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Full text of "Handels-Archiv; Sammlung der Neuen auf handel und schiffart bezüglichen Gesetze und Verordnungen des In- und Auslandes. Nach amtlichen Quellen herausgegeben in Königlichen Handelsamte zu Berlin"

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60 


BEN tar 


HARVARD LAW LIBRARY 


Reoeived D. \.\S 20 


Ay 


Deulſches 


Handels la Irthin. 


Zeitſchrift für Handel und Gewerbe. 


‚Herausgegeben 


Neichdamt des Innern. 


Zweiter Theil: Serite über das In: und Ausland, 


Jahrgang 1894. 


Berlin 1894. 


Berlag von Ernft Siegfried Mittler und Sohn 
Auniglige Gefbuhhandiung 
2 


DEC1 4 con 








Inhalt 


des zweiten Theils deö Jahrgangs 1894 des „Deutichen Handels-Archivs“. 
Nah den beiden Hauptabtheilungen: Berichte über das Inland und Berichte fiber das Ausland abgetheilt. 


A. Berichte über dad Jnuland. 


Bremen: Bremens Handelsentwickelung feit dem Zollanſchluß 


Handelsbericht für dad Sabre 188 . . . . 2... 


Hamburg: Hamburgs Handelsentwickelung jet dem Bollanidhluß . 


. 8 0 08 [0 U [re 1 ea 


. 10 111 81 [Tree re Tr Te Tr Tr Tr FL 


B. Berichte über dad Ausland. 


Europa. ———— 

Aalborg: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . Auguſt 824 
Berkebr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 234 

Aarhus: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Auguſt 819 


Äbo: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Dezor. 653 
Almeria: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Din 98 

Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 „ 99 
Auferdam: Berlebr Deutfcher Schiffe im Jahre 1833 99 
Ancona: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre I93 , 9% 
Antwerpen: Echifffahrtsbericht für das Jahr 1893. Mai 155 


Berkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 Zunt 284 
Irhangel: Ausfuhr im Jahre 188 . . . . .. 231 
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Mai 166 
Athen: HDandelsbericht für das Jahr 1898 . . Juni 203 
Bari: Handelsbericht für das Jahr 1893/94 . Geptbr. 882 
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Anguſt 876 
Datum: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Juni 195 


Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1893 4,„ 284 
Stand ber Bergmertb: und Oätten-Inbuftzie 

in der Provinz Hennegau im Jahre 1892 Februar 89 
Desgl. im Jahre 18938. . . . ... Dezbr. 591 
Desgl in ber Provinz Ramur im Jahre 1898 Novbr. 652 


Belgien: 


Bergbau und Metallinduftrie in der Pro» 

vinz Lüttih im Jahre 1893. . . . - 661 

Sandel und Schifffahrt im Sabre 1898 Dede. 693 

Produktion und Ausfuhr von Cichorie 664 
Benicarlo: Verkehr Deutier Schiffe im Jahre 1898 Kugufl 876 
Bilbao: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . „ 870 


Verkehr * Schiffe im Jahre 1888, 876 


—* Deutſcher Sqiffe im Jahre ina „ 464 
Borbeaug: Hanbelöbericht für da Jahr 1898 . . Ditober 477 
Bonlogne: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Mai 165 


Brabeftab: Danhetäpericht für das Jahr 1893. 
erkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 
Brindifi: Handelsbericht für das Jahr 1893 


Bulgarien: Die wirthſchaftliche und bandelspolitifche 
Bedeutung Rorpbulgariend 


Die wirtbfraftliden Verhältnifſe der 
Stadt Bama . . >» 2 2 


Burntisland: Yandeläbericht für das Jahr 1898 . 
Cadiz: Handelsbericht für das Jahr 1898 
Vertehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 


Calais: Handelsbericht für dad Jahr 189%. . . 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 
Sartahamn, ( — Handels bericht für bad 


Carthagene aberut für das Jahr 1893 . 


Gebr. 


. Ditober 


Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Septbr. 


Gepbalonta: Handeläbericht für das Jahr 1893 . 
Sharlow: Die Eharlower Mefle . . ». . .».. 


Suli 


Chriſtineſtad: Verkehr Deuticher Echiffe im Jahre 1893 Septbr. 


Simbrishamn: Handeldbericht für dad Jahr 1898 . 


Dänemark: Aarhus, Allinge, Aſſens, Bogenfe, Ebeltofte, 
Foaborg, Fridericia, Grenaa, Gudhjem, 
gadıı, Hobro, Kierieminde, „Rolbing. Korſör, 

empig, Logſtör, Nariager, Niddelfart, 
—3 Nakskov, Nexd, Ryborg, Odenſe, 
Rönne, Rubkjöning, Gtruer, 
— Spanele, Svendborg. Thi⸗ 
ſted, Baus: ertehr Deutſcher Schiffe 
Sabre 1893... 2 2 2 0 nee 

Dieppye: Verkehr Deutfüer Schiffe im Jahre 1898 

Dover: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . 

Dünlirhen: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . 


Verkehr Deuticher ESchiffe im. Jahre 1898 


1* 


Juni 


Juni 
Mat 
När 
Suni 
Mai 


beit "Seite 
Ferrol: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . März 98 
Verkehr Deuticher Echiffe im Jahre 1898 , 99 
Fiume: Handel und Schifffahrt im Jahr 1893 Mai 128 
Schifffahrtobericht für das Jahr 1893 Suli 246 

Ausfuhr von Faßdauben aus Fiume und 
Trieſt im Jahre 1893 . . Mat 18: 
Desgl. in den erften 8 Bierteljahren 1894 Dezbr. 589 
Ausfuhr von Mehl. . . 2. Geptbr. 464 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66 

Florenz: desbericht für die Sabre 1891 und 
en . . . Januar 16 
— für das Jahr 1893 Ditober 526 
Frankreich: Buttraudfubr -. - » > > 20 2 Sunt 197 
Außenhandel im Sabre 1893 Dezbr. 615 
Frederikshamn: Handelsbericht für da Jahr 1898 Septbr. 446 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 464 
Frederikshavn: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Auguſt 319 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Juni 284 


Fridericia: Handeläbericht für das Jahr 1893 . . Auguft 


Gala: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Mär 


Gamtatarleby: Besteht Deuticher Schiffe im Sabre 
189 . Geptbr. 


Gefle — dandelsbericht für das Jahr 1893 Suni 


Genf: Handelsbericht für das Jahr 1893. Juli 
Gent: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Mai 
Genua: Baummolleneinjubr im Jahre 1893 . . Diärz 
Schifffahrt im Jahre 1893 . . Mai 
Handelsbericht für dad Jahr 1898. Juli 
Gibraltar: Schiffsverlehr im Jahre 1893. . . . Dtober 


Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 GSeptbr. 


Gjedſer: Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Juni 
Giurg evo: Handelsbericht für das Jahr 1898 März 
Gothenburg: Handelsbericht für daB Jahr 1898 . Zuli 
Griechenland: Korinthenernte und Lage bes Korinthen. 

handel im Jahre 1893 . .. . Januar 
Groningen: Handelsbericht für daß Jahr 1893 . Juli 


Verlehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 März 
Großbritannien: Amble, Barrom in Furneß, Blyth, 
Burntisland, Charlestown (Schottland), 
Dover, Salmontd, Jerſey (Inſel), Diethil, 
Montroſe, Rewport (Monmouth), Perth 
—— © pymow, Poole, St. Da⸗ 
vide (Schottland), Shoreham (Sufſſex), 
aterford: Besteht Deuticher Saifie im 


Jahr 1895... . 2... März 

Halmftad (Shmeben): amdenbeigt für hs Jahr Sun 
- Sun 

Hangsd: —e far daz Jahr 1898 . Septbr. 


Dertehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 n 
Harlingen: Handelsbericht für das Jahr 1893 . April 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 März 
Schifffahrt im Jahre 1898 . . . Mat 
Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Auguſt 
Verlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 Mai 
Helfingborg: Handelsbericht für daß Jahr 1898 . Juni 
Helfingfors: Handelsbericht für bad Jahr 1898 . . Septbr. 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 „, 
Helſingör: Handelöbericht für das Jahr 1895 . . Zuli 
Verkehr Deutſcher Schiffe ins Jahre 18988 Juni 


Havre: 


320 
99 


464 
179 
808 
166 

91 
131 
264 
500 
464 
234 

84 
273 


26 
276 
99 


Monats- 
heft Seite 
Serndfand (Sweden): Handelsbericht für das Jahr 181 
Hidrring: Banbefäberich für das Jahr 1898. Sult ° 297 
Horſens: Handelsbericht für dad Jahr 1893 . Auguft 321 
Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1898 Juni 234 
Hudiksvall: Handelöberiht für das Jahr 188 . . „ 182 
Huelva: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Ditober 469 
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Septbr. 464 
Jakobſtad: Berlehr Deutſcher Schiffe tm Jahre 893° 4„ 464 
Söntöping (Eameben): Handeläbericht für das dahr 188 
Stalien: Sndereinfugr im 1. Halbjahr 1893 . Sanuar 13 
Desgl. in ber Zeit vom 1. Januar bie 
zum 80. April JI00....e . Auguft 376 
Desgl. im 1. Halbjahr 1894. . Dezbr. 645 
Seideninduftrie im Jahre 1893. Suni 210 
MWolleninduftrie . . Quli 266 
Die Italieniſche handelsbilanz . „2869 
Kalamata: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Juni 188 
Kalmar (Schweden): Handelsbericht für das Jahr 1883 1218 
Kandik: Handelsbericht für das Jahr 1893. . . Mat 125 
Schiffsverkehr in den Häfen Ranen und 
Nettimo im Jahre 1893 . . Suli 310 
Kolding: Handelsbericht für das Jahr 1898. . Auguft 321 
Konftantinopel: Schiffsverkehr im Jahre 1893 . . Mai 157 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 , 165 
Kopenhagen: Handelsbericht für das Jahr 1893. . Suli 299 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Juni 234 
Korfu: Sanbeläbericht für daS Jahr 1398 Suli 287 
Korſör: Handels bericht für das Johr 1893 . Auguſt 321 
Kotka: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Eeptbr. 446 
Verkehr Deutſcher Echiffe im Jahre 893 4 „ A464 
Kronftadt: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Yebruar 66 
Küftendje: Handeläbericht für dad Jahr 1.98 Diai 160 
Berlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 März 99 
Landskrona: Handelöbericht für das Jahr 1893. . Juni 184 
2a Rohelle: Vertehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66 
La Valette: Berfehr Deuiſcher Schiffe im Jahre 1893 März 99 
Zibau: Handel und Edifffahrt im Jahre 1898 . Dezbr. 648 
Limerid: Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1892 Yebruar 66 
Liſſabon: Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 Dezbr. 66 
Ziverpool: Handelsbericht für dad Jahr 1892 - Sanuar 18 
Livorno: Handelsbericht für das Jahr 1893. . . Suni 223 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 März 99 
Lüttich: Waffeninduſtrie im Jahre 1898. . . Juni 191 
Lyſekil: Handelsbericht für das Jahr 1893. . . Zuli 275 
Madeira: Handelsbericht für die Jahre 1891 bis 1893 Septbr. 461 
Madrid: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . n„ 14 
Malaga: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Suni 235 
Berkehr Deuticher Schiffe im Sabre 898 | „ 234 
Malmö (Schweden): Handelsbericht für das Jahr 8985 | „ 187 
Mandefter: a fttahrtöfanat zwifchen Liverpool und 
ncheſter. .Februar 61 
—— abeitationäg äftim Ja 
— F eh ni 3 15 Win 76 
Desgl. im erſten Vierteljahr 1804 Suni 231 
Desgl. im zweiten Vierteljahr 1894 . Auguft 876 
Marfeille: Handelsbericht für daB Jahr 1892 . Februar 63 
Dedgl. für das Jahr 1898 . . . Dezbr. 637 





En 
Marfeille: Schiffsverkehr im Sabre 1898 . . . . 


V 


Geite 
Juli 284 | Riga: 


Berkehr Deutier Eciffe im Jahre 1893 Mär 99 
Reifina: DHandelsbericht für das Jahr 1893. . . Dftober 488 
Schiffsverkehr im Jahre 1893 . . . . „480 
Roslau: Handelöbericht für das Jahr 1892. . . Februar 55 
Desgl. für das Zahr 1893 . . . . . Septbr. 412 
Noß (Rorwegen): Einfuhr und Ausfuhr im Jahr 1893 März 75 
Verlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1983 |, 9% 
Ranted: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Ditober 471 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 März 99 
Rarva: Ausmwärtiger Handel und Schifffahrt im 
Jahre 1893... 2 2 22er Gebruar 60 
Verkehr Deutiher Schiffe im Zahre 18938 , 66 
Reapel: Handelsbericht für dad Jahr 1898. . Septör. 879 
Sandelöbewegung in ben letzten Jahren, 
inäbefondere 18928 . -. - 2... Dur. 610 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 18935 | „ 668 
Riederlande: Flahdbau und Flahähande. . . . April 108 
Rieumwediep: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Auguft 876 
Rikolajew: Handelabericht für dad Jahr 1893 Mai 149 
Nikolaiſtad 813. auerieht Deutiher Schiffe im 
Jahre 1893. 2: 2 2 2 nen Septbr. 464 
Norwegen: —— für dad Jahr 1893 . Augufi 885 
t m Handels t für das 
nm * — u d 
Aaleſund, Bergen, Bodb, 
Chriftiania, ——— Shriftianfund, 
Drammen, Drontheim, Frederikshald, 
Frederiksftad, Grimftad, Hammerfeft, 
Kragerd, Sauroig, iNefand, Namſos, 
Borsgrund, Niför, Sannefund, Stien, 
Stavanger, Zöndberg, Tromfd, Vardd: 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 284 
Romorofjitist: Hanbelöbericht für das Jahr 1893 . Geptbr. 462 
Berlehr Deuticher Schiffe im Sabre 1893 „464 
Ryborg: Handelsbericht für dad Jahr 1893 Sulti 806 
Kykjöbing: Handeldberiht für das Jahr 1893 . Auguf 822 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Juni 284 
ODdeſſa: Sage des Geidhäfts in landwirthſchaft⸗ 
lichen Mafhinn . -. - 2 2.0. ODktober 475 
Sandelsbericht für daB Jahr 1893. . Rovbr. 664 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Kebruar 66 
deſterreich ern: Genoſſenſchaft Ungariicher Land» 988 
Baimboeuf: Verlehr Deutiher Schiffe im Jahre 18938 Mär, 99 
Batrad: Handelsbericht für das Jahr 1793 Sult 269 
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 898 „ 812 
Bernau: Handelsbericht für daB Jahr 1598 . Suni 288 
Verlehr Deutfher Schiffe im Jahre 898 |, 284 
Biraens: Handelsbericht für dad Jahr 1393 . 192 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Mär, 99 
Plymouth: Handeläberiht für das Jahr 1893. . n 83 
Borto: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Mai 1% 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 „ 165 
Bortsmouth: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66 
Boti; Handelöbericht für das Jahr 1848 Juli 246 
Randers: Handeläbericht für dad Jahr 1893 . Yugufi 822 
Reval: Handelsbericht für das Jahr 1898 Jult 281 
Berkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 Juni 284 
Kiga; Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1892 Januar 1 


Ringkjöbing: Handelsbericht für dad Jahr 1842. 


Monats: 
heſt geite 
Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1893 Dezbr. 600 


Handelsbericht für das Jahr 1893 Juli 237 
Waarenverkehr Deutichlands mit Riga auf . . 
den Eifenbahnen im Jahre 1892 . Dtober 470 


Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 284 
Juli 807 


Rochefort f. a: Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 


Nocheſter: 
Rönne: 


Rotterdam: Getreideeinfuhr im Jahre 1898 


Ditober 612 
— Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66 
Handelsbericht für das Jahr 1893 Suli 807 
Ni 9% 
Schiffiahrtäbericht für dad Jahr 188 . „ 90 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Yebruar 66 


Rouen: Berkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 Mai 166 
Aufland: Nefultate der vom Finanzminiftertum 
aus en Zudersinläufe im Außiande 
in der Kampagne 1392/93 . . ... in 672 
Manganerzgeihäft im Kaulaftus . . .  „ 68 
Verlängerung der Normironla (Karte 
der Zuderinduftriellen). . . . . .. 107 
Bandel mit China über Kiachta im Jahre 
ne Auguft 858 
—— —— im Jahre 18% . „ 858 
St. Nayaire: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 März 99 
St. Betersburg: Schifffahrt son St, Peteräburg und 
Kronftadt im Jahre 1893 ° ..... Sanuar 82 
Waarenausfuhr im Sabre 1898 . . Bin 81 
St. Vebes: Berlehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Februar 66 
Salonit: Ssghifffahrtsbericht für das Jahr 1898/94 Juni 235 
Santander: Handels: ımd Schifffahrtd- Bericht für das " 
Jahr EB. . 2 2 22 644 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 —* 586 
Schweden: Carlekrona, Cimbrishamn, — 
Landskrona, Nederkalix, Pitea, Steueftea. 
Sundsvall, Umen, Yſtad: Verkehr Deutſcher 
Schiffe im Jahre 18388383... Mai 166 
Desgl. in den Häfen: Abus, Garlähamn, 
Domsjö, Gefle, Gothenburg, Halmitad, 
Seifingborg, Herndfand, Kalmar, Luleg, 
yielil, Malmd, Marftrand, Rorrtöping, 
Rotöping-d elöhund, Dstarähamn, Böders 
bamın, Gtodholm, Strömftad, Trelleboxg, 
Warberg, Weſtervik, Wisıy . . . . - Juri 284 
Sera jewo: Wirtbihaftiige Berbältniffe und Handel 
Boßniend und ber Herzegowina im Jahre 
18393. 2 2 ren Auguſt 363 
Stelle fteä: Hanbeläbericht für dad Jahr 1893 uni 183 
Spalato: Handelsbericht für dad Jahr 1893 Mai 119 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 108 
Sundavall (Sweden): Sandelöberiht für bas 
Jahr 183. 2» 2 2 2 0 2 ran Juni 188 
Spanete: —— für das Jahr 1898 Auguſt 824 
Syra: Handelsbericht für das Jahr 1893 Juli 260 
Desgl. für das erſte Halbjahr 184 . . Dezbr. 698 
Tarragona: Handelsbericht für das Jahr 18938 . . Auguſt 862 
Terneugen: Handelsbericht für daB Jahr 1893 . Mat ‘166 
Bericht Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Maͤrz 99 
Thifteb: Handelsbericht für das Jahr 1893 Suli 807 
Zeiet: dandel und Ehiffehet im Zafıc 1008 ( a 
Agrumenbanbel im Sabre 1893/44 . . „ 574 
Bericht Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66 


Amoy: 
Anping: 


Bangkok: 


VI 


Monats 
beft Cette 
Wleäborg: Handelsbericht für dad Jahr 1898 . &eptbr. 447 
Verkehr Deutfcher Echiffe im Jahre 1883 464 
Ameä: Handelsbericht für das Jahr 1893 Suni 189 
Balencia: Handelsbericht für daB Jahr 1893 . . Auguſt 869 
Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1898 4 „ 876 
Benedig: Verkehr Deuticher Schiffe im Sahıe 1893 April 108 
Bigo: Waarenverkehr im Sabre 1893. . . . Mat 123 
Verkehr Deuticher Echiffe im Jahre 898 4 ,„ 165 
Bliffingen: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Sunt 238 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1893 März 99 
Warberg: Handelsbericht für das Jahr 1893 Suli 276 
Weſtervik: Handelöbericht für das Jahr 1895. . . Juni 189 
Wiborg: Handelsbericht für dad Jahr 1593. „ . Septbr 447 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 893 | 4,„ 464 
Windau; Handelsbericht für das Jahr 1893 . Mat 166 
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1895 April 108 
Wisby (Schweden): Handelöbericht für das Jahr 1893 Suni 190 
VYſtad (Schweden): Handelsbericht für das Jahr 1898 190 
Bante: Handelsbericht für das Jahr 1848 guli 811 
Bürid: Handelsbericht für das Jahr 1898. . . Dezbr. 626 
Alien. 

Aden: Sanbelßbericht für daB Jahr 1893 . . März 89 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66 
Alyab: SHandelsbericht für dad Jahr 1843. . . Mär 84 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 99 

Alezand veite en Roreiprken]: dandels 
cht für das Jahre 1893 . . . . 126 


—*— Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 108 
Handelsbericht für das Jahr 1892. . . Sanuar 19 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 108 
Handelsbericht für bie Jahre 1891 und 1892 Sanuar 8 
Desgi. für dad Jahr 1898 Dezbr. 687 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 April 108 


Baſſein VBritiic Birma): Handelsbericht für das Jahr 


Batavia: 
Beirut: 


Boeloe: 
Bombay: 


en Mai 
Berlete Deutiher Schiffe im Sabre 1898 April 
Berkehr Deuticher Echiffe im Jahre 1898 „ 
Einfuhr von Koloniaiwaaren nad Beirut 
und den übrigen Syriſchen Rüfenplägen 
im Sabre 1893 . 
Handelsbericht für das Jahr 1892. 
Verkehr Deuticher Schiffe im Sabre 1898 April 108 
Schiffsverkehr in ben Häfen Britiſch⸗ 
— beſonders in Bombay im Jahre 


an 008 0 2 v.v 8 


Britiig-Dfinbien: Die Buderproburtion, und bie 


Caleutta: 


Canton: 


Zuckereinſuhr und ⸗]æusfuhr im dahre 


1892,93 ne Le 2. Mai 143 
Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Suni 212 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 18938 „ 284 


Der durch Dſchunken vermittelte Handel 
über Kaulun und Zappa im Jahre 1892 Yebruar 51 


Deegl. im Jahre 188. . . . 2... Novbr. 536 
Handelsbericht für das Jahr 1892 . Februar 45 
Desgl. für das Jahr 1893 . . . . . Novbr. 529 


Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 März 99 


Cebu (Bhiltppinen): Handelsbericht für das Jahr 1898 Auguft 862 


Monats» 
beit Seite 
China: Waarenverkehr in ben dem en 
’ geöffneten Häfın im Sahıe 1092 Bande . Januar 
Schiffsverkehr in den dem fremden Handel 
geöffneten Häfen im Sabre 1892 . . Februar 88 
Der Handel zwiſchen China und Tongling Ottober 612 
Solombo (Geylon: gnanbeiäberiät für die Jahre 1892 
und 182383. 2 2 2. Mai 152 
—S im Sabre 1892 . ... . Januar 82 
Futſchau: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 Juni 234 
Gorontalo: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1868 Juli 312 
Hinterindien: Reidausfuhr von Bangtot und Saigon] Por u 
dioge-Djafe: ya ertehe Deutfher Schiffe im Jahre . 09 
ren 3 
Hongkong: Säiffiagitsberidk für dad Jahr 1898 . Auguſt 849 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 „ 876 
Jaffa: Drangen: Anbau, sErnte und «Handel. . Septbr. 449 
Japan: Die Zuckereinfuhr Nagaſakis und bie 
Buderpropuftion auf den Kiuſchiu⸗ und 
den ZiufinSnfeln -. -. . 2 2 2 20. Mai 143 
Auswärtiger Handel im Sabre 1893. . Auguſt 830 
SIoilo: Handelsbericht für das Jahr 1893 Mat 133 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 April 108 
Joana: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 „ 108 
Kelung: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 18938 „ 108 
Kiachta: Der Zuſſich Gt inefiige Zandhandel über 
Kiachta im Jahre 1892... 2... 104 
Kiungtſch eu (Bolten): —e— für das Jahr 
ne Februar 43 
— für das Jahr 1898 . . . . . Novbr. 541 
Koetu⸗Samarinda: Verkehr D er Schiffe im 
ae Deutſcher Sqiſſe .Septbr. 464 
Macaſſar: Handelsbericht für das Jahr 1898 Sunt 209 
Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 Juli 312 
Madras: Handelsbericht für daB Jaur 1898 Mai 121 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 „ 166 
Manila: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 898 „ 166 
Moulmein: Handelsbericht für das Jahr 1893 Yuguft 375 
Nagaſaki: Die Schifffahrt in Nagafaki und in ben 
wiätigften Häfen Kiufchius im Jahre 1898 Juli 295 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 855 „ 312 
Nilolajemst: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 Novbr. 586 
Niutſchw ang: Heberfichten über den Handel und die 
ifffahrt im Sabre 1893 . . . . . Dtober 476 
Bee Deutiher Echiffe im Jahre 18935 April 108 
Padang: Ausfuhr im Sabre 1898 . . . . . . Suli 285 
Pakhoi: Handelsbericht für das Jahr 1892 . Sebruar 42 
Desgl. für das Jahr 1893 . . . . . Noobr. 542 
Balembang: Hanbeldbericht für das Jahr 1898 . . Mat 164 
Paſoeroean: Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 Juni 284 
Penang: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Eeptbr. 460 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Auguft 376 
Berfien:  SHandelöverhätinifle. - . . . . . „ 876 
Der auswärtige Handel in ber Broning 
Aſerbaidſchan im Jahre 1898/1894 Dezbr. 662 
Philippinen: Handel und Schifffahrt im Jahre 1898 Novbr. 544 
Point de Galle: Handelsbericht für das Jahr 1893 Mai 134 
Probolinggo: Verkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 Juni 234 
Rembang: Verkehr Deutiher Echiffe im Jahre 1893 April 108 


Saigon (Codingina): Handelöbericht fr das Jahr 1898 Dktober 466 








vo 


Bonatt- 
Beft Geile 
Saigon Gohinätne): Verkehr Deuiſcher Schiffe im 


Samarang: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 April 
Shanghai: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Rovbr. 

Bericht Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai 
Singapore: Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 Dezbr. 
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai 
Handelöbericht für dad Jahr 1892. . debruar 40 
— im Jahre 1893 . 

von Auder und Kolonialwaaren 
ne Sahre 1 1.2: 7 
Berlehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 April 


Smyrna: 


Soerabaya: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 8935 „ 108 
Ematau: Handelsbericht für das Jahr 1892. . . Mär 70 

Sıifffahrtsberit für das Jahr 1893 . April 106 

Bericht Deutſcher Schiffe im Sabre 1893 4 „ 108 
Tagal: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 108 
<alao: Berkehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1893 4 ,„ 108 
Tamſui: Berlehr Deutfcher Schiffe im Jahre 1898 „ 108 
Tientjin: Handelsbericht für dad Jahr 1892 . Ditober 491 


Verkehr Deutfiher Cchiffe im Jahre 1898 April 
Zimor (Bortugtefif): Aubmärtiger Dandel und Schiffs: 
dr im Sabre 1893 


Tillatjap: — Dentſcher Schiffe im Sabre 1898 Pie 108 
Toeban: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre EB 108 
Tripolis (Syrien): Handelsbericht für das Jahr 1898 Auguſt 825 
zidifn: Schifffahrtsbericht fur Das Jahr 1898 . Mat 159 
Handelsbericht für das Jahr 1898 . Dftober 485 
Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Mai 166 
Bladimoftot: Handelsbericht für dad Jahr 1898 . Rovbr. 582 
Berkehr Deutiher Schiffe im Jahre 898 „ 586 
Yolohama: Bericht Deutiher Schiffe im Jahre 1898 März 98 


AMirita. 
Hiezanbrien: | Berkehr Deutiher Schiffe im Jahre a 


Algerien: Auffindung und Ausbeutung von phosphor. 

faurem Hall . 2 2 20 en Auguft 
Bloemfontein: — für das Jahr 1898. „ 
D’Urban (Bart gatal): Sandeläbericht für das Jahr 

—* Deuticher Scife im Jahre 1888 Mär 
Eaſt⸗London: Handelsbericht für das Jahr 1898 . Auguſt 

Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Juli 
Freetown ra 2: Handelsbericht für das 
dodeida: —— — dab Jahr 1898 . . 
350 (MRogambique): Eins and Ausfuhr in den Jahren 


1891 und 1892 . . . 2. 2 0 20a 
Jedda: —— für das Jahr 1898 
Kap Delgado⸗Diſtrikt (Mogambique): Hanbels⸗ 
a RR er 0.2. Mär 100 
Raptolonie: Der auswärtige Handel im Sabre 1898 Geptbr. 484 
Kapſtadt: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 18998 März 100 
Kongoftaat: Handel und Schifffahrt im Sabre 1892 Dezbr. 622 
Larache: Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 . Ditober 498 
Lourenzo Narques: Verkehr Deutfcher Schiffe in 
ben Jahren 1892 und 1898. . . . . April 108 


Meoneit- 
Vet Geile 
Mafllena: Waareneinfuhe im Jahre 1898. . . . Mai 162 
NMazagan: Handelsbericht für daB Jahr 1898 . Geptör. 458 


Bertehr Deuticper Cchiffe mm Jahre 1898 Muguf 876 

Mogador: Handelsbericht für daS Jahr 1898 . . „ 856 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 188° „ 876 
Mozambique: Handelsbericht für daB Jahr 18985 . Juni 217 
Berlehr Deuticher Schiffe im Jahre 18 | „ 334 

t Elizabeth: Verkehr Deutf i 

ee ru ee Sqit in gehet 100 
rer nen Septbr. 438 

— Deutiöer Schiffe im Jahre 1893 April 108 


Port Said: Schiffsverlehr im Hafen von Bort Said, 
fowie im gun. « Kanal während des 


Jahres 18888. 00 220 
Rabat: —— für daß Jahr 1983838. „ a 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 189 Mat 166 
Safft: Handelsbericht für das Jahr 1893 .Ołtober 484 
St. Helena: Verkehr Deuiſcher Schiffe im Jahre 1898 März 100 


Sao Thoms: Weberfihten über ben auswärtigen 
handel und den Sciffsverfehr im Jahre 
Seyqellen: ——— Maarenverkehr in ben 
Jahren 1891 und 1892 


Somstitäfte —* Sanbelsberit für das Jahr 


.e 8 co 8 oe e » 9 BB U 8 e® 


eo. 8 0 8 0 0 


Bandeißberigt fir das Jahr 1892 
Desgl. für das Jahr 1898 
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1898 . Juli 292 
Zanzibar: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Auguſt 876 


Amerita. 
Antofagafta: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Juni 285 
Arequipa: Handelsbericht für daB Jahr 1898. . . Januar 25 
Argentinien: Zuderinbuftrie im Jahre 1892. . . u 80 


Tunis: 


) „nn 158. . Ditober 501 
Schifffahrt im Jahre 1892... . » Yebruar 58 
Saladeroinduftrie im Jahre 1892 . . » . 


Aug Sayes (Haiti): Handelsbericht für das Jahr 1898 Juni 191 
Berlehr —— Schiffe im * 1898 Wat 166 


Boſton: 216 


Bribgetomn ( (Barbaboh): 
Im Jahre 


—— für daB Jahr 1898 . . Juni 
Berkehr Deutſcher Schiffe 


Canada: ——— für das Jahr 1898 
Cap Haiti: Handelsbericht für das Jahr 1898 

Bericht Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 „ 
Garscas: Hanbeläbericht für das Jahr 1888 . . . u 
Chatham Ce ⸗ Bramnfhweig): Holzhandel im 


Monais- 
Chile: 
1898 


Sienfnegos (Cuba): Handelsbericht für das Jahr 1898 März 
Columbien: Einfuhr im Jahre 1892. . . . . . 
Ausfuhr im Sabre 1892 Novbr. 
Eoncepcion (Chile): Handelsbericht für dos Jahr 1898 Juni 
Eoronel: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 März 
Euracao (Mefinbien): Handelsbericht für das Sat. 


Bertehe Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 el 
Eusco: Handelsbericht für das Jahr 1892 . . Januar 
Defterro: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 April 
Galvefton a: ns Daarens und Schiffs⸗Verkehr im 

Verkehr Deuter Schiffe im Jahre 1893 Maärz 
Georgetown a pe): Handelsbericht für 

Sabre 1 Dezbr. 

Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Nopbr. 
Gonaives (Haiti): Handelsbericht für das Jahr 1893 Dftober 
Guayaquil: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Auguft 

Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 w 
Halifax: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 März 
Havana: Verlehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 „ 
Jacmel (daiti): Handelsbericht für das Jahr 1898 . Suli 
Jquique (Chile): Handelsbericht für da Jahr 1898. „ 

Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 
Junin Fe Verkehr Deutiher Schiffe im 


gage be außwärtig andels im 
en © 


. . 1 0 8 [Try era 8 gg 


2a Buayra: —S für das Jahr 1898 . Kuguft 
Bericht Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 ” 
Leon: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 April 
Lima (Peru): Handelabericht für das Jahr 1893. . Dätober 
Sota (Chile): Verkehr Deutiher Schiffe im Sabre 1898 Juni 
Maceis (Brafilien): Hanbelsbericht für das Sabr 1893 Mai 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 
Mandos: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . 
Matanzad: Handelshericht für das Jahr 1893 . Rovbr. 
Razatlan: Handelsbericht für das Jahr 1893 . . Mai 
Bertehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 
Handelsbericht für das Jahr 1893 . Bär 
Berkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 
Mobile (Alabama): Handelsbericht für das Jahr 1898 Jult 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 18935 „ 
Mollenbo: Yandelsbericht für das Jahr 1892 . Sanuar 
Montevideo: Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1898 April 
Montreal —— Verkehr Deutſcher Schiffe im 


Mérida: 


Nicaragua: —— — für das Jahr 1892 . . „ 
Palta: Piurg (Ben): Handelsbericht für das ya 


— Deutſcher Schiffe im Jahre —* n 
Paraguay: Sanber und m und wirthſchaftliche Berhältnifie 


Paramaribo: —— für das Jahr 1898 . April 
Pascagoula: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 März 
Penſacola: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 , 

Philadelphia: Handelsbericht für das Jahr 1893 . Dabr. 


voI 


beft Geite 


222 
100 


585 
108 

25 
108 


119 
100 


590 
586 
469 
368 
376 
100 
100 
280 
252 
312 


812 
852 
876 
108 
508 
235 
165 
166 
141 
580 
165 
166 

99 
100 
812 
812 

15 
108 


Mouatb- 
eft Seite 
Piſagua: Vertehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Juli 312 
Port au Prince: Handelsbericht für das Jahr 1893 Septbr. 401 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Auguſt 376 
Port de Pair: Handelsbericht für das Jahr 1893 .Oktober 499 
Verkehr Deuticer Schiffe im Jahre 1893 Septbr. 464 
Porto Alegre: Handeläbericht für dad Jahr 1893 . Zuli 309 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 April 108 
Port of ers a: (Brinibab): Handeläbericht für das 19 
—— Deutfäer Schiffe im Jahre 1893 „ 464 
ort Stanle lkland⸗Inſeln): Verkehr D 

’ RAN e im —æ— h or eutſher Mai 166 

Buerto Cabello (Benezuela): Handelsb t für daB 
San ı a N: Gmb fi . Suli 2349 

Puerto Montt und Calbuco (Chile): Waarens und 
Schiffs⸗Verkehr im Jahre 1898. . . . Ronbr. 584 
Duebec: Waarenverkehr im Jahre 1893. . . Mat 113 

Sgiff dvertehr in den Jahren 1892 und 
rn Juni 210 
—* Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166 
Duezaltenango: Handelsbericht für das Jahr 1893 April 101 
Rio de Janeiro: Handelöbericht für das Jahr 1893 Septbr. 402 
Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 April 108 

Rio Grande bo Sul: Hanbelöbericht as 
° 1893 . 8 .. icht ie ’ . debr Mat 157 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Sabre 1893 „ 166 
Rofario: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1893 April 108 
St. John (Reu- Braunfdhwei Berker D 

3 85 im — 898 reb eutſher März 100 
St. Thomas: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1898 Suni 285 

San Francisco (Kalifornien): Lage bes Zuckermarktes 
im Sabre 1893. 2. 2 2 2 2 20. 91 
Sandeläbericht für das Jahr 1893. . Septbr. 418 


Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Februar 66 
San Joſé (Soharica): Sanbeläbericht für das Jahr Ditober 489 


nn Januar 17 

San Luis Arber andeläherigt für das Jahr 1898 März 88 
Santa Elena (Argentinien): Handelsbericht für das 

Sabre 1893. . 2 2... 132 


Santiago de Cuba: Handelsbericht für dad Jahr 1898 Auguft 328 
Santoß: Verkehr Deuter Schiffe im Jahre 1898 April 108 


ern Suni 221 
Zaena⸗Arien andelbierigt für das Jahr 1898 . Diitober 510 
Talcahuano: Verkehr Deutiher Schiffe Im Sabre 1898 Juni 235 
Zrinidad be Cuba: Ei und Waaren · Veweguns 
im Jahre 1893 . Septbr. 462 
Valparaiſo: Verkehr Deutfcher Schiffe im Sabre 1893 April 108 
Bereinigte Staaten: Lage des Eifen- und Stahl 
Marktes in den Staaten Indiana, 
Kentudy 


‚ Midigan, Dhio und Weſt⸗ 
Virginia im zweiten Halbjahr 1893 . . Mär 85 

Berpadung von Waaren, die zur Aupfubt 
find. Mat 164 


nad) Sudamerika beſtimmt 
Probuftion, Ein» und Ausfuhr und ers 
rauch von Zuder im Sabre 1893. . . Auguft 377 
Bictoria (Britı 19-Eolumbien): Handelsbericht für das 
Jahr 1898. 2 nm Mat 147 
166 


— Defge Schiffe im Jahre 1893 











IX 
Monats- Monats- 
beit Geile | beit Seite 
Anfirslaflen und Dolpnefien. | Neufüdmales: Lage des Zudermarktes im Jahre 1892| Mai 142 
Adelaide: Hanbelöberiht für dad Jahr 1898 . . Juli Desgl. im Jahre 188 . . . . . . Desbr. 647 
Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1895 April 108 108 | Schiffsverlehr im Jahre 1893... . . Juni 201 


Hanbelsbericht für dad Jahr 1893 . . Dftober 513 


. Bapeete (Tahiti): dandelsbericht für dab Jahr 1898 Mai 123 


Bort Aug ua: g vertehr Deuiſcher Sqiffe im Jahre 
April 108 


Bort Pirie: — Deuiſcher Schiffe im Jahre isos · n 108 


: Queensland: Handelsbericht für das Jahr 1892. Mär 94 


Albany: Berkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166 
Apia: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 18938 „ 166 
Wudland: Handelsbericht für dad Jahr 893 . . „ 116 
Auftralien: Handel Auftraliend, Tasmaniens und 
Neuſeelands im Jahre 1292 ‚ Februar 38 
Desgl. im Zahre 1893 . Dftober 501 
Wollprodultioen und Wollhandel . vom 
1. Zuli 1893 bi3 Ende Januar 18% . Juni 207 
Desgl. im Jahre 1893/94 . . Ropbr. 660 


Bein. Produktion, -Ausfuprund-Berbraud 
in den Jahren 1891/92 und 1892/93. . Zuli 288 
Briöbane Duntand): Wollge Bär während des 


Geichäftsichres 1892/93 . Februar 61 


Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1 1893 uni 286 | 


Chriſtchurch: Handelsbericht für dad Jahr 1893 . . Septbr. 461 
Coots-(OHervey⸗) Injeln: danbel ı unb > Siifiart 
im Sahre 1842 . . Januar 12 


Desgi. im Jahre 1893 . . . ..... Debr. 685 
Tunedin (Reuteeland): dandelgbericht rür das dahr 


Juli 272 | 


— Deutſcher Schiffe im gahre 1893 Juni 235 
Fidſchi-Inſeln: Handeläberiht für das Jahr 1893 Novbr. 588 
Fremantle: Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166 
Hawaii: Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 . Auguſt 328 
Honolulu: Verkehr Deutiher Schiffe im Jahre 1898 April 108 
Lyttelton: Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Septbr. 464 
Melbourne: Handelsbericht für das Jahr 1898 . . Ronbr. 580 


Verkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1893 Mai 166 - 


Neutaledonien: Der auswärtige aganbel und Die 
SH 


ifffahrt im Jahre 1 . Februar 66 | 
. Ditober 606 


Desgl. im Jahre 1893. . . . . . 
Reufeeland: Schiffeverkehr in den Häfen Neufeelands 
im Jahre 1892 . 
Einfuhr und —5 von So in den 
Jahren 1890 bis 189 


Januar 82 


Auguft 3683 


Alphabetiſches Verzeichniß der Länder und Handelspläge, über welche im Iaufenden Jahrgang berichtet worden tft 


II 


= — — 


Zuderinduftrie im Jahre 1892/93 . . . Mai 156 
Ausfuhr von Gold im Jahre 18938 . . ZYuli 254 
Buderernte in den Jahren 1892 und 1898 Ditober 628 
Rodbampto Dog Verkehr Deutfcher Sqiffe im Jahre 


Semapbore: Verieht Deuiſcher Schiffe im Jahre 1893 April 108 
Südanftralien: Ausfuhr von Gold im Jahre 1893 Juli 254 


Einfuhr von Koks im Jahre 1893. Auguft 366 
Syoney: Müngprägung im Sabre 18938 . . . . April 104 
Verkehr Deutſcher Schiffe im Jahre 1893 Mär, 100 
Tahiti: Produktion von Vanille... Yuguft 326 


Tomwndville: Verlkehr Deuticher Schiffe im Jahre 1898 Suni 235 


Victoria: Waarenverkehr der Kolonie mit Deutſch⸗ 
land in den Jahren 1891 und 1892. . 


Sudereinfußr in die Kolonie im dahre 


Bofbprobuftion und mamoraguns im 
Sabre 1893 . Suni 191 
Wallaroo: Verkehr Deuticer Sciffe im Jahre 1898 April 108 
DWeftauftralien: Golbausfuhr im Sabre 1893 . . Auguft 368 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 . Deybr. 645 


Allgem eines. 
| Mai 109 
Berpadung von Ausfuhrwaaren Ka 3 
Ottober 465 
.Dezbr. 656 
2 


⏑— 





Te ⏑——— —2 ⏑ ⏑—, — 


| 














1 


Handelsberichte Iannar. 


über das In: und Nuslano. 


Dentfches Handeis- Archiv, Bweiter Eheil. 


m — * — — 


Berichte über das Ausland. 


Niga. 
Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1892.') 


(Rad) den im Auftrage der handelsſtatiſtiſchen Sektion des Rigaer Börſen⸗Komitees herausgegebenen Beiträgen zur Gtatiftil 
des Rigaſchen Handels.) 


Vergleichende Zujammenſtellung des Werthes der Einfuhr und Ausfuhr zur Ser. 
Einfuhr. 


1894. 








Verzehrungs⸗ 
Es kamen aus: gegenftänbe t t tere. Zuſammen. 














Deutſchland............................. 1 462 641 
Schweden........................... 209 088 
Rorwegen............................. 
Dänemark............................. 
den Niederlanden........................ 
Belgien............................... 
Le 1 11 ı 
ortugal............................... 
Spanien............................ 
Italien................................. 
Großbritannien......................... 
|) 2 
Amerila................................ 
zulammen... 
Ausfuhr. 
Verzehrungs⸗ Rohſtoffe, Halb⸗ 
Es gingen nach: gegenftänbe fabrikate und Holzwaaren. Thiere. Zuſammen. 
u. dergl. verſchiedene Artikel. 
* in Rubeln. 
Deutſchland............................. 927652 ! 3941583 794 198 7400 5 676 883 
Schweden .................. .......... 710768 | 297 244 89 608 — 1047 615 
Rorwegen .............................. 7 | 95 187 11 589 — 106 776 
narxk.................. 423 901 | 294 877 69 297 15 400 803 475 
den Niederlanden..................... 86729 | 281509 2 560 277 159 035 
Belgien ...................... 1 022 861 I 8877747 824 518 16 200 5 739 816 
Frankreich ............................. 56 607 3114875 | 834 789 — 4 066 271 
Vortugal .................. 2 30 690 114 705 — 146 424 
Sranien .............................. — — 18 087 — 18 087 
lien N 200 65.000 — 5 220 
roßbritannien.......................... 6 281 779 7 948 2659 6 501 764 108 130 20 784 932 


jufammen... 


9 740 551 | 19 887 971 | 11 818 882 | 146 130 | 41543 434 


1) Wegen bed Borjabres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 69. 
Oentſches Handels-Nrchin. 1894, II. 1 


2 Riga. 


Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr zur See waren: 


TE —— ————— öüöäöä 


Maß, eberhaupt. Darunter 
Artikel. Gewicht Wath Deuiſch⸗ 
Baht. | Menge. |, Pet land. 
in Rubeln. Menge. 


A. Verzehrungs⸗ 
gegenftände n. dergi. 


a. Eßwaaren. 


Apfelfinen .......... 
Bıättertabal.. 


sv. ........ ..,.,.,:> 


zuſammen einſchließlich 
der minder wichtigen 


Artikel........ ... 
b. Getränke. 
Champagner..... .... 

ognak ............ 
Desgl........... .... 
Desgl............... 
Mineralwaſſer ....... 
Wein ............... 
Desgl............... 
Desgl. ............. 
Desgl............... 
Desgl.............. 


zuſammen cinſchließlich 
der minder wichtigen 


Artikel............ 231 912 


Robftofie, Dalb- 
— * Bau: und 
Brennmaterialien. 


Anilinfarben......... Bud 629 596 
Apothekerwaaren ..... n 6681 4 568 
Baummolle, robe..... n 117 351 84 166 
Blei in Mulden ..... n 54 402 8859 
Chemiſche Stoffe und 
Mrobukte .......... n 119 251 41 242 
Kopra .............. 81 932 
Düngemittel künſtliche 60 097 
Eiſen, unverarbeitetes. 196 980 
Sorgen ............. 7806 
arbholz, in Scheiten. 62 216 
Garn: 
Baummwollens ...... 391 
Seidens........ ... 62 
Wollen⸗........... 867 









Artikel. 


Blätte .............. 

Gummiarten, rohe ... 

Bußeifen, unverars 
beitetes........... 


äute: 
große, bearbeitete... 
lackirte............ 


Jute, rohe .......... 
Steinkohle .......... 
Koks ............... 
Korkholz, unverar⸗ 
beitetes......... .. 
Kreide, rohe ......... 
Kupfer, unverarbeitetes 
Meifing, unverar- 
beitetes........... 


Faäfſern ...... 
Paraffin, unverars 
beitetes........... 


—* ............ 


Steine: 


Molle, robe ......... 
int, "unverarbeitetes . 
intweiß.. .. ........ 

Zinn, unverarbeitetes 


zuſammen B. einſchließ⸗ 
lich der minder wich⸗ 
tigen Artikel...... 


O. Mannfaktur⸗ und 
Induſtriewaaren. 


Baummollenfabritate... 
Böttcherarbeit...... .. 
Desal. (leere Fäſſer).. 
Buchdruckerſchrift 
(Leitern) .......... 
Bücher, gedrudte..... 
Draht, unverarbeiteter 
Desgl., verarbeiteter... 
Drainröbren ........ 
Eiſenblechfabrikate.... 
— ..... 
lasfabrikate........ 
Gummifabrifate...... 
ee elle 
Inſtrumente, mathema« 
tiſche, —A— 
Desgl., mufitaliſche. 








ueberhaupt. 
Werth 
Menge, in Rubeln. 
8271 
13 555 87 
33820) 676 400 
229 366| 229 366 
2116 
591 
178001 178000 


644 243 


108 849 


'217 907] 1089 535 


1415 417 


2942 
263 770 


1% 267 
” 


4 389 

5 051 
14 716 
1 820 
45 007 
138 424 
117 
146 411 
152 315 





Darunter 
aus 
Deuts 
land. 


Menge. 





Riga. 





Mob, | Ueberhaupt | Darunter 
Gewicht auß 
Artikel. Deutſch⸗ 
BOB Menge. |. Werth land. 
in Rubeln. Menge. 

Sutegewebe.......... Bud 1993 17 937 60 
Korbmacherarbeit..... „ 336 10 78€ 50 
Aurzgwaagıen ......... „ 700 31 500 572 
Seinenfabrifate none 249 15 438 126 
Zofomotiven u. Tender | Stüd 8 200 000 — 
Marmor, verarbeiteter. | Bud 8 206 14 426 2095 
Naſchinen, landwirth⸗ 

ſchaftliche........ 832155 416076 4 340 
Desal., induftrielle ... n 148 3948| 2 744 740 24 238 
Raichinentheile, lands 

wirthichaftliche ..... n 2 798 8 394 2 260 
Desgl., induftrielle ... " 6 935 20 804 2764 
Deflerwaaren......... * 174 10 440 124 
Rehing- und Kupfer⸗ 

fabrıfate .......... " 1558 46 726 1487 
Radeln .....2..220000 * 63 14 310 61 

1 " 1381 13 808 950 

Rarfümeien ........ „ 279 83 420 213 
Bianoforte und Stügel Stüd 7 8 150 1 
Bolamentierarbeit .. Bud 54 17 280 54 
Sciofferarbeit ....... n 2512 80 144 2096 
Schmiebearbeit....... n 22805| 159686 6 791 
Scivdenfabrilate ...... n 19 9 500 19 
Senſen ............. 8565 856 8 372 
Silber- und Goldfabris 

kate.............. 2 12 000 
Ziichlerarbeit ..... ... " 8847 84 619 2428 
Töpferwaaren ....... * 18 731 93 663 10 242 
Uhren, goldene und 

filberne .... 2.0.0... Stüd 1262 25 240 1262 
Desal., Tiich u. Wand⸗ „ 6609| 132180 4 628 
Belocipedei ......... 102 15 300 38 
Waffen ............ Pud 77 15 400 77 
Bollenfabritate ...... 24221 802688 737 
Zink, verarbeitetes . n 550 10 460 470 
Binn, verarbeitetes . „ 144 5 740 185 
zufammen C. einföliche 

lich der minder wich⸗ 

tigen Artikel ...... Werth — 3686 6401 1622 846 
D. Ehiere .......... Werth — 10 008 4191 





Maß, | Ueberhaupt. —— 
Artikel. — Bert Death ⸗ 
land. 
Zahl. Menge. | er 
in Rubeln. Menge. 
A. Derzehrungs: 
gegenfände u. dergl. 
Anis ............... 18 782 11 587 
Branntwein, verfüßter 22 121 610 15 350 
Butter.............. 16 341 621 
Cier ............... n 437 772 89 04] 
Erbſen.............. 70 699 39 074 
Geflügel und Wild. „ 9 877 8633 
Berfle... 2000000... n 1 234 560 53 960 
Hafer............... 4 640 620 2442 























Mab, | Meberhaupt. er 
Artiten [| 9miet X 
Zahl. | Benge. |, land. 
in Rubeln. Menge. 
Zetaffeimeht ........ Pud 9 682 17 248 8 968 
.............. Körbe 19 800 49 500 19 800 
Deifuden ........... Bud 12096 370 1360 1391 114418 
Roggen............. 102933} 102933 12 
Weizen ............. „ 476 750| 500 688 24 300 
Wicken.............. — 102 676 66 739 — 
Zwiebeln............ „ 31 840 28 200] 29 201 
zufammen A. einichließs 
lid der minder wich⸗ 
tigen Urtikel....... Werth — 9740 6611 927652 
B. Rohſtoffe, Dalb⸗ 
fabritate und verjdie⸗ 
dene Artitel. 
Baluine ...... ...... Pud 229707) 459 4141 111 765 
Eigelb........ ...... n 9 325 14 600 8 520 
Eilenihlade-....... .. n 62 335 23 651 62 835 
Bettfedern........... 1592 31 840 1 588 
lachs.............. n 2924 140} 87724 10425 
ummimaaren ....... n 9804 279120 6447 
Saare: 
Borften........ ... " 1376 82 560 142 
Rameelhaar........ „ 10605| 182668 1273 
Pierdemähnen ..... n 7735 92 820 5 078 
Häute und Felle: 
Zammfelle....... . „ 180 646| 3612920] 106 945 
Pferdehäute ....... " 9002] 180040 7001 
Rinderhäute....... n 3 988 79 760 8 988 
Biegenfelle ........ n 8 668 66 024 630 
Hanf ............... 888 6650| 1399 14 18 265 
— ...... ... " 49 976 69 967 8 
nfgarn ....... .... „ 29 320 95 240) 257 
Hanfſaat ............ 109 1860 158 320 — 
Holzdraht ...... .. „ 92 046 46 023 25 
Lederwaaren ........ „ 1247 74 8 1 
Leiniaat: 
Säe⸗............ 
Desql............. 
Schlag⸗........... 
Lycopodium ......... 
Tauwerk, altes.. 
Wolle ........ Benno 


ufammen B. einfhlteße 
lid der minder wich 
tigen Artikel ...... 


0. Bolzwaaren. 


Ballen und Brufien, 

fihtene ........... 
Dedgl., grähnene..... 
Ballen, ellerne....... 
Desgl., eipene ....... 
Bootsmaften......... 


Klöße, ebene nennen 


— * — unter 75”. 


143 606 
206 824 
61 979 
56 012 
18 222 
6 505 


6 717 974 
4 572 106 
62 997 
42 324 
68 113 
25 773 
113 666 
17 623 








Mas, Neberbaupt. Dam gier 
Artitel. Bemigt genhe Pete 
Baht. | Menge. .. and. 
in Rubeln. Menge. 












Pipenſtäbe, über 75”.. I Stüd 32 9 65 192 — 
itprops............ „ 247147142! 24747 — 
Schwellen, kantige... 1960 495 235259 29 998 
Dedgl., runde ....... „ 40 065 20 033 — 
Sparren und Ricker.. n 549505| 219802 1644 
Spieren ............ „ 430 17 6 
Splittholz............ Faden 11920 867 — 





zuſammen 0. einſchließ⸗ 
lich der minder wich⸗ 
tigen Artikel....... 


zuſammen D.... 


Schiffsbewegung. 
Eingang. 
Mit Ladung. Sm Ballaſt. Zuſammen. 
An⸗ An⸗ An⸗ 
Rationalität. zahl. Laſten. zahl. Laſten. zahl. Lafien. 
Ruſſiſche ......... 428 65717 61 10728 489 2 76 440 
Schmwerilhe....... 69 7897 4 6486 104 14838 
Norwegiſche ...... 68 948 21 6418 84 14861 
Dänifde........- 86 20047 120 54286 205 74333 
Deutihe......... 188 39304 180 56008 362 94312 
Niederländiſche... 8 542 12 4666 40 10087 
Sranzöfilde ......» _ — 1 64 1 64 
Britiihe ........- 124 50950 258 1056812 877 166 762 
Stalieniihe....... 1 217 — — 1 217 
Defterreich ⸗Un⸗ 
gariſche....... 1 398 — — 1 398 
Amertlanifche (Ver⸗ 
einige Staaten 
von Amerila)... 1 870 — — 1 870 
zufammen... 972 200265 693 242412 1665 442677 
Ausgang. 
Mit Ladung. In Ballaſt. Zuſammen. 
An⸗ An⸗ An⸗ 
Nationalität. zahl. Laſten. zahl. Laſten. zahl. Laſten. 
Ruſſiſche ......... 483 74693 10 1022 493 76695 
Schwediſche....... 96 13371 8 862 104 148833 
Norwegiſche ...... 81 14885 3 476 84 14861 
Daniſche ......... 206 74719 3 12265 208 75944 
Deutſche ......... 364 94881 1 271 365 95152 
Nieberländiihe.... 40 10087 — — 40 10087 
Franzoſiſche ...... 1 64 — — 1 64 
Britilde ........- 374 16565850 4 1556 878 157086 


— — — — — — — 


Riga. — China. 


Mit Ladung. In Ballaſt. Zuſammen. 
An⸗ An⸗ An⸗ 
Rationalität. zahl. Laſten. zahl. Laften. zahl. Laften. 
Italieniſche....... 1 217 — — 1 217 
Defterreich = Uns 
gariſche........ 1 398 — — 1 398 
Amerikaniſche (Ver⸗ 
einigte Staaten 
von Amerika)... 1 870 — — 1 870 
zulammen... 1647 40115 2 6592 1676 445 707 


China. 
Waarenverkehr in den dem fremden Handel geöffneten 
Häfen im Jahre 1892.') 


Der Geſammtwerth des von ben fremden Seezollämtern kon⸗ 
trolirien Waarenverkehrs betrug im Sabre 1892 385 152 378 Taels,2) 
wovon 143291 149 Taeld auf die fremde, 76 717 666 Taels auf bie 
einheimiſche Einfuhr (von Hafen zu Hafen) und 165148563 Taels 
auf die Ausfuhr entfallen. Da die einheimifche Einfuhr eines Hafens 
ſtets zugleih Ausfuhr eine anderen Hafens ift, jo ftellt fi in 
Wahrheit der Geſammtwerth nad Abzug der zweimal in obiger 
Summe aufgeführten einheimiſchen Einfuhr auf 308 484 712 Taels 
gegen 808 203 367 Taels im Borjahre und weift baber ein Plus von 
231 345 Tael3 auf. 

Ein noch günftigeres Nefultat aber zeigt der Gelanımtwerth deb 
fremden Handels mit China, mwelder auf 237684000 Taels ger 
ſchätzt wird und daher ber bis dahin höchſten Werthſumme bes 
Jahres 1891 um 2730000 Taela — nämlich 10970009 Taelö bei 
der Einfuhr und 1636 000 Taels bei der Ausfuhr — überlegen ift. 
Öterbei ift noch zu berüdfichtigen, daß die Unſicherheit des Silber: 
kurſes — der Hailuan Tael fiel von 5 Mart im Jahre 1891 auf 
4,44 Mart im Berichtsjahre — notbwendig einen lähmenden Einfluß 
auf die Unternebmungöluft der den Handel Chinas mit Goldwährungs⸗ 
ländern vermittelnden Kaufleute haben mußte. Andererſeits ift die 
Erreihung dieſes günftigen Rejultats auch darauf mit zurückzuführen, 
baß ber Verkehr bes im Jahre 1891 geöffneten Hafens Tſchungking 
zum erſten Male mit dem Ergebniß eines ganzen Jahres in der Ger 
fammtfumme inbegriffen ift. 

Eine Zufammenftellung der Wertbfummen des fremden Handels 
für die legten 13 Jahre zeigt ein ganz außerorbentliches Steigen der⸗ 
felben. Im Sahre 1880 betrug der Werth des Chinefiihen Handels 
mit fremden Ländern 157 Mil. Taels. Im Verlauf der nächſten 
Jahre trat ein Sinten bed Werth bis auf 140 Mill. Taels (1884) 
ein. Bon dieſer Summe flieg der fremde Handel in ziemlich ftetiger 
Zunahme auf die Höhe des Werths im Berichtsjahre, jo daß er in 
acht Jahren fih um 70 pEt. erhöhte. Am Geſammthandelswerth hat 
die Deutſche Flagge einen Antheil von 4,37 pCt., die Britifche von 
57 p&t., Die Franzöſiſche von 2,3 p&t., die Chinefifhe von 81,16 pCt. 

Bon dem Werth des direkten Güterverkehrs wilden Ehina und 
dem Auslande vermittelte die Deutiche Ylagge 6,52 pGt., die Britifche 
60 p&t., die Franzöftiihde 6,29 pCt., die Chinefifhe 17 pCt. Die 
Deutſche Flagge führte für 4 Mil. Taeld Waaren mebr ala die 
Branzöfiihe ein. Un dieſelbe MWertbziffer iſt die Franzöſiſche Flagge 
ber Deutſchen bei der Ausfuhr überlegen. 


1) Megen des Boriahres ſ. Hand. Arch. 1892 II. ©. 563. 
2) 1 Hailuan Tael = 1,54 Mertlaniihe Dollars — 4,44 Mari. 


Shine. 5 


Un der Kuſtenſchifffahrt betheiligte ſich die Deutfche Flagge mit | Sufammenftellung des Werthes des durch bie fremden Seezoll⸗ 


3,1 pGt., die Vritiſche mit 56 p&t., bie Franzoſiſche mit 0,02 pCt., bie 
Chinefiſche mit 39 pSt. 

Die Zollberichte Der einzelnen Häfen geben keinerlei Handhabe 
zur Berechnung bed Antheild des Deutſchen Handels am NRettowerth 
des Waarenverkehrs für den betreffenden Platz 

Der Rettowerth der fremden Ginfubr in Höhe von 135 101 000 
Taels zeigt gegen die ſchon auffallend hohe Ziffer für dad Jahr 1891 
eine Zunahme von 1097 000 Tael3. 

Die Einfuhr baummollener Stüdgäter ging um mehr als 
1 700 000 Taels im Werthe zurüd, Dafür bob ſich aber die Einfuhr 


Indiſchen Garns, woraus bie Shinefen überall felbft Baummolleme |. 


Zeuge berflellen, fat um bie gleiche Werthziffer. 

Die Einfube wollener Waaren und vermifhter Stüdgüter 
(Segeltuc u. a.) zeigt eine Feine Zunahme im Werte von etwa 
4600 Taoels, die Einfuhr von Metallen fiel von 7254448 auf 
1130 866 Tael3, dagegen Bat die Einfuhr von Kohle, Zuder und 
ber in ber Einfuhrlifte nicht ſpeziell aufgezäßlten Artikel um etwa 
21/2 Mil. Tael zugenommen. Die Einfuhr von Reis, Rafhinen 
mb Betroleum ift gefallen, bei lezterem Artikel jogar um 8 800 000 
Gallonen. 

Der Werth ber Ausfuhr nad fremden Ländern in Höbe 
von 102583 000 Taeld zeigt eine Zunahme von über 1600 000 Taels 
gegen das Jahr 1891. j 

Bon Seide wurden 181286 Pikuls im Wertbe von 37 292 130 
Taels gegen 187588 Pikuls im Werthe von 36 902 026 Taels im 
Sabre 1891 ausgeführt. Der Grund für diefe Bermehrung bed Aus⸗ 
fußrwerthes bei Berringerung ber verſchifften Menge liegt barin, daß 
die Händler beim Anlauf wegen bed Silberfalleß mehr Silber für 
bie Eeide bezahlen Tonnten, ohne den Preis beim Verkauf nad 
Golbmwährungsländern zu erhöhen. 

Die Theeausfuhr if trog ber Eröffnung neuer Häfen und 
Bolfkationen ftändig zurücdgegangen. Der Aufihwung im Anfang 
der achtziger Jahre erreichte feinen Höhepunkt im Sabre 1886, wo 
2217 000 Pikuls ausgeführt wurden. Bon dann ab verringerte ſich 
die Ausfuhr allmählih bis auf 1622681 Pikuls im Berichtsjahre. 
Der Rüdgang gegen dad Vorjahr beträgt 127863 Piluls und 
5045 000 Taeld an Werth. Ein großer Theil dieſes Ausfalls kommt 
auf Rechnung ber Nuffiiden Theeausfuhr über Odeſſa. 

Bon roher Baummolle, deren Ausfuhr vor zehn Jahren nur 
23000 Bikuls betrug, wurden im Berichtsjahre 508 800 Piluls im 
Werthe von 5089 000 Taels — hauptſächlich nad) Japan — verſchifft. 

Die Bohnenausfuhr aus Nordchina, die ebenfalld haupt⸗ 
ſächlich nad Japan geht, Hatte im Berichtsjahre ben nie vorher 
erreichten Wertb von 1187000 Taeld gegen 791000 Taels im 
Sabre 1891. 

Für im Auslande Ichende Ehinefen wurden Kleidungsftüde 
im Werthe von 11/5 Mill, heimiſche Nahrungsmittel im Wertde 
von 18786500 Taels, Papier im Werthe von 11/s Mil. Taels vers 
fchifft. Die Ausfuhr von Fellen, befonberd Schafe, Ziegen⸗ und 
Hunbefellen, erreite einen Werth von 1815000 Taeld gegen 
881 000 Taels im Sabre 1891 und 457 000 Taeld im Jahre 1890. 
Die Ausfuhr von Strohgeflehten hob fih von 79 000 Piluls im 
Borjahre auf 87000 Pikuls im Sabre 1892. Die Ausfuhr von 
Schaf: und Kameelswolle ftieg feit dem Jahre 1832 von 22 750 
Pikuls auf 173400 Pikuls im Werthe von 11/s MIN. Taels. 

Die Geſammtſumme ber in ben fremben Seezollümtern verein: 
nahmten Zollgebühren fiel von 28618 021 Taels im Vorjahre 
auf 22 689 Ob Taels im Sabre 1802. 


Ämter gegangenen Waarenverkehrs in dem geöffneten Bälen 
Chinas im Jahre 1892. 


Rettowertb bed Waarenverkehrs. 


Häfen. 1891. 1892. 
Hailuan Taels. 

Niutſchwang ........ 17 064 778 16 862 928 
Tintfin ........... 87 048 539 35 326 864 
Tſchifu............. 12 800 474 18 829 147 
Tihungling ........ 2 864 718 9246 787 
Itſchang ........... 3 989 881 1 435 502 
Hanlau ............ 88 485 145 3 #1 697 
Kiullang .........-- 18 843 680 11 888 819 
Wuhu ............. 10 253 064 10 928 289 
Tſchinkiang .......- 15 825 400 16 968 749 
Schangbai.......... 65 975 088 62 894 786 
Ningpo ............ 12 872 804 18 815 742 
Wentfhau .........- 639 876 702 989 
Zutihau ..........: 12 020 060 12 546 007 
Tamſui ............ 5 800 674 5 772 583 
Taiwan ............ 3 181 260 2 982 311 
Amoy ............. 10 771 268 10 545 026 
Swatau ........... 36 212 808 24 082 986 
Canton ............ 45 967 092 46 348 707 
Kauloon ........... 85 548 268 85 741 982 
Sappa ............. 9 994 221 9488 764 
Kiungtihau......... 2 079 686 2 100 982 
Balhoi ...........- 4 101 780 4 498 660 
Zungtidau.......... 89 660 87 987 
Mengtz............ 1 580 007 1885 420 

wuiammen... 888288546 886 162 878 


davon ab die eins 
heimiſche Einfuhr 
(f. Eingang bes 


Handelsbericht) 80 085 179 76 717 666 
Gefammtnettomerti 808 203 367 808 484 712 


Niutſchwang. 


Wenn mean berückſichtigt, daß das Jahr 1891 ein Ausnahme⸗ 
jahr war, jo tft von einem Rückgang des Handels im Allgemeinen 
nicht gu ſprechen, denn ber Nettowerth des Handels im Berichts 
jahre übertrifft ben bes Jahres 1890, welches bis dahin bei Weitem das 
befte Jahr feit ber Eröffnung Niutſchwangs war, um nahezu 2 Mil. 
Taeld. Das Minus gegen das Borjabr entfällt auf bie Einfuhr. 
Dervorragend an dem NRüdgang beiheiligt find vor Allem Baums 
wollenwaaren, deren Einfuhr zum Theil um mehr ald 50 p&t. im 
Werthe fiel, und Radeln, beren Einfuhr von 365100 Mille auf 
161 500 Mile ſank. Der Handel mit Japan bat fich weſentlich ges 


hoben, und zwar der Einfuhrhandel beinahe un das Bierfache des 


Wertbed vom Jahre 1891, der Ausfubrbandel um 39 p6t. Der 
Nuſſiſch⸗Mandſchuriſche Einfuhrhandel ift von 52091 Taeld auf 
18 8238 Taels gefallen, die Einfuhr Ruffiihen Petroleum iſt von 
287 700 auf 1000 Gallonen, auf den Standpunkt im Jahre 1890, 
gefunfen. Um Ausfuhrhandel im Werthe von 9082 309 Taeld find 
beteiligt: Bohnen und Bohnenkuchen mit 67 pPCt., Seide mit 8,7 pGt., 
Ginfeng mit 6,6 pCt. Hirfchhörner mit 5 p&t., Bohnen» und Kaftor- 
BE mit 4,4 pGt., Selle und Pelze mit 8,8 pCt. 


6 She 


Tientfin. 

Der Rüdgang im Nettoweriö wirb dem Einfuhrhandel, und 
zwar der Einfuhr jowohl von fremden als von Chineſiſchen Artikeln 
zugeichrieben. Letztere, Bauptfählic Reis, wurden im Werthe von 
über 2 Mill. weniger eingeführt, ala im Vorjahre. Als Gründe hier: 
für werben die Unficherheit des Silberfurjes, der Bankerott vieler 
Chinefifher Banken, Ueberſchwemmungen und Dürren in Schanfi, 
Honau CHihli angegeben. Bon den fremden Einfuhrwaaren fielen 
hauptſächlich baumwollene Stüdgüter (um 100000 Stüd), Anilin- 
farben, Fenſterglas, GSireihhölzer. Die Opiumeinfuhr von Indien 
ift Hingegen jelten jo befriedigend gemeien, wie im Berichtsjahre. 
Der Werth des Ausfuhrhandels hat fi um mehr ala 800 000 Taels 
gegen das Vorjahr gehoben. Die Ausfuhr von Lambflin Clothing 
bat fi mehr ald verbreifadht; Biegenfelle, für den Amerilaniichen 
Markt beftimmt, Kameelwolle, Kohle, Hirſchhörner find in erheblich 
größeren Mengen ausgeführt worden. Bom Geſammtwerth ber Aus⸗ 
fuhr in Höhe von 10488 168 Taels entfallen auf: Thee 37,7 pEt., 
Kameels, Ziegen, Schafwolle zujanımen 14,4 pCt., Felle und Pelze 
12 pCt., Strobgeflechte 6 p&t., Arzneien 5,4 p&t., Hirihhörner 2,4 pEt., 
Datteln 4,3 pCt., Kohle von Kaiping 8,4 pCt. 


Tihifu. 

Der Mehrwerth des Waarenverkehrs gegen das Borjahr iſt der 
Ausfuhr, beſonders direkt nach fremden Ländern, welche ſich um 
80 pCt. gehoben hat, zuzuſchreiben. Der Werth des Einfuhrhandels 
fiel um 820000 Taels, wozu namentlich die geringere Einfuhr von 
baummollenen und wollnen Waaren, altem Eifen, Amerilanifchem 
Vetroleum und Zuder beitrug. Das Zurückgehen der Einfuhr von 
baummollenen Waaren erklärt fi wie bei fat allen anderen Häfen 
aus ber bebeutend erhöhten Einfuhr billigen Indiſchen Baummollens 
garnd, woraus die Chineſen felbit Stoffe fabriziren. Die Ausfuhr, 
welche ih in faſt allen Hauptartikeln gehoben hat, erreichte bie Höhe 
von 5272 856 Taeld. Daran find betbeiligt: Bohnen und Bohnen⸗ 
kuchen mit 20,7 p&t., Seide mit 23 pPCt., Strobgefleht mit 23 pCt, 
Nudeln mit 12 pCt., Binjeng mit 2,7 p&t., Arzneien und fogenannte 
Datteln mit je 1,6 p&t., Seegarnelen mit 2 p6t. 


Tihungting. 

Die für das Jahr 1891 angegebene Zahl repräfentirt nur den 
Merth des in ber zweiten Hälfte bed Jahres durch das fremde Sees 
zollamt gegangenen Waarenverlehrs, da das Bollamt erſt Mitte Juni 
1891 in vollen Betrieb trat. Es liegt zum erflen Mal ein voller 
Sabhreöbericht vor. Die großen Erwartungen, welhe man allgemein 
an die Eröffnung Tſchungkings Inlpfte, dad man für den Haupts 
markt des ganzen füdweftliden Chinas hielt, find durch die Erfahrung 
vol gerechtfertigt. Die für dad Jahr 1892 verzeichnete Zahl fiellt 
nur ben Werth ded von den fremden Hollbeamten Tontrolirien 
Theiled ded Gefammtbandeld von Tſchungking dar. Der Werth ber 
durch das frembe Seezollamt gehenden Ausfuhr ift aber nur ber 
zehnte Theil des Geſammt⸗Ausfuhrwerthes, ſodaß letzterer alſo auf 
30 Mill. Taels zu ſchätzen iſt. An fremden Einfuhrartikeln ſind 
hervorzuheben: Anilinfarben, Meſſingknöpfe, Uhren, Arzneien, Nadeln, 
Queckſtiber, baumwollene und wollene Waaren, Indiſches Garn. An 
der Ausfuhr im Werthe von 3021117 Taels betheiligten ſich: 
Seide mit 82 pCt., Arzneien mit 15 pPCt., Moſchus mit 13,9 pPCt., 
einbeimiihes Opium mit 13 p&t., weiße Wachs mit 10,5 p&t., Rha⸗ 
barber mit 3,8 p&t. Die Schifffahrt fällt einheimiſchen Dſchunken 
zu, welche von fremden Firmen gechartert werben und die Chinefifche 
Flagge führen. Den Hauptantheil daran haben Britiſche Firmen. 


Itſchang. 

Dieſer Hafen iſt weſentlich ein Umladeplatz für Waaren von und 
nach Tſchungking. Dampfſchiffe nehmen hier den zu Thal fahrenden 
Dſchunken ihre Ladung ab und geben den ſtromaufwärts fahrenden 
die Einfuhrwaaren zur Weiterbeförberung nad Tſchungking. Bor der 
Eröffnung Tſchungkings wurden bie letzteren von Itſchang aus unter 
Tranfitpäflen ind Innere geichafft und rechneten daher als Wieder⸗ 
auefuhr zum Nettowerih des Handel. Jetzt beſteht dag ganze Wieders 
ausfuhrgefchäft nur in einem Umladen von Dampfſchiffen auf Dichunten, 
und ber Werth der unter dieſe Rubrik fallenden Waaren ift wohl zum 
Güterverkehr, nicht aber zum Handel zu rechnen. Daher rührt ter 
Iheinbar bedeutende Fall des Nettowerthes gegen das Vorjahr. Der 
Geſammtgüuterverkehr, der im Berichtdjahre bie Höhe von 10 389 483 
Taels erreichte, hat fih um mehr als Bi/s Mil. Taels gegen das Vor⸗ 
jahre gehoben. Der eigene Handel Stihangs ift ein ganz geringer. 
Die Schifffahrt Tiegt ausichließlih in den Händen ber Briten und 
Chineſen. 

Hankau. 

Der verhältnißmäßig geringfügige Rückgang im Werthe des 
Handels trifft faſt ausſchließlich die Ausfuhr von Seide und Thee. 
Erſtere fiel von 1262321 Taels im Vorjahre auf 874 008 Taels im 
Jahre 1892. Die Theeausfuhr nach Rußland über Odeſſa fiel um 
37 pCt. Dies wird ber Hungersnoth in Rußland zugeſchrieben. 
Aber auch der für London beftimmte Thee ift an Dualität und 
Quantität zurücdgegangen. Dafür hob fi die Reisausfuhr (nach 
Tſchinkiang und Schanghai) um dad Sechsfache, die Ausfuhr von 
Bohnen und Bohnenkuchen um das Zehnfache gegen bie des Jahres 1891. 
Bon den Einfubrartileln hoben fi: Indiſches Garn, graue 
Schirtings und T-Cloths; bedeutende Abnahme zeigen Blei, robe 
Baummolle, Anilinfarben und Petroleum. Die Ausfuhr erreichte 
den Geſammtwerth von 26 1382 184 Taeld. Daran waren beiheiligt- 
Thee mit 83,4 pCt., Seide mit 8,9 pCt., Reis mit 5,8 pCt., Holzöl 
mit 5,9 pCt., Arzneien mit 4,3 pCt., Tabak mit 7,4 pCt., Talg mit 
3,4 pCt., Häute mit 1,6 pCt., Pelze mit 0,6 p&t., Arſenik mit 0,18 pCt., 
Chinarinde mit 0,4 pct., Bohnen mit 1,2 p6t., einheimifhes und 
Ranfing Tu mit 1,4 pCt., Kohle mit 0,8 pCt, Dünnansfupfer mit 
0,9 p&t., Pilze mit 1,4 pCt. Hanf und Hanffäden mit 2,7 pGt., Eifen 
und Eifenwaaren mit 0,3 pCt., Moſchus mit 1,8 pCt., Galläpfel mit 
1,7 pCt., einheimifhes Opium mit 1,4 p&t., Firniß mit 1,2 p6t., 
Wachs mit 1,8 pCt., Holz (Stangen und Särge) mit 1,8 pCt. 


Kiukiang. 

Das Minus im Nettowerth wird als normale Jahresſchwankung 
bezeichnet. Die vorjährige Theeernte war eine reichliche, die 1892er 
ift eine ſchlechte geweſen. Einige Einfuhrartilel (baummollene 
Waaren, Brolate) zeigen geringfügigen Rüdgang, andere (Indiſches 
Garn, Nagel: und Stabeifen) mweifen Fortfchritte auf. Die Ausfuhr 
batte einen Geſammtwerth von 6217656 Taeld; bieran find be» 
theiligt: Thee mit 71,8 p@t., Papier mit 8,7 pEt., Tabak mit 3,7 pCt., 
Reis mit 2 pPCt., Porzellan mit 2,5 pGt., Hanf mit 3,7 pEt., Gras: 
eloth mit 4,2 pCt., Chinarinde mit 0,5 p&t., flüffiger Indigo mit 
0,4 pCt. An der Schifffahrt find nur Großbritannien und China 
betbeiligt. 

Wuhu. 

Der Nettowerth des Handels iſt ber hoͤchſte, ber je erreicht 
wurde. Das Mehr kommt faſt ausſchließlich der fremden Einfuhr 
zu Gute. Jeder einzelne Einfuhrartikel zeigt eine Zunahme; Indiſches 
Garn ſtieg ſeit dem Jahre 1880 von 277 Biluls auf 30271 Pituls. 








china 7 


An der Ausfuhr (6256218 Taels) find betheiligt: Reis mit 
10,72 p&t., Seide mit 20,70 pCt. Neben fremdem Dpium, weldes 
mit 31 p&t. am Wertbe des Geſammt⸗Einfuhrhandels betheiligt ift, 
wird einheimiſches (Anhui und Siangfu) in wachſenden Mengen eins 
geführt. 

Tſchingkiang. 

Obgleich die Ernten des Handelsdiſtrilts von Tſchingkiang durch 
Dürre, Ueberſchwemmungen und Heuſchreckenplage gelitten haben, iſt 
doch das Ergebniß des Jahres ein für den Handel günftiged. Die 
Ausfuhr von Weis, Lilien, Bohnen und Bohnenkuchen bat aber 
gegen das Borjahr erhebli an Werth eingebüßt. Bemerlenswerthen 
Sortfchritt zeigen dagegen: Weizen, befien Ausfuhr von 1482 Pikuls 
im Zorjahre auf 135 000 Pikuls im Jahre 1892 ftteg, Erbnäfle (von 
15 000 Biluls auf 140 000 Pikuls), Sefamfamen, feidene Stüdgüter, 
Ziegenfelle (nad Amerika). Bon der Gelammtaudfuhr im Werthe 
son 2572461 Toels fielen 18 pCt. auf Sefamfamen, 12 pCt. auf 
Seide, 11 p&t. auf getrodnete Lilien, je 7 pPCt. auf Reis, Erdnüſſe, 
Bohnen und 5 pCt. auf Weizen. Bon den Einfuhrartileln nahmen 
boummollene und wollene Stüdgüter erheblih ab, dagegen ftieg bie 
Einfuhr von Indiſchem Garn von 27000 Pikuls im Jahre 1891 auf 
35000 Piluls im Berichtsjahre. Das fremde Opium weicht auch in 
Zihingkiang dem einheimifhhen Produkt allmählich. 


Shanghai. 

Der Rüdgang ded Werthes des Waarenverkehrs ift nicht irgend 
melden dauernden Einflüffen zugufchreiben und ftelt daher nur eine 
gewöhnlidge Jahresſchwankung dar, welcher feine Bedeutung beis 
geniefien werben darf. Der Amerilanifhe Einfubrbandel ging um 
30 pGt. zurüd. Indiſche und Japaniſche Gtüdgüter zeigen boppelt 
und dreifach höhere Zahlen als im Borjahre. Die Theeausfuhr 
it der vom Sabre 1891 ziemlich gleich (über 11 Mil. Taels). Die 
Seidenausfuhr bat fi ein wenig gehoben. Am meiften bat fich bie 
Ausfuhr in den unter der Rubrit „Sundries” zufammengefaßten, 
mannigfaltigen Waaren entwidelt: Qundehäute und andere Arten 
von Häuten und Pelzen, Matten, Wollteppiche ꝛc. Auch in Schanghai 
nimmt der Gebrauch einheimifchen Dpiums zu, ein Heiner Theil ift 
fogar zum Gebrauch der Chinefen in Malayiſchen Ländern aus⸗ 
geführt worden. 

Ningpo. 

Eeit dem Jahre 1874 ift der Werth des Handels nicht jo groß 
geweſen als im Berichtsjahre, und bamals rührte die Höhe der Werth 
ziffer aud nur von der Höhe bed Preiſes her, der für ben aus⸗ 
geführten Thee erzielt wurbe. Der Werth des Thees ift gegen 
damals jett auf die Hälfte gelunfen. Die direkte Einfuhr und Aus» 
fuhr von und nad) fremden Ländern iſt ganz unbedeutend. Schanghai 
dient Bauptfählih ala Zwiſchenhafen. Bon dem Gejammtmerthe der 
Ausfuhr in Höhe von 4933 968 Taeld kommen auf grünen Thee 
3216 020 Zael8 oder rund 6b p&t., auf rohe Baummolle (nad fü» 
Iihen Häfen und Japan) 8 pCt., auf Arzneien 6 pCt., auf feibene 
Stüdgüter 6 pCt. Der Thee kommt aus Tichehliang und Anhui. 
Auch die Einfuhr Hat fih in den meiften Fällen gegen bie bed 
Jahres 1891 gehoben, am meiften die von Baummollengarn (von 
3045 Pikuls auf 16 790 Pikuls) und von baummollenen Stüdgütern. 
Zuder wurde ſowohl in größeren Mengen ala auch zu 20 bis 30 pCt. 
beſſeren Preifen eingeführt. 


Wentſchau. 


Das Mehr des Werthes des Waarenverkehrs gegen das Vorjahr 
bedeutet ein Steigen im Werthe des Handels um etwa 9 pCt. Die 


Werthziffer ift die hochſte, die Wentſchau je erreicht hat. Bon dem 
Ausfuhrhandel, deſſen Werth ſich von 164 842 Taels im Jahre 1891 
auf 188419 Taels erhöht hat, fallen 60 pCt. auf Thee, etwa 6 p&t. 
auf Drangen. Die Einfuhr hob fi bei baummollenen Waaren 
(Schirtings, T-Cloths, Englifhen Drills, türkifhrothgefärbten Waaren) 
und beſonders bei Baummollengam (von 54 Pikuls im Jahre 1891 
auf 461 Pikuls). Die Schifffahrt liegt ganz in den Händen ber 
Ehinefen. 
Futſchau. 

Von fremden Einfuhrartikeln zeigt auch hier Indiſches Garn 
eine bebeutende Zunahme gegen dad Vorjahr (von 2950 Pikuls auf 
18 000 Pikuls). Bom Gefammtwerth der Ausfuhr fallen auf Thee 
83 pGt., auf Drangen 0,8 pCt. Der Handelsbezirk probuzirt Teine 
Seibe. 

Tamfui. 

Der Handel ift feit vielen Jahren nicht fo günftig gemeien. Der 
Werth der fremden Einfuhr ift aber gefallen, da an Baummollen: 
zeugen, welche wie überall fo aud) Hier eine große Rolle fpielen, viel 
einheimtiches Machwerk (Nanling) eingeführt wurde. Bon Metallen 
bob ſich die Einfuhr von Blei zum Berpaden bes Theed. Ständigen 
Fortſchritt macht die Einfuhr von Petroleum, welches feit dem Jahre 
1882 von 8000 Sallonen auf 1406 060 Sallonen geftiegen tft, wovon 
40 pCt. dem Auffiihen Produkt zufommen. An der Ausfuhr im 
Werthe von 3431065 Taeld find betheiligt: Thee mit 86 pCt., 
Rampher mit 6,5 pCt., Gold in Barren und Golbfteub mit 4,3 p&t. 


Taiwan. 


Der Rüdgang bed Werthes des Waarenverfehrs ift eine Folge 
von Taifunen und Erdbeben, die auch noch den Handel im Jahre 1898 
beeinträchtigen werden. Die fremde Einfuhr aller Art von Baums 
wollengütern bat erheblic abgenommen, mit Ausnahme des billigen 
Sapanifhen Zeuges, welches eine Beſſerung aufmeift. In billigen 
Streichhölzern haben bie Japaner die Deutihen verbrängt. Die Ein- 
fuhr von Nadeln bat ſich verdoppelt. Die Gewinnung von Kampher 
ift Dadurch, daß Eingeborene im Innern die Vorrichtungen zerftörten, 
eine Zeit lang gehemmt morben. Seht machen bie fremben Firmen 
Berträge mit den Häuptlingen, nad) welchen gewöhnlich ben einzelnen 
Deftillirapparaten gegen 30 Gent? monatlicher Abgabe ruhiger Betrieb 
zugefihert wird. Un der Ausfuhr im Werthe von 1532892 Taels 
find betheiligt: Yuder mit 85 pCt. Kampher mit 5 pCt. Lungngans 
mit 4 pCt., Gelbwurz mit 3 pCt. und Hanf mit 2 p6t. 


Amoy. 

Das Jahr wird trotz des Rückganges des Waarenverkehrs als 
ein befriedigendes bezeichnet. Von fremden Einfuhrartikeln 
ſind baumwollene Waaren nur wenig gefallen, Indiſches Garn iſt 
dagegen von 58.000 Pikuls auf 64 000 Pikuls geſtiegen. Ebenſo ſtieg 
die Einfuhr von Blei um 80 pCt. Die Einfuhr von Petroleum er» 
reichte 2 628 940 Gallonen, worunter zum erften Mal Auffiihes war 
(etwa 1/3 Mil. Gallonen). Fremdes Opium verliert aud Hier all⸗ 
mählich gegen bad einheimifche Produkt an Boben. An der Aus— 
fuhr (6955060 Taels) iſt Thee (hauptſächlich Formoſa⸗Thee) mit 
66 pCt., Zuder mit 12 pCt, Tabak mit 6 pEt., Papier (nad) den 
Straitd) mit 5p&t. und Seine nur mit 0,05 p&t. betheiligt. 


Swatau. 
Der Rückgang des Waarenverkehrs kommt auf Rechnung der 
Buderausfuhr und ber Opiumeinfuhr. Die Iektere fiel um etwa 
Hg pCt. Auch die Einfuhr aller Baummollenmwaaren ging zurüd. 


8 Shine. — Bangkot. 


Die Einfuhr von Petroleum dagegen ftieg bebeutend und beläuft fich 
jegt auf 21/3 Mil. Gallonen. Das Ruſſiſche Petroleum gewinnt gegen 
das Amerikaniſche an Boden. Die Ausfuhr belief fi) auf 7 064 035 
Taels an Werth, und es waren daran bauptfächlich betheiligt: Zucker 
mit 52 pCt., Tabat mit 10 pCt., einheimifches und Ranking Zeug 
mit 6 pCt., Thee mit 2,4 pCt. 


Canton, Komloon und Zappa. 


Der eigentlihe Waarenhandel Cantons (ohne Dpium) fteht an 
Werth um 2,9 p&t. über dem des Jahres 1891, welches bis dahin 
das befte Jahr war. Wenn man bedenkt, daß mannigfadhe Störungen 
und Hindernifje dem Handel im Berichtsjahre erwachſen find, fo 
zeigen dieſe Zahlen, welcher Ausdehnung der Handel in Kwangtung 
und den angrenzenden Provinzen noch fähig if. Die Einfuhr 
frember Güter hat in Folge des Zuſammenfalls des Tranfithandels 
ein wenig nachgelaflen (um 4600 Taels). Der Werth des Iekteren 
fiel in Folge von Schwierigkeiten, welche ihm durch die einheimiſchen 
Zollbehörden bereitet werben, um 76,65 pCt gegen das Borjahr. 
Man hofft diefen Handelszweig durch ein Arrangement wieber bes 
leben zu können, wonach ein Likin⸗Zoll zugleih mit dem Einfuhr- 
zoll zu zahlen wäre, ber bie Güter dann von jeder weiteren Zahlung 
befreit. Die Einfuhr von Dpium bat um faft 2000 000 Pikuls ab- 
genommen, um bie ber Schmuggel wahrſcheinlich geftiegen ift. Die 
Ausfuhr erreichte den Werth von 19188645 Taels, d. 5. fie ftieg 
gegen daB Vorjahr um nahezu 1 Mil. Taels an Werth, eine Zus 
nabme, die der Rohfeide und dem Thee zu Gute kommt. Am Werthe 
der Ausfuhr find betbeiligt: Seide mit 65 p6t., Thee mit 1,5 pCt., 
Matten, melde in Folge der Japaniſchen Konkurrenz — die Matten» 
ausfuhr ift in Japan in zwei Jahren um das Yünffache geftiegen — 
zurüdgegangen find, mit 3,2 p&t., Papier und Arzneien mit je 1 pGt., 
Glas und Glaswaaren mit 1,7 pGt., Feuerwerk mit 1,8 pEt., Bohnen 
und Bohnenfuhen mit 1,3 pCt. Der Waarenverlehr von Ganton iſt 
aufs Innigſte mit dem ber beiden Bollftationen Komloon und Lappa 
verfnüpft, es ift ein gemeinfamer Handelsbezirk, zu dem die drei 
Häfen die Pforten find. Häufig fällt die Ein« oder Ausfuhr eines 
Artikels in einem der drei Häfen und hebt fih um biefelbe Zahl in 
einem andern. Der Grund liegt barin, daß die Schifffahrt von und 
nad Canton in Dampficiffen, die von und nad Komloou und Lappa 
foft ausſchließlich in Dſchunken betrieben wird, und die Kaufleute 
ihre Waaren fo verſchiffen, wie es für fie — namentlich auch wegen 
ber verſchiedenen Verzollung — am vortbeilbafteften ifl. Bon dem 
Rettowerth des Kowloon⸗Handels fallen 38 pCt. auf Die fremde 
Einfuhr und 48 pCt. oder 17290 682 Tael3 auf die Ausfuhr nad 
fremden Ländern, beide über Hongkong. Die Betheiligung der eins 
zelnen Artikel an der Ausfuhr ift folgende: Seide mit 28 pEt., Papier 
mit Bp&t., Porzellan mit 4,6 p&t., Feuerwerk mit 4,5 p&t., Zuder 
mit 4,7 pCt, Tabak mit 3,5 pCt., Matten mit 3,7 p&t., Caffiahölzer 
mit 3,4 pCt., Thee mit 2,6 pCt., Samſchu mit 1,2p6t. Der Rüds 
gang bed Handels in Zappa fällt ganz auf bie Einfubr von Baum: 
wollengarn, welches von den im Innern gelegenen Märkten nicht mehr 
über Lappa, fondern über Canton bezogen wird. Die Ausfuhr belief 
fihb auf 3831 061 Taeld. Daran find hauptſächlich betheiligt: 
Seide mit 15 p&t., Thee mit 8,8 pCt., Bauholz mit 8,2 p&t., Paddy 
mit 6 p&t., Tabak mit 5 pCt., Zuder mit 5 p&t., Erdnußöl mit 4,4 pCt., 
Schweine mit ZpEt., Samſchu mit 2,1 p6t. 


Kiungtſchau. 
Von fremden Einfuhrartikeln ſind baumwollene Waaren 
ſowohl als auch beſonders Indiſches Garn geſtiegen. Letzteres bildet 


38,9 pCt. des ganzen Einfuhrhandels einſchließlich Opium. Petroleum 
ſtieg auf 558890 Gallonen (328000 Gallonen mehr als im Jahre 
1891). Die Dpiumeinfuhr hat nach den Zollliſten abgenommen, in 
Wirklichkeit fih aber wahrjheinlih gehoben, nur daB ber Handel 
nicht mehr durch Dampfichiffe, jonbern durch Dſchunken betrieben und 
dadurch der Kontrole des fremden Segollamt3 entzogen wird. Die 
Ausfuhr im Werthe von 1002304 Taels vertbeilt fi, wie folgt: 
Buder 18,3 p&t., Schweine 28,2 p&t., friſche Gier 13.000000 Stüd 
oder 3,3 p&t., Geflügel 3,2 pCt., Betelnüfle 5,7 pCt., Sefamfamen 
4,7 p6t., Arzneien 2,5 p&t. und Leder 4,5 pCt. 


Pakhoi. 


Von fremden Einfuhrartikeln hoben ſich beſonders Baumwollen⸗ 
waaren und ⸗Garne. Die Abnahme der Einfuhr von fremdem Opium 
wirb der vermehrten Einfuhr des einheimiſchen Gewächſes und dem 
Schmuggel zugeichrieben. Der Werth des Ausfuhrhandels (1099 866 
Taels) ift noch nie fo Hoch geweien. Es find daran hauptjählid 
folgende Artikel betheiligt: flüffiger Indigo mit 24 p&t., Anisfaatöl 
mit 16p6t., Antsfaat mit 13 pCt., Zuder mit 18 pCt., Kuh⸗ und 
BDüffelpäute mit 6,8 pCt., Erbnußöl mit 5,5 pCt., Schweine mit 2,5 pCt. 
und rohe weiße Seide mit 0,9 pet. 


Lungtſchau. 


Der Handel iſt rein lokal mit Tongking und wird bis zur 
Fertigſtellung ber Phulangtfuong—LangionBahn dieſen Charakter 
auch behalten. Die angegebenen Ziffern beziehen fi natürlich nur 
auf den Theil des Guterverkehrs, weicher durch da3 fremde Zollamt 
gegangen ift. Der Gefammthandel Lungtihaus mit Tongking wird 
auf 300000 Taels Werth geſchätzt. Bon den in den Liſten bes 
fremden Zollamts verzeichneten Einfuhrartikeln, deren Werth fich auf 
27000 Taels beläuft, fallen 95 pCt. auf Farbftoff, Bauholz; und 
Karbamomen geringerer Güte. Der Werth des Ausfuhrhandels 
betrug .11000 Taeld. Die Hauptausfuhrartifel find: Erbnußöl 
15,5 p&t., Zuder 10 pPCt., eiferne Pfannen 8 pCt., Thee 4,2 pCt., 
grobes Porzellan und Feuerwerkskörper je 8,5 p&t. 


Mengk. 


Bon den fremden Einfuhrwaaren fielen 84 pCt. auf Baum: 
wollengern. An der Ausfuhr (736865 Taeld) ift Zinn, welches 
in den etwa 50 Engl. Wellen entfernten Gruben gewonnen wird, mit 
der gleichen Progentzahl betbeiligt. Der Handel gebt zu 87 p&t. über 
Hongkong, zu 13 pCt. über Tongling. Der Verkehr wird durch 
Dſchunken und Lafttbiere vermittelt. 


Bangkok. 
Handelsbericht für die Fahre 1891 und 1892.) 


Ansmwärtiger Bandel. 


Die Jahre 1891 und 1892 waren für den Handel recht 
ungüinftige, weil der Haupt s Auäfubrartifel, der Reis, in Folge 
ungewöhnlicher Trodenheit nur geringe Erträge geliefert Hatte. 


1) Wegen des Jahres 1890 |. Hand. Arch. 1891 II. S. 693. 





Bangtol. 


Die Gelammimerige der Eins und Ausfuhr bezifferten fi in 
Mark (3 Merk gleih 1 Dollar gerechnet) auf: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Mark. Marl. 
1891........-.- 27000000 82.000 000 
1892......... 28 000 000 830.000 000 
gegen: 
1889........... 32 500 00046 600 000 
18%0........... 63 608000 65.000 000 


Die Einfuhr mar in ben beiden Iekten Jahren für bie Im⸗ 
porteure verluftbringend. Sie hatten Chinefifchen Bwifhenkänblern, 
die meiftens fein eigened Kapital befaßen, in früheren Jahren große 
Credite gegeben. Nur fo lange, als das Geihäft Bott ging, konnten 
die Chimefen ihren Berpflidtungen nadlommen, d. 5. alte Schulden 
theilmeife ebbezahlen, um wieder neue Waaren auf Credit zu nehmen. 
As wegen ber Mißernien die Ausfuhr nachließ, und dad Geb im 
Lande knapp murbe, verſuchten die Chinefen daß alte Dedungs- 
verfahren, indem fie bie neuerhalienen Waaren zu Schlenbewpreilen 
weggaben, Dadurch aber wurbe der Markt auf lange Zeit vollfändig 
gemorfen. Man berechnet, daß bie Smporteure in Bangkok und in 
Singapore auf ſolche Weije mindeſtens 3 Mill. Mark verloren haben. 

Die Berhältniffe waren bei den einzelnen Einfuhrartikeln gegen 
früher unmerändert, mit Ausnahme von Streihhälzern. Bei 
dieſen ift das Japaniſche Fabrikat jet ein fo gutes geworben, daß 
bei feiner Billigkeit die Einfuhr von Schwediſchen und Deutſchen 
Streihhölzern geradezu unmöglih geworben ifl. Eine vorzügliche 
Schwediſche Merle „Udbenalla”, die felbft bei größter Feuchtigkeit 
nicht verlagt, was von ben Japaniſchen Streihhölern freilich immer 
noch nicht behauptet werden Tann, ift noch in Heinen Bartien am 
Markt. Aber au fie wird ſich nicht halten können. 

Gbenfo Bringt jet Japan feidene, halbſeidene und baummollene 
Regens und Sonnenihirme — bislang ein faſt ausſchließlich 
Deutſcher Artikel — mit fteigendem Erfolge an ben Mat. Das 
Japaniſche Fabrikat if bei Weiten billiger als das Deutſche und 
ebenfo geſchmackvoll. An Haltbarleit fteht es demſelben aber jeden⸗ 
falls nach; jedoch find die Siameſen zu wenig ökonomiſch, um hierauf 
befonderen Werth zu legen. 

Bei Petroleum drängt das Ruffliche das Amertkaniſche zurück. 

Die Ausfuhr Hat im Allgemeinen in den Jahren 1891 unb 
1892 gegen die Vorjahre abgenommen. Speziell die Reisausfuhr 
blieb in ben Jahren 1891 und 1892 Hinter ber des Jahres 1889 
erheblich zurüd und in keinem erreichte fie auch nur bie Hälfte bers 
jenigen vom Jahre 1890. 

Auch der zweite Haupt⸗Ausdfuhrartikel, Teakholz, zeigte eine 
bedeutende Abnahme gegen die Vorjahre. Der Grund diefer Er⸗ 
iheimung ift zum Theil allerdings in dem Umſtande zu fuchen, daß 
wegen niedrigen Waſſerſtandes nicht genligend Holz herabgeflößt 
merben Ionnte. EB läßt ſich aber andererfeitö nicht veriennen, daß 
das Siamefifhe Tentholz in Folge unzuverläffiger Klaffifitation ber 
Sendungen auf dem Londoner Markte nicht mehr fo geihätt wird, 
wie früber. 

Die Ausfuhr von Pfeffer war in ben Iehten zwei Jahren 
nicht erheblich geringer, wie in den vorangegangenen. Es find in 
den leyten Jahren viele neue Pflanzungen angelegt worden, und bie 
Ausfuhrausſichten jollten daher für die Zukunft vielverfpreGend 
fein. Die Breife der lehten Jahre, 640 Mark pro Tonne, finb aber 
ju gering, um ben Anbau zu verlohnen, und es ift daher bie Bes 
fürdhtung begründet, daß derſelbe allmählich eingeſchränkt und ſchließlich 
su Gunſten des Reisbaues ganz aufgegeben werben wird. 

Deutiches Handels⸗Archiv 1894. II 


8 


Eisen: und Saraßenbahnen. 


Die feit einigen Jahren projektirte Eiſenbahnlinie Bangkol — 
KRorat, 268 km lang, tft feit Anfang d. 3. 1892 im Bau begriffen. 
Die Unternehmer find Briten, die leitenden Ingenieure Deutſche. 
Die Linie fol in 5 Jahren fertig fein. 

Die Linie Paknam —Bangkok, 23 km lang und ſchmalſpurig, 
wurde Ende 1891 begonnen und Anfang bed Jahres 1893 dem 
Verkehr übergeben. Sie erweift fih als unrentabel, obwohl bie 
Baufoften, 32 000 Mark pro Kilometer, äußerft billig waren, und bie 
Verwaltung, die fehr einfach gehandhabt wird, wenig koſtet. Die 
Gründer des Unternehmens Hatten gehofft, daß der Transport ber 
an der Mündung des Menam gefangenen Fiſche der Bahn zufallen 
würbe. Diefe Spelulation hat fi als falfch erwieien. Die Fiſche 
gelangen in den Fiſcherkähnen mit der Fluth ſchneller und jedenfalls 
friiher nad Bangkol, ala mit der Gifenbahn. Die Linie hat daher 
nur Berfonenverlehr, der aber zu gering if, um Gewinn zu Iafien. 
Die Unternehmer find Europäer ; bie Altien ſind aber zum größten 
Theil in Siameſiſchen Händen. Die Schienen für die Linie find 
aus Großbritannien bezogen worden, das rollende Material aus 
Deutichland. 

Die feit dem Jahre 1888 dem Verkehr Übergebene Straßenbahn 
bat bisher jährlich 10 pCt. Dividende gezahlt. Die Länge ber Bahn 
ift beinahe 10 km. Die Altionäre find Suropäer und Siameſen, 
die Verwaltung If Europäiſch und die Geſellſchaft in Dänemark 
regiſtrirt. 10 p&t. Dividende iſt in einem Lande, mo man für 
Darlehen in größter Sicherheit 12 p&t. erlangen kann, nicht viel. 
Der Grund dieſes nicht ganz befsiebigenden Ergebniffes mar ber 
große Verbrauch von Pferden. Wan bat daher im Jahre 1898 vers 
ſuchſsweiſe anf der halben Strecke den elektriſchen Betrieb eingerichtet, 
der ſich jo gut bewährt bat, daß er jebt über die gange Strecke 
ausgedehmt wird. Die erfte Einrichtung für & iem koſtete 180 000 
Mar und wurbe von der Short electric Railway Co. in Dhio 
geliefert. 


MWaferbauten. 


Die Siameſiſche Kanals und Bewäſſerungsgeſellſchaft iſt vor 
etwa dyei Sahren ind Leben getreten. Sie Bat in dem unteren 
Theil des Flußdeltas eine Anzahl Kanäle neu ausgegraben und 
ältere verichlammtie außgebaggert, die theils dazu dienen, biäher 
unbebautes Rand für den Reisbau geeignet zu machen, theild dem 
Reis aus bem Innern Waflerftraßen zum Transport nad Bangkok 
zu ſchafſen. Im Sabre 1892 hat die Gefellichaft die Anlage eines 
Kanalnchhes begonnen, welches große, biäher unbebaut gebliebene 
Zänberftreden, die norböftlid von Bangkok Ianbeinwärtd liegen und 
daher mit dem Mena keine Verbindung haben, bewäffern und an 
die neue Eiſenbahntinie Bangkok — Korat anfchliehen fol. Die Reis⸗ 
kultur wird durch dieſes Unternehmen ungemein gefördert werben. 
Die Geſellſchaft bat bie früher allein übliche Handarbeit durch 


| Baggermaſchinen erſetzt, die fie aus Deutſchland Bezogen bat. 


Schifffahrt. 

Der Schiffsverkehr im Hafen von Bangkok war in ben beiden 
Jahren des Berichta wegen der geringen Reiäfsacht wenig belebt. 
Es beſuchten den Hafen im Sabre 1892 nur 298 Schiffe von 
209 745 Reg.⸗Tonnen gegen 477 Schiffe von 381474 Tannen im 
Sabre 1890. Die Deutihe Schifffahrt war in biefen Jahren von 
93 einlaufenden Schiffen von 84 386 Reg.Tonnen auf 16 Schiffe 


von 16128 Reg.⸗Tonnen zurüdgegangen. Dieſer unverhältnikmäßig 


2 


10 


ftarfe Rückgang ber Schifffahrt Braucht Übrigens nicht zu üÜberraſchen. 
Denn in. Jahren mit geringer Ernte genügen für den Reiötrandport 
die Dampfer der feften Linien, die ſämmtlich Britifche find, die Bier nicht 
in Betracht kommende Heine Franzöfifche Linie Bangfof— Saigon aus⸗ 
genommen. Wenn dagegen eine gute Ernte eingebradt ift, müſſen 
Schiffe von außerhalb gedartert werben, und das find meiftens 
Deutſche Schiffe. Im Jahre 1893, welches eine fehr große Reis⸗ 
audfubr hat, wird der VBebarf an Schiffen wieder erheblich fteigen. 


Dertehrsüberfichten. 
1. Einfuhr in den Jahren 1891 und 189. 
1891. 1899, 

Werth: Werth: 
Dollars. Dollars. 
Weißer Schirting............... 409 741 448 767 
Grauer Schirting............... 259411 231989 
Farbiger Shirting ............. 97923 : 129149 
Shawls ....................... 514039 611682 

Bebrudte Baummollenwaaren und 
Kaliko ................... ... 91952 86 947 
Verſchiedene Baummollenwaaren.. 509777 618650 
Segeltud............ .......... 12 280 18 271 
Leinwand ........... .......... 7010 3 201 
Wollenwaaren.................. 19 736 17 825 
Geibenwoaren. ........ ......... 331898 356198 
Baumwollenzwirn ............ 2 263 16 281 
Garne, weiße „220.2... ...... 139 387 107 815 
Desgl., rothe und farbige ....... 226450 197478 
Regens und Sonnenſchirme ...... 57 266 66 647 
Hüte ......................... 31 692 38 030 
Schuhe ....... ................ 35 007 44 298 
Eifen und Stahl ............... 42 592 47 045 
Blei .......................... 13 204 6 801 
Galvanifirtes Eifen.............. 45 580 28 683 
Zinkblech .......... ......... 13 173 10 448 
Kupferplatten............. ..... 13 660 10 556 
Eifenwaaren ................... 202881 593878 
Meifings und Kupfermaaren ..... 121674 143266 
Mefierihmiedewaaren .......... . 13 132 15199 
Mafhinerien............. ....... 168458 137542 
Gewehre und Munition ......... 886 24 463 
Schiffömaterialien ....... ....... 12 687 118082 
Silberwaaren .................. 839 513 37 368 
Gold⸗ und Silberfäben .......... 19 194 18516 
Goldblättchen.................. 642 828 86 167 
AQuwelen ......... ernennen 289474 842229 

Irdenwaren, Steingut unb Halbs 
porzellan .................... 183482 161756 
Glasſswaaren ............... .... 106 071 94 219 
Papier ........................ 120669 162683 
Juteſäcke ...................... 169124 213218 
Matten und Mattenfäde......... 79 960 69 500 
Streichhölzer................... 12825 141895 
Feuerſchwärmer.............. 36 277 40 662 
Petroleum..................... 392 607 863647 
Lampendl ..................... 1358480 114 068 
Ricinusöl.................... 24 828 25 785 


Bangkolk. 


Bienenwachs................... 
Arzneien ...................... 
ODpium ....................... 
Tabak ................. ...... 
Cigarren ...................... 
Branntwein, Wein und Bier..... 
Melafle ....................... 


Gemüfe und Obſt .............. 
Geſalzener Knoblauf ......... . 
Kokosnüfſe..................... 
Betelnüſſe ..................... 
Konferven ..................... 
Biskuits..................... 


Mehl ......................... 
zuſammen einſchl. der nicht beſonders 

aufgeführten Artikel .......... 
dazu Kontanten ................ 


überbaupt... 


1891. 


8 977 043 


448 149 


9220889 9425 192 


2. Ausfuhr in den Jahren 1891 und 1892. 


Meis, geſchälter............... 
Desgl., ungefchälter (Paddy) ... 
Pfeffer...................... 
Kardamomen................. 
Benzoe ..................... 
Seſam ..................... 
Baumwolle, gereinigte und un⸗ 

gereinigte ................. 
Stocklack .................... 
Gummigutti ............ ..... 
Sapanholz................. . 
Teakholz .................... 
Nutzhölzer, als Eichen, Eben⸗, 

Roſen⸗, Padoeholz u. ſ. w.... 
Agillaholz ................... 
Elfenbein.................... 
Vogelneſter .................. 
Buͤffel⸗ und Rinderhäute ..... . 
Büffel: u. Rinderknochen, Hörner 

und Hufe ................. 
Salzfleiſch .................. 
Fiſche, geſalzene und getrocknete, 

Muſcheln und Krebie........ 
Ochſen ...................... 


zuſammen einſchl. der nicht be⸗ 
ſonders aufgeführten Artikel. 
dazu Kontanten .............. 


überhaupt... 





1891. 


152 714 
9 331 
13 657 
49 069 
172 411 


13 092 
24 554 


910 609 


1892, 
Werth: 
Dollars. 


6 944 530 


8 742 
388 958 
16 397 
32 243 
168 059 


22 481 
48 303 
18 039 
69 593 
461 080 


159 534 
12 529 


476 386 
19 919 


9949089 10019925 


64 152 


10 869698 10084 077 











Bangkok. — Tunis. 11 
3. Schiffsverkehr im Hafen von Bangkok in ben Jahren 1891 und 1892. 
1891. 189. 
Nationalität. Eingegangen. Audgegangen. Eingegangen. Ausgegangen. 
Schiffe. Reg.⸗Tonn. Schiffe. Reg.⸗Tonn. Schiffe. Reg.Tonn. Schiffe Reg.⸗Tonn. 
Britiſche ............ 269 193 260 260 194 487 248 182 854 242 174.665 
Deutſche.................. 14 8672 16 11 009 16 16 128 15 14 690 
Sranzöfife ............... 13 2561 13 2561 13 25661 12 2 364 
Schwediſche und Norwegiſche 11 9 899 10 8 582 4 1779 4 1 957 
Siamefilde ............... 5 2878 4 2084 1 656 2 1812 
Stalienifhe .....2.2..0.... 3 2 156 3 2166 8 1199 8 119 
Riederländiiche ........-...- 1 1 672 2 1941 8 2508 8 2508 
Sarawalaniide............ — — — — 2 810 2 810 
Spaniſche................. 1 688 1 688 1 688 1 688 
Defterreihlingariie ....... — — 1 840 — — — — 

Chineſiſche.. ............. — — — — 1 1062 1 1.062 
zufammen... 807 220 786 810 224 248 292 209 745 285 201145 

Tunis, —* Ih 

, anken ranken. 
Handelsbericht für das Jahr 1892.) aerzen ............ 252 773 Maſchinen und Inſtru⸗ 

Die jährlihen Beröffentlihungen der GeneralsDireltion der | Töpferwaaren....... 225381 2 mmle............ 490 854 
Sinanzen über den Handel und Verkehr von Tunis hatten bisher | Glaswaaren ........ 303 049 Eifenwaaren ........ 624 454 
den Zeitraum eines Tuneſiſchen Finanzahres (von Dftober bis Garne ...... ...... 522 596 Gußeiſen ... .. ..... 205 453 
Ottober) umfaßt und die Werthangaben in Piaſtern gebracht. Die Mollenftoffe......... 1182050 Bleimaaren......... 97 493 
neuefte Beröffentlihung enthält zum erflen Dale eine Zuſammen⸗ Baummollenftoffe .... 4848949 MWaffen............. 98 772 
ftellung für dad Kalenderjahr (vom 1. Januar bis 31. Dezember 182), Seidenftoffe......... 456800 Schiefpulver........ 88 176 
welcher ala Wertheinheit der Frank zu Grunde gelegt if Leinen und Juteſtoffe 358111 Möbel ............. 255 739 

Rah diefer amtlihen Statiftit belief fi der Wertb ber ge» Papier ............. 264 287 Fuſſer ............. 116 818 
jammten Handeläbewegung im Jahre 1892 auf 76 525 126, Bulcher ............. 108 781 Andere Holzarbeiten.. 169060 
ver Werth der Einfuhr auf 89822 622 und berjenige ber Husfuhr Selle, bearbeitet ..... 1083188 Spielmaaren ........ 285007 
auf 37 202 504 Franken. Lederwaaren ........ 270826 Zundhölzer ......... 167 564 

n ber Gi un v Gold⸗ u. Silberwaaren 829217 Modeartikel ......... 107 044 

san der Sinſuhr men ie malen BE | Gotben. Gilbermüngen 1998931 Weſge, fertige ...... 216.447 

Sranten. Sranten. Uhren u. Uhrenbeſtand⸗ Kleider, fertige ...... 867 618 
Pferde ........... 66610 Holzkohlen .........- 199084 | theile ........... 86 288 
Maulefel ........... 101 725 Farbfloffe .......... 148 570 
Andere lebende Thiere 246676 Heu und Gtroß..... 115 255 
Schweinefleiſch, ge- Wein ............. 993 583 Die wichtigſten Ausfuhrartikel waren: 
pölelt ............ 116458 Bier ............... 68 026 
aaſe 286878 Alkohol ....... 492.049 Werth: Werth 
Fettwanren aller Art 129080 Lildr..... 124 888 Franken. Franken. 
Seivenwanten........ 1058 753 Marmorplatten ...... 97.048 Pferde ............. 15860 Mandeln ........... 118 956 
= 77 122833 a een 124 284 Rindvieh ........... 217 760 Daltteln............ 323 071 
Weizen............ 1574083 Gement ........... 192069 | SBale .-- nun... ... 148055 Leindl ............. 162 076 
Gehe een. 362848 Dauerfleinercceecee. 143 513 Shweine........... 71800 Diivenöl ........... 7 920 188 
Mehl und Gries..... 3.335 302 Dachziegel 120.045 Ochſen⸗, Kuh⸗ u. Kalb⸗ Eichenholz .......... 191 170 
Pr . 86617 Gteinplatten ........ 152111 | baute ............ 178112 Andere Höher ...... 225 910 
Kartoffeln .......... 227800 Steinkohle .......... 605 914 | SHaftele........... 313985 Salfa.............. 1 920 510 
Gemüfe, gettonete .. 187778 Petroleum unb anbere Biegenfelle.......... 314146 Deltrefter........... 413 628 
Früchte, getrodnete u 300 035 Erdole ........... 338 780 Wollenfett.......... 164 991 Bein ernennen 1178 550 
Rafaee een 161618 Silber, roh u verarbeitet 320767 | Wachs ........... 124886 Zink ............. 245 140 
Wellen ocean. 103 892 Gifen,roß u. verarbeitet 594516 Thunfiſche .......... 282 846 Seife ........ —R 97 616 
227 813015 Chemiſche Brobufte .. 287497 | Andere Fiſche, geſalzen 284068 Seibenwanzen....... 139 246 
Del......... ... 208 306 Indigo........... 120 ıg | Schwämme, gewaſchen 966028 Wollenwaaren....... 491142 
Baubolz............ 1197564 Arzneien ........... 15619 | Welen......... .... 8012464 Baummollenwaaren... 184480 
— Gerfte............. 4400 967 Feze (Ohechias)...... 427788 
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 II. ©. 296. Gemüfe, getrodnet... 2929450 Korbs u. Flechtwanren 272.040 


2% 


12 


Auf die Herkunftss und Beſtimmungsländer wertheilt ſich der 
Handelsverkehr im Jahre 1892, wie folgt: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Werth: Franken. 

Frankreich................. 20 773870 20 964 880 
Hgeim ....... ........... 2664 966 6 104 968 
Großbritannien............. 1401583 2608 677 
Malta.................. 4366189 964.680 
Italien................. 4672052 3087 765 
Deſterveich⸗ UAngarn ......... 1591 467 18 982 
Beigien................ 1086689 317 673 
Tripolis................... 1013677 1488 120 
Rußland ................ N 593 689 2657 
Schmeben und Norwegen .... 328466 489480 
Aegypten.................. 307087 8397413 
Türkei................. ... 229905 17537 
Griechenland ............... 133656 181361 
Amerika................... 87 913 47 465 
Spanien .................. 26 620 63 474 
Deutſchland. ............... 25 209 6420 
Moroflo .................. 7613 6 928 
die Niebeslande ............ 247 — 


Wie die obigen Zahlen erſichtlich machen, bat Deutſchland nur 
einen geringen Antheil an dem Handelsverkehr von Tunis. Indeſſen 
it jebenfall® die für die Einfuhr aus Deutihland angegebene Ziffer 
viel zu niedrig gegriffen, da fie nur ben Werth der birelt aus 
Deutichen Häfen eingeführten Waaren darfiellt, während der weitaus 


größere Theil Deuticher Artikel über Marfeile und Genua kommt 


und nad Tunefifcher Praxis ala Franzöſiſche ever Italieniſche Pro: 
venieng behandelt wird. 

Die Hauptartikel, welche von Deutichland eingeführt werben, 
find: Manufalturwaaren, vor Allen wollene, auch baummollene, 
ferner farbige Tuche, Trikotagen, Flanelle, fowie Imitationen von 
Hrabifchen Geweben, Golds und Yuwelierfachen, Eifenwaaren, land⸗ 
wirthſchaftliche Mafchinen, Nähmaſchinen, Chemilalien für Apothelen; 
Efienzen zur PBarfümbereitung, Nürnberger Waaren, wie Spielfachen, 
billige Galanteries und Lederwaaren, Porzellanwaaren, Farben und 
Lade, Lampen und Spiegel. 

Ein wefentlihes Hinderniß für die Hebung der Deutichen Aus: 
fuhr nad) Tunis iſt der Mangel einer fchnellen und direkten Vers 
Bindung zur Eee. 


Coofs. ( Hervey⸗) Inſeln. 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1892. 


Die Handelsverbindungen der aus ſieben Inſeln beſteheuden 
Gruppe ber Hervey⸗ oder Cools⸗Inſeln beichränten fi faſt auss 
ſchlichtich auf den Berlehr mit den Häfen von Auckland und Tahiti. 
Gh segelmäßige Verbindung dieſer Häfen mit Rarotonga, der Haupt: 
inſel ber Gruppe, wirb durch ein Dampiihiff vermittelt, welches 
monatlich von Audland über Narotonga nad Tahiti führt und auf 
Banjeiden Wege zurückkehrt. Im Webrigen find Feine Schooner Ber 
Eingeborenen, ſowie ſolche Britiſcher, Sranzöjiicher und Ameribaniſcher 
Rationalität in der Gruppe handeldthaͤtig. 

Die gangbare Wünge iſt der Chüeniſche Dollar. Wenn auf 
ker Merth defſelben bei manchen Berechnungen höher angenommen 


Tunis. — Gooks⸗ Georvey⸗) Inſeln. 


Der Geſammthandel ber JInſelgruppen wird im Berichtsjahre 
auf 216815 Dolars oder 650445 Mark angegeben, wovon 81243 
Dollars ober 245 729 Mark auf die Einfuhr, 135572 Dollard oder 
406 716 Mark dagegen auf die Ausfuhr entfallen. 

An der Einfuhr war Audland mit 54 973 Dolls, Tahiti das 
gegen mit 26270 Dollars betheiligt. 

Alte nah den Cooks⸗Inſeln eingeführten Produkte find einem 
Werthzol von 5 p&t. unterworfen, ber ſich jedoch in Folge der eigens 
artigen Kuröberechuungen Häufig auf nur etwa 89/4 pGt. ſtellt. 


Die Haupteinfuhrwaaren und deren Werte werben folgender 
maßen angegeben: 


Werth: 

Artikel. Dollars. 
Belleidungsgegenflände ................. 3 645 
Schnitt⸗ und Modewaaren.............. 29 208 
Lebensmittel (Salzfleifch und Konſerven).. 7669 
Brotftoffe (einſchließlich Zwiebad)......... 7811 
Materialwaaren...................... 8674 
Spirituoſen......................... 1621 
Wein ............................... 124 
Bier ................................ 766 
Bauholz (einſchlirßlich Bearbeitetes) ....... 2 506 
Elfen unb KRurznaen ....2..... ...... 8921 
Tabak............................ 2122 

zuſammen einſchließlich ber nicht beſonders 

aufgeführten Artilel .............. 81243 


Behnfs Wiederausfuhr nach anderen SInfelgruppen wurden im 
Berithtsjchte Warren im Werthe von 12383 Dollars unverzollt ein- 
geführt. 

Die Haupteinfuhrwaaren von Tahiti waren Schnittwaaren im 
Werthe oon 21785 Dokars und MWrotftoife Im Werthe von 2510 
Dolart. Außerdem gelangten noch Kleiber, Lebensmittel, Material: 
waaren, Bauholz, Kurzwaaren und Tabak non dort zur Einfuhr. 

Bon der Ausfuhr gingen Buaren im Werthe von 117632 Dollars 
nach Auckland, während ber Reſt im Werthe von 18 040 Dollars nad 
Tahiti verſchifft wurde. 

Ueber bie Hauptfächlichften Ausfuhrwaaren giebt folgende Ueber⸗ 
ſicht Aufſchluß: 


Werth: 
Ausgeführte Waaren. Maßſtab. Menge. Dollars. 
Kaffee ....................... Pfund 156914 32179 
Kopra ............. ....... „ 2107634 50570 
Baumwolle................... F 99168 15358 
Citronenfäure ...222 2.222200... n 22 122 5450 
Apfelſinen ................... Kiften 6261 8571 
Perlmutter................... Pfund 99072 18896 
Bicho be Mar................. n 34 989 2251 
Schwämme .................. 1968 105 
Kokosnüfſſe ......... ......... Stüd 39 600 489 
Bananen..................... Bündel 1891 492 
Ananas ..................... Stirck 8686 416 
zuſammen einſchließlich minder 
wichtiger Artikel .......... — — 135 672 


Nah Tahiti wurden hauptjählih Kaffee, Kopra und Baum- 
wolle ausgeführt. 
In den angegebenen Zahlen find aus anderen Inſeln her⸗ 


wird, jo ift in den Folgenden Ausfuhrungen nur ein folder nom | rübrende und nur zur Durchfuhr gelangte Artikel im Dertbe von 


B Matt zu runde gelegt. 


32 961 Dollars enthalten. 














Coola: ( Hervey⸗) Inſeln. — Stalien. — Beirut. 


Der hauplſãchlichſte Antheil an ber Ausfuhr entfällt auf Kaffee. 
Deſſen Werth ift jedoch im Berichtsjahre in Folge theilweiſer Miß⸗ 
ernte nicht umbeiräßtlih Hinter den Durchſchnittszahlen früherer 
Jahre zurücgeblieben. Nach ungeführen Beredinungen betrug ber 
Ausfall gegen das Jahr 1891 etwa 23 000 Dollars. Die Ausfichten 
für die Kaffee⸗Ernte des Jahres 1898 werden als gute bezeichnet. 

Die Ausfuhr von Baummolle zeigt gleichfalls einen Nieder: 
seng gegen die des Vorjahres, ber auf etwa 8300 Dollar berechnet 
wud, und aud bie Orangenaudfuhe ift um etwa 6700 Dollars zurüds 
geblieben, während umgelehrt Kopra, Gitzonenfäure und einige andere 
Artikel eine Zunahme zeigen, jo daß fi ber Geſammtniedergang auf 
nur etwa 6700 Dollars ftellt. 

Der Schiffsverkehr in dem Hafen von Rarotonga im Jahre 1892 
geftaltete fi, wie folgt: 


Segelfchiffe. Dampficifie. 
Rationalität. Reg.⸗ Reg. 
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 

Britiſche ............... 39 3190 14 TOO 
Brangöfliche 22.202000... 3 180 — — 
Amerimiide (B. &t.)...... 8 836 — — 
Eingeborene.............. 29 1626 — — 

zulammen... 19 882 14 7040 

De ον 

98 Schäffe von 12 872 Reg.⸗Tonnen. 

Italien. 


Zuckereinfuhr im erſten Halbjahr 1893.') 


Einfuhr im erſten Halbjahr 
Pro⸗ 


aus: 1889. | 1890. | 1891. | 189%. | 1898. Ion 


Metercentner, 


| | 
66 987) 78012] 78 907! 111 283] 27,97 
67I 9,34 


1368 







Defterreihs Ungarn 0082 
ankeid....... — 









utihland ..... 74 990 86,14 
Großbritannien ..| 49604 69996| 42829| 28614, 31876] 8.01 
Außland ........ 40 622 116246) 58.2991 119664 178| 0,04 
Alien, vritijche | 

Befigungen....| 67 614 160.087] 155305. 15065 519] 0,13 
Hegupten........ 67884, 61218 14 286) 22 180) 716181 17,97 
zulammen einschl. 

der Einfuhr vo | 

anderen Zänbern| 388 824| 472 706| 413 107! 415410) 397 919] — 

| 











Wenn Feankreich, defien Zuderausfuhr nach Stalien in Folge 
des Zollkrieges feit dem Sabre 18389 gang aufgehört Hatte, wieber 
auf der Bildofläche erichienen iſt, jo ift das darauf zurückzuführen, 
daß in Folge der anhaltenden Dürre in biefem Frühjahre und bes 
ungünftigen Einfluſſes deſſelben auf bie Entwidelung ber jungen 
Rübenpflangen große Preisfteigerungen auf dem Zuckermarkte ſtatt⸗ 
fanden, unb ehe der Pariſer Markt dieſer Aufwärtsbewegung folgte, 
eine Raffinerie noch eine große Partie Franzöſiſchen Zuckers unter 
günftigen Bedingungen aus dem Markte nahm. 


1) Wegen bed erften Duartals 1898 vergl. Hand. Ar. 1898 
D. ©. 461. 


Beirut. 
Handelsbericht für das Jahr 1892.') 


Allgemeines. 

Wie im Jahre 1891, jo Batte auch im Jahre 1892 ber Syrüde 
Handel unter der Ungunft ber den Schiffsverlehr hemmenden 
Quarantänemaßtegein zu leiden, welche von ber Türkiihen Regierung 
in ber zweiten Hälfte beB Jahres gegen bie von der Eholera heim⸗ 
geſuchten Europäiſchen Lünder ergriffen worben waren. Dass kam 
ald ein zweiter, den Handel beeinträchtigenber Fakior bie ungünſtige 
Zuge des Geldenmarkte im verflofienen Jahre Die Kaufkraft 
Syriens, fpeziel ber Benöllerung von Beirut und des Libanon, hängt 
ſehr meientlih von dem Ausfall ber einheiniihen Geibenkotonernte 
und von den auf den Euwoplilgen Seibenmärkten herrſchenden Preiss 
verhältnifien ab. Richt allein bie wohlgabenben Ktafien, bie Seibens 
fpemer und Geibendänbler, find an der Kdlonernte intereiftrt, fonbern 
auch die ärmere Tänbinge Beudllerung, welche im Libanon und in 
dem an dieſes Gebirge angrenzenden Küftengebiet hauptſüchlich von 
der Seidenraupenzucht lebt. 

Im Allgemeinen fchreitet Syrien von Jahr zu Jahr in Bezug 
auf Handel fomohl als auf Aderban und Landeskultur vorwärts, 
und der Wohlſtand ber Bewohner ift ins Steigen begriffen. Dieſer 
Fortſchritt macht ſich namentlih in ber Stadt Beirut bemerkbar, 
wenn man deren heutigen Zuftaud mit bem vor breißig Jahren ver- 
gleiht. Sie befigt ſeit dem Jahre 1875 eine Waflerleitung, welche 
ben Bewohnern ein vortreffliches Trinkwafler liefert, und wittelft 
welcher auch die zahlreihen zu den Häufern gehörigen Gärten 
bewäflert werben, ſowie feit dem Jahre 1888 eine von einer Franzö⸗ 
ſiſchen Witiengefellichaft betriebene Sadanftalt. Die Stabt dehnt fich 
mebr und mehr aus, und bie Bauthätigleit war in ben letzten Jahren 
eine ſehr rege. Während noch vor zwanzig Jahren bie meiften Häuſer 
einftödig waren, flache Dächer Batten und in jehr einfachem Stile 
erbaut waren, erheben fich jeßt in ben befleren Quartieren ber Stabt 
überall recht ftattlide und geräumige, mehrftödige Wohnhäuſer, welche 
mit Europäiſchem Komfort gebaut und eingerichtet find. 

Auch die dfonomifche Lage der ländlichen Vevöllerung bed Libanon, 
welche wirtbiaftlid ganz von Beirut abhängt und ihre Bebürfniffe 
an Handel und Induſtrieprodukten in diefer Stadt befriebigt, muß 
als eine verhältnigmäßtig günſtige und fich fletig beflernde bezeichnet 
werden. Die Libanefifden Bauern, Raroniten wie Drufen, find 
fleißig und ſparſam. Alles anbaufähige Land Im Gebirge tft in ſorg⸗ 
fältiger und müheooller Weile in Kultur genommen und mit Maul: 
beer«, Diivens und Feigenbäumen ſowie mit Weinreben ımd in ben 
flacheren Gegenden au mit Getreide bebaut. 


Seideninduftrie, 


Im Jahre 1892 Hatte die Kokonernte unter ungünftigen Wetter 
gelitten, wozu noch der Umftand kam, daß in Folge der guten 
Seidenernte in Europa bie Breife jehr niedrig Aanden und bie 
Nachfrage nad Syriſcher Seide weniger lebhaft war. Die in Syrien 
verijponnene Rohſeide — es giebt in der Stadt Beirut 10 und im 
Libanon 112 Seidenipinnereten mit Dampfbetrieb von zufammen 
8710 Spinuftühlen — wird zum weitans größten Theile nad Frank⸗ 
reich außdgeführt, und nur ein Heimer Theil, etwa ein Künftel ber Grnte, 
wird im Vande felbft auf ben als Hausinduſtvie betriebenen Meb⸗ 
fühlen verarbeitet. Die Geibenpreife richten ſich daher ganz nach 


1) Wegen bed Borjahres |. Hawb. Ar. 1892 II. ©. 509. 


14 


ben Preifen bes Lyoner Narktes. Im Durchſchnitt wird alljährlich 
für 12 Mil. Franken Seide von Beirut nah Marſeille verſchifft. 


Meinban. 


Der Weinbau füngt an, mehr Gewinn abzumerfen, ſeitdem der 
aus den vortrefflihen Syriſchen Trauben gewonnene Wein nicht mehr 
wie früher ausſchließlich im Lande verbraudht, fondern auch — vors 
läufig allerdings noch in geringen Mengen — nad) Aegypten und 
Europa ausgeführt wird. Namentlih an den öftliden Abhängen des 
Libanon und in der von den Gebirgäletten des Libanon und Antis 
libanon eingeſchloſſenen Ebene Belaa wirb viel Wein gebaut und aus 
bemfelben in der Gegend non Schtora ein vorzüglicher rotber und 
weißer herber Landwein, befannt unter dem Namen Schtorameln, 
gewonnen. Andere Theile des Libanon erzeugen einen füßen Wein, 
ber von feiner goldgelben Farbe vino d’oro genannt wird. Im 
Sabre 1892 wurden in der Belaa 193 000 kg, in Damaskus 104 000 kg 
Wein erzeugt und fisfalifch veriteuert (die Weinfteuer beträgt 10 pEt. 
vom Werthe des gewonnenen Weines), Rad) Aegypten und Europa 
(Frankreich) wurden von Beirut eima 200000 kg ausgeführt. Zn 
Beirut koſtet im Kleinhandel ber Liter Libanonmein 40 bis 50 Gentimes. 


Ausmwärtiger Pandel. 


Nah der amtlihen Statifttl des Beiruter Dberzollamtes würde 
die Einfuhr vom Auslande nach der Türkei Über die Syrifchen Küftens 
pläte einen Werth von 8 175 750 Türkiihen Pfund und die Ausfuhr 
über die gleichen Küftenpläte nach dem Auslande einen Werth von 
1232000 Türfifchen Pfund darftellen. Nach derfelben Statiſtik beziffert 
fih die Einfuhr über den Hafen von Beirut allein auf 2371625 
Türkiſche Pfund oder etwa 43 280 000 Mark und die Ausfuhr nad) 
dem Auslande auf 641200 Türkifhe Pfund ober etma 11542 000 
Mark. Dieſe Ziffern dürften aber, in Anbetracht der den zahlreichen 
Klöftern, Schulen und anderen Woblthätigteitsanftalten gewährten 
Bollfreiheiten, Hinter der Wirklichkeit zurüdbleiben. Rechnet man ben 
Ausfall zu 15 pCt., jo würde bie wirkliche Einfuhr Über Beirut etwa 
50 Mil. Mark und die Ausfuhr etwa 181/5 Mil. Mark betragen. 


Wechſel- und Münzturfe. 
Die Wechſelkurſe waren im Jahre 1892 folgende: 


Drei Monate dato. Sichtwechſel. 
Piaſter. Piaſter. 
auf London (für 1Pfd. Sterl.) 1351/4 bis 137 1365/g bis 1373/4 
Bara. Para. 
auf Marſeille (für 1 Franken). 2148/. bie 217 216 bis 2181/4 


Die Münzkurfe waren in Beirut im Jahre 1892 in Biajtern 
Beiruter Währung folgende; 
1 Englifches Pfund... = 136 Piafter 30 Para. 
1 Turkiſches Pfund.. 123 Biafter 30 Para bis 124 Piaſter 20 Para. 
120 $rantenftüd ... 108 Biafter 8 Para bis 108 Piafter 15 Para. 
Der Medſchidie (Türs 
kiſcher Silberthaler) = 23 Piafter bis 23 Piaſter 10 Para. 


Schiffahrt. 

Die Dampfihiffe der nachbenannten Dampfidififahrts » Gejell« 
ſchaften berühren den Hafen von Beirut, fowie die übrigen Küften- 
pläße Syriens Jaffa, Haifa, Tripolis, Lattalie, Alexandrette, Merfina, 
in regelmäßiger Fahrt: 1) Der Defterreichiiche Lloyd, defien Schiffe 
jeit Anfang des Jahres 1892 auch Alexandrette und Merfina ans 
laufen; 2) die Franzöſiſchen Meflageries Maritimes; 3) die Ruſſiſche 


Beirut. 


Handels⸗ und Dampfſchifffahris⸗Geſellſchaft; 4) die Aegyptiſche Geſell⸗ 
ſchaft Khedivié“. 





In unregelmäßiger Fahrt verkehren an der Syriſchen Küſte die | 


Britiihen Dampfſchiffe bes Liverpooler Haufe Papayanni & Co., 
der Liverpooler Gefellihaft 3. Moß & Eo., der Aſia Minor Steam 
Ship Company, und die Dampfidiffe der Franzöſiſchen Geſellſchaft 
Eyprian Fabre & Cie. in Marſeille. Auch Italieniſche, Griechiſche, 
Norwegiiche, Spanifhe und Deutihe Dampfihiffe, letztere von ber 
Hamburger „Deutihen Levante⸗Linie“, kommen gelegentlih nad) 
Beirut. Nacfolgende Tabelle giebt eine Ueberſicht Über die Bes 
theiligung der einzelnen Nationen an dem Schiffsverkehr von Beirut 
im Sabre 1892: 


Zuſammen. 
Dampfs Tonnen⸗ Segel» Tonnen» Tonnen: 
Rationalität. ſchiffe. gehalt. ſchiffe. gehalt. Schiffe. gehalt. 
Deutihe ......... 1 113 — — 1 1113 
Britiide ......... 130 89 744 — — 130 89 744 
Aegyptiide....... 102 3294 — — 102 92941 
Franzöſiſche ...... 77 124698 — — 77 124598 
Griechiſche........ 1 655 13080 51 13585 
Stalienifhe....... 144 8050 1 577 33 13707 
Normegiide ...... 4 8050 — 4 40850 
HOeſterreichiſch⸗ Un⸗ 
gariſche ........ 96 101418 — — 96 101418 
Türkiſche......... 90 82526 2485 43223 2676 125749 
Ruſſiſche ......... 5 60731 — — 45 60731 
Spaniide......... 6 4118 — — 6 418 
zufammen... 566 569914 2554 61970 3120 631884 
dagegen im Sabre 
1891.......... 477 42303 2769 61840 8246 485743 


— — t — — 


Einfuhr von Kolonialwaaren nach Beirut und den 
übrigen Syriſchen Küſtenplätzen im Jahre 1892.') 


Zucker. Wie in früheren Jahren wurde auch im Jahre 1892 
der Zucker hauptſächlich von Deſterreich- Ungarn eingeführt, theils als 
Concaſſo (zerſchlagene Brote), theils als Centrifugal⸗Pilés; beide in 
Doppelſäcken. Bon Frankreich wird Zucker in Broten (Hüten) 
bezogen, in Canaſter (zu 100 kg) verpadt; dieſe Verpackung verurſacht 
feine Mehrausgaben. Auch kleinere Mengen von Concaſſé, in Süden 
von 34 kg, fommen aus Frankreich. — Aegypten liefert den kryſtal⸗ 
lifirten Rohrzucker, welcher in Süden im Gewichte von etwa 10) kg 
ankommt. 

Die Zuckereinfuhr im verflofienen Jahre wird, wie folgt, geſchätzt 

Aus: kg kg 
Delterreihslingarn etwa 30 000 Sad Eoncafis = 2520 000 


s 5000 ⸗ Bile = 500.000 
8 020 000 
Frankreich 4000 Ganafter2u.3kgs 
Brote ............ = 400 000 
s 1000 Sad Concaſſo⸗ 84000 
484 000 
Aegypten e 10000 Sad Teyftall. 
Rohrzuder ........ == 1.000 000 


\ Gefammteinfuhr 4504 000 
1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1892. II. S. 408. 








Beirut. — Mollendo. 15 


Bfeifer. In Syrien wird nur ber ſchwarze Pfeffer verbraudt, 


aufzuweijen, ba bie Arbeit jehr durch eindringendes Waſſer gehemmt 


ter von Singapore und Penang ſtammt. Die Waare wird zum | wurde, defien Beſeitigung mit vielen Schwierigleiten verbunden war. 


gröpten Theil von dieſen Märkten direkt bezogen, doch kommen, je 
nah Preislage, auch kleinere Partien von London und Barfeille. 
Sie Befammteinfuhr wird gefhäkt auf etwa 180000 kg. In Folge 
dez ftarlen PBreisrlicdganges bat ber Verbrauch in diefem Artikel eine 
Aunahme erfahren. 

Reis. Der weitaus größte Theil von Reis kommt aus Rans 
geon und zwar in ber Duafität Ngatſain Nr. 3, melde birelt von 
Rongoon bezogen wird, und zwar in ganzen Dampfſchiffsladungen, 
weiche für vier bis fünf Häfen der Levante befrachtet werden und in 
Keirut und an anderen Küftenplägen (Jaffa, Xripolis) mehrere 
Zauſend Säcke ausladen. Die Gefammteinfuhr von Rangoon⸗Reis 
zird auf ungefähr 40000 Sad ober auf etwa 4000 000kg ger 
ihäkt. — Beſſere Dualitäten werben zunächſt von Japan gebradit, 
größtentheild in bireftem Bezug von Hiogo; bo Tommen aud 
Heinere Partien von London Im vergangenen Jahre dürften von 
Zwaniſchem Reis ungefähr 40U0 Sad im Gewichte von 400 000 kg 
ongelommen fein. — Bei der Reiseinfuhr kommt auch Ztalien in 
Betracht mit der Dualität Piemont; bie Einfuhr von Genua wird 
auf 500000 kg geihäht. — Endlich nimmt auch Aegypten an ber 
Keiseinfuhr theil, welches dem Syrifhen Markte feine verichiedenen 
Roiettes und DamiettesDuafitäten zuführt. Die Einfuhr aus Aegypten 
bürfte fich auf ungefähr 8000 Sad ober auf 800000 kg belaufen 
haben. 

Die Reiseinfuhr beziffert ſich alſo nach ben Produktionsländern, 


wie folgt: 

Einfuhr aus kg 
Rangoon................. 4 000 000 
Japan.................... 400 000 
Italien.................. 600 000 
Aegypten ............... . 800 000 


zufammen 5 700 000 
Kaffee wirb in folgenden Dualitäten und Mengen bezogen: 


Rollo, diret aus den Häfen des Rothen Meeres ein» 
geführt, ungefähr......................... ..... 875000 
Rios und Santos, je nad Preislage von Trieft, Marjeille, 
Liverpool und London bezogen, ungefähr. ........- 150 000 


zufammen 525 000 

Die Einfuhr von Mokka Hat zu Ungunften des Braſilianiſchen 

Kafteed zugenommen, weil ber Preisunterſchied zwiſchen ben beiben 
Dualitäten nur noch gering ift. 


— — e,e— — 


Mollendo. 


Handelsbericht für das Jahr 1892.') 


Während das Jahr 1891 für Mollendo ein ausnahmsweiſe gutes 
geweſen, muß man das verfloffene als ein recht ungünſtiges bezeichnen: 
dandel und Verlehr Haben bedeutend nachgelafien. 

Einmal bat fi die Erwartung nicht erfüllt, daß ſich der Handel 
von Cuzco, Durch Weiterführung der Bahn in ber Richtung nad 
dort, Schnell heben würde, und zweitens Hat der Verkehr mit Bolivia 
ſehr Abbruch erlitten durch die Antofagaſta⸗Bahn, welche ungefähr 
kit Mitte des Jahres bis Oruro in Betrieb ff. Auch Haben die 
Caylloma⸗Silberminen im Jahre 1892 ein minder guted Refultat 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 579, 


— — — — — — 


Einfuhr. 

Im Allgemeinen haben die Importeure mit ihren Einfäufen 
fehr zurückgehalten und nur für ben nächſten Bedarf eingeführt. In 
Folge deſſen ergab fih am Ende des Zahres im Bollfaufe ein 
Waarenbeſtand, der niepriger war als je zuvor, wozu inbeflen wohl 
aud ber Umſtand beigetragen baben mag, daß die meiften Kaufleute, 
einer bevorftehenden Zollerhöhung wegen, ihre Waaren möglichſt noch 
im alten Jahre aus dem Bollhaufe herausnehmen ließen. Diele Er: 
höhung, ein Aufihlag von 8 pCt., ift am 1. Januar 1893 in Kraft 
getreten. 

Ausfuhr. 
Die hauptſächlichſten Artitel ber Ausfuhr im Jahre 1892 waren: 
Menge. Ungefährer Werth. 


kg Soles. 

Alpaccawolle, 1. Sorte... 1481000 888 600 
Desgl., geringere Sorte... 620 000 202 200 
Bieufanwolle ............ 2 800 4800 
Schafmolle ............- 1 246 500 496 500 
Dchfenhäute, trodene ..... 145 600 31 600 
Desgl., gejalgene ........ 7300 1600 
Gilbererze ........:-» ... 1196100 1 406 600 
Kupfererze.............. 2470 600 1074 100 
Binnerze ............... 630 900 188 500 
Bleierge ....---rernun ee. 96 200 20 300 
Antimonerze ........... 285 600 28 600 
Wismutherze ........... 16 000 3 500 
MetallsArgentifero ....... 14 800 12 900 
Shinarinde ............ 390 100 212 100 
Kolablätter ............: 377 800 205 300 
Kaffee ..... ............ 107 100 46 600 
Kakao ................ 1700 900 
Shindhillafele .:.......-- 100 1500 
Baargelb.....:-r een. — 152 000 
zufammen einſchließlich ber 

minder wichtigen Artikel — 4 930 300 


Die Ausfuhr von Antimon ift auf mehr als bad Doppelte 
derjenigen des Vorjahres geftiegen, da die Minen mehr Ausbeute 
geliefert Haben. So probugirt eine einzige Mine jetzt zwiſchen 50 bis 
ſelbſt 100 Tonnen monatlich, mit einem Reingehalt von etwa 70 p&t. 
Metall. 

Bandel mit Bolivia, 
Der Tranfitvertehr mit Bolivia geftaltete fi folgendermaßen: 
Es wurden über Mollendo nah Bolivia ausgeführt: 


Europäifhe Waaren ............. 50144 Rolli, 
Küftenladung .............. ...... 4064 „ 
Zuder vom Norden (Beru)......... 36054 „ 
Mehl vom Süden (Chile).........- 35588 „ 
Allohol von Peru ................ 2376 
Desgl. von Chile................. 2311 „ 
Desgl. von Europa ............ 2600 „ 


zufammen... 175437 Rolli. 

Die nächſten Ausſichten für den Handel mit Bolivia kann man 
nicht gerade günftig nennen. Für den TiticacasSee ift ein Dampf: 
ſchiff von 260 Reg.⸗Tonnen Gehalt gebaut morben, welches zuſammen⸗ 
geftellt wird und im März 1893 fertig fein ſollte. Ferner werben 


Mollendo 


16 


an ber Münbung bed Deiaguabero zwei Bagger aufgeftellt, die ben 
Fluß ſchiffbar maden follen bis Rafacara, einem Hafen, der nur 
5 Leguas — etwa 25 km von Druro entfernt if. Außer von den 
ſehr bedeutenden CorocorosKupferminen denkt man dann fpäter aud) 
die Erge von Druro diefen Weg Herunterzufchaflen, wodurch der 

Antofogafta Bahn eine fehr wirkſame Konkurrenz entftehen würbe. 


Spiffahrt. 
Es find im Jahre 1892 in den Hafen von Mullendo ein- 
gelaufen: 
Dampffchiffe. Segelſchiffe. 


Britiſche ...... .......... 150 9 
Chilenifde ....-.......... 104 3 
Deutſche................. 47 3 
Srangöfihe............... 80 — 
Peruaniſche............. — 3 
Nordamerikaniſche ......... — 2 

zufammen... 331 20 


Die Segelſchiffe brachten, wie gewöhnlich, Kohle für die Eiſen⸗ 
bahn und einiges Bauholz, die Dampfſchiffe dagegen Stüdgüter. 


| Florenz. 
Haudelsbericht für die Jahre 1891 und 1892.') 


Sm Allgemeinen läßt fich ber bie Sabre 1891 und 1892 fagen, 
daß fie in geſchäftlicher und finanzieller Beziehung nicht zufriedenftellend 
geweien find. Die beim Mebergang von dem einen Jahr in das 
andere erwartete Beſſerung trat nicht allein nit ein, ſondern ftatt 
ihrer geftalteten ich Die Verhältniſſe fortfchreitend unglinftiger, fo 
daß ein erheblicher Ausfall bei der Ein- und Ausfuhr nicht aus⸗ 
bleiben konnte, der fi möglicherweife noch verftärtt Hätte, wenn 
nit die Ernte in faſt allen Bobenerzeugnifien durch reiches Er⸗ 
trägniß ber gebrüdten Lage zu Hülfe gelommen wäre. 

Die Getreideernte im Jahre 1891 war geradezu eine vor: 
zügliche, ber im Sommer 189% eine gute Müttelernte folgte, jo daß 
fremde Zufahr nit in Frage kam. 

Die Preiſe Für Weizen blieben in Folge befien giemlich feft und 
ſchwankten je nach Qualität zwiſchen 23 und 29 Lire pro Heftoliter; 
wur gegen Enbe bes Jahres 1891 und zu Anfang des Jahres 1892 
wurben fie durch Spekulanten in die Höhe getrieben. Es wurden 
während biefer Periode bis zu 34 Lire pro Heltoliter gezahlt. 

Der Anbau von anderen Feldfrüchten, wie Mais, Gerfte, 
Roggen und Hafer ift nur geringfügig und kommt daher nicht in 
Betracht. 

Die Weinernte geſtaltete ſich im Jahre 1891 quantitativ zu 
einer ſeit vielen Jahren nicht erlebten übergroßen Mittelernte. War 
der Ertrag des Jahres 1892 auch nicht Über Mittelernte, fo wog 
die beflere Dualität dieſes Jahrganges das Mindererträgniß gegen 
das Jahr 1891 doch reihlih auf. 

Die Preife ſchwankten im Jahre 1891 je nad) Güte und Wachs⸗ 
thum zwiſchen 18 und 36 Lire pro Heltoliter. Im Jahre 1892 
ftellten fie fih wegen der aus dem Borjahre übernommenen, nicht 
unerhebligen Vorräthe weſentlich Billiger, und zwar auf 17 bis 33 
Lire pro Hektoliter, jo daß eine Ausfuhr auf größerer Bafis ermöglicht 
murbe. 


1) Wegen bes Jahres 1890 |. Sand, Arch. 1891 II. ©. 608. 





— Florenz. 


Die Dlivenernte ſtand der in den vorgenannten Produkten 
nicht nach und war im Sabre 1891 reich gu nennen. War das Er⸗ 
trägniß auch 1892 quantitativ geringer, fo war bie Qualität dieſes 
Sabrganges befier alö die des Borjahres. 

Die Preife gingen im Jahre 1891 von 150 Lire auf 112 Zire 
pro 100 kg zurück, fliegen aber im Sabre 1892 wieder bis auf 
140 Lire für gute Waare und erreichten jogar für egtrafeine Waare 
wieder die Höhe von 150 Lire pro 100 kg. Mittelgute Waare 
wurde mit 100 bis 110 Lire pro 100 kg bezahli. 

Sn dem Seidenhandel waren die Verhältniſſe während ber 
Berichtsjahre ungemein verfhieben. Die Stimmung war im Jahre 
1891 wie in den Vorjahren eine fehr gebrüdte.. Obwohl man, ber 
geringen Rachfrage Rechnung tragend, viel weniger Samen aus⸗ 
gelegt Hatte, wurden bad) ungeachtet: der guten Dualität ber Kokons 
für Mittelmaare nur 2,25 Lire und für beſte Waare nur 3,30 Lire 
pro Kilogramm gezahlt, was für Pie Züchter einer großeh Einbuße 
gleichbedeutend war. 

Die Beeife für Nohfeive gingen im Sabre 1891 immer mehr 
herunter und ftelen im Laufe des Jahres von 51 Lire für Naffifde, 
48 für gute und 46 für mittelgute Gregen auf 45, 42 und 40 Lire. 

Diefe Ahwärtäbemegung der Preiſe Hielt bis zum Monat Mai 
1892 an, fo daß im dieſer Zeit klaſſiſche Gregen für 42, gute für 
40 unb mittelgute für 89 Lire gu erhalten waren. 

Dann trat plöglid auf Grund wenig glnfttger Berichte über 
den Ausfall der Seibenernte in Afien ein Umihwung zu Gunften 
des Italieniſchen Marktes ein. Die Preife ſtiegen Tprungmeife bis 
auf 62, 60 und 57 Lire pro Kilogramm. 

Im Laufe des Jahres 1891 kamen zum Berfand eima 260 
Ballen Gregen im Geſammigewicht von 26 600 kg und verblieb ein 
Vorrath von etwa 400 Ballen unverlaufter Wanre, während im 
Sabre 1892 1625 Ballen im Geſammtgewicht non 163827 kg vers 
laden wurben, oßne daß eine erhebliche Menge auf Lager verblieben wäre. 


Bon allen Bobenerzeugniflen war die Ernte von Stroh zur 
Sabritation von Geflehten die am wenigſten gute, ſowohl im 
Sabre 1891 als auch im Jahre 1892, da Tyeinheit und Farbe bei 
beiden Ernten glei unbefriedigend waren. Sm Sabre 1892 blieb 
auch Die Menge binter den Erwartungen zurüd. Dank ber vor» 
gefchrittenen Technik Tonnte trogdem das Stroh ſchön gebleit und 
zur Geflechtsfabrikation vorbereitet werden. 

Menngleih dieſe Fabrikationsbranche durch die Konkurrenz bes 
Auslandes und burch den Wechjel der Mobe einen ftarfen Rückſchritt 
gemacht bat, jo wohnt ihr doch noch immer cine große Lebenstcaft 
inne, der ed zu verdanken ift, daß fi) im Vorjahre eine gegen früher 
günftigere Allgemeintendenz geltend gemacht Bat. 

Bedalzaden in feiner Dualität, 4 bis 5 mm breit, und auch in 
gröberer Waare, 61/5 bis 83/3 mm breit, waren im Jahre 1892 zu 
ftet8 fteigenden Preifen fehr gejucht, während dieſe Artikel und 
namentlih die gröbere Waare im Sabre 1891 noch zu wahren 
Schleuderpreijen abgegeben wurbe. 

Die Slorentiner Strohhüte hatten wie in ben Vorjahren jo auch 
im Sahre 1891 wenig Nachfrage, die fi jedoch im Jahre 1892 er» 
heblich fteigerte, jo daß ber Ablag bei guten Preiſen ein befricdis 
gender war. 

Sn Phantafiegeflehten mar im Jahre 1891 ein veges Geſchäft 
zu verzeichnen, während im Jahre 1892 der Markt ruhig verlief und 
nur zu Heinem Abſatz Veranlafiung gab. 

Die fogenannte Fiefolebordüre Hatte fi im Jahre 1892 wieder 
vegerer Nachfrage zu erfreuen, nachdem fie viele Jahre durch bie 
Barmer Imitation in Baummolle zurückgedrängt war. 





Floreny. — San Suen bei Rorie 


12 


In Yellen und Häuten wer bie Nachfrage während ber Bes | bietet. Yeinere parfümtrte Geife und Parfiimerien werben ebenfalls 
richtsjahre ziemlich lebhaft, berart, daß derielben im Jahre 1881 nicht | 


in vollem Umſange genügt werben konnte, weil durch den firengen 
Winter 1890/91 die Heerden dezimirt worden waren und erſt all⸗ 
mälig wieder vermehrt werden Tonnten. Die im Sabre 1891 bes 
willigten Breife von 200 bis 320 Lire je nad Größe una Dualität 
behaupteten ſich nicht allein au im Jahre 1892, ſondern erhößten 
fh noch um ein Geringes. 

Um Enbe des jahres 1892 wurden bezahlt für 


feine Ware ............. 2360 bis 880 Lire 
gute Waare ...... 220020000 20 „ MO „ 
geringere Baaıe ........... 150 „ 200 „ 
Ausfhuh-WBaare ........... 50 „ 100 


Kitz- und Kalbielle erfrenten fi ebenfalls guter Nachfrage. 
Bon Kalbfellen waren geringe Qualitäten bevorzugt, deren Preiſe in 


| 
| 
| 
| 


keinen Jahren ftationär waren. Für Kitzfelle wurben je nad) Dualität | 


son 186 bis 210 Bere gezahlt, während Kalbfelle 160 bis 170 Lire 
yo 100 kg erzielten. 

Häute waren dbenfalis geſucht. Für ſchwere Waare wurben 
100 und für teile Diualität 80 Bis 85 Lire gezaßft. 

Der BVollertrag betrug mähtend wer Berichtsjahre etwa 
300 000 kg pro Jahr. Die Erträge find in ſtetiger Berminberung 
begriffen, ba Die Schafzucht wegen der hohen Mietbe für die Weiber 
ylähe gegenüber ben um 40 pEt. gefallenen Breiten ber Wolle nicht 
mehr ventirt und von einigen Herbenbefigern aufgeneßen wurde. In 
obiger Menge find ſowohl die Wollen einmaliger als much bie zwei⸗ 
maliger Schur eindegriffen. Zu erfteree Kategorle gehören bie for 
genaunten Matricine oder Intere und die Agnelllne, zur zweiten bie 
Biſtoſe, auch Maggeſe genannt, weil fie im Mai geicheren werben und 

vie Gettembri 


m. 
Im Zahre 1391 waren die Preife folgende: 
Matricne ......... etwa 2,50 Are pro Allogramm, 
Agnelline ....... 10 on n 
Biofe ...2.200... „» 3»D u nm „ 
Settembrine........ „ 30 un n 


Im Sabre 1892 fanden Matricine und Agnelline etwa 8 pEt. 
und bie Biftoſe und Settembrine etwa 5 pCt. niebriger im Preiſe 
ala im Borjahre. 

Die Ausfuhr von KRunftgegenftänden, fomelt dieſelbe durch 
bie amtlige Statiſtik nachweiſsbar If, betrug im Jahre 1891 in 
antiten umb modernen Gemälben 1048 855 Lire, in antiten und 
mobernen Bilbhauerarbeiten 918 781 Lire und In verſchiedenen Anti» 
quitäten 852501 £ire, dagegen im Jahre 1892 in antilen und 
modernen Gemälben 867 185 Lire, in anttien und mobernen VBilb⸗ 
bauerarbeiten 1189886 Lire und in verihiebenen Antiquitäten 
423 317 Zire. 


In und um Yorenz, bet remis und Peſcia deſtehen 
große Lohgerbereien, anſehnliche Fabriken von chemiſch⸗pharmaceutiſchen 
Vräparaten find entſtanden, die ſämmtlich prosperiren, ein noch 
junges Etablifſement für Fabrikation chemiſcher Säuren macht dem 
Auslande KLonkurrenz, ebenſo mehrere Fabriken von künſtlichem Dünger. 
Den Erzeugniſſen des Voigtlandes, wie leichte Chales, macht ein 
großes Unternehmen in Prato die Einfuhr unmöglich. Dieſelbe 
Fabrik, von Deſterreichiſchen Kapitaliſten gegründet, fertigt auch leichte 
Vofiftoffe und fertige Frauenröcke. 

Der Bedarf In gewoͤhnlicher Seife wird faſt ausſchließlich durch 
Siedereien in Florenz gededt, denen nur Großbritannien Konkurrenz 


Dentſches Handels⸗Archiv 1894. I. 


| 


in erbebligen Mengen hergeſtellt, was jedoch nicht verhindert, daß 


ı ein Theil des Bedarfs aus Deutſchland bezogen wird. 


Eine wohlorganifirte mechanifche Werkftätte fertigt Präzifiongs 
inftrumente, die faſt ausfhlichlih zu militäriihen Zwecken Vers 
wendung finden. 

Wachstuch wird feit Jahren in nicht unbebeutenben engen an» 
gefertigt. Konfelt- und Chokoladenfabriken Taflen eine Einfuhr in 
nur beſchränktem Maße zu, eine neu entftandene, von Deutſchen bes 
gründete Fabrik emaillirter Küchengeſchirre iſt vornehmlich für ben 
Bedarf der Marine beichäftigt. 

An der Einfuhr, über welche ftatiftifche Daten nicht angegeben 


! werben können, war Deutfchland ſtark betheiligt. 


&3 nimmt bie erfte Stelle ein bei der Einfuhr von Spiritus, 
Eifens und Stahlblehen und mufifalliden Inftrumenten, von welden 
Artikeln wohl zwei Drittel der Einfuhr auf Deutihland entfallen. 
Eſſenzen, Farben, Eiſenrohre, Werkzeuge, verarbeiteted Zink, Stein- 
guts und PBorzellanwaaren, Slosſcheiben, Chemilalien, Stärke und 
Kurzwaaren, gegerbte Felle, werben faft zur Hälfte bed Vedarfs aus 
Deutihland bezogen. Dann folgen feine Tuche, Seibenftoffe und 
fertige Kleider, von denen etwa ein Drikiet des Konſums aus Deutſch⸗ 
(and fhammen. In Maſchinen und Kiebftoffen wird 'etwa rin Viertel 
des Bebarfö aus Deutichland gebedt, alle anderen Artikel werben in 
geringeren Mengen won bort bezogen. 


San JInan dei Morte (Nicaragua). 
Maarenverfehr im Fahre 1892.) 
Einfußr von: 


Werth: Peſos. 

den Vereinigten Staaten von Amerile.... 136357 
Großbritannien............ .... 32 739 
Deutfhland .......................... 15 536 
Frankreich ........................... 5 434 
den Niederlanden.................. 2317 
Jamaiea............. ............... 4694 

zufarmen... 196 077 










Ausfuhr nach: 
Deu Verein. Groß⸗ | Deutf ch⸗ Feank⸗ 
Staaten vd bri⸗ 
—— — | land. reich. 





Jamaica. 














...... 149 922 29 802 vn 6083 — 
2580 — = — 
Lues | — — - — 
old u. Baar⸗ | 
geld ...... 35 222 77 380 108 2561 158 
Gummi | | 
elafticum.. 165914 | 3 755, — .- — 
Aindshänte.. 44.069 — 23861 u = — 
Wildhäute... 27 528 — | — — 
Indigo ..... — — 2110|: 6888 — 
Schildpatt.. — ı 3 BEI — — — 





zulammen ... 





576460 u — 


1) Wegen des Benjahrea |. Hand. Au. 1892 IL S. MR 
3 


18 


Blueflelds (Mosquitofüfte). 
Ausfuhr im Jahre 1892/93 (1. Juli bis 80. Juni).ı) 


Es wurden auögeführt, und zwar nad ben Vereinigten Staaten 
von Amerila: 
Werth: Peſos. 


Bananen ...................... 679 270 
Kokosnüfſe..................... 1003 
Goldſtaub ..................... 82 523 
Mahagoni ..................... 43 392 
Gummi elaftieum .............. 186 880 
Häute ......................... 835 
Schildpatt ...... ............... 1641 
Baargeld ...................... 2223 

zuſammen 1006 767 

Liverpool. 


Handelsbericht für das Jahr 1892.) 


Auswärtiger Bandel. 

Baumwolle. Das Jahr 1892 iſt für den Baumwollhandel 
als ein außerordentliches zu bezeichnen, da daſſelbe mit der größten 
Ernte in den Vereinigten Staaten von Amerika zu rechnen hatte, 
während auch ſchon die Ernte vom Jahre 1891 bedeutend mehr 
geliefert hatte, als der geſammte Weltmarkt bewältigen konnte. Die 
natürliche Folge war, daß die Preiſe auf den niedrigſten bekannten 
Stand, abgeſehen von dem bed Jahres 1848, zurüdgingen. Die 
enormen Zufuhren fowie die Überaus niedrigen Preife waren ber 
Snduftrie in Lancafhire im höchſten Grade nachtheilig. Wie fchlecht 
auch das Jahr 1891 für die Induſtrie ſchon geweſen war, noch viel 
ſchlechter war das Jahr 1892. Die Verluſte der Baumwollenſpinnereien⸗ 
Aktiengeſellſchaften überragen die der Jahre 1885 und 1886. Die 
Refultate der Spinnereien ftellten fih in den Iekten neun Jahren 
wie folgt: 


BD. Stel. Pb. Sterl. 

1892. 90 Spinnereien Berluft 101484 glei 1127 pro Spinnerei 
1891. 98 „ Gewinn 10768 „ 115 „ n 
1890. 90 ri „ 376041 „ 418 „ ” 
1889. 86 „ „22056897 „ 2665 „ „ 
1888. 85 „ „. 5092 „ 292 „ n 
1887. 88 » „ 85810 „ 97 „ ” 
1886. 90 „ Verluſt 61718 „ 65 „ n 
1885. 87 n 270 „ BA, j 
1884. 60 ” Gewinn 125000 „ 2083 


Der Berbraud Großbritanniens und des Europäifcen Feſtlandes 
in den letzten fünf Jahren iſt aus folgender Aufftellung erſichtlich: 
Es wurden verbraucht: 


Auf 
In dem Feſtland 
Großbritannien. von Europa. 

Ballen zu 400 Pfund. 
1892 ............. .... 8847470 4676 000 
1891 ................. 4174 840 4 649 000 
180 ................ 4 140 980 4 381 000 
1889 ................ 8 825 000 4 121.000 
1888 ................. 3 822 000 3 848 000 


1) Bergl. Hand. Ar. 1889 II. & 741. 
2) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 IL. ©. 18. 


San Juan bei Norte. — Liverpool. 


Bei Beginn bed Jahres fand Middling auf 43/15 Pence, man 
hoffte damals noch, daß die Ernte Amerikas nicht Über Bl/, bis 81/5 
Millionen Ballen betragen würde, wenigſtens glaubte man nicht, 
daß dieſe die gemaltige Zahl von 9000000 Ballen erreichen würde. 
Als es gegen Ende Januar Mar wurde, daß bie Anfuhren aus dem 
Snnern nad) den Häfen immer nod im großen Umfange ftattfanden, 
blieb der vrüdende Einfluß auf die Preiſe nit aus, ſodaß dieſe 
bereit3 gegen Mitte Mär, das niebrigfte Niveau mit 89/15 Pence 
erreichten. Es folgte dann eine längere Beriode Heinerer Schwankungen 
nah oben und nad unten, deren Urfachen eines Theils in ber 
Erwartung gipfelten, daß ber Ertrag der kommenden Ernte geringer 
fein würde, anderen Theild aber aud in lokalen Erſcheinungen, wie 
bebrängter Lage und dem Ausbruch von Kalamitäten zu ſuchen find. 
Erft gegen Herbſt konnte eine materielle Aufbeflerung ſich Bahn 
bredyen, alfo zu einer Zeit, mo zu erkennen war, dag die nächſte 
Ernte bedeutend geringer ala die vorjährige fein würde, und fo 
entwidelte fit während der Monate Dftober, November und Dezember 
eine lebhafte Nachfrage, bei der die Preiſe fi) wieder auf 69/15 Pence 
heben konnten; dennoch ſchloß das Jahr mit größeren Borräthen auf 
dem Liverpooler Markte ab, als womit es angefangen Battle. Zu 
Anfang des Jahres beitrug ber Vorrath 1467000 Ballen und Ende 
Dezember beziferte er fi) auf 1585000 Ballen, am 17. März 1992 
hatte derſelbe den höchſten Standpunkt mit 1 786 000 Ballen erreicht. 
Während des ganzen Jahres waren die Räumlichleiten in ben Pads 
bäufern zur Unterbringung biefes enormen Vorrathes an Baummolle 
ungenügend, und ftellenmweife mußte man zu außerordentlihen Maß⸗ 
regeln feine Zufludt nehmen. 

Salz. Es wurden im Jahre 1892 669415 Tons Salz gegen 
685446 Tons im Jahre 1891 ausgeführt. Die Ausfuhr von Salz 
nach Deutichland ift dem Erlölchen nahe, denn im Jahre 1892 wurden 
nur 2176 Tons gegen 8841 Tons im Borjahre von ber Merjey nad) 
Deutfchen Häfen verichifft, während die Ausfuhr im Jahre 1884 noch 
30 077 Tone betragen hatte. 

Nübdenzuder. Die Einfuhr diefes Artikels hat gegen bad Vor⸗ 
jahr eine Zunahme von 30253 Tons erfahren: 

Es wurden eingeführt: 


von Hamburg und Bremen .„......... 61 717 Tons 
„ den Dftieehäfen .............:.. 1978 „ 
aus Frankreich .......-ouoseunonener 1706 „ 
nm Belgien .......... ........ ..... 12963 „ 
n den Niederlanden... ...occcu0s.. 2029 „ 
„Deſterreich⸗ Ungarn.............. 1 550 


Im Sahre 1892 hat Dänemark zum erfien Wale 598 Tons 
Rübenzucker nad Liverpool verſchifft. 


Schifffahrt. 
Bon Deutihen Schiffen beſuchten den Liverpooler Hafen 
21 Dampfidiffe von...... 17 294 Reg.⸗Tonnen 
60 Segelidiffe von ....... 38 148 n 


zufammen 81 Schiffe von........... 55442 Reg.⸗Tonnen 

Bon den eingelaufenen Deutihen Schiffen maren beladen 30 mit 
Nutzholz, 7 mit Farbholz, 7 mit Zucker, 6 mit Terpentin, Harz und 
Theer, 4 mit Weizen, 3 mit Früchten, 4 mit Salpeter. 4 Schiffe 
gingen in Ballaft ein, während die Übrigen eingelaufenen Schiffe mit 
Heringen, Erzen, Knochenaiche, Kreide, Guano, Bohnen, Reid, Kopra, 
Eifen, Magnefia und Kartoffelmehl beladen waren. 

Bon den ausgehenden Schiffen hatten 28 Ballaft, 21 waren mit 
Koblen, 10 mit Salz, 11 mit Städ- und Kaufmannsgütern und die 
übrigen mit Knochenafche, Phosphor, Steingut, Kleie und Schlade beladen. 











Anping-Taiwanfu. 


Aunping⸗Taiwanfu (Kormofa). 
Handelsbericht für das Fahr 1892.') 


Formoſa wurde im Jahre 1392 von mehreren heftigen Taifunen 
heimgeſucht, welche nit nur an Gebäuden und Schiffen jehr beträcht⸗ 
lihen Schaden verurſachten, jondern auch die Ernten zum Theil 
vernichteten. Ganz befonders hatte Südformoſa unter diefen Drfanen 
zu leiden; verſchiedene Ditihaften an der Seeküſte wurden durch 
biefelben faft völlig zerftört, und wohl fein Haus und Feld in Takao 
und Umgegend fam ganz ohne Beſchädigung dayon. Da der Süden 
außerdem non einem ſchweren Erdbeben betroffen wurde, fo ftieg 
dort die Roth, namentlih unter der Landbepölkerung, auf einen 
hohen Grad. In Folge der mißrathenen Reisernte hoben fih die 
Reispreife, obgleih ein Ausfuhrverbot für dieſes Produkt erlaflen 
wurde, raſch auf das Doppelte, und da die Importeure ſich unters 
einander verftändigten, brachte aud bie vermehrte Einfuhr keine 
Abhülfe gegen die Theuerung. 

Der Einfluß der ſchlechten Ernten auf den auswärtigen Handel 
bes fühliden Theiles der Inſel wird fi erft im kommenden Sabre 
scht fühlbar maden, da die 1892er Zuderernte nidt vor Anfang 
bed Jahres 1893 zur Beridiffung gelangte. 

Konlurrenz Japans aufdem Formofanifhen Markte. 
In der Chineſiſchen Preſſe wird gelegentlih der Beſprechung des 
Einfluffes, welden das Fallen des Silberpreifed auf den auswärtigen 
Handel Chinas ausübt, den einheimiſchen Kaufleuten gerathen, flatt 
»on Europa von Japan zu laufen. Gerade auf Formoſa liegen bie 
Verbältniffe jeht günftig für Die Befolgung dieſes Rathes, und es ift 
nit zu vertennen, daß bort die Japaniſche Konkurrenz mit Geſchick 
und Energie die ihr vortheilhafte Lage auszubeuten beftrebt if. Die 
Produkte Südformofas werben faft ausſchließlich nach Japan und dem 
Zefllande von China ausgeführt, und die Werthe derſelben bleiben 
daber im Großen und Ganzen von bem allen des Silberpreiſes 
unberührt. Japan ift mohl im Stande, auf Formoſa in einer immer 
vachſenden Reihe von Artifeln die Europäiſche Induſtrie zu unters 
bieten. Die geringe Entfernung Yormolad von Japan und ber 
Umftand, daß, wie es fcheint, auf Veranlaſſung der Japaniſchen 
Regierung die Fahrzeuge der von letzterer fubventionirten Dampfers 
linie Rippon Yufen Kaiſha feit einiger Zeit während ber Zuder: 
jaifon einen Sudformoſaniſchen Hafen direkt, in der übrigen Zeit 
wenigſtens Amoy regelmäßig anlaufen, ftellt die Frachten verhältniß- 
mäßig niedrig. Da megen ber bedeutenden Buderausfuhr von Yormofa 
nach Japan bereitß ein ſehr reger direlter Geſchäftsoerkehr zwiſchen 
beiben Ländern beſteht, auch bie beiverfeitigen Kaufleute in ber Regel 
im Stande find, fi wenigſtens fchriftfih zu verftändigen, fo Fönnen 
die Waaren entweder perjöntich in Japan eingekauft ober direkt bort 
beftellt werben, es fällt alfo bie Kommilftonsnebühr der Zwiſchen⸗ 
händler fort, welche auf den Europätichen Einfubrartifeln laftet. Aus 
denfeiben Gründen und wegen der vorhandenen Raffen« unb Ideen⸗ 
gemeinfchaft find die Japaniſchen Induftriellen und Kaufleute in der 
Lage, dem Geſchmack ihrer Kunden auf Formoſa ſich beffer anzupaflen, 
überhaupt mit letzteren mehr Yühlung zu behalten, als ihre Europäifchen 
Konkurrenten. Die Broduktionstoften der Japaniſchen Waaren find 
ferner im Allgemeinen niedriger, da die Arbeitslöhne und die Preife 
der Rohmaterialien fi in Japan niebriner fiellen, ala in Europa, 
auch die ganze Lebensführung der Japaner weniger koſtſpielig ift als 
die der Curopäer derſelben Geſellſchaftsſtufe. Alle dieſe Gründe 
haben dazu beigetragen, den Japanischen Waaren immer mehr Eingang 
auf dem Yormofaniihen Markte zu verſchaffen. So haben z. 8. die 


1) Wegen bes Vorjahres f. Haud. Asch. 1892 II. ©. 697. 


19 


Japaniſchen Streihhölzer das Deutſche Fabrikat vollſtändig verbrängt, 
und in Petroleumlampen, Spielwaaren, Regenſchirmen, Konfekt x. 
wird die Japaniſche Konkurrenz der Deutſchen Induſtrie bereits ſehr 
gefährlich. Zn Baumwollenzeugen konkurrirt es mit England ſchon feit 
einigen Jahren mit raſch wachlendem Erfolge, und nad Europäifchen 
Pharmalopden angefertigte Arzneien werden in großen Mengen zu 
verhältnigmähig billigen Preilen aus Japan eingeführt. Sogar 
Japaniſches Bier erſcheint auf Formoſa und findet wegen feines 
geringen Preifes Abnehmer. Es verlautet bereits, daß in Japan 
mit der Maſſenfabrikation von Wanduhren für die Ausfuhr begonnen 
werden fol, um die Amerilanishen und Deutihen Fabrikate, bie 
gegenwärtig ausſchließlich gekauft werben, zu verdrängen, und man 
barf erwarten, daß in nicht langer Beit Japan den Formoſaniſchen 
Markt mit einer nod viel größeren Zahl billiger Nachahmungen 
Europäiiher Erzeugniffe überſchwemmen wird. 

Antheil Deutjhlands und Deutfher Firmen am Ein» 
und Ausfuhrgeihäft auf Formoſa. Der Antheil Deutihlands 
am Einfuhrgeihäft ift ziffernmäßig nicht feftzuftellen, da ein großer 
Theil der von dort tammenden Wanren Über Hongkong nad) Yormofa 
eingeführt wird. An dem fogenannten Regierungdgeihäft iſt die 
Deutihe Induſtrie hervorragend intereffirt; im letzten Jahre lieferte 
fie nad) Formoſa namentlich Kriegdmaterial, Munition, Maſchinen ıc. 

Die Brovinzialbehörden pflegen ihren Bedarf an ausländiichen 
Fabrikaten entweder direkt bei fremden Firmen in Tamfui ober in 
Schanghai dur Bermittelung ihrer Agenten bei dortigen fremden 
Kaufleuten zu beftellen. — Die zum Verlauf kommenden Rähnadeln, 
Regenſchirme, billigen Taſchen- und Handtücher, wollenen Deden, 
Spielſachen, Betroleumlampen, Anilinfarben u. dergl. waren biäher 
faft ausfchlieklih Deutiches Fabrikat, doch iſt für die meiften dieſer 
Artikel letzthin, wie erwähnt, in Sapan ein gefährlicher Konkurrent 
erftanden, 

Was den Ausfubrbandel betrifft, fo ift vor allen Dingen das 
Kamphergefhäft zu nennen, welches hauptſächlich in Deutichen Händen 
ltegt. Der zur Ausfuhr gelangende Kampher geht in letzter geit 
zum größten Theil nad Hamburg, Kleinere Mengen auch nad) News 
Hort, London, Havre und Indien. Auch ber von nichtdeutſchen 
Kaufleuten auf Formofa eingelaufte Kampher wird größtentheild an 
Deutfhe Firmen in Hongkong konſignirt, welche deſſen Vertrieb 
kommiſſionsweiſe beforgen. 


Geſammtwaarenverkehr. 

Der Geſammtwerth des Waarenverkehrß in den Formoſaniſchen 
Häfen beitrug im Berichtsjahre 8 704 894 Haikuan Taels) (89 172 033 
Mart), Überftieg alfo den des Borjahrs um 272960 Taels (1 223 820 
Markt). 88 weiſen jedoch in Wirklichkeit nur die Rorbhäfen Tamſui 
und Kilung eine Sunahme auf, während die Eine und Ausfuhr 
Südformofas fogar eine Abnahme zeigt und zwar um 198 949 Taels 
= 895270 Mark. 

Nimmt man den Durchſchnitt der leiten 15 Jahre, fo läßt ber 
Handel von Rordformoia einen ftetigen Aufſchwung erkennen unb 
überfteigt im Jahre 1892 das bisherige Marimum vom Jahre 1888 
noch um den Betrag von 95099 Taels, während andererfeit8 der 
Merth des Waarenverkehrs in den Süoformofantihen Häfen immer 
mehr zurüdgeht und hinter dem feitherigen Höchftbetrage vom Jahre 
1880 um 1595 288 Taels oder etma 35 pSt. zurüdfieht. Während 
in früherer Zeit der Handel Sudformoſas den des nördlichen Theiles 
der Inſel bedeutend Übermog und noch im Sabre 1884 ihm faft 
gleichkam, iſt im VBerihtäjahre der Waarenumfag in Tamfut und 


ı) 1 Haikuan Tael zu 440 Mark gerehnet. 
3* 


20 


Kilung bereitö um das Doppelte größer ald in Talao und Tatwanfu. 
Während früher im Subformoſaniſchen Handel ber Werth der Ausfuhr 
ven ber Einfuhr überftieg, macht fi in den letzten Jahren ein 
entſchiedenes Uebergewicht des letzteren über erfteren bemeribar. So 
beitrug im den act Jahren 1877 bis 1884 ber Werth der Waarens 
einfuhr in Süpformofa Burchiäntitlich 1655000 Taeld, derjenige der 
Ausfuhr 1781000 Taels pro Jahr, dagegen in ben nachfolgenden 
acht Jahren 1886 Bis 1892 ber Werth der Einfuhr durcqſchnittlich 
1474000, der der Ausfuhr aber nur 1409000 Taels. Der wirkliche 
Weberkguß der Einfußr Über die Ausfuhr ift aber noch viel beträgt. 
licher, da der Weberihub der Ausfuhr von Baargeld in den letzten 
acht Jahren erheblich höher war, als durch den Mehrwerth der 
Waareneinfuhe bevingt wurde. EB Uberftieg nämlich in den Jahren 
1885 bis 1302 die Ausfuhr von Kontanten bie Einfuhr derfelben 
um 1346813 Tael3, während der Rehrwerth Der Waareneinfuhr 
während des gedachten Zeitraums indgefammt nur 572912 Taels 
betrug. 

Einfuhr. 

Der Werth der bei den fremden Seezollämtern zur Meldung 
gelangten Einfuhrartikel belief fi auf 3 745 065 Taels (16 852 279 
Mark) im Jahre 1892 gegen 3 696 306 Taeld im Jahre 1891, mas 
eine Zunahme gegen das Borjahr um 48 759 Tael8 auämadt. In 
den Norbhäfen betrug der Werth der Einfuhr 2345045 Taels (im 
Dergleih zum Jahre 1891 eine Zunahme um 145737 Taels), in 
Südhäfen 1400 020 Taeld (Abnahme 96 978 Taels). Ausländifche 
Waaren wurden im Ganzen für 2998063 Taeld (13468 783 Marl) 
eingeführt, faft genau foviel wie im Jahre 1891. 

Dpium. Im Jahre 1892 wurden auf Formoſa 5141 Piluls 
Dpium im MWerthe von 1668 678 Taeld (7486 101 Mark) gegen 
5582 Pikuls im Werthe von 1 770 255 Taels im Borjahre eingeführt, 
was eine Abnahme in der Menge um 8,5 p&t., im Werthe um nicht 
ganz 6 pCt. ausmacht. Es ift anzunehmen, daß die Einfuhr der 
ausländifhen Waare künftighin noch viel mehr zurückgehen wird, da 
die in Folge der Indiſchen Finanzmaßregein fo außerordentlich 
geftiegenen Dollarpreife den Gebrauch bed einheimiſchen Probuftes, 
fowie die Anwendung billiger Surrogate ſehr befördern muß. Da 
die Koften des beften Szehuan-Dpiums, weldes im Gelhmad dem 
auf Formoſa befonders beliebten Perſiſchen nachkommt, ſich unter 
Bugrundelegung der im Berichtsjahre in Amoy gezahlten Durchſchnitts⸗ 
preife auf Formoſa kaum höher ala 460 Doklard pro Pilul fielen 
würben, fo bätte ſich ſchon bei den Breifen des Perfiihen Opiums 
während des Jahres 1892 (500 bis 540 Dollars) die Einfuhr bes 
erfteren Artitelö gewinnbringend erwielen. Nun erhöhen fih aber 
wegen bes geftiegenen Rupienkurſes gegenwärtig die Selbftkoftenpreife 
des ausländifhen Opiums bis Formoſa um 15 bis 18 pGt., während 
die des einheimiihen Produkts natürlich Hiervon unberührt bleiben, 
ein Umstand, der das letztere in Zukunft noch viel Fonkurrenzfähiger 
machen muß, wie biöber. 

Sn Baummwollenwaaren Haben die Engliſchen Fabrikate in 
letter Zeit immer mehr unter der Japaniſchen Konkurrenz zu leiden. 
Mährend nämlich z. B. die Einfuhr von Schirtings um 31926 Stüd 
im Werte von 57 799 Taels, d. 5. um 22 pCt, zurüdging, bob fich 
die Einfuhr Japanifher Zeuge von 44893 Stüd im Werthe von 
11 758 Taels im Sabre 1891 auf 74136 Stüd im Werthe von 
19 968 Taels im Jahre 1892, alſo um 66 pEt. 

Seit dem Jahre 1890 beträgt die Zunahme der Einfuhr der 
Japaniſchen Baummollenzeuge 45 695 Stüd oder über 100 pCt. 

Der Fall des Silberpreifes, fowie die geplante Einrichtung einer 
direkten Schiffsverbindung zwiſchen Japan und Indien vermittelt der 


Te — — —— —— — — — — —— — 


Anping⸗Talwanfu. 


Fahrzeuge der ſubventionirten Japauiſchen Damriſchiſffſfahrtsgeſellſchaft 
Nippon Yuſen Kaiſha, wodurch die Koſten des in Japan vielfach zur 
Zeugfabrikation benutzten Indiſchen Garns ermäßigt würden, können 
nicht verfehlen, auf die Einfuhr der Japaniſchen Baumwollenzeuge 
günftig einzuwirken. 

Die Einfuhr von Zundhölzern, in welchem Artikel Japan 
ſeit einiger Zeit den Narkt vollſtändig beherrſcht, hat abermals nicht 
unerheblich zugenommen, und zwar gegen das Vorjahr um 27 848 Groß 
oder etwa 23 yEt. 

Bemerkenswerth iſt der in großem Naßſtabe wachſende Berbraud 
von Petroleum auf Formofa. Im Berichtsjahre wurden hiervon 
1808 090 Gallonen im Werthe von 189 367 Taels (852 006 Marf) 
eingeführt, 778270 Sallonen oder 75 pCt. mehr ald im vorher» 
gehenden Jahre. Das Rufftiche Petroleum Tommt immer mehr in 
Aufnahme, die Einfuhr deſſelben beltef fih im Jahre 1892 auf 
937 970 Sallonen, mehr als die Hälfte der Gefammteinfußr, während 
fie im Borjahre nur 59000 Gallonen und im Sabre 1890 80 000 
Gallonen betrug. 

Die fteigende Verwendung von Betroleum in den Chineftihen 
Saushaltungen tft deswegen nit ganz ohne Bebeutung fir bie 
Deutihe Induſtrie, weil damit eine vermehrte Einfuhr der zum 
größten Theil aus Deutfhland ftammenben Lampen und Lampen- 
brenner Hand in Yand geht. Im Jahre 1892 ftellte ſich diefe auf 
25310 Stil im Werte von 8726 Taels (89267 Mart) gegen 
16 134 Stüd im Vorjahre und 9 846 Stüd im Jahre 1890. 

Die Einfuhr von Nähnadeln, vorwiegend Deutſchen Fabrikats, 
in Südformoſa nahm gegen da8 Jahr 1891 um 1849 Taufend ober 
um 86 pCt. zu. Für Nordformofa fehlen die betreffenden ſtatiſtiſchen 
Angaben. 

Regenſchirme murben im Berichtsjahre 17824 Stück im 
Werthe von 9 747 Taels (43 861 Mark) eingeführt, und zwar meiſt 
aus Deutihland und Kapan, 10884 Stüd mehr als im Porfahre. 

Die Einfuhr von Deutſchen Antlinfarben war ein wenig 
böber als im Jahre 1891, fte ftellte einen Werth von 8 884 Taels 


(17259 Mark) bar. 


Für Rechnung ber Regierung wurde Kriegömunition im 


Werthe von 34 784 Taels (176828 Mart) eingeführt, größtentheils 


aus Deutichen Fabriken Rammenb. 


Ausfuhr. 

Der NRettowerth der Ausfuhr einheimifcher Broaufte aus Formoſa, 
ſoweit dieſelbe durch Schiffe fremder Bauart vermittelt wurde, betrug 
im Sabre 1892 4969829 Taeld (22 319 230 Mark), überflieg alfo 
ben bed Borjahre um ben Betrag von 224201 Taels (1009001 
Mark). Hieran nahmen die Nordformoſaniſchen Häfen mit 3 427 688 
Taels = 15423 921 Mark (gegen 1891 mebr 326 172 Taels oder 
10,5 »96t.), Südformoja mit 15632291 Taels — 68953809 Mark 
(weniger 101 971 Taels oder 6,5 pt.) Theil. 

Thee. Die 1892 er Saiſon war auferorbentlih günftig ſowohl 
für die Theeexporteure, als auch für die einheimifchen Theelaufleute. 
Der Gewinn der letzteren allein wird auf 650000 Dollars 
(1950 000 Watt) geihägt. Die Frühlings und Sommerlejen ergaben 
ein jehr gutes Rejultat, während bie Hexbfternte eine geringwerthige 
Qualität lieferte, da mehrere Taifune im September und Dltober 
ben Theepflanzen viel Schaden zugefügt hatten. Wegen des niebrigen 
Silberkurſes waren die fremden Xheefirmen in ber Bage, hohe Preiſe 
zu bewilligen. In den Monaten Juni bis Auguft wurde für 1 Pilul 
(1331/s Engl. Pfund) in Tamſui 85 bis 40 Dollard gezahlt. Der 
Thee der dritten Leſe, welcher vielfach mit Staub vermifcht war, 





Unping-Taiwanfe. 


erzielte nur durchſchnittlich 28 Dollar pro Bilul. Bis Ende Dezember 
1892 warm von Tamful neh Amoy, bem Stapelplag für den 
Formoſaniſchen Thee, 185109 Pikuls im Wertbe von 2 896 951 Taels 
verſchifft. Die Sefammtausfuhr aus Tamfut betrug im Jahre 1892 
136 717 PBitul (18 224266 Engl. Pfund) im Werthe von 2 929 747 
Taels (13 188861 Marl). Wie gemöhnlid, ging faft die ganze Ernte 
nah ben Bereinigten Staaten von Umerila, wo der Formojanijche 
Thee beſonders Belicht if. Die Frachten von Amoy nach News York 
waren fehr niedrig. Während des größten Theil der Seifen luden 
bie Frachtdampfſchiffe nach bort über den Suezlanal für 25 bis 85 Schil. 
pro Tonne, Poſidampffchiffe berechneten über San Franzisko 1,26 bis 
1,15 Golesollar für je 100 Engl. Pfund. Die Fracht per Gegelfchifi 
betrug fjoger nur 17 Schill 6 Per. bis 19 Schill. für die Tonne. 

Im Theegeihäft auf Yormofa find nur Engliihe Firmen 
intereffiet, Deutſche Kaufleute haben fi baran bis jetzt noch nicht 
betheiligt. 

Zucker. Die Ausfuhr von Zucker, des Stapelartikels von 
Sũdformoſa, hielt ſich ungefäße auf der Höhe des Vorjahret, ſie belief 
fich insgeſammt auf 601101 Piluls im Werthe von 1.806 668 Taels 
5879 983 Marl). Die Saifon eröffnete im Januar mit 2,90 Dollar 
für dos Pikul Tatwanfu⸗Zucker I Dualität und 2,65 Dollar für 
I. Sorte. Bu berfelden Zeit notirte Takao⸗Zucker, lieſerbar im 
Februar, 2,50 Dollar pro Pikul. Gerüdte von einem beträchtlichen 
Auaſall in der Erute, fowie ftarfe Nachfrage für Tientfin trieben bie 
Breife Bald auf 8,15 und 2,90 Dollar für TaimanfusZuder, während 
in Talao-Zuder ben Europäifgen Kaufleuten der Markt vnerichloflen 
blieb. Chineſiſche Firmen kauften letztere Sorte im Närz zu 3 bis 
3,05 Dollar pro Pilul. Erſt im April war es wieder möglich, auf 
offenem Markte Talao» Buder zu Taufen und gwar zu 2,85 bis 2,95 
Dollas. Diele Preiſe hielten fi bis zum Schluſſe der Gallen, 
welcher Ende Mai folgte, TaiwanfusZuder Ihlob mit 3,10 mb 
2,% Dollar für dad Pikul. 

Rad) ben Berihhten der Handelskammer zu Amoy betrug bie 
gelammie, bi Ende 1892 zur Berſchiffung gelangte Ernte von 
braunem Buder 666 790 Pills. Hiervon kommen auf Talao 
262 892 Piluls (gegem 285 876 Biluls im Vorjahre), auf Taimanfu 
293 888 Pituls (326 260 Piluls im Borjahre). Der Talaoı Zuder 
wurde jänmtli nah Japan, der von Taimanfu hauptſächlich nad 
Ehinefiihen Häfen (Schanghai, Tichifu, Tientfin und Riuticenang) 

rt. 

Der Ertrag der nähften Ernte dürfte weſentlich gegen bie vor⸗ 
jährige zurüdfichen, ba ein Beirächtliher Theil des auf bem Felde 
ſtehenden Zuckerrohts durch heftige Taifune zerflört worben if. 

Kampher iR nähft Ups und Buder ber wichtigfte Ausfuhr 
ertilel von Formoſa. Dad Hauptgeſchaͤſt liegt in Deutichen Händen. 
Degen des unruhigen Verhaltens der Eingeborenen in Rorbformefa 
blieb die Rampberpesduliien etwas gegen has Vorjahr zurüd, jedach 
waren bie erzielten Preile Höfer. Es beitrug nämlih die Aunſahr 
son Mamıpher aus Formoſa im Jahre 1892 17 541 Pikuls im Werthe 
von 300 546 Taeis (1 852468 Mark) gegen 18879 Pius um Meribe 
son 285 380 Zac im Jahre 1891. Die Narktpreiſe in Honglong 
bietteu fi wähuend bed größten Thelleb des Jahres ſtetig auf 88 
bi GO Dollard un Vitul, ftiegen jeboch plößlich im Rovemher und 
Desember auf 66 .5 57 Dollars. 

Gold. Bei dem Seezollamt in Tamfui wurden im Verichtzjahre 
7820 Xaels (298,66 kg) Golbſtaub im Warthe von 187290 Taels 
(617 827 Marl) zur Ausfuhr angemeldet. Der wirkliche Grivag der 
Golbwoqichereien muß aber viel Höher geweien fein, ba DaB Konſortivm, 
welchem kürzlich die Behebung der von ben Golbwäldiern gu zahlenden 


— — — — — PRESSEN 


2 


Licengfieuer in Regie gegeben worben ift, für ben Beitraum von 
18 Monaten reine Pachtiumne von 75000 Wollerd (2235 000 Mari) 
entrichtet. Diefe Abgabe beträgt gegenwärtig für Goldwäſcher, bie 
auf Grund und Boden ber Regierung arbeiten, 0,96, für foldhe, die 
auf Privatland graben, 0,20 Dollar pro Tag. 

Kohle. Die Ausfuhr von Kohle aus Kilung betrug im Jahre 
1892 14 508 Tonnen im Werthe von 40 79% Taels (183 564 Marl), 
ungefähr die Hälfte der im Borjahre ausgeführten Menge. Hiervon 
entfielen auf die NRegierungäwerle 5290 Zomnen, auf Brivatminen 
RE Tonnen, Gegen Ende bed Jahres 1802 murbe ber Betrieb in 
erfieren vollig eingeſtellt. Zwar werben Verſuche gemadt, neue 
Kohlenwerke under Betheiligung von Prinatlaptial zu eröffnen, bis 
jet aber ahne Erfolg. 

Ciſenbahn⸗ und Gelegrapbenbauten. 

Nachdem ſchon im vorigen Jahre bie Eiſenbahn von Taipehfu 
nad Kilung in der Hauptſache fertig geflellt worben war, ift nunmehr 
auch die Süblinie um eine erhebliche Strede weitergeführt worben. 
Gegenwärtig verkehren bereitß regelmäßig Züge zwiſchen Taipehfu und 
der etwa 40 Engl. Meilen entfernten Diftrittöftadt Techham (amtlich 
Hfmchu genannt). Der Fortfegung biefer Linie bis Tſchanghua ſtellen 
fi jedoch nicht unbedeutende Schwierigkeiten in ben Weg, da mehrere 
breite Stüffe zu überbrüden find, welde in der Regenzeit zu reikenden 
Strömen anzufchwellen pflegen. Schon nor einigen Jahren war mit 
einem Koftenaufwanbe von eiwa 60000 Dollars eine Brüde über 
den Taika⸗Fluß geſchlagen worben, allein dieſe wurbe non dem erften 
Hochwaſſer weggeihmenmt. Gegenwärtig fieht die Prowinzialsegierung 
abesmald wegen Bieferung ber nöthigen Gifenbabnbrüden in Unter: 
banblung. 

Beide Eiſenbahnlinien erfreuen fich eines großen Perſonen⸗ und 
Guterverkehrs. Die Fahr⸗ und Frachtpreife find jüngft um 100 y6t. 
erhöht worben, jo daß 5 ©. ber Transport eines Pilulä (== 1881/5 
Engl Pfund) non Teekham nah Taipehfu gegenwärtig 1 Dollar 
beigägt. Der ermartete finanzielle Erfolg dieſer Tariferhöhung blich 
jedod aus, vielmehr ſanken die Tagedeinnahmen feit dem Inkraftircien 
berjelben um 76 p&s., nämlih von 400 auf 100 Dollars, da es 
nunmehr billiger zu ftehen Tommt, die Güter durch Kulis trawßs 
portiven zu lafien. 

6A verlautet, dahı bie Ragierung beabfichtige, ein Kabel von ben 
Pebcadared nad) Amoy legen zu laſſen. Durch biefe neue Linie wurde 
eine direlte telegraphiſche Bexbindung zwiiden Südformoſa und bem 
Feſtlande von Ehina Bergeftellt werben, während biöher Telegramme 
nad bort über Land via Tamfui befördert werben mußten. Diefe 
Ueberlandlinie ift aber während der Regenzeit ganz außerordentlich 
bäuftg umterbroden, fo daß biäßer im Sommer wie wit Sicherheit 
auf bie Ezpedivung der in ben Gübformofaniichen. Bertengägäfen 
aufgegebenen Deveſchen gerechnet werben konnte, ein. Tiebeltand, der 
fih um jo fühlbares machte, als gerade in dieſer Beil die Schiffe- 
verdimbung zwiſchen TalaosAnping unb dem. gehlande beionders 
unwgelmäßig zu fein pflegt. 


‚Schiffsverkehr. 

6 Harirten im Verichtsjahre 84 Deutiche Schiffe von 17 zea ne ⸗ 

als im Jahre 189L Der Schiffsverkehr überhaupt zeigt eine Abnahme 
in Ver Zehl um & Schiffe, ie Gehalte um 18952 Tonne Wäbeemb 
früher Buder faſt ausſchließlich in Deutſchen und Britiſchen Fahr⸗ 
zeugen von Takao nad Japan verſchifft wurde, hat bie Sapanifche 
Flagge im Verichtoſchte die der übrigen Betten dort faft gem; 
verbrängt. 


eo. 108000 


22 


Anping-Taiwanfu. 


Vertehrsüberfichten. 


1. Der durch Schiffe fremder Bauart vermittelte Waarenverlcehr in den Formoſaniſchen Häfen während ber Jahre 
" 1891 und 1892. 





Rordhäfen (Tamjui und Kilung). Süphäfen (Takao und Anping). Geſammt⸗ 
In —- werth der Eins 
Netto⸗ Netto⸗ — Netto⸗ Geſammt⸗ Netto⸗ Nett o⸗ Netto⸗ Geſammt⸗Jund Ausfuhr 
Jahr. Einfuhr Einfuhr Ausfuhr werth der Einfuhr Einfuhr Ausfuhr werth der | in den Kors 
' fremder | einheimifcher| einheimiſcher Eins und fremder | einheimifcher| einhetmifcher, Eins und | molaniiden 
Waaren. en. Waaren. Ausfuhr. | Waaren. Waaren. Waaren. Ausfuhr. Häfen. 
Haik. Taels. Haik. Taels. Haik. Taels. | Haik. Taels. Haik. Taels. | Haik. Taels. Haik. Taels. Haik. Taels. Haik. Taels. 
18801 .......... 1697 771 | 5016587 3101866 | 5800674 | 1298960 | 203.048 1634262 | 8181260 | 8431934 
1892 .......... 1784156 | 560889 3427688 | 5772688 | 1208907 | 191118 1532291 | 2932811 | 8704894 
2. Rettoeinfuhr fremder Waaren in den Häfen von Formofa Maßſtab. Menge. Werth: 
im Sabre 189. Sail. Tael2. 
Maßſtab. Menge. Werth: Eiſendraht ................. Pikuls - 127 1181 
Dpium Haik. Taels. Nägel, eiferme................ F 180 8739 
Patna.............. ........ Pikuls 2 824 Eiſenwaaren, veridiedene...... n 169 4843 
Benared .................... n 38 122683 Binn in Blöden ............. m 146 8 783 
Perſiſcher und Türkifher...... „470 1540121 Blet in WMulden.............. n 14 844 68619 
Desgl. in Tafeln........... " 683 4460 
Baummollenmaaren. YellomsMetall................ n 137 2468 
Schirtings, graue ............ Stud 54840 98 590 Meſſingwaaren............ 106 4678 
Desgl., weiße ......2..0... n„ 48198 134009 Stahl in Barren ............. n 467 4186 
Desgl., gefärbte............ 2422 5798 Queckſilber............. , 26 1898 
Deögl., gemufterte.......... " 1628 8827 
TeTuc 832 .................. 9042 8830 Berihiedene Waaren. 
Bettleinwand, Engliſche ....... 1511 8273 Awabi ...................... 891 9 650 
BE ........... ............. n 1117 2837 Mafchinentreibriemen ......... Fuß 5064 623 
Baummollenzeug, bebrudtes.... n 2889 3990 Parfümerien ................. — — 1697 
Desgl., getdpertes .......... 1248 2 846 Bier und Porter ............. — — 1361 
Desgl., turtiſchrothes ...... „ 588 6.587 Bio de Mar............... — 346 8918 
Sammet ................ n 184 1181 Vogelneſter ................. Pituls 8 7911 
Muflelin ........ ....... 3 806 1810 Nindsknochen............ 1166 1449 
Taſchentũcher, baummollene .... Dutzend 2400 1298 Llama⸗Band........... .... . — — 7894 
Handtüder .................. 16 218 4430 Feine Kartons ........... — — 1470 
Zenge, Japanifhe ............ Stud 74136 19968 Meflerfhmiedewaaren......... Dugend 288 264 
Mosquitoneße.............-.. " 408 1166 Meffingnöpfe................ — — 6582 
Baummollengarn, Inbifhes.... Pikuls 59 10 280 nun Kiften 611 1051 
Baummollenzwirn ** n 67 3025 Kardbamomen ............... Pituls 78 ‘6288 
Cement ..................... Packete 83786 9242 
ollenwaaren. 
aamelot — a Sid 6381 - 68682 Uhren (Wand- und Tagen)... Stac 1198 2665 
Laftings..... 28060 19488 Baumwoellenzwirn, gewachſter. Grob 2998 gel 
Zong PT > 1: n 92 120 10 197 LTinten fiſche — — Piluls 8768 bb 438 
Spaniſh Stripes 851 9447 Konfett (in Flaſchen) ......... Dugend 1592 1.069 
TU, breites „ 4692 10 141 ingglad ................... Pikuls 74 1 888 
Beitbeden Paar 1416 4506 Anilinfarben ................ — — 8884 
nnion·Tuch . Etüt 510 6.446 NULLLERSELZEIEERTELZZZZETE Pit 86 8.414 
Lüfter und Orleans, Xipakas und Facher aus Papier ........... Stilck 168 800 1930 
Ve Nee „ 21 11248 Biiche, getrocnete und gefalgene Piluls 2811 12140 
Tuch, Jtalieniſches , 1822 4402 Mehl ............ 40666 46 818 
Te i 609 8489 —* — — * * 
........ ....... ..... 
Wollengarn................ Pikuls 234 16 601 Se Rifien 699 1.744 
Metalle. Glasſachen .................. — — 2082 
Nageleiſen................... n 1166 2 761 Borgellanwanren ....... one. Pikuls 98 - 1772 
Barreneiſen.................. " 1006 29% _ Lampen und Ürenner......... Stüd 28310 8 726 








































Anping⸗Taiwanfu. — Viktoria. 23 
Maßſtab. Menge. Werth: 4. Schiffsverkehr in den Formoſaniſchen Häfen im Jahre 
Haik. Taels. 1893. 
ahinen............ — — 
ee — Eh Mm 1966 _Dampfihiiie | Segelißifie. | Bufemmen, 
Mengrome-Rinde ....... ...... Pikuls 4047 5 228 Flagge. gahl Tonnen⸗ gZahl Tonnen⸗ Bat Tonnens 
Zündhölger (Zapaniide) ....... Groß 147 447 80 042 | gehalt. | gehalt. | gehalt. 
Arzneien.................... — 30 937 
Kondenſirte Milch i. Zinnbüchſen 2* 3618 5 786 Deutie ....... 14 10743 20 7 34 17768 
Kriegdmunition.............- — 34 784 in * 822 1809 17 6 8839| 204.486 
Feuerwerfögegenftände ........ Bikuls 1 745 13 085 we or⸗ 
Rahnadeln ............. Taufend 2913 | H: Bu 4: Bu a Ba up 
Petroleum, Amertlaniideß ..... Gallonen 3010 93867 | Zapaniide ..... | 16 1584 — 1 is 284 
Desgl., Rufihes. .......... „987970 95 990 
EI Pituls 182 206 | Zufammen..... 4386| 272 344 a 13 ie 476| 286 138 
Farben ..................... „ 90 64 agegen 1891 . 4293| 27719] 61) 22876) 488 300.070 
Pfeffer .................... 197 1 729 
Shalthiere, getrodnele......... „ 4104 43 449 
Sago. ..................... „ 368 1418  Biltoria. 
Peg Ben.. nn Riten 3668 18 Waarenverlehr der Kolonie Viktoria mit Deutſchland 
Theer .................. Callonen 16087 1557 in den Sahren 1891 und 1892.') 
Ben und Branniwein........ — — 8027 r in di 
Regenſchirme................. Stuck 17824 9747 ittorie. Deutjihen Häfen gelangten birett zur Cinfuhr in bie Kelonie 
Bauholz .................... Kubitfuß 88 766 1 608 1891 1892 
Zuſammen einſchließlich der nicht Werth: Pfund Sterling. 
beſonders aufgeführten Artikel 2 998 068 Aufilinftrumente: 
Degeln.................. 100 — 
3. Nettoausfuhr einheimiſcher Waaren aus den Pianofortes.............. 1989 824 
Formofanifgen Häfen im Jahre 1892. Pianos.................. 60756 50808 
Maßſtab. Menge. Werth: Andere Muſtkinſtrumente.. 4678 4541 
Halt. Taels. Eiſenwaaren 
Agar⸗Agar ....... .......... Pikuls 2 700 1932 Stabeifen........-.. en 887 867 
Ananasfafern .............. 376 B 988 Nieten — Bl 646 
Arzneien.................... _ — 1834 Galvanifirte Blede ....... 3548 6188 
Vambusſchößlinge ..... Pituls 1122 3.697 E⸗rager . ..........*.* ai 866 
Gold a) in Barren. .......... Taels 972 19 966 Reifen ...2**24* 206 5% 
Desgl. b) Solbflaub ....... „7192 137296 Robelfen 31* “or 298 
Hörner (Ruh und Büffel) ..... Pituls 451 8816 Sömicbeeiferne Röhren. . “8 1808 
vohnen................. „2422 2828 Platten ......... IT WR 
Gelbwurz .................. 320320 42.036 Sqchienen .........4.6**4 232 1564 
danf ............... on 1867 20886 Aues Siſen ....... U — 
dolz. haries..... Stämme 771 1 768 Gifendlehe ..............- 24 9 
Dedgl., Kamphers ............ " 1129 1078 zanf..... en * «3 
Aampher ....... Pituls 17641 800546 Draßt.... une saBR 46669 
Zungsngand, ausgekernte (Pulp) ’ 6 748 41.002 Stacheldraht ............. 2 788 485 
Desgi, getrodnele.......... „6096 28989 Retling..... LAXMA: Bi 
1 ................... „145608 40792 Richt Bei. genannte Elfen, 
Neis ...................... „ 94 341 44 798 waaren................ 2663 2525 
Reispapier (Pith-paper) ...... — 162 7469 Aufnägel ................ 947 133% 
Rohre ...... Karen J %9%2 87278 Andere Rägel ......... 212 2361 
Samen, Indigo⸗ ........... n 302 1169 Steht —or|| nern enee 2553 648 
Desgl., Seſam⸗ ............ n 508 1139 GSta hlſeile .. .4—0 315 833 
Schwefel ................... 2820 7460 Metallwaaren ............ 6707 4183 
Thee, ſchwarzer eaeeeeeeenen „ 186117 2929486 Werkjeuge ........ 40.0... 181 124 
Theeftengel 453 1 888 Defer u. Sqneidewertzeuge 2981 107° 
Zucker, weiher .... 42474 161489 Zintblehe LX 181 4 7 
Desgl, brauner.. „_558626__1145 294 Veſchinen, nicht beſ. genannte... 3516 2890 
Bufammen einſchlie ßlich der nit 1) &. dand. Arch. 1892 O. ©. 607 und 1898 II. &. 671 
bejonder8 aufgeführten Artikel 4.969 829 (Melboume). 





24 


1891. 1892. 
Werth: Pfund Sterling. 
NRähmalhinen .....-.-.0..0.... 16618 5502 
Damyfmalhinen............. — 857 
Tabak: 
Zubereiteter Tabak....... 4717 1952 
Roh⸗Tabak.............. 7766 7170 
Cigarven................ 31217 28888 
122 27 ı 1.065 3 
Tabakspfeifen.............. 6795 2146 
Leder: 
Kalbleder................ 2638 728 
Zugeſchnittenes Leber...... 105 — 
Imitation.......... 83 322 
Btegenleber ... ou. 2020... 6337 3908 
Morolinleber ............. 20638 1273 
Anderes Leder ............ 8215 7400 
Lederwaaren........... one 1566 1008 
Schuhwaaren................ 9928 4158 
Schuhmacherartikel......... 908 608 
Glas und SlaBwaazen........ 186011 15761 
Töpferwaaren ....... ........ 833 1387 
Porgellanwaaren ............. 6217 5202 
Möbel ..................... 16 774 12072 
Handſchuhe ................ 7860 4769 
Papier: 
Buntes Papier ........... 149 629 
VPappen ................. 2208 18301 
diverſe Bapiere ... .2...... 2874 2668 
Druckpapier............ 8381 L0M 
Packpapier............... 1400 1686 
Shreibpapter ......... ... 1184 586 
Bapiertapeten ..... ereen 176 1000 
Druckeretartikel........ 656 29 
Schreibmaterialien .........0. 7068 4768 
Malerutenfiliem .......u.2.2.. 745 858 
Bucher ..................... 1968 2097 
Blattgold................... 711 1628 
Farbonaaren............... .. 187 688 
Anfeeiherfaren ........... . 2716 180 
Bilber......... ...... N 2423 AR 
Spielwaaren ......... neuen 595 9326 
Korbwaaren................. 1888 1206 
Galanteriewaaren............ 7747 8377 
Bürften und Borftenwaaren. 1688 1082 
Bündhölger ................. 12831 10817 
LAMPEN .................... 2220 2270 
Fahrräder .............. 268 » 
Eelektrotechniſche Artikel ......: 2941 8186 
Drogen und Ehemilalien x..... 4320 4487 
Hopfen..................... 6 246 697 
Cement................... 13810 8719 
Geiſtige Getraͤnke ꝛc.: 
Branntwein in Flaſchen und 
Gebinden .............. 837 682 
de ................... 1285 1893 
Genever ................. 11865 17072 
Bhiſty.................. 988 43 
Verſchiedene Spirituoſen .. 643 9781 
Parfümirte . 846 422 
Branntwein, bematuriet .. . 814 186 


Lagerbier in Slafden ........ 


Wein in Flaſchen ............ 
Schaummein in Flaiigen...... 


Buder: 
Rübenzuder .............. 
Robrzuder, raffinirt ....... 
Traubenguder ............ 


Fiſche.................... 
Stärke.................. 


Saͤmereien: 
Kleefamen .............. 
Grasſamen .............. 
Andere Sämerden ........ 
Euren .................... 
StearinsBicte ........ kersaen 
Kol ..... .................. 
Künftliher Dünger........... 


Damenkleiberftoffe......... 
Berfchiebene.............. 
Baummwollwaaren ............ 
Konfeltionswaaren ........... 
Bandwaaren ............... 


Jutewaaren............... .. 
Deltuch (Linoleum ⁊c.) ........ 
Seidenſtoffe................. 


Filzhute.................... 


Faßdauben................. 
Holzbilderrahmen, vergoldet x... 
Verſchie denartige Holzwaaren... 
Telegraphenartikel............ 
Neuſilberwaaren............. 
Goldarbeiterwanren .......... 


Gummiwanren .............. 
Optiſche Snfirumente......... 
Wiſſenſchaftliche Inſtrumente 
Chirurgiſche Inftrumente ..... 


Sprengpulver............... 
Schießpulver.............. 


Zuſammen einjchließlich aller 
anderen Waaren........... 


1891. 1892. 
Werth: Pfund Sterling. 
4345 718 
380 471 
12 588 6321 
190 — 
812 — 
2307 1 682 
65 91 
968 718 
1562 819 
2857 1166 
bl6 1227 
1072 1588 
2316 2831 
2723 301 
6108 8665 
30965 8660 
— 1200 
34% 149 
387 488 
338 240 
1346 698 
5710 4212 
806 28 
7182 6 770 
2117 23% 
42081 307 
9025 120% 
7599 8358 
2848 7212 
630 243 
1802 317 
146 1494 
1170 503 
1172 892 
1281 598 
1188 413 
6083 6293 
51562 2567 
5054 1580 
1744 10868 
571 602 
4 493 — 
489 658 
1187 1178 
812 985 
1618 1679 
2069 2099 
145 125 
602 — 
1254 1744 











Biltoria. — Arequipa. — Cuzco. 25 


Bon der Kolonie Biltoria gelangten nah Deutihland zur 
direlten Ausfuhr: 


1891 1892 
Werth: Pfund Sterling. 
Mole im Schweiß ........ 326 971 610031 
Wolle, gewalhene......... 32477 35689 
Schafpelze ............... 3726 12761 
Talg.................... 5209 3310 
Borke .................. 137651 1089 
Felle. ................. 17 318 
Nineral⸗Erze............. 935 145 
Bein in Flaſchen ......... 8b 192 
Bein in Gebinden........ 57 362 
[ 1): +11 7 6 60 


zuſammen einihl. anderer 
Produkte und Waaren... 387341 678406 


Die Zudereinfuhr in die Kolonie Viktoria im 
Jahre 1892.') 
Es wurben eingeführt: 


Menge Werth: 
Centner Pfd. Sterl. 
Rübenzuder................ 268 427 
Robrzuder, roh ............ 142 061 140 219 
Rohrzucker, raffinirt ........ 90 292 91 249 
Rohrzucker, unter Solllontrole, 
raffinirt................ 904 880 630 928 
Glykoſe................. 7011 5 442 
Raffinirte Melafle ........... 1450 907 
Unraffinirte Melafie ........ 11 914 8 271 
Pfund 
Kandis ......... ......... 1046 19 
Arequipa. 


Handelsbericht für das Jahr 1892.) 


Der Handel hat im Jahre 1892 unter dem Rückgang des 
Silberwerthes zu leiden gehabt. 

Der Kurs auf London, der Anfang des Jahres 1892 35 Pee. 
für einen Silberfol notirte, ſchloß mit 29 Pce. gegen Ende deffelben 
Jahren. 

Einfuhr. Die Einfuhr blieb der des Vorjahres annähernd 
gleich, ebenfo haben bie Bolleinnahmen im Bergleih zum Jahre 1891 
feine Beränberungen erfahren, obwohl die Einfuhrzölle feit dem 
I. Januar 1892 um 8 pCt. auf die zuletzt eingehobenen Nettozölle 
erhöht wurden, Tabat und Eigarren fogar um 50 p&t. 

Ausfuhr. Im Husfuhrgeichäfte machte fih mehr Leben bes 
merkbar, da die Schafzüchter und Eigenthümer von Coca⸗, Kaffees 
pflanzungen x. für ihre Erzeugnifle, die nad Ländern mit Gold» 
währung ausgeführt werden, bedeutend höhere PBreife erreichten, 
während ihre Betriebduntoften biefelben geblieben find. 

Bergbau. Die großen Silberminen von Caylloma haben im 
Jahre 1892 große Mengen von reichen Silbererzen mit Goldgehalt 


nah Europa veriäifft. 


3) Bergl. Sand. Arc. 1889 II. S. 751. 
2) Wegen des Borjabres |. Sand. Arch. 1892 IL. &. 575. 
Deutihes Handeld-Nrchiv 1894. IL 


Cuzeo. 
Handelsbericht für das Jahr 1892. 


Der Großhandel der alten Inka⸗Hauptſtadt Cuzeo und des 
gleichnamigen Departements liegt ganz in ben Händen fremder Kaufs 
leute und wird zum größten Theil dur Firmen in Arequipa vers 
mittelt, welche in Eugco ihre Zmeigbäufer befigen. 

Cuzco ift etwas abfettB von ben großen Berfehräabern gelegen. 
Bon der Mollendo-Buno-Eifenbahn geht zwar eine Zweiglinie, aber 
nur bis Sicuani, von dort ab find es nod etwa 30 Wegftunden 
oder drei bi? vier Tagereifen per Maultbier bis Eugeo; die Ber- 
längerung ber Eifenbahn bis dorthin iſt projeltirt. 

Der Bericht mit der Kuſte geſchieht Über Arequipa, entweber 
per Maulibier bis Sicuani, von dort per Bahn in zwei Tagen bis 
Arequipa und von dort ebenfalls per Bahn in einem Tag bis Mollendo, 
zufammen bis borthin in 6 bis 7 Tagen, ober direkt per Naulthier 
in etwa 12 Tagen über die Cordillera nach Areguipa, welche Route 
bi3 vor Kurzem, ald die Bahn nur bis Santa-Rofa ging, der 
bilfigeren Fracht halber faft ausfchließlich benugt wurde, jekt aber 
ſchon feltener benugt wird. Außer Maulthieren kommen Efel und 
Lamas als Laftthiere zur Verwendung. Die Kolli müflen eigens 
für das betreffende Gewicht hergerichtet werben. 

Durch die Verlängerung der Telegrapbenlinie bis Cuzco ſeit 
zwei Jahren wurde dem Kandel ein großer Dienft erwieſen. 

Die Verkehrsſchwierigkeiten mögen mefentlih dazu beitragen, 
daß fi) das Departement Euzco kommerziel nur langſam entwickelt. 

Bis vor wenigen Jahren exiſtirte in Cuzeo kein Großhändler 
und mußten die Kleinhändler ihre Waaren von Arequipa birelt be- 
ziehen. Jetzt giebt es ſchon eine Reihe fremder Handelshäuſer, welche 
birelt einführen und einen von Jahr zu Jahr zunehmenden Ausfuhr⸗ 
handel unterbalten. 

Einfuhr. Das vergangene Jahr konnte, was Umſatz anbetrifft, 
als ein günftiges begeichnet werben, jeboch mar der Gewinn in Folge 
der bedeutenben Kursdifferenzen febr gering. 

Die Detailsstundfhaft, zu etwa 5/s aus Indiern befteßend, vers 
fießt wenig von Gilberentwertfung und ſträubt Ah, Höhere Breife 
zu zahlen, was nur nach und nad) erreicht werben kann, nachdem 
bie alten Lager geräumt find. 

Berläufe auf längeres Biel alß drei Monate find unter ben 
jegigen Verhältnifſen jehr riskant, und muß der Kaufmann noth⸗ 
gebrungen feine Gelchäfte einſchränken. 

Nach oberflälicher Berechnung dürfte die Einfuhr im Jahre 1892 
ben Werth von 1!/ı bis 11/5 Millionen Soles (1 Sol = etwa 29 Pee.) 
erreicht Baden. Die bedeutenden Einfuhrzöle und Frachten vers 
theuern die Waaren oft um das Dreis und Biesfache bes Fabrikwerths. 

Früher nahm Großbritannien den erften Rang bei der Einfuhr 
ein, jetzt dürfte Deutſchland demſelben an die Seite geftellt werben 
können. Es ift wohl anzunehmen, daß *%/s ber ganzen Einfuhr 
Deutihen und Britiſchen Urfprungs find, während an dem übrigen 
Drittel Frankreich, Belgien, Stalien, die Vereinigten Staaten, bie 
Schmeiz x. betheiligt find. 

Ausfuhr: Folgende find die wichtigſten Ausfuhrprobukte, 
welche den nahe liegenden Thälern, bejonders dem Santa Ana⸗ und 
Lares⸗Thal, entftammen. 

Socablätter ober gewöhnlich einfach Coca genannt, find in 
erfter Linte zu nennen. Die Jahresernte beträgt etwa 20 000 Gentner, 
wovon ungefähr die Hälfte im Lande felbft von den Indiern zum 
Kauen verbraucht, während die andere Hälfte, aljo etwa 10 000 Gentner, 


; zur CocainsBereitung, beſonders nach Deutſchland, ausgeführt wird. 


4 


26 


Kaffee. Die Brobultion ift noch unbebeutend, aber in rafchem 
Entwideln begriffen, ſeitdem Tonftatirt wurde, daß die Dualität dem 
Kaffee von Gentrals Amerita mindeften® gleich fommt, und daß die 
Ausfuhr einen Gewinn läßt. Der Cuzco⸗Kaffee kommt in ber Schale 
an den Markt und wird auch fo ausgeführt. Die Ausfuhr im 
Sahre 1892 betrug etwa 2500 Centner. 

Kakao. Der Gefammtertrag belief ſich auf etwa 300 bis 400 
Gentner, weldde aber nur im Lande felbft und an ber Küfte konſumirt 
werben. Verſuche, ben biefigen Kakao nad Europa auszuführen, 
haben wegen feines zu hohen Preifes und in Folge feiner Dualität, 
die bauptfächlih auf Die Art der Gewinnung in unreifem Zuſtand 
zurückzuführen ift, Ichlechte Refultate ergeben. 

Tabak. Etwa 600 Centner, welde an den Markt Tamen, 
wurden in Arequipa und Lima zu Cigarretten verarbeitet. 

Anis. Die Gefammternte betrug etma 500 Eentner, die in 
Arequipa und an der Kiüfte verbraucht wurden. 

Getrodnete Häute Es follen einige 100 Gentner nad 
Europa ausgeführt worden fein. 

Shafs, Alpaca- und Picunia-Wolle wird in großen 
Mengen aus den ſüdlichen Provinzen direkt nach Arequipa gebracht, 
wo biejelben dann gewaſchen, fortirt und für die Ausfuhr zurecht 
gemacht werben. Nach der Hauptftabt Euzco, Die von Arequipa 
weiter entfernt iſt ala die WollDiftrikte des Departements, kommt 
feine Wolle. Aus dieſem Grunde kann der genaue Ertrag nidt ans 
gegeben werden, bürfte aber etwa bie Hälfte ber von Arequipa aus 
ausgeführten Wolle ausmachen. 

Kautſchuk und Gummi eriftiren in den Thälern gegen 
Brafilien und Bolivia bin, und bat bereit3 ein Deutiches Haus in 
Arequipa das Privileg befommen, ein enormes Gebiet in den frucht⸗ 
baren PaucartambosThälern außzubeuten. Zur Urbarmachung und 
Herftelung von Wegen für bie Erleichterung der Ausbeutung wird 
ſchon flart gearbeitet. Die Wilden (Ohunchos) haben fih bis jegt 
ben Expeditionen gegenüber nicht feindjelig benommen. Das bes 
treffende Gebiet iſt äußerſt fruchtbar und eignet fich für Plantagen 
(Haciendas) aller Art. 

Gold im Urzuftand wird aus verjchiedenen Theilen des Depar⸗ 
tements, befonder® in Paucartambo gewonnen. 

Zuckerrohr ift neben der Coca das Hauptprobuft des Landes, 
dient aber bauptjählich nur zur Bereitung bes Zuckerſchnaps, dem 
bie Indier zugethan find, und der daher befiere Rechnung ala Zucker 
läßt. Bon letzterem wird nicht einmal fo viel produzirt, als für ven 
Konſum nothwenbig ift, fo daß bedeutende Mengen an Brot und 
pulvirifirtem Zucker von ber Küfte nach Cuzeo gebracht werben. 

Biele Artikel, wie Palillo, Huaco, Matico, Balfame, Reis, Chinas 
rinden und mebizintfhe Produlte find erwähnenswerth, weil fie in 
ben Thälern vorkommen, jedoch der Hohen Preife und Heinen Mengen 
wegen nicht für die Ausfuhr in Betracht kommen. 

Die Landes» Imduftrie ift fehr arm an Erzeugnifien. Bes 
merkenswerth ift eine Tuchfabrif in Lucre, einige Bierbrauereien und 
Schnapsbren nereien, Verfertigung von orbinären Woll⸗Handgeweben 
und Geflehten unter den Indiern ꝛc. 


Griechenland, 
Korinthenernte und die Lage des Korinthenhandels 
im Sabre 1893. 


Die Ernte wird gefhägt auf 180000 Tonnen, dazu kommen 
noch Borräthe von ber 1892er Waare in Griechenland und im 


Cuzko. — Griechenland. — Bombay. 


Auslande ungefähr 41000 Tonnen, alfo zufammen 221 000 Tomnen. 
Der Durchſchnitts⸗Verbrauch der letzten drei Jahre betrug etwa 
140 000 Tonnen. Demnad beträgt der Ueberſchuß 81000 Tonnen. 
Letzterer bedingt in erfter Linie die billigen Preife, welche auf 
6 Mark für 50 kg frei an Bord in Süden angelommen find. 
Die Korinthenausfuhbr im Jahr 1893 betrug bis zum 
1. November 79 918 Tonnen. Hiervon gingen nad 


Großbritannien........ 49 719 Amerika.............. 10 983 
Deutſchland .......... 5662 Frankreich ........... 1680 
den Niederlanden 6718 Defterreih (Zrieft)..... 3545 
Belgien _ anderen Ländern ...... 1611 


Es blieben fomit noch im Lande ungefähr 100 000 Tonnen. 
Die Preife eröffneten für Provinzialfrucht mit 11 Mark und ſtanden 
im November auf 61/3 bis 7 Mark frei an Bord für 50kg in Süden, 
für Patrasfrucht eröffneten fie mit 13 bis 14 Mark und fanden im 
November auf 9 Mark frei an Bord für 50 kg in Süden. 

Diefe Mengen kommen bauptjächli für Deutſchland in Betracht, 
während die ganz feinen Sorten befonders in Großbritannien ges 
jucht find und entipredhend bezahlt werden. 

Im Allgemeinen war die Frucht im Jahre 1893 gefund, und 
namentlich fielen die erſten Zufuhren jehr beiriebigend aus, während 
ſpäter häufiger Klagen wegen mangelhafter Trodnung laut wurben. 

Der größte Borrath war im November in Pyrgos und Meflenien, 
auch auf den Anfeln Bante und Kephalonia blieb noch ziemlich viel. 
Letztere Qualitäten find faft ausfchlteßlih in den Niederlanden und 
am Rhein gefragt, während die anderen Sorten je nad) Dualität in 
Frankreich, Deutichland, Großbritannien und Amerika Abſatz finden. 
Es liegt in der Natur der Sache, daß bei fo niederen Preijen wie 
die gegenwärtigen keine neuen Anpflanzungen gemacht und bie alten 
nicht gehörig gepflegt werben, wodurch fich vorausſichtlich die Ernte 
nad 1 bis 2 Jahren verringern wird, und das Gleichgewicht zwilchen 
Angebot und Nachfrage möglicherweiſe wieder hergeftellt werden kann. 


Bombay. 
Schiffsverkehr in den Häfen Britiih- Indiens, 
befonder8 in Bombay, im Sahre 1891/92 (1. April 
bis 31. März).') 


An dem Schiffäverfehr zwifchen den Häfen von Britiſch⸗Indien 
und dem Auslande waren in Eins und Ausgang betbeiligt: 


1890/91. ........ 11423 Schiffe von 7684 954 Reg.-Tonnen, 
1891/92.......... 11158 „ „ 8590 661 " 
und zwar: 
Dampfichiife. 
1890/91 .......... 4070 Schiffe von 6 010 395 Reg.:Zonnen, 
1891/92 .......... 497 „ „ 6966 241 n 
Segelſchiffe. 
1890/91 .......... 6953 Schiffe von 1674 559 Reg.⸗Tonnen, 
1891/92 .......... Gl „ „ 1624410 n 


Auf die einzelnen Küftenprovinzen, Bengalen, Bombay, Sinbh, 
Madras, Birma mit ihren Hauptbäfen Kalkutta, Bombay, Kurrachee, 
Madras und Rangun vertheilte fich dieſe Schifffahrt, wie folgt: 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arc. 1892 IL. S. 451. 





Bombay. 


27 





Eingang. 
1890/91. 


Dampfichiffe. | Segelſchiffe. 
Ans| Reg: Ans’ Reg. 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. ſaahl. 


1891/92. 







nach oder von 


An: 


Ä An: 


Reg. 
Tonnen. 








| 
603 453] 278) 


| 
Bengalen ........ 272 506 568 268) 396 332 s16 
Bombay ......... 6431137446) 390) 60534] 75711 325.089] 491 
Sindben een 186| 266687; 313) 21940] 245) 375 12 359 
Madrad ......... 542, 569 892'2281, 209 116] 546° 659 662'2093 
Birma .......... 404 546 826) 19 157 506 388 515 693 213 
zufammen 18.097 4133443 836 428j9252 3 478 989 3434| 


Bombay mit über ein Viertel der Gefammtzahl der Schiffe und über 
ein Drittel der Sefammttonnenzahl betheiligt, während für die Segels 
ſchifffahrt Madras in der Zahl der Schiffe und Kalkutta in der 
Zomnenzahl am bebeutendfien waren. Da außer dem Hafen von 
Bombay andere Hafenfläbte in der PBräfidentihaft Bombay für ben 
direlten Dampfidifisverfehr mit dem Auslande nicht in Betracht 
Iommen, fo ergiebt fi, dag Bombay für die Dampfidifffahrt ver 
bedeuten dſte Hafen Indiens ift. 

Von den Dampfſchiffen, die in den Häfen Britiſch⸗Indiens ver⸗ 
lehrt Haben, paſſirten den Suezkanal in der Richtungvon und nach 
Indien im Jahre 1890/91 1717 Schiffe von 8 308 516 Reg.⸗Tonnen 
und im Sabre 1891/92 2311 Schiffe von 4431 824 Reg.⸗Tonnen. 

Dieſe Schiffe kamen faft ausfchließli von Europa ober gingen 
dorthin, fo daf über die Hälfte der auswärtigen Dampfſchifffahrt 
Britii: Indiens, der bei Bengalen, Madras und Birma nod eine 
rege Segelſchifffahrt mit Europa zuzurechnen iſt, dem Handel Indiens 


€3 liefen nämlich von bezw. nad außeremropäifchen Häfen: 


An dem PBampfiiffsverlehr war biemah bie Bräfibentichaft | 


Dampffciffe. ! Segelihiffe. | Dampffgiffe. | Segelfchiffe. | Dampficiffe. 


zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. 


Ausgang. 


1890/91. 1891/92. 


Segelidiffe. 
Reg. An⸗ Reg.⸗ 
Tonnen. zahl. Tonnen. 








Reg: |An:| Reg. An⸗ Reg.⸗NAn⸗ 











| 

8346 6341 325| 609 797, 90) 428 911| 380 767 531 
69 1166| 529] 928608] 3401 36923] 686]1 214 828] 369| 43.648 
26688] 181| 273173! 813, 19527| 249, 385 730| 327 

199 071| 542, 5493092398 204 133| 506! 555 914 2050! 202 083 
197 827 446) 622.095 169) 149 637] 419 668 249 199 187137 


282) 342 467 





829 386|2023°2 982 9e2|as1o 889 13192458 487 262 327] 195 024 


mit Europa diente Daß hierbei die weſtlichen Häfen Indiens in 
Folge ihrer Lage mehr der Schifffahrt mit Europa zuneigen als die 
übrigen, gebt aus folgender Tabelle hervor. Bon dem gefammten 
Dampfichiffsverlebr Bombay und Sindhs machte der Verkehr mit 
Europa aus: 


in 1890/91. 1891/92. 
Bombay .............. 67 pPCt 73 pCt. 
Sindh................ 67 „ 1 
während fi) Diefe Zahlen im Webrigen, wie folgt, ftellten: 
in 1890/91. 1891/92. 
Bengalen ............. 60 pct 68 pet. 
Madras .............. 48 „ 46 „ 
Birma ............... 34 61 


„m " 

An dem nad) Abzug bed Verkehrs mit Europa verbleibendem 
Reſte der Schifffahrt mit dem Auslande war der Antheil Bombays 
geringer als ber von Mabrad und Birma, aber größer ald ber von 
Bengalen. 



















































































ein auß: 
inbw. on | Do. — N 1891/92. 1890/91. 1891/92. 

Häfen in Dampfihiffe. | Segelfgifie. | Dampfigiffe. | Segeligifie. | Dampfigifie. | Segeligiffe. | Dampfigifie. | Segelſchiffe. 
An:| Reg.» | Ans! Reg» IAns| Reg» | Ans] Negr |Ans| Reg: | Ans| Reg [Ans Meg» | An:| Reg. 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. |zahl.| Tonnen. |zahl.| Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. |zahl.| Tonnen. 

| 
Bengalen ........ | 1 971570) 187 149 991| 200 339 836) 165! 140577] 128| 202 216. 115) 98 234 198 z16041] 154| 113 508 
Bombay on encaee. 250| 347 7125| 387, 45330] 255| 863537| 489 56629] 2283| 822207| 840° 86928] 2441 846391! 369| 43648 
Eindb. 2.22... 99} 113709 313 21940] 105 124349 359 26688 67 65729 313 19527| 78| 77049| 3827| 19739 
Madrad ..o...... 4856| 849 00412275! 198618] 418 892 7452092 197 488] 891! 269 9332386! 194 817] 862 2818102040; 194 216 
Birma .... ..... 367) 480 725| 127) 86457| 827 405 966] 116, 41639] 375, 509073) 55] 7180 887 622 288] 66) 17 985 
zufammen... 18141 671 183 3239) 502 a8lı305|1 616 433 3121| as297ılı189 869 16813209 856 181|1196|1 443 074 2946] 389 096 


In der Küſtenſchifffahrt VBritiſch⸗Indiens waren in Ein- 
und Ausgang beichäftigt: 


1890/91 ....... 342 562 Schiffe von 23 293 089 Reg.⸗Tonnen, 
1891/92........ 833219 „ 23 928 647 n 
und zwar: 
Dampffichiffe. . 
1890/91....... 17 510 Schiffe von 17390 286 Reg.⸗Tonnen, 
1891/92 ....... 1770 „ „ 18260 240 „ 


Segelfähiffe und Fahrzeuge von Eingeborenen. 


1890/91 ....... 325 052 Schiffe von 5902853 Reg.⸗Tonnen, 
1891/92 ....... 8154897 „ nn 5668407 „ 


Schiffsvertehr in Bombay. 

Sin der Zeit vom 1. April 1891 bis 31. Mär; 1892 umfaßte 
dee Geſammt⸗Schifffahrtsverkehr des Hafens Bombay ein» 
und ausgehend indgefammt 90 673 Fahrzeuge von 5 482 483 Reg.» 
Tonnen, wovon 88475 Fahrzeuge von 2 796 838 Reg.:Tonnen auf 
die Kuſtenſchifffahrt zwiſchen Bombay und Indiſchen Häfen entfielen, 
während 2198 Schiffe von 2 635 645 Reg.»Tonnen ben Handel Bombays 
mit außerindifchen Häfen vermittelten. Gegen das Vorjahr hat fidh 
bei der Küftenfchifffahrt in Folge einer Zunahme in ber Anzahl ber 
Segelihhiffe und Fahrzeuge von Eingeborenen die Zahl der Fahr⸗ 
zeuge um 518 vermehrt, bie Tonnenzahl bat fi) dagegen um 68 723 
vermindert. Bei dem Verkehr Bombays mit außerinbifhen Häfen 

4* 


28 Bombay. 


ift Dagegen fowohl in der Zahl der Schiffe wie in der Tonnenzahl | großen Weizen: und zum Theil Saatenverſchiffungen (befonders 
eine Zunahme und zwar non 863 Schiffen und 486 326 Reg.:Tonnen | Leinfaat im Sabre 1891/92), der im Jahre 1889/90 erfolgte Rüc⸗ 
gegen das Vorjahr eingetreten, ein Umftand, welcher theils einer | gang dagegen durch die Abnahme der Weizenverſchiffungen unter 
Zunahme der Segelſchifffahrt mit Fahrzeugen nichteuropäifcher Bauart | den Durchſchnitt früherer Jahre hervorgerufen worden. 

zuzuſchreiben ift, theils und hauptſächlich ſich daraus erflärt, daß in An dem Gejammt-Ausfuhrverkeht nach Europa nimmt im fünfs 
Folge der niedrigen Frachten in Europa und bes Berarfs an Schiffen | jährigen Durchſchnitt Frankreich unter den Empfangslänbern Indi⸗ 
in Bombay für die bedeutende Weizenausfuhr im Berichtsjahre eine | fcher Produkte den erfien Rang ein. Bon den gefammten, nad 
ſehr große Zahl von Dampfidiffen, nämlid 145 von 245 489 Reg. | Europa ausgeführten Waaren gingen nad: 


Tonnen, davon 48 von Europäiſchen und 74 von Aegyptiichen Häfen, pet. pet. 
in Ballaft nah Bombay famen. Frankreich ............. 31,66 Deutſchland ............ 2,25 
Bon den 2198 Schiffen, welde den Schifffabrtsnerfehr mit | Großbritannien........- 30,92 Rußland ............ 0,48 
fremden Häfen vermittelten, liefen 1167 Schiffe von 1379 724 | Belgien ............... 13,28 Spanien .............. 0,34 
Reg.sTonnen ein, während 1081 Schiffe von 1255 921 Reg.sTonnen | Stalien ............... 11,81 Bortugal.............. 0,11 
außliefen. DefterreihsUingarm....... 331 Schweden ............. 0,05 
Des Ausfuhrverfehr nad Europa geftaltete fich folgender» | den Nieberlanden‘....... 255 Griehenland........... 0,02 
maßen: Steht auch Hierbei Großbritannien erit an zweiter Stelle, fo 
Es fuhren in Ladung von Bombay nad Europa läßt es als Frachtführer alle Konkurrenten weit zurüd. Weber 
im Sabre 1887/88........ 898 Schiffe von 725 176 Reg.-Tonnen | 90 pCt. ſämmtlicher von Bombay nad Europa ausgeführten Waaren 
„  n . 1888/89........ 430 „u u 189257 n (etwa 61/5 Mil. Tonnen von 64/5 Mill. Tonnen) wurden auf Britis 
„ nn . 1889/90........ 368 „ „106 233 n hen Schiffen befördert und nit ganz 10 pCt. machte ben Antheil 
„ nn BWNM........ 8568 „ . „693270 n aller übrigen an der Schifffahrt von Bombay nad Europa betheiligten 
" nr 1891/2........ 491 „nn 97719 n Flaggen aus, von benen auf Italieniſche Schiffe 4,82 pCt. auf 
Bon benjelden wurden Die folgenden Waarenmengen boribin Deſterreich⸗Ungariſche 2,37 pCt. und auf Deutſche nur 1,58 p&t. ent- 
befördert: fielen. Der Meine Reſt vertheilte fih auf Schiffe Frankreichs, 
im Jahre 1887/88 1265 981 Tonnen!) und 153390 Eorges?) Zelle | Amerilas und Norwegens. 
„  n 1888/89 1432 837 n „ 185.067 n n Dbwohl die Ausfuhr nah Großbritannien fait ausſchließlich 


»  n.. 1889/90 1081 382 n „ 112671 „ „ | durch Britiſche Schiffe vermittelt wurde, machte biefe Ausfuhr doch 
„ „1890/91 1222 783 n „ 12138 „ „ | nur 86 p&t. der mit Britifhen Schiffen beförderten Waaren aus, 
„  n. 1891/92 1823260 „ 191857 „ der Reſt oder rund 41/, MIN. Tonnen, d. 5. über 6 mal fo viel Waaren, 

Die große Zunahme der Ausfuhr in ben Jahren 1888/89 und als mit den Schiffen der übrigen Nationen zujammen nad Europa 
1891/92 war durch die in ben betreffenden Jahren ftattgebabten | befördert wurben, ging nad) aufierbritiichen Häfen. 


Nach der Rationalität der Fahrzeuge betheiligten fich bie einzelnen Länder an dem Verkehr mit Bombay im Sabre 1891/92, vers 
gliden mit dem Vorjahre, wie folgt: 











































Sm Gingang. 3m Ausgang. 
1890/91. H 1891/92. 
a da a a ·¶ 
Dampficiffe. ——— Dampfſchiffe. Segelſchiffe. Dampfſchiffe. Segelſchiffe. —— Segelſchiffe. 
Ans) Reg. J Reg.s | An-| Reg» |Ans| Reg⸗An⸗ Reg |An| Regr Reg» Ans| Reg. 
zahl. Tonnen. —* Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. * Tonnen. |zahl.| Tonnen. 
Britifhe ......... 645) 960 412 N 7916) 66111119 7444| 101 7869| 437] 763690) — — 60611 063 029 A 2 033 
Defterreich-Unga« | | | 
riſche. ........ ı 14981 — — 31 65 1891 — — 31} 65087) — — 32 67 468 — — 
Samdfilhe | 8 6 1 6 6 Ef u —  o 1l-| — sl 334 
eutihe ......... 13; 20402 1 17 254901 2 568I 181 26687) 1 500 7 95% 2 568 
Stalienifde ...... 29 62173) — — 28 68462 — — 291 60 628 — — 29| 64 0461 — — 
Norwegiſche ...... 1 1617 — — 2 2530| 1 45 1 1617 — — — — 1 475 
Bortugiefiide..... — — 1 1 1139| 4 4583| — — 7 12 1 1139 7 658 
Amerikaniſche (Ber: 
einigte Staaten) — — 1 1656| 1 7 23 7 2537 — — — — 1 8 1 1 024, 
ae ........ 11l 8936| 137) 149091 101 8700 10 16287) 12| 10857| 129) 14540} 10) 87011 127 14.200 
erſiſche ......... — — — — — — — — — l 
Siameſiſche ...... — — 2 1116| — — 5642| 1 52 1 574 — _ 1 542 
Türliide......... — _ U 1183 — — 10 15711 — — U 1183 — — 6 812 





Entwickelung der Deutſchen Schifffahrt. Im Jahre | Baunmmolle verſchifft wurde. Wenige Deuiſche Schiffe, darunter ſeit 
1887/88 waren Hamburg und Bremen im Handel mit Bombay nur | Ende des Jahres 1886 auch Dampfſchiffe der Hanſa⸗Geſellſchaft in 
Häfen von ganz untergeorbneter Bebentung, nach denen gelegentlih | Bremen, liefen Bombay gelegentlich an, und wenn fie von hier aus 
— - nach Europa fuhren, geihah dies gewöhnlich in Charter nad außer: 

1) Ungefähre Angaben. — 2) 1 Corge = 4 Stüd. deutſchen Häfen. Eine regelmäßige Berbinbung zwifhen Bombay 





.. Bombay. 


und Deutſchland Beftand nicht, jo daß Deutſchland ala Verbrauchs⸗ 
fand Indiſcher Produkte nicht näher befannt und auf den Bezug 
diefer von ihm feit Jahren konfumirten Produkte über Großbritannien, 
Belgien, Frankreich, Italien und Deſterreich⸗Angarn angemwielen war. 
Dieſelben Berhältniffe gelten noch für das Jahr 1888/89, in welchem 
nur ein Britiſches Schiff und nod dazu unter Anlaufen von Liver: 
pool nah Hamburg fuhr. Erft als im Sabre 1889/90 die bereits 
ermäßnte Hanſa⸗Geſellſchaft fih mehr der Schifffahrt mit Bombay 
widmete und verfchiedene ihrer Schiffe, anftatt diefelben wie früher 
wegen Rückfracht nah Ealcutta zu jenden, in Bombay Rückfracht 
nah Hamburg nehmen ließ, wurde die Aufmerkſamkeit der Kons 
furrenz und zwar der an der Schifffahrt betheiligten Britifchen 
Firmen auf Hamburg gelenkt, und fo finden fi bereitö im jahre 
1889:90 neben 4 Deutihen nad) Hamburg und Bremen entfandten 
Dampffchiffen 6 YBritilche, von denen 1 Bremen anlief.” Die Menge 
der nah Deutſchen Häfen von Bombay direkt veriifften Waaren 
flieg in Folge davon von 4698 auf 32 449 Tonnen. Nachdem einmal 
ein Anfang gemadt war, fuhren im Sabre 1890/91 bereitö 20 und 
1891/92 23 Dampfidiffe nad Deutihland, jo daß letzteres unter 
ben Europäiihen Empfengsländern der Ausfuhr von Bombay im 
Jahre 1891/92 mit einem Antheil von 78692 Tonnen bereits bie 
ſechſte Stelle einnimmt. 

Die Zunahme diefer direkten Verſchiffungen Bat fi in ber 
Berichts periode allerdings hauptiächlich erft bei Baumwolle bemerkbar 
gemacht, beren anerkannt größter Empfänger im Sabre 1892/93 
Dentſchland war. Läßt fich zahlenmäßig nachweiſen, daß bie Direkte 
Ausfugr nad Deutichland faft genau der Abnahme der Baummollens 
ausfuhr nach London und Hu entipricht, fo ift ferner auch ſchon in 
der Berichtsperiode eine Bunahme direkter Verfchiffungen anderer 
Produkte, 3. B. Myroballanen, Weizen und Santen, wie Sefams, 
Kaps⸗, Mohnſaat, Erdnüffe u. |. w., zu Tonftativen, in denen fi 


29 


ebenfalls die Verſchiffungen nach London verringert baden, und es 
wird die Folgezeit aud bei diefen Artileln eine immer wachſende 
Bunahme der direkten Ausfuhr nad; Deutihland aufweifen. Werben 
bie legteren zum Theil — bei Baummolle weniger als bei anderen 
Artikeln — auch immer noch Über Großbritannien gehandelt, fo bes 
deutet die direkte VBerichiffung, abgefehen von dem Frachtgewinn, ven 
fie der Deutfchen Rhederei einbringt, auch billigeres Rohmaterial für 
die Deutihen Sabrifanten, und fie wirkt ferner in dem Sinne, daß 
ber Handel der Flagge folgt, für die Etablirung birefter Handels⸗ 
beziehungen überhaupt. Wie die direkte Ausfuhr nah Deutfchland, 
bat fih aud die Einfuhr von Deutfhland von dem Umwege über 
Großbritannien zum großen Theil unabhängig gemadt, und wenn 
die im Jahre 1890 begonnene regelmäßige Deutſche Schifffahrt nad 
Indien zunächſt noch für Ausfracht hauptſächlich auf Britiſche Häfen 
(Kohlen) angewiejen war, findet fie dieſelbe jet zumeift in genügender 
Menge in Hamburg und Antwerpen. Zweifel, bie in dieſer Beziehung 
im Anfange der Eröffnung der direlten Schifffahrt zwiſchen Deutfche 
land und Indien ausgedrüdt wurden, haben ih, wie das beſtimmt 
vorauäzufehen war, als unberechtigt erwieſen. Denn wie gern der 
Handel ſich auch jede Verbeflerung des Verkehrs zu Rute macht und 
mit dem Maße der Verbeflerung wächſt, fo bedarf e8 doch natur- 
gemäß einer gewiflen Zeit, biß er ſich in neue Verkehrsgelegenheiten 
gewöhnt. Daß diefe Gewöhnung für Einfuhr wie für Ausfuhr immer 
mehr fortichreiten wird, namentlich wenn Berbeilerungen in den bes 
ftehenden Verkehrseinrichtungen durchgeführt werden — und ver 
beſſerungsbedürftig find Diefelben in mehr ald einer Beziehung —, 
ift anzunehmen. Die Deutiche Rhederei hat In der Schifffahrt mit 
Sindien noch ein weicher Ausbeute fähiges Feld vor fi, und je beſſer 
fie ihre Thätigkeit auf dieſem Felde organtfirt, um fo mehr wird fie 
nit nur ſich felbft belohnt finden, jondern au dem Deutichen 
Handel dienen. 


Küfeninifffahrt. Die Küftenichifffahrt, in der bie Britiſh India Steam Navigation Company eine berrihende Stellung eins 
nimmt und größte Rheberei tft, geftaltete fich tm Sabre 1891/92, wie folgt: 























Eingang Yudgang. 
Dampfichiffe. Segelſchiffe. Dampfſchiffe. Segelſchiffe. 
⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 
Anzahl. Een. Tonnen. Anzahl. | Tonnen. Anzahl. | Tonnen. 
dritiſche: | 
beladen........................... 686 570 144 — — 680 648 587 6 6995 
in Ballaſt ......................... 684 46 992 1 808 611 170 864 — — 
Britiſch⸗ Indijche: 
beladen............................ — _ 8 947 1 74 2 284 
m Vallaſt.......................... — — — — 1 25 _ _ 
Schiffe anderer Nationalität: 
beladen .. 22.202: 2 00000 enen nennen 11 11778 377 11 413 27 85 157 262 12 486 
in Ballaſt.......................... — — 10 458 3 6 520 13 1 940 
wiammen...| 1131 | 628909 | 891 | 12 521 | 1228 | 160 177 | 343 | 20 705 


Regelmäßige Linien. Der Defterreihifche Lloyd bat feine 
Serbindungslinie Singapore—Sonrabaya, Batavia eingeftelt und 
dafür die Verbindung mit Japan aufgenommen. 

Frachten. Während im Sabre 1888/89 in den vier Monaten 
April bis Juni die Frachten ihren niedrigfien Stand für dieſes Jahr 
reiht hatten, war im Jahre 1891/92, mweldyes gleichfalls wie das 
Jahr 1888/89 ein außerordentlich günftiges fir die Ausfuhr von 
Indischen Produkten mar, das Entgegengefekte der Fall, Im April 


Der Grund dieſer Erfheinung war, daß im Beginn der Satfon 1891/92 
wenig Laderaum vorhanden war, und angeficht8 ber fehr großen 
Berihiffungen Hohe Frachten geforbert werben Tonnten. Nachdem 
aber die günftige Ernte, ſowie der Mangel an Schiffen in Europa 
befannt geworden war und in den folgenden Monaten zahlreich Schiffe 
in Ballaft nah Bombay famen, ſanken die Frachten nah Europa 
raih auf die normale Höhe. Im Allgemeinen hielten fie fich im 
Sahre 1891/92 höher als im Borjahre. Sie begannen mit durchs 


und Mai 1891 fanden die Frachtſäte nad Europa am höchſten. ſchnittlich 1 Pfd. Sterl. 7 Schill. 9 Pce. für Maßgut und 1 Bid. Sterl. 


30 


6 Schill. 6 Pce. für Weizen und Saaten und erreichten ihren niebrigften 
Stand während der Saiſon 1891 im Juli. 

Bei Beginn der neuen Berihiffungsfaifon 1892 fanken bie 
Frachten und hatten am Schluffe des Berichtäjahres, im März, ihren 
niedrigften Stand während des Jahres 1891/92 erreicht. 

Die Frachten für Maßgut nad London waren höher al3 nad 
anderen Häfen, während für Weizen und Saaten nad) London die- 
feiben oder zum Theil niedrigere Frachtraten gefordert wurden. 

Die Durchſchnittsfrachtraten nah den einzelnen Häfen im 
Jahre 1891/92 ftelten fih, wie folgt: 


Pfp. 

Sterl. Schill. Bee. 
Baummolle nah Liverpool............ 1 2 6 
Weizen und Saaten nad Liverpool .... 1 1 6 


mit Dampfichifien 
der Beniniular & | 1 5 5 
Driental Steam 
Navigation 1 — 1 
“ Sompany 


Maßgut nach London 
Weizen und Saaten 
nad London .... 


7 Monate 


Maßqut nad) London 
Weizen und Saaten 


mit anderen | 


1 3 9 / nur für 
Dampfichiffen | 


nach London .... 1 — 9 notirt 
Maßgut nah Haure ................. 1 2 9 
Weizen und Saaten nad) Havre....... 1 — — 
Maßgut nach Antwerpen ............. 1 2 7 
Meizen und Saaten nah Antırerpen... 1 2 1 
Woaren nah Hull.................. . 1 — 9 
Waaren nah Dünkirchen ............. 1 2 1 
Maßgut nach Trieft und Venedig ...... 1 12 1 
Weizen und Saaten nah Triefi und - 

Benedig ......................... 6 3 
Maßgut nah Marfeille und Genua .... 1 1 3 
Weizen und Saaten nah Marjeille und 

Genua ........................... 1 1 — 


Die Frachten nach China waren keinem Wechſel unterworfen, 
während des ganzen Jahres ſtanden dieſelben auf 17 Rupien. Frachten 
nach Auſtralien bewegten ſich zwiſchen 35 bis 45 Rupien pro Tonne. 


— — — — 


Argentinien. 
Zuderindnftrie im Jahre 1892.) 


Die Zuckerinduſtrie Argentiniens hat in den letzten Jahren einen 
außerordentlichen Aufſchwung genommen. Die Anpflanzungen von 
Zuckerrohr haben ſich bedeutend vermehrt, und die Fabriken ihren 
Betrieb entſprechend vergrößert. Die Gründe dieſer Entwickelung 
liegen in erſter Linie in der hohen Goldprämie, welcher die Zucker⸗ 
preiſe folgten und die das Geſchäft ſehr lohnend machten. Der Ein⸗ 
fuhrzoll auf Zucker wird in Gold erhoben, während der Preis des 
Zuckerrohres, ſowie die ſonſtigen Unkoſten mit Ausnahme der Zinſen 
und Amortiſationen für die in Europa gekauften Maſchinen in Papier 
gezahlt werden. Ferner bat die Errichtung der großen Raffinerie in 
Rojario, welde im legten Sabre ſchon 26 Millionen kg Buder 
raffinirt bat, der Jnduftrie einen großen Aufihwung gegeben. Die 
Einfuhr von NRaffinade, welche bisher zum größten heile aus 
Frankreich, ſodann aber aud aus Stalien und Deutichland erfolgte, 
fowie namentlih die Einfuhr von unraffinirtem Buder dürfte in 


— — — 


1) Vergl. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 18, 


Bombay. — Argentinien. 


den nächſten Jahren eine bebeutende Abnahme erfahren und ſchließlich 
gänzlich aufhören, da bei den Fortjchritten der Yuderindbuftrie der 
gefammte Verbrauch des Landes durch inlänbifchen rohen und raffi- 
nirten Zucker gedeckt werben wird. 

Nah den Angaben des ftatiftiichen Bureau: in Buenos Aires 
wurden in den Sahren 1891 und 1892 eingeführt 11198 912 und 
18 324 045 kg raffinirter, fowie 1 636 721 und 1447581 kg anderer 
Zucker. 

Im Sabre 1890 betrug die Einfuhr 26 427 779 kg raffinirter 
und 3113249 kg anderer Buder. 


An der Zudereinfuhr der Jahre 1891 und 1892 waren folgende 
Zänder beteiligt: 





1891 1892 1891 1892 
Menge: Werth: 
kg Peſos (Moneda nacional). 
Einfuhr aus 1. Raffinirter Zuder. 
Deutfhland....... 819114 2185450 165632 415235 
Belgien .......... 1301861 1150949 247249 218679 
Brafilien .......-. 21 600 89 788 4104 17 070 
Chile ............ 874 780 166 148 
Spanien ......... — 7486 — 1413 
Frankreich ........ 6962065 10599 161 1822798 2013841 
Italien .......... 156 741 1821416 29593 346 070 
den Niederlanden... 211 339 282 542 40 154 53 683 
Sroßbdritannien.... 8178 68 335 154 11084 
Uruguay ......... 1574999 1003997 299248 190 759 
andere Länder .... 143641 1124192 27292 213590 
zufammen ........ 11198912 18324 045 2127785 3481 572 
2. Anderer Zuder. 

Deutihland......- 42 320 414 769 5 500 63 920 
Bolivia .......... — 10 — 1 
Braſilien ......... 686 699 186 209 76 263 24 207 
Chile ............ — 140 — 18 
Stanfreih........ 19 328 471 225 2513 6 169 
Stalien .......... 36 250 175 531 4 712 22 818 
Großbritannien ... 453 637 240 698 68 960 31 290 
Uruguay ......... 461 399 336 609 69 981 43 760 
anderen Ländern .. 37 288 46 390 4 854 6 031 
zuſammen ........ 1636 721 1447581 212773 188205 


Sm Sabre 1892 waren etwa 36000 Hektare mit Zuderrohr bes 
pflanzt, von denen 30000 Heltare auf die Provinz Tucuman ent: 
fielen, in welcher Provinz, von den 49 Zuckerfabriken Argentinieng, 
allein 34 ſich befinden. 

Die Durdichnittsernte beträgt 40 Tonnen Rohr per Heltar. 
Die Ernte dauert vom Juni bis Oktober, jedoch tft in dem Ichteren 
Monat die Verarbeilung eine wenig lohnende, ba faft regelmäßig 
im Juni und Juli da3 Rohr durch Froſt leidet, hierdurch nicht völlig 
reif wird und fpäter bei Beginn der Wärme raſch der Zerſetzung 
unterliegt. Die Pflanzungen find 6 bis 8 Jahre nutzbar, ſodann 
fterben die Pflanzen ab und müflen erneut werden. Eine Düngung 
der Pflanzungen tft nicht erforberlih. Es beftehen Zuderrohrplantagen 
feit mehr als 30 Jahren ohne merklihe Abnahme der Fruchtbarkeit 
des Bodend. Die Bemäflerung der Pflanzungen wird durd die von 
den VBorgebirgen der Eorbilleren berablommenden Kleinen Flüffe und 
Bäche fehr erleichtert. 

Die Beſitzer der Zuderrobrplantagen haben in ben letzten Jahren 
viel verdient, da die Preife für Zuderrohr eine unverbältnißmäßige 
Höhe — bis zu 24 Peſos (Moneda nacional) pro Tonne — erreichten. 


Argentinien. — 360. 


Keuerdings werben faft alle größeren Rohrkontrakte abgefchlofien, unter 
Airirung des Preiſes mit 21/3 bis 23/4 p&t. Zuder erfien Produkts 
gemahlener, unraffinirter weißer Konſumzucker). 

Die Produktion im Jahre 1892 betrug etwa 75000 Tonnen 
Zuder aegen 33000 Tonnen im Jahre 1889. Die Fabrikation wird 
erihwert durch den velativ geringen Zuckergehalt des Rohrs, der 
durchſchnittlich 12 p&t. Zuder mit 82 pCt. Reinheit beträgt. Eine 
Ausbeute von durchſchnittlich 61,3 pCt. Zuder wird als eine gute 
angejehen. 

Mit Deutihem Kapital ift nur eine Fabrik in Gran Ehaco er: 
sihtet worden, während Franzofen, Briten und Epanier mehrere 
bebeutende Fabriken befigen. Deutſche Beamte find in zahlreichen 
jabrifen angeftellt. Deutſche Maſchinen und Apparate, melde erft 
neuerdingd in erheblicher Zahl für die größten Fabriken eingeführt 
werden, finden in den Britifhen und Franzöſiſchen Fabrikaten eine 
ſehr ſtarke Konkurrenz. Letztere wird noch bebeutend erſchwert durch 
die namentlich bei dem Kauf von Franzöſiſchen Fabrikaten gewährte 
Krediterleichterung. Bei dem Kapitalmangel und dem hohen Zins⸗ 
fuß giebt dies in faſt allen Fällen den Ausſchlag beim Ankauf der 
Naſchinen. 


— — — —— 


Ibo (Mozambique). 
Ein⸗ und Ausfuhr in den Jahren 1891 und 1892. 


Cinfuhr. 
Der Antheil der einzelnen Länder an ber Einfuhr in den Jahren 
1891 und 1892 war folgender: 


1891. 1892. 
Einfuhr von: Rart. Mark. 
Deutſchland .......................... 39 736 16 468 
Deutihen Beitgungen ................. 8868 784 
Britiſchen Beſitzungen ................. 378 340 346 648 
Zanzibar ........................... 1672681) 144 708 
Bortugiefifhen Befigungen ............. 163 2642) 179 392 
Frankreich ........................... 89808 19804 
den Rieberlanden ................... 27868 42652 
Großbritannien....................... 18 660 7 628 
Bortugal ............................ 8 9283) 109 
Belgien ............................. 7 924 662 
Italien ........................... 6252 18600 
Franzöſiſchen Befigungen............... 8684 — 
Aegypten ............................ 1 396 — 
zuſammen... 916 496 773228 


Die wichtigſten Artikel der Einfuhr in den Jahren 1891 und 
1892 waren; 


1891. 1892. 
Darunter Darunter 
Uebers aus Deutſch⸗ Webers aus Deutiche 
haupt. land. haupt. And. 
Mart. Mark, 
Baummollenwaaren, bes 
drudt, gefärbt, im 
Stüd oder im Faden 256 580 7988 222956 7672 
Desgl., einfach ober ges 
töpert, gebleicht, uns 
gebleicht 2.......... 231 676 656 239 140 140 


1) Darunter Baargeld 16 972 Marl. — 2) Desgl. und Waaren 
für die Regierung 94 412 Marl. — 5) Desgl. 7082 Marl. 


31 


1891. 1892. 
Darunter Darunter 
Uebers aus Deutſch⸗ Uebers aus Deutſch⸗ 
haupt. land. haupt. land. 
Mart. Mark. 
Gewehre ...........- 39 884 2 596 27 472 2452 
Shießpulver ........- 37124 15020 14 088 — 
Glasperlen .......... 22 404 — 17 900 — 
Cement ............. 6 636 — — — 
Buder .............. 8 464 940 7 888 — 
Deſtillirte Getränte.... 4572 — 2804 — 
Biskuits............. 2056 746 — — 
Wein ............... 1944 — 2480 _ 
Fermentirte Getränte.. 1312 660 1216 184 
Mineralwafier.Limonade 1044 556 — — 
Spateneiſen.......... 636 480 480 480 
Ausfuhr. 


Der Antheil der einzelnen Länder an ber Ausfuhr in den Jahren 
1891 und 1892 war folgender: 


1891. 1892. 
Ausfuhr nad: Mark. Mark. 
Deutſchland ........... ............... 92688 186 240 
Deutſchen Beſitzungen ................. 23241) 13800 
Banzibar ............. ....... ...... 277 64832) 76 7083) 
Großbritannien....................... 144 140 287 852 
Britiſchen Beſitzungen ................. 116 600% 114 432 
Seankreih .......-.-.ne rennen nennen 90008 98 468 
Portugieſiſchen Beligungen ...........- 718 0325) 119 6846) 
Spanien... een een nnen nenn nn 66 480 — 
Franzöſiſchen Befigungen .............. 9 352 _ 
den Niederlanden ..................... 8216 25580 
Italien............................ 2166 — 
Portugal .......................8 372 232 
zuſammen... 872916 879496 


Die wichtigften Artitel der Ausfuhr in den Jahren 1891 und 
1892 waren: 


1891. 1892. 
Darunter Darunter 
neber⸗ nad Deutſch⸗ Webers nach Deutichs 
haupt. land. baupt. land. 
Mark. Markt. 
Gummi elafticum ..... 829280 24296 888296 121300 
Wachs .............. 111744 22688 48324 18136 
Sefamfaat........... 187800 44192 100828 969 
Gummi Sopal........ 89 720 — 47 844 1 792 
Orſeille.............. 672 — 180 180 
Elfenbein. ............ 121 356 — 127 972 — 
Kopra .............. 672 — 716 — 
Erdnüfſe ............ 265 — 634 138 
Colombowurzeln ..... 62 82 7892 1 760 
6 488 1 204 3 972 2632 


Schildpatt ........... 


1) Darunter Baargelb 160 Marl. — 2) Desgl. 6416 Marl. — 
5) Desgl. 2108 Marl. — 4) Desgl. 7688 Marl. — 5) Desgl. 
67828 Mark. — 6) Desgl. 53260 Marl. 








32 


St. Beterdburg. — Colombo. — Neufeeland. 


St. Petersburg. 
Schifffahrt von St. Petersburg und Kronftabt im 
Sahre 1893.') 


Am 15./27. April feßte fich das Eis in der Newa in Bewegung, 
ber birelte Dampfſchiffsverkehr mit St. Beteräburg wurbe am 


29. April/ll. Mat eröffnet, und am 8./20. November blieb das Eis 


in der Newa fteben. 


Die Schifffahrt währte im Jahre 1893 vom 5./17. Mai bis zum 


13./25. November. 


Bon den im Sabre 1893 angefommenen Schiffen waren: 


Dampfs Reg.s Segel» Reg.⸗ 

Nationalität. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. 
Britiſche............ 723 682 782 14 8498 
Deutihe............ 143 94 145 30 6 376 
Norwegiide......... 46 33 546 104 40207 
Schwedilde.......... 110 30 250 26 7182 
Dänilde ........... 138 135 316 139 20617 
Ruſſiſche............ 44 36 281 74 17480 
Niederländiſche ...... 31 21 867 15 7 751 
Sranzöfilde......... 5 3 603 2 388 

Spaniide .......... 2 2079 — — 
Stalieniide ......... — — 1 279 
Defterreich-Ungarifche. 5 4555 2 1409 
ufammen... 1242 1044424 407 106187 


4 
1649 Schiffe von 1 149 611 Reg.»Tonnen. 


Es Tamen im Jahre 
1893 an ......... S Segeligiffe.... 


J iffe... 
Es überwinterten vom Dampfisifte 
JS Segelidifie..... 


Sabre 1892 8 

ampfidiffe... 
Küftenfahrer ind Aus: yfſchiffe 
land verfegelt..... Segelſchiffe .... 
Dampfſchiffe ... 
zuſammen... "Schiffe 
Bon dieſen 1677 Schiffen 

übermwinterten 


verfegelten Ruſſiſche Schiffe als Küftenfahrer 
für Die Krone ............... 


407 \ mit Ladung 1587 
1242 9 „ Ballaſt 62 
12 
2 
12 
2 
1677 
......... 18 
39 
......... 1 


blieben als Baggermaſchinen in Kronſtadt 3 
gingen ald Flußvampfidiffe nad dem 


Kaſpiſchen WMeere...... .... 


Bon den übrigen 1610 Schiffen fegelten nah Großbritannien 
und Irland 480, Schweden 210, Norwegen 10, Dänemark 111, 
Deutfhland 120, den Niederlanden 76, Belgien 37, Frankreich 94, 


Wladiwoſtock 4, Gchwargmeerhbäfen 11, 


Arhangel 2, Kola 15, 


Elfeneur f. O. 15 und ausländifche Schiffe nach Ruſſiſchen Baltifchen 


Häfen 424. 


· — — — 


Colombo. 


Schiffsverkehr im Jahre 1892.) 


Der Geſammtwerkehr im Hafen von Colombo während des Jahres 
1892 umfaßte an eingegangenen Schiffen 1610 Dampfidiffe von 


2939 261 Reg.»tonnen und 58 Segelſchiffe von 72 215 Reg.⸗Tonnen, 


zuſammen 1668 Schiffe von 3011476 Reg sTonnen. 


1) Wegen des Borjabres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 57. 
2) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 II. ©. 92. 





— — 


Nach der Flagge waren an diefem Verkehr betheiligt: 


Neuſeeland. 


Großbritannien... mit 1327 Dampfſchiffen von 2 373 382 Reg.⸗Tonn. 
630 


Deutidland...... n 97 " n ” 
Sranfreid....... n 77 „ „166270 " 
Delterreihslingarn „ 35 „ n 65 861 n 
die Niederlande... „ 31 n 4607 F 
Rußland ........ „ 1 ” „ 4134 n 
Spanien ........ „ 9 n „22678 
Norwegen ....... n 7 n n 9 321 n 
Stalin... ....... „ 5 n ” 6 397 w 
Japan .......... 3 F 9 730 n 
Portugal ......... „ 1 „ A 462 n 
Amerila......... n 1 ” " 389 n 
ferner: 
Großbritannien ...... mit 40 Segelſchiffen von 52555 Reg. Tonn., 
Deutihland ......... „ 5 n „ 1405 " 
Umerila ............ „8 n n 2928 n 
Rorwegen...... en BD " „ 869 n 
die Niederlande ...... „2 F „ 23808 " 
Defterreih» Ungarn ... „ 2 n „ 1542 n 
Dänemarl .......... „ 2 n „ 1182 „ 
Schweden .........». „1 n n 496 n 


Schiffsverkehr in den Häfen Neufeelands im 


Jahre 1892.) 


Die Häfen Reujeelands haben im Jahre 1892 im internationalen 


und interfolonialen Verkehr befucht: 


Nationalität. Schiffsart. 
Deutſche ............. Segelidiffe ..... 
Segelidiffe ..... 
Britiſche............. | Dampfidiffe..... 
zufammen... 
Segelidiffe ..... 
Auftraliide .......... | Dampfidifie..... 
zufanımen... 
Amerikaniſche (Vereinigte / Segelſchiffe ..... 
Staaten)........... | Dampfſchiffe .... 
zulammen... 
Norwegiihe ....... -. Segelidiffe ..... 
Schmwebilde .......... Segelidiffe ..... 
Däniide....... ..... Segelſchiffe ..... 
Belgiſche............. Dampfſchiffe .... 
Niederlündiſche........ Segelidiffe ..... 
Coodsinieln.......... Segelſchiffe ...-. 


Segelſchiffe 


zuſammen... — 


überhaupt... 


Dampfidiffe .... 


686 


Reg.⸗ 
Tonnen. 

10 400 
121 476 
214 101 
835 577 

60 206 
205 564 


216 832 
458 391 


675228 


Im Bergleih zum Vorjahre verringerle fih ber Verkehr um 





51 Schiffe, während fich nleichzeitig der Tonnengehalt um 56 708 
Tonnen bob. 


1) Wegen ber Borjabre |. Hand. Ar. 1892 II. ©. 575. 
Gebrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von C. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 6870. 











33 








LE Bandelsberichte san 
üßder das In: und Nuslanod. 
Deutſches Handels-Ardhiv, Bweiter Theil. 
Berichte über das Inland. 
Hamburg und Bremen. a en 0 dem a dem 
Hamburgs und Bremens Handeldentwidelung feit dem Gewicht Werth Gewicht Werth 
Zollanſchluß. ehe Min. zart 1890 Be et in. Dart 
(Hamburgiiche Börfenhalle vom 27. November 1893.) | * 3333 1 1891 _ 19 554.898 715 


Am 15. Ditober 1888 erfolgte der Auſchluß Hamburgs und | 1889. 15.056. 562 628 1899.. 18909 346 684 
Iremend an das Deutſche Bollgebiet, und damit trat ber Handel Bei der Waareneinfuhr Hamburgs iſt darauf hinzuweiſen, daß 
des beiden erfien Deutfchen Handelsfiädte in ein neuce Stadium Der ' feit dem Zollanſchluß die Nachweiſungen über die Einfuhr in Ham⸗ 
Eitridelung, indem vielfad unter anderen Brbingungen gearbeitet | burg von Altona, mit der AltonasKieler Eiſendahn, von und über 
und andere Wege als bisher eingeihlagen werben mußten. Der garburg, von der Niederelbe mittelft ber Poſt und auf den Land⸗ 
Ucheraang in die neuen Berhältniffe wurde weſentlich erleichtert wegen aus der nächſten Umgebung Hamburgs, ferner der Durdfußr- 
daduich, daß er fih in einer Beitperiode allgemeinen geſchäfilichen yertehe mittelft der Eiſenbahnen in Wegfall gefommen find. Daß 
und wirtbihaftlichen Aufſchwunges, für ben fih bie Umgeftaltung | dieſer Verkehr gleichfalls eine gewichtige Bedeutung erlangt dat, 
ınd Bergrößerung ber Verkehrsanlagen befonders förderlich erwiefen, exgiebt fich aus der Thatfache, daß die Einfuhr unter Hinzurechnung 
vollꝛiog. Die Aufmärtibewegung, die ih im Anfange bes letzt⸗ dieſes Verkehrs ſich für das Jahr 1887 um 18 873 302 Doppelcentner 
serflofienen Luſtrums auf allen Yandeles und Berlchrögebieten | im Werte von 378 Millionen Mark erhöht. 

geltend machte, Hielt allerdingd nicht mehr lange an, denn bereits Laut vorftehender Aufſtellung zeigt ſich ſeit dem Zollanſchluß 
in Jahre 1890 traten fichtbare Anzeichen einer bevorftehenden wirthr | in der Einfuhe wie in der Ausfuhr Hamburgs und Bremens ein 
'haftlihen Reaktion Mar zu Tage. Die allgemeine mwirtbfchaftliche Außerft erfreulicher bezw. fortichreitender Entwidelungsgang, und ed 
Eemeifion, weldhe die darauf folgenden Jahre brachten, Tonnte ſelbſt⸗ hat unter den überaus ungünftigen Einflüffen, die fi im Jahre 
terffändlich nicht verfehten, Einfluß auf bie Handelsverhältniſſe dieſer 7999 geltend machten, nur ein unbebeutender Rüdgang flattgefunden, 
beiden Deutſchen Verkehrecentren auszuüben. Bon ben empfindlich: | denn bie Abnahme im Handelsverkehr beider Städte ift doch immer⸗ 
fen Schädigungen ırurbe aber ber Deutfhe und vor Allem ber Bin fo wenig belangreich geweſen, daß trogbem das Jahr 1892 nächſt 
Samburgifche Handel im Jahre 1892 von ben mittels und unmittel- | 1891 die böchften Verkehrägiffern, die Überhaupt erreicht wurden, 
htm Folgen ber CholerasEpidemie getroffen; dagegen Hatte ber | qufjumeiien hat. Der Hamburgiſche und Bremifche Handel hat noch 
Yandel im Jahre 1888 nod unter ben Rachwirkungen bed Vorjahred | niemals eine fhnellere und größere Aufwärtsbewegung ald in ber 
m leiden. Dies fei zur richtigen Beurtheilung des Entwickelungs- geitperiode won 1887 bis 1891 erlebt. Die Waareneinfuhr hat bei 
sanges vorausgeſchickt; im Lebrigen führen die Bergleihe zwiſchen Hamburg dem Gewichte nad) eine Gteigerung um 55 pGt., dem 
damburgs und Bremend Handel feit dem Zollanſchluß zu folgenden Werthe nach um 45 pCt. erfahren; bei Bremen iſt dagegen bie Eins 














Sefultaten: fuhr dem Gewichte wie dem Werthe nach faft gleichmäßig um 85 yEt. 
damburgs Einfuhr damburgs Ausfuhr geftiegem. Was aber die Wuarenaußfuhr betrifft, fo hatte Hamburg 

nad) dem nach bem nad) dem nad dem | eine Bunahme bes Verkehrs dem Gerichte nach um reichlich 40 pGt., 
Gewicht nette Werth Gewicht netto Werth dem Werthe nach um reichlich 30 pCt. aufzuweiſen; bei Bremen 
Doppelcentner. Mil. Mark. Doppelcentner. MU. Mark. | zeigte ſich dagegen noch ein etwas günftigerer Entwickelungsgang, ba 


1887... 57 991 842 1908 1887.. 87601976 1846 die Ausfuhr dem Gewichte nah um veihlih 45 p&t., dem Wertbe 
1888.. 66619676 2025 1888.. 88.984199 1897 nad um reichlich 85 pPCt. geftiegen iſt. Bor Allem ift das Gewicht 
180.. 14868257 2868 1889.. 4804262 2218 ber Waare der maßgebende Faktor Über Abs und Bunahme des 
180... 82.399 150 2662 1890.. 50043 221 2806 Handels, denn die Wertbe haben in Folge der frien Preisrüdgänge 
1891... 89.080 777 2765 1891.. 58222638 2486 faft aller Waarenartikel einen empfinblihen Abſchlag erfahren und 
1m2.. 85548866 2607 1892... 61796606 2818 ſpiegeln die oft gehörte Klage wieder: Vermehrter Umſatz, aber 


Bremens Einfuhr Bremens Einfuhr geringerer Berdienft. Andererſeits verdient auf ben meit böberen 
nah dem nad dem nah dem nach dem Durchſchnittswerth der Ausfuhr im Gegenfah zu den Einfuhrgütern 
Gewicht Werth Gewicht Werth hingewieſen zu werben; obgleich z. B. Hamburg 84 Mill. Doppel⸗ 

Doppelcentner. Mill. Mal. ' Doppelcentner. Mil. Mark. | centner im letzten Jahre mehr ein⸗ als ausführte, betrug die Differenz 
1887.. 20 543 568 660 18%.. 24 799 989 750 bem Wertbe nad nur 294 MIN. Mark, bei Bremen wurden dagegen 
1888.. 22.062 928 668 1891.. 27 668498 760 T MIN. Doppelcentner mehr eins ald ausgeführt, und der Unter: 


1889.. 22918757 664 1882.. 2618976 719 ſchied im Werthe belief fi) fogar nur auf 35 Mil. Mitt. Deutſch⸗ 


Dentihes Handels-Archiv. 1894. IL 5 


34 


land, in erfter Linie ein Induſtrieſtaat, egportirt eben vornehmlich 
Fabrilate und importirt dagegen hauptſächlich Rohprodukte aller Art. 
Die legte günftige Entwidelungsperiode fällt fpegiell bei Bremen 
noch um fo mehr ind Gewidt, alö die Jahre 1879 bis 1886 dort 
einer Stagnation des Handelsverkehrs gleihlamen, während Yamburg 
auch in dieſem Zeitabſchnitt einen großartigen Aufſchwung in feiner 
Waareneinfuhr und »Ausfubr zu verzeichnen hatte. 

Bei Hamburgs Einfuhr entfielen im lehten Jahre rund 55 Mil. 
Doppelcentner auf die Zufuhren zur See und 301/; Mil. Doppel: 
ceniner auf diejenigen land» und flußmärts. Die Abnahme in der 
Einfuhr um B1/ Mill. Doppelcentner gegen das Borjahr ift faft 
ausſchließlich im Flußſchifffahrtsverkehr zu fuchen, auf dem Seewege 
kam ſogar noch etwas mehr heran als im Jahre 1891. Bei 
Bremens Einfuhr entfielen im Jahre 1892 152), Mil. Doppel⸗ 
centner auf die Zufuhren ſeewärts und 101/3 Mil. Doppelcentner 
auf diejenigen flußs und landwärts. Im Gegenſatz zu Hamburg 
zeigt fih bei den Seezufuhren Bremens ein Ausfall von rund 
11/3 Mil. Doppelcentner gegen das Borjahr; biefe Abnahme ift dem 
Seeverkehr mit Europa zuzuſchreiben, wohingegen die Einfuhr aus 
. trandatlantifchen Ländern keine Einbuße erlitten bat. Ebenfo haben 
die Zufuhren fluß⸗ und landwärts die Höhe des Vorjahres behauptet. 
Der beträchtliche Rüdgang in der Einfuhr Hamburgs aus dem 
Deutihen Binnenlande war eine Folge der durch bie Cholera» 
Epidemie beeinträdtigten Verlebräverhältnifie, da andere Vers 
Ihiffungshäfen vielfach vorgezogen wurden. 

Was dagegen die Ausfuhr betrifft, fo entfielen bei Hamburg 
im legten Jahre 241/; Mil. Doppelcentner auf die Ausfuhr zur 
See und 27%; Mil. Doppelcentner auf diejenige lands und fluß⸗ 
wärtd. Hier Bat die Ausfuhr zur See, eine naturgemäße Folge ber 
geringeren Einfuhr aus dem Deutichen Binnenlande, eine beträcht⸗ 
fihe Abnahme, und zwar um 23/5; Mil. Doppelcentner gegen das 
Vorjahr, erfahren, wohingegen die Ausfuhr lands und flußwärts 
noch eine Zunahme um 11/5 Mil. Doppelcentner aufzuweiien bat. 
Bei Bremen? Ausfuhr fielen fih die Berbältniffe wieder etwas 
anders; bei der Ausfuhr feewärtd hat nur eine Abnahme um 
550 000 Poppelcentner gegen das Vorjahr flattgefunden, dagegen 
bat der Verkehr fluß⸗ und landwärts eine Einbuße um 500 000 
Doppelcentner erlitten. Im Sabre 1892 entfielen auf die Ausfuhr 
feewärts 92/5 Mill. Doppelcentner und auf diejenige fluß⸗ und lands 
wärts 91/4 Mill. Doppelcentner. 

Der für Bremen wichtigſte transatlantiſche Verkehr ift derjenige 
mit den Bereinigten Staaten von Amerifa, ihnen zunädft kommt 
alddann Dftindien und Siam. Trogdem war Hamburg im Berlehr 
mit den Bereinigten Staaten von Amerika, namentlich in der Aus⸗ 
fuhr, wie nachflehender Vergleich zeigt, Bremen meit überlegen: 

Hamburgs Einfuhr.) Bremens Einfuhr. 


Doppel⸗ Werth: Doppes Werth: 
centner. Mill. Marl. eentner. Mill. Mark. 
1891... 5043400 169 1891... 4953 163 226 
1892... 8768778 215 1892... 5801 738 199 
Hamburg Ausfuhr.!) Bremens Ausfuhr. 
‚ Doppel Werth: Doppel: Werth: 
centner. Mil. Mark. ceniner. Mil. Mark, 
1891... 5469425 198 1891... 1731200 99 
1892 ... 3564040 152 1892... 1548144 120 


Die außergewöhnlich große Steigerung der Einfuhr Hamburgs 
aus den Vereinigten Staaten Amerilas im Sabre 1892 ift vornehm- 


1) Unter Ausfchluß des Verkehrs mit Californien, der nicht von 
Bedeutung ift. 


—— — —— — — — — — — — — — — — e— — 


— m — — — — — —— — 


Hamburg und Bremen. 


lich zurückzuführen auf die bedeutende Weizen⸗,, Mais⸗ und Roggen⸗ 
Einfuhr ſowie auf größere Zufuhren in phosphorſaurem Kalt, Dels 


kuchen, Schmalz, Margarin (Walrath) u. A. m. Der Rüdgang in | 


der Ausfuhr war dagegen eine naturgemäße Folge bed extremen 
Schutzzolles und der ftrengen Duarantängmabregeln. 





In den Ausfuhrartikeln nach den Vereinigten Staaten von 


Amerita nimmt bet Hamburg Robzuder eine erfte Stelle ein, es 
wurben im Jahre 1892 für 801, Millionen Mark genen allerdings 
73 Millionen Mark im Borjahre ausgeführt, ebenfo findet eine ſehr 


‚bedeutende Ausfuhr in Stapfurter Salzen ftatt. Die Ausfuhr von 


Manufalturwaaren, Kunfls und Induſtrieerzeugniſſen bat fich in 
den letzten Jahren auf ungefähr gleicher .Höhe gehalten. Bremen 
führte im lebten Jahre nach den Vereinigten Staaten non Amerika 
für 89 Mil. Markt Deutfche Induftrieergeugniffe aus; den bedeutend: 
ſten Antheil haben hieran Baummollen:, Wollens und Halbwollens 
waaren, befonderö tritt aber die bebeutende Zunahme in der Aus 
fuhr von Seiden» und Halbfeidenwaaren, die von 121/ Mil. Mart 
auf 21 Mil. Mark ftieg, markant hervor, ebenfo wurden Flachs 
und Leinenwaaren für 11/9 Mil. Marl mehr als im Borjahte ver: 
ſchifft. 

Nachſtehend geben wir einen Vergleich ber Betheiligung Ham⸗ 


burgs und Bremens an der Einfuhr einiger ber bedeutendften 


Handelsartikel: 
Yambur g.) Bremen. 
1891. 1892. 1891. 18392. 
MIN. Marl. Mill. Marl. Mil. Maxk. Mil. Mark. 

Roher Tabat.. 391/g 283/; 60 471/2 
Reis ......... 241, 241/g 48 483/4 
Baumwolle... 91 75 1773/4 1398/ 
Schafwoll .. 117 125 82 873/4 
Betroleum..... ls 8 181/g q/g 
Koffee........ 196 2001/4 164/5 171/s 
Salpeter...... 631/g 521/; 11/g 1 
Delluden..... 16/6 2214 13/4 2 


Sn den Xrtifeln rober Tabak, Reis und Baummolle behauptet 
mithin Bremen einen weſentlichen Borjprung gegenüber Hamburg. 
Sn Betroleum bat Bremen im legten Jahre eine bedeutende Einbube 
erlitten und ift in Folge deifen von Hamburg wieder überbolt 
worden. In Kaffee zeigt dagegen Hamburg feine ganz beionbere 
Weberlegenheit, und ebenfo find die Zufuhren in Salpeter und Dels 
kuchen bei Bremen verbältnigmäßig fehr gering. Durch Salpeter 
und andere Düngemittel ift der einft in der Landwirthſchaft To 
nachgeſuchte Guano fast ganz verbrängt worben; im Sabre 1875 
wurde davon noch für 17 Millionen Mark in Hamburg eingefüdrt, 
dagegen war der Werth dieſer Ginfuhr im legten Jahre auf 
307 000 Mark zufammengefchrumpft. 

Was die eigentliche Ausfuhr ſeewäris betrifft, jo zählen zu den 
Haupt: Ausfubrartifeln Hamburgs und Bremens außer Robzuder und 
Salze vor Allem Manufalturs und Modewaaren, Spiritus, Cognak, 
Mein, Bier, Butter, Eier, Cement, Farbwaaren, Drogen, Chemis 
talien, Leder, Bapier, Glaswaaren, feine Eifenwaaren, Maſchinen 
und Mafchinentheile, Kaffee, roher Tabak, Cigarren, Reis, Salpeter 
u. m. 

Jedenfalls Haben Hamburg und Bremen troß vieler erſchweren⸗ 
den äußeren Umftände es verftanden, ihre überſeeiſche Ausfuhr in 
recht günftiger Weiſe fortzuentwideln, und ein weiterer Aufſchwung 
diefes für Deutichland fo wichtigen Verkehrs Tann unter normalen 
Berhältnifien gar nicht außbleiben. 


1) Bei Hamburg handelt e3 fi nur um die Zufuhr jeewärts. 


% 





Shine 35 


Berichte über das Ausland. 


die Erwägung etwas abgeſchwächt werben, daß es fich bei allen dieſen 
Hafenplägen fehr Häufig um dieſelben Schiffe handelt, melde einen 
Play nah dem andern anlaufen und überall mit ihrem vollen 
Tonnengehalt eins und ausllarirt werden. Man darf nad biefen 
Zahlen nicht etwa Rückſchlüfſe auf dad Wachsſthum des Handels machen. 

Während der Geſammtſchiffsverlehr um 4435 Fahrten und 
1729 787 NReg.sTonnen, d. 5. dem Tonnengehalt nah um 6,24 p&t. 
fi gehoben Bat, ift die Deutfche Schifffahrt um 401 Fahrten mit 
445 764 Reg.: Tonnen, d. 5. dem Tonnengehalt nad) um rund 23 pPCt. 
Tonnen auf. Ein Vergleich der Zahlen bed Tonnengehalt3 des gegen das Borjahr gefallen. Abgefehen vom Jahre 1892 ift ber 
Seammtichifföverlehrd unter Zugrundelegung ber ftatifliihen Ber | Tonnengehalt der Deutſchen Schifffahrt in Chineſiſchen Gewäfſern 


China. 
öfentlihungen bed fremden Seezollamts in den letzten 13 Jahren feit 1887 ein fo niedriger geweſen. 


Schiffsverkehr in den dem fremden Handel geöffneten 
Häfen. 


Der Geſammiſchiffsverlehr in den in Betracht kommenden 
seöffneten Häfen Chinas belief fid im Jahre 1892 auf 37 927 Eins 
und Ausklarirungen mit 29440575 Tonnengehalt und weiſt gegen 
das Vorjahr eine Zunahme von 4435 Fahrten und 1729 787 Reg.⸗ 


zeizt eine gleihmäßige, ungemein flarfe Entwidelung der Schifffahrt. Wenn nun auch ein Theil der Britifhen Schiffe, deren 
3on 15672177 Reg. «Tonnen im Jahre 1880 flieg der Geſammt⸗ | Tonnengehalt im legten Jahre auf 19816 815 (d. 5. um 1877820) 
ſchiffs verkehr im Berichtsjahre auf 29 440 575 Reg.⸗Tonnen d. h. bie Reg.sTonnen geftiegen ift, Feine lohnende Beſchäftigung gefunden hat, 
Sqifffahrt wuchs in diefer Zeit dem Tonnengehalt nad um nahezu | fo bemeift doch der Umftand, daß Schiffe einer ganzen Reihe anderer 
63 p6t. Nationen feit Jahren erfolgreich bemüht gemweien find, ſich in ber 

Tampfihiffe beteiligten fih an dem Schiffsverkehr im Berichts, | Schifffahrt in Chinefifhen Gemwäflern eine fefte Stellung zu ſichern, 
jahre mit 28974 Ein» und Ausflarirungen und einem Tonnengehalt | daß auf vielem Felde ein verhältnigmäßig guter, dauernder Verdienſt 
von 23410 156 Reg.⸗Tonnen, was eine Zunahme von 934 Yahrten | zu finden ift. 
mb 1659315 Reg.-Zonnen gegen das Vorjahr bedeutet. Wuf Die Reihenfolge ber Nationen nach bem Umfang ihrer Betheiligung 
Segelſchiffe fielen 8953 Eins und Ausllarirungen mit 1030419 Reg. | an der Chinefiihen Schifffahrt war im Werichtäjahre folgende: Groß⸗ 
Zonnen, alfo 3001 Fahrten und 40472 NReg.sTonnen mehr ald | Britannien, China, Teutichland, Deſterreich⸗ Ungarn, Japan, Frankreich, 
im Jahre 1891. j Dänemark, Schweden und Norwegen, Rußland, die Niederlande, bie 

Der direlte Schiffsverkehr zwiſchen China und fremben Ländern | Bercinigten Staaten von Amezila, melde früher an der Spige ftanben, 
üblte 6908 Eins und Ausllarirungen mit 6889582 Neg.-Tonnen | und Spanien. 
gegen 6932 Eins und Ausllarirungen mit 6 744410 Reg.⸗Tonnen Deſterreich⸗Angariſche Schiffe hatten einen Gefammtgehalt 
im Borjahre, zeigt aljo eine Abnahme von 24 Fahrten bei einem | von 689 744 Reg.-Tonnen und zeigen eine Zunahme von 184 534 
Bachſen der Zahl des Tonnengehalts um 145172 Reg.⸗Tonnen. Reg.» Tonnen gegen daB Vorjahr. Die Japanifhe Schifffahrt in 

Die Küfteniifffehrt ‚weit 81019 Gin» und Ausklarirungen Chineſiſchen Gewäſſern ftieg auf 680 868 Neg.-Tonnen und gewann 
auj mit 22550993 Reg.» Tonnen gegen 27060 Fahrten mit | damit 116632 Reg.»Tonnen gegen daB Jahr 1891. Der Tonnengehalt 
20 975 378 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1891, wuchs aljo um 3959 Fahrten | der Franzöſiſchen Schiffe ift um 11 740 Reg.:Tonnen, auf 252 920 
und 1575615 Reg.⸗Tonnen. Reg.»Tonnen geſunken. 

Bon den einzelnen Häfen zeigen eine Abnahme gegen das Bor» Die Dänifhe Schifffahrt gewann 566569 Reg.⸗Tonnen und 
jahr in der Zahl der Fahrten Niutſchwang, Tientfin, Ringpo, Tamfut, erreichte damit die Zahl von 164 781 Reg.-Tonnen Gefammtgehalt. 
Canton, Pokhoi. Wentſchau weift biefelbe Zahl an Fahrten auf wie | Die Schwediſch⸗Rorwegiſche Schifffahrt ftteg um 82872 Reg.» 
im Borjahre. Alle Übrigen Häfen hatten mehr Fahrten zu verzeichnen | Tonnen auf 189 256 Reg.⸗Tonnen. Der Tonnengehalt der Ruſſiſchen 
cls im Jahre 1891. Bezlüglid des Tonnengehalts zeigt der Verkehr : Schiffe zeigt eine Zunahme von 13349 Reg. Tonnen und erreichte 
bei folgenden Häfen eine Abnahme: Niutfhwang um 5754, Ningpo | d 
am 231 438, Zutidau um 8943, Tamiui um 21530, Canton um 
172649, Kiungtichau um 6488, Pakhoi um 205628 Reg.-Tonnen. 
Bei allen übrigen Häfen ift ber Verkehr binficgtlich des Tonnengehalts 
gegen das Borjahr geftiegen. In Itſchang nahm der Schiffsverkehr 


| damit die Zahl von 111570 Reg.» Tonnen. 

| Beſonders Deſterreich⸗ Ungarn, Dänemark und Schweben-Rorwegen 
feinen dauernd an Boden gewonnen zu haben, im leiten Jahre 
augenfcheinlih auf Koften der Deutihen Schifffahrt. Die Haupt⸗ 
urſache des ſchweren Verluftes der Deutſchen Schifffahrt dürfte darin 
segen das Jahr 1891 um 72622 Reg.»-Tonnen ober 44 pCt. zu, in | zu fuchen fein, daß die in Frage Zommenden Deutſchen Rhedereien 
Auliang um 414815 Reg.Tonnen oder 21 pCt. in Wuhu um | China nicht als ein Feld dauernder Thätigleit betrachten, ſondern 
408587 Reg.-Zonnen oder 18 pCt., in Hankau um 211108 Reg.» | ihre Schiffe bald auf dem einen, bald auf dem anderen Gebiete 
Tonnen oder 16 p6t., in Tſchinkiang um 481 806 Reg.»Tonnen oder | verwenden, je nachdem die Konjunkturen auf dem cinen oder dem 
15 p£t., in Tſchifu um 186 871 Reg.- Tonnen oder 9,4 pCt., in Taimau | anderen günftiger find. Dazu kommt, daß die Deutichen Rheder im 
um 7598 Reg.»Tonnen ober 6 pGt., in Schanghai um 288270 Reg.» | Konlurrenztampfe einzeln ver feft gefchlofienen Macht der den 
Tonnen ober 4,6 pCt, in Amoy um 95 667 Reg.» Tonnen oder 5,7pCt., | Küftenhandel in China mehr und mehr monopolifirenden großen 
in Swatau um 75491 Reg⸗Tonnen oder 4 pGt. Engliſchen und Chineſiſchen Geſellſchaften gegenüber ftehen. 

Der ungeheure Aufſchwung, den der Schiffsverkehr in den Yangtze⸗ Die Mittel, um den beftchenden Uebelftänden abzubelfen, find: 
Häfen, zumal in Stihang, genommen, bat feinen Grund in der | Ausdehnung der XThätigkeit der fubventionirten Linie des Nord⸗ 
Eröffnung Tſchungkings, welches mit Abſchluß des Jahres 1892 auf | deutihen Lloyd, Anſchluß anderer Deutſcher Linien an bicjelbe, 
das erſte volle Betriebsjahr als Vertragshafen zurüdblidtee Der | Zufammenihluß der Deutfhen Küftenfahrer zum gemeinfchaftlichen 
Eindvrud, den die oben bei Kiukiang, Wuhu, Hankau, Tſchinkiang | Betriebe einzelner Linien und überhaupt Zuwendung größerer Auf: 
verzeichneten Tonnens und Prozentzahlen machen, dürfte jedoch durch merkfamteit auf die Chineſiſche Küftenfchifffahrt. 





5% 


36 Sim 


Dertehrsüberfihten, 
1. Geſammtſchiffsverkehr in den dem fremden Handel geöffneten Häfen Chinas und Antheil der Schifffahrt 
unter Deutſcher Flagge im Jahre 1892. 


Ein- u. ausgelaufene Davon unter |Ein- w.ausgelaufene]' Davon unter Zuſammen Dampf- Davon unter 
Name Dampfſchiffe. Deutſcher Flagge. Segelſchiffe. Deutſcher Flagge. und Segelſchiffe. Deutſcher Flagge. 


des ö— — — — — — — — e — — TE 
Safe nd neh Tonnens Anzabl Tonnen: Anzahl Tonnen⸗ Anzahl Tonnen⸗ Anzahl Tonnen⸗ Anzahl Tonnen: 


Zahrten| Sehalt. Sahrten. gehalt. Saßeten, gehalt. Braheten. gehalt. Safıten. gehalt. Fahrten. gehalt. 


