei bat im Sabre 1598 in Folge der Futternoth
ungewöhnliche Verbältniffe angenommen, denn bie maffenhafte Thier⸗
abſchlachtung Kat em großes Hauteangebot und daher ſtarken Preis⸗
abſchlag hervorgerufen.
Die Einfuhr der Schweiz aus Deutihland betrug im
Jahre 1893 in Geldwerth berechnet 6 153 000 Franken und fegt ſich
aus folgenden Poſten zuſammen:
Werth: Werth:
Franken. Franken.
Gallusſcture, Gerbjäure, Zeugleder und Riemen⸗
Gerbſtoffextrakte, feſte 144000 leder, Kalbleder,
Häute, rohe grüne, ge⸗ braun und gewichſt. 478 000
ſalzene, getrocknete. . 3238 000 Anderes Leder....... 2957 000
Felle, rohe grüne, ges Fertige Lederwaaren,
ſalzene, getrocknete. 659 000 ausgenommenSthuh⸗
Häute und Felle, ge⸗ waaren und Reiſe⸗
gerbt, zugerichtet 211000 artikel............ 978 008
Sohlenleder ......... 403 000
Zarich.
Die Schweizeriſche Ausfuhr nad Deutſchland belief fi im Jahre
1898 in dieſem Artikel auf 3550000 Franken, welde in folgende
Poſten zerfällt: Ä
Dei: Werih:
Gerbſtoffextrakte, flüffige 126000 Felle, rohe grüne, ge⸗
Häute, rohe grüme, ges falgene, geiroffuele...
falzene, ‚getrodiwete.. 1807 000 Gohltenlever .........
Die Schweizerifge Ledereinfuhr aus Frankrteich betrug
in den Jahren 1890/92 durchſchnittlich das Jahr 2688080 Franken
und fiel im Jahre 1893 auf 1508000 Franken oder um 1180000
Franken = 44 y&t. Die Einbuße Frankreichs wird weit übers
holt durch flärfere Einfuhren aus Nordamerika, Deutſchland und
Italien. Die geringere Einfuhr aus Frankreich in Papier ift zu 45 pEi
von Deutihland, zur größeren Hälfte vom Inlande erjeßt worben.
Chemiſche Induſtrie. Die Einfuhe der Schweiz aus Deutſch⸗
land belief fi im Sabre 1893 auf 16307 000 Franten. Diefer Bes
trag fett fi zufammen, wie folgt:
Death: Bertb:
Franken. Franten.
Aetzkali, Aeknatron, Leim, roh (Tiihlerleim) 315000
Kali⸗ und Natron: Farberde, gemahlen, ge⸗
Lauge ............ 413 000 ſchlemmt, gepulvertꝛc. 114 000
Chlortalk............ 169000 Alizarin, kunſtliches
Salfäure........... 217000 teoden ober in Teig 645 000
....... 33000 Krappertrakte und an⸗
Soda, kalzinirt 744000 dere Crtivalte von
Thonerde, eſſtgſaure, Farbſtoffen, Garan⸗
ſchwefelfaure.... 214 000 zine, Indigolbſung. 116 000
Arſenige Säure ıc. ... 285000 Bleiweiß und Zinkweiß 340 V00
Anilin, Anilinverbin- Chromgelb, Chrom -
dungen zur Farben» grim 20. .......... 471 000
fabrifatton ...... -.. 3569000 SKümftlihe Farben aus
Anthragen ıc......... 471000 Steinloßlentbeer ... 1635 000
Artenfänre 20. ....... 1089000 Andere nicht genannte
Holzeffig , Effigfäure, Farben, bunte ..... 218000
rohe, Hokzgeiſt, roher 2321000 Firniſſe und Lade ohne
Phthalſaͤure (Alizarin⸗ Delfirniß.......... 188 000
füure), Reforzin.... 178000 Andere Fette, nicht medi⸗
Salpeter, raffinirt.... 184000 ztniſcheOele in Fuſſern,
Borfäure X. ......... 45500 Pflangenwads ..... 886 000
Brom und Bromſalze ꝛc. 442000 Barfümirte Seifen ... 183 000
Citronenfänre, Wein- Guano , Phosphorite,
fteinfäure ......... 164000 Phosphate, Knochen⸗
Kartoffelmehl (foculoe). 288000 mehlec. Ehiliſalpeter,
Stärke (Amlung) aller Kunftvünger....... '. 858000
Art .............. 849 000
Dagegen weift die Ausfuhr der Schweiz nach Deutigland
an chemiſchen Produkten im Sabre 1898 einen Werth von 3267 000
Franken auf, welcher ſich folgendermaßen zufammenfett:
Werth:
Framen ..
116 000 Ktappextrakte und an⸗
Flafſiger Theer
Kali, blauſaures, gelbes, dere Extrakte von
chlorſaures, hrom⸗ Fvarbſtoffen, Garan⸗
ſaures, rothes ..... 132 000 zine, Indigoloſung.. 208000
Leim, roh, Tiſchlerleim 180 000 Kimſtliche Farben aus
Beim, gertiniat (Gela⸗ J Surinkohlentheer... 2550000
== 10 p@t. zurüd.
Raſchinen.
Bürid.
Die Aus fuhr ber Schweiz nah Frankre ich in Theerfarben
Beizug in ben Jahren 1890/92 durchſchnitilich 1402 000 Franken und
ging 1893 auf 1262000 Franken, alfo um 150000 Franken,
Die Einfuhr der Schweiz aus Deuts
Land belief fi im Jahre 1895 auf 18 857 000 Franken. Dieler
Betrag ſetzt fi aus folgenden Einzelpoften zuſammen:
Werth: Werth:
......... 184 000 Webftühle und Weberei⸗
Eiferne ſtonſtruktionen malhinen.......... 115 000
(Bräden, Ballen, " Bergeugmaidinen ... 857000
Eifenbahnmateriaf) . 767000 Andere Maſchinen aller
Zanbwirthiheftliche und Art mit Ausnahme
hauswirthſchaftliche von Lokomotiven... 5 758 000
Maidinen......... 1507 000 Maſchinentheile, roh,
Rähmaidinen........ 957 000 vorgearbeitet, Eiſen⸗
Spinnereis und Zwirn⸗ material „......... 1 978 000
Maihinen..... .... 10000 Zereidsiemen......... 206 000
Stil: und Wirk⸗Ma⸗ Babrzäber .......... 324 000
Ihinen .......... . 102.000
Dagegen weift die Ausfuhr dev GSchweiz nach Deulſchland ben
Werth von 4922000 Franken auf, weiche fih zuiammenickt, wie
folgt:
Werth: Werth:
Franken. Franlen.
Dynamo⸗elektriſche Mas Andere Maſchinen aller
IHinen............ 2566 000 Art, mit Ausnahme
Mülleretmofhinen..... 514000 von LZolomotiven... 2282000
Epinnereis und Zwir⸗ Kratzen und Kratzen⸗
nerei⸗Maſchinen .... 529000 befihläge.........- 101 000
Webftühle u. Weberei⸗
malhinen ......... 1 240.000
Die Ausfuhr der Schweiz nad Frankreich in ber Maſchinen⸗
Kupfererge ..
‚Kupfer, rein oder legirt
Werth:
Waaren aus Schmiede⸗
eiſen, Stahl x ganz
Laſchen und Unterlags⸗
platten ꝛc., Senſen
und Sicheln.......
Andere gemeine Waaren
aus Schmie deeiſen ıc.
roh, abgedreht, ga⸗
De agl. abgeſchliffen, ver
zinnt, verzinlt......
Feine Waaren aus
Schmiebeeijen ꝛc, Po»
Desgl., ganz oder theil⸗
weile emaillirt.....
Dedgl., ganz ober theils
weife vernidelt.....
Meſſerſchmiedewaaren.
Waffen aller Art, aus⸗
’ gmommen Geſchitz⸗
rohre; fertige Waffen⸗
254 000
Dlei,gewalzt, Blech, Röhs
ren, Draht, Schrot 2c.
Bucdrudietten......
178 000
225 000
126 000
(Meifing)in®nreenze. 228 000
Desgl., gehämmert, ges
walzt, Röhren, Drabtxc.2842 000
Rupfers oder Meffing-
Wanren,norgenrheitet 237 000
Kabel aller Art für
elektriſche Leitungen,
Kupferdraht mitſtaut⸗
ſchub ꝛc. Umbällung 1465 000
Kupferihmiebes, Roth⸗
u. Gelbgießer⸗Maaren 760 000
Nickel, rein ober legirt,
gewalzt ze, Blech,
Draht x..........
Hink, gewalzt, gezogen,
Blech, Draht .......
Warren aus Zinn ober
Zinnlegirungen .... 176000
Gold, unbearbeitet ... 3060 900
Bold, in Mümyen..... 1562 000
Gilber, unbenrbeitet .. 2317 000
Blatigoldn. Blattfilber;
Gold-u. Silber Draht
Plattirte, vergoibeteund .
verfilberte Waaren
(Chriftofle zc.)......
Inſtrumente u. Anpa⸗
rate, aftronomifche,
chemiſche 3. .......
Mikroſtope, Brillen ꝛc.
GSlektriſche Apparate ..
Drthopübilge Apparate
167.000
880 000
660 000
303 000
665 000
178 000
inbuftrie beitrug in ben Jahren 1890/92 durchſchnittlich 3 880 000
Frantken. Gie flieg im Zahre 1898 auf 4487000 Franken, alfo um
1107 000 Franken — 83 p6t.
Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich dagegen ging von
8 606 000 Jranten, auf 1 715 000 Franken, alfo um 1.891 000 Franken
== 52:.p6t. zurück.
Metalle Die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutſchland in
Metallen und daraus gefertigten Waaren beirug im Sabre 1898
42094000 Itanlen. Diefe Summe ſett fih zufammen, wie folgt:
Dagegen weiſt die Ausfuhr ber Schweiz nad Deutſchland an
Metallen im Jahre 1898 eine Summe von 12 673.000 Franken auf,
Die fich aus Folgenden Eingelpoften zufammenfekt:
Werth:
Franken.
Roheiſen in Maſſeln;
Rohſtahl in ſogen.
Ingots, Luppeneiſen
und Nodfchienen;
Brud und Alt⸗Ciſen 2710000
Etſenbahnſchienen, Stab⸗
dick oe, era 0 0 006
‚Giiendradt .........-
Werth:
Franken.
Eiſenblech unter 3 mm
Dicke (defapttistes
ausgenommen), roh.
Desgl. verbleit, ver⸗
zinnt x. .........
615 600
7168 000
402 000
Elſengußwaaren, ganz
grobe, robe........
Eiſengußwaaren, andere
Röhren, gezogene, ge
walzte, vobe.......
676 000
689 000
1 769 000
Werth: Werih:
Franken. Franken.
Waaren aus Schmiede⸗ Aluminium, rein..... 223332000
eifen, Stabl ıc., ganz Gold, unbearbeitet ... 2 913 000
große, robe.......- 212000 Gold, in Rüngen.... 8 768000
Andere gemeine Waaren Silber, unbearbeitet.. 768.000
aus Schmiebeeifen 2c., Silber, in Münzen... 1110000
roh, abgedreht, ges Gold, Silber, Platina,
feilt ꝛc............ 846 000 gewalzt, in Streifen,
Desgl. abgeſchliffen, ver⸗ Platten........... 242 000
zinnt, verzinkt ..... 818 000 Inſtrumente und Appa⸗
Waaren auß rate, aſtronomiſche,
Schmie deeiſen ec, po» chemiſche ze. ....... 171.000
lirt, bemalt ic...... 110 000 Eieltriihe Apparate... 104 000
Ubrmacerwerigeug ... 210000
Kupfer, rein ober legirt
(Meſſing) in Barrenzc. 169 000
Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich ging von 6 417 000 Jranken
auf 3961 000 Franken, alfo um 2456000 Franken ober 38 pEt.
zurück.
Bijouterie.
Die Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland in
Bijouteriewaaren belief ſich im Sabre 1893 auf einen Werth von
632
4.670000 Franken, und im gleihen Jahre beftand die Ausfuhr der
Schweiz dorthin in dem gleichen Artikel in einem Werthe von
624 000 Franken.
Sn Holzwaaren belief fih die Einfuhr der Schweiz aus
Deutihland im Jahre 1898 auf 7 786000 Franken. Diefe Summe
fest fich aus folgenden Einzelpoften zufammen:
Werth:
Werth:
Franken. Franken.
Brennholz, Laubholz. 1897000 MöbelsTheile aus ge:
Brennholz, Nadelholz. 929000 meinen Holzarten, roh 256 000
Bauholz und Rutzholz, Möbel rc. aus gemeinen
roh, Laubholz .....- 839000 Holzarten, bemalt,
Desgl., Nadelholz .... 691000 gefirnißt, fourirt.. 171.000
Andere eichene Schnitt» Deögl. polirt ....... 5834 000
wanren, Fourniere Desgl. geſchnitzt, ge:
ausgenommen ....- 334000 polſtert ıe. ........ 181 000
Bretter, Latten u. Schin⸗ Möbel ꝛc. aller Art aus
dein, Laubholz .... 124000 exotiſchen Holzarten,
Desgl., Nabelholg.... 928000 ausgenommen bes
Ballen, Schwellen 2c., niftenbog, bemalt,
andere als eihene.. 275000 poliert, ladirt...... 233 000
Fourmiere....n-n00.. 116 000 2eiften: zu Rahmen... 155000
Holzwaaren, vorge⸗ Rahmen für Spiegel
arbeitete, Holzoraht. 158000 und Biler........ 189 000
Holzwaaren, fertige, auß Korbflechtwaaren, grobe,
gemeinem Holze, roh 106000 vom ungeſchälten, uns
Böttcher: und Kübler geipaltenen Ruthen. 284000
Waaren, montirt und Bürftenbinderwanren,
demontirt ......... 180000 grobe ............ 182 000
Schreiner» u. Drechsler⸗ Bürftenbinderwaaren,
Arbeiten, Möbel und feine.......... «... 125000
Dagegen führte die Schweiz nad Deutiäland an Holzwaaren
im Jahre 1893 für die Summe von 326 000 Franken aus, worunter
Zurich
Die Einfuhr von Steinen und Thbonwaaren aus Deutſch⸗
land nad) der Schweiz belief ih im Jahre 1893 auf 1 7638000 Franken,
welcher Werth ſich zufammenfeit, wie folgt:
Werth: Werth:
Franken. Franken
PortlandsGement...... 785 000 Baufteine,Feuerfteinex. 283 000
Bruchfteine, roh; Baus Nüblfteine .......... 227 000
fleine, roh, behauen 495.000
Die Ausfuhr der Schweiz an Steinen und Thonwaaren nad
Deutihland belief ſich im Jahre 1893 auf einen Wertb vom
1076 000 Franken, worunter 217 000 Franken für Bruchfleine, zo,
Baufteine, roh behauen; 668 000 Franken für Aaphalt und Erbharze
und 201000 Franken für Schiefer in liefen oder Platten.
Bieh. Die Einfuhr der Schweiz an Groß⸗ und Klein⸗Vieh aus
Deutihland betrug im Jahre 1893 8012000 Franken und fet ſich,
wie folgt, zuſammen:
Werth: Werth:
Franken.
Pferde.......... .... 286000 Jungvieh, ungeſchaufelt
Ochſen........ ...... 2886000 (ausgenommen Naſt⸗
Zuchtſtiere ....... 117000 kulber im Gewicht von
Kühe, geihaufelt..... 660000 über 60 kg)....... 50 700
Rinder, geihaufelt.... 144000 Schweine ..o.uun.... 408 000
Shafe ............ 599 000
Dagegen belief fih die Ausfuhr ber Schweiz an Groß⸗ und
KleinBich nad) Deutihland im Jahre 1898 auf 10 748000 Franken,
bie fi, wie folgt, vertheilen:
121000 Franken für Bretter, Latten und Schindeln von Nabelholz
und 205000 Franken für Möbel ꝛc. aller Art aus exotiſchen Holz⸗
arten (Eheniftenholz ausgenommen), geichnikt.
Die Ausfuhr der Schweiz nah Frankreich beirug in den
Jahren 1890/92 im Mittel 3218 000 Franken. Im Jahre 1893
verminderte ſich die Ausfuhr auf 825000 Franken, was einen Rüds
gang non 2393 000 Franken gleich 74 pCt. bedeutet,
Glas. Die Einfuhr der Schweiz aus Deutfhland an
Glaswaaren belief fi im Sabre 1898 auf einen Werth von
4498000 Franken, welcher in folgende Einzelpoften gefällt: .
Werth:
Franken.
Spiegelglas u. Spiegel 416 000
Dachziegel, roh ......
Gemeine Toͤpferwaaren,
Iſolatoren ........ 193 000
Feinere Töpferwanren
Porzellan aller Art...
Fenſterglas, gewöhns
Asbeſt, roh, Gips⸗ und
Kalt» Stein, roh,
Köpfertbon ıc. .....
Balfteine, Platten,
Fliefen, roh .......
Ofenkacheln und aufs
gefekte Kachelöfen
Hohlglas und Glas
waaren, nit ges
Ihlffen......... .
Sohlglad und lad.
Steinzeugfliefen und waaren, geichliffen,
Platten........... 189 000 farbig,matt,bemaltic. 395000
Eine Ausfuhr der Schweiz nach Deutſchland von Glas⸗
waaren hat im Jahre 1893 nicht ſtattgefunden.
Werth: Werth:
Franten. Franken
Verde ............. 547000 Jungvieh, ungeſchaufelt
Ochſen.............. 178 000 (ausgenommen Maſt⸗
Zuchtſtiere ........ 648 000 kalber mit über 60 kg
Kühe, geihaufelt ..... 7473000 Gemidt) .......... 802 000
Rinder, geihanfelt ... 764000 Kälber bis und wit
60 kg Gewidt..... 169000
Schweine ........ ... 243 000
Die Ausfuhr in Vieh von der Shweiz nah Frankreich
beirug in den Jahren 1890/92 im Mittel 2830 000 Franken und
ging im Jahre 1898 auf 2306 000 Franken zurüd; gleichbedeutend
mit einem Minus von 524000 Franken oder 18 p6t Die Einfuhr
verringerte ſich von 12904000 Franken auf 7384000 Franlen,
aljo um 5520 000 Franken gleich 43 pCt.
Die Einfuhr der Schweiz an Käſe aus Deutfchlanb belief fid
im Jahre 1893 auf 707000 Franken; nämlih 872000 Franken für
MWeichfäfe, 96000 Franken für Butter, friih, 239 000 Franken für
Butter gefotten, gefalzen und Kunftbutter.
Die Käfeausfuhbr der Schweiz nad Deutſchland belief
fd im Sabre 1893 auf 8568000 Franken; nämlih 8283 000
Franken für Hartläfe und 280 000 Franken für friſche Butter.
Die Kaſeausſsfuhr der Schweiz nah Frankreich beirug
in den Jahre 1890/92 im Mittel 10 812000 Franin und ging im
Sabre 1893 auf 8411000 Franken, alſo um 2401000 Franken
= 22 pCt. zurüd.
Bein. Die Schwer bat an Wein im Sabre 1893 aus
Deutichland bezogen für 1936000 Franken, worunter für 811 000
Franken in Fäſſern und für 1125000 Franten Weingeiſt und
Alkohol in Fäflern.
Die Ausfuhr der Schweiz an Wein nah Deutſchland
Zürid.
beſchränkte fih im Jahre 1893 auf Naturwein in Zäffern im Werthe
von 144000 Franken.
Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich belief ſich in
ben Jahren 1890/92 in Wein im Mittel auf 9 886000 Franken und
fel im Jahre 1893 auf 960 000 Franten, alfo um 8876 000 Franken
ober 90 pCt.; in Ylafchenwein betrug bie Einfuhr 1890/92 durch⸗
fchnittli 1381000 Franfen und ging 1898 auf 387000 Franken
oder um 1044 000 Franken = 76 pGt. zurüd.
Bier. Was bie VBierbrauerei betrifft, fo betrug bie Einfuhr
der Schweiz aus Deutſchland den Werth von 1641000 Franken
für Hopfen und 1262000 Franken für Bier und Malzextrakt in
Fafſern, alfo im Ganzen bie Summe von 2907000 Franken.
Ausgeführt nad Deutſchland hat bie Schweiz in biefen Ar⸗
tikeln nichts. j
Die Einfuhr von ausländifden, namentlih Bayeriſchen Bieren
Hat um etwa 1800 hl zugenommen, was indeß in Anbetracht bes
bebeutenb erhöhten allgemeinen Bierverbrauchs relativ eher eine
Verminderung als eine Vermehrung be Verbrauchs von Deutfchem
Bier bedeutet.
Chokolade. Die Ausfuhr der Sqchweiz nah Deutſch⸗
land beirug 232000 Franken für Kakaopulver und Chofoladeteig
und 156 000 Franken für Chofolabe, alfo zufammen 388 000 Franken.
Tabak. Die Schweizeriſche Tabakeinfuhr aus Deutſch⸗
Land betrug im Jahre 1898 318 000 Franken ſpeziell für Cigarren
und Cigarretten und die Tabakausfuhr der Schweiz nach
Deutſchland 122000 Franken für Tabak⸗Blätter, ⸗Rippen und
»Stengel.
Kolonialwaaren. Die Einfuhr der Schweiz in Kolonial⸗
waaren aus Deutſchland betrug im Jahre 1893 150 000 Franken
für Cichorienwurzeln, geröftete Feigen; 283 000 Franken für Kaffee⸗
furrogate; 134 000 Franken für Melaffe und Syrup; 684 000 Franken
für Stampfzucker und Traubenzucker, für Roh⸗ und Kryſtallzucker;
317000 Franken für Zucker in Hüten, Platten, Blöden ıc.;
511 000 Franten für Zucker, gefänitten, ober fein gepulvert; im
Ganzen 2079000 Franken, während Teine Ausfuhr der Schweiz
in biefen Artileln nad Deutſchland zu verzeichnen iſt.
Die Einfuhr der Shmweiz in Zuder aus Frankreich
beirug in den Jahren 1890/92 durchſchnittlich 7 458000 Franken, im
Jahre 1893 478000 Franken, alfo 6980000 Franlen = 93 pCt.
weniger.
Im Kohlen handel betrug bie Einfuhr der Schweiz aus
Deutihland zufammen 24021000 Franlen, und zwar 20 151000
Franken für Steinkohle, 1719000 Franten für Koks, 1588000
Franken für Briquettes, 892000 Franken für Holzkohle und
171.000 Sranten für Torf und Lohluhen. Eine Ausfuhr der
Schweiz nah Deutfhland ift auch hier nicht zu verzeichnen.