194 | 151 890 102) 44180 






























Niutiäwang . 754 88 14982] 856 663664] 292} 166 822 
Tientfin..... 1198 36 : 22986 100 47 082 22 9664| 1298 1019 964 68 32 650 
Tidifu...... 2 540 186 | 151.066 83 88128 31 | 13052] 2623] 21509 217] 164 118 
Itſchang 262 — 4097) 104218 — — 4 359 236 468 — 
Hankau ..... 1387 4 4596 8111 11218 — — 21983 1486 778 4 4 1 696 
Kiukiang 2.166 2 2218 88 11 638 — — 2254 2874 2 2218 
Wuhu ...... 2 888, 82 28 700 814 47997 — — 3202 2639 2299 32 28 700 
eihinfiong .. 2 692, 72 66 554 1477] 213 731 — — 4169 3163867 72 66 554 
Schangbai.. 5671 525 421 802 725 219496 6 8404| 6896 6540 275 681! 425 206 
Ningpo ..... 849 8 4 236 8312| 43072 — _ 1161 988 859 8 4286 
Wentihau 72 _ _ 17 3066 — _ 89 40 7 — — 
Futſchau 671 14 8154 115| 51679 20 9420 686 591 087 3 17574 
Tamſui ..... 268 6 3 564 18 5627 9 2813 286 166 593 15 6 377 
Taiman..... 168 8 17184 21 8 167 11 4 207 189 119 545 19, 11 391 
Amoy ...... 1776 51 46 948 1688| 785841 68: 27709 1989| 17548 119 746657 
Smatal..... 1899 64 | 48064 4 al —|i —|ı s03 1887727) 54 48064 
Canton ..... 3 485 228 202 090 6 2188 2: 6961 8491 3248 713 280° 202 786 
Kiungtſchau 625 843592 294 164 364 _ — — — 6 341360210 294 164.364 
Rathoi...... 203 89 376] 45 820 — — | — — 203| 89 376 94| 45820 
zufammen ... | 28974| 284101561 1808 | 1380 2 8953| 1030419 I 207 85 897] 37927] 294405761 2015| 1466 133 
Dagegen 1891. | 28 040 26 750841] 2838 | 1835411l 5952| 989 947 187 66 4861 33492] 27710 788| 2416| 1911 897 
1892 mehrod. | 
weni era. + 934 41659 3151 — 6525| — 455 175 +00 -+40472 | + 20 + 19411 Haan + menei — 0.4 1764 
das Vorjahr | 
2. Betbeiligung der meiftvertretenen Nationalitäten an dem Schiffsverfehr In den dem fremden Handel 
geöffneten Häfen Chinas im Jahre 1892. 
Bon und nad China. Küſtenſchifffahrt. Geſammtſchiffsverkehr. 
Ein⸗ und Prozente Ein⸗ und Prozente Ein⸗ und Prozente 
a 
Nationglität aus⸗ Tonnen⸗ des aus⸗ Tonnen⸗ des aus⸗ Tonnen⸗ es 
Geſammt⸗ Geſammt⸗ Geſammt⸗ 
laufende gehalt. Tonnen, |laufende gehalt. Fonnen, | laufende gehalt. Fonnens 
Schiffe. gehalts. | Schiffe. gehalts. | Schiffe. gebalts. 
Britiſche.................. 4355 4835 393 70,18 14 618 | 14 481 422 64,22 18978 | 19316815 65,61 
Deutſche.................. 974 746 206 10,82 1042 719 927 8,19 2016 1 466 133 4,98 
Franzöſiſche .... 148 250 791 3,64 1 2129 0,01 144 252 920 0,86 
Amerikaniſche (Ber. Staaten) 58 31403 0,46 13 29 925 0,13 111 61 328 0,21 
apaniſche................ 482 429 183 6,24 237 201 685 0,89 719 630 868 2,14 
hineſiſche................ 518 287 701 4,18 14 014 6 273 489 27,32 14 532 6 561 190 22,29 
Andere Nationen (bie Nieders . 
lande, Dänemarl, Spanien, N 
Schweden: Norwegen, Ruß⸗ 
land u. Defterreichslingarn) 898 803 905 4,48 1 034 842 416 8,74 1432 1151321 3,91 


wufammen... | 6908 | 6889582 | 100 81 019 | 22 550 998 | 100 | 87 927 | 29 440 575 | 100 














3. Betheiligung der verſchiedenen Nationalitäten an bem Schiffänerlehr in ben einzelnen dem fremben Hanbel 
geöffneten Häfen Chinas im Jahre 189. 





Rationalität. 



































Häfen Britiſche. Chineſiſche. Deutiche, Sapanikhe. | Yreanzöfice. | 
Ren.-Tonnen. | Ren.-Tonnen. | Req.Tonnen. Rea+Tonnen. | Reg. Tonnen. 
VYiutſchmang...................... 828 878 87 524 | 166 822 44 2716 — — 
Tientſin....... .................. 493 176 447 1834 32 650 34 672 — — 
Tichifu................. ......... 1150 696 706 139 164 118 106 734 — — 
Itſchang......................... 89 724 146 744 — — — | — 
anlau ...... De — ———————4 — 935 084 481 889 4 696 1 880 — — 
Riufiang.. .................. ....... 1627 822 579 154 2218 1266 — — 
Vuhu...................... .. 1 825 144 621 559 28 700 — — — 
TZſchinkiang ..................... 2.086 076 786 553 66 561 4646 — — 
Shanghai ....................... 3726 189 1607 075 425 206 353 683 219 708 8 940 
Ningpo ......................... 416245 608 378 4236 — — — 
We “ones 0.0» u.nmetennone .... 24 707 — — — — — 
Futſchau................ ......... 483 500 63617 17574 18 250 — — 
Tamſui.......................... 122 876 36 954 63177 — — — 
Taiwan ......................... 81610 6 742 11391 15 344 — — 
Amoy ........................... 1461 044 110 389 174 687 85 408 — 5 960 
Swatau................. nen .. 1 633 736 117 746 48 064 14 389 — — 
Canton.......................... 2767011 272 886 202 786 — — — 
Kiungtſchau...... .. ............ 654 — 164 364 — 33 212 107 216 
thoi.......................... — — 45 820 — — 42 665 
zufemmen...... 19 316 815 6 636 483 1 466 183 6 868 262 920 164 781 
Dagegen 1891... 17 438 995 6 642 273 .. 1911897 515 236 264 660 108 122 
1893 mehr ober weniger gegen das | 
Vorjahhr.................... .4 41870820 | — 106 790 — 445764 + 115 638 | — 11740 Ä + 56.669 








Nationalitaät. 


Häfen. Ruſſiſche a ———e alte. * Svpamniſche. Zuſammen. 


Reg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen. Reg.:Tonnen.| Reg.⸗Tonnen. Ren.-Tonnen.| Reg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen. 











RNiutſchwang...................... 1426 5 226 — | 24 136 8876 ı — 663 66% 
Tiemſin....................... 380 5118 — | 4096 2 688 — 1019 964 
Tſchifu.......................... 12 368 8 680 — 5 866 1344 — 2150 936 
Itſchang........ ..u .. » . — — — — — — 236 468 
Sanlau....... ......... ......... 27 504 997 75 406 6 672 — — 1 486 778 
Liukiang........ .............. . — 496 150 812 18 536 — — 2374 824 
13111) — 150 812 10 008 — — 2639 223 
Tſchinkiang....................... 66 008 2 828 148 774 18 428 — — 8 168 367 
Schanghai .......... ............. 14 894 29 031 118 940 42 609 — — 6 540 275 
INGPO „ocean senennnnernen nennen — — — — — — 988 859 
Wentſchau........................ — — — — — — 24707 
tſchau................... ...... — 5 180 — 1672 1344 — 591 087 
mijui.......................... — — — — — 166 598 
Taiwan .......... ......... ..... — — — 8 468 — — 119 545 
Amoy ...................... uni — 8450 — 6914 83 795 18 312 1 754 879 
Smwatan .................... une. — — — 8 068 20 724 — 1837 727 
Canton.......................... — 872 — 1126 | 4 032 — 3248 718 
Aungeigon ernennen nnseenerunnn . — — — 890 | 8 356 — 313 592 
.......................... — — — 890 — — 89 375 
zufammen...... 111 570 61 828 689 744 130256 | 77 659 18 312 29 440 A756 
Dagegen 1891.. 98 221 67 (95 455 210 106 883 | 60 168 — 27 710 788 

1892 mehr ober weniger gegen bad i | 
Sorjah +1339 | —6767 | + 184.584 | + 82 872 | +17491 — + 1729 787 








38 Auſtralien. 


Auftralien. 
Der Handel Auſtraliens, Tasmaniens und Neuſeelands 
im Sabre 1892.') 


Der allgemeine Drud, ber ſchon feit einigen Jahren überall auf 
dem Gefchäftäleben Iaftet, Hat fi erſt im Berichtsjahre für bie 
Handelsbilanz der Kolonien Aufträlafiend recht bdemerkbar gemadt. 
Nach einer langen Periode des Veberflufies, der zum großen Theil 
durh in anderen Ländern, hauptſächlich in Großbritannien, auf: 
genommene öffentlihe und private Anleihen hervorgerufen worden 
war, trat in allen Theilen des Verkehrslebens ein gewiſſer Rückgang 
zu Tage. 

So hat ber Ein= und Ausfubrhandel der Kolonien Auftralafieng 
gegen das Borjahr zufammengenommen eine Einbuße von über 
20 Mil. Pfd. Sterl. erlitten und ift beinahe auf die MWertbe vom 
Sabre 1888 zurüdgegangen. In dem auf 124511958 Pfd. Sterl. 
berechneten Gejammtwerthe dieſes Handels ift allerbing® der inters 
Toloniale Handel doppelt aufgeführt, nämlich einmal ald Ausfuhr ber 
einen Kolonie und das zweite Mal ala Einfuhr der anderen Kolonie. 


Die Ausfuhr der einzelnen Kolonien an eigenen und fremden 
Produkten im Jahre 1892 iſt aus folgender Tabelle erſichtlich: 


Eigene Fremde 

Ausfuhr Produkte. Produkte. Zuſammen. 

aus Werth: Pfd. Sterl. 
Neuſuüdwales ......... 17 707102 4265 145 21972247 
Viktoria ............. 11410808 2808738 14214546 
Queensland ......... 9012889 1575619 9170408 
Sübauftralien........ 3232259 458720 7819589 
Beftauftralien ....... 870 814 11 834 882 148 
Tasmanien .......... 1330 144 16 821 1 346 965 
Neuſeeland........... 9 365 863 168988 9534 851 
zufammen... 52929879 12010825 64 940 704 


Der Werth der Ausfuhr bat in Folge ber niedrigeren Wollens 
preife in den meiften der Kolonien gegen das Borjahr abgenommen, 
obgleich die Wollenausfuhr eine Steigerung erfahren bat. 

Die Abnahme in dem Werthe der Einfuhr ift aber eine viel 
bebeutendere, da fih die Kaufkraft der Bevölkerung in Folge der un» 


‚günftigen Geihäftslage erheblich verringert Hatte, unb ba auch die 


Regierungen bei allen öffentlichen Anlagen nah Möglichkeit Eins 
ſchränkungen anordneten. 

Der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr iſt unter dieſen 
Umſtänden auf 5369 450 Pfd. Sterl. geſtiegen gegen 608 424 Pfb. 
Sterl. im Borjahre. 

Am der Kolonie Neuſüdwales hat fich dieſer Ueberſchuß gegen 
das Vorjahr um mehr ald das Doppelte gehoben. 

Sn der Kolonie Viktoria befteht freilich noch das umgekehrte 
Berhältniß; aber während bort nod) im Jahre 1890 die Einfuhr die 
Ausfuhr um fat 10 Mil. Pfd. Sterl. überftieg, ging diefer Mehr⸗ 
werth im Sabre 1891 auf faft 6 Mil. Pfd. Sterl. und im Jahre 1892 
auf weniger ald 3 Mil. Pfd. Sterl. herab. 

Am günftigften geftaltete fih die Ausfuhr von Queensland, 
die, aljährli fteigend, im Berichtäjahre die Einfuhr bereits um 
mehr als 43/4 Mil. Pfd. Sterl. übertraf. 

Sn Südauftralien wurde der Ausfuhrhandel durch den in 
Folge der Trodenheit eingetretenen Ausfall in der Weizenernte und 
in Folge des Arbeiterausftandes in dem benachbarten Brofen Hills 
Bezirk ungünftig beeinflußt. Der Ueberſchuß ber Ausfuhr ift Deshalb 
um mehr ala 100000 Pfd. Sterl. auf 424361 Pfd. Sterl. herab⸗ 
gegangen. 

Das Verkehrsleben Weftauftraliena Bat durch Ausdehnung 
des Wderbaues, neue Goldfunde und Erweiterung bes Eijenbahnnekes 
einigen Aufihwung erfahren. Einfuhr und Ausfuhr Haben fich 
gefteigert, und ber Heberfhuß der erfteren hat ſich gegen das Vorjahr 
um ein Geringes gehoben. 

Tasmanien weiſt dagegen, namentlich bei der Einfuhr, einen 
beträchtlichen Ausfall auf, fo daß der Ueberſchuß derſelben über die 
Ausfuhr gegen das Vorjahr um über 75 pCt. geſunken ift. 

In Neufjeeland Hat fi die Geſchäftslage in den lekten Jahren 
andauernd günftiger geftaltet. Die Einfuhr ift um faft 1/; MIN. 
Pd. Sterl. geftiegen, während bie Ausfuhr in Folge ungünftiger 
MWerthverhältniffe der Produkte um ein Geringes zurüdging Der 
Meberihuß des Werthes der Ausfuhr ift gegen das Borjahr daher 
um etwa 16 pCt. gefallen. 

Die nachfolgenden Ueberſichten veranfhauliden den Handel und 
Verkehr ber einzelnen Kolonien. 


Werth der Einfuhr und Ausfuhr Aufiralafiens im Jahre 1892. 











Kolonie. Einfuhr. 


20 776 526 





Ausfuhr. 








Werth der Eins Werth Der Aus⸗ 


Werth der Einfuhr fuhr, verglichen mit | fuhr, veralichen mit 


gegen die Ausfuhr 


mebr (+), dem Zoiahre, dem Vorjahre, 
i ), mehr (+), 
weniger (I). wenige U). weten N 












Werth: Pfd. Sterl. 








Neuſüdwales ....................... 21 972 247 | — 1195721 | — 4606 871 — 3971773 
Biktoria eeeneeeeeenenennssnnenneennen 17159 613 14 214 546 + 2945 067 — 4551 995 — 1793 197 
Dueendland zcaneeneeeane een 4 408 601 9 170 408 — 4761807 | — 670408 + 865021 
Südauftralien .... ; 7 305 178 7819 539 — 4A . — 2561363 — 2692510 
Weftauftralien ........................ 1391 109 882 148 | + 6508961 + 111016 + 82682 
Tasmanien .......................... 1497 171 1346965 | + 150206 — 6564793 — 93863 
Reuſeelanb. .... :!:. - 5943 066 göBL 851 | — 2591796 + 489207 | — 81546 

zufammen... | 59571 254 64 940 704 ° | — 5.369 460 | msn | — 192895 202 | Tre — 7634 176 

DU [ce U — 
Gefammthandel... Ä 124 511 958 | | — 20.029 378 





1) Wegen ber Borfabre |. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 500. .. 


— “ 








Auſtralien. — 


Shißfahrt in deu Rolonten Anftralafiens im Jahre 1892, ver 
glihen mit dem Vorjahre. 











Gegen das Gegen das 





s Vorjahr „|  Borjahr 
Kolonie. — mehr (+) | Tonnen | mede) 
Shen weniger gehalt. weniger 
chiſſe | wiui | ig 





Reufübmaleß ..... car! — 9| 564718 — 17082 
Biltoria ceco.mm 4521| — 570 | 4456254] — 258 845 
Dueendfond ...... 1008| — 172 | 972428 — 2690 
an ion; 200 388 
e....... 1 2 268 
Rorvküfte ...... 169 N — 269 { 161 31 — 198 513 
Weftauftralien 676 + 7%8| 1124665 -+ 79010 
Tosmaniel...... 1685| — 67| 1187140 + 92534 
Reuferland ....... 1355| — 106 | 1831328 + 87001 
zuammen...| 17512 | — 956 | 17 218 970) — 365 665 
Belgien. 


Stand der Bergwerks⸗ und Hütteninduftrie in ber 
Provinz Hennegau im Sahre 1892.) 
Gine Gemeralüberficht über den Werth der Probultion in den 
Minen, Hüttenwerfen, Steinbrüden und fonftigen gewerblichen Ans» 


lagen der Provinz Hennegau während ber letzten zehn Jahre giebt 
nachftehende Tabelle: 





dohen. Glas⸗ 


und Siahl⸗ fabriten. 
werte. 









Steins 


Kohle. Brüche. 


Bufammen. 


Werth: Franten. 


138 503 616.20 720 006; 72 683 11048 962 


1883 276 768 290 
1884 | 129 626 988: 17.576 167: 161540 503 40 249 4501 248 993 058 
1885 1114 736 790116 201 297 56 410 067.37 398 200| 224 776 354 
1886 | 106 452 561'17 291 314!47 106 870 32 766 740] 202 617 475 
1887 | 108.220 771,17 716 656/66 164 288!37 138 788| 219 240 500 
1888 | 117 677 286117 706 768'64 799 571 34 408 6165| 284 492 179 
1889 | 186 701 031119 981 386,76 996 876 89 649 496| 272 328 738 
1890 | 191 379 830.20 665 021,82 495 860 43 315 235] 337 855 946 
1891 |177 475 810 18 736 933 65 873 107 39 706 3121 301 792 162 
1892 | 146 308 100.18 562 —* 148 — 011 ſool 268 626 212 
Bergwerte. 
Kohle. 


Die Kohlenförberung ergab ungefähr diefelben Reſultate wie im 
Borjahre, fie beirug 14253 760 Tonnen, d. i. 3410 Tonnen mehr 
ald im Borjahre, jedoch 514 770 Tonnen weniger ala im bißher 
ertragreihften Jahre 1890. Der Werth der Förderung betrug 
145 303 100 Franken, d. i. 311723710 Franken weniger als im 


Jahre 1891. 


1) Die Poſtdampfſchiffe des Norddeutſchen Lloyd, der Peninſular 
and Drientals, der Drient- und Meflageries Maritimes⸗Geſellſchaften 
erfheinen in den Angaben für Bilkoria und Sübauftralien je vier 
Mal auf jeder Rundreife. 
der legtgenannten brei Geſellſchaften. 

2) Wegen ded Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 IL ©. 5. 


Ebenſo auch für Weftauftralien die Schiffe |- 


Belgien. 30 
Der mittlere Verkaufspreis der Tonne Kohle fiet auf 10,19 Franken, 

2,26 Franken weniger als im Jahre 1891. 

Sm Sahre 1893 wurben gefördert: 


Nagere Kohle................ 31 6500 Tonnen, 
Kohle für kurze Flamme ....... 1382500 „ 
Halbfette Kohle ........2...... TINO „ 
Kohle zur Kolsfabrilation ...... 2158410 „ 
Flammkohle ................ 3176820, 
zufammen... 14253 760 Tonnen. 


Die Betriebsergebnifle in den Jahren 1804 und 1892 fielen fi, 
wie folgt: 












| 1891. 1898. | Mehr. | Weniger. 
Zahl ber beichäftigten 
Arbeiter: 
unter Tage ....... 65 489 4708 — 136 
zu Tage .......... 21 361 22 211 850 — 
zuſammen.. 86 800 86 914 114 — 
Franken nken Frank. Franken 
Gezahlter Lohn überhaupt | 98281 170) 82071 26001 — II Ibo 920 
Gezahlter Lohn durch⸗ 
ſchnitilich im Jahre... 1074 — 130 
KRoften der Yörberung 
überhaupt .......... 1652 748 4701137 806 9560| — 114 941 520 
Koften der Förderung 
pro Tonne.......... 10,71 9,67 — 1,04 
Tonnen | Tonnen Tonn. Tonnen 
Geſammtproduktion..... 14250840) 14258 760) 3410 — 
Durchſchnittl. Forderung 
des einzelnen Arbeiters: 
unter Tage ....... 217 220 3 — 
u Tage .......... 667 642 — 25 
Beide "Rategorien ...... 164 164 — — 
Ge ammimert ber Börs ranken anten | Sranl.| Franken 
\ erit der vor 17 16 8101148 808 100 dra — 
Pd Berfaufßpreis pro | 
onne.............. 12,45 10,19 — 2,26 
Der Gewinn aub der Förs ! 
berung betrug: | 
im Ganen........ 24 727340) 7496150 — 17231 1% 
pro Tonne ........ 1,74 | 1,22 


0,52 | — 


Die durchſchnittliche Foörderung der Arbeiter während ber letzten 
zehn Jahre betrug 172 Tonnen, bie durchſchnittliche aöhnung 
915 Franken. 

Die Betriebsergebniſſe der letzten zehn Jahre waren folgende: 


Werth Geſammt⸗ Rein⸗ 
Förderung. der Förderung. ausgabe. gewinn. 

Jahr Tonnen. Franken. Franken. Franken. 
1883 ..... 18497 118 1886038576 184688676 8869900 
1884 ..... 18610996 129626958 12489548 4781490 
1885 ..... 12925816 114 786 790 109187188 5549 607 
1886 ..... 12801540 1065452551 101842206 3610345 
1887 ..... 18470060 108220771 101532 771 6688 000 
1888 ..... 18 993140 117577285 108786685 8790 550 
1889 ..... 14447865 185 701081 121029651 14671480 
180 ..... 14 768520 191379881 152672080 38807800 
1891 ..... 14250 340 177475810 152748470 24 727 840 
1892 ..... 14 258 760 145808100 187806960 7496 150 


4 


An Worräthen waren. am 31... Dezember 1891 381486 und am 

31. Dezember 1892 687 962 Tonnen vorhanden. 

Die Zahl der Konzeffionen fiel. in Folge mehrfacher Bereinigungen 
von 107 im- Jahre 1891 auf 103 mit einem Flächeninhatt von 
87 202 ha. 

69 Kohlengruben waren im Verichts jahre in Betrieb, während 
25 rubten. 

Die mittlere Ziefe ber in Thätigleit befindlichen Merle war 
551 m, alio 6m mehr als im Jahre 1891. 


Die Zahl der in den Kohlenminen gebrauchten Dampfmaſchinen 


belief ih auf 1600 mit 99 762 Pferdekräften. 

Die Kolserzeugung betrug im Jahre 1892 1 843 785 oder 47 126 
Tonnen: mehr als im Vorjahre, wozu 3825909 Tonmen Kohle 
ersiorherlic waren. Der mittlere Verlaufspreis fiel um 4,17 Franken 
und zwar auf 14,72 Sranfen. 

"Die Kolderzeugung in den letzten fünf Sahren war folgende: 


Koks⸗ . Mittlerer Werth 
erzeugung. pro Tonne. 
Jahr. Tonnen. Franken. 
1888 ..... 000000... 1416 0% 13,58 
1889 ............ 1864 710 15,92 
EM ....un.00n.0 1 593 352 23,52 
1891 „2... ice. 1 296 669 18,89 
1892 ............ 1 343 786 14,72: 


Briketts wurden 961699 Tonnen im Geiammimertie von 
11 639 000 Franken hergeftellt; der Dutchſchnitiäwerth der Tonne 
Betzug 12,10 Franken. 
Erzminen. 
Eine Eifenmine-von 80 m Tiefe wurbe wieder in Betrieb geſetzt, 
beſchaftigte 66 Arbeiter unb förberte B4SO Tonnen Gifenerz im Ge: 
ammtmerthe von 16 800 Franken, was einem Werih von 6,75 Franken 
für die Tonne entipridt. 
Steinbrüde 
Es wurden im Jahre 1892 gewonnen: 
Werth: Franken. 


Haufteine, Marmor, Fliefen x. ........ 7705 775 
Kalt, Bruchiteine, Kalkzuſchlag 2. ...... 4 886 390 
Pflaſterſteine ........................ 2272 375 
Lehm, Kreide, Kiefel, Sand............ 1047430 _ 
Schwefelſaurer Baryt Schwefelkies).. 84 000 
Phosphorſaurer Kalk............... 8 028 830 


Bohöfen, Eifen- und Stahlmwerte. 

10 Höddfen waren im Betrieb; geſchmolzen wurden 270513 
"Tonnen, beven Werth fid auf: 12199160 Franken belief. Der 
mittlere Berfauföpreis betrug 45,09 Franken für die Tonne. 

Gijenwerle. Die Gefanamiprobuftion bezifferte fih auf 811 419 
Tonnen im Werthe van 40079960 Franken gegen 324 778 Tonnen 
im Werthe von 45 248 932 Franken im Vorjabre, Beichäftigt waren 
8484 Arbeiter. 298 Puddelofen, 2 Schmweihödfen, 6 Ylammöfen, 
48 Hämmer und Mühlen, 98 Walzgänge und 439 Dampfmaſchinen 
mit 15440 Pferdelräften maren im Gange. 

Stablmerte. 4 Werke mit 3 Martinööfen und 4 Beffemer- 
birnen produzirten mit 657 Arbeitern 21 054 Tonnen im Werthe von 
2 768 980 Tomnen. 

Slasfabriten. 

Es waren 40 Fabriten in Betrieb, darunter 4 für Spiegelglas. 
Beigäftigt waren 18 725 Arbeiter. ‚Der Werth der Fabrikation Betrug 
88 011 800 Franken, 


„Belgien. — 


Suysua. 


[ir Smtrne. o 
Hanbelsbericht für das Jahr 1892.) 


Ausmwärtiger Bande. 


Das Jahr 1892 war für den Handel ziemlich zufriebenftellend. 
Nach einer im Allgemeinen guten Ernte boten fi für die Ausfuhr 
günftige Bedingungen. Die Rüdwirkung auf dad Einfuhrgeichäft 
blieb nicht. aus und machte ſich in gefteigerter Kaufluft geltend. Das 
Gefammtergebniß der Handelsbewegung belief fih nah den Aufs 
ftellungen, bie von fachverftändiger Seite gemadt find, die aber 
allerdingä.nur auf annähernde Genauigkeit Anſpruch erheben können, 
auf 163429085 Franken, von welder Summe auf bie Einfuhr 
71051 411 Franken gegen 71891365 im Jahre 1891, auf die Aus» 
fuhr 92 377 624 Franken gegen 87 181 753 im Jahre 1891 entfallen. 


Induſtrie. 

Trotz vieler Verſuche, der Anatoliſchen Teppichinduſtrie aus⸗ 
wärts durch Imitalion der Smyrnaer Knüpfteppiche Konkurrenz zu 
machen, hält ſie ſich nicht nur auf ihrer alten Höhe, ſondern nimmt 
einen größeren Aufſchwung. Niedrige Lohnſätze, große Gewandtheit 
in der Arbeit und angeborenes Verſländniß für harmoniſche Farben⸗ 
zufammenftelungen und für gefälige Leichnungen kommen dent 
Smyrnaer Yabritat zu Gute. 

Außer Wolteppihen find die feinhaartgen HZiedenhaarteppiche, 
welche ſich durch ein ſammetartiges Ausſehen und Farbenglanz aus⸗ 
zeichnen, ein gangbarer Artikel. In der Regel werben ſie in kleineren 
Stüden ale Borleger Hergeftellt. ' 

Teppiche von befonderer Güte wurden für die Ausſtellung in 
Chicago angefertigt, wo fie großen Beifall gefunden haben follen. 

Anders als bei der Fabrikation der zur Ausfuhr beftiimmten 
Teppiche liegen die Berhältniffe in Betreff der Teppiche, melde aus⸗ 
ſchließlich in Keinern Mengen, zu altorientalifher Lebensmeife ent» 
fpredenden Sweden beftimmt, in den verfhiedenften Gegenden Ana- 
toliend angefertigt werden. Dahin gehören die Gebetäteppicdhe, die 
als Divandeden dienenden Zedjadés, Die zumeift von nomadifirenden 
Auruden unter Belten gewebten Kilims, die Rameels.und Efelstajchen, 
welche auf Reifen im inneren Kofferftelle vertreten müflen. Ans 
läßlich folder Stüde läßt ſich ein Rückſchritt nicht in Abrede ftellen. 


Bei diefen find die Klagen über Berbrängung der früher angewandten 


Pflangenfarben durch fchreiende, einem ſchnellen Verbleichen ausge⸗ 
fegte Antlinfarben berechtigt. Derartige XTeppicharbeiten merben 
meiften® nicht mehr mit ber ehemaligen Sorgfalt ausgeführt. Dadurch 
erklären ſich die hoben Preife, welde Liebhaber und Sammler für 
die immer feltener werdenden alten Stüde diefer Art zahlen. 

Bon den gewerblichen Etablifiements in Smyrna verdienen zwei 
befondere Erwähnung, eine Baummollipinnerei und eine Eisfabrik. 

Die eritere Fabrikanlage, das einzige derartige Etabliffement in 
der Provinz tft in folider, tüchtiger Weife bergeftellt. Ungefähr 150 
Arbeiterinnen finden in derfelben Beihäftigung, welche zunächſt noch 
einige Mühe Haben, für den ihnen neuen Betrieb die erforberfiche 
Sertigfeit zu erlangen. Werlmeifter und Ingenieur find Deutſche. 
Nur einheimifhe Baummolle wird verarbeitet, ebenfo ift Da8 gewonnene 
Garn ausfhlieklih für den Bedarf des Inlandes beftimmt. 

Mit erheblihen Schwierigkeiten hatte anfangs die vor einigen 
Sohren in Smyrna angelegte Eisfabrit zu kämpfen, wegen ber 
Konkurrenz mit den Befikern der Schneegruben auf dem bei Smyrna 


1) Megen des Borjahres |. Hand. Arch. 1892 II. &. 446. Vergl. 
aud Hand. Ar. 1898 IL. S. 567. 











GSmyrna. 


belegenen Berge Tachtaly, bis es den Fabrikinhabern gelang, ein 
dahingehendes Abkommen zu treffen, daß ihnen der Schneevertrieb 
überlaffen wurde. Aus dem Unfigube, daß bie Konſumenten von 
Eiäcröme, ein Artikel, welcher im Sommer felbft unter den ärmeren 
Klafien ganghar ift, Schnee zur Herfiellung vorziehen, muß ein großer 
Theil des gemonnmen Kunfteifes, um bei Konbitoren Abnahme zu 
finden, ſchneeartig gefhabt werben. Während des größeren Theile 
des verfloffenen Sommers mar wegen ber Choleraepibemie der Ber: 
auf von Eid und Schnee unterfagt. 


MWeiptelturfe im Jabve 1802. 
Diefelben ſtellten fi für: 

Barad. Baras 
Januar ............. 260 Juli ................ 267 
Februar ......002000.. 269 Auguſt............... 267 
Närz ................ 269,25 September............ 267,50 
April ................ 269,25 Oktober .............. 268,25 
Nai.............. 268,25 November ............ 270,26 
Juni .............. 266,50 Dezember............. 271,25 


Der Wechſelkurs ſchwankte demnach zwifchen 266,50 und 271,25 
Borna für eine Mark. Der höchſte Kurs war im Dezember, ber 
niedrigfte im Juni. 


Dertehrsüberfiten. 
1. Einfuhr im Jahre 1892. 
Werth Werth: 
Franken. Franken. 
Reis........... 1710000 Glaswaaren anderer 
Cerealien anderer Gat⸗ Gattung......... 1 805 600 
tung ...... ...... 806 400 Tuche ............. 1226 600 
Kartoffeln.......... 434 240 Fertige Kleider ..... 453 000 
Mehl.............. 216 900 Halbwollene und halb⸗ 
Wein............. 864 860 ſeibdene Kleiderftoffe 11114 000 
Dlivenõl........... 176 600 Teppiche ........... 12 500 
Vuiter............. 1934200 Baummollenwaaren.. 712000 
Kãäſe ........... ... 409 700 Wollenwaaren ...... 3878 000 
Geſalzene Filde..... 149 900 Seidenwaaren ...... 383 000 
Kaviar.......... 70200 Gammeimasten,.... 74 000 
Andere thieriiche Pro⸗ Hüte und Fee ..... 836 900 
dufie........ .... 96 320 BPofamentierwaaren.. 424 600 
Bauholz ........... 8878600 Goldfaden ......... 18 000 
Blanlen ......20... 2108684 Kanvasfäde ........ 182 400 
Korkballen......... 4020 Tauwerk ........... 114 200 
Stabeiſen......... 4689000 Leder ............. 8 520 000 
Schwarz⸗ und Weiß⸗ Möbel, Pianos .... 98 400 
bie ........ .... 272380 Rähmaldinen....... 99 600 
Stafl.. ......... 209 840 Eiferne Werkzeuge... 690 520 
Kupfer ........ v.. 808000 Nägel und Stifte... 808200 
+) (2 896 800 Meſſer............. 84 500 
Zink ........... 208 140 Uhren u. Bijouterien 113000 
Shwelrl..........- 182272 Quincailleriewaaren. 23049 000 
Gteinlohlen ....... ‚ 1715000 Codenille.......... 165 000 
Beirofeum ......... 1566 BR Indigo ...... ...... 119 200 
Porzellan und Stein⸗ Farbholz........... =) 600 
gut ........ ..... B8500 Farbſtoffe anderer 
Erbwaaren aber Gattung ......... 115 950 
Gattung ......... 27220 Soda.............. 948000 
Zügelfteine ........ 67020 Pottaſche .......... 719 620 
Cement..... ....... 121510 Deogen anderer Gais 
Tenfterglad......... 1685600 Hung ............ 575 500 


Dentiches Handelt-Nrhin 1894. II 


41 
Werth: Beth: 
Franten. Franken. 
Kaffet........ 3487500 Lie ............. 52 000 
Zucker ............. 3132000 Geife.............. 250 000 
Dieffex ......--.--- 159520 Schmefelbölger ...... 4714. 910 
Bier ....secnenrn0: 91249 Stärkkmehl......... 175 440 
Alohol...........- 861800 Berihiedene Waaren. 1837150 
NRum.............. 69 930 
2. Ausfuhr im Jahre 1892. 
Werth: Werth: 
Franken. Franken. 
Gerfle........-...- 94500 Krappmurzeln....... 81440 
Weizen ............ 229 850 Arauzbeeren ........ 281 600 
Safer ............. 8210 Scammonium ...... 68 000 
Roggen ............ 17860 Seifenwurzeln ...... 11 026 
Dart und Mais .... 1001844 Bommz............. 2 200 
Hirſe .............. 28 100 Baummolle......... 4814 820 
Kleie.............. 88370 Tabak............. 1336 800 
Pferdebohnen....... 21421490 Süußholz ........... 1 556 510 
Kühenerdim.......- 20 760 Nußbaummurgeiiöde. 590 600 
Zwiebeln .......... BIETO Wein............. 284 000 
Seſam ............ 350820 Dlivenõl........... 1448 000 
Mohniamen .......- 412680 Delleife ........... 10 309 
Ranarienfaat ....... 409 738 Dpium ............ 5 236 200 
Baummollfamen .... 348500 Lakrikenfalt -....... 564 080 
Zeinfamen ......... 840 Talg .............. 800 
Hanfſamen ......... 160 600 NRäfe .............. 237 450 
Anisfamen.......-» 67140 Wolle ............. 1.589 000 
Samen anderer Gats Widelwolle......... 21400 
fung ............ 117840 Felle .............. 896 800 
Schwarze Rofinen... 83407000 Knochen ........... 861 000 
Rothe Rofinen...... 2926 782 Därme ............ 9 060 
Sultaninen ........ 12 718680 Wachs............. 184 300 
Korinthen.......... 190 170 Seidenkokons ....... 264 400 
Felgen ............ 9413906 Schwämme......... 2 163 900 
Apfelfinen ......... 47460 Teppiche ........... 4 110 000 
Wal⸗ u. Hafelnüfle .. 32620 Schmirgelfleine ..... 1389 800 
Friſche u. getrodnete Antimonerz ........ 1 284 980 
Srücte anderer Urt 724280 Eifenerz ........... 2280 
Ballonea ........... 17881920 Lumpen ........... 288 900 
Galtnüfle .......... 127300 Altes Metall ....... 40 200 
Ktiefernrinde.. ....... 83 220 Verichiedened ....... 287 200 
8. Hanbelsvertehr mit Deutſchland. 
Nachweislih wurden aus Deutihland eingeführt: 
Werth: Werth: 
Franken. Franken. 
Stahl ............. 11840 Uhren u. Bijouterien 74 000 
Staͤrke............. 4080 Manufalturwaaren... 1824000 
Waffen............ 8500 Kurzmaaren ........ 44 500 
Bier .............. 48320 Möbel und Pianos.. 13 200 
Lichte .......... 560 Papier u. |. w...... 4 150 
Rabrungsmittel x... 16880 Gefalzene Ylide..... 2200 
Baummollengam.... 184100 Quincaillerien ...... 358 000 
Baummollenftoffe ... 42800 Sammel........... 18 000 
Farben u. Chemilalien 1805 Fertige Kleider ..... 27.000 
Tuch .............. 123200 Wein und Lilör.... 4700 
Drogen ........... 23 400 Zuſammen einſchl. ber 
Eifenwaaren ....... 24080 nicht befonders auf- 
Goldgarn ......... 8000 geführten Waaren. 2 320 115 


6 


42 


Nachweislich wurden nad Deutfchland ausgeführt: 


Werth: Werth: 

Franken. Franken. 
Anis .............. 8820 Verſchiedene Roſinen⸗ 
Baummolle........ . 61520 arten ............ 16 180 
Feigen ............ 37245 Seſam............. 45 320 
Galläpfel .......... 50400 Ballonea........... 281 600 
Tragantgummi...... 2550 Wein und Lildr..... 1620 
Mobnfaat.......--- 88610 Schmirgel.......... 13 200 
Dpium ............ 35200 Zuſammen einſchl. der 
Süßholpafta ....... 35970 nicht beſonders auf: 
Rofinen, rotbe...... 317520 geführten Waaren 1287075 
Sultaninen ........ 283 620 





Pakhoi. 
Handelsbericht für das Jahr 1892.9) 


Der Geſammtwerth des Handels von Pakhoi belief ſich im 
Jahre 1892 auf ungefähr 20 Mill. Mark; er übertraf den des 
Jahres 1891 um 1,7 Mil. Marl. Die Zunahme ſetzt ſich zuſammen 
aus dem Mehr bei der Einfuhr um 475000 Mark, bei der Ausfuhr 
ins Ausland um 1,2 Mil. Marl und bei der Ausfuhr nach Chineſiſchen 
Häfen um 41.000 War. 


Einfuhr fremder Waaren. 

Die Einfuhr umfapte Waaren im Wertbe von ungelähr 14 Mill. 
Marl. Dbmohl die Zahlen der meiften Artilel größer waren im 
Sabre 1891, jo wird der Ausfall reichlich durch die Zunahme gerade 
der widtigften Waaren, mit einziger Ausnahme von Opium, auf: 
gewogen. Die Einfuhr baummollener Stüdgüter zeigte eine geringe 
Schwankung; die Gelammteinfuhr von 299 787 Stüd übertraf die 
des Vorjahres nur um 1079 Stüd. Dagegen erhöhte ſich die Einfuhr 
von Baummollengarn, die im Ganzen 95 316 Pikuls ausmadte, um 
15 777 Pikuls. Die Einfuhr an Wollenwaaren nahm um 13005 
Stüd ab, noch mehr ging die von Dpium zurüd, welches mehr und 
mebr durch einheimiſches Erzeugniß eriegt zu werben fcheint. Nach 
Metallen war wenig Nachfrage, und die Einfußr war wie im Vor⸗ 
jabre im Ganzen unbedeutend. Streichhölzger gewinnen einen immer 
weiteren Markt in China; die Einfuhr ftieg von 226 825 Groß im 
Sabre 1891 auf 283 800 Groß im Sabre 1892. 

Die Einfuhr an Radeln, einem der gangbarften Deutichen Artikel, 
betrug wegen Ueberfüllung des Marktes ungefähr nur die Hälfte der 
des Sahres 1891. 

Die Zunahme der Einfuhr von Amerilanifhem Petroleum, vers 
gliden mit dem Jahre 1891, betrug 99460 Gallonen, von Ruffifchem 
197500 Gallonen; im Ganzen wurden 1030020 Gallonen gegen 
133 060 im Jahre 1891 eingeführt. 

Streihhölger und Petroleum wurden hauptſächlich unter Tranfits 
paß nad dem Innern verlaben. 


Ausfuhr. 

Die Ausfuhr ded Hafens zeigt eine ftetige Zunahme. Der Ges 
ſammtwerth derjelben von 4,9 Mil. Mark überfteigt den aller vorher: 
gehenden Jahre. Hauptſächlich kommen für die Ausfuhr in Betracht 
Sternanisſamen, von dem ber größte Theil Über Hongkong nad 
Europa verichifft wird, Felle und Indigo. Von dem letteren Artikel 
allein murden 7344 Pikuls mehr außgeführt als im Jahre 1891. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1892 II. &. 571. 


Smyrna. — Pakhoi. 


Die Ausfuhr von Anisfamendl, braunem und weißen Buder 
iſt gleichfalls der früherer Jahre ungefähr gleichgeblieben. 


Schiffahrt. 

Die Gefammttonnenzahl der Schiffe, die im Jahre 1892 im 
Hafen von Pakhoi verfehrten, belief fih auf 89375 Reg⸗Tonnen, 
was gegen das Vorjahr eine Zunahme von 20523 Reg.⸗Tonnen 
bedeutet. An der Schifffahrt waren zu faft gleichen Theilen bie 
Deutfche und Däniſche Flagge betheiligt; nur ein Schwediſches Dampf: 
ſchiff lief außerdem einmal den Hafen an. Die in Pakhoi ver- 
kehrenden Dampfſchiffe find kleine Fahrzeuge von nicht mehr als 
durchſchnittlich 400 Reg.-Tonnen. Sie genügen bem Handel voll 
ftändig und machen fi durch die Frachten für Die Rheder gut bezahlt. 


Dertebrsüberfihten. 


1. Werth des Handels im Hafen von Pakhoi in den 
Sabren 1891 und 1892. 


1891. 1892. 
Ungefäbrer 
Werth 
Fremde Waaren. Haik. Taels. Haik. Taels. in Mark. 
Einfuhr von fremden Ländern 
und Hongkong ..........- 3021618 3128334 13889 803 
Miederausfuhr nad fremden 
Ländern und Songlong ... 218 42 186 
Nettoeinfuhr fremder Waaren 83021395 3128292 13889617 
Einheimiſche Waaren. 
Einfuge (bauptjählid von 
Hongkong und Kiungtihau) 270419 265 992 1181004 
Ausfuhr nach fremden Ländern 301607 681 725 2582869 
Ausfuhr nah Chinefilhen 
Häfen................. 608 309 517641 2298326 
zufammen Ausfuhr einheir 
mifher Waaren .......... 809916 1099366 4881185 
Gefammtmwerth des Handels... 4101948 4493692 19951492 
Nettowerth des Handel ..... 4101730 4493650 19951806 
2. Einfuhr der hauptſächlichſten Fremden Waaren. 
Werth: 
Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 
Opium: 
Patna .................... Pikuls 93 38 063 
Benares .................. n 605 244 598 
Baummollenwaaren: 
Schirting, grauer........... Stüd 48167 77 067 
Desgl., weißer ............. n 87 869 87 075 
TTud, 32 Boll............ n 46 585 46 585 
Deögl., 36 Bol ............ n 25173 44 791 
Cambric, türfiirotber ...... n 16 532 23 144 
Sammet ................... 7219 33 208 
Cambrie, einfacher u. bedruckter n 23 698 16 585 
Muflelin .................. n 15 775 14 197 
Baummollengarn, Indiſches. RPikuls 96316 1702674 
Mollenmwaaren: | 
Kamelot................... Stück 1907 16 747 
Laſting, einfader ........... n 1728 120% 
Desgl., gemufterter ......... „ 2293 20 637 
Long Ells ................. F— 14 557 12 785 
Tuch, breites, mittelbreites und 
Habit ................... 2227 65 571 














Pakhoi. — Kiungtſchau. 






































4z 













































Werth: 4. Ausfuhr ber hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren. 
Verſchiedene Waaren: Maßſtab. Menge. Haik. Taels. Menge Werth: 
LAama Braids ............. Groß 28 662 19 956 Pikuls Haik. Taels 
Rohbaumwolle, Indiſche.... Pikuls 7820 18 201 Sternanisſamen.................... 12 917 155 010 
Rehl, Ameritaniied........ " 8 800 21121 Tintenfiſche ....................... 938 14101 
Streichholzer, Japaniide..... Groß 283 800 66 674 Enten» und Hühnerfebern ..........- 2409 7807 
Petroleum, Amertlanifhes ... Gallonen 820 820 103 806 Erdnußluchen ...................... 44 268 44 267 
Desgl., Ruifiihed ........... „ 209700 23 137 Auh⸗ und Büffelfelle................ 10 621 14 542 
Biefter, ſchwarzer ........... Pikuls 987 11 866 Kuh⸗ und Büffelhörmer.............. 2445 12 227 
Reis .................... 2 364 3 768 Indigo, Füffiger. ................... 77 428 271.000 
. Lungngans⸗Brei.................... 716 7885 
3. Einfuhr ber Hauptjägligften einpeimifgen Wanzen. | gyrmelen aeeneeeaeseennnennnnnnnne 1216 13622 
Menge: Werth: Erdnußöl .......................... 9 400 61712 
Pituls. Haik. Taels. 111.) 1257 176 051 
Detelnüffe ......................... 2652 13 264 Kaſſiablattöl...................... 278 15 068 
Einheimifhes Zeug und Ranling..... 1.009 830 278 Bapier IL Qualität.............. 8779 26 456 
Rohbaumwolle ..................... 762 8272 Stück 
danf -.. ....... 886 6856 Schweine....................... 4667 28 002 
Lilienblüthen, getrodnete ............ 2 297 11 487 Pikuls 
Arzneien ..... 8178 65 018 Robfeide, weiße ................. 49 9 900 
Seidenftlüdgüter .. ........u..0..000. 66 81 022 Zucker, brauner ................... 22 684 45.268 
Staniol............. 2*2** 240 6 008 Desgl., brauner, in Kuchen .......... 8626 14 484 
Rudeln und Macearoni.............. 4961 27 288 Dedgl., weißen .................... 27 707 88 121 
Weißes Wachs .................... 174 8 748 
5. Schiffsverkehr im Hafen von Pakhoi im Jahre 1892. 
_ Dampfidhiffe. 
Eintlarirt. Ausklarirt. 
Nationalitat. Mit Ladung. In Ballaft. | Zuſammen. Mit Ladung. In Ballaſt. Zuſammen. 
An⸗ Reg⸗An⸗ Reg⸗An⸗Reg.⸗ Reg | Ans Reg.» | Ans Reg.s 
zabl. | Tonnen. | zabl. | Tonnen. | bl. | Tonnen. Tonnen. | zabl. | Tonnen. | zahl. | Tonnen. 
Deutſche. ................ 45 21 886 | 2 1074 4717| 22910 47 | 22910 
Däniſche............... 61 20 815 3 119 54 21510 68 21 156 
Schwebiſche und Rorwmegifhe | 1 45 | — — 1 446 1 445 


zufommen... | 97 | 42696 | 5 | 2269 | 102 | 44.868 | 99 | 13416 | 2 





109 | 101 | 44. 510 


zufammen ein» und aualfarirt: 208 Dampficiffe von 89 875 Reg.-Tonnen. 


— 


Kiungtſchau (Hoihau). 
Handelsbericht für das Jahr 1892,') 


Der Geſammtwerth des Handels betrug 9380193 Marl, von 
denen auf Die Ausfuhr 4448250 Mark, auf die fremde Einfuhr 
3826 272 Mark und auf die Einfuhr Chinefifher Waaren 1 055 641 
Rart entfielen. Der Geſammtwerth bat ſich im Vergleich zu früheren 
Jahren nur unbebeutend verändert. 


Einfubr fremder Waaren. 

Die Einfuhr fremder Stüdgüter, von Baumwolle und Wolle, 
bat fih auf derfelben Höhe erhalten wie in früheren Jahren. Ob⸗ 
wohl Indiſches Baummwollengarn in größeren Mengen anlangte, fo 
ift deshalb die Einfuhr von Baummollenwaaren nicht gefunten. Im 
Ganzen machte die Einfuhr von Baummollengarn 38,90 pCt. bes 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Ar. 1892 II. S. 568. 





Werthed der Gefammteinfuhr aus. Bemerkenswerth tft bie Steigerung 
ber Einfuhr von Petroleum, von dem 558 890 Gallonen, einjchließend 
18 000 Gallonen Ruſſiſcher Herkunft, oder 328000 Gallonen mehr 
al8 im Sabre 1891 anlangten. Beſonders günftige Bezugsbe⸗ 
dingungen veranlaßten die Händler, weit über ben Bedarf anzu- 
laufen, fo daß am Ende bes Jahres über 100000 Gallonen uns 
verlauft in den Lagtrhäufern lagen. Die Einfuhr von Neid und 
Weizen fiel um 8700 Piluls und betrug nur 3700 Pikuls. 


Ausfuhr. 

Buder, Sefamjamen, Schweine und Geflügel fanden einen guten 
Markt in Hongkong. An Schweinen wurden 47 232 Stüd ausgeführt 
mit einem Schägwertb von 1,3 Mil. Mark, d. h. mehr ald ein Viertel 
bes Geſammtwerths der Ausfuhr. Kuh⸗ und Büffelhäute non ber 
Inſel Hainan waren fehr gefudt in Singapore, an Geflügel wurde 
für 142 000 Mark verſchickt, für 88 000 Marl mehr als im Jahre 1891. 
Sehr bedeutend war die Zunahme in ber Ausfuhr von friichen Eiern; 

6* 


44 


über 18 Mill, bie einen Werth von 148 000 Mark darftellten, wurden 
nach Hongkong verladen. Eine Abnahme fand dagegen ftatt in ber 
Verſchiffung von draunem und weißem Zucker. 


Schifffahrt. 


An der Schifffahrt war bie Deutiche Flagge mit 47,84 pCt, bie 
Dimiihe mit 31,20 pEt., die Franzöfiihe mit 9,67 pCt. und bie 
Britiiche mit 8,60 pCt. betheiligt. Bon einer Gelammtzahl von 
171 300 Reg.-Tonnen mwurben 82182 von Deutijen Schiffen eins 
Harirt. Die meiſten Dampſchiffe liefen regelmäßig auf der Linie 
Honglong— Hoihau—Palhoi, einige Honglong— Haiphong mit gelegents 
lichem Anlaufen von Hoihau, nur jehr wenige von Honglong nad) 
Singapore und Vangkok über Hoihau. Im Ganzen hat die Schiffs 
fahot füh während ber letzten Jahre gehoben. Die Frachten waren 


Liungtſchau. 


Maßſtab 
Wollenwaaren: ba 
Kamelott ................ . Gtäd 
Long Ells ................ n 
Beriiedene Waaren: 
Hama Braids ............. Kiften 
Rohbaumwolle, annamitifhe . Pikuls 


Desgl., desgl, mit Samen.. n 
Anilinfarben .............. — 


Ginjeng, Amerikaniſcher, ges 
reinigter ............... 
Streichhölzer, Japaniſche .... 


Pikuls 
Groß 


Menge. Haik. Taels. 


60 
178 225 


Betroleum, Amerilanifches... Gallonen 540 890 


„Nüußffiſches ...... ’ 


18.000 


Mertb: 


6205 
11 939 


9118 
25 705 
6 784 
6 154 
26 873 


35 570 
37 830 
84 898 

2530 








im Sabre 1892 durchaus mäßig. 


Dertehrsüberfihten. 
1. Werth des Handels im Hafen von Kiungtſchau in den 


Jahren 1891 und 1892. 


Fremde Baaren. 
Einfuhr von fremben Ländern und 





1891. 


Werth: 


Haik. Taels. Hail. Taels. Marl. 


Hongkong .................. 8569 MA | 861 773 23826 272 
Ausfuhr nach Fremden Ländern und 

Hongkong ............* 1197 24 107 
Netto-Einfuhr fremder Wanren.. 858347 861749 3826 166 


Einheimifhe Waaren. 
Einfuhr Ahauptiächlich von Hongs 
Zong und Pakhoi) ........... 
Wiederausfuhr nad Fremden 


276288 2837767 1.055 641 


Ländern.................... — 439 1949 
Wiederausfuhr nah Chinefifchen 

Häfen...................... — — 
Netto⸗Einfuhr einheimiſcher Waaren 276220 237318 1053692 
Ausfuhr nad fremden Ländern. 215498 412789 1832 783 
Ausfuhr nah Chinefiihen Häfen 729621 589076 2615498 


Geſammtausfuhr Chinefischer 
Waaren .................... 

Geſammtwerth des Handel3..... 

Nettowertb des Handel ........ 


"945 119 1001866 4448 391 


2080 951 2101895 9830194 
2079686 2100982 9828188 


2. Einfuhr der bauptlählichfien fremden Waaren. 


8. Einfuhr der bauptfähliäften einhbeimifhen Waaren. 


Menge. 

Pikuls. Haik. Taels. 
Bohnen..................... 25632 8754 
Einheimiſches Tuch und Nanling 454 17768 
Hanf ....................... 23068 27854 
Lilienblüthen, getrodinste ...... 1412 118359 
Arzneien.................... — 45 965 
Seibenſtuclgüter......... 20 10118 
Vermicelli .................. 8600 493828 
Weißes Wachs .............. 62 3 370 


4. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren. 


" Werth: 
Maßſtab. Menge Haik. Taels. 
Dpium: 

Malwa ...... ............. Pikuls 4 1947 
Patna................... 192 17 752 
Benares .............. ... r 8 3153 

Baummollenwaanren : 
Shirting, grauer .......... Gtüd 9217 16 064 
n weißer .......... „ 24 817 65 704 
T⸗Tuch, 82 Zoll ........... „ 16 264 19 381 
Baummollengam...... ..... Pikuls 20 008 335 215 


Menge. Werth: 
Pikuls. Haik. Taels. 
Betelnuſſe................... 9048 57260 
Tintenfiſche ................. 1270 10028 
Stück. 
Friſche Eier........... 13 714800 83442 
Rilke. 
Galangel ................... 16375 18885 
Kuhleim .................... 4147 26555 
Grastuch, feines ............. 234 20 918 
Erdnußkuchen................ 20 143 29 460 
Hanf ....................... 2191 46626 
Kubs und Bäffelhäute ........ 1568 13303 
Leder ................... ... 3487 45804 
Lungngands Brei ............. 1 341 13 491 
Arzneien ................... — 235 612 
Stüd. 
Schweine ................... A722 283.187 
&flügel........ ............ MC 32048 
Piluls. 
Melonenſamen ............... 1728 6 009 
Seſamſamen................. 10005 47649 
Rohfeide, wilde .............. 159 16606 
Bifchleinen, feidene ........... 27 6952 
Zucker, brauner ............ 80528 1658 889 
„weoißer........... ... 7 266 24 624 
Talg ....................... 1367 9604 
Tabakblätter................. 4774 22930 

















Kiungtſchau. — Santon. 45 


5. Schiifänertehr im Hafen von Kiungtſchau im Jahre 1892. 
Dampfjid iffe 











Eingegangen. Audgegangen. 
Keationalität [7717 m 
Mit Ladung. Sn Ballaſt | Zufammen. Mit Ladung. In Ballaſt. | Bufammen. 
Reg. Reg | Reg.» Reg.s Reg.: | Reg. 

Ergeb. Tonnen. | Anzahl. | Tonnen. | Anzahl. Tonnen. Anzehi. Tonnen. | Anzabl. Tonnen. Angahl. | Tonuen. 

Britife .... 222022... 1 1012 16 | 1896 16 16 281 9 7 928 8 7 850 17 15.273 
Dentſche............ 78 | 42617 69 | 38666 | 147 82182 | 106 6789| 42 | 24268 | 147 82 182 
Geanzöhihe ........ vor. 8 6992 11 9614. 19 | 166061 18 | 13984 1 874 | 19 16 606 
Buederländdiie............ — — 6 4178 5 4178 8 2016 2 2162 6 4178 
Dãniſche. .............. 62 | 25707 62 | 2701 ! 1% 686081 87 as 160 87 | 165448 | 124 53 608 
Schwediſche u. Norwegiſche _ — 1 446 | 1 448 1 4 — — | 445 


mioumes... | 149 | 76238 | 168 | 95072 | 812 | 120498] 9293 | 120428] so | 50120 | sı3 | 172292 
626 Schiffe von 848 592 Reg.-Konnen. 


Canton . nach den Vereinigten Staaten von Amerila burc bie AbKempelung 
ſammtlicher dorthin geriähteter Frachtſcheine auszuüben nermag, hat 
Handelsbericht fr das Jahr 1892.') fih allein bie Geſammtausfuhr na den Vereinigten Staaten von 
Amerila von 31/5 Millionen Dollars im Jahre 1888 auf 5i/s Miltionen 
Auswärtiger Bandel. Dollars im Yahre 1892 gehoben. 
Der Geſammtwerth des Handels, foweit er unter Aufficht des Fiel don tm Jahre 1891 der Goldwerih des Gilberd um 12 pGt., 


Seezollamts fieht, belief fi) im Jahre 1892 auf 46 754 151 Hailuan | fo trat im Jahre 1892 sin weiterer Fall von 9 p&t. ein. Die großen 
Zaels,) ‚ungefähr 2071/35 Millionen Mart, was eine Bunahme um | Berlufte Europäiſcher Firmen in Canton durch bie fortbauernden 
ſaſt zwei Millionen Mark gegen das Jahr 1891, mweldes zu ben | egmankungen haben auf jeden Fall die Kaufluft derſelben auf 
beften Jahren gerechnet werben muß, bebeutet. Der amtliche Zoll» längere Zeit Iahıngelegt. Es wird nur noch wenige Firmen geben, 
bericht erwähnt drei Umftände, welde In hervorragendem Maße ſich | welche auf Lager einkaufen und felbftftänbig verlaufen; im Allgemeinen 
als ein Hinderniß für die Bunahme des Handels erwieſen haben: | beichränten fie ſich darauf, die Aufträge ihrer Chineſiſchen Geichäfts« 
1. Die Unterbrechung des Tranfitpaßfgflems, 2. die jährliche Zunahme freunde entgsgenzunehmen und zu einem feftgefegten Breife auszuführen, 
der Abgaben auf Waaren bei der Durchfuhr durch bie Stabt Canton, bo daß Cusopäifhe Firmen in Wirkligleit nur Kommiffionäre, bie 
3. die zahlreihen Bilden und Gefellfchaften, denen Wonopole zur | Ghinefen die Kaufleute find, welchen neben dem Rifilo des Geſchäfts 
Erhebung von bejonderen Böllen auf einzelne Guͤter verliehen find. auch die durch günftige Konftelationen erzielten Vortheile zufallen. 
Denn trogbem, daß der Tranfithandel zu einem Stillſtand kam, daß 

Stüdgüter und Petroleum in großen Mengen auf einheimiſchen, Einfuhr 


nit unter die Statiſtik de d Übehörd IIenden Dichunken 
ch iſtik der fremden Zollbehörden fallenden Dſchun Die Gelanmteinfuhr von Waaren in Schiffen feember Bauart 


eingeführt wurden, daß Reis und Opi in verhältnigmäßi 
seräh ‚ daß pium nur in verbättnißmäßig erreichte einen Werth won 55 h61 982 Mark gegen 56 6653 Mark 


geringen Mengen eingingen, der Geſammtwerth des Handels flieg, 
jo läßt fi) daraus ermeffen, bis zu welcher Höhe der Handel Cantons tm Borjahre, die Rettoeinfuhr zeigt gegen bad Jahr 1891 eine Ab⸗ 


einer &teigerung fähig iſt. nahme von 20 74 Bart. . 
Die Zolleinkünfte deliefen fich auf 101/; Millionen Mark, eine Eine bedeutende Abnahme hat bie Einfuhr von Dpium erfahren, 


halbe Milton weniger ald im Jahre 1891. Während bie Ein und | Engefahr 2000 Pituis gegen das Vorjahr. Cie wird zurüdgeführt 
Ausfuhrzblle ſich vermehrten, nahmen bie Tonnengelder und Tranfıt. | Luf eine mangelhafte Ernte in Indien, zum Theil aud auf ben 
gebühren im erhebliiem Mafe ab. Schmuggel, mit bem fi Digunfen von Singapore, Macao und 
Die Einfuhr von fremden Waaren nad) Eanton macht ungefähr Dongkong befaſſen. Als meiterer Grund läßt ſich der jährlich zus 
22 p&t., bie Ausfuhr einheimifcher Waaren nad) dem Auslande nehwende Gebraud) von ein heimiſchem Opium geltend machen, d a8 
ungefähr 86 p&t. des Geſammthandels aus. in großen Mengen von der Provin, Syeduan über Land ohne jede 
Der Rettowerth des Handels, d. h. der Geſammtwerth, abzüglich Auflage eingeführt wird und nur zu einem ſehr geringen Theil dag 
ver Wiederausfuhr, ftelite Ah im Jahre 1892 auf 205 788 259 Marf frembe Bollamt paffirt. Bei ber geringeren Güte der einheimifchen 
und überflieg den des Worjahres um 1788 771 Marl. Die Zahlen Waare greift man faft nur Im Falle einer beſonderen Theuerung der 
des Zollberichts gewähren wur ein ammähernd richtiges Wild des fremden Waare auf bie einheimiſche zurüd. Die Preiſe betrugen 
wirkigen Abfakeß fremder Waaren, ba ein großer Theil berfeiben 1892. 1891. 
auf Dſchunken von Honglong eingeführt wird. Nach ben Angaben Dollars für eine Kifte. 


deß Amerilan en Kon ulaß, wel es d 4K tr le für Mala cs —o 00101 Br Lee ne .. 525 495 
ve Amerlleniſchen Ronf qes eine Kontrole Über bie Ausfuhr Bananen 866 489 
3) Bergl. Hand. Arch. 1893 II. ©. 445. „Benares .................... 655 474 


2) Der Durchſchnittalurs betrug im Jahre 1892 4,44 Marl. „Perſtiſches ................... 403 391 


46 

Einheimiſches Optum wird vielfach zer Vermiſchung mit fremdem 
verwendet. 

Die Einfuhr von Stückgütern ift um 44 pCt. gefallen. Beſonders 
haben unter der Abnahme gelitten die Baummollenzeuge, deren 
Rückgang in den legten Jahren ein fletiger gewefen ift. Die Einfuhr 
von Schirtings betrug 83 957 Stüd zum MWerthe von 800 000 Marf 
gegen 171 320 Stüd im Werthe von 1600 000 Mark im Jahre 1891. 
Die Einfuhr von T⸗Tuch zu 32” und 36” ift um mehr ala die Hälfte 
zurüdgegangen, nur die Einfuhr von Big hat eine unbebeutende 
Bunahme in der Stüdzabl, aber nit im Werthe aufzumeifen. 

Es ift eine feit Jahren beobadtete Thatſache, daß Engliſches 
Baummwollengarn fait gänzlich dur das Indiſche von Chineſiſchen 
Märkten verdrängt wird. An Indiſchem Garn find 33169 Pikuls 
mehr eingegangen als im Sabre 1891, jedoch ift die Gefammteinfuhr 
auf fremden und einheimischen Fahrzeugen geſunken. Der Ausfall, 
welcher im Werthe über 2 Millionen Mark beträgt, hängt bauptfächlich 
mit dem gänzliden Zufammenbrud des Tranfitgefchäfts in ber Mitte 
des Sahres zufammen. Im Ganzen wurden von Sanuar bis Juli 
1892 feiten® des fremden Seezollamts 492 Tranſitpäſſe ausgeftellt, 
in ber Mehrzahl für Indiſches Garn, zu geringerem Theil für 
Petroleum, Streihhölger und Stüdgüter. Verglichen mit dem Sabre 
1891 tritt bier die erhebliche Abnahme von 1454 Tranfitpäflen im 
Werthe von faft 6 Millionen Mark oder 76 p&t. hervor. 


Es würde unzutreffend fein, von biefer Abnahme auf einen ver: 
minderten Bedarf an Garn im Inneren, beſonders der Provinzen 
Kwangfi, Kweihau und Yünnan, zu fchließen. Auf einen Ballen 
im Werthe von 70 Dollars wurden im vergangenen Jahre ungefähr 
20 Dollars an Zöllen zwiihen Canton und ber nächſten PBrovinzials 
hauptftadt, Kmweilin in Kwangfi, erhoben. Je weiter die Waare gebt, 
um fo mehr fteigen die Abgaben, die fchließlich eine ſolche Höhe 
erreichen, daß ſie praftifch die Einfuhr unmögli machen. 

An Kaufleute in Canton gelangen häufig Anfragen wegen ber 
Ausfuhr Chinefiiher Rohbaummolle. Alle Baummolle, welde in 
China erzeugt wird, findet auch dort ihre Verwendung; das ein: 
heimiſche Produkt deckt fogar dad Bedüurfniß bei Weiten nicht, jo daß 
ganz bedeutende Mengen aus Indien, Annam und Siam bezogen 
werden müflen. 

Die Einfuhr von Wollenwaaren ift im Sabre 1892 um 
1693 Stü@, im Werthe von ungefähr 50000 Mark gegenüber dem 
Sabre 1891 gefunfen. Die Gefammteinfuhr betrug 6290 Stüd, 
welche einen Werth von 303265 Mark darſtellen, gegenüber 7983 
Stüd im Werthe von 352 973 Marl im Jahre 1891. An dem Rück⸗ 
gang find ſämmtliche Artikel in ziemlich gleichmäßiger Weiſe betbeiligt, 

Bu der Einfuhr von Metallen ift befonder zu bemerken, daß 
ein großer Theil, der früher auf Dampfern von Hongkong eingeführt 
wurde, jegt auf Dſchunken verichifft wird. Hierdurch ift der große 
Ausfall des letzten Jahres gegenüber früheren Jahren zu erllären. 
Statt 60 336 Pikuls im Werthe von 1596 770 Mark im Jahre 1891 
langten auf Dampfern nur 16 742 Pilul3 mit einem Werthe von 
628 544 Mart an. An der bebeutenden Abnahme von 43 594 Pikuls 
und von faft einer Million Mark find Nageleifen und Eifenbarren 
mit 87 pCt., Blei in Mulden mit über 85 pCt. betheiligt. Aus- 
ländiſche Nägel werben vielfach vor Nägeln einheimifcher Arbeit bes 
vorzugt. Für Europäiſche Werkzeuge ließe fi in China nod ein 
guter Markt finden, wenn auf die beionderen Wunſche Chineſiſcher 
Fabrikanten mehr eingegangen würde. 

Die Einfuhr von Mehl zeigt in folge der guten Ernten in 
Südchina eine Abnahme von 11 p&t., bie Einfuhr von Petroleum 


Canton. 


fiel um 12/3 Millionen Gallonen oder 28,16 pCt., indeß find bie 
geringen Bahlen des amtlihen Zollberichts auf bie erhöhte Einfuhr 
durch Dſchunken zurüdzuführen. Hiervon gingen 61970 Galonen 
unter Tranfitpaß ing Innere, worunter ſich aud 2000 Gallonen 
Auffifches Petroleum befanden, beffen Gebrauch dem Amerifanifchen 
gegenüber jährlih zunimmt. 

Fremdländiſche Streihhölger werden mehr und mehr von 
den Sapanifchen verbrängt, mit benen fie nicht an Billigleit weit: 
eifern können. Eine Großinduftrie in diefem Artitel für China ift 
wegen Mangel an geeignetem Holge nicht angängig. In Canton felbft 
werden in Heinen Mengen Streihhölzer bergeftellt; die Bearbeitung 
tft jedoch fehr roh, und das Fabrikat findet nur in der nächſten 
Umgebung Abfat. 

Der Abfak an Japaniſchen Streichhölzern betrug 442 897 Groß, 
davon gingen 83 750 Groß in? Innere, hauptſächlich in die Provinz 
Kwangſi. 

Was die Einfuhr Chineſiſcher Produkte betrifft, fo handelt 
es ſich dabei faſt ausſchließlich um Waaren, die von Tientſin, 
Niutſchwang, Wuhu, Tſchinkiang, Schanghai und Ningpo eintreffen. 
Für den fremden Handel haben die Zahlen nur ſoweit Bedeutung, 
als die Schifffahrt dabei intereſſirt iſt. Der Geſammtwerth betrug 
68 Millionen Mark, ungefähr ebenſoviel wie im Jahre 1891, dagegen 
über 50 pCt. mehr als im Jahre 1890. 


Ausfuhr. 


Der Geſammtwerth der Ausfuhr an Landesprodukten betrug im 
Jahre 1892 72 430 186 Mark gegen 68355158 Mark im Vorjahre 
und 65 949 429 Mark im Jahre 1890; gegen das Vorjahr bat ders 
jelbe mithin um 4 Millionen Mark, gegen das Jahr 1890 um 61/g 
Millionen Mark zugenommen. An der erhöhten Ausfuhr waren zum 
Theil Feuerwerkskörper und Papier, hauptſächlich Rohſeide und Thee 
betbeiligt. | | 

Nach der Zollftatiftit hat die Ausfuhr von Thee die des Vor⸗ 
jahres um 39 440 Pikuls übertroffen. Der Gewinn ift jedoh nur 
ein icheinbarer, da die Berihiffung von Thee, melde im Jahre 1891 
zum größten Theil auf einheimiichen Fahrzeugen erfolgte, fih in dem 
vergangenen Sabre den Dampfigiffen wieder zugewendet hat. Im 
Allgemeinen war das Geſchäft fehr ruhig, ohne großen Gewinn für 
Fremde und Ehinefen abzumerfen. Für die erfte Ernte von Kongous, 
die billig einftand, fand fih Fein Markt in London, der Abſatz 
Ipäterer Ernten war zufriedenftelend. Man fürdtet, daß die „scented 
teas‘‘ mit der Zeit hier verſchwinden, wenigſtens auf einen ganz 
unbeträcdtlihen Sat heruntergehen werben. Obgleich die Ausfuhr 
an Thee überhaupt in den legten Jahren nachgelaflen hat, find Dies 
ſelben Zölle und Abgaben auf Thee beftehen geblieben. Zu dem Ausfuhr: 
zoll von etwa 12 Mark per Pikul kommen an Lilin und fonftigen 
Abgaben noch bis zu 2,50 Marl. 


Für Seide war das vergangene Zahr ein fehr guted. Zwar 
find die Mengen, welche auf Dampfern und Dſchunken zur Berigiffung 
gelangten, nicht beſonders geftiegen, Dagegen wurden, zumal in ber 
legten Hälfte der Saifon, bedeutend befiere Preife gezahlt als in 
früheren Jahren. Die große Nachfrage war veranlaßt durch ben 
mangelhaften Ernteausfol in Stalin und anderen Pläben bes 
Europäifhen Feſtlandes. Einzelnen Händlern, die lange genug mit 
ihren Waaren zurüdhielten, gelang es in Folge ber verftärkten Nach⸗ 
frage zwiſchen 450 bis 500 Mark pro Ballen über den uriprüngliden 
Einftandspreiß zu erreihen. Der Ernteausfal war reihlih, Die 
Ausfuhr an Filaturen Überftieg beträchtlich die früherer Jahre, 











Ganton. 


Dagegen fielen in entfprehendem Maße Tiatleed, die für ben 
Suropäifden Markt wohl ald verloren zu betrachten find. 

Rad) den Bereinigten Staaten von Amerifa beirug bie Einfuhr 
im vergangenen Sabre an Rohſeide 8945 140 Marl, an feibenen 
Stüdgütern 541 200 Mark. 

Eine erhebliche Abnahme zeigt die Ausfuhr von Matten. Im 
Sabre 1892 wurden 53 426 Rollen weniger außgeführt als im Sabre 
1891, indeß wird auch hier der fcheinbare Berluft ziemlich aufgewogen 
durch die Zunahme der Ausfuhr auf Dſchunken. Der bei Weiten 
größte Theil der Matten findet Berwendung in Amerika. Die Aus: 
fuhr nad den Bereinigten Staaten von Amerika betrug 1093 986 
Dollars gegen 1840 110 im Sabre 1891. Ein gefährlicher Gegner 
für die Shinefifhe Mattenfabrilation ift in Japan entflanden, mo 
die Ausfuhr auf 105500 Rollen im Jahre 1892 gegen 20 000 im 
Sabre 1889 geftiegen iſt. Gefährlich für die Chinefifhe Mattenaus⸗ 
fuhr mag außerdem bie Höhe ber Hölle werden, welche ungefähr 
150 Bari per Rolle betragen. 

Die Zuderaudfuhr bat gegen die des Jahres 1891 erheblich 
nachgelafien. Im Sabre 1891 kamen 134 258 Pikuls zur Verſendung, 
dagegen im Sabre 1892 nur 65270 Piluls. Die Minderausfuhr 
beirägt alſo 68 988 Pikuls und ſtellt einen Werth von über 1 Million 
Nark dar. 

Die Caſſiaausfuhr ift ungefähr bie gleiche geweſen wie in 
früheren Jahren, auch bie Kudfußr von Feuerwerkskbörpern hat 
nur eine jehr unweientliche Abnahme zu verzeichnen. 

Bon dem für Deutihland und das Deutihe Gefchäft wichtigen 
Artilel, Stöde, wurden im vergangenen Jahre für ungefähr 45 000 
Mark mehr ausgeführt ala im Jahre 1889. 


Induſtrie. 


Mit Ausnahme der ſtaatlichen Pulverfabriken und Arſenale, wo 
ausſchließlich Europäifches Material verwendet wird (Stahl vielfach 
aus Deutjchland), giebt ed im Uebrigen keine größere Unternehmung 
mit Europätfgen Maſchinen und fremder Betriebsart. Hin und 
wieder trifft man in Canton Tleinere Schmieden, wo Motoren in 
Betrieb find und Europäifhe Schraubftöde Verwendung finden. 
Wenn fhon diefe Thatſache bei der geringen Anzahl bes bis jetzt 
gebrauchten Materiald für den fremden Handel ohne Bedeutung ift, 
jo ift die Eriheinung doch ein Beweis dafür, baß alte Borurtheile 
verſchwinden und fremde Methoden fih, wenn auch langfam, einen 
Beg bahnen in die Chineſiſche Werkitatt. 


Münzwefen. 


Die Kailerlihe Münze zu Canton bat fortgefahren, ihre Bros 
duftion zu vermehren. Im Ganzen mwurben im Sahre 1892 für 
3500 000 Dollars geprägt, hauptſächlich Scheibemüng. An Kupfer: 
münzen wurden zuſammen 146 000 000 bergeftellt. 

Belonderer Beliebtheit erfreuen ſich die 10 und 20 Eentäftüde, 
weile weit bis ind Innere Chinas ſich zu verbreiten anfangen. 


o Schifffahrt. 


Die Geſammtzahl ber im Sabre 1892 im Hafen von Ganton 
einllarirten Schiffe beirug 1748 von 1622402 Reg.⸗Tonnen. Aus⸗ 
Harirt wurden in biefem Sabre 1748 Schiffe von 1626311 Neg.» 
Tonnen. Die gefammte Schiffsbewegung umfaßte 8491 Schiffe von 
3248 713 Reg.»-Tonnen. Gegen dad Vorjahr, in weldem bie Geſammt⸗ 


47 


zahl der Schiffe 3788 von 8421 862 Reg.⸗Tonnen beirug, ift eine 
Abnahme von 297 Schiffen und 172649 Reg.⸗Tonnen zu verzeichnen. 

Zu der Gefammt-Tonnenzahl trug die Britiihe Flagge 85,17 pCt., 
die Deutſche 6,24 pCt. und die Chinefifhe 8,40 pCt. bei. Die 
Britifhe Flagge gewann 11,36 pGt., während die Deutſche 1,89, bie 
Chineſiſche 9,24 pCt. verloren. Der Verluft des Chinefiihen Flaggen- 
antheils ift auf daß Zurückziehen von zwei regelmäßig früher zwiſchen 
Hongkong und Canton verlehrenden Dampfſchiffen zurüdzuführen, 
während die Deutfhe Schifffahrt hauptſächlich durch den geringen 
Bebarf an Cerealien vom Norden Chinas betroffen wurde. Die 
Deutihe Segelicifffahrt war nur durch ein einziges Fahrzeug vertreten; 
im Ganzen wurbe Canton von brei Segelſchiffen beſucht. 


Dertehusüberfihten. 
1. Werth des Handels in Canton in den Jahren 1891 u. 1892. 
1891. 1892. 
Ungefährer 
Werth in 
Fremde Wanren. Hail. Taeld. Haik. Taels. Matt. 
Einfuhr von fremden Ländern . 
und Hongkong .......... 12516014 12494858 65477147 
Einfuhr von Chinefifhen Häfen 12 061 19 107 84.835 
zuſammen Einfuhr frember " 
Waaren ................ 12528 076 12513960 55561 982 
Wiederausfuhr nach fremden u 
Ländern und Hongkong .. 16 065 14 852 65 943 
Wiederausfuhr nah Chines 
ſiſchen Häfen (hauptſächlich 
nad Tientſin, TFſchifu, 
Hankau, Kiukiang, Schang⸗ 
bat und Ningpo)........ 95 943 87 713 889 446 
zufammen Wieberausfuhr ... 112 008 102 565 465 389 
NettosCinfuhrfremberWaaren 12416067 12411395 . 55 106 594 
Einheimiſche Waaren. 
Einfuhr (hauptſächlich von 
Niutſchwang, Tientſin, Wuhu, 
Tſchinkiang, Schanghai u. 
Ningpo)................ 15730410 15354425 68173647 
MWiederausfubr nach fremden 
Zänbdern..... ........... 839 417 295681 1812824 
Wiederausfuhr nah Chine- | 
ſiſchen Häfen.........-.. 8.000 7198 81 969 
zufammen Wiederausfubr eins 
heimiſcher Waaren ....... 842 417 802879 1344788 
Netto-Einfuhr einheimifcher 
Waaren ................ 15387 993 15 061646 66 828 864 


Ausfuhr einheimischer Waaren 
nad fremden Ländern.... 
Ausfuhr einheimischer Waaren 
nad Chineſiſchen Häfen .. 
Gefammtausfuhr... 
Gefammtwerth des Handels. 
Nettowertd des Handels im 
Hafen von Canton aus⸗ 
fchließlich der Wieberausfuhr 45957092 46 348707 206 788 259 


15 395806 16813105 72430 186 


2767126 2572661 11492615 
18 163 032 18885 766_ 88852 801 
46411517 46 754151 207588430 


3. Einfuhr der hauptſächlichſten fremden Wasrın 


Maßſtab. Drenge. 


Opium: 
Malma.................... Pikuls 1879 
Patna .................... n 5945 
Benares................... " 2 998 
Baummollenwaaren: 
Ehirting, grauer........ ... Stück 33 040 
Dedgl., weißer........... „ 49 120 
Deögl., gefärbier.......... n 1412 
Desal., gefärbter u. gemufterier 385 
T⸗-Tuch, 82 Bol .............. n 8473 
Desgl., 86 Bol ........... . „ 8 966 
Drill, Englifher ............ n 1 230 
Desgl., Amerilantiher ........ n 825 
Zis ........................ 5 882 
Sanmmet .................... n 1 767 
Kambrik................... 8918 
Schleiwgewebe.............. n 1924 
Muflelin .................... n 2523 
Taichentücher, kaummollene .... Dutenb 2 761 
Handtücher, baummollene ...... n 20 873 
Kretonne .................... Stüuck 179 
Baumwollentuch, Japaniſches .. n 5 533 
Towelling, Japanlied ........ Pikuls 154 
Baumwollengarn, Engliſches ... 1901 
Desgl., Indiſches ............. " 157 142 
Wollenwaaren: 
Kamelott, Englifhes ........ Stüd 3 %9 
Desgl., Holländifheß ....... n 101 
Safting, einfaches ........-.. n 578 
Deögl., gemufterteß ......... n 158 
Long Ells................. „ 658 
Spanifh Stripes, SInferior... n 103 
Tuch, breites, mittelbreiteg u. 

Habit ................... n 643 
MWollenihnüre.............. Pikuls 23 
Segeltuch ................ Rollen 128 

Metalle: 
Stangeneiſen............... Pikuls 1616 
Eiſenblech und Platten ...... F 313 
Gußeiſen .................. F 16834 
Eifenwaaren ............... n 290 
Blei in Mulben............ n 3934 
Kupferdraht................ F 621 
Kupferplatten, fremde ...... n 2 082 
Desgl., Japaniſche ......... 1040 
Stahl in Stangen.......... n 529 
Spelter ................... n 2 906 
Queckſilber............... n 197 
Zink...................... n 674 
Bernſtein.................... F 161 
Stemanid ............... n 208 
Aventurine .................. n 162 
Awabi ...................... u 4698 
Berlgraupen ................. n 7113 


Bier und Porter ........000.. - — 


Werth: 
Haik. Taels. 


966 786 


2747 045 
1340 274 


59 360 
137 535 


Betelniufſe................ 
Bis de Mar, ſchwarze..... 
Desgl., weiße ................ 
Bogelnefter, I. Dmalität. ....... 
Desgl. I. Dualilt „......... 
Desgl. HL Dualität.........» 
Deögl., Abfall ..... .......... 
Vistuito.................. .. 
Tigerknochen................. 
Voray ..................... 
Kampher, Baroos, rein .... 
Desgl., desgl., Abfall ........ 
Kerzen................... 
Kardamom, Superior ......... 
Cement ..................... 


Kohle ....................... 


Karneolperlen ................ 
Baumwolle, rohe, Indiſche ..... 
Desgl., desgl, Annamitiide.... 
Desgl., desgl., Siameſiſche ..... 
Desgl., desgl., Chineſiſche ..... 
Tintenfiſche .................. 
Anilinfarben................. 
Elefantenzauͤhne, ganze ......... 
Desgl., gerbrochene............ 
Fiſche, aelalgene .............. 
Fiſchmagen .................. 


Pilze ....................... 
Ginſeng, Zapanifdher.........-- 
Desgl., Amerikaniſcher, gereinigter 
Desgl., desgl., roher .......... 
Glas, zerbrochenes........... 
Benfterglad .................. 
Glaſswaaren.................. 
Handſchuhe .................. 
Kuhhörner........ ........... 
Hirfchgemeihe, junge .......... 
Desgl., alte ................ 
Rhinoceroßhörner ........... 
Gummiſchuhe .............. . 
Nepbrit .................. .. 
Spigen ..................... 


Maſchinentheile............... 


Streichhölzer, Japaniſche....... 
Arzneimittel ............. vo... 


Mich, kandenſirte, in Qüchſen.. 
Chompignons ................ 


Werth: 

Maßſtab. Menge. Sail. Taels. 
Pikuls 978 D 386 
„ 57 2 048 
„ 191 13416 
rn — 2244 
v 4 7199 
„ 50 20 100 
n 4 1.672 
= — 1198 
Fine 33 1680 
n ZN 218 
” 1 4.738 
n 6 18 165 
Kitten 1 888 2197 
Bilula 26 2608 
Kolli 1210 3 830 
Bilule 2 2109 
— — 8588 
Biruls 2 9892 209 718 
„ 429 3 127 
Stüd 9 327 18 228 
Pikuls 269 8399 
Tonnen 4219 32 558 
Sta 061 787 23 666 
Pikuls 29 32927 
n 44.149 473 682 
n 817 4643 
„ 670 8459 
2914 47 018 
n 89 358 416 389 
— — 100 418 
Pikuls 7 87 688 
„ 66 71174 
6 920 39 272 
n 283 17 956 
„204691 320 426 
8163 66 097 
n 184 10 807 
„ 48 14 992 
" 62 13 427 
„ 1407 5208 
Kiften 7510 21 028 
— — 29011 
Duatenb 5 502 3018 
Pikuls 444 8 918 
Paar 819 21 054 
Bituls 59 11306 
„ 44 113 441 
Baar 39 461 16 867 
Pikuls 3877 100 766 
— — 13 963 
Pikuls 95 3426 
n 451 9 997 
— — 11 869 
Grob 497803 106 334 
— — 80 074 
Dupenb 9 283 9995 
Rilulg 3 068 96 577 











Maßſtab. Menge. 

Muſcheln (Mies), getrodnete.... Pikuls 9 504 
Betroleum, Amerilaniihe ..... Gallonen 2 584 510 
Desgl., Ruffiüheß ............ n 148 600 
Ricinuüdl.................. Pikuls 702 
Auftern, getrodnete........... n 391 
Pfeffer, Ihwarger ............. n 824 
Dedgl., weißer ......-.u..0... n 1007 
Parfüm .................... — — 

Garneelen, getrodnete.......... Pikuls 9311 
Putchuk................. 184 
Quart ..................... 6 297 
Rofinen ..................... „ 11%8 
Stublzohr, ganzeß .........-.. „ 19% 
Desgl. geipaltene®............ 2713 
Desgl., Marl ...... ........... 5 850 
Sago ............ ... ........ F 1680 
Seepferbzähne................ n 68 
Scegrad, Japanilhed ........- ” 3415 
Ränder, feidene und baumwollene — — 

Kaninchenfelle............... Stück 16 490 
Seife.......... .......... Kiſten 6255 

Dutzend 

Soden und Strümpfe ........ Baar 84 641 
Soda ....................... Pikuls 1420 
Stockfiſche.................. n 1522 
Zuder, brauner .....-uc2000.. " 6 127 
Deögl., weißer............. n 69 010 
Desgl., Kandiß .............. „ 654 
Telegrapbenzubehör ........... — — 

Golddraht, unechter .......... Pikuls 75 
Silberdraht, unedter .......... " 16 
Shildpatt ................ n 4 
Unterkleider ................ Dutzend 2985 
Sodawaſſer................ — — 

Wachs, Japaniſches ........... Piluls 394 
} 21747 ER — — 

Verſchiedene Gegenflände ...... — — 

3. Einfuhr einheimiſcher Waaren. 

Alaun, weißer............ Pikuls 26399 
Bohnenkuchen................ 12 960 
Bohnenquarl ..... 2.220000... n 3219 
Bohnen, ſchwarze ............. n 124 865 
Deögl., grüne................ „ 883 098 
Deögl., weiße und gelbe....... n 754 014 
Desgl., verſchiedene Arten ...... n 8 286 
Meſſingwaaren ............... n 567 
Borften ................... .. n 6% 
Filzmützen .................. Stück 76 165 
Seidenmützen................ „ 21 944 
$ 421). :) n 15 230 
Einheimifches Tuch und Ranking Pikuls 6 963 
RaipingsKoble...............- Tonnen 13261 
Aupferwaaren................ Pikuls 325 


Deutiheß Handeld-Nrdiv 1894. IL 


Canton. 

Werth: 

Haik. Taels. Mapftab. 
61 379 Robbaummolle .....uurc rer. .. Pikuls 
324 878 Filz ...................... .. Stück 
78 608 Ginſeng, einheimifder ....... .. Pikuls 

6109 Dedgl., wilber...... .......... 

7 483 Desgl., Koreanifher IL Ducdlität „ 
10 589 Glas ober verglafte Waaren ... n 
22 967 Erbrüffe .......-snerer.: ... ” 

7404 Stroblte.......... ........... Stück 

125 068 Hirſchgeweihe, junge........... Paar 
3084 Dedgl., alte.................. Pikuls 

19 379 Leder, vergolveted und Pergament Gtüd 

8 244 Lederſtreifen .......... ...... Pikuls 

7 186 Lilienblüthen, getrodnete ...... n 

3560 Zaksigen .................. n 

9 128 Düngerbuden ................ n 

6925 Steohmatten...... ner... Stück 

6814 Medizin, Yu ling ............ Pikuls 

7344 Medizin................... 

2876 Moſchus..................... Taels 

7435 Bohnenöl ................... Pikuls 

9704 Erdnußöl .................... 

Paddy .............. ........ 
Perſimonen, getrodnete ........ „ 
BEE | mefingpfeifen.neunneeennenne Stud 

4437 

8410 112 1: ........................ Pikuls 
19 184 Samſchu (Chineſiſcher Brannt⸗ 

335 836 wein) ..................... 
4145 Desgl., mit Medizin veriehter... m 
6636 Samenkuchen ............... n 

40.892 Seſamſamen ............... J " 

8.658 Schuhe und Stiefel aus Seide 
2 400 und Baumwolle ............. Paar 

3.880 Rohſeide, weiße... ............ Pikuls 

6.608 Desgl., weiße, geworfene ...... " 

5.496 Desgl., gelbe, Schantung ...... " 
15 101 Desgi., gelbe, Szetſchuan ...... n 
12 399 Seibenwaaren ............... n 

Desgl., Satin................ " 
Desgl., andere ............... u 
Pelzkleidung, Yudß ........... Stüd 
Deögl., Schaf ................ u 
Thee, ſchwarzer .............. Pikuls 
Fre Tabalöblätter ceeeeeenenanenn. , 
12 921 Tabat, präparirter ............ n 
209 488 Rüben, getrodnete und gefalgene „ 
Bermiceli und Waccaroni ..... „ 
607 875 Walnüffe 
1165 854 PEERREETERELTEEETTE " 
Wachs, weißes ............... n 
14 326 Desgl., gelbeß ............... u 
12 446 } 1113 711 ı n 
54 188 
16 422 

4 889 4. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren. 
21931 

813 380 Maßſtab. 

89 861 Bohnen, weiße und gelbe...... Pikuls 
10 398 Bücher ...................... ” 


1491 
813 166 


Menge. 
143 621 
1138 


7 


49 


Werth: 
Haik. Taels. 
77621 


Werth: 
Sail. Taels. 
223 868 
30 347 





50 


Maßſtab. Menge. 


Raufhgold........... ........ 


Meſſingwaaren ..... 222.0... n 
Borſten..................... n 
Meifingtnöpfe ................ n 
Mükentnöpfe................. Stüd 
Rohrſtöcke................... F 
Caſſia lignen ................ Pikuls 
Desgl., Knoſpen.............. n 
Dedgl, Zweige............... n 


Desgl., Rinde von Zweigen.... 
Dedgl., Zweige, zerbrochene .... n 
GSteingut, feined.............. 


Desgl., orbinäres............. , 
Tuch, einheimifches und Nangling 
Kleidungsftiide, baummwollene... n 
Desgl., feidene ....22.2....... n 
Karneolwaaren. ............. n 
Baummwollenlumpen ........... „ 
Kiffen und Bolfter ........... Stüd 
Toilettentaften .........2..... „ 
Friſche Eier ................. n 
Palmblattfächer, bearbeitete...... n 
Dedgl., unbearbeitete.......... „ 
Desgl., verzierte.............. 
Papierfäücher ................. F 
Feuerwerkskörper.......... Pikuls 
Blumenpflanzen .............. Stück 
Künſtliche Blumen............ Pikuls 
Desgl. aus Zeug oder verziert. Stück 
Friſche Früchte .............. Pikuls 
Möbel ...................... Stück 
Knoblauch ................... Pikuls 
Ingwer, grüner .............. 
Glasarmbänder.............. n 
Glas oder verglafte Waaren ... ri 
Kuhleim ................... „ 
Goldwaaren ................. F 
Grastuch, feines.............. n 
Deögl., ordinäres............. „ 
Menſchenhaar ................ 
Hirſchgeweihe, junge .......... Paar 
Indigo, trockener ............. Pikuls 
Desgl., flüffiger .............. n 
Elfenbeinwaaren ............ „ 
Nephrit ..................... n 
Nephritwaaren.............. Stück 
Bleiweiß .................... Pikuls 
Bleigelb..................... n 
Lichees, getrocknete. ........... n 
Lungngans, getrodnete ........ n 
Desgl., ⸗Mus................ n 
Strohmatten............... Stüd 
Matting... 2222000000. ...... Rollen 


1074 
2255 
381 

4 584 
179 152 


6 414 089 


4.957 
666 


39 488 
169 845 
32 


1170 798 


16 285 


155 399 


Werth: 
Haik. Taels. 


31 164 


Canton. 


——— ꝰ —————— — —— — — — — — — — — — — — ——— ——— ——— — —— — — 


Getrocknetes Fleiſch ........... 
Pillen 
Medikamente ................ 


Galläpfel .................... 
Bohnenöl ................... 
Opium, Hülſen, Schlacken und 

Abfall .................... 
Desgl., Lampen ............. 
Desgl., ⸗Pfeifen und Zubehör.. 
Papier I. Dualität........... 
Desgl. I. Dualität........... 
Perlen, unedte............... 
Drangenfdalen .............. 
Konſerven ................... 


Samſchu (Chinefifher Brannt⸗ 

wein) ..................... 
Desgl., mit Medizin verſetzter.. 
Blumenſamen................ 
Lilien ...................... 


Schuhe und Stiefel aus Seide 
und Baummolle ............ 


Rohſeide, weiße............. 
Desgl., weiße, geworfene....... 
Deögl., wilde ................ 
Seidenkokons, ganze -......... 
Desgl., -Abfall............... 
Desgl., ⸗Waaren ............. 
Desgl., ⸗Waaren mit Gold durch⸗ 

webt ..................... 
Desgl., sStidereien ........... 
Desal., :Pongees, Schantung... 
Halbfeidene Gewebe........... 
Desgl. ınit Gold durchwebt .... 
Seiden⸗Floß ................. 
Deögl., ⸗Zwirn............... 
Desgl., ⸗Bänder.............. 
Desgl., ⸗Bänder mit Gold durch⸗ 

webt ...................... 
Desgl., »Waaren, nicht klaſſifizirt 
Silbermaaren ........ ........ 
Brillen ..................... 


Zucker, Brauner .............. 
Zuckerrohr ................... 
Thee, ſchwarzer ............... 
Theetöpfe in Körben .......... 
Tabalöhlätter ................ 
Tabak, präparirter............ 
Gemüfe, friſche. .............. 
Desgl., geſalzene ............. 
Holzwaaren ......... ......... 


Pikuls 


Pituls 


251 384 


14 158 
1 388 


162 . 


8 355 
14 678 


2481 
974 
1969 
565 
1704 


79 077 


20 786 
103 


24 
192 111 


64 869 
10 883 
65 106 


84 780 
3959 
16 602 
43 517 
6 762 
2542 


Werth: 
Haik. Taels. 
23777 


35 396 
156671 
16 217 
12 059 
13 243 


22 329 
63 221 
8 206 


176 977 
5278 
10 381 
19 042 
150 220 


8163 
12 839 
11 865 

9 926 
11143 


56 936 


6 953 600 


45 613 
103 083 
63 157 
926 692 


2 940 803 


13 016 
568 510 
34 388 


177 627 


189 416 


169 134 
15 884 
40 987 

1596 

201 033 

10 772 


1416 934 


15 396 
31285 
248 987 
47012 
918 
12 820 








Canton. 


51 


5. Schiffsverkehr im Hafen von Canton im Jahre 1892. 


















































Eingegangen. Ausgegangen. 
Rationalität. Dampfichifie. | Segelſchiffe. Zufammen. Dampficiffe. Segelihifie. | Zuſammen. 
Reg.» Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 
ametl Tonnen. Anzabl. Tonnen. Anzahl Tonnen. Anzahl. Sonnen. Ka. Tonnen. | Anzahl. Tonnen. 
Britiſche................ 1366 |1 882 86 1 310 1367 |1 388 186 | 
Deutide .......--.uu000. 114 | 10106) 1 348 115 : 101398 
Riederlänbiie............ 3) 206 — — 3! 2016 
Schwediſche u. Norwegiſche 1 663 — — 1 563 
Amerikaniſche (V. St.) .... — — 1 486 1 — 
Chinefifhe .............- 256 | 134808 |— — 256 134 808 138 078 


zufammen... 1740 1 621 gos 


8 | 1049 | 1743 1622 9021 1745 





1625 217] 


8491 Schiffe von 8 248 713 Reg. Tonnen. 


Der durch Dſchunken vermittelte Handel über Kaulun 
und Zappa im Sahre 1892.') 


Der Geſammtwerth des Handel über Kaulun beitrug 170 Mid. 
Mark, über Zappa 42 Mil. Mark. Der Berlehr über beide Pläge 
zufammen erreichte jomit biefelbe Höhe wie ber auf Fahrzeugen fremder 
Yauart vermittelte Berlehr Cantons. 


vertehr Über Raulun. 

Der Handel, ſoweit er der Aufficht bes fremden Seezollamts 
unterliegt, zeigte, jo große Schwankungen auch in einzelnen Haupts 
artifeln zu Tage traten, ungefähr den gleihen Werth wie im Sahre 
1891. Unter den Ausfuhrgegenftänden fiel im Werthe hauptſächlich 
Thee, ber in größeren Mengen auf Dampfidiffen, ftatt wie im Sabre 
1891 auf Chineſiſchen Dſchunken, zur Verſchiffung gelangte. Ver⸗ 
glihen mit dem Jahre 1890 ift eine Abnahme bed Geſammtwerths 
um 121/32 Mi. Marl zu verzeichnen, die zum größten Theil in ber 
verminderten Zufuhr von Reis, nämlih 47 Mil. Marl im Jahre 1890 
gegen 25 Mil. Mark im Jahre 1892, begründet if. 

An dem Geſammtwerthe des Hanbels ift Die Einfuhr Europäifcher 
Baaren mit 38 p&t., Ehinefifhe Einfuhr mit 14 p&t. und die Aus⸗ 
fübr mit 48 pEt. betbeiligt. 75 pCt. des Geſammtverkehrs entfielen 
auf Canton und das Delta des Gantonflufies. Den Haupterfak 
für den Ausfall einer Menge Artikel bildete Petroleum, welches in 
weit größerer Menge ala in früheren Jahren auf Dſchunken von 
Hongkong eingebradt wurde. Die Lofalabgaben, die im Jahre 1891 
ungefähr 40 Cents für die Kiſte ausmachten, fielen bis zum Mat 1892 
auf 10 Cents, wodurch eine Einfuhr unter Tranfitpaß fi) als uns 
nöthig erwies. 

Einfuhr. 

Der Gefammtwerth der Einfuhr ftieg von 59 Mill. Marl im 
Sabre 1891 auf 59,8 Mid. im Jahre 1892 oder um 11/4 pE&t., ob» 
wohl gerabe einige der Yaupteinfuhrartifel eine Abnahme aufweiſen. 
Unter diefen fteht an erfter Stelle Reis und Paddy, von benen 
640 000 Pikuls oder 14 p&t. weniger eingeführt wurden als im Jahre 
1891. BZufammen mit den auf Dampfſchiffen eingebradten Mengen 
belief fi die Einfuhr von Neid und Paddy auf 8 Mill. Piluls im 
Jahre 1892 gegenüber einer folden von I Mil. Pikuls im vers 
gangenen Jahre. Nächſt Reis hat die Einfuhr von Baummollengarn 


t) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ard. 1893 IL ©. 2. 


— — — — mm m — — 





am meiſten gelitten. Die Zollſtatiſtik führt nur 818 Pikuls gegen 
18 800 im Jahre 1891 auf. Gerade diefer Artikel wurbe in den beiden 
legten Jahren als ein Mittel zur Belebung bed Tranfitgeihäfts ver- 
wandt; die allmähliche Abnahme dieſes Geſchäftszweiges in der letzten 
Zeit hat einen Rüdgang in der Einfuhr zur Folge gehabt. Die 
Gejammteinfuhr von Baummollengarn in den brei Häfen von Canton, 
Kaulun und Lappa fiel von 240 000 Biluls im Jahre 1891 auf 
220 000 Pituls im Jahre 1892. 

Für den Rückgang in ber Einfuhr von Dpium werben als 
Gründe die direkte Verihiffung nah Nichtvertragshäfen, das Eins 
ſchmuggeln und ber hohe Preis bed Dpiums geltend gemacht. Be⸗ 
ſonders ber Iekte Umftand wird zu ber verminderten Einfuhr beis 
getragen haben, da bie Ehinefen Opium billiger in ihrem eigenen 
Zande ziehen und biefes allerdings minderwerthige Erzeugniß in 
großen Mengen zur Vermiſchung mit ausländiſchem Opium verwenden. 
Einen Rüdgang weift ferner auf die Einfuhr von Eifen unb Eifen- 
waaren, Zinn, Leder, Robbaummwolle und Filchereiergeugnifien. Das 
gegen nahm bie Einfuhr von Petroleum bedeutend zu; es kamen auf 
Dſchunken 7 783162 Gallonen gegen 4686 883 Gallonen im Sabre 
1891 ein. Zuſammengerechnet mit der Einfuhr auf Dampfidiffen 
nad) Canton ftieg Die Menge ded eingeführten Betroleums von 91/4 Mil. 
Gallonen im Jahre 1891 auf mehr als 11 Mill. Gallonen im Jahre 1892. 

Eine beträdtlihe Zunahme zeigt ferner die Einfuhr grauer und 
weiter Schirtings, ſowie von Blei, Kupfer, Streichhölzern und weißem 
Zuder. An Streihhölgern gelangten 421000 Groß gegen 277000 
im Sabre 1891 auf Dſchunken zur Einfuhr, Blei 46000 Pikuls 
gegen 17800, Zuder 23000 gegen 14000 Pikuls. Der Werth der 
Einfuhr gehauener Steine von Hongkong nad) Ehina flieg von 7,9 Min. 
auf 8,2 Mill. Mark im Jahre 18. 

Der Geſammtwerth der Einfuhr Chineſiſcher Waaren fiel von 
14,8 Mil. Markt im Jahre 1891 auf 13,8 Min. Mark im Jahre 1892 
ober ungefähr 8 pCt. Die Abnahme vertheilt ſich auf die verfchiedenen 
Waaren ziemlich gleihmäßig, beionders entfiel fie auf Nudeln, Wachs, 
Kotodnüfle, Datteln und Grastud. 


Ausfuhr. 

Der Geſammiwerth ber Ausfuhr beirug 76,8 Mil. Mark gegen 
175,5 Mil. Mark im Jahre 1891 und 66,4 Mill. Mark im Jahre 1890. 
Die Zunahme beträgt aljo 1,3 Mil. Marl und 10,5 Mill. Marl. Im 
Allgemeinen bat die Ausfuhr, die von Canton nad Hongkong geht 
und von da ihre Bertheilung nach den verihiedenen Bändern Europas 

7* 


52 


und Amerikas findet, ſich in den letzten Jahren wentg geändert. Im 
Jahre 1892 fiel die Ausfuhr von Thee, von Fächern, weißer Rohſeide, 
Strohmatten, braunem und weißen Zuder, dagegen nahm die Ausfuhr 
bei einer Menge anderer widtiger Artikel beträchtlich zu; von Kaſſia 
lignea wurden 87373 Pikuls ftatt 66 666 Piluls im Jahre 1891 auf 
Dſchunken verihifit, Die Ausfuhr von Federn zeigt, verglichen mit der 
bed Jahres 1891 einen Mehrwerth von 156000 Mark, die feidenen 
Stüdgliter einen ſolchen von 11/5 Mil, Marl. Zn ähnlicher Weife 
nahm die Ausfuhr von Borften, Matten und Papier zu. 


Schifffahrt. 

Die Geſammtzahl der Dſchunken, welche zwiſchen Honglong und 
Chineſiſchen Häfen über Kaulun verlehrten, betrug 56 881 gegen 59 319 
im Jahre 1891. Obwohl eine Abnahme von ungefähr 5 pCt. gegen 
das Jahr 1891 eingetreten ift, ift die Anzahl im Jahre 1892 der 
früherer Jahre immerhin noch überlegen. Hauptſächlich ift die Ber: 
minderung von folden Fahrzeugen zu verzeihnen, die in Ballaft 
fuhren. Die geringere Anzahl ift beſonders durd die Verminderung 
ber Reißeinfuhr zu erklären. 

An Dampfbarkaffen, melde den Paſſagierverkehr zwiſchen Hong- 
kong und einzelnen Häfen vermitteln, paffirten 15441 gegen 8 198 
Im vergangenen Jahre, d. 5. ungefähr die boppelte Anzahl. 


Dertehr über Lappa. 
Der Geſammtwerth von 42,1 Mil. Mark ſetzt fih zuſammen 


wie folgt: 
Fremde Einfuhr........ 14112624 Mark. 
Chinffde „ ....... 10985376 „ 
Ausfuhr ............. ... 17009866 „ 


Gegen das Jahr 1891 Hat fi der Werth des Handels um mehr 
als 2 Mil. Mark verringert, gegen das Jahr 1890 um ungefähr 
4 Mil. Mark. 


Einfuhr. 


Der Selammtwerth der Einfuhr ift um 4,8 Mill. Mark gegen 
ben bes Jahres 1890 und um 2,1 Mil. Mark gegen ben des Jahres 1891 
zurüdgegangen. Am meiften ift bei tiefer Abnahme bie Einfuhr von 
Opium und Baummollengarn betheiligt, bei dem erften Artikel fiel 
fie um ungefähr 400 000 Mark, bei dem zweiten um faft 3 000 000 Mare. 
Eine Werthzunahme ift dagegen bei der Einfuhr von Baummollen- 
ftüdgütern um 879 000 Marl, bei Petroleum um 204 000 Mark ein» 
getreten. Die Einfuhr grauer Schirtingß flieg von 87207 Stüd im 
Sabre 1891 auf 96020 Stüd, die von weißen Schirtings faft um 
das Doppelte, nämlich von 83301 Stüd auf 161207, eine unbeträchtliche 
Abnahme trat dagegen ein in der Einfuhr von T⸗Tuch. Seine bes 
ſondere Beränberung zeigt die Einfuhr von Metallen und Wollen: 
mwacren. Der guten Ermte in ber Provinz ift es zugufchreiben, daß 
für 48000 Dart weniger an Mebl, für 164000 Marl weniger an 
Reiz eingeführt zu werden brauchte. 

Die Einfuhr von Petroleum bat Über Lappa in gleihem Maße 
zugenommen, wie über Kaulun. An ameritanijchem Petroleum beträgt 
die Mebreinfuhr gegen 1891 im Ganzen 38 763 Kiſten, an Ruſſiſchem 
Petroleum 3046 Kiften. Der Geſammtſchätzungswerth ift dadurch um 
204 000 Mark gefliegen. Für den erhöhten Verbrauch an Streich⸗ 
hölzern jpricht die Zunahme der Zufuhr, welche von Jahr zu Jahr 
fteigt. Gegen 82 674 Groß im Jahre 1891 wurden im Jahre 1892 
160 568 Groß über Lappa eingeführt. 


Canton. 


Ausfuhr. 

Für die Ausfuhr, deren Werth, verglichen mit dem Jahre 1890 
um 710000 Mark, verglichen mit 1891 um 103896 Mark fiel, 
fommen bauptfählich Seibe und Thee in Betracht. An weißer Roh⸗ 
feide kamen 194 Biluls im Werthe von 242535 Marl gegen 
400 Bituls im Werthe von 508 770 Dart im Sabre 1891 zur Bers 
Ihiffung. Nur die Ausfuhr von Kokons zeigt eine Zunahme von 
ungefäßr 120 000 Mark, vergliden mit dem Sabre 1891. Die Aus⸗ 
fuhr von Thee geht jährlih mehr zurück, jowohl in der Menge als 
im Wertbe. 

Schifffahrt. 

Sm Ganzen verkehrten über Zappa 19675 Dfchunfen, von denen 

1584 von 232 147 NRegiftertonnen dem fremden Verkehr dienten. 


Derteprsüberfihten. 


1. Werth des durch Dſchunken vermittelten Handels über 
die Zollftation Kaulun in den Jahren 1891 und 1892. 


1890. 1891. 

Fremde Waaren. Haik. Taels. Haik. Taels. Werth in ME. 
Einfuhr von Hongkong.. 13297933 13468 368 59 799 554 
Einheimifhe Waaren. 

Einfuhr von Honglong.. 8976619 3113192 13822 572 
" n Chineſiſchen 

Häfen............... 1856 780 1869740 8301 646 
Sefammteinfuhr eins 

beimifcher Waaren.... 5233399 4982 932 22124. 218 
Ausfuhr einheimiſcher 

Waaren nad) Hongfong 17016 926 17290632 76 770 406 


Geſammtwerth des 


Handels über Kaulun. 35 741 932 158 694 178 


35 548 258 


2. Einfuhr der bauptfädlihften fremden Waaren von 
Honglong auf Dſchunken im Jahre 1899. 











Werth: 
Maaren. Maßſtab. Menge. Haitk. Taels. 
Opium: 
Malwa ................... Pikuls 281 146 336 
Patna .................... 593 284 952 
Benares .................. „ 77 35 450 
Baummollenwaaren: 
Schirting, grauer........... Stüd 30 329 56 108 
n weißer........... n 67 939 193 625 
„ gefärbter.. ......., 8114 30 032 
n " bedruckter n 6 728 18 839 
7T⸗Tuch ................... n 21 465 36 491 
Cambric, Schleiergewebe und 
Muſſelin ................ n 10 005 10 005 
Cantoner Baummollenflanell . n 2 876 10 692 
Baummollenzwirn........... Pikuls 361 20 240 
MWollenmwaaren: 
Kamelot................... Stück 8 886 37 305 
Laſtings................... 1142 11992 
Spaniſch Stripes........... F 1988 27 435 
Tuch, breites, mittelbreiteß und 
Habit ............... .... F 3872 87 121 
Wollengarn................ Kiſten 71407 35 704 
„litzen ............... n 59 058 29 530 








N 


Waaren Maßſtab 
Metalle: 
Nageleiſen................. Pikuls 
Stangeneiſen.............. 
Eiſenblech und Blatten....... „ 

„draht................. 
Altes Eiſen (Hufeiſen)....... 

„ (Brabttaue)..... " 

n „ Mblälk)........ „ 
Eiſennägel................. „ 
Zinn in Blatten............ " 
Berzinntes Bledh............- ” 
Dlei in Barren............. „ 
Kupferbleh und Blatten...... „ 
Altes Kupfer... ........0.000 n 
Meifingbleh................ „ 
Altes Meffing ......-....... „ 
Stohblftangen ....2..-....... „ 

Berfchiedene Waaren: 
Awabi .................... 
Betelnuũſſe.................. „ 
Dido de Mar, fhwarze...... “ 

"nn mei ....... „ 
Reis ...................... 
Kohlen .................... Tonnen 
Kokosnüfſe ................. Stück 
Robbaummolle.............. Pikuls 
Zintenfilde..... ........ en. „ 
Fiſche, getrodnete ........... n 
Fiſche, gelalgene............. „ 
Meizenmehl ................ " 
Gambier .................. 
Fenfierglas................. Kiſten 
Glasflaſchen.............. Stück 
Zerbrochenes Glas .......... Pikuls 
Erdnuſſe.................. 
Rhinoceroshörner .......... F 
Lampen und Brenner........ Stüd 
Leder ..................... Pikulß 
Mangrove Rinde............ " 
Streichhölzet............... Groß 
Spiegel ohne Rahmen....... Pikuls 
Syrup .................. 
Nadeln.................... Tauſend 
Petroleum, Amerikaniſches.... Gall. 

„+ Ruffiides........ „ 
Paddy (ungeichälter Reis).... Pilwls 
Pfeffer, ihwarger............. „ 

weißer.............. „ 
Garneelen, getrodnete........ „ 
Roſinen .................. 
Stuhlrohr, ganzed........... 

F geſpaltnes........ „ 
Reis ..................... n 
Salz...................... " 
Salpeter................ ... „ 
Sandelholz................. „ 
Sapanholz................. n 


606 004 
24 617 
1724 490 


6 832 687 
950 526 
1681 441 
888 


Kanton. 53 
Werth: Werth. 
Haik. Taels. Waaren. Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 
Verſchiedene Waaren: 
112815 Satfiichfloffen, weiße......... Pikuls 2402 120 119 
106 887 Gelbe Seide.............0... n 50 12 050 

16 991 Stockfiſch .................. F 6470 86 233 

18 716 Steinplatten ............... Stüd 550 403 165 121 

31 361 Granit ................... „ 699 271 41 956 

13 510 BZuder, brauner. ............ Pikuls 3629 11616 

28 869 „weißer .............. 22 566 124 061 

35 010 Schwefel................... n 8646 69 174 

179 744 Sartholgballen.............. Stüd 18 456 166 104 

11 262 Teakholzplanken ............. Kubikfuß 25454 20 863 
199 314 Tealltämme ................ Stüd 1893 34 074 

13 482 Schirmgeftelle .............. „ 113 839 12 522 

20 879 Firniß..................... Pikuls 3488 87 209 
129 918 Roten» und Rojendolz........ n 89 735 79471 
109 405 

18894 | 3. Einfuhr der hauptſächlichſten Ehinefifhen Waaren 

auf Dſchunken von Hongfong im Jahre 1892. 

22 072 Werth: 
118 699 Waaren. Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 
163948 | Bohnen, grüne ............... Pikuls 9 700 16 491 

10 778 „ weiße und gelbe...... n 40 334 68 568 
423 503 Datteln, rothe................ „ 9 308 29 789 
123 085 Fiſche, trodene und gefalzene... n 298 624 1343 81] 

36213 | Pilge ....................... „ 2590 54 408 

45 314 Grastuch, feined.............. „ 1080 131 963 

94.685 Erdnußkuchen ................ 29 784 85 741 

24 081 Abfälle von Kuh⸗ und Büffelfellen „ 8997 37 789 

95 279 Liltenblüthen, getrodnete....... n 8 828 24 501 

163556 | Dünger ..................... n 265 444 26545 

38 880 Arzneien .................... 12 887 102 852 

13 836 Erdnußöl.................... 14 167 119 010 

11149 Perfimonen, getrodnete......... „ 7176 32 289 

81069 | Schweine und Biegen.......... Stüd 6 972 41.556 

14848 Senfſamen.................. Pikuls 16 764 63 705 

18870 | Garneelenfauce und »Bafta .... n 10 620 42489 

84 907 n abfal .............. n 24 758 87138 

40833 Rohſeide, gelbe............... „ 149 43.007 

28426 Staniol ..................... n 1718 49 826 
105163 | Bermicelli und Mactaroni..... n 24 625 140 867 

15178 | Wachs, weißes............... n 2813 118 878 

86 629 

12812 | 4. Ausfuhr der hauptſächlichſten Chineſiſchen Waaren nad 

1 6503 180 Hongkong im Sabre 1892. 

190 106 Werth: 

2 065 874 Waaren. Maßſtab. Menge. Haik Taels. 
10663 | Zuteläde, alte............... Stüd 4217101 168 684 
17487 | Säde aus Grad und Stroh.... „ 2 295 325 57 382 
58 779 Bambus, geipaltener........... Pikuls 40 052 60 078 
89 083 „ganzer ............... Stüd 836 791 19 985 

1756 2713Bohnenquark................. Pikuls 9867 49 337 

418338 | Kmocdenwaaren ............... " 178 17898 

86879965 | Gedruckte Bücer.............. n 1098 832 962 

119 744 Meſſingwaaren ............... „ 2422 61 286 
29250 | Ziegel, blaue ................. Stüd 9915585 29 747 
136 147 „rothe................. „1 007 100 90 043 

61966Borſten...................... Pikuls 4262 127 881 


Waaren Maßſtab. Menge. 
Stöcke....................... Stück 6510697 
Caſſia lignea................. Pikuls 87 873 
Solzloble ....... ............. 46 225 
Steingut, feines............... a 9291 

n orbinäred ........... n 84 344 
Chineſiſches Zeugs und Nanfing. „ 2298 
Baummollene Kletbungsftüde.... „ 849 
Seidene „ .... n 1043 
Kühe........................ Stück 5 741 
Friſche Eier .................. F 7 052 760 
Palmblattfächer, bearbeitete..... " 7.666 461 

n unbearbeitete... n 7 460 078 
Papierfächer.................. n 745 206 
Hübner: und Entenfedern ...... Pikuls 17595 
Feuerwerlöförper .............. „ 86 590 
Brennholz ................... n 973 675 
Fiſche, getrocknete und geſalzene. 57 696 
Reismehl .................... n 7835 
Künftlihde Blumen............ n 186 
Friſche Früdte.....-......... ” 60 777 
Möbel .................. .... — — 
Knoblauch................... Pikuls 36 261 
Glas oder verglaſte Waaren... n 2 770 
Blattgold, echtes............. Blätter 17866 480 
Grastuch, feineß ............. Pikuls 492 
ordinäred .......... 279 
Bambushüte ............... Stüd 427 114 
Hanfzwirn und Garn......... Pikuls 10 949 
Kuh⸗ und Büffelhörner....... n 2942 
Hornwaaren ................ n 1% 
Chinefiihe Zulde............ n 599 
Eiferne Pfannen. ............ n 6 838 
Eiſenwaaren................ 3643 
Räucherlerzen ............... n 36 831 
„pulver............... F 36 853 
Schmalz ................... n 10198 
Lederkoffer ................. 1694 
Strohmatten ............... Stück 1240 688 
Bol .............. n 14 966 646 
Matting................... Rollen 67 398 
Fleiſch, geſalzenes und 
getrocknetes.............. Pikuls 5 234 
Pillen .................... 1407 
Arzneien .................. 4 433 
Erdnußöl.................. F 9391 
Holzöl .................... " 6 093 
Eaffiablattdl..............- ” 211 
Papier I. Qualität ......... " 85 803 
„LI ........ 90 926 
Berfimonen, getrodnete...... n 17119 
Pickles .................... n 25177 
Schweine .................. Stück 82473 
Kartoffeln.................. Pikuls 23 962 
Steingutgefdirt............» n 16 785 
Geflügel ................... Stück 550 196 
Reis ...................... Pikuls 166 191 
Salz .......... ............ 858 956 


n 


Kart n. 
Mertb: Werth: 
Hai. Taels. Waaren. Maßſtab. Menge. Hall. Taels. 

568596 Samſchu..................... Pikuls 67 076 214 645 
567 981 | Schube und Stiefel aus Seide und 

32 368 Baumwolle................. Paar 466 914 272 455 
200 875 | Robfeide, weiße ............0.. Pikuls 3684 1234 48 
590 411 „ Wilde ............... „ 2594 228 323 

82 728 | Kolond, ganze ................ „ 832 63 304 

67938 | Seidenabfal ................. „ 672 40 066 
626 154 „ſtückgüter .............. n 2876 1443516 

68 892 „ ftidereien .. 2220220200... n 76 86 075 

BIT3T | Halbfeide .................... n 418 15 272 
168661 | Seidene Fiichleinen............ n 93 24 872 

28348 | Seidengwüm ................. n 852 156 603 

23 846 m bdünber ................ „ 64 33 684 
123 171 „taſchentücher ............ " 84 43 963 
7179315 | Silberdraht .................. n 13 87 636 
214209 | Buder, brauner............... n 191 398 612 473 
259 632 „weißer................ 88 444 165 313 

21 157 „roh .................. 85 949 34 380 

484356 | Thee, ſchwarzer ............... n 21 495 418 026 

79154 „grüner ................. n 11% 23 282 

3AT17T | Weißblehwaaren.............. n 8875 257 392 

39 888 Tabalsblätter................. 7925 63 404 

61259 | Tabak, präparirter ............ ’ 36 434 546 510 

48 239 | Bapierstegenfdirme........... Stüd 2607 866 242 484 

80770 Holzwaaren .................. b 268 26 342 

17 605 

25 627 
197093 | 5. Werth des durch Dſchunken vermittelten Handels über 

95897 die Zollftation Zappa in den Jahren 1891 und 189. 

18 695 1891. 1892. 

38 069 Fremde Waaren. Haik. Taeld. Haik. Taels. Mark. 

30772 Einfuhr von fremden 

29 223 Ländern und Macao.... 3656066 3178519 14113254 
110 495 Einheimifde Waaren. 

121 617 Einfuhr von Racav...... . 2291424 2474184 10986 377 

16 490 Ausfuhr nah Macao und 

61 014 fremben Ländern....... 1918916 1684685 7479 779 

39 255 Ausfuhr nah Macao für 
239 333 Chineſiſchen Berbraud..... 2127816 2146416 9530 087 
242 633 Geſammtausfuhr eins 

heimischer Waaren...... 4046 731 3831051 17009 866 

91597 Geſammtwerth bed Handels 9994221 9483 754 42 108 497 
183 713 

31038 

78 888 6. Einfuhr der hauptſächlichſten fremden Waaren über 

32 904 Zappa im Jahre 1892, 

81 675 Werth: 
458 288 Waaren. Maßſtab. Menge. Haik Taels. 
343947 | Dpium 

77089 Patna..................... Pikuls 1238 377 594 

75 534 Benares ................... n 37 11 026 
494 838 Perſiſches................. 121 40 657 

28 755 | Baummollenwaaren. 

69 107 Shirting, grauer... ........ Stüd 95 020 146 599 

77 027 n weißer... 2222.20. „ 161 207 385 779 
390 479 T⸗Tuch.................... 72 709 99 017 
287 166 Baummollengarn, Indiſches.. Piluls 626566 10832 548 








Waaren. Maßſtab. Menge. 
Wollenwaaren. 
Kamelot................... Stück 7220 
Tuch, Ihmaled.............. „ 1691 
Altes Eifen........uer..... Pikuls 13 966 
Berihiedene Waaren. 
Betelnüfle............... ... " 11 822 
Rohbaumwolle, Inbifhe ...... 18 426 
Fiſche, gefalgene............. " 1276 
Mehl...................... n 19 927 
Rhinoceroshörner ........... n 18 
Streihhölger ........2200... Groß 160 563 
Champignond ............. Pikuls 1876 
Petroleum, Amerilariiches.. Gall. 602 738 
E | 72 €: WR Pikuls 106 286 


7. Einfuhr der hauptſächlichſten einheimifhen Waaren 


über Zappa im Sabre 1892. 


Waaren. Maßſtab. Menge. 

Bohnen und Erbien........... Pikuls 40 335 
Ehinefifches Zeug und Ranling.. „ 1 762 
Rohbaumwolle................ 3 009 
TZintenfiſche .............. u 2641 
Fiſche, geſalzene............... F 269 611 
Pilze........................ „ 8111 
Erdnußkuchen................. n 66 838 
Hanf. ....................... 7299 
Lilienbũthen, getrodnete........ 4326 
Arzneien .................... 16 943 
Erdnußöl .................... 106 835 
Auitern, getrodnete............ n 1890 
Garneelen, ........... „ 6185 
Seibenftüdgliter.....22........ r 413 
Zuder, brauner .............. 20 757 

weißer............... " 26 334 
Semäfe, getrocknetes u. gefnlgenee „ 20 300 


8. Ausfuhr der hauptſächlichſten einbeimifhen Waaren 


über Lappa im Jahre 1892. 


Waaren. Maßſtab. Menge. 
Bambus, geipaltener .......... Pikuls 49 495 
Holzꝛtohlen.................... F 41 868 
Chineſiſches Zeug und Ranling.. n 1 834 
Friſche Gier... .....20-20000... Stüt 9784 245 
Ratmblattfächer, unbearbeitete „ 10181020 
Feuerwerkotorper.............. Pikuls 2184 
Friſche Früchte... ....-202020... n 718 769 
Erdnußkuchen................. 42 851 
Hanf........................ 2184 
Matten (für Thee und Buder).. Etüd 16 779167 
Armeien..................... Pikuls 2423 
Erdnußdl..................... n 38 748 
Anisdl ........... ........... n 508 
Caffiablattol.................. n 829 


Canton. — MRoslau. 


Werth: 
Haik. Taels. 


62 242 
28 050 


16 181 


81 046 
209 722 


Werth: 


Haik. Taels. 


71 337 


Werth: 


Hait. Taels. 


44 547 


55 


Werth: , 
Hai. Taels 


Waaren. Maßſtub. Menge. 
Papier J. Dualität............ Pikuls 2945 
Pen | FE n 17 788 
Apfelfinenihalen............... „ 2 822 
Schweine .................... Stüd 25 703 
Geflügel..................... „ 382 785 
Samſchu .................... Pikuls 27 376 
Robfeide, weiße ........00..... „ 194 
" wilde ............... 2952 
Kokons, ganze................. 1567 
Seibenabfal .................. „ 500 
Seidenftüdgiter........o..0... „ 236 
Buder, brauner.............. u 91 658 
Thee, ſchwarzer, gebrannter...... n 11 714 
n n ungebrannter.... r 15 805 
SHartbolplanten ............... Stüd 221 354 
Weihho ............... 2866 819 
Tabaksblätter............... Pikuls 27 435 
Baumflämme ................. Stüd 68 630 

Reis und Paddy, ausgeführt nad 
Macao..................... Pikuls 1923260 

Moskau. 
Handelsbericht für das Jahr 1892.') 
Außenhandel. 
Einfuhr. 


Der Geſammtwerth der Einfuhr des Europäifhen Rußland be: 
trug, abgejehen von ben Edelmetalen, im Jahre 1892 rund 367 386 000 
Aubel, gegen rund 348 663 000 Rubel im Jahre 1891, rund 384 388 000 
Aubel im Jahre 1890 und rund 394 667000 Rubel im Jahre 1889. 

In Moslau wurden 1892 nad amtlihen Ausweiſen an aus⸗ 
ländiſchen Waaren verzollt für 51 504243 Rubel, gegen 50 382419 
NAubel im Sabre 1891, 56950634 Rubel im Jahre 1890 und 


58 391 984 Rubel im Jahre 1889. 


Die wichtigeren ber im Moslauer Hauptzollamt verzollten 


Waaren find folgende: 


Menge: Werth: 
Pud.9) Rubel. 
Kaffee....................... 11031 190066 
Kakao........................ 11211 169 086 
Handelsthee................... 664 406 18 288 106 
Tabak in Blättern. ............ 247 90 645 
Flaſchen. 
Arrak und Rum .............. 12224 187285 
Getränke aus Kornbranntwein... 55709 100276 
ud. 
Traubenwein in Fäflern........ 83057 891419 
Flaſchen. 
Desgl. in Flaſchen, nicht moufſſi⸗ 
render ..................... 26 905 45 739 
Desgl. mouffirender............ 134697 417668 


1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1892 II G. 541. 


2) 1 Pub = 16,4 kg. 


56 
Menge. Werth: 
Bud. Rubel. 
11:1 7 1096 197046 
Häute, Fleineundgroße, verarbeitete 4177 281 763 
Lederfabrikate................. 71850 189116 
Zobelfelle.................... 460 701639 
Biſamfelle.................... 2278 2838872 
Rauchwaaren ............... 3568 670070 
Soda........................ 2641 8400 
Chemiſche Produlte ............ 72950 1177215 
Diivenöl, Baumdl und thierifches 
Del........................ 97649 909411 
Indigo....................... 30 933 83223 350 
Anilinfarben.................. 41533 2233010 
Eiſen⸗ und Stablfabrifate....... 89 6% 885 625 
Eifenbleh bis Nr. 25 einſchl. nad 
Birminghamer Kaliber ....... 5 %00 11115 
Desgl. Über Rr. 25 nah Bir 
minghamer Kaliber .......... 65 366 135 210 
Bands und Gortirftahl......... 86 627 180 376 
Stahl in Blättern bis Nr. 25 
einiäl. nah Birmingbamer 
Kaliber ................... 3889 19 708 
Desgl. Über Nr. 25 nad) Bir: 
mingbamer Kaliber.......... 1603 14 435 
Kupfer....................... 63123 638 465 
Maſchinen, Tender............. 192 717 2016 806 
Wolle, ungewalden............. 15 761 198 752 
Desgl. gefärbt ................ 2585 29 300 
Desgl. gefämmt, nicht gefärbt... 16981 574146 
Baummollengarm .............. 43223 1512090 
Rohſeide...................... 28 700 4800 806 
Seide, nicht gefärbt und gefärbt. 13994 4399420 
Binn in Blöcken............... 11896 101510 
Wolle, geiponnen.............. 26 207 958 006 
Kolos nußöl................... 657 5 300 
Fabrikate aus Kupfer und Blech. 12781 888 542 
Gußeifen, verarbeitet. ........... 11152 68 627 
Landwirthſchaftliche Mafhhinen... 17065 139 469 
Fabrikate aus Gummi elafticum . 83061 110 045 
Baummollene Gewebe. .......... 2476 172 094 
Desgl., gefärbt und bebrudlt.... 875 81 925 
Zeinwanb, roh, gebleicht........ 1676 185775 
Seidenzeug ................... 310 233361 
Halbfeidenzeug ................ 61 22 415 
Wollenzeug ................... 2 934 434 488 
Desgl., bedruckt............... 285 29 175 


Was die für den Noskauer Handel befonders wichtige Einfuhr 
von Thee anlangt, jo wurden im Sabre 1892 (Theefaiion 1892/93) 
von China nah Odeſſa 15423709 Pfund Engliſch verladen gegen 
21 624 563 Pfund im Sabre 1891. Die im Berichtsjahre eingeführte 
Menge repräfentirt einen Werth von ungefähr 81/: Millionen Rubel. 
Der Transport wurde von ſechs Schiffen der Ruſſiſchen freimilligen 
Flotte in den Monaten Mai und Juni beforgt. 

Zu Lande über Kiachta kamen im Jahre 1892 ungefähr für 
13 Millionen Rubel und zwar: 

Schwarzer Thee... 129000 Kiften im Werthe von 7 400000 Rubel 
Grüner Thee..... 1239 „ un n 0000 „ 
Biegelthee, grüner. 40600 „ un m „ 980000 „ 


Mostau. 


Ziegelthee, ſchwarzer 135150 Kiften im Werthe von 4200 000 Rubel 
Blütbentbee....... 9241 „» %5000 „ 
Außer über Dbefla und Riachte kommt Thee aud noch über 
Königsberg na Rußland. 
Die Vorräthe an Thee im Moskauer Zollamt betrugen: 


am 1. Januar 1891 146 968 Kolli im Werthe von 7850 000 Rubel 
„1 „1892 232208 „— on» 16000 „ 
„LI „18818818 „ =» nn 9400000 „ 


Die Einfuhr von Maſchinen nah dem Moskauer Bezirk Hat 
fih im Sabre 1892 und namentlih in der zweiten Hälfte beflelben 
wieber Iebhafter geftaltet, und zwar ſowohl für Werkſtätten fchon be- 
ſtehender, ald auch im Bau begriffener Eiſenbahnen. Aber auch für 
die Tertilinbuftrie, in welcher das Geſchäft Iebhafter war, wurden 
im Laufe des Sahres 1893 wieder mehr Beftelungen gemacht als 
im Sabre 1891. Arbeitsmafchinen von geringerem Gewichte, naments 
lich ſolche, welche eine forgfältige Ausführung erforbern, wurben auch 
im Berihtöjahre zum großen Theil vom Auslande bezogen, und 
zwar zum überwiegenden Theil aus Deutſchland. Für NRegierungs- 
werfftätten dagegen haben vornehmlich Englifge und Franzöſiſche 
Fabriken die Lieferungen bejorgt. Auch Dampfmaſchinen wurden, 
fobald forgfältigere Ausführung gewünſcht wurde, vom Auslande 
bezogen; doch mußte fich bei kleineren Maſchinen Deutichland mit 
Großbritannien in den Abſatz theilen, während größere Mafchinen 
von Bundert und mehr Pferdelräften Überwiegend von Deutichland 
oder der Schweiz geliefert wurden, ſelbſt einzelne für Baumwollen⸗ 
fpinnereien und Webereien, welche früher ausſchließlich aus Groß⸗ 
britannien famen. Die Baummolleninbuftrie bezieht für ihren maſchi⸗ 
nellen Bedarf, wie Stühle und dergleichen, faft ausſchließlich aus 
Großbritannien, während bei der Lieferung von Maſchinen für bie 
Tuchfabriken und Wollenwebereien Deutichland wieder ftärfer betbeiligt 
tft. Inſtrumente für Handwerker dürften von Deutſchland mehr 
eingeführt worden fein als von Großbritannien. Gelbft in den 
feinften Qualitäten, welche früher ausfchließlih von dort bezogen 
wurben, hatte Deutihland fortfchreitenden Abſatz. Yür orbinäre 
Inſtrumente macht ſich ſchon Die Rufſiſche Konkurrenz bemerkbar, die, 
wenn auch nur Waaren geringerer Qualität, doch bedeutend Billiger 
liefert, al® es ben augländifhen Fabriken mit Hinzurehnung bed 
Zolles und der Fracht möglich tft. — Snftrumentenftahl kommt zum 
größeren Theil von Großbritannien und Steiermart, doch ift aud 
von Deutfchland folder bezogen worden. Flachſtahl für Federn 
wurde im Sabre 1892 no in großen Mengen vom Auslande ein« 
geführt, doch ftreben die Ruſſiſchen Fabriken danach, auch in der 
Yabrikation dieſes Artilel® vorwärts zu kommen. T:Eifen und 
doppelt TsEijen wurde zum größten Theil von Deutihen Fabriken 
eingeführt, doch hat dieſes früher fehr Lebhafte Geſchäft durch die 
Zollerhöhung ſehr gelitten. 

Gußrohre werden in Moskau, in Petersburg und im Innern 
von fehr vielen Giekereien in großem Maßſtabe fabrizirt. Drei 
Fabriten, welche ſpeziell fich wit der Anfertigung von ſchmiedeeiſernen 
Rohren als Gas⸗Siederohre ıc. befchäftigen, beiden den Bebarf 
reichlich. Die Anfertigung von Kupfer» und Neifingarmaturen ift 
in Rußland fo ſtark aufgeblüht, daß eine Konkurrenz vom Auslande 
bei dem beſtehenden Zoll nicht mehr möglich ift. Die Hier ber 
ftehenden Fabriken deden reichli den Bebarf in folden Artikeln. 

Dynamomaſchinen wurden troß des heben Bolfates vielfach 
von Deutihland bezogen, obgleich Großbritannien und in neuerer 
Zeit Belgien und die Schweiz ſcharf mitlonkurrirten. Deſterreich⸗ 
Ungarn lieferte wenig berartige Maſchinen, zumeift ſolche für Mühlen. 
Die in Rußland entſtandenen Fabriken zur Anfertigung von 








— 


Mostlau. 


Dynomomafchinen haben bis jetzt Leinen Aufſchwung genommen. 
Bogens und Glühlampen kamen zum überwiegenden Theil aus 
Deutihland. In Gasmaſchinen dominirte Deutfhland, ebenjo tm 
Betroleums und Benzinmotoren. 

Die Einfuhr von Lolomotiven für Schmalipurbaßnen wurbe im 
Jahre 1892 erlaubt, doc konnte Deutichland gegen Belgien und 
Amerila die Konkurrenz nicht außhalten. Reuerbings wurde aud) 
geftattet, für Schmalipurbahnen etwa 10000 Tonnen Engl. Schienen 
vom Auslande einzuführen. Die Lieferung wurde aber von Groß⸗ 
britannien aus übernommen, welcdes beträchtlich billiger ald Deutſch⸗ 
land offerirte. 

Plüge kamen in großer Anzahl von Deutihland, Senſen faft 
ausſchließlich von Defterreih und Lolomobilen zum überwiegend 
größeren Theil von Großdritannien, ebenſo Mähmaſchinen, Brass» 
ſchneidemaſchinen und dergleichen. 


Ausfuhr. 
Der Geſammtwerth der Ruſſiſchen Ausfuhr betrug ohne bie 
Edelmetalle: 


Sm Sabre 1892...... 470612000 Rubel 
Dagegen, „  189...... 700 471000 „ 
„ "on. 18%...... 687017000 , 


” on 752 061000 „ 
Der Geſammtwerth vertheilte fi in großen Gruppen folgender» 
mafen: 


Lebensmittel. Robwaaren und Thiere. Fabrikate. 
Halbfabrikate. 
Werth: 1000 Rubel. 
19% 199 199 232 699 15220 283695 
1891 413 539 245 901 15948 25008 
18900 384.059 269 911 10 881 22 166 


€3 wurde an Getreide im Ganzen 195 329 000 Bub im Werthe 
von 163137 000 Rubel ausgeführt, gegen 389549000 Pub im 
Werthe von 852 583 000 Rubel im Jahre 1891. Auf die einzelnen 
Getreidejorten vertheilte fich die Ausfuhr, wie folgt: 


1892 1891 

Werth: 1000 Rubel. 

Wegen ...... 81 446 176 097 
Roggen.... 12 072 10 826 

Gerfte ....... 43 898 45 974 

- Hafer... .... 20 523 45 962 
Maid ....... 21 580 28 209 
Erbien....... 2499 6684 

Kleie ........ 4744 7840 


Der Antheil Moskaus an der Ruſſiſchen Ausfuhr entzieht ſich 
äiner zahlenmäßigen Beftinmung. 


Binnenhandel und Induftrie. 

Troß der verhältnigmäßig unbefriedigenden Ernte geftaltete fich 
dr Binnenbandel im Jahre 1892 günftiger, als zu erwarten gemefen. 
Die Mefie in Zrbit im Februar und März des Jahres verlief aller 
dings noch matt, und der Umſatz ging bajelbft gegen dad Vorjahr 
zurück. Die Herbftmefle in NifchnisRowgorod dagegen, deren Zus 
fandefommen angefihts der herrſchenden Choleraepidemie längere 
Zeit bezweifelt wurde, geftaltete fich ichließlich nicht ungunſtig, wenn 
auh ungefähr 14 pCt. weniger Waaren als im Jahre 1891 gur 
Neſſe gebracht wurden. 

Im Allgemeinen fanden im Jahre 1892 billige Waaren einen 
guten Abfag. Die Zigfabrilen z. B. Tonnten kaum ber Nachfrage 

Deutihes Handels⸗Archiv 1894. IL 








57 


genügen. Dagegen war das Geſchäft matt in Wollen⸗ und Seiden⸗ 
waaren. 

An Ruſſiſchem Rohkupfer (in Blöden) betrugen die Vorräthe 
am 1. Januar 1892 in erfter Sand etwa 35000 Bud. Im Laufe 
des Jahres kamen von den UralsKaulafiigen Schmelzwerken über 
Niſchni und Moslau an den Markt etwa 283000 Bud. Der Beltand 
am 31. Dezember 1882 betrug 22 000 Pub. 

Der Abſatz war ein ſehr befriedigender, und es wurden volle 
Preiſe erzielt, da der Verbrauch größer ald die Produktion war. 
In Folge defien mußten auch bedeutende Boften Rohkupfer, haupt: 
fählidy in den feinen Marken, aus Deutihland, Großbritannien und 
Amerika bezogen werben. 

Die Preife Ruſſiſchen Blodkupfers betrugen zu Anfang des 
Jahres je nah Qualität 12,25 bis 14,50 Rubel pro Pub und 
ftiegen allmählich bis zum Jahresſchluſſe auf 12,75 Bis 15 Rubel. 

Ausländiihes Blockkupfer wurde zu 13,60 big 14,50 Rubel pro 
Bud gehandelt. 

Der Ablag von Ruſſiſchen Kupferplatten und Meſſingblechen 
war ein fehr guter und erzielten: Kupferbleche 15,25 bis 15,75 Rubel 
pro Bud, Meſſingbleche 12,40 bis 13 Rubel pro Pub Bei geringen 
BVorräthen. 

Auf dem Eifenmarkt fchleppte fih der flaue Geſchäftsgang 
zu Ende des Jahres 1891 auch auf das nächſte Jahr Binüber, fo 
daß bereits Anfang Mai, kurz vor der Laiſchew⸗Eiſenmeſſe, ein 
Rückgang der Preiſe im Laufe des Jahres allgemein erwartet wurde. 
Diefer trat jedoch nicht ein, da die Uralifchen Hüttenwerke ihre 
Produkte in Stabeifen nah dem Süden und Südweſten abfegen 
tonnten, wo fih in der zweiten Hälfte 1892 große Nachfrage eins 
ftellte. Der Abfag wurde befonders durch den am 25. Mär; 1892 
in Kraft getretenen ermäßigten Gifenfrachttarif erleichtert. Die 
Süodruffiihen und Polniſchen Hüttenwerke, welche bisher den Bedarf 
an Handeld-Stabelfen für den Süden und Südweſten bedten, 
fchräntten ihre Produktion in diefem Artikel theilweiſe ein, da fie 
vollauf Aufträge auf Schienen und andere jpezielle Eiſenbahn⸗ 
materialien für die großen Eifenbahnbauten erhielten. 

Es wurden während der Meile in NiihnisNomgorod folgende 
Preiſe feſtgeſtellt: 

Stabeiſen, je nach Marle 1,36 bis 1,80 Rubel pro Pub wie im 

Sabre 1891, 

Dachbleche, die fih im Laufe des Jahres eined ſehr guten Ab⸗ 
ſatzes erfreuten, 2,45 bis 2,70 Rubel pro Pub (für erfte 
Sorte matte Bleche), 10 Kopeken pro Pub theuerer ald im 
Sabre 1891. 

Die Produktion der Uralhütten war im Jahre 1892 annähernd 
ebenso groß wie im Sabre 1891. Wenn zur Mefle in Nifchnts 
Nomgorod eine geringere Menge als im Borjahre angebradht wurde, 
fo ift dafür entſprechend mehr direkt von den Werken nad) vers 
fhiedenen Plätzen geliefert worden, ohne Niſchni⸗Rowgorod zu 
berüßren. 

Zum Zahresihluffe ging der Abfak flott und fteigerte ſich noch 
im Sabre 1893. 

Sn Roheiſen (Gußeifen) war der Abſatz ein guter. Die Breile 
ftelten fi) von 75 Kopelen pro Pub in Niſchni⸗Nowgorod für ges 
wöhnliches Roheifen zum Verpuddeln, bis 90 Kopeken für prima 
GiehereisRoheifen. Zum Jahresſchluß war disponible Waare ehr 
knapp. 

Im Jahre 1892 hat die Geſellſchaft Ljubimoff, Solway u. Komp. 
in Liſitſchansk (Gouvernement Elaterinoslam) ihre zweite Soda» 
fabrit in Betrieb gefet, deren Probultion in Falzinirter Soda fich 

8 


88 


auf 1000000 Bud im Jahr beziffert. Die erfte Fabrik der Geſell⸗ 
[Haft in Beresniki (Gouvernement Berm) probuzirt jet 700 000 Bub 
Kalzinivter Soda und 400000 Bub Fauftifder Soda. Die Geſammt⸗ 
menge von 1700000 Bub an kalzinirter Soda wurde ganz aus» 
verkauft zu Preifen zwiſchen 1,75 Bis 1,90 Rubel pro Pud loko ganz 
Rußland. 

Außer dieſer Menge wurden eingeführt 4000 Engliſche Tonnen 
kalzinirter Soda von Deutſchen Sodafabrilen zum Preiſe von 
101/3 bis 111/3 Mark pro 50 kg ab Alexandrowo und cif Riga. 
Hiermit war ungefähr der ganze Bedarf Rußlands an falzinirter 
Soba gedeckt, es kommen nur noch Heine Mengen talzinirter Soda 
aus Großbritannien. Die Vorzüge in ber Dualität der nah dem 
Solwayihen Verfahren Talzinirten Soda verdrängt immer mehr die 
nad dem Syftem Leblanc fabrizirte Engliſche kalzinirte Soba. 

An kauſtiſcher Soda beträgt ber gefammte Verbrauh Rußlands 
ungefähr 1200000 Bud. Die noch Heine Produktionsmenge der 
Fabrik Beresnifi von 400000 Pud wird leicht verkauft. Die 
fehlenden Mengen werden meift auß Großbritannien eingeführt. 
Die Breife für Ruffiihe Soda waren 3,80 bis 3,45 Rubel pro Bud, 
der Engliihe Preis war 10 Pfd. Sterl. pro Englifhe Tonne. Es 
wurde auch Fauftifhe Soda zum erften Mal aus Deutihland vers 
fhrieben, die Soda Bat ſich als gutes Fabrikat erwiejen und hätte 
bei günftigeren BZollverhältnifien auch wahrſcheinlich weiteren Abfag 
gefunden. 

Sn Zuder war das Geihäft zu Anfang bes Jahres 1892 ftil, 
wohl hauptſächlich in Folge der ſchlechten Getreideernte des Ichten 
Sahred. Die Preife für Sandzuder betrugen auf "Stationen 
4,10 Rubel und in Moslau 4,50 bis 4,60 Rubel pro Bud. Für 
Raffinade waren die BPreife in Moslau 5,25 bis 5,40 Rubel pro 
Bud je nach der Marke. Aber ſchon während der Kiewer Abſchlüſſe 
im Februar belebte ſich das Geſchäft, da es fich herausftellte, daß 
die Borräthe ſowohl von Sandzuder ala von Raffinaden jehr Klein 
waren, und die Preife fingen an, raſch zu fteigen. Zu Ende Zuni 
erreichte Sandbzuder die Höhe von 5,40 Rubel auf Stationen und 
von 6 Aubel in Moskau, Raffinade wurde mit 6,40 bis 6,50 Rubel 
in Moslau bezahlt. 

Um diefe Zeit ftellte es fi) auch heraus, daß die Nübenernte 
eine fehr geringe fein würde, und dab die vorhandenen Borräthe 
bis zum Beginn der neuen Kampagne Taum außreichen würden, 
weshalb auch der Beſchluß gefaßt wurde, die Fabriken von der Ver⸗ 
pflihtung der weiteren Ausfuhr für das laufende Jahr zu ents 
binden und denjelben zu geftatten, allen noch verfügbaren Zuder 
auf den Inländiſchen Märkten zu verlaufen. 

Die Ausſaat des Berihtsjahres ftellte fi, mie folgt: im 
Ganzen ausgejät 281798 Desjätinen,!) davon gänzlich vernidtet 
25 805 Desjätinen, Mittelernte ergaben 184514 Desjätinen, jchlechte 
Ernte 71479 Desjätinen. 

Die Rübe war im Berichtsjahr außerordentlich zuderhaltig und 
ergab in ben beften Gegenden und auf guten Fabriken verarbeitet 
bis 65 Pfund 99 prozentigen Zucker von 1 Berlomeg?) Rüben, ein 
Ertrag, wie er biß jebt, folange die NRübeninduftrie in Rußland 
befteht, noch nicht dageweſen ift. 

Das Geihäft in Raffinaden während der Mefle in Niſchni⸗ 
Rowgorod im Jahre 1892 war fehr ſtill, belebte ſich aber etwas 
gegen Schluß des Jahrmarkts (Ende Auguft) und geftaltete fich im 


1) 1 Desjätine = 1,09 ha. 
2) 1 Berkowetz (= 10 Bub) wird bei der YZuderfabrifation 
—= 12 Bud gerechnet. 


Moskau. — Argentinien. 


September zu einem fehr lebhaften, jo daß die Raffineure Gelegenheit 
hatten, ihre Vorräthe faft gänzlich zu räumen. 

Der ruffifgen Bapierinbuftrie ift e8 gelungen, im Laufe ber 
legten drei Jahre in techniſcher Beziehung weſentliche Fortichritte zu 
machen, wenn fie aud) ihr Arbeitsfeld nicht nennendwertb erweitern 
fonnte. Ganz beſonders ift in Hinficht auf bie äußere Ausftattung 
bes Fabrikats eine jehr namhafte Vervollkommnung wahrzunehmen 
geweſen. Was die Wahl des Materiald, die Bleiche bed Stoffes und 
die äußere Glätte des Papierd anlangt, ftebt Beute die Ruſſiſche 
Papierinduftrie den Fabriken bed Auslandes ebenbürtig zur Seite. 
Sn der Güte der billigen Papierjorten leiftet die Ruſſiſche Induſtrie 
ſogar recht Gutes und zwar ebenfowohl in ber Dualität ber nieberen 
Schreib⸗ und Emballagepapiere, als auch der billigen Papiers 
gattungen für die Zwede der Tagespreſſe. Dad Papier auf welchem 
in Rußland Zeitungen und Volksſchriften gedrudt werben, bat viels 
fach ein befieves Ausſehen als das, welches bei gleicher Preislage 
im Auslande für biefe Zwecke verwandt zu werden pflegt. Es ift 
aud darin ein Fortfchritt in der Ruſſiſchen Induſtrie zu bemerken, 
daß fie beftrebt geweſen ift, eine große Anzahl beflerer Bapierjorten, 
welche früher ausſchließlich aus dem Auslande eingeführt wurben, in 
den Bereih ihrer XThätigkeit hineinzuziehen. Als folde find zu 
nennen Poſt⸗ und Kontobücherpapier, jowie verſchiedene Sorten 
Zeihenpapier und auch Pflanzenfaferpergament. 

Es beziffert fih zur Zeit der Jahresbedarf an einheimiſchem 
Vapier in Rußland aufnur 1,8 Pfund zum Werthe von 18,5 Kopeken 
pro Kopf, während in Deutfchland etwa 15 Pfund, in Frankreich 
ungefähr 10 Pfund Papier auf den Einwohner gerechnet werben. 


Geldmarkt. 
Die Diskontoſätze ſtellten ſich für Wechſel: 

auf auf 
6 Monate 9 Monate 

(pro Jahr) 
vom 23. Ditober 1891 bi3 3. März 1892.... 61/3 pCt. 7 pet. 
„ 8 Ni 1892 „ © „ 189.... bie „ 6a u 
„6 u 1892 „ 22. Juni 1892.... da „ Bi „ 
„ 22. Zuni 1892 „ 31. Dez. 1892.... Ba „ 6a „ 


Der Wechſelkurs für 100 Mark auf Berlin (3 Monate Sidt) 
betrug im Anfange des Jahres 1882 50,25 Rubel, am 12. Mai ers 
reichte er den für den Rubel günftigften Stand des Jahres mit 
46,00 Rubel, um im Laufe der folgenden Monate wieder big 
49,80 Rubel zu fleigen. Am Schluß bed Jahres betrug der Kurs 
48,40 Rubel, im Jahresdurchſchnitt 48,671/3 Rubel. 


Bablungseinftellungen fanden in Moslau im Jahre 1892 in 
geringerem Umfange flatt als im Borjahre. 


Argentinien. 
Schifffahrt im Jahre 1892. 


Im Jahre 1892 liefen in die Argentinifchen Häfen vom Aus- 
lande ein: 9948 Schiffe von 6046 827 Reg.Tonnen, dagegen vers 
ließen diefelben mit Beſtimmung nad dem Auslande: 9242 Schiffe 
von 5 840 024 Reg.»Tonnen, zufammen 19 190 Schiffe und 11 886 851 
Reg. sTonnen. Die eingegangenen 9948 Schiffe vertheilten ſich auf 
bie verſchiedenen Nationen, wie folgt: 


Argentinien. 































Dampfe 1000 Reg. Segel- 1000 Reg.s 
Rationalität. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. 
Bnitilde. 2388 2467,9 40 256 
Argentinifche 3137 1665,5 1202 1169 
Uruguagige 893 425,3 866 16,3 
Franzöfifche * 211,8 8 38 
Frutiche. 219 3208 6 44,3 
dulieniſche 7} 185,4 113 67,7 
Brofilianifhe 379 1055 9 45 
deigiiche 12 208 pa _ 
Eranüide . 15 19,3 9 17 
Rorwegiſche _ _ 184 1084 
Ameritantfche (Bereinigte 
Staaten) .... . — _ 16 50,9 
Deferreich-Ungarifhe... — _ 14 86 
Shmedifce 7 18 Er} 13,9 
Ruſfiche _ _ 7 44 
Bine .... . _ _ 15 69 
Faragnagiche. — F 4 2 
Andere Nationen. 4 23,5 3 08 
miemmen 1892... 7298 6386,7 260 710,1 
dagegen 1891... 7369 4577,6 3% 697,5 
„18%... 70497 6059,7 6826  1288,2 
„ 1889... 6283 5186,38 822 16768 
” 1888... 5985 3692,9 7658 1192,9 
” 1887... 6607 60,9 5694 1010,7 
n 1886... 6288 27511 4127 764,2 
m 18h... 6671 9829,7 4908 771,6 


Dbgleidh die Zahlen der in den beiden Iegten Jahren eingelaufenen 
Tampfihifie die höchſten feit dem Jahre 1886 find, fteht ber 
durdfgpnittlige Tonneninhalt bedeutend Hinter dem ber vorher 
gegengenen beiden Jahre zurüd. Die Urſache liegt in dem ſtarken 
Anwachſen der unter Argentinier Flagge fahrenden Dampfidifie, 
melde im Jahre 1892 nur 496 und im Jahre 1891 burhfgmittlich 
nur 362 Reg-Tonnen aufmielen. Die letzteren Sqhiffe vermitteln ben 
Berlehe mit den Nachbarrepubliken Uruguay und Paraguay, welcher 
in den obigen Biffern mit einbegriffen ift. 

Bei der Flußſchifffahrt weiſen im Jahre 1892 die Biffern ber 
Dampfihiffe und die der Segelſchiffe eine Vermehrung gegen die 


vorbergegangenen beiben Jahre auf. Der Verkehr wurde im Jahre 1892 | 


ermittelt durch 6762 eingegangene Dampficiffe von 1865667 Reg. 
Tonnen und 17 996 Segeiſchiffe von 961455 Reg.«Tonnen. 


Saladero-Induftrie im Jahre 1892.') 


Für bie Gewinnung von trockenem Fleiſch (tasajo), Fleiihertratt 
und Konſerven find in den Saladeros und Extraktfabriken Argens 
finiend im Jahre 1892 764400 Stüd Rindvieh geſchlachtet worben. 

Deutſches Kapital ift bei der Zabrilation von Saladero«Probulten 
nur inſofern betheiligt, ald eine bedeutende Anzahl von Aktien ber 
beiden größten Gptraltfabrifen Süb-Ameritas, „Compatia de Pro- 
duetos Kemmerich“ zu Santa Elena und San Javier in Ure 
gentinien, fowie „Liebig’s Extract of Meat Oy.“ zu Fray Bentos 





Y) Bergl. Sand. Arch. 1893 II. ©. 101. 


in Uruguay fih in den Händen von Deutſchen befin 
beiden Fabriken erportiren ihre Probufte jelbft birelt n 
während diejenigen der trodeneß Fleiſch herſteilenden Sa 
größten Theil am Argentiniihen Markt verfauft un 
heimiſchen Erporthäufern auögeführt werden. 

Die Ausfuhr der gefalgenen Salabero:Häute und 
liegt, ſoweit bie beiden La Plata-Republiten in Frage 
auöfchließlid in den Händen Deutjcher Erporthäufer ur 
einer beichräntten Zahl, weil dieſes Geſchäft wegen bei 
au gahlenden großen Vorſchufſe mit großem Riſiko verkn 
bebeutenbften Märkte für La Plota-Salzhäute find Ant 
wo aus ein großer Theil des weſtlichen und fübmweRtlicher 
verforgt wird, ferner Hamburg für Rorddeutſchland und € 
und Hävre für Frankreich, wohin namentlich Montevide 
fhifft werben. 

Außer den Galabero-Galzäuten Tommen geſalzen 
Häute aus ven Schlachthäuſern ber größeren Städte zur 
welde in Folge des weniger forgfältigen Abzuges ein 
Werth haben ald die Salaberosdäute. Die Hauptmä 
felben find Antwerpen, Hamburg und Havre. Mähren 
Jahreszeit wird der größte Theil der MataberorHäu 
diejenigen aus ber Provinz, Buenos Aires werben wie 
nad) den vorgenannten Märkten ausgeführt, während 
Santa F6rHäute größtentheils nach dem Mittelmeer ver 

Einen jehr bebeutenden Ausfuhrattikel bilden ferne: 
Camphaute — Rind: und Kalbfelle —, theils von Thier 
welche für den Berbraud ver Eftanziad und Heine: 
ſchaften gedient haben, theild von folgen, melde i 
Dürre, Ueberſchwemmungen und Epidemien gefallen fir 

Bei Weitem der größte Theil ber trodenen Cam: 
bißher für die Vereinigten Staaten von Amerika aufgı 
dieſelben zur Herftellung des in Deutfcland fehr befan 
Leders benugen. Seit den erften Monaten bes Jahrei 
ſich die größten Zeberfabrifanten in den Bereinigten 
einigt, gemeinfchaftlic einen Drud auf bie Preiſe auß; 
fie ihre Ordres in die Hänbe eines einzigen Kaufe I 
die Konkurrenz abzuſchwächen, und außerdem während fı 
gänzlich von dem Markte zurüdgetreten find. Die F 
weiterer Rüdgang ber ſchon ſehr niebrigen Preiſe un 
Letzteren hat fich inzwiſchen die Deutſche Induſtrie zu ! 
Denn während früher dad fogen. Amerikaniſche S 
Gamphäuten in Deutfhland wenig ober gar nicht beka 
in den legten Monaten birelt und über Antwerpen etwa 
für Deutiche Häufer verſchifft morden. 

Ausgeführt wurben: 


1892 1891 
a) geſalzene Häute 1068611 Stüd, 1262502 
b) trodene n 2845189 „ 2678905 


Der Saladero- Talg wird zum größten Theil 
Spanien und Frankreich auägeführt. Bon den im Ja 
ſchifften 19879429 kg Talg gelangten nur 2081 
Deutſchland. 

Bon den Nebenartifeln bed Saladero⸗VBetriebes 
und Knochenaſche nad Europa, der Yauptmarkt für le 
Burg. Die Hörner werben zum großen Theil für d 
der Schiffsmände beim erfand von Salzhäuten vi 
befonders verlabenen Hörner gehen hauptſächlich nach & 
| werpen, Liverpool und Genua. 





8% 


60 


Der größte Theil des Fleiſches der in ben Saladeros ge: 
ſchlachteten Thiere wird getrodnet und geht als tasajo faft außs 
fhließlich nach Brafilien und den Antillen. Im Sabre 1892 wurden 
44 389 951 kg tasajo audgeführt gegen 39635085 kg im 
Sabre 1891. 

Fleiſchextrakt fabrizirten in dem vergangenen Sabre die oben 
genannten Geſellſchaften, nämlich Liebig in Fray Bentos aus 169 500 
Thieren und Kemmerih zu Santa Elena und San Javier aus 
130 000 Thieren, zufammen 299 500 Tieren. 


An Fleiſchextrakt wurde ausgeführt im Jahre 1892 240 292 kg, 
an konſervirtem Fleiſch und Ochfenzungen 7996 942 kg gegen 
194 727 kg und 3661 371 kg im Jahre 1891. Sn der Provinz 
Entre Rios beftehen zwar Engliſche Ertraltfabriten, die „Entre 
Rios Extract of Meat Oy.“ in Gualeguay und die „Argentine 
Preserved Meat Oy.“ in Billa Colon, welche jedoh in Folge ber 
gefallenen Preiſe des Fleiſchextraktes in ben letzten Jahren aus⸗ 
ſchließlich tasajo hergeſtellt haben. 

Die Güte des Fleiſches der Argentiniſchen Viehherden hat in 
legter Zeit bedeutend durch Kreuzung der inländifhen Thiere mit 
den beften Zuchtraſſen wie Durham, Hereford, Holfteiner, Holländer ıc. 
gewonnen und zugleich bewirkt, daß jeit einigen Jahren lebendes 
Schlachtvieh zu Wafler ausgeführt wird. In dem vergangenen Jahre 
wurden 125458 Stüd Rindvieh verſchifft, und zwar bauptjächlich 
nad Drafilien wegen der dur die geringe Entfernung veranlaßten 
kurzen Reiledauer. 

Die Prozedur des Einfrierens bat bis jegt beim Rindfleiſch ver- 
hältnigmäßig wenig Verwendung gefunden; dagegen bat fie für 
Hammelfleiich eine große Bebeutung gewonnen und ift in fteter Zu⸗ 
nahme begriffen. Es beitehen vier ſolche Gejellichaften, welche in 
der Saifon 1892 zufammen 1277441 Sammel und 17684 Stüd 
Rindvieh verarbeitet haben. 

Zur Ausfuhr gelangten 25436 221 kg Hammelfleiſch und 
878 895 kg Rindfleiſch gegen 28278084 kg und 463903 kg im 
Sahre 1891. Gefrorenes Hammelfleifh gebt faſt ausſchließlich nad 
Großbritannien. Das Feftland von Europa ift durch die in den 
verſchiedenen Ländern beſtehenden Schutzzollgeſetze kein oder doch nur 
ein ſchwacher Markt für dieſe Induſtrie. 
| Wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, Hat die Viehzucht durch 
ben großartigen Aufihwung, welchen der Aderbau in ben lekten 
Jahren genommen bat, Feine Einbuße erfahren. Im Norden und 
Weſten ber Provinz Buenos Wired gewinnt zwar ber Getreibebau 
mehr und mehr die Oberhand, ebenfo Zommen in den Provinzen 
Santa %6 und Entre Rioß ftetig neue bedeutende Länderſtrecken 
unter den Pflug, dagegen dehnt fih die Viehzucht in den inneren 
Brovinzen aus und namentlih im Süden der Provinz Buenos 
Aires, wo derfelben jährlid neue Camps eröffnet werben und die 
bisher benukten durch Verfeinerung der Gräfer eine größere Anzahl 


Thiere fett zu machen im Stande find. 

Die in früheren Jahren gehegte Befürchtung, daß die Aufs 
bebung ver SHaverei in Brafilien den Abſatz des trodenen Fleiſches 
benachtheiligen würde, hat ſich ala grundlos erwiejen, denn obwohl 
Brafilien, wie oben erwähnt, bebeutenden Bezug von lebendem Bich 
gemacht hat, findet die ftetig zunehmende Produltion von tasajo 
nad) wie vor dafelbft ein gutes Abjahgebiet. 


Argentinien. 


Narva. 
Auswärtiger Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.') 
Einfuhr. 
Menge: Werth: 
Bud. Rubel. 

Baumwolle..................... 471 900 4 464 000 
N 111 .......................... 214 400 643 000 
Steinlohlen und Koks ........... 349 200 64 300 
Heringe........................ 25 866 28 300 
Thran und Del ................ 610 3 000 
Bußeifen, Stahl u. Meffingwaaren 166 300 69 000 
Chlortalf und Soba............. 6 600 6 200 
Feuerfefte Steine ............... 20 325 4 900 
Holzwaaren .................... 1329 1500 
Maſchinen und Zubehör.......... 2 765 21 600 
Leberwaaren ................... 157 6 500 
Lehm ......................... 2840 2 400 
1 eiſernes Dampfſchiff ........ --- — 7500 
zuſammen... — 5 322 200 

Ausfuhr. 
Beth: 
Stüd. Rubel. 
Planken und Bretter ............- 1 185 000 584 600 
Ballen ........................ 101 600 135 700 
Sparren ................ ........ 42 475 8 900 
Flachs und Heede ...........on..- 6975 33 800 
zufammen... — 763 000 


Aus Deutſchland wurden 6440 Pud Baumwolle eingeführt, eine 
Ausfuhr dorthin hat nicht ſtattgefunden. 


Induſtrie. 

In der Nähe von Narva befinden ſich eine Baumwollenſpinnerei 
und Weberei, eine Tuchmanufaktur, eine Flachsmanufaktur, eine 
Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, eine Dampftiſchlerei und zwei 
Sägemühlen. 


Schifffahrt. 

Angekommene Schiffe: 
41 Britiſche ............ von 26671 Reg.⸗Tonnen, 
16 Norwegiſche ......... n 1243 " 

14 RAuffifide...........- n 3258 n 
12 Dänifde............ n 2184 " 
11 Deutihe............ n 8.038 n 
9 Niederländifde ...... n 2189 n 
2 Schwebilde ......... " 114 " 
1 Finniſches .......... " 219 n 
106 Sdiffe............. von 48916 Reg.»Tonnen. 
Bon diefen Schiffen verließen den Narvo⸗Hafen: 
mit Ladung.................... 87 Schiffe 
in Ballaft ..................... 17 
zum Weberwintern verblichen...... 2 


” 
Der Narvas$luß wurde am 4./16. April frei von Eis und fror 
am 18./30. November zu; die NarvasRheede wurde am 20. April 


| 
| 


bezw. 2. Mai frei von Eis; dad erfte Schiff erreichte den Hafen am 


1./18. Mai das letzte Schiff verließ den Hafen am 11./23. November. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 58. 





Brisbane (Dueensland). — Mandhefter. 


Brisbane (Dueensland). 
Wollgeſchäft während des Gejhäftsjahres 1892/93. ') 


Die Saifon 1892/93 Hat in Anbetracht der außerorbentlichen 
Depreifion, welche in ganz Auftralien und befonders in Queensland 
herrſchte, keine Sortichritte bei der Ausfuhr aufzumelien, wiemohl 
angeſichts der großen Wollproduktion eine Beflerung wünſchenswerth 
geweſen wäre. 

An den Brisbaner Markt gelangte faſt ausſchließlich nur der 
Ertrag der Schur der Heineren Züchter und Lanbwirthe, welche aud) 
etwas Aderbau neben ihrer geringen Schafzucht betreiben. Dieſe 
Wolle wird theilmeife von der in Ipswich beftehenden Mollipinnerei 
und Weberei, aber bauptjählid von den Wollwäſchereien in Queens⸗ 
land bei den während der Saifon ftattfindenden öffentlichen Ber 
feigerungen aufgelauft. 

Nah dem vorliegenden Bericht bed „Begistrar general“ ber 
Kolonie ſcheint es, daß in den letzten Jahren die Herben ſich mehren, 
während die Durchſchnittsanzahl der auf dieſelben fallenden Schafe 
geringer wird. Diefer Umftand wird für eine gute Borbebeutung 
gehalten. 

Bon der Schur ber großen Stationen gelangt auf ben Markt 
in Brisbane wenig. Diele wird mit ben Eifenbahnen nad) den ver 
Idiedenen Hafenplägen gebradt und fo ſchnell wie möglich, jet faft 
ausſchließlich in Dampfern, nad) London oder auch nad Sydney und 
Relbourne für die großen öffentlihen Berläufe verſchifft. 

Ein Theil aus dem tiefen Innern geht aud über Lanb nad 
den fübliden Kolonien. Dadurch erleiden die Eifenbahnen von 
Queensland, welche hauptfächlich zur Erleichterung bes Verkehrs mit 
den Viehftationen gebaut wurden, einen empfindlichen Frachtverluft, 
und um jolden Ausfall in den Staatseinnahmen zu vermeiden, iſt 
jegt ein Grenzzoll eingeführt worben. 

In dem Geſchäftsjahre vom 1. April 1892 bis 31. Mär, 1893 
fomen zur Ausfuhr: 





Engl. Werth: 
von Ballen Pfund. Pfd. Sterl. 

Brißbane ............. 95215 84 504 477 1421187 
Maryborougd ....... . 280 136 117 7915 
Bundaberg............ 67 15 093 808 
Rodhampton .......... 105822 40146 727 1531 268 
St. Lawrence ......... 9 4 420 117 
Mackay ............... 68 16 785 267 
Bowen.............. il 4 586 145 
Iomnöpille ........... 40 078 14 829 368 643 180 
Coottown............. 7 1400 7 
Rormanton ........... 1 878 532 666 27 Tel 
Burletomn ...........- 1289 410 4265 16 812 
Ueber die Landgrenze... 20000 7 356 339 274 570 

zufammen...... 264209 97968343 3923497 
Dagegen 1891/22 ...... 248018 87612648 3 


Im Sabre 1891/92 kamen mohl rund 20 Millionen und im 
Jahre 1892/93 21 Millionen Schafe zur Schur, fo daß der Ertrag 
verhältnismäßig als günftig betrachtet werden muß, benn bie Ver⸗ 
merung der Schafe nad den ftatiftifchen Angaben am Ende des 
Jahres 1892 betrug nur 6,99 pet. 


1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 56. 


61 


Die Durdichnittöpreife für Wolle waren etwa folgende: 
Feinfte Dualität (wenig Zufuhr)... 8 bis 89/4 Pce. für 1 Engl. Pfb. 


Erfte BT nen. 61/9 n 73/a ” ” 1 "n n 
Zweite ............. Sun, T ol un 
Seringe Sorten .............. WM 5 x »l un 


Für die neue Saifon waren bie Ausfihten mit Ausnahme von 
Südweſten nach Nordweſten, mo verheerende Dürre geherrfcht bat, bis 
zum Herbſt 1893 recht günftig. 


Mancheiter. 
Schifffahrtskanal zwiſchen Liverpool und Manchefter. 


Der Kanal, der Liverpool und Mandeiter verbinden foll, wird 
Anfang des Jahres 1894 feiner ganzen Länge nad nebft den Dods 
in Mancheſter und Salford für Seeſchiffe aller Art eröffnet werben. 
Er bat eine Länge von Eaſtham bis Mancheſter von 861/3 Englifchen 
Meilen, mit einer Tiefe von 26 Fuß und einer Breite des Bodens 
von mindeftend 120 Fuß (an vielen Stellen ift er breiter), während - 
die Breite des Wafleripiegeld im Durchſchnitt 172 Fuß beträgt. 
Zwiſchen Mancheſter und Barton (31/s Engl. Meilen) beträgt bie 
Breite des Bodens 170 Fuß und die Breite der Waflerflähe 230 Fuß. 

Die Länge der Duais zum Anlegen ber Schiffe in den Dods 
zu Mandefter und Salforb beläuft fih auf 51/4 Engl. Meilen, und 
alle Docks zufammen haben eine Waflerflähe von 105 Ader. Bei 
den 4 Schleufen ift der Kanal breit genug, um allen Anforderungen 
genügen zu können, und am Eingang bei Eaſtham und vor ben 
Docks in Mancheſter ift die Waflerflähe des Kanals 300 Fuß breit. 

Außerhalb Eaſtham wirb ber angrenzende Theil der Merſey 
8 Fuß tiefer ausgebaggert werben ald bie tiefite Stelle bei dem 
neueften Dod in Liverpool, fo daß alle Schiffe, welche die Merſey⸗ 
Bar am Ausfluß derjelben paifiren, bei jedem Stande der Ebbe in 
den Ranal ohne Aufenthalt einlaufen können. 

Bezliglich der Schiffäabgaben find folgende Beftimmungen getroffen: 

Die Schiffsabgaben werben nad einem Tarif entrichtet, in dem 
die Abgaben nad der Beichaffenheit der trandportirten Waaren und 
dem befahrenen Abjchnitt des Kanala bemeffen find. Auch die Ges 
bühren für das Löſchen, Einnehmen der Ladung, Verſtauen zc. find 
in beionderen Tarifen feitgejeßt; fie richten fih nad der Art der 
Ladung. Für Ueberftunden in ber Zeit von 6 Uhr Abends und 
6 Uhr Morgens und nad 1 Uhr Nachmittags am Sonnabend mwerben 
50 pCt. Zuſchlag zu den gewöhnlichen Gebühren erhoben. 

Auf dem Kanal ift Fein Lootſenzwang, indeß ftehen Lootfen 
zur Verfügung. Dad Lootjengeld wird beim Eingang von der See 
erhoben und beträgt: 


10 Schill. für Schiffe von 300 NettosReg.»Tonnen, 
" ” ” ”n 800 bis 600 ⸗ 

80 ” n ” ” 600 N) 1200 ” 

40 ” " ” ” über 1200 n 


Außerdem ift pro Meile und angefangene Meile der Kanalfahrt 
noch je 1 Schill. zu entrichten. 

Ein Schiff von 1500 Reg.Tonnen würde biernah 3. B. von 
Eaſtham bis Mandeiter 3 Pfd. Sterl. 15 Schill. 6 Bee. zu zahlen 
haben. 

Schlepper von der Merfey find aud auf dem Kanal zugelaflen. 

Für Beleuhtung des Kanals ift Sorge getragen, ebenfo ift dafür 
geforgt, daB das Laden und Entlöjhen möglichſt jchnell erfolgen kann, 
eine große Anzahl byprauliiher und Dampflrähne fteht zur Ver⸗ 
fügung, und geübte Stauer werben von verfhiedenen Häfen berbeis 


| geholt werben. 


62 Mancheſter. 


Die Schiffsmaſten dürfen nicht höher als 70 Fuß ſein, da Der Kanal iſt ausgeführt worden, um bie Transportkoſten aller 
bie feftftehenden Brüden nur 75 Fuß über dem gewöhnlichen Waſſer- Waaren, die von und nad) den Fabrikftäbten Lancafhire, Cheſhire, 
fpiegel des Kanals Liegen. Yorlſhire, Derbyihire und Stafforbihire verfandt werben, zu ers 


Das Löihen der Ladung kann aud dur die Schiffämannfhgaft | mäßigen und die Koften der Umlabung in Liverpool zu eriparen. 
erfolgen, do muß die Ladung an den von der Kanalgejelichaft ans | In dem Bezirk, defien Ein⸗ und Ausfuhr ber Kanal vermitteln mwirb, 
gewielenen Stellen des Quais in beflimmter Drbnung aufgeftapelt | befinden fid} 151 Fabrikſtädte, und für dieſe wird Mancheſter den 
werben. nächſtliegenden Hafen bilden. 

Für Die Kohlenverlabung find in Bartington, dem nächften Hafen Die Erzeugniffe dieſes Bezirks find hauptſächlich die Baummolle, 
für die Kohlenbergwerke in Süd⸗Yorkſhire, und nur acht Meilen von | Porzellan und irdene Waaren, Glas, Salz, Steinkohle, Eifen und 
dem nächften Kohlenbergwerk in Lancafhire, ſowie in Runcom und | Maſchinen. 

Ellesmere Vorrichtungen getroffen. Die folgenden Tabellen zeigen die Erſparnifſe für verſchiedene 

Für das Anbordbringen von Balaft werben 1 Schill. 6 Bee. | Einfuhrartifel bei Benugung ded Kanald. In der Tabelle ift der 
pro Tonne berechnet. Schiffe, die Ballaft einnehmen mollen, haben | höchſte Kanalzoll in Anja gebracht, trogdem ift, wie daraus erſichtlich, 
der Kanalgeſellſchaft Hiervon ſpäteſtens 48 Stunden vorher Mittheilung Ä der Weg durch den Kanal bedeutend billiger als der bisherige über 
zu machen. Liverpool. 








Transportkoſten für verſchiedene Artikel ab Schiff im Liverpool bis zur Ciſenbahnſtation oder Ranal⸗Ausladeſtelle in Mancheſter. 





Transports Fracht per 




























Artikel Dod» und Laſtträger⸗ Quai⸗ koſten nach 
b 
pro 20 Centner (Engliſch). Stadtabgaben. abgabe. Benutzung. Eiſenbahn oder u > e| Sulammen 
Binnenlanal. innenlanal. 
| | 
Schill. Bee. | Schill. Bee. | Schill. Bee. Schill. Pee. | Schild. Pre. | Schill. "Bee 
Baummolle ...................... 3 _ 1 8 1 | 1 3 7 13 
Wolle ........................... 3 6 1 6 1 — 1 3 9 2 16 19) 
Buker, in HÜBEN... no uueuennneen. 3 -—ı:ı I on |l i - | ı 3:0 2» |v u 
„ rob, nidt raffinirt.......... 2 1 1 2 1 — 1 3 6 8 12 2 
Sped und Schinken .............. 2 2 1 5 J — 1 3 | 9 2 15 — 
Feiſch in Blechbüchſen ............. 4 — 2 — 1 — 1 3 | 9 2 17 5 
Thee ............................ 2 6 2 7 1 — 1 3 | 10 10 18 2 
Meizen in Säcken ................. 1 4 — 8 — 3 1 — 6 8 9 11 
Früchte (Orängen) ................ 1 3 1 7 1 — 2 — 19 2 15 _ 
Petroleum ....................... 1 8 1 4 1 — 1 3 |! 9 2 14 5 
alg........................... 2 3 | 1 1 ı 1 — 1 3 ı 7 11 13 6 
ẽiſenerz ounanaeanssnsesnsnsnsnen. - sl ı 2|l- 01a 1 8) 4 2 — 
ù— O 
Bauholz ........................ 1 — | 1 Schill. 9 Bee. ı 6 8 9 5 
| 
Roften derfelben Artitel nah Mancefter direlt dur den Ranal (Marimaltarif des Ranalzolls). 
| 
Artikel Koften i, Differenzen 
, Kanalzoll. der Landung Dual Bufammen. zu Gunften de 
pro 20 Eentner (Engliſch). in Mandefter. benußung. Ranale. 











| 
Schill. Bee. Shil. Bee. | Schill. Bee. Schill. Bee Schill. Bee 
Baummolle ........................... 4 8 1 —_ | 1 9 7 — 6 8 
olle................................ 5 — 1 — 1 9 7 9 8 8 
Buder, in Hüten ..................... 4 2. 1 _ | 1 6 6 8 11 3 
n nicht raffinirt................... 3 4 — 6 1 1 4 11 7 3 
Speck und Schinken.................... 6 — — 6 1 1 6 7 8 5 
leifch in Blechbüchſen.................. 5 — 1 —_ | 2 — 8 — 9 5 
hee................................. 5 10 1 6 | 1 3 8 7 9 7 
Weizen in Säcken ...................... 3 8 — 6 — 8 4 10 5 1 
Früchte (Drangen) .................... 5 — — 6 — 8 6 2 8 10 
Betroleum ............................ 4 7 — 6 — 10 5 11 8 6 
Talg ................. ............... 4 2 | — 6 1 2 5 10 7 8 
Eiſenerz .............................. 2 1 — 6 — 3 2 10 4 1 
Bauholz .............................. 3 9 — 6 — 6 4 9 4 8 
| 


| 
NB. Seefracht von den meiften Häfen big Manchefter wird nicht höher erwartet wie bisher nad Liverpool. 


— — 


Marjeille. 


Marfeille. 
Handelsbericht für das Jahr 1892.') 


Handel und Induſtrie erfuhren im Berichtsjahre einen nidt 
wnerheblihen NRüdgang, defien Haupturſachen von ber Handels⸗ 
fammer in Marjeille den hohen Säßen des am 1. Februar 1892 in 
Kraft getretenen Zolltarifs zugeichrieben werden. 

Es wurden zur See 2560 254 342 kg eingeführt (1891 
2964 606 116 kg) und 1614 796 190 kg (1891 1652208 826 kg) 
außgeführt, und zwar: 


. eingeführt außgeführt 
kg kg 
Lebende Thiere....... .............. 37 326 635 1124 180 
Zbieriiche Produkte und Abfälle....... 66 309858 36.063 084 
Fiſchereiprodukte.................... 6088342 41256524 
Thieriſche Arznei- und Barfümerie-Sub; 

17:1 172» 268 478 524 639 
Sarte Thiertheile................ 10 885 749 411 2465 
Rehlhaltige Rahrungsmittel.......... 751 361269 182556 726 
Jügte und Saaten ................ 429 899 143 32989 038 
Kolonialwaaren..................... 136 212189 77328 715 
Begetabiliiche Säfte und Dele......... 48 318864 556338 492 
Begetabiliiche Arzneiartilel............ 8 782 803 8 270 602 
Gewöhnliche und exotifhe Hölger...... 112 982887 22479416 
Frũchte, Faſerſtoffe und dergl. zur Vers 

arbeitung........................ 29 872 708 12885 304 
Farb⸗ und Gerdftofle................ 10 142 016 8 217 3883 
Begetabilifche Exrzeugnifie und Abfälle... 25969024 86 760 526 
Steine, Erdarten und mineralifche 

Brennſtofſe....................... 628 809 773 183 354 528 
Metalle........................... 112680 761 88867 082 
Chemiſche Produkte................. 38 168 7113 68.056 259 
Tröparirte Yarbftoffe und Farben..... 6975868 16193498 
Zulammenfegungen verſchiedener Art .. 1783419 20982 106 
Getränke.......................... 169106070 44 798 246 
Blad und Stazfabrikate .............. 2484 600 48 467 756 
Game ........................... 1476 740 2212 816 
Gtmebe...... ................ ..... 7476 001 26982 698 
Papier und Papiererzeugnifle ......... 684137 7187261 
Säute und verarbeitete Felle ......... 571146 4 419 634 
Golds und Uhrwaaren und Erzeugnifie 

aus anderen Metallen ............. 12410112 85679 869 
Bafien, Pulver und Wunition........ 155 664 1 394 267 
Nobilien, Holzfabrilate und Muſik⸗ 

inſtrumente..... .............. 2 248 088 7615 795 
Seiler- und æorbwaaren .. ........... 2 486 019 1339 623 

Getreide. Die Einfuhr beitrug im Berichtsjahre 6 651685 


Netercentner (gegen 8986834 Metercentner im Borjahre); bie 
Veizeneinfuhr allein umfaßte 5630 451 Metercentner (gegen 
8040651 Meterceniner im Vorjahre). An Weizen, Dinkel und 
Renglorn Tamen u. X. aus Rußland 1978144, aus ber Türkei 
1116 306, aus Indien 582 482, aus den Bereinigten Staaten von 
Anerila 548 667, aus Rumänien 247 774 Metercentner. 

Die Ausfuhr ging von 2 540 279 Metercentnern im Jahre 1891 
auf 2094 313 Metercentner im Berichtöjahre zurüd. Die Abnahme 
um 445 366 Metercentner entfiel auf den Durchgangsverkehr, welder 
im Jahre 1891 1671701 Wetercentner, bagegen im Sahre 1892 


— — 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1892 II. S. 614. 





63 


nur 1172262 Metercentner, mithin 499 439 Metercentner weniger 
betrug. Die wirkliche Ausfuhr umfaßte 922 051 Metercentner gegen 
878578 Metercentner im Borjahre, mithin 43 473 Metercentner mehr. 
An Weizen, Dinkel und Menglorn murben u. X. nad) ber Schweiz 
143 161, nad) Spanien 139831, nad) Stalien 24330 Metercentner 
ausgeführt. Die Einfuhr von Gerfte betrug 118360 Metercentner 
gegen 201 727 im Borjahre, mithin 88367 Metercentner weniger. 
Ausgeführt wurden 45 800 Metercentner gegen 82 724 im Borjahre. 
Die beveutendften Mengen lieferten bie Türkei mit 44 953, Tunis 
mit 27186 und Rußland mit 16168 Metercentnern. 

Die Ausfuhr ging Hauptfählid nah Großbritannien mit 
86659 Metercentnern. 

Zuder. Die Einfuhr von Rohzucker belief fih auf 109 518 954 kg 
gegen 94 543 368 kg im Borjahre. Die Ausfuhr auf 7045927 kg 
gegen 10572415 kg im Borjahre. 

An vaffinirtem Zucker wurben 42 557 994 kg, 1891 38 680 967 kg 
ausgeführt. Kür den Verbrauch lieferten die Raffinerien 45 213 000. kg, 
1891 42189 623 kg. Die Küftenfchififahrt beförberte 2 602 000 kg, 
1891 2589 318 kg. 

Kaffee. Eingeführt wurben 21751 XTonnen (1891 18323 
Tonnen), darunter 11 790 Tonnen aus Brafilien, 1724 Tonnen aus 
Dftindien, 1151 aus Benewuela. 


Der Preis ſchwankte 


Franken. 
für Brafilfaffe ........ zwiſchen 84,50 bis 101,50 
„Mohla............. F 121 „ 13% 
„ Sava-Melang....... „13 „ * 

Malabar ........... 112 

7) f} . ” " 
mn Mylore ............ n 15 „ 126 
„Daiti.............. n 9 „ 111 


Pfeffer. Die Einfuhr betrug 2500 Tonnen (1891 2270 Tonnen), 
darunter aus Britiſch⸗Indien 1500 Tonnen und aus Niederländiſch⸗ 
Indien 100 Tonnen. 

Die Einfuhr von Kakao betrug 711400 kg (1891 749 000 kg), 
und von Delfaaten 8 265 520 Metercentner (1891 3 941 720 Meter⸗ 
centner), darunter Seſam aus Indien und Afrika 686360, uns 
geſchälte Arachiden 279 510, geſchälte 733 240, Kopra 499 720 Meter» 
centner. 

Baummolle. Der Vorrath am 31. Dezember 1892 betrug 
8134 Ballen (gegen 7009 Ballen am 31. Dezember 1891). 

Die Einfuhr umfaßte 1891 72990 Ballen, 1892 58 798 Ballen, 
mithin 1892 weniger 14192 Ballen. 

Seide. Da die Preiſe für feine Seide um 15 biß 20 pet. 
ftiegen, fo verlief das Gefchäft fehr befriedigend. EB wurden 
HIN Ballen verkauft. 

An grober Seide (soies fermes) bezifferte ſich der Umſatz auf 
2500 Ballen. Die Preife gingen um 4 bis 5 pCt. zurüd. 

Für Kokons trat eine Preiöfteigerung ein. Die Einfuhr betrug 
350 000 kg (gegen 292000 kg im Borjahre), verfauft wurden 
500 000 kg (gegen 250000 kg im Borjahre). Der Vorrath am 
31. Dezember 1892 umfaßte 180 000 kg (1891 160 000 kg). 

Der Preis für Seidenraupeneier ſchwankte zwiſchen 100 und 
125 Franken für das Kilogramm. Es wurden bebeutende Mengen 
für die Türkei, Syrien und den Kaulajus angefauft. 

Für Seidenabfälle dient Marfeile mehr und mehr ald Tranſit⸗ 
plag. Nur in Türkifchen, Syriſchen und Kaukaſiſchen Seivenabfällen 
werben noch Geſchäfte in Marfeille abgeſchloſſen. 

Wolle Es gelangten 65 761 Ballen (1891 82087 Ballen) 
nad Marfeille, während die Durchfuhr 69 117 Ballen (1891 74185 


64 


Ballen) umfaßte. 
15 375 Ballen. 
Gewebe. Es murden auägeführt 24000000 kg, nämlid 
15 600000 kg frembländilhen und 8400000 kg Franzöſiſchen Ur⸗ 
fprungd. Bon den letteren gingen 57 p&t. nad Algier. 
Unter den ausgeführten Mengen befanden fi 1500000 kg 
Tude, 765 000 kg Merinos, 17 700000 kg Baummollengemebe. 


Vieh. Die Einfuhr belief ih auf 1293592 Stüd (1891 
1 252255 Stüd), von denen 960 751 Stüd (1891 973 734 Stüd) 
auf dem Seewege anlangten, nämlih 59497 Kühe und Ochſen, 
22820 Kälber, 1072878 Hammel, 71544 Lämmer und Siegen, 
66 853 Schweine. 

Die Ausfuhr betrug 906 142 Stück (1891 915914 Stüd), von 
denen 6647 Stüd (1891 10819 Stüd) auf dem Seewege befördert 
wurden. 

Der Lokalverbrauch umfaßte 363643 Stüd im Gewicht von 
29 365 809 kg, ſowie 481448 kg verſchiedene Fleiſchſorten. Da die 
dem Oktroi unterworiene Bevölkerung fih auf 338 797 Berfonen 
bezifferte, jo entfielen auf jede Perſon 50,495 kg (1891 48,985). 

An Pferden, Efeln und Maulthieren murben 3655 Stüd (1891 
4667 Stüd) geichlachtet. 

Bon Schafs und Lammfellen wurden 31041 Ballen eins 
geführt (1891 22377 Ballen). Während die Preife für Scaffelle 
nicht unerheblich herabgingen, wurden für Lammfelle aus Algerien 
18 bis 25 Franken (gegen 16 bis 21 Franken im Vorjahre) pro 
Dutzend gezahlt. 

Die Einfuhr von Biegenfellen betrug 29312 Ballen (1891 
41 805 Ballen), verarbeitet wurden, wie im Jahre 1891, ungefähr 
200 000 Dutzend. 

Bon Eihenrinde wurden, wie im Borjahre, ungefähr 6 Mil. 
Kilogramm verbraudt. 

Ziegenhaare. Der günftige Geihäftsgang des Vorjahres 
dauerte fort. Am Jahresſchluß war faft kein Vorrath vorhanden. 

Häute Der Beftand am Ende des Jahres 1891 betrug 
40420 Stüd, eingeführt wurden 155251 Stüd, zufammen 195 671 
Stüd, biervon wurden verlauft 161087 Stüd. Es verblieb fomit 
am 31. Dezember 1892 ein Beftand von 834 384 Stüd, Gegen das 
Vorjahr Bat fih die Einfuhr um 52997 Stüd vermindert. Die 
Hauptzufuhren kamen vom La Plata und aus China, ferner aus 
Kalkutta, Algerien, Maroflo und vom Senegal. 

Dele. Zu Schmiergmeden und zur Seifenfabrilation wurden 
1400 000 kg Dlivenöl eingeführt, nämlih: aus Algerien 800 000 kg, 
aus Syrien 300 000 kg, aus Tunis 240 000 kg, aus dem Archipel 
60000 kg. Der mittlere Preis für 100 kg betrug in ben erften 
6 Monaten 74 Franken, in den legten 6 Monaten 75 Franten. 

Bon ber sous-claire genannten Sorte gelangten nur 180 000 kg 
nah Marfeille, nämlih: aus Zunis 60 000 kg, aus dem Archipel 
50 000 kg, aus Algerien 20000 kg, aus Syrien 20000 kg, aus 
Korſika 30 000 kg. Der mittlere Preis ftellte fi für 100 kg im 
eriten Halbjahr auf 72 Franken, im zweiten Halbjahr auf 73 Franken. 

Die Einfuhr von Del aus Preßrückſtänden ftieg auf 3 715 000 kg, 
gegen 3363000 kg im Sabre 1891. Die Preife ſchwankten im 
Laufe des Berichtäjahres zwiſchen 42,50 Franken und 56 Franken. 

An Neflences gingen ein 397000 kg, gegen 382000 kg im 
Jahre 1891, und zwar aus der Provence, Korſika und Afrika. Die 
Preiſe ſchwankten zwiſchen 50 und 74 Franlen. 

Die Ernte an Dlivenfpeifeöl war in den Departementö Alpes 
Maritimes, Bar, Bouches du Rhone, Bauclufe und Gard ſehr ſchlecht. 
Es wurden aus diefen fünf Departements nur 500 000 kg nad 


Der Beitand am 31. Dezember 1892 betrug 


Marſeille. 


Marſeille gebracht, und zwar direkt zu den Detailliſten und Kon⸗ 
ſumenten. Aus Tunis, Algerien, Spanien, Italien, der Levante, 
Korſika und Korfu gelangten 9 777000 kg (1891 11980000 kg) 
nah Marfeille. Die Preife für ſehr feine Sorten ſchwankten zwifchen 
102 und 190 Franken, für feine zwiſchen 95 und 127 Franken, für 
mittelfeine zwiſchen 83 und 117 Franken. 


Samen: und Frudtöle Die Einfuhr betrug 29 254 000 kg 
(1891 34 788000 kg), darunter 12996000 kg Palmkernöl und 
15974000 kg Baum vwollenſamenöl. 

Der Borratd an Delfaaten betrug am 31. Dezember 1891 
30 000 Wetercentner, die Zufuhr im Berichtsjahre 3265 520 Meters 
centner, zufammen 3295520 Metercentner. Der Vorrath am 
31. Dezember 1892 ftellte ſich auf 35 000 Metercentner. Es wurden 
alfo im Jahre 1892 verbraudt 3260 520 Meterceniner, gegen 
4 021 720 Metercentner im Borjabre. 

Die Marſeiller Delmühlen probuzirten aus dieſer Menge 
136 272 000 kg Del. 

Die Zufuhr an fremden Delen umfaßte 16228000 kg, fo daß 
der Gefammtumfag des Marjeiller Marktes 152 500 000 kg betrug 
(1891 239 588 000 kg). 

Ausgeführt wurden an Samens und Fruchtölen 86 675 000 kg, 
davon nach Deutihland 833 000 kg. 

Petroleum. Es wurden in Marfeile und dem benadbarten 
Port de Bouc zufammen 115993 Fäfler und 48989 Kiſten (gegen 
108 000 Fäfſer im Vorjahre) eingeführt, darunter 58 449 Fäffer und 
48989 Kiften raffinirtes Petroleum. Der Berbraud fteigt fort: 
während. 

An Betroleumeffenz; wurden nur 1955 Fäfſer eingeführt (1891 
5332 Fäfler). 

Die Produktion von Delkuchen erreihte nur 1713 000 Peters 
centner (gegen 2177000 Wetercentner im Jahre 1891). 


Mein und Spirituofen. Ueber Marleille wurden von Wein 
in Fäſſern 15743 697 Liter (1891 19593 984 Liter), in Flaſchen 
2159 965 Liter (1891 2259 911 Liter), von Lilörwein in Gebinden 
1160189 Liter (1891 1178 964 Liter), in Flafhen 1940 244 Liter 
(1891 2328789 Liter), von Traubenbranntwein 903 333 Liter (1891 
1070273 Liter), von Melafjebranntwein 286 687 Liter (1891 243 918 
Liter), von reinem Alkohol 2219295 Liter (1891 2309 748 Liter), 
von fonftigen Spirituofen 4081206 Liter (1891 4608807 Liter) 
und endlih von Lilören 503 144 Liter (1891 533 567 Liter) aus 
geführt. 

Mährend fich die Weineinfuhr für gang Frankreich verminderte, 
vermehrte fie fih für Marfeille.e Es wurden eingeführt in Gebinden 
122 104 858 Liter, gegen 114 828 608 Liter im Vorjahre, in Flaſchen 
212769 Liter gegen 129468 Liter im Borjahre, Lilörwein in Ge 
binden 6165588 Liter gegen 5661598 Liter im PVorjahre, in 
Flaſchen 380 897 Liter gegen 396 823 Liter im Vorjahre, Traubens 
branntmein 328 692 Liter gegen 394 831 Liter im Vorjahre, Melaffe 
branntwein 1197539 Liter gegen 1177848 Liter im Borjahre, 
reiner Alkohol 297107 Liter gegen 116345 Liter im Borjahre, 
fonftige Spirituofen 4137523 Liter gegen 3510259 Liter im Bor: 
jahre, Liköre endlich 51 884 Liter gegen 82566 Liter im Borjahre. 

Im Ganzen wurden an Wein und Gpirituofen ausgeführt 
28 431 445 Liter gegen 34 127 871 Liter im Borjahre, mithin weniger 
5 696 426 Liter. 

Dagegen wurben eingeführt 135 476 357 Liter gegen 126 298 846 
Liter im Vorjahre, mithin mehr 9178011 Liter. 

Die Produktion von Alkohol im Departement jan! auf 4148 hl 
(1891 5284 hi und 1890 55988 hl), davon wurden in Marfeille 





1768 Mi erzeugt; dagegen flieg der Spiritunfenverbraud auf 19 787 hl 
(1891 19 820 hi). 

Bier. Die Produktion im Arrondifjement von Marſeille betrug 
62198 hi. Im Departement Bouches du Rhone wurden verbraudt 
3688 300 Liter (1891 2 930 100 Liter). 

&8 wurden eingeführt 770920 Liter (1891 591340 Liter), 
barunter aus Deutſchland 688353 Liter. Ausgeführt wurden 
3650 275 Liter (1891 2718 1650 Liter), darunter Yranzöfiiches Bier 
2M1 817 Liter. 

Reid. An ungeihältem Reis wurben 160 000 Wetercentner, 
an geihältem Reis 20000 Melercentner und an Bruchreis ebenfalls 
20.000 Metercentner eingeführt. 


Hülfenfrücte. Es wurden eingeführt: 
1892. 1891. 
Metercentner. 
Bohnen. ..................... 150 000 150 000 
grüne Erbfen ................ 1660031000 
Kichererbien........... emo 570C0 113000 
Linſen ....................... 25000 256 000 


dirſe, Ranarien» und Yanflamen 35000 48400 
Drogen und Farbhölzer. Un Weinfteinfäure wurden 
700.000 kg (1891 650 000 kg) hergeftellt. 


63 wurden eingeführt: 


1892. 1891. 
Auftifholj .......... Tonnen 260 300 
Farbhölzer ...... .. n 8 500 10 400 
Bimmet............ kg 250000 180 000 
Kautfdul ......... " 160000140000 
Rurluma........... Sad 1 500 7340 
Kochenille .......... „ 8 400 200 
Gemwürznellen ....... Körbe 30 000 15 000 
Gummi............ Ballen 6 000 10 000 
Thee .............. kg 1872000 1240 500 
Tabak. Die Einfuhr von Amerikaniſchem Tabak betrug 


— — — — 


— —— —— — —t — — —— — — — — — — — — — — 


| 


5443 Badfäffer (1891 1519 Padfäffer), davon 1448 für den Darfeiller | 


Narkt und etwa 4000 für die Staatsmanufaltur. Der Breis ſtellt 
fih für 100 kg auf 35 bis 160 Franlen. 

Ferner wurden 83500 Ballen (1891 3451 Ballen) verſchiedener 
derkunft eingefüldrt, davon 8500 Ballen für den Marſeiller Marft, 
13000 Ballen im Tranfituerlehr und 12000 Ballen für die Staates 
manufaltur. 

Wachs. Die Einfuhr ift auf 272600 kg (1891 322900 kg) 
geiunfen, davon entfielen auf den Durchgangsverkehr 65 300 kg, ber 
Beftand am Schluffe ded Jahres 1892 betrug 40 500 kg. 

Talg und Schweinefhmalz. Die Einfuhr von Talg betrug 
5493768 kg (1891 4764526 kg), die von Schweineſchmalz 
3720 869 kg (1891 5683 166 kg). Ausgeführt wurben 1581 643 kg 
Talg und 2501159 kg Schweineſchmalz. 

Die Ausfuhr von Lichten flieg auf 5918000 kg (1891 
4409 000 kg). 

Metalle. Die Einfuhr von Gifener; betrug 59468 821 kg 
(1891 46 421 886 kg). Das Hüttenwerl von St. Louis probuzirte 
18663 Tonnen Gifen (1891 12364 Tonnen) bei einer Einfuhr von 
30269 Tonnen Eifenerz (1891 22 364 Torinen). An Bleiergen wurden 
2315808 kg (1891 1865 764 kg) hauptfählih aus Spanien, an 
Blods und Klumpenblei 24 260 405 kg (1891 23 788186 kg) ein: 
geführt. 

Ausgeführt wurden 8782 Tonnen Blei (1891 9378 Tonnen). 

Deutſches Handels-Arhiv 1894. IL 


' gegen 433 539 Metercentner im Jahre 1891. 
' 28907 Metercentner (1891 86 508 Metercentner). 


65 
Ar Rupfer wurden 218881 Barren (1891 21 500 Barren) ein- 
geführt und zwar zum größten Theil im Durchgangsverkehr. 

Die Einfuhr von Zinn umfaßte 88991 Barren (1891 76 618 
Barren), ebenfalls zum größten Theil im Durchgangsverkehr. 

Rohes Gußeifen gelangte in einer Menge von 1686 990 kg 
(1891 3293 165 kg) nach Marieille. 

Kohle. Die Einfuhr beitrug 982000 Tonnen (gegen 1 170 000 
Tonnen im Sabre 1891). Die Marfeiller Induſtrie verbrauchte 
236 000 Tonnen (eben foviel wie im Vorjahre). Der Berbraud in 
Marjeille überhaupt erforderte 312000 Tonnen (1891 819 000 
Tonnen). Zur Schiffäverforgung wurden 313 114 Tonnen (1891 
234 627 Tonnen) verwendet, davon waren 169 484 Tonnen Franzö⸗ 
ſiſchen Urſprungs. 

Ausgeführt wurden 188 782 Tonnen (1891 179 772 Tonnen). 

Thon: und Töpferwaaren. Die Ausfuhr von Mauer: 
fteinen betrug 10 984000 Stüd (1891 12646000 Stüd), die von 
Dachziegeln 31568 000 Stüd (1891 45986 000 Stüd) und von 
Steinfliefen (carreaux) 2 436 000 Stüd (1891 20 799 000 Stüd). 

Stodfild. Es wurden 575000 kg eingeführt. Die dem 
Trodenplag 2a Capelette zugeführten 318320 kg lieferten bei ber 
Auafuhr in getrosnetem Buftande 267 437 kg. 

Seife. Die Produktion umfaßte 111 476 820 kg, im ungefäßren 
Werthe von 51 600 000 Franken gegen 104 886172 kg im Werthe 
von 48479 639 Franken im Jahre 1891. 

Ausgeführt wurden 104976820 kg, während in Marfeille 
4 Millionen und in den benachbarten Departements 21/5 Millionen 
Kilogramm verbraucht wurden. 

Die Ausfuhr von Mehl belief fih auf 442383 Metercentner 
Die Einfuhr betrug 


Gries. Es wurden 86443 015 kg gegen 32162017 kg im 
bre 1891 ausgeführt, obgleih Spanien als Abſatzgebiet in Folge 
er Aufhebung bes Handelsvertrages verjchloffen blieb. Nach Deutſch⸗ 
nd gingen 2 443 467 kg (1891 1 726 061 kg). 

Teigmaaren. Die Ausfuhr umfabte 4606647 kg (1891 
5106 986 kg). Nach Deutichland gingen 65 281 kg. 

Schwefel. An ver Franzöflihen Geſammteinfuhr ungereinigten 
Schwefeld von 96 081 Tonnen war Barjeile mit 34424 Tonnen 
betheiligt (1891 33 558 Tonnen). 

An gereinigtem Schwefel führte Marjeille 10 400 Tonnen (1891 
9680 Tonnen) aus, daß Übrige Frankreich nur 1545 Tonnen). 

Seeſalz. Es wurden geliefert für chemiſche Fabriken in 
Marfeille 9864 Tonnen (1891 6505 Tonnen), für demifche Fabriken 
im Departement 14834 Tonnen (1891 12859 Tonnen), für bie 
Seibeninbuftrie in Marfeille und im Departement 6746 Tonnen 
(1891 5890 Tonnen). Die Ausfuhr Über Marjeille umfaßte 5031 
Tonnen (1891 5599 Tonnen), über Port de Bouc 16958 Tonnen 
(1891 20 183 Tonnen), die Kuſtenſchifffahrt einbegriffen. 

Holz Die Einfuhr von Faßdauben ging zurüd. Während 
im Jahre 1891 noch 20040 cbm!) im Werthe von 7 029 657 Franken 
eingeführt: wurden, umfaßte die Einfuhr im Berichtsjahre nur 
16 160 cbm im Werthe von 5 654.005 Franken. 

Un Bau- und Tiichlereiholz wurden 92 297.chm (1891 206 534) 
eingeführt, und zwar aus Schmeben, Finland, Defterreih-Ungarn, 
Aumänien und Amerika. 


Ja 
de 
[a 


1) 1 cbm zu 850 Faßdauben. 


66 Ülgemeined. — Neu⸗Kaledonien. 


























Aus ben Departements Bar, Alpes Waritimes und Korfila MWertb: Werth: 
gelangten 28 346 chm Kiefernholz (1891 51 669 cbm) nach Marfeille. Franken. Franken. 
An Brennholz wurden 29 338 000 kg (1891 32000000 kg) Chemikalien, Zünds Rabrungsmittel..... 1 073 744 
eingeführt. hölzer und Par Porzellan, Irden⸗ u. 
m Te fümerien......... 484463 Gladmaaren...... 92 711 
Getränte und Spiris Mineralwafler ...... 22 178 
Allgemeines. | tuoſen ........... 2453 794 Bucher u. Druckſachen 77 783 
» , n  Biehfutter.......... 209 688 Kupfer und gußeilerne 
| 
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während Petroleum , Brennöl Höhren.......... 258 696 
der Sabre 1892 und 1893. und Lihte....... 150 074 Zuſammen einschl. der 
Baumaterialien ..... 202 5609 nicht beſonders auf- 
Eingang. Audgang. Kleidungsftüde ..... 709998 geführten Waaren. 14 266 654 
amasıl „Darum ·— — | Tabak und Dprium.. 282861 dagegen 1891....... 11 417 730 
aAfen. arunter Darunter Mehl ............. 1 285 086 | 
Te 
iffe. Echiffe. brilate........ 4 159 287 
Schiffe. Se |" 
Europa. 1892. 
mean Il oT era 2. Ausfupr. 
Werth: Werth: 
Europa. 161 Br j | Franken. Franken. 
ume ............ I Schaffele, Thierpro- Fabrikate und Halb⸗ 
ee. ee | 2 | | 16 dukte und präfers fabrikate.. .... 4581 
Liſſabon ............. 392 |4926543 | 391 889 285 virtes Fleiih..... 1419069 Chromer .......... 38 400 
Buche ............... u 2 H u 9 Fiſche ............. 562020 Nickelerz ........... 4 493 882 
defſa .........*.4 52 7 Kolonialwaaren ..... 88170 KRobalterzy ....... ... 192 728 
ee | 2 | Seülhte, Getreide und Bleifilbererz ........ 21169 
Rotterdam een 874 1548 451 850 866 5927 Gemüfe.......... 590017 SKobaltery .......... 211 844 
St. Uebed............ 16 85612) 15 16 16 Holz .............. 1500 Alte Metalle ....... 1222 
Trieſt .. ............. 17 116959 ' 17 17 17 Stoffe für Chemikalien 4500 Münzen ........... 215 725 
Aſien | Frudtläfte.......... 1450 Gejammtwertb ber 
| Getränfe und Spiri- Außfuhr......... 7 344 982 
Aden................ 87 11964079. ? 87 ? 
be u tuofen ........... 817 dagegen 1891....... 8 629 257 
Amerika. Tabak und Dpium .. 2 887 
Montreal (Quebec) ....| 29 | 59293 29 29 2 
San Francideo........ | 29 11389289) 25 4 ı 1 
| i | 3. Schifffahrt. 
, Ueber die Schiffe, welche im Jahre 1892 den Hafen von Roumea 
Ren: Faledonien. verlaſſen haben, ift folgende Ueberfiht veröffentlicht worden: 
Der ausmärtige Handel und die Schifffahrt im | Reg 
4 Nationalität. ti land. “ 
Jahre 1892,°) Beftimmungaland Tonnen. 
1. Einfuhr. 
Werth: Werth: grantreih ......... 
Franken. Franken. Franzoſiſche | Großbritannien ..... 
Lebende Thiere ..... 923 758 Bauhol........... 233 255 | Auftralien.......... 
Kolonialwaaren ..... 884 643 Kohlen und Kol... 475919 Deus Debriden ne 
Gemüfe, Fruchte, Waffen u. Munition. 20.296 benennen in 
Sämereien ....... 240 498 Nichtfranzdfiiche I Auftralien.......... 
IT . NeusSeeland ....... 
1) Außerdem kamen von Deutihen Häfen 27 nichtdeutfche Schiffe Fidſchi⸗Inſeln ...... 
und gingen nad Deutſchen Häfen 13 nichtdeutſche Schiffe. — 
2) Schiffslaſten. 3) Kubilmeter. 4) Wegen des Borjahres |. Hand- zufammen... —76 133 158 
Arch. 1892 II. S. 448. dagegen. Jahre 1891 13 107 029 


Gedruckt in der Koͤniglichen Hofbuchdruckerei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68—70. 

















67 





1894. März. 
—— Bandelsberichte _ 
üßer das In: und Nuslanod. 

Dentſches Yandels-Ardiv, Bweiter Theil. 

Berichte über das Ausland. 

Ruhlaub. Koßen des Zuders auf 6925068 Rubel. Fur befagten Buder 





Die Refultate der vom Zinanzminifterium ausgeführten 
Zudereintänfe im Auslande in der Kampagne 1892/93. 


29. Dezember 1893. 
(St. PBeteräburger Beitung vom Tg, Sanuar 1894. TO Fran 181) 


Dem „Weſtu. Fin.” entnehmen wir Folgendes: Dusch Aller 
höhften Befehl vom 6. November 1892 wurde dem Dirigirenden des 
Finanzminiſteriums das Recht zugeſprochen, im Laufe ber Zucker⸗ 
lampagne 1892,93 Zucker im Auslande einzulaufen, von welchem 
die ieftgelegten Zollgebühren zu erheben waren. Dieſer Zucker ſollte 
auf den inländifchen Märkten zum Berlauf kommen zu Breifen, bie 
dem Preiſe von 5 Rubel 10 Kopelen pro Bub Ruffiicden weißen 
kufalliihden Sarıbauders auf den Stationen ber Sudweſtbahnen ent 
jprechen. 

Zur Ausführung dieſes Allerhöchſten Befehls wurde die Kiewer 
Abtheilung der St. Petersburger Internationalen Handelsbank vom 
Finanzminiſterium mit dem Einlauf und Verkauf von ausländtichem 
Yuder betraut unter folgenden Haupibebingungen. Der Verkaufs⸗ 
preis des Sandzuckers wurde auf 5 Rubel 10 Kopelen pro Bub an» 
gejegt, mit Zuſtellung auf bie Gentralftationen ber Sudweſtbahnen 
Shmerinla oder Winniza; ferner wurden bie Preife feftgefekt, 
mit Zuſchlag ber Zransportloften: in Dbefla 5 Rubel 80 Kopelen, 
m Kiem 5 Nubel 28 Kopelen, in Moslau 5 Rubel 60 Kopelen und 
in &t. Beteröburg 5 Rubel 65 Kopelen pro Pud. Dabei wurbe 
indefien der Bankabtheilung fiberlafien, für den Fall, daß die Zucker⸗ 
preife fi nicht auf dem oben angegebenen Niveau halten follten, 
entiprechend bie eben angeführten Preiſe für ausländiſchen Buder 
berabzufegen, inbefien mit vorheriger Bewilligung des Departes 
ments der indirekten Steuern. Bu ben angeführten Preiſen konnte 
ner ſolcher Sandzucker verlauft werben, der dem gewöhnlichen Ruffiiden 
neigen Iryftalliiden Sandzuder mit rendement (Qualität der Raffis 
nade) von 98 pE&t. entipricht, bei geringerer Qualität de Sand» 
der müfjen bie Preife im Verhältniß zur Verringerung bes 
rendement abnehmen. ür jede apart zu verfaufende Partie wurbe 
der Minimalbetrag von 610 Pud feitgefeht, d. 5. nad dem Raums 
inhalt eines Eifenbabnwaggond. Für die Dperation des Kaufs und 
Terlaufd von Zucker wurden der Snternationalen Handelsbank 
Yıykt, Kommiſſionsgebuhren überlaflen. 

Seit dem Befichen befagter Maßnahme, betreffend die Einfuhr 
von ausländifchen Zucker (bis zum 1. September 1893) mwurben von 
der Riemer Abtheilung der &t. Beteröburger Smternationalen Handels⸗ 
bank auf dem intändifchen Markt verkauft 1697 077 Bub 11 1/5 Pfund. 
dar den Ankauf dieſer Duantitiit Zuder, mit Zuſtellung deſſelben 
bis zur Grenze, wurben veraußgabt 5 684 259 Rubel; der Transport, 
die Banklommiffion, die Artels, Zoll» und anderen Ausgaben be- 
ifferten fih im Ganzen auf 590809 Rubel, fomit beliefen ſich die 

Deutiche Hanbelä-Nrchiv. 1894. IL 


wurden vereinnafmt 9486 561 Rubel, und ber Reingeminn ber 
Krone von biefer Dpexation in Beftalt von Zollgebühren bezifferte 
fih auf 3211993 Rubel nad) vorläufiger Berehnung. Die Zucker⸗ 
einfuhr betrug 1714018 Pub brutto. 

Beſagte Maßnahme der Einfuhr bed auslaäͤndiſchen Zuckers wurde 
hervorgerufen durch die bedeutende Steigerung der Zuckerpreiſe im 
Sommer und Herbſt des Jahres 1892, fo daß der Preis für ein 
Bub Sandzuder an ber Kiewer Börfe zeitweilig 5 Rubel 70 Kopelen 
betrug. 

Gegenwärtig, da die Refultate des Berlaufs von ausländiſchem 
Buder bereits klargeſtellt find, und ba ber Zuckermarkt wieder feinen 
normalen Stand erreicht bat, Tann ausgeiprochen werben, daß bie 
vom Finanzminifterium verwirklichte Maßnahme durchaus bie von 
ihr gebegten Erwartungen geredhtiertigt bat. Der Einfluß biefer 
Maßnahme auf den Zudermartt läbt fi aus ber Bewegung ber 
Zuckeerpreiſe an der Kiewer Börfe erfehen. Die Monatäpreife für 
Sandzuder waren an der Kiewer Börfe: 


1892: Aubel. Kopeken. Rubel. Kopelen. 
November .............. 4 87 5 80 
Degember ............. 4 92 5) 50 

1893: 

Januar ................ 4 90 5 2 
Februar............... 4 95 6 26 
März .................. 6 6 6 80 
April .................. 6 7 5 80 
Mai................... 5 5 6 30 
Juni .................. 6 2 6 30 
Juli ........... ....... 6 — 5 22 
Auguſt................. 4 80 6 5 


Aus obiger Bufammenftellung if zu erſehen, daß die Zuder- 
einfubr aus dem Auslande dem weiteren Steigen ber Buderpreife 
Einhalt geboten bat. Ohne diefe Maßnahme würden die Zucker⸗ 
peeife ſich bis zum Beginn der neuen Kampagne gefleigert haben, 
da nad Maßgabe der Verringerung der baaren Budervorräthe bie 
Spekulation die Preiſe immer höher und höher ſchrauben würbe. 
Nach Maßgabe der Klarlegung der Reſultate der Runkelrübenernte 
und ber Quantität der zu erwartenden Zuderprobultion fingen bie 
Preiſe auf Rodzuder allmählich an zu fallen, und bie Einfuhr aus⸗ 
ländiſchen Zuders bat von felbft aufgehört, noch vor Ablauf des 
Termind biefer Maßnahme. Daraus gebt hervor, daß nur bie 
thatſachlich nothwendige Duantität Zucker eingeführt worden ift, bie 
für den inneren Bedarf und für die Ausfuhr nach Afıen erforderlich) 
war. Demnad war zu Beginn der gegenwärtigen Periode auf den 
inländifhen Märkten kein Ueberfluß an YZuder vorhanden, welder 
ben Zuckermarkt brüden und bdaburd ein Übermäßiges Sinten ber 


BZuderpreife hervorrufen könnte. 





— — — 


10 


68 
Das Manganerzgeichäft im Kaufafus. 


Bon den in verihiedenen Gegenden Transkaukaſiens befinblichen 
Manganerzlagern ift für ben Handel nur das im Scharopanſchen 
Kreiſe des Gouvernements Kutais bei dem Dorfe Tſchiaturi gelegene 
von Wichtigkeit. Die Ausbeutung dieſes ungewöhnlich veichhaltigen 
Lagers bat in den Ichten Jahren jehr zugenommen und übertrifft 
jet bei Weiten die Ausbeute der Manganerzgruben jedes anderen 
Zandes der Erbe, felbit diejenigen Chiled, welches unter den Mangan» 
erz liefernden Ländern bisher den erften Plag einnahm. Genaue 
Ziffern über die im Laufe eines Jahres geförderten Mengen lafien 
fi nicht angeben, da eine Statiftit Hierüber nicht geführt wird, und 
die Eintheilung der Borräthe nad Jahrgängen unmöglid if. Die 
Förderung richtet fich im Allgemeinen nad der Lage des Marktes 
unb der Radirage. 

Die Gewinnung des Erzes erfolgt noch in fehr primitiver Weiſe. 
Die Stollen werben gewöhnlich nur bis zu einer Tiefe von 10 Safchen 
ober 21 m in ben Berg getrieben. Eine vegelrehte Grubenzimmerung 
findet nicht ftatt, jo daß bei Hieferem Eindringen in den Berg bie 
Stollen häufig einftüren. Da diejelben, ſobald fie eine geringe 
Tiefe erreicht haben, verlafien werden, um daneben eine neue 
anzulegen, fo wird nur das an ber Außenfläche des Berges 
gelegene Terrain audgebeutet, während daB Innere, durch ein- 
geſtürzte Stollen unzugänglid gemadt, unbenutzt Tiegen bieibt. 
Nur einige größere Unternehmer haben eine Art von Gruben» 
jummerung vorgenommen und aud tiefere Stollen graben laſſen. 
Dad Erz wird mit dem Lehm ftüdweile ausgebrochen, und 
diefer mitteld Meiner Hämmer befeitigt. Sn Folge der unzu⸗ 
reihenden Abbaumethode ift ber Berluft an Erz, welches in dem 
Staub und den Abfällen enthalten ift, jehr bedeutend. 


Die Gewinnungsarbeiten find ſchwierig und werben nach Kubik⸗ 
ſaſchen (1 Kubilfafhen = 9,7 cbm) gezahlt. Ein Kubilfafchen enthält 
ungefähr 1400 bis 1500 Zub (1 Bub=16,38 kg) und mwirb von 
4 Arbeitern in 20 Tagen außgebeutet. Für den Kubikſaſchen werben 
je nach der Jahreszeit und Tiefe der Stollen 30 bis 35 Rubel ge» 
zahlt. Der Arbeitslohn beträgt ſonach durchſchnittlich 3 Kopelen für 
das Pub. 

Der an bie Grundeigenthümer zu zahlende Pachtzins wird von 
dem Kubikſaſchen des geförderten Erzes erhoben und beträgt 15 bis 
20 Rubel für einen 1400 bi® 1500 Bub enthaltenden Kubikjafchen, 
ober durchſchnittlich 2 Kopelen für das Pub. 


Edenfo unvolllommen wie die Förderung des Erzes find bie 
Einrichtungen für den Transport befielben von den Gruben nad 
dem Stapelplage Tichiaturi. Die Entfernung beträgt 2 bis 5 km, 
jedod liegen bie Gruben 200 bis 800 m über dem Dorfe. Auf den 
fteilen Wegen muß die Beförderung bes Erzes in Körben durch 
Pferde, Ejel und Maulihiere bemerkftelligt werben, und ift deshalb 
in hohem Grabe von der Witterung abhängig, ja bei ftarten Regen» 
güflen bisweilen unmöglid. Der Preis für den Transport richtet 
fih nad) der Entfernung und beläuft fich durchſchnittlich auf 5 Kopelen 
für dad Pud. Es koſtet ſomit ein Pud Manganerz in Tſchiaturi 
10 Kopeken. Eine Verbeſſerung dieſer Transportverhältniſſe durch 
Anlegung von Drahtſeilbahnen iſt mehrfach vorgeſchlagen worden. 
Die Franzöſiſche Manganerz⸗Geſellſchaft „Terre noire“ bat bereits 
im Jahre 1886 den Verſuch gemacht, ihre Gruben mit Tſchiaturi 
durch eine Drahtſeilbahn zu verbinden. Bevor dieſelbe jedoch vollendet 
war, löfte die Geſellſchaft ſich auf. 

Die Beförderung des Manganerzed von Tſchiaturi nad ben 
40 bis 50 km davon entfernten Stationen Kivirilfi und Scharopan 


Kußland. 


ber Transkaukaſiſchen Eiſenbahn erfolgt zur Zeit noch mittels Karren 
ober Laſtpferden und ift bei bem Mangel einer guten Fahrſtraße 
den Einflüffen der Witterung unterworfen. Der Fuhrlohn ſchwankt 
zwiſchen 17 und 35 Kopeken für dad Pub. In diefen Berhältnifien 
wird die nunmehr vollendete Zweiglinie der Transkautaſiſchen Eifen- 
bahn von Tſchiaturi nah Scharopan große Veränderungen hervor⸗ 
sufen. Die Fracht ift durch ben Reichſsrath auf ein Marimum von 
10 Kopeken für das Pud beftimmt worden und dürfte für Die erfte 
Zeit auch in diefem Betrage erhoben werben. Außerdem wirb eine 
Abgabe von 1/,aKopelen für jedes in Waggons verladene Pud Mangan⸗ 
erz zu zahlen fein. 

Die Eifenbahnfraht von Scharopan nad) Poti beträgt 18,30 Rubel 
für 600 Pub ober 3 Kopeken für dad Pub, von Scharopan nad) 
Batum 23,05 Rubel für 600 Bub ober 3,85 Kopelen für bag Bub. Ferner 
find in Scharopan 11/2 bis 2 Kopelen für das Pub an Umladekoſten und 
fonftigen Auslagen zu zahlen. Die Blagfpefen von ber Station Bis 
an Bord des Schiffes betragen in Poti 2 Kopelen, in Batum 3 Kopelen 
für das Pub. Poti ift Daher weſentlich günftiger geftellt als Batum, 
und das große Ausfuhrgefhäft nimmt auch feinen Weg über dieſen 
Hafen, während Batum nur bei Heineren Sendungen und günftigen 
Schiffögelegenheiten in Betracht kommt. Andererfeitd find die Berlar 
dungskoſten in Batum um 1 Schi. für die Englifhe Tonne von 
62 Pud geringer ala in Poti, weil der Batumer Hafen ſicherer und 
geräumiger if. Die Seefracht beträgt nämlich für die Engliſche 
Tonne von 62 Pud durchſchnittlich von Poti nad Hamburg 14 Schill, 
von Poti nad) England 12 Schill. 6 Pce., von Batum nad Hamburg 
18 Schill. Die Frachten ſchwanken je nad der Lage des Frachten⸗ 
marktes und find beifpielaweife von 11 Schill. im Februar bis auf 
17 Schill. Ende des Jahres 1898 geftiegen. 

Der Preis eines Bub Manganerzes frei Bord Poti und Batum 
fegt fich aus folgenden, im Borftehenden einzeln aufgeführten Ziffern 
zufammen: ' 


fob Poti. fob Batum. 

Ropelen. Kopeken. 
Baht ......................... 2 2 
Arbeitslohn .................... 3 3 
Transport aus den Gruben....... b 5 
Transport bi8 Scharopan......... 10 10 
Spefen in Scharopan einfchlieplich 

1/9 Kopelen Staatsabgabe....... 2 2 

Fracht bis Poti/Batum........... 8 3,85 
Speſen bis fob.................. 2 8 
zuſammen ohne Verwaltungskoſten. 27 28,86 


Für die Beſtimmung des Weltmarktpreiſes kommt in Betradit, 
dab Manganerz nad) den in einer Tonne Engliſch Gewicht enthaltenen 
PManganmetallgehalt (Metalleinheiten) gehandelt wird. Zur Erläuterung 
dürfte folgende Berechnung dienen: 6200 Pub (100 Engl. Tonnen) 
Toften fob Bott 27 Kopelen und 2 Kopelen Berwaltungsloften = 
29 Kopelen pro Pub = 1795 Rubel, zum Kurfe von 210 = 3775,80 
Mark, Seefraht 12,75 Mark per Tonne Engl. = 1275 Mark, See 
verfiherung 1 p&t. von 6000 Mark = 60 Marl. Sonach koſten 
100 Tonnen 5110,80 Mark. Bon den 100 Tonnen find zu kürzen 
5 pGt. für Näfjegehalt (die Waare wird nad Trodengewicht gehandelt) 
und 2 p&t. für Gewichtsverluſt von Tichiaturi bis zum Europäiſchen 
Hafen. Demnach koſten 98 Tonnen 5110,80 Mark, oder 1 Tonne 
Engl. 54,95 Mark. Das Kaukaſiſche Manganerz enthält durchſchnittlich 
52 pCt. Manganmetall, ed koſtet dann jede metalliiche Einheit in einer 
Tonne Engl. 1,06 Mark. Zinſen, Bermittlungsgebühren und Nutzen nicht 
gerechnet. Der Marktpreis für Kaulafiiches Manganerz in Großs 

















Außland. — Dover. 


britannien für Lieferung im Sabre 1894 betrug im November 1893 
1 Schill. oder 1,02 Marl. 

An dem Handel mit Manganerz find betheiligt Die Gruben⸗ 
befiger, Unternehmer, Aufläufer und Sommilfionäre. 

Die Unternehmer liefern ausſchließlich an Aufläufe; fie find 
ſehr zablreih und faft nur Einheimiſche. Die Grubenbefiger ver 
kaufen entweder an Unternehmer und Wuffäufer ober auch direkt 
ind Ausland. Ihre Zahl ift beichräntt. Die Auffäufer und Koms 
mifftonäre faufen entweder für eigene Rechnung ober für Rechnung 
auslänbiiher Häufer auf behufs Beriendung ins Ausland. 

Die Ausfuhr des Kaulafiihen Manganerzes Bat in den letzten 
Jahren bedeutend zugenommen. Der bauptlädlichfie Abnehmer ift 


Großbritannien. Es find über die Häfen Boti und Batum auss 
geführt worben: . 
Bud. 
1889 ..................... 3 450 000 
1890..................... 7 495 000 
18901..................... b 279 610 
1892..................... 8 730 654 


1898 bis Ende Ditober etwa 7000 000 
In den Jahren 1891 und 1892 ging bie Außfuhr nach folgenden 
Qändern: 





1892. Ueber Boti. Ueber Batum. 

Rad Tonnen. Tonnen. 
Großbritannien....... 63 626 — 
Deutſchland ......... 86 947 55% 
Außland ............ 3 450 30 
Nord»Amerila........ 25 700 _ 
Belgien ............ 4 344 1200 
Frankreich ........... — 930 

zufammen .. 133 067 7760 

Sm Ganzen 140 817 Tonnen. 

1891. Ueber Boti. Ueber Batum. 

Nach Tonnen. Tonnen. 
Großbritannien ...... 42 3% 500 
Deutihland.......... 20 545 2653 
Rußland ............ 8 384 — 
RordsAmerila........ 5 100 800 
Belgien........... 2662 1390 
Frankreich .......... 400 841 

zulammen .. 19 471 6684 


Sm Ganzen 86155 Tonnen, 

Die nad) Belgien egportirten Mengen gingen wahrfcheinlich zum 
überwiegenden Theile nah Deutihland an Rheinifhe Glashütten 
und hemilche Fabriken. 

Der Einfluß, den die Eröffnung ber Bahnſtrecke Tſchiaturi⸗ 
Scharopan und die bamit verbundene Verminderung der Transpurt 
Ioften auf das Geihäft in Manganerz ausüben werben, läßt ſich 
gegenwärtig noch nicht genau Überfehen. Jedenfalls bat, wie aus den 
Bemerkungen über die Preisverhältniffe hervorgeht, ber ausländiſche 
Konfument ſchon jegt den Vortheil, daß er Kaulafiihes Manganerz 
für nähftjährige Lieferung um 15 pGt. billiger Taufen kann als bisher. 
6 ift anzunehmen, daß dadurch der Verbraud beffelben auf dem 
Beltmarkte fleigen und den WManganerzen anderer Länder bie 
Konkurrenz erjchwert werden wird. Die Eröffnung der Bahn wirb 
ferner eine Beſſerung ber Zuftände im Grubengebiete herbeiführen, 
zumal beftimmt worden ift, daß ſechs ftaatliche Bergbeamte unter 
&ritung eines Bergingenieurs die Förberungdarbeiten übers 
wachen jollen. 


69 


Dover. 
Handelsberiht für da8 Jahr 1893.') 


Landwirthicaft. 


Die langanhaltende Dürre im Frübjommer bat den Landwirihen 
großen Schaden gebracht, an einzelnen Stellen gab es eine totale 
Mißernte, und aud auf dem beiten Boden war die Ernte ſowohl in 
qualitativer als quantitativer Hinficht fehr mangelhaft. Das im 
Frühjahr ſpät gefäte Getreide ging in manchen Fällen zu fpät auf, 
und an vielen Stellen blieb ein großer Theil des Adergrundes brach 
liegen, da die Ausſaat aus Mangel an Regen unterblieben war. 

Das Stroh, jelbft vom beften Getreide, war fehr kurz, und bie 
Preife für Stroh gingen über 100 pCt. in die Höhe. Es reichte zur 
Streu für den lokalen Verbrauch nicht aus, und wurde in Folge deffen 
gepreßted Stroh und Moodftreu von anderen Diftriften Englands 
zu Wafler und mit der Eifenbahn eingeführt 

Auch der Grasſchnitt und die Ernte verſchiedener Futterforten 
waren außerordentlich gering, und nur wenig Heu wurde geerntet. 
In Folge beifen wurden große Mengen von gepreßtem Heu und Klee 
aus Canada und Srland eingeführt. Die Preiſe Haben fich mehr 
ald verdoppelt. An manden Orten trieben die Landwirthe ihr 
Bieh auf die Wiejen, die zum Heuen beflimmt waren, an anderen 
Drten zwangen bie hoben Zutterpreife und bie weite Entfernung bis 
zu den Tränken bie Landwirthe, einen beträdtlihen Theil ihres 
Viehes zu verlaufen, in Folge deſſen die Preife für Rindvieh und 
Schafe außerorbentlih heruntergingen. 

Die Obſtſaiſon war ſehr kurz, die Kleinfrüchte gaben einen 
guten Durchſchnittsertrag, während die Ernte an Baumfrüchten über 
Durchſchnitt war. 

Die Rübenernte war bis zum Spätherbft fehr gering und weit 
unter dem Durchſchnitt, beflerte fih aber einigermaßen, als der 
Winter begann, blieb jedoch im Allgemeinen unter dem Durchſchnitt. 


Induſtrie. 


Reue Fabriken find nicht errichtet, bie Papierfabrik hat ihren 
Betrieb erheblich vergrößert. 


Auswärtiger Bandel. 


Die Einfuhr von Getreide und Bauholz war ungefähr bie gleiche 
wie in früheren Jahren, das Getreide kam hauptfählih vom Schwarzen 
Meer und das Holz von Schweden und Rormwegen. 

Der Paſſagierverkehr zwifchen Dover und Oſtende bat fi im 
letzten Jahre außerordentlich gefteigert. 

Eine Ausfuhr Bat nur durch bie täglih nah Calais fahrenden 
Dampfiiffe ftattgefunden, die Zufuhr der Erportgüter erfolgte mit 
ber Gifenbahn aus den verihiedenen Induſtriebezirken. 


Schiffahrt. 

Im Sabre 1898 kamen folgende fremde Schiffe zum Löſchen 
ihrer Ladung nach Dover: 1 Deutiches, 6 Dänifche, 1 Niederländifches, 
18 Schwediſche und Norwegiſche, 1 Ruffiiches, 1 Belgifches und 
1 Sranzöfiiches. 

Bafenbauten. 

Die Bauten zur Erweiterung des Hafens jchreiten rüftig vor⸗ 

wärts, der öftliche Hafendamm ift ſeewärts wetier ausgebaut, und bie 


1) Wegen bes Vorjahres |. Sand. Arch. 18938 II. ©. 187. 
10% 


70 


Rammarbeiten für die Xieffeewerle in der Bai find im Gange, fo 
dag in Eurer Seit mit der Legung ber im Dover hergeftellten 
Betonblöde begonnen werden Tann, was wahrſcheinlich ſchnell vor 


fih geben wirb. 


Stwatan, 


Handelsbericht für das Jahr 1892.') 


Der Waarenverlehr im Hafen von Swatau Bat gegen die beiben 
Borjahre eine größere Abnahme erlitten, und zmar um 2200 000 
Haik. Taels glei, 9 768 000 Mark oder 8,3 pCt. gegen das Jahr 1891, 


und 900 000 Haik. Taels glei 8996000 Mark oder 3,6 pCt. gegen | 


das Jahr 1890, aber dennoch follen die betheiligten Kreiſe ein zur 
friedenftellendes Geſchäftsjahr zu verzeichnen gehabt haben. Der 
größte Ausfall trifft bei ver Einfuhr das Indiſche Opium, ſowie 
Baummollens und Wollenwaaren, bei der Ausfuhr dagegen ben 
Dauptartitel Zucker. Während an der Minderausfuhr der letzteren 
Waare hauptſächlich klimatiſche Berbältnifie die Schuld tragen, ift 
die Abnahme im Werthe der Einfuhr fat ausichließlich den unficheren 
Kurdverhältnifien zuzuſchreiben. Einige in Silber bezahlbare Einfuhr: 
artitel und befonders die Japaniſche Einfuhr zeigen eine größere 
ober kleinere Zunahme. 

Das Geſchäft Hat ſich genau in derſelben Weiſe abgewickelt wie 
das fett Jahren der Fall geweſen iſt. Eins und Ausfuhr liegen faſt 
ausſchließlich in den Händen ber Eingeborenen. Der Markt für die 
erftere ift in Hongkong, ein bireltes Importgefhäft mit Europa 
befteht in Swatau nidt. 

Die in Swatau eingeführten Waaren Ehineftihen Urſprungs 
kommen haupiſächlich aus Schanghai und Tientfin, Wuhu, Tichifu 
und Niutſchwang. 

Der Geſammtwerth bes Handels im Hafen von Smwatau, mit 
Ausſchluß des Verkehrs in Kontanten, betrug im Sabre 1892 laut 
ſtatiſtiſchen Belanntmahungen des Chinefiihen Seezollamts und 
unter Bugrundelegung eines jährliden Durchſchnitiskurſes von 
444 Marl pro Haikuan Tael etwa 108 Mil. Marl gegen etwa 
182 Mil. Mark im Sabre 1891; dieſe legtere Summe ift jedoch zu 
dem damaligen Kurſe von 5,80 Marf für 1 Haik. Tael berechnet 
worben. 

Nachſtehende Aufftelung veranfhaulicht die Handelsbilanz bes 
Hafen? von Swatau, jedoch nur injoweit, ald der auf Schiffen 
fremder Bauart vermittelte Waarenverlehr in Betracht kommt: 


Sail. Taels. 

Fremde Einfuhr, abzüglich Wieberaudfußr........ 8 346 907 
Chineftſche n MW rneu0n0e 8 867 962 
Geſammt⸗Nettoeinfuhr ................. 17 214 859 
Ausfuhr nach fremden Häfen.................. 1 689 659 
„ „ Chinefiihen Häfen................ 6178418 
Nettowerth des Geſammtverkehrs............ 24 082 936 
Zuzüglich Werth der Wieberausfubr.............. 272 289 
Bruttomertb des Selammtwaarenverlebrd .... 24 806 175 


Das Werthverhältniß der eingeführten zu den verſchifften Waaren 
tft aber ein für die letzteren infofern günftigeres, als die dem Bolls 
amt angegebenen und in den amtlihen Statiftilen aufgeführten 
Narktwerthe für die Einfuhrartilel bereits Die zu entrichtenden Zölle zc., 


1) Wegen des Borjahres ſ. Sand. Arch. 1893 II. ©. 86. 


Dover. — Swatau. 


ſowie etwa 7 pGt. vorausfichtlichen Gewinn des Importeurs ent« 
halten, während um ben wirklichen Werth ber Ausfuhrartikel zur 
Zeit der Berichiffung zu erkennen, der Betrag des Ausfuhrzolls und 
etwa 8 p&t. wahriheinliher Gewinn des Exporteurs hinzuzuſchlagen 
find. Hiernach würden ſich die Werthe, wie folgt, verſchieben: Einfupr, 
Werth beim Landen 14 975 771 Haik. Taels, Außfuhr, Werth beim 
Berſchiffen 7693 979 Haik. Taels; Mehreinfuhr 7281 792 Haik. Taels 

ı ober etwa 821/5 Mil. Marl. Der Hier nicht mir eingefchloffene Ber: 
ehr in Kontanten ftellte fi, wie folgt: 


| 

| Einfuhr. Ausfuhr, 
l Werth: Mark. 

| Silberdollars ........ 1208000 13.064.000 
Sol in Barten.......... _ 48.000 


Bon dem ausgeführten Silber — faft ausfchliehlich Dollars 
Japaniſcher Prägung — ging etwa ein Drittiheil nach Amoy zum 
| Anlauf von Wechſeln auf Honglong, weil die dortigen Kuräverhält: 
| niffe gewöhnlid) etwas beflere find. 

Die Zolleintünfte haben einen erheblichen Rückgang — etwa 

11 p&t. — gu verzeichnen. Sie betrugen im Jahre 1891 1644573 
und im Jahre 1892 1 466 556 Hail. Taels oder 6,51 Mil. Matt. 


Einfuhr. 


1. Fremde Waaren. 


Die Einfuhr iſt im Wertbe um ein VBebeutendes, etwa 3 Mid. 
Mark, zurüdgegangen, und zwar find in Folge der unficheren Kurs— 
verhältniffe an diefem Ausfall zum größten Theile die fremden Eins 
fuhrartitel betheiligt, während die eingeführten Chinefifchen Waaren 
im Werthe nur um etwa 5200 000 Mark gegen das Vorjahr zurüd: 
fteben. 

Der Hauptausfall trifft Dpium, Baummollens und Wollen: 
waaren, während Metalle und die verichiebenen kleineren Artikel eine 
geringe Zunahme erfahren haben. 

Dpium. Die Gründe für den großen Nüdgang in bielem 
Artilel werben fomohl in der durch die ſchlechte Zuckerernte ver: 
minderten Kaufkraft oder Kaufluft gefucht, wie auch in dem größeren 
Verbrauch des anfcheinend immer mehr in Aufnahme kommenden 
einheimiſchen Produkts. Diefed wird theils mit Dampfichiffen aus 
ben YangkesHäfen in Swatau eingeführt, theil® in größeren und 
Heineren Poften auf dem Ueberlandwege eingeſchmuggelt, fo daß eine 
zuverläffige Schägung des Verbrauches unmöglich iſt. Die gejehlice 
Einfuhr des Opiums betrug: 


1892. 1891. 
Werth: Werth: 
Pituls. Hall. Taels. Pikuls. Haik. Taels. 
Fremdes Dpium....... 7145 8142783 7896 3 489 882 
Chinefifhes Opium ..... 48 12611 — 363 


Baumwollen- und Wollenwaaren. Die großen und fort 
gefegten Schwankungen im Silbermarkte, verbunden mit einem vom 
Borjabre ber fehr reihlihen Lager, haben biefen wichtigen Gefchäfts: 
zweig ſtark beeinflußt und eine erheblich geringere Einfuhr beſonders 
von Schirtings zur Folge gehabt, während einige der Wollenwaaren 
einen Heinen Mebrabjag zu verzeichnen hatten. 

Die Einfuhr von Betroleum bat wiederum eine überraichende 
Zunahme erfahren. Zwar bat das Amerikanifche Del gegen das Bor: 
jabr eine bebeutend geringere Nachfrage gehabt, aber die Einfuhr des 
Ruſſiſchen Produkts Hat fi faft um das Sehnfache gehoben. Die 
Einfuhr von Betroleum betrug: 





Swatau. 


Amerikaniſches Ruſſiſches Zu⸗ 
Del. Del. ſammen. 
Gallonen. 
1889 ....... 285 496 4.000 2839 496 
180 ....... 712192 66 000 178 192 
1891 ....... 1048 112 1756000 1323112 
1892 ....... 7892366 1708576 2497 882 
Streichhölzer. Auch dieſer Artikel, welder jekt faß aus⸗ 


ſchließlich aus Japan bezogen wird, iſt immer weiteren Schichten der 
Berdlklerung zum Bedürfniß geworden. Bon ben 422236 Groß, 
melde in Swatau auf den Markt gebradt murben, waren nur 
4525 Groß Europäilden Urfprungs. 

Metalle. Die Einfuhr von Nageleifen, das zum großen 
Theile aus Deutihland kommt, weift eine Zunahme um 121 900 kg 
auf. Bon altem Eifen find etwa 9700 Metercentner eingeführt 
worden, nur menig mehr als im Borjahre, dabei rührte ber größte 
zbeil Defielben von dem Abbruch zweier in ber Nähe Swataus ger 
frandeter Dampficiffe her. Zinn und Blei waren mehr gefragt; 
ea wurden davon eingeführt: 

Zinn etwa 670000 kg oder 52 800 kg mehr als tm Jahre 1891 
Di „ 1460, „ 4140, vun n 

Das eiſtere Metall kommt ausfcließlih von ber Yalbinfel 
Nalakka, während dad Blei auß Großbritannien und Deutichland 
eingeführt wurde. 

Die Einfubr von Steintohle, wovon nur etwa 18 000 Tonnen 
gegen 225600 im Jahre 1891 und 81000 Tonnen Im Sabre 1890 
gelandet wurden, bat hauptiählih in Folge der VBerbrängung ber 
jogenannten Dutſiders⸗Dampfſchiffe, welcher feiner ber in Swatau 
anſäſſigen Rhedereien zugebören, fo ftard abgenommen. 

Arzneien wurden im Wertbe von etwa 275000 Mark ein» 
geführt und zwar bauptjählid aus den Straits Settlements, Annam 
und Zonfing. An obiger Summe find die aus Europa bezogenen 
Nedikamente, hauptſächlich Ehinin und Anti-Opium-Mittel, nur mit 
etwa 10 000 Warf betbeiligt. Unter den eingeführten nichteuropäiſchen 
Atzneien fpielen vermeintliche Aphrodiſiala eine Hauptrolle. 

Lampen und Lampentheile Gegen ben ungeheuren Auf—⸗ 
ihwung, welden der Verbrauch von Petroleum erfahren hat, ift die 
Einfuhr von Lampen unb Lampentbeilen unverbältnißmäßig zurück⸗ 
geblieben, eine Yolge der in Swatau aufblübenben Lampeninduftrie, 
melde allerdings nur ein ganz untergeorbnetes Fabrifat liefert, aber 
zu erſtaunlich niedrigen Preiien, die fogar die billigen Japaniſchen 
Sampen nicht auflonmen lafien. Die befieren Hängelampen kommen 
meiftens aus Deutichland. 

Zarben wurden im Werthe von 111 500 Mark eingeführt, wos 
von Deutſche Anilinfarben für etwa 62 000 Rarf. 

Llama Braids waren weniger begehrt, dagegen Baben fon» 
denfirte Milch und PBarfüms eine fletig zunehmende Nachfrage 
erfahren. 


2. Ehinefifhe Waaren. 


Der Werth der Nettoeinfuhr Chineſiſcher Waaren belief fi) auf 
404 Mill. Hall. Taels ober etwa 125000 Haik. Taels (556 000 Mark) 
weniger ala im Borjahre. Eine Abnahme zeigte beſonders bie Ein» 
fuhr von Chinawurzel, Chineſiſchen Geipinnften, roher Baummolle, 
Scham, Tall, Thee, Bermicelli ıc., während bie Einfuhr von Reis 
in Folge der Minderernte in China um faft 100 p&t. geftiegen if. 

Rah Hanf war gute Nachfrage, es Iamen Bi/s Mil. kg zum 
Verihe von etwa 2i/s Mil. Marf auf den BRarli und hatten gute 
Preiſe. 














— — — — — — — — — — — —— — 


a 


Der Haupteinfuhrartifel des Swatauer Hafens, Bohnenkuchen 
und Bohnen, hat einen Rüdgang, und zwar um etwa 750 000 Pikuls 
erfahren. Es wurden eingeführt: 


1892. 1891. 
Pikuls. Pikuls. 
Bohnenkuchen ............. 2710722 3266036 
Bohnen .................. 999 047 1171264 


Der größte Theil der Bohnen wird in zwei mit Europäiſchen 
Dampfmaſchinen ausgerüfteten Fabriken ausgepreßt und daraus Dei 
und Bohnenkuchen hergeſtellt. 


Ausfuhr. 


Zucker. Die Ueberproduktion dieſes Artilels in der letzten 
Saiſon veranlaßte die Pflanzer, eine bedeutend kleinere Bodenfläche 
zu bebauen. Da außerdem der Ertrag an Zucker im Verhältniß zur 
bebauten Flache ein geringerer als im vorigen Jahre geweſen iſt, fo 
ftand auch das Befammtergebniß ber 1892er Ernte weit Binter dem 
des Vorjahres zurüd. Yuverläffige Angaben über ben Eigenvers 
brauch fehlen, ebenjo über die Menge ber auf Dſchunken verſchifften 
Waare. Auf Schiffen fremder Bauart wurden ausgeführt: 


1891. 1892. 

Pikuls. Pikuls. 
Branner Zuder .......... 826 887 6236 025 
Weißer Zuder ........ .. 831 646 564 410 


im Jahre 1892 alfo zufammen etwa 28 Mil. kg ober 28 pGt. weniger 
ala im Borjabre. 

Tientfin, Niutſchwang und Tſchifu, welche Orte im Vorjahre faft 
490 000 Pikuls bezogen hatten, begnügten fi in biefer Saiſon mit 
152 158 Piluls, etwa 68 pCt. weniger ala im Jahre 1891. Auch die 
Ausfuhr nah den YanggerHäfen mweift einen größeren Rüdgang auf. 
Der große Ausfall in den Berfchiffungen ift jeboch nicht durch den 


| geringeren Ernteertrag, fonbern hauptſächlich durch zu große Einfuhr 


im Laufe ded Jahres 1891 und in Folge deſſen zu große Lager in 
faft fämmtlihen Nord- und Mittelchineſiſchen Häfen bebingt worben, 
denn ber Durchſchnitt der Ausfuhr während ber beiden Jahre 1891 
und 1892 it nur wenig niebriger als die Ausfuhr im Jahre 1890. 

Während in ber erften Hälfte bed Jahres hie Breiie fi niedrig 
bielten, brauner Buder Nr. 6 und 7 Loftete etwa 3,50 Haik. Taels 
pro Bilul und weißer Yuder Nr. 18 und 19 5,80 Haik. Taels, ftiegen 
diefelben gegen den Herbft bin bebeutend, fo daß die erftere Qualität 
su 6,60 und weißer Zucker zu 7 Haik. Taels pro Bilul verlauft wurbe. 


Die Ausfuhr vertheilt fich, wie folgt: 


Ausfubr nad: Haik. Taels. 
Schanghai ...................... 2318 087 
Hankau ......................... 1 420 094 
Tientfin ........................ 348 819 
Tſchifu ......................... 295 909 
Tſchinkiang ..................... 506 228 
Futſchau ....................... 110 288 
anderen Chineſiſchen Häfen........ 178 993 
zufammen nad Chinefifhen Häfen. 5178418 


Singapore u. den Straits Settlements 496 669 
Cochinchina, Tonling ............. 63 269 
Siam .......................... 270707 
Sumatra ....................... 16 988 
Hongkong 2c. .................... 792 026 

zuſammen nad dem Ausland... 1639 669 

Geſammt⸗Nettoausfuhr ......... 6 818.077 


72 


Derteprsüberfihten. 


Swatau. 


1. Netto⸗Einfuhr der hauptſächlicheren fremden Waaren 


im Sabre 1892. 


Waaren. Einheit. 
Opium 
Malwa....................... Pikuls 
Patna ....................... 
Benares...................... n 
Perſiſches..................... 
Baumwollenwaaren: 
Schirtings, graue, einfade...... Stüd 
n weiße, 5 nern „ 
n gefärbte ...... " 
n n bunte und 
brotatirte................... 
T⸗Tuch, 32 Bol ............... n 
n ............... n 
Drills, Englifhe .............. n 
„  Amertlanifde .........- n 
Jeans, Engliihe .............. F 
„  Amerilanilde .......... „ 
Sheetings, Englifhe ........... n 
Kalilo ....................... „ 
Bedruckte Gewebe....... ....... „ 
Türtifhrothe Stoffe............ n 
Gefärbte Gewebe............. n 
Velvet ....................... „ 
Batifte, Mufleline ............. n 
Talchentücher, baummollene ..... Dugend 
Handtücher .................. „ 
Mottles, blau................. Stück 
Cottonades................... 
Baummollene Flanells ....... . " 
Kretonne ..................... u 
Japaniſches Baummollentud .... n 
Baummollengarn, Englifhes .... Piluls 
n Sndilhes .... n 
n gehafpelt ..... Groß 
Wollene Waaren: 
Kamelots, Engliihe............ Stück 
n Holländiſche ......... " 
Laſtings ..................... „ 
Long Ells .................... „ 
Spanilh Striped. .....--u.. 0... n 
Tud, breit, mittel und gemößnih 
Zuftres und Drleang, einfad.... " 
Laſtings ..................... 
Merinos ..................... n 
Zuftres und Orleans, bunt ..... n 
Decken ....................... Paar 
Ponchos ..................... Stück 
Flanell............... ........ n 
Italieniſch Tuch, einfag und bunt n 
Wollengarn und Fäden ........ Pikuls 
Leinwand, grobe .............. Stück 
Metalle: 
Eiſen, Nageleiſen.............. Pikuls 


„ GStabs......... ......... 


Werth: 


Menge. Haik. Taels. 


3 156 
2 168 
1548 

273 


84 332 
186 114 
8061 


881 
41 924 
29 108 

378 


26 040 
104 194 
6 680 


12 011 
8.087 


1 467 871 
919 080 
6654 424 
101 239 


158 472 
465 898 
21 640 


Le — — — — — — — — — — — — — — 
— — nn — — 


Waaren. Einheit. 
Metalle: 

Eiſen, Platten und Blede ..... . Biluls 
„⸗Draht. ................ „ 
„altes .................. „ 

m Mögel ................. n 

„  Waaren, verſchiedene .... „ 
Zinn in Blatten .............. „ 

„ Staub und «Abfall ...... u 
Weißblech ................... n 
Binnblehwaaren .............. " 
Blei in Mulden............... „ 
Aupfer, altes................. „ 
Meifing-Blatten ............... n 

mn  »Drobt ................ „ 

„⸗Waaren ............... n 
Stahl in Stangen ............. „ 
Duedfilber ................... " 
Zint in Bledden ............... n 
Metalle, verihiedene...........» — 

Verſchiedenes: 

Kohlenſaure Waſſer ............ Fäfler 

Mandeln ..................... Pikuls 

Sternanis .................... 

Awabi ....................... F 

Gerſte........................ n 

Bohnen und Erbien............ n 

Bier und Porter .............. Fäfler 

Betelnüfle .................... Pikuls 

Bicho de Mar, ſchwarz ......... 

n n weiß ........... " 
Lama Braids ................. Kiſten 
Meſſingblech .................. Pikuls 
Kardamom, beſter Dualität..... " 

n geringer „oe... n 
Chinawurzel .................. n 
Porzellan, feined............... n 
Zimmet ...................... F 
Uhren ....................... Stück 
Gewürznellen ................. Pikuls 
Kohle ........................ Tonnen 
Compoy...................... Pikuls 
Baumwolle, rohe, Indiſche ...... 

n mit Samen........ n 
Tintenfiſch ................... 
Anilinfarben .................. — 
Farbſtoffe.................... Pikuls 
Fächer, Palmblatt⸗, geputt...... Stüd 

) n ungepußt ... u 
Fiſche, getrocknete.............. Pikuls 

„geſalzene ............... „ 
Fiſchmagen ................... n 
Filchhäute .................... " 
Feuerſtein.................... n 
Mehl ........................ 


Ginſeng, Koreaniſcher, I. Qualitäͤt, 
n Japaniſcher, unllaffifget „ 
„Amerikaniſcher, gellärt . " 


Werth: 
Menge. Haik. Taels. 
153 465 
1099 4770 
16 176 23 230 
2167 7417 
218 1297 
8623 230 762 
350 . 208 
180 199 
66 570 
2566 9481 
188 7879 
275 8903 
19 424 
87 2414 
1140 4.368 
58 8 206 
138 794 
— 1839 
833 1748 
261 8169 
280 1845 
563 12 243 
1 667 5270 
1 842 2402 
191 1261 
637 1241 
660 17339 
2312 25 379 
15 813 5.899 
50 2273 
40 2315 
108 2443 
292 1331 
94 1 095 
68 3312 
1 824 2269 
309 2198 
17951 64.036 
60 1057 
7 868 11336 
1512 5 036 
11 801 118 875 
— 11 657 
8989 13 4% 
9809 497 
1 123 000 3 508 
112 1629 
1646 82 054 
352 8405 
706 1635 
1704 1079 
5 834 12 866 | 
2 395 | 
60 4193 
185 68 317 





Mauren. Einheit 
Berigiebenes : 
Ginfeng, Amertlanifcher, roh .... Pikuls 
Fenſterglas.................. Kiſten 
Flaswaaren .................. Pikuls 
kuhleim ..................... 
Graſtuch, feines........... „ 
Erdnußkuchen............. 
Gummi Benjamin ............. n 
Hanf, roh .................... 
„Ananas⸗............. n 
Häute, Kuh⸗ und Büflels....... n 
dörner, Runtijals.............. „ 
„ Xhiers, junge... ....... Baar 
" „  Sodindina ..... Pikuls 
n„  Rhinocerods ........... „ 
dauſenblaſe................. 
Lampen⸗Brenner............... Dutzend 
Cylinder.............. „ 
n »Beitele ............... Stüd 
sSchirme .............. „ 
Lampen......... ....... ...... n 
„ sDodte....... ......... Packete 
Leder....................... Pikuls 
Lilienblumen, getrocknet......... F 
Spiegel................. ..... Stüuck 
NRaſchinen.................... — 
Dangroverinde. .. 22.202220... Pikuls 
Streichhoͤlzer, Europäiſche....... Groß 
n Japantide........ n 
Pillen .................. ..... Pituls 
Arzneien ............ ........ n 
mn fremde .............. — 
Rilch, kondenſirt, in Büchfen.... Dutzend 
Spiegel mit Rahmen........... Stüd 
Ehdare Pilze................. Pikuls 
Nufheln, getrocknet.......... " 
Peroleum, Amertlanifhes ...... Gallonen 
n Ruſſiſches........... „ 
Dpium⸗Huſt ................ Pikuls 
Farben, aflortirt .............. „ 
Vapier J. Dualität ............ „ 
Pfeffer, Ihwarzer ............. . n 
weißer ................ 
Parfümerien ............... — 
Schweinehãute.............. Piluls 
Seegarneelen, getrodnet...... ... n 
UT 1. 11) .................... „ 
(u 7, .................... " 
Stuhlrohr .................. 
Reis......................... „ 
Teppiche .................... Stüd 
Sago ........................ Pikuls 
Salpeter .................... „ 
Sandelholz............. F 
Sapanholz ................... n 
Serlang und AgarsAgar........ " 
Samen, Lilienblumens ......... 


Einheit. 


Pikuls 


n 
Stüd 
Pikuls 
Stück 
Pikuls 


& 
Dutzend 


73 


Werth: 


Menge. Haik. Taels. 


388 
1187 
290 
415 
452 
8 023 
102 

8 

40 


800 


2. Netto⸗Einfuhr der hauptſächlicheren Chineſiſchen 


Waaren im Jahre 1892. 


Swatan. 
BVertb : 
Menge. Haik. Taels. Waaren. 
Verſchiedenes: 
71 22 885 Samen, Melonen... .......... 
1078 2654 „Seſam⸗............ 
312 6 176 Haifiſchfloſſen, Ihwarze ......... 
4294 29 866 „ weiße ........... 
68 7187 Schalthiere.................. 
14 488 21 248 Schuhe und GStiefel............ 
807 2159 Seide, gelbe.................. 
748 17 027 „ Stüdglite .........-.... 
1797 50 544 Schnupftabak.................. 
269 1701 Seife....................... 
9 2 768 Geiftige Getränke............ 
117 5 180 Stärke ....... ............... 
5 1242 Schreibmaterialien............. 
87 7 368 Zucker, weißer ............... 
865 163% „Kandis⸗............... 
7 846 1511 Schwefel ..................... 
14 569 1668 Talg, animalifder............- 
20 969 993 Tabak, in Blättern ............ 
31 382 1 558 „  jubereitet ...... onen 
23 206 1858 | Ultramarin ................... 
10 797 2115 : GSchirmgeftelle........ ......... 
199 23710 Schirme ............ 
16580 11 090 Firniß ....................... 
180 543 Vermicelli und WRaccaront...... 
— 1749 Finnober ..................... 
10 518 6 722 Wachs, weiße .............. 
4525 1 867 Holz, Tragſtöcke ............... 
417 710 95 628 „Garro⸗.................. 
69 6 274 ⸗Kranjen ................ 
9271 69 546 „  mohlriedende8 ........... 
— 2317 m Mauren ................ 
2363 3367 Wurmkuchen in Flaſchen ....... 
218 506 4 985 
455 15 080 
1195 6 836 
189 256 93 996 
1708576 208 220 
83 8 360 Waaren. 
119 1712Bohnenkuchen ................... 
235 8789 | Bohnen, ſchwarze ............... 
1 692 10 5894 " grüne .................. 
460 4924 „weiße und gelbe......... 
— 1082 „vermiſchte ............ 
1482 8947 | Mühen, Filz⸗................... 
1488 16 256 ſeidene ................. 
286 8479 Chinawurzel .................... 
163 976 | Porzellan, feines................. 
4911 13 857 Tuch, einheimiſches und Nanling .. 
2 004 8136 | Baummolle, roh P............... 
402 688 „ Sheeting?, Chineſiſche. 
762 2031 „ üben .............. 
2 922 29 175 " Lumpen ............ 
3937 21 168Tintenfiſch...................... 
4485 8554 | Datteln, ſchwarze ................ 
2530 6 628 „rothe .................. 
297 2189 | Eier, eingemachte ............... 


Einheit. 
Piluls 


Pikuls 


Werth: 
Menge. Hailk. Taels. 
2633 823 2780 363 
41 887 59 005 
165 905 233 261 
163 767 1089 698 
14 876 22 443 
70 065 7401 
27 447 5 263 
2122 20 443 
198 3 038 
2128 85 602 
11 122 127 265 
2460 6 261 
212 6891 
1989 8691 
891 b 926 
7127 18 622 
6.089 11 998 
169 432 1134 


14 


Waaren. 

Fiſche, geſalzene ................. 
Pilze .......................... 
Ginſeng, einbeimifcher............. 

RKReoreaniſcher, I. Dualität.. 
Erdnußkuchen .................. 
Erbnüfle ....................... 
Gips ..................... ..... 
Ziegenhaar ..................... 
Schinken. ...................... 


„Ananas⸗.................. 
Hörner, Rothwild⸗, jung.......... 
„Rehe⸗ ................... 
Lillenblüthen, getrodnet .......... 
Sußholz ....................... 
Düngerluhen .................. 
Arzneien ...................... 
Dei, Bohnen⸗.................. 
„Erdnuß⸗ .................. 


Dur Dur var zur Tr Br er Er er Br Er rer 


„Dolz⸗...................... 
Dpium, Szechnuan⸗............... 
Reis in der Hülſe ............... 
Papier I. Qualität 
Birnen, frühe .................. 
Tabalöpfeifen ................... 
Seegarneelenſchalen .............. 
Reis ........................... 


„  mebisinifher ..... ....... 
Samen, Lilien⸗ oder Lotosnuß⸗.. 
„Melonen⸗............... 

„  Sennesftrauds .......... 
„Seſam⸗ ............... 
Schuhe und Stiefel.............- 
Seide, rohe, weiße............... 
n „gelbe ............... 
„Stückgüter ............... 
„Pongees, Shantung ....... 
Talg, animaliiher ............... 
„  vegetabiliiher.............. 
Thee, ſchwarzer, Ulong⸗ .......... 
Firniß ............... .......... 


Wollene und baumwollene Waaren. 


" 


Stüd 


3. Ausfuhr (einfhl. Wiederausfuhr) der hauptſächlicheren 
Chineſiſchen Waaren im Jahre 1892, 


Waaren. 
Säcke, ſchlechte Qualität........ 
n  ganf 


.»........ ..,. 0, ...:.a.e...2se 


Einbeit. 
Stück 


" 


Swatau. 
Werth: 

Menge. Haik. Taels. Waaren. 
8557 28695 | Bambus⸗Artikel................. 
3623 83 062 n Siebe .P................ 
% 23205 „ »wWaaren ................ 
26 36923 | Bohnenkuchen................... 
2925 A391 | Bohnenquark................... 
2300 44296 | Bohnen und Exbfen ........0.... 
6246 4137 | Meſſingwaaren.................. 
440 2616 | Cazoor Cutchery ................ 
162 2292 Chinawurzel .................... 
541354 495502 | Porzellan, gewöhnlied .......... 
446 8663 | Tuch, einheimifches und Nanfing... 
836 25883 4leidung, baummollene........\.... 
19 5 790 n ſeidene. ............... 
3176 22 128Strahlmuſcheln, frifdhe....... ..... 
2092 8340 Baumwollene Lumpen ........... 
1068 8468 Tintenfiſch...................... 
10 940 24976 | Eier, friihe ........... ......... 
25844 143087 Facher, Gaze⸗.................. 
19 463 71929 m Papiers .....222000. ..... 
3216 17877 Federn, Enten» und Hühner x.... 
5 968 39182 | Feuerwerk..... ................. 
2189 16919 Fiſche, gefalgene .......... ....... 
8310 5489 Fiſchernetze .................... 
43 12611 | Mehl, Reis⸗.................... 
12 788 161837 1° „ Kartoffel⸗............ ..... 
196 6201 | Anoblau ..................... 
3309 3627 Ingwer ........................ 
2 233 1559 | Ginfeng, einheimifcher ............ 
2 308 b514 | »  SRoreanifcher, I. Dualität.. 
1161605 2087391 | Grastud, feines................. 
80465 1567998 n rohes ................. 
1507 11654 Erdnuſſe ...................... 
1032 6860 Menſchenhaar ................... 
2 590 12600 | Hüte, Bambus⸗................ 
4.692 10 200 Hanf .......................... 
18 766 55 988 BBaſt .P................. 
1525 5122 „ Schnur und sFäden......... 
32 6564 | Hörner, Rothwild⸗, jung ......... 
37 1867 „  Kubs und Büffels........ 
680 299 097 Indigo, flüfftger ................ 
130 12 788 Pfannen, eiſerne................ 
3 488 28.408 | Gifenmanren .................... 
248 1591 Raucherkerzen ................... 
MO MIT Sqhmalz....................... 
198 7545 Lungngand, getrodnet .......... 
2 436 14 154 Strohmatten .................... 
25569 106287 Ürzneien ....................... 
356 18 344 Melafle ............. ........... 
18178 211 687 | Der, Erdnuß·............. 
280897 DITTE | duiben ..: 
Drangen, friſche ........... un. 
Bapier, I Dualität .............. 
IL .............. 
Werth: n Dpfees ................ 
Menge. Hail. Taeld. | Spiellarten..... ....... ......... 
225 643 6992 | Birnen, frilhe .................. 
1 842 492 26 868 | Barfimonen, friſche .............. 


Werth: 
Einheit. Menge. Haik. Taels. 
Stüd 125 142 10453 
n 41 100 2424 
Pikuls 128 1660 
, 7689 80798 
n 1280 4427 
n 23 730 34 427 
" 106 2935 
ri 4300 14 679 
» 1 368 3 998 
„ 5 888 9478 
n 9898 436015 
n 1463 596% 
n 4 1189 
n 12487 192855 
n 1 772 3442 
n 2770 39308 
Stüd 11 204 066 45 962 
„ 34 774 2593 
„ 831 510 6 870 
Pikuls 3487 21882 
n 3259 24 124 
n 2950 . 16981 
n 173 5.062 
„ 6 825 20 606 
" 40 0923 69 953 
n 10 493 1889 
n 2.089 1584 
n 82 4748 
n 5 8122 
n 1740 184779 
’ 1297 60019 
n 8 820 7 942 
„ 206 6175 
Stüd 197 937 4.006 
Pikuls 1067 8461 
n 13 796 24 390 
n 3 307 39 839 
Baar 105 33% 
Pituls 490 3737 
n 21880 47 281 
" 347 11979 
n 2 786 34 0711 
n 14 628 59 717 
n 163 45834 
n 901 36% 
Stüd 216141 9 383 
Vikuls 4457 22 131 
n 87 291 43 563 
n 567 3 123 
n 2480 2995 
n 131061 124877 
" 6 589 57 499 
n 12 867 45 186 
„ 22 159 231 131 
n 870 6 109 
n 1 336 2271 
" 6579 5245 





Swatau. — Mof. 75 


Werth: Werth 


Waaren. Einheit. Menge. Haik. Taels. Waaren. Einheit... Menge. Hall. Taels. 

Merfimenm, geile... .. - .... Mill W166 40 372 | Buder, weißer .....-...- ........ Bis 664 411 42 188 211 
BIURmAREER „2-20 nenn Parrune " 303 8417 „Kandis⸗................ 1902 18 068 
Ylaumen, geizodnei und einen... „ 4774 ABO | Ehen, ſhwarzer.... on 7300 3627147 
artoffeln ..................... n 49% 4472 , gruuer........... en 871 11771 
Zopfex maaren........ ........ — 56.403 26505 | Zinufolie........ ........... en 1646 72 150 
Gee garneclen, geirofneb .......... „ 403 6533 | Tabal, in Blätterg ......... em 291 8 786 
Gingemadled - su n0.0.. Penner " 5531 19 463 m WbrÄleh .. 2er eneren en „ WB 706 104 
BPreriſtonen................, ... 19909 14 666 8BGtieugel................. n 58% 6 476 
Reid, TObbEr . 20.002200 nnnone en m 1036 6119 | Schi, Bapiess . ......... .... Stiu 74117 4481 
gelochter smb geizodineter ..... „ 8.569 17 22091 Firniß ......... ........... Bituls 282 9188 
Samſchu................. Kanone „ 5.086 18449 Gemüuſe, feife.. ...... ...... n 6 721 4898 
cdiginiſcher............ „ 2864 15 486 " getzoduneh und gelalen.. " 99 106 £6 181 
Gemũjeſamen .......-.. ...... .... n 170 3 | Nubeln...... ......... PP „ 17 486 ab6h1 
Schuhe und Stiefel... ......-.... Baar 16 363 623 | Milig......... ........ ...... en W688 10 688 
Stube, Stroh ⸗· ............. . 257 289 3386 | Weizgenzuder ......... eoersounre “ b 285 10463 
Eeidenftüctgüter .......... Pilze 11 5708 | Halbwoßene Gloffe aouaeeoeun.. . 1 86866 
Duden, brauner.............. n 6260235 1491481 | Hee........... ................ Pills 718 2.899 





Eingang. 







Rationalität | it Ladung. | In Ballaſt. 





Reg, Ye | Pogr 
. | Tonnen. | zabl. Tonnen, 






Aus 


Reg r | 
zahl. Tonnen. en. 





Yu 
zahl. 





Dampfſchiffe. 













Be un ....| 1837| 706 880) 104 | 108 au @1 | 814 761 | 728 80 86 887] 841 | 814 1682 |1 629 600 
.. ........ 6 14078 11 9959| 27 24 08: p 21458 8 3579 97 24 03 54 48 064 
Bade — ..... 2 2 980 5 7 882 7 10 36 6 su 1 1 444 7 19 86 14 2 724 
Shmehiige und | 
Rormegiide...... 1584 — — 2 1 2 1544| — — 2 1534 4 8 068 
Japaniiche ......... 3 68% — — 10 GET — — 11 7518 11 1513] 21 14 389 
Ehineftihe......... 54 289 4 | 4584| 62 | 6887 Wi 56080] 2 298 62 58 8781 124 | 117746 
jufammen... =) 785 141| 124 | 131 8836| 949 917114] 1899 |1 888 591 


Segelſsiffes. 
dritiſche ....... J 2068 - | — 3) 20 - | — 2| 2 2| 208 4] - 4186 
Gefammtzahl...| 827 187.209 124 | 131336] 951 | 918545] 858 S16 348 99 | 102884! 862 | 919182] 1908 |1 837 727 


——.- 





Moß (Norwegen), Ausfuhr. . 1768 
. er Lan 0000| 00 DO ..: 00er rennen com 

Ein- und Ausfuhr im Jahte 1893. LIED 1400800 
Einfuhr. Hafer .................. „ 2 826 650 
Roggen................. xg 22 647 790 Celluloſe............... " 12 400 
Gerſte.............. n 8 280 906 Heu ................... 692 400 
Weigen .............. n 145 896 Eis .................... Reg.⸗Tonnen 12 780 
Maid ................ » 110 960 Hummer............... Stück 8900 
Erbſen............... " 88 074 Roggenmebl............. kg 4 406 640 
Roggenmedl............. Side 14 492 Weizenmehl ............. Güde 1 770 
Beigenmehl ............. „ 24415 Yelipatb................ Bonnen 480 

Gerftenmehl ............. „ 1260 — — 


Deutiches Handels · Archiv 1894. IL 11 


76 


Mancheſter. 
Das Baumwollen⸗Fabrikationsgeſchäft im Jahre 1893.9) 


Während des vierten Quartals des Jahres 1893 Hat wenig 
Veränderung im Baummollen: Sabrilationsgefhäft flattgefunden. 
Bis zum Dltober waren die Zufuhren von Baummolle in den Häfen 
Nordamerikas geringer als die vorjährigen und bie Ernteſchätzungen 
lauteten durchſchnittlich auf nur 63/4 Millionen Ballen, daher waren 
Ausfihten auf Steigerung der Preife vorhanden. Als aber die 
Lieferungen in den Häfen und auf den inländiſchen Märkten in 
Amerika im November viel ftärfer wurden und balb bie vorjährige 
Baht überholten, murde bie Stimmung unfiher und unter 
Schwanfungen von Woche zu Woche, je nad den Berichten über 
größere oder kleinere Zufuhren, ſchwankte der Liverpooler Markt 
zwifhen 45/5 und 43/16 Pce. für Mittelamerilanifhe Baumwolle, 
und ging Ende ded Jahres bis auf Al/a Pce. herab. 

Bon Indien, wo wegen wirklihen Mangels an Waarenvorrath 
‘im zweiten Halbjahr 1893 flarker Begehr geweien war, wurden in 
Solge diefer Baummwollendberichte die Beftellungen zu niedrigeren 
Preiſen limitirt. 

Der Kohlenftrile, der erft am 17. November zum Abſchluß kam, 
demnach längere Zeit dauerte, ald je ein Strike bisher, bat ber 
ganzen Englifhen Induſtrie einen unberechenbaren Schaden zugefügt, 
und die Folgen bes ungebeuren Berluftes ber Arbeiter an Lohn und 
allen früheren Exriparnifien, die Berlufte der Grubenbeſitzer gar nicht 


Mandefter. 


zu rechnen, werben fih im Binnenhandel nod lange Zeit fühlber 
machen. 

Das Jahr 1898 zeigt daher im großen Ganzen noch nicht den 
Aufſchwung, den man nah dem Drud, der auf der Mancheſter 
Induſtrie feit dem Zuſammenbruch der Banl der Gebrüder Baring & Go. 
Laftete, erhoffen durfte. 

Zu Gunften einer Verbeflerung im Jahre 1894 iprechen dagegen 
zwei Umftände von Wichtigleit; erftend, daß die Preile von Baums 
wolle, Garnen und Wanufalturwaaren einen fehr mäßigen, man 
könnte faft fagen niebrigen Standpunkt einnehmen, und zweitens, 
die Eröffnung der neuen Waſſerſtraße, des Manchefter-Ziverpooler 
Schiffskanals,i) welcher Manchefter, den Mittelpunkt der Baummollen- 
inbuftrie, mit allen Theilen der Welt direkt in Verbindung ſetzt. Der 
Kanal ift groß genug angelegt für alle überſeeiſchen Dampf: und 
Segelſchiffe, mit alleiniger Ausnahme der neueften großen Amerilaniſchen 
Paſſagierdampfſchiffe, die auch in Liverpool nit in bie Dods 
kommen, fondern ihre Labungen und Baflagiere im Merſeyfluß 
liegend ein» und außichiffen. 

Es ift heute noch nicht zu beurtheilen, welche Einwirkung das 
Unternebmen auf die Fabrikation und den Handel Englands und 
der Übrigen Welt ausüben wird. Sebenfalld kann bie Einfuhr von 
Rohmaterialien und Ernährungsſtoffen ſowie die Ausfuhr der 
Mancheſter Ergeugnifie duch verminderte Trandporiloften nur 
gefördert werben. 

Ueber den Stand bes Baummollengefchäft? in den leiten Jahren 
geben bie nachftehenden Tabellen Aufſchluß: 


1. Einfuhr roher Baummolle in Großbritannien. 
























Durchſchnittsgewicht 
ber Ballen. 














In den vorhergehenden 4 Jahren. 








R Durch⸗ 
Sorten. m in us Mæ | 
Bier | Sonbon |, nm ar —— 1899. | 1891. | 180. | 1889. 1802. 1891.| 1800. 188 
pool. x. |b.Ballen.| 8 | | 
Ballen. Engl. Pfund. Ballen. Eng! Pfund. 
Ameritanife ...... — 18 4772 801 aaı] 477 | 1098 021 087|3 089 1108874 1008 918 410'3 188 7601 ası | az | arz | sw 
Brafilianiice ...... 27055 — | 270555 217 | 687104351 74010] 146810 150180] 160970 260 | 230 | 2u0 | 193 
Heggptilie ........ 318497] 1564| 3200611 787 | 285877587 384420 330650! 271560] 284250) 784 | 725 | 719 | 704 
Beruanifge ıc......| 4 2416| 97842] 176 | 17122 948501 66 460] 66320] 59580| 176 | 197 | 190 | 178 
Dftindifhe ac....... 66362| 88955| 155817] A400 | 62126 8001 1725901 247220) 604290] 678440) 400 | 398 | 396 | 396 
zufammen... 3 088 997] 106 69918 145 oss 468 | arı sos assle 165 20014 865 s20l8 010 71014 868 950| 491 | 478 | 467 | 460 





2. Zähbrlihe Durchſchnittspreiſe für das Pfund 
Baummolle in Liverpool. 


Mittel- Fair Mittels Fair 

Orleans. Dhollera. Orleans. Dhollera. 
Jahr. Pence. Pence. Jahr. Pence. Pence. 
1866 ........ 15,78 11,95 1873 ........ 9,82 6,15 
1867 ........ 1084 853 1874 ........ 830 5,28 
1868 ........ 10,75 80° 185........ 162 5,0 
1869 ........ 123,37 981 1876........ 656 4,50 
1870 ........ 10,18 8,12 1877 ........ 6,50 5,19 
1871 ........ 8,79 6,68 1878........ 681 4,87 
1872 ........ 1085 1,64 1879 ... 6,05 5,06 


Mittels Fair Mittels Fair 
Drleans. Dhollera. Orleans. Dhollern. 
Sabr Pence. Bence. Jahr Pence. Pence. 
1880 .......- 7106 532 1888........ 5,64 8,87 
1881 ........ 6,58 4,41 1889 ........ 58,72 8,89 
1882 ........ 6,88 431 1890 ........ 60 4,14 
1883 ........ 6,88 4,38 1891 ........ 4712 983,8 
1884 ........ 6,12 3,82 1892 ........ 4831 3,00 
1885 ........ 5,70 435 1893 ........ 4,62 3,50 
1886 ........ 5,16 356 Anfang 184. 425 3,19 
1837 ........ 656 3,56 


1) Bergl. Hand. Arch. 1898 II. &. 64 und 582. — 2) Hand. Arch. 189 IL ©. 61. 











Manchefter. 77 


3. Verbrauch zober Baummolle in Großbritannien. 

















18938. Sn den vorbergebenden 4 Zahren. 
Sorten. ans aus Durchſchnitts⸗ Geſammt⸗ 
Liverpool. London x. ſanimen. genict ber gewicht. 1892. 1891. 180. 
Ballen. Engl. Biund. Ballen. 
Amerilanikbe ......... 2 369 008 879 2 369 387 477 1 130 197 5899| 2 588 850 | 2 834 850 | 2786 590 | 2 667 270 
Brafllianikhe ......... 214 207 — 214 207 217 46 482 919 171980 128 530 132 620 129 0% 
Aeopptilhe ........... 314 364 — 314 864 137 281 686 819 940 273 550 253 020 243 540 
Beruanifhe %......... 86 693 1723 36 865 175 6451 37 48 060 40 240 29 860 44 620 
Dftinsiihe 2e.......... 48 597 326 48 928 400 19 569 200| 101610 201 470 292% , 268510 
zuſammen. 2.982.869 | 877 | 2988746 | 481 1434 887 361] 3 130 440 | 8.478 640 | 3.600 370 | 3.352 930 


4 Ausfuhr roher Baummolle aus Großbritannien. 












In den vorhergehenden 4 Jahren. 














Sorten. aus aus zus Geſammt⸗ 
Liverpool. London ꝛc. fammen. newicht. 1892. 1891. 1890. 1889. 
Ballen. Engl. Pfund. Ballen 








Ameitlaniide......... 266 602 18 774 280 376 | 133 739 352 296 8% 185 190 191 470 274 1% 
Brafilianiie ......... 6 408 — 6 408 1 890 636 12 170 8 350 6 390 33 620 
Kegyptüche .... ....... 62421 1554 68 975 47 149 575 67 850 28 290 18 770 13 8% 
Peruaniihe Ar......... 84 743 1194 85 937 6 288 975 17 270 24 280 22 170 25 800 
Lfiindifde 2c.......... 28 395 86 949 115 344 46 137 600 111180 174 220 242 850 319 800 


zufammen.... | 28060 | 108471 | 602 040 | 234 706.088 | 496340 | 416310 | 476 660 | 665 800 


6. Ausfuhr von Baummollengarn aus Großbritannien. 












Engl. Bfunp, Dertä: Bfd. Steel. 





Rußland..................... .... 741400 141 565 82 296 70 278 
Schweden und Roswegen........... 4 707 600 129 840 172 517 166 140 
Dänemark ....... ................ 6 172 800 188 463 198 527 161 702 
Deutfhland „u. .................. 28 884 600 1 596 364 1477422 1444 848 
den Niederlanden................. 36 822 500 1453 699 1461 752 1 634 941 
igien............... ........... 7 085 800 610 470 452 937 408 321 
Frankreich ...................... 8059 600 783 698 687 639 485 624 
N 17172 797 900 127 421 76 128 44 388 
Deitesreihslingatm ................ 2 673 600 192 908 148 476 122 531 
Rumänien .................... 8 469 600 870 452 337 070 294 068 
ber —5 ....... ................ 21 629 800 1 045 107 1 041 566 164 498 
Leone nenene .......... 4 665 245 756 171 599 158 803 
— und Hongkong.............. 8778 600 460 761 267 166 274 900 
Japan ............ ........ 14 826 600 18 968 000 645 215 839 474 811 350 
Sid Dftinbien: 
....................... 17 169 100 10 919 900 168 344 685 306 464 752 
— ............... ........ 11 481 700 7112 793 486 641 655 464 
Bengalen und Birma... ......... 16 150 600 918 138 683 695 753 601 
Straits GSettlemeniß............. 1 298 600 135 102 106 306 56 533 
Geylon ........ SDnaneecunnnnen . 64 900 8325 6 931 3 066 
zuſammen ee ve Kostahe 
nad anderen 8 enonunens 245 268 700 288 224 400, | 206 601 600 11 177 848 9 698 851 9 069 984 


11% 





78 Manchefter 


6. Außfuhr von Yaummotllenmaaren aus Gtoßbritannien. 



































Nach: 1891. | 1892. | 18398. 1891. | 1892. | 1893. 
Darbds. Berin Bed Sterl. 
Deutſchland .................. 39 408600 | 38297300 | 45278600 581 822 609 707 
den Niederlanden................. 471 785 600 50 680 400 51 540 800 660 536 696 614 
Belgien. .oeeeeeneaneaneneeneenen 62193600 | 42989100 | 55820 700 683 262 819 027 
71 70? 89 541900 | 2374500 | 29 608 400 461 623 824 106 
orkagat, Ayovem unb Mateire ..... 61170500 | 29568 100 | 47824 600 368 973 449 08 
RT TR 63 728300 | 42212400 | 34 966 900 679 472 481141 
—— —— 6 783 000 4 157 800 4214 200 47787 50 268 
. . : . . 83 786 600 | 24 298 100 18 772 200 230 964 268 310 
der RE ...................... 346 267 100 322970400 | 303 940 100 8 292 560 | 3 175 109 
1 9 156 778 500 | 124551500 | 147588 400 t 115.170 1 345 250 
Aigerien ... . ! ! . . 18 882 700 11 554 800 2 274 100 115321 | 25 996 
Maroflo ......................... 48 061 900 45 344 200 39 531 300 488 834 376 168 
der Weſtküſte von Afrika außer den 
Britiihen Vefigungen. .........-. 46021 600 | 32619200 85 218 900 370 724 398 948 
Far .. ... .... 83 456 500 24 492 000 17 260 700 261 223 186 583 
Niederlöndtfheiindten.............. 156 810 300 136 007 600 194 181 600 1 897 966 1 883 468 
den Philippinen ...ccneeeeneeen- .. 38 232 500 47447200 | 47036 200 895 604 402 367 
China und Yongfong .............. 534137600 | 497475200 | 365 425 500 4 961 899 3 660 428 
C. CCE. 61 120 100 75 180 700 68 307 800 778 261 711 563 
den Bereinigten Staaten von Amerika 54 736 600 60 7180 800 66 407 800 1429 186 1581 444 
Weſtindien, außer dert Britifchen Ber 
ÄBUngER anne neenennenenennnnn 78654000 | 74558900 | 63219200 676 874 698 063 
een nenenn .......... 38 788 200 30 634 40 28 795 700 32B 135 309 653 
Gentratamertlü......--------r00.0. 55 449 900 38 341 200 30 881 200 272 118 
CSohumbien ..... olunenannune .. 68 486 100 60 360 600 46 820 700 677 777 451 508 
Benenula.......... .............. 41 231 000 16 750 400 62 355 600 166 744 520 139 
Pern ..................... .... 32 997 600 2%6 3 20 152 400 286 782 204 628 
Chile.......... .............. .. 49110000 | 121 731 100 48 838 100 1 166 993 494 946 
Brafilien....................... 186 466 900 278 898 500 265 767 000 2 880 269 3083 751 
......................... 80 674 800 45451 600 45497 100 488 814 538 023 
Argentinien .......-. - ........... 70 860 00 143 810 700 108 885 700 1637 363 1 326 859 
Gibraltar ........--00-sernennunne 7 809 800 7 803 800 9 484 800 78 704 95 252 
Malta ............... nern nen nen. 16 3880 300 13 758 100 11 437 100 141170 118 740 
der Weſtküſte von Afrika (Britifche 
Vefigungen) oneesseesneneeenen nn 71458000 | 54636400 | 62960500 682 880 807 565 
Britiſch⸗ Suͤdafrika.............. 32 116 000 33 158 600 38 979 900 6527 258 604 597 
Britiſch⸗Oſtindien: 
Bombay ....................... 691 448 600 705 042 200 708 268 600 5819879 5 905 919 
Mabratßt ................... 114 612 000 98 124 700 108 746 700 911 633 1021 109 
Bengalen und Birma............ 1030 336 400 | 1047708 300 | 1072 014 000 8 6571 046 8 862 950 
Straitd Gettlesent# ............. 111347200 i 108 490 600 78.868 200 982 156 136 615 
22 .............. nennen nen 16 988 800 16 275 000 14 211 600 163 642 146 499 
Hein .............. ....... 135 972 200 107 949 100 101 808 500 1 723 508 1599 366 
ichs ee nn 25042000 | 26755400 | 81284000 458 017 616 71 
den Britifch, Weftindifgen Infeln und 
171. .. 471308. 600 | _ 52741 700 | _ 8768460 668 014 620 266 
ammen ee er Uusfuße 
12* amderen Länderyn....... 4912 475 700 | 4873 106 00 | 4 668 501 00 59 481 977 48 766 548 47 294 346 
Spihen ımd Patentll..... — — — 1 852 967 3 100 406 2016 908 
Stu aaren! Dutzend 
fe und Soden... Paar 1 714 019 + 124 051 886 027 816 728 264 634 6212 
andere Strumpfwanrer.... — — — — 289 876 288 698 187 748 
................ Pfund 18 070 600 16 169 300 17 253 900 8254 198 2867 551 8 006 9% 
Andere nicht anfugefühtte 
garen u ............ — 2134514 
lammen... — 00 280 256 66 265 468 654 717 198 
& — u F A — 
annien a — ort TR 
zttren Waaren............ — 47285160 | 2271077068 | 218096 Ba6 











LA. 


Trieſt. 
Handelsderkehr und Schifffahrt im Jahre 1893.9) 


Auf dem Landwege wurden eingeführt 6 867 069 Doppelcentner 
gegen 7 390086 Doppelcentner im Sabre 1899; audgeführt wurden 
480600 Doppelcentuer gegen 48347 720 Doppeleeniner im ver 
foffenen Sabre. Die Geſammt⸗Ein⸗ und ⸗Ausfuhr ſtellt fi auf 
11664 239 Doppelcentner gegen 11737 756 Doppelcentner im 
Jahre 1892. 

Der Landverkehr zeigt fett dem Jahre der Freihafen-Aufhebung 
auch jetzt wieder ein ungünftigeres Refultat, indem die Ausfuhr zwar 
eine Steigerung von 458 860 Doppelcenines aufmweift, bagegen bie 
Einfuhr eine Berminderung um 589877 Doppelceniner erfahren 
hat, vemnad der Geſammtverkehr zu Lande gegen das Botjahr um 
13517 ‘Doppelcentner zurüdgeblieben ift. 

Die Einfuhr ift feit 10 Jahren im Hüdgange begriffen; während 
im Jahre 1883 bie Einfuhr auf 8068 643 Doppelcentner geftiegen 
wer, ift fie ſtetig und im verfloflenen Sabre auf 6 857 669 Doppel- 
centuer zurüdgegangen. 

Die Ausfuhr zu Yande Betrug im Jahre 1898 4 806 860 Doppel: 
sentner genen 4347 720 Doppelcentner im Sabre 1892, Hat fomit 
um 458 860 Doppelcentues zugenommen. Die Ausfuhr zu Lande 
it feit dem Jahre 1889 im ftetigem Gteigen. 

Bas die Schifffahrt anbelangt, 6 zeigt ſich in der Zahl vet 
eine und ausgelaufenen Segelſchiffe, fowie au in besen Tonnen» 
gehalt eine Beftändige Abnahme. 

Im Laufe des Jahres 1893 find in den Hafen von Trieft ein⸗ 
gelaufen: 


mit Ladung .... 8287 Segelfiffe non 125847 Reg.⸗Tonnen, 
Ballafl...... 425 „ 28 969 n 
zufammen... 3712 Segelfdiffe von 148836 Reg.sTonnen 

gegen 3886 Segelichiffe von 166 072 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. 


Ausgelaufen find: 
2105 Segelſchiffe von 108805 Reg.⸗Tonnen, 


mit Labung..... 
in Ballaft ...... 1617 n „ 41827 n 
zufammen... 3722 Segelidiffe von 149 632 Reg.⸗Tonnen 


gegen 8833 Segelſchiffe von 164567 NReg.sTonnen im Jahre 1802. 
Die Zahl der im Jahre 1898 eingelaufenen Dampfichiffe betrug: 


mit Ladung...... 3060 Damtpfidiffe von 1284180 Reg. Tonnen, 
in Ballaft ....... 1073 „141895 ’ 
zufammen... 4183 Dampfidiffe von 1426 075 Reg.⸗Tonnen 


gegen 8820 Dampfidiffe von 1306 142 Reg. Tonnen im Sabre 1892. 
Anögelaufen find: 
mit Ladung...... 3510 Dampfichiffe von 1268440 Reg.⸗Tonnen, 
in Ballaft ..... . 61 u „u. „158924 . 
zufammen... 4121 Dampiichiffe von 1427364 Reg.⸗Tonnen 
gegen 8304 Dampfiiffe von 1098560 Reg.-Tonnen im Jahre 18U%. 


Die Zahl der eingelaufenen Segel: und Dampfichiffe zufammens 
gerechnet ergiebt 7846 Schiffe von 1574911 Reg. »Tonnen gegen 
7706 Schiffe von 1472 414 Reg.Tonnen im Sabre 1892. 

Die Zahl ver audgelaufenen Segel» und Dampfidifie beträgt 
zulammengenommen 7843 Schiffe von 1576 996 Reg.-Tonnen gegen 
1637 Schiffe von 1468 197 Reg.» Tonnen im Jahre 1892. 

Die folgenden Tabellen geben über ben Schiffsverkehr im Jahre 
1892 weiteren Aufſchluß: 


1. Schifisvestehr im Bafen von Erich im Jahre 1893 mit Unterfpelönng der Nationalität. 


Sm Singang 





gm Ausgang 


mit Labung. | 











Rationelität mit Ladung. in Vallaſt. in Ballaſt. 
Neg.⸗ Neg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 

Schiffe. —* Schiffe. Tonnen. sam. <onnen. Schiffe. 
Deſterreich⸗ Ungariſche..... Segelſchiffe. 1873 | 50912 | 266 67041 878 80434 | 1251 25 630 
Dampficiffe 2479 193 736 | 1052 128873 | 2947 841448 | 6542 18 910 

Frenzðfiſjche ............... Gegelichiffe 1 1% | — — — _ _ — 

Dampficiffe 1 1071 — — 1 071 — — 

Deulſche...................... Dampfiditfe . 17 16959 | — — 17 1699 | — _ 
Briehtihe -......... ........... —x . 71 5282 J 1801 70 6012 6 918 
ampffdifie 30 26 891 — — 29 24 527 8 2495 
Britiſche................ Segeiſchiffe 1 188 _ — — — 1 88 
ampfidiffe 151 185 086 4 76781 118 150 214 86 148 
Jtalieniſche.................... Segeiſchiffe 1298 65 | 160 14355 | 1110 68854 | 884 14 091 
ampfſchi 345 226 068 11 80881 39 226 286 9 6115 

Mentenegrinifhe 22222220000. - Gegelichiffe 4 1855| — — 4 1855| — _ 
pie 1 1068 | — _ — 068 
Zürkiſche...................... Segelichiffe 88 2134 6 146 40 2619 5 670 
Ruſſüiche................. Dampfſchiffe 15 26 610 1 2233 — — 6 883 

Samidtiſche............ 83 e.. 5 2661 — — 4 293 — — 

Schwediſch⸗ Rortwegiſche..... gelichifie .. 1 62099 — — | | — _ 
Dampfihiffe . 21 | 6711 b | 2 584 22 7914 4 | 1805 
ufammen... Gegelicifie .. 8287 125847 | 426 22989 | 2106 108305 | 1617 41 827 
Dampficifie . 8060 | 1284180 | 1078 141895 | 8510 | 126840 | 611 158 924 

überhaupt. ............ 





1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 77. 


6347 | 2410007 | 1498 | 100004 | 6615 | 1 218705 2228 | 200 251 


80 zei, 


2. Schiffsverlehr im Bafen von Eric im Jahre 1893 mit Unterfheidung der Länder der Bertunft und Beflimmung. 










































Sm Eingang {m Ausgang 
Bon ober nad: mit Ladung. in Ballaft. mit Ladung. | in Ballaft. 
Reg.» Reg.» . Reg. eg.⸗ 
Schiffe. Tonden. | Schiffe. Tonnen. | SHE | Tonnen, Schiffe. Lone, 
Deſterreich⸗ Ungarn: | 
Illyriſche Kuͤſte .............. Segelſchiffe.. 1781 35 137 306 9 839 714 13 692 | 1466 81 165 
Dampficiffe . 1249 65 852 882 58028 | 1707 93 990 404 23 949 
Ungariſche Küfte.............. Gegelidifie .. 94 4174 1 12 14 803 49 56211 
Dampficiffe . 80 81 456 27 14 563 80 26 804 41 | 26804 
Dalmatiniſche Küfte........... Segelidiffe .. 172 1147 22 909 170 6.677 | 4 815 
Dampfidiffe . 445 127 614 14 4 982 449 128 079 11 4 969 
zufammen... Segelſchiffe .. 2047 47 058 329 10 260 898 20172 | 1518 86 681 
Dampficiffe . 1774 224 922 923 771578 | 2286 247 373 456 64 222 
Vereinigte Staaten von Amerila . Segelſchiffe .. 10 5771 — — — — 1 493 
Dampfiaiffe . 2 255 | — _ 16 83 088 1 1922 
Jamaica ............ .......... Segelſchiffe .. 4 1402 — _ — — — — 
Brafilien ..................... Dampſfſchiffe. 22 22 671 — — 12 16 962 — — 
Aegypten ..................... Segelfgiffe .. — — — — 8 8 566 — — 
Dampfichiffe . 65 83 301 — — 54 79 606 1 1035 
Algier........................ Segelſchiffe .. 14 8694 — — 4 800 — — 
Dampiichiffe . 2 2161 — — — _ _ 
Tripolis ...................... Dampfſchiffe. — — — — 5 066 — — 
Tunis........................ Segelidiffe .. 2 157 — — 732 — — 
Dampfſchiffe. 14 7417 — — 8905 — — 
Dſtindien..................... Dampfſchiffe 23 46 666 — — 15 83 149 — — 
China ........................ Dampfidiffe . 3 6 400 — — 1 1 789 — — 
...... ................. Dampſfſchiffe. 9 21473 — — 11 27711 — — 
Deutſchland ................... le . 19 19 946 _ — 17 16 659 — — 
—— land ............ ein e. 8 8 263 — — 1aal — — 
nkreich: Atlantiſches Meer.. egelfchifie .. — — — — 1 — — 
Dampfſchiffe. 6 4597 — — 24 24 202 1 1038 
” Mittelmeer ......... Segelidiffe .. 2 335 — — 9 8494 — — 
Dampfſchiffe. 101 86 626 1 1106 62 44 713 — — 
Großbritannien ................ Segelſchiffe. 8 4271 — — — — — — 
dampflaiffe 141 181 232 1 19 86 106 284 — — 
Malte - ........................ Dampfſchiffe. 17 8 660 — — 5 3769 — — 
Cypern ....................... Segelſchiffe 1 122 — — 10 1 823 — — 
Aniand .................. Segelſchiffe 49 6 225 8 873 70 7122 — — 
Dampfſchiffe 7 b 131 1 784 b 8 141 8 2.080 
Italien....................... Segelſchiffe .. 907 44 266 92 11 929 996 60 973 98 4163 
Dampficiffe . 627 237 208 145 69 546 607 816 497 89 18 783 
Montenegro ................... Segelfgiffe .. 1 34 — — 2 70 — — 
Rumänien .................... Dampffſchiffe — — — — — 4 4 206 
Rußland: Schwarzes Meer ....... Segelſchiffe 1 170 — — — — — 
Dampfſchiffe 26 36 170 _ _ 1 258 36 52 304 
Spanien ...................... Segelidiffe .. — — — — 271 — — 
Dampfſchiffe 1 — _ 
Sameben und Rorwegen...... Dampficiffe — — — 
........................ Segelſchiffe 1 — — 
Dampfſchiffe. — 19 21014 


zufammen einſchl. des Verkehrs 

mit nißt beſonders aufgeführten 

Ländern ............. ....... Segelſchiffe. 3887 
Dampffchiffe. 3060 


125 847 425 22989 | 2105 108 305 | 1617 41 327 
1284180 | 1073 141895 | 3510 | 1268 440 611 168 924 














St. Petersburg. — Ricaragua. 81 


St. Peteräburg. 
Waarenausfuhr im Jahre 1893.') 


Die hauptſächlichſten von St. Petersburg im Jahre 1893 in das Ausland verfhifften Waaren find: 








Nad 

















ö— —— 1 | Bus 
Schwes | Nor | Dänes | Deutichs en Belaien Frank: | Großbris| Elfeneur 
den. | wegen. | mark. | fand. | iede gien. eich. tannien. Fed. 
| landen. 