Die Uhreninduftrie weift für dad Jahr 1893 eine Einfuhr der
Schweiz aus Deutihland im Werte von 321000 Franken auf.
Die Ausfuhr ber Schweiz nad) Deutſchland beträgt im Ganzen
21203000 Franken, worunter 2285000 Franken Uhren in Ge⸗
hauſen von Nidel und anderen gewöhnlichen Metallen, fowie Schritt»
meſſer, 8293000 Franken Uhren in filbernen Gehäufen, 9 733 000
Franken Uhren in goldenen Gehäufen, 155000 Franken Ehronos
graphen, Repetiruhren 2c., 181000 Franken goldene Uhrgehäufe und
556 009 Franken andere fertige Uhrmacherbeſtandtheile.
Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich beirug im
Durchſchnitt der Jahre 1890/92 4605000 Franken und ging im
Jahre 1893 auf 743000 Franken, aljo um 3862000 Franken
633
— 84 pCt. zurüd. Die Ausfuhr der Schweiz nad Frankreich
betrug 1890/92 im Mittel 5 751 000 Franken für das Jahr und ver-
ringerte fi) 1898 auf 2543000 Franken oder um 38208000 Franken
== 56 p6t.
Der Getreidehandel und die Müllerei weift im Jahre 1898
eine Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland im Betrage von
1227000 Franken auf und Feine Ausfuhr dorthin.
Maihinen x. Der Rüdgang der Einfuhr aus Frankreich
(etwa 14000 metr. Str.) wird durch die Mebreinfuhr aus Deutſch⸗
land (+ 31000 metr. Etr.) und Belgien weit überholt. Die gleiche
zeitige Mebreinfubr aus Stalien (+ 23 000 metr. Etr.) enthält Yeinen
Erſatz für Franzöfiihe Lieferungen, ſondern befteht in Brückenkon⸗
ftruftionen für die Gotthardbahn.
Metallwaaren. Die Mindereinfubr aus Frankreich wirb
überholt durch die ftärfere Einfuhr aus Deutſchland und Belgien.
Den Ausfall in der Einfuhr aus Frantreih (1,34 Millionen
Franken) Hat großentheild Deutſchland (+ 0,8 Millionen) erfegt, in
zweiter Linie dad Inland und Deſterreich⸗Ungarn (+ 70 000).
‚ Der Geſammtverkehr Deutſchlands mit ber Schweiz weiſt
für legtere im Jahre 1893 eine Einfuhr von 237 779 975 Franlen,
gegen 227 408 256 Franken im Sabre 1892 auf und eine Ausfuhr
von 167 868249 Franken, gegen 162 198 780 Franken im Sabre 1892.
Die Einfuhr bat fih alfo um 10871 719 Franken und bie Ausfuhr
um 5669519 Franken vermehrt, während in berfelben Zeit die
Einfuhr der Schweiz aus Frankreich ſich von 179486 161 Franken
im Jahre 1892 auf 111 558 646 Franken im Jahre 1898 vermindert
bat und die Ausfuhr der Schweis nad Frankreich von 102 545 981
Franken auf 74252 502 Franten. Die Abnahme in der Einfuhr
aus Frankreich beläuft fi alfo auf 67877 615 Franken und die in
der Ausfuhr nach Frankreich auf 28293 479 Franken.
Welches Verhältnig der Verkehr Dentſchlands mit der Schweiz
bat, erhellt aus folgenden Zahlen: Die Gejammteinfuhr ber Schweiz
beträgt 837 521 829 Franken, von welder Summe 287 779 975 Franken
auf die Einfußr aus Deutihland entfallen, was in Prozenten aus⸗
gebrüdt 28,7 ergiebt. Der Rüdgang bed Verkehrs mit Frankreich
im Bergleih zum Mittel der Sabre 1890,92 beläuft fih auf
49 892 000 Franken = 40 pCt. für die Ausfuhr der Schweiz nad)
Frankreich und 57 646 000 Franken = 67,7 pCt. für die Einfuhr ber
Schweiz aus Frankreich.
Nachftehende Weberficht zeigt ben gefammten Einfuhr⸗ und
Ausfuhr⸗Handel der Schweiz mit Deutihlanb und Frankreich in den
letzten Sabren:
Einfuhr
1890. 1892. 1898.
aus Franlen. Franken. Franken.
Deutſchland......... 296 189 7834 220408 266 237 779 975
Trantreih .......... 226 810784 179436161 111558546
Ausfubr
1890. 1892. 1898.
nad Franken. Franken. Franlen.
Deutſchland..... .... 181873427 162198730 167 868 249
Frankreich......... 128 928 781 102545 981 14 252 502
634
San Thoms (Portugiefiich).
Sao Thoms.
Meberfichten über ben auswurtigen Handel und den
Schiffsverkehr im Jahre 1893.)
Einfuhr (einſchließlich der Einfuhr wiederausgeführter
Waaren) im Jahre 1893.
8ollpflichtige Waaren.
Zucker........................................
Del und jede zlarug⸗ Flüuſſigkeit, zu Speiſen verwendbar
Gegohrene Getränke:
Dein, Eſſig und Bier (Portugieſiſchen Urſprungs) ...
Gegohrene Getränfe, nicht befonders aufgeführt......
Dettillirte Getränte:
Alkohol und einfaher Branntwein Portugiefifhen Ur:
ſprungs .....................................
Deſtillirte Getränke, nicht beſonders aufgeführt ......
Kalt und Eement .................... ............
Werkzeuge und Inſtrumente für Künfte und Handwerke
Nahrungsmittel:
Reis ..........................................
Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Weizenmehl und
Teigmafle ...................................
Geſal zenes Fleiſch, trockener geſalzener oder geräucherter
Fiſch ........................................
Butter und ihre Rachahmungen, Käfe, Schmalz, Fett,
Sped, zubereiteteß Fleiſch, Konferven aller Art (eins
ſchließlich Verpackung), Gewürze, trodene Früchte,
Zwieback, füßes Gebäd und andere, nicht beſonders
aufgeführte Nahrungsmittel.....................
Segeltuh aus Leinen oder Baumwolle zu Schiffsſegeln
und Seilerwerk geeignet, auch verarbeitet ...........
Holz, verarbeitet, zu Bauten, mit und ohne Eifen .....
Metalle:
Edelmetalle in Barren ober verarbeitet, einſchließlich
ber Arbeiten mit Edelſteinen....................
Reines Kupfer, Meffing, Bronze und ähnliche Berbins
dungen:
verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt (einfach, vers
zinnt, vernidelt, verfilbert oder vergoldet) .....
Blei, Zinn und Zink:
verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt (einfach, lackirt,
verfilbert oder vergoldet)......................
Eiſen und Stahl:
gegofien, geſchmiedet oder gemalzt, einfach, verzinkt,
verkupfert oder verzinnt) Ketten, Hafen, Anker und
Nägel .....................................
verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt...........
Petroleum .......................................
Töpferwaaren:
Geſchirr aus Porzellan, Steingut und fonftigem feinen
Thon .......................................
Geſchirr aus gewöhnlichem Thon ..................
Dachziegel und Ziegelſteine .....................
1) Vergl. Sand. Arch. 1891 IL ©. 446.
3471
2291
22 360
13 777
5 402
2 397
2019
8 356
Werth:
Milreéis.
Seife ......... ..............6. 6689
Zabel, Portugieſiſcher:
in Blättern, Rollen oder Tafeln ...........0.... .. 16 244
auf irgend eine Art zubereitel „........0.. unse 2 384
Gewebe:
aus reiner ober Halb⸗Seibe in Stüden ober verarbeitet - 23098
aus Wolle, in Stücken oder verarbeite:
Tuche und Kaſchmir, rein ober gemiſcht, auch mit Seide 9988
Grobe Gewebe und Deden aus zveiner Wolle oder
mit Baumwolle .....oncccsnenuueononnenunnne 5.066
Flanell, Shawls und Tücher aus reiner Wolle oder
mit Baummolle, gewirkte und Strumpfmaaren ... 18 967
Merinos, Drleans, Apallas x. aus reines Wolle ober
mit Baumwolle .....0.... Dereasnennuennnnnce 5942
Leinengemebe und verwandte Arten, im Gtüd oder vers
arbeitet: .
Hanfgewebe, grobe Leinwand und Säde daraus .... 17 298
Leinengewebe, nicht beſonders aufgeführt........... 1364
Baummollengewebe im Stüd ober verarbeitet;
ungebleicht ober gebleiht ....-uunoonurorennnncnne 19.925
gefärbt oder gemuftert ......uo-uonsonnnncnnune .. 99 212
Sarben tn Staubform, Farb⸗ und Teodenftoffe ....... 932
Farben irgendwie zubereitet und Lack ................ 2 353
Glas und gewöhnliche ſchwarze oder grüne Glasgefühe ..... 821
Glas verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt .......... 3580
Bollfreie Waaren.
Mineralwaſſer................... ....... .......... 1 380
Lebende Thiere „uu.2.coonoonosnnenetunenunnnenunnne 17068
Hanf und grobes Leinen und verwandte Gewebe, jowie
Säcke aus diefen Geweben Portugiefiihen Uriprungs 3810
Portugieftiches Geld, aus Bortugiefiichen Häfen kommend 89 400
Fahrzeuge von mehr al$ 200 cha Raumgebalt (Segel und
Dampfkhiffe mit Zubehör), jowie Fahrzeuge von weniger
als 200 cbm Raumgehalt Portugieftfchen Hripeunge 17287
Mandiofamedl........ Loos nsnennnseneer een nenne. 1.033
Gemüfe „.uesonansonennennenersnnnnnrnnen aan 29 976
Nähmaschinen .................... ....... ... 913
Maihinen und Snftrumente für Aderbau und Gewerbe
nebft Bubehör „....occconononenenneonnnennnnenne 27 031
Bauholz, unbehauen oder verarbeitet, mit und obne
Eilentbeile ...o-2cnsnoonnnonenernrsen nun nenn nn 8854
Dachziegel, Biegelfteine und Baufteine Bortugiefilgien Urs
ſprungs „noe2eneeronenonnnnussoner nern nun nun. 83349
Große und Heine Waggons, Lolomotiven, Bogen . Eiim
bahnen und Straßenbahnen 4.6365
Zufammen einſchließlich minder wicptiger —— 10 063
Ausfuhr im Jahre 1898.
Werth: Werth:
Milreis. Milreis.
Kaffee ............. 437555 Hornvieh .......... 9210
Kakao ............ 567267 Kolanüſſe .......... 986
Koloßlerne ......... BAD Holz .............. 1960
Kokosnufſe ......... 113 Chinarinde......... 14 895
Palmkerne ......... 1519 Quf.einfhl. der minder
Trockene Häute..... 3 wichtigen Artikel .. 1046 820
Mandiokamehl ...... 825
Sao Thoms. — Cooks⸗ (Hervey-) Injeln.
Schiffsverkehr im Jahre 1888,
Eingang: Ausgang:
Schiffe.) Tonnen. Schiffe!) Tonnen.
Deutide....... 1 1286 1 1286
Franzoõſiſche ... 3 8 876 8 8 876
Spaniide.....- 16 1595 16 1 596
Britiihe....... 18 20 573 18 20 578
Bortugiefihe .. 561) 1036661) 661) 108 6661)
Zufammm 1200 151863 120 151863
Eoofd- (Hervey:) Inſeln.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.)
Der Außenhandel ber Cooks⸗Inſeln beſchränkte fih au im
Berihtsjahre ausſchließlich auf den Verkehr mit Auckland und Tahiti.
Der Werth des Geſammthandels iſt gegen bad Vorjahr um
23489 Dollars geftiegen. Während der Handelsverkehr mit Auck⸗
land um 16808 Dollars ſank, hat fi ber Werth bes Handels
mit Tahiti mehr als verboppelt, indem ſich Diefer um 45 292 Dollars
gegen das Vorjahr erhöhte. Dieſe Berihiebung wird hauptſächlich
dem großen Sinterefie zugeichrieben, welches die Kaufmannidaft in
Tahiti dem Verkehr mit den Cooks⸗Inſeln entgegenbringt, während
anbererfeitö in Reufeeland dem Kandel mit dieſer Gruppe weniger
Beachtung geſchenkt zu werden ſcheint.
Um den Werthſchwankungen, welchen die in der Inſelgruppe
gangbare Münze, der Chileniſche Dollar, bisher unterworfen war,
en Ende zu machen, wurbe Mitte des jahres ber Werth der
genannten Münze für alle Berechnungen gefeglih auf 3 Schilling
Engliſch feſtgeſtellt. Eine wichtige Folge dieſer Maßregel ift dabei
freilich, daß fich der Einfuhrzol dadurch thatſächlich auf 5 pCt. vom
Werthe ſtellt, während berjelbe bei der alten Berechnung nur etwa
Pu pCt. betrug.
Der Geſammthandel ber Infelgruppe wird im Berichtsjahre auf
245 304 Dollar ober 785912 Marl angegeben, davon entfielen
114 191 Dollars ober 342 578 Marl auf die Einfuhr, 181 118 Dollars
oder 393 340 Mark auf die Ausfuhr.
Un der Einfuhr mar Audland mit 60 822 Dollars, Tahiti
mit 53869 Dollars betheiligt.
Die Haupteinfuhrwaaren und deren Werthe find folgenbe:
: Gegen bad Borjabr
Werth: mehr (P) oder weniger( —)
Dollars.
Dollars.
Belleibungdgegenflände ....... 6.508 + 1868
Schnitt⸗ und Mode⸗Waaren... 89519 -+-10 316
Lebenämittel (Galzfleiih und
Konſerven)................ 10 925 + 8256
Brotftoffe einſchl. Zwieback 9 690 + 1879
Materialmaaren ............. 10 010 + 1836
Spirituoſen................. 2466 + 845
Bauholz, auch bearbeite ...... 8841 + 5885
Eifens und Kurz⸗Waaren ..... 12 691 + 3770
Tabak...................... 2106 — 16
Aus Tahiti wurden namentlich Reis, Brotfloffe, Bauhbolg, Kurz
waaren, Salanteriewaaren, ferner Kleider, Lebensmittel, Materials
maaren, Tabak und Gpirituofen eingeführt.
1) Dampfiiffe mit Ausnabme von 5 Portugieſiſchen Segelichiffen
mit 3332 Tonnen.
3) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1894 Januarheft IL. &. 12.
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL
635
Die Ausfuhr zeigt gegen das Vorjahr eine Verminderung um
4459 Dollars. Dabei hat fi die Ausfuhr von Landesprobuften um
22 787 Dollars gehoben, fo daß der Ausfall lediglich der geringeren
Durchfuhr von Kopra, Perlmutter und Böhe be Mer auß den
benachbarten Inſelgruppen zuzuſchreiben ift.
Die Ausfuhr nach Neufeeland zeigt eine Abnahme von 22152
Dollars gegm das Borjahr und betrug 95380 Dollars, biejenige
nach Tahiti dagegen vergrößerte fih um 17693 Dollars und er⸗
reichte damit die Höhe von 35 733 Dollars.
Die hauptſächlichſten Ausfuhrwanren waren folgende:
Werth: + N eder
Baaren. Maßſtab. Menge. br (+
Dollars. | weniger (—)
Dollars.
Kaffee ............... Dfund 1914991 429560| 4 10 771
Kopra ............... Gentner| 136924 88077) — 12493
Baummolle........... Dfund | 147603] 2041| 4 5103
Eitronenfäure......... Gallonen 98751 1880| — 3570
Upfelfinen ........... Kiften 12374| 16917) + 8346
Berimutter ........... Biund | 42843] 5458| 3 — 13488
Böhe de Mer ........ n 5 264 27007 — 1981
Schwämme........... „ 4648 2411 + 136
Bananen ............ Bündel | 10676 2655 + 2163
Arrowroot ........... Pfund 9072 479 + 479
Ananas.............. Stück 13 224 7461 + 880
Tahiti war bei der Ausfuhr Hauptfächlich mit folgenden Waaren
betheiligt:
Kaffee....... im Werthe von 12027 Dollar.
Kopra....... n „ 80 u.
Baumwolle... „m „1 „
Perlmutter... „ nm 1 320
Bon dort finden biefe Produkte ihren Weg nach "Hamburg unb
Kalifornien.
Außer der Ausfuhr von Kaffee, dem Hauptprodukt biefer Inſeln,
deren Werth um 10 771 Dollars gegen das Borjahr ftieg, Bat fi
befonderd noch die Ausfuhr von frifhen Früchten, wie Drangen,
Bananen und Ananas, vergrößert. Die Qualität der auf dieſen
Inſeln gewonnenen Früchte fol eine fehr gute und die Ausfuhr
darin noch großer Entwidelung fähig fein.
Der Schiffsverkehr Hat gegen dad Vorjahr eine Steigerung
bes Tonnengehaltes erfahren, indem das ben Verkehr mit Audland
und Tahiti vermittelnde Poſtdampfſchiff die Samoainfeln nidt
mehr anläuft und darum Rarotonga häufiger beſucht. Der Segels
ſchiffsverkehr hat fih um 19 Schiffe und 940 Reg.⸗Tonnen verringert.
Diefer Ausfall Hat lediglich die Britiſche und die einheimiſche Flagge
betroffen, während bie Sranzöftfhe und bie Amerikaniſche Flagge
eine Zunahme von 160 Reg. Tonnen erfuhren.
Ueber den Schiffsverkehr in Narotonga im Sabre 1898 iſt
folgende Ueberfiht zufammengeftellt:
Segelſchiffe. Dampfſchiffe.
Rationalität Reg.⸗ Reg.⸗
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Britiſche................ 2 2863 22 13816
Franzöſiſche ............. 7 656 — —
Amerikaniſche (V. St.) ... 1 -120 — —
Eingeborene............. 30 1353 — —
Zufammen .. 6 43% 22 13816
a nn
82 Schiffe von 18 208 Reg.⸗Tonnen,
gegen 8 „ „ 12372 „
im Borjabre.
85
636
Bulgarien.
Die wirtbichaftlichen Verhältniffe der Stadt Varna.
Dertehrsweien.
Der Verkehr Barnad mit der Außenwelt wird in erfier Linie
zur See unterhalten. Die Berbindung mit Konflantinopel wird
mehrmals wöcdentlih burh die Dampfihiffe des Defterreichifchen
Lloyd, der beiden Türkifhen Geſellſchaften Mahsufſe und Eourbfi,
der Bulgariihen Handelsſchifffahrtsgeſellſchaft, der Griechiſchen Kepha⸗
Ionia”:Gefelfhaft u. A. vermittelt, theilweiſe mit Berührung von
Burgas. Mit Rumänien iſt die Stadt ebenfalls zur See verbunden.
Nach Ruſtſchuk führt die im Jahre 1888 ſtaatlich erworbene Bahn⸗
linie. Zwiſchen Schumla und Barna beſteht eine aus der Türkenzeit
ſtammende, allerdings in ſchlechtem Zuſtande befindliche Landftraße-
Dagegen iſt bie Stadt mit dem 50 km entfernten Dobritſch durch
eine gut gebaute Straße verbunden. Den Verkehr mit dem nahen
Baltſchik endlich vermitteln hauptſächlich die im Küftenbienfte fahrenden
Schiffe der Bulgarifhen Schifffahrtsgeſellſchaft, ſowie auch Wagen
und Droſchken.
Der Fremdenverkehr in Varna nimmt zu; namentlich ſind es
Bulgaren aus dem Innern des Landes, die mit Vorliebe einige
Wochen an der Varniotiſchen Küſte verbringen.
Dandel.
Als das erfte Emporium Bulgarien am Schwarzen Meer bat
Barna für den Handel biöher faft durchweg die führende Rolle gehabt.
Bon den 26 Zollämtern Bulgariens wirft Barna dem Staate die
größten Einnahmen ab. Es betrug:
Einfuhr. _ Ausfuhr. Durchfuhr.
Prozent Prozent
Jahr. Werth: 5 ber Werth: & der Werth:
eſammt⸗ .Geſammt⸗
Franken einfuhr. Franken außfuhr. Franken
1886..... 13 944 827 | 26,69 i 3836080] 19,51 | 264 128
1887..... 139673388 | 21,57 | 8373789) 18,31 52 159
1888..... 14 713085 | 22,17 111630055) 18,12 | 212290
1889..... 16 063 994 | 22,03 |11942986| 14,82 | 860 087
18%..... 14688535 | 17,26 110496249] 14,77 | 155468
1891..... 13196 184 | 16,22 110249492) 14,42 | 134678
1892..... 1 15174929 | 19,63 |13193449| 17,68 | 111771
1898..... | 15970 878 16 304 789 | 20 —
Eine Durchfuhr von Waaren findet vorwiegend nur im Winter
ſtatt, wo die Donau unbenutzbar iſt.
Allerdings hat der Handel namentlich mit Einfuhrgütern nach
Eröffnung der Linie Jamboli⸗Burgas etwas nachgelafſen, da früher
die Ballanftädte wie Sliwno, Kotel, Aitos, Karnob& u. A. von
Varna aus verforgt wurden und nad) Eröffnung der bejagten Bahn
die Gelegenheit zum direkten Bezuge über Burgas ergriffen, wozu
bie direkten Frachtſätze, wie 3. B. mit der Deutſchen Levante⸗Linie
zu Hamburg, nicht wenig beigetragen haben mögen.
Die Schifffahrt ift, wie bereitö erwähnt, einer der erften
Faktoren im Verkehre Barnas mit dem Auglande. Im Jahre 1892 ver»
Tehrten im Ein- und Ausgange 1169 Schiffe von 675 899 Reg.»Tonnen,
welche fi folgendermaßen vertheilen:
Dampfigiffe Segelſchiffe.
Eingegangen: Zahl. Reg.⸗Tonnen. Zahl. Reg.⸗Tonnen.
beladen ........ 342 241 910 88 6 710
unbelaben..... 110 85 137 42 4924
Audgegangen:
beladen......... 882 292 252 86 7542
unbeladen ...... 67 88 690 63 3734
Bulgarien.
An diefen Zahlen Hat ſich die Deutſche Flagge mit 11 Schiffen
von 11 749 Reg. -Tonnen beladen im Eingange und mit 10 Schiffen
von 10639 Reg.sTonnen beladen und 1 Schiff von 1110 Reg.-Zonnen
unbeladen im Ausgange betbeiligt. Die Deutihen Schiffe gehörten
auöfchließlich der Deutihen Sevante⸗Linie an. Es ift zu bemerken,
daß die Deutiche Flagge erft feit etwa 5 Jahren auf der Rhede von
Barna verkehrt.