LAST]. ] 2 > Pud — — 53861 66% | — 3499 — 8 367 — 23 908 

.. : . :. . . . . . . — -— 1.198) 601 ol 2151 — | 1260| — | 16 
Flahs ..................... . — — — 126 412 — 102 157 | 845 159, 238 394. — 11312122 
Flachs heede een nn I) — — | — 45 581 — 206 889 158 833 118 118 5 — 59 684 
Rineralöl .................. , 23 571 | — 1 44473, 355242 | 112519, 12067 | 34580 — 611 658 
Betzoleum on. „  |251%8| 64500! 239409, 31810! — — | — | 587167 
; 71T EEE , _ I 1191| — ol — | 138 — 25 909 
Butter.................... — — 4567| 830865 1 798 20 149) 25573 — 62 962 
Polaſche................... — — | 2983| 11373| 2106 153 ı 198 35 — 18 678 
Giycerin nn anneeeeenenenen h — — — 4570| 22% — — — 68 066 
Hauienblafe ................ " — — 18 218 16 29 4 681 — %1 
Delkuchen ................ 479 510 — 1602 368 288 956. 134381 86 146 7932971 134 648 176 87613 809 738 
Knohenmehl und Knocdhenlofle 815721 — _ 620 733 | 610) 5580 3 100 — 946 776 
Sasreinigungsmafle ......... " — — — 18900 — — — — — 18 900 
darme...:; — — — 125338553 — — — — — 48 387 
Vorſten................ .. „ — — — 5149| — 88 1106| 16749 — 28 092 
Kalbfelle................... n — — — 22006 — — 57611 57344 — 83 681 
Volle ..................... — — — 4013| — 1856 4 55752 — 64 079 
(1 2 n — — — 6626 4628| 4664 7020 LI — 916 393 
Aleie...................... , — — 89 982 44 783 88602 — — AT — 218 118 
ÜeE on enenaanneansennenne Riten | — _ 38 2119| 1092| — — | 21080 — | 43567 
Gummiſchuhe............... — — 280 9535 126 40 90 — 10071 
Beigen ........ run none Tſchetwert 48001 — _ — — 11686) — 19 486 
Safer ..................... n — — — 3166| 86055 | 284 025 403 4841478081] 2 — [2 204 700 
Roggen .................... n 205 — — — 1156| — — —_ 13 545 
auöneigengrüße .......... .. „ — — — — 70 918 9 760 — — — 80 668 
Leinfaat ........ ........... n MU — — 1575| 2023| — — 1607277 — 183 349 
Ratten.................. Stüd 8695| — 861% 5040! 41225| 10220 9 810) 4024551 1740| 510 30 

—* .. . .. _ — — _ — ssm|l — | 89696 — | 406 
—— — _ —_ — — 9487| 8806| 21484 26444 | — | 289 210 
—ã ................. n — — 10 0000 — 159 1400| — 2632249 2071 — 12801596 
ivendolz ...... ............ Kubitfuß 75500| 120669 41000 — | — 1500| — 29409 — 2377 078 
........ ........Standard dl — — 1248| 70693! 179 060) 8478| 76074 789 0681 — 11124606 

| | 

Nicaragua. | Das betreffende Geſetz, durch welches die Zölle verdoppelt wurden, 
x . trat am 19. April 1892 in Kraft.?) Die verhältnifmäßig lange Beit 
Handelöbericht für das Jahr 1892,?) von vier Monaten zwiſchen feiner Beröffentlihung und Inkrafttretung 
geftattete den Kaufleuten, ſich für die neuen Verhältnifſe einzurichten 
Allgemeines. und bebeutende Beftellungen von Waaren, theilweiſe durch das Kabel, 


Das Jahr 1892 ift für den Yreiftaat Nicaragua eine Zeit des | zu machen, um diefe Waaren noch vor bem 19. April in das Land 
entigtedenen wirthſchaftlichen Rieberganges geweien. Das Ballen | zu bekommen. Go geichah ed, daß die Zollhäufer im Jahre 1892 
des Silbers bat die Verbrauchskraft des Volkes neihwädht und den | mehr einbraditen als je zuvor; allein nad dem 19. April hörte die 
Baorenumjag auf die Beihaffung ber nothwenbigften Artikel bes | Einfuhr faft ganz auf, und der Handel zehrte von feinen vorher auf- 
Ihräntt, geftapelten Vorräthen. 

Während in früheren Jahren bie Einkünfte ber Regierung ihre Um dem Altlantiſchen Hafen Cabo be Gracias aufzuhelfen, ger 
Ausgaben deckten und noch ein Ueberſchuß verblieb, Hat fi im | ftattete bie Regierung dort bie freie Einfuhr von Bauholz. 

Jchre 1892 zum erften Male ein Defizit beraußgeftelt, das durch Als die Regierung ih im Jahre 1891 genöthigt fah, eine An⸗ 
Anleihen gebedt werben mußte. leide aufzunehmen, that fie dies in Form einer Bondsemiſſion auf 

Nachdem die Regierung durch ein Stempelfteuergeieg, weiches am | ihre Zollhäuſer. Es wurden 1 Mil. Peſos biefer Werthpapiere ger 
15. Juli 1891 in Kraft trat, den Verſuch gemadt Hatte, ihre Ein» | fchaffen, die 12 pCt. Zinfen im Jahre tragen und mit einem Diskont 
fünfte zu heben, ſah fie fich genöthigt, ben Zolltarif zu erhöhen. |! von 15 pGt. auögegeben wurden. Die Amortifation wird dadurch 


1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. &. 57, vergl. auch ebenda 1894 II. S. 82. — 3) Wegen bed Vorjahres |. Hand. 
Arh. 1892 -II &. 347. — 3) Hand. Arch. 1892 I. ©. 418. 


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bewirtt, daß ben Importeuren geftattet wird, mit biefem Papier 
50 pCt. ihrer EinfuhrzolsPolicen zu zahlen, und gewährt bie Re 
gierung bei derartigen Zahlungen nod einen Rabatt von 20 FEt. 
Die Amortifation geht bei dem Mangel an Waareneinfuhr nur 
langſam vor fh, und ed waren am 30. Yun! 1892 noch 774 572 
Peſos im Umlauf. 

Um die im Dezember 1892 fälligen Halbjahrszinſen in Höhe 
von 8600 Pd. Sterl. auf die Engliihe Eifenbahnanleihe vom 
Jahre 1886 zahlen zu Zönnen, mußte bie Regierung ebenfalls eine 
Anleihe und zwar von 200 000 Peſos in Salvador aufnehmen, eine 
Schuld, welche 24 p&t. Zinſen im Jahre erheiiht und in 14monats 
lichen Zahlungen zurüderftattet werben muß. 

Obgleich die Kaffeeernte des Verichtsjahres 1892 die größte aller 
bis jeht erzielten Ernten in Nicaragua geweien ift — dieſelbe belief 
fih nach ungefährer Schägung auf 130 000 Centner — fo hegite ihr 
Werth zufammen mit den übrigen Ausfuhrartiteln, Häute, Selle, 
Kautſchuk, Gelbholz, Cedernholz, Mahagoniholz, Indigo ꝛc., doch bei 
Weitem nicht den Betrag der Waareneinfuhr, und da der hohe 
Wechſelkurs vielen Kaufleuten einen willlommenen Vorwand bot, 
keine Rimeſſen zu machen, jo werden in ber That von ben Geſchäfts⸗ 
leuten in Nicaragua bedeutende Summen im Auslande geſchuldet, 
ein Umftand, der zur Berjchlechterung bed Kredites bes Landes beis 
getragen hat. 

Einfuhr. 

Die Hauptbebingung, auf melche die Importeure bei Waaren⸗ 
offerten zu ſehen gezwungen find, ift die Billigkeit bes Artikels, 
denn die Konfumfähigfeit des Volles ift gering, das nationale 
Bahfungämittel des Landes, das Gilber, ift entwerthet, bie Bölle 
bar) und die Trachten theuer. 

Im Allgemeinen läßt die Berpadung ber Deutigen Erporteure 
noch viel zu wünſchen. 

Ueber die Einfuhr der widtigeren Handeldartifel ift Folgendes 
zu bemerken: | 

&ladmwaaren. Einen regelmäßigen Abjag Kat nur das billige, 
gewöhnliche Fenſterglas, daB aber bei ber eigenthümlichen Bauart 
ber HAufer, die den Gebrauch von Fenſterſcheiben ausfchließt, in weit 
geringerem Maße verbraudt wird, alö in den Südamerikaniſchen 
Staaten. Der Zoll beträgt 4 Centavos für das Pfund. Die haupt: 
fählichfte Bezugsquelle iſt Belgien. 

Bier. Einen fteigenden Abſatz im Lande bat das Deutiche Bier. 
Der Bol beträgt 4 Sentavos für daB Pfund, Melle Wiere haben 
den Borzug vor dunklen. Die Aufmadung geidieht in halben 
Flaſchen und in Riften von 6 oder 4 Dutzend. 

Spirituofen und Weine. Der Hauptlieferungsplat ift Ham⸗ 
Burg, deſſen Waare den Markt beherrſcht. Der Boll beträgt 80 Een- 
tavos für die Flaſche von 20 Unzgen bei einem Gehalt von 12 Grab 
bis 25 Grad Garthier. Bon Kalifornien werben füße Weine im Faß 
eingefüßrt und, im Lande auf Flaſchen gezogen, in ben Handel ge: 
draht. Feinere Weine, wie befiere NRothweine und &hampagner, 
werden von Vordeaux bezogen. Der Deutſche Schaummein erwirbt 
fh immer mehr Abfakgebiet. Die Einfuhr von gewöhnlichem Eognal, 
der früher in Nicaragua bebeutenden Abſatz hatte, ift in Folge der 
erhöhten Einfuhrzölle ſtark zurüdgegangen, unb bie Konjumenten 
ziehen ben im Lande fabrizirten Branntwein vor, ber von ber Re⸗ 
gierung für den Preis von 60 Eentavos für die Flaſche verfauft wird. 

Lampen. Der Bol beirägt 20 Centavos für bad Pfund. Die 
Hauptbezugsquele ift Deutſchland, doch werben auch Amerilanilche 
Fabrikate eingeführt, find gber wegen ihrer höheren Preiſe weniger 
begehrt. 


Nicaragua. 


Dafjelbe ift von Tauwerk zu fagen, welches faft ausſchlleßlich 
von Deutſchland bezogen wird. 

Für Drille find Deutihland und Großbritannien bie wichtigften 
Bezugsquellen. 

Möbel, wie Stühle gller Arten, Tiſche ꝛc. ( Einfuhrzoll 10 Een: 
tavo8 für das Pfund), werben hauptſächlich von Defterreich bezogen, 
während die Vereinigten Staaten von Amerika die ordinären Sorten 
liefern. 

Schuhwaaren (Zoll 80 Centavos für das Pfund) werben nur 
in geringen Mengen von Rorbamerila eingefüht. Für feine Damen» 
Stiefel ift Wien der bedeutendſte Lieferungsplag. Tür SHerrenitisiel 
und bie gemöhnlichere Sorte von Damenftiefeln ift die inländiſche 
SInduftrie fomeit entwidelt, daß fie mit den ausländiſchen Yabrilaten 
erfolgreich konkurrict. 

Von Konferven werben namentlihd Früdte in Blechbüchſen 


fählih von Deutihland. 

Eifen- und Stahlwaaren. Die Qualität ſowohl als auf 
die Preife der Deutfhen Eifen« und Stahlmaaren Tafjer im All⸗ 
gemeinen nichts zu wünſchen übrig. 

Stearinlichte. In dieſem Artikel iR ſtets bedeutender Ber: 
brauch. Die Lichte kommen faſt ausſchließlich aus Belgien. 


Ausfuhr. 

Der wichtigſte Ausfuhrartikel Nicaraguas iſt der Kaffee. Die 
Ernte betrug im Jahre 1892 ungefähr 130 000 Centner. Die haupr⸗ 
fählichften Beitimmungshäfen für dieſes Produkt find Nem:Parl, 
San Francisco, Hamburg, Bremen, Havre, London, Genua und 
Trieft. Ein Ausfuhrzoll eriftirt bis jett nicht. Das mit Kaffee ber 
pflanzte Areal if in den legten Jahren außerordentlich erweitert 
Es find jegt nicht mehr affein die Berge um bie Hauptſtadt Mangagua 
herum, die dies Produkt liefern, fonbern aud in der großen Ebene 
von Leon und an den Abhängen ber aus berjelben auffteigenden 
Bullane find Anpflanzungsverjude mit beftem Erfolge gemacht worbea. 
Auch bie Ausläufer des Berges Manbacho find zur Kultur Bon: 
gezogen, abes das meiftveriprcchenbe Gebiet find die Hochthäler und 
Berge in den Departements Sinotega und Matagalpa. Hier find 
in den legten Jahren Blantagen mit Millionen von Bäumen an: 
gelegt worden. Namentlich haben fi Nordamerikaner und Deutide, 
angezogen durch das gemäßigte Klima, dort niebergelaffen. 

Ein anderer Ausfuhrartikel, ber früher von Wichtigkeit war, 
aber jet mehr und mehr verſchwindet, ift der Kautſchuk. Die 
Urfahe diejes Erſcheinung ift die Schenungälsfigkeit, mit welcher 
die Bäume zum Verbluten gebracht werden. Neue Anpflangungen 
find nicht vorgenommen werben, unb bie Zeit ift nahe, mo bieler 
Artikel aus den Ausfuhrliſten verſchwindet. 

Indigo. Der Anbau biefes Artikels, den Die trodensn Winter 
beeinträchtigt Hatten, ift in ben Ichten Jahren im Departement Rinas 
wieber aufgenommen worden. Jumerhin ift bie Ausfuhr fer gering. 

Kakao. Der Anbau dieſes Artikels wird, obgleih Nicaragua 
Boden und Alima benfelben außerordentlich begünkigen, nus in fo 
geringem Maßftabe betrieben, daß für die Ausfuhr nichts übrig 
bleibt. Erſt wenn bie Ländereien an der Wilantilhen Küſte ber 
Kultur erfchloffen werden, ift auf einen Anbau in größerem Maß: 
ftabe zu reinen. Der Grund, aus melden Die Anpflanzung in Io 
beſchränktem Maße betrieben wird, ift Die lange Beit, melde bie 
Bäume gebrauden, um tragfähig gu werben; außerdem erleiden Die 
Pflanzen regelmäßig ftarle Berlufte durch Diebe, weile den Früdten 
mit großer Finbigfeit nachzuſtellen pflegen. 





Häute unb Yelle Die Ausfuhr von Kuhhänten unb Rebs 
jellen, namentli nad, Rew⸗York und Yamburg, unbe mit Leb⸗ 
haftigkeit beirieben. Beſonders find es Leonefer und Geranabiner 
Kaufleute, die fich dieſes Artilels zur Deckung ihrer San lbın im 
Ausiande bedienen. 

Induſtrie. 

In der Seifenfabrikation find erhebliche Fortſchritte gemacht 
worden. Die Produktion dedt nit nur den Berbraud im Lande, 
ſondern es werben bereitö größere Mengen nad ven Nachbarſtaaten 
ausgeführt, jo daB bie frühere bebeutende Einfuhr von Großbritannien 
ganz aufgehört hat. 

Sägemühlen giebt e8 ungefähr acht im Lande, welche vollauf 
m thun Baben, um den Bebarf an Brettern zu beſchaffen. Fur bie 
vaſſerarmen Diftriite, wie die um Mafaya gelegenen Drtichaften 
Diriamba, Jinotepe ıc., wurbe bie Grabung von artefifchen Brunnen, 
welches Unternehmen von einem Deutſchen begründet unb weiter aus⸗ 
geführt wurde, von großer Wichtigkeit. 

Andere dem öffentlichen Wohle dienende Anlagen wurden von 
der Britiſchen Gefellihaft „Nicaragua Company Limiteb" geichafien. 
Dahin gehört vor allen Dingen bie Errichtung eine fehr zweckmäßig 
tingerichteten Warligebäubes in Maſaya, die Anlage einer Wafler- 
litung dafelbft und einer folden in ber Hauptſtadt Managua. 
Straßenbahnen find non berfelben Geſellſchaft für Managua und 
Xeon projeltirt morben. Eine Straßenbahn ift in Granada im Betrieb 
gelegt worden, eine anbere non ber Stadt Rivad nad dem brei 
Reilen entfernten Hafenort des Nicaragua⸗Sees, San Sorge, wurde 
dem Berlehr übergeben. 

Das Bantmeien bat durch die Liquidation ber im Sabre 1887 
gegründeten Banco Agricola Bercantil einen empfindlichen Berluf 
erlitten. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wizd Die Bank ihre Guropäiichen 
Schulden zu deden im Gtanbe fein, fo daß nur die Witionäre eine 
etwa 25 pCt. beiragende Einbuße ihres eingezahlten Kapitals zu 
erleiden haben werben. 


Plymounth. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.9 

Während bie meiſten Häfen Großbritanniens unter einer Depreſſion 
erheblich zu leiden Hatten, erfreute fi Plymouth im Jahre 1898 
(wohl in Einfuhr wie in Ausfuhr eines guten Durchſchnittshandels. 
Zahl und Tomengehalt der eingegangenen Schiffe zeigen gegen das 
Borjahr eine Zunahme. Nur die Einfuhr von Kohle hat abgenommen, 
aber in fo geringem Umfange, baß es nit ermähnendwertb wäre, 
wenn die Abnahme nicht ausfchliehlih auf den Kohlenſtreik zurück⸗ 
sfähren wäre. Bon biejem abgeſehen hätte die Einfuhr jedenfalls 
wgenommen. Unter folden Umſtänden fann der Rüdgang ber 
Kohleneinfuhr wicht als von Bedeutung angefehen werden, und berüßrt 
Plymonth in der Stellung als Brittgrößten Hafenort Großbritanniens 
bezũglich der Kohleneinfuhr zur See nit. 


Der Hafen Hat einige erwähneriäwerthe, ber Erleichterung des 


verkehrs und Handels dienende Einriäätungen erfahren. In Sutton 


kat die Vertiefung des Hafens erhebliche Fortichritte gemacht, und 
der neue Fiſchmarkt am Ufer wird wahrfcheinlih in diefem Jahre . 


oßendet werden. In Gattewater ift ein großer Deltank erbaut 
norden, in den die Defdampfichiffe Ihren Inhalt diret hineinpumpen 
Innen. Der Hafen ift von der Abmiralität zum großen Theil neu 
1) Wegen des Borjahres |. Sand. Arch. 1898 IL. &. 508. 
Deutiches Handelt-Urchtv 1894. IL 


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audgemefien, und neue Geelarten werben bald berauögegeben werben. 
Auch die Great Weſtern Docks haben Berbefierungen erfahren, 
Der Trodenbod iſt durch Ketten geihgt, und ein bebedter Weg tft 
für Die Baflagiere der Poftichiffe von der Schiffbrucke nad bem 
Zollhaus gebaut. 

Die Schiffbauer find ſowohl durch Neubauten als aud durch 
Reparaturen reichlich befchäftigt geweſen. 

Der Handel in ben Great Weſtern Docks geflaltete ſich wie folgt: 

Die Geſammt⸗Ein⸗ und Ausfuhr betrug 381815 Tons, davon 
entfielen 182 290 Tons auf bie Küftenicifffahrt. Der Handel erſtreckte 
fih auf folgende Artikel: 


1891. 1892. 1893. 
Ton. 
Getreide...................... 114 684 106805 129283 
Kohle ........................ 40656 230626 81400 
Thon ........................ 19088 14661 16812 
Dünger ...................... 15274 17564 18908 
Guano ....................... 612 450 490 
Bauholz und verſchiedene Artifelt) 186301 164278 189 972 


zufammen... 825510 824364 831815 


Ueber ben Schiffävertehr geben folgende Tabellen Aufſchluß: 


Great Weſtern Dods. 
< 1898.. 


1891. 1808. 
Anzahl der Säle ............. 2962 2970 8266 
NegiftersTonnmen ..............- 668 252 579886 681 614 
Poſtſchiffe in regelmähiger Fahrt. 824 807 292 
Dana Hat der Verkehr im Jahre 1898 erheblich zugenommen. 
Sutton. 
1801. 1892. 1898. 
Anzahl der Eifle ....:........ 97 1025 960 
Negtftertonnem ............... 108682 116182 117017 
Auch Bier ift eine kleine Zunahme zu verzeichnen. 
Cattewater. 
1891. 1892. 1888. 
Anzahl der Schiffe........... 1370 1497 1529 
Regiſter⸗ Tonnen ............... 168851 158918 170821 


Die Einfuhr beftand in 88167 Tond Bauholz, Dielen zc. 
gegen 26660 Tons im Vorjahre, in 82150 Tons Steinkohle ꝛc. 
gegen 85197 Tone im Vorjahre, ſowie in Phosphaten, Eiſenkies 
und Betroleum. 


Au rt wurden: 

Bari 18931. 1892. 1898. 

von. 
Buggolanerbe .......... 34184 33864 83560 
Biegelfteine............. 8507 5716 7410 

Der Gejammtihiffiänertehr ftellte fich, wie folgt: 
1891. 1892. 1898. 
Anzahl der Schiffe ...... 56248 5508 6786 


Regifter- Tonnen 880 686 864986 919 862 
Yür die Lanbwirthe war das Jahr 1898 wegen feiner langs 
anhaltenden Dürre und der niedrigen Preife ihrer Produkte ein fehr 
ungünftiges. Die Breife für alle Brobulte, mit Ausnahme von Deu 
und Gtroß, waren niedriger ald in vielen Jahren vorher. Der 
außergewöhnlich frühe, trodene und heiße Frühling Hatte eine ſehr 


1) Darunter 1898: 15585 Ton Bauholz und 10910 Tond 


‚ Steine, 1892: 16 746 Tons Bauholz und 6200 Tons Steine. 


12 


84 


Heine Ernie an Heu unb Stroh zur Folge. Der Weizen Raub 
zeitweiſe im Preiſe niebriger als 25 SH. pro Quarier. Aepfel 
und andere Früchte gaben dagegen einen ſehr guten Ertrag. Die 
Ernte zog ſich ungewöhnlich Tange Hin, und der Ertrag war im größten 
heil von Devonibire fehr gering, mit Ausnahme ber Gegend dom 
Deariınsor, we bie Landwirthe Über die Ernte nicht zu klagen Batten. 


Akyab. 
Handelsbericht für das Jahr 1803.9 


Die im Berichtsjahre zu Markt gebrachte Menge Reis belief 
fi auf 168000 Engliſche Tonnen gegen 189 000 im Vorjahre. 


Ausgeführt wurben nad 


1898. 1892. 
Engliihe Tonnen. 
EUTOPR ................... 99 000 188 000 
Indiſchen Häfen... ......... 69 000 56 000 
gulammen... 168000 189 000 
Bon dem nad) Europa verfäifften Reis gingen: 
Engl. ‚Engl. 
nad Tonnen. nad Tonnen. 
112.72 26 922 den Nieberlanden...... 15 214 
Flenaburg............ 6099 Defterreih-TUngarn...... 11 754 
Samburg........ anne 858 Großbritannien ...... ‚ 12666 
Belgien.............. 19145 Dänemarkk........ 8989 


Hiervon murben 80669 Tonnen buch 24 Britische Schiffe, 
11 266 Tonnen durch 4 Deutſche Schiffe, 5153 Tonnen durch 2 Nor⸗ 
wegtiche und 2294 Tonnen durch 2 Daniſche Schiffe ausgeführt. 

Durch den Ausfall Bei ber letzten Ernte ſowie durch fehr große 
Nachfrage von Indien wurben bie Preife für Pabby von ben Ber 
ſchiffern nad Indiſchen Häfen auf einer Höhe gehalten, bie für bie 
foliden Europäifden Yemen zu siölant war. Letgztere Tauften baber 
nur, fomweit fie Aufträge batten. 

Bon einem feften, geregelten Marktpreis für Paddy Tonnte unter 
den obwaltendenr Umſtänden kaum bie Rebe fein. Europäer wie 
Eingeborene ſuchten bei immer ſteigenden Preifen ihren Bedarf 
möglichft rajch zu decken, bis endlich, zu Anfang April, ald die Preiie 
bis auf etwa 50 Rupien getrieben waren, ein Umſchlag eintrat und 
eine rlüdgängige Tendenz fi bemerkbar machte; doch war um biefe 
Zeit ſchon der weitaus größte Theil der Ernte zu Markt gebracht. 
Fur die Europäiichen Reismühlen war daher bie Iekte Saiſon nicht 
günftig. 

Die Dualität des letztjährigen Reiſes wirb als gut bezeichnet, 
und follen bie m Europa angebrachten Ladungen zufriebenftellend 
ausgefallen fein. 

Die Frachten nad Europa eröfineien zu etwa 80 Schill. für 
Dampfichiffe und etwa 27 SU. 6 Pce. für Segelſchiffe, doch gingen 
die Raten während ber Satfon auf 25 Schill. und 23 Schill. 6 Vce. 
zurück. 

Die Betheiligung der Deutſchen Flagge an der Ausfuhr 
von Alyab im Jahre 1898 belief ſich auf 8 Segelſchiffe und 1 Dampf⸗ 
fig mit einer Geſammtladung von 11266 Tonnen gegen 6676 
Tonnen im Jahre 189%. 

Rah Deutſchen Häfen wurben 86616 Tonnen Reis aus⸗ 
geführt, gegen 58 024 im Jahre 1892. 


1) Vergl. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 100. 


Plymoni. — Alyab. — Giurgevo. 


Die ſchon ſruher gemachten Beriude, den Baby buch An 
werbung von komprimtrter Luft zu enthülſen, wurden auch im letzten 
Jahre forigefeit, jedoch ohne Erfolg, und hat man jetzt wieder auf 
die alte Manier, das Mahlen mit Steinen, zurückgegriffen. 

Die unter Reiskultur ſtehende Landfläache betrug im Bes 
richtsjahre etwa 512 800 Acres gegen 506 300 im Vorjahre. 

Der Regenfall im Jahre 1898 war gut vertheilt, und find in 
Folge deſſen die Ernteausfihten für das Jahr 1894 vielvers 
ſprechend. Man rechnet auf etwa 190000 bis 200 000 Tonnen Reis 
als für die Ausfuhr verfügber. 

Direlte Einfugr von Europätichen Häfen Bat im Berichtdjahre 
nicht flattgefunden. 

Der Viehſtand des Landes kann im Allgemeinen als gut 
bezeichnet werden. Die Viehſeuche trat ſtrichweiſe im Innern auf, 
doch ift erheblicher Schaden nicht berichtet worben. 


Giurgevo. | 
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.) 

Das Jahre 1898 war meber für die Landwirthſchaft noch für 
den Handel und Verkehr günftig. 

Die ganze Rapsernte ging in Yolge ungünftiger Witterung 
verhättntfie verloren, auch bie übrigen Koͤrnerfrüchte Batten durch 
trockene Winde im Fruhjahre jowie durch anhaltende Dürre während 
der Blüthezeit ſehr gelitten. 

Treogdem hätte man mit ber erzielten Ernte ſowohl in qualitativer 
al8 in quantitatiner Hinficht zufrieden fein können, benn fie entfprad 
ungefähr der ber Vorjahre. 

Der Ertrag an Feldfrüchten aller Art ftellte fi, mie folgt: 

Angebaut waren mit Getreibe ıc. im Ganzen 287800 ha, Bier 


yon mit 
Angebaute Geerntete 
Fläche. Menge. 

ha hl 
Weizen............ .. 148800 2872 700 
Roggen............... 600 9 900 
Mais ............... 116 000 2 875 000 
1:2 17 De 11.000 880 000 
Hafer............... 7 400 207 200 

Raps................. 5 900 — 
Hirſe................. 2300 34 500 
Raxtoffeln............. 200 8 000 
1111) (2 400 6 400 
Linſen............... 200 2400 

Grüngeug, Klee ........ 600 — 


BGleich beim Beginn des Geſchaͤftsjahres entſtanden indeß im 
Getreidehandel Schwankungen, bie bis Ende Mai dauerten und von 
da ab einer vollfläubigen Geihäftsflodung Play machten, bie bis 
zum Schluß bed Jahres angehalten bat. 

In Folge biefer Verhältnifſe, bie einerſeits durch bie guten 
Ernten in anderen Ländern, andererſeits aber durch die Cholera und 
bie durch dieſe herbeigeführten Verkehraſtörungen hervorgerufen 
wurden, gelangte laum ein Biertel ber Ernte zur Ausfuhr. 

Die Geſammtausfuhr aller Feldfrüchte betrug 2661100 hi, ber 
Vorrath an Weizen zu Aufang bed Jahres 18M 8251 800 hi und 
an Maid 4890100 hl. 


1) Wegen des Berjahzes |. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 88. 














Ginrgesa — Beresinigte Staaten von Amerila. 85 


Die Breite fteliten fi im Oroßhandel Im Dezember 1898 yes | Wengen abgeieht worben, und eb kann mit Sicherheit angenommen 


Yeliofiter Tür werden, dab in Felge deb Hanbeißnertzages mit Rumänien ber 
Weien ............... auf 5 bis 6 Mark Deutiche Abſatz einen bebeutsuben Auffchwung nehmen wird. 
17 „ 5 " Der Ochiffünezichz geftaktete ſich im Berichtäjahte folgenbermaßen: 
(er u „3 i &8 verkehrten: 
—— Laws I Defereläeingaufhe 206 
Rartofein .. 02.000000... „2 „ 2 „ Danpfiäifke..... 
Der Herbſtbau wurde Im Allgemeinen unter ziemlich normalen Griechijche.............. | Segelidiffe...... 116 
BWliterunguerhälinifien beenbet, unb ſtehen bie Saaten fche üppig Schlepper .....-. . 8% 
und Träftig, nur wäre ein tüdhtiger Schneefall zu wünicen. Rumäniiee | —— — ..... Ben 
Die Eins und Ausfuhr ſtellte ih, ie lt: a — *—*et 3 
Einfuhr im Jahre 1898. Nmuſſtiche.............. Dampficiffe nun 0 
Tonnen. Lommen. Bulgarifige.......... .... Gegeliiffe...... 10 
Beumwollmmasun .... 35 Banufaliurwaaren....- 880 
Baus und Tijſchlerholz.. HD Balbimen ............ 600 
Branniweiß.......- ... HD Nicht genannte Betalls 
GEM eeneenenenncee SO Wake eenenenenee- 26 Vereinigte Staaten von Amerika. 
⏑.: Die Lage des Eifen- und Stahlmarktes in den Staaten 
Eifen-, Stahl⸗ und Blech⸗ Papier ........... so | Indiana, Kentucdy, Michigan, Ohio und Weſt⸗Virginia 
wearen ............ 30 Peirelsum (aus Batum) 200 im zweiten Halbjahr 1893.') 
a TTTTT ao | Sm Dem een Zulitsgen Deb Jahres 1898 ging ber Sander mit 
Garne und Tuifle..... MO Chdfehhle nnnenecee- 50 | den Eramsgnifien ber Sien und Gtaplinduftrie im Brohen unb 
den und Beh ee... 50 Debsl. (aus Grofbeitam ſchloſſen, damit die nothwendig gnemorbenen Reparaturarbeiten vor⸗ 
Stearinderzen 40 nien) 16 000 genommen werden konnten. Durch die vielen Haͤuſerbauten wurde 
i..... ee nn 95 | eine große Menge Nägel, Platten und Baueiſen verbraucht, unb 
Kup, Spiels und f” BUÄER enennaensnnne. gug | waren biefe Artikel Die einzigen Erzeugniſſe ber Eiſen⸗ und Stahl⸗ 
Ienteriemoneen 10 qeiemmen enfäLdermiht | Tann Nah melden ine gute Sahfenge befand. Die Babel 
Seberwaerm zefüßeten Mar produktion war in nahme begriffen, und in ben betheiligten 
— unb Zoilich gr auf . 3008 Kreifen rechnete man auf ein baldiges Steigen der Preiſe. Die uns 
—** | günftige Finanzlage des Landes war hauptſächlich daran ſchuld, ba 
Im von eima 30 SRIL. geanken. auf den Eiſen⸗ und Stahlmärkten eine auögeprägte Stille herrſchte, 
Ansiuhz im Jahre 1898. und bie Stahl» und Eifenfabrilanten nur wenige Beſtellungen ers 
Es gingen nad: hielten. In der zweiten Nonatswoche Tauften die Werke, welde 
Tonnen. Geräthihaften aus Eifen und Stahl, Maihinen und ähnliche Sachen 
Bulgasien Guter.......... 860 herſtellen, große Mengen Roh⸗ und Handelseiſen. Die meiſten Walz 
BESERERBEEE Salz........... 12000 werte ftanden dagegen ftill. Die Preiſe blieben nad) wie vor niedrig. 
Serbien @üter........ .. 148. Die Nachfrage nad Stahlſchienen befferte fih etwas. Der ſtarke 
677 Salz.......... — Begehr von Platten⸗ und Baueiſen hielt unvermindert an. Ungeachtet 


ber auf den Gelbmärkten herrſchenden Knappheit und ber niebrigen 
Breife, unter welchen faft alle Produkte der Stahl und Eifeninbuftrie 
Utten, wurden doch noch neue Eiſen⸗ und Stahlwerke errichtet, und 
bie Herftellungsfäßigleit der bereits beſtehenden erweitert. Sm ber 
dritten MRonatBwoche verringerte fich plößlich die Roheiſenproduktion 
des nanzen Landes um 20000 Tonnen bie Woche. Dieje Abnahme 
ber Robeilenproduftion war die unmittelbare Folge ber Abnahme 
der Nachfrage, welde durch bie auf ben Gelbmärkten berrfchenbe 
mienmen... — Knappheit und die unſichere Finanzlage veranlaßt worden war. Sehr 
viele Eiſen- und Stahlwerke ſtanden ſtill. Die Preiſe waren noch 

im ——— — 78 abge immer niebrig. Rad landwirihſchaftiihen Geräthihaften war bie 
——— ib 7 Bine sehmi * pi nt * —2 Nachfrage eine gute, dagegen war bie Nachfrage nach Mafhinen aller 





Art in der Abnahme begriffen. Biele Arbeiter ber Eiſen⸗ und 
— (Diem 5* * —— Elfen: u x) Stahlbranche verloren ihre Stellen ober mußten fig eine erhebliche 
| ment Rn, a * Beahiftl une 24 —— Schmaͤlerung ihres Lohnes gefallen lafien. So entließ eine große Eiſen⸗ 


— — ——— in nenlichen 2%) Wegen des erſten Halbjahres |. Hand. Arch. 1898 IE. ©. 466. 
12% 


86 


gieherei ber Stabt Eleveland im Staate Ohio, welche 4000 Arbeiter 
befchäftigte, am 27. Zuli 8500 derfelben und ſetzte den Lohn der nicht 
entlafienen 500 Arbeiter bebeutend herab. Im Staate Michigan ver» 
Ioren Taufende von Arbeitern der dortigen Eifenerzgruben ihre tägliches 
Brot, da viele Eifenerzgruben den Betrieb einichränten mußten. Bu 
Ende ded Monat ftanden beinahe alle Eifenhütten ftil. Die Bros 
duktion von Robeifen war noch immer in der Abnahme begriffen und 
die Nachfrage nach Stablihienen ſchwach geworben. 

Sn der exften Auguftwocde hatten viele Eiſen⸗ und Stahlwerke 
entweder nur wenig zu thun oder ftanden ganz fill. Der Eifen- 
bandel befand fih In gebrüdter Stimmung. Eine Ausnahme von 
der allgemeinen Regel machten die Werte, in welden Blatten, Baus 
eifen, Solomotiven ſowie Eifenbabnmwagen angefertigt werben, da dies 
ſelben ziemlich beihäftigt waren. 
zwifhen Arbeitgebern und Arbeitnehmern Differenzen über bie Höbe 
der zu zahlenden Löhne ausgebrochen. Mitte de Monats hatte ſich 


die Lage der Stahl⸗ und Eifeninbuftrie noch mehr verſchlechtert. 


Bon den Stahl» und Eifenfabrilanten waren verfchiebene in Folge 
der überaus ungünftigen Beitverhältniffe bankrott geworben, und 
andere ftanden am Rande des Bankrotts. Dabei verfolgten fie bie 
Berhandlungen bes Kongrefieg, ſoweit ſich Diefelben auf die Währungs» 
frage bezogen, mit der größten Spannung, und die Möglichkeit einer 
Herabſetzung der hoben Gingangszölle auf Stahl und Eifen, fowie auf 
Fabrikate daraus fteigerte die Unficherbeit. Eine nennenswerthe 
Nachfrage nach Stahlſchienen beftand nicht, und bie an verſchiedenen 
Blüten audgebrochenen Lohnftreitigleiten waren noch immer nicht 
auögeglichen. In Fachkreiſen Hoffte man, daß die Einfchräntung ber 
Produltion ein Steigen der Preife bewirken werde. Obgleich im 
ganzen Lande bie Roheiſenproduktion wöchentlich im Auguft um mebe 
als 46 000 Tonnen abgenommen hatte, fo häuften fich doch, beſonders 
in Nords und Central⸗Ohio, bie unverlauft gebliebenen Vorräthe in 
bedenklicher Weife an. 

Im September ftellten die Schienenfabriten nur geringe 
Mengen Schienen ber. Die Eifenbabngefellihaften hielten mit Aufs 
trägen zurüd und ſchoben den Beginn ber ind Auge gefabten Neu⸗ 
bauten und Reparaturen auf. Die Konfumenten von Produkten der 
Stahl: und Eifeninduftrie ſchränkten ihre Einkäufe möglichft ein und 
bezogen nur jo viel als fie zum unmittelbaren Gebraude durchaus 
nöthig hatten. In Gleveland, im Staate Ohio, einem der widtigften 
Eifen- und Stahlmärkte der Vereinigten Staaten von Amerila, war 
der Handel mit Eifen und Eifenerz leblos, und die Verſchiffungen 
von Eifenerz waren nur geringfügig. Die Werke, welche Handelseiſen 
berftellen, fanden größtentbeils ftil, während bie Lokomotiv⸗ und 
Wagenbauer den größten Theil ihrer Leute entließen. Seit Jahren 
waren nicht fo viele Arbeiter der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie bes 
Thäftigungslos, als Ende Auguft 1893. Dabei blieben die Breiie 
nad wie vor niedrig, Stahlihienen koſteten 29 und Stahlblöcke 23 
bis 24 Dollars die Tonne. In den Monaten Juni, Zuli und Auguft 
batte der Verbrauch von Stahl und Eiſen fowie Produkten davon in 
den genannten Staaten um 10 bis 40 pCt. abgenommen. Nach ber 
Fachzeitung The Iron Age waren am 1. September 1893 in ben 
Bereinigten Staaten nur 182 Hochöfen mit einer wöchentlichen 
Leiſtungsfähigkeit von 85510 Tonnen in Thätigleit, während deren 
Bahl am gleichen Tage de Vorjahres 236 mit einer wöchentlichen 
‚ Zeiftungsfähigfeit von 151 648 Zonnen beitrug. Wie Die genannte 
Fachzeitung mittheilt, fiel in den Bereinigten Staaten die Produktion 
von Noheifen in den Monaten Juni, Juli und Auguft um volle 
50 pCt. unter den Umfang einer normalen Probultion. Um To 
bezeichnender iſt es, daß auch im Monat Geptember bie obener⸗ 


An verihiedenen Plägen waren - 


Bereinigte Staaten von Amerika. \ 


wähnte Anbäufung unverläuftiher Roheilennorräthe anblelt. Be: 
ſonders häuften fi die Vorräthe von Roheifen im Mahoning⸗Dhal 
im Staate Ohio an, und es war hauptſächlich Koks⸗Roheijen, welches 
NH nur in fehr Heinen Beträgen umſetzen ließ, da viele Walz und 
Stahlwerte feierten. Ende September wurden zwar in Cincinnati 
endlich größere Boften Roheiſen umgejeht,. aber zu äußerfi niedrigen 
und unlohnenden Preifen. Ä 

Im Okto ber erfuhr die Produktion vorn Stahl und Eiſen und 
Waaren daraus eine weitere erhebliche Einfcheäntung, der Verbrauch 
nahm aber noch mehr ab, jo dab bie uaverlauften Vorräthe immer 
mebr anwuchſen. 

Anfang November ging ber Preis einer Tonne Stahlſchienen 
in Folge der Icharfen Konkurrenz und der geringeren Nachfrage auf 
24 bis 25 Dollars herunter. Die Nachfrage nad Gray⸗Forge⸗Roheiſen 
nahm, allerdings nur unbebeutend, zu. Dagegen beftand nad) Foundry⸗ 
und Car⸗Wheel⸗Roheiſen jo.gut mie keine Nachfrage. Den Werken, 
welche eilerne Röhren berftellen, gingen Teine neuen Aufträge zu. 
Die Preife waren immer noch fehr niedrig. &o wurde. in Louisville, 
Kentudy, die Tonne Nr. 2 Schmiebe⸗Roheiſen zu 8 und Die Tonne 
Nr. 1 Schmiede-Roheifen zu 9 Dollars verkauft. In Konſumenten⸗ 
kreiſen machte. fich allgemein die Anficht geltend, daß bie Preile ihren 
tiefften Stand erreicht, hätten. Cine ganze Anzahl von Fabriken, 
welche Eiſenbahn⸗ und Straßenbahnwagen berftellen, wurde geſchlofſen, 
de fich der. Betrieb derfelben als unlohnend erwieſen hatie. Der 
Handel mit Eifenwaaren aller Art zeigte eine unbedeutende Beflerung. 
Den Händlern und Yabrilanten ging eine große Bahl Fleiner Bes 
ftellungen zu, und wurbe befonders ber Kleinhandel mit Eiſenwaaren 
etwas lebhafte. Im Wheeling⸗Diſtrikt im. Stoate WeltsBirginia 
bebnte ſich die ‚Herftellung von Robeifen etwas aus, ohne jedoch den 
früheren Umfang aud nux annähernd zu erreichen, während fie in 
Indiana, Kentudy, Michigan und Dhio nicht Wie geringfte Zunahme 
zeigte. Mitte des Monats wurden in Cincinnati in eine Woche 
50 000 Tonnen Robeifen verlauft, und zwar wurde dieſes bedeutende 
Duantum von folden Werken gelauft, welde im Dſten, Welten und 
Süden der Bereinigten Staaten von Amerila eiferne Röhren ber: 
fielen. Da dieſe Werke fih nur dadurch Beſtellungen fichern konnten, 
daß fie ihre Fabrikate zu Außerft billigen Breifen lieferten, jo mußten 
fie felbftverftändiih auch das Rohmaterial thunlichſt billig kaufen, 
und gingen daher die in Rebe ſtehenden 50 000 Tonnen Robeifen zu 
einem ungewöhnlicd) niedrigen Preife ab. Außerdem ging den Roh 
eifenhändlern feitens der Gießereien die gewöhnliche Anzahl von Be: 
ftellungen zu; trotzdem blieb Holzkohlen⸗Roheiſen völig leblos. In 
Louisville war die Lage der Stahl⸗ und Eiſeninduſtrie auch Mitte 
Rovember eine ſchlechte. Die VBeitellungen ‚nahmen nicht zu, und 
die Preiſe blieben zwar feft, aber niedrig. Eine ganze Reihe von 
Werken, welche längere Bett gefchlaflen geweſen waren, aber Mitte 
November wieder in Betrieb genommen werben follten, blieben ge: 
ſchloſſen, da fie die ihnen zugebenden geringen Aufteäge mit Hülfe 
ber unverlauften Borräthe erledigen‘ konnten. In Cleveland nahmen 
die Umfäge von Eiſen und Stahl und Waaren davon unbebeutend 
zu, die Preiſe bewegten ſich indeſſen abwärts, und fanden befonbers 
Stahlblöcke und gewalzter Drabt ungemein niedrig. In Michigan 
wurden zwei Eifenerzminen, welde lange Zeit nicht im Betrieb 
geweien waren, von Neuem in Bearbeitung genommen, trotzdem in 
ben Häfen des Erieſeeeß ungeheure Mengen unserlauften Eiſenerzes 
ber Berihtffung harrten. In verbältnigmäßig günftiger Lage befanden 
fi bie Werte, welche Blech zur Bedachung von Gebliuden herftellen. 
Die Yabeilation dieſer Sorte Died -bildet in Ohio eineg wichtigen 
SInpuftziegioeig, und: ſtellt dieſer Stant in 27 Eiabliffenents jühelic 





Vereinigte Stacten von Ameride. 


gegen 55000 Tonnen Dachblech ober 55 pt. ber Geſammtprodukion 
der Bereinigten Staaten von Amertla in diefem Artikel ber. Da 
die Bermendung son Blech zur Bebadung von Gebäuden in ben 
Bereinigten Staaten von Amerila eine immer größere Verbreitung 
findet, fo wurde die Herſtellung deſſelben durch die Ungunft ber 
Seiten nicht nachtheilig beeinflußt. 

Wichtig für die Deutſchen Eifen» und Stahlindbuftriellen, welche 
nah den Vereinigten Staaten von Amerika ausführen wollen, ift 
der Umftand, daß die Amerilanifhe Eiſen- und Stahlinduſtrie zus 
nehmend billiger produzirt. Im November koſtete bie Herftellung 
einer Tonne Befſemer⸗Roheiſen 10,89 Dollars, vor vier Jahren 
4,96 Dollars mehr. Diefer Nüdgang der Produktionskoſten von 
Beſſe mer⸗Roheiſen macht es den Stahlſchienen⸗Fabrikanten möglich, 
Stahlſchienen bedeutend wohlfeiler herzuſtellen, als dies vor einigen 
Johren möglich geweſen wäre. Die Herſtellung einer Tonne Stahl: 
ſchienen aus Beſſemer⸗Roheiſen koſtete nach Anfiht von Fachbläͤttern 
650 Dollars, To daß ſich eine Tonne Stahlſchienen für weniger als 
17 Dollars anfertigen läßt, wenn eine Tonne Beſſemer⸗Roheiſen nicht 
mehr als 10,30 Dollars Yoftet, während die Tonne Stahlſchienen 
jeitweile im November 21,90 Dollars und im Sabre 1892 durch⸗ 
ſchnittlich 30 Dollars koſtete. Manche Fachleute behaupten nun, daß 
fh Englifche Stahlſchienen auch ohne Zahlung irgend melden Ein- 
gangszolls in Rem Hort nicht unter 22 Dollars pro Tonne verlaufen 
lafſen, fo daB die Transportkoften die Amerikanifche Stahl⸗ und 
Eifeninduftrie genügend vor der Konkurrenz des Auslandes fchügen 
mürden, und es gar feiner Eingangszölle bebürfe, vorausgefeht, daß 
die Preife fo niebrig blieben, wie fie Mitte November waren. 


In der britten Novemberwoche herrſchte unter den Stahl: und 
Eifenfabrilanten des Staates Dhio eine hoffnungsvollere Stimmung, 
Beſtellungen und Nachfragen mebrten fih, und es murben fogar 
reue Unternebmungen geplant. Die Lohnftreitigkeiten, welche vor 
ingerer Zeit an verihiedenen Drten zwiſchen den Eigenthümern 
und Arbeitern der Walzwerke außgebroden waren, mwurben durch 
Uebereinfommmen ausgeglichen, und die Arbeiter der Fabriken, welche 
Platten und ähnliche Gegenftände herflellen, fügten fih ind Un⸗ 
vermeiblide und ließen fi eine Lohnreduktion von 10 pCt. gefallen. 
Tie Stahlſchienenwerke waren nur mäßig beichäftigt, der Preis einer 
Tonne Stahlfchienen flieg aber auf 24 Dollars. Auch in den Staaten 
Indiana, Kentudy, Midigan und WeftsBirginia wurden bie Löhne 
ver Arbeiter der meiften Stahls und Eifenbranden wiederum vers 
ürt. So waren zum Beilpiel bie Yormer der Dfenfabriten, melde 
ao im Jahre 1892 täglih 2 Dollars 75 Cents verbient Batten, frob, 
gegen einen Tagelohn von 1 Dollar 26 Cents Arbeit zu erlangen. 


Beim Eintritt der Talten Jahreszeit wurde die Lage der Arbeiter | 


der zahlreichen Eiſenerzminen des Staates Michigan Außerft ungünftig. 
Anfang Dezember verſchlechterten fich bie Verhältnifſe der Stahl⸗ 


und Eifeninbufteie noch mehr.‘ Die fhon ſehr niebrigen Prelfe zeigten | 


Reigung zu einem meiteren allen, und die Nachfrage nahm noch 
mehr ab. Insbeſondere kauften bie Eiſenbahngeſellſchaften nur 
geringe Mengen Schienen und blieben bei ihrer daB ganze Jahr 
hindurch befolgten Handlungsweiſe fleben, Neubauten und Reparas 
turen mögliäft lange hinauszuſchieben. Alle Verſuche, unter den 
Shienenfabrilanten eine Einigung über bie Höhe der zu forbernden 
Breife zu erzielen, blieben erfolglos. Ebenſo erzielten die Befiger 
großer Scienenwerke feinen Erfolg mit ihren Bemühungen, durch 
Ankanf oder Bachten Heiner Werte und durch Berfländigung mit ben 
Eigentümern anderer großer Scienenwerle die Produktion und 
Preisbildung unter ihre Auffiht zu bekommen. Die Ungemwißheit 
besorfiehenber Tarifrebultionen wurde immer geöfer unb trug viel 


87 


dazu bei, eine Beflerung in ber ſchlechten Zage ber Eiſen⸗ und Stahl⸗ 
mörkte zu vereiteln. Die Beſtellungen auf Robeifen waren weder 
zahlreich noch umfangreih. Auch ber Handel mit Eifenwaaren ging 
flau; in Folge der eingetretenen Kälte nehmen nur bie Beftellungen 
auf Schlittichuhe, Schlittenklingeln und ähnliche Artikel etwas zu, 
Mitte Dezember war bie Produktion von Roheiſen in ber Zunahme 
begriffen, und waren im ganzen Lande 18 Hochbfen mehr in Betrieb 
genommen worden. Die Zunahme ber Probultion beitrug in den 
Versinigten Staaten von Amerika wöchentlich über 19000 Tonnen, 
Nachſtehende Tabelle zeigt die Zahl der Hochöfen an, welche in ben 
fünf Staaten in und außer Betrieb waren. 

Hochöfen, welche Kols Hochöfen, welde Holz⸗ 


verbrauchen. kohle verbrauchen. 
Vor⸗ Davon Vor⸗ Davon 
handen. in Betrieb. handen. in Betrieb. 

Weſt⸗Virginia..... 9 8 — — 
ODhio ............ 68 11 9 4 
Indiana ......... 2 — — — 
Kentucky ......... 7 — 3 1 
Michigan ......... — — 20 5 


Die Borräthe von Kokb⸗Roheiſen hatten fi) vermindert, bagegen 
hatten die von Holzkohlen⸗ und Hartkohlen⸗Roheiſen um eine Kleinig⸗ 
feit zugenommen. Die Stahl» und Walzwerle entwidelten eine größere 
Thätigleit und gebrauchten bebeutendere Mengen Robeiien. 

In Cincinnati waren bie Umfäge von Roheiſen nur ſchwach, 
und bie Breife blieben niedrig. Eine Tonne Stahlblöcke koſtete nur 
17 Dollars und eine Tonne Gußeljen, welches zur Fabrikation eiferner 
Röhren benugt wird, 19 Dollars 50 Cents. Die Breife ber übrigen 
bauptfälih in Betracht kommenden Gifenforten ftellten ſich pro 
Tonne, wie folgt: 


Qußeifen: Dollars. 
Southern Cole Ar. 1............. 12,25 bis 12,50 
Desgl. Nr. 2 .................... 1 „ 1125 
Desgl. Nr. 3.................... 1050 „ 10,75 
Ohio Soft Stone Coal Rr.1...... 16,50 „ 16 
Desgl. Nr. 2................... . 1460, 14,75 
Zale Superior Sole Rr. 1......... 15 „ 15,25 
Desgl. Nr. 2 .................... 14 „ 1450 
Hanging Rod Eharcoal Ar. 1..... 1850 „ 19 
Desgl. Nr. 2.................... 17,50 „ 18 
Tenneflee Eharcoal Nr. 1 ......... 14 „ 14,26 
Desgl. Nr. 2.................... 3 „ 183 

Gifen zur Herſtellung von Räbern: 

Standard Southern Car Wbeel.... 17,75 „ 18 

Schmiebeeifen: 

Gray Forge..................... 10 „ 10850 
Mottled Coke.................... 9,75 „. 10 


Die Nachfrage nah Stahlſchienen beltef ſich innerhalb weniger 
Tage auf 100000 Tonnen. Wirklich beſtellt wurden aber nur 
48 000 Tonnen, und war von der Pennſylvania⸗Ciſenbahngeſellſchaft 
zum Breife von 24 bis 26 Dollars pro Tonne. Die Lage bes Handels 
mit Erzeugniflen ber Eifens und Stahlinduſtrie war auch Mitte Des 
gember eine hochſt unbefriebigende. Die beporſtehenden Nbänberungen 
deB Zolltarifs Bielten viele Konfumenten davon ab, neue Beftellungen 
zu machen, unb machten alle Berechnungen über einen zu erzielenden 
Gewinn unmöglich. 

Man kaufte eben nur das ein, was man fofort durchaus brauchte, 
und im Allgemeinen beichräntte ih die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie 
darauf, den unmittelbaren und geringfügigen Bedürfnifſen des 


88 


Marktes Genüge zu leiſten. In Cleveland, Ohio, wurben zwei große 
Nägelfabriten geichleflen, wodurch 1400 Arbeiter ihren Lebmaunterbalt 
verloren. Die Gigentkimer verſchiedener Gtahl« und Eifenwerke 
tHeilten ihren Arbeitern mit, daß ihre Löhne um 40 bis 50 pGt. 
vertürt werben würben, fobald die Eingangszblle auf fremde Eifens 
und Stahlprodukte herabgeſetzt würden. 

Rad den von Fachzeitungen angeftellten Ermittelungen nahm 
Wie Menge Etfenerz, welde Im jahre 1888 während ber Schifffahrte⸗ 
pertode nach Häfen des GErtefees verſchifft wurde, gegen bie Bor 
ahre ab. 

Nah jenen Ermittelungen wurden auf dem Waſſerwege folgende 
Mengen Eifenery na den Häfen bes genannten Sees gebradt: 

1898. 1892. 


1891. 
Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
5 888 061 6 660 784 6 874 664 


Bon. biefer Menge wurben im Sabre 1898 nad den Hocöfen 
8 863 148 Tonnen gejanbt, im Borjahr deren 8.584 428. Ueberhaupt 
wurden im Jahre 1898 im Ganzen auf dem Waflerwege 5 836 749 
Tonnen Eifenerz beförbert. An der Verſchiffung von Eiſenerz, welches 
in ber Gegend am oberen See, db. 5. in den Staaten Michigan, 
Wisconfin und Minnefota gewonnen wird, nad den Hodöfen ber 
Staaten Ohio und Pennſylvania ſowie der öftlihen Staaten betbeiligt 
ſich die Stadt Cleveland in Ohio In hervorragender Weile. 

Diefe Stadt befikt Überhaupt eine fehr ſtark entwidelte Eiſen⸗ 
und Stahlinduftrie, welche nad) den amtlichen Angaben ihrer Handels⸗ 
Yammer 125 Eifen» und Stahlwerke mit einem Arbeiterperfonal von 
17465 Köpfen umfaßt, und deren Sahresprobuftion einen durchs 
ſchnittlichen Werth von 47 864 764 Dollars Hat. Die Eifen- und Stafls 
werte Clevelands find im Stande, jädrlih 275 000 Tonnen Robetfen, 
545 000 Tonnen Stahl, 100000 Tonnen Stahlſchienen, 288 000 
Tonnen Draht, 108500 Tonnen Handelseifen und 210 000 Tonnen 
Gußeiſen Herzuftellen. In Folge der ſchlechten Beiten ſtanden aber 
im Jahre 1898 die meiſten dieſer Werke längere Zeit ſtill oder 
arbeiteten nicht mit voller Kraft. In der legten Dezemberwoche 
wurden in Cineinnati nur Heinere Mengen Roheifen von 500 Tonnen 
und darunter an bie Gießereien bed Staates Ohio verlauft, und er⸗ 
fuhren bie Preife einen weiteren Rüdgeng von 25 bis 85 Cents pro 
Tonne. In Louisville und der benachbarten Induſtrieſtadt New⸗ 
Albany arbeiteten bie Walzwerke nur mit halber Kraft. Die Stahl 
und Eifenfabrtlanten des Landes fuchten fih durch gegenfeitiged 
Unterbieten Aufträge zu fihern, und waren eB beſonders die von 
Pittsburg und Umgegend, welde ihre Exrzeugnifie zu äußerft niedrigen 
Preifen anboten und dadurch auch die Preisbilbung in Indiana, 
Kentudy, Ohio, Michigan und Weft-Virginta nachtheilig beeinflußten. 
Am meiften fielen bie Preife der Produkte der Walzwerke. Stahl⸗ 
ſchienen, nach denen nur eine jeher ſchwache Nachfrage beftand, brachten 
24 Dollars pro Tonne. Die Schiffbwerfte brauchten nur geringfügige 
Mengen Elfen und Stahl. Alte Schienen wurden in großen Mengen 
zum Kauf angeboten; es fanden ſich aber nicht genug Käufer. Der 
Begehr nah Maſchinen aller Art verminderte ſich bedeutend, und bie 
Naſchinenbauer hatten demgemäß wenig zu thun. Die Babl der 
befchäftigungslofen Arbeiter der Stabls und Eiſenbranche nahm immer 
mehr gu. In ber letzten Dezemberwoche berichte auf den Eifen« und 
Stahlmaͤrkten außerordentlide Stille und Leblofigleit, die Umſctze 
und bie Nachfrage waren ſchwach, und Die Preiſe blieben niebrig. 


Vereinigte Staaten von Amerika. — San Luis Potoſi. 


San Luis Potoſi. 
Hanbelshericht für das Jahr 1893. 


Die außergewöhnliche Dürre ber beiden Vorjahre wiederholte 
fih auch im Sabre 1893. Auf dem Hochplateau von San Luis 
Potofi Lönnen nur Befiger großer Länberftreden exiftiven, bie bin 
reihenb bemittelt find, um große Verluſte an Ernten unb Bich 
überftiehen und ihre Arbeiter bei den enorm hoben Preifen ber 
Lebensmittel erhalten zu Lönnen. Die Lebenömlitel für bie Arbeiter 
Hafle beſtehen hauptſächlich aus Welſchlorn und Bohnen, Welſchlorn 
koſtete A1/s bis 6 Dollars (III/ bis 15 Mark) pro Fanega, (Sack 
von 140 bis 160 Pfund), Bohnen koſteten 8 bis 9 Dollars (19 bis 
22 Marl) pro Fanega von etwa 155 biß 160 Pfund. Bon ber 
Bereinigten Staaten von Amerila wurde nad Aufhebung bed Gin: 
fuhrzolls von 1 Eentavo pro Kilogramm in ben leiten Monaten bed 
Jahres 1892 und zu Anfang 1893 für über 18 Millionen Dollars 
Welſchkorn eingefübrt. 

Den Giſenbahnverkehr vermitteln die Natisnalbabn, von 
dem Amerikaniſchen Grengort Larebo kommend (765 km bis San 
Luis Botofi und 588 km weiter biß zur Hauptſtadt) mit einer 
Zweigbahn nad Morelia und Patzeuaro (155 km), und bie Gentrals 
bahn, die von dem Grenzorte der Bereinigten Staaten Pafo bel 
Korte kommend in einer Gntferunng von 1385 km bie Stabi 
Aguascalientes erseicht, 686 km weiter biß zur Sauptftabt, und von 
Aguascalientes nad San Luis Rotofi, 224 km, und weiter burd 
die Sierra madre⸗Gebirge nad dem Hafen am Mexikaniſchen Golf, 
Tampico, 443 km, führt. Der genannte Hafen bat eine bedeutende 
Berbefjerung durch Molen oder „Jetties“ belommen, für welche bie 
Landesregierung B Mil. Dollars zahlte, und wodurch jekt 22 Engl. 
Buß Wafler auf der Barre find gegen 8 bis 10 Fuß früber, jo ba 
bie Seedampfſchiffe in den Stand gefeht find, den Fluß Panuco 
binauf bis an das Städtchen Tampico zu gelangen. Die Frachtrate 
von Deutſchen und Britifhen Häfen Über Tampico ober über New: 
Dileand oder Galvefton via Laredo nad San Luis Potoft tft die 


gleige und befrägt für die meiften Güter 22 bis 24 Schtlling pro 


40 Duabratfuß zuzügli 82 bis 84 Schilling pro Tonne von 1000 kg. 
Im Borjahre ging diefe Rate in Folge der Konkurrenz beider Bahnen 
faft auf die Hälfte zurüd, doch trat begüglich ber Frachttarife fpäter 
eine Einigung ein. Die Fracht von San Luis Votofi für Ausfuhr: 
gut berechnet fih pro Waggonlabung auf 80 Cents pro 100 Pfund 
nad New⸗York und 88 Cents nad Liverpool. 

Die Lokal⸗Frachttarife find bei ber Nationalbahn pro 1000 kg 

pro Kilometer: Klaſſe 1. 2% 8 

in Gentavoß!) 

12 6 4 3 


bei der Centralbahn durchſchnittlich, Bis Ma 8 21 
auf ber Strede Aguascalientes — 
Tampico..................... „10 7 6 Bjs 


Der Verkehr ſowohi von Fracht als Pafſagieren war im Be 
richtsjahr ein fehr geringer. Täglich kommt nur ein Perſonenzug vom 
Rorden, ein anderer vom Süden (Mexiko) auf der Nationalbahn durch 
San Luis PBotoft; die Centralbahn wird Bünftig einen täglichen Zug 
von und nad Tampico mit Anſchluß über Aguascalientes nah 
Mexiko geben Iaflen. 


In Folge der Mißernten an Welſchtorn und Bohnen verlieh 


viel Bolt die Gegend von San Luis Potofi und z0g nad) ungefunderen 
aber ergiebigeren Gebieten, als Zucatan u. |. w., maß auf ben Rüde | 


2) 1 Gentavo = Fi, Wiennig. 





Gen Auis Potoſi. — ben. 


gang des Handels nicht ohne Einfluß blieb. Weijen wird nur gejät, 
wo Bewäflerung mögli iſt, und ſtieg nicht im Breife, ber 10 bis 
13 Dollard pro 160 kg betrug, da bie Indianer kein Brot efien, fo 
lange fie Naiskuchen haben. Gerſte, welche ungefähr 2 bis 3 Dollars 
pro 60 kg Hoftete, wird nur als Pferbefutter und für Brauzwecke 
verbraudt. Roggen unb Hafer wird gar nicht gebaut. 

Die Einfupr von Deutſchlaud erlitt einen erheblichen Abs 
bruch dadurch, daß ber Verbrauch von Gifen- und Kurzwaaren, 
Leder, feineren wollenen Stoffen, Hopfen u. ſ. w. geringer wurde; 
für einen Auffchwung des Handels mit Deutſchlaud beſteht wenig 
Ausficht, weil durch die Silberentwerthung bie eingeführten Inbufirie- 
ysobulte fo theuer werden, daß nur bad Nothwendigſte gekauft wird. 
Auch machte fich Die Komlurrenz ber Vereinigten Staaten son Amerika 
in Eiſen⸗ und Bapierwaaren, Hopfen, Piano u. |. w. fehr fühlbar, 
jo daB die Importeure Gelb verloren. 

Die Ausfuhr nad Deutſchland richtete fich nach den dortigen 
Rarlktpreiſen und beſteht aus Irke, einer Pflanzenfafer von ber 
Agaveart, Palmen, Gafleparila und Wurzeln bes Graſes Bacaton. 
In dieſem Jahre wurbe mehr nad New⸗PYork verfandt als nad 
Ziverpoof ober Hamburg, weil daſelbſt eine rafchere Berwertbung 
möglich iſt. Fur Biegenfelle, von denen aus dem Bezirke wohl un. 
gefähr 500 000 Stüd jährlich ausgeführt werben, kommt nur ber 
A Dorker Markt in Betracht, der auch für die Kaffeeausfuhr am 
Belichteften iſt. 

Golde und filberhaltige Erze wurden weniger ausgefüßet, ba 
vie Adern der verichiebenen Minen ſich bedeutend weniger ergiebig 
zeigten, unb nur reichere Erze koͤnnen die Hohen Unkoſten der Aus⸗ 
fuhr tragen, Armere und zumal Bleierze werben durch das Amerikas 
niſche Schmelpwerk, deſſen Errichtung 1! Mill. Dollars koſtete, 
günſtiger aufgelauft, und find manche neuen Bergwerke in Betrieb 
genommen, weil bie Beſther jetzt einen prompteren Käufer für die 
geförderten Erze haben, während fie früher meiſtens ihre eigenen 
Aufbereitungswerle haben mußten und ſehr viel Silber bet ben ver⸗ 


ſchiedenen unzulänglichen Syllemen ber Verarbeitung ihrer Erze ver⸗ 


leren ging. 

Die ng hat für bie Werttaniige Rontan⸗ 
Induſtrie keine nachtheiligen Folgen gehabt. Steinkohle giebt es 
im Staate San Luis Potoſt nicht, doch wird fie im nahen Staate 
Coahuila gewonnen bei „Sabinas“, an ber Grenze ber Vereinigten 
Gteaten von Amerika. 

Eiſen ift vielſach vorhanden, aber Die Produktion kommt noch zu 
theuer. Binn wirb in manden Bergen an ber Oberfläche gefammelt, 
Kupfer ift ſehr wenig gu finden; Gold wurde ſehr reichlich von ben 
Spaniern in einem Mineraldiſtrikte, 86 km Uli von Ban Luin 
PBetofi ausgebeutet, und fol die bortige Musbente früher in Kurzem 
Zeitraum 250 MiE. Dollars ergeben Haben; dieſes Bergwerk wurde 
indeß jo gründlich abgebaut, daß eine neue Geſellſchaft feit 20 Jahren 
vergeblich nad) einer Erzaber fucht. In den Bineralien von Binos, 
72 km weftlich, findet ſich vecht reichhaltiges Silbererz mit etwa 
25 pGL. Golbwerth, aber die Förberungstoften find enorm, wegen 
Vaſſerandrang und fehr enger Aber. In den Bergen von Guabals 
her, 76 km norböfllih, iſt der Gilbergehalt von 12 bis 20 Unzen 
90 Tonne fo gering, und find Die Erze fo ſchwer aufzubereiten, daß 
bie Minen verlaflen werden mußten. Dagegen nahm eine Engliſche 
Geſellſchaft die Ausbeutung einer dortigen Queckſilbermine in Angriff 
und erzielte ſehr gute Reſultate, 60 bis 80 Centner pro Woche. Da 
Ducdfilbes zur Aufbereitung bes Silbererze ſehr nothwendig iſt, 
findet es große Berwenbung, und da bie Einfuhr befielben ben hoben 
Eourb jegt zu Inagen hat, fo erzielt jene Rompagnis den vorzuglichen 


89 


Best von 77 Dollars pro Centner. Den Silber⸗Berg 

zahlen bie Schmelzer 68 Cents pro Unze fein gemäß der New⸗NYorker 
Dustirung und vergüten ihnen 80 pEt. Prämie darauf, entiprechenb 
dem New⸗Yorker Wechſelkurs. Demnach bekommen bie Befiger 
1,20 Peſos Silber pro Unze fein Silber, mas dem Werthe entipricht, 
den Silber hatte, als Bold und Silber pari fanden. 

Die Abgaben beiragen: 181/ pro Mille auf MWerth von 
Zänbereien und Grunbbefig außerhalb ber Hauptſtadt San Luis 
Botofi, 11 pCt. auf die Hausmiethen in der Hauptftabt, 5 pEt. von 
ven Einfuhrzoͤllen auf fremde, ſowie ungefähr 10 pCt. vom Werthe 
der heimtihen Waaren ala Konfumabgabe, I/s pSt. von jedem Ber 
laufe und 2 pGt. für den Betrag jeber Grunbbefig-Vebertragung, 
2 pt. vom Werthe ber geförderten Mineralien; außerdem giebt eB 
noch andere Heine Steuern. Auf alle dieſe Abgaben wirb 10 pCt. 
für „Verbefierungen“, fowie ferner 30 pCt. ber Gefammtfumme für 
die Generalsegterung bed Lanbed eingehoben. Ferner giebt es 
Munizipalabgaben, beren Budget etwa 170000 Peſos jährlih aufs 
weift und Stempelfteuern von 1/s pGt. auf jeden Verlauf und 1 pre 
Mille auf jeden Wechfel oder jede Zahlung. Reuerbings ift eine Abgabe 
von 5 pCt. vom Werthe ber in Baummollipinnereien probugirten 
Garne (in Stempelmarken auf die Fakturen ber Fabrikenten zu 
Heben) eingeführt, bie einen Ertrag von 800 000 Peſos liefern fol. 
Den Branntweinbrennern iſt eine jährlihe Kontribution von 
500 000 Peſos zus proportionellen Vertheilung unter fich ſelbſt aufs 
gelegt worden, um ben großen Ausfall bei ben Einfuhrzöllen gu decken. 


den. 
Hanbelshericht für das Jahr 1893.) 


Der Handel Hat fi in dem Berichtsjahee wieherum etwas gehoben 
und weiſt einen Zuwachs von 5.573 580 Nupien auf ober 8,98 pPCt. 
gegen daB Vorjahr. Dieſer Zuwachs im Handel tft hauptſächlich 
zurückzuführen auf die höheren Preiſe, welche im Jahre 1888 für 
Kaffee bezahlt worden find. Die Ausfuhr von Kaffee iſt um. 4700 
Gentner gefallen, der Geſam derfelben if jedoch geftiegen. 
Der Sefammthanbel belief ſich im Jahre 1893 auf 81 755 104 Rupien, 
ausſchließlich bed Tranſithandels und ber Einfuhr für das Gou⸗ 
vernement. Die Einfuhr von außerindiſchen Ländern belief ſich auf 
29 629 184 Rupien, d. i. 2871 188 Rupien mehr ala im Sabre 1892. 
Die Ausfuhr nad) außerindiſchen Sändern belief fih auf 82 842 820 
Nupien und weiſt fonad einen Zuwachs von 2 702 897 Mupien auf. 
Die Ausfuhr if größtentbeild durch Vritiſche Dampfichiffe vermittelt 
worden. Der Handel in Aden liegt augenblicklich ziemlich darnieder, 
indem bie Eingeborenen durch das Fallifiement der zwei bebeutendften 
Häufer in Kaffee und Hänten alles Zutrauen verloren haben und 
ben Europäiien Kaufleuten nicht ben geringften Kredit mehr gemähren 
wollen, was ben Handel, ber fonderbaren Geldverhältnifſe wegen, 
fehr erſchwert. Durch die großen Koblenftrites in Großbritannien 
bat der Kohlenhandel In Aden auch bebeutenb gelitten, und ebenfo 
haben ſammtliche Geſchäfte gelitten, welche mit ber Schifffahrt in 
Verbindung fichen. Bon ber Ausfuhr gingen wie früher etwa 
80 pPEt. nad Rordamerila. Die Einfuhr von dort betrug etwa 
60 pCt. der Geſammteinfuhr. 


1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL 6. 68. 


90 Kotterbom. — Burnlisland. 


Rotterdam. 
Ä Getreibeeinfuhr im Jahre 1893.) 
Die im Sabre 1898 feewärts nad Rotterdam eingefübrten Getreide und Delfamenmengen find aus folgender Zufammenftellung 

















erfichtlich: | 
Sm Jahre 1893 wurden in Rotterdam feewärts eingeführt: 
* | 2 8* 
2 2 zu M) 
. = 4 
3—3 153353333333135 
> * > 0 3 * — 8 E | EI © E28 
sertaftitn [Ill | Ilias | 5 
Laften zu Laſten 
Laften zu 2400 k Laften zu 2000 k 
2400 kg!2100 kg|1960 kg]1500 kg| Zu 2100 kg afen ; ẽ ẽ 

Heſterreich⸗ Ungarn ....... — — 7320 — — — — — 329 — — | — | — — | — 
Tũurtei.................. — 3179 62 5889 — | — a — — — 1-1 MI — 106| 36 
Bulgarien .............. 115 — — — — — — — !1—_-1-1|1-1- | — — | _ 
NAumänien .............. 50 590) 30693) 27572 46 6611 — ı — | 6834| — 67 — 45 1081| 798 81] — 
Rußland: 

Schwarzes Meer ....... 27516] 22781] 61801 159 1| — | 802 28 — | — | 3501| 42 67, 15800) 483 

Aſowſches Meer........ 1585| 11800) 1280| — — | — — - — — — — J — — 

Oftſee............... — 156 5659| 19261, 1491| 1791 — 1495| 8 24 118 5 42] 4420: 1189 

Deutſchland: | ' 

Dfts und Weſt⸗Preußen. 6972| 28998 1888) 14405 2 — — 1998| 407| 1862| 687| 11) 145} 648, 545 
emmern ; 7a 1808 1 — | — — — -ı 1 —-|—-| 98 — 3 
ediendurg ...... „00. | 1884| 888 — — — — — — — -|- |] - | 171 — | — 
Übel... ........... 2 — 167 — _— — — — — — — — 6 — | — 

Schleswig-Holftein ..... Bi 3 — _ oe — |-| - | —- | - -—I|-I ml — | - 

Samburg-Xltona ....... 219 614 711 397 1471 17 1 pi) 4 I — 12 oo — | — 

Großbritannien: | | 
England .............. 811 — 0 — — .- 12 0 — | — | — 8 846 88| 1981 
Schottland ............ ii — 8 — — — — — — —— — ii — — 
Rordamerilg ............ 117116 540 242) 19910) 8750| — | 40508 1268 — | — | — 10 — |10 149 — 
Gübameril@ .. en... ae -— | - | - |-|-|-|\-|-|-|-|-| ed u - 
zuſammen einſchl. der Eins 
fuhr von anderen Länbern | . 
und Gebieten. ......... 230 242] 99 3856| 115474) 107 8316| 5421| 1808| 112 6161 5045| 981] 1422| 1200| 848| 6 855! 38 408] 3929 


Dagegen im Sabre 1892.. 217 492 71152] 69862] 16642) 9885] 8156| 86106) 3348| 1930| 629] 408 6| 7404| 38 816| 2838 
r nn 1891.. |283807| 154577) 73220) 60051| 13268] 3488| 36.690) 18008| 8905| 1238| 762] 40} 7856| 41 190 1566 


Hiernach hat bie Zufuhr gegen das Jahr 1892 um 206 624 Laften und gegen daß Jahr 1891 um 81 804 Laften zugenommen. 


Scifffahrtäbericht für das Jahr 1893.) Bon den Deutſchen Schiffen kamen aus fremden Häfen 865 und 


, aus Deutichen 507 Schiffe; angelauft wurden zwei Schiffe. 
Den Hafen von Rotterdam Haben im Jahre 1898 874 Deutice Bon den Deutihen Schiffen gingen nad freniden Häfen 425, 


Schiffe, und zwar 887 Dampf» und 87 Segeliciffe, von zufammen nach Deutſchen Häfen 441 Sıhiffe. 
648 De sau ber 6 Pr gegen das Borjaht um 260 getiegn Ce blieben im MWinterlager 8 Schiffe. Im Ballaſt kamen 
der Raumgehalt um 156 787 Reg.-Tonnen. | 18 Schiffe an, und 988 verliehen ben Hafen in Ballaft. 
Diefe bedeutende Zunahme iſt ein Beweis für den außerorbent- — — 
lichen Aufſchwung des Hafens und eine Folge der ununterbrochen weiter⸗ 


geführten Verbeſſerung feiner Schifffahrts⸗ und Handelsverkehrs⸗ Burntisland . 

Einrichtungen. Soweit bis jet ſchon feftgeftellt if, beträgt bie 

Gefammtzunahme des Verkehrs 366 Schiffe, woran alfo die Deutiche Hanbelöbericht für das Jahr 1892.) 

Flagge allein mit 255 Schiffen betheiligt ift. Ein Theil dieſer Zunahme j 

ift auf bie Weiterentwidelung des Rhein⸗Seeverkehrs zurückzuführen, Einfuhr. 

ber im Verkehr Koͤn—London ſich um eines und im Verkehr Köln— Die Einfuhr nah Burntisland betrug ungefähr 24000 Tons 


Dfts und Rorbfechäfen um brei Dampfichiffe vermehrt bat. Ins⸗ | und beftand hauptſächlich aus Baumwollenſamen, Leinfamen, Eſparto⸗ 
geſammt haben die Rhein⸗Seedampfſchiffe 304 Fahrten gemacht. gras, Eiſenbahnſchwellen, Grubenholz, Flachs, Hanf, Tauwerk, Stroh, 


1) Bergl. Hand. Ar. 1891 II. ©. 245. fünftlichen Dingeftoffen und Yen. 
3) Ebenda ©. 361. 1) Wegen ded Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 899. 








Burntisland. — Genua. — San Francisco. 


Die Einfuhr nad) Methil befand aus Holz, Grubenholz, Eipartos 
grad, Getreide, Leinfant. 

Rah St. Davids, Charlestown und Wemyß wurde hauptſächlich 
nur Grubenholz eingeführt. 


Ausfuhr. 
Die Koblenausfuhr aus dem Difirift war im Jahre 1893 recht 


beträchtlich, eB wurden ausgeführt: 
- 1898. 1892. 
Bon: Tons. Tons. 
Burntisland............. 772 066 771 824 
Methil................. 882 806 810 545 
Eharleßtown ............. 94 674 77 488 
Wemyß, St. Davids und 
Kirkcalby 2c........ etwa 100000 100 000 
zufammen... 1799085 1 759 862 


Nah Deutichland gingen davon 332 000 Tons. 

Die Gruben gaben im Ganzen einen guten Ertrag. Die ges 
alten Arbeitstlöhne waren in ber erfien Hälfte des Jahres dieſelben 
wie im Borjahre. Als die Kohle jedoch im Iekteren Theil bes Jahres 
tbeurer wurde, ftreitten bie Grubenarbeiter theilweiſe, worauf ihnen 
höhere Arbeitslöhne bewilligt wurben. 

Der große Streit im Midland» Diftrilt in England, welcher von 
Juli bis Dttober dauerte, fleigerte die Nachfrage nad Kohle in bem 
Make, daB fie ben Erirag der Gruben Überfiieg. In Folge deſſen 
mußten die Schiffe Häufig lange im Hafen liegen, bis fie Kohle zum 
Berladen bekamen. 

Die KRoblenpreife find im Durchſchnitt auf berfelben Höhe ge» 
blieben wie im Borjahre, doch find gegen Ende des Jahres für neue 
Kontrate höhere Preiſe erzielt worden als zu Anfang des Jahres. 

Die neuen Dodgebäube in Burntisiand find vollenbet, und neue 
Einrihtungen getroffen, um bad Beladen ber Dampficifle zu ers 
leichtern. 

Der Bau eines neuen Docks in Burntisland oder in Methil 
ſteht in Ausſicht. 

Die Dels, Delkuchen⸗, Linoleum⸗, Leinen⸗ und Whieky⸗ Fabriklen 
im Bezirk hatten, von einzelnen Außnahmen abgeſehen, ein gutes 
Jahr. 

Außer Kohle wurde nur eine Heinere Menge von Buder und 
Del audgeführt. 

| 


— — — ⸗22 u. 


Genua. 
Baummolleneinfuhr im Sabre 1893. 


Die Baummolleneinfuhr im Hafen von Genua während bes | 
Jahre 1893 ftellte fi, wie folgt: 


Einfuhr aus: Ballen. 

Amerila ......... ................ 148 849 
Dflindien ........ ................ 92 868 
Aegypten................ ....... .. 00171 
ber Levante................... 11006 
Großbritannien................... 8667 
Frankreich........................ 4 706 
gerfhiedenen Häfen... -oocercoocc.. 1 726 
zuſammen ..o...... 297 868 


Dentlchet Ganbelö-Sichin 1894. IL. 


91 


San Franceisco (Kalifornien). 
Die Lage des Zudermarktes im Jahre 1893.') 
Der Zuckermarki San Franciscos während der bis zum 1. Oktober 
verfloffenen 9 Monate bes Jahres 1893 zeigte eine weſentlich erhöhte 
Einfuhr und gefteigerte Preiſe. 
Die Zufuhr betrug einer Handelszeitung in San Francisco 
zufolge: 


Werth: 
Bon: Pfund. Dollars. 
den Hawalifhen Inſeln ........-. 287 274210 9001820 
" n „  (gollpfligtig) 1 866.500 60 999 
China ................ ........ 466 407 12 258 
„Gollpflichtig) .............. 10 266 900 896 801 
Mexiko........................ 283 675 5 902 
Riederländifh-Dftindien .......... 21 442 858 678 812 
Deutihiand (Rübenzuder [zoll 
pflichtigh) ..................... 889 085 13 990 
Großbritannien zo. ..-nenconnnnee 288 885 10 060 
Sranleeidh ....... ............... 22 000 884 
Centralamerita.................. 865 860 9379 
Belgien ............. ........... 2 200 87 
Britiihs®olumbien. .........00r.- 25 085 1 878 
zufammen... 322172106 10092810 


Während derſelben Periode im Jahre 1892 belief fi die Ein⸗ 
fuhr auf 249 011.029 Pfund im Werthe von 6 928 859 Dollars. 

Die Befammteinfuhr im vorigen Jahre betrug 272 120 097 Pfund; 
fie wird alfo durch Die Einfuhr vom 1. Januar bis zum 1. Dftober 
1898 ſchon bedeutend überftiegen, und nimmt man an, daß zuzüglich 
des in Kalifornien produzierten Rübenzuckers bis Ende bes Jahres 1898 
nahezu 400 MIN. Pfund Buder auf den Narkt in Son Francisco 
gelangt fein werden. Der Budervorrath am 1. Sonuar 1894 war 
angeblich 18 160 000 Pfund. 

Die Sandwich⸗Inſeln, deren Ausfuhr im Jahre 1892 um uns 
gefähr 35 Mil. Pfund Hinter der bed Jahres 1891 zurüdgeblieben 
war, haben fomit auffallenderweife ſchon jegt eine größere Menge 
Zuder geliefert als in irgend einem ber früberen Jahrgänge. Man 
erwartet, daß auch die weitere Einfuhr bis Enbe bed Jahres ziemlich 
erheblich fein werde. Der Zuderpreiß in Hawaii war ein etwas 
günftigerer. Hamwati-Zuder brachte im Durchſchnitt 8 Cents das 
Pfund, alio etwa !/; Gent mehr als im Vorjahre. Ausnahmsweiſe 
befanden ſich unter der dieslährigen Ausfuhr der Inſeln 1866 500 
Pfund in fo gereinigtem Buftande, daß der Werth fih auf über 
4 Cents das Pfund belief und ein Eingangdzoll dafür gezahlt werben 
mußte. 

Die Einfuhr Deutſchen Rübenzuderd war, wenn fte aud 
die von Großbritannien, Frankreich und Belgien zulammengenommen 
überftieg, eine nur mäßige; ber Preis ſtellte ſich auf gut BI/s Cents 
das Pfund. Die große Entfernung San Franciscos bürfte das 
hauptſächlichſte Hinderniß für eine namhafte Einfuhr Deutſchen 
Zuckers bilden. Firmen, welche größere Zuderjendungen von Deutſch⸗ 
land erhalten haben und zur Zeit ber Beftellung einen vortheilbaften 
Berlauf erwarten zu dürfen glaubten, finden, nachdem in jüngfter 
Zeit die bis dahin günfligen Preiſe plöglih ganz bebeutend gefallen 
find, daß fie nad Abzug eines Einfuhrzolls von 60 Gents auf 
100 Pfund keinen Gewinn haben. Obgleich derartige Preisihwans 
tungen jeder Zeit eintreten können, entzieht ſich doch der Stand des 


1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 211. 
13 


Marktes in viel, Höheren, Grabe jeder Berechnung, wenn ber Trans⸗ 
port des Yuderd 5 Monate in Anfprud nimmt. 


Die Zuderausfubr von San Francisco zu Lande während 
bee Zeit vom 1. Januar bis 80. September 1898 wirb auf 141 086 000 
Bund angegeben gegen 121232000 Pfund im Borjahre. 

Die von ber Western Sugar Refining Company, gegenwärtig 
ber einzigen Buderfabrif San Franciscos, bei Mengen von wenigſtens 
15 Faſſern feftgefegten Preife waren: 

39. Dez. 4. April 29.Ypril 8. Mai 11. Mat 


1892. 1893. 1893. 1898. 1893. 
Cents. Cent Cents. Gent. Cents. 
Cube, Crushed and 
Powdered...... 53/8 6l/g 63/8 7:77" 
Dry Granulated .. 5 Dlj/g 59/4 6 Gl/g 
A ..... ......... di Bi . Bis BY 6 
ExtraO ......... Allg 4l/o b Die Dia 
O ............... 4 44 , Ba 5) DJ/s 


Dieſe letzteren Breife find unverändert-geblichen, bis bie genannte 
Firma unterm 26. Ofltober und 7. November bie folgenden Er⸗ 
mäßigungen Bat eintreten Iaflen: 

26. Ditober 7. November 


1893. 1893. 

Cents Cents. 
Oube (A) Crushed.......... 6P/g 57/8 
Powdered and Fine Crushed. @/s 6P/s 
Dry Granulated ............ 5%/ Bi); 
Oonfootioners A............ 55/8 BA/g 
Magnolia A ..... Kensonnnce Be/g Allg 
Extra O ............ ....... 3771 Ad/a 
Golden O.................. b Alla 
D ........................ 43/, alyı 
Standard A................ bie 5 


Die Rübenzuckerproduktion Kaliforniens in den drei be⸗ 
ſtehenden Fabriken hat ſich nicht unbedeutend vermehrt. Reue 
Fahriken ſind bis jetzt nicht hinzugetreten. 


Der Zuckerinſpektor der Bundesregierung für Kalifornien hat 


vorſchriftamäßig dem Schatzamt einen Veranſchlag des Rübenzucker⸗ 
betrages einzuſenden, welcher im laufenden Fiskaljahre vorausſichtlich 
erzeugt werden wird, damit für die Zahlung der durch das Mac 
Kinley⸗Geſetz gewährten Prämie von etwa 2 Cents das Pfund Vor⸗ 
kehrung getroffen werden kann. 

Dieſe Veranſchlagungen haben ſich bisher jedesmal als um 20 
bis 25 pCt. zu hoch gegriffen erwieſen, angeblich weil die Fabriken 
nicht genügend vorbereitet waren, um bie Rüben rechtzeitig zu vers 
arbeiten. Man nimmt jedoch an, daß die wirkliche Produktion im 
grgenwärkigen Sabre ber Schägung des Inſpektors viel näher kommen 
werde. 


Für das Taufende Fiskaljahr — Juni 1893/94 — verankhlagt 
ber Inſpektor den Ertrag der Kalifoenifchen Fabriken, wie folgt: 


Pfund. 
Chino ........ ............. . 18 000 000 
Matfonville ......... ......... 20 000 000 
WM oarado .................... 4 000 000 
zujammen... 42 000 000 


Daß biefer Betrag wirklich erreicht werben wird, if nad ben 
früßeren Refultaten Isum wahrigeinlic. 


San Fxrancisco, 


Fue das Jahr 1892/38 mar bie Schaͤtzusg: 


Pfund. 
Chino .......... ............ 11 000 000 
Matfonville .................. 14 000 000 
Alvarado .................... 8 000 000 
sufanmen... 28 000 000 
i i et ich aber: 

Die Probultion mar thatſuchlich Pfund 
Chino .............. ........ 7903 541 
Watfonville .................. 11390 921 
Alvaradd...... .............. 2 506 860 

zulauumen... 21801 328 


alfo, wie au in früheren Jahrgängen, nahezu ein Viertel geringer 
ald die Veranſchlagung. 

Sollte die Schätzung bes diesjährigen Erbrages auf 42 Mil. 
Pfund in gleichem Maße zu hoch geitellt fein, jo würde das Produkt 
fih immerhin auf ungeführ 33600000 Pfund ftellen, mit einer 
Brämie von 672 000 Dollars. 

In dem mit Juni 1892 endenben Jahre war die Produktion: 


Pfund, 
Shino ........ ...... ....... 2501 900 
Watfonville ........ .......... 4 340 000 
Alvarado .....- PER ....... 1 782 982 
zufammen ... 86234 882 


Der Ertrag im Jahre 1992/93 ergab aljo im Vergleich mit dem 
des Jahres 1891/92 eine Zunahme von 43 177 000 Pfund und würd 
nach der obigen rebuzirten Schäßung im Jahre 189% wieber um etwa 
11 800 000 Pfund überftiegen werden. 

Daraus wäre zu folgern, daß die Kalifornien Fabrilen ehne 
Stage wohl nur mit Hülfe der gegenwärtigen Prämie einen günftigen 


| Sortgang haben. Das milsere Klima Kaliforniens bietet bei dem 


Betrieb unzweifelhaft einige Vortheile, weit leichte, weniger koſtſpielige 
Sabrifgebäude ausreichen, und die Rüben nicht gegen Froſt gefchätt 
dus werden brauchen. 

Die Übrigen Rübenzuderfabrilen in ven Vereinigten Staaten 
Icheinen faum eine Zunahme des Betriebs aufzuweiſen. 

Die geſammten ſechs Fabrilen lieferten im Jahre 1892/93: 


Pfund. 

Chino, Kaliforniem.......-...... 1 903 544 
Watfonville, Kalifornien ......... 11 390 921 
Alvarado, Kalifornien ........... 2 606 860 
Lehi, Utah..................... 1 473 500 
Grand Zsland, Nebrasfa ........ 2110100 
Norfolk, Nebraska............... 1 698 400 
zufammen... 27083822 

gegen im Sabre 1891/92... 12004838 


Bon der Zunahme von 15 078 484 Pfund kommen auf bie Kalis 
fornifhen Fabriten nad Obigem 18177000 Pfund, auf bie drei 
übrigen Fabriken alfo nur 190: 484 Pfund. 

Das wirkliche Ergebniß der Iehtjährigen Rübenzuderfabrilation 
wird erft viel fpäter feftzuftellen fein. 

Die Fabrik in Ehino fetbft hat ungefähr 6000 Acred mit Rüben 
beftellt; fie bezießt außerdem aus ber Rachbarſchaft noch weitere Bors 
räthe, fo daß etwa 100 000 Tonnen zur Berfügung ftehen. Die bid- 
berigen Erträge follen erwiefen Gaben, daß Ehino, wohl in Folge 
feiner jüdlicheren Lage, in Bezug auf die Duantität ber auf dem 
Acre gezogenen Rüben, wie auch auf den Progentiak des Yuder 
gehalts die beiden anderen Fabriken übertrifft. Der letztere betrug 
im vorigen Jahre der Angabe nach burchichnittli 15 pPCt. 


San Francisco. — Chatham. 


Die Fabrik in Watſonville bat den Rübenertrag von ungefäßr 
8000 Acres zu beziehen. Der Acre ergiebt dort 12 dis 14 Tonnen 
Rüben; der Zudergebalt war wenig mebr als 13 pEt. 

Die Alvarado-Yabrit nimmt in beiden Richtungen bie unterfte 
Eee ein. Der Ertrag auf dem Acre ift etwa 12 Tonnen, der 
Zuckergehalt üderfteigt nur um eine Kleinigteit 12 p&t. Die Fabrik 
verarbeitete im Jahre 1893 die Ernte von ungefähr 2800 Acres, alfo 
etwa 33 000 Tonnen. 

Die größte Leiſtungsfähigkeit der Chino⸗Fabrik iſt angeblid 
220 000 Pfund, die der Yabrit in Watſonville 160 000 Pfund und 
die der AlvaradosFadrik 60 000 Pfund täglich. 

Der Butler diefer drei Yabrifen wird in Ean Francisco raffinirt. 
Vie mitgetheilt wird, haben diefelben bedeutende Mengen von Syrup 
angefammelt — die Fabrik in Chino beiſpielsweiſe 147 796 Gallonen — 
mit denen man, wie es fcheint, nichtö anzufangen weiß. Die Ber; 


wendung für Effigbereitung tft eine nur geringe. 


Chatham (Neu-Braunfchteig). 
Der Holzbandel im Sahre 1893.) 

Der Winter 1892/93 war für die Holzgeminnung einer ber 
sünftigfien feit Jahren, und In Folge defien die Geſammtausfuhr 
größer, ald angenommen worben war.” Die Frühjahrsüberſchwem⸗ 
mungen waren nit bedeutend, das Flößen koſtſpielig. Ungefähr 
10 Mi. Flachenfuß Holz find in den Gewäffern liegen geblieben. 

Troß der günftigen Saifon ging die Ausfuhr fpeztel von Chatham 
um 12 Mil. Flächenfuß gegen das Vorjahr zurüd, und währen bie 
Ausfuhr von St. John 10 Mill. Flächenfuß mehr als im Jahre 1892 
betrug, ſank die von Neu⸗Braunſchweig überhaupt um 18 Mill. Flächen⸗ 
fuß. Die Mehrausfuhr von Reu⸗Schottland ift auf die erheblichen 
Berihiffungen von Birkenen Diehlen zurückzuffthren. 

Der 1893er Winter war der ftrengfte feit 20 Juhren, der Schnee 
lag Ende des Jahres im dftlityen Canada noch tiefer als zu irgend⸗ 
einer Zeit im vorigen Winter. Die geidjäftlihen Unternehmungen 
Kegannen in mäßigem Umfange, man nahın an, daß bie Holzzufnhr 
25 pCt. Hinter der vorjährigen zurüdftehen würde, allein ber ftrenge 
Binter wird dieſelbe wahrſcheinlich verringern, und bie nädhitjährige 
Ausfuhr wird gering fein. 

Wenn in den Bereinigten Staaten von Amerika der beantragte 
Zarif für Holgwaaren angenommen wird, dürfte dies den Holzhandel 
des öftlihen Theild von Neu⸗Braunſchweig günftig beeinflufien. Die 
Frachtraten von dort nad) den Vereinigten Stauten von Amerifa find 
im Bergleich mit denen von den Häfen des St. Zohn und der Fundy⸗ 
Bay fo hoch, daß der Handel vom öftlihen Theil NeusBraunfdmweigs 
nah den Bereinigten Staaten von Amerika ganz unbedeutend ift, 
anögenommen bad Geſchäft in Lalten und Schindeln; aber bei bem 
in Ausficht genommenen Tarif wird ein erheblier Theil der Aus⸗ 
fuhr vom Güden und Weften der Proving fi wahrfcheinlidh nad) 
ven Häfen der Vereinigten Staaten von Amerila wenden, während 
der überfeeifche Handel dieſer Gebiete nachlaſſen wird; biefer Theil bes 
Seihäftes wird alädann dem Dften von Neu⸗Braunſchweig zufallen. 

Nach Frankreich, Spanien und den Mitielmeerhäfen war die Aus⸗ 
fahr flärker als früher, und wenn ber Meifibegünftigungdvertrag 
zwiſchen Frankreich und Canada zu Stande gefommen ift, was wahr: 
cheinlich bald der Fall fein wird, fo dürfte die Ausfuhr nad) Frank⸗ 
reich beträchtlich zunehmen. Dadurch würde eine Entlaftung bed 
Engliſchen Marktes eintreten, und bie Ausſichten für die Preiſe von 
Tannenholz würden beſſer werben. 


1) Wegen deB Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. &. M. 


93 


Der überwinterte Vorrath an Dielen betrug 7600 St. Peters⸗ 
burger Standards gegen 7000 Standard im Borjahre und 11000 
Standard3 im Jahre 1891. Blodholz waren 4000 Standards gegen 
3000 im vorigen Jahre vorhanden. 

Die Verſchiffungen von Miramichi betrugen in den legten zwölf 
Jahren: 


Mill. Mill. 
Flaͤchen⸗ Flachen⸗ 
fuß. fuß. 
1882.................. 117 1888 ............ ... 78 
1883.................. 149 1889.................. 110 
1884............ ...... 108 1890.................. 88 
1885 ........ .......... 87 1891.......... ..... 72 
1886.................. 72 1892............. u 585 
1887. ............... 68 1898............ .. 88 


Die Ausfuhr im Jahre 1893 vertbeilte fih auf die einzelnen 
Länder, wie folgt: 


Anzahl 
Beftimmungds ter Reg.⸗ Dielen x. Pfähle. Spulbolz. 
länder. Schiffe. Tonn. Flächenfuß. Stülck. Stüd. 
Großbritannien... 49 42791 89338638 2407625 1995 622 
Stland ......... "44 32356 30850877 159958 — 
Frankreich....... 7 05066 4964239 _ _ 
Afrika .......... 2 1421 1330 254 — — 
Spanien ........ 11 688 6184491 — — 


zufammen... 113 88623 82663494 2566978 1296 522 
Bon den Häfen ded St. John wurden im Jahre 1893 (1. Des 
zember 1892 biß 1. Dezember 1893) ausgeführt: 


Anzahl 
ber Reg.s Dielen ꝛc. Bauholz;. 
nad Schiffe. Tonnen. Flähenfuß. Tonnen. 
Briſtol ........... 8 8788 3472 862 — 
Barrow........... 1 1843 2422 400 — 
dem Feſtland ...... 6 3 734 8 573 604 — 
Fleetwood ........ 11 14 477 14 462 277 — 
Garſton .......... 6 6 953 7 004 811 — 
Irland ........... 64 40 490 88 968 156 70 
Liverpool ...o200.. 88 47 055 42 788826 5224 
London ........... 12 16 269 2845 616 — 
Benartb f.o....... 13 14 879 13 082 537 — 
Schottland ........ 7 6621 5 746 545 — 
Sharpneß......... 6 9066 8 426 545 — 
Wales ........... 14 15984 13 869 666 — 
wujammen... 166 181099 166653834 65294 


Nah Aberfeeiſchen Häfen gingen vom St. John in ben Ickten 
gehn Jahren: 


Bauholz, 
Dielen x. birkenes. fichtenes. 
Flädenfuß. Tonnen. 
1884 ........... 164 829 825 14 006 3836 
1886........... 152543 026 13 769 8686 
1886........... 138 934 392 7 354 4313 
1887 ....... „... 118450 5% 6 197 1587 
1888........... 153 184 187 4721 457 
1889...... ..... 180167488 7221 487 
1890 ........ . 132 608 516 1311 4317. 
1891........... 122 242 682 5 004 — 
1892........... 146 629 309 10 200 — 
1898.......... 166 668 884 b 204 — 
13* 


94 


Chatham. — Queensland. 


Die Geſammtverſchiffungen von Neu⸗Braunſchweig betrugen in den Jahren 1892 und 1893: 














1892. 1893. 
Häfen. Be. | Dielen. | Baubol; im a Reg. | Dielen ıc. Bauhotz. 
Tonnen Tonnen. 
Flachenfuß. Tonnen. 



















Miramichi ................... ....... 134 | 108565 | 94907528 118 | 88 523 | 852302 — 
St. Hohn .eneeaaenennunnnnnennne ... 1 164 | 165207 | 146595309 | 10250 | 166 | 181099 | 156653334 ! 5294 
Bathurft au. nuueeeusneunennnunnnen 17 10 746 9 866 015 24 18 11 810 | 10 176.000 102 
Daldoufle „un .. :: . .. “8 | 23615 | 22568 604 8065| 82 | 21084 | 1761091 341 
Michibucto ..un nn 29 13877 | 13002512 _ 22 11188 | 10557668 | — 
TI TREE 23 | 11278 | 1018688 | — 25 1809 | 11768215 | — 
Gadoille .... en 24 13775 | 15765 | — 2 143% | 1339245 | — 
DMÜBDOLO ...... . . .. . .: : : : : | 
darveh.. . . : . . . 16 13712 | 13542949 — 8 7040 6 870 086 — 
Cocagne ............. ............... 
l 
zufammen... 867 775 | 325 149 811 | 312 248 485 | 6737 





Bon Neufchottland wurden im Sabre 1893 ausgeführt mit 
166 Schiffen von 180625 Reg.»Tonnen 109252930 Flächenfuß 
Dielen ıc. und 56606 Tonnen birkenes Bauholz. An Dielen wurben 
von dort nach überjeeifhen Häfen ausgeführt: 


Flächenfuß. Flaͤchenfuß. 
1883............ 77 918 000 1889............ 92 605 488 
1 1:7 69159000 1890............ 99 512 924 
1885............ 79 647 765 1891....... 22... 718608 742 
1886............ 87 280 125 1892............ 87 861 398 
1887............ 829595689 1893............ 109 262 980 
1888........... 85.070 005 

Queensland. 
Handelsbericht für das Jahr 1892.') 
Allgemeines. 


Im Sabre 1892 waren Sinfolvenzen und Liquidationen ſehr 
häufig, ihre Zahl betrug 537. Außerdem fanden unter der Hand in 
der Handelämelt Gläubiger» Ablommen ftatt, über welche Zahlen: 
angaben nicht vorliegen. In neuerer Zeit maden diefe Ablommen 
weitaus den größten Prozentſatz der Liquidationen aus. 

Unter den Falliten war eine der Landbanken, die „Queensland 
Deposit Bank“, die |päter wieder geöffnet werden Tonnte. 

So ungünftig auch die gefhäftlihen und Finanzverhältnifſe 
liegen, fo fehlt es doch nicht an guten Ausſichten für die Zukunft. 
Die Produktion der Stapelartilel nimmt zu, nicht allein die Büder» 
induftrie lebt wieder auf, fonbern im Großen und Ganzen ift das 
Jahr aud für die Viehzucht und den Aderbau recht günftig gemeien, 
ebenfo bat die Ausbeute von Gold einen Aufihwung genommen. 

Auch der Anbau von Zuckerrohr, Weizen und Tabak ift erheblich. 
Die in den Städten, beionders Brisbane, zufammengeftrömten uns 
beiäftigten Axtbeiter finden nad und nad auf den Anſiedlungen 
Beichäftigung. 

In den Küftenftäbten, namentlich der Hauptftadt Brisbane und 
ihren Borftäbten, wo die Spekulation in Liegenihaften, Häufern 
und Bauplägen ſich Hoch entwidelt hatte, merden freilich noch manche 
Jahre vergehen, ehe die wirthichaftlicden Verbältniffe wieder günftiger 
werden. 


1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Ar. 1898 I, S. 47. 








Der Sefammtihienenmweg am Ende bes Jahres 1892 betrug 
2873 Engliihe Meilen; im Laufe des Jahres find nur 58 Meilen 
neu eröffnet und dem Verkehr übergeben worden. 

Artefifhde Brunnen find vielfach angelegt worden und haben 
fih bewährt. . 

Im Februar 1898 wurde der Küftenftih von Brisbane bis 
Rockhampton von Ueberſchwemmungen heimgefucht, die großen Schaden 
anrichteten. Später wurbe die Kolonie durch eine finanzielle Kataftropbe 
erihüttert, die den Zuſammenbruch von 8 ber beftehenden 11 Banken 
zur Folge hatte, Darunter eine, die über die ganze Kolonie Zweigbanken 
batte. Das ganze Gelbverkehrsmelen war lahm gelegt. Das Parla⸗ 
ment murbe zufammenberufen, um einige Ausnahmsgeſetzvorlagen 
zur Erleichterung des Geldverkehrs zu beftätigen. Nah einigen 
Monaten bat die Wiedereröffnung mit mehr oder weniger Berluft 
an Binfen und Kapital für die Aitiendefiker und Depofitäre 
fattgefunden. 

Die Bermögensverhältnifie der meiften GStaatöbürger, welde 
früher der wohlhabenden Klafſe zugerechnet wurden, haben jehr ge 
litten, und das Bertrauen ift bedeutend erfchlittert. 

Die Bevöllerung wurde am 31. Dezember 1892 auf annähernd 
421297 Berfonen feitgeftellt gegen 410 330 im Sabre 1891. 

Bon Europa wanderten nur 889 Perſonen ein, zumeift Briten, 
außerden 41 Deutiche. Bon den Sübfeeinfeln wurden 464 Arbeiter 
für die Zuderinduftrie angeworben. 


Landwirt hichaftliches. 


Obwohl bie Viehzucht durch bie Dürre, welche in einigen Theilen 
der Kolonie anhaltend herrſchte, gelitten bat, fo waren doch bie Ber: 
Iufte, foweit darüber Nachrichten vorliegen, dem Prozentſatz nad), 
wenn der Geſammtviehſtand in Betracht gezogen wird, unerheblich; 
der Viehſtand betrug: 


Verde. Rindvieh. Schafe. Schweine. 
1891 ............ 899 364 6192769 20289683 122 672 
1892 ............ 422769 6591416 21708310 116 930 
Bus oder Abnahme 
1892 .......... +234065 +39657 +14138677 —5742 


Die Bermebrung de Rindviehſtandes Hat im Vergleich mit 
den zwei vorhergegangenen Jahren nit gleihen Schritt gehalten; 
die Urſache mag darin zu finden fein, daß in einigen Diftritten durch 
anhaltende Dürre eine Debeutende Anzahl Bieh eingegangen ift, 








Dusenalanb, 


dann aber ſind die Herden jetzt ſchon fo bebeutend, daß ſich bei ben 
niedrigen Preifen eine Bermehrung des Viehbeſtandes nicht lohnt. 
Die im Jahre 1892 zum Verkauf verfügbare Anzahl Rinbvieh betrug 
etıra 650000 Stüd. Der Konjum in Queensland beträgt etwa 
110000 Stüd; ausgeführt nad) den ſüdlichen Kolonien murden 
1% 000 Stüd; gefchladtet in den Gefriers und Präſervirungs⸗ 
Gtablifiementd wurden 141 000 Stüd. 

Die Schafe haben ih au nit In dem Maße wie in den 
vorbergegangenen zwei Jahren vermehrt. In Queensland mwurben 
die Merinoichafe either hauptſächlich der Wolle wegen gezüchtet, ob⸗ 
wohl auch einige größere Rafſen des Fleifches wegen und zur Kreuz⸗ 
sucht eingeführt wurden. Seht, wo die Gefriermethode feften Fuß 
gefaßt hat, und das Fleiſch der großen Schafe in Großbritannien 
den Borzug genießt, wird diefer Zucht viel allgemeiner größere Auf⸗ 
merfiamfeit zugewendet. Der jährliche Ueberfhuß an fetten Schafen 
in auf etwa 15 pPCt. berechnet, demnach in runder Zahl 83 120 000 
Etüd. Der Verbrauch in der Kolonie beträgt etwa 788000 Stüd, 
während in den Fleiſchpräſervirungsanſtalten 572811 Stück vers 
wendet wurden. Die gewöhnlich nad den fühlichen Kolonien ftatts 
indende Ausfuhr wurde dur die außergewöhnlich große Einfuhr 
von dorther übertroffen. 

Aus dem Borftehenden geht hervor, wie groß der Ueberſchuß 
ſowohl von Rindvieh wie von Schafen tft, wofür ein Abſatz geichaffen 
werden muß, wenn fi) das Buchtgefchäft ferner rentiren ſoll. 

Die Zahl der Eigentümer von Schafftationen und die Durch⸗ 
ſchnittszahlen der Herden in den letzten drei Jahren waren folgende: 


Eigens Anzahl Bro Station 
Jahr. thümer. Schafe. durchſchnittlich. 
1890.......... 849 18007234 21 210 
1891.......... 1078 20289 688 19 981 
1892.......... 1496 21708810 14.511 


Die Schweinezucht, die fih in den Jahren 1888 bis 1891 
verdoppelte, hat plötglich im Sabre 189% eine ſtarke Abnahme erfahren, 
melde um fo weniger begreiflich ift, als Aderbauprodufte und bes 
ſonders Mais fo billig waren, daß man glauben follte, die Schweine: 
mäftung hätte den Lanbwirthen befiere Rechnung gegeben als ber 
Verkauf, zumal dank ver praktiſchen Unterweiſung, melde bie 
Regierung durch einen Sachverſtändigen in ben Yarm- Diftrikten zur 
herftellung von Speck, Schinken x. anorbnete, fi die Produkte 
bereitg guten Eingang verſchafft haben. 

Meiere ien. Die entftandenen Mollereien haben einen ziemlichen 
Einfluß auf die Berringerung der Einfuhr von Butter und Käfe 
gehabt; beide Artilel werben jetzt in viel beiferer Dualität ala früher 
geliefert. Dagegen Hatte die Induſtrie noch keinen Einfluß auf bie 
Cinfuhr von Tondenfirter Milch, welche nah wie vor in großen 
Rengen (1892 888 743 Piund im Werthe von 18106 Pfd. Sterl.) 
hauptſächlich für das Innere der Kolonie eingeführt wird. Die 
Brodultion von Butter betrug 2697977 Pfund, die von Käfe 
160208 Pfund gegen 141120 im Sabre 1891. Einige Käfereien 
modten eine vecht gute und zum Theil felbft vorzüglihe Waare, 
welche den beften Erzeugniflen in Europa nicht nachiteht. 

Ackerhau. Obſchon die Kultur der Stapelartitel Zuder und 
Veizen im Allgemeinen günftige Fortſchritte aufzuwelien hat, fo 
fand doh der Anbau neuer Ländereien in der großen finanziellen 
Krifis ein Hemmniß. Die im Jahre 1892 angebaute Fläche hat bie 
vom Jahre 1891 um 5102 Ader überholt. 

Im Allgemeinen war die Sailon von 1892 günftig für bie 
Landwirthſchaft. Die Saaten hatten nicht fo fehr von dem großen 
Vechſel der Witterung, auch nicht unter Verwüftungen durch allerlei 


95 


Inſekten zu leiden, wie bie häufig in Queensland ber Fall if. 
Trogdem zeigte fi ein Ausfall in den Durdjichnittserträgen, beſonders 
in der Getreideernte; dagegen lieferten Früchte aller Art reihen 
Ertrag. Auf 8840 Adern, wovon die meiften mit Zucker bepflanzt 
waren, hatte künftlihe Bewäſſerung flattgefunden. 

Neue Anfiedelungen auf Kronländereien unter Ratenabzahlungen 
baben ftattgefunden: 


Aderbaufarmen. Weidefarmen. 
Jahr. Zahl. Acker. Zahl. Acker. 
........ 870 2364566 113 668 420 
1891 ........ 11465 252728 146 997540 


Die Abnahme muß wohl ber allgemeinen Kriſis zugefchrieben 
werden, hängt aber auch vielleicht theilmeile damit zufammen, daß 
feit einiger Zeit Ländereien unter dem Syſtem ber Dorfſchafts⸗ 
Genofſenſchaften von der Regierung in Anfpruh genommen unb 
bearbeitet werben. 

Bon den im Ganzen als Farmland benukten 260 828 der 
entfielen auf: 

Weizen. 

31 742 Ader mit einem Ertrage von 462583 Buſhel 
1891..... .. 1906 5 un "nn 230 „ 

Die Zunahme des Ertrageß betrug demnach im Durdichnitt 
14,57 Buſhel per Ader gegen 20,82 im Jahre 1891. Dion die 
Zunahme geringer ift als in dem zwei vorigen Jahren, fo ift body 
bie Ernte immerhin noch zufriedenftelend und der Menge nad die 
größte, weidhe je in Queensland fattgefunden Bat. 


Hafer. Es wurden bebaut: 
1892.......... 591 Ader mit einem Ertrage von 12965 Buſhel 
1891....220200 70—06 un „ 16669 „ 


[2 
Der Durchſchnittsertrag pro Ader war 21,94 Bufhel gegen 28,31 
im Vorjahre. Nächſt Weizen gab Hafer die ergiebigfte Ernte, und 
obſchon der durchſchnittliche Ertrag Hinter dem in Europa erzielten 
zurückbleibt, follte dies Getreide doch größere Beachtung in der 
Landwirthſchaft finden, da Immer noch eine bebeutende Einfuhr ſo⸗ 
wohl von Hafer als Hafergrüge trotz des Schutzzolles ftattfinbet. 


Gerſte. Durchſchnittlich 
Anbau. Ertrag. pro Acker. 
Acker. Buſhel. Buſhel. 
1892.......... 886 6 968 18,10 
1891.......... 739 21802 28,88 


Der Durchſchnitt war Beinahe 11 Buſhel auf den Adler weniger 
ala im Jahre 1891 und geringer ald in irgend einem Jahr feit 1888. 

Roggen wird ausichließlid von Deutſchen, vielleiht auch 
Standinaviiden Landwirthen über die ganze Kolonie, aber wohl nur 
für eigenen Bedarf gebaut, in einigen Diſtrikten betrug der Durch⸗ 
fopnitt gegen 40 Buſhel. Solche Gegenden könnten mit Bortbeil für 
die Ausfuhr angepflanzt werden, beſonders ba dieſe Getreidelorte 
in jenen Xheilen Feiner Krankheit unterworfen if. In anderen 
Diſtrikten im Norden ergab der Anbau einen vollftändigen Mißwachs. 
Die Ernteergebnifle waren folgende: 


Durchſchnittlich 
Anbau. Ertrag. pro Acker. 
Acker. Bujßhel. Bulhel. 
1892.......... 360 8001 22,22 
1891. ..... 688 12484 28,11 
Mais Anbau. Ertrag. 
Ader. Buſhel. 
189% ............... 922172 2883668 
1891 


......... 101598 8077915 





Der durchſchnittliche Ertrag pro Ader ſtellte ſich auf 26,32 gegen 
30,30 Buſhel im Jahre 1891. Während die Abnahme im Anbau 
beinahe 10 p&t. betrug, war ber Ertrag beinahe 25 pt. geringer 
als im Jahre 1891. Die niebrigen Preiſe, welche für die 1891er 
Ernte erzielt wurben, find ohne Zweifel bie Urſache der Abnahme 
in der Anbaufläde. Trotz bes Vorurtheils gegen Mais als Nahrungs⸗ 
mittel für Menſchen wird viel fogenanntes „Cornflour“ (Maismeht) 
in Packeten als Nahrungsmittel eingeführt. Mit der Abnahme des 
Ertragd in ber Ernte von Mais ſcheint bie Abnahme In der Schweines 
zucht zulammenzuhängn. Man Teint In Auftralien nicht wie 
in Amerita, wo ber Maldanbau eine jo größe Rolle ſpielt, mit 
singen Preiſen zufrieden zu ſein. 

ei8 


. Anbau. Ertrap. 
Acker. Bujhel. 
1802 ................... 1118 383380 
a |.) ) 457 21461 


Die bebaute Fläche war mehr als böppelt fo groß als Im Jahre 
1891, während der Ertrag bei Weitem nicht jo vortheilhaft ausfiel, 
der Durchſchnitt deffelben war nur 80 Bufhel pro Ader gegen nabes 
zu 47 im Sabre 1891. Der Hrößte Anbau ift im Norden, Too 
aus auf den Yuderplarftagen ber größte Verbrauch ftattfindet. Hier 
ih noch ein weites Feld für bie Landwirthſchaft, denn der Verbrauch 
an Reis betrug 71/ Millionen Pfund und davon wurden 61/4 Millionen 
Bund im Werthe von 36000 Pfd. Sterl. eingeführt. 

Kartoffeln. Durchſchnitt 
Anbau. Erttag. pro Ader. 

Her. Tonnen. Tonnen. 
8493 20498 2,41 
9178 2 018 9,73 

Hab Reſultat war in jeder Beziehung nicht ſo zufrledenſtellend 
ald tin Jahre 1891, wo man ſchon die Hoffnung hegte, daß bie 
Kartoffel einen der Hauptzweige der Landwirthſchaft bilden würde. 

Suße Kartoffeln. Anbau. Ertrag. Durchſchnitt 

Acker. Tonnen. pro Ader. 


1892.............. 2964 16168 5,45 
1891.............. 2806 15 657 6,58 
Durchſchnittlich 
Anbau. Ertrag. pro Acker. 
Baumtönlle. Ader. Pfund. Pfund. 
18%.....- 17 212370 296,19 
1891...... 90 48 756 541,62 


Verglichen mit beit Durdiänittserirag non 190 Pfund, welchen 
Amerika liefern Toll, ift das Reſultat ein ſehr gutes und Mag zur 
Erweiterung bed Anbaues führen, beſonders da jcht eine Spinnerei 
und Weberet in Ipswich ttablirt iſt, was dem feinen Landwirth 
die Gelegenheit giebt, feine Ernte fofort verfaufen zu Törmen. Eine 
Delfclägeret befteht ebenfalls in Ipswich, To daß ein Nebenprodukt 
gewonnen Wird. Der Samen kann aud zur Viehmäſtung benußt werben. 

Zuckerrohr. Zur Fabrikation 

gelangte das Produzirter Durchſchnilt 


Angebaut. Zuckerrohr Zucker. pro Acker. 
Acker. von Acker. Tonnen. Tonnen. 
189 ...... 65 520 40 672 61 868 1,51 
1891 ...... 60 913 36 821 51219 1,89 
Bon dem angebauten Zuckerrohr waren 295 Ader zu Grün: 
futter befttiimt. Durchſchnittlich 
Zabal. Anbau. Ertrag. pro Acker. 
Adler. Tentner. Centner. 
1898 ............. 818 8808 11,97 
1891 ............. IR 770% 9,76 


Dirernktanb. 


Großes Intereſſe wurde vor einigen Jahren dem Tabakbau 
gewidmet, allein das Hat nicht angehalten, wert bie Fabrikanten die 
Duafität und die verlangten Preife beanftandeten; zur Ausfuhr aber 
war die Waare, mie fih zum Rachtheil einiger Exporteure heraus 
ftelite, nicht geeignet. Einige der Pflanzer Haben in der Tekten 
Saiſon Fortſchritte in ber Bubereitimg gemacht, unb da eitige 
Diſtrikte wirkli brauchbare und feibft feine Qualifät erzeugen, To 
m Masficht vorhanden, daß der Tabalbau in der Folge eine größere 
Stelle einnehmen wird. Der Ertrag pro Acker war fehr gut und 
muß erfahrenen Pflanzern großen Gewinn lafien. 


Arromroot. Anbau. Ertrag. 
Ader. Pfund, 

1892 ................... 222 676 778 

1891 ................ ... 237 682 252 


Der Ernteertrag ſchwankt feit 10 Jahren, bat aber in den letzten 
Sahren abgenommen, nachdem im Sabre 1890 der höchfte Ertrag 
erzielt worden war. 

Arrowroot findet gleich Maid ald Nahrungsmittel in der Kolonie 
wenig Anklang, und für ben beimilhen Berbrauh waren nur 
215446 Pfund, alfo nur ein gutes halbes Pfund pro Kopf m: 
forderlich. 

Grün⸗o⸗fFutter und Heu wurden auf 37617 Acker angepflanjt. 

Bon anderen wichtigeren Ackerbauprodukten war der Ertrag 
folgender: 


1892. 1891. 
Dutzend. Dutzend. 
Ananas......... 663 808 648 415 
Bananım ....... 14277668 11644869 
Mangos ...... .. 80 657 89 842 
Drangen ........ 1689466 1.090 804 
Limonen ........ 51 890 7 
Vfifihe ........ 13 816 23 106 
Pfund. Pfund. 
Weintrauben .... 2267 08 2619 337 
Vallonen. Gallonen. 
deögl., geleltert... 193 397 168 526 


Auswärtiger Tatbel. 


Die Ausfuhr war mehr als doppelt fo groß als die Einfuhr. 
Die GSefammteinfuhr betrug im Jahre 1892 4382651 Pfd. Stel. 
gegen 5.079 004 im Vorjahre. Auf den Kopf der Bevölkerung beträgt 
die Einfupe im Jahre 1892 10 Pfd. Sterl. 5 Pce. gegen 12 Pfr. 
Eterl. 10 Pee. im Jahre 1891. Ausſchließlich des Ueberlandhandels 
iſt die Einfuhr im Jahre 1892 die geringfte feit den legten 10 Jahren, 
obihon die Bevölkerung feitbem von 248265 auf 421297 Selm 
angewachſen ift. Es ift allerdings zu derlſckſichtigen, daB nad dem 
neuen Tarif viele Wäaren Eingangszoll nah dem Werth bezahlen, 
daher dieſer möglicft niedrig angegeben Wird. 

Auf die direfte Einfuhr von Deutfäjland Tamm im Jahre 1892 
87 547 und im Jahre 1891 33 060 Pd. Sterl. Diefe Zahlen ftellen 
indeſſen nicht das ganze Gefchäft mit Deutſchen Waaren dar, da ein 
bedeutender Zwiſchenhandel über England und die Tüblichen Kolonien 
in Auftralien ftattfindet. | 

Die Befammtausfuhr betrug 1892 9 170 408 Pb. Sterl. gegen 
8 306.387 Pfd. Sterl. im Yahre 1891. Ausſchließlich bes Weberlands 
handels bertrug ber Werth der Ausfuhr im Jahre 1892 20 Pb. 
Sterl. 7 Schill. und 3 Pce. pro Kopf der Bevölkerung gegen 18 Pfd. 
Sterl. 1 Schill. und 5 Pee. im Jahre 1891. Huf Deutihland kamen 
8000 Pd. Stel. 








Dysemäfanh. X 


Die wichtigſten Ausſuhnanuilel wanpen: 
1892. 1891 

PM. Sterl. DM Sterl. 
Gold................... re. 2069418 1961 563 
ginn und Zinnerz ........... 155 204 120 706 
Jiciſch, Tonlersirted........... 117 52% 86 Ik 
desgl. gefrorenes............ 276 118 161 346 
Dalg....................... 250.808 139 766 
Häute und Felle... .....0.00. 262 330. Me MR 
Bertmuites und Scilbenti .... 20749 80 865 
Duden ..................... 569 758 682.387 
13 4365938 » 3458 


Die Hauptrolle ſpielen bie Peobulie der Biehgucht, Die fih allein 
auf 5184369 Pd. Stel. oder über GO »6t. ben ganzen Ausfuhr 


fen. 


Desüglich ber Unöfuhrwerthe iſt zu bemerten, daß möglicher 


veiſe der Werth von allen Probulten, mit Ausnahme won Gold und 





Inder, überſchätzt iſt. Mit ganz menig YHuönahmen geben alle Ban 
vshe Tonfigunatiendweife mad) Londen, wo fie in Aublion oder ander⸗ 
mitig verfauft werben. Der Nüdgang im Preiſe, den bie Trabulte 
erſahren, fällt aber ber Kolonie zur Daft und eime ſolche abjallenbe 
Tendenz hat ſchon feit einigen Jahren ſtattgehunden. 


ſijcherei. 





Die Ausfuhr an Fiſchereiprodukten im Jahre 1892 ſtellte fich, | 


wie folgt. Es wurden ausgeführt: 


Werth: Pfd. Sterl. 
Böche de mer ................. 11 962 
Berimutterihalen ............... 108 848 
Auen ....................... 22 068 
Schildpatt...................... 668 
jgufammen....... 15840 
dagegen 1891.... 181 333 


Bergban. 
Der Bergbau hat im Ganzen genommen Fortſchritte aufzuweiſen. 
Zie Ausbeute von Gold hat bie des Jahres 1891 um 39 119 Unzen 


übertroffen; jedoch hat Queensland die erfte Stelle in der Produktion 


son Gold wieber verloreg, indem Victoria etwa 30 000 Unzen mehr 
lieferte, 
In anderen Metallen und Koblen bat die Brobultion aus vers 


ſchiedenen Urſachen Feine beſonderen Yartichritte gemacht; jedoch ift 


überel, mit Ausnahme von Antimonium und Koblen, eine Zunahme 


in der Produktion zu verzeichnen. 


Die Ausbeute betrug: 


Gold: Werth: 
Unzen. Bfb. Stel 
1892 ............. 6156638 2154463 
1801 .............. 576439 2017637 
Silbererz: 
1802 .......... nee 224810 86 436 
Engl. Tonnen. 
1891 ....... nenn 875 21 879 
Zinnerz: 
1892 ............. 2.389 123 098 
1 121: ) ........... ... 2 236 116 987 
Aupiererz: 
1892 .............. 8 2 461 
1891 ..... ......... = 1 


Werth: 
Engl. Zonnen Pfd. Sterl. 


VWiamutha 
1892 ............. 180 16 00Q 
1891 .......... 117 110 

Meng 
1898 .............. SB ..... 278 
1891 .............. 217 — SCH 

} 1:1 1 Pe 
1892 ............ 265006 128.308, 
1891 .............. 271 608 128,188 


De zu ur Zr Br zur zu 


Die Ausbente an Opalen ÜR mit 10.000 Pfund Sterl. im 


| Jahre 1892 gegen 3000 Pfo. Sterl. im Jahre 1893 aufgeführt. 


Sinayz: uuh Vantweſen. 
Der Stand der Banken mar folecad 
1 


. 1891. 
Pfund Sterling. 
Berbinhlichleiten „........« 11193201 19836 771 
Bantıaden. im Yimlquß..... 676,484 686 845 
Depofitens®elder «neun... 10493908 10.068 267 
Guthaben .....- .......... 20 662086 20.668 180 
Geprägtes Gold. .......... 1 824 694 1 785 521 
Vorſchuffe aller Art ....... 17410894 17462210 


Die Bank yon Syoney hatte ihren Wirkungskreis in Brisbane 
im zweiten Duartal aufgegeben, und fo beftanden am Enbe bei 
Jahres nur 11 Banken, da keine neue hinzugelommen mar. Der 
Wechſelſkonto war wie im norhergegangenen Jahr 7 p@t. für 2 Monats⸗ 
papiere, 7 bis 8 pCt. für 3 Wonatöpapiere vnd 8 bis 9 „Et. für 
4 Monatöpapiere und auf längere Sit, 9 bis 10 pCt. für Borfüffe in 
laufender Rechnung. 

Für fefte Einlagen auf 12 Monate zahlen die Yanten im Durch⸗ 
ſchnitt 4 bis 5 pCt., Depofiten auf kürzere Zeit erhalten weniger. 


Schiffahrt. 

Der Schiffsverkehr zeigt eine Abnahme von. etwa AL 0DD, Reg. 
Tonnen in dem Tonnengehalt non ſolchen Echiffen, walche wit 
Ladung angekommen find, dagegen eine Zunahme in beya Agunans 
gehalt um 46.000 Reg.⸗Tonnen von folden, melde mit Kanıya ue* 
gelaufen find. 


Die Betheiligung des einzelnen Nationen au dem Gchiffäwericht 
tm Jahre 1808 war folgende: 


Eingang: 
MU Ladung. In Ballaſt. 
Rationalität. Schiffe. Reg.⸗Ton. Schiffe. Reg.⸗Ton. 

Britiſche .............. 132 209494 16 29560 
Bon Britifchen Beſttzungen 864 | 284656 39 4678 
Japaniſche .......... 11 1869 — — 
Deutſche .............. 4 749 1 1 759 
Dänlihe .............. ı "612 — _ 
Norwegiſche............ 3 1637 — — 
Schwediſche............ — —1 784 
Stanzöflide....--uureoe * 2 — — 
Amerilaniſche......... 2 108 — — 





zulemmes.... I Mia 8 86T 


98 


Ausgang: 
Mit Ladung. In Ballaft. 
Rationalität. Schiffe. Reg.⸗Ton. Schiffe. Reg.⸗Ton. 

Britiihe .......-....... 151 253721 80 329237 
Bon Britifchen Befigungen 306 175418 31 8 064 
Deutſche .............. 3 4938 2 1203 
Dänifche .............. — — 1 612 
Norwegiſche....... ..... 1 0 2 907 
Schwediſche............ 1 734 — — 

Franzöſiſche............ 1 633 1 693 
Amerilanifde .......... 1 48 1 590 


julfammen.... 464 486562 68 44997 


Ferrol. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 
An dem Außenhandel waren betheiligt: 





Einfuhr. Ausfuhr. 
Pfd. Sterl. 
Deutſchland ............. 620 — 
Großbritannien .......... 85 550 3400 
Frankreich .............. 13% — 
andere Länder ........... : 4570 2800 
aufammen... 42180 6200 
Die wichtigften Artikel der Einfuhr waren: . 
aus aus aus aus 
Deutſch⸗ Groß⸗ Frank⸗ anderen 
land. britannien. reich. Ländern. 
Tonnen. 
Steinkohle und Koks.... — 2930 — — 
Eiſen .................. 7 330 3 126 
Maſchinen .............. — 40 — — 
Theer und Pech ......... — — 45 — 
Bauholz ................ — 4 — 630 
Baummolle ............. — 288 — — 
Getreide................ — 202 — — 
Farben................. — 16 1 1 
Sladwaaren ............ 1 9 2 6 
Ziegelſteine ........... — 47 16 — 
Nineraldl .............. — — 92 — 
Düngeftoffe............. 20 — — — 
zuſammen einſchl. der minder 
wichtigen Xrtilel....... 30 3973 174 810 


Die Ausfuhr beſtand aus 1662 Tonnen Engl. Grubenholz nach 
Großbritannien, 385 Tonnen altem Eiſen, von denen 180 nach 
Großbritannien gingen, und aus 35 Tonnen geſalzenen Fifchen. 


Schiffsverkehr. 
Im Jahre 1893 ſind in dem Hafen ein⸗ und ausgelaufen: 
Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 
Deutſche............... 2 934 
Spaniſche ............ 89 46 529 
Britiſche............... 19 0° 19 039 
Franzöfiſche ............ 751206 
andere ............... Bann 2668 
zufammen... 122° 70 379 


1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. ©. 131. 


Dueendland. — Ferrol. — Almeria. 


Almeria, 
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.') 


Einfuhr. 


Sm verflofienen Sabre wurben filr die Gasanftalten, Schmelz⸗ 
hütten u. f. w. 6534 Tonnen Kohle und Koks von Großbritannien 
eingeführt, ſodann gingen ein an Holz von Yinland .6 Ladungen 
mit zuſammen 5737 cbm Planken 2c. und von Amerika 450000 
Stabhößer zur Faßfabrikation. In Folge der großen Traubenernte 
find aber ſämmtliche Stabhölzer verarbeitet, jo daß alle Borräthe 
erihöpft And, und neue Ladungen von Amerika unzweifelhaft 
ſchnellen Abfak finden werden. Bon Stalien wurde nur eine Ladung 
von 4000 Badeten à 200 KaftaniensFapbänder eingeführt. Die 
übrigen Faßbänder (etwa 55 000 Packete à 200 Stüd), welde zur 
Herftellung der Traubenfäfler nötbig waren, wurden von Norbipanien 
bezogen. An Cement und bydraulifdem Kalk wurden von 
Frankreich 1750 Tonmen bezogen, die in ben in ber Umgegend 
gelegenen Minen und aud zum Bau der Eiſenbahn Linares — Almeria 
verwandt wurden. 

Der Bau diefer Eifenbabn macht ununterbrochen gute ort 
fohritte, und man tft allgemein ber Meinung, Daß derſelbe in etwa 
2 Jahren vollendet fein wird. Man begt noch immer bie Hoffnung, 
daß fi die geihäftlihe Lage des. Platzes bei Vollendung bieler 
Eiſenbahn bebeutend heben wir. 


Ausfuhr. 


Meintrauben. Friihe Weintrauben (Tafeltrauben) find ber 
widtigfte Artikel der Provinz; es gelangen jährlih bedeutende 
Mengen von Almeria zur Verſchiffung, befonders nad Großbritannien 
und Amerila. Die vorjährige Ernte und in Folge deſſen auch die 
Ausfuhr ift außergewöhnlich groß geweſen. Im Ganzen wurden 
988 405 Yäller gegen 476540 Fäfler im Borjahre verichifit, wovon 
275 029 Fäſſer nah Amerika gingen, die übrigen 663 376 Fäſſer 
wurden zum größten Theil nad) Großbritannien und nur Heinere 
Partien nad Deutichland, Rußland, Dänemark 2c, verladen. Obgleich 
das Wetter außergewöhnlich günftig geweſen war, ließ die Dualität 
ber Trauben doch viel zu wünſchen übrig. Nur eine geringe Menge 
ift in durchweg gefundem Zuftande am Beſtimmungsorte angelangt, 
und die Weinbergbefiger fuchen vergeblid nad einer Erklärung 
hierfür. Bielfah ift man der Meinung, daß die Trauben von der 
übergroßen Hite, bie im verfloffenen Sommer berrichte, gelitten 
haben müflen. Die Folge des ſchlechten Augfalled der Trauben 
waren äußerft niedrige Preife, jo daß bei einigen Verkäufen Verluſte 
erlitten wurden. 

Bon anderen Früdten wurben 16388 Kiften Mandeln und 
10 006 Kiften Drangen ausfchließlih nad Großbritannien ausgeführt. 

Eipartograd. Im Sabre 1898 wurden etma 16000 Tonnen 
nad Großbritannien verladen, die bajelbft zur Bapierfabrifation 
verwandt werben. 

Eifenerz. Die Eiſenbahn von den Sierra Albamilla : Minen 
nad Almeria in einer Länge von etwa 16 km tft fertig geftellt 
worden, und man bat bereit? etwa 16000 Tonnen Eifenerz nad 
Großbritannien und Frankreich verſchifft. Jedenfalls wirb die Aus 
fuhr dieſes Artikels in nächſter Beit fi bedeutend erhöhen, um fo 
mebr, ald man jekt damit beichäftigt iſt, die Sierra Albamillas 
Minen mit den etwa 6 km weiter gelegenen Alfaro⸗Minen, woſelbſt 


2) Wegen des Borjabres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 93. 





Almeria. — Merida. — Allgemeines. 


ſich Eiſenerz in größenen Mengen vorfinden foll, durch ein Kabel zu 
verbinden. Dieſes Kabel joll in einigen Monaten fertig geftellt fein. 
Galmei. Es wurde nur eine Heine Menge von Deutſchen und 


Belgiiden Schmelzhütten angelauft. 





Merida (Mexiko). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.”) 


Die Sifalhanfprobultion im Jahre 1893 Hat gegen bie vor» 
jährige um 1598 Ballen zugenommen. 

Der Preis des Hanfs ift im der zweiten Hälfte bes Jahres 
trot der hohen Kurfe gewichen. 

Der Werth der Jahresprobuftion wirb auf etwa 7 102 246 Peſos 
Silber geſchätzt. 

Am Ende bed Jahres wurde Siſalhanf zu 108,4 bis 11 Reales 
für 25 Pfund in Meriva verhandelt. 

Der fett dem 1. Juli v. 3. erhobene Ausfuhrzol auf Hanf von 
60 Centavos für 100 kg hat die Hacendados nicht unbeträchtlich 
von neuen Anpflanzungen zurüdgehalten. 

Bofton und NewsYork find die HSauptabnehmer des Mexikaniſchen 
Hans. Bon biefem wurben ausgeführt: 


Rah New⸗York.................. . 184049 Ballen 
„ Bofton............ ......... 108695 „ 
n RewDrleand ............... 183498 „ 
„Habanna ................... 13 144, 
„Mobile ........... ....... 1086 , 
„BPhiladelphia................ 6126 „ 
„Liverpool .................. 5 „ 
„DHamburg................... 502 
„London .................... 897 „ 
w Barcelona .................. 1521 „ 
m Dave ..................... 70 „ 
„Alicante ................... 7 „ 


Die Berfhiffung wurbe durch 157 Dampfichiffe und ein Segel⸗ 
ſchiff bewerkſteligt, von dieſen Schiffen waren 77 SBritifche, 
45 Amerilanifhe (Ber. Staaten), 18 Spantihe, 10 Deutfhe und 
8 Vorwegiſche. 

Die Ausfuhr von Blaubolz betrug ungefähr 800000 kg, ber 
Kreis zwiſchen 150 biß 175 Centavos Silber für ein Duintal = 
46,02 kg. Die Europäifchen Preife und die Hohen Kurfe verſprechen 
gute Ausfichten für die Holzſchläger. 

Reh⸗ und Ochſenfelle wurden in ziemlicher Menge verichifft, 
ebenfo wie Zuder, Branntwein und Balz. 

Die Maisernte war wiederum recht günftig, fo daB für längere 
Zeit feine Theuerung zu befürdten ift. 

So günftig ſich relativ die Verhaältniſſe der Produzenten geftalten, 
Io wenig vertrauensvoll jehen die Importeure der Zukunft entgegen, 
da bis Ende vorigen Monats die Wechſelkurſe bis auf 80 pCt. ftiegen, 
fo daß diefelben nicht ohne ſchwere Opfer ihren Verpflichtungen nach⸗ 
kommen Tönnen. 

Vorfiht im Krebitgeben ift bringenb anzurathen, und follten 
nur gegen 60 Tage Sichtwechſel Warren an weniger gut fituirte 
Hüufer zum Berfanb gebracht werben. 


—— — — 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. S. 164. 
Deutſches Handels⸗Archin 1894. IL 





99 


Allgemeines, 


Verkehr Deutfcher Schiffe in fremden Häfen während 
des Sahres 1893. 








Eingang. Audgang. 
Darunter Darunter 
Häfen. Awzaht Rege | mit Anh! mit 
Schiffe. Tonnen. | Ladung. hiffe. Ladung. 
Säiffe. Schiffe. 
Europa 
Almeria ............. 6 2999 4 5 4 
Amfterdam........... 178 132 493 176 177 52 
Ancona ....... ....... 13 | 134331} 18 13 11 
Britiihe Häfen 
Amble............. 84 1391790 — 84 84 
Barrow in Yurneß..| 7 3 7 5 
............. 1432)] 81 561 ! 11 1433) | 188 
Burntisland........ 221 119 3814 5 221 219 
Charlestown (Schott⸗ 265 7 50 49 
land) ....... nun. 
Dover ............. 6 1827 6 5 4 
almouth .......... 187 1196 6245)| 129 137 128 
Ser (Infel) ...... 16) 220 1 1 — 
|: .......... 256 1133 437 6 254 254 
Montrofe .......... 6 1056 4 6 3 
Newport (Montmoutb)| 48 | 4049| 11 43 43 
Verth (Schottland) ..| 9 869 9 9 1 
Piymouth.......... 69 1182 7098) 61 67 46 
oole ............. 5 1.000 4 5 2 
St. Davids (Schott» 
land)............ 69 | 13572 — 69 69 
Shoreham (Sufler)..| 4 2 600 4 4 — 
Waterford ........ 4 3481 4 4 — 
rrol ............... 937 1 2 1 
alatz ............... 21 | 742428) 149) | 21 169) 
Groningen ........... 28 549 21 24 10 
Harlingen ............ 28 | 13440 28 28 8 
Küftendie ............ 8 85% 6 8 8 
La Balette 22.2.0... 10720)1111 180%) 104 1070)| 104 
Livorno.............. 85 | 85985 85 85 34 
Marſeille............. 61 | 60793 45 48 41 
Moß (Norwegen)...... 3 165 2 3 2 
Nantes, Paimboeuf unb 
St. Nazaire ........ gı112)| 18 761 3 29 4 
Biräuß ........... ...1 89 | 49279 39 39 84 
Terneuzen............ 14 7 14 14 5 
Bliſſingen ............ 5 5 640 5 5 8 
Aiien 
Akyab ............... 4 6 878 _ 4 4 
Canton .............. 103 | % 735 100 103 74 
Hiogo Diafa .......... 181 1144963 | 130 126 110 
Yolohama............ 63 | 92249 53 63 47 


— m ge 


1) Bon einem Schiff fehlen bie Angaben. 2) Außerdem Tamen 
von Deutihen Häfen 6 nichtdeutihe Schiffe belaben und gingen 
nah Deutſchen Häfen 332 nichtdeutiche Schiffe von 425 587 Reg.⸗ 
Tonnen mit Kohle. 3) Bon 11 Schiffen fehlen die Angaben. 4 Bon 
4 Schiffen fehlen die Angaben. 5) Schiffälaften. 6) Außerdem kamen 
von Deutſchen Häfen 3 nichtbeutiche safe N Bon einem Schiff 
fehlen die Angaben. 3) Kubikmeter. N Bon 6 Schiffen fehlen bie 
Angaben. 19) Außerdem famen von Deutichen Häfen 8 nichtdeutſche 
Schiffe und gingen nad Deutihen Häfen 83 nichtdeutſche Schiffe. 
1) Bon einem Schiff fehlen die Angaben. 3) Davon in Nantes 
17 Schiffe von 9671 Neg.sTonnen, in Paimboeuf 1 Schiff von 280 
Reg. »-Tonnen und in St. Nazaire 13 Schiffe von 8 800 Reg.»Tonnen. 


14 





100 











Eingang. Ausgang. 
Häfen. Agzoht Reg. Darunter Anzahl Darunter 
Schiffe. Tonnen. Sabung. e. Sabung 
| Schiffe. Schiffe. 
Afrika. | 
Durban (Port Natal) .| 20 7 20 20 17 
Kapſtadt ............. 19 | 17159 18 19 b 
Bort Elizabeth ........ 11 | 7899 11 10 Ö 
&t. Helena........... 6 | 15487 6 6 3 
Amerika. 
Bridgetown (Barbados) 19 086 1 43 1 
Coronel.............. 92 7 92 92 92 
Galveſton (Texas) ..... 2 193 1 2 2 
Buayaquil ........... 26 | 33118 26 26 26 
Salifar NarSchottland)) A 830 2 4 3 
Havana.............. 801)| 44 097 30 30 30 
Merida (Mexito) ...... 12 | 20744 ? 12 ? 
New⸗Orleans ......... 28 | 49 223 ? 31 ? 
nareageula (Miififfippi)) 5 7.086 ? 3 ? 
on ........ 9 5 423 ? 9 ? 
St. Sohn (Neu » Brauns 
............ 2 3498 _ 2 2 
Au a ralafien 
Sydney .............. 47 | 84743 43 47 47 


Kap Delgado-Diftrift (Mozambique). 
Handelöbericht für das Jahr 1892/93, 


(Boletin official de Mogambique vom 11. November 1893.) 


Die Produktion des Bezirks ift ziemlich bebeutend und bie 
Fruchtbarkeit des Bodens eine fehr große. Die landwirthſchaftlichen 
Hauptprodufte find Baummolle, Mandeln, Indigo, Reis, Palmen» 
wein, Kaffee, Kokosnüfſe, Bohnen, Seſamſaat, Summisfopal, Hirſe, 
Maniok, Tabak ꝛc. 

Die landwirthſchaftlichen Betriebsmethoden und Geräthe find 
außerſt primitiv, was vielleicht dem Mangel an einſichtiger Leitung 
zuzufchreiben ift. 

Der Bezirk iſt Überreih an prächtigen Hölzern, melde zum Bau 
von Häuſern, Schiffen 2c. vortheilhaft verwendei werden können; nur 
fehlt es an einer rationellen Ausnutzung. 

Die Ein» und Ausfuhr in ben legten Jahren ftellte fih, wie folgt: 


Einfubr. Ausfuhr. 
Jahr Reis. Reid. 
1889/90............ 207 490 106 176 791 891 
1890/91............ 820 743 004 223 239 991 
1891/92. ............ 178 854 507 213 754 230 
1892/93............ 294 051 877 250 396 195 


Der Waarentransport erfolgt auf dem Landwege durch Neger, 
beren Lohn fehr veränderli ift, und zur See in Fahrzeugen und 
Palketbooten der Deutihen DftafrilasLinie, welche monatlich einmal 
zwiichen Ibo und Banzibar fahren. 


1) Außerdem kamen von Deutihen Häfen 2 nichtdeutſche Schiffe. 


Allgemeines. — Kap Delgado⸗Diſtrikt. — Cienfuegos. 


Die Verbindung mit Mozambique wirb durch ein unregelmäßig 
verfehrendes Segelboot vermittelt, welches feitend der Regierung zu 
diefem Dienft angenommen wird. 

Die Hauptinduftrien bed Bezirls find Kalkfabrikation und 
Schiffbau, die Herftelung von Palmenwein und Branntwein, fowie 
die Fabrikation von Kokosnuß⸗ und Sejamöl. 

Außerdem werden angefertigt Matten, Cigarren, Hüte, Töpfe, 
Löffel, Tauwerk und Käfthen, welche auf der Außenfläche mit Glas⸗ 
torallen verziert find. Es giebt nur wenige Induſtriearbeiter; der 
Lohn für diefelden ſchwankt zwifhen 200 und 400 Rois. 

Die Aufternfilherei behufs Gewinnung von Perlen hat 
endlich eine Zunahme des Ertrages erfahren; während des abgelaufenen 
Wirthſchaftsjahres wurden nad Indien Perlen im Werthe von 
5305 Milreis ausgeführt. 

Das neueingerichtete Grund buchamt hat feine Thätigfeit am 
1. September 1892 begonnen. Es find ftäbtijche Grundftüde im 
Werthe von 48400 Milréis und ländliche Grundftüde im Werthe 
von 1623 Milréis vegiftrirt worben; die eingetragenen fiskaliſchen 
Grundftüde haben einen Werth von 46 000 Milréis. 


Cienfuegos. 
Handelsbericht für das Jahr 1898,') 


Die Zuckerernte des Jahres 1893 fiel quantitativ geringer aus 
ald die des Borjahre® und belief fih auf 843090 Sad und 
1017 Faß Zuder und 875 Faß Melafle gegen 1028483 Sad und 
1637 Faß Zucker und 3656 Faß Melaſſe im Vorjahre. Für dad 
nächſte Jahr wird eine größere Ernte erwartet, welche möglicher 
weije ber des Jahres 1892 gleichlommen wird. 

Bon der letzten Ernte gingen nad) den, Vereinigten Staaten 
von Amerifa 8238114 Sad und 1017 Faß Zucker und 875 Faß 
Melafie, nach Spanien 14976 Sad Zuder. 

Die Anzahl der im Laufe des Jahres 1893 angelommenen 
Schiffe beläuft ſich auf 308 von 832 480 Reg.⸗Tonnen, hiervon waren: 


Schiffe. Reg. Tonnen. 
Spaniſche ...................... 117 mit 177838 
Britiſche ....................... 6 „ 50058 
Amerikaniſche (Berein. Staaten)... 106 „ 91107 
Deutiche ....................... 3 u 4 392 
Andere Nationen................ 19 „ 9.085 


Die von Europa mit Labung angelommenen Schiffe brachten 
zum großen Theile Stüdgüter von Großbritannien und Antwerpen, 
aud von Hamburg und Kohle von Großbritannien. 

Zwei Deutſche Dampfihiffe braten Stüdgüter und Reis von 
Hamburg, von welchem Artilel für das Sabr 1894 eine größere 
Einfuhr von Hamburg und Bremen erwartet wird, ba jebt regel 
mäßig Dampfidiffe von genannten Plätzen nad) Gienfuegos Tommen 
werben und zwar, wie es beißt, ſolche Deuticher Nationalität. 

Die allgemeine Lage des Diftrittö ift, was die Produktion ans 
betrifft, eine jehr günftige, da große Ernten erwartet werben, doch 
wird dad Refultat derfelben durch die niedrigen Breife für die Haupts 
artifel, Zuder und Tabak, ungünftig beeinflußt werben. 


1) Megen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IL &. 111. 


Gedruckt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E. S. Mütler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68—70. 





189. 





Bandelsberichte 


101 
April. 





üßer das In: und Ausland. 


Deutfches Haudels-Ardiv, Zweiter Theil. 





Berichte über das Ausland. 


Quezaltenango. 
Handelsbericht für das Jahr 1893. 


Auswärtiger Bandel. 


Der Haupteinfuhrplag bes ganzen Weſtens von Guatemala ift 
duezaltenango, und man kann mit ziemlicher Beftimmtheit annehmen, 


dab drei Fünftel aller über Ehamperico eingeführten Waaren filr 


Lugaltenango beftimmt find. Diefes verforgt fich beinahe aus⸗ 
Hiklih von den Europätfhen Märkten und nur zum Heinen Theil 
son den Vereinigten Staaten von Amerika und von Ehina, indem 


am RewsYort Petroleum, Nähmafchinen und einige Baummollen« 


zoaren, von San Francidco Mehl, Schmalz, Eßwaaren, Maſchinen, 
und von Hongkong Geidenwaaren, wie Taſchentücher, Umſchlage⸗ 
tier und Rohfeide bezogen werben. Großbritannien dürfte mit 
einem Welt-Baummollenmarkt Mandefter den erften Play in ber 
Einfuhr nach Duezaltenango einnehmen, darauf folgt Deutfchland. 
Großbritannien Bat die größte Einfuhr nad Guatemala wegen bed 
dertigen ſtarken Berbrauchs an Garnen und ungebleichten, gebleichten 
und bedruckten orbinären Baummollengeweben, in welden Artikeln 
zit Großbritannien ſchwer in Konkurrenz zu treten iſt. In Eifens, 
 Bolens, Steinguts, Luxuswaaren und zum Theil aud in Lilören 
leherricht Deutichland jährlich mehr den Markt in Guatemala. 
Berüglih der Ausfuhr nimmt Deutſchland den erften Rang ein, 
ad bejiehen Samburg und Bremen in jedem Jahre mehr an Kaffee, 
‚ im wertboollen und einzigen Ausfuhrartikel Guatemalas. 
So gewinnbringend aud daB Kaffeegeichäft für Deutſche Firmen 
M, fo ift ihnen doch große Vorſicht bei Krebiteinräumungen und 
re ermittelung ehrlicher und kundiger Agenten in Quezaltenango, 
K ein halbes Bis ein Prozent Retourprovifion berechnen, im Namen 
vn Deutſchen Häufer die Geſchäfte entriren und auch unter ihrer 
aneliihen Berantwortlichleit abwideln, anzurathen. 
Dee Handel hatte, wie aud im Sabre 1892, wieberum mit 
Eqwierigkeiten zu Tämpfen, und zwar in erfter Linie auß Ver⸗ 
 alsffung der hohen Kurfe, die von 52 pGt. für 90 Tage Gicht 
Üble auf Hamburg im Dezember 1892 auf 81 pCt. im Dezember 
183 fliegen und im Monat Auguft ihren höchſten Punkt erreicht 
Yan in Folge der Einftellung der Gilberprägung ſeitens Englands 
n Indien, bei welcher Gelegenheit im Gilberpreiß gleich die Folgen 
vr Aufhebung der Sherman-Bill mit diskontirt zu fein ſcheinen. 
Die Aurfe ſiellten ſich im Jahre 1893, mie folgt: 
Riedrigfter Höchſter 
Wechſel auf Stand. 
Rm- dort 3 Tage Sicht 65 (Januar) 97 (Unfang Auguſt) 
Londen 90 Tage Sicht 61 (Januar) 90 (Anfang Auguſt) 
Samburg 90 Tage Sicht 58 (Januar) 861/, (Anfang Auguft) 
Die Importeuse, welche auf Grund eined Kurſes von 60 pEt. 
Km Vaarenkalkulationen gemacht Hatten, mußten natürlich bei ber 
deuches Handel-Nrchiv. 1894 II. 


plöglihen unerwarteten Kuräfteigerung auf alle Audftände empfind- 
lie Verluſte erleiden, welder Umftand zur Folge Batte, daß bie 
Krebitverfäufe mehr oder weniger während verfchiebener Monate 
eingeftellt wurden. Geit einiger Zeit find ben Strebitläufern, aller 
dings mit kürzeren Bielen, wieder Waaren zur Berfügung geftellt 
worden, da die Importeure ihre Kallulationzbafis auf einen Kurs 
von 100 p&t. erhöhten, und nicht zu vermuthen ift, daß der Silber: 
preis bedeutend zurückgehen kann. In Folge der höheren Waaren⸗ 
preife ift unzweifelhaft der Berbraud) im Laufe des Jahres etwas 
zurlüdgegangen. Außerdem bat der Handel noch unter ber Geldkriſis 
zu leiden gehabt, die fi von ben Bereinigten Staaten von Amerika 
aus über ganz Sentralamerila ausbreitete, fo daß der Binäfuß auf 
18 p6t. flieg, und kurze Zeit darauf machten jogar alle Banken ihre 
Geſchäfte in ber Weiſe, daß fie nur noch Gelber annabmen, aber 
nicht mehr ausliehen. Es ift Feine Ausficht, daß in biefen Verhält⸗ 
nifien bald eine Aenderung eintreten könnte. Die Folge hiervon 
war, daß einzelne bemittelte Brivatperfonen Zinien bis zu 2 pCt. 
monatlich erzielten, und jett find ſelbſt zu dieſem Zinsfuß Taum 
Gelder erhältlich. Schließlich war auch für den Handel nachtheilig, 
daß bie Regierung Angefichts der ftarten Entwertbung bed Silber 
peſos verichiedene Berfügungen über Erhöhung des Einfuhrzolles 
erließ, bie innerhalb weniger Monate in Kraft traten. So wurde 
Anfang Auguft verfügt, daB vom 1. Dltober an 10 p&t. aller Eins 
fußrzölle in Gold oder in Landesmünge zuzüglich der Kursdifferenz, 
welde von einem zu ernennenden Komitee beftimmt werben follte, 
zu bezablen feien, und follten biefe Goldzahlungen in jebem Duartal 
um 10 pCt. erhöht werben, bis bie Höhe non 80 p&t. Golbzahlung 
erreicht würde. Angeſichts dieſer Beftimmung trachtete jeber Kauf: 
mann danach, möglichft viel Waaren vor dem 1. Oktober 1893 und 
1. Sanuar 1894 einzuführen, um fi möglichft den Goldzahlungen 
zu eniziehen. Ungefähr Mitte DEtober, zur Zeit, als alle Kaufleute 
ihre Ordres telegrapbiih nad Europa gegeben Hatten, wurbe ber 
fragliche Erlaß widerrufen, und die Einfuhrzölle vom 1. Januar 1894 
an auf 25 pCt. Goldzahlung feſtgeſetzt unter gleichzeitiger Beftimmung, 
daß nunmehr im Laufe des Jahres 1894 keine weiteren Aenderungen, 
den Einfuhrzoll betreffend, erlafien werben würden. Trotzdem erſchien 
am 10. Dezember ein Erlaß über die Einführung eined ganz neuen 
Kolltarifd, gültig vom 1. Januar 1894 ab, ber mehr ober weniger 
alle Berechnungen und Hoffnungen umftürztee Denn menn burd 
ben Tarif au im Allgemeinen die Zölle erhöht wurben, jo wurben 
fie doch für einige Artikel, und befonders für Seidenwaaren, ermäßigt, 
und möäflen flatt des bisherigen Zollzuſchlags von 22 p&t. vom 
1. Zanuar 1894 an 15 pCt. Zuſchlag und 25 pEt. der Hölle in 
Gold oder der Gegenwerth in Lanvesmünge bezahlt werden. Diefe 
fortdauernden Aenberungen bezüglich ber Höhe der Einfuhrzölte 
wirkten naturgemäß nachtheilig auf ben Handel, da die Kaufleute 
keinen Anhalt hatten, bie Breife einzelner Waaren feftzuftellen, einige 
Häufer ftellten fogar die Verkäufe einige Zeit ganz ein. 

15 


Angefiht3 der feit Dätober erfolgten ſtarken Waareneinfuhr und 
der dadurch aufgehäuften Borräthe dürfte anzunehmen fein, daß 
während der nädften 6 Monate die Beftellungen in Europa nur 


gering fein werben, fo daß ein fehr fühlbarer Ausfall in der Einfuhr 
während de3 Jahres 1894 in Ausficht geftellt werden dürfte. 


Dertehrsmittel. 


Die dem auswärtigen Handel zur Berfügung ftehende Dampfers 
linie Bacific Mail Steamihip Company, zwecks Beförberung der über 
Panama anlommenden Waaren, bewies ſich fehr tüchtig und lieferte 
die Ladung mit auffallender Pünktlichkeit aus, mie fie überhaupt feit 
Einrichtung der Hamburger Koßmod: und Bacifichinie Alles auf: 
bietet, der Konkurrenz gegenüber ihren alten Play zu behaupten. 
Durch die beorberten jchnellen Berihiffungen, angefichts der in Aus» 
fiht genommenen Zollerhöhungen, dürften die beiden erwähnten 
direlten Dampferlinien benachtbeiligt worden fein, was aber nur 
feinen Grund in den befonderen Berhältniflen hatte, und find fie 
darum bei den Importeuren und Erporteuren nicht weniger beliebt. 
Die Vereinigten Staaten find ſehr darauf bedacht, den Handel mit 
Sentralamerifa zu heben, und Baben zu diefem Zweck eine neue 
Dampferlinie zwiiden San Francisco in Kalifornien und Panama 
in Berbindung mit der Panama⸗Iſthmus⸗Eiſenbahn und der News 
HorklsEolumbianifhen Linie eingerichtet, die Champerico je zweimal 
im Monat nördlih und ſüdlich berührt und unter dem Namen 
North American Navigation Company fährt. Unter dieſer Kons 
kurrenz find die Frachten nad) San Francisco jehr ermäßigt worden. 

Bezüglich der Verkehrsmittel für den Binnenhandel ift Yolgendes 
zu bemerfen: Die Eiſenbahn von Ehamperico bis San Yelipe if 
bis jeht nicht meitergeführt worden, obgleih die Gtrede nad 
bier feit Jahren projektirt ift und auch die Pläne fertig liegen, mit⸗ 
bin ift man wie früher darauf beſchränkt, alle Ladungen mit Maul» 
thieren, Indianern und In der Trodenzeit von Dezember bis April 
mit Deohfenkarren von Netalhuleu nah Dusaltenango zu Ichaffen. 
Die Belegenheit ber Eifenbahn von Retalhuleu bis San Felipe wird 
von ben Kaufleuten nicht benutzt, da bad Zollhaus fih an bem 
erfteren Platz befindet, und man einerieitd doppelte Berfandtlommilfion 
würde zahlen müffen, und anbererfeitß eine Berladung mit Karren 
von San Felipe unmöglich wird, da der Fahrweg diefen Platz nicht 
berührt. Es verlautei, daß die Eifenbahngefellichaft einen Anichluß 
an den Fahrweg für ihre Koften benerlftielligen und verjuden wird, 
ein Abkommen mit Spebiteuren in Retalbuleu zu treffen, zwecks Ans 
füifigmahung von Zweighäufern in San Felipe, um in diefer Weife 
die Frachten an fi zu reißen, eine Maßregel, die von guter 
Wirkung fein dürfte. Bon Duszaltenango find verhältnißmäßig gute 
Fahr⸗ und Neitwege nad) Retalfuleu, Guatemala und San Marco 
nach Huehuetenango Bingegen nur gute Reitwege. 


Landmwirtbichaft. 


Kür die Lanbwirtbihaft Guatemalad war dad Jahr 1893 
nicht günftig, denn das lange Regenwetter war den Kaffeeplantagen 
ſehr nachtheilig. Durch die übermäßige Feuchtigkeit faulten viele 
Blüthen ab, ohne Frucht angefeht zu haben, ober aud die Kleinen 
Beeren fielen ab, und fo wurben beinahe alle Pflanzer in den 
Ernteerwartungen getäufht. Auf der anderen Seite war dagegen 
ber hohe Wechſelkurs den Pflangern ſehr günftig, wie auch ber hohe 
Werth des Artikel in den überfeeiihen Märkten ihnen vorausfichtlich 
einen guten Preis für die jetige Ernte fihert. Sehr trübe muß ben 
Pflanzern die Zukunft in Bezug auf Arbeitäfräfte exricheinen, ba bie 


fuhrgölle erhöht, und zwar fo, daß 50 pEt. des Kaffeezolles, der bis 
| 
| 


daB diefe Artikel noh in großen Wengen von den Bereinigten 
| 


Duezaltenango. 


Regierung zum 15. März 1894 den Arbeitszwang ber Indianer und 
das fogenannte Arbeitergefeh, meldes den Indianer zwingt, feine 
Schulden mit körperlicher Arbeit zu tilgen, aufhob und als einzige 
Berpflihtung der Indianerbevölkerung auferlegte, ber Regierung 
10 Peſos pro Mann und pro Jahr Abgaben zu zahlen. 

In gleicher Weile wie die Einfuhrzölle wurden auch die Aus⸗ 


dahin auf 2 Peſos für den Spaniſchen Centner feſtgeſetzt war, in 
Gold oder in Landeömünze zuzüglich der Kursdifferenz bezahlt werden 
mußten, welche Erhöhung einzig und allein dem Produzenten zur 
Loft fällt. Leider wenden die Kaffeeerporteure den Deutichen direkten 
Dampferlinien immer noch zu wenig Intereſſe zu und vergefjen, baf 
im Augenblid, wo die Konkurrenz ſich zurückziehen würde, die Frachten, 
welche jegt auf 4 Pfd. Sterl. pro Tonne bemefien find, wieder auf 
ihre alte Höhe von 7 Pfd. Sterl. 10 Schill. ſeitens der Amerikaniſchen 
Company gebradht werden würben. 

Die Zuderplantagen werden weniger durch die neuen Arbeiter 
verfügungen zu leiden haben, da zur Sultivirung des Zuckerrohrs 
weniger Arbeitöfräfte erforberlih find, und da auch die Preife des 
gereinigten wie ungereinigten Zuckers anhaltend fehr hoch find. 

In den Diftrikten Huehuetenango und Totonicapam und in 
| dem Hochlande des Diſtrikts Duezaltenango werden in der Haupt: 
fahe Mais, Weizen, Kartoffeln und ſchwarze Bohnen gebaut, welde 
Produfte jedoch kaum für den heimiſchen Verbrauch ausreichen, fo 





Staaten von Amerika eingeführt werden. Der Weizen findet im 
Bezirt von Duezaltenango gute Abnahme dur 6 Maflermühlen. — 
Der Handel von Totonicapam und Yuehuetenango ift im Verhältniß 
Hein und in den Händen von Kleinhändlern, die in Duezaltenango 
kaufen. | 


Induſtrie. 


An Induſtrie iſt der Bezirk von Quezaltenango ſehr arm. Es 
werden in kleinen Mengen ſeitens der Indianer gewöhnliche Töpfer⸗ 
waaren und aus den eingeführten Garnen ungebleichte Baumwollen⸗ 
gewebe und Umſchlagetücher hergeſtellt, ſodann giebt es eine unbe⸗ 
deutende Licht- und Seifenfabrik und in einem Dorfe unweit von 
Quezaltenango eine durch Waſſerkraft getriebene Baumwollenſpinnerei, 
bie ſeit einigen Jahren im die Hände einer Altiengeſellſchaft über⸗ 
gegangen ifl. Die Produktionskraft diefer Fabrik ift fehr gering und 
in keiner Weife geeignet, der Einfuhr Hindernd in den Meg zu 
treten, und zwar wohl vorwiegend aus dem Grnndbe, weil die De 
Ihaffung der Baummolle, die in geringem Umfange an der tiefe 
Küfte zwiſchen Champerico und Retalhuleu angepflanzt wird, mit 
großen Unkoften und Schwierigkeiten verknüpft ift. Es mußte berei 
öfters aus Südamerika Baummolle angelauft werden, um ben Betri 
der Fabrit aufrecht zu erhalten. 





. 


Bantweien. 


Zu nennen ift die Banco de Deeibente, melde ihren Haup 
in Dusaltenango, eine Filiale in der Hauptftadt Guatemala u 
Agenturen in Quehuetenango, Retalhuleu, San Felipe und N 
tenango hat. Außerdem beftehen in Duezaltenango Agenturen 
Banco Internacional und Banco Comercial, deren Haupthäufer 
Quatemala etablirt find. 


Baramaribe. 


Paramaribe (Surinam). 


Handel3bericht für da8 Jahr 1893.) 


Die Kalaoernte des Jahres 1893 iſt eine vorzügliche ges 
weien und bat gute Preiſe ergeben. 

Der Handelszuſtand ift fat der gleiche 
sorigen Jahre. 

Die Soldinduftrie bat einen Kleinen Fortſchritt gu ver: 
ihnen. Im Iahre 1892 wurden 1078966 g ausgeführt, im Jahre 
1893 dagegen 1 159 675 g. 

Die hydrauliſchen Maſchinen, die auf Kaliforniſche Weile das 
Gold zu Tage fürdern jollen, find zwar zum größten Theil ſchon 
aufgeſtellt, jedoch bis jetzt noch nicht fertig zum Betriebe. 


geblieben wie im 


Ausmärtiger Banbel. 


Was den Handel von Surinam anbetrifft, jo find die Deutichen 
Firmen davor zu warnen, ihren Kredit dorthin auszudehnen. 

Unter den Kaufleuten befinden fig viele Leute, die nur darauf 
auägehen, ausländiiche Firmen durch gute Referenzen unb glängenbe 
Berfprechungen auf ſchnelle Bezahlung zu täufhen und die ſchon 
nd Empfang der eriten guten Lieferung fchleunigen Ausverkauf 
veranftalten, dann Bankerott folgen laflen, um nad kurzer Zeit 
unter dem Namen ihrer Frauen ober Kinder ein neues Geſchäft 
‚u begründen. 

Die Einfuhr im Jahre 1893 war nad) dem Gouvern. Advert. 
Bla” folgende: 

Kartoffeln 9449 Körbe, 1446 Fäfier, 112 Kiften, 22 Säde, 

Eifig 115 Kiften, 114 Fäfler, 7 Demijohns, 

Bier 5021 Körbe, 1685 Kiften, 1902 Yüfler, 

Butter, Dieomargarine ıc. 19987 Fäffer, 664 Kiften, 

Brot und Zwiebad 1008 Fäſſer, 

Feines Mehl 26 447 Fäller, 62 Kiſten, 

Spirituofen 41 516 Kiften, 84 Fäfler, 

Hülfenfrüdte 4464 Süde, 8893 Zäfler, 

Semüje, geſalzen 902 Fäfler, 

Rergen 1910 Kiſten, 

Räfe 23197 Kiften, 

Kaffee 232 Säcke, 17 Fäfler, 

Petroleum 23 360 Kiften, 10 Yäfler, 

Gäbe Kartoffeln 35 Yäfler, 10 Güde, 

Schweinefett 31 Kiſten, 2 Fäfler, 

Reis 32 644 Säle, 216 Fäſſer, 

Speck, gepödelt 3001 Fäfler, 

Buder 784 Faſſer, 

Tabak in Blättern 108 Fäffer, 17 Kiften, 

Zwiebeln 1230 Fäfler, 525 Kiften, 875 Körbe, 7960 kg, 

Fiſche, geſalzen 5419 Fäfſſer, 149 Kiften, 

m  gepölelt 814 Täfler, 8 Kiften, 
geräuchert und getrodnet 6814 Kiften, 61 Rippen, 
Fleifch, gepötelt 7751 Fäfler, 
„  geräuchert 14 Kiften, 
Lebensmittel, konſervirt 4142 Kiften, 316 Fäſſer. 
Bieh: Pferde 46 Stüd, Kühe 781 Stüd, Schweine 169 Stüd, 
Eſel 56 Stüd. 

Die Ausfuhr von Zuder ift im Jahre 1893 gegen das Vor⸗ | 

iaft um 300000 kg, die Ausfuhr von Kakao von 1689 175 kg im | 


1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Ar. 1893 IL ©. 117 
und 578. 


103 


Jahre 1892 auf nahezu 31/2 Millionen kg im Jahre 1893 geftiegen. 
Dagegen tft die Ausfuhr von Rum, Melaſſe und Kautſchuk beträchtlich 
zurüdigegangen. Nach den Vereinigten Staaten von Amerika Hat 
die Ausfuhr von Zuder und Kakao bedeutend zugenommen, ſowohl 
vermittelft Ameritanifcher Segelichiffe, als aud durch die Dampfer 
der Koninglyk Wet Indifhen Mail. Der Werth der Ausfuhr nad 
den Vereinigten Staaten von Amertfa ift von 336292 Dollar im 
vorigen Jahre auf 1415592 Dollar im Jahre 1898 geftiegen. 


Landbau. 


Wie fhon aus der erhöhten Ausfuhr von Zuder und Kakao 
erfichtlih, nimmt der Plantagen⸗ und Landbau einen erheblichen 
Aufihmwung. 

Es fehlt indeß noch ſtets an Kapital, und würbe fi Bier ein 
Held für Deutfhen Fleiß und Deutſches Kapital bieten. 

Rod) vor kurzer Zeit find gut angelegte Kalao » Plantagen für 
ein Zwölftel ihres Werthes verkauft worden. 

Im Sabre 1898 Bat die befonderd ergiebige Kakaoernte in 
Verbindung mit ber Spelulationswuth der Zwiſchenhändler, die 
allerdings beim Verlauf große Berlufte erlitten haben, beſonders 
hohe Preiſe gebracht. Für 1 kg find bis zu 85 Cent bezahlt worben, 
während der normale Preis zwiſchen 60 und 70 Gent pro Kilos 
gramm ſchwankt. 

Roc ift zu bemerken, daß der Surinamiche Kakao feines bitteren 
Geſchmacks Halder ohne Vermengung mit anderen Kalaoforten, 
namentlich denen von Venezuela und Trinidad, zur Chokoladen⸗ 
fabritation nit gebraucht wird; jedoch beſitzt derſelbe bebeutenb 
mehr Fettgehalt ald die jüßeren Sorten, welde auf Surinamjchem 
Boden auszuarten feinen. 

Der LiberiasKaffee if wiederum im letzten Jahre mit großem 
Erfolge angepflangt worden und veripricht eine fehr gute Zukunft. 

Balovenmehl Hat zwar auf ber Ausftellung für Lebens» 
mittel zu Antwerpen die goldene Medaille als vortreffliches Nähr⸗ 
mittel erhalten, jeboch bleibt die Herftellung dieſes Mehls ftets Loft 
barer als die ber anderen und kann auch mit biefen in anderer 
Hinſicht nicht konkurriren. 

Die Plantagenwirthichaft hat immer noch unter Arbeitermangel 
zu leiden, da bie farbigen Arbeiter ſich meift ben Golbfeldern zu⸗ 
wenden. 

In Folge befien bat dad Holländiſche Gouvernement ſchon feit 
dem Sabre 1873 aus Dftindien Kulis eingeführt. Much wurbe der 
Berfug mit Einführung von Javaniſchen Arbeitern gemacht, der als 
geglüdt zu betrachten ift. 


Schifisvertehr. 
Deutſche Schiffe haben dic Rhede von PBaramaribo nit ans 
gelaufen. 
Die weitaus wichtigſte Berbindung von Surinam mit bem 
Ausland vermittelt die Koningige Weit Indiſche Mail. Ferner 


wird der Berlehr nad den Niederlanden durch eine Britifche und 


Sranzöftihe Dampferlinie unterhalten. Daneben exiftirt nod eine 
andere Dampferverbindung zwiſchen London und Paramarido, die 
fogenannte Scroutonline, die den Hafen von Paramaribo einmal im 
Monat anläuft. 

Da wenig Konkurrenz beftebt und die meiften Kaufleute ihren 
Agenten in Amfterbam befigen, jo find bie Berfrachter in der Lage 
für alle Frachtgüter, die nicht im Tarif aufgenommen find, bie 
Frachtkoſten nach Belieben feftzufiellen. 


15% 











04 Chatham. — Queensdland. 
Die Geſammtverſchiffungen von Neu⸗Braunſchweig betrugen in den Jahren 1892 und 1893: 
1892, 1893. 
Häfen. Anzahl | g, Anzahl i | 
g.⸗ Dielen ꝛc. Bauholz. Reg.⸗ Dielen ꝛc. Bauholz. 
der Tonnen ber Tonnen | 















Flächenfuß. | Tonnen. Flächenfuß. | Tonnen. 

Miramichi .......................... 134 | 103565 94 907 523 228 113 88 523 | 85 230 472 | — 
St. John ....... ... ... .. ..... 164 166207 | 146529809 | 102601 166 | 181099 | 166653334 ! 5294 
Batdurft ....... .. .... . . . . . . . ... 17 10 746 9 866 015 24 18 11 810 10 176 000 102 
Dalhoufle .oeneceneneneeunennnnennne 48 25 615 32 568 604 805 92 21054 17 610 241 341 
Richibucto ...................... 29 13 877 13 002 512 — 211188 10 557 663 _ 
Shediac. .......................... 28 11 278 10 156 833 — 25 18 099 11 768 215 — 
Sadville ...... een suunnerennennnenn 24 13 775 14 576 566 — 21 14 395 13 382 475 — 
Hillsboro................. nennen ee | 

DE ll 16 | 18718 | 185299 | — 8 70400 63005 | — 
Cocagne............. ............... 


zuſammen... 


Von Neuſchottland wurden im Jahre 1893 ausgeführt mit 
166 Schiffen von 180625 Reg.⸗Tonnen 109252930 Flächenfuß 
Dielen 2c. und 5606 Tonnen birfenes Bauholz. An Dielen wurden 
von dort nach Überfeeifhen Häfen ausgeführt: 


465 | as TI | 325 149 811 | 11307 | 406 | 848 208 Ä 312 248 485 | 5737 


Der Geſammtſchienenweg am Ende bed Jahres 1892 betrug 
2873 Engltihe Meilen; im Laufe des Jahres find nur 53 Meilen 
neu eröffnet und dem Berlebr übergeben worben. 

Artefifhe Brunnen find vielfach angelegt worden und haben 


Flächenfuß. Flächenfuß. ſich bewährt, 
1883............ 77 918 000 1889............ 92 605 488 Im Februar 1898 wurde der Küftenftih von Brisbane bis 
1884..... ....... 69159000 1890............ 99 512 924 | Rodhampton von Ueberſchwemmungen heimgeſucht, die großen Schaden 
1885............ 79 647 766 1891............ 78 603 742 | anrichteten. Später wurde die Kolonie durch eine finanzielle Kataſtrophe 
1886............ 87280125 1892..... ....... 87 861 893 erſchüttert, die den Zuſammenbruch von 8 der beſtehenden 11 Banken 
1887............ 82 959 688 1893............ 109 262 930 | zur Folge hatte, darunter eine, die Über die ganze Kolonie Zweigbanken 
1888 ...... ...... 85 070 005 hatte. Das ganze Geldverkehrsweſen war lahm gelegt. Das Parla⸗ 
— — ment wurde zuſammenberufen, um einige Ausnahmsgeſetzvorlagen 
zur Erleichterung des Geldverkehrs zu beftätigen. Nach einigen 
Queensland. Monaten bat die Wiedereröffnung mit mehr oder weniger Verluft 
Handelöberiht für das Jahr 1892.) an Binfen und Kapital für die Nftienbefiger und Depofitäre 

. Rattgefunden. 

Allgemeines. Die Vermögensverhältniffe der meiften Staatöblirger, welche 


Im Jahre 1892 waren Snfolvenzen und Liquidationen jehr 
häufig, ihre Zahl betrug 537. Außerdem fanden unter der Hand in 
der Handelöwelt Gläubiger: Abkommen ftatt, Über welche Bablen: 
angaben nicht vorliegen. In neuerer Zeit machen diefe Abkommen 
weitaus den größten Progentfag der Liquidationen aus. 

Unter den Salliten war eine der Landbanken, die „Queensland 
Deposit Bank“, die |päter wieder geöffnet werden Tonnte. 

So ungünftig auch die gefhäftlihen und Kinanzuerhältnifie 
liegen, fo fehlt e8 doch nicht an guten Ausſichten für die Zukunft. 
Die Produktion der Stapelartifel nimmt zu, nicht allein die Züders 
induftrie lebt wieder auf, fjonbern im Großen und Ganzen iſt das 
Jahr auch für die Viehzucht und den Aderbau recht günftig geweſen, 
ebenfo hat die Ausbeute von Gold einen Aufihwung genommen. 

Auch der Anbau von Zuderrobr, Weizen und Tabat ift erheblich. 
Die in den Städten, befonders Brisbane, zufammengeftrömten uns 


früher der wohlhabenden Klaſſe zugerechnet wurden, baben ſehr ges 
litten, und das Zertrauen ift bedeutend erichlttert. 

Die Bevölkerung wurde am 81, Dezember 1892 auf annähernd 
421297 Perſonen feitgeftellt gegen 410 330 im Sabre 1891. 

Bon Europa wanderten nur 889 Perſonen ein, zumeift Briten, 
außerdem 41 Deutiche. Bon den Sübfeeinjeln murben 464 Arbeiter 
für die Zuderinduftrie angemworben. 


Landwirthichaftliches. 


Obwohl die Viehzucht durch die Dürre, welche in einigen Theilen 
der Kolonie anhaltend herrſchte, gelitten hat, ſo waren doch die Ver⸗ 
luſte, ſoweit darüber Nachrichten vorliegen, dem Prozentſatz nach, 
wenn der Geſammtviehſtand in Betracht gezogen wird, unerheblich; 
der Biehftand betrug: 


» — N ' Pferde. Rindvieh. Schafe. Schweine. 
ung finden nach und nad auf ben Anfiedlungen 1891 ............ 399 364 6192759 2029688 192672 
In den Küftenfläbten, namentlich der Yaupiftadt Brisbane und Sun a aa 22 7169 6591416 91708310 116930 

i rt ti i i ä 
ihren Worftäbten, mo bie Sperutckon in Siegenfhetten, Biden |” a9 .......... 423406 4 308 667 +1419677 — 5749 


und Bauplägen fih hoch entwidelt Hatte, werden freilich noch manche 
Jahre vergehen, ehe die wirthſchaftlichen Verhältnifſe wieder günftiger 
werden. 


1) Wegen des Vorjahre |. Sand. Ar. 1893 I. S. 47. 


Die Vermehrung des Rindviehſtandes hat im Vergleich mit 
den zwei vorbergegangenen Jahren nicht gleichen Schritt gehalten; 
die Urfache mag darin zu finden fein, daß in einigen Diſtrikten durch 
anhaltende Dürre eine bedeutende Anzahl Bieh eingegangen ift, 





Dueenälanb, 


dann aber find die Herben jegt ſchon jo bebeutend, Daß ſich bei den 
niedrigen Breifen eine Vermehrung des Biehbeftandes nicht lohnt. 
Die im Jahre 1892 zum Berlauf verfügbare Anzahl Rindvieh betrug 
etwa 650000 Stüd. Der Konfum in Dueemöland beträgt etwa 
110000 Stüd; auägeführt nah den fühlihen Kolonien wurden 
130 000 Stüd; gefchladtet in den Gefriers und Präſervirungs⸗ 
EtabfiffiementS wurden 141 000 Stüd. 

Die Schafe haben fih auf nit In dem Make wie in den 
vorbergegangenen zwei Jahren vermehrt. In Queensland murben 
die Merinofchafe ſeither hauptſüchlich der Wolle wegen gezüchtet, ob» 
wohl auch einige größere Rafien des Fleiſches wegen und zur Kreuz⸗ 
zucht eingeführt wurden. Seht, wo bie Befriermethode feiten Fuß 
gefaßt hat, und das Fleiih der großen Schafe in Großbritannien 
den Borzug genießt, wird diefer Zucht viel allgemeiner größere Aufs 
merfiamfeit zugewendet. Der jährliche Ueberſchuß an fetten Schafen 
ift auf etwa 15 pPCt. berechnet, demnach in runder Zahl 8 120 000 
Stüd. Der Verbrauch in der Kolonie beträgt etwa 788000 Stüd, 
während in den leiichpräfervirungsanftalten 572811 Stück ver» 
wendet wurden. Die gewöhnlich nach den ſüdlichen Kolonien ftatts 
findende Audfußr wurde dur die außergewöhnlich große Einfuhr 
von dorther Gibertroffen. 

Aus dem BVorfichenden gebt hervor, wie groß ber Weberihuß 
ſowohl von Nindvieh wie von Schafen tft, wofür ein Abſatz geichaffen 
werden muß, wenn fi das Buchtgeichäft ferner rentiren ſoll. 

Die Zahl der Eigenthümer von Schafftationen und die Durch⸗ 
ſchnittszahlen der Herden In den letzten drei Jahren waren folgende: 


Eigen⸗ Anzahl Pro Station 
Jahr. thümer. Schafe. durchſchnittlich. 
1890.......... 849 18007234 21210 
1891.......... 1078 20289 638 19 981 
1892.......... 1496 21708 810 14 11 


Die Shweinezudt, bie fi in den Jahren 1888 bis 1891 
verdoppelte, hat plöklich im Jahre 1892 eine ſtarke Abnahme erfahren, 
welche um fo weniger begreiflich ift, als Ackerbauprodukte und bes 
ſonders Mais fo billig maren, daß man glauben jollte, die Schweine 
mäftung hätte ben Landwirthen beflere Rechnung gegeben als ber 
Berlauf, zumal dank Der praltiihen Unterweiſung, welde bie 
Regierung durch einen Sachverſtändigen in den Farm⸗Diſtrikten zur 
derfiellung von Sped, Schinken ꝛc. anorbnete, fi die Produkte 
bereitö guten Eingang verſchafft haben. 

Meiereten. Die entftandenen Mollereien haben einen ziemlichen 
Einfluß auf die Verringerung der Einfuhr von Butter und Käfe 
gehabt; beide Artilel werben jegt in viel beſſerer Dualität als früher 
geliefert. Dagegen hatte die Induſtrie noch keinen Einfluß auf bie 
Einfuhr von Londenfirter Milch, welche nah wie vor in großen 
Mengen (1892 888 743 Piund im Werthe von 18106 Pfd. Sterl.) 
hauptiähli für das innere der Kolonie eingeführt wird. Die 
Produktion von Butter betrug 2697977 Pfund, die von Käſe 
460 208 Pfund gegen 141120 im Sabre 1891. Einige Käfereien 
machten eine recht gute und zum Theil ſelbſt vorzügliche Waare, 
welche den beiten Erzeugniflen in Europa nicht nachſteht. 

Ackerbau. Obſchon die Kultur der Stapelartilel Zuder und 
Beizen im Allgemeinen günftige Fortichritte aufzumelfen bat, fo 
fand doch der Anbau neuer Ländereien in ber großen finanziellen 
Krifid ein Hemmniß. Die im Jahre 1892 angebaute Fläche hat die 
vom Sabre 1891 um 5102 Ader überholt. 

Im Wlgemeinen war die Saiſon von 1892 günftig für bie 
Landwirthſchaft. Die Saaten Hatten nicht fo ſehr von dem großen 
Wechſel der Witterung, auch nicht unter Verwüſtungen durch allerlei , 


9 


Inſekten zu leiden, wie bie8 häufig in Queensland der Fall if. 
Trotzdem zeigte ſich ein Ausfall in ben Durchichnittserträgen, beſonders 
in der Getreideernte,; dagegen lieferten Früchte aller Art reichen 
Ertrag. Auf 8840 Adern, wovon die meiften mit Buder bepflanzt 
waren, hatte künſtliche Bewäſſerung flattgefunden. 

Neue Anfiedelungen auf Kronländereien unter Ratenabzahlungen 
haben ftattgefunden: 


Aderbaufarmen. Weidefarmen. 
Jahr. Zahl. Acker. Zahl. Acker. 
........ 870 236456 118 668 420 
1891 ........ 11465 262728 146 997540 


Die Abnahme muß wohl der allgemeinen Krifi3 zugefchrieben 
werben, hängt aber auch vielleicht theilmeile damit zufammen, daß 
feit einiger Zeit Ländereien unter dem Syſtem der Dorfſchafts⸗ 
Senoflenihalten von der Regierung in Anfprud genommen unb 
bearbeitet werben. 

Bon den im Ganzen ald Yarmland benukten 260 823 der 
entfielen auf: 

Weizen. 

31 742 Ader mit einem Ertrage von 462683 Bufbel 
19306 „ ” ” n n„ 89230 „ 

Die Zunahme des Ertrages betrug demnach im Durchſchnitt 
14,57 Buſhel per Ader gegen 20,32 im Sabre 1891. Dbichon die 
Zunahme geringer ift als in den zwei vorigen Jahren, fo ift doch 
die Ernte immerhin noch zufriedenftelend und der Menge nad die 
größte, welche je in Queensland flattgefunden Bat. 


Hafer. Es wurden bebaut: 
1892....... ... 591 Ader mit einem Ertrage von 12965 Buſhel 
1891.......... 706 , „ 16669 „ 


4 v 
Der Durchſchnittsertrag pro Acker war 21,94 Buſhel gegen 28,31 
im Vorjahre. Nächſt Welzen gab Hafer bie ergiebigſte Ernte, und 
obihon der durchſchnittliche Ertrag Binter dem in Europa erzielten 
zurückbleibt, follte die Getreide doch größere Beachtung in der 
Landwirthſchaft finden, da immer noch eine bedeutende Einfuhr fos 
wohl von Hafer als Hafergrüke trog des Schutzzolles ftattfinbet. 


Gerſte. Durchſchnittlich 
Anbau. Ertrag. pro Acker. 
Acker. Buſſhel. Buſhel. 
1892.......... 885 6 968 18,10 
1891.......... 789 21802 28,83 


Der Durchſchnitt war beinahe 11 Bufgel auf den Adler weniger 
als im Jahre 1891 und geringer als in irgend einem Jahr feit 1888. 

Roggen wird ausſchließlich von Deutichen, vielleiht auch 
Skandinaviſchen Landwirten Über die ganze Kolonie, aber wohl nur 
für eigenen Bedarf gebaut, in einigen Diftrikten betrug der Durchs 
ſchnitt gegen 40 Buſhel. Sole Gegenden könnten mit Bortbeil für 
die Ausfuhr angepflanzt werden, beionderd ba dieſe Getreideiorte 
in jenen Theilen Feiner Krankheit unterworfen if. Sn anderen 
Diftrikten im Rorden ergab der Anbau einen vollftändigen Mißwachs. 
Die Ernteergebniffe waren folgende: 


Durchſchnittlich 
Anbau. Ertrag. pro Acker. 

Acker. Buſßhel. Buſhel 

1892.......... 360 8001 22,22 

1891.......... 688 12484 28,11 
Mais Anbau Ertrag. 
Adler. Buſhel. 

1892 ................ 92172 2888 668 

1891 


106 


zu heben, haben zu der Bilbung eines Syndikats geführt, welches es 
unternommen hat, eine Aktiengeſellſchaft zur Anlegung einer Rüben 
zuderfabrif in dem Bezirte von Swellendam, öſtlich von Kapftabt, 
zu gründen. Die Aufforberung zur Aktienzeichnung ift im Geps 
tember 1898 ergangen. Es gelang damals nicht, das gefuchte Kapital 
im Betrage von 39000 Pfd. Sterl. zufammenzubringen. Wie es 
jet Heißt, ift e8 gelungen, Zeichner für den fehlenden Betrag in 
London zu finden. 

Die Beſtellung ber Einrihtung der Fabrik und aller bazu ger 
hörigen Maſchinen ift nach Deutihland gegeben worden. Der Werth 
diefer Beſtellung fol fi auf ungefähr 20000 Pfd. Sterl. belaufen. 

Ob das etwas ſanguiniſch ſcheinende Unternehmen in feiner 
gegenwärtig projeltirten Geftalt einen praltifchen und finanziellen 
Erfolg Haben wird, muß abgewartet werben. 


Swatau. 
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.') 

Die Hoffnungen, die zu Ende bes Jahres 1892 für eine beſſere 
Entwidelung des Frachtenmarktes während des Berichtäjahres gehegt 
wurden, find nicht oder jevenfalld nur zu einem ganz geringen Theil 
in Erfüllung gegangen. Da die Ernten in den Reiögegenden Siams 
und im Yangtze⸗Thale jehr aut ausgefallen waren, fo fehlte es im 
Yügemeinen nit an Beihäftigung, und die Frachten gingen aud 
während des ganzen Jahres, zwar langfam, aber ftetig in die Höhe. 
Allein die enorme Entwerthung des Silbers, dad von 2,76 auf 
2,29 Marl pro Mexikaniſchen Dollar herabging, in dem alle 
Frachten im Dften abgeſchloſſen und bezahlt werden, bat die Gold: 
einnahme derartig vermindert, daß die Nejultate des Jahres 1893 
noch hinter denen des Vorjahres zurückſtehen dürften. 

Mit dem Fallen der Silberfurfe bat nämlih da8 Steigen ber 
Frachten nit Schritt gehalten. Dieje betrugen in den erften Mo: 
naten des Sahres von Nintihwang und Tihifu nah Swatau 16 
und 10 Cents pro Pilul und Fonnten nur am Ende des Jahres 
für kurze Zeit auf 25 und 18 Gent erhöht werden. Theild aus 
diefem Grunde, mehr aber noch wegen der großen Erleichterungen, 
welche die Englifhen und Chinefifchen Rhebereien in Smwatau ihren 
Berichiffern und Empfängern gewähren, konnten die Deutſchen Schiffe 
an diefem wichtigften Theil des Swatauer Frachtenverkehrs während 
bes Berichtsjahres nicht theilnehmen. 

Bon den 32 in Swatau angelommenen Deutſchen Dampfſchiffen 
famen die meiften, nämlich 20, aus Hongkong, 5 aus Amoy, 4 auß 
Saigon x. 

Hiervon verließen den Hafen 4 Dampfſchiffe in Ballaft, 25 
Dampfidiffe mit Baflagieren und Ladung und 3 Dampfichiffe mit 
Zucker. 

Die Ausſichten, welche das kommende Jahr dem Frachtenmarkt 
verheißt, werden im Allgemeinen für beſſer gehalten. Zunächſt haben 
die ſchlechten Kursverhältniſſe manche Schiffseigner veranlaßt, ihre 
Schiffe zurückzurufen, und neue Räumte find nicht oder nur in ganz 
geringer Anzahl herausgeſchickt worden, auch wurde mandes ältere 
Schiff zum Theil weit unter dem Werthe an Japaner verlauft, io 
daß der verfügbare Raumgehalt entihieden zuſammengeſchmolzen ift. 
Da auch die Ernteberichte aus den Reishäfen günftig lauten, jo 
fann ein Heraufgehen ber Frachtenpreife kaum ausbleiben. Ob fie 
aber gewinnbringend fich geftalten werden, hängt von dem Gang des 
Silbermarktes ab. 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 IT. &. 90. 


— —— {0 — — — 


Südafrika. — Swatau. — Harlingen. 


Die Deutſche Sumatralinie, welche ſchon im Berichtsjahre einen 
guten Abſchluß zu verzeichnen hat, dürfte im Jahre 1894 noch befler 
geftellt jein, da fie einen Haupttheil ihrer Einnahmen d. i. die Subs 
vention bed Deli»PBflanzer » Komitees in Zukunft in Gold auss 
bezahlt erhalten wird. 

Gegen Ende des Jahres find bereitö zwei meitere größere 
Deutſche Dampfſchiffe für die Amoy —Swatau — SingaporesBaflagier: 
fahrt von Chineſen auf ein Jahr neu gechartert worden, und wie 
die Frachten auch ausfallen werden, die Betheiligung Deutſcher 
Dampfſchiffe am Swatauer Schiffsverkehr und insbeſondere an der 
Paſſagierfahrt wird im Jahre 1894 eine lebhaftere ſein, als im 
Vorjahre. 

Der Antheil der einzelnen Nationen an dem Schiffsverkehr im 
Hafen von Swatau im Jahre 1893 war folgender: 



































Eingang. Ausgang. 
| Darunter Bu Darunter 
Rationalität. Heberdaupt. mit Ladung. Ueberhaupt. mit mit Ladung. 
E| Reg |E| Reg JE] Rep. || eg. 
& 8 = 
Ö 46 3 Tonn. = Tonn. 3 Tonn. 
Dampfſchiffe. 
Britiſche......... 814 786 362735 705 3901814 786 352 694 648 355 
Deutſche......... 32| 27 1564| 23 19 3541 32 27 1654| 281 23517 
Niederländiide ... 2 184 2 1 2: 1344| 1 612 
Schwediſche und | 
Norwegifhe.... I 3 2370| 3 2370 3: 2370 1 836 
Japaniſche ....... 8 5102] 8) 51 8 61020 — — 
Chinefilde ....... b6| 68 655 53| 55 9271 56) 586561 51| 51 571 
sufammen... 915/880 9718241789 431]015/880 9771776,724 951 
ee 
Britiide......... 1| 1631| 1! 1631 1631 
Amerilaniide..... 1 1087 11 1087 1 1087] — — 
zufammen... | 2 2718 2 271 2| 2718| — 


Geſammtzahl... s17]088 osh bes roa 206 —— 961 


Harlingen. 


Handelsbericht für das Jahr 1898.) 


Der Harlinger Handel beſteht hauptſächlich in der Ausfuhr von 
Landesprodukten nach Großbritannien, in der Einfuhr aus dieſem 
Lande von verſchiedenen Waaren ſowie in der Einfuhr von Hol; 
aus der Dftiee und gelegentlih aus den Bereinigten Staaten von 
Amerika. 

Nach Großbritannien gehen fünf regelmäßige Dampfſchifffahrten 
wöchentlich, nämlich zwei nad) London, zwei nah Hull und eine nad 
Leith. 

Die Einfuhr von Holz aus der Oſtſee erfolgt zum großen Theil 
mit Deutſchen Dampfſchiffen, welche die Segelſchiffe immer mehr 
verdrängen. In Folge davon ift auch die Harlinger Handelsflotte 
in letter Beit jehr zurüdgegangen; denn da die Holzfahrt für Segel: 


1) Bergl. Sand. Arch. 1883, IL ©. 71. 








Harlingen. — Rußland. 


ſchiffe jegt nit mehr zu Iohnen fcheint, werben neue Fahrzeuge nicht 
mehr angeſchafft. 

Die Deutihen Dampfſchiffe, faſt ausnahmslos aus Hamburg 
und Flensburg, find für die Holzfahrt vorzüglich eingerichtet und 
werden vorausfitlich wohl ihren Antheil daran behaupten. Die 
Ausladung geht in Harlingen ſtets ſchnell von Gtatten. 

Der Engliſche Kohlen⸗Strike war für den Harlinger Koblen: 
handel jehr nachtheilig. Ziemlih große Mengen werben fonft eins 
geführt, ſowohl regelmäßig mittelft der Dampfer von Hull und Leith, 
ala von Newcaſtle on Tyne. Monate lang Tonnten nur geringe Mengen 
von Leit eingeführt werben. Selbftverfändlid kamen dieſe Ber: 
Hältniffe dem Deutichen Kohlenbandel zu Gute, denn in Friesland 
und Groningen, wo man die Engliihen Kohlen fenft zum großen 
heil aus Harlingen bezieht, Taufte man Deutihe Kohle entweder 
direft oder aus Amfterdam. 

Die in Harlingen beſtehenden Salzfiebereien, die in den letzten 
Jahren ihren Bedarf an Rohſalz aus Deutichland bezogen, welche 
Waare in Amflerdam übergeladen wurbe, waren in Folge der durch 
ben niederen Rheinfiand entftandenen Schwierigkeiten genöthigt, 
das Salz wie früher auf bireltem Wege aus Großbritannien fommen 
zu lafien, und wird allem Anſcheine nad auch im Sabre 1894 das 
Salz aus Liverpool bezogen werben. 

Die birelten Handelsbeziehungen mit Deutihland find nicht 
fehr bedeutend. Es werden wie an manchen Nieberlänbiichen Drten 
Deutiche Produkte, wie z. 8. raffinirter Zucker, Roggenmehl u. f. m. 
per Bahn oder über Amfterdam eingeführt, und einige Englifche 
oder aus England kommende überſeeiſche Produkte werden nad 
Deutihland ausgeführt. 

Die Hauptprodukte ber Provinz Friesland, Die früher beinahe 
anßichließlich über Harlingen nah Großbritannien verfandt wurden, 
nämlich Butter und Käfe, gehen jetzt theilweile auch nad) anderen 
Zändern und, namentlid) was Käfe anbelangt, auch nad) Deutichland. 
Borausfichtlih wird diefe Ausfuhr zunehmen. 

Das Fahrwaſſer in See vor dem Harlinger Hafen wird, bamit 
größere Schiffe Zugang bekommen können, verbeflert. Der jchon 
beftebende Damm in See, quer über einen Sandrüden, der dazu 
dient, den Strom zu leiten, wird verlängert, und das Fahrwaſſer an 
der Sübfeite dieſes Dammes auf eine Tiefe von 5'/s m unter Vollfee 
gebraht. Dan erwartet, es biß 51/a m zu bringen. 

Die Arbeiten werden vom Staat unter der Bedingung gemacht, 
dab die Stadt Harlingen einen Theil des Hafens auf eine ents 
ipredende Tiefe (wenigftend 5 m) bringt, fie find im Jahre 1898 
angefangen und werden im Sabre 1894 beendet fein. 

Richt nur werben größere Schiffe ala bis jekt in Harlingen eins 
laufen können, fondern das unbequeme unb unter Umftänden koſt⸗ 
Ipielige Beichtern wird dadurch größtentheild vermieden werben. Der 
allgemeine Zuftand des Fahrwaſſers bat fih außerdem in ben legten 
— durch natürliche Einwirkung der Strömungen viel ver⸗ 
beſſert. 





Rußland. 
Berlängerung ber Normirovka (Kartells der Ruſſiſchen 
Zuckerinduſtriellen.) 


Seit Anfang November 1893 finden in Kiew Berathungen der 
Mitglieder des Syndikats der Ruſſiſchen Zuckerinduſtriellen flatt, welche 


— — — —— — — — — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — 6—— — —— 


107 


neben der Feſtſtellung der Menge bes laut Beſchluſſes des Syndikats 
zur Ausfuhr beftimmten Zuckers beſonders ben Zweck haben, einen 
Modus für die Verlängerung ber gegenwärtigen, am 1. September 
1895 ablaufenden Kartellperiode auf weitere vier Jahre, womöglich 
unter Heranziehung fänmtlicher Ruifiichen Zuderfabrilanten, zu finden. 
Bisher gehörten von 226 Yabrilen 202 dem Kartell an, während 
24 ſich demfelben nicht angeichlofien hatten. 

Die von der Gruppe ber Kiewſchen Yabrilanten, zu welcher auch 
die Sabriten ber Gouvernements Wolhynien und Podolien jowie Die 
meiften des Königreichs Polen gehören, audgearbeiteten Grundlagen 
der Einigung find im Wefentlihen die bisherigen und gipfeln darin, 
dab auf den inländiſchen Markt jährlig nur eine gewiſſe, dem Bes 
darf entfpredende und im voraus zu beftimmenbe Menge Zucker 
gebracht werben darf, welche für jede einzelne Fabrik feftgefet wird. 
Die Mehrproduktion fol ausgeführt werben. Da aber für den Fall 
einer Mikernte ein Vorrath von YZuder im Lande bleiben fol, und 
ed erwüunſcht ift, dab dieſer Vorrath 4 Millionen Pud beiträgt, fo 
fol von der Mehrproduktion jährlih 1 Million Pud für dieſen 
Zweck zurüdbehalten werden, bis die obigen 4 Millionen erreicht 
find. AB Norm für die einzelnen Yabriten joll bie Durchſchnitts⸗ 
menge der Produktion gelten, welche bie Fabril während ber letzten 
zehn Jahre erreicht hat, abzüglih 5 pEt. und mit Ausſchluß ber 
beiden Sabre, in welchen die Produktion am höchſten und am ge» 
ringften war. 

Mit diefer Art der Feitftellung der Norm haben fi die Ya- 
brikanten jenjeits des Dnjepr nicht einnerflanden erklärt, inbem fie 
behaupten, daß auf diefe Weile dem Zufall ein zu großer Spiels 
raum gelaflen fein würde. Sie fchlagen ihrerfeit vor, ben nad 
dem Auslande zu erportirenden Ueberſchuß der Produktion unter 
fämmtliche aw dem Kartell Betheiligte im Verhältniß gu ihrer Pros 
buftion zu vertheilen und die Höhe ber auszuführenden Menge erft 
nad Beendigung einer jeden Kampagne, wenn bad Ergebniß der 
felben für jede einzelne Fabrik befannt ift, feſtzuſtellen. Hierdurch 
will man erreichen, daß fih ſämmtliche Fabriken bed Kartell? an 
dem Berluft, welchen die Ausfuhr verurfacht, betheiligen, und zus 
gleih ungleihmäßiger Bertheilung der Ausfuhrkoſten vorgebeugt 
wird. Mit diefem Vorſchlage ift wiederum die Gruppe der Kiewſchen 
Fabrikanten nicht einverftanden. 

Endlich befteht eine dritte, ſehr kleine Partei, welche überhaupt 
von einem Kartell nicht? willen mil. Sie behauptet, daß die 
Ruſſiſche Zuckerinduſtrie jo günftig geftellt fei, daß fie auch ohne 
derartige Vereinbarungen beftehen Tönne, welde einzig und allein 
ſolchen Fabriken zu Gute kümen, bie in Folge unvolllommener Eins 
richtung und Organifation mit den leiftungsfähigeren nicht Ton» 
kurriren könnten. 

Bis jetzt haben ſich von den exiſtirenden 226 Fabriken 170 für 
die Erneuerung des zur Zeit beſtehenden Kartells in der von der 
Kiewſchen Gruppe vorgeſchlagenen Form erklärt, und in den inter⸗ 
eſſirten Kreiſen gilt es als wahrſcheinlich, daß die Neubildung bes 
Kartells, vielleicht nach einigen Zugefländnifien auf der einen ober 
anderen Seite, gelingen werbe. ' 

Da nad den Rübenerntefhäkungen die Dedung bes Zucker⸗ 
bebarfß des Inlandes im Sabre 1894 geſichert ericheint, jo hat das 
Syndikat für dieſes Kampagnejahr beſchloſſen, daß Die dem Kartell 
angehörenden Fabriken 75 pEt. ihres Über die Norm probuzirten 
Zuderquantums bis zum 15. Februar 1894, den Reſt bis 1. April 
1894 auszuführen haben. Dan fchütt, daß etwa 29 Millionen Pub 
im Lande bleiben, 5 Millionen Pub aber ind Ausland geben werden. 


108 


Niederlande. 


Flachsbau und Flachshandel. 


Der Flachsbau in den Niederlanden iſt in den letzten Jahren 
weſentlich zurückgegangen. Die damit beſtellte Fläche hat ſich auf 
rund 17000 ha im Sabre 1889 und 12000 ha im Jahre 1892 ver: 
mindert. Auch die Ausfuhrziffern find zurüdgegangen. Dieſelben 
ergaben: 


für 1891....... nur nod 27.000 000 kg rund 
n 1892....... " 7) 25 800 000 " n 
„ 183....... „ nn BMW „ u 


Ferner bat bei der Ausfuhr infofern eine für die Niederlande 
ungünftige Berihiebung flattgefunden, als früher der Flachs vors 
wiegend in geröftetem Zuſtande ausgeführt wurde, jekt aber vor- 
wiegend in ungeröftetem Zuſtande. Namentlich Belgien zieht ben 
grünen Flachs an fi und zwar in Folge der günftigeren Ber: 
bältnifie, unter welchen das Nöften in Belgien ftattfinnet. Sn den 
Niederlanden begnügt man fi mit dem Röſten in ftehendem, theils 
weife jumpfigem Wafler. Der geröftete Flachs befter Qualität erbringt 
in Belgien Über dad Doppelte des in den Riederlanden zu erzielenden 
Preifed. Deshalb find die aus Belgien nah den Niederlanden 
kommenden Auffäufer im Bortheil gegenüber den Niederländifchen 
Konkurrenten. Unter dem Einfluß diefer Zuftände droht das Flachs⸗ 
geihäft immer mehr aus den Niederlanden fi zu verlaufen und 
namentlich die Arbeitögelegenheit wegzufallen, welche ſich früher in 
den Wintermonaten für zahlreiche Hände durch das Berarbeiten des 
Flachſes bot. Man macht gegenwärtig Anftrengungen, um ben Flachs⸗ 
bau in den Niederlanden wieder zu heben, indem man in großem 
Raßſtabe Verſuche anftellen will mit anderem Waſſer, als gegenwärtig 
dazu verwendet wird, und durch Verwerthung des Röftwaflers zu 
Dungzmweden. 


Allgemeines. 
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während 
der Jahre 1892 und 1893. 





Häfen. 


Eh geg. dprer griaht Dennpuer 
er 
Schiffe. Tonnen.| Ladung. Schiffe. Sabung. 


Schiffe. Schiffe 








Afrika. 1892. 
Zourenzo Marques ....| 24 ‚3785 | 24 | A | 23 
Europa. 1893. 
Windau ............. 2831), 13 871 22) ı 261 26 
Spalato ............. 1 1 2633) 1 1 1 
Venedig ............. 24 ? 24 24 19 





1) Nur mit geringer Fracht. 2) Außerdem lamen von Deutfchen 
Häfen 35 nichtdeutſche Schiffe und gingen nad Deutfchen Häfen 
24 nichtdeutſche Schiffe. 3) Schiffslaften. 


Niederlande. — Allgemeines. 











Eingang. Ausgang. 
Häfen. Amhi⸗ Ke Darunter Anzahl Darunter 
der Br | mi der 
Schiffe. Tonnen. | Ladung. Schiffe. Ladung. 
ı Schiffe. Shiffe. 
Alien 
Amoy ............... 65 | 40183 60 64 38 
Anping .............. 11 5 220 9 10 9 
Bangkok ............. 116 102 721 63 116 116 
Baflein .............. 11 17313 — 11 11 
Batavia ............. 15 , 15879 15 18 11 
Boeloe .............. 1 1047 1 1 1 
Iloilo ............... 21 | 18316 15 20 15 
Joana............... 1 1.040 1 1 1 
Kelung .............. 17 7286 6 17 16 
Niutſchwang .......... 119 | 73470 , 104 119 117 
Rembang ............ 1 1484 | 1 1 — 
Samarang ........... 15 ' 17096 14 14 13 
Smyrna ........... 56 | 7075 | 54 56 55 
Soerabaya ........... 33 | 86211) 31 33 23 
Swatau .. .......... 32 27164 82 32 29 
Tagal ............... 3 2741 19 3 28) 
Tafao ............... 2 240 2 2 ı 2 
Tamſui .............. 19 171674: 19 19 2 
Tientfin ............. 26 6 601 26 26 5 
Tillatjap ............ 1 147 ? 1 1 
oeban.............. 1 1352 i 1 — 
Afrika. 
Alexandrien .......... 24 34672 24 24 23 
Lourenzo Marques.....| 238 | 35918 28 28 26 
Bort Louis (Mauritius)| 20 7620 18 18 13 
Amerika. 
Buenos Are! ........ 182 261 648%: 174 181 158 4) 
FULAEM 2 !.:: 39 | 59606 | 39 | 8 37 
Defterro oeananeeneen 16 139479) 16 | 16 16 
Leon (Ricaragua) .....| 28 | 33151 22 28 238 
Montevideo .......... 212 7956295))| 211 211 203 
Porto Alegre (Rio 
Grande do Sul) ....| 25 4847 25 22 18 
Rio de Janeiro....... 240 1953 2786| 240 237 187. 
Rofario (Argentinien)..| 72 | 91388 69 72 70 x 
Santo (Brafilien)....] 120 160913 | 113 108 16 
Valparaiſo ........... 1447) 236 014 138 145 107 
Auftralien 
und Polyneſien. 
Adelaide...... ....... 12 | 13022 11 12 8 
Honolulu ............ 4 | 4844 4 4 4 
Port Augufta ........ 2 2747 — — — 
Port Birie........... 4 4146 4 8 2 
Semaphore........... 40 | 95135 40 39 39 
Wallaroo ............ 1 1 _ 1 1 


1) Kubikmeter. 2) Bon 2 Schiffen fehlen die Angaben. 3) Bon 
einem Schiff fehlen die Angaben. 4) Bon einem Schiff fehlen bie 
Angaben. 5) Kubikmeter; von 16 Schiffen fehlen bie Angaben. 
6) Kubikmeter. 7) Darunter 103 Dampficiffe. 





Gedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E. ©. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68 —70. 








1894. 








Bandelsbrerichte 


109 
Mai. 


über das In- und Nuslanod. 


Dentfees Handels-Archiv, Zweiter Theil. 











nn — —— 








Berichte über das Ausland. 


Allgemeines. 


Verpackung von Ausfuhrwaaren. 


In Folge wiederholter Klagen über mangelhafte Verpackung von 
Ausfuhrwaaren hat ſich die Regierung der Vereinigten Staaten von 
Amerika veranlaßt geſehen, an ſäͤmmtliche Amerikaniſchen Konſuln ein 
Rundſchreiben zu richten, in welchem dieſe aufgefordert werden, über 
die bei der Berpadung von Waaren zu berädfichtigenden befonderen 
Verhältniffe des Beitimmungsortes zu berichten. Diefe Berichte find 
in den für Januar 1894 veröffentlihten Consular Reports 
(Vol. XLIV Nr. 160) abgedrudt. Auch für Deutiche Erporteure 
dürften dieſe Berichte zum Theil von Intereſſe fein, wir veröffentlichen 
daher in Folgendem einige Auszüge aus denfelben: 


Sudamerika. 
Argentinien. 


Vormals mußten Güter, bie für den Hafen von Buenos Ayres 
beftimmt waren, von ben Seeſchiffen, die mehrere Meilen außerhalb 
im La Plataſtrom ankerten, in LXeichterfchiffe entladen werden, und 
die Maaren wurden durch Sturm und hohe See manchmal ruinirt, 
bevor fie an Land kamen. Seit der Vertiefung bes Riachuelohafens 
und feitdem bie Hafenwerke von Buenos Ayres vollendet find, ents 
laden neuerdings die Seeſchiffe an den Werften, wo alle mobernen 
Einrichtungen für das Laden und Löſchen der Waaren zu finden find. 
Nur Schiffe, die von infizirten Häfen kommen, können, wenn fie bie 
v.tgefchriebene Duarantänezeit nicht innehalten wollen, ihre Ladung 
n der Außenrhebe in Leichterſchiffe löfchen, die ihre Fracht alsdann 
entweber in Die Dod3 oder an die Werften von Riachuelo bringen. 
Gelegentlich werben auch Leichterſchiffe benußgt, wenn ein Schiff mit 
einem Tiefgang ankommt, der die Einfahrt in die „Boca” oder in 
die Dods ausschließt. 

An den Dods find Holiniederlagen, und Schiffe, bie im Stadt⸗ 
baten entladen werben, finden unmittelbar an ihrer Seite Regierungs⸗ 
Waarenhäufer, in melden vie Waaren fogleih Aufnahme finden. 
Wenn die Einfuhr indeß fehr geoß if, find die Vorrichtungen zum 
Entiaden unzulänglid, und die Schiffe müflen vor Anker liegen, bis 
die Reihe zum Entladen an fie kommt. Dies betrifft jedoch Segel» 
ſchiffe nicht, welche gewöhnlich in Riachuelo ihre Ladung Löfchen, wo 
immer an den Werften Play iſt — die Schiffe liegen bort manch⸗ 
mal zu zwei und brei nebeneinander —, und bie Güter gelangen fo» 
gleich an die Empfänger, welche fie vorläufig nach dem. Zollhaus ab» 
fertigen. Bei dem Transport dorthin find die Waaren unter Um⸗ 
ftänden den Unbilden des Wetters ausgeſetzt und können Schaben 
leiden; da jedoch immer Perjennings zur Hand find, fo tft es Schuld 
ber Waarenempfänger, wenn die Büter zu Schaden fommen. Waaren, 
für die der Zoll noch nicht entrichtet ift, werden von ben Werften in 

Deutiches Hanbdels⸗Archiv. 1894. I. 


Riachuelo mittelft Karren in die in unmittelbarer Nähe befindlichen 
Bollnieberlagen gebradt. 

Die Haupthäfen für iberfeeifche Schiffe find Buenos Ayres am 
2a Plata und Rofario am Parana. Waaren von anderen Ländern 
werben gewöhnlich birelt an Kaufleute in biefen Städten verjendet. 
Der Handel mit dem Innern des Landes wird ausſchließlich durch 
dieſe Importeure vermittelt, welche die Waaren entſprechend für den 
Transport nach dem Innern verpacken. Dieſer Transport erfolgt 
auf Flußdampfſchiffen, Eiſenbahnen, ſowie Ochſenkarren und Wagen. 
Seitdem in neuerer Zeit das Eiſenbahnnetz in Argentinien eine fo 
bedeutende Ausdehnung erfahren hat, wird der Trandport mit Pferden 
und Maulthieren bald der Vergangenheit angehören, da es nur noch 
wenige Diftritte giebt in gewiſſen Theilen der entfernteren gebirgigen 
Provinzen, wo biefe Art des Transports nothwendig iſt. Seht giebt 
es nur noch wenige Drte, bie nicht von ben Flußdampfern oder ber’ 
Eifenbahn berührt werben, und wenn jemals Güter direkt nad den 
Diftrikten im Innern eingeführt werben follten, jo würbe es faum 
der Mühe werth fein, die gemöhnliche Verpackung wegen der zweifel⸗ 
Baften Möglichkeit, die Güter auf Maulthieren trandportiren zu 
müffen, zu ändern. Es muß bemerkt werden, daß in Argentinien 
zumeift ebener Boden ift, auf dem ein zu großes Stoßen ber Wagen 
nicht zu befürdten ft. 

Hinſichtlich der Berpadung der einzelnen Waaren ift Folgendes 
anzurathen: 

Textilwaaren und überhaupt Schnittwaaren ſollten in 
fichtenen Kiſten von wenigſtens 2 Zoll Dicke, die gut und ſicher mit 
geſchmiedeten Nägeln zuſammengenagelt und mit 2 oder 3 Giſen⸗ 
bänbern verfehen find, verpadt werden. Die Waaren follten außer 
dem zunächft mit Dels oder Patentpapier und dann noch mit ſtarkem 
braunem Papier umſchloſſen fein. Baumwollenzeug (duck) jollte in 
Ballen verpadt fein, nachdem es zuvor in Deltuch, fodann in ſtarkes 
Bapier und in feften Kanevas eingewickelt tft. 


Materialmwaaren in Badeten follten wie Textilmnaren ber 
handelt werben. Wenn fie in Flaſchen eingehen, find fie in Säge⸗ 
fpänen zu verpaden. In Großbritannien werben für folde Waaren. 
Kiften mit Abtheilungen verwendet, in melde je eine Flaſche kommt. 
Bo ſolche Kiften nicht zur Verwendung gelangen, jollte jede Flaſche 
mit. geflohtenem Stroh umgeben fein, Bei Waterialwaaren in 
Büchſen genügt die Berpadung in Sägejpinen. Sped und Schinlen 
muß gut unterfucht und in Fäfler verpadt fein, die das Eindringen 
von Näffe nicht zulaſſen. Schweinefleifh muß gut gepöfelt und in 
fefte Fäffer, die wenigftens 5 Bänder an jedem Ende haben, verpackt 
fein. Schmalz wird gewöhnlih in 10-Pfund-Bücfen verpadt, auf 
das Verlöthen der Büchſen ift beiondere Sorgfalt zu verwenden. Die 
Kiſten, in welchen bie Büchſen ankommen, müflen durch eiferne Bänder 
geichägt fein.. Die Berpadung von Käfe hat in hölgernen Kiſten zu 
erfolgen, die fo feft find, daß fie eine raube Behandlung vertragen, 

16 


110 


Geſalzene Fiſche find in ganze ober Halbe, gut verſchloſſene und gegen 
Leckage geſchützte Fäßchen (kite) zu verpaden. Zuder muß in Rapier 
gewidelt und in fefte, mit ſtarken eifernen Reifen verſehene Fäſſer 
verpackt werben. * 

Flüſſigkeiten: Wein⸗ Vranntwein⸗, Eſſtg⸗ ꝛc. Flaſchen find 
buch Strohkappen zu ſchützen und in feſte Kiſten gu verpacken, bie 
an den Enden mit Eifenbändern verfehen find. Gehen Getränke in 
Faſſern ein, fo müflen bie letzteren gehörig trocken unb mit Eilens 
Bändern verjehben fein. Weinfäfler müflen an den Enden burd 
Cement geihükt fein. 
See nit. 

Gifenwaaren: Bolirte Eifens und Stablwaare follte im Alls 
gemeinen in Delpapier und trodenes braunes Papier gemwidelt und 
dann in Kiſten mit Blecheinfag verpadt fein, um fie gegen die Ein» 
flüfle der Hige und Ausdünftung im Schiffsraum zu ſchützen. Werk⸗ 
zeuge, Achſen, Beile, mechanifche Snftrumente, feine Aderbaugeräthe, 
überhaupt alle Geräthe und Artilel mit Handgriffen oder hölzernen 
heilen jollten getrennt von ben letzteren verpadt fein, damit fie nicht 
unter der Näffe des nicht vollftändig ausgetrodneten Holzes leiden. 
Gewöhnliche Aderbaugeräthe zum Pflanzen, Drefchen, für Schnitter xc. 
follten in ihre einzelnen Theile zerlegt verpadt werben, bie Zuſammen⸗ 
fegung ver Geräthe würde nad ihrer Ankunft am Beftimmungsort 
erfolgen. Dieſe Vorſichtsmaßregel verhindert nicht nur Brud, fondern 
ſchützt auch gegen Abfärben der hölzernen Theile in Folge von Hitze 
und Rauch im Schifferaum, Bei Möbeln wäre in ähnlicher Weiſe 
zu verfahren. Klaviere müfjen außer ber Kifte eine Blechumhüllung 
haben, ebenfo alle Waaren, bie zum Theil aus Metall beftehen, das 
dem Roſt ausgejegt ift. 

Berzollung der Emballage: In welcher Weile die Emballagen 
zu vergollen find, ift im Argentinifchen Zolltarif vorgefehen. Nach 
dem für 1893 gültigen Tarif wird bei Artikeln, die nad) dem Ge: 
wichte verzollt werden und mehr als eine Umfchließung haben, nur 
die Umbüllung mitverzollt, in weldhe die Waare unmittelbar verpackt 
if, ausgenommen Thee und andere MWaaren, die in hölzernen Kiften 
eingeben; dieſe entrichten den Bol nach dem Nettogewicht. Bet Wein, 
Del, Spiritus, Bier und anderen Getränlen werben für Ledage 
5 pPCt. des Gewichts vergütet, wenn fie von Häfen nördlich bes 
Aequators, and 2 pPCt., wenn fie von Drten [üblich des Aequators 
eingeführt werden. Bei Flüſſigkeiten in Flaſchen wird ohne Rüdficht 
auf den Herkunftäort für Bruch ein Abzug von 2 pCt. gemacht. 


Brafilien. 

Pernamburo. Die Waaren werden an ben Werften und 
mittelft Leichterfchiffe gelandet, vornehmlih durch letztere. Dampf 
ſchiffe von 2500 Reg.-Tonnen und weniger anlern gewöhnlich an der 
inneren Seite bed Riffs ober Hafend, wie es genannt wird, und 
entladen gewöhnlich in Leichterichiffe, einige auch an den Werften. 
Größere Dampfichiffe ankern außerhalb des Hafens, wo fie durch 
Zeichterfchiffe entladen werben. Die Waaren werben auf bie Straße 
und von ba nach dem Zollhaus gebracht, mit Ausnahme vielleicht 
von Bauholz, Mehl, Kerofin, Schmalz, Harz und Fiſchen, melde in 
bie Niederlage gehen. Waaren, die fonftwie der Witterung ausgefegt 
find, werben mit Perfennings zugedeckt, es ift jedoch darauf zu fehen, 
daß fie dem Wetter nicht zu lange ausgeſetzt find. 

Der Transport der Waaren nach dem Innern des Bandes ers 
folgt mit der Eiſenbahn, mit Booten auf Heinen Flüflen, fowie auf 
Pferden und Maufthieren. Wenn man berüdiichtigt, Daß das ganze 
Cifenbahnnek bed Staates Pernambuco nicht über 450 engltſche 
Meilen umfaßt, Yann man ermeflen, daß die meiften Waaren nad 


Bier in Fäflern verträgt den Transport über 


— — — — — — — — — —— — — — — — 
—— — ——— — — —— — — — — — — — — — — — — — — — 


Allgemeines. 


dem Sinnen mit Pierben und Maulthieren tranzportirt werden. 
Die Waaren werden mit der Eifenbahn oder auf den Flüflen fo weit 
ala möglich ind Innere des Landes und dann auf Padpferben weiter 
nad ihrem Beflimmungsort verfendet. Ein Pferd oder Maulthier 
trägt gewöhnlich 60 bis 80 kg, haben die Waaren großen Umfang, 
dann weniger. Faß oder Kifte, in welde die Waaren verpadt find, 
haben eine Länge von 11/5 bis 2 Fuß und find 1 bis 11/2 Fuß breit 
unb tief je nah Gewicht, Art unb Umfang ber Warren Die Thiere 
tragen zwei folder Kolli, je ein? auf jeder Seite. Die Waaren 
möüfien feft verpack und mit Deltuch bebedt fein. Diefe Berpadung 
ift indeß nicht eigentlich Sache der Yabrilanten und Exporteure, als 
vielmehr der Importeure, die die Waaren je nach Bebarf für ihre 
Kunden im Innern des Landes umpaden. Die Exrporteure haben 
nur nötbig, die Waaren gut und ficher in feite Kiffen und Fäſſer 
mit Drabtnägeln, Batenthalen 2c. zu verpaden, die durch Eifenbänder 
feſt zufammengehalten werben. Am beften eignen fih Kiſten aus 
gefundene Fichtenholz von 1 bis 11, Zoll Dicke. Güter, bie unter 
dem Einfluß von Luft und Näffe leiden, follten in waſſerdichten 
Emballagen verpackt jein. Die Kiſten für Schnittwaaren müſſen 
aus feſtem Fichtenholz, die Bretter nicht zu dünn, gemacht und mit 
Eiſenbändern, Patenthaken und Ecken verſehen fein. GHatte Draht⸗ 
nägel ſollten lieber als bie gewöhnlichen Eiſennägel zu den Kiſten 
verwendet werben. Innerhalb der Kiſten müſſen bie Waaren durch 
Papier und Deltuch geſchutzt und 36 bis 40 Stück in ein Kollo ver; 
padt fein. Wenn Schnittwaaxen in Ballen gepadt werden, Tollten 
etwa 20 Stüd in jeben Ballen kommen und bieje innen mit Deltud 
ausgelegt und außen mit Eifenbänbern verfehen fein. Materialwadren 
müſſen in fefte Käften verpadt fein, die nicht fo groß find, daß fie 
unbandlid werden. Schnittwaaren werden ebenjo wie Die Materials 
waaren in der Hafenftadt gewöhnlich umgepadt, entiprechend ven 
Anforderungen der Kunden im Inlande. Weberbanpt werben fait 
ale Waaren, mit Ausnahme von Maſchinen und zum Theil von 
Mehl, Kabeljau, Schmalz und Wein in Fäflern, vor dem Transport 
in& Innere des Landes umgepadt. Die Kiften für Materialmaaren 
follten aus gutem gelunden Fichtenholz gemacht, zu ihrer Herftellung 
Drabtnägel verwendet, und fie mit eilernen Bändern verſehen jein. 
Die Fäſſer, in welchen Mehl eingeführt wird, find vielfach nicht feft 
genug gebunden, um ber Behandlung, ber fie ausgejegt find, Wibers 
ftand Ieiften zu können, jo daß häufig bie Böden herausbrechen. 
Durch Dauerbaftigleit zeichnen fich befonberd die Triefter Mehlfäfſer 
aus. Gijenwanren, wie Schrauben, Scharniere, Mefler, Nägel, 
Feilen, Hämmer ꝛc., follten in Heine Padete von Papier und dann 
in fefte, Kiften verpackt fein. 


Chile. 

Iquique. Die Waaren werben mittelit Seichterſchiffe gelandet 
und lönnen In Regierungs-Woarenhäufeen lagern; manchmal lagern 
auch große Mengen von Waaren auf ber Esplanade neben dem 
Zollhaus, ohne Gefahr zu laufen, durch die Witterung befchädigt zu 
werden, da fie vor der Sonne geihätt find und Regen nicht zu 
befürchten iſt. Die Waaren werden direkt nad) den Salpeterwerlen 
im Innern mit der Eiſenbahn verienbet. Liegen bie Orte, wohin 
fie beftimmt find, abfeit3 der Eifendahnlinien, fo werden fie dorthin 
mit Maulitieren und Eſeln transportirt. Da ein Eifel etwa 
200 Pfund — Bundert Pfund auf jeder Seite — und ein Maulthier 
etwa 250 bis 800 Pfund trägt, fo follte ein Rollo nicht größer ala 
hochſtens 150 Pfund fein. 

Schnittwaaren follten lieber in Ballen als in Kiſten verpadit 
fein, mit wafferdicgten Stoff ummidelt, in Heſſian“ oder grobes 














Allgemeines. 


Sacktuch emballirt und mit eifernen Reifen umſchloſſen fein. Glas⸗ 
und Töpfermanren müflen in Füffer, Kiften oder Körbe verpadt jein, 
und zwar mit größter Sorgfalt, um Bruch zu verhüten. Unlängſt 
waren in einem Waarenhauſe zwei FYäfier mit Glaswaaren zu fehen, 
eins von den Bereinigten Staaten von Amerila, das andere von 
Großbritannien. In dem einen Faß waren Lampencplinder verpadt, 
eine Lage Stroh abwechſelnd mit einer Lage Cylinder, jeder Cylinder 
Im bireft mit dem nädften in Berührung, und der Bruch betrug 
ungeführ 20 pGt. In dem anderen Faß war nidt ein Stück zer 
Drogen, dort war jedes Städ befonderd in Stroh gewidelt. 

Bei der Berpadung follte ferner fparfam mit dem Raum ums 
gegangen werben, ba durch eine vernünftige Berpadung bedeutende 
Eriparnifie zu erzielen find. Wenn Jemand 5. 3. Bambustiſche sc. 
veriendet und padt jeden Tiſch in ein befonberes Padet, fo wird 
er ehr viel Raum brauchen, während er vielleicht ein Dutzend Tifche 
in einem Kollo verpaden kann, wenn er fie vorher in einzelne Theite 
zerlegt. Ein anderes Beifpiel mag erwähnt werben. Ein Kaufmann 
in Squique Hatte 100 Dutzend Batent-Drabtfliegenfallen beftellt, 
jede berfefben kam in einer befonderen Schachtel an. Dies hätte 
noh angehen mögen, aber 100 Schadteln hätten zu einem einzigen 
Kolo vereinigt werden jollen ober höchftend zu zweien, auf dieſe 
Beife wäre die Berpadung eine filherere geweien, und es wären 
Koſten erſpart worden, da Arbeilglohn und Molengebühren fi) nad) 
der Zahl der Kolli richten. Die Erfahrung bat gelehrt, daß jchwere 
Raihinen und Defen (stoves) jo verſchifft werden jollten, wie jie 
find. Es ift eine gewöhnliche Erſcheinung, daß Defen, die in Kiften 
oder Körbe verpadt find, brechen, und zwar geſchieht dies gewöhnlich 
beim Entladen in die Leichterfgiffe und ift einzig und allein eine 
Folge von Nadläffigkeit. Beim Niederlaffen eine unverpadten 
Dfens in das Leichterſchiff wird mehr Sorgfalt verwendet und Bruch 
vermieden. Dedel, Fuß und andere loſe Theile folten innerhalb 
des Dfens ſicher und fo, daß fie unbeweglich find, verpadt werben. 
Auch bei ſchweren Maſchinen kommt Bruch, wenn fie unverpadt 
find, aus Demfelben Grunde feltener vor. Defen unb ähnliche 
Artifel, in Kilten und Körben verpadt, werben nah dem Bruttos 
gewicht verzollt. 

Nähmaſchinen jollten ſowohl ter Raumeriparniß alß ber größeren 
Sicherheit wegen, in einzelne Theile zerlegt, verpadt werden. Die 
Maſchinen müfſen natürlih feft an dem Boden der Kifte ans 
geihraubt fein. 


Aſten. 
China. 


Ningpo. Die Waaren werben in Dampfſchiffen angebracht, 
die gewöhnlich an den Werften löſchen. Die Gitter werden durch 
Kulis entladen, bie fie zu zweien und breien leicht ohne Anwendung 
von Maſchinen handhaben, und an Bambusftäbe gehängt, bie auf 
den Schultern von je zwei Männern ruhen, in bie Waarenhäuſer 
gebracht, bei ungewöhnlich ſchweren Kolli freien unter jebes Ende 
der Stäbe mehrere Lente. Die Schiffer wünfchen natürlich fo fchnell 
wie möglich ihre Ladung zu löſchen, die Güter werben daher zunächft 
auf die Werften gebradt und find dort der Witterung ausgeſetzt, 
obwohl fie, im Falle es regnet, mit Stroßmatten bebedit werben. 
Rachts find die Waaren ſtets zugedeckt. 

Ein mit Räbern verſehenes Gefährt giebt es nicht, nicht einmal 
einn Schieblarrn. Für den Transport der Waaren nad dem 
Innern ift der Kuli das befte Beförberungsmittel. Pferde find nur 
bei der Voft und bei der Armee im Gebrauch; Alles wird auf dem 
Rüden oder den Schultern der Kulis oder in Booten befördert. 


ii 


Menn man berüdfichtigt, daß die Waaren Hunderte von Meilen auf 
den Schultern ber Leute trandportirt werden, wird man fi) ver- 
gegenwärtigen, daß bie für den Chinefiihen Markt Bbeftimmten 
Waaren in einer biefen Berhältniffen Rechnung tragenden Form 
verpacdt fein miüffen. 

Die Boote, mit denen die Waaren nad dem Innern des Landes 
gebracht werben, find etwa 30 bis 40 Fuß lang, nicht Breiter ala 
7 Zuß, 15182 Fuß tief und werben gemöhnlid von 1 oder 2 Dann 
gefahren, die oben auf den Waaren jhlafen. Gegen Sonne und 
Regen find dieſe durch Bedecken mit Stroh gefhügt. Eine Tagereife 
zu Lande oder zu Wafler find 331, Meilen. Ein Kult trägt gern 
2 Packete von gleihem Gewicht; biefe find an jedem Ende cines 
Bambusftabes angebunden. Die Waaren gelangen bis zu den ents 
fernteften Städten und Dörfern meit im Innern bes Landes. Da 
der Chinefe nicht ſchwere und große Kofi trägt, fo tft es wünſchens⸗ 
werth, daß dieſe Hein und Tompalt find. 

Bezüglich der Verpackuug einzelner Waaren ift Folgendes zu 
bemerten: Schnittwaaren find in „bolts“ ober Kiften zu paden, 
die nicht mehr als 60 bis 75 Pfund, wenn möglich noch weniger 
wiegen. Die Waaren mäüfjen von feftem Kanevas waſſerdicht ums 
ſchloſſen und die Kiften, in welche fie verpadt find, mit Eifenbändern 
oder fonft mit Schrauben und Drahtnägeln gefchloffen fein. 
Materialwaaren find in waflerdichten Kiften, in den meiften Fällen 
mit Blechumſchließungen zu verfenden. Mehl ift, in Kleine Padete 
ober Säcke von 5, 10 ober 15 Piund gepadt, mit Blechumſchliekung 
verjehen, in Kiften zu verpaden, bie nicht über 75 Pfund wiegen. 
Fluſſigkeiten, abgefehen von äenden, find zu 2 Kannen, je 5 Gallonen 
enthaltend, in hölzernen Kiften zu verpaden. Auf alle Fälle find 
bei der Beriendung von Ylüffigfeiten, um Bruch zu vermeiben, Holz» 
kiſten zu verwenden. 

Eifenwaare und Metallwaare ift in jo eine Kolli gu 
verpaden, ala es bie Beſchaffenheit der Waare zuläßt, und vor Roſt 
zu ſchützen. Es follte bei der Verpadung auf möglichſte Raums 
eriparniß gejehen, auch eine rückſichtsloſe Behandlung ber Kolli in 
Betracht gezogen werden. Alle Waaren müflen mit waſſerdichtem 
Material umſchloſſen fein. Für den Abfag von Betroleum ift von 
großer Wichtigkeit die Art feiner Berpadung. Die hübſchen Blech⸗ 
kannen und die gefälligen Kiften, in die das Amerikanische Petroleum 
verpackt ift, dienen dazu, ben Abſatz deſſelben im Gegenſatz zu dem 
Batumer Petroleum zu fördern, das in ſchmutzigen und leckenden 
Kannen anlommt. Der Chineſe bat für Alles Verwendung. Die 
Blechlannen werben ald Waffereimer benutzt oder zu ben verfchiedenften 
Zwecken in der Klempnerei gebraucht, aud bie Kiften finden Leicht 
Abſatz. Aehnlich verhält es fih mit dem Berpadungämateriat bei 
anderen Waaren. 


Java. 


Batavia. Die Waaren werden am Quai entladen, in anderen 
Häfen an der Nordküſte Javas wird im Leichterichiffe entladen. 
Petroleum und entzünddare Stoffe werden aud in Batavia in 
Leichterfchiffe entladen. Amtliche Waarenhäufer find für Gitter aller 
Art vorhanden, mit Ausnahme von Petroleum, das außerhalb ber 
Stadt in Privatlagern untergebradt wird. Bon Batavia werben 
die Waaren nach dem Innern ded Landes mit der Eiimbahn trans⸗ 
portirt, wo dies nicht möglich, werden Pferdes oder Ochſenkarren 
benußt. Leichte Güter werden auf Heine Entfernungen auch durch 
Kulis transportirt. 

Schnittmaaren follten in Blechläften und fodann in Kiften vers 
packt werben, ebenio Daterialmaaren, Eifens und Metallmaaren, 
wenn es fih um Heinere Waaren Handelt, immer in Kifter. Alle 


16* 


112 


Kiften müflen waſſerdicht fein. Eine Sendung getrodneter Früchte 
kam in verborbenem Zuſtande an, weil fie in gewöhnlichen flatt in 
luftdichten Kiften verpadt war. 


Japan. 


HiogosDfala. Die Güter werden zumeift in Leichterfchiffe 
entladen. Es ift ein langer Hafendamım gebaut, der im Privatbefig 
ift und faft ausfchließlih von der „Peninfular and Driental:” und 
der „Meflagerieg Maritimes⸗Dampfſchiffsgeſellſchaft“ benukt wird. 
Waarenhäufer und Lagerfchuppen find bei dem Zollbaufe vorhanden, 
aber in beſchränktem Umfange, fo daß die Importeure ihre Waaren 
öfter durch Perfennings vor Regen jhügen müflen. Der Trans 
port der Waaren nah dem Innern erfolgt auf der Eifenbahn, auf 
Küftenfahrern, Dſchunken, Karren und zum Heinften Theil auf 
Verden und durch Träger. Die Kolli, welche durch letztere befördert 
werben, follten nicht über 300 Pfund miegen und follten nicht länger 
als 4 Fuß, nit breiter als 21/a Fuß und nit höher ala 2 Fuß 
fein. Der Transport ift ganz in den Händen der Gingeborenen. 
Die Behandlung der Waaren ift eine fehr gute, da die Transporteure 
für den Schaden verantwortlich find. 


Aflatiihe Türkei. 


Simas. In das Vilajet Simas gelangen die Waaren Baupts 
ſächlich über die Häfen im Schwarzen Meer, Samfun und Trapezunt, 
nur wenige lommen mit ber Eijenbabn Konftantinopel-Ungora. Die 
Behandlung der Waaren auf dem Transport von den Eiſenbahn⸗ 
fiationen nad Orten, die abſeits der Eifenbahnlinie liegen, ift die 
gleiche wie auf dem Transport von den Häfen nah dem Innern 
des Landes. Gegen bie Eifenbabnroute jpricht bie Höhe der Frachten 
und der Koften des Transports von ben Schiffen in Konftantinopel 
auf die Eifenbahn, fomwie der Umftand, daß der Transport von der 
Eiſenbahn nad) den Drtichaften abſeits der Eifenbahnlinie ungefähr 
ebenfoviel Eoftet ala die Berjendungen von Samjun und Trapezunt 
nad denfelben Drten. — In den genannten Häfen werben bie 
Barren in Leichterichiffe, oder vielmehr in große Ruberboote entladen, 
Die Häfen find dürftig und ohne erheblichen Schuß, daher die 
Waaren den Unbilden der Witterung ausgelegt. Waarenbäufer giebt 
es bei dem Zollhauſe und auch bei ben Spebiteuren. Nach dem 
Sinnern werden bie Waaren durch Karawanen auf Kameelen, Pferden, 
Eſeln und in Wagen verfendet. Der Kameeltransport ift vorzuziehen, 
e3 fei denn, daß es fih um einen eiligen Transport handelt. Ein 
Kameel macht nämlih nur 12 Meilen am Tage, Pferde und Ejel 
dagegen 16, während ein Wagen 25 bis 30 Meilen führt. Die Koften 
find bei allen Transportarten ungefähr die gleihen. Das Kameel 
erihüttert feine LZaft beim Tragen am mwenigften, auch Iniet e8 beim 
Aufs und Abladen nieder, wodurd die Gefahr des Bruch der Kolli 
verringert wird. Einmal am Tage werden bie Padete herunterges 
nommen, entweder bei Nacht oder am Morgen, je nahdem bie Reife 
am Tage oder bei Nacht begonnen hat, die Waaren liegen bann neben 
den Thieren. Ye nach der Jahreszeit find die Waaren den Ein» 
flüffen von Hitze und Kälte, Regen und Schnee auögejegt. Ein 
Unterlommen iſt für die Karamanen gewöhnlich nicht vorhanden. 
Die Wagen bieten verhältnikmäßig mehr Schug, doch ift die Zahl 
der zum Transport verwendeten Wagen nur gering. Die auf Pferden 
und Ejeln beförderten Waaren haben unter rauber Behandlung zu 
leiden. — Die Exrporteure in Europa jenden die Schnitts und Kurz 
waaren, Baummolle ıc. gewöhnlih in großen Kolli, die von ben 


Allgemeines. 


Spebiteuren in den Häfen in entſprechend kleinere Badete getheilt 
werben. — Tuch ſollte in Ballen verjendet, und werthvolle Waaren 
wie Seide und Belvetd ꝛc. follten in die Mitte von Ballen mit 
Baummollenwaaren verpadt werben, bamit fie von der Näfſe und 
ben Reifen, die um die Ballen liegen, nicht beſchädigt werden. Kolli 
für Kameele können 200 bia 280 Pfund, für Pferde 150 bis 200 Pfund 
und für Ejel 75 bis 80 Pfund wiegen. Die Koli für den Wagen: 
transport dürfen nicht über 1200 bis 1500 Pfund ſchwer fein. Für 
die Verpadung find Kiften den Tonnen vorzuziehen, auögenommen 
für Nägel und ähnliche Waaren, da Kiſten auf Pferden und Kanteelen 
befier fiten. Eine SKifte muB ungefähr 20 bie höchſtens 36 Zoll 
groß fein. Abgejehen von der Berpadung in Kiften zc. müffen alle 
Kofi durch waſſerdichte Stoffe geichügt fein, gewöhnlich werden Ber: 
ſennings benugt. Eßwaaren find jo ficher zu verpaden, daß fte vor 
dem Hunger ber Karamanentreiber gefhügt find. Die Waaren 
müſſen ſehr dicht und feft verpadt fein, damit fie nicht unter gegen 
feitiger Reibung zu leiden haben, benn bie beften Wege find fteinig, 
und Federn baben die Wagen nicht. Alle zerbrechlichen Waaren 
müflen bejonder8 und nidt etwa mit fchweren Waren zuſammen⸗ 
gepaft jein. 


Südafrika. 


Port Natal (d'Urban). Segelſchiffe mit weniger als 17 Fuß 
Tiefgang können die Hafenbarre paſſiren und löſchen ihre Ladung an 
den Werften. Dampfer und Segelſchiffe mit mehr als 17 Fuß Tief: 
gang anfern draußen, bis fie durch Entladen in Leichterihiffe den 
entfprechenden Tiefgang haben, alsdann entladen fie ebenfalls an 
den Werften, wo für Waarenhäufer genügend geſorgt iſt. Don 
fegteren werden die Waaren mittelft der Eifenbahn direkt nach ihrem 
Beftimmungsort gebradt, fo daß fie nur von den Werften auf Die 
Eiſenbahn und von dort, wenn fie nah dem Innern transportirt 
werben, auf die Ochſenwagen umgeladen werden müffen. Zur Regen: 
zeit, wenn bie Straßen in ſchlechter Verfaffung find, erfahren die 
Transporte mit den Ochfenwagen unterwegd häufig Unterbrechungen, 
und dann ift mandhmal eine Umlabung erforderlid. Bei ſolchen 
Verhältniſſen ſollten die Kolli, wenn möglid, nur von mittlerer 
Größe fein. Wenn die Eiſenbahn bis Pretoria und Johannesburg, 
den Hauptmärkten Transvaalg, fortgeführt if, dann wird der Trans 
port auf Dchſenwagen auf ein Minimum rebuzirt fein. 

Schnittwaaren im Allgemeinen jollten in Ballen verpadt und 
innen und außen mit waſſerdichtem Stoff bededt fein. Die Ballen 
müflen bei bejonder8 ſchwerem Gewicht mit eifernen Bändern ver- 
fehen fein. Ballen und Kiften find Fäſſern vorzuziehen, da bei 
legteren in Tyolge der großen Hitze beim Baffiren des Aequators die 
Dauben fpad werben und die Böden herausfallen. Materialmaaren 
in Blechbüchſen können in gewöhnlihe Kiften, ſolche in Badeten 
dagegen müſſen in waſſerdichte Kiften verpadt fein. Flüſſigkeiten in 
Flaſchen müſſen mit Stroh bebedt und in gewöhnliche Kiften vers 


ı padt werben. Flüffigkeiten in Blechkannen u. f. w. müflen in Säge⸗ 
ſpäne gepadt fein. 


Flüſſigkeiten in Trommeln und Tönnchen be: 
bürfen feiner befonderen Berpadung, ſondern können unverpadt 
verfandt werden, die Trommeln u. |. w. müflen aber gut angeftrichen 
fein. Eifenwaaren brauden nur in Körbe verpadt zu werden. Für 
Metallmanren find waflerbichte Kiften nöthig, Meſſerſchmiedewaaren 
u. ſ. w. follten in mit Blecheinfag verſehene Kiften verpadt werben. 





ueber. 113 


Quebec (Canada). 
Waarenverkehr im Jahre 1893.') 
Die bauptjählichften Artilel der Cinfuhr waren: 










Einfuhr aus Sufommen 
| den einidl. Dagegen 
r A ; der Einfuhr geg 
Artitkel © ob | Bereinigten Frankreich). | Deutſch Belgien. | aus anderen 
Britannien. — land. Zändern. | 182. 
— pon ametua. | 1893. 
Werth: Dollars. Dollars. Dollars, 
Ale, Bier und Korker, in Flaſchen u. Fäflern 1 884 158 — — — 2051 2230 
Bierde, Hornvieh, Schafe, Schweine x. .... 43 631 205 _ 281 — 44 117 62 193 
Gedruckte Bücher x., Mufifalien und Bapier 

aler Art............................ 8 785 16 343 9497 2 718 1887 34 298 26 979 
Anöpfe, Bürften, Gürtlerwaaren, Kämme, 

Sattlerwaaren ⁊...................... 1628 10 089 219 392 — 18 363 18 777 
Reifing und Waaren daraus, Kupfer und 

ſupferwaaren ........................ 10 032 20 360 6 526 168 137 37 223 26 352 
Anthracit, bituminöfe Kohle und Koks..... 18 938 127 910 — — _ 146 848 142 106 
Lichte, einſchl. Walrath .... .-2........... 2034 47 — — — 2081 3455 
Gement, Portland» und Romans.......... 999 — — 1832 4715 1546 6.032 
Kaffee, Eichorien, ungeröftet und geröftet... 106 42 603 — 1752 2 566 4672 
Tauwerk aller Art ..................... 2443 141 — — — 2 733 2.060 
Münzen und Metall in Baren............ — 79 — — — 79 1341 
Brüſſeler und andere Teppiche x., ganz aus 

Wolle und Baummolle ................ 47 392 667 — — — 48 059 34 977 
Baumwollenwaaren, gebleicht, bedrudt, Des 

nims ⁊c.............................. 126 587 64475 1 795 152 53 183 124 228 796 
Räſe ................................. 19 203 — — 528 677 
Drogen, Chemikalien, Patentmedizinen 2c. . 17 604 20 713 2632 1997 61 62 031 51 820 
Irdenwaaren, braune, weiße 2. und Borzelan 40 012 1 324 377 1521 — 43 796 33 674 
Bhantafieartitel, Alabafter, Berlen, Spielzeug, 

Stidereien, Spitzen 20. ................ 52 127 16 948 8 740 1 823 10 82 264 62 689 
Fiſche, friſche, geſalzene, gebörrte, in Del präs 

fervirte 2c., Auftern ꝛc. ............... 479 4269 1622 — — 10481 9817 
Flachs, Woaren daraus, Leinwand, Segel⸗ 

tuch, Leinengarn .................... 61839 1520 29 — 165 53 783 40 240 
Früchte, frifhe und getrodnete............ 13 944 7093 1 366 — — 39 713 26 332 
Pelz und Pelzwaaren, Müten und Hüte, zus 

gerichtete und nichtzugerichtete Felle ..... 149 629 471340 876 43 467 460 242 265 150 721 
Feuerfefte Ziegel, Bathe, Baufteine 2c...... 2 769 16 — — — 2785 2453 
Glas und Ölaßmaaren, Glasballons, Lampen, 

Fenſterglas 2ꝛc........................ 2167 11 753 435 5458 16 365 36 498 38 022 
Hanbiduße uns Halbhandſchuhe, aus Leder, 

Bockleder, Baummolle, Seide und Wolle . 13 248 — — — — 13 248 10 034 
Guttapercho, Kautſchuk und Maaren daraus, 

Stiefel, Kleider 0. .................. 24 619 7 367 138 643 — 32 760 22 427 
Getreide aller Art, Mais, Erbien, Bohnen, 

Weizen M..uosennanenonennnnnennn nun 14 20 017 — — — 20 031 9010 
Hüte, Srügen und Damenbüte aus "Biber, 

Fitz, Stroh ⁊c........................ 24 472 193 — — — 26 265 23 164 
Hopfen .......... ................ .... 930 6 668 — 9615 1815 19 028 8227 
Säute, robe, gefalgene, getrodnete &. ...... 88'618 9% 412 8775 — — 137 839 62 740 
danf, unbearbeitet.... ................. — | — — — — — 3696 
Eilen, Stahl und Waaren daraus ........ 89 328 63 862 412 8573 264 168 512 175 874 
„übmafhinen ...... .................... 66 8764 — — — 8820 13887 

Roheiſen, alles andere ................. 402 — — — — 402 388 
Sienbaßnjgienen oder ⸗Räder, Schienen- 

laſchen................. ............. 57 010 190 — — — 57 200 137 533 
Reſſeriſchmiedewaaren ................... 8821 687 — 204 — 9712 10 529 
Jumelen, Uhren, plattirte Waaren, Gold⸗ 

und Silberwaaren .. 5C.. 2781 5618 2 667 714 — 11 886 8 714 
Blei und Waaren daraus, Mulden, Barren, 

Schrot c............................ 791 13 — — — 804 688 





I) Vergl. Hand. Arch. 1891 IL. ©. 276. 


114 


Yrtilel 





Leder und Waaren daraus, Sohlenleber, 

Dberleber ⁊c................... ....... 
Schmalz, Schweinefleiſch, Rindfleiſch, Räucher⸗ 

waaren, Schinken und fonftige Fleiſch⸗ 

waaren 
Blättertabak, unbearbeitet 
Geſägtes Holz und Bauholz 
Metal und Metallwaaren, Reuſilber, Bri⸗ 

tannia X. .................. ......... 
Muſikaliſche Inſtrumente, Pianos, Orgeln ıc. 
Melaſſe, Syrup ⁊xc. .................... 
Senf, gemahlen at. ..................... 
Netze, Sadgarn, Bindfaden ze. ..........- 
Minerals und Pflanzenöl, Flihthran...... 
Deltuch zu Fußbodenbelag und in Stüden. 
Malers und fonftige Farben.............- 
Magen, Eifenbahnwagen 2c......--......- 
Salz ald Sturzgut und in Süden ......... 
Seide und Beidenwaaren, Wirkwaaren, 

Bänder und Kleidungsſtücke 
Gewürze, gemahlen und ungemahlen 
Spirituofen, Branntwein, Genever, Gin, 

Whisky, Rum ꝛc. ................... 
Zucker aller Art, Kandiß ............ on. 
Schwarzer, grüner und Japaniſcher There... 
Tabak und Tabakfabrifate, Cigarren 2c..... 
Zinn und Zinnwaaren ı.......crncerree 
Jinn in Tafeln, Blöden, Barren 2C. ...... 
Eſſig .....6* 
Firniß und Terpentin.......... 
Meine aller Art, mit Ausnahme der Schaum⸗ 


..—0 0 0 0 0 80080 0 880 808 Tee 
000 00 8 ee 


weine 
Champagner und alle anderen Schaummeine 
Holz und Holzwaaren, Möbel %c........... 
Weizenmehl und Mehl aller Art..... run 
Mollenwaaren, Kaſchmir, Flanell, Wirk 


Molle, unbearbeitet und mit Beimiſchung von 
Baumwolle ......eoscseencunneununene 
Samen für landwirthſchaftliche Zwecke, 
Blumenfamen ic. ..................... 
Effekten von Anfiedlern 


zufammen einſchließlich der Einfuhr minder 
wichtiger Artitel 


Quebeec. 


Einfuhr auß 








ar 
einſchl. 
Dagegen 
Groß⸗ Vereinigten Deutſch⸗ ber Einfubr 
Britannien. Staaten Frankreich. Land. Belgien. arg nberen 189. 
von Amerila. 1898. 
Werth: Dollar. Dollars. Dollars. 
7 004 38 109 661 794 — 46 448 41 944 
1482 23 798 145 _ | 235 590 47047 
— 29 262 — — — 29 252 20 363 
41 6 899 — — — 6 940 6 985 
1 306 1112 103 8145 — 5 666 8449 
291 1276 530 287 — 2 3682 
— 28 622 — — — 140 418 1) 83 839 
5513 61 16 — — 5 590 3 252 
3 003 85495 | — 1000 — 1939 7741 
7249 5 344 817 — — 15 609 17 059 
6 844 3 097 — 115 — 10 056 8192 
1837 1073 — 188 — 3 108 2740 
122 1970 — — — 2092 859 
46 746 219 — — — 46 965 80141 
76 480 1 160 15831 14 — 79 970 64 836 
5 709 2955 — — — 8862 7 060 
7269 6566 42 692 — 72 82 057 2) 75 145 
1 356 904 69 — — 6 871 1874 
17 347 989 — — — 63 451 40 524 
— 186 — — — 1717 5 107 
566 4267 — 22 — 4 865 5 178 
23 429 — — — — 23 429 16 910 
65 88 200 871 — 669 655 
3 234 481 1 — — 8 666 3 616 
1069 174 12 158 298 — 43 604 49 589 
703 — 1013 205 — 1926 2228 
7834 11061 178 1328 — 20 530 17116 
112 8 261 — — — 8373 11 326 
361 589 609 6 860 — — 869 052 326 254 
54 554 39 630 — _ _ 94 184 — 
937 58 389 151 33 — 54 510 23 136 
697 366 64 113 502 127 140 10 760 199 941 807 586 


Te mm 


2 180 601 973 002 | 134 331 | 213 565 | 40 306 | 3 840 835 | 2881 519 





Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr waren: 
Ausfuhr nach 
den Vereinigten 


Zuſammen 1898 
einſchl. der 


Groß⸗ Staaten von Neu⸗ Ausfuhr nad 
britannien. Amerifa. fundland. anderen Zänbern. 

Bergwerkgerzeugniffe: Werth: Dollars, 
Bitumindfe Kohle .......-crenencnere. . 2 032 — 78 2110 
Mineralöl, Kohlenöl .................... — — 127 127 
Salz .................... — — 117 117 
Asbeſt ............................... 388 28 626 — 2 009 
Andere Artikel............... ......... — — — — 


1) Darunter für 111971 Dollars aus Britiſch⸗Weſtindien. 
3) Darunter für 30 2654 Dollars aus den Niederlanden. 


Dagegen 
18%. 





Duebec. 115 


Ausfuhr nach Zuſammen 1893 
den Vereinigten einſchl. der 
Groß⸗ Staaten von Neu⸗ Ausfuhr nad Dagegen 
britannien. Amerika.  fundland. - anderen Bändern. 1892. 
Fiſcherei: Werth: Dollars. 
Fijchthran ........................... — — — — 166 
Auſtern, friſche ....................... 38 — — 38 108 
Hummer, Lachs, Makrelen x., konſervirte 3867 10 — 3877 11 508 
Stockfiſch, Hering, Lachs und andere Filche — 3814 — 3814 9435 
Andere Artikel......................... — 358 — 358 8916 
Thiere und thieriſche Produkte: 
Haar ................................ — 9482 — 9482 7830 
I 2) \ 1 212 A 11110 18 "3200 14 328 17 306 
Kaͤſe.................................. 48 026 — 29 48 341 52 266 
Felle, zugerichtet und nicht zugerichtet ..... 61 165 6 298 — 67 493 40 696 
Schmalz, Schweinefleiih, Rindfleiſch, Schinken 
und Räucherwaaren................. 215 1484 2 123 4 630 5093 
Pferde, Hornvieh, Schafe, Schweine x. .... — 20 022 — 20 022 89 760 
11172 .............. 10 440 — — 10 440 325 
Undere Artikel, ......................... 5 522 1121 — 6643 1 227 
Landwirthſchaftliche Produkte: 
Weizenmehl und Mehl aller Art ......... 26 1161 6 809 10172 10 083 
Getreide, Mais, Bohnen, Erbien ıc........ — 1081 280 1 861 3 924 
Ahornzucker......................... — 14 828 — 14 828 15 456 
Heu .................................. 1400 — — 2572 4810 
Balſam .............................. — 6 972 — 6972 3374 
Andere Artilel......................... 125 337 19 1179 8955 
Fabrilate: 
Biskuits.......................... — — 1 688 2792 6 680 
Baumwolle zc., Kleibungsftüde ze. ........ 500 12 294 168 806 136 344 
Tauwerk, Seilerwearen und Bindfaben.... — — 2801 2801 123 
Eifen, Gußeiſenwaaren, alle fonftigen Eifen« 
waaren .......................... 1 795 1 208 650 8 561 b 820 
Drogen, Dpium ⁊c...................... 18 000 — 59 18 059 29 620 
Zebermaaren, Soblenleder, Stiefel u. Shube 890200 160 3.053 394 296 301 420 
Tabak, bearbeitet................. — 271 1300 1580 2248 
Holzwaaren ........................... 77779 87 341 1921 117 081 134 891 
Wollenwaaren, Aleibungsftäde 20. ........ 10 55 622 587 7122 
Andere Artikel......................... 24 809 6241 10 072 40 7135 19 555 
Balbprobulte: 
Zindenholz, graues und weißes Nußbaumholz 8879 — _ 8 879 10 660 
Fichtendielen.......................... 384 601 — 179 387 365 603 490 
Sproffſenfichten⸗Dielen................ 740 493 1106 852 801 978 982 700 
Dielenensen aus Fichten» und Sproſſen⸗ 
fihtengol ........ ..... ........ ..... 86 900 — — 89 163 11 667 
Zatten, Stadete und Pfähle ............. 440 4481 — 6441 6 593 
Planten und Bohlen von Fichten und 
Sprofienfidten...... ................. 25 894 95 837 28 830 207 528 231 933 
Packſchachteln ........... ............... 80 613 36 449 — 69 156 76179 
Eſchen..................... ........... 59 079 — — 59 079 64.096 
Birken................................ 82 290 8 71 82 445 92 159 
Ulmen................................ 143 105 _ — 148 106 216 608 
Ahorn ............ .................... 2792 — — 4608 2618 
Eichen....................... ......... 573 079 — — 673 079 598 084 
Rothe Fichten ......................... 84 603 — — 84 603 85 665 
Weiße Fichten ....... .................. 1471282 — — 1 471 282 1 868 770 
Ale anderen bebauenen Hölzer........... 8 167 — 815 8972 17798 
Alle fonftigen nicht befonders genannten ges 
Ihnittenen Hölzer und Bauhöher....... 12 004 2303 2 960 43 306 55 504 
zufammen einſchl. ber minder wichtigen Artikel — — — 5 006 015 6861411 


116 Ä 


Auckland. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Die Entwidelung der Kolonie Neufeeland iſt auch im ver: 
gangenen Jahre unter im Allgemeinen günftigen Berbältnifien vors 
geſchritten. Die finanziellen Kataftrophen in Auftralien haben Reus 
feeland wenig berüßrt, und nur ein größeres finanzielles Inſtitut 
mußte lediglich in Folge feiner Auftralifchen Berzweigungen feine 
Zahlungen einftellen. 

Für die Provinz Audland war daß Jahr 1893 ein befriedigendes. 
Aderbau und Viehzucht Haben weitere Fortfchritte gemadt. Die 
Produktion in Kauribarz ift zwar um einige Hundert Tonnen geringer, 
und namenilich batte die Geichäftslage in den Bereinigten Staaten 
von Amerika eine Preisverminderung biefes Harzes zur Folge, fo 
daß in gewiflen ſchon abgearbeiteten Gegenden die Arbeiten eingeftelt 
werden mußten, allein bieje Umftände hatten das Gute, daß ſich 
viele Harzgräber ald Aderbauer anfiebelten und fo dem Lande noch 
nützlicher werden. 

Der Werth der Einfuhr ift etwas niebriger wie im Borjahre, 
was fi durch vergrößerte lokale Induſtrie⸗Thätigkeit erflärt. Der 
Werth der Ausfuhr dagegen bat fi trotz niebrigerer Preife ber 
meiften Produkte wieder um ein Erhebliches gefteigert. 


Einfuhr. 


Der Antheil der hauptſächlichſten Lünder an der Einfuhr in ben 
Sahren 1892 und 1898 war folgender: 


1893. 1892. 
Herkunftsländer. Werth: Pfund Sterling. 

Großbritannien......... 949 216 1042 808 
Viktoria ............... 88 492 83 015 
Neufüdwales........... 149 425 122 831 
Dueendland ........... 18 272 28 835 
Südauftralien.......... 8 920 2093 
Tagmania ............ 10 079 11811 
Fidſchi⸗Inſeln.......... 129 032 156 036 
Kapkolonie ............ 1497 12 
Hongkong ............. 2 924 3 164 
Bengalen.............. 19 499 19 185 
Ceylon................ 7631 3 758 
Singapore............. 2075 1150 
Frankreich ............. 3469 2539 
Deutſchland ........... 19 909 20 667 
Belgien ............... 2 320 2183 
die Niederlande ........ 2548 151 
Berein. Staaten v. Amerifa 

Oſtküſte............. 65 184 54 569 

Meitküfte............ 16 746 18 562 
China ................ 2032 1425 
Japan ................ 4823 3 274 
Java ................. 13 30 464 
Philippinen............ 1 056 5 506 
Freundſchafts⸗Inſeln .... 8 760 4450 
SciffersSjnieln........- 1 505 2471 
Coots⸗Inſeln .......... 13 707 11 361 
Geſellſchafts⸗Inſeln ..... 8 858 5 973 
zuſ. einjchl. der Einfuhr ' 

aus anderen Zändern 1487 774 1642 686 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 239. 


Auckland. 


Ausfuhr. 


Die Bauptfächlichften Artikel der Ausfuhr in den Jahren 1892 
und 1893 waren: 


1893. 1892. 
Werth: Pfund Sterling. 

Bier ............... 1020 1310 
Schinten............ 1524 1207 
Biskuits............ 2965 2029 
Kohle .............. 13 108 9525 
Tauwerk ........... 1044 2331 
Butter ............. 43 729 24 213 
Rüle . .............. 1817 3 500 
Fiſche in Büdfen.... 1442 1514 

„  gefroren...... 767 1 266 
Mehl, Hafermehl, Kleie 4115 16 917 
Sleifch, gefrorenes.... 13 640 12 839 
Fungus ............ 1 722 1194 
Gold ............... 186 553 183 654 
Getreide, Erbſen, Bohnen 12 723 11576 
Kauriharz .......... 510 775 517 678 
Graßfamen.......... 1066 135 
Del (Talg).......... 1 355 1518 
Flachs ............. 46 312 45 912 
Fleiſch, Tonfervirtes... 16 378 21 930 
Vieh ............... 5 046 4699 
Häute und Leder .... 64% 8 792 
Süber ............. 94743 8 996 
Seife .............. 4 229 4.076 
Talg............... 5 832 5771 
Holz, gefägt.......... 40 832 40 549 
Mole .............. 170 870 163 712 
zuf. einichl. der mins 

ber wichtigen Artilet 1149196 1128140 
dazu Britiide und 

frembe Fabrilate... 107 274 89 003 
überhaupt ......-... 1256470 1217143 


Bezliglih der Hauptausfuhrartikel der Provinz Audland im 


| Sabre 1893 ift Folgendes zu bemerken: 


Kauriharz. Probuktion im Sabre 1893 8BI6 Tons, im 
Sabre 1892 8893 Tons. Ausgeführt wurden nad): 
1893. 1892. 
Tons. 

den Verein. Staaten von Amerika 4061 5600 
Großbritannien ............... 4220 2605 
Deutfhland .................. 196 163 
Frankreich ................... 47 77 


im Werthe von 6510 577 und 517678 Pfb. Sterl. 


Die Produktion ift entihieden im Abnehmen begriffen, und es 
unterliegt feinem Bweifel, daß die Felder mit jebem Jahre ärmer 
werben. 

Gold und Silber Die Verhältniffe des Bergbaues liegen 
günftiger; an dem oberen Lauf des Thames⸗Fluſſes Haben verfchiedene 
größere Minen, die rationell bearbeitet werden, recht gute Dividenden 
vertbeilt. 

Wolle. Die Produktion fchreitet ftetig vorwärtd. Es wurden 
wieder bedeutende Ländereien im Norden und an der Weftküfte für 
Schafzucht aufgenommen. Probuzirt wurben in ber Provinz Auckland 
17000 Ballen. Hiervon wurden in einheimischen Wollenwanrenfabriten 


Audland. 


850 Ballen verarbeitet. Der Schafbeftand in ber Provinz Auckland 
belief fi auf 415 748 Stüd, 63000 Stück mehr ala im Jahre 1892. 

Butter unb Käfe. 
Sortfhritte gu verzeihnen. Die Bukunft dieſer Induſtrie ift eine 
günftige, doch fehlt e3 für dieſelbe jehr an richtigen Leuten. 

Flachs (Phormium Tenax). Schlechter Geihäftdgang auf ben 
Abſatzgebieten Hatte niedrige Preife zur Folge, jo daß auf nur 
wenigen Mühlen gearbeitet wurde. Die Probuftion iſt ungefähr 
bieielbe wie im Vorjahre. 

Die Holginbuftrie liegt noch immer danieber, viele Sägemüblen 
ſtehen ſtill, und die Auftraliichen Märkte nehmen vor der Hand 
wenig auf. 

Die Ausfuhr von gefrorenem Fleiſch aus ber Provinz 
Audland bleibt fortdauernd mäßig, da die Schafe für die neu aufs 
genommenen Länbereien gebraucht werben. 

Ronfervirtes Fleiſch. Die ſtarke Konkurrenz in Queensland 
kat dem Audlander Geſchäft fehr gefchabet, namentlich bei den 
teuren Fleifchpreifen in Auckland. Der Werth der Ausfuhr ift das 
er von 21930 auf 16 378 Pfd. Sterl. zurüdgegangen. 

Talg wird größtentheild an Ort und Stelle verarbeitet. 


Sn diefer Induſtrie find ebenfalls große 


Bandelsvertehr mit Deutihland. 


Die Ausfuhr nah Deutſchland ift nicht unbedeutend. Es wurben 
babin ausgeführt: Wolle, Kauriharz, Golberze, Talg und Grasfaat. 
zer Werth der Ausfuhr iſt auf minbeftend 50000 Pfd. Sterl. zu 
ſchären. Da alle biefe Artifel über London ober Syoney verſchifft 
nerden, jo eriheint in den ftatiftiihen Tabellen ber größte Theil 
unter der Ausfuhr nad Großbritannien. 

Die Einfuhr von Deutichland nimmt zu, in jedem Laden ſieht 
man mit „made in Germany“ bezeichnete Waaren. Der bei Weitem 
größte Theil wird über London eingeführt und erfcheint daher in ben 
katiftiihen Tabellen al3 von Großbritannien herſtammend. Die 
Einfuhr Deutider Waaren nah Auckland wird auf minbeftens 
11500 Pfd. Stel. geihäkt. 
Schuhſtoffe, Kalbleder, Möbel, Schweinshäute, Danufalturwaaren 
aus Wolle, Seide, Baummolle ꝛc. Metallwaaren, Drabt, Glas⸗ und 
Porzellanwaaren, Nähmaſchinen, Chemikalien und Drogen, wiſſen⸗ 
igaftlihe und chirurgiſche Inſtrumente, Pianos und andere Muſik⸗ 
initrumente, Sattler» und Leberwaaren, Balanteries und Spielwaren, 
Kurzwaren, Spirituofen, Weine, Biere und Liköre, Cigarren, Hopfen, 
Cholofade und Kakao, Gummiwaaren, Papiers und Papierwaaren, 
Zündhößer, Kleeſaat, Anilins und andere Sarben, Drudereiartilel, 
Verlzeuge ac. ꝛc. 


Eingeführt wurden: Schuhwaaren, 


Schiffsverkehr im Bafen von Auckland in den Jahren 
1892 und 1893. 
Eingang von Ausgang nad 
überfeeifgen Häfen: 


Schiffe. Reg.-Tonnn. Schiffe. Reg.sTonnen. 
1832. ... 255 229 838 289 181 849 
183.... 246 238 220 218 178 866 
Angelommen von Häfen Reeſeelands: 
Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 
1892........ 6025 667 269 
1893........ 6310 698 898 


Der Überfeeifche Verkehr wird durch große Frachtdampfſchiffe 
vermittelt, und find ſelbſt die großen ſonſt ſtets in Auckland ladenden 
Britifjen Segelfchiffe felten geworben. Nur ber Verkehr mit New⸗ 
Int und einzelnen Sübfee-Infeln wird noch bush regelmäßige 


Deutiches Handels-Nrhin 1894. IL 


— Havre. 


117 
Segelſchiffe fortgeſetzt. Deutſche Handelsſchiffe haben ben Hafen 
nicht aufgeſucht. 
Die Frachten von Auckland ſchwanken 
nach London: 
zwiſchen 45 bis 60 Schill. für bie Tonne Kauriharz 
„ 0,10 u un» Ya 
” 45 ”n 55 ” non Talg 


nach New⸗NYork: 
zwiſchen 40 N) 45 ” nn ” Rauribarz 
" " „nn no Bad 
Nach den Südſee⸗Inſeln fahren von Auckland monatlih ein 
Dampfſchiff nad den Fidſchi⸗Inſeln, nad den Tonga» und Samoas 
Inſeln und ſechswöchentlich nad) Raratonga und Tahiti. 


Der Handel mit den Fibfchis, Tongas uns Samoa⸗Inſeln bat 
bedeutend zugenommen. 


Havre. 
Schifffahrt im Jahre 1893.) 

Der Schiffsverkehr in Havre im Jahre 1893 weiſt im Vergleich 
mit dem im Jahre 1892 eine Heine Zunahme auf. Diele erklärt ſich 
dadurch, daß Hamburgiſche Schiffe und Franzoͤſiſche Küftenfahrer, bie 
im Jahre 1892 in Folge der Choleraepivemie dem Hafen fern ger 
blieben waren, ihren regelmäßigen Verkehr mit bemfelben wieder 
aufgenommen haben. 


Sn Havre find angelommen: 


In großer Fahrt 


—* des Ver⸗ n Küftenfabrt 








ehrs mit Algerien | (Schiffe Franzds Bufammen. 
und den Franzö⸗ ſſiſcher Rationalität.) 

fifhen Kolonien. 
Scife| ganzen. [Se] zonnen. [SSH] Font 
















6172 | 2668 627 
6012 | 2611 882 


3786 | 65398 785 
8638 | 489 346 


2387 | 2119892 
2374 | 2122487 


1893.... 
1892.... 









Yusgegangen find: 




















1893.... 1 2451 | 2113052 | 3790 | 6554870 | 6841 | 2667422 
1892.... | 2452 | 2177598 I 3789 | 541108 [| 6191 | 2718 701 
Mit Ladung find angelommen: 
1893. 1892. 
Reg.⸗ Reg.⸗ 


Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
in großer Fahrt: 
unter Sranzöfifcher Flagge... 476 5643882 ATT 609242 
unter frember Flagge ...... 1845 1684 762 1825 1482 841 


in Küftenfahrt: 


(unter Sranzöfifcher Flagge). 8349 477072 8109 426 977 
Mit Ladung find audgegangen: 
in großer Fabıt: 
unter Srangöfifher Slagge.. 517 577662 499 622291 
unter fremder Flagge ...... 977 841607 89 741274 
in Küftenfabrt: 
(unter Sranzöfifher Flagge). 3068 505878 8157 498664 


1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IL &. 170. 
17 


118 Havre. 


An dem fremden Schiffsverkehr waren bie einzelnen Nationen, wie folgt, betheiligt: 


Eingang. Ausgang. 
1893. 1892. 1893. 1892. 
Nationalität. Reg.⸗ Reg.⸗ Reg. Reg. 
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Deutſche.................. 268 365 954 240 837 807 264 864 465 245 840 287 
Britilde „......... ....... 1235 949680 1217 909793 1188 9007865 1213 919 994 
Norwegiſche............... 156 10 724 123 60 391 156 70 956 132 65 072 
Schwediſche.............. 45 17 485 66 23 067 68 29 885 78 83 220 
Niederländiſche............. 67 34 764 70 85 759 69 85 188 67 34 029 
Daäniſche.................. 39 15 888 51 20 198 67 21951 76 25 906 
Ruſſiſche............... 34 18 963 30 15 569 32 19 162 33 17 417 
Spaniſche................ 28 63 087 16 34 893 28 58 082 16 35 929 
Bortugiefihe..-........... 11 7 781 11 5 532 13 8474 14 6 569 
Italieniſche ............. 9 7108 20 14 061 T "497 20 15 603 
Deſterreich⸗Angariſche....... 4 2247 4 1364 4 2607 5 1899 
Amerikaniſche (V. St.)...... 2 4313 21 35 764 2 4313 24 41 574 
Belgiſche.................. —_ — — — 3 1670 — — 
Griechiſche ................ — — 2 2469 — — 1 1493 
Turkiſche................ — — — — — — 1 879 





zufanmen ... 1898 1547974 181 1497082 1896 1517305 1%6 1589 771 


Die Richtung des Schiffsverkehrs ergiebt fi) aus der nachfolgenden Ueberfiht der hauptſächlichſten Herkunfts⸗ und 
Beftimmungslänber: 
Mit Ladung find 











angelommen von: ausgegangen nad: 


ö— PP Eur | — 
Franzöſiſche fe is aifte Geangäftige | Nationnktät b — ae 
Schiffe. nr " ander Schiffe —— anderer 

Herkunftslandes. Nationalität. landes. Rationalität. 






Reg ‚8 . Reg. 
Schiffe. Een. Säe Tonnen. Schiffe. Tonnen. 


Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.: 
N Sqchiffe. Tonnen. Site, | Tonnen. 










Rußland: 
Weißes Meer und OÖftfee...... — — 6 2677) 11 1 590 7 3539| 7 3 838 
Schwarzes Meer ......2...... — — — _ _ _ — _ 1 380 
Schweden ..................... — — 7 4569| 15 — — 25| 13424 6 2 924 
Norwegen .................... — — 21414512 5 — — 21 9398 — — 
Dänemark .................... — — — — 11 — — 42 12494 15 4027 
Großbritannien ................ 83 | 104097) 824 403 602) 27 66 94 266| 385 | 281074 11 18515 
Deutihland ................... 89 26158} 119 | 177921] 14 43 31110] 122 | 1734856| 41 868 
den Nederlanden .............. 1 DB 4 16 121 4 2 1189| 65 | 33449 9 6248 
Belgten...... ................ 29 1848 — — 16 48 41 378 2 5699| 26 11 756 
Porliugal...................... 9 3931 2 692 1 52 20 675 7 2422 1 542 
Spanien..................... .130 12 303 TI 222356 8 81 14 696 1 3801| 5 3131 
een ........... 1 1 — — 10 — — — — — — 
eſtafrika................... 2 2 706 8 4180| 31 2 3497] — — 2 1748 
—* (Britiſche Befigungen).. | — — 34 67770 08 — — — — 1 1306 
Yufralien ........... ......... — — — — 11 — — — _ — — 
den Vereinigten Staaten von 
Amerika: 
..................... 711816600 — — 143 67 | 153122 1 2184| 32 67279 
—— .................... — — 2 4313 20 — — — — — — 
Mexiko..................... 2 638 — — 32 2 6393 — — 29 68 933 
—2 ..................... 27 36217] — — 37 38 56182} — — 38 33 738 
Argentinien................... 16 2 294 — — 29 11 1944 — _ 7 12 169 
Haiti und St. Domingo ........ 34 21807 — — 72 13 6741| — — 16 17 346 
Martinique... .....00... ....... 24 1353| — — 2 18 60844 — — 1 246 
Algerien “o....:.90 core ,.0%0 58 47 465 — — 4 71 58429 — — 4 3035 


— — — — — — — — — —— 











Spalato. — Galveſton. 


Spalato, 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Die Handelsbewegung Dalmatien nad) den verfchiedenen Ländern 
bed Deutſchen Reiches Hat im Jahre 1898 einen ſtarken Rüdgang 
erlitten. 

Die Ausfuhr Dalmatiner Weine nad) Deutihland bat in Folge 
ber allgemeinen Ueberproduktion und beſonders ber überreihen Ernte 
Frankreichs ungefähr um die Hälfte im Bergleihe zu den leuten 
Jahren abgenommen, obwohl fich die Breife um 20 pGt. billiger 
ftellten. 

Ueberbaupt bat auch in Folge der bebeutenben Konkurrenz 
Stalienifher Weine die Ausfuhr Dalmatiner Weine ſehr ſtark abs 
















Rationalität. Segelſchiffe. 
Neg.⸗ 
Anzahl. | Tonnen. 


Eingang. 


119 


genommen, was auf das wirthichaftliche und Verkehrsleben bes Landes 
nicht ohne bemerkenswerthen Einfluß geblieben ift. 

Es wurden im Sabre 1898 13148 hi Wein nah Deutſchland 
ausgeführt, davon 10652 hi im Monat März. 

Bei den anderen Dalmatiner Landesprodukten, wie Diivendl, 
Sinfettenblüthen, Sumach, ift binfihtlih ber Ausfuhr Leine Ber- 
änderung zu verzeichnen. 

Der Ausfall der Sommers Fiicherei im Seebezirk von Spalato 
war im verfloffenen Jahre ein beſonders erheblicher. Es wurden 
80278 Barrels im Werthe von 4923538 Gulden geſalzen gegen 
20 134 Barrel im Werthe von 2831 424 Gulden im Sahre 1892. 

Der Schiffsverkehr im Hafen von Spalato geftaliete fi im 
Sabre 1893 folgendermaßen: 







Ausgang. 










Dampficiffe. Segelſchiffe. Dampficiffe. 
Amah. Tonnen, Amah zonen. | Amaht. | genden, 




















HDeſterreich⸗ Ungariſche............... 15 594 465 249 | 6683 14 951 1990 463 586 
lieniſche.......................... 986 — 240 4 306 — — 
Griechiſche......................... — 21 945 — 
—— .................. 618 — 
enegriniſche..................... — 
IE | 1061 
zufammen 964 | 22 243 | 1998 | 466 310 | 963 | 21473 | 1991 | 464 647 
Galvefton (Texas). 
Waaren⸗ und Schiffsverkehr im Jahre 1893.°) 
Einfuhr. 
Aus: Zuſ. einſchl. 
Waaren. Groß⸗ den Nieder⸗ Puerto Britiſch⸗ d. Einfuhr aus 
Deutfhland. britannien. landen. Mexiko. Rico. Cuba. Indien. and. Ländern. 
Zollfreie. Werth: Dollars. 
1.11 1 — — — 16 8118 — — 3129 
Zucker ................... — — — — — 621 186 — 621 186 
N 1: ...................... — — — — — — 41 903 41 903 
Asſsphalt...................... — — — 656 — — 656 
Früchte und Nüfle............- _ _ — 887 67 — — 404 
Yausgeräth und Bücher ....... 1497 7827 10 — — _ — 9061 
Steinkohle (Anthracit).......... — 5.069 — — — — — 6 059 
Farbholz .. ................... — — — 879 — — — 879 
Rineralwafjer, natürliches. .... 28 — 612 — — — — 640 
Cedernholz .................. — — — 4074 — — — 4074 
Zuſammen einſchließlich der nicht 
beſonders aufgeführten Artikel 1616 26 349 3) 622 6 055 3180 621186 41 903 101 188%) 
Dagegen 1892... 2.2.2020 0 0000. 2003 52 875 4 730 3477 10857 45 748 — 662 869 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. S. 100. 
7) Ehbenda ©. 98. 


3) Darunter für 12450 Dollars Amerilanijhe Retourmaaren. 


17* 


120 Galveſton. 





Aus: Zuſ. einſchl. 
Waaren. Deutſch⸗ Groß Frank⸗Wden Rieder⸗ Puertos Britiſch⸗ d. Einfuhr aus Dagegen 
land. britannien. reich. landen. Rico. Indien. Belgien. and. Ländern 1882. 
Zollpflichtige. Werth: Dollars. 

Cement.................... . 4902 43 072 — 3397 — — 27 712 79 083 18 922 
Steinkohle, bitumindfe....... ... — 2114 — — — — — 2114 8 758 
Chemilalien .................. — 22 169 — — — — — 2 169 82 269 
Bücher, Bapier und Druckſachen. 16 350 7 — — — — 373 1225 
Baumwollenwaazen ............ — 697 — — — 160 211 1068 154 
Töpferwaaren, auch verziert... 19 20 524 58 — — — — 20 601 12114 
Ziegelſteine .................. — 948 — — — — — 948 2233 
Dachziegel .................... — 1098 — — — — — 1098 — 
Leinenwaaren................. 5 41 — — — — 858 1304 — 
Jutewaaren .................. — 12 790 — — — — — 12 7% 16 483 
Früäte..... ................. — — — — — — — 264 251 
Sardinen .................... — — 1 825 — — — — 1 825 5846 
Senfterglaß.......... ......... — — — — — — 2636 2636 1123 
Glaswaaren ......... ......... 11 40 263 153 — — 162 629 1157 
Binn 30....000r...... ......... — 25481 — — — — — 25 481 16 483 
Roheiſen ........... ...... ... _ 964 — — — — — 964 793 
We und Porter ....... ......... — 18 590 — — — — — 18 590 24 366 
Branntwein ......... ......... — 561 261 — — — — 812 1266 
Dein in Fällen ...........,.. _ 117 2179 — — — — 2296 1305 

„in Flaſchen (einihl. Schaum») 111 93 678 — — — 17 899 1698 
Salz............ ............. — 10 489 — — — _ — 10 489 16 319 
Maſchinen................... — 7867 — — — — — 7867 — 
Früchte, konſervirt ........... 2 52 719 — — — — 773 3655 
Gemüfe, zubereitet ............. — 1483 39 — — — — 1622 1892 
Diivenöl ..................... — — — — — — — 1091 462 
Metallwaaren................. — 3174 — — — — — 8174 6 253 
Spielgeug .................... 567 — — — — — — 667 — 
Papierwaaren................. 114 685 — — — — — 799 — 
Farben ..................... 188 — — — — — — 188 — 
Holzwaaren................... 56 732 17 — — — — 865 1590 
MWollenwaaren ............... 254 — — — — — — 254 680 
Mormormwanren..... .......... — 176 — — — — — 176 — 
Seidenwaaren .............. — 17 — — — 27 — 44 — 
Muſilaliſche Snftrumente ....... 879 _ — — — — — 379 — 
Zuſammen einſchließlich der nicht 

beſonders aufgeführten Artikel. 7407 175612 6 993 8550 — 412 815% 227 206 — 
Dazu zollfreie Waaren ......... 1616 26 349 100 622 3180 41908 227 701 138 — 
Meberhaupt .................. 9023 201961 7093 4.072 83180 42315 81 823 928 343 — 
Dagegen 1892 ................ 11818 304314 13 144 27 804 11 629 — — 863 981 — 

Ausfuhr. 
Nach: Zuſ. einſchl. der 


Große⸗ Deutſch⸗ Frank⸗ den Nieder⸗ 
britannien. land. reich. landen. Rußland. Dänemark. Cuba. 
Werth: Dollars. 


Baumwolle................ 20508401 57880387 4682214 61662 669381 — — 
Deltuchen............ ....... 900 920 1509 528 2515 8349547 — 180 404 — 
Weizen. ...... .............. 296443 1866385 103032 348169 _ — — 
Mais ...................... — 4.465 — 22 027 — — 12 856 
VWeizenmehl................. 85 834 2248 — 1600 — — 136 272 
Bauholz (hauptſächl. nach Rexiko) — — — — — — — 
Baummollenfaatöl ........... — 28 300 19 600 67920 — — — 
Walnußholz ........ ........ 9976 39 621 800 20650 — — — 


Zuſammen einfchließlich der nicht 
beſonders aufgeführten Artilel 21769 738 7554326 47600560 861807 559381 180404 161447 


Ausfuhrnah Dagegen 
and. Ländern. 1832. 


81534 595 32610 %1 
2942914 1867441 
934 269 335 240 
60 710 95 925 
198 925 98 226 

17 689 16 726 
116 040 15 639 
74 694 47 000 


35 895195 35 097 002 











Galveſton. — Mabraß. 191 
Schiffsverkehr in den Däfen Galneflon, Delasco und Sabine im Jahre 1893. 
Eingang. Ausgang. 
Rationalität In Ballaſt. Mit Ladung. In Ballaſt. Mit Ladung. 
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 

Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen 
Amertlaniihe (Ber. Staaten) .......... 61) 12621) 9 1 362 2 477 193) 4 8765) 
ritiſche.................. 1803)! 189407 2) 22 28 168 — — 1964| 283958 4) 

Deutſche............................ 1 820 1 473 — — 2 7983 
Nexikaniſche ................... — — 8 267 — — 45) 374 5) 

Norwegiſche......................... 4 2215 3 1248 — — 5 2.038 

Spaniſche........................... 14 20 546 — — — — 10 13 669 

zufammen 1893... 155 213 760 88 81 518 2 477 236 905 202 

dagegen 1892... 128 179 232 42 42 711 10 4671 194 268 673 


Madras. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.9) 


Im Vergleich mit dem Vorjahre iſt der Werth der Ausfuhr von 
der Präſidentſchaft Madras im Jahre 1893 nach den offiziellen 
Verichten um ein Bedeutendes geftiegen, während der Werth der 
Einfuhr nad) denfelben Berichten um Einiges zurüdgegangen ift. 

Die Einfuhr im Hafen von Mabrag im Jahre 1893 yeigt 
einen bedeutenden Abfall bei Jakonets, Mabapolams, Spirituofen, 
Bier und Garnen und eine Zunahme bei Kattunen, Tikrkifchroths 
Stückwaaren, Dhooties und Petroleum. Die Ausfuhr läßt eine jehr 
große Abnahme bei Baummolle und eine Pleinere bei Yellen und 
Häuten, Hörnern, Kaffee und Tabak, dagegen eine Zunahme bei 
Indigo, Turmeric, Saaten und Zuder erkennen. 

Im Berichtsjahre roch mehr wie im Vorjabre wurde der Handel 
und insbejondere der Einfuhrhandel Durch große Kursflörungen ganz 
bedeutend benachtheiligt. 

Die Indigoernte 1892/98 in Mabras war eine größere uub 
günftigere ala im Borjahre, obſchon in Folge bed unglnftigeren 
Ausfalles des zweiten Schnitte ober bes Nachwuchſes nicht ganz fo 
groß, wie veranfchlagt. 

Mit einer theilweilen Mißernte in Bengalen eröffnete bie 
Indigofaiion 1892/93 für Kurpahs ſehr günftig, und fliegen bie 
Preije bis auf 8 bis 10 Pence pro Pfund über die Preife bes Bor- 
jahres. Zur Berfhiffung kamen in der Saiſon, alfo vom 1. Seps 
tember 1892 biß 31. Auguft 1893, im Ganzen 28012 Kiften, bie 
ſich, wie folgt, vertheilten: London 10 517, Sue 9959, Feſtland von 
Europg 1291, Amerika 1245 Kiften. 

Die Ernte 1893/94 fjollte in Folge bes ftärleren Anbaues eine 
viel größere werden, boch lauten die leiten Berichte über den zweiten 
Schnitt von vielen Seiten ungünftig, fo daß die Ernte wohl nit 
über 25000 Kiſten veranfhlagt werben kann. 





)) Darunter 8 Schiffe von 841 Reg.Tonnen in Sabine. 


2) Darunter 19 Schiffe von 24 543 Reg. »Tonnen in Belasco. 
3) Darunter 13 Schiffe von 8836 Neg.-Tonnen aus Sabine. 


Die Berihiffungen vom 1. September 1893 bis 81. Januar 1894 
vertheilten fich, wie folgt: London 4463, Suez 8618, Feſtland von 
Europa 897 Kiften. 

Die Nachfrage für Suez bleibt ftetig, während bie für Amerika 
aufgehört Bat. 

Die Ernte von Erdnnüffen im Jahre 1893 betrug im Ganzen 
nahe an 800000 Sad, von denen jedoch nur etwa 700000 zur 
Verſchiffung kamen. Dieje gingen wie gewöhnlich größtentheils nach 
Marjeile und nur zum geringen Theil nad) London, Antwerpen, 
Genua und Hamburg. 

Die 1894er Ernte foll eine ungewöhnlich große werben unb 
wird bis auf 2000000 Sad veranſchlagt. Die Preife für Erdnüſſe 
find in Folge deflen ſehr gebrüdt und etwa 20 big 25 pEt. unter 
dem Durdichnittspreife vom Sabre 1893. 

Bingellyfaat. Die 1893er Ernte war beſonders in Bornaffe 
oder Septemberfant eine größere, und kamen 288 160 Sad zur Ber: 
ihiffung gegen etwa 264000 Sad im Borjabre. 

Die Preife für dieſe Saaten find ebenfalls ſehr gebrüdt und 
von 9 Rupien 10 Annad pro Sad auf etwa 9 Rupien 2 Annas 
gejunten. Weber die 1894er Ernte läßt fich noch nichts Beſtimmtes 
fagen; die Februar⸗ und Maiernten follen groß werden, doch kommt 
viel auf die Septemberernte an. 

Niger: und Rübfamen. An Nigerfamen Iamen 25475 und 
an Rübfamen 84374 Sad zur Verihiffung, während im Borjabre 
nur ganz unbedeutende Mengen außgeführt worden find. 

Die 1894 er Ernte wird auf 40000 Sad Rigers und 50.000 
Sat Rübfamen veranihlagt. Die Preije betrugen im Yebruar 1894 
pro Sad 7 Rupien für Niger- und 8 Rupien 8 Annas für Nühfamen. 

Ricinusfaat. Die 1893er Ernte war eine ziemlich große. 
Zur Verſchiffung gelangten 66000 Sad gegen 31000 im Borjahre, 
doch blieb in Folge gebrüdter Preife Vieles von der 1893er Ernte 


9 Darunter 25 Schiffe von 33138 Reg⸗Tonnen aus Velasco. 


5) Sämmtlih aus Sabine. 
6) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. S. 138. 


122 


zurüd. Der Preis ging im Laufe des Jahres von etwa 8 Rupien 
auf 6 Rupien 8 Annas pro Sad zurüd. 

Buder. Die Ernte von Robzuder war im Jahre 1893 wiederum 
eine Heinere. An Robzuder und raffinirtem Zuder zufammen kamen 
etwa 949 000 Centner zur Berfhiffung. Die Preife im Jahre 1893 
ſchwankten zwiſchen 26 und 30 Rupien für Robzuder und 19 bis 24 
Rupien für PBalmyra. 

"Die 1894er Ernte fol eine fehr große werden und wirb vers 
ſchiedentlich auf 60000 Tonnen und darüber veranfchlagt. 

Die Ernte von Baummolle war wieberum bebeutend unter 
einer Rormalernte in Folge des Ausbleibens von zeitigem Regen. 

Zur Berihiffung kamen vom 1. Januar bis 31. Dezember 1893: 

Wefternd und Nortbernd.. zufammen 65449 Ballen 
Tinnevellied ............ ” 43129 „ 
Coconadas.............. 16487 „ 

Die Preife gingen im Laufe des Jahres troß des niebrigen 
Kurſes wieder allmählich bis auf 114 Rupien für Wefterns und 108 
Aupien pro Candy von 500 Pfund für Coconadas zurüd. Die 
1894 er Ernte fol eine beflere werben, wie im Allgemeinen in Solge 
von günfligem und reihlidem Monfoonregen ungewöhnlih große 
Ernten von falt allen Ausfuhrartikeln erwartet werben. 


Handel mit Deutjhland. Deutihland tft bei der Ausfuhr 
mit 2669681 NRupien oder 2,40 pCt. und bei ber Einfuhr mit 
621 174 Rupien oder 1,18 pEt. betheiligt. 

Rah Deutſchland find nach den offiziellen Berichten direkt aus⸗ 
geführt worben: 


Werth: Werth: 

Rupien. Rupien. 

Kaffee.............. 800 000 Kokosnüſſe (Kopra).. 276 000 

Baumwolle ......... 700000 Dele............... 5 000 

Soir,!) Gern u. Taus Gewürz ............ 175 000 
werk ............. je 275 000 


Die Einfuhr von Deutſchland für das Jahr 1893 ſtellte fi 
etwa, wie folgt: 


Werth: Werth: 
Rupien. Rupien. 
Streihhölger ........+ 175000 Wiſſenſchaftliche Snftrus 
Kurzwaaren.......... 16 104 mente ............ 5 714 
Schießpulver......... 2580 Bier ................ 80 707 
Möbel .............. 14015 Brandy ......u.000.. 6148 
Chemikalien .......... 45686 Gin und Rum....... 11 746 
BaummollenTwift und Andere Sorten Getränte 9267 
Garn ............. 5870 Wein und Liföre...... 14.478 
Anilinsu.Altzarinfardben 14150 Metalle............. 85 973 
Blasperlen.....-....- 18700 Bapier ......-......- 36 139 
Bladwanren.......... 17798 Bapierwaaren 2. ..... 18 657 
Eifens und Zapifleries Raffinirter Zuder..... 19 566 
waaren ........... 34 168 Wollenwaaren........ 18 990 
Muſikinſtrumente ..... 12910 Andere Waaren ..... 63 746 
Photographiſche Inſtru⸗ 
mente............. 1340 


Dieſe Summen ſtellen jedoch nur denjenigen geringen Theil 
des wirklichen Antheils Deutſchlands an der Ein⸗ und Ausfuhr dar, 
welcher auf Deutſchen oder anderen Schiffen direkt von und nach 
Deutſchland verſchifft wurde; der weit größere Antheil wird immer 
noch über London verſchifft und erfcheint dann in den ftatiftiichen 
Tabellen ala Britiicher Handel. 


1) Tauwerk aus Kokosnußfaſern. 


Madras. 


Der Kurs fand im Januar auf 1Schill. 22/53 Pee. und blieb 
ziemlich ſtetig bis Ende Februar. Silber blieb ziemlich ſtetig und 
im April / Mai flieg der Kurs bis 1 Schill. 227/98 Pce., fiel aber 
Mitte Mai auf 1 Schill. 25/8 Bee. Im Juni war der Kurs großen 
Schwankungen unterworfen. Als die Einftellung ber Silberprägung 
verorbnnet wurde, flieg der Kurs auf 1 Schill. 37/5 Bee, fiel aber 
Ihon im Juli wieder auf 1 Schill. 318/as Bee. Die Banken vernach⸗ 
läffigten Die Wechfel des Staatsfelretärd von Indien und beiten 
ihren Bedarf mit Indiſchen Staatöpapieren, die inzwilhen durch 
Spekulanten in London gelauft waren, und dur große Einfuhr 
von billigem Silber. Gilber ftieg im Juli zeitweile auf 35 Bee, 
fiel aber Ende des Monats wieder auf 821/3 Pce,, ebenfo der Kurs 
im Auguft auf 1 Schill. 21/1 Pce., erholte ſich aber im September: 
Ditober bis auf 1 Schill. 35/32 Pre. und Silber ftieg zugleih auf 
841/g Pce., fiel aber Ende Ditober wieder auf 323/g Pce., während 
ber Kurs ziemlich ftetig blieb und Ende bes Jahres 1893 zu 1 Schill. 
33/338 Bee. ſchloß. Im neuen Sabre iſt der Kurd auf 1 Schill. 
15/8 Bee. heruntergegangen, was eine kommerzielle Krife im Gefolge 
gehabt bat, wie fie ernfter in Indien lange nicht gefannt war, jo 
daß die Banken Anleihen jelbft auf Staatöpapiere verweigern müflen. 

Frachten nah London im Sabre 1898 waren ftetig und 
betrugen: 


für 50 Kubikfuß. 
für Selle und Häute.. 52 Schill. 6 Bee. 
n Indigo ......... 92 „6 u 


„ Baumwolle 
and. Ballenwaaren 3 „ 3 bis 32 Śchill. 6 Ber. 
pro Tonne von 20 Etr. 
27 Shi. 6 Bee. bis 30 Schill. 
„ Buder.......... 2 u. 6, 
„ Morabolamen .. 8 „ I „ 
mit 15 Schill. bis 20 Schill. extra für Indigo, Felle und Häute 
nad Amerika und 

5 Schill. bis 7 Schill. 6 Bee. extra für Ballenwaaren und 
Saaten nah Häfen auf dem Europäiſchen Feſtland. 

Für Erdnüſſe und Saaten nad Marſeille waren bie Raten im 
Anfang des Jahres auf 23 Schill. I Pce. bis 25 Schill. berunter- 
gegangen, ftiegen aber im April/Mai auf 27 Schill. 6 Pce. und 
gegen Ende des Jahres auf 30 Schill. und 31 Schill. 8 Bee. 