Der Getreidehandel im Dften Bulgariens kommt ebenfalls
der Rhede von Barna zu Gute. Im Sabre 1898 wurden in Barna
119 488 075 kg Getreide verſchifft. Bon ber Ausfuhr gingen nad):
kg
Deutihland diret ......... ........... 4988 643
Antwerpen )....................... .. 18827 922
Barcelona........................... 628 192
Konſtantinopel................... .... 17654 510
Gibraltar!) .......................... 60 035 306
Marfellle ............................ 21 042 518
Stalin ............................ 6 861 0865
Die Ausfuhr der Gerealien erfolgte mittel 110 Dampfidiiffen,
welche folgende Slaggen führten:
Bahl.
Britiihe ........ ... 40
Stalieniide ......... I 2 mit Bolllabungen,
Spaniſche „.....u... 2
Deſterreich⸗Ungariſche 11 (qhiervon 5 mit Volllabungen, der
Reſt mit Theilladung)
Dttomaniſche ....... 21
Griechiſche.......... 20 mit Theillabungen,
Franzöfiihe ........ 7
ferner mittelft 56 Segelſchiffen (42 Dttomaniſche und 14 Griechiſche),
bie volle Ladungen, verfhüttet (& la rinfusa), mitnahmen.
Daß Getreide und Mehl die Hauptausfuhr und den haupt⸗
ſächlichſten Handelsartikel bilden, gebt beutlih aus ber amtlichen
Statiſtik hervor. Im Jahre 1893 entfielen von ber 127126231 kg
betragenden Ausfuhr im Werthe von 16 304 789 Franken auf Korns
früdte und deren Brobulte 125369691 kg im Werthe von
14 308 01 Franken.
Bermöge ihrer Rhede ift bie Stadt Barna berufen, in der Bus
kunft nach Odeſſa eine der erſten Stäbte am Schwarzen Meere zu
fein. Freilich fehlt Varna noch der Beſitz eines geficherten Hafens
und bie fchnellere Verbindung mit dem Innern Bulgariend. Indeſſen
die projektirte und bereit? an beiden Ausgangspunkten begonnene
große Trandverfalbahn Varna⸗Kaſpitſchan⸗Tirnowa⸗Sofia dürfte dem
Iekterwähnten Mangel bald abhelfen, da nach ber Fertigftellung der⸗
felben bei angemeflenen Tarifen nah dem Innern Bulgariens
Varna als geeignetfte Umlabeftatton filr den Handel Bulgarien
mit dem Auslande gelten Tann. Die bisherige Gepflogenbeit, bie
Landesprodukte per Achſe nad der Donau zu führen und fie ben
dortigen Bermittleen zu geringen Preifen zu überlaflen, dürfte ala
dann aufhören, ba ber Probugent oder fein Vertrauendmann in
Varna fih mit dem ausländiſchen Abnehmer in direkten Verkehr zu
feßen bemüht fein wird.
Der Bau des Hafens von Barna fol noch in dieſem Herbfte
an den Minveftbietenden vergeben werben; die Pläne und Koftens
anfchläge dazu find bereits fertiggeftellt. Mit dem Bau fol alsdann
im Frübjabre 1895 begonnen werben.
Die Einfuhr und Ausfuhr bei bem Zollamt Barna im Jahre
1898 betrug:
I) Son biefen Mengen waren faft 2/s für Deutſchland beftinmt.
Einfuhr. Ausfuhr.
Maßſtab. Menge. Werth: Franken. Menge. Werth: Franken.
Lebende Thitre..... ....... ............ .............. Stück 1 150 851 350 448 661
Rabrungsprobukte aus dem Thierreich.................. kg 335 135 215 367 1059 199 931 458
Kornfrühte und deren Brodulte ..... .................. 839 195 253070 126359591 14308901
Gemüfe, Samen, Früchte ............................ n 412 991 155 849 116 857 19 956
Kolonialmaaren ........ .............. ............... n 2587 398 1 748 059 53 669 60 575
Getränle .......00ccnune. ........................... n 460 582 356 067 2560 800
Konferven und Ronfituren ............................ 384 483 222 049 3 068 1681
Dünger und Abfälle............ ..................... „ 2500 12 604 9% 21 295
Brennmaterial...................................... 2 924 333 116 542 — —
Chemiſche Produkte ..........- ................. ...... " 354 032 103 698 24 725 2967
Gerbers und Färbers-Waterial ........ ................. 266 358 157 568 1 300 130
Harz, mineralife Defe, Leim. .......... .............. n 1490 402 250 308 —
Dele, Fette, Wachs und deren Produkte............... n 1 325 794 994 237 6 500 3 250
Medikamente und Argneien ......... .................. n 27 576 61 820 —
Parfümerien...................................... n 5 997: 16 385 — —
Steine, Erde, Glas und deren Produrie ............... „ 2165 371 814 674 9 763 537
Metalle und deren Produkte.......................... „ 3 665 261 1209 088 — —
Tiſchler⸗ Flechter⸗ Schuitzer⸗Material.................. n 3 455 436 366 519 177 296 45 862
Bapier und Papierwaaren............... .......... ... 374 668 200 484 _ —
Leber und Ledererzeugnifſe........ ............ ...... 662 007 1 205 123 228 441 218 719
Waaren der Textilinduſtrie..................... ...... n 2 992 316 1 389 548 51 277 240 417
autſchuk, Guttapercha .............................. R 5810 28 385 — —
Eiſenbahnwaggons, Wagen, Schiffe..... ................ — * 2692 — —
Maſchinen, Inſtrumente, Apparate ...... ........... .... „ 252 049 337 6552 — —
Kurz⸗ und Zier⸗Waaren (Bijouterie und Galanterie)..... " 19 308 157 160 — —
Literatur⸗ und Fortbildungs⸗Mittel.................... „ 6 485 14 198 — —
Andere nicht bezeichnete Waaren....................... 1384 937 81778 — —
Stüd 4 361 350
Bufammen..... "ir 26200089 } 15970874 jgrıssaa } 16304789
Die Einfuhr und Ausfuhr Barnad im Jahre 1893 nad Yer- Marſeille.
kunfts⸗ bezw. Beſtimmungs⸗Ländern betrug:
Maß⸗ ö— — ——
Von bezw. nach Ka Werth: Werth:
"I Menge. | Franten. | Menge. Franken.
Defterreihefingarn. | kg |4 364 on 2445 742
612585 58940
Großbritannien ... | „ |9 105180, 7449 699148 998 839| 4 906 740
Belgien ......... „ j1445484| 845 367| 8186288) 436 293
Deutihland ...... n 721164 800 803 13 a00 305 1674 948
. tü —
Griechenland...... 89 u} 39 106| 9 109 364 209
Stalin ...... u... Ka 771 915) 8845681 8849 712} 1104417
Stu —
Rumanien........ 15 | 10073 | 2716 19a) 1972
Stü
Außland ........ kg 1 819 551 471 817 — —
Bereiniate Staaten
von Amerila.... ea 61 os 70 702 15173 —
Stü —
Frankreich. .. on... 877 874 105 9 97 232 925 3108 744
ben Niederlanden... | „ 15085| 19172 —
Fr Schwein .. ul m 31103| 185.009 — —
we
Norwegen ..... I „1 151669] 3 — —
Handelsbericht für das Jahr 1893.')
Das allgemeine Ergebniß der Handelsbewegung von Marſeille
im Jahre 1893 wird von der dortigen Handelskammer, ebenſo wie
das des Vorjahres, als wenig befriedigend bezeichnet.
An dem Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr Frankreichs
im Betrage von 9273 000 000 Franken, gegen 9 687 000 000 Franken
im Borjabre, war Marieille mit 1766400000 Franken, gegen
1957 000 000 Franken im Sabre 1892 beteiligt.
Der Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr Frankreichs und
Marfeilles für die vorhergehenden 13 Jahre betrug:
Gefammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr
Frankreichs. Marſeilles.
Jahr. Mill. Franken. Mill. Franken.
I879........................ 9849 1893
1880 ........................ 10 725 1965
I881........................ 10720 1997
1882....... ................. 10 726 2022
1883 ........................ 10 449 1970
1884........................ 9457 1655
} U. > Vor 8 886 1595
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1894 Februarheft IL
S. 63.
85*
Marſeille
638
Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr Zu den Gefammizolleinnahmen Frankreichs im Betrage vor
Frankreichs. Warſeilles. 492 227000 Franken, gegen 471492000 im Vorjahre, lieferte
Jahr. Mill. Franken. Mil. Franken. Marſeille 76 469 000 gegen 72 573 000 Franken im Vorjahre.
1886........................ 9363 1760 Die Waareneinfuhr Marſeilles zur See umfaßte 1893 im
3 12/7 9181 1 665 Generalhandel 2664 824199 kg gegen 2 550 254 342 kg im Bors
1888........................ 9485 1 752 jahre; im Spezialhandel 2 003 895 334 kg gegen 2.083 184 378 kg
1889 ........................ 10 123 1 826 im Borjahre. Die Wanrenausfuhr im Generalbandel 1582 348 816 kg
1890 ........................ 10293 1 844 gegen 161479610 kg im Borjabre, im Spezialhandel
IBOI........................ 10 668 2046 996 829 096 kg gegen 1020831124 kg im Borjahre.
Sm Sabre 1893 wurden eins bezw. ausgeführt:
Einfubr. Ausfuhr.
Generalhandel. Spezialhandel. Generalhandel. Spezialhandel.
Bezeichnung der Waaren. kg kg kg kg
Lebende Thiere................... ........................ 25018 918 24 999 970 889 646 873 672
Thieriiche Produkte und Abfälle............................. 82 781 917 59 874 165 29 239 482 16 395 201
Fiſchereiprodukte............................. ............ 6 408 495 5513 143 3 810 868 2 948 075
Thierifche, Medizinals und Barfümerie-Subflanzen ........... . 275 406 69 841 . 210 578 140 062
Harte thierifche Subſtanzen..................... .......... .. 7451 661 1 380 095 224.076 22 115
Mehlhaltige Nahrungsmittel............................... 941096718 684210419 206 299 399 62 389 184
Früchte und Saaten....................................... 424 993 7163 400 676 436 84 916 0% 14 971 177
Kolonialwaaren .............................. ............. 1215668511 102251 257 62 999 177 41 968 869
Begetabilifche Säfte und Dele.. .. ........................... 46 212 772 33 071 895 50 569 875 41 289 097
Begetabiliihe Medizinalartilel.............................. 8 492 806 2835 149 27% 511 2 130 761
Nutzholz ............ ...................... ............... 64 945 546 49 947 987
Erotifce Hblzer ... .:.:. nennen | 16918702 12206888
Früchte, Faſerſtoffe und bergleihen zur Verarbeitung .......... 26 349 767 20 160 377 1984 331 1 804 025
Farb⸗ und GerbsStoffe........ ............................ 11 836 695 10 403 145 21126659 1220413
Vegetabiliſche Erzeugniffe und Abfälle........................ 49 081 711 92 720 382 69 438 201 65 962 596
Steine, Erdarten und mineraliihe Brxennftoffe ................ 588 808686 233 381 575 7162 688 7560 450 222 216
Metalle.................................................. 108249865 100128684 41 786 162 88 971 967
Chemiſche Produlte........................................ 81 696 862 29 067 921 12 381 721 66 587 354
Präparirte Farbfloffe und Farben ............ ............... 4 866 801 8 911 229 14 883 587 13 929 898
Zufammenfeungen verihhiedener Art...................... ... 869 604 863 499 20 101 005 17156 979
Getränke................................................. 131210682 117910766 65 513 642 45 906 815
Glas und Slasfabrilate ................................... 1 925 968 79 118 61 601 273 50 454 570
Garne ............ ..................................... . 1 084 254 279 441 1375 468 627 980
Gewebe.......................... ..................... .. 14344 471 684 867 23 085 021 9 224 287
Papier und Papiererzeugnifſſe .......................... ..... 529 422 97 6526 1 830 956 7422178
Häute und verarbeitete Felle............................... 757 049 168 730 8 926 086 8563 807
Bijouterien und Uhren fowie Metallfabrikate ..........2...... 4 917 404 1 845 413 20 734 066 17 646 117
Waffen, Pulver und Munition .............................. 109 812 130 1 004 457 892 590
Mobilien, Holzfabrifate und Muftlinftrumente ................. 1579 819 907 622 6 298 722 5192 774
Seiler: und Korb⸗Waaren.................................. 2 089 390 1661 287 864 293 529 094
Fabrikate aus verſchiedenen Metallen, wie Gold, Silber 2. ...... 7 752 226 6 574 032 9 868412 8651646
In Betreff der Einfuhr und Ausfuhr, bezw. ber Produktion
und des Abſatzes der wichtigeren Artikel ift Folgendes zu bemerken.
Die Einfuhr von Gerealien betrug:
1892. 1893.
für: Meterceniner.
Meizen...... ........... 5 630 451 6 677 663
Roggen ...... .......... 6341 1410
Maid .................. 548 918 137 058
Gerſte ................. 118 360 442 165
Hafer.................. 323 623 694 571
DWeizeumehl............. 23 907 14 885
Zuſammen einſchließlich der
übrigen Gerenlien... 6651 635 8 467 717
An der Einfuhr waren im Berichtsjahre beſonders betheiligt:
Rußland mit 4159025, Indien mit 799104, die Türkei mit
547 812, Algerien mit 361 415, die Vereinigten Staaten von Amerika
mit 831 318, Tunis mit 215329 und Rumänien mit 198976 Meter:
centner.
Die Ausfuhr umfaßte 2 734 910 Metercentner gegen 2094 340
im Vorjabre. Die Zunahme von 640 570 Metercentner entfiel jedoch
fait gänzlid auf den Durchgangsverkehr, der im Werichtsjahre
1698 364 Metercentner gegen 1172289 im Borjahre betrug, mithin
mehr 526 077 Meterceniner. Die wirkliche Ausfuhr betrug
1086 546 Metercentner gegen 922 061 im Vorjahre, mithin mehr
44495 Metercentner und ging namentlih nad) Spanien (362 424),
nad) der Schweiz (64093) und nad Tunis (48 816 Metercentner).
An Gerfte wurden im Ganzen 442165 Wetercentner gegen 118360
Metercentner im Vorjahre eingeführt, davon allein 323 777 Meter:
Marſeille.
centner aus Rußland. Ausgeführt wurden 66 965 Metercentner gegen
45800 im Vorjahre, mithin mehr 211556 Metercentner.
Zuder. Die Einfuhr von Robzuder belief fih auf 105 230 819 kg
gegen 109 513 354 im Borjahre, die Ausfuhr auf 8416 779 kg gegen
7085927 kg im Borjabre. An raffinirtem Zuder wurden nur
34687469 kg gegen 42 557 994 im Borjabre ausgeführt; für ben
Berbraud) lieferten die Raffinerien 44 169 179 kg gegen 45 213 000 kg
im Borjabre, die Küftenfchifffahrt beförberte 1810415 kg gegen
2602000 kg im Borjahre. An Kochzucker (vergeoises) wurben
ausgeführt 4600392 kg gegen 6740441 im Borjahre, für ben
Berbraud) wurden geliefert 5 400 000 kg gegen 5 084 000 im Borjahre.
Eingefübrt wurden auf bem Lands und Seewege 260 000 kg gegen
262 000 kg im Borjabre.
Kaffee. Eingeführt wurden 19 479 Tonnen gegen 21751 Tonnen
im Borjahre, davon 8448 Tonnen aus Brafilien, 1896 aus Indien,
1628 aus Benezuela und 975 aus Haiti.
Pfeffer. Die Einfuhr umfaßte 1811 065 kg gegen 2511 000 kg
im Borjabre, davon 640 022 kg aus Britiſch⸗Indien, 362427 kg
aus Niederländiſch⸗Indien und 677 614 kg aus Franzöſiſch⸗Hinter⸗
indien.
Kakao. Die Einfuhr verminderte fi im Bergleih zum Vor⸗
jahre um 76 762 kg und betrug nur 634 638 kg.
Die Einfuhr von Dellaaten nahm gegen das Borjabr um
638270 Metercentner zu und umfaßte 3803790 Metercentner,
darunter Seſam aus Indien und Afrika 1043010, ungeſchälte
Aradiben 330 970, gejchälte 894 320 und Kopra 466 340 Metercentner.
Baummolle. Der Vorrath beitrug am Schluß des Berichtös
jahres 5617 Ballen gegen 8134 Ballen am 31. Dezember 1892.
Die Einfuhr ſank von 58798 Ballen im Borjahre auf 43 688 Ballen.
Die Durchfuhr nah der Schweiz und dem Elſaß ſcheint fih von
Marjeille günzlich abzulenten und nad Genua und Antwerpen zu
wenden.
Seide. Das Geſchäft nahm für feine Seide in ber erfien
Hälfte des Berichtsjahres einen glänzenden Berlauf, erlitt aber in
ber zweiten Hälfte einen nicht unerbeblihen Nüdgang. Es wurden
im Ganzen 1165 Ballen verlauft. In grober Seide belief fich ber
Umfag auf 8500 Ballen.
Einen bedeutenden Stapelartilei bilden für’ Marfeille Kokons.
Die Einfuhr ftieg von 850000 kg im Vorjahre auf 500000 kg.
Der Vorrat am Jahresſchluß umfaßte 460 000 kg gegen 100 000 kg
am 31. Dezember 1892.
Volle. Es gelangten 74 257 gegen 65 751 Ballen im Vorjahre
nad) Marjeille, während die Durchfuhr 64730 Ballen gegen 69 117
Ballen im Vorjahre umfaßte. Berkauft wurden 58 532 Ballen. Beftand
am 31. Dezember 1893 31100 Ballen.
An Geweben aller Art wurden über Marſeille ausgeführt
22 464 805 kg gegen 24000000 kg im Borjahre, unb zwar
13 868 000 kg frembländijchen, 8 606 000 kg Franzoſiſchen Urſprungs.
Bon ber Iegteren Menge gingen 5 Millionen kg nad Algerien.
Unter den auögeführten Mengen befanden fi 15 721 000 kg Baums
wollengemwebe, 1086 000 kg Tuche, 373 000 kg Merinog, 3 196 869 kg
Juteſtoffe und 541 824 kg Seidengemebe.
Vieh. Die Einfuhr verminderte fi im Vergleich zum Vorjahre
und belief fih nur auf 1068480 Stüd gegen 1293 592 Stüd im
Borjahre. Davon langten 784 388 Stüd auf dem Seewege an, und zwar
5909 Dchſen und Kühe, 28 Kälser, 728118 Hammel, 57 Lämmer
und Biegen, 276 Schweine. Bon den zur See eingeführten Sammeln
kamen allein aus Afrika (mahricheinlich faft ausſchließlich aus Algerien)
112 641 Stüd. Die Ausfuhr belief ſich auf 669 715 Stü gegen
639
906 142 Städ im Borjahre; 6852 Stud wurden davon auf bem
Seewege befördert. Ber Lolallonfum umfaßte 869000 Stüd im
Gewicht von 30 426 388 kg, jomie 428369 kg verſchiedene Fleiſch⸗
forten gegen 858643 Stüd im Gewidt von 29 366309 kg und
481448 kg verichiedene Fleiichlorten im Vorjahre. Wird Die dem
Dftroi unterworfene Bevöllerung auf 338 797 Berjonen angenommen,
fo entfallen auf jede Perfon 52,2 kg gegen 50,5 kg im Borjabre.
An Pferden, Ejeln und Maulthieren wurden 3565 Stück gegen
8655 Stüd im Borjahre geichlacdhtet.
An Schafs und LammsYellen wurden 50584 Ballen gegen
81 041 im Borjahre eingeführt.
Die Einfuhr von Ziegenfellen belief fih auf 37072 Ballen
gegen 29 312 im Borjahre; verarbeitet wurden etwa 180 000 Dutzend
gegen 200 000 Dugend im Vorjahre. Die Konkurrenz ber billig
arbeitenden Indiſchen Gerbereien macht fi bereits feit einigen
Jahren ſehr fühlber.
An Eichenrinde wurden etwa 4 Millionen kg verbraucht
gegen etwa 6 Millionen im Vorjahre.
In Ziegenhaaren war ber Geihäftsgang in der erften Hälfte
des Berichts jahres befriedigend. Später trat ein Preisrüdgang ein.
Häute. Die Einfuhr belief fih auf 226250 Stück gegen
155 251 im Vorjahre. Die Geſchäftslage war unbefriedigend, da ber
Abſatz ſtockte. Die Hauptzufuhren kamen vom La Plate, aus Dfts
indien, vom Senegal, aus China, Algerien und Maroflo.
Del. Die Einfuhr von Dlivendl betrug 500000 kg gegen
1400 000 kg im Vorjahre; von der Sous-claire genannten Sorte
300 000 kg gegen 180000 kg im Borjabre, von Del, das aus ben
Preprüdftänden der Dliven durch Schwefellohlenftoff ausgezogen
wird, 2693 000 kg gegen 3 715 000 im Borjabre.
An Reffences gingen 200000 kg ein gegen 897000 im Bors
jahre. An Dlivenfpeifeöl wurden aus Spanien, Tunis, Algerien
Korfila, Korfu, Sizilien 2c. 4 260 600 kg eingeführt gegen 9 777 000 kg
im Borjahre. Die Preiſe ſchwankten für fehr feine Sorten zwiſchen
190 und 110 Franken, für feine zwilhen 150 und 95 Sranten, für
mittelfeine zwiſchen 180 und 90 Franken.
Samen und Fruchtöle. Der Borrath an Delfanten betrug:
am 31. Dezember 1892 55 000 Wetercentner
die Zufuhr im Jahre 1893 umfaßte 3803 790 "
Zufammen... 8888 790 Metercentner,
biervon gebt ab der Beſtand am 31. Dezember 1893 mit 40 000 Neters
centner. Der Reft von 3 798 790 Metercentner (1892: 3 260 520 Meter:
centner) wurbe von den Marfeiller Delmühlen verbraudt, die daraus
1511395000 kg Del gegen 136 272 000 kg im Vorjahre produzirten.
Die Zufuhr an fremden Delen umfaßte 12698000 kg gegen
16 228000 im Borjahre, fo daß der Gefammtumjag des Marfeiller
Marktes 163 893 000 kg gegen 162 500 000 im Vorjahre betrug. Eins
geführt wurden einfchließlich der erwähnten 12 698000 kg im Ganzen
289363 000 kg gegen 29254000 kg im PBorjahre, ausgeführt
87 863 000 kg gegen 86 657 000 kg im Borjahre.
Petroleum. Es wurden in Marjeille und in dem benachbarten
Port de Bouc zufammen 147476 Fäfler und 12892 Kiſten gegen
115 993 Fäfſer und 44489 Kiften im Vorjahre eingeführt, und zwar
rohes und raffinirtes Petroleum fowie Petroleumeſſenz. Außerdem
wurden zu Schmiergweden aus Nordamerila 18414 Fäfler und aus
Rußland 26508 Fäfler eingeführt.
Die Produktion von Delkuchen flieg auf 2308000 Meter
centner gegen 1713000 Wetercentner im Borjahre.
Dein und Spirituojen. Weber Marfeile wurden ausgeführt
Dein in Fäſſern 21124809 1 (1892; 15 743697 }), in Flaſchen:
640
2297626 1 (1892: 2159965 1), Lilörwein in Gebinden 986300 1
(1892: 1160189 1), in Flaſchen 2118800 1 (1892: 19404 1),
Traubenbranntwein 441 205 1 (1892: 908 888 1), Melafiebranntwein
450 110 1 (1892: 286687 I), reiner Alkohol 8414 702 1 (1892:
2219 295 1), Lilöre 682911 1 (1892: 508 144 1), fonftige Spirituofen
83454 215 1 (1892: 4 137523 ]).
Die Gefammtausfuhr umfaßte 35 146 748 1 gegen 28 481445 1
‚tm Borjabre, die Geſammteinfuhr 109 990 611 1 gegen 135 476 357 1
im Borjahre.
Die Brodultion von Alfohol in Marſeille betrug 4869 hl gegen
1763 hl im Borjahre, im übrigen Departement 1455 hl gegen
4148 hi im Vorjahre. Der Spirituoſenkonſum ftieg in Marfeille
auf 25919 hl gegen 19787 hi, im Departement auf 833108 hl
gegen 80 275 hi’im Vorjahre.
Bier. Die Produktion im Departement Bouches du Rhone
hob fih auf 70128 hl, gegen 62340 hi im Borjahre, während der
Berbraud, 3 826 700 1 gegen 8 638 300 1 im Borjahre umfaßte. Ein»
geführt wurden in Marfeille 612231 1 (1892: 770929 1), davon
aus Deutichland 405 862 1. Ausgeführt wurden 5365 0711 (1892:
3650 2375 I), davon nad Algerien 8097 759 1, nach Hinterindien
711858 1, nad) Tunis 818990 1 und nad der Türkei 171935 1.
Reid. An ungefhälten Reis wurden 136000 Metercentner
"gegen 160 000 im Vorjahre, an gefhältem Reis 187000 Metercentner
gegen 200000 und an Bruchreis 33000 Metercentner gegen
20 000 Im Vorjahre eingeführt.
Hülfjenfrüdte ꝛe. Es mwurben eingeführt:
1893. 1892.
Metercentner.
Bohnen ..................... 155500 150000
Grline Erbfen ............... 26 500 16 600
Linfen oo... 20000 n nn nenn 12 000 25 000
Kichererbſen ................ 60000 57 000
Hirſe, Ranariens und Hanf» Samen 77000 85 000
Drogen, Farbhölzer und Gewürze An Weinfteinfäure
mwurben 800 000 kg gegen 700 000 kg im Vorjahre produzirt. Es
murben eingeführt:
1898. 189.
Fuſtikholz ............ Tonnen 400 260
Campecheholz ......... n 9 800 8 500
Kautſchuk............. kg 170000 160 000
Kocdenille. ........ .... Säcke 3000 3 400
Gewürznellen .o....... Körbe 25000 30 000
Außerdem wurden aus Kftafrila 70000 kg Drfeille eingefüßrt.
Tabak. Die Einfuhr von Amerikaniſchem Tabak betrug
5967 Padiäfler gegen 5443 Badfäfler im Vorjahre, davon 1927
für den Marſeiller Markt und ungefähr 4040 für die Staats⸗
manufaltur. Der Preis ftellte ſich für 100 kg auf 40 bis 160 Franken.
Serner wurden etwa 51000 Ballen verſchiedener Herkunft gegen
38 500 Ballen im Vorjahre eingeführt, Davon 15 881 für den Marieiller
Markt, 26231 Ballen im Durchgangsverkehr und 93857 Ballen für
die Staatdmanufaltur.
Wachs Die Einfuhr ftieg auf 292 700 kg gegen 372 600 kg
im Borjahre, verkauft wurden 204 700 kg, auf ben Tranſitverkehr
entfielen 118500 kg; ber Beftand am Schluß des Berichtsjahres
betrug 15000 kg.
Talg und Shweinefhmalz. Die Einfuhr von Talg betrug
& 904 400 kg gegen 5498 768 im Borjahre, die von Schweinefhmalz
1832492 kg gegen 8720869 im Vorjahre. NAusgeführt wurden
Marſeille.
1225916 kg Talg gegen 1581648 im Vorjahre und 1841296 kg
Schweineſchmalz gegen 2501159 kg im Borjahre.
Die Ausfuhr von Lichten ſank von 5 918 000 kg im Jahre 1892
auf 4867239 kg.
Metalle. Das Hütten werk von St. Louis produzirte
11 372 Tonnen Eiſen gegen 18668 Tonnen im Vorjahre, bei einer
Einfuhr von 25592 Tonnen Eifenerz gegen 30269 Tonnen im
Vorjahre.
An Eiſenerz wurden überhaupt 68 627 000 kg gegen 59 458 321 kg
im Borjahre, an rohem Gufeifen 800 081 kg gegen 1636 990 im
Borjahre eingeführt.
An Bleiergen murben 2021096 kg gegen 2315808 kg ım
Vorjahre, an Blods und Klumpen-Blei 21966608 kg gegen
24 660405 im Borjabre, Hauptfählih aus Spanien eingeführt,
während an Blei 8616 Tonnen gegen 8782 im Borjahre, namentlid)
nah Rußland, Großbritannien und Brafilien ausgeführt wurben.
An Kupfer wurden aus Auftralien und Amerika 308 300 Barren
gegen 218 381 im Borfahre größtentheils im Durchgangsverkehr ein-
geführt. Es gelangten überhaupt 5 240 457 kg Kupfer nad Marſeille.
Die Einfuhr von Zinn umfaßte 91967 Barren gegen 88 991 im
Borjahre, ebenfalls zum größten Theil im Tranſitverkehr.
Kohle Die Einfubr ftieg auf 1028000 Tonnen gegen
982 000 Tonnen im Borjahre. Die Marfeiller Induftrie verbraudte
224 000 Tonnen gegen 236000 im Vorjahre, die Stabt Marfeille
überhaupt 308000 Xonnen gegen 312000 im Borjahre. Zur
Sciffäverforgung wurden 284 897 Tonnen gegen 313 114 im Bors
jahre verwendet, davon waren 141617 Tonnen Franzöfifhen Urfprungs.
Die Ausfuhr umfaßte 183 471 Tonnen gegen 188 782 im Borjahre.
Biegeleiprobufte. Die Ausfuhr von Wauerfteinen betrug
13 044 000 Stüd gegen 10 948 000 im Borjahre, die von Dachziegeln
31 617 000 Stüd gegen 31 568 000 im Borjahre und von Steinfliejen
(carresux) 1906 000 Stüd gegen 2436000 im Borjahre.
An Stodfiich wurden 226 600 kg gegen 575000 in: Borjahre
eingeführt. Die dem Trodenplag La Capelette zugeführten 513 415 kg
(1892: 818320 kg) lieferten bei der Ausfuhr in getrodinetem Zu⸗
ftande 419 679 kg gegen 267 437 kg im Borjahre.
Seife. Die alte und bedeutende Marſeiller Seifeninduftrie
probuzirte 116 376 026 kg, gegen 111476 820 kg im Borjahre, im
ungefähren Werthe von 58320000 Franken. Ausgeführt murden
109 076 026 kg gegen 104 976 820 im VBorjahre, währen» in Marſeille
4700000 kg gegen 4000000 kg im Vorjahre und in den
Departements Bar, Bafles Alyes, Bauckufe und Bouches bu Rhone
2600000 kg gegen 2500000 kg im Borjahre verbraucht murben.
Mühlenprodukte. Die Ausfuhr von Mehl flieg auf
629 338 Metercentner gegen 442383 Metercentner im Borjahre.
Davon gingen 154797 Metercentner nad Aigerien, 95308 nad)
Tunis, 61687 nad der Schweiz, 60833 nad) Aegypten und
66 875 nah Spanien. Cingeführt wurden 14885 Metercentner
gegen 23907 im Rorjahre.
Tie Ausfuhr von Ortes flieg auf 39533946 kg (1892:
36443 015 kg), davon gingen nah Tunis 10876932 kg gegen
12501857 im Borfahre, nad der Schweiz 9520028 kg gegen
10401 652 im Vorjahre, nad) Deutſchland 2580 215 kg gegen
2443467 im Borjahre, nad) Tripoli 1078896 kg gegen 1 246 598
im Borjabhre.
Die Ausfuhr von Nudeln und dergl. (pätes alimentaires)
belief ſich auf 4309579 kg gegen 4606 647 im Vorjahre; Deutſch⸗
land bezog 137 886 kg. gegen 65231 im Borjahre,
Rarfeille. — Jedda und Hobeiba.
Schwefel. An der Granzöfiiden Geſammteinfuhr ungereinigten
Echweie® von 99733 Tonnen gegen 96091 im Borjabre war
Rarjeille mit 35476 Tonnen gegen 34 424 im Borjabre betheiligt.
An gereinigtem Schwefel führte Marſeille nur 9600 Tonnen
aus gegen 10400 im Borjabre.
Shemifche Erzeugniffe Chlorkalk flieg im Breite um
2 Sreanten für 100 kg. Der Berbrauh war in Marjeille und
Umgegend ſehr geringfügig. Nur bie Ausfuhr nad) Spanien und
Stalien war von einiger Bebeutung. Der Preis für ungereinigte
Eoda fiel von 6 Franken bis auf 5,4 Franken. Laugenſoda (sel de
sonde caustique) wurde um 3 Franken billiger.
Seeſalz. Es wurden geliefert für chemiſche Fabrilen in
Marfeille 9489 Tonnen gegen 9864 im Borjahre, im Departement
Bouches du Rhoͤne 13 376 Tonnen gegen 14834 im Borjahre, für
die Seifenfiedereien in Marieile und tm Departement 6793 Tonnen
gegen 6746 im Vorjahre. Die Ausfuhr Über Marfeille umfaßte
5162 Tonnen gegen 5031 im Vorjahre, über Port de Bouc
18009 Tonnen gegen 16958 im Vorjahre, die Küftenfchifffahrt eins
begriffen.
Hol. Der Werth der eingeführten Faßdauben betrug
4587 797 Franken gegen 5 654 005 im Borjahre.
An Baus und Tifchlerei-Holz wurden 106 398 cbm gegen 92 297
im Borjahre eingeführt, und zwar aus Schweden 84495, aus
Finland 27099, aus HDefterreih-Uingarn 14742, auß Rumänien
7805 und aus Amerila 22257 cbm. |
Geldverkehr. Die Filiale der Bank von Frankreich in Mars
kille disfontirte Wechſel im Betrage von 893 882 000 Franken gegen
422 594.000 Franken im Borjabre und kaſſirte ein 567 500 Wechſel
im Betrage von 481 377 100 Franken genen 680100 Wechjel im
Betrage von 487 060400 Franken im Borjabre.
Dur die Marſeiller Dampfer der Messageries maritimes,
ber Compagnie generale transatlantique, der Compagnie de
navigation mixte, der Compagnie de navigation Marocaine et
Arm&nienne, der Soci6t6 générale de transports maritimes &
vapeur und der Compagnie Marseillaise de navigation & vapeur
wurden an Kontanten 60342866 Franken gegen 87502 933 im
Vorjahre eingeführt und 89 148939 Franken gegen 57920789 im
Sorjahre ausgeführt.
Jedda und Hodeida.
Handelsbericht für das Jahr 1893.
Rah Britiſchen Konſulatsberichten.)
Jedda.
Für den Einfuhrhandel kommt in erſter Linie die Einfuhr
aus Britiſch⸗Indien, einfchlieklid der Straitö Eettlement3 und Maus
ritius, und fodann erft die Einfuhr auß den Übrigen Ländern, vors
nehmlich der Türkei, Perſien und Aegypten, in Betradt. Die Einfuhr
aus Indien Bat gegen dad Vorjahr, wenn aud nicht fehr merklich,
zugenommen jowohl in der Menge ald in den Werthen, die Einfuhr
von den Übrigen Ländern weift nur eine geringe Steigerung auf.
Viele Güter werben von Indien nach Hebjas eingeführt, die zweifellos
Brittihes Fabrikat find, fo daß die Frage entfieht, warum fie nicht
direkt vom Probultionälande zur Einfuhr gelangen. Der Hauptgrund,
warum dies nicht gefchieht, ift in den außerordentlich hohen Trachten
641
von England (Zonbon und Liverpool) nad) Hedjas im Vergleich zu
ben äußerft niebrigen Frachten von London nad Bombay unb von
Bombay nah Jedda zu ſuchen. Es ift thalſächlich billiger, bie
Waaren erft nah Bombay und von bort nad) Jedda zu verichiffen
als direkt von London ober vielmehr von dort Über Bort Said und
Sue; ober über Aden nad) Jedda.
Mit Ausnahme von Baummwollenwaaren tft für Europätfche
Ürtitel, wie Eifen, Kupfer, Zinn, Fenfterglas ꝛc., in einen Lande
wie Arabien der Bebarf natürlich fehr befchräntt, in Folge defien tft
von Londoner Firmen nur ein Heiner oder gar Fein Diskont zu
erbalten, während von Indiſchen Firmen günftigere Bebingungen zu
erreichen find. — Die Gejammteinfuhr ift als eine zufriedenftellende
zu begeichnen, wenn man die Bebürfnißlofigleit und Armuth ber
Araber in Betracht zieht.
Bezüglich der von Indien eingeführten hauptſächlicheren
Artikel ift Folgendes zu bemerken: Reis ift der bedeutendfte Indiſche
Einfubrartikel, deſfſen Einfuhrwerth mehr ald ein Drittel des Geſammt⸗
wertbes der Einfuhr von Indien ausmacht. Die Einfuhr bat gegen
das Vorjahr zugenommen. Bon Weizen, Weizenmehl und Mais
find gegen das Vorjahr erheblich geringere Mengen eingeführt worben.
Der Grund hierfür iſt, ſoweit es fi) um Weizen und Mehl handelt,
in ben hoben Breifen für diefe Produkte auf dem Bombayer Markt
zu ſuchen. Beſier Weizen galt 25 Schilling 3 Pence pro Duarter
während des größten Theils des leiten Jahres, der Durchſchnittspreis
für befted Weizenmehl betrug 33 Schilling 9 Pence pro Quarter.
Meizen von Busra Tonnte in Folge befien mit dem von Bombay
fonfurriren, obwohl er in ber Regel in der Dualität hinter letzterem
zurüdfteht. Baummollenwaaren bilden nad) Reis und Getreide
den Saupteinfuhrartifel Indiens, ihre Einfuhr hat, was den Werth
betrifft, gegen das Vorjahr um ein Geringes zugenommen, obgleid)
in der Dualität der Waare in ihrer Gefammtheit ein Rüdgang zu
verzeichnen iſt. Folgendes find die Hauptarten von Baummollens
waaren, die von Indien eingeführt werben: Long⸗Cloth (in ber
trächtlicder Menge), ungebleicht zu Hemden für die Bebuinen, Long»
cloth, gebleicht (in geringer Menge), Mul (in beträchtliher Menge);
Long⸗Cloth anderer Art, in Großbritannien angefertigt und in Bombay
gefärbt; Garamſoot, ein gemifchtes Gewebe von Baummolle und
Seide, in Surat angefertigt (in beträdhtliher Menge); Melayah aus
Wolle und Seide zu Kleidern für die Araberinnen (in nicht jehr
erhebliher Menge); Melayah anderer Urt; Scharkiyah, ein Gewebe
ganz aus Baummolle mit rothen und weißen Streifen gefärbt für
die Bebuinen zu Turband und Kamarbands (in beträchtlicher Menge)
Long⸗Cloth ähnlid dem Bit, daß von den Bebuinen zu Bettdecken
benugt wird; Dacca aus Wolle und Seide (letztere von China), ges
blümt und glatt (in nicht fehr erheblicher Menge).
Die Einfuhr von Zuder, ber, obwohl von Bombay eingeführt,
von Mauritius ftammt, hat gegen das Borjahr zugenommen. Es tft
dies ein Zuder in Pulverform von gelblichweißer Farbe und billiger
al8 der von Trieft, Marfeile oder Aegypten eingeführte Er wird
hauptſächlich zum Kochen und zur Buderbäderei verwendet. Kleine
Mengen YZuder ganz ähnlicher Art werden au von China Über
Bombay eingeführt. Die Einfuhr von Thee ift gegen das Borjahr
zurüdgegangen. Der Bedarf an Thee ift bei den Arabern verhältniß⸗
mäßig groß; ber Thee ftammt zumeift von China und Java und
gelangt über Indien zur Einfuhr.
Für die Einfuhr von anderen Ländern und Drien ala
Indien fommen Großbritannien hauptſächlich mit Baummollenwaaren
und Weißblech, Trieft mit Fichtendielen und Yuder und Marfeille
mit Buder in Betracht, alle Übrigen Artilel kommen, wenn nicht von
642
Indien, mit Auönahme von Pelroleum aus ber Türkei, Verfien und
Aegypten. Die Einfuhr von Baummollenwaaren zeigt eine erhebliche
Zunahme, die zum Theil eine Folge der ungewöhnlich großen Zahl
der nah Mekka und Mebina audgezogenen Pilger if. Die Waaren
beftehen bauptfädhlich in Madapolams, Long⸗Cloth und weißem Schirting.
Die Einfuhr von Baummollenwaaren, billiger bebrudter Artitel zu
Kleidern und zum geringen Theil auch für Divandeden, aus Syrien
und Aegypten nimmt von Jahr zu Jahr zu. Deden und Teppiche
werben nur von Berfien eingeführt. Ein Einfuhrartilel von einiger
Wichtigkeit ift noch Petroleum, dad aus Amerika kommt, wogegen
Ruffiiches Petroleum in Jedda Keinen Markt findet. Die Verſuche,
legteres einzuführen, find, obwohl es billiger ald das Amerilaniſche
Betroleum mar, fehlgeſchlagen, weil es in der Dualität zu fehr hinter
biefem zurüdftand. Auch wird die Konkurrenz des Ruſſiſchen Petroleums
Dadurch erichwert, daB es in Tankdampfern, in denen «3 hauptſächlich
verſchifft wird, nicht den Suezlanal paffiven darf. Das Ameritantiche
Petroleum kommt von RewsPork in einem Dampffchiff, der Jedda,
Hodeida und Aben verjorgt, während Sualin und Maſſaua wieder
ihren Bedarf von dieſen Städten entnehmen.
Folgende Ueberfichten veranſchaulichen die Einfuhr der haupts
ſächlichften Artilel nad) Jedda aus Indien einerfeit? und allen Übrigen
Zänbern anbererfeitö im Sabre 1893:
Einfuhr von Indien:
Werth:
Menge. Pfd. Sterl
> 01; ......... Quarters 71450 183 370
DWeizenmedl.......... on " 12 250 22 650
Weizen ................. „ 9356 12 480
> 1.1.1} u " 2 486 2578
Erbſen ................. n 444 580
Linſen.................. n 215 280
Gerſte .................. „ 470 370
Baummollenwaaren ....... Ballen 920 12 232
FR Kiften 620 14 222
Nenn Padete 460 43 445
Buder. .................. Engl. Etr. 12 000 11 066
Kaffee................... n 1130 5 133
Thee.................... n 800 6160
Ingwer ................. n 660 6 272
Pfeffer .................. 2200 5500
Seſam ................ 4 6500 2410
Kardamom .............. n 185 1280
Andere Materialmaaren „ — 5 600
Seide................... Kiſten 28 500
Dielen .................. Stüd 181600 11 000
Eifen und Nägel.......... Engl. Zonn. 225 20
Kupfer .................. Engl. Ctr. 650 2925
Bin ................... on — 1777
Parfümerien ............. „ 75 1670
Aloeholz (Paradiesholz).... n 27 1650
Indigo.................. " 120 1066
Hanf, Tauwerk x. ........ n 2170 1 925
Senfterglad .............. Kitten 870 330
Kokosnufſe ............... Stück 40 000 130
Sefamöl ................ Engl. Ctr. 1140 1620
Bufammen, einfchl. ber
nicht befonder genannten
Artikel............... — 820 410
Jedda und Hobeibe.
Einfuhr von anderen Ländern:
Werth:
Menge. Po. Stel.
Weizen.................. Quarters 832750 22 475
Gerfle ................. n 9560 7550
Bohnen ................. n 1060 1455
Erbſen ............. .... 160 300
Linſen .................. n 1% 875
Maid .................. n 3 900 4350
Anderes Getreibe......... — — 11 660
Baummwollenwaaıen ....... Ballen 897 87 715
— Kiſten 109 6 000
Were en Packete 496 17 500
Teppiche ................ Ballen 350 23 000
Decken .................. 176 7425
Tombak................. Engl. Ctr 950 3300
Cigarrettm und Zabal.... „ 2 500 87 600
Buder ................ n 25 798 26 020
Kaffee.................. 2 500 12 500
Datteln................. 36 200 11 605
Fichtene Dielen.......... Stüd 7 600 950
Eeife....... ............ Engl. Ctr. 4200 5450
Petroleum............... Kiſten 60 000 12 000
Ghee (zerlaflene Butter)... Engl. Ctr. 1500 4536
Mahlep............. .... n 75 1335
Baumwolle.............. n 576 300
Weißblech............... Kiſten 675 525
Bufammen, einihl. der
nicht beſonders genannten
Artikel......... ...... — 263 600
Ausfuhr Der Geſammtwerth ber Ausfuhr blieb im Jahre
1893 unter 22 000 Pfund Sterling und wird vermuthlich in Zukunit
noch weiter heruntergehen. Adt Jahre vorher wurden noch für
42000 Pfund Sterling PBerlmutter von Jedda außgeführt, im Iekten
Jahre nur nod für 5250 Pfund Sterling. Auch bie Ausfuhr von
Gummi ift fehr zurüdgegangen, während im Jahre 16886 die Ausfuhr
dieſes einft wichtigen Arabien Ausfuhrartiteld einen Werth von
19 000 Pfund Sterling barfiellte, betrug der Ausfuhrwerth im letzten
Jahre nur noch 2350 Pfund Sterling. Nur Häute und Felle
werben noch in gleicher Menge wie früher ausgeführt, ihre Ausfuhr
beträgt mehr als die Hälfte der Geſammtausfuhr. Auf die Ausfuhr
biefer Artilel Hat im letzten Jahre die ungewöhnlid) große Zahl von
Pilgern und ber von ihnen geſchlachteten Opferthiere, deren Selle für
die Ausfuhr verfügbar wurden, Einfluß audgeübt.