Dertehrsüberfihten. 


Einfubr der hauptſächlichſten Artitel in den Hafen von 
Mapdras in den Jahren 1892 und 1893. 


1892. 1898. 
Schirtings ................ Stück 802627 865 147 
281 763 
Salonetd .................. „ 650 298 977 334 
Nadapolams ............... „ 37 759 34 217 
Mulls..................... n 243 218 324 062 
Kattun.................... n 433 897 615 794 
Cambricd, Türliigroth ...... " 97 180 146 388 
Shirtings, . n 49 873 97 797 
Mulls, .... " 48 178 70 447 
Garn, Mule⸗............... Pfund 428705 4713815 
„gefärbt.............. b 213 825 6 706 300 
Mufleline, Books ........... Stüd 8610 17 451 
n gefärbt .......... r 40 169 48 230 
Drills .................... n 19 064 23 316 
Dhooties .................. 3244 358 3872893 








Madras. — Bigo. — Bapeete. 123 





1892. 1898. Die hauptfählichfien Artitel dev Einfuhr im Jahre 1898 waren: 
Eiſen.................. Tonnen 18520 15 163 : 
Kupfer.................. 212 252 Menge. Peſetas. 
Reifingplatten ............. 459 1674 Hdãute ................ kg 458968 685 564 
Blech ................... Aiſten 4639 6992 Stockfiſch ............ „ 157341 944 066 
Petroleum ................ Gallonen 2 303 880 4646 039 Branntwein....... hl 988986 895 589 
Spirituoſen................ ” 177 788 169 066 Zucker............. kg 794898 437 204 
Wein .................. „ 41 850 41581 Meizenmeßl ........... „ 62 128 17197 
BDier...................... 602 016 461 968 Reis ................ 469 049 154 802 
Reis.................... Centner 668 222 145 761 Mollenwaaren.........+ „ 1019 16 298 
dolz.................. Werth: Rupien 860 200 957976 Steinkohle............ „ 10243543 276 578 
Gold ................. » 1956911 676.060 Schwefei ............. „ 1237269 160 834 
Eüber ............. " 52 868 143 542 Baummollenwaaren ..... n 4818 19 401 
Metallwaaren .......... „ 162 082 64 816 
Ausfuhr der hauptſächlichſten Artikel aus bem Hafen von Seidenwanren. ......... " 887 10 092 
Madras in den Jahren 1892 und 1898. Petroleum ........ m 60 14444 
1899. 1893. zufammen einfchl. ber mins 
Baumwolle................ Centner 93200 266 669 ber wichtigen Artilkel. — — 8 844 472 
Kaffee..................... 55 310 81 644 ie t Artikel dee Ausfuhr im 1898 waren: 
N 1 27,7 „ 87909 42 188 Die beuptiätiäften ru —— 
Turmeric.................. „ 27638 57 660 Menge. Peſetas 
Rothholz ............. 29 260 21 906 Rinder.............. Stück 860 324 220 
Ochſenhäute, gegerbt ........ Stüd 1784680 1144560 Konferen ............. kg 2.008 097 8 012 148 
Ziegenfelle....... „ 10086780 9988940 Sardinen ............ „889186 118 697 
Shaffelle, ...... 7007 800 6298880 Wein ................. hl 5.069 91.060 
Buffelhörner.............. „906 688 268.048 Noggen ............... kg 89029 117.078 
dirſchhoörner ............... Centner 2668 1 629 Eiet ................. Did. 344940 280 256 
Madras-Tejentüder ....... Städt 87481 82 644 Mineralwafler.......... bl 4949 M 708 
Ririnusfant Sonnen nseeenee Centner 10 20 681 Baargeld 1) .......... — — 451 298 
gingeügfnt ............... n 12048 06.484 aufommen einfhl. ber min 
Schauaer. .; 25945 11068 der wichtigen Artitel . — — «974.868 
271.7: Pfund? 212685 168.068 
Ther................ „u67586 165542 u 
Papeete (Tahiti). 
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.”) 
Vigo. Das Geſchaft im Ganzen iſt nicht beſonders gut gemeien. 
: 1 Baumwolle. Dei der anſcheinenden Beſſerung bed Artikels 
Waarenvetlehr im Jahre 1808.) wurden höhere Preiſe bezahlt, und es kam etwas Baumwolle an ben 
Autheil ber einzelnen Länder an ber Eins und Aus⸗ Markt, da die Höhe des Preifes genügte, um bie Arbeitslöhne zu 
fuhr im Jahre 1893: bezahlen und babet noch für ben Pflanger einen Keinen Nugen zu 
Einfuhr. Ausfuhr. laſſen. 
Herkunfts⸗ und Beftimmungsländer. Werth: Werth: Kaffee. Einzelne Plantagen ſind gut in Stand gehalten, andere 
Peſetas. Peſetas. jedoch ſehr vernachläͤſſigt; jedenfalls wird es noch ſehr lange dauern, 
Deutſchland·....... * 283 740 96 186 bis genügend Kaffee produzirt wird, um ben Bedarf Tahitis zu decken. 
Großbritannien .....u...... 811 460 1.208 688 Zuder. Neues Kapital ift auf die Derſtellung von Zucker nicht 
Cuba..................... 162 874 1 782 668 verwendet worben. Das Land produzirt nicht genug für feinen Bes 
Sübamerila .............. 681 765 31 186 darf. Ein Theil des Zuckerrohrs, welches biöher zu Rum verarbeitet 
Frankreich ............... 86 086 1099 709 wurde, wird, fo gut wie eB mit dem äußerft beſchränkten Mitteln 
Punto Rico............... 246 181 168 084 geht, zu Zucker verarbeitet, ſchon wegen ber Neberproduktion von 
Jtalien .................4 159 094 _ Rum, die den Verbrauch bebeutenb überfleigt. Zur Ausfuhr eignet 
Belgien —⸗- 158 729 44 602 fi der Rum nicht. 
Rorwegen ................ 340 673 — Perlmutterſchalen find in Europa ſiark im Preiſe gefallen, 
Verein. Staaten von Amerila 18622203 — — — | Die Vrobuttion bat, weil die ben Tauern zur Verfügung geftellten 
zuſ. einfchl. der Eins u, Ausfuhr — N e — 
von u. nach anderen Ländern 3844472 4 974 868 1) Im vorjährigen Hanbeläbericht, Hand. Arch. 1898 II S. 177 





ift fatt „Gewärz” „Baargelb“ zu leſen. 
1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 176. 2) Wegen bed Vorjahres f. Sand. Arch. 1893 IL ©. 228. 


124 


Inſeln wenig produltiv waren, unb bie Anwendung von Taucher⸗ 
maschinen verboten war, fehr gelitten. 

Für Kopra, das Hauptprobuft, waren im Laufe der legten 
neun Ronate des vorigen Jahres Die Verhältniſſe recht gut in Europa. 
Doch war für dad Ende des Jahres 1892 eine Heine Befferung ber 
fehr ſchlechten Preife zu verzeichnen, fo ift für Ende des Jahres 1893 
bad Gegentheil der Fall. 


Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Jahre 1893 waren: 


Merth 
Menge Mark. 

Kopra .................... kg 83400000 850 000 
Baumwolle................ Pfund 715000 429 000 
Berimutterfhalen .......... kg 603 030 1 206 060 
Kaffee.................... „ 13 589 27178 
Vanille ................... „ 15 077 135 693 
Wolle .„unuoosonnennnenene n 1698 2207 
Funguß ............. onen n 7402 3 330 
Gerafpelte Kolosnäfle....... Pfund 39 310 15 724 
Schildpatt ................ kg 365 912 
Baumwollenfamen.......... Tonnen 405 20 250 
Bienenwachs ....... ern Kg 1238 1485 
Altes Kupfer..... ......... n 6283 3465 
Kokosſsnüſſe............... Stück 557000 33 420 
DFANGEN 2.0... 200000000. „2882 000 67 640 
Citronenſaft............... Liter 17 000 2550 
Trepang .................. kg 1118 223 
zufammen einfchl. der minder 

wichtigen Artitel......... — — 2 7898311 


An dem Schiffsverkehr im Jahre 1893 waren bie einzelnen 
Nationen, wie folgt, betbeiligt: 


Eingang Audgang. 
Reg.» Darunter Darunter 

Nationalität. Anzahl. Tonnen. beladen Anzahl. beladen 

Schiffe. Schiffe. 
Däniſche ........... 2 1586 1 2 2 
Britiſche........... 12 4952 123 12 11 
Amerikaniſche (Bd. St) 9 2964 9 9 8 
Norweaiide ........ 3 1479 — 2 2 
Sramöfiide ........ 2 1341 2 1 1 


Außerdem verkehrten 124 Küftenfahrer, darunter 114 unter 
Tranzöfilher Flagge. 


Porto, 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Die Weinernte war im Jahre 1893 eine fehr ungünftige. Syn 
den Diftrilten, welche die feinen Trauben bervorbringen, blieb ber 
Ertrag um gut ein Drittel Binter dem der Borjabre zurück, und in 
den anderen Gegenden, in welchen der gewöhnliche Landwein gebeiht, 
erzielte man Feine halbe Mittelernte. Died Bat zur Folge gehabt, 
daß die Preife beträchtlich in die Höhe gegangen find. Das Fehl⸗ 
fhlagen der 189er Ernte erklärt fih aus den unbeftändigen 
MWitterungsverbältnifien, welche. von Witte bed Jahres bis zur Leie 
andauerten und den Weinftod bald durch Hagel und alten Regen 
zu ungewöhnlicher Zeit, bald durch glühende Hike am Wachsthum 


1) Wegen des Borjabres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 102 u. 329. 


Papeete. — Porto. 


binberten; ſchließlich war das Wetter während Der Leſe im September 
auch keineswegs günftig. So tft benn das Ergebniß der Ernte, ſo⸗ 
wohl in der Güte der Weine, wie beſonders hinfihtlic der Menge, 
im Berhältniß zu dem früherer Jahre wenig befriebigend. 

Die Iegtjährige Gefammtprobultion des DourosWeingebietd wird 
auf etwa 36000 Pipen à 584 Liter veranfhlagt gegen 60 000 Pipen 
im Vorjahre und 51800 Pipen im Durchſchnitt ber leiten zehn 
Jahre. Diefe Zahlen beziehen ſich jedoch nur auf das Gebiet des 
Douro, nicht auch auf die Minho⸗ und Beira-Diftrikte; aus letzteren 
gehen viele gewöhnliche Weine Über ven Hafen von Porto nad 
Brafilien, daher die Weinausfuhr Portos namentlich in den legten 
Jahren größere Ziffern aufzuweiſen Bat. 

Andererſeits ift Hervorzubeben, daß die Reblauß immer mehr 
verſchwindet, und die Neuanpflanzung von Heben jowie Neuanlegung 
von Weinbergen zufriebenftellende Yortichritte machen. 

Wein tft der bedeutendſte Ausfuhrartikel Portos, die Ausfuhr 
befielben zeigt im Jahre 1893 ebenfalld einen Rüdgang gegen das 
Vorjahr. Es wurden nur 93000 Pipen außgeführt gegen etwa 
114.000 im Borjahre. Der Rüdgang entfällt fait ganz auf die Aus⸗ 
fuhr nach Großbritannien. Aus Spekulation find feiner Beit große 
Mengen Portwein auf den Londoner Markt gelommen, von benen 
noch bedeutende Poſten unverfauft bort liegen; bies ift naturgemäß 
jeßt dem Preife ſowohl ala aud einem flotten Geihäft in dem 
Artikel höchſt hinderlich, und erklärt fih daraus zur Genüge ber 
erheblihe Rückgang in ber lektjährigen Weinausfuhr nah Groß: 
Britannien. Die Weinausfuhr nah Peutihland ift um 500 bis 
600 Bipen zurüdgegangen. 

Eine Gefahr droht der Ausfuhr Portugiefiider Weine in Bra: 
filien, da die Spekulation ernſtlich verfuht, in dem dortigen Marti 
ein neues ergiebiges Abfatgebiet für Spanifche Weine zu ſchaffen; 
indeflen ſcheint ber Verſuch vorerſt wenigſtens fehlzuſchlagen, dank 
der wohlgeſchätzten Güte Portugieſiſcher Weinſorten, die fo leicht nicht 
in Brafilien, dem Hauptabnehmer des Mutterlandes, an Nachfrage 
verlieren bürften. . 

Die Weinausfuhr nah Yrankreih geht ebenfalls zurüd, ba 
letzteres Land durch feine Neuanpflanzungen alle Jahre mehr in ben 
Stand gefeht wird, fremde Weine entbehren zu Tönnen, und außer 
dem der Weinbau in Algerien ſowie auch in Korfila die beften Sort: 
ſchritte aufweift. 

Die Ausfuhr von Weinen über Porto vertheilte fih in den 
Jahren 1892 und 1893 nach Menge und Werth auf bie Hauptabſatz⸗ 
gebiete, wie folgt: 


E gingen nad: 


1893. 1892. 
Werth: Werth: 
Viren!) Contos.) Pipen. Contos. 
Deutſchland ......... 4317 476 4883 542 
Braſilien........... . 52689 4376 52 715 4.029 
Großbritannien ...... 2368 2934 49 675 5015 
Dänemark .......... 1747 186 1 %8 206 
Rußland ........... 1525 158 1154 123 
den Niederlanden .... 928 94 659 68 
Sranfreih.........-. 872 9% 1287 97 
Belgien ............ 751 85 577 62 
übrigen Ländern..... 1861 197 1729 176 
zufammen... 93320 8605 114647 10318 


1) 1 Pipe — 584 Liter, 
2) 1 Conto de Réis hat etwa gleichen Werth mit 4600 Mark. 











Porto. — Kanbia. 


Unterſcheidet man die ausgeführten Weine nad; ihrer Güte, d. h. 
in feine Sorten (Borts), die mit Weinfprit verarbeitet find, und 
lite Landweine für ben täglichen Verbrauch, fo ergeben ſich folgende 


Zahlen: 
Es wurden im legten und im Vorjahre auägeführt nad): 
18983. 1892. 1893. 1892. 
Feine Weine (Ports). Landweine. 
Liter. Liter. Liter. Liter. 
Deutihland .... 2248860 2 565 938 67 462 43.065 
Srafılien....... 4696062 3996521 23426 016 24 166 256 
Großbritannien.. 15210251 26446 999 114594 91 887 
Dänemark ...... 933234 1045519 372 6 122 
Rußland ....... 814 091 616 581 899 133 
ben Niederlanden 491 204 3650 448 1%7 1967 
Sranfreih ...... 424 617 834 881 41 482 8683 562 
Belgien ........ 396 111 296 941 5460 11 788 
übrigen Ländern. 663 784 672 378 844 7% 865 878 
miammen ... 26868114 36225 706 23992 982 26 080 067 


In Folge der ſchlechten Weinernte bat im Beriiisiehre auch 
noh etwas Sprit aud Deuifhlanb eingeführt werben lönıten tveg 
des hoben Zolles. 

Die allgemeine Lage von Handel und Wandel war ebenlo ges 
brädt wie im Borjahre. Gleichwohl haben ſich Handels wie Gewerbes 
treibende, Befonders im betriebſamen Norden Portugals, bemerkens⸗ 
werih gut gehalten, unb find im Jahre 1898 nur wenige Falltten zu 
verzeichnen. Wie Hoch aud die Kurſe auf das Audland fein mochten, 
jo fanden doch faſt alle Wechſelverbindlichleiten in ber Regel punlt⸗ 
liche Erledigung, wenn auch dad Bank und Inkaſſogeſchaft mit vor⸗ 
um ungeahnten Schwierigkeiten und Wechſelſallen verbunden if. 

Die Kurſe für Wechſel auf das Ausland, nad benen fortwährene 
große Nachfrage herrſcht, hielen fi im Durchſchnitt auf derſelben 
ungewöhnlichen Höhe wie im Jahre 1802 und regulirten etwa, wie 


folgt: 
Deutihland pro Sihi....... 290 Rois für 1 Mast, 
Sondon pro Sicht.......... 40 /, Pence für 1000 Ns, 
Varis pro ®iht ...... PER 105 Rois für 8 Franken. 


Lange (B Monald-) Wochſel kamen faſt nur auf London an den 
Reli, ſei es gezogen von Brafilianiſchen ober 2a Plata-Banlen ober 
aber von Portugiefiihen Weinhäufern gegen Ihre regelmäßigen Vers 
Idiffungen nad) Großbsitaunien, der Umnierfähteb defſelben gegen kurze 
Devifen war jedoch nur ein geringer. 

Der Zinsfah blieb auch berfeibe wie im Jahre 189, nämlich 
TB 896t. im Rarkte und nur für VBevonyuste 6 pEt. 


— — — — — 


Saudia, 
Handelsbericht für das Jahr 1893. 


Allgemeines. 

Die 1892er Mikernte in Dfivndl hat wieber ben Beweis gegeben, 
daß Kreta ohne dieſes Produkt ſchwer Iebensfühig if. Klagen über 
Beigäftslofigteit, Geldnoth und Mangel an geſchäftlichem Vertrauen 
murben üßerall Iaut, und bie eriten ſechs Monate verſtrichen für die 
Sehhäftewelt in banger Erwartung auf eine Wendung zum Befferen, 
melde der Ausfall der neuen Ernte Bringen follte. 


!) Regen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. S. 174. 
Deutihes Handels-Nrchiv 1894. IL 


125 


Eine folde Werbung ift denn auch eingeireien. “Die meiften 
Bodenprobufte, namentlih bad Diiwenöl, Haben eine volle Ernte 
ergeben, und dad Herbftgefhäft war in Ein- und Ausfuhr ein recht 
(ebhaftes, wenn aud weniger nußbringend, da bie zur Ausfuhr ge: 
Iangten Mengen von Rofinen, Wein, Karuben und Gebern im 
Sabre 1893 fehr niedrige Preife erzielten. Die Geiſchäftsreſultate 
blieben deshalb im Allgemeinen hinter den gebegten Erwartungen 
zurüd. Desgleichen machte ſich eine bebeutende Abnahme bed Ges 
fammtlonfums ausländiſcher Waaren bemerfbar, und die Lager ber 
Kretenfer Kaufleute ſowie ihre Ausſtände in der Provinz find größer 
alß je zuvor. Die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen werben 
daher vielfach vernadjläffigt, wenn auch bie Zahl ber Fallimente, bei 
denen Übrigend Deutiches Kapital niemals betroffen war, eine ganz 
geringe blieb. 

Die am Schluß des Jahres in Smyrna und Konftantinopel 
ausgebrochene Choleraepidemie und die bamit verbundenen firengen 
Duarantänemaßregeln, auch gegen Kreta, haben zwar eutmmihigend 
gewirkt, ohne jedoch beſonders nachtheilige Folgen für den Geſchäfts⸗ 
verkehr mit fich zu dringen. 


Einfuhr. 


Nah ungeführen Schägungen ſtellte ſich bie direkte Waarens 
einfubr Deutſcher Erzeugnifſe in Kandia wärend des Jahres 1898, 
wie folgt; 


Werth: Werth: 
Mark. Mark. 
Baumwollengaen und AURBDOREEN 2002-0... 80 000 
Zwirne ........... 6000 Chemijiche und pharnta⸗ 
Baummallene Litzen, zentiſche Produlie und 
Kordeln ⁊c.......... 4000 ZFarben ........... 8 008 
Beummellenftofie...... 1000 Barfümerien .......... 1000 
Bindfaden (Hanfgamıe) . 10000 Uhren uns Bijouterien. 6.000 
Mollenftoffe und Tuche. 9500 Gifeltinauren, Bampem u. 
Wollene Trefien ......- 4600 Werkzeuge .......... 16 000 
Seidenſtoffe........... 4000 REB u. andere Maſchinen 5.000 
Leber (Bas und Wichs⸗ Sähubwichle........... 1 500 
leder).............. 22000 Glas⸗ u. Fayencewaaren 8000 


Ein Ausfall bei der Deutſchen Einfuhr gegen das Vorjahr tft 
nicht zu verzeichnen, waB angeſtans der Geſchäftsloſigkeit der erſten 
Hälfte des Verichtsjahres und bes Umſtandes, daß die ſonſt Kandia 
regeimäßig beſuchenden Deutfchen Geſchüftsreiſenden wegen ber ſtrengen 
Quarantanemaßregeln im Herbſte faft alle ausblieben, wahl als ein 
Beweis dafür angefehen werden kann, daß bie Deuſchen Artikel auf 
Kreta gut eingeführt find. 

Bon fremden Ländern beibeiltgten ſich außerdem pr an der 
Einfuhr: 

Belgien mit Glas und Borgelanwaaren, Stärke, Seiler und Tauen, 
Zink, Soda und Farben; 

Großbritannien mit Eifen- und Metallwanren, Manufelturwaaren, 
Indigo, Delen, Fatben, Rum und. Gebe; 

Frankreich mit Seidenſtoffen, Chemikalien, Girungeichen Inſtrumenten, 
Thonwaaren, Ziegeln, Chagrin⸗ und Sohlenleder; 

Griechenland mit Baccala, Mehl, ordindren Baumwollenzeugen, 
Garnen, Tabak, ordinäͤrem Sohlleder, Strohhüten und Sardellen; 

Italien mit Papier, chemiſchen Produkten (Chinin), Reis, Schwefel, 
Baumwollen⸗ und Seilerwaaren; 

Heſterreich⸗ Angarn mit Buder, Kaffee, Kurzwaaren, Papier, Mehl, 
Rum, Bohnen, Kartoffeln, Porzellan⸗ und Glaawaaren, Lampen, 
Stahl, Schnittwaaren und fertigen Kleidern; 

18 


126 


Rumänten mit Mehl und Hülſenfrüchten; 
Aufland mit Kaviar und Petroleum; 
die Schweiz mit Uhren, baummollenen Kopf: und Tafchentüihern; 
die Türkei mit Mehl, Leber, Tabal, Getreide und inbirelt mit allen 
Artikeln verfchiedenen Urſprungs über Ronftantinopel und 
Smyrna. 
Ausfuhr. 
Die ungefähren Mengen der im Berichtsjahre aus dem Hafen 
von Kandia zur Ausfuhr gebrachten Landesprobulte und fonftigen 
Erzeugnifie, fowie die dafür erzielten Preiſe find; 


Eentner pro Centner 
Olivenõl................ 35 000 80 bis 34 
Roſinen ................ 29 000 3 bis 8,50 
Johannisbrot (Karuben) .. 100 000 4 bis 5 
Mandeln (Mikernte)...... 1000 60 
Cedern ................. 40 000 6 bis 7 
Seife................... 18 000 22 
kg pro 1 kg 
Robfeide ................ 6 000 20 
hl pro 1hl 
Wein.................. 40 000 8 bis 10 
Stück pro Stück 
Felle................... 50 000 1 big 1,20 


Deutihland trat im abgelaufenen Jahre zum erften Male als 
größerer Käufer für Mein auf, und hofft man in Kreta auf eine 
Bunabme ber Weinausfuhr nad) Deutihland. An ber Ausfuhr von 
Rofinen, Cedern und Fellen war Deutihland mit ungefähr der 
Hälfte der ausgeführten Mengen betheiligt, während bie Nachfrage 
nad) Olivenöl, Johannisbrot und Seife ſeitens Deutſcher Importeure 
gänzlich ausblieb, wohl in Folge der zu Hohen Preiſe dieſer Produkte, 
bie nach den Häfen bed Schwarzen Meeres, Konftantinopel und 
Smyrna fowie Alexandrien flott Abiak fanden. 


Schiffahrt. 
Im Berichtöjahre verehrten auf der Rhede und im Hafen von 
Kandia die in der nachfolgenden Tabelle nach Nationalität unb 
Tonnengehalt verzeichneten Handelsfahrzeuge: 


Dampfihiffe. Segelſchiffe. 
Reg.⸗ Reg.» 
Nationalität. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. 
Britiſche............ .... 14 8 860 — — 
Aegyptiſche............. 8 2692 — — 
Griechiſche.............. 24 16 160 115 5501 
Stalienifche ............. — — 33 8399 
Oeſterreich⸗ Ungariſche..... 91 87668 5 855 
ODttomaniſche........... 149 61266 660 9487 
Samiotiſche............. — _ 3 114 
Schwedifhe............. — — 1 161 
zufammen... 281 171446 817 20061 


Die Berbeflerung bes Hafens von Kandia läßt immer noch auf 
fih warten. 
Oeffentliche Bauten. 

Die Weiterführung ber begonnenen Verbeſſerung ber Straßen 
Kandiad dat im Berichtsjahre gute Fortichritte gemacht, und auch 
die Privatbautbätigteit hat ſich gut entwidelt. Die Stabtverwaltung 
und bie Lolalvegierung bemühten fi, dem Handel und Verkehr jed⸗ 
webe Erleichterung zu fchaffen, welche ſich auch auf das Inland durch 
Anlage neuer und Berbeflerung alter Straßen ausdehnte. 


— — — — — —— — — — — — — — — — — 


Kandia. — Alexandrette. 


Areditverhaältniſſe. 

Der große Geldmangel, welcher trotz ber günſtigen Ernte⸗ 
ausſichten das ganze Jahr hindurch ſich fühlbar machte, läßt es für 
die Deutſchen Exporteure doppelt angezeigt erſcheinen, bie äußerſte 
Vorſicht in der Kreditgewährung zu üben. 

Es giebt auch auf Kreta eine Anzahl unerfahrener und unzu⸗ 
verläſſiger Agenten, die jo ſchlechte Geſchäfte machen, daß fie kaum 
ihren Lebensunterhalt verdienen und dabei noch durch ihre unreelle 
Konkurrenz die Geichäfte und die Kunden verberben. Die Fabrikanten, 
welche ſich mit dieſen einlaffen, haben davon die bebauerlichiten Folgen 
zu gewärtigen. Es ift alfo, bevor Geſchäftsverbindungen eingegangen 
werben, Information an berufener Stelle erforderlich. 


Alexandrette (Sökanderun), Nordſyrien. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Die Einfuhr im Jahre 1808 hat gegen das Vorjahr im Gewicht 
um 1711 Tonnen abgenommen und im Werth um 2 066 000 Franken 
zugenommen. Bei der Ausfuhr zeigt fih eine Berminberung bes 
Gewichts um 7162 Tonnen und eine Zunahme des Werthes um 
1669 875 Franken. Das Jahr 1893 war ein ſehr ungünftiges. In 
Weizen und Gerfie, den Hauptprodulten bes Landes, konnte mit bem 
Auslande fein Gefchäft gemacht werben wegen ber Konkurrenz Rußs 
lands, Amerifad und Indiens, fowie wegen ber niebrigen Preiſe für 
Getreide auf den Weltmärkten und der Koftipieligkeit des Transports 
bed Getreibes auf Kameelen aus dem Innern bes Landes. Die Ge 
fammtausfuhr von Getreide beſchränkte fich auf 2000 Tonnen Hafer 
vom Küftengebiet, der im ſüdlichen Frankreich leiblichen Abſatz fand. 
Im Jahre 1891 wurben 19000 Tonnen und im Sabre 1892 nur 
no 7000 Tonnen Getreide ausgeführt. 

Die Wollausfuhr ift um 788 Tonnen im Werthe von 669 660 
Franken zurüdigegangen. Dieler Ausfall ift eine Folge der Münzkriſe 
in den Vereinigten Staaten von Amerika, bem Hauptabſatzgebiet für 
Syriſche Wolle. Diele Kriſe bat auch einen ungünftigen Einfluß 
auf die Ausfuhr von Süßholzwurgel geübt, die in fo großen Mengen 
gewonnen worben ift, daß ein erheblicher Theil davon im Lande 
bat zurüdbleiben müſſen. 

Die Ausfuhr einheimiicher Manufakturwaaren, ölbaltiger Säme⸗ 
veien, Seife, Rofinen, Butter 2c. bat auch gegen das Borjahr erheblich 
abgenommen. Die Zunahme bed Wertheö ber Gefammtausfuhr, wie 
fie fih aus den folgenden Verkehrsuberſichten ergiebt, ift nur eine 
fheinbare, fie rührt von einer Mehrausfuhr von Baargeld und Gold 
in Barren her. Bei folgenden Artikeln ift indeß eine Zunahme der 
Ausfuhr zu verzeichnen: Bon Seidenkokons find 15 Tonnen im 
Werthe von 185800 Franken mehr ausgeführt. Dieſer Artikel hatte 
zur Zeit der Ernte einen guten Preis und ließ den Produzenten 
Gewinn, nicht aber den Händlern, denn im Mai und Juni koſteten 
die Kolond 161/s bis 17 Franken pro Kilogramm, während fie im 
Dezember, ald die eingelauften Kokons zum Verlauf famen, nur noch 
9 bis 91 Franken im Breife fanden. Auch die Ausfuhr von 
Galnüffen, Gummi, Del, Piſtazien, Tabak, Maroquind und Dpium 
bat mehr oder minder erheblich zugenommen. 

Einfuhr. Die Einfuhr von Engliiden Manufakturwaaren, 
Seidenwaaren, Eifenwaaren, Indigo, Petroleum und verfchiebenen 
anderen Xrtileln ift zurüdgegangen. Dieſer Rüdgang in ber Eins 
fuhr ift auf die ungünftigen Verhältnifie der Syriſchen Kaufleute 


1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 123. 





Aleranbrette, 


zurüdguführen. Trotzdem hat die Einfuhr einiger Artikel, wie Drogen, 
Yuder, Kaffee, Reis, Spirituoſen ꝛ⁊c., beträdtli zugenommen in 
Folge bes fleigenden Bedarfs im Innern bed Landes. Die Zunahme 
des Geſammtwerthes der Einfuhr ift wie bei der Ausfuhr nur auf 
eine erhöhte Einfuhr von Edelmetallen zurüdzufübren. Die Orlnbung 
einer Agentur der Ottomaniſchen Bant in Aleppo ift auf den Gelb» 
verfebr nicht ohne Einfluß geblieben, dagegen ift beflen größere 
Lebhaftigkeit nicht in einer Zunahme des Handelsverkehrs begründet. 


Bezüglich des Handels mit den einzelnen Ländern ift Folgendes 
zu bemerken: 

Der Handel mit Deutfhland gewinnt immer größere Aus⸗ 
dehnung, die Ausfuhr dorthin hat erhebli zugenommen und mwirb 
in Zukunft vorausficgtlich noch mehr zunehmen. Bezüglich der Eins 
fuhr Iaffen fi genaue Angaben nit machen, da ein großer Theil 
der von Deutfhland kommenden Waaren über Trieſt eingeführt 
wird und in Folge deſſen in den ftatiftifhen Tabellen als Defter- 
reichiſche Provenienz figurirt. 


Die Ausfuhr nah Großbritannien Bat eine Zunahme ers 
fahren um 181060 Franken, bie zum großen Theil herrührt von 
einer durch den hoben Wechſelkurs in Aleppo veranlaßten Sendung 
von 85000 Franten Baargeld. Bei der Einfuhr ift dagegen ein 
Rüdgang um 3868325 Franken zu verzeichnen, der in den ſchon 
erwähnten Urfachen feine Begründung finbet. 


127 


Die Ausfuhr nah Frankreich von Seidenkokons, Wolle, Gall- 
nüflen, Dlivendt und Maroquind hat zugenommen, ebenfo die Eins 
fuhr von dort bei Manufalturwaaren, Kaffee, Yellen, Drogen und 
vor Allem bei Baargeld. 

Die Einfuhr von Belgien, bauptjähli von Antwerpen, ift 
beträchtlich geblieben. 

Bezüglich des Handels mit den Übrigen Ländern tft nichts Ber 
fonberes zu bemerken. 

Bergbau. Die Ausbeutung der Kupferminen in Arghana ift 
im Jahre 1898 wegen der Trandportichwierigleiten nit von Erfolg 
begleitet geweſen. 

VPetroleumgewinnung Rad) Peiroleumquellen wird von 
den Ronzeffionären in der Umgegend von Alexandrette eifrig weiter 
geforſcht, doch find die Unterfuhungen bis jet nicht von Erfolg 
gekrönt worden. 

Schifffahrt. Der Schiffsverkehr im Jahre 1898 bat im Ber- 
gleich zum Borjahre, was die Dampfiififahrt betrifft, um 30 Schiffe 
von 26 710 Reg.⸗Tonnen zugenommen. Diele Zunahme betrifft den 
Britifhen Schiffsverkehr und die durch den Deſterreichiſchen Lloyd 
neu geichaffene Zinie Über Smyrna und Konflantinopel. Die Segels 
fhifffahrt tft um 22 Schiffe von 7024 Reg.⸗Tonnen zuridgegangen, 
eine Folge der geringeren Audfuhr von Getreide und Süßholz⸗ 
wurzel. 

Ein Deutſches Schiff hat Alexandrette nicht berührt. 


Dertehrsüberfihten. 
Einfuhr im Jahre 1893. 

Sertunftsländer. Zuſammen einſchl. 
Großbritannien der Einfuhr 
und deſſen Deſterreich⸗ aus anderen 

Beſchungen. Frankreich. Ungarn. Belgien. Tuͤrkei. Aegypten. Ländern. 
Werth: Franken. 

Ranufaliurwaaren ...........-- 18 666 260 1 389 000 2411500 264 000 4.009 600 168 025 26 887 275 
Tuche................ ........ 885 000 280 000 2169 125 338 6500 44.000 _ 8 206 625 
Seide ........................ 800 000 116 250 — — 187 500 75 000 720 000 
Seidenwaaren................ 420 000 490 000 262 025 — 140 000 — 1522 025 
Zucker..................... 9.000 64 500 699 675 17 000 15 600 250 500 967 675 
Kaffee........................ 40 000 805 000 5 000 28 000 40 000 112 500 680 500 
Reis........................ 62 760 2100 — — 8 000 67 776 125 626 
Bein und Spirituofen..........» 28 625 268 760 25 675 4960 12 875 1876 338 660 
Häute und Felle. .....-.-...0.. . 143 600 516 000 66 025 12 000 241 500 19 526 1 069 650 
Pfeffer und Piment ............ 89 900 16 625 8160 — 18 125 16 800 94 600 
CEßwaaren..................... 44 626 10 600 2675 — 63 600 6 900 160 700 
Bapier und Bapierwaaren ...... — 64 000 15 075 12 376 48 875 15 600 214 925 
Kupfer..................... 472 500 970 — — 12 000 — 494 250 
Blei, Zink, Stahl, Weihbleh .... 158 700 28 000 68 800 28 575 9 200 1025 292 925 
Eifen und Eifenwaaren ......... 269 100 34 200 26 400 97 600 110 775 18 100 651 176 
Indigo....................... 1 275 000 — — — — 195 000 1 470 000 

Detroleum .................... — — — — — — 237 5001) 
Glas⸗ und Kryftallmaaren....... 28 860 63 900 42 900 68 926 84 650 675 229 400 
Drogen .............. ........ 111 750 808 000 88 325 48 760 54 750 80 600 644 560 
Tabak und Tumbeli ........... — — — — 496 000 — 496 000 
Rurzwaaren....... ..... ....... 370 000 360 000 219 060 33 726 869 625 685 075 1 936 250 
Farbe ........................ 8 260 80 876 116 500 180 475 6 000 20 275 806 925 
Geld und Gefhmeide........... — 237 600 — — 8 996 250 282 126 4 515 876 
wijaemmen ...oosenuesenonnnn .. 22 882 660 4 561 450 6 106 800 1071 875 9 890 225 1958 375 47 076 750 


(einſchl. der nicht beſonders aufs 
geführten Artikel). 


1) Aus Rußland. 


18% 


Alerandreiie. — Fiume 


Ausfuhr im Jahre 1893. 





Beftimmungdlünder. Zuſammen einſchl. 
Großbritannien der Ausfuhr 
und deſſen Deſterreich⸗ nach anderen 
Beſitzungen. Frankreich. Italien. Ungarn. Deutſchland. Turkei. Aegypten. Ländern. 
Werth: Franken. 
Einheimifhe Manufakturwaaren 66 675 9 600 — — — 2654 876 630 300 833178525 
Seivenlolond ...........-.... — 474 776 — — _ % 025 — 570 800 
Baumwolle................. — 1600 9600 7200 — 13 700 — 32 100 
Wolle .................... 224000 1611275 577800 3525 5 300 298 175 — 2 939 300 
Ballnüffe und Belbmurzel ..... 112 776 821 800 2 776 38 060 46 875 238 576 21 375 782 225 
Wachs, gelbeß ............... — 24.075 9050 12 060 54 050 3 025 — 105 250 
i ................... 97 200 44 950 1 550 7825 13 950 56 075 63 476 286 825 
Seſam⸗ und Rizinusfamen .... 3 375 20 925 17175 10 460 1 350 63 100 54 300 160 675 
Weizen, Gerſte, Dari ır........ 89 300 74. 200 47676 _ 1600 14 200 32 050 268 925 
Seife........ ............... 2060 — — — — 67425 86 426 105 900 
Tabak.................... — — — — — 114 025 93 600 207 625 
Piſtazien................. .. 24.075 114 825 — 4.076 16 060 68 050 176000 299275 
Rofinen und eigen .........- — 16 060 — — 626 6 800 33 100 46 475 
Mandeln und prilofenterne ... 2275 10 086 10125 8125 5175 5275 12 175 48 175 
VButter...................... 28 060 — — 6276 _ 693 075 1208175 1934 676 
DEE ................ ........ 199 950 244 925 2 325 5225 2335 68 200 179 026 701 975 
Eßwaaren................... 34 800 2400 1525 800 — 12 826 20 800 126 825 
Maroquins und Häute........ 68 575 271 575 — 74026 856 025 296 875 176000 1248 375 
ODpium ..................... 40 276 20 125 — — — 80 525 — 140 925 
Stammoniummurgel ........-- 29 875 625 — 8125 11 875 6875 — 61875 
Sußholzwurzel.......... — 6175 — — — — — 879 250 
Ballonea.................... 5 860 — — 6150 775 16 350 2 700 31 825 
Därme, gefalgen. ............. — — — 268 125 6 876 13 676 — 288 675 
Linſen und Kicheresbien ....... 834 650 6150 2 860 300 — 13 860 5 100 62 400 
Albumin unb Eigelb ......... 2576 58 800 2575 1 360 1 350 _ — 66 640 
Kupfer.................... 627 800 — — — — — — 5237 800 
Drangen und Eitronen ....... 34 375 — — 818 — 38 125 2125 77 750 
Vieh........................ — — — — _ 815 775 1836250 2652025 
Baargeld.................... 85 000 38 500 — — — 4 648 760 189225 4961 475 
zuſammen ................... 1826875 3441660 6878% 457 1716 529375 10388 160 4706450 23324 775 
(einfchl. der nicht beſonders 
aufgeführten Artikel). 
Schiffsverkehr im Hafen van Alexandrette im Jahre 1893. Fiume. 











Dampfſchiffe. Segelſchifije. Bufammen. 

Nationalität. an— Reg.⸗An⸗Reg.⸗An⸗Reg.⸗ 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen.zahl. Tonnen. 
Britiſche............ 50 — — 80 50 904 
anzöflihe .........- . 62| 104 656| — — 62| 104 656 
talienifhe ............ 11l 5708| 91 6187| 20) 11845 
Deere ungariſche 59| 67324] 1 1111| 60| 68435 
Zürlifhe .....00......- 97) 749621 341] 3449| 428 78411 
—2 — ............. 51) 41 — — 1] 41300 
Grichiihe ............. — — 2044 7 2044 
Schmehiihe u. Rorwegiide | 3 1321| — — 3 1321 
Samtotiide ............ — — 2821 2 282 
zuſammen... aes 846 rw a0 13 7 s 859 198 


Handel und Schifffahrt.) 


Die Bedeutung Fiumes beruht nicht auf dem lokalen, ſondern 
auf dem Tranfitverkehr; faft Die ganze Ungariſche Produftenausfuhr 
und Waareneinfuhr zur See geht über Fiume, dem einzigen Ins 
gariſchen Seehafen. Dieſer Handelsverkehr hat feit der auf Grund 
des Deſterreichiſch⸗ Angariſchen Außgleiches vom Jahre 1868 erfolgten 
Inkorporation des bis dahin Kroatiſchen Fiume in das Königreich 
Ungarn derart zugenommen, daß Fiume jetzt der alten Deſterreichiſchen 
Handelsſtadt Trieft eine jehr fühlbare Konkurrenz macht. 

Fiume verdankt feine Heutige Stellung im Weſentlichen feinen 
umfafjenden Hafenanlagen, der Subventionirung der Ungarijchen 
Handelsflotte und der Ungariihen Eiſenbahn⸗ und Tarifpolitif. 
Daneben wußte man dad Großlapital zu inbuftriellen Unter: 
nehmungen, unter denen bie Petroleumfabrik und die Reisſchälfabrik 
zu den allergrößten berartigen Betrieben gehören, heranzuziehen und 


1) Bergl. Sand. Arch. 1892 II. ©. 92 u. 234. 








Fiume. 149 


damit dem Handelsverkehr eine fefte, augenblicklichen Schwankungen 
entrüdte Grundlage zu geben. 

Sauptjählih um ben Fiumer Induſtrieerzengnifſen die zollfreie 
Einfuhr in den Deſterreich⸗ Ungariſchen Zollverband zu ermöglichen, 
wurbe die bisherige Freibafenftabt Fiume demfelben einverleibt, dabei 
aber ein abgejonbertes Hafens und Landgebiet als Zollausſchluß 
(punto franco) refervirt. 

Refprünglih Hatte Fiume nur eine offene Rhebe. Die jetzige 
Ungariſche Regierung hat durch Herftellung ftarler und ausgebehnter 
Rolen drei fturmfreie Häfen geſchaffen, von denen ber größte zum 
Theil den derzeitigen Freihafen bildet, der zweite hauptfähli ber 
holzausfuhr und der dritte, Heinfte, der Petroleumzufuhr dient. Bet 
der beengten Lage der Stabt mußte das Terrain für die Hafen- 
dämme und die zu errichtenden Baulichleiten bem Meere durch Aufs 
Hüttungen abgewonnen werben. Auf dem fo gewonnenen Boden 
wurden große LZagerräume und Speicher angelegt und allen modernen 
Anſprũchen entſprechende techniſche und maſchinelle Vorrichtungen 
getroffen, welche des Umladen der Waaren zwiſchen den Seite an 
Seite befindlichen Wagen, Waggons, Magazinen und Schiffen mit 
thunlichſter Erſparung von Zeit und Händearbeit ermöglichen. Die 
internationale elektriſche Geſellſchaft in Wien ſorgt für die Beleuchtung 
des Hafens und den Betrieb eined mächtigen Elevators, der, auf 
Etnatägrund und »Boben errichtet, fih zur Zeit im Beſitz der Uns 
gariihen Eſskompte⸗ und Wechälerbant befindet, nad 20 Jahren aber 
Ioftenfrei in dag Eigentum der Regierung übergeht. Arbeitskräfte 
find bei der In etwa 20 Jahren von 16000 auf über 80.000 Scelen 
angewachſenen Bendllerung veihli und billig vorhanden. 

Die Ungariihe Regierung Hat bis jekt für die Hafenanlagen 
nebſt Zubehör 201/5 Mil. Gulden veraußgabt; ein Kaffees und 
Agrumenmagazin zu 1/s MIN. Gulden iſt im Bau begriffen und für 
die nächſten 10 Jahre find weitere 14 Mill. Gulden vorgefehen, um 
die Anlagen dem ftetig fleigenden Bedarf entſprechend auszubauen. 

Die ſtaatliche Subvention ber Ungariſchen Handelsflotte ift, von 
Heinen Anfängen ausgegangen, eine jehr bedeutende geworben. Den 
Yauptantheil empfängt die „KRöniglih Ungariſche Schifffahrtsgeſell⸗ 
ſchaft Adria“, die Nachfolgerin der „Ungarifhen” und meiter zurüd 
der „Engliſch⸗Ungariſchen Geſellſchaft“. Die Gefelihaft muß bes 
fimmte Berkehrslinien, zum Theil mit Veförberung der Poſt, inne 
kalten, und zwar nad Sialien, Malta, Tunis, PBortugal, Spanien, 
Frankreich, Belgien, die Niederlande, GOroßbritannien, Deutſchland 
(Hamburg), den Vereinigten Staaten von Amerika (New⸗VYork) und 
Brofilien. Die Dampfihiffe Baben eine Tragfähigkeit von 1400 bis 
2800 Netto⸗Reg.⸗Tonnen, reihen aber für den Betrieb nit aus, 
fo daß noch eine größere Anzahl, meift Britifcher, Schiffe dazu ge 
Sartert wirb. 

Die ebenfalls mit dem Jahre 1892 In Thätigkeit getretene 
„Ungariſch⸗Kroatiſche Schifffahrtsgeſellſchaft“ und zwei Meinere Linien, 


au benen fie beruongegengen war, haben ebenfalls Anterfiägungen 
erhalten. Die 16 Dampfſchiffe diefer Geſellſchaft, deren größter 
taum 300 Reg.⸗Tonnen bat und unter denen fich einige wit nur 
25 biß 50 Reg.⸗Tounen befinden, befahren die Kroatiſche, Dalma⸗ 
tiniſche und Iſtriſche Küfte. 

Auch die Linie Fiume — Venedig — Ancona wird feit dem Sabre 
1885 ſubventionirt. 

Auf Grund bes Prämiengefehed Hat fih vor Kurzem bie 
„Ungartifhe Rhederei⸗Aktiengeſellſchaft Drient” gebildet, welche mit 
drei großen Dampfichiffen hauptſächlich den Verkehr mit Indien vers 
mitteln will. 

Die Ungariſche Handelsflotte beftand Ausgangs bes Jahres 1893 
aus 59 Dampf⸗ und 69 Segelihiffen großer Fahrt, gegenüber 
46 Dampf und 71 Segelſchiffen zu Ende des Jahres 1892; Die 
Hinzugelommenen Schiffe find meift „Aoria"sDampfichiffe der größeren 
Klaſſen, wodurch ſich eine erhebliche Zunahme des Tonnengehalt3 der 
Flotte ergiebt. 

Der „Deiterreihifche Lloyd“, welcher bis einfchließlich des Jahres 
1891 eine Subvention von Ungarn erhielt, ift noch jekt und bis 
zum Sabre 1897 zur Mitbedienung des Hafens von Fiume verpflichtet, 
wogegen bie „Adria“ demfelben in dem öſtlichen Mittelmeer, ber 
Levante und Oſtaſien Feine Konkurrenz, machen darf. 


Barallel mit den Maßnahmen des Staates Binfichtlih von Hafens 
anlagen und Schifffabrtsunternehmungen ging bie Thätigleit ber 
Königlich Ungariſchen Staatsbahnen, welche durch Anlauf von Privats 
bahnen und Herftellung neuer Linien bem Ungarifhen Ausfuhrs 
handel nad) Fiume die Wege ebneten und ein Zarifiyftem einführten, 
vermöge deſſen die Frachtgüter von den äußerſten Grenzen Ungarns 
mit außerordentlich niedrigen Koften nad Yiume gelangen, fo daß 
3. 8. die dortigen Eygporteure für bie nach dem weftlihen Europa 
gehenden Produkte diefen Weg dem früheren über Galag-Braila oder 
Sultna vorziehen. Die Einriätungen find berart getroffen, daß an 
einem Tage 800 Waggons entladen werden lönnen. 1100 Waggons 
Ynnen zugeführt werden. Der Bahnverkehr ift aber fein regels 
mäßiger, ſondern ein fprung« und ftoßmeifer, ber fi hauptſächlich 
nach den Ernten und augenblidlichen Getreidepreifen richtet, wodurch 
e3 fommt, daß doch zeitweile Stauungen entftehen, um fo mehr, als 
die gleichzeitige Nüdbeförderung ber entlcerten Waggons auf ben 
eingeleifigen Bahnen bie Schwierigkeiten erhöht. Die Ungariſchen 
Staatsbahnen haben fit daher entihloflen, ihre Anlagen in Fiume, 
beſonders bie Rangirvorlehrungen, in nädfter Zeit noch bebeutend 
zu verbefiern und zu erweitern. 


Auf diefen Grundlagen ift der Schiffe, und Handelsverkehr in 
Flume, von kurzen Rüdichlägen abgeſehen, in ftetig fleigendem Maße 
herangewachſen und beträgt bereits 500 bis 600 pCt. bes Verkehrs 
im Jahre 1878, wie die folgende Tabelle zeigt. 








SHhiffseingang. 
Sabre. u 














18713 ................. 2756 172 622 2786 
I883 ................. 3456 681 859 3424 
1888................. 5195 


182 874 5157 
810 204 6387 


1878 ................. 2721 | 211 793 2742 
986 668 6366 


Shiffsausdgang. 

















Bufammen. 
Ladung: Werth: 
Tonnen. Gulden. Gulden. 


180 018 18 639 038 6 454 646 20 093 684 
215 720 6 471 832 12 375 6589 18 847 421 
678 910 21 712293 43 011 562 64 723 855 
776 133 23 123 497 68 204 568 91 928 060 
807 723 41 549 784 61 195 024 92 744 808 
982 413 — — 110 000 000 


130 | Fiume. 


Der verhältnißmäßig hohe Einfuhrwerth des Jahres 1878, mit 


dem vom Sabre 1878 verglichen, liegt in der Zufuhr von Materialien 
für den Eiſenbahnbau in den jahren 1878 bis 1876, die enorme 
Bunabme vom Jahre 1888 auf 1892 in der fortwährend fteigenden 
Zufuhr der Robmaterialien für die induftrielen Anlagen, beſonders 
für die Petroleum⸗ und Reisihälfabrll, jowie des Italieniſchen Weins 
(am Ende diefer Periode). Der Wein gebt von Fiume vorwiegend 
nach Pet und Wien und von dort, nahdem er verichnitten ift, zum 
großen Theil weiter ind Ausland. Die Abnahme des Ausfuhrwerthes 
von 1888 auf 1892 war Folge der damals vorzüglichen und dann 
Sabre lang mehr oder weniger ſchlechten Ernten in Ungarn. Die 
Berehnung des ganzen Handelsumſatzes im Sabre 1893 mit etwa 
110 Mil. Gulden beruht auf vorläufiger Schätzung burd bie 
Fiumaner Secbehörbe. Die dem Sabre 1892 gegenüber geftiegene 
1893er Ausfuhr wurde durch eine ziemlich gute Ernte in Ungarn, 
verbunden mit dem Nacrüden des Ruſſiſchen Getreides nad) bort, 
und vor Allem dur den um eima 50 p&t. erhöhten Faßdauben⸗ 
abſatz hberbeigeführt. Die außerorventlih Hohe Einfuhr beruht auf 
dem noch immer wachſenden Yuftrömen Stalienifhen Weines, ber 
fih wegen der hohen Differenzialzölle ganz aus Frankreich zurück⸗ 
zieht, ferner auf dem ebenfalls zunehmenden Bedarf der Fiumer In⸗ 
duftrien an Rohmaterialien und Kohlen, ſowie auf der größeren 
Zufuhr von Zute, Kaffee, Agrumen (Südfrüchten) u. |. w. 

Was die Betheiligung der einzelnen Nationen an dem 
Schiffs» und Handelsverkehr betrifft, fo ftand vor 20 Jahren 
Großbritannien mit 52 p&t. des Tonnengebalt3 der Schiffe und 
61 p&t. des Ladungswerthes an der Spike. Im vorlekten Sabre 
dagegen entfielen dem Tonnengehalt nad) 611/s pCt. auf die. Defters 
reich⸗ Angariſche Flagge, 261/: pCt. auf die Britifche, 8 pCt. auf die 
Staltenifche und 4 pCt. auf die Übrigen Flaggen. Dem Werthe ber 
Ladungen nad waren bie Defterreich-Ungarifchen Schiffe mit 57 pCt, 
die Britiſchen mit 331,9 pCt., die Italieniſchen mit 61/a pCt. und 
der Neft mit 3 pCt. betheiligt. Ebenfalls dem Werthe nach betrug 
der Über Fiume gehende Defterreich-Ungarifhe Handelsumfag mit 
den eigenen Küften 25 pCt, mit Großbritannien (einſchl. Indien) 
261/32 pCt., mit Italien 173/4 pCt. und mit Frankreich 11% pCt., 
worauf die Vereinigten Staaten von Amerila mit 4l/; pCt., Ruß: 
land mit 4 pEt., die Türkei mit 31/2 pCt. und fonftige Länder mit 
7 p6t. folgen. 

Der Werth der wichtigften Gegenftände der Ein» und Ausfuhr 
im Sabre 1892 und deren Herkunftss und Beflimmungsländer find 
aus folgender Tabelle erfichtlich. 


Einfupr. 


Werth: Die haupiſächlichſten 
Gulden. Herkunftsländer: 
Weil. ........ . 14000000 Italien, Dalmatien, Türkei und 
Griechenland. 
Rohreis ............. 4700 000 Dftindien und Siam. 
Robpetroleum ........ 3900 000 Kleinaften (Batum). 


Tabat in Blättern .... 3400000 Amerika. 
PRanufalturwaaren .... 2200000 Großbritannien. 


Kaffee ............... 1600 000 %Brafilien, Haiti und Java. 
Metalle, Metallmaaren 
und Maſchinen ..... 1400 000 Großbritannien. 
Jute ................ 1300000 Pſtindien. 
Steintohle.. .........- 900 000 Großbritannien. 
Salz ........ ... ..... 600 000 Deſterreichiſche Kuſtenlaͤnder. 


Ausfuhr. 
Werth: Die Haupifägfichften 
Gulden. Abſatzländer: 
Mehl ................ 18 600 000 Weſteuropa und Braſilien. | 
Getreide ............. 7200 000 Frankreich, Großbritannien, Bels 
gien, die Niederlande und 
Deutſchland. 
Holz (größtentheils Faß⸗ 
dauben)............ 7 300 000 Frankreich, Großbritannien, Bel: 
gien und Deutſchland. 
Zucker ............... 5200 000 Italien, Frankreich u. Amerila. 
Mineralwaſſer .......- 1500 000 Weſteuropa und Amerika. 
Pflaumen ............ 1300 000 Weſteuropa und Amerika. 
Spiritus............. 700000 Spanien, Frankreich und bie 
Türlei. 
Eichenholzextrakt ...... 600 000 Großbritannien. 
Wein................ 500 000 Großbritannien und Braſilien. 
Behälter Heis........ 500 000 Wefteuropa und Amerika. 


Der Britifche Seehandel, welder prozentual ungefähr um bie 
Hälfte zurüdging, ift dennoch thatfächlich fait unverändert geblichen; 
das Mehr fällt Deſterreich⸗ Ungarn felbft, jowie, was Herkunfts⸗ und 
Empfangsländer der Waaren betrifft, auch Stalien und Frankreid 
zu. Die Ausfuhrartitel find zum weitaus größten Theil Produkte 
der Ungarifhen Land- und Forſtwirthſchaft und Gegenftand der Ein: 
fuhr find Rohmaterialien, welche der Ungariihen Induſtrie zu Gute 
fommen. Man ift in Fiume faft in Berlegenheit, wie man den 
jährlich wachſenden Bebürfniffen des Handels und Verkehrs genügen 
fol. Die Faßdaubenausfuhr ift wegen des kürzeren Weges aus den 
Produktionsländern, der billigeren Fracht und der niebrigeren Plaß⸗ 
ſpeſen faft ganz von Trieſt auf Fiume übergegangen und bie 
Italieniſchen Südfrüchte haben ebenfalls angefangen, ihren Weg, ftatt 
über dort, Über Fiume zu nehmen, von wo fie in gepolfterten 
Waggons mit Extrazügen nach Peſt zur Auktion geben. 

Die Schifffahrt unter Deutfher Flagge, wenn auch ver 
bältnigmäßig unbedeutend, hatie dennoch in ber erften Hälſte ber 
1880er Sabre einen immerhin nicht unerheblichen Antheil an bem 
Fiumaner Verkehr, bauptjählih an dem Transport von Peiroleum 
in Tonnen aus den Bereinigten Staaten von Amerika, und erreidtt 
ihren Höhepunkt im Jahre 1885 mit 45 Schiffen, faft ausſchließlich 
Segelſchiffe. Mit dem Uebergang des Petroleumbezuged von Phila⸗ 
delphia nad Batum nahm die Deutfche Schifffahrt ab, ging Bis aul 
3 Schiffe im Jahre 1889 zurüd und ift ſeitdem über die Zahl 10 
nit wieder hinausgekommen. Ste wird zur Zeit, von einzelnen 
Ausnahmen abgejehen, nur durch die Hamburger „Freitas“⸗Linie 
unterhalten, welche jeden zweiten Monat ein Dampfigiff nad Fiume 
zu erpediren pflegt. 

Der Handelsverkehr mit Deutjchland iſt im Jahre 1893 
im DBergleih zu dem vorhergehenden nicht unerheblich gejtiegen 
Während die Ausfuhr faft ausichließlih in Gerfte nebft Bohnen 
und Eichenholzertraft befteht, nehmen nad) Fiume gelieferte Dampf: 
hiffe und Maſchinen ſowie Material für Dods und Werften den 
größten Theil der Einfuhr in Anſpruch. Den genannten Artikeln 
folgen in der Ausfuhr Faßdauben, Pflaumen, Wein ꝛc., bei der Eins 
fuhr Kaffee, Knochenmehl, Eifenphosphat ıc. Baneben erfcheinen 
Heinere Eiſenwaaren, Gold» und Silberfahen, Lampen, Spielwaaren, 
Wollenwaaren, Drudjahen und Schreibmaterialien, Bier, Delilateflen, 
Parfümerien zc., welche zum größten Theil auf dem Landwege durch 
Vermittelung Wiener und Linzer Häufer und mit Defterreichifchen 
Waaren vermifcht nad Fiume gelangen, aber unzweifelhaft Deutſchen 








Fiume. — 


Unjprungs find. Schließlich werben noch Deutſche Exrzeugnifle dieſer 

und anderer Urt in fremden Schiffen eingeführt und gelten für 
Baaren des Heimathlandes oder Ausgangshafens des betreffenden 
Schiffes. 

Der ganze Ausfuhrwerth ſtellie ſich auf etwa 1671680 und der 
 Einfubrwerth auf etwa 716 5650 Gulden, der gefammte Handelsverkehr 
; hatte allo einen Werth von 2 888 180 Gulden ober etwas über 2 pEt. 
der gefammien Umſatzſumme, welde der Fiumaner Handelsverkehr 
in dem abgelaufenen Jahre aufweiſt. 

Die hauwtjſachlichſten Wrkitel der Einſuhr von Deutiſchland im 
Jahre 1893 waren: 


Werth: Beth: 

@ulben. Gulden. 

4 Dampfihiffe ....... 200 000 Kleefamen ........... 7000 

Dols u. Werftmaterial Stockfiſch............ 6400 

und Moihinen..... 250000 Baidinendl.......... 1500 

Laffet............... 96 400 Seder............... 1 060 

Ruohenmebl „........ 56 400 Ürzneien. „22.22.00... 800 
Eimphosphat......... 46 500 

Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr nah Deutichland im 

Jahre 1893 waren: 

| Beth: Werth: 

Gulden. Gulden. 

Gerſte........... 1288400 Celluloſe.......... 2600 

dohnen............ 200000 Möbel ............. 1050 

Maumen .......... 19419 Arzneien ........... 1 000 

 Nalimifger Wein... 8736 Lorbeerblätter....... 810 

Dalmatiniſcher Wein . 1388 Papier............. 660 

Gidenhoßertralt..... 119460 Mehl .............. 2 000 
fhdauben ......... 24 200 


Ausfuhr von Faßdauben aus Fiume und Trieft im 
Jahre 1893.) 

Die Ausfuhr von Faßdauben hat im Jahre 1893 einen großen 
Iufichwung genommen, wie aus folgender Bufammenftellung her⸗ 
sorgebt: 

Ueber Fiume und Trieſt wurden beförbert: 


1893 1892. 1891. 18%. 1889. 1888. 
1000 Stüd. 
W5I A130 67880 44 400 61210 54540 


Der Durchſchnitt der Iehten 6 Jahre — 54 990000 — iſt alfo 
im Jahre 1898 ſehr erheblich üÜbericheitten. Die große Ausfuhr ift 
durch die gefteigerten Bezüge Frankreichs verurfacht worben, fie ift 
alerdings gegen die des Jahres 1891 gurüdgeblieben, obwohl bie 
Ausfuhr in den erften 6 Monaten ber Hoffnung Raum gegeben hatte, 
deß im Jahre 1893 dieſelben Ziffern wie im Jahre 1891 erreicht 
werden würben. Im Sabre 1891 beftanden indeß befondere, bie 
Augfuhr nach Frankreich weſentlich beglinftigende Verhältniffe, bie 
Nr bie nunmehr geregelte Ausfuhr nicht mehr obwalten. Nach Lage 
der Dinge muß alfo die vorjährige Steigerung des Verkehrs als 
ſehr bebeutend bezeichnet werben. 
Ton den ausgeführten Faßdauben gingen nad: 


1893. 1892. 1891. 1890. 1889. 1888. 
1000 Stüd. 
ri ..... 51570 29200 61480 37370 51270 45850 
Italien...... 





6580 9000 4260 4830 7850 6 060 
') Vergl. Sand. Arch. 1898 IT. ©. 460. | 


Genua. 


131 


In geringem Maße kommen als Bezugsländer noch Groß» 
britannien, Griechenland, Spanien, Portugal und Algier in Betracht. 
Die Ausfuhr nach Italien iſt zurückgegangen, fie iſt, wie aus vor⸗ 
ſtehender Zuſammenſtellung erſichtlich, ziemlich ſtarken Schwankungen 
unterworfen. Der Weinverſand aus Italien geſchieht bisher haupt⸗ 
ſächlich in Ciſternen, doch iſt Ausſicht vorhanden, daß auch dies 
hervorragende Weinland in feinem Bedarf an Faßdauben Slavoniſcher 
und Bosniſcher Provenienz ftetd ſteigen wird. 

Die weitaus größte Menge des in den Seeverkehr gelangenden 
Faßholzes bewegt ſich Über Fiume, mwofelbft günftige Yradifäge und 
Lagerungsverhältnifie erhebliche Bortheile bieten. Verſuche, die Süd: 
bosnifhen Faßdauben über Metkovicz nach Trieft zu fenden, baben 
feinen dauernden Erfolg gehabt. 

Die Ausfuhrziffern Fiumes ftellten fich, wie folgt: 


18983. 1892. 1891. 1890. 1889. 1888. 
1000 Stüd. 
635700 84230 605560 38920 48250 40 100 


Die Preife des Vorjahres waren trotz ber bedeutenden Zunahme 
der Ausfuhr erheblich höher als im Sabre 1892 und betrugen für 
1000 Stüd Normaldauben 210 bis 240 Gulden, Iekterer Preis für 
befte Bosniſche Waare. Die Normaldaube — 36 Zoll lang, 4 bis 
6 Hol breit und 12 bis 14 Linien ſiark — ift der Werthmeiler, 
nach welchem die Preiſe für alle Sorten und Größen von Dauben 
berechnet und bezahlt werden. Die im Jahre 1893 von Fiume ver: 
fhifften 55570 000 Stüd Dauben repräfentirten etwa 40 000 000 
Stüd Normaldauben, deren Werth mit rund 9000000 Gulden ans 
genommen werben Tann. 


— — — nn 


Genua. 
Schifffahrt im Jahre 1893,') 


Die Hafenbehorde von Genua verzeichnet für das Jahr 1803 im 
Eins und Ausgang cine Geſammtzahl von 11282 Schiffen von 
71828 001 Reg.sTonnen gegen 12777 Schiffe von 6862877 Reg. 
Tonnen im Vorjahre. Somit Bat ber Tonnengebalt um 965 124 
Reg.»Tonnen zugenommen und bie Anzahl der Schiffe um 1495 abs» 
genommen. 

Eingegangen find im Jahre 1893 5626 Schiffe von 3 675 897 
Reg. Tonnen gegen 6470 Schiffe von 3214188 Reg.-Tonnen im 
Sabre 1892, und ausgegangen find im Sabre 1898 5656 Schiffe von 
3 652 604 Reg.» Tonnen gegen 6377 Schiffe von 8 148 739 Reg. «Tonnen 
im Sabre 1892. 

Die BVetheiligung von Dampf- und Segelihiffen am Schiff. 
verkehr im Berichtsjahre ift aus folgender Bujammenftellung erſichtlich: 


1. Dampfſchiffe. 


Eingang. Ausgang. 
An⸗ Reg.⸗ An⸗ Reg.⸗ 

Schiffe. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. 
Internationale Schifffahrt: 

Staltenifde .......... 428 688157 318 396 042 

Fremde ............. 1539 1740 601 1284 1510619 

Küftenichifffanrt: 

Stalienifde .......... 957 756694 1085 1008 385 

Fremde ............. 221 276282 4714 474523 

zufanımen... 3145 8410984 3156 3889 569 





u 1) Degen des Vorjahres |. Hand. Arch, 1893 II. &. 177. 


132 


2. Segelfgiffe. 


Genus. — Santa Glenn. 


Der Antheil der Dampficifie am Schiffsverkehr if ſowohl an 


Eingang. Ausgang. Bahl als im Tonnengehalt geitiegen, ber der Segelſchiffe dagegen 
Uns Reg.s Ans Reg. zurüdgegangen. 
Schiffe. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. In Folge des ſehr bedeutenden Niederganges der Segelſchifffahrt 
Internationale Schifffahrt: ergiebt ſich ein Sinken in ber Geſammtanzahl der Schiffe, während 
Stalienifhe .......... 302 108 976 256 121 678 anbererfeitö der große Aufſchwung im Tonnengehalt bez Dampfſchiffe 
Fremde ............. 68 21913 66 22 178 trog des Sinkens des Tonnengehalts der Segelfchiffe doch noch einen 
Küftenihifffahrt: Auffhwung des Gefammitonnengehalts ergiebt. 

Stalieniihe .....-.... 2079 12208 2148 108786 Der Untbeil der einzelnen Rationen an ber Schifffahrt im 

Fremde ............. 37 10 621 30 108% Sabre 1898, verglichen mit den Borjehren, war folgenber: 

zufammen... 2481 264413 2600 268085 
1899. 1892. 1891. 1890. 1889, 1888. 
Reg.⸗ Reg.⸗ Neg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg. 

Nationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Italieniſche ........... 1588 3261871 9668 28568462 9150 2969 367 11078 3112678 11364 2891961 8580 2742 408 
Britiſche.............. 1942 2076163 1748 2111392 1886 2219638 1947 2216676 2006 2265177 1900 2097404 
Framöfilhe............ 270 227776 2332 262992 897 824867 434 885826 867 889007 529 501848 
Deutſche............ 849 667642 289 495974 207 864182 274 405271 202 828188 182 31685 
Deſterreich⸗ Ungariſche. 840 324634 92 11437 88 24 600 47 22 961 41 25892 48 28 920 
Griechiſche. ........... 197 176862 158 120595 106 58 448 166 73 574 98 60 636 69 36 757 
Schwediſche u. RNorwegiſche 216 1082 180 125582 188 144829 220 182470 163 100584 186 65 381 
Niederländifche ......... 188 288174 167 286988 165 280282 163 249 728 206 249188 108 115362 


Der Schifföverkehr der Britiſchen, Deutihen, Defiterreich⸗ Unga⸗ 
stihen und Griechiſchen Flagge ift geftiegen, der der Franzöſiſchen 
und Stalienifchen gejunten. Beſonders bemerkbar ift der Aufihwung 
ber Deutichen und DefterreihsUingariihen Schiffsbewegung, da Deutſch⸗ 
land von 289 Schiffen mit 493 974 Reg.»Tonnen auf 849 Schiffe mit 
667 642 Reg.⸗Tonnen, Defterreih»Uingarn von 92 Schiffen mit 71487 


Reg. Tonnen auf 340 Schiffe mit 324 534 Reg.⸗Tonnen geftiegen find. 


Die Vergrößerung der DefterreihsUngariihen Schiffsbewegung 


ift auf bie im vorigen Jahre erfolgte Einrichtung der regelmäßigen 
Dampfihiffslinie von Fiume nah Marfeille (Geſellſchaft „Adria“) 
zurückzuführen; dazu kommt noch im Berichtsjahre eine bedeutende 
Zunahme ber Deſterreich⸗ Ungariſchen Küftenichifffahrt in Stalienifchen 
Häfen. 

Norwegen bat eine Dampfſchiffslinie im Mittelmeer eingerichtet, 
weile, wie die Deutſche Sloman⸗Linie, die Italieniſchen Häfen ans 
laufen fol. 

Die gefammte Hanbelabewegung auf dem Seewege umfaßte in 
der Eins und Ausfuhr 8093 601 Tonnen gegen 8 750297 im Bors 
jahre. Davon entfallen auf bie Einfuhr 2256 040 Tonnen gegen 
2887 842 Tonnen und auf die Ausfuhr 837561 Tonnen gegen 
912 455 Tonnen im Vorjahre. 

Auf Die verihiedenen Flaggen veriheilte ſich die gefammte 
Handelsbewegung auf dem Seewege, wie folgt: 


1893. 1892, 
Nationalität. Tonnen. 
Italieniſche................. 1175140 1465 043 
Britiſche ................... 1061522 1665 783 
DefkerreihsUingariihe ........ 260 738 43 969 
Deutſche.................... 188151 181367 
Griechiſche.................. 147 387 96 072 
Franzöſiſche................ 68 159 94 585 
Amerilanifhe ............... 3 080 8 206 
Andere Länder............. 199479 200273 
Einfuhr. 


Durch die internationale Schifffahrt, alfo vom Auslande kommend, 
wurben eingeführt 1988 787 Tonnen gegen 2880 369 im Borjahre, 


davon auf Stalienifhen Schiffen 470186 Tonnen gegen 483 744 im 
Vorjahre. Bon anderen Stalieniihen Häfen, aljo im Wege ber 
Küſtenſchifffahrt, wurden eingeführt 317253 Tonnen gegen 507 453 
im Borjahre, davon 194 838 Tonnen gegen 489 704 im Borjahre 
unter Stalienifcher und 122420 Tonnen gegen 67 779 im Borjabte 
unter fremder Flagge. 


Ausfuhr. 

An der Ausfuhr war die internationale Schifffahrt mit 403 8% 
Tonnen gegen 448549 im Borjahre betheiligt; davon wurden 180 016 
Tonnen gegen 179168 im Borjahre unter Italieniſcher Flagge aus⸗ 
geführt. 

Die Küſtenſchifffahrt war an der Ausfuhr mit 433 666 Tonnen 
gegen 468 866 Tonnen im Borjahre betheiligt, monos 380 105 Tonnen 
gegen 862 432 Tonnen im Vorjahre unter Stalieniiher Flagge aus⸗ 
geführt wurden. 


Santa Elena (Argentinien). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 

Sin der Provinz Entre Rios haben fi die Nieberlaffungen an 
Kahl bedeutend vermeßrt und zwar im Jahre 1893 um 55. Die 
Geſammtzahl derfelben beläuft ſich alfo auf 163 gegen 108 im Bor 
jahre. 

Dagegen ift der Ackerbau in ber Provinz Corrientes, obwohl fie 
fih für den Ackerbau befonders eignet, noch ſehr zurüd. Genauere 
Angaben betreffs des Aderbaues in Corrientes find nicht zu erhalten, 
es ift jedoch anzunehmen, daß die Ernte 1892/93 eine fehr geringe 
geweſen ift, da bie Provinz fortwährend von Nevolutionen heim: 
gefucht wurde. Erft in neuerer geit ift ben inneren Unruhen des 
jelöft ein Ende gemacht worden. 

Dagegen ift die Viehzucht in Eorrientes bei ber guten Weide 
eine lohnende und ziemlich verbreitete und liefert auch wohl das 
einzige für ber Handel in Betracht kommende Produkt. 


1) Wegen bes Vorjahres |. Sand. Arch. 1893 II. ©. 3. 





Santa Eine. — Iloilo. 


In der Provinz Entre Rio wird hauptſächlich Weizen und 
Leinſaat für die Ausfuhr nad Curope gebaut; Mais, Hülfenfrücte 
und fonftige Produkte werben ſaͤmmtlich Im Lande verbraudt. Das 
für den Ackerbau beflimmte Land beträgt 752487 ha, davon wurben 
im Jahre 1893 nur 83652 177 ha beftellt, und davon mit 227 716 ba 


Die Ernte im Jahre 1892/98 ergab: 


ii Bean ae een m ⸗ 8 .““..-  — | a. „ 


Tonnen. 

- Ben ........................ ' 207769 
Rail... “...... BUSH nn ne 25 341 

Di: 111 1:1 MA 1688 

Luzerne oo. ..... Sentensernenenen : 9.819 

Mani (Erbnüfle) „...-........ ... 1.5619 

Ricinuß.n ..ooocscouonnnenene OR 4418 

Tranben............ ornonecenen 8111 ' 


Der Werth dieſer Ernie ift auf 20970 760 Peſos Papier bes 
rechnet worden. 2. ‘ ' 

Die Getreibenmäfuhr beſchrünkte ſich ausſchliehtich auf Weizen, 
von welchem etson TOOOOO Tonnen zum reife von 10 Dis Peſos 
pro 100 kg auögeführt wurden. Die Preife des Mais fowie ber 
Leinfant wurden auf 9 bis 11 Beioß pro 100 kg angegeben. 

Den Hauptreichthum der Provinz Entre Rios macht der Vieh⸗ 
beſtand aus, deſſen Mertb fi auf 34 908 726 Peſos Gold begiſſert. 
Als für den Handel in Vetracht kommende Trohulie ber Viehzucht 
find zu nennen: .Häute, Wolle, Haare und Knochen. Die jährliche 
Ausfuhr von biejen Artileln ‚beläuft ſich durchſchnittlich auf: 500 000 
Ochſen⸗ und ubhäute, 5 bis 6 Millionen kg Wolle, 15 bis 20.000 
Tonnen Knochen, 608000 kg. Schaffelle unb 600 000 kg Haare. 

Betreffs des Holsbanbels find genente Daten’ nicht angugeben, 
jedoch if derſelbe ein ziemlich bebeuienber uud wird fi von Jahr 
u Jahr heben, da Entre Riss ſehr waldreich iſt. 

Bor Anknlipfung von Hanbeiähegiefungen wit Hrgentinien felten® 
Deutiher Beichäftähfufer möchte entſchieden zu warmen fein, jeden⸗ 
falls in für ben Ball, daß folge angelnlipft würben, bie größte Vor⸗ 
ſicht Hierbei zu empfehlen. ; 

Die verflofftene Schlacht ſaifon, welche Aitte Desember 1892 bes 
gann ımb- im Yun! 1898 endete, war durchaus Yeine glinflige für bie 
Saladero⸗Induftrie, obwohl fie an Umfang gegen das Vorjahr zus 
genommen bat. Die Viehzucht hatte in Bolge einer zehnmonatlichen 
Darre und wieberholten Heufchredienfraßes ſchwer unter Wafler- und 
Juttermangel zu leiden, fo daß in großen Bezirken ba Bieh Aber- 
haupt nicht fett wurbe, und in mehreren Galaberoß mit ber Schlach⸗ 
tung mageren Viehs begonnen werben mußte, wobei nur ein fchr 
geringer Gewinn abfiel. = 

In Folge diefer Verhältniſſe, ſowie des theilmeifen Stillſtandes 
der Salaberoß in der vom Bürgerkrieg durchwühlten Braſilianiſchen 
Provinz Rio Grande und ber dadurch bervorgerufenen flärleren 
Spelulation in tasajo (getrodnetes Salyfleiich), begannen Anfang 
des Jahres 1893 die Preife dieſes Artikels fchnell zu fleigen. Die 
Saladeros ihrerſeits Ihloffen daraufhin große Kontralte in Schlacht⸗ 
vieh ab und bezahlten enorme Preife, die geringere Dualität des 
diaponiblen Viehes aus den Augen lafiend, jo daß die estancieros 
nalürlih verkauften, was fie nur an jungen Thieren unb Küben, 
die fie unter normalen Verhältniffen nicht verlauft hätten, losſchlagen 
Ionnten. So beliefen fi die Schladtungen in ben Provinzen 
Entre Rios und Corrientes auf 269500 Dchfen und 92700 Kübe, 
zuſammen alfo auf 362200 Stück Rindvieh, gegen 822800 Stüd 
in ber Saiſon 1891/92. 

Deutiched Hanbelä-Mrhio 1894. IL 


133 


Dieſer Mehrſchlachtung in der Saiſon 1892/98 gegen die Saiſon 
1891/92 diirfte aber in den meiften Fällen eine Abnahme des Ges 
winnes ober gar ein Berluft gegenüberflehen. Wie auß ben vors 
ſtehenden Ziffern zu erſehen ift, macht Die Zahl ber geſchlachteten 
Kühe etwa 25 pEt. der Geſammiſchlachtung aus. Daß man in dieſer 


Acri zu ſchlachten nicht fortfahren kann, iſt ſicher, da eine allmähliche 


Ausrottung des Viehſtandes die unausbleibliche Folge Hiervon fein 
würbe. " 

Die Ausſichten für die Saifon 1898/94 find noch ungünfliger, 
da eine die vorjährige in ihren verheerenden Wirkungen noch weit 
übertreffende Darre herrſcht, bie großes Sterben unter dem Bich 
verurſacht bat, während andrerſeits bie Lage des Europätigen Marktes 
ſich Für Saladero- Produkte andauernd verſchlechtert. 


Iloilo. 
FHaandelsbericht für das Jahr 1893.9) 

Die Ichte Zudlerernte tft, wie vorauszuſehen geweſen, bebeutenb 
einer ausgefallen als die vorhergehende, und kamen im Ganzen 
bloß 140 124 Englische Tonnen zur Ausfuhr gegen 166 288 im Bor: 

ve. 
u Die allzu nafe Witterung während bes Wahsthums des Rohres 
war Schuld an dieſem Ausfall. Daſſelbe if ber Fall mit der dies⸗ 
jährigen Ernte, indem während der Monate Mai und Juni ganz 
außergewöhnlich viel Regen fiel, und wird biefe ſehr verſpätet erſt 
im Dezember begonnene Ernte um wenigſtens 80 pCt. Binter ber 
Iektjäßrigen zurückbleiben. 

Auch die nächftjährige Ernte wird keine ſehr große fein, weil 
der ungünftigen Witterung wegen einftweilen nur ganz wenig an⸗ 
gefäet werben konnte, und die fpäten Ausſaaten gewöhnlich ſchlecht 
ausfallen. 

An Reis mußten im Laufe bes Jahres 1898 etwa 11000 
Englifde Tonnen von Saigon und Bangkok eingeführt werden, doch 
wird in biefem Jahre ber Bedarf an frembem Reid bedeutend Keiner 
fein, da die nächſte Neißernte von Panay und Negroß ſehr ergiebig 


zu werden veripridt. 


Aeußerſt Hein war die Iehte Tabaternte, fo daß im Ganzen 
nur 6140 Spantige Gentner Tabak zur Ausfuhr kamen. 
Un der Ausfuhr im Jahre 1898 waren bie einzelnen Länder, 
wie folgt, betheiligt: 
Buder, Sapan: 
trockener. naſſer. Hol. 
Engl. Tonnen. 


Ausfuhr nach: Tabak. 


den Vereinigten Staaten 


von Amerika......... 66 748 — — — 
Großbritannien ......... 38 886 25680 — — 
Canada. ............... 18 810 — — — 
China ................. 14 487 _ 1592 — 
Japan................. 1250 — — — 
Manila ................ 2519 — — 307 
zufammen... 187594 2530 1592 307 


Die Einfuhr Deutiher Waaren bat infomelt an Bebeutung 
zugenommen, als im Laufe des Ichten Jahres nahezu 2U km trans» 
portable Bahnen für Yuderpflanzungen in Negros und Panay von 
Deutichland eingeführt wurden. Es ift nur zu bebauern, daß bie 
Deutſchen Fabrilanten nicht dem Beiſpiele ber Britiihen folgen 
wollen, bie ficheren Pflanzern ihre Mafhinen auf Krebit verkaufen 


1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1893 U. S. 101. 
19 


134 


und auf biefe Weiſe viel leichter Abnehmer für ihre Fabrilate finden 
als die Deutſchen Zabrilanien, melde für ihre Wanren glei. Bei 


der Verſchiffung bezahlt fein wollen. 


Rur dem rrwähnten Umſtande ift es zuzuſchreiben, daß von 


loilo. — Point be Cole. 


eiup 2000 Zuckerrahr⸗ Valzwerlen auf Vanay, Regros und Lebu 
nicht ein einziges aus Deuiſchland, wohl aber Ammiliche aus Groß⸗ 
Britannien ſiammen. Wohl ein Biertel biefer Walzw wird durch 
Danwfmaſchinen getrieben, bis Venſt⸗ aus Vrhiriamicn kommen. 


Der Schiffäverkehr im Hafen vorn Iloilo im Jahre 1898 geſtaltete ſich, wie Tolgt: 









Nationalität | 


—88 ........ ———— 
Senne (Vereinigte Staaten aaten nn 
Kor nn © aeeaneansensenepelsufenn 
Seberläntihe EINE 
Stalieniide........ unser nsusen ...... 
Spaniſche................ ........... 

aufammen. j 





BE 









Davon mit Labuug.- Davon weit Zabung. 
Reg.s — Reg.⸗ 
Sqhiffe. —* Schiffe. = Ei Scife. onnen. 








16 476 5 85082 
11583 20 18 886 
"1'789 3 2386 
‚1148 2 ı 1148 
628, 3 8 195 
14 2 1344 
1069 1 108 ° 
1874. BR. 1874 
86 


1188 . 


. 
hl 





Point de Galle (Seylon). 
Handelsbericht für das Jahr 1898, 


Allgemeines. ° 

Verkehr gzmittel. Es giebt auf Geylon 8700 Gingtifghe Meilen 

in vorzliglichem Stande befindliger chauſſirter Straßen, Gifenbahnen 
find 207 Engliſche Meilen vorhanden und 64 Meilen im Bay. 
Außerdem find auf Ceylon Kanäle in einer Länge von 70 Engliſchen 


Meilen, die her Regierung gehören, aber in ſchlechtem Zuſtande ſich 


befinden. 


Die Geſammtverſchikfungen umfaſſen in Eins und Ausgang 


jährlich, etwa 6 000 000 Engliſche Tonnen. Der Werth bes jährlichen 
Geſammthandels beläuft fi auf etwa 9000000 Po. Sterl., 
ber der Einfuhr von Großbritannien auf 1400000 und der ber 
Ausfuhr dorthin auf 2750000 Pb. Sierl. 

Die öffentliche Schuld Ceylons beträgt 2510 759 Bid. Sterl. 

Salz. Die beiden großen Salzproduktionsſtätten ſind in Pullam, 
und Hambantotta, ihre Produktion beträgt durchſchnittlich im Jahre 
400 000 Englische Centner. Die Salzgewinnung liegt in ben Händen 
ber Regierung unb iß ein Monopol berfelben, aus dem fie etwa 
900 000 Rupien jährlich einnimmt, 

Verkauf von Arrak und Lobby. Die Regierung vezieht 
ungefähr jährlich 2250 000 Rupien aus dem Berkauf von Licenſen 
zum Abſatz von Arrak und Toddy. Die Käufer dieſer Licenſe haben 
das ausſchließliche Recht, dieſe Getränte in dem Diſtrikt zu verkaufen, 
für welchen fie den Licens gekauft haben. 

Acerbau. Ceylon umfaßt einſchließlich der Seen, Lagunen ıc. 
15809280 Acker und ausſchließlich dieſer etwa 12000000 Acker, 
wovon gegenwärtig nur etwa 31/4 Millionen bebaut ſind oder als 
Weibeland benutzt werben, ungefähr ein Acker pro Kopf der nahezu 
3 000 000 betragenden Lanbbenöllerung. Fur Musbehnung ber Sands 
kultur iR alfo noch viel Boden vorhanden. 

Im Sabre 1898 waren mit Arabiſchem Kaffee 8500. Ader 
weniger bepflanzt ala im Jahre 1891. Während im Sabre 1877 
noch von 272 000 Ader 300000 Englifhe Centner Kaffee gewonnen 


wurben, waren Mi Kaßre Pr nut 80.096 Adern sek Aufktur, von 
denen etwa 45000 Engliſche Centner Kaffee geerntet wurbe. Der 
Rüdigeng beiträgt alfd ungefähr 326 000 Acer und 860000 Centner. 
Bezuglkch ber Unpflanzung von Liberkalaffee A eine Zunahme non 
800 Ader zu vergeichnen. Kon EinYonk gab es im: Jahre 1883 


über Dr, Quttionen Wäunte weniger als im Yuhre 1888. 


' Shoe. Bei en Anpflirgzengen hat eine Zunahme vom nahen 
26 500 Mär Ratkgefunben, un 23 wird angenommen, daß in biefem 
Jahre 280 000 Acker under Aultur ſein werben, von denen ein Extsag 
von 200 000 000 Euglikhe Yin erwarkti rich. Mie Altefte Theeplan⸗ 
tage ift im Jahre 1868 :mit „Milam Gybeib". angelegt, welche Thee⸗ 
fordt auBgezeidiuet "wäh, "Tetiseklei‘ Zoichen Heu Entartung geigt und 
etwa 470 Pfund Ertrag pro Ader giebt. — An sinzeinen Stellen 
Baben die Theeplantagen unter ſchaͤdlichen uiekten zu leiden gehabt. 

Kalao: Die Anpflanzungen haben ſich sur 3800 Yder ver⸗ 
groperi. Die Ernte helief ſich im Jahre 1898 auf 19174 Euglikge 
Geniner im Werthe von vneſor 965.000 — glei 66.360 
Pld. Sterl. 

Botsänüffe, Ri der ‚Rofospalme find eins 660.000 Uder 
beanben, bie gunäheend 50 000 000.Bäume enthalten. Dieſe geben 
einen Ertrog von ungefähr 1 200.000 000 Nüfien, weun ber niert 
Theil im Lande jelbft verbraudt wird. Verarbeitet werben. GEL 000 
Geninex, zur Delgeminnung verwenbet 375 000 000 Rüffe, ausgeführt 
18 000 000 Rüffe unb als Kopra zur Ausfuhr gebracht 3 000 000 Rüffe. 

Eſſenzen. Es find 30000 Acker mit Begetabilien hepflanzt, 
bie zur Herftellung von Efienzen verwendet werben. Im Sabre 1849 


‚betrug ber Werth der auögeführten Efienzen 8000 Rupien, im Jahre 


1883 279500 Rupien und im Jahre 1899 612 000 Rupien. Bon 
Citronelgöl wurden 18 000 000 Ungen im Werthe von 654.096 Rupien 
ausgeführt, Zimmetöl 91509 Unzen im Werthe von 37893 Rupien, 
Zimmetblattöl 44 480 Unzen im Werthe von 2650 Nupien und wohl 
ziechenbes Del 374000 Unzen im Werthe von 18050. Rupien. 
Palmyrapalme. Neben ber Kokospalme tft bie Palmyrapalme 
am häufigften im Dfien, fie liefert eine ebbare Frucht. Diele Frucht 
mird auch ſonſt noch zu den verjchiebenften Zwecken verwendet. Mit 


ber Palmyrapalme find eiwa 40.000 Ader beitanden, von den Früchten 














Point de Galle. — Galais, 


wurben im Jahre 1898 gegen 35 000 Centner verfchifft. Die Palnzen 


fafer wird Kauptfädlich zu Mlrften verarbeitet. 
Ausfuhr. 
Im Jahre 1885 wurden von Ceylon auägeführt: 
Engt. Er. Engl. Pie 
Kaffee 22.200... 5510 Eindone......... 8571 826 
Kakao............ BEO6B Thee............. 84 406 064 
Kotosmudl....... 389 112 Karbamomen...... 428 210 
Kopta............ 44 928 Zimmet in Fardehhlen 1996 257 
VSoonac........... 188 6938 SBimmetabfälle..... 667 116 
........ 831606 Getroctnete Kolos⸗ 
Soirtaumwert....... : 788  mäfle .......... 6 414 908 
Coirgam ......... I. 831 GStück. 
Eoirfafer ......... 56404 Koloßnüffe........ r1 079 08 
Ebenholz ......... 6881 Unen. 
dirfägeweiße...... 39 Citemelladl....... 10'696 481 
Sapanholz ....... 6678 Binmetöl......... 140 884 
Balmyrafaler ..... 3500 
Rach Deutſchland wurden im Jahre 1898 von Geylon aus⸗ 
7 mb. Engl. Centner. 
Thee............ BEE Kaffee ............. . 868 
Herbamomen .. . WOR Keloemmäböl.......... 18299 
Ammet in Ballen..... EBTEOS Now .............. 12 006 
Sinmmetabfäle........ MTER Poona ............. 183 915 
Getrodnete Artonuife. 178850 PBlumbago.......:... 47 008 
' Ynyen Golrgam .....2...... 6886 
Citronelladl.......... 85485 Coirfet.......... 2172 
Aumlöl............ 5788 Bbenbol)............. 9e2 
Gayanbolı...:...:... 1940 
Balmyenfaler ........ 3 
Calais. 
Handelsbericht für des Jahr 1893.) 
Landwirthjchaft. 


Der Adcerban if wu Bis ganz aupesgemähndiche Trvcenheit, 
bie währenb bes Frühjahrs und Sommers geberricht bat, in eine 
ehe kritiſche Lage gekommen. 

Der Mangel an Stroh und aller Sorten Bichfuiter, ber ſich 
Ihon im Jahre 1892 fühlber gemacht hatte, zwang viele Landlente, 
ihr Bieh zu verlaufen, unb im folge bes gleidyeitig niebrigen Ge⸗ 
treibepreife mußten ſogar mande die Sanbwirthichaft aufgeben. 

Krog der großen Trockenheit war das Ergebniß ber Getreide⸗ 
ernte ein befriedigendes, doch war es in Folge der ftetig herunter, 
gehenden Preife nicht möglih, ben großen durch den Mangel an 
Bichfutter entſtandenen Verluſt nur einigermaßen zu erſetzen 

Die Durchſchnittapreiſe ſtelllen fich, wie folgt: 


Franken 
pro Heltoliter 

In Weizen ....................... 14,94 
Niſchkorn....................... 18,78 
Roggen......................... 10,72 
Gerſte. ...................... 10,88 
Hafer.......................... 8,53 
Rartoffeln ..... .................. 4,36 


» Bogen der Borjahers f. Band. Ar. 1898 IE. ©, 114: 


136 


Der Tabalbau ded Departements bat 120000 kg mehr und 
wear 2280000 kg geliefert. Die Preile find diefelben geblieben 
ma beirugen je nah ber Ducittät zwiſchen 90 unb 145 Franken 
für 100 kg. 

Die Biehzucht hatte dur ben Mangel an Futter mit ben 
größten Schwierigkeiten zu Tämpfen, trodem find bie Fleiſchpreiſe 
nicht gefunden unb waren viemlich biefelben Preife wie im Jahre 189%, 
nämlih für 


Franken 
pro Kilogramm. 
Nindfleiſch................. en. 1,18 
Kalbfleiſch e ——— EEE 204 
DHammelfleiſch... ............. 2,17 
GSqweineflaiſch.................... 181 


16 
Die Preife für Gier, Butter und Geflügel find unngränbert ges 
blieben. 


Außenhandel. 

Das Ergebniß ber Eins und Ausfuhr weiſt eine bedeutende 
Berbefferung gegen daB Vorjahr auf. Die Ausfuhr iſt ungefähr 
dieſelbe wie im Jahre 1892 geblieben, Hingegen hat ſich die Einfuhr 
um mehr als 34000 Tonnen erhöht, hauptſächlich durch größere 
Ladungen von Getreibe, Yo und Eiſenerz. 

Der Handelsverkehr im Calais flellte fich in Eins und Ausfuhr 
auf 898118 015 kg mithin auf ungefähr 34 Millionen kg mehr alß 
im Borjahre. 

Die Einfuhr belief fi auf ow ess ER LE und bie ubfube 
ef 64 463 868 ke. 


Induſtrie. 

Die TÜR und Spitzeninduſtrie hat in den erſten Monaten des 
iehten Jahres ſehr bedeutende Aufträge erhalten und way gegen 
frühere Jahre ſehr gut beiäftigt. Wäre bie Amerilaniſche Krifis 
nicht jo ſtbrend dazwiſchen gefommen, fo mürbe das Refultat ein ſehr 
befriedigendbes für die meiften Yabrilanten geweſen fein. Jedenfalls 
find die Ausſichten für Die Zukunft recht günftig, und befinbet fi 
im Allgemeinen dieſe fo bedeutende Inbufttie in einer viel gefünberen 
Lage, ald fie es jeit ber großen Kriſe von 1886 geweſen iſt. 

Die Buderfabriten des Departements find alle ſehr beichäftigt, 
bie Zahl derſelben betrug 49, bie gufammen ungefähr 606 402 640 kg 
Buderrüben verarbeitet Haben; ber Zuckerertrag war nicht fo gut wie 
im Borjahre und ergab durchſchnittlich mur 9,28 pGt. 

Bis zum 80. Juni 1898 Hatte die Steuerbehörde 56 648 062 kg 
raffinisten Zuckers regiſtrirt. 

Die Alkoholproduktion vermehrt ſich beträchtlich, eb wurden 
51 Deftillerien gegen 44 im Sabre 1892 betrieben, fie erzeugten 
293 550 hi, ungeführ 27 000 hi mehr als im Vorjahre. 

Die Bierdrauereien haben ebenfalls ihre Produktion vermehrt 
und 1268468 bi Bier gegen 1184180 hl im Sabre 1892 geliefert. 
Nah den großartigen Ausbehnungen einzelner Ctablifiements zu 
fülichen, wird daB Jahr 1894 eine weitere bedeutende Bermehrung 
Der Brobultton aufweiſen Können. 

Die Hiefige Biskuitfabrit bat auch im letzten Jahre weitere 
Kortigritte gemacht und ſehr große Aufträge von ber Franzöfiichen 
Regierung erhalten. 

Die Übrigen Induftriegweige des Departements weifen auch in 
biefem Jahre eine weſentliche Beränberung auf, doch ift im Als 
gemeinen auch bei diefen bie Geſchäftslage eine hoffnungsvollere. 

Die Zahl der Dampfmaſchinen im Bas de Calais hat. fich wieder 
um 48 vermebrt und beträgt jetzt 2688. 

19% 


136 


Bergban. 

Die Kohlengeuben im Pas de Calaid mit einem Flaͤche ninhalte 
von 61 202 ha haben ihre Brobuktion wieder um 1207 608 Tonnen 
gegen die des Jahres 1892 vermehrt und lieferten 21 Etablifſements 
mit 66 Schächten 9 826 624 Tonnen. Es waren 82 714 Arbeiter in 
den Gruben und 9675 außerhalb beſchäftigt. Der durchſchnittliche 
Arbeitslohn betrug 4,89 Yranlen pro Tag für den Arbeiter unter 
der Erde und 8,86 Franken für ben Arbeiter Über Tag. 

Durch die Ausftände in England und im Pas de Ealaiß wurben 
auf kurze Beit bedeutend Höhere Preife erzielt, doch trat balb wieder 
nach Beendigung der Ausftände ein allgemeiner Rüdgang ein, zus 
mal die Produktion eine erheblich größere war, und Die Nachfrage 
in Folge der allgemeinen Geſchäftsſtille nicht im Verhältniß blieb. 

Die Steinbrüche, die ungefähr 1200 Arbeiter ‚beichäftigen, haben 
fohnende Aufträge. Es wurden aud ungefähr 188000 Tonnen 
chemiſcher Dünger (Phosphate) gewonnen. 


Siferei. 

Die Hochfeefifcherei wurde von der gleichen Anzahl Boote. ber 
trieben, und ergab der Yang 1645497 kg Fiſche und einen Erlös 
von 942 420 Franken. Es wurden außerdem 14290 Mefures Heringe 
gefangen, die zum Durchſchnittspreis von 2 Franken pro Meſure 
(ungefähr 100 bis 120 Heringe je nad) der Größe) 28580 Franken 


brachten. 
Schifffahrt. 
Der Schiffsverkehr Hat gegen bad Vorjahr einen Rüdgang aufs 
zuweiſen, auch die Zahl ber Deutſchen Schiffe war bedeutend kleiner. 
Es find im Ganzen 2289 Schiffe von 600 102 Reg.⸗Tonnen ans 
gekommen, darunter mit Ladung 3300 Schiffe von 589 179 Reg.⸗Tonnen. 
Der Nationalität nach waren hiervon; 


Seanzöfihe ......-. 662 Dampficiffe von 174 876 Reg. ‚Tonnen 
12 Segeliäife „ 1086 n 
Britiſche........... 1460 Dampfidiffe „ 358968 n 
27 Segeliäifie „ 6261 n 
Rorwegiihe .......- 21 Dampfidiffe „ 11706 n 
42 Segelihifie „ 17200 n 
Schwedilhe......... 10 Dampfidifte „ 8728 n 
8 Segelihifer „ 3m. 5 
Deutſche ........... 12 Dampfihife „ 6612. n 
8 Segefiäiffe m 3268 " 
Ruſſiſche .......... 18 Dampfſchiffe/ 7736 n 
Daniſche........... 8 Dampfihifie „870 : „ 
2 Segelidife „ 899 „ 
Stalienifde .......-. 1 Dampfidifi „ 492 n 
Belgifihe........... 1 n " 465 n 
Spaniide.....-...- 1 n „ 838 n 
Shilenifhe ........- 1 „ 7 n 


Außerdem kamen 86 Küftenfahtgeuge 
an. 
Der Poſt⸗ und Berfonenverlehr zwiſchen Calais und Dover, obs 
gleich noch immer fehr bedeutend, Hat doch einen ziemlichen Rüdgang 
qufzuweiſen. 

Man verſucht denſelben durch die Ausſtellung in Chicago und 
durch die finanziellen Krifen zu erklären, doch haben die bebeutenben 
Berbeflerungen in den Linien Dover-Dftende und Queensborough⸗ 
Bitflingen, die außerdem bei Weitem nicht jo Loftipielig find, wahrs 
iheinlih Einfluß auf die Abnahme des Verkehrs über Salais gehabt. 

Die anderen Verbindungen zwiſchen Calais und England erzielen 
alle ein befriedigendes Reiultat. 


Dertehrsünerfihten.. . 


Einfuhr der hauptfächlich ſen Wrtitei km Jahre 1898. 


Lebendes Bieb..... 
Friſches Kleiih .... 
Geſalzenes und Ion» 

jervirteß Fleiſch.. 
Rohwolle .......... 
Pferdehaare u. ſ. w. 
Seidengarne 


Abfälle von Thieren 


Friſche und geſalzene 

Bilde .......... 
Knochen und Horn. 
Getreide ......... . 
Getrodneied Gemülje 


Friſche $rüdte .... 


Getrocknete Früchte. 
—*— 


Kondenſirte Milch.. 


wirze 
Del und Theer .... 
Holz ............ 
Exotiſches Holz..... 
deſen enthaltende 
Pflanzen........ 
garten ..... ...... 


Bierhefe .......... 
Lumpen .........- 
Bearbeitetes Holy .. 
Shiefer ......-.-- 
Eis .............. 


kg .. kg 
29 548 Sohlen aanseeeregn 01951888 
334 962 Erhpedh........... 437 079 
Petroleum ........ 12 673.065 
123166 Del .............. 35 909 
20230281 Gifeney .......... 45 970 600 
1552 Gußellen.......... 4 257 420 
86467 Eifen............. 590 188 
76 3941 Stadl............ 24 7152 
Kupferwaaren ..... 11.808 
44090 (Chemiſche Probute. 442315 
381183 Seife u. Barflimerien 356% 
39 818.047 Horyellon u. Köpfe 
63563 , wanren.......... 84804 
86 650 Ölspaaten ....... ‚24 140 
5591 Reinene,baummollene 
‚1232 u. mollene Gare _ 480.589 
22175 Leinene und baum 
180620 -wollene Gemwebe.. 271.089 
‚ BRollene Gewebe .... 216 729 
244 000 Seidene. 87 186 
128 400 Kieibusgsftüde ..... 14 628 
139 645 855 Berie............ . 45 509 
68474 Reber, und Felle ... 4936 
Schmuchſachen und 
6444365  Nhren..... seen. 19008 
1379 Meißinen nennen 977 860 
3519 Metallene Geräths 
240 100 ſchaften ......... 239 713 
462958 Möbel............ 108 769 
654 317 Korbwaaren ....... 15 354 
2 224 166, Wolb u. Solbmünzen 1911 
230 458, Altoholifche Getränte. 48.067 
2307 840 Bien cereeene.:... 178421 


Ausfuhr der hauptſächlichſten Artikel im Jahre 1898. 


Lebende Bieb..... 


Fleiſch und Geflügel 
Geteodinetes 


Exotiſches Holz .... 
Steine und Brenn; 
- material 
Rohwolle ...... ... 
Kammwolle 
Abfälle von Thieren 
Friſche und gefalgene 

Flle ....,..... 
Brot 


kg 
44 860 


Kondenſirte ud. 
914 826 


Süße Biscuitz 
Medikamente en 

Pflanzen ........ 
Fra 
Baumpflangen 
Wein, Eſſig u. Apfel: 


von 0 06 


Altohol und Liköre 
Mineralwafler 
Berſchiedene Retalle 
Chemiſche Probulte. 


&emiie......... 


Barfümerien x... ;.. 


kg 
730 7110 


2671 114 
714 420 
263 094 
641 540 
215 076 


28083 751 


2831 
420 069 
725 280 
208 70 

31 284 











Salaik, — Neraguay. 


Glas und Porzellan 4411978 Meihinen.:........ 11 667 771 
Berihiebene Garne. 600 108 Waſſſen u. Munikien 4 9658 
Gewebe 6 138 Möhl...... ...... 15 423 
Zulle Spitzen und Korbwaaren ...... 26 281 
Stidersien ı..... 65429 Wagen ...ı....... 48 591 
Bapier ........... 2497 Rad, Fig . ab 
Leber uud. Zee. 22542 Gummiwqaren.. 12 992 
Schumckſachen und RUWARTEN ....... 18 ı71 
Uhren ......2... 146 929 
Paraguah. 


Der Handel und die wiethfcheftiichen Verhältmiſſo im 
Jahre 1892. 


Dandel. 

Die einzigen die Handelsbewegung des ganzen Jahres 1802 um⸗ 
faſſenden, amtlich veröffentlichten Zahlen geben für dad Ceutralzoll⸗ 
amt Aſuncion an den Werth 


Silberpeſos. 
der verzollten Einfuhr ............ 1 492 686 
der zolfeeien Binfuhr ............ 626 886 
zujammen... 2018471 

Bapierpeios. 
der Kasfahr .................... 7770 956 


Wenn man den Silberpeſo, der für die Bewerthung der Einfuhr 
waaren no immer bie tartfmäßige Einhelt bildet, mit 2,72 Mark 
anfeitt ımd für den ſchwankenden Kur des Papierpefos den Durch⸗ 
fchnittöwertH von 0,66 Marl annimmt, berechnet fi in Martwährung 


Marl. 
bie Einfuhr auf ....... .......... 5 490 241 
die Ausfuhr auf............. . 5128881 


Verglichen mit ben entfprechenden Bahlen des Vorjahres, nad 
welchen die Paraguayiſche Einfuhr 4 696 048 Mark und die Ausfuhr 
8231 8 Mark betzugen, ergeben die Bablen für das Sahr 1892 
jebenfalls eine Zunahme der Einfuhr. Ob aus bem Vergleich auf 
eine Serabminberung ber Ausfuhr im Ganzen zu folgern tft, tft 
zweifelhaft, ba die für das Jahr 1892 angegebenen Zahlen nur den 
Ausfuhrhandel des Haupthafens Afımeion, bie der früheren: Jahre 
dagegen bie Ausfuhr des ganzen Landes betreffen. 

Die Aufwärtsbemegung im Einfuhrhandel ſcheint fürs Erfte weder 
durch die Erhebung der Zölle in Gold — Geſetz vom 10. Oktober 
1892 — noch vurch die Verſchlechterung ber Baluta weſentlich beein- 
Hußt worden zu fein. Die erftere hat, wenngleich fie erft wenige 
Konate vor Schluß des Verichtsjahres in Kraft trat, faft eine Ver⸗ 
doppelung ber Zolleinnahmen gegenüber dem Borjahre zur Folge 
gehabt. 

Die Jahre 1892 und 1898 ſind für die Landwirthſchaft außer⸗ 
ordentlich ungänftig geweien. Große Kälte im Winter und anhaltende 
Dürre im Sommer, im Jahre 1893 noch mehr wie im Jahre 1892, 
haben in Gemeinfchaft mit der jetzt bereits im vierten Sabre aufs 
tretenden Heufchreckenplage die Landwirthſchaft ihrer Erträge zum 
großen Theite beraubt. 

Die Lage erichwerend tritt bie Paraguay gegenüber beobachtete 
Virthſchaftapolitik Argentiniens Hinzı, welche ſich in Naßregeln 


1) Wegen ber Vorjahre ſ. Hand. Arch. 1898 II. ©. 28. 


187 


zweierlei Art Anßert. Einmal wird werfucht, einen regelmäßigen mb 
ungeflörten direkten Hanbelſsverkehr zwiſchen Baraguay usb Bontesibes 
nit auflonmen zu laflen. Daß diefe Bemübung zum Theil von 
Erfolg geweſen iR, erhellt barans, daß Montesibeo, Träher ein Haupt- 
ahnehmer von Yerba.mats, Baraguayiihen Thees, jet dieſes Produkt 
fat ausidliehlig aus Braftlien bezieht, von wo aus es angeblich 
billiger ‘und beſſer präparirt geliefert wird. Huch Paraguayiicher 
Zabel if vom Markt in Montevideo verſchwunden. 

Assbann if es Argentinien gelungen, ben Paraguayiſchen Tabel 
bush Feſtſetung eimes Prohibitivzolles von 60 Centavos Bolb für 
DaB Kllogramm von feinem Markte zu verbrängen. Yerba mats 
uud Tadek find bie Hauptprebulte Paraguars, fe beitragen etwa 
neun Bebntel. ber Gelammiandfuhr, und ir Abſatz iſt daher eine 
Sebenafrage für das Land. Der Paragnayiſche There IR in Argen⸗ 
tinien ein allgemein beliebtes und fehr verbreitete Genußuiittel, baB 
aur aus Denaguay is ber mon Konſumenten begehrten Dunlität und 
Duantität bezogen werben lann. Yür dieſe wirb Argentinien wohl 
noch füz lange Zeit ein guier un ſicherer Abnehmer bleiben. Aber 
Hm Tabak fina Die Those nach Argentinien fo sienslich verſperrt 
Derſelbe ift daher gepoungen, in Europa Unterkunft zu ſuchen. Die 
erſten Verſuche in Bremen und Hamburg, am Marlt Aufnahme gu 
finden, uıäfien als mißglüdt bezeichnet werben. Größere Sendungen 
haben in Bremen Breife erzielt, deren Niebrigleit für das betreffende 
Erporihaus faft ruinda mar. Zwar fiel diefer Mikerfolg geitli mit 
einem allgemeinen Bertöftun für Tabak zuſammen umb if gum 
größten Theil auf dieſen auch uriächlich gurüdguführen. Die Baras 
wseyiiche Tabalausfuhr Tünnte aber bei plannell unb praktiich vers 
beflerter Behandlung den Reichthum des Landes vervielfachen, bemum 
die ſchlechte Dualität der Wanre, die ibm auf dem Bremer Markt 
eines fo niedrigen Platz anmeift, tft keineswegs ber Beſchaffenheit bes 
Bosens, jonbern lebiglich dem Mangel an Sorgfalt beim Anbau, bei 
bee Ernte und ber Tertigftellung zur Ausfuhr zugufchreiben. 


BDandel mit Deniſchland. 


Der Umfang des Handelßverkehrs Paraguays mit 
Deutſchland iſt zahlenmäßig zwar nicht nachzuweiſen, aber alle An⸗ 
zeichen ſprechen bafür, daß derſelbe in ber Zunahme begriffen iſt. 
Das Deutſche Fabrikat, das sum Theil auch von nichtdeutſchen 
Hanbelöääufern bezogen wird, gewinnt im Allgemeinen dank feiner 
Beſchaffenheit mehr und mehr an Boden. Ber Weg, den dafſelbe 
bierher nimmt, iR nicht immer ber birelte von Deutihen Häfen durch 
Deutiche Handeishäufer. Die letzteren bezieben ihre Waaren außer 
über Hamburg und Bremen zum großen Theil aus Antwerpen, we 
Deutfche Hüufes den Einkauf beforgen. NReuerbings find von Para⸗ 
guayiihen Smsporteuren Die Waaren au an den Gtayelplägen 
VHDuenos Aires und Montevideo beſtellt worden. Zum Theil Bat bie 
Stodung im Tabakausfuhrgeſchäft nad. Bremen die birelte Einfuhr 
Deutfher Waaren, wie Reis und Buder, ganz unterbunden, unb ber 
Bedarf an dieſen Konſumartikeln Tonnte nur aus ben Vorräthen ber 
genannten Hanbelöpläge bed La Plata⸗Stromes gebedt werben. Wenn 
biefelhen: auch meiſt wie friiher Deutichen Urſprungs geweſen zu fein 
icheinen, jo birgt die durch die Stodung ber Paraguayiſchen Tabak⸗ 
ausfuhr verurjachte theilweiſe Unterbrechung des birelten Handels⸗ 
verlehrs pwiſchen Bremen und Paraguay die Gefahr in ſich, daß 
nichtdeutſche Waaren die gleichen Gattungen Deutſcher Provenienz 
vom Paraguayiſchen Markt verdrängen. Died gilt beiſpielsweiſe vom 
Deutſchen Zucker, der fi als Rimeſſe für Tabak leichter Eingang 
verſchaffte. Allerdings bietet die Verſorgung des Marktes mit Ein⸗ 
fuhrgut aus den La Plata⸗Häfen mancherlei Vortheile vor dem direkten 


138 


überfeeikihen Beyug,. die den Ichteren immer zu Gumfien des erſteven 


Romjankiuren ſich in kurzer Zeit, etwa in acht Tagen, mit Warren 
zn Deckung des jeweiligen Bebaris in verhältnißmaßig gertnger 
Menge: zu. verſehen. Buenos Aires und Monteviben werben itmmer 
Aa Stande: fein, von ihren großen: Beſtünden bie zur Deckung Dub 
geringen Konſumd in’ Paraguay: erforderlichen Mengen abzugeben, 
und dies oft: zu Billigesen: Preiſen und manchmal aud in beſſerer 
Qualltãt, ala es aus Guropa Direkt: geliefert werten Barın. Denn 
bie Importeure muffen faſt alle Baarenforten ſuhren, ‚um beſtehen 
zu Tonnen, . wogegen in Buenos Alres und auch. in Mentedibeo Spe⸗ 
yinkiftem Über beſſer ſortirte Dager der vorſchiabenen -Maatengattumgen 
verfügen und deßhalb befſere und buisere Voearen ha Bdfen em 
Etande ſind 


merben 
" Rebbimche in dev Suupifuihe. io Streit aus VBrenen be 
Dom. Durch die Stockung Ber: Tabilanbfuhr tra vorigen -Jahre: iR 
wer direte Bezug untorbrochen worben; unb ber Bebarſß an dieſem 
Konfumtarttiel wird, wie ‚bereits bemerkt wurde, durch Sendungen 
meiſt Deutſcher ‚ Provenkeng aut Buenos Niree ad Rondevideo 
gedeilt. 


Die. Verpackung vor Rei wer. in Anem eialachen Sau genligt 
nicht für die weite Neiſe nach Aſuncion, ba: bei dem vielfachen Am⸗ 
laden die Sache leicht zerreihßen uiid die Waare heraublafſen. Es 
Daß für Weragag Defkmander ‘Wei in Dappekien 
Okken yerpadt: würbe. 

Abgefehhen von ber Berpadung gift daB über Reis Geſagte au 
vom gucder. Nur wird ber Deutſche Zucker einen ſhweren Stand 
gegennber der Fruinzoſiſchen Marie. Say haben, welche wegen iheer 
weißen Farbe: dem Hamburger Zucker vorgezogen wird. Zucker aus 
Coln iſt in der Farbe befler, aber zu theuer, um dem Say ernſt⸗ 
baftere Konkurrenz zu malen. 

Waſchblau wird nur auß Hamburg 

Auch der geringe Bedarf an. Bigaxren,  onferpen und 
Schaummein wirh zumeift aus Deutſchland gedeckt. 
‚Bi gneber. Ronfumartikel, Stearinlidhter, wird nur zum ges 
zingeren Shekle aus Deutichlanb, und zum geößeren and bewRicher- 
laudan und Belgien: bezogen. Die. gangbasfte Socke wirb. non ber 
Mannfaeture Boyale de bongies in Brüffel geliefert. : 

- Ein wichtiger Hamndeldarickel, Sprit, wire im großer Menge 
und guter Duclität aus Deutſchland (Merlin) geliefert, und der 
Deulſche Artikel IR, wenn er auch teurer als die NRoxbameriiuniiche 
ſKonurrenzwaare if, wegen feiner Reinheit ſehr beliebt 

‚BelomnbereB Augenmerk wird auf die Feſtigleit der Beriand- 
fufſer zu richten fein, bie bei der groden Sie 19 leicht ausdehnen 
und  unbetnimbergehen. 

Der Artilel „Bitter” wird für den Renten Mm Afuneion von 
Borbeauzr geliefert. 

Der Abſatz von Dentſchem Bier iR noch immer bebeutend, trot 
der großen Konkurrenz, welche Ihm ſehr gute Norwegiſche Biere und 
das Fabrilat ver Quilmesbrauerei bei Buenos Aires Bereiten. Um 
fo wichtiger iſt es, daß ſich die Deutſchen Lieferungen nicht mit der 
Zeit verſchlechtern, worder in einzelnen Füllen geklagt wird. Ne 
liebter find bie helleren Sorten, wie Bilfener Bier u. a. - 

Genever wird ſehr viel von Deutſchland berogen; nur bie 
feineren Sorten kommen von Holland. 

Der Bedarf an Porzellan, vornehmlich in den befieren 


Viebev die en Stefupeanimn ” Tuner „ pn 


Sorten, wird aus Deutſchland gededt; im ber geringeren Vaare und 
in ordinärem Steingut wird Deutſchland durch bie Bikfigerin Fabri⸗ 
Inte anderer Auiver, beſonders Belgiens, geſchlagen. 

gIn dem großen Artilel Gidswanren mb Sampen iſt Deutjq⸗ 
land ber erſte Lieferant: - “ 
‘= Bortlandcement wird: aus Deutfchland eingeführt: yat jebog 
ſtark mit Beighiher Konlusrenz 'yı Knpfen. 

Deutſche Mobel, wellge früher -gangbar waren, Fir ebenfo wie 
Rorbamerilanifhe und Deſterreichiſche durch ba Hiilänbifihe Fabrikat 
verbrängt worden. Der Gewinn hieraus iſt fremden Tijſchlern, bes 
ſonders Spaniſchen und Italieniſchen, aber auch Deutſchen zugefallen. 


Sm Huten iſt es der Deutſchen Fabrikation noch immer nicht 
gelungen, gegenüber der Engliſchen, Framzſtſchen und Belgiſchen 
Waare an Boden zu gerinnen. "Der Deutiche Hut tft theurer als 
bie anberen, olme fie; aw.Dimiitiit_ ya: überteeifen,: intseftunisere ſteht 
er an Gefälligkeit ber Appretur nad. 

Die Einfuhr von Leder⸗ und Schuhwaare, an der auf 
Deutigland theilnahm, geht nad. und nad an bie inländifche Fabri⸗ 
kation verloren, nur in feineren Waaren behauptet das Einfuhrgut 
feinen Pag, wird aber vornehmlich auß ber Schweii Hefterreich und 
Frankreich bezogen. 

Sattlerwaare wird jet hauptſächlich von Vüenos Aires, wo 
die Fabrikation derſelben bereits Yuß-gefgft bat, geliefert. 

Die Einfuhr von Pianofortes uns Ruſikinſtrum enten if 
gering, aber meift Deutichen urſprungs. 

Medilamente, Drogen und Chemikalien werben vielfad 
aus Deutſchland bezogen; in ben feineren Sorten, und Spezialitäten 
bat Deutſchland mit, einer ſcharfen und augeſtrengten Konlurrenj 
Englands, Frankreichs und vor Allem Nordamerilas zu kämpfen, 
pon wo auß zahlreiche Hanblungdreifenbe an Ort und Gtelke exfolg⸗ 
reiche Studien maden, . 

In dem wichtigen Artilel Eiſenwaaren hat die Deutſche In⸗ 
duſtrie in bereits ein gutes Dennoch wird 
fie große Auſtreugungen machen müfjen, um ber ſtarken Engliſchen 
und Rorbamerifaniihen Konkurrenz die Stine bieten zu können. 
So find bie yon Deuthchland gelieferten. Aexte und Beile im 
Ganzen, gut,. die Nordamerilaniſchen ſind aber zum Theil belichter, 
meil ihre. Form den Paraguayern mehr. zufagt. Stellenweiſe wird 
auch darliber geklagt. daß bie Deutſche Waare nit hart genug ift. 
Kine. ſehr gangbare Waare ſind bie ſogenannten —— 
Reſſer, welche im Urwald zum Abhauen der Schlingpflanzen und 
kleineren Baumzweige. ſowie auf dem Acker zus Ausrottung des 
Unkrauts verwandt werben Sie werben vielfach und gut aus 
Deutſchland geliefert. Das Engliſche und beſonders das Nord 
amerikaniſche Fabrikat iſt aber. billiger und nicht. ſchlechter als bad 
Deutſche. Daſſelbe läßt ſich von. ben ſogenannten Facones, db. h. 
langen Jagdmeſſern jagen Ju ben übrigen. Meſſerwaaren, 
Schreren, Raliemeijern, maht Deutſchland Yortiäritte und 
liefert jet auch ſchon die befieren Artikel in ber gleichen Güte wie 
England. unb Belgien. In Ihmichesifernen Wagren dagegen 
ſteht England obenan. Klempnereimaihinen ‚werben gut au 
Deuiſchland geliefert. Aber es würde fi) empfehlen, ber Nord⸗ 
amertlaniichen Konkurrenz auf dieſem Gebiete nachzugehen, welde 
hierin gute Waaren liefert und bejonbers ihre ſehr gangharen Runb- 
majchinen (maquinas para oortar redondo) in größeren Umfange 
abjegt. 


Sa bem großen Soniumazxtitel emaillirter Eifenwaazren 
Kochgeſchirr) liefert Deutſchland viel, hat aber ſtark mit Engliſcher 


Konkurrenz zu kaͤnpfen. 


| 
| 


Paraguay; 


Ju —ãA Kochgelchier ſteht England obenan; be 
In mit Ta Baia Fabrilat in Wettbewerb zu treten 
I Pilägen uub andewn Aderkaugeräthen lägt Deutich 
land die Nordamerilaniſche Billige Waare durch bie beffese Kımansitkt, 
bagıgen. werben bie | ‚Buderprefien, bie ſoge⸗ 
wanaien Tupiheb, bes — Deue —— noch vor⸗ 


Brchond ı an Giafinrapt m Uiusung ber Gfaugten, 


wegen is Bareguav ar upuigen Jahren begonnen : hat, - verınehet: 


RE uns: enöffuel amd ein: ſich ſeis erweiterades biahgebiss 
für den betreffenden Inbuftriegmeig. Biäher Bat hierin uglaub zus 
mit aha auch Feldun führe: Chehlieaft ein. Mus gebsiug) 


"beffen Bertram fih mut Pal, fu oma 


Deutiche Rägmatipinen finden ſchr gutem Wiek; Being 
ee hier Ropbmunsiik banıMge Konturen; wit butzerer 


ven weiten Trardort nicht PER genug 

In Shießwaffen und Zubehör THlägt Belgien mit guter 
und billiger Waare biöher jebe Konlurreng. 

Da der Verbrauch zuntinmt, wurbe eB ſich Für die Dentiche 
Aduſerie kohnen, mit ber Belgiſchen in Weitbewerb zu treten. 

In Goldwaaren behaupten Deutſchland und die Schweiz den 
Hp; neuſilbernes Tiſchgeräth wird faſt ausſchließlich aus 

bezogen. Dergleichen liefert Deutſchland Spiel⸗ 

vaaren in guter Dualität. 

Im Urtiel Tauwerk, er zum größten Mette uud Gpanien 
— Yüetäite Dentiches Jadeltat Tagen, ns mehe Eingang 

In ——————— Gehuuptet das —zR anner 


Vas Deutſchiand m Vonchds qfithet, iſt von guter Qualitan 
wenngleich Lie Uppesius geſcuiger ſein Wande, nur ſcheint das 
katlijche Fabridat Billiger geneſert werden zu innen, ve daß ber 
gaingere Preis bey Qualiut Abbruch ture 

An ber Einfuhr von Tutdh ſtoffen nehmen England am erſter 
Skelle und dann Frankreich, Velgien und Deutſchland Theil. 

In Bollenwaaren folgi das Deutſche Fabrikat dem Engliſchen 
m ja ; jebog bleibt es Hinter dem Franzoſiſchen Jabrilat 


Inbaumwollenen Nanufakturwaaren ſteht daB Nandpefter« 
abrilat noch unerreicht da und fein: jeber Konkurrenz Tro zu 
bieten. Dennoch wird dem Deutſchen Fabrikat gute Dualität, ind 
teiombere Dauerhaftigkeit gugefprocen. 

In beummollenen Strümpfen und Unteriaden machen 
ſich Italieniſche und Spaniſcht Fabrilate ſehr bemerkbar. 


gr Importeure Hagen über die Deutſche Bervacung, die Id 
ſei 


. Umſchlatgtücher und Shawls aus Wolle ud Baumuolie 
werden nit, gatem Erfolge aus Deutſchland, beſonherd aus Sachſen 
eingefüßrt: Jedoch macht Heſterreich mit ſeinen fehr elegant apere⸗ 
tinten und billigeren Merinoſhawla dieſer Art dem Beniichen Fabri⸗ 
Iahe große Bopkureng. Die Niebrigteit des Vreiſes wich dei Meiem 
Keitseveidhiigen Jabritat duo sinen. nachahmenewerthen rößeren 
Bufak son Baumwolle ermöglicht. — 

Der an Andehnung zunehmende Beben vom Zutes 
fabrifaten, bie biüher Gaumlädii nme aus Schottland bezogen 
La aßt enerh Dentiiper Zdeſtrie anf Diefem (es 

biete lehnend eufcpeinem. - 

: Sa Geibenwaaren “ vor Rank. nach gering. Die Einfuhr 
Dautiges Wanve, heſonders ber ‚jeibemen Leiten Iallen, if nicht 
unbebeutene. . Dem beflesen. : Wabeilat, Defonbers 
ſeidenan Bänbeen, macht Pie Deuiiäe Banıe bush BURgtt dem 
Play ſtroitig. ' 

. Bar für Rähmafinen u orbinäre Spigen werben aus 
Deusjhenb gut geist, Saben aber füwer ml ber Sanfaremg but 
billigeren Engliſchen Fabrikats zu kämpfen 

In Papier und Tinte nimpmit Deutſche Vaare deu erſten 
Play ein. 

Was ben direkten Ausfuhrbandel mit Deusflaub — 
fo find die erſten Anläufe, die das Hauptprobult Paraguays, 
Tabak, gemacht hatte, um in Bremen feſten Fuß zu faſſen, * 
lädt, ſo daß von der Wiederaufnahme einer direkten Tabalausfuhr 
vorläufig abgefehen zu werben ſcheint. Ueberdies iſt bie lette 
Tabaternte fo ungünftig ausgefallen, baf eine namhafte Tabak⸗ 
außfuhr ohnehin nicht flattfinden könnte. Die Stodung im Para⸗ 
guayfchen Tabalausfuhrgeihäft Hat dem direkten Sanbelsverkehr mit 
Deutihland Abbruch gethan und Tann, wenn fie anhält, auch für 
das mit Einfuhrgut zur Zeit über Bedarf veriehene Paraguay ges 
führlich werben. 

Au die Ausfuhr Paraguayifder Hölzer nad Vremen und 
Hamburg hat fi nicht als lohnend erwieſen. 

Die Quebrachoextraktfabrik in Puerto Caſado, welche früber 
nad Deutſchland ausgeführt hatte, hat feit einem halben Jahre ihre 
Thätigleit eingeftellt, 

Dagegen wirb Betitgraindl buch Deſtillation ber Blätter 
ber fauren Drangen gewonnen und in größeren Mengen nad Deutſch⸗ 
land, beſonders Leipzig ausgeführt. 

Das nähft dem Tabak wichtigſte Ausfuheprobutt Paraguay, 
Derba-Mats, welches feinen fieren Abnehmer in Argentinien findet, 
kommt für den Handelsverkehr mit Deutichland nicht in Betracht, 
ebenjo wenig vorberhand noch Häute, welche nach Antwerpen, Genun 
und Spanien Häfen, aber nicht nad Deutichland verjchifit werben.. 


Landwirthichafi. 

Wis berrita erwahm warde, ſiud die gahre 1899 und 1898 ber’ 
Landwirthſchaft bush das Bulammenmwisien aon zu großer Külte im 
Winter, anhaltender Dürre im. Sommer unb ber Heuſchrechen 
ungänftig geweſen. Ban if allgemein der Anſicht. daß ber Ankauf. 
von Heuſchretleneiern Die einzige Art if, Die. eine wirkliche Vertilgung 
bee Heuſchrecken wenigſtens theilweiſe ſichert. 

Der Ackerbau hat im Gangen an limfang cher abs alb zu⸗ 
genommen und befindet fich noch immer in bem Stabium Heinen 
Deiriebb und der Anfaugbverfucde, Solange der Zuzug landwirth⸗ 
ſchaftlicher Aubeiter nad Paraguay nicht größere BVerhältnifie an⸗ 
— wird der Aderbau wech lange hinter ber Viehzucht zurück⸗ 

, für deren Meivieb die Vorbedingungen vorläufig Sei 


140 


" Weiten ‚günftiger find. Die ieberiegenheit der Viehzucht nor dem 
Ackerbau beſteht hauptſächlich basin, daß der eingeborenen nieberen 
Beuällerung eine Neigung für bie Viehzucht innewohnt, während ihr 
ber mit ſchwererer Ebrperlicher Arbeit verkuitpfte Ackerbau zuwider iſt. 
Dee Beſter einer groͤßeren Eſtanzia mit mehreren Tauſend Stadck 
Bieh wird leicht über die zur Haltung des Viehs erforderlichen 
Kräfte (die ſogenannten Peones) verfligen Bnnen, well das Gaucho⸗ 
leben her hiefigen Bevollerung traditionell ſympathiſch iſt. Anders 
iſt der Unternchmer eines größeren Ackerbaubetriebes — einer 
Chacva — geſtellt; obgleich Ackerbauarbeiter — bie ſogenannten 
Chacrapeones — höheren Lohn als bie Viehzuchtarbeiler, die Tor 
genamnten Camppeones, belommen, kann er fich nie darauf verlaſſen, 
daß ihm zur Vornahme ber nothwendigſten Arbelten Krufte zus Ber» 
fügung fiehen. Eb würbe baher immer gewagt fein, größere Kapl⸗ 
talten in Ackerbau ober aud in größere induſtrielle Unternehmungen 
irgend welder Urt hineinzuſtecken, welche bie Ausbeutung der Boden⸗ 
2 wie Zucker, Namie x. zum Zwecke haben, während gerade 
ber größere Eſtenziabetrieb in ben meiſten (älter ein Mer lohnendeẽ 
Seihäft fein wird. 
Eine amtlihe Zählung ergab fir das Jahr 1890 folgenden 
Bichbeftand: 


Ninbvieh................ Stuck 861 954 
VPferde.................. 92 688 
Schaſe ............... 682 9860 
Ziegen ................... „14666 
7 "2188 
Shweme......... ......... „ 10778 
Mauleſel......... 288 - 


In ber betreffenden DVeröffentlihung wird die Anſicht außs 
geſprochen, daß die Eigenthümer aus Furcht vor Beſteuerung ihren 
Befitzſtand wahrſcheinlich zu niedrig angegeben hatten, und daß ber 
Beftand dei Rindviehs auf 1000000 und der der Pferde auf 
150 000 Stü@ gefchäßt werden darf. 

Nächſt der Viehzucht ift auch die Paraguay eigenthünlicde 
Ausbeutung ber Yerbawälber meift ein lohnendes Geſchäft, 
in dem größere Kapttalien Verwendung finden Tönnten, wenn bie: 
jelben nicht bereit in feften Hänben wäre. Wie der Viehzucht bie 
Keigung der eingeborenen niederen Bevölkerung zum Gauchothum zu 
ſtatten fommt, fo wirb bie Nerbainbuftrie durch das feit Alter ber 
beſtehende, der Sklaverei ſehr ähnlich ſehende, aber bei der nieberen 
Bevölferung nicht unbeliebte Verhältniß zwiſchen Arbeitgeber und 
Arbeiter, welches ben Unternehmern ftet3 die Verfügung über eine 
größere Anzahl Arbeitskräfte fichert, unterftügt und geförbert. 

Auf dem Gebiete der Yerbainbuftrie wird das bebeutenbfte 
Geſchaft von der „Inbuftrial Baraguaya” gemadt. Die berfelben 
gehörigen Yerbawälbder nehmen eine Oberfläche von 400 Quadrat⸗ 
meilen ein, bie einen Jahresertrag non rund 500000 Arroben ober 
12 500000 Pfund abmwerfen. Die Gefammifläche der Yerbawälber 
Paraguays wird auf 800 Duabratmeilen mit einem Gelammtjahreds 
erirag von 1000 000 Arroben ober 25.000.000 Pfund geihäft. Han 
if beſtrebt, die Yerba als Erfah für Ehinefiichen Thee in den Konfum 
bes Ins und, foweit thunlich, auch bes Auslandes zu bringen. Eine 
Abart der Yerba, den fogenannien leg Baragunpenfiß, welcher, im 
Gegenſatze zu ber in gemahlenem und gekochtem Zuftande genofienen 
Yerba, wie ber Chineſtiſche Thee vermittelt Auskochens getrockneter 
Blätter zum Konſum fertig gemacht wird, verfudt man außzubeuten 
und hofft mit ihm, wegen ber Aehnlichkeit ber Konfumart mit ber 
bes Ehinefiihen Thees, dem letzteren gu verbrängen. Aber vor ber 
Hand hat ber Zlex Baraguayenfiß nicht einmal im inlündiſchen Konfum 


Paraguay. 


Aufnahme gefunden. Unter Bugrunbelegung eines Durchſchnitis⸗ 
preifeb von 5 Peſos Papier Tr vie Arroba wird ber Geſammtwerth 
der Yerbaprobuttton auf 5600000 Peſos = 3600000 Mark vers 
aniälagt. Die Ausfuhr beſchrankt fi; neuerdings nur noch auf 
Argentinien, ® 

Dee Zuckerrohrbau wird in primitiver Welle betrieben. Aus 
dem Zuckerrehr wird Syrup zur Gerofantıng von Alkohol im Klein⸗ 
betriebe gewonnen. Eine Buderfabrik, welche in ber Kolonie Bauvier 
im Ürgentinifiäen Chaco, 8 Meifen von Aſuneion liegt, Hat Lieferungs⸗ 
verträge mit Baragnapiichen Zuckerbauern absufälöfen. Geruchtweiſe 
verlautet, daß die Unlage von Zuckerfabelden in Neineremn Maßſtabe 
geplant werbe. 

Der Anbau von Kaffee mad nur geringe Fortſchritte © 
beſtehen zwar in verſchiebenen Theilen ber Repubkit Kaffeepflanzungen 
in mehr oder weniger großem Untfange, die Briten gehen aber ſehr 
Häufig verloren. ‚Dee Grund davon liegt vielfach im der ſlechten 
Auswahl dei Dris der Pflanzung. Der Kaffee Tiebt im Bann 
hohes Sand, will aber ſowohl vor dem Kalten Sübminbe ala audi 
vor großer Sonnenhitze geffgikit. fein: Die. nüchkichen Beginte des 


Die Aenutuih bes Aafferbmus 
unentgeltlich Samen und jagt einzelnen Kaffeebauern unter günftigen 
Rüdgabinngöhebtugungen Vorſchüffe, und ganzen Departements unter 
fehe vortheilhaften Bebingungen die Neberlafſung vom Enthülſungt⸗ 
maſchinen zu, woburd gerabe ber unbemitrelte Ackerbauer begunſtigi 
wied. 
Der Reis anbau hat in einem galt ‚ein aues Ergebniß ge⸗ 
liefert. Ein Italiener hatte auf einem Gehiet von 14 Heltaren 
46 000 kg Reis geerntet. 

Die Maisernie des letzten Jahres iſt in Folge ber monates 
langen Dürre vollſtändig verloren gegangen; zur Beſeitigung bei 
drüdendften Yuttermangels mußte die zollfveie Einfuhr von Maid 
geſetzlich bewilligt werben. 


Geldverhältnifle. 


' Der Bapierpefa war während bes. WBerichtBiahreB mit t einen 
Goldagio von durchſchnittlich 500 pEt. beiafit. Die‘ Annfichten für 
eine Steigerung im Werthe befielben find gering. Zwar wirb bie 
Amortijation der Bantnoten mit Gemiffenbaftigfeit und infofern auch 
mit Erfolg beirieben, als zur Zeit Zahlungsmittel jo knapp ind, daß 
dem VBebürfnik bes Verlchen kamın entſprochen wird. Rach ber Bot⸗ 
ſchaft bes Präfidenten vom 1. April 1808 betrug bie gefanmıie im 
Umlauf befindlihe Emiſſton der Notenbanten (Retionaibant, Banco 
del Eomercio, Banco bel Baragyay y Rio be la Plate) und an Schatz⸗ 
noten Ende bed Jahres 1891 5 767806 Peſos. Danon find im Be 
richtsjahre Durch Feuer zerſtört worden 376 048 Peſos, jo daß Ende 
des Jahres 1892 noch 5 892 757 Peſos in Cirkulation waren. | 

Sm Sabre 1893 fol die Amortifation in noch größerem Umfang 
betrieben worden fein. Kenner des Landes ſchätzen den Gejfammbs 
beitrag der gegenwärtig cirkulirenden Bankbillets und Schatznoten auf 
etwa 5 MIN. Peſos. Rechnet man bad wenige effektive Golb und 
andere Münzen, die im Verkehr find, mit ihrem Werte in Papier⸗ 
peſos Hinzu, fo beläuft fih der Geſammtwerth der vorhandenen 
Zahlungsmittel auf etwa 5600000 Papierpefoß, wovon bei einer 
Benöllerung von 400000 Seelen, die Paraguay nad allgemeiner, 
vielleicht etwas zu hoch gegriffener Schäyung befigt, 14 Pefos, das 











Paraguay. — Manäns. 141 


ind etwa 9,24 Mark nah dem gegenwärtigen Werthverhältniß auf | 
den Kopf kommen. Eine Ueberſchwemmung mit Zahlungsmitteln iſt 
alfo nicht der Grund der Berfchlechterung der Baluta. Derfelbe ift 
vielmehr tiefer, bauptfächlich in der geringen Produktion des Landes 


Die fraglichen Artitel wurden hauptſächlich non Großbritannien, 
mit dem Manäos eine birelte Dampferverbindung bat, bezogen. . 
Wäre eine folhe Verbindung aud mit Deutihland vorhanden, To 
würde es dem Einfluß der in Manäod anſäſſigen Deutſchen Häufer 


! 
| 
| 


und der traurigen Lage des Ausfuhrgeihäfls zu juchen. wohl gelungen fein, auch biefem Lande einen guten Theil ber Aufs 
| träge zuzuwenden. 
Schiffahrt Auch der übrige Einfußrhandel war während des verflofienen 


Jahres ein iebhafter und wurde kaum beſchränkt durch bie beftändig 
niedrigen Kurſe, denn dba die Lanbesprobufte burchweg hohe Preife 

erzielten, bemwilligte man gern die Forderungen für bie durch Kurs 
und höhere Zölle vertheuerten Waaren. Bei dem gegenwärtigen 
Stand des Geſchäfts würbe ein Steigen bes Kurſes unabjehbare 
Nachtheile bringen, doch hält man eine ſolche Reaktion, in Folge ber 


Ueber die Schiffsbewegung im Hafen von Afuncion während bes 
Jahres 1892 find folgende Zahlen amtlich veröffentlicht worden. 





Eingang. 
Dampfichiffe. Segelichiffe. 


Rationalität. en ut —— Brad vier ren im Saden ber Republik, für die nachſte Zeit für 
F ausgeſchloſſen. 
Argentiniſcht „........... 38 6455 56 9645 Die von Deutfhland eingeführten Artitel find Bier, Genever, 
Uruguayiiie............ 1 3.078 19 1708 Zünbhölzer, Pulver, Mufilinftrumente, Eiſen- und Kurzwaaren, 
Braflianifdhe ERBE 64 17695 7 F Manufaktur⸗ und Strumpfwaaren und dergl. Die Einfuhr würde 
Britiiche 557 34 22 767 1 63 Ä ohne Zweifel bebeutenb gehoben werben koͤnnen, wenn bie Waaren 
ee en — * — — | nicht dren Weg Über Liverpool nehmen müßten, mo fie durch Hohe 
nike 6 946 1 974 Frachten jehr vertheuert werben. 
ABUAHHE 0. | Der lebhafte Handel auf den Amazonenftrom hatte eine Ver⸗ 
Bolivianifde............. 1 141 — — mehrung der Frachtdampfſchiffe zur Folge, die für private Rechnung 


zufammen... 284 109713 86 12380 | und ſammtlich in Großbritannien gebaut wurden. Deutichlands 

Erfolge in Sachen des Schiffbaues find in Braftlien noch zu wenig 

Ausgang. | befannt ; nur Heinere Fahrzeuge find bis jet von Deutſchen Werften 

Dampficiffe. Segelſchiffe. | nad) Mansos gekommen, haben fich gut bewährt und ihre Konkurrenſ⸗ 
Anzahl der Reg» Anzablber Reg. | fähigkeit gegenüber Englifcher Arbeit bewiefen. 


Nationalität. 
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Zonn An dem Ausfuhrgefhäft nimmt Deutſchland direkt keinen 


| 
| Zr | 
nie DE er ee * rs | Theil, da bie Landesprodukte hauptſächlich nach ben Vereinigten 
Srafilianifhe......0..... 62 16 684 3 294 Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich gehen. Die 
Britiſche.. 98 29 301 _ Bear mmiauſutr von Manaͤos ftellte ſich in ben leizten 10 Jahren, 
Schwediſche ............ 4 295 — _ wie ſo 
Deſterreich ungariſche 3 A — — Tonnen. Zonnen 
Jaraguaviſche 6 351 16 1037 1888 ............... 659 1889 ................ 8256 
volirianiſche 1 141 _ _ 1884 .............. 1014 1890 ................ 3693 
nen 188 ................ 1463 1891 ................ 3992 
zuſammen... 264 106 888 BIETE | ya ........... 1075 18822 3813 
Lu 1887 . .............. 1688 1898 ................ 4146 
1883 ................ 2141 
Manaos. während bie geſammte Sen, mit Einfluß der des Staates Para, 
_ , in den Iekten 6 Jahren beirug: 
Handelsbericht für dad Jahr 1893.) Fin ae bana. on. 
Seit ber Verfligung, daß bie Ausfuhrzölle den einzelnen Stanten | 1888 .........cccne.. 15011 1801 ................ 17 789 
der Republil verbleiben, hat der Staat Amazonas, und insbeſondere 1889 ........... .... 185887 1892 ......... nenn 18 509 
der Handel bez Hauptſtadt Mansos, eine Periode großer Profperitäit | 1890 ............... 16394 1898 ................ 19 130 
erlebt. Die Zölle auf die Hauptausfuhrartikel Gummi, Nüffe, Die Breife waren am niebrigften im Auguft, nämlich 4100 Rois 
Piafſava und Kakao bradten reichen Gewinn und die öffentlichen | für Fein-Gummi und 2450 Reis für Sernamby, und erreichten Mitte 
Kaſſen arbeiteten zeitweilig mit Ueberſchüfſen von etwa 3000 Eontod | Dezember ven höchſten Stand mit 5450 und 3800 Reis, 
de —— hand der Garn —— Ali ben Bon fonftigen Produkten wurben ausgeführt: 
öffentlihen Bauten zu Gute, und es wurbe eine Reihe von Ber Rüfie Ver Rohfelle Tonnen. 
befiezungen und Berfhönerungen in Manäos vorgenommen, bie mt | nn Tonnen. NKopato abalf am 57 3 
großem Eiſer betrieben werden, und deren Vollendung erſt in einigen Biaffavo 877 Tonkas Bohnen ..... 1 
Jahren zu erwarten Üft. Died fürberie bie Einfuhr von Bau | an 00° a 
materiglin, eifernen Brüden, Gittern, Schienen und vergl. fme | nn 
Maſchinen aller Art bedeutend. 
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 131. 


Deutſches Handels⸗Archiv 1894. I. 20 


142 Neufldwales. 


Neuſüdwales. 


Die Lage des Zuckermarktes im Jahre 1892.) 
Weber die Rübenernte und bie Zuckerproduktion in Neuſüdwales im Jahre 1892/93 giebt folgende Tabelle Aufſchluß: 








— Geſhnitene Richt Ertrag der Ernte. Gewonnener Zucker. Gewonnene 
Jahr. Zucerrohr· | Zlache. — Durchſchnitts· grerinnune WMelaſſe. 
Kultur. . Zonnen.?) — au Tonnen.?) en — 
ha ha ha Tonnen.?) Tonnen.2) hl 
1892/98 ............. 10 826,12 4678,33 | 6147,79 269 069 67,61 | 24 677 | 10,% | 35 863 


Gegen das Borjahr mehr | + 1816,69 | +1188,61 | 4 628,09 | + 80 847 | -+ 8,58 





+ 5881 | +0,90 | ? 








Die Einfuhr von Robzuder Hat weitere Rüdfchritte gemacht, Ausfuhr von Suder im Jahre 1892. 
während bei der Einfuhr von Raffinaden ein allerdings ganz uns 1. Rodzuder. 
bedeutender Aufihwung eintrat. Die Mebrprobuftion gegen Das Gegen d. Vorjahr 
Vorjahr dürfte dies ausreichend erklären. Immerhin ift aber nicht mehr + oder 
zu veriennen, daß die ungünftigen Erwerböverhältniffe in der Kolonie enge: Werth: weniger — 
ben fehr bedeutenden Buderverbraud etwas eingefchräntt haben. Nach: Centner. BP. Sterl. Centner. 
Die Ausfuhr von Rohzucker iſt gegen das Vorjahr um etwa Biltoria ............ 8.091 3 082 — 474 
ein Drittel gejunten, während die Ausfuhr von Raffinaben um faft Queensland......... 3 333 3 660 + 49 
bie Hälfte zunahm, aber beflen ungeachtet immerbin nur 714 Centner Sübauftralien........ 6368 5234 — 11727 
beirug, wie auß ber nachfolgenden Zufammenftellung zu eriehen if: | Tasmanien ......... 66 686 68 529 — 449 
Reufeeland........»- 40 366 — 8801 
Einfupr vor * — Japre 1892. Reufalebonien....... 5 921 5197 — 808 
RNohzucer. Sudſee⸗Inſeln ...... 629 590 — 4 
Gegen b. Borjahr Anderen Ländern. .... 172 1675 + 5652 
mehr 4 oder 
Menge: Werth: weniger — zufammen... 87350 88 288 — 29 386 
Aus: Centner. Pfd. Sterl. Centner. 
Deutihland......... 7280 7261 — 155% 2. Raffinaden. 
oßdritannien ..... — — — 
Ma nennen 65.000 1 — 5100 Rad verſch. Länden. 14 23 + 38 
Dueendland zu... 44320 3292 — 134280 Ä Der Geſammtverlehr fegt ſich im Berichtsjahre, mie folgt, 
ien ....... zuſammen: 
—— nn “2 a H u 2 Produttion ......................... 24 289 Engl. Tonnen. 
Neuſeeland 222.0... 18140 8530 — Einfuhr ........................... BT „ „ 
Fidſchi⸗Inſeln ....... 18 480 7 860 + 11740 
Songlong .......... 47 560 45 081 + 473860 
NMauritius .......... 4780 4606 + 240 
d. Bereinigten Staaten Alfo in der Kolonie verbraudt........ 53 891 Engl. Tonnen. 
von Amerika...... — — — 11020 Gegen das Vorjahr weniger .......... 9846 „ n 
Belgien ............ 1260 1110 + 1260 N . 
——eni 23 240 96 + 23240 Die Durghſchnitiepreiſe Bee fich wie take Sterl 
China, Japan, Iudien 4680 AED + gaobhzuder, je nach Dualitiitttt. 10 bis 14 
zujammen... 671900 615 756 — 66580 Gelbe Raffinaden.............................. 17 
2. Raffinaden. Plantation mediums .......................... 15 „ 16 
Deautihland......... 180 283 — 260 » good vhites....................... 17. 18 
Srofbdritannien ..... 700 796 + 40 „ best whites ...................... 19 „ 19s 
Victoria............ 2160 2449 + 8360 Weiße Raffinaden .......................... ... 0,21 
Südauftralien....... 160 249 + 80 Kryſtalle..................................... 21 
Belgien ............ 420 448 — 500 Die Preiſe für Raffinaden waren einem bebeutenden Diskont 
zufammen... 83620 4175 + 80 unterworfen, ber biö zu 5 vom Hundert betrug. 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 60. 
3) Tonne zu 1000 kg. 





Japan. — Oſtindien. 


Japan. 
Die Zuckereinfuhr Nagaſakis und die Zuckerproduktion 
auf Kiuſhiu und den Linkiu-Sufeln. ') 
Einfuhr. 


Nah der Japaniſchen Zollſtatiſtik find in Ragafali an Zucker 
aller Sorten eingeführt worden: 


1889 . 222220... 4424 Tonnen im Wertbe von 450 845 Sen 
1890 .. 2.220... 6527 „ „nn „ 552476 „ 
1891 ........... 56 — „ „" nn bAUT „ 
1892 ........... TE „ "on nn 7179 „ 
und zwar 
1889. 18%. 1891. 189. 
Tonnen. 

brauner Yuder........... 1806 32160 1012 1820 
weißer .......... 265 8304 4678 59085 
Sandide „ ........ 44 4 8 — 
Raffinade⸗........... 9 22 6 b 


Hiernad) Hat bie AZudereinfuhr im Jahre 1892 gegen bie bes 
Jahres 1889 um 3807 Tonnen zugenommen. Bei der Zuckereinfuhr 
von Japan Üiberhaupt tritt die Bunabme noch bedeutender hervor. 
Während die Geſammteinfuhr aller Buderforten im Sabre 1889 


noch 75860 Tonnen beitrug, if fie im Sabre 1892 auf 116 844 | 


Zonnen im Werthe von 9 604 350 Jen geftiegen. Dieß zeigt eine 
Zunahme der Yudereinfuhr von 40 484 Tonnen in nur brei Jahren. 

Die fortgejegt fehr bedeutende Bunabme der Einfuhr weißen 
Zuckers bat auch die Aufmerkſamkeit größerer Handelskreife in Japan 
beihäftigt, die, feitbem bie Erwartungen der Rübenzuderfabrilation 
uf Jeſſo nicht eingetroffen find, ihre Augenmerk auf bie Zucker⸗ 
probultion Süb: Japans richten. 

Die eingeführten braunen Zucker Tommen in neueſter Belt aus⸗ 
ſchließlich aus Yormofa und Manila. Das Geichäft in dieſen Sorten 
it, wie früber, ganz in Chineſtſchen Händen. 

Die weißen Zucker werden dagegen jet nur von Hongkong eins 
geführt, und zwar von zwei Europäticden Firmen in Nagaſaki. 

Am Ragafali»Zudermarkt kamen folgende fremde Buder zu den 
nachſtehenden Preiſen in den Handel. 


Bon Honglong weißer Zuder und zwar: 
1 


Re. 1.............. su 9,80 Dollars pro Bilul, 
Ar. 2.............. „80 „ on 
Xr. 83.............. 866, "nn 
Nr. 4.............. n„ ID „ "nn 
Bon Manila Heübrauner und brauner Buder: 
Nr. 1.............. u 5,80 Dollars pro Pikul, 
Nr. 2.............. „5580 „ “nn 
Bon Formofa hellbrauner und brauner Buder: 
Mr. 1.............. zu 9,26 Dollars pro Pikul, 
+. Fa 2.............. „ 8,50 bis 8,70 Dollars pro BUT, 
>» Fir: Po „ 835 Dollars pro Pikul, 
Nr. 4.............. „6,60, "nn 
Xr. B.............. „ 4 n " n 
Nr. 6.............. „825 „ „on 


Bon Amoy Kandiszuder: 
zu 10,50 bi3 11 Dollars pro Pikul. 





1) Bergl. Hand. Arch. 1890 IL. ©. 216. 


143 
DProduttion. 


Die von den Sapanifhen Behörden mitgetbeilten ftatiftiichen 
Angaben über die Yuderprobultion auf Kiufhiu und ben Liukiu⸗ 
Snfeln Iaffen im Bergleih mit den Angaben früherer Jahre ers 
tennen, daß ber Anbau bed Zuckerrohres in Sud⸗Japan zurück⸗ 
gegangen ift, und daß die Probultion in ben Iekten drei Jahren 
abgenommen bat. 

Der Umfang der Yuderroßrfelder betrug 1890 12084, 1891 
10838, 1892 10291 SHeltare, von benen 18% 82872, 1891 27 664 
und 1892 24 428 Tonnen Robzuder gewonnen worben find. 

Die geringere Probultton bat die Preiſe der Japaniſchen Yuder 
vertbeuert, nur Oſaka⸗Kandiszucker ift im Preiſe beruntergegangen. 

Diefe Zapanifhen Yuder werden immer noch in Fäflern von 
130 Kin oder 78,1 kg auf den Markt gebracht. Geit dem Jahre 
1892 haben einige Yuderbändler von Ragafali angefangen, braune 
Zuder zu kryſtalliſiren. Es bat daher die an ſich unbebeutende Ein» 
fuhr von Dſaka⸗Kandiszucker nad) Nagaſaki ganz aufgehört. 


Oftindien. 
Die Zuder-Produktion und die BZuder-Einfuhr und 
Ausfuhr im Jahre 1892/93.') 


Indien ift, fomweit es fih um raffinirten Zuder Handelt, ein 
importirended Land, Die im Laufe eined Jahrhunderts in ver« 
[hiedenen Anläufen gemadten Verſuche, in Indien Buderplantagen 
zu gründen und Yuder nach mobernen Methoden in Raffinerien wie 
in Weftindien und Mauritius für die Ausfuhr berzuftellen, haben 
ſich nur als eine Reihe Foftipieliger Enttäufhungen erwieſen. Was 
Indien an Buder ausführt, tft hauptſächlich Rohzucker. Naffinirter 
Buder dagegen, vor Allem Mauritiuszuder, dann Formofazuder und 
nah den jeweiligen Konjunlturen auch NRübenzuder, namentlid 
Deutſcher und Böhmiſcher, wird in ganz bedeutenden Mengen eins 
geführt. Es könnte dies die Frage nahelegen, ob die Zucker⸗ 
raffinerie in Indien, wenn nicht für die Ausfuhr nach Europa, jo 
doch für den einheimiihen Berbrauh ein lohnendes Arbeitsfeld 
finden könnte. Es ift aber zu berüdfidtigen, daß der raffinirte 
Buder doch nur einen Heinen Bruchtbeil de ungeheuren und wach⸗ 
enden Zuderkonfums in Indien ausmacht. Aus Gründen des Ger 
ſchmacks unb der Gewohnheit wird der Zucker vorzugsweiſe als 
Robzuder in verſchiedenen Formen, felbft ald Melaffe, verbraucht, und 
ber größte Theil der Hindubevöllerung bat aus religtöfen Gründen 
gegen nad) modernen Methoden unter Benutzung animalifcher Stoffe 
saffinirten Zucker einen außerorbentlih ftarten Widerwillen. Die 
Fabrikation von Robzuder befindet ſich aber vollſtändig in Händen 
von Eingeborenen, und während diefe Induſtrie blüht und blühen 
wird, falls nicht die Nachfrage nah raffinirtem Zucker wächſt, Hört 
man von den im Lande vorhandenen oder noch vorhandenen Raffine⸗ 
rien, die übrigens jeltener dad Zuckerrohr jelbft als den bereitö 
fertigen Rohzucker verarbeiten, mit wenigen Ausnahmen das Gegentheil. 

Die Periode der Europälfhen Verſuche auf dem Gebiete der 
Buderindufteie, aus ber fih nur wenige Unternehmungen erhalten 
haben, fchließt etwa mit dem Jahre 1860. Seitdem iſt die frage 
bin und wieder von Neuem aufgetaudt, und wenn fi auch nicht 
mit abfoluter Gewißheit jagen läßt, daß neue Verjuche immer erfolglos 
bleiben werben, fo ſpricht doch die Wahrficheinlichkeit dafür, zumal 
bei der heutigen Konkurrenz des Ruübenzuckers die Produktion von 


1) Bergl. Hand. Arch. 1892 II. ©. 114. 
20* 


144 


Rohrzucker häufig aud) da erft durch Nebenprodukte wie Rum lohnend 
wird, wo dem Plantagenſyſtem Hinderniffe wie in Indien nicht ents 
gegenftehen. 

Die folgende Tabelle giebt cine Weberfiht über dic gefammte 
Zudereinfuhr Indiens aus dem Auslande und feine Ausfuhr dorthin 


Dftinbien. 


' Ausfuhr. 





Ausländifches Indiſches Produkt: 


Broduft: 
raffinirter Zucker. 


raffinirter | unraffinirter 
Zuder. 








i ’ Nah: Buder. | 
im Jahre 1892/93 (1. April bis 31. März) unter Berüdfihtigung ber . —— 1 — — — 
Beſtimmungslander. Wenge: Werth: I Menge: Werth: Menge: Werth: 
Einfuhr. Engl. Engl. .. : Engl. 2 
Raffinirter Zuder. Unreffinirter Zucker. Etr. | Aupien. | ger, RUDien.) Ger. | Supien. 
Bon: Menge: Wertb: Menge: ; . . | 
ea eh Rus e | Grofkeitennien | — | _ | ger! 8560689 7713 8s ded 
BE a pien. Engl. Cir. Rupien. Ypelfinien...... 388 6 2311 101 1668| 20 131 
Großbritannien ........ 21142 3185 — — Dftafrita: 
Deſterreich⸗ Ungarn ...... 27 698 423 221 — — Mozambique 6 30 1778421 304| 4952 4491| 41% 
Belgien ............... 2107 27871 — _ Zamidbar..... 5475| 77421| 1065 17776 104 971 
Frankreich 317 5 995 — — andere Häfen 72, 1095| 2451 2554 40 
ee , China ......... — — — — | 15071| 14970 
Deutſchland — —————— — 255 788 3 673 358 — — Aegypten .... . 2 44 5 94| 50531! 303538 
Stalin „2220000... .... 904 16 475 — — Natal.......... 57 — 33 s 529 ı 15 89 11 
Zanzibar .............. 221 2314 35 219 | Aben.......... 19 713| 266 732] 6 000) 85 456| 11 560 l 
: > | Urabien ....... 31 447| 442257] 16721 25 982] 68851 56849 
Maurittuß ............. 968 732 13908487 109826 328 702 Sevlon . ! :: 3993| 54.069193 1981817440| 1352| 65686 
Rounion ............. 780 106920 — — | Reken ..c..... 1193| 17074] 160) 2438| 2658| 2134 
Ceylon................ 3527 54152 1894 5254 | Berfien........ 126 99911 846 884| 1567 2763| 131] 10% 
China (Hongkong) ...... 83490983 4765 127 _ — Straits Settle⸗ | 
Java ................. 80379 85310 — _ ments ....... — — 149: 1868 4651| 3388 
Zürkei......... 34 112 492168| 1994| 83545| 1139 8072 
Berlin ............... 35 370 192 113 Siam .... . . .. _ _ 14 ı72| 128| 685 
Straits Gettiements .... 129459 1818366 147 1568 | | 
zuſammen ............. 1847916 25918160 111902 8338 668 | jufammen ...... 228 666.3 280 803137 461.536 121708 77314 542 12l 


(einſchließlich ber Ein: 
fuhr von anderen Ge: 
bieten). 





(einſchließl. ver 


Ausfuhr nad | | 
anderen Ge | | 
bieten.) | 





Die Gefammteinfuhr ſtellt fi Daher zur Gelammtausfuhr, verglichen mit den beiden Vorjahren, wie folgt: 


Einfuhr. 
Raffinirter Zuder. Unraffinirter Zuder. 
Menge: Werth: Menge: Werth: 


Engl. Ctr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. 


1892/93 ..... 1847916 25918160 111902 338668 
1891/92 ...... 20689856 25168034 144140 451923 
1890/91 ..... 2 734491 33268496 197410 730 365 


Aus den vorftehenden Zahlen ergiebt fih, daß in der Zucker⸗ 
ausfuhr Südindien jet an der Spike ſteht, das namentlich fehr 
billigen Palmenzucker liefert und es überhaupt veritanden Hat, einen 
billigen Zuder berzuftellen, der für die Bedürfnifſe gewiller Märkte 
genügt. Das raffinirte Produkt, das faft ausſchließlich in ben 
4 Südindifden Fabriken hergeſtellt wird, wird aber viel mehr 
nah Indien felbft, namentlih nah Bengalen und Birma, als 
nad dem Ausland audgeführt, welches Indiſchen Zuder zum weitaus 
größten Theile in der Form von Robzuder abnimmt, wie ed ums 
gelehrt nach Indien hauptſächlich raffinirten Zucker liefert. Die 
Lieferungen des Auslandes überwiegen aber feine Bezüge im Gegen» 
tag zu früheren Zeiten, wo Indien mehr AYuder ausführte als ein- 
führte, in ſehr erheblichem Maße. Die Einfuhr verhielt ſich zur 
Ausfuhr im Sabre 1892/98 wie 21/3 zu 1, im Sabre 1891/92 wie 
21/4 zu 1 und im Sabre 1890/91 wie 31/2 zu 1, ein Berhältniß, 
das ſich für die Einfuhr noch fehr viel günftiger geitaltet, wenn 
man nit nur die Menge der Einfuhr und Ausfuhr, jondern aud 
Die Thatſache berückſichtigt, daß die erftere zumeift in raffinirtem, 
die legtere in unraffinirtem Zuder befteht. 


Ausfuhr. 

Ausländ. Produkt: Indiſches Broduit: 

Raffinirtes Zucker. Raffinirter Zuder. Umraffinirter Zucker. 
Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: 
Engl. &tr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. 
228666 3280803 37461 536 424 798773 4542 721 
159568 1926279 87044 471141 940574 4613034 
160568 1976587 28768 383 754 795973 8791871 


Sn Folge der ftarfen Yudereinfuhr findet ſich der Europäiſche 
Roffineur Im Lande, der nur ausnahmsmeife unter günftigen Be: 
dingungen arbeitet und durch die gewaltige Konkurrenz des Rüben: 
zuder3 ſchon bie fremden Märkte verloren hat, nun auch auf bem 
Indiſchen Markte dur eine Konkurrenz von frembem Rohre und 
Rübenzuder befämpft, die, feitbem die Einfuhr im Sahre 1884/85 
zum erſten Male eine Million Engl. Centner überjchritten bat, wenn 
auch mit Schwankungen eine fteigende Tendenz zeigt. Der Euros 
pätfche Raffineur in Indien bat fo doppelt zu leiden, während der 
eingeborene Raffineur, defien Kundenkreis von dem auf Europäiſche 
Art, fei e8 in Europa oder in Indien, hergeftellten Yuder nidts 
willen will, wenigftens durch den Verluſt der fremden Märkte ernſtlich 
betroffen ift. 

Bezüglich der weit größeren Indiſchen Robzuderinduftrie heißt 
es tm „Dictionary of Economic Products of India“ Band VI 
Theil II, daß die ftarfe Einfuhr von raffinirtem Zuder den Rob: 
zuder in Sindien im Ganzen genommen etwad verbilligt, dieſer 
Preisrückgang aber einen wachſenden Konfum und folgeweife wieder 
eine Ausdehnung der Zuderrohrlultur und Yuderprodultion im 





Oſtindien. 


Lande hervorgerufen babe. Solange nicht eine vorzugsweiſe Nach⸗ 
frage nad raffintrtem Zucker in Indien entflebt, und die Einfuhr, 
wie es bis jegt fcheint, nicht einntal gleichen Schritt hält mit der 
Zunahme des Geſammtkonſums an Buder, tft jedenfalls die Gefahr, 
welche der einheimifhen Induſtrie von der Einfuhr raffinirten Zuckers 
droht, noch eine ſehr geringe. Zwei Hinderniffe findet dieſe Einfuhr 
in Indien: die religiöfen Borurtheile des wichtigften Theils feiner 
Bevölkerung, der Hindus, und die Armuth von vielleicht vier Yünfteln 
feiner Geſammitbevölkerung, für die Yuder noch immer mehr Luxus⸗ 
artitel als Lebensbedürfniß if. Was die religiöfen Vedenken betrifft, 
\o dürfen fie, jo mädtig fie find, doch nit Überfhägt werben. 
Denn ſchon verſchiedentlich Hat die Erfahrung in Indien gelehrt, 
daß religidſe Vieberlieferung und Kaftenvoruriheile gegen bie Einflüfle 
bes modernen Verkehrs, die ihr fefteß Gefüge Iodern, weniger wider: 
ſtandsfähig find, ala man erwartet hatte. Dagegen ift dad zweite 
Hinderniß weitaus bedeutender, und man mird nidt fehlgehen, 
wenn man in der Frage nad) der Ausdehnungsfähigkeit des Konſums 
von raffinirtem Zuder in erfter Linie eine Preisfrage ſieht. Deshalb 
aber ift diefer Zucker, inäbelondere auch der Rübenzuder, nur den 
wohlhabenderen Klafſen erreihbar, und wenn fi) auch annehmen 
läkt, daß mit der wachſenden Wohlhabenheit der Bevöllerung ber 
Konfum zunimmt, jo iſt doch unter ben heutigen Berbältnifien und 
für abjehhare Zeit nicht zu erwarten, daß das Ausland mit feinem 
raffinirten Produkt den Indiſchen Zuckermarkt erobern wird. 
Anders würde die Sache liegen, wenn, wie eine Autorität auf dem 
Gebiete der Indiſchen Zuderinduftrie angedeutet hat, es den Yabris 
tanten im Auslande gelänge, einen Artikel Herzuftellen, der direkt im 
Preiſe ſelbſt nur mit den befleren Dualitäten von einheimiſchem Roh⸗ 
zuder Tonlurriven Fönnte. 


Im weſtlichen Indien ift die Zuckerproduktion nie, wie in Bens 
galen und Madras, für den Konjum genügend gemweien, und während 
in ganz Indien das unter Buderlultur befindliche Land auf etwa 


145 


2 500 000 Adler mit einem Ertrage von 2500 000 Tonnen Robzuder 
(21/8 Tonnen Robzuder etwa gleih 1 Tonne raffinirtem Zucker) ge⸗ 
ſchätzt wird, follen in der Präfidentſchaft Bombay einſchließlich der 
in ihren Bereich fallenden Nativeftaaten, fowie der Provinz Sinbh 
nur etwa 125000 Ader, d. h. kaum 1/5 p&t. der gefammten Anbaus 
fläche, mit Zuckerrohr beftanden fein, von dem auch nur ein Theil 
zur Budergewinnung benutzt wird oder benugt werden kann. Da 
nun nächſt dem PBundjab in der Präfidentihaft Bombay und Sindh 
der Konjum von Zuder pro Kopf der Bevöllerung am größten ift, 
fo Hat Bombay immer eine fehr große Einfuhr von Zuder aus 
anberen Theilen Indiens oder aud dem Auslande gehabt, und ift 
die Stadt Bombay dad große Emporium der Einfuhr fremden Zuckers 
in Indien geworden, der feinen Markt bauptfählih in Stadt und 
Präftdentihaft Bombay, der Provinz Sindh und im Punjab hat. 

Der Bombayer Zudermarkt bat immer mehr an Ausdehnung ger 
wonnen und liefert fremden Buder auch nad) Landesthrilen, wo man, 
wie in Rajpulana und Kattiwar, vom religiöfen Standpunkt betrachtet, 
einen Konſum dafür am wenigiten erwarten ſollte. Sauptjächlich ift die 
Einfuhr von Indiſchem raffinirten Zuder aus Bengalen und Madras 
und in geringerem Grade aus Maifur und Baroda (Gaikwas⸗Terri⸗ 
torium) geftiegen, der gegenüber die an fich allerdings ungleich 
größere Einfuhr von raffinirtem Buder aus dem Auslande gegen 
frühere Jahre, abgefehen vom Jahre 1891/92, einen Ausfall zeigt. 
Die Ausfuhr der außländifhen Waare bat gegen das Borjahr abs» 
genommen, während bei dem Indiſchen Produkt der Bunadme der 
Einfuhr auch eine die Vorjahre übertreffende Ausfuhr entipricht. 
Die Einfuhr von Indiſchem Robzuder ift etmas geringer als in den 
Sabren 1890/91 und 1891/92, während die Ausfuhr davon in den 
legten Jahren fi) ungefähr gleich geblieben ift. 

Die Einfuhr nah Bombay an Zuder und die Ausfuhr von 
dort ftellte ſich nämlich in den legten Jahren, wie folgt: 


Ginfupbr. Ausfuhr. 
Rafftnirter Zucker. Unraffinirter Zucker. Raffinirter Zucker. Unraffinirter Zucker. 
Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: 
Engl. Str. Rupien. Engl. Etr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. 
1886/87 ......... 1 862 810 — 298 649 — 1190 787 — 248 150 — 
1890/91 ........ 1 7569028 21060 482 319%46 2920677 1379082 16 665 250 2576885 2588 714 
1891/92 ........ 1202790 14491317 307508 2798891 1212860 14 607200 267435 2435 390 
1892/93 ........ 1331451 19006 279 803847 2711581 1.186263 16 054 349 249409 2195 702 


Die Nachfrage nach eingeführten raffinirten Zucker ſchwankt 
und wird fehr meientlih von der Marktlage beeinflußt. Hat Indien 
wic offenbar im Sabre 1892 eine gute Yuderernte und wird bie 
Nachfrage nad dem Indiſchen Produkt nod dazu durch einen Preis⸗ 
aufihlag bei der eingejlihrten Waare unterftügt, jo geht ein großer 
Theil der Konfumenten der Letzteren mieber auf den Konlum des 
einheimifhen Rohzuckers zurüd. Bei entgegengefehten Bedingungen 
nimmt die Nachfrage nach eingeführter Waare zu. Cine Zunahme 


der Einfuhr bedeutet daher zunächſt nur eine Konjunktur, nit einen 
fih überhaupt ermweiternden Kundenkreis, nicht einen entfpredhend 


‚ zunehmenden Gejhmad für dieſe Waare, Die nur auf einen gewiſſen 


Theil der Kundſchaft feft rechnen kann. 

Karatſchi, der zweitgrößte Handelshafen an der Weftfüfte Indiens, 
hat jegt ein jelbftänbiges bedeutendes Zudergefchäft, wie aus folgender 
Meberficht über feine Einfuhr zur See hervorgeht: 


1886/87. 1890/91. 189192. 1892/93. 
Einfuhr von: Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: Menge: Werth: 
Engl. Ctr. NRupien. Engl. Ctr. Rupien. Engl. Etr. Rupien. Engl. Ctr. Rupien. 


Raffinirter Zuder. 


1945 344 360964 4654293 385.877 


4%0555 248342 3484 676 


1 169 229 61 233 188 233 233066 465 194 


1981000 447184 5823522 447160 5743788 281408 3962 870 


Unrafftinirter Zuder. 


dem Yuslande ........ 148 503 

Indiſchen Küftenplägen . 2498 35656 86220 
sufammen... 151001 

dem Auslande ........ 378 3 074 15 

Indiſchen Küftenplägen . 8 454 78 990 — 
zujammen... 8832 82 064 15 


96 117 273 1610 


—⸗ — — N — 


96 117 273 1610 


146 


Den eingeführten Zucker fett Karatſchi zum größten Theil nad | 
Sindh und dem PBunbjab wieder ab, daneben aber verfieht es beibe 
Provinzen mit bebeutenden, die Ausfuhr fremder Waare Häufig noch 
überfteigenden Mengen von Robzuder, die Karatſchi durch ben Lands 
handel zugeführt werden. In diefe Ausfuhr, ſoweit fie Sindh bes 
trifft, theilt fich Karaticht mit bem Punjab und den Nordweſtprovinzen, 
bie ald die eigentlihe, u. A. aud die Präfidentfchaft Bombay mit 
faft der Hälfte ihres Bedarfs an Rohzuder verforgende Ausfuhr⸗ 
provinz für den Inlandhandel in Zucker aud) wieder den Haupt: 
bevarf von Sindh liefern, das, obwohl ein guter Abnehmer von 
frembem Yuder, doch Teine Ausnahme von der Regel macht und 
ebenfalls noch einen erheblich größeren Bedarf an Robzuder bat. 

Nah Produktion, Konfum und Ginfuhr Iaflen fi die fünf 
Küftenprovingen im Allgemeinen jo charakteriſiren: Bengalen produzirt 
trotz bedeutender und zunehmender Zuderkultur doch für ben eigenen 
Bedarf noch nit genug und ift zur Dedung deſſelben zum Theil 




























Dftindten. 


auf die Einfuhr angewieſen; Birma tft bei unbebeutender eigener 
Kultur von der Einfuhr abhängig und bezieht vorwiegend raffinirten 
Zucker; in Madras dehnt fi die Zuderkultur aus, bie nicht nur 
den eigenen Konfum diefer Lanbestbeile dedt, ſondern einen be 
deutenden Weberfhuß für die Ausfuhe liefert, die im Sabre 1893 
durch die Preisverhältniffe auf dem Europäiichen Zuckermarkt be 
günftigt worden ift; Bombay und Sindh haben ihren großen Bebarf 
bei ungenügenber eigener Produktion hauptſächlich durch die Einfuhr 
zu deden. Dabei wird bie Einfuhr raffinirten Zuckers aus dem 
Auslande dur die im weftliden Indien meift hohen Preiſe für 
Indiſchen Robzuder begünftigt. 

Die auf Grund der Daten fiber bie Provenienz ber überſeeiſchen 
Einfuhr ermittelten Antheile bes Nübenzuder und bed Rohrzuders 
an der Gefammimenge ber Zuckereinfuhr für die Sabre 1890/91 bis 
1892/93 macht folgende Tabelle erſichtlich: 




















1890/91. 1891/92. 1892/98. 
Rübenzuder. Robrzuder. Rübenzuder. Rohrzucker. Rübenzuder. Rohrzucker. 
Einfuhr nach ——nheamha | Intel | dvGvuntheu | Mntgeit | wirtcen 
En Lion Selemmt: Engl. Ctr.| Semmzt- (Engl.Gtr.| Geiemmt- Engl. Ctr. @dammt- [Engl.Gtr.| @elammt- \Engl.Gtr.| @cuumt 
EL infade. | OH einfahe | 0" eifahe | 0 | eimfube | "| eiube | 6 "| einfuße 
Prozent. Prozent. Prozent. Prozent. Prozent. Progent. 
Bengalen ......... 51,4 | 342765| 48,6 | 106928! 194 | 4410581 80,6 
Dirmaccanucn.... 8 | 119318: 9 1260 1 92972] 99 9008 2,1 | 4265166) 973 
Bombay .......... 90 158 1,6 11088064| 92,4 | 2149355] 16,9 11057832] 88,1 
Sindh nn. 108173] 222 | 2778211 777 1 8804| 335 | 165571] 665 
Madıad........... 4 65,7 2838| 84,8 1569| 37 2698| 63 
zufammen... 28,2 76,8 | 30856) 842 





872 h 875 J 


Wie aus dieſen Zahlen hervorgeht, hat der Rübenzucker, aus⸗ 
genommen im weſtlichen Indien, wo er Fuß gefaßt hat, einen 
ſicheren Abſatz in Indien noch nicht gefunden. Von einem ernſten 
Wettbewerbe deſſelben mit der einheimiſchen Produktion iſt nicht die 
Rede, ſeine Konkurrenz richtet vielmehr ihre Spitze gegen den nach 
Indien ausgeführten Kolonialzuder, der im günſtigſten Falle noch 
nicht einmal den zehnten Theil des Zuckerbedarfs in Indien aus⸗ 
macht. Die große Indiſche Rohzuckerinduſtrie arbeitet unbehelligt 
durch dieſe Einfuhr für den einheimiſchen Markt weiter, für den ſie 
lohnender befäftigt iſt als für Die Ausfuhr, die, auch früher nur 
von untergeorbneter Bedeutung, jegt noch mehr Nebenfache gemorben 
if. Die Entmwidelung der letzten Jahre beftätigt das Urtheil in dem 
die Regierung von Indien vor einigen Jahren dad Ergebniß amtlicher 
Erhebungen über die Indiſche Zuderinduftrie zufammengefaßt Bat. 
„Rah den jetzt vorliegenden Snformationen”, heißt es in der ber 
treffenden Refolution, „bat der Konjum von Zucker in ben Ichten 
30 bis 85 Jahren ſehr zugenommen. Nicht nur wird mehr Zuder 
jegt produzirt, auch die Einfuhr ift größer, faft fo groß, wie bie 
inzwifchen beträchtlich zurückgegangene Ausfuhr vor 35 Jahren war. 
Im Allgemeinen darf man fagen, daß die Zuderinduftrie Indiens 
gegenwärtig in einer gebeihlihen Lage ifl. Die wachſende Einfuhr 
und die abnehmende Ausfuhr bedeuten feinen Niedergang dieſer 
Snduftrie in Indien.1) Die Nachfrage nach Zuder ift jet viel 
größer. Die zunehmende Wohlhabenheit des Bolfes hat den Konlum 
gefteigert, und Yuder wird jekt mit der Eiſenbahn in Landſtriche 


1) Seit Aufhebung ber Einfuhrzölle im März 1882 ift aud 
Zucker in Indien zollfrei. 


62,8 | 310 sn 


h 902 20 " 651 ae 
gebracht, wo wenig Zucker probuzirt wird, und früher das Angebot 
davon nur knapp war. Bie Einträglichleit der Induſtrie geht aus 
dem hohen Preiſe hervor, den der Indiſche Bauer für fein Produkt 
erhalten kann, und alles vorliegende Material vechtfertigt die Ans 
nahme, daß das im Yuderbau in Indien angelegte Kapital fi 
ftetig vermehrt.” 

Unter welcher Vorausfegung ber Einfuhr eine bebeutendere 
Zukunft, als fie die Gegenwart veripridt, in Indien beiieden fein 
würde, tft oben ausgeſprochen worden. Es ift die Aufnahme der 
Konkurrenz mit der Indiſchen Robzuderinduftrie. Unter dem Rob: 
zuder, der für Indien in Frage kommen würde, ift aber nicht bie 
verhältnigmäßig theuere Waare zu verftehen, bie Deutichland 3. 2. 
nah Großbritannien als Rohzuder ausführt. Es handelt fich viel- 
mehr um eine bebeutend geringere Waare. Das, was bie große 
Maffe der ärmeren Bevölkerung in Indien bauptfähli ala Zucker 
tonfumirt, und was der Indiſche Bauer, der fich mit der Zuderkultur 
beſchäftigt, meift auch felbft fabrizirt, ift in Indien, wo ein fehr 
mannigfaltiger Sprachgebrauch für die in den verfchtenenen Stadien 
der Zuderbereitung gewonnenen Produkte exiftirt, am beften und all 
gemeinflen unter dem Namen gur ober gul befannt. Es ift dies 
ein Robzuder, der außer bloßer Melafle einen größeren Progentfas 
von Unreinlichkeit enthält, ein Produkt, das ſich als eine dunkel 
gefärbte klebrig ſchmierige Mafje bezeichnen läßt, bie aus Zucker⸗ 
Tryftallen und unkryſtalliſirtem Schleimzuder befteht und durch Kochen 
des AYuderfaftes gewonnen wird, bis bie Konzentrirung beflelben 
fo weit gediehen ift, daß fi) aus der Mafje weiche Bälle oder Kuchen 
bilden lafſen. Die fo bergeftellte Waare, welche diret in den Konſum 
übergeht, dürfte einen Begriff von dem geben, was in Sindien unter 








Dftindien. — Bictoria. 


Robzuder verflanden wird. Dieſe orbinäre Waare bildet die Grund⸗ 
lage ber fehr verfchiebenen Sorten und Qualitäten be in Indien 
Ionfumirten Robzuders, und es wäre, aud) wenn bie orbinäre Waare 
außer Konkurrenz bleiben müßte, ber Deutihen mit allen Hülfs⸗ 
mitteln der modernen Technik arbeitenden Induſtrie ein Wettbewerb 
mwenigfiend mit den befferen und teureren Sorten boch wohl erreich⸗ 
Bar und ber Verlauf von Robguder nach Indien vielleicht lohnender 
als ber ber NRaffinade. Der Preis bes unzaffinirten Zuders in 
Indien variirt eiwa von 3 Rupien bis 8 Rupien 8 Annas pro 
Raund von 82 Pfund Engliſch Gewicht. 


Bictoria (Britifh-Columbien). 
Handelsbericht für das Jahr 189,1) 


Allgemeines. 


Dos Jahr 1898 Hat fi für die GEntwidelung ber Provinz 
Britiſch⸗ Columbien bezüglich des Handels und Gewerbes als noch uns 
günftiger wie das vorhergehende erwieien. Während ber Sommers 
monate konnte man wohl von einer volllommenen Geſchaäftsſtockung 
reden. 

Dies ift auch leicht erflärlih, wenn man bie Berhältnifie in den 
Bereinigten Staaten von Amerika und fpeziel im Nordweſten ders 
felben berückfichtigt. Doch iſt Britiſch⸗Columbien von Bank 
ſalliſſements und einer dadurch erzeugten Panik verſchont geblieben. 

Während einzelne der Produkte des Landes eine erhöhte Aus⸗ 
nugung fanden, war der Markt für biefelben um fo ſchlechter, fo daß 
der Ertrag hinter dem früheren zurüdblieb. 

Die Einfuhr Deuticher Waaren erreichte im Sabre 1898 einen 
Werth von 10500 Mark, wovon auf die Einfuhr nad Bancouver 
7000 Rark und auf die nad Neu⸗Weſtminſter 8500 Mark entfallen, 

Eine Ausfuhr nah Deutſchland fand nit flat. 


Verkehrsmittel. 

Die erwartete Verwirklichung des Projektes der „Britifh Bacific 
Railway” iſt nicht eingetreten, bei ber gegenwärtigen Finanzlage in 
Amerika ift auch nicht zu erwarten, daß das Projekt während biefes 
Jahres feiner Berwirklihung näher fommen wird, fo baß bie Unters 
nehmer vorausſichtlich ihrer an bie Regierung gezahlten Garanties 
ſumme veriuftig gehen werben. 

Dagegen wurde der Gentralpuntt bed Kootenaydiſtrikts Relſon, 
mit Spolane an ber „Rorthern Pacific Railroad“ durch eine Eifen- 
bahn verbunden, bie Wichtigkeit derſelben für die Erfchliekung bes 
Rinenreichthums dieſes Landes Yomnte jedoch in Folge ber gebrüdten 
Lage des Silbermarktes nicht zur Geltung kommen. 

Auch auf Vancouver Island wurde eine Strecke von etwa 
25 Meilen Eiſenbahn gebaut und if mittlerweile vollendet worden, 
welche theils einem feit Jahren Fultivirten Landſtrich zu Gute kommen, 
theils für Victoria eine Bebeutend fchnellere Verbindung mit Bancouver 
und Neu⸗Weſtminſter, als fie gegenwärtig befteht, ermöglichen fol. 

Die Aufiralifche Dampffhiffslinte wurde im Fruhjahre mit drei 
Dampficifien eröffnet, welche auf der Hins und Rückfahrt Victoria, 
Honolulu und die Fidſchi⸗Inſeln anlaufen und in Vancouver und 
Sydney ihren Ausgangspunlt haben. 

Obwohl nit zu erwarten ift, daß diefe Linie in ber turen 
Zeit ihres Beſtehens fich bereits bezahlt machen follte, fo Kann fic 
fich doch über ben bisher erreichten Erfolg nicht beffagen, ins 


I) Wegen des Borjahres |. Hand. Arc. 1898 II. ©. 182. 


147 


defien dürfte derjelbe während der nächſten Jahre fi) nur langfam 
und allmäblid vergrößern. 

Das Projekt eines Kabeldö von Bancouver über Honolulu nad 
Auftralien, das ſchon vor mehreren Jahren auftaudte, Hat durch die 
Eröffnung der genannten Auftraliiden Dampfihifislinie, die natürlich 
von der Kanabifhen Regierung fubventionirt werben muß, erneute 
Anregung gefunden, fo daß im Juni in Ditawa eine Konferenz von 
Bertretern ber babei intereifirten Kolonien ftattfinden fol, welde 
bie Unternehmen feiner Verwirklichung vielleicht näher bringen wird, 
um fo mehr, ald au in Großbritannien einflußreiche Kreife anfangen, 
ſich dafür zu intereſſtren. 

Bergban. 


Dbmwohl der San Francisco⸗Kohlenmarkt während bed Jahres 
1893, bauptfählih in Folge der allgemeinen Geſchäftsſtockung und 
des ftörenden Einfluffes der Silberfrage, dauernd ungünftig lag, fo 
daß bier einzelne Koblenminen fogar zeitweile geichlofien, in anderen 
die Arbeit eingefchräntt wurde, jo beirug dody der Geſammtertrag 
etwa 850000 Engliſche Tonnen, überftieg alfo den des Borjahres 
um 50 000 Tonnen. 

Ein Deutiches Dampfihiff mar während der erften Hälfte bes 
Jahres wieberum mehrfah an dem Kohlentransport nad San Frans 
cisco betheiligt. 

Die Silberminen des Kootenaydiſtrikts hatten unter ber uns 
gewifien Lage des Silbermarktes zu leiden, troßbem gelang ed, bie 
Hauptmine an ein Konfortium von Englifhen Kapitaliften für mehr 
als eine Milion Dollars zu verlaufen, und eb darf nunmehr auf 
eine rationellere Ausbeutung berfelben gerechnet werben. 

Sollte, wie zu erwarten fteht, das jeht dem Senat der Ver⸗ 
einigten Staaten von Amerika vorliegende Bollgefeg unverändert 
angenommen werben, wodurch Erze und Kohle freien Eingang borthin 
finden würben, fo muß dies einen ganz außerordentlihen Aufſchwung 
in ber Ausbeutung der beiden genannten Produkte in Britiſch⸗ 
Solumbien zur Folge haben, ja ed darf behauptet werben, daß bieje 
Möglichkeit gegenwärtig bie einzige ift, welde ein Wieberaufleben ber 
geſammten wirthſchaftlichen Thätigleit in Ausſicht ſtellt 

Eine neue Goldader im Quarz wurde gegen Ende des Jahres 
im Albernidiſtrikt, ungefähr 70 Meilen von Victoria, auf der Inſel 
entdeckt, doch verhinderte der herannahende Winter größere Operationen 
zur Erforihung und Bearbeitung berfelben. 

Immerhin waren doch die Anzeichen gut genug, Kapitaliften zu 
veranlaflen, dad Gebiet für eine beträchtliche Summe ſich referviren 
zu laflen, und im Frühjahre wirb eB ſich nun zeigen, ob biefe Ader 
wirklich von größerer Bedeutung if. 


Fijcherei. 

Der Zug der Lachſe während des verfloſſenen Jahres war ein 
ganz enormer, fo daß ber Gefammtertrag bes Fanges auf bie Höhe 
von nahezu 600000 Kiften zu 50 Pfund gebradt wurde, nahezu das 
Dreifache des Vorjahres, ein Ergebniß, wie es bisher in der Lachs⸗ 
fiſcherei in Britifh-Columbien nicht erreicht wurbe. 

Andererfeitö wurbe dadurch die ſchon zu Anfang bed Jahres uns 
Hünftige Lage des Marktes in Großbritannien wefentlich verfchlechtert, 
um jo mehr, ald ber Ertrag an den übrigen Stellen ber Pacifiſchen 
Küfte, an welchen Lachs Zonjervirt wird, dem Golumbia-River und 
Alaska, naturgemäß ebenfalls ein außerorbentlid großer war. 

Geehundsfang. Die langerfehnte Entſcheidung über ba 
Eigenthumsrecht Binfihtli ber Robben im Behrings⸗Meer wurbe 
endlich von bem in Paris zufammengetretenen internationalen Schieds⸗ 
gericht in einem für Kanada und Großbritannien günftigem Sinne 


Bictoria. 


148 


gefällt, Dagegen überzeugien ſich die Schiedsrichter von der Noth⸗ 
wendigkeit gewiſſer einichränfenber Maßregeln für den Yang ber 
Robben und einer Schomzeit für diefelben und legten daher ben 
betheiligten Regierungen nahe, Borfchriften in diefer Richtung zu 
erlafien. 

Ein neues ergiebiges Feld für den Robbenfang hat man an ber 
Küfte von Japan und des Afiatifhen Rußland gefunden, doch fteht 
zu erwarten, daß auch diefe Nationen ſich einem zwifchen ben Ver⸗ 
einigten Staaten von Amerika und Großbritannien hinſichtlich des 
Fanges zu treffenden Uebereinkommen anfchließen werben. 

Inzwiihen bat jedoch mährend bes Vorjahres die Filcherflotte 
ben größten Theil ihres Fanges bort gemacht, und fie ift mit wenigen 
Ausnahmen auch jeht fhon wieder nach dort unterwegs, um dann 
ipäter in dad nunmehr dem Fange geöffnete Behringös Meer zu 
gehen und denſelben bort fortzujeken, während irgendwelche noch 
zu erlafiende Vorſchriften die Fahrzeuge, die ſich außerhalb jeder 
BoRaliigen oder fonftigen Verbindung befinden, kaum mehr erreichen 

nnen. 

Da Geſammiprodukt des Robbenfanges belief ſich auf etwa 
70 000 Felle, alfo 25000 mehr als im Vorjahre, doch vereitelte auch 
bier ein Fallen des Londoner Marktes die berechtigten Erwartungen 
auf einen höheren Gewinn beim Verlauf der Selle. 


Bol. 

Die Holzinduftrie Bat auch während des verfloffenen Jahres, 
obgleich das Geſammtprodukt dem be3 Vorjahres nicht nachſtand, 
unter gedrüdten Preisverhältniffen auf ben Hauptmärkien Südamerikas 
und Auftraliens, fpeztell unter der zu Beginn des Jahres in letzterem 
Lande ausgebrochenen Panik, gelitten. 


— Tunis. 


Verſchiedene Sügemühlen find im Laufe bed Jahres ganz 
geichloffen worden, andere enigingen nur deshalb biefem Schichſal, 
weil die Eigenthümer es Immerhin noch für befjer Hielten, mit Teinem 
oder nur geringem Nuken zu arbeiten, als durch Schließung birelten 
Berluft an Zinſen ꝛc. zu erleiden. 

Auch für diefe Induſtrie wird die Annahme bed neuen Zoll: 
geſetzes in den Bereinigten Staaten von Amerika von großer Wichtige 
teit fein, da das Columbianiſche PBrobuft das der Mühlen am Puget 
Sound anerlanntermaßen an Güte übertrifft. 

Die Ausfihten der Provinz Vritiſch⸗Columbien für daB laufende 
Jahr find feine günftigen, doch darf auf eine Leichte Beflerung gegen» 
über dem Borjahre gerechnet werben. 


Vertehrsüberfibten. 


Einfuhr zum Verbrauh nah Britiſch⸗Columbien in den 
Jahren 1884 bis 1898 (endend mit dem 30. Juni). 


Bollpflichtige Zollfreie Zu⸗ 
Waaren. Waaren. ſammen. 
Werth: Dollars. 
1884 ........... 3337 642 703 698 4 040 335 
1886 ........... 3 468 529 564 923 4 023 452 
1886 ............ 2 951 879 1.060 347 4011 726 
1887 ............ 8 065 791 560 848 8626 139 
1888 ............ 2 674 941 729 266 3 401 207 
1889 ............ 2 002 646 807 140 3809 786 
1890 ............ 3367 111 1030 375 4287 486 
1891 ............ 4 261 207 1074 983 5 336 190 
1892 ............ 4423414 1 803 005 6 226 419 
1893 ............ 3 662 673 1265 495 4918 168 


Ausfuhr aus Britiſch⸗Tolumbien in den Jahren 1884 bis 1893 (endend mit Dem 30. Juni). 


Zuſammen einſchl. 


Brodulte Thiere Brodutte der nicht bes 
des ber bes und tbiertiche bes fonderd aufgeführten 
Bergbaues. Fiſcherei. Waldes. Produkte. Ackerbaues. Produkte. 
Werth: Dollars. 
1884 .................... 1441 062 899 371 458 365 271 796 1745 8 100 404 
1885 ..................... 1759 512 127 672 262 071 414 864 2824 3172 891 
1886 ..................... 1 720 835 643 052 194 488 329 248 1907 2891811 
1887 ....... .............. 1 832 827 910 559 286 913 380 126 10 265 8371 601 
1888 ..................... 1889 806 1 164.019 441 957 818 889 27 631 3 928.077 
1889 ..................... 2 377 052 993 623 449 026 897 686 14 831 4854306 
1890 ..................... 2375 770 2 374 717 825 881 846 169 9823 5 546 621 
I1891 ..................... 2 980 229 2 274 686 374 996 294 646 6016 6 257 168 
1892 ..................... 2979 470 2 351 083 425 278 390 864 25 018 6 574 989 
1893 ..................... 2898 947 1501 831 454 994 810 621 80 178 5 642 797 
Schiffsverkehr im Hafen von Victoria im Jahre 1893 uni, 


(endend mit dem 80. Juni). 


Eingang. Ausgang. 
Reg.⸗ Reg.⸗ 
Nationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl Tonnen. 
Britiſche............... 195 87988 185 69671 
Amerikaniſche (Bereinigte 
Staaten) ............ 699 5831167 584 548876 
Deutfhe ............. 3 3627 — — 
Däniſche ............. 3 3 984 — — 
Chileniſche............. 1 906 — — 
Hawaiiſche............. 1 2568 — — 
zufammen... 801 629085 169 618447 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Die Hanbeläbewegung von Tunis richtet fi jedes Jahr nad 
dem Ausfall der Ernte. Getreide, Dliven und Wein bilden bie 
Haupterzeugnifie des Landes. In allen diefen drei Artikeln mar die 
Ernte des Jahres 1893 eine ſchlechte. Darunter bat der ganze 
Handelsverkehr erheblich gelitten, denn bie Ausfuhr blieb um 71/e 
Millionen Franken und die Einfuhr um faft 1 Million Franken hinter 
den Ergebnifien des Vorjahres zurück. Das bebeutet einen Berluft 
von mehr ala einem Biertel der durchſchnittlichen Handelsbewegung. 


1) Vergl. Sand. Ar. 1894 IL. ©. 11. 





Tunis. — Rilelajem. 


Die amtliche Statiſtik bringt für das vergangene Jahr nur 
ſpärliche und unvollfländige Angaben, aus denen Folgendes hervor: 
zuheben ift. 


Der Werth der Einfuhr wirb auf 38 383232 Franken gegen ' 
39 3232 622 im Jahre 1892, alfo auf 989390 Franken weniger, bes : 


| 


149 


Bon Dewifchen Exporteuren wurbe verſucht, Zuder unb Baus 
eifen einzuführen, aber bie Berfuche miklangen, weil bie Frachten 


zwiſchen Hamburg und Tunis für Zuder zu hoch zu ftehen Tamen. Cine 


rechnet. 
Davon entfallen auf: ' 
Franken. Kranken. 

Seidenwaaren ...... 580 609 GEifenwaaren........ 1197 427 
Fiſche, getrodnet, ges Chemifche Produkte u. 

falzen u. geräuchert. 130090 Mebilamente ..... 327 904 
Korn ............. 2130361 Wein.............. 918 534 
Mehl ............. 1107621 Alkohol ........... . 591602 
Serfte............. 1483 086 Porzellan und Töpfer: 
Grie3 u. Teigwaaren 4142 897 waaren .......... 143 201 
Gemüſe, getrodnet... 179 788 Glaswaaren ........ 261 862 
Rartoffeln.......... 232520 Garne ............. 484 390 
Frũchte, geirodnet .... 199072 Leinens, Hanf» unb 
Buder, rob......... 299670  Autegewebe....... 181 725 

„ raffinirt .... 1719315 Baummwollenwaaren . 3890 342 
Kaffee.......... 855470 Wollengewebe ...... 862 002 
Gewürze ........... 108 444 GSeibengewebe....... 224 174 
Bauholz ........... 1053 547 Wäfche und Kleider... 695427 
Rarmor........... 133 954 Bearbeitete elle.... 853 984 
Biegels u. andere Baus» Lederwaaren ....... 291 450 

feine ........... 462 1556 Mafdinen ......... 576 754 
Kalt, Cement u. Gips 317816 Metallmaaten ...... 2401 074 
Steinkohle ......... 464046 Möbel............. 206 898 
Petroleum u. anbere 

Erböle........... 309 681 

An der Einfuhr waren die folgenden Herkunftäländer betheiligt: 
Franken. Franken. 

Frankreich ..... mit 21 725 601 Belgien........ mit 998116 
Aogier......... „ 1618146 Stalien........ „ 4111842 
Großbritannien. „” 678488 Malta......... „ 4541591 
Deſterreich⸗ Andere Länder... „ 9467 446 

Ungarıl...... „ 1246 602 


An dem Ausfall von nahezu 


einer Millton Franken find haupt: 


ſächlich Großbritannien und Italien betheiligt, die beiben Länder, 
welche nächſt Frankreich in Tunis am meiften einführen. Kür Groß⸗ 
britannien und Malta beziffert ſich der Verluft anf 546 695 Franken 
und für Itallen auf 561 110 Franken. Frankreich und Algier weiſen 
mir eine Rindereinfuhr von 100078 Franken auf. Dagegen Hat 
die Einfuhr aus Deſterreich⸗ Ungarn, Belgien unb ben anderen 
Ländern um 268491 Franken zugenommen. 

Inwieweit Deutſchland an der Einfuhr betheiligt ift, läßt fich 
ziffernmäßig nicht feftftellen, ba bie amtliche Statiſtik hierüber Leine 
Angaben enthält. Rad dem Urtheil der Kreife, welche mit der Ein» 
fußr aus Deutſchland zu thun haben, wirb der Werth derfelben auf 
etwa 1300000 Franken geihäht, um 200000 Kranken meniger als 
im Jahre 1892. Der Ausfall trifft hauptſächlich die Wolleninduftrie 
(gefärbte Tuche, Eafimir, Satin und bunte Flanelle) und die Bijou⸗ 
teriemaaren. Die bunten wollenen Slanelle find durch baummollene 
bedrudte erfegt worden, fie gelten als dauerhafter und find aus 
Frankreich, Großbritannien und Jtalien bezogen mworben. In den 
Bijouterien fanden weniger Einkäufe als in früberen Jahren ftatt, 
weil dad Sand in Folge der ſchlechten Ernte von Mitteln ent- 
blößt war. 


Deutiches Handels-Nrhio 1894. IL 


— — — — — — 


bivelte Verbindung beſteht nicht. Baueiſen, das aus Belgien kommt, bat 
ben Vortheil, daß die Hochöfen dort nahe an Ylüflen liegen, auf 
benen das Giien ganz billig Antwerpen erreicht, und von ba befteht 
eine xegelmäßige direkte Verbindung mit Tunis. 

Der Werth der Ausfuhr betrug im Jahre 1898 29 686 323 
Sranten gegen 37 202 504 im Vorjahr alſo 7 517 181 Jranken weniger. 


Davon entfallen auf: 


Werth: Werth 
Franken. Franken. 

Pferde............. 178450 Datteln............ 534 004 
Maulibiere......... 6300 Dliven ............ 6 136 
Eſel .............. 3980 Dlivenöl........... 8 049 132 
Rindvieh........... 1084060 Trefteröl .......... 699 098 
Schafe und Biegen... 168909 Korkholz ....... ... 70 320 
Butter............. 33 534 Halfa ............. 1386 080 
Fett....... ....... 2295 Gerberlohe ......... 8 670 117 
Säute ............ 1097860 Gemüfe, friide ..... 629 
Wolle ......22220.. 41755 Trefter ............ 11414 
Biegen: und Kameel⸗ Lumpen ........... 35 311 

haare. ........... 1800 Pbosphorſaures Salz. 48 
Wachs ............ 125188 Theer ............. 2514 
Fiſche, gefahlen ..... 291332 Blei .............. 940 
Sepia ............. 50 Zink .............. 523 360 
Thunfilh ........... 70204 Natron ............ 9% 
Shwümme......... 1264 769 Geife.............. 2 171 
Knochen und Hörner Wein .P............ 1125 740 

von Tbhieren...... 80011 Alkohol ............ 9960 
Weizen ............ 5005 829 Gewebe von &eibe... 92619 
Gerſte............. 2316811 „„Wolle.. 508689 
Safer ............. 65 760 „nn Baum 
Gemäfe, getrodnet .. 1045870 molle............ 172 541 
Sitronen u. Drang. 44100 Fez (Türkiihe Rügen) 408 741 


Der Minderwerth von Ti/s Millionen Franken an ber Geſammt⸗ 
ausfuhr gegm das Vorjahr ift die Folge ber ſchlechten Ernte bed 
Jahres 1893. Der Ausfall trifft fait allein Frankreich und Algier, 
denn dorthin find im Sabre 1893 für 19413 720 Franken Waaren 
gegangen, gegen 27069 848 Franken im Vorjahre. Die Ausfuhr 
nach den übrigen Ländern, Großbritannien, Malta, Stalien ic. ift 
ziemlich bie gleiche wie früher geblieben. Doch theilt bie Statiftil 
bierüber nichts Näheres mit. - 


Nikolajew. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Der Rückblick auf die Geſchäfte des Jahres 1893 ift wiederum 
kein erfreulicher. 

Winterweizen. Die Ernte war durchgängig eine jehr wenig 
ergiebige in dieſem Artikel. Das Gouvernement Kiew, das Ion 
mehrere Jahre hindurch Mißernten erlitt, hatte auch im Jahre 1893 
feine gute Ernte, und fomit waren bie Zujuhren nur ſehr beſchränkt, 
und die Ausfuhr war gering. Die Qualität ließ ebenfalls fehr viel 


1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Ar. 1898 II. ©. 158, 
21 


150 


zu wünſchen übrig, und kam ſchöne, ſchwere Waare faft garnicht an 
den Markt. Die Breife ſchwankten bis zur neuen Ernte zwiſchen 76 
und 93 Kopelen pro Pub, je nah Qualität für Wanre von 9 Bud 
20 Pfund bis 10 Pub 5 Pfund pro Tichetwert, und fielen dann bis 
auf 70 bis 72 Kopelen für befte, rothe Dualitäten. 

Sommerweizen (Ghirka). Die für die Ausfuhr von Nilos 
Iajew in Stage kommenden Gouvernements Cherfon, Zelaterinoslam 
und Boltama bauen vorzugsweiſe nur Sommerweisen an; das Ernte 
ergebniß war befonderd in den beiden erfleren ein beſonders reiches, 
die Nachfrage feitens der Konfumländer, vorzugsweiſe Italiens und 
Südfrankreichs, eine recht lebhafte, und fomit war Sommerweizen 
auch im verfloffenen Jahre der Hauptartikel der Nitolajewer Getreibes 
audfuhr. Die Marltpreife bewegten ſich bis Anfang Juli zwiſchen 
80 und 90 Kopelen pro Bud für Waare von 9 Bub 16 Pfund bis 
10 Bud pro Tichetwert, gingen allmählich herunter und ſtanden am 
Schluffe des Jahres 1893 zwilden 56 bis 73 Kopelen für obige 
Qualitäten. Vorzugsweiſe war die fogenannte Ghirka Ulla fehr bes 
liebt, ein Weizen, der fih im Ausſehen mehr dem Winterweizen 
nähert, erſt feit einigen Jahren angebaut und im Auslande jett 
theurer bezahlt wirb als bie kleinkörnige Ghirka. 


Roggen lieferte in den meiſten Gegenden eine Mittelernte- 
Die Qualität war im Allgemeinen geringer als in den Borjahren, 
und kam über 9 Bub 20 Pfund überhaupt Feine Waare an den 
Markt. Das Durhichnittögewidt war 9 Bub bis 9 Bud 10 Pfund 
pro Tihetwert. Der Zollkrieg zwiſchen Rußland und Deutichland 
that der Roggenausfuhr großen Abbruch. Die trotzdem immerhin 
seht bedeutende Menge, die im Jahre 1898 verfhifft wurde, über 
eine halbe Million Xichetwert, ging größtentheild nah den Skandi⸗ 
navifhen Ländern. Die Preife waren bereitz bei Beginn des Jahres 
niedrig; man zahlte für 9 Pub 5 Pfund bis 9 Pub 20 Pfund bis 
Ende Zuni 68 bis 76 Kopelen pro Bub, im Auguſt und September 
»on 58 bis 60 Kopelen und fpäter nur zwiſchen 48 und 55 Kopelen 
pro Pub. 

Gerfte. Die Ernte an Gerfte flanb an Ergiebigkeit der an 
Sommerweizen um nichts nad; dad Gewicht war im Allgemeinen 
ebenfalld befriedigend, doch Hatte die Farbe, wie dies bereits im 
Sabre 1892 der Fall geweſen, wiederum dur Regen während ber 
Ernte bedeutend gelitten. Schöne, weiße Gerfte gehörte zu den 
GSeltenheiten. Die Nachfrage nah Rufftiger Gerfte war fehr lebhaft 
und die Ausfuhr dbementiprechend vecht bebeutend. Die Breife waren 
niedrig im Anfange des Jahres und zwar zwiſchen 50 und 55 Ko⸗ 
peken bis Ende April je nad Güte der Waare, im Mai und Juni 
wurde für befiere Dualitäten bis 58 Sopelen gezahlt, und mit ber 
neuen Ernte fielen die Preife allmählich und ftanden am Ende bes 
Jahres 1898 zwiſchen 39 und 42 Kopelen pro Bub. 

Hafer. Die Ernte war nach vielen Jahren enblih einmal bes 
friedigend in quantitativer Hinfiht, während wirklich Ichöne, ſchwere 
und hochweiße Dualitäten nur jehr vereinzelt vorlamen. Diefer 
Iegtere Umftand tft ebenfall3 den ungünftigen Witterungsverbältnifien 
während des Schnitte zuzuſchreiben. Angeſichts des Mangelö an 
Yutterlorn in einem großen Theile Weſteuropas war aud die Nach⸗ 
frage ziemlich lebhaft, und geftaltete ſich demnach die Ausfuhr bei 
Weiten Iebbafter als in den Vorjahren. Auch für Hafer wurben 
keine hohen Preife gezahlt, inbeflen Bielten fi} ſolche immerhin ver- 
hältnigmäßig beffer ala die der anderen Getreideſorten. Man zahlte 
im Laufe des Jahres zwiihen 57 und 67 Kopelen pro Bub für die 
Ausfuhr, jedoch fielen auch die Preiſe hierfür gegen Ende der Schiff: 


fahrt noch weiter, jo daß die Inhaber diefer Waare fih zum Verkaufe 


nicht entfchließen konnten und fie auf Lager behielten. 


Rilolajew. 


Delfaaten. Der Ertrag der Ernte in Delfaaten war um nichts 
befier als der des Jahres 1892, und war deshalb auch Die Ausfuhr 
äußerft beſchränkt. Leinſaat wurde zu Preiſen zwiſchen 1,32 und 
1,40 Rubel, Raps zu 1,10 und 1,15 Rubel und Heberih zu 56 bis 
61 Kopeken pro Bub gehandelt. 

Buder Die Nübenernte des Jahres 1893 war quantitativ 
eine befriebigende, wogegen der Rangel an warmem, fonnigem 
Wetter in den letzten Wochen vor ber Ernte dem Budergebalte der 
Rüben großen Abbruch that. Immerhin war bie Probuktion uns 
verhältnißmäßig größer ald im Vorjahre, was naturgemäß ein Zurüds 
geben ber Preife im Inlande und eine Erhöhung ber Ausfuhr ins 
Ausland zur Folge hatte. Die Preiſe für Raffinade ſchwankten 
zwiihen 5,60 und 6,70 Rubel pro Pub. Die Breile für weißen 
Sandzuder bewegten fih vom Beginne des Jahres big Mitte Sep⸗ 
tember zwifchen 5,80 und 5,60 Rubel pro Bud, fielen dann zunädft 
bi3 auf 4,80 Rubel und weiter biß auf 4,30 Rubel pro Bub. 

Kohle. Ausländiihe Kohle wurde auch im Sabre 1893 nicht 
nah Nilolejew eingeführt, dagegen lieben die Eiſenwerke bes 
Selaterinoslawichen Souvernements größere Mengen Koks aus Grof- 
britannien kommen, da die Ruſſiſchen Werke aus Mangel an Arbeits» 
fräften nicht im Stande maren, bie Tontraltli vereinbarten Mengen 
zu liefern. Aus eben biefem Grunde flieg aud) die inländifche Kohle 
(Anthracit für Heizzwecke) mit Beginn des Herbſtes fehr im Preife, 
und wurbe in Nilolajew im Kleinverfauf bis 32 Kopelen pro Bud 
ober 42 Schillinge pro Tonne gezahlt. 

Betroleum. Das Geihäft in dieſem Artikel bat im Berichts. 
jabre Leine Beränderung erfahren, und hielten fich Die Preife mit 
Heinen Schwankungen auf ber im Herbſte 1892 nad erfolgter Er⸗ 
höhung der Acciſe erreichten Höhe von 1,20 bis 1,25 Rubel pro Bud 
ab Refervoir. Der Umfak ift fett dem Vorjahre größer geworben, 
er betrug im Ganzen 625 000 Bub. 


Einfuhr. 
Die Einfuhr ausländiiher Waaren wor ebenfo beichränkt wie 
im Borjabre, nur kamen etwa 10 000 Tonnen Kols hinzu, ber früher 
höchſt felten aus dem Auslande bezogen wurde. Es wurben nad 
Nikolajew eingeführt: 


Tonnen. 
Gußeiſen (Ferro Mangan)........... 8 606 
Zeuerfeite Biegel ........... ........ 2365 
Eichenbretter...................... 66 
Maſchinen ......................... 460 
Koks ER 10 704 
Eiſen⸗ und Stahiblede....... uni. 868 
Berihiebened .....oco-esnennnornun 617 
zufemmen... 17961 
Ausfuhr. 
Die Getreibeausfuhr im Jahre 18098 betrug: 
Tſchetwert zu 10 Bub. 

Weizen ............... neuen 2401 803 
Roggen........... ..... ...... 511 700 
Gerfte ............ ............ 1723 718 
Hafer ............... .......... 204 317 
Delſaaten...................... 65 786 
Maid ........................ 192 
zufammen... 4907611 





Nikolajew. 


161 


An dieſer Getreideausfuhr waren die einzelnen Länder, wie folgt, betheiligt: 













| Weizen. | Roggen 
Deutſchland...................... — 64 381 
Großbritannien ................... 741 664 15) 3% 
ich ....................... 7168 670 16 367 
Die Niederlande... ............... 16 558 69 686 
Italien .......................... 682 808 11 317 
Belgien....................... 118 586 7018 
Ro en ...................... . — 285 456 
Schweden ........................ — 82 463 
Deſterreich⸗ UAngarn ................ 75 060 — 
Spanien Pe 108 668 — 
nemark....................... — 7 
Zar LINIEN — * 
Die Getreideausfuhr in den letzten zehn Jahren betrug: 
Tſchetwert Tſchetwert 
zu 10 Pud zu 10 Pud 
1884 ........... 2001977 1889............ 8 536 528 
1885 ............ 1881425 1890............ 8 793 540 
1886... 2222... 1651 604 1891............ 8168 409 
ISS7............ 8307 720 18902............ 1 727 875 
1888... ...22.... 4874260 1888............ 4907511 


Die Lagerbeflände am Schluſſe jedes dieſer Jahre beliefen 
fig auf: 





Tihetwert zu 10 Bud. 


1884 | 620011344001 72000] 615001 5600| — I 279 600 
1885 | 2400| 800001164100] 27000] 1500| — | 275000 
1886 |11980| 61460|183000|116000|20000} — | 832480 
1887 \11500|144 6001162 000| 60000519000| — | 897.000 
1888 | 1700 1469 500 | 304 800 1127 100 | 5 000 | 18 200 | 926 600 
1889 | 59001485 3001185800| 68800] 5500| — | 745800 
1890 | 22 000 1580 200] 67 700| 41100] 18001 — | 642 800 
1891 | — [821700] 11001126600) 8100| 6001| 457 000 
1892 | — 1477950| 106001241 5001 — I 46% | 784 660 
1893 | 3410] 684 690 127 000 |279090|55 600| — | 999 790 
Bon anderen Artikeln wurben ausgeführt: 
Tonnen zu Tonnen zu 
62 Bub. 62 Pub. 
Zucker (Sand⸗) ...... 1788 Dürme ......... ... 26 
Mehl ............... 858 Heu (gepreßtes)...... 265 
Kleie.............. 418 Städ. 
Bretter............. 3174 Schafe.............. 1686 
Saatenſtand. Der Herbſt war den Winterſaaten äußerſt 


gunſtig, und der Stand der Saaten ließ bis Mitte Dezember nichts 
zu wunſchen übrig. Bor dem Ruſſiſchen Weihnachtsfeſte trat indefien 
ſtarker Froſt ein, der ununterbroden bis zum Ende des Jahres fort 
dauerte, und ba die Felder von Feiner Schneedecke geſchützt waren, 
fo hegt man Befürchtungen für das Winterlorn. 

Der Rubelkurs ſchwankte zwiichen 210 und 222. 

Öafenanlagen. Der neue Hafen für die Kuſtenſchifffahrt 
wurde im Sommer 1898 fertiggeftellt und dem Verkehr übergeben. 
Dieſer Umftand ift von fehr großem Ruten für den Verkehr aus⸗ 


® 
— — —— — — — — — — — — — — — —— — — 


Gerſte Mais. 





Zufammen. 


Tihetwert zu 10 Bud. 


70719 — 4063 — 129 118 
712 229 69 125 10 727 — 1529 109 
176 551 111 088 8 864 192 1071 627 
188 364 8 758 3996 — 342 812 

17611 16 478 — — 678 214 

74 674 18 873 32 986 — 242 086 
264 858 — 5 200 — 655 514 

96 139 — — — 128 592 

— — — — 75 060 

11400 — — — 114 968 

93 268 — — — 123 026 

17900 — — — 17 900 


landiſcher Schiffe im Nikolajewer Hafen, da dieſelben nunmehr bie 
ganze Länge des Hafendammes zu ihrer Verfügung haben, während 
früher ein bedeutender Theil deflelben von inlänbiihen Dampfs und 
Segelſchiffen beiegt war, und es deshalb nicht felten vorkam, daß 
ausländiihe Dampfihiffe mehrere Tage auf einen Anlegeplatz zu 
warten Batten. 

Elevatoren und Siloſpeicher. Die Clevatoren Baden mit 
Eröffnung der Schifffahrt des Jahres 1898 ihre Thätigleit begonnen 
und während ber ganzen Zeit ftart und zufriebenftellend gearbeitet. 
Die Direktion der Staatöbahnen Hatte auf verihiedenen Stationen 
der benachbarten Diſtrikte zum Zwecke der Vorichußertheilung auf 
das den Nilolajewer Elenatoren in Kommiſſion zu ſendende Getreide 
Agenturen errichtet, und bank dieſer Einrichtung waren die Speicher 
feit Beginn der neuen Ernte faft ununterbroden gefüllt und zwar 
fo, daß am Schluffe bes Jahres es in denſelben bereit an Raum 
mangelte. 

Eisbrecher. Die Erfahrung hat gezeigt, daß ber Eisbrecher 
nit im Stande ift, bei ftrengem, anhaltenden Froſt den Fluß den 
ganzen Winter hindurch offen zu balten. 

Schiffsverkehr. Der Schiffsverkehr war mehr als doppelt 
fo groß ald im Vorjahre; er belief fih auf 860 Dampfiiffe von 
4912956 Reg. -Tonnen Raumgehalt und 5 Segelſchiffe. Es verkehrten 
nämlich: 





Dampf» Reg. Segels 

ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. 
Deutſche ................ 1 1228 — 
Britiſche................ 280 884 701 — 
Norwegiſche............ 24 38 764 — 
Däniſche ................ 4 8124 — 
Ruſſiſche................ 1 1 206 — 
Deſterreich⸗Ungariſche ..... 21 25 887 — 
Niederländiſche .......... 1 2116 — 
Franzoſiſche ............. 3 3318 — 
Griechiſche............... 8 6814 1 
Turkiſche — 886 4 
zufsmmen..... 1898 860 491 395 b 
dagegen. ....... 1898 163 195 047 2 
1891 278 824 036 18 
1890 802 8883 672 4 


Die Ruſſiſchen Küftenfahrzeuge find in biefen Zahlen nicht eins 
gefchloflen. 


21* 


152 


Seefrachten. Angeſichts der geringen Vorräthe in ven 
Ruffiihen Häfen bei Beginn der Schifffahrt und der beſchränkten 
Nachfrage nah Ruſſiſchem Getreide hielten fi) die Frachten von Ans 
fang des Jahres bis Ende Auguſt niedrig, verbeflerten ſich dann aber, 


Nachſtehende Fradten wurden ab Nikolajew gezahlt: 


Nikolajew. — Colombo. 


und waren die Raten, die während des Herbſtes gezahlt wurden, 
wenn auch nicht glänzend, fo doch immerhin für dic Schiffäcigner 
lohnend. 


Nach Großbritannien und Mittelmeer⸗ 
dem Feſtland von Europa Direkte Häfen. und 
für Order. Adriatiſche Häfen. 
pro Engl. Tonne Gewicht pro Laſt 
Schill. Pce. Schill. Dee. Schill. Bee. Schill. Pre Franken. 

März, April ........................ 9 — bis 11 9 — di 10 — 1,10 bis 1,30 
Mai, Juni.......................... 9 — „11 — 10 — „1 — 120 „ 1,40 
Suli, Auguſt ........................ 10 — „111 6 10 — „11 — 1,20 „ 1,30 
September, Dtober .................. 2 — „14 6 _ 1 — „13 6 130 „ 1,60 
November ........................... 41 — „ 1 6 11 — „12 9 1,0 „ 1,76 
Dezember ........................... 14 6 16 6 2 — 5 6 140 „ 1,70 


Mit Beginn ber Zröfte wurden fogar in einigen Falien 17 bis 18 Schill. für direkte Häfen Großbritanniens und des Feſtlandes 


von Europa gezahlt. 


— — — — — — — nn am 


Colombo. 
Handelsbericht für die Fahre 1892 und 1893.) 


Allgemeines. 

Das wichtigſte Ereigniß des verfloſſenen Jahres war das 
Schließen der Indiſchen Münzen und die darauf folgenden Be: 
mwegungen ded Kurſes. 

Sn Währungsfragen hängt Ceylon ganz von Indien ab; die 
Indiſche Rupie cirkulirt auf der Infel, Die Feine eigene Münze hat, 
und ſelbſt die Scheidemünze, die ſich durch Eintheilung der Rupie in 
100 Cents von der Indiſchen unterſcheidet, wird in Indien geprägt. 
Die Einftelung der Ausprägung bed Silber hat die Rupie vom 
Silberwerthe losgelöſt, bis jegt aber nicht vermocdht, den Kurs auf 
das zunächft md Auge gefaßte Marimum von 1 Schill. 4 Bee. zu 
heben. Es haben ſich Erſcheinungen eingeftellt, dic überrafchen, wie 
3. B. die Möglichkeit für den Handel, längere Zeit die Regierungs- 
wechſel (Council Bills) zu entbehren, mit deren Hülfe die Indiſchen 
Wechſelbanken gegen Goldzahlung in London Rupien von der Ne- 
sierung in Indien zu erhalten pflegten; ferner bat die Einfuhr von 
Silber nah Indien nicht abgenommen. Zunächſt rechneten die ein- 
führenden Banken darauf, das beim Schließen der Münzen unter: 
wegs befindliche Barrenfilber noch gemünzt zu erhalten, und be: 
nusten die Zeit zwiſchen dem Belanntwerben der Abficht und ihrer 
Ausführung zu fpelulativen Käufen. Ferner bat fi unter den 
Eingeborenen Nachfrage nad Silber entwidelt, weientlih in Folge 
davon, daß viele jeitber dem Verkehr entzogen geweſene Rupien in 
Cirkulation zurückgegangen find, während man ungemünztes Silber, 
da8 nun ſoviel billiger zu haben ift, in größerem Mafftabe zu 
Schmuckſachen verarbeitet, welde in den Augen der Eingeborenen 
noch den alten Gewohnheitswerth haben, und in denen vielfah Er» 
Iparnifle angelegt werben. Die Hanbelsbilan; Indiens hat fidh ſtark 
verfhoben, da ber theilweiie erreichte Werth der Rupie die Einfuhr 
von Goldländern vermehrt, bie Ausfuhr nach Stiberländern aber 
vermindert bat. Möglicherweile wird dieſer Zuftand vorübergehen, 
jo lange er aber befteht, wirkt er fort. 


1) Bergl. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 62 und 168, fowie 1894 II. 
©. 134 (Boint de Galle). 


Die Geldkrifid in Auftralien bat auf den Handel Ceylons 
feinen wejentliden Einfluß gehabt, da Kaffee und Thee nad wie 
vor gebraudt wurden, dagegen haben die geftörten Gelbverhältniffe 
in Amerika den Markt von Kolosöl und Blumbago ſtark gebrüdi. 
Die Chilagoer Ausſtellung hat Ceylon-Thee in weiteren Kreiſen be 
kannt gemadt. Im Allgemeinen ift ein Wahsthum des Verkehrs in 
Colombo feftzuftellen, wenngleich das abgelaufene Jahr nicht cigent- 
lich günftige Refultate lieferte. 

Banken, welde bis dahin nur Agentuzen in Colombo Hatten, 
haben Filialen eröffnet, wie die Hongkong und Schanghai Banking 
Corporation und die Ehartered Bank of India Auftralia and China. 
Eine Anzahl neuer Altiengeiellihaften ift gegründet worden, um 
Threplantagen zu erwerben und zu betreiben. 

Die Eiſenbahn nah Haputale wurde im Suni eröffnet und 
ſoll bis September 1894 bis Bandaramela weitergeführt fein. Die 
Linie nach Kurunugalle dürfte im Februar 1894 eröffnet werden und 
die nach Galle im Mai. 


Bandel, 


Die Statiftilen der Regierung Über den Handel Ceylons im 
Sabre 1892 find unlängft veröffentlicht worden. 

Der Geſammtverlehr der Inſel Ceylon während des Jahres 
1892 war: 


Werth Rupien 
Einfuhr. ......... 70 687 496 
Ausfuhr ......... 62 271 924 


zufammen .... 132959420 (einſchließlich der Edelmetalle). 
Dagegen 1891 125435 186 Rupien, 1890 114219279 Rupien. 


Daran waren betheiligt 


Einfuhr Ausfuhr 

Rupien. Rupien. 
die Weſtprovinz (Colombo) mit.... 63189064 59267820 
bie Südprovinz (Point de Galle) mit 3844 780 1176 039 


Die Einfuhr von Kohlen in Colombo ftieg non 272017 Engl. 
Zonnen im Jahre 1891 auf 298 868 Tonnen im Jahre 1892, die in 
Point de Galle fiel dagegen von 60 732 Tonnen im Jahre 1891 auf 
13889 Zonnen im Jahre 1892. 








Colombo. 


Die Reiseinfuhr hob ſich von 6 860.086 Buſhels im Jahre 1890 
auf 7282411 Buſhels im Sabre 1892 in Folge ber Zunahme ber 
auf den Theeplantagen beichäftigten Anzahl von Kulis aus Vorder⸗ 
inbien. 

An der Ein: und Ausfuhr im Sabre 1892 waren die einzelnen 
Länder wie folgt betbeiligt: 


Einfuhr Ausfuhr 
Werth: Werth: 
Aupien. Rupien. 
Seoßdritannten.............. 17 903 1% 89 960 830 
Britiſche Kolmmien ........... 49 050 509 11 486 489 
Amerika.................... 280 094 6 486 061 
Deutihlamb.........-ceur... 2371362 2119 076 
Heſterreich⸗ Ungarn........... 119 707 688 817 
.................... 2 615 598 728 
Malediven............. 6839 926 409 888 
Frankreich ................ 86 750 86 963 
Die Nieverlande............- 64 98 299 813 
Falien............... 17967 282 970 
Rußland ................... 876 038 2583 328 
Franz. Befig in Smbien ...... 1 108 868 103 619 
Spanien ....... ernennen. 24 65415 
Aegypten................ 26 476 52 160 
China.................... 31 868 50 749 
N 1.11) 1 ..................... 351 676 48 664 
Arabien .................. 8561 29 438 
y 1) ı ı — 17 087 
Manila .................... No 834 67 


Die Ausfuhr nach Deutſchland hat zugenommen, dagegen zeigt 
die Einfuhr kleinere Ziffern. Es iſt hierbei aber zu beachten, daß 
die Einfuhrftatiſtit kaum zuverläffig ift. 

Die Hauptartilel, an deren Einfuhr nad Ceylon Deutſchland 
Beteiligt ift, waren im Jahre 1892: 


Davon aus 
Ueberhaupt Deutſchland 

Werth: Werth 

Rupien Kupien 
Bier in Flaſchen............ 284 338 119 823 
Baumwollenwaaren.......... 5 250 326 65 500 
Sprengpulver .............. 3b 187 23 750 
Biskuits................. 112559 20 524 
Glas und Slaßwaaren ...... 170 525 15 824 
Cigarren .................. 671 451 13 622 
Rofamentter: und Putzwaaren 819 484 10 218 
Wollenwaaren .............. 823 906 9989 
Butter .................... 58 846 8 209 
Stabeifen und Nägel........ 91 238 1687 
Blei für Theeliien.......... 414 488 7176 
Anfreiämaterläl ..........- 114 602 6475 
Arzneien................... 338 619 5641 
ſeurzwaaren............... 441 888 4512 
Seife...................... 120 259 3 883 
Whhisky .................... 607 754 3148 
Cognat.................... 167 668 2 778 
Schaumwein............... 70 091 2443 
Porzelanwaaen ............ 210 700 2486 
Dynamit .............. 29 795 2414 
Leder.................... 19 521 20% 
Schreibmaterial............. 112 470 2 048 


— 


158 

Davon aus 

Ueberhaupt Deutfehland 
Werth: Werth: 
Rupien. Rupien. 
Regenſchirme....... 220 517 1916 
Mufitaliihe Iaftrumente..... 29 662 1 706 
Baummwollengam............ 85 634 1671 
Meffing ....-----seunnenen. 30 608 1545 
Möbel .................... 83558 1889 
Berien und Evelflelme........ 14 288 1875 
FD 8140 1325 
Gpieflarten ... 20.2000 0 v0. 9147 1285 
Papier und Umfgläge ....... 176 074 1149 
Gtreeihbölger .....-..-+----- 83 789 1108 
Gußſtahl .......---emansen. 19 891 990 


Bezüglich der Ausfuhrprodukte und ber Ausfuhr Ceylons im 
Jahre 1893, tiber die im Handelsberiht von Point de Galle für das 
Jahr 1893 weitere Angaben vorliegen, iſt noch Folgendes zu bes 
merken: 

Kaffee. Die Verſchiffungen von Kaffee gingen meiſt nach 
London, naͤmlich: 

36 500 Engl. Centner 
ferner nad Auftraltm.... 9284 „ n 
„ PDefterei ... 6622 „” n 
„ andern Laͤndern 294 „ n 
zufammen 55190 Engl. Gentner 
gegen 43143 „ tim Sabre 1892. 

Cinchona. Die Außfuhr betrug: 3571325 Pfund gegen 
6 798 320 Pfund im Sabre 1892. 

Es wurbe außgeführt im Jahre 1898 nad) London 3331030 Pfund, 
nah Amerika 167393 Pfund, nad Belgien 47004 Pfund (für 
Deutſchland), nad den Niederlanden 25 239 Pfund. 

Bei dem niedrigen Preiß für Chinin und der wachienden Ron: 
urrenz Javas mit feinen reihen Rinden lohnt fi in Ceylon das 
Ernten nur mehr für bie beften Sorten. Ein weitered Sallen der 
Ausfuhr tft zu erwarten. 

Thee. Die Erwartung, daß die Ausfuhr im Jahre 1893 eine 
weſentliche Steigerung erfahren würde, ift in Erfüllung gegangen, 
indem 84406 064 Pfund gegen 71153657 Pfund im Jahre 1892 
zur Verſchiffung Tamen; davon gingen nad: 


1893 1892 
Pfund. Pfund. 
London ................. 75 500 077 64 815 075 
Auſtralien............... 6 968 966 5 166 154 
Indien.................. 964 104 628 037 
Deutihland.............. 225 636 1233 077 
Ghina.................. 188 099 108 988 
Afrika.................. 114 857 64 128 
Amerika................ 112440 100 898 
Mauritius.............. 110 079 89 617 
Rußland ................ 63 272 400 
Malta .................. 38 485 18 326 
Spanien ............... 87 513 18 830 
Frankreich ............. 27 992 16 374 
Singapore.............. 21 906 11 381 
den Nieberlanden......... 10 818 970 
Italien................. 9097 4279 
Defterreich-lingarn... ...... 71% 93 793 
Belgien ................ 3609 605 


154 


Der Anteil Deutſchlands an dieſem Handel nimmt langſam, 
aber ftetig zu. In Deutſchland iſt Fein Mafienverbraud von Thee, 
fonft würden die großen Borzüge der Eeylonwaare, Reinheit, Stärke 
und Billigfeit, früher zur Geltung kommen. 

Die Bemühungen der Theepflanzger, ihr Produkt durch freie 
Vertheilung von größeren Proben in Rußland, Deutſchland und 
Amertla befannt zu machen, werben fortgeieht. Auf den direkten 
Verkehr mit den Bereinigten Staaten von Amerika bat die Chilagoer 
Ausftellung bis jet nicht anregend gewirkt. 

Kakao. Die Ernte war eine jehr günſtige. Bon der Ausfuhr 
in Höhe von 36668 Engl. Centnern (gegen 17327 Engl. Gentner 
im Borjahre) gingen nad London 28 707 Engl. Eentner. Es find 
jet wohl 16000 Ader mit KalaosBäumen bepflanzt. 

. Sardamomen. Die Verfhiffungen waren etwas größer als 
im Vorjabre; fie betrugen 428210 Pfund gegen 372510 Pfund im 
Sabre 1892. 

Die hauptſächlichſten Bezugäländer waren Im Jahre 1893 Indien 
mit 205 071 Pfund, Großbritannien (London) mit 192 857 Pfund, 
Deutihland mit 28062 Pfund. Die Ausfuhr nach Deutichland ift 
von 9210 Pfund im Jahre 1892 auf 28062 Pfund im Sabre 1893 
geftiegen, während bie Ausfuhr nad Defterreih ganz aufgehört zu 
haben fcheint. 

Das bepflanzte Areal, jet auf 4700 Ader geſchätzt, bat ſeit 
dem Sabre 1888 etwa? abgenommen; es fcheint eben eine gewifle 
Ueberproduktion zu befteben, denn in London find die Preiſe feit 
12 Zahren von I Schill. pro Pfund auf etwa 2 Schill. gefallen. 

Bimmet. Die Ausfuhr von Zimmet in Farbehlen betrug 
1 995 257 Pfund gegen 1 947533 Pfund im Sabre 1892. 


Davon gingen im Jahre 1893 nad 


Pfund. Pfund. 
Großbritannien (London) 956 284 Amerika... ........... 66 000 
Deutihland........... 627503 Franlreih ............ 50 300 
Spanien ............. 129 00 China................ 45 000 
Italien .............. 95 700 Indien............... 25 000 
Belgien .............. 63 700 den Niederlanden...... 21 200 


Bon Zimmetabfällen wurden ausgeführt 667 115 Pfund gegen 
615155 Pfund im Jahre 1892. Davon gingen im Sabre 1893 
nad London 291579 Pfund, nad Deutſchland 147892 Pfund, nad 
Italien 87 524 Pfund, nad den Niederlanden 85120 Pfund und 
nad Belgien 39200 Pfund. 

Kotosdl. Wie zu erwarten war, blieb die Ausfuhr weientlich 
hinter der ded Vorjahres zurüd, fie betrug 389 712 Engl. Centner 
gegen 550 977 Engl. Sentner im Jahre 1892. 


Die Hauptbezugslänber waren: 


1893 1892 
Engl. Centner. Engl. Centner. 
Indien ............. ... 114 687 116 208 
Amerika................. 94 482 191 425 
London ................. 91 552 123 088 
Singapore............... 36 433 87 628 
Defterreih- Ungarn ........ 18 903 20 588 
Deutihland.............. 13 299 24 425 
Rußland ................ 11 257 2 000 
Belgien ................. 7846 8 766 
Italien.................. 2133 3406 


Am ftärkften war der Ausfall in den Verſchiffungen nad 
Amerka, in Folge der dafelbft herrſchenden Handelskrifis; auch 
London, Defterreih und Deutſchland blieben weſentlich gegen das 
Sabr 1892 zurüd. Rah Singapore wurden anjehnliche Poſten ges 
fandt, doc tft auf biefes Abzugsgebiet zunächit nicht mehr zu rechnen, 


Colombo. 


einesihetls des Kurſes wegen ſeit dem Schließen ber Indiſchen 
Münzen, anderentheils wegen guter Ernten von Kopra im Sunda⸗ 
Ardipel. , 

Kopra. E83 wurde bedeutend weniger verſchifft ala im Vor⸗ 
jahre, denn nur für Kurze Zeit waren bie Zufuhren fo ſtark, daß die 
Preiſe genügend fielen, um bie Ausfuhr lohnend zu machen. 

Die Sefammtziffer betrug 44928 Engl. Centner, gegen 134590 Engl. 
Centner im Jahre 1892; davon gingen im Jahre 1893 nad Ruß: 
land 19 906 Engl. Centner, nad) Deutihland 12006 Engl. Eentner, 
nad Großbritannien 7158 Engl. Eentner, nah ben Niederlanden 
2000 Engl. Sentner. 

Die nee Induſtrie, dad Kolosfleiih Fünftlih zu trocknen 
(desieeated Coconuts) und zu Bad: und Speiſezwecken zu bereiten, 
bat fich rafch weiter außgebehnt; es jcheint indeſſen Der Berbraud 
nicht mit gleicher Schnelligkeit gewachſen zu fein, denn in ber zweiten 
Sabresbälfte mußten die Betriebe theilweiſe befchräntt werben. 

Bon der Gefammtausfubr von 6414908 Pfund (gegen 
3849 724 Pfund im Sabre 1892) gingen nach Großbritannien 
5509468 Pfund, nah Amerika 548068 Pfund, nah Deutichland 
178 850 Pfund, nad Auftralien 175 667 Pfund. 

Poonac. Mit dem geringeren Ertrag von Kokosbl ging ein 
folder von Futterkuchen natürlich Sand in Hand. Es wurben vers 
ſchifft: 188538 Engl. Eentner gegen 204166 Engl. Geniner im 
Sabre 1892, und zwar im Jahre 1893 nad) Deutichland 182 915 Engl. 
Centner, nach Belgien 44849 Engl. Centner, nad) ven Nieberlanden 
720 Engl. Centner. 

An Kotosnüfjen wurden verlaben 11079 028 Stül gegen 
97173886 Stüd im Sabre 1892; die Hauptbezugsländer waren im 
Sabre 1893 England mit 9967 538 Stüd, Aegypten mit 580 800 
Stück und Deutihland mit 328510 Stüd. 

Plumbago. Diefer Artikel ift von ber geſchüftlichen Kriſis in 
Amerika befonders ſtark betroffen worden, und der bedeutende Aus⸗ 
fal der Ausfuhr gegen dad Borjabhr findet fih fait ganz durch 
Minderbezug Amerikas erklärt. Deutſchland Hat fi an der direkten 
Einfuhr ftärter ala im Vorjahre betbeiligt, doch darf dies kaum als 
ein Zeichen von wachſendem Bedarf aufgefaßt werben, bürfte viel: 
mehr daburch feine Erklärung finden, daß weniger indirelte Gefchäfte 
über London gemacht wurden, wie denn tbatfädhlic London um uns 
gefähr ſoviel weniger bezogen bat, ala Deutichland mehr von Ceylon 
bezog. 

Es wurden verſchifft: 337 605 Engl. Centner gegen 426 761 Engl. 
Centner im Sabre 1392. Hauptläufer waren im Sabre 1898: 
Amerifa mit 163 854 Engl. Centnern, Großbritannien mit 101186 
Engl. Sentnern, Deutigland mit 47098 Engl. Sentnern, Belgien 
mit 11. 000 Engl. Centnern, die Niederlande mit 10 764 Engl. Centnern. 

Die Preiſe erfuhren einen ſtarken Rüdgang, fo daß eine Anzahl 
von Gruben ihren Betrieb einftellen mußten. 

Kokoſsgarn und «Fafern. Die Ausfuhr von Garnen bat 
ab:, die von Yafern zugenommen. Es gelangten zum Berfandt: 

Sam: . 


: Faſer: 
84 881 Engl. Centner 66 404 Engl. Centner 


gegen 101375 „ " #45 „ " 
im Jahre 1892. 
Davon gingen im Sabre 1893 nad): 

Garn: Engl. Etr. Faſer: Engl. Ctr. 
Großbritannien....... . 58486 Großbritannien........ 40 889 
Deutihland........... 6885 Auftralien ............ 5 658 
Indien............... 4287 Belgien .............. 3439 
Auſtralien ............ 3444 Amerita............ 2409 
Amerika.............. 3106 Deutſchland ........... 2172 











Eolombo. — Antwerpen. 155 


Antwerpen. 
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.) 


Der Schiffsverkehr im Hafen von Antwerpen, welcher im Vor⸗ 
jahre augenſcheinlich unter der Ungunſt der allgemeinen geſundheit⸗ 
lichen Verhältniſſe einigermaßen zurückgegangen war, bat ſich im 
Berichtsjahre wieder etwas gehoben. 

Die Zahl der eingelaufenen Schiffe und deren Tonnengehalt 


5934 Engl. Centner im Jahre 1892) gingen nad China 2712 Engl. 
Sentner, nad) Großbritannien 2485 Engl. Centner und nad Deuiſch⸗ 
Iand 982 Engl. Seniner. 

Sapanbolz; Ein ftarler Breisfiurz bat das Abholzen un: 
Iohnend gemadt, fomit haben bie Zufubren in Colombo aufgehört 
und bie Berkhiffungen die Borräthe ungefähr erſchöpft. Es wird 
nun einer Preiöfteigerung bebürfen, um den Handel mit biefem 
Artitel wieder lebhafter zu geftalten. An Beftänden if kein Mangel. 


betrugen: 
Deutigland war der Hauptläufer. . . 
2 2 1891 ou... 4461 S 3 e von 4 693 2383 R Tonnen. 
Es gingen aus inſsgeſammt 6678 Engl. Centner gegen 10 704 Engl. 1892 .... 4321 — ſ „ 4500 091 “ „ 
Centner im Jahre 1892. Im Jahre 1893 gingen bavon nad Deutſch⸗ 1893 .... MB „ „ 4692211 „ , 


Iand 4944 Engl. Sentner, nad Großbritannien 713 Engl. Geniner 
und nad Deſterreich 600 Engl. Sentner. 

Sitronelladl. Bon ben 10696 481 ausgeführten Unzen (gegen 
13512026 Unzen im Sabre 1892) gingen nah Großbritannien 
6265518 Ungen, nad) Amerila 2602368 Unzen, nah Smbien 
1126288 Unzen und nad Deutihlanp 6656485 Unzen. 

Die Ausfuhr nah Deuiihland hat gegen bad Borjabr um 
344 107 Unzen zugenommen. 


Es ift fomit der Stand vom Jahre 1891 nahezu wieder erreicht. 
Bon den eingegangenen Schiffen waren: 
Dampfidiffe .... 3872 von 44538929 Reg.⸗Tonnen. 
Segelidiffe.....-. BE BEI 5 m 
Der Durchſchnittsraumgehalt der Dampfihiffe war 1150 Reg. 
Tonnen, der ber Segelichiffe 436 Reg. »-Tonnen, derjenige aller Schifie 
zulammen 1062 Reg.-Tonnen. Den ‚größten Raumgehalt batten 
von den Dampfihiffen neun mit 5000 bis 5100 und eins mit 5600 
bi3 5600 Reg.⸗Tonnen, von den Segelfchiffen vier mit 2000 bis 
2300 und vier. mit 2400 Bid 2700 Reg⸗Tonnen. 


Die verjiebenen Nationen waren an dem Schiffseingang, wie folgt, betheiligt: 


Ebenholz. Bon den audgeführten 6381 Engl. Eentnern (gegen 
| 
| 











Segelſchiffe. Dampfichiffe. Zufanmen. 
Rationalität. | | | | Prozent 
Reg. Neg.s Prozent der Reg. , 
Ball. | Tonnen. Zahl. Tonnen. Zehl. | Geſammtzahl./ Tonnen. ln 
Britiſche......................... 2160 2 444 880 921 182 469 2481 66,2 2577 289 9 
Deutide ....-.-raseuneeneenenen 656 880 859 89 26 672 695 15,7 907 531 19,4 
Velgiſche................. 808 449 534 3 311 7 449 792 9,6 
Norwegiſche .................. 171 96 797 86 39 018 257 5,8 135 815 2,9 
Schwediſche ...................... 135 86 423 20 8 467 155 3,8 94 890 2 
1 117 108 679 25 4 958 142 3,2 113 637 2,4 
Franzoſiſche ........ .............. 108 108 691 11 2585 119 2,7 111 276 2,4 
Kiederländiide ........ .......... 80 97 468 11 7136 91 2,1 104 594 2,2 
Spanifhe .a....2422enn nennen 45 42 071 _ _ 45 1 42 071 09 
Griechifche....................... 30 52 706 — — 30 52 706 
Rujfiſche........................ 20 16 288 10 4718 30 21 001 
Italieniſche ................... 2 2188 19 11216 21 28 13 899 33 
Amerikaniſche..................... 16 36 304 — — 16 ⸗ 86 304 “ 
Vvortugie ſiſche. ................... 14 17426 — — 14 17 426 
Deſterreichiſche................... 10 13 685 1 795 11 14 480 
Bemerkenswerthe Beränderungen in der verbältnikmäßigen Herkunfts⸗ Eingang. Ausgang. 
Betheiligung der verſchiedenen Nationen an dem Geſammt⸗Eingangs⸗ oder Reg.⸗ Reg.⸗ 
verlehr gegenüber dem Borjahre find nicht zu verzeichnen. Beſtimmungsland. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. 
Die Gefaltung des Schiffö-Eingangs» und Ausgangsverkehrs Vereinigte Staaten von 
mit Rüdficht auf die Herkunftz- und Beſtimmungsländer macht bie Amerila ............ 268 59562 226 532862 
nachſtehende Tabelle erfichtlich. Frankreich ............. 186 133 882 100 61 310 
Herkunfts- Eingang. Ausgang. Norwegen ............. 175 78 471 118 47 631 
oder Reg.s Reg.» Argentinien ............ 166 231860 17 26 990 
Beftimmungsland. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Schweden „2.2... 2.200. 159 98466 120 69 380 
Scoßbritannien ........ 1597 1112142 22498) 1882067 , Rußland (Ditiee) ....... 168 137246 51 37 090 
Deutihland ........... 47 603708 3663) 889 624 ESchwarzes Meer) 80 158571 14 22 986 
—_— Rumänien ............. 148 246 7712 5 8042 
1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 121. Spanien. ............. 112 109 175 116 109 886 
2) Darımter in Ballaft 723 von 970 483 Reg.»Tonnen. Hindoſtan ............. 78 185 616 658 111 730 
3) Davon nad der Dſtſee 87 von 48676 Reg.⸗Tonnen (in | die Niederlande ........ 65 46 752 16 20 012 
Ballaft eins von 427 Reg.sTonnen) und nad der Nordſee 268 von Italien............... 49 51 652 17 17 969 
340 348 Reg »Tonnen (in Ballaftı 8 von 5518 Neg.-Tonnen). Auftralien ............. 45 99 787 27 60 674 


156 


Herkunfts⸗ Eingang. Ausgang. 
oder Reg.⸗ Reg.⸗ 
Beſtimmungsland. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. 
Peru und Chili ........ 45 65 118 ? ? 
Brafilien ............. 37 53 291 69 97712 
Portugal .............. 86 22 169 35 16 964 
Uruguay .............. 31 9 601 3 ? 
Griedenland........... 19 23 968 7 9 640 
Dänemark............. 17 8 640 51 24 316 
Die Haupteinfuhrartifel auf dem Seewege waren: 
Getreide ..................... 1627613 Tonnen, 
Wolle, Baummolle, Leder, Hörner, 
Knochen und andere Waaren.. 12898838 ,„ 
Erze und andere Waaren....... 356332 , 
Kohle, Rohguß und andere Waaren 16184 
Bauholz und andere Waaren ... 202668 „ 
Petroleum und Schmieröl ...... 110 601 „ 
Kaffee und andere Baaren ..... 78 752 


Bon ben zur See audgeführten Waaren, 
berfelben fpezielle Angaben vorliegen, wiefen die größten Mengen auf: 


Weißer Sand............ 69 854 Tonnen. 
Bearbeitet Eiſen und 

andere Waaren ........ 62 684 n 
Phosphat ............... 89 975 n 
Kohle................... 31964 , 
Wolle................... 15 252 


Die Geſtaltung des im Vorſtehenden nicht dherũcſichtigten 
Schiffsverklehrs auf den Binnen⸗Waſſerſtraßen (mit dem Innern des 
Landes, Deutſchland, den Niederlanden und Frankreich) macht nach⸗ 
ſtehende Zuſammenſtellung erſichtlich: 







derkunfts⸗ Eingang. 
Veſti oder zlanb m N 
eftimmungsland. eg.⸗ * 
Zahl. Tonden.KBahl. 3. 

















Binnenland. 
Dampfſchiffe und geſchleppte Schiffe| 5 1881 902698] 5326| 910478 
andere Schiffe................. 17 6621 279 506/18 36011 340 161 
Deutidland. 
Dampfihiffe und geſchleppte Schiffe] 1137| 656 2621 1615, 686 330 
andere Schiffe................ 41 4488| 279] 33584 
Niederlande. 
Dampifaifte und gefchleppte Schiffe] 1089| 228015] 1079| 198187 
andere Shiffe......... ....... . 2411| 108 7711 2497| 117666 
Frankreich. | 
Dampfihiffe und geſchleppte Schiffe| 211 60721] 284 83445 
andere Schiffe ................. Ü 47 6 609 





zuſammen.... 27 7468 140 878129 zes 370 369 


Die unter Belgiiher Flagge fahrende Handeläflotte Antiwerpens, 
welche Ende des Jahres 1892 aus 42 Dampfihiffen und 2 Segel 
Ihiffen von zufammen 68891 Reg.-Tonnen Raumgebalt beitand, 
bat fi im Laufe des Berichtsjahres um 4 Dampfichiffe vermehrt. 
Die Ende des Jahres 1893 vorhandenen 46 Dampfidiffe und 
2 Segelſchiffe Hatten einen Raumgebalt von 74195 Reg.⸗Tonnen. 


f omeit bezüglich 


Antıperpen. — Dusensland. 


Qneendland. 
Die Zuderinduftrie im Jahre 1892/93 (1. Juli big 
30. Juni).) 
Folgende Tabelle zeigt die Verhältnifſe der Yuderinbuftrie im 
Sabre 1892/98 im Vergleich zum Borjabre: 


1892/98. 1891/92. 

Bebaut mit Auderrobr.......... Ader 55 206 486% 
Zur Fabrikation gelangt........ " 89 766 37 137 
Zuder gewonnen .............. Engl. Tonn. 61814 60 431 
Melafle gemonnen ............. Gallonen 1114997 1088850 
Aum gewonnen ............... „ 20838 165644 
Rum eingeführt ............... n 22 489 19351 
Rum audgeführt............... n 94 364 78 595 

| Zuder eingeführt .............. Engl. Tonn. 43 60 
| Zucker ausgeführt ............. „ 42 019 32 887 
Zuderfabriten im Betrieb ...... 89 99 


Altoholfabrifen im Betrieb ..... 9 10 
Die Einfuhr von Zuder, welche jet ſchon nicht mehr erwähnens⸗ 
werth ift, wird ganz aufhören, da die Werke verfchtebene Qualitäten 
berftellen, von den feiniten Raffinademürfeln Bis zu dem Klein 
Irpftallzuder, ber allgemein im Haushalt verbraucht wirb, wie aud 
bie großen Kryftalle, die von den Bierbrauern verlangt werben. 
Rum wird in ber Raffinerie nicht gewonnen, aus ber Melaſſe 
wird ein fogenannter „Goldenſyrup“ erzeugt und gebt, in Bled: 
dofen gefült, jo in den Handel über. Diefer Syrup wird befonders 
im Innern der Kolonie in bedeutenden Mengen genoſſen. 


Bon biefem Syrup wurden ausgeführt: 


aus Tonnen. aus Tonnen. 
Brisbane... ........... 1316 Dungene$ ............ 5723 
Maryborougb ........ . 2407 Geraldton ............ 3458 
Bundaberg ........... 15208 Cairns............... 381 
Mackay — — — 12 761 zufammen... 42019 
Townsvile ........... 165 


gegen 82 381 Tonnen im Vorjahre. 

Der Berbraud von Syrup in der Kolonie betrug etwa 19295 
Tonnen gegen 18050 Tonnen im Borjahre. Der Berbraud in ber 
Kolonie bat befonderd auch deswegen zugenommen, weil mehrere 
Obſtkonſerven⸗Fabriken Abnehmer von Syrup waren. 

Die Durchſchnitispreiſe während des Jahres 1892/98 waren 
folgende: 


pro Tonne 

Pfd. Sterl. 
Raffinirter Zuder in Kryftalln.... 19 bis 26 
Befter weißer ................... 19 „ 26 
Gut und mittelweiß ............. 16 „ 3 
Gelbe und graue Kryftalle......... 15 „ 28 
Brauner Zucker................. 0 „ 17 


Die Preiſe des Zuckers fliegen in Folge der großen Leber 
fhwenmungen im Februar 1893 erheblich. So Hatten befte weiße 
Dualitäten vor der Kataftrophe einen Werth von 19 Pfd. Sterl. pro 
Tonne, dagegen unmittelbar danad einen folden von 25 Pfd. Sterl, 
und da die Vorräthe nur gerade die Nachfrage deckten, fo Bielten 
fi) dieſe Preife bis zum Ende der Saifon. 


— — — — — 


1) Segen bes Borjahres |. Sand. Ar. 1893 IL. ©. 51. 


.. 





Konftantinopel. — Rio Grande do Sul. 


Sonftantinopel. 
Schiffsverkehr im Jahre 1893.) 


| 

Der Gefammtfcifiäverkehr im Hafen von Konftantinopel bes | 

sifferte fich im Sabre | 
1898 auf 17876 Schiffe von 11638 735 Reg. »Tonnen 

8479 050 J | 


1892 „ 1523 „ m 
1891 „ 17850 „ n„ 9365 284 rr 
Bon diefen Schiffen waren: 
Reg. Reg. 
Anzahl. Kommen. Anzahl. Tonnen. : 
1898. 1892. 
Segelihiffe ............. 4445 720925 4818 674409 
Liniendampfidifie........ 1521 1678890 1601 1665 957 | 
Sandelsdampfichiffe ...... 7391 9068617 5142 5915540 
Küftenfabrer: 
Segetfhiffe ........... 3221 49 224 2882 42 638 
Dampfidiffe.......... 1274 188 779 1306 178 106 
Lolaldampfichiffe auf dem 
VBOBPoruUB .. ..22...... 24 2400 24 2400 


| 
Bei ber Deutihen Schifffahrt ift genen das Jahr 1892 eine | 
Zunahme von 4 Schiffen und 8086 Reg.:Tonnen, ſowie gegen das | 
Jahr 1891 eine Abnahme von 12 Schiffen und 7211 Reg.Tonnen | 
zu verzeichnen. | 
Mit Unterfheibung der Nationalität der Schiffe ftellte fich ber | 
Schiffsverkehr im Hafen von Konftantinopel während des Jahres 
1893, wie folgt: 
| 

| 

| 

| 


Segelſchiffe. 

Nationalität. Anzahl. Reg.⸗Tonnen. 
Ottomaniſche................ 2771 265 694 
Samiotiſche................ 40 7981 
Britiſche.................... 17 912 
Deſterreich⸗ AUngariſche .......... 22 9 098 
Griechiſche ................. 1462 388 989 
Italieniſche... .............. 121 45 561 
Rumäniſche................... 3 645 
Ruſſiſche.................... 19 2045 

zufammen... 4445 720 926 

Dampfſchiffe. 

Ottomaniſche................. 161 106 391 
Deutfche ..................... 131 145 244 
Britiſche................... 6247 6 840 896 
Defterreichslingariihe.......... 161 169 278 
Belgiſche..................... 64 78 968 | 
Dänische. .................... 61 64 202 | 
Spanifche Beeren ereenenene 23 18 121 
Frangöfifhe ..........-22r 0... 116 148 008 | 
Sriedijhe 836 783318 | 
Niederländiſche............... 30 24 280 
Italieniſche .............. 233 212 373 | 
Ruſſiſche..................... 4 78 229 
Schweden⸗NKorwegiſche ....... 298 379 214 | 

zuiammen... 7391 9 068 517 


I) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Urch. 1898 IL &. 187. 
Deutiches Hanbels-Archte 1894. IL. 


Regelmäßig verkehrende 
Geſellſchaften. 


Deſterreich⸗ Ungariſcher Zloyd .... 368 
Messageries maritimes (Fran⸗ 


zöſtſche Geſellſchaft) ......... 104 
Compagnie Russe de navigation 

Ä vapeur ete.............. 289 
Compagnie Mahsousse (Otto- 

maniſche Gefelihhaft)........ 211 
Compagnie Khedivie (Aegyptiſche 

Geſellſchaft)................ 50 
Compagnie Florio Rubattino 

(Italieniſche Gefelichaft)..... 165 


Compagnie Fraissinet & Co. 
(Franzöftiche Geſellſchaft) .... 99 
Compagnie 1’Egse (Griechiſche 


Geſellſchaft)................ 171 
Compagnie Panhellönique (Grie⸗ 
chiſche Gefelihhaft)........... 14 
zulammen... 1621 
Küftenfahrer. 
Segelſchiffe. 
Rationalität. 
Ottomaniſche ................. 3217 
Samiotiſche .................. 4 
zufammen... 3221 
Dampfſchiffe. 
Schiffe der Geſellſchaft Nahsonssé 561 
Sonſtige Ottomaniſche ......... 41 
Britiſche..................... 83 
Oeſterreich⸗ Angariſche ....... 1 
Griechiſche ................... 620 
Italieniſche ................ 56 
Rumäniſche. ............... 2 
Ruſſiſche ..................... 20 


zufammen... 1274 


Lokalverkehr 
(nur Dttomaniſche Schiffe). 
Schiffe der Geſellſchaft Mahsousse 8 
Schirkel- 
i-Hairiéô ............ ...... 16 
zufammen... 24 


157 


Reg.Tonnen. 
402 998 


142 906 
436 881 
147 627 
47 487 
232 42 
99 217 
75 596 


98 841 
1 678 8% 


Rio Grande do Sul. 
Handelsbericht für das Jahr 1893. ') 


Allgemeines. 


1) Vergl. Hand. Arc. 1888 II. S. 889. 


Das verfloffene Jahr war für Rio Grande do Sul ein trauriges 
in Folge der anhaltenden polittihen Wirren. 
Die Anzahl des geichlachteten Viehs betrug 420 000 Stüd und 
fand nur um etwa 40000 Stüd der vorjährigen nad, aber an 


22 


158 


Dualität flanden bie Iektjährigen Produkte bedeutend hinter ben vor» 
jährigen zurüd, 

Auch der Viehſtand ſelbſt hat jehr gelitten, bie Campos find 
meift von Vieh entblößt, nur in den meiter abgelegenen Diftrikten 
fieht e8 mit dem Biehftand noch einigermaßen erträglih aus, man 
hat aber nicht Leute und Pferde zum Heranbringen an bie Schladt« 
ftellen, und fomit geht Rio Grande do Eul, deſſen Haupterwerbs⸗ 
quelle die Schlachtinduſtrie if, einer recht traurigen Zukunft ent- 
gegen. 

Einftweilen aber geichieht nichts für Aderbau, Viehzucht und 
Wegebau 2c.; das Land verarmt dabei und geht zurück. Die Pro⸗ 
dulte, die dennoch gewonnen werben, geben zum Theil zu Grunde 
wegen mangelnder Beförberungdgelegenbeit, ein Theil wird allerdings 
noch über die Südgrenzge nah Uruguay ausgeführt. Der ganze 
Verkehr und Gefchäftsbetrieb auf dem Lande ift verändert und 
geitört. 

Sn den Städten lag der Handel und bie Induſtrie ebenfalls 
ganz danieder aus Mangel an Abſatz, Arbeitäträften und Verkehrs: 
mitteln. 

Viele Etabliffementd flellten ihren Betrieb ein; anderen geht es 
böchft kümmerlich. " 

Es trat auch eine große Theuerung ein, wobei fich freilich die 
Kolonien, die fi jeder Einmifhung in bie politifhen Wirren ent- 
hielten, jehr gut flanden, da fie für ihre Bodenprodukte nie gekannte 
hohe Preife erzielten. 

Die Einfuhr war trog aller fchlechten Verbältnifie doch nicht 
fo ſehr gering; beoorftehende ſtarke Zollerhöhungen und billige 
Frachten veranlaßten zu ſtarkem Waarenbezug, in Folge deſſen jet 
große Lager vorhanden ſind. 

Von großer Gefahr für den ſoliden Handel ſind die ſchwankenden 
Kursverhältniſſe, welche enorme Differenzen in den Preiſen und 
Werthen hervorbringen. Im verflofienen Sabre bewegte ſich ber 
Kurs von 980 bis 1175 Neid pro Marl. 

Der hohe Milreisbetrag, den das Gold ergiebt, ermuntert jegt 
auch Manchen, feine Kapitalien aus Europa zurüdzuziehen und in 
Brafilien anzulegen. 

Srundftüde und Ländereien find wenig gegen früher im 
Braftlianifchen Geldwerth geftiegen. Auch zur Uebernahme und 
Gründung induftrieller Unternehmungen fängt in der Hoffnung auf 
eine baldige befiere Zukunft fremdes Kapital an, fi einzufinden. 

Hand in Hand mit den höheren Breifen Tür alle Lebensmittel 
gingen die Löhne; ein gewöhnlicher Arbeiter, den man früher mit 
2 Milreiß pro Tag lohnte, erhält jeht 4 bis 5 Milreiz, und es ift 
für die Leute nicht ſchwer, Arbeit zu finden. Die Braftlianifchen 
und naturalifirten Arbeiter find durch den Krieg ihrer gewöhnlichen 
Beihäftigung entzogen worden umd viele derſelben gingen außer 
Landes. 

Bandel. 


Der gänzliche Mangel an offiziellen Liften und Veröffentlihungen 
macht es zur Unmöglichkeit, fpezielle ftatiftifche Angaben zu maden. 

Sowohl die Ausfuhr nah Deutihland ift geftiegen, als auch 
verhältnigmäßig die Einfuhr von Deutihland. Die Deutſche Eifen- 
induftrie und ber Schiffbau fanden neue Abnehmer, auch mehrere 
Ladungen Deutſcher Kohlen wurben zum erften Male eingeführt zu 
guten Preifen. 

Induſtrie. 


Rur einige wenige, beſonders gut geſtellte Fabriken arbeiteten 


trot aller Schwierigkeiten mit günſtigem Reſultat, die meiften anderen 
hatten ſich ſehr einzuſchränken. 


Rio Grande do Sul. 


Einige mit Braſilianiſch⸗RPortugieſtſchem Kapital gegründete 
Sabriten, wie eine große Stearinlichtfabrik, die mit Deutſchen 
Maschinen betrieben wird, einige Hornverarbeitungsfaßrilen für 
Kämme, Korfettfiangen ꝛc., eine Konfervenfabril, eine große Mühle 
mit Amerikaniſchen Maſchinen, eine Glaßfabrit, eine Papierfahrit, 
haben ihr disponible® Kapital ſchon veraudgabt, zum Theil befinden 
fie fih in anderen Schwierigfeiten. 

Eine Korfetts und eine Kravattienfabrit hatten dagegen gutes 
Fortlommen, und eine Sigarrehfabrit mit Deuticher Leitung und 
Deutfhen Arbeitern fand mit ihrem Fabrilate jo gute Aufnahme, 
daß fie fchon jekt eine ſtarke Vergrößerung vornehmen wird. 

Auch eine Lichts und Setfenfabrit in Deutihen Händen bat fi 
gut entwickelt. 

Aderban. 

Die Deutihen und auch Italieniſchen Kolonien betrieben ben 
Aderbau mit gutem Erfolg. Diejenigen von Porto Alegre erreichten 
geradezu enorme NRefultate, weil man ihre Produkte: Bohnen, Mais, 
Kartoffeln, Tabak 2c., zu hohen Preiſen Yaufte, und auch von Rio, 
Paranıgua und Sao Baulo in Folge des Abfchluffes des Staates 
Santa Catarina vom Verkehr, ſehr ſtarke Nachfrage war. 

Die Bauern ſind alle ſchnell wohlhabend geworden, ihre Be⸗ 
dürfniffe müſſen fie zwar theuer bezahlen, doch find dieſe nur mäßig. 

Die Kolonien im Süden Batten unter ben politiihen Wirren 
nicht zu leiden. 

Auf dem flachen Lande werden Zwiebeln, Mandiocamehl, Wein ıc. 
gebaut, die Ernte in dieſen Produkten war eine durchſchnittliche. 

Der fett wenigen Jahren in geringem Umfange von Reuem bes 
gonnene Weizenbau ging einftweilen wieder ein, doch denkt man jehr 
daran, ihn wieder aufzunehmen, und es fdheint, daB guter Erfolg 
nicht fehlen wird. 

Der Reisbau hat keinen Aufihwung gewonnen, obwohl er vor: 
ausſtchtlich nicht unrentabel fein würde. 


Eijenbahnen. 

Der Betrieb auf der Bahn von Rio Grande nad) Bage war ein 
reger, fo dag nicht Material genug vorhanden war, um ben Berlehr 
zu bewältigen. Dann aber kamen häufige Verkehrsſtörungen burd 
Truppentransporte, Beichädigungen der Eifenbahnlinie und des 
Material® vor. 

Seit einigen Monaten ſtockt ber Betrieb auf dem größten Theil 
der Strede, und die Bahn fährt nur noch von Rio Grande Bid 
Pelotas. 

Bon Bage aus lieh die Regierung an der Strecke BVagée — Cacequy 
im Anſchluß an die Linie Cacequy — Uruguayana arbeiten, welde 
Strede aud im Bau war, die Revolution bat aber alle Arbeiten 
verhindert. 

Diefe beiden Bahnftreden find für Nio Grande ımb Belotad 
von großer Wichtigkeit, um jo mehr da Porto Alegre durch die ſchon 
beendete Sirede Santa Maria—Eacequy im Vortheil iſt und ſich 
leicht des Geſchafts der Sid Campanha des Staates Rio Grande do 
Sul bemädtigen könnte, wenn die beiden Bahnftredden nicht vollendet 
werden. 

Geplant wird nun noch eine Bahn zwiſchen Pelotas und ber 
Kolonie Sao Lourenco, die man dann weiter füßren will über 
Camaquam nad Porto Wlegre. Es fehlt aber an Kapital. 


Schifffahrt. 
Im Jahre 1893 liefen 471 Schiffe von 200 798 Reg.⸗Tonnen in 
den Hafen von Rio Grande do Sul ein, und 485 Schiffe von 


202 776 Reg.»Tonnen Tiefen aus. 


Rio Grande do Sul. — Tichifu. 159 


Zwei Hamburger Dampferlinien, Hamburg » Sübamertlaniiche 
Dampfichiffiahrts » Gefellichaft und A. 6. de Freitad & Eo., haben 
egelmäßige Fahrten nad Rio Grande mit Gütern und Baflagieren | Tiefgang die Einfahrt geftattete. 
eingerichtet. Die beiden Kompagnien baben fi aber geeinigt zu Bau Hofit dieſen Waflerftand zu erhalten und bie Regierung 


| widelt. Zu dieſer Entwidelung trug vor Allem der günftige Wafler- 
Iombinirten Fahrten; fie egpebiren alle 14 Tage von Hamburg über [äßt beftändig an ber Barre arbeiten, um die Wafler zu reguliren. 


fland der Barre bei, welche fait beftänbig bei etwa 15 bis 16 Fuß 


Havre, Liflabon, Baranagua und Defterro einen Dampfer non etwa | Die projeltirten großen Barrearbeiten, welche mit einer Franzöſiſchen 
1500 Reg.:Tonnen und find bis jekt faft fiel? mit voller Ladung Geſellſchaft vereinbart waren, find von biefer aufgegeben worden 
nah Rio Grande gelommen, bie, foweit fie nach Belotad und Borto unter großen Einbußen und Strafen, da der ſtarke Kursrückgang fie 
Alegre gehört, in großen Leichtern unter Deuticher Flagge weiter | verhinderte, weiter arbeiten zu lafien. Nun will die Regierung bie 
gebracht wird. Auch fanden biefe Dampfer in letzter Zeit gute Aus: | Arbeiten felbft fortſetzen laſſen. 

fracht für die Braſilianiſche Küfte. Unter diefen Umftänden bat fi . Recht mangelhaft finb die Waflerwege von Rio Grande nad) 
die Deutiche Schifffahrt im Hafen von Rio Grande bebeutend ent- Pelotas und Porto Alegre. 


Die Betheiligung ber einzelnen Nationen an ber Schifffahrt im Hafen von Rio Grande im Jahre 1898 iſt auß folgender 
Tabelle erſichtlich: 


Eingang. Audgang. 


Dampfſqhiffe. Segelfchiffe. | Ueberhaupt. | Dampffgiffe. | Segelfäiffe. | Ueberhaupt. 


Rationalität. 








Deutſche................................ 48 69 22 64 
Brafilianiädhe. oo nnnnnn 148 | 18 166 47 159 
tiſche................................... 26 64 90 28 92 
che............................... 7 9 16 4 14 
Drientaliſche............................. 8 1 4 4 6 
11 7 2 | 56 68 4 70 
Yon — ........... .... ................ 1 — 
ortugiefiſche. ............................ — — 
2 BR LLLINDINDNDIEN — + " _ * 
aniſche............................... — — 

Rieder: DR _ 22 22 _ 20 
Schwediſche.............................. — 14 14 — 12 
Amerikaniſche (Verein. Staaten)................. — 2 2 — 3 

| — 
zuſammen........... 208 | 2 | 471 204 | 21 | 485 

| von 200 798 von 202 776 

| Neg.⸗Tonnen. | Reg.⸗Tonnen. 

Tſchifu. Fahrten einen dauernden Niedergang bedeuten würde. Die Deutſchen 

, , ı Dampfer bilden feine regelmäßige Linie, ſondern fahren unter Charter 

Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.') | und nehmen diejenige an, welde ihnen den größten pefuniären Bor 


tbeil bietet. Ein Hauptplag für das Schiffs⸗Chartergeſchäft ift Hong» 
fong, wo ſehr viele Charters für die Nordchineſiſchen und ein großer 
Theil der für die Südaſiatiſchen Gewäfſer abgeſchloſſen werden. 
Bieten 3. B. gute Reisernten in Hinterindien lohnende VBeichäftigung 
für nit zu feften Linien gehörende, Fracht und Charter fuchende 
Dampfichiffe, fo pflegen die meiftens zu Iehterer Klaſſe gehörenden 
Deutfden Dampfer den füdlichen Fahrten mil ihren gewöhnlich 
vortheilhafteren Fracht⸗ und Charterläßen den Vorzug zu geben, und 
. : . ihre Zahl auf der Nordchineſiſchen Fahrt vermindert fi; während 

I OReIR mike aerinsem heile aus ben Safen ——e— Raufı fie umgekehrt auf letterer, welche wegen ſehr ſtarker Konkurrenz 
te Rammt, fiheint eine immerhin annehmbare Rente abyumerien. | Weniger lohnend iſt, in größerer Anzahl erſchetnen, wenn ſchlechte 
In Tjchifu beſteht keine Rheberei, welche Segelſchiffe außländifder Hinterindiſche Ernten oder andere Umſtände auf den Schiffsverkehr 
Bauart fahren läßt ober verchartert; die Eigenthümer haben ihren in den Sudaſiatiſchen Gewafſern befchräntend einwirken. Als bes 
Bohnfg hauptſachlich in Shanghai und Amoy. fonders günftiges Zeigen für die Deutſche Schifffahrt in den Nord⸗ 
Die Zunahme bes Verkehrs Deutfher Dampfichiffe beruht nur chine ſiſchen Gewäflern find biefe Schwankungen nicht zu betrachten 

auf rein zufälligen Urſachen und beweift ebenjo wenig ein Mifbluͤhen ihr . a der Ionıfam entkanbenen ſSeſobr ner aunehmenben 

. i r e r 

der Deutiien auſtenſchiſffahrt mie eine etwaige Berminberung ber Konkurrenz ber feften Linien der in China beftehenben großen Küften- 
1) Bergl. Hand. Wr. 1891 II. ©. 412. fahrts⸗Geſellſchaften (namentlich ber China Merchants Steam Narvi- 


22* 


Die Geſammtzahl der im Jahre 1893 im Hafen von Tſchifu ein- 
gelaufenen Deutſchen Schiffe betrug 122 von zufammen 94 127 Reg.» 
Tonnen, worunter 111 Dampfihiffe von 89372 Reg.Tonnen und 
11 Gegeligiffe von 4755 Neg. «Tonnen. Für bad Vorjahr 1892 ftellte 
fi der Verkehr auf 88 Dampfihiffe von 74214 Reg. »Tonnen und 
16 Segelſchiffe von 7126 Reg.»-Tonnen, zufammen 108 Schiffe von 
81340 Reg.⸗Tonnen. 

Die Segelſchifffahrt friftet nach wie vor neben dem Dampfer: 


— — — — — — — — — 


— — — — — 


160 
gation Co. und der China Navigation Co.) erwachſen, deren bes 
wußtes Beftreben darauf gerichtet ift, fi in Nordchina das ganze 
Feld zu erobern und alle Mitbewerbſchaft auszufcließen. 


Die Herkunitshäfen der in Tſchifu angelommenen für dieſen 
Hafen defignirten Schiffe waren: 


1. Dampfſchiffe. 


1891. _ 1892. 1898. 

Anzahl der Fahrten. 
Hongkong und Canton ...... 32 22 23 
Riutfhwang ............... 57 43 38 
Schanghai................. 11 6 31 
Ragafali ................ 6 3 1 
Wladiwoſtoch ............... 4 5 10 
Tientfin ... ............... 5 2 1 
Kobe ..................... — 5 6 
Taiwanſu ................ — 1 — 
Amoy .................... — 2 1 

2. Segelſchiffe. 
1891. 1892. 1893. 

Anzahl der Fahrten. 
Futſchau .................. — 1 — 
Kobe ..................... 1 2 — 
Taiwanfu ................. 4 5 6 
Niutſchwang ............... 1 2 — 
Tientſin........ ........... 1 2 2 
Schanghai ................. — 1 1 
Amoy .................... 2 2 1 
Rocheſter................. — — 1 


Die Beftimmungshäfen der von Tihifu ausgelaufenen Schiffe 
waren: 


1. Dampfidiffe. 


1891. 1892. 1898. 

Anzahl der Fahrten. 

Donglong und Canton ...... 37 77 286 

Niutſchwang ............... 50 32 47 

Tientſin ................... 8 6 7 

Schanghai................. 3 1 7 

Ragalali .................. 3 2 — 
Wladiwoſtock und fibirifche 

Küſte ......... ......... 1 5 8 

Kobe ..................... 5 3 8 

Amoy..................... 5 5 8 

2. Segelſchiffe. 
1891. 1892. 1898. 

Anzahl der Fahrten. 

Amoy..................... 6 13 8 

Niutſchwang ............... — 1 1 

Tamſjui ................... — 1 — 

Nagaſaki .................. — — 1 

Hongkong ................. 1 — 1 

Kobe ..................... — 1 — 


Die Fahrten nach Wladiwoſtock führte hauptſächlich ein von 
einer Ruſſiſchen Firma gecharterter Dampfer aus, welcher auch für 
das nächſte Jahr wieder gechartert fein fol. Es liegt jedoch auf der 
Hand, daß die betreffende Firma, melde jchon eigene Schiffe befigt, 
weitere Dampfer bauen lafſen oder faufen wird, wenn ſich die in 

v 





ö—— — — — —— — — ——3 
— — — — — — — — — 


Tſchifu. — Kuftendje. 


Rede ſtehende Fahrt Schanghai — Tſchifu — Wladimoftod als dauernd 
lohnend ermeifen ſollte. 

Als erfreulich zu bezeichnen iſt die Anfang des Jahres 1893 
endlich erreichte Ausdehnung der biöher nur den Dampfern ber in 
China anfäffigen groben Küſtenfahrts⸗Geſellſchaften in Bezug auf die 
zollamtliche Abfertigung eingeräumten außervertragsmäßigen Ber: 
günftigungen aud auf die fogenannten unregelmäßigen Küftenfahrer, 
fo daß beide Klafien von Dampfidiffen einander jegt völlig gleich: 
geitellt find. 


— — — ——— 


Küftendje. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Einfuhr. 

Die Deutihe Einfuhr bewahrte auch im Borjabre ihre gute 
Stellung. Der Deutihe Yabrilant verfieht es jehr gut, bie in Ru⸗ 
mänien wie in allen Aderbauländern nöthigen längeren Kredite ein- 
zuräumen, doch ift ein fortdauerndes Ueberwachen der Kunden, theils 
durch wiederholte Ausfunftseinziebungen, die aud nur an die rich⸗ 
tige Stelle gerichtet werben müflen, theils, wie dies auch ſchon ge- 
ſchieht, Durch direktes Auffuchen der Kunden ſowohl als der Vertreter, 
welche nicht immer das ihnen geſchenkte allzu große Vertrauen ver: 
dienen, durch gewiflenhafte Neifende zu empfehlen. Die Konkurrenz 
wird, folange das Kapital noch fehlt, nicht nur in den billigen 
Preifen und den Verichiffungsleichtigleiten, fondern auch hauptſächlich 
in den Krebiten befteben. 

Die finanzielle Krifi3 in Rumänien hat in Küftendje feine Nach⸗ 
wirfung gehabt. Der Kredit muß trog ber vereinzelten Zahlungs⸗ 
ſchwierigkeiten, die in der Baifle der Getreidepreije ihre Begründung 
finden, als im Allgemeinen gut angejehen werben. 

Der Geſammtwerth der Einfuhren betrug im Sabre 18% 
6020000 Franken gegen 5 468 000 Franken im Borjahre. 

Unter den an biefen Einfuhren betheiligten Ländern nimmt das 
Deutihe Reich den erften Rang ein. Darauf folgen ihrer Bedeutung 
nad: Großbritannien, Defterreich » Ungarn, Belgien, Frankreich, die 
Zürfei, Griechenland, die Niederlande, Rußland, Stalien, die Schweiz 
und Bulgarien. 

Die aus Deutihlard eingeführten Artifel find: Kaffee, Thee, 
Käſe, Zuderwert, pharmazeutiiche Präparate, Farben und Lade, ge: 
falgene Robhäute, Lederwaaren, Sutewaaren, Baummollenmaaren. 
Wollenwaaren, Seidenwaaren, Glad: und Borzellanwaaren, Holz: 
waren, Eifen und Eiſen⸗Kurzwaaren, Drabtftifte, Weißblech u. ſ. w., 
landwirthſchaftliche Mafchinen und Theile davon, Bijouteriewanren 
Spielwaaren und Silbermaaren. 


Ausfuhr. 

Der Werth der Ausfuhr aus dem Hafen von Küftendje betrug 
im Jahre 1893 13 288 000 Franlen. 

Sie beſteht lediglich aus Landesprodulkten, unter denen fich im 
legten Jahre, zum eriten Male in größeren Mengen, Heu befindet. 
dad zum größten Theil für Frankreich beftimmt war. Dagegen 
nahmen die Verjendungen an Wolle in Folge der Quarantänemaß⸗ 
regeln jehr ab. Die gefammte Probultion faft wurde von der ein» 
heimifchen Tuchinbuftrie zu billigen Preiſen aufgefauft. 

Der Ogrößte Theil der Getreideausfuhr ging im verfloffenen 
„Jahre nach Deutichland, theild über Hamburg, theild über Bremen, 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 II. S. 238. 








Küſtendje. 


theils über Rotterdam oder Antwerpen. Dies erklärt ſich dadurch, 
daß in Folge des Zollkrieges gegen Rußland und der Rumänien 
proviſoriſch eingeräumten Bortheile Rumänifhe Getreideforten die 
ähnlichen Rufſtſchen theilweiſe erfegten. Gerfte, der Hauptartikel des 
Küftendjer Diſtrikts, wäre faft gänzlich nad Deutichland verkauft 
worden, hätten einige Verſchiffungen ſchlechterer Dualität die Käufer 
nit etwas zurüdgebalten. 


Aderbau und Diebzudt. 


Der Aderbau nimmt in der Dobrudiha von Jahr zu Jahr zu. 
Während im Jahre 1892 die Ausfaaten fi auf eine Fläche von 
253 661 ha erfiredten, nahmen die des verfloffenen Jahres 273 772 ha 
in Anfprud. Mit der langjam vor fi) gehenden Veränderung der 
Landbevölkerung, der Zunahme det Werthes des Grunbbefiges und 
der damit verbundenen Erhöhung der Pachten, welche in den letzten 
Jahren fi verboppelt haben, tritt an Stelle der früher angebauten 
Delfaaten, die trog des oft jehr reichen Ergebnifies das Land 
ſchwächen, der Anbau von Weizen, Roggen, Mais, Gerfte und Hafer. 

Aus denfelben Gründen nimmt auch nad und nad die Vieh⸗ 
zucht einen anderen Charakter an. Die großen Schafherven, welche 
bei dem primitiven Stande der Weiden große Flächen benöthigen, 
verihwinden allmählich, und wird die Viehzucht in Kurzem nur noch 
von dem Heinen Bauer neben dem Aderbau betrieben werben. 

Der von der Regierung mit großen Opfern erbaute Viehmarkt 
in Anabolfioi bei Küftendje bat den Erwartungen keineswegs ent: 
Iproden. Während im Sabre 1892 65 224 Stüde Vieh ein: und 
ausgingen, beichräntte fich dieje Bewegung im verfloflenen Jahre auf 
24588 Städ Bieh. 

Einwanderung. 


Der Zuzug von Koloniften Deutiher Zunge aus Südrußland 
dauerte auch im verfloffenen Jahre fort, bat jedoch am Ende etwas 
nachgelafien. Die Unmöglichkeit, Land zu befiken, hält die Wohls 
babenderen fern. 


Oeffentliche Arbeiten. 

Der Bau der Brüde über die Donau bei Tſchernawoda, welche 
den Hafen Küftendje mit dem inneren Rumänien in Verbindung 
jegen jo, fchreitet vor und fol Ende nädften Jahres beendigt fein. 
Die Hiermit verbundene Erweiterung ded Hafens ift im Projekt 
fertig. In der Stadt ſelbſt find verichiedene Arbeiten in Ausſicht 


genommen, worunter eine Waflerleitung, der Bau eines Berwaltungss | 


gebäudes, eined Rathhauſes und eines Kurſaals für die See⸗Bade⸗ 
gäfte, jedoch find dies Alles noch Projekte. 


Induſtrie. 
Die Induſtrie iſt durch mehrere Dampfmühlen und zwei Leder⸗ 
gerbereien vertreten. Letztere beziehen einen großen Theil der Häute 


aus Hamburg und Antwerpen und verjorgen namentlid) den Rumäs : 


niihen Markt. 
Schifffahrt. 


Die Dampfſchifffrachten nad) Großbritannien und dem Feſtlande 


von Europa bis einichlieklih Hamburg ſchwankten zwiſchen 9 Schill. 
und 15 Schill. 6 Pee. pro Tonne. 

Rad dem Mittelmeer zahlte man 10 bis 16 Franken pro Tonne 
für Dampfichiffe und 15 bis 20 Franken für Segelſchiffe. 


Die „Deutſche Levante⸗Linie“ in Hamburg trägt viel zur Hebung 


der Begiehungen zwiſchen Küftendje und Deutichland bei. Sie ers 
mögliät durch ihre regelmäßigen Fahrten die Berichiffungen zu jeder 
Jeit und von jeder Menge, was biöher nicht möglich war. 


161 


Dertehrsüberfichten. 
Die hauptfädlichften Einfuhrartifel im Jahre 1893 waren: 


kg 
Anis . ............ 3 420 
Leinſaat ........... 26 260 
Hülfenfrüdte ......- 85 685 
Friſches Obſt ....... 220 580 
Trockenes Obſt .....- 188 254 
Drangen und Citronen 140674 
Geſalzene Fiſche, Ka⸗ 
piar IC. .......... 250 
Semüfelonferven..... 2 220 
Fleifchlonferven..... . 1823 
Gewürze .........-- 3 860 
Dliven............. 72 500 
Zucker ........... 363 516 
Raffee ............ 109 584 
Reis............... 82 500 
Stärle............. 8 852 
Kaäſe.............. 1120 
Thee .............. 2 185 
Dlivenöl ........... 18 292 
Buderwert.........- 1015 
Fructlonierven..... . 31180 
Schokolade ........- 420 
Mein in Fäflen .... 20 328 
Pharmazeutiihe Präs 
parate ........... 39 344 
Mineralwafler....... 9 684 
Gerberlobe ......... 88 427 
I Färbeftoffe und Farben 10212 
| Zrodene und geſalzene 
Häute........... 182 201 
Leder aller Art ..... 7344 
Schuhwaaren aus Leder 
und andere Leder⸗ 
waaren .......... 22 387 


Bohnen 


Mehl ............. 


Heu 
Sheffäfe 
Trodene Schaffelle.. 
Rohe Schafwolle ... 


| Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Jahre 1893 waren: 


kg 

Fiſchthran .......... 2220 
Tauwerk ........... 50 000 
Rohe Baumwolle und 

Baummollengarne . 28 000 
Autewaaret......... 4 200 
Baummollene Gewebe 338873 
Gewebe aud Wolle .. 87 106 
Sutegewebe ......... 11910 
Gewebe aus Seide... 6 913 
Mollene Kuszwaaren . 280 
Papierwaaren........ 3980 
Glas⸗ und Borzellans 

waaren .......... 54 2% 
Brennholz .......... 511 220 
Holzkohlen.......... 880 000 
Steinkohlen ........ 6 150 000 
Bauholz ........... 168 280 
Gegenftände aus Sog 58410 
Cement ............ 600 000 
Hydrauliſcher Kalt... 436220 
Erdöl.............. 70 000 
Metallkurzwaaren.... 200500 
Roheiſen ........... 380 000 
Drabtftifte ......... 12 380 
Weibbleh .......... 12 300 
Eifendled .......... 68 318 
Kupfer und Waaren 

aus SKupfer....... 9840 
Landwirtbichaftliche 

Maſchinen und Theile 

DAVON ........... 86 606 
Kurzwaaren ........ 2 300 
Lederkurzwaaren..... 3 300 
Bijouteriewaaren .... 380 


Preiſe per 100 kg 


frei an Bord. 
100 kg Franken. 
56 535 11 bis 13 
860 000 710 „ 7,40 
15 300 820 „ 8,80 
18 720 20 „ 22 
142 700 10,350 „ 10,70 
78 720 105 „825 
51996 10 „1 
121 666 520 „ 5,60 
7216 13 „15 
4 920 21 „3 
2460 24 26 
382 5 „6 
19 680 4 „ 
3 754 95 „ 10 
160 210 „ 29 
147 118 135 


162 


Rationalität. 


zufammen... 





Küftendje. — Waflaua. 


Schiffsverkehr im Jahre 1898. 























Eingang. Ausgang. 
Mit Balaft Mit Ladung. Mit Ballaft. Mit Ladung. 
Dampf | Segel⸗ Reg. ⸗ Damyf— Segel: | Reg.s Dampf | Segels | Reg. Dampf fe] Segel: | Reg- ⸗ 
ſchiffe. | fchiffe. | Tonnen. | fchiffe. | Schiffe. | Tonnen. | fchiffe. | ichiffe. | Tonnen. | fchiffe. Kae Tonnen. 
| 
| | 
2 — | 2 094 6 — 66021 — - | > 8 _ 8 596 
65 — 68 541 15 — 18 120 1 — 1011 83 — 89 243 
— 5 761 1 37 3 833 — 28 | 2710 1 19 1 884 
3 7 4 325 9 ö 3 363 — — — 12 12 7678 
— — — 8 — 8696 1 — 1100 7 — 7496 
1 — 1403 — _ — — — — 1 — 1403 
— — — — 2 176 — 2 176 — — — 
71 | 12 | 17124 | 39 | 40 680 | | 25 | 4997 | 112 | 31 116 300 





Außerdem verkehrten im Hafen von Küftendie in regelmäßiger Fahrt 63 Schiffe des Deſterreich⸗ Ungariſchen Lloyd von zuſammen 


107 488 Reg. »Tonnen. 


Maffaua. 
Waareneinfuhr im Jahre 1892.) 


Die Einfuhr Maſſauas vertheilte ih in den Jahren 1890 bis 1892 auf die Kategorien des Italieniſchen Zolltarifs, wie folgt: 


Kategorien des Bolltarife. 


Spirituojen, Getränte, Dele 
Kolonialmaaren, Droguen, Tabat 
Chemiſche Exrzeuguifie, Medizinalwaaren, Harze x 
arben, Fürbs und Gerbmaterialien 
anf, Flachz, Sute ꝛc 
aummolle, Waare daraus 
Wolle, pferdehaar und andere Thierhaare 
Seide und Waaren daraus 
Holz und Stroh ꝛc. ........................... 


Papier und Bücher 
Häute und Fe 


Mineralien, Metalle und Waaren daraus 
Steine, Erben, Geſchirr, Glas und Kryftall 
Getreide, Mehl, Teigwaaren ıc 
Thiere, thiertiche Produkte 
Verſchiedene Gegenſtände 


dazu die Edelmetall⸗Einfuhr 


zuſammen 


überhaupt 


Werth der Einfuhr im Jahre 1892. 
Auf Vand⸗ | 





Dagegen 
an une Aus Italien 
w Bu gegen mit HZollfrei. Zuſammen. 
dag Sin —8 Ausfuhrſchein. 1891. 1890. 
zolles. 
| 
Lire. Lire. Kite Lire. Lire. Lire. 
314 758 337 553 | 3495 655 806 845 281 833 280 
III 656 816 106 929 950 664.195 718641 861 443 
208 330 47 887 676 266 84% 389 994 890 097 
en 4320 4.867 _ 9187 9184 18 589 
6319 12 496 — 18 815 25 563 43 431 
1117772 15 743 1140 | 1134655 | 1591066 | 2029 588 
III 29 466 2 798 50 32 304 61556 66 654 
117 886 18186 — 131.072 164 463 198 035 
85 425 44 568 _ 129 998 189 766 | 147464 
9722 18 720 476 28 918 34.525 40 660 
103 768 16 454 475 120 692 212 831 501 669 
In 91 806 59 397 200 151.408 168 834 2383 109 
In 34 564 51 661 _ 86 225 139 109 160 650 
5 465 831 89 535 602 | 5656968 | 6197732 | 6260639 
1359 267 100 569 2780 | 1462616 | 1496 718 | 2084508 
37098 | 10329 810 | 48167 407 | 6939 
| onaa563 | Hear 11658 !ı10486858 | 12236 769 | 13914198 
...... 416 162 Ä — | 416 162 806 164 | 1065 843 








9908725 | 982687 | 11658 | 10908016 | 12642983 | 14980041 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 U. S. 127. 











Die Hauptifächlicheren auf bem Landwege unb zur See ein 
geführten und vergollten Artikel waren: 


Mineralwaſſer 


in Flaſchen....... 
Bier in Flaſchen .... 
Branntwein (Sprit).. 


Chemikalien......... 
Redizinallräuter..... 
Zamarinde, roße .... 
Summen ........... 
Barfümerien, nicht 
altoboliidhe........ 


.-— —⸗— 008 00008900 0 


Jutegewebe 
Leinene Gewebe, ges 


vers eee 0 0 


Benähte Gegenflände . 
Baummolle, voh..... 
Gerne und Räbzwien 
Tauwerk ........... 
rohe 
Dedgl., gebleihte .... 
Desgl, gefärbte..... 
Desgl., bebrudte .... 
Ruflelin ........... 
Virkwaaren aus 
Baumwolle 


.. 008 000000 0 0.0 


Bandmaare ....... 
dalbfeidene Gewebe... 
Zeden und Teppiche 
Genũhte Gegenſtaͤnde. 
Gewebe auß Streichgarn 
Desgl., aus Kammgarn 
Desgl., beſtickt 
Teden, Teppiche .... 
Benäbte Gegenftände. 
Seidmabfälle 
Geibengewebe, rohe .. 


Maflane. — Ballein. 


Werth 
Zire. 
Geidengemwebe, gefärbte 22570 
Deögl., halbfeidene... 28 830 
Desgl., beftidte...... 6 845 
Genähte Gegenſtände 

aus Eeide........ 7.066 
Baubolz............ 15 880 
Möbel ............. 3168 
Holggeräth........... 8611 
Kurzwaaren aus Hol; 3 772 
Bagm............. 1550 
Boote .....2.222.... 2641 
Korbmacherwaare 4672 
Strohmatten......... 39 064 
Taumer! aus Eſparto⸗ 

gras ............. 6.685 
Flechtwaure aus Palm: 

baft.............. 3 086 
Bapier jeder Art 6 346 
Lithograpbien....... 1486 
Rode Häute......... 67 756 
Raubthierhäute (Löwe, 

Leopard ꝛc.) ...... 2011 
Haifiſchhäute 1 088 
Gegerbte Felle ...... 11 986 
Shuhmerl.......... 22 145 
Ledermante ......... 2 789 
Shläude........... 6 684 
Draßtwaare......... 2618 
Eifen in zweiter 

Bearbeitung ...... 22 210 
Eifenbled, verzintt.... 9 836 
Desgl., Waaren daraus 2 676 
Eifengeräth ......... 2 188 
Baaren aus Kupfer, 

Meſſing, Bronze... 7009 
Blei in Broten .. . 1480 
Antimon ........... 1081 
Maidinen .......... 19 151 
Präsifionsinftrumente 1427 
Eilberwaare ........ 1 099 
Shmudiaden aus 

Gold und Siiber.. 18 886 
Uhren ....... ..... 2565 
Edelfteine, bearbeitete. 6197 
Geſchirrwaare jeber Art 11 256 
Tofelglad, Spiegel, 

SHohlgles ....... .. 9 288 
Blalden............. 4 052 
Schmelz, Berlen..... 1 748 
om .............. 415 328 
Dura ............. 4 184 816 
Kartofieln .......... 1 804 
11717 Ve 127 863 
Mel .............. 626 898 
Datteln ............ 70 460 


163 
Bert: Bertb: 
Lire. Lire. 
Delfrüdite .......... 8999 Eier von Hühnern... 8193 
Getrodinete Früchte 7082 Fett ............... 74 898 
Früchte, Gemüſe, ein» Stearintergen ....... 1511 
gemadte ......... 5686 Honig ............. 20 744 
Sämereien.......... 18475 Wachs, voßes ....... 4992 
Friſche Gemüle...... 23516 Ghmudfebern ...... 11 506 
Plerde ............. 8429 Elfenbein, rob....... 114 158 
Raulibiere.......... 6460 Scilbirötenfcdhalen ... 15 624 
Rinder ............ 364859 Berimutter, roh ..... 571 884 
Schafvieh .......... 15280 Desgl, bearbeitet.... 1 964 
Kameele....... . un 1830 Horn und Knochen, 
Geflügel, lebendes ... 6851 bearbeitet......... 4199 
Fiſche, getrocknet, ger - Füdgräten ......... 9680 
räuchert ....-..... 1989 Kurgmwaaren ........ 19118 
Debgl., in Büchfen ein Fächer ........ 1349 
gemacht und Kaviar 2615 WMüpen.........-... 7 %1 
Rildgertralt....... 8084 Hute.............. 3836 
Butter ............. 80 958 Schirme............ 2 062 
Käaͤſe ............... 13 141 
Bafſein. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Reis war wie biöher der einzige Ausfuhrartilel sed Hafens von 
Bafſein. GE gelangten im Ganzen 122526 Engliſche Tonnen gur 
Berihiffung, wovon jedoch nur 111408 Tonnen nad Guropa und 
die ſibrigen 11 118 Tonnen nad Indiſchen Häfen verfchifft wurben. 
Die Dualität war eine gute, und bie Verladungen mäflen sur Bus 
friedenheit der Empfänger in Gurope ausgefallen fein. 

Der Reismartt eröffnete wie gewöhnlih Ende Januar, es 
wurden 80 Rupien pro 100 Baskets Paddby für die erfien Zufuhren 
bezahlt. Diefer Preis hielt fich ziemlich ftetig bis zum Anfang Juli, 
wo bie Preife auf 77 Nupien fielen. Letztere Preiſe waren jedoch 
nur von kurzer Dauer, da fi zu biefer Zeit ein lebhafter Bebarf 
für Indien geltend machte, wodurch die Breife auf 87 bis 90 Rupien 
erhöht wurden. Bu Dielen Beeifen wurde ber Reſt ber Ernte herein» 
gebracht. 

Die Einfuhr auf dem Seewege beichräntte ſich auf eine Ladung 
Kohlen von 36500 Engl. Tonnen, welde für den Bebarf der in» 
ländifhen Dampfſchifflinien beftimmt waren. 

Salz wurde nicht eingeführt, da noch größere Borräthe vor» 
handen find. 

Manufalturwaaren Europäiſcher Fabrikation werben aus» 
fohließlih non Rangoon bezogen. 

Neber bie neue Ernte lauten bie Rachrichten günftig, es wird 
erwartet, daß ungeführ biefelbe Quantität wie im leiten Sabre gur 
Beriiffung kommen wird. 

Sn den 11 hauptfädhlichften Reis produgirenden Diſtrikten Unter⸗ 
biemad waren zuſammen 4 719 062 Ader?2) mit Reis bepflanzt, 
wonach die Ausdehnung des NReisbaues im Bergleich zur vorjährigen 
Kultur in biefen Diftriiten um 98448 Adler zugenommen hat. Nach 
der für das laufende Jahr aufgefiellten Schägung wird bie in Birma 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 Il. S. 82, 
2) 1 Ader = 40,5 Ar. 





164 


für die Audfuhr verfügbare Menge Reis auf 1346 000 Tonnen vers 
anichlagt. 

An der Reisausfuhr waren die Schiffe der einzelnen Nationen, 
wie folgt, beteiligt: 


Dampficiffe. Segelſchiffe. Zuſammen. 

Nationalität. Tonnen Tonnen Tonnen 
Anzahl. Reid. Anzahl. Reis. Anzahl. Reis. 

Deutſche ..... 1 3912 10 22453 11 26 865 
Britifhe ..... 17 61 526 7 19848 24 81 374 
Niederländiiche — — 1 1448 1 1 448 
Norwegiice .. 1 221 — — 1 2221 
zufammen... 19 67 669 18 43749 37 111408 


Die Deutſche Flagge zeigt einen Aufſchwung in der Bes 
theiligung an dem Handel Baſſeins; e3 wurden 26 865 Engl. Tonnen 
genen 13945 Tonnen im Borjahre mit Deutichen Fahrzeugen ver- 
ſchifft. 

Die Frachten, welche im Anfange des Jahres zu ungefähr 
30 Schill. abgeſchloſſen wurden, erlitten einen allmählichen Rückgang 
und wurden gegen Ende der Saiſon mit 25 Schill. notirt. 


PBalembang. | 
Handel8bericht fir das Jahr 1893.') 


Einfuhr. 