Berimutter war früher der hauptſächlichſte Ausfuhrartikel, Hat
aber nit nur aufgehört, dieſe Bedeutung zu haben, jondern Icheint
ganz von ber Lifte der Ausfuhrartikel zu verihwinden. Im legten
Jahre haben die Bebuinen nichts zum Verkauf gebradt. Die Händler
taufchten Perlmutter gegen Baummollenwaaren x. ein. Aud bie
Ausfuhr von Gummi verringert ih, wie ſchon erwähnt, von Jahr
zu Jahr. Der Gummi von Jedda tft in der Dualität gut, obwohl
er dem von Korbofan nachſteht, der faft weiß ift und ſich beſſer
zerreiben läßt als ber im Bezirk von Jedda gefundene. Die geringere
Dualität des Jedda⸗Gummis gegenüber bem von Kordofan ift aber
nicht bie Yirfache des Rückganges der Ausfuhr, dies ift vielmehr die
große Abnahme in der Nachfrage nad) Arabiſchem Gummi überhaupt.
Es ift nämlich in Madagaskar und in einem Theil von Rorbamerifa
ein Erſatz für den Arabiſchen Gummi gefunden worden, ber fi be⸗
deutend billiger ſtellt. Diefer Lebt ebenfo gut wie ber Arabiſche
Jedda unb Hodeida.
Summi, wenn er auch nicht fo rein iſt. In der Reinheit ifi der
Arabiſche Bummi unübertsoffen, doch iſt die Verwendung von Gummi,
bei dem die Reinheit eine Hauptbebingung iſt, nur eine beichränkte.
Im Einzelnen ftellte fih bie Ausfuhr ber bauptfächlicgften Artitel
aus Jebba im Sabre 1898, wie folgt:
VWerth: | Beftimmungds
Menge. d. Sitiland.
Biegenfelle...... ..- 87 2 400jAmerila u. Groß⸗
britannten.
Shaffele ......... 135 8 750jAmerila u. Groß»
britannien.
Däfenhäute ......- 1 1701Amerila u. Groß⸗
britannten.
Alcannamurzel
(Henna) .......- 80 1 Türkei.
Smng,....... eo... j 34 500Großbritannien.
Gummiarabicum ... |Eng 26 2 "
Schildpatt......... "
Berlmutter ........ 2 5 350ifmerika u. Groß⸗
britannien.
Leonnnnnnnee 800 nen
Lavendel .......... 1 500 rſien u. Indien.
Mandeln.......... 200 Indien.
Bujammen ... | — 2197
Der Schiffsverkehr im Hafen von Jedda im Sabre 1893
geftaltete fich folgendermaßen:
Es gingen ein und auß:
GSegelſchiffe. Dampfſchifſfe. Zuſammen.
Nationalität. Reg.s Reg.» Reg.»
Zahl. Tonnen. Kahl. Tonnen. Schiffe. Tonnen.
Britiihe......»- . — — 188 186168 188 186168
Türkiſche. ...... B 200 64 30% 67 86100
Niederlaͤndiſche.. — — 37 60973 87 60978
Aegyptiſche...... — — 62 4776 62 41 775
Sranzöfiiche....»- — — 5 WU 26 24980
Defterreihtihe.... — — 4 6474 4 6474
Banzibartide.... — — 8 1784 8 1 784
Zufammen.. 3 2004 828 856245 — 868249
Die Anzahl der in Jedda und Jambo gelanbeten Pilger war
im Jahre 1898 eine ungewöhnlich große, fie betrug 92 625 und war
mebr als doppelt fo groß wie fonft durchſchnittlich. Die Sterblichkeit
unter den Pilgern war eine ſehr bebeutenbe in Folge der ausgebrochenen
Cholera. An der Weberfahrt ber Pilger betheiligten fi die
Britiſchen Schiffe mit 45 Prozent, demnächſt Aegyptiſche, Türkiiche
und Franzoſiſche Dampficifie, lektere brachten die Pilger von Nord»
afrika.
Landwirthſchaft. Mit Ausnahme eines kleinen Theils des
Landes in der unmittelbaren Nähe von Taflf, einer Heinen Stadt
etwa 140 Engliſche Meilen öſtlich von Jedda, wo Weizen, Gerfte,
Linien und Exbfen für den eigenen Bedarf ver nächſten Anwohner
gebaut werben, ift Hedjas unfruchtbar und produzirt nichts als Datteln
und hier und da einige Bananen.
Podeida.
Die Provinz Jemen, das „Arabia felix“ der Alten, ift ſehr
fruchtbar mit Ausnahme eined 20 Engliſche Meilen breiten Land⸗
fixelfens am Rothen Meer. Im Innern des Bandes werben überall
zwei, an manchen Stellen jogar drei Ernten in jedem Jahr eingebradit.
Im Juni, Juli und Auguft fällt zeichlich Regen, zumellen auch im
Winter in den Monaten November, Dezember und Januar.
Deutiches Handels⸗Archiv 1894. IL
|
|
)
!
'
643
Jahre 1898 Hatte eb nur ſehr wenig geregnet, moburch die Kaffeeernte
und die Ausfuhr von Kaffee aus Hodeida ungünftig beeinflußt
wurden. Die Araber bauen in Jemen neben Kaffee auch Getreide,
Linſen, Wein, Früchte verſchiedener Art, Mais, „Joari” und „Brinbiß"
und füße Kartoffeln. Kohl und Rüben werben in den kübleren
Theilen des Lande um Sana, wo bie Temperatur im Winter zwiſchen
60,8 und 68 Grab Fahrenheit ſchwankt, gezogen.
Bon Hausthieren find Efel, Rameele und Schafe zu nennen.
Außer dem Hirſch und ber Gazelle giebt es wenig milde Thiere in
Semen. Die Araberpferbe kommen von anderen Theilen Arabiens.
Mineralien follen im Innern Jemens mannigjad vorlommen,
Steinkohle, Eiſen, Silber, Salz, ferner Petroleum, auch Gold iſt an
einigen Stellen gefunden worden. Das Mißtrauen ber Türken läßt
es nicht zur Ausbeutung des Bodens durch Fremde, nicht einmal zu
deffen Unterſuchung kommen.
Die Bevölkerung Jemens zählt etwa 8 000 000 Seelen, die Hodeidas
50000. Die Bebuinen bringen nad Hobeida Kaffee auf Kameelen
und handeln dagegen ein Petroleum und Datteln, ihr Hauptnahrungs⸗
mittel. Die Induſtrie beſchraͤnkt ſich auf das Bedrucken, Faͤrben
und Weben einiger Arten Tuch.
Eiſenbahnen giebt es nicht in Jemen, nicht einmal eine gute
Straße führt von Hodeida nah Aden oder Sang, finanzielle
Schwierigkeiten ftanden der Anlage einer ſolchen im Wege. Hodeida
iſt notoriſch ein Play, befien Vedeutung in wirthſchaftlicher und
und politifcher Beziehung fich Heben ließe. Im Berlauf von zwei Jahren
ſoll nun, heißt es, eine gute Handels⸗ und Heerſtraße nad dem
Innern des Landes gebaut werden. Wöchentlich einmal kommen und
gehen während der „Haj’-Beit Poſtbriefe von und nad Sana, Lohija und
Ramaran. Die Britiihen Schifie, die bie Poſtſachen von Suez, Jedda
und Maſſaua bringen, kommen regelmäßig alle 14 Tage einmal. Die
| Poſt von Indien und Großbritannien Über Aden kommt jede Woche
einmal nad Hodeida. Die Beförberungszeit von London dauert
etwa 3 Wochen, bie von Bombay ungefähr 10 Tage.
Telegraphenverbinbungen beftehen gegenwärtig zwiſchen Hodeida
und Sana, Jedda und Aden über Perim, eine Linie zwischen Kamaran
und Hodeida ift im Bau begriffen.
Einfuhr. Lebensmittel bilden den hauptſächlichſten Einfuhr
artitel, fie werben buch Indiſche Kaufleute Hodeidas von Indien
eingeführt, daneben zuweilen ein Heiner Theil von Europa. Außer
dieſen Lebensmitteln für bie Ermährung der Gingeborenen gelangen
no große Mengen von Buder und Mehl zur Einfuhr für die in
den verfhiedenen Theilen Jemend ftationirten Türkiſchen Soldaten.
Der Zuder kommt gemöhnlid) von Mauritius, zuweilen auch von
Anbien, der erftere wird aber legterem vorgezogen.
Baummollenwanren, Städgüter und Scheetings kommen von
Amerika und Indien, werden aber auch zuweilen durch Indiſche
Kaufleute von Großbritannien eingeführt. Petroleum gelangt in
großen Mengen von Amerika zur Einfuhr, von Batum kamen im
Jahre 1898 41000 Kiſten. Das Amerikaniſche Petroleum findet vor
dem Ruſſiſchen, obwohl es theurer ift als dieſes, wegen feiner befleren
Beſchaffenheit den Vorzug.
Metallwaaren, Metall, Bauholz und Bapier werben durch Staliener
und Griechen von Defterreich eingeführt, auch gelangt Bauholz und
Metall von Indien durch Indiſche Kaufleute zur Einfuhr. In letzten
Jahr iſt auch Telegraphenmaterial, Britiſches Fabrikat, eingeführt
worden. |
Datteln werben durch Perſer von Busra und Plägen am Berfiichen
Golf eingeführt. Xeppihe kommen ebenfalls von Berfien nad
Sm : Hobeide,
86
644
An dem Einfuhrhandel im Jahre 1998 beikelligten fi} bie
einzelnen Nationen annähernd, wie folgt:
Indier .............. 70 pCt. Amerikaner .......... 6 pet.
Griechen ......0...0... 13 „ Araber und andere
Italiener 22.2002... 8 „ Nationen .......... 4
Ausfuhr Induſtrieartikel gelangen mit Ausnahme einiger
roh gearbeiteter Stoffe, die bie Araber zur Mleidung gebrauchen, und
einer Ark bedrudten Tuchs, nur fehr wenig zur Ausfuhr.
Perlen (zumeift im Wege bed Schmuggele), Senna, Myrrhen⸗
Haifiſchflofſen, Schildpatt und Perlmutter werden nah Indien, zus
weilen über Aden auch nad Europa ausgeführt.
Die Ausfuhr von Kaffee ift im Jahre 1893 gegen die des Bors
jahres zurüdgegangen, einmal meil der Markt noch vom Vorjahre her
überfüllt war, ſodann in Folge fchlechterer Ernten, und ſchließlich hat
auch die Silberfrage in Amerila und Europa die Ausfuhr ungünſtig
beeinflußt.
Die Ausfuhr von Häuten und Fellen tft ungefähr vie gleiche
wie im Vorjahre geweien, doc waren die Preife für diefe Artikel in
Folge des Konkurrenzlampfes zweier Amerikaniſcher Firmen, deren
Agenten die Hauptläufer ber genannten Waaren in Jemen find,
während einiger Monate ehr hoch.
Steinſalz, das im Heberfluß In Satif vorhanden ift, wird jährlich
in großen Mengen nad) Indien verfäifft.
Ueber die Einfuhr und Ausfuhr Hobeibas im Jahre 1898 tft |
von ber dortigen Turkiſchen Zollbehoörde folgende Aufftelung gemacht
worden:
Einfuhr.
Annäbernder Werth
Menge Bid. Sterl.
Zebenömittel .......... Kolli 150 000 800 000
Stüdgüter von Indien . Ballen 25 000 100 000
desgl. von Amerila. „ 500 4666
Betroleum ............ Kiften 123 987 33 063
Seide und Silber...... Koli 1000 20 000
Berihiebened........... „ 86181 234 540
Bufammen.. — — 692 269
Ausfuhr.
Annäbernder Werth
Menge. Bid. Sterl.
Häute und Felle ..... Ballen 7181 94 983
Kaffee ............... Säle 49000 326 666
Beriiedened.......... Kolli 48500 830 000
Bufammen.. — — 751 599
Im Sabre 1893 liefen in den Hafen von Hobeiba ein unb von
dort wieder aus 158 Dampficiffe, Darunter 88 Britiſche von 29 619
Reg. Tonnen, 35 Aegyptiſche von 23 304 Reg.⸗Tonnen, 27 Türkiſche
von 17 534 Reg.»-Tonnen und 1 Defterreichtfches von 1286 Reg.⸗Tonnen.
Alle brachten und nahmen Ladung.
— —
Sautander. |
Handels» und Schifffahrts-Bericht für das Jahr 1893.)
Im Laufe des Jahres 1893 befuchten 83 Deutſche Dampfſchiffe
von 20241 Reg.e Tonnen den Hafen, während von Hamburg
16 Dampfiiffe von 9188 Reg.⸗Tonnen unter Spaniſcher Flagge
Santander anliefen.
— · —
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IT. ©. 349,
|
|
Jedda und Höbelta. — Gantander.
Die Gtatiftfl Über direkt aus Deutichen Häfen eingeführte
Waaren zeigt im Vergleich zu derjenigen des Jahres 1892 im
Allgemeinen geringe Schwanfungen. Die Berhältnifie, die aud
diegmal hemmend auf die Hebung der Ausfuhr nad) Spanien
einwirkten, find ſich in der Hauptſache gleich geblieben, und der im
Laufe des Jahres 1898 immer höher, mitunter big zu 23 pEt.
geftiegene Wechſelkurs übte mehr und mehr auf eine Einfchräntung
der Kaufluf in Spanien ein.
Einfuhr. Die in ben früheren Jahren bebeutende Spiritus:
einfuhr bat gänzlich aufgehört. Nachdem in ben Borjahren ein
mehr oder minder flarker Nüdgang zu verzeichnen wer, bat ſich bie
Einfuhr folgender Artikel wieder ein menig belebt:
1891. _ 1892. 1893.
Reis .............. Säcke 2445 370 1180
Stärke...... ...... Sen 214 1021 2181
Drogen ........... Koli 914 659 689
Papier und Kartons. n 580 302 481
Leere Flaldden ..... Bee 1% 134 287
Fett .............. Kolli 48 42 109
RKartoffelmebl....... Säde 410 — 421
Bier ........... .. Kiſten 166 — 120
Bohnen ........... Säde — — 60
Kerefin............ 300 130 189
Maſchinen ......... Koli 279 139 160
Leere Fäfler ....... Sid — — 206
MWebwaaren.. ...... Kiften 19 63 60
1892. 1898.
Kurzwaaren .......... Kolli 121 148
Efſenzen .......... ... " 8 23
Kleineifenwaaren ..... „887 396
Gummimwaaren ....... n 7 16
Holzgegenftänbe........ n 9 24
Dagegen murben bie folgenden Waarengattungen auch im
Sabre 18% wieder in verminderter Anzahl eingelührt, nachdem fid
zum Theil im Vorjahr die Einfuhr etwas gehoben hatte:
1891. 1892. 1893.
Häute............ Packen 870 677 6
Stab⸗ u. Band⸗Etſen Kolli 1148 1091 1080
Del............... Fafſer 140 211 8
Möbel ............ Kiften 42 22 11
Pulver............ 189 80 —
Indigo............ Kolli 14 11 9
Palmkernöl ........ File — 109 71
Baummolle ........ Ballen — 50 4
Wachs ............ Kolli 145 96 —
Stofl............. " — 36 —
Kakao............. Säde 50 816 50
Genwer.......... .. Roi _ 21 12
Glas ......... .... n 9 179 82
Nägel........... n 152 209 70
Elektriſche Apparate . „ 26 831 18
Zwirn ............ Kiſten — 269 83
Bon Steingut, Borzellan und Thonwaaren wurden im Jahre 1892
119 bezw. 12 und 14 Kolli eingeführt, wohingegen tm Jahre 189
die Einfuhr fih auf ein Geringes beſchränkt hat.
Sonft noch von Bedeutung find:
Anis ................ mit 99 Rolli.
Harz ................ „ 38 „
Ultromarindlau . ern Mm
Santander. — Italien. — Weſtauſtralien.
Diret aus Deutihland (fämmtlih über Hamburg) wurden
eingeführt:
Geſammt⸗ Geſammt⸗
menge. menge.
Stärke ........ Kiften 2181 Palmlernöl.... Fäfler 71
Reis.......... Säcke 1180 Nägel ........ Kolli 70
Stab: u. Bands Webwaaren ... F 60
Eiſen....... Kolli 1000 Zinnkapſeln ... Kiſten 51
Drogen....... 689 Kakao ........ Säde 50
Bapier unb Bohnen ...... n 50
Karton? ... n 481 Baummolle Ballın 40
Kartoffelmegt .. Säcke 421 Glad......... Kot 82
Rleineijens Harz ......... n 8 |
waaren ..... Koi 896 Holggegenfände „ 4 |
Leere Flafhen... „ 237 Efienen ...... n 23,
Leere Yäfler... Süd ME Bier .......... n 20
Rofdinen..... Kol 1590 Gummiwaaren. n 15 |
Kurzmaaren ... " 188 Nlteamarinblau n 14
Kerefin ....... Säde 139 Genevwer....... n 12 |
Fett und Käſe. Kolli 119 Drabt....... „ 12 |
Anis ......... n 9 Mödel........ „ 11
Elektriſche Därme ....... 10
Apparate „ 78
Außerdem wurden in geringen Mengen eingeführt: Indigo, |
Del, Häute, Chemikalien, Pianoforted, Butter, Soda, Zinnplatten, |
Ronferven u. dergl.
Ausfuhr Die Ausfuhr nah Deutihen Häfen beichräntte ſich
nur auf Heine Mengen Wein und SKonferven. Getreide wurde
niht ausgeführt, dagegen lud im Geptember 1898 ein Britiſches
Dampfſchiff etwa 1400 Tonnen Eifenerz nad Stettin. |
|
Italien.
Die Zuckereinfuhr im erſten Halbjahr 1894.) |
Im erften Halbjahr 1894 betrug die Einfuhr von:
Doppelceniner.
Zuder erfler Klafſe................... 20 871 |
Buder zweiter Klafle......-. 220022220... 861 894
Bufammen... 872 266
Nach den an der Einfuhr beiheiligten Ländern betrug bie Einfuhr;
1890. | 1891. | 1892. | 1898. 4.
Aus: 1890. | 1891. | 1892. | 1888. | 1899. vet.
Doppelcentiner
| Ä
Deſterreich⸗ Angarn.. | 67987, 78 * 78 907 111 283 144 oss 38.70
Frentreich ; | 37 167. 50.081.13.45
Deutihland | JZso 1868| 98 843 148 790 48 778113,10
Großbritannien .... ! 59996! 47 820 38614 B1 876 80 770 8.97 |
Rußland ......... 116246 58 292|119 564. 178. 23992| 6,46 !
Aſien (Brit. Befik.). 160 087165 8305| 15 056) 619) 9485| 2,55
Aegypten ......... 61213] 74 286 72 180 71 518| 64 196 17,33 |
Zuſammen einſchl. der | Ä | |
Einfuhr aus ans | |
beren Ländern ... |
482 7061418 101418 410,897 soon * 100
Deutet ſchon die Abnahme in dieſem Zeitraum auf eine Abnahme
des Verbrauchs in dieſem Sabre bin, fo iſt der Rüdgang dadurch
2) Bergl. Hand. Arch. 1894 Auguftheft II. &. 876.
645
noch flärfer, daß am 1. Juli in Händen ber Genusier Raflingrien
noch Vorräthe für mehrere Monate vorhanden waren, alſo vor⸗
ausfichtlih die Abnahme im zweiten Halbjahr noch bedeutender
werden wird.
Defterreih » Ungarn bat fi in bervorragender Weile an der
Einfuhr betheiligt, während Deutichland zurüdgegangen if. Auf
Aegypten wie auch auf die Übrigen Länder entfällt annähernd ber
gleihe Antheil der Einfuhr wie im Borjahr. Es ift zu erwarten,
daß die Einfuhr von Deutigland in dem zweiten Halbjahr etwas
zunehmen wird, wenn bie von den Raffinerien geforderten Qualitäts⸗
garantien von ben Deutfchen Exporteuren gewährt werben.
Weſtauftralien.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.1)
Der Werth des Geſammtaußenhandels der Kolonie Meftauftralien
wird für das Berichtsjahr auf 2412535 Pfd. Sterl. oder 49 216 734
Mark angegeben, da find 139 328 Pfd. Sterl. oper 2 842 291 Marf
mehr ald im Borjahre.
Bon dem Gelammthandel entfielen auf die Einfuhr 1494 438
Pd. Sterl. oder 30486 535 Mar, auf die Ausfuhr dagegen 918 147
Pfd. Sterl. oder 18730 198 Marf.
Die Einfuhr meift gegen das Borjahr eine Zunahme von
103 329 Pfd. Sterl. auf. Es waren an berfelben betheiligt:
Gegen bad
Vorjahr
mehr (+)
weniger (—).
Pd. Sterl.
+ 140 506
— 24230
1893.
Großbritannien mit.........2.0...
Britifche Kolonien mit.............
Andere Länder mit................ — 12946
Zufammen... 1494488 -+- 1038329
Bon ber Einfuhr aus den Britifchen Kolonien nad) Weftauftralien
; entfällt auf die Nachbarkolonien bei Weitem der größte Theil, nämlich
665 000 Bd. Sterl., wie ſich aus der nachfolgenden Ueberficht ergiebt.
' Die Einfuhr betrug:
1898.
Werth:
aus Pfd. Sterl.
Viktoria........................ 406 242
Süudauſtralien................... 238 764
Neuſudwales.................... 22 424
Neuſteland...................... 748
Tasmanien ..................... 1101
Queendland........ ......... .... 721
Die eigenen Erzeugnifſe dieſer Kolonien find hierbei auf 388 830
Pd. Sterl. bewerthet, während ber Reſt mit 276 170 Pfd. Sterl. aus
anderen Ländern berrübrte.
Die direkte Einfuhr aus Nichtbritiihen Ländern bat fich um faft
13000 Pfo. Sterl. gegen das Borjahr vermindert. An derſelben
waren bauptjädhlich betheiligt:
Die Bereinigtem Staaten von Amerika mit 25 170 Pfb. Stert.
Frankreich mit............ ............ 114 „ „
Rorwegen mit ............. ........... 186 „ „
1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. &. 561,
86*
646
Die hauptſachlichſten Einfuhrwaaren und beren Werthe waren
folgende:
Gegen das
Borjahr
1898. mebr (+)
Werth: weniger(—).
Did. Sterl. Pfd. Sterl.