Das abgelaufene Jahr war in der erften Hälfte ein nicht uns 
günftiges, in der zmeiten aber beinahe ein Ichlechteß zu nennen. Im 
Juli nämlich erihien in den Bergdiſtrikten die Cholera und in ihrem 
Gefolge erihienen die Blattern, die bald den Verkehr erichwerten. 
Die Eingeborenen im Innern haben die Gewohnheit, beim Ausbruch 
einer Epidemie ihre Kranken in ihren Häufern zurüdsulafien und 
fi jelbft in die auf den Reids und Kaffeepflanzungen errichteten 
Hütten zurüdzuziehen. Die Cpidemien dauerten von Juli bis Nos 
vember, und ftand in dieſer Zeit beinahe der ganze Handel nad) dem 
Annern fill. 

Einen weiteren ungünftigen Einfluß übten die Zaäahlungs⸗ 
einftellungen unter Chineſiſchen und Arabiſchen Gejchäftsleuten in 
Batavia, die Häufig kurz vor ihrem Bankerott Waaren zu Schleuder⸗ 
preifen nad) Palembang verlauften, und ferner ber ſtets weichende 
Kurs in Singapore, wodurd die Detailhänbler in Palembang fich 
in Singapore billig verjehen fonnten. 

&3 fand alfo auf der einen Seite eine Einfuhr ftatt, die ſchon 
in normalen Jahren den Konſum übertroffen bätte, während anders 
ſeits der Abſatz ſich auf ein Biertel jeined gewöhnlichen Umfanges 
verringerte. Dadurch entftand eine große Anhäufung von Waaren, 
die naturgemäß die Preife noch weiter drückte. 

Am meilten betroffen wurden Eifenwaaren, Steingut, Glass 
waaren, Zampen und Lampentheile, Rothgarn und Rothlattun, die 
20 und 30 pCt. im Werthe fielen; fonftige Waaren erlitten eine 
Einbuße von 10 bis 15 pCt. Alle diefe Waaren find zu entſprechen⸗ 
den Preifen in Europa nicht zu haben, nur einzelne befiere Sachen, 
die Singapore nicht führt, oder regelmäßig einführt, fünnen noch 
bezogen werben. 

Diret von Deutihland wurden nur Zrilots, Kammgarn und 
Seidenftoffe, Lampen und Lampentheile, Glas⸗ und Eifenmwaaren 
eingeführt, zulegt aber zu verluftbringenden Breifen, fo daß bei den 


1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Ar. 1893 I. S. 110. 


Baflein. — Balembang. — Vereinigte Staaten von Amerika. 


meiften Artileln in den nächſten Monaten wohl nicht zu neuen Gin: 
fäufen geichritten werben Tann. 


Ausfuhr. 

Auch die Ausfuhr zeigt einen Abfall gegen das letzte Jahr 
in Folge einer kleineren Kaffeeernte (etwa 2200000 kg gegen 
83600000 kg im Sabre 1892) und von niebrigen Pfefferpreifen. 
Außerdem nahm die Sorgfalt bei der Bereitung des Kaffees und in 
Folge deſſen die Qualität‘, ab, ida Die; gegenwärtigen Aufkäufer, 
Chineſen und Eingeborene, nicht fo forgfältig waren wie bie früheren 
Europäifhen, wodurch der Artikel auch einen Preisrückgang im 
Berhältniß zu früher erfahren hat. 


Diantagen. 

Seit dem Jahre 1892 wurden, fowohl was Kaffee ala was 
Tabak betrifft, Feine neuen Plantagen durch Europäifche Konzeffionäre 
errichtet, und feheint man erft die Refultate der beſtehenden abmarten 
zu wollen. 

Seit Ende des Jahres 1892 wird bier aud nad Betroleum 
geſucht. Es fcheinen reihe und hochprozentige Duellen gefunden zu 
fein, die zum großen Theile ben Bortbeil leichter Abfuhr haben, 
weit dicht bei ſchiffbaren Flüfien gelegen, doc ift noch Feine Kon: 
zeffion zur Ausbeutung gelangt, wohl wegen der außerordentlich 
niedrigen Preiſe des Petroleums. 


Vereinigte Staaten von Amerika. 


Berpadung von Waaren, die zur Ausfuhr nah Süp- 
amerikanischen Staaten beitimmt find, 


(NewsYorker Handelszeitung vom 10. Februar 1894.) 


An den meiften Sudamerikaniſchen Ländern werden bie Hölle 
nad) dem Bruttogewicht der Waaren berechnet. Sind diefe demnach 
in ſchwere Kiſten gepadt, fo werden dadurch die Zollgebühren fehr 
erheblich vermehrt. Gleichzeitig müflen aber gerade Waaren, die in 
jene Gegenden geben, befonder® gut verpadt fein, weil fie dort beim 
Weberladen vom Seedampfer in die Leichterboote nicht gerade forg: 
fülttg behandelt werden und zudem wegen mangelnder Waarenhaus⸗ 
Räumlichkeiten ſehr oft im Freien, allen Wirkungen des Wetters 
ausgeſetzt, liegen bleiben. Deshalb ift es nothwendig, die Verpadung 
einerſeits möglichit leicht, andererſeits möglichft widerſtandsfähig zu 
maden. Dann kommt nod in Betracht, daß in einzelnen jener 
Länder Waaren von verſchiedenen Bollfägen, wenn in eine Emballage 
zufammengepadt, durchweg einen, und zwar ben höchſten der für bie 
einzelnen Artitel des Packets gültigen Zolfäge zu bezahlen Baben. 
Es dürfte daher angezeigt erfcheinen, in jolden Fällen lieber die 
einzelnen Artifel gejondert zu verpaden, ald ein paar Bretter zu 
eriparen und für alle in ber einen Kifte enthaltenen Waaren den 
höchften Zoll bezahlen zu müflen. 

Auch das Volumen der einzelnen Kolli ift in jenen Gegenden, 
mo der Binnentrandport in Heinen Ochſenkarren oder auf dem Rücken 
von Maulthieren, Eſeln, Stieren oder ſelbſt Menfhen erfolgt, von 
großer Bebeutung. Wenn die einzelnen Kolli nicht gu umfangreid 
oder zu ſchwer find, werben zwei berielben auf je eine Seite bes 
Sattels befeftigt und der Transport vollzieht fi gang normal; find 
die Kiften aber zu ſchwer oder zu voluminds, dann müflen fie geöffnet 
und überpadt werden, was nit nur die Koften, fondern auch das 
Riſiko bedeutend erhöht. 


Nazatlan. — Ternenzen. — Daceis. — Allgemeines. 


Mazatlan. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.:) 


Gegen das Borjahr ift noch ein weiterer Rüdgang in Handel 
und Induſtrie zu verzeichnen. Dbgleih die Regenzeit normal war 
und eine mittlere Ernte erzielt wurbe, machten ſich bie Solgen der 
Iekten zwei Mißernten ſehr fühlbar und beeinträdtigten den Handel 
bedeutend. Die Hoffnung, daß bie rüdftändigen Gelder nad ber 
Ernte befier eingehen würden, bat fih nur theilweife erfüllt, und in 
Folge des jchärferen Vorgehens gegen fäumige Schuldner find zahl⸗ 
reihe Bahlungseinftellungen erfolgt. Das Mißtrauen ift überall 
ſehr groß, und der Verlauf auf Kredit wurde erheblich eingejchränft. 
Die Sachlage wurde dann durch daB fernere Fallen des Gilbers 
werthes noch verſchlimmert und nicht nur bedeutende Kapitalverlufte 
find zu beflagen, fondern in folge bed höheren Preiäftandes der 
eingeführten Waaren Bat auch ihr Konfum far! abgenommen, und 
die Beſtellungen auf neue Baaren mußten noch mehr eingefchräntt 
werden ala im Borjabre. 

Der bis zum vorigen Sabre ſtark geftiegene Einfauf von 
Schmelzgütern bat wieder abgenommen, und bie meiften Amerika⸗ 
nifhen Käufer Haben fich zurüdigegogen, weil bie großen Schwankungen 
des Silberpreifed das Geſchäft zu einem Hazarbipiel machten. Die 
Ausfußr von Silbererzen nah Deutihland bat ebenfalls aufs 
gehört. 

Bow Rothholz ‚wurden etwa 2000 Tonnen audgeführt, nach⸗ 
bem biefer Artikel Jahre lang vernadläffigt war. Der Konſfum iſt 
aber fo beidräntt, daß auf dieſes Produkt als dauernden Ausfuhr 
artilel Taum gerechnet werben Tann. 

Die Ausfuhr von Edelmetallen über Wazatlan erreichte 
annähernd den Werth bed Vorjahres, etwa 5 Millionen Peſos. 

Andere Ausfuhrartitel von Bedeutung find nicht zu melden. 

Eifenbabnen. Ueber dad Projekt einer Bahn von Durango 
nah Mazatlan verlautet nit? mehr, Die Schwierigkeiten, einen 
Schienenweg über die Sierra Madre zu bauen, ſcheinen zu groß zu 
fein. Die Berhältniffe des Staates Sinaloa werben fi alfo auch 
ferner nicht aufbeflern, denn nur burd die Vahnverbindung könnte 
dem jegigen Zuſtande etwas abgeholfen werben. 

Es verlautet, daß die letzten 70 km ber Tehuantepec⸗Vahn in 
diefem Jahre fertiggeftellt werden follen. Dies Tann, wenn es fi 
verwirklicht, auch für Mazatlan fehr wichtig fein. Der Weg nad) 
New⸗York würde dadurch um ein Drittel verkürzt werben. 

Der Bezug der Waaren von Europa über Panama ift wieder 
geregelt, da bie Pacific Mail fi mit der Panama Railroad Co, 
geeinigt Bat. 


Ternenzen. 
Handelsbericht für da8 Jahr 1893, 


Die Einfuhrartilel Beftanden bauptfählih aus Erzen und 
Roheifen aus Spanien, Holz aus Deutſchland, Schweben und Nor⸗ 
wegen, Robeifen, Wolle, Baumwolle, Kohle aus Großbritannien und 
Deutihland. Die Einfuhr der Deutihen Kohle bat fi etwas ges 
hoben, was beſonders dem langen Strike in ben Engliihen Kohlen» 
bezirlen zugufcpreiben iſt. Jedenfalls ift dadurch Die Deutfche Kohle 
den Konfumenten befler befannt geworben, und es tft anzunehmen, 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 II. &. 1885. 
) Bergl. Sand. Ar. 1892 II. &. 1086. 


Deutihes Handels⸗Archto 1894. II 


165 


daß auch in Zukunft eine merkliche Steigerung ber Zufuhr bieler 
Kohle ftattfinden wird. 

Ausgeführt wurden bauptfähli Kartoffeln, unb zwar nad 
Deutichland, Großbritannien, Belgien und Frankreich. Der Tranfits 
handel beichräntte fi auf Stabeifen von Luxemburg fowie Steine 
und Phosphate, die von Belgien kamen und nad Großbritannien, 
Deutſchland und Frankreich abgejegt wurden. 

Die Schifffahrt Hat durch die Cholera fehr gelitten, befonders 
in $olge der firengen Maßregeln, welche bie Spanifche Regterung bes 
zügli der Einfuhr von Terneuzen getroffen hatte. Der Hafen von 
Terneuzen wurbe im Berichtöjahre von 5311 Seeſchiffen mit einem 
Brutto-Raumgehalt von 1190374 cbm befugt, während im Jahre 
1892 die Anzahl der Schiffe 586 mit einem Bruttoraumgebalt von 
1415472 cbm betragen hatte. 


Maceis (Brafilien). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 
Die Ausfuhr betrug in den Jahren: 


1898. 1892. 
Zuder, Sad zu ungefähr 76 g ............. 613016 459017 
Baumwolle, Sad zu ungeführ Tb kg ......... 78939 82117 
Baummollenfamen, Sad zu ungefähr Tb kg... 136268 53013 
Mais, Sad zu ungefähr BO kg.............. 82456 214 260 
Trocken gefalgene Düute.................... 4937 9798 


Die Zuckerernte des Jahres 1893/94 wird auf 700 000 Sad 
geihägt, bie Baummollenernte auf nur 20000 Sad. Für Mais 
und Baummolle war das Wetter in ber letzten Satfon fehr ungünftig. 

Die Breife für braunen Zuder betrugen 2600 bis 2900 Reis 
für 15 kg loko, für weißen Buder war ber Preiß nur 4600 bis 
5000 Rois für 15 kg. Die Preife für Baummolle ſchwankten zwiſchen 
9500 bis 10500 Reis für 15 kg, während Mais 4000 bis 5500 Reis 
pro Sad erzielte. 


Allgemeines. 
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während 
bes Jahres 1893. 








Gingang. Ausgang. 
Darunter 

dafen Reg.⸗ mit Aprabl mit 

LConnen. Ladung. ei. Ladung. 

Schiffe. Schiffe 
uropa. 
............ 633)| 86 078 4 632) 53 
* Häfen: 

Boulogne .......... 20673 3 1 
Calais............. 15 | 10318 15 15 — 
Dieppe ............ 4 | 24005) 4 — 


1) Vergl. Hand. Arch. 1892 II. &. 131. 

23) Außerdem famen von Deutfchen Häfen 8 nichtdeutſche Schiffe 
und gingen nach Deutfchen Häfen 3 nichtbeutiche Schiffe. — 8) Schiffs: 
laften zu 1000 kg. 


23 


166 


Eingang. 


Audgang. 





Sranzöfilhe Häfen: 


Dünlirden ......... 185 1143 1041 179 | 184 82 
Havre ............. 269 1538 890 265 | 271 237 
Rouen ............. 67 | 44545 65 66 b 
: ............... 69 | 42 728 652)] 68 28) 
Bonfanlinspel ........ 134 811 102 | 134 101 
............... 694) | 446011) 69 68 60 
Smilie Häfen 
Cimbrishamn....... 2 146 2 2 1 
Sudifsval ......... 305) | 16450 4 305) 29 
Rarlöfrona ........ 436)| 4123 19 466) 38 
Landskrona ........ 107 | 14.636 44 | 107 100 
Nederlalix.......... 10 7259 1 10 10 
1117 Ve 7 8 032 1 1 7 
Stellefteä .......-.. 13 b 257 4 12 11 
Sundsvall ......... 137 | 74298 43 | 137 183 
MER ............. 15 8853 1 15 15 
d ............. 36 4 550 287)] 36 47) 
Vigo ................ 56 | 82018 55 55 61 
Alien. 
Hongkong ............ 664 1685 091 645 | 657 579 
Madraß ............ 26 ? 26 26 26 
Manila .............. 17 | 16515 16 16 6 
Schanghai?) ......... 287 1249 384 274 | 287 167 
Singapore ...u....... 333 18704109) 827 | 381 303 
Tſchifu .............. 122 | 94127 93 | 123 101 
Afrika 
Rabat............... 10 6651 8 10 7 
Amerika. 
Aux Cayes (Haiti) ..... 43 | 68393 15 42 38 
Maceis (Brafilien) .. 3 3970 1 3 3 
Mazatlan ............ 7 4192 7 6 b 
Bort Stanley (Falkland⸗ 
ſeln)............ 12 | 20889 12 12 12 
Duebec (Sanada)...... 8 8 838 8 2 
Rio Grande do Sul...| 82 | 35683 76 82 71 
Viktoria (Britiſch⸗ Co: 
lumbien).......... 14 | 27066 1 14 14 
Auftralien und 
Bolynefien. 
Albany .............. 1 310 — 1 1 
Apia ................ 13510)| 13 480 133 | 182 132 
eemantle........... 5 3476 4 4 2 
elbourne........... 68 [110816 b2 68 53 


1) Schiffslaſten zu 1000 kg ) Bon 1 Schiff fehlen die Ans 
gaben. — 8) Bon 8 esiffen — en bie Angaben — 1) Außerdem kamen 
von Deutihen Häfen 11 nichtdeutſche Schiffe. — 5) Außerdem kamen 
von Deutichen Häfen 88 nichtdeutiche Schiffe und gingen nad) Deutichen 
Häfen 85 nichtdeutſche Schiffe. — ©) Außerdem famen von Deutichen 
Häfen 112 nichtdeutihe Schiffe und gingen nad Deutſchen Häfen 
108 nichtdeutſche Sıiffe. — 7) Bon 8 Särffen fehlen bie — — 
8) Einſchl. des Verlehrs in Wuſung. laſten. — 
dem 19 nichtdeutſche Schiffe in 69 Fahrten für —2 — Fi ea 


Allgemeines. — Windau. 


Winden, 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 
Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel waren: 


aus Deutſchland Werth: Mark 

Maſchinen und Maſchinentheile ............ 48 196 
aus Großbritannien 

1162100 kg Steinkohlen ................. 27500 
aus Norwegen 

Geringe ..................... ........... 51 624 


Der Gejammtwerth der Einfuhr betrug 139796 Mark, davon 
entfielen auf die Einfuhr: 


aus Deutſchland.................... 55 166 Rark 
„Daänemark..................... 620 
„ Großbritannien ............... 27560 „ 
„Frankreich ..................... 200 „ 
m Norwegen ..................... 56260 „ 


Der Werth der Ausfuhr belief fih auf 1822094 Marl. 
63 wurben ausgeführt: 


nad Deutihland: nah Großbritannien: 


Spirituß ....... Liter 5504 828 Eifenbahniwellen Stüd 296 993 

SHeinfaat...... Tonnen 2455 Bretter ..... ... 26664 

Eiſenbahnſchwellen Stück 10250 Ballen......... n 12 262 
Bretter......... „90 856 Grubenflügen, Papier⸗ u. 

Gementtonnenftäbe Rumpf 459387 Eſpenholz Werth Mark 165 950 
Bapierhohl...... Aubikf. 222 im Geſammtwerthe von 

Eiſen .......... kg 760 Matt ............ 896 468 

Nark ............ 868 608 gretter ........ Stuck 465 
im Geſammtwerthe von 

nad Belgien: Mark ........ ..... 66 600 

5 u u pad nah ben Niederlanden 

Papierholz ...... aubitf. 96140 Gele -........ kg 37140 

Mauerlaiten en n 174 Ballen . n.,» . Stüd 323 862 

im Geſammtwerthe von Eiſenbahnſchwellen „ 1734 

Mark ............. 140 600 Bretter....... 30 
Bruflen und Mauerlatien 

nah Dänemark: Werth Marl ........ 41 642 


Brennholz im Gefammts im Gejammtwertbe von 302 026 


werthe von.... Mar 81902 Nah Norwegen u. Schweden: 
Eipenbolz.. Werth Mark 35800 
Shiffsvertehr. Die im Sahre 1893 vom Auslande ein 


gelommenen und ins Ausland abgegangenen Schiffe verteilen fih 
nach ihrer Flagge, wie folgt: 





Eingang. Ausgang. 

Rationalität. Schiffe. Laften. Schiffe. Laften. 
Ruſſiſche .................. 47 4740 69 67% 
Dänische .................. 48 8297 AB 829 
Deutſche „........ Lennon .. 3 6943 28 643 
Britilde ........ .......... 20 8221 BU KM 
Niederländiſche............. 8 267 8 257 
Norwegiſche................ 9 452 9 452 
Schwebilde........ ........ 7 661 7 661 
zuiammen 171 39671 188 31615 


I) Wegen des Vorjahres f. Hand. Anh. 1898 II. ©. 86. 


Bedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von &. ©. Mütler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68 — 70. 











1894. 





über das In: 





DYandelsberichte 


Deutſches Handels-Arhiv, Bweiter heil. 


_— —— I nn m 


167 
Juni. 


und Nusland. 








Berichte über dns Inland. 


Bremen. 
Handelbericht für da8 Fahr 1893.) 


Allgemeines. 

Im Sangen war daß Jahr 1898, wie ſchon das vorige, für daB 
Baarengeihäft ſowohl als für die meiften anderen Geſchäftsbranchen 
ein ungünſtiges; in den erſten Monaten freilich fchien bie Hoffnung 
auf eine ſich vorbereitende Beilerung berechtigt, aber ſchon vom 
weiten Bierteliabr ab trat ein Umftand nad) bem anderen ein, ber 
geeignet war, dad Bertrauen zu ſtören und die kaum wieber ers 
wachende Unternehmungsluft zu bämpfen. 

Befonderd ungünfig wirkte die Krifis in den 
Staaten von Amertla auf dad Bremiſche Geſchäft ein, wie dies bei 
den ſehr nußgebehnten und lebhaften Beziehungen Bremens zu jenem 
Lande unvermeiblich war. 

Die Ausfuhr Über Bremen nad ben Bereinigien Staaten von 
Amerika ging von 1191/s Mil. Mark im Jahre 1892 auf 1021/4 Mill. 
Bart im Jahre 1898, alfo um etwa 171/4 MIN. Mark, zurüd, wovon 
15/5 Mill. Marl allein auf Manufalturwaaren entfallen. 

Ferner wirkten unter Anderem bie Revolution in Brafilien und 
dann der Deutſch⸗Ruſſiſche Zollkrieg unglnftig auf ben Bremifchen 
Handel ein. Ein Preisrüdgang ber meiſten wicdtigeren Waaren⸗ 
gatiungen war bie natiirliche Folge biefer Zuftände. Die vorzügliche 
Deutſche Ernte wirkte für die betreffenden Bodenerzeugniſſe gleichfalls 
in diefer Richtung, und fo erflärt ed fih, bat das Waarengefchäft 
fein gewinmbringended wurde. — Bon ben Preiärüdgang find 
namentlih Reis, mehrere Sorten Tabak, Wolle, Getreide und — aus 
anderen Gründen — Petroleum beizoffen worden. 


Außenbandel. 


1. Geſammtwaarenverkehr. 
Die Sefammteinfuhr bat beitragen: 


durchſchnittlich. Doppelcentner. Werth: Bart. 
I1847/51............ 8 188 266 106 858 332 
11:12 7[:> 6 283 063 221 697 868 
1867/11. 2 22220... 9 847 879 352 796 268 
1877/81............ 15 986 917 493 677 318 
1887/91............ 23 698 747 657 225 458 
1891 .............. 27 668 493 759 768 471 
1892 ............. 26 139 795 719 494 492 
1893 .............. 27 647 266 723 552 018 


Der Menge wie dem Werthe nach iſt bie letztjährige Einfuhr 
bie zweitgrößte, welche bisher vorgekommen iſt; die höchften Bahlen 
waren die des Jahres 1891. Daß die damalige Einfuhr dem Wertbe 
nad fo viel Höher erſcheint als Die nur wenig geringere letztjährige, 
rührt von den im Jahre 1891 weit höheren Breifen von Wolle, 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 288. 
Dentſches Handeld-Nrhiv. 1894, II. 


Braſil⸗Tabak, Petroleum, Maid, Reis, Roggen und anderen Artikeln 
ber, bei gleichen Breifen wie im Jahre 1891 würde z. 8. allein der 
Werth der im Sabre 1893 eingeführten Wolle um rund 10 Mil. 
Mark größer geweien fein. 

Die Ausfuhr betrug: 


durchſchnittlich. Doppelcentner. Werth: Mark. 
1847/51............ 1b15 886 92 091 377 
1867/61 ............ 3 150 395 203 170 273 
1867/71 ............ 5 326 365 330 326 472 
1877/81............ 11 579 442 473 870 721 
1887/91. ........... 15 789 441 618 630 844 
1891 .............. 19 584 898 714 736 065 
1892 .............. 18 909 346 684 324 487 
1893 .............. 18 642 202 676 215 968 


Die Ausfuhr des Jahres 1893 tft die britthöchfte in dem ganzen 
Zeitraum. Auch bier findet der Rüdgang gegen bie beiden Vorjahre 
feine Erflärung zum größten Theil in den fchon bei der Einfuhr er: 
wähnten Preisrüdgängen. 

Der Geſammt verkehr belief ſich: 

1891 auf 47 268 391 Dopp.⸗Ctr. im Werthe von 1474 499 636 Mark, 
1892 „ 46049 141 n " nn 1408818979 „ 
1893 „ 46289 468 n „ nn 1399767966 „ 
läßt mithin gegen das Borjabr eine Zunahme bed Gewicht! um 
2,175 pCt., eine Abnahme bed Werthes um 0,29 p&t. erjehen. 
Bon den Waaren wurden feewärts 
eingeführt ausgeführt 
1893... für 486697495 Mark, 302 202 813 Marl, 


1892... „ 474540198 „ 314 176778 „ 
1898... + 12057802 Marl, — 11978965 Marl. 


Zand: und flußwärts betrug 


die Einfuhr die Ausfuhr 
1893.... 236 954 518 Marl, 374013140 Mark, 
1892.... 244 964 299 „ 370147709 „ 
1898.... — 7999 781 Markt + 3865481 Marl. 


2. Betheiligung ber einzelnen Länder am Waarenverkehr. 
Auf die einzelnen Staaten ober Stantengruppen vertheilt fich 


die Einfuhr wie folgt: alfo mehr (+), 
weniger (—). 
1892. 1898. 1893. 

Es kamen auß: Werth: Mark. 
Preußen ............. 140 628 061 140978468 + 345417 
Hamburg ....... ...... 20 131300 283213901 4 3082594 
Sachſen .............. 49000154 39979101 — 9021053 
Bayern. .............. 9300921 9797089 + 496 168 
anderen Deutſch. Stanten 33346036 350534386 -+ 1707899 
Bufanımen aus dem Deut- 

fen Neidh........... 252 406 469 24901699 — 8889 476 
24 


168 


alfo mebr (4), 
weniger (—). 
1892. 1893. 


Es kamen auß: Werth Mark. 


Deſterreich⸗ Angarn ..... 10 399 737 10666 475 + 266 738 
der Schweiz ........... 664 352 617545 + 33 193 
d. Europdiſchen Rußland 6872194 6806387 — 68807 
Großbritannien ........ 62 669483 46052948 — 6616535 
dem übrigen Europa... 34137462 85567766 -+- 1430304 

den Bereinigten Staaten 
von Amerika ........ 199 459 124 203361 837 + 3902 218 
Südamerila........... 61386645 77149176 + 15763531 
Weftindien ............ 12295608 11491585 — 804.023 
dem Übrigen Amerika... 29569520 6047860 -+ 3088 340 
Afrika und Snfeln..... 12510776 10408265 — 2102511 
Britiih-Dftindien ...... 42 962873 83264681 — 9698 192 
dem übrigen Aften..... 19260 268 15496032 — 3764 236 
Aufiralien und Snfen.. 11610981 17604962 4 5993 981 

mithin aus: 
Europa .............. 367 049 697 8348 728115 — 8821582 
überfeeifhen Pläken.... 862444 796 374823898 + 12879108 
zufammen... 719494 492 723562018 + 4057521 
Bon der Ausfuhr gingen nad): 
alſo mebr (+), 
weniger (—). 
1892. 1898. 1893. 


Werth: Mark. 


Preußen .............. 231 870183 2307651296 — 1118837 
Hamburg ............. 83689811 82951405 — 687906 
Sachen. .............- 32449498 81462464 — 997034 
Bayern............... 27684580 80313686 4 2629106 
anderen Deutich. Staaten 68186469 685624231 + 8337 762 
Bufammen nad dem 
Deutiden Reid...... 393 779 991 393993082 + 213091 
Defterreih- Ungarn ..... 88697 789 89700084 4 1102296 
der Schweiz ........... 11636498 118659838 — 170515 
d. Europäifgen Rußland 14848042 29877266 — 4470716 
Großbritannien ......... 29 270906 28421584 — 849822 
dem übrigen Europa ... 825632451 35874856 4 83842406 
den Vereinigten Staaten 
von Amerika ........ 119667 392 102262479 — 17314918 
Südamerifa ........... 12836 602 183096467 + 259 965 
Weftindien ............ 1488430 2583921 + 1095491 
dem übrigen Amerila... 772 022 1104520 + 332498 
Afrika und Snfeln...... 876 762 1608968 + 732206 
Britifh-Dftindien ...... 4113321 4028224 — 85097 
dem übrigen Afien..... 11 064 885 18628436 + 7573551 
Auftralien und SImieln.. 5482978 6297354 + 814876 
ber Hanbelsflotte ...... 8066518 247882729 — 683789 
mithin nad: 
Europa............... 620 066 677 519232865 — 882822 
überjeeifihen Plägen.... 164258810 1569838098 — 7275712 
Zufammen... 684324487 6762159538 — 8108534 


Sn dad Deutſche Reichsgebiet ift nur von Verzehrungs⸗ 
gegenfländen weniger, von allen anderen Waarengattungen mehr 
außgeführt worden. Die Mindereinfuhr bei Berzehrungsgegenftänden 
tft beſonders bei Neis, Roggen, Weizen, Mebl, Schmalz; und Sped 
vorgelommen. Bei den zuerft genannten vier Artikeln ift fie Folge 


Bremen. 


der guten einheimifchen Ernte von Brotgetreide und Kartoffeln, bei 
Sped namentlich Folge des Umftandes, daß die jeigen Preife deffelben 


| in den Bereinigten Staaten von Amerila ſehr hoch find. Bon Rei z. B. 


wurden dem Neichögebiet im Jahre 1892 2532703 Eentner zum 
Breife von 22891303 Marf, im Sabre 1893 aber nur 1888 823 
Gentner im Werthe von 14428227 Mark zugeführt, ebenjo von 
Roggen 688859 Centner im Werthe von 5868897 Marl flatt 
341 635 Gentner im Werthe von 2852468 Marl, von Weizen 
7119 202 Sentner im Werthe von 6014 397 Marl gegen jeit 430 049 
Sentner im Werthe von 2839 170 Mark, von Mehl gingen dahin 
im Sabre 1892 423241 Eentner im Werthe von 5597840 Marl 
und im lekten Jahre nur 351 789 Centner im Werte von 3 654 772 
Mark, von Schmalz besgleihen 100 609 Eentner im Werthe von 
8 799196 Mark gegen 48 175 Gentner im Werthe von 2 375 635 Mark, 
von Sped fogar ftatt 48 397 Centner im Werthe von 1626347 Mark 
im Borjahre nur 1471 Sentner im Werthe von 73073 Marl. Bon 
Tabak blieben vie Bezüge des Reichsgebiets in beiden Jahren faft 
die gleihen. Im Jahre 1892 gingen dorthin 575429 Centner im 
Werthe von 35 014074 Mark und im verflofienen 590 972 Centner 
im Werihe von 34 138 623 Marl. Bon anderen Artikeln unter den 
Verzehrungsgegenftänden, 5. B. von Kaffee, Rum, Schlachtvieh, There 
Reisabfall, iſt auch in Neichägebiet mehr verlaben worden; von 
Kaffee waren e3 177 341 Gentner im Werte von 15534 543 Marl, 
die gegen 146229 Centner im Werthe von 12151649 Mark im 
Borjahre dahin gingen, und von Reißabfall 986 669 Centner im 
Werthe von 3849 501 Mark gegen nur 628830 Gentner im Werthe 
von 3 346 866 Mark. 

Die Zunahme bei ven Robftoffen ift faft nur durch ben ftärferen 
und Zoftipieligen Bebarf des Inlandes von Baummolle, 2370 736 
Centner im Werthe von 105 563 161 Mark gegen 2271931 Centner 
im Werthe von 91 769 645 Mark im Jahre zuvor, entftanden. Anbere 
Artikel, 3. 8. Drogen, Dünger, Golds und Gilbererze, ferner Häute, 
Dielen und Planken, Stublrohr und Barten, haben, wenn auch von 
ihnen gleihfal8 mehr veriandt wurde, nur geringen Theil baran. 
Bon Betroleum bezog das Inland im lekten Jahre 1856 235 Eentner 
im Werthe von 8 557 052 Mark und im vorhergegangenen 1 745 369 
Gentner im Werthe von 9403298 Maf im letzten Jahre, aljo 
größere Mengen, aber zu niedrigeren Preifen; von Wolle dagegen 
waren die Abladungen dahin im Sabre 1893 mit 1174086 Centnern 
im Werthe von 77 545 924 Mark ftatt 1285 467 Centner im Werthe 
von 81 365 402 Mark im Jahre 1892 niedriger. 


Bei den Halbfabrikaten ift die Zunahıne dem größeren Ber 
brauch von Englifhen Sarnen und Twiften fowie von gegerbtem 
Leber aus Großbritannien und Belgien zuzuſchreiben. Bei Manu 
fafturwaaren haben Deutfhe Baummollen: und Leinenwaaren ſowie 
Säde (b. 5. vorzugsweiſe die Produkte der im Bremiſchen und auf 
dem Dldenburgifchen Gebiete gelegenen Jutefabriken) die Steigerung 
hervorgerufen, bei „anderen Inbuftrieerzeugnifien“ beſonders Mafchinen 
fremden und Deutſchen Urfprungs fowie in geringerem Maße Nägel, 
Mobilien, Fenfterglas, Hanfwaaren und verfchiedene andere Artifel. 


Die Einfuhr aus dem Neichögebiet von Verzehrungsgegen⸗ 
ftänden, Halbfabrilaten und „anderen Induſtrieerzeugniſſen“ bat zwar 
zugenommen, zeigt aber bei Robftoffen und namentlid bei Mamı- 
fafturmaaren eine ſolche Abnahme, daß auch bie Geſammtſumme 
niedriger als im Borjahre bleiben mußte. 

Die Zunahme bei Bergehrungdgegenftänden kommt nur von 
größeren Zufuhren von Rohtabak aus Hamburg und von Schlacht⸗ 
vieh aus dem übrigen Reichsgebiet, diejenige der Halbfabrifate von 
belangreicheren Durchfuhren Deuticher Baummollen: und Wollengarne, 











Bremen. 


während an der Zunahme ber „anderen Induſtrieerzeugniſſe“ bie 
Mehrzahl der Artikel, 3. B. Stabls und Eiſenwaaren, Galanteries, 
Glas⸗ und Kurzwaaren, Mobilten, ferner Gummimaaren, Hanf: 
waaren, Fortepiano und andere Mufifinftrumente, endlich Steingut, 
Steinwaaren, Uhren, Zinnfolie und Zündmaaren betbeiligt find. 

Bei den Rohſtoffen find e8 Drogen, Chemilalim, Farbwaaren, 
rohes Pelzwerk, Rüböl, ätheriſche Dele, welde einen Rüdgang ers 
litten. Bon Wanufalturwaaren wurden am ftärfften Seiden- und 
Halbfeidenwaaren betroffen, in geringerem Grade Wollen» und Halb» 
wollenwaaren überhaupt; von den erfigenannten famen im Sahre 
1892 für 21 993332 Mark aus dem Neichögebiet, im Jahre 1893 
aber nur für 10145 773 Marl, noch nicht die Hälfte. 


Aus Defterreih: Ungarn kamen von der Mehrzahl ber Artikel 
größere Mengen, 3. B. von Gerfte und Malz, Hülfenfrüchten, Hopfen, 
Seidens und Halbfeidenmwaaren, Desgleichen von Büchern und anderen 
Drudjaden, Eifen- und Stahlwaaren, WRufilinftrumenten, Meffing- 
und Metallwaaren, von Porzellan und Steingut; von einigen dagegen, 
wie Bier, Eier und Wein, Chemikalien, Haare ſowie Galanterie: 
und Aurgmaaren, Oladwaaren, Spielzeug und andere Ganzfabrifate, 
famen geringere Mengen. Die Bezlige Deſterreich⸗Ungarns über 
Bremen waren von Baummolle größer ald im Vorjahre, von den 
meiften anderen Urtileln aber nicht. Bon Baummolle gelangten 
dorthin 642 159 Sentner im Werthe von 28 750001 Mark gegen 
599 163 Gentner im Werthe von 24 365 593 Marl im Sabre 1892, 
dagegen 3. B. von Reis nur 309484 Gentner im Werthe von 
2 864 319 Mark gegen 5636 376 Centner im Werthe von 5115692 
Rart, von Tabak nur 37 331 Sentner im Werthe von 3223163 Marl 
gegen 38171 Centner im Werthe von 3404115 Mark und von 
Schafwolle nur 80 340 Gentner im Werthe von 2098186 Mark 
gegen 42918 Centner im Wertbe von 2736275 Marl. Außer 
Baummolle zeigen lediglich Artilel von geringerer Bedeutung, unter 
anderen Indigo, Häute, Kleefamen und Deutihe Garne, eine Zu: 
nahme. 

Der Waarenverkehr mit der Schweiz zeigt bei der Einfuhr eine 
Zunahme, bei der Ausfuhr eine Abnahme. Die Zunahme trifft bes 
fonder8 Drogen, Schafwolle, Seidenwaaren, Stahlwaaren, Galanterie⸗ 
und Kurzwaaren jowie Uhren: und Ubrenfournituren, die Abnahme 
vorzugöweile Baummolle und Petroleum, während Tabak wie Schaf⸗ 
molle höhere Zahlen aufweifen und die Berfendungen von Neid uns 
gefähr die gleichen waren. — Rad) der Schweiz gelangten von Baum: 
wolle im Jahre 1892: 201 080 Gentner im Werthe von 8 236 516 Marf, 
im Jahre 1893 aber nur 177364 Gentner im Werthe von 7938758 Marl, 
ebenfo von Petroleum je 33 869 Tentner im Werthe von 204 969 Marl 
und 36 482 Gentner im Werthe von 137914 Marl, von Tabak das 
gegen im Vorjahre 54 018 Centner im Werthe von 24648 842 Marl 
und im legten Jahre 56209 Gentner im Werthe von 2552 311 Marl, 
von Schafwolle 69 Gentner im Werthe von 8236 Markt und 2404 
Eentner im Wertbe von 137 454 Mark fowie von Reid 20 004 Sentner 
im Werthe von 197 285 Marl und 21 244 Gentner im Wertbe von 
197 761 Mark. 


Im Verkehr mit dem Europäifhen Rußland waren Eins 
und Ausfuhr Keiner, erftere in Folge ſchwächerer Einfuhr von friſchen 
Fiſchen, Flachs und Hanf, Knochenmehl, Holy und Theer ſowie in 
Folge von Preisrüdgängen bei Getreide, letztere in Folge verminderter 
Berfendungen von faft allen Artileln. Bon Baummolle 3. 8. gingen 
im Jahre 1892: 298 982 Centner im Werthe von 11999 991 Mark, 
im Sabre 1898 dagegen nur 173485 Gentner im Werthe von 
79705852 Mark nah Rußland, ebenfo von Tabak im Borjahre 
4607 Centner im Wertbe von 566 837 Mast und im abgelaufenen 


— — — — — — 


— — —— — — — — — — —— — — — — — — 


PER | 
169 
nur 32805 Geniner im Werthe von 280 576 Mark, von Reis wurden 
im Sabre 1892 25082 Centner im Wertbe von 257 043 Mark, im 
Sabre 1893 aber nur 24180 Centner im Werthe von 231 922 Mark 
dabin verladen fomie von Kaffee 3325 Centner im Werthe von 
257 542 Mart und 2223 Sentner im Werthe von 176 996 Mark. 

Die Ziffern für Großbritannien bringen bei ber Einfuhr eine 
Abnahme von faft 13 pPCt., bei der Ausfuhr eine ſolche von ungefähr 
3 pCt. zur Beranfhaulihung. Bei der Einfuhr läßt vor Allem Schaf: 
wolle eine Abnahme erjehen, außerdem, allerbingd in geringerem 
Maße, getrodnete Früchte, Gewürze, Konferven und andere Lebens: 
mittel in engerem Sinne, Reid, Wein und Robrzuder, ferner Steins 
toblen, Indigo, Baummollenfamen und Maſchinenfett ſowie Jute, 
Gifen in Blechen und Stangen, gegerbted Leder, Eifen- und Stahls 
waaren. Zunahmen find dagegen erfichtlich bei friſchen Fiſchen, 
Kaffee und Thee, bei Rum, Tabak und raffinirtem Buder, ebenfo bei 
Dachſchiefer, Gummi, Leindl und Talg, bei Baummolle und Jute, 
Garnen und Twiſten, bei Maſchinen und einigen anberen Ganz: 
fabrifaten, hauptſächlich indeflen bei Manufakturwaaren. Bon Schaf: 
wolle wurden im Sabre 1892: 877374 Gentner im Werthe von 
26 029689 Marl, im Jahre 1893 aber nur 150833 Centner im 
Merthe von 12 187588 Mark von Großbritannien angebradt. Die 
Ausfuhr Hat abgenommen bei Hopfen, Kaffee und Tabak, bei Farbe⸗ 
mwaaren, Kupfer und Kupferbrabt, Deutſchem Wollengarn, Spielzeug 
und bei Zundwaaren, namentlid aber bei rohem und raffinirtem 
Rübenzuder Deutfchen Urfprungs, während Stärke, Bier, Felle, Dels 
kuchen und beſonders Galanterie:, Kurz, Glaſs⸗ und Papierwaaren 
nicht unbedeutende, aber bie Ausfälle nicht begleichende Steigerungen 
erſehen laflen. Bon Rübenzuder find im Borjahre 624 595 Gentner 
im Werthe von 10812102 Mark, im verfloffenen aber nur 458 788 
Sentner im Wertbe von 7 405 783 Markt nah Großbritannien ver- 
ſchifft worden. 

Die Mehreinfuhr aus dem übrigen Europa rührt von größeren 
Bezligen Bremens von frifchen Fifhen, Hafer und Dielen aus Schmeben, 
von Tabak aus den Niederlanden, Korkholz aud Spanien, von Früchten, 
Succade, rohem Blei, Drogen und anderen Artikeln aus Stalien, 
von Gerfte und Mais aus Rumänien und der Europäiſchen Türkei, 
fowie von Gerfte und Roggen aus Bulgarien ber. Die Mehrausfuhr 
ift auf ſtärlere Berladungen von Kaffee, Mehl, Petroleum, Eiſendraht 
und Korfwaaren nad Skandinavien, von Hörnern und Hornipiten, 
Baum und Schafmolle nad) Belgien, von Reis, Mabagoniholz, Eifen- 
brabt, Leder, Webers und Wirkwaaren, von Deutihen Waffen, Glas» 
und Zündwaaren nah Spanien und Portugal, von Tabak nad 
Stalien, ſowie von Kaffee, Rum und Tabak nad) Rumänien zurüds 
zuführen. 

Bon ben PBereinigten Staaten von Amerila führte 
Bremen im Sahre 1892: 5301 738 Doppelcentnex im Werte von 
199 469 124 Marl und im Jahre 1893: 5 163 936 Sentner im Werthe 
von 203 361 337 Mark ein. Die lektjährige Einfuhr ift die dritt: 
höchſte aller bisherigen, der Menge nad) wird fie von ben Jahren 
1892 und 1890, dem Werthe nad von den Jahren 1891 und 18% 
übertroffen. Die Berringerung des Gewichts und die gleichzeitige 
Steigerung bed Werthes gegen dad Vorjahr finden in den Tleineren 
Antünften von Roggen und Weizen einerfeitd, ben größeren von 
Baummolle andererſeits ihre Erklärung. Was die einzelnen Artikel 
anbelangt, fo ift namentlih von Baummolle mehr und zu höheren 
Breifen angebracht worden, nämlich im Sabre 1892: 3 391 394 Gentner 
im Werthe von 135951 168 Mark, im Sabre 1893 aber 3 434 740 
Gentner im Werthe von 153 811 437 Marl. Nennendwerthe Bu: 
nahmen find außerdem bei Branntwein, Petroleum, Kleefamen und 


24% 


170 


Wallfiſchbarten erfichtlih, die Mehrzahl der Artilel aber zeigt Ab» 
nahme. Bon Petroleum kamen im Jahre 1892 nur 1 983 084 Centner 
im Wertbe von 7 176 281 Mark, im Jahre 1893 aber 2 603 421 Centner 
im Werthe von 7728232 Marl, eine um etwa 30 pGt. größere 
Menge, indeflen zu ermäßigten Preifen, von Roggen dagegen im Bors 
jahre 510 676 Gentner im Werthe von 4315657 Marl und im vers 
floffenen Jahre nur 98 918 Centner im Werthe von 576889 Marl, 
von Weizen je 486 974 Gentner im Werthe von 3895490 Mark und 
162 190 Gentner im Werthe von 1055222 Mark, zufammen etwas 
über ein Viertel der vorjährigen Abladungen. Auch die Einfuhr von 
Tabat, Schmalz, Sped, getrodnetem Obſt, Kalifornifchem Kognak 
erlitt nicht unweſentliche Einbuße, ebenfo die von Futtermebl, Dels 
kuchen, rohem Pelzwerk, Harz, Stabholz und Maſchinen. Bon Tabaf 
find im Borjahre 397 318 Centner im Mertbe von 15463 376 Marf, 
im abgelaufenen Sabre aber nur 312585 Gentner im Werthe von 
11 389 495 Mark eingeführt worden, von Schmalz 110767 Gentner 
im Werthe von 3 893 358 Marl und 54992 Gentner im Werthe von 
2509 607 Mark. Bon Sped, bei weldem Artikel die Abnahme am 
größten ift, kamen nad) Bremen im Jahre 1892 noch 50 608 Centner 
im Werthe von 1576 042 Marl, dagegen im Sahre 1893 nur 
3905 Centner im Werthe von 132210 Mark, nit 8 pCt. der vors 
jährigen Menge. Kalifornifher Kognak erihien im Bremiſchen Markt 
zuerft im Jahre 1888 mit nur 3765 Litern im Werthe von 4948 Marl); 
die Bezüge ftiegen im Jahre 1892 bis auf 699 349 Liter im Wertbe 
von 701 324 Mark, um im Jahre 1893 wieder auf 93 828 Liter im 
Werthe von 156 945 Mark herabzugehen. Die Ausfuhr von den 
Vereinigten Staaten im Jahre 1893 war im Gewicht um etwa 8 pCt. 
ftärler, im Werthe aber um etwa 15 p&t. geringer ald im Jahre 
zuvor. Zu der Abnahme haben nicht nur Minderausfuhren, ſondern 
auch Preisrüdgänge beigetragen. Bon der ganzen Minderfumme von 
173/10 Mil. Mark entfallen nicht weniger als 159/10 Mil. Mark auf 
Manufatturwaaren. Bon einzelnen Artifeln find von dem Ausfall 
befonders Neis, Chemikalien und Farbewaaren, Düngejalze, rohes 
Pelzwerk, Menſchen⸗ und Thierhaare, auch Zinn, Nidel, Deutfche 
Leinen: und Seidenmwaaren, Spiten, Wollen» und Halbwollenwaaren 
ſowie Bücher und andere Druckſachen, Deutſche Bürftens und Eifens 
waaren, Deutſches Spielzeug, endlich neue Kleidungsftüde und Hand⸗ 
ſchuhe Deutihen Urfprungs betroffen worben. DBerladen wurden 
3. B. von Reis im Sabre 1892: 516460 Gentner im Werthe von 
4 550 799 Mark und im Sabre 1893 nur 409 435 Gentner im Werthe 
von 3 164 476 Mark, von Chemilalien im Jahre 1892: 11 599 Centner 
tm Werthe von 5851 961 Mark und im Jahre 1893: 11 616 Eentner 
im Werthe von nur 4 746 323 Marl, von Farbewaaren im Vorjahre 
26 768 Gentner im Wertbe von 3 411 257 Markt und im verfloffenen 
Sabre 29315 Centner im Werthe von 2716 772 Marl. Ebenfo find 
von Zinn im Sabre 1892: 14 603 Gentner im Werthe von 1388 267 
Mark und im Sabre 1893 nur 4426 Gentner im Wertbe von 
391 740 Mark verſchifft. Don Deutihen Seiden⸗ und Halbſeiden⸗ 
waoren gingen im Borjahre 29038 Gentner im Werthe von 
21197 609 Marl nah den Bereinigten Staaten, im abgelaufenen 
dagegen nur 14242 Centner im Werthe von 9 541 8382 Marl. Bon 
Deutſchen Wollens und Halbwollenwaaren, Tuche eingerechnet, wurben 
in den Sahren 1892 und 1893 56 844 Gentner im Werthe von 
17 299 739 Mark und 48 320 Centner im Werthe von 13 938529 Mark, 
von levernen Handſchuhen Deutſchen Urſprungs 4381 Centner im 
Werthe von 4139 696 Mark und 3922 Centner im Werthe von 
26282717 Markt verfracdtet. Andere Artikel, wie Bier, Chokolade, 
Fiſche, getroninete Früchte, Hopfen, MWürfte, ferner Sumatra⸗Tabak, 
roher Rübenzuder, Lumpen, Stuhlrohr, Schwerſpath, Stahl: und 


Bremen. 


Galanteriewaaren, ſowie Muftlinfteumente, Maſchinen, Papier⸗, Por 
zellans und Zundwaaren, meiſtens Deutſchen Urſprungs, weiſen 
größere oder kleinere Zunahmen auf, die aber den Ausfall bei den 
erſtgenannten nicht ausgleichen konnten. 

Der Verkehr mit Südamerika weiſt bei ber Einfuhr höhere 
Ziffern auf für Columbien, Bolivia, die La Vlataftaaten, Braftlien 
und Venezuela, niedrigere für Ecuador, Beru und Chile. Bon Bra: 
filien, bei dem die Zunahme am hervorragendſten ift, weil die Werth: 
fumme von 1892 zu 1893 von 17 175894 Mark auf 28 838 926 Mart 
wuchs, find vorzugsweiſe Tabak (470 895 Gentner im Werthe von 
19 719 003 Mark, ftatt 183089 Centner im Werthe von 8 518.006 
Mark), und Häute mehr eingeführt worden. Im Allgemeinen wurden 
arößere Mengen eingeführt von Kaffee, Tabat und Häuten auß 
Eolumbien, von Schafwolle aus Bolivia, von Weizen, Tabak, rohem 
Pelzwerk, Leinfamen und Schafmwolle aus den La Plataftaaten ſowie 
von Kaffee aus Venezuela, geringere Mengen dagegen von Tabak aus 
Ecuador, Salpeter aus Chile und Schafwolle auß Peru. Bei der 
Ausfuhr find nennenswerthe Steigerungen nur bei den La Plate: 
ftaaten (10 066 220 Nark ftatt 8553 326 Mark im Jahre zuvor) und 
Eolumbien (752 047 Mark gegen 152389 Mark im Vorjabre), kleinere 
bei Bolivia und Guyana vorgefommen. Namentlich von Reis, Ge: 
tränfen, Tabaflauge, gewebten und gewirkten Waaren, Bleimaaren, 
Büchern, Eifene und Kurzwaaren, Gladwaaren, neuer Kleidung, 
Maſchinen und anderen Ganzfabrilaten, meiftend Deutfchen Urfprungs, 
wurde mehr verfdifft. 

Bei Weftindien erfcheint bei ber Einfuhr eine Abnahme, bei ber 
Ausfuhr eine Zunahme. Bon der Erfteren find Spaniſch Weftindien, 
Haiti und St. Domingo betroffen worden, während Britifh Weit: 
indien eine höhere Werthſumme aufmeift; an ber Letzteren haben alle 
Snfeln mit Ausnahme von Däniſch Weftindien Theil, am meiften 
Spanifh Weftindien. Im Einzelnen war die Einfuhr geringfilgiger 
von Tabak und Eigarren, von Honig, Asphalt und einigen anderen 
Artikeln, Die Ausfuhr beträhtlider von Deutfhem Bier, polirtem 
Reid, von Cement, Düngefalz, Süden und verſchiedenen Ganz: 
fabrifaten Deuticher Herkunft. 

Aus dem „Übrigen Amerila” Tamen Erbien aus Ganaba, 
Hanf und Silbererz aus Merilo, namentlich aber Kaffee (für 3 555 491 
Mark ftatt für 1425545 Mark) Indigo für 482110 Mark flatt 
85 401 Mark) und Cedernholz (für 362 884 Mark ftatt 123 013 Warf) 
aus Gentralamerila in größeren Mengen Getränke, Lebensmittel, 
Mebes und Wirkwaaren Englifden und Deutſchen Urſprungs, Deutfche 
Stablwaaren, Kleidungsſtücke und Metallmaaren, jowie andere Ganz. 
fabritate gingen in größerem Umfange dorthin. 

Aus Afrika fehlen die vorjährigen Zufuhren von Aegyptiſcher 
Baummolle (für 1444186 Mark) ganz, aus Madeira und ben fa: 
narishen Inſeln erfcheint Wein mit niebrigeren Biffern, aus der Kap⸗ 
Kolonie Schafwolle zwar mit einer Höheren Menge, aber zu niedrigeren 
Vreifen, während die Ausfuhr nach dem genannten WelttHeil, zum 
größeren Theile aus Nahrungds und Genußmitteln einſchließlich 
Tabak beftehend, im Sabre 1893 größer gemeien ift. 

Aus Britiſch Dftindien kam von Neid, Pfeffer, Tabat, 
Sndigo und Zinn, beſonders von erfterem Artikel (3 301 598 Centner 
im Werthe von 21 803 223 Mark gegen 3 911 825 Gentner im Werthe 
von 30 232 168 Mark im Borjahre) weniger, ebenfo aus dem Übrigen 
Dftindien von Sumatra:Tabal, Galläpfeln, Rohkupfer, von Seiden⸗ 
und Halbfeidenwaaren und Zündwanren. Stärlere Bezüge Bremend 
von Kanneel, Kaffee, Schellad, Häuten, Stuhleohr, Leinfamen und 
gegerbtem Leber aus Britiih Oſtindien, von XThee, Matten und 
Zündbwaaren aus China fowie von Zellen, Galanterie⸗ und Kurz 








Bremen. 


maaren auß Japan vermocten bie Einbuße nicht zu begleichen. Die 
Ausfuhr nach den Afiatiihen Häfen war beirädtlich größer ald im 
Borjahre, Antheil daran haben aber in nennenswerther Weile von 
den Staaten nur China und Japan und von den Artileln Englifches 
Baummollengarn und Deutiched Wollengarn, Engliihe und Deutſche 
Bollenwaaren, Deutiche Stahl⸗, Salanterie: und Kurzwaaren, Engliiche 
und Böhmilhe Glaſswaaren jowie Deutihe Meffingwaaren. 

Auftralien jandte von Schafmolle beveutendere Mengen, 
218014 Geniner im Werthe von 15353 744 Marl gegen nur 
143 048 Gentner im Werthe von 9520 296 Mark im Borjahre. Die 
Ausfuhr dahin war nah dem Feſtlande und den Sanbwidinjeln 
größer, für die übrigen Südfeeinfeln erſcheinen etwas niedrigere 
Zahlen. An der Zunahme find Sement, Düngefalze, beſonders aber 
Gifendraßt, Baummollenwaaren, Eiſen⸗, Galanteries und Kurz 
waaren, fowie Spielzeug und Fortepianos, ſämmtlich Deutſchen Ur- 
iprung®, betheiligt, an der Abnahme vorzugäweile gewebte und ge- 
wirkte Waaren fowie verſchiedene Ganzfabrikate. 

Eine Ausdehnung ber Vergleichungen auf frühere Zeit⸗ 
räume, um die Entwidelung des Bremiſchen Handels nach den vers 


1741 


Der Verkehr mit den Deutihen Staaten, im Durchſchnitt ber 
Sabre 1892/93 Über 644 Mil. Marl ausmachend, nimmt nah wie 
vor die erfte Stelle ein, an zweiter fommen die Vereinigten Staaten 
von Amerifa mit über 312 Mil. Mark, es folgt das „übrige 
Europa” (ausjhlieglih Großbritannien) mit einem Werthbetrage von 
faft 150 Mil. Mark, fodann Südamerika mit 82 Mill. Marl, Groß⸗ 
britannien mit 78 Mil. Mark und zulegt die Übrigen Staaten mit 
zufammen 136 Mil. Mark. 

3. Antbeil der einzelnen Artilel am Waarenverkehr. 

In den bißherigen Mittheilungen ift ber Handel Bremen? und 
feine Zunahme feit 1847 nad den verſchiedenen Richtungen vers 
anfhaulicht, im Folgenden foll dies in Bezug auf feine Gegenftände 
geicheben: 

Es beitrug die Einfuhr von 
alfo mehr (+) 

meniger (—) 

1893. 


1892. 1893. 


Werth: Mart 


| . 224369604 216367189 — 

—* Richtungen überſichtlicher darzulegen, liefert folgende en entän 998 128 881 331 580 513 + 5 12 698 
m Home Hoomma aaanına | Qalbfabrilaten ......... 6870871 27330 531 
een zur wer ame arm nm | Mann... Mao Mani mon 

art. N ‘ 

dem Deutſchen Reich 69562 118879 142615 21924 250712 |") Induftrieerzeugniffen ES aıB at Ti TaBıl +6 286 277 

Sroßbritannien.... 7620 52684 58565 41837 49362 zufammen... 719494492 7280662013 + 4057 521 

dem übrigen Europa 8453 28466 40666 67944 52816 die Ausfuhr von 

Britifch Rordamerika 44 231 243 154 93 Berzehrungsgegenſtänden. 216324874 194979570 — 21 865 304 

den B.5t.1.Ameila 14465 92421 166700 191945 201410 | Nobftoffen............. 311 789 863 319567 849 + 7777986 

Rittelamertla ..... 1656 155 28865 3887 4410 : Salbfabrilaten.......... 24 943997 25910028 + 966 081 

Eüdamerila....... 4566 25057 80112 56588 69267 | Manufalturwaaren ..... 72997 3400 68981619 — 4015721 

Beftindien ........ 8665 109% 12468 10914 11894 | and. SAnbuftrieergeugnifien 58268413 2 66776887 -+ 8508474 

Afrika............ 220 2087 4318 9221 11469 zufammen... 684324487 676216958 — 8106534 

Afien ......... 1622 19786 346834 64660 66 492 Verzehrungsgegenftäͤnde und Manufakturwaaren zeigen im ab⸗ 

Auſtralien und Po⸗ | gelaufenen Jahre niebrigere, Robftoffe, Halbfabrikate und andere 
Iqnefien......... 686 697 46 11406 14608 | Sinduftrieergeugniffe höhere Zahlen als im Vorjahre. 

mithin aus Die Abnahme ber Einfuhr von Bergehrungsgegenftänden 

Europa... 2er... 156386 199979 241826 819015 362889 | if meiftens durch die Heineren Bezüge von Reis hervorgerufen, in 

Amerika .......... 277% 180248 212868 262988 287075 | geringerem Mae haben Getreide und Hülfenfrüchte, Butter, Sped 

anderen Welttheiln 2423 22569 89898 75277 81559 | und anderes Schweinefleiſch, Mehl, Schmalz, Wein, roher und raffi⸗ 

zufammen... 106858 862796 498577 657225 721523 | nirter Zuder Theil baran. Größere Einfuhr, namentlich von Kaffee 
Ausfuhr nad 1000 Mark. und Tabat ſowie von Fiſchen, getrodneten Früdten, Kakao, Thee 
dem Deutſchen Reich 56677 165410 271856 848961 898 887 | und anderen Artileln, Tonnte den Ausfall nicht ausgleichen. 

Sroßhritannien.... 25385 165651 262837 28427 28846 Bon Reis find im Jahre 1892: 5601 215 Centner im Wertbe 

dem übrigen Europa 7162 65400 87440 100439 96916 | von 43 719 516 Mark, im Jahre 1893 aber nur 5010 949 Eentner im 

Britiih Nordamerika 22 304 237 108 79 | Werthe von 33 554 804 Marl angebracht, der Menge nad freilich 

den V.St. 0. Amerika 21188 69925 71292 100825 110910 | noch bie viertgrößte aller Einfuhren. 

Rittelamerifa ..... 724 668 92 688 859 Bon Getreide und Hülſenfrüchten wurden indgefammt im 

Eidameila....... 1521 2665 7471 11416 12967 | Jahre 1892: 5707430 Gentner im Werthe von 36 769 670 Mark, 

Beitindien........ 185 2760 148 1685 2086 | im Jahre 1893 dagegen zwar 5885199 Gentner, aber nur im 

Afrika............ 135 460 686 897 17248 Werthe von 32009335 Mark eingeführt. Hierunter waren: 

Afien............. 244 1621 80038 15146 18912 1892. 1898. 

Auftralien und Po⸗ Menge: Werth: Menge: Werth: 
Igneften oreunune 115 673 1031 8102 58% Gentner. Mari. Gentner. Hart. 

mithin nad Gerfte.......... 1302768 6181108 1723743 7635326 

Europa..........- 66274 247861 885583 472827 519649 | Hafer .......... 166199 1271689 261028 1827401 

Amerika .......... 26850 76322 81410 114572 126861 | Mais .......... 2069292 10860989 2284958 11.007 956 

anderen Welttheilen 44 2754 2520 24145 26045 | Noggen......... 1125323 9157106 746514 4720681 

der Danveläflotte... 473 8889 43577087 7724 | eigen ......... 810112 6675788 688165 4254617 

zufommen... 92091 330826 473870 618631 680270 | Hülfenfrüdte.... 67440 928 893 120 534 996 804 


172 


Die Preife waren im Allgemeinen niebriger ald im Borjabre, 
von gutem, gefunden Roggen 3. B. Tofteten 1000 kg unverzollt, frei 
ab gegen Baar, im Durchſchnitt: 


1881... 191 Marl. 1889... 106 Marl, 1892... 151 Matt. 
18897... 95 „1890... 10 „ 188... 14 „ 
1888... 9 „ 189... 18 „ 


Speck und anderes Schweinefleifh erſcheint mit einer Einfuhr 
von nur 7267 Gentner im Werthe von 283806 Mark gegen 
52 578 Gentner im Wertbe von 1677119 Mark im Sabre 1892. 
Auh von Schmalz waren die Zufubren mit 61407 Centner im 
Werthe non 2 807 928 Mark wejentlich Heiner als im Borjahre, wo 
davon 114 176 Gentner im Werte von 4025 765 Mark ausgelapen 
wurden. 

Bei Mehl ift im Jahre 1893 mit 440 289 Gentner im Werthe von 
4601900 Marl die Menge zmar bedeutender, der Werth aber geringer. 


Bon Wein war die Einfuhr mit 9525277 Litern im Wertbe 
von 5039 405 Mark ſtatt 9487 201 Liter im Werthe von 5 711 001 
Marl im Sabre 1893 der Menge nach ebenfall® etwas höher, bie 
Breife aber niedriger. 

Bei Robzuder find die Zahlen ziemlich die gleihen: 611 039 
Centner im Werthe von 9299 491 Mark im abgelaufenen Jahre und 
682 328 Gentner im Werthe von 9 565419 Mark im Jahre zuvor, 
bei raffinirtem Zuder aber zeigt fih eine ſtarke Abnahme, es 
Tamen im Sabre 1893 nur 249771 Centner im Werthe von 
5438768 Mark, im Jahre 1892 dagegen 416669 Centner im 
Werthe von 7 850 873 Marl. 


Die Einfuhr von Kaffee im Sabre 1893 mit 251898 Eentner 
im Werthe von 20692106 Mark blieb der Menge nad nur wenig 
binter ber des Jahres 1836, 252935 Gentner im Werthe von 
11 991166 Mart, der höchſten aller bisherigen, zurüd und war tm 
Preiſe faft doppelt fo Hoch. 

Ebenfo wird bei Tabak die Einfuhr im letzten Jahre von 
zufammen 1167 466 Gentner im Werthe von 54 595 981 Darf nur 
durch die im Sabre 1878, 1378787 Gentner im Werthe von 
63 298 582 Mark, übertroffen. 

Die Einfuhr von frifhen Fiſchen tft in ftetem Zunehmen; 
es gingen ein: 


Mark. 
im Jabre 1889... 12988 Gentner im Werthe von 311620 
„nn . 18%.. 1876 „ „nn 462097 
„ n .189.. 37960 „ „ nn 762185 
„no. 1892... 59253 „ "on nn ;o1 
„ n . 1898. 113214 „ n „ 1271672 


Die Menge war aljo im Jahre 1893 neunmal jo groß wie im 
Sabre 1889, 

Bei der Ausfuhr von Verzehrungsgegenſtänden ift ber 
Ausfall größer als bei der Einfuhr, weil namentlih von Tabak 
große Lagerbeftände geblieben find. 

Die höhere Wertbfumme bei den Robftoffen ift die Folge 
größerer Einfuhr und Ausfuhr von Baumaterialien, Holz, Stein- 
toblen, Gummi Elaſtikum und anderen Drogen, von Düngefalzen, 
Erzen, Häuten, Lumpen fomwie von Petroleum, Stuhlrohr, Baum- 
wolle und Walfiſchbarten, während Chemilalien, Färbeſtoffe und 
Farbwaaren, rohes Pelzwerk, Haare, Schafwolle und andere Artikel 
Abnahmen erſehen laſſen. 

Bei Halbfabrikaten erſcheinen Deutſche Baumwollengarne, 
Wollengarne und gegerbtes Leder aus Großbritannien und Belgien 
mit größeren Beträgen. 

Die Einbuße bei Manufakturwaaren Bat Deutſche Seiden⸗ 


Bremen. 


und Halbfeidenmaaren, Wollentuch ſowie Wollen« und Halbwollen⸗ 
mwaaren überhaupt betroffen, wogegen Deutihe Baummwollenwaaren 
eine beträchtlihe Steigerung, 171224 Gentner im Werthe von 
27 784 427 Mark ftatt 110,535 Centner im Werthe von 16 431 834 
Mark, im Borjahre zeigen. 

An der Zunahme bei anderen Induſtrieerzeugniſſen 
nehmen bie Mehrzahl der Artikel, befonders aber Eiſen⸗, Galanterie:, 
Kurzs und Gladwaaren, Gemälde, Bapierwaaren und Porzellan: 
waaren Theil, in geringerem Maße auch Hanfwaaren, Muſikinſtru⸗ 
mente, Korkwaaren, Mefifingwaaren, Bapier, Steingut, Steinwaaren 
und Zündwaaren. Für Spielzeug, neue Kleibungsftüde, Kupfer: 
waaren, Handſchuhe und andere Lederwaaren, Mafıhinen und Metall: 
waaren war weniger Verwendung. 

Bon einzelnen Artifeln find zunächſt die Stapelartifel hervor⸗ 
zubeben. 


Bon Tabak und Tabakftengeln wurben eingeführt: 


Tabak. Stengel. 
Gentner Werth: Centner Werth: 
netto. Mark. netto. Mark. 
1878 ....... 1378787 63298582 111397 999 343 
1886 ....... 1117799 5834150566 55446 419235 
1891 ....... 1103062 60093621 66631 454836 
1892 ....... 918713 4759375 79 195 542121 
1893 ....... 1167466 54593981 93164 689 346 


Die Einfuhr im Jahre 1878 war bie höchfte, die letztjährige 
kommt ihr der Menge nah am nächiten. 


Bon den verſchiedenen Tabakſorten waren unter ber Gefammtmenge 


1878. 186. 1891. 1892. 1893. 
Oſtindiſcher und Gentner netto. 
GuinenTabat.. 28781 50491 118956 81638 82001 
Meftindifder ..... 103767 99765 101991 134923 151 684 
Südamerllanifher. 290520 277845 596993 274897 597 727 
Nordamerikaniſcher 
Faßtabak...... 140 376 601749 246 610 346654 273 343 
Nordamerikaniſcher 
Kiftentabat ... 161922 69783 27239 71181 50409 
andere Sorten ... 53422 18166 11873 9420 12302 


Befonders umfangreich waren die Bufuhren von Brafiltabat, 
540182 Gentner im Werthe von 22339417 Marl gegen nur 
210545 Gentner im Werthe von 9 538 644 Mark im Borjabre. 

Die Bedeutung des Artikels Tabak für Bremen erhellt noch mehr 
aus einer anderen Bergleihung. Die 55 288327 Marl Werth der 
lektjährigen Tabakeinfuhr bilden zwar nur 7,64 pCt. des Werths 
der Sefammteinfubr, aber unter der erfigenannten Summe find nur 
für 1256 428 Mark, unter ber zweiten Dagegen für 393 142 543 Mark 
Spebitiondgüter. Bon den 330409470 Mark Eigenbandels bes 
Sabre 1893 entfallen alfo 54031 899 Mark, d. h. faft ein Sechſtel, 
auf Tabak, und deshalb hat Fein anderer Artifel für Bremen eine 
gleihe Wichtigkeit. 

Der größte Theil der Ausfuhr ging in dad Deutſche Reichs⸗ 
gebiet, denn es find von Tabak und Stengeln ausgeführt worden: 

ind Deutfche Reib nach anderen Drien 


durchſchnittlichh Centner Wertb: Centner Werth: 
netto Marl. netto. Mark. 
1876/80..... 730 910 40796216 389266 21887 410 
1886/90..... 683 833 33971440 406744 24 561 824 
1891 ....... 647 094 39113279 362426 20102425 
1892 ....... 613 762 35406 732 410968 21 980 789 
1893 ....... 617 363 34412493 643297 20 875 834 








Bon Baummolle kamen 


1888. 1887. 1991. 1892. 1893. 
aus Gentner netto. 
Großbritannien 29626 86879 21496 14804 162% 
dem üdrigen 
Europa . 3241 1674 2500 b 024 5 829 
b. Ber. Staaten 
von Amerila 2214 915 2 562 245 3 706198 3 391 394 3 434 740 
dem übrigen 
Amertla... 12 768 833 18146 9 636 2 883 
Urtla ....... — — 2 204 — 
Dfiindien und 
China ..... 1801 79746 AH8E408 3896 47 048 
Auftralien und 
Bolynefien .. — 143 400 340 405 
mithin 
birefte Einfuhr 23561184 2 642 467 3 772154 3472410 3 485 071 
mbireie „ 32867 38553 23996 19828 22049 
wiammen... 2384051 2681 020 3 796 150 3 492 288 83 507 120 
Werth: 1000 Markt. 


15511 128% 17770 139736 156514 
Die Durchſchnittspreiſe von Baummolle, Mibbling Upland, 
waren in Bremen für je 100 kg netto: 


1882.... 127 Marl, 1891.... 88 Marl, 
1889.... 13 „ 1892.... 0 „ 
1890.... 114 „ 1893.... 88 


Das Jahr 1882 zeigt den hödhften, das Jahr 1892 ben niebrigften 
Preis feit 1881. 

Mit der Einfuhr flieg die Ausfuhr von Baummolle, mit Aus⸗ 
nahme derjenigen nad dem Europäiſchen Rußland; 


1891. 1892. 1893. 
ed gingen Bentner netto. 

m das Deutihe Reid........ 2471334 2271%81 28370 786 
nach Defterreihlingarn....... 677 346 599 164 642 158 
n ber Schweiz ............ 193 950 201 080 177 354 
„ dem Europätfden Rußland 327124 296 982 173 506 
„ anderen Ländern......... 87 592 84 094 62 722 
zufammen... 8757346 93452251 3426475 


Werth: 10W Marl. 
178 019 139 766 153 006 
Die legtjährige Einfuhr von Schafwolle bleibt nur hinter ber 
vorjährigen zurück; es wurden angebradt: 


1886. 1890. 1891. 1892. 1898. 
auß Centnernetto. 

dem Deutfchen Ri 748 327357 2146 20662 36415 
Großbritannien ... 126440 200686 212458 8377374 150 884 
Deſterreich⸗ Ungarn. 601 5074 686 6 498 6 488 
dem übrigen Europa 4010 94784 51580 69702 29104 
den La Plata⸗Staaten 878 668 357 808 608402 6591172 662140 
Arila ........... 25220 82150 98868 116464 119770 
Anftralien und 

Polgnefien ..... 3782 161060 114810 148048 218014 
anderen Ländern... 213 1524 1 402 417 5.078 

mitbin aus 
Europa ......... 138449 838 2831 286120 474196 222 891 
tkantatl. Blägen... 407 883 602 642 822482 850101 1 005 002 


646 332 955 773 1108602 1324297 1227 893 
Werth: 1000 Marl. 
41222 8008 82161 87727 80841 


wiammen ... 


173 


Aber wenn bie Geſammtmenge auch Tleiner ift als bie vor 
jährige, die Einfuhr aus transatlantiihen Pläken war im Jahre 
1893 fo groß wie nie zuvor. Der mittlere Börfenpreid für 100 kg 
gewaschene BuenodsAyres-Wolle war in Bremen am höchſten im 
Sabre 1881 mit 440,87 Marl, am niebrigfien im Jahre 1893 mit 
815,29 Mark, er betrug in den letzten Jahren: 

1889 ... 898,89 Marl, 1891 ... 360,15 Marf, 
18% ... 408,78 „ 1892 ... 32034 „ 

Die Ausfuhr von Schafwolle war im Jahre 1893 ebenfalld bie 
zweitgrößte; fie betrug 1245 662 Sentner im Werthe von 83 229 598 
Marl gegen 1312151 Centner im Werthe von 86 968650 Mark im 
Borjahre und ging meiftens, bis zu 1174086 Gentner im Werthe 
von 77545 924 Mark, ind Deutſche Reichögebiet. 

Auch von Jute gelangte im Jahre 1893 mehr nad Bremen, 
aber die Einfuhr iſt trogdem nur die fünfthöchſte von dem Artikel, 
wie bie folgende Bufammenftellung erſehen läßt. Es kamen durch⸗ 
ſchnittlich 


1862/66 .... 16 769 Centner, 1883 .... 363152 Centner, 
1867/71 .... 37268 „ 1886 .... 333084 „ 
1872776 .... B5866 „ 18 . 2585680 „ 
1877/81 .... 138278 „ 1891 .... 324008 „ 
1882/86 .... 238846 „ 1892 .... 28360 „ 
1887/91 .... 282 529 188 .... 253860 „ 


Die Zuſuhren in den er Jahren unterföeiben fih inbeflen 
von den früheren dadurch, daß fie zum größten, jene früheren nur 
zum Tleinften Theil direkt aus Erzeugungdlänbern bezogen murben. 


Bon Petroleum find gelöſcht: 


1877 .. 4258586 Gentner netto im Werthe von 60 287 527 Marl, 
1886 .. 201068 „ un „ 128383721 „ 
1889 .. 3689410 „ „on „ „ 18598258 „ 
1890 .. 8614086 „ un „1945927 „ 
1891 .. 2798208 „ „nn „ 13352697 „ 
1892 .. 207281 „ „on „ 763157 „ 
1898 .. 2616268 „ „en „  TSOR665 „ 


Die Einfuhr im Sabre 1877 war bie größte, diejenige im 
Sabre 1886 die Heinfte, welche je vorgelommen if. Die folgende 
Tabelle gewährt einen Ueberblid deB Preisrüdgangeß, der bei dem 
Artifel eingetreten ift; es Toftete nämlid der Gentner Petroleum, 
Standard white raffiniert, mit Faß, 4 Monat Biel: 


Marl. Marl. Mark. Mark. 
1877 .. 28,63 1881 .. 15,80 1885 .. 14,58 1889 .. 13,65 
1878 .. 20,99 1882 .. 14,34 1886 .. 13,11 1890 .. 13,27 
1879 .. 1629 1888 .. 16,48 1887 .. 1247 1891 .. 12,58 
1880 .. 17,16 1884 .. 15,24 1888 .. 14,68 1892 .. 11,08 


und im Sabre 1893 nur 8,78 Marl. Der Ichte Preis ift der 
niedrigfte in dem ganzen Beitraum. 

Die Einfuhr von Reis im Jahre 1893 iſt der Menge nad 
bie vierigrößte aller biäherigen, denn es wurden ausgeladen in ben 
Jahren 
1867/71 durchſchnittl. 1271 332 Etr. im Werthe von 13 370 336 Mark, 


1877.81 223398 u nn ATZE „ 
1887/91 „49530 „ » nn 35989969 „ 
1.) .... 6058088 u» nn 47092 „ 
1892 ............. 5601215 „u m m 43719 516 
1893 ............ 5010949 „u nm m 83664804 „ 


Die Ausfuhr von Neid im leßtgenannten Sabre beitrug nur 
3492 593 Sentner im Wertbe von 28 351 887 Marl gegen 4 392 872 
Centner im Werthe von 39 890 TLO Mark im Borjabre; 692 945 


174 


Centner im Werthe von 5 577 629 Mark ftatt 780 580 Geniner im 
Werthe von 7206268 Nark im Jahre 1892 gingen davon nad) 
trandatlantifden Plägen. Die Preife für Reis find feit dem Jahre 
1892 noch mehr zurüdgegangen, die Mittelpreife für 100 kg 
netto unverzollten gefhälten Rangoon-Tafelreiß einerfeits, Bruchreis 
Nr. O andererjeitd waren in Bremen: 


Tafelreis. Bruchreis. 
1881 .... 25,81 Mark, ........ 18,15 Bart, 
1889 .... 0,10 ....... 16380 „ 
18W .... 308 ........ 16,68 „ 
1891 .... 267 On ........ 1682 „ 
1892 .... 2139 „5 nennen. 1739 „ 
1893 . 1936 ....... 1418, 


So niedrig wie im Sabre 1893 find die Preife in der ganzen 
Bett vom Jahre 1881 an nicht geweſen. 

Die Einfuhr von Kaffee war im letzten Jahre die zweithöchfte 
aller bisher dageweſenen Einfuhren dieſes Artikels. Es wurden ein» 
geführt im Durchſchnitt 
der Jahrfünfte 


1867/71... 146 753 Centner netto im Werthe von 7782923 Mark, 
1872/86 .. 164889 u nn nn 1346555 „ 
1877/81... 14926 %» nn. UT „ 
1882/86 .. 0093 u nn nn 94462 „ 
1887/91 .. 020 u u nn mn 1488137 „ 
im Sabre 
1891..... 20283 5 on u nn 168620 „ 
1892..... 227 MU nn nn nn 17388402 „ 
183..... 251838 ° Oo 5) vn nn 2882106, 


Auch Kaffee Hat ſtarke Preisſchwankungen durchgemacht. Für 
Rio⸗Kaffee z. B. gut, orbinär, unverzollt, find in Bremen im Jahre 
1879 im Mittel 125,00 Nark, im Sabre 1880 126,86 Marl für je 
100 kg gezahlt, biß zum Sahre 1885 fand der Preiß dann auf 
81,56 Nark, bob ſich bis zum Sabre 1890 auf 173,10 Marl und 
betrug im Sabre 1893 160,13 Mark. 

Bon Schmalz war die Einfuhr mit 61 407 Gentner im Werthe 
von 2807 928 Mark im abgelaufenen Jahre fo Hein, wie fie ſeit 
dem Jahre 1885, wo nur 54 946 Centner im Werthe von 1890 890 
Markt gelöfht wurden, nit vorgelommen ift, die Einfuhren ber 
Sabre 1879 und 1880 mit 338188 und 389 162 Gentnern haben 
das Funffache und Sechsfache der letztjährigen betragen. 


Bon Sped und anderem Schweinefleifh wurden ausgelaben 
im Durchſchnitt der Jahre 


1872/76 ... 122112 Sentner netto im Werthe von 4 751 525 Marf, 
1877/81... 1405 5», HH „ A%S3130 „ 
1882/86 ... 2012 5%» “nn. mi „, 
1887/91... 8437 „nn „28832 „ 
im Sabre 
1891 ..... 18 892 n "nn nn Kal „ 
1892 ..... b2578 „ „" "nn 1719 „ 
1893 ..... 7 267 " nen „223806 „ 


Die größte Einfuhr war bie des Jahres 1873 mit 286 898 
Sentner im Werthe von 10 381 430 Mark, die kleinſte im Jahre 1886 
mit 3118 Centner im Werthe von 107 969 Mark. 


Die Bezüge von Baus und Nugbolz, die namentlih im 
Sabre 1873 eine hohe Wertäfumme repräfentirten, dann aber fehr 
abnahmen und erft im Sabre 1889 wieder auf 9194530 Mark 
fliegen, haben feitbem noch etwa® mehr zugenommen; es famen an: 


Bremen. 


1873. 1883. 1889. 1892. 189. 
1000 Mark. 
Rund» und Duabrathöher ... 8735 1138 1933 2063 2484 
Dielen und Planen ........ 5002 2420 4276 3442 3422 
Zatten-, Band: und Stabholz. 427° 20 254 2060 412 
Cedern⸗, Mahagoni⸗ u. anderes 
Nutzholz ................. 3796 2714 2731 1833 3679 





zuſammen .... 12960 6502 9194 9388 9997 

Auch die Einfuhr von Steinkohlen und Koks war im Jahre 

1893 größer ala im Vorjahre. Abgejehen von dem nicht deklarations⸗ 

pflihtigen Bedarf der Eifenbahnen find ind Bremiſche Stantögebiet 
eingeführt: 


darunter aus darunter aus 
überhaupt Großbritannien Deutſchland. 
Tonnen. Tonnen — Prozent. Tonnen = Prozent. 
1860 ..... 47 322 43100 89,84 4822 10,16 
1869 ..... 139 050 17730 1284 121320 87,66 
1879 ..... 284 340 286 803 261494 91,9 
1884 ..... 320 551 19708 615 300 848 85 
1889 ..... 457800 139400 3045 8318400 69,55 
1891 ..... 598126 249776 ALTE 348350 68,24 
1892 ..... 534385 171574 32,11 362811 67,89 
1893 ..... 572709 158406 27,66 414304 72,34 


Somtt hat der Verbrauch Deutſcher Kohle fih wieder wefentlih 
gehoben, nachdem in den Vorjahren durch den verhältnißmäßig 
zu hohen Preis verfelben die Englifche wieder weſentlich an Terrain 
gewonnen hatte. Zur Ausfuhr gelangten von Deutſcher Kohle: 





überhaupt. Tür pie Handelsflotte. übrige Ausfuhr. 

Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
1869 .. 75508 65 414 10 094 
1879 .. 148395 137 639 10 856 
1887 .. 214484 2083 820 10 664 
1889 ,. 148 984 129 314 14 670 
18% .. 176328 151 292 25 086 
1891 .. 165310 132 743 32 567 
1892 .. 198839 157 547 41 292 
1893 .. 192829 158 334 34 495 


Die Hanbeiäflette verbrauchte von Deutſchen Kohlen am meiften 
im Jahre 1887, daneben nur 680 Tonnen Englifhe. Im Jahre 
1891 aber bat fie außer ber Deutihen Kohle 101800 Tonnen 
Englifhe verbraucht und im Sabre 1893 noch 56 842 Tonnen. Es 
find daran die Preißverhältniffe ſchuld. Bon der übrigen Ausfuhr 
gingen 


1879. 1887. 1890. 1891. 1892. 189. 
ned Tonnen. 

Bremen? Umgegend ... 1850 1918 8172 12854 9647 11974 
norbiihen Häfen ...... 456 4540 16613 17884 26160 17080 
dem übrigen Europa . 8 — 3 — 1 3066 
Mittel: und Suüdamerika 8794 1562 22 369 2084 706 
MWeftindien ........... 2251 2472 — — 12105 — 
Afrtla und Suieln .... 4 — — 150 — 120 
Dftindien und Sapan .. 2843 — — — — —_ 
Auftralien u. Bolynefin — 172 3 — 21% 150 


Die Ausfuhr in die Preußifhe und Dibenburgifche Umgegend 
Bremend nimmt langfam zu. Rußland und Stanbinavien werben 
ftändige Abnehmer der Deutihen Kohle, nah Spanien find im 
Sabre 1893: 900 Tonnen, nah Stalien 2155 Tonnen gefchidt, ber 
überfeeifche Verſand aber ift zurüdgegangen. Im Sabre 1879 nahm 





Bremen. 


er 8522 Tonnen in Anfprud, im verfloffenen Jahre nur noch 
2386 Tonnen. 

Um die Entwidelung bed Bremiſchen Handels in Bezug auf Die 
Baarengattungen ebenfo erfenndar zu machen, wie es im Vorher⸗ 
gehenden in Bezug auf die Richtungen geſchehen tft, wirb eine kurze 
Srupptrung der allgemeinen Gattungen bier angefügt. 

Die Einfuhr betrug im Durchſchnitt ber Jahre 

1847,51. 1867/71. 1877/81. 1887/91. 1892/98. 


von 1000 Mark. 
Verzehrungdgegen: 
fänden ......... 41 %0 115884 180378 196451 220 363 
Robftoffen ........ 18258 125964 198008 312240 327 508 
Halbfabrifaten ..... 3091 21490 21456 21081 27101 
Nanufakturwaaren. 305389 58913 51367 60127 75000 
anderen Induſtrie⸗ 
erzeugnifien ..... 12040 35545 42369 67376 71556 
zuſammen ..... 105 853 35279 493 578 657 225 721523 


Am größten ift die Steigerung bei den Rohſtoffen, ihnen folgen 
die Berzehrungdgegenftände, die übrigen Gattungen fliegen von 
1347,51 bis 1892/93 von 46 auf faft 174 Mill. Marl. Auf Ber 
zehrungsgegenſtände und Robftoffe entfallen beshalb zur Zeit faft 
14 p&t. der ganzen Einfuhr, während ihnen früher nur 56 pCt. 
angehörten, auf die übrigen entfallen flatt 44 nur noch 26 pGt. 
Das Ergebnif darf auch injofern als ein günftiges angefehen werden, 
ala e8 andeutet, DaB bie jehigen höheren Zahlen ebenſo von einer 
Zunahme des Bremifchen Eigenhandels ald von einer foldhen ber 
Spedition berrühren, denn der Handel mit Verzgehrungsgegenftänben 
und Kohftoffen ift vorwiegend Eigenhandel. 

Im Folgenden wirb noch eine Ueberſicht ber Einfuhr einiger 
zum Eigenhandel gebörender Artilel, aus melder die er- 
wähnte Zunahme der einzelnen Gattungen näher erfihili wird, 
gegeben: 

Die Einfuhr beirug im Durchſchnitt ber Sabre 
1847/51. 1867/71. 1877/81. 1887/91. 1892/93. 
Setreide und 


Hülfenfrücte . Tonnen 51196 66945 208394 283187 289 817 
daringe....... Fafſeri) 6671 8640 6463 6997 7708 
donig ....... Cr. 7578 2644 15632 12159 13477 
Kaffee ......... „ 134011 146754 164926 190220 239 920 
Ralao ........ „3466 1564 6597 3640 3096 
Caffia lignen , 974 3587 83145 1361 264 
Aotinthen „894 15426 15902 16363 20672 
Mehl. ...... „38318 159546 283627 407 843 425330 
Bieffer........ „5468 6809 8597 9378 7201 
Bimnt ....... „36078 795 659 3551 1888 
nn. Tonnen 6045 63567 117200 246266 265 304 
Kofimen ....... Er. 9636 10673 9144 18316 14881 
Zago ........ „ 1511 704 5866 6540 65682 
Schmalz ..... 1888 45848 287 364 128735 87791 
Syrup ana. „8022 22039 15163 16174 25598 
Speck u. anderes 

Schweinefliih. „ 10092 8949 154006 8487 30422 
Tabak, roher, 

Rordamerifaniih. „ 201548 411 955 501038 332229 370793 
Weſtindiſcher u. 

Südamertfaniih. „ 111078 346123 377481 619572 679615 
andere Sorten. 4443 16004 50749 101444 92681 


— — — _._ 


1 Faß gleich 160 kg brutto. 
Deutiches Handeld-Nrchiv 1894. IL 


— — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — 


175 


1847/51. 1867/71. 1877/31. 1887/91. 1892/93. 


Tabakſtengel Ctr. 77244 96189 111539 66561 86180 
The 2.2... „ 2258 3525 5968 1182 20 964 
Wein ......... hl 51890 38291 55498 83554 95062 
Zucker, rober,... Ctr. 169842 145617 58959 450363 592 711 

saffinirter .... „ 10151 21840 62106 95174 332235 
Baummwolle.... „ 3343 34010 70622 143789 174 984 
Cedernboly .... cbem 324 7689 9303 11458 12375 
FSarbehößer..... Ctr. 102364 97502 52594 32041 49240 
Harz .......... „ 139300 163851 21654 90740 68426 
Häute, gefaliene „ 5435 18538 50109 42955 52507 
Häute,getrodnete „ 17278 29444 26283 30824 40842 
Mahagoniholz.. cbm 230 184 135 1002 1368 
Vetroleum .... Tonnen — 43231 1%467 156048 117197 
Schafwolle .... Ctr. 4604 71895 250931 866 131 1226095 
Thran ........ „59372 2623 7530 8528 7250 

Verſchiedenes. 


Das Bankgeſchäft war im Jahre 1893 wenig lebhaft, da ſich 
nur geringe Unternehmungsluft zeigte, entichäbigt wurde baflelbe 
einigermaßen durch den höheren Bindfuß, der während bed größeren 
Theild des Jahres herrſchte. (Durchſchnitts⸗Diskontoſatz der Reichs⸗ 
bant war 4,069 p&t. gegen 3,203 im Jahre 1892.) 

Das Rhedereigeihäft Iitt unter ben niebrigen Fradıten, 
hauptſächlich wohl eine Rüdwirkung der Amerilaniſchen Krifis, und 
unter der fhwächeren Auswanderung, eine Folge namentlich der un⸗ 
günftigen Arbeitöverbältnifie in den Vereinigten Staaten. Auch der 
Verkehr der Kajütspaſſagiere, obwohl ftärter ala im Vorjahre, ent» 
ſprach nit den Erwartungen. Die Amerilaner wurden im Lande 
zurüdgebalten durch die Kriſis, durch die Audftelung in Chikago 
und auch zum Theil wohl durch die Furcht vor einem Wiederausbruch 
der Cholera in Deutichland. 

Die Frachtdampferfahrten find auch im Jahre 1893 von 
den verfchiedenen Dampferrbedereien (Lloyd, Hanſa, Neptun) eifrig 
gepflegt worden, und es ift wohl zmweifelloß, daß die billigen und 
häufigen Berihiffungdgelegenheiten, welche fie boten, in erfter Linie 
dazu beigetragen haben, den Bremifhen Waarenverfebr auf feiner 
Höhe tro der Ungunft der Zeiten zu erhalten. Mit Eintritt 
günftigerer, geſchäftlicher Berhältnifie follen Dieje Linien weiter aus⸗ 
gedehnt und mit mehr Schiffen bejegt werben. 

Die Bremiſchen Schiffswerften waren weniger beſchäftigt ala 
im Jahre 1892, hauptſächlich wohl weil fie bei ben hohen Arbeits» 
löhnen die Aufträge nicht zu fo billigen Preifen ausführen Tonnten 
ald auswärtige — Deutfche und fremde — Werften. 

Die Hodhfeefifcherei fährt fort, ſich erfreulich zu entwideln. 

Der Buftand des Weſerſtroms mar im vergangenen Jahre 
in feinem Laufe oberhalb des Bremiſchen Gebiets in Folge des 
niedrigen Waflerftandes fehr unbefriedigend. 

Der Lauf der Oberweſer im Bremiſchen Gebiet ift forgfältig 
weiter gepflegt. Das Fahrwafler war im Allgemeinen in guter 
Drbnung, dennoch wurden wiederholt umfangreide Baggerungen 
erforderlih. Im Stadtgebiet felbft ift der Umbau der großen Weſer⸗ 
brüde und ber Gifenbahnbrüde in Angriff genommen oder bevor» 
ftehend, fo daß dieſe beiden bebeutenden Schifffahrtshinderniffe dem 
nächſt verfhwinden werben. 

Der Ausbau der Untermefer ift fleißig geförvert, und fünnen 
bet jetziger Soblenlage Schiffe von 5 m Tiefgang bei gewöhnlichen 
Hochwaſſer zur Stadt fommen. Im Jahre 1893 haben 411 Schiffe 
mit einem Tiefgang von 4,30 m aufwärts Bremen-Stabt erreicht, 

25 


176 


und zwar waren darunter 85 Schiffe mit einem Tiefgang von 
4,70 m und mehr und 14 Schiffe fogar mit cinem Tiefgang von 
5 bis 5,60 m. 

Sn weiterer Förderung der Korrektion der Außenmwefer 
wurde zwiſchen Infum und Schottwarben ein Leitdamm von 1,6 km 
Länge ausgeführt. 

Die Arbeiten für die Erweiterung des Kaiſerhafens in 
Bremerhaven find ununterbrochen fortgejegt; nach wiederholten Er» 
wägungen ift befchlofien, die Breite der Kammerſchleuſe, welche auf 
25 m geplant war, auf 28 m feſtzuſetzen, was wahrſcheinlich voll» 
ftändig allen in abjehbarer Zeit zu ftellenden Aniprüchen genügen wird. 

Das Tonnen: und Bakenamt bat mehrere neue euer zur 
Berbefferung ber Befeuerung der Außens und Unterwefer hergeftellt, 
namentlich auch einen neuen eifernen Leuchtturm auf der Südmole 
des neuen Hafen? errichtet. Die von genannter Behörde eingerichtete 
proviſoriſche Befeuerung der Weſer bis Bremen geftattet eine volls 
ftändig fihere Befahrung des Stromes zur Nachtzeit. 

Am 1. Oktober ift ein Semaphor am Hohenmwegleudtthurm in 
Betrieb gejekt und damit ber Signaldienft über Wind und Wetter 
bei Borkum und Helgoland eröffnet. 

Das „Technikum“, Fachſchule für das Baus und Maihinen- 
weisen, nebft Maſchiniſtenſchule wird nach nunmehr vollendeter Drganis 
fation am 1. Oktober 1894 eröffnet werben. 

Die Berwaltung der Bremer Baummollenbörje berichtet, 
daß die Zahl ihrer Bremifchen und binnenländiichen Mitglieder zu: 
genommen Habe (jet 282), und außerdem die lebhafte Venutzung 
ihre Probezimmers den Beweis ihrer Anerfennung durch die deutſche 
Baummolleninduftrie geliefert babe. 

Im Probezimmer der Baummollenbörie find im verfloffenen 
Sabre abgeihäkt und Haffirt worden: 


1893. 1892. 

Ballen. Ballen. 
Amerilanifde Baumwolle....... 623243 5618856 
Dftindifche MW rrenine 166 311 134 711 
zufammen... 694554 653567 


Dad Teitbureau der Fetroleumbörfe geht in Kurzen ein, 
weil überhaupt feit langer Zeit nur noch Petroleum eingeführt wird, 
das dem Reichsteſt entfpricht und dad Bureau daher als zu Foftipielig 
fih erwieſen bat. 

Uebrigend werben die Bremifchen Berfender fortan da Del für 
eigene Rechnung durch die Beamten des bisherigen Bureaud prüfen 
laffen und unter ihrer Garantie zum Berfand bringen. 

Der telepbonifche Verkehr Hat im Sahre 1893 fich erfreulich 
entwidelt. Bremen tft u. A. telephonifh mit Kiel verbunden, und 
eine Verbindung mit Hannover fteht bevor. 


Schifffahrt. 
a. Seeſchifffahrt. 
Im Jahre 1893 Tamen an: 
4003 Schiffe von 2030 082 Reg.:Tonnen, 


gegen 1892 ........ 3612 „ „1996 378 n 

„ 1891 ........ 35592 „u 2084214 , 

n„ 18% ........ 230 „ „1733 809 n 

„ 189 ........ 28853 „ u 1682726 n 

„ 188 ........ 2665 „u 1477499 " 
und e8 gingen ab: 

1893 ........ 4412 Schiffe von 2.047 938 Reg.«Tonnen, 

gegen 1892 ........ 3336 „5 m 1998598 n 


Bremen. 





gegen 1891 ........ 3807 Schiffe von 2099 840 Reg.:Tonnen, 
„ 18% ...... .. 320 m 174790 n 
„ 189 ........ 3164 „ „ 1673 867 n 
„ 1888 ........ 2921 „ „ 1474679 n 
Auf die einzelnen Länder vertheilt fi) die Gefammtbewegung 
wie folgt: 
Es famen an: 1893. 1892. 
Reg.: Reg. 
von Schiffe. _ Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Deutſchen Häfen .......... 1786 260574 13839 210 647 
Großbritannien und Srland. 500 295465 577 323 427 
dem übrigen Europa ...... 1147 269444 1101 233 431 
Nordamerika ............. 334 115 777 856 834 514 
Mittel: und Südamerila... 101 156 266 86 137 014 
Weſtindien ............... 30 13 844 26 9717 
Aſten ................... 90 182826 112 209 341 
Afrika................... 3 2457 2 3 229 
Auftralien und den Sand« | 
widinfeln.............. 12 83 429 13 35053 
aufammen... 4008 2030062 83612 1996308 : 
davon Dampfer... 1835 1697689 1607 1642619 
und es gingen ab: 
nad 
Deutihen Häfen ........... 2119 300920 1643 256 994 
Großbritannien und Irland. 779 652 162 786 682 228 
dem übrigen Europa ...... 1150 224544 1046 197 008 
Rordamerita incl. Kanada.. 241 646 949 251 663 104 
Mittel: und Sübamerifa... 71 114 849 69 114 625 
Weftindien ............... 14 18 899 6 2904 
Afien ................... 18 49 469 17 44 516 
Afrika................... 5 3 968 1 49 
Auftralien und den Sands 
wihinfeln............. 15 36 688 17 36810 
zufammen... 4412 2047938 3836 1998598 


1621 165200 


davon Dampfer... 1913 1705403 
Der Berkehr mit den Bereinigten Staaten von Amerika ftellt 
fi, wie folgt: | 
Eingang: 1893. 
Reg. 
von Schiffe. Tonnen 
News Horf.......-.... .... 185 383 301 
Vhiladelpbia.......... ... 18 30 840 
Baltimore ................ 4 154 957 
Savannah und Charlefton.. 19 35 084 
New⸗Orleans .... ........ 42 87 665 
Balvefton ................ 29 53 667 
anderen Häfen der Bereinigten 
Staaten von Amerifa.... 47 70 463 
zufammen... 334 816 777 
davon Dampfichiffe... 307 786 484 
Ausgang nad: 
New-VYork ................ 171 442 276 
Vhiladelphia.............. 5 9 780 
Baltimore ................ 46 161 489 
New⸗Orleans ............. 6 12 782 
Balvefton ................ 2 2 236 
: anderen Häfen der Bereinigten 
Staaten von Amerila .... 8 12 472 
zufammen... 238 641036 
davon Dampfidiffe... 174 686 991 


1892. 

Reg.» 
Schiffe Tonnen. 
139 391 159 
12 230% 
48 163 550 
17 30 699 
62 114 601 
25 41 346 
53 70.069 
356 834 514 
314 192 318 
176 451 505 
10 2% 657 
46 162 4% 
10 13 410 
2 139 
8 33% 
247 657 913 
215 615533 


Die Summe der im Gefammtiverfehr leer oder in Ballafl 
fahrenden Schiffe betrug: 


1893. 1892. 
Reg. Reg.: 
Schiffe. Tonnen. Schiffe Tonnen. 
Eingang 241 91494 416 117 648 
Ausgang 1640 6AT5IBE 1314 621829 


Der Antheil der einzelnen Nationen am Geſammtverkehr bezifferte 
16, wie folgt: 


119 Oldenburgiſche 87577 125 Divenburgifhe 88 950 

41 Preußiihe .. 2652842 Preußiihe .. 29411 

zuſammen 571 528 320 572 524 533 

Die WefersHandelzflotte hat ſich demnach um 1 Schiff vermindert, 

aber um 3787 Reg.⸗Tonnen vergrößert. 

Unter den Bremiſchen Schiffen befanden fid: 

am 31. Dezember 1877 . 

" 1881 . 68 n 60 676 


3 


60 Dampfſchiffe von 57 380 Reg.⸗Tonnen. 





Bremen. 


177 
1893. 1892. 
Reg.: Reg.s 
Rationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe Tonnen. 

Niederländilhe..........» 125 13 626 133 13 583 

Franzöſiſche ......-.....- 7 4.060 8 5 260 

Italieniſche .............. 4 3 054 1 584 

Belgifhe ......--.--0.... — — 3 1999 

Griechiſche............... — — 4 5331 

zufammen... 4412 204798 3836 1998598 

Eingang: 188. 182. Der Antheil der Dampfichiffe am Geſammtverkehr betrug (nad) de 
Reg.» Reg.⸗ Größe der Schiffe): 
Nationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. im Durchſchni tt im Durchſchnitt 

dremiſche......... 1588 1121626 1530 1157368 der Sabre. der Jahre. 
andere Deutihe..........- 1667 262029 1310 213 478 1847 biß 1851 = 7,0 pCt. 1882 bis 1886 — 68,29 pCt. 
Ruſſiſche .............. 11 5580 24 10 101 1857 „ 1861 = 21,06 „ 18857 „ 1891 = 7940 „ 
Sowebilhe.............- 60 15 933 78 19 984 1867 „ 1871 = 42,49 „ im Sabre 1892 = 82,47 pCt. 
Nommegifdhe............-. 77 33 350 91 46 328 1872 „ 1876 = 50,07 „ n 1893 = 00 „ 
Daͤniiche............ 59 19 933 62 10 275 1877 „ 1881 = 52,0 „ 
alu EBEEEBEREZERELZE #08 5650604 889 514310 Die einheimifhen Schiffe betheiligten fi) am Verkehr, wie folgt: 

Riederländifge....... ... 122 13 863 118 12741 | @g liefen Bremiſche Schiffe ein: 

Blguhe ............... _ — 2 618 darunter Dampffchiffe 
Franzöfiſche — 7 4.060 8 5 260 Prozent Prozent 
Stalienifhe........ -.... 4 8.054 1 584 | purdfchnittlich überhaupt aller aller 
briechiſche ....... — — — _ 4 5 331 in den Reg. Ne An Meg Reg 

zulammen... 4008 2030082 3612 1996 378 Jahren. Schiffe. Tonnen. Tonnen. zahl. Tonnen. Tonnen. 
Ausgang: 1847 bis 1851 274 12682 31,4 — — — 
Dremiſche.......... . 16285 1121726 1537 1165738 1857 „ 1861 8397 195524 4749 114 71187 82.08 

andere Deutihe.......... 2 027 291 310 16508 216 642 ; 1867 „ 1871 650 370377 56,11 213 237145 84,55 
Willie ........2....... 10 5 328 27 11 561 | 1877 „ 1881 691 581706 54,23 360 370629 46,44 
Schwediſche............ 56 15 438 72 18608 | 1882 „ 1886 819 730481 58,12 482 549424 50,54 

Anmwegüde...... ....... 8 33 342 93 45985 | 1887 „ 1891 981 926271 6518 580 784438 58,02 
Däniſche ................ 70 20 783 67 10 662 | 1892 1530 1157368 57,98 998 988531 60,12 
Britische .......:....0... 407 539 271 383 502 645 |; 1893 1588 1121626 55,20 1144 965865 57,58 

Bon ſämmtlichen Schiffen liefen ein: 
Im Durchſchnitt der Sabre 
1882 bis 1886. 1887 bis 1891. 1892. 18983. 
Reg.: Reg.: Reg.⸗ Reg.⸗ 
in Schiffe Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Bremiiche Häfen.......... 2353 984 102 2 491 1 262 689 3 093 1 357 215 3 504 1 420 403 
Geeftemünde.............. 306 176 527 273 226 316 250 217 517 268 241 816 
Brake. .................. 141 45 813 115 54 681 75 49 683 72 66 711 
Els fleth — — — — — — 
Rorbenhamm zc. ze Ba BE 194 371963 169 311162 
2 826 1 266 843 2 985 1 682 587 3612 1 996 378 4.003 2 030 082 
b. Weſer⸗Handelsflotte. ı am 31. Dezember 1885 . 111 Dampfihiffe von 101 256 Reg.-Tonnen 
Diefelbe beftand am 31. Dezember 1898 aus: | n 1889 . 130 n „156 067 n 
1893. 189. | n 1892 . 180 1 „ 201124 n 
Reg. Reg.s | n 1893 . 183 n „ 204 939 n 
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. | 
411 Bremifhe ... 414215 405 Bremiſche ... 406172 Zunahme der 


Die Hanbelsflotte der Weſer zählte Ladefähigkeit 
1847 .. 373 Schiffe von 84 003 Reg.⸗Tonnen. gegen 1847. 
1857 .. 512 „ „ 171458 n 104,11 pCt. 
1867 .. 56 „ „223 587 n 166,17 „ 
1877 .. 519 „ „ 3083 787 „ 261,64 „ 
1887 ..587 „ „ 437 957 n 42136 „ 
1892 .. 6572 „ u 524533 n 52442 , 
1893 .. 5711 „ „ 528 320 „ 628,93 „ 


25* 


178 


ec. Pafjagierbeförderung. 
Die Auswanderung betrug: 


im Sabre 1893 .......... 106 291 Berfonen, 
gegen 182 .......... 127 029 " 
„1891 .......... 138 457 n 
„ . 18% .......... 14040 
„189 .......... 10293 „ 
n 1887 .......... 99 350 „ 


Außerdem reiſten in 52 Britiſchen Dampfſchiffen: 


über Leith Gladgom J 406 Deutſche, 
und Liverpool 2703 Angehörige anderer Staaten, 
zufammen ... 3109 Berfjonen. 


Sämmtlice Baflagiere reiften mit Dampfidiffen. 


d. Seeverfidherung. 


Bei den in Bremen domtzilirten oder durch Agenturen vers 
tretenen Seeverſicherungs⸗Geſellſchaften wurden verfichert: 


Mar. Mark. 
1893 ......... 466 324 800 1886 ........ 346 435 200 
1892 ......... 495 836 400 184 ......... 3% 058 000 
1891 ......... 509 750 700 1882 ......... 373 866 000 
18W ......... 470 153 800 1880 ......... 401 164 400 
1888 ......... 403 287 300 
Bremerhaven. 


Die Hafenbauanlagen in Bremerhaven. 

Bon einer Brivatfirma wurde ein Lagerfhuppen für Baummolle 
von 2850 Dundratmeter Grunbflähe und von einer anderen Firma 
eine Fiſchräucherei erbaut. 

Die Stadtgemeinde Bremerhaven baute am alten Hafen zwei 
ältere Lagerſchuppen für Zwecke der Hochfeefifcherei um. Die beiden 


Berichte über 


Schweden. 
Handelöberichte für das Jahr 1893. 


Salmar.!) 

Wie in ben vorigen Jahren trieb Kalmar einen lebhaften Handel 
auch mit Deutichland. Zwiſchen Calmar und Lübed befteht eine 
regelmäßige Dampfichiffsverbindung. 

Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel in den Häfen des Gals 
marer Diſtrikts waren: 


kg hl 
Gefalzene Häringe ... 678610 Salz .............. 9207 

Getrodnete Fiſche ... 44 697 kg 
Speck .............. 60926 Zucker ............. 96 647 
Superphosphat und Weizen ........... 10 837 811 
Buand .......... 1658106 Roggen ............ 6 083 176 
Häute ..... ........ 67996 Weizenmehl ......... 124 766 

Kaffee ............. 133 479 hl 
Betroleum .......... 339680 Gteinfohle.......... 205 751 


— — 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. S. 107. 





Bremen. — Schweden. 


[4 


Gebäude enthalten Auktionshallen fowie eine größere Anzahl an 
Private vermietheter Bureaud, ferner Lager» und Verſandräume 
für den Fiſchverkehr. Als Ergänzungen und Verbeflerungen an ben 
Einrichtungen zur Bezeichnung ber Fahrbahnen im Weſerſtrom unters 
halb der Geeftemündung wurden auf bem Everfand eine Hölzerne 
Bale und an der Einfahrt zum neuen Hafen zu Bremerhaven ein 
eiferner Thurm mit einem rothen Feuer IV. Drbnung erbaut. 

Die Arbeiten zur Herftellung einer neuen Hafeneinfahrt, fowie 
zur Erweiterung bed Kaiſerhafens find im Laufe bes Jahres fo weit 
gebiehen, daß die Schleufenbaugrube zwecks weiterer Bertiefung 
mittelft Bagger unter Wafler gejegt werden konnte. Der neue 
Deich tft bis auf die Herftellung ber Steindoffirung fertig geftellt. 
Bon der Vorhafensilfermauer ift der größere Theil zus Ausführung 
gelangt. 

Die Hochſeeftſcherei Hat fi im verfloffenen Jahre in Bremer: 
baven und in Geeftemünde weiter entwidelt. 

Am 1. Januar 1894 waren 46 Fiſchdampfer, 
1. ⸗1893 „ 4 
in Fahrt, io daß eine Zunahme von 4 Fiſchdampfern zu ver⸗ 
zeichnen iſt. 

Für im Jahre 1893 verſteigerte friſche Seefiſche wurden ver: 

einnahmt: 
in Geeftemünde 


. 2076174 Mark, 


gegen 1892 .......... 178166 „ 
in Bremerhaven ......... 708819 „ 
gegen 1892 .......... 309746 „ 


Die Arbeiten und Anlagen bei dem offenen Fiichereihafen ober: 
halb der Geefte werden möglichft ſchnell gefördert, die nöthigen 
Gelder zur gänzlihen Bollendung biefe® Werkes wurden bereits 
bewilligt; der genaue Zeitpunkt, wann die Eröffnung dieſes Hafens 
wird ftattfinden können, läßt fich noch nicht ficher beftimmen, da dies 
beſonders von der Witterung abhängig ifl. 


das Ausland, 


kg kg 
Tabak ............. 69079 Gewebe ............ 13 237 
Liter. 
Wein ............. 2 378 
Ausgeführt wurden hauptjächlich: 
cbm kg 
Sparren und Ballen. 28198 Felle .....222...... 2 6%0 
Planken und Bretter. 29 906 Kronen. 
Grubenftühen ....... 39660 Maſchinen .......... 6 741 
kg Steine ............. 63 000 
Safer .............. 7386 372 kg 
Zündhölzer ......... 136083 Bapier ............ 11247 
Fiſchwaaren ........ 176645 Theer ............ 2 806 
Schiffsverkehr. Nah dem Auslande find im Jahre 1893 


680 Schiffe gegangen, darunter: 
239 nad) Deutihland, 33 nad) Norwegen, 266 nach Dänemark, 
15 nad) Rußland, 124 nad) Großbritannien, 1 nach Frankreich und 
2 nad den Niederlanden. 
Die Handelsflotte Calmars befteht aus 133 Schiffen von 
12 867 Reg.⸗Tonnen. 











Sqhweden. 179 


⸗ 


Carlohamu.) 

Die Handelsverhältnifſe im Earlähtmner Diſtrikt haben ſich im 
Laufe des Jahres nicht weſentlich verändert, mit Ausnahme der 
Ausfuhr von bearbeitetem Granit, welde im Jahre 1893 einen bes 
deutenden Umfang angenommen bat. Dieſe Ausfuhr vermittelten 
faſt ausfchließlih Deutſche Dampfichiffe, da die Ausfuhr hauptfädlich 
nah Stettin und Hamburg ftattfindet. Die Frachtraten find jedoch 
jo niedrig, daß der Neingewinn für die Rhedereien ein nur ſehr 
geringer fein bürfte. 

Einfuhr. Eine Getreideeinfuher nad Carlshamn fand im 
Jahre 1893 nicht flatt, Dagegen kamen fleinere Zabungen nad) Abus. 

Die Einfuhr beftand wie in den Vorjahren aus Tabak, Petroleum, 
Ranufalturwaaren, Maſchinen und Düngeftoffen, bei welchem Artikel 
die Einfuhr ſtark zugunehmen ſcheint. 

Die Ausfuhr nad) Deutſchland war biefelbe wie in früheren 
Jahren und beſtand aus Holz, Holzkohle, lebenden Fiſchen, frifchen 
Beeren und bearbeitetem Granit. 

Induftrie. Eine bedeutende Fabrik für Bearbeitung von 
Holzmafle ift im Bau, und die Errichtung einer Robzuderfabrit ift 
für 1894 in Ausfiht genommen. Für dieſe Yabril wird voraus: 
fichtlich ein Theil des großen Baukomplexes der Spiritusfabrifen 
zum Umbau Tommen; die Maſchinen für die Fabrik dürften ſchon 
befteflt fein. 

Die 1898er Ernte kann eine gute genannt werben, nur bie 
deuernte ift unter mittelmäßig ausgefallen. 

Die Kartoffelernte war gut und große Mengen Kartoffeln find 
jur Bereitung von Kartoffelmehl verwendet worben, da die niebrigen 
Spirituspreife den Brennereien keinen Nutzen laſſen. 

Schiffsverkehr. Bon den im Sabre 1893 in Carlshamn von 
Deutihen Häfen angelommenen Sciffen waren 114 Schwediſche, 
9 Dänifche, 148 Deutfche, 2 Nieberländifche und 1 Ruſſiſches 

Die Fracht befand in Düngemitteln, Rapsluchen, Petroleum 
und Tabak. Der größte Theil der Schiffe kam in Ballaft an. 

Außerdem haben 8 Schwediſche Dampfidiffe 29 Yahrten nad 
Carlshamn gemadt, die Bauptfählih Manufalturwaaren, Kolonials 
waaren und gejalgene Häute anbrachten. 

Adgegangen find von Carlshamn 155 Schwediſche, 40 Däniſche 
und 180 Deutſche Schiffe. Die Schiffe waren zumeift beladen und 
mar vorwiegend mit Granit, einige mit Holz ober lebenden Fiſchen. 

Außerdem find noch 2 Schwediſche Dampfihiffe in 8 Fahrten 
nad Lübeck gegangen, deren hauptſächliche Ladung in Granit, Holz, 

Spiritus, Holztheer, friihen Beeren und Böttcherwaaren beftand. 


Eimbriähamm.?) 
Einfuhr. 

Darunter 

aus 
Meberhaupt. Deutſchland. 

Arrak .................... Liter 670 — 

Rum ..................... n 582 582 
Cognat ........... ....... 1904 — 
Cement ................... kg 1810 — 
Fiſche, friſche............ F 1245 — 
Reis...................... n 10 179 — 
Düngeftoffe ..........2..... „ 26 260 — 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. &. 105. 
2) Elenda S. 268. 


— — — — — — — —— 


| 
| 


Darunter 
aus 
Ueberhbaupt. Deuitſchland. 


bereitet.................. kg 3 786 = 
MWeizenleie .........2...... r 484 472 380 650 
Kaffee..................... n 16 574 — 
Maſchinen, Geräthſchaften und 
Werkzeuge ............... Kronen 8266 6 941 
Delkuchen ................. kg 64 710 64 710 
Pineraldle, gereinigte........ n 169 688 — 
Papier .................... n 96 — 
Salz, raffinirt.............. 8 250 8 250 
Syrup .................... r 1816 
Buder .................... „ 4500 _ 
Weizen .................... 176 257 — 
Roggen ................... F 30 978 _ 
Mais ..................... 4972 — 
Steinkohle............... hl 92 058 — 
Nähmaſchinen .............. Kronen 1623 1623 
Tauwerk ................. kg 3318 — 
Wein ..................... Liter 1649 1567 
Gewebe, jeidene ............ kg 22 18 
Desgl., baummollene........ „ 506 66 
Deögl., wollene ..........-. „ 1726 749 
Dedgl., leinene ............. n 93 — 
Ausfuhr. 
Fiſche, friſche ................ kg. 64 000 
Eifen, geihmiedet in Stangen... „ 27132 
Mineralölc, gereinigt... ....... n 6877 
Hafer ........................ n 1112 300 
Wilden ................. ...... „ 4 000 


Nah Deutſchland wurden 59000 kg friſche Fiſche ausgeführt. 
Darunter 46 000 kg mit Deutſchen Schiffen. 


Gefle.) 
Die Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1893 von den nachſtehenden 
Hauptartikeln betrug: 


Einfuhr. 
Darunter mit 
Deutſchen 
Schiffen. 
eingeführt. 
Baummolle ................... kg 365 605 — 
Branntwein und Spiritus von 
Getreide in Fäffern .......... Liter 1323 — 
Arrak In Fäſſern ..... ......... n 12 180 — 
Cognak in Fäflern ............ „ 19 686 — 
1767 — 
Fiſche ....................... kg 631 880 60 
>) 21 1: Be „ 346 143 43 560 
Düngeftoffe ................... n 8687525 497000 
No). 11 n 82 213 32 543 
Kaffee ....................... n 684 582 833 2830 
Fleiſch ....................... " 3394 — 
Maſchinen .................... Kronen 83 348 7870 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II, ©. 109. 





180 Schweden. 
Darunter mit Salmftad 
Deutichen ° 
Schiffen ein . 
ob. ausgefülhrt. Einfupr. 
Metalle . IEBELERELZZELTZETZEEE kg 846650150130 , er 
Stangeneiſen.................. n 26 118 — Die hauptſächlichſten Einfuhrartifel in den Jahren 1892 und 
Dleomargarine ................ n 378 — 1895 waren: 
Dele ......................... 2538 561 8.068 1898. 1892. 
Röfe .P. .... . . . . . . . . . . . . . . . . ... 1717 31 Knochenmehl ................... kg 1046650 811 875 
Papier ....................... n 27 637 2082 Branntwein: 
Bapiermafle -.........-........ „ 16 030 16 030 Arrak ER Liter 2877 — 
Salz ........................ hl 80 132 9 736 Cognak, Franzöſiſcher ......... 8 825 411 
Butter ............... ........ kg 6 171 — „anderer.............. 182 265 
Butterine..................... 456 — Cement — 17770 
Zucker, raffinirt ............... 467 051 451 594 Friſche und gefagene deringe u ⸗ 314 997 184 
„ Amraffinirt............. " 6 550 — Schweinefleiſch ......... u — 7143 * 
Syrup und Melaſſe............ 1 165 314 — — — 23111 jr 528 
Be ....................... 994 231 665 968 Garn, wollenes, ungebleidt....... , 9 646 — 
ggen ...................* 1794 200 297517 Gries, Reid ⁊c.................. 269 862 136 279 
eizenmehl ................... 4684 231 1252159 Düngeftoffe .. ” 82398 
Roggenmehl .................. n 1529103 1256 242 ÜUbE nenn ennunnuenennenenennn " 2 ee 
Steinkohle und Kols........... hl 1468624 140009 OPEN .. . .: . 194 3 
an BE | LINIE aan 200000 
a erneen „ 172876 1856749 Eifen in Stangen ............. 9 286 15 046 
LLEIZRESZEEEEZZEZZZ EEE n 23 390 747 Platten " 
Bein in Füflern .............. n 28 141 _ Jute nn k 130 0 
Kae n .::.. .. ale ara F Ba LI n . 274820 2921110 
Beehe jene een ke * ? — n 167 063 150 297 
nen : 16.400 * ehr ibtibluttuttttttt: „2742 092 818 069 
n Laumipolene .......... 6379 150 Fette und Dele nn , A 317 jr 362 
, NEE IT 286övelroleum. .. j 
, n 9157 282 Petroleum..................... n 989 090 800 436 
Ausfuhr. Delkuchen ..................... n 468 750 630 180 
Sped ....... ... . . . . . . . . .. kg 47% _ Papier ........................ 3292 4 486 
Fleiſch .P......... . . . . . . . . . . . .. 13 897 — Porzellan, echtes — 1641 1161 
Binden nennen „1426310 100500 „unechtes ............. ⸗ 2 870 2718 
Mafhinen .................... Kronen 8 880 — Maſchinen und Geräthihaften..... Kronen 49162 100 44 
Metalle: Kochſalz ....................... hl 1911 19 288 
Gußeiſen ................... kg 8698 660 74 170 Shoddy ...................... kg 63 771 48 007 
Schmelzftüde ............... 168 283 31 443 Syrup error une ne " 25 726 34 293 
Stangeneifenabidnitte......... n 1459 831 70 241 Soda ......................... 106 128 42 395 
Stangeneifen ................ " 21135206 3183696 Weizen Doreen nen. . 2655 421 23696 751 
MWalgendrabt ................ n 224 344 152 291 Roggen ....................... 554 998 127 031 
Platten ................... n 18 492 — Gerſte ........................ 22 350 — 
Ziehdraht ................. n 472 532 321 582 Malz ......................... " 16 399 25 297 
Nägel ............. ......... n 88 436 21 490 Mais ......................... 54 975 — 
Papiermaſſe, trockene ........... „ 10083240 6201 300Bohnen ..P..................... 8 709 — 

F feudte..... ...... , 4606810 2911590 Weizenmehl.................... „ 220 900 231 442 
Butter ....................... 2393 — Steinkohle ..................... hl 249 906 276 724 
Weizenmehl................... n 1851 — Thran ..... k 
Roggenmehl .................. n 184 — Wolle nn ⸗ * —* 
Bauholz, Maften, Stangen... .... ebm ios — Mein in Fäffern oeeeeeeneennen om 91m 
Ballen und Sparten. .......... „ 1528 _ m Ziaſchen Siter 1680 3 003 
Srubenholz ................... 23919 1499 Gewebe, ſeidene 9 * 
Papierholz ................... n 4 900 — ee nn kg nn, 1587 
Planten und Battens .......... n 343 922 27 090 . Saummollene ernennen , Er 2 
Bretter...................... n 186 754 29 348 , leinene een " 557 2.929 

„„gehobelte .............. , 64.673 2727 EEE " 0.361 u 
Gewebe, baummwollene ..........» kg 868 — 
leinene ............... — 
1266 1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. S. 106. 





Schweben. 


Ausfuhr. 
Die hauptſächlichſten Ausfuhractilel in den Jahren 1892 und 
1893 waren: 


189. 1892. 
Eichenrinde .................... hl 867 875 
Lachs, friiher. ......---..0r0.... kg 1465 1195 
Preißelbeeren ................ 245 736 19 250 
Hüte, wollene.................. Stüd 60 685 40 088 
No] 17, 7 kg 6216 8574 
Kleie ......................... „ 60 000 _ 
Butter........................ n 50 400 700 
N 2) (2 „ 418544 8541906 
Pflaſterſteine................... Kronen 376 115 403 745 
Solzmafle ..................... kg 4144966 8497200 
Holzwaaren: 
Ballen und Sparren.......... cbm 33 922 28 736 
Planken und Batlens .. ...... n 3549 3 702 
D 0] 14 21 2 n 5117 4 816 
Baus und Waftbolz........... „ 66 147 
Tonnenftäbe ........ ........ 1632 2004 
Grubenflügen ................ n 56 128 65 068 
Brennholz ................... F 3 156 6 678 
Dachſpäne ................... Kronen 23 430 87 509 
Latten..................... cbm b5 156 
Wolle......................... — 36 
Gewebe, wollene.............. " 5770 10 138 
Zuts-Sadleinwand ............. „ 807 008 — 
Juteſäcke.................... Kronen 126 000 — 


Butter und Lachs ſind mit der Eiſenbahn über Helſingborg und 
Gothenburg in erheblicher Menge ausgeführt worden. 


Schiffs vertehr. 

Im Jahre 1893 kamen vom Auslande 1082 Schiffe von 
117139 Reg.»Tonnen nach Halmſtad gegen 1206 von 121 727 Reg.⸗ 
Tonnen im Jahre 1892. 

Bon den im Jahre 1893 angelommenen Schiffen waren: 


Shweriide......... 577 von 71821 Reg.⸗Tonnen. 
Dänilde............ 828 „ 19240 „ 
Deutſche ............ 114 „ 15713 „ 
Rorwegiihe ......... 393 „ 4801 „ 
Britifche ........-... 17 „ 518 „ 
Riederländifde....... 4 „ 418 „ 
Ruffiihe............ 2 „ 288 „ 
Belgiſches .......... l „ 123 „ 


Bon dieien Schiffen Tamen 855 von Dänemark, 82 von Preußen, 
5 von Großbritannien, 89 von Hamburg, 16 von Medlenburg, 
T von Norwegen, 6 von Rußland, 10 von Lubeck, 2 von Frankreich, 
3 von Portugal, 4 von Bremen und 2 von Belgien. 

Nah dem Auslande gingen 1239 Schiffe von 117353 Reg.» 
Tonnen gegen 1384 Schiffe von 134 196 Reg. »Tonnen im Jahre 1892, 

Hiervon waren; 


Schwediſche ......... 713 von 70079 Reg. »-Tonnen. 
Däniſche ........... 344 „ 20262 r 
Deutliche... ......... 118 „ 15642 „ 
Norwegiſche ......... 40 „ 5609 „ 
Britiihe............ 17 „ 4597 " 
Auffiihes ........... 1 „ 166 ” 
Niederländiſche....... 4 „ 4718 ” 
Zinländifhes ....... 1 897 n 
Belgiicheß.... ...... 1 „ 123 n 


181 


Bon diefen Schiffen gingen 748 nad Dänemark, 280 nad 
Großbritannien, 148 nad Preußen, 59 nad Hamburg, 20 nad 
Lübeck, 7 nad Medlenburg, 18 nad Norwegen, 2 nad Rußland, 
4 nad) Belgien, I nad) Bremen, 1 nad Finland und 1 nad) Italien. 

Bon inländiihen Häfen kamen 516 Schiffe gegen 445 im 
Jahre 1892 und gingen nach ſolchen Häfen 410 Schiffe gegen 375 
im Jahre 1892. Hierbei find die nieberländifhen Dampfſchiffe nicht 
mitgezäßlt. 


Selfingborg.!) 

Im vergangmen Jahre ift ber Verkehr mit Deutihland recht 
lebhaft geweſen, wozu beſonders der Bortheil, Eiienbaßniendungen 
ohne Umladung bewirken zu können, der burd die Dampffähres 
verbindung über Dänemark entftanden ift, erbeblich beigetragen Bat. 

Neben der alten Dampficiffverbindung mit Lübeck, die regels 
mäßig durd die Dampficiffe der Holländiihen Dampfiifigeielicaft 
bewirkt wird, find zwei andere Dampferlinien entitanden, welde 
ziemlich regelmäßig betrieben werben, nämlich eine mit Hamburg, 
hauptfählih für Einfuhr von Stüdgütern, und eine mit Warnes 
münde, durch welche wöchentlich Rindvieh dorthin ausgeführt worben 
ift. Diele Ausfuhr nah Deutichland hat zugenommen, nachdem bie 
Britiſchen Häfen für die Einfuhr von lebendem Rindvieh geichloffen 
worden waren, und in dem letzten Halbjahr 1893 find von Yelfting« 
borg auf dieſem Wege 1234 Stüd Rindvieh, 56 Schafe und 
268 Schweine nad Deutſchland ausgeführt worden. 

Nachdem der Helfingborger Hafen fehr erweitert worden tft, 
haben auch die Dampfichiffe der Skandialinie auf ihren Reifen von 
Stettin nah Amerika fih auf ber Helfingborger Rhede aufgehalten, 
um Paffagiere und Frachtgut einzunehmen. Durch die Erweiterung 
und Vertiefung des Hafen? und die neuen Eifenbahnverbindungen 
nicht nur mit der Weftlüfte und Norwegen, ſondern aud mit bem 
Snnern ded Landes find die Ausfihten für die Ausfuhr nad 
Deutichland fehr günftige. 


Dernöfand.?) 
Einfuhr. 
Die hauptſächlichſten zollpflichtigen Einfuhrartifel waren: 
Liter kg 
Arak ............... 7257 Pflaumen, getrocknete 10854 
kg Reis ............... 85 049 
Brot............... 18474 Roſinen ............ 8 864 
173 VE 2138 Syrup ............. 136 627 
Schweinefliih ... .. 685123 Schubgeug.......... 1323 
Hopfen............. 5546 Butter ............. 93511 
Kaffee ............ 148 648 Zucker, raffinirter... 130.082 
A Roggen ......... ... 13 698 
: tüd 
Die Si Meizenmehl......... 382 457 
Rinder ........... 260 
Schweine 905 Roggenmehl ........ 1 352 385 
Ba kg Malz .............. 22 057 
leder .......... 6178 
Fleiſch, Yonfernirtes... 14488 on leder 
Tauwerk ....... .... 6 072 
Dedgl., anderes ..... 81 280 Riter 
Mandeln ........... 2606 en een 1554 
Kronen Gewebe, baummollene kg 
Maſchinen, Geräthe u. und leinene....... 1 503 
Werkzeuge ........ 4072 Desgl., wollene ..... 1610 


1) Wegen bed Boriahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. &. 110. 
2) Ebenda &. 254, 


182 


An zollfreien Waaren wurden eingeführt: 
kg kg 
Mpothelerwaaren .... 3097 Kartoffeln .......... 287 281 
Veh und und Bechdl. 5 540 hl 
Merg und Jute..... 10681 Gab, unralfinirtes... 28 516 
Fiſche, Hilde ....... 1704 kg 
Desgl., geſalzene, Hüs Soda .............. 68 307 
ringe ............ 23650 Hafer .............. 48 420 
Glauberſalz ......... 489 650 hl 
Eifenbahnidienen..... 5423400 Steintoble.......... 188 547 
Kleie ............. 72 350 Stück 
Mineralöl .......... 982807 Eier ............... 60 480 
Ausfuhr. 


Die Holzausfuhr aus dem Hernöſander Diſtrikt ſtellte ſich, wie 
folgt: 


Es wurden ausgeführt: 


1893. 1892. 
Standards. Standards. 
Ungehobelte Planken, Battens u. Bretter 177821 155 547 
Gehobelte Bretter.................. 1521 1127 
Brennholz ........................ 14 809 17 035 
Behauenes Holz ................... 1516 942 
Holländiſche Ballen ................ 11 183 13 768 
Grubenftügen, Riemenhößer 2c...... . 2044 11 290 


Die Schwediſche Holzausfuhr nach Deutichland war im Sabre 1893 
größer als jemals zuvor, und ift dies zum Theil dem erhöhten Deutjchen 
Hole für Auffiihes und Finnifches Holz zuzufchreiben. 

Deutihland führte von Schwedifhen Planken, Battens und 
Brettern (gebobelten und ungehobelten) ein: 

1886. 1887. 1888. 1889. 1890. 1891. 
Standardb8 zu 165 Aubikfuß. 
54 394 54676 71306 77551 69189 75828 88864 91604 

An Roheifen wurden im Jahre 1893 2387650 kg gegen 

2 723 150 kg im Jahre 1892 ausgeführt. 


1898. 1893. 


Holzinduftrie. 

Troß der langen Streils der Britiihen Kohlenarbeiter übertraf 
die Schwebifhe Ausfuhr von Planken, Batten3 und Brettern im 
Jahre 1893 Doch die vorjährige um etwa 50 000 Standards, und 
maren die Preife gegen das Ende der Saifon ftetig im Steigen. 
Da die allgemeine Konvention der nordiſchen Holzprobuzenten bie 
Abholzungen ded Winters 1892/93 beſchränkt Hat und es aud vers 
hindert Bat, daß die ſtark rebuzirten Lagerbeftände durch forcirte 
Fabrikation während des Winters 1893/94 wieder gefüllt wurden, 
waren bie bei Eröffnung der Schifffahrt im Frühjahr 1894 disponiblen 
Vorräthe erheblich kleiner als im Jahre vorher. Dies Hatte eine 
Preisfteigerung zur Folge, welche fih ſchon im Dezember 1893, gleich 
bei Anfang ber neuen Berlaufsfaifon, fühlbar machte. Dieſe Preiss 
fteigerung, welche für Rothholz⸗Planken und ⸗Battens am erheblichften 
war, ift von einer lebhaften Kaufluft begleitet gemeien, jo daß bereits 
gegen Ende Dezember viele der bedeutenbiten Erporteure den größten 
Theil ihrer für die Frühjahrsausfuhr disponiblen Vorräthe unters 
gebraht Hatten. Da aud für den nädften Winter eine Konvention 
zum Zweck der Beſchränkung der Abbolzgungen auf ein mäßiges 
Duantum geidloffen worben ift, ift anzunehmen, daß der Aufſchwung 
des Holzgeiihäftes von längerer Dauer fein werde ald in früheren 
Fällen. 


Schweben. 


Was ſpeziell die Rothholzplanken betrifft, fo bürfte die ftark zus 
nebmende Ausfuhr dieſer Waare nah der Kapkolonie nicht ohne 
Einfluß auf die Preife werden. Auch in diefem Jahre zeigt ſich dic 
Nachfrage aus dem Kap für Rothholzplanken ſehr lebhaft, und die 
Preiſe für diefe Waare find überaus feft. 


Schifffahrt. 
Die Schifffahrt des Herndfander Diftrifts vertheilte A ı nad) ben 
verihiedenen Ländern im Jahre 1893, wie folgt: 


Schiffe. Reg. Tonnen. 
Großbritannten ............ 855 164 301 
Frankreich................. 220 171 908 
Deutſchland ............... 189 40431 
Dänemark................. 149 20261 
den Niederlanden........... 80 50 673 
Belgien ................... 40 25091 
Afrika.................... 22 15 710 
Spanien .................. 12 9107 
Portugal.................. 11 4738 
Norwegen ................. 11 3766 
Braſilien.................. 5 2210 
Finland .................. 2 327 
Nordamerika .............. 1 799 
Italien ................... 1 398 
Der Nationalität nah waren: 
1893. 1892. 
Reg.s Reg.: 
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen 
Schmwebilde.......... 435 131 293 411 117 625 
Britiſche............ 217 207 301 155 148 047 
Norwegiihe......... 175 77 187 189 81 469 
Dinifhe ........... 94 23 850 % 28 176 
Deutſche ........... 67 29 251 82 88 852 
Sinnifhe ........... 54 13 799 36 10 912 
Niederländilde ...... 47 18 727 70 28 603 
Franzöſiſche ........ 6 2 264 9 1 853 
Defterreihilde .....- 5 2395 3 1681 
Belgifhe ........... 3 1531 — — 
Italieniſche ......... 3 1210 1 506 
Spaniſche .......... 1 918 1 1 083 
Ruſſiſche.......... — — 3 1010 
zufammen... 1098 509 720 1050 469 717 
Hudilöpelll.!) 


Ernte. Bon Getreidearten und Feldfrüchten werden vorzugs« 
weife Hafer, Gerfte und Kartoffeln, weniger Winterroggen, gebaut. 
Die legte Ernte ift, fowohl was Futter als auch Getreide betrifft, 
quantitativ und qualitativ gut audgefallen. 

Die hauptſächlichſten Einfuhrartifel im Jahre 1893 waren: 

k 


g Liter 
Schmeineflfh ....... 81 318 PBranntwein ......... 3 045 
Anderes Fleiſch ...... 1509 GCognal.............. 3449 
Butter .............. 2 590 kg 
Kaffee... -.......-.... 50935 Mein in Fäflern ..... 488 
Buder .............. 5407 Liter 
Syrup .............. 9388 Desgl. in Flaſchen .... 218 


3) Bergl. Hand. Arch. 1892 IT. ©. 39. 





und Eifen. Für Holz war die Gefchäftälage leidlich günftig, für 


kg kg Schiffe. Reg. Tonnen. 

Roggen ............. 80613 Dünsgfloffe........... 774 800 den Niederlanden .......... 37 25 450 
Begenmel.......... 9880 hl Norwegen ................. 2 581 
Roggemmebl.......... 127693 Steinloble........ ... 88176 | Spanien .................. 10 7 074 
Rineralöl ..........- 378 123 Kronen Schweden ................. 3 342 
Robtabel ............ 36 293 Waſchinen und Geräte 7641 

Berarbeiteter Tadel... 87882 

Hauptausfuhrartilel des Hudikavaller Diſtrikies find Holz Fönföping.i) 


Eifen dagegen unbefriedigend. 

Außer genannten Ausfuhrartileln kamen noch Sulphitftoff und 
dolgpappen in Beirat. Bon erfierem erzeugt eine Altiengefelifchaft 
jäbrlid) wenigfiens 2000 Tonnen unb von lekterem Artikel eine 
Altiengefeligaft eima 1000 Tonnen. Im Einzelnen ſiellie fi die 
Ausfuhr im Jahre 1893, wie folgt: 


Es wurden außdgeführt: 


zuſammen 
einſchl. der 

Ausfuhr 

nach nad nad) den nad 
Groß⸗ Deutſch⸗ Nieder⸗ anberen 
britaunien. land. landen Ländern. 
cbm ebm cbm cbm 
Dielen und Batttens 64462 211686 16492 185 434 
Bretter. ........... 9452 3924 8906 87 549 
Gehobelte Bretter... 13 595 — 2666 18 243 
zelegraphenftangen . 1800 — — 3 455 
Grubenböer ...... 58 250 — — 58 360 
Stabholz .......... 626 668 — 2 383 
Ballen und Sparren 847 — 1480 16 080 
Bauholz... ......... 303 — 16 147 16 607 
Splttho ......... 18 869 — — 14 498 
Latten............ — — 14 5 928 
Holy für Bapierftoff 6 079 — 900 6 979 
Verſchiedene Hölzer . — 237 397 634 
kg kg 
Eifen und Stahl... 3468033 942 547 — 10 242 678 
Kronen Kronen Kronen Kronen 

Ciimabfal ........ — 8.000 — 3 000 


Induſtrie. In ber Stabt Hubilsvall find von nennenäwerthen 
induftriellen Etablifjiements eine Brennerei, eine Schnupftabat- und 
eine Cigarrenfabrik zu erwähnen. 

Der Geldverkehr wird durch vier Vanlken vermittelt. 


Schifffahrt. Vom Auslande wurben einklarirt 231 Schiffe von 
110264 Reg.»Zonnen, von denen 51 Schiffe von 17 119 Reg. Tonnen 
mit Ladung und die Übrigen mit Ballaft ankamen. Darunter befanden 
ſich 20 Deutihe Schiffe von 10479 Reg.sTonnen, von benen 1 von 
118 Reg.-Zonnen mit Ladung, bie übrigen in Ballaſt eingingen. 

Son ben an ber Ausfuhr betheiligten Schiffen gingen nach: 


Schiffe. Reg.Tonnen. 
Afrika.................... 4 2928 
Ameritka.................. 2 4202 
Belgien................... 18 9047 
Brafilien.................. 4 1608 
Deutſchland .............. . 106 28 160 
Dänemark................. 20 3 389 
Großbritannien ............ 1465 91162 
Aegypien ................ 19 28 919 
Frankreich ................ 42 31481 


Deutihes Handels⸗Archip 1894. IL. 


-—. 


Ernte. Der Roggen wurde unter günfligen Witterungßs 
verhältniffen eingeerntet und gab einen guten Ertrag. 

Der Hafer bat eine voll mittelmäßige Ernte gegeben. 

Weizen, Gerfte und Erbien werden nur wenig gebaut. 

Die Kartoffeln gaben eine gute Ernte, hatten jeboh an ver: 
ſchiedenen Plätzen unter Fäulniß zu leiden. 

Die Übrigen Wurzelgewächſe fowie Heu und Stroh gaben ein 
gutes Refultat. 


Die hauptſächlichſten Einfubrartilel im Jahre 1893 waren; 
1. Bom Inlande. kg 
kg Roheiſen ........... 360 300 
Cement ............ 304 100 Liter. 
Fiſche, geſalzene ..... 680 600 Branntwein u. Spiritus 
Düngemittel ........ 662780 in Fäflern........ 11 152 
Robeifen ........... 237870 in Flafcen....... 74 
Kaffee ............. 129 000 kg 
hl Kaffee ............. 21 753 
Steinlohle ......... MDASTE Papier ............. 28 944 
kg Kronen. 
Dele .............. 415 430 Geräthe und Mafhinen 46 554 
Syrup ............ 196 610 kg 
Buder ............. 86560 Tabak, Blätter und 
Soda .............. 4586580 Stengel ......... 53 009 
Roggen ............ 606 800 Wein: 
Gerſte ............. 461 100 in Faſſern ....... 5186 
Mehl .............. 1670 800 Liter. 
cbm in Flaſchen ....... 1955 
Brennholz .......... 12 370 " kg 
Eſpenholz .......... 6423 Gewebe: TTL.. 
Grubenftügen ....... 4865 auSGeiben.Halbfeite - 199 
2. Bom Auslande. „ Baummolle.... 7410 
Eſpenholz .......... 487 „Wolle u. Halbwolle 16554 
kg „ einen und Hanf 999 
Mineralöle ......... 365 960 
Die hauptfühligen Ausfuhrartitel im Jahre 1893 waren: 
kg kg 
Gußwaaren ........ 660800 Tapeten ........... 20 100 
Papier und Pappe .. 1302000 Zundhoͤlzer ......... 130 680 
Schifffahrt. Bom Inlande kamen an: oo. 


1185 Dampfiäiffe von .. 68898 Reg. Tonnen 
454 Segelihiffe „ .. 19164 Fu 
Rad dem Inlande gingen ab: 
1131 Dampfihiffe von .. 68350 Reg.Tonnen, 
455 Segelihiffe „ .. 18916 n 
Vom Auslande kamen 9 Dampfichiffe an. 
Shiffe auß Deutihen Häfen find während des Jahres nicht 
angelommen. 


— — — — — — 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 266. 
26 


184 


Karlskroua.i) 

Die Ernte war eine ſchwache Mittelernte. Roggen und Kar⸗ 
toffeln ergaben 11 und 17 pCt. über mittelmäßige Ernte, dagegen 
Weizen, Gerite und Hafer 20,15 und 16 pCt. unter Mittelernte. 
Heu und Stroh find Inapf doch für den eigenen Bedarf hinreichend. 

Dur bie niedrigen Getreibepreife find die Großgrundbefiter 
überall in der Provinz auf den Gedanken gekommen, Zuderrüben zu 
bauen, und dürfte bei Karlskrona ober Nättraby eine Zuckerfabrik 
fehr bald entſtehen. Blekinge hat für Rüben geeigneten Boden. 
In Südſchweden werden überall Anſtrengungen gemadt, um Zucker⸗ 
fabrilen zu Stande zu bringen. 

Der augwärtige Handel madhte auch im Berichtsjahre Feine 
nennenswerthen Fortſchritte. Die Einfuhr von Düngeftoffen aus 
Deutſchland ſcheint indeß mit jedem Jahre größer zu werben, und 
wird insbeſondere viel Kainit eingeführt. 

Die Ausfuhr von Holz und Pflafterfteinen nad Deutſchland 
war von geringerem Umfange ala im Borjahre. 

Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr waren: 

k 


g k 
Roggen ............ 4560655 Schweinefleiſch ...... 13.298 
Weizen ............ 1251 803 Rindfleiid.......... 16 711 
Gerſte ............. 50051 Mineralöl .......... 906 127 
Mais.............. 202 364 Kronen. 
Roggenmehl ........ 13818 Gerätbe............ 18 204 
Weizenmehl ........ 51 242 hl 
Deizenkleie...... .. 138500 Salz .............. 16 550 
hl kg 
Steinkohle, Rod .... 207766 Tabak ............. 54 642 
Liter. Wolle ............. 80 702 
Branntwein ıc. ..... 30979 Wein ............. 17 654 
kg Gewebe, feidene ..... 810 
File, gefahen...... 390 762 » baummollene 7811 
„  troden ...... 123 910 „  mollene .... 17 068 
Düngeltoffe ........ 2 613 522 » leinene..... 2115 
Häute ............ e 169161 Delluden .......... 182 511 
Kaffee ............. 164 945 Cifenbahnihienen ... 385000 
Buder, raffinirter ... 67314 Eiſen (Robeifen) .... 458615 
Syrup ..... oo... 42 959 


Außerdem gingen beträchtlihe Mengen von Salzſäure, Zint, 
Meſſingblech, Soda x. ein. 
Die hauptſächlichſften Ausfuhrartikel waren: 


cbm kg 
Ballen und Sparren 886 Knochen. ......... . 49 615 
Breiter und Planken 9248 Beeren, friſche ...... 31 250 
Ratten ............. 2774 File, lebende ....... 55 600 
Grubenftügen ...... 20289 Eijen in Stangen und 
Brennholz ......... 1001 Platten.......... 42 503 
hl Lumpen ........... 19 514 
Rinde ............. 6820 Käſe .............. 17 404 
Kronen. Hafer.............. 166 973 
Pflafterfteine ..... .. 27710 
Fifherei. Die Ausfuhr nah Deutihland von lebenden 


Aalen x. wurde wie in den Borjahren fortgefegt. Sonft ift die 
Fifcderbevöllerung auf ben Abfak von Hering, Dorſch, Hecht, Lachs, 
Flunder und Aal in Karlskrona, Ronneby und Carlshamn zu 
niedrigen Preifen angewieſen. Eine Ausfuhr von Heringen ift bis 
jegt nicht zu Stande gelommen, und das Einfalgen von Heringen 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 106. 


— u — — — — 


— — — — — — — — — — ——— — — ——— — —— —— — — — — — — 


Schweden. 


geht mehr und mehr zurück, hauptſächlich aus dem Grunde, weil 
der bei Karlskrona gefangene Hering zu Hein iſt. 

Eijenbabnen. Die ſchmalſpurige Eiſenbahn Nättraby— 
Alnaryds ift noch nicht fertig, dürfte aber zum Frühjahre dem Be: 
triebe übergeben werben. 

Eine Fortfegung der Eifenbabnlinie von den weftlihen Plägen 
in norböftlicder Richtung längs der Küfte nah Kalmar ift im 
Zufammenhang mit der geplanten Zuckerfabrik beabfichtigt, doch 
dürfte die Ausführung dieſes Projeltes noch einige Sabre in Anſpruch 
nehmen, da das nöthige Geld noch nicht aufgebracht werben konnte. 

Schifffahrt. Bon auswärtigen Häfen kamen nach Karlskrona 
(einſchl. Tjurtö) 478 Schiffe von 103301 Reg.»Tonnen. Nah aus: 
wärtigen Häfen gingen 458 Schiffe von 83271 Reg.-Tonnen. 

Die inländiihe Schifffahrt wurde Hauptfählih durch etwa 
20 Tourendampfer vermittelt, und Hat Karlskrona dadurch beinahe 
tägliche Berbindung mit den Schwebiihen Küftenplägen gehabt. 

Die Deutfhen wie die Schwedischen Rhedereien erlitten durch 
die Duarantänemaßregeln im Jahre 1893 gegen Lübeck, Stettin und 
Swinemünde erhbeblide Unkoſten und großen Zeitverluſt. — 
Der Obſervationsplatz für die in Duaranläne liegenden Schiffe war 
nad) ter Feſtung Weftra Höftholmen verlegt, welcher Platz für bie 
Schifffahrt vortheilbafter war ala der frühere Duarantäneplag. 

Die Frachten waren niedrig und für die Rhedereien nicht 
lohnend, fonft ift in Karlsktrona gewöhnlich für anlommende Schiffe 
Ausfracht erhaltder. 


Ronnebyp. 
Nach Ronneby wurden haupfſächlich eingeführt: 
kg Liter, 
Eifen (Abfall)........ 48670 Branntwein.......... 8457 
„ in Stangen ..... 17850 kg 
Roheiſen .....-...... 775420 Betroleum........... 115 470 
hl Biegelfteine, feuerfeſte. 12324 
Steinkohle und Kols 50 604 Fiſche, trodene ....... 19 850 
kg cbm 
Saljfäure ........... 58827 Eſpenholz ........... 349 
Zink................ 14500 kg 
Schwefel ...... ...... 215000 Roggen .P............ 251 517 
Kronen. Weizen.............. 66 721 
Rallfteine ........0... 1610 
Magnefit ........ .... 8229 
Ausgeführt wurden von Ronneby hauptſächlich: 
Pflaſterſteine............... Kronen 82476 
Brennholz ................. cbm 3073 
Rinde .................... hl 12 370 
Solzmafle ................. kg 1058360 
Planken und Bretter ...... . cbm 400 


Bon auswärtigen Häfen Tamen nad Ronneby 98 Schiffe von 
22414,24 Reg.⸗Tonnen. Nach auswärtigen Häfen gingen aus 
Ronneby 128 Schiffe von 23 789,83 Reg.⸗Tonnen. Bon Deutiden 
Häfen famen nad Ronneby 20 nichtveutihe Schiffe von 2944,70 Reg. 
Tonnen. Nach Deutichen Häfen gingen aus Ronneby 33 nichtdeutſche 
Schiffe von 5471,69 Reg.sTonnen. 


Zandölrona.!) 


Der Handelsverkehr Landskronas mit dem Auslande 
ift im Bergleih mit den Iettverfloffenen Jahren keinen bemerkbaren 


1) Vergl. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 398, 


Schweben. 


Beränderungen unterworfen geweien. Die Ausfuhr nad Deutichland 
von gebrannten Ziegelfteinen und Thonröbren hat auch im verflofienen 
Sabre in ungefähr gleihem Umfange wie die letzten Jahre ftatt- 
gefunden. Die Ausfuhr von Iebendem Rindvieh nah Deutichland, 
welhe gegen Ende des Jahres 1892 ihren Anfang nahm, wurde 
während bed Jahres 1893 fortgeſetzt. E3 gingen an 1400 Stüd 
Rindvieh und 60 Schafe im verflofienen Jahre nach Deutſchland. 

Snduftrie. Bon neuen inbuftriellen Anlagen in der Nähe 
Landskronas tft eine Fabrik von rauchſchwachem Pulver anzufübren, 
welche im Laufe dieſes Jahres in Betrieb geſetzt werben fol. Außer⸗ 
dem ift eine Rübenzuderfabrik zur Herftellung von Robzuder projeltirt. 

Schifffahrt. Die Zahl der in Landskrona angelommenen und 
von bort abgegangenen Deutſchen Schiffe belief ſich auf 107; darunter 
23 Dampfidiffe, von zufammen 14 686 Reg.:Tonnen. 

Bon den aus Deutihen Häfen angelommenen fremden Schiffen 
waren, außer den In regulärer Fährt gegangenen Dampfidiffen: 


Schwedilde..... 26 Schiffe von 4387 Reg.sTonnen mit Labung, 
9, „ 10834 n „ Ballaft, 
Dänifde ....... 10 „ „ 16 n „Ladung, 
3 „ „ 10% „ „Ballaſt, 
Norwegiſche..... 1 Schiff, 61 F „Ballaſt. 


Nach Deutſchen Häfen gingen an nichtdeutſchen Schiffen außer 
den in regulärer Fahrt gegangenen Dampfſchiffen: 


Schwediſche...... 14 Schiffe von 858 Reg.⸗Tonnen mit Ladung, 
6 " „ 1128 N „ Ballaft, 
Dänikhe ........ 68 u u 7081 " „ Zabung, 
2 n nm 89 " [dd Ballaft, 
Rormwegifche...... 1 SH „ 168 „ „Ballaſt, 
Riederländifde .. 1 63 Ladung. 


Von Däntien Schiffen gingen in Landstkrona ein und von 
bort ab: 130 Gegelihiffe von zujammen 7852 Reg.⸗Tonnen, 29 


Dampfichiffe von zulammen 5975 Reg.-Tonnen und 519 Dampfſchiffe 


in requlärer Fahrt von zufammen 49 817 Reg.»Tonnen. 

Bon Britiſchen Schiffen gingen ein 14 Dampfidiffe von zu⸗ 
fammen 14935 Reg.Tonnen und gingen aus 18 Dampfſchiffe von 
zufammen 13866 Reg. «Tonnen. 

Bon Niederländifhen Schiffen verkehrten im Hafen von Lands» 
trona 5 Segelſchiffe von 865 Reg.Tonnen. 

Regelmäßige Dampfſchifffahrt wurde unterhalten zwiſchen Lüher 
und Landskrona Über Malmd und Kopenhagen nad Helfingborg, 
Salmftad, Warberg und Gotbenburg von 7 Schwebiihen Dampf: 
ſchiffen von zufammen 1709 Reg»Tonnen. Dieſe liefen im ver: 
gangenen Jahre, vom Auslande Tommend, 135 Male Landskrona an, 
von Gothenburg fommend liefen diefelben 80 Male an. 

Zwiſchen Hamburg und Landskrona wurbe im verflofienen Jahre 
zweimal monatlid regelmäßige Dampfidifffahrtöverbinbung von einem 
Deutfhen Dampfidiff von 857 Neg.:Tonnen unterhalten, das, von 


Hamburg nad Halmftad gehend, auf ber Rüdreife von dort nad | Gewebe, Jute⸗ 


Hamburg Landskrona beſuchte. 

Zwiſchen Landskrona —Warnemünde und Lübeck wurde im ver: 
floſſenen Jahre, hauptſächlich behufs Viehtransports, von einem 
Schwediſchen Dampfſchifſe wöchentlich einmal Verbindung hergeſtellt. 

Mit Kopenhagen wurde während der Sommermonate täglich 
zweimal, während des Winters, ſolange die Fahrt ging, täglich 


einmal Dampficifffartänerbindung durch Dänifche Schiffe unterhalten. | Garn, buntes 


Zwiſchen Stodholm und Gothenburg über Landskrona gingen 
von Anfang April bis zum Jahresſchluß in regelmäßiger Baht | 


6 Schwediſche Dampfſchiffe von zufammen 2430 NReg.sTonnen, von | Gips 


welchen 2 ihre Fahrt bis Chriſtiania erſtreckten. 


| 


| 


.— 


| 
| 





185 


Zwiſchen Sothenburg und Norrköping, Landskrona wöchentlich 
einmal anlaufend, gingen in regulärer Fahrt 2 Schwediihe Dampfs 
ichiffe von zufammen 454 Reg.-Tonnen. 

Mit den bedeutendſten Hafenplägen Norrlands, nörblid bis 
Stellefteä, ftand Landskrona durh 3 Schwebilde Dampfidiffe von 
zufammen 1156 Reg.:Tonnen während ber ganzen Scififahrtäperiobe 
wöchentlich einmal in regelmäßiger Verbindung. 

Mit der Inſel Hosn wurde täglich eine zweimalige Verbindung 
von einem Heinen Schwediſchen Dampfboote unterhalten. 


Dertehrsüberfihten. 


Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr und Ausfuhr im 
Sabre 1893 waren: 


Einfuhr. 
Davon aus 
Deutihland. 
kg kg 
Apfelſinen.......................... 8 693 189 
Kronen. Kronen. 
Apothekerwaaren..................... 48 426 2 224 
kg 
Bänder ............................. 3013 1665 
Bijouterien ................... ...... 201 60 
Bleiſtifte............................ 177 138 
Kronen. Kronen. 
Buchdrudereiwaaren.................. 10 304 106 
kg kg 
Briefkouverts........................ 1660 1384 
Bohnen ............................ 37 165 116 
Cement............................. 2577 — 
Düngemittel ........................ 7087469 2806 951 
Eiſen: 
verarbeitet ..................... 37 568 7 964 
Ballen und Stangen .......22...... 71488 843 
Platten........................... 9896 311 
Röhren ........................... 29 525 5 625 
Roheiſen .......................... 234 694 — 
Eiſenbahnſchienen................... 16 231 10 370 
Eicheln............................. 3676 3676 
Firnifſe ............................ 1081 617 
Fiſche, friſche ....................... 16 850 — 
„geſalzene...................... 365 889 — 
„getrocktnete .................... 13 877 — 
Kronen. Kronen 
Farben, nicht fpezifigirte .............. 8101 
kg 5 584 
„ſpezifizirte ................. 1806 
Fleiſch.............................. 1026 — 
....................... 1900 — 
kg 
„Seiden⸗..................... 322 261 
„Wollen⸗..P................. 18 424 11 321 
„Baumwollen⸗P.PP............ 8976 1809 
„Leinen⸗..................... 4641 810 
ı Gerbiäure .......................... 66 684 46 864 
................. ...... 3271 190 
.„baumwollenes ................. 18 421 679 
„wollenes...................... 11 008 3425 
............................... b 523 810 
Glas, Fenſter⸗..................... 58 144 — 


186 


Glas und Porzellan ............... 
Graupen von Neid... ..2.2..2..... 

" andere .................. 
Gras, unbearbeitet............... 


Harz .................... ........ 


Häute, zubereitete............. 
„  wnqubereitete .....2...2..... 


Kaffee........................ 


Knochenmehl ..................... 
Lithographien .................... 


Maſchinen....... ................. 
Weizenmehl ...................... 
Roggenmehl ...................... 
Oeltuchen........................ 

„gereinigte................... 


[4 
Papierarbeiten.................... 


Soda .......................... 


Schweben. 





Davon aus 
Deutſchland. 
kg kg 
9164 5475 Gipsſteine......................... 
114 142 72 713 
2016 1 755 Steinkohle und Koks ................. 
73 734 88 356 
1 164 746 563 044 Strümpfe....... .................... 
366 877 — Schwefelkies..................... 
214 774 — Schwefchäure .......-...- ........... 
82 460 33 444 Seife............................... 
131 88 Schweinefleiſch..................... 
5 969 4 229 Talg ............................... 
Stück Kronen. E12 
719 490 Tabak, unbearbeitet................... 
kg Thran....................... ....... 
17987 11600 Tauwerk ............................ 
165 277 20 764 Uhren .............................. 
1 736 1 736 
Kronen. Velocipedes........... ............. 
9676 — 
kg Buder, raffinirt ..................... 
4.692 1849 untaffinirt 
178 232 17969 „ enraffniet anne 
9.085 1369 n yrup ....................... 
Kronen. Kronen Ausfuhr. 
4275 3137 | 
kg | 
1 931 187 426 325 | 
1050 412 ) Bürftenbinvereiarbeiten......-..0...... 
107 024 67473 Butter, natürliche .........---oeenenn. 
425 282 175865 ; Dungemittel........................ 
1142 810 | 
Kronen. Kconen. Eier ..................... . . 
171 991 51 5652 Eilen, Shrot..........-.rerenurnern. 
In 660 ER | Fiſche, friſche ....................... 
41 474 1000 m Helalgen ...................... 
3 247 080 989 588 Glas ............................... 
25 253 14 886 Hafer............................. 
430 158 — Gerſte .............................. 
5480 — Kleie............................... 
754 636 QUMPEN ............................ 
12 536 502 
4611 988 Maſchinen............. ............. 
3177 300 
10 816 507 Melaſſe.......................... ... 
19 697 974 Schuhwaaren ........................ 
148 828 81416 Schweinefleiſch....................... 
999 509 997 993 Talg ............................... 
hl }. 1:7 2 7 
5740 Thonröhren ................... ...... 
kg 216 022 
216 622 Kindvieh ...... .......... ........... 
56 632 56 062 Schafe ............................ 
2832 648 
2186 1 * Wurſt.. ........... 
407 621 331 | 
Kronen. | Ziegel.................... .......... 
10 690 — 


Davon aus 
Deutſchland. 
kg kg 
90.000 90 000 
hl hl 
565 696 4 966 
kg kg 
824 580 
1 568 645 — 
1564 — 
8130 3 260 
22 984 — 
2657 — 
7790 — 
5466 — 
16 775 — 
29483 — 
787 567 
Kronen. 
81 289 — 
kg 
13 849 — 
3412234 3411460 
78 351 — 
Darunter nach 
Deutſchland. 
kg kg 
37 354 — 
120 861 — 
21 800 — 
Stüd 
2 480 2360 — 
40 160 — 
49 640 9 500 
36 000 36 000 
32 396 — 
2 860 868 — 
3677 366 — 
10 000 — 
31 906 10 6665 
Kronen. 
60 746 — 
kg 
616 380 — 
2698 — 
681 406 — 
5 227 — 
64 600 54 500 
2 216 850 49 100 
Stüd. Stüd. 
1410 1410 
60 60 
kg kg 
9400 — 
Stüd. Stück. 
5866149 3186 186 


Schweden. 


Matmd.!) 

Die Ernte ift im Jahre 1898 im Ganzen über mittelgut aus⸗ 
gefallen. Die Preife für Wehen und Roggen waren niebriger, doch 
für Gerfte und Hafer höher im Berbäliniß zu den Preifen im 
Sabre 1892. 


Auswärtiger Bandel. 
Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr im Sabre 1893 
waren, abgefehen von Kurgmaaren: 


| 
| 


kg kg 
Apfelſinen ......... 120514 Butter aus Milch ... 50 462 
Baumwolle ........ 630 326 „  Fünftlide.... 65 784 
Cement............ 19 710 Zucker, raffinirter.. 122663 
Fiige, geialgen...... 1 925 794 „  unraffinirter . 4941 482 | 
„  getrodnet..... 97407 Soda ............. 672 422 
Soeck .......... 69362 Samen ............ 1677 873 Ä 
Garn, baummollened. 124981 Srüke............. 704 795 
„ wollene? ..... 222090 Aleie.............. 3 757 686 
Fenſter⸗ u. Spiegelglaa 150814 WMais.............. 1 464 614 
Düngftoffe ......... 7819810 Weizen ............ 13 119 518 
Häute und Leber, zus Roggen............ 4054 759 
bereitet ..........- 111 798 Weizenmeßl ........ 920 601 
Desgl., unzubereitt . 346166 Noggenmeil........ 160 888 | 
Shmaly...........- 88 971 Riter. 
Schmicdes und Walz- Branntwein u. Gognat 166 562 
eiſen............ 4 181 366 Tonnen. 
Hefe............... 36 838 Steinkohle ......... 199 141 | 
Raflee ..... 20.0... 1166 061 kg 
Kalao ............. 333481 Säuren aller Arten.. 283669 | 
Ehlorlall........... 12992 Tabak, unverarbeitt. 250 142 
Ranteln........... 5951 Wolle ............. 137 300 | 
Betroleum........-. 2 007 460 Liter 
Del, anderer Art.... 1411444 Wein .............. 132 047 
Delkuchen .......... 2201 231 kg 
Blaumen .......... 78483 Gewebe aus Seide 
Rofinen ........0.. 98 969 und Halbſeide .... 10 247 
hl Gewebe, baummollene 135 039 
Salz .............. 451 692 „  mollene.... 41299 | 
kg n aus Leinen, 
Zyrup ............ 365 921 Hanf und Jute... 70 590 
Die hauptſächlichſten Artilel der Ausfuhr im Jahre 1893 
waren: 
kg Stüd 
Cement ............ 262765 Gänſe ............. 2593 
Speck. ............ 2298330 Pferde ............ 1414 
Häute nnd Leder, uns Rindvich........... 8109 
wubereitet ........ 618120 GScafe............- 133 
Sämiede- und Walz: Schweine .......... 1489 
eiſen ............ 686 246 hl 
Butt ich ... 8 268 
nd u .. i 29 150 Kienruß, Holzkohle. ] kg 
Veizenmehl ........ 139 245 119 179 
Roggenmehl ........ 5968 Kreide, gemahlen.... 4206102 
Gerfte ........... 641 600 „roh ........ 11015 438 
hafer.............. 3928 555 Käfe .............. 17 016 
Volle............. 11 122 





187 
cbm Kronen. 
Ballen und Breiter . 10713 PDadipäne.......... 10 770 

Stüd. kg 
Latten ............. 4906 Holzmaſſe .......... 2 566 645 
225 986 BZünbhößer......... 3 637 703 

Stäbe ............. | cbm 
199 
Eijenbahnen. 


Die Staatseifenbahn hat in Malmö ihre fübliche Hauptitation, 
wodurch Malmd mit den meiften Städten in Schweden und Nor⸗ 
wegen verbunden tft. Die Etation ift mit dem Hafen durch Schienen 
verbunden. Bon und nad) Malmö werben täglich ungefähr 32 regels 
mäßige Bahnzüge expedirt. 

Eine direkte Verbindung der Weſtküſtbahn über Billesholm 
nad; Gothenburg und Chrifttanta ift Hergeftellt. Die neuen Linien 
Maimös Tomelila und Malmd-Gemarp dienen hauptſächlich zur 
Beförderung von Getreide, Kreide und Vieh nad Malmö. 


Schifffahrt. 

Der geräumige Hafen von Malmö Hat in dem großen Balfın 
eine Tiefe von 22 Yuß = 6m 53 em. 

Für die Einfahrt nah Malmö ift der Lootfe von einem auf 
ber äußeren Rhede ftationirten Kutter jederzeit zu erhalten. Der 
Zwang für Schiffe, eine Lootjenabgabe zu bezahlen, auch wenn fein 
Lootſe verlangt wird, wurde vor einigen Jahren aufgehoben. 
Schiffe, die nur für Reparatur oder PBroviant in den Hafen eins 
gelaufen, find von allen Abgaben befreit, nur wenn die Schiffe 
einen Lootſen benutzen, müſſen fie die halbe Lootſenabgabe bezahlen. 

Im Sabre 1893 war der Hafen vom 10. Januar bi3 zum 
12. März durch ſtarkes Eis für Dampfidiffe und Segelfchiffe unzu⸗ 
gänglih. Ein Eiährecher hält den Hafen und eine Sahrrinne nad 
Möglichkeit offen. 

Malmb hat regelmäßige Verbindung mit Kopenhagen, Helfingör, 
Lühel, Stralfund, Stettin, Roftod, Warnemünde, Hamburg, Grimsby, 
London, Amfterbam, Havre, Bordeaux ſowie auch mit den Nor: 
wegiſchen Küftenftäbten zwiſchen Chriftienia und Drontheim. Außer: 
bem vermitteln während der Zeit vom 15. Mat bis 15. Dezember in 
beinahe täglicher Fahrt Dampfichiffe den Verkehr zwiſchen den 
Schwediſchen Küſtenſtädten und Gotbenburg und Sundsval über 
Malmd. Mit Kopenhagen ift tägliche Verbindung, und zwar im 
Sommer acht Dal und im Winter brei bi vier Mal. Mit Lübed 
it vom April bis Dezember tägliche Verbindung und vom Dezember 
bis April drei big vier Mal in der Woche. 

In der Frage der DampffährsVerbindung zwifchen Malmö und 
Kopenbagen wurde von den Malmöer Stabtverorbnneten beichloffen, 
eventuell für die Unternehmer eine Summe von 120000 Kronen 
au bemilligen. 

Im Jahre 1893 find von ausländiſchen Plätzen 5370 Schiffe 
in dem Malmöer Zolldiftrikte einklarirt worden, und zwar: 


in Malmd........... 3574 Schiffe, 

„ Limbamn ...... ... 1115 „ 

„Lomma........... 6 „ 
im Ganzen 664 weniger als im Sabre 1892. 

Bon dieſen Schiffen waren: 
Schiffe. Schiffe. 

Schwediſche ........... 2450 Britiſche ........ ...... 89 
Däniſche .............. 2328 Nieberländifhe......... 25 
Deutſche .............. 381 Ruſſiſche und Finnifche.. 1 
Norwegiſche ........... 85 Franzöſiſche ........... 


Bon einheimiſchen Häfen kamen: 
nad Malmd ......... 831 Schiffe, 
„ Limbamn.......- 669 „ 
„ Komma ......... 19 „ 
zufammen... 1739 Schiffe 


ober 265 Schiffe weniger als im Jahre 1892. 
Nach ausländiſchen Häfen gingen: 





von Malmd.......... 3382 Schiffe, 
„ Limhamn ........ 987° „ 
„ Lomma ......... 859 „ 

zufammen... 5228 Schiffe 


ober 536 weniger ald im Jahre 1892. 


Die dem Malmöer Seemannsdiſtrikt zugehörende Handelsflotte 
beftand Ende bed Jahres 1893 aus 10 Dampfidiffen von 
4934,70 Reg. Tonnen und 39 Gegelihiffen von 14 925,04 Reg.⸗ 


Tonnen. 


Stelleftea.:) 
Die Einfuhr ber meiſten Waaren erfolgte mit Dampficiffen 


über Stodbolm. 


Bom Auslande direkt wurben eingeführt: 


Aus Deutihland. kg 


Getreide.......-..-. 1 333 125 
Mehl .............. 416 500 
Maid .............. 641 
Betroleum........-. 140 542 
Aus Rußland. kg 
Getreide ........... 2 326 533 
Aus Finland. kg 
Gerſte ............. 1 738 
Malz .............. 164 
Hofer .............. 116 343 
Kleie............... 33 368 
Butter ............. 717 


kg 
Schweine ........... 407 
Fleiſch ............. 783 
Kronen 
Maſchinen .......... 1024 


Aus Norwegen. kg 
Geſalzene Heringe.... 56 578 
Aus Großbritannien. hl 


Steinfoble.......... 374 
Aus Stalien. hl 
Salz............... 4279 
Aus Amerika. kg 
Petroleum ........... 128 167 


Die direkte Ausfuhr beitand faft ausfchlieklih aus Holzwaaren 
und Theer. Es wurden ausgeführt 195 750 cbm Holzwaaren und 


981 980 kg Theer. 


Nah) Deutſchland wurden mit 76 Schiffen 24045 cbm Holz⸗ 


waaren ausgeführt. 


Schiffsverkehr. Es kamen direkt von ausländiſchen Häfen 
156 Schiffe von 71044 Reg.⸗Tonnen, darunter 


8 Deutiche, 
51 Schwediſche, 
27 Norwegiſche, 

9 Däniſche, 
25 Ruffifche, 


32 Britiſche, 

1 Niederländiſches, 
1 Sranzöfifches, 

2 Spaniſche. 


Bon diefen Schiffen kamen 56 Schiffe von 27182 Reg.sTonnen 


aus Deutihen Häfen. 


Der größte Theil diefer Schiffe, einige wenige mit Getreibe- 


ladung, Mehl, Robeifen, Salz und Petroleum ausgenommen, kam 


ohne Ladung oder mit Ballaft an, um Holzwaaren zu laden. 
Die Ausfuhr wurde vermittelt durch 257 Schiffe von 127631 
Reg.sTonnen, darunter I Deutſche Schiffe. 


1) Bergl. Hand. Ar. 1892 II. S. 3%. 











Bon dieſen Schiffen gingen nad 


Schiffe. Schifie. 
Deutſchland ............ » 76 Norwegen. .............. 1 
Belgien ................. 15 Portugal ............... 1 
Dänemark .............. 12 Spanien ............... 13 
Srankreid............... 43 Großbritannien ........... 87 
Finland ................ 6 den Niederlanden ........ 3 
Sundsvall.!) 
Einfuhr. 
Bon Deutfhen Häfen wurden hauptſächlich eingeführt: 
kg k 
Kaffee ............. 1148345 Kartoffeln.......... 106.605 
Cement ............ 27010 Kr. 
Koks .............. 2230 Maſchinen und Werk⸗ 
Dungſtoff .......... 169 680 Zeuge. ........... 18 694 
Eiſen, verarbeitet.... 38 205 kg 
Barden, Zinkweiß ... 7600 Maſchinenöl ........ 16 993 
„ Bleimeiß... 976 Petrolum ......... 281 445 
Kr. Del anderer Art.... 25 979 
„ anderer Art. Tal Pappe ............. 6 630 
kg Pflaumen.......... 61 339 
Garn, wollenes ..... 12646 Neid . 22.222020...» 959 618 
Bohnen „22.2222... 148 801 Salz, raffinirtes..... 343 920 
Weizenmehl ........ 2669 683 Schuhmaderwaaren . 5301 
Roggen. ............ 6 949 273 Speck.............. 135 725 
Beizengrüße........ 9349 Syrup............. 206 523 
Gewebe, feidene ..... 587 Ubren ............. 165 
„  mollene..... 13 209 1 
„ baummollene 8614 Wein in FSäflern.... 2650 
„ aus Leinen. 2730 u „Flaſchen ... 1614 
n „ Ste... 703 kg 
Harz .............. 5123 Zucker, raffinirter 1301 730 
Häute ............. 557 Ziegelſteine......... 10 210 
Hopfen ............ 13 506 
Ausfuhr. 
Die Holzausfuhr nah Deutſchen Häfen ftellte fi, wie folgt: 
cbm cbm 
Planken und Battens... 16512 Breiter .............. 66 399 


gegen 12607 und 62908 chm im Borjahre. 


Die gefammte Holzausfuhr betrug: 


Bretter .................. 

„  gehobelte .......... 
Sügeblöde ............... 
Ballen und Sparren ...... 
Splittholz................ 
Brennholz ............... 
Grubenſtützen ............ 


Tiſchlerarbeiten ....... .... 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand 


1892. 1893. 

ebm 

474 461 475 872 

231 644 262 466 

51 193 77 737 

150 886 87 470 

77 832 74 893 

129 894 103 510 

2139 3 665 

10 540 25 986 
Kr. 

53 700 42 787 


. Ar. 1893 II. S. 107. 








Sign. 189 
Außerdem wurde außgeführt: 2. Aus anderen Ländern. kg 
1892. 1893. kg Schmeineiped......... 460 
Mineralöl .........-- 348 600 Thee................ 4 
Eiſen.................... 6006819 4483 520 Weizenmehl ......- +». 151 686 hl 
Fiſche (aller Art).......... 781 845 692 273 Roggenmebl........-- 244902 Salz, rob ........... 6 775 
Butler ................. 6 232 2518 Malz ............... 804 kg 
Theer ................... 6 680 11 102 | Hafer ............... 112 036 Heringe, geſalzene ..... 15 000 
Gerſte............... 1961 Liter 
Schiffsverkehr. Mi 17217) 49 888 Wein ............... 882 
Im Jahre 1893 find im Zollbezirk „Sundsvall“ von ausländiſchen Roggen -............ Br hl 
Häfen angelommen 841 Schiffe von 364.066 Reg.⸗Tonnen, Bierunter Schweine. . ......... 495 Steinkohle........... 13 356 
118 Deutſche, 258 Schwediſche, 172 Norwegiſche, 78 Finniſche, Fleiſch ............. 320 
80 Däniſche, 2 Ruſſiſche, 33 Niederländiſche, 89 Britiſche, 10 Fran⸗ 
zoͤſiſche, 2 Italieniſche und 4 Spaniſche. Unter dieſen Schiffen waren | Ausgeführt wurden: Deruni 
331 Dampfſchiffe von 192 714 Reg.⸗Tonnen. Geſammt⸗ ad er 
Bon obengenannten Schiffen waren 211 von 64 586 Reg.»-Tonnen . Deutihland 
belaben, die übrigen kamen in Ballaſt oder leer an. Be 
Nach ausländifgen Häfen find abgegangen 1248 Schiffe von | Flanken und Battens ......... cbm 106674 5175 
608086 Reg.-Tonnen (458 Dampficiffe von 324577 RegsTonnen). Brekler.......unnuenunneee u 56087 
dierunter waren 125 Deutſche, 492 Schwediſche, 219 Norwegiſche, Desgl., gehobelte ——— — 6 334 1881 
TI Finniſche, 98 Däniſche, 2 Ruffifche, 44 Riederländifche, 167 Britiſch, Yalten und Sparren.......... „6089 
16 Franzoͤſiſche, 2 Italieniſche, 10 Spaniſche und 1 Deſterreich⸗ SplittHolg ................... n 1 * — 
Ungarifches. Bon dieſen Schiffen waren 1174 von 600 218 Reg. Tonnen, Sgeblöde ...... „un... „4 7 — 
mit Holz und Eiſen beladen. Stabholz .- " 1 792 u” 
Bon den 118 au ausländifhen Häfen angelommenen Deutf—en | SPIELEN... unuununnenn- " 20 
Schiffen Tamen 85 von Deutihland, 7 von Dänemark, 3 von Rußs — BERASELZZZEELEEZZEEE kg — u 
Iond, 11 von den Niederlanden, 10 von Großbritannien, 1 von Tan: | nn use " 
ih, 1 von Belgien. ’ u Gifenfhlade............00..- m 70000 730 000 
Bon den nad ausländiihen Häfen abgegangenen 125 Deutſchen 
Schiffen gingen 37 nad) Deutfchland, 2 nad) Dänemark, 42 nad ben —- 
Niederlanden, 18 nad) Großbritannien,” 18 nach Frankreich, 6 nad 
Belgien, 6 nach Afrika, 1 nach Auftralien. 
Bon Deutihen Häfen kamen 182 nichtdeutſche Schiffe von Weſterwik.') 


19651 Reg.⸗Tonnen. 
Nach Deutſchen Häfen find abgegangen 126 nichtdeutſche Schiffe 
von 58313 Reg.⸗Tonnen. 


Umea. 1) 
Die Einfuhr der meiſten Waaren erfolgt mit Dampfſchiffen 
uber Stockholm und Gothenburg. Die hauplſächlichſten Artikel der 
Einfuhr waren: 


1. Aus Deuitſchland. kg 

kg Baummollene Gewebe. 205 

Fleiſch ............. 284 Wollene Gewebe ...... 28 

Konieruen „2.2.0.2... . 83 GSteindrufmaaren ..... 185 

Kronen Eifenwaaren.......... 454 

Apothelerwaaren ...... MO Käſe ................ 262 

kg Reis............... 1600 

Duchdruckerſchriften .. 66 Schuhe ........ ...... 173 

Liter Kronen 

Cognak ............. 25 Nähmaſchinen ........ 381 

kg Stüd 

Fiſche, gefalgen........ 203 Uhren............... 101 

Glaswaaren ......... 120 Kronen 

Harz. ............... 408 Werkzeuge ........... 233 
dopfen.............. 1093 





1) Bergl. Hand. Arch. 1892 II. ©. 397. 


m! 
EEE re | —— — — — mn er — — — — - 


Die auswärtigen Länder, mit welchen vorzugsweiſe Handel 
getrieben morben ift, find Deutſchland, Dänemark, Großbritannien 
und Brafilien. 


Vom Auslande find hauptſächlich folgende Waaren eingeführt 
worden: 


Branntwein und Steinfoble ......... hl 106 498 
Spiritus..... Liter 5123 Wein: 

Fiſche .......-. kg 245214 in Säflern........ Liter 255 

Häute, rohe .... „ 5 303 „Flaſchen ...... " 292 

Kaflee......... n 25880 Gewebe: 

Salz .......... bl 14937 ſeidene .......... kg 21 

Weizen ........ kg 2797181 baummollene ..... n 694 

Roggen ........ „ 1786073 wollene.......... „ 1947 

Weizenmebl..... n 15680 leinene u. aus Sanf „ 778 
Audgeführt wurben hauptſächlich folgende Waaren: 

Eiſen............ kg 2854513 Holzwaaren: 

Maidinen........ „29499 Ballen .......... cbm 294 

Hafer............ „ 8382069 Dielen........... „ 85593 

Zündbolger....... „83589 Bretter .......... „ 91086 
Schiffsverkehr. Bei dem Zollamte in Weſterwik find 


392 Schiffe ausklarirt und 182 einklarirt worden. 


— — — 


1) Vergl. Hand. Arc. 1890 II. ©. 341. 





190 


Hiervon waren: 


Ausklarirte Schiffe: Einklarirte Schiffe: 





Mit Mit Mit Mit 
Ladung. Ballaſt. Ladung. Ballaſt. 

Schwebilde ......... 268 16 43 70 
Norwegiſche ......... 19 4 11 8 
Deutihe............ a1 1 2 16 
Dänifde ........... 41 1 8 18 
Britiſche............ 7 — 1 2 
Finländilde ........ 1 1 1 — 
Ruſſiſche............ 2 — 2 

zufammen... 369 23 68 114 


Bon den Schiffen find abgegangen und angelommen 
Ausllarirte Schiffe: Einklarirte Schiffe: 


nad) oder von Mit Mit Mit Mit 
Ladung. Ballaſt. Ladung. Ballaft. 
Deutihland......... 122 8 14 56 
Afrika ............. — 1 — — 
Belgien ............ 12 — 3 — 
Brafilien ........... 5 — — — 
Dänemark .......... 135 3 9 49 
Frankreich .......... 11 — 1 — 
Norwegen .......... 1 2 4 3 
Rußland ........... 4 5 8 2 
Spanien ........... 1 1 2 — 
Großbritannien...... 78 3 27 4 


In inländifher Seefahrt find 719 Schiffe angelommen und 
6832 abgegangen. 


Wisbg.!) 


Die Landwirthſchaft Kat ein jehr ungünftiges Jahr gehabt. 
Die Witterungsverhältniffe waren ſehr fchlecht, jo daß die Ernte 
quantitativ jehr gering wurde. Die außerordentlich niedrigen Ges 
treidepreife haben bie Berhältniffe noch mehr verichlechtert, wozu 
endlich die für die Viehzucht nachthetlige geringe Heuernte kam. 

Der Anbau von Zuderrüben geht feiner Verwirklichung 
entgegen. Die Rohzuckerfabrik bei der Eifenbahnftation Roma, 21 km 
von Wisby, ift im Bau. Die Fabrit wird im Herbft 1894 ben 
Betrieb eröffnen. Ein großer Theil der Maſchinen ift aus Deutſch⸗ 
land bezogen worden. 

Die Einfuhr, theils von dem Auslande, theils von dem Feſt⸗ 
lande Schwedens, beſteht Hauptfählih in Kolonialwaaren, Wein, 
Salz, Düngeftoffen, Delluden, Steintohle, Kol, Manufaktur: und 
Kurzwaaren. Bon Steinlohle und Kol wurben 155282 hl, von 
Düngeftoffen 2520 283 kg und von Delkuchen 477 001 kg eingeführt. 


Die Ausfuhr von den Gothländiſchen Häfen betrug: 


> 1127,12 kg 233 000 
Roggen ................. . „ 1813 468 
Gerſte ................... u 8739 700 
Getreide, gemahlen ........ n 13 000 
Malz .................... F 637 920 
Ballen und Sparren ...... cbm b 135 
Eifenbabnihwellen ......... n 1575 
Bretter und Planken ....... n 10 812 
Stabholz ................. „ 347 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 108. 


Schweben. 


Kalt, ungelöfäter.......... hl 27889 
gelöſchter ............ n 109 741 
„ ungebrannter ........ Kronen 15299 
„ feingehauener ........ Fr 64 025 
Düngeſtoffe ........... .... 665 000 
Sandftein, ungehauener .... Kronen 8400 
n gebauene Blöde.. „ 13 186 
Scleiffteine .............- „ 60 906 


Die Ausfuhr von Viehhofsprodukten, hauptſächlich Tebendigen 
Schlachtthieren, Butter, Eiern und Wolle, die beinahe ausſchließlich 
nah Schweden verfchifft werben, kann auf etwa 500 000 Kronen ge 
ſchätzt werben. 

Die Übrige Ausfuhr befteht Hauptiählih in Cement (7 Mid. kg), 
friſchen Fiſchen und friſchen Früchten. 

Der Fiſchfang iſt ziemlich gut geweſen. 

Schifffahrt. Die Gothländiſche Handelsflotte beſtand 


Ende 1893 aus b Dampfſchiffen und 82 Segelſchiffen von zu: 


ſammen 8656,81 Reg.⸗Tonnen. 

Wisby ſtand in regelmäßiger Dampfſchiffsverbindung mit: 
Stockholm, Norrköping und Kalmar. Während der Wintermonate 
wird regelmäßige Dampfſchifffahrt mit Stockholm und Weſterwik 
unterhalten, folange es die Eißverhältniffe erlauben. 

Bom 20. Februar bis 25. Mär; war Gothland durch Eis gan; 
abgeiperrt und ohne Poftverbindung. 


Yftad.!) 
Einfuhr der bauptfählichften Artikel. 
Darunter 
von 
Ueberhaupt. Deutſchland. 
Düngeftoffe .............. kg 150 377 124 675 
File, gelalgene ........... n 462491 335 
Desgl., trodene ........... „ 65 200 — 
Gerſte ................... n 44 157 — 
Roggen .................. 956 161 — 
Weizen .................. u 859 220 86 105 
Gewebe, baummollene...... " 3594 97 
Desgl., wollene ........... „ 6 367 4094 
Desgl. von Leinen........ n 1619 225 
Häute, rohe .............. " 20 112 19 568 
Raffee ................... " 208 433 23 466 
Maſchinen 2c.............. Kronen 74 987 49 402 
Papier ........ .......... kg 7671 2 488 
Betroleum ............... „ 606 282 257 346 
Kochſalz ................ hl 16 443 b 869 
Schmalz ................. kg 27 301 3 397 
Speck ................ ... n 8 500 _ 
Branntwein .............. Liter 1289 — 
Aral ....... ............ 2770 _ 
Rum ................... 1366 1213 
Cognak................. . n 4.299 11 
Steinlohle ............... hl 239 871 2.000 
Syrup .................. kg 61327 10 
Tabak ................... 56 020 25 162 
Wein in Fäfſern .......... r 6312 898 
Deögl. in Flaſchen ........ Liter 1050 691 


1) Wegen des Borjahbres |. Hand. Ar. 1898 II. ©. 258. 

















Schweden. — Allgemeines. — Aux Cayes. — Lüttih. — Viktoria. 


Darunter von 
Ueberbaupt. Deutitſchland. 
Beizenlleie ............... kg 1011743 368 042 
Weizenmehl .............. „ 24 427 2425 
Zuder, raffinirter ......... " 19 061 6 278 
Desal., roh .............. n 5 428 884 195 715 
Oelkuchen ............... n 1384 341 979 490 
Ausfuhr der hauptſächlichſten Artikel 
Butler ...... ................ kg 31 365 
Eier ......................... Stück 548400 
Fiſche, friſche ............... kg 15 900 
Fleiſch ....................... 1634 
Getreide, Hafer ............... n 2 583 004 
Häute, rohe. ................. n 2470 
Maſchinen ⁊. ................ Kronen 6 392 
Weizenmehl .................. kg 24 944 


Davon gingen 13000 kg friſche Fiſche nach Deutfchland. 


Allgemeines, 
Berpadung von Ausfuhrwaaren. (Berichtigung.) 
Auf Seite 109 des Handelsarchivs 1894 (Maiheft) ift in ber 
2. Spalte im vorlegten Abſatz zu Iefen ftatt „in feften Kanevas“ „in 


feſtes Segeltuch (Canvas)*, ebenfo Seite 111 2. Spalte, 3. Abſatz 
fatt „von feftem Kanevas“ „von feftem Segeltuch (Canvas)”. 


Aux Cayes (Haiti). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Dad Jahr 1893 if für den Handel wiederum wenig günftig 
—5 ein geringer Auſſchwung machte ſich erft im Monat Dezember 
ühlbar. 

In Folge der bedeutenden Einfuhr ſowie der jährlich zunehmenden 
Konkurrenz wurden im Allgemeinen für eingeführte Waaren ſchlechte 
Preiſe erzielt. Die Kaffeepreife waren beftändig fo ho, daß faſt 
iede Berfendung mit Berluft abgeichloffen worden ift. 

Der Werth der Haitianiihen Gourde hat keine bedeutenden 
Ehwanlungen geeigt, der Kurs bielt fi) während des ganzen Jahres 
abwechſelnd auf 14 bis 18 pCt. Prämie. 

Die Kaffeeernte ift kaum eine mittlere zu nennen, es find 
54232 Sad im Werthe von 1163000 Gourbes, 17000 Sad gleich 
20 pEt. weniger ala im Borjahre, verſchifft worden. 

Blauholz bat dagegen eine Mehrausfuhr von 2000 Tonnen 
aufzuweiſen, es wurben 2625 Tonnen im Werthe von 87 000 Gourbes 
ausgeführt. Das Holz ift befler gereinigt als im letzten Jahre in 
den Handel gelommen und hat fomit höhere Preiſe gebracht. 

Die Hamburg » Amerilaniihe Padetfahrt » Aktien s Gelelichaft 
behauptet mehr als je den erften Pla in der Waarencinfuhr von 
Europa ſowie in der Kaffeeausfuhr. In diefem Jahre find nicht 
weniger ald 40000 Sad — 80 pEt. der ganzen Kaffeeernte mit ben 
Schiffen dieſer Geſellſchaft zur Veriendung gelommen. Rieberländifche 
Dampfihiffe haben ungefähr 10000 Sad verladen. 

Provifionen werden ausichlieflih durch die Dampfidiffe der 
Atlas» und der Nieberländbifchen Linie von den Bereinigten Staaten 
von n Amerila eingeführt. 


u Degen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 100. 
Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL. 





| 
| 





191 


Die Franzöfiihe Ligne Transatlantique berührt Aug Cayes 
monatlich einmal ohne nennenswerthe Fracht zu Löjchen oder zu laden. 

Segelfchiffe zeigen ſich immer jeltener, und bat dieſes Jahr nicht 
ein einzigeß Deutſcher Flagge den Hafen bejucht. 

Die Betheiligung der einzelnen Nationen am Schiffsverkehr 
im Jahre 1893 ift aus folgender Tabelle erfichtlid: 








Eingang. Audgang. 
ampfichiffe. elihiffe.] Dam iffe. egelſchiffe. 
Rationalität. Dampf pfſchiffe.ſ Segelfchifie. RT npfſchiffe. Se gelſchiff 
27 Reg.⸗ 3| Reg Reg.⸗ — Reg.⸗ 3 Reg.⸗ 
5 | Tonnen. 8 Tonnen. | E | Tonnen. |£ Tonnen. 
) 
Deutide ..... 43: 63393 I— 421 65 383 _ — 
Britiſche ..... 41 5627717 1328 411 56277 | 7: 1328 
Niederländifhe| 331 20252 |-ı — |38| 40252 |- 
Sranzöflihe...| 14 17440 | 5 2155 14| 17440 I 5: 2155 
Franzöſiſch⸗ 
Ruſſiſche ... a: 3 
Amerilanifche . 5 1501 — 1 = Js wa [<< | mn 1501 
! 


zufammen... Im 186 462 — 4984 iss 182 452 4984 


Seit Anfang Dezember 1893 exiftirt eine Telegrapbenverbindung 
zwiſchen den Haupthandelöplägen der Republik, ein Ereigniß von 
großer Wichtigkeit für die Haitianiſche Handelöwelt. 


Lüttich, 
Maffeninduftrie im Jahre 1893.) 

Am verflofienen Jahre find in der Königlichen Probeanftalt in 
: 2üttih 1090879 Waffen gegen 1042573 im Jahre 1892 amtlich 
| geftempelt und nad allen Welttheilen Hin verjandt worden. 

Die 1090879 Stüd Waffen, welche die Probe verließen, vers 
theilen fich folgendermaßen: 

252 562 einläufige Flinten, 

190 652 Doppelflinten, 

34 667 Bords (gewöhnliche Kriegswaffen für wilde Völker), 
24208 Baar Sattelpiftolen, 
16162 ,„ Taſchenpiſtolen, 

425 112 Revolver, 

146 926 Kriegswaffen. 

Die gegen das Vorjahr fait doppelt fo große Zahl von Kriegds 
waffen erfiärt ſich dadurch, daß die Fabrique Nationale d’armes 
de guerre im Jahre 1893 fich in voller Thätigfeit befand. 

Die Breife der Ausfuhrmaffen find mehr denn je gebrüdt. Die 
Fabrifanten find in Gemeinfhaft mit ben Arbeitern in Berathung 
darüber getreten, wie der Induſtrie am beften aufgeholfen werben 
kann. 


— — 


Viktoria. 


Goldproduktion und Münzprägung in der Kolonie 
während des Jahres 1893.°) 
Die Goldausbeute in der Kolonie Viktoria, welche ſeit einigen 


Jahren im Steigen begriffen iſt, hat auch im Jahre 1893 eine nicht 
unbebeutende Vergrößerung erfahren. Es murben 707367 Unzen, 


I) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Ar. 1893 II. ©. Bl. 
3) Ebenba ©. 215. 
27 


192 


das find 21999 113,7 g, gegen 663 374 Unzen im Borjahre pro- 
duzirt, fo daß fich Die Zunahme auf 43998 Ungen oder 1368 182,3 g 
ſtellt. 

Bei der Münze zu Melbourne wurden im Berichtsjahre 946 996 
Unzen Gold im MWerthe von 3749561 Po. Sterl., das find 
29 451 575,6 g Gold im Werthe von 76491 044 Mark, eingeliefert. 
Davon waren 693218 Unzen Biltorianifhen und 253 777 Unzen 
anderen Urſprungs. 

Seitens der gedachten Münzanftalt wurden Goldmünzen und 
Golbbarren im Werthe von 3 749 085 Pfd. Sterl. in den Verkehr 
gebraht, wovon auf Goldmünzen 3618 764 Pid. Sterl. und auf 
Goldbarren 130 321 Pfd. Sterl. entfielen. 

Ausgeführt wurden im Berichtäjahre nach verfchiedenen Ländern 
23 074 Unzen Golbbarren im Werthe von 95992 Pfd. Sterl. und 
an gemünztem Golde 2 755 187 Pfd. Sterl., zufammen alfo 2 851 179 
Pfd. Sterl. gegen 1842988 Pfd. Sterl. im Vorjahre. 


Piräus, 
Handelsbericht für das Jahr 1893. ') 


Allgemeines. 


Deutſchlands Handelsverkehr mit Griechenland im verfloffenen 
Sabre zeigt ein ungünſtiges Bild. 

Denn auch in den erften Monaten des Jahres noch etwas 
Handelsverkehr mar, jo folgte doch bald darauf eine vollfländige 
Stodung. 

Die Erporthäufer, welde Griechenland fonft regelmäßig befuchen 
Iteßen, bielten ihre Reilenden meiftentheils zurüd, unb der Verkehr 
beſchränkte fih nah und nah nur mehr auf das unbedingt Roth: 
wendige. 

Am meiſten wurde das Geſchäft durch die Kursſchwankungen 
geſtört. 

Die Kurſe ſchwanken für Wechſel auf 

Paris. London. 

Sicht 3 Monate. Sicht 3 Monate. 
Drachmen für 100 Franken. Dradmen für 1 Pfd. Sterl. 
von 1371/45i8186 von 1361/,6i8185 von 34,67 61847 von 34,50 6i846,50. 

Die Situation de Landes wurde im Auslande als kritiſch an- 
geiehen, und hierauf ift e8 zurüdzuführen, daß Deutichland fich jehr 
rejervirt zeigte und dort nur mit vieler Mühe Kredit zu erlangen 
war. Doch weil man mit Zuverfiht in die Zufunft fchaute, be⸗ 
mübten fi die Agenten und Kommiffionäre, die Verbindungen mit 
Deutfhland aufrecht zu erhalten. Die Zahlungen gingen indeß fehr 
langjam ein. Fallimente von Bedeutung famen im verflofjenen 
Sabre in Piräus nicht vor, fie beichränkten ſich hauptſächlich auf 
den Fleineren Gefhäftsmann, und nur in jehr geringem Maße wurde 
Deutihland dabei in Mitleidenſchaft gezogen. 

Im Laufe des Zahres ift in Athen ein neues Bankinftitut 
ind Leben gerufen worden, welches vorläufig auch Filialen in Piräus, 
Patras und Volo unterhält. 

Daflelbe führt den Namen „Banque d’Athenes“ und ift aus 
bem altrenommirten Bankhauſe Kalergi u. Co. hervorgegangen, 
befien früherer Chef auch dem neuen Inſtitute als Leiter vorfteht. 


1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. ©. 191. 


Viktoria. — Piräus, 


Einfuhr. 


Die Dampfer der Deutſchen LevantesLinie, weile von Hamburg 
abgehen und regelmäßig auch Antwerpen anlaufen, Tompfetiren 
dort ihre Labung, doch Tann man mit Sicherheit annehmen, daß 
biefelbe größtentheild Deutihen Urſprungs if. Es find gewöhnlich 
ſchwere Stüdgüter, welche von der Rheingegend nad) dem Belgiſchen 
Seehafen auf biligem Wege verladen werden können. 

Nah den Schiffdmanifeften der Agentur der Deutichen Levante: 
Linie in Hamburg waren die durch Deutfhe Schiffe angebradten 
Einfuhrartitel, von denen anzunehmen ift, daß fie zumeift Deutichen 
Urſprungs find, folgende: 








kg kg 

Reis .............. 560 000 Chirurgiſche und optiſche 

Trockene und geſalzene Inſtrumente ....... 1200 
Häute ............ 250 000 Baumwollenwaaren (be⸗ 

Drogen, chemiſche und druckte) ........... 30 000 
pharmazeutiihe Pros Stearinlidte......... 7500 
dukte u. a., ätber. Schuhſtoffe .......... 2500 
Dele,Ratron, Bafeline, Eiſenerz ............. 600 000 
Karbolfäure, Chloro⸗ Eiſenplatten ......... 100 000 
form, Vitriol, Hirſch⸗ Eiſerne Röhren ...... 10 000 
hornſalz, Borax, Ur: Eifendrabt..........- 30 000 
fenif,Bitterjalz, China» Srobe Eifenwaaren ... 300 000 
rinde, Chinin und Maſchinen u. Maſchinen⸗ 
Ammoniaf......... 210000 theile ............. 300 000 

Salpeter ............ 60000 Stahl .............. 2 500 

Soda .............. 30000 Aupfer.............. 6 000 

Cement ............. 75 000 Kupferplatten ........ 12 000 

Stärke .............. 50000 Eiſenbahnſchienen ..... 40 000 

Gerefine ............ 10000 GSeilerwaaren ........ 12 500 

Baraffine ........... 7000 Zampentbeile ........ 10 000 

Farben ............. 75000 Lampendochte ........ 4 000 

Leinöl .............. 38000 Kautſchuk für Maſchinen 3650 

Leinölfirniß ......... 1500 Zundſchnur und Zund⸗ 

Druckerſchwärze ...... 5000 bülden ........... 4 000 

Maſchinenöl ......... 2000 Holzitifte............. 5 000 

Anilinfalg ........... 12600 NReißmehl............ 500 

Fiſchthran zu Arzneis Scälofierwaaren ...... 45 700 
zwecken .......... 4000 Pianos (10 Stück) .... 2 800 

Stockfiſch ............ 10 000 Verkupferter Stahltele⸗ 

Käſe ................ 2600 graphendraht ...... 16 000 

Wein .P.............. 1000 Drahtſtifte .......... 135 000 

Flaſchenbier ......... 000 Tinte .............. 7000 

Zimmet ............. 2000 Asbeſtplatten......... 2 000 

Feniterglad ...-...... 75 000 Lederwaaren ......... 1 500 

Flafhen............. 110000 Bürften und Zubehör. 5 500 

Sladwaaren ......... 65000 Nähmaidinen......... 5 000 

Porzellan und Steingut 210000 Eiſerne Pumpen ...... 8 500 

Packpapier, Strobpapier, Reiften ............. 20 500 
Schreibpapier und Malzeiien ........... 7500 
Drudpapier ....... 1500 000 Sicherheits = Zündhölzer 

Sciefertafeln u. Griffel 150000 (Monopol) ........ 400 000 

Lithographiefteine..... 20 000 zuf. einichl. der nidt ber 

Druckpreſſen .....-... 3 000 fonders aufgef. Artifel 6 000 000 


Die Gelammteinfuhr von Piräus i. 3.1898 wird fi auf etwa 
45 000 000 Franken bewertben, oder 30 pCt. weniger gegenüber ber 


Einfuhr des Jahres 1892. 


Es ift anzunehmen, daß aud noch von Trieft Waaren Deutfchen 








Piräus. 


Urſprungs nad) Piräus fommen, eine zuverläffige Angabe über vie 
Menge ift jedoch nicht zu maden. 

Die Einfuhr von Holz beitrug 6 000 000 Dias oder die Hälfte 
der Einfuhr des Jahres 1892. 

An Zuder wurden 871000 Dkas eingeführt. Diele Ziffer 
ftellt jedod nur die zur See direlt nad) Piräus eingeführte Menge 
dar, außerdem find 790000 Dia über Laurium eingegangen, 
weichen Weg die Spekulation gewählt hat, um die Hafengebühren von 
Tyet. vom Werthe in Piräus zu umgeben und dadurch nah Abzug 
der Eifenbahntransportloften eine Erſparniß von 21/s p&t. zu 
erreichen. 

Die Getreide sEinfubr aus dem Auslande war nur mäßig, 
in Folge der erhöhten Produktion Theſſaliens, welches in weit 
größerem Maße als bisher in der Lage mar, dad Mutterland mit 
einheimiihem Getreide zu verfehen. 

Die Einfuhr von Flafhen nimmt zu. Dan kann annehmen, 
dab die Cognakfabriken in Piräus jährlih ungefähr 2000 000 
Zlafhen verwenden, der Aufihwung, welchen die Induſtrie ges 
nommen bat, kommt auch den Deutſchen Glasfabrifanten zu Gute. 
Franzöſiſche Flaſchen werben nicht mehr bezogen, und kommen jekt 
nur Deutfhland und Defterreih für den Bezug von Flaſchen in 
Betracht, und zwar hauptjählih für Rheinwein- und Borbeaur 
Flaſchen. 

Im Allgemeinen iſt die Kundſchaft für die Flaſchen eine ſolide, 
dad Geſchäft wird gewöhnlich anf Kontrakt mit regelmäßiger Liefes 
zung eines beftimmten Quantums bei einheitlihem Breife auf ein 
Jahr abgeſchloſſen. 

Die Verpackung muß mit Sorgfalt vorgenommen werden, biefe 
giebt oft noch zu Reklamationen Anlaß. Um ein Manko zu vers 
meiden, ift e8 zu empfehlen, die Emballagen befler zu dichten, damit 
fine Entwenbung von Flafchen ftattfinden fann. 


Ausfubr. 
Aus dem Hafen von Piräus wurden im Sjahre 1893 nad) 
damburg ausgeführt: 


kg kg 
Zabat in Blättern .... 325800 Wein ................ 1720 
Kleie ................ 600 000 Cognak .............. 1600 
Korinthen ............ 11 000 en 044 1on 
Mehl ................ 4.000 zuſammen .... 944120 


Die Gefammtausfuhr vom Hafen von Piräus ift auf 3 300 000 
Franken anzunehmen und beitrug etwa 7 pPCt. mehr ald die Ausfuhr 
des Jahres 1892. 

Eine Ausfuhr nah Deutichland, fpeziel nah Hamburg und 
Bremen, findet erft feit furzer Zeit ftatt, aber allem Anfchein nad) 
berifeen fi die dortigen Importeure, mit Piräus rege Geſchäfts— 
verbindungen anzufnüpfen. 

Die Ausfuhr von Kleie begegnet manden Schwierigkeiten und 
giebt oft Anlaß zu Reklamationen, da die Regierung oft und plötz⸗ 
lich Ausfuhrverbote erläßt. 


Inönftrie. 
Die Induſtrie in Piräus gewinnt mehr und mehr an Bebeu: 
tung. 
Dampfmühlen, Cognalfabrilen, Webereien und Spinnereien find 
die bauptfächlichften induſtriellen Etabliffements. 


Eine größere Weberei wird demnächſt in Betrieb gefetst mit etwa 
0 Vebftühlen. 


193 


An der Spinnerei, mit eima 50000 Spindeln, kommt nur 
Baummolle zur Verarbeitung. Bon den hergeftellten Fabrikaten ift 
eine nicht unbebeutende Menge für die Ausfuhr nad dem Drient 
beſtimmt. 

Die Webereien beſchäftigen ſich mit der Fabrikation der 
fogenannten „toiles americaines*, Schirtings und Arbeiterdrelle für 
Männerbekleidung. Insgeſammt Hat fie 8 Maſchinen mit 3000 
Bferbeträften und 2000 Webftühle tägli in Betrieb. 

An Baummolle Amerikaniſchen Urfprungs, über Mandefter ein⸗ 
geführt, verarbeiten die Fabriken jährlih für etwa 100 000 Pfd. 
Sterling. Ferner beziehen fie noch Rohprodukte aus Livadia und 
Alegandrien. 

Die Webftühle liefert. für dieſe Fabrilen England und aud 
theilweiſe Belgien. 

Für die Färberei wird Bengalifher Indigo, der von London 
geliefert wird, verwendet. Der Berbraud von Anilin ſoll ſehr be 
ſchränkt fein, und dafjelbe wird aus Deutſchland bezogen. 

Feinere Gewebe fabrizirt eine Altiengefellfchaft, welche zumeiſt 
nur wollene Fantafieftoffe nad Engliſchen und Franzöſiſchen Muftern 
herſtellt. Die Fabrik mit etwa 100 Webftühlen beichäftigt 500 Ars 
beiter. Die Maſchinen, welche früher großentheild von Belgien 
geliefert wurden, find in leßterer Zeit dur Deutliche ergänzt und 
erſetzt worden. 

Außerdem giebt es noch einige Tleinere Webereien für Baum; 
wollenftoffe. 

Die Webereien und Spinnereien in Piräus follen im Sabre 
1893 einen Reingewinn von ungefähr 1000000 Drachmen ergeben 
baben. 

Dampfmühlen find 14 vorhanden, außerdem noch 3 Maccaronis 
unb Teigwaarenfabriten, welche aud) für die Ausfuhr nach Bulgarien, 
Konftantinopel und Kreta arbeiten. \ 

Die Cognak⸗ und Lilörfabrilation Hat für Piräus eine 
große Bedeutung erhalten, die Fabrikate erfreuen fich beſonders in 
den benadbarten Drientaliihen Ländern eined guten Rufs und 
können an Güte mit anderen ausländiſchen Fabrifaten in Konkurrenz 
treten. Auch Deutſchland Bat ſchon angefangen, Cognak zu beziehen, 
bie Ausfuhr dorthin nimmt jährlich zu. 

Ein lohnendes Geſchäft ift mit der Fabrikation von Dlivens 
ölpreffen gemadt worden, es follen dabei etwa 500 000 Drachmen 
verdient worden fein. 

Die Gerbereien arbeiten mit Erfolg und nehmen größere 
Ausdehnung an. 

Säümmtlide Mühlen in Piräus haben 
60 000 000 Dias Mehl erzeugt. 


Die Glasfabrikation wurde bereits feit Jahren in Syra 
betrieben, jegt iſt auch in Piräus eine Filiale der Glasfabrif in 
Syra gegründet worden, welche aber nur, wie dad Stammetabliffe- 
ment, Fabrikate von geringerer Güte erzeugt, weshalb feinere Waaren 
diefer Branche noch immer vom Auslande bezogen werden. 

Schiffsbau. Im Jahre 1893 find 20 Dampfidiffe auf der 


Werft in Piräus gebaut worden, davon hatte das größte einen 
Raumgebalt von 500 Reg.⸗Tonnen. 


im Sabre 1893 


Schifffahrt. 

Piräus bat für Griehenland feines fiheren und geräumigen 
Hafens wegen eine hohe Bedeutung, und bürfte dem Plate noch cine 
gute Zulunft bevorftehen, fobald ſich die allgemeinen Verhältniſſe 
wieder beſſer geftalten. 


278 


194 


Der Berlehr fremder Schiffe im Hafen von Pirdus hat im 
Sabre 1893 nachgelaſſen und zwar in dem Maße, daß etwa 115 Schiffe 
von 57 148 Reg.sTonnen weniger im Hafen verkehrten, was auf die 
firengen Duarantänemaßregeln zurüdzuführen ift. 

Die Hafenkommiſſion beabjichtigt, in allernächſter Zeit neue 
Feuer außerhalb des Hafens auf in See Hinausgebauten Piers 
errihten zu laflen, wodurch den Sciffern die Möglichkeit geboten 
wird, auch bei Nacht in den Hafen ohne Gefahr einlaufen zu fünnen. 
Die Dunibauten im Nebenhafen „Zea” Haben weitere Fortichritte 
gemacht. 

Unter den Deutſchen Schiffen, welche im Verkehr mit der 
Levante auch Piräus berühren, nimmt die Deutſche Levante⸗Linie 
den erſten Rang ein, da ſie den Hafen nach regelmäßigem Fahrplan 
befahren läßt. 

Die Dampfſchiffe dieſer Linie kamen meiſtens in voller Ladung 
an, die theils für Piräus, doch vielfach auch zur Umladung für 
Griechiſche oder Levantiner Häfen beſtimmt war. Die Ausfracht 
von Piräus war von geringerer Bedeutung und beſchränkte ſich auf 
Kleie, Tabak, Dlivendl, Schwämme und Cognak. Ladung bekommen 
die Dampfſchiffe regelmäßig für Galatz und Braila, und Paſſagiere 
nah Smyrna und Konſtantinopel. — Die Dampfſchiffe nehmen 
gewöhnlich in Piräus Kohlen ein, wo ein ziemlich großes Kohlen⸗ 
lager iſt. Die Kohlenpreiſe für Cardiff⸗Kohlen bewegten ſich im 
Sabre 1893 zwiſchen 15 und 25 Schilling pro Tonne. — 5 Dampf- 
Ihiffe unter Deutſcher Flagge kamen im Jahre 1893 mit voller 
Kohlenladung nad Piräus und verließen den Hafen in Ballaft. 


Bur Hebung des Deutichen Levanteverlehrd würde es unbedingt 
viel beitragen, wenn eine regelmäßige wöchentliche Fahrt ins Leben 
gerufen würde, die Ausfuhr von Koloniolprodukten aus Nord⸗ 
deutichland könnte nur dabei gewinnen; die Möglichkeit ift jeht aus⸗ 
geſchloſſen, da die Reiſedauer fich ungefähr auf 20 Tage ftellt, und 
liegt e8 daher im Sntereffe der Kaufleute, Kolonialwaaren über 
Trieit zu beziehen. Der Defterreihifche Lloyd expedirt wöchentlich 
dreimal Dampfidiffe nad Piräus, ebenfo beſteht auch eine regel⸗ 
mäßige Griechiſche Dampfſchiffslinie mit Trieft. 

Bon auswärtigen Linien, welde erft vor Kurzem angefangen 
haben, Piräus anzulaufen, tft die „Knott’s Prince Line* in New⸗ 
caftlesoneTyne zu erwähnen. Die Gefellihaft hat mit der Regierung 
eine Poſtkonvention abgejchloflen und kommt regelmäßig alle 14 Tage 
nah Piräus. Ferner bildete ſich noch eine neue Fiumener Linie 
unter dem Namen „Adria”, melde die Levante zu befahren gebenft 
und deren Generalagentur für Griechenland in Patras errichtet ift. 
Borläufig blieb Piräus noch unberüdfichtigt. 

Die Griedifhen Linien haben nur Bedeutung für den Waaren⸗ 
verfehr, weil die Dampfihiffe für Beförberung von Bafjagieren nicht 
den nöthigen Komfort bieten. 

Auch eine neue Griechiſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft hat ſich 
gebildet, um bie Fahrten der in Konkurs geratbenen Gefellichaft 
„Compagnie de Navigation & Vapeur de Syra“ wieder aufs 
zunehmen, und gingen durch Ankauf die Dampfichiffe diefer Gejell- 
[haft an die „Nouvelle Compagnie Grecque de Navigation à 
Vapeur“ über, welde ihren Sitz in Syra hat. 

Bon den Übrigen Griechiſchen Linien bat die „PBanhellenifche” 
Geſellſchaft mit ihren 12 Dampfichiffen für den Levanteverfehr einen 
nicht unbebdeutenden Werth. Wenn aud die erzielten Rejultate den 
Erwartungen der Aktionäre nicht entfprechen, jo ift doch für das 
verfloffene Jahr eine Dividende von Tl/a p&t. zur Bertheilung 
gelangt. 


Piräus. 


Der Geſammtſchiffsverkehr im Hafen von Piräus während des 
Sahres 1893 war folgender: 

















Eingang. Ausgang. 
Rationalität. Seht Reg.: geht ⸗ 
Schiffe Tonnen. Schiffe Tonnen. 
Deutſche ...... Dampfidiffe . 
Defterreichs 
Ungariſche ... Dampfidiffe . 
Segelidifle .. 
Britiihe .... . Dampfidiffe . 
Stalienifhe .... Dampfidiffe . 
Segelidiffe .. 
Niederländifhe . Dampficiffe . 
Stanzöfilde..... Dampficiffe . 
Segelihiffe .. 
Auffide ...... Dampfidiffe . 
Däniſche ...... Dampfidifie . 
Türkiſche ...... Dampfichiffe . 
Segelihiffe .. 54 
Schwediſche und 
Normwegiiche .. Dampfichiffe . 2 
Segelldiffe .. 3 
zulammen Dampficiffe ..... 985 1 215238| 934 |1 214877 
zufammen Segelſchiffe ...... 73! 9620| 72 9 563 


Bon Griediihen Schiffen gingen ein 
1584 Dampfſchiffe von 682000 Reg.:Tonnen, 
A776 Segelidiffe „ 192000 n 

Der Gelammteingang ftellte ſich danach auf 
1368 Schiffe von ... 2098858 Reg.sTonnen. 


Die Frachtſätze weclelten nah Art dir Ladung, und zwar 
betrugen fie durdfchnittlich nach den nordiſchen Häfen: 
pro Tonne zu 1000 kg 


für Tabal ............... 40 Schillinge, 
„ Olivenöl ............. 32 " 
„Mineralien ...... .... 20 n 
„ Stüdaüter ........... 50 n 
„ Shmwämme ........... 100-120 „ 


Der Lootfendienft zu Piräus ift nicht ſtaatlich. Ungefähr 
25 Lootfen, die unter ſich feine Korporation bilden, beforgen ven 
Berkehr mit dem Hafen. Die Gebühr für das Hineins und Heraus: 
lootjen beträgt 2 bis 4 Pfund Sterling, je nah der Größe des 
Dampfidiffes, und kommt dabei auch noch in Betracht, ob das 
Dampfiiff eine regelmäßige Fahrt unterhält oder nicht. 

Die meiften Linien, welde mit Piräus verlehren, fahren unter 
Poſtkonvention, wodurch fie eine Erjparnı von einem Drittel an 
Hafengebühren haben. 

Ein Shwimmdod befindet fih in Arapi in der Nähe de 
Arſenals und fteht unter ftaatlicher Verwaltung. Seine Länge beträg: 
94 Meter, die Breite 18,30 Meter und die Höhe vom MWaflernivenu 
an 7 Meter. 

Der Kanal von Korinth, feit Auguft 1893 eröffnet, wurde 
von ausländiſchen Kauffabrteiichiffen nicht benugt. Die Taxen der 
Durchfahrt feinen zu hoch zu fein, fie betragen nämlich nad ber 
Art des Dampfichiffes, ob Fracht⸗ oder Paflagierdampfichiff, von 
40 bis 75 Gentimes für jede Tonne und 1 Franken Gold für jeden 
Baflagier. 

Darüber, ob fih der Kanal bewährt, läßt fi nichts Beftimmies 
fagen, da derfelbe bis jeßt nur von Meineren Schiffen unter Grie 
hilher Flagge benutzt wurde; Dampfihiffe von mehr als 3000 








Piräus. — Batım. 


Tonnen mit voller Ladung werben aber ſchwerlich diefen Weg bes 
nugen können. 

Bei den gegenwärtigen Taren ift die Durdfahrt wenig nutz⸗ 
bringend, wenn man annimmt, daß Koblenverbrauh und Zeit⸗ 
eriparniß von 24 Stunden für das Adriatiſche Meer und von nur 
2 Stunden für dad Mittelmeer nicht im Verhältniß zu dem Koſten⸗ 
aufwand ftehen. 

Es ift jedoch nicht zu überleben, daß Piräus durch die Eröffnung 
des Kanals an weiterer Entwidelung gewinnen wird, da die Heineren 
Griechiſchen Dampfichiffe, welche in dem Golf von Prevefa und Golf 
von Korinth verfehren, Ausfuhrartikel nah dem Piräus bringen, 
beftimmt zur Berihiffung nah der Donau, der Europäiſchen Zürtei, 
Aegypten und dem Kontinent. 


— — — — 


Batum. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Der Handelsverkehr Batums mit Deutſchland im Sabre 193 
ftellte fich, wie folgt: 


Es wurden vom Deutihland eingeführt: 


1893. 1892. 

Pud. Pud. 
Maſchinen und Maſchinentheile ... 982 67% 
Eifen und Stahl ............... 4 159 2609 
Eifens und Stahlmaaren ........ 501 894 
Cement und Baumaterial ....... 36% 1 200 
Manfalturwaaren......-......:.. 12 65 
Salpeter ...................... 14 740 7484 
Apothelerwaoren ............... 457 2464 
Rolonialwaaren ................ 88 65140 
Spielwaaren................... 42 4224 
Thonröhren und Thonwaaren.... 898 880 
Geſalzene Häute ................ 960 3927 
Lederwaaren................... 18 140 
Farbwaaren ................... 26 230 
Glas⸗ und PBorzellanwaaren...... 112 160 
Pflanzen und Sämereien ........ 170 45 
Mineralwafler und fonftige Getränke 98 410 
zufammen... 2745 86562 


Die Einfuhr Hat demnah im Sabre 1893 eine Berminderung 
von etwa 25 pPCt. gegen die des Jahres 1892 erfahren, was in dem 
Deutſch⸗Ruffiſchen Zollkriege feine natürliche Erklärung findet. — 
Rechnet man den Salpeter und die gefalzenen Häute ab, die, von 
Südamerita Yommend, Hamburg nur im Tranfit berübrten, fo res 
duzirt fih die Einfuhr Deutfcher Erzeugnifje dem Gewichte nad auf 
11740 Bud oder etva 192000 kg im Wertbe von ungefähr 
600 000 Mar. 

Dabei iſt jedoch zu bemerken, daß Deutſche Erzeugnifſe ſowohl 
über Antwerpen unter Britiſcher und Däniſcher Flagge, als über 
Trieft mit den Defterreihifchen LloydsDampfern nach Batum ges 
langem. 

An der Einfuhr des Hauptartikels, nämlih Weißblech zu 
Petroleumliften und Soda, welde einen Werth von Über 10 Mil. 
Mark repräfentiren, hat ſich Deutihland auch im Jahre 1893 nicht 
betheiligt. 


1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. ©. 188. 


195 
Es wurden nah Deutihland ausgeführt: 

1893. 1892. 

Bud. Bud. 
Raffinirtes Betroleum...... 815 000 541 864 
Mineraliihe Mafjhinenöle... 1246 000 1509 400 
⸗ Deldeſtillate.. 620 000 144 000 
Naphta⸗Ueberreſte (Refivuen) 780 000 270 000 
Manganerz ............... 244 342 257 689 
Nußholz.................. 90 686 63 280 
Lakritzen................ 1 052 1 200 
Wein .................... 40 448 
Hörner, Geweihe .........- 36 200 
Biegen: und Scaffele ..... 1645 470 

Seidenkokons .........-...- 60 — 

Spnfeltenpulver ............ 21 10 
Teppiche ................. 28 7 
zufammen... 37938910 2788568 


Die fchmalfpurige Bergbahn an der Trandfaulafiihen Eiſen⸗ 
bahnſtation Kwirilla bis nad Tſchiatura ift dem Verkehr übergeben und 
die Fracht für Manganerz auf 10 Kopelen für dad Pud feftgelegt werden. 

In Folge der gedrüdten Lage ber Petroleuminduſtrie bat 
die Regierung eine Sradtermäßigung von 5 Kopelen pro Bub beim 
Transport von Baku nad Batum bewilligt und für den einheitlichen 
Berlauf dieſes Artikels ein Syndikat gebildet, mit dem Sit in Batum. 

Diefem Synbilat find beinahe alle Raffinerien Bakus beigetreten. 

Die Zufuhr und Ausfuhr von Naphta⸗Produkten ſtellte ich 
im Jahre 1893, wie folgt: 


ber 2agerbeftand betrug am 1. Januar 1894.... 4800000 Bub, 
die Zufuhr betrug im Jahre 1893............. 55 400 000 „ 
dagegen im Jahre 1892 ...................... 69042 710 „ 
n 1391...................... 52 961050 „ 
18390...................... 48 638400 „ 
183389...................... 41 189 800 
n „1888...................... 32 764 800 


” 
Die Zufuhr aus Baku im Jahre 1893 vertheilte fi auf bie 
einzelnen Produkte, wie folgt: i 


Raffinirtes Petroleum 46 897 200 Deftillate........... 178 000 
Mineralöle......... 4759000 Maſut ............. 88 400 
Refivuen........... 8096000 Theer .............. 4900 
Solaröl ........... 876 600 
Audgeführt wurbe: 
Petroleum in Tantdampfern ...... 29 450 000 Bud, 
„ „ Kiften............. 15120000 „ 
Mineraldle ..................... 4280 000, 
Reſiduen ....................... 5000000 „ 
Deſtillate....................... 170000 „ 
fonftige NaphtasBrodulte ......... 1 780 000 
Nah Deutihen Häfen wurden verſchifft: 
1893. 1892. 1891. 
Pub. Pub. Bud. 
Betroleum.. ..... 815000 541864 142769 
Mineralöle...... ... 1246000 1509400 788000 
Deldeftillate........ 620000 144000 198.000 
Naphtasftefivuen .. 780000 270000 160 000 


zujammen... 3461000 2465264 1 288 759 


Der Lagerbeftand am 31. Dezember 1893 betrug: 


Betroleum ................. 5 200 000 Pub, 
andere Naphta⸗Produkte ..... 600000 „ 
zufanmen... 5800000 Pub, 























196 Batum. 
Verfehrsüberfichten. 
Im Jahre 1893 wurden eingeführt: ’ na 
aus Zuſammen einſchließlich 
— der Ginfude von anderen 
Groß» Defterreich« ndern. J 
Deutfhland. | der Türkei. | Frankreich. Britannien. Ungern. — eos | 1892 508, | 1899. 
Pud. Bud. 
Erbien und Bohnen ............... — 2882 — | — — 2882 — 
müſe. ......................... — 9837 — | _ — 9837 — 
Apfelſinen und Citronen ........... — 97 300 — — — 27 300 — 
Kapern .......................... — 209 98 — — 417 — 
Anis............................ — 76 — — — 141 — 
Gewürz und Bimmet.............. 88 — 1049 1120 1047 3 304 — 
Kaffee ........................... 213 2021 560 213 3011 — 
Fiſche .......... ................. — — 1085 — — 1085 730 
Eßwaaren ....................... 3782 — — — 3782 — 
Bergwachs ....................... 1970 47 — — 2021 510 
äute ........................... 960 7 629 296 9 3022 6573 
Manufalturwaaren ................ — 17 7 — 98 122 2141 
Bretter .......................... — 82 069 — — 1190232 |1) 2349799 | 2396911 
Tiſchlerwaaren.................... 42 279 107 — 220 648 — 
nzen............ ............. 170 520 3 — — 715 — 
Cement und Baumaterial .......... 3590 1178 197 815 152 499 — 360 693 273 547 
Marmorplatten ................... — 33 — — 641 — 
Thonwaaren, Röhren .............. 731 656 2404 836 83 4710 3594 
Glas⸗ und Porzellanwaare ......... 12 45 2280 601 14 3593 1570 
Spiegel .........onenenersenernen — 58 260 — — 375 — 
Steinkohlen ...................... — 18 794 — 69 471 — 78 265 14891 
Kolophonium..................... — 43 1270 637 — 1952 — 
Weihrauch ....................... 11 109 — 526 298 944 — 
Schwefel ........................ — — 1487 — — 2) 308 040 274 570 
Salmiak......................... 263 — 8 798 — 1069 — 
Alaun .......................... — — — 7408 — 7408 — 
Salpeter......................... 14 743 — — — — 14 743 14 752 
oda ................... ........ — — 1267 74 202 — 76 954 138 696 
Vitriolol......................... — — 1174 — — 1174 — 
Stickſtofffääure ................... — — 1174 — — 1174 — 
Vitriol .......................... — — 3510 17930 661 22 101 _ 
Apothelerwaanren .................. 144 15 47 83 20 809 29 694 
Olivenõl......................... 12 163 285 — — 612 — 
Kaſtoröl ......................... 24 — 106 — 9 139 — 
gardwaaren ...................... 26 7637 6014 103 42 14 200 350 
11 2 11) PR 13 — 4 364 1212 — 7462 — 
Gußeiſen ........................ 1190 — ) 10441 19 685 — 31316 27779 
Eiſen und Stahl .................. 3569 2348 47 789 7494 |3) 137997 82 438 
Eiſenbahnſchienen .........---ur... _ — _— 18 831 8.040 
upfer ......................... — 46 286 1041 44 1726 — 
Zinn.......................... — 620 20957 15 309 1 868 39 080 39 319 
Blei ............................ — — 43219 8478 9 66 064 | 45 480 
zit .................... ........ — — 259 49 — 575 | 2927 
ußeilerne Waaren ............... 80 117 35 150 153 535 — 
Eifens und Stahlwaaren............ 178 289 979 db 723 997 13 379 26 622 
Drahtwaaren..................... 323 72 194 2468 1054 6175 — 
Senſen und Sicheln ............... — 66 241 833 1 035 2179 — 
Handinſtrumente .................. — 90 346 675 617 2192 — 
Kupferwaaren ........... ........ 40 77 933 201 — 1445 2718 
Maſchinen ....................... 982 — 3561 10 688 1012 19 037 25 303 
Pappe .......................... 4 — 614 17 10 645 — 
Poſtpapier ....................... — 34 653 56 39 233 — 
Tauwerk......................... — 387 200 1682 898 3167 — 
Spitzen............... ......... — 3 5 — — | — 
Glasperlen.................. ..... — 265 78 — 348 691 — 
Silber in Barren ................. — — 697 1638 — 2335 _ 
Baummollengewebe...............- 2 37 18 — — 57 — 
Seide ..... ............ ......... — 8 — _ — 8 — 
zuſammen einſchl. der minder wichtigen 
Artikel ................... ones 27545 163 267 333 803 435 884 1 208 687 3676260 | 3419386 


— 





1) Darunter 1 077 498 Bud aus Rumänien. 2) Darunter 306 553 Bud aus Stalien. 3) Darunter 76 797 Bud aus Belgien. 





Batum. — Frankreich. 


Ausgeführt wurden im Sabre 1893 (Raphtaprodukte nicht mitgerechnet): 














197 


Aufanımen einidhl. der 





nas — Ausfuhr nad anderen 
Groß⸗ Deſterreich⸗ andernn.. 
Deutſchland. Britannien. Ungarn. Frankreich. der Türkei. 18 8 | 1892. 
Bud. Pub. 
Gerſte.................... ...... — — — 687 687 9 120 
Maid .......................... — 41610 — 127 000 34 969 203 579 141 783 
Reis ............................ — — 82 2 968 1089 4.089 — 
Zhenmehl ...................... — — — — 12 642 12 642 4900 
............................ — — — — 1685 1 685 8 664 
— ã .................... — — 500 1095 112 1707 — 
........................... — | — — 8392 6 8398 5345 
—* ....................... — — — 168 567 135 99 
Wein ........................... 40 — — 180 34 204 1 657 
Bauholz ......................... 252 4832 13 45% 457 11 604 29 532 
Nußholz ......................... 90 686 2 882 — 41987 — 146 277 109 928 
Palmholz ........................ — — — 2285 — 2283 — 
ohn........................... — — — 1450 — 2301 — 
Leinſaat......................... — — — 624 — 624 666 
Rofinen ......................... — 9187 — — — 9187 — 
Süßholz......................... — 32 390 1038 18461 — 1) 1110 786 898 991 
NL: 111 9 — 2767 29 896 6 369 39 041 245 
Hörner und Hufe ................. 36 — 16 678 129 759 1394 
Seidenkolons .................... 60 — — 8011 — 8071 3698 
Rohſeide......................... — — — 30 214 400 30 614 282 
So) 1 — — 83 2 488 807 8991 
Schaffelle........................ 1645 7982 9 898 198 750 15 397 809 063 179 728 
Nanganerz....................... 244 842 — — 44.418 — 2) 493 420 442 302 
Solaröl . ....................... — 376 540 — — — 376 540 — 
Mineralöl, ungereinigt............. — 134 801 — 42 67 — 177 471 — 
gereiniat............... 1 452 382 660 434 212 021 1 054 878 143 798 |) 4 769 085 — 
rbſtoffe........................ 1052 — — 13 956 — 15 008 — 
Apothekermaterialien............... 062 32 601 310 7435 — 41 460 — 
Därme ......................... — 4376 43 371 4 930 3325 
Töpferwaaren .................. — — — — 1257 1257 — 
Teppiche......................... 11 — 289 628 16 236 17 250 11 669 
Baummollengewebe................ — — — 139 178 317 — 
dausgeräthe .................. 84 — 375 482 2729 3 670 — 


nlumuen einschl. der minder wichtigen 


....... .............. .. 1791661 
Schiffsverkehr. 
Eingang. 
Ladung. 
Un Reg.⸗ Tonnen 
Rationalität. zabl. Tonnen. zu 1000 kg. 
Dampfſchiffe: 
Deſterreich⸗ Ungariſche. 61 8 300 400 
Stalieniide .......... 3 8 000 — 
Spaniſche............ 8 1500 — 
Sriediüihe...... ...... 21 37000 2400 
Zänifde............. 13 12500 7500 
Normegiihe .......... 14 24 000 — 
Deutihe............. 18 26000 800 
Belgüde............. 18 26000 — 
Ruffihe............. 48 50.000 9 000 
Britifhe ............. 259 450 000 323 000 
stamöfihe .......... 72 128300 12 500 
zufammen ... 530 766 600 





64 600 526 967 500 


Butter. 











1 292 843 231 768 1641 620 | 239 680 | 7 794 921 | 1 862 908 
Eingang. Ausgang. 
Ausgang. Ladung. Ladung. 
Zabung. Uns Reg.⸗ Tonnen Ans Tonnen 
Uns Tonnen Nationalität. zahl. Tonnen. zu 1000 kg. zahl. zu 1000 kg 
zahl. zu 1000 kg. Segelſchiffe: etwa 
etwa Turkiſche............. 5 18000 — 102 19500 
61 3700 Defterreih-Ungariihe.. 2 900 — 2 1500 
3 4500 Italieniſche........... 12 30000 _ 16 35000 
8 2500 Griehilhe............ 79 17000 — 78 17000 
21 6300 Ruffiihe............. 18 2700 _ 14 4700 
14 4600 zufammen... 206 68 60U — 212 77700 
14 42000 
18 22909 — 
18 36 000 
BD 2000 Frankreich. 
265 760 000 Butterausfuhr. 
12 16000 Cherbourg bildet den Mittelpuntt für bie Ausfuhr Franzoſiſcher 


Auf dieſen Hafen entfällt mehr als die Hälſte der ganzen 


1) Darunter 105889 Pud nach den Vereinigten Staaten von Amerika. 2) Darunter 186 470 Pud nach Belgien. 8) Darunter 


1131532 Bub nad Belgien. 


198 


Frankreich. — Kalamata. 


Butter⸗Ausfuhr Frankreichs, die im Jahre 1892 30405954 kg ber | indem gerade in Folge ber jehigen außergewöhnlich billigen Preiſe 


tragen bat. Die allein über Cherbourg ausgeführte Menge ift von 
300 000 kg im Sabre 1861 auf 14919 800 kg im Sabre 1891 und 
auf 17551 845 kg im Jahre 1892 geftiegen. Im Jahre 1893 hat 
der große Yuttermangel des vorigen Jahres eine Heine Verringerung 
ber dortigen Ausfuhr auf 15179895 kg eintreten lafjen. Die von 


| 
| 


ber Verbrauch zunehmen wird, während anbererfeitö viele Pflanzer, 
aus Mangel an Gelb oder Kredit, ihre Grunpftüde nicht oder nur 
ungenügend bebauen, folglich weit weniger produziren werben. 
Biele Grundbefiker greifen ſogar bereit3 zum radikalſten Mittel, 
indem fie einen Theil ihrer Korintbenreben außreißen und an deren 


Cherbourg verſchiffte Butter ift Hauptfählic in der Normandie er: | Stelle Getreide fäen. 


zeugt und geht zum größten Theil nach Großbritannien. Daneben 
findet über Hävre eine erhebliche Butterausfuhr nad transatlantifchen 
Ländern flatt, die fi im Jahre 1892 auf 3708500 kg geftellt hat. 
Auch diefe Butter ſtammt überwiegend aus der Normandie. In 
geringerem Umfange wird Butter über St. Razaire (etwa 11/a Mil: 
lionen Kilogramm), Nantes, Dieppe, Marſeille, ſowie über die Lands 
grenze nad Belgien ausgeführt. Nah den Schätungen der Zolls 
behörde, denen ein Durchſchnittspreis von 2 Franlkls für gefalzene 
und 2 Franks 80 Gentimes für frifhe Butter zu Grunde gelegt 
ift, Hat die Geſammtausfuhr im Sabre 1892 einen Werth von 
80 676 229 Franks gehabt, wonon etwa 45 Millionen auf die Aus» 
fuhr Cherbourgs entfallen. 

Die Butter gelangt in vier Dualitäten in den Handel. Während 
früher der Preißunterfhieb zwifhen der zweiten und dritten Sorte 
höchſtens 20 Gentimes für das Kilogramm betragen bat, ift biefer 
jegt in Folge der forgfältigeren Behandlung auf 80 Gentimes 
geftiegen. 


Salamata. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Die hauptſächlichſten Ausfuhrprodntte. 


Korinthen. Der vor wenigen Jahren, ald die Korinthen noch 
hohe Preife erzielten, unter den Korintbenpflanzern, der zahlreichften 
Klafſe der Bevölkerung des Kalamataer Bezirkes, herrſchende Wohlftand 
bat drückendſter Noth Pla gemadt. Für die ungewöhnlich reiche 
Korinthenernte vom Sabre 1895 war ein entſprechender Abfat nicht 
vorhanden, zumal das wichtigfte Abſatzgebiet, Frankreich, im Jahre 1893 
fat verſchlofſſen blieb. 

Die unaußbleiblide Folge hiervon war eine ungeheuere Ents 
werthung der SKorinthen, welche heute im Produktionsgebiet kaum 
noch 23 Mark für 1000 Pfund erreichen und felbft zu dieſem niedrigen 
Preife nur wenig gefauft werden. Berüdfichtigt man nun, daß bie 
Koften für die Gewinnung von 1000 Pfund Korinthen ungefähr 
34 Mark betragen, daß ferner nur wenige Produzenten fih in ber 
Lage befinden, diefe Auslagen aus eigenen Mitteln zu beftreiten, daß 
vielmehr der größte Theil der Tleinen Befiter genöthigt ift, dieſes 
Geld zu hohen Zinfen aufzunehmen, fo ift der jetzt herrſchende große 
Nothftand erflärlih. Da Erebit faft gar nicht mehr gewährt wird, 
fo haben jelbft Befiger werthvoller Grundftüde jeßt die größte Mühe, 
ſich nur zu alten. 

Die Frage, wie es möglich ſei, diefe traurige Lage zu beflern 
und den Korintben wieder zu ihrem Werthe zu verhelfen, beichäftigt 
jetzt begreiflichermweife alle Kreife, und alle möglichen meiſtens jeboch 
unausführbaren Maßregeln werben vorgeihlagen, 3. B. die Ums 
wanblung des Korinthenhandeld in ein Staatämonopol, die zwangs⸗ 
weife Einziehung des Ueberſchuſſes an Korinthen und Verkauf defielben 
zu niedrigen Preifen an Deftillerien u. ſ. w. — wahrſcheinlich tft in- 
befien, daß Abhülfe auf natürlidem Wege von felbft kommen wird, 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 188. 





Die Korinthenernte des Jahres 1893 war eine ungemwöhnlid 
reihe — man fhäßt fie in der Provinz Mefienien auf etma 
48 Millionen Pfund, im Wertbe von 1436000 Mark gegen 
32 Millionen Pfund im Wertfe von 3900000 Mark — im 
Sabre 1892. 

Bon den 48 Millionen Pfund gelangten bis Ende Dezember 
zur Ausfuhr: 


1893. 1892. 

nad Pfund. Pfund. 
Srankeih .............- .. 2900000 18250 000 
Defterreich-Ungarn ......... 3250000 2443000 
Amerika (Berein. Staaten)... 3410000 10475 000 
Rußland ................- 5 850 000 450 000 
Großbritannien............ — 257 000 
verfchiedenen Ländern...... 190 000 125 000 

außerdem kauften inländifche 
Brennereien ............ 3 100 000 — 


zufammen... 18 700 000 832000 000 

Die übrigen 29 Millionen Pfund blieben noch unverkauft und 
faſt unverkäuflich im Lande. 

Zur Erntezeit wurden Korinthen noch verhältnißmäßig gut mit 
60 Mark für 1000 Pfund = 480 kg frei an Bord bezahlt, bald 
aber trat ein unaufbaltiamer Breißrüdgang ein, bis man ſchließlich 
jelhft für 23 Mark keine Käufer mehr finden Tonnte. 

Feigen. Die Ernte war auch in biefem Jahre eine günftige, 
d. 5. mehr als eine Mittelernte. 

Die Ausfuhr betrug: 


1898. 1892 
nad) Kantar.!) 
Deutſchland................... 2800 3 000 
Deſterreich⸗ Ungarn .......... .. 144 000 161000 
Frankreich .......... ....... 260 2 C00 
Rußland ..................... 20000 18000 
Türkei ....................... 8 550 2 000 
Schweiz ............. ........ 1400 2 000 
Rumänien................... 7500 5 000 
verichiedenen Ländern.......... 2 800 2 000 
außerdem wurden nad dem Sn: 

lande an Deftilationen abgejegt 1900 26 000 
zufammen... 184200 221000 

Kart. Mark. 


der Werth der Ausfuhr betrug.. 1566000 1989 000 

Die Preiſe waren nur geringen Schwankungen unterworfen und 
bewegten ſich zwilchen 8 und 9 Mark für ein Kantar frei an Bord. 

Außer den direkt nah Deutichland audgeführten 2800 Kantard 
bat Deutichland jedenfalls noch eine beträchtliche Menge Über Zrieft 
bezogen, was fich jedoch jeglicher Kontrole entzieht. 

Diivendl. Tie Ernte von 1893 war eine ganz ungemwöhnlid 
ergiebige, fie wird auf mindeſtens 30000 Barild2) im Werthe von 


1) 1 Kantar = 56,4 kg. 
2) 1 Baril = 62,5 kg. 





Kalamais. — Smyena. 


855 000 Marl geihäht, gegen 6000 Barils unb 300000 Mark im | 
Vorjahre. 
Ta 6000 Barils für den Lolalbebarf genügen, bleiben alſo 
ungefähr 24000 Barils für die Ausfuhr nah Tre und Ruf: 
land übrig. | 
Die Preife bewegten fi zwifchen 27 und 30 Marl pro Baril frei 
an Bord mit Ausſchluß des Faſſes. | 
Nad Deutihland wird Kein Dlivendl direkt verfchifft, wahr | 
ſcheinlich aber kommt Griechiſches Del von Trieft aus nad) Deutichland. | 
Seide. In Folge der Entwerthung ber Rorinthen ift ber viele | 
Jahre lang vernaläffigten Seibenraupens Zucht wieder größere | 
Aufmerffamfeit gemwibmet worden, und nimmt daher bie Kokons- 
probultion mit jedem Sabre wieder zu, dennoch werden die Beiden 
Ipinnereien noch mehrere Jahre hindurch genöthigt fein, ihren Kokona⸗ 
bedarf in XTheflalien zu ergängen. 
Die Ausfuhr nah Frankreich beirug: 


Hast. | 

8800 kg feine Rohſeide im Werthe von.... 369 000 | 

10000 „ Nbfälle "» nn... 40000 | 
zufammen... 409 000 


gegen 320 000 Mark im Jahre 1892. 

Im Jahre 1893 find auch Verſuche gemacht morben, bie Griechiſche 
Seide in Deutſchland einzuführen. 

Die Preife behaupteten fi zu Anfang des jahres 1893 auf : 
4 Mark pro Kilogramm frei an Borb, fielen aber fpäterhin mieber 
unaufbaltfam bis auf 30 Marl pro Kilogramm frei an Bord. Als 
Durchſchnittspreis Tann 42 Mark angenommen werben. 

Ueber den Geſammtwerth der wichtigften Erzeugnifſe des Kalama⸗ 
taer Bezirks giebt folgende Tabelle Aufſchluß: 

Es betrug der Produktionswerth: 








1898. 1892. 1891. 1890. | 
Marl. 
Korintben 1407000 3900000 4520000 5418000 
eigen... 1566000 1989000 1650000 2.025 000 
Diivenöl . 855 000 300 000 225 000 184 000 
Setbe.... 409 000 320 000 281 000 211 000 
zufammen 4287000 6509000 6676000 7888 000 
Einfuhr. 


Angelichts eines Minderwerthes der Probultion von 2 800 000 
Wert oder 35 pEt. iſt es begreiflid, daß aud ber Einfuhrhandel 
Ihwer zu leiden hatte. In ber That Ian ber Handel noch nie fe 
gänzlich danicher wie im Vorjahre. Die durch Die Korintbentrifis 
verarmien, durchweg überfhulbeten Lanbleute Tönnen ihre alten 
Schulden nicht bezahlen und finden auß bielem Geunbe nirgenb# 
neuen Kredit. Der Handel ſtockt daher gänzlich, und bie nothwendige 
Folge hiervon iſt, daß auch die Kaufleute ihren Berbinblichleiten 
nicht nachkommen können 

Unter ſolchen Umfländen iſt Kalamata im Laufe des Jahres 1898 
von Deutichen Handelözeifenden nicht befucht worben. 

Trog dieſer kritiſchen Lage find im Sabre 1893 doch nur 
4 Fallimente angemelbet worben im Gelammibeirage von etwa 
200 000 Nark, an welchen Deutiche Intereſſen nur fehr wenig be- | 
theiligt waren. | 

Der Werth der Waaren-Binfuhr ift ungefähr in gleihem Mache 
jrüdgegangen wie derjenige ber Ausfuhr, voch ift e3 wicht möglich, | 
hierüber zuverläffige ſtatiſtiſche Angaben zu machen. 

Dentihes Handels⸗Archiv 1894. I. 





199 


Vechſelkurſe und Distontefak. 
Die Wechſelkurſe waren im Jahre 1895 großen Schwankungen 


unterworfen. Sichtwechſel auf: 


Dramen. Dracdmen. 
Berlin ſchwankten zwiſchen 2,30 und 1,72 für 1 Mark, 


Baris „ 18 „ 13%. 1 Franken, 
Wien " 355 „ 280 „ 1 Gulden, 
London „ 4100 „ 34,60 „ 1 Bf. Sterl. 


Der Dislontofak der Griechiſchen Nationalbank ift nach wie 
vor 7 pCt. 
Schifffahrt. 
Im Jahre 1898 wurbe der Hafen von Ralamata von feinem 
Deutſchen Schiffe angelaufen. Die Frachten waren auch in biefem 
Sabre billig und beirugen nad: 
Marfeille für Früchte. 10 bis 15 Franken pro Tonne von 1000 kg 


„nn Di... 0. 2, „n 100, 

Trieft ” " .».... 20 ” ” n 1000 " 

” ” Früchte . 12 " 15 [il „ ” 1000 " 

Diele „u m „RB u »„ „ 1000. 

n „ Del.... 25 n n „ 1000 „ 
Smupyrne. 


Schiffsverkehr im Jahre 1893.') 


Im Jahre 1898 find angelommen: 
4931 Schiffe von 18864975 Reg. -Tonmen, 


nämlich: 1887 Dampfihifie „ 1290511 „ 
BODE Segelihifie „ 94464 n 
und ausgegangen: 
4983 Schiffe „ 1387882 n 
nämlid: 1885 Dampfihifie „ 1 292 281 n 


83098 Gegelldife „ 96 151 " 

Im Sabre 1892 Gaben 6230 Schiffe von 1697119 Reg.⸗Tonnen 
im Hafen von Smyrna verkehrt. Das Jahr 1898 zeigt ſonach eine 
Abnahme von 1299 Schiffen und 812144 Reg.» Tonnen gegen bad 
Vorjahr. 

Daß ungeachtet einer guten Ernte, welche ein entſprechendes 
Geſchäfts jahr erwarten ließ, ein jo beträcdtlicher Ausfall vorliegt, 
ift eingig und alein auf bie im vorigen Sommer in Smyrna aufs 
getxetene Choleraepidemie und die aus biefem Grunbe gegen bie 
Smyrnaer Provenienzen veranlaßten Duasantänemaßregeln in ber 
Zeit vom 24. Juli Bis zum Schluffe des Jahres 1898 zurüdzuführen. 

Die größeren Dampfergefellichaften , welche einen vegelmäßis 
gen Verkehr mit Smyrna zu unterhalten pflegen, mit Ausnahme ber 
Italieniſchen Geſellſchaft Florio Rubattino, ftellten in Folge ber 
Dusrantänemaßregeln entweder, wie bie Auflen unb Aegypter, 
ihre Fahrten nad) Smyrna ganz cin oder entjanbten, wie bie Lloyd⸗ 
geielihaft und die Meſſageries maritimes, nur unregelmäßig 
Schiffe. Manche Dampfer Löichten die für dieſen Pla beſtimmten 
Waaren an der zwei Stunden entfernten Duarantäneflation Clazo⸗ 
mene und ſetzten bort Baflagiere aus. Verſchiedentlich wurben hier⸗ 
ber aufgegebene Güter auch an anderen Orten außgelaben, wobei ſich 
jedoch der Mebrkoften wegen vielfach Differenzen ergaben. 


1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arc. 1898 II. ©. 166. 
. 28 


200 


Smyrna. — Cajamareca. 


Die Betheiligung ber verſchiedenen Nationen am Schiffsverkehr im Jahre 1808 ergiebt ſich aus nachſtehender Tabelle: 




























Eingang. Ausgang. 
Rationalität. Dampficiffe. Segelſchiffe. Damoſſchiffe. Segelſchiffe. 
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg. 
Zahl. Tonnen. Zahl. | Tonnen. Zabl. Tonnen. Baht, | Tonnen. 
t 













| 
Deutie ........2ueneeneennnen euren. 56 | 69487 — — 69 487 — — 
Aegyptiſche.......................... 75 11 344 — | — 75 | 11 344 — 4 — 
Britiihe ........................... 238 271119 —_ — 238 272 813 - I — 
Däniſche ........................... 13 19 947 — — 13 | 19947 ı — — 
anzöſiſche ......................... 157 194 984 — — 167 194 984 — — 
echiſche......................... 241 109 181 205 21 722 241 191831 ' 205 :; 21722 
Italieniſche ...... ................. 50 75 135 16 7907 48 18 160 x | 8 594 
Montenegriniſche..................... — — 1 192 — — 1 192 
Niederländifche ...................... 2, 59 839 — — 22 59 839 — — 
Norwegiſche ....................... 7 847 | — — 7 847 — 
Oeſterreich⸗ Ungariſche................. 166 178 195 8 1617 166 178 195 8 1617 
Ruſſiſche............. ........ 72 121806 | — _ 72 121 805 _ _ 
Samiotiſche ......................... — — 
Schwediſche ................... ...... — 
———— 118638 | 
| 








1290511 | 


Wie fhon im Jahre 1892 nahm der Deutſche Schiffsverkehr 
der Schiffszahl nad) unter den Dampfern, durch welche die Deutiche 
Flagge wieder ausfchließlich vertreten war, der Zahl nad die achte 
und dem Tonnengebalte nach die neunte Stelle ein. 

Sn Anbetracht der Ungunft ber Verbältnifie war der Ausfall, 
den der Deutiche Verkehr aufzumeiien hatte, ein geringer. Er belief 


fih im Vergleiche mit dem vorbergegangenen Jahre anf 8 Schiffe‘ 


von 104411 Reg.⸗Tonnen. 

Die Dampfer gehörten auch in diefem jahre ausſchließlich 
Hamburger Ahebereien an, von denen wieber bie Deutihe Levante⸗ 
Iinie, welche noch Schiffe anderer Linien gecartert batte, mit 
31 Schiffen am Schiffsverkehr hauptſächlich betheiligt war. 

Deutſche Schiffe kamen hauptfähli von Syra (16), Hamburg (12), 
Alexandria (6), Bari (4), Newcaſtle (3) ze. und gingen hauptſächlich 
nah Hamburg (15), Konftantinopel (11), Braila (11), Salonik (6), 
Batum (4), Rotterdam (3) 2c. 

Die bier und in Clazomoͤne eingelaufenen und abgegangenen 
Deutſchen Schiffe hatten, abgejehen von einem Touriftendampfer und 
einem in Ballaft gelommenen Schiffe, Tänmtlih gemifchte Ladung. 


— — — —— — 


Cajamarea. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Das Jahr 1893 war für den Handel fehr ungünftig, und es ift 
wieder cin Rüdgang in der Einfuhr zu Tonftatiren. Wohl am 
meiften bat die Biereinfuhr gelitten. Der Berbraud von Bier Kat 
überhaupt nachgelafien, und das Wenige, wa? getrunken wurbe, ift ber 
Billigkeit wegen aus einheimiſchen Brauereien bezogen werben. 

Aehnlich geht es mit anderen Artikeln. Die Leute wollen ober 
Lnnen für die verſchiedenen Sachen nicht mehr bezahlen als früher, 
daher find nur’ Waaren geringer Dualitäten marktgängig. Da die 
Importeure des ftetigen Kursrüdiganges wegen nur gegen Baar ober, 
wenn auf Ziel, mit Kursgarantie verkaufen können, fo befchränft ſich 


3) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 U. ©. 229. 





3094 


der Kleinhändler bei feinen Einfäufen auf das Allernothiwendigfte, 
und feinere Saden jowie Luzudartilel find darum gar nicht mehr 
abzufegen. Bon deutſchen Erzeugniffen ift wieder eine Zunahme 
im Berbraud von Anilinfarben zu verzeichnen, da die unter den 
Sndianern fo beliebten Engliihen Bayetos ihres hoben Preiſes 
wegen durch jelbftgemebte und mit Anilin gefärbte Stoffe erfekt 
werben. 

Daſſelbe geichieht mit wollenen Umfchlagetüchern und felbft mit 
Hofenftoffen. — Die Einfuhr von Deutſchem oder überhaupt aus: 
ländiidem Wachs Bat dagegen ganz aufgehört, da es, von Lima be: 
zogen, viel billiger einfleht. Der Spanifhe Centner koſtet daſelbſt 
ungefähr 64 Mark, während man für biefelbe oder eine ähnliche 
Dualität in Deutichland für 50 kg 70 Mark bezahlt. Im Webrigen 
liefert Deutſchland auch Heute noch diefelben Waaren wie früber, 
nur werden bem geringeren Ablat entſprechend von jedem Artikel 
Heinere Dunntitäten als in den Borjahren eingeführt worden jein. 

In der Küftenprovinz des Cajamarcaer Bezirkes kam zu ben 
erwähnten Webelfländen noch der ſchlechte Ausfall der Reisernte 
binzu, und es fcheint, daß jener Diſtrikt noch mehr gurüdgegangen 
iſt als die Provinzen ber Sierra. 

Ein neues Werk wurbe Mitte vorigen Jahres fertiggeftellt und 
befindet fich ſeitdem in ununterbrochener Thätigleit. Auf anderen, 
gleichen Werten wurbe ber Betrieb vergrößert, jo Daß ber Gewinn 
an Silber, welches zumeiſt in Form von Schwefeljilber, theild 
direkt, theils über Lima wohl ausſchließlich nach Deutſchland aub⸗ 
geführt worden iſt, nicht unbeträchtlich zugenommen hat. Auch die 
Kaffee: und Kakaoausfuhr aus dem Departement von Gaja: 
marca, von dem der größere Theil nad Stalien verihifft fein fol, 
fheint im letzten Jahre etwas bebeutenver gewefen zu fein. “Beide 
Produkte find von vorzüglicher Güte und werben in Europa zur 
Zeit bis 90 und 66 Dark für 50 kg bezahlt. Dabei wirb es ber 
Natur allein überlafien, dieſes werthvolle Produkt hervorzubringen 
Es beſtehen nicht, wie z. B. in Mittelamerika, rationell betriebene 
Pflanzungen, ſondern die Bäume wachſen faſt ſämmtlich wild, und 
es ſammelt ein Jeder von den in jener halben Wildniß lebenden 
Leuten, fo viel er kann, für die jährlich dorthin kommenden Auf: 
fäufer. Der Preis an Ort und Stelle beirägt Tür ungeihälten 











Cajamarca. — Reufübmwales. 


Kaffee ungefähe 12 Mark für 100 Spaniſche Pfund, für Kakao etwa 
20 Mark. Es müßte der Auflauf diefer Früchte darum für bie 
Händler ein ußerſt lohnendes Gefchäft fein, wenn nicht die uns 
geheueren Frachten auf außerorbentlih fchledhten Wegen, vie kaum 
für Maulthiere paffirbar find, mehr betrügen als ber ganze Ein» 
laufspreis. 

Von ber Hauptſtadt des Departements Loreto, Moyobamba, 
aus iſt im vergangenen Jahre ein Reitweg durch den Urwald nach 
Yurtmagua, einem Flußhafen am Huallagaſtrome, gebahnt worden, 
es Können daher die Waaren, welche von Braſilien über Jquitos 
kommen, jetzt auf Maulthieren nach Moyobamba befördert werden, 
während früher dieſe Arbeit von Menſchen verrichtet wurde. Dieſes 
ift der einzige Sortichritt, der im Verkehrsweſen im Jahre 1893 zu 
verzeichnen if. 

Loreto befikt einen großen Reichthum in den Kautſchuk⸗ 
wäldern, die tro& bed Raubbaueß, ber in ihnen getrieben wird, 
noh immer bedeutende Wengen dieſes werthvollen Produktes nad 
dem Sandeläplag Jquitos liefern. Die daſelbſt etablirten Geſchäfte, 
unter denen Deutihe Firmen die erfien Stellen einnehmen, haben 
darum auch im legten Jahre wenig oder gar nicht unter der all⸗ 
gemeinen Geſchäftsſtockung zu leiden gehabt. 


Neuſüdwales. 
Schiffsverkehr im Jahre 1893.) 


Die gedrückte Lage, welche ſich ſchon im Vorjahre bei dem 
Schiffenerfehr der Kolonie Neuſüdwales bemerkbar machte, hat im 
Berichtsjahre noch keine Beſſerung erfahren. Der Grund hierfür iſt 
in den andauernd nicht ſehr günſtigen Geſchäftsverhältniſſen der 
Kolonie zu ſuchen, deren Einfuhr gegen bad Vorjahr um 2 669 000 
Bd. Sterl. auf 18107000 Pfd. Sterl, gefallen if. Der Werth ber 
Ausfuhr bob fi zwar um 949 000 Pfd. Sterl. auf 22 921 000 Pfp. 
Sterl., blieb aber immerhin noch um 3023000 Pfd. Sterl. gegen 
die Ausfuhr des Jahres 1891 zuräd. 

Es tamen nad) den verſchiedenen Häfen ber Kolonie 2914 Schiffe 
mit einem Raumgebalte vom 2590 371 Reg.» Tonnen, das find 
46 Schiffe von 214 178 Reg.» Tonnen weniger als im Borjahre. Aus⸗ 
gegangen find dagegen 2916 Schiffe von 2 602 967 Reg.⸗Tonnen, das 
find 161 Schiffe von 289 678 Reg.Tonnen wenlger. 

Die Zahl der eingelaufenen Dampficiffe flieg um 170 gegen 
da3 Vorjahr, indeflen zeigt der Tonnengehalt derſelben einen Ausfall 
von 26 758 Reg.sTonnen; die Anzahl der mit Ladung eingelaufewen 
Dampfſchiffe bat fid um 206 Schiffe und 10854 Reg. » Tonnen 
gehoben. 

Beim Ausgang erſcheint für die Dampficiffe eine Steigerung von 
41 Schiffen, aber eine Verringerung im Tonnengehalte um 75 695 
Reg»Tonnen, die Anzahl der belabenen Dampfſchiffe ift dabei um 
2 Shifie geftiegen, während der Tonnengehalt um 76677 Reg.» 
Zonnen ſank. 

Der Antbeil der Segelichiffe weiſt, wie im Borjahre, abermals 
einen nicht unerheblichen Ausfall auf. Es Tiefen nämlich 216 Segel⸗ 
\hiffe weniger ein, die Abnahme des Tonnengehaltes betrug babei 
187425 Reg..Tonnen. Für die beladenen Gegelfchiffe betrug die 
Abnahme 130 Schiffe und 121456 RegsTonnen. 
wurden 608 Segelichiffe und 168 983 Reg. «Tonnen weniger gezählt, 


— — — —— 


I) Wegen des Vorjahres f. Hand. Urch. 1893 IL ©. 141. 


Beim Auslauf . 


201 
während von beladenen Gegelichiffen 179 von 156 042 Reg. Tonnen 
weniger auäliefen. 

Neben der Boftdampfichiffelinie von Sydney nad) Sarı Francisco, 


für welche die Regierung der Kolonie eine jährlihe Subvention von 
4000 Bid. Sterl. zahlt, if im Berichtsjahre noch eine andere Linie 


nach Norbamerika ins Leben gerufen worden, die ben Verkehr zwiſchen 


| 
| 


| 


Sydney und Vancouver, nad) dem neueften Fahrplan über die Fidſchi⸗ 
und Sandwich⸗Inſeln, vermittelt und in monatlichen Zwiſchenräumen 
Dampfihiffe von 3000 bis 5000 Reg.Tonnen befördert. 

Für diefe Linie Hat fich Die Regierung von Reufübmwales ver: 
pflichtet, eine jährliche Subvention von 10000 Pfd. Sterl. beizu- 
fteuern. 

Eine andere freilich nicht jo bedeutende und nur mit einem 
Dampfſchiff befahrene Linie hat ſich ferner weiter außgebchnt, indem 
diefelbe etwa viermal im Jahre von Sydney über Suva nad Rotumah, 
den Ellis⸗ und Gilbert-Injeln jowie nad dem Deutſchen Schutzgebiet 
ber Marſchall-Inſeln ein Schiff abgehen läßt. Diefe Linie wird 
durh die Aominiftration der Gilbert» Infeln mit einer kleineren 
Subvention unterftüßt. 

Was die Dampfihiffsverbindung zwiſchen Auſtralien und den 
Neu-Hebriven anbelangt, jo Hat ſich bie Franzöſiſche Dampfſchiffs⸗ 
geſellſchaft Meflageried Maritimes entichlofien, ihr neben dem Haupt: _ 
dampfſchiff zwiſchen Sydney und Noumsa verlehrendes Zweigbampfs 
ſchiff verſuchſsweiſe mehrere Häfen auf den Neu⸗Hebriden anlaufen zu 
lafien. Sollte dem Unternehmen einige lnterftügung zu Theil 
werben, fo ſoll eine regelmäßige monatlihe Dampfichifföverbindung 
beabſichtigt fein. 

Außerdem bat au die Auftralafian New Hebrive® Co. ein 
Dampffchiff gemiethet, das in ſechswochigen Zwiſchenräumen Runds 
reifen durch die einzelnen Inſeln der NeusHebriden unternimmt und 
in Aneitium an das regelmäßig von dort nad Sydney gehende 
Dampiſchiff der Auftralafian United Steam Navigation Co. Uns 
ſchluß Bat. 

Die im Juni 1898 ins Leben getretene Japaniſch⸗Auſtraliſche 
Dampffchiffsli nie unterhält den Verkehr vorläufig nur in ganz uns 
regelmäßigen Zmwilhenräumen. Grit wenn bie Handelöbeziehungen 
zwiſchen Auftralien und Japan mehr Ausdehnung gewinnen würben, 
fol eine regelmäßige Verbindung eingeleitet werden. 

Sehr bedeutend Hat fich in der zweiten Hälfte des Verichtsjahres 
ber Schiffsverkehr zwiſchen den Kolonien Reufübmwales und Weſt⸗ 
auftralien gehoben, indem,bie bort neu eröffneten Goldfelder zahl 
reihen Zuzug dorthin veranlaßt haben. 

Der Subventionövertrag mit ber Beninjular and Orientals und 
der Drientgefellichaft Iäuft am 31. Sanuar 1895 ab. 

Diefe Geſellſchaften erhalten zur geit für die Poftbeförberung 
von und nah Auftralien zuſammen 170000 Pfd. Sterl. jährlich. 

Da eine allmähliche Ausdehnung ber Bebeutung der Auſtraliſch⸗ 
Canadiſchen Dampfiiffslinie erwartet wird, fo wünſcht man fich 
nit für eine längere Zeit durch Verträge über die Poftbefürderung 
durch den Suezlanal zu binden, und deshalb fol der Subventions- 
vertrag möglichft nur für ein Jahr erneuert werben. 

Ueber die Herkunftsländer der in der Kolonie Neuſüdwales im 


Sabre 1893 eingelaufenen Schiffe ift folgende Ueberſicht zuſammen⸗ 
geftellt worden: 


Hertunftsland. Schiffe. Reg.sTonnen. 
Deutſchland ............... 39 65 582 
Bictoria .................. 1054 1707 657 
Queensſland ............... 382 269 483 
Säpauftralten ........-.... 426 264 984 


28% 


202 Neuſüdwales. 










Herkunftsland. Schiffe. Reg.Tonnen. | Herkunftsland. Schifſfe. Reg.⸗Tonnen 
Meftauftralien ............. 19 23 259 | Bereinigte Staaten v. Amerifa 43 68 927 
Tasmanien ............... 205 159 885 Mexiko ................... 1 166 
Neuſeeland ................ 2835 181 768 | Brafilien ................. 40 61911 
Großbritannien ............ 178 396 524 Chile..................... 2 2 284 
Canada................... 12 15 749 Argentinien ............... 14 20 977 
Indien .................. 17 31687 Peru....... ......... onen 2 1%8 
Ceylon ................... 2 3437 Frankreich ............. 14 39 083 
Straits Settlementd........ 1 1 607 | Neukaledonien .......-.....- 58 80 642 
Hongkong ................ 30 43 608 Belgien................... 1 921 
Fidſchi⸗Inſeln 36 30 968 | Schweden .............. 2 2476 
Britiſch⸗ Reu⸗Guinea ........ 3 629 Norwegen................. 6 5969 
Rorfollsmiel .............. 4 258 | China .................... 6 6 584 
Trinidad.................. 1 706 Japan ................... 4 7601 
Kapkolonie.............. 82 66 575 Java..................... 6 8482 
Natal .................... 4 3 085 Celebes................... 1 1586 
Banzibas ................ 2 3 706 Süudſee⸗Inſeln ............. 3 12 271 
Mauritiuß ................ 11 14 330 anjammen.. 2914 2590 371 
DelagoasBai .............- 2 8557 

Die Vetheiligung der einzelnen Nationen an der Schifffahrt im Jahre 1893 war folgende: 
Eingang. Yudgang. 
Rationalität Ueberhaupt. Darunter beladen. Ueberbaupt. _ Darunter beladen. 




































zujammen... Dampfidifie.. 
Segelfäifie .... 


Schiffe... | 2914 | 2.690 371 | 2314 | 1969 182 | 2916 | 2.609 967 | 263 | 251144 


473 206 368 680 491 338 


Reg.s Reg. Reg. 
Anzahl. zonnen, | Anseht. | Tonnen. Anjzahl. gonnen. | Anzahl. —E Tonnen. 
Deutihe ....... ....... Dampfſchiffe ... 38 | 64 293 88 64 298 82 | 61 882 32 61 882 
Segelidiffe .... 21 20 759 12 11 528 19 17 491 19 17491 
zujammen... 54 86 062 45 76 816 61 | 19 373 61 79 373 
| 

Britiſche.............. Dampfſchiffe ... 290 568 609 241 416 726 298 | 586 484 284 668 952 
Segelſchiffe .... 214 185 752 339 748 227 339 748 
zujammen... 504 892 158 385 612 478 520 926 182 511 893 700 
Auftraliihe ........... Dampficiffe... | 1967 1372 754 1631 1 094 320 1929 1 363 067 1730 1 320 430 
Segelihiffe .... 265 68111 215 51 209 291 13 045 268 71507 

zufammen... 1426 102 | 1998 

Schiffe anderer Britifcher 

Beltgungen ......... Segelfäiffe .... 12904 |. 10 12 904 
Stanzöfilde........... Dampfſchiffe ... 43 96 896 4 | 93 579 
Segelſchiffe .... 2 46 2293 2 223 
zufammen... 45 93 590 40 97 688 44 95 872 

Amerllanilde ......... Dampfidiffe... 8 10 

(Bereinigte Staaten) Gegelidiffe..... 26 
zufammen...| 36 | 36270 | 31666 ss | 17% 36 | 41735 
Neutale dontſche ........ Dampfidiffe... 3 1708 3 1708 5 5 2 700 5 2 700 
Japaniſche ............ Dampfidifie... 1 1168 1 1168 1 1169 1 1169 
Schwedilde ........... Segelſchiffe .... 3 1 922 8 1 922 2 1318 2 1318 
Rorwegifde ........... Se Hk . 15 11 691 5 5 268 17 13 680 17 13 680 
Rieberländtihe ........ Segel Ft e .... 3 3676 2 2 468 3 3 676 3 3 676 
Damwatiihe ............ Segelſchiffe .... 4 6 on 2 _889 4 5 su 4 5 544 
Dänüche.............. Segelſchiffe .... 1 — 2 2 886 

EIETIEIETIEIE IE IE 


2117166 | 1966 1 741 688 2218 2110021 2104 | 2053096 





Heufühwales. — Athen. 203 


Der Anteil der Deutichen Flagge hat fi demnach im Berichts⸗ 
jahre beim Ginlauf um 23 Schiffe von 25113 Reg.»Tonnen, beim 
Auslauf aber um 26 Schiffe von 32329 Reg.-Tonnen vermindert, 
was theilmeife durch Die im April des Berichtsjahres erfolgte Ein» 
ftellung ber Fahrten des Reichspoſtdampfſchiffes Lübeck“ zwiſchen 
Sydney und Apia feinen Grund findet. 

Die vorfichenden Bablen zeigen für bie Franzöſiſche Flagge um 
deswillen höhere Angaben, weil die Franzöſiſchen Poſtſchiffe auf ber 
Reife von Marſeille nad Roumsa den Hafen von Sydney ſowohl 
bei der Ausreife als auch bei der Heimreiſe anlaufen und deshalb 
auf jeder Rundreiſe Doppelt gezählt werben. 

Die eingelaufenen Schiffe vertheilten fich, wie folgt, auf bie vers 
ſchiedenen Häfen ber Kolonie: 


Häfen. Schiffe. Reg -Tonnen. 
Sydney .................. 1664 1 902 265 
Rewcaflle ............ .... 465 0924 844 
Grafton................. 6 1475 
Ballina................... 1 66 
Amwilumbeb ............ 16 543 
Wollongong ............... 49 48 812 
Eben ................. 66 39 119 
Häfen am Murray Zlufle: 
orth.............. 328 89 888 
Eufon ......... ........ 96 10 689 
Moama................. 286 22 670 





sufamımen... 2914 2 590 871 
Gebaut wurden im Berichtsjahre in Neuſuüdwales: 
Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 





Dampfidiffe...........- 7 256 

Shomerbarl..........-. 1 176 

Kutter................. 1 8 

Galeafſen (ketchee) ..... 6 11 

Schooner .......22.:... 8 278 

zufjammen... 18 19 

gegen 37 Schiffe von 1099 Reg.⸗Tonnen im Borjahre. 

then. 

Handelsbericht für das Jahr 1893.') 
Allgemeines. 


Das Jahr 1893 brachte für die Handelsverhältniffe Griechen: 


reich, welches bißher fait ein Drittel der ganzen Ernte abgenommen 
hatte, fih aber im Sabre 1898 ſelbſt einer beſonders ergiebigen 
Weinlefe erfreute und neuerdings durch ein Berbot ber Wein 
bereitung aus trodenen Weinbeeren die Einfuhr von Korinthen fait 
gänzlich unmöglich gemadt hat. In Folge befien blieben bie Preife 
wie noch niemals zuvor gebrüdt und wurben alle Berechnungen ber 
Pflanzer auf das Empfindlichſte geftört. Die erwartete Einfuhr 
von ausländiihem Golde blieb noch weit mehr ald im vorigen 
Sabre aus. 


Anßenbandel. 


Der im Jahre 1892 ſchon ſehr merkliche Rüdgang im Außen⸗ 
handel dat an Schärfe und Ausdehnung im Verichtsjahre noch 
zugenommen. 

Die Einfuhr beirug 

1893, 1892. 1891. 
Dramen (Gold) 
91484936 119806007 140 859 674 
Danach ſtellt fi der Minderbetrag gegen das Vorjahr auf 27 821 071 
Franken ober 30,4 pGt, 

Der Rüdgang bezieht fi zunächſt auf die Einfuhr von Ges 
mweben und Garnen, von denen im Sabre 1893 für 12115082 und 
im Jahre 1892 für 22 804 208 Dramen eingeführt wurden. 

Auch bei folgenden Artikeln ift eine ftarfe Abnahme der Einfuhr 
zu verzeichnen. 

Es betrug die Einfuhr von 


1893. 1892. 
Drachmen. 
Buder .................. 2913405 3417461 
Kaffee................. 2304 934 3039 170 
Reis.................... 1650 71T 2261422 
Getrodneten Filden........ 4049201 5087511 


Töpfereis und Glaswaaren. 1062141 1653619 
Vharmazeutiihen Produkten 

unb Chemilalien ........ 576020 6870908 
Diefe Zahlen geftatten einen Rüchſſchluß auf die Unficherheit in 
ber Vermögenslage in ben breiteren Schichten ber Bevölkerung in 
jo weit, als hiernach feftzufteden ſcheint, daß ſich dieſelbe in ihren 
Ausgaben für die tägliche Kleidung und die ihr nothwendigſten 
Konfumbebürfnifie wie Reis, Kaffee, Zuder augeniheinlich erheblichen 
Beihränktungen untermorjen Haben muß, was bei der im Allgemeinen 
herrſchenden Bebürfnißlofigfeit des Volkes beſonders bezeichnend tft. 
Wenn erſt die vollſtändige amtliche Statiſtik veröffentlicht ſein wird, 
dürfte dieſes vorläufige Ergebniß im Einzelnen noch offener zu Tage 





lands tief einſchneidende Greignifie. treten 
Di « : 2 I Y\ 

IAkidnbe Zrina nat ofen mu ade —— Rene Se Sanbeis Auch bei den Einfuhrzbllen ergiebt fi trotz der anfehnlichen 
he unier envemen Camantunger ber Baluta armer kmurieer | Boleöfungen in den Jahren 1892 und 1898 ein Behleirag von 

Das Aato | 4 926 Drachmen oder 20 pGt. gegenüber dem Vorjahre. 

hin I ware tm abgelaufenen Jahre zwijchen 45 unb 85 pEt Daß die Einfuhr aus Deutfhland unter dem Drud ber all: 

an Unter diefen Umſtanden konnte der Mußenhandel, auf melden a on klin nicht auf ber bisherigen Höhe bleiben konnte, verfteht 
echenlan 

nn SB (u Ti im fan a u 

ii . . ı eingetretenen Zollesmäßigung für Antlins und Alizarinfarben zu 

ns en ingenb ciner nennentwerthen Entfaltung feiner Kräfte nicht ; verzeichnen. Die darauf eingetretene lebhafte Nachfrage Heß Inbefien 
Die Sage wurde noch weſentlich dadurch verfihlimmert, daß bie jpäter unter dem Einfluß ber Krifis mehr und mebr nad). 

—— —* ——— sufammenfiel mit dem uns . Bapierinbufie mir —S Velden u bie in * * 

ſuwarut auftretenden angel an Rachfrage, namentlich in Frant. nn. rogte Bolerhößung allexbings mieber beeinträiftigt worben 
1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Ar. 1893 II. S. 193 u. 376. : ift. Norddeutſche und Sächſiſche Fabriken traten trotz der geographiſch 


204 


ungünftigen Lage mehrfach mit Erfolg gegen bie Defterreichtiche 
Bapierinduftrie in Konkurrenz. 

Für gemifle Erzeugniffe von großem Bedarf, namentlich Rob» 
materialien, wie Eifen und Eifenwaaren, hat die Schwankung ber 


Baluta einen ungünftigen Einfluß auf Deutiche Provenienzen infofern 


ausgeübt, als man ſich jekt, im Gegenfaß zum Vorjahre, bes 
bilfigeren Preiſes wegen, unter Qintanfegung der Qualität, vor- 
zugsweiſe billigeren Produktionsländern, beſonders Belgien, wiederum 
zuzuwenden anfängt. 


Sm Sabre 1893 wurden von Deutihland nah Griechenland 
eingeführt: 


Im Im 
General: Spezial» 
handel handel 
Werth: Draddmen Gold. 
Gewebe und Garne .......... ......... 1127290 1167261 
Konſervirtes Fleiſch.................. 3 228 3 228 
Butter............ ................... 7422 7422 
Maſchinen .......................... 16 326 69 598 
Berarbeitete Metalle................... 827 592 806 028 
Pharmazeutische Produkte und Chemifalin 1631582 1375 785 
Glas, Kryftalls und Thonmwaaren ....... 547 765 426 086 
Grobe Gewebe, Säde, Seile ir. ........- 44 961 41 525 
Papier ⁊....................... 510 415 460 984 
Unverarbeitete Felle .....-.-eonerreenn: 2003167 1769146 
Leder⸗ und Beinwaaren................ 183 006 177 861 
Batronen und Batronenhülfen .......... 21 149 15 762 
Lampen und Stronleudter. ............. 44 160 46 944 
Mufilinfteumente und Uhren ..........- 97 131 97131 
Bier und Branntwein.................. 125 704 10 612 
Hüte ............... ............... 7807 7371 
Knöpfe, nicht von Metall ............... 29 016 31 236 
Beſtecke und Rafırmefler................ 32 799 31 644 
Wolle und Haare von Thieren .......... 15 976 75 975 
Einfache Bräfentirteller.......o-.....0.- 23 980 23 980 
Schirme und Schirmgeftelle ............- 23 665 27 533 
Metallipielgeug für Kinder .............. 6 163 6 438 
Metalldraht........................... 317 195 317 195 
Spiegel ............ .. ........... 10981 10 981 
Malz ................... ........... .. 41 317 41 317 
e 114 1 41 028 68 766 
Bleiftifte ............................ 11148 11148 
Fächer ................ ........... 10 488 10 138 
Unverarbeitete Mineralien .............. 21 556 21 728 
Unverarbeitete Metalle......... ........ 397 830 394 140 
Gegenſtände aus Holz.................. 63 624 46 101 
Zündhölzer ........................... 180 067 180 057 
Handſchuhe von Leder.................. 6 561 5 682 
Farben .......... .................. 2910 3 106 
Möbel ............................... 8001 10 706 
Harze und andere Erzeugnifle der Wälder 10 538 15 713 
Buder ........................... 3 730 3 730 
Blumen und Schmudfedern............- 116 020 116 020 
Waffen und »Theile davon............ 54 853 20 713 
zufammen einfchließlich der nicht beſonders 
aufgeführten Waaren............ u... 870119 7 987 448 


Die Griechifche Statiftit richtet fih nur nah der Flagge und 
bezeichnet als Deutſche“ Waare nur die, welche mit der Deutichen 


Alpen. 


LevantesLinie nad) Griechenland kommi. In Folge deſſen giebt bie 
amtliche Griechiſche Statiftil die Deutiche Einfuhr zu niebrig an. 

Es ift zweifellos, daß der Deutſche Einfuhrbandel durch Die 
immer trauriger fich geftaltende Lage der GStaatäfinanzen auf das 
Erheblichſte beeinträchtigt worden tft. 

Artikel zweiten und beitten Bedarfs, aber auf Einfuhrartikel 
erſten Bedarfs gingen mehr und mehr zurück. Die erwähnten Vor⸗ 
gänge haben auf bie Geſchäfts. und Vermögensverhältnifſe der 
Käufer einen entſprechend ungünſtigen Einfluß ausüben müſſen; ein 
Jeder ift mehr oder weniger durch die beſtändigen Schwankungen 
der Valuta und die daraus refultirenden falſchen Berechnungen, die 
täglich zunehmende Theuerung ber Nahrungsmittel und durch den 
beſchränkten Umſatz geſchädigt worden. Die einheimifchen Kaufleute 
haben in Anbetracht bed verringerten Verbrauchs, der Schwierigleit 
ihrer Berechnungen, der Ungewißheit ber nächſten Zukunft an Unter: 
nebmungsluft eingebüßt. 

Trogdem darf darauf hingewieſen werben, daß ſich Diejenigen 
Käufer, melden man erfahrungsmäßig feither Kredit gewähren 
durfte, im Großen und Ganzen bisher Tonfequent bleiben und ihren 
BDerbinblichleiten, wenn auch mit meift unvermeibliden Ber 
fhleppungen, ehrlich nachzukommen ſuchen. Ob ihnen dies allgemein 
auch ferner gelingen wird, ift angefihtd der noch immer nicht ber 
Zöfung näher gebrachten Finanzkriſis des Stanted, von welder bie 
neue Sicherheit des Tommerziellen Verkehrs weſentlich bedingt ift, 
allerdings ſchwer vorauszufagen. 


Borläufig ift jedenfalls beſondere Borficht geboten, und werben 
die Deutfchen Exrporteure ihre Kredite zu hüten und bie Lage der 
einzelnen Käufer durch gewiflenhafte Vertreter am Platze zu prüfen 
haben. 

Ein Sinten des Agio ift anſcheinend in der nädjften Zeit noch 
nicht zu erwarten. 

Bei den zur Zeit geringen Einkünften der Staatälafie aus den 
Zoll⸗ und Steuerämtern und den zahlreichen der Dedung barrenben 
Bedürfniffen dürfte es ferner noch lange währen, bis an eine Ein: 
ſchränkung des Zwangskurſes in erwünfchter Weife gedacht werben 
kann, um fo mehr ald die Staatskafje und das Publikum ciner 
Krebitmünge bei dem Mangel an ausländiſchen Zuſchüſſen bedürftig 
find. Eine erhebliche Verminderung des Agio würde ferner den 
Korinibenpflanzern eine weitere empfindlide Einbuße bringen. 
Zunädft ift zu wünfchen, daß der Zwangskurs eingefchräntt werde, 
damit das Agio ftabiler wird und ſich das Einfuhrgejhäft auf etwas 
fiherem Boden bewegen Tann. 

Eine Unterbredung ber kommerziellen Beziehungen mit bem 
Griechiſchen Markte ift nicht ganz angebracht; denn Griechenland be⸗ 
darf zu feiner Exiſtenz einer größeren Einfuhr, und es giebt nod 
immer eine beträchtlihe Anzahl von Abnehmern, vie volles Vertrauen 
verdienen und über genügende Mittel verfügen und die theilweiſe 
auch zu Baarzablungen zu bewegen find, um fich den ungemifien 
Chancen der Zulunft zu entziehen. Die Berbindung aber muß ftets 
durch Bertreter am Plage vermittelt werden; nur dieſe find durch 
Iangjährigen Verkehr mit dem an und für ſich vorſichtigen und miß⸗ 
trauifchen Griechiſchen Abnehmer in der Lage, deflen perfünliche 
Eigenjchaften jomwie die Vortheile und Nachtheile des Geſchäfts in 
jedem einzelnen Falle richtig gegeneinander abzuwägen. Auch würde 
eine .unüberlegte Enthaltung von Geſchäften mit Griechenland der 
fremden rübrigen Konkurrenz Raum geben und das Griechiſche 
Abjakgebiet, weldes dank guter Lieferungen, den Bemühungen 
guter Kommilfionäre und dem eifrigen Streben ber Deutichen 
Dampffchifffahrtsgeſellſchaften, vorzüglih der Hamburger Levante: 





Athen. 


Linie, an Wichtigkeit für Deutfchland fortwährend gewachien ift, ben 
allzu bedenflihen Deutichen Exrporteuren verfchließen. 


205 


Die Baummwolleninduftrie ift bereits auf eine beachtenswerthe 
Höhe gelangt. Das Robmaterial wird zum Theil im Lande felbft 


Es darf auch erwartet werben, dab das ganz, anorımale Yinanze ; gezogen, beionbers in der Gegend von Livabia, in befien Nähe ber 


jahr 1893 auch mit Recht als ganz anormal für den Hanbel und 
Berlehr begeicänet werben muß. Die Unficgerheit, wie fie währenp 
biefeß Jahres herrſchend war, wird nad) der doch in irgend einer 
Beife zu gewärtigenben Regelung der Finanzfragen allmählich ab» 
nehmen. Auch das gegenwärtig in Kraft tretende Martenichußgeieg 
wird dem Einfuhrgefhäft ohne Zweifel förderlich fein. 

So ſehr alſo das gegen ben Handel mit Griechenland in ver 
legten Zeit in Deutſchland merklich geftiegene Mißtrauen in einzelnen 
sällen anſcheinend feine Rechifertigung finden mag, ein Ueber⸗ 
wuchern defielben würde die Deutſche Ausfuhr nad Griechenland in 
nicht zu vechtfertigender Weife vielleicht auf lange Zeit Bin ſchädigen. 

Der Deutichen Inbuftrie darf auch für das verflofiene Jahr 
nachgerühmt werden, daß fie im Allgemeinen zur Erhaltung und 
Beiterentwidelung der beftehenden Beziehungen durch gute und 
techtzeitige Lieferung beigetragen bat. 

Die Ausfuhr beirug im Jahre 1893 88.033 862 Drachmen, 
gegen 82261 464 Dramen im Jahre 1892. 

Die Steigerung der Ausfuhr um 5 772398 Drachmen iſt zum 
großen heil auf bie vermehrte Korintbenausfuhr in Folge der 
großen Produktion zurüdzuführen. Der Werth der Korinthenausfuhr 
betrug 46 274 650 Drachmen gegen 40 749 301 Dramen im Jahre 
1892. Diefe Zunahme ift aber deshalb feine reale, weil ben offis 
ziellen Werthſchäzungen die Werthe des Jahres 1889 zu Grunde 
gelegt find, während die Preiſe thatſächlich fo ſehr zurückgegangen 
find, daß der wirkliche Erlös aus der Korinthenausfuhr 25 bis 
HD Mil. Dramen kaum überfteigen bürfte. Eine erwähnenswerthe 
Zunahme erfuhr nur die Ausfuhr von Weinen, wovon 4 195 445 
Zrahmen gegen 3276 844 Dradmen im Jahre 1892 ausgeführt 
wurden, und von Schwämmen, von denen 2290 640 Drachmen gegen 
1642380 Drachmen im jahre 1842 ind Wusland gingen. 

Das Tabalausfunrgefhäft nah Deutſchland erfuhr im ver- 
gangenen Jahre Teine Belebung durch größere Nachfrage. Die 
Griediihen Tabake können allein, d. 5. ohne Zugabe Turkiſcher 
Sorten, nicht gut zu Cigarretten verarbeitet werben, da ihnen das 
ın Deutihland beliebte Aroma abgeht und fie außerdem ſchwarze 
Aſche erzeugen, mährend der Deutfche Raucher meiftene auf weiße 
Aſche ſieht. 

Nach Deutſchland wurden im Jahre 1893 ausgeführt: 


General⸗ Spezial⸗ 
handel handel 
Beth: Drachmen Gold. 
Korinthen ................ 4 214 626 4 214 626 
Wein .................... 61 965 61 965 
Tabak in Blättern......... 8381 750 381 750 
Schmirgel ................ 22 080 22 080 
Node Felle ............... 15 822 15 822 
Zinkerz (Kalomine) ........ 493 640 498 640 
zufammen einſchl. anderer nicht 
bei. aufgeführter Produkte 5819 161 1196 642 


Induſtrie. 
Die Verminderung der Einfuhr von wollenen und baumwollenen 


| 
| 





— — — — â— — — — — — — 


Geweben iſt vor Allem auf die gedrückte Lage der Bevölkerung 


jurüdgeführt worden. Dieſelbe dürfte jedoch zum Theil auch der in 
zeger Entwidelung begriffenen betreffenden einheimifchen Induſtrie 
zu verdanken fein. 


in jungſter Zeit künſtlich ausgetrocknete See Kopais ganz beſonders 
für dieſe Kultur auſsgenutzt werben fol. Man hofft für bie feinſten 
Dualitäten der Dort gezogenen Robbaummolle den Britiihen Markt 
zu gewinnen. Der biöher im Lande erforderliche Bedarf an Roh⸗ 
material wird zumeift aus der Türkei gebedit, zum großen Theil aus 
Kleinafien, dann aus Aegypten, Großbritannien und den Bereinigten 
Staaten von Amerika. 

Bon Baumwollenipinnereien befteßen in bem erwähnten 
Livadia vier Heinere, wovon zwei mit etwa 8000 Spindeln; jodann 
in Chalfis auf Eubda eine Spinnerei mit 8000 Spindeln, eine in 
Patras mit 2000 und ebenjo eine in Syra mit 2000 Spindeln. 

Insbeſondere im Piräus gewinnt jedoch dieſe Induſtrie immer 
mebr an Ausdehnung, wo ein Unternehmer allein 47000 Spindeln 
in Betrieb bat und weitere in nächſter Zeit in Betrieb jeken wird. 
Außerdem befinden ſich an demſelben Plage noch ungelähr 80 000 
Spindeln in Bewegung. Die lekteren Spinnereien arbeiten etwa 
zwei Drittel Garn zum Berlauf an andere Webereien und ein 
Drittel für den eigenen Bebarf. Zur Einfuhr gelangen außerbem 
rohe einfahe Garne bis zur Höhe von Nr. 24 Engliich, die aus⸗ 
ſchließlich aus England bezogen werben. Feinere Nummern kommen 
fat nicht vor. Die einheimifhe Produktion beichräntt ſich nahezu 
ausſchließlich auf grobe Rummern, und müflen Garne über Nr. 14 
Englifch bereitd aus England bezogen werben. 

Sm der Baummollienweberet nimmt wiederum Piräus ben 
erften Rang ein mit etwa 450 Webſtühlen für Arbeiterbrille und 
farbige Waaren, ſowie ungefähr 800 Webftüblen für weiße Waaren, 
Schirtings 2c.; ſodann gelangen in nädfter Zeit noch 200 Stühle 
fie Druckwaaren, Kattun und Möbelftoffe in Betrieb. Außer dieſen 
einer Firma gehörenden Webftühlen arbeiten noch etwa 120 Baums 
wollenftühle in Piräus und zwar für grobe Arbeiterbrilfftoffe in 
orbinärer Dualität, jeboch zumeilen hübſcher Ausführung. Dieſe 
Spezialität findet großen Anklang in den gejammten unteren Ar» 
beiterflofien und wird von Erwachſenen und Kindern getragen. 
Sie befteht aus groben Baummollengarnen Nr. 10 zweifah und 
Nr. 14 zweifach Engliih in bunter und liter Mufterung, nad) aufs 
fälligen Kammgarndeſſins ausgeführt und dabei haltbar fomohl gegen 
Wäſche wie Licht. Eine glei geringe Waare dürfte in Deutichland 
wohl nicht getragen werben, body tft fie durch den Zwirn vecht 
haltbar und entipriht dem Zweck einer billigen Kleidung der unteren 
Klafien. Bei der Höhe des Einfuhrzolles ift dieſe mindermwertbige 
Waare von der Einfuhr bereits gänzlich ausgejchloffen. Die Einfuhr 
in leichteren Baummollengemweben, ſowohl rohweiß, wie gebleicht und 
bebruct, beſonders aus Großbritannien, dann Frankreich und an 
dritter Stelle Deutichland, ift noch jehr bedeutend. 

Außer obigen mechaniſchen Webereien befinden ſich noch in Argos 
und an einigen anderen Drien etwa 1000 Handwebſtühle für allerlei 
Baummollftoffe in Betrieb. 


Die beftehenden Baummollenfärbereien find fehr primitiv 
eingerichtet, befonderd in ben Heininduftriellen Anlagen. Für Farb⸗ 
waarens Materialien, Anilinfarben 2. bat Deutichland das Feld 
errungen und wird es bei feinen vorzüglicden Fabrikaten gewiß bes 
baupten. Die einfachen Aniline 2c. welche im Inlande hergeftellt 
werden, haben fich eine dauernde Geltung nicht verichaflen können. 

Das Abſatzgebiet für die genannten Stoffe ift etwa für drei 
Biertel das Inland und für den Übrigen Theil die Türkei, mo 
Griedifhe Kaufleute die Einfuhr vermitteln. 


206 | Alten 


Auch die Wolleninduftrie dehnt fi bereitä mehr und mehr | werben Tann. Da eine größere Anzahl von Arbeitskräften erforder 
aus. In der Nähe von Athen befindet fi eine Meine Tuchfabrik, lich iſt für entſprechende Zeiftungen, jo find die Produktionskoſten 
welche außer Stoffen für den Gebrauch der minder bemitielten Bes | keineswegs geringer ala z. B. in Rorbbeutichland. In Baummolle: 
völterung, fomie wollenen Flanells, Soden ıc. aud einfache Budifin« | fpinnereien und Spulereien find fehr viele Kinder von 7 bis 
und Eheviotftoffe herſtellt und mit 20 breiten, theils Tuch, theils | 8 Jahren an beichäftigt gegen geringen Lohn von !/s Dradime und 
Buckſtinſtühlen fomie mit etwa 40 ſchmalen Webftühlen für las | felbft darunter. 
nells ꝛc. arbeitet. Dagegen blüht in Phaleron eine größere Unter⸗ Bon geſetzlichem oder freimilligem Schub ober von Berficherung 
nehmung, welche mit 50 neuen Bucſtinſtühlen und einer gleichen | her Arbeiter durch bie Arbeitgeber gegen Krankheit, Unfall oder 
Anzahl ſchmaler Stühle gute Buckſtin⸗ Cheviot- und Rammgarnftoffe | Alter ift vorläufig in Griechenland nicht die Rebe. 
aller Art fowie Slanelle und AFutterftoffe erzeugt und einen in jeder | 
Beziehung guten Erfolg aufzumeifen bat. Ste erweitert ſich zu: | 
ſehends und wird in Kurzem mit der Anfertigung von Damenftoffen | 
beginnen. Das Unternehmen ift von einer Altiengeſellſchaft gegründet | Oeßentliche Bauten. 
worden und fleht unter der Leitung eines Deutichen Technilers, | In den öffentlihen Arbeiten ift beinahe völliger Stillſtand 
welcher von mehreren Deutfchen Angeftellten unterftügt wird. Ein | eingetreten. 
weiterer Anlauf zur Gründung einer Streihgamipinnerei für Triko⸗ Die Weges und Bridenbauten find zum weitaus größten Theil 
tagen, Strumpfgarne ıc. zur Hausinduſtrie iſt wegen zu Heiner Ans | ingeſtellt; die Unternehmer, zum großen Theil Ausländer, aud 
lage von nur 1 Sat Krempeln und 560 Spindeln nit zur Ent» Deutiche, warten feit vielen Monaten auf Zahlung. 
mwidelung gelangt und in ber Ummandlung zu einer Baummollen: An den Eifenbahnlinien im Peloponnes und an ber von 
fhußipinnerei für eine Baummollenweberei begriffen. Die ges itäuß—Sariffa, if kein nennendwerth ortfepritt ä 
nannten beiden Tuchfabriken befiken eigene Spinnerei, Färberei und Pirãus — Larifſa, if fein nen er Fortjchritt zu erwähnen. 
Appretur. 

Eine Schwierigkeit für die Entwickelung dieſer Induſtrie iſt der , 
gänzlide Mangel an geichultem Arbeiter zc. Berfonal ſowie bie Jhhmus von Rorintp. 
wegen bed geringen Bebarid des Meinen Landes nothgedrungene . . . . 
Bielfeitigteit. Faſt alle Rohmatertalien, felbft die Kohlen, müflen en Ben des N nomus won Rot ir — 
aus dem Auslande bezogen werden, die Verarbeitung hat außerdem Darauf dem Verkehr Übergeben werben. Indeß auch dieſes Berl 
mit jehr mißlichen Waflerverhältnifien zu kämpfen. Bon den eins . geben 
heimiſchen Wollen Tönnen nur bie beiten Qualitäten zu grobem befien finanzieller Ertrag zweifelhaft ift, bat ben Erwartungen 
Miltärtud) verwendet werben, während die anderen nur für Mas | keineswegs entſprochen. Es haben fich bald zahlreihe Mängel in 
tragen ıc. fowie für geringe Hausinbuftrie in den Gebirgägegenden ber Ausführung herauögeftellt, ſo daß größere fahrzeuge, wie bi 
Berwenbung finden bes Deſterreichiſchen Lloyd, für welche bei ihren regelmäßigen Fahrten 

nad der Levante und den Häfen des Schwarzen Meereß bie Durch⸗ 

Die außländiigen Wollen für bie Fabriken werden in ger | faprt von befonberer Wichtigkeit wäre, denſelben nicht haben befahren 
waſchenem Zujtande beſonders aus Belgien, ferner aus Große | gönnen. Die Geſellſchaft hat vielmehr auf Grund einer genauen 
britannien und Deutſchland bezogen. Auch bie Einfuhr von Kamm⸗unterſuchung eines eigens Hierher gelanbten Technikers befcloffen, 
garnen vertheilt ſich auf dieſe drei Sänber. In auf die Benutzung des Kanals vorläufig gänzlich zu verzichten. Die 

Das Abſatzgebiet der Fabrikate ift faft ausſchließlich Griechenland | Einfahrt und Ausfahrt follen bei ftärkeren Zuftftrömungen und dem 
jelöft, ein geringer Theil geht nad; Kleinafien und der Levante. Mangel von entiprehenden Vorkehrungen Gefahren auögejegt fein; 

Wenn auch dieſe Habrilen gewiß nicht mit denen bed norbwefts | „or Ällem follen die fteilen Wände bei der Enge des Kanals bie 
lihen Europa den Bergleih außhalten können, fo jchreitet doch ihre Durchfahrt erfchweren. Auch wird über bie Höhe ber Tarifſätze 
Bervolllommmung beftänbig fort. Klage geführt. In jedem Falle bat, abgeſehen von Heineren Kriegs: 

In Piräus verdienen die erwachſenen Arbeiter zwiſchen 2 Bid | Fahrzeugen und Küftenfahrzeugen, noch Tein nennenswertber Verkehr 
4 Dramen täglich, je nad Arbeitszeit und Leiftung, ein Lohn, | im Kanal von Korinth Plak greifen können. 
welcher mit Rüdfiht auf ihre mangelhafte Ausbildung, den ftarlen 
Yang nach uneingeichräntter Freiheit der Bewegung, die beicheidenen Den Verkehr im Kanal jeit feiner Eröffnung veranſchaulicht 
Anſprüche auf Nahrung und Lebensmeife nicht als gering bezeichnet | folgenbe Tabelle: 


Es verkehrten vom 9. November 1898 (dem Tage der Eröffnung) bis 12. Yebruar 1894: 

















Segelfdiffte | Dampfidiffe Zufammen 
J n F a h rtvon Reg.⸗ | Kanal: Reg.: Kanals Reg.» Kanals 
l gelder | Zahl gelver | Zahl gelber 
Se | Tonnen | Dramen. Tonnen Drachmen. Zonnen ı Drachmen. 
I ° | 
Iſthmia nah Poſidonia...................... 100 | 38781/2| 2643,80 | 84 | 5377 : 3306,10 | 1834 | 8 7601/ | 5949,00 
Pofidonia nah Iſthmia..................... 140 | 6654 5216,65 | 31 | 50961/: | 3164,60 | 179 | 11 750l/2| 8881,25 











Total... | 248 | 10 0272| 1860,45 | 65 [10 47315 | 6 470,70 | 313 | 20501 | 1433115 





.—— — er— — 


Athen, — Auſtralien. 


8chiffs verkehr. 
Der Schiffsverlehr in den Häfen Griechenlands im Sabre 1898 
iſt ans folgender Tabelle erfihtlich: 





Eingang: 









Schiffe Griechiſcher Schiffe 
Rationalität. frember Rationalität. Bufammen 
ahl Reg. gt Reg⸗ | Zahl | Rep 
—* | Tonnen. din Tonnen. Ski Tonnen. 


2.689 | une | 3139 —J 5778 Er 









Audgang: 
Schiffe Griejifer Shi 
fremder Rationalität. Zufammen. 





Nationalität. 
bt | Reg.: 













ahl | Reg: Reg. 

der Schi e. Tonnen. Sitte. | Tonnen, Tommen. 

2196 | sun | 3108 I1000006 6.808 | 2200777 
Auſtralien. 


Die Wollproduktion und der Wollhandel in der Zeit 
vom 1. Juli 1893 bis Ende Januar 1894.) 


Für die Kolonie Neufübmales wird die Anzahl der Schafe 
am Schluß des Jahres 1893 auf etwa 56 Millionen angegeben, 
dad find etwa 2 Millionen weniger als tm Borjahre. Diefe Ber: 
minberung bürfte jebo durch die Vergrößerung ber Herden in Queens⸗ 
land und Weftauftralien ungefähr wieder ausgeglichen werben. 

Die Schur fand im Jahre 1893 etwa einen Monat früher als 
ſonſt ftatt. 

Die Beſchaffenheit dee Schur war im Allgemeinen wieberum eine 
sute. Die Wolle fand zwar mit Bezug auf Beichtigfeit, das heißt 
Freiheit von Schweiß und Erde, um Einiges gegen das Vorjahr 
zurück, Das ſich in dieſer Begiefung beſonders vortheilhaft ansge⸗ 
wiänet Hatte. Das Prodult war meiſtens gut und Fräftig gewachſen; 
jedoch bei größerer Länge weniger fein als im Sabre 1892. Die 
Farbe ift gut, und zeigen fidh im Milgemeinen, namenklich im Veften 
von Neufübmwalcs, etwas weniger Verunreinigungen, als bieB in 
reichen Gratzjahren fonft der Fall zu fein pflegt. 

Da tet die Mobe grobe Wollen begünftigt, die fich deshalb 
auch beſſer bezahlt machen als edle, feine Sorten, fo iſt es nur gu 
natürlich, daß bie Züchter ſich mehr und mehr den gröberen Sorten 
zuwenden. Wührend die größeren Herbenbeflger Ihre grobhaarigen 
Schafe und Wollen von den feinen Merinos getrennt halten, vers 
mengen Wie Tleinen Beſitzer ihre Serben und wohl auf Die Schuren 
berart, daß ihr Erzeugniß ein Gemenge von feiner Merino-, Usber- 
gangs⸗ und Kreuzzucht⸗Wolle geworben ift. 

In der Zuridtang, Maiftfigirung und Verpackung ber Wolle 
machte fih in dieſer Saiſon kaum ber übliche Yertihritt bemerkbar. 


» Der Grund dürfte vieleicht darin zu fuchen fein, daß bie niebrige 


1) Vergl. Hand. Arch. 1898 IL S. 518. 
Deutihes Handels-Nrhin 1894. IL 


207 


Breißiage eine beſonbers ſorgſame Behandlung bes Produltes wid 
geftattete. 

Die Berfieigerungen auf ben Kolowialmäriten baben eine weitere 
bedeutende Ausbehnung erfahren, was um fo bebeutfamer erſcheint, 
als denſelben verſchiedentliche Schwierigteiten im Wege ftanben. 

In Folge eines Streites, welcher zwilden den Säufern und 
Bertäufern über den Zahlungsmodus für bie verfaufte Wolle ent- 
fanden war, wurben bie Berfteigerungen in Sydney und Melbourne 
Unfang Oktober faſt gänzlich eingeftelt, um im Melbourne gegen 
Mitte Ditober, in Sydney aber Unfang November wieber aufs 
genommen zu werben. 

Unglinftig für bie Verkäufer an Ort und Stelle wirkten ferner 
die geringe Nachfrage aus Deutſchlund und bie geringe Betheiligung 
der Nordamerilaniſchen Käufer. Außerdem ſchienen bie niebrigen 
Gebote auf den Koloniaelmärkten die Züchter darauf hinzuweiſen 
bie Wolle nad) Bonbon in ber Hoffnung zu weridiffen, dort einige 
Monate fpäter einen beſſeren Preis zu erzielen. Dem fland indeſſen 
der Wunſch auf ſchnellere Realiſation wieder entgegen. 

Bei Beruckſtchtigung aller dieſer Berhälinifie iſt es in hohem 
Grade beachtenswerth, daß in dem um etwa 1 Monat verkürzten 
Beitraum die Lelalverläufe diejenigen aller früheren Sabre bes 
beutenb überfleigen, fo dab Die Bebeutung bed Londoner Marktes für 
die Wolle Nuftraliens immer mehr geichmälert wird. 

Die Preife für die große Mafle der Mittelmollen erfuhren gegen 
das Borjahr einen Niedergang von wenigſtens 21/3 pCt. Gute 
Mittelmollen im Schweiß für guten Handelszug braten 6°%/, bis 
7 Bence für das Englifhe Pfund als erſten Einflanbspreis. Dies bes 
deutetetwa 3,15 biß 3,30 Mark für das Kilogramm reingewafchene Wollen 
loko Hafen des Europäifchen Feſtlandes, jedoch treten die Waſchſpeſen 
noch hinzu. Beſſere Wollen erlitten zum Theil wohl in Folge bes 
faft gänglichen Fehlens Nordamerikaniſcher Käufer jogar einen Abs 
ihlag von 8 biß 10 pCt. Dagegen ſtanden feine ober geringe 
Mollen fowie fehlerhafte Bauchſtücke und Loden etma 21/3 pCt. 
höher al3 im Vorjahre. Auch Kreuzzuchten erzielten einen um etwa 
5 pPCt. höheren Preis, als die Europäifhe Marktlage rechtfertigte. 
Wahrſcheinlich glaubt man, daß eine Preisfteigerung in biefen mit 
Sicherheit zu erwarten jet. 

Die Wolverfteigerungen begannen in Adelaide am 27. Sep⸗ 
tember. 1893, etwa 8 Tage früher, als im Jahre vorher. 

Mährend ber bis zum Enbe bed Jahres ftattgehabten Verkäufe 
wurben bort im Ganzen 68350 Ballen angeboten, wovon 
62120 Ballen wirklich verlauft wurden. Die Angebote in berjelben 
Beit des Vorjahres beliefen fih auf nur 60989 Ballen und bie 
Berläufe auf 54 285 Ballen. 

In Adelaide, wie au auf den Märkten von Sydney und 
Melbourne, wurbe der größere Theil der Anläufe von Franzöſiſchen 
und Englifchen Käufern bemirkt, während bie Deutfchen Käufer im 
Bergleih zum Vorjahre größere Zurüdbaltung bewieſen. 

In Sydney begannen die Auktionen am 4. Oktober 1893, 
erlitten jebo dann in Folge des ſchon oben erwähnten Streites 
zwifchen den Käufern und Berläufern eine Unterbrechung, welche 
vom 11. Ditober bis zum 9. November andauerte. Die Anzahl ber 
Käufer, namentlich derjenigen für Franzöſiſche und Engliiche Firmen, 
zeigte abermals eine bebeutenbe Steigerung. Da anfänglich nicht 
befonders gute Qualitäten auf ben Markt kamen und die Züchter 
nicht gewillt fchienen, die nieprigen Eräffuungspreife des Jahres 1892 
anzueriennen, fo zeigte der Markt bei den erſten Berfteigerungen 
durchaus keine gehobene Stimmung Als jedoch im Rovember, in 
Folge der rinmonatigen Unterbrehung ber BerBäufe, zahlreiche Aufs 

29 


203 


träge durch die Einkäufer zu erledigen waren, fo würden ungenchtet 
der in Sydney und Melbourne angefammelten größeren Vorräthe 
bie Preiſe für Die beſonders begehrten Wollen wohl angezogen haben, 
wenn nicht die niedrigen Lonboner Notirungen bindend im Wege 
geftanden hätten. In Folge der Abweſenheit Amertlanifcher Käufer 
erfuhren die feinen Einfhlagwollen einen Breisrüdgang von 1/2 bis 
1 Penny für das Pfund, während grobe Wollen, wie Kreuzungen 
und ftarfhanrige Merinos fehr begehrt waren und beshalb im Preiſe 
während des Berlaufes der Auktionen etwas anzogen. Daflelbe war 
in Bezug auf Stüde und Bäuche der Fall. Gute Mittelforten für 
Kammgarn fanden ſchnellen Abſatz bei Deutfhen und Franzöſtſchen 
Käufern, gingen jedoch im Dezember in Folge der niebrigen 
Europäiihen Notirungen im Preife etwas zurüd. Für Lammwolle, 
beren Zufuhr nur beſchränkt ift, zeigte der Markt große Feſtigkeit, 
und waren bie Preife etwa 5 bis 8 pCt. höher als im Borjahre. 
Gewaſchene Wollen, welche Hauptfächlich von Englifhen Käufern ver- 
langt wurden, fielen im Laufe der Berfteigerungen auf Grund der 
Europäiſchen Notirungen um etwa !/s Benny für das Pfund. 

Es wurden in Sydney in der Zeit vom 1. Juli 1893 bis zum 
81. Januar 1894 etwa 418000 Ballen zum Berkaufe angeboten, 
wovon 853 000 Ballen, oder etwa 53000 Ballen mehr ala bis zum 
jelben Zeitpunkt des Borjahres, verkauft wurden. Davon gingen 
%0 364 Ballen nad) Deutfhland und 115263 Ballen nach Frankreich). 


Ende Januar d. Is. wurden in Sydney folgende Preife erzielt: 


Schweiß Wolle von 8 Pence bi8 4 Pence 
1) „ in Stüden „ 7 „ u 3 u 
n „ Baudflüde „ Eu u m 2 7 
u „ Kreuzungen „ Sa „ n 6 " 


„ SLammwole „ Te von 
Gereinigte Mole „AU nn 1A 
n „ in Stüden „14 „" n®8 n 
Bauhftüde „Ma „un 
” " Locken n n " 4 ”„ 
Gewaſchene Wolle „1 nn ln 


Sn Melbourne begannen bie Berfleigerungen, zum Theil durch 
den oben beſprochenen Streit zwifhen Käufern und Berläufern vers 
anlaßt, am 18. Dftober 1893, etwa 14 Tage Ipäter als im Jahre vorher. 
Auch in Victoria waren Amerilanifche Käufer nur in fehr geringer 
Zahl vertreten, woburd namentlich Geelong, der Nebenbafen von 
Melbourne, litt, dort kommen nämlich die ebelften Merino-Wollen, 
fowie die beten Kreuzzuchten aus dem Weiten Victoria zu Markte. 
Die Preife wurden in Bictoria ebenfo wie in Sydney durch bie 
Europäifhen Notirungen beeinflußt und bewegten ſich daher in den⸗ 
felben Grenzen wie die von Neufübwaled. In der Zeit vom 
1. Juli bis 31. Dezember 1893 wurden in Melbourne 268 000 Ballen 
Wolle gegen 261 000 Ballen im Sabre vorher verkauft. Davon 
nahmen 54000 Ballen ihren Weg nad) Deutichland; nad Frankreich 
aber 87000 Ballen. 


Ueber die in der Zeit vom 1. Juli 1893 bis 31. Januar 1894 
auf den Auftionen in Sydney, Melbourne und Adelaide wirklich 
verlaufte Wolle ift folgende Ueberſicht veröffentlicht: 


" ” 


1893,94 Gegen das Vorjahr mehr 
Ballen Ballen 
Sydney............. 353 000 53 000 
Melbourne .......... 
Geelong............. | 294 000 4.000 
Adelaide ............ 62 000 9.000 
zufammen... 709000 66 000 


Auftralien. 


Davon gingen Ballen 
nah Deutihland ............... ............. 148 264 
m Großbritannien .......................... 217 387 
„Frankreich.............................. 230 663 
„Belgien ....................... .......... 34 500 
„ Amerika und Sanada ............ ......... 16 338 
Japan ........................... 1148 

und es verblieben in den Auſtraliſchen Kolonien 
zum Verbrauch und für Spekulation......... 61 800 


Ueber die Wollverſchiffungen aus Auftralafien, mit Ausnahme 
von Weftauftralien, worüber die Angaben zur Zeit noch fehlen, in 
ber Zeit vom 1. Juli 1893 bis 31. Januar 1894 verglichen mit den 
entiprechenden Angaben für dad Vorjahr ift folgende Weberficht zus 
fammengeftellt worden: 


1893/94 1892/93 

Kolonie. Ballen Ballen. 
Neuſuüdwales ................... 560 538 492 371 
Victoria......................... 390 799 402 812 
Südauftralien ................... 163 088 136 816 
Queensland..................... 113 944 161 972 
Tadmanien .......- ............. 15 048 16 164 
Neuſeeland ........ .......... ... 191949 193 454 
zufanmen... 1435 361 1402 689 


Hiernach zeigen die Berichiffungen aus Neulübmales einen 
Zuwachs von 68167 Ballen; bie für ganz Auftralafien aber einen 


ſolchen von 82 772 Ballen. 


Es wäre jedoch nicht gerechtfertigt, hieraus auf eine Mehr: 
probuktion in der gleichen Höhe zu ſchließen. 

Wie ſchon vordem gefagt, ift nämlih der bei Weitem größte 
Theil der Schur eher ala im Jahre vorher zur Verſchiffung gelangt. 
Dadurch erklärt fi auch, daB bereit? Ende Januar 1894 das end» 
gültige Ergebniß für das erft im Juni 1894 abſchließende Wolljahr 
mit einiger Sicherheit fich überjehen läßt. 

Mit Rüdficht hierauf wird die Meinung laut, daß die Gejanmt- 
produltion des Jahres 1893/94, wenn überhaupt, nur eine uns 
bedeutende Erhöhung gegen das mit 1808466 Ballen abſchließende 
Vorjahr aufweilen dürfte. 

Frachten. Zn Folge ungünftiger Berhältnifie und ber dadurch 
bedingten Wiebereinfuhr nad Auftralien erwies fich ber während ber 
Wollſaiſon angebotene Schiffsraum geringer al in früheren Jahren, 
wodurch die Frachtraten ein wenig anzogen. 

Sm Ditober 1893 wurden auf Dampfidiffen für das Pfund 
Schweißwolle 5/5 Penny und für gereinigte 3/4 Penny bezahlt; für 
Segelſchiffe ftellten fih die Preile auf 3/5 Penny beziehungsweiſe 
5/8 Benny. Dieje Raten blieben bis zum Ende be Jahres beitehen, 
fielen dann langjam, und im März d. Is. waren bie Sätze für 
Dampf: und Segelihiffe nad London biefelben, nämlich 3/8 Penny 
für das Pfund Schweißwolle und 1/s Penny für gereinigte Wolle. 
Nach Häfen des Europäiihen Feſtlandes ftelen fih die Dampfers 
fragten auf 7/ıs Benny und Yıs Penny für das Pfund Engliſch. 

Der Wechſelkurs auf London ftand in Sydney im November 
1893 für 60 Tage nah Sit auf 5/s; vom Hundert Distont, für 
90 Tage aber 11/5 vom Hundert. 

Mit dem Monat Dezember begann derſelbe zu fallen, ſtand am 
Anfange dieſes Jahres auf ?!/s beziehungsmeife 1 vom Hundert und 
wird gegenwärtig auf 1/4 beziehungsweiſe 3/4 vom Hundert berechnet. 








Bocaffer. 


Macaflar. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Allgemeines. 

Das Jahr 1893 war für den Sanbel in Folge der nachſtehend 
angegebenen Umftände Tein günftiges. 

Die KaffeesErnte war nämlih in den benachbarten Diftrikten 
ſehr ſpärlich, es wurden im Ganzen nur 25000 Pikuls gegen 
68 000 Pikuls im Borjahre zugeführt. 

Die großen Anfubren von Wanufalturen fanden in Teinem 
Berhältnig zu dem Abfak, zumal in Folge der ſchlechten Kaffee⸗ 
Ernte nur ſehr wenig Kaufluft unter ben Eingeborenen herrſchte. 
Ferner wurde der Handel auch durch dad Fallen der Dollar⸗Kurſe 
ungünftig beeinflußt, und viele in Macaflar anfäflige Chineſen, die 
regelmäßigen Handel in Landesprodukten mit Singapore trieben, 
wurden durch Kursverluſte ſtark geſchädigt. Ende bes Jahres ftand 
im Singapore ber Dollar auf 1,441/3 Gulden gegen 3,70 Gulben im 
Dezember 1892. 

Auch das Falliſſement einer größeren Engliſchen Firma war 
für den Handel nachtheilig. 


Einfuhr. 

Rad Fabrilaten Deutſchen Urfprungs herrſchte im Jahre 1898 
ſehr wenig Radfrage, da die Händler ihre Einkäufe nur auf das 
Allernothwendigſte befhräntten. Bangbare Artikel aus Deutichland, 
ala: Strumpfwaaren, Kleidungsftoffe, Spigen, Flanelle, Bier, 
Spirituofen, Stahlwaaren, Meſſer, emaillirte Gegenftände, Glas und 
Steinzeug, Seifen, Parfümerien ıc. ıc. fanden noch einigermaßen 
Abſad. 

Steinkohle wurde nur von Großbritannien und Auſtralien 
eingeführt, ſowohl für die Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft als auch für das 
Gouvernement und bie Niederlandiſche Marine, leytere gebraucht haupt⸗ 
ſächlich Britiſche Kohlen. 

Als Beleuchtungsmaterial wird ſtetzs noch Amerikaniſches 
Petrole um verwendet, welches mit Segelſchiffen dirett von Newport 
eingeführt wird. 

Ausfuhr. 

Das Ausfuhr⸗Geſchäft ließ im letzten Jahre auch viel zu 
wünſchen übrig, da die Ernte des Hauptausfuhrartilels, des Kaffees, 
ſehr ungünftig ausfiel. Die Kaffeepreiſe wurden anfangs hoch 
gehalten, und blieben felbft Die geringen Mengen, die an den Markt 
lamen, unverlauft, da die Europätichen Rotirungen bebeutenb unter 
den Breifen in Macaffar blieben. Schließlih mußten bie Händler 
doch einfehen, daß auf ſolche Weife kein Geihäft möglich fei, und 
entſchloſſen fich, ihre Preife den Europäifchen anzupafien. Der vers 
taufte Kaffee ging zum größten Theil mit Segelichiffen nad 
Anftralien, entweder von Macaſſar direkt oder von Java aus. 

Der Handel mit Gummi⸗Kopal war im Beginn bes Jahres 
1893 ziemlich lebhaft, und mwurben für Singapore große Einfäufe 
gemacht, gegen Ende des Jahres war der Umjak nur ſehr gering. 

Berimutterfhalen wurden nur wenig angebradt, die Nach⸗ 
frage war aud) ziemlich unbebeutend. 

In Gewürzen zeigte ih faft gar feine Kaufluft, Menado⸗ 
und AmboynasNüfie konnten nur zu ermäßigten Preifen begeben 
werden, BapuasNüffe waren felbft zu wirklichen Einftanböpreifen nur 
mit Mühe nach Amerila zu verlaufen, andere Pläge zeigten über 
baupt kein Sinterefle dafür. Nelken wurden faft gar nicht angeführt. 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 561. 


209 


Für Ropra war einige Nachfrage, unb wurden verfchiebene 
Segelichiffe mit ganzer Kopra⸗Ladung von Macaflar erpedirt. Haupt» 
ablabdeplag für diefen Artikel blieb Marfeille. 

Sin der Zeit vom 1. Januar bis 80. November 1893 wurden 
ausgeführt: 


1898. 
Raffee: Pifuls. 
Nach den Niederlanden................... 4767 
„„ Vereinigten Staaten von Amerika 10620 
„ Java, Singapore, China ı. .......... 20112 
zufammen... 35489 
Gummi⸗Kopal: 
Rah den Niederlanden................... 3965 
n„ Java, Sigapore, Ehina . ........... 45 086 
zulammen... 48991 
Quttaperda: 
Nah Java, Singapore, China 2c........... 60 
Perlmutterſchalen: 
Rah Java, Singapore, China ⁊c........... 47 
MRustatnülfe: 
Rah) den Niederlanden. .................. 11 
„ Java, Singapore, China ꝛc........... 6 399 
zufammen... 5410 
Muskatblüthe: 
Nach den Niederlanden................... 2 
„ Java, Singapore, China 2. .......... 943 
jufammen... 945 
Gewürznelken: 
Nah Java, Singapore, China ⁊ · .......... 8422 
Häute: 
Nah Java, Singapore, China ıC........... 8993 
Kopra: 
Nah Java, Singapore, China 2c........... 25 465 
„ Bäfen für Order.................... 46 713 
jufammen... 72168 
Sandelbolz: 
Rad) den Niederlanden................... 368 
„Javda, Singapore, China Ac........... 8561 
zufammen... 8924 
Stublrobr: 
Nah den Niederlanden................... 4% 
„ u VBereinigten Staaten von Amerika 126 
„ Bäfen für Order ................... 1394 
„ apa, Singapore, China %........... 11 576 
sufammen.... 13692 
Schiffahrt. 


Der vegelmäßige Schiffsverkehr zwifchen Singapore, Java und 
Macaffar, ſowie zwifhen Macaffar und Timar, AroesInfeln und ben 
Übrigen Injelgruppen in den Molukken wurbe faft ausſchließlich von 
ber Niederländiihen Paketvaart Maatihappy in Batavia aufrecht 
erhalten, die Drean » Steamihip » Ravigation » Gompany hatte ihre 
Fahrten nah Macaflar wegen Mangeld an Ladung im September 
einftellen müflen, und liefen nur noch drei Chinefifche Dampfichifie, 
fogenannte Dutfibers, die unter Vritiſcher Flagge fahren und in 
Singapore beheimathet find, zwiſchen Macaflar, Java und Singapore. 
Bon Deutihen Segelſchiffen berührten nur drei Macaflar. 


29* 





210 


Schiffsverkehr in den Jahren 1892 und 1893. 


Duches. — Italien. 


Dwebee (Canada). 

















Gingang. Ausgang. 
189. 1896. 1898. a 
Reg. Reg. . — Reg.⸗ 
Anzahl. | Tonnen, Anzahl. Sonnen, | Amabl. . Anzahl. Tonnen. 
Dampfſchiffe ...................... 167 370 388 209 464 211 14 140 889 8 165 910 
Segelſchiffe ......................... 306 267 392 222 196 752 340 269 808 269 197 823 
zufammen... | 473 637 775 431 660 963 414 | 410 697 345 363 733 
Darunter mit Ladung ................ 217 409 152 260 508 262 410 | 408 772 382 360 045 
An dem Geſammtiſchiffsverkehr nahmen die einzelnen Nationen, wie folgt, Theil: 
Gingang. Yudgang 
Reg.s Reg. Reg- Reg.s 

Schiffe. Tonnen. Schiffe. | Tonren. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
............................ 220 418 409 234 458 516 162 194 914 176 | 220 511 

gran ÖÄÜHE oo eeeenanenneneneee nen 1 42 2 3 396 1 424 _ | — 
merikaniſche (Bereinigte Staaten) ..... 2 564 4 1487 2 564 7 1506 
Norwegiſche und Schwertide........... 230 201 489 155 136 790 234 204 828 18 | 1944236 
eutſche. ............. ............. 11 9 688 30 66 812 8 4900 3 3 332 
Ruſſiſche ........................... 7 4 926 1 1543 6 4496 2 1543 

Spaniſche .......................... — — 2 1396 — — — — 
Italieniſche. .. — — 2 i _ — 2 1268 

Belgiſche........................... 1 1698 — — — — — — 

Daniſche.. .... 1 677 1 765 1 677 _ — 
Argentiniſche........................ — — — — — — 2 1158 
uiommen... | 418 | 68777 | 431 | 660 963 | a1 | ao | 36 | 368783 

Italien Monaten des Jahres mehr als erfüllt. Allerdings ſtellte ſich ſchon 


Seideninduſtrie im Jahre 1893.9) 


Das Jahr 1893 iſt für das Italieniſche Seidengeſchäft ein außer⸗ 
ordentlich wechſelvolles geweſen. Mit glänzenden Ausſichten be⸗ 
ginnend und in den erſten Monaten reichen Gewinn abwerfend, hat 
es ſich in ſeiner zweiten Hälfte namentlich für die Seidenſpinner 
zu einem überaus unglücklichen geftaltet. 

Während die Breite Für Sublime Gregen 10/15, Sublime Dr: 
ganzine 1/1 und gelbe Kokons 4 p. 1 im Mai nod 76, 89 und 
18,50 Lire betrugen, ftellten fie ſich im Dezember auf 47, 53 und 
11 Lire. 

Die Seibenvorräthe waren Ende bes Jahres 189% außerorbentlidh 
gering, und da ferner die Nachfrage nad Seibe in der zweiten 
Hälfte des Jahres 1892 ſehr lebhaft geworben war, fo Hatten bie 
Preiſe zu Anfang des Jahres 4893 einen Stand erreicht, welcher 
über die NRotieungen der letzten Jahre weit hinausging. 

Die großen Hoffnungen, mit melden man unter dieſen Um⸗ 
flmden in da3 neue Jahr Hineinging, wurden in ben erften vier 


1) Vergl. Hand. Arch. 1892 II. ©. 292 und S. 469, fowie 1892 
16. 1131. 


zu Anfang des Jahres 1893 ein erhebliches Nachlaſſen der Aufträge 
aus Amerika ein. Diefer Erfheinung wurde aber, wenn fie auch 
Her und da Bedenken erregte, einftweilen ein großes Gewicht beis 
gelegt, man tröftete ſich damit, daß die Ausftellung in Chicago einen 
Aufſchwung bringen werde, und man hoffte auf die Aufhebung ber 
Mac Kinley⸗Bill, womit eine weitere Hebung des Ausfuhrhandels 
in fiherer Ausſicht zu ftehen ſchien. Für den Augenblid fiel auch 
das Nachlaſſen der Amerikanischen Aufträge nit ind Gewicht, da 
die Europäiſchen Seidenfabrifanten, welche mit ihren Einfäufen wegen 
der hohen Preiſe ange zurüdgebalten Hatten, mit außerordentlich 
großen Aufträgen auf den Narkt Tamen. Die Nachfrage von Ddiefer 
Seite, namentlih nad feinen Artikeln, war während ber erften 
Monate des Jahres jo groß, daß die Ztalienifchen Setbenzwirner 
im April, als fie in Folge der Trockenheit nit mit voller Kraft zu 
arbeiten vermodten, dem Bedarf an Drganzinen, dem bamals 
leitenden Artikel, Yaum zu entfprechen in der Lage waren. 

Die vorgedachten Berbältnifie Hatten 518 Anfang Mai eine 
außerorbentliße Breiäfteigerung zur Folge, dann aber trat eine 
Wendung ein. 

Dos Fruhjahr 1893 war der Entwidelung des Maulbeerbaumes 
fer günftig, und hierdurch fowie buch die außerorbentlih Hohen 








hatten aut 


Breife, welche bei ben im Borams (d. 5. vor ber Ernte) abgeſchloffenen Als Gefammtrejultat für das Jahr 1893 ergibt die Sta⸗ 
Rolonverläufen erzielt murben, ſahen ſich die Kokonzüchter veranlakt, | tiſtik als Werth der Seideneinfuhr 119090281 Lire un ald 
des Auslegen von Geidenraupeneiern thunlichſt zu vernehren. Die | Werth der Seidenausfuhr 307667899 Lire, mithin 5 422 109 
Folge war, daß die Kolonernte ein über Erwarten reiches Refultat | und 35 702819 Lire weniger als im Bexjahre. 
ergab. Das Reſultat wird amtlih auf 46000000 kg geihäkt, Der reichen Ernte bed Jahres 1898 ift es zuguichreiben, wenn 
mährend ſich bie Ernten ber Jahre 1892 auf 34641491 kg, 1891 ſich bei den Kolons bie Einfuhr wermindert, Die Ausfuhr Dagegen 
auf 37 922 562 kg, 1890 auf 40 774410 kg, 1889 auf 34 339 291 kg | vermehrt hat. Ebenſo finden auch bie Verminderung der Einfuhr 
und 1888 auf 43899 448 ig bezifferten. ‚ unb bie große Abwahme ver Ausfuhr bei ber Rohſeide in dem oben 
Au in den anderen Geibenländern fiel die Kokonernte ſehr Seſagten ihre Erklärung, denn es iſt einleuchtend, daß ſich bie 
günftig aus. Im Dinblick auf bie geringen Mengen der ſichtbaren Italieniſche Spinnerei bei bes bargelegten Entwickelung der Preis⸗ 
Seibennorräthe Hatte man bis dahin angenommen, daß auch eine | verhältnifie große Zurüdhaltung auferlegt hat. 
reihe Weltfeibenernte leichte Aufnahme auf dem Weltmarkte finden Mit der Verminderung der Ausfuhr flieht es im Einfiange, daß 
werde. Als aber die Kokonablieferungen der 1898er Ernte begannen, | du Ende des Jahres bedeutende Beſtünde an Seide vorhanden 
fiellte ſich heraus, daß die Fabrikanten bereits große Anſchaffungen Waren. Nach ben Angaben des Vereins für Seideninduſtrie und 
gemeht und ihren Bedarf meift bis zum Herbft hinaus gedeckt Seidenhandel betrugen bie Seidenvorräthe 


hatten. am 31. Dezember am 31. Dezember 
Hatten ſchon biefe Berhältniffe ein Weiden der Preiſe zur Pe m 

Folge, jo traten bald weitere Momente ein, welche den Preißrüdgang i . 

kihlennigten. Bor Allem mar es die Kriſis in Amerika. Die | Dei Der Banca Razionale....... 23 Fi 2 

Radfrage aus ben Vereinigten Stanten, welche, wie erwähnt, ſchon bei ber Mailänder Sprteile.... 


Allerdings können diefe Zahlen nicht ohne Weiteres zum Ber- 
gleih dienen. Die Seidenbeftände, melde früher beim Crebito 
Mobdiliare lagen und deren Beträge nicht veröffentlicht wurden, finb 
nad der Zahlungseinftellung jenes Inſtituts größtentheils im bie 
Magazine der Sparkafle gebracht worden. Yerner tft zu berück⸗ 
ſichtigen, daß in ber zweiten Hälfte 1898 in Folge ber Finanz⸗ 
ein weiterer Ausfall trat ein, weil die Seivenfabrifanten in Europa, verhältnifſe Italiens das Beleihungsbedürfniß größer geweſen ſein 
welche ebenfalls unter jenen Berhältniffen zu leiden hatten, ihre | wird als in früheren Jahren. Immerhin ift aber nicht zu bes 
Aufträge um fo mehr einfhräntten. Dazu kam der Sturz des | Zweifeln, daß bie Geibenvorräthe zu Ende bed Jahres ausnahms—⸗ 
Sitberpreifes, welder die Gefahren der Chinefiihen und ZJapanifchen | weile große waren. Das Jahr 1884 Hat daher im biefer Beziehung 
Konkurcenz vermehrte. Und ſchließlich geflaltete fich auch die als | wie auch im Hinblid auf den Stand der Preiſe unter weſentlich 
gemeine Lage in Stallen ſelbſt höchft ungünftig, indem die Finanz ungünftigeren Ausfihten als daB Borjahr begonnen. Eine erhebs 
kriſih ausbrach und immer ernflere Geftalt annahm. liche Beflerung ber Berhätniffe iſt bean aud in bem eriten drei 

Immer weiter gingen nunmehr bie Breife herunter. Die Ers Monaten des laufenden Jahres nicht eingetreten. Die Preiſe find 
muthigung, welche die Nufhebung der Sherman-Bill brachte und der nod wetter heruntergegangen, und bie Spinner baben fi veranlaht 
Zerjuch einiger Häufer, den Preiſrückgang aufzuhalten, bewirkten nur geſehen, ihre Vorräthe mit geoßem Verluſt losguſchlagen. Die doff⸗ 
cine kurze Unterbrechung. Die Baiffe behielt bie Oberhand, und bie | MUNG ber Geibenfpinner geht jept bahin, bafı ber Kofompreiß fm 
Preiſe erreichten Ende des Jahres einen Stand, welder weit Binter laufenden Jahre ſehr niebrig jein, und daß bami? eine beffere &- 
den Gäpen zu Anfang bed Jahres zurüdblieh. — ber Mmeagelimifle Tür bie zweite dauſte det Jahres herbei 

Die wirthſchaftliche Yolge dieſer Entwidelung liegt Mar auf ber ; 

Sand. Die Kokonzuchter Haben für ihre auferorbentlich reiche Ernte, bad —S— men dann —S—— 
namentlich ſoweit fie ſchon vor ber Ernte verkauft haben, hohe und | Going und der Yanbel mit diefen Gryeugniffen buden den weitaus 
theilweiſe (ehr hohe Preiſe erzielt. Ste bliden daher auf ein aus⸗ wichtigften Theil des Stalienifchen Geibengefhäftes. Um bie Ueber 
ahmöweile gutes Jahr zurüd. — Den Seibenipinnern ift zu Anfang fit zu vervollftändigen, ift noch ein Bit auf die Seidenabfalle 
des Jahres reicher Gewinn zu Theil geworden, in der zweiten Hälfte und * Seibengewebe u werfen 
des Jahres aber haben fie ſchwere Berlufte erlitten, indem fie dic 


Kolons t ür bi i An Seidenabfällen (cascami) wurden im Jahr 1893 ein⸗ 
—— — nn für bie Gefpinnfte feine ent geführt 9610 Wetercentner und ausgeführt 21108 Metercentner ober 


. 868 Metercentner und 5924 Metercentner mehr als im Borjahr. 
Die Schwierigkeiten, mit welchen bie Stalieniihen Seibenipinner Aus ** 
su känpfen gehabt haben, kommen auch in deutlicher Weiſe bei ber Die Zunahme der Ausfuhr erklärt ſich aus bem zeihen Er⸗ 


on gebniß ber Kolonernte, während bei der Einfuhrvermehrung der 
ns und Ausfuhrſtatiſtik für die Kategorie Seide zum Ausdruck. nienrige Preiofiand des Gilbers mitgewirkt hat, welder größere Ber 
Für Die erfien drei Monate zeigt biefelbe gegenüber dem | züge aus China und Japan lohnend machte. 
Lorjahr eine erhebliche Bermehrung der Einfuhr (Werth 1898: 291/e, Was die Verarbeitung der Seidenabfälle betrifft, fo gebt bie 
1892: 18 Millionen Lire) und eine ganz unbedeutende Berminderung | Handkämmerei immer mehr zurüd, wogegen bie mechaniſche Käm⸗ 
vr Ausfuhr. Dann aber wird das Verhältniß ein anderes, die | merei zugenommen hat. 


in der erften Hälfte des Jahres nachgelafien Hatte, Hörte jeht ganz 
auf, ja no mehr, die von dort aus ertheilten Aufträge wurden 
ieffah annukirt ober wegen der finanziellen Lage der Auftraggeber 
unquöführber. Stalien wurde hiervon in doppelter Weife betroffen, 
nittt nur, daß ein Abfahgebiet, weiches fih in den letzten Jahren 
als außerordentlich aufnahmefähig erwiefen, in Wegfall kam, fondern 


Ausfuhr gebt gegenüber dem Vorjahr immer mehr zurüd, und Raſche Fortichritte macht die Schappes (Floretgeipinnftes) Sn: 
qließlich erfährt auch die Einfuhr im Bergleich zum Borjahr eine | duftrie. Ihre Probultion wird zur Zeit auf jährlich 400000 kg 
Terminderung. zum Wertbe von 10 Millionen Lire geichägt. Eine Rebeninbuftrie 





212 


bildet die Bourettefabrilation, welche bie Abfälle der Schappe ver: 
arbeitet. Ihre Erzeugniffe repräſentiren einen Werth von ungefähr 
3 Millionen Lire jährlich. 

€3 betrug im Jahre 1893 die Ausfuhr von Kämmlingen aus 
Seivenabfüllen 4859 Meterceniner und von Schappegeipinniten 
3620 Metercentner, mithin %7 und 1387 Meterceniner mebr als 
im Borjabr. 

Was den Geſchäftsgang angeht, fo find die genannten Induſtrie⸗ 
zweige von den Berbältniflen, unter welden die Seidenjpinnerei zu 
leiden batte, ebenfalls betroffen worden, doch waren bie Wirkungen 
weniger einſchneidend, weil fih der Einkauf des Robmateriald auf 
das ganze Jahr vertbeilt, und weil die Preife der Fabrikate ges 
ringeren Schwankungen ausgeſetzt find. 

Bei den Seidengeweben beirug nad) der Statiftik 

die Einfuhr 


1889 1890 1891 1892 1893 
kg kg ‘kg kg kg 

inögefammt ,..... 235 608 195093 176497 184649 173474 
darunter aus 

Deutiäland .... 79466 64681 61613 68826 63 769 

die Ausfuhr 

insgeſammt ...... 222 128 239897 257487 275606 287 937 
darunter nad 

Deutihland .... 23757 41727 23056 24687 36665 


Wenn die Seibenweberei Staliend auch noch lange nicht bie 
Bedeutung erreicht hat, welche fie nach Lage der Verbältnifle haben 
könnte, jo erfährt doch die Zahl der MWebftühle und der Fabriken 
von Jahr zu Zahr eine Vermehrung. Die obigen Zahlen zeigen, 
daß im Jahr 1893 im Bergleihe mit den Borjahren die Einfuhr 
weiter zurüdgegangen und die Ausfuhr meiter fortgejhritten ift, 
woraus hervorgeht, daß die einheimische Induſtrie auch in dieſem 
Jahr an Leiftungsfähigteit gewonnen hat. 

Der Geſchäftsgang war für die Webereien in der eriten Hälfte 
des Jahres ein guter, Über die zweite Hälfte des Jahres wird das 
gegen lebhaft geklagt. Der Ausfall der Ausfuhren nad Amerika 
und die Finanzkrife im Lande find ſchwer empfunden worden, und 
auch in den anderen Abfatländern fol eine große Einſchränkung bes 
Konſums eingetreten fein. 


Caleutta. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Allgemeines. 


Als eines der wichtigſten Elemente im Indiſchen Handel, ſowohl 
was Einfuhr als auch Ausfuhr anbetrifft, muß die Kursfrage an- 
geliehen werden. 

Die Anzeichen eines guten Geſchäfts mehrten ſich in der erften 
Hälfte des verfloffenen Jahres, als die geplante Währungsreform 
der Indiſchen Regierung den Kurfen eine ftetig fteigende Richtung 
verlieh, welche mit der Schließung der Münze für die freie Prägung 
von Silber am 26. Juni ihren Höhepunkt erreichte. 

Die Kursfteigerung an fich jelbft, noch mehr aber die Erwartung, 
daß der Kurs nunmehr ein ftabiler bleiben werde, trugen fehr zur 
Belebung des Einfuhrhandeld im Allgemeinen bei. Der Mißerfolg 
der Währungsreform indeflen, welcher fich fofort nach der Schließung 


1) Wegen bes Borjahres |. Hand. Arch. 1893 U. ©. 151. 


Stalien. — Caleutta. 


der Münze bemerkbar machte und ben Kurs nad und nad auf den 
bisher tiefften Standpunkt herabdrüdte, bat ſeitdem eine vollftändige 
Desorganifation ded Eins und Ausfuhrhandels Bervorgerufen, deſſen 
Folgen ih im laufenden Sabre fühlbar machen werben. 

Der natürliche Berlauf des Silbermarktes wurde durd die 
Minderbeibeiligung Indiens an Sülbereinläufen zu Münzzwecken 
beeinflußt. 

Erft als die Silberpreife auf einem beunrubigend niebrigen 
Stand angelangt waren, begannen Berichiffungen von Barren nad 
Indien, die ihre Erklärung in der Handlungsweiſe der Eingeborenen 
findet, melde ihre Rupien gegen Barren austaufchten, in ber 
Annahme, daß früher ober fpäter die Wiedereröffnung der Münze 
zu erwarten fei. 

Durch diefe Manipulation gelang es aucd den Banken, genüs 
gende Mittel zu befommen, um dem Bedarf bed Indiſchen Handels 
zu genügen, obne ſich hierfür um „Souncil Bills“ zu bewerben, 
welde der Secretary of State nicht unter 1 Schill. 4 Bee. per 
Rupie abzugeben beabfichtigte. 

Die Indiſcheu Bankinftitute verfolgten ihren Plan mit großer 
Ausdauer, bis ſchließlich Der „Secretary of State for Indie“ die 
Schwierigkeit, die Rupie in ihrem Sterlingwerthe zu erhalten, 
ertennend, „Council Bills“ zu der jemeilig beiten Rate abgab. 

Hieran fcheiterte fomit das Schickſal der Rupie, Teines der 
erhofften Biele wurbe erreicht, und die Erwartungen, ber Rupie auf 
künſtlichem Wege einen höheren Werth zu geben, bie Silbereinfuhtr 
nah Indien gewaltfam einzufchränten und den Indiſchen kauf— 
männifchen Kreifen einen ftabilen Wechſelkurs zu geben, ſchlugen fehl. 

Handel und Wandel baben Durch diefe Verſuche ſchweren Schaben 
erlitten, die Kredite find geſchwächt, und augenbliclich befindet fi 
ber Geihäftsmann in Aufregung, Mittel und Wege zu finden, um 
der drohenden Gefahr einer Krifig enigegenzutreten. 


Einfuhr. 


Bon den beiden Maſſenartikeln Zuder und Salz abgejeben, zeigt 
die Einfuhr von Deutichland aus abermals eine Zunahme, befonbers 
in der Textilwaarenbranche. 


Es wurden eingeführt: 


1893. 1892. 1891. 
Werth: Nupien. 
Buder ............... 88 486 187821 1264 263 
Salz .................. 328 477 120 222 710 689 
Sonftige Artikel ........ 5173184 4570280 3981630 
gujammen .... 5590147 5482823 5896 582 


Die verhältnigmäßig hohen Breife des Rübenzuders in Europa 
während des größten Theild des letzten Jahres haben bie Einfuhr 
befjelben in Indien in Konkurrenz mit dem einheimischen Brobuft 
unmöglich gemadt. Ein Geſchäft in dieſem Artikel fcheint nur 
möglich zu fein, wenn die Europätfchen Preife ungemein niedrig find. 

Die Zufuhren von Deutfhem Salze haben in ber legten Hälfte 
des abgelaufenen Jahres wieder zugenommen, nachdem die Breife, 
welche Anfangs des Jahres auf einem ungewöhnlich niedrigen Stande 
waren, fich wieder gebeflert Hatten. 

Im Allgemeinen ift in den Hanbelöbeziehungen mit Deutichland 
mit wenigen Ausnahmen wieberum ein Fortfchritt zu verzeichnen, 
welcher um jo bemerkenswerther ift, al3 die allgemeine Gefchäftsiage 
fowie fozialpolitiige Störungen aller Art fi dem Handel hemmend 
in den Weg ftellten. 








Calcutta. 


Ausfuhr. 


Die wichtigſten Ausfuhrartikel find Zute, Baummolle, Indigo, 
Beizen, Deliaaten ıc. 


Jute. Der Ausfall der Icktjährigen Ernte läßt fomohl was 
bie Qualität, als auch was bie Duantität anbelangt, viel zu wünfchen 
übrig. Im Bergleiche zu einer Durchſchnittsernte darf der Qualitäts⸗ 
ausfall als ſchlecht angefehen werben. In Duantität bleiben die 
Berihiffungen vom 1. Auguſt bis 28. Februar um rund 600000 
Sollen zu 400 Engl. Pfund gegen das Vorjahr zurüd und ſtehen 
bedeutend unter einem Durdfchnitterträgnifle ber Ernte, wie bie 
tolgenden Ziffern beweilen. 

Die Ablieferungen von Zute betrugen nämlich während ber 
T Ronate 


vom 1. Auguſt 1893 bis 28. Februar 1894 2025100 Ballen, 
. 1892 1898 266040 
1891 n 1892 1828886 „ 
„ 1890 n 1891 267260 „ 
, 1889 „ 1890 241706 „ 


Die Preife von Jute find in Folge der ſchlechten Exnte bedeutend 
geftiegen und fliehen auf ber Durchſchnittsrate von 40 Rupien pro 
* zu 400 Engl. Pfund gegen 24 bis 82 Rupien in ber vorigen 

on. 


Roh Deutſchland wurben ausgeführt: 


Jute. Juteſäcke 

Werth: Rupien. 

1893 ............ 14 196 626 227 986 
1892 ........... 8 322 378 366 929 
1891 ............ 8646 406 286 816 


Dei Beurtheilung biefer Zahlen muß in Betracht gezogen werden, 
daß die Zunahme fich theilmeife Durch höhere Rupienpreife erklärt. 

Baummolle. Ealcutta fpielt in biefem Artikel im Vergleiche 
mt Bombay nur eine unbedeutende Role und ift eigentli nur ber 
Rarttplag für Bengalifde Baumwolle und einzelne Spezialitäten. 

Im Gegenfa zu ber Ernte 1892/93, die fowohl in Duantität 
23 Qualität ſchlecht ausfiel, war die Dualität ber letzten Ernte, 
wenn bie Baummolle auch faatig und etwas ſchmutzig mar, recht 
gu und ſtand auch quantitativ weit Aber der vorjährigen, indem fie 
Beinahe die Doppelte Menge berfelben brachte. 

Die neuen Erntefhägungen beziffern ſich für Bengalifche Baum» 
wolle auf etwa 500 000 Ballen gegen etwa 260 000 Ballen im Jahre 
1832/93. Davon kommen ungefähr 60000 Ballen auf ben eins 
— Verdrauch, fo daß etwa 440000 Ballen für die Ausfuhr 

en. 

Bon Calcutta wurden ausgeführt in der Saifon 1892/93 
19413 Ballen, gegen 50128 Ballen in ber vorjährigen Saifon. 

Der weitaus größere Theil biefer Verſchiffungen erfolgte nach 
Deutfhen Häfen, und zwar: 

Im Jahre 1898 .. 28589 Ballen im Werthe von 2664 910 Rupien, 
dagegen 1892 .. 076 „5 „u „ 24660890 „ 

Demnach fleht das letzte Jahr an Duantität inter bem vorher» 
gegangenen Jahre um 1743 Ballen zurück, weift aber im Werth einen 
Ueberſchuß von etwa 200 000 Rupien auf, der ſich in höherer Preis; 
lage de Artikels und durchſchnittlich höherem Kurfe erflärt. 

Die Breife fliegen im Januar 1893 für feine Baummolle von 
IT Rupien pro Maund!) auf 23 Rupien, um im Februar auf 
21 Rupien zu fallen. März und April zeigten Beflerung ber Preis 


1) 1 Maund glei etwa 88 kg. 


213 


lage, 22 Rupien, im Mai dagegen fiel der Preis auf 20 Aupien, 
auf dem er fich einige Zeit Bielt, worauf er wiederum fiel und im 
Dezember 17 Rupien beitrug. 

Mit geringen Schwankungen erhielt fich diefe Preislage bis zum 
Frühjahr d. 38. 

Bei der letzten großen Amerikaniſchen Ernte, die die Preiſe für 
Baumwolle ſtark weichen ließ, dürfte es fraglich fein, ob das Indiſche 
Produkt mit dem erwünſchten Erfolge auf den Narkt kommen kann, 
oder ob die einheimiſchen Indiſchen Händler die Waare zurückhalten, 
bis die Ernteberichte der nächſten Saiſon darüber entſcheiden, ob 
befiere Preiſe zu erwarten find ober nicht. 

Indigo. Die legte Ernte, welche eine Höhe von etwa 115 000 
Maunds gegen 87000 Maunds der vorjährigen erreichte, brachte an 
Qualität ein befriedigenbes Produft an den Markt. Die Breife, 
welche in der letzten Saifon ganz unverhältnifmäßig geftiegen waren, 
fielen um etwa 30 bis 60 Rupien und mehr, je nad der Dualität 
bes Produkts. 

Mäbrend der Saifon, welche gewöhnlich Mitte November ihren 
Anfang nimmt und mit dem 31. Januar ihr Ende erreicht, alfo 
nur 21/3 Monate dauert, berrichte im Allgemeinen reges Intereffe für 
den Artikel, und aus der nachſtehenden Statiſtik ift erfichtlich, daß 
Deutihland im leiten Jahre für einen erheblichen Theil ber Ernte 
Abnehmer geweſen ift. 


1893/94. 1892/98. 1891/92. 

Ernte ............... Maunds 115000 87000 150.000 
.............. Kiſten 27 731 21400 38 500 
Ausfuhr nach Deutihlandb!) Engl. Ctr. 10400 5 200 11 500 


Weizen und Saaten. Die Weizenauöfuhr erwies fi im 
Berichtsjahre als überaus gering. 

Zur Verſchiffung nah Deutſchland gelangte im verflofienen 
Jahre kein Weizen, gegen eine Ausfuhr im Jahre 1892 im Werthe 
von 1924 015 Rupien. 

Ueber Ausfuhr, Verbrauch ac. von Weizen giebt folgende Bus 
fammenftellung Aufſchluß: 


Geſammt⸗ 
In Caleutta Ver⸗ Davon nach Einheimiſcher 
angebracht. ſchiffungen. Deutſchland. Verbrauch. 
Tonnen. Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
1891/92... 250 000 227 000 35 000 28 000 
1892/93... 214000 164 000 21 000 50 000 
1893/94... 113000 61 000 — 62 000 


Diefe Ziffern beweilen in erfter Linie eine bedeutende Zunahme 
bes einheimiſchen Verbrauchs, insbeſondere find die Ankünfte in 
Calcutta von „up country*® bemerkenswerth, die bei bem zunehmenden 
Anbau von Weizen und troß der guten Ernie vom Sabre 1893 ſich 
verminderten und zu dem Schluffe führen, daß der Weizenlonjum 
im Lande fi allmählich neben Reis, dem hauptſächlichſten Nahrungs⸗ 
mittel der Eingeborenen, einbürgert. 

Diefem Umftande ift die verhältnigmäßig geringe Ausfuhr von 
Weizen zuzufchreiben, denn mit der vorhandenen größeren Nachfrage 
für den einheimifhen Verbrauch fliegen die Breife in Indien und 
legten damit der Ausfuhr ein Hinderniß in den Weg, dad durch die 
großen Amerikaniſchen Weizgenernten und die bamit verbundene 
billige Preislage des Artifelö in Europa noch wirffamer wird. 

I) In dieſe Ziffern iſt Defterreich mit eingeichloffen, da die amt⸗ 
liche Statiftit bei Indigo „Defterreih und Deutichland” nicht unters 
ſcheidet. 


214 


Delfasten. Die Ausfuhr sen Delfanien wird bauch folgende 
Tabelle veraujchaulicht: 








daron nad sem 
deſtiande von 
Europa (einſchl. davon nad 
überhaupt. Deulchland). Deutſchland. 
. 1891/92 298 716 50965 17400 
1892/93 203800 18 964 12200 
1893/94 270000 43 800 8425 
1891/82 13360 9730 700 
1892/93 10975 9994 159 
» . 1893/94 18200 15.800 1720 
—— 41659 23548 8600 
294 10690 8880 
41000 29000 15000 


br von Leinſamen nad Deutſchland im 
Ernte bebeutend nachgelaffen, während 
fich in Mohnſaat eine kleine Zunahme zeigt und Rapsfamen beinahe 
die doppelte Duantität der vorjährigen Einfuhr erreichte. 
Schellack. In diefem Artitel betrugen bie Ausfuhren aus 
Calcutta: 
Dav. nach dem 
Feſtlande von 
Europa (einſchl. Hiervon nach 


ueberbaupt. Deutſchland). Deutjchland, 
1898 . 67000 10340 4646 
gegen 1892 . 7200 8985 234 





Die Berfiiffungen nad Deutſchland haben fi alſo im Berichts⸗ 
jahre um bad Doppelte vermehrt und laſſen zu bem Schluffe gelangen, 
daß Deutſchland feinen Bebarf in biefem Artikel mehr und mehr. 
direlt bezieht. 

Die Preislage war im vergangenen Jahre eine fehr unftäte und 
zeigte zwiſchen ihrem Höhepuntt und bem tiefften Stanbe einen 
Unterfegteb bis zu 10 Rupien pro Maund. 

Häute. Das Häutegefäft mit Deuskhland bat im Beriqts⸗ 
jahre wiederum eine beträchtliche Ausbehnung angenommen. Die 
Ausfuhr nad Deutſchen Häfen ermeift eine Zunahme von etwa 
100000 Stüd und kommt auf ungefähr 2848800 Stüd, gegen 
etwa 2 747 700 Stüd im Jahre 1892. 

Diefe Zahl bilbet ungefähr vie Hälfte der ganzen Ausfuhr von 
Häuten auß Calcutta nad Europa. 

Der Reft der Ausfuhr vertheitt fi) auf folgende Länder: 

Städ. 






Amerila 0271 
Stalien . 1221. 072 
Großbritan: 1502 232 
Frankreich .. 558 908 
Defterreicelingarn 867 384 


Deutihland zieht ſchwere Baaen vor md verwendet meiſtens 
bie befjeren Sorten, mährend bie allerfeinften Klafien von Häuten 
befieren Markt in Deſterreich⸗ Ungarn (Wien und Trieft), geringe 
Sorten in Großbritannien, Italien und Spanien finden. 

Biegenfelle, in denen Eelcutta jäßelih etwa 7 Millionen 
Stüd umfekt, gehen nicht oder nur in äußerft geringer Anzahl nad) 
Deutſchland, fie finden meiſtens Abja in Amerifa und ein Heiner 
Theil in Großbritannien und Frankreich 

Bewerkenswerth find noch folgende Artilel, bei denen im Bers 
gleiche mit früheren Jahren ein Auffchwung in dee Ausfuhr nach 
Deutſchland zu verzeichnen ift: 


Celcutta. 


1898. 1892. 1891. 
Werth: Rupien 


Dünger (meiſtens Knochenmehl) ... 240 900 126760 95260 















Barienglas (Rica) .. 32382 1000 32100 
Talg BB 0 - —- 
Wat . 1688 — 30 
Dertehrsüberfihten. 
Einfuhr aus Deutihland nad; Calcutta im Jahre 1893: 
Werth: 
Maßſtab. Menge. Rupien. 
Baumwollgarn, türkiſch roth Ballen 856 293675 
Baummollengemebe Riften 538 226 658 
Baummollene Pofamentiers und 
Strumpfwaaren 222222000. — — 45859 
Wollenwaaren, gemiſchte 
Wollene Shawls 





Metalle (Eiſen, Stahl, Zimt) 
Reallwaaen ... 
Raſchinen und Theile davon ... 
Baumaterial .... 
Bier, Wein, Spirituofen . 
Spirituofen für mebiz. Bwede 
Arzneimittel . 
Shemitalien . 
Farben und Farbewaaren 
Porzellan und Steingut 
Gladwaaren . 
Zundhölzer 
Papier und Papierwaaren 
Sonſtiges Schreib⸗ u. Druckmaterial 
Möbels und Tifälerwaaren ..... 
Uhren... 
Sal. 
Buder .. 
Cigarren, Tabat 
Verſchie dene Kleidungsftüde . 
Kunftwerte . 
Korken . 
Inftrumente 
Konferven . 
Spielmaasen . 
Seife: 
Del 
Kupfer 
Korallen . 
Hopfen .. 
Stein und Marmor . 

zuſammen einfhl. der minder wichtigen Artitel 



























Engl. Cit. 
. Engl. Bf. 
Engl. Er. 











glei etwa Mark ... 7200000 
dagegen 1892 ... 5482823 

gleich etwa Maıt ... 7180000. 

Ausfuhr aus Calcutta nad Deutſchland im Fahne 1898: 

Werth: 
Rafftab. Menge. Rupien. 
Rohe Baummolle . Ballen 369 266490 
Indigo . Riten 2416 2600.10 
Iöäute .. Bolen  IS6TI GBB4409 





Calcutta. — Bofton. 215 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Rupien. 
Felle........................ Stücke 68 658 50 768 
Rode Zute.......... ......... Ballen 421651 14 196 525 
Juteſäcke.................... 2 866 227 986 
Jutegewebe................... 30 5 300 
Daummollene Garne und Gewebe . Engl. Pfd. 601648 46 833 
Schellack..................... Kiften 4 646 528 496 
Knopflack........... ........ 593 712 443 
Reis . .................. .... Säcke 112963 1187122 
Leinſaat ..................... 128867 13446 420 
Mohnſaat ............ ....... 23410 247 445 
Rapklant ..... ............... n 203956 1749799 
Thee ........................ el Pfd. 1767 62 849 
Tünger (meift Kuodenmehl) . . Tonnen 4050 240 905 
Morienglad ............ ...... Engl. Ctr. 167 32 382 
Dele ........................ Gallon 9639 17 452 
Klauen ...................... Engl. Ctr. 1406 20 587 
Bole und Wollenwaaren ...... — — 28 787 
Juwelen ..................... — — 2 500 
Konſerven................... — — 19617 
Rupfer ...................... Engl. Ctr. 103 4764 
DIOGEN ...................... 1193 5 630 
Ingwer ...................... Engl. Pfd. 39 200 11 182 
Hörner................... Engl. Ctr. 354 10 484 
Banufalturen xc........... — — 12 597 
Nyrobalanen ................. Engl. Ctr. 4327 20155 
Talg ........................ 1216 18377 
Tabak....................... Engl. Pfd. 16513 1026 
WVachs ....................... — — 16 893 


zuſammen einſchl. der mindermwichtigen Artikel ... 32316 281 
gleih etwa Marl ... 40 950 000 
Dagegen 1892 ... 27 696 844 
glei etwa Marl ... 36 000 000 





Boſton. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Allgemeines. 


Wenngleich ſich der Anfang bes Geſchaftsjahres 1898 nicht fo 
günftig wie der des Vorjahres geftaltete, fo herrſchte dennoch eine 
ſehr bebeutende Thätigkeit in den verfhiedenen Induſtriezweigen, 
welche erft fpäter in Folge der Unficherheit darüber, welche Erledigung 
im Kongreſſe die zur Verhandlung kommende Gilberfrage erfahren 
würde, abgefchwädht wurde. Die lange Seit bis zu ber im Ditober 
1893 erfolgten Wieberaufhebung des unter bem Namen „Sherman Bill* 
belannten Geſetzes hatte bie nacytheiligften Folgen für alle Geſchäfte 
und Induſtriezweige. Ein fteter Niedergang in allen Preifen für 
Rohmaterial und fertige Waaren, fomwie bei allen Werthpapieren 
machte Ab mehr und mehr fühlber, und durch das fehlende Ver⸗ 
trauen wurden auch die Nationalbanfen des Landes ſchwer in Mit⸗ 
leidenſchaft gezogen. Erſt nachdem das erwähnte Silbergeich wider⸗ 
rufen war, befierte fich bie finanzielle Lage wieder. 

Hlerzu kam noch bie Unficherheit, die durch die Vorfchläge auf 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 IL ©. 172. 
Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL 





Aenderungen des Bolltarifs in der Gefchältswelt verbreitet wurbe 
und bie meiften Waarenmärkte zu einem förmlichen Stillſtande brachte. 

Die ganz außergewöhnliche Preigerniedrigung der Waaren war 
für viele Geſchäftshäuſer verberblih, und die auf dieſe zurüd« 
zuführenden Fallimente beliefen fih für den Difteift ber Neus 
England-Staaten auf eine hohe Ziffer. 


Landwirthihaft. 


Die von dem lanbwirtbicaftlichen Büreau bed Staates Maſſa⸗ 
Aufetts im letzten Jahre gemachten Veröffentliäungen in Bezug auf 
verlafjene oder theilweiſe verlaflene „Farms“ Haben nicht verfehlt 
Intereffe zu erregen. Ueber 100 diefer Farms find feither verkauft 
worben, wovon mehr als bie Hälfte an Bürger Maflachufetts. Se 
nah Ausdehnung des Farmlandes varlirten die Preife zwifchen 500 
und 1800 Dollars. Die am meiften vernadjlälfigten Farms befinden 
fih im weitlihen Theil des Staates, in welchem weniger Induſtrie⸗ 
plätge find, während bie in der Nähe der Fabrikdiſtrikte befindlichen 
ſich durch die zunehmende Bevölkerung ber letzteren ſehr gebeffert 
haben. Diefelben liefern hauptſächlich Mil, Butter, Eier, Gemüfe 
und Früchte. 


Außenhandel. 


Der Geſammtwerth der Einfuhr im Jahre 1893 belief fich auf 
69 118 709 Dollars, der der Ausfuhr auf 83589 989 Dollars. 


Einfuhr. 
Die Hauptartilel der Einfuhr waren: 
Werth: Werth: 
Dollars, Dollars, 
Zuder und Melafie.. 13 794448 Früchte aller Art.... 1956 806 
Wolle und Wollen« Fiſche........... 863 328 
WARTEN .......... 8777967 Lumpen............ 156 778 
Häute und Felle .... 7252450 Eiſenblech .......... 626 585 
Baummolle und Wein, Bier und 
Beaummollenwanıen 82236801 2 Spiritudfen ...... 142 204 
Ehemilalien ........ 2 862817 Glas und Glaswaaren 468414 
Hanf und Flads.... 1656091 Leber u. Lederwaaren 402548 
Holz .............. 1231910 Irdene Waaren..... 974 508 
Gummi ........... 1 762 895 zufammen einſchließlich 
Eiſen und Stabl.... 1719513 minder wichtiger 
Maichinen und beren Artitel........... 69 118 709 
Beitandtheile ..... 1840 314 
Aus Deutfhland wurden folgende Artikel eingeführt: 
Werth: Werth: 
Dollars. Dollars. 
Bücher............. 64559 Feine lederne Hand⸗ 
Alizarin ........... 23 341 ſchuhe ........... 96 593 
Lederwaaren........ 27910 Muſibkal. Inftrumente. 33 374 
Chemilalien ........ 202308 Papier und Waaren 
Aniinfarden........ 101264 daraus .......... 62 467 
Rübenzuder ........ 1491 716 Geidenwaaren ...... 97513 
Mineralwaſſer ...... 19803 Spielwaaren........ 230 014 
Sämereien ......... 25 351 Bohnen und Erbfen. 69 543 
Baummwollenwaaren.. 594595 Holmehl........... 322 374 
Irdene Waaren..... 165 416 MWollenwaaren ...... 141 814 


Flachs und Hanf.... 45 889 zuſammen einſchließlich 
Glas u. Öladwaaren. 65 708 minder wichtiger 
Eiſen und Stabl.... 197691 Urtilel........... 4 679 679 


216 
Ausfuhr. 
Die Hauptartikel der Ausfuhr waren: 
Werth: Werth: 
Dollars. Dollars 
Rohe Baummolle.... 9506853 Landwirthſchaftliche 
Baummollenzeug und Geräthe.......... 302 828 
⸗Waaren ....0.... 787025 Fett und Talg...... 529 687 
Speck ............. 15 261872 Tabak in Blättern .. 489172 
Rindfleiſch, friihes... 6341600 Käſe .............. 510 424 
n gepökeltes. 302388 Rum .............. 932 432 
n in Bleche Kunftbutter ........ 844 986 
büchſen .......... 192868 Butter............. 164 065 
Schinten........... 4 366 846 Hausgeräthe w. Möbel 207809 
Schweineſchmalz .... 7322572 Del und Delluden.. 460346 
Schweinefleiſch, Maſchinen.......... 497 240 
gepäkeltes ........ 820 789 Eifen u. Stahlwaaren 816459 
Leder ............. 5418275 Oummiwaaren...... 271417 
Korn und Kornmehl. 2802890 zuſammen einſchließlich 
Weizen ............ 2840 200 minder wichtiger 
Weizenmehl ........ 8 5666 661 Artikel ....... ... 88539 939 
Lebende Bieh...... 8 462 830 
Nach Deutihland wurden von Boſton ausgeführt: 
Werth: Werth 
Dollars. Dollars. 
Rohe Baumwolle ..... 134 062 Schweeineſchmalz ...... 156 368 
Baummollenzeug...... 101458 Fett und Talg ....... 11 339 
Wiſſen ſchaftliche Kunftbutter .......... 15 635 
Snftrumente ....... 12820 Hausgeräthe u. Möbel. _ 10 704 
Maſchinen ........... 10 857 aufanımen einſchließlich 
Leder ............... 120 602 minder wichtiger 
Speck .............. 198847 Artikel .......... u. 838 842 
Shinten ............ 9370 
Induſtrie. 
Baumwolle. Die niedrigen Preiſe, zu welchen die Spinner 


ihren Bedarf an Baumwolle deckten und welche ſich erſt im Laufe 
des Jahres etwas befefligten, erlaubten ben Spinnern, bie Preiſe für 
fertige Waaren entſprechend denen für das Rohmaterial zu geſtalten, 
wenn auch hier und da bedeutende Konzeſſionen gemacht werden 
mußten, was beſonders in der letzten Hälfte des Jahres der Fall war. 

Für grobes Baumwollentuch betrug die Reduktion von 5 bis 7 
p&t., für gebrudte Tücher belief fie fich auf 15 big 20 pCt. ber im 
Borjabre erzielten Breife. Eine vermehrte Nachfrage für die Ausfuhr 
befonder8 nad China verhinderte eine zu große Anhäufung fertiger 
Waaren. 

Da der Rohartikel keiner Spekulation unterworfen war und die 
Märkte fich nur auf ihren wirklichen Bedarf beſchränkten, fo hatten 
die Spinner mit ihren Ankäufen weniger Riſiko und find nun in 
der Lage, für das Frühjahr 1894 Kontrafte für Lieferung zu maden, 
welche bei vermehrten Aufträgen günftigere Breife erwarten lafſen. 

Die Probuftion des Boftoner Diftriktes während des Jahre 1893 
belief fi auf 9065 000 Stüde gegen 10045000 im Borjahre. Der 
höchfte Preis im Jahre betrug 4 Cents pro Dard, der nichrigfte 
23/4 Cents. 

Die Ausfichten für die nette Baummollenernte find günftig, es 
wird jedoch höchſtenẽ auf cine ſolche von 7 Millionen Ballen gerechnet, 
indem die Pflanzer die Produktion bedeutend eingefchräntt haben. 

Wolle. Der Bericht des landwirthſchaftlichen Departements 
ber Bereinigten Staaten für das Jahr 1898 weift auf einen Rück⸗ 


Bofton. 


gang der Schafzudt in den ReusEnglands ſowie in einigen Süd: 
Staaten hin. Dieſer ift jedod mehr als ausgeglichen Durch die Zu: 
nahme in den Mittels und Weſt⸗Staaten, und ftellt ber erwähnte 
Bericht die Anzahl der Schafe in 46 Staaten und Territorien für 
das Jahr 1898 auf 47273568 Stüd feft, während im Jahre 189 
die Zahl 44 981865 beirmg. Es wurben im Ganzen 299 752 666 
Bund Wolle, gewaſchene und ungemwafchene, erzielt, das Refultat im 
Sabre 1892 betrug 287 018406 Pfund. 

Die Einfuhr auslänbifher Wolle nad Bofton belief ſich auf 
30 032 344 Pfund, und von dieſen waren erfter Qualität 2217453 
Pfund, zweiter Dualität 2044 547 Pfund und britter Dualität 
25 770 344 Pfund. 

Um Ende des Jahres belief fich der Borrath ausländiſcher Wolle 
in Bofton auf nur 6 202 500 Pfund, wovon aus Auftralien 8 331.000, 
aus Monterideo 260 000 und vom Kap ber guten Hoffnung 93 000 
Pfund, fowie aus Argentinien und ber Levante 2 511 000 Pfund Teppich⸗ 
molle und aus England und Irland 7500 Pfund ftammten. Der Markt 
für eingeführte Wolle ſchloß Ende des Jahres mit folgenden Preiſen: 
für Molle aus Auftralien mit 33 Cents. pro Pfund gegen 86 Cents 
im Sabre 1892, für Wolle aud Montevideo mit 25 Cents pro Pfund 
gegen 28 Cents im Sabre 1892, für Teppichwolle aus Argentinien 
mit 14 Cents pro Pfund gegen 16 Cents im Sabre 1892, für Mole 
aus der Türkei mit 10 Cents pro Pfund gegen 12 Cents im Jahre 189. 

Die fchwebende Holltarifrenifion war der Einfuhr von Robwolle 
fehr hinderlich. Die meiften Fabriten arbeiteten nur die Hälfte der 
Reit, und bis die Tariffrage erledigt ift, wird fich dieſe Induſtrie 
nicht erholen können. 

Der Rüdgang der Breife für fertige Waaren belief ih auf 15 
bis 20 pEt. gegenüber den Preifen des Borjahres. 

BZuder. Der Sefammtverbraud von Zuder in den Bereinigten 
Staaten belief fih im Jahre 1898 auf 1891911 Tonnen. Die 
vier Zudereinfuhrhäfen New⸗York, Philadelphia, Baltimore und Bofton 
verzeichnen eine Einfuhr von 1422 743 Tonnen, mithin eine Zunahme 
von 20 974 Tonnen dem Borjahre gegenüber. Bon dem eingeführten 
Zuder kamen aus Weftindien 898605, aus Java und den Philippinen 
179 431, aus Brafilien 75 958 Tonnen und aus verihiedenen Beinen 
Kolonien 20309 Tonnen, ferner Rübenzuder aus Europa 248 440 
Tonnen, gegen 149482 Tonnen im Borjahre. 

Der Borrath in Händen ber Smporthäufer Ende des Jahres 
belief fih auf 7443 Tonnen. 

Die YZuderraffinerien find mit Ausnahme der Iekten beiden 
Monate des Jahres ſtets thätig geweſen. 

Die Nachfrage nach raffinirtem Zucker war in den letzten 
Monaten ſehr gering und verurſachte niedrige Preiſe. Granulirte 
Zucker koſteten Ende des Jahres 4 Cents pro Pfund, der niedrigſte 
Preis des ganzen Jahres. 

Schuh⸗und Leder⸗Induſt rie. Die Schuhfabrikation weiſt 
wie alle anderen Induſtrien des Boſtoner Diſtriktes einen bedeutenden 
Ausfall in der Produktion auf. Die finanzielle Kriſis hatte dieſen 
Geſchäften ſehr geſchadet, und der Verſand fertiger Waaren betrug 
274 698 Kiſten weniger als im Vorjahre. Eine große Anzahl ber 
Schuhfabriken zogen ed vor, weniger zu probuziren, und machten nur 
da Lieferungen, mo fie der Bezahlung ficher waren. Für feinere Schub: 
waaren war wenig Begehr und bie Maſſe der Bevöllerung hielt ſich 
nur an bie allerbilligften Schubwaaren. 

Die „United States Leather Company“, melde beitrebt if, 
den Lebermarkt unter ihre Kontrole zu bringen, veranlaßte bie 
Gerbereien, wenig Borrath auf Lager zu nehmen, um bem Leber 
markte möglichſt günftige Preiie zu erhalten. Trotzdem zeigte ſich in 











Bolton. — Mozambique. 


den Preifen für Oberleder ein Rüdgang von 5 Bid 10 pCt.; dagegen 
hatten ihre Bemühungen mit Bezug auf Sohlleder befieren Erfolg, 
beilen Preife beinahe gar keine Beränberungen erlitten. Es wurde 
dies Bauptfählich dadurch erzielt, Daß biejer Verband oder „Trust“ 
die Ankäufe von rohen Häuten in Sübamerila felbft machte und die 
Einfuhr beichräntte. 

Die Einfuhr im Boſtoner Diftritte belief fi) demzufolge im 
Jahre 1893 auf 861 233 Häute gegenüber von 1221053 Häuten im 
Sabre 1892. 

Bon diefen famen aus 


Stüd. Stüd. 
Buenos Ayred........ 816587 Afrika .............. 27 468 
Roſario............. 234012 Großbritannien ...... 13 682 
Montevideo ........ 219 684 zufammen ..... 861 283 


Die Breife fchloffen Ende des Jahres für Häute aus Buenos 
Ayres und Rofario mit Al Cent? pro Pfund und für folde aus 
Montevideo mit 12 Cents pro Pfund, gegenüber 121/4 und 13 Cents 
im Borjahre. 


| Schifffahrt. 
An dem Schiffsverkehr im Hafen von Boſton im Jahre 1803 
waren die einzelnen Nationen, wie folgt, betheiligt: 
Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 


Deutſche................. 17 26 589 
DefterreichsUngariiche....... .. 4 8 686 
Belgiſche............... 11 21 504 
Franzöſiſche....... ...... 6 3716 
Niederlandiſche............ 3 1156 
Bortugiefilhe. 2.20... ... 2 1 782 
Spanifihe .......- ....... 8 2188 
Schwediſche............ 2 978 
Norwegiſche.............. 89 61 860 
Britiſche................. 1766 1858811 
Sawailde.......--o..0... 1 1616 
Amerilanife............- 811 174 160 
zufammen.... 2218 16505661 
Mozambique. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Die Handelsbewegung geftaltete ſich im Bergleih zu dem 
beiden Vorjahren, wie folgt: 
Ausfuhr. 


Einfuhr. 
Roͤis. Mark. Rols. Matt. 
1893..... 607 165903 = 2428664 401127 1465 == 1 604 509 
1892..... 642 575673 — 25670803 897768560 = 1591034 
1891..... 1 078 273628 = 4813094 657468713 = 2229 875 


Ein Bergleih der Werthe in den legten Jahren zeigt sine ſiete 
Abnahme der Einfuhrwerthe, obgleich der Handel im Verhältniß gegen 
das Vorjahr nicht abgenommen hatte. Die Zahlen für die Einfuhr 
find eben nicht genau. Der wirkliche Werth bürfte ungefähr bad 
Doppelte betragen haben. Der Handel im Sabre 1891 war bes 
beutender ald der ber beiden folgenden Sabre infolge der außer 
ordentlich großen Ernte von Delfrüchten. 


1) Wegen bes Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. S. 192. 


217 


Cinfuhrhandel. 


Die Lage des Handels iſt im Allgemeinen eine wenig be⸗ 
friedigende. Der im Marz vorigen Jahres eingeführte neue Zoll⸗ 
tasif, der ganz bedeutende Erhöhungen der verſchiedenen Zollſätze 
enthielt, hat ein flottes Geihäft nicht auflommen lafien. Mehrere 
Artikel, die früher mit Gewinn hatten eingeführt werben lönnen, 
mußten gänzlich fallen gelaffen werben. Andere wurben jo Durd die 
Zölle vertheuert, daß nur ein Theil des bisherigen Quantums ab⸗ 
gejegt werden konnte. Am fchwerften find Mogambique und Duelimane 
von ben HBöllen betroffen, während Ibo und Lourenco Marques 
andere und viel geringere Zolljäge haben. Portugieſiſche Waaren 
erhalten eine Bergünftigung von 90 p&t. Trotzdem hat ſich die Eins 
fuhr Portugals nicht gehoben. 

Der erwartete Mebrertrag aus den Zöllen ift nicht eingelroffen, 
weil der Abjak in Folge ber enormen Bertheuerung ber Waaren 
dur die Zölle ſtockt. Die Finanzen ber Provinz find daher immer 
noch nicht viel beiler als früher, odgleih man ein ſtrenges Spars 
ſyſtem eingeführt bat. 

Neuerbingd ift dem Handel ein neuer ſchwerer Schlag veriekt 
worden burch das außerordentliche Fallen des Gilberd, da man in 
Mozambique wie an der ganzen Dftlüfte Afrikas von Bombay abhängig 
ift, indem die Rupie die allein im Handel gangbare Münze ift. 

Bon Deutihland wurden eingeführt im Sabre 1893: 


Werth 

Mark. 

Baumwollenwaaren................. 375 969 
Gewehre ....................... ... 81196 
Pulver............................ 47 648 
Perlen............................ 25 906 
Getränke.......................... 8122 
Berſchiedenes............. ......... 92 068 
zujommen... 580 888 

Ausfubrhandel. 


In dem Diftrikt Angotſche find etwa 75000 Sad Erdnüſſe 
geerntet, dagegen auf dem Mozambique gegenüberliegenden Feitlande 
etwa 50000 Sad. In Parapat (jet umgetauft in Antonio Ennes) 
machte jih in Folge von Unruben zwiſchen ben einzelnen Neger⸗ 
ſtämmen ein geringer Ausfall bemerkbar. Im Ullgemeinen läßt fich 
jedoch eine immer weitere Ausdehnung bed Handels in diefem Artikel 
verzeichnen. Während die Neger früher nur 2 bis 8 Tagereifen weit 
aus dem Innern an bie Küfte kamen, um ihre Nüffe gegen Baum; 
wollenwaaren, Gewehre, Pulver 2c. umzutaufchen, kamen fie im letzten 
Jahre jhon 5 bis 6 Tagereifen weit beran. Ebenſo breitet fi bie 
Kultur der Erdnußpflanze gleichmäßiger an der ganzen Küfte aus. 
Es kamen au von Infufſe und Shangafi, zwei Drten, welche zwiſchen 
Mogambique und Antonio Ennes liegen, bedeutendere Mengen an. 
Auch von Ibo find im Jahre 1893 zum erften Mal Erdnüfle auss 
geführt worden. 

Seſamſaat, fonft der für die Ausfuhr in zweiter Linie in 
Frage lommende Artikel, ift in dem letzten Jahre nur in auffallend 
Heinen, weit hinter den Erwartungen ber Kaufleute zurüdbleibenben 
Mengen angebradt worben. Die Ernte war im Ganzen geringer 
als ſonſt, was wohl theils feinen Grund in den Unruhen vom 
Sabre 1892 Haben dürfte, in Folge deren die Ausſaat nicht in ges 
nügenber Weife erfolgte. Ferner ging aud ein größerer Theil der 
Ausfuhr nach bo, wo die Händler den Negern wegen ber bedeutend 
geringeren Eingangdzölle verhältnißmäßig mehr Baummwollenwaaren 
in den Tauſch geben Fönnen. 

30* 


218 


Bon Gummi elaſtikum wurden etwa 1000 Säde ausgeführt. 
Der Export diefes Artifeld Bat gegen früher bebeutend abgenommen, 
und bat fih in gleiher Weife auch die Dualität verfchlehtert. Die 
Reger thun aber nichts zur Kultivirung der Gummipflanze, fondern 
roden, nachdem fie den Saft abgezogen haben, den Strauch noch 
aus und kochen Wurzeln, Zweige und Blätter, wobei nur eine fehr 
geringwerthige Dualität gewonnen wirb. 


Deutfhlands Antheil an der Ausfuhr im Sabre 1893 war 


folgender: 
Es wurden dorthin ausgeführt: 
Werth: Merth: 
Mark. Mar. 
Erbnüfle ............. 5679 600 Wachs ............... 4056 
Seſamſaat ............ 61781 Scildpatt............ 5856 
Gummi elaftilum...... 108947 Muſcheln ............. 1093 
Ebenholz ............. 21 125 zufammen... 794218 
Grenadilleboll......... 11 760 
Schifffahrt. 
Im Jahre 1893 verfehrten im Hafen von Mozambique: 
18 Portugieſiſche Dampfihiffe von ............ 16 726 Reg. Tonn. 
59 Deutichel) n FE 96 945 n 
31 Britifche n Pe 89 071 n 
1 Sranzöfifches Dampfſchiff --.......... 1426 „ 
und 
3 Deutihe Segelſchiffe von ................. 910 
1 Franzöſiſches Segelſchiff von .............. 267 
2 Italieniſche Segelſchiffe von............... 637 n 


Die Mala real Portugueza ftellte im Anfange des Jahres 1893 
ihre Fahrten ein. 


Dünkirchen. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Einfuhr. 


Die Einfuhr der wichtigſten Waaren im Jahre 1893 ftellte fi), 
wie folgt: 


Tonnen. Tonnen. 
Wolle in Ballen vom La Flachs ............... 43 178 
Blata und Uruguay. 58470 Baummolle..... ..... 15 263 
Mole in Ballen von Delltuhen ............ 21 993 
anderen Zänbern.... 81885 Schwefelerz (Pyrite) ... 26864 
Fett, Talg ........... 444 Erdpech, Beroharz..... 67 514 
Meigen .............. 128 889 Petroleum, rohes und 
Mais................ 68 329 raffinirtes.......... 34 609 
Gerfle ............... 147 666 Dele ................ 13 781 
Hafer................ 47890 Steinkohle ........... 119 210 
Roggen.............. 606 Eiſenerz ............. 121 408 
Delſämereien u. Früchte 206261 Roheiſen ............. 8668 
Melafle.............- 115 334 Blei in Blöden....... 4646 
Bauholz, rohes, gefägted 84137 Zinkerz .............. 18 880 
Jute ................ Salpeter ............ 108 123 
1) Sn Ein⸗ und Ausgang mit Ladung. 
2) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. S. 219. 


Mozambique. 


— Dunkirchen. 


Bon Deutſchland wurden eingeführt: 


Schmweinefleifch, ger kg kg 
ſalzenes.......... 21382 Hanf, Flachs u. Heede 1053216 
Felle, ungegerbte.... 49058 Jute .............. 44 461 
Schmweinsborften .... 1100 Delluden .......... 901 597 
Federn ............ 10980 Bier ............ . 1194 
Schreibfedern....... 5233 Wineralöl.......... 48 152 
Eigelb............- 8839 Stahl⸗ oder Eiſendraht 428 254 
Käſe............... 30 480 Abfälle v. Zinkwaaren 82 747 
Dünger............ 407672 Eifenomyb.......... 6 805 
Fiſchthran und Fett. 32 3838 Runlelrübenpottafche, 
Berimutterfchalen, uns unreine.......... 887 935 
bearbeitete ....... 6382 Chemie Produkte, 
Reis .............. 11500 nicht beſ. genannte 489 638 
Bohnen............ 428 606 Glas und Porzellan: 
Gemüſe, getrodnete.. 810386 waaren, auch Flaſchen 13 922 
Aepfel und Birnen, Räähmaſchinen....... 1116 
getrodnete........ 67 767 Maſchinen und Werks 
Leinſaat ........... 650250 zeuge ............ 16 334 
Hanffaat........... 109 705 Maſchinentheile ..... 18 809 
Senffaat..........- 83 300 Gegenftänbe aus Gußs 
Modnfaat .......... 180000 eiſen ............ 6 208 
Rübſaat ........... 14617 Hufeiſennägel....... 10 000 
Andere ölhalt. Saaten 412000 Fäſſer, leere........ 104 062 
Sämereien zur Saat. 874285 Holzwaaren......... ' 1437 
Melafie zu Deftillas Spielfaden......... 1050 
tionszwecken ...... 94 335 277 Schwefelhößer ...... 1 797 
Bauholz, eichened und Bein in Fäflern und Liter 
anderes .......... 659 987 Flaſchen ...... ... 1 382 
Brennholz ......... 42300 Branntwein, Sprit u. 
Holzkohle ........ .. 32100 Likdr............ 126 190 
Ausfuhr. 
Die bauptfählichiten Artifel der Ausfuhr im Jahre 1893 waren: 
Tonnen. Tonnen. 
Bett, Talg ........... 727 Steinloble............ 92 920 
Wolle und Wollabfälle . 857 Pottaſche............. 3 153 
Meizenmehl .......... 2933 Cichorien, gebrannte... 307 
Leinſaat“............. 3220 Jutegarne ........... 1373 
Zucker, raffinirter ..... 267 Autegewebe........... 371 
„  rober,inländifcher 174576 Fäfſer, leere.......... 9 267 
Glykoſe. ............. 821 Ruüböl............... 142 
Sen und Stroh ....... 8157 Arbeiten aus Metall, 
Kleie ...... .......... 646 Eiſen und Gußeiſen. 3817 
Lumpen ............. 3280 Eiſen in Stangen..... 3817 
Delluhen ............ 3496 Eiſenblech, Eifenplatten. 295 
Phosphat, natürliher.. 29014 Stahl, Stahliienen... 5 812 
Shiefer........ ...... 135 
Die Ausfuhr nah Deutfhland ftellte fich, wie folgt: 
Gebärme, frifhe, ges kg kg 
trodnete, gejalzene. 11188 Andere Sorten Del.. 84.434 
Felle, frifche oder ges Sute. ............. 45 59% 
trocknete ......... 21380 Delkuchen .......... 1624 297 
Wolle ............. 48 032 Phosphat, natürlider 6 840 600 
Fett, Talg ......... 20 876 Dadihiefer ........ 120 000 
Schiffsbrot ......... 1200 Del, ſchweres ....... 270 374 
Rartoffeln .......... 7200 Zink .............. 1559 
Erdnußöl .......... 69049 AJutegarne.......... 225% 
Rohnöl............ 608 135 Leinwandgewebe..... 2118 


Dunkirchen. 
kg kg 
Baummollmtäll..... 2855 Füäfler, leere........ 6 981 496 
Seidentüfl.......... 76 855 Wein in Yüffern und Liter 
Gegenftände aus Guß⸗ Flalden ......... 2 706 
eiſen ............ 152 441 
Schifisvertehr. 


Im Ganzen Iamen 2888 Dampf: und Segelſchiffe, mit einem Raums 
schalt von 1526442 Reg.Tonnen im Jahre 1893 in Düntirchen 
en, gegen 2910 Dampf» und Segelſchiffe von 1448 002 Reg. Tonnen 
im Borjahre. 
Der Rationalität nah) waren von ben im Sabre 1893 eins, 
gegangenen Sciffen: 
Anzahl. Reg.:-Tonnen. 


Ruſſiſche Segelihiffe ... ............. 10 3 617 
n Dampfſchiffe................. 8 5 266 
Schwediſche Segelihiffe................ 14 5 203 
" Dampfihiffe.............. 16 8 969 
Rorwegiſche Segelihiffe ....-.....00... 89 20 653 
n Dampffhiffe.............. 29 14 683 
Dänische Segelihiffe ............ nun öl 4484 
" Dampfſchiffe................. 60 41 924 
Britiſche Segelſchiffe .............. nee 261 112 695 
” Dampfihiffe .....-.......... 1017 703 699 
Deutfhe Segelſchiffe.................. 87 12 667 
„ Dampfihiffe ................ 146 719 567 
Belgiihe Segelſchiffe ..... ............ 8 1308 
n Dampfihiffe................ 34 6 530 
Spaniſche Dampflhiffe -.............. 1 164 
DefterreichsUngarifche Dampiigiffe...... 6 4812 
Italienische Segelihiffe ............... 7 6 072 
m Dampfidifie .............. 2 8 259 
Griechiſche Dampfſchiffe ............... 8 4 228 
Amerikaniſche (8. St.) Searlidiffe...... 8 4 491 
Shilenifche Dampfſchiffe............... 2 2377 
Argentiniſche Dampfldiffe............. 1 1525 
Niederländiſche Segelihiffe ............ 1 1499 
n Dampfidiffe ........... 61 9392 
Franzöſiſche Segeliiffe............... 470 70 357 
„ Dampfidiffe .............. 631 897 083 


Im Bergleih zum Borjahre Hat der Verkehr zugenommen an 
Ruſſiſchen Schiffen um 2455 Reg.⸗Tonnen, an Schwebiihen Schiffen 
um 7697 Reg.⸗Tonnen, an Rorwegiihen Schiffen um 3121 Reg. 
Tonnen, an Dänifhen Schiffen um 11424 Reg.sTonnen, an Briti- 
Iden Schiffen um 20 692 Reg.»Tonnen. 


Dagegen hat die Deutihe Flagge zwar eine Zunahme von 
2 Schiffen, Dagegen eine Abnahme von 4927 Reg.⸗Tonnen zu ver 
zeihnen. Die Abnahme ift bauptfählih dem Zollfriege mit Ruß⸗ 
land zusufchreiben, denn ſeitdem die Schiffe dort höhere Abgaben zu 
entrichten hatten, kamen nur vereinzelt Deutfche Schiffe von Rußland 
in Dünkirchen an, während fonft viele Deutiche Dampfichiffe Waaren 
von Rußland zuführen. 

Daß die Zahl der Deutihen Schiffe in Folge des Zollkrieges 
mit Rußland nicht noch mehr abgenommen, hat darin feinen Grund, 
daß eine größere Menge Melafie als je zuvor, nämlich 94 335 277 kg, 
von Deutfhland nah Dünkirchen eingeführt worben if, und nicht 
weniger als 101 Deutihe Schiffe, die größtentheilg aus Deutichland 
kamen, mit Melafie beladen waren. 


— Caracas. 


219 


Die Deutihen Schiffe kommen größtentheild von Europäiichen 
Häfen, außerdem jährlid mehrere Schiffe mit Salpeter und anderen 
Waaren von Amerila. 

Mit Wolle kam, obgleich nicht weniger als 90 355 Tonnen Wolle 
eingeführt wurden und mehrere Deutihe Dampferlinien nad) Süd⸗ 
amerita und Auftralien befteben, auffälligerweije im Sabre 1893 
kein Deutfches Schiff in Dünkirchen an. 

Die meiften Deutihen Schiffe mögen vielleicht für Deutfchland 
direft Fracht genug haben, anbererfeit3 mag auch mohl der Umſtand, 
dag, feldft wenn nur ein Theil der Ladung in Dünkirchen gelöjcht 
wird, die Schiffe die vollen Abgaben bezahlen müflen, Deutiche 
Schiffe abhalten, Theilladungen nad dort zu bringen. 

Im Laufe des Jahres 1894 fol eine Aenderung dahin eintreten, 
daß Schiffe, die nur einen Theil der Ladung in Dünkirchen löſchen, 
auch nur die Abgaben dafür im Berhältniß zu denen für bie ganze 
Ladung zu zahlen haben. 


Caracas, 
Handelsbericht für das Jahr 1893. 


Einfuhr. 

Das Geſchäft bat unter dem Einfluß der politiihen Unruhen 
bedeutend gelitten, derartig, daß 3. B. bie Einfuhr aus Deutichland 
im Sabre 1892 ungefähr nur bie Hälfte derjenigen des vorher 
gegangenen Jahres betragen bat. 

Unter den Deutihen Einfuhrartiteln nimmt Bier den 
erften Rang cin. EB wurden eingeführt im Jahre 1891 
2213200 Liter im Werthe von 2500000 Bolivard und im Sabre 
1892 1771000 Liter im Wertbe non 1295 762 Bolivars. 

Die Einfuhr von Deutfhem Cemmt im Sabre 1892 betrug 
5 804 800 Kilos. 

Ferner wurden von Deutihland im Jahre 1892 eingeführt: 


Werth: Werth: 

Bolivars Bolivars. 
Seidenwaaren ....... 814813 Hüte ............... 435 000 
Baummollenwaaren .. 1231325 Bapier ............. 320 000 
MWollenwanren ....... 535 300 Feine Eifenwaaren... 794000 
Möbel .............. 322 000 Porzellan⸗ und Glas⸗ 
Leinenwaaren ....... 632 000 waaren .......... 367 000 
Strumpfmaaren....... 234 000 


Ale Waaren, mit Ausnahme einiger weniger, die durch Segel» 
fhiffe angebradt murden, gelangten mit den Dampfihiffen der 
Hamburgs Ameritaniihen Packetfahrt⸗Aktien⸗Geſellſchaft zur Einfuhr. 

Diefe Geſellſchaft hält einen regelmäßigen bdirelten Verkehr mit 
Denezuela aufrecht, nämlih 2 Fahrten im Monat, und zwar legen 
die Dampfichiffe die Fahrt bi8 La Guayra von Hamburg in 22 Tagen 
und von Havre in 20 Tagen zurüd. 

In der Lebensmittelbrande konkurriren bie Vereinigten Staaten, 
in Luxusartikeln Frankreich und in Baummollenwaaren England ſcharf 
mit Deutichland. 

In gedrudten Rattunen, die einen ganz bedeutenden Abſatz in 
Benczuela Haben, bat Großbritannien faft gar keine Konkurrenz und 
nutzt das Selb in Träftigfter Weife durch unausgefegtes Herausfenden 
von Reifenden mit Muftertolleltionen aus, während von biefem 
Artikel Deutfche Fabrikate in Venezuela nit im Handel find. 

Auch in Stahls und Eiſenwaaren macht Großbritannien ein bes 
beutendes Geſchäft. Viele Engliihe Neifende führen dieſe Artikel 


220 
während dieſelben bei den Deutihen Reiſenden nur ſehr felten ans 
zutreffen find. 

Der Handel ift faft ganz in Deutſchen Händen. 

Sm Oktober verfammelte fih die Kaufmannidaft bebufs 
Etablirung einer Handelskammer, welche baraufhin unter dem Titel 
‚C&mara de Oomercio de Caräcas“‘ begründet wurde. Die Leitung 
derfelben ift in den Händen von 9 Bertreiern ber bedeutendſten 
Handlungshäufer Benezuelas, darunter 8 Deutiche. 

Es kann den Yabrilanten nicht genug empfohlen werden, eine 
direkte Gefchäftsverbindung mit Benezolanifchen Firmen zu meiden, 
bevor nicht die genauefte Auskunft von maßgebender Seite eingeholt 
ift, denn mit wenigen Ausnahmen haben derartige Verbindungen 
nur Berlufte zur Folge. 

Die Waarenbezüge finden durch Bermittelung von Agenten in 
den Europäiihen Berihiffungähäfen ftatt, es ift den Fabrikanten 
alfo nur anzuratbhen, ihre Waaren durch jene Vermittler umzuſetzen, 
bie ihnen für den Eingang ihrer Falturen beffere Garantien bieten 
innen ald Venezolaniſche, am Plazt oft recht ſchlecht angefchriebene 
Firmen. 

Ausfuhr. 

Kaffee. In dem Erntejahr vom Ditober 18923 bis Septem- 
ber 1893 find über La Guayra 176548 Sad (zu 60 kg) Kaffee 
gegen 210 828 Sad im Borjahre ausgeführt worden. 

Bon jenen 176543 Sad wurden mit Deutihen Dampfern 
14600 Sad, mit Franzöfiihen 58 000 Sad verſchifft. 

Die Kaffeepreiſe haben fih auf ber ſeit einigen Jahren bes 
ftebenden Höhe gehalten und zwar auf 20 bis 23 Peſos für unges 
waſchene Kaffees und 22 bis 24/25 Peſos für gewaſchene Kaffees. 

Bon Kakao wurben während bed Erntejahres 71432 Sad über 
La Guayra verichifit, gegen 73119 Sad im Borjabre. Der Kakao 
geht nad Frankreich und Spanien. 

An Ochſenhäuten wurden 87885 Stüd gegen 28763 Stüd 
im Vorjahre verſchifft. Hiervon gingen 23 300 Stüd nad) New-Yort, 
der Reſt nad Deutichland. 


Geldverbältnifle. 

Im April wurde die Regierungsbank (Banco de Venezuela) 
ſeitens des Finanzminiſters ermächtigt, 6000000 Bolivars Silber⸗ 
geld in Paris prägen zu laſſen, welche Summe ſpäter auf 
2000000 Bolivars ermäßigt wurde, als das Silber bedeutend im 
Werthe zu fallen begann. Die 2 Millionen waren fehr willflommen, 
da ed an Heiner Eilbermünze im Lande fehlte. 

Im Allgemeinen hat fi) Venezuela feine Goldbaſis erhalten, 
welcher Unftand auch wohl in hervorragender Weife dazu beigetragen 
bat, das Land nad den ſchweren Schlägen, welde es durch die 
faft 10 monatige Revolution erlitten, vor dem Ruin zu bewahren. 


Eijenbahnen. 

Die Eröffnung der halben HStrede der „Großen Venezuela⸗ 
Eiſenbahn“, der Strede von Caracas bis Bictoria (94 Kilometer), 
welche von der erften Deutihen Bahngeſellſchaft in Venezuela gebaut 
wird, fand am 28. Ditober 1893 ftatt. 

Sm Februar 1894 fol die ganze, 177 km lange Strede von 
Caracas bis Valencia dem Verkehr übergeben werben. 

Mit der Vollendung dieſer mit einem Koftenaufwand von etwa 
70 Millionen Mark auf das Solidefte fertig geftellten Bergbahn ift 
ein direkter Bahnverkehr zwiſchen den Häfen La Guayra und Puerto 
Cabello bergeftellt. 


Caracas. — Port Saib. 


Juduftrie. 

Für den Anfang des nächſten Jahres ift die Eröffnung einer 
nationalen Bierbrauerei in Ausſicht geftellt, welche zum größten 
Theil mit Deutfhem Kapital und mit Deutſchem Material erbaut 
ift, auch ift die leitende Kraft in Deutſchen Händen. 


Schifffahrt. 

Seit 3 Jahren ift das mit einem Koftenaufmand von 
1000 000 Pfund Sterling von einer Britifhen Gefellichaft erbaute 
La Guayra Breafwater unter dem Ramen „2a Guayra Harbour 
Corporation” im Betrieb und leiftet der Schifffahrt gute Dienſte. 
Die Hafenabgaben find jedoch im Vergleich zu ben früheren in 
Folge des neuen Tarifs bedeutend geftiegen. 


Port Said, 
Schiffsverkehr im Hafen von Port Said, jowie im 
Suezlanal im Jahre 1893.) 

Ohne Berüdiichtigung der Heineren Küftenfahrzeuge von weniger 
ala 100 Reg.Tonnen Gehalt unter Osmaniſcher und Griechiſcher 
Flagge liefen den Hafen von Port Said an: 

Darunter 
Dampf⸗ Segel Netto 
Schiffe. fchiffe. ſchiffe. Reg.⸗Tonn. 


4121 409 72 8660378 
davon gingen im Tranſit durch 
ben Suezkanal ............ 8341 8341 — 7 659 068 
verbleiben für ben Lolalverfehr 
(einſchl. 54 Kriegsſchiffe von 
32 394 Reg.» Tonnen)....... 780 708 72 991 310 
Bon den Hanbelsfhiffen in Lokalverkehr waren: 
1. Boftdampficiffe. 
Reg. Tonnen. 
102 Deſterreich⸗Angariſche ..... von 127097 
52 Franzöſiſche.............. „ 97490 
54 Rufſiſche ................ „908% 
51 Aegyptiſche .............. „» 6801 
T Deutſche ................ " 7656 
1 Britiſches ............... 1899 
2 Türkiſche ................ 1743 
zufammen 269 Boftbampfidifie .......... „ 878692 
2. Gewöhnliche Handelspampficiffe. 
(Darunter 867 mit Koblenladung.) 
Reg.- Tonnen. 
848 Britiſche................ von 486 649 
9 Defterreihslingarifche...... „ 7606 
8 Norwegiſche.............. n 8484 
T Griechiſche............... „ 10 206 
4 Franzöſtſche.............. n 8165 
2 Nicherländiihe ........... „ 4916 
4 Turkiſche................ n 1346 
4 Aegyptiſche .............. 920 
8 Italieniſche............. 1371 
1 Spaniſches .............. n 1 569 
zufammen 390 Sanbelsbampfidiffe........ „ 526 229 


1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 221. 








Port Said. — Savannah. 


9. Segelſchiffe. 


Reg.» Tonnen. 
2 Defterreid-Ungarifhe ..... von 817 
17 Stalieniide .............. n 2119 
19 Griechiſche............... " 2267 
3A Türkiſche................ „ 4.069 
zufammen 723 Gegelidiffe............... „ 9272 


Bon den Schiffen, bie den Suezkanal im Jahre 1893 durdh- 
fuhren, waren: 


Netto 
Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 
Amerikanifche (Ber. Staaten) .... 3 8 200,20 
Belgiſche .................... 1 1 761,81 
Braſilianiſche.................. 1 643,93 
Britiſche...................... 2406 586732 470,70 
Deutſche...................... 272 556 214,69 
Franzöſiſche................... 180 461 197,291 
Italieniſche ................... 67 119 827,02 
Japaniſche................... 1 1 280,98 
Niederländiſche................. 178 327 465,244 
Deſterreich⸗ Ungariſche........... 71 166 779,55 
Portugiefiſche.................. 10 11 809,13 
Ruſſiſche...................... 24 68 848,44 
Spaniſche..................... 29 70 660,42 
SchwedensRorwegifhe .......... 50 88 674,92 
Tũrtiſche...................... 89 44 043,59 
sufemmen.... 8341 7669 068,105 
gegen bed Borjabr weniger... 218 62 960,506 


Die Schiffe zerfallen der Gattung nad in: 
89 Kriegsihiffe und Wilitärtransportfchiffe, 
658 Boitdampficifie, 
2691 Handelsdampfſchiffe (davon 14 in Ballaſt), 
5 Yachten, 
2 Seebagger, 
1 Schlepper. 
Bon den 8341 Schiffen, melde indgefammt ben Suezkanal 
paſſirten, kamen 1606 aus dem Mittelmeer und 1735 aus dem 
Roten Meer. 


Savannah (Georgia). 
Handelsbericht für das Fahr 1893.) 


Im Ganzen kann trof der allgemeinen Depreffion in den Ber 
einigten Staaten von Amerika bie Lage bed Staates Georgia auch 
im Jahre 1893 als eine beirtebigenve bezeichnet werden. Die be- 
deutende Entwertbung faft ſämmtlicher Werthpapiere ift natürlich 
auch dort nicht ohne Folgen geblieben, aud bat ſich eine Beflerung 
der Eifenbabnverhäftniffe noch nicht eingeflellt. Doch war bezüglich 
diefer gegen Ende bes Jahres 1893 eine wefentlich befiere Stimmung 
ju verzeichnen. 

Die Arbeiten zur Berbeflerung ber Tiefenverhältnifle bes Hafens 
von Savannah find fctig fortgefchritten, es ift bereits ein Tiefgang 
von 34 Fuß bei mittlexer Fluth erreicht. 

Der Raumgehalt aller Schiffe, die im Hafen von Savannah im 
Sabre 1893 verkehrt haben, belief fih auf 991241 Tonnen, wovon 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 81. 


221 


16 934 Tonnen auf die Deutihe Flagge entfallen. Es Tiefen von 
Deutihen Schiffen ein: 1 Dampfihiff von 1980 Tonnen und 
21 Segelichiffe von 14954 Tonnen, und auß: 
1 Dampfidiff... von 1980 Tonnen, 
19 GSegelidiffe... „ 13314 n 
zufammen... 15294 Tonnen. 
Dagegen 1892... 14986 „ 
Kit den Deutihen Schiffen wurben ausgeführt: 


nad . 
Bremen Baummolle und Baummollenjaat.............. 1980 
Hamburg Harz und Terpnlin.............. ... ....... 2141 
Harburg Harz und Terpentin........................ 764 
Wolgaft Holz .................................. 536 
Lübeck Harz und Terpentin.......................... 446 
Rotterdam Harz und Terpentin.................... 2897 
London Harz und Terpentin....................... 1262 
Granton Harz und Terpentin........................ 600 


Falmouth Mahagoni⸗ und Gebernholg, fowie Honig (von 


Cubo).....0.00r0ornonnresenneneen nennen ann nu nen 182 
Salt Bort Harz und Terpentin....................... 696 
Butujewsly Harz und Terpentin.................... 469 
Riga Harz und Terpentin........................... 674 
New⸗Anjer Harz und Terpentin..................... 805 
Buenos Ares Harz und Terpentin................... 460 


Die gefammte direkte überſeeiſche Einfuhr repräfentirte einen 
Werth von 460 876 Dollars, Die Geſammtausfuhr einen jolden 
von 23 586 508 Dollars, 

Baumwolle Die Zufuhren in biefem Artifel weifen in Folge 
einer guten Durchſchnittsernte eine wejentlihe Zunahme gegen das 
Vorjahr auf. Es wurden nämlich 917158 Ballen gegen 858 248 
Ballen im Sabre 1892, mithin 68 910 Ballen mehr zugeführt. 

Ausgeführt wurden im Ganzen 701049 Ballen, davon nad): 


Ballen. Ballen. 
Bremen............. 171004 Schweden u. Norwegen. 16815 
Samburg ............ 8878 Belgien und ben Niebers 
Großbritannien ....... 159024 landen............. 42 819 
Spanien ............. 94 989 Deſterreich⸗ Angarn .... 700 
Rußland ............. 78 800 Mexico .............. 700 
Italien .............. 74 130 Japan. .............. 100 
Frankreich..... nun 46 710 Portugal............. 6 980 


Für die Deutiche Baummolleninduftrie jheint Savannah von 
Jahr zu Jahr an Bedeutung zuzunehmen. 

Harz und Terpentin. In dieſen Artikeln ſteht der Umfang 
des Geſchafts weſentlich Hinter dem des Vorjahres zurück, und hat 
es den Anſchein, als würde die Höhe des letzteren in nächſter Zu⸗ 
kunft nicht wieder erreicht. In Folge niedriger Marktwerthe iſt 
theilweiſe die Produktion reduzirt worden, was ſich vorausſichtlich 
auch im kommenden Jahre fühlbar machen wird. 

Die Geſammtzufuhren beliefen ſich 


1893. 1892. 
für Harz...... auf 957 022 Fäſſer. 996 708 Fäſſer. 
„ zerpentin.. „ 26100 „ 27972 „ 


Hiervon wurden im Jahre 1893 ausgeführt: 
Harz 915 623 Fäfler, Terpentin 2356 889 Fäſſer. 
Beide Artikel finden ihren Berfand nach Europa und nad 
Südamerila. 
Die Ausfuhr von Holy belief fih auf 92 142675 Fuß und hat 


j gegen das Vorjahr weientlich abgenommen. 
| 


222 


Concepeion. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Einfuhr. Im Laufe des Jahres hat ſich gezeigt, daß die Eins 
fur im Allgemeinen eine größere mar, als ber Berbraud des 
Landes erforderte. Die Lager Hatten fich bedeutend angehäuft, und 
die natürliche Folge waren fchlechte Geichäfte. Die Situation wurde 
noch verfhlimmert durch den allmählich fallenden Kurs, der im 
Sanuar no 171/4 Bee. oder 1,45 Mark für 1 Peſo beitrug und bei 
immer weichender Tendenz Ende Dezember bis auf 12/2 Pre. oder 
1,05 Mark berabfant. 

Da nach dem althergebrachten Ufus bie meiften Berfäufe auf 
langes Biel — 6 bis 8 Monate — gemadt wurden, und Dedung 
dafür zur Sicherung des Kurſes nur in eingelnen Fällen möglich ift, 
jo bradte die Entwertfung der Chilenifhen Baluta allen Im⸗ 
porteuren große Berlufte, die nur theilmeife wieder einzubringen 
find, felbft wenn der Kurs eine Wendung zum Befleren nehmen 
follte. Die Banken hatten die genebenen Kredite nach Möglichkeit 
befchräntt, was — namentlich bei Detailliften — viele Bankerotte, 
Akkorde und Moratorien zur Folge hatte, kurz, alle dieſe Umftänbe 
wirkten zujammen, ben Waarenverlauf mehr als je zuvor zu be⸗ 
einträchtigen. 

Da mit Anfang des Jahres 1894 eine Erhöhung der Einfuhr: 
zölle bevorfland, oder dur Erlegung eines höheren Prozentſatzes 
derfelben in Gold eine neue Bertheuerung der Waaren eintreten 
mußte, jo wurden die in den Speichern der Bollämter lagernden 
Güter faft fänmtlid in den letzten Monaten des Jahres verzollt, 
viele Importhäufer ließen in der Zeit auch noch größere Mengen 
von Waaren fommen, um von den niedrigeren Zollfähen zu profitiren. 
Da aber alle fo verführen, fo blieb vorläufig der Gewinn aus⸗ 
gefchlofien, und es können angefichtE der großen Beftände auch noch 
viele Monate vergehen, bis die Waaren wirklih auf Preiſe kommen, 
die fie unter den gegenwärtigen Berhältniffen eigentlich werth find. 

Der Berbrauh an und für fih ift auch bedeutend geringer, da 
Sedermann feine Eintäufe nad) Möglichkeit einichräntt. 

Unter diefen Umftänden wird die Einfuhr im Sabre 1894 eine 
fehr mäßige bleiben, wenigſtens fi nur auf folde Artikel be- 
ſchränken, die im Markt fehlen. 

Die Einfuhr erftredte fih auf alle die Erzeugnifie des Aus: 
landes, die feit Jahren regelmäßig eingeführt werben, und läßt ſich 
Yonftatiren, daß Deutichland rege dabei betheiligt war. Den Sms 
porteuren ift forgfältige und dauerhafte Verpadung der Waaren 
und 2ieferung guter Qualität beſonders zu empfehlen, bie weit 
leichter zu entſprechenden Breifen Abſatz findet ala minderwerthige 
Moare. 

Zeider find aber noch mandherlei andere Mängel zu erwähnen, 
wodurd den Smporteuren das Geſchäft erſchwert und verleibet wird 
und es den Fabrifanten Durch eigenes Verſchulden nicht gelingt, fich 
ein dauerndes Abſatzfeld zu erobern. 

So erhielt 3. B. meine eigene Firma im Laufe des Jahres eine 
größere Quantität Harzer Sauzrbrunnen, der theils aus ben Flafchen 
ausgelaufen, theils verdorben mar, lediglich wegen des Verſchluſſes 
mit ganz elenden, ſchlechten Korken, wo gerade alle Tohlenfäures 
baltigen Getränte mit den allerbeiten Korlen verſchloſſen fein müfjen, 
und das erft recht, menn die Waare den Aequator zu paffiren hat 
und außer langen Seereifen manchmal Sabre lang liegt, bevor fie 
in den Berbraud fommt. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1893 II. S. 150. 


Concepcion. 


Durch ſolche verkehrte Sparſamkeit iſt die ſonſt gute Qualität 
des Waſſers von vornherein diskreditirt und das Geſchäft mit dem 
Artikel verpfuſcht, zu Gunſten anderer, beſſer verpackter Mineral⸗ 
waſſer, wie z. B. „Apollinaris“, welches auch Deutſchen Urſprungs, 
aber durch die Engliſchen Beſitzer jener Quellen in ſtets gleich vor⸗ 
züglicher Berpadung erportirt wird und fid bei hohen "reifen 
eines riefigen Abſatzes erfreut. 

Ein fehr großer Theil der deutichen Fabrikanten wirb leider 
immer noch von den längft unzeitgemäßen Anſichten beherrſcht, daß 
für Süd-Amerika irgend eine Waare gut genug fei, wo bie Prari 
gerade das Gegentheil beweift, indem bie Anforderungen an Dualität 
viel höhere find, als Died, fpeziell in Deutfchland, im Allgemeinen 
der Fall ift. 

Die für Ausfuhr arbeitenden Induftriellen Tollten Ti ſtets Har 
machen, daß Verpackung, Fracht, Zoll und Spefen für geringmertbige 
Maare ziemlich diefelben find wie für gute Dualität, erftere fteht 
dadurch aber gegen leßtere zu theuer ein, und der Abſatz folder 
Erzeugnifie bleibt ein beſchränkter, ohne Ausſicht, jemals ein großes 
und dauerndes Feld zu finden. 


Ausfuhr. Bon Lota wurden außgeführt: 
Derth: 
Nach Menge. Peſos. 
Sranfreid....... Kuhhörner Stück 18000 270 
Großbritannien .. Kupfer in Barren kg 4181000 25935%0 
Deutihland ..... — „ 1279000 871680 
Sranfreidh....... nn " „ 550 000 365 000 
Franfreih....... gefalz. Felle Stüd 1 781 17810 
Deutihland ..... „ „ 845 7 100 
Deutſchland ..... Pferdehaare kg 627 335 
Franfreid....... Maquiſamen " 2268 227 
Deautihland ..... Leber Stüd 2805 31 856 
aulammen... 3887 7% 

Bon Toms wurden ausgeführt: 

Werth: 
Nach Menge. Peſos. 
Deutſchland ..... Kleie kg 72 000 2 8300 
Großbritannien .. Weizen hl 56820 359194 
zufammen... 361994 


Dur die Entwertfung der Chileniſchen Baluta und in Folge 
des hoben Einftandes aller au dem Auslande bezogenen Fabrikate 
find der einheimtihen Induſtrie gewifle Vortheile erwachſen; deſſen⸗ 
ungeadtet macht fi ein bejonderer Aufſchwung nicht bemerkbar. 
Die Induſtriellen ſelbft gebrauden manderlei Robprodufte oder 
Materialien, die nah Kurs bezahlt werden müfjen, was mandjer 
Branche hemmend entgegentreten mag, andererfeit3 müfjen maſchinelle 
Einrihtungen meift aus dem Auslande Bezogen merden, und da 
folhe neuen Anlagen heute fehr theuer einftehen würden, fo findet 
fih faum Jemand, der jetzt eine neue Unternehmung zur Ausführung 
bringen möchte. 

Was der Entwidelung der Induſtrie ftet3 hinderlich fein wird, 
iſt der Mangel an Arbeitern. Der Chilene ift im Allgemeinen 
gelehrig und gefchiett, hat aber wenig Ausdauer und wechſelt feine 
Beichäftigung fehr häufig, je nachdem cine Arbeit ihm gefällt oder 
Iohnend ift, und da es Überall qut bezahlte Arbeit gicht, jo fällt es 
den Leuten fehr leicht, ihren Unterhalt zu finden. Die Fabrilanten 
fommen dadurch mandmal in eine fehr unangenehme Lage, weil fie 
für ihr Fach geſchulter Kräfte bedürfen und feinen Erſatz finden, 
wenn die Leute ihnen weglaufen, mad regelmäßig in ben Ernte 
monaten der Fall iſt. 











Sonceprion. — Livorno. 


Kit den Berfudgen, Europäifdge Arbeiter eingufiellen, bat man 
wenig Glüd gehabt. 

Die Arbeiden au den Dods in Talcahuano wurden eifrig bes 
trieben, und wan glaubt, fie im Sabre 1894 vollenden zu Tönnen. 





Liworno. 


Hanbelöbericht für das Jahr 1893.9 


Außenhandel. 


Im Jahre 1898 ging bie Einfuhr bes in Livorno zur Ver⸗ 
zollung gelommenen Waaren von 52 081 647 auf 51654000 2ire 
zurüd, während ber Werth der ausgeführten Waaren von 34 896 688 
auf 86 980 000 Lire flieg. 

Diefe letzten Biffern zeigen allerdings eine Heine Aufbeflerung, 
bleiben aber zurüd Hinter ben Ergebnifien der früheren Jahre. 

Rechnung muß allerbings dem Umſtande getragen werben, baß, 
be während der Monate September und Dftober die Cholera ſich in 
Liworno eingeniftet Batte, Handel und Wandel in biefen Monaten 
große Einbuße erleiden mußten. 

An der allgemeinen Handeläbewegung Avornos war Deutſch⸗ 
land in dritter Linie, und zwar na Großbritannien und den Bers 
einigten Staaten von Amerita, beteiligt, wobei wieder bemerft 
werden muß, daß in ben ftatiftifcden Weberfichten ſowohl die in der 
Einfuhr von Velgien und ven Niederlanden als die in der Ausfuhr 
unter ben gleichen Rubriken figurirenden Mengen zu mehr als 
drei Biertel Deutichen Urſprunges oder nad Deutichland beſtimmte 
Güter waren. 

Kohle. Xrog der im Berichtsjahre in den Engliſchen Sohlen» 
bezirken ftattgefundenen großen Arbeiterausftänbe beitrug bie Einfuhr 
Englischer Kohle nach Livorne beinahe 218 000 Tonnen, wovon etwa 
45 y6t. ſeitens ber Ciſendahnen ſowie ber ſechs in Toßlana bes 
ſtehenden Gasanlagen, BE p&t. für induſtrielle Zwecke und 20 pl. 
Kohlenſtaub) zur Briketfabrikation verbraucht werben. 

Bon Deutſchland wied biäher nur Kols eingeführt. Des Meſt⸗ 
fälide Koks erfreut ſich des beiten Nufes und wird bereitB im 
größeren Maſſen verbvaudt. In geringerer Wenge, aber in bes 
friedigenber Dualität bereitö eingeführt werben neuerdings aud) 
Weftfätiiche Brilets. Die Einfuhr an Brileis und bauptiächlich 
an Weſtfäliſcher Kohle nach den Häfen bed Rittelmeeres lönnte ſich 
bedeutend heben, wenn es gelänge, billige Waſſerfrachten gu erlangen. 
Im Betriebzjahre ſchwankten bie Kohlenfrachten von ben Engliſchen 
Häfen nach bem Mittelmeer zwiſchen bI/s bis 61/, Schill. währen 
für Rofs 71/9 bis 8, Schill. für Die Tonne gezahlt wurben. 

Im April d. 38. war dad Angebot von Kohle wieder jehr leb⸗ 
beit, wes halb Die Preiſe zuzüdgegaugen find. 


Die vorfährigen Durchinittspreife für Kohlen waren: 


Pro Tome 
eif Livorno 
Lire 
fiir Prima Cardiff⸗Kohle..... 29 dis 80 
„Beſtell Schottifhe Koble....... 22 „ 28 
m Rew Pelton................. 20 „ 21 
Brilketß.............. ....... 25 „ 86. 
—— — 


1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 IL, G. 626. 
Deutſches Handels ⸗Archiv 1894 IL 


223 


Kaffee. Das Einfuhrgeihäft in biefem Artikel, das früher für 
Hamburg eine gewifle Bedeutung hatte, ift feither in Engliſche 
Hände übergegangen, da die Deutfehen Firmen nidt mehr geneigt 
ſcheinen, bie verlangten Kredite einzuräumen, weil fie dabei große 
Beriufte erlitten haben. 

Zuder. Bon Robzuder kamen 584 051 kg aus Großbritannien 
und 54.088 kg aus Aegypten. Die Preife ſchwankten, Zoll in Gold 
yablbar einbegriffen, zwiſchen 124 und 140 Lire für 100 kg. — 
Bm raffinirtem Zucker lamen nur 14297 kg von auswärts, weil 
die inländiſchen Zuckerraffinerien den Markt veriehen. Die Preiſe 
dafür ſchwankten zwiſchen 146 und 196 Fire. 

Droguen, Chemilalien 20. Die ungünftigen Kursverhält⸗ 
niffe Haben das Geſchäft mit Stalien ſehr "beeinträchtigt. Die Deuts 
fen Händler und Fabridanten ſahen fich vor bie Alternative geftellt, 
entweder die mühſam errungene Stellung zum Theile preisageben, 
ober einen Theil des Kursverluftes in irgend welder Form zu 
tragen. Nur wenige Fabriken Tonnten in Folge ihrer bevorzugten 
Stellung ihre früheren Preiſe und Bebingungen in Golbwährung 
durchführen, ohne eine größere Einbuße im Geihäftsumfage zu er: 
feiben. Der Verbrauch In ütberiihen Delen, Effenzen ꝛc. für 
die Lilörfabrilation bat in Folge der letzten günftigen Weinjahre 
abgenommen. Dagegen ift die Rachfrage nach ätheriſchen Delen für 
Parfumeriezwecke bie gleiche wie früher. 

Die Pinjelfabrilanten Suddeutſchlands Haben es verftanden, 
den Stalieniihen Markt für ſich zu erobern und tro aller Schwierig» 
feiten zu erhalten. 

Die Deutihen Anilins,, Ultramarin- und chemiſchen 
Sarbenfabriten haben wohl ziemlich die Einfuhr ausſchließlich in 
Händen; man hört eigentlih nie von Englifcher oder Franzöſiſcher 
Konkurrenz. Eine inländifhe Produktion in biefen Artikeln giebt es 
zur Zeit noch nidt. Ein Gleiches gilt von ben Produkten ber 
Sächſiſchen Blaufarbenwerke, melde für viele inländifge Induſtrien 
geradezu unentbehrlid, find. 

Die Kartoffelpräparate erfreuen fi einer ftetig zunehmenden 
Berwendung. Kartoffelſtärkemehl wird jetzt in ben meiften 
Webereien ftatt des früher gebräuchlichen Leimeß verwendet und 
zwar In großer Menge. 


Dad Dextrin Dat ſich als Klebmittel und Veſchwerungsmittel 
zum Erſatz für daß früher fo theuere Gummi eingeführt und ſich in 
Zolge feiner ftarten Kleblraft auch bei den jet wieder niedrigen 
Gummipreiſen in feiner Stellung erhalten. 

Die Geſchäfte in dieſen Artileln werben entweder von Hamburg 
bireft oder mit Verſchiffung über Hamburg gemadt. 


In ben pharmazeutifchen, chemiſchen Produkten nimmt 
Deutfhland nah wie vor den erften Play ein. Die Etikette der 
altbewährten Deutihen Fabrilen an den Gefäßen gilt als zmeifels 
loſe Bürgichaft fr Die Güte des Inhaltes. 


In den fogenaunien rohen chemiſchen Produkten wie 
Soda, Ehlorlalt, Mennige, Bleiglätte ꝛc. ift Großbritannien mit 
feinen günftigen Verhältnifien in Bezug auf Kohle, Fracht und Ber 
ſchiffungsgelegenheit weit voraus. Außerdem bildet die Bereinigung 
der betreffenden Engliihen Fabrikanten mit ihren bebeutenden 
Kapitalien eine Macht, gegen welche anzulämpfen für einen Eins 
zelnen ſchwer, wenn nicht unmöglich fein dürfte. 

In Folge der hoben Zölle auf Spiritus und beflen Fabrikate 
iR eine Ginfuhr aller damit in Verbindung ſtehenden Bräparate als 
gang ausgeſchlofſen zu betrachten unb ber Konjum auf bie ins 
ländiſche Probultion angemwieien. 


31 


224 


Der immer mehr ſich entwidelnde Schiffäverfehr Hamburgs und 
die mweitverzweigten Überfeeiihen Verbindungen Livornos haben zur 
Solge, daß Hamburg mehr und mehr ein günftiger Play zum Eins 
kaufe vieler Drogen überſeeiſcher Herkunft geworden ift, welde man 
fonft nur gewohnt war auf den Londoner Drogenauftionen zu 
taufen. 

Borar und befien Präparate, ſowie Salpeter werden jet im 
Lande genügend erzeugt, ſo daß bie früher von Hamburg aus bes 
triebene Einfuhr als ausgeſchloſſen zu betrachten if, während bie 
Ausfuhr des Larderelihen Borax nad) Deutfchland immer bedeus 
tender "wird. 

Dagegen haben die Hamburger Kampherraffinerien trog Agio 
und Schutzoll das Feld behauptet. 

In Glycerin verforgt Deutſches Fabrikat faft ausſchließlich 
den Italieniſchen Bedarf. 


Ernte und Induſtrie. 


Die Ernteergebniffe waren in ganz Tosfana im Allgemeinen 
günftig. 

Dliiven. Die Dlivenernte begann in den Provinzen Lucca 
und Pifa einen Monat fpäter als in gewöhnlichen Jahren, da bie mit 
Frucht überhäuften Dlinenbäume diefelbe nur fpäter zur Reife bringen 
konnten. Vorzüglich von Dualität, ſowohl in Bezug auf Farbe als 
Geihmad, fielen die in den Monaten Degember und Januar ges 
wonnenen Dele aus und wurden bafür 120 bis 125 Lire für 100 kg 
gezahlt. 

Nachdem ſich aber gegen Ende Januar große Kälte und ſcharfe 
Winde eingeſtellt, hatte die Frucht darunter zu leiden, und es wurde 
in Folge deſſen ein geringeres Produkt gewonnen, etwa IL und 
IH. Qualität, wofür nur 112 bis 115 Lire zu erzielen waren. — 
Aus den Maremmen, befonderd aus den Zonen Bolgheri, Caftagneto 
und Gampiglia, in der Regel bedeutende Produktionsplätze für 
Dliven, lauten die Berichte hingegen entſchieden ungünftig. Der 
MWurmftih richtete dort große Verbeerungen an, und bereits im 
Monat Dezember beim Eintreffen des erften Regens fiel die Frucht 
von den Bäumen. Nur ein untergeordneted Produkt Tonnte daraus 
gewonnen werben, welches felbft zu 85 Lire für 100 kg nur ſchwer 
Käufer findet, weil e8 zur Filtration ungeeignet iſt. 

Das Gefammtergebniß der Ernte 1893/94 dürfte 4 Mill. kg 
überfteigen, wovon 1 Mil. I., 11/ Mil. II. und 11/5 MIN. III. Qua⸗ 
lität fein bürften. 

Wein. In den Provinzen Piſa und Lucca fiel der Herbft 
quantitativ fo reich aus, daB der Weingutbefiger nicht im Stande 
war, die genügende Anzahl Fäfſer für die Aufnahme ber großen 
Mafien rechtzeitig zu beſchaffen, doch erwieſen ſich die erzeugten 
Weine als fehr leiht an Gehalt, Farbe und Gefhmad, und wurden 
Taum mehr ala 6 bis 10 Lire für 100 kg dafür gelöft, jpäter jogar 
verſchiedentlich noch weniger. 

Sn der Maremma, beſonders in der Provinz Groffeto, war das 
Ernteergebniß Bingegen ein infofern günftigeres, als die Dualttät 
des Produktes fi als ausgezeichnet herausſtellte. Dort konnte der 
Wein bereit im Oktober zu 16 bis 20 Lire für den Hektoliter 
verwerthet werben, und zahlt man neuerbings jelbft 22 bis 
25 Lire dafiir. 

In einzelnen Weinbergen, befonders in der Provinz Lucca, bat 
Die Peronoſpera im vergangenen Jahre nit unerhebliche Bers 
beerungen angerichtet, beſonders da, wo nicht oder doch nicht zeitig 


Livorno. 


genug und in genügender Weiſe Vorſichtsmaßregeln getroffen 
worden waren. 

Zufolge der jüngften Regierungsberichte find ſeit 1879 über 
haupt 189 772 ha in Stalien von ber Phylloxera infizirt, wovon 
114 888 durchaus unproduktiv geblieben find. Bon Dielen kommen 
% 449 auf Sizilien, 7563 auf Kalabrien, 9872 auf Sarbinien, 
466 auf die Inſel Elba und der Reft auf Dberitalien. 


Seide. Die 189er Kolondernte in ber Provinz Lucca wird 
auf 650 00U kg geſchätzt, woraus etwa 54.000 kg ober 540 Ballen 
Rohſeide bergeftellt werben Tonnten. Die Ergiebigkeit der Kokons 
war im Allgemeinen ungünftig, denn nur etwa 12 kg Kokons ers 
gaben 1 kg Rohſeide. Weil zu Anfang der Kokonsernte die Preiſe 
der Seide fehr gefliegen, wurden äußerſt bobe Preiſe, ſelbſt 6 Lire 
für dad Kilogramm, für die Kokons gezahlt. Später ſanken die 
Breife auf 5 Lire und barunter, doch belief ſich der Durchſchnitts⸗ 
preis immerhin auf 4,80 bis 5 Lire, jo daß bem Spinner die Rob: 
jeide auf 62 Lire und im günftigften Falle auf 60 Live zu flehen 
fam, während die Spinner jeht kaum 45 Lire für Robfeibe löſen 
können, woburd ihnen ein Berluft von 15 Lire erwächſt. 

Berlauft wurden bißlang etwa 180 Ballen, fo daß noch über 
418 Ballen vorräthig find; doch befinden ſich diefe in feften Hänben 
und werben hohe Preife dafür gefordert, weil baldige Beſſerung des 
Seidenmarktes erhofft wird. 

Ueber den Ausfall der neuen Kolondernte läßt ſich nod nichts 
Beftimmtes jagen. Die feit verjchiedenen Wochen herrſchende große 
Dürre ift der Entwidelung ber Maulbeerblätter jedenfalls ſehr nad: 
tBeilig. — Aller Borausficht nach werben aber bie Kokons der neuen 
Ernte im Anfange zu ſehr niedrigen Preifen angeboten werben; man 
ſpricht von 2 bis 21/, Lire für das Kilogramm. — Die Provinz 
Zucca probuzirt beſonders die Titel 6/7, 7/8, 7/9 und 8/9 in vors 
züglicher Qualität, weil die dortigen Kokons ganz beſonders bierfür 
geeignet und die Arbeiter in ber Provinz Lucca auf Verarbeitung 
biefer feinen Rummern vortrefflich eingeübt find. 


Die in der Provinz Piſa in ben verfhiedenen Induftrien 
beihäftigten Arbeiter erreichen eine Anzahl von etwa 12 bis 
13 000, und zwar entfällt davon mehr ala die Hälfte auf Die Baum⸗ 
wollengewebefabrilen, ber Reſt vertbeilt fi auf Fürbereien, Glas⸗ 
fabriken ꝛc. Eine erſt Fürzlih erbaute Fabrik für Spiegelglad ber 
fhäftigt vorläufig 400 Arbeiter, da die eigentlihe Fabrilation nod 
nicht bat beginnen können. 

An Etjenmineral wurden 180000 Tonnen meiften? nad 
Großbritannien und Amerika mit Britifhen Dampfern und an 
Bein 20000 hi nad dem Feitlande ausgeführt. 

Die Eiſenbergwerke auf der Inſel Elba find Eigentbum bes 
Staates und von diefem an eine Italieniſche Geſellſchaft unter der 
Bedingung verpadhtet, daß jährlich nicht mehr als 180 000 Tonnen 
gewonnen werden dürfen. 

Das Mineral ift ſehr eifenhaltig (e8 enthält 50 bis 60 pt. 
Eifen), das gewonnene Erz jedoch ift nicht zein, fonbern mit 
Phosphor und anderen Subftanzen vermilcht, welde die Dualität 
des Eiſens ungünftig beeinfluflen. 


Schiffahrt. 

Sn dem Hafen von Bortoferrajo verehrten im Sabre 1893 
1890 Segelidiffe und 530 Dampfichiffe. Als Zufluchtshafen wurde 
Bortoferrajo von A415 Segelſchiffen angelaufen. Die Zahl der ben 
Rhedern der Inſel gehörenden Schiffe belief fih auf 107 mit einer 
Geſammttragfaͤhigkeit von 19 000 Reg.⸗Tonnen. 





Liworno. 


Den Hafen von Porto San Steſano lieſen im Jahre 1898 im 


Ganzen 587 Schiffe an, darunter: 10 Eentefimt (jedoch nicht weniger als 20 Lire und nicht mehr als 
Neg.s 150 Lire) und beim Abgange 7 Centeſimi für die Tonne netto (jedoch 
Tonnen. nicht weniger als 15 Lire und nicht mehr als 100 Lire) zu ents 
jet Italieniſche Segeliciffe von...... 11868 sichten. 

" Dampfidiffe von .... 16897 Die Lotfen haben ihren Dienft in ber zwiſchen ber Meloria, 
ji Britiſche e VOM ....... 8611 dem neuen Hafen, dem alten Hafen (Borto Mebiceo) und dem 
und e3 verliehen benfelben 593 Schiffe, nämlich: Mandraccio gelegenen Zone zu verrichten; wirb aber deren Thätigkeit 
523 Stalieniihe Segelihiffe von...... 10 502 von den Schiffern außerhalb der Meloria in Anſpruch genommen, 
67 „ Dampfiäiffe von..... 15 897 fo tft außer der oben angegebenen Gebühr nod eine bejondere in 

3 Britifhe Dampfidiffe von....... 3611. Höhe von 20 Lire zu entrichten. 


Als Zufluchts hafen wurde Porto San Stefano aufgefuht von 
131 Italieniſchen Schiffen, nämlih von 125 Segelfdiffen und 
6 Dampficifien. 

Die Ausfuhr beftand in Holzkohlen, Wein, Fiſchen unb Mine⸗ 
ralien (Manganefe), die Einfuhr in Bauholz, Getreide, Mehl und 
Schwefel. 

Ueber den Schiffsverkehr im Hafen vom Livorno geben bie unten 
folgenden Berlebräüberfihten Aufſchluß. 

Sowohl beim Einlaufen in den Hafen von Livorno als bei ber 
Abfahrt aus demſelben find die Sch iffsführer zur Seranziehung eines 
Lotſen nicht verpflichtet; werben Lotſen verlangt, jo ift feitens ber 


225 


Kapitäne beim Einlaufen ihrer Schiffe eine Lotſengebühr von 


Die am neuen Hafen Mandraccio geplanten und theilweiſe 
bereit3 in Angriff genommenen Arbeiten, beren Koften auf 5 MIN. 
Lire berechnet wurden, mußten megen Mangels an bißponiblen 
Gelbmitteln einftweilen eingeftellt werben. 

Zur Zeit Iafien die nachſtehend verzeichneten fremden Dampfers 
linien ihre Schiffe in regelmäßigen Verkehr Livorno anlaufen: 

Sunarb Line, Gelatiy Hankey Sewel & Eo., Leylanb Line, 
Phelps Line in Liverpool, R. M. Sloman jun. in Samburg, 
Sraiffinet & Co. in Marfeille, Königlich Holländiſche Dampfſchiff⸗ 
fabrtögefeikhaft, Rotterdam Lloyd, Th. Wilſon Song & Co. in Hull, 
Königlich Ungariſche Geſellſchaft Adria“ in Fiume 


Derschrsüberfiten. 
Einfuhr in Livorno von ben hauptſächlichſten Ländern im Jahre 1898. 





Einfubr auß 


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226 Lworno. 


Ausfuhr aus Livorno nach ben hauptſächlichſten Ländern im Jahre 1898. 
Ausfuhr na 2 












Naß⸗ I Groß⸗ ge se 
Deutih» | Bri: | Frans Oefter⸗ * Spanien ben ER di 
ftab. | Tand. | tannien Amerika, reich⸗ und Türkei. | Belgien. | Nieder⸗ | Rukland.ı= ; = 
SReite. reich. Ungarn. 8 Portugal. landen. > * 
Mineralwafler ........ k — 2391 276% b 1470 2401 — 
Wein in Faͤſſern. h U 9701 2028| A2& 3 .. 87 76 
Olivenõöl............ kg 69 376 1 396 457] 292 7883| 55 8621 103 8656| 58 6532| 46847] 415644) 243 947 
Konfekte und Konferven n 162 173} 164 294 360 375 1 39 6768 
BDorfäure ............ n 11 946] 855 781] 108 162] 17291 282 — "1" 4449| 11152 
Boxax ............... n 12 066 54 967 — — 6 009 120 789 
Weinſtein.......... 69 718} 76 6481 168 800 360 — —* — 
Unbenannte A .. n 43 1703| 147522] 16218] 22 08% 64 320 3ll 7089 
Seife und Parfümerien. n 160| 164326 668 045 — — 32 4191 
Farbholz und Farben... | „ 5130] 109 712| 12551] 13324 33 916 — — 4 
Flachs und Zute...... n 27 201j1 671 369| 963 618 617 — — 
Baummollene Garne und 
Gewebe ......... F — 680 b 61731 2219 _ 
Wolle und Gewebe daraus | „ — 216 434 14 661 100 1721 
Kolons, Seide und ſeidene 
Gewebe .....2.20... n — — — 2 028 8 — 
Möbel ............. n — 7 24 68 300071 270047 7403 
Sirohhute .......... Stüd _ 1 176 550 1 4864 — 
Papier und Büder.. kg 6 697 109 6811 22 587 899] 74 089] 41 299 800 
Rohe Häute........ . n 60 46812 125 11 577 _ — 2100 
Antimonium ........ n 60 9501 — 10 600 — — 108] 114 606 
Marmor und labofter 
n Blöden ....... . „ 11 166 99011 7971 8 898 800 8 41401 65 58011 064 900 
Marmortafeln ........ n 60 20012 921 45 200] 432 800 608 81 5551 186 5693| 284 640 
Anderartig bearbeiteter 
Marmor ........... 100 947|1 840 108 363 GL 298 11 615] 64 4383| 200 640 
arberde............. 80 6301 3605181 6784| 417 62 — 200 — 8004 71 918 
alk................. 3 108 157| 384 927| 132 59611 069 — — 1 127119 
Gerealien und vegelabis 
liche Brodulte ...... n 88 661| 113 983| 200 6381 106 042 27 766 63101] 471711 33900 
Drangen, Citronen unb 
andere Yrüdte...... n 108 602| 1956151 97 164 30 6 — 46 760 
Honig .............. — 810723 237° — — — 3210 92927 
Wachs ............... 8160| 855871] 10 1860 2238 — — 2 12 688 
Bearbeitete Korallen... j — — 1 _ BE 2 
Gemälde und Statuen. | 2ire — 126 971 — 1180 — 





Schiffsverkehr im Hafen von Livorno im Jahre 1883. | 






Eingang. Ausgang. 

















Segelſchiffe. Dampffchiffe. Segeltchiffe. Dampficiffe. 
Rationalität: belabene. | unbeladene. beladene. unbelabene. belabene. unbeladene. belabene. unbefebene. 
Reg. Reg Reg. Reg.» Reg. Reg.: | ⸗ 
Zahl. —* Zahl. —— Zahl. Tonnen. Zahl. —* Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Bahl. Tone? 
Yetanse ................ 1827| 93860 442] 207901 869| 673 660 197] 899 31 1016 458401 1194| 58643] 806 518 aan a6! X 
................. 13 1802 — — 298 271177 81) 33781 2 821 6 169 1298221 141) 153% 
ante ............... — — 1 1601| 104 608701 87 89 B 131 1 471 1321| 74573 18; 70 
eutſche................ — — — — 30 27250 — — — — — — 21) 17761 78 
Griechiſche. 1 223 3 1 20 1809 — — 6 1894 2 Be — 16) 16% 
Defense, — none — — — — 14 12956 1 2324 — — 1 28741 10 10 10.278 5% 
Andere.. ........ 4 6 1 42 681 404 26 2 1 4 8 4061 56 88.077 22 15% 


zufammen... 1845 36 500] “ 240] 100g 007 330 = ou oT 1027] J 1147 a 1194 188 7388| 464 HS 


I 1 








DUrban. 


DUrban (Port Natal). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Landwirthſchaft. 


Der Viehbeſtand ber Kolonie Natal im Jahre 1892/93 war 
folgender: 


_ 11 2 im Befig von Europäern 26942 
Raultbiere....... .......... „en " 1486 
11 7) ................... nun n 458 
Rindvieh ........... nn n 205 543 
Biegen (Angora) ........... „en 66 396 
„andere ............. " n 5 266 
Schafe................. —W n n 923 977 
„  teine Wolle tragend . „ u m n 943 
Schweine........... "nn n n 14 589 
Pferde ..... .............. im Beſitzvon Eingeborenen 38.085 
Kindvieh............. n 618 578 
Ziegen ................. "u n " 230 908 
Schafe ............... 21.075 
Ehweine ................. „nn n n 31 857 
Die Erzeugniffe Der Biehzucht waren: 
Eungiüche Pfund 
Speck .................... 689 878 
Butter.................... 408 991 
Käfe ..... Pr 1287 
Wolle................... 1807 088 
Als Bodenerzeugniſſe werben angegeben: 
............... Muidar) 2863 
Indiſch torn ............ un n 282 887 
Kaffer⸗Korn........... „ 68 1091 
Hafer.......... ........ 9108 
Gerñe.................. .... 772 
Bohnen .................... „ 8 885 
Buchweigen.............. F 266 
................... n 48. 0181/, 
Güße Kartoffeln ....... ....... 87 208 
..... .............. n 482 
Erdien ...... ............... n 1 48861/g 
Hirſe ...................... n 4 
Haferſtroh ................ Tonnen 13160 
Buder .................. ... 15 552 
Rüben ..................... 7 8041/4 
Obſt, Kürbis und Grunfutter „ 3430 
| 73 ı Be Gallonen 171710 
Kaffee....................... Pfund 65. 075 
Baumwolle................. n 89 600 
Sayenwe-Piefler .............. n 224 
Tabak....................... n 248 441 
} ‚6 2 3.1. 1) ) Centner 1485 
Unter Anbau jhägt man 650 000 Engl. Ader. 
dinfubr. 


Die für den Handeldverkehr der Kolonie Ratal im Jahre 1892 
beftantenen ungilufligen Berhälinifte haben fi im verfloffenen 
Jahre in verflärktem Maße geltend gemacht und eine weitere 
erhebliche Abnahme der Einfuhr zur Yolge gehabt, die fi) nad; Aus» 


') Wegen bes Borjahres ſ. Sand. Ar. 1898 II. ©. 1281. 249. 
N 1 Muid glei etwa 278 1. 





227 


weiten des Zollamts (ausſchließlich Eifenbahnmaterial u. dgl.) auf 
nur 2186836 Pfdo. Sterl. gegen 3002186 im Sabre 1892 und 
3 181 604 im Jahre 1891 belief. 

Dad Jahr 1839 Hatte mit 4178958 Pfd. Sterl. die hoͤchſte 
Einfuhr gezeigt. Es war dies dad Jahr, In welchem ber Handel 
in Folge des Emporkommens der Transvaal⸗Goldfelber einen plötz⸗ 
lichen Aufihwung erfuhr. Seitdem hat fi ein beftändiger Rückgang 
bemertdar gemadt und iſt der Einfubrbanbel wieder auf dem 
Nivenu von 1887 angelangt. Es iſt aber anzunehmen, daß er fi 
wieber bedeutend Heben wird, ſobald die direkte Eiſenbahnverbindung 
mit Johannesburg und Pretoria bergeftellt fein wird. Die VBerhand⸗ 
[ungen der Kolonialregierung mit der Säbdafrikaniſchen Republik 
haben nad manderlei Bergögerungen zu einem Ablommen geführt, 
wonach biefe Bahn bis Mitte ober fpäteftens Ende d. 38. 1895 
fertig geftellt fein ſoll. 

An der Gefammteinfuhr im Jahre 1893 waren die einzelnen 
Zänder, wie folgt, betbeiligt: 


Großbritannien ........00... 1685191 Pfdo. Sterl. 
Britiſche Beftgungen: 
Bombay .................. 187 „ „ 
Calcutta ................. BIO u» m 
Honglong ................ 1458 „ n 
Madras .................. 2626 
Kapkolonie............ 32815 „ m 
Maurtitins............. 6279 „ n 
Südauftralien ............ 557 „m 
Viktoria............... 12828 „ „u 
Belgien .................... 140 „mn 
Frankreich ............... 167 „ u 
Deutſchland .............. 60 904 m 
die Niederlande.......... 2688 
Portugal................... 16 „ nm 
Schweben und Norwegen ..... TAB „u \ 
China über Hongkong ....... 300 nm 
DelagoasBal .............. 238 u. 
Inhambane ................ 27% „ „ 
Vereinigte Staaten von Amerila 107 171 w 
Braftlien ................. 66 321 


einſchließlich der nicht beſonders 
aufgeführten Herkunftslaäͤnder 2286 738 Pb. Sterl. 


Die wichtigſten Artilel ber Einfuhr im Jahre 1893 waren: 


Werth: 

Menge!) Pfd. Sterl. 
Lanbwirthſchaftliche Gegenſtuͤnde — — 19 166 
Ale und Bier in Flaſchen ........ Gallonen 74858 15 352 
Deögleihen in Fäflern ........... „ 1647 1314 
Kleidungsſtücke......... — — 189 806 
Apothekerwaaren............... — — 100 607 
Säle, leere............... — — 16 237 
Möbel und Bolfterwanren ........ — — 48 762 
Kaffee ...................... Pfund 1830 609 61 156 
Baumwollenwaaren .............. HYards 8555 961 56 483 
Baummollene Deden und Tüßer .. Baar 213 966 20 096 
Mehl, feines und grodes, und Kleie Pfunb 21 853 781 94 881 
Glas und Öladwaaren ........... — — 19 384 
Getreide.................... Centner 26243 8346 


1) Engliſche Maße und Gewichte, 


228 


D’Urban. 


Werth: 
Menge.) Pd. Sterl. 





Gewehre und Piflolen ........... Stuck 1174 4641 
Schießpulver................. Pfund 86 139 8 576 
Kurze und Modewaaren .......... — — 201 904 
Strumpfwaaren .....-srnorruornee _ — 15 221 
Eiſen....................... Tonnen 9824 109368 
Eiſenwaaren................... — — 145 360 
Leberwaaren ................. — — 117 050 
Leinenwaaren................. VYards 128509 6470 
Maſchinen .................... — — 57 507 
Kolonialwanren .......- ......... — — 62 269 
| 3) ) ........................... Gallonen 749 534 29 975 
Bold, Silber: und Juwelierwaaren — — 18 659 
Konferven und Früdte ........... — — 32172 
Reis ........................ Centner 119108 42 323 
Sattler» und Riemerwaaren ....... — — 14 657 
Seife ......................... Centner 24316 20 281 
Spirituofen ........... .......... Gallonen 138 815 45 868 
Schreibmaterialien ............. — — 32 895 
Thee .......................... Pfund 264 879 5716 
Baubolg ....................... — — 83 060 
Tabak, verarbeitet ............ Pfund 28938 6 043 
„ imverarbeitet ............. n 71819 3 972 
„ Eigaren ................ 18 379 5 950 
Drechslerwaaren, Bhantafiegegenfläinte — — 19 782 
Wollenwaaren ................ VYards 330471 14 716 
Wollene Deden und Betttüher .... Paar 165163 50 954 
Dein in Flaſchen................ Gallonen 13241 9 568 
nn Ölen ................ n 24 827 5211 
zuſammen einſchl. minder wichtiger Artilel ... 2186835 

Dazu für das Gouvernement und Eifenbahns 
Material ..o.oecoonnnnnenenennunnnune 49 903 
Ueberhaupt........................ 2236 738 


An der Abnahme der Einfuhr find mit Ausnahme von Kaffec 
und Schießpulver fait alle Artikel beteiligt, in vorwiegendem Maße 
aber Manufalturs und Tertilmaaren. 

Die Einfuhr von Deutihland im Werthe von 50 904 Pfd. Ster!. 
umſchließt nur direkte Verladungen von Deutihen Häfen. In den 
Einfuhrziffern für die Niederlande (22638 Pfd. Sterl.) und für 
Belgien (1470 Pfd. Sterl.) mögen auch die Werthe für Deutiche 
Waaren enthalten fein, welche über Rotterdam ober Antwerpen vers 
laden find, ferner find wohl erhebliche Mengen Deuter Waaren 
über Großbritannien verſchifft worden, worüber jedoch Angaben nicht 
gemacht werben können. 

Gangbare Deutiche Waaren find: Bier, Wein, Cigarren, Pfeifen, 
Konferven, Delitatefien, Butter, gebogene Möbel, Pianos und andere 
Mufilinfieumente, Nähmaſchinen, emaillirtes Geſchirr, feine Eiſen⸗ 
waaren, Solinger Waaren, Saushaltungsgegenftände, Draht, Draht⸗ 
nägel, Lampen, Glas⸗, Kurz: und Spielmaaren, Papier, Galanteries 
waaren, Stärke, Paraffinlerzen, Blechwaaren, Wollen: und Baums 
wollenwaaren, Strumpfwaaren, Knöpfe, Beſatzartikel. 

Dagegen behauptet fi für verzinktes Wellblech das Englifche 
Fabrikat und in Fichtenholz wird das Schwediſche Produkt vorgezogen. 
Dampfmalhinen, Pochwerke, Mühlen, landwirthſchaftliche und Holz 
bearbeitungsmafchinen, ſowie Eiſenbahnſchienen werden nod immer 
hauptſächlich non Großbritannien und Amerika bezogen. 


1) Engliſche Maße und Gewichte. 


Ausfuhr. 
Die Ausfuhr der Kolonie umfaßt eine große Menge Gegen: 
fände, von denen jedoch nur folgende von Bebentung find: 


18983. 183. 

Baumrinde für Gerbergmede .. Pfd. Sterl. 10 700 7170 
©, „ 5 560 2519 
Silber⸗ und Bleiern ......... „ 39 333 15 603 
Rohgold ................... „ 206 307 833 117 
Kohle..................... Tons 68 720 69 979 
Hörner ................... n 148 217 
Mais ..................... Centner 24 369 1809 
Rohzucker .............. n 126 422 194 477 
Angorabaar ................ Pfund 655 509 480 464 
Thee 2.2220 ............... " 41 897 543% 
Wolle .................... " 21 553 952 20 887 888 
Ochſenhdͤute............. Stück 224 093 168 997 
Kalbe, Schaf und Biegenfelle . n 415 890 485 153 

m ...................... Gallonen 883 893 120 420 


Hierbei ift zu bemerken, daß die Zollamtsausweiſe nur bie 
Ausfuhr feewärtd angeben und Daß außerdem große Mengen Zuder, 
Rum, Thee und Obſt nad den Binnenländern ausgeführt werben. 

Das Über Natal ausgeführte Gold, ſowie Silber und Bleierz 
ftammt auß Trandsnal, woher gleichfalld mindeſtens bie Hälfte ber 
ausgeführten Wolle, Häute und Selle ſtammen. Ferner gelangte eine 
anfehnlihe Menge Wolle und Häute vom Dranje-Freiftant und 
Oſt⸗Griqualand in D’Urban zur Verſchiffung, und dürfte die eigent: 
lihe Produktion der Kolonie nit ein Viertel ber ausgeführten 
Mengen diefer Ergeugnifie überfteigen. 

Die Ausfuhr von Kohle zeigt Keine Zunahme, obgleich die Fürs 
derung aus den bereitd erſchloſſenen Minen ſehr außsbehnungsfäßig 
fein ſoll, aber es fehlt vor der Hand noch an auslänbiihen Ablay- 
gebieten, und die Ausfuhr beichräntt fich auf ſolche Mengen, Die von 
den nad D’Urban kommenden Dampfſchiffen für eigenen Gebraud 
oder als Ballaft geladen werben. 

Die Natalkohle ſoll ein gutes, brauchbares Heismaterial für 
Dampfleffel fein, bildet aber mehr Aſche und Schladen, erfordert 
eine weitere Stellung der Roſte und iſt in Folge deflen etwa 
25 pCt. minderwerthiger ala beſte „Welſch⸗Kohle. Der Preis ift 
20 Schill. pro Tonne zum Duni geliefert. 


Durchfuhr. 
Den Angaben des Transvaal-Zollinfpeftors zufolge ſtellt ſich 
der Wanrendezug Trandvaald von den verichiebenen Küftenlänbern 
und die Durchfubr durch diejelben, wie folgt: 


1893. 189. 
Pfd. Sterl. Pd. Sterl. 
Bon und dur Natal ................ 1156327 1608659 
„nn Hapkolonie ............. 3505857 1623342 
„nn PDelagonsBal............ 406 580 110 080 
„ nn PLranjerreiftaat ......... 802 917 156 720 
zufammen .... 5371681 3498801 


Aus diefen Zahlen ergiebt ich ein gewaltiger Aufſchwung bed 
Einfuhrhandels nad der Süudafrikaniſchen Republik, ber aber in ber 
Hauptjache den Kaphäfen zu Gute gelommen if, auch daB Geſchäft 
mit Delagon-Bai bat fi faſt verbreifacht, während Ratal bebeutend 
verloren Bat- 

Verſchiedenes. 

Bergbau. Die Kohlenförderung betrug im Sabre 18% 
129 671%; Xond, wovon *s auf eine Mine (Dundee Collier) 
entfallen. 











Indufrie. Das Beftreben, in ber Kolonie Ratal neben Vieh⸗ 
zucht, Landwirthſchaft und Bergbau auch Inbuftrien ind Leben zu 
rufen, daß von Seiten der Regierung durch Prämien unter gewiflen 
Bedingungen unterftügt wird, bat bereit? verſchiedene Unterneh⸗ 
mungen gegeitigt, bie, wenn auch noch nicht von großer Bedentung, 
doch beachtenswerth fein durften. 

Es beſtehen zur Zeit: 

Eine Brauerei in Pieter Naritzburg. Dieſelbe braut ein 
leichte, dem Engliſchen Ale ähnliches Bier, daB fih eines guten 
Abſatzes erfreut, namentlich da es durch Den Einfuhrzoll von 9 Bence 
auf die Gallone eingeführten Bieres gefchügt ift, während die Stoffe 
zur Herſtellung des Biered nur 6 pCt. vom Werth Toften. 

Eine Tuchfabrik in NRewcaftle, mit einem Kapital von 
1000 Pfd. Sterl. Diejelbe verarbeitete im verflofienen Jahre 
21483 Pfund Wolle bei einer Geſammtproduktion non 19 821 Yards 
Tuch. Die Yabrit macht wur einen mittelmäßigen Stoff und ſoll 
guten Iofalen Abſatz haben. Sie beidhäftigt 20 weiße und 3 farbige 
Arbeiter, erftere meiftend aus Schottland eingemandert. 


Kap Haiti. 229 

Eine Gerberet. Sie verarbeitet ausgeſuchte Schlachtviehhäute 
uud fol ein gutes Fabrikat liefern, weldes ſchlanken Abſatz findet. 
Das eingeführte Leber ift nur mit einem Werthzoll von 5 pGt. bes 
Iaftet, dennod Tann ihm nah Audlagen von Sachverftändigen das 
Nataler Produkt die Spike bieten. . 

Ferner beſtehen: Fruchtkonſerven⸗ Sobawaflers, Eis-, Stärke 
fabrifen, Tabak⸗ und Gigareitenfabriten von geringer Bedeutung. 

In Ausfiht genommen find: Eine Cententfabril in „Marmor 
Delta” am Umzimlulus Flug und Eifenwerte in ber Gegend von 
Newcaſtle und Dundee, wo neben ben vorhandenen Koblenlagern 
große Mafien leicht zu gewinnenden Eifenerzed vorhanden find. 


Shiffsvertebr. 
Im Ganzen find während bed Jahre 1898 in d'Uurban ein⸗ 
gelaufen: 
415 Dampfidiffe von 576 409 Reg.⸗Tonnen und 
94 Eregeliäiffe „ 41661 » 


Die einzelnen Rationen waren an bem Schiffsverlehr, wie folgt, betbeiligt: 





Eingang. 
Segelſchiffe. 
















Ausgang. 
Segelſchiffe. Huſammen. 
Anzahl. | | Anzahl . 
Tonnen. * | Zonnen 











he 2220... 11169 652 618 
Ameilanüde...... _ _ 1285 2 1235 — — 2 1235 2 1285 
iſche ....... — — 2 344 2 344 — 2 344 2 844 
* .......... 13 19 543 8 27% 21 22 335 18 19 543 8 27% 21 22 385 
milde ........ — — — — — — — 1 635 1 685 
Norwegiſche und 
biie...... — — 54 26 121 54 26 121 — — 65 26 748 65 26 748 





Die Deutſche Dampficifffahrtslinie erfreut ſich zunehmender 
Beliebtheit und findet ſowohl im Paflagter- wie Guterverkehr viel» 
feitig Berückſichtigung. 

An den Hafenanlagen ift während bes Jahres nur wenig 
gearbeitet worden, weil man bie Wirkungen der jegigen Wellen: 
brecher längere Zeit beobachten wollte, ehe man ſich über weitere 
Bauten ſchlüffig wird. Die Waſſertiefe auf der Barre bei Spring» 
fluth war zeitweilig 17 bis 18 Fuß Engliſch, und Fönnen Schiffe mit 
15 68 16 Fuß Tiefgang immer leicht eins und auspaffiren. 


Kap Haiti. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Allgemeines. Für Kap Haiti war das Geſchäftsjahr 189% ein 
ſtetiges in jeder Hinfiht, da politifhe Unruhen nicht vorlamen, ber 
Kaffeehandel Leine ftärkeren Schwankungen erlitt und bie Verlufte ber 
Bankfirmen gering waren. Falliffements traten weiter nicht ein, 
nahdem in den vergangenen Jahren bie ſchlechten Importhäuſer 
eingegangen und die Waarenpreife wieber normal gemorben waren. 


1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. ©. 341. 


415 sro} 94 | ann] 609 | iso] 412 omir 97 —J 609 | 574 


Das Geihäft war rubig, e8 wurden Feine großen Gewinne erzielt, es 
waren aber auch nur geringe Berlufte zu beflagen. 

Mehrere nüglide und nöthige Einrichtungen hat bie Regierung 
ernftlih in die Hand genommen, wovon einige ganz, andere theils 
weile ausgeführt find, als Straßenbeleuchtung, fläbtiihe Wafler- 
leitung, Landtelegraph und Brüdenanlagen. Eiſenbahnen verkehren 
noch nicht, doch iſt die Ausficht, Daß bie erfte Eifenbabn im Jahre 
1895 ihre Yabrten eröffnen wird. Eine große Markthalle von Eifen 
ſoll im Sabre 1894 vollendet und bie Einfahrt des Hafens durch 
einen Leuchtthurm gefichert werben. 


Die Geſammteinfuhr ftellte einen Wertb von 1221529 
Gourdes dar gegen 1102910 im Sabre 1892, 1152109 im Jahre 
1891 und 1832887 im Jahre 1890. 


Die Bezugsquellen blieben in ber Hauptſache biefelben, doch von 
allen Artikeln wird allmähli mehr von ben Vereinigten Staaten 
eingeführt. 

Der Werth der Ausfuhr belief fih auf 2115261 Gourdes. 
Im Einzelnen geftaltete fi das Ausfuhrgeihäft, wie folgt: 

Kaffee: Die Ernte ift als eine gute zu bezeichnen, es wurden 
86 573 Sad im Werthe von 1741460 Gourdes verſchifft gegen 
11778 im Jabre 1892, 78686 im Jahre 1891 und 63 805 im Jahre 
18%. 


230 

Die Dualität war zufriedenfellend in Folge guter Witterungs- 
verhäktnifie, fie Könnte jedoch noch bedeutend befier ausfallen, wenn 
der Landmann nur wenig mehr Sorge darauf verwenden würde. 


Um ein befferes Gewicht zu erzielen, bringt er den Kaffee mit 
Steinhen und Sand vermiſcht auf den Markt. 


Das Blauholzgeſchäft brachte wenig Aenberung, es wurden 
42 06800 Pfund Im Wertbe von 336 552 Gourdes verſchifft gegen 
89 953 080 Pfund im Jahre 1892, 32331085 im Sabre 1891 und 
58 028 624 im Jahre 18%. 

Für Blaubolz Hielten ‚fich bie guten Preife in den Konſumländern, 
und nur dieſen ift e8 zu verbanfen, daß die Ausfuhr biefed Pros 
duktes nicht weiter zurüdging in Folge der enormen Ausfuhrzölle. 


Kakao kommt noch immer in wenig gepflegtem Zuftande an ben 
Marti, es wurden 429 960 Pfund verſchifft gegen 420 000 im Sabre 
1892, 414310 im Sabre 1891 und 508 600 im Sabre 189%. 


Kap Yaitl. 


Die Wechfelprämien, die burd bie politiihe Lage und die 
Kaffeepreiſe beeinflußt werben, ſchwankten nur wenig und betrugen im 
Durchſchnitt etwa 12 pCt. auf den Gourde, ber zu 5,88%, Franken 
verrechnet wird. 

Schifffahrt. Es liefen ein 206 Schiffe von 211 521 Reg. Tonnen 
gegen 212 Schiffe von 216259 Reg.«Tonnen im Borjahre. 

Die Haupt:Einfuhrfrachten machen nad wie vor Die Amerilani- 
ſchen Dampfſchiffe ber Clyde⸗Linie in New⸗HYork; in zweiter Linie 
kommen bie Dampfſchiffe der Hamburg⸗Amerikaniſchen Packetfahrt⸗ 
Aktien⸗Geſellſchaft, dann die ber Franzoſiſchen Compagnie Goͤnoͤrale 
Tranbatlantique. 

Für das Frachtg eſchaft iR die Deutſche Dampfiiffiinie ſehr 
beliebt, ihre Einrichtungen find vortrefflih, und fle Liefern ihre Güter 
in vorzüglichem Buftande ab. 

Bon den im Ganzen verfhifften 36 573 Sad Kaffee fielen den 
Deutichen Dampffchiffen 61 891 Sad ober 71 pEt. zu. 


Die Betheiligung der einzelnen Nationen an der Schifffahrt iſt aus folgender Tabelle erfichtlid. 














Dampfihiffe. Segelſchiffe. 
Rationalität. Angelommen. Adgegangen. Angelommen. Abgegangen. 
Reg.» |Labungs Reg. Ladungds Reg. |Labungb« Reg: |Ladungs: 
Anzahl. Tonnen. | Tonnen, Anzahl. Tonnen. | Tonnen. Anzahl. Tonnen. | Tonnen, Anzahl. ren Tonnen. 
Deutſche............... 63 83 956 5182 63 83965 | 8896 4 2047 4 2047 2047 
Am wife (2. &t.).. 33 42 658 6.027 33 42 668 1862 20 3 929 1 460 20 8929 3109 
a A ............ 23 38 676 1450 28 88 676 1904 3 1397 437 3 1397 852 
Mide......2..00.... 13 9001 223 18 9%01 1 802 1 372 — 1 372 372 
Spaniſche.............. 21 8853 — 21 8 868 50 — — — — — — 
Britiſjche......... 13 10 500 2446 18 10 600 500 8. 297 297 3 297 27 
Rorwegiſche ............ 1 520 — 1 620 — 12 6772 — 12 6 772 6 772 
talieniide ....... ..... — — — — — — 3 1191 282 8 1191 1191 
............... — — — — — — 1 — 1 384 384 
Defterreidhstingarifche... -I - | | - — 1 _ ı| 50|l 50 
Shwedlide............ — — — — — — 1 — 1 429 429 
zuſammen....... 167 134168 | 1682 | 167 ts | 1 | # | 2 2416 | 49 | 17308 | 15.993 


Die Eins und Auafuhr vertheilte fi auf Die Schiffe im Einzelnen, mie folgt: 





Rationalität der Schiffe. 


Mittel Dampffchiffe wurben| Mittelft Segeligiffe wurben 
eingeführt. | ausgeführt. | eingeführt. | außgefügrt. | eingeführt. | ausgeführt. 





Bufammen wurden 











Werts in Gourdes. Werts in Gourdes. Werth in Gourdes. 

Deutſche.................................... 467 141 1 2983 046 — 39 820 467 141 1 392 366 
Amerikaniſche....................... nenne ne 473 909 21 808 15 988 50 548 489 847 72 356 
Franzöſtſche................................. 66 128 295 9% 4000 13 632 70 128 809 622 
Fufiihe ........................ ............ 10 177 280 537 — 6010 10177 236 547 
VBritiſche.................................. 4972 4 180710 12 506 

talieniſche ................ ernennen. ....... 3526 25 728 3 526 25 728 

panlde ....... onen nennenenennennnnnerene — — — 9990 
—— ——— — 
55 ... ... ............................ — 
Daͤniſche.................................. — 





2 115 261 





Arhangel. — Mancheſter. — Rabat. 


Archangel. 
Ausfuhr im Jahre 1893.) 


Im Jahre 1893 wurden von Archangel ausgeführt und zwar in 
173 Dampfſchiffen und 135 Segelſchiffen: 


Darunter 
nach 
Deutiäland. 
Leinfaat ............ Bud 213 847 — 
Hafer ............. n 2 022413 _ 
Flachs ............. 106 324 — 
Heede und Codilla.... n 139 048 — 
Thran. ............. 46 728 12 824 
Geben ............. n 1878 1660 
Terpentin........... n 8811 — 
Leinſaatkuchen........ 87 444 — 
Theer............. Faſſer 76 668 2427 
Pech ............... n 16 285 1688 
Zungen. ............ Dutzend 1914 — 
Häute .............. Stüd 67 121 1355 
Motten ............. ” 40 280 200 
Holz ............... St. Dutzend 683635 10 372 
Manchefter. 


Das Baumwollen⸗Fabrikationsgeſchäft im erften 
Quartal des Jahres 1894.°) 


Deim Schluß des letzten Jahres war bie Meinung vorbereihend, 
daß bie Amerikaniſche Ernte höchſtens 7 Millionen Ballen ergeben 
würde, inzwiſchen haben die Bufuhren in den Amerikaniſchen Häfen 
die des Borjahres überholt, jo daß jet eine Ernte von 71/4 bis 
Us Millionen Ballen gefichert ericheint. Unter biefen Verbältnifien 
haben die Märkte in Amerila und Liverpool fehr wenig Leben ges 
zeigt. Die Preisſchwankungen waren ſehr gering und immer nur 
von furger Dauer. Das Duartal begann mit 41/4 Pce. für „Mibdling” 
in Liverpool und endete mit 4/15 Pre. Ebenfo lagen die Berbätiniffe 
hinſichtlich des Mancheſter⸗Geſchäfts. 

Obgleich die Ausfuhrliften für die drei Monate eine nicht un⸗ 
bedeutende Zunahme gegen das erfle Duartal bed Borjahrd eigen, 
muß in Betracht gezogen werben, baß gerade biefe Periode im 
Jahre 1898 mit dem großen Streit in den Spinnereien zuſammen⸗ 
jält, während deſſen Dauer das Erportgeihäft ſehr behindert war, 
io dab aus dieſen Liften nicht ber Schluß gezogen werden Tann, daß 
die Periobe des BDaniebertiegens ber Baummolleninbufirie ſchon 
vorüber wäre. 

Der Vorrath an Baummolle in Liverpool ift zwar um 
300 000 Ballen größer ala Ende des Jahres 1893, aber der Preis 
iſt entfprechend billig, und nad allen Anzeichen feit Anfang dieſes 
Jahres find bie Borräthe von Garen und Waaren in den Märkten 
de3 Dftiend nur dem Verbrauch angemeflen. Die Nachfrage würde 
auch eine anhaltende geweſen fein, wenn nicht der fortwährende 
Rüdgang der Preife des Silber3 und der Kurſe und bie dadurch 
berbeigeführte Unficherheit lähmend auf den Manchefter » Markt ges 
wirkt hätten. 


1) Bergl. Hand. Wed. 1898 II. &. 297. 
2) Bergl. Hand. Arch. 1894 II. &. 7%. 


Dentfhes Handeld-Mrchiv 1894. IL 


281 


In Ameritu ſcheint die finamzielle Kriſts des vorigen Jahres 
noch immer einen fehr drückenden Einfluß amdzuüben. Gebr viele 
Habriten, befonders in ber Baumwolleninduſtrie, fiehen ſtill und 
verurſachen baburd einen Rüdgang ber Löhne und großes Elend 
unter den Zabrifarbeitern. Der Berbrauch von Baummolle dort ift 
gegen bie vorfährige Satien, alfo vom 1. September 1893 Bis Ende 
März 1894, um etwa 350 000 Ballen geringer, und die Berfchiffungen 
aus der Ernte na Europa find etwa eine Million Ballen größer 
als im Vorjahre. Da ſich aber in Amerika ſolche Umſtände fchneler 
zu ändern pflegen als in Mancheſter, kann eine etwa eintretende ver⸗ 
beſſerte Lage der Induſtrie dort den Verbrauch von Baumwolle noch 
im Laufe dieſes Jahres vergrößern und eine Steigerung der Preiſe 
des Arttkeld herbeiführen. Einſtweilen aber bleiben die Märkte dort 
ſehr leblos bei geringen Schwankungen und bie Preiſe gebrüdter, als 
bei einer Ernte won 71/s bis 73/4 Milltonen Ballen unter normalen 
Verhältnifien der Fall fein würde. 


Rabat. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Einfuhr. Wie zu erwarten war, ift Rabats Handel entſprechend 
ber allgemeinen wirthichaftlichen Depreffion gegen das Borjahr zurüds 
gegangen. Der Geſammtwerth der eingeführten Waaren ift von 
192 931 Pfd. Sterf. auf 161 221.Pfd. Sterl. gefallen, was eine Abs 
nahme gegen das Borjahr von 81710 Pfd. Sterl. oder 16 pCt. bes 
deutet. Dagegen bat fi die Ausfuhr von ihrem ungewöhnlich 
niedrigen Stand im Jahre 1892 ein wentg erholt, indem fie von 
28967 Bfb. Sterl. auf 84579 Bid. Sterl. oder um 20 p&t. ges 
ſtiegen iſt. 

Deutſchlands Antheil an dem Einfuhrhandel iſt recht beträchtlich 
geweſen, er belief ſich auf 33 328 Pfd. Sterl. und machte mehr ala 
20 pt. bes Geſammteinfuhrwerthes aus, gegen: 111/4 pCt. im Bor 
jahre und 6 pCt. im Jahre 1891. Die Zunahme gegen das Jahr 
1892 beträgt 11618 Pfd. Sterl. oder mehr ald 50 pEt. Bon den 
in den Verfehrsüberfiäten als auß Deutfhland herkommend aufge 
führten Artikeln if nur Brotzucker nicht ausſchließlich Deutſches 
Fabrikat, vielmehr zumeift Belgiſchen Urfprungs; nur 250 Gentner 
ftammten wirklich aus Deutfhland. Dies ändert aber nicht? daran, 
daß der Deutſche Handel thatſächlich eine günftige Stellung einnimmt, 
bie in Anbetracht der allgemeinen Geihäftäftille bemerlenswerth und 
feßr beveutfam ift, wenn man berüdfichtigt, daß bie Britiſche und 
Frangöfifhe Einfuhr um 25 p&t. abgenommen Baben. Ber Deutiche 
Handel dat in den wichtigen Artiteln, wie Tuch und jonftigen 
wollenen Geweben, Borzelan und Glaswaaren, Metallmaaren und 
Baummollenwaaren, zugenommen. Auch bie Ginfuhr von Packpapier 
ift beträchtlich geitiegen. Wenn aber biernad der Einfuhrhandel an 
Umfang zugenommen hat, fo ift er doch nicht in gleicher Weite ges 
winndringend geweien. Man hört im Gegentheil Klagen über bie 
große Konkurrenz und über die Schwierigkeit, die Außenftünde in 
einer angemefienen Zeit einzuziehen. Es tft daher große Vorſicht zu 
üben und den Eingeborenen nicht allzu leicht Krebit zu bewilligen. 
Diefe wollen die Formalitäten bei den Geldgeſchäften nicht verſtehen 
und denfen ifre Schufbigkeit zu tbun, wenn fie einen auf 8 Monate 
ansgeftellten Wechfel in 6 Monaten bezahlen. 


1) Wegen bed Borjahres f. Hand. Ar. 1893 IL. ©. 137, 
32 


232 


Ausfuhr. Während die Ausfuhr im Allgemeinen eine Zunahme 
aufmweift, ift eine jolde bei der Ausfuhr nad) Deutſchland nicht zu ver. 
zeichnen. Der Werth ber letzteren betrug nicht mehr ald 606 Pfo. Sterl. 
Es wurden nur Heine Poſten von Getreide und Wachs, ſowie wenige 
Ballen Teppiche nach Deutihland ausgeführt. Für die Marokkaniſche 
Wolle tft in Deutſchland Fein Abfak, und da Wolle der Hauptausfuhrs 
artikel Rabats ift, wird bie Audfuhr nach Deutihland nie bedeutend 
werben. Wolle wird zur Zeit faft ausſchließlich nach dem nörblichen 
Frankreich verjendet und in Rabat durch befondere Kommiſſionshäuſer 
aufgefauft. 

Der Gefammtichiffsnertehr belief fih auf 81 Schiffe von 
58 274 Neg.»Tonnen, wovon 10 von 6657 Reg.Tonnen Deutscher 
Rationalität waren. Dana bat der Deutihe Schiffsverkehr um 
5 Schiffe und 1210 Reg.-Tonnen abgenonmen. 

Die Kursverhältniſſe waren ungünftig im Jahre 1893 und 
fanden der Entmwidelung des Handels im Wege. 

Wechſel waren nur ſchwer erhältlih, und betrug der Kurs 20 
bis 28 p&t. für Spaniſche Münze. 


Vertehrsüberfihten. 
Einfuhr im Jahre 1893. 
Geſammt⸗ 
einfuhr 
(einſchl. der 
Von Von Bon Einfuhr 
Deutſch⸗ Großbris Frank⸗ von 
lond. tannien. reich. Spanien). 
Werth: Pfund Sterling. 
Baumaterial ............ 17 247 77 604 
Lichte .................. — 3038 — 8 038 
Chemikalien ............ " Hal 410 894 1345 
Porzellan, u. Glaſswaaren. 1885 118 868 1 856 
Tuch .................. 2010 1920 — 3930 
Steinkohle.............. — 184 — 134 
Zuckerwerk.............. 3 94 13 110 
Kaffee................ 158 115 497 765 
Baummollenwaaren...... 623 65670 1665 67 968 
Baummolle, robe ........ — 110 — 110 
Baumwollengarn ........ — 2520 — 2 520 
Dielen ................. 140 60 17 217 
Drogen ................ 25 678 803 901 
Töpferwanten ......... 5 80 5 40 
Metallwaaren ........... 1115 1917 891 3423 
Häute.................. — 70 — 70 
Eiſen .................. 116 1177 26 1319 
Leinen ................. — 420 134 564 
Bündhölger ............. — — 335 335 
Baummollenfaatöl ....... — 154 50 204 
Petroleum.............. — 67 — 67 
Papier................. 244 — 170 422 
Proviſion .............. 265 102 13 406 
Reis................... 149 188 14 851 
Salz................... — — — 8 
Seide. ................. — — 478 473 
Seidenwaaren. .. nun... 120 63 1256 1 718 
Gewürz ................ 73 497 256 826 
Stahl...... ............ — 78 — 18 


Rabat. 


Geſammi⸗ 
einfuhr 
(einſchl. der 
Von Von Von Einfuhr 
Deutſch⸗ Großbris Frank⸗ von 
land. tannien. reich. Spanien). 
Werth: Pfund Sterling. 
Brotzucker .............. 1777 — 27 428 29 206 
Rohzucker............... — 70 369 439 
Thee................... 708 6 792 — 7 500 
Zinn .................. — 432 _ 432 
Kriegamaterial .......... 20 863 1896 _ 22 759 
Mein und Spirituofen ... 549 39 109 1)1289 
Mollenwaaren........... 2297 1275 740 4 312 
zufammen einichließlich der 
nit beſonders aufges 
führten Waaren ....... 38828 092 85738 161221 
Baargeld............... 65 — 8 256 8 625 
überhaupt... .. 33338 90926 88399 164 846 
Ausfuhr im Jahre 1898. 
Geſammt⸗ 
ausfuhr 
(einſchließlich der 
Nach Nach Ausfuhr nach 
Großbri⸗ Frank⸗ Deutihland und 
tannien. reich. Spanien). 
Werth: Pfund Sterling. 
Rinde ................. 2 186 1882) 
Bohnen ................. 8l — 166 
Knochen ................ 120 — 120 
Teppiche................ 685 110 9403) 
Kork.................... — 12 48 
Früchte................ — — 158 4) 
Ziegenfelle .............. 860 661 1521 
Biegenhaare ............ — 122 122 
Häute .................. 138 177 815 
Hörner.................. — 65 6b 
Matten ................. 386 14 410 
Töpferwaaren ...-....... 74 83 157 
Schaffelle................ 81 849 880 
Wachs .................. 881 193 9145) 
Wolle in Schweiß........ 1182 11754 12 936 
„  oemalden.......... 1829 8101 9 967°) 
MWollenwaaren ........... 8 850 615 4465 
zuſammen einschließlich der 
nicht befonders aufgeführten 
Artikel ................ 10266 23458 34 579 
Baargeld ................ 8717 7939 20 517 
Ueberbaupt....... 18983 81392 65 096 


1) Darunter für 542 Bid. Sterl. von Spanien. 

3) Darunter für 75 Pfd. Sterl. nad Deutſchland. 
8) Desgl. für 145 Bid. Sterl. 

4) Nah Spanien. 

5) Darunter nah Deutiland für 840 Pfb. Stert. 
6) Desgl. für 37 Pfd. Sterl. 





mu rpm ne u 


Rabat. — Bliſſingen. — Pernau. 233 


Zchifsverlehr im Jahre 1893. 





Eingang. Ausgang. 
Darunter mit Werth Darunter mit | Werth 
Rationalität. Ueberhaupt. * 5 neberhaupt. — ber 
abung. 


Reg.⸗ 


Reg.⸗ 
Tonnen. Kichiffe. 


Neg.⸗ 
Tonnen. Schiffe. ie 


Schiffe. Tonnen. — 














.1Schiffe. 
—— Alii. 




















Deutſche ........................... 10 | 6 657 1 | 4382| 139 
Britifhe.neaucuasssesauaunnennnnnenn 21 168211 20 | 16981 | 8520 
Franpölllheeenuuueseneueeunnennenn. 32 | 255001 28 | 21498 | 28526 
Spaniſche....................... 11 8937 7 5465 117 
Portugieſtſche....................5. 6 162 5 145 | 1028 

b2 271. 21 11: 1 97 — — — 
zufammen ...... 81 | 682741 62 42741 | 161211 81 | 682741 67 | 47401 | 84579 


, Löfchten. Auch nad Aufhebung der fanitären Vorſchriften löſchten 
Handelöbericht für das Jahr 1893.) wöchentlich ein ober zwei Erzſchiffe ihre Labung in Bliffingen. 
Das Jahr 1893 war für ben Handel, das Gewerbe und ben 


Landbau ein verbältnigmäßig ruhiges. 

Der Verlkehr der beſtehenden feften Schifffahrtalinien tft ſich 
gleich geblieben. 

Denn fi) auch die Lage der Kaufleute nicht verbeflert und bie 
Rauflraft ber Einwohner nicht zugenommen bat, jo macht ſich doch 
im Allgemeinen Wohlſtand bemerkbar. 

Fallifiements älterer Firmen kamen nicht vor. 

Die vorwiegend Aderbau treibende Bevöllerung der Inſel 
Walcheren wird von ben Schwankungen ber Marltpreife nur wenig 
betroffen, indem bie meiften Feldfrüchte als Sämereien nad aus» 
wärtd geſandt werben und bei ihrer Güte hohe Preiſe erzielen. 

Dazu kommt, daß die täglich zweimalige Verbindung mit Eng⸗ 
land es ermöglicht, regelmäßig Semüfe und Mil in großen Mengen 
nad England auszuführen. 

Die Anfuhr Amerilantichen Petroleums und die Abfuhr bed» 
jelben nach Deutihland war bad ganze Jahr hindurch lebhaft. Nur 
Britiſche und Amerilaniſche Schiffe betbeiligten fih an der Einfuhr. 

Im Laufe des Jahres wurde im Außenbafen von Biliffingen 
eine Ausfuhrſchlächterei errichtet. Die Viehzüge halten neben ber 
Schlädterel, und zweimal täglich wird friiches Fleiſch nach London 
veriendet. 

Die früher fo lebhafte Durchfuhr lebender Deuticher Schafe nad 

England Bat, nachdem ein Fal von Klauenſeuche vorkam, ganz 
aufgehört. " 
Die Meberlegenheit der Dampfihifffahrtögefellihaft Zeeland 
gegenüber den Konkurrenzlinien zwiſchen Englifchen Häfen im Kanal 
und dem Kontinent trat in den Sturms und Rebeltagen ber Monate 
November und Dezember zu Tage, indem bei ben anderen Geſell⸗ 
haften Fahrten ausfallen mußten, während bei ber Dliifinger 
Geſellſchaft der regelmäßige Verkehr nicht unterbrochen wurde. 

Für den Eiſenbahn⸗Fernverkehr baut man in Bliffingen ein 
neues Stationdgebäube, welches im Mai in Gebrauch kommen foll. 

Gleichwie in vorigen Jahren wurde Bliffingen, als in Rotterbam 
und Amfterdam Quarantaͤnemaßregeln eintraten, als Anlegehafen 


Pernau. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Ernte Die Flachsernte des Jahres 1893 Tann als eine 
mittlere bezeichnet werden. Dagegen find Hafer und Gerfte uns 
befriedigend gerathen; von Winterroggen iſt auch nur eine mangels 
bafte Ernte zu verzeichnen geweien, fo daß bie Preiſe ſich hoch 
bielten. 

Die Einfuhr Pernaus beitrug 122677 Rubel gegen 112.089 
Aubel im Jahre 1892; fie befand hauptſächlich aus Heringen, 
Steintohlen und Superpbospbaten. 

Die Ausfuhr belief fih auf 4327 954 Rubel gegen 4 675 323 
Aubel im Borjahre. Bier Fünftel Hiervon entfullen auf Flachs und 
Seede, wovon 84161 Berkowetz im Werte von 8 905 600 Rubel 
verſchifft worden find. 


Die Ausfuhr von Säleinfaat nad Deutihland betrug 17 100 
Tonnen im Werthe von 175278 Rubel gegen 14580 Tonnen im 
Werthe von 153 090 Rubel im Jahre 1892. 


Eifenbahn. Die Bemühungen, Bernau mit dem Babnneke 
zu verbinden, find tm Berichtsjahre erneuert worden. Mit Hülfe 
der Geſellſchaft für Zufuhrbahnen in Petersburg fcheint die ſchmal⸗ 
ſpurige Zufuhrbahn Pernau—Walk mit Abzweigung von Moiſeküll 
nach Fellin zu Stande zu kommen. Die Kapitalzeichnungen auf 
dieſes Unternehmen zeigen einen befriebigenhen Fortgang. 

Den Schiffsverkeher vermittelten 62 Schiffe (42 Dampfer 
und 20 Gegelichiffe) von zufammen 28880 Reg.⸗Tonnen, wovon 
16889 Reg.⸗Tonnen auf bie Britlihe und 5787 Reg.⸗Tonnen auf 


Vliſſingen. benugt, es waren hauptjachlich Schiffe mit Erzladungen, welche dort 
die Deutſche Flagge entfielen. 
| 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Urd. 1898 II. ©. 81. ) y Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 804. 


32% 


232 


Ausfuhr Während die Ausfuhr im Allgemeinen eine Zunahme 
aufweift, tft eine ſolche bei der Ausfuhr nach Deutichland nicht zu ver. 
zeichnen. Der Werth der letzteren betrug nicht mehr ald 606 Pfb. Sterl. 
Es wurden nur Heine Poften von Getreide und Wachs, ſowie wenige 
Ballen Teppiche nad) Deutiland ausgeführt. Für bie Marokkaniſche 
Wolle ift in Deutfchland kein Abſatz, und da Wolle der Hauptausfuhrs 
artikel Rabats ift, wird bie Ausfuhr nad Deutihland nie bedeutend 
werden. Wolle wird zur Zeit faft ausſchließlich nach dem nördlichen 
Sranfreich verjenbet und in Rabat durch befondere Kommiſſionshäuſer 
aufgefauft. 

Der Geſammtſchiffsverkehr belief ih auf 81 Schiffe von 
68 274 Reg.⸗Tonnen, wovon 10 von 6657 Reg.⸗Tonnen Deutfcher 
Kottonalität waren. Dana hat der Deutihe Schiffsverlehr um 
5 Schiffe und 1210 Reg.⸗Tonnen abgenommen. 

Die Kursverhältniffe waren ungünftig im Jahre 1893 und 
Hanben der Entwidelung des Handels im Wege. 

Wechſel waren nur ſchwer erhältlich, und beitrug ber Kurs 20 
bis 38 pEt. für Spaniſche Münze. 


Dertehrsüberfihten. 
Einfuhr im Jahre 1893. 
Sefammt- 
einfuhr 
(einſchl. ber 
Bon Bon Bon Einfuhr 
Deutſch⸗ Großbri: Franls von 
land. tannien. rei. Spanien). 
Werth: Pfund Sterling. 
Baumaterial...... ...... 17 247 17 604 
Lichte .................. — 3038 — 8 038 
Chemilalien ............ 541 410 894 1345 
Porzellan⸗ u. Glaſswaaren. 1385 118 358 1 856 
Tuch .......... ........ 2010 1920 — 3 930 
Steinloble.............. — 134 — 134 
Zuckerwerk............. 3 94 18 110 
Kaffee ....... .......... 163 115 497 765 
Baummwollenwaaren...... 623 65670 1665 67 958 
Baummolle, robe......... — 110 — 110 
Baumwollengarn ........ — 2520 — 2520 
Dielen ................. 140 60 17 217 
Drogen ............ .... 25 573 803 901 
Töpferwaaren .......... 5 30 5 40 
Metallmaaren ........... 1116 1917 391 8423 
Häute.................. — 70 — 70 
Eiſen .................. 116 1177 26 1319 
Leinen ................. — 420 134 564 
Zündhölger ............. — — 335 335 
Baummollenfaatöl ....... — 154 50 204 
Petroleum.............. — 67 — 67 
Papier ................. 244 — 170 422 
Proviſion .............. 265 102 13 406 
E72 7 149 1883 14 361 
| >]. 7 ................... — — — 8 
Seide...... ....... ..... — — 473 473 
Seidenwaaren........... 120 63 1255 1718 
Gewürz ................ 13 497 256 826 
Stahl.................. — 78 — 78 


Rabat. 


Geſammi⸗ 
einfuhr 
(einſchl. der 
Von Von Von Einfuhr 
Deutihs Großbri⸗ Frank⸗ von 
land. tannien. reich. Spanien). 
Werth: Pfund Sterling. 
Brotzucker ............. 1777 — 27428 29 205 
Rohzucker............... — 70 369 439 
Thee................... 708 6 792 — 7500 
Zinn .................. — 432 — 432 
Kriegsmaterial.......... 20 863 1896 — 22 769 
Mein und Spirituofen ... 549 39 109 11239 
Mollenwaaren. .......... 2297 1275 740 4312 
zufammen einfchließlich der 
nit beſonders aufges 
führten Waaren ....... 38328 90926 85788 161221 
Baargeld............... 65 — 3 266 8 625 
überbaupt..... 333338 9096 88399 164346 


Ausfuhr im Jahre 1893. 
Gelammts 
ausfuhr 
einſchließlich der 


Nach Nach Ausfuhr nach 
Großbri⸗ Frank⸗ Deutſchland und 
tannien. reich. Spanien). 
Werth: Pfund Sterling. 
Rinde ................. 2 186 1882) 
Bohnen ................. 8l — 156 
Knochen ................ 120 — 120 
Teppiche ................ 685 110 9402) 
Kork.................... — 12 48 
Früchte ................. — — 158 4) 
Biegenfelle............ ... 860 661 1521 
Biegenbaare ............. — 122 122 
Häute ............ ..... 138 177 815 
Hörner.................. — 55 65 
Matten ................. 386 14 410 
Töpferwaaren .2.-....... 14 83 157 
Schaffelle................ 31 849 880 
Wachs .................. 881 193 9145) 
Wolle in Schweiß........ 1182 11754 12 936 
„  gemafden.......... 1829 8101 9 9676) 
Wollenwaaren ........0... 8 850 615 4465 
zulammen einfchließlih ber 
nicht befonders aufgeführten 
Artikel................ 10266 23 463 34 679 
Baargeld ................ 8717 79839 20 517 
Meberhaupt...... 18983 31392 65 096 


1) Darunter für 542 Pd. Sterl. von Spanien. 

2) Darunter für 75 Pfd. Sterl. nad) Deutſchland. 
3) Desgl. für 145 Bid. Sterl. 

4) Nah Spanien. 

5) Darunter nach Deutſchland für 840 Pfd. Sterl. 
6) Desgl. für 37 Pfd. Sterl. 











Rabat. — Bliffingen. — Bernau. 


233 


Schiffsverkehr im Jahre 1898. 

















Eingang. Ausgang. 
Darunter mit Werth Darunter mit | Werth 
Rationalität. Ucberhaupt, Ladung. — ber neberhaupt. Ladung. — 
— —]| Ladung. . 
, Reg. , Reg. j Reg.⸗ Reg.⸗ 

Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. Säiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. PA 
7 4382 | 1394 
20 | 15981 | 8520 
28 | 21428 | 23525 
7 5 465 117 

5 145 





81 | 68 274 


Vliffingen. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Das Jahr 1893 war für ben Handel, das Gewerbe und den 
Landbau ein verhältnigmäßig ruhiges. 

Der Verlehr der beſtehenden feften Scifffabrtslinien tft ſich 
gleich geblichen. 

Wenn fih au die Lage ber Kaufleute nicht verbeflert und bie 
Kaufkraft der Einwohner nicht zugenommen bat, jo macht ſich doch 
im Allgemeinen Wohlſtand bemerkbar. 

Falifiements älterer Firmen kamen nicht vor. 

Die vorwiegend Aderbau treibende Bendlterung ber Inſel 
Walcheren wird von den Schwankungen ber Marltpreife nur wenig 
betroffen, indem bie meiften Feldfrüchte als Sämereien nach aus⸗ 
wärt8 gefandt werben und bei ihrer Gßte hohe Preiſe erzielen. 

Dazu kommt, daß die täglich zweimalige Verbindung mit Eng» 
land es ermöglicht, regelmäßig Semüfe und Milk in großen Mengen 
nah England auszuführen. | 

Die Anfuhr Amerilaniihen Petroleumb und bie Abfuhr bes» 
jelben nad) Deutihland war das ganze Jahr hindurch Ichhaft. Nur 
Britifche und Amertlanifche Schiffe betbeiligten fi an der Einfuhr. 

Im Laufe des Zabres wurde tim Außenhafen von Bilffingen 
eine Ausfuhrſchlaͤchterei errichtet. Die Viehzüge Halten neben ver 
Schlädterei, und zweimal täglich wird friſches Fleiſch nach London 
veriendet. 

Die früher fo lebhafte Durchfubr lebender Deuticher Schafe nad 
England Hat, nachdem ein Fall von Klauenſeuche vorlam, ganz 
aufgehört. 

Die Ueberlegenbeit der Dampficifffahrtögefelihaft Zeeland 
gegenüber den Konkurrenzlinien zwiſchen Engliihen Häfen im Kanal 
und dem Kontinent trat in den Sturms und Rebeltagen ber Monate 
Rovember und Dezember zu Tage, indem bei ben anderen Geſell⸗ 
Ihaften Fahrten ausfallen mußten, während bei ber Bliffinger 
Geſellſchaft der regelmäßige Verkehr nicht unterbrochen wurde. 

Für den Gifenbahn- Fernverkehr baut man in Bliffingen ein 
neued Stationdgebäube, weldes im Mai in Gebrauch kommen fol. 

Gleichwie In vorigen Jahren wurde Bliffingen, als in Rotterdam 
und Amfterdam Duarantänemaßregeln eintraten, ala Anlegehafen 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 81. 


62 | 42141 [19 221 


1 023 


gl | sort 67 | ra 34.579 


benutzt, ea waren hauptſaͤchlich Schiffe mit Erzladungen, welde dort 
loſchten. Auch nach Aufhebung der fanitären Vorſchriften Löfchten 
wöchentlih ein oder zwei Erzichiffe ihre Ladung in Bliffingen. 


Bernau. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Ernte Die Flachternte bes Jahres 1893 Tann als eine 
mittlere bezeichnet werden. Dagegen find Hafer und Gerfte uns 
befriedigend gerathen; von Winterroggen ift auch nur eine mangels 
bafte Ernte gu verzeichnen geweſen, fo daß die Preiſe fih hoch 
bielten. 

Die Einfuhr Pernaus betrug 122677 Rubel gegen 112039 
Aubel im Sabre 1892; fie beftand hauptſächlich aus Heringen, 
Steintoblen und Superphoßpbaten. 

Die Ausfuhr belief fih auf 4327 9654 Rubel gegen 4 675 323 
Aubel im Vorjahre. Vier Fünftel hiervon entfallen auf Flachs und 
Heede, monon 84161 Berkowetz im Werthe von 8 905 600 Rubel 
verſchifft worden find. 

Die Ausfuhr von Säleinfant nach Deutfhland betrug 17 100 
Tonnen im Werthe von 175278 Rubel gegen 14580 Tonnen im 
Werthe von 158 090 Rubel im Jahre 1892. 

Eilenbahn. Die Bemühungen, Bernau mit dem Bahnneke 
zu verbinden, find im Berichtsiahre erneuert worden. Mit Hülfe 
ber Gefelihaft für Zufuhrbahnen in Petersburg ſcheint die ſchmal⸗ 
fpurige Zufuhrbahn Pernau— Walt mit Abzweigung von Moiſeküll 
nah Fellin zu Stande zu kommen. Die SKapitalzeichnungen auf 
dieſes Unternehmen zeigen einen befriedigenhen Fortgang. 

Den Schiffsvertehr vermittelten 62 Schiffe (42 Dampfer 
und 20 Gegelfchiffe) von zufammen 28880 Reg.⸗Tonnen, wovon 
16 839 Reg.-Tonnen auf bie Britiihe unb 5787 Reg.⸗Tonnen auf 
die Deutihe Flagge entfielen. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 804. 
32% 


222 


Concepeion. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Einfuhr. Im Laufe des Jahres hat ſich gezeigt, daß die Ein⸗ 
fuhr im Allgemeinen eine größere war, als ber Verbrauch des 
Landes erforderte. Die Lager Hatten fich bedeutend angehäuft, und 
die natürlihe Folge waren ſchlechte Geſchäfte. Die Situation wurde 
noch verfjhlimmert durch den allmählich fallenden Kurs, der im 
Sanuar noch 171/4 Bee. oder 1,45 Mark für 1 Peſo beitrug und bei 
immer weichender Tendenz Ende Dezember bis auf 121/a Bee. ober 
1,05 Mark berabfant. 

Da nah dem alihergebradten Ufus die meiften Berfäufe auf 
langes Biel — 6 bis 8 Monate — gemadt wurden, und Dedung 
dafür zur Sicherung des Kurfes nur in einzelnen Fällen möglich ift, 
jo brachte die Entwertfung der Chilenifhen Valuta allen Im⸗ 
porteuren große Berlufte, die nur theilmeife mwicher einzubringen 
find, felbjt wenn der Kurs eine Wendung zum Befleren nehmen 
follte. Die Banken Hatten die gegebenen Kredite nad) Möglichkeit 
beichränft, was — namentlich bei Detailiften — viele Bankerotte, 
Akkorde und Moratorien zur Folge hatte, kurz, alle diefe Umſtände 
wirkten zujammen, ben Waarenverkauf mehr als je zuvor zu be 
einträchtigen. 

Da mit Anfang des Jahres 1894 eine Erhöhung der Einfuhr⸗ 
zölle bevorſtand, oder durch Erlegung eines höheren Prozentſatzes 
derſelben in Gold eine neue Vertheuerung der Waaren eintreten 
mußte, ſo wurden die in den Speichern der Zollämter lagernden 
Güter faſt ſämmtlich in den letzten Monaten des Jahres verzollt, 
viele Importhäuſer ließen in der Zeit auch noch größere Mengen 
von Waaren kommen, um von den niedrigeren Zollſätzen zu profitiren. 
Da aber alle fo verfuhren, jo blieb vorläufig ber Gewinn auß: 
geichloffen, und es Tönnen angefichtd der großen Beftände auch noch 


viele Monate vergehen, bis die Waaren wirklich auf Preiſe Tommen, | 


die fie unter den gegenwärtigen Berhältniffen eigentlich werth find. 

Der Verbrauch an und für fih ift auch bedeutend geringer, da 
Sedermann feine Einkäufe nah Möglichkeit einichräntt. 

Unter diefen Umftänden wird die Einfuhr im Sabre 1894 eine 
fehr mäßige bleiben, wenigften? ſich nur auf ſolche Artikel be, 
ſchränken, die im Markt fehlen. 

Die Einfuhr erftredte fih auf alle die Erzeuanifie des Aus» 
landes, bie feit Jahren regelmäßig eingeführt werden, und läßt ſich 
Tonftatiren, daB Deutichland rege dabei Betheiligt war. Den Im⸗ 
porteuren iſt jorgfältige und dauerhafte Verpadung ver Wanren 
und Lieferung guter Dualität beſonders zu empfehlen, die weit 
leichter zu entiprecdenden Breifen Abſatz findet als mindermwerthige 
Waare. 

Zeider find aber noch manderlei andere Mängel zu erwähnen, 
wodurd den Importeuren das Gejchäft erfchwert und verleibet wird 
und es den Fabrifanten Durch einened Verſchulden nicht gelingt, fich 
ein dauerndes Abfatfeld zu erobern. 

So erhielt 3. B. meine eigene Firma im Laufe des Jahres eine 
größere Quantität Harzer Sauerbrunnen, der theild aus den Flaſchen 
ausgelaufen, theil® verdorben mar, lediglich wegen des Verſchluſſes 
mit ganz elenden, fchlehten Korlen, wo gerade alle kohlenſäure⸗ 
haltigen Getränfe mit den allerbeften Korlen verſchloſſen fein müſſen, 
und das erft recht, wenn die Waare den Aequator zu paffiren hat 
und außer langen Seereifen manchmal Sabre lang liegt, bevor fie 
in den Verbrauch fommt. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. S. 150. 


Concepcion. 


Durch ſolche verkehrte Sparſamkeit iſt die ſonſt gute Qualität 
des Waſſers von vornherein diskreditirt und das Geſchäft mit dem 
Artikel verpfuſcht, zu Gunſten anderer, beſſer verpadter Minerals 
wafſer, wie z. B. „Apollinaris“, welches auch Deutſchen Urſprungs, 
aber durch die Engliſchen Beſitzer jener Quellen in ſtets gleich vor⸗ 
züglicher Verpackung exportirt wird und ſich bei hohen Preiſen 
eines rieſigen Abſatzes erfreut. 

Ein ſehr großer Theil der deutſchen Fabrikanten wird leider 
immer noch von den längſt unzeitgemäßen Anſichten beherrſcht, daß 
für Süd⸗Amerika irgend eine Waare gut genug ſei, wo die Praxis 
gerade das Gegentheil bemeift, indem bie Anforderungen an Dualität 
viel Höhere find, als Dies, fpeziel in Deutihland, im Allgemeinen 
ber Fall ift. 

Die für Ausfuhr arbeitenden Induſtriellen ſollten fi ſtets Har 
machen, daß Verpackung, Fracht, Zoll und Spefen für geringmwerthige 
Waare ziemlich diefelben find mie für gute Dualität, erftere fteht 
dadurch aber gegen leßtere zu theuer ein, und der Abſatz folder 
Erzeugnifle bleibt ein beſchränkter, ohne Ausſicht, jemals ein großes 
und dauerndes Feld zu finden. 





Ausfuhr Bon Lota wurden außgeführt: 
Werth: 
Nach Menge. Peſos. 
Frankreich....... Kuhhörner Stück 18000 270 
Großbritannien .. Kupfer in Barren kg 4181000 2593520 
Deutihland ..... nn n „ 1279000 871680 
Ftankreid......- W 550 000 36 000 
Frankreich....... geſalz. Felle Stück 1781 17810 
Deutihland ..... n n n 845 7100 
Deutihland ..... Pferdehaare kg 627 335 
Frankreid....... Maquiſamen 2268 227 
Deutihland ..... Leber Stüd 2805 31 856 
aulammen... 3887 7% 
Bon Toms wurden audgeführt: 
Merth 
Nah Menge. Peſos. 
Deutihland ..... Kleie kg 72 000 2 800 
Großbritannien... Weizen hl 56 820 359194 
zujammen... 361994 


Dur die Entwertfung der Chileniſchen Baluta und in Folge 
des hohen Einftandes aller aus dem Auslande bezogenen Fabrifate 
find der einheimiihen Induftrie gewiſſe Vortheile erwachſen; deſſen⸗ 
ungeachtet macht fi ein bejonderer Aufſchwung nicht bemerkbar. 
Die Induſtriellen ſelbſt gebrauchen mancherlei Rohprodulte oder 
Materialien, die nach Kurs bezahlt werden müſſen, was mancher 
Branche hemmend entgegentreten mag, andererſeits müſſen maſchinelle 
Einrichtungen meiſt aus dem Auslande bezogen werden, und da 
ſolche neuen Anlagen heute ſehr theuer einſtehen würden, ſo findet 
ſich kaum Jemand, der jetzt eine neue Unternehmung zur Ausführung 
bringen möchte. 

Was der Entwickelung der Induſtrie ſtets hinderlich ſein wird, 
iſt der Mangel an Arbeitern. Der Chilene iſt im Allgemeinen 
gelehrig und geſchickt, hat aber wenig Ausdauer und wechſelt feine 
Beſchäftigung ſehr häufig, je nachdem eine Arbeit ihm gefällt oder 
lohnend iſt, und da es überall gut bezahlte Arbeit giebt, To fällt es 
den Leuten jehr leicht, ihren Unterhalt zu finden. Die Fabrilanten 
kommen dadurch manchmal in eine fehr unangenehme Lage, meil fie 
für ihr Fach gefhulter Kräfte bedürfen und feinen Erfah finden, 
wenn Die Leute ihnen weglaufen, was regelmäßig in ben Ernte 
monaten der Fall ift. 





Soncepeion. — Livorno. 


Hit den Verſuchen, Guropäiſche Arbeiter eingufiellen, Bat man 
wenig GLüd gehabt. 

Die Arbeiden an den Dos in Telcahuano wurden eifrig ber 
trieben, unb man glaubt, fie im Sabre 1894 vollenden gu konnen. 





Livorno. 
Haudelsbericht für das Jahr 1893.') 


Aubenbandel. 


Im Jahre 1896 ging die Einfuhr der in Livorno zur Ver⸗ 
zollung gekommenen Waaren von 52 081 647 auf 51654000 Lire 
zurüd, während der Werth ber auögeführten Waaren von 84 896 688 
auf 36 980 000 Lire ftieg. 

Diefe letzten Ziffern zeigen allerdings eine Heine Aufbeflerung, 
bleiben aber zurüd Hinter ben Ergebniflen der früderen Jahre. 

Rechnung muß allerdings dem Umftande getragen werben, daß, 
da während der Monate September und Oktober die Cholera fid in 
Livorno eingeniftet Hatte, Handel und Wanbel in biefen Monaten 
große Einbuße erleiden mußten. 

Un der allgemeinen Handelsbewegung Livornos war Deutſch⸗ 
land in britter Linie, und zwar nad Großbritannien und den Vers 
einigten Staaten von Amerika, betheiligt, wobei wieder bemerft 
werden muß, daß in den flatiftifchen Ueberſichten ſowohl die in ber 
Einfuhr von Belgien und ven Niederlanden als die in der Ausfuhr 
unter den gleihen Rubriken figurirenden Mengen gu mehr als 
drei Biertel Deutihen Urfprunges oder nad Deutſchland beftimmte 
Güter waren. 

Kohle. Trot der im Berichtsjahre in den Englifhen Kohlen⸗ 
bezirken ftattgefundenen großen Nrbeiternusftänbe betrug bie Einfuhr 
Engliſcher Kohle nad Livorno beinahe 218000 Tonnen, wovon etwa 
45 y6t. feitens bes Ciſendahnen fowie der ſechs in Toßlana ber 
ſtehenden Gasanlagen, 85 pEt. für inbufizielle Zwecke und 20 PGt. 
(Kohlenftaub) zus Briketfabrikation verbraudt werben. 

Bon Deuifglanb wird biäher nur Kols eingeführt. Der Meft- 
jaliſche Koks erfreut fi des beim Rufes und wird bereitB in 
größeren Naſſen verbraucht. In geringerer Renge, aber in bes 
friedigenber Qualität bereitö eingeführt werben weuerbingd auch 
Wertfälifche Brileia. Die Einfubr an Brikets und Bauptiächlich 
un Weſifäliſcher Kohle nad den Häfen des Rittelmeeres könnte ſich 
bedeutend heben, wenn es gelänge, billige Waflesfrachten zu erlangen. 
Im Betriebsjahre ſchwankten bie Kohlenfrachten von ben Engliſchen 
Höfen nah dem Mittelmeer zwiſchen 5I/s bil Gl Schil., während 
für Aoks 71/2 bis 8, SchiN. für Die Tonne gezahlt wurben. 

Im April d. 38. war das Angebot von Kohle wieder ſehr leb⸗ 
haft, weshalb bie Preije zurüdgegaugen find. 


Die vorjaͤhrigen Durchſchnitispreiſe für Rohlen waren: 


Pro Tonne 
eif Sinorno 
Lire 
für Prima Cardiff⸗Kohle........ 29 bis 80 
„Beſtell Schottifhe Koble....... 22 „ 28 
n Rew Pelton................. 20 „ 21 
Briketß..................... 25 „ 26 
— — 


1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1893 IL. ©. 586. 
Dentſches Handeld⸗Archiv 1894 IL 


223 


Kaffee. Das Einfuhrgefhäft in dieſem Artitel, das früher für 
Hamburg eine gewifle Bedeutung hatte, iſt feither in Engliſche 
Hände übergegangen, da die Deutfhen Firmen nidt mehr geneigt 
feinen, die verlangten Kredite einzuräumen, weil fie dabei große 
Berlufte erlitten haben. 

Zuder. Bon Robzuder famen 584 051 kg aus Großbritannien 
und 64.088 kg aus Xegypten. Die Preife ſchwankten, Zoll in Gold 
zahlbar einbegriffen, zwiſchen 124 und 140 Lire für 100 kg. — 
Bon raffinirtem Zucker lamen nur 14297 kg von auswärts, weil 
bie inländifchen Zuckerrafflnerien den Markt verfehen. Die Breite 
dafür ſchwankten zwifchen 146 und 196 Lire. 

Droguen; SChemitalien 2. Die ungünftigen Kursverhält⸗ 
nifje Haben das Geſchäft mit Stalien fehr beeinträchtigt. Die Deut⸗ 
ſchen Händler und Fabrilanten ſahen fich vor bie Alternative geftellt, 
entweber die mühſam errungene Stellung zum Theile preiszugeben, 
oder einen heil des NKursverluftes in irgend welcher Form zu 
tragen. Nur wenige Fabriken Tonnten in Folge ihrer bevorzugten 
Stellung ihre früheren Preiſe und Bebingungen in Goldwährung 
burhführen, ohne eine größere Einbuße im Geſchäftsumſatze zu er⸗ 
leiden. Der Berbraud in ätheriſchen Delen, Eſſenzen ıc. für 
die Lilörfabrifation bat in Folge der letzten günftigen Weinjahre 
abgenommen. Dagegen ift die Rachfrage nach ätheriſchen Delen für 
Parfümeriezwecke die gleiche wie früher. 


Die PBinfelfabrilanten Sübbeutichlands haben es verfianben, 
den Italieniſchen Markt für ſich zu erobern und trotz aller Schwierigs 
feiten zu erhalten. 

Die Deutihen Anilins, Ultramarins und chemiſchen 
Sarbenfabriten haben wohl ziemlih die Einfuhr ausfchließlid in 
Händen; man hört eigentlih nie von Englifcher ober Franzöſiſcher 
Konkurrenz. Eine inländifhe Produktion in dieſen Artikeln giebt es 
zur Zeit noch nit. Ein Gleiches gilt von den Probuften ber 
Sächſiſchen Blaufarbenwerke, welche für viele inländiſche Induſtrien 
geradezu unentbehrlich ſind. 

Die Kartoffelpräparate erfreuen ſich einer ſtetig zunehmenden 
Verwendung. Kartoffelſtärkemehl wird jetzt in den meiſten 
Webereien ſtatt des früher gebräuchlichen Leimes verwendet und 
zwar in großer Menge. 


Dad Dextrin Hat ſich als Klebmittel und Beſchwerungsmittel 
zum Erſatz für das früher fo theuere Gummi eingeführt und ſich in 
Folge feiner ftarlen Klebkraft auch bei ben jet wieder niedrigen 
Gummipreifen in jeiner Stellung erhalten. 

Die Geſchäfte in dieſen Artileln werben entweber von Hamburg 
birelt oder mit Berfhiffung über Hamburg gemacht. 


In den phbarmazeutifhen, chemiſchen Produkten nimmt 
Deutihland nah wie vor den erften Play ein. Die Etikette ber 
altbewährten Deutichen Fabriken an ven Gefäßen gilt als zmeifels 
loſe Bürgichaft für die Güte des Inhaltes. 


In ben fogenannien rohen chemiſchen Brobulten wie 
Soda, Chlorlall, Mennige, Bleiglätte x. ift Grohbritannien mit 
feinen günftigen Berhältniffen in Bezug auf Kohle, Fracht und Ber 
[Hiffungsgelegenheit weit voraus. Außerdem bildet Die Bereinigung 
ber betreffenden Engliihen Fabrifanten mit ihren bebeutenben 
Rapitalien eine Macht, gegen welche anzulämpfen für einen Eins 
zelnen ſchwer, wenn nicht unmöglich fein bürite. 

In Folge der hohen Zölle auf Spiritus und deſſen Fabrilate 
iR eine Einfuhr aller damit in Verbindung ſtehenden Präparate als 
gang ausgeſchloſſen zu beisachten und der Konjum auf bie ins 
ländifche Produktion angewieſen. 


31 


288 
aus aus 
Deutfhland, Großbritannien. 
in den Jahren Rubel. Aubel. 
I1891................ 6 967 991 7498 452 
1892............... 6317 658 7 708 654 


Die Haupteinfuhrartikel ſtellten ſich, wie folgt: 
Die Einfuhr von Steinkohle und Koks zur See Über Riga 


beeug: - 
im Durchſchnitt im Durchſchnitt 
der Sabre Bub.!) ber Jahre Pd. 
1886—18% ....... 10235 827 189% ............. 11 062 049 
1891............. 11095079 1898 ......... .... 11474 594 


Nah dem neuen Deutſch⸗Ruſſiſchen Handelsvertrage find die 
Zolfäge für Kohlen an der Polniſchen Landgreuge und in den 
Baltiſchen Häfen gleihmäßig auf 1 Kopele pro Pub bemeflen 
worden. Auf bie Einfuhr Rigad Tann dies kaum einen Einfluß 
haben, da nah Riga von jeher faft ausſchließlich Engliſche Koble 
eingeführt worden ift, Die vorwiegend von ber Rigafchen Induſtrie 
verbraudt wird. 

Während die Einfuhr von Steinkohle Über die Baltifchen Häfen 
ziemlih auf berfelben Höhe geblieben ift, ging die Einfuhr bes 
gelammien Europäiſchen Rußland an Steinkohle zurüd, und nur bie 
von Koks flieg merklich. Das Jahr 1893 zeigt nun aber auch bei 
ber Steintohlmeinfuhr eine Steigerung. 

Es wurden an Steinlohlen eingeführt: 

1889. 1890. 
rad 


Pub. Pub. 
St. Beterbburg u. 
Kronfiadt .... 68-326 888 57 449 261 
Reval u. Baktiiche 


1891. 
Pub. 


68 060 775 69 688 000 


1892. 
Bub. 


port ......... 8901457 8087210 3451514 1881491 
Libau.......... 4728601 835689980 8881489 4648 897 
Die Einfuhr von Heringen betrug: 
Jahr. Tonnen. Jahr. Tonnen. 
1889................ 68867 1892................ 99 206 
1890................ 50 648 1893................ 125 857 
1891................ 70 376 


Eine jo große Einfuhr won Heringen hat Rige feit vielen Jahren 
nicht gehabt. Auch Libau hat im Sahre 1893 eine außerorbentlid 
große Einfuhr verzeichnen können. Die Einfuhr Libaus, die vor 
wiegend Schottiſche Heringe umfaßt, während Riga weitaus am 
meiſten Norwegiſche bezieht, betrug: 


Jahr. Tonnen. Jahr. Tonnen. 
1889 .............. 164 941 1.) > ............... 211 580 
18800 .............. 136 889 1893 ..... .......... 240 768 
1801 ............ .. 122641 


In Riga war der Abſatz nach Gröffnung der Schifffahrt ein 
ſehr lebhafter, indem nach dem langen, ſtrengen Winter die alten 
Lager vollſtändig geräumt waren. Später war die Frage weniger 
lebhaft, die Nachrichten vom reihen Yang in Schottland und Nox⸗ 
wegen bewirkten, daß bie Käufer ſich zurückzogen, und wurden bie 
Preiſe für frifche Fettheringe mit 12 Rubel für M/K, 13 Rubel für 
K und 14 Rubel für KK angelegt. Der jelten ungünftige Winter 
bat jedoch bewirkt, daß ſelbſt diefe billigen Preiſe ſich nicht halten 
fonnten und einen Rubel pro Tonne zurüdgingen, und daß von den 
Borrätben, die am 1. Januar 1894 88800 Tonnen betrugen, bei 
Eröffnung der Schifffahrt ein großer Theil noch unverlauft geblieben 
fein wird. — Das Geſchäft in Schottifchen Heringen war nur Fein 
(Einfube 10 544 Tonnen), ber Abſatz fchleppend, und wurden bie 


1) 1 Pubs 16,88 kg. 


Kiga. 


Lager zu fallenden Peeifen geräumt, ber Abfak von Sqhwediſchen 


‚Heringen war den ganzen Winter über fehr fchledht, und Fonnte kaum 


die Hälfte der Heinen Einfuhr geräumt werben. Die Augfichten für 
das Frübjahrsgeichäft find jedenfalls Leine beſonders günftigen, die 
Lager in Norwegen ſollen nur klein fein, und viele Importeure 
haben für ihre Lager höhere Preife, als zur Zeit erhältlich, gezahlt. 

An Stangeneifen find eingeführt worben (mit Ausnahme 
bes Tranfitts): 


Jahr. Pud. Jahr. Pud. 
1889 ........... 436 494 1892 ............... 305 101 
1890 ............... 376 364 1898 ............... 360 876 
1891 ............... 288 925 


Die Einfuhr von Stangeneifen, die im Sabre 18823 nod 
1122431 Bun beitug, if} feit dem Jahre 1888, nachdem in jenem 
Jahr eine Hollauflage feftgeftelt wurde, reißend zurüdgegangen. 
Am Berichtsjahr ift aber auch Bei diefem Artikel eine Steigerung 
zu verzeichnen geweſen. 

Für Roheiſen beftand bisher en Differentialzoll zu Ungunften der 
Einfupr über die Yandgrenge, ber durch den Handelsvertrag bejeitigt 
wurde. 

Wie Stangeneifeg zeigten auch umwerarbeitetes Gußeiſen und 
unverarbeiteter Stahl im verfloffenen Jahr eine Zunahme in ber 
Einfuhr. 


68 beirug die Ginfuhr: von 
von unverarbeitetem 

Gußeiſen Stahl. 

Jahr. Pud. Bub. 
1889...... .......... 781 518 362 004 
I890.............. 1965 636 861 443 
1891 ..2ouunsnecuunun 845 523 . 168 686 
1892..... u... 2239 366 162 314 
18932220000. Konenese 504: 729 262 483 


Roheifen wird in Riga bauptfächlich aus Belgien una Deutſch⸗ 
fan» bezogen. — Der Zoll ift durch den Handelsvertrag nicht herab: 
geſetzt worden, jo daß die Einfuhr fich unter ben gleichen Voraus⸗ 
fegungen wie bisher zu vollziehen bat. Dagegen iſt durch deu 
Handels vertrag ber Zol für Eiſen⸗ und Stahlfabrilate von 1 Rubel 
10 Kopeken auf 1 Rubel 40 Kopelen herabgemindert worden. Im 
Berichtsjahre iſt die Einfuhr von Roheiſen und verarbettetem Eiſen 
aller Art (Mafhinen, Lokomotiven, Lokomobilen ⁊c. eingeſchioſſen) 
aus Deutſchland nach Rußland ſehr gefallen. 

Erheblich zugenommen hat die Einfuhr von Maſchinen. 

Es wurden zur See nach Riga eingeführt: 

landwirthichaftl. andere Maſchinen 


Naſchinen und und 
im Durchſchnitt der deren Theile. Maſchinentheile. 
Jahre Pud. Pud. 
1886—18%0 ........ 42 728 124 229 
in den Jahren 
IS9I............... 39 504 101 989 
1892............... 86 018 166 882 
1893............... 153 907 233 110 


Die Zunahme der Einfuhr landwirthſchaftlicher Maſchinen, wie 
die der Einfuhr von Maſchinen überhaupt, tft überraſchend. Bor: 
nebmlih waren es Engliſche Maſchinen (ODreſchmaſchinen), die im 
verfloffenen Sabre über Riga eingeführt wurden, um nad Lften 
weiter befördert zu werden. 

Eine Steigerung in der Einfuhr Aber Riga wiefen im nerfloffenen 
Sabre unter ven Eifenfabrilaten ferner Schienen und Eiſenbahnzubehoͤt 


Niga. 


auf. Die Ginfuhr dieſer Artikel iſt von der in jedem einzelnen Fall 
einzuholenden Genehmigung ber Giaatöregierung abhängig. 
€3 wurden nad Riga eingeführt: 
Shienen.  Gifenbabnmateriel 


Jahr. Pub. Pub. 
1886. 2 onnnuenennenne 18 884 2 243 
1887........... ou... 898 45 808 
1888. 2enncanenenen . 850 1 482 
1889........ ........ 349 4879 
18900.......... ..... 186 6 931 
1891. .ueornnarennenn 2378 21/a 
1892................ 1407 Bll/s 
1808......... ....... 180 2us 6.263 


Die Einfuhr Panfiliger Düngemittel iM im Berichtsjahre 
wiederum flärler geweſen ald im Jahre vorher. 
Es wurden über Riga eingeführt: 


Jahr. Pud. Jahr. Pub. 
11. 7 ........... ... 646674 1891..... rennen 918 8% 
1888....... 986 167 18982............. 1320 190 
1889........ no... 1088300 18083.............. 1 420 001 
1800.............. 1231 762 


Bon ben im Jahre 1898 eingefüßeten Düngemitteln waren : 


Superphoöphate .............. 975186 Pub 
Thomasſchlade................ 2753292 „ 
Raimit ..oocenonsnounnnununee 76962, 
Rohphosphate................  IR6ÖL „ 


Obgleich der Bolltarif vom 1. Juli 1891 die bis dahin zollfreien 
fünftlichen Düngemittel mit einem Zoll belegte, iſt doch die Ginfuhr 
gewachſen. 

Die Einfuhr roher Baumwolle beirug; 


im Durchſchnitt bey Jahre Bub, 
1886--189%0 ....... Konnnunce .... 184854 
in den Jahren 
1801. .............. kanns .... 1834 676 
1808 ............. ........... 117 8650 
1898 ........ .................. 230 120 


Die Einfuhr von Baummolle über Riga, die fich ſeit einer Reihe 
von Jahren au annähernd gleicher Höhe hält, iA im Berichtsjahre 
erheblich größer geweien, doch fpielt immerhin die Einfuhr dieſes 
Artilels keine Rolle im Vergleich mit der Einfuhr Revals und Libaus. 

Es umfehte die Ginfubr an Robbaummwole in Neval mit 
Baltiihport im Durchſchnitt der Jahre 18865—1889 2 964296 Pub, 
in ben Jahren 1890 3 667 709, 1891 2497 363, 1892 2 286 109 Bub; 
in Libau in ben Jahren 1889 1369 832, 1890 556.030, 1891 546 29, 
1392 522 668, 1893 720 281 Pub. 

Die Probuftion von Baumwolle innerhalb des Ruſſiſchen Reiche, 
und zwar in Turkeſtan und Mittelafien, fleigt beftändig. 

Trog des erhöhten Bolles if die Baummollemeinfubr im ner 
flofienen Jahre anſehnlich gewachſen. 

Die Einfuhr von Salz, die früher in Riga ſehr beträchtlich 
war, geht immer mehr und mehr zurück. 


Es betrug die Einfuhr von Salz: 


im Durchſchnint in den Jahren Bub. 
ber Jahre Pub. 1801............. 111 979 

166 1820........ g0ꝛa 4714 1899 ............. 26 685 

LBM—LETE onnn0n0. DBOTEG 18083.............. 88175 

1876-1880 ........ 1447619 

1881-1886 „2.2... 826149 

1886-1890 ........ 103680 


439 


Die Zufuhr von Salz auß ber Krim gur See nad Riga bat 


betvagen: 
im Durchſchnitt der Jahre Pub. 
1886 1890........ .... ....... 1142129 
in den Jahren 
1891....................... ... 867 768 
1892........... Pa ........ 1 750 380 
1898..... Kennnonsenene ......... 1114 779 
Korkholz iſt eingeführt worben: 
im Durchſchnitt der Jahre Pub. 
1886 1890 ........... ... ....... 200 706 
in den Jahren 
1801.............. ............. . 226 849 
1892 ............. .............. 217 907 
1803 . .......................... 215 908 


Die Einfuhr diefes Artikels if} im vergangenen Sabre wiederum, 
wenn auch nicht fehr erheblich, zurüdigegangen, obgleich die Zollrevifion 
vom Sabre 1891 Teine Erhöhung des 123 Kopeken betragenben 
Einfuhrzolles brachte, vielmehr ben Boll auf Korkprobulte von 
265 Kopeken auf 800 Kopelen erhoͤhte. — In Moskau und Libau 
find Korkenfabriken entflanden, die Riga Konkurrenz machen. 

Farbholz in Scheiten wurde eingeführt: 


Jahr. Pud. Jahr. Pub. 

1888 ...... ....... 1065 820 1891........ .. 1 084 699 
1889 ............. 628 785 1892..... ......... 573 488 
1890 .............. 958210 1893............ .. 743916 


Der Zoll für Farbholz in Sceiten und Blöcken beträgt nad 
wie vor 6 Kopeken pro Pub, wurde alfo im Jahre 1891 nicht erhöht. 
Dagegen wurde im Intereffe ber inländiſchen Ultramarinfabriken 
der Zoll für Ultramarin, wie überhaupt für Bläue jeder Art, von 
265 Kopeten auf 400 Kopelen pro Pub gefteigert. 

Die Einfubr von Harz betrug: 


Jahr. Pud. Jahr. Pub. 
1888 ............... 852856 1891 ........ ....... 277884 
1v88.............. 386 506 1802 ............... 203 868 
1800 ............... 248 802 18083........... ... 204 966 


Fichtenharz Hat einen Zoll von 40 Kopeken zu zahlen. Trotz 
dieſes hohen Zolles wird die Einfuhr vorausſichtlich fich auf bisheriger 
Höhe Halten, da in Rußland mit die geeignete Sarzqualität zu 
gewinnen ift, die nad) wie vor aus dem Süden Amerilas und aus 
dem Südweſten Frankreichs bezogen werben muß. 

Die Weineinfuhr Rigas betrug: 


Mein. Champagner. 
Jahr Wedro.) Flaſchen. 
1888............ 80 260 22 772 
1889............ 40 462 25 715 
1890............ 46 154 29 888 
1: ) 85 965 84 242 
1892. ............ 30 796 20 582 
1893............ 42 006 81 912 


Ungeachtet des hohen Zolles und der wachſenden Konkurrenz ber 
inländifhen Weine erhält fih die Einfuhr ausländiſcher Weine auf 
annähernd gleicher Höhe. 

Die Einfuge von Kaffee betrug: 


Jahr. Pud. Jahr. Pud. 

1888 ................ 23 000 1801 ................ 24 100 
1889 ............... DRITT 1802 ................ 21 701 
1890 ................ 24 990 1808 ................ 24 678 


1) 1 Wedro == 0,1280 hl. 
33% 





240 


Die Einfuhr Nigas, im Weſentlichen für ben Lokalkonſum und 
den Verbrauch bed nächſten Hinterlandes beftimmt, ift geringen 
Schwankungen unterworfen. 

Sn ber Verforgung der inneren Gouvernementö konkurriren 
Petersburg und Reval erfolgreih mit Riga. 

Es führten Kaffee ein: 
1888. 1889. 1890. 1891. 1892. 
Pud. Bud Bud Bud. Bud, 
Betersburg mit Kronflabt 146 210 126 857 141 389 125079 156 585 
Reval mit Baltiihport.. 29282 23610 50685 85550 26 157 


Die Einfuhr von Soda beirug: 


Jahr. Pud. Jahr. Pud. 
1889 ............... 166 088 1892 ............... 146 410 
a 122 | ............... 164454 1893 ............... 184 285 
1891 ............... 132 785 


Troß des hohen Zolles ift die Einfuhr von Soda im Steigen 
begriffen. — Die inlänbifche Induſtrie (namentlich die Seifeninbuftrie) 
braucht Soda in verftärktem Maße, und die durch den Zoll ſtark 
geförderte Sodainduftrie im Inlande kann die fi mehrende Nachfrage 
doch nicht befriedigen. 

Die inländiiche Produktion von Soda Bat fidh bedeutend gehoben. 
Die Ruſſiſche Erzeugung Tohlenfaurer Soda, die im Jahre 1888 nur 
800 000 Pud betrug, ift bis auf 1200000 Pud im Sahre 1892 
geftiegen. Die Produktion kauſtiſcher Soda begann erft im Jahre 
1890 (100 000 Bub) und erreichte im Jahre 1892 den Betrag von 
300 000 Bub. 

Im Folgenden ift no die Einfuhr einiger Artikel von minberer 
Wichtigkeit, Die im Berichtsjahr eine zum Theil weſentliche Steigerung 
in ihrer Einfuhr aufwiefen, aufgeführt: 


Reid. Glauberſalz. Salpeter. 
im Durchſchnitt der Jahre Pud. Pud. Pud. 
1886 - 1890............ 17 660 49 882 1557 
in den Jahren. 
1891...... ............ 18 731 1647 164 
1892 .................. 15 830 87 4180 
1893.......... ........ 22081 36 277 22 146 
Ausfuhr. 


Die Getreideausfuhr Rigas iſt zwar im Berichtsjahr um etwa 
3 Mil. Pud größer geweſen ala im Jahre 1892, aber immerhin 
erheblich hinter der Ausfuhr der legten Jahre zurlidgeblieben. 

Es wurden auögeführt: 


Am 
Durchſchnitt Roggen. Gerſte. Hafer. Weizen. Zufammen. 
ber Sabre und. 
1886—1890 5010838 3021269 7176010 1122672 16 330 689 
im Jahre 
1891...... 6198040 1696 424 4468956 8209270 14472690 
1892...... 102 933 1234560 4640620 476750 6454 763 
1893. ..... 328 131 1181368 7348760 227120 9080879 


Seit 1875 ift eine jo geringe Gerftenaugfuhr nicht zu verzeichnen 
gewejen ala im Sabre 1893. Die einzige Getreidegattung, deren 
Ausfuhr im Berichtsjahr eine erhebliche Steigerung erfahren bat, 
war Hafer. Die Ausfuhr von Hafer des Jahres 1893 überſteigt 
fogar den Durchſchnitt der fünf Jahre 1886 biß 1890, in der die 
überaus günftigen Jahre 1887 und 1888 fo ſehr bominiren. 

Die Getreideausfuhr Rußlands fand zu Beginn der Campagne 
1898 nod unter dem Einfluß der nicht außreichenden Ernte des 


‚Riga. 


Vorjahres. Rege innere Nachfrage bei geringen Vorräthen einerfeits, 
verhältnigmäßig reihe Beftände aus dem jahre 1892 in Amerika 
und Europa andererjeit3 ließen zunächſt dad Ausfuhrgeſchäft feinen 
Aufihwung nehmen. Ber Preiäniebergang wurde durch bad im 
Frühjahr 1898 ungewöhnlich ftarfe Angebot aus Argentinien ges 
fördert. In der zweiten Hälfte des April 1893 änderte ſich jedoch 
die Gefhäftälage unter dem Einfluß beunruhigender Nachrichten Über 
den ſchlechten Stand der Winterfaaten in dem Suüdweſtgebiet Rußlands, 
wie in Folge gedrüdter Ernteausfihten in Amerifa. Als ſich nun 
überbdieß ergab, daß eine Futternoth in Europa bevorftand, ftieg jo: 
fort die Nachfrage nah Ruſſiſchem Getreide und gwar im Speciellen 
nad) Safer und Gerfte. 

Nachdem fi jedoch die Ernteausſichten Rußlands als ſehr gule 
erwieſen hatten, entwidelte ſich zum zweiten Male ein Niedergang 
der Preiſe, der duch ungewöhnliche Verhältniffe des ausläudiſchen 
Abſatzes begünftigt wurde. 

Sinanziele Schwierigkeiten Amerilas trieben die Amerikaniſchen 
Produzenten zu eiligerem Berlauf ihrer Ernte. In Weftcuropa, 
namentlich in Teutjchland, erwies ſich die eigene Ernte, mit Aus⸗ 
nahme der an Hafer, ſehr viel beffer, als anfänglich) vorausgeſetzt 
wurde, und dbrüdte ebenfalls auf den Preisſtand. Endlich und nicht 
an letter Stelle trat ber Deutſch⸗Ruſſiſche Zollkrieg dem Gedeihen 
der Rigaer Ausfuhr hemmend entgegen. 

Die Preife für Weizen waren im verfloffenen Jahr ſehr niedrige. 
Zu Anfang des Jahres bebang 126» bis 128 Pfund Waare 100 bis 
103 Kopelen. Nach vorübergebender Steigerung im Mai bis 106 
Kopelen mußten die Inhaber dem den Zufuhren nicht entiprechenden 
Bedarf Rechnung tragen und ihre Forderungen allmäplich bis 95 
und 92 Kopelen ermäßigen, welche Breife im Dezember auch nur 
ſchwer zu erzielen waren. 

Tür Roggen waren ſchon im Jahre 1892 die Preiſe ftark ges 
wien und im Sabre 1893 gingen fie noch weiter zurüd. Im 
Januar wurde 120 Pfund» Waare zu 88 bis 90 Kopelen pro Pub 
gehandelt, 6i3 zum Mai ſchwankten die Rotirungen alsdann zwiſchen 
85 und 93 Kopelen, von diefem Beitpuntte an fielen die Preiſe bes 
ftändig und erreichten den niebrigften Stand Ende Dezember, wo 
gute Ruſſiſche 120 Pfund Waare zu 70 Kopelen und Kuriſche zu 
65 Kopelen vergebens angeboten blieb. Diefelben Urſachen, die bie 
niedrigen Preije des Weizenmarktes bedingten, riefen auch die flaue 
Stimmung auf dem Roggenmarkt hervor. Das ftärkfte Gallen ber 
Roggenpreije zeigte der Berliner Markt, auch nach Einführung bed 
Kampfzolles. 

Für Gerfte ftellten fich die Breife anfangs zu 70 bis 72 Kopelen 
für 2zeilige Gerfte, 110pfündige Waare, und zu 74 biß 78 Kopeken 
pro Pud für Livländiſche gedörrte 6 zeilige Gerfte, 100 pfündige 
Waare. Mit Wiedereröffnung der Schifffahrt ftieg diefer Artikel im 
Preife, namentlih fand Bartgebörrte Livländiſche Gerſte Beachtung, 
für melde die Bertäufer im Zunt bi 82 Kopeken erzielten; dann 
trat ein Stilfftand ein, es mangelte an Nachfrage, aber auch an Ans 
gebot, erft im Oktober und November, nad Eintreffen neuer Zufuhren, 
beliebte ſich wieder das Gefchäft, allerdings bet niebrigen Breifen. 
Ruſſiſche 100 Pfund-Waare fand zu 54 bie 55 Kopelen, 110» bis 113» 
Pfund Waare zu 62 big 65 Kopelen und 115 Pfand» Waare zu 70 
bis 71 Kopelen Abnehmer. Der Dezember ſchloß ruhig. Für Liv 
ländijche gebörrte Gzeilige 100 Pfund-Waare war ber Breis 70 bis 
TL KRopelen und für 2zeilige 110 Pfund⸗Waare 59 bis GL Kopelen. 

Die Haferpreife ftellten fih zu Anfang des Jahres für gedörrte 
Durchſchnittswaare 73 bis 76 Kopelen, für ungebörrte je nad) 
Dualität, 76 bis 84 Kopeken pro Pud, dagegen konnten die Ber 











Riga. 


käufer im Februar ſchon 78 und 90 Kopelen bedingen und nach 
olmählicher Steigerung im Juni 90 Kopeken und für hohe uns 
gedörrte Sorten bis 98 Kopelen. Als um dieſe Zeit die Ernteaus⸗ 
ſichten fi günfiger geftalteten und Lieferungswaare willig angeboten 
wurde, wichen die Breife, Durchſchnittswaare, gebörrte oder uns 
gebörrte, konnte im Oktober bereits zu 68 Kopelen und bei anhaltend 
weichender Tendenz im November und Dezember ſchon zu 68 Kopeken 
erftanden werden. 

Flachs. Die Fladsausfuhr Rigad war im Berichtsjahr eine 
recht lebhafte. Es wurden verſchifft: 


Aus Revaf und Aus 
Aus Riga. Aus Libau. Baltiſchport. Pernau. 
Pud. 
1888 ...... 2467712 1198191 1607 585 871 320 
1889 ...... 2665192 1587100 989 247 922 014 
18% ...... 3 919 253 677 621 1034106 1032615 
1891 ...... 2699 727 1227768 12123966 760 945 
1892 ..... 2924140 1708869 1084 002 934 004 
1893 ...... 87140065 1121178 7 159 5%6 


Die erhöhte Ausfuhr Rigas ift darauf zurüdzuführen, daß ber 
Rigaer Hafen bis zum Schluß bes Jahres offen war, vor Allem 
aber auf bie günſtigen Abſatzverhältnifſe. 

Seit einer Reihe von Jahren befindet fich der Flachshandel in 
einer ſchweren Krifid. Der Abſatz von Lein und Leinfabrilaten war 
in Folge der Konkurrenz ber Jute wenig ausgedehnt, und bie Preife 
für dieſe Artikel blieben niedrig, jo daß ſich auch für das Rohprodukt, 
ben Flachs, die Marktlage gebrüdt geftaltete. 

Beionders ungünftig für den Flachshandel war das Jahr 1890. 

Dbgleih aus Riga in jenem Jahr eine noch nie dageweſene 
Menge verſchifft wurde, war doch das Geſchäft ein wenig lohnendes 
geweien, weil durch das weitere Sinken der bereits im Sabre 1889 
far? gefallenen Breife bei gleichzeitig bohem Stande des Kurfeß der 
Gewinn fi ganz gering geftaltete. Im Frühjahr 1891 trat eine 
Befierung ein, bie Preife zogen an. Beſonders Tam damals ein 
günftiger Stand des Londoner Wechſelkurſes den Exrporieuren zu 
ſtatten. Im Laufe des Jahres 1892 wiefen die Breife für Heede 
eine fletige Erhöhung auf, die Preife für Flachs aber behaupteten 
fih mit geringen Schwankungen auf ihrem früheren Stande und 
fliegen erft gegen Ende des Jahres, nachdem es ſich gezeigt hatte, 
daß die Ernte des Jahres 1892 qualitativ eine gute, in einigen 
Diftrikten, wie Kurland, Livland und Pſkow, fogar eine hervorragende 
fei, quantitativ aber einer Mittelernte nicht gleichkomme. Während im 
Rovember 1893 Flachs auf der Grundlage von 29 Rubel pro Berlomez!) 
für „Kron” gehandelt wurbe, fliegen die Breife im Dezember fchon 
auf 35 und erreihten im Sanuar 1898 die Höhe von 37 bis 38 
Aubel für „Kron” und 85 bis 36 für „Hofägattungen”. 

Die Hoffnungen, die man im Sommer für bie 1893er Ernte 
Beste, fand nur zum Theil Erfüllung. Als im Herbft die neue 
Saiſon hegann, ftellte es fich zunädhft heraus, daß von ber vorjährigen 
Ernte gar keine Vorräthe mehr vorhanden waren, ein höchſt felten 
eintretender Fall, und als mit der vorfchreitenden Jahreszeit die 
Zufuhren vom Lande gegen Erwarten Hein blieben, die Nachfrage 
aber in ſtetem Wachſen begriffen war, mußte als natürlihe Folge 
eine ſchnelle Steigerung cintreten, die auch bis zum Schluß des 
Jahres anbielt. 

Die Flachternte des Jahres 1898 war in den Gouvernements 
der ſchwarzen Erde genügend ober gut, in ben eigentlichen Flachs⸗ 


3) 1 Berkowez = 168,804 kg. 


241 


rayond: Littfauen, Kurland und Livland, dagegen quantitativ und 
qualitativ der des Jahres 1892 nachſtehend. 

Durch den vom 1. Zanuar 1893 an gültigen neuen Flachſs⸗ und 
Sanftarif iſt die Fracht für Flachs, Hanf und Heebe nad Riga auf 
Hirzere Entfernungen, namentlid im Berjande von den Stationen 
der Dmwinst-Witebäler Bahn, gegen früher in etwas erhöht, dagegen 
find die Frachtſätze von ben weiter belegenen Stationen, wozu aud) 
Oſtrow und Pflom der Gt. Peteröburg-Warihauer Bahn zu rechnen 
And, wefentlich ermäßigt worden. Zugleich hat eine Regulirung der 
Frachtſätze nah Riga, Libau und Königsberg flattgefunden. 

Die Ruffiiche Flachsausfuhr über Wirballen hat im Jahr 1898 
2 306 804 Bub betragen. 

Die Hanfausfuhr Rigas zur See beitrug: 


Bud. Bub. 
IS87.............. 1076 461 1891.............. 577 273 
1888 .............. 699407 1898 .............. 888 660 
1880 .............. 698969 1893 .............. 454 777 
| 1:3», ı 6% 969 


Die Hanfausfuhr Nigas vermindert fi von Jahr zu Jahr, 
gleihmwie die Hanfausfuhr Rußlands Überhaupt, die im Jahre 1889 
noch 4044 000 Bud, dagegen im Jahre 1892 nur noch 2 900 000 Bub 
betragen bat. 

Die Konkurrenz des Dftindifchen und Reufeelänbiigen Gewächſes 
einerfeitö, die vermehrte Anwendung der Drabttaue an Stelle der 
Sanftaue andererfeitö brüden die Nachfrage nad Ruffiihem Hanf 
ftetig berab. 

Zwei Drititheile der Ruffiihen Gefammtausfuhr ſuchen die 
trodene Grenze auf, namentlich die Eifenbabnflation Wirballen. 

Es betrug die Ruifiihe Geſammtausfuhr von Hanf: 


über die Davon 
Europäifhe über bie 
Grenze überhaupt. Landgrenze. 

im Durchſchnitt der Sabre Bud. Bub. 
1881 bis 18850.............. 8629646 2032 980 
1886 „ 1890.............. 3860319 2828484 
im Sabre 1891............. 8894 860 2560 588 

„132............. 2899876 2806 724 


Die fefle Stimmung zum Schluß des Jahres 1892 hielt nicht 
nur im neuen Sabre an, fondern es ftiegen bie Preife mit der zus 
nehmenden Rachirage noch weiter, überhaupt konnten die Inhaber 
im Laufe ded Jahres durchſchnittlich 2 bis 4 Rubel pro Berlowe 
mebr erzielen als im verfloffenen Jahre. 

Bew:lligt wurbe im Januar für OFSPRH (Norwegiſch) 89 Rubel, 
für DFPRH (Deutfb) 37 Rubel, für EFPRH (Engliſch) 36 Rubel 
und für PRH (gewöhnlicher Polniſcher Reinhanf) 85 Rubel pro 
Berkowez, im April wichen die Preiſe um 1 bis 11/s Rubel, fliegen 
aber bald wieder und erreichten ihren Höhepunkt im Juni mit 
43, 41, 40 und 89 Rubel. Im Auguft fonnten die Verkäufer noch 
42 Rubel erhalten, in den fpäteren Monaten aber nur 41 und 40 
Rubel, im Dezember dagegen wieder 41, 39, 38 und 37 Rubel. 

Die 1892er Ernte war quantitativ Hein, qualitativ Dagegen jehr 
gut, dir Ertrag der 1893er Ernte, Wintergut anlangend, war gut, 
die Qualität entſprach aber nicht der vorjährigen. 

Shlagleinjaat wurbe verfdifit: 


Tſchetwert.) Bub. zihetwert.!) Bub. 
1888... 895117—=3295 716lu 1891... 311 186 = 2 567 2841/a 
1889 ... 428800 = 8533475 1892... 189948 — 1567 071 
1890... 474272 =3912714 1898... 189408=1150116 


1) 1 Tſchetwert == 2,09 hi. 





242 


Die Schlagſaatausfuhr ſteht im Gegenſatz zur Säelaatausfuhr, 
bei qualitativ guten Ernten von Leinſaat und entſprechender Nach⸗ 
frage fleigt die Säefantausfuhr, bei mangelnder Nachfrage nad) Säe⸗ 
faat wird al Schlagſaat verwerthet, was als Säeſaat feine Ber 
wendung finden konnte. Daher zeigt die Ausfuhr von Schlagleinfaat 
im Allgemeinen dad umgelehrte Bild der Ausfuhr von Säeleinſaat. 
So fießk man denn, daß im Berichtsjahr bie Ausfuhr von Schlags 
keinfant erheblich zurüdgegangen if, während bie von Säeleinſaat 
zugenommen bat. Die Qualität der 1898er Ernte de nächſten Zu⸗ 
fuhrgebietd war in Yolge der Räfle ſchwach. Im Uebrigen ift bie 
gefteigerte Produktion ber Oelmühlen im Innern Rußlands von 
maßgebendem Einfluß auf die Ausfuhr dieſes Artilels geweſen. 

Schlagleinfant war zu Anfang des Jahres wenig beachtet; für 
gewöhnliche Schlagfaat, ungedörrte ober gebörrte, konnten bie Bers 
Yüufer nur .147 bis 148 Kopelen und für Steppenwaaren 152 big 
153 Kopeken pro Pud erzielen, vom Februar ab zogen die Preife, 
wenn auch ganz almäblih, aber beftänbig an bis zum Juli, zu 
welcher Zeit gewöhnliche Saat 157 Kopelen und Steppenwaare bi 
170 Kopeken erzielte. Als jedoch einzelne Verkäufer, auf eine gute 
Ernte rechnend, frifhe gewöhnliche ‚Saat pro Herbftlieferung zu 
140 Kopelen und Steppenwaare zu 145 Kopeken ausboten, mußten 
die Preife für Platzwaare auch fucceifive weihen. Im Oktober wurden 
für Saat newer Ernie 148 und 147 Kopelen noch bewilligt, bald aber 
trat ein Rüdgang ein und zum Schluß des Jahres war gewöhnliche 
Schlagfaat zu 185 bis 137 Kopelen und Gteppenwaare zu 140 bis 
142 Kopeken vergebens angeboten. 


Särleinfaat werbe aud Riga veriäiflt: 
Pud 


Pud. 
1888 ........... 610 6566 1891 ........... 621298 
1889 ........... 619694 1892 ........... 526 639 
1890 ......- u... 560429 1898 ........... 710 704 


In Folge der niedrigen Flachspreiſe war in den legten Jahren 
eine Einfegräntung der Flachskultur und damit auch des Verbrauchs 
von Säeſaat in Großbritannien, Belgien und Frankreich hervorge⸗ 
rufen worden. Namentlich ift die Ausfaatflähe von Flachs in Irland 
eingefchräntt worden, wobei bie Thatſache hervortritt, daß in den 
Jahren außerordentlich niebriger Getreidepreie der Leinbau zeitweilig 
wieder ermeitest wurde, wie z. B. im Sabre 1887. 

Im Jahre 1898 ift Rigas Ausfuhr von Säeleinfaat unter dem 
Ginfluß ſteigender Flachspreiſe erheblich größer geweſen als in ben 
5 vorangegangenen Jahren. Die ſchlechten Ernten in Frankreich, 
Belgien und Großbritannien riefen eben eine erhöhte Nachfrage nad 
Auffiiher Süefaat hervor. 

Die 1893er Ernte befriedigte nit an Dualität, in Folge beffen 
fliegen die Preife für gute Kronſaat von 145 bis 155 Kopelen pro 
Bud für 871/g progentige Waare, ber Markt verflaute aber wieder 
zum Schluß des Jahres, zu welcher Beit kaum 150 Kopeken zu de 
Dingen waren. 

An Hanfjaat wurde zur See befördert: 


Tſchetwert. Pub. Tſchetwert. Pub. 
1888 ....... 8745 =612 115 1891 ....... 40 546 —= 283 822 
1889 ...... 73 457 =514 199 1892 ....... 15 698 = 109 186 
18W ....... 41 913 = 393391 1893 ........ 24 099 = 168 898 


Die Ausfuhr dieſes Artikels nimmt in Folge eingejchräntter 
Broduftion und gefleigerten Bedarfs im Innern des Reichs forte 
während erheblih ab. 

Hanfſaat war trotz geringfügiger Umfäge tm Laufe bed Jahres 
wiederholten und recht ſtarken Preiſsſchwankungen unterworfen. Im 
Januar und Februar zu 140 Kopeken gehandelt, fiel der Preis im 


Rige. 


März auf 185 Kopelen, ftieg aber aldbann raſch auf 140 und 150 
Kopeken, zu welchem letzieren Preife im Juni einige Abſchlüſſe ftatt« 
fanden. Im Auguf war friſche Waare pro Hexbfilieferung zu 
115 Kopelen käuflich, als aber die Zufuhren der neuen Ernte auch 
im Ditober und Rovember überaus Klein blieben, erhöhten bie In⸗ 
baber mit Erfolg ihre Forderungen auf 180 Kopeken, die Nachfrage 
ließ aber bald nad, Die Preiſe wichen, fo daß zum Schluß bes Jahres 
trog des ganz geringfügigen Lagers jelbft zu 110 Kopelen pro Bub 
fich Leine Käufer fanden. 
An Delluchen wurben ausgeführt: 


Jahr. Pud. Jahr. Bud. 
1888... one 1668028 1891.............. 1841238 
1889.............. 1071396 1892.............. 1295 370 
1890....... ....... 1316 443 1808 .............. 1856 642 


Im Berichtsjahre war bie ausländiſche Nachfrage, in Foige des 
Futtermangels, eine lebhafte. 

Der geringe Ertrag ber Futterkräuter im Weften bat im 
Sahre 1893 die Ausfuhr eines Artikels zur Folge gehabt, ber biöher 
aus Riga noch niemals in irgend nennenswerthen Mengen verſchifft 
worden iſt, nämlich die Ausfuhr von Heu, wovon 153687 Pud 
zur Verſchiffung gelangten. 

Bon Mineralsl wurden aus Riga verſchifft: 


Jahr. Pud. Jahr. Bud. 
1887.22. 20000. un. 382274 1891......... ..... 2848 803 
I1888 .............. 422061 1892.............. 229 707 
1889.............. 401575 1883....... ....... 813 073 
1890.............. 305 492 
Die Ausfuhr von Eiern zur See betrug: 

Sabr. Pud. Sabr. Bub. 
I888.............. 311481 1891 .............. 568 808 
1889........... 321631 1892 .............. 437 712 
1890.............. 878286 1893.............. 6523902 


Rigas Eierverſand iſt in guter Entwickelung begriffen. Unter 
den Baltiſchen Häfen führt Riga am meiſten aus. 


Die Holzaus fuhr betrug: 


Jahr. 

1889...... ...... 44 000 000 Engl. Aubikfuß. 
1890......... ... 86800000 „ n 
1891...... u... 40600000 n 
1892..... onen « 88200000 „ n 
1803............ 34 600000 „ 


Hieraus geht hervor, daß Rigas Holzausfuhr im Sabre 1893 
um nabezu 4000000 Kubilfuß Hinter der Durchſchnittsausfuhr ber 
legten fünf Sabre zurüdgeblieben if. Dieſe vecht bebeutende Ab⸗ 
nahme entfällt in der Hauptſache auf Die Artifel: runde, norbilde 
RKappbalten und Sleeperd, während die Ausfuhr der meiften anderen 
Holzwaaren nur geringere Abweichungen von den Durchſchnittsziffern 
der legten fünf Jahre aufweift. 

Yugeführt wurden auf der Düna im verflofienen Sabre etwa 
11 750 Flöße gegen etwa 11500 Flöße im Sabre 1892, wobei in» 
deſſen zu berückſichtigen ift, daß die 1893er Zufuhr zu einem großen 
Theile aus Hölzern kleiner Dimenfionen befand. Durch biefen 
Umſtand erllärt eö fi, daß trog der Heinen Ausfuhr und ber nad 
ber Anzahl der Flöße recht bebeutenb fcheinenben Zufuhr bie Bor 
räthe in Riga doch keineswegs groß find. 

Wenngleich das Holgelihäft im Jahre 1893 von ernften Katar 
ſtrophen verfhont blieb, jo wirkten doch bie ungünftige allgemeine 
Geſchäftslage und die vielen Arbeiterſtreils in den Verbrauchsländern, 
ferner höhere Frachten im Spätiommer und Herbſt und endlich ber 














Rige. 


Holtrieg mit Deutſchland lähmend auf das Geſchäft. Der faſt 
durchweg ſchleppende Abſatz lieh es denn aud zu Preisaufbefierungen 
nur in vereinzelten Fallen kommen, während für viele Artikel bie 
im Anfang des Jahres bewilligten höheren Preife nicht behauptet 
werben Tonnten. Daß unter folden Umſtänden das Geſchaft nicht 
ſehr lohnend fein konnte, Liegt auf der Hand. 

Bon Tantigen und runden Balfen wurden außgeführt: 


lantige runde 

fichtene gräßnene fichtene grähnene zuſammen. 

Sid. Stüulck Stück. Stück. Stück 
1888 ........ 34029 49819 102548 158924 340 320 
180 ........ 23367 42269 7009 88792 22459 
1891........ 3074 29662 95214 118706 276817 
1892 ........ 26 787 84421 116829 172899 850036 
1893 ........ 23990 309716 50417 1565632 262316 

Ellerns, Eſpen⸗ und Birkenbalten: 

Jahr. Stüd. Jahr Stüd. 
18889 ............. 64 091 1892 ............... 127 240 
1880 .............. 116 131 1898 ............. .. 113888 
18891 ............... 126 524 


Bon Britifden Bruffen kamen, wie ſchon feit einer Reihe von 
Jahren, nur geringfügige Mengen vor, die meiften ber ausgeführten 


tantigen Ballen waren wieber beinahe ausſchließlich Holändifche Bruffen. . 


Fichtene Holländiſche Bruffen weiter Sorte wurden im 
Anfang des Jahres bei einer Durchſchnittslänge von 26 bis 27 Fuß 
und 27 Bis 28 Fuß mit etwa 5 Kopelen, in eingelnen Fällen felbft 
mit 51/3 bis 61, Kopeken über Durchſchnittsfuß zahl bezahlt, konnten 
ſich auf dieſem Standpunkt aber nicht behaupten und fielen bis zum 
derbſt allmählich bis auf etwa 8 Kopeken über Durchſchnittsfußzahl; 
dritie Sorte wurde 8 bis 4 Kopeken pro Fuß billiger als zweite 
Sorte gehandelt. 

Der Abſat namentlich für dritte Sorte war in ber letten Halfte 
ver Saiſon recht ſchleppend; ba aber bie Zufuhr nit groß war, fo 
blieben beim Schifffahrtsſchluß nur geringe Borrüthe übrig. 

Grähnene Brujfen waren zuerft fehr gefragt und ftiegen 
von 25 Kopelen für 27 bis 28 Fuß „Rron” auf etwa 271/3 Kopeken, 
fielen aber im Herbſt allmählich bis auf etwa 28 Kopeken. Der 
Verkaufswerth nad den Niederlanden war im Anfang des Jahres 
etwa 37 bis 38 Cents, ging aber nah und nah bis auf etwa 
34 Cents für 27 bis 28 Fuß „Kron“ zurüd. 

Norbifhe Kappbalken. Wie fon hervorgehoben, iſt bie 
Ausfuhr dieſes Artikels, namentlich in fichtener Waare, fehr erheblich 
zurüdgegangen. Bon grähnenen wurden im Unfang des Jahres 
einige Berkäufe zu 121/32 Ropelen für elfzöllige Balken und 91/3 Kopeken 
für zehnzöllige geſchloſſen, die Preife fliegen dann auf 13 Kopelen 
für elfzöfige und 10 Kopelen für zehnzöllige und bielten fih faſt 
bie ganze Saiſon hindurch auf biefem Standpunkt. Partien, die 
aus zehngöligen Ballen allein beftanden oder nur einen Heinen 
Prozentſat elfzölliger enthielten, mußten natürlich billiger verkauft 
werden. Fichtene, melde anfangs etwa 1/s bis 1 Kopele unter 
ven Preilen für grähnene gehandelt wurden, waren fpäter ganz 
vernachläffigt, einige Partien von geringerer Qualität fanden gar 
feine Abnehmer für die Ausfuhr, fondern mußten an NRuffifche 
Sägemühlen abgegeben werben. 

Die meiflen Verkäufe nad den Niederlanden wurben in biefem 
Jahre einſchließlich Fracht und Verficherung . geichloffen; der Werth 
ber Waare frei an Borb dürfte während ber ganzen Saiſen etwa 
18 bis 19 Gentd für grähnene elfzollige und 14 biß 16 Gents für 
sehnzölige Ballen betragen haben, fichtene etwa 1 Gent billiger. 


Runde Ellerndbalten, im Winter auf Bieferung gebanbelt, 

erzielten: 
8 bis 9 Ropelen für 10 Zoll Durchmeſſer Toppftärke 
10 u „1 " n 
12 ” n 2 „ ” ” 
13 " " 18 ”n n e⸗ 
pro laufenden Fuß unter Wracke 

Zufolge des ungünſtigen Winters waren bie Zufuhren ta dieſem 
Artikel ſehr beſchränkt, fo daß viele Dberlänbiie Verlüufer mit ber 
zu liefernden Menge im Rückſtande blieben. Freie, unverlauft nad) 
Riga gebrachte Waare erzielte in Folge befien bebeutenb höhere 
Breife; man bezahlte im Spätfommer für 9 bis 13 Zoll Toppftärte, 
101/4 goll Durchfehnittsburchmefler am Topp, ohne Wrade 10 Kopelen 
und auch mehr pro laufenden Fuß. 

Da die Preife im Auslande bur bad im Sabre vorher im 
Folge ſehr fiarter Zufuhr erfolgte maflenhafte Angebot bebeutend 
gefunten waren, jo konnten im Herbſt und Winter bed Jahres 1892 
für Lieferung 1893 lange nicht die Preife erzielt werden, die ber 
Rigaer Exrporteur im Jahre vorher erhielt. Beiſpielsweiſe wurden 
pro Kubikfuß cif Rotterdam für dad Jahr 1893 nur 62 Pfennige 
erzielt gegen etwa 70 Piennige im Jahre vorher. 

Birkenbalken. Bei mäßiger Zufuhr waren die Preiſe ziemlid) 
die gleihen wie im Sabre vorher, db. 5. 6 bis 9 Kopeken für 
9 bis 12 Bol Diameter Toppftärke, ohne Wrade. 

Eipene Holländifhe Bruffen wurden mit etwa 14 Kopelen 
pro laufenden Fuß bezahlt. 


Bon Mauerlatten wurden audgefübrt: 


fihtene grähnene zuſammen 

Stück. Stück. Stüd. 
1889 ........ 78117 26686 109808 
1890 ........ 41766 31039 18 795 
1891 ........ 566985 44822 101 757 
1892 ........ 68113 225773 93 886 
1893 ........ 65819 21894 87 713 


Der Preis für fichtene 10><10 zöllige Mauerlatten zweiter Sorte 
27 bis 28 Fuß Durhfehnittslänge begann mit etwa 2Ot/s bis 
21 Kopeken pro laufenden Fuß, ftieg bis auf etwa 29 Kopelen, um 
gegen Schluß der Saiſon auf etwa 21 Kopelen und darunter zurüds 
zugeben. Geringe Wengen fichtener 11><11 zöliger WMauerlatten 
wurden 1 bis 2 Kopelen Über Durchſchnittsfußzahl, alfo 25 bi 
26 Fuß zu 26 bis 27 Kopelen pro laufenden Fuß geichloffen. 
Der Berlaufswerth nad Großbritannien vartirte während ber ganzen 
Sailon von etwa 86 bis 36 Schill. pro Road von 723 laufenden Yuß 
frei an Borb für 27 bis 28 Fuß zweiter Sorte. 

Bon gräbnenen Mauerlatten war bie Zufuhr recht Fein; Die 
Preiſe ſetzten im Frühjahr mit etwa 161/2 Kopelen für 10><10y8lNge 
„Kron” 21/28 Fuß ein, ftiegen aber bald anf 18 bis 181/s Kopeben 
und blieben zu dieſem Preiſe bis zum Schifffahrtsſchluß gefragt; 
beim Verkauf nad) Großhbritannien erzielte man etwa 30 bis 83 Schill. 
pro 72 laufende Fuß fob, nach den Niederlanden etwa 24 bis 25 Cents 
pro laufenden Fuß fob. 


Die Ausfuhr von SIeepers aller Dimenfionen beitrug: 


kantige. runde. zuſammen. 

Stuck. Städ. Stück. 
1889 .......... 2 741 729 86 636 2 828 355 
1890 .......... 2149 984 86 807 2286 291 
1891.......... 1848 968 109 294 1 968 268 
1892 ........... 1 960 495 40 065 2 000 660 
1893... 1584 719 86 725 1621 444 





244 


Bon ber ausgeführten Menge beftand ber größte Theil wie 
gewöhnlih aus den für den Britiihen Markt beftimmten fichtenen 
10x10 Bol Duadrat BU/ıs Fuß lang. Die Iektjährige Zufuhr 
von biejer Dimenfion war fchr mäßig und genügte, obgleih ein 
Theil der von den Britiihen Käufern übernommenen Lieferungen 
bis zum Frühjahr 1894 hinausgeſchoben zu fein ſcheint, kaum zur 
Dedung bed Bedarfs der Britiihen Eilenbahnen, fo daß ein erheb⸗ 
licher Bruchtbeil von den aus früheren Jahren verbliebenen Bor: 
säthen zur Verſchiffung kam. 

Im Anfang des Jahre wurden einige wenige Kontraktgeſchäfte zu 
etwa 135 bis 136 Kopelen für dad Sortiment von 40 pEt. Scharflant, 
80 pCt. 8 Zoll Blatt, 30 pCt. 7 Zoll Blatt geſchloſſen; nah Ankunft 
der neuen Zufuhr zahlte man für diefelbe Speziftfation 140 Kopeken 
unb höher, der höchſtbezahlte Preis war etwa 144 Kopelen; im Spät 
herbſt ging berfelde wieder auf 140 Kopelen zurüd; 6 Hol Blatt 
fliegen von 90 Kopelen ſucceſſive bis 95 Kopeken, in einzelnen Fällen 
zahlte man ſogar 97 Kopelen und mehr. 

Die Englifhen und Schottiihen Käufer, welche bie Lieferungs- 
kontrakte mit den Britiſchen Eiſenbahngeſellſchaften zu fehr niedrigen 
Preiſen übernommen hatten, boten anfangs nur 25 Schill. pro 50 pCt. 
Scharflant, 40 p&t. 8 Zoll Blatt und 10 pCt. 7 Zoll Blatt und 24 bis 
2415 Schill. für 40 pCt. Scharfkant, 30 pCt. 8 Zoll Blatt, 30 pCt. 
7 Zoll Blatt; im Mat wurde 50, 40, 10 zu 25 Schill. 3 Pce., im 
Suni und Anfang Juli zu 25 Edill. 6 Pre. und 26 Schill. 9 Pee., 
40, 30, 30 etwa 9 Pee. billiger gefchloffen. Gegen Mitte und Ende 
Suli waren 26 Schill. für 50, 40, 10 zu bedingen; der Preis würde 
wahrſcheinlich noch geftiegen fein, wenn nicht im Herbft die Schwierig» 
Leit der Beſchaffung von Dampfihiffsräumten die Britiihen Händler 
veranlaßt Hätte, von weiteren Käufen in der Saiſon abzuftehen. 

7 Zoll Blatt, im Frühjahr zu 21 Schill. geichloffen, fliegen im 
Sommer auf 21 Schill. 6 Pce. bis 21 Schill. 9 Pce., im Herbſt auf 
22 Schill. bis 22 Schill. 6 Bee. 

6 Zoll Blatt, im Frühjahr 17 Schill, gingen allmählich bis auf 
18 Schill. bis 18 Schill. 6 Pee. 

Fichtene 9><9I Zoll Duadrats Slesperd Billa Fuß lang waren 
wenig gefragt, und der Preis ging von 85 Kopelen für 90 p&t. 7 Zoll 
Blatt und 10 pCt. 6 Zoll Blatt big auf 75 Kopelen zurüd. Beim 
Berlauf nad Großbritannien waren im Anfang des Jahres 18 Schill. 
bis 18 Schill. 6 Pre, fpäter kaum 17 Schill. 6 Bee. bis 17 Sail. 
8 Bee. zu erzielen. Fichtene 10><6 Zall halbe Quadrat⸗Sleepers 
waren weniger beachtet als in den Vorjahren, da die Frage für das 
Feftland von Europa, namentlih für 106 Zol Rheinländifch, im 
Bergleih mit den legten Jahren fehr nachgelaſſen hatte; die Preiſe 
biefer Dimenfion unterlagen großen Schwankungen. Während man 
im Anfang des Jahres 125 Kopelen pro Baar 10x6 Zoll Engliſch 
und 133 Kopelen pro Baar 10%x6 Zoll Rheinländifch zahlte, Fonnte 
man fpäter bei Ankunft der neuen Hölzer zu etwa 114 Kopelen für 
Englifhe und 119 Kopelen für Rheinländiſche kaufen. Im Herbft 
hoben fih die Preife mwieber auf etwa 118 bis 120 Kopelen für 
Engliide und Rheinländiſche, für melde Ickteren in ber zweiten 
Hälfte des Jahres kaum noch eine Preiözulage bewilligt wurde. 

Britifhe Käufer boten anfangs etwa 21 Schill, Ipäter kaum 
20 Schill. 6 Pre. pro Load von 16 Stüd. 

Fichtene 10x5 Hol auf allen Seiten behauene halbe Duadrats 
Sleepers waren ſehr vernadhläffigt und fielen von 90 bis 95 Kopelen 
pro Baar fucceifive bis auf 85 Kopelen und barunter. Beim Bers 
kauf nach Großbritannien erzielte man anfangs 17 Schill, bald waren 
nur noch 16 Schill. 6 Bee. bis 16 Schill. zu erreichen, und im Herbft 


9 


Riga 


war biefe Dimenfton kaum zu 15 Schill. 3 Pce. Bis 15 Schill. zu 
placiren. 

Fichtene I><Al/g Zol gehauene halbe Quadrat⸗Sleepers 90 pCt. 
7 Zoll Blatt, 10 pCt. 6 Zoll Blatt fliegen von eiwa 70 Kopeken pro 
Baar nad und nad bis auf ungefähr 78 Kopelen; der Engliſche 
Verkaufspreis bob fih von 17 Schill. pro Load von 20 Stüd all» 
mählich auf 13 Schill. 

Grähnene 10x10 Zoll Quadrat⸗Sleepers, 8U1/ı Yuß lang, fielen 
troß ſehr ſchwachen Angebot3 von etwa 110 bis 105 Kopelen auf 
95 Kopelen pro Etüd. Beim Berlauf nad Großbritannien waren 
anfangs 19 Schill., fpäter nur noch 18 big 17 Schill. 6 Bee. zu 
erzielen. 

Das Gefchäft in runden SleeperB war wieder nur jehr unbedeutend. 

Die Ausfuhr von Planken und Brettern betrug in den legten 


fünf Jahren: 


über 3 Bol. 3 Hol. unter 3 Zoll. zujammen. 

Etüd. Stück. Stück. Stück. 
1889 ......... 63627 5509427 7694228 13260 282 
1890 ......... 85426 4884886 6198721 11113632 
1891......... 86656 6242886 7866285 14145827 
1892 ......... 52997 4572106 6717974 11343077 
1893......... 29885 4574122 6964175 11568 182 


Die Ausfuhr von gefägter Waare bewegte fi, wie auß ber vor- 
ſtehenden Bufammenftelung hervorgeht, ungefähr in denfelben Ziffern 
wie im Jahre 1892. 

Gute Sägeballenpartien von ftärteren Dimenfionen werben immer 
feltener, in demſelben und vielleicht in noch höherem Mafe, wie bie 
Stärke der zugeführten Ballen abnimmt, ſcheint fi aber auch dad 
Sinterefie der ausländifhen Käufer von den breiten Planken ab- und 
den billigeren jchmäleren Battens zuzuwenden. So waren im vers 
floffenen Sahre die früher fo belichten grähnenen 812 Zoll und 
13 Zoll Planken faft unverfäuflih, auch gräßnene 3>x<11 Zoll und 
3IO / Zoll und felbft die in den legten Jahren gangbarite Di 
menfion 3><9 Bol waren weniger beadtet, wogegen grähnene 
3x7 Bol und beſonders 3><8 Zoll Battens faft dad ganze Jahr 
hindurch gut zu placiren waren. Auch fihtene 8x9 Zoll waren 
weniger gefragt ala fonft, während fichtene 21/x<7 Zoll Battens für 
Belgien und Frankreich ſtark gejucht waren. 

Die Berlaufspreife nach dem Auslande ftellten ſich ungeläht, 
wie folgt: 

pro Standard foh. 
Pfd. Pfd. 


Grähnene: Sterl. Shi. Bee. Sterl. Schill. 
3x12 Bol und 13 Zoll Planken, 
unſortirt................... 6 15 — bis 6 5 
311 Soll Planken 2. Sorte... 6 15 — 
3x101l/, „ " 2: 6 282-5 2 
8x9 „ „ 2, 6 — — 
3x8 „Battens 2., 5 — — 4 18 
8x7 „ „2. ı 712 6,43 2% 


n .eu.o 
Grähnene 3x9 Hol Planken, metrifh gelängt: 
Kron .......... 


—8 * bis Centimes pro laufenden metriſchen 
....... " n 
Tertia ......... 18 u, 17°, Buß fob. 
. pro Standard fob. 
Fichtene 3><9 Boll Planten 50 p&t. Sekunda 
und 50 pCt. Tertia ...... .............. 150 bis 160 Franken 
Fichtene 21/2)7 Bol Battens, unjortirt..... 120 „ 10 „ 


Das Brettergefchäft, welches ſchon feit dem Beftehen bed bei ber 
Einfuhr nad Deutihland zu Ungunften ber Ruſſtiſchen Hölger erhobenen 


Rige 


Differemialzalles ehe daniederlag, murbe mik ber Ginführung ber 
Be Rampfzölle volftändig lahmgelegt. Die Preiſe waren etwa 
wie folgt: 
Grübnene 11/5 Boll und 1><9 Zoll Kron eiwa 169 Mark, 
n 11/g Zoll unb 1x9 Zoll Gelumhe etwa 145 Mark, 
Grähnene: 
unfoztirt, etwa 50 961. Sren und SR pſt. Selunda enthaltend: 


1x8 SoI................... 125 bis 130 Rarl, 
} 5 GR 15 „ 10 „ 
1x6 5 ................... 10 „ 06 Oo „ 
2 67 « » iW „ 2 „ 


Diefe Notirungen verfichen fich für beſonders bevorzugte Marten, 
währenn geringere Waare bebeutenb billiges verkauft wurde. 


Eihene Stäbe. Das von vorbergegangenen Jahren herüber⸗ 
genommene Zager betrug: 
21 Schock KronsPipenftäße, 


17 , Kron⸗Oxhoftſtübe, 
124 ,„ Wradfläbe aller Längen. 
Zugeführt wurden: 
1889. 189%. 1891. 1892 1898. 
Shod. Schock. Schock. Schock. Schock. 
kron⸗Pipenſtäbe..... 1248 269 1000 788 2004 
kron⸗ODxhoftſtãͤbe...... 25 299 59 1951 2713 
Bradfläbe aller Längen... 176 422 0 873 686 
und wurden Dagegen auögefüßrt: 
13889. 18%. 1891. 1892. 1898. 
Schock. Schock. Schod. Schock. Schock 
ons u. Wrack⸗Pipenſtäbe. 1660 821 1185 829 2048 
Krons u. Wrack⸗Oxhoftſtübe 572 116 79% 2049 2041 


jo daß Daß Lager am 1. Januar 1894: 
170 Schock Kron-Pipenftäde, 

167 „  KronsOrboftftäbe, 

848 , Wradftäbe aller Längen 
betrug. Die Stäbezufubr im Jahre 1898 erreichte eine Höhe wie 
ſchon feit Jahren nicht mehr, und IM foldes weht hauptſächlich den 
ſowohl in diefem, wie auch bereits im Jahre 1892 bezahlten hohen 
Breifen zuaufchreiben. Daß fi dieſe hoben Preife tro ber reichlichen 
Anfuhr bis zum Gchluffe bed Jahres 1898 halten konnten, hatte 
feine Begründung in dem Umftanbe, daß namentlich Frankreich, das 
im Sabre 1893 eine felten zeiche Weinernte gu verzeihnen Batte, 
noch im Herbſte als Käufer auftrat und beträchtliche Mengen Stäbe 
aufnahm. 

Auf Baſis für 21/572 Zol Franzöfiich. Kron wurden faft 
da3 ganze Jahr Binburd 68 Rubel pro Schod bezahlt, und nur zum 
derbfte ging dieſer Preis auf 67 Rubel herunter, auf weldem hoben 
Stande er fi Bis zum Schluſſe bes Jahres behauptete. Es erzielten 
ferner: 


pro Schock. 
3x6>8 Zoll Yranzöfiih Aron...... 194 bis 195 Rubel, 
Auch „ „ mann 6 88, 


3x6x72 „ " „ 12 „ 18 „ 
und erzielten aud) Wradftäde verhältntimüßig Hohe Preiie. 
Man zahlte dafür 


8 Fuß Brad ....... 95 bis 98 Rubel pro Schock, 
1 2..... 1: Bee 
| Be, | 
Dom ern }ı Be 
4 [7 [7 Be ZZ Zu Zu Ze 23 "n 4 ” ” v 


Dentſchet Handelt· Archiv 1894. IL. 


245 
Splittholz. Es wurden auögeführt: 
1889................ 13 797 Faden, 
18900................ 9608 „ 
1.) 1049 , 
1802................ 1920 „ 
1803......... ...... 100 „ 


Der Rigaer Platzpreis ſchwankte von 4 Rubel 75 Kopelen bis 
5 Rubel 5 Kopelen pro Fuß bis zum Schiff geliefert. Die meiften 
Berkllufe nach dem Auslande wurden wieder einfchl. Fracht und Vers 
ſicherung geichlofien, fo daß ein Werth für die frei an Borb gelieferte 
Waare ſchwer anzugeben ift; derfelbe dürfte etwa 12 Schill. pro Fuß 
betragen haben. 


Bon Pitprops wurden ausgeführt: 


1 1209 955 Stüd, 
1800.............. 1650840 „ 
1801 .............. 1808 165 

1. ............. 272 5 
1893.............. 2712964 „ 


Die Nachfrage für diefen Artikel war in Folge der vielen und 
anhaltenden Streils in Großbritannien nur ſchwach und Die Preiſe, 
namentlich aur Schluſſe deu Saiſon, vecht gedrückt. 


Schiftſabrt. 


Die Zahl der eingegangenen Schiffe betrug (ausſchl. Kron⸗ 
dampfſchiffe): 


Schiffe Laſten. 
1889 ............... 2325 527 428 
1890 .............. 2065 474 989 
1891 ............... 2120 503 606 
189% ............... 1674 443 681 
1893 ............... 1626 483 929 
davon waren. in Ballafk: 
Schiffe. Laſten. 
I880 ............. 1141 815615 
18W ............... 0 261 498 
1891 ............... 1091 802 970 
1892 ............... 694 242 605 
1898 ............... 688 221 918 
ober in Prozenten ber in Summa eingegangenen Laſtenzahl, in 
Ballaft: 
1889. ....22.2000000n 000 69,8 pEt., 
BSOO.................... 65,1 „ 
ISOI.................... 02 „ 
} U. 56T „ 
1898.................... Bil „ 
Bon den eingegangenm Schiffen waren Dampfſchiffe: 
Schiffe. Laſten. 
1889 ............... 1687 488 055 
180 ............... 1508 408 098 
1891 ............... 1515 427 625 
1898 ............... 1187 884 397 
1898 ............... 1181 873 978 


fo daß von der Gefammtheit ber Überhaupt eingegangenen Laſten 
bie Dampfſchiffslaſten 1889 88,1 pCt., 1890 85,9 pCt., 1891 84,9 pEt., 
1892 86,4 pt. un 4893. 86,2 p&t umfeßten. 

84 


246 


Die Betheiligung der einzelnen Nationen an dem Schiffseingang 
war folgende: 


Nationalität. 1889. 1890. 1891. 1892. 1898. 
Auffiihe (ausſchl. der Krons 
u. Bergungsdampfſchiffe) 569 527 526 491 481 
Deutliche ............... 4 454 5603 357 964 
Schwediſche ............. 22 261 227 106 12 
Norwegiſche............. 168 95 106 88 103 
Däniſche ............... 175 240 261 211 192 
Niederländiſche ...... .... 68 65 60 40 42 
Belgifhe ............... 4 — — — 6 
Franzöſiſche............. 14 6 8 1 4 
Britiſche ............... 617 437 40 37 412 
Deſterreich⸗ Ungariſche .... 1 — — 1 1 
Italieniſche ............. 1 — 2 1 1 
Spaniſche .............. 1 — 2 — — 
Amerilanifhe (Verein. St.) — — — 1 — 
zufammen... 2325 2065 2120 1674 1627 


Bon ben im Jahre 1893 eingegangenen 264 Deutſchen Schiffen 
waren 186 Dampfihiffe und 78 Segelſchiffe von zufammen 185 344 
Reg. Tonnen. Davon liefen ein: 

93 Dampfiiffe von 62104 Reg Tonnen, beladen, 


93 n n„ 655830 n unbeladen, 
72 Segeliäiffe „ 16 829 „ beladen, 
n 881 n unbelaben. 


" 
Es gingen aus: 
185 Dampfſchiffe von 116 887 Reg.⸗Tonnen, beladen, 
1 Dampfihiff „ 747 n unbeladen, 
78 Segelidiffe „ 17710 n belaben. 

Das erfte Dampfihiff traf am 20. April, das erſte Segelſchiff 
am 21. April ein. 

Die offizielle Eröffnung der Navigation erfolgte am 26. April, 
„Erſt offen Wafler” mar am 27. April 1893. 

Ein Fortſchritt iſt in den Fahrwaſſerverhältniſſen des Rigafchen 
Hafens zu verzeichnen, inbem durch die energifch betriebenen Bagger⸗ 
arbeiten eine Tiefe von 20 Fuß bis zur Stadt herauf Hergeftellt 
wurde, während im Seegatt und bis zum Borhafen Müblgraben eine 
Fahrwaſſertiefe von 22 Fuß erreicht worden ift. 


Poti. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Das Jahr 1893 war im Allgemeinen ein ungünſtiges, die ge⸗ 
hegten Erwartungen ſind nicht in Erfüllung gegangen und die Aus⸗ 
fuhr, welche an Menge und Werth dem Jahre 1892 nachſteht, bes 
Ihräntte fih faſt ausfhließlih auf Maid und Manganerz. Bon 
erfterem wurden 82927809 kg, von lehterem 123838027 kg 
ausgeführt. 

Sn Folge der Mißernte in den Translaulafifhen und Trands 
kaſpiſchen Gebieten gingen große Mengen von Mais, der einzigen 
in bortiger Gegend angebauten Brotfrucht, nad biefen Bezirken. 
Bon dem zur Ausfuhr gelangten Mais ging der größte Theil nad 
Gibraltar für Ordre (4 016 565 Pub) zumeift mit der Beitimmung 
für Großbritannien und die Niederlande. Die ftetig zurückgehenden 
Preife am Weltmarkt für Getreide haben ben an der Ausfuhr be: 
theiligten Handlungshäuſern bebeutende Verluſte verurjacht. 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. &. 134. 


Riga. — Poll. — Fiume. 


Der zwiſchen Deutſchland und Rußland außgebrochene Zollkrieg 
wirkte auch recht hemmend auf das Getreidegeſchäft, und nicht ein 
einziges Deutſches Dampfſchiff lief den Hafen von Poti an. 

Die Ausfuhr von Manganerz ging auch ſchleppend vor ſich, 
man erwartete von Monat zu Monat die Eröffnung der Bahnlinie 
Tſchiatur —Scharazan, woburd für die Buftellung eine bedeutende 
Breisermäßigung zu erwarten war, aber erft im September murde 
die Bahn proviſoriſch dem Verkehr übergeben, und tft fie ſeitens ber 
Ruſſiſchen Regierung noch nicht übernommen. Es wird gegenwärtig 
für die Strecke Tſchiatur Scharazan, etwa 42 km, 10 Kopelen für 
dad Bub gleich 16,3 kg behoben, wogegen für die Strede Scharagan— 
Boti, ungefähr 100 km, nur 3 Kopeken für dad Pub zu zahlen 
find, was dem allgemeinen Fracdtentarif der Ruffiiden Kronsbahnen 
entſpricht. 

Deutſchland bezog im Jahre 1893 von Poti aus zum größten 
Theil über die Niederlande etwa 43000 Tonnen Erz, wovon 
40 000 Tonnen zu 1015 kg für ein Hüttenwert beftiummt waren, ber 
Reſt für chemiſche Zwecke na Hamburg ging. Nach Großbritannien 
wurden 2223 825, nah Amerila 2442320 und nah Frankreich 
161280 Pub Manganerz ausgeführt. 

Wegen des Umbaues bed Hafens find Projekte im Reichsrath 
eingereicht. Die intereffieten Kreife erwarten eine baldige Löſung 
der Trage. 

An dem Schiffsverkehr im Jahre 1893 waren die einzelnen 
Rationen, wie folgt, betbeiligt: 





Eingang Ausgang 
Rationalität Anahl Reg. Anzahl Ladung 
ce | Tonnen Bub. 
Schiffe Schiffe 

Britiſche ................ 82 95158 | 82 | 11887388 
Griechiſche .............. 4 3195 4 402 570 
Daäniſche............... 2 2352 2 296 352 
Sranzöftihe ............. 1 1280 1 148 680 


Fiume. 
Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.') 


Der Gefammtihifisverlehr in Fiume im Jahre 1893 ftellte ſich, 
wie folgt: 


EGingang. Ausgang. 
Jahr. Schiffe. Reg.⸗Tonnen. Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 
1893............ 6287 986 658 6256 982 413 
1892............ 6228 810 204 6287 807 723 
1893 mebr (+) _ 
weniger (—) +64 -+176454 31 — 174690 


Die Anzahl der Schiffe hat hiernach eine weſentliche Veränderung 
nicht erfahren, dadurch aber, daß an Stelle von kleineren Schiffen, 
hauptſächlich von Segelſchiffen, größere, und zwar große Dampfichiffe, 
traten, hat der Tonnengehalt der Schiffe einen ſolchen Zuwachs 
erhalten, daß derſelbe den vom Sabre 1892 um nahezu Ct. 
übertrifft. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1893 IL. ©. 91. 





Fiume. — Charkow. 247 


Die Betheiligung ber einzelnen Nationen am Schiffsverkehr veranſchaulicht folgende Weberficht: 








Eingang. Ausgang. 
beladen. leer. beiaden. leer. 
Rationalität 2 Eu — 9 er 
8 ‚8 8 s 
L . . 
Bah Zomnen. Zahl Tonnen. zehn Zahl Tonnen. Zahl. Tonnen. Ladung 
en. 


Oeſterreich⸗ Ungariſche.... Dampfſchiffe/ 2680 | 419872 | 92 
Sail: .1 1212 | 29345 | 248 
Daniſche .............. Segelſchiffe. 1 206 | — 
Griechiſche ........ ampfihife]l — — 2 
Segelſchiffe 4 795 8 
Franzöſiſche ........... Dampfidife] — — 1 
Deutſche.............. Dampfſſchiffe 7 5347 2 
Britiſche............. Dampfiiffel 118 | 159818 62 
, Segelſchiffe. 2 386 — 
Staltenifhe.. 2.0.0.0... Dampfidiffe] 106 | 44911 13 
Segelihiffe.| 6665 | 28842 | 281 
Rontenegrinifde ....... Dampfidife| — — 2 
egelſchiffe 2 | — 
Norwegiſche ....... Dampfichiffe 4 2436 10 
, Segelſchiffe. 1 1713| — 
Türtiſche.............. Segelſchiffe. 3 71 8 
Spaniſche......... Dampfſchiffe 1 10101 — 
zufammen... 


Bon dem Tonnengehalt der eingegangenen Schiffe entfielen auf: 


Flagge. Reg. Tonnen. 
Deſterreich⸗Ungariſche............ 621 959 
Britiſche....................... 239 481 
Italieniſche................. u... 98 899 

Bon dem Labungswerth ber Eins und Ausfuhr entfielen auf: 
Gulden 
Flagge. Defterr. Währung. 
Defterreich- ingarifche ......... 12 884 699 
Britiſche..................... 87 044 606 
Italieniſche.................. 14 874 780 
Der Werth der Einfuhr betrug: 
auf Segelfhiffen............... 6 694 1652 
n Bampfidiffen............. 62 119 187 
Der Werth der Ausfuhr beirug: 
auf Gegelfgiffen........ ...... 8 768 006 
„ Bampfidiffen............. 69 661 976 
Charkow. 


Die Charkower Meſſe. 


Wie in anderen Ländern, fo haben auch in Rußland die Meſſen 
und Jahrmärkte, welche früher aus allen Theilen Rußlands, auß 
Aſien und ſelbſt aus vielen Theilen des weitlichen Europa mit 
Waaren befhidt und von Kaufleuten aller Nationen beſucht wurben, 
mit Ausbreitung des Eifenbahnnekes und Berbefierung ber Verkehrsa⸗ 
wege an Bedeutung fehr verloren. So waren früher bie jährlich in 
Charkow abgehaltenen fünf großen, fogenannten Ukrainiſchen Mefjen 
die Onuptmärkte Rußlands für Rohprodukte und Erzeugniſſe ber 
daudinduſtrie. Seht berrichen daſelbſt Manufalturen und Gegenflände 


| 
4 | 140 591 | 29 810 088 
32 151 | 4927978 


4196 | 698812 | 1491 | 292846 | 58 813 289 
A / 
6387 Schiffe von 986 668 Reg. -Tonnen. 










| 
2546 | 418428 | 1045 | 142246 | 38.675 254 
879 | 48 666 685 | 12820 | 4462 042 


— 32 410 1 — — 28 000 
2270 — 2 2270 1 26 274 731 
1568 97 %0 10 J 873 1 823 196 657 

629 — 1 629 | — — 97 328 
1 725 373 1% 9 1072| — — 440 303 
79227 | 14342 113 | 139 | 193371 30 | 484% | 22613 912 

— 63 000 1 21 1 170 25 

6222 | 78387401 | 118 | 48 2 1679 | 1512615 
19424 | 1482121 | 706 | 89134 | 173 7022 | 8992 643 
2157 — 2 2157| — — 232 694 

— — 2 60 — — 4269 
7197 137 695 14 9683| — — 605 026 

— 84920 I — 718 — 

685 5 768 7 53 914 

— 68 750 112112 


4437 | 773923 | 1819 | 203490 | 68 324.980 
u 
6256 Schiffe von 982418 Reg.⸗Tonnen. 


bes gewöhnlichen Haußbebarfd vor, und es find diefe Meflen nur 
noch von Wichtigkeit für den Süden und Sudweſten Rußlands, das 
Land der Donkofalen und die Charkow benachbarten Bouvernements. 
Rur in Schafwolle find die Chatkower Mefien noch immer bie 
Sauptmärkte des Landes. Durchſchnittlich wird auf benfelben jährlich 
für 5 Milionen Rubel Volle umgeſetzt. Gie kommt größtentheils 
aus den Gouvernements Gherfon, Jekaterinoslaw, Aſtrachan und 
dem Lande ber Dontofalen und wird nah Moskau, Lobz, bie 
Weichlelgegenven, Klinzi im Gouvernement Tſchernigow und Dunajemze 
in Pobolien abgelegt. Auch der Handel in Leber und Schuhzeug 
bat noch immer feinen Hauptfik auf den Charkower Meflen. Das 
Leder kommt hauptſächlich aus Moslau, Bolchow (Gouvernement Drei), 
Kurt, Jelez, Lipezk (Gouvernement Tambow), Warſchau, Wilna, 
Bertiſchew, Klinzi, und der Umſatz beträgt jährlich 77 000 bis 80 000 
Pud (1 Pub — 16,38 kg), Schuhwaaren liefern zumeiſt Kimri 
(Gouvernement Twer), Kursk, St. Petersburg, Moskau, Warſchau, 
Riga, Jelez und dad Ausland. Der jährliche Umſatz hierin beläuft 
ſich auf nahezu 21/s Millionen Rubel. 

Die anderen wichtigeren Artikel, welche auf dieſen Meſſen gehandelt 
werben, find: Webmwaaren, welche meift aus Moskau, Lodz, Warfchau, 
Tambow, Penſa und Podolien kommen und ihren Weg nad ben 
Gouvernements Charkow, Poltawa, Selaterinoslam, Kiew, Cherjon, 
Beflarabien, Podolien, bem Lande der Donkofalen, Kursk, Woroneſch 
und bem Kaukaſus nehmen. Der jährlige Umſatz beträgt durch⸗ 
ſchnittlich faſt 30 Millionen Rubel. 

Eiſen und andere Metallwaaren. Diefelben kommen aus 
Niſchnij⸗Rowgorod, Tula, St. Peteräburg, Ddeſſa, Selaterinoslam, 
Soßnowize ꝛc. und find nur auf den örtlichen Bedarf berechnet. Der 
Umfag darin beläuft ſich jährlih auf ungefähr 1400000 Rubel. 
An Zuder werben jährlich 850 000 bis 900 000 Pub verlauft, ferner 
finden Tabak, Steingut, Borzellans, Glas⸗, Salanterif 
waaren, Dele, Borften x. Abfak. 


84* 


248 Tharkon. 


Der jährliche Geſammtumſatz auf den fünf Meflen betrug in ben | gemachten Geſchäften wird nicht bloß ein Disbont von 10bis 15 pCt, 
letzten Jahren nahezu 50 Millionen Rubel, nämlih auf der | ja bis 18 pCt. gewährt, fondern gewöhnlich außerdem nod vom 
Kreſchtſchenskiſchen Mefle (vom 6. bis 26. Januar a. St.) über | Berlaufäpreife abgelafien. 

15 Millionen Rubel, auf der Mefle nad) Dftern (im Laufe der erften Mas im Beſonderen die diesjährige Kreſchtſchenski⸗Meſſe anlangt, 
zwei Moden nah Dftern) 7 Millionen Rubel, auf der Pfingftmefle | fo trug vdiefelbe unverkennbar den Stempel ber gebrldten wirth: 
(vom 1. bis 10. Zuni a. St.) 9 Millionen Rubel, auf der Marti» | fhaftligen Lage und bes allgemeinen Geldmangeld. gleich ber 
HimmelfahrtsMefje (vom 7. Auguft bis 1. September a. St.) über | Waarenumſatz ein größerer als im Borjahre war, fo wurben bod 
8 Millionen Rubel und auf der Mariä Shug und Sürbitte-Mefie | bebeutend weniger Gejchäfte als fonft gegen Baarzahlung abgeſchloſſen. 


(vom 1. bis 26. Dftober a. St.) 10 Millionen Rubel. Bon den Aufenftänden gingen nur 62 pCt., gegen 75 bis 80 pEt. in 
Die Gefchäfte werben theils gegen Baarzahlung, theils auf Krebit | normalen Zeiten, ein. 
gemacht. Letzteres geichieht namentlih im Manuſakturwaarenhandel Weber die in den wichtigeren Artikeln abgeichloffenen Geſchäfte 


in außgebehntem Maße. Ein Kredit von zwölf Monaten, d. 5. bis | giebt die folgende nad) amtlichen, im „Wjestnik Finanzow“ ver: 
zur nähftjährigen Meſſe, ift nichts Seltenes. Bei gegen Baar | öffentlihten Angaben zufammengeftellte Meberfiht Aufſchluß: 








Bahl 
Bezeichnung ber Waarens | der auf ber | Waarenbeſtand 
Meſſe Verkauft wurde: 
gattung. | vertzetenen [von früheren Mefien. 
Firmen. 
Mebwaaren ........ ..... 148 Für 4 020 500 Rubellgür 4 550 000 Rubel] Für 7 500 000 Rubel. — Beſonders guten Abſatz fanden 
1 Kattune und Leinenwaaren. Das Geihäft in Wollen 
moaren war ziemlich gut mit Außnahme von Tuchen, 
in denen, jowie in Seidenwaaren, dad Geſchäft flau war. 
Leder und Schuhmwaaren... 64 „ 300 „ Im 520000 „ 1% 780000 Rubel. — Geſchaͤft war fehr flott. 
Schafwolle .............. 12 1, 1170000 „ |. 107856 „ Fur 490000 Rubel. — Die Wollpreife waren im Ber 


gleich zum Vorjahre ungefähr um 21/5 Rubel das Pub 

niedriger, hauptſächlich wegen der erwarteten Herab⸗ 

ſetzung des Zolles auf auslaͤndiſche Wolle und Wollen; 

waaren. ewafhene Spanifhe Wolle wurde mit 

. 1 26 8:3 28,75 Rubel, gemähnliche, ebenfall3 gewaſchene 
4 Baummolle mit 20 bis 24,75 Rubel des Bud bezahlt. 
(Auf diefer Mefle wird fat nur gemajchene Wolle 
. ‚J _ gehandelt, ungewaſchene gelangt auf die anderen Mefien.) 
Schaffelle.............. 30 Für 886 000 Rubel Der ganze Borratd und zwar: Spanifche Fließe zu 
1,20 1,40 Rubel, Ruffiihe Fließe 1. Serte zu 

1 bis 1,70 Rubel, Ruffiihe Fließe 2. Sorte zu 

0,60 bis 1,10 Rubel, Brad zu 25 bis 50 Kopeken 


das Stück. 
Biegenfelle .............. — — 3448 Stüd, und zwar bie größeren zu 0,70 bis 1,40 Rubel, 
‚bie Sleineren gu 25 bis 50 Kopeken bad Stüd. 

Ochſen⸗ Kuh⸗ und Büffel 

häute in rohem Zuſtande — Für 310 000 Rubel Der ganze Vorrath wurde geräumt. 
Wein aus dem Kaulaſus 

und der Krim ......... 10° Für 805 000 Rubel Für 200 000 Rubel. 
Zucker............ ...... ö Für 92000 Rubel | Für 160000 Rubel| „ 180000 „ 
Thee............... 19 „ 825000 „ il „ 140000 „ „ 300000 „ 
Spiritus............ u... 4 Für 300 Rubel „ 25000 „ 
Schnaps, Lilöre u. dergl.. IO Für 100000 Rubel] Für 50000 Aubelf „ .12500 „ 
Kolonialmaaren u. Drogen 10 „ 1000 „ T „ 150000 „ n„ %0000 „ 
Delikateſſen.............. 6 „ :50000 „ „» 00 „ n„ 20 „ 
Tabak ................. 12 n„ 23000 „ | „ 190000 „ „ 18000 „ 
Rauchwaaren ............ 6 230000 I 09000 „ „ 10000 „ 
"Salanteriewaaren ........- 15 „ 410000 „ „ 4100000 „ „ 4000 u 
Eiſen⸗ und andere Metalls' 

WARTEN ............... 24 „ 885000 „ „ 269000 „ „ 57900 „ 
grdene und Sladwaaren .. 6 .n 55500 „ „ 115000 „ „ 425000 „ 

rihiedene Dele......... 20 „ 20000 „ n„ 290000 „ n 3000 „ 
Erzeugnifle d. Hausinbuftrie 8 IT u» 3200 „ „ 13% 000 I,n.100W0 .. 
Talg ................... — — — 446000 Bub zu 4,50 bis 4,70 Rubel das Bun. 
Borſten................. — — — 7000 „ 26 bis 40 Rubel das Pud. 

DEIN ................. — — — 40 „ „1 „MU „ u 9 

AUNEN ................ — — — 2000 „BB u un 
Roßhaar ................ — — — 400 „Schweife zu 9 bis 14 Rubel, 200 Pud 


Mähnen zu 7 bis 10 Rubel bad Pu. 





Duerto Cabello. 


Puerto⸗Cabello. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


24) 


Der Antheil ber einzelnen Ander an ber Einfuhr im Jahre 
1898 war folgender: 


Berth 

Die Folgen der Revolution vom Jahre 1892 machten fi noch Herkunftälänber. Bolivares.ꝰ) 
in jeder Beziehung bemerkbar. Beſonders fühlbar waren fie auf Deutihland ................... 9 196 454 
dem Handel dadurch, daß eine große Anzahl der Schuldner, die direkt Großbritannien................ 8 024 930 
oder indirekt durch die Unruben, die Gefhäftslofigteit und bie Vereinigte Staaten von Amerila. 7512380 
Berlufte des Jahres 1892 gelitten hatten, berart in ihren Berhält- Frankreich .................... 3313607 
nifſen zurüdgelommen find, daß fie ihren Verpflichtungen gar nicht Spanien ..-oeunonunonnunnnnnen 1 422 388 
oder nur ungenügenb nadfommen Tonnten, was wieder zur Folge bie Niederlande................ 1 084 109 
hatte, daß die Inporthäuſer im Krebitgeben noch vorfichtiger murben. Uruguay ..................... 156 600 
Rur ein Theil dieſer rückſtändigen Forderungen bürfte nad und Columbien.................... 109 388 
nach eingehen. Weſtindien........ 11 862 

Zwei günftige Umſtände Balfen die ſchweren Folgen ber Revolution zufammen... 80831108 


abzuſchwächen. Die Ernte von Lebensmitteln (Mais, Bohnen, Bananen, 
Zuckerrohr) war reichlich, und die Kaffeeernie, die ebenfalls eine 
ziemlich gute war, konnte zu hoben Preiſen verkauft werben. 


Die Ausfuhr im Jahre 1893 fiellte ſich, wie folgt: 















Menn die Gefammteinfubr die des Vorjahres (11 044 828 Bolis 
vared) fo bedeutend überfteigt, jo Tiegt ber Grund an dem gänzlichen 
Mangel an Waaren am Ende ber Revolution. 