Landwirthſchaftliche Maſchinen und Geräthe 637 — 4682
Munition und Sprengftoffe ......... on. 5506 — 869
Kleidungsſtücke........................ 20083 + 4641
Apothekerwaaren...................... 12976 — 6827
Speck, Schinken und Zungen ............ 118711 4 2760
Bier in Fäfſern................ ...... 2148 + 1822
Bir in Slafhen ....0.usrouoonnnnunnı> 830911 — 1228
Biskuits............................ 8865 + 14
Gedruckte Bucher .................... 7660 — 886
Stiefel und Schuhe.................... 2335 — 6404
Kleie und Kleienmehl .................. 114865 — 2650
Butter ............................... 351438 — 7089
Lichte................................ 4882 — 1114
Cement .............................. 4118 + Mil
Käſe................................. 6870 194
Cigarren und Cigarretten............... 10900 — 3646
Kohle................................ 15 202 1 362
Seilerwaaren........................ 602 — 1183
Safer ................................ 26982 — 1422
Weizen .................... nenn nn nn 21898 — 15187
Schnittwaaren .......orcen0... ........ 133 016 — 87623
Töpfers und Porzellan⸗Waaren .......... 44938 — 3012
Galantertes und Spiel-Waaren .........» +16 — 7301
Mehl ................................ 46 120 — 2208
Möbel ............................... 5808 5197
Kurzwaaren .......................... 6622 — 2502
Verzinktes Eiſen....................... 271698 + 3574
Eiferne Rohren...................... 26465 — 3341
Eifens und Stabl Draht .............. 13818 — 5184
Eifenwaaren .. sonen enceorennennn ern. 216004 - 7866
Fruchtmus und Seleed......... ........ 1977 + 232
Mafhinen „un. ..enennensunnennennnnne 19478 + 8828
Fleiſchkonſerven ...................... 13 170 — 32132
Fleiſch, gefalgen ....................... 3801 — 3234
Milchkonſerven........................ 9792 + 1744
Muſikaliſche Infteumente ........... on... 417 — 1668
Dele................................. 121% 1668
Delwaaren ........................... 23974 — 2174
Eiſenbahnmaterial.................... 244 988 * 162 338
Reis ................................ 764 + 13%
Säde für Korn, Mebl, Kleie und Erz.... 494 — 266
Spirituofen.......orcocosnenensunencnn 3800 — 7381
Schreibmaterialien ............. ..... 715 — 686
Dampfmaſchinen und deren Theile....... 24542 + 16085
Zuder, Melafle und Syrup ............. 61940 — 4661
Thee ........................ nenn nen 277426 — 4821
Bauholz, unbearbeitet................. j 6141 — 83872
Tabak .................. ............. 13166 — 1628
Wein ............................ 12716 — 20%
Oandwerlögeug ........................ 602 — 2071
Der Werth dee Geſammtausfuhr aus Weftauftralien Bat ſich
gegen das Vorjahr um 85999 Pfd. Sterl. vergrößert. Als Bes
flimmungsländer werben aufgeführt:
Beftauftzalient.
Gegen das Bor:
jahr mehr (+)
Werth: weniger (—).
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
Großbritannien mit................ 349 080 — 46 6%0
Britiihe Kolonien mit ......-...0... 658 643 + 87.068
Andere Länder mit............... 10 524 — 4449
Zufammen.. 918147 + 35 99
Deutihland mar an ber direften Ausfuhr mit 7362 Pi.
Sterl. oder mit 2918 Pfd. Sterl. mehr, ald im Vorjahre, betheiligt.
In Folge der Auffindung anicheinend fehr reicher Goldfelder
innerhalb der Kolonie hat fi die Ausfuhr dieſes Edelmetalld gegen
das Borjabr faft verdoppelt. Und auch für die nädfte Zukunft bes
ftehen in diefer Beziehung ſehr gute Ausfichten. Leber bie Ents
widelung ber Golbausfuhr in ben legten ſechs Jahren iſt folgende
Ueberfiht zufammengeftellt worden. Es wurden ausgeführt an Gold:
1888. | 1889. | 1890. | 1891. | 1892. | 1898.
Gewicht in Tingen. | 8498| 15 492| 32 30311] 69 548| 110 891
Werth in Pfd. Ster!. | 13 099] 58 871] 86 115 182] 2236 284| 421 385
Außer Gold wird Zinn und Kupfer in größeren Mengen ges
mwonnen. Die Ausfuhrwerthe dieſer Erze waren in den beiden letzten
Jahren bie folgenden:
Gegen da3 Bors
Werth: jahr weniger(—).
Pfd. Sterl. Pd. Stert.
Zinnerz....................... 11 134 — 210%
Kupfererz ..................... 606 — 80%
Der Rüdgang in ber Ausfuhr von Kupfererz dürfte theilmeije
den im Berichtöjahre berrichenben niebrigen Preiſen zuzufchreiben fein.
Die Berihiffungen von Wolle zeigen, verglichen mit dem Vor⸗
jahre, die folgenden Mengen und Werthe:
Jahr Menge: Werth:
Engl. Pſd. xgPſD. Stel] Bart.
1898 10 742 348 244 972 | 4997429
Gegen das Vorjahr °
mehr (-+) ober + —R 919 712] — 81731 | — 1667312
weniger (—)
Der Niedergang des Werthes ift dadurch zu erflären, daß im
Berichtöjahre der Preis für das Pfund ungewaſchener Wolle auf
5 Pence, gewaſchener Wolle aber auf 9 Pence zu berechnen mar,
während in früßeren Jahren ber Preis für ungewaſchene ober ges
wafchene Wolle mit 9 Pence für bad Engliihe Pfund angenommen
wurde. Etwa 45 der im Berichtsjahre veriifften Wolle fanden ihren
Weg nad) Großbritannien, der größte Theil des Reſtes aber ging nad)
Singapore und Dftaften.
Die Ausfuhr von Känguruh⸗, Schaf⸗ und anderen Fellen zeigt
einen abermaligen Rüdgang, indem ber Wert auf 23975 Br.
Sterl. gegen 36 667 Pfd. Sterl. im Vorjahre fiel; bei dieſem Aus⸗
fall iſt insbeſondere der Werth der Kängurubfelle auf 9097 Pfo.
Sterl. gegen 27699 Pb. Steel. im Vorjahre herabgegangen. Augen:
heintih tft der Grund Hierfür einerſeits in ber theilweiſen Aus⸗
rottung biefer Thiere, andererjeitö darin zu juchen, daß bie früher fi
durch dieſe Jagd ernaͤhrenden Kreife anderweitige lohnendere Beſchäfti⸗
gung gefunden haben.
Weſtauſtralien. — Neuſuͤdwales. 647
Die Ausfuhr von Nutz- und Bau⸗Holz iſt um über die Hälfte,
nämlich von 78419 Pfd. Sterl. im Vorjahre auf 33 888 Pfd. Sterl.
im Berichtsjahre, geſunken. Dieſer Ausfall findet ſeine Erklärung in
der regen Bauthätigleit innerhalb der Kolonie während des Berichts⸗
jahres, welche einen großen Theil der Zufubren an Drt und Stelle
in Anſpruch nahm.
Die Ausfuhr von Guano hat fih im Berichtsiahre um 2663 Pfb.
Sterl. gehoben und erreidhte einen Werth von 7062 Bid. Sterl. Der
bei Weiten größte Theil hiervon fand feinen Weg nad Deutſchland.
Bon anderen Außfuhrwaaren find noch erwähnenswerth:
Eukalyptus⸗ und Sandelholzol im Wertbe von 2142 Pfo. Gterl.
Sandelholz F „32160
Perlen " ” „» RW „ m
Der Schiffsverkehr hat ber Zahl der ein» bezw. außgehenben
Schiffe nad gegen dad Vorjahr einen nicht unbedeutenden Ausfall
auhumeilen, während der Raumgebalt verhältnimäßig weniger zurück⸗
ging. Hierbei kommt in Betracht, daß im VBerichtsjahre erheblich
weniger Schiffe in Ballaft die Häfen Weftauftraliend befucht haben,
und daß die Ein» und Ausfuhr faft ſämmtlicher Maflengüter, ver⸗
glihen mit dem Borjahre, gefunten if.
Es gingen ein:
1892. 1898.
Reg. Reg.
Schiffe. Anzabi. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Segelihiffe.........0... 91 4374 67 48256
Dampfichifie..........-. 265 528 346 226 496 697
BZufammen.... 866 5720% 293 539 968
Es gingen aus:
1892. 1898.
Reg.s Neg.⸗
Schiffe Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Segellhiffe............. 89 48488 715 46829
Dampfichiffe............ 281 508987 2318 484.686
Bufammen.... 820 652475 288 681465
Bon den die Häfen Weftauftraliend im Jahre 1893 befuchenden
Schiffen waren 255 Schiffe von 466 060 Reg.⸗Tonnen Britiiher und
38 Schiffe von 73 898 Reg.⸗Tonnen anderer Rationalität.
Ueber ben Verlehr Deutiher Schiffe giebt Die folgende Ueber»
fiht Aufihluß. Ea verkehrten Teutihe Schiffe:
1892. 1898,
Reg.s Reg.
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen.
Segeliifle............. 12 7.089 7 4383
Damnpfihiffe ..........- 1 1 504 1 1701
Bufammen.... 13 8 693 8 6 084
Der Schiffsverkehr veribeilt fi in folgender Weile auf bie
einzelnen Häfen:
Hafen. Besen. Dampfichiffe.
Aldany..... ....... .......... 197
Fremantle.................. n 6
Bunburry.................... 1 —
Vaſſe........................ 8 —
Champion Bay............... 2 —
Cofſack..................... 4 —
Broome ..................... 1 12
Dady..... ................. — 6
Wyndham .............. .... — 6
Allgemeines. Die Bevölkerung Weftauftraliend wurde am
Ende des Berichtsjahres auf 65 064 Köpfe, gegen 58674 zu derſelben
Zeit des Borjahres, geſchätzt.
Sn Folge der Erſchließung anſcheinend jehr reicher Golblager im
Bezirke von Eoolgardie und am Murchiſon⸗Flufſe hat fih die Ein»
wanberung und das gefammte Verlkehrsleben der Kolonie feit dem
Ende deö Jahres 1893 im außerorbentlicher Weiſe gehoben. Freilich
bat der Waflermangel auf den neuen Goldfelbern vielfach hindernd
gewirkt, indefien hat die Regierung der Kolonie durch Erleichterungen
im Verkehrsweſen, Unterftügung der Waflertonfervirung und durch
Beihülfe bei Bohrverfuden nad Duellen ben lebelftänden entgegen»
zutreten verjucht.
Der Berlehr des Berichtsjahres iſt durch den erwähnten Aufs
ſchwung noch nicht jehr weſentlich beeinflußt worden, aber es wirb
angenommen, daß bie ſchnelle Entwidelung ber Kolonie in einer bes
deutenden Steigerung der Handelöverhältnifie im Jahre 1894 zum
Ausdruck gelangen wird.
Neuſüdwales.
Die Lage des Zuckermarktes im Jahre 1893.')
Die Bußerrohrernte bed Jahres 1898/94 Tann alß eine günftige
nicht bezeichnet werden. Während ſich die Anbaufläde um 1361 Ader,
die zum Schnitt gebrachte Fläche um 195 Ader gegen das Borjahr
vergrößert bat, tft der Ertrag an Zuderroßr um 12226 Tonnen
ober um faft 11/4 Xonnen für 1 Acker zurüdgeblieben. Der
Zuckergehalt der gewonnenen Ernte ftellte ſich allerdings etwas
günftiger als im Vorjahre. Obgleih nämlih im Berichtsjahre die
Rohrernte um über 12000 Tonnen gegen das Vorjahr zurüdging,
iſt die erzeugte Budermenge nur um 359 Tonnen gefunten.
Die Ergebnifje der Ernte und Produktion find nachſtehend zus
ammengeftellt:
seen Gegen ba Vorjahr
mehr (+) weniger (—).
Adler. Hektar.
Beftellte Fläche: 28112 Ader = 118377 ha + 1861= 551
Gefchnittene Fläche: 11 766 Adler = 4757 ba + 1% 179
Nicht geichnitten: 16357 Acker — 6620 ha + 1166= 472
Engl. Deutide
Tonnen. Tonnen.
Robrertrag: 252606 Engl. Tomen =
256 647 Deutſche Tonnen ............ — 12 226 = 12 422
Ertrag auf 1 Ader 21,5 Engl. Tonnen... — 1,4
„ auf Iha 58,95 Deutfhe Tonnen... — 8,56
Erzeugter Zuder: 28980 Engl. Tonnen =
24 318 Deutſche Tonnen............ — 39 = 864
Zu 1 Tonne Zuder erforderlich Robr: 10,56
Tonnen............................ 0,84
Die Zufuhr von Robzuder aus anderen Gebieten fteigerte fi
im Betriebbjahre um 40 020 Etr., und zwar erhöhte fi Die Einfuhr
aus Queensland um 58520 Etr., aus Java um 560 800 Etr., um
ein Geringes aud diejenige aus Fidſchi, Mauritius und Neukaledonien,
während aus Hongkong 85 820 und aus allen anderen betheiligten
Zändern 40240 Etr. weniger als im Vorjahre eingeführt wurden.
Die Ausfuhr von NRobzuder flieg gegen das Vorjahr um
116 090 Ctr. wovon jedoch nur 16 Eir. Erzeugniß ber Kolonie Reus
fübwales waren.
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1894 Maiheft II. S. 142,
648
Die Eins und Ausfuhr von Raffinaden verminderte fi gegen
daB Vorjahr etwas. Einzelheiten über Ein- und Ausfuhr enthält
die folgende Nachweiſung:
Einfuhr von Robzuder im Sabre 1898 aus:
’ Segen das Boriabr
mebr (+)
Menge: weniger (—).
Centner Centner.
Dentſchland................. 1 600 — 5680
Viktoria.................. 52 760 — 12240
Queendland............... 496 800 + 53520
Shpauftralien .......crr00.. 37 720 — 4940
Fidſchi..................... 24 240 + 5760
Hongkong ................ 12 240 — 35320
Nanritiu8g................. 10 060 + 528
Java .................... .. 74040 + 50800
China, Japan, Indien....... 2240 — 2440
Neukaledonien............... 220 + 220
Neuſeeland, Tasmanien, Belgien — — 1490
Bufammen.... 711920 + 40020
Einfuhr von Raffinaben aus:
Deuntſchland. ................ 380 4 200
Großbritannien........ 840 _ 860
VBittoria.................... 1620 — 640
Queenſland................. 20 4 20
Sudauſftralien............. 60 — 100
Belgien.................... 740 + 3%0
BZufammen.... 3 160 _ 460
Ausfuhr von Rohzucker nad:
Bittoria.................... be 867 + 49266
Queensland................. 4 800 + 967
Süudauſtralien............... 18 067 + 12689
Tasmanien ................. 101 961 + 835275
Reufeeland .......... ....... 20 169 + 19739
Neukaledonien............... 3872 — 2049
Sudſee⸗Inſeln.......... ..... 956 + 927
Anderen Ländern. ........... 1 768 — 24
Bufammen.... 208440 + 11609
Ausfuhr von Raffinaden:
Nach verſchie denen Ländern.... 62 — 652
Die Produktion der Zuckerraffinerien der Colonial sugar refining
company in biefer Kolonie flieg gegen das Vorjahr um 1429 Tonnen
auf 88 109 Tonnen, wovon 82 765 Tonnen zum Verbraud in ber
Kolonie abgenommen wurben.
Sn den Bollipeihern und auf ben Lagern der Raffinerien bes
fanden fih am Ende des Jahres 1893 13622 Tonnen, Der Ge
—— im Berichtejahre fegt ſich aljo folgendermaßen zu⸗
ammen:
Produktion........................ 23 930 Engl. Tonnen.
Einfuhr........................... 36 714 „ n
Kasfubr ...... Peosnennenenneennene 1015 „ n
Mühin Berbraud in der Kolonie..... 52487 Engl. Tonnen.
Gegen dad Borjahr weniger ......... 1404 „ n
. Reufübwales. — Libau.
Die Durchſchnittspreiſe unter Steuerverſchluß ftellten ſich, wie folgt:
Rohzucker....................... 12 Pfd. Sterl. 10 Shi.
Gelbe Raffinade................. 17,
Plantation mediums............. Tun
. good whites ......... 18 „ "
» best whites........... 19 un
Weiße Raffinaden................ 20 „ n
Kryſtalle ....................... 20 „ „ 20 „
Libau.
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.)
Der Werth der Einfuhr aus dem Auslande beitrug:
aus Rubel,
Amerika ........... 2 317 676
Auftralien ......... 3839 560
Aſten.............. 9188
Afrika............. 34 245
Belgien............ 1 452 209
Dänemarl ......... 176 983
Deutihland ........ 5 690 114
Großbritannien ..... 10 492 602
Sranfreih.......... 448 617
den Riederlanben ...
Eingeführt wurden aus den Auslande hauptſächlich:
Bub.
Weizen ............. 284%
Mais............... 1588
Reis ............... 15 918
Stärke, Sago u. Dertrin 2920
Mehl jeder Art...... 1 701
Gemuͤlſe ............. 451
Obſt, friſches........ 185
! Apfelfinen:, Citronen⸗ u.
Pomeranzen- Schalen,
getrocnete.......... 296
Meintrauben, frife .. 206
Apfelfinen, Citronen u.
Pomeranzen, friſche. 22865
Früchte, getrocknete, alß:
Pflaumen, Aepfel,
Rofinen, Birnen und
Feigen............ 1920
Korinthen........... 499
Anis, Kummel und Jo⸗
hannisbrot........ 478
Rüfle .............. 928
Mandeln............ 1093
Soja, Pickles sc. und
Konferuem......... 506
Trüffelnu. Champignons 20
Banille und Safran... 16
Kardamomen, Muskat⸗
Nüffe und »Blüthe . 157
Gewürznelten, Zimmet,
27 934
Pfeffer, Ingwer ꝛc..
aus Aubel.
3 11:10 BO 19 191
Norwegen. ......... 468 758
Defterreih» Ungarn... 4 721
Portugal .......... 447 943
Shweben.......... 1 829 872
Spaniem........... 158 197
Shweil.........- . 23 704
Turkei............. 1321
Bufammen... 23450 480
Sorbeerblätteru.@algant 585
Kaffee .............. 19 866
Kalkan .............. 4199
Thee ............... 521
Tabak .............. 7
Cigarren ........... 41
Zucker.............. 253 012
Konfekt, eingekochtes
Obſt und Kakao, ges
riebener mit Zucker 334
Kalkan, geriebener ohne
Zucker........... 217
Kognak, Arvak, Rum,
Dhiäky in Fufſern 700
Flaſchen
Kognak, Rum, Likör
und Whisky....... 20 569
Bub.
Wein in Fäflern..... 138 82
Flaſchen.
Wein, nicht mouſſirend 8 075
Wein, mouffirend..... 9193 |
Bud: |
Porteru. Bier in Züflern 867
Flaſchen.
Porter und Bier..... 6100
Mineralwafler ....... 155 998
Pud.
Käſe ......... ...... 2085
Fiſche, marinirte in Del 4 968
1) Wegen des Jahres 1891 f. Hand. Arch. 1892 II. &. 387.
Tonnen
Heringe, geſalzene:
Normegifhe ....... 50 320
Schwediſche ....... 43 643
Scottilde ........ 118 660
d.
Thomaßihlade ...... 296 676
EGuperpbosphate ..... 436 700
Ruß ............... 2593
Gelatine und Fiichleim 189
ziihlerleim ......... 199
Thieriihe Theile und
Produkte verſchiedene,
welche in der Medizin
gebraudht werben... 181
Roßhaarfabrikate und
Bürftenwaaren .... 26
Fiühbein ........... 10
Nerihwämme....... 137
Sdweinefhmal ..... 7916
Fiſchthran u. Spermacet,
Knodendl u. Degad 12040
Wachs ............ 31 198
Häute, gefalzene und
getrodmete ........ 18 920
Häute, bearbeitete .... 2440
RKauchwerk als: Bibers,
Biſam⸗, Marderfellei. 119
Zreibriemen, leberne.. 4041
Raftantenholz,ordinäre8 16313
Holz, werthvolles zu
Tiihler: u. Drechbler⸗
Arbeit in Bläden .. 2876
Holgfourniere ........ 28
Korkholz, unverarbeitetes 80914
„verarbeitetes. 321
Tiſchlerarbeit, orbinäre 1180
nüfle, Pflanzen und
Pflanzenprodukte,
welche in der Medizin
gebraucht werben... 115375
Ricinusfamen u. Kopra 556 594
Korbarbeiten u. Fabri⸗
late aus Stroh, Schilf
und Bat ıc........ 154
Thon für Fabriken... 87496
Kalt, ungelöfäter..... 3 087
Gement und Gips.... 1010276
Plafterfteine, Kalkſteine
und Feldſpath ..... 182 961
Muͤhlen⸗, Lithographies,
Schleif » Steine und
tobbearbeitete Steine,
veriiedene........ 81555
2967
Libau.
Strontian, kohlenſaurer
Asbeſt.............. 462 und fchwefelfaurer ..
Schmirgel, Bimftein, Arfenit .............
Graphit in Stüden. 582 Cyankali u. Chromjalz
Schmirgel, Bimſtein, Alaun und fchwefelfaure
Graphit, gemablen.. 1902 Thonerde .........
Polirfele auf Bapier Salpeter...........
und Leinwand..... 1 838 | Soda und Pottaſche
Schmiere für Achfen, Ratron, doppeltkohlen⸗
Räder 2c. zum Ruben faureß ............
der Metalle und Praͤ⸗ Aehnatron ..........
parate zum Bus Natron, ſchwefelſaures
jammenlitten ...... 2223 | Waflerglad..........
Biegein,feuerfefte, Fliefen Chlorkalk u. Bleichlauge
aus feuerfeſtem Thon Schwefelſäure .......
und Chamottemaſſe. 179602 Schwefelkohlenſtoff....
Waflerlettungsröhren. . 6413 | SalpeterfäureundSalz:
Töpferwaaren ....... 5 098 fäure ............
Fayencewaaren ...... 635 | Weinfteinfäure.......
Porzellanmwaaren ..... 78 | Galläpfel-, Citronen⸗ u.
Blaßwaaren......... 982 Salicyl Säure x...
Spiegel und Spiegel- Bitriole, verfchiedene..
glas bis 50 D.:W.. 20 Chemiſche und pharma=
Spiegel und Spiegel DW. zeutiiche Produkte.
las über 5D..W.. 217931 | Medikamente, zuſammen⸗
Steins und Schmiede⸗ Bub. geſetzte in fertigem Zu»
Kohle ............ 4 236 611 ſtande ...........