8* an 
2|2 g |£ 3 Ss 
31 Friſche 2 > . 
i s|% * 5 INupfererz.| Hol. Sl Werth: 
Beſtimmungsland. & E Ö | Seüte.| 8» 
kg kg kg . kg | Bolivaret. 
Deufihland...... 1245687) 6 091 51026 — Ia48 276 2405| 12 022] — — 34 726 — | 480 | — I 2415 7 
nkeid ....... 8912609] 246 498] 70419 16711421578 826] 7977 — | — | 20 — 9780 | — [16091 580 
Spanien......... _ 12865 700 — — — — — — — — — — — 26 664 
Riederlande ...... Bi 657 271341 — I — — — | — I — — — — |— 35 180 
Vereinigte Staaten | 
von Amerika... | 2941 726 50/1 800.20.069,7200|— | 795 — 11637 In ene 5200| 5241746 — | 1981 6.989 730 
NÖ een. 350 — | —- | - |- |-!n eis — [66791166 1569| — 1 700.1684455)) — | 86917 
Jalien.....0.... 1 — — — I|- 1-1 — | — |— — — — — | 1666 
Dänemark ....... 1500 — — | - — — — _ — — — — — — 27 980 
Großbritannien... — — — — — — — — — — — 198125001 9000 | — I 1674 984 





zufemmen... [18 144 461] 266 501] 400 sss 20 220 9691 848 23 002] 19 oos aiis no 989 | 4 926116056 946 271 705 | —R 860 394 


Hiernady betrug der Geſammtwerth der Ausfuhr im Jahre 1893 
27 350 394 Bolivared, während er im Jahre 1892 20 119976 Bolis 
vares betragen hatte. 

Kaffee. Es murden 18144451 kg Kaffee ausgeführt im 
ungefähren Werthe von 24000000 Bolivared gegen 11443 769 kg 
im Werthe von ungefähr 20000000 Bolivares in: Jahre 1892. — 
Die Preife ſchwankten zwiſchen 191/3 und 22 Peſos für 100 Spanifche 
Pfund für gewöhnliche Trillados. 

Kakao. Die Ausfuhr betrug nur 266 501 kg gegen 304 244 kg 
im Jahre 1892, da bie Ernte nur klein war. Trotzdem fielen bie 
Preife etwas und notirten feine Sorten Ende bed Jahres 1893 
32 bis 34 Peſos für die Fanega von 110 Spaniſche Pfund. 

Die Preife für Rindahdute verfolgten ebenfalls eine weichende 
Tendenz und notirten Ende beö Jahres 9 Velos bis 91/s Peſos. Aus⸗ 
geführt wurden 400 986 kg zum großen Theil nach ben Rieberlanden, 
gegen 211 071 kg im Sabre 1892. 


Gifenbahnen. Die Arbeiten an ber Deutihen Bahn zwiſchen 
Balencia und Garäcas wurden Träftig fortgefeht, fo daß fie im 
Februar dieſes Jahres dem Berfehr übergeben werden konnte. 


I) Wegen bed Vorjahres |. Hanb. Arch. 1898 IL ©. 180. 
9 1 Boliver — 80 Pfennig. 3) Kokosnuſſe. 4) Bananen. 5) Hölger 
für Schiffabau. 





Die Englifde Bahn zwiſchen Puerto⸗Cabello und Balencia war 
in regelmäßigen Betriebe. 


Geldftand. Wie früher Kellte dich während der Hauptausfuhr⸗ 
monate im Anfang bes Jahres das Bedürfniß nach baaxem Gelb ein. 
Es wurde in Folge deſſen Gold von New⸗York gebracht (Dollars 
und Unzen). Im Allgemeinen hielten fich die Wechſelkurſe auf part. 

Menn der Friebe im Lande erhalten bleibt, dürfte das Jahr 1894, 
ſoweit es fi bis jet beursheilen läßt, ein mäßig gutes werben. 


Schifffahrt. Die Betheiligung ‚ber. einzelnen Nationen an dem 
Schiffäverlehr im Jahre 1898 war folgende: 

Nationalität. Dampfſſchiffe. Segeiſchiffe. 
Deutſche...................... 43 1 
Britiſche ..................... 87 7 
Amerikaniſche (Vereinigte Staaten) 74 6 
Franzöſiſche................... 68 — 
Niederländiſche.............. .. 85 17 
Spanühe ........... ......... 12 2 
Norwegiſche..... ... ........... — 8 
Ruſfiſche ..................... — 2 
Deſterreich⸗ Ungariſche........... — 1 
Däniſche ................. .... — 1 





guiammen.,. 819 46 


250 
Die regelmäßig in Puerto⸗Cabello verlehrenden Linien hielten 
ihre Fahrten ein und Tonnten im Allgemeinen nicht über Mangel 


an Ladung Hagen. Die Deutihen Dampfihiffe brachten außer ihrer 
gewöhnlichen Ladung das Material für bie Deutſche Bahn. 


Syra. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Außenhandel im Allgemeinen. 


Der Außenhandel Syras während des Jahres 1893 war dem 
im Borjahre nahezu gleih, und wird eine Aufbeflerung befielben 
auch nicht zu erwarten jein, folange die BalutasBerhältnifie eine 
folhe verhindern, und ein geregelter Schiffsverkehr mit den 
Nachbarinſeln durch die nunmehr von Neuem ind Leben gerufene 
Griechiſche Dampfſchifffahris⸗Geſellſchaft, welche demnächſt ihre 
Fahrten beginnen ſoll, nicht ſtattfindet. 

Im Allgemeinen war der Geſchäftsgang eine lauer. Die 
Geſchaͤftsleute beſchränkten ſich nur auf den nothwendigſten Einkauf 
ihres Bedarfs und ber gangbarſten Artikel. Der fremdländiſche 
Händler konnte ſeinen Waaren in Folge des hohen Einfuhrzolls und 
der ſchwankenden Kursverhältniſſe nur mit großer Schwierigkeit zu 
den niedrigſten Verkaufspreiſen und bei Gewährung monatelanger 
Zahlungsfriſt Eingang verſchaffen, während der inländiſche Kauf⸗ 
mann bis zu der ihm gewährten Friſt oft nicht ein Drittel ſeiner 
Waaren verkauft hatte und ſich überdies noch in feinen Berechnungen 
Durch die Valuta⸗Verhältnifſe arg geſchädigt ſah. 

Bei der Waareneinfuhr auf Syra ift daher au feit bem 
Sabre 1890 eine rüdläufige Bewegung zu verzeichnen. 

Die Werthe der Eins und Ausfuhr ftellen fi für die Jahre 
1890 biß 1893, wie folgt: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Drachmen. 
I890.......... 14 889 270 3 147 770 
1891.......... 18 262 267 2 566 716 
1892 „00000... 10 838 512 2 158 579 
1898 .......... 9 630 696 8 692 112 
Einfuhr. 


Der Antheil der einzelnen Länder an ber Einfuhr im Jahre 1893 
war folgender: 





Menge: Werth: 
Herkunftsland. Dias. Drahmen. 

Deutſchland. ........... 1136 740 1991 570 
Großbritannien ........ 11 298 082 8578 977 
Frankreich............ 446 685 966 346 
die Niederlande ........ 950 2860 
Hallen ............... 182 649 90 535 
Deſterreich⸗ Angarn ..... 1879 670 833 789 
Rumänien............. 820 1130 
Rußland .............. 5 276 068 1 573 250 
Türkei................ 8 914 284 697299 

zulammen.... 28585 788 9 680 696 


Haupt Bezugäland ift danach Großbritannien, welches für 
547225 Dramen weniger Waaren einführte ala im Vorjahre. — 
Haupt⸗Einfuhrartikel bildeten: Wollenftoffe, Zlanelle, Leinenwaaren, 


1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL ©. 201 und 
wegen bes 1. Halbjahres 1898 ebenda ©. 666. 


Puerto Cabello. — Syra. 


rohes Eiſen und Metalle, Erd⸗ und Delfarben, Alaun, Chlorkalk, 
getrocknete Fiſche, außerdem auch Segeltuch, welches zumeiſt aus 
Malta eingebt. 

Sn zweiter Reihe it Deutihland als Bezugtland zu er 
wähnen, beflen Waareneinfuhr die des Borjahres um 1274 385 
Dradmen an Werth überftiegen Bat. Dabei bleibt jedoch zu beachten, 
daß etwa ein Drittel diefer Waareneinfuhr Belgien, den Niederlanden 
und der Schweiz zuzuzählen ift, welde Länber im Sabre 1893 in 
der Handelsſtatiſtik nicht aufgefüßrt waren, da beren Artikel Durd 
Deutſche und Deſterreichiſche Schiffe zur Einfuhr famen. Immerhin 
wird jedoch Deutihlands legtjährige Waareneinfuhr doppelt jo groß 
als die des Vorjahres geweien fein, wobei zu berüdfichtigen ift, daß 
auh eine große Menge Deuticher Smöuftrieartilel inbirelt über 
Deſterreich⸗ Ungarn, Frankreich und Stalien eingeführt werben. 


Der zollamilihen Statiſtik nad kamen im Sabre 1893 an 
Deutſchen Waaren zur Einfuhr: 


Menge: Bertb: 
Dias. Drachmen 
Häute, rohe.............. 463 637 926 274 
n gefalgene.......... 426 197 147 643 
Leder, Indirted ........... 350 5250 
Kalbfelle, Heine .......... 684 10 020 
Wollenſtoffe.............. 30 900 
Thonwaaren, gewöhnliche... 835 682 12 668 
n alafırt ...... 10 488 1395 
PVorzelanwaaren ......... 8991 80 041 
„ vergoldet 210 1260 
Fenſterglas.............. 32 249 21 326 
Schubftoffe .............. 73 1.088 
Chinin.................. 376 87 200 
Galanteriewaaren. ........ 94 1410 
Bojamentirwaaren ....... . 616 8 612 
Stahlwaaren ............. 187 2192 
Eifenwaaren ............. 113 218 27 566 
„ emaillirte..... 1 795 5 886 
Löſchpapier.............. 489 695 
Bücher ........... ....... 81 849 
Sonnenſchirme ........ ... 615 3347 
Federmefſſer.............. 75 1125 
Ehbeftede .......... ..... 27 129 
„ mit Sriff....... 158 1800 
Glaswaaren, feine .......- 6108 6 065 
Nägel................... 8214 2767 
Schlöfſer ................ 2277 6 886 
Kinderpuppen......... ... 170 4 050 
Drogen ................. 21% 53 786 
Spiegelglaß ...... nennen. 1500 992 
Stahl in Stäben......... 2 970 4102 
ODcker............... .... 18 690 2040 
Druckpapier ............ 188 2850 
Bußeijenwaaren .......... 1800 650 
Eifenwaaren, gehämmerte.. 6519 6 629 
Serrenhüte .............. 200 1 600 
zuſammen einſchl. minber 
wichtiger Artilel........ 1 186 740 1 991 6570 


Rohe und gefalgene Häute kamen aus Hamburg in biejem 
Sabre bebeutend weniger als im Vorjahre zur Einfuhr. Der Bezug 
genanter Robprobufte jo aus Belgien um 1b bis 20 p6&t. billiger 
zu fteßen kommen. Fenſter⸗ und Spiegelglas ſowie Thonwaaren 


Syra. 


find ebenfalls als Belgifche Probufte zu bezeichnen. Dagegen fehlen 
unter ben vorſtehenden ftatiftifhen Angaben Gtrids und Näh⸗ 
mefhinen, Gold⸗ und Gilbermaaren und verichiebene andere 
Induftries@rzeugnifie, welche irrigermeife als Deſterreichiſche Einfuhr 
nahgewiefen worden find. 

Deutihland behauptet den Warlt von Syra vorzugsweife in 
verarbeiteten Leber, Porzellanwaaren, @ilens und Gtahlmwaaren, 


feinen Gladwaaren, Drogen, Spielgeug und Qurzwaaren. Bemerkens⸗ 


werth war im Sabre 1893 bie erhebliche Einfuhr von Ebinin. 

Kit wenig Hat zur Hebung des Handelsverlehrs mit Deutſch⸗ 
land das bereitwillige Entgegentommen der Deutichen Kaufleute bei 
Bewilligung von längeren Zahlungsfriſten beigelragm. Einer 
weiteren Belebung bed Handelsverlehr Syras mit Deutihland ftebt 
der Umftand entgegen, daß ben Kaufleuten in Syra die nöthigen 
Eprechlenntniffe mangeln. Außer der Franzoſiſchen Korreipondenz 
nird auch zuweilen bie Engliihe und Stalienifche, jedoch höchſt 
ielten, in Anwendung gebradt. Die Einrihtung einer Schule in 
Eyra zur Erlernung ber Deutfhen Sprache, ähnlich der Franzöſiſchen 
Eule zur Berbreitung ber Franzöfiihen Sprache im Drient (Alliance 
francaise), würde den Handel mit Deulichland fehr fürbern. 

Rußland führte Hauptjächlih Korn, rothen und ſchwarzen 
Kaviar, Butter und Mehl ein, im Ganzen für 112753 Dradmen 
mehr als im Borjahre, was auf bie erhöhte Getreideeinfuhr im 
Jahre 1898 zurüdzuführen tft. 

Frankreich, welches trodene und gefalgene Häute, Gelben, 
Sammets, Wollenwaaren, Tuch, Spigen, Handſchuhe, Ylafchenweine, 
etwas Zucker und Kaffee, Arzneien und fonftige chemiſche Produkte 
einführte, brachte im Jahre 1898 für 628 062 Drachmen meniger 
ala im Borjahre zur Einfuhr. 

As HauptsEinfuhrartilel Defterreih-Ungarnd find BZuder, 
Kaffee, Baus uud Tiſchlerholz, Faßdauben, Neid, Papier, fertige 
Kleider, Tuch⸗ Leinens, Schafs und Baummollenwaaren, Stahl in 
Etäden, Glas und Borzellanwaaren, Herren» und Knabenhüte, 
Arzneien und Bier zu nennen. Die Einfuhr im Jahre 1898 bat 
um 516 545 Drachmen genen bad Vorjahr abgenommen. 

Die Einfuhr der Türkei, deren Haupt : Einfuhrartilel im 
Jahre 1898 Hülfenfrüchte, Asphalt, Holzkohle, Eicheln und Gerber: 
lohe, Ziegenhaare, Wachs, Tabak in Blättern, marinirte Fiſche, 
Honig, Kümmel und Schiffsbauholz waren, bat um 901 478 Dramen 
gegen dad Borjahr abgenommen. 

Drbinäre Gtrohhüte, Reis, Kaftanien, marinirte Fiſche und 
Zöpferwaaren bilbeten bie Haupt⸗Einfuhrartikel Italiens und 
wurden davon für 15221 Drahmen weniger als im Borjahre 
eingeführt. 

Die angeblid von den Nieberlanden erfolgte Einfuhr im 
Werthe von 2850 Drahmen beftand in Käfe, ber jeboch thatjächlich 
Deuties Fabrikat war. 


Ausfuhr. 


Im Gegenſatz zu dem Ichtjährigen um 10 pPCt. gegen das Vor⸗ 
jahr geringeren Einfuhrwerth fiellt fi der Werth ber Waaren- 
Ausfuhr im Jahre 1898 ſcheinbar als ein um 1588583 Drachmen 
gimftigerer gegenüber dem Borjahre dar. Doch ift die Urſache diefer 
Schlenerhöhung mehr in der wegen der Baluta-Berhältnifie zu⸗ 
nehmenden Bertheuerung ber Ausfuhrwaaren als in einer wirklichen 
Aufbeflerung bes Ausfuhrhandels zu ſuchen. 


251 


An der Waaren⸗Ausfuhr Syras nahmen bie Nachbarländer im 
Sabre 1893, wie folgt, Theil: 


Menge: Werth: 
Beftimmungslanb. Dias. Dramen. 

Afrila................ 770 2310 
Algier ................ 17348 28 113 
Deutfhland............ 105 928 69 621 
Großbritannien ........ 46 776 21 768 
Frankreich ............ 348 968 167 041 
Deſterreich⸗ Ungarn ...... 10 167 7150 
die Niederlande ......-.- 7041 21128 
Stalien ..... .......... 867 426 
Japan ........ ........ 1890 5670 
Rußland ...... ........ 717 167 132 145 
Turkei............... 8 888 706 8 246 745 

mmiammen.... 4 645 082 8 692 112 


Hauptabnehmer ift die Türkei geblieben, ber Werth der Aus⸗ 
fuhr dorthin ift gegen dad Vorjahr um 1575 966 Drachmen geftiegen. 

Auch die Ausfuhr nah Frankreich, wohin zumeiſt Tabak, 
Dein, Diivendl, rohe Felle, Korintben, Pieter, Zimmet und Küfe 
ausgeführt wurben, bat um 77 730 Drachmen gegen bad Vorjahr 
jugenommen. 

Rah Rußland gingen zumeift Tabak in Blättern, Weizenſtärke 
und unverarbeitete Metalle. Auch bier iſt der Ausſuhrwerth um 
87279 Dramen geftiegen. 

Deutfhland, wohin im Sjahre 1892 10800 Dias Waaren 
im Werthe von 20 888 Dramen zur Ausfuhr gelangt waren, bezog 
im Jaͤhre 1898 dem Werthe nad Über das Dreifache der norjährigen 
Ausfuhr. Ausgeführt wurden nad) Deutichland: 


Menge: Werth: 

Diss Drachmen. 
Tabak in Blättern... ........ 16 786 29 368 
Schmirgelfteine .....-orn.... 80 000 22 400 
Rohe Felle............... 9187 17 868 


Rah Defterreih-Ungarn gelangte für 7150 Dradmen 
Tabak, Wein und Del zur Ausfuhr. 

Rah den Übrigen Ländern wurde fait ausſchließlich Tabal 
in Blättern verſendet. 


Schifffahrt. 


Der Niedergang ber Griechiſchen Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft 
in Syra, welder eine Störung der regen Handelsbeziehungen mit 
den Nachbarinſeln und felbft mit dem Feſtlande zur Folge hatte, 
kann wohl ald Hauptgrund dafür bezeichnet werben, daß der Schiffs⸗ 
verkehr im Sabre 1893 um 850 Dampfidiffe von 270978 Reg. 
Tonnen gegen dad Vorjahr zurüdgegangen ift. 

Sn der Hauptſache wird der Handelsverkehr mit den Nachbar⸗ 
(ändern, abgefeheh von drei Heinen Britiſchen Dampficifffahrts- 
Geſellſchaften, durch folgende fünf Britiihe Linien: „Cunard Line“, 
„Pappayanni & Co.“, „Moss“, „CO. Lambros & Co.“, und „Leyland 
Line“, ferner dur die Franzoſiſche Gefellihaft ber „Messagerie 
maritime“, dur die „Deutiche LenantesLinie”, durch eine Türkiiche 
Geſellſchaft „Egee (Conrdji & Oo.)“ und burd eine Griechiſche 
Schififahrtögefelihaft „Pantaleon“ vermittelt. Großbritannien fteht 
mit 148 Dampfidiffen von 133832 Neg.sZonnen in erfter Linie. 
Mit Anfang März des Jahres 1894 ſollte bie Franzöfiſche Schiffs⸗ 
Geſellſchaft „Fraissinet & Oo.“ ihre fett Monaten eingeftellten 
Fahrten nah Syra wieder aufnehmen. 


252 


Des Verkehromangels Balder wurde die Verbindung mit ben 


Nachbarinſeln in der erften Hälfte des Jahres 1893 zumeift nur mit 


Segelbarten unterhalten, was zur Folge hatte, daß 405 Segelichiffe 





Syra. — Jquique. 


ı von 18599 Reg.sTonnen mehr ala im Vorjahre am Schiffaverkehr 


betBeiligt waren. 


Im Einzelnen geftaltete fich der Schiffsverkehr im Hafen zu Syra im Jahre 1898, wie folgt: 









Rationalität. 


Griechiſche............... 
Britiſche 
Türkiſche................ 
Deſterreich⸗Ungariſche 


zuſammen... 
dagegen 1892 | 1382 


Jquique. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Allgemeines. 


Das verfloſſene Jahr war noch bedeutend unglinftiger als das 
Sabr 18923; denn wenngleich feine ernften Kataftrophben wie Bürger: 
krieg, Erdbeben und andere derartige, den allgemeinen Wohlſtand 
ſchädigende Ereigniſſe ftattgefunden haben, fo: ift das Land doch in 
geſchäftlicher Hinſicht noch mehr zurüdgegangen, und man hört 
überall diefelben Klagen über fchlechte Seiten, verminderte Einnahmen 
und vergrößerte Ausgaben. 

Der Sauptgrumd hierfür tft wiederum in Dem ftetig anhaltenden 
Rückgang des Werthes der Landesvaluta zu fuchen, der im Jahre 1889 
291/23 Bence = 2,50 Mark pro EChilenifchen Peſo betrug, biß Ende 


be8 Jahres 1892 auf 175/5 Pence = 1,60 Mark gefallen ift und - 


Ende des Jahres 1893 ih nur noch auf 121/85 Pence = 1,03 Mark 
ftellte, oßne daß begründete Hoffnung auf eine Beflerung biefer Lage 
vorhanden wäre. 

Eine natürliche Folge diefer Berhältnifle ift auch eine bedeutende 
Abnahme des Waarengefchäfts und eine Unficherheit in demſelben, 
die einen Erfolg fehr erſchwert, wenn nit unmöglid macht. 

Im Laufe des Jahres 1893 hat ed denn auch nidt an 
Zahlungseinftellungen verjchiedener Einfußrhäufer aller Branden 
gefehlt, und die Situation tft derartig, daß dem Deutſchen Kauf 
mannöftend die größte Borfit bei Antnüpfung neuer Berbindungen 
anzuempfeblen tft. 

Die eigentbümlihen Berbältniffe der Provinz Tarapaca, bie 
außer Salpeter mit feinem Nebenprodukt Jod nur noch Guano und 
Erze produzirt und vollftändig vegetationdlos tft, zwingen bie Eins 
wohner berfelben, alle Bebürfniffe von auswärts zu beziehen, und 
ift daher das Leben in diefer Provinz und jpeziel in Iquique 
außerordentlich theuer. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 321. 


i zuſammen. 
58 Reg⸗38 NR | = 
E5 | Tonnen. 2, | Tonnen. | % | 2 
a= 8 #4 ar 8 Tonnen. 


Der bedeutende Kursrückgang bat alle Preiſe, nicht nur ber 
von Europa eingeführten Waaren, ſondern auch der ans dem Sühen 
Chiles eingeführten Lebenämittel, wie Fleiſch, Mehl und ander 
tägliche Beblirfnifle, derartig gefteigert, daß es Vielen ſehr erichwert 
ift, den täglichen Unterhalt für ſich und ihre Familie zu verdienen. 

Sm Laufe bes Jahres 1898 Hat die Stabt JIquique eleltriſche 
Beleuchtung erhalten. Diele Einrihtung ift von ben Bereinigten 
Staaten von Amerika geliefert worben, bagegen haben einige 
Salpeterwerte ihre elektriſche Einrichtung von Deutichland bezogen. 


Die von dem Nebenhafen Sunin nad den im Innern beisgenen 
nörblichen Salpeterwerlen führende Bahn ift faft vollendet und wird 
in den erften ſechs Monaten des Jahres 1894 fertig geftellt werben. 
Durch die Vollendung biefer Bahn zieht fih ein großer Theil des 
früber über Bifagua bemerkftelligten Eins und Ausfuhrhandels nad 
dem Hafen Junin, weshalb Pifagua fon jekt an Bebeutung vers 
liert und immer mehr verlieren mwirb, 


Eine der Eiſenbahngeſellſchaft von Agua Santa, deren Hafen 


Caleta Buena tft, in dieſem Jahre ertheilte Konzeſſion, ihre Bahn⸗ 
ſtrecke biö nad) dem Flecken Huara zu verlängern unb biefe mit ben 
in diefem Territorium gelegenen Salpeterwerlen zu verbinden, wird 
einen nicht unbeträctlichen Theil der Eins unb Ausfuhr, bie früher 


über Jquique gegangen ift, nah dem Hafen Caleta Buena ziehen . 
und den ſchon im Jahre 1898 ſchwächer gewordenen gefchäftlihen 


Berkehr von Iquique noch mehr ſchädigen. 


Die Bahnbauten von Junin und Caleta Buena im Norben, der | 
Bau der Bahn nad Lagunas im Süden ber Provinz und die Er 


richtung mehrerer neuer großer Salpeterwerfe theild in Xarapaca, 
theilg in den Departements Tocopilla, Provinz Antofagafta, Haben 
eine große Anzahl Arbeiter theils von Zquique jelbft, theils aus 
ben in ber Provinz Tarapaca gelegenen Salpeterwerten fortgegogen 


und dadurch nicht allein einen Mangel an Arbeitern in ben Salpelers . 


werfen bervorgerufen, ſondern auch die geichäftliche Bewegung bei 
Haupthafens Iquique bebeutend verringerk 
Wenn nun au ein Theil ber Arbeiter nach Yertigftellung der 


Sauiqun 


Bahnen in biefer Provinz zur Arbeit in den Salpeterwerten zurück⸗ 
ichren wird, jo werden fich biefelben fpäter nicht allein unter bie 
im Innern von Tarapaca gelegenen Werke vertheilen, fonbern haben 
auch noch die Werke in Laguna? und Tocopilla, woſelbſt fie 
Beihäftigung finden Fönnen. 

In den Nebenhäfen Junin und Caleta Buena befteben ſchon 
jest Dörfer vom 1000 bis 1500 Seelen, deren Bevölkerung fid, 
wenn die beirefienden Bahnen beenbigt Find, noch erhöhen wird, 
und nicht allein des ganze Konſum biefer Leute, fonbern auch ber 
der fämmtlien hinter diefen Häfen Tiegenden Galpeterwerke, ver 
früher Über Yquique und Pifagua bezogen wurbe, wird in Zukunft 
direkt über die Nebenbäfen eingeführt werben, ſowie auch bie 
Salpeterverfiffungen in denfelben zum Nachtheil der beiden Haupt: 
bäfen größer werben mfffen. 

Die Chileniſche Regierung dat ferner bie Konzeifion zur Eröff⸗ 
nung eined Rebenhafens, Chucumata, im Süden Jquiques, etwa 
drei Stunden entfernt belegen, ertheilt, und erwächſt dem Haupthafen 
Jquique hierdurch eine neue Konkurrenz. 

Ale dieſe Umftände müfjen eine bebeutende Abnahme des 
handels und der Schifffahrt des Hafens Jquique zur Folge haben. 


Einfuhr. 

Die Deutſche Eiſeninduſtrie hat gu ben drei bedeutenden, im 
verfloffienen Jahre in Ban genommenen Tinternebmungen, ber 
Eifenbapn von Junin in das nördliche Innere ber Provinz, ber 
num Zweigbahn nad Lagunas im Süden, fowie des Abzugskanal⸗ 
Igftems in Iquique, gar nichts geliefert. 

Die Eifenbahnen werden von Engländern, die Alles in Groß⸗ 
britannien kaufen, die Kanäle von einem Yranzöfifchen ingenieur, 
ker feine Kontralte in Großbritannien und Frankreich abſchloß, gebaut, 

Deutihe Eiſenwaaren, Maſchinen und Eifenbahnkarren für 
Heinere Geleife im Terrain ber einzelnen Galpeierwerle find im 
beträchtlichen Mengen eingeführt worden; Manufalturmaaren Dagegen 
werden noch immer son Großbritannien bezogen, und in ber 
Proviſionsbranche liefert Deutihland bauptfächlich Zuder, Komferven, 
Bier, Lichte und einige wenige andere Artikel in kleinen Mengen. 


Ausfuhr. 

Natronjalpeter. Aus Anlaß der größeren Nachfrage für 
dieſen Artifel in Europa erhöhte das Dirsltorium bed Salpeterringed 
die zur Verihiffung zu Bringende Menge um ein Beträchtliches. Es 
gelangten im Ganzen 20655 161 Span. Geniner!) zur Verladung, 
jaft drei Millionen Centner mehr als im Vorjahre. 

Die folgenden Tabellen veranſchaulichen bie Verihiffungen aus 
ben verfhiebenen Häfen und nad den verihiedenen Beſtimmungs⸗ 
orten in den letzten Sabren. 

Salpeterverihiffungen fanden ftatt: 


1893. | 1892, | 1891. | 1890. | ‚1889. 








Spaniſche Sentner. 


10014 318 201 478/8 515 857 11 696 084/9 661 655 


Iqique ...... 
Caleta Yuena.. | 2 332 62611 974 0481 243 197| 1 005 1461 896 748 
Junin ........ 650 9650| 283 027 2116733 291 666| 869 084 
Bilagun....... 4 693 889 4 469 864.5 066 968) 8 189 69618 098 659 
ocopilla ..... 969 407 542 776] 374476 231] — 
Antotagafta 668 751] 682 633 8399 360] 495044] 746 983 
al ........ 1 435 30711 826 78111 299 8896| 1889 784) 725 077 





1) 1 Span. Geniner Quintal) = 46 kg. 
Deutfhel Haubeld-Nrchiv 1894. IL 


258 
Die Salpeterverihiffungen waren beitimmt: 
1893. 1892. 1891. 
nad: Spaniſche Geniner. 
Ranal (für Drber)........... 11259 887 11027806 11669 686 
Großbritannien ............ 886 141 61 984 29 205 
Deutſchland................. 5016 779 8877540 2964 128 
den Niederlanden und Belgien. 922 883 152 838 207 292 
Frankreich ................ 1314 767 758 916 820 299 
Schweden ......... .. ....... — — 28 207 
dem Mittelmeer............ 272 941 201 865 88 414 
den Verein. Staat. von Amerika: 
ODſtküſte.............. . 2187277 1809594 1886 287 
San Franciſsco .......... 190 417 81 637 832 309 
Mauritius.................. 46 081 — — 
Ehina ............ ......... 890 — — 
Chile ...................... 68 424 174237 — 
Peru ...................... 135 — — 
Bolipia .................... 49 — — 
Ecuador.................... 40 — — 


zuſammen.... 20655 161 17479607 17115827 


Die Preiſe für Natronfalpeter an der Küfte ſchwankten zwiſchen 
5 Schill. 8 Pre. und 6 Schill. 6 Pce. pro Ceniner von 46 kg je 
nach Dualität und Lieferungstermin. 

Die von dem Direltorium bed Galpeterringes getroffenen 
Maßnahmen, den Abſatz zu erhößen, haben ein gutes Nefultat ers 
geben, und namentlih bie in Berlin anfäflige Delegation hat fi 
auf diefem Felde durch in Darmftadt veranlaßte Verſuche, die photos 
graphiſch wiedergegeben unb vervielfältigt worden find, ausgezeichnet. 

Die in Chicago veranftaltete Ausftelung fol ebenfals von 
Nutzen gewefen fein, und man erwartet eine Zunahme des Konſums 
in den DBereinigten Staaten von Amerila auch für Ackerbauzwecke. 


Sn den an der Chileniſchen Hüfte belegenen Ländern, naments 
lid im Süben, findet Salpeter auch bereits in größerem Winfang 
Berwenbung, und fteht eine weitere Zunahme des Verbrauchs zu 
erwarten. 

Die Salpetervereinigung erliit mit dem 31. März 1894 und 
tft nicht wieber erneuert worben, weshalb von dieſem Tage an freie 
Brodultion und Ausfuhr geftattet ift. 

Unter den Sadverftändigen herrſcht bie Anficht, daß die frei 
gegebene Produktion keinen bebeutenben Einfluß auf bas in dieſem 
Sabre lieferbare Duantum ausüben wird, da bie Salpeterwerke, 
wenngleih fie aud eine größere Menge produziren büriten, doch 
nicht über genügende Arbeitskräſte verfügen, um das ganze Jahr 
ohne Unterbrechung in vollem Umfange zu arbeiten. 

Im Laufe des Jahres 1894 follen mehrere neue Salpetermerke 
ihre Probultion beginnen, und ift daher wohl anzunehmen, daß das 
verſchiffbare Duantum immerhin eine Böhere Ziffer erreichen kann 
als im Vorjahre. 

Die Eigentbümer ber Salpeterwerle haben ſich zu einer Ver⸗ 
einigung zuſammengethan, deren Zweck aber lediglich ſein wird, die 
früher von dem Direktorium des Salpeterringes veranftalteten 
Schritte, zwecks der Propaganda für den Artikel, fortzufetzen. 

Jod. Die Ausfuhr von Jod beziffert ſich auf 12979 Centner 
im Sabre 1893 gegen 11460 Gentner im Sabre 1892. Davon 
gingen nad) Liverpool 1774, nah Hamburg 4554, nad New York 
5627 und nad London 3025 Span. Sentner. 

Bon nicht zum Ringe gehörenden Brobugenten murben 
68 Centner verſchifft. 

35 


254 


Die in Händen der Ringmitglieder am Schluß des Jahres 1898 
befindlide Menge Jod betrug 21238 Span. Centner gegen 14482 
im Sabre 1892. 

Silber. Auch im Jahre 1893 Hat fi die Mineninduftrie 
noch bedeutend gehoben, und haben einzelne Minen ſehr zufrieden« 
fiellende Reſultate erzielt, die allerdings durch das beftändige Fallen 
des Silberwerthe in Europa beeinträchtigt worden find. 

An Siüberbarren wurben ausgeführt 825 Stüd im Rettogewicht 
von 49 373 kg im Werthe von 3619 950 Peſos. 

An Silbererzen find Mengen im ungefähren Wertbe von 


Sauique. — Qutensland. — Sübauftralien. — Genua. 


11/8 bis 18/4 Millionen Thalern Ehilenifhen Geldes zur Berihiffung 
gelommen. 


Schwefelſilber wurde in dem abgelaufenen Jahr in ber Menge 
von 8000 kg mit einem Werth von 40000 Pd. Sterl. ausgeführt. 


Schiffahrt. 
In Folge der erhöhten Salpeterausfuhr ift der Schiffsverkehr 
in den Häfen ver Provinz ein etwas lebhafterer geweſen ala im 
Borjahre. 


Die Betheiligung der einzelnen Nationen am Schiffsverkehr im Hafen von Jquique im Jahre 1898 ift aus folgender Tabelle erſichtlich: 








Eingang. Ausgang. 
Rationalität Dampfe! Gegels Reg. Darunter a Dampfs| Segel: Reg. Darunter in u 
® . e .3 3 4 eg.⸗ 
ſchiffe. ſchiffe, Tonnen. Schiffe. zon Ca fchiffe. | fchiffe. | Tonnen Schiffe. Zonken. 























Britiſche............. ......... 41 157 160 098 18 109 292 41 152 152 675 7 7148 
Deutihel) .................... . 77 12 236 194 24 34 676 15 68 197 278 — — 
Franzöſiſche ................... 14 15 56 727 6 8290 14 14 b8 282 — — 
Amerikaniſche (Vereinigte Staaten) 1 15 15 486 8 2769 1 13 13 683 3 83318 
Schiffe anderer Rationalität ..... 1° 11 15 332 — 


6 7088 1 10 | 


zufaommen...| 134 | 270 | 483 887 | 187 | 161 965 | 182 | 257 | 460 771 | 10 | 10 466 


Sn der vorftchenden Tabelle find die regelmäßigen Poſtdampf⸗ 
Ichiffe der Britiſchen und Chileniſchen Kompagnien, welde, norbs 
und ſüdwärts gehend, Iquique zweimal wöchentlich berühren, nicht 
mit aufgeführt, ebenfowenig zwei bis drei weitere Meine, unter 
Chilenifher Flagge fahrende Dampfiiffe, melde eine allerdings 
recht unregelmäßige Verbindung mit dem Süden Chiles und fpeziell 
Valdivia unterhalten. 

Die Dampfidiffe der beiden Deutichen Linien laufen auf der 
Reife von Europa Iquique nur für die Entlöfhung der Waaren an, 
auf der Rüdreile laden fie zum Theil größere Mengen Salpeter. 


Queensland, 
Ausfuhr von Gold im Sabre 1893.°) 


Sm Jahre 1893 wurden aus der Kolonie Dueendland 622 573 Unzen 
Gold im Werthe von 2167890 Pfd. Eterl. ausgeführt, 29 014 Ungen 
im Werthe von 98 472 Bid. Sterl. mehr als im Jahre 1892. 

Bon der Ausfuhr im Jahre 1893 gingen neben anderen uns 
bedeutenden Mengen nad Großbritannien 23894 Unzen im Werthe 
von 81931 Pd. Sterl., nach Neufüdmwales 596 885 Ungen im Wertbe 
von 2075070 Pd. Sterl., nad China 1859 Ungen im Werthe von 
1276 Pfd. Sterl. 

Sn der Gefammtgoldausfuhr von Dueendland find 935 Unzen 
im Werthe von 8613 Pfd. Sterl. miteindegriffen, welche in Britifch- 
Neus Guinea gewonnen mwurben. 


1) Darunter 5 aus dem Borjabre. 
3) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 282. 


Südauftralien. 
Ausfuhr von Gold im Jahre 1893.') 

Die Goldausfuhr aus Sübdauftralien wirb für das Jahr 1893 
auf 11609 Ungen im Werthe von 44 942 Pfd. Sterl. angegeben, 
wovon 3262 Unzen im Werthe von 12561 Bid. Sterl. in ber Kolonie 
felbft gewonnen waren, während ber Reit vom 8547 Unzen im Wertbe 
von 82 881 Pd. Sterl, aus Weftauftralien. herrührte. 

Alles aus Südauftralien im Berichtsjahre ausgeführte Gold 
wurbe der Münze in Melbourne zugeführt. 


Genua, 
Handelsbericht für das Jahr 1893.” 


Allgemeine Bandelsbewegung. 


Die Eins und Ausfuhrzahlen ergeben, verglihen mit dem Vor⸗ 
jahre, folgende Refultate: 


kg Werth: Lire. 

Einfudr. .......... 2 308 466437 889 870 845 
Ausfuhr .......... 121236510 114774118 
zufammen... 2424 702947 497 644 963 

1892. 

kg Werth: Lire. 

Einfuhr.......... . 2269 245 880 858 465 341 
Ausfuhr .......... 110511956 1025627 667 
zufammen... 2 369 767 786 460 993 008 


Es ergiebt fich folglich eine Zunahme der Gefammtbewegung in 
Mengen und Werthen von 54 945 161 kg und 86 651 955 Lire. 
Diefe Refultate vertheilen fi), wie folgt, auf die Ein» und Ausfuhr: 


1) Bergl. Hand. Arch. 1892 IL ©. 528. 
2) Wegen des Vorjahres |. Hand, Ar. 1893 II. ©. 832. 











ua... 




















Benun. 255 
Einfuhr. 
Nach den Kategorien des Italieniſchen Zolltarifs vertheilt fi die Einfuhr, wie folgt: 
1893, 1892. 
Baarentlaffen. Dengen: Dertb: Mengen: Werth: 
xg Lire. kg Lire. 
1. Spirituofen, Getränte, Dele ...... ..... 26 726 787 b 882 790 23 697 021 5 200 744 
2. Kolonialmaaren, Drogen .............. 64 665 865 39 464 429 67 012 964 41 998 428 
3. Chemikalien.......................... 44 107 025 23 661 785 88 189 391 25 005 749 
4. Farben, Gerbmaterialien............... 12 566 476 6519 760 12 505 789 6 492 862 
5. Hanf, Flachs, Jute................ 11 9922 144 5118897 5 094 272 2 051 233 
6. Baumwolle.......................... 73 212 037 18 8654 439 74 441 581 81 660 625 
7. Wolle, Pferdehaare................. 2718 944 8 203 840 4 385 038 12 121 406 
B. Seide............................... 604 215 9 582185 863 122 5 630 501 
9. Holz und Stroh ..................... 48 863 984 4 148 426 85 314 188 8 439 918 
10. Bapier, Buͤcher....................... 267178 422 947 342 025 330 180 
11. Häute, Felle....................... 10 109 097 16 819 256 8 168 027 13 989 066 
12. Erze, Metalle...................... 106 377 265 21 744 807 103 005 065 21 032 188 
18. Steine, Erden, Glas.................. 1 367 987 599 89611 824 1504 485 722 40 434 210 
14. Cerealien................... ......... 888 578 590 96 196 753 841 261 309 84 640 734 
15. XThiere, thieriihe Erzeugnifie ........... 44 469 281 24 1850 489 40 859 819 21 545 965 
16. Verſchiedene Gegenftände ...... ........ 289 683 3 006 768 270 224 2 695 612 
17. Edelmetalle.......................... 518 149 000 283 305 920 
zufammen... 2308466437 382870845 225924658390 B68 465 841 
Die folgende Ueberficht ftelt die Einfuhr nad den verfchiedenen Mehr (+) ober 
Einfuprländern zuſammen: 1893. 1892. weniger (—). 
Mebr (+) ober Herkunftslaͤnder. kg kg 
1893. 1892. weniger (—). | Schweden u. Rormegen 10714 704 6856 646 -+ 4 868.058 
derkunftälänber. kg die Nieberlande........ 118690 2424807 — 1287887 
Großbritannien....... 1549 228826 1557412244 — 8188418 Schweiʒ ............. 889 894 618466 — 918572 
Rußland ............ 291 106 682 209168489 -+-81 958 143 Deutſchland Bleibt auch diesmal wieder in fünfter Reihe, obgleich 
Bereinigte Staaten von feine Einfuhr um rund 3 MIN. kg gefunten ift. Beſonders zu bes 
Amerila und Merito 110578406 116295690 — 5717285 | merten tft das Steigen der Einfuhr aus Rußland, Spanien unb 
Frankreich .......... 41944609 54 720 266 —12 775656 | Portugal ſowie aus Schweden und Norwegen; Belgien weiſt eine 
- Belgien „anne nceen.. 25 003 180 21 716169 + 3287011 | geringere Steigerung (von rund 4 Mill. kg) auf. Die Franzöfiſche 
Spanien und Portugal 23 818 812 18 987 564 + 4831 248 | und die Schweizeriſche Einfuhr zeigen befonders große Ausfälle. 
Deutihland....... ... 8121207 833497791 — 2285 714 In der folgenden Tabelle find die Einfuhrzahlen einerfeits nad) 
Deſterreich⸗ Ungarn... . 12506 06 10664766 4 1851540 | Kategorien, andererſeits nad den Einfuhrländern zufammengeftellt: 
Ginfubrmengen im Jahre 1893. 
aus 
8] aus aus aus aus aus aus ben aus Spanten heben aus ber ben Br aus 
. ; inigte 
€ Oeſterreich Belgien Srants | Deutfch Groß Nieder⸗ Rußland. | und und | &chmeig. Staaten von anderen 
& Ungarn. reich. land. Britannien. | landen. Portugal. Norwegen. 3 Ländern. 
ne” ! : Rg kg kg kg ? LE. ! 
| | 
1| 1589%3 91581 8069795 893 048 1020 374 18107| 2422 g89! 205693 85125 256) 18 628 616) 687 391 
2| 5528| 3 — | 9864962117 796580) 11880061) 11708) 1241 763) 4 — 198| 4363 91719 437 618 
3 81 526|.2 114 807) 4801 2283| 40130%| 16 781484| 158275) 150 — 13188757 — 6 052 466 10 322 253 
4 19667] 91022| 1716352] 412063 1103877] — — 285 497 — — 2268 4565| 6 729 642 
5 2117] 267801| 178085] 44246 488433} 1488 1281| 218051 — 932 2 62610 717 639 
6 11 677 2665| 8094381 74896 b 494 466. — — — — 69 566| 85 819 825130 929 525 
7 b 262 8060| 646666 103423 — — — — — — 1 576 889 
8 268 46| 119769 8 361 — — — — 348 383 462 278 
9111185843] 18746! 1815617] 70686 — — 268 5600| 874 080 77800| 82186 498| 1676 877 
10 8165 1040| 932021} 95192 — — — — — 1930 12219 
11] 2244811 108604 817118 101244 — — — — — 313 6144 8130 462 
12 — 6 089 181 1166 0065| 2 968 407 — — 17790 283 6 482 2000 30870 — 15 106 964 
13 88 15813 376 049,10 992 5623| 24814 _ — | 381475 o— — — 6 537 022 
14 | 171002] 1582063| 8529 990! 4 645 809 794 0421287 290 695 — — — — 86 579 629 
15 — 1268 2156| 2808 024| 226 394 168 806 — 4661426 4241407 160 920 11 000 180 7 040 864 
16 2474 — 16372 26546 — — — — — — 34 800 
17 — — 618 — — — — | — — — — 





uf. [12 Bo s00j25 008 * 944 soaı 212 om 1549 228 sag 186 sm 106 * 818 aus 10714 de 889 socuo 678 us) _ 


85* 


256 


Weber die Einfuhrverhältnifie im Einzelnen ift unter befonderer 
Berüdfihtigung Deutihlands Folgendes zu bemerken: 


1. Waarenklaſſe. 
Spirituojen, Setränte, Det. 


Die Einfuhrzahlen für Mineralwaffer weiſen au in dieſem 
Jahre wieder befremdende Ergebniffe auf, inſofern die Statiftif ſich 
mit den thatſächlichen Berhältnifien in feiner Weife deckt. Während 
nämlid in den Hoteld und Neftaurationen in Genua und Umgegend 
eine immer größere Menge von Deutihen Waflern, beſonders 
Apollinaris und Selters, getrunfen wird, wird in ber Zollſtatiftik 
eine Deuiſche Einfuhr überhaupt nicht erwähnt; die Einfuhr aus 
Defterreihs ingarn, die im Vorjahr mit nur 769 kg (gegen 13 215 für 
das Jahr 1891) verzeichnet war, beträgt im Berichtäjabre 10 348 kg; 
die Belgifhe Einfuhr 8190 kg gegen 221 im Vorjahr; die Franzöſiſche 
19391 kg gegen 41159. Es muß angenommen werden, daß das 
Mineralmaffer Ihon an der Ürenze verzollt worden ift und nun in 
der ſpezifiſch Genueſiſchen Zolftatifttt nicht mehr erwähnt wird. 

Die Einfuhr von Wein in Fäffern ift fehr bedeutend geftiegen 
von 130510 kg auf 789500 kg; die größte Anzahl (566 000 kg) 
wird jedod unter die Rubrik „aus anderen Ländern“ geftellt, unter 
welchen in biefem Yale Griechenland und die Türkei zu verflehen 
find, aus welchen beiden Ländern eine bedeutende Menge Wein ein, 
geführt wird. DefterreihsUingarn wird mit 42800 kg (gegen nichts 
im Borjahe), Frankreich mit 45400 (gegen 19000) und Spanien 
und Portugal mit 85 300 (gegen 100 010) verzeichnet. Eine Einfuhr 
von Deutſchen Weinen wird nit ermähnt, während thatſächlich eine 
ſolche nicht nur für Hotels, ſondern auch für Private in der Deutichen 
Kolonie ftattfindet. Jedenfalls ewfolgt auch Bier die Verzollung an 
ber Grenze, und der ftatiftiiche Nachweis in Genus unterbleibt daber. 
Die Einfuhr von Wein in Flaſchen ift von 36926 auf 19019 
Flaſchen gefunfen, wovon 16 890 aus Frankreich (gegen 23 524 im 
Borjabre), 2409 aus Deutihland (gegen 4420) unb 220 aus Spanien 
und Portugal (gegen 500). Ganz außgefallen iſt die Flaſcheneinfuhr 
aus Großbritannien und Defterreichsliingarn. Auch dieſe Ergebniſſe 
der BZolftatiftil entſprochen nicht ben wirkliden Konfumverhältniflen, 
ba erfahrungsgemäß 3. B. Ungarikhe Flaſchenweine in Genun ein⸗ 
geführt und gerne getrunlen werben und der Konfum yon Deutſchen 
Flaichenweinen mit jebem Jahre zunimmt. Die Wextbangaben 
(61818 Lire für 19019 kg) fcheinen in diefem Sabre der Wahrs 
I&einlichteit näher zu kommen ald im Barjahr. 

Die Biereinfuhe in Fäflern ift mit 112400 kg im Wertbe von 
44 960 Lire gegen 39 400 kg im Werthe von 16240 Lire im Vorjahr 
verzeichnet, davon 100500 kg aus Deutihland (gegen 86000 im 
Borjabr), 10 200 aus Defterreichslingarn (gegen 900) und 1700 aus 
Großbritannien (gegen 2200). Eine Einfuhr aus Frankreich Hat 
nicht ftattgefunden. Obige Zahlen dürften zwar ben wirklichen 
Konfumverhältnifien näher kommen ald die vorjährigen; die richtige 
Sachlage geben diefelben aber ebenfo wenig wieder wie die letzteren. 
Die nah der Statiftit beftehende Gngliſche Biereinfuhr bürfte mit 
einer verhäftnigmäßig geringen Ausnahme für Pale Ale thatfächlich 
aus Deutichem, Niedesländifhem oder Norwegiſchem Bier beftehen, 


das zufälligermeife über Großbritannien ober unter Britifcher Flagge. 


nah Genua gelommen ift. Engliſches Bier (Bale Ale oder Porter) 
wird hier nur in Heiner Menge Tonfumirt. 

Die Deutfche Biereinfuge nimmt bei Weiten die erfte Stelle 
ein. Die billigeren und leichteren Italieniſchen Biere mögen freilich 
dem Konſum Deutfhen Biered Abbruch gethan haben, aber daß bie 
Deutſche Einfuhr die angegebene Menge von 100 500 kg weit über- 


Genua. 


freigt, unterliegt feinem Zweifel. Der ſehr bedeutende Unterſchied 
zwifchen ber angegebemn Ginfußs und bem tbattidligen Konſum 
kann fih nur dadurch erflären, daß bie weitaus größte Menge 
Deutſchen Biere an her Grena, in Chiaflo oder Luino, verzolit 
wird und in die Genueſer Holltabellen nicht mehr eingetragen wirb. 

Die Einfuhr non Bier in Flaſchen ift mit 61 763 gegen 118 215 kg 
verzeichnet, wäre folglich weiter geſunken, was nicht annehmbar ift, 
da im Gegentheil mehrere Deutſche Käufer fich in größerem Maßſtabe 
als bisher mit diefer Einfuhr beſchäftigen und auch günftigere Erfolge 
erzielt haben ala in den Borjahren; die obigen Zahlen ftimmen mit 
diefen Thatfachen nicht überein, Die größte Flafchenbiereinfuhr wird 
für Defterreichslingarn mit 43604 Flaſchen gegen 59 776 im Bor 
jahr eingetragen; es folgt Deutichland mit 12388 (gegen 46 138), 
Großbritannien mit 8576 (gegem 9243) und Frankreich mit 2200 
(gegen 60). | 

Die Einfuhr von reinem Spiritus in Fäſſern ift weiter ge: 
funten von 60565 auf 51260 kg. Deſterreich⸗Ungarn beberridt 
Diefelbe mit 50947 kg (gegen 558308), eine Deutfche Einfuhr ift 
nicht mehr verzeichnet, während biefelbe im Vorjahre noch 3739 kg 
betrug; es tritt eine Franuzöſiſche Einfuhr von 313 kg auf. Die Eins 
fuhr von verfüßtem Spiritus in Fäſſern iſt von 131466 kg auf 
188 119 kg geftiegen und die fpeziell aus Deutihland von 5869 auf 
8591 kg. Die Haupteinfuhr ſtammt aus Frankreich (77 642 kg) und 
Großbritannien (38811 kg); die Niederlande lieferten 12176 kg, 
Spanien und Portugal 643 kg und die Schweiz 256 kg. In 
Spiritus aller Art in Flaſchen ift ein Ruckgang eingetreten, der and 
Deutihland betroffen Hat, letzteres führte nur 8802 Liter gegen 
4518 Liter im Borjahre ein. Haupteinfuhrland ift Frankreich. 

Aether und Chloroform am nur aus Großbritannien mit 


452 kg. 


An der Deleinfuhr war Deutſchland in diefem Jahre nicht bes 
theiligt, während die vorjährigen Tabellen nod eine Einfuhr von 
7524 kg aufweifen. 

Die Petroleumeinfuhr ift um bie Hälfte gefunten, von 
16212 776 kg auf 8700673 kg, und zwar Hat das Anterilaniiche 
Petroleum mit 4 418 980 kg das Ruffifhe mit nur 663 042 kg liber: 
flügelt. Neben der Ruffiigen Einfuhr kommen auch Einfuhren aus 
Frankreich (2811040 kg), Großbritannien (468 383 kg), Deutſchland 
(264 345 kg), Belgien (88391 kg), Deſterreich⸗ Ungarn (968 kg) und 
ben Nieberlanden vor. Es handelt ſich bier jedech augenfcheinlich 
um Tranfigut. Auffiiges Petroleum wird Öfterd vom Schwargen 
Deere nach Trieft und von lekterem Hafen nah Genua gebragt, 
während Amerikaniſches Petroleum feinen Weg über Bririfche, Frans 
zöſtſche u. f. m. Häfen nach Genua findet, eventuell auch auf Deuticen 
von New⸗Yark kommenden Dampfichiffen als Deuticher Einfuhrgut 
nachgewieſen wird. 

An den Eijenzeneinfuhr iſt Deutſchland noch betheiligt und 
zwar mit 89 kg Drangeneſſenz, 288 kg Pfefferminzefſenz und 1136 kg 
nicht näher benannter Effenzen. Als Konkurrenzland wirb Großs 
Britannien und für letzteren Artikel noch Nordamerika verzeichne. 


2. Waarenklaſſe. 
Kolonialmaaren, Drogen. 
Deutſchland tritt diesmal iz ber Einfuhr von Cichorien mit 


1496 Ing auf (gegen nichts im Vorjahr) in Konkurrenz mit den Rieder 


landen (8672 kg) und Großbritannien (446 kg). Eine Franzofiſche 
Einfuhr wie im Vorjahr hat nicht mehr flattgefunben. 

In der Zuckereinfuhr ftellie fich Deutſchland, wie folgt: 

An Zuder 1. Klaffe (bezw. Robzuder) wurden 95 869 ig gegen 
10056 im Vorjahr eingeführt Bei einer Geſammteinfuhr von 


Genua. 


185172 kg gegen 887188 kg im Borjabr. Die Verhäaltniſſe Haben 
fh nach zwei Selten zu Gunften Deutſchlands verändert, da eines 
Theil die Deutſche Einfuhr von rund 10.000 auf rund 95000 kg 
geftiegem ift und andererfeits ber prozentualiſche Antheil ber Deutſchen 
Einfuhr gefiisgen ift, obgleich bie allgemeine Einfuhr um 200000 kg 
rund gefallen iſt. Deutſchland ift bei Weiten dad erfie Einfuhrland, 
ba Großbritannien nur 26 962 kg (gegen 306 628 im Borjahr) aufs 
meift. Cine Nieberländifge Einfuhr bat nicht mehr ſtatigefunden, 
es tritt aber eine Einfuhr von Frankreich (106 kg) und Norbamerika 
(276 kg) und eime ſolche aus auberen Ländern mit 11970 kg (gegen 
21 984 kg im Borjahr) Hinzu. Ä 

Zuder 2 Klafje. Deutichland, Das im Borjehr mit 16 916 881 kg 
bei einer Geſammteinfuhr von 58 136 067 kg verzeihnet war, ift mit 
kiner Einfuhr auf 17696908 kg bei einer Geſammieinfuhr vom 
51801 489 ig geftienen. Als Konlurrenzländer treten auf: Frank⸗ 
seid mit 9 771 126 kg gegen 4 448 897 kg im Borjahr, Großbritannien 
mi 4 738 WO kg genen 4494960 kg, Rußland mit 1241766 kg 
gegen 7 800 862 kg, Rorvamerile mit 4366 kg genen nichts im Bor: 
jahr und „andere Lünder“ mit 18849 144 kg gegen 17718617 kg 
im Vorjahr. Neben Deutſchlands Aufiämung ift Die in weit 
größerem Maße geſteigerte Einfuhr aus Frankreich bemerkbar. 


3. Daarentlafie. 


Shemifge Ergeugnifje, Apotbelerwaaren, Harge und 
Barfümerien. 

Die letztjährige Statiftit Hält die verſchiedenen Säuren wieber 
auseinander, während biefelben im Borjahr unter der Gefammtrubrif 
„Säuren“ zuſammengezogen waren. Es ergiebt fih, daß Deutſchlands 
Einfuhr fi auf Borfäure (mit 21192 kg gegen 2478 kg aus 
Großbritannten), auf unreine Gallusſdure (mit 24600 kg gegen 
114151 aus Frankreich, 28 732 aus Defterreich-Ungarn, 26 041 aus 
Großbritannin, 50217 aus Belgien), auf Phenylſfäure (mit 
20 055 kg gegen 81997 aus Großbritannien, 2000 aus ben Nieder⸗ 
landen), auf Effigfäure (mit 220 kg ohne Konkurrenz), auf ni ht 
benannte Säuren (mit 8510 kg gegen 79862 kg aus Groß» 
Britannien und 5867 kg aus Belgien) erftredt hat. 

An reiner Potaſche führte Deutfchland 588 kg (gegen 858 tm 
Borjadr) ohne Konkurrenz ein, unbenannte Alkaloide betrugen 
wie im Vorjahr 25 kg. 

In Eiſenoxyd führte Deutſchland 12061 kg fgegen 10 082 kg) 
hinter Großbritannien mit 818550 und Belgien mit 33090 und 
vor Frankreich mit 4697 kg ein; Frankreich ift fomit überflügelt; 
die Einfuhr aus den Niederlanden ift weggefallen. 

In Zinkorxyd Mitt Deutſchland mit 11800 kg (gegen nichts 
im Borjahr) Hinter Großbritannien, Frankreich und Belgien auf. 

Eifigfaured Alumintum ift diesmal in erfter Linie aus 
Deutihland (mit 67 860 kg gegen 21441 im Besjahr) und ſodann 
aus Frankerich (mil 80885 gegen 28739 kg) eingeführt. Cine 
Britiihe Ginfuhr Bat nicht flattgefunden. 

In Iohlenfauren Berbindungen tritt Deutfchlanb mit 48 530 kg 
Soda (Hinter Großbritannien, Frankreich und Belgien) unb mit 
1087 kg Potafche (Hinter Welgien, aber vor Frankreich und Groß⸗ 
Britannien) auf. Im Vorjahr war die Deutiche Einfuhr Tohlenfaurer 
Berbindungen insgefemmt une mit 6155 kg verzeichnet, Detail 
zahlen waren nicht angegeben. 

Bon Chlorverbindungen führte Deutſchland ein: 20929 kg 
Chlortalt (Hinter Großbritannien und Frankreich), 28381282 kg 
Ehlornatren im mellaus exfter Reihe, gegen 46 400 kg aus 
Belgien und 8140 kg aus Fraulreich. 


237 


we, 

In falpeterfauren Verbindungen tritt Deutſchland mil 102 104 kg 
rafftnirtem falpeterfauren.Ratron ohne Konkurrenzland auf. 

Bon ſchwefelſauren Verbindungen führte Deutſchland 295 523 kg 
Ihmwefelfaured3 Baryt ohne Konkurrenzland und 674240 kg 
Iwefelfaures Natron gegen 483430 kg aus Großbritannien 
und 36 792 kg aus Belgien ein. 

Unter der Rubrik: „Andere chemiſche Produkte” figusirt Deutſch⸗ 
Iand mit 166892 kg bei einer Geſammteinfuhr von 1425 822 kp. 
Sn bieler Kategorie tritt Deutihland noch mit folgenden Einfuhren 
auf: leere Patronen ohne Zündhüthen 979 kg; Zündhütchen 
112 kg; pharmazeutifge Bräfer u. |. w. 2863 kg (hinter Groß: 
britannien, Frankreich und Deſterreich⸗ Ungarn), roher Kampher 
4957 kg; raffinirter Kampber 8420 kg (vor Großbritannien mit 
4574 kg, Ehinarinde 3677 kg gegen 6300 kg im Borjahr (hinter 
Großbritannien und Belgien), nit benannte Medizinalwaaren 
67835 kg gegen 89 947 kg im Borjabe (hinter Großbritannien und 
Schweden:Rorwegen, vor Frankreich und den Niederlanden), zus 
fammengefegte Medizinalien 619 kg (hinter Großbritannien 
und Frankreich), Harze 54098 kg gegen 162486 kg im Vorjahr; 
gewöhnliche Seife 68439 kg (hinter Großbritannien und Frank⸗ 
eich, vor Belgien), parfümirte Seife 1292 kg (binter Groß» 
Britannien mit 2018 kg, aber vor Frankreich mit 521 kg); Olycerins 
feife 179 kg gegen 602 kg aus Großbritannien, Siegellad 569 kg 
(ohne Konkurrenz); Parfümerien mit Alkohol 177 kg, ohne Als 
kohol 906 kg (vor Großbritannien mit 268 und 198 kg, aber noch 
binter Frankreich mit 1439 und 1043 kg), Die Cinfuhrzahlen von 
Seife und von Parfümerien dürften beſonders hervorgehoben werden. 
Die Deutihe Induftrie rückt zuſehends vor und Bat beſonders bie 
Franzöſiſche Konkurrenz auf verſchiedenen Gebieten überflügelt. Die 
Britifche einfhlägige Waare findet einen gröfieren Abjak in Genua 
und Umgegend in Folge der vor wenigen Jahren erfolgten Einrichtung 
eines ſpezifiſch Britiſchen Magazins (English Store), in welchem fchr 
gute Britifhe Waare aller Art (auch Serfe, Parfümerien u. |. mw.) 
verfauft wird. Es würde fi wohl empfehlen, daß auch von 
Deutiher Seite ein ähnliches Unternehmen gegründet würde, in 
welchem man, dis beiten Deutichen Waaren finden könnte. Der 
„English Store“ fteht dur die Britiſchen Dampfſchiffe in fort 
währender regelmäßiger Verbindung mit großen Produltionsfirmen 
in London u. f. w, was aber au von Deuticher Seite mit ben 
Bremer und Hamburger Dampfichiffen angebahnt werden könnte. 
Derfelbe befigt ein reich affortirtes Lager von Wuftern aller Art; 
bie nah dieſen Muſtern beftellte Waare trifft binnen 8 Tagen in 
Genua ein unb wird dem Beſteller ins Haus geliefert. Dadurch 
erhöht fich natürlich die ſpezifiſch Britifche Einfuhr, und der Konfum 
gewinnt an Boden. Es wäre im Intereſſe des Deutihen Handels 
erwünſcht, wenn fi) au gute Deutſche Waare in dieſer Weiſe in 
Genua einbürgern Fönnte. 


4. Waarenklafſe. 
Farben und Gerbereiartitel. 


Holy und Wurzeln zum Färben und Gerben find nur in 
erringen Maße (142968 kg bei eines Bejammteinfuhr von 
10240 987 kg) aus Deutichland bezogen worden. Die Saupteinfuhr 
kommt aus Nordamerika (2127 941 kg), Frankreich (1326 361 kg), 
Großbritannien (636 596 kg), Spanien und Portugal (285 497 kg), 
Deſterreich⸗ Ungarn (19 483 kg), ſowie aus ber Türkei, Wfrila u. |. w. 
(6 862 156 kg). Blutlaugenialz kam ohne Konkurrenz aus Deutſch⸗ 
land. In Farbextrakten und in Farben in Täfelchen wirb 
Deutihlands Einfuhr mit 27 611 und 80686 kg Bei einer Geſammt⸗ 


258 


einfuhr von 506155 und 168860 kg berechnet; Haupteinfuhrländer 
find: Frankreich (252 624 und 14448 kg), Großbritannien (121 742 
und 44441 kg). Bleiftifte ohne Faflung lieferte Deutfchland 
allein mit 1921 kg; ebenfo andere Bleiftifte, 410 kg. Drudertirte 
tom (28173 kg) aus Deutihland allein, andere Tinte mit 
7188 kg aus Deutfchland, 6073 kg aus Frankreich und 4512 kg aus 
Großbritannien, Beinſchwarz in erfter Linie (108061 kg) aus 
Deutihland, ebenfo nicht näher bezeichnete Schwarz (7313 kg), 
andere Bezugländer find Belgien, Sranlreih und Großbritannien. 


5. Waarenklaſſe. 

Hanf, Flachs, Zute und andere vegetabilifhe Spinnftoffe. 

In diefer Kategorie wie in den folgenden (6 und 7) iſt die Deutiche 
Einfuhr und der Konjum Deutiher Artikel bedeutend größer, als 
in ber Bolfftatiftit angegeben ifl. Der wirflihe Konfum Deuticher 
Waaren 3. B. in Kategorie 6 ftellt fich zum mindeften zehnmal höher, 
als derſelbe angegeben ift. Großbritanniens Einfuhr in gemiflen 
Artikeln (3. B. Spitzen) ift thatfächtih 50 mal größer. Die folgenden 
Bablen können daher nur mit Vorbehalt gegeben werben. Deutſch⸗ 
lands Antheil an der Einfuhr in der 5. Kategorie bat fich feit dem 
Vorjahr bedeutend vergrößert, indem die Deutihe Einfuhr von 
10 828 kg auf 44 246 kg geftiegen ift bei einer Gejammteinfubr von 
5 094 272 kg im Vorjahr und von 11922144 kg im Berichtsjahr. 
Roher Hanf wurde im Jahr 1893 au auß Deutſchland eingeführt 
und zwar mit 5153 kg (nicht3 im Vorjahre) gegen 22423 kg aus 
Spanien und Portugal und 90 000 kg aus „anderen Ländern” bezm. 
Türkei, Griechenland, Aften u. f.w. Auch rohe Jute kam aus 
Deutihland, mit 3050 kg, jedoch in Ichter Reihe der Konkurrenz 
länder. An anderen vegetabiliiden Spinnftoffen als Jute, 
Hanf und Flachs führte Deutihland 7084 kg gegen 8504 kg im 
Vorjahr ein, ebenfalls in letzter Reihe der Konkurrenzländer. Die 
Deutfhe Einfuhr von Seilerwaaren mird auf 858 kg (gegen 
751 kg im Vorjahre), von Garnen aus Flachs, Hanf und Jute 
auf 962 kg (gegen 254 kg), von Geweben aus Flachs und Hanf 
auf 3368 kg (gegen 4900 kg), von Wachstüchern auß Leinen ober 
Hanf auf 336 kg (gegen 641 kg), von genähten Gegenftänden 
auf 23397 kg (gegen nur 516 kg im Vorjahr) berechnet. 


6. Waarenklafſe. 
Baummolle. 


Bei dieſer MWaarenklaffe Hat ſich Deutſchlands Einfuhr verringert, 
indem fie von 185284 kg auf 74895 gejunten iſt. Die Einfuhr 
von Baummolle in Floden, die im Vorjahr 52 045 kg betrug, 
ift weggefallen, die von Watte von 6971 auf 1994 kg gefunfen, 
Garne aus Baumwolle, rohe, erreichten 772 kg, gefärbte Garne 
235, Nüähgarne 4760 kg, während im Vorjahr die gefammte Eins 
fuhr diefer Artikel 7169 kg betrug. Noch bedeutender ift der Aus⸗ 
fall bei der Einfuhr von Bigognegarnen. Gegen 34172 kg im 
Vorjahr wurden im Sabre 1893 nur 62 kg eingeführt, auch die 
anderweitigen PBigogneeinfuhren (aus Defterreih- Ungarn und aus 
der Schweiz) fielen im Sabre 1893 aus. In Baummollen- 
geweben aller Gattungen behauptet Deutichland den zweiten Rang 
nach Großbritannien mit einem größeren Ausfall jedoch in farbigen 
Geweben von 16 063 kg im Jahre 1892 auf 6624 kg im Jahre 1893 
und Heinerem Ausfall in den anderen Artikeln. Mufjelin bleibt 
fih ungefähr gleich (984 gegen 993 kg), als Konkurrenzland tritt 
Defterreich-Ungarn mit 181 kg neben Großbritannien, Frankreich 
und der Schweiz auf; bie Einfuhr aus ber Schweiz ift jedoch 
bedeutend geſunken und zwar von 789 auf 268 kg, während die von 


Gent. 


Frankreich und Großbritannien geftiegen iſt, erftexe non 600 auf 
192 kg, lekteres von 1732 auf 2368 kg. In Schmirgeltüdern 
bleibt Deutichland an der Spitze der Einfuhr mit 12905 kg (gegen 
7699 im Vorjahr), während Großbritannien nur 1442 kg gegen 
8141 im Vorjahr einführte; hingegen fällt bie Einfuhr von Strumpf: 
waaren feltiamermeife aus und figurirt überhaupt gar feine 
ſolche Einfuhr, eine Angabe, die durchaus nicht mit den That« 
ſachen ftbereinftimmt, da die Strumpfmaaren von Chemnik, Walden- 
burg u. |. w. mit den Deflerreichifchen und Yranzöfiichen ben Marti 
beherrichen, eine einzige Genueſer Firma führte im Jahr 1893 für 
25000 Lire Deutfhe Strumpfwaaren in Genua ein, bie freilich an 
der Grenze ſchon verzollt werden, folglih in der Zolftatiftil von 
Genua fehlen. Bon Pojamentiermaaren Hat nach ber Zoll | 
ftatiftit eine Deutiche Einfuhr von 672 kg gegen nichts im Borjahre 
flattgefunden. In Borten und Bändern beberrichte Deutſchland 
im Vorjahr die Einfuhr, fie ift jedoch im Jahre 1893 von 920 auf 
132 kg gejunfen, und ala Konkurrenzländer treten Großbritannien 
mit 200 und Frankreich mit 127 kg dazu. Die Einfuhr von Spigen 
it von 124 auf 335 kg geftiegen, während eine Franzöſiſche 
Einfuhr nicht mehr ftattgefunden bat, die Britifche aber von 109 auf 
982 kg geftiegen ift. Nach anderweiten Angaben tft die Britiſche 
Einfuhr in biefem Artikel die weitaus größte, beberricht den Markt 
vollftändig und ſtellt ſich mindeſtens 50 mal höher, als in der Zoll 
ftatiftit angegeben. Die Einfuhr von Deutſchem Sammet ift von 
8378 auf 1669 kg gefallen, währen bie Britiiche Einfuhr mit 4423 kg 
ungefähr gleich geblieben ift (4600 kg im Vorjahr), die Franzöſiſche nur 
um Weniges geftiegen (von 102 kg auf 172 kg), und eine Belgiſche 
Einfuhr mit 465 kg bHinzugetreten if. Sn vermifhten Gegen 
ftänden mit Seide, Wolle und Metallfäden werben in der letztjährigen 
Statiftif die verihiedenen Gattungen auseinander gehalten, während 
fie im Borjahr zufammengefaßt worden waren. 3 ergiebt fih 
daraus für Deutihland eine Gefammtiumme von 4019 kg gegen 
8579 im Vorjahr, ein bedeutender Aufſchwung bei der Britiſchen 
Einfuhr von mit Wolle gemifchten Gegenftänden (17123 kg gegen 
eine Britiihe Geſammteinfuhr von 9084 kg im PBorjahr). Zei 
genähten Gegenftänden ift die Einfuhr von Deutfchland von 
8694 auf 4545 kg geftiegen, während die Einfuhr aus Großbritannien 
von 3060 auf 2067 kg, von Frankreich von 236 auf 143 kg, vor 
DefterreihsUingarn von 364 auf 112 kg gefallen, die Einfuhr von 
ber Schweiz dagegen von 27 auf 274 kg geftiegen und von Nord: 
amerila eine Einfuhr von 310 kg neu Binzugetreten ift. 


7. Waarenklaſſe. 
Wolle, Pferdes und andere Haare. 


In der Einfuhr von Rohwolle Haben fich bie Verhältniſſe feit 
dem Vorjahr gänzlich verſchoben. Die Statiftit des Vorjahres faßte 
unter der Geſammtrubrik Rohwolle die jet unter den Rubriken: 
Wolle in natürlihem Zuftand, gewaſchene, gefärbte, Tarbirte, gekämmte 
und medhanifhe Wolle vertheiften Artikel zufammen, woburd für 
dad Berichtsjahr ber Vergleich erſchwert wird. So viel ift abe 
erfichtlich, daß die Britiſche Einfuhr, die im Vorjahr in Geſammtheit 
mit 87322 kg aufgeführt wurde, während in ber letzten Statifil 
von Raturwolle allein 150 740 und von gewafchener Wolle 33 310 kg 
verzeichnet find, bedeutend geftiegen tft, während Frankreichs Einfuhr 
an Naturwolle von 970489 auf 171682 kg und auf 402639 kg 
gewaſchene Wolle geſunken iſt. Die Spanifhe Einfuhr ift gänzlich 
fortgefallen, die Deutſche Einfuhr ift von 42 689 kg (Geſammtſumme) 
auf 4633 kg gefärbte und 761 kg mechanische Wolle gefunten. Ein 
richtiger Vergleich läßt fich ſchwer geben. 





Senua. 


Bei der Einfuhr von Pferdebaar ſteht Deutſchland mit 
13616 kg (gegen 11 731 kg im Borjahr) an der Spike der Einfuhr» 
iänder neben Großbritannien (9941 kg gegen 653515 kg im Vor⸗ 
jahr), Frankreich (9514 kg gegen 88969); Belgien tritt mit 8060 kg 
neu dam. Die Einfuhr aus den „anderen Ländern”, worunter 
wieder beſonders der Drient und Afrika zu verftehen find, ſtellt ſich 
auf 135627 kg (gegen 175020 kg im Borjahre), und ift folglich ber 
Berug von Pferbehaaren gerabe aus letzteren, nicht näher benannten 
Xündern der weitaud bedeutendſte. 

Bei der Einfuhr von Geſpinnſten aus Wolle ſteht Deutſch⸗ 
Ind mit 2926 kg (gegen 366 kg im Borjahr) vor Großbritannien 
(1313 kg) und Frankreich (541 kg) wieder an der Spike, 

In Geweben von Wolle bat Deutfhland mit 76237 kg 
(gegen 71767 kg im Vorjahr) Frankreich mit 45542 kg (gegen 
8542 kg) überflügelt. Großbritanniens Einfuhr ift von 121609 
auf 113024 kg gefunten, Deflerreich⸗ Ungarns von 2600 auf 5011 kg 
geftiegen; die Schweizer Einfuhr ift fortgefallen. Bon Strumpf⸗ 
naaren hatte bei einer Geſammteinfuhr von 1188 kg Deutichland 
1154 kg eingeführt, eine Einfuhr von Poſamentierwaaren if 
jedoch nicht nachgewieſen. In dem Berichtsjahr fcheinen diefe beiden 
Artikel auseinander gehalten zu fein, die Strumpfwanreneinfuhr mit 
inägefammt 685 kg, wovon 508 kg auf Deuiſchland fallen, Pofas 
nentierwaaren mit insgeſammt 890 kg, welde auf Deutichland 
alein, ohne Ronturrenzland, entfallen. Auch bier wieder fteht der 
Konfum Deutſcher Waaren in keinem Verhältniß zu der Deutfchen 
 Eimfußr, wie fie von der Zollſtatiftik verzeichnet wird. Gin einziges 
hdans in Genua hat im Jahre 1898 800 bis 900 kg Strumpfiaaren 
sus Deutihland eingeführt, während im Ganzen nur 585 kg, wovon 
03 aud Deutichland, in Genua verzolt wurden. Bei ber Einfuhr 
von Borten und Bändern, ſowie in Knöpfen ift Deutichland das 
einige Einfußrland mit 292 und 9 kg (gegen 1540 und 65 kg im 
Borjahr). Bei der Einfuhr von Spigen war im Borjahr Frank⸗ 
ih mit 1072 kg das einzige Bezugsland, im Ichten Sabre ift 
Deutſchland mit 197 kg neben Großbritannien mit 20 und Deſter⸗ 
ridslingern mit 11 kg in ben Wettbewerb getreten, und Frankreichs 
Einfuhr ift auf 975 kg gefunfen. Die Einfuhr von wollenen Deden 
it ganz weggefallen. Bon wollenen Teppichen hat Deutfchland nichts 
eingeführt, und vertheilt fi die Sefammteinfuhr auf Sroßbritdnnien 
(18627 kg) und Frankreich (2697 kg). Bei genähten Gegen» 
Ränden ift die Britiſche Einfuhr (3097 kg gegen 288 im Borjahre) 
bebeutend geftiegen, bie Franzöſiſche (1202 kg gegen 366 kg) eben» 
als, die Deutſche mit 868 gegen 705 kg etwas weniger, die Deſier⸗ 
reich⸗ Ungariſche Einfuhr ift beträchtlich, von 49 auf 230 kg geftiegen, 
während Die Spaniſche Einfuhr ganz weggefallen iſt. 

Zu der Spieneinfuhr ift zu bemerken, daß die Britiiche Waare 
thatiählih den Markt beberrfcht, und daß bei biefem Artifel die 
Ronfum. oder bie wahren Einfuhrverhältniffe fih noch in ganz bes 
ionderer Weile mit den Bolleintragungen des Genueſer Zollamtes 
niht dein. Während in Genua nur 20 kg Spiken aus Groß 
ritannien zur Berzollung gelommen find, beträgt thatſächlich bie 
Einfuhr von Spigen auß Großbritannien wenigftend 100 mal fo viel. 
€ beftehen in Genua ungefähr 20 bis 25 Geſchäfte, weiche ſich mit 
dem Berfauf von beſonders Engliichen Spigen abgeben. 


B. Waarenklafſe. 
Seide. 


In der Geibeneinfuhe nimmt Deutſchland eine untergeorbnete 
Stellung ein; es wurden von bort 3361 kg genen 3065 kg im Bor- 
jahr bei einer Gefammteinfuhr von 604215 kg gegen 363 122 im 


259 


Borjahe eingeführt. Der Hauptbezug entfiel auf die nicht näher 
benannten Länder, Japan und Afien überhaupt, mit 462278 kg 
gegen 131210 kg im Vorjahr. Rohſeide (115 778 kg) ift beinahe 
ausſchließlich aus Afien bezogen worden; von Kokons wurben 
109 736 kg aus Frankreich eingeführt bei einer Geſammteinfuhr 
von 452 376 kg. Bon Seidengeweben mwurben aus Deutichland 
2834 kg gegen 837 kg im Vorjahr eingeführt, was einen bebeutenden 
Auffhmung bedeutet, während Frankreichs Einfuhr von 1729 auf 
8548 kg geftiegen, Großbritanniens von 817 auf 729 kg geſunken 
if. Bei der Einfuhr von genäbten Gegenftänden bleibt 
Deutihland in erfter Reihe mit 524 kg gegen 487 kg im Vorjahr 
vor Frankreich (439 kg), Großbritannien (67 kg gegen 206 im Bors 
jahr), Schweiz (43 kg gegen 72) und Defterreih-lingarn (14 kg 
gegen 51). 
9. Waarenklaſſe. 
Holy; und Stroß. 


Bei diefer Waarenklafſe bat fi die Deutihe Einfuhr von 
140 536 auf 70 686 kg verringert, wie auch bie Gefammteinfuhr von 
48 863 984 auf 85314188 kg geſunken if. Beſonders groß ift der 
Rückgang Deutfchlands in der Einfuhr von Tiſchlerholz, der Länge 
nach geivalten, nämlich von 15120 auf 1099 kg, dagegen ift eine 
Sranzöfiihe Einfuhr von 88570 kg gegen nichts im Vorjahr vers 
zeichnet, und die Britiſche Binfuhr ift von 10567 auf 140670 kg 
geftiegen, während die Einfuhr aus Amerika wergefallen ifl. Die 
Deutſche Einfuhr von fertigen Möbeln ift ungefähr gleich geblieben 
(6368 kg gegen 3162 im Vorjahr), die Britifhe Einfuhr (18 718 kg 
im Vorjahr) ift fortgefallen und die Franzöſiſche gleich geblieben. 
Bei der Einfuhr von Rahmen und Holzleiften ift Deutichland 
mit 1047 kg gegen 1496 im Vorjahr obne Konkurrenz geblieben. 
Bei der Enfuhr von Wurzeln zu Bürften ſteht Deutichland mit 
15 581 kg gegen 68 690 im Vorjahr weit vor Frankreich (11876 kg 
gegen 89 113 im Borjahr); Geräthſchaften werden in erſter Linie 
aus Großbritannien (74157 kg gegen 29012 im Borjabr), dann 
aus Frankreich (7100 kg gegen 12650), endlih aus Deutſchland 
(2624 kg gegen 11684) eingeführt. Gemeine Kurzwaaren auß 
Holz kamen aus Deutihland 5381 kg genen 4368 kg im Borjabre, 
dann auß Frankreich (8572 kg gegen 1484), endlih aus Groß 
britannien (1728 kg gegen 3883). Die Deutſche, wie überhaupt bie 
gefammte Einfuhr von Spielzeug ift ausgefallen. Hingegen bat 
fih die Einfuhr von gezogenem Rohr aus Deutichland vergrößert 
von 17868 auf 24668 kg. Korbflehtarbeiten kamen nur aus 
Deutfhland und zwar 8990 kg gemeine und 5609 kg feinere 
Waare. Die Franzöfiihe und bie Britiſche Konkurrenz find weg» 
gefallen, ebenfo Hat Deutfhland mit 9179 kg gegen 645 kg im Bors 
jahr den Markt für Strobflehterei an Hüten erobert und bie 
Franzöfifhe Konkurrenz aus dem Felde gefchlagen. Die Einfuhr von 
Strohhüten ift an Frankreich gefallen (21 197 Stüd gegen 987 im 
Vorjahr). Bon Bauholz find 874080 kg eingeführt worben gegen 
nihts im Vorjahr, aus Amerika 81117930 und aus Afien 
309 054 kg. 


10. Waarenklaſſe. 
Bapier und Bücher. 


Die Geſammteinfuhr ift von 342 025 auf 267178 kg gefunfen, 
die Deutfhe Einfuhr von 94796 auf 95192 geftiegen. Bon 
weißem Papier hat Deutichland eingeführt: 1666 kg gegen 14 467 
im Vorjahr; Großbritannien 19223 kg gegen 7667, Frankreich 
9149 kg genen 5833. Bon farbigem Bapier zum Tapejieren 
find aus Teutfhland 16039 kg gegen 25888 im Vorjahr, aus 


260 


Großbritannien 22808 kg gegen 17283, and Frankreich 11505 
gegen 5628, von Fließpapier aus Deutſchland 1170 kg gegen 
nichts im Vorjahr ohne Konkurrenzland eingeführt worden. Außer⸗ 
dem find aus Deutihland eingeführt: Badpapier 58 684 kg gegen 
29 798 im Vorjahr, Kupferfiihe und Lithographien 7161 kg 
gegen 4288, Pappe 40 kg gegen 14854, Arbeiten aus Papier 
und Pappe 9438 kg gegen 3920, gedrudte Bücher und Muſi⸗ 
kalien 1054 kg gegen 1824 im Borjabre. 


11. Waarenklaſſe. 
Häute und Felle. 


Die Sefammteinfuhr Hat ſich von 8168097 kg auf 10 109 097, 
die Deutide Einfuhr von 55191 auf 101244 kg gehoben, folglich 
ungefähr verboppelt. 

Bon rohen Zellen führte Deusichlandb 71 964 kg gegen 27 2831 kg 
im Vorjahr ein Hinter allen anderen Bezugsländern (Frankreich 
790791, Großbritannien 369986, Amerifla 313544, Deſterreich⸗ 
Ungarn 224290, Belgien 103 504 kg). Bon gegerbten Fellen hat 
Deutihland 28875 kg eingeführt und bat Frankreid (24 759 kg) 
überflügelt, bleibt jedoch Hinter Großbritannien (43 384 kg) zurüd. 
Bei der Einfuhr von Lederhandſchuhen und Schuhwerk tritt 
Deutihland mit 959 und 726 Paaren gegen nicht? im Borjahr auf, 
bei erfterem Artikel ohne Konkurrenz, bei legterem beinahe Rußland 
(869 kg) erreihend. An Transmiſſionsriemen führte Deutſch— 
land 228 kg gegen 254 im Vorjahr, hinter Großbritannien (4375 kg) 
und Frankreich (904 kg) ein. An der Einfuhr von unbenannten 
Lederarbeiten ift Deutihland mit 177 kg gegen 787 im Vorjahr 
hinter Großbritannien (1010 kg), Frankreich (543 kg) und Defters 
reich⸗ Ungarn (191 kg) betheiligt gemefen. Da die Bufammenftellung 
ber verichiedenen Artikel in dieſer Waarenklafje der vorjährigen nicht 
entipriät, kann nicht feftgeftellt werben, ob die Einfuhr der einzelnen 
Artikel, z. B. in Länmerfellen u, f. w., ſich verändert Bat ober nicht. 


12. Waarenklafſe. 
Erze, Metalle und Waaren daraus. 


Deutihland Bat von biefer Waarenklafle folgende Artilel ein« 
geführt: metallbaltige Mineralien jeder Art 4724 kg gegen 
nichts im Vorjahr, Brucheiſen 884954 kg gegen 7124325, vers 
arbeitete Brucheiſen 37 248 kg gegen 45 948, rohes Schmiede» 
eifen in Blöden 61594 kg gegen 240178, Schmiedeeifen, ge- 
walzt, in Stangen und Draht 580 780 kg gegen 428550 im 
Vorjahr. Frankreich mit 270 728 kg und Belgien mit 493 180 kg 
find wieder von Deutfchland überflügelt, Großbritannien (4 662 790 kg 
gegen 2 570 672 kg im Borjahre) behauptet wieber den erften Platz. 

Eifen in Blech führte Deutichland 148 014 kg gegen 94 424 
im Borjahre ein. Großbritannien fteht in erfter Reihe mit 2 821 498 kg, 
Frankreich in legter mit 3361 kg. 

Gifenbled in Röhren wurde von Deutihland 135170 kg 
gegen 538 im Vorjahr eingeführt, Großbritanniena Einfuhr ift 
von 4% 867 auf 1302 860 kg, Belgiens von 71860 auf 109 651 kg 
geftiegen. 

Die Einfuhr von Eiſen zweiter Verarbeitung aus Deutſch⸗ 
land betrug 137598 kg genen 214 748 im Borjahre; Großbritanniens 
und Frankreichs Einfuhr ift von 785 844 auf 925 654 und von 177 902 
auf 205 909 kg, Belgiend von 105241 auf 149765 kg geftiegen. 
Berarbeitete Eiſenbleche bat Deutichland im Sabre 1893 nicht 
eingeführt. 

Geräthihaften und Werkzeuge für Künfte und Handwerke 
find von Deutigland 7395 kg gegen 11462 im Vorjahre eingeführt. 


Genus, 


Geſtiegen iſt Frankreichs Einfuhr von 7924 auf 18140 kg. Grob: 
britenniens und Belgiend Einfuhr ift geſunken. 

Kupfer u. ſ. w. in Blöcken führte Deutſchland 111788 kg 
gegen 28 670 im Borjahre ein, Frankreich (83 704 gegen 136 329 im 
Vorjahr) Überflügelnd. Großbritannien Einfuhr ift von 657261 
auf 1855679 kg geitiegen. 

Bon Kupfer u. f. w., verarbeitet, find aus Deutichland 
34 218 kg gegen 18290 im Borjahre eingeführt, aus Großbritannien 
805 352 gegen 489 172, aus Franfrei 17018 kg gegen 65.027, aus 
Belgien 1187 kg gegen 6040 im Borjabre. 

Bon Blei in Drudletiern find aus Deutichland 766 kg, 
von Blei in anderen Arbeiten 22457, von Zinn in Blöden 
589 880 kg eingeführt werben. Im vorigen Jahre battle eine Ein» 
fuhr dieſer Artikel von Deutihland nicht ftattgefundben. - 

Deutichlands Einfuhr von Nadeln beivug 1031 kg gegen nidjtä 
im Vorjahr. Maſchinen wurden aus Deutſchland 191383 kg 
gegen 229 260 im Borjahre eingeführt. Großbritannien ſteht wieder 
mit feiner Einfuhr in erfter Reihe, Frankreichs Einfuhr aber 
(152 542 kg gegen 43 377 im Vorjahr) blieb Hinter der Deutichlands 
zurüd. 

Bei der Einfuhr von optifhen und phyſikaliſchen Ju: 
ftrumenten mit 8984 kg gegen 6183 im Borjabre ſteht Deutſch⸗ 
land wieder in erfler Reihe, Großbritannien führte 7480 kg gegen 
3674, Frankreich 1189 kg gegen 1196, Belgien 497 kg gegen 517 
im Borjahr ein. 

Die Einfuhr von Eifenbabnwagen if vom Deutſchland 
(7665 kg im Vorijiahr) ganz auf Großbritannien übergegangen 
(22 382 kg gegen nichts im Borjahr). 

Bon Silberwaaren führte Deutichland 119 kg gegen 116 im 
Borjahr ein. 

Schwarzwälder Uhren führte Deutihland 25 Stüd ein, 
gegen 75 im Vorjahr. 


18. Waarenklafſe. 
Steine, Erden, Gefhirr, Glas und Kryftall 


An Farberben kamen aus Deutichland 12 628 kg gegen 87 865 
im Vorjahr; Großbritanniens und Frankreichs Einfuhr hat fi 
bingegen gehoben, bie erſte von 51 708 auf 1538974, bie zweite vom 
94 329 auf 136 765 kg. 

Barijer Ziegel, von denen im Vorjahr 9980 kg aus Frank 
reih kamen, find diesmal in einer Menge von 15650 kg aus 
Deutihland eingefühet. 

Die Einfuhr von Terracotta aus Deutſchland ift auf 40 740 kg 
gegen 91119 kg im Vorjahr gejunten, während bie Einfuhr der 
Konkurrenzländer Großbritannien und Frankreich geftiegen if. Weiße 
Majolika (Hayence) führte Deutſchland 814 kg, farbige Majolike 
10693 kg gegen zulammen 1239 kg im Borjahr ein. Die Frans 
zöſiſche Einfuhr ift von 68438.kg auf 7833 kg gelunfen. 

Meike Thbonwaaren führte Deutſchland 814 kg, farbige 
10 693 ky gegen zufammen 80679 ein. 

Weißes Porzellan führte Deutihland 9403 kg, farbiges 
5700 kg gegen zuſammen 4646 im Vorjahre ein. Deutfchland fteht 
mit feiner Einfuhr in erfter Reihe. 

Slastafeln und Spiegel führte Deutihland 29412 kg 
gegen 146 791 kg im Vorjahr ein, Die Franzöſiſche Einfuhr ift von 
15 579 auf 31 803 kg, die Belgiens von 61 860 auf 4813 kg gefunfen. 

Bon Glas» und Kryftallmaaren führte Deutichland 92 058 kg 
gegen 120078 im Vorjahr ein, während bie Einfuhr der Konkurrenz 





Genua. 


Inder, Großbritannien, Frankreich, Deſterreich⸗ Ungarn und Belgien, 
wicht unerheblich geftiegen tft. 

Bewöhnlide Flaſchen führte Deutſchland 18207 kg gegen 
25822 kg im Borjahr ein. Frankreichs Einfuhr ift von 44754 auf 
37112 kg geſunken. Belgiens Einfuhr betrug 49010 kg. Deſter⸗ 
reich Ungarns Einfuhr ift von 27957 auf 42 840 kg geftiegen. 

Glas in Berlen führte Deutfhlanb 10986 kg gegen 805 im 
Vorjahr ohne Konkurrenz ein. Deutſchlands Einfuhr in biefer 
Doarenklafje ftellte fich zufammen auf 248 144 kg gegen 460 243 im 
Vvorjahr, die Gefammteinfuhr beitrug 1467 987 599 kg gegen 
1504 435 722 kg im Borjabre. 


14. Baarenllafle. 
Gerealien, Mehl, Teigmwaaren. 


Deutſchland betheiligte fi, wie folgt, an ber Einfuhr: 
Kartoffelſtärke: 2201340 kg gegen 956206 im Borjahr 
ie Konkurrenzländer blieben mit ihres Einfuhr weit zurüd: Groß» 
britannien 1163916, Belgien 1369 717, Frankreich 832 919, bie 
Niederlande 750449 kg. 

Gewöhnliche Stärke: 107582 kg gegen 80 685 im Borjahr, 
feine 79695 kg gegen 188161. Sn Ickterer iſt Deutihland von 
Großbritannien und Belgien mit 79695 und 75025 kg überflügelt 
worden. 

Palms und Kolosnußäl: 85 647 kg gegen 15 864 im Borjabre. 
Richt namentlih aufgeführte vegerabilifhe Erzeug— 
nijſe: 1981090 kg gegen 1682899 kg (in erſter Reihe der Eins 
fukrländer). 

Eine Einfuhr von Mehl und Weizenteigen aus Deutſchland Bat 
nicht flattgefunden. 


15. Waarenllaſſe. 
Tbiere, thierifche Erzeugniſſe und Abfälle. 


Die Haupteinfuhr von getrodneten Fifhen (Stockfiſch) kommt 
aus Großbritannien (2619912 kg) und Gchweben » Norwegen 
4241 407 kg). 

Yaupteinfußrländer von Käfe find bie Schweiz (160929 kg) 
und bie Niederlande (106 892 kg). 

Bei ber Einfuhr von Stearinfäure fließt Großbritannien mit 
1179862 kg gegen 462 845 im Vorjahr an der Spike, Frankreich 
führte 200861 kg gegen 85071, die Niederlande 49 184 kg gegen 
19457, Spanien 38893 kg gegen nichts im Vorjahre und Amerika 
239 224 gegen 180463 kg ein. 


16. Waarenklafſe. 
Verſchiedene Gegenſtände. 


Bon gemeinen Kurzwaaren wurden aus Deutſchland 14 287 kg 
gegen 13538 im Vorjahre in erfter Reihe unter Konkurrenz mit 
Großbritannien (5087 kg gegen 7002), Frankreich (9158 gegen 80567), 
Deſterreich⸗ Angarn (2447 gegen 1846 kg) eingeführt. 

Bei der Einfuhr feiner Kurzwaaren hat Frantreih mit 
3276 kg gegen 2012 im Vorjahre Deutfchland (1518 gegen 2510 kg) 
überflügelt, 

Gewöhnliche Fächer führte Deutihland ein 408 kg gegen 
nihts im Vorjahr unter Konkurrenz mit Frankreich (477 kg gegen 
1029); ebenſo feine Fächer (1698 kg gegen nichts im Borjahr) 
gegenüber Frankreich mit 666 kg gegen 660 im Vorjahr. 

Deutiches Hanbeld-Nschin 1894. IL 


261 


Bon Vianofortes wurden aus Deutihland 45 Stüd gegen 
10251 kg im Vorjahr eingeführt, Frankreich führte 37 Stüd ein. 
Auch Flügel, die bisher nur aus Frankreich eingeführt wurden, . 
fandte Deutſchland 4 Stüd. Die Deutichen Klaviere erobern zuſehends 


den Genueler Markt. 


Ansfubr. 


Der Anteil der einzelnen Beflimmungsländer 
ift aus folgender Tabelle erſichtlich: 


Bettimmungslänber. 


Deſterreich⸗ Ungarn .... 
Belgien ......... .... 
Franlseih ........- .. 
Deutſchland.......... 
Großbritannien 
Griechenland und Nalta 
Spanien und Portugal 
Türkei ....... ....... 
Aegypten ........... 
Tunis .............. 


Braſilien............ 
Peru und Ehile...... 
Argentinien ..... .... 
Uruguay ............ 


1898, 
kg 

2 558 971 

1294 644 


10 360 764 
12 063 935 
18 971 407 


1 214 783 
1612035 
8 495 728 
1477 114 
1 383 207 


16 403 133 


8 421 544 
4 574 667 


26 407 3% 


8 451 820 


1892. 


1 552 641 
704 121 


11 642 051 
11 207 216 


2 002 887 


22 611 803 


6 355 019 


an der Ausfuhr 


mebr (-+) oder 
weniger (—). 
kg 

+ 1719149 
— 417862 
+ 5038716 
+ 8528477 
+ 665869 
— 238716 
— 2579 988 
+ 998995 
— 715527 
+ 679086 
+ 4761082 
— 2785 672 
+ 2571 780 
+ 3795 587 
— 2903 699 


Geftiegen ift Die Ausfuhr nad Defterreih-Ungarn, Frankreich, 
Deutihland (um 2528 477 kg), Türkei, Tunis, Nordamerika und 
Mexiko, Peru und Chile, Argentinien und Großbritannien; geſunken 
die nad) Belgien, Griechenland, Malta, Spanien und Portugal, 
Aegypten, Brafilien und Uruguay. 

Für die Bedeutung Genuns ald Ausfuhrhafen if der Umftand 
bemerkenswerth, daß die Ausfuhr fi auch im Jahre 1893 wieder 
and in Immer ermeiterten Maße nah ben Süb- und Mittels 
amerifantihen Ländern richtet (mit Ausnahme von Brafilien). 


Sn der folgenden Tabelle iſt die Gefammtausfuhr nad den 
Waarenklaſſen und im Vergleich zu dem Vorjahr aufgeftellt: 


1893. 
Waaren⸗ Menge. Werth. 
Hafie. kg Lire. 
1 27088244 17120 366 
2 195 141 876 619 
3 4104861 4558878 
4 1288 960 470 888 
6 8987816 65869417 
6 9844044 18881 946 
7 577029 4156042 
8 455889 17867428 
9 27485689 2949 565 
10 35778568 4562610 
11 1 355 180 8 669 870 
12 127658886 9865611 
13 14 566 86 2006 180 
14 859060455 9978177 
15 8 180 249 719% 291 
16 268654 6886 810 


1892. 
Menge. Merth. 
kg Lire. 

86408863 21389 244 
272 072 276 322 
4681282 47676056 
882 074 844 980 

3 210 212 3 348 036 
18374252 15101504 
806 640 2 237 028 
565 086 22614 632 
1987 078 2 177 287 
8 066 5% 3 186 583 
1 084 816 8 314 296 
10 824 942 4 782 937 
11 881 147 1 888 740 
25 181 264 7628815 
2 625 965 6 544 437 
4719674 2581 882 


zufammen 1212365610 114774118 110511956 102.527 667 


36 


Die folgende Weberficht ſtellt die Ausfuhr nach Kategorien 


Genus. 


und nad) Beitimmungslänbern zufanement: 





Ausfubr nad: 


Waaren⸗ 


Defterreich: Groß⸗ 























\ [ ant . j . 
klaſſe. Ungarn. Belgien. | Deuifchland. Britannien. Be ir a der Türkei, | Frankreich. Tunis. 
kg kg kg | kg 
1 826 199 142 686 887 235 286 708 600 60 013 40 985 840 844 1021 
2 — — 880 67 490 — — 7466 2546 —_ 
8 14 706 52 608 30 029 840 457 214 704 166 965 709 093 203 938 229 669 
4 — — 516 205 — 6 021 5294 44 380 62 445 13 004 
5 12 282 7438 6160 108 303 123 025 166 662 231 538 168 181 — 
6 118 781 — 1 285 922 37 368 10 100 7 605 427 991 265 754 20 7717 
7 — — 60 202 172 827 — 87 418 50 562 8 425 — 
8 — — — 1977 748 3 950 20 768 55 063 10 852 
9 255 000 62 910 184 496 244 090 — 108 335 11 774 153 645 _ 
10 — 3390 79 100 73 338 10 734 45 211 166 488 285 833 — 
11 85 698 _ 43 701 280 425 — 1467 782 274 179 796 6814 
12 176 335 — 40349 8 822 045 — — 854 691 349 163 — 
13 — 365 582 456 664 2 382 340 7694 381 794 459 060 518 014 648 942 
14 1.099 020 670 080 8491 155 1 066 453 665 946 — 4 505 086 6 928 928 893 710 
15 — — 21847 147 203 173 461 473 230 163 516 336871 61 782 
16 — — — 500 1 154 091 80 067 11 884 2636 
Ausfuhr nad: Zuf 
Waaren⸗ven Bee 15— uſammen. 
Staaten v. Sera Brafilien. | Peru | Argentinien. | Hruguay. | Aegypten. | Anderen 
Hofe. und Merito, und Chile. 8 | guay | gypt Ländern. * Werth. 
kg k k kg kg kg & Lire. 
1 2671289 4 666 b51 2 718 738 8 881 148 2 720 348 73 715 | 2194819 | 27098244 | 17120356 
2 7396 9814 7 580 60 316 — 2605 39 068 195 141 376 619 
8 660 083 27 970 149 690 568 841 75 909 140 966 | 524229 4 104 861 4 553 873 
4 — — — 178 300 — — 458 311 1 288 960 470 388 
5) 2 114 846 83 759 — 777 068 66 929 81 898 89 792 8 937 816 5869 417 
6 8 921 306 213 273 87 471 2 392 485 109 083 50 709 | 400 480 9344044 ı 1833196 
7 34 366 22 515 3 609 186 459 — 122 b 524 577 029 4 165 042 
8 295 331 760 — 5 181 — 56 049 4720 465 389 | 17367423 
9 331 792 20 447 — 749 741 49 906 64 259 657 144 2 743 639 23 949 655 
10 202 382 217 120 286 770 1769 817 57217 2838 218 141 840 3577 358 4 552 610 
11 4 134 — — 405 _ 1 69 762 1 355 130 3 669 370 
12 171983 817 292 — 1221 581 — 219 675 680 221 | 12 763 886 9855611 
13 1 936 300 960 348 641 087 3 515 118 — 268679 2041 164 | 14 666 786 3 006 1% 
14 8 308 889 1 898 885 671 025 5 425 518 309 131 323245 | 658015 905 045 9 973 177 
15 140 453 226 184 8 692 664 965 62 846 — 79 198 3130 249 7 196 291 
16 3 640 6 616 — 45 447 — 6 822 2081 263 5834 6 836 310 


Deutihlands Antheil an ber Ausfuhr ift bedeutend geftiegen 
und zwar von 8525 468 kg im Jahre 1892 auf 12 063935 kg im 
Sabre 1893, folglih rund um beinahe 31/s Mil. kg; ungefähr um 
ebenſ oviel als Nordamerika und Frankreich. 

Die Weinausfuhr nach Deutſchland iſt bedeutend geſunken, wie 
auch die Gefammtweinausfuhr von 28545 100 auf 18 138 100 Liter 
gefunten iſt. Deutichland, das im Borjahr mit 1248 800 Liter auf. 
geführt tft, tft diesmal mit nur 564 000 Liter verzeichnet, während 
die Ausfuhr nach DefterreihsUingarn von 208 100 auf 815 300 Liter 
geftiegen tft. Neu hinzu tritt eine Ausfuhr nah Spanien, Portugal, 
der Türkei und Negypten. Die Ausfuhr nad) Frankreich ift von 
455 300 auf 509 000 kg geftiegen, die nad Norbamerifa und Mexiko 
von 304300 auf 1206 500 kg, nad) Peru und Chile von 226 400 
auf 2 568 500 kg und bie nady Uruguay von 323 900 auf 2 207 000 kg. 
Die Ausfuhr nah Brafilten ift in Folge der politifhen Wirren 
gefallen, ebenjo die: nach Argentinien, Iektere unbedeutend, — Die 


Weinausfuhr gewinnt zufehends am Umfang gerade in denjenigen 
transoceanifchen Ländern, auf welche ſich gleich Anfangs, nad Aus 
Bruch des Zollkrieges mit Frankreich, das Italieniſche Augenmerl 
geworfen Batte, um den Ausfall in der Ausfuhr nad Frankreich aus 
zugleihen. Die Weinausfuhr nah Frankreich hat wieder zugenommen 
Die Vergrößerung ber Weinausfuhr nad) Defterreih- Ungarn ift di 
natürlihe Folge des Handelsvertrages. 

Die Weinausfuhr in Flaſchen bleibt ſich, was Deutichland be 
trifft, ungefähr gleich (43321 Flaſchen gegen 44864 im Borjahr); 
fie fällt aber um rund 400000 bei Frankreich, um 36000 ii 
Belgien, um 7000 bei Großbritannien. Im Banzen ift die Flaſchen 
weinausfuhr um bie Hälfte gefunfen (auf 2665512 Flaſchen vor 
4 711839 im Borjabr). 

Die Dlivendlausfuhr Hat ſich ebenfalls verringert (von 
7814169 kg auf 5367969); Deutſchland führte jedoch weht, 
289 513 kg gegen 161446, ein, 











Genwe. 


Gewaſchene Wolle (60202 kg) Kat Deutihland mit Argen- 
tinten (2798 kg) faft allein bezogen. 

Bei verjhiedenen Ausfubrextiteln, wie beſonders bei eingefalgenem 
Fleiſch, gefalgener Butter, Baumwollenwaaren u. |. w. ift anzunehmen, 
dag fie nicht Deutihen Urfprungs find, fondern vielmehr nur unter 
Deutſcher Ylagge nach Italien ausgeführt find. 

Aus der Erhöhung der Gefammtzahlen der Deutichen Ausfuhr 
gegen die norjährige kann jebenfalls ein Schluß auf die Erhöhung 
der Deutſchen Handelsbewegung im Hafen von Genua gezogen werben; 
man erficht daraus, daß eine größere Anzahl von Deutichen Schiffen 
diefen Hafen anlanfen, daß unter Deuticher Flagge mehr Wanre als 
früer von Genua auß bezogen wird. 


Durchfuhr und Bewegung unter Zollperſchluß. 
Die Tranſitbewegung iſt aus folgender Tabelle erſichtlich: 
Menge der Tranſitwaaren 


anf dem Landwege auf 
(unter Zollverſchluß). dem Waſſerwege. 
Vaaren⸗ Menge. Werth. Menge. Werth. 
klafſe. kg Lire. xg Lire. 

1 2 810 802 809096 4777 268 8216 663 

2 28194338 2602221 2555795 4760448 
3 146 706 18 344 161 696 264 788 

4 188 567 86 256 87 010 824 098 

b — _ 126 296 86 674 

6 — — 679 728 2812644 

7 — — 25 036 240 862 

8 — — 81846 2664 991 

9 28 142 19 699 84 185 60 680 
10 11 720 8616 104 840 65 069 
ıl — — 271508 898 207 
12 60808115 759448 107 664 180 126 
13 226 690 0 367 88 426 20 924 
14 127 877068 29162622 1524279 433 686 
15 246 862 208 862 403 676 131 816 
16 — — 4481 74 802 
zufammen 194 790 980 40674826 10982878 17264 428 


Die obigen Zahlen fielen nicht den eigentlichen gefammten 
Tranſithandel dar, fondern veranſchaulichen einerfeits die Waaren- 
bewegung auf dem Landwege gum Freihafen unb von dort aus auf 
dem Seewege zur Ausfuhr, anbererfeitd die Einfuhr auf dem See⸗ 
wege nach dem Hafen und unter Zollverihluß auf ben Lanbwege 
zu Ausfuhr emtweber ind Ausland ober nad) anderen Zolllagern 
in Italien. 

VBerichrsüberfidhten. 


Die Hanptfählihken Artitel der Cin- und Ausfuhr im Jahre 1898 
im Dafen von Genua unter Berüdfihtigung des Waarenvertkehrs 


wit Deutichland. 
Ginfuhr. 
Darunter 

Ueberbaupt. aus Deutſch⸗ 

Menge. Werth. land. 

xg Lire. kg 

Bein in Fällen ....... u 789 500 295 800 — 
Desgl., in Flaſchen....... 19019 61 818 3409 
Bier in Fäffern........ . 112 400 44 960 2100 500 
Spirttus in Fohlen, serfüßter 188 119 198 867 8591 


Dele: 
Diivendl ............ .. 
nit benannte ......... 
Mineral: u. Harzöle, ſchwere 
Terpentindl ........... 
Betroleum: 


in ECifternen ......... 
Raffee, roh .............. 
Melaſſe ................. 


Zucker 1. Klaſſe .......... 


Desgl., 2. Klafle.......... 
Kalao in Bohnen......... 
Bimmet ................. 


effer 
Tabak in Blättern........ 
Borſäure ................ 
Gallusſäure, unreine...... 
Phenylſäure.............. 
Säuren, nicht benannte.... 
Potaſche, unreine ......... 


Eifigfaure Thonerde...... . 
Koblenfaureß Blei ........ 
Kohlenſaures Ratson (Soda) 
Chlortalk..... 
Chlorkalium ............. 


Galpeterſaures Natron, raffi⸗ 
nirtes............... 
Schwefelſaure Thonerde.... 
Schwefelſaurer Baryt...... 
Schwefelſaures Kupfer..... 
Schwefelſaures Ratron..... 
Andere chemiſche Erzeugniſſe 
Mediziniſche Kräuter, 
Bluthen X. ............ 
Caſſia und Tamarinbe . 
Chinarinde ............. 
Medizinalwaaren, nicht bes 
nannie ................ 


deichte ............... 


Seife, gemeine........... 
Debgl., parfümirte........ 
Hölzer, Wurzeln 2, zum 
Färben und Serben, nidt 
gemaßlene ............. 


Gambier ................ 
Indigo ................. 
Farben, in trockenem Buftand 
Desgl., inteigartigem Zuftanb 


263 
Darunter 
Ueberhaupt. aus Deutſch⸗ 
Menge. Werth. land. 

kg Lire. kg 
156 886 156 885 — 

672 718 429 538 — 
87006738 1218094 264 845 

627 666 87 873 — 

236 745 40 246 _ 

13566 028 2304525 — 
1624 675 274 190 — 
6543 600 15 050 070 _ 

663 853 83 078 — 

135 172 59 476 95 869 

561 801489 17612507 17696 908 

402 729 805 458 — 

90 759 203 332 — 

614 006 632 425 — 
4868 866 4649 928 — 

23 670 16 822 21192 
248 741 97 496 24 600 
104 052 813 287 20 055 

» 98739 8374 956 8610 
8564 882 1069465 — 

868 398 92 100 12 061 

172 614 81 128 11 800 

88 745 70 996 67 860 

60 906 88 495 — 

8 880 102 426 811 48 530 
8 829 876 612 704 20 929 
2 885 822 601018 2881 282 

102 104 88 798 102 104 
1 895 68 166 980 — 

296 628 28 640 295 528 
4664892 2094 706 — 
1144 462 46 780 674 240 
1425822 1283240 166 892 

146 185 146 185 2 868 

629 981 201 561 — 

206 528 806 250 8 667 

888 016 888 016 67 835 

6 650 83 260 619 
7669481 13088118 64 098 
447 696 228 846 68 489 
8 881 14 940 1292 

10240 987 2560 246 142 968 

75 165 23 812 — 

805 902 448 241 — 

108082 1513148 — 

10 777 107 770 — 

118 477 865 481 — 


264 Genua. 
Darunter Darunter 
Ueberhaupt. aus Deutſch⸗ Veberfaupt. aus Deutſch⸗ 
"Menge. Werth. land. Menge. Werth. land. 
kg Lire. kg kg Zire. kg 
Extrakte aus Farbftoffen... 506155 607386 27611 | Holgwaaren ............. 10 681 831 898 6.391 
Farben in Täfelden ...... 163 360 294 120 80 586 Rohr, Binien, rohe ..... .. 614 904 122 980 _ 
Firniß, nicht in Spiritus... 216 702 475 744 — Desgl., geflochtene. ....... 24 663 41 927 24 663 
Beinfhmwarz.........- .... 228 508 41131 108 061 | Korbflechtereiarbeiten, grobe 39% 4 188 39% 
Danf, roh ............... 117 576 85 830 5153 | Stroßgefledte............ 9179 20 652 9179 
Jute, roh ............... 10207205 8776666 3050 | Seilerwaaren von Baft.... 237 236 166 068 _ 
Andere vegetabiliihe Spinn» Steohhüte ............... — 23 816 — 
ſtoffe ................. 1248 535 312 134 7084 | Papier, weißed..... ...... 42 490 38 241 1656 
Seilerwaaren ............ 65 083 65 083 858Packpapier............... 68 634 17 690 58 634 
Geiptnnfte aus Flachs, Hanf, Kupferfticde, Lithographien. 18 014 146 168 7161 
ute.................. 20220 60 560 962 | Arbeiten von Papier u. Pappe 13 934 69 670 9438 
Gewebe aus Flachs und Hanf 16 612 91 366 3868 | Bücheru.Mufilalien, gebrudte 8776 39 492 1054 
Wachsleinwand .........- 41 184 144 144 386 | Felle, rohe............... 9 987 223 15979 556 71 964 
Genähte Gegenftände aus Desgl., gegerbte.......... 110 414 772 898 28 875 
Hanf ꝛc................ 194 089 582 267 23897 | Rupfererz.........0. nun 8 081 667 261 941 — 
Baumwolle in Floden..... 72436 416 76.058 237 — Brucheiſen ....... ....... 62 805 788 86964056 884 954 
Baummollene Nähgarne ... 15 293 857 642 4760 | Gußeifen in Gänfen ...... 228326845 1806 148 _ 
Baummollengemebe, rohe .. 75 495 203 887 191 | Gußwaaren .............. 872 007 60 576 37248 
Desgl., gebleihte ......... 62 575 200 240 2709 | Schmiedeeifen, gewalzte und 
Desgl., gefärbte .......... 67 668 236 821 6 624 in Stäben ............ 6045904 1148342 580 780 
Deögl., gebrudte ......... 349010 1116 832 80268 | Eifenbleh ............... 2972 868 683 767 148 014 
Desgl., gewirlte.......... 21 014 88 258 1019 | Eifenblech in Röhren onen 1 547 681 510 735 135 170 
Baummollene Spiken ..... 1317 27 657 835 | Elienbabnfhienen......... 4 295 400 601 366 — 
Baumwollener Sammel ... 6 709 - 65 685 1659 | Eifen zweiter Verarbeitung. 1 448 680 124 815 137 698 
Baummollene Gewebe, ges Weißblech, verzinnted und 
mifchte, mit Seide... -. 1580 14 585 710 verzinid ........... 1 672 309 886 165 _ 
Desgl., deögl., mit Wolle.. 20 968 169 817 2585 | Kupfer in Blöden ........ 1658 371 2238 800 111 788 
Genähte Gegenstände aus Desgl., verarbeiteted ...... 861 338 988 859 34.218 
Baummwolle ............ 7696 26 934 4545 | Blet in Mulden.......... 774 880 255 710 — 
Wolle in natürlichem Zuſtand 1534 973 : 2609 464 — Desgl., in nicht beſ. gen. 
Desgl., gewafhene...... .. 641096 2243 836 — Arbeiten ............ 22 457 9656 22457 
Bferdehnar, rohes......... 176 763 459 584 13616 | Zinn in Blöden ......... 941635 22569 684 689 8% 
Pelz, roher .............. 17 689 160 357 — Zink in Blöden .......... 384 192 230 515 — 
Gewebe aus Wolle ..... . 241987 2177883 76 287 | Deögl., verarbeitetes ...... 444. 260 310 982 — 
Filze.................. . 25 621 168 726 2501 | Metalle, unbearbeitete, nicht 
Teppiche von Wolle....... 21 324 108 762 —_ benannte .............. 267 418 106 367 — 
Genähte Gegenſtände aus Maſchinen ............... 8311373 3973648 191 383 
Wolle................. 5 387 102 853 858 | Dptiihe und phyſilaliſche 
Kokons ................. 462 376 4297672 — Smftrumente ........... 18 100 648 000 881 
Seide, gezogene, robe...... 115 778 4283 786 — Garnituren zu ten. 11 152 111 520 — 
Seidenabfälle ............ 26 986 188 902 — Bauſteine, geſchnittene .. 379 900 22 494 — 
Seidengewebe ............ 7662 604 960 2834 Farberden .............. 303 367 86 404 12 623 
Genähte Gegenftände a. Seibe 1101 166150 - 524 | Steinflachs.............. 105 490 84.392 — 
Holzkohle ................ 616 090 38 814 — Caolin............ ...... 1003 860 45 174 — 
Bauholz ................ 44 028 642 2201432 — Kalk und andere Steine . ... 19088 742 866 743 — 
Tiſchlerholz, nicht geſchnitten 850 136 112 048 Cement ................. 513 159 23 092 — 
Desgl., geſchnitten ........ 175 339 166 572 1099 | Badfteine, Dachziegel . 4 6% 512 164 168 — 
Fäſſer mit eiſernen Reifen. 2 051 900 143 688 Franzöftie Dachziegel .. 15 650 626 15 660 
Möbel .................. 23 678 71.034 5368 | Erbpedhe, fefle............ 2 398 937 859 840 1.006 
Holzrahmen ....... ...... 1047 6 282 1047Steintohle............... 1488 466 070 87399 858 — 
Wurzeln zu Bürften ...... 87457 100 575 11876 | Thonwaaren...... ........ 214 110 32116 40 740 
Kork, roher .............. 127 100 88 970 — Fenſterglas und Spiegel... 264 743 158 846 29412 
Desgl., bearbeiteter ....... 238 510 115 530 — Glas⸗ und Kryſtallwaaren. 239 472 191 578 92.068 
Geräthſchaften und Arbeiten Flaſchen, gewöhnliche... ... 146 669 . 24 988 1887 
aus Holz.............. 83 881 68 716 2684 | Weizen ............... 806880708 70467 568 _ 








Darunter Darunter 
Ueberhaupt. aus Deutſch⸗ Ueberhaupt. nad) Deuiſch⸗ 
Menge. Werth, land. Menge. Werth. land. 
kg Lire. kg kg Lite. kg 
Kömerfrüdte und Hafer... 1589415 8 788 880 — Eiſenoxyd ............... 248 756 62 200 _ 
Rartoffellärke............ 7849195 2668878 2201340 | Koblenfaures Blei ........ 468 458 252 175 — 
Stärke, gemeine on o.nn0.. 6542 232 325 383 8391 097 Salpeterſaures Natron, raffi⸗ 
Desgl., feine............. 1208 148 63808 BEE | nirtes................ 177 636 ss 2a8 — 
Johanniſsbrot............ 1096 943 120 664 — Wachszundholzchen ........ 662 900 1060 640 — 
Früchte, teodene.......... 417 568 818 168 — Andere chemiſche Erzeugniſſe 698 639 634 275 — 
Früchte, Gemuſe in Eſſig Mebhi 
ziniſche Kräuter, 
aber Salz .. .......2 Bm BOT — BlÜlhen I aaneeennnen 10714 1714 — 
Pilze — — ——— — — 16 041 60 966 — Manna urn 53 599 187 572 — 
Samen, ölßaltige ......... 44 866 887 . 18459 766 — Mebini or SDR i t bes 
Desgl. nicht dihalti 296 9 0 — zinalwaaren, nid 
gl., nicht Ölhaltige..... 6 36 23862 
nannte................ 276 658 276 558 16 506 
Palm⸗ und Kotoamupdl.... 8179389 2066 603 85 647 Medikamente ‚ 
Er j zuſammen 
Begetabilifche Erzeugnifie, gefekte 62126 310 630 — 
nicht benannte.......... 2474 769 222 729 198100 | lo REN 
Därme, eingefalgene ...... 26988 377 osh·- — Yarze u. Gummiharze, andere 
Fiſche, getrocknete ........ 8 274 346 4 964 608 3 957 als rohe o—— — —0 4 450 890 732 513 13 523 
Sarbinen, eingelalgene en 1.050 212 840 170 — Seife, gemeine . 4 152 828 76 164 — 
Sardellen, Anch ovis ...... 2 658 232 1 857 262 — Desgl., parfümirte ........ 219 693 505 294 — 
Gardinen, marinttte..... .. 284 676 466 488 — Höher, Wurzeln ıc., zum 
Thunfiſch, marinirter...... 1437597 202665 — — Farben und Gerben, nicht 
Butter, friſche......... 62 848 121 589 _ gemablene ............. 895 645 19 129 137 854 
1: 274018 465822 1791 | Desgl, deögl., gemablene .. 6566006 150881 878.861 
Fett jeder Art.......... 10%7565 7102917 — Gambier ................ 81 529 17 340 — 
Stearinſäure............. 1887811 1082201 180287 | Garden im Täfelden ...... 99 880 3 — 
Stearinlichte............. 117976 MM — Firniß, nit in Spirituß.. 28 608 519 — 
Bettfedern............... 32 580 488 700 — Hanf, roh ............... 956 769 698 441 — 
Korallen, rohe „nun... 87T 236 820 — Jute, oh .............. 169 880 62 6623 — 
Elfenbein, Perlmutter, Knöpfe Andere vegetabiliſche Spinn⸗ 
davon ................ 1487 104 090 1487 ſtoffe.................. 882 463 83 116 — 
Horn, Knochen, roh ....... 4 561 207 647 845 0142 Seilerwaaren ............ 650 482 650 482 6150 
Dünger ................. 12670840 1267 084 — Geſpinnſte aus Flachs, Hanf, 
Kurzwaaren, gemeine. ..... 30879 187 218 14 287 Jute.................. 164 762 886 880 — 
Desgl, feine............. 6 856 86 696 1618 | Gewebe aus Jute, rohe ... 960 771 864 693 — 
Bücher, feine ............ 18 486 407 095 1698 | Gewebe aus Flachs und Hanf 180 306 716 688 — 
Guttapercha und Kautſchuk, Genähte Gegenſtände aus 
roh ................... 204861 1848659 600 Hanf ⁊c............... 665356 1996 068 — 
Desgl., bearbeitet.......... 14288 199202 1398 | Baunmolle in Floden..... 5802872 6098016 1266520 
Elettrifche Dräbte und Kabel 4608 23 040 4 268 Baummollengarne, einfache, . 
Silbermunzen ............ 500 100000 ° — gebleichte ............ 64 826 116 146 — 
Desgl., desgl., gefärbte... 68 901 147 268 — 
Desgl., gezwirnte, gefärbte. 175 820. 489 550 — 
Ausfuhr. Baumwollene Nähgarne ... 5 708 24 097 — 
Darunter Baumwollengewebe, rohe... 8 774 10190 1628 
Weberhaupt. nach Deutfchs | Deögl., gebleihte ......... 61 483 196 146 867 
Menge. Werth. land. Desgl., nefärbte .......... 2439286... 8587 501 3868 
kg Lire. kg Deögl., gedrudite.......... 101 695 588 988 3872 
Dein in Hüllen ........ . 18138100 5804192 554000 | Desgl., gemirkte........... 31727 168 46658 — 
Desgl, in Flaſchen ....... 2665618 4 398.096 43 321 | Strumpfwaaren ......... \ 60 901 231428 1729 
Spiritus in Fäfjern, verjüßter 81 427 69 213 _ Genähte Gegenflände aus 
Spiritus jeder Art, in Flaſchen Baummolle ............ 448610. 1670185 7%8 
von 1/3 Ziteg oder weniger 680 481 182 653 8% | Wolle in natürlichem Inftand 150 464 376 160 — 
Olivenöl................ 6867 869 5 904 656 289518 | Desgl., gewaldene........ 63 000 264 600 60 202 
Spezereien, nit namentlich Pferbebaar, robed.......-.. 27 388 71.078 — 
aufgeführte ............ 117 617 262 877 _ Pelz, roher .............. 48 098 408 888 — 
Galluaſaͤure, unreine....... 290 866 58 171 — Gewebe aus Wolle........ 1707865 1586615 — 


266 


Genähte Gegenflände auß 
Molle..... .. ...... 
Kokons.............. .... 
Seide, gezogene, rohe ..... 
Seidenabfälle 
Seibengemwebe 
Genäbte Gegenftände aus 

Seide ................ 
Bauholz................. 
Tiſchlerholz, geſchnitten .... 
Möbel ........ .......... 
Holzrahmen ............. 
Kork, bearbeiteter........ 
Geräthſchaften und Arbeiten 

aus Hol... 
Holzwaaren .............. 
Korbflechtereiarbeiten, grobe 
Strohgeflechte............ 
Strohhüte .......... ..... 
Papier, weißes ........... 
Packpapier ............. 
Kupferſtiche, Lithographien. 
Pappe, gewöhnliche ....... 
Desgl., feine............. 
Arbeiten von Papier u. Pappe 
Bücheru.Muftlalien, gedruckte 


„uno, 901 va © 


Belle, rohe............... 
Deögl., gegerbte.......... 
Zinkerz....... ........... 
Schlacken ............... 
Gußeiſen in Gfänſen ...... 
Bußwaaren ........ ...... 


Eiſen zweiter Verarbeitung. 
Weißblech, Arbeiten daraus. 
Blei in Mulden.......... 
Desgl., in Platten u. Röhren 
Desgl., in anderen Arbeiten 
Mafhinen .............. 
Dptifhe und pbyfilaliiche 

Snfteumente ........... 
Silber, rohes ... 
Marmor, roher .......... 
Desgl., bearbeiteter ....... 
Baufteine, gelhnittene ..... 
Farberden............... 


Cement ................. 
Backſteine, Dachziegel...... 
Franzöſiſche Dachziegel. .... 
Schwefel ...... 


Thonwaaten ............. 
Flaſchen, gemöhnlide ..... 
Weisen ..... ............ 
Kornerfrüchte und Hafer. .. 


Genua. — Stalien. 


Darunter Darunter 
Ueberbaupt. nach Deutſch⸗ Ueberhaupt. nad Deutid- 

Menge. Werth. land. Menge. Werth. land. 

kg Lire. xg kg Lire. kg 

Kaftanien .......... .. 1438 969 244 695 — 
63423 1206087 — Reis, ungeſchälter ........ 210413 50 499 
5 568 61 083 — Desgl., geihälter ......... 15541569 6061212 97928 

292453 13160 385 — Kleie ........... ....... 686 952 89 307 122 857 

120635 1085 715 _— Johannisbrot ............ 58 365 6 420 — 
83029 2642 320 — Früchte, trodene.........» 411 036 308 276 18 376 

Früchte, Gemüfe in Effig 
2 826 367 380 oder Salg.. ou... ... . 187 778 187 773 — 

1 294 080 64 704 104 334 | Pilge ................... 94 853 360 441 — 

94 643 66 250 30162 | Samen, ölbaltige....... .. 41 787 12 586 — 

194 877 292 316 — Desgl., nicht ölhaltige..... 76 828 61 468 24 315 
66 976 341 856 — Palm⸗ und Kokosſsnußdl.... 909 818 591 057 180 189 
59 104 177 312 — Delkuchen von Nüffen..... 8981520 1257413 6126360 

Vegetabiliſche Erzeugnifſe, 

641 018 448 713 _ nicht berannte ......... 6 505 187 585467 1919421 
43655 130 965 _ Fleiſch, eingelalgened ...... 319 499 734 847 11922 

161 163 193 395 — Sardellen, Anchovis ...... 38 065 26 638 — 

94 659 473 295 _ Sardinen, marinirte ...... 106 278 170 044 — 

— 674 820 _ Thunfiſch, marinirter....... 84 526 118 336 — 

2237222 2018 500 9100 | Butter, friſche............ 94 964 218416 
763 509 299 058 — Desgl., gefalgene ......... 388 293 834 830 7916 
110661 1327932 _ Käle....... ............. 1090402 1863683 876 
107 721 21 544 — Fett jeder Art ......... . 63 182 34 b6B — 

159 605 175 566 — Steariulichte............. 21 580 25 896 — 

108 614 414 456 _ Wachs, weißes, unverarbeiteted 898 804 269 223 — 

73 781 298 818 Bettfebern ............... 5413 54 180 — 
854 717 868 905 34479 | Korallen, rohe ........... 7137 464 220 — 
931488 3260 208 9932 | Desgl., bearbeitete...... .. 122931 2212390 — 

7411 636 963 513 — Horn, Knochen, roh ....... 68 907 8 269 — 

1372 566 13 726 — Dünger .......... ....... 375 806 37 680 — 
312580 25 008 — Kurzwaaren, gemeine ..... 63 998 383 988 — 

49 099 98 477 _ Bücher, feine............. 580 21 460 — 

86 067 43 029 _ Guttapercha und Kautſchuk, 

831 416 623 569 — bearbeitet.............. 128 274 934 466 — 

171 269 56 519 _ Elektrifche Drähte und Kabel 38 389 91945 _ 

722 846 267 453 — Hüte von Filz ........... — 3919 184 2879 

104 139 449 410 21.000 | Schirme von anderen Stoffen | 
486 169 683 403 6020 ald Seide ............ — 321 885 — 

Kunſt⸗ und Sommelgegen- 
7714 281 420 — ftände ....0: || — 357 244 — 

86 923 6092295 — 

720 808 46 862 _ | 

2441356 1220698 55019 Italien. 

968 21237 — Wollinduftrie.‘) 

5 * * * 62 280 Die Wollinduftrie wird in größerem ober geringerem Umfange 
468 600 20 687 _ faft in ganz Italien, namentlich aber in Piemont, Venetien, Toskana, 
155 697 5.448 _ Umbrien, ber Lombardei, im Neapolitanifen und im Ligurien 
914.630 36 685 _ betrieben. Die Hanptorte der Wollinduftrie find Btella in Piemont 

2.670 777 993 785 899 865 (Provinz Novara) und Schio (Provinz Vicenza). 

971459 48.675 485 685 In einer amtlichen Statiftif für das Jahr 1892 wird angegeben, 

136 908 20.536 * daß die Wollinduſtrie 845 000 Spindeln und gegen 9000 Webitühle 

149 087 25.845 _ in Betrieb habe und etma 28 000 Arbeiter beikhäftige. Gegenwärtig 
1 12748 — Iolien bagegen in Betrieb fein: 

416 747 88 494 — 1) Vergl. Hand. Arch. 1891 II. S. 507. 








alien. 


Streichgarn⸗ Kammgarn⸗ Handweb⸗ Mechanu. 
in fpindeln. Tpindeln. ſtuͤhle. Webftügle. 
Biemont ......... 145 000 18 000 4000 3800 
Benetien ......... 6 7000 16 500 1000 2200 
Toslana u. Umbrien 30000 12 000 2000 1000 
der Lombardei .... 27000 13 500 3000 500 
dem Neapolitaniſchen 24000 — 600 10?) 
Ligurien ......... 11 000 5 860 50 5” 
zulammen.... 804 000 65 800 9650 1660 


Die hiernach eingetretene Bermehrung fällt namentlih auf bie 
Kammgarnipindein, deren vor 4 Jahren angeblih nur etwa 
50000 vorhanden waren. Don anderer Seite wirb bie Zahl berielben 
gegenwärtig auf etwa 80000 geſchätzt. Bei ber obigen Aufftellung 
find die Rundftühle für Trilotmeberei auber Betracht gelaflen. 
Statiſtiſche Nachrichten über die Zahl berfelben liegen nicht vor. 

Was das Rohmaterial für die Wollinduftrie betrifft, fo Beirug 
nah der amtliden Statiftit 

die Einfuhr 


1884. | 10. 1002| 1893. 
von: 


Metercentner. 







Shweißwolle (aus Argentinien und 
anderen Überſeeiſchen 
über Großbritannien, —* 
m Belgien) ........ —— 
gegenwärtig zur 
d Srankreich).. 
Kunftwolle (auß Deutihland, —* 
britannien und der Schweiz).. 
Gefärbter Wolle................. 
Gekrempelter Wolle........... 
Gekämmter Wolle (aus Deutſchland, 
Großbritannien und der Schweiz) 
Gelrempelter Wolle, gefärbter ..... 
Seänmmter Boik, ‚ge ürbter....... 
Kunftwolle, gefärb 
Bolabfällen . 


55 7121 85 233] 34 7254 22 744 
31 499| 81 081| 25 8965| 21 614 


on. 008 0 98,990 0 98 


bie Ausfuhr 


1884. | u | 100 1893. 


Metercentner. 


von: 











Schweißwolle............... 9442] 8890 16 4641 12 109 
Gewaſchener Wolle... ..........- 1479| 2453| 2516| 2579 
Sonftiger Wolle... ......-r00... 79 7 411 36 
Wollabfällen................... 34901 1910| 33431 3182 


zuſammen.... | 14 2 13 ss 22 ni 17 906 


Bei den Nohmaterialien bat hiernach ber Ueberſchuß der Einfuhr 
über die Ausfuhr im Jahre 1893 rund 71000 Metercentner betragen. 
Derſelbe ift fomit geringer geweien ala im Vorjahre (75090 Weters 
eentner) und in ben jahren 1888 und 1884 (86000 bezw. 80 000 
Metercentner). Bei Beurteilung biefer Zahlen ift zu beachten einer- 
feits, daß von der Wollinduſtrie vielfah Baummolle mit verarbeitet 
wird, andererfeitd, daß neben den Bezugen aus dem Auslande bie 
eigene Produktion bed Landes an Kunftwolle und an natürlicher 
Wolle in Betracht kommt. 

Im Großen und Ganzen bat bie Wollindufirie Staliend langs 
fame, aber ftetige Yortichritte gemadt. Noch vor wenigen Jahren 
wurden in Stalien nur Streichgarn⸗Gewebe für Männerkleider ber» 
geftelt. Seitbem bat fi die Sachlage weſentlich geänbert, bie 
Produktion von Kammgarnftoffen bat begonnen und erhebliche 
Dimenfionen angenommen. In Stoffen für Damenfleider ift 
Stalien vom Auslande weit weniger abhängig als früher. Wollene 
Deiten werben in Sale Rarafino, in Pinerolo, in Padna verfertigt, 
gefärbte Stickgarne werden in Schio, Boltri, Romagnano-Befla 
gearbeitet. Einen Aufihwung bat auch bie Trilotweberei gewonnen, 
wenn aud die Entwidelung der Weberei von Baummollentrltots 
eine bebeutenbere als die von Wollentrikots geweien if. Der Haupt⸗ 
ort für letztere ift Biella. 

Aus der amtlichen Gtatiftil if fr die Ein» und Ausfuhr von 
Wollfabrikaten in den letzten 10 Jahren Folgenbe® zu entnehmen. 





Einfaches Gtreichgarn: 

bis gu 10000 m pro Kilegramm..... } 

mehr ald 10000 m pro Kilogramm... 
Gedrehtes Streichgarn: 

bis zu 10000 m pro Kilogramm ..... 

mebr ala 10 000 m pro Kilogramm... } 
Einfahes Kamıngarn: 

bis zu 50000 m pro Kilogramm..... — 

mehr als 50000 m pro Kilogramm .. — 
Gedrehtes Kammgarn: 

bis zu 50000 m pro Kilogramm ..... — 


mebr als 60 000 m pro Kilogramm .. _ 6514 


700 168 89 191 50 128 
198 64 97 80 99 

10 _ 4 4 6 

a | 8 4 6 — 2 
9879 1873 147 1624 998 2025 
988 660 1343 574 1967 

6445 3084 6771 2984 6683 

6847 { 189 80 162 50 181 


Stalten. 


b. von Geweben. 





Streihgarn»Gewebe: 
bis zu 800 g Gewicht auf I qm..... 4236 
von 300 bis 500 g Gewicht auf 1 qm 19 468 | 8 728 
mebr ala 500 B ewiht auf 1 qm... 6 878 
Kammgarn⸗Gewebe: 
bis zu 200 g Gewicht auf 1 qm..... 11 076 
von 200 bis 500 g Gewidht auf 1 qm 22999 | 7 405 
mebr als 500 g Gewicht auf 1 qm... 3715 
Bedrudte Gewebe: 
aus Streichgarn ................... } q 147 
aus Kammgarn. ......... .......... 650 
Trilotgemebe: 
einfache .......................... } N 158 
gemuſterte....................... 82 


c. von Konfeltionsmwaaren. 


| 8412 





1772 | 


Es bezifferte fih die Ausfuhr: 


2.290 1580 258 | 119 200 887 
3 728 2.972 1065 I 2688 101 | 297 
4606 | 88% 635 | 8408 547 3.072 
16174 | 16230 6630 | 12528 6295 | 11608 
12081 | 192697 862 | ı1sı87 | 6581 | 1297 
2975 | 3086 258 | 2465 203 2295 

147 170 4 160 21 189 
1202 1447 9 | ım 1951 1803 

95 91 96 70 1 50 

19 26 9 87 16 17 
1239 | 1981 | 642 | 1612 | 846 | 1420 


a. von Geweben. 








erſte gne 1893. 


erfte Hälfte 
189. | 1891. | 1899. 1892. 1898. 





Metercentner. 





Streichgarn⸗Gewebe: 
bis zu 300 g Gewicht auf 1 qm..... 698 
von 300 bis 600 & Gewidt auf 1 qm 2463 | 784 
mehr ala 500 g Gewicht auf 1 qm... 194 
Kammgarn⸗Gewebe: 
bis zu 300 g Gewicht auf 1 qm..... 120 
von 800 bis 500 g Gewicht auf 1 qm 710 | 231 
mehr als 500 g Gewicht auf 1 qm... 28 
Bebrudte Gewebe: 
aus Streichgarn ................... } q — 10 
aus Kammgarn............ ........ — 
Trikotgewebe: 
einfache........................... 99 
gemufterte ....... ............. 209 


b. von Konfeltiondwaaren. 


| 474 





a | 


Die vorfiehenden Zahlen fpiegeln die Entwidelung der Woll⸗ 
inbuftrie im Allgemeinen wieder. Die Einfuhr von Streiggarnen 
bat nahezu aufgehört und die Einfuhr von Streichgarn⸗Geweben ift 
jehr zurlidgegangen, in lehteren findet fogar eine nennenswerte 
Ausfuhr ftatt. Stalien ift auf diefem Gebiet vom Auslande nahezu 
unabhängig geworden. Weniger günftig fielen fi die Ein» unb 
Ausfuhrziffern für Kammgame und Kammgarn⸗Geſpinnſte. Daß 
aber auch bier gegen früher erhebliche Fortſchritte ftattgefunden 
haben, ift zweifellos und ergiebt ſich aus den gemachten Angaben 
über die Zahl der in Betrieb befindlichen Streichgarnſpindeln. 


269 173 16 13 166 904 
1149 1241 364 968 621 1097 
476 375 238 650 295 102 
61 66 46 34 196 203 
106 191 196 229 166 357 
17 16 19 29 83 37 
15 68 — 2 20 3 
3 7 _ 2 6 21 
q1 15 12 69 2 18 
62 99 * 61 69 91 
194 | 598 | 234 | 666 | 198 | 719 


Weiter gebt aber aus ben vorftebenden Zahlen hervor, daß bie 
Mollinduftrie im Jahre 1898 gegenüber dem Borjahr eine günftige 
Entwidelung genommen bat. Bei einem Vergleich ber beiden Jahre 
ergiebt ſich namentlich, daß nicht nur bei den Streichgarns, ſondern 
auch bei den Kammgarn⸗Geweben die Einfuhr ſehr erheblich zurüd- 
gegangen, die Ausfuhr dagegen nicht unbebeutend gewachſen if. 

Daß die Wollinduſtrie auch mit Nuten gearbeitet bat, ergiebt 
fih daraus, daß die größeren Unternehmungen in dieſer Branche 
anfehnliche Dividenden vertheilt Haben. Auch darf angeführt werben, 
dag die Aktien des größten Wolletablifiements, des Lanificio Roflü 





Stalien. — Patras. 269 


von dem allgemeinen Rüdgang der Stalienifchen Wertbe Ende des 
Jahres 1893 nur wenig betroffen worben find. 


— — — — 


Die Italieniſche Handelsbilanz. 

Die Italieniſche Handelsbilanz iſt ſeit dem Beſtehen des Konig⸗ 
reichs mit Auſsnahme eined einzigen Jahres (1871) eine paſſive 
geweſen. Der Ueberſchuß ber Einfuhr über die Ausfuhr betrug dem 
Berthe nach: 


Nillionen Billionen 
im Jahre Zire, im Sabre Lire. 
18882....... 70,8 1888 ........ 238,7 
1883....... 79,8 1889 ....... 440,5 
1884....... 2413 1880....... 428,7 
1886....... 609,1 1891....... 29,7 
1886....... 480,0 1893....... 212.4 
1887....... 602,8 1898 ........ 226,0 


DaB Minus der Hanbeläbilann bat ſich biernah in ben 
legten 3 Jahren bedeutend geringer ald in ben Sabren 
1885 bis 1890 geftaltet. Cine weitere Beflrung ber Handelsbilanz 
M no in neuefter Zeit eingekreten, indem im Januar und Yebruar 
1894 gegenüber dem Borjahr bie Einfuhr um 9 Millionen zurülck⸗ 
gegangen, bie Ausfuhr dagegen um 16 Millionen Live gewachſen ift. 
Bährenb ber Ueberihuß der Einfuhr über die Ausfuhr in den 
beiden erfien Monaten 1893 86 Millionen 2ire betrug, bezifferte er 
fh im gleihen Beitraum des Iaufeuben Sabre auf nur 10,8 
Rikionen Lire. 

Was die Cerealien und Bodenerzeugnifſe angeht, welche im 
Barzgen genommen bem Borjahr gegenüber einen anſehnlichen Rüds 
sang bei der Einfuhr und eine bebeutende Steigerung bei der Aus⸗ 
fahr aufmetien, fo kommen in erfter Linie die Ernteverhältnifle in 
Betracht. Eb wurben, um nur einige Hauptpunkte hervorzuheben, in 
alien geerntet: 


1892. 1898. 
an hl hi 
Weizen ............. 40 767 000 42 188 400 
Maid .............. 25 418800 27676 000 
Wein ............ 88 971 768 29 971 696 
1892/98. 1893/94. 
Divndl ........... 1686 386 1960695 


Hiermit fieht e8 im Cinklang, daß ſich gegenüber dem Borjahr 
die Einfuhr von Weigen um 9000 Tonnen ober dem Werthe nach 
um 11/3 Millionen, von Mais um 3000 Tonnen ober dem Wertbe 
nad um 383000 Lire vermindert Bat. 

Ebenjo wird es auf die Ernteergebnifie zurüdzuführen fein, daß 
gegenüber dem Borjahr die Ausfuhr von Wein um 188000 hi oder 
bem Werthe nad) um 4,2 Millionen Lire zurückgegangen ift, Dagegen bie 
Ausfuhr vonDel um 50 000 hlober dem Werthe nad um 51/2 Millionen 
Lire, non frifhen Srüchten um 24000 Metercentner ober bem MWerthe 
nad um 1/s Million Lire, von ungenannten Begetabtlien um 200 000 
Meterceniner dem Werthe nah um 21/5 Millionen Lire geftiegen ift. 

Erhebliche Wirkung auf die Einfuhr» und Ausfuhrflatiftit haben 
weiter die Beshältniffe des Seidenhandels geübt. In Folge bed 
ſchlechten Geſchäftsganges hat die Spekulation ihre Ankäufe von 
Rohſeide aus dem Auslande im laufenden Jahr fehr eingefhräntt. 
Anderſeits Haben fich die Intereſſenten, da eine Befierung der Preije 
nit in Ausſicht ftand, feit einigen Monaten veranlaßt gefehen, mit 
ihren Beftänden zu räumen, angeblich find fie aud vielfach gendthigt 

Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL 


geweſen, ihre Seidennorräthe ind Ausland zu fenden, um fi dort 
die Krebite zu ſuchen, welde in Zolge der Bahlungseinftellung bed 
Credito Mobiliare und der Banca Generale in Stalien nicht zu haben 
waren. Aus dieſen Berhältnifien erflärt es fi, daB gegenüber dem 
Borjahr die Einfuhr von Rohſeide um mehr ala 2400 Meterceniner 
ober dem Werthe nad um mehr ald 8 Millionen Lire abgenommen, 
die Ausfuhr in demſelben Artifel Dagegen um 250 Metercentner ober 
dem Werthe nad) um 1,3 Millionen Lire zugenommen bat. 

Die Italieniſche Inbuftrie hat an Lebhaftigteit gewonnen, wofür 
fih auch manderlei Daten anführen lafen, 3. B. bie im Januar 
und Februar gegenüber dem Vorjahr eingetreiene Steigerung ber 
Einfuhr von Kohlen (4125000 Tonnen oder 3 Millionen Lire) 
und der Einfuhr von Rohmsaterialien wie von Baumwolle 
(-+ 27000 Metercentner oder 3 Millionen Lire). Den beiten Bes 
weis hierfür liefert aber bie aus ber Statiſtik hervorgehende 
Thatſache, daß in den erfien Beiden Monaten 1894 dem or 
jahr gegenüber die Einfuhr von Leinens, Hanf⸗ und Jute⸗Fabrikaten 
um 809 345 Lire, Baummollfabrilaten um 2875 105 Lire und Wolls 
fabrifaten um 288 322 Lire zurüdgegangen, dagegen bie Ausfuhr 
von Leinens, Hanfs und Zutefabrilaten um 281 714 Lire, Baumwoll⸗ 
fabrifaten um 1023001 Lire und Wolfabrilaten um 872120 Lire 


geftiegen ift. 


— 


Patras. 
Handelshericht für das Jahr 1893.) 


Allgemeines. 

Der weitere Ruckſchritt, den die finanzielle Lage bes Landes 
während bes Jahres 1898 erfuhr, jowie bie außerordentlich ungünſtigen 
Refultate der Korinthenernte mußten nothwendigerweiſe bie ſchon 
vorher keineswegs befrienigenden Handels⸗ und Wirthſchaftsverhält⸗ 
niffe erheblich verichlimmern. 

Das Goldagio ftieg im Mai plögli von 44 auf 64, ſchließlich 
auf 80 p&t. Bor Allem war es ber Einfubrbandel, welcher bie 
Folgen diefer Steigerung zu fühlen hatte. Die Importeure, melde 
die Regulirung ihrer Rechnungen in ber Hoffnung auf eine Beflerung 
immer und immer wieber verfhoben hatten, ſahen fi in ihren Er⸗ 
wartungen ſtark getäufht und konnten in vielen Fällen ihren Ber 
pflihtungen nicht mehr nachkommen, um fo mehr, ald auf ber anderen 
Seite der Abſatz in Folge des allgemeinen Geldmangels immer ſpär⸗ 
licher wurde. Bis dahin war der aus der Korinthenernte erzielte 
Erlös ein befriedigender geweien, was den Leuten in der Provinz 
einen gemifien Wohlſtand gefihert hatte, insbeſondere ber Land⸗ 
bevölterung. Letzterer waren von ber Entwertbung ber Griechiſchen 
Valuta nicht nur keine Nachtheile, ſondern eher Vortheile erwachſen, 
da fie für ihr Produkt um fo höhere Drachmenpreiſe erhielt, während 
ihr auf der anderen Beite bie Erzeugniffe des Landes zum Lebens: 
unterbalt größtentheils genügen, und fie nicht auf vom Auslande 
eingeführte Artikel angewieſen iſt. Einige Ländereien hatten zwar 
während ber letzten zwei Jahre durch Rebſchaden gelitten, aber das 
waren doch mehr vereinzelte Yäle, die auf den Wohlſtand im All⸗ 
gemeinen Teinen weiteren Einfluß hatten, und es wäre baber bie 
Lage dieſer Klafie nach wie vor eine befriedigenbe geblieben, wenn 
nicht im letzten Jahre dad Ernterefultat in Yolge von großer ebers 
probultion ein über alle Maßen ſchlechtes geweſen wäre. Rur ein 
verjchwindend Heiner Theil der Korinthen erzielte Preije, die dem 
Pflanzer einen beſcheidenen Gewinn brachten. Alles Uebrige wurde 


1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 206. 
37 





270 


bis jegt, wo noch etwa 88000 Tonnen vorräthig find, zu Preifen 
verkauft, die nicht einmal die Produktionskoſten deden, geſchweige 
denn etwas für ben Lebensunterhalt ber Produzenten übrig Iaflen. 

Durch dieſe Verhältniffe blieben auch andere Schichten der Bes 
völferung nicht unberührt, es trat vielmehr ein allgemeiner Geld⸗ 
mangel ein, der im Verein mit der Entwertbung der Griechiſchen 
Baluta den Handel gänzlich brach Iegte. 

Daß fih unter dieſen Umftänden die Krebitverhältniffe nicht 
beffern tonnten, Tiegt auf der Hand, und darf e& daher nicht Wunder 
nehmen, daß gegen Ende des verflofienen Jahres verſchiedene Fallifſe⸗ 
ments ftattfanden. Es handelte fich zunächſt hauptſächlich um kleinere 
Firmen der Manufakturwaaren-Brande, welche die völlige Geſchäfts⸗ 
loſigkeit zur Zahlungseinftelung brachte, aber es ift zu beflirchten, 
daß die ungünftigen Berhältniffe noch mehr Dpfer fordern werben. 
Jedenfalls find für die nächfte Zukunft die Audfichten für den Eins 
fuhrhandel ziemlich trübe, und iſt an einen Wieberauffhmung des⸗ 
jelben nur dann zu denken, wenn die finanzielle Lage geregelt fein 
wird, und bie Korintben im fommenden Jahre befiere Preiſe haben 
werben. 

Einfuhrbandel. 


Der Werth der Einfuhr nach Patras im Sabre 1893 kam uns 
gefähr dem der vorjährigen Einfuhr gleih. Man hatte fih auf eine 
größere Abnahme gefaßt gemacht, und es unterliegt keinem Zweifel, 
dag eine ſolche ftattgefunden Bat, wenn es auch aus den Zahlen 
nicht erſichtlich iſt. Jedenfalls trägt auch die Erhöhung ber Einfuhrs 
zölle dazu bet, daß die Abnahme nicht mehr ind Auge fpringt. 

Ein Vergleich der legten zehn Jahre ftellt fich, wie folgt: 

Die Einfuhr betrug: 


Werth: Werth: 

Franken. Franken. 
1884............ 25409020 1889.. .......... 23 1% 471 
1886.......2..... 21249408 1890............. 15 589 470 
1886............. 22582 762 1801. ............ 15 829 071 
I887............. 22491565 1892............. 14 896 387 
1888..... ........ 23 822680 1893............. 14 747 492 


Die Einfuhr von Deutihland hat im Vergleich zum Borjahre | 


bebeutend zugenommen, und zwar bauptlählih in Garn, Baum⸗ 
wollen⸗ und Wollengeweben. Bon den über Trieft eingeführten 
Waaren, die vom Zollamt als von Defterreihsliingarn kommend vors 
gemerkt wurden, ift jedenfalls auch ein Theil Deutichen Urſprungs. 


Ausfubrbandel. 
Die Ausfuhr in ben letzten zehn Jahren fellte fi, wie folgt: 
Werth: Werth: 
Franken. Franken. 
1884............. 15 897 282 1889............. 14 252 474 
1 1... > 1519508 18%............. 18 965 7465 
I1886............. 18664488 1891............. 20 352 864 
1887 ............. 19413892 1892............. 16 249 654 
IS88.. .......... 16 807 782 1893............. 20 882 818 


Die im Jahre 1893 gegen das Jahr 1892 erfolgte Zunahme 
rührt von der größeren Ausfuhr von Korinthen und Yellen ber. 
Hauptſaächlich die Ausfuhr der letzteren war jehr bedeutend. 

Korintben. Die 1893er Ernte war eine überaus ergiebige 
und überjtieg die des Vorjahres um etwa 50000 Tonnen, man 
Thätt fie auf etwa 175000 Tonnen, wovon big Ende April 1894 
130 000 Tonnen außgeführt wurden. 

Wie ſchon erwähnt, if dieſe große Ueberproduktion ben Pflanzern 
verbängnißvoll geworden, da bie Vorräthe den Bedarf weit über: 


Patras. 


ſteigen. Man ſchatzt, daß am 1. Juli 1898 im In⸗ und Ausland etwa 
37 000 Tonnen vorräthig waren. Rechnet man dazu den Ernteertrag 
mit 175000 Tonnen, jo ergiebt dies zuſammmen 212000 Tonnen. 
Da nun der Durdfänittäfonfum der drei lebten Sabre nur 
140 000 Tonnen beitrug, fo bleibt ein Heberfhuß von 72000 Tonnen, 
für ven feine Verwendung war, da die damalige Lage ber auswärtigen 
Märkte die Hoffnung auf eine Zunahme des Konfums nicht recht: 
fertigte. _ Man mußte im Gegentheil eher eine Abnahme befielben 
erwarten, da die Ausfichten in Framkreich wegen reicher Weinernte 
und verfchärfter Maßregeln von Seiten der Regierung gegen die 
Weinbereitung aus trodenen Beeren fich ſehr ungünftig geftalteten. 
Bei der großen Billigkeit Hat aber bie Korinthe an verfchiebenen 
Orten Eingang gefunden, an denen fie vorher größtentheilß unbelannt 
war oder boch nicht verwendet wurde. Sn erfter Linie ift Hierbei 
Rußland in Betracht zu ziehen, wo die Einfuhr im Verhältniß zu 
früheren Jahren ſich bereits verzwanzigfachte, d. h. von 300 auf 
6500 Tonnen ftieg. Es bleibt nun abzuwarten, ob dieſes Land auch 
fernerhin dem Artikel dieſelbe Aufmerkſamkeit ermeilen wird. 

Auch im Inland Bat ber Konſum bebeutend zugenommen, ba in 
Folge der Aufhebung ber Branntweinfteuer bie Brennereien fid auf 
Korinthen werfen und im Verhaältniß zu früher ziemlich bebeutende 
Mengen verwendeten. Man redinet, daß die einheimiichen Brenmereien 
im Ganzen in diefem Jahre 15 000 Tonnen verarbeiten werben, alſo 
9 pCt. der Ernte. Der Werth dieſes Abſatzes iſt alfo nicht zu unter 
ihägen, zumal Die Verwendung ber Korintden zu Deftillationdzweden 
auch bei höheren Preilen rentirt. 

Zur Berihiffung gelangten bis zum 81. Januar 18983: 


nad Tonnen. nad Tonnen. 
Großbritannien... - 62888 Canada ............. 1081 
Deutihland .......... 8017 Freanlreih ........... 3816 
Belgien und ben Rieder» Außland ............ 3021 
landen ............ 16002 Auftralien........... 723 
Trieft............... 4580 anderen Zändern...... 262 
Nordamerika ......... 15 014 zufammen... 114849 


Mein. Wie die Korinthenernte fo war auch die Weinernte im 
tegten Jahre eine fehr reihe, und in Folge defien waren Die Preiſe 
niedrig. Für den Lokalkonſum ftellte fi der Preiß auf 40 Zepta 
für die Dia gegen 60 Lepta im Borjahre. Die Deutiche Aktien 
geſellſchaft für Weinprobuftion „Adaia“ führte aus: im Jahre 1893 
8620, im Jahre 1892 8666, im Jahre 1891 3312 und im Jahre 1890 
4150 hl, davon gingen nach Deutfchland: im Jahre 1893 2805, im 
Jahre 1892 2815, im Jahre 1891 2404 und im Jahre 1890 2450 hl. 

Del. Auch die Delernte war ein große. Auf dem Feſtlande und 
auf der Halbinfel Morea lieferte nächſt Mefjenien die Nomarchie Etolo« 
Alarnanien den reichten Ertrag. Diele Dualität, welche hauptſächlich 
für Schmierzwedte verwendet wird, ewzielte im Anfang der Saiſon 
einen Breiß von 40 bis 45 Mark für 100 kg. 

Die Produktion von Phtiotis und Phokis war ebenfalls eine 
fehr ergiebige und wurde theilweife mit 53 bis 56 Mark für 100 kg 
bezahlt. Die beften Speifeöle erzeugte die Nomarchie Argolig-Korint). 
Diefe gelangten größtentheild Über Piräus und Korfu zur Ausfuhr. 
Die Käufer zahlten für diefe Sorten 55 bis 60 Mark für 100 kg. 
Das Del der Romardie Achaia und Elis wird faft ausſchließlich im 
Lande felbft konſumirt, und nur wenig davon wurde nad) Deſterreich⸗ 
Ungarn und Frankreich ausgeführt. 

Balonea. Die Ernte erreichte kaum die Hälfte der jährlichen 
normalen Produktion. Sie betrug im Jahre 1893 3200, im Jahre 1892 
8000, im Sabre 1891 7700 und tim Jahre 1890 6800 Engliſche 
Tonnen. 





Patras. 


Die Ausfuhr von Fellen aus dem Hafen von Patras wird 


geſchãtzt auf: 
480 000 Zammfelle............. 8,15 Dramen pro Stüd 
230 000 Biegenfelle............ 2,60 n “nn 
5000 Rarberfele ............ 12 n „nn 
12000 Fucßfelle ............. 4,20 „ n 
1500 MWolföfelle ............. 4 „ un 
85000 Hafenfelle ............. 0,45 „ 


Ein Grund der großen Zunabme der Ausfuhr Tiegt aud darin, 
daß die Erporteure von Patrad bie höchſten Preife in Griechenland 


271 


Eifenbahnen. 


Die Strecke Diakofto — Kalavrita iſt fertiggeftellt unb wird 
nächſtens eröffnet. Die Strecke Krio Neri — Agrinion rentirt fi nicht. 
Die PeloponnedsBahn machte auch keine guten Geſchäfte und ſah fi 
gendtbigt, die Yahrpreife gu erhöhen. 


Schifffahrt. 
Die Frachten ſchwankten innerhalb folgender Grenzen: 








beſahlten nad Dampfihiffe pro Tonne. 
Wechſelkurje. London ................. 12 bis 27/2 Schill. und 10pPCt. 
Der Wechſelkurs im Jahre 1893 ftellte ſich, wie folgt: Liverpool................ 15 „ 2a „ „ 10 „ 
Wechfel, zahlbar 3 Monate nad) dato: New⸗York ............... ide u 25 „ in fall, 
36,26 bis 46,75 Dramen für 1 Pfb. Sterl., Hamburg........unc.ee Man 8 „und 10pCt. 
138 bis 186 Drachmen für 100 Franken, Bremen ................. 20 „80 „imnm full, 
172 bis 281 Drachmen fiir 100 Mark, | Notterdam............. 12! 22/3, "un 
290 bis 375 Drachmen für 100 Gulden, Amfterdam .............. 1219, 21 „um 
und für Sichtwechſel: Antwerpen .............. 171/2, 26 „nn 
138 bis 187 Drachmen für 100 Franken. Hamburg Über Lonbon.... 5 „ BE u um 
Rouen .................. 20 „ 22 Granten, 
Inöufrie. Warſeille 8.3 
In Folge der Abſchaffung der Alkoholſteuer vermehrte ſich die Sehelichiffe pro- Tonne. 
Zahl ber MWranntweindrennereien bed Diſtritis von Pairas. GB Marſeille................ 9 bis 18 Franken. 
exiſtiren deren 16, die alle mit voller Kraft arbeiten. 
Auch einige Seiſenfabriken find neu errichtet worben. 
Vertehrsüberfihten. 
Einfuhr in den Hafen von Patras im Jahre 1898. 
von Zufammen 
ben ber Een fub 
Groß⸗Deſterreich⸗ Vereinigten! Deutſch⸗ infuhr 
britannien. | Ungarn. Frankreich. Stalien. | Rußland. | Türkei. Gtanten land. von anderen 
vd. Amerika. " 
Werth: 
Werth: Franken. Franken. 
Bern, Cigen xX. .............. 409104 | 0206 100 760 — — — — 7116811 1428 611 
Baumwollen⸗·......... 2086839 | 330000 | 836006| 3500 | — — — 888 672| 3727 839 
Wollen⸗.................. 612312 300015 | 280 111l 73144 — 80 330 — 200 0001| 1491076 
Leinen⸗.................... 65 844 10 012 12 144 8127 — — — 8148 90 712 
Seiden⸗.................. 7112 6012 63 110 15344 — 9021 — 6521 118 460 
Metalle...................... 825193 | 181144 | 170 128 45143 21111 15128 — 66 1000 925062 
Sprit und Liköre........... 25 124 70% 45001 8124 — 6 812 — 4112 95 268 
Duimcaillerie » und Bijouteries 
WARTEN X.................. 1180 11 124 9127) 8012 — 1120 — 8 194. 40 144 
Getreide, Mehl . ....22 0200.20... — — — — 2624 1280 748 004 — — 8 322 689 
Drogen und Farbwaaren ...... — 168212 | 19026 — — — — — 284 
....................... 7012 20 144 31112 8011 6129| 45149] 28 826 15 2297| 173398 
* Büdher &. ............ 20 818 65 112 84228 . 6777 — 4018 — 30 82 171 177 
Glas und Glndwaaren 5 15 124 44 712 112818) 81147 6 050 4121 — 216 270 944 
Wachs und Kern %. ......... — 8 — — — 21 229 _ 21121 108574 
Sf und Beilrarbeiten ....... 22 444 18 127 19156| 8470 — — — 4227 70412 
....................... — 25 724 B 12 668 — — — 9011 68 447 
—* en X. ................ 12 127 8127 8249 2 6033 — — 1011 4 026 42 126 
Kolonialwaaren............... 50 126 | 206 928 BEE — — — — 109 4241 438298 
Zehen ........ ie ......... Pr . 6 505 8 022 102 — — — 581 17 686 37 462 
ngefalzene Fleiſchwaaren e, 

Kon —— Jeiſwaaren * I ııl 28662 — m Ba MI — — 392 913 
Dele...................... 45 567 — 17668 — 138110 82256 — 4 141 888 
Holz ........................ — 442 884 — 18064 | 150868] 209 029 — 220611 842 891 
Shweel.......er.c.... Sarnen — _ — 277 112 — — — — 277112 


zujammen aid der minber» 
wichtigen U 





8 816 098 | 2 1892 467 Ä 100 08 641 581 | 277 01 100000 87 928 | 1m ou 14 147 492 


87% 


2172 Patras. — Dunebin. 


Ausfuhr aus dem Hafen von Patras im Jahre 18%. 














Rad 











| den chl. 
Sr: |O i ‚ ; den der Ausfuhr 
stammen. | Unger. | zig, | Selen | Zänt |Mupine) Tun" | Mer | Pete] ne enhen 
. g ® landen. v. Amerika. 8 
TC I] Bet: 
j Werth: Franken Franken. 
Korinthen .............. 10 800690| 633 9 81133 6702 — 18 sss 1568 205) 113 280) 3 885 8308| 17 996 431 
Valonen................. 52011 133235 — — — — — 185 246 
Ue ................... — 2225705 10101 924 — — — — — 2376 060 
igen ............. — 2308 — _ — — — — — 2 308 
bak .................. 5 144 — — — 20508 — — — — 31 729 
[37 ............. _ — — — 17 5000 25 166 — — — 63 442 
Wein ................... — — 66 112 — — 85 006: — 100 000 — 214 130 
zuſammen einſchl. ber minder | 
wichtigen Artilel ....... 10 859 so 8001 6 z00502 77 6611 89 u ss 1569 0281 213 739 zas 0 20 882 818 
Säiffsvertehr im Hafen von Patras im Jahre 1893. Bertrauen in alle Unternehmungen erfhüttert. Die Banken find 
Segelſchiffe. Außerſt ſcharf mit der Einziehung ihrer Vorſchüfſe vorgegangen, und 
Eingang. Ausgang. das Geihäft bat darunter ſehr gelitten. Viele kleine Leute waren 
Reg. Reg. at zu m ober — ——“ en —* 
lität. l. 7 uſtand Dauert noch fort. e app, die Kau der 
Rationatitä ana) ann Anal Zonnen Bevölkerung geläbmt, und bie Sroßlaufleute unb Kleinhänbler haben 
Griedilhe............. 3015 80 113 3015 80 113 " \ 
33 Alle überfüllte Lagerbeſtände, die ſich nur ſehr ſchwer und allmählich 
Italieniſche............ 317 7900 317 7 900 , Ä , 
Defterreich-Ungarifhe 43 4812 48 4812 verlaufen laflen werden. Wenn die Gejammteinfuhr in Neufeeland 
im Sabre 1893 in Höhe von 6911515 Pfd. Sterl. verglichen mit 
Türkiſche............ .. 8 913 8 913 , ’ 
Ruſſiſche ...... 11 2711 11 271 der vom Jahre 1892 von 6 943 056 Pfd. Sterl. nur eine Kleine Ab⸗ 
57 nahme zeigt, fo wird doch die Einfuhr im nächſten Jahre unbedingt 
Handelsdpampfichiffe. viel bedeutender fallen, da die großen Lagerbeſtände die Kaufleute 
Eingang. Ausgang. zwingen, bie Einfuhr auf das NötHigfle zu beſchränken. 
Reg. Reg. Die Einfuhr von Deutſchland im Jahre 1893 nah Neu: 
Rationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. | feeland bemwerthete ſich auf 68666 Pfd. Sterl. gegen 89 810 im Vor⸗ 
Britiſche............... 141 136 389 141 136389 | jahre, die von Großbritannien auf 4 481884 und von dem übrigen 
Deutſche............... 18 17 800 18 17800 | Europa auf 33619 Pfd. Sterl. 
Deſterreich⸗ Ungariſche 7 7489 7 7489 Nah Dunedin gelangten von Deutichland für 15 727 Pd. Sterl. 
Niederländiide ......... 8 2409 3 2409 | Waaren gegen 26528 Pfd. Sterl. im Sabre 1892. 
Sttalienifde ............ 2 1689 2 1689 Obſchon die Deutihe Einfuhr mehr ald doppelt fo groß iſt als 
Norwegiſche........... 2 1449 2 1449 | die Europas ohne Großbritannien, fo beträgt fie nur einen kleinen 
Granzöflide...........- 2 1412 2 1412 | Bruchtheil der Einfuhr dieſes lefteren Landes. Allerdings ift dabei 
Ruffiſche.............. 2 1869 2 1359 | zu beachten, daß bie ftatiftiichen Zahlen nur die direkte Einfuhr von 
Griehilhe............. 1 640 1 640 | Deutihland mit den Deutihen Ladeſcheinen darſtellen. Der Werth 
Daäniſche .............. 1 346 1 846 | Deutiher Fabrikate, die über London eingeführt werben, bürfte aber 
N ebenjo Hoc oder Höher fein ald der Werth der von Deutſchland 
Poſtdampfſchiffe. direkt verſchifften Güter. Eine Statiſtik darüber giebt es nicht. 
aingen | Die Ausfuhr Reuſeelands betrug Im Jahre 1892 9490 920 
, * J Pfd. Sterl., im Jahre 1898 8689 671 Pfd. Sterl., iſt daher im 
F N an onalität. Pet. en ven! — Berichtsjahr um 801249 Pfd. Sterl. gefallen, was zum Theil auf 
— —S 5 275 817201 273 317201 geringere Produktion, zum Theil auf die niedrigeren Preife für 
Halienifhe eeaeunenne 107 108000 107 103000 | “rise Oeuptausfubrartitel, und zwar landwirthſchaftliche Greugnifk, 


Dunedin Meufeland). 
Handelsberiht für das Jahr 1893.') 
Die Folgen der Tommerziellen Kriſis in Auftralien haben fich 
auch in Dunebin, obihon nur indirelt, fühlbar gemadt und das 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 362. 


wie Flachs, Fleiſch, Kauri⸗Gummi, von denen jogar größere Duanti 
täten ausgeführt wurden, zurückzuführen if. Zum Beiſpiel find von 
gefrorenem Fleifh ausgeführt im Sabre 1893 100 262453 Pfund, 
gegen 97636557 Pfund im Sabre 1892, mithin im Jahre 18% 
2625896 Pfund mehr. Trog der vermehrten Ausfuhr iſt die Zahl 
der Schafe in Neufeeland ftetig im Steigen. Es follen Verſuche 
gemacht werben, gefrorenes Schaffleiih nad Deutſchland einzuführen. 

Außer Fleiſch führt Neuſeeland große Mengen Butter (im Jahre 





Dunebin. — Schweden. 713 


€ 
1899 101 328 Pfund gegen 78247 Piunb im Jahre 1892) und Aauſe 1898. 1892. 
; (m Sabre 1898 16188 gegen 11470 Pfund im Jahre 1892) mıs. kg kg 
Die Herfiellung biefer Artikel if} noch einer großen Ausdehnung fäbig. Fleiſch, nicht beſonders genanntes 32 772 69 936 
Ein Niederlänbtiches Syndilat hat feit vorigem Sabre Werte in Kronen Kronen 
Renfeelarnıb errichtet zur Pölelung von Schweinefleiſch und tft damit Maſchinen und Geräthſchaften. 1646 971 3 739 535 
ſeht erfolgreich geweien. Das Fleiſch wird meiftend nad London kg kg 
| pehandt. EB iſt fo zubereitet, daß bie Berihiffung ohne Verpadung Roh: und Ballafeilen......... 7832200 9298 741 
folgen Tann. Die Geſellſchaft Hat mit ben Landwirten Kontrafte Gifenbahnfhienen ............. 746200 4101681 
‚ ssgefälofien unb ihnen folde Preife zugefihert, daß biejelben fich Eiſen in Stangen, Ballen x... 1754608 1165708 
Mm anſehulichem Rate mit ber Scäyweinezuät befafen, aber trot⸗ Mineralöl, gereinigted......... 1523 601 6 343 880 
dem befindet dieſer Zweig ber Landwirthſchaft ſich noch im ben aſe. .......... 31 931 21978 
Anfängen. Papier ................... 673019 1065669 
, hl hl 
| Scnpanentehr. Reis ..................... 2824597 2906415 
M Dumedin Tiefen im Jahre 1895 499 Schiffe von 296 668 Res.⸗ ER . ... 209 555 214 882 
Tonmnen ein, bavumter nur ein Deutſches Segelſchiff mit Gütern von kg kg 
| md. Butter, natürliche 0. +... 10 os 502 460 
| „ tünftlie............. 839 497 
Zucker, raffinixter ............ 292 162 612 973 
„Moh⸗................ 4199 641 8.838 798 
Schweden. Syrup................ 4049606 3380 008 
| N Weizen .................... 12 880 668 10975880 
Handelsberichte für das Jahr 1895.) ......... . .ãã 67009 114881 
' 7. 7 993 734 4 904 627 
| Sothenburg. Roggen ..................... 1 833 287 2 446 406 
| Aligemeines. Weigenmehl................. 9521810 6404 816 
| Roggenmehl ............... 8 884 462 2 168 489 
Das Jahr 1898 Hat für den Handel keine Beſſerung gebradit. hl hl 
Ein Gutes bat der Mangel an Unternehmungägeift, der, eine Folge 
der allgemeinen Depreffion, feit vier Jahren herefcht, zur Folge ger Steintohle und Kos ......... — 6 449 897 
hebt, nämlich daß bei den Geihäften bie größte Vorſicht geübt wird 
and die Zahlungseinftellungen darum abgenommen haben. * ......... 23 m * 
er...... 
| Einfuhr Tabak, unverarbeiteter ........ 842 645 786 419 
| j Wolle....................... 960 896 864 880 
| Die hauptſächlichſten Einfuhrartilel waren: Liter Siter 
| Fe 1892. Wein im Fäfſern ............. 205 812 640 562 
„„Zlajſchen............. 41 940 121 064 
Vaumwolle ............. 6001995 5662270 Flaſchen * 
Branntwein: Liter Liter 
Rocnbranntwein ........... 97 596 95 278 Gewebe, ebene — TEE un * cas * 
a 577111167 ur Be ” ri „ baummollene ......... 806 889 288 249 
Sognat in Füfken ......... 944 957 192 765 „leinene und Hanfene... 98846 108 830 
„„ Flaſchen......... 87 674 68 712 
kg kg 
Geringe, gefalgene ............ 6516198 3 883 481 Droduttiong: und Bandelsverbältnifie der Musfubrartitel. 
Fr aller Ant... 21a * 3* Metalle. Die Fabrikation von Eiſen während bes Vorjahres 
nen vergliden mit der des Jahres 1892, umfaßte: 
naeftoffe .................. 24 786852 22818 662 
Yänte und Felle, unzubereitet .. 800 725 987 124 1892. 1898. 
Kaffee...................... 5 700 262 5 077 661 Englifhe Tonnen. 
Stüd Stüd Roheiſen ................ 478 696 450 901 
171 68 45 Schmehftüde...... ....... 235 426 221 780 
Rindvieh .................... 143 112 Beflemerguß ............. 82 386 84 887 
Schafe...................... 9 12 Martinguß .............. 74 631 78 486 
Shweine...........- ....... 2 6 zufammen.... 871139 886 008 


Danach bat fi die Yabrilation um 35186 Engliſche Tonnen 
1) Wegen des Borjahve |. Haud. Arch. 1898 II. ©. 262. ! verminbert. 


274 Schweden. 


Im November 1893 betrugen die Preiſe: 


GSotbenburg. Stockholm. 

Pro Tonne von 1016 kg frei an Vord. 

Dr. 

Sterl. Schill. Pce. Sterl. Schill. Bee. 
für gewöhnliches Schmiedeeiſen 8 2 6 8 — — 
„gewalztes 

Eiſen ............... 7 15 — 7 10 — 
„ gewalztes Feineilen....... 7 15 — 7 12 6 


und hielten ſich ſo bis Ende Januar 1894, wo ſie fielen und in 

Gothenburg 8 Pfd. Sterl. 7 Pfd. Sterl. 10 Schill. und 7 Pfd. Sterl. 

10 Schill., ſowie in Stockholm 7 Pfd. Sterl. 17 Schill. 6 Pee., 

7 Pfd. Sterl. 5 Schill. und 7 Pfd. Sterl. 7 Schill. 6 Bee. notirten. 
Die Ausfuhr betrug: 


1898. 1892. 
kg kg 
Roheiſen ..................... 14 376 147 12 666 728 
Nägel ....................... 1 170 292 2 090 529 
Gußeiſen ..................... 756 719 1 560 567 
Schmehftüde und Robftangen... 3857500 4 095 136 


Andere gewalzte ober geſchmiedete 

Stangen von Eifen und Stahl 67 766 836 75 612 963 
Eifen- und Gtablplatten und 

anderes Eifen zur weiteren Be⸗ 


arbeitung .................. 821 093 465 791 
Kupfer....................... 35 988 21 576 
Eiſenerz...................... 12423 81 911 200 
Manganerz ........... ....... 2 372 440 4 815 680 
Bleierz....................... 607 080 611 599 
Zinkblende.................. 23 196 426 23 897 292 
Blei ........................ 291 059 93 800 
Nickelerz.................... — 4000 


zuſammen.... 115263 948 157 726 801 


Holz. Die von den Erporteuren im Anfang bes Jahres 1893 
für gefägte Holzwaaren geforderten Breife konnten nur in einzelnen 
Fällen und nur für bie mehr begehrten Dimenftonen erhalten 
werden. Gegen Beginn der Dftfee » Verichiffungen fielen die Preiſe 
nad und nad. 

Mit dem Eintritt des Herbftes begann jedoch der Markt mit 
fteigender Tendenz, und zwar in Folge ber durch den Verein ber 
Holzhändler eingefchräntten Produktion und bed ungewöhnlich ftarfen 
Waſſermangels, durch welchen die Abfuhr des Holzes erichwert wurde. 
Biele Sägewerle waren gegwungen, bie Arbeit bebeutend zu bes 
ſchränken, jogar längere Zeit ganz einzuftellen. Hierzu kommt noch 
außerdem, daß die ausländiſchen Lager im Allgemeinen nicht groß 
waren. Am Ende bed Jahres 1893 waren die Preisnotirungen dies 
felben wie zu Anfang des Jahres und für Die mehr begehrten 
Dimenfionen fogar etwas Höher; fie betrugen: 

für Föbrenplanfen...... 10 Schill. — Pre. bis 12 Schill. 6 Pce. 


„ Battend........... Tun 65» 10 . — , 
„Weißtannenplanken. 5 — u n— — 
„Weißtannenbattens 2 „ 6 „ 5 


Kontrakte zwiſchen den Sägewerkbeſitzern und den Exporteuren 
wurden auf der Baſis von 83 bis 34 Kronen für 3209 Zoll und 
15 bis 151/g Kronen für 21/9 ><7 Zoll Föhren⸗Planken und Battens 
mit gewöhnlihem Abzug von 5 p&t. für Weißtannen abgeſchloſſen. 
Für die feineren Fabrikate dürften fogar noch etwas höhere Preiſe 
bebungen worben fein. 

Ausgeführt wurden im Sabre 1898 182894 cbm Planlen, 


Battend und Bretter gegen 197590 ebm im Sabre 1892, mithin im 

Sabre 1893 14 696 cbm weniger ald im Vorjahre. | 
Bon Grubenftügen mwurben im Sabre 1893 283 631 cbm au 

geführt, 61 960 cbm weniger alö im Sabre 1892. | 
Bon anderen Holzwaaren wurden außgeführt: 


ebm chm 

Ballen und Sparren.. 409 Ratten und Bobenftäbe 175 
Bretiers und Planlen⸗ Werth: 
ENDEN ............ 279 Kronen 

Bäume und Spieren . 560 Ziihlerarbeiten ...... 2489087 


Gifenbabnichwellen.... 6 828 


Aderbauprodufte. Der Getreibemarkt fing mit ſteigenden 
Breifen an, und dieſe Steigerung bielt bis zum Frübjahr vor. Roggen 
und Weizen, beſonders die erftere Frucht, gaben eine reiche Ernte 
von guter Dualität. Auch bie Kartoffelernte war ausgezeichnet. 
Sämmtliche Futterftoffe fanden zu gang vortheilhaften Preiſen Abſatz 

Als im Herbft Regenwetter eintrat, fielen bie Haferpreife, und 
die Preiſe für Schwarzhafer zeigten eine gewiſſe Flauheit, in Franl⸗ 
reich blieb jedoch der Markt für dieſen Hafer günftig. Weißhafer 
fand guten Abſatz in Deutihland. 

Am meiften gewinnbringend für den Landwirth war Gerſie, 
da deren Preiſe höher ald die für Weizen und viel höher als bie 
für Roggen waren. Auch der Preis des Hafer war höher als ber 
für Roggen. Für Gerfte wurden 91/s bis 101/3 Dere per Kilogramm 
bezahlt und für Hafer 8%/ı bis 9 Dere per Kilogrammı. 

Die Ausfuhr von Gothenburg an Getreide erreichte im Jahre 
1893 65 728 792 kg und überftieg die des Jahres 1892 um 
36 905 342 kg. 

Bon ber Gefammtausfuhr im Jahre 1898 entfielen auf Hafer 
63 902 584 kg gegen 18058 961 kg im Borjahre, ferner auf 


Gerfle............. 5825 Erbien............ . 127% 
Roggen............ 29920 Bohnen............ 1219 3% 
Weizen ............ 9350 Widen............ bil 
Bon weiteren Landesprobutten wurben ausgeführt: 
1898. 1892 
kg kg 
Butter................ 11 273 800 9 565 801 
Papier ................ 12 029 608 15 296 313 
Solzmafle ............. 68 930 611 57 167 366 
Zündhölzchen .......... 7 149 669 7 470 445 
Fiſche, Friide -......... 15 514 843 19 280 333 
„  trodene u. gefalgene 10529 798 11 425 741 
Schweinefleilh ......... 1 765 162 1 252 767 
Stüd Stüd 
Pferde ................ 48 230 
Rindvieh .............. 718 778 
Schafe ................ — 16 
Schweine.............. — 140 
kg kg 
Häute und Felle ....... 185 318 140 405 
Käſe ................. 95 417 122 041 
| Kronen Kronen 
Raihinenu.Geräthichaften 1712 794 906 888 
kg kg 
Theer ................ 8 450 14 750 
Gewebe, baummollene ... 419 788 501 671 
„ Mmollene ....... 80 087 68 967 
„leinene u. hanfene 17 882 17 382 





Schweden. 


Heringe. Der Geringdfang fing bereits ganz früh im Monat 


 Siober an und fiel zufammen mit ber bamald zwilchen ben 


ſüdlichen Scheren im vollen Gange begrifienen Treibgarnfifcherei. 
Tie großen Schleppnegheringe waren mehr ala gewöhnlich mit Voll 
keringen vermengt, was man als ein gutes Zeichen für die künftige 
Dauer der Fangſaiſon anfehen will. Während der Yangfaifon bis 
um 1. Februar 1894 find nicht weniger als über 85000000 kg 


Heringe, größtentheils frifhe Schleppnetheringe, theils nad bem 


Auslande audgetührt, theils mit der Eiſenbahn nad dem Innern 
Schwedens befördert worben. Außerdem find beträchtliche Mengen 
in einheimiſchen Yabriten zu Dünger und Del verarbeitet worden, 
weihe Fabrikate immer größere Nachfrage gewinnen, ſowohl im In⸗ 
wie im Auslande. 

In Betrefi der Garnheringe war bie Fangſaiſon nicht jo günftig 
ala im Boriahre. 

De Berlaufspreife im Jahre 1893 von Garnheringen waren 
für die Marle KEK 7 bis 13, für KKKEK 9 bis 16 und für 
SSSS 10 bis 17 Kronen pro Tonne. 

Die Urſache für die bedeutende Steigerung bed Preiſes in ber 


. een Hälfte des Jahres 1898 ift in dem Feitliegen des Eiſes im 


Februar und Märy zu fuchen, woburd die Zufuhr von ben Yang» 


- slägen unmöglich gemacht wurde. Sobald biejed Hinderniß befeitint 


war, famer ganze Ylotten nach Gotbenburg und verlauften zu hoben 
Preiſen an dortige Engroßfirmen. 

In Folge einer ſehr ergiebigen Rorwegiſchen Fruhjahrsfiſcherei 
wurde der Markt Überbäuft, und bie Breife fielen und führten Ver⸗ 
lufte für die Firmen herbei, welde Lager batten. Das Jahr 1898 


lann daher alß ein gutes Jahr für die kleineren Salzereien bes 


trachtet werden, aber als eined der ſchlechteſten für bie größeren 
Heringsbänbler. 

Während der jüngften Yangperiobe find daher niebrige Einkaufs: 
preife für die friſche Waare angelegt, und auch bei ber Spekulation 
in gefalgenen Heringen ift große Vorficht beobachtet worben. 

Während der Yangfation 1892/98 erreichte bie Menge ber ger 
fangenen Garnheringe 196 481 hl. 


Schiffahrt. 

Gothenburgs Handels flotte beftand am 1. Januar 1894 aus 
68 Segelihiffen von 29 704 Neg.sTonnen und 151 Dampffcifien 
von 61 524 Reg.» Tonnen, zufammen alfo aus 219 Schiffen von 
91228 Reg.⸗Tonnen gegen 226 Schiffe von 95 6571 Reg.-Tonnen am 
1. Januar 1898. 

Der Frachtenmarkt bat im vergangenen Jahre Teine Belle 
sung aufzumeifen gegenüber ben beiden voraußgegangenen Jahren, 
er ift vielmehr in gemifler Beziehung vielleicht noch fchlechter als 
in diefen geweſen, wozu Streits, auswärtige Finanzkriſen, Duarantänes 
maßregeln und fehr hohe Preiſe der Bunkerkohlen beigetragen Baben. 

Auch beim Beginne bes Jahres 1894 waren keine Anzeichen für 
eine Aufbeſſerung des Frachtenmarktes vorhanden. 

Im Rovember Tamen verſchiedene Yrachtabihlüffe beim erften 
offenen Waſſer für Ladungen nah Frangöfiihen Häfen zu etwas 
höheren Raten vor. 

Die Kohlenfradten waren wie gewöhnlich während bed ganzen 
Jahres in hohem Grade ſchwankend. 

Der Shiffsverlehr im Jahre 1898 geftaltete ſich, wie folgt: 
Im Laufe des Jahres 1893 wurden in Gothenburg von ausläns 
diſchen Häfen einklarirt 2486 Schiffe von 1012 175 Reg.»-Tonnen, 
von diefen waren 1948 Dampfichiffe von 929 410 Reg.-Tonnen. Die 
Zahl der im Jahre 1892 überhaupt in Gothenburg einklarirten 


275 


Schiffe war 2696 von 1028 804 Reg.⸗Tonnen, darunter 2125 Dampf: 
Schiffe von 922 522 Meg. » Tonnen, gegen das Borjahr weniger 
260 Schiffe von 16634 Reg.sTonnen. 

Bon den einklarirten Schiffen waren: 


Reg . 
Schiffe. Tonnen. 
Schwediſche Dampfihiffe --.............. 1278 von 5654 527 
„ Segelſchiffe mit Labung ...... 153 
. on Ballaflı...... es) „ 40376 
Norwegiſche Dampfihiffe................ 89 „ 82802 
„ Segelihiffe mit Labung ...... 4 
n En Ballafl....... iehe 1650 
Dänifhe Dampfldiffe .................. 850 „ 83777 
„Secgelſchiffe mit Labung‘........ 92 
„ En Well. si 12088 
Britiihe Dampfiiffe................... 184 „ 186 774 
m Segeliciffe mit Labung......... 18 4.590 
„ n „Ballaſt ......... u” 
Deutihe Dampfihiffe ---.-............... 2 „ 67189 
„Segtelſchiffe mit Labung......... 14 1647 
„ n „ Balaft......... 8) * 
Auffifihe Dampfihiffe -............-.... 3 „ 81% 
„  Segeliiffe mit Labung......... 8 1268 
" " „ Ballell......... 1, ” 
Sinnländiihe Dampfidiffe ..............- 2 „ 112 
n GSegelfchiffe mit Labung .... 4 
, m Ballafl..... jr 258 
Niederländiſche F „Sadung 7 
n „ Ballefl..... „ 138 
Defterreihstingarifche Segelichiffe mit Qabung lu 668 
Auſtraliſche Gegelichiffe mit Labung ...... 1 1 794 
n „ Ballafl....... " 


Zur Empfangnahme von Drbreß, zur Einnahme von Kohlen 
und behufs Reparatur kamen 80 Schiffe von 29 849 Reg.⸗Tonnen 
an, welche nicht einklarirt wurben. 

Am Jahre 1898 wurden von Gothenburg 2444 Schiffe von 
1070 744 Reg.«Tonnen nad fremben Häfen austlarirt, darunter 
1977 Dampfiiffe von 979662 Reg.-Tonnen. In dem Borjahre 
betrug die Zahl der ausklarirten Schiffe 2748 von 1068 013 Reg.» 
Tonnen. 

Bon ben im Sabre 1893 ausklarirten 2444 Schiffen gingen 844 
nach Großbritannien, 5652 nad) Dünemart, 876 nach Norwegen, 219 
nad) Preußen, 91 nad Frankreich, 67 nad Belgien, 66 nach ben 
Niederlanden, 61 nach Hamburg, 40 nah Bremen, 88 nad Ruß⸗ 
land, 24 nad ben Bereinigten Gtanten von Amerila, 12 nad 
Spanien, 16 nad Kapland, 7 nach Brafilien, 6 nad Stalien, 5 nad 
Lübeck, 4 nach Marokto, 8 nach Finland, 8 nad Portugal, 3 nad) 
Auftralien u. |. w. 


Lyſekil.) 

Die Ernte von Roggen und Kartoffeln war im Allgemeinen 
über mittelmäßig, bie der übrigen Feldfrüchte ungefähr mittelmäßig. 
Sn Folge der fehr niedrigen Verkaufspreiſe des Roggens mußte ein 
großer Theil davon als Biehfutter verwendet werben; beſonders feits 
dem bie Ausfuhr von lebenden Thieren nad Großbritannien und 
Norwegen verboten war. Die Ausfuhr von Hafer war bedeutend 
größer als in dem Vorjahre. 


1) Für die Vorjahre |. Handelbberichte von Bothenburg. 


276 


‚Eingeführt wurden im Sabre 1898: 


Kleine Heringe zur kg cbm 
Anchovisbereitung. 1009795 SHolgmaaren......... 11 809 
Heringe, gefalgene..._ 789840 kg 
n  RKide..... 346 400 Tiichlerarbeiten ..... 471 662 
Kronen SKartoffeln.......... 71 488 
Eis ............... 15 766 Düngeftoffe ........ 50 000 
hl Porzellan .......... 8 699 
Salz .............. 103 887 Kronen 
Steintoble ......... 94 638 Thonerde .......... 1680 
Kronen kg 
Steine, unbearbeitete. 19 960 Weizenmehl ........ 1498 
Stüd 
Ziegels od. Mauerfteine 1478 370 
Die Ausfuhr Im Jahre 1898 fiellte ſich, wie folgt: 
Steine: Kronen 
Heringe, frifhe.... 266270001) unbenrbeitete ... 1 850 
„geſalzene 14311 500 Stück 
Fiſchguano ....... 27680 Hummer......... 32 000 
HH .......... 296 976 kg 
Fiſchrogen........ 1440 Safer. ............ 951 364 
Kronen cbm 
Feldſpath ........ WO Do... 660 
Steine: Stüd 
bearbeitete...... 845 054 Eier ............ 18 040 


Die Hochſeefiſcherei und die Makrelenfiſcherei lieferten uns 
gefähr daſſelbe Refultat wie in dem Vorjahre; dagegen war bie 
Qummers und Aufternfifcherei bebeutend geringer. Die Herings⸗ 
fiſcherei war beſonders reihlig und die Dualität im Allgemeinen 
ſehr befriedigend; von den ausgeführten Heringen gingen 21058500 kg 
nad Großbritannien, 5 081 000 kg nad) Deutichland und 896 700 kg 
nad Dänemarf. 

Mehrere Dampfſchiffsladungen frifcher Heringe gingen nad, Fa⸗ 
Briten in Billau zur Herftelung von Düngeftoffen. 

Andhovisbereitung. Der Fang der hierzu paſſenden Kleins 
heringe war noch geringer als im vorigen Jahre, der Ertrag in 
Norwegen war aber reichlich, jo daß man ven Bebarf von bort ber 
ziehen Tonnte. Man nimmt an, daß die großen Heringe die kleinen 
vertreiben. Der Umjay war etwa berjelbe wie im Borjahre, doch 
bofft man, denjelben erhöhen zu können, ſeitdem ein großer Markt 
dafür in Amerika entflanden ift. 

Die Steinbrüde Haben fi einer vermehrten Nachfrage zu 
erfreuen gehabt, beſonders in Folge von Beftellungen aus Deutſch⸗ 
land, welches bad hauptſächlichſte Abfakgebiet für bearbeitete Steine 
if. Die Ausfuhr Überflieg auch die des Vorjahres um 155 798 
Kronen. 

Schiffsverkehr. Von Lyſekil gingen im Laufe des Jahres 1893 
948 Schiffe von 113 082 Reg.sTonnen nad fremden Häfen ab. 


Warberg. 
Die hauptſaͤchlichſten Einfuhrartikel im Jahre 1898 waren: 
kg Game: kg 
Baummolle ......... 2523898 baumwollene, unges 
Liter färbt ........... 3827 
Cognak ............. 2489 baumwollene, gefärbt 53 264 
kg wollene, ungefürbt . 13620 
Schweinefleiih.. .... 15 682 n  selirbt.... 9 388 


1) Hiervon 5031000 kg nad Deutſchland. 


Schweden. — Groningen. 


Garne: | kg kg 
leinene und hanfene 1443 Papier aller Aıt..... 2211 
„„ gefärbt ober Salz ............... 11240 
gedruckt......... 106 520 Zucker, vaffinirter .... 2893 
Düngeftoffe ......... 228000 Weizen ........... 39 888 
Häute und Felle ...... 2634 MWeigeumebl ......... 48110 
Kaffee............. 136 922 Roggenmebl......... 89 623 
Mafchinen und Geräth⸗ Kronen hl 
fhaften............ 48 708 Steinkohle und Ko. 19759 
kg Kg 
Roheiſen ............ 71391 Gewebe, feibene...... 2 
Gifenbahnfhienen .... 6071828 n baummollene 3083 
Eiſenſtangen ......... 5455 „ wolleme..... 1719 
Mineralöl, gereinigt... 788 727 „ kin ..... 5311 
Die bauptfählichten Ausfubrartitel im Jahre 1893 waren: 
kg cbm 
Safer .. 0200.00. 2680 7201) ©rubenflügen...... 12297, 
Kronen Planken .......... 4 881 
Steine, bearbeitete... 156102 Bretter ........... 3401 
Ralhinen......... 541 „  . gebobelte 661 
kg kg 
Fiſche, frifhe ...... 57800  Gewebe,baummollene 716 
Häute und Felle... 5 375 
Butter............ 12 525 
Schifffahrt. Nah Warberg kamen im Sabre 1898 mit 


Ladung 89 Schiffe von zuſammen 18461 Reg.⸗Tonnen, Darunter 
62 Schwediſche Schiffe von 11466 Reg.⸗Tonnen, mit Ballak 
166 Schiffe von 9106 Reg.«Tonnen, darunter 69 Schwediſche von 
8487 Reg.sTonnen, zulammen 255 Schiffe von 27566 Reg.-Tonnen. 

Ausklarirt nach ausländiihen Häfen wurden 324 Schiffe mit 
Ladung von 19656 Reg.⸗Tonnen, darunter 206 Schwediſche von 
11780 Reg. »Tonnen, und mit Ballafi 87 Schiffe von 23 841 Reg. 
Tonnen, darunter 74 Schwebilche von 18 595 Reg.⸗Tonnen, zufammen 
411 Schiffe von 48497 Reg..Tonnen. 

Unter den einklarirten Schiffen befanden fi mit Labung 
4 Deutſche Schiffe von 1336 Reg.:Tonnen und in Ballaft 17 Deutſche 
Schiffe von 1089 Reg.⸗Tonnen. 

Unter den ausflarirten Schiffen befanden fich 28 Deutiche Schiffe 
von 1695 Reg.Tonnen mit Ladung und in Balaft 2 Deutide 
Schiffe von 1082 Reg.⸗Tonnen, zufammen 25 Deutihe Schiffe von 
2777 Reg. Tonnen. 

Außerdem kamen mit Ladung von Kübel und Kopenhagen 
7 Deutihe Dampfichiffe, welche einen regelmäßigen Fahrdienſt unter 
balten und im Ganzen 118 Reifen machten. 

Der Hafen ſcheint für den jeigen Verkehr hinreichend zu fein 
und bat bei Mittelmaflerftand eine Tiefe von etwa 5 m. Die äußere 
Rhede befitt einen vorzüglihen Ankergrund und kann von Schiffen 
von 5,3 m Tiefgang angelaufen werben. 


®. 


Groningen. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 
Einfupuhandel. 


Roggen. Die Einfuhr von Roggen gab im erften Halbjahre 
einen nicht unbeveutenden Gewinn. Anfangs wurden etwa 183 Gulden 


1) Hauptſächlich nah Dänemark. 
2) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL ©. 1%. 





Groningen 


cif Rotterdam bezahlt, aber ſchon im Monat Mai, nachdem fich bie 
Klagen über trockenes Wetter erhoben, ſtiegen bie Preiſe bis 
155 Gulden. Die Befjerung tft aber nicht von langer Dauer gewefen. 
Beigenmehl aus Amerika wurde zu ftet8 findenden Preifen angeboten. 
Auch fehr billige außländifche Futtergerſte machte dem Roggen, welcher 
ſonſt bei niedrigen Preifen für Sutter gefragt wird, Konkurrenz, und 
endlich hatte die Erhöhung bed Einfuhrzoles in Deutſchland für 
Roggen aud Rußland den Erfolg, daß Nuffiider Roggen, welcher in 
Deutihlend nicht eingeführt wurde, in größeren Mengen wie fonft 
rad) Groningen expebirt wurde. Am Ende des Jahres wurde Roggen 
m 107 bis 110 Gulden notirt. 


Rog genmehl. Weil von Roggenmehl am Ende des Jahres 1892 
viel auf Lieferung verlauft war zum Preiſe von 9 Gulden, war ber 
Yandel in ben erften Monaten bes Jahres 1893 fehr ſtil, und waren 
bie Zabrilanten, wenn fie Geſchäfte machen wollten, genöthigt, ven 
Preis 0,25 bis 0,50 Gulden nievriger zu fiellen. 

In Folge anhaltender Dürre in den Monaten April und Mai 
begann man in Roggen etwas zu fpeluliven, woran auch Mehl heil: 


nahm, fo daß ber Preis bei wenig Nachfrage fich bid 9,50 Gulden hob - 


und diefen Stand bis Auguft einhielt 

Die 1893er Ernte von Roggen war ausgezeichnet, ſowohl mas 
Dualität wie Dunntität anlangt. Dies hatte zur Yolge, daß das 
Beh! Halb zu 8,25 Gulden auf Lieferung Rovember und Dezember 
angeboten wurbe. Im September wurde der niebrigfie Stand des 
ganzen Jahres mit 7,50 Gulden für 100 kg erreicht, zu welchem 
Breife große Gefchäfte abgefchlofien wurden. Weil die Fabrikanten 
nur langſam liefern Tonnten, erhöhten einzelne von ihnen ben Preis 
bis 8,50 Gulden im Rovember, doch Tonnte man tim Dezember wieber 
Deutſches Roggenmehl, das noch immer in Groningen am meißen 
bezogen wird, für 7,50 bis 7,75 Gulden für 100 kg kaufen. 

Deizen. Der Handel in auslänbiihem Weisen war im 
Jahre 1893 von fehr geringem Umfange, was hauptfählich dem 
Umftande zuzufcreiben ift, dab dad Amerilanifche Mehl den Bedarf 
dedte und zum größten Theil das inländiſche Fabrikat verbrängte. 

Der Eüdruffifhe und der DonausWeizen waren am billigften 
amd wurben zu Preifen von 170 und 140 Gulden angeboten. Für 
Donau: Weizen mit Beimengung von 80 pCt. Roggen notirte man 
130 Gulden cif Rotterdam. 

Da bie größte Meblfabrit der Provinz Groningen die Fabrikation 
unterbrochen hatte, beſchraͤnkte ſich die Einfuhr des ausländiſchen 
Beizend auf Kleinigkeiten für die Fabrikation, während Spelulanten 
wenig oder nichts kauften. 

Weizenmehl. Amerllaniiches Weizenmehl wurde Anfang Januar 
jum Preiſe von 8,75 Gulden filr 100 kg angeboten. Diefer Preis 
kant jedoch im Laufe der beiden folgenden Monate bis 8 Gulden. 

Biele Geſchäfte wurden in dem erften Pierteljiahre nicht ab» 
geſchloſſen. Als aber bie inländiihen Fabrilanten und Händler wieder 
Offerten machten auf Lieferung Enbe des Sabre 1893, gingen viele 
Händler auf die niedrigen Preiſe ein. Auch die Bäder, deren Bor: 
räthe abgenommen hatten, wollten ſich zu den niedrigen Preiſen mit 
dem nöthigen Vorrath verfehen. In den Monaten April und Mai 
gingen die Preiſe zwar 0,25 bis 0,50 Gulbden in bie Höhe, aber man 
traute diefer Beflerung nicht und verfah fi nur mit dem Nötbigften. 
Im Juni war ber Preis wieder 8 Gulden und behauptete fich bis 
Dltober, doch Fonnte man in den Monaten November und Dezember 
zu Breiten von 7,50 und 7,25 Gulden Taufen. 

Gerfte. Die Umfäge in diefem Artilel waren ſehr bedeutend. 
Die niebrigen Breite — im Januar laufte man bie außlänbifche 
Gerfte für 95 Gulden pro Laft cif Rotterdam — und bie Meinung, 

Deutiches Handels⸗Archiv 1894. IL 


2 
daß bei dem Mangel an Heu viel Nachfrage nach Biehfuiter ents 
fiehen würde, hatten die Spekulation in dieſem Artikel befördert. 
Hierin wurde man zwar wicht getäufcht, aber was man nit vor⸗ 
gefehen hatte, mar bie Bollerhöhung in Deutſchland für Ruſſiſches 
Getreide. Dieſe Erhöhung Hatte zur Folge, daB große Mengen 
Ruſſiſcher Gerfte nach den Niederlanden eingeführt wurben, und daß 
mehrere Ladungen, für Deutihland beftimmt, in Rotterdam zu ſehr 
niedrigen Preiien, fogar zu 80 Gulden pro Laft, verkauft werben 

tem. 

Preiſe waren: im Januar 95, im Mai 100, im Juni 104 
bis 110, im Auguſt 80 und am Ende des Jahres 1893 88 bis 
90 Gulden pro Lafl. 

Mais. Der Handel in biefem Produkte hatte im Jahre 1898, 
fpeziel im zweiten Halbjahre, wenig zu bebeuten, was hauptſächlich 
eine Folge der niedrigen Preife flir Gerfle war. Der gelagerte Bor: 
rath am Ende ded Jahres 1892 wurde nad und nad in Fleineren 
Bartien verfauft. Anfang de Jahres 1893 wurde eine einzige Feine 
Ladung La Plata⸗Nais eingeführt. Als der Preis bes Amerilanifchen 
Mais aber zurüdging, kaufte man biefen. Die Preiſe erlitten faft 
feine Veränderung, denn im Januar wie im April wurde für Sail 
grade mixed Maid 109 Gulden cif Amfterdam bezahlt. 

Ab und zu wurde eine einzelne Ladung Donau-Mais gelauft, 
doch wurde fie meiftend vor Ankunft in Rotterdam wieder vertauft. 

Zugleich mit der Gerfte ftieg aud) der Maid im Sommer während 
der Ianganbaltennen Dürre im Preife, und wurde letzterer fogar 
mit 124 Gulden cif Amfterdam bezahlt. Doc diefe Preißbeflerung 
bielt ſich nicht lange. 

Der Abſatz von Mais nad dem Sommer war wenig von Be: 
deutung, denn als PViehfutter zog man die Gerſte dem Maid vor. 

Raps. Bei Indiſchem Raps, welcher Ende des Jahres 1892 
auf Frühjahrslieferung verlauft war, Tonnte ein -Heiner Gewinn 
erzielt werben. 

Rapsſamen wurbe im Mai mit etwa 220 Gulden bezabkt, welcher 
Preis fih das ganze Jahr hindurch behauptete. Sonft wurde Fein 
Samen eingeführt. Died war jedoch auch nicht nöthig, weil der in» 
ländiihe Samen ziemlich gut gebiehen war, und bie meiften Del 
fchläger ihren Bedarf damit bedien konnten. 

Leinfamen. Die Delichläger madten im Jabre 1893 wieder 
eine befriebigenden GSeichäfte. 

Ebenfo wie im Vorjahre wirkten bie billigen Preife der Futter, 
gerfie ungünftig auf den Berfauf von Leinkuchen, weil viele Bieh⸗ 
zuchter bebeutenb weniger Kuchen fütterten. 

Das Leindl war im erften Halbjahr faft unverkäuflich, was ſich 
fpäter jedoch änderte. Alle Mühlen arbeiteten bei Weitem nicht fo 
lange wie in früheren Jahren. Troffleinfamen wurde am meiften 
gelauft und fand im Februar 280 Gulden. Später brauchte man 
jeboch nicht mehr als 255 biß 261 Gulden zu zahlen. 

Sm erften Halbjahre wurden auch einige Geſchäfte abgeſchlofſen 
in BombaysLeinfamen zu Breifen von 241 bis 251 Gulden. 

Es wurben ferner nicht unbebeutende Partien Amerifanifchen 
Samens eingeführt. Der Markt war in dieſem Artilel ſehr vers 
änderlich, und die Preiſe ſchwankten zwiſchen 260 und 240 Gulden. 
Die meiften Bartien wurden zu Preifen von 250 bis 245 Gulden 
getauft. 

Steinkohle Die gute Dualität und ber billige Preiß von 
Torf übten im Jahre 1893 einen nachtheiligen Einfluß auf die Ein- 
fubr von Kohle und auf die Kohlenpreife aus. Außerdem mar im 
Außlande der Handel in Engliſcher und Deutſcher Kohle gebrüdt, 
was auch in Groningen einen weiteren Rüdgang der Preife bewirkte. 
38 





278 


Während der Streiks in den Englifhen Bergwerken, welche un« 
gefähr 41/2 Monate dauerten, ftand bie Zufuhr von bort fill, wos 
durch der Handel in Deuticher Kohle etwas lebhafter murbe. 

Der Winterbedarf mußte durch Deutſche Kohle gedeckt werben. 

Sm Vergleich mit dem Jahre 1892 war die Einfuhr von Englifcher 
Kohle gering. 

Holz. Die Einfuhr von Holz, zumal von bearbeitetem, war im 
Jahre 1893 nicht fo groß wie im Vorjahre. Dies ift hauptſächlich 
den fortwährend fteigenden Preifen zuzufchreiben, melde die Im⸗ 
porteure von neuen Einfäufen zurüdhielten, fo daß Ende des Jahres 
die Borräthe Tlein waren. Auch die Preife des gefägten Holzes 
gingen in die Höhe. Es ift aber zweifelhaft, ob die Preisbeſſerung 
von langer Dauer fein wird. Die Nachfrage giebt dazu feinen Anlaß. 
Die Einfuhr von Ballen wirb beftändig Heiner. Auch dafür find 
die Preife no zu hoch, ungeachtet der Ichon erhöhten Preiſe bes 
gefägten Holzes. 

Die Einfuhr von „Pitch pine‘“ von Amerika hatte dieſes Jahr 
nit viel zu bedeuten und befchränkte fih auf wenige Labungen. 

Die feineren Holzwaaren wurden nur in Heineren Partien, meift 
zum birelten Gebrauch, eingeführt. 


Ausfuhrbandel. 


Im Jahre 1893 wurden bie nachflehend verzeichneten Artikel ins 
Ausland verjandt: 


k 

Rartoffeln ......... 179500 Lumpen.....2..... 12 000 
KRartoffelmehl ...... 2418600 Steine ............ 202 000 
Weizen............ 3142500 Senfſamen ........ 6 800 
Roggen ........... 123000 Kümmelfamen...... 89 800 
Gerſte ............ 1098000 Cichorie ........... 1390 
Hafer............. 71292600 Cichorienwurzeln.... 75 000 
Bohnen und Widen. 62000 Gemüfe, frifches, ge: 
Erbjen und Linfen.. 3000 trocknetes und eins 
Reis.............. 24510 gemachtes........ 1400 
Reismebl.......... 337500 Käſe .............. 28 920 
Klees und Spargels Leinöl ............ 2488 494 

ſamen........... 12600 Dlein............. 35 000 
Kanarienfamen ...-. 1000 Papier ............ 486 330 
Erde für Toöpfer⸗ Strobhülfen ....... 61 000 

waaren ......... 16000 Tabak und Cigarren 8 526 
Eifenerde u. Gußeiſen 680000 Seile und Werg.... 5150 
Töpferwaaren...... 8700 Torffiru .......... 342 180 
Beinihwarz........ 3170 Farbwaaren: 

Binfen und Rohr... 7400  unzubereitete..... 21 5% 
Braunrotb (ge: zubereitete ........ 830 
mableneß) ....... 1 500 Liter 
Werkzeuge ......... RO Wein .P............ 2186 
Nägel ............. 7000 Bitter............. 4975 
Altes Kupfer....... 1700 Andere Spirituofen . 638 

Kreide ............ 123 200 


Ein Theil der vorgenannten Waaren ift nur Spebitionsgut. 

323 Pferde, 45 Füllen, 6983 Stiere, Ochfen und Kühe, 2563 Kälber 
und 6519 Echweine wurden nad Preußen ausgeführt. 

Im Berbältniß zu früheren Jahren ift ein zunehmender Verkehr 
mit Hamburg und Bremen zu Tonftatiren, wozu vielleicht die regel: 
mäßige Dampfſchiffsverbindung zwiſchen Groningen und diefen Plätzen 
beigetragen hat. 

Weizen. Im Frühjahre beitrug der Preis für Weizen 4,80 bis 
5 Gulden für das Hektoliter im Gewichte von 75 kg, erhöhte fih um 


Groningen. 


ungefähr 0,20 Gulden nach Wiebereröffnung ber Schifffahrt, um glei 
nachher wieder bis auf 4,90 Gulden zurüdzufallen. Im Monat Mat 
trat in Folge des fortwährend geringen Angebotes eine Beflerung 
bis auf 5,40 Gulden ein. Auch diefe konnte fi nicht halten, als die 
neue Ernte auf den Markt kam. Die Preife ſanken bis auf etwa 
4,50 Gulden im Auguft, befferten fi dann aber wieder, und Ende De- 
zember wurden 4,65 biß 4,80 Gulden für das Hektoliter im Gewichte von 
75 kg bezahlt. Zweifelsohne würden die Preife bei Der geringen Rad): 
frage für das Inland nod weiter. beruntergegangen jet, wenn 
nicht ein großer Theil der neuen Ernte nad) Großbritannien hätte 
verfchifft werden können. Der in ber Provinz Groningen gebaute 
Weizen, welcher dem Engliſchen jehr ähnlich ift, war billiger zu haben 
und konnte mit Vortheil in Großbritannien für Englifhen Weizen 
verfauft werden. 


Gerfte. Im Frühjahre 1893 wurden bielelben Preife für Gerfte 
gezahlt wie Ende des Jahres 1892, 8,65 bis 3,80 Gulden für das 
Heltoliter im Gewichte von 60 kg. Allmählich gingen die Preiſe 
berunter und ftellten fi im Rat auf 3,15 bis 3,25 Gulden für bad 
Seftoliter von 60 kg. In Folge dieſes Rüdganges vermehrte ſich 
die Kaufluft, und flieg der Preis nun langjam bis 3,45 und 
350 Gulden. 


Anfang Auguſt kam die neue Ernte, deren Farbe und Troden 
heit ſehr verfchteven waren, auf den Markt und wurde verlauft 
für 3,85 bis 4,15 Gulden das Heltoliter von 60 kg. Später wurde 
die Dualität faft jeden Narkttag ſchlechter, und beſonders belle Eorten 
wurden nicht mehr angeboten. Die Preife liefen demzufolge bis 
8,60 und 8,70 Gulden zurüd. Ende September kam einige Nachfrage 
aus Belgien, woburd die Breife bid 4 Gulden fliegen, um nad 
einiger Zeit wieder zu finten, fo daß Ende Dezember für das Hekto⸗ 
liter von 60 kg 3,50 bis 8,65 Gulden notirt wurden. 


Roggen. Bon inländiihem Roggen fand im Gegenfak zu bem 
Vorjahre faft Feine Berfendung nad dein Auslande ftatt; fie beichräntte 
fih auf eine einzige Schiffsladung und einige Wagenladungen nad 
Dftfrießland. Der größte Theil wurde nad dem Inlande verfandt, 

Die neue Ernte war von audgezeichneter Dualität und hatte 
mitunter ein Gewicht von 77 bis 78 kg das Hektoliter. Die Preiſe 
waren: Januar 4,45, Mai 4,65, Juni 4,80, Juli 4,35, Auguft 4, 
September und Dftober 4,20, Rovember 4,15 und Ende Dezember 
nicht höher als 3,85 Gulden für das Hektoliter im Gewichte von 70 kg. 

Hafer. Bei Wiedereröffnung der Schifffahrt im Frühjahre 
vermehrte fich die Zufuhr von Hafer aus ber Provinz, doch war die 
Nachfrage zur Berfendung nad dem Inlande ebenfo wie die Auöfubr 
fo lebhaft, daß das größere Angebot feine Preißverminderung zur 
Folge hatte. Im Gegeniheil, ſobald wieder regelmäßige Zufuhr an 
den Markt ftattfand, hoben fich die Preife für alle Haferforten bei 
fortwährender Nachfrage, und während bed ganzen Frühjahrs und 
Sommerd bewegten fie fi in einer langſam fleigenden Richtung 
Hauptfählih war bie die Folge ber regelmäßigen Nachfrage in 
Großbritannien und ausnahmsmeife auch in Frankreich. 

Hatte dieſe Beſſerung im Laufe des Monats Februar im Durd 
fchnitt 20 bis 25 Cents pro Heftoliter betragen, jo ftiegen Ende Maͤrz 





die Breife bis 3,60 Gulden für bieten Hafer, 3,55 Gulden für Probfteir 


und 8,15 Gulden für ſchwarzen Hafer. Die geringe Heuernte wirkte 
günftig auf die Preiſe aller Futterartitel und für Hafer. Als die 
Zufuhr von Hafer an den Markt, in Ermangelung von Borräthen 
bei ven Bauern, abnahm, legte fih der Handel auf die Ausfuhr von 
Heu und verfandte davon größere Mengen nah Deutſchland und 
Großbritannien, aber in erfter Reihe nach Frankreich, woſelbſt die 





Groningen. 


Dürre den größten Schaben verurfacht Hatte, und demzufolge ber 
Bedarf an PViehfutter aud am größten war. 

Das befte Kleehen aus der Provinz Groningen murbe von den 
Händlern zu den außerorbentlih Hohen Preifen von 55 bis 65 Gulden 
für 1000 kg gelauft. 

Der Handel in Safer hatte vor der neuen Ernte bei fehr bes 
ſchränktem Angebot wenig zu bedeuten, indem die Preife nad und 
nach geftiegen waren bis auf 4,45 Gulden für biden und Brobfteier 
und 3,75 Gulden für fchwarzen Hafer, welde Preiſe jedoch nur 
für Heinere für den Konſum beftimmte Bartien zu bedingen waren. 

Verfendung größerer Partien fand zu diefen Preifen, außer einigen 
Ladungen Echwarzhafer nad) Frankreich, nicht ftatt. Hatte der Hafer 
in einigen anderen Ländern fehr von der Dürre gelitten, in der Provinz 
Groningen mit ihrem fruchtbaren Boden und ihren Poldern war 
dieg nicht der Fall. Dafelbft war die Haferernte beſonders groß 
und von ſehr befriedigender Qualität. Das Gewicht ließ zwar, was 
den Dibambtfter Hafer betraf, zu wünſchen übrig, aber bie beflere 
Lualität und das fchwerere Gewicht des Hoogelandfter Hafers glich 
dies wieder auß. 

Die erfte bedeutende Zufuhr von Hafer der neuen Ernte erreichte 
am 15. Auguft den Markt und wurde zu 3,40 bis 3,45 Gulden für diden 
und Probfteier und 2,95 bis 3 Gulden für ſchwarzen Hafer verlauft. 
Während fonft kurz nach der Ernte bie Haferpreife gewöhnlich ſinken, 
war die im letzten Jahre anders. Die Preife hoben fi jogar im 
Laufe des Monat? September bis 3,65 Gulden für diden und 
Brobfteier und 3,40 bis 3,45 Gulden für fchwarzen Safer. Der 
Schwarzhafer Hat dieſe verhältnigmäßig hohen Preife nicht behalten 
Innen, denn in den Monaten Oktober, November und Dezember 
ſchwankten fie zwiſchen 3,40 und 3,15 Gulden. Der Schlußpreis bes 
Jahres war 3,15 Gulden. 

Dagegen find dicker und Probfteier Hafer noch geftiegen bis 
3,75 und 3,771/3 Gulden gegen Ende Dftober, jeitbem aber wieder 
zurüdgegangen, fo daß die Schlußpreife des Jahres 1893 8,60 und 
355 Gulden waren. 

Während der zweiten Hälfte des Jahres 1893 wurde fehr wenig 
und im legten Theil deſſelben faft gar kein Hafer nad) Großbritannien 
verfandt. Außer einigen Verfendungen nach Frankreich fand der Hafer 
feinen Weg nah Deutihland, wo der Ruſſiſche Hafer in Folge des 
höheren Einfuhrzolles faft gar nicht bezogen wurde und der gerade 
in diefem Jahre fo große Bedarf zum Theil durch Groninger Hafer 
gedeckt werben mußte. 

Buchweizen. In diefem Produkte wurden nicht viele Gefchäfte 
gemacht, weil die Dualität ſehr zu wünfdhen übrig lief. Im No⸗ 
vember fanden zu dem Preife von 4,75 Gulden für das Heltoliter 
von 66 kg einige Berfendungen nad Deutihland ftatt, aber auf 
fpätere Dfferten, ſogar zu Preifen von 4,45 bis 4,50 Gulden, ging 
man nicht ein. 

Feldbohnen. Die Ernte von Feldbohnen war im Jahre 1893 
ergiebiger als die bed Vorjahres. Die Qualität war fehr gut, zum 
heil jogar ausgezeichnet. 

Am 12. September fand bie erfte bedeutende Zufuhr flatt. Die 
Breife ſchwankten zwiſchen 5 bis 5,50 Gulden für das Heftoliter im 
Gewichte von 80 kg. Die Berfendung richtete fih hauptſächlich nad 
Deutihland und Schottland. 

Raps. Dbgleich ver Raps in Folge des bürren Wetterd im Juni 
früh reif war, wurde die Einfammlung durch fortwährenden Regen 
unterbrochen, und ald Anfang Auguſt die erfte Sufußt ftattfand, 
zeigte fih der Samen nicht trocken. 


279 


Der Oldambtſter Samen wurde für 7 bis 8 Gulden das Hekto⸗ 
liter verlauft, während man für Ommelander Samen 7,25 bis 
8,70 Gulden bezahlte. Zu diefen Preifen waren die Delfchläger in 
der Provinz die hauptſächlichſten Käufer. Es gingen aber aud 
einige Schiffäladungen nah Friedland, Dveryfel und Holland und 
einige Wagenladungen nad Belgien. 

Die ganze 1893er Ernte wirb etwa 2600 Laſt betragen haben. 

Senffamen. Der Borrath von Senffamen war Anfang bed 
Jahres 1893 fehr Hein, und es fand fein regelmäßiger Handel in 
diefem Artikel ftatt; nur einzelne kleinere Mengen wurden nad Groß: 
britannien verjandt. 

In Folge der Hohen Preiſe entichloffen ſich viele Landwirthe, im 
Frühjahr 1893 Eenfjamen zu ſäen. Für Saat wurde bamald ber 
ungemein hohe Preis von 50 Gulden für das Hektoliter bezahlt. 

Ald der Samen ber 1893er Ernte an den Marlt kam, erlitten 
die Preiſe einen nicht geringen Abſchlag. Anfänglih war für das 
neue Produkt gute Nachfrage nad Großbritannien und Deutichland, 
wo der einheimiihe Samen erft fpäter an den Markt gebradht wird. 


Für den beften Samen wurden Preife von 17 bis 19 Gulden 
erzielt, womit bie Landwirthe ſehr zufrieden waren. Als der erfte 
Bedarf befriedigt war und in ben genannten Ländern felbft viel 
Samen an den Markt kam, hörte das Ausfuhrgeihäft größtentheils 
auf, und gingen die Preife etwas zurüd, jo daß Enbe des Jahres 1893 
der befte Eamen mit 15 Gulden für das Heftoliter bezahlt wurde. 


Kümmelfamen. Die 1893er Ernte erreichte Ende Juli den - 
Markt und wurde der guten Qualität wegen dem Samen ber 1892er 
Ernte vorgezogen. Es war dafür gute Nachfrage zu Preifen von 
17,50 bis 18 Gulben für 50 kg. Allmählich ſanken bie Preife jedoch 
etwas und ftellten ſich Ende des Jahres nicht höher ala 15 Gulden. 

Flachs. Der trodene Sommer war hauptſächlich die Urſache, 
daß der größte Theil der 1898er Ernte nur eine mittelmäßige Länge 
erreichte, wodurch der Ertrag nicht der gebegten Erwartung entſprach. 
Die Ausfuhr von unbearbeitetem Flachs nach Belgien und Frankreich 
war dieſes Jahr wieder fehr bedeutend, 


Das Geſchaäft in bearbeitetem Flachs mar Anfang des Jahres 1893 
ein ziemlich lebhafte. Es verminderte fich aber bald und blieb fo, 
bis bie 1898er Ernte dem Markte zugeführt wurde. Die gute 
Dualität des Flachjes und bie Nachfrage, bie fih im Spätiommer 
zeigte, hatten eine nicht unbebeutende Preißbeflerung zur Folge. 


Leindl. Der Handel in Leinöl war im Jahre 1893 nicht fo 
bedeutend wie in früheren Jahren. Durch den niedrigen Preiß ber 
FSutterartifel, befonder® der Gerſte, war der Abſatz von Leinkuchen 
ſehr gering, und waren die Preiſe, welche dafür bezahlt wurden, im 
Vergleich zu denen bes Leinfamens und des Dels zu niebrin, fo daß 
das Geihäft für die Delfchläger nicht vortbeilbaft war. Die Folge 
davon war, daß nicht viel Leinöl fabrizirt wurde. Ueberdies wurde 
die Ausfuhr nah Deutihland, dad feit Jahren ber einzige aus: 
ländifche Abnehmer des Groninger Leindls geweien ift, immer mehr 
erihwert dur die Konkurrenz ber dort in den lekten Jahren 
errichteten Fabriken. 

Das Jahr 1893 begann mit ſehr niedrigen Preifen in Folge 
des großen Vorrathes und der geringen Nachfrage. Als es fich aber 
herausstellte, daß die Fabrikation von Leindl nicht bedeutend war, 
gingen die Pretfe gleich flarf in die Höhe, von 20 Sulden für 100 kg 
Anfang Januar bis 23,75 Gulden Mitte Februar, um danach jedoch 
wieder bis 22 Gulden zu fallen. Im September bob ſich der Preis 
wieder bis 24 Gulden und fan? ſpäter wieder jo weit, daß Ende Des 
zember 20,25 bis 20,60 Qulben notiert wurden. 

38% 


280 


Schifffahrt. 

Die Anzahl der im Jahre 1893 in den Häfen von Delfzgl, 
Termunterzyl und Doftmahorn eingegangenen Seeſchiffe beitrug 434 
von 249 839 cbm Raumgehalt. 

Davon verlehrten in: 


Delfzyl: Anzahl cbm 
Rieberländifdhe......... Segeliäiffe ..... 259 99 014 
Dampfidiffe.... 36 16 792 
Deutihe „2.200000 00. Segelſchiffe ..... 20 6 284 
Dampfidiffe.... 11 16 338 
Britiſche ............. Segelſchiffe ..... 8 3602 
Dampfſchiffe.... 68 81 416 
Norwegiſche ........... Segelſchiffe ..... 18 14 454 
Dampfſchiffe .... 1 2575 
Däniſche .............. Segelidiffe ..... 6 1 955 
Dampfidifte .... 1 3 234 
Auffilde .............. Segelſchiffe ..... 4 8 591 
Termunterzyl: 
Niederländifde......... Segelidiffe ..... 1 359 
Doftmaborn: 
Niederländiiche......... Segeliäiffe ..... 1 175 


Hiervon liefen 2 Segelihiffe und 1 Dampfidiff den Hafen von 
Delfzyl als Nothhafen an. 

Bon den Übrigen eingegangenen Schiffen kamen auß Deutichland 
213 Schiffe von 87865 cbm, aus anderen Ländern 188 Schiffe von 
159 464 cbm Raumgehalt. 

Bon den 31 Deutihen Schiffen von zufammen 22 622 cbm famen 
aus Deutihland 10 Segelſchiffe von 1201 cbm und 2 Dampfidiffe 
von 185 cbm Raumgebalt. 

Die Anzahl der im Jahre 1893 ausgelaufenen Seeſchiffe betrug 
463 von 251 592 cbm Raumgebalt. 

Davon gingen aus: 


Delfzyl: Anzahl. ebm 
Niederländiſche......... Segelſchiffe ..... 278 100 281 
Dampfſchiffe .... 34 16 197 
Deutſche .............. Segelſchiffe ..... 17 4428 
Dampfidiffe.... 12 16 7656 
Britiſche.............. Segelſchiffe ..... 14 5182 
Dampficiffe..... 70 82 966 
Norwegiſche ........... Segelfdiffe ..... 20 17 588 
Däniſche .............. Segelſchiffe ..... 7 2205 
Dampfſchiffe .... 1 1160 
Ruſſiſche .............. Segelldiffe ..... 4 8 592 
Franzbſiſche ........... Segelſchiffe ..... 1 209 
Doftmaborn: 
Nieverländifhe.... ....- Segelſchiffe ..... 5 1079 


Es gingen davvn nach Deutfchen Häfen 208 Schiffe von 47 720 cbm 
und nad anderen Ländern 260 Schiffe von 203 872 cbm. 

Bon ben 29 Deutihen Schiffen von zufammen 21193 cbm 
gingen nach Deutichen Häfen 7 Schiffe von 1251 cbm Raumgehalt. 

Außerdem find in den Häfen von Delfzyl, Termunterzyl und 
Doftmahorn aus Deutſchland eingegangen 756 Schiffe ber Binnen- 
fahrt, darunter: 


Anzahl cbm 
Niederländiie......... Segelſchiffe ..... 284 81339 
Dampfidiffe.... 23 1610 
Deutfche . 222200200000 Segelfdiffe ..... 416 23 092 
Dampfihiffe.... 27 2866 
Britiſche.............. Segelſchiffe ..... 4 988 


Sroningen. — Jaemel. 


Anzahl. ebm 

Norwegiſche.......... Segelfdiffe ..... 1 249 
Dänüühe......-...00..- Gegelidiffe ..... 1 209 

und nah Deutihland außdgegangen: 

Riederländifhe......... Sepelidiffe ..... 260 27 387 
Dampfidhiffe.... 23 1610 

Deutihe........- ser. Segelſchiffe ..... 898 21 572 
Dampfidhiffe .... 24 2547 


Die Seeſchiffe, welche mit Ladungen eintrafen oder in Groningen 
übermwinterten, Tonnten regelmäßig befrachtet werden mit Hafer nad 
Großbritannien oder Frankreich. 

Die Groningen » Rotterdamer Dampfihifffahrts » Altiengefellichaft 
hat die Fahrt nad Hamburg und Bremen im Jahre 1893 regelmäßig 
fortgefegt. 

Verkehrsmittel. Die Eifenbahn Sauwerd — Roodeſchool wurde 
am 16. Auguſt 1893 für den Verkehr eröffnet, wodurch eine ſehr 
erwunſchte Eiſenbahnverbindung mit dem reichen, fruchtbaren nörd⸗ 
lihen Theil der Provinz Groningen zu Stande gelommen ift. 

Mit dem Projekte der Lokalbahn durch die öftlihen Theile der 
Provinzen Dpveryfel, Drente und Groningen ift es auch in bem ver: 
flofienen Jahre nicht weiter gelommen. Der Konzeifionar bemüßt 
fi fortwährend, die ihm umentbehrlichen Subfidien vom Staate und 
von den beteiligten Provinzen und Gemeinden zu erlangen. Geine 
Bemühungen haben aber bis jekt das gewünſchte Refultat nicht 
erreicht. 


Jaemel (Haiti). 
Handelsbericht für da8 Fahr 1893. ') 


Das verfloffene Jahr ift ohne Ruheſtörungen verlaufen, was 
auf den Handel vertrauenerregenb eingewirkt bat. 

Die Kaffeeernte der Saifon 1893/94 iſt keine ergiebige ges 
weien, da fie auf nur höchſtens 70 000 Säde veranichlagt werben darf. 
Die 1894er Ernte verfpricht eine gute zu werben. 

Der Werth der Sejammteinfuhr im Sabre 1893 betrug 
813407 Gourdes, wovon 155383 Gourdes auf Waaren entfallen, 
bie mit Deutſchen Schiffen anlamen, 461 066 Gourdes entfielen auf 
bie Britifche, 140 884 Gourdes auf die Nieberländiihe und 32 135 
Gourdes auf die Franzöfiihe Flagge. 


Ausgeführt wurden im Sabre 1893 : 


Wertb: Werth: 
Gourdes. Gourdes 

Kaffee?) ........... 1915 662 Dchfenhäute ........ 292 
Blauholz........... 15696 Drangenidalen...... 482 
Baummolle......... 669 Baummolleniamen... 240 
Biegenbäute ........ 826 Scilbpatt.......... 1104 


Geldweſen. Der Wechſelkurs Bat fih unter ber jekigen 
Regierung ſtets niedrig gehalten, ex war von 15 pGt. allmählid auf 
8 pCt. im Auguſt vorigen Jahres gefallen. Seitdem zeigte ber 
Kurs eine langſam fteigende Tendenz, erreichte 20 pCt., fiel dann 
aber wieder biß auf 16 pCt. Es liegt der Regierung ganz befonderd 
daran, die Ausgabe von weiterem Papiergeld zu vermeiden, und 
fie läßt Häufig Amerikaniſches Gold verkaufen, um dadurch ein 
Sinten ber Kurfe zu erzielen. 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL ©. 85. 
3) 12 991 224 Pfund. 





Sacmel, — Remal. 


Im Vergleich zu anderen Ländern bat bad Haitianiſche Papier: 
geld fi) einen günſtigen Kurs erbalten. 

Sm Cirkulation find etwa Ks Mill. Gourdes und follen weitere 
11/4 Mill. Gourdes in Heinem Silbergelde zur Grleichterung bes 
Verkehrs geprägt werben. 

Die früher geprägten Silberbollard (1 Gourde = 5 Franken) 
wurden bem Sande in Folge bes günftigen Werthes durch ben 
Handel entzogen. 

Schifffahrt. Wie bisher laufen den Hafen folgende Dampfers 
Zinien an: 1) Die Royal Mail, alle 14 Zage von Europa kommend 
und über Colon nad) dort zurüdtehrend, demnach 52 Mal im Jahre 
Jaemel berührend; 2) die Hamburg-Amerilaniiche Packetfahrt⸗Aktien⸗ 
Beielichaft, deren Dampfer einmal monatlid, von Hamburg lommend, 
Jacmel anlaufen und auf der Rückreiſe fehr Häufig in SJacmel 
Fracht fuchen; 3) die Atlas Steam ship Cy. Limited, in 14 tägiger, 
regelmäßiger Fahrt; 4) der Koninklijke Weftindiiche Maildienft, regel 
mäßig alle 3 Wochen; 5) die Dampfer der Compagnie Gönerale 
Transatlantique, einmal monatlid von Fort de France Über St. 
Thomas, Borto Nico, St. Domingo, Jaemel nah Port au Prince 
gehend und auf dem Rüdwege die Häfen Haitis anlaufend; 6) bie 
Ruſſiſche Linie Finska Angefartygs Aktiebolaget, nach Helfingfors 
gehörig, die einmal monatlih ihre Dampfichiffe über Havre nad 
Jacmel und anderen Häfen Haitiß entiendet, und zwar nur während 
der Ernte, ohne feſte Abgangabaten; 7) eine nme Linie, Knotts 
Prince Line, die in Newcaſtle on Tyne bebeimathet if, deren 
Dampficiffe den Hafen indeffen nur fehr felten berühren. 

Die einzelnen Nationen waren an dem Schifföverleht im Jahre 
1893 betheiligt, wie folgt: 


Dampfiäniffe 
Ein» und außgegangen. 


Ausgeführte 
Ladung. Ladung. 
Tonnen Tonnen 
Rationalität. Anzahl. zu 1000 kg. ;u 1000 kg. 
Deutſche............. 26 1476 2746 
Britiſche............. 82 4668 1806 
Granzöflihe.......... 12 608 272 
Niederländile ....... 85 1781 2378 
Ruffifde............. 7 78 805 
jufammen 162 84% 7006 
Segelſchiffe. 
Ein⸗ und ausgegangen. 
Ausgeführte Ladung. 
Reg.⸗ Tonnen 
Rationalität. Anzahl. Tonnen. zu 1000 kg 
Britiſche ............... 1 110 100 
Franzöſiſche ............ 2 607 202 
Amerikaniſche (B. &t.).... 4 881 432 
Dominilanifde.......... 1 ? ? 
zufammen,... 8 7 ? 


Seit dem 1. Sanuar 1894 find die Tonnengelber für Dampfs 
ſchiffe mit Einfuhrladung von 50 Cents auf 1 Gourbe pro Tonne 
erhöht worden. Im Laufe des Frühjahrs fol eine der Vollendung 
nahe, neu gebaute eiferne Werft nebft großem eifernen Zollgebäude 
dem Öffentlichen Verkehr übergeben werben. 


281 


MReval. 
Handelsbericht für das Jahr 1893,1) 


Allgemeines. 


Schon das Jahr 1892 war für bie Handelsverhältniſſe Revals 
als ein außerordentlich ungünſtiges zu bezeichnen, da ſowohl die Aus⸗ 
fuhr als auch die Einfuhr auf die Hälfte des Werthes herabgeſunken 
woren, ben biefe im Jahrfünft vorher betragen hatten. Auch das 
Jahr 1893 brachte troß der am 7. Auguft 1892 ſchon erfolgten Aufs 
bebung des Getreide⸗Ausfuhrverbots Zeine weſentliche Aenderung in 
diefe Verhältnifie, da dem Auslande fi unterbefien andere als 
Ruſſiſche Bezugsquellen für den wichtigſten Ausfubrartilel, das 
Getreide, eröffnet Hatten und defien Bedarf größtentheils ſchon 
gebedt war. 

Die bis gegen Ende des Monats April andauernde Eisfperre 
des Revaler Hafens verhinderte im erften Drittel ded Jahres bie Ein- 
und Ausfuhr zur See, und im Juli und Auguſt des Jahres 1898 
waren die Handelsbeziehungen zu Deutichland derartig gering, daß 
Die Anzahl der unter Deutiher Flagge in den Hafen von Reval eins 
gelaufenen Schiffe unter den fremden Schiffen von der erften Stelle 
auf die dritte Stelle herabſank. 


Einfuhr. 

Die Einfuhr Revals aus dem Auslande im Jahre 1898 if} gegen 
bad Borjabr wiederum gefunten, und zwar um etwa 5,5 Will. Rubel, 

Während die Durchſchnittsziffer des geſammten Einfuhrwerthes 
für die letzten ſechs Jahre etwa 44 Mil, Rubel betrug, war dieſer im 
Jahre 1893 nur 24 Mil. Rubel. Die hauptſächliche Urſache dieſer 
Berminderung ift in den gefammten Handelsbeziehungen mit Deutfch- 
land zu ſuchen, ba der biöherige Handel Revals fi, abgefehen von 
bem mit Britiihen Häfen, zum großen Theil auf ben Verkehr mit 
Deutichen Häfen erftredite. 


Es wurden in Reval aus dem Auslande eingeführt: 


Sm Durchſchnitt 
der Jahre Sn ben Sahren 
1887 bis 1891. 1892. 1898. 
Pub. Pub. Bud. 

Kpfelfinen und Gitronen. 88 428 85 269 14 189 
Undere Früdte ......... 18 590 12 824 8 244 
Kaffee ................. 82 448 21637 18.910 
Heringe............. .. 203 694 243 103 892 516 
Rohe Baummolle........ 8 056 344 1967270 18343669 
Berihiedene Barne...... 63 917 165 487 12 867 
Farbwaaren............ 98 642 45 890 22 410 
Gummi u. Sarf........ 65 206 62 786 87 152 
Kopra................. 73 146 82 472 2 934 
Verſchiedene Dede ....... 60 659 41 429 10 541 
Sonftige Drogen........ 142 189 180 617 131 812 
Unverarbeitetes Gifen.... 801 767 126 648 221 620 
Unverarbeiteter Stahl ... 19 128 91.009 60 286 
Unverarbeitetes Binn.... 12 908 11 889 15 466 
Düngeftoffe .....-....... 131 189 100 205 195 871 
Steinlohle und Rols..... 8 345 662 1914815 8032020 
Leere Hüllen ............ 174 138 63 394 81 912 
Maſchinen und Apparate 

269 659 160 759 244 396 


unb deren Theile...... 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 IL &. 801. 


282 

Bei faft allen genannten Waaren mit Ausnahme von Yeringen, 
verjhiedenen Delen, Zinn und Düngeftoffen tft Die Einfuhr gegen 
den Durchſchnitt der früheren fünf Jahre berabgegangen, bei einigen 
derielben fogar noch unter das niedrige Niveau des Jahres 1892. 
Nur die Einfuhr von Eifen, Zinn, Düngeftoffen, Eteinlohle und 
Maſchinen bat fih Über daſſelbe erhoben, aber noch nicht die frühere 
Durchſchnittsmenge erreicht. 

Auch die Einfuhr aus Deutfhland hat natürlich unter den 
obwaltenden ungünftigen Berhältnifien im Sabre 1893 zu leiden 
gehabt. Betrug im Jahre 1892 die Deutiche Einfuhr etwa 29 pCt. 
des Geſammtwerthes der eingeführten Waaren, jo war fie im Jahre 
1893 bis 10,83 p&t. Herabgegangen, ein fo niedriged Progentverhälts 
niß, wie e8 in den legten 20 Jahren nicht vorgelommen ift. 


Bon den wichtigeren Artiteln wurden aus Deutfhland ein: 


geführt: 


18%. 1891. 1892. 1893. 
Bud. Pud. Pud. Pud. 
Apfelſinen u. andere Früchte 46207 77447 43160 14884 
Kaffee................... 32616 23697 16009 6965 
Rode Baumwolle ......... 1 224 062 868092 687528 44919 
Farbwaaren ............. 43866 46041 9142 14063 
Gummi und Harze ....... 17936 14548 10864 2889 
Kopra ........ .......... 45919 13106 8402 — 
Sonſtige Drogen ......... 88 728 66656 27416 68580 
inverarbeitetes Schmiebeeifen 24450 48674 80169 11398 
Unverarbeiteter Stahl..... 16781 28725 23788 11644 
Biegelfteine, feuerfeite ..... 81720 838781 26249 846 
Rohe Häute............. 29 466 6686 6703 18229 
Kols...... .............. 18128 34964 10988 26 715 
Leere Fäller ...... ....... 91282 88276 b61365 23966 
Maſchinen und Apparate . 22061 22217 17823 15686 
Sonſtige Manufalturs und 
Snduftriewaaren........ 65239 64156 47240 256944 
Flaſchen. Flaſchen. Flaſchen. Flaſchen. 
Mineralwafſſer............ 66282 91901 87812 28202 


Nur Häute und Koks Haben fih in ber früheren Höhe der Ein⸗ 
fuhr behauptet. 

Ausfuhr. 

Der Geſammtwerth der Ausfuhr im Sabre 1893 bezifferte ih 
auf nur wenig mehr als 10 Mil. Rubel, während er in den Jahren 
1887 bis 1891 im Durchſchnitt etwa 191/s Mill. betragen Batte. 

Bergleiht man bie wichtigften Artikel der Ausfuhr in den Jahren 
1892 unb 1893 mit benen im Durchſchnitt der vorbergegangenen 
fünf Jahre 1887 bis 1891, jo ergeben fich folgende Refultate: 

Es wurben ausgeführt: 


Im Durchſchnitt 
ber Jahre Sn den Sahren 

1887 bis 1991. 1892. 1893. 

Bud Bud. Pub. 
Hafer .......... ....... 6418 049 1463 414 3747 686 
Weizen ..... ........... 1 922 486 — 31322 
Roggen ................ 1 741 717 — 117 806 
Gerſte................ 717 811 233 815 228 004 
Kleie ................. 229 779 31 950 162 592 
Delluchen .............. 806 265 361 609 284 748 
Flachs................. 1067 688 1084002 1035361 
Leinfaat ............... 1177654 284 282 1% 280 
Rinealöl....... nenne 120 344 215 348 124 079 
Wild .......... ....... 62 112 40 444 9 526 


Reval. 


Im Durchſchnitt 


der Jahre In den Jahren 
1887 bis 1891. 1892. 1893, 
Pud. Pud. Pud. 
Felle und Häute ........ 23 825 65 078 43 7115 


Wedro zu 100 Grad, 


Spiritus............... 1274446 253 520 380 916 
Stück. Stück. Stüd. 
Eier .................. 2 718 704 152310 21962% 


Aus diefen Zahlen ergiebt fih, daß mit Ausſchluß von Fellen 
und Häuten kein Ausfuhrartikel die Durchſchnittsziffer der letzten 
fünf Jahre erreicht hat, ja ſogar verſchiedene Artilel gegen das un 
günftige Jahr 1892 noch eine Abnahme zeigen. Die Aufhebung be? 
GetreidesAusfuhrverbotd ließ zwar den Markt für Getreide etwas 
belebter erfcheinen, doch erreichte die Ausfuhrmenge noch nicht an: 
nähernd die frühere Durchſchnittsmenge der fünf Sabre 1887 bis 1891. 

Als neuer, in der vorftehenden Zufammenftellung nicht angeführter 
Ausfuhrartifel erfcheint im Jahre 1898 Heu in geprektem Zuftande, 
wovon 771538 Bud veriifft wurden. Hiervon gingen 268 Bud nad 
Deutichland, der größte Theil, 743 078 Bud, nad) Großbritannien und 
der Neft von 28147 Bud und 45 Pub nah Frankreich und den 
Niederlanden. 

Der Werth der nah Deutſchland ausgeführten Waaren betrug 
1,8 Mill. Rubel, etwa 18 p&t. des Geſammtwerthes; im Zahrfünft 
vorher hatte er etwa 3 Mil. Rubel im Durchſchnitt betragen. 

Sn den letzten vier Jahren wurden von den wichtigeren Waaren 
folgende Mengen nah Deutichland ausgeführt: 


1890. 1891. 1892. 1898. 

Bud. Bud. Bud. Bud. 
Roggen ............. .... 811018 203100 _ _ 
Safer ........... ........ 13129834 2344 1224 10807 
MWeizen......... ......... 119620 116662 — — 
Erbſen .................. 3255 11327 10776 2549 
Kleie ....... Kanonen 2.00. 119568 167239 19450 5497 
Flachs ............. .... 83617 91343 101742 54757 
Leinſaat ................ 86 296 23946 29280 26412 
Delluden .............. . 179% 72298 1541 187% 
Mineralöl ............... 69181 82679 177552 96649 
Felle und Häute.......... 11602 49035 40716 34700 

Wedro zu 100 Grad. 

Spiritus ............. .. 532710 480028 236479 857 739 

Stück. Stück. Stück. Stück. 
Eier .................... 400 000 1370400 73990 402 250 
Bretter.................. 41092 45025 23426 — 


Auch dieſe Zahlen laſſen erkennen, daß das Jahr 1898, obgleich 
bei einigen Ausfuhrartikeln, wie Hafer, Erbſen, Kleie, Delkuchen, 
Spiritus und Eiern, eine Steigerung gegen das Jahr 1892 nicht zu 
erkennen ift, im Allgemeinen boch noch weit binter dem Durchſchnitt 
der früheren Jahre zurüdgeblieben und fomit nicht als Wenbepunft 
zur Beflerung der rüdwärts gehenden Ausfuhrverhältnifſe zu be⸗ 
trachten ift. 

Induſtrie. 

Die Verhältnifie der Branntweinproduktion Eſthlands und ſpeziell 
Revals im Jahre 1893 waren überaus ſchwierige. Eine größere An- 
zahl von den 180 in Efthbland vorhandenen Brennereien hat ihren 
Betrieb bedeutend einfchränten müffen, was denn aud auf die Lands 
wirtbichaft und Viehzucht nicht ohne nachtheiligen Einfluß geblieben 
ift. Zugenommen dagegen hat die Produktion in ber chemiſchen 
Fabrik in Reval, wie auch in ber Revaler Fabrik für Fournierfike 


Keval. 


und Holgmaaren. Exftere probuzirte Brechweinftein, Antimonpräparate, 
verfhiedene Aether, Kollobium, Eſſenzen und als erfie in Rußland 
Chloroform. Geit dem Jahre 1894 werden aud) Tannin und Gallus⸗ 
präparate angefertigt. Neu hinzugelommen ift eine Fabrik für Cellu⸗ 
Iofefabrifation in Reval, die jedoch erft mit dem Jahre 1894 ihren 
Betrieb eröffnet bat. Die übrigen Fabriken haben fidh bei den uns 
günftigen allgemeinen Berhältnifien, unter denen aud fie zu leiden 
hatten, in ihrer Produktion auf ber annähernd gleichen Höhe bed 
Borjahres gehalten. 


SHihfahrt. 


Der Schiffsverkehr Revals war im Jahre 1893 vom 3. bis 7. Ja⸗ 
nuar und vom 10. Januar bis zum 24. April, im Ganzen alſo 
108 Tage hindurch, durch Eis volfländig unterbroden. Bon den im 
Hafen befindlien fieben Schiffen gelang ed dreien, am 9. Januar 
ofienes Wafler zu erreichen, bie übrigen vier mußten bis zum April 
und Mai in Reval verbleiben. 

Bon den 1654 Schiffen von 810 851 Reg.:Tonnen, bie im Ganzen 
in Reval einliefen — 455 Dampfs und 1199 Segeliiffe — kamen 
1437 von 162482 Reg.-Tonnen aus Ruſſiſchen und 217 von 147869 
Reg.⸗Tonnen aus ausländifhen Häfen. 65 Schiffe, 61 Dampf- und 
4 Segelfifie, von im Ganzen 29 932 Reg.» Tonnen trafen aus Deutſch⸗ 
land ein, fie bilbeten von ber Geſammtzahl der aus dem Auslande 
eingegangenen Schiffe nur 30 pCt. und von dem betreffenden Tonnen» 
gehalt 20 p&t. Obgleich der Schiffsverlehr aus Deutichen Häfen nad) 
Rußland und fpeziell nad Reval durch bie fhwierign Bol» und 
Abgabenverhältniffe einen NRüdgang ſelbſtverſtändlich vorausfehen 
ließ, fo Hat ſich derfelbe dennoch unter den von anderen ausländiſchen 
Häfen einkommenden Schiffen in zweiter Linie behauptet, und nur 
die Zahl der auß Großbritannien gelommenen Schiffe Überfteigt bie 
Baht der aus Deutihen Häfen eingelaufenen um 18 Schiffe. 

In Bezug auf die Flagge nahmen von ſämmtlichen 1654 ein» 
gegangenen Schiffen ber Anzahl nad die Ruſſiſchen mit 1486 bie 
erfte Stelle ein, dann folgten 85 Schiffe unter Britiſcher Flagge, 42 
unter Däniſcher und darauf 88 Schiffe unter Deutfcher Flagge. 

Rah Dem Raumgehalt Famen gleichfalls zuerft die Ruſſiſchen mit 
152 474, dann die Britifden mit 81 315, darauf die Däniichen mit 
39016 und dann bie Deutichen mit 18184 Reg »Tonnen. Durchs 
ihnittlih war der Tonnengehalt der Britiihen und Däniihen Schifie 
faft doppelt fo groß ald der der Deutihen, von benen ein Dampf: 
ſchiff im Durchſchnitt zu 494 und ein Segelfhiff gu 183 Neg.-Tonnen 
u rechnen ift. 

Im Ganzen liefen von Reval 1640 Schiffe von zufammen 305 089 
Reg.⸗Tonnen aus, und zwar 451 Dampfs und 1189 Segelidiffe Bon 
diefen gingen 1434 Schiffe, 260 Dampf: und 1174 Segelichifie, von 
160 576 Reg.-Tonnen nad Ruifiihen und 191 Dampf» und 15 Segel» 
ihiffe von 144518 Reg.⸗Tonnen nah ausländiſchen Häfen. inter 
diefen befanden fih 54 Dampiſchiffe von 22458 Reg.-Tonnen, bie 
nah Deutichen Häfen beftimmt waren, das find im Verhältniß zur 
Sefammtzahl und zum GelammtsTonnengehalt ber nad dem Aus⸗ 
lande gegangenen Schiffe 26 pCt. und 15 pCt. Auch bierbei ftebt Die 
Zahl der nad Deutihen Häfen gegangenen Schiffe ber nach Britifchen 
beſtimmten nad und behauptet bie zweite Stelle. 

Bon fämmtlichen nad) dem Auslande gegangenen Schiffen gingen 
24, d. i. 12 pCt., mit Ballaft ab, unter dieſen fein Schiff in Balaft 
nah Deutichland. 

De: im Revaler Hafen feit dem Spätherbft des Jahres 1892 voll: 
endete, von der Verwaltung der Baltiihen Eifenbahn erbaute Elevator 
it, nahem ber von einer Regierungslommilfion geprüft und zweck⸗ 


283 


entſprechend befunden worden, erft in letzter Zeit in Thätiglelt ges 
treten und dient zur Zeit als Lagerraum für Getreide, vorzugsweiſe 


Hafer. 
Verlcehrsüberfichten. 
1. Einfuhr zur See im Jahre 1898 
(mit Einfluß der im Tranfit und auf Niederlage beförberten 
Waaren). 
A. Rabrungs- und Genußmittel. 
Bud. 


Apfelfinen und Eitronen 14189 Bein in Zäflern ...... 9229 
Andere Yrüdlte........ 3244 Verſchiedene Waaren ... 449% 
Gewulrze ............ 1433 Flaſchen. 
Heringe .............. 392616 Champagner........... 38 095 
Kaffee ............... 18910 Mineralmafler......... 28 695 
Kochſalz .............. 1892 Porter und Bier ...... 676 
Stärke............... 16 Spirituoſen........... 11 772 
Reis................. 3387 Wein, nicht mouſſirender 7720 
Thee................. 4027 Verſchiedene Betränte... 879 


Aus der Arim eingeführt: 1180836 Pub Salz. 
B. Robftoffe und Halbfabrilate, Baus und Brenn⸗ 


materialien. 
Pud. Pud. 
Baumwolle, robe..... 1348662 Nut holz ............ 4 868 
Garne, verfhiedene... 12867 Kopra .............. 2931 
Sute, robe ....... ... 5310 Dele, veriiebene .... 10541 
Kunftwolle ....... .. 9872 Soda und Botalde... 7 484 
Mole, rohe ......... 9183 Verſchiedene Drogen.. 181812 
Berichiedene Waaren.. 1055 Blei................ 37182 
Chlorfall ........... 9311 Eiſen. .............. 221690 
Farbwaaren ......... 22470 Kupfer und Kupfer⸗ 
Gummi und Harze.... 87152 legirungen ........ 58 718 
Zink ............... 8832 Stahl .............. 60 286 
Zinn............... 15466 Samereien, verſchiedene 6017 
Andere Metalle ...... 1484 Gteintoble und Kols . 8 032 020 
Cement ............. 28 Thon und ungereinigte 
Düngeftoffe ........ . 15871 Kreide ............ 3279 
Häute, rohe und bear⸗ Biegelfteine ......... 41 880 
beitete .......... 43 670 Verſchiedene Waaren. 85246 
O. Nanufaktur⸗und Induſtriewaaren. 
Pud. Pud. 
Eiſen⸗ und Stahlfabrikate 40 718 Meffing- und Kupfer⸗ 
Fayence⸗, Glas⸗ und Por⸗ fabrikate............ 3110 
zellanwaaren .......» 3730 Nöhren aus Thon ..... 10 099 
Säfler, leere .......... 81912 Verſchiedene Waaren ... 45369 
Manufalturwaaren..... 66831 D Werſchok. 
Maſchinen und Apparate Spiegelgla® .......... 15 486 
nebf deren Theilen... 244 896 
D. Lebende Thiere ............ 65 Stüd 
Rah dem Werthe betrug die Einfuhr: 
Rubel. 
A. Nahrungs⸗ und Genußmittel... 1999513 
B. Rohftoffe und Halbfabrifate ... 18231 094 


C. Ranufalturs u. Snduftriemaaren 3 781.030 
D. Lebende Thiere .....22...0... 430 


zufammen... 24012067 


284 


Reval. NMarſeille. 


Davon entflelen auf die Einfuhr auß: 


Rubel. 
Großbritannien ..... 18 702 861 
Amerika ........... 6 166 970 
Deautihland ........ 2 564 696 
den Niederlanden ... 729278 
Norwegen.......... 382 496 
Schweden .......... 170 161 
Frankreidh...... .... 101362 


Rubel. 
Portugal ............ 49 987 
Italien............. . 49038 
Belgien ............. 48 621 
Dänemarf.....0..... 45 878 
Spanien ............ 10 395 


Defterreih»Ungern ..... 340 


2. Ausfuhr zur See im Jahre 1893. 
A. Rahrungs- und Genußmittel. 


Bud. Bud. 
Buchmweizengrüge .... 28312 Kleie ............. 152 592 
Butter ....20u0000 0. 4158 Delluden........... 234 7148 
Erbien ........0.... 62829 Weizen ............ 831 332 
Sleifch, gemäftetes ... AI Wild .............. 9626 
Gerflie.............. 228004 BVerſchiedene Waaren . 1878 
Hofer ........... u... 8747 686 Medro 
Mehl .......... .... 5 933 gu 100° 
Mil, kondenfirte.... 30502 Spiritus ....... .... 880916 
Roggen ............ 117 806 Stück. 
DEU ............... 771538 Eier ............... 2195 230 
B. Rohſtoffe und Halbfabrikate. 
Bud. Pud. 
Abfälle, verſchiedene.. 1215 Seede............... 51 806 
Abelt ....... ...... 11964 Knochen ............. 4 6582 
Bettfebern...... none 987 Knochenmehl ......... 6100 
Blut, getrodneted.... 5906 Leinfaat ........... . 190280 
Dürme, gefalgene .... 10732 Mineralöl ........... 124 079 
Felle und Häute..... 435 715 Theer...... ......... 1322 
Flachs ...... ....... 10835 861 Wolle, rohe ..... u... 8 676 
Schweinsborſten ..... 5557 Berfchiedene Waaren ... 9 868 
Thier haare, verſchiedene 242562 Grab. 
Hanf ......... u... 11742 Fuſelöl ............. 77 258 
O. Manufalturs und Induftriewaaren. 
Bub. Bud. 
Bücher ............ .. 1030 Matien......... ...... 90% 
Gummiſchuhe ......... 1527 Tauwerk ............. 737 
Holzarbeiten .......... 25837 Verſchiedene Waaren ... 3581 
Leinwand ....... on... 1905 
D. Lebende Thiere............. 23 Stüd. 
Nach dem Werthe betrug die Ausfuhr: 
Rubel. 
A. Nahrungs⸗ und Genußmittel... 4780 748 
B. Robftoffe und Halbfabrikate .... 4868 860 
C. Manufaktur⸗ u. Snduftriewaaren 422 940 
D. Lebende Thiere............... 438 
zufammen... 10072 986 
Davon entfielen auf bie Ausfuhr nad: 
Rubel. Rubel. 
Großbritannien ...... 4698250 Belgien ............. 280 340 
Franfreih........... 2070920 Schweden ........... 42 595 
Deutihland ......... 1804 385 Amerika ............. 10 590 
den Niederlanden .... 887591 Bortugal....... ..... 20 
Dänemark........... 288 345 


3. Schiffsvertihr im Jahre 18%. 


Eingang. Audgang. 

Darunter. Darunter 
mit mit 

Ladung. Ladung. 
An Reg.⸗An⸗ Ans Reg.⸗⸗An⸗ 
Nationalität. zahl. Tonnen. zahl. zahl. Tonnen. zahl. 
Ruffiige....... 14385 152474 1410 1425 152288 476 
Britifhe....... & 81315 76 82 77665 59 
Däniide ...... 42 89016 18 4 8371397 3 
Deutide ...... 38 1814 82 88 18867 3% 
Norwegiſche .... % 13082 38 2a 127057 1 
Schwebilhe.... 4 5610 14 55 bi 20 
Niederländiſche 4 1180 4 5 161 .4 
zufammen... 1654 810851 1577 1640 805089 645 

Marfeille. 


Schiffsverkehr im Jahre 1893.') 

Die Geſammtzahl der im Sabre 1898 eingelaufenen Schiffe 
betrug 7838 von 4760846 Reg.⸗Tonnen gegen 8081 Schiffe von 
4 808 739 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. 

Die Waareneinfuhr zur See umfabte 8 304126 Tonnen (m 
1000 kg) gegen 3039226 Tonnen im Jahre 1892, mithin mehr 
264900 Tonnen. 

Die Geſammtzahl der audgelaufenen Schiffe betrug 78348 von 
4 702 346 Reg.⸗Tonnen gegen 8123 Schiffe von 4777123 Peg. 
Tonnen im Borjahre. 

Die Waarenaußfuhr zur See flieg von 1548 528 Tonnen im 
Borjabre auf 1584 828 Tonnen, mithin um 40 800 Tonnen. 

Die Zahl der eins und audgegangenen Schiffe ſank von 16 204 
im Vorjahre auf 15681, die Zahl der Regiftertonnen von 9580 862 
auf 9452592. Dagegen bob fih der Gefammtmaarenverlchr von 
4 582 754 Tonnen auf 4 888 464 Tonnen, mithin um 305 700 Tonnen. 

Bon den eins und auögelaufenen Schiffen waren 11151 vom 
5542 682 Reg. »Tonnen SGranzöfifger Nationalität (1892 1176 
von 5957 542 Reg.⸗Tonnen), 4530 Schiffe von 3899 910 Reg. 
Tonnen waren anderer Nationalität (1892 4441 von 8 623 320 Reg. 


Tonnen). 
Der Waarenverkehr unter Franzöſiſcher Flagge umfaßte 
2220 170 Tonnen (1892 2800518), unter anderer Flagge 


2668284 Tonnen (1892 2282 241). 

Die Zahl ver Segelſchiffe betrug 5480 von 814 741 Reg.-Tonnen 
(1892 5808 non 862 889 Reg.sTonnen), verminderte ſich aljo im 
Bergleich zum Vorjahre um 378 Schiffe und um 87 598 Reg.»Tonnen. 

Die Zahl der Dampfiiffe und deren Nettoraumgehalt fanl 
ebenfalls im Berichtsjahre im Vergleich zum Borjahre; 1892 zählte 
man 10396 von 8728523 Reg.-Tonnen, 1893 nur 10251 von 
8 637 851 Reg.⸗Tonnen. Diefe Verminderung erklärt fich mwefentlid 
dadurd, daß im Sahre 1893 auf den Linien Marfeille-Tunis umd 
MarfeillesAlgerien die Zahl der Fahrten in Folge fcharfer Konkurren; 
eine Beichräntung erfuhr. 

Die Eins und Ausfuhr auf Segelſchiffen umfaßte eine Waaren: 
menge von 749000 Tonnen (1892 8831 632), auf Dampfſchiffen eine 
folde von 4139464 Tonnen (1892 8 761 122). 


1) Vergl. Hand. Arch. 1892 I. ©. 158. 





Marfeille. — Pabang. 285 


Nach ber Nationalität betheiligten fich bie einzelnen Länder an bem Verkehr mit Marfeille im Jahre 1898, mie folgt: 






















Eingang. Audgang. 
Rationalität Große Fahrt. Küften] — Große —— Fe 
. eg.⸗ ‚8 3 
Anzahl. | —** | Amahl. Tonnen. Anzahl. | Tonnen. Anzahl. | Tonnen. 
Deutide ..... Dorn ne nee en een nun. 19 24790 82 30 809 7 5 804 48 47 547 
Britiſche........................... 242 461 895 420 555 102 67 110 459 602 901 747 
Ameritanifche (Bereinigte Staaten) ..... 8 3 | — _ 1 657 1 560 
Deſterreich⸗ Ungariſche............... 2 10 080 158 99 440 88 16 762 129 88 024 
Belgiſche........................... — — 3 3800 — — 8 3880 
Däniſche .......................... 2 746 58 12 041 4 1820 18 11916 
pantiche EIER 2 1166 314 216 645 6 9379 325 193 284 
Griechiſche ........... ........... 1 1180 262 156 611 — — 269 162 675 
Riederlänbifche. ......... ............. 82 48 609 38 61376 26 41 537 42 68 062 
Stalienifche. ......................... 61 32 882 455 146 095 96 60 711 450 138 769 
Türkiſche................... ...... — — 11 8279 — — 15 11 888 
Ruſſiſche ......................... 5 2599 8 4 886 2 1111 7 4130 
Schweden⸗Norwegiſche.......... 89 20 930 8 54 500 28 15 391 85 54 668 
Verſchiedene................... 6 6682 6 6130 8 3 892 10 11 067 
zuſammen. ................... 453 614 187 1840 1 345 213 268 257 363 1989 1 683 147 
Dazu Franzöfiide............. 249 857 111 5311 2 433 835 288 329 270 5353 2432 466 
Neberhaupt................... 682 971298 | 7161 | 377908 | 506 586638 | 7342 | 41165618 
Dagegen 1892................ 667 963 636 1414 3840 108 687 652 898 6586 | 4 124 225 
1893 mehr (+) ober weniger (—) | -+ 16 | + 7669 | — 268 = 06 | — 31 | 68208 | + Tue | — 8612 
Padang. 
Ausfuhr im Jahre 1893.) 
Die Ausfuhr Padangs ſtellte fi im Jahre 1898, wie folgt: 
| $ ⸗ * 
= | Es 4 | 8 
Ausfuhr nad: . 4 = SE * m 2 er 
2 = | 8 513513 E |321|18|& 
17 5 5 3 oO 8 
818 5—551313831313 
gie. | wir | pit. 
New⸗York......... — — — — 
den Niederlanden.. 147 DB — 169 
ava............. 5 431 HH — 
Straits Settlements. 8 83 ; 814 118 
London........... — — — — — 
Hamburg ....... — — — — — 
Havre.......... — — — — — 
Narſeille.......... — — — — _ 
Trieſt ........... — — — — — 
Genua............ — — — — — 
San Francisco..... — — — — — 
zuſammen.... 69086| 13 020 1 oo son 8834| 168 1260 165 son] 27 os 1a 62 1eo) 6681 seo 287 


I) Beral. Hand. Ar. 1893 IL ©. 160. 
2) 1 Bilul glei 61,75 kg. 


Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 39 


286 


Cephalounia. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.9 

Allgemeines. Das vergangene Jahr iſt ein ungünftiges nicht 
nur für die Inſel Cephalonia, fondern für Griehenland im Allge⸗ 
meinen geweien, dad eine ernfte finanzielle Kriſis durchzumachen 
hatte. Der Handel litt ſehr unter dem Drud des ungemein hoben 
Goldagios, das eine Höhe von 70 pCt. Über Bari erreichte, und 
unter dem unvorbergefehenen niedrigen Preife der Hauptprodukte des 
Landes, Wein und Korinthen. Die natürliden Folgen dieſer Ver⸗ 
hältniffe waren Minberverbraud aller vom Ausland eingeführten 
Artikel und ſehr bemerkbarer Gelbmangel. 

Landwirtbihaft Die Ernten waren, was die Dualttät 
anbetrifft, mit Ausnahme der Korinihen, befriedigend, Dagegen waren 
bie erzielten Preiſe durchaus nicht lohnend, ganz beſonders für 
Korinthen, deren Preiſe faft gleih nad Gröffnung der Saifon fo fehr 
zurüdgingen, daB die Pflanger damit kaum die Produktionskoſten 
decken Tonnten. ' 

Das Getreide war durchweg fehr guter Dualität, und reichte das 


ErntesErträgniß für den heimiihen Verbrauch ungefähr vier Monate. . 


Cephalonia. 


Korinthen. Der Ertrag nom Jahre 1803 iſt ber größte ges 


weſen, den Cephalonia bisher aufzuweiſen hatte, da derſelbe 11000 


Engl. Tonnen Überſchritt; die Qualität ließ indeſſen etwas zu 
wünfchen übrig, was einen nicht geringen Einfluß auf bie Preiſe aus; 
üben mußte und die Spelulation keineswegs ermunterte. 

Die Preiſe, welche ih am Schluß ber 1892er Kampagne auf 
17 Schill. pro Engl. Str. frei an Bord behaupteten, fielen, ſobald ſich 
die Erwartungen einer ungemein großen Ernte zu bewahrbeiten 
ſchienen; der Markt wurde daraufhin für 1893er Frucht zu 14 Schill. 
fob. eröffnet mit ftarfer Tendenz zum Fallen ber Preiſe. Diele 
Neigung verichärfte fi mehr und mehr, fo daß am Ende bes Jahres 
Gebote über 7 Schill. Feine Annahme fanden. 

Mein. Die Neben haben durd) die Peronofpora ſehr gelitten, 
und die Weinlefe war beöhalb eine weniger ergiebige ala im Bor: 
jahre. Die meiften Rothweine find nicht befonbers fchön außgefallen. 

Diivendl. Die 1893er Dlinenernte ift die größte in ben 
legten 20 Jahren gewefen und genügte nicht nur vollftändig für Den 
Lokalkonſum, fondern ließ auch einen Ueberſchuß für bie Ausfuhr, 
welches nicht weniger ald 1000 Engl. Tonnen beitragen bärfte. 


Der Werth der im Jahre 1893 eingeführten Artikel flellte ſich wie folgt: 










Rußland. Ungarn. 





Einfuhr aus: 


Deſterreich⸗ Groß» 
britannien. 





Deutſch⸗ | 
land. und 


| E ” Aeghpten. ſanderen Ländern. 











Werth: Franken. 














Getreide ........................ 1078 400 8500 — — — 54 560 1137 960 
emuſe ........................ 9 500 8400 800 — — — 2 500 23 100 
Butter und Käüſe................. 2 750 11 200 750 1 800 — — 1200 20 200 
Kaviar ........................ 16 280 — — — — — 16 230 
Getrocknete und geſalzene Fiihe.... — 8500 | 182 000 110 000 17 300 _ 13 000 309 800 
Buffer .........5. .............. _ 162 000 _ — — — 162 000 
Zucker.......................... — 154 300 — — — — 154 300 
Reis .......................... — 47 200 16 000 — _ — 63 200 
Thee und Drogen. ............... 500 800 8 500 300 — — — 1. 10 100 
(2 1) € .................. — 2 300 8 500 — 18 000 T — 600 57 400 
Eiſen⸗ und andere Metallwaaren... — 22500 28 300 1 200 2 750 5 300 — 68 800 
der .......................... — 17 000 — 35 000 5 700 — 
Manufakturwaaren ............... — 23000 |. 267 000 21 000 20 500 27 000 — 
................... — 18 200 1200 8 100 1 500 1100 — 
Kurzwaaren ..................... — 2500 700 900 2.000 3250 — 
Seife und Parfümerien........... _ 1 200 800 500 9000 560 — 
Gold⸗ und Silberwaaren.......... — 9 300 — 370 1000 7 300 — 
Steingut und Sladwaaren ........ — 15 600 8 000 5 600 7 000 1500 — 
Papier ........................ — 24 800 700 8 500 ‚1500 8.000 _ 
Holz und Faßdauben............. — 156 000 — 217 000 — — — 
Schwefel....................... — — — 186 000 — — _ 
Steinkohlen ..................... — — 30 000 — — — — 
Mein, Sprit, Bier .............. — 1500 1200 — 1 500 8 900 — 
Farben und Firniß ......... ..... — 14 760 18 000 1500 2100 — — 
Chemiſche Produkte............... — 4300 9 730 8 500 1800 — 
Tauwerk........................ — 12000 10 000 Ä — — 
etroleum ...................... — — 1 — — — 
chlachtvieh..................... 5 200 — — — 















.... . .CC. CXE 68400 | 101660 3 391 580 
Bon Griechenland wurde an Schlachtvieh, Getreide, Mehl und Tabak eingeführt fur.... | 1000000 
und an St. Maurasforintben gwieh, Beizeibe, Wehl und Tabat eingeführt fü ......................... 250 

überhaupt.............. .... 4641 680 


1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1893 IL ©. 282. 








Cephalonia. — Korfu. 287 


























Aungdjuhe. | nad Engl. Pfund. 
Nachſtehende Tabelle zeigt die Rorinigen-Berfätffungen während Belgien ....................... 3 576 063 
des Jahres 18%: Deutſchland.................... 1 367 026 
Es wurde außgeflihrt: Großbritannien............... 130 000 
nach Engl. Pfund. zuſammen 25 967 011 
den Rieberlanden .......uuruu0.. 20 883 922 
Der Werth der im Jahre 1898 ausgeſuhrten Produkte ftellte ſich, wie folgt: 
Ausgeführt nad: ——— 
. der Aus⸗ 
ben Rieder Deutſch⸗ ODeſterreich⸗/ Groß⸗ 
landen. | Yelsten. an, Rußland. Frankreich Ungarn. |britannien. Türke. —* N en 
Werth: Franken. — 
Lorinthen............. 2800000 | 400 140 000 2 _ 270 | 14000 — 2857 770 
117 1 Be 87600 190 000 6 000 1000 f 13000 15 000 23 000 314 000 
Dlivenöl.............. — — — 85 000 _ 600 _ 15 000 65 500 
Röle...eononzonnonen . — — — — — 700 — 13 000 17 700 
Haͤute................ — — — — 2.000 13 000 — — 15 000 
Meinhefe ............. — — — — 11.000 13 000 — — 24 000 
zulammen eine! minder ' ' F— | 
wihtiger Artikel..... | 2337500 | 400500 | 330.000 45 000 16 700 68 470 29 000 56 000 3 314 170 
Bein, Käfe, Gemüfe ze. wurden nach anderen Stäbten Griechenlands außgeführt für ....................... 220 000 
| aberhaupt................ .... | 8584 170 
Schifföverkehr is Cephalonia im Jahrs 1898. Zeit nur ſehr wenig vorhanden, weßhalb Deuiſche Fabrikanten gut 


thun werden, ſich beſonders von direktem Kreditgeben fern zu halten. 
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel find: 






Eingang. 






Nationaliät. An⸗ » | Um | NR DiivendL Im Jahre 1898 wurben ausgeführt: 
zahl. | Tonnen. nad: Barils. nach: Barils. 
Trieſt............ oo 880 Rumänien und Bulgarien 1711 
Griedike..... Dam fiel 215 | 94780 215 | 94780 Benedig .............. 20615 Konftantinspel ........ 8688 
0 Eeudöhe 98 | 12100 % | 11759 | Linoens und Genun.... 406 Alexandrien.......... 187 
nkreich ........ ... 10067 Griedenland .........- 24 872 
. Dampritifie | 104 | 9uu00 | 0a | 9as0o | dre 22 
—— England orten. 135 zujammen. .. 67 900 
—* che.. —— 4 414 4 414 Doefla und Taganıng.. 5889 
Britiſche. .... —E 8| 6381 8) 6381 Der muthmaßliche Ertrag ber Ernte vom Jahre 1892/98 kann zu 
Deutihe ..... 6| 51% 6) 5130 | 99996 Barils angenommen werden 
Fiederiandifche 6| 4069 | -5| 4069 ng en 
Belgiſche -.... 2 1460 2 1460 Die Preiſe unterlagen im Laufe des Jahres 1893 feinen 
Ytalienifche ..... ".. 1 860 1 860 nennenswertben Schwanfmgen. 
ne. Segelläifie. | 16 | 2.000 16 | , 2000 Altes Del vom Jahre 1892/98 bebingt andauernd noch 70 Mari 
Te I | pro 100 kg frei an Bord, trog der vorzüglihen 1893/94 er Ernte 
aufammen... | 459 | 221 494 | #58 | 221168 im übrigen Griechenland, auf Kreta und in Kleinafieen. Der Preis 


für neueß Del eröffnete Anfang November mit 69 Mark, ſank aber 
ber geringen Dualität bes Deles wegen bis Ende Dezember allmählich 
auf 59 Marl. Da die Delbäume zum größten Theile ihrer Früchte 


g entledigt wurden, fo hatten fie genug Zeit, ſich den Winter über zu 
orfu. | erholen, was ber Hoffnung auf eine gute 1894 / 90er Ernte Raum giebt. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) Wein. Nachdem bie Eigner der Vorräthe aus der 1892er Ernte 
il it Eintreten der wärmeren Sahreszeit ſich entſchloſſen, Gebote von 

| l m ! 
en an ea Alena s als ſeuher | Marid anzunehmen, die fi Im Durdignitt auf nur 12 Matt für 


(dies 1 Heltoliter mit Faß frei an Bord ftellten, wurden bis Ende Sep- 
ji, Ro im Sr r 3— Bid * SE tember 30 078 hl verladen, die nach Rouen gingen, mit Ansnahme 


2 kn i . von 8000 hl, die für Trieſt beftiimmt waren. Die Gefammtausfuhr 
ſeit einiger Zeit auf 120. Aucaſicht auf Beſſerung iſt in abſchbarer dieſes Jahrganges beläuft ſich auf nur 44 185 hi und erreichte damit 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 IL ©. 218, faum die niebrigfte Ausfuhrziffer. Von ber 1891er Ernte wurden 
89%* 


288 


noch 82134 hl zur Ausfuhr gebradt. Was zurückblieb, befland zum 

größten Theile aus geringen und verborbenen Weinen, die zu Sprit 

verbrannt wurden, deſſen Verwerthung jedoch Dusch die Konkurrenz 

der billigen Korinthen ſehr erichwert if. In Folge der theilweiſen 

Mißernte Italiens wurden bis zum 31. Dezember von ber 1898 er 

Ernte 14067 hi Wein ausgeführt und zwar nad: 
bl 


hl 
Fiume ................. 2380 Frankreich .............. 1898 
Trieſt ................. 2249 verſchiedenen Ländern .... 668 
Italien ................ 6877 


Die Preiſe hielten ſich der allgemeinen ſchlechten Lage des Artikels 
entiprechend ſehr niebrig und betrugen je nah Dualität 12 bis 
14 Marl mit Faß frei an Bord, und ba zu Dielen Preifen fchon 
größere Mengen in die „zweite Hand“ übergegangen find, wird 
erwartet, daß fich die Ausfuhr im neuen Jahre Iebhafter geftalten wird. 

Schiffsverkehr. Der Schiffsverkehr bat, fowohl was Dampf- 
Ihiffe ala was GSegelihiffe anbelangt, wieder abgenommen, und 
zwar einerjeit3 im Folge der Unterbrüdung einer ber Dalmatiner 
Linien des Lloyd und anbererfeitd in Yolge Einſchränkung der 
Fahrten der Segelſchiffe nach Alerandrien, ſowie in Folge des Ichlechten 
Geſchäftsganges überhaupt. 

An den Hafenbauten wird fortwährend gearbeitet, 
fohreiten indeß nur langjam vorwärts. 

Die Betheiligung der einzelnen Nationen am Schiffseingang 
veranſchaulicht folgende Tabelle: 


dieſelben 





Segelſchiffe. 
Mit Ladung. | In Ballaft. 


Reg.» | Ans An⸗ Reg. 
Tonnen. zahl. zahl. Tonnen. 








Dampficiffe. 


Ans 
Taahı. 


Rationalität. 
Reg.s 
Tonnen. 



























Deiterreihslingariiche .. | 437] 4085461 9 820 | — — 
Italieniſche........... 268 2146731 311 8199 | 1138 
Griechiſche............ 2161 113 021l 262) 10770 | 30 | 682 
Britiſche ............. 29 338357] 1 76 | — — 
Deutſche ............. 3 60301 — — — — 
Türkiſche............. — — 69 169% | 2 87 
NAufflide ......00..... 2 890 — — — — 


zuſammen... obo 776 | a72] 16.560 | 38 | 807 


Oeſterreich⸗ Ungarn. 
Genoſſenſchaft Ungariſcher Landwirthe. 

In Budapeſt beſteht ſeit drei Jahren eine „Genoſſenſchaft 
Ungariſcher Landwirthe“, deren Zweck die Ermöglichung des uns 
mittelbaren Abſatzes von Cerealien und Futterſtoffen ſeitens der 
Produzenten an die Konſumenten und die möglichſt billige Ver⸗ 
ſorgung der Mitglieder der Genoſſenſchaft mit erprobten Artikeln, 
wie Kunſtdunger, Samen, Kohle, Maſchinen, allgemeinen Wirthſchafts⸗ 
artikeln, Kraftfuttern u. ſ. w., iſt. 

Der Verkehr mit Deutſchland erſtreckt ſich hauptſächlich auf die 
Einfuhr von Futterrübenſamen und Grasſämereien und auf die 
Ausfuhr von Kraftfuttern (Trockenſchlempe, Kleie, Delkuchen u. ſ. w.), 
ferner von Stroh, Heu und auch Cerealien. Die Zahlung wird von 
der Genoſſenſchaft ſtets gegen Recepiſſe durch eine Bank in Budapeſt 
ausbedungen. 


Korfu. — Defterreihetingern. — Auftralien. 


Auftralien. 
Wein⸗Produktion, ⸗Ausfuhr ⸗Verbrauch der 
Auſtraliſchen Kolonien in den Jahren 
1891/92 und 1892/93.') 


Leber die während ber beiden letzten Erntejahre mit Weinreben 
bepflanzten Flächen der Auftralifchen Kolonien ift folgende Lieber» 
t zufammengeftellt: 
far auf gene Angebaute Fläche. 


Kolonie. 1891/92. 1892/98. 

Ader. Ader. 

Neufüipwales ...... .... 1481 8 264 
Dueensland...... ...... 1988 1908 
Sudauſtralien .......... 12314 15418 
Viktoria ............... 23868 28062 
Meftauftralien .......... 1 004 1218 
zuſammen ......» 46606 54860 

oder in ha 183861 22202 


Es Hat fih die Anbaufläche im Erntejahr 1891/92 gegen das 
Vorjahr um 4337 Ader ober 1755 ha, im Erntejahre 1892/93 aber 
um 8255 Ader ober 8340 ha vergrößert. 

Die Weinproduttion ber genannten Kolonien wie in den 
beiden Berichtsjahren folgende Zahlen auf: 


Mengen 
1891/92 1892/98 
Kolonie. Gallonen.  Gallonen. 
Reufünmales ...... 918 107 915 668 
Dueendland....... 168 526 193 337 
Sübdauftralien ..... 801885 . 1108221 
Vittoria.......... 16564180 1694745 
Weftauftralien ..... 166 664 160 776 
zufammen 8604262 4060 732 
oder hl...... 163 768 184 513 


Im Sabre 1891/92 hat die Produktion gegen das Borjahr um 
über 380 000 Sallonen abgenommen, während die Probuftion des 
Sahres 1892/93 die des Jahres 1890/91. um etwas über 74000 
Gallonen übertraf. 

Die Weinausfuhr, an welder fait außichließlih nur bie 
Kolonien Neuſüdwales, Viktoria und Güpauftralien betheiligt find, 
zeigte in den lekten beiden Sahren folgende Mengen und Werthe: 


1891/92. 1892/93. 
Werth. WVerth. 
Kolonie. Gallonen. Pfd. Sterl. Gallonen. Pfd. Sterl. 
Neuſuüdwales ......... 64 143 11644 27867 7081 
Südauftralien........ 286 188 58684 325039 64 783 
Vittoria............. 160 981 32516 224 369 37 849 
zufammen..... 5601312 10284 658255 109713 


Im Sabre 1890/91 wurben nur 416806 Gallonen im Werthe 
von 90318 Bid. Sterl. auögeführt, jo daß eine andauernd fort 
ſchreitende Ausdehnung in biefem Han delszweige hervortritt. 

Nach Deutſchland direkt wurden im Jahre 1893 etwa 6000 
Gallonen Auſtraliſcher Weine ausgeführt, während etwa 524.000 
Gallonen nad Großbritannien gingen. 

Die Konialvegierungen ſchenken Dem Weinbau und der Wein- 
außfubr große Aufmerkfamkeit. Da ehedem das Auftralifhe Gemäds 
durch Berfendung von unveifen Weinen etwas diskreditirt worden mat, 


1) Wegen des Jahres 1890/91 |. Yand. Arch. 1898 IL. ©. 63. 


Auftralin. — Bulgarien. 


ſo Haben bie Regierungen von Viktoria, Sudauſtralien und Reufüb- 
wales neuerdings in den brei Haupiſtädten dieſer Kolonien Amts» 
Rellen eingerichtet, welche auf Wunſch der Exporteure eine unent⸗ 
geltliche Probe und Sortirung ber zu verfhiffenden Weine vornehmen. 
Die Kolonie Südauftralien Hat außerdem im Jahre 1898 in London 
ein Depot für ihre Weine eingerichtet. 

Der Berbraud von Kolonialwein in Auftralafien felbft ift noch 
immer ſehr gering und dürfte 21/5 Millionen Gallonen kaum über: 
fteigen. 

Dagegen bezifferte fich ber Gefammtverbraudg von Tafeltrauben 
auf 27418 158 Pfund im Jahre 1891/92 und auf 32 292 383 Pfund 
im Jahre 1892/93. 

In neuerer Zeit bat ſich in einigen Kolonien neben bem Keltern 
des Weines auch die Bereitung von Cognak entwidelt. Im 
Sabre 1892/93 wurden 163815 Gallonen Cognak in den Auftra- 
liſchen Kolonien bergeitellt. 

Die erfte bedeutendere Verſendung Auftraliihen Cognaks nad 
Sondon fand von Biltoria aus im Sabre 1893 ftatt. Die ausge⸗ 
führte Menge älterer und jüngerer Jahrgänge betrug ungefähr 
50000 Gallonen, und foll das Produkt angeblich zwar einen fonft 
nit befannten eigenartigen Geſchmadk befiken, aber doch gewiſſen 
Sorten des Franzöfiichen Fabrikates ebenbürtig zur Seite zu ſtellen fein. 


Bulgarien. 
Die wirthfchaftliche und Handelspolitiiche Bedeutung 
Nordbulgariens.‘) 


Die nörblih be Balkan gelegene Hälfte bes Füſtenthusm 
Bulgarien bezieht ihren Waarenbebarf hauptfächli auf bem Donaus 
wege, und zwar entweder Donauabwärts oder via Galak Donaus 
aufwärts. Nur geringe Mengen werben burd bie Rumänifchen 
Eifenbahnen oder von dem am Schwarzen Meer gelegenen Hafen 
Barna auf der Bulgariichen Eiſenbahnlinie Ruſtſchuk⸗Varna heran⸗ 
geführt. 

Getreidebau. Der Getreibebau erfolgt noch in ber primitivften 
Weiſe. Der Boden wird nicht gebüingt, ſondern, nachdem er Winters 
frucht getragen, ein, ja zwei Jahre brad liegen gelaflen. Cine 
Fruchtfolge wird nit beobachtet. Die Bodenbearbeitung erfolgt 
ausſchließlich durch Holzpflüge und durch Wehaden bed Bodens beim 
Naisbau. Obgleich die Regierung fi die größte Mühe giebt, eine 
Verbefierung des Landanbaues durch Einfuhr guter Adergerätbe 
und Maſchinen herbeizuführen, ift bie Alage allgemein, daR ber Bauer 
von feinen althergebrachten Gewohnheiten nicht abläßt. Da außer» 
dem die Benöllerung fehr dünn gefäet ift, bleibt ein großer Theil 
des Bodens gänylih unbebaut. Nur im Nuftfchuler und Wraßaer 
Bezirk find Kortichritte wahrzunehmen. Es giebt da Tein Dorf, in 
dem nicht mindeftens eine Getreide⸗Reinigungsmaſchine arbeitet, ein 
Sortfchritt, der gegen die Gegend um Sofia auffallend abſticht. 
Eingeführt wurden Pflüge, Mähmaſchinen, Waisthälmaichinen, 
Reinigungsmaſchinen und Trieure. Die Negierung giebt fich ſtete 
Mühe, weitere Yortfchritte zu erzielen. Ste vertheill Samen, wie 
Luzerne, guten Mais, Tabak und beſonders Raps. Linterflügt wird 
dieſer Sortichritt weientlich auch durch bie bei Ruſtſchuk gelegene 
Mufterfchufe, bei der allerhand Maſchinen, ſelbft Amerikaniſche 
Getreide⸗Mah⸗ und Bindemafchinen in Arbeit find. 


— — — 


1) Vergl. Hand. Arch. 1887 II. ©. 706. 





Sm Jahre 1892 wurben gewonnen: 


1000 kg 1000 kg 
Weiber Weuen ......- 3% er ............... 54 181 
Rother Weizen ....... 4475622 Spelt......... ..... 8166 
Riiäfrußt........... 21848 Hirſe ............... 4091 
Roggen ............. 70 080 Maid ............... 208 158 
Gerſte............... 126 368 


Die Ausfuhr von Getreide geſtaltete ſich in den letzten Jahren, 
wie folgt: 


1891. 1892. 1803. 
Weizen ........... 99232 112208 116888 
Roggen........... 51 177 89 980 31845 

Mais............. 40 188 66471 228 264 

Gerſte ............ 12 936 13 675 16 104 

Safer ........... 1 363 8141 1806 
Vieh zucht. Der Viehbeitand am 1. Januar 1893 war folgender: 
1000 Stüd. . 1000 Stüd. 
Stuten ............... 848 Biegen ......... auenc 3014 
Hengſte .............. 528 Schmeine..... Banuunse 417 
Kühe................. 415 Zunge Schafe ......... 215 
Kälber ............... 312 Biegen ............... 8134 


Für die Viehzucht ift bisher nichts geſchehen. Die feit Jahren 
projeftirten Geſtüte find noch nicht eingerichtet worden, doch ſcheint 
dies jetzt vorwärts zu gehen. Sn Folge ber Auswanderung der 
Türken, welche gute Pferdezüchter find, ift Die Pferdezucht ſehr zurüds 
gegangen, fo daß felbft Die für ihre guten Pferde renommirten 
Kreife von Radgrab und Siliftria Fein militärifh brauchbares Pferbes 
material mehr aufmweilen. Nur aus dem meftlihen Theil von 
DonausBulgarien wird eine Beflerung in ber Zucht bed Hornviehs 
(Schlacht⸗ und Zugvieh) gemeldet. 

Die Ziegenherden nehmen in Folge der ftrengen Schutzvor⸗ 
Ichriften für die Wälder ſehr ab. oo 

Die Hauptſorge verwendet der Bulgare auf bie Schafherben, 
deren Zahl andauernd im Steigen ift, und auf die Büffel, mit 
benen er alle ſchweren Arbeiten verrichtet. Neuerdings erft fängt 
man im Kreife von Rasgrad an, auch Pferde zum Pflügen und zu 
anderer Landarbeit zu benußen. 

Der Werth der gemonnenen Wolle und Haare beträgt 6 425 937 
und 538866 Franken. Die gezüchteten Schafe geben nur wenig 
kurze und raube Wolle von verhältnigmäßig geringem Werth. 

Eier. Sehr groß ift die Geflügelzucht zumal in den an ber 
Bahn Ruſtſchuk⸗Varna gelegenen Gegenden. Im Sabre 1892 
wurden allein aus dem Bezirk Rasgrad 75130 Hühner und 
3 895 000 Eier ausgeführt. Vom 1. Januar bis 1. Juli 1898 war 
die Ausfuhr Ihon auf 88 165 Hühner und 6048 760 Eier geftiegen. 

Alle Geflügelforten, Hühner, Enten, Sänfe und Buten, welde 
berbenweife durch das Land getrieben werben, find in großer Bahl 
vorhanden und ftehen fehr niedrig im Preis, doch findet eine Aus⸗ 
fuhr des Geflügeld nur Über Varna ftatt, da bie lange Dauer des 
Transportes, die dem Eierhandel fhon große Schwierigkeiten 
bereitet, den Geflügelhandel direkt unmöglich macht. Die Berfuche, 
eine Geflügelausfuhr auf dem PDonaumege oder während bes 
Winters per Bahn einzuführen, haben bis jetzt nur Verluſte ber 
Erporteure zur Folge gehabt. 

Bienenhonig. Die früßer zur Türkenzeit ſehr verbreitete 
Bienenzucht Bat feit dem Fortzuge der Türken ſehr gelitten, doch 
gelangt dieſelbe neuerbingd wieder mehr in Aufnahme. Aus ben 
Präfelturberichten ift zu entnehmen, daß die Zahl der Bienenlörbe 
jeit ber Türkenzeit oft auf ein Drittel zurüdgegangen if. Der 


230 


Ertrag an Honig bat im nörbliden Wulgerien ausſchließlich bes 
Reeifes Varna 484.000 kg ergeben. 

- Weinbau. ..Die Ausbehnung ber Weinberge . beträgt 
513 088 Delare. . 

Die Phyllogera iſt bereit ſtark verbreitet. Im Lom⸗Diſtrilt 
bat: ſich ala wirkſames Mittel gegen dieſelbe bewährt: die Wurzeln 
auszureißen, dann mit Eichenhobelipänen zu bebeden, diefe dann mit 
Petroleum gu begießen und darauf bie Wurzeln vollftändig zu vers 
brennen. 

Man bat Berfude mit Anpflanzgung Amertlanifcher Neben ges 
macht, weldye von der Regierung gekauft und vertheilt werden. Im 
Kreife Braga haben dieſelben gute Refultate ergeben. 

Sn den Weinbau treibenden Diftrikten ift aber die Einwirkung 
ber Furcht vor der Reblaus ſtark und verhindert die Ausdehnung 
der Unpflanzung. Im Sabre 1893 war die Weinernte ‚Durchweg 
ſchlecht und der Preis der Vedro (12 bis 14 Liter) von 2,50 bis 
4 Franken auf 5 bis 7 Franken geftiegen. 

Seidenzucht. Die Probufte ber Seidenzucht find bisher aus⸗ 
ſchließlich nach Jtalien und Frankreich verkauft worden. Schon jeit 
Jahren hat die Regierung ihre ſtete Aufmerkſamkeit auf dieſe Haus- 
nt gerichtet, welde durch eine Krankheit der Maulbeerbäume 

und in Folge deſſen der Raupen faft zu Grunde gegangen war. 
Indem bie Regierung jede Einfuhr von Eiern verbot und felbft bei 
Ankauf und Einfuhr die ſtrengſte Kontrole übte, iſt es ihr gelungen, 
die Seidenzucht wieder zu heben. Sie vertheilt nun auch nach Be⸗ 
bürfniß Naulbeerbäume, ſo daB dieſe Hausinduſtrie der Frauen 
vorausſichtlich wieder aufblühen wird, die zur Zeit z. B. aus dem 
Bezirk Ruſtſchuk vollſtändig verſchwunden iſt und in nennenswerthem 
Umfang nur noch in ben. Bezirken Lom, Wratza, Siliſtria und 
Sevlievo betrieben wird. u 

Induſtvie. Außer den in jedem Bezirk wohnenden Sands 
wertern (Kürfchner, Schneider, Schufter, Blechichmiebe, Gerber u. |. w.) 
una den an ber Donau gelegenen zahlreichen Waflermühlen verdienen 
noch beiondere Erwähnung: 

die Tabakfahriken, ferner 

die Teppidfabrilen in und Bei Berlowat im Bezirk von Lom⸗ 
Balants, 

eine Tinten» und Siegellack⸗Fabrik in Drehowo (Rahowo), 

Bierbrauereien in Widdin, Lom, Schumla, Tirnowa und Ruftihuf, 

die Seiden-Haußinduftrie in Wratza, welche khöne Stoffe herſtellt, 

die Dampfmüblen in Rufſtſchuk, Stlifria und Tirnowa, 

die Lederfabriken in Ruftichuf, 

eine Strickfabrik in Ruftichuß, welche mit 45 Maſchinen arbeitet, 
eine Seifenfabrik daſelbſt, 

6 Schajaffabrilen (ein Stoff aus friſcher Sgafnoie von großer 
Haltbarkeit) in Frasna und . 

verſchiedene Sägemühlen im Kreiſe Tirnowa, wo auch mehrere 
Spiritusbrennereien und eine Farbenfabrik gelegen iſt. 

Die ſtrenge Aufſicht über die Wälder bat unter Anderem zur 
Folge, daß zu mafchinellen Anlagen neuerdings vielfach Petroleum⸗ 
Motoren verwandt werben und bie Einfuhr derſelben in jüngſter 
Zeit plotzlich gewachſen if. 

Handel. Die beiden größten Einfubrpläge unter ben 8 Donaus 
häfen find Siſtow und Ruſtſchuk. Früher war Ruſtſchuks Einfuhr 
noch bebeutenber, da e3 nicht nur der Stapelplag für Manufalturs 
und Textilwaaren war, deren Handel dort für ganz Nordbulgarien 
feinen Sitz bat, fonbern weil dorthin auch Kolonialmaaren für ein 
weitbegrengtes Sinterland eingeführt wurben, die bie Haupt-Einfuhrs 
artikel von Siſtow waren. Seit einiger Zeit ſucht aber Siſtow ben 


Bulgarien. 


Ruſtſchuker Handel yan Kelonialmaaren dadurch on ficdh zu ziehen, 
daß ed für diefelben geringere ftäbtilhe Ditroigebühren erhebt al 
Ruſtſchul 
An der Einfuhr nach Nord⸗Bulgarien während ber Sabre 1891 
unb 1892 find bie verſchiedenen Staaten, wie folgt, betheiligt geweſen: 
In 


Su 
1891. Prozenten. 1892. Prozenten. 
Werth: Werth: 
1000 Franken. 1000 Franken. 
Deſterreich⸗ AUungarn. 15121 52 . 12657 45 
Deutihland........ 2194 8 5B3i2 - 19 
Großbritannien 8 984 14 4132. 15 
Rumänien. ..u..... 144 6 1251 b 
Rußland .......... 2741 9 1025 4 
Srankeeih......... 1304 5 949 3 
Turkei ............ 792 3 785. 8 
Stalien ........... 409 1 648 2 
Belgien... ..errerre 337 1 46 2 
Serbien........... 342 1 345 1 
Schweiz. .......... 325 1 801 1 
zuſammen (einſchl. der 
Einfuhr von auderen 
Ländern) ......... 29 107 27 908 


Die Einfuhr aus Deutſchland Hat bedeutend zugenommen und 
iſt von 2 194 000 Franken im Sabre 1891 auf 5812000 Franken 
im Jahre 1892, aljo auf das Donpelte geſtiegen. 