Koks............... 156 994 | Aether, Jodoform, Chlo⸗
Theer und Beh...... 4518 ral und Chloroform
Karbolfäure ungereinigte 28960 | Dele, fette, Baums,
Harpius und Harz für Dlivens u. Lorbeeröl
Bierbrauer......... 123 974 | Ricinuß: und Alizarinöl
Asphalt ............ 1629 | Kolosnußölu.Baimendt
Benzin und Gazolin .. 613 | Defe, ätherifche, wohl⸗
Terpmtin........... 3596 riechende..........
Gummi und Gummi⸗ Kosmetiſche Waaren..
arz ............. 21491 | Gerbftoffe..........»
Weihrauch, vrbinärer, Farbholz in Blöcken
Kampher und Manna 4949 und Querzitron ....
Peru» Tolu⸗Valſam und Farbholz, zerrieben ..
Benzoe ........... 135 Mineral⸗Farbſtoffe.
Gummielafticumfabritate 781Kreide gereinigte, u. Tall
Staßfurter Salz in na⸗ Katechu, Drlean und
türlihem Yuflande.. 839881 Shätigelb .........
Katnit .......... 7859 | Indigo .............
Kreuznacher Mutter Codenille ......... .
laugenſalz, Vicchi⸗ Ultramarin u. Berliner:
ſalz ⁊c............. 1151 blau .............
Schwefel, ungereinigter 6783 | Blei: und Zinkweiß..
" ereinigter . 868 | Mennige ............
Antimon im rohen Zu- Kupferfarben u. Gruͤn⸗
ſtande ............ 687 ſpan .............
Antimon im Netall⸗ Farb⸗ und Gerbſtoff⸗
zuſtande ........ 2299 pröparate ........-
Botat .............. 18601 | Anilinfarben.........
Magneſit............ 200 Tinte, Tintenpulver und
Schwerſpath u. Witherit 8 240 Farben, verſchiedene
Salmiat, Ammontaffalz, mit Wafler und Del
und Hlüffige® ...... 2977 zubereitele .........
Metall: u. Mineralerze
Gußeiſen in Stüden..
Eiferne Schienen.....
Elfen in Stangen wıb
Blatten............
MWeißbleh ...........
Stahlihienen........
Stahl in Stangen und
Platten. ..........
Kupfer, Meifing mb
Tombak in Stangen,
Platten und Barren
Binn in Blöden und
Stangm.....o....
Duedfilber ..........
fabrifate ..........
Eilenfabrilate, unbear⸗
beitete.......... +.» .
Eifenfabrifate, beat
beitete........0....
Reficlarbeit..........
Blchfabrilate ......-
Eifen» und Stahldraht
Kupfer und Meifing-
Drahtfabritate verſchied.
Waſſen mit Zubebör..
Senſen, Strohmeſſer,
Schaufeln, Schaf⸗
ſcheeren u. Heugubela
Handwerkszeug, eiſerneß
und ftählernes.....
CÜhEB ...........
Zinn» und Zinkfabrikate
Bleifabrikate
Maſchinen, landwirth⸗
ſchaftliche
Maſchinen, Apparate u.
Theile ......... ...
Wagen mit Zubebör..
Sinftrumente, mathema⸗
tiſche, phyſilaliſche u.
chirurgiſche — —— —
Brillen, Lorgnetten und
Dpernguder .......
Taihenubren, verſchied.
Muſikaliſche Inſtru⸗
mente, verſchiedene.
Bud.
21
650 Libau.
Stüd. Bub. Ausgeführt nad
Velozipede........... 498 Wollengarn ......... 872 vem Außlande Darunter
Wagenbeſtandtheile, ein- Pub. Baummollenzeuge..... 184 wurden nad
zelne.............. 68 Taue, Stricke Bindfaden hauptſächlich: Deutichlanb:
Dampfbaggerſchiffe, Süd. und Filcherneke.... 437 Pud. Pub.
elerme „oooneennnn- 2 Leinwandfäde, Sutefäde Anis............. ..... 37 669 1849
Dampfiäiife......... . 1 und grobe Gewebe Hirſe............ ....... 4218 —
Boote .............. 5 aus Jute fir Säcke 180 Kanarienfant ...... ...... 881 324
Celluloſe............. 669 Dielenläufer aus Jute, Sonnendlumenfaat ....... 1111 —
Pappe, gewöhnliche und Pub. Manilla und Hanf. 994 Mohnſaat ............... 18 682 16 702
Aspbaltpappe....... 318 Leinwand, Battift und Senflaat....... .......... 12 618 4894
Papier, ungeleimtes ... 179 Xafdientüder ...... 40 Büverfaat ......... ...... 2259 2147
rn geleimies ..... 493 Wachstuch, baumwollenes, Kürbisſaat............ 10 —
Papier mit Verzierungen, Brezente, Treibriemen Kleeſaat.... ........... 1363 1231
Seidenpapier, Photo⸗ aus Hanf und Baum⸗ Roggenmehl ............. 20 048 —
graphien und Del⸗ wolle............. 444 Kartoffelmehl ............ 611 610
druckbilder ....... 208 Wollengeug.......... 79 Perlgraupen ....-oocc0 0.» 2372 —
Bußbinderarbeit ...... 84 Wollene Gewebe, Tuche 1 7 7 2 468 987 403 646
Bücher, Noten u. Bilder 106 und wollene Riemen Grüuge................ 96 277 —
Baumwolle, robe..... . 720281 zum Gebrauch für Roßhaar und Pferdeſchweife 8581 8141
Jute, rohe ......... 30 868 Fabrikate ......... 2408 Qameelhaar.............. 88 620 —
Pflanzenſtoffe, verſchie⸗ Teppiche, wollene...... 46 Kuh⸗ und Ziegenbaar...... 5183 1008
bene, Flachs und Hanf Stück Wolle................... 71044 11%
erfegende .......... 3765 Hüte aus Fil....... 1357 Sanfs, Zlahd: und Baum:
Abfälle, ſeidene unge Multzen ............. 204 wollengarn ............ 40 296 —
fämmte..... ....... 621 Galanteriewaaren, koſt⸗ Pud. Flachs............. ..... 1121178 6 649
Wolle in rohem Zuftande 8982 bare unb ordinäre, Hanf ................... 219 041 3 060
Volle, gefärbte und und Rinderipielfachen 117 Flahäheede........ none 13 448 —
Kunſtwolle (Shoddy) 9795 Schreib⸗, Malereis und Hanfheede .......- ....... 50 706 _
Watte, hygroſtopiſche 289 SKeichen » Materialien 219 Hopfen.................. 319 239
Baummollengarn...... 61438 Bündfäpren........... 106 Rohe Felle und Sänte .. 147 040 82 081
Leinen» Sutes u Hanfgarn 182 Häute, bearbeitete ........ 6” 1
Der Werth der Ausfuhr nah dem Auslande betrug: Tabal .................. 6849 8247
nad) Abel. nach Nubel. Oleonaphta.............. 686 12
Amerika........... 1477887 den Nieberlanden ... 1660670 Petroleum............... 311 278 123 421
Belgien........... 3640 147 Norwegen.......... 187 843 Terpentin.............. 65 288 36 106
Deutfhland ........ 3965220 Portugal .......... 2 835 Borften ......--0nnnenne. 847 623
Dinematl.......... 2484 623 Schweden .......... 860 391 Federn................. 1884 1748
Großbritannien... 11 681 699 ee Sanfs, Delkuchen und Dels
Frankreich. 6.878 766 Zuſammen. ... 81.589 571 Duhenmehl anne 1060421 BA 658
Ausgeführt na Blubbünger .......... 26 584 8 974
dem Außlande Darunter QUMPER. non con e nen. 23% —
wurden nach Butter.................. 17.009 722
bauptfäglih: Deutſchland Margarin ....onnunnencr. 822 —
Pud Bud. Hanf⸗ und Leinöl......... 60 —
Roggen ................. 1 250 682 86 630 UniBöl ................. 106 106
Gerſte .................. 379 989 56 800 Knocenloßle...... ....... 16 967 7808
Hafer................... 16 856 987 116 041 Reifingfabrilate .......... 85 10
Exbfen und Widen ...... “1144 665 75 807 Eifenfabrilate ..... sn 92 17
Bohnen ................ 13 635 3849 Holzfabrikate ............. 683 68
Linfen .................. 107 507 32 550 Gummifabrilate .........- 275 174
Buchweizen............. 426 395 148 776 Maſchinen u. Raſchinentheile 204 142
Schlagleiniaat............ 1 720 554 107 094 Eigelb ................ 42 182 19 43
Dodder ................. 11227 611 Eiweiß. ........ ......... 7542 539
Hederich .............. 13 217 18 217 Käſe............ ....... 382 256
Rüubſaat................. 24 804 6 %08 Fleiſch und Fett, frifches, ger
Hanſſaat ................ 165 816 169 ſalzenes und gefrorenes . 70 426 10.099
Koriander............... 395 396 Wild und Geflügel, friſches
Kummel............. 1419 85 \ und gefroreneß ...u.0.. 89 026 6 970
Audgeführt nach Ausgeführt narh
dem Auslande Darunter dem Außlande Darunter
wurben nad wurden nad
Hauptjählih: Deutſchland: hauptſächlich: Deutihland:
Pudb. Pub, Pub. Bub.
Kaviar.................. 122 Baderde ............... 3 287 3 287
Senf, trodemer ........... 249 504 Manganerze ............. 590 _
Riezchen................ 405 —, Seu.................... 381 620 1 064
Zwiebeln................ 29 565 24 163 Getränke, verihiebene...... 9 9
Därme, gefalgene ......... 21 155 20 762 Bier ...ooeueenunnenennn 1407 1400
Konditorwaaren .........- 28 18 Ausftellungsgegenftänbe ... 36 932 —
Drogen u. Apothekerwaaren 4134 3 292 Holzdraht ............... 4716 32 648
Kalmuswurgein .......... 333 . 3833 Holzplatten für Stublfige.. 2 884 930
Ameileneier........0...... 165 165 Cigarrentiftenbreiter ...... 1415 —
Santonin ........ ....... 48 48 ſAubikfuß. Kubikfuß.
Spaniſche Fliege ......... 1198 1180 Eipenbolg ............... 134 047 50 776
Licopodium ........... 697 639 Eihenbolg ............... 15 081 _
Rapbtalin ............... 116 — Birken⸗ und Ellernholz .... 35 650 —
Glycerin.............. 3104 684 Fichten» und Tannenbol; .. 662 693 87 337
Pottaſche.............. 2470 — Eichenholz ............... 153 396 —
Eichene Rinde........ 116 — Bretter und Blanfen...... 205 069 1 970
Quedfllber ..............- 1928 7923 Pittpropꝰ............... 13 520 —
Drudfahen............... 66 64 Stüd. Stück.
Korken.................. 336 200 Eichene Speiden ......... 116 150 —
Kortholgabfälle .. ......... 54.662 _ | Eichene Stäbe ........... 1 006 815 _
HSornabfälle.............- 1 668 56 | Sleepers................ 71 695 12 485
Metallabfälle........... .. 2577 2573 Matten ................. 147 692 42 170
Metalllapfeln ............ 38 — Papyros ................ 13 000 —
Manufakturwaaren ....... 33 — Eier ................... 38 505 600 7 188 080
Leinwand und Segeltuch. 127 124 Pferde ................. 1 025 67
Wollod ......... .... 338 338 Schafe.................. 3011 —
Leere Säcke........... 14 120 3631 Tonnen. Tonnen
Pafſſagiergut............. 2030 1016 Säeleinſaat ............. 2040 _
Theer, Beh ꝛc............ 1946 1896 Wedro. Wedro
Asbeſt .................. 1800 — Spiritus................ 762 280 682 050
Schiffsvertehr.
Eingegangen. Außdgegangen.
Rationalität Kus ion Aus a itgen Rach ae Ian Nach reniſchen
ahl der ahl der I der ahl ber
Cine Sie | Samen | Shine | Muten | She | Safım
Ruffiiche Ey
Daniſche —
Deutiche Sc
Vriliſche * ——
Rorhegihad san a .............
gmeiiär —
vs ge 8 1 01 9 0 98
“0 go 000000 >.
Davon Seaeliaifte .................
„Dampffchiffe .............. |
Deutſches Haubels⸗Archiv 1894. IL
17684
17 662
— — — — _.
107 4.569
20 477
„&
at
—XEXXE
iine!
112 4784
215 811 194 | 31286
87
Rad:
Amerika .......... 1
Dänemarl......... 197
Deutihland ....... 128
Großbritannien | 279
......... 106
den Niederlanden... | 46
Norwegen ........ t 22
ortugal.......... 1
Ääweden ......... ı 7
Belgien ........... | 75
Zufammen .... | 972
Perfien.
Der auswärtige Handel in der Provinz Aferbaidichan
im Sahre 1893/94 (20. März 1894 endend).')
Die Einfuhr bat gegen das Vorjahr um 441540 Pfd. Sterl.,
die Ausfuhr um 189 884 Pfd. Sterl. abgenommen. Bei der Ausfuhr
if ein Ausfall von menigftend 40 000 Pfd. Sterl. auf den Umſtand
zurüdzuführen,, daß die Türkiihe Tabak⸗-⸗Monopolgeſellſchaft für bie
Berfendung des Tombakus (Tabak für Waflerpfeifen) nah ber
Türkei den für fie vortheilhafteren Weg über Buſchir flatt des nörd⸗
lichen Weges vorziebt.
Die Einfuhr im Jahre 1893/94 ftellte ſich, wie folgt:
Cinfubr von
Europa
ausſchl.
Rußland. Rußland.
Pfund Sterling.
Baumwollenwaaren, ungebleichte, glatte. 74 554 —
Desgl., gefärbte................... 114204 20240
Wollenwaaren...................... 42 4009 3%0
Seide und Sammet ................. 6 688 —
Goldfpigen und Golddraht. ........... 6 700 —
Glaswaare .................. ....... 86092) 9168
Zucker ............................ — 48 888
Streichhölzer ........................ 4.060 40
Petroleum.......................... — 3977
Thee .............................. 27 000 —
Spirituoſen und Wein ............... 1834 410
Bapier ............................. 12360 1500
Drogen ............................ 673 93
Sndigo und Cochenille .............. 499 1.056
Lichte.......... ......... ........... 2806 450
Holzwaaren......................... 117 260
Kurzwaaren ........................ 26 670 —
Bänder und Spitzen................. 4500 —
Metalle............................ 1300 766
Zuſ. einſchl. minder wichtiger Waaren... 325604 87937
1) Bergl. Sand. Arch. 1898 II. S. 209.
2) Darunter auch von Deutſchland.
|— En ee ee a en —— — — — — — — —— iD
Libau. — Perfien.
Ausgeführt wurden im Sabre 1898/94:
Ausfuhr nach
Europa und
der nach
Türkei Rußland.
Pfund Sterling.
Baummollenftoffe, glaite............... 43% 4240
Roſinen............................. 1180 31574
Getroduete Früchte... ...-oooncnnuncne 12000 _
Mandeln ........................... 441 35 581
Häute, Felle, Leder ................. 48 12 238
Tombakn............................ — 1218
Teppiche........................... 42 000 7114
Kolonialwaaren...................... 620 2491
Thee — ———————————— 600 ® — 3 11 1
Reis................................ 798 46
Bedruckte Baummollenwaaaren ......... — 533
Tabak ........................... ... — 666
Shawls............................. 21668 572
Dpium ............................ 4317 —
Wolle und Baumwolle................ 500 511
Seide und Seibenabfälle .............. 666 —
Bienenwachs...................4.. — 600
Gallnüfſe..... ...................... 322 789
Farben ............................ 176 468
Eßwaaren und Getränfe .............. — 1333
Zuf. einfchl. minder wichtiger Artikel... 88100 111617
Aſerbaidſchan ift die wohlhabendſte und benöltertfte PBrovin;
Perfiens, ihre Bevölkerung zählt, fomeit fie in einem Lande, wo es
feine Volkszählung giebt, gejchägt werben kann, 2000000 Seelen,
von denen etwa 200 000 in der Hauptftabt Tebris, der größten Stadt
Perfiend und früher Hanbeläcentrum von großer Bedeutung, wohnen.
Sest iſt der Handel dort meniger belebt Große Mengen von
Weizen, Serfte, Rofinen und Mandeln werden jährlich geerntet, aber
in Folge der mangelhaften Berbindungen und ber theueren Trans
portloften ift für einen großen Theil der Ernte keine Verwendung.
Der große Urumiah⸗Salzſee Fünnte ala Billiger Transportweg für
die wohlhabenden umliegenden Bezirte und Tebris auögenußt
werben, indeß wirb er nur von brei Segelbooten von 20 Reg. «Tonnen
befahren, welche dem Gouverneur von Maragha gehören. Dieſer
hat das Transportmonopol auf bem See und Läßt Feine Konkurren;
m. Früher war Tebris der Gtapelplag für bie Europäiſchen
Wagren, die für die nördlichen Provinzen Perfiens beftimmt waren.
Hierin trat zuerft eine Aenderung ein, ald ber Suez⸗Kanal eröfjnet
wurde, das Aufbizen des Duchfuhrbanbeld über Rußland machte
ſodann der überlegenen Stellung von Tebris ein Ende. Die Wearer
finden jegt ihren Weg nad den ſüdlichen Provinzen Perſiens über
Buldir und Bagdad. Isfahan und Schiras find Stapelpläge ge-
worden, und Teheran bezieht einen großen Xheil jeined Bedarfs
direft von Rußland, von bort werben aud die Provingen Gilan und
Karaghan verjorgt.
Die Transportloften find auf dem Wege Über Bukhir billiger
ala über Trapegunt— Erzerum, die Koften über lehtere Route bes
: trugen im Berichtsjahre Bi/s Pf. Sterl. für das Aanter (500 Eng⸗
liſche Pfund), während bie Kaufleute auf dem anderen Wege
gewöhnlich die Hälfte diefes Betrages zahlen.
Ein anderer Grund für den Niedergang bed Handels
it in der Gntwertfung des Silber gu ſuchen. Der Werth
des Silbers ift non 3 SH 2 Per. pro Ange im
Berfien. — Timor. — Migemeines.
Sabre 1898 auf 2 Schill. 31% Pee., alio beinahe um 30 pEt. ges
fallen, wodurch den Kaufleuten, bie beim Berlauf ihrer Waaren
langen Krebit geben müflen, großer Schaden erwachſen iſt. Seit
dem Sabre 1891, in weldem der Perfiihe Tanan 5 Schi. 9 Bee.
galt, ift fein Werth ftetig gefallen und beträgt jett nur noch 4 Schill.
6 Pre. Die Entwerthung der Münze ift nicht allein eine Folge der
allgemeinen Entwertbung bes Silberd, fondern auch der fchlechten
Berhältnifie der in Pacht gegebenen Perſiſchen MUnze. Ein Pfund
Sterling bat jegt etwa einen Werth von 50 Kranz, 1 Papierrubel
einen ſolchen von 5 bis 51/s Krans, eine Türkiſche Lira ( Medſchidie)
einen ſolchen von 44 bis 46 Kranz und 1 Franken einen foldhen von
2 bis 21/5 Krans.
Sn Folgenden find die Entfernungen verjchiebener Routen, bie
bie für Berfien beſtimmten Waaren nehmen, in Tagereilen ans
gegeben: Bon Trapezunt Bis Tebris von 32 Tagen im Winter bis
70 Tage im Sommer, wo man die Laftthiere unterwegs weiden läßt; von
Tebris nad Teheran 14 bis 18 Zage; von Bagdad nad Teheran
über Chanikin, Kermanſchahan und Hamadan eima 28 Tage, je nad
ber Jahreszeit; von Buſchir nad) Teheran etwa 46 Tage, einſchließlich
Aufenthalt; von Buſchir nad Schiras 10 Tage; von Schiras nad
Isfahan 14 Tage und von Isfahan nad Teheran 14 Tage.
Die meilten Importeure in Tebris haben Agenten ın Kons
ftantinopel, die den Ankauf und bie Ueberſendung der Europäifchen
Waaren beforgen. Die Güter werden direkt an einen Kommiſſtonär
in Trapezunt verjendet, dort zollamtlich als Durchfuhrgut behandelt
und mit SBollpapieren verjeben weiter verſendet. In einer ans
gemeflenen Friſt müflen die Waaren über die Türkische Grenze wieder
ausgeführt werben, anderenfalls für fie der doppelte Boll, 16 pCt.
vom Werth, zu zahlen if. In Erzerum werden bie Waaren zum
Ausgang nad Perfien zollamtlich abgefertigt und von den Kara⸗
mwanentreibern übernommen. In Wirklichkeit geht der Transport
nicht jo glatt von Statten, fondern wird im Winter durch Schnee
und Sturm häufig aufgehalten. Die Waaren häufen fi zuweilen
am Sollamt in Trapezunt derart auf, daß bei Wiedereröffnung der
Wege oft nicht genug Laftthiere vorhanden find, wodurch den Im⸗
porteuren Zeitverluft und höhere Transportkoſten erwachſen, auch
vermehren fi) in joldem Fall die Berlufte, die durch Nachläſſigkeit
und Diebftahl ſeitens der Treiber entftehen.
Timor (PBortugiefiich).
Auswärtiger Handel und Schiffsverkehr im Jahre 1893.
Nach einem Berichte des Britiſchen Konfulats in Macao betrug
der Werth der Einfuhr nad den Portugiefifchen Befigungen auf Timor
im Sabre 1898 1238 180 Pfund Sterl., gegen 115260 Pfund Sterl.
im Borjahre, während die Ausfuhr in Folge fchlechter Ernten erheblich
hinter ber bes Vorjahres zurüdigeblieben ift. Indeß kann der Reichs
thum ver Kolonie nicht beſſer nachgewieſen werden als durch bie
ſchrittweiſe Steigerung der Einfuhr und Ausfuhr trotz des Mangels an
Unternehmungsluft der Bewohner fowie an Gelbmitteln und birelter
Berbinbung und ungeachtet der ungünftigen geſundheitlichen Ver⸗
hältnifle. Bei Gewinnung des Goldes wird noch ein ganz primitines
Berfahren beobachtet; die PBetroleumquellen bleiben ungenugt, und
der Boden bebarf fleißiger Arbeit, wenn man feine Schätze beben
will. Die Eingeborenen find zu gleichgültig, um ben Boden in
Kultur zu bringen, vor ben Petroleumquellen haben fie Scheu und
betrachten fie als göttlihen Uriprungs. Auch find Heine Schritte
gethan worden, andere Hülfsquellen des Landes zu eröffnen, obwohl
653
bie Konzeifionäre Alles aufgeboten haben, um fich das nöthige Kapital
zu verichaffen. Allein die finanziellen Verhältniſſe find jo ſchwierige,
und die Entwerthung des Silbers ift eine fo große, daß bie
Beitrebungen, Geld aufzutreiben, ſowohl in Honglong als aud in
Großbritannien bis jetzk zu keinem Nefultat geführt haben. Der
Erlangung von Geld ftehen wohl aud) die Bedingungen, unter denen
es zu erhalten ift, im Wege. In der Regel kann kein Ausländer
eine Konzeifion erhalten, und die wenigen Privilegirten miffen die
ganze Verwaltung monopolifirten und jeglihe Kontrole ausüben.
Ebenſo wird zum Beifpiel ein ausländiſcher Arzt, der nicht in Liffabon
ein Diplom erlangt hat, weder in Timor noch in anderen Portu⸗
giefiihen Kolonien zur Praxis zugelafien.
Der Kurs für 1 Gulden, das Zahlungsmittel in Timor, ift auf
360 Rois feftgefeßt worden. Aus dem Wechſelkurs haben manche
Bewohner Timors Vortheil gezogen, indem fie, als bes Kurs
heraßging und Rimefien auf Europa Berlufte brachten, von ben
Arabern und Händlern Britihe Sovereigns, dad Stüd zu 6 Dollars,
Zauften, wofür fie in Honglong und Macao nie weniger ald 8 Dollars
erhielten. Die Nachfrage fleigerte zwar den Preiß für das Pfund
Sterl., brachte ihn jedoch nicht auf die Höhe bed Kurfes in Hongkong
und Macao.
Am Schluß des Jahres brach die Cholera aus, Die unter ben
Gingeborenen Berheerungen anrichtete, aber auch einige Eingewanderte
ergriff. Der Ausbruch der Krankheit ſoll auf die mangelhafte Beerdigung
der in ben legten Kämpfen der Eingeborenen mit ben Regierungs«
truppen Gefallenen zurüdzuführen fein.
Der Schiffsverkehr in Didi iſt noch befchränkt auf die Schiffe,
die von Malafiar und anderen Nieberländifhen Kolonien nach
Niederländiſch⸗Timor fahrend, Dilli anlaufen. Außerdem wirb monats
lih noch einmal dieſer Hafen in Folge des Abkommens mit dem
Gouverneur von einem Britifhen Schiffe auf deſſen Wege nad
Auftralien berührt. Die Niederländiigen Schiffe haben daher ſowohl
für die Einfuhr ald au für die Ausfuhr das Monopol. Den
größten Theil des Kaffees und anderer Raturprobulte Bringen fie
nah Batavia, von wo berjelbe nad) Europa verſchifft wird als
Kaffee Nieberländifcher Herkunft, zum Scaben des Portugiefifchen
Theils der Infel Timor, dem man Teine erhebliche Vegetation zutraut,
noch weniger aber, daß er Kaffee erften Ranges hervorbringt.
Allgemeines,
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während
des Jahres 1893.
Eingang.
Häfen.
Annhi
de
Aboi) ....... ........ 14 6436 10 14 11
166 | 825526 166 | 164
1) Außerdem nichtdeutſche Schiffe aus Deutfchen Häfen 76 von
25 889 Reg.-Tonnen, darunter 47 Schiffe belaben, und nad) Deutſchen
Häfen 35, darunter 34 Schiffe beladen.
87%
654
Hinterindien.
Reisausfuhr von Bangkok und Saigon (Berichtigung).
Auf Seite 460 des Handels⸗Archivs, Jahrgang 1894 (September-
beft), ift in dem Artikel Reisausfuhr von Bangkok und Saigon“ in
ber Veberfhrift ſtatt „Brittih-Dftindien” zu Iefen „Binterindien“.
Belgien.
Produktion und Ausfuhr von Cichorie.
Nah einem Bericht des Konſuls der Vereinigten Staaten von
Amerita in Gent ift der Berbraud von Cichorie in den Vereinigten
Staaten von Amerika in ber Bunabme begriffen. Wir entnehmen
dem Bericht Folgendes:
Die Cihortenernte in Belgien Felt ſich auf jährlich 280 000
bis 350 000 Tonnen. Beim Waſchen und Trodnen veduzirt fich Die
Menge auf 70000 bis 80000 Tonnen. Davon geht ber größte
Hinterindien. — Belgien.
Theil ins Ausland, etwa 25000 Tonnen merben im Lande ſelbſt
verbraucht.
Die Ausfuhr vertheilte fi im Jahre 1893 etwa, wie folgt:
Es gingen nad:
Tonnen. Tonnen.
Tranlreid) ..... Kennen 25 000 Rordifgen Ländern. .... 2000
Deutihland........... 10000 der Schweiz .......... 1500
ben Vereinigten Staaten Stalten .. 2.220000... 150
von Amerila........ 4000 Baltifchen Häfen....... 1.000
Sroßbritannien........ 8500 Bufammen... 50500
Defterreich-Uingarn ..... 2 000:
Früher mwurde der größte Xheil der nad) ben Bereinigten
Staaten von Amerika audgeführten Cichorie zuvor bearbeitet, jekt
befteht die Ausfuhr ausfchließlih in der Verſchiffung ver rohen
Sichorienwurzel. Die Ausfuhr von Cichorie, roh oder getrocknet,
aus dem Diftrift des Amerikaniſchen Konjuls in Gent nach den
Vereinigten Staaten von Amerika iſt dem Werte nad von
11 166 Dollars im Jahre 1889 auf 129 663 Dollars im Jahre 1893
geftiegen. Mehrere Geſchaftshäuſer, welche in Flandern, dem haupt:
jächlichſten Produktionsgebiet für Cichorie, den Artikel bauen, Haben
in den Vereinigten Staaten von Amerika Saltoreien angelegt.
Gedruckt In der Königlichen dofbuchdruckerei von E. ©. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68— 70.
Yalborg II 234. 324.
Xalefund II 234.
Aarhus II 234. 319.
Abo HI 653.
Adelaide IL 108. 294.
Aden II 66. 89.
Aegypten I 442. 541.
800
Abus II 234.
Alyab II 84. 99.
Albany II 166.
Werandrette II 126,
Mlerandrien II 108.
Algerien I 146. 331.
685. II 329.
Alinge II 234.
Almeria II 98. 99.
Amble II 9.
Amerika, Vereinigte
Staaten J 133. 148.
226. 237. 238. 266.
361. 627. 672. 675.
148. 785. 801. 807.
813. 866. 880. 883.
930. 943. 962. 1.
Amſterdam II 99
Ancona I 9.
Anping II 19. 108.
antofogafte II 235.
Antnerpen II 166
Pr IL 166.
Arhangel II 168.
231.
Arendal II 284.
Arequipa II 26.
Argentin. Republik.
I 845. 867.
639. 808. [I 80.
68. 59. 601
Aflens II 284
Athen II 208.
Auckland II 116.
Auflralien I 857. UI
38. 207. 288. 501.
650.
Aux Cayes II 166.
191.
Bahama-Infeln
Bangtot II 8. 108.587.
Bari II 376. 882.
Baron in Furneß
Bafiein II 108. 163.
Batavia II 108.
Batum II 196. 284.
Beirut II 13. 14.
Belgien I 224. 227.
323. 366.433. 639.
684. 635. 645. 715.
834. 931. II 39.
661. 652. 591. 598.
654
Benicarlo II 376.
Bergen II 234.
Bermudaßinieln
I 530
Bilbao II 370. 376,
Björneborg II 442.
Bloemfontein II 353.
Bluefields II 18.
Blyth II 99.
Bodö Il 234.
Boeloe II 108.
Bogenſe II 234.
Bolivien I 417.
Bombay II 26.
Bordeaur II 477.
Bofton(Wafjachufetts)
II 216.
Boulogne II 165.
Braheſtad II 448. 464.
Brafilien I 134 679.
785. 930
Bremen II 83. 167.
Bripgetomn II 100.
Brindiſi II 379.
Bridbane (Queens⸗
land) II 61. 238.
Buenos Aires II 108.
Bulgarien I 75. 147.
226. 2892. II 289
636.
Burntisland II90.99.
Cadiz TI 506. 612.
Cajamarca II 200.
Calais II 135. 166.
Galbuco II 584.
Salcutta II 212. 234.
Galeta Buena II 812.
Canada I 417. 886.
911. II 883.
Gandia II 125,
Canton 11 45. 51.99.
629. 686.
Caracas II 2.
Carlshamn II 179.
Gartevona II 166.
Carthagena II 464.
606.
Cebu g Foitippinen).
I 862
Gephalonia II 286.
Alphabetiſches Verzeichniß ic.
berichtet worden iſt.
Charlom II 247.
Charlestomn II 99.
Chatham II 93.
Chile —798 214. 345.
—* ai 981.
I 4. 36.
—S S— —*
Chriſtiania u "234.
Shriftianfand II 234.
Chriftianfund II 234.
Chriftineftad II 464.
Gienfuegos II 100.
Eimbriähamn II 166.
Colombo II 32. 152.
ColumbienI 332.731.
875. 943. IL 354.
586
(Chile)
Coots⸗Inſleln I 1000.
II 12. 6386.
Coronel II 100.
Coſta Rica 1147. 788.
Cuba 1148. 624. 747.
Guragao I M. 224.
998. II 108. 586.
Guzco U.
Cypern I 338.
Goncepeion
II 222
Dänemart I 147.168.
172. 8362. 439. 618.
626. 680. 704. 780.
815. 824. 885. 962.
Deiterro II 108.
Deutiäeä Reich I 1.
17. 18. 198. 248.
828, 859. 451. 667.
641-660. 652.699.
81 1. 886. 869. 982.
Dieppe II 1685.
Dominikaniſche
publit I 962.
Domejd Il 234.
Dover II 69. 99.
Dranmen II 234.
Drontheim II 284.
Dünisgen II 166.
Dunebin II 235. 272.
D’Urban(Port Ratal)
II 100, 227.
Res
en. Zonbon II 812.
ehe II 234,
Ecuador I 1011.
Faaborg II 2.
Falmouth IL 99.
Ferrol II 9%. 99.
Fidichi⸗Inſeln II 583.
Finland I 145. 210.
Siam II 128.181.
me
46. 464. 089,
Sloren; I 16. 526.
Frankreich I 64. 72.
146. 166. 218. 238.
331. 866. 368. 450.
518. 624. 628. 629.
685. 702. 730. 819.
8836. 858. 937. 960.
995. II 197. 616.
Frederikshald II 234
BreneritspamnIT 446.
Brederifähann II 234.
—— IL 234.
reetomn IL 612.
Fremantle II 166.
idericia za. 320.
hau I
@alay II 99.
Balefton U 100.
Gambia (Britiſch)
Pe II 464.
Gefle II 179. 234.
Genf II 3808.
Gent II 166.
@enualIl91. 181.254.
Gessgelomn II 686.
Gibraltar II 464.600.
@fedfer II 234.
Giur ine II 84.
Golofl (Britifh)
Bond Haiti
m. (Yaiti)
Sorontalo DI 312.
Gothenburg II 284.
273.
Grenaa II 234.
Griechenland 156.389.
866. 417. 519. 540.
626. 847. II 26.
Grimftad IL 234.
Groningen II 99.276.
Großbritannien und
Irland I 75. 241.
417.486. 472. 520.
530. 548. 789. 7%.
866. 921. 928. 992.
Quatemala I 84. 85.
226. 846. 980.
Guayana (Britiſch)
1000.
—8 U 100.
368. 376.
Gudhjem II 234.
Haiti I 345. 1000.
Salifar II 100.
Halmſtad IL130. 234.
Samburg II 33.
Hammerieſt II 234.
Dangd II 443. 464.
Harlingen [I 99. 106.
Hasle II 234.
avana IT 100,
abre II 117. 166.
Samali, (Sandwich⸗)
Inſeln II 328.
de ſigborg II 181.
de grofors II 444.
Am ör I1 234.298.
ernoſand Il 181.234.
Dinterindien II 460.
654.
Sinterindien (Frans
—— I 731. 99.
ag II 297.
Sion II 9.
obro IT 384
SHodeida II 641.
Oonglong IL 849.376.
Sonolulu II 108.
orſens II 234. 821.
— 2— 166. 182.
uelva II 464. 469.
FT 1(dait) II 280.
atobfta II 464.
Japan I 683.
638. 786.
IT 143. 830.
bo II 81.
Seelen 1 9,
eriey .
loilo II 108. 188,
oana II 108.
Ööntöping II 1883.
quique II 262. 812.
talien I 65. 95. 108.
200. 824. 866. 876.
474. 622. 546. 682.
634.
928.
269. 876. 646.
Junin II 812.
655
Alphabetiſches Berzeiguiß der Sünder und Handelsplähe, über welde im lanfenden zehnnen
Kalamata II 198.
Kalmar 11 178. 234;
Kamerun I 689. 702,
Kandia II 126. 310.
Kap Delgado II 100.
Ray, Dat II 229.
Kaptolonie 1834.919.
I 434.
—8* Ir 100.
Kelung II 108.
Kıadıta II 104.
Kierteminde II 234.
KiungtfhauIl43.541.
Koetu Samarinda
II 464
Koldiug ii 234, 821.
Kengoftnat I 99.
II 62
2.
KonftantinopelIl 167.
166.
Kopenhagen II 234.
299
Korea I 345. 981.962.
Korfu II 287.
Korför II 234. 821.
Kotla II 446. 464.
Rragerd II 234.
Kronſtadt II 82. 66.
Küftenpje II 99. 160.
Lagos I 829.
2a Guaira II 358.
876.
Landatrona IT 166.
—8* II 498.
La Rochelle II 66.
Laurvig II 284.
La Balette II 9.
Lemvig II 234.
Leon II 108.
gibau II 648.
Lilleſand II 284.
Lima II 508.
Limerick II 66.
Liffaben II 66. .
Liverpool II 18,
Livorno u 99. 228
Zögftör II 284.
Some Riederlande)
gela 1 286.
Lourenzo⸗Marques
II 108.
Züttih II 191.
Zules II 284.
Lyſekil IL 284.275,
Zyttleton Reufers
land)
erh
Macaflar II.209.812.
Maceiö II 165. 166.
Madeira I 688.
II 461.
Mabraß II 121.166.
Madrid II 454.
Malaga II 234. 286.
Maimd II 187. 234.
Malta I 865.
Mansos II 141.
Randeler II 61. 76.
an dr "166.
Mariager II 234.
Marfeille II 63. 99
284. 637.
MRarftrand II 234.
Mastat I 417.
Naſſaua I688. II 162.
Matanzad II 580.
Mauritius I 531.
Mazagan II 376. 452,
Mazatlan II 165.166.
Melbourne II 166.
Merida II 99. 100.
Meifina II 488. 490.
Metbil II 99.
Mexito 1 843. 623.
680. 698. 747.
Midvelfart II 284.
Mobile II 312.
Mogador II 356. 376.
Mollendo II 15.
Montenegro.
Montevideo II 108.
Montreal (Quebec)
II. 66
Montrofe II 99.
Mosfau II 55. 412.
Mob II 76. 9.
Moulmein II 875.
Mozambique II 217.
294.
Naeſtved II 234.
Ragafali II 295. 312.
Natstov II 234.
Namfos II 284.
Nantes II 99. 471.
Narva II 60. 66.
Natal I417. 580. 834.
912. 913.
Neapel II 379. 610.
658.
Neverlaliz II 166.
Reufundland I 417.
ReusGuinen (Deuts
GE Schutzgebiet)
aen Nonien II 66.
606,
Neufeeland I 581.
IT 82. 863.
Neuſüdwales I 531.
I1m. 201. 518.
New⸗Orleans II 100.
Newport( Monmouth)
II 99
Nerö II 284.
Nicaragua 1418.999.
I 81
Niederlande 164. 74.
86. 223. 229. 336.
418. 438. 582. 787.
818. 1001. II 108.
Nieumediep II 376.
Nitolajem II 149.
Nitolajemst II 586.
Nitolaiftad II 464.
Niutchwang II 108.
Norrköping II 234.
Norwegen I 60. 843.
345.419.675—677.
683. 685. 788. 860.
993. II 335. 504.
Romoroffiizt II 462.
Nyborg II 234. 305,
Rytjöping Il 234.322.
Odenſe II 234.
Ddefia II66.475. 554.
Defterreihslingarn
1 74. 103. 224. 344.
875. 448. 620. 649.
610.653— 664. 732.
812. 837. 889. 861.
990. 1008. II 288.
Dranie Sreiftant
—E II 234.
—2 oFeutſch)
— 5 gritiſch
614. II 143.
d ‚ Niederl.
I 9%. 224. 338.787.
1005.
Dftindien, Portugieſ.
I 532.
bang II 286.
aimboeuf II 99.
Pqua, Blura ( (Peru).
Pakhoi 1I 42. 542.
Palembang IL 164.
Papeete II 123.
Paraguay II 137.
Baramaribo II 103.
Pascagoula II 100.
Paſoeroean II 234.
Batrad II 269. 812.
Penang U 376. 450.
Alphabetiſches Verzeichniß ze.
ſacol lorida).
Ba: Sorte
Bernau II 233. 234.
werfen 1846. II 376.
Be II 9.
vn 1147. 788, 886.
Böilnbelphia IL 613.
Philippinen I 747.
II 544.
Piräus II 99. 192.
Pilagua II 312.
Pitea II 166.
Plymouth II 83. 99.
Point de Galle IT 184.
Poole II 9.
Porsgrund IT 284.
Port Augufta IL 108.
Bart au Brince 11376.
l.
Port de Paix II 464.
499
Port Elizabeth IT 100.
Port Louis
Feuritius) 11108.
Bono II 124. 166.
Para Alegre II 108.
Bora of Spain II459.
Boris Novo (Benin)
orto Novo (Benin
I 686.
ort Birie IT 108.
ort Said IL 220.
Portsmouth II 66.
Port Stanley IL 166.
Portugal I. 74. 326.
610. 689. 788. 835.
842. 929. 1000.
Poti II 246.
Probolinggo II 234.
BuertoCabello II 249.
Puerto Montt II. 584.
Buerto Rico I 143.
624, 747. 1000.
Duuchee II 113. 166.
Dusensians I 417.
I 94, 156. 254.
628,
Quezaltenango II101.
Nabat II 166. 281.
Randers II 234. 322.
Nembang II 108.
Reval II 234. 281.
Riga II 1. 234. 287.
470. 600.
Ringkjöbing II 807.
Rio de Janeiro I 680.
U 108. 402.
Rio Grande do Sul
II 157. 166.
Riſör 234.
Radıefort ſ. Ne U
Rochehier IT 66.
NRodhamton II 236.
Nönne II 234. 807.
Rofario II 108,
Rotterdam LI 66. 90.
Rouen II 166.
Rudjöbing II 234.
Rumänien I 2. 225.
843. 53 540.
1.
06610. 788.885.
Rukland I 75. 145.
163. 174. 210. 240.
244. 265. 369. 429.
432. 478. 541. 663,
664—672.693. 706.
810. 815. 841. 858.
862-—866.959.997.
II 67. 68. 107. 868.
Saffi II 484.
Saigon II 464. 466.
Salonit II 235.
Salvador I 623. 689.
Samarang II 108.
San ı Sranciöco II 66.
ea mot (Eofta Rica)
San Soon del Rorte
—* II88.
Sannefund Il 234.
Eanta Elena (Argen⸗
tinien) II Er
Santander I. . 686.
64
Santiago de Cube
I 328
Santos II 108.
Eao Tome II 634.
St. Davids II 99.
et elena II 100.
ohn (Neu⸗
——
St. Nazaire II 99.
St. z peteräburg II 32.
& homas H 236.
St. Uebes IL 66.
Savannah II 221.
Syanghei IL 166,
Each 1 57. 74.
175. 225. 239. 210.
Same I 71. 1328.
7.862. 866. 418.
118 425. 519. 550.
662. 563. 677. 788.
980. 960. 942. 998.
Semaphore II 108.
Serajewo II 368.
Serbien I2Y. 73.131.
172. 345. 366. 373.
618. 962.
Seychellen II 463.
Shorebam II 9.
Siam I 228.
Eingapore II 166.
605
GStelleften IT166.188.
en 1T 40, 108.
186 a5
Söderhamn II 234.
Soerabaya II 108.
Smatitäfte (Brit.)
Spatato IT 108. 119.
Spanıen I 58. 57. 77.
18. 1083. 134. 212.
864. 444. 529. 626.
681. 683. 686. 746.
823. 882. 838.
Stavanger II 234.
Stodholm II 234.
Straits GSettlements
I 76. 225. 688.
Etrömitad II 284.
Struer II 234.
Stubbefjöhing II 234.
Sudafrita II 106.
Südafrikaniſche Re⸗
publit᷑ I 226. 827. V
350.
Sübdauftralien I 915.
II 254. 866.
Eund8valII166.188.
Surinam I 94. 234.
Spanele II 234. 324.
Spendeborg II 234.
Smwatau II 70. 106.
108.
Sydney HI 100. 104.
Syra II 250. 698.
Zacna»Xrica II 510.
Tagal IT 108.
Tabiti II 326.
Tafao II 108.
Zalcahuano II 285.
TLamtui II 108.
Tarragona II 852.
Tasmanten I 78.691.
916.
Terneuzen II 99. 166.
Thifted II 234. 307.
Tientfin II 108. 491.
Tiilatjap II 108.
we Y.
Timor (Portuaq
I 929. II 688.
%oeban II 108.
Tönäberg II 4
Logo 1 I 298. 660. 60
Townsville JI 235
Trelleborg II 2.
Trieft Ii 66. 79. 53
674.
Trinidad I 33.
Trinidad de Cube Il
4062
Tripolis (Syrimj
II 33.
Tromſo II 23.
zinif II 159. 166
—8 I 554. 93.
Zunis I 788. IIl.
148. 292.
Wleäborg II 447.454
Umeä II 166. 18.
Uruguay I 652. 6%
Balencia II 359.36
Balparaifo IL 18.
Bardö II 234.
II 63%.
Veile II 234.
Benedig II 108.
Benezuela I 689.838
Bictoria Aura
aften) I 33.
688. 786. a
I 23. 25. 191.
Victoria (Britilde
Solumbien) Dia
Bin II 123. 166
Bliffingen I 9.28
Ballaroo II 108.
BWieby II 1%. 3%
Wiadimoftot II 68
686.
ofobanıa II 9.
ftad II 166. 1%
ante II 311.
anzibar II 376
üridy 626,
Zululand I 3.
He
Es