Die Einfuhr nad) Waarenlategorien in die Bulgariihen Donau: 
hafen im Jahre 1892 geftaliete ſich, wie folgt: 


Werth 
1000 Sranten 
Bebende Thiere............................... .22 
Thieriſche Produkte..................... ........ 147 
"Serealien und deren Produkte............... 79a 
Früste, Gemüfe, Samen, Pflanzen. .......0..00.» . 87 
Koloniafwaaren......... ....... .......... ..... ve 2001 
Spirituoſen....................... ........ 7386 
Konſerven und Konfitüren...................... 186 
Dünger und Abfälle........................... 2 
VDrennmaterialien........................... uns 428 
Chemiſche Probulte...... ............... ....... ... 1% 
Gerd: und Farbftoffe, Farben und Gmiß......00.0. 326 
Harze, Mineratöle, Hiebfloffe.......--unonuneenncne. 842 
Dele, Jette, Wachs und deren Produlte........ dauee 650 
Drogen und Arzneimittel... ...o.orocsucnnennunene 209 
Varfümerten, Lichte, Seife .......-ucrconennrne un. 61 
Steine, Thone, Glas und deren Brobufte............ 783 
Metalle und Erzeuanifie der Metallinduftrie ......... 2071 
NRobftoffe und Produkte der Holz, Schnitz⸗ und Korbr 
flecht⸗ Induſtrie ............... ...........2.. 2318 
Rohſtofſe und Erzeugniſſe der Papierinbufirie ........ 492 
Häute und Lederwacren...................... 1 026 
Rohprodulte und Erzengnifſe der Tertiinbufteie nen 678 
Kautſchuk, Guttaperda und Erzeuguifle Daraus...... . 101 
Eifenbabnwagen, Wagen, Boote.................... 66 
Maſchinen, Inſtrumente, Apparate............... 3497 
Kurzes u. Spielmaaren, Zurudartilel u. Biloutertewaaren 15 
Litterarifche und Kunftgegenflände ........... .ononne 59 
Berihiedene nicht benannte Waaren.............. 4 018 
zujammen... 27893 





Bulgarien. Be 


Die wichtigften Einfuhrartilel der Bulgariſchen Donauhäfen im Jahre 1892 waren: 


Werth: 
Waarengattung. Herkunftsländer. 1000 Franken. 
Reis ................................... ...................... direft aus Indien, befiere Waaren aus Italien 698 
Raffinirter Zucker in Kiſten und Säcken............................ Deſterreich ............................. 1426 
Kaffee, roher ...................................................... Deſterreich, Frankr., Großbritannien, Deutſchl. 374 
Spiritus............................................................ Ungarn (Rußland)... .................... 630 
Steinkohle................................... ..................... Großbritannien (Oeſterreich).............. 267 
Brennholz ............................................. Ungarn, Serbien ....................... 147 
Betroleum und Rapbtalin, raffinirt................. ..................... Rußland .............................. 632 
Dlivendl in Fäfſern und Häuten....................................... Griechenland (Stalien, Frankreich, Defterreiß) 142 
Nuß⸗ und Seſamöl......................................... ........... Frankreich (Defterreich, Italien)........... 193 
Cereſin, Paraffin und Dzokerit.............. ......................... ... Deſterreich............................ 100 
Erzeugniſſe 2c. zum Medizinalgebrauch, die anderweit nicht genannt find...... Deutihland, Defterreih. ................ 173 
senfterglas und gewöhnliches Glas in Scheiben .........-erznnoonununnnncn Belgien ......--osonnnnnnunsnunnonuunn 112 
Gewohnliche Glaſswaaren, auch in Geflechten........................... ... Deſterreich, Frankreich, Deutihland........ 195 
Rohes hartes Giſen, in Stüden, Stäben ꝛc............................... Deutſchland (Belgien, Großbritannien)..... 115 
Rohes, weiches Eiſen, ſogen. Lamas, Schwediſches, ſogen. Borniſches .......... n m ee 299. 
Eiſen in Barren und Tafeln.................. Lounnonenne ............... " „ —W 66 
Eiſerne Radreifen ........................ ........................ " ” „ more 68. 
Smöhnlidhe Eiimmaaren, wie: Hämmer, eiſerne Töpfe, Gifentheile jr Zhüren, | a 
Fenſtern I... .oon00cunooe uno nenn non nee nun nun nern ernennen nenne Deutihland (Großbritannien, Deſterreich).. 166. 
Seine Eiſenwaaren, wie: Kafgenmeiler, Scheeren, feine Eifentheile zu Senftern 
und Thürem ................................... ......... ........ on " .. 141 
Pardier Drahtſtifte Nr. 1 bis Kr. 60, Säufternägel und Nägel mit vergoldeten Ä 
Köpfen......................................................... n ‚(Belgien, Oefterreih)......... 137 
Seihmichetes und gewalztes Kupfer in vlauen X.......................... Großbritannien .............. .......... 187 
Weiches Europlilches Bauholz, roh oder mit ber Axi Behauen... ee .......... ........ 266 
Harted Europaiſches Holz, gefägt ober anderweitig peäpariet. .».-..«-........ Rumänien, Ungsrn ... .................. 1508 
Weiches nee”? RR N Fionssrerununn rn „ Pa 126 
Holzmöhbel und Theile beristben, patiet ober nicht, au) in Verbindung mit 
Kupfer, Meifing ic... 2.00.0020 n0n@onunrnnn nennen en nennen nern nn Defterreih, Ungarn (Deutihlanb)......:.. 132 
Loͤſchpapier, Padpapier aller. Faber, gemignlige Pappbeiel und Fiitrirpapier . Deftereih, Deutſchland.............. 114 
Druds und Schreibpapier aller Art................. ..................... n WM Kroorooennenene u .18%8. 
Cigarrettenpapier aller Sorten ...... ............ ....................... Deſterreich.......................... 108 
Rinds und Kubhäute, rohe, geſalzene, gekalkte und trodene .................. Sidameriln via London................. 182 
Andere bereitete Felle zur Pelzwerkbereitung im Allgemeinen................. Deutihland, Defterreih .. „once... nenne 101 
Sobllever „..ouuuonononnunosonnnnnesnnnuonnunnneneenn nn nennen en nu nenn Italien, Deſterreich................ zn... 290 
Naroquin, Biegenleber ıc. präparirt, und im Allgemeinen dad Schuhmacherleder Deutſchland, Frankreich ............. use 164 
Shubwaaren, feine, au in Verbindung mit anderen Materlalien............ Defterreih, Frankreich ................ 180 
Gefärbte Wollenſtoffe und Tude........... .... ............. .......... Deutſchland, Belgien, Defterreih ......... 456 
Shawltücher, gewebte ober geſtrickte ..................................... Deutihland ......................... . 104 
Baumwollengarn, roh, bis Nr. 12 Engliſch, eins ober gweibräßtig............. Großbritannien...................... .. 934 
n gebleiht oder gefaͤrbt.................... ........... " und alten ........... j 162 
n roh, von Ar. 12 bis Nr. 80 Engliie, ein» ober zweibrähtig.. " n ............ 467 
drei⸗ und mehrdrahtig, gezwirnt, gebleicht ober gefärbt (oler 
Art Strickbaumwollengarn) ....................... .. Defderreih, Deutſchland.............. 121 
Baumwoiennähgern, gezwirnt, roh, gebleicht, gefärbt, affommobirt ............ Großbritannien, Deſterreich, Deutſchland. 121 
Vaumwollengewebe, grobe, rohe, ungefärbt und unappretirt .......... ....... Großbritannien........................ 97 
gebleicht, gefärbt und apyretirt.......... rennen rue benennen nen 450 
Feine Baumallengewebe, gefärbt, als Marti, Muflelin ꝛc. ................. Großbritannien, Deutichland, Beantreig.. 288 
Gewebte Kattune &. ..-uucnnunensennonnnnunnnen nenn nun ensure nn nenne .. 216 
Ropftücher, bedrutckte.............................. ....... ....... Schwein Großbritannien, Deutſchlaud ..... 250 
Tiſchtücher, Bettbeden, Senbtüder, Tafcgentücer u. dergl.. .................. Deutſchland, Defterreich. ................ 187 
Bolamentierwaaren, baumwollene....................... khunennannenene Deutfhland ........... ................ | 69 
map, Handſchuhe u. bergl, aud Baumwolle........................ ................... ....... 39 
Seunsocesrennessnuuneeennetnn une ER Deutfchland, Rußland .................. 14 


— ungebfeiäte, Zeinwanbftüde, fowie Sädt aus anderen vegetabiliſchen 
Stoffen, mit Ausſchluß der Baumwolle........ ...................... Großbritannien......... ............. 106 


292 Bulgarien. — Tunis. 
Werth: 
Waarengattung. derkunftsländer. 1000 Franken 

Wollenſtoffe, kombinirt mit Seide, Leinen, Baumwolle und anderen vegetabiliſchen 

Stoffen .......................................................... Deutſchland, Frankreich................ 282 
Baumwollengewebe, mit Seide, Wolle, Leinen u. vergl. durchwebt ............ n ..... 110 
Fertige Kleider ....................................................... Deſterreich ........................... 789 
Leibwäle ........................................................... Pe 169 
Landwirthſchaftliche Mafchinen ........................................... Deutſchland, Deſterreich, Amerika ........ 141 
Landwirthſchaftliche Inſtrumente, als Pflüge, Hacken, Eggen 26. ............... Deutſchland........................... 162 
Anderweitige nicht genannte Maſchinen, Inſtrumente und Apparate ........... Großbritannien, Deutſchland, Deſterreich 342 
Feuerwaffen, Hinterlader und Zubehör nebft Militärwaffen................... Deutihland, Belgien................... 2 460 
Kriegamunition, Gefhofle, Granaten ⁊c.................................... n „Deſterreich......... 2 786 
Chemiſche Zündhölzer................................................ Deſterreich, Italien .................... 181 
Steinfalg ....-.-----oosensooonnnnennunueneenennnnenn nenn nenn nen nn nee Rumänien, Serbien.................. 838 
Seeſalz............. ........................ .................... ................ 106 

Ausfuhr. Während ber letzten vier Jahre bat die Ausfuhr 1000 Yranten. 
aus ben acht Bulgarifhen Donauhäfen betragen: 1890 23270000, | Rohſtoffe und Produkte ber Holz, Schnitz- und Korb: 
1891 22 165000, 1892 23640 000 und 1893 88063000 Franken. flehtinduftrie .......occoncnnnnensernnenennnnnn 30 
Der Werth ber Donauausfuhr ift hiernach von etwa 80 auf 40 p6t. Häute und Lederwaaren.......................... 621 
der Gefammtausfuhr geftiegen. Robprobultion und Erzeugniſſe der Tertilinduftrie.... 158 


Schifffahrt. Während die Einfuhr Hauptfählih durch bie 


Auf die einzelnen at Donaubäfen vertheilte die Ausfuhr, 
ze hafen verthelite fich h Donau⸗Dampffchifffahrts⸗Geſellſchaft und die Ruſſiſche Schwarzmeer⸗ 


wie folgt: 





1891. 1892. 1898. und Donau⸗Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft vermittelt wurde, erfolgt 
1000 $ranten. die Ausfuhr, befonderö bie von Getreide, durch Schiffe verichiedene 
Widdin........... 2831 2694 4852 Rationalitäten, hauptfähli durch Griechiſche Schiffe. 
Lom ............. 1266 1578 3887 Die Ruffiide Schwarzmeers und Donaus Dampfihifffahtt- 
Rahova........... 1884 2089 6816 Geſellſchaft ließ während des Jahres 1898 neben 10 Schlepps für 
Nikopoli .......... 2430 8148 5494 den Betroleumtrandport 8 Dampfihiffe auf ber Donau fahren, 
Eiftom ........... 5206 5012 6480 welche den Berlehr zwei Mal wöchentlich vermittelten. 
RAuftihul ......... 4557 8549 8750 - Die Einfuhr nad Ruſtſchuk betrug auf: 
Zutrafan ......... 1695 14865 1808 Ruſſiſchen Schiffen ........... 8019859 kg | 
Siliftria .......... 29316 4085 4876 Defterreich- Ungariſchen Schiffen 18882800 „ ° 
An diefer Ausfuhr waren in den Sabren 1891 und 189% bie Die Ausfuhr aus Ruſtſchuk Dagegen beirug auf: 
einzelnen Staaten, wie folgt, betbeiligt: Ruſſiſchen Schiffen ............ 2767 860 kg Ä 
91. 1892. Defterreichstingariichen Schiffen... 2581500 „ | 
1000 Franken. 
Deutihland ............. 679 10168 
Frankreich ............ b 914 2948 
Großbritannien .......... 8273 2391 | 
Defterreihslingaen ou... 987 1906 Tunis. 
Rumänien .............. 463 1841 - Scifffahrtsbericht für das Jahr 1893.9 
Serbien ............ .... 270 285 SL i 
5 611 2 ................ 113 82 Am 1. Zunt 1893 ift der neue Hafen von Tunis mit bem Kanal, 
N 1117, B 89 welcher die Hauptftadt von Tunis direkt mit dem 11 km entfernten 
Rußland ............... 97 43 Meere verbindet, der Schifffahrt Übergeben worden. Ueber bie 
Andere Länder ........ 5 424 4 490 Lebensfähigleit diejes Wertes, das eine Ausgabe von 16 Millionen 


Die im Jahre 1892 auf dem Donaumege ausgeführten Waaren 


theilen fich in folgende Waarengruppen: 


Franken erfordert hat, war man damals ſehr getheilter Meinung. 
Jetzt hat der neue Hafen das erite Jahr feines Beſtehens Binter ſich, 


1000 Sranten. | ohne daß fi die gehegten Befürchtungen als begründet ermielen 
Lebende Thiere ................................. 681 hätten. Seit dem Tage der Eröffnung bis zum 31. Dezember 
Thieriihe Produkte (Ehwaaren) ................... 228 v. %8. find 323 Dampfihiffe mit einem Gehalt von 223 363 Tonnen 
Gerealien und deren Produkte..................... 20 982 und 225 Segelichiffe mit einem Gehalt von 13 756 Tonnen in ben 
Früchte, Gemüfe, Samen und Pflanzen... ..-......... 141 neuen Hafen eingelaufen. Ein nennenswertbher Unfall ift nicht vor⸗ 
Kolonialmaaren ................................. 87 gelommen. Die Ausfihten auf eine gedeihliche Entwidelung be 
Spirituoſen ................................... 11 Hafens ſteigen daher, wozu neueſtens auch die Italieniſchen Poſt⸗ 
Konſerven und Konfitüren ........................ 20 dampfſchiffe beitragen, bie bisher auf der Rhede von Goletta löſchten, 
Dünger und Abfälle............................. 82 jegt aber anfangen, ben Kanal zu benugen und in Zunts anzulegen. | 
Gerb⸗ und Farbftoffe, Farben und Firniß .......... 53 — 


Metalle und Erzeuanifie der Metallinduftrie ......... 58 


1) Wegen bed Boriabres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 396. 


Tunis. 


Auf die Übrigen KAüfkenpläfe von Tunis vertheilte ſich ber 
Schifisverkehr im Jahre 1893 nad der amilichen Statiſtik, mie folgt: 


Hafen. Schiffe. Reg.Tonnen. 
Tabarka.............. 315 75 677 
Biſerta............... 362 90 0056 
Portofarina........... 108 4% 
Goletta............... 1348 678 123 
Kalibia............... 102 1.025 
Suſa................. 907 200 226 
Monaftir .....0u..0... 420 165 814 
Mebdia .............. 867 165 070 
Sfax ................. 2370 192 136 
Kerkenah ............. 527 1944 
Skira............... 260 19 936 
Gabos ............... 690 172 266 
Djerba............... 716 168 786 
Larzis................ 194 2 644 

zufammen..... 9171 1828998 


Die einzelnen Nationen waren an ber Schifffahrt, wie folgt, 
betheiligt: 





Dampfſfchiffe. Segelſchiffe. 


Rationalität. * Reg 
Schiffe.) Tonnen. | Schiffe. | Tonnen. 







os. 0 8 0 se 00 90 0 


Schwediiche und NRorwegifche 





DeiterreihsUngarifde..... 

Griechiſche............... 4111 

Türtiſche ............... 2016 

Aunefllhe .............. 34 620 

Niederländiſche ........ 80 

Ruſfiſche ..::; 1.007 
zufammen...... 2295 | 1722272 





Die Deutihe Flagge war nicht vertreten. 

Der Waarenverlehr zur See bezifferte fih im Sabre 1893 in 
der Einfuhr auf 227 218 Tonnen gegen 207 160 Tonnen im Borjahr 
und in der Ausfuhr auf 116402 Tonnen gegen 177885 Tonnen 
im Borjahr. Der bedeutende Mindermerth der Ausfuhr (etwa 35 pt.) 
war bie Folge ber erhebli unter dem Mittel zurüctgebliebenen Ernte 
des Jahres 1898. Aus derſelben Urfache erklärt fich der Mehrwerth 
der Einfuhr, das fehlende Getreide mußte aus den Küftenpläten bes 
Schwarzen Meeres berbeigeihafft werben. 

Zu erwähnen ift no, daß im vergangenen Jahr 7949 Stüd 
Dich zur See auögeführt wurden gegen 2206 Stüd im Vorjahre. 
Diefe Zunahme um faft das Vierfache bat ihren Grund darin, daß 
Ralta in Folge ber bort verhängten Abſperrungsmaßregeln gegen 
Provenienzen aus dem Schwarzen Meer genöthigt geweſen ift, einen 
großen Theil feines Bebarfes an lebendem Vieh aus Tunis zu deden. 

Wie in den früheren Jahren, fo waren auch im vergangenen 
Jahre Frankreich, Italien und Großbritannien die brei Nationen, 
melde fih am Handelsverkehr zur See am meiften betheiligten, und 
zwar in nachſtehendem Maße; 


Einfupr: 
Frankreich....mit 86298 Tonnen gegen 85417 Tonnen im Vorjahr, 
Stalien ...... „ 5124 „ 6020 „ n n 


Großbritannien „ 19408 „ " 
Deutſches Hanbeld-Nrchiv 1894, IL 


15 310 "n " ” 


Ausfuhr: 
Frankreich .. mit 56 710 Tonnen gegen 88 750 Tonnen im Vorjahr, 
Stalien ...... „ 2160 „ „ Bi „ "mn 


Großbritannien „ 15247 „ „ 19586 „ n n 

Ein Vergleich mit dem Vorjahr ergiebt, daß die Einfuhr unter 
Seanzöfiicher Flagge nur um ein Geringes geftiegen ift; dagegen 
weift die entipredhende Ziffer für Stalien und Großbritannien eine 
erhebliche Zunahme auf. An dem jehr beträchtlichen Minderwerth 
der Ausfuhr find alle drei Nationen verbältnigmäßig betheiligt. 

Sn dem Beitraum vom 13. Ditober 1886 bis 12. Dftober 1887 
— dem mohammedaniichen Jahr, nah welchem bamald gerechnet 
worden — bezifferte fih die Einfuhr unter Sranzöfticher Flagge auf 
54 931 Tonnen, diejenige unter Stalienifher Flagge auf 43656 
Tonnen und bie unter Britiſcher auf 16948 Tonnen. Die Ziffern 
für das Kalenderjahr 1893 find dagegen: 


Tonnen. 

für die Sranzöfiide Flagge .......... 86 292 
„„Italieniſche —......... 67 224 

„„Britiſche PR 19 408 


Während alſo die Italieniſche und Britiſche Einfuhr zur See 
um etma 14000 und 3000 Tonnen zugenommen bat, Äft bie 
Sranzöfifhe um rund 82000 Tonnen geftiegen. In ber Leit vom 
13, Dtober 1886 big 12. Ditober 1887 begifferte ſich die Ausfuhr: 


Tonnen. 

unter Sranzöftiiher Flagge auf....... 22 616 
„Italieniſcher, . ....... 56 722 
„Britiſcher „ Morten 14 770 


Dagegen im Jahre 1898 (1. Januar bis ult. Dezember) 
für die Franzöſiſche Flagge auf 56 710 Tonnen, 
nn Stalinfhe „ m 2160 „ 

„ n PBritilde „nn 132471 „ 

Wie aus obigen Biffern zu eriehen ift, führt bie Franzöſtiſche 
Flagge jet 21/ mal jo viel aus Tunis aus ald vor 7 Jahren und 
die Ztalienifche um gerabe fo viel weniger. Für bie Britiſche Flagge 
bat fich die Ziffer nur unbedeutend erhöht. 

Außer den Schiffen, welde in bie Liften des Handelsverkehrs 
aufgenommen worden find, haben auch noch 191 Fahrzeuge bie 
Häfen von Tunis als Rothhafen angelaufen. Ferner haben 16 Ber; 
gnugungsyachten Tunis im Jahre 1893 beſucht, darunter 11 Britiſche. 

242 Fiſcherfahrzeuge, nämlich 232 Stalienifche und 10 Franzöſiſche, 
baben den Yang von Sarbinen und Anchovis an ber Tumeftichen 
Küfte betrieben. Diele Fahrzeuge find Feiner befonderen Tage unters 
worfen, ſondern fie haben nur, fobald fie einen Tuneſiſchen Hnfen 
anlaufen, die für venfelben feftgefegten Gebühren zu entrichten. Der 
Ertrag der Fifcherei im Jahre 1893 ftellte fich, wie folgt: EB wurden 
838 610 kg Sarbinen im Werthe von 84410 Franken, 898640 kg 
Anchovis im Werthe von 247 740 Franken und 184410 kg Allaſch 
im Werthe von 27700 Franken gefangen. 

940 Fiſcherfahrzeuge, Tunefilche, Italieniſche und Malteſiſche, haben 
ben Fang anderer Fifchforten und Meereöfrüchte betrieben. Der 
Ertrag vieles Zweiges des Fiſchfanges weift mit 1965 715 kg im 
Mertb von 841210 Franlen cine geringe Zunahme gegen bas 
Vorjahr auf. 

Die Schwamm; und Sepiaflicherei ift von 1222 Fahrzeugen von 
geringem Tonnengebalt ausgeübt worben und geigt auch einen nicht une 
erheblichen Aufichwung. Der Ertrag von 821 6550 kg im Jahre 1898 ſtellt 
einen Werth von 1444 850 Franken bar. 


294 


Adelaide, 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Allgemeines. 


Die Gefammtzablen für die Ein» und Ausfuhr im Jahre 1898 
ftehen denen des Jahres 1892 gegenüber ungefähr gleich, find jedoch 
gegen die des Jahres 1891 erheblich niedriger. Die Wertbe der 
Haupthandelöprodufte erfuhren im Sabre 1893 noch weiter bedeutende 
Berminderungen, und bie Preife der Probulte, die den wichtigften 
Einfluß auf den Handel ausüben, wie Wolle, Weizen, Kupfer, Blei 
und Silber, ftehen jetzt niedriger wie je zuvor. Die Iekte Weizen⸗ 
ernte ift feit Jahren die befte, und nahe an 300 000 Tonnen Weizen 
werden für die Ausfuhr übrig bleiben; die Preife find jedoch jo 
außerordentlih niedrig, daß der Landwirth nur Verluſte erleidet. 
Ein ähnliches Bild zeigen bie Schafzudt und das Minenweſen. In 
Folge diefer Umftände ift die Kauflraft der Einwohner fehr gering, 
was natürlich nicht ohne Einfluß auf die Einfuhr geblieben tft. 
Kürzlih find in der Kolonie Meftauftralien wichtige Goldentdeckungen 
gemadt worden, und jollten fi) die glänzenden Ausfichten berfelben 
verwirklichen, jo würbe dies auch den Handel Südauſtraliens beleben, 
da bie genannte Kolonie viel von Sübauftralien bezieht. 


Einfuhr. 


An der Einfuhr nah Südauſtralien im Jahre 1893 waren 
betheiligt: 


Gegen bad Jahr 
1892 mebr (+) 
weniger (—). 
Pfund Sterling. 

Deutfhland............ .... 142894 — 68 694 

Großbritannten............. 12585 2 — 446201 
Auftralifche Kolonien und Neus 

ſeeland .................. 6 178297 -+ 1125401 

Sonſtige Britiſche Beſitzungen 18504 — 34 812 

Belgien ................... 2313 + 297 

China..................... 1980 — 2621 

Aegypten ......... ........ 191 — 145 

Frankreich ............. u 12981 — 824 

Stalin ................... 768 — 653 

Japan .................... 1167 4 436 

Java ..................... 230569 + 719 166 

Norwegen und Schweben.... 438349 — 15 660 

Rußland .................. — — 5 900 

Bereinigte Staaten v. Amerila 179 220 — 86 666 

Andere Länder. ............ 2163 — 412 

zufammen... 7 984 201 + 6539023 


oder Mart 161857700 - 10996069 

Bon der Gefammteinfuhr tft ein Werth von etwa 8 200 000 Pfb. 
Sterl. abzuziehen, welcher die Erzeugniſſe der Silber und Bleiminen 
tepräfentirt, die Südauftralien nur als Durchfuhrgüter berühren. 
Der Meberfhuß, ungefähr 43/4 Mil. Pfd. Sterl., zeigt den Werth der 
gefammten Einfuhr Südauftraliend. Hiervon kamen 83 pEt. von 
Großbritannien und deſſen Kolonien und der Reſt von anderen 
Ländern. Diefes Verhältniß ift dem bed Vorjahres ungefähr gleich. 
Alle Länder find mit Kleinen Ausnahmen gleihmäßig vom Rüdgang 
de3 Handeld betroffen. Dagegen hob fi die Einfuhr von Java von 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 II. ©. 186. 


Abelaide. 


161 000 Pfb. Sterl. im Jahre 1892 auf 280 000 Pfd. Sterl. im Jahre 
1892. Dies erflärt fih dadurch, daß jekt in beinahe allen Auſtra⸗ 
liſchen Kolonien Yuderraffinerien beftehen, die Robzuder von Java 
anftatt wie früher befiere Sorten von Mauritius beziehen. Die Eins 
fuhr von Mauritius fiel daher au von 82000 Pfd. Sterl. im Jahre 
1891 auf 9000 Pfd. Sterl. im Jahre 1893. Manufalturwaaren aller 
Art von Deutfhland finden in Sübauftralien guten Anklang, und 
würde deren Bezug durch reelle Bertretung und gute und billige 
Lieferung noch gehoben werden können. Der Berbraud von gutem 
Weſtfäliſchen Koks in den Silberminen ift augenblidlich bebeutend, 
und wenn bie Gilberpreile daß Yortarbeiten der Minen erlauben, fo 
wird ber Bedarf noch fteigen. 


Ausfuhr. 
Der Werth der Ausfuhr aus Sudauſtralien im Jahre 1893 ftellt 
fih, wie folgt: 


Gegenbas Jahr 
1892 mehr (+) 
weniger (—). 
Pfund Sterling. 
Mehl..... ......... ......... 331542 — 267480 
Weizen...................... 7322218 + 406605 
Kleie und Kleiemehl .......... 10 561 — 7522 
Heu, Häckſel ꝛc................ 12 505 — 10 873 
Früchte und Gemüie.......... 36631 — 2557 
Wein .P...................... 47300 — 1743 
Pflanzen, Samen x...... ...... 6 668 — 78 
Speck, Schinken x..... ........ 103 + 220 
Butter und Käfe ............. 2075 + 10881 
Eier ....................... . 30714 + 2943 
Lebende Tbiere....... ........ 40210 — 7481 
Wolle ..................... 188176 + 1857 
Talg ....................... 1905 — 3778 
Präſervirtes Fleiih ........... 342 — 1098 
Häute, Selle c............... 16535 — 127054 
Honig, Wachs ic. ............. 3834 — 431 
Kupfererz 26. ................. 214755 + 89230 
Gold ....................... 1561 — 13586 
Andere Mineralien............ 310 + 5 494 
Bertige Waaren .............. 1602 — 27377 
Bauholz und Baumrinde zc..... 30729 — 4518 
Guano X. ................... 118 — 2811 
zuſammen einſchl. minder wichtiger 
Artikel .................... 325475 + 63216 
oder Mart 6722760 + 1299 607 


Bon der gelammten Ausfuhr gingen für beinahe 2 Mil. Pfb. 
Sterl. nad Großbritannien, für 1 Mill. nach befien Kolonien und 
nur filr 300 000 Pfd. Sterl. nach anderen Ländern. Unter letzteren 
nimmt Frankreich bie erfte Stelle ein mit beinahe 160 000 Pfd. SterL., 
Belgien die zweite mit 80'000 und Deutichland bie dritte mit beinahe 
34.000 Pfd. Sterl. Die Ausfuhr nad) Deutichland zeigt einen Abfall 
gegen das Jahr 1892, in welchem der Werth der Ausfuhr fich auf 
54 000 Pfd. Sterl. belief. Es ift jeboch hierbei zu berüdfichtigen, daß 
ein Theil der Ausfuhr nad) Belgien über Antwerpen nach Deutſch⸗ 
land beftimmt ift, und ferner, daß ein Theil der Güter, welche „auf 
Order“ nah Großbritannien gehen, ihren Weg nah Deutſchland 
finden; dennoch ift die Ausfuhr immer noch gering nad Deutichland 
und in Artikeln wie Schafwolle, Schaffele, Mimofarinde, Gummt, 
Talg, Mehl, Weizen, Butter, Wein und Silbererzen dürfte die Aus» 

I 


Adelaide. — Nagafall. 


fuße zu heben fein. Die Verſchiffer in Auftralien jeboch ziehen es 
por, ihre Produkte dem Weltmarkte London zuzuführen, und es 
igeint faft, ald ob Deutihe Abnehmer auch dort vorzugsweiſe Kaufen, 
ftatt von Auftrafien birelt zu beziehen. 

Dennod nimmt ber Eintauf von Schafmolle in Auftralien 
ſelbſt ſeitens Deuticher, Zranzöfifger und Belgifcher Firmen mit jebem 
Jahre zu. Während der Saifon September bis Dezember finden alle 
vierzehn Tage Öffentliche Wollauftionen flatt, auf denen in letter 
Eaifon in Südauftralien zufammen über 20 Mil. Pfund Wolle vers 
Iauft wurben. 

Sm Jahre 1893 wurden Süpauftraliihe Weine im Werthe 
von nahe an 50000 Pfd. Stel. ausgeführt. Die Weine finden 
jedes Jahr befiere Behandlung, und ihre Dualität ift fehr gut. 
Seitens der Regierung fol in London unter Auffiht eines Regierung» 
beamten eine Weinnicherlage eingerichtet werben. 

Friſche Butter fand in Großbritannien guten Anklang. Nah 
einem Geſetze, welches vor ſechs Monaten in Kraft trat, bezahlt die 
Südauftralifche Regierung eine Prämie von 2 Bence (17 Pfennig) 
für jedes ausgeführte Pfund Butter, dad von dem Regierungöbeamten 
als von guter Qualität befunden wirb. 


Banten. 


Im April und Mai v. 38. fanden in den Auftralifhen Kolonien 
umfangreiche Geldkriſen ftatt, in Folge beren ein Dugend öffentliche 
Banken mit einer Berbindlichleit von Über 100 Mil. Pfd. Sterl. ihre 
Zahlungen einftelen mußten. Diele Geldinftitute arbeiteten zum 
großen Theil mit Europäiſchem Gelde, welches in den Kolonien ans 
gelegt war. Durch die große Entwerthung aller Brodulte fielen auch 
die Werthe aller Ländlichen Anlagen, Schafzüchtereien u. |. w. und 
bejonders die des Landeigenthums und zwar überall in ſolchem Maß: 
ftabe, daß die Gläubiger der Banken dad Vertrauen verloren und die 
Rückzahlung der angelegten Gelder plößlicy verlangten. Diele Banten 
haben jedoch jet alle wieder ihre Thätigkeit aufgenommen, indem bie 
Gläubiger und Altienbefiger ſich dahin verglichen, daß erftere fünf 
bis fieben Jahre auf Ruückzahlung der Gelder warten, und daß letztere 
mehr Kapital einzahlen. In Südauftralien hatte die Krife auf ben 
Handel einen ſehr drüdenden Einfluß und wird daß Krebitweien jehr 
beſchränkt und bei ben Gefchäften Aberall die größte Borficht beobachtet. 


Schifffahrt. 

Ueber die Deutfche Schifffahrt ift zu bemerken, daß außer den 
tegelmäßigen in vierwöchentlichen Zwiſchenräumen nad Südauftralien 
fahrenden Reichspoſt⸗Dampfſchiffen des Norddeutſchen Lloyd und ben 
Dampfidiffen der Hamburger Deutſch⸗Auſtraliſchen Dampfſchiffs⸗ 
geſellſchaft 19 Deutiche Segelichiffe Die Häfen Süpauftraliens befuchten 
und zwar 4 mit Koks und Stüdgütern von Hamburg, 1 mit ähnlicher 
Ladung je von Antwerpen, Rotterdam und Großbritannien, 3 mit 
Stüdgütern von Nem:York, 5 mit Holz von Schweden und Norwegen 
und 5 von anderen Ländern in Ballaft, um Getreide zu laden. Bei⸗ 
nabe alle Schiffe fanden Ladung. Wugenblidlich ftehen die Getreibes 
frahten nach dem Engliſchen Kanal „für Order“ auf 25 bis 27 Schill. 
die Tonne je nach Größe des Schiffes, und da dieſes Jahr die Aus⸗ 
fuhr ziemlich Hoch werben wird, fo tft Ausficht vorhanden, daß alle 
anlommenden Schiffe Ladung finden werben, obgleih der niebrig 
Rehende Preis des Weizens wohl feine Erhöhung der Frachten ers 
lauben wird. 


295 


Nagaſaki. 
Die Schifffahrt in Nagaſali und in den wichtigſten 
Häfen Kiufhins im Jahre 1893.') 

Der Verkehr fremder Schiffe im Hafen von Nagafafi weift im 
Sabre 1893 eine Zunahme non 7 Schiffen und im Tonnengebalt 
von 74 018 Reg.⸗Tonnen im Vergleich mit dem Boriahre auf. 

Es kamen in Nagafali an: 


458 Schiffe von zufammen 580 216 Reg.⸗Tonnen, 
465 „ „ 654 234 n 


Bemerkens werth ift dabei bie Zunahme der Schifffahrt folgender 

Nationen: 

der Ruffiiden....... um 4 Schiffe und 4497 NReg.-Tonnen, 

„ Amerilanifhen... „ 14 „u „ 85 757 n 

„ Rorwegifhen .... „ 20 „ „ 12086 n 
fowie das Erſcheinen Koreaniſcher Dampfſchiffe; ferner die Abnahme 
der Deutfhen und Britiihen Schifffahrt. Die Zunahme der Ruſſi⸗ 
fchen Schifffahrt ift hervorgerufen durch den vermehrten Berlehr ber 
Schiffe der freiwilligen Flotte, zu der ein neues großes Dampfichiff 
binzugelommen if. Die Zunahme ber Amerikaniſchen Schifffahrt 
fchreibt fi dem Umſtande zu, daß die großen Poſtdampfſchiffe ber 
Pacific Steamihip Company feit dem Vorjahre auf ber Rüdreije von 
Hongkong nad Yokohama Nagaſaki anlaufen, um Kohlen für ihre Buns 
kers einzunehmen. Bei dem von Jahr zu Jahr bedeutender werdenden 
Tranſithandel Nagaſakis und deſſen Wichtigkeit für die Häfen Norbs 
chinas, Koreas und Dftfibiriens dürfte es fich verlohnen, dem fremden 
Schiffsverkehr Nagaſakis einige Aufmerkſamkeit zu fchenten. Wenn 
auch Die nachfolgenden den Japanifhen Zollpaustabellen entnommenen 
Bahlen ſich nicht mit den bei den fremden Stonfulaten geführten 
Schifföregiftern beiten, fo geben fie doch ein wichtiges Bild von dem 
sehr bedeutenden Waarenverkehr, ber Über Ragaſaki ſtattfindet. 


Es kamen in Nagafali an: 


1892. 1898. 
Ans Reg» An Reg 
zahl. Lonnen. zahl. Tonnen. 
fremde Dampfidiffe mit Ladung 249 849120 242 407322 
„ n in Ballaſt. 1885 206008 198 224 638 
„ Segelihiffe mitladtung 26 12884 14 6 363 
" n in Ballaſt. 12 487185 18 8108 
jufammen... 47 6572840 472 645481 
und liefen von Nagafali aus: 
1892. 1898. 
An Meg Uns Meg 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. 
fremde Dampfichiffe mit Ladung 342 390879 922 401 814 
n n in Ballaft. 92 156969 122 233043 
„ Segelſchiffe mit Ladung 20 15297 26 10088 
" F in Ballaſt. 3 8 098 8 8 424 
zufammen... 457 656899 473 648369 


Die mit Ladung angelommenen Segelſchiffe brachten ausſchließlich 
Petroleum, während die Dampfidiffe Baummolle, Betroleum, Saigons 
Reis, Cardiff⸗Kohlen, Knochen, Schienen und Eifenbaßnmaterial, 
Waflerröhren, Maſchinen und Stüdgüter aller Art ald Ladung hatten, 
deren größter Theil von Ragafaft wieder weiter verfchifft worden ift. 

Die ausgehenden Schiffe führten ala Ladung Japan⸗Kohlen, 
Eiſenbahnſchienen und Eiſenbahnmaterial für die Sibirifhe Bahn, 


1) Nergl. Sand. Arch. 1898 IL ©. 606. 
40% 


490 


Planken, Filche, Meereöprobukte für die Chinefiihen Märkte, Baums 
wolle für Kobe und Dſaka. 

Mit diefen fremden Schiffen Tonkurriren in Nagafalt die mit 
dem YAuslande verkehrenben Dampfihiffe Sapanifcher Handels» und 
Schifffahrtsgeſellſchaften. Diefelben drohen beſonders der Deutichen 
und Britiiden Schifffahrt Abbruch zu thun, da die Sapanifchen Ges 
ſellſchaften größere Handelsdampfſchiffe — meiftene Deutiche und 
Britifde — anlaufen und mit diefen dann neue regelmäßige Vers 
Bindungen zwiſchen Japan und dem Auslande eröffnen. 

Der Berkehr diefer Japaniſchen Schiffe, welche mit dem Aus⸗ 
Iande Verbindungen unterhalten, Bat ſchon die Hälfte des gefammten 
fremden Schiffsverkehrs in Nagafali erreicht. 


Es liefen von diefen Japanischen San in NRagafali ein: 
1892. 1893. 


Ans Regr Ans Reg.s 

zahl. Tonn. zahl. Tonn. 
Japaniſche Dampfihiffe mit Ladung 225 277566 213 267 600 
Mr n in Balaft. 49 47245 87 36658 
„ Segelſchiffe mit Ladung 1 947 1 637 
n „ in Ballait . — 1 637 
zufammen... 275 825768 262 805382 

und fuhren auß: 
1892. 1898. 
Ans NMeg⸗ An Neg.s 
sabl. Tonn. zahl. Tonn. 


Japaniſche Dampfſchiffe mit Ladung 250 810218 222 283 156 
n „ in Balaft. 11 10109 12 10784 
„ Segelſchiffe mit Ladung — — 1 623 
zufammen... 261 320327 236 294 463 
Der Verkehr Deutſcher Schiffe in Nagaſaki und den widhtigften 
Häfen Kiuſhius .ftellte fich, wie folgt: 
Es liefen ein: 


1892. 1893. 
in Reg.s Reg. 

Schiffe Tonnen. Schiffe Tonnen. 

Nagaſaki ................ 172 13559 151 127930 
Moji ................... 66 53 466 68 42 927 
Karatfu ................. 16 18 580 5 6 759 
Kochinotſu............... 3 1493 21 12 729 
zufammen... 257 209087 235 1908345 


Dies ergiebt eine Abnahme der Deutihen Schifffahrt für das 
Jahr 1893 von 22 Schiffen und 18 742 Reg.⸗Tonnen, welche baupts 
ſächlich hervorgerufen ift Durch den Berlauf zweier Deuticher Dampf» 
ſchiffe und durch befiere Frachten für die Heinen Deutfchen Dfts 
afiatifhen Küftendampfer auf den Routen zwifchen Honglong, Saigon, 


Nagaſakl. 


Der Verkehr Britifger Schtfie in Nagaſaki und den wichtigſten 
Häfen Kiuſhius war folgender: 


Es liefen ein: 
1892. 1388. 
in Reg.» Reg.s 

Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 

Nagaſaki................ 220 87445 206 403 626 
Moji und Shimonoſeki.... 124 191513 242 410976 
Karatſu ................. 1 1480 10 15 574 
Kuchinotſu............... 64 105 642 84 131 404 
Miffumi .............. 1 1905 2 2254 
zufammen... 410 67496 644 963834 


Dies ergiebt für die Britiihe Schifffahrt auf Kiuſhiu eine Zu- 
nabme von 184 Schiffen und 288879 Reg.» Tonnen für das 
Jahr 1893. 

Bemerkenswerth ift Die fehr bedeutende Zunahme Britiſcher 
Schiffe in Moji, welches noch ein ungeöffneter Hafen ift, in dem 
fremde Schiffe nur dann verkehren dürfen, wenn fie unter Zapanticher 
Charter fahren, oder an dort etablirte Japaniſche Kaufleute 
adreſſirt find. 

Der Verkehr Japaniſcher Schiffe im Hafen von Nagaſaki ge: 
ftaltete ſich, wie folgt: 

Es kamen in Nagaſaki an: 


1891 ....... 10616 Japaniſche Schiffe von 999 687 Reg.⸗Tonnen 
1892 ....... 10 895 n " „ 913 745 m. 
1893 MENT 8629 ” ” 832 918 ” 


Dies ergiebt eine Abnahme von 1766 Schiffen und 808327 Reg.- 
Tonnen für das Jahr 1893. Diefe Abnahme bezieht fi auf bie 
Zahl der Heinen Japaniſchen Segeliiffe und Dſchunken. Sie ift 
bervorgerufen durch den neu aufgetretenen Waarenverlehr auf ben 
Linien der Kiuſhiu⸗Eiſenbahngeſellſchaft, vie jehr erfolgreich mit dem 
Schiffsverkehr fonfurrirt. 


Die Frachten für Monatächarters waren auch im Borjahre 
günftig. 

Nach Schanghai wurden an Frachten gezahlt: 2,50 bis 3 Den pro 
Tonne für Stüdgüter; 0,80 bis 1 Yen pro Tonne für Kohlen. Yür 
Segelſchiffe kommen keine Trachten in Trage nach Chinefiichen 
Plägen. Nur eine Deutiche Bart fuhr im Vorjahre mit einer Ladung 
Kohlen nach Amoy. 

Folgende D mpficifefragten wurden bezahlt: 


nach Tientſin ........ bis 6 Den pro Tonne, 
„Tſchifu ......... 1.” n *0 nun 
„ Shemulp ...... 1,90 „ 


Die Krachten für bie —— nach Hongkong, Japaniſchen 
Häfen und nad) Europa blieben dieſelben wie im Voriahre. 
Nah Wladiwoſtock wurden etwas höhere Raten gezahlt und 


Haiphong und Manila, die im Süden längere Charter annahmen. | zwar 8,50 biß 4 Pen pro Tonne. 


Dertehrsüberfihten. 


Verkehr Japanifher Dampfihiffe, Segelihiffe Europäifher Konftrultion und Dſchunken im Hafen von Ragajali 
während des Jahres 1898. 


Eingang. Ausgang. 
Dampf⸗ Reg Segel⸗ Reg⸗Dampf⸗ Negr Segel Reg. 
ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. Schiffe. Xonnen. ſchiffe. Tonnen. 
Dampficiffe der Nipon Yufen Kalida............ 231 8095 — — 281 300985 — _ 
Dampficiffe verſchiedener Japaniſcher Gefelihaften 1933 840 948 — — 1933 324 900 — — 
Segelſchiffe Europäiſcher Konſtruktion und Dſchunken — — 6465 190 986 — — 6320 244 498 
zufammen... 2164 6419885 6465 1900 985 


2170 62589 6320 244.428 
a , — 


8629 Schiffe von 882 918 Reg.⸗Tonn. 840 Schiffe von 870 322 Reg.⸗Tonn. 





Da mm a mn 


Ragalali. — Däünemarf. 297 
Berlehr Fremder Kauffabrteifchiffe in Nagafati im Jahre 1808.!) 
Eingang. Außgang. 
Anzahl. Reg.Tonn. Anzahl. Reg. Tonn. 
. Dampfidiffe...- 189 892687 1% 394782 
Britiſche................................... Segelſchiffe ..... 17 10 759 17 10 769 
Dampficiffe .... 148 125463 149 126075 
Deutſche .... ... .. 2... ,...nm.m.... .. . ee 684—00 Segelichiffe ..... 3 2 467 3 2 467 
KRufſiſche..................................... Dampfihifie .... 48 65 858 4) 67 581 
Norwegiſche.................................. Dampiidifie .... 89 27 622 40 28 106 
“ Dampfihiite.... 5 37 15 357 
Amerilaniſche (Bereinigte Staaten). .....-.0..... Segelfdiffe ..... 1 62 1 62 
Niederländiſche............................... Dampfſchiffe .... 1 672 1 672 
Chineſiſche................................... Dampfichiffe... 1 2 1 602 
Koreaniſche.................... ............. Dampfſchiffe .... 3 1083 4 967 
zufanmen... Ab 66b4 234 470 657 772 


Verkehr fremder und Zapanifher Schiffe während des Jahres 1893 in den Häfen Kiufhius außer Nagafali: 


Es verlehrten: in Shimonofeli. in Moji. in Karatſu. in Kuchinotſu. in Riffumi. in Idzugahara. 
Un Meg: An Negr Un Reg Un Meg Uns Reg» Uns Reg 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. 
" Dampfidiie 14 26972 226 B83276 10 1565674 76 183857 2 224 — — 
Britiſche............... Segelſchiffe. — — 2 728 — — 9 7827 — — — — 
Dampfſchiffe 2 1997 66 40930 5b 6769 19 11694 — — — — 
Teutiche onen 000. Segelſchiffe. — — — — — — 2 1 035 — — — — 
Ruſſijche................ Dampfſchiffe — — 1 224 — — 1 BE — — — — 
Rorwegiſche ............ Dampfſchiffe — — 20 148388 1 461 29 40818 — — — — 
Defterreich⸗ Ungariſche ..... Dampfſchiffe — — 13 28500 — — — — — — — — 
Niederländiſche........... Dampfſchiffe — — 1 672 — — 12 8003 — — — — 
Amerikaniſche (Verein. St.) Segelſchiffe. — — — — — — 6 501 — — — 
Chmefifhe I .......... Dampfſchiffe — _ 2 242 — — — — — — — — 
Roreaniſche.............. Dampfſchiffe — — — — 8 1 332 — — — — — — 
zulammen... 16 28969 321 475602 19 24116 163 198743 2 224 — — 
ſerner Japaniſche Schiffe, 
weiße mit dem Audlande Dampfſchtffe 190 7850 21 2000 — — 658 8308 2 1107 18 10700 
verkehren. . .......... She. 7 BE —- — 8 Bon 
überhaupt... 168 110165 842 495906 19 24 116 224 2337647 A 8861 13 10709 
Dänemarf. Erportſchlaͤchtereien Hjörrings geſchlachtet. Der Speck gebt nad 
England. 
Handelsberichte für das Jahr 1893. Sehr viele Pferde werden nach Deutſchland verſandt. Pferde 
aus Vendſyſſel haben einen guten Ruf, und es wird immer viel 
Siörring.?) gethan, um die Pferbezucht zu verbeflern. 


Das Hfidrringer Geihäft Hat nur für den Bedarf der Umgegend 
Bedeutung. Die Geſchäftsverhältniſſe haben fich etwas verbeflert, 
weil die Ernte In den lebten Jahren ziemlich günftig geweſen ift. 

Die Ernte reicht für den eigenen Bedarf nicht auf, fo daß viel 
Getreide, namentlih Roggen und Gerfte, vom Ausland, auch von 
Deutichland, eingeführt wird. Die Gefchäftäleute in Hidrring haben 
keine direkten Verbindungen und müflen daher von Importeuren 
laufen. 

Es wird viel Vieh gemäftet. Dad Maſtvieh gebt ausſchließlich 
nad Hamburg, und die Schweine werben größtentheils in ben zwei 


1) Diefe Tabelle ftimmt mit ben nach ben Angaben der Japani⸗ 
ſchen Zolhäufer aufgeftellten Tabellen nicht genau überein. 
2) Wegen des Borjabres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 109. 


Die Induftrte ift recht beträchtlich, aber doch weientlih auf 
ben BHeimifhen Bedarf eingerichtet. Gine größere Fabrik für 
Maſchinen verſchickt ihre Fabrikate, beſonders Ackerbaumaſchinen, 
nach Jütland, und 3 Spritfabriken führen größere Mengen Sprit 
und Hefe aus. 

Die SHhifffahrt Kat Feine Bedeutung, da auf der Weſtküſte 
kein Hafen iſt. Aus demfelben Grunde Bat bie Fiſcherei bei 
Weitem nicht dieſelbe Ausdehnung wie früher, da nahe der FKüfte 
faft beine Fiſche zu finden find, und bie Fiſcher mit ihren Heinen 
Booten nicht jo weit hinausgehen können, als nöthig if, um mit 
Erfolg zu fiſchen. 


298 


Helfingdr.) 

Das Jahr 1893 if, was den Aderbau anbetrifft, durchſchnittlich 
als ein weniger gutes zu bezeichnen. Die Dualttät der Ernte war 
gut. Der Handelöverichr war etwas belebter als im Borjahre. Der 
Schiffsverkehr von Schweden hat darum etwas abgenommen, weil bie 
Waarenverſendung von Schweden nad Helfingdr mittelft der Dampf: 
fährverbindung einen erheblichen Aufihwung genommen hat, fo daß 
die Fähre faft täglich außer ihren planmäßigen Fahrten noch mehrere 
Bejondere Fahrten machen muß, um ben Verkehr bewältigen zu können. 

Bon wichtigeren Waaren wurden vom Auslande im Jahre 1893 
eingeführt: 


Liter. kg. 
Spirituofen ....... 128008 Del .............. 85 319 
. Käſe ............. 2461 
Wein............. 383 1890 Reid ............. 2406 
Glaswaaren....... 1097 Salz ............. 64 700 
Dopfen ........... 8889 Zucker............ 6 063 
Porzellanwaaren ... 2141 Syrup............ 31 
Kaffee ............ 2189 Theo ............. 413 
Steintoble ........ 86 823 080 Tabak und Cigarren 17 769 
Leinwand ......... 309 725 Kubikfuß. 
Seidenwaaren ..... 188 Holz und Bretter .. 87 554 
Wollenwaaren ..... 11 692 
Eiſen⸗ und Metall- 
waaren ......... 2 660 689 
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartitel im Jahre 1893 waren: 
Stüd. kg. 
Eier ............. 230140 Del .............. 48 041 
Liter. Tapeten (papierene) 6 944 
Spirituofen ....... 182 216 Häute und Felle... 5 000 
xkg. Soda ............ 31 300 
Potaſche .......... 14218 Buder............ 7194 
Bücher ........... 7880 Syrup ......:00.. 8 705 
Fiſche (friſche) ..... 6175 Talg ............. 20 679 
Farben ........... 21997 Thee ............. 409 
Schmalz .......... 29597 Tabak (Rauch⸗ und 
Hefe ............. 16 954 Sau) .......... 4788 
Heu und Stroh.... 18188 Butter............ 1627186 
Kork ............. 9564 Margarine ........ 4 600 
Kaffee............ 3864 Thran. ........... 2112 
Kind» u. Schweine⸗ Mole ............ 13290 
fleüch........... 144619 Wein. ........0.0. 1749 
Mehl und Graupen 5722 Tauwerk .......... 6497 
Weizen, Mais und Samen ........... 8097 
Gerfſte.......... 372590 Mais ............ 2062 
Steinkohle ........ 6666 440 Konſerven ......... 8 716 
Segeltuh ......... 5476 Dachpappe ........ 14 870 
Eiſen (Platten ꝛc.).. 67888 Schiffshrot......... 63 860 
Eifenwaaren....... 126 045 Kartoffeln ........ 716540 
Andere Metall: Stüuck. 
WAREN ......... 66517 Mauerfleine ....... 22 500 
Schiffſsanker und 
Ketten ........ 66 666 


Die bedeutende Mehrausfuhr verſchiedener Waaren im Jahre 1898 
gegen bad Vorjahr iſt hauptſächlich durch die Eisverhältnifſe von 
Januar bis März 1893 verurfadt. Da die direkte Ausfuhr von 
Kopenhagen durch Eis verichlofien war, mußte die Waarenausfuhr 


1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 IL. ©. 118. 


Dänemark, 


von Kopenhagen per Bahn über Helfingdr umb weiter per Dampfe 
dirigirt werben. 


Induſtrie. 


Größere Fabriken oder ſonſtige Unternehmungen von Belang 
find während des verflofienen Jahres nicht entſtanden. Im Laufe 
be Jahres 1894 fol in Helfingör eine fogenannte Antheilsſchweine⸗ 
hlächterei errichtet werden, um ben Engliſchen Markt direkt verichen 
zu können. Der Schiff und Mafchinenbau erfreut ſich fortwährend 
genügender Beichäftigung, ſowohl durch Reparaturen wie Neubauten 
für In und Ausland. Am Schluffe vorigen Jahres find Beftellungen 
auf 2 größere Dampfichiffe gemacht worden, eines für Hamburg und 
eined für Bremen, welde im Mai und Zuni fertiggeftellt werden 
follen. 

Schifffahrt. 

Helfingör wurde im Jahre 1893 von 1718 den Sund paſſirenden 
Schiffen aller Nationen (gegen 1511 im Borjabre), um Orders ju 
erhalten, Proviant einzulaufen 2c., beſucht, wovon 554 aus ber Worb: 
fee und 1164 aus der Dftfee kamen. Außer den 1718 Schiffen haben 
mehrere Hundert Schiffe im Laufe des Sabre die Rhede von 
Helfingör zum Shut gegen Sturm aufgefucht. 

Der Rationalität nach waren von ven obenerwähnten 1718 Schiffen 
467 Norwegiſche, 307 Schwediſche, 242 Ruſſiſche, 202 Deutid:, 
188 Dänifche, 182 Britifche, 41 Niederländiſche, 41 Franzöfiſche, 
25 Defterreich-Ungarifche, 13 Italieniſche, 8 Belgiſche und 2 Ameri- 


kaniſche. Bon den im Jahre 1893 einflarirten Schiffen waren 
250 Dänifche VOR ....... 11151 Reg.⸗Tonnen 
181 Schwediſche ....... 7699 n | 
83 Deutiche ...... 6 694 
82 Britiſche ....... 18 170 n 
44 Norwegiſche ....... 3979 
15 Niederländlihe „ ...... 2456 n 
13 Ruſſiſche FR 2170 „ 
8 Franzöfiſche m eron0ne 171 „ 
2 Belgifche m orenn00n 860 n | 
1 Amerikaniſches ....... 100 n | 
zuſ. 624 Shife mit ...... 47 860 Reg.⸗Tonnen | 
1892 60o1 —............ 60 766 


Außerdem wurde der Hafen von Helſingör im Jahre 1893 von 
675 Schiffen verſchiedener Nationalität mit einer Geſammttrag⸗ 
fähigkeit von 34904 Reg.sTonnen beſucht, welde wegen ber Eis⸗ 
verhältnifie, wegen Berluft von Ankern und Ketten ober fonfliger 
kleinerer Havarien einliefen. 

Ausklarirt wurden im Jahre 1893 639 Schiffe von 62 448 Rey 
Tonnen, wovon indefien nur 12112 Reg.Tonnen beladen mare. 

Die Handelsflotte Helfingörs beftand am Schlufle des Jahres 1855 
aus folgenden Schiffen: 
von 4NReg.Tonn. und barunter .... 









71 Schiffe von 184 Reg. 






n„ 4 n bi8 30 Reg.⸗Tonn. 238 „ „ 1028 " 
" " ” 60 " 1 ” " 83 " 
„0 „ " " Bun m 5 m 
„20 u „0 „ 4 vn „18 , 
„ " und darüber .... 4 „u 2739 n 

zufammen... 208 Schiffe von 5977 Neg.: 


worunter 11 Dampfihiffe von 2800 Reg.⸗Tonnen gegen 210 Schi! 
von 6719 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. 


Däünemarf. 


Kopenhagen.!) 


Allgemeines. 


In dem Sahresberiht des Ausſchufſſes ber SKopenhagener 
Sroflerer- Sozietät für 1893 wird das Jahr 1893 als ein im All 
gemeinen für Dänemark ſchlechtes Geichäftsjahr bezeichnet. Eine 
Reihe wibriger Ereigniffe, Die namentlih bie im Ermwerböleben des 
Sondes den wichtigſten Faktor bildende Landwirthſchaft betrafen, 
laſſen darüber hinwegſehen, daß andere Zweige bed Wirthſchafts⸗ 
iebend weniger bebrüdt waren, und baß die quite Ernte bed Bors 
jahres fih noch weit in das Jahr 1893 hinein durch vermehrte 
Kaufkraft der Bevölkerung bemerkbar machte. Bon jenen ungünftigen 
Umfiänden wird daB durch Die große Dürre bed Frühlings bes 
Jahres 1893 bedingte Fehlichlagen der Futter, und Sommerkornernte 
fine volle Wirkung erft im Laufe diefe® Sabre äußern. Bon 
enderen ftörenden Einflüffen find zu nennen: die den Außenhandel 
läfmende langdauernde Eisſsblokade der Häfen im Anfang beö Jahres 
und dad im Frühjahr ergangene, fpäter zum Shell rüdgängig 
machte Deutſche Bieheinfuhrnerbot. Bon verfchiebenen Verſuchen, 
der Landwirihichaft zu Helfen, ift die Gründung einer agrariſchen 
Imeden dienenden Kooperationsgenofienihaft auf Aktien, „Freyr- 
Danske Landbrugeres Andels Selskab“, zu erwähnen. Die 
Rentabilität des Unternehmens, dad den Engrosablag landwirth⸗ 
chaftlicher Produkte im In⸗ und Auslande mit dem Geichäftsbetrieh 
eined Ronfumvereins vereinigen will, begegnet vielfachen, zum Theil 
allerdings nicht ganz uneigennügigen Bmweifeln. 


Droduttion und auswärtigen Bande. 


Neber den Däntigen Handel mögen einige ber definitiven 
Statiil für das Jahr 1892 entnommene Angaben bier Bla finden, 
die im Jahre 1893, für welches derartige Mittheilungen noch nicht 
vorliegen, eine weſentliche Berfchiebung kaum erfahren haben bürften. 

Der gefammte Waarenumfog zwiſchen Dänemark und dem 
Auslonde betrug im Jahre 1892: 7426 Mil. Pfund zu einem 
Verthe von 576 Mill. Kronen; Hiervon entfielen 6008 Mil. Pfund 
(924 Mil. Kronen) auf die Einfuhr, 1423 Mil. Pfund (252 Mill. 
Kronen) auf die Ausfuhr. Letztere umfaßte 987 Mil. Pfund ein, 
beimisher Produkte zu einem Werth von 208 Mil. Kronen und 
456 Mill. Pfund fremder Erzeugnifle im Werthe von 44 Mill. 
Kronen. Während bie Gewidhtämenge des Waarenumſatzes in ben 
iegten Jahren ftetig zugenommen bat und im jahre 1892 bie bed 
Lorjahres um 86 Mil. Pfund überftieg, ift ihr Werth in bemielben 
Jahre um 6 Mil. Kronen binter dem Ergebnik des Vorjahres zurück⸗ 
geblieben. Zene Zunahme fällt auf die Einfuhr und bie Ausfuhr 
eigener Produkte; die Werthabnahme füllt ausjchließlich der Einfuhr 
zur Loft. 

Saft zwei Drittel bes gefammten Außenhandels fält auf ben 
Verlehr mit Großbritannien und Deutichland, ber im Durdfchnitt 
er Jahre 1888,92 62 pCt. der Menge und 65 pCt. des Werthes 
betrug. Während die zwifhen Großbritannien und Dänemark 
umgeiekte Waarenmenge (44 pCt.) die zwifhen Deutfhland und 
Dänemark umgefekte (18 pCt.) um mehr als das Doppelte überfteigt, 
bleibt der Werth des DeutfchDäniihen Handelsverkehrs (29 pCt.) 
nicht weit Hinter dem bed Britiſch⸗Däniſchen (36 pCt.) zurüd. Dies 
erllärt fih daraus, daß die Einfuhr aus Großbritannien zum über: 
wiegenden Theil aus ſchweren Waaren geringerm Werths (Roblen, 


1) Wegen des Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 II. &. 259. 


299 


Eifen) beſteht, während Deutſchland minder gewichtige, aber werth⸗ 
vollere Waaren einführt. Im Verhältniß mit Großbritannien übers 
wiegt der Werth der Dänlihen Ausfuhr; fie betrug im fünfjährigen 
Durchſchnitt 1888/92 126,8 Mill. Kronen gegen 68,1 Mil. Kronen 
Britiſcher Einfuhr. Dagegen überfteigt der Werth der Deutfchen 
Einfuhr mit 102,9 Mill. Kronen den der Dänifhen Ausfuhr nad 
Deutfhland mit 54,2 Mill. Kronen um ein Bebeutended. Der 
Werth des geiammten Deutſch⸗Däniſchen Waarenumfakes im Jahre 
1892 betrug 170,9 Mill. Kronen, was gegen ben Durchſchnitt ber 
Periode 1888/92 eine Zunahme von 14 Mil. Kronen darſtellt, die 
zum größten Theil auf die Däntihe Ausfuhr nad Hamburg und 
Schleswig-Holftein entfällt. 

Die dritte Stelle im Außenhandel Dänemarls nimmt Schweden⸗ 
Norwegen, die vierte Rußland ein. 

Bon dem oben angegebenen Geſammtwerth der Einfuhr bes 
Sahres 1892 (262 Mill. Kronen) entfielen auf: 


Nahrungsmittel....................... 127,9 Mill. Kronen 
Belleivungs- und Toiletteartilel......... I " 
andere unmittelbare Verbraudägegenflände 28,2 „ n 
Robftoffe und Produktionsmittel......... 198 „ „ 


Unter der Ausfuhr nehmen landwirthſchaftliche Produkte und 
unter biejen wieder lebendes Vieh, Fettwaaren (Sped, Butter, Eier) 
ſowie Korn und Mebl eine hervorragende Stelle ein, wie bie folgende 
Tabelle nachweiſt: 

Mertb in Mill. Kronen. 
Ausfuhr von Vieh, 
Gefammtausfuhr. Fettwaaren und Korn. 


1888 186,6 182,3 
1889 . 209,8 149 
1890 .. 288 171 
1891 . 249 186,8 
1892 . 253 192,4 


Landwirthſchaftliche Produkte. Da das flatiftiiche Bureau 
die Ernteergebnifſe immer erft fpät im folgenden Jahre veröffentlicht, 
liegen über bie Ernte des Jahres 1893 bisher nur allgemeine 
Urtheile und Schägungen, aber keine zuverläffigen Zahlen vor. Danach 
lieferte das Wintergetreibe, Roggen und Weizen, trog ber langen 
Fruhjahrstrockenheit ein ber Menge nad zufriedenftellendes, in ber 
Dualität vortrefflihes Ergebniß. Gerfte und Hafer blieben unter 
einer Mittelernte, mit wenig Stroh und mäßiger Kornqualität. Auch 
das Erträgniß an Heu und fonftigen Autterfräutern war in Folge 
der Dürre jehr mäßig. Kartoffeln lieferten eine Mittelernte, vielleicht 
etwas über eine folhe, während ber Ertrag der Rübenfelder etwas 
unter dem normalen geblieben fein bürfte. 


Getreide. Ueber Dänemarks Getreideumſatz im Sabre 1898 
im Bergleih mit den Borjahren geben die folgenden Zuſammen⸗ 
ftellungen Aufichluß: 


Einfußr. 
1893. 1892. 1891. 
Mill Bfund. 

Weizen ....................... 144 9 1668 / 10 
Roggen ...................... 976/10 666/10 1898/10 
Gerſte ....................... 923/10 178/10 288/10 
Hafer ........................ 340/10 476/30 56 /10 
Maißs........................ 168%/ı 3046/10 817/10 
Andere Getreibeforten und Malz 15 163/10 212/10 
zufammen... 5523/0 5378/10 5279/10 


300 
Ausfuhr. 
1893. 1892. 1891. 
Mill. Pfund. 

Weizen...................... B8l / 7 OR 
Roggen ...................... 23/0 64 3112/10 
Gerſte..................... To 57 82/10 
Safer ........................ 165/10 29/10 49/10 
Mais ........................ 178/10 321/10 112/10 
Andere Getreibeforten und Malz 48/10 3/10 34/10 
zufammen... 1898/10 240 1832/10 


Während im Jahre 1892 Roggen vereinzelt einen Ausfuhrübers 
ſchuß von 82/1 Millionen aufwies und Gerfte in den legten Jahren 
fiet3 ziemlich bedeutende Ausfuhrüberſchüſſe zeigte (in den Jahren 
1890, 1891, 1892 je 42, 53, 39 Mil. Pfund), bat im legten Jahre 
bei allen Getreidearten ein Ueberihuß ber Einfuhr ftattgefunden, 
der bei Gerfte 179/10 Mil. beitrug. Der Grund liegt außer an der 
ſchlechten Sommerkornernte befonder3 in ber Tolofialen Zufuhr 
Ruſſiſcher Schwarzmeergerfte, die ala billiges Viehfutter in dieſem 
Sabre dem Amerikaniſchen Mais erfolgreich Konkurrenz gemacht bat, 
und deren Einfuhr muthmaßlich in dieſem Jahre, wo fich die fchlechte 
Ernte de8 Borjahres erft recht fühlbar machen wird, nod größere 
Dimenfionen annehmen dürfte. Die Zunahme des Gefammteinfuhrs 
überfchuffes (863 Mil. Pfund gegen 297 im Jahre 18%) troß ber 
reichlihen Vorräthe aus dem Borjahre wird zum großen Theil auf 
den namentlich in Folge der vermehrten Produktion von Fettihweinen 
ſtark wachſenden Kornverbraud Dänemarks zurüdgeführt. In lands 
wirthfchaftlicgen Fachkreiſen wird dafür plaibirt, dort, wo die Bodens 
verhältnifie e8 geftatten, fi mehr dem Anbau feinerer Braus (che- 
valier) Gerſte zuzuwenden, für die auf dem Weltmarkt immer Nach⸗ 
frage fei, und unter Ausnutzung der nlinftigen Konjunktur die Eins 
fuhr der billigen Juttergerfte zu vergrößern. 

Man bereiönet, daß jede Million Tonnen Malzgerſte, die auf 
biefe Weile gegen das entiprehende Quantum Schwarzmeergerfte 
umgetauſcht wird, bei ben jegigen Breifen einen Reingewinn von 
3 bis 4 Mil. Kronen ergeben würde. 

Bei Beſprechung bes Weizengeſchäftes wird darauf aufmerfiam 
gemacht, daß die Zufuhren aus Danzig und Königöberg bedeutend 
geringer als gewöhnlich gemeien feien, da bie Dualttät der Waare 
nicht mit Amerilaniihem und Nuffiidem Weizen habe Tonfurriren 
können. Die Bermendung Ruffiihen Roggens war weniger belang« 
zeich, weil die gute Dualität der einheimifchen 1892er und 1898er 
Waare weniger mie fonft Zufäte erforderlich machte und andererſeits 
der dem Südruffiihen Roggen eigenthümliche Geruch an dem 1893er 
Produkt fo merklich war, daß ſtärkere Beimifhungen nicht beliebt 
wurden. 


Mehl. Auch für Mehl weift die Statiftif für 1893 zum eriten 
Male einen Ueberſchuß der Einfuhr nad. Auf diefem Gebiete haben 
fih in den legten 20 Zahren die größten Wandlungen vollzogen. 
Im Zeitraum 1876/79 betrug die Mehlausfuhr Dänemarks pro Jahr 
durchfehnittlich 1800 000 Geniner, die Einfuhr nur 29 000 Eentner; 
für die Jahre 1889 bis 1892 ging die Ausfuhr auf 380000 Gentner 
zurück, während die Einfuhr auf 160 000 Gentner flieg, Im Jahre 
1893 betrug erftere 274 230 Centner, während legtere 272 580 Centner, 
alfo 1640 Gentner weniger ausmachte. Die Gründe diefer auf 
fallenden Berfchiebung find theils in den Schußzöllen der Nachbar⸗ 
länder, theil darin zu ſuchen, daß die umfangreichen Amerikaniſchen 
Mehlverſchiffungen nach England jede Ausfuhr dorthin unmöglich 
machen. 


Dimemad, 


Vieh, Zleifh und Speck. Auch über bie wichtigſte Erwerbs⸗ 
quelle de Landes, bie Viehzucht, liegen zuverläffige ftatiftiihe An⸗ 
gaben nicht vor, namentlich nicht darüber, ob bie Dürre des vorigen 
Frühjahrs eine Einſchränkung ber Beſtände zur Folge gehabt hat. 
Bei der ausgedehnten Verwendung von Kraftfutter iſt dies jedoch 
kaum anzunehmen. Daß die Ausfuhr an lebendem Vieh gegen das 
Vorjahr durchgängig Abnahmen zeigt — Kleinvieh 8000, Rindvieh 
27 000, Schweine 141 000 Stück weniger —, iſt auf das fortdauernde 
Einfuhrverbot Englands und die im Anfang des Jahres verhängten, 
fpäter nur zum Theil gemilberten Beichräntungen der Ausfuhr von 
lebendem Vieh nach Deutfchland zu erflären. Zum Theil wird biefer 
Fehlbetrag allerdings auögeglihen durch die bedeutend vermehrte 
Ausfuhr von Speck und Fleiſch, neben denen u. A. auch Knoden 
und Zelle ein entſprechendes Mehr aufmweifen. Bon Sped und 
Schinken wurden im Jahre 1898 7,8 Mil. Pfund, von Fleiſch (nebſt 
MWürften und Zungen) 9 Mil. Pfund mehr als im Vorjahre auss 
geführt. Es muß anerfannt werben, baß die Dänifche Landwirthſchaft 
mit großer Schmiegſamkeit ſich befirebt hat, unter dem Drud der 
erwähnten Hinberniffe von der Biehausfuhr zur Ausfuhr thierifcher 
Produkte überzugehen. Der Erſatz der Fettſchweineausfuhr durch bie 
Spedausfuhr für ben Engliſchen Markt kann ala wohlgeglüdt ber 
zeichnet werben. Dieler Ausfuhrzweig und die zu Grunde liegende 
Produktion bilden bei den im letzten Jahre vorherrſchenden günftigen 
Abſatzverhältnifſen, guten Preiſen und billigen Sutterftoffen eine ber 
fichteften Stellen im wirthſchaftlichen Geſammtbilde. Die verringerte 
Konkurrenz ber Vereinigten Staaten von Amerika geftattete, deu 
Werth der Däntichen Zufuhr nad England von 19 Mil. Pfd. Stel 
im Jahre 1892 auf 2,1 Mil. Pfd. Sterl. im Jahre 1893 zu erhöhen. 
Diefe Zahlen erhalten für Dänemark bejondere Bedeutung, wenn 
man erwägt, daß ber Werth der Deutihen Zufuhr von Sped auf 
den Englifhen Markt in den leiten beiden Jahren nur auf 7000 
und 29000 Pd. Sterl. angegeben wird. 


Was den Abſatz Däntichen Viehs betrifft, fo wird ber Schlacht⸗ 
zwang in den Deutfchen Hafenplägen, ber im Berfehr mit Deutſch⸗ 
(and an die Stelle des Einfuhrnerbots trat, immer noch als eine 
erhebliche Erfhwerung des Ausfuhrgeichäfts empfunden, ba hierdurch 
die Märkte der Schlachtorte überfüllt und bie lohnende birete 
Berforgung rheiniſch⸗ weſtfäliſcher Induſtriegegenden ausgeſchloſſen 
bleibt. Auch wird naturgemäß Werth und Maſſe des Fleiſches durch 
den unmittelbar vorhergehenden Transport bedeutend gemindert. 
Immerhin ſind nach Hamburg im Laufe des Jahres zwiſchen 50 000 
und 60 000 Stück Vieh von Dänemark eingeführt. 

Die abſolute Sperre des Engliihen Marktes für alle Einfuhr 
lebenden Viehs aus Dänemark ließ den Gedanken an eine zwed⸗ 
mäßig organiſirte Fleiſcheinfuhr näher treten. Schon im Früuhling 
v. Is. wurden, nachdem einige Probeſendungen die Möglichkeit einiger 
maßen lohnenden Abſatzes gezeigt hatten, zuerft auf Beranlaflung 
der landwirthſchaftlichen Gefellihaft kontrolirde Rindviehſchlachtereien 
in Kopenhagen und Esbjerg eingerichtet, denen ähnliche Unterneb» 
mungen in anderen Theilen des Landes folgten. Wenn der Dur: 
fchnittsertrag der Sendungen auch nicht unmefentli unter den früher 
für lebende Waaren erzielten Preiſen geblieben tft, jo hofft man doch 
die Ausfuhr auf die Dauer lohnender zu geftalten, ja verhältnik: 
mäßig dieſelben Preiſe wie für lebendes Vieh erzielen zu können, 
indem man ſich dem Geſchmack des Engliſchen Marktes mehr anpaßt 
und bei der Auswahl des zur Verſendung gelangenden Fleiſches 
ſchärfere Kontrole übt. Ein in der letzten Tagung angenommenes 
Geſetz, betreffend die ſtaatliche Beaufſichtigung der Fleiſchausfuhr, 
ſoll dieſem Zweck dienen. 











Dänemarf. 


Mit Beſorgniß beginnt man auf bie in ungenbnter Weiſe 
fteigende überfeeifhe Konkurrenz zu fehen, die namentlih aus 
Auftralien in den legten Jahren immer wachſende Maflen gefrorenen 
Fleiihes auf den Engliiden Markt wirft. 

Autterftoffe. Der Berlebr mit den bei der intenfiven Bich- 
wirtbihaft Dänemarlö fo bebeutungsvollen Futterſtoffen mar im 
Anfang des Jahres 1893 durch die großen Borräthe der vorjährigen 


— — — 


Ernte gedrückt. Nachher wurde das durch langen Winter und große 
Dürre ſtark geſteigerte Bedürfniß vor Allem durch die bereits er⸗ 
wähnten Zufuhren Ruſſtſcher Gerſte gedeckt. Eine Folge hiervon 
war, daß von den wichtigeren Futterſtoffen Kleie eine Mindereinfuhr 
von 12, Delkuchen eine ſolche von 4 Mill. Pfund gegen das Vorjahr | 


zeigte. 


Butter. Unter allen landwirtbihaftlihen Erzeugnifien nimmt 


die Butter den eriten Pla im Erwerbäleben Dänemarks ein, wie 
died Die folgende vergleihende Tabelle anihaulih macht: 


Neberfhuß der Ausfuhr. 





"Bert 












Stüd. Mill. Kronen. 
| 
Pierde ............ 5017 | 10207 46 | 83 
Rindvieh 75667 | 87228 121 2 
Kälber... ....... .. 2.028 8341 01 | 
Ehafe............ 1521 | 41264 0,01 
Shmeine.......... 53 992 | 114 341 4,1 
Mill. Bfund. | 
Kleih............ 9,6 | - 0,2 2,7 | — 0,1 
Spech.. ..... 16,5 65,7 32 231 
vutier 18 | 6562 730 , 518 
Mil. Stieg. Ä 
7 58 4,7 69 | 51 
184,51 Ä 114,4 





Die Butterausfuhr bes Kalenderjahres 1898 weift mit runb 
3 Mil. Pfund gegen das Borjahr eine Gteigerung von faft 
Mg Mid. auf. Da die Einfuhr gleichfalls nicht unerheblich zuge 
nommen bat, bleibt ein Ucherfhuß von rund 72 Millionen. Der⸗ 
jelbe betrug Anfang der 80er Jahre nur wenig Über 20 Mil. Pfund 
und ift ſeitdem ftetig geftiegen. Daß die Zunahme in den Ichten 
Jahren nicht mehr fehr bedeutend geweſen tft, !äßt Darauf ſchließen, 
baf die einfeitige Steigerung dieſes Betriebes feine natürliche Grenze 
nahezu erreicht bat. Die Zunahme des letzten Jahres wird Damit 
erflärt, daß mandye bäuerlihe Wirtbichaften neuerdings durd Zutritt 
zu den Genofienfhaftsmeiereien gleichfalls dazu gelangt find, export» 
fähige Butter zu liefern. Auch haben die oben berührten, einer 
Zunahme der Rindviehausfuhr hinderlichen Umftände manden Land⸗ 
wirth veranlaßt, fi mehr dem WMeiereibetriebe zuzuwenden. Sjeben- 
falls aber würde die enorme Ausfuhr nicht möglich fein, wenn nicht 
ber einheimiſche Bedarf durch geringmwertbige ausländiſche Waare 
und den immerfort ſteigenden Verbrauch von Margarine befriedigt 
würde. 

Die Buttereinfuhr Dänemarks betrug in den Landwirthſchafts⸗ 
jahren 1890/91, 1891/92 und 1892/93 21,7, 22 und 24 Mill. Pfund. 
on der Einfuhr des Jahres 1892/98 kamen aus Schweden 11,9, 
aus Rußland (Finland) 9,3 und aus Deutihland 2,4. 


Deutiched Handels⸗Archiv 1894. IL 


| 
| 
| 


Landwirth⸗ Landwirth⸗ 
ſchaftsjahr : Dur» | fhaftsjapr | Durd- 
110. 1 1892 ſchnitt 10. 1 1892 fdnitt ı 
30,9. 1898. 1887700 |30'9. 1898. ART. | 


n 





| 


301 


Bon der Butterausfuhr des Lanbwirthichaftsjahres 1892/93, 
welche insgeſammt auf 95,8 Mil. Pfund angegeben wird, gingen 
92,7 Mill. nach Großbritannien, von deſſen gefammter ausländiſcher 


: Zufuhr zwei Fünftel aus Dänemark kommt, und nicht ganz 2 Mil. 


Pfund nad Deutichland, während auf bie übrigen Länder nur geringe 
Mengen entfielen. Mit Beforgniß werben die wachſenden auftralifchen 
Zufuhren beobadhtet, die fchon jekt, da fie im Winter anlangen und 
um jeben Preis loögeihlagen werben, den Britiſchen Importeuren 
ein Mittel bieten, um auf den Preis zu drüden. So bat die 
Konkurrenz Auftraliens ſchon in dieſem Sabre bewirkt, daß bie 
Butterpreife in England trotz der geringeren Zufuhren aus 
Frankreich und Amerika die erhoffte Steigerung nicht erfuhren. 
Margarine. Dem gefteigerten Verbrauch entiprechend hat die 
Produktion von Wargarine in den letzten Jahren bebeutenb zu⸗ 
genommen, während die Einfuhr fich entiprechenb vermindert bat: 


Produktion. Einfuhr. 
(Millionen Pfund.) 
1889,90 (1. April bis 31. März).. 6,2 8,6 
1890/91 (ll. „ „m 3. „ ). 102 2,08 
1891/92 (l. „ „m 3. u ).. 123,8 2,005 
1892/83 (1. „ „ 3. „ ).. 163 1,905 


Bon der inlänbifchen Produktion wirb ind Ausland nur nad 
den Dänifchen Nebenländern ausgeführt. 
Bon der Ausfuhr im Sabre 1892/93 entfielen auf: 


Norwegen .................. 704 000 Pfund 
Deutihland .............-.. 67300 „ 
die Niederlande ............. 467 000  „ 
Schweden .................. 69000 „ 


Im Laufe des Jahres find vier Fabriken neu angelegt und in 
einer der Betrieb eingeftellt worden. In Dänemark befinden ſich 
jetzt insgeſammt 19 Margarinefabrifen. 

Eier. Eine nicht unwichtige Nebenerwerböquelle der Dänifchen 
Landwirthe bildet die Cierausfubr, die ebenfalls vorzüglich nad 
Großbritannien gebt. 

Die Ausfuhr betrug: 


1891. ........ . .......... 7,1 Mill. Stiegen 
1892.................... 9 n 
11: }: Ton n 


Die ziemlich bedeutende Abnahme von 900000 Stiegen ift 
geringerer Produktion in Folge der Wetterverhältnifie, den Hinders 
niflen, welche die Eiäfperre der Ausfuhr bereitete, ſowie ber durch 
die Auöflände verminderten Kaufkraft bed Britiſchen Marktes zus 
zufchreiben. Alle bedeutenden Exrporteure kaufen die Eier nad dem 
Gewicht. Zum Zwei einer leichteren und fchnelleren Konzentrirung 
der Eiervorräthe wird vorgefchlagen, die Sammlung anftatt burd 
Höfer und KLandlaufleute wöchentlich dur die Vorſteher der 
Genoſſenſchaftsmeiereien zu bewirken. Produzenten und Meiereien 
müßten fi verpflichten, allwöchentlich Eier in friſchem Zuftande 
abzufenden. Worbedingung für dieſes Syſtem würde jedoch eine 
offizielle Preisnotirung wie bei der Butterausfuhr fein. 


Buder. Ueber die Zuder:Probultion und Einfuhr Dänemarks 
in den legten Jahren geben die nachfolgenden Tabellen eine Ueberſicht: 
Produktion von Rübenzuder (1. Produkt). 


18809/90 nn. 40 Mil. Pfund 
1890/91 ......... . . . ... u 
1891/92 nn. 37 1 
1923 ......... ... ee 
BOCH. een. Bun 
41 


302 


Einfuhr von Robzuder, ſowie von Englifhem und 
Schottiſchem Farinzucker. 


1889.................. 33 Wil. Pfund 
1890.................. 246, 
1891............... ... Ben 
1802................. FR 
1. 8 u. 


Dad günftige Nefultat ber Iehten Rübenkampagne ift nicht 
allein dem beſonders Iohnenden Ernteergebni (etwa 350 Eentner 
pro Tonne Land — 0,5516 ha, mährend 300 ala Mittelernte 
angejehen wird), ſondern aud der Bermehrung bes mit Rüben 
bebauten Areal3 von 6400 auf 8500 ha zu danken. Eine weitere 
Ausdehnung des Rübenbaus wird bei der Iinrentabilität bes Körner: 
baus vielfach geplant, der Bau mebrerer neuer Buderfabriten ift 
entweder im Gange ober im Stadium ber Vorberathungen. 

Der Zuckerverbrauch pro Kopf ber Bevölkerung ift feit bem 
Sabre 1890 von 17,68 auf 19,75 kg geftiegen, während er in 
Deutihland nad) derſelben Duelle nur 10 kg ausmachte und nur in 
Großbritannien mit 35 kg den Dänifchen Konfum "Überfteigt. 

Spiritu3. Die Spiritusproduftion Dänemarks betrug in den 
legten Jahren: 


1890 .................. rund 31 Mil. Pott 
1891.................. „BB un 
1892 .................. „nd un 


1893 .................. „36 

doch wird ein Theil der Zunahme auf die ſeit der Veränderung der 
Steuer im Jahre 1892 eingetretene ſtärkere Kontrole zu ſchieben ſein. 

Der Verbrauch zu techniſchen Zwecken wird auf durchſchnittlich 
1 Mill. Pott pro Jahr angegeben; der Trinkverbrauch hat in den 
legten Jahren jeit ber Durchführung der neuen Bierfteuer auf 
Koften dieſes Getränks nicht unerheblich zugenommen. Ein von ber 
Regierung vorgelegter Geſetzentwurf, ver die Bekämpfung biefer 
Thatſache durch erhöhte VBefteuerung des Branntweins bezweckte, tft 
vom Folleibing nicht angenommen worden. 


Hopfen. Aus dem Hopfenbericht der GrofferersSozietät tft 
vieleicht die Mittheilung von Snterefie, daß der Nuffiihe Hopfen 
von der „Premiere SoeistE anonyme de houblons” in Warjchau 
au in Dänemark Eingang gefunden hat; feine Dualität wird ala 
gut bezeichnet, der Preis war cif Kopenhagen ungefähr derſelbe, den 
bie Händler in Nürnberg bezahlen mußten. Die Däntfche Einfuhr, 
etwas geringer ald im Vorjahr, beträgt rund 1 Mil. Pfund, bie 
Ausfuhr, 13000 Pfund, ift gegen die des Sahres 1892 um 
2400 Pfund geftiegen. 

Kaffee. Das Kaffeegeſchäft am Kopenhagener Play litt unter 
berjelben Flauheit, die ben Handel mit diefem Artikel auf dem 
Weltmarkt drüdte Die in den legten Jahren geftiegene Einfuhr 
betrug im Jahre 1893 etwa 140000 Säde, die Ausfuhr 43000, 
wovon 81000 Säde nah Schweden gingen. Die Einfuhr von 
Brafilten, die Mangels einer direkten Dampffchiffverbindung faft 
ausfhlieglih Über London und Hamburg, in den Iekten Jahren 
bauptjächlich über Hamburg gegangen ift, wird dank ber von ber 
Hamburg: Sübamerifaniihen Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft im Hinblid 
auf die bevorftehende Eröffnung des Kopenhagener Freihafens 
zwiſchen Kopenhagen und Brafilien etablirten Dampfſchifflinie nunmehr 
ohne Umladung direkt erfolgen können. Der Bericht der Grofferers 
Sozietät erwähnt hierbei die Möglichkeit, daß Kopenhagen ſich dank 
dem Freibafen zu einem Stapelplak für Kaffee aufichwingen könne, 
läßt aber im Uebrigen die Frage, ob der Bortheil der direkten 


Dönemarf. 


Berbindung mehr dem Kopenhagener Handel oder dem Außlande 
zufallen werbe, unentſchieden. 


Eifen und Stahl. An ber Einfuhr von Eiſen und Stahl 
ift Deutihland ſtark betbeiligt. Der Abnabme der Gefammteinfuhr 
um 8,3 Mill. Pfund gegen dad Vorjahr ſteht eine Erhöhung von 
400 000 Pfund Zolleinfuhr für den inlänbiihen Konfum gegenüber. 
Im Borjahre war die Betbeiligung ber drei vorwiegend in Betracht 
kommenden Staaten an der Einfuhr der wichtigſten Maſſenartikel 
folgende: 

Davon auß 
Gefammt: Große Deutich- 
einfuhr. britannten. land. Schweden. 
Millionen Pfund. 


Bandeifen ...........» 49,6 8,7 20,5 19,3 
Stahl in Stangen..... 11,8 9,5 1,2 0,8 
Eifenbabnidienen ..... 8,9 5,8 2 0,1 
Gas⸗ und Waflerleitungd: 

röhren............. 9 7,3 1,1 0,15 
Platten und Blech .... 21,4 14,7 52 0,7 
Nägel ⁊c. ............ 8,1 0,39 5,6 12 
Grobe Guß⸗ und 

Schmiedeeiſenwaare.. 20,5 5,8 11,7 15 


Sn der legten Barlamentsfigung bat die Vollsvertretung nit 
nur zu mehreren neuen Linien bes Staatsbahnnetzes ihre Zuftimmung 
ertheilt, fondern auch durch die Annahme des Geſetzes über Anlage 
und Betrieb von Brivateifendahnen einen nicht meniger als 29 ver 
fhiebene Bahnlinien umfaflenden Eiſenbahnbauplan genehmigt. 


Steintohle. Bel einem anderen Maſſenartikel, Steinkohle, 
iſt Deutihland nur in geringem Maße intereifirt. Die Einfuhr, 
IA Mil. Engl. Tonnen, weift zwar gegen das Vorjahr eine Ab 
nahme auf, body ift die zum inländifhen Verbrauch verzollte Menge 
um 392000 Engl. Tonnen größer ala im Vorjahre. | 

Von der Einfuhr des Vorjahres entfielen auf Großbritannien 
mebr ald 7 Mill. auf Deutichland nur etwas über 100000 Engl. 
Tonnen. Belgien macht neuerdings Anftrengungen, feine bisher 
nur unbedeutende Koblenausfuhr nach Kopenhagen (1892 5000 Engl. 
Tonnen) auszudehnen. 


Leder. Von der gegen das Vorjahr etwas zurückgegangenen 
Einfuhr von Gerbleder entfällt mehr als ein Drittel auf Valdivia⸗ 
waare, die über Deutſchland nach Kopenhagen kommt. 


Papier. Auf dem Gebiete der Papierfabrikation, wo ein 
ftarfer Einfuhrüberfhuß (3,8 Mil. Pfund) befteht, wil man durch 
bie bevorftehende Wiedereröffnung der mehrere Jahre geichlofienen 
Fabrik in GSilleborg, die beſonders Maſchinen zur Fabrikation 
feineren Schreibpapiers enthält, verſuchen, die gerade auf biefem 
Gebiet ſtarke ausländiſche Konkurrenz zu befämpfen. 


Manufalturwaaren. Für die umfaflende Gruppe der 
Manufakturwaaren iſt das verfloffene Jahr ungünftig gemefen, mas 
ih aud in der Abnahme der Einfuhr von einer Reihe wichtiger 
Artikel zeigt. 

Baummollengarn wirb vorwiegend aus Großbritannien, neuer 
dings auch aus Schmweben und Norwegen, nur in unbedeutenden 
Mengen aus Deutfchland eingeführt. 

Zum Artilel Kleiderftoffe wird bemerkt, daß das Deutſche 
Fabrikat auf Koften Franzöfifcher und Britifcher Stoffe feine Poſition 
behauptet. 














Dänemarl. 


Die hauptfächlichften Artikel der Eins und Ausfuhr im Jahre 1893 waren: 





Benict, 
PM 
Abfälle: 
Dünger, natürlicher ........................... Pfund 
nſtlicher .......................... F 
Kleie....................... .............. 

Lumpen .................................... 
Deltuchen..................................... 
Eier ............................................ Schock 
Knochen und Zähne, rohe.......................... Pfund 

Cichorien und andere Kaffeeſurrogate............ n 
Getränke: 
DT... ..oouueeneneneeeoreneneenee nenne nennen Rott 
andere Spirituofen......-... ................... " 
Zhiere: 
he, friſche .................................. Pfund 
uſtern ...................................... " 
Fiſche, getrocknet, geräuchert ꝛc.................... 
foteh ...................................... Stück 
de ................... .... .. ............... n 
1111 U) ER " 
fen und Kühe ............................... n 
Kälber.................................... n 
Schweine und Ferkel......................... „ 
Farbftoffe, one ....................... .... Pfund 
Fette und Shmweincihmal; ......................... 
Fruchte ............................. P......... { Tocen 
Samen: 
Leinſaat....................................... Pfund 
Hanfſamen..................................... F 
PB ...... ................................... 3 
andere Delfaat ................................. n 
Balms und Kokoßnußkerne................. n 
1.1 02 11: 7 | BR „ 
Grasſaat.................................... n 
Galanteriewaaren................................. „ 
Defe ...--o-uensner nennen nennen nenne „ 
Blasmaauen... 22-20 een near nene ne nen ernennen n 
Gummi und Harze. .............................. n 
Theer.......................................... Tonnen 
Garten⸗ und Feldgewächſe: 
Kartoffeln.................................... u 
Hopfen ........................................ Pfund 
Erden und Thon, verarbeitet: 
Mauerſteine, Ziegel ......... ................. Stück 
Töpfer⸗ und andere Erd» und Tbonmwaaren......... Pfund 
Steingut, Fayence X............................. „ 
Borzelan und Bisluit........................... n 
Kaffee, roh und gebrannt ......................... „ 
Speck und Schinken................... ............ 
Fleiſch, Wurſte ꝛc............................... 
Getreide und Hülfenfrüchte, unvermahlen: 
Buchweizen .................................... n 
Gerſte........................ .......... ...... 
Bohnen ..................................... 
Erbſen ............................. .......... 
Safer ......................................... rn 
Weizen ER " 
Maid ........................................ „ 
Malz ......2o2020nsesnenneerne nennen nen nenn n 
Roggen ...................................... 
Wicken ........................................ 
Andere Getreidearten................. ........... 


Einfuhr 
1893. 


14 801 851 


1 601 863 
141 413 878 
313 292 
622 649 
1299 788 


156 848 
4 005 566 
3 104 803 


11 235 999 


5 554 070 


6521 873 
4.051 764 
26 026 


4 209 
1091 344 


83 512 786 
1411 408 
1 793 508 

432 888 

20 164 387 
6 591 107 
5 963 775 


Gegen dad Bors 
jahr mehr (4) 
weniger (—). 


++ II lH 


+11 


411474471147114 41114111111111 


+ +++ 1 | 


+++ + 1 ++ | 





321 013 

5 060 731 
12598 9513 
40 885 


6 807 
124 917 


6 759 689 
189 844 


2 429 269 
14 574 980 
18 913 

560 475 

12 705 980 
49 228 765 
135 711 000 
1 267.060 
40 977 860 
415 140 
80 602 


Ausfuhr 
1893. 


2817454 
248 876 
2 197 457 


22 517 498 


615 212 
1176 899 
10 450 

1 882 752 
254 280 


908 

6 475 335 
86 435 724 
17 652 793 


85 020 

74 400 165 
144 760 
557 550 

16 545 200 
53 124 780 
17 833 800 
3 239 850 
23 168 940 
839 800 


303 


Gegen da3 Bors 
jahr mehr (+) 


tI+lI+| 


++4++ F1111111111114 *11 


“—J) 111111 


4444661 


weniger (—). 


344 690 








304 Dänemarf. 
Gewicht, Gegen das Vor⸗ Gegen das Vor⸗ 
Mat, Sinhzor | jade meße (+) | Aug hr oht wehr (+) 
Stückzahl. weniger (—). j weniger (—). 
Getreide und Hülfenfrüchte, vermahlen: 
Mehl und Grüße von: 

Buchweizen ............. .................. Pfund 2953012 | — 404 448 370 | — 9 726 

Gerſte. ...................................... n 592084 | + 476 264 1456337 | — 672601 

Hafer ....................................... „ 765 728 — 38 140 27827 + 719 

Weizen ................................... ... n 18 386 928 | + 2599389 | 208383404 | — 8739 106 

Mais ....................................... 268 92 | — 872 806 167820 | — 151202 

* ............. .............. ............. n — — 160 — — 

Roggen ..................................... 4455820 | — 879 450 4719086 | — 17199674 

Andere Setreinefabritate . ........................... 959760 | — 837 164 1009889 | — 213320 
Manufakturwaaren aus Filz zur Sciffsverhäutung, 
Wachstuch ꝛc. ..................................5. 131028 — 46 163 38142 | + 17 663 
Alle anderen Manufakturwaaren aus: | 
Baummolle, Leinen und Hanf.. ................... „ 191022931 | + 219 916 184990 | — 55 466 
Seide ......................................... n 234392 | — 13 675 28400 | — 5 104 
ne und anderen Thierhaaren................... n 7115931 | + 236 047 791317 | + 15 129 
etalle: 
rohe .......................................... n 40580736 | + 4280027 | 28337412 | + 16 729 789 
Waaren aus Eifen und Stahl .................... n 138 904 600 | — 83316468 | 14924743 !| — 3233 397 
„ anderen Metallen ................... n 5834652 | — 330 563 10147 | + 531069 
Dele, jollpflichtige ................................. „ 95 533888661 + 18797321 I 2259539 | - 5294 208 
„gzollfreie .................................... " 10473 | — 7454 10473| + 10 473 
iſe .......................................... 14728557 | — 50 852 4116| + 1683 
Spiellarten ...................................... Spiele 325868 | + 125 835 28% | — 1 768 
Papier aller Art.................................. Pfund 7748 113. + 420 654 3857222 | — 144814 
Reis, ungeihält, gefhält und Reismehl .............. n 52988371 | + 6591622 | 22405212 | — 2442453 
Sago, Salep x. . ................................ n 220 — 808 745 3871| — 6 269 
Salz, Kochſalz: 
rohes unreines Steinſalz in Stüden............... „ 33706197 ı + 4456617 393472 | — 31 469 
anderes ....................................... n 30581082 | — 449 181 3614520 | — 2760 246 
rohes unreines Glauberſalz ze. .................... 1492840 — 262 672 14158 | — 98% 
Felle und Häute: 
rohe .......................................... n 3563985 | — 934.747 7 668 269 | + 1286 059 
Handſchuhe .................................... 1658 | + 851 1124 ı — 106 
andere verarbeitete............................. „ 1469287 | + 104 289 163868 | + 24 455 
Butter .......................................... 25 770080 | + 3893998 | 98087855 | + 7442019 
Eßwaaren: Margarine............................ 3 1957745) — 316 356 6275601 — 27773 
ucker, Syrup, Melaſſe.......................... 54.073783 | — 16926665 | 18579477 ı — 206.497 
äuren, flüſſige .. ................................ " 911575. — 231 548 69 270 ı + 16 129 
Thee............... ............................ 991 190 — 77 236 183445 | + 15 005 
—8 unverarbeitet .............................. 8668239 ; + 1627 450 491228 + 226586 
m verarbeitet ................................ „ 35108 + 24 763 356 227 | + 235 777 
Thran ⁊c. . ....................................... " 4664 ld. — 69 924 2601809| — 425738 
Hol: 

. d 4 y — — 
Finniſche Holzwaaren............................ — 91.692 + 2576 27711 + 251% 
unverarbeitet: 

Eichenholz ................................... 22748 + 14 164 3894 — 13 226 

Brennholz ......................... .......... aden 32 + 6 0 2639| — 45 

Buchsbaum, Ebenholz, Flottbolz ꝛc. ........... Zu Ele se 33 H * 791 1144| + 13 391 

Kommerzlaft 4288| — 11 069 — — 
andere Holzarten ...................... ...... bitfuß 2615595 | + 109 100 141665 | + 4154 
verarbeitet n 2430| + 1010 — — 57 
e een Pfund 8 450 318 — 1 411 822 4 238 416 — 2254 771 
Wolle ........................................... 3331239) + 62 322 2048425 | — 446452 


Geldmartt, 

Der Däniſche Geldmarkt wurde nicht fonderlid von ven | 
Begebenheiten im Auslande beeinflußt, namentlich die Silberkriſe 
fonnte fi in Dänemark, als in einem Lande reiner Goldwährung, 
das vorwiegend mit Ländern gleihen Münzfyftemd in Handels⸗ 
beziehungen fteht, nur jehr indirekt fühlbar machen. Die Däniſchen 
zindtragenden Papiere blieben von größeren Schwankungen verjchont 
und zeigen am Ausgange des Jahres durchgängig etwas höhere 


Kurje als um diefelbe Zeit des Vorjahres, indem diefen Papieren 
die beim Publikum ſich zeigende Abneigung gegen Kapitalanlagen 
in fremden Werthen zu Gute fam. Der Umfat in Fonds war nad 
den täglichen offiziellen Notirungen knapp 3l/e Mil. Kronen, 
während er in den Jahren 1889 big 1892 bezw. 31/3, 43/, 6 und 
4 Mil. Kronen betragen hat. Das Arbitragegefhäft mit Deutſch⸗ 
land war unbedeutend. 

Der Aktienmarkt war mit Ausnahme von Banlaltien, die unter 


Dänemark. 


der Geſchäftsſtille Kitten, als feft zu verzeichnen; beſonders lebhaft 
war die Spelulation in Dampfidiffsattin. Die Thingvalla⸗Geſell⸗ 
ihaft gab für 750000 Kronen neue Altien aus, die einzige Aktien» 
emilfion des Berichtsjahres. Der Totalumfak auf dem Aktienmarkt 
betrug 159/4 Mil. Kronen gegen 141/; im Borjahre (1891 14, 
1390 17, 1889 245/, Mil. Kronen). 


Schifffahrt. 

Die Schifffahrt Hat die in fie gefegten Erwartungen auf ein 
gutes Geihäftsjahr nur unvolllommen erfüllt, wenn aud die Er: 
gebnifje etwas beffer al3 die des Vorjahres find. Die Schuld hieran 
tragen namentlich die bereitö erwähnte Eisfperre der Oſtſeehäfen im 
Anfang des Jahres und im Berlauf deſſelben die verfchiedenen 
Arbeiterausflände an Engliiden und Schottiſchen Koblenplägen. 
Der Deutſch⸗RKuſſiſche Zolllrieg brachte den Däniſchen Rhedern nicht 
die Bortheile, Die aus der ſtarken Mehrbelaftung der Deutichen 
Schifffahrt in Rußland erwartet werben Ionnten, da die Getreide⸗ 
frachten gleichzeitig dur die Abſperrung Deutſchlands und die 
Differentialtarife über die Ruſſiſch⸗Oefterreichiſche Grenze eine Ver⸗ 
ringerung erlitten. Nach dem Urtheil der Fachkreiſe hat der Zollkrieg 
eher die Däniihe Schifffahrt geſchädigt. 


Es wurden eingeführt nad: 


305 
Nyborg.!) 


Ernte. Die lange anhaltende Dürre hat die Ernte beeinflußt, 
die der Qualität nah gering ausfiel. In Folge der niedrigen 
Kornpreife ift jehr viel Korn als Viehfutter verwendet worden. 

Die Zuderrübenprodultion hat ih nad und nah zu einem 
fehr bedeutenden Faktor des Aderbauß erhoben, weshalb auch 
mebrere Zuderfabrilen angelegt werben. 

Der Ertrag an Yuderrüben war jehr befriedigend, und kann 
man ihn burchichnittlid auf etwa 315 Centner pro Tonne Land 
Ichägen. Der Preis betrug 10 Dere pro Centner. 

Der EihhorienwurzelsErtrag betrug 250 Centner pro Tonne 
Land. Die Wurzelpreile ftelten fih auf 1 Krone 40 Dere pro 
Centner. 

Die Kartoffelernte war gut, dagegen die Sommergraſung ſpar⸗ 
ſam und die Heuernte ſchlecht. 

Die Einfuhr der wichtigſten Waaren in die Häfen Fünens, 
Langelands und Laalands im Jahre 1893 iſt, ſoweit Angaben dar⸗ 
über vorhanden find, in folgender Tabelle veranſchaulicht: 

















:1 Nude 
Faborg. se | Höbing. Nakskov.] Nyſted. 
Pfund. 
Wein .................. 7449 42 1250| 528511 562689| 240091 82445 8.086 2573 45 661 419 
Glaswaaren ............. 10 655 1341 i 4 105] 226 719 9033| 46808 6 990 1 844 _ 1 705 
Ko) ı) (+ ı 5463 821] 138 000 823] 203 212 45671 11953 4414 4674 — 620 
Steinzeug und Fayence 176 — — 16 90 994 2404| 13295 474 108391 — 5.040 
Porzellan................. 669 J4 — 2631 14575 284 2999 181 104 — 
Kaffee............... 3624| 310651 47 32 4656| 7418791 60580] 185 7561 28385] 21714 | 115484 8 271 
Tonnen. 
Stemlohle................- 256388] 25901 — | 128666] 837643] 56 167| 196910] 30190] 28149 | 168261] 3987 
DBfund 
Ranufalturmaanren: 
Baummolle ............. 258221 8071 83 13 904| 881 742 31 986 | 48 208 1189 
11) DE 619 91 260 236 6 698 445 824 
Wolle ................ 9148 3039 bl 1662] 230 221 14 188 196701 — 
enwaaren ............ 236 9201 50545] 16 0001 238 49718 264 036 248 607 258 027| 2534 9701 830598 
Andere Metallwaaren ...... _ 21 709| 124501 1113071 782 184 4710 6091| 40185 
Lele........ ............ 2432] 88 753 8300| 15 52611 423 210 1333 — — 
|: ................. 2897 94 — 8751 14 798 25 — — 
Reis .............. 16 4331 20 927 1660 92081 254 244 1895 24 301 — 
Salz..................... 302 2581 2010531 — 63 93211 833 879 32 322 | 565 8431 55 030 
Auder ................... 243647] 44524 9 600 1506| 80207 963 527 228 9961 23695 
Syrup .................. — BD — 1129| 80607 274.083 — 
Thee..................... 82 414 680 1081 13911 196 1129 — 
Tabak, unverarbeiteter...... 24 7944 — — 153 297| 394 750 — 106 8644 — 
„  verarbeiteter........ 629 — 5 200 1759| 11109 268 _ — 
Kommerz; lafen 
dol 1966 ul — | 6933| 6387 1060| 3184] 847] 780 | 2355| 454 
dolz ..................... Rubitfeden 
8 exe a — | 43 | 13 ss “| ve ei 13 006 | 12 = 3443 


Die Hauptbezugöquellen für vorgenannte Waaren waren: 
für Bein: Frankreich, Stalien und zum Heinen Theil Deuticland. 


— —— — 
— — 


I) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 262. 


| 
| 


für Slaswaaren: Großbritannien und Belgien. 

„ Sopfen: Deutichland. 

„ Steingeug und Fayence: Belgien und Deutſchland. 
„ Borzelan: Deutſchland. 


296 


Planken, File, Meeresprodukte fir die Chinefifhen Märkte, Baum 
wolle für Kobe und Oſaka. 

Mit dieſen fremden Schiffen konkurriren in Ragafalt die mit 
bem Auslande verkehrenden Dampfichiffe Japaniſcher Handels⸗ und 
Shifffahrtögefellihaften. Dieſelben broben befonder3 der Deutichen 
und Britiiden Schifffahrt Abbruch zu thun, da bie Sapanifchen Ges 
ſellſchaften größere Handelsdampfſchiffe — meiſtens Deutliche und 
Britiſche — anlaufen und mit diefen dann neue regelmäßige Vers 
bindungen zwifhen Japan und dem Auslande eröffnen. 

Der Verkehr diefer Japaniſchen Schiffe, weldhe mit bem Aus⸗ 
Iande Verbindungen unterhalten, hat ſchon die Hälfte des gejammten 
fremden Schiffsverkehrs in Nagaſaki erreicht. 


Es liefen von dieſen Japaniſchen Schiffen in Nagafali ein: 


1892, 1893. 
Uns Negs Ans Reg. 
zahl. Tonn. zahl. Tonn. 
Sapaniide Dampficiffe mit Labung 225 277566 213 267 600 
n „ in Balaft. 49 47245 837 36658 
„ Segelſchiffe mit Ladung 1 947 1 637 
n n in Balatl. — — 1 687 
zulammen... 275 325768 262 805332 
und fuhren aus: 
1892. 1893. 
Ans MNegs Uns Reg. 
zahl. Tonn. zahl, Tonn 
Sapanifcge Dampfihiffe mit Ladung 250 810218 222 283 156 


n " in Bela. 11 10109 12 
„ Segelſchiffe mit Ladung — — 1 
sufammen... 261 820327 235 294 463 
Der Verkehr Deutſcher Schiffe in Nagaſaki und den wichtigſten 
Häfen Kiuſhius .ftellte Tich, wie folgt: 
Es liefen ein: 


1892. 1893. 
in Reg.⸗ Reg.⸗ 

Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 

Nagaſaki ................ 172 185 549 151 127 930 
Moji ................... 66 63 465 68 42 927 
Koratfu ................. 16 18 580 5 6 759 
Kochinotſu............... 3 1493 21 12 729 
zufammen... 257 209087 285 190345 


Dies ergiebt eine Abnahme der Deutihen Schifffahrt für das 
Jahr 1893 von 22 Schiffen und 18 742 Reg.⸗Tonnen, welde baupts 
ſächlich Hervorgerufen ift durch den Verkauf zweier Deuticher Dampf- 
fhiffe und durch beflere Frachten für die Heinen Deutichen Dfts 
aſiatiſchen Küftendampfer auf den Routen zwiſchen Honglong, Saigon, 
Haiphong und Manila, die im Süden längere Charters annahmen. 


Nagaſaki. 


Der Verlehr Britifger Schifſe in Ragaſaki und den wichtigſten 
Häfen Kiuſhius war folgender: 


€3 liefen ein: 
1892. 1898. 
in Reg.» Reg.s 

Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 

Nagaſaki................ 220 8374465 206 408626 
Mofi und Shimonojelt 124 191513 242 410976 
Karaliüu ................. 1 1480 10 15 574 
Kuchinotſu............... 64 105 642 54 131 404 
Mifſſumi ................ 1 1905 2 2254 
zufammen... 410 6714955 54 963834 


Dies ergiebt für die Britiſche Schifffahrt auf Kiufhiu eine Zu⸗ 
nahme von 134 Schiffen und 288879 Reg.» Tonnen für das 
Sabr 1893. 

Bemerkenswert ift die ſehr bedeutende Zunahme Britifcher 
Schiffe in Mofi, welches noch ein ungeöfineter Hafen ift, in dem 
fremde Schiffe nur dann verlehren dürfen, wenn fie unter Japaniicher 
Charter fahren, oder an dort etablirte Japaniſche Kaufleute 
adrejfirt find. 

Der Verkehr Japaniſcher Schiffe im Hafen von Ragafalt ges 
ftaltete ſich, wie folgt: 

Es Tamen in Nagaſaki an: 


1891 ...... . 10616 Japaniſche Schiffe von 999 687 Reg. »Tonnen 
1892 ....... 10 895 n "nn 9375 ". 
1833 ....... 8 629 „  n 882918 


Dies ergiebt eine Abnahme von 1766 Schiffen und 80.827 Reg. 
Tonnen für das Jahr 1893. Diefe Abnahme bezieht fich auf bie 
Zahl der Heinen Japaniſchen Segelſchiffe und Dſchunken. Sie ift 
hervorgerufen durch den neu aufgetreienen Wanrenverlehr auf den 
Linien der Kiuſhiu⸗Eiſenbahngeſellſchaft, die jehr erfolgreich mit bem 
Schiffaverkehr lonkurrirt. 

Die Frachten für Monatscharters waren cucch im Vorjahre 
günftig. 

Nah Schangbei wurden an Frachten gezahlt: 2,50 bis 3 Den pro 
Tonne für Stüdgüter; 0,80 bis 1 Yen pro Tonne für Kohlen. Für 
Segelſchiffe kommen keine Frachten in Frage nah Chinefiichen 
Plägen. Rur eine Deutihe Bart fuhr im Borjahre mit einer Labung 
Kohlen nach Amoy. 

Folgende Dampfſchiffsſsfrachten wurden bezablt: 


nah Zientfin ........ 5 bis 6 _ Den pro Tonne, 
„Tſchifu ......... 1,30 „150 „» u“ 
„Chemulpo ...... 1,30 „ 


Die Frachten für bie Boftbampfichiffe nach Hongkong, Japaniſchen 
Häfen und nad Europa blieben dieſelben wie im Voriahre. 

Rah Wladiwoſtock wurden etwas höhere Raten gezahlt und 
zwar 8,50 biß 4 Den pro Tonne. 


Dertehrsüberfihten. 


Verkehr Japaniſcher Dampfſchiffe, Segeliniffe Europäifher Konftrultton und Dſchunken im Hafen von. Ragafali 
während des Jahres 1893. 


Eingang. Ausgang. 
Dampf⸗ RNeg.⸗Segel⸗ Rege⸗⸗ Dampf⸗ Reg.e Segel⸗ Reg.⸗ 
ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe. Tonnen. 
Dampfſchiffe der Nipon Yuſen Kaiſcha.......... .. 281 300 986 — — 2331 30 985 — — 
Dampfſchiffe verſchiedener Japaniſcher Geſellſchaften 1938 340 948 — — 1989 824908 — — 
Segelſchiffe Europäiſcher Konſtruktion und Dſchunken — — 6465 1% 985 — — 6320 244 498 
zufammen... 2164 641938 6465 19095 2170 62589 6320 244428 


En, En 
8629 Schiffe von 882 918 Reg.sTonn. 


ö— —— 
84 Schiffe von 870 822 Reg.⸗Tonn. 











Nagaſaki. — Dünemark. 297 
Berkehr fremder Kauffehrteifchiffe in NRagafati im Jahre 1888.1) 
Eingang. Ausgang. 
Anzahl. Reg.»Tonn. Anzahl. Reg.⸗Tonn. 
Dampfihiffe.... 188 892687 190 894782 
Britiſche............................... Segelidiffe ..... 17 10 769 17 10 759 
Dampfidiffe .... 148 125 463 149 126 075 
Deuticdhe —— —— —— ee er er er & gelichiffe ..... 3 2467 3 2467 
Ruſſiſche..................................... Dampfſchiffe .. 48 66 858 49 67 581 
Norwegiſche.......................... Dampfſchiffe .... 89 27 622 40 28 106 
. , Dampfidiffe .... 15 35 784 15 85 749 
Ameritaniſche (Bereinigte Slaaten)............. a ai Bi ı 3 * 
Niederländiſche............................... Dampfſchiffe .... 1 672 1 672 
Chineſiſche................................... Dampfſchiffe .... 1 602 1 602 
Koreanische ...2.--onnunennnnnnenonnen nenn nn Dampyfidiffe .... 8 1.083 4 967 
zufammen... 4665 654234 470 657 772 


Verkehr fremder und Japanifher Schiffe während des Jahres 1893 in den Häfen Kiuſhius außer Nagaſaki: 


Es verkehrten: in Shimonofeli. in Roft. in Karatſu. in Audinotiu. in Miffumi. in Idzugahara. 
Un Mg: Un Mer An Negs Un Mer Un Neger An Reg 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. 
. ampfſchiffe 14 26972 226 883276 10 16574 75 128577 2 70224 — — 
Britiſche nennen. eensine , — — 2 728 — — 9 7 827 — — — — 
Dampfſchiffe 2 1997 66 40 980 5 6 769 19 11694 — — — — 
Dentſche............... Segelihife. — _ _ _ _ _ 9 105 — — — _ 
Ruſſiſche ................ Dampfſchiffe — — 1 224 — _ 1 678 — — — — 
Rorwegiſche ............. Dampfſchiffe — — 20 14888 1 461 39 088 — — — — 
Deſterreich⸗ Ungariſche ..... Dampfſchiffe — — 13 280500 — — — — — — — — 
Niederländiſche........... Dampfſchiffe — — 1 62 — — 12 8068 — _ — — 
Amerikaniſche (Verein. St.) Segelſchiffe. — — — — — — 6 50561 — — — — 
Chineſiſche ............ Dampfſchiffe — — 2 242 — — — — — — — — 
Koreaniſche.............. Dampfſchiffe — — — — 3 1332 — — — — — — 
zufammen... 16 28969 8321 476602 19 24116 163 198 740 2 2A — — 
ferner Japaniſche Schiffe, 
welche mit dem Auslande Dampffchiffe 120 78610 21 20800 — — 68 88098 2 1107 18 10208 
verlehren.............* Seele. 2 26888 — — 18 683112 - 
überhaupt... 168 110165 342 496906 19 24116 224 287 647 A 8861 18 10709 
Daãnemark. Grporihhfägieerien Hjörrings geſchlachtet. Der Sped gebt nad 
England. 
Handelsherichte für das Fahr 1893. Sehr viele Pferde werben nah Deutſchland verjandt. Pferde 
aud Vendſyſſel haben einen guten Ruf, und ed wirb immer viel 
Siörring.?) getban, um die Pferdezucht zu verbeflern. 


Das Hfdrringer Geſchüft Hat nur für ben Bebarf der Umgegend 
Bedeutung. Die Geſchäftsverhältniſſe Haben fi etwas verbeflert, 
weil die Ernte in den letzten Jahren ziemlich günftig geweſen ift. 

Die Ernte reiht für den eigenen Bedarf nicht aus, fo daß viel 
Getreide, namentlich Roggen und Gerfte, vom Ausland, aud von 
Deutigland, eingeführt wird. Die Geſchäftsleute in Hiörring haben 
keine direkten Verbindungen und müflen daher von Importeuren 
laufen. 

Es wird viel Bieh gemäftet. Dad Maſtvieh gebt ausſchließlich 
nah Hamburg, und die Schweine werben größtentheilö in ben zwei 


1) Diefe Tabelle ſtimmt mit den nad ben Angaben ber Japani⸗ 
hen Zollhäufer aufgeftellten Tabellen nicht genau überein. 
2) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 108. 


Die Induſtrie ift recht beträchtlich, aber doch weſentlich auf 
den beimifhen Bedarf eingerichtet. Eine größere Fabril für 
Maſchinen verſchickt ihre Fabrikate, befonders Ackerbaumaſchinen, 
nach Jütland, und 3 Spritfabriken führen größere Mengen Sprit 
und Hefe aus. 

Die Schifffahrt Hat Teine Bedeutung, da auf der Weſikuſte 
fein Hafen if. Aus demſelben Grunde bat bie Fiſcherei bei 
Weitem nicht diefelbe Ausdehnung wie früher, da nahe ber Küfte 
faft keine Fiſche zu finden find, und bie licher mit ihren Heinen 
Booten nicht jo weit hinausgehen können, als nötbig if, um mit 
Erfolg zu fiſchen. 


298 


Helfingdr.!) 

Das Jahr 1893 if, was den Acker bau anbetrifft, durchſchnittlich 
ala ein weniger gutes zu bezeichnen. Die Dualttät der Ernte war 
gut. Der Handelsverkehr war etwas belebter als im Borjahre. Der 
Schiffsverkehr von Schweden Hat darum etwas abgenommen, weil die 
Wanrenverjendung von Schweden nad Helfingdr mittelft ber Dampf: 
fährverbindung einen erheblihen Aufſchwung genommen hat, fo daß 
bie Fähre faft täglich außer ihren planmäßigen Fahrten noch mehrere 
beſondere Fahrten machen muß, um den Verkehr bewältigen zu können. 

Bon wichtigeren Waaren wurden vom Außlande im Jahre 1898 
eingeführt: 


Liter. kg. 
Spirituofen ....... 123008 Del .............. 85 319 
kg. Käſe ............ 2461 
Wein............. 33 189 Reis ............. 2406 
Gladmwanren....... 1097 Salg ............. 54 700 
Hopfen ........... 3889 Zucker............ 6 063 
Porzellanwaaren ... 2141 Symup............ 8 
Raffee ............ 2189 Thee ............. 413 
Steinkohle ........ 36 823080 Tabak und Cigarren 17 769 
Leinwand ......... 309 725 Kubikfuß. 
Seidenwaaren ..... 188 Holz und Bretter .. 87 554 
Wollenwaaren ..... 11 692 
Eiſen⸗ und Wetall- 
waaren ......... 2 560 589 
Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Sabre 1893 waren: 
ck. kg. 
Eier ............. 230140 Del .............. 48 041 
Liter. Tapeten (papierene) 6 944 
Spirttuofen .......- 132 216 Häute und Felle... 5 000 
kg. Soda ............ 31 300 
Votafhe .......... 14218 Buder............ 7194 
Bücher ........... 7880 Syrup ........... 8 705 
Fiſche (frife) ..... 6175 Talg ............. 20579 
Farben ........... 21997 Thee ............. 409 
Schmalz .......... 29 597 Tabak (Rauch⸗ und 
Hefe ............. 16 954 Kau⸗) .......... 4 788 
Heu und Stroh .... 18188 Butter............ 1627 136 
11) 2 9564 Margarine ........ 4 600 
Kaffee............ 3854 Thran............ 2112 
Kinds u. Schweine: Wolle ............ 13290 
fleffh........... 144619 Wein............. 1749 
Mehl und Graupen 5722 Tauwerk .......... 6497 
Weizen, Mais und Samen ........... 8097 
Gerfle.......... 37250 Maid ............ 2062 
Steintoble ........ 6656 440 Konjerven......... 83 716 
Segeltuh ......... 5476 Dadpappe ........ 14 370 
Eifen (Platten ⁊.).. 67888 Schiffsbrot ........ 63 850 
Eifenwaaren....... 126 045 Kartoffeln ........ 71540 
Andere Metall: Stüd. 
waaren ......... 65517 Mauerſteine ....... 22 500 
Schiffſsanker und 
Ketten ..... .... 66 666 


Die bedeutende Mehrausfuhr verfhiedener Waaren im Jahre 1893 


gegen bad Vorjahr ift hauptfächli durch die Eißverhältniffe von 
Sanvar bis März 1895 verurſacht. Da die direkte Ausfuhr von 
Kopenhagen durch Eis verihlofien war, mußte die Waarenausfuhr 


1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. ©. 118. 


Dänemarl. 


von Kopenhagen per Bahn Über Helfingdr und weiter per Dampfer 
birigiet werben. 


Induſtrie. 


Größere Fabriken oder ſonſtige Unternehmungen von Belang 
find während des verfloffenen Jahres nicht entfianden. Im Laufe 
bed Jahres 1894 ſoll in Helfingdr eine fogenannte Antheilsichweines 
ſchlächterei errichtet werden, um ben Engliihen Markt direkt verfehen 
zu können. Der Schiffe und Maſchinenbau erfreut fi fortwährend 
genügender Beſchäftigung, ſowohl dur Reparaturen wie Neubauten 
für In und Ausland. Am Schluffe vorigen Jahres find VBeftellungen 
auf 2 größere Dampfichiffe gemacht worden, eines für Hamburg und 
eined für Bremen, welde im Rai und Zuni fertiggeftellt werden 
follen. 

Schifffahrt. 

Selfingör wurde im Jahre 1893 von 1718 den Sund paffirenben 
Schiffen aller Nationen (gegen 1611 im Borjabre), um Orders zu 
erhalten, Broviant einzufaufen 2c., befucht, wovon 554 aus der Nord: 
fee und 1164 aus ber Dftfee Tamen. Außer den 1718 Schiffen haben 
mehrere Hundert Schiffe im Laufe des Jahres die Rhede von 
Helfingdr zum Schuß gegen Sturm aufgefudht. 

Der Nationalität nad) waren von den obenerwähnten 1718 Schiffen 
467 Rorwegiihe, 307 Schwediſche, 242 Ruſſiſche, 202 BDeutiche, 
188 Dänifche, 182 Britifche, 41 Niederländiſche, 41 Yranzöjtfche, 
25 Defterreich-Ungariiche, 13 Stalieniihe, 8 Belgifhe und 2 Ameri- 
kaniſche. Bon den im Jahre 1893 einklarirten Schiffen waren 


250 Däniiche DOR ....... 11151 Reg.⸗Tonnen 
131 Schwediſche ...... 7699 n 
83 Deutfche ...... 6 694 n 
82 Britiſche ...... 13 170 n 
44 Norwegiſche ....... 3979 F 
15 RNiederlãndiſche ....... 2466 ” 
13 Ruſſiſche ..... 2170 
3 Sranzöftiche m rsen000 171 " 
2 Belgiiche PER 360 n 
1 Amerikaniſches ....... 100 " 
zul. 624 Shife mit ..... 47860 Reg.⸗Tonnen 
1892 Ol „m ennennnnnnnne 60 765 n 


Außerdem wurde ber Hafen von Helfingdr im Jahre 1893 von 
675 Schiffen verfchiedener Nationalität mit einer Gelammttrag- 
fühigfeit von 34904 Reg.⸗Tonnen beſucht, melde wegen der Eis⸗ 
verhältniffe, wegen Lerluft von Ankern unb Ketten oder fonftiger 
Heinerer Havarien einliefen. 

Ausklarirt wurden im Jahre 1893 639 Schiffe von 62 448 Reg.⸗ 
Tonnen, wovon inbeflen nur 12112 Reg. Tonnen beladen waren. 

Die Hanbeläflotte Helfingörs beftand am Schlufle des Jahres 1893 
aus folgenden Schiffen: 


von 4 Reg. Tonn. und darunter.... 71 Schiffe von 184 Reg⸗Tonn. 


„ 4 n bis 30 Reg »Tomn 128 „ „m 1038 n 

” 30 ” n 60 ” 1 " [4 83 ” 

” 100 ” ” 200 " 6 n " 865 " 

” 200 N " 400 ” 4 " „ 1128 " 

n n und darüber... 4 „un 2789 » 
zufammen... 208 Schiffe von 5977 Reg.-Tonn. 


worunter 11 Dampfichiffe von 2800 Reg.⸗Tonnen gegen 210 Schiffe 
von 6719 Reg.:Tonnen im Sabre 1892. 











Dänemark. 


Kopenhagen. !) 
Allgemeines. 

Sn dem Jahresbericht bed Ausſchuſſes der Kopenhagener 
Groflerer» Sozietät für 1893 wird das Jahr 1893 als ein im Alls 
gemeinen für Dänemark ſchlechtes Geſchäftsjahr bezeichnet. Cine 
Reihe wibriger Ereigniffe, Die namentlich bie im Ermwerböleben bes 
Landes den widtigftien Faktor bildende Landwirthſchaft betrafen, 
laſſen darüber hinwegſehen, daß andere Zweige des Wirthichafts- 
lebend weniger bedrüdt maren, und daß die gute Ernte des Vor⸗ 
jahres ſich noch weit in das Jahr 1893 hinein durch vermehrte 
Kaufkraft der Benöllerung bemerkbar machte. Bon jenen ungünftigen 
Umftänden wird das durch die große Dürre bed Frühlings des 
Jahres 1893 bebingte Fehlſchlagen ber Futter- und Sommerkornernte 
feine volle Wirkung erfi im Laufe biefes Sabre äußern. Bon 
anderen ftörenden Ginflüffen find zu nennen: die den Außenhandel 
jähmende langdauernde Eisblolade der Häfen im Anfang beö Jahres 
und das im Frühjahr ergangene, fpäter zum Theil rüdgängig 
gemachte Deutſche Bieheinfuhrverbot. Bon verihiedenen Verſuchen, 
der Landwirtbichaft zu helfen, ift die Gründung einer agrariichen 
Zwecken dienenden Kooperationägenofienihaft auf Aktien, „Freyr- 
Danske Landbrugeres Andels Selskab“, zu erwähnen. Die 
Rentabilität ded Unternehmens, bad den Engroseblag landwirth⸗ 
Ihaftlicher Produkte im In⸗ und Auslande mit dem Geſchäftsbetrieb 
eines Konfumvereind vereinigen will, begegnet vielfachen, zum Theil 
allerdings nicht ganz uneigennügigen Zweifeln. 


Droduttioun und auswärtigen Banbel. 


Veber den Dänifhen Handel mögen einige ber definitiven 
Statiftit für das Jahr 1892 entnommene Angaben bier Bla finden, 
die im Jahre 1893, für welches derartige Mittbeilungen nod nicht 
vorliegen, eine wejentlihe Verſchiebung kaum erfahren haben bürften. 

Der gefammte Waarenumfag zwiſchen Dänemark und dem 
Auslande betrug im Jahre 1892: 7426 Mil. Pfund zu einem 
Verthe von 576 Mil. Kronen; hiervon entfielen 6008 Mil. Pfund 
(324 Mill. Kronen) auf die Einfuhr, 1423 Mil. Pfund (252 Mil. 
Kronen) auf bie Ausfuhr. Letztere umfaßte 987 Mil. Pfund ein» 
beimifcher Produkte zu einem Werth von 208 Mill. Kronen und 
486 Mil. Pfund fremder Erzeugnifie im Werthe von 44 Mil. 
Kronen. Während die Gewichtämenge bed Waarenumſatzes in ben 
letzten Sabren ftetig zugenommen bat und im Sabre 1892 die des 
Vorjahres um 86 Mil. Pfund überftieg, ift ihe Wertb in demfelben 
Jahre um 6 MIN. Kronen hinter dem Ergebniß des Vorjahres zurück⸗ 
geblieben. Jene Zunahme fält auf die Einfuhr und die Ausfuhr 
eigener Produkte; die Wertbabnahme fällt ausſchließlich der Einfuhr 
ur Laſt. 

Faft zwei Drittel des gefammten Außenbanbels fält auf ben 
Verkehr mit Großbritannien und Deutichland, der im Durchſchnitt 
der Jahre 1888,92 62 pCt. der Menge und 65 pCt. des Werthes 
betrug. Während die zwifhen Großbritannien und Dänemark 
umgeiegte Waarenmenge (44 p6t.) die zwiſchen Deutfchland und 
Dänemark umgefette (18 pCt.) um mehr ald das Doppelte überfteigt, 
bleibt der Werth des Deuiſch⸗Däniſchen Handelsverkehrs (29 pPCt.) 
nit weit Hinter dem bes Britiih-Tänifchen (36 pCt.) zurüd. Dies 
erklärt ih daraus, dad die Einfuhr aus Großbritannien zum über: 
wiegenden Theil aus ſchweren Wanren geringeren Werths (Kohlen, 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 269. 


299 


Eifen) befteht, während Deutichland minder gewichtige, aber werth⸗ 
vollere Waaren einführt. Im Verhältniß mit Großbritannien übers 
wiegt der Werth der Däniſchen Ausfuhr; fie betrug im fünfjährigen 
Durchſchnitt 1888/92 126,8 Mil. Kronen gegen 68,1 Mil. Kronen 
Britiſcher Einfuhr. Dagegen überfteigt der Werth der Deutſchen 
Einfuhr mit 102,9 Mill. Kronen den der Dänijhen Ausfuhr nad 
Deutfhland mit 54,2 Mill. Kronen um ein Bebeutended. Der 
Werth bed gefammten DeutihsDänifhen Waarenumfages im Jahre 
1892 betrug 170,9 Mil. Kronen, was gegen den Durchſchnitt ber 
Periode 1888/92 eine Zunahme von 14 Mill. Kronen barftellt, die 
zum größten Theil auf die Däniſche Ausfuhr nad Hamburg und 
Schleswig-Holftein entfällt. 

Die dritte Stelle im Außenhandel Dänemarks nimmt Schweden⸗ 
Norwegen, die vierte Rußland ein. 


Bon dem oben angegebenen Geſammtwerth ber Einfuhr bes 
Jahres 1892 (252 Mill. Kronen) entfielen auf: 


Nahrungsmittel....................... 127,9 Mill. Kronen 
Bekleidungs⸗ und Toiletteartikel......... 419 „ n 
andere unmittelbare Berbrauchögegenflände 28,2 „ „ 
Robftoffe und PBrobuftionsmittel......... 193 „ " 


Unter der Ausfuhr nehmen lanbwirtbihaftliche Probufte und 
unter diefen wieder Iebenbes Vieh, Fettwaaren (Sped, Butter, Eier) 
fowie Korn und Mehl eine hervorragende Stelle ein, wie bie folgende 
Tabelle nachweiſt: 

Werth in Mill Kronen. 
Ausfuhr von Vieh, 
Geſammtausfuhr. Fettwaaren und Korn. 


1888 .. 186,6 182,8 
1889 .. 209,8 149 
18% .. 288 171 
1891... 249 186,8 
1892 . 262 192,4 


Landwirthſchaftliche PBProbulte. Da das ftatiflifche Bureau 
bie Ernteergebniſſe immer erft fpät im folgenden Jahre veröffentlicht, 
liegen über die Ernte des Jahres 1893 biöher nur allgemeine 
Urtheile und Schäfungen, aber keine zuverläfftgen Zahlen vor. Danad) 
lieferte das Wintergetreide, Roggen und Weizen, troß ber langen 
Frübjahrstrodenheit ein ber Menge nad zufriebenftellendes, in ber 
Dualität vortreffliches Ergebniß. Gerfte und Hafer blieben unter 
einer Mittelernte, mit wenig Stroh und mißiner Kornqualität. Auch 
das Erträgniß an Heu und fonftigen Autterfräutern war in Folge 
der Dürre ſehr mäßig. Kartoffeln lieferten eine Mittelernte, vielleicht 
etwas über eine ſolche, währenb ber Ertrag der Rübenfelber etwas 
unter dem normalen geblieben fein bürfte. 


Getreide. Ueber Dänemarks Getreideumſatz im Jahre 1898 
im Bergleih mit den Vorjahren geben die folgenden Bufammens 
ftelungen Aufichluß: 


Einfußr. 
1893. 1892. 1891. 
Mill. Pfund. 

Weizen ....................... IA4AM1/10 92 1668/10 
Roggen ...................... 976/10 666/0 1898/10 
Gerſte ....................... 920 170 28/10 
Hafer ........................ 89/0 AT 506/10 
Mais........................ 168% 8046/x0 817/10 
Andere Getreideſorten und Malz 16 163/10 212/10 
zulammen... 5528/0 537% 5279/ı0 


300 
Ausfuhr. 
1893. 1892. 1891. 
Mi. Bund. 

Weizen....................... B8i / 7 50/10 
Roggen ...................... 2832/10 648/ Bio 
| 3224 1: dal 5 824/10 
Hafer ........................ 165/10 29/10 49/10 
Maid ........................ 17/0 82/0 112/10 
Andere Getreideforten und Malz 48/10 88/10 84/10 
zulammen... 1898/10 240 1832/10 


Mährend im Jahre 1892 Roggen vereinzelt einen Ausfuhrüber⸗ 
ſchuß von 82/ Millionen aufwies und Gerfte in den letzten Jahren 
ftet3 ziemlich bebeutende Ausfuhrüberfhüffe zeigte (in den Jahren 
1890, 1891, 1892 je 42, 53, 39 Mil. Pfund), Bat im legten Sabre 
bei allen Getreidearten ein Ueberfhuß der Einfuhr ftattgefunden, 
der bei Gerfte 17%ı0 Mill. betrug. Der Grund liegt außer an der 
fhledten Sommerlornernte bejonderd in der Tolofjalen Zufuhr 
Ruſſiſcher Schwarzmeergerfte, die ala billiges Biehfutter in diefem 
Sabre dem Amerikaniſchen Mais erfolgreih Konkurrenz gemacht bat, 
und deren Einfuhr muihmaßlich in diefem Sabre, wo fich die fchlechte 
Ernte des Borjahres erft recht fühlbar machen wird, noch größere 
Dimenfionen annehmen dürfte. Die Zunahme des Gefammteinfuhr- 
Überfchuffes (363 Mil. Pfund gegen 297 im jahre 1892) troß der 
zeihlihen Vorräthe aus dem Borjahre wird zum großen Theil auf 
den namentlich in Folge ber vermehrten Produktion von Fettfchweinen 
ftart wachſenden Kornverbrauh Dänemarks zurüdgeführt. In lands 
wirthfchaftlichen Fachkreiſen wird dafür plaibirt, dort, wo die Bodens 
verhältnifie es geflatten, fich mehr dem Anbau feinerer Brau⸗ (che- 
valier) Gerfte zuzuwenden, für die auf dem Weltmarkt immer Nach⸗ 
frage jet, und unter Ausnutzung ber alinftigen Konjunktur bie Eins 
fuhr der billigen Futtergerſte zu vergrößern. 

Man bereänet, daß jede Million Tonnen Malzgerfte, bie auf 
biefe Weile gegen dad entſprechende Duantum Schwargmeergerfte 
umgetauſcht wird, bei den jegigen Preifen einen NReingewinn von 
8 bis 4 Mil, Kronen ergeben würbe. 

Bei Beſprechung des Weizengefchäftes wird darauf aufmerkſam 
gemadt, daß die Zufubren auß Danzig und Königsberg bedeutend 
geringer ald gewöhnlich geweſen feien, da bie Dualtiät der Waare 
niht mit Amerikaniſchem und Ruſſiſchem Weigen babe konkurriren 
fönnen. Die Vermendung Ruffiihen Roggens war weniger belang« 
reich, weil die gute Dualität der einheimifchen 1892er und 1893er 
Waare weniger wie Tonft Yuläe erforderlich machte und andererſeits 
der dem Süöruffiicden Roggen eigenthümliche Geruch an dem 1893er 
Produkt fo merklich war, daß ftärkere Beimiſchungen nicht beliebt 
wurben. 


Mehl. Auch für Mehl weift die Statiſtik für 1898 zum erften 
Male einen Weberfhuß der Einfuhr nad. Auf diefem Gebiete haben 
fih in den letzten 20 Zahren die größten Wandlungen vollzogen. 
Sm Zeitraum 1876/79 betrug die Mehlausfuhr Dänemarks pro Jahr 
durchſchnittlich 1800 000 Eeniner, die Einfuhr nur 29 000 Gentner; 
für die Jahre 1889 bis 1892 ging die Ausfuhr auf 380 000 Eentner 
zurück, während die Einfuhr auf 160000 Gentner flieg. Im Jahre 
1893 betrug erftere 274 220 Gentner, während legtere 272 580 Centner, 
alfo 1640 Gentner weniger ausmachte. Die Gründe biefer aufs 
fallenden Berfchiebung find theils in den Schußzöllen der Nachbar⸗ 
länder, theils darin zu ſuchen, daß die umfangreichen Amerikaniſchen 
Meblverihiffungen nach England jede Ausfuhr dorthin unmöglich 
machen. 


Dimemart. 


Vieh, Fleiſch und Sped. Auch über die wichtigſte Erwerbs⸗ 
quelle des Landes, die Viehzucht, liegen zuverläſſige ſtatiſtiſche An- 
gaben nicht vor, namentlich nicht Darüber, ob die Dürre des vorigen 
Frühjahrs eine Einſchränkung der Beſtände zur Folge gehabt hat. 
Bei ver ausgebehnten Verwendung von Kraftfutter ift Dies jedoch 
kaum anzunehmen. Daß bie Ausfuhr an Iebendem Vieh gegen das 
Vorjahr durchgängig Abnahmen zeigt — Kleinvieh 8000, Rindvieh 
37000, Schweine 141.000 Stüd weniger —, ift auf das fortdauernde 
Einfuhrverbot Englands und die im Anfang ded Jahres verhängten, 
fpäter nur zum Theil gemilderten Beſchränkungen der Ausfuhr von 
lebendem Vieh nach Deutfchland zu erflären. Zum Theil wird biefer 
Fehlbetrag allerdings auögeglihen durch die bebeutend vermehrte 
Ausfuhr von Sped und Fleiſch, neben denen u. X. au Knochen 
und elle ein entfprechendes Mehr aufweifen. Bon Sped und 
Schinken wurden im Jahre 1898 7,8 Mil. Pfund, von Fleiſch (nebft 
MWürften und Zungen) 9 Mil. Pfund mehr ald im Borjahre aus 
geführt. Es muß anerkannt werben, baß die Dänifche Landwirthſchaft 
mit großer Schmiegſamkeit ſich beſtrebt hat, unter dem Druck ber 
erwähnten Hinberniffe von der Viehausfuhr zur Ausfuhr thieriſcher 
Produkte überzugehen. Der Erſatz der Fettſchweineausfuhr durch die 
Speckausfuhr für den Engliſchen Markt kann als wohlgeglüdt bes 
zeichnet werben. Dieler Ausfuhrzweig und bie zu Grunde liegende 
Produktion bilden bei ben im leiten Jahre vorherrſchenden günftigen 
Abfagverhältnifien, guten Preiſen und billigen Futterſtoffen eine ber 
lichteften Stellen im wirthſchaftlichen Geſammtbilde. Die verringerte 
Konkurrenz der Vereinigten Staaten von Amerika geftattete, den 
Werth der Däntichen Zufuhr nach England von 1,9 Mil. Pfd. Sterl. 
im Jahre 1892 auf 2,1 Mil. Pfd. Sterl. im Jahre 1893 zu erhöhen. 
Diefe Zahlen erhalten für Dünemart befondere Bedeutung, menn 
man erwägt, daß ber Werth der Deutichen Zufuhr von Sped auf 
den Englifhen Markt in den legten beiden Jahren nur auf 7000 
und 29000 Pfd. Sterl. angegeben wird. 


Was den Abſatz Däniichen Viehs betrifft, jo wird der Schlacht⸗ 
zwang in ben Deutihen Hafenplägen, ber im Verkehr mit Deutſch⸗ 
land an die tele de Einfuhrverbots trat, immer noch ale eine 
erhebliche Erſchwerung des Ausfuhrgeihäfts empfunden, ba hierdurch 
die Märkte der Schlachtorte überfüllt und die lohnende direkte 
Verſorgung rheiniſch⸗weſtfäliſcher Induſtriegegenden außgefchlofien 
bleibt. Auch wird naturgemäß Werth und Maſſe des Fleiſches durch 
den unmittelbar vorhergehenden Transport bedeutend gemindert. 
Immerhin find nach Hamburg im Laufe des Jahres zwiſchen 50 000 
und 60 000 Stüd ieh von Dänemark eingeführt. 

Die abfolute Sperre des Engliihen Marktes für alle Einfuhr 
lebenden Viehs aus Dänemark ließ den Gedanten an eine zwei: 
mäßig organifirte Fleifheinfuhr näher treten. Schon im Zrühling 
v. 38. wurden, nachdem einige Probefendungen die Möglichkeit einiger 
maßen lohnenden Abſatzes gezeigt hatten, zuerſt auf Beranlafjung 
der landwirthſchaftlichen Geſellſchaft Tontrofirte Rindviehſchlachtereien 
in Kopenhagen und Esbjerg eingerichtet, denen ähnliche Unterneh⸗ 
mungen in anderen Theilen des Landes folgten. Wenn der Durch⸗ 
ſchnittsertrag der Sendungen auch nicht unweſentlich unter den früher 
für lebende Waaren erzielten Preiſen geblieben ift, fo hofft man dod 
die Ausfuhr auf die Dauer lohnenver zu geftalten, ja verhältniks 
mäßig dieſelben Preife wie für lebendes Vieh erzielen zu können, 
indem man fi dem Geſchmack des Engliihen Marktes mehr anpakt 
und bei der Auswahl des zur Verfendung gelangenden Fleiſches 
fcHärfere Kontrole übt. Ein in der letzten Tagung angenommene 
Geſetz, betreffend bie ſtaatliche Beauffichtigung der Fleiſchausfuhr, 
ſoll dieſem Zweck dienen. 














Dänemarf. 


Mit Beforgniß beginnt man auf die in ungeahnter Weife 
fteignde überfeeiihe Konkurrenz zu ſehen, die namentlih aus 


| 


301 


Bon der Butterausfuhr des Landmwirthichaftsiahres 1892/93, 
welche inögefammt auf 95,8 Mill. Pfund angegeben wird, gingen 


Auftralien in den legten Jahren immer wachſende Maſſen gefrorenen | 92,7 Mill. nah Großbritannien, von befjen gefammter ausländifcher 


Fleiſches auf den Engliſchen Markt wirft. 

Zutterftoffe. Der Berlehr mit den bei der intenfiven Vieh⸗ 
wirthſchaft Dänemarks fo bebeutungsvollen Yutterfioffen war im 
Anfang des Jahres 1893 durch die großen Vorräthe der vorjährigen 
Ernte gebrädt. Nachher wurde das durch langen Winter und große 
Dürre ſtark gefteigerte Bedürfniß vor Allem durd die bereits er⸗ 
wähnten Zufuhren Ruffiiher Gerfte gedeckt. Eine Folge hiervon : 
war, daB von den widtigeren Yutterftoffen Kleie eine Mindereinfuhr 


| 
| 
| 


von 12, Delluden eine folde von 4 Mil. Pfund gegen das Vorjahr 


zeigte. 

Butter. Unter allen landwirthſchaftlichen Erzeugniſſen nimmt 
die Butter den erften Play im Erwerbäleben Dänemarks ein, wie 
dies Die folgende vergleichende Tabelle anichaulich macht: 


Neberfhuß der Ausfuhr. 


_ BRenge | Bertp. 
Landwirte ' Landwirth⸗ 
ſchaftsjahr Durch⸗ſchaftsjahr Durch⸗ 


1/10. 1892 ſchnitt 1/10. 2599 | ſchnitt 
1887/91 


bis 
30,9. 1898. STB [90 20/9 Taoe, ! j 


Stüd. Mill. Kronen. 
' 
Pferde ........ 5017 | 10207 4,6 8,3 
Rindvieh.......... 15 667 87 228 12,1 17,2 
Kälber ............ 2028 8 341 0,1 0,4 
Shale....20..0.... 1521 | 41264 (| 13 
Shmeine.......... 53992 | 114341 41 18 
Mill. Bfund. 
Kleüh............ 9,6 | — 0,2 2,7 — 0,1 
Sped............. 16,5 65,7 33,2 23,1 
Butter ...:.:. 18 | 562 30 | 518 
Nill. Stieg. ! 
(27 58 47 69 | 651 





134,51 | 114.4 


Die Butteraudfuhr bes Kalenderjahres 1898 weiſt mit rund 
RB Mill. Pfund gegen das PBorjahr eine Steigerung von faft 
Tg Mid. auf. Da die Einfuhr gleichfalls nicht unerheblich zuges 
nommen bat, bleibt ein Ueberſchuß von rund 72 Millionen. Der: 
felbe betrug Anfang der 80er Jahre nur wenig über 20 Mid. Pfund 
und ift ſeitdem ftetig geftiegen. Daß die Zunahme in ben Iekten 
Jahren nicht mehr fehr bebeutend geweſen tft, läßt Darauf ſchließen, 


daß die einfeitige Steigerung dieſes Betriebes feine natürliche Grenze ' 


nahezu erreicht bat. Die Zunahme des Iekten Jahres wird damit 
erflärt, daß manche bäuerliche Wirthichaften neuerdings durch Zutritt 
zu den Genofienfhaftämeiereien gleichfalls dazu gelangt find, export» 


fühige Butter zu liefern. Auch Haben die oben .berührten, einer | 


Zunahme der Rindviehausfuhr hinderliden Umftände manden Land⸗ 
wirth veranlaßt, fich mehr dem Meiereibetriebe zuzumwenden. Jeden⸗ 
fals aber würde die enorme Ausfuhr nicht möglich fein, wenn nicht 
der einheimifhe Bedarf durch geringmerthige ausländiihe Waare 
und ben immerfort fteigenden Berbraudh von Margarine befriedigt 
würde. 

Die Buttereinfuhr Dänemarks betrug in den Landwirthſchafts⸗ 
jahren 1890/91, 1891/92 und 1892/93 21,7, 23 und 24 Mil. Pfund. 
Von der Einfuhr des Jahres 1892/98 Yamen aus Schweden 11,9, 
aus Rußland (Finland) 9,3 und aus Deutichland 2,4. 

Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 


Zufuhr zwei Fünftel aus Dänemark Tommt, und nicht ganz 2 Mill. 
Pfund nad) Deutſchland, während auf die übrigen Länder nur geringe 
Mengen entfielen. Mit Bejorgniß werden die wachſenden auftralifchen 
Zufubren beobadhtet, die ſchon jegt, da fie im Winter anlangen und 
um jeden Preis losgeſchlagen werben, ben Britifhen Importeuren 
ein Mittel bieten, um auf den Preiß zu drüden. Go bat die 
Konkurrenz Auftraliens ſchon in diefem Sabre bewirkt, daß bie 
PButterpreife in England troß der geringeren Bufuhren aus 
Frankreich und Amerika die erhoffte Steigerung nicht erfuhren. 
Margarine. Dem gefteigerten VBerbraud) entſprechend hat die 
Produktion von Margarine in den letzten Jahren bebeutend zu- 
genommen, währen» die Einfuhr ſich entiprechend vermindert bat: 


Produktion. Einfubr. 

(Millionen Pfund.) 
1889,90 (1. April bis 31. Mär;).. 6,2 8,6 
1890/91 (l. „ „3. „).. 102 2,08 
1891/92 (l. „ m 3. u )- 1238 2,005 
1892/38 (. u „3 u). 163 1,905 


Bon der inländiichen Produktion wird ind Ausland nur nad) 
den Dänifchen Nebenländern ausgeführt. 
Bon der Ausfuhr im Jahre 1892/93 entfielen auf: 


Norwegen ................. 704 000 Pfund 
Deutſchland ................ 673000 „ 
die Niederlande ............. 46700 „ 
Schweden .................. 59000 „ 


Im Laufe des Jahres find vier Fabriken neu angelegt und in 
einer der Betrieb eingeftellt worden. In Dänemark befinden fid 


| jegt insgeſammt 19 Margarinefabrifen. 


Eier. Eine nicht unwichtige Nebenerwerböquelle der Dänifchen 


: Sandwirtbe bildet bie Cierausfuhr, die ebenfalls vorzüglich nad 


Großbritannien geht. 
Die Ausfuhr betrug: 


} 1.2: ) ............... 71 Mill. Stiegen 
1892 .................... I u n 
1893.................... 7 


Die ziemlich bedeutende Abnahme von 900000 Stiegen iſt 
geringerer Produktion in Folge ber Wetterverhältniſſe, den Hinder⸗ 


ı niffen, welche bie Eisſperre der Ausfuhr bereitete, ſowie der durch 


bie Ausftände verminderten Kaufkraft des Britiſchen Marktes zu: 
zufchreiben. Alle bedeutenden Erporteure laufen bie Eier nad dem 
Gewicht. Zum Zweck einer leichteren und fchnelleren Konzentrirung 
der Eiervorräthe wird vorgeihlagen, die Sammlung anjtatt durch 
Höler und Landlaufleute wöchentlich dur die Vorſteher der 
Genofjenichaftsmeiereien zu bewirken. Produzenten und Meiereien 
müßten fi verpflichten, allmöcentlid Eier in friihdem Zuftande 
abzufenden. Worbedingung für dieſes Syftem würde jedoch eine 
offizielle Preisnotirung wie bei der Butterausfuhr ein. 


Buder. Ueber die Zucker⸗Produktion und Einfuhr Dänemarks 


: in den letzten Jahren geben die nachfolgenden Tabellen eine Ueberſicht: 


Produktion von Rübdenzuder (1. Probuft). 


1889/90 ............... 40 ° Mil. Pfund 
180/91 ............... 36 n „ 
1891/92 ............... 45 „ „ 
1892/93 ............... 32 „ „ 
1893/ 94. ............ 485 „ " 
41 


312 


von Morealorinthen, die nur 4 bis 5 Mark erzielten, als ſehr be- 
friedigend betrachtet werben, waren aber für die Produzenten — 
trogdem der Erlös in Papiergeld fih in Folge der hohen Wechiels 
kurſe verhältnikmäßig auf 60 bis 70 pCt. höher als früher ftellte — 
nicht Iohnend. Die niedrigen Preife gaben Beranlaffung zu großen 
Spekulationsgeſchäften, und die Niederlande, wo faft ausſchließlich 
die Zantener Korinthen gangbar find, Fauften den größten Theil 
der BantesSerragliafrudht zu I Schill. 9 Bee. bis 8 Schill. 6 Bce. 
pro Engl. Ctr. Deutihland bezog nur menig , Großbritannien 
weniger ala fonft und meiſt nur Früchte der feinften Sorte, der ſo⸗ 
genannten „Safalina”, die wie gewöhnlich größtentheild nach Liverpool 
auf Ronfignation gefandt wurde und dort etwa 11 Schill. bis 14 Schill. 
6 Bee. (verzollt) erzielte. Die Geſammtausfuhr von SKorinthen bes 
trug: 


Davon nad 
Veberhaupt. Großbritannien. 
im Sabre Tonnen. Tonnen. 
1893 ................ 11 300 3841 
1892 ................ 6 715 4454 
181 ................ 10 932 1559 
1890 ................ 11 598 8161 


Die Dlivendlernte von ante war eine außerordentlich reiche 


und von guter Qualität, aber auch die Preije dieſes Artikels find | 
in Folge der allgemeinen Ueberproduftion ungewöhnlich billig. Biel | 


Del ift bereit? nach Benedig, Trieft und Großbritannien, zu Preiſen 
von etwa 50 bis 55 Mark pro 100 kg frei an Bord in Zante, ver: 
ſchifft worden. 

Die Weinernte mar ebenfalld quantitativ wie qualitativ be- 
friedigend. Der Wein wird auf der Inſel jeldft fonfumirt. 

Ueber den Schiffsverkehr im Hafen von Zante giebt folgende 
Tabelle Aufſchluß: 


Schiffsverkehr im Hafen von Zante im Jahre 1893. 

















Dampfſchiffe. Segelſchiffe. Zuſammen. 

Nationalität. An⸗ Reg» | Ans | Reg Ans! Ren 9: 
zahl. Tonnen. zahl. |Tonnen.| zahl. | Tonnen. 
Griediige ......... 607 | 213 096 | 1305 | 27 837 | 1912 | 240 933 
Deiterreich » Ungarifihe | 105 | 111 706 5 1025| 110| 112 731 
Britilde ........... 30, 33513 5 127] 35| 34240 
Deutide ........... 7 72871 — — 7 7287 
Franzöſiſche ....... 2 1412) — — 2 1412 
Italienſche ......... — — 31 1701 31 1 706 
Dänifde........... 1 10971 — — i 1097 
Zürliide........... — — 14| 1084] 14 1084 
Norwegiihe......... 1 292 8 306 4 688 
zufammen ...... 753 | 368403 | 1363 | 32 775 [2116 | 401 178 
dagegen 1892... | 787 | 376 353 | 1459 | 86 077 | 2246 | 412 480 
1891... 1709| 39720111420 | 41 974| 2129 | 439 175 
1890... | 726 | 413956 | 1428 | 42 829 | 2154 | 456 785 


Mobile (Alabama). 
Handel3bericht für da8 Jahr 1893.') 


Baumwolle Die Zufuhren betrugen im Sabre 1892/93 
(1. September 1892 bis 31. Auguft 1893) 182884 Ballen tim 





1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. S. 328. 


ante. — Mobile. — Allgemeines. 


MWertbe von 7620 776 Dollars, Dagegen im Sabre 1891/92 
287 971 Ballen im Werthe von 10607852 Dollars. Der Durd: 
ſchnittspreis belief fich im Jahre 1892/93 auf 8,30 Cents pro Pfund 
gegen 7,40 Cent? im Borjahre. Die Ausfuhr nach Liverpool 
betrug im Jahre 1892/93 86 086 Ballen gegen 37 866 Ballen im 
Borjahre. Nah New : Drleand wurden im Sabre 1892/93 
149 264 Ballen gegen 246 119 Ballen im Vorjahre ausgeführt. 

Bauholz; Die Ausfuhr nad verſchiedenen Ländern, baupt« 
ſächlich nach Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Deutſch⸗ 
land und Südamerika beitrug 2596837 Kubikfuß behauenes und 
2870 172 Kubikfuß gefägtes Holz, zufammen 5 377009 Kubikfuß. 

Die Ausfuhr von Planken und befänittenem Holz nad 
dem Norden der Bereinigten Staaten von Amerika, nad Kaplan, 
Frankreich, den Nieberlanden, Deutichland, Südamerifa, Merilo und 
Weftindien betrug 162 666 969 Fuß gegen 141793429 Fuß im 
Sabre 1891/92. 

Die Zufuhr von Harz und Terpentin ftellte ſich im 
Jahre 1892/93 auf 69120 und 18100 Fäfler gegen 87926 und 
22 172 Fäfler im Vorjahre. 

Die Ausfuhr von Faßdauben beitrug 190000 Stüd gegen 
147 000 Stüd im Jahre 1891/92. 

Shiffsvertehr. Im Hafen von Mobile find im Jahre 1893 
497 Fahrzeuge angelommen und wieber abgegangen. 


— — — — — 


Allgemeines. 


Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während 
des Jahres 1893. 


























Eingang. Ausgang. 
ä Darunter ‚Darunter 
Häfen. ans! Reg.» mit Apzahi mit 
Schiffe. Tonnen. | Ladung. Schiffe. Sadung. 
ESchiffe. Schiffe. 
Europa 
Patras .............. 18 17800 16 181) 16 
Alien | 
Cebu ........ ....... 8! 6916 3 8 7 
Gorontalo............ 1: 398 1 1 1 
Macaflar.. ..... .... 3 | 2051 3 3 2 
Ragafali ....... .... 151 | 1979831 44 152 , 108 
Afrika. 
Eaſt London.......... 2499 ? 3 1 
Amerita. | 

Galeta Buena (Chile)... 26 268 17 18 18 
Squique „on. ou... 229608 122 148 142 
Junin (Chile)......... ur 1 464| 6 63) 5 
Mobile (Alabama)..... 3: 2638 3 3 
Pifagua (Chile) ....... 47 | 69 | m 2| 4 


1) Außerdem gingen 5 nichtdeutſche Schiffe nach Deutichen Häfen. 
2) 1 Schiff ift verbrannt. 


Gedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68— 70. 








Bandelsberichte 


313 
Anguſt. 


über das In: und Zustand. 


Deuifches Handels-Arhiv, Bweiter Theil. 





Berichle über das Ausland. 


Havre. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Vom Auslande und aus den Franzöſiſchen Kolonien wurden 
über Havre eingeführt: im Jahre 1893 1 737 715, im Jahre 1892 
1789 259 und im Sabre 1891 2086 947 Tonnen. 

Seewärts wurden auögeführt: im Jahre 1893 555 520, im Sabre 
1892 551 778 und im Jahre 1891 6597 935 Tonnen. 

Danach if die Wanreneinfußr im Sabre 1892 um 297688 
Tonnen, im Sabre 1893 um 51 544 Tonnen gefallen, während die 
Ausfuhr für das Jahr 1892 eine Abnahme von 46 157 Tonnen und 
im Jahre 1898 eine Zunahme von 3742 Tonnen aufmweift. Die Ubs 
nahme der Einfuhr Hat im Jahre 1892 faft ausſchließlich den Weizen 
betroffen, von dem im Jahre 1891 wegen der unzureichenden Ernte 
in Frankreich beſonders große Mengen eingeführt worden waren; 
im Jahre 1893 iſt die Verringerung der Einfuhr vornehmlich bei 
Baumwolle, Betroleum, Kaffee und Wein Hervorgeireten, worin eben» 
fals die Yufuhren des Marktes von Havre im Sabre 1892 uns 
gewöhnlich ſtark geweſen waren. In ber Ausfuhr haben Seide, 
Baumwollenwaaren und Modeartikel fortvauernd Heine &teigerungen 
aufgewiefen, Porzellan» und Glaswaaren, Möbel und feine Dele das 
gegen Abnahmen gezeigt. 

Die feit Einführung ded Zolltarifs vom 11. Januar 1892 
abgelaufenen beiden Jahre haben dem Handel in Havre feine Förderung 
gebracht. Die Zollerhöhungen des neuen Tarifs dafür verantwortlich 
zu machen, ift in der Sauptiache ungeredtfertigt. Denn ber Handel 
Havres befaßt fi überwiegend mit der Einfuhr, dem Stapel und 
der Bertbeilung von überſeeiſchen Rohſtoffen und Berzehrungdgegens 
fänden, die, wie Baummolle, Farbholz, Häute, rohe Wolle, Indigo, 
zollfrei geblieben find oder, wie Kafjee, Kakao, Pfeffer, feine Steigerung 
ihres Zollfages durch den neuen Tarif erfahren haben. In geringem 
Umfange ift die Einfuhr einiger Englifcher und Amerilanifcher Artikel, 
wie Fleiſch⸗ und Fiſchkonſerven, bearbeitete Hölzer, Maſchinen und 
Maſchinentheile, durch die Zollerhöhung ungünftig beeinflußt worden. 
Die Aufhebung des Verbots der Einfuhr von gefalgenem Schweine: 
fleiih aus den Bereinigten Staaten von Amerika, die durch die Vers 
ordnung vom 5. Dezember 1891 crfolgte, Hat das früher umfang⸗ 
reihe Geſchäft in Speck bis jet nicht zu beleben vermodt. Die 
Händler Hagen, daß bie Förmlichkeiten bei der Löſchung und der 
Unterſuchung die Einfuhr unmöglid machen. Der Betroleumbandel 
hat in Folge der ber Einfuhr Auffifcher Mineralöle durch dad Handels⸗ 


abtommen vom 17. Juni 1898 bemilligten Zollermäßigung um bie | 


Hälfte feit einigen Monaten eine gewiffe Lebhaftigkeit gemonnen. 
Mit Rußland wurden im Kaffeegeichäft bie feit vielen Jahren aufs 
gegebenen Berbindungen vereinzelt während bed Zollkrieges mit 


1) Bergl. Hand. Arc. 1892 II. ©. 300. 
Deutiches Handels⸗Archiv. 1894. IL 


Deutihland wieder aufgenommen, doch follen die Ergebnifle nicht 
befriedigt haben. 


Bon größerer Bedeutung als die gollpolitiihen Maßnahmen war 


; für Hapre die allgemeine Geftaltung der wirthſchaftlichen Verhältnifſe 


in feinen Bezugsländern und Abſatzgebieten. Die Geld» und Handels⸗ 
kriſis im Jahre 1898 in den Vereinigten Staaten von Amerika, mit 
Yen Saure in vielfach vergweigten Geſchäfts⸗ und Schifffahrts⸗ 

indungen flebt, übte auch auf Havre ihren nachtheiligen Einfluß aus. 
In Folge der dortigen Störungen geriethen bie vornehmſten Stapels 
artifel, wie Baummolle, Wolle, Häute, in eine anhaltend rüdgängige 
Bewegung und erreichten bisher nicht vorgelommene niedere Preife, 
eine Bewegung, die auch im Sabre 1894 fortgebauert bat. Gine 
weitere Störung brachten die lange andauernden Unruhen in Brafilien, 
das ſowohl für die Ausfuhr feiner Erzeugniſſe wie für die Abnahme 
Franzöſiſcher Fabrikate für Havre von hervorragender Wichtigkeit ift. 
Ebenfalls nachthetlig wirkten bie unſtetigen Geldverhältniſſe in Por: 
tugal und Spanien: die Einftellung einer Dampfſchiffslinie von 
Havre nad den Iberiſchen Häfen wirb Darauf zurüdgeführt. Kapitals 
verluſte in allen dieſen Ländern haben den Unternehmungsgeiſt eins 
geichtichtert. 

Bon Jahr zu Jahr fühibarer wird für Havre die Konkurrenz 
von Dünfirhen und Antwerpen. Da die Tarife der Franzöſiſchen 
Nordbahn billiger find als bie ber Weftbahn, haben ſich mande 
Waaren Havre entzogen. Die Baumwolle für Roubaiz wird im 
großen Wengen birelt über Dunkirchen befördert, die Pariſer Ausfuhr 
für die nörblichen Departements und felbft für Belgien zieht bie 
Nordbahn vor, die bebeutende Ehampagnerausfuhr hat fich von Havre 
abgewendet. 

Einen vorübergehenden Einfluß übte auf den Handel die Cholera 
aus, Die in Habre von der Mitte des Sommerd bis zum Schluß 
de Jahres 1892 epidemiih auftrat, und bie ungewöhnlide Dürre, 
die im Jahre 1888 berichte. Wei ben ſchweren Schäben, bie bie 
letztere verurfachte, brachte Doch der allgenteine Zuttermangel Yanre 
Bortheile, indem große Mengen von Heu (aus Argentinien), Luzernen 
in gepreßten Ballen, Oelkuchen und Mehl eingeführt werben mußten. 

Was die Kortfüheung der Hafenarbeiten betrifft, jo ift ein 
Theil des Hafens, dad Baſſin Bauban, vertieft und ein neues Petro⸗ 
leumdock faft vollendet worden. Das feit mehr ald zehn Jahren zur 
Berathung ſtehende Projekt einer großen Hafenerweiterung und 
namentlich einer Vertiefung der Einfahrt, deſſen Ausführung für ben 
Schiffsverkehr gerabegu eine Lebenäfrage ift, unterliegt ber Berathung 
in bes Kammer. 

Günftig für Havre iſt Der niebrige Geldſtand in Wrantveid; 
der Zinsfuß beirug während des ganzen verflofienen Jahres nie 
mehr ala 2 pCt. Diefer Umstand und bie Leichtigkeit, mit ber im 
Havre das Warrantfyften gehandhabt wird, in Verbindung mit ber 
Einrichtung eined fcharf regulirten Terminmarkted erlauben dem 
Platze, große Mafien von Waaren heranzuziehen. 

43 


314 


Bon wichtigeren Waaren wurden eingeführt: 


andere? ........ 


Häute, rohe............. 
Dellamen und »Srüdte... 
Wolle .............. .... 


Indigo ................ 
Petroleum, rohes ........ 


Schweine⸗ u. anderes Schmalz 


Zucker (von Franzöfiihen 


Kolonien) ............ 
Fremder Robzuder....... 


Ausgeführt wurden von widtigeren Artikeln: 


Geſalzene Butter ........ 
Kartoffeln .............. 
Dele, feine ............ 
Gemüfe, geſalzene und 

eingemadte........... 


Mein, orbinärer ......... 
Porzellan und Glaswaaren 
Seidene Gewebe u. Bänder 
Baummollene Gewebe.... 
Wollene Gewebe......... 
Weißes Bapier.......... 
Möbel ................. 

Blumen .............. 
Fertige Wäſche und Kleider 
Kunftgegenftände ........ 
Delkuchen .............. 


Farbholzextrakte......... 
Hüute, zubereitete......... 


Havre. 


1893. 1892, 1891. 
kg kg kg 
187 598 723 171240200 187 960 084 
100 584451 104364100 84557 854 
576 224 900 595 207 800 598 824 900 
228 993 800 817577000 556 886 400 
41349900 13521000 6568 700 
84 197 237 76876000 88 848 602 
710 325 606 50189500 67405 000 
26172 785 22887500 80 853 668 
81611014 80208100 79112880 
12 773845 11303300 11025645 
20103641 14181500 13168049 
264075 4896000 3118981 
658 825 778 700 554 488 
85 210500 46647700 20 606 363 
11768768 17696500 16 964 695 
18874682 27085600 15878584 
56965681 5041000 5594309 
1889080 2042000 1454 743 
228 988 210 000 287 602 
Liter Liter Liter 
38 0604056 82675300 87049 312 
1893. 1892. 1891. 
kg kg Kg 
8917620 8721000 461099 
10086 000 10280500 10522 786 
2826000 5117800 2015 788 
669000 1845700 1815874 
736000 1082000 1277411 
2786000 2778900 2824 888 
Liter Liter Liter 
8288979 9659 900 8957872 
kg kg kg 
10812962 14128800 14700 207 
2088675 1862700 1242588 
123 150817 10898 600 8248 011 
6788000 5629800 65769 123 
4776000 794300 4867846 
Fronten Franken Franken 
3409840 43359856 4943 807 
7888466 6776717 6704716 
kg kg kg 
1179728 1058700 1079281 
Franken Franken Franken 
1214714 3614172 4816917 
kg kg kg 
11209000 11299000 10856409 
714390218 9999600 9078876 
2754998 2618400 1812025 


Der Berkehr auf dem Kanal von Tancarville ergab folgende 
Zahlen: im Jahre 1893 445978 Tonnen, im Sabre 1892 373.096 
Tonnen und im Sahre 1891 444 194 Tonnen. 


Im Einzelnen ift aus dem Waarenhandel Folgendes hervor: 
zubeben: 


Kaffee. 
Borrath 
Zufuhr. Abſatz. am 31. Dezember. 
Säcke. Fäfſer. Säcke. Fäfſer. Säcke. Fäſſer. 
1891....... 973426 876 1099984 1145 1895682 577 
1892 ....... 1382 770 2871 1201 780 2462 870622 486 
1893 ....... 1274552 2891 1821658 1884 823516 1493 


Seit dem Jahre 1885 hatte Havre keine Kaffeezufuhr von ſolchem 
Umfange aufzumeijen, wie fie das Jahr 1892 bradter Der Termin: 
handel in Havre bielt die Preife höher ald auf den anderen Euro: 
päiihen Kaffeemärkten und veranlaßte dadurch die andauernde 
Steigerung der Zufuhr, die überdies durch Die Vermehrung ber Pros 
duktion in Brafilien erleichtert war. Das Geſchäft blieb durchweg 
lebhaft und ſchloß am Ende bes Sahres mit ſehr feiten Preiſen. 
Für die in Havre gangbarfte Sorte — Santos, gute Durchſchniits⸗ 
waare — wurden am 31. Dezember 1892 für 50 kg 100 Franken 
gezahlt. 

In den erften drei Monaten bed Jahres 1893 hielt die fteigende 
Richtung an. Die MäryLiquidation erfolgte, nicht ohne Schwierig: 
feiten für die Terminverfäufer, zum Breife von 107 Franken. Die 
Vreiöfteigerung war in der Hauptſache durch einen Barifer Spekulanten 
herbeigeführt worden, der gleichzeitig in New⸗HYork und Havre dic 
Preiſe trieb und Ende März allen lieferbaren Kaffee an beiben 
Plätzen in feiner Hand vereinigt hatte. In Havre allein wurden im 
März 289 Filieren (zu 500 Sad) auf ſolche Weile feftgelegt, bie bei 
einem Durdichnittöpreife von 100 Franken für 50 kg einen Werth 
von 17 Mil. darftellten. 

Im April trat eine Reaktion ein, die Mittel des Pretötreibers 
waren durch Spekulationen an der Pariſer Fondsbörſe geſchwächt, 
und der Zoll, den Nordamerika dem Kaffee aus Benezuela auferlegtc, 
leitete von bort unerwartet bedeutende BZufuhren nad Europa. Am 
1. April ftand in Havre „Santos” 104 Franken, am 19. April, dem 
Tage der Ichlimmften Panik, 83 Franken. Havre hat dabei groß 
Verlufte erlitten. 

Bei der niedrigen Preislage entftand eine lebhafte Nachfrage 
von Seiten der Konfumenten, die dem Markt in Eurzer Zeit einen 
bedeutenden Theil feiner Borräthe abnahm. Die günftigere Geftaltung 
bes Kaffeegeichäfts wurde jedoch im Juni durch die Geldkriſis in ben 
Vereinigten Staaten von Amerika und durch den Ausbruch der Re: 
volution in Brafilien im September geftört. Die Verſchiffungen in 
Rio erlitten, Dan? ben bort ftationirten Europäiſchen Kriegsſchiffen, 
feine Berzögerungen. 

Das Geichäft blieb ſchleppend bis zum Jahresſchluß und bot bei 
ungewöhnlich Kleinen Vorräthen an Brafilianifhem Kaffee geringe 
Ausfiht auf Beſſerung. Als bleibender Gewinn ift zu verzeichnen, 
bat ber Effeltiohandel, der Jahre lang durch Spelulanten, die dem 
Artikel fernftanden, aus feiner Stellung verdrängt war, wieber mehr 
zu feinem Recht gelommen if. Man ſieht für das Jahr 1894 in 
Havre einer reichlichen Ernte in Brafilien und auf Java entgegen. 

Für den Handel mit Haiti⸗Kaffee ift in gewiſſem Umfange 
Hamburg an bie Stelle Havres geireten. Die Anfuhr von Haiti 
Kaffee beitrug im Jahre 1890/91 620 721 Sad, im Sabre 1891,92 
429 421 Sad und im Sabre 1893 483 876 Sad, nad Schaͤtzung in 
Havre etwa zwei Drittel der gefammten Kaffeeprobultion der Inſel. 
Sn früheren Jahren blieb faft die ganze Menge in Havre, um nad 
dem Innern ſowie nad Stallen und Belgien abgelegt zu werden. 
Deutihland übernahm biefe Kaffees nicht, weil fie wenig forgjam 














Havre. 315 


behandelt ſind, Steine, Bruch und ſchwarze Bohnen enthalten. Seit 
einigen Jahren haben ſich in Hamburg große „Berlefer” niebergelaflen, 
die den Haiti-Kaffee fäubern und in Aufnahme gebracht haben. Ein 
großer Theil der Anfubr in Havre ift ven da nah Hamburg weiter 
verichifft worden, im Jahre 1893 follen ungefähr 150 000 Sad dort» 
bin verfauft worden fein. Die Berihiffung bes Weſtindiſchen und 
Centralamerikaniſchen Kaffee nah Hamburg wird in hervorragender 
Weile von ber Hamburg⸗Amerilaniſchen⸗RPacketfahrt⸗Altiengeſellſchaft 
beforgt. 

Als charakteriftifh für die heutige Leichtigkeit der Waaren⸗ 
bewegungen darf angeführt werben, daß recht erhebliche Mengen 
Südamerkanifhen Kaffees über Havre nad New⸗HYork gegangen find. 

Rah Deutihland wurden in Havre verſchifft: im Jahre 1891 
8842538 kg, im Sabre 1892 96638096 kg und im Sabre 1898 
15 101 051 kg. 


Baummolle. 

Beſtand 
Zufuhr. Abſatz. am 31. Dezember. 
Ballen. Ballen. Ballen. 


1891........... 668 385 580 960 267 806 
1892 ........... 781 610 634 855 414 560 
1893 ............ 688 810 716 045 887 825 


Gegen das Jahr 1891 iſt danach bie Einfuhr im Sabre 1892 
um 128 225 Ballen geftiegen, im Sabre 1893 um 92800 Ballen 
gefallen. 


Rad den Herkunftsländern vertheilte ſich die Einfuhr in folgender 
Weiſe: 


1891. 1892. 1898. 
Einfubr von Ballen. Ballen. Ballen. 
den Bereinigten Staaten von 
Amerila ................ 538893 657839 596 367 
Braftlien ................. 450 1407 150 
Indim und China......... 8120 86887 67868 
anderen Lündern........... 82 752 85 977 84 325 


Die Überreihe Baummollenernte der Vereinigten Staaten von 
Amerika in der Saiſon 1891/92 und die erhöhte XThätigkeit der 
Sranzöfifchen Baummolleninduftrie, wie fie die Hoffnung auf Die 
Wirkungen des neuen Zolltarifs hervorrief, ließen im Sabre 1892 
den Sandel in Baummolle fi günftig entwideln. Die bei Beginn 
des Jahres ungewöhnlich niedrigen Breife ftlegen langfam und waren 
beim Jahresſchluß fell. Dem Dibbamfirite in Lancafhire, der im 
November 1892 ausbrach, wurde anfänglich Teine große Bebeutung 
beigelegt, da® Jahr 1893 eröffnete mit günftigen Ausſichten. 

Die Amerilaniihe Ernte war im Sabre 1892/93 nicht ergiebig 
geweien, ber Kandel hoffte daher auf eine weitere Steigerung 
der Breife, die fih auch in ben erften Monaten des neuen Jahres 
behaupteten. Im März trat jeboch eine entihiebene Wendung 
zum Nachtheil der Preife ein. Man konnte ſich nicht mehr der Webers 
zeugung verichließen, daß Spinner und Weber mehr Garne und Tuche 
erzeugt batten, als der VBebarf erforderte. Auch nad Beendigung 
des Dibbamfirife, ber 15 Mill. Spindeln bis Dftern 1898 zum Still« 
fand gebracht hatte, nahmen die Engliſchen Spinner, da ihr Vorrath 
unverbraudt war, neues Rohmaterial nicht in der gehofften Menge 
auf. Die Spekulation in Havre mußte ihre Gefchäfte mit ſchweren 
Berluften abwideln. Im Laufe des Sommers verjchlechterte fich die 
Lage ded Handels durch die Geldkriſen in Auftralien und Amerika; 
die Ausfuhr von Baummollengeweben nah Ofindien wurde durch 
den Rüdgang des Silbermerthes erſchwert. Dieſe Umftänbe übten 
ihren nachtbeiligen Ginflug bis zum Schluß des Jahres aus und 


wirken aud im Jahre 1894 noch fort. Die Preife find im 
Sabre 1893 von 66 auf 52 Franken für Tres Ordinaire Louisiane 
zurüdgegangen, der Einfubrbandel und die Spelulation haben dar⸗ 
unter gelitten. Im Einzelnen flellte fi der Preis für Amerikaniſche 
Baummolle am 31. Dezember 1893 folgendermaßen: 

Bas. Tres-ordinaire. Ordinaire. 


Franken für 50 kg. 
New⸗ODrleans und Mobile 50 53 65 
Georgia ...... +... ...... 49 62 54 


Der Beſtand an bemielden Termin fette fich zuſammen aus 
328 450 Ballen Nordamerikaniſcher, 
8585 „ Braſillaniſcher, 
42344 „ Indiſcher und 
16178 „ anderer Baummolle. 

Die unmittelbare Ausfuhr nah Deutihland Bat beiragen: im 
Sabre 1891 1019048 kg, im Jahre 1892 16256210 kg und im 
Sabre 1898 1409 241 kg. (Der Ballen ift zu etwa 200 kg zu 
rechnen.) 

Der Baumwolleninduſtrie Frankreichs iſt mie der des ganzen 
Kontinents Die Arbeitseinſtellung von Oldham niltzlich geweſen, indem 
dieſe die Engliſche Konkurrenz zuruckhielt. Wie im Jahre 1890 Bat 
die Frauzöſiſche Baummwollenipinnerei auch in den Jahren 1892 
und 1898 befriedigende, bie Weberei jehr gute Grgebnifle erzielt. 
Die Zahl der Spindeln bat ſich um 200000 bei einer Geſammtzahl 
von 41/2 Mill. vermehrt; Ermäßigungen in den Eifendahn-Fradttarifen 
baben die Induſtrie unterftügt. Die Ausfuhr von baummollenen 
Geweben über Hapre ift im Jahre 1892 um 3900000 kg, im 
Sabre 1898 um 1250 000 kg geftiegen. 


Vorrat 
Zufuhr. Abſatz. am BI. Dezember. 
Ballen. Ballen. Ballen. 


1891............ 27 866 24 668 17 070 
1892 ............ 31 761 25 013 23 818 
1898............ 36 717 26 266 88 279 
Nach den Herkunftsländern entfielen von den Zufubren: 
1891. 1892. 1898. 
auf: Ballen. Ballen. Ballen. 
Buenos MlteB ......-.. 0... 19 408 25 660 28 827 
Montevideo und Entre-Riod 1855 612 34 
Peru und Chile. .......... 6 988 8412 6140 
andere Länder........ .... 11% 2177 116 


Der Wollhandel in Hapre Titt feit einigen Jahren barunter, 
daß die Fabrikanten in den Nordfranzöftiihen Departements die Ber 
mittelung Havres in geringerem Maße als früher in Aniprud nahmen 
und ihren Bedarf über die ihnen nüherliegenden Häfen bezogen. 
Insbeſondere erwies fi die Konkurrenz von Bonbon und Dünkirchen 
gefährlich. Ein gewifſes Gegengewicht bat demgegenüber bie Ein- 
rihtung des Terminmarktes in Havre gebildet, der die Heranziehung 
größerer Borräthe begünftigte. 

Das Jahr 1892 zeigte eine Heine Beſſerung gegen das Jahr 1891. 
Im April und im Rovember trat bei reger Nachfrage eine lebhafte 
Preisfteigerung ein, aber zum Jahresſchluß erlahmte das Geſchäft 
wieder. Nachdem inzwiſchen bie Schur in Auſtralien uud La Plata 
verlauft war, begann im Februar 1898 eine Erhöhung der Preile, 
bie bis zum April andauerte und etwa 10 p&t. (gegen Dezember 1892) 
betsug. Der Beginn der Lonbaner Verkäufe befeftigte dieſe Wendung. 

43* 


316 


Bald übte jedoch die Spekulation und die Anbäufung non Borräthen 
den unglinftigften Einfluß aus, die Preiſe ſanken ohne Unterbrechung 
bis zum Ende des Jahres und erreichten ſchließlich den bisher bilfigften 
' Stand von 125 Franken für type terme disponible. 

‚ Algerifhe Wolle wurde gut aufgenommen, Cbilenifche, deren 
Zufuhr fih im Sabre 1895 fteigerte, fand regelmäßigen Abfag, die 
Nachfrage nah La Plata mar während des größten Theiles des 
Sahres gering. 

Die Abichlüfle des Terminhandels betrugen im Sabre 1892 
160 000 und 1893 180000 Ballen. Direkt nad Deutſchland wurben 
auögeführt 1891 284251 kg, 1892 47617 kg und 1893 87454 kg 
(dev Ballen Buenos Wired zu 400, Montevideo 450, Chile 150 bis 
200 kg zu rechnen). 

Die Ausfuhr von wollenen Geweben über Havre erfuhr im 
Sabre 1898 eine geringe Steigerung. 

Die Preiſe ſtellien fi) am 81. Dezember 1898, wie folgt: 

Buenos Hired Wolle, ungewaſchen. 


Befte Waare. Out. Mittelmäßig. 
Franten für 1 kg. 
Merins........... 1,50 bis 1,66 1,35 bis 146 1,16 bis 1,25 
Prima und Setunds 145 „ 1,60 130 „ 140 1,10 „ 120 
Lammmolle....... 1,380 „150 115 „ 130 085 „ 1,06 
Bauch⸗ u.Stüdmolle 0,80 „ 1,05 0,0 „ 080 050 „ 0,65 
Montevideo-Wolle, ungewaſchen: 
Befte Waare. But. Mittelmäßig. 


Franken für 1xg. 
Merino ſowie Pri⸗ 


ma und Sekunda 1,66 bis 175 1,40 bis 1,50 1,20 bis 1,80 
Zammmolle....... 135 „ 145 1,25 „ 185 1,16 „ 1,26 


Bauch u. Stüdwolle 0,80 „ 1,10 0,70 „ 0,95 055 „ 0,20 
Chile (in 6 Sorten).... 0,90 biß 1,45 Franken für 1 kg 


Algeriſche............. 00 „105 „ „ln 
Häute. 
1. Rindsbäute. 
Vorrath am 
Bufuße. Abſatz. 81. Dezbr. 
Stück. Stück. Stück. 
1891 ..... 1340026 1219548 318191 
1892 ..... 6746 1128020 161917 
1893 ..... 1249631 1116785 294 768 
2. Pferdehäute. 
Borrath am 
Bufubr. Abſatz. 31. Dezbr. 
Stüd. Stüd. Stüd. 
1891 ..... 1991 1 422 619 
1892 ..... 7509 1698 630 
1893 ..... 8 664 2 765 6429 


Die erhebliche Abnahme der Einfuhr im Jahre 1892 um 368 280 
Stück Rindshäute erklärt fih durch den ungewöhnlich großen Borrath 
bei Beginn ded Jahres in Verbindung mit fintenden Preifen. Im 
Mai und Juni entwidelte fih zwar ein lebhaftes Geſchäft, aber im 
Hochſommer brach die Cholera aus, bie für den weiteren Verlauf des 
Jahres den Häutehandel zum Stillftand bradite. 

. Im Jahre 1893 flieg die Einfuhr um 272885 Gtüd, Die Zus 
nahme betraf vornehmlich Häute aus Nordamerika und China, In 
. Revo» Hork hatte fih ein einflußreicher Häntes und Lebssring unter 


den Gerbern gebildet, der die Silbamertlanifchen Berihiffer von dort 
zurückſchreckte, jo daß auch dieſe fich mit ihren Zufuhren nad Havre 
wandten. Die Breife hielten ſich während ver erften Monate bes 
Jahres feft, wichen jedoch fpäter ſtetig. Der Verlauf in Havre litt 
unter der außergewöhnlichen Trodenheit des Sommers, in Folge 
deren größere Mengen Bieh im Inlande wegen Dangels an Futter 
geichlachtet wurden. Die Abnehmer von RiosHäuten klagten vielfad 
darüber, daß biefe durchſchnitten und durchlöchert waren. Unter 
Anderem find folche Klagen aus Norwegen und aus Rußland befannt 
geworben. 

Die niebrigften und die höchſten Preife, die im Laufe bes 
Jahres 1898 gezahlt wurden, waren: 


Franken 
für 50 kg 
Treodene La Plata und Rio Grande... 48 bi 80 
Geſalzene La Plata: 
Saladeros DOchfenhäute...........- 47 „ 58 
„ Aubhäute .............. 839 „ 58 
Mataderos Dchfenhäute............ 88/5 „ 61 
n Kubbäute...... PER 4 „ 87 
Gefalgene Rio Grande: 
ſchwere Ochſenhäute............... WBl/3, 46 
leichte PER 0 465 
Kuhhäute ....................... 3 „ % 
Nordamerikaniſche: 
Ochſen⸗ und Kubhäute ...........- 27 40 
Stierhäute..................... 2 „238 
Gelalzene Pferbehäute. ............... 86l/i „ 46/ 


Deutihland Bat an Rindöhäuten von Havre jeewärtd bezogen: 
im Sabre 1891 3 856 118 kg, 1892 628 114 kg und 1893 675 081 kg. 
Rußland pflegt größere Mengen ſchwerer RiosHäute zu über 
nehmen und. biefe in Hamburg zu Faufen. Während bes vorigen 
Sommers murbe der Ruffifche Bedarf in Havre gebedt, wie bie 
dortigen Häuteimporteure annehmen, wegen der durch den Yolifrieg 
verurfadten Schwierigkeiten. 

In Ziegenfellen war das Geſchäft faft während des ganzen 
vorigen Jahres ohne Umſatz, bis im November die Borräthe an 
2a Plata und Chile von 118 und 170 Ballen bei einem Preisfall 
um 35 p&t. geräumt wurden, Mexikaniſche Ziegenfelle, wovon 583 
Ballen eingeführt waren, ſchlofſen fih dem Preisfturz nit an und 
blieben zum größten Theil unverläuflid. 


Hörner und Knoden. 
Nah den Herkunftsländern vertheilte fih die Zufuhr an Ochſen⸗ 
und Kuhhörnern folgendermaßen: 


1893. 1892. 1891. 
Stück. Stück. Städ. 
Rio de Janeiro und Santos... 288500 448000 822000 
Ro Stande .............. 198500 186000 254.000 
Montevideo................. 666 000 1217 000 1.064.000 
Vayſandu................... 46 000 _ _ 
Buenos Aires............... 12 500 50000 877000 
Pernambuco.............. 74 000 63 000 — 
zufammen,.. 12845600 1959000 2007 000 
Die Breife hielten fi in folgenden Grenzen: 
1898. 1892. 1891. 
Franken für 100 kg. 
Ochſenhoͤrner Montevideo: 
mit kleinen Streifen..... 42 bis 60 35 bis 10 36 bis 110 


mittels und ftarfgereift . 66 „ 100 65 „” 


Havre. 


1893. 1892. 1891. 
Ochſenhörner: Franken für 100 kg. 
Rio Grande............ 40 bis 45 40 bis 46 
Montevideo ............ 0. 50 4 „ m 40 bis 45 
Buenos Hired .......... 30, 0235 „ 85 
ſtuhhörner............ 18 „ 20 16,„ 1915 „ 29 


Der Berlauf if in ben Jahren 1892 und 1893 fortlaufend und 
ohne Schwierigkeit erfolgt, und die Preife blieben feft, da bie Zu: 
fuhren die Nachfrage nicht Überfchritten. Die gangbarfte Sorte ift 
in SHavre „MRontevideo”. Der Beitand am Schluffe des Jahres betrug 
an Dehſen⸗ und Kubbörnern nur etma 42 000 Stüd. 

An Büffelhörnern murbe ber ganze Vorrath, ber ſich bei 
Beginn de3 Jahres 1898 vorfand, 7344 Stüd aus Alexandrien und 
10210 kg von Singapore, geräumt; von ben neuen Bufuhren ver- 
blieben 11 600 Stüd Büffelhörner aus Calcutta. 

Die Zufuhr von Knochen fand im Jahre 1898 ſchnell Abfay. 
Sie begifferte fih auf: 

680 Tonnen von ben Bereinigten Staaten von Amerika, 


317 


Der größte Theil des HasresTranfits in Farbhölzern geht nad 
Deutſchland. 

Dieſe Wanre iſt eines der wenigen transatlantiſchen Erzeugniſſe, 
die Deutſchen Segelſchiffen eine lohnende Fracht geben. 

In den beiden letzten Jahren find in Havre 30 Deutſche Segel⸗ 
ſchiffe mit Farbholz eingetroffen. 

Die Preiſe ſtellten ſich am Jahresſchluß 1898: 

für Blauholz: 


Zzad,„ von NMontevibeo, 
237 „ von Rio Grande, 
160 von Zalparaifo, 
80 von Rio de Janeiro, 
310 von anderen Drten. 


Farbholz und Quebracho. 


Es wurden eingeführt: 


1898. 1892. 1891. 

Blauholz (Campedhe). xonnen. 
von Haill ....... ones onunenee 22 447 20 485 14 885 
„ San Domingo ............. 10 8371 12 860 13 935 
„Cuba ..................... 485 — 1060 
„Jamaica................... 13 196 11960 14865 
„ ven kleinen Antillen......... b 232 1615 2485 
„ anderen Plägen ............ 11 793 10 870 7565 
ulammıen 68624 567240 54246 

Gelbholz. 

von Sentralamerila ............. 11 647 8620 7 760 
„Mexiko .................... 2391 635 85 
„ anderen Plätzen ........... 7.006 835 695 
jzufammen... 21043 9990 8 380 
Rothholz (aus Bahia) ........... 999 2315 2080 
Quebracho ..................... 6611 3410 22246 
überhaupt... 92 177 72066 86960 


Des Handel in Farbholz war in ben beiben letzten Jahren 
zuftie den ſtellend. 

Im Jahre 1892 wurde bei feſten Preiſen ein leichter Verkauf 
erzielt, für Gelbholz und Quebracho fand eine Wertherhoͤhung ſtatt. 

Im Sabre 1893 bewegten fi die Preiſe trok größerer Zufuhren 
in Folge lebhafter Nachfrage in anhaltend fleigender Richtung ſowohl 
für Blaus wie für Gelbholz. Blauholz aus Jamaica, das bis vor 
einigen Jahren in Harre wenig befannt war, ift wegen feines 
billigeren Preifeß belisbt geworden und wird vielfach zu Miſchungen 
mit reicheren Hölgern benuft. 


Die direkte Ausfuhr nach Deutſchland betrug: 


1898. 1892. 1891. 
kg kg kg 
Farbhotz ....... . 1119627 896800 266 162 


Farbholzextratt. 8591988 8246318 3145809 


St. Marc ............... 10,75 Franken 

Aquin ................... 9,70 „ 

Sort Libert6.............. 980 

Honduras ................ 12,76 

Yucatan ................. 12,10 

für Gelbholz: 
Sorinto und Coſta Rica.... 660, 
Feines Holz. 
Beſtand am 
Einfußr. Abſatz. 31. Dezbr. 
Blöde. Dlöde. BDlöde. 
Mabagoni: 
1891....... 14 869 15 699 1101 
1892 ....... 22 416 20 567 2950 
1898 ....... 19 865 18 648 8 667 
(= 7697 000 kg) (= 7502000 kg) (== 899 000 kg) 
Poliſander: 

1891....... 11 044 10 604 1349 
1832 ..... . 8 892 9370 801 
1893....... 7145 7891 1156 


(= 2 851 000 kg) (2199 000 kg) (= 884 000 kg) 


Andere Edelhölger: 


Einfuhr. 

1891. 1892. 1893. 

1000 kg 
Cedernholz, Mexikaniſches und andercd. 1546 646 1173 
" zu Bleiftiflen ............ 689 359 789 
Espanillaholz ...................... 344 137 245 
Guayakholz ........................ 324 26 413 
Ahorn ................. ........... 250 382 386 
Nußbaum ......................... 488 28 362 
Buchsbaum ........................ 432 1603 1444 
Roſenholz ......................... 3 — 9 
Ebenholz.......................... 1166 730 1164 
Verſchiedenes.................... 2892 1796 4176 
zujammen... 8123 6196 10150 


Die Gefammteinfuhr betrug im Sahre 1898 20098000 kg, 
im Sabre 1892 17866000 kg und im Sabre 1891 15581000 kg. 

Feines Nutzholz von guter Beichaffenheit Hat in den beiben ver- 
flofienen Jahren leicht Käufer gefunden, mährend der Abſatz von 
Waare zweiter Klafle ſchwierig war. Da gutes Holz verhältniß⸗ 
mäßig felten angeboten wurde, bildete ſich Fein lebhaftes Geſchäft. 
Die Breife waren während der ganzen Sampagne 1898 fefl. Der 
Handel in Havre in biefer Waare pflegt fih zum großen Theil in 
öffentlichen periobiihen Verkäufen abzumideln, die etwa 6 mal jährs 
lich ftattfinden. 


318 Heute. 
Indigo. Pfeffer. 
Vorrath am Bufammen 
Zufuhr. Abſatz. 31. Dezbr. etwa: 
Kolli. Einfuhr. Säcke. Kiſten. kg 
1801........ .... 4642 4190 2876 I891 .............. 33160 206 3114 000 
1892............. 6354 5696 3534 1892 .............. 66797 802 4352000 
1893............. 5390 6323 2601 a a 5 41 269 — 2 593 000 
i r enthielt: Beſtand am 31. Dezember 1892 75503 kg, am 31. Dezember 
Die Zafuhr enthiet 1893. 1892. 1891. | 1893 88693 kg. 
Kolli. Die Steigerung der Einfuhr im Jahre 1892, die in geringerem 
Bengaliſchen Indigo ................. 2668 4034 2242 | Mafe im Vergleich mit den früheren Jahren auch im Jahre 1893 
Indigo von Madras, Bombay, Kurpah. — — 28 angehalten hat, erklärt ſich durch die Herabſetzung des Zolles um 
n » Guatemala .............. 2722 2320 2317 | die Hälfte, die ber Bolltarif vom 11. Januar 1892 den Erzeugniflen 
"nn Neu Granada............ — — 45 | Branzöfiiher Kolonien bewilligte. 
nm Caracas................. — — 10 ’ Aus Der sohn AA ber Anfuhr und dev geringen 
| Steigerung, deren ber Verbrauch biefer Waare fähig ift — der Be: 
Der Beftand am 31. Beyer une A ftand am Schluffe der beiden legten Jahre dedt ben Jahreskonſum 
Bengalifcher Indigo........... 1608 Rolli Frankreichs um das Vierfache —, folgte ein erhebliches Sinken der 
Gualemaia⸗Indigo ........... 993 „ ne verde, bie beliebtefte Sorte, fiel im Laufe des Jahres 
aufommen... 2601 Rolli von 36 auf 25 Franken für 50 kg. 


Die Preisgrenzen ftellten fih für 1/s kg (die Kifte zu 136 bie 
140 kg) folgendermaßen: 


1893. 1892. 1891. 
Franken. Franken. Franlken. 
Bengaliſcher Indigo 
nah Beſchaffenheit 
(14 Sorten) ....... 6,26 bis 10,06 6 bis 12,50 8,26 bis 8,76 
Guatemala:Indigo ... 4 „ 9 4,50 „ 10 2,25 „8 


Die reihe Ernte in Indien während des Jahres 1891 
begünftigte im Jahre 1892 die Einfuhr nah Havre, die Preiſe 
blieben ziemlih feit und zogen zum Jahresſchluß an, als ſich die 
neue Ernte in Indien ale durch Regen und Ueberſchwemmungen 
beeinträchtigt erwies. Dad Jahr 1893 begann mit einem ftarfen 
Vorrath. Deutihland hatte fich weniger als gewöhnlich in Calcutta 
verjorgt und wandte fih nad Havre. Da gleichzeitig die Preiſe in 
Havre niedriger als auf den anderen Indigomärkten ftanden, verlief 
das Geihäft in den erfien Monaten recht befriedigend. Im Zuli 
ftiegen die Preiſe, als ungünftige Ernteberite aus Indien einliefen 
und in Folge deflen der Franzöſiſche Konſum den Einlauf feines 
Bedarfs beichleunigte. Einen nadtheiligen Einfluß übte das Fallen 
des Silberwertheß aus, das den Exrporteuren in Sndien die Waare 
um fo viel billiger auszuführen ermöglichte. Xro der geringen 
Indiſchen Ernte von etwa 110000 factory mounds (ju 33/5; kg) 
janten die Preife bis zum Ausgang des Jahres. 

Einen maßgebenden Einfluß auf das Indigogefhäft in Havre 
übt der dortige Terminmart aus. Dem Terminhandel ift es 
weientlih zu danken, daß Havre feine Bebentung für biefen Artikel 
gegenüber London behalten hat. Ein großer Theil, man fagt bie 
Hälfte der Londoner Borräthe, wurde im Borjahre in Havre arbitrirt 
und dorthin verladen. Die Filiere Indigo, die Einheit des Zermins 
handels, befteht aus 9, 10 oder 11 Kiſten von zulammen 1300 kg 
Gewicht, bei einer Dualität zu 10,50 Franken das halbe Kilo. Es 
ift geftattet, minderwerthige Maare big zu 0,70 Franken unter ber 
bezeichneten Durchſchnittsqualität oder befjere Wanre bis gu 1 Franken 
darüber zu liefern. 

Nach Deutichland wurden birelt ſeewärts verfandt im Jahre 1891 
6886 kg, im jahre 1892 9814 kg und im Sabre 1893 1714 kg. 
Der Hauptveriand für Deutichland erfolgte im Jahıe 1898 mit der 
Eiſenbahn. 


Der Terminmarkt in Havre für Pfeffer iſt im Juni 1801 ein⸗ 
gerichtet worden und hat ſich zum größten Terminmarkt dieſes 
Artikels entwickelt. London, Marſeille und Borbeaug, die für den⸗ 
jelben früher maßgebend waren, find hinter Havre zurückgetreten. 
Die Indiſchen Pfeffer find erit durch den Terminhandel nach Hapre 
gezogen worden. Die Filière Pfeffer — Tellihery — wird zu 
100 Sad im Gewicht von 6000 kg angenomnten. 


Kakao. 
Beſtand am 
Einfuhr. Abſatz. 31. Dezbr. 
Säcke. Säcke. Säcke. 
1891 ...... 230 054 240 280 35 017 
1892 ...... 242 911 251 797 26 131 
1893 ..... . etma 294 000 237 241 82 890 


In Folge der Hollermäßigung für bie Franzöfiſchen Kolonien 
ftieg die Zufuhr aus Guadeloupe und Martinique im Jahre 1892 
um 30 pCt. Das Gefhäft entwidelte fih im Laufe des Jahres 
ziemlich lebhaft in fteigender Richtung. Während der erften Hälfte 
des Jahres 1893 ftiegen die Preife von 70 auf 90 Franken für ger 
wöhnlichen Kakao. Darauf verlangjante ſich die Nachfrage, die Zus 
fuhren vermehrten fih, namentlich auß der reihen Ernte von Gun. 
yaquil, und die Preife fielen von Zuli ab. 

Havre pflegt die ganze Ernte von Haiti aufzunehmen; im vorigen 
Sabre wurbe dieſe auf 25000 Sad berechnet und tft in ber Haupt 
ſache von dort nad Deutichland gegangen. Der Haiti⸗Kalao findet 
für die billigen Sorten Schololape Verwendung. Die birelte Kalao⸗ 
außfuhr von Havre nah Deutſchland betrug im Sabre 1891 
1262802 kg, im Sabre 13892 1178040 kg unb im Sabre 1893 
2685914 kg (1 Sad = etwa 68 kg). 

Die Breile ftanden am Jahresſchluß: 


1892. 1898, 
Franken Franken. 

Para ........... ....... 86 bis 8 92 bis % 
Trinidad ............... HU u 86 84 „ 89 
Cote Ferme.......... SB 1 u „ 125 
Bahia ................. u 5 75.3 
Haiti ......... ......... ia. BG 2 „ % 
Guayaquil............. Um. 95 O3 Me. R 
Bundeloupe u. Martinique 105 „ 106 105 


Havre. — Dänemarf. 


Rum und Tafias. 


1891. 1892. 1898. 
Einfuhr. Fafſer. Faſſer. Fäfler. 

von Martinique ....._ 24028 80995 88240 
„ Reunion...... . 1381 1515 2389 
n„ Guabeloupe .... 2881 1290 5 026 
„ anberen Drien.. 564 217 171 
jufammen... 29254 34017 40826 


Die Einfuhr nad Havre umfaßt feit mehreren Jahren baupts 
ählih nur Rum und Taflad aus Franzöſiſchen Kolonien, für anderen 
Alkohol wirkt der hohe Boll fehr ungünftig. Das Jahr 1892 ſchloß 
bei einem Beflande von 4000 Faß mit fintenden Preifen, und das 
Jahr 1893 Hat den Jmporteusen Heine beſſere Geftaltung gebradit. 
Der Berlauf iſt für alle Sorten äußerft ſchwach gemeien, fo daß 
am Ende des Jahres ein noch größerer Vorrath als im Jahre 1892 
auf Lager blieb. 

Ein Rüdblid auf den Bang des Handels in den einzelnen 
Baaren giebt bei ben meilten das gleiche Bild: eine ungeheuere 
Ueberfüllung des Weltmarkied. Sobald fih in den Breifen einer 
Waare eine Beflerung zeigt, weil ihre Erzeugung an einer Stelle 
geringer geworben ift ober weil eine Induſtrie fich lebhafter ent 
widelt, fällt bie Spekulation barüber her, führt aud allen Bezugs⸗ 
ländern neue Mengen herbei und ber Rüdichlag tft flärter als ber 
Aufihwung. 


Dänentarf. 


Handelsberichte für das Jahr 1893. 
Aarhuo.) 

Landwirthſchaft. Die Ernte in der Umgebung von Aarhus 
if für das Jahr 1893 als „unter Mittelernte“ zu bezeichnen mit 
Ausnahme des Wintergetreides, deſſen Ernte ganz gut war. Syn 
Folge der mangelhaften Ernte an Zuttermitteln waren bie Lands 
wirthe gezwungen, um ihren Biehbeftand erhalten zu Lünnen, große 
Bolten Futtermittel von außerhalb zu Laufen. Beſonders find fo 
große Mengen von Ruffifcher Gerſte, wie nie zuvor, für biefen 
Zwed eingeführt worden. Sie war zwar von geringer Qualität, wurde 
aber wegen bed niebrigen Preifes für Futterzwecke gern gekauft. 
Bon den Probuften der Landwirthe find Butter und Schweine mit 
Iohnenden Preifen bezahlt worden, wogegen alle anderen Brobufte 
berfelben ungewöhnlich niebrig im Breife ftanben. 

Dandel. Die ungünftige Lage ber Landwirthſchaft im 
Jahre 1898 Hat auch den Handel ungünftig beeinflußt. Biel 
Kapital ift verloren gegangen, faft alle Waarenpreife find im 
Jahre 1898 weiter heruntergegangen. 

Bon wichtigeren zollpflichtigen Waaren wurben eingeführt: 


kg kg 
Wein...... 90 985 Eiſen und anderes Metall 5 682 000 
Oladwaaren ......... 118690 Del und Betroleum... 7688000 
Kaffee......... B18 600 Reh ............. .. 290.000 
Zucker....... 1660000 Salz ............... 1 800 000 
Tabal............ 372 700 ſAubikfuß. 
Tonnen 87 288 
zu 160 xg Holy .............. Kommerz⸗ 
Steinloble .......... 181 695 laſten. 
xg 14 926 
Tertilmaaren ........ 227 806 





N) Wegen des Borjahres f. Hand. Ar. 1893 II. &. 259. 


319 


Bon wichtigeren inlänbtihen Waaren wurden nah bem Aus⸗ 
Ianbe ausgeführt außer Getreide: 


Schweineflei ........... 948 000 kg 

Rindvieh................ 607 Stück 

Butter................. 72 382 Tonnen von 112 kg. 
Inbuſtrie. Eine nere, ſehr bebeutende Hufnagelfabrik tft 


angelegt worden. 

Der Schiffsverkehr in dem Hafen von Aarhus geſtaltete 
ſich im Sabre 1893, wie folgt: 
Bom Inlande gingen ein: 


Laſten. Zaften: 

1023 Segeliiffe von 9245, mit Ladung von 5381 

1013 Dampfihifie „ 78005, u m „ 16828 
gingen aus: 

1032 Segelihiffe „ 9542, n „ " 4488 

1044 Dampficiffe „ 83198, m " 6 232 

Bom Auslande gingen ein: 

Laſten. Laſten. 

876 Segelſchiffe von 16443, mit Ladung von 16133 

337 Dampfihifie „ 76540, n n „ 68254 
gingen aus: 

353 Segelidiffe „ 17, „ n 1301 
333 Dampfihifie „ 7209, 12 026 
Freberikohaun.) 

Die Einfuhr ſtellte ſich, wie folgt: 
Werth: 
Menge. Dart. 

Koblen .................. Tonnen 16 766 260 000 
Holz ................... .. Kubiffuß 267687 200000 
Kleie.................... kg 2 7708165 200 000 
Deltuchen................ 668 263 80 000 
Getreide................. " 1873200 200.000 
Guano .................. 1804370 108 000 
Kaffee ................... n 14 145 29 000 
Zucker .................. " 246566 120.000 
Metall und Eilen.......... n 347292 190.000 
Manufalturwaaren. ....... " 28750 100000 
Hummern ............... „ 167 023 320.000 
Heringe.................. 2217790 100000 


Die Artikel, die von Deutſchland eingeführt werden, ſind 
hauptſächlich Kleie, Delkuchen und Manufakturwaaren. Von Rußland 
gehen ebenfalls Delkuchen und Kleie ein, ſowie Getreide, von Nor⸗ 
wegen Kleie und von Frankreich Delkuchen und Manufakturwaaren. 

Steinkohlen, Guano, Eiſen und Metalle kommen hauptſächlich 
von Großbritannien; Holz, Heringe und Hummern von Schweden 
und Norwegen; Salz von Portugal und Deutſchland. 

Die Ausfuhr beſteht hauptſächlich aus Produkten des Acker⸗ 
baus und der Viehzucht, ſowie aus friſchen Fiſchen. 


Es wurden ausgeführt: Werth: 

Menge. Mark. 
Butter................. kg 1148450 2800000 
Speck ................. 439 400 440 000 
Fleiſch................. 366 744 360 000 
Eier............... u... Stiegen 228 588 220 000 
Fiſche, frilhe............ kg 618 281 200 000 
(1,4 | n 68 500 80 000 
Heu .................. 410 000 80 000 


1) Megen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 186. 


320 


Geit dem Berbot der Einfuhr von Rindvieh in Großbritannien 
haben die Exporteure verjudt, in Deutſchland Adfay zu finden. 
Auch wird Rindvieh in geſchlachtetem Zuftanbe nad Rorwegen und 
Großbritannien verſchifft; Iebende Schweine werben nad Hamburg 
verfanbt. 

Die Butter wird burch die Exrporteure hauptſächlich frei an Borb 
zu Preifen verlauft, die jede Woche burch eine Kommiffton in Kopen⸗ 
hagen feftgeleht werden. Berichtebene Schweinefchlächtereien find in 
ben legten Jahren errichtet, und die Produzenten finb beftrebt, nur 
Tleine Schweine von 80 bis 100 kg für Großbritannien zu produziven. 

Die Ausfuhr von Fiſchen Hat noch immer großen Umfang, und 
bie Fiſcherflotte wird immer noch vergrößert, auch werben die neuen 
Schiffe größer gebaut. — In den letzten Jahren hat man verfucht, 
bei land zu fiihen, und zwar mit ganz gutem Nefultat. Ferner 
ift ein Dampfſchiff gebaut, mit welchem man beabfichtigt, die Fiſche 
in frifdem Zuftende nad Großbritannien auf den Markt zu bringen. 

Schifffahrt. Der Hafen von Frederikshavn tft faft immer 
eisfrei. Däniſche und Norwegiſche Schiffe verkehren am meiften bort, 
und ein Wal in der Woche gehen zwei bis drei Dampfſchiffe von 
dort nad) Großbritannien mit Butter, Eiern, Sped u. f. w., drei 
Mal wöchentlich Dampfiiffe nach Ehriftianzfand und Gothenburg, 
und ein Mal wöchentlih nach Ebriftiania und Kopenhagen. 

Deutſche Schiffe find nur wenig an den Schifffahriäverkehr in 
Frederikshavn betbeiligt. 

Als Nothhafen wird ber Hafen, ber bis 22 Fuß tief ift, von 
Schiffen aller Nationen befuht, und Kohlen für Dampfihiffe find 
dort immer vorräthig, wie auch andere Schiffsbebürfnifie. 

Strandungen kommen öfter vor und Bergungsbampfichiffe, fowie 
Rettungsapparate find längs der Küften ftationirt. 


Sribericin.!) 


Bom Außlande direft wurden an Bauptjählihen Waaren 
eingeführt: 


Pfund. Pfund 
Wein .............. 48955 Metalle............ 409 421 
Gladmwaaren........ 13518 Del und Petroleum . 1879 016 
Hopfen ............ 14968 Gteinfalz........... 4 680 000 
Steingut........... 17639 Raffinirtes Say .... 88 871 
Borzellan ..... ...... 2429 Tabak ............. 70 751 
Laſten Laſten 
1852 2537 
Steinloblen ....... -I Tonnen Bauholz ........... aubufuß 
109 363 1692 
Manufakturwaaren u. Pfund 
Twiſt .......... 552 760 


Ausgeführt nad dem Auslande wurde ſeewärts an baupts 
ſächlichen Artikeln: 1206 Liter Spirituofen, 8016 Tonnen Gtein- 
toble, 120000 Pfund Korn, 44850 Pfund Stroh. 

Die Ausfuhr über die Zollgrenze bei Bambrup beftand haupt⸗ 
ſächlich aus: 


Tonnen Pfund 
Gerſte............. 1642 Sped......... sono. . 176258 
Pfund Fleiſch ............ 2916 117 
Grasfamen......... 564658 Butter ....... ..... 288 860 
Berihiedene Samen. 267418 Wild...... ....... 41516 


1) Wegen bed Borjahres |. Hand, Arch, 1898 IL ©. 96. 


Dünsmarf. 


Stůck Pfund 
Eier............... 226 000 Grobe Eiſenwaaren. 480 857 
Pfund. Yeine W 5 008 
Fett. ............. 208 481 Kleie.............. 401 854 
Stück. Lumpen .......... 1295 100 
Pferde............. 9548 Leimleder ....... ... 37 000 
Hornvieh und Kälber 2630 Rohe Metalle....... 51 368 
Schweine ........- .. 15278 HDelluden ........ ..... 982 376 
Bund Grobes Payier...... 241996 
Rohe Knochen ...... 2772406 Tinbearbeitete Steine. 454400 
Biehbnare.........- 101265 Tang .............. 312 000 
Hefe............... 1278230 Hölzerme Geräthe. 711 000 
Künftliher Dünger .. TEOTEO Wolle .......... 16 346 
Stroh ............ b24 974 Bien .............. 10 540 
Garten⸗ und Feld⸗ Friſche Yılde...... .962012 
gewächſe ......... 2216298 Gefalgene „ ....... 47 224 
Häute und Felle 983884 Hummer........... 435 132 


Die Einfußr von Deuifhland nad Fridericia ftellte fich 
ungefähr mie im Jahre 1892, dagegen Üt bie Ausfuhr von Däne: 
mar! nad Deutihland über bie Landesgrenze durchgehend zurück⸗ 
gegamgen, z. 8. ift die Ausfuhr von Hornvich, Kälbern, Garten⸗ 
und Feldgewächſen umb von DOelkuchen nur balb fo groß gemeien 
wie im Sabre 1892. Die Ausfuhr von Schweinen beirag nur ein 
Fünftel der vorjährigen und eine Ausfuhr von Torf fand gar nicht 
ftatt. Dagegen war bie Ausfuhr von Zünftlihem Dünger, Grass 
famen und groben Eifenwanren faft zwei Mal fo groß ala im 
Sabre 1892. 

Die Ernte war etwas unter mittel. Die Winierfanten fteben gut. 

Sn dem Sabre 1893 war die Schifffahrt dur den Heinen 
Belt vom 14. Sanuar bis Anfang Mär durch Ei unterbroden. 
Die tägliche Verbindung zwiſchen Fridericia und Fünen wurde indeß 
von der Dampffähre aufreiiterhalten. 

Sn dem Sabre 1893 Liefen in den Hafen von Fridericia 
83 Deutide Schiffe mit Ladung ein. 


Die Einfuhr diefer Schiffe beſtand aus: 


Steinkohle................ 2627 Laſten 
Steinſalz ................. 879 454 Pfund 
Gerſte ................... 35730 „ 
Eiſenröhren............... 720 Stüd 
Torf ..................... 150 Fuder 
Bauholz .................. 69 Laſten 
Granitſteine .............. 2637 Kubikfuß 


Im Jahre 1893 liefen überhaupt 870 Schiffe ein und gingen 
416 Schiffe wieber aus. 

Der Nationalität nach waren hiervon 34 Deutide, 11 Rors 
wegiſche, 44 Schwebilche, 11 Britiiche, 1 Ruffifhe und 269 Däniſche 
Ediffe. 

Hiervon kamen von den Staaten des Deutihen Reichs 1 Schiff 
von Hamburg, 55 Schiffe von Preußen und 2 von Lübed, 

Bon dem Auslande kamen: 

159 Segelfdifie .... 
35 Dampfihiffe.... „ 
und Harirten 
151 Segelfdiffe .... 
und 86 Dampfidiffe.... 
wieder aus. 


von 8282 NReg.«Tonuen. 
15 073 n 


von 8206 Reg :Tonnen 
„ 14898 " 


Dänemark. 


Horfen®.!) 

Die geihäftlihen Verhältnifie find, wie e8 nach der guten Ernte 
im Jahre 1892 zu erwarten war, ruhig unb befriedigend gemefen. 
Wenn aud die Ernte im Jahre 1893 keine gute war, fo bat bieß 
fh im Jahre 1893 wegen der vorjährigen guten Ernte noch nicht 
bemerkbar gemadt. Die Einfuhr von Getreide ift daher auch im 
Jahre 1893 im Vergleich mit der im Jahre 1892 beträchtlich zurück⸗ 
gegangen. 


Die Einfuhr bezifferte fi, wie folgt: 


1892. 1898. 
Pfund. Pfund. 
Gerſte........... 330 000 — 
Safer... ....... ...... 223 060 1870 
Reiyen..... ......... 6 946 840 5 636 740 
Roggen ............. 1098 600 850 200 
Delluden ........... 3 739 885 4 441 337 
Rleie ............... 12 088 921 8 788 778 
Dünger ............. 699 680 268 400 
Hiervon kamen aus Deutſchland: 
1892. 1893. 
Pfund. Pfund. 
Weizen............. 2 092 000 227 600 
Delluden ........... 214 294 968 982 
Kleie.............. 1188 308 225 629 


Die hieraus hervorgeht, bat nur eine Mebreinfuhr von Del 
kuchen ftattgefunben, die ausſchließlich Deutfhland zu Gute kommt. 


Ausgeführt wurben: 


1892. 1893. 

Pfund Pfund. 
Weizen............5 648 600 420 000 
Roggen ............. 5 062 600 2 482 000 
Gerſte .............. 1 260 600 1 260 200 
Hafer ............... — 2 868 200 
Schweinefleiih ....... 1 988 013 2 460 809 
Butter .............. 4 669 871 2 609 856 

Stiegen. Stiegen 
Eier................ 431 041 300 918 


Die Schweineſchlächterei in Horſens Bat im Sabre 1893 
21574 Schweine gegen 18 677 im Jahre 1892 gefchlachiet. 

Die Ausfubrzahlen geben hinſichtlich der Ausfuhr von Vutter und 
Eiern infofern Fein richtiges Bild, ald wegen der Gisverhältnifſe im 
Winter ded Jahres 1898 die Ausfuhr zum Theil über Esbjerg geleitet 
und fomit in Horſens ber zollamtlihen SKontrole und bem 
ftatiftifchen Nachweis entzogen wurde. Es kann aber mit Sicherheit 
angenommen werben, daß die Ausfuhr von Butter und Eiern nicht 
geringer als im Sabre 1892 geweſen ift. 


Kolding.?) 


In dem Sabre 1898 Tiefen in den Hafen von Kolbing im 
Ganzen 780 Schiffe ein und gingen 783 Schiffe wieber aus. 

Der Rationalität nad) waren Hiervon 67 Deutſche, 1 Britifches, 
1 Rieverländifches, 97 Schwediſche, 16 Norwegiſche, 1 Rufftiches, 
6 Finländifche, 601 Daniſche Schiffe. 
Hiervon famen von Deutſchland 116 Schiffe. 


I) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 193. 
I) Bergl. Hand. Arch. 1892 IL. S. 809. 


Deutihes Sandels Archis 1894, II, 





321 


Bon dem Auslande überhaupt kamen 
223 Segelfdiffe...... von 18247 Reg. Tonnen 
65 Dampfidiffe.... „ 12489 n 
und gingen borthin 
203 Segelidiffe...... von 15549 Reg.-Tonnen 
48 Dampfidiffe..... „ 10159 „ 
Außerdem ift der Hafen alle vierzehn Tage von einem Dampfs 
fchiff, das von Stettin und Lübel kam, beſucht worben, 
Bon Kolding gingen nah Deutihland 49 Dänifhe Schiffe, 
theils leer, theils in Ballaſt. 
Vom Auslande direkt wurden an hauptſächlichen Waaren 
feewärts eingeführt: 


Pfund Pfund 
Zucker........... 872469 Gpirtiuofen ........ 549 870 
Syrup. .......... 877818 Delluden .......... 8 679 189 
Thee .............. 2726 AKleie .............. 8775 503 
Tabatsblätter....... 800 166 Roggen ............ 1 734 691 
Sopfen ............ 11989 Gerfle........... «. 7121004 
Kaffee .........-... 268663 Buchweizen ........ 616 162 
Borzgellan .......... 25 697 Bucmeizengrüße..... 677 840 
Wein ............. 82698 Weizenmehl....... 1074 288 
Nanufakturwaaren.. 184115 Feldſamen ......... 215 049 
Metalle............ 629 116 Tonnen 
Del ............... 1844 908 Steintoble ......... 61069 
Reisd............. 823 448 Kubikfuß 
Salz ............. 861276 Bauholz und Bretter. 67 089 
Die Ausfuhr nah dem Auslande beftanb hauptſächlich aus: 
Pfund Tonnen 
Buder......... co... 4655 Gteintohle ........... 2085 
Thee ............... 184 Kannen. 
Del ................. 3880 PBranntwein ....... . 1014 
Tabatsblätter.......... 12 884 Bund 
Metalle.......22.0.... 100600 Gegeliudh ........... 2018 
Kurför.!) 


Der Handelsverlehr mit Deutſchland zeigt einen bebeutenben 
Aüdgang im Sabre 1898. Bon Korför wurden nah Häfen in 
Deutſchland im Sabre 1898 ausgeführt: 


Daniſche Werth: 

Tonnen. Kronen. 

Gerſte.................... 5 444 60 000 
Pfund. 

Fettwaaren.. ............... 670 66 286 330 

Fiſche, Felle. ...... 0.000... 8076694 460 500 

„  geräuderie und gefalgene 82 942 16 600 
Stüd 

Rindvieh.................. 5297 1324 260 

Schafe und Kälber........... 408 8 160 

Pferde.................... 12 7200 

Schweine ............... 12107 9686560 

Badfleine .....oueronenenune 101 000 2 000 

zufammen....... — 3 132 600 


Dagegen hatte der Gefammtwertb der im Jahre 1892 nad) 
Deutſchland ausgeführten Waaren etwa 8651 060 Kronen betragen. 


1) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 94. 
44 








322 


Im Einzelnen bat die Ausfuhr von Getreide, welche im Jahre 
1893 nur Gerfte umfaßte, im Verhältniß zum Borfahr zugenommen. 
Die Ausfuhr von Fettwaaren zeigt einen ganz bedeutenden Aufſchwung, 
dagegen hat die Ausfuhr von Rindvieh und Schweinen ftar! abge- 
nommen. Diefe Veränderungen in der Ausfuhr Däniſcher Viehzuchts⸗ 
produkte find eine Folge der in Dänemarkim Jahre 1893 aufgetretenen 
Pauls und Klauenſeuche und der durch Diefe bervorgerufenen Deutichen 
Abwehrmaßregeln. 

Die Einfuhr aus Deutſchland beftand hauptfähhlic in Futter: 
ſtoffen; hiervon wurden im Jahre 1893 eingeführt: 

Deſtuchen.. 2119958 Pfund im Werthe von etwa 106 000 Kronen, 
Kleie ..... 16040 „ m „ "nn. 731280 n 
gegen 1815500 bezw. 1047 120 Pfund im Vorjahre. 


Schiffahrt. 

Die Zuganſchlüſſe in Dänemark für die Deutſchen Poſtdampf⸗ 
ſchiffe Mel—Rorför find feit dem 1. Mai 1893 in befriedigender 
Weiſe geändert. Geit Anfang Mai 1898 fährt daß erfte von den 
neuen Deutiden Schiffen auf diefer Linie. 


NykjBbing (Falfter).‘) 

Das verfloffene Jahr ſtand wie dad Vorjahr unter einer faft 
allgemeinen wirthſchaftlichen Depreifion. 

Nachdem Dünemart dad Jahr vorber ben Engliihen Markt 
für Lebende 8 Vieh verloren Hatte, mußte es im Jahre 1898 aud 
Deutihland als Abſatzgebiet entbehren, da die Maul⸗ und Klauenfeuche 
bie Sperrung des Deutſchen Marktes veranlafte, und ba hierzu noch 
die äufßerft ſchlechten Kornpreiſe kamen, fo wurde das Jahr 1893 
für die Lanbwirtbichaft außerordentlich ſchlecht. Nur einzelne Pros 
pulte warfen einigen Gewinn ab. Die Butter brachte zwar in 
Folge der ſchlechten Arbeitöverhältnifie und der Arbeitseinſtellungen 
in Großbritannien etwas geringere Preiſe als früher, doch waren fie 
nit ſchlecht, und Schweinefleiſch fand fogar gut im Preiſe. 
Die Entwidelung ber Genofienfhaftsihläctereien Bat die Ausfuhr 
ſtark gehoben. 

Betreideernte. Die Gerfles und Haferernte ift als ſchlecht, 
dagegen bie Welgens und Roggenernte ala etwas unter mittel zu 
bezeichnen. Die Heus und Strohernte, welche für den großen Bieh⸗ 
beftand fo wichtig ift, war jo gering wie feit lange nicht, fo daß das 
Bfund Heu beinahe ebenfo theuer war wie Südruffiiche Gerſte, 
welche wegen ihrer Billigleit in großen Mengen eingeführt worden ift. 

Die Zuderrüben lieferten einen ſehr guten Ertrag. Bebaut 
wurben 2864 Tonnen Land (1580 ha) gegen 2400 Tonnen im Bor- 
jahre, und ber Ertrag betrug 1084 3882 Gentner Rüben, alſo 878 
Sentner pro Tonne Land gegen 382 Centner im Vorjahre. Die 
Buderfabrit in Nykjöübing Hat ohne Störungen und mit 
gutem Gewinn gearbeitet. 

Die Genoſſenſchaftsſchweineſchlächterei in Nykjöbing bat ebens 
fallz gute Erfolge aufzuweiſen, fie Bat von 14000 Schweinen 
18500 geſchlachtet und nah England gejandt und ben Reſt von 
500 Stüd lebendig nach Deutihland geſchickt. Leitere waren zu 
groß für den Engliſchen Markt. Die Ausfuhr nah Deutſchland ift 
aber fehr unvortheilhaft, ſeitdem verlangt wird, daß bie Thiere gleich 
nad ihrer Ankunft in Deutſchland geſchlachtet werben; die Koften, 
welche dadurch entfiehen, find unverhältnigmäßig groß. Leber, Därme 
und Nieren jendet die Schlächterel jeht nah Hamburg. 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 130. 


Dänemarl. 


Schiffsvertehr. In dem Hafen ‚von Rykjöbing gingen ein 
vom Ausland 288 Schiffe von 24 361 Reg⸗Tonnen mit 21 971 Reg. 
Tonnen Sabung, unb gingen borthin aus 199 Schiffe von 23 509 
Reg. Tormen mit 5249 Tonnen Ladung. Vom Inlande gingen ein 
917 Schiffe von 39399 Reg.-Tonnen mit 20608 Tonnen Ladung, 
und gingen aus 1085 Schiffe von 39 899 Neg.» Tonnen mit 17322 
Tonnen Zabung. 

An Waaren wurden feewärt? von Deutihlanb eingeführt 
59 000 kg EChilifalpeter und Kainit, 415000 kg Keie, 410000 kg 
Deltuchen, 66 000 Stüd Mauer⸗ und Dachſteine, 4721 Tonnen Weizen, 
2082 Tonnen Mais, 750 Tonnen Roggen, 2641 Tonnen Hafer und 
1224 Tonnen Erbſen. Ausgeführt nah Deutihland murben 
nur 678 Stück Rindvieh, 1844 Stüd Schweine und 3000 kg Fiſche. 

Im Hafen von Stubbefjdbing wurde eingeführt von Deutid: 
fand burg 9 Schiffe von 848 Reg.»-Tonnen 40 Tonnen Kleie, 
45 Tonnen Delluhen und 61 Tonnen Mauer und Dadfteine. 
Die Ausfuhr betrug 6000 kg lebende Fiſche und 112000 kg trockenes 
Seegras. 

Sm Hafen von Gijedſer wurden von Deutſchland 858 kg Stüds 
güter und 1760 Gänfe eingeführt. Die Außfuhr befland in 
217000 kg Fleiſch, 715 Stüd Rindvieh, 8200 Stüd Schweinen, 
2000 kg Fellen, 5657 kg Fiſchen und 21 kg Gemillen. 


Randerb.!) 


Die Ernte. Im Bergleih mit ber Ernte bed Jahres 1892 
ftand ber letztjährige Ertrag bedeutend zurüd, aud bie Wiefen gaben 
einen geringeren Durchſchnitisertrag als gewöhnlid. Aus Mangel 
an Grafung mußte das Rindvieh in ben Ställen bleiben und ber 
erfparte Ueberſchuß der vorjährigen Ernte an Heu und Stroh zu 
Hülfe genommen werben. Der Ertrag der Milchwirthſchaft wurde 
bebeutend geiämälert, und die zur Mäftung beftimmten Rinder 
magerten ab. Die Erwartungen ber Landwirthe wurden ſehr 
berabgeftimmt, und nod am Schlufſe des Juli Befürdtete man 
allgemein einen vollflänbigen Mißwachs und glaubte, den Bichs 
beftand beicgränten zu müflen. Die Verhältnifie nahmen jedod 
fpäter in Folge von Regen eine Wendung zum Befleren. 

Wenn die Ernte auch als unter einer Mtitelernte ftehend 
bezeichnet werden muß, fo überfieigt ber Ertrag dennod) den Örtlichen 
Bedarf, und hei umſichtiger Benugung werben Heu und Stroh eben: 
fans für den feften Viehbeſtand fi als ausreichend ermweifen. Hier 
kommen jebod die Borräthe, welche noch von ber reihen Ernte ded 
Vorjahres vorhanden find, ſtark in Betracht. Dielen ift es auf 
zuzuſchreiben, daß noch gegen Ende dei Jahres 1898 einige Ausfuhr 
an Heu und Stroh vorgelommen if. Der außerordentlich hohe 
Preis dieſer Stoffe enthielt freilich eine ſtarke Verſuchung zum Ber 
Taufe, welcher viele bebrängte Lanbleute nicht widerftehen konnten. 

Milchwirthſchaft. Der aus ben Meiereiprobulten erzielte 
Gewinn ift bebeutend niedriger ausgefallen als im Vorjahre. Zu 
dieſem Ergebniß haben die niebrigen Butterpreiſe erheblich bei⸗ 
getragen. 

Des Schweinezudt wird anbauernb die größte Aufmerffamteit 
gewidmet, und wirb biefe vielfeitig als ber extragreichfte Zweig ber 
Landwirthſchaft bezeichnet. Außer den Genoffenihaftöichläctereien 


machen auf die befteßenden privaten Schlächtersien gute Gefchäfte. 


1) Wegen bed Vorjahres |. Sand. Arc. 1893 LI. ©. 262. 





"Dänemarf. 


Pferdezucht. Auch bie Pferdezucht, welche mit immer zu⸗ 
nehmender Sachkenntniß in größerem Umfange Betrieben wird, wirft 
einen angemeſſenen Gewinn ab. Jedoch werden die Preiſe, welche 
für die nach Deutſchland und Frankreich ausgeführten Pferde erzielt 
wurden, im Bergleid mit ben Preifen, welche in ben let vorher; 
gehenden Jahren bezahlt wurben, ala weichend bezeichnet. Gute 
Zuchtthiere werden im Ranbersihen Diſtrikt mit ſehr hohen Preifen 
bezahlt, welche ſich im Laufe des Jahres ſtetig zu ſteigern ſchienen. 

Im Augemeinen Hatten die Landwirthe im Laufe des 
Jahres 1895 mit großen Schwierigkeiten zu lämpfen, deren Folgen 
erſt in biefem Jahre zu Tage treten werben. 

Eine Rargarinfabrit wurde im Laufe bes Sabre in 
Ranberd gegründet, deren Betrieb nad und nad erweitert 
worden ifl. 


Bon wiätigen Artileln wurden im Jahre 1898 im Safen von 
Ranbers eingeführt: 


cbm 


aus Schweben........ 9489 
Bauholz ................ | „Jinland ......... 1542 
„ Rorween........ 602 
„ Peutihland ...... 666 

Gifen: kg 
„ PDeutilend....... 506 589 
„ GSämeben........ 1232 666 
Stangen und Sc | ” roßbritannien 64966 
„RNorwegen ....... 419 
„Großbritannien 2% 518 
Stahl in Glangen...... | „ Göäweben........ 544 
„ Bentihland ...... 280 
n Beutiälanb ....... 261 650 
„ Großbritannien 181 445 
„ Belgien ......... 16 602 
Eifenwaaren ........... „ GSämeben......... 8 882 
m Rorwegn........ 6 745 

| „ den Berein. Staaten 
( von Amerilg .. 895 
„ BDeutidlandb....... 17.060 
Metalmanıen ........0... | „ Belgten.......... 8.078 
„ Großbritannien 642 
„n Gämweben........ 81 306 
Solsfabrllate..........00. — „ Deutihland ...... 47471 
„ Großbritannien... 17 786 
Glas und Glnäwanren. | „Deutſchland ...... 7 70% 
n Belgien ......... 2412 
Hopfen.................. „Deutſchland ..... 6692 
Häute und Felle ......... n PBeutihland ...... 18 849 
. „ Deutihland...... 69 978 
Kaffee.............. | „ Großbritannien... 1849 
„ den Ricberlanden.. 985 
„ Großbritannien... 2922 866 
| 1 | „ Belgien.......... 924 675 
„ Rußlaudb......... 792 298 
„ BDeutfhland ...... 685 080 
„ Rubland....... 1.245 522 
Delluchen.............. | „ Weanlueih ....... 678647 
„ Deutihland ...... 479 788 
„ Deutidland ...... 848 688 
Vetroleum............... | „ ben Verein. Staaten 

von Amerlia .. 816 816 


Reis und Reismebl....... 


Salz, rohes und vaffinirtes 


Filzhute 


ci ı 33 3 


Deutihland 
Deutiäland ...... 


Deutihland....... 
den Niederlanden. 
den Nieberlanben. 
Deutihland ...... 
Belgten 


Deutidland ...... 


Deuticland ...... 
Gropbritannien ... 
Deutfdland ...... 


n Deutihland ...... 
„ Beutidland...... 


Großbritannien ... 
Deutihland ...... 


kg 
7190 990 
670 227 


97 322 
9547 
8 048 
4210 
1094 


324 


Die Ausfuhr ber widtigftien Waaren aus Randers im 
Jahre 1893 ſtellte fich, wie folgt: 


kg 

Roggen ................. aus Norwegen ........ 1 347 700 
Weigen ................. nm Norwegen........ 60 000 
„ Deutigland ...... 315 400 

Gerfte .................. { „ Großbritennien ... 41600 
„ Großbritannien... 2569 500 

Yafer ne { „Deutſchland ...... 200 000 
Butter.................. „Großbritannien... 1867376 
Geſalzenes Schweinefleiſch. „Großbritannien... 3049 582 
Schock. 

Eier.................... „ Großbritannien ... 61 488 

Schifffahrt. In inländifcher Fahrt liefen 129 Segelſchiffe 


und 104 Dampfihifie yon 26068 Reg. Tonnen mit einer Beflauung 
von 19 038 Tonnen ein, und 135 Segelihiffe und 104 Dampfidiffe 


von 25461 Reg.-Tonnen mit einer Beſtauung von 12911 Tonnen 


liefen wieder aus. 

In außländiicher Fahrt gingen 175 Segelichiffe und 74 Dampf: 
ichiffe, zufammen 249 Schiffe von 30861 Reg.⸗Tonnen mit einer 
Beftauung von 80238 Tonnen ein und 169 Segelſchiffe und 
77 Dampfſchiffe, zufammen 246 Schiffe von 31025 Reg.-Tonnen, 
deren Beftauung jebod nur 9066 Tonnen betrug, wieder aus. 


Evanefe.!) 

Die Weigens und Roggenernte war ziemlich gut, während die 
Gerftes und die Haferernte eine jchlehte war. Die Dualilät des 
Getreides war gut 

Der Ertrag ber Fiſcherei war nur mittelmäßig. In den erften 
Monaten des Jahres verloren die Fiſcher in Folge Eisgangs viele 
Banggeräthe. In den lekten Monaten war ber Lachsfang gut, aud) 
über die Preife für die Lachſe war nicht zu Hagen. Die Rejultate 
der Heringäfifcherei waren gute, aber der Abſatz ließ zu wünfden, 
und bie Preife waren niedrig, Biele Heringe gehen geräudgert nad) 
Kopenhagen und nah anderen Orten Dänemarks. 

An der Dftlüfte Bornbolms und Chrifliansd wurden im Jahre 
1893 von Deutichland bauptfächlich eingeführt: 


Werth: 
Mengen. Kronen. 
Meizenkleie....... ....... Pfund 2480340 100 000 
ODelkuchen ............... 833 500 20 000 
Salz ............ ....... 25 790 200 
Steinfoßle ..... ... ..... Tonnen 8 737 7 500 
Cement ................. n 280 1500 
Mauers und Dadifteine ... Stüd 816 500 5 000 
Eiſenwaaren............. Pfund 668 124 40 000 
$5 11T: ı 2 n 8 639 500 
Wein................... „ 1 130 400 
Schuhzeug .............. F 150 150 
Fiſchernetze ............. 1033 1000 
Leinengarn.............. 1993 1500 
Manufakturwaaren ....... 2 544 2 500 
zuſammen einſchl. minder 
wichtiger Artikel........ — — 180 750 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 268. 


‚Dünemarl. 


Rah Deutihland wurde an hauptſächlichen Wanıen audgeführt: 


Werth: 

Mengen. Kronen. 
Geräuderte Heringe ... ..- Bund 82 800 500 
Bolle rohe Heringe ......- w 7 146 1500 
Behauene Granitfleine ....  Kubilfuß 10 000 15 000 
Rohe Sranitfteine ........ ” 6 000 232000 
Steinfhutt...........- .. n 181 000 20 000 
Pflafterfteine ...... ..... Quadratfaden 4733 60 000 
Gerste .................. Pfund 366 087 20 000 

Yalborg.!) 


Die Ernte war eine ſehr ſchlechte. Die Lage der Landwirth⸗ 
ſchaft, welche fi In Folge der guien Ernten in ben beiden vorher⸗ 
gehenden Jahren gebefiert Batte, wurde dadurch wieber jchledhter. 


- Großen Nachtheil brachten der Landwirthſchaft auch die in den vers 


ſchiedenen Theilen des Landes, Bauptfählih auf den Inſeln, aufs 
tretenden Seuden unter den Hausthieren, weil wegen berfelben, 
namentlih zur Verhütung der Verſchleppung der Mauls und Klauen: 
feuche, die Ausfuhr nad) Deutihland, Großbritannien und Schweben 
volftändig verboten wurbe. 

Um für die Berlufte einigermaßen Erſatz zu ſchaffen, wurde 
geichlachteteß Bieh nach Hamburg zum Berkauf ausgeführt. Schon 
im März fanden Probeſchlachtungen ftett. Die Erfolge waren zwar 
nicht völlig befriedigend, doch ermuthigten fie, Die Verſuche fortzufeken. 

Die für dieſe Gegend fo wichtigen Pferbepreife waren bebeutend 
niedriger als im Jahre 1892 und trugen noch ferner zur Ber: 
ſchlechterung der Lage der Landwirthſchaft bei. 

Die Produktion von Butter und Eiern hielt fi ungefähr auf 
ber Höhe der früheren Sabre. Die Einnahmen aus der Schweine 
zucht, der wejentlichiten Grmwerböquelle ber Landwirthſchaft, haben fich 
einigermaßen gebeflert. 

Was den Handel betrifft, fo war bie Ausfuhr wegen ber oben 
erwähnten Verhältnifie, ausgenommen bei Butter, Eiern und Sped, 
welde in größeren Mengen als im Vorjahre nad Großbritannien 
ausgeführt wurden, geringer als im Borjahre. 

Das Getreidegeihäft war ein wenig beſſer als im Vorjahre; 
namentlich wurde ber billigen Preiſe wegen Schwarze-MeersBerfte in 
bedeutenden Mengen zum Futtergebrauch eingeführt. 

Die Schifffahrt war nicht fo belebt ala im Borjahre. Die 
Trachten waren niedrig und brachten den Rhedern wenig Gewinn. 
Aug von Deutigen Schiffen verehrte eine geringere Anzahl in 
diefem Hafen. 

Bon induftriellen Anlagen murben im Jahre 1893 eine 
Wattenfabrit und eine Schololabenfabrit neu errichtet. 


Verkehrsüberſichten. 
Maarenvertehe mit Dentihland im Jahre 1893. 
Einfuhr. 
Bfund Pfund 
Dünger ............ 260000 Hide .............. 17 600 
Weizenlleie ......... 1088 000 Aether .. 2222202... 511 
Kainit ............. 1821000 Baft ............... 1070 
Deltuchen.......... 288000 Tinte .............. 80 
Alaun ............ 4800 Wichſe ............. 3 860 
Apothelerwanren..... 42625 Blumen, natürliche .. 470 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Mrd). 1893 II. ©. 86. 














Blumen, fünflide ... 
Dleifedern .......... 
Budpdruderfhwärze .. 
Büder..... ........ 
Bürftenbinderarbeiten 
Ralaobohnen........ 
Dredslerwaaren..... 


Hein in Flafchen.... 
Dein in Fäflern .... 


Spiritus in Yäflern.. 


Farbholz 
Indigo und Cochenille 


eo .....—e.ESe. 0» 


Stroßhüte ........ .. 


Pflaumen, getrodnete. 
Andere getrocknete 

grüchte 
Geſalzene ober einges 


madte Früdte.... 
Randeln 


Aepfel und Birmen... 


Erangen .......... 
Reintrauben ........ 


Friſches DObfl........ 
Zeinlaat....... oo... 
Kleeſaat............ 
GBraßfaat ........... 
Andere Sämereien... 
Galanteriewaaren.... 
Gerbftoffe ...... .... 
Hefe ...... ........ . 
Epiegelglas........ 

Glaswaaren ........ 
+ 2. WR ..... 
darz.............. 

Theer............ . 


Yummi und Bummis 
WAATEN ....... . 


4253 





Dänemark. — Tripolis. 


Pfund 
Hanf............... 985 
Stüd 
Hüte, ladirte u. feidene 124 
Pfund 
Fılzbüte........... . 2 602 
Kartoffeln... ......... 2 934 
Kartoffelmebl....... . 227000 
Zwiebeln ........... 85 000 
Dopfen ............. 9 385 
Inſtrumente ........ 2000 
Erde und Thon, uns 
verarbeitet ........ 279400 
Rauerfteine und Dach⸗ 
ziegel ........... 166 000 
Steingut........... 14341 
Porzellan.......... 6636 
Kaffee .............. 200 1655 
Badwerl............ 1289 
Fleifh und Sped.... 8847 
Fertige Hlleider...... 9123 
Korkholl............ 14 500 
Korkflopfen ......... 492 
Gerſte.............. 1842 000 
Hafer .............. 379 000 
Weizen............. 1016 000 
Mais .............. 654 000 
Dal .............. 20 000 
Roggen „22.222.020... 1 265 000 
Erbſen ............. 29 000 
Gerfiengries ........ 10 000 
Weizenmebl......... 400 000 
Roggenmehl......... 437 000 
Shießpulver ........ 8 704 
Karbamomen..... ... 1604 
Vanille ............ 144 
Mustatblütbe ....... 160 
Bimmet ............ 7087 
Kümme............ 27 400 
Pfeffer ............. 8463 
Gemürznellen ....... 1 821 
Senflaat............ 1370 
Zorbeerblätter ....... 500 
Holzkohle ........... 10 000 
Tonnen 
Steinkohle .......... 1424 
Pfund 
Siegellack........... 340 
Leim............... 4875 
Lichte .............. 550 
Baummollens u.Leinen« 
garn ............ . 176588 
Zeinenwaaren u. Segel« 
tuch ............ 16 983 
Baummwollenwanren .. 17104 
Seidenwaaren........ 3158 
Wollengarn ......... 7216 
Wollenwaaren....... 89 018 
" Schriftgießerarbeiten . 1024 


— —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 
————— —— — — — — — — — 


325 
Pfund Pfund 
Golds u. Silberwaaren 87 Soda ........... ... 667 000 
Band⸗ und Stangen⸗ Eßwaaren .......... 24 347 
eiſen............. 513 000 Gement ............ 632 000 
Stablftangen........ 89 000 Kubikfuß 
Gegoſſene Eiſenröhren 14 000 Muhlſteine......... 310 
Eiſennägel.......... 272 000 Pfund 
Eifenplatten ........ 15000 Kandis und Meliß... 879000 
Eifendraßt.......... 169 000 Buderzuder.......... 43 000 
Gezogene Eifenrößren. 121000 Syrup, Honig ıc..... 14 500 
Brobe Eifenwaaren... 125600 Säuren ............ 18 800 
Andere Eifenwaaren.. 108600 Thee. .............. 6 896 
Bintplatten ......... 15000 Robtabal........... 102 900 
Meaellwaoren ...... . 11200 Gigarren ........... 525 
Mineralien, robe..... 23000 Raudtabal.......... 160 
Betroleum..........» 306 604 Taumer!............ 3 834 
Andere Dele ........ 169000 Pflanzen. ........... 10 500 
Käſe.............. 360 Wagenſchmiere....... 2600 
Papier............. 96 638 Kubikfuß 
Barfümerlien ........ 2180 Eichenholz .......... 1 385 
Reis............... 805 812 318 
Schilf.............. 1600 Bauholz, anderes .... | Laſten 
Seife ............. 971 109 
Sago.............. 69 000 Pfund 
Salpeter ........... 83000 Bötterwaaren...... 180 000 
Steinſalz ........... 532 000 Tifhlerwaaren ...... 28 765 
Anderes Salz....... 1665000 Uhren ............. 1866 
Glauberſalz ......... 14000 Wolle.............. 83 000 
Roeder .............. 2380 Bitriol............. 46 000 
Lederwaaren ........ 1737 Wagnerarbeiten ..... 1500 
Ausfuhr. 
Stück Pfund 
Rindvieh ........... 3204 Rohleinwand........ 47 694 
Kälber............ 99 Cement ............ 11981 710 
Schweine ........... 610 Kubikfaden 
Pfund Rohkreide........... 106 
Fett ............... 10 000 Pfund 
Speck .............. 2400 Geſchlemmte Kreide... 993.000 


Tripolis (Syrien). 
Handelsbericht für das Jahr 1893. 


Die Lage de Handel war im Sabre 1893 keineswegs befrie- 
digend. Der tiefe Stand der Getreidepreife in Europa und Amerila 
verhinderte die Getreideausfuhr nad Europa, die ſich in früheren 
Jahren auf ungefähr 11/5 Millionen, bisweilen fogar auf 2 Millionen 
Konftantinopeler Käle,1) d. 5. auf etwa 442 500 bis 590 000 Doppel: 
centner belief. Nach den Ausweiſen bed Zollamtd in Tripolis wurben 


1) Die Konftantinopeler Kele ift ein Hohlmaß, das 37 1 fakt. 
Eine Kele Weizen wiegt, je nach Herkunft und Qualität, 22 bis 26 
Dien ober 28 bi8 83 kg, eine Kele Gerfte 17 bis 19 Dien ober 22 
bis 24l/e kg. Im vorigen Jahr wog ber in Tripolis zur Ausfuhr 
gelangende Weizen aus ber Gegend von Homs und Hama 23 Dien = 
24 /g kg pro Kele, Gerfte gleicher Provenienz 18 Den ober 23 kg 
pro Köle. 


326 


im vorigen Jahre außgeführt: Gerfte 145 760 Käle oder etwa 33 660 
Doppelcentner nad Europa, Gerfte 3332 Köle oder etwa 770 Doppel: 
centner nach anderen Häfen der Türkei, Weizen 6142 Kele ober etwa 
1810 Doppelcentner nah Europa. Die Ernte war im Allgemeinen 
eine mittlere; fie wird nah den einzelnen Gattungen der Körner» 
früchte von den Händlern, wie folgt, geihäkt: 


Weizen ......... 400 000 Kele oder etwa 118000 Doppelcentner, 

Gerite.......... 20000 „ u» n46000 „ 

Maid .......... 150000 „ „ nn. 50040 n 

Dark ........... 16000 „ u 6 840 r 

Kichererbien ..... 8000 „ u „26690 " 

Linſen .......... 3500 „ u n 8 650 „ 

Bohnen......... 2500 „ m " 1375 n 
zufammen.... 896000 „ 282 095 „ 


Apfelfinen, Sitronen und Gedrate ergaben eine ziemlich 
reichliche Ernte und erzielten im Anfang der Saifon gute Preije in 
Odeſſa, und troß des fpäteren Preisrüdgangs nahm die Ausfuhr 
nit ab. Der Anbau diefer Früchte nimmt immer mehr zu, und 
jedes Jahr entſtehen neue Anpflanzungen. Die Zunahme ber Pro⸗ 
duktion zwingt zur Ausfuhr um jeden Preis, damit die Früchte 
nit an Drt und Stelle verberben. Die Ausfuhr nad Odeſſa, 
Konftantinopel, Smyrna, Trieft, Liverpool u. j. w. wird auf 120 000 
Kiften geichätt, von denen etwa zwei Drittel nad Odeſſa gehen. 

Bon Dlivendl wurde kaum ein Drittel der gewöhnlichen auf 
3 Millionen Dien (= etma 38500 Doppelcentner) geſchätzten Menge 
probuzirt, davon wurben etwa 10 000 Dffen (etwa 130 Doppelcentner) 
nach Aegypten verfandt, während der Neft zum großen Theile zur 
einheimiſchen Seifenfabrifation verbraudgt wird. Der Preis mar in 
Folge der außergewöhnlich reichen Delernte auf der Inſel Kreta ein 
gedrückter. Die in Tripolis fabrizirte Seife wird auf 11/9 Millionen 
Dien (etwa 19250 Doppelcentner) geihägt; ein großer Theil davon 
fand im nörbliden Libanon, in Hama, Homs, Nleppo und Kara⸗ 
manien Abfak. 

Seidentolons wurden nit mehr als 500000 Dien (etwa 
6400 Doppelcentner) gewonnen, von denen ungefähr drei Viertel 
nah Marfeille verihidt wurden. 

Die Wolleausfuhr von Tripolis wird auf 570000 kg ans 
gegeben, von benen 525000 kg nad London, Liverpool und News 
Hort, der Reſt nach Marfeille und Trieft gingen. Die Wolle kommt 
aus ber Gegend von Hama und Homs. 

Die Schwammfiſcherei ergab ein Crträgniß von 120 000 
Sranten; die Schwämme wurden faft ausſchließlich nad Marjeille 
verfandt, eine Meine Partie im Werthe von 6000 Franken ging 
nad Trieft. 

Das aus dem Innern nad Tripolis gebradte Süßholz wird 
auf 676 000 kg berechnet, wovon 419 000 kg nad) New⸗-York, 21 000 
nad Bremen, der Reft nad London, Marfeille und Trieft verſchifft 
wurden. 

Der Ausfuhrhandel im Allgemeinen mar fehr wenig zufriebens 
fiellend, und die Befürchtung tft allgemein, daß er auch in Zukunft 
fih nit heben wird, angeſichts des ſchweren und unbefiegbaren 
Wettbewerbs, welhem die Erzeugniffe von Tripolis fett einiger Zeit 
auf den großen Europäiſchen Märkten begegnen. Dazu kommt, 
dag Tripolis Gefahr läuft, in nächfter Zeit durch den projeftirten 
Bau einer Eifenbahnlinie Beirut — Damaskus — — Homs — Hama— Aleppo 
von ber für daffelbe jo überaus wichtigen Zufuhr aus den Nachbar: 
ftäbten Homs und Hama abgejchnitten zu werden. 

Der Einfuhrhandel dagegen tft im Steigen begriffen. Dieſer 
Aufſchwung ift den neueingeführten Hafengebühren, welche Die den 


Tripolis. — Tahiti. 


Hafen yon Beirut berübrenden Schiffe und Warren zu entrichten 
haben, zu verbanten. Bisher bezog Tripolis feinen Bebarf an 
Europäifhen Waaren aus Beirut, jet fangen bie Kaufleute in 
Tripolis an, fie direkt aus Europa zu begiehen. Aber die Bes 
deutung der Stadt Tripolis beruht in ber Ausfuhr, nicht in ber 
Einfuhr; man befürchtet daher, falls nicht unvorbergejehene Umftände 
eine Aenderung ber Hanbelöverbältniffe herbeiführen, ihren bevor: 
ſtehenden Niedergang. 
Die Kurfe der Hier umlaufenden Gelbforten waren: 


Piaſter. 
1 Pfd. Sterl.......... ...... .... 134,30 
Türk. Pfund... .......... ......... 122 — 
20 Srantenftüd......-... ......... 107,— 
Silbermebidhibie......... ......... 22,30 
Altilit........................ 6,— 
BAhUE.............. ........... 3,— 


Der Schiffäverkehr im Hafen von Tripolis ftellte fi im Jahre 
1893, wie folgt: 


Es verfehrten: 
Dampfr Segel: Reg.: 

Nationalität. ſchiffe. ſchiffe. Tonnen. 
Aegyptiſche.......... 106 — 106 263 
Britiſche............. 77 — 52 763 
Fanzöſiſche ........... 52 — 97 970 
Griehiihe..........- . — 19 5 038 
Italieniſche........... 11 8 7614 
Heſterreich⸗Ungariſche.. 1 — 1140 
Auffiide .........-... 62 — 77 830 
Schwediſche........... 1 — 411 
Turkiſche............. 66 1478 84 823 

ulammen ....... 365 1500 483 862 


Tahiti. 
Die Produktion von Vanille, 


Einem Bericht des Britiihen Konſuls in Tahiti über die bortige 
Produktion von Vanille ift Folgendes zu entnehmen. 

Die Produktion von Banille wird auf Tahiti feit mehreren 
Jahren betrieben und zwar hauptfächlih im Diftrift von Papara, 
mwelher mehr als vie Hälfte der auf den Narkt von Tahiti 
gelangenden enge liefert. 

Die Art des Anbaues ift in der Negel fehr einfach. Die Rebe 
wird im Schatten von Bäumen geftedt und ihr überlaffen, ſich dort 
bie nöthige Stüße zu ſuchen. Manchmal wird dafür geforgt, daß 
bie Pflanze fih rund um den Baum zieht und nit Höher wird 
als 9 Fuß, um zur Beit ber Inokulirung die Blüthe leicht erreichen 
zu können. Schatten, wenn auch wicht zu bicht, iſt unbebingt nöthig, 
um dad Wachsthum der Schoten zu ſichern. Etwa ein Jahr nad 
ber Pflanzung beginnt die Rebe zu blühen, und bie dann flattfinbende 
Inokulirung muß nit Sorgfalt außgefährt werden. Frauen⸗ und 
Kinderhände find dazu am geeignetften. In ſechs bis neun Monaten 
nad) der Inokulirung find die Scheten reif zum Ginfanmeln und 
Trodnen. Das Trocknen wird meiſtens noch in ſehr primitiver 
Meife bewirkt, indem die Schoten abwechſelnd im Innern bei 
Haufes in Tücher gemwidelt ober während des Tages im Yreien auf 
Matten der Sonne außgefeßt werben, in Perioden von drei ober 
vier Tagen, bis fie troden und für ben Markt geeignet find. Die 


Tabiti. — Eaft London. 


Nachtheile, welche bei dem Trodnen auf Matten im Freien dadurch 
entftehen, daß bie Schoten häufig durch plotzliche Regengüfle durch⸗ 
näßt werden, ehe fie unter Dad, gebracht werben Tönnen, haben bie 
einheimifchen Pflanzer zu ber Vebergeugung gebracht, daß es befler 
if, die Schoten in Käften mit Glasbedeckung zu trocknen. 

Auf der TemaruasPflanyung im Diftrit von Papara wird 
große Sorgfalt darauf verwendet, den Stod der Pflanze gut zu 
halten, Unkraut zu befeitigen und bie Snofulirung in der beften 
Beife vorzunehmen. Die Erzeugnifie dieſer Pflanzung erzielen des⸗ 
bald auch bie höchſten Preife. 

Die zum Trocknen benutzten Käften mit Glasbedeckung find aus 
hartem Holz von 6><4x2 Fuß Tiefe. Sie werben gewöhnlih zu 
drei Biertel gefüllt, indem bie Schoten auf eine auf bem Boben des 
Kaſtens ausgebreitete Dede gelegt und oben wieberum mit einer 
boppelten Dede zugebedt werden. Dann werden bie Blasdedel aufs 
gelegt und die Käften eima 14 Tage lang der Sonne außgefekt, 
worauf die Schoten in ber Regel genligenb burchichwigt find, um 
in den Trodenraum gebracht zu werben. Diejes Trodenhaus ift 
volftändig aus Eifen und enthält brei Reihen von Lagern aus 
Eiſendraht. Die Schoten werben zuerſt auf das oberfie Lager 
gelegt, dann auf das zweite und britte, je nachdem das Trodnen 
oorjhreitet, und bleiben auf dem letzten, unterfien Lager, bis fie 
vollftändig teoden und für den Markt geeignet find. Die jährlichen 
Andgaben für eine Pflanzung von etwa 23 Heltaren, wie bie 
Zemaruha⸗Pflanzung, mit einem erfahrenen Auffeher, der jährlich 
1000 Dollars erhält, betragen etwa 2000 Dolard. Die Jahresernte 
fellt fih auf 100 bis 200, ausnahmsweiſe fogar bis auf 800 kg 
pro Hektar. Ein Durchſchnitt von 150 kg würde alfo für eine 
Pflanzung von ber bezeichneten Größe einen Ertrag von 3450 kg 
pro Jahr ergeben, was bei einem Durchſchnittspreis von 2 Dollars 
für 1 kg einen Neinertrag von 4900 Dollars ergiebt. Im 
Jahre 1893 iſt der Durcjiäänittdertrag in Folge des anhaltenden 
Regens freilich nicht erreicht worben. 

Die Vanille von Tahiti iſt qualitativ geringer als die von 
Mertto, Bourbon und Mauritius, dazu kommt, daß die Vor⸗ 
sihtung für die Ausfuhr zu wenig forfältig gefchieht. 

Trotzdem bat bie Ausfuhr in den letzten zehn Jahren konſtant 
genommen. Die Bereinigten Staaten von Amerika bilden das 
hauptſächlichſte Abjaggebiet, doch gehen von Zeit zu Zeit auch Fleinere 
Nengen nach Frankreich und Großbritannien. 

Die Ausfuhr Tahitis von Vanille betrug: 


Engliſche Werth: Engliſche Werth: 

Pfund. Pſfd. Stel Pfund. Bfb. Ste. 
1883 ..... 27% 818 1888 ..... 12569 6028 
1884 ..... 5 44 1686 1889 ..... 8789 1758 
1886 ..... 4919 1475 1890 ..... 15882 8248 
1886 ..... 8408 2522 1891..... 24555 1456 
1887 ..... 7610 80% 1892 ..... 060 4418 


Eaft London, 
Handeläbericht für das Jahr 1893.') 


Der Werth der Ausfuhr aus dem Hafen von Eaft London ift 


auch im verfloffenen Jahre wieder zurüdgegangen und betrug nur 
188 998 Pb. Gterl. gegen 826 784 Pfd. Sterl. im Vorjahr. 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 282. 


321 


Jedoch iſt dieſer Rüdgang in Teiner Weile etwa einer vermin⸗ 
derten Produktion zuzuſchreiben, ſondern dem weiteren Fallen der Werthe 
unferer Ausfuhrartitel. 

Der Werth von rohen Fellen und Häuten hat die niebrigfte biß- 
ber bekannte Preisſtufe erreicht, und es iſt ſehr unwahrſcheinlich, daß 
die Preiſe fih in kurzer Zeit beſſern werden. Auch der Preis für 
Schafwolle hat bebentenb nachgelaflen und iſt nicht weit entfernt von 
ber niebrigften Rotieung, die jemals dageweſen iſt. Ebenfo tft auch 
Angorafaar ganz beträchtlich im Preife zurüdgegangen. 

Teohdem fcheint die Vieh⸗ und namentlih Schafzucht betreibende 
Benölkerung ſich eines mäßigen Wohlſtandes zu erfreuen, es ift ein 
Außnahmefall, wenn ed überhaupt vorlommt, daß eine Farm zur 
Subhaftation kommt. 

Die Ernte fiel im Allgemeinen jehr mittelmäßig, zum Theil 
ſchlecht aus, befonderd bie Weizenernte. Dagegen wurbe von Überall 
eine gute Haferernte gemeldet, und aud bie Maisernte fiel zur vollen 
Aufriebenheit aus. 

Die Anrtoffeleente war hingegen ſchlecht, und die Kartoffeln find 
in Folge deſſen ziemlich im Preife geftiegen. 

Das Bieh wird in eingezäunte Ländereien getrieben, bie im 
Sommer wenig oder gar wicht als Weide benugt worden find, und 
bort feinem Schickſal im Winter überlaffen. Diefe Art von Wirth: 
haft begünftigt natürlich die Uebertragung von anftedlenden Krank⸗ 
heiten ungemein, und hatte benn auch im werflofienen Jahre Kaffraria 
wieber ganz beträchtliche Verlufte durch bie Mauls und Klauenfeude, 
Rothwafler und Lungenfeuche zu verzeichnen. 

Die Einfuhr im Gegenſatz zu ber Ausfuhr zeigte einen bes 
deutenden Zuwachs. Dieſelbe betrug 2245574 Pfb. Sterl. gegen 
1546 172 Pfd. Sterl. im Vorjahr. Dies ift bie bebeutenbfte Eins 
fuhr, die je über Eaft London finttgefunden hat. 

Diele bedeutende Vermehrung ift jeboch nur der Thatſache zu: 
zufegreiben, daß die kürzeſte und billigfte Eiienbabnverbindung für 
den Gütertransport von der Kapkolonie nad) den Goldfelbern Trans 
vanls von Eaft London nah Johannesburg gebt, «8 bat fi beum 
au, ſeitdem bie große Eifenbahnbrüde bei Bethulie fertiggeftellt 
worden ift, der Verkehr über Eaſt London nad ben Goldfeldern ver: 
dreifacht. 

Die Schifffahrt hat in Folge bes vermehrten Verkehrs einen 
lebhafteren Aufſchwung genommen. Die Dampficiffe, bie regelmäßig 
nach Gaft London Tommen, gehören nad wie vor der Engliichen 
Dampficiffsverbindung an. 

Doc hat ſich auch die Deutſche Segelſchifffahrt im Sabre 1893, 
wenn aud nur in verbältnikmäßig Heinem Maßſtabe, wieber ein- 
geftellt, und möchte es deshalb gerathen fein, bie Aufmerkſamkeit ber 
Deutihen Rheber beſonders auf die großen Berbefjerungen bes 
Hafens von Eaft London zu lenken. 

Der Flußeingang hat nun eine Xiefe von 17 Fuß 6 Bol bei 
niebrigem Wafler und 24 Fuß bei Hochwaſſer. 

Die Verwaltung bed Hafens ift von der Regierung auf einen 
fogen. Harbourboard“ übergegangen, welcher aus brei Vertretern 
ber Regierung, dem Bürgermeiſter ver Stadt und brei von ber 
Kaufmannihaft erwählten Mitgliedern zufammengefekt iſt. . 

Der Antheil Deutſchlands am Handel bat fi im Ganzen 
wenig verändert. 

Die Deutſch ſprechende Beröfferung erfreut fih im großen 
Ganzen eines ziemlihen Wohlſtandes. Die Deutichen haben fi ein 
eigenes Schulgebäude errichtet. 


328 


Handel und Schifffahrt im Zahre 


Die Sefammteinfubr belief fi auf 5 346 809 Dollars gegen 
4 684207 Dollars im Jahre 1892. 

Der Antheil der einzelnen Länder an der Einfuhr ift aus 
folgender Tabelle erfichtlid: 


repräjentirt, gegen 3 Schiffe im Jahre 1892 mit einem Werthe von 
1) Wegen des Borjahres f. Hand. Arch. 1893 IL S. 300. 


Hawqii⸗Inſel. — Santiago de Cuba. 


Hatwaii- (Sandwich-⸗) Inſel. 


1893.9) 


287 548 Dollars. Der Werth der Waaren Deutſchen Urſprungs, 
welche eingeführt wurden, belief ſich laut ber Zollamts⸗Statiſtik im 
Sabre 1893 auf 73956 Dollars gegen 99114 Dollars im Borjahre. 

Die Gelammtausfuhr beirug 10818158 Dollar gegen 
8181687 Dollars im Sabre 1892. 
ftieg demnad) im Jahre 1893 den der Einfuhr um 5471349 Dollars. 


Der Werth der Ausfuhr über: 


Der weitaus größte Antheil an Einfuhr und Ausfuhr fällt den 














Herkunftsländer. Dollars. Prozent. Vereinigten Staaten von Amerila zu, der ungefähr 93,18 pEt. des 
Bereinigte Staaten von Amerila: 4308 188 80,58 Geſammtaußenhandels beträgt. 
Großbritannien ................ 421 018 1,87 Eine Ausfuhr Hawaiiſcher Produkte direkt nach Deutſchland at 
Deutſchland ................... 13 966 1,38 nit ſtattgefunden. 
China ....................... 172 134 3,22 Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel im Jahre 1893 waren: 
Japan........................ 139 439 2,61 Werth: Dollars. 
Auftralien und Reufeeland ...... 126 044 2,36 Buder ............. Pfund 330822879 10200 958 
Britiſch⸗Kolumbien ............. 65 350 1,22 Reis............... 7 821 004 817 473 
Sinfeln des Stillen Dreans...... 17 266 0,32 Bananen ........... Buſhels 108239 105 036 
Frankreich .................... 5 300 0,10 Ochſenhäute ........ Stüd 19 203 43 230 
zufammen einschl. ber Einfuhr Mole ............. Pfund 391 592 32 259 
von anderen Ländern ......... 5346809 100,00 Kaflee.. nennen. " 43 311 10951 
Die Hauptiäclichfien Artilel der Einfuhr nach den Hamalifgen |  Melafle „nur... Gallonen 67282 6 928 
Talg .............. Pfund 13 260 500 
Einfuhr in Honolulu. Schaffelle........... Stück 6 785 1 341 
Ph v Werth Betelblätier ......... Kiſten 111 506 
Es kamen in den verſchiedenen Häfen der Hawaiiſchen Inſeln 
Daaren Doll 4 |2Daaren Dollars. 310 Schiſſe an von 319994 Reg⸗Tonnen gegen 272 Schiffe von 
Ale, Porter, Bier, Cider 70323 Eifen, Stahl ıc 36 458 
; oo ν 3 242 579 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. 
Thiere und Bögel.... 22691 Bijouteriemanren,ibren 20448 den i 1893 ei ik; . 
Baumaterial ascnceen. TLOED Bebek an 39.097 Bon den im Sabre eingegangenen Saren Haren: 
Kleider, Hüte, Stiefel 216868 Bauholz aranacecnc.. 154.062 Amerilaniſche Se Fee 
Kohle und Kols...... "147553 Mafhinen........... 118 228 7 
Britifche .............. 58 114 498 
Glaswaaren, Lampen 283966 Bünpbölger.......... 8 263 Samaiifche 25 15 759 
Drogen, Arzeneien unb Muftkalifche Inftrumente 11545 Sapanifche IL 4 7167 
meine Znfme , on de Od dr Sanaien Zn ang Im Bafı 10 
Baummollenwaarn... 269598 Farben ............. 41 807 folgende Sqiffe aus: — 
Leinenwaaren ....... 21326 Parfumerien x....... 15 887 ’ 
Seidenwaaren 17695 Gifenbafnmaterial..... 28364 [mit Babung] In Ballaſt. | aulammen. | an, 
Wollenwaaren ....... 52681 Sattlerwaaren, Wagenrc. 88136 | Nationalität. Reg | Une] Regs |Anı| Reg, Pindeimiie- 
Gemiſchte Waaren.... 17886 Gäde 2. ............ 119 861 zahl. Tonnen.zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. — 
Kurzwaaren, Luxus⸗ Spirituofen ......... 75 758 . 
waaren 2c. ........ 87 104 Papier und Bücher.. 
Dünger u. Knochenmehl 140 701 Thee ............... 20 868 riet ’ 202 163 296 2 14 196 219 174 9296676 
h ; awaiifche 
Ei getsodnet und Binn und Zinnwaaren 680 yeriine nn... 491 102241| 9) 9414| 58lılı 281 499 
geſalzen ........... 89 865 Tabak, Eigarren ..... 173368 | Heutide...... 5 50621 — _ 51 50621 1717% 
............... 168203 Weine .............. 848318 —ã 8 5116| 1 2062] 4 7167 1 266 
Früchte, friſche —on00.e. 9247 zufammen Einful r in Sci e anderer 
Hausgeräth . .. .... 51171 Honolulu ante nicht Nationen ... 828 1 1422 2 2 79 566 
—— en 3 mannter Artilel.... 8862289 | zufammen...| 2801296042] 30] 28642] 815] 828 seolıo 742658 
Gewehre ........... 17011 Dazu Einfuhr in: 
Schiepulver......... 8281 De. *****44 195 485 
—— ee —*— ......... 2** I & antiago de Cuba . 
aftliche eräthe unneene. __T1866 
und Werheuge..... 196 021 überhaupt... 4368 177 Handelöbericht für das Jahr 1893.') 
Bon Deutihland Tamen 4 Deutſche Gegelfchiffe von Das Jahr 1893 war Fein günftiges für den Handel, obgleich 
4844 Reg.⸗Tonnen, deren Labung einen Werth von 203070 Dollars | die höheren Zuckerpreiſe theilweiſe die Pflanger für ben geringeren 


Ertrag ihrer Zuderpflanzungen entfchädigten. 
1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Ar. 1893 II. S. 261. 








Santiago de Cuba. — Kigerien. 


Das Land wurde auch duch die ſchwere ſtnanzielle Lriſis in 
den Vereinigken Staaten von Nordamerika in Witleivenihaft ges 
zogen, die ganz befonbers lähmend auf die Eifenminen wirkte. 

Zuder. Die Ernte war Peiner ald im Vorjahre. Doch ba 
bie Preife im Durchſchnitt 1 Mark höher waren als im Sabre 1892, 
und außerbem die Pflanzer, durch gutes Wetter begünftigt, ihre Ernte 
raſch einbrachten und Unkoſten ſparen konnten, fo find bie Ernte: 
ergebnifie für die Pflanzer als gute zu begeichnen. 

Kaffee. Bei beinahe gleihen Preifen wie im Sabre 1892 iſt 
fo die doppelte Menge geerntet. Gine Ausfuhr von Kaffee 
fanb nicht ftatt, der geerntete Kaffee wurbe auf ber Inſel verbraudt. 

Kakao. Die ſehr trodene Witterung im Jahre 1893 war fehr 
ungünftig für bie Kakaopflanze. Nicht allein wurde meniger ges 
erntet, fonbern es war auch die Dualität durchaus ſchlecht, fo daß die 
Preife erheblich fielen und ber Durdfänittöpreis 60 Mark gegen 
68 Mark pro 100 Pfund im Jahre 1892 betrug. 

Rum wird jedes Jahr billiger. Der Durdfänittspreis betrug 
56 Piennige gegen 68 Pfennige im Jahre 1892 für 1 Gallone bei 
75 p&t. Alobol. 


329 


Tabat. Die Ernten im biefigen Diſtrikt find unbebeutend 
und erreichen kaum 8000 Ballen, die zum größten Theil direkt nad) 
Deutſchland geben. 

Eifenerz Die Mine Yuragua, die im Anfang beB Jahres 
mit 1500 Bann arbeitete, kam im Bat in die Lage, ihre Arbeiter 
beinahe ganz zu entlaflen. Denn bie Pennſylvania Steal &o., der 
bie Hälfte der Juragua⸗Ninen gehörte, liquidirte, und in den Vers 
einigten Staaten hörte jede Nachfrage nach Eiſen und Stahl auf. 
Die Zahl der Arbeiter ift auf 120 bis 150 reduzirt. Die Ausfuhr 
von Erz beſchränkte fih von ba ab auf 5000 bis 6000 Tonnen pro 
Monat. Die Minen von Daiquiri (Spaniſh American Mines) 
ſtellten ihre Arbeiten ganz ein. In ähnlicher Lage befinden ſich bie 
Manganeifenminen, die auch alle ftille ſtehen 

Kupfer wird nad wie vor in Heinen Mengen gewonnen, in⸗ 
dem man Tupferhaltiges Wafler Über Eifen leitet. 

Die im Innern der Inſel entdedten Betroleumminen liegen 
unbeachtet. 


Bon Santiago be Cuba und Smantanamo wurben tm Jahre 1898 ausgeführt: 
Kaffee. Zucker. Honig. Tabak. Rum. Kalao. Wachs, Mahagoni. Eifenerz. Manganerz. Cedernholz. 


Duintale. Gad. Tierces. Ballen. Faß. Sad. kg Fuß. Tonnen. Tonnen. Fuß. 
Bon Santiago be Guba: 

nach den Berein. Gtanten v. Umerila 5b WIE 480 712 10 — 9 860 3165665 13617 519 
Deutſqhland................ — — — N — — - 2 — — 180 
„ Großbeitaunten.............. — — — — 489 — — 161 — — 75 
„Spanien.................. 68 89 — — 151 6280 12869 157 — — 10 

in der Kfenſfahrt....... 14117 101 — 314 1686 33468 — — — — * 
zuſammen ............. 14185 1045608 430 8204 2886 9626 22698 1180 816565 13617 784 


Bon Guantanamo gingen nad ben Bereinigten Staaten von 
Amerila 222485 Sad Buder, nad London 596 Faß Rum, und in 
der Küftenfahrt wurden 30.6596 Gad Zucker verſchickt. 


Schiffsverkehr in Santiago be Cuba im Jahre 1898. 


Dampfidiffe. | Segelſchiffe. 


Ans | Reg» | Ans 
zahl. Tonnen. | zahl. 









Rationalität. 









Reg.» 
Tonnen. 














Britil 


Spaniie ........ 
Amertlanifche..... 100 204 
Rorwegife ...... 441 
webtihe ...... 236 
angöfie ...... 908 
aytianifde....... 146 
mmen 868 
dagegen 1892 .... 615 781 


Algerien. 

Auffindung und Ausbeutung von phosphorſaurem Kalt. 
Rah dem Handelsbericht des Großbritanniſchen Konful in 

Algier für dad Jahr 1892/98 if} in Wigier eine neue unb bedeutende 


Induſtrie entftanden, in Folge ber Auffinbung ausbeutefäßtger Bager 
von phoßphorfaurem Kalk in verfchiebenen Thellen dei Kolonie. 


Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL 


Im Departement von Dran find bie bebeutendften Lager in 
Inkermann, Rio Salado und in Kona bei Maskara. An biefen 
drei Plaͤtzen find im Jahre 1892 1514 Tonnen phosphorfaurer Kalk 
gewonnen und 460 Tonnen Ausgeführt worden. Im Sabre 1893 
wurden 1957 Tonnen gewonnen und 1120 Tonnen außgeführt. 
Biele andere Ablagerungen finb noch vorhanden, zu beren Aus⸗ 
beutung es nur Geld und Unternehmungsſinn bedarf, 

Ungleich wichtiger aber find bie im Departement von Eonftantine 
aufgefundenen Lager bei Diebel Dyr in der Nähe von Tebefla, 
welde von einer Scottiihen Firma audgebeutet werben und uners 
ihöpflih fein follen. Bisher war bie Ausbeute verhaͤltnißmäßig 
gering. Die Yinternehmerin bat aber den Bau einer Zweigbahn im 
Anſchluß an bie Linie Böne—Guelma, etwa 15 km von Tebeſſa, in 
Angriff genommen, die im April 1894 fertig werden ſollte. Alsdann 
boffte dieſelbe 200 bis 300 Tonnen phosphorſauren Kalt täglich 
fördern zu Können. Das Brobult fol von befonderer Güte fein, 
faft ganz frei von Elfen und Thonerde und bei ber Umwandlung in 
Superpbosphat daB befte Ergebniß liefern. Der abgelagerte Kalk er» 
giebt zum Theil 60 bis 70 pCt. breibafiihe Phosphorfäure. 

Eine andere Schoitiſche Geſellſchaft bat eine Konzeſſion bei Djebel 
Konif erhalten. Die dortigen Lager werben auf 40 000 000 Tonnen 
geihägt. EB iſt aber nöthig, zuerft eine Bahn non 25 km Länge 
zu bauen. Alsdann follen täglich etwa 200 Tonnen gefördert und 
verfandt werden können. Nach angeftellten Berechnungen ſoll bie 
Tonne in Großbritannien mit allen Koften auf 27 Schilling zu 
ſtehen kommen und bort zu 35 Schilling verkauft werben können. 


45 


330 
Japan. 


Der auswärtige Handel Iapans im Sahre 1893, ') 


Der auswärtige Handel Japans zeigt für das Jahr 1898, ver; 
glihen mit dem Jahre 1892, folgendes Ergebniß: 


1898. 1892. 

den. den. 
Werth der Einfuhr ............ 88 257 171 71 826 080 
Werth der Ausfuhr. ........... 89 712 864 91 102 753 
Werth ded Gelammthankbels ..... 177 970 086 162 428 883 


Die Zunahme bed Geſammtumſatzes beträgt hiernach rund 
151/5 Mill. Yen im Vergleich zum Jahre 1892, welches feinerfeitö gegen 
das Jahr 1891 eine Zunahme von rund 20 Mill. Den aufwies. Die 
ausnahmöweife Hohe Ausfuhrziffer des Jahres 1892 tft im Jahre 1898 
nit wieder erreiht worben; immerhin bleibt ein Weberihuß von 
etwa 11/3 Nill. Yen zu Gunften der Ausfuhr. 


An dem Handel betheiligten ſich: 


1898. 1892. 

Yen. Yen. 
die Regterung mit... .......... 660 076 1 249 668 
Japaniſche Kaufleute mit ........ 80 848 886 25 207 872 
fremde Kaufleute mit .......... 145 389002 134 207 671 


Der Antheil der drei wichtigften, dem Fremdenverkehr geöffneten 
Häfen am Außenhandel war folgender: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Silber⸗Yen. 
VYokohama .............. 86 306 069 55 209 686 
Hiogo (Kobe) ........... 41294276 24968 974 
Nagaſaki ............... 8 624 061 8 226 061 


Zum erften Mal im Jahre 1893 erſcheint Kobe, auf deſſen Aufs 
blühen wiederholt bingewiefen worben ift, ala Einfußrhafen dem 
Derthe nah an erfter Stelle. Die Zunahme der Einfuhr dafelbft 
im Bergleih mit dem Vorjahr beträgt gegen 11 Mil. Yen, in Yolos 
hama 5 Mill. Yen. Aud in der Ausfuhr Hat Kobe einen Zurachs, 
und zwar von B1/g Mil. Yen, Yokohama dagegen eine Abnahme von 
rund 6 Mil. Yen zu verzeihnen. Bon ber Mebreinfuhr Kobes ent» 
fallen 8 MiN. Yen auf Rohbaummolle, 2 Mil. Yen auf Maſchinen. 
In Progenten des Geſammthandels ausgedrückt ergiebt ſich folgender 


Antbeil: 

Einfuhr. Ausfuhr. 

pPCt. pet. 

Dolobama ............... 41,14 61,69 

Siogo (Kobe)............. 46,79 27,87 

Nagafali ................ 8,99 851 

In den anderen geöffneten Häfen betrug der Umfag: 

Einfuhr. Ausfuhr. 

Pen. Den. 
Hakodate .............. 24 322 639 626 
Nügata ............... 24 653 15 254 


Die Heineren nur zur Benutzung durch Japaniſche Händler ala 
Ausfuhrpläge für Landesprodukte geöffneten Häfen weifen zufammen 
eine Ausfuhr von nahezu Al,s Mill. Yen auf. Eine fleigenbe Tendenz 
macht fih namentlich in der Ausfuhr der Häfen Shimonofeli, Moft 
und Kuchinotſu bemerklich. In den für den Handelsverkehr mit 
Korea den Japanifhen Kaufleuten geöffneten drei Häfen von Idzu⸗ 
gahara, Shiſhimi und Safuma ift in Einfuhr und Ausfuhr ein 
RKückſchritt gegen die Vorjahre eingetreten. 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 292. 


Japan. 


Dex Berlehr mit ben wichtigften an ber Eins unb Ausfuhr bes 
tBeiligten Länder ſtellt fih nad den Zollüberfichten, wie folgt: 
Einfuhr. Ausfuhr. Zuſammen. 
Silbersgen. 


Bereinigte Staaten von Amerila 6090408 27 739458 83 829 866 
Großbritannien .....0.0.... 27 923628 4996 974 82 925 602 
China .................... 17 095 974 7714420 24810 39% 
Hongkong.................. 8268071 15688874 28 966 5 
Frankreich ................ 8305277 19531975 22 837 262 
Britiſch⸗ Indien............. 8679029 2471079 11150 108 
Deutſchland................ 7818184 1880040 83698174 
Korea .................... 1999438 1801243 3300681 
Außland .................. 1871 113 621838 2492 %1 
Kanada und übriges Britiſch⸗ 

Amerika................. 16629 1720559 173718 
Italien ................... 86675 1631907 1718485 
Auftralien ................. 819 034 890687 1209671 
Belgien ................... 935 000 226254 1161284 
Schweiz ................... 669 301 227 141 896 442 


Im Vergleich zum Borjahr zeigt ber Handel mit den Bereinigten 
Staaten von Amerika eine Abnahme von 11 Mill Yen, Die aus 
ſchließlich auf verminderte Ausfuhr zurüdzuführen ifl. Großbritannien 
Bat um 7 Mill. Yen bei der Einfuhr und um 1 Mil. Den bei ber 
Ausfuhr gewonnen. Chinas Zuwachs iſt Bauptiädhlic auf bie ver 
mebrte Einfuhr von Robbaummolle und Hülfenfrächten zurüdzuführen. 

Yür dad Jahr 1898 ſtellt nach den Bolüberfihten der Zuwachs 
der Hanbelsbeziehungen mit Deutſchland einen Werth von 1382 343 
Yen bar; die Einfuhr von bort indbefondere flieg um faſt 1 Mill. Den, 
wobei allerdings der höhere Werth, den die Reichsmark jet in Japa⸗ 
nifher Währung darſtellt, nicht außer Acht zu laffen ift. 

Bünftig geftaltete fi die Betheiligung der Deutihen Dampf 
ſchifffahrt an der Ein» und Ausfuhr Japans. An erfier Stelle ficht 
auch hier Grokbritannien mit eimer Ziffer von 98 713000 Ben, an 
zweiter Stelle folgt aber Deutihland mit 28240000 Yen. Den 
dritten Plag nimmt die Franzöfiſche Dampidiffiahrt mit 21 482.000, 
den vierten die Sapanifhe mit 13648000 und den fünften bie 
Amerilanifche mit 8 201 000 Yen ein. Deutiche Segelfchiffe betheiligten 
ſich an ber Beförderung ber Güter mit einem Wertbantheil von 
rund 800 000 Yen. 


Einfuhr. 
Die wichtigften Einfuhrarlilel waren: 
1898, 1892. 
Yen. Yen. 
Robbaummolle ............ 16 151 570 12 324 654 
Zucker................. 11 452 025 9519 612 
Baummollengarn .......... 7284 242 7181 979 
Petroleum................ 4401 040 3 328 398 
Bohnen, Erbfen und Hülfen: 
früchte . ................ 8 446 636 2 712 044 
Reis ................... 3 264 842 2 062 900 
Schirting ................. 2316 124 1727 185 
Wolmouffelin............. 2305505° 2448899 
Eifen einſchl. Eiienpraht.... 1964 902 14% 101 
Staltan Eloth ............. 1 489 304 1 062 571 
Slanelle ................. 1389 714 1078 742 
Eiferne Nägel............. 887 7% 906 422 
Baummollenfatin .......... 842 452 623 459 
Blanketts ................ 811 022 525 973 








gapan. 


1898. 1892. 

Hen. Yen. 
Wollene Tube ...222.200.. 801 407 640 417 
Printis................... 635 902 436 544 
Wollengarn.............. 618 980 427 992 
Velvets................... 489 664 678 374 
Wolle.................... 425 120 302 501 
Anttinfarben .......-...... 405 047 418 481 
Auohol.................. 879 476 892 540 
Genfterglaß ............... 869 814 160 568 
Satin.................... 111 687 316 662 


Aus Deutfchland wurden nah den Solltabellen eingeführt im 
Werthe von über 100000 Den: 


Den. Mark.1) 

Wollenwaaren ............... 2429495 6243 802 
Chemilalten und Arzneten..... 1109425 2861 222 
Eifen und Eifenwaaren........ 986068 2405 669 
Naſchinen und Mafchinentbeile 647 989 1 665 882 
Farben und Farbwaaren...... 674235 1475 784 
Metalle, verſchiedene und Metall» 

wanren................... 414200 106449 
Bapier und Schreibmaterialien. 245 608 680 943 
Getraͤnke................... 116 554 296 974 


Weiber raffinirter Zuder wurde für 1228022 Yen, brauner 
Buder für 704889 Yen mehr als im Borjahre eingeführt. Der weiße 
Zucker kommt bauptfähli aus den Naffinerien von Hongkong. 
Einige Japaniſche Kapitaliften Haben indeß neuerbings den Plan 
gefaht, in Japan ſelbſt Einrichtungen zur Raffinirung des Zuckers 
zu treffen, und ſachverſtändige Perſonen zu Borfludien in das Auss 
land entiendet. 

Rohbaummolle Die Einfuhr dieſes Artilels richtet ſich nach 
Hiogo und Dfafa und Bat im Laufe der Iekten zehn Sabre, dank ber 
Ausbreitung der Baummollenfpinnerei in Japan, die zur Beit Über 
nabezu 400 000 Spindeln verfügen bürfte, außerordentlich zugenommen. 
Nah einem zwilchen der Bereinigung des Japaniſchen Spinnersien 
und der Japaniſchen Dampfſchifffahrtsgeſellſchaft (Nippon— Yuſen — 
Kaiſcha) getroffenen Abkommen verpflichten ſich die erſteren, ihre 
Baummolle von Bombay nur mit Fahrzeugen dieſer Geſellſchaft zu 
verſchiffen, und garantiren berfelben einen beftimmten Betrag von 
Fracht. Die Beninfular- und DrientalsLinie bat in Folge deſſen 
ihren Frachttarif für Rohbaumwolle auf einen faſt nominelien Gag 
ermäßigt, und es ift ein Konkurrenzkampf entftanden, beflen Enbe 
vorläufig nicht abzufehen ift. 

Baummollengarn wurbe ungeachtet ber heimiſchen Fabrik⸗ 
thätigleit etwas mehr eingeführt ala im Borjahre. Die Einfuhr von 
Indien (11/4 MIN. Yen) weift dennoch eine Abnahıne von mehr als 
1a Mil. Den, diejenige von Großbritannien (6 Rill. Den) eine Zus 
nahme von nahezu 9/4 Mid. Den auf. 

Die Einfuhr von Wollenwaaren war im Sabre 1893 recht 
bebeutend und, jedenfalls in Kobe, wo fowohl in Japaniſchen wie in 
fremden Händen vecht beträchtliche NReftbeftände blieben, über den Ber 
darf Hinausgebend. In Yokohama blieben am Ende des Jahres un- 
verfauft: Tuche (ſchwarze und blaue) 492 Stüd, Coatings 1000 Stüd 
und Buckſtins 590 Gtüd. 

Slanelle weiien, foweit ganz Japan in Betracht kommt, feit 
dem Sabre 1887 die größte Jahreseinfuhr auf, während Yokohama 
allein betrachtet feine höchſte Ziffer im Sabre 1889 erreichte. Im 


I) Bei der Umrechnung in Reichsmark ift der Durchſchnittskurs 
bed Jahres 1898 mit 1 Pen gleich 2,57 Mark zu Grunde gelegt. 


33i 


Laufe ber Ickten fieben Jahre wurben nad) Japan an Flanellen eins 
geführt: 


Yard. Werth in Yen. 
I1887............... 1 321 946 323 779 
1888............... 1814 247 649 366 
I889............... 3434 116 1029 986 
1890............... 3 079 465 927 662 
1891............... 1388 078 406 859 
1): 7 3 880 202 1073 742 
1893............... 4 268 050 1 389 714 


Daß diefer Artikel ein wirklicher Bedarfsartikel für Japan ges 
worden ift, Täßt fi) aus ber ungeachtet des fallenden Silberkurſes 
beſtaͤndig ſteigenden Einfuhrziffer ſchließen. 

Die Einfuhr ruht faſt ganz in Deutſchen Händen, überſtieg aber 
wie ſchon im Vorjahre den Bedarf. Auch von dieſem Artikel geht 
das meiſte nach Kobe und Dſaka, von wo aus Anfang dieſes Jahres 
viel Waare in Tokio zu Schleuderpreiſen angeboten wurde. Die Reſt⸗ 
beftände in Yokohama werden geſchätzt auf: gemuſterte Flanelle 
14070 Stüd, geköperte farbige Flanelle auf 870 Stück. Nicht für 
außgefchloffen gilt e&, daß fih mit Schluß des Laufenden Jahres 
wieber ein größerer Antbeil Großbritanniens an der Einfuhr billiger 
gemufterter Flanelle ergeben wird. Die Engliihen Flanelle enthalten 
eine ben Deutihen Fabriken anjheinend bisher nod nicht geglüdte 
Miſchung mit Baummolle, die geſchickt mit der Wolle verfponnen ift, 
und haben ihrer Billigteit halber neuerbinge größere Aufmerkſamkeit 
bei den Japanern gefunden. 

Satins (silk and cotton mixture) ftehen ala Einfubrartifel, 
wie es fcheint, auf dem Außfterbeetat, da daB einheimifche Fabrikat 
fi) ſehr verbeffert Hat und mefentlich billiger if. Europäiſche halb» 
feidene Satin find durch hohe Rohfeidenpreife und durch den Stark 
gewichenen Kurs fo theuer geworden, daß die Japaner fich Lieber mit 
ihrem eigenen billigen Fabrikat beanügen, obgleich ihm bie ſchöne 
Europäiihe Appretur fehlt. Ob die Verhältnifie ſich jemald wieder fo 
außgleigen werden, daß eingeführte halbſeidene Satins mit den ein« 
beimtichen konkurriren Tönnen, läßt fich ſchwer voraudfagen. 


Petroleum zeigt eine Mebreinfuhr gegen das Borjabr von über 
1 Mill. Yen im Werthe, die ausſchließlich auf Rechnung des Ruſſiſchen 
Produkts zu ſetzen ift. Sin neue Bahnen iſt der Handel in dieſem 
Artikel gelenkt worden dur die Einfuhr des Ruffiichen Petroleums 
in Tanks und durch bie Errichtung von Tanks zur Aufbewabrung 
befielben in Yokohama, Kobe und Nagajali. 

Die Einfuhr von Reis überftieg die des Vorjahres um mehr 
als I Mill. Yen; zum erften Mal findet fi darunter Reis aus Siam 
im Wertbe von 54216 Yen. 

Die Einfuhr von Anilinfarben zeigt einen Heinen Rüdgang 
gegen das Jahr 1892, jedoch abgefehen vom Jahre 1892 eine größere 
Biffer als je zuvor. Der legtjährige Rüdgang fällt faft ausſchließlich 
auf Yokohama. Die Einfuhr ſtammt nahezu ausichließlih aus 
Deutihland. 

Sn Etfen aller Art fand in Yokohama ein lebhaftes Geſchäft 
flatt, fo daß am Schluffe ded Jahres nur ein geringer Reſtbeſtand 
verblieb. Roheiſen fand insbeſondere Verwendung zur Herftellung von 
Köhren für die projeltirte Waflerleitung in Tokio. In Hlogo⸗Oſaka 
nahm das Geſchäft in Metallen einen weniger befriedigenden Berlauf. 

In der Einfuhr von Alkohol machte fi) tro ber Auferlegung 
einer einheimiichen Befteuerung eine erhebliche Abnahme im Jahre 
1893 noch nicht geltend; ber Werth varlirt gegen das Jahr 1892 
um etwa 25000 Yen, während die eingeführte Menge die des Bors 
jahres übertrifft. 

45* 





Ü«-" 


Yusfupr. 
Die widtigften Ausfuhrartikel waren: 
1898. 1892. 
den. Den. 
Rohſeide ................. 28167411 86269 748 
Seidenabfal und Kolond ... 8420180 3 641 425 
Thee..................... 7 702 088 7 625 315 
Neis .................... 6.001 167 4162461 
Kohle (einſchl. für Shift 
gebrauch) ............... 4817 911 4.571 982 
Kupfer ................... 4674 708 4879449 
Seidene Tafchentüder ...... 3 899 646 3494 416 
Seidene Stüdgüter (Habutai) 3553 604 4.080 476 
Streichhölzer ............. 8 537 974 2202 041 
Matten................... 1723 382 1176 679 
Porzellan und Steingut .... 1577190 1480 411 
Getrocknete Fiſche. ......... 1669 358 1092 301 
Kampher ............... 1308 610 1 274 762 
Baummollene Flanelle und 
baummollene Stüdgüter.. 1109542 644 022 
Lackwaaren ............... 708 992 528 075 
Kanten. .................. 682 139 581 218 
Regenihirme ............ 689 272 364 308 
Fiſchöl ................... 680 304 248 621 
Fächer ................... 4424 166 304 886 
Nach Deutihland gingen im Jahre 1898 namentlich 

727 428 267 

Fiſchöl ..................... 283 584 

Kupfer................... 128 086 

Lackwaaren ............... .. 106 044 

Pfefferminzöl............... 58 174 


Porzellan und Zöpferwaarn .. 52925 

Die Ausfuhr von Rohſeide erlitt eine Störung durch Bie 
Finanzkriſis in den Bereinigten Staaten von Amerila, die nädft 
Frankreich den Hauptabſatzmarkt Japans in biefem Artikel bilden. 
Auch Seidenabfälle und ſeidene Stüdgüter (Habutai) fanben 
nicht den Abjak wie im Vorjahre. Seidene Taſchentücher das 
gegen, die ſich einer fteigenden Beliebtheit im Außlanbe erfreuen, 
zeigen eine Zunahme der Ausfuhr von Über 400 000 Yen. 

Fiſchöl, im Preife um 109 pCt. gegen das Vorjahr geftiegen, 
it in letzter Zeit wieberbolt von den aus Balu kommenden Tanl- 
dampfiifien als Rückfracht eingenommen worden, 

Eine verhältnißmäßig bedeutende Steigerung weift die Ausfuhr 
von GStreihhölgern, Baummwollenfabrilaten und Regens 
ſchirmen auf, Artikel, die neben anderen Japaniſchen Indufſtrie⸗ 
erzeugniflen auf den Aitatiihen Märkten wegen ihrer Billigkeit ſich 
zunehmender Beliebtheit erfreuen und, durch den niedrigen Silberkurs 
begünftigt, an manchen Plätzen den Europäiſchen Fabrilaten erfolgreich 
Konturen; maden. 

Dem Sapanifhen Kampher if ein flarler Konkurrent in bem 
Formoſa⸗Kampher entftanden, jo daß gegen ben Schluß des 
Jahres 1893 die Preife in Kobe zu weichen begannen. Im Laufe dei 
Jahres bemegten ih die Preife dort zwiſchen 44 (niebrigfter Stand 
im Mai) und 57 Yen (qhöchſter Stand im November). Angebracht 
mwurben in Kobe etwa 23500 Pikuls gegen 25500 Pikuls im Vor⸗ 
jahre. 

Die Kupfer ausfuhr vertheilte ſich ziemlich gleihmäßig auf Holos 
hama und Kobe und nahm, begünftigt durch ben fallenden Kurs, 


einen guten Verlauf. Nach bein Wericht der Hanbeiälanmer für 
Hiogo und Dfala wurden von bort ausgeführt: 


1893. . 1892 

nad: Engl. Tonnen. 

Europa ................... 2500 4400 
Indien ................. 8200 1600 


China, Korea u.anberenLändeen 1400 1200 
zufammen... 7100 7100 
Die Ausfuhr vach Indien zeigt hiernach eine bedeutende Bus 
nahme, hiejenige nach Europa eine Abnahme. 
Der Silberkurs ſchwankte für Sichtwechſel wilden 2 Schul 
31/5 Per. und 2 Schill. 9 Pee., ſowie für Wechjel zahlbar wach vier 
Monaten zwiſchen 2 Schill. 87/5 Bce. und 2 Schi. 3/u Pre. 


Frachten. 

Die Frachtſatze von Yokohama waren während des Jahres 1898 
folgende: 

Tür Rohſeide nad London oder Marſeille mit den Dampficifien 
der Peninfulars und DeientalsLinie, ber Mefiageried WMaritimes und 
des Norbbeutfchen Lloyb waren bie Frachten fläubig 7,95 Dollard 
für 112 Pfund Englijch. Für New⸗York ftellten ſich bie Frachten 
— der Eifenbahnbeförberung ſowohl über San Francisco 
als aud) über Vancouver auf 4 Gent? Gold für das Pfund Englifd. 

Für Thee hielten fich die Frachtſaͤtze via Stillen Dcean für New 
Dorf auf 3 Pen für das Pfund GEngliſch. 

Nah New⸗York via Suez betrug bie Fracht 40 bit 60 Schill. 
für die Tonne von 2240 Pfund Englifd, 

Kupfer wurde als Schwergut für 10 bis 121/ Schill. bie Zonue 
Engliih nach Europa verſchifft. 

Tür Stüdgüter betrugen die Dampfichiffäfrachten hei Boftbampf- 
ſchiffen 40 Schill, Dei Frachtdampfſchiffen 87/2 bis 86 Schill. für die 
Maßtonne von 40 Kubikſuß. 


Verkehrdüberfichten. 
1. ginfuhr der wichtigeren Waaren nach Volohama im Jahre 1898. 
Waaren. 

Baffen, Naſchinen, Inſtrumente, 

Uhren. Werth in 
SilbersYen 

Dampffchiffe....................... 316 418 
NKanonen............................ 260 813 
Andere Artilel diefer Battung.......... 186 872 
Dampfteflel, Maihinen und deren Theile 4716853 
Giienbahnwagen und deren Thelle...... 70 813 
BWagen und deren Theile. ............. 2969 
Jagbgewehre........................ 7111 
Eiſen⸗ und Stahlwaaren.............. 21247 
Handwerkszeuge...................... 11 976 
Inftrumente, hemifhe ................ 5 600 
n chirurgiſche.............. 9 787 
n muſikaliſche.............. 14 080 
photographiſche........... 65 942 
" Bermeflungds ......0..... 21 589 
andere wifienfäaftlidhe..... 85 609 
Lokomotiven und deren Theile ......... 172 207 
Maſchinen für Bergwerle und beren zwei 16 1% 
Druckereimaſchinen unb deren Theile... 8 839 


Papiermaſchinen und deren Theile...... 77 386 

















Verth in 





Beaareı. Silber:Pen. 
Cpinnmafchinen und deren Theile... .. 147 489 
Webflühle und deren Theile.......... . 42 669 
Ale anderen Maihinen und deren Theile 243 154 

und deren Theile........... 12 085 
Dyem und Ferngläfer ............ ... 9172 
Bumpen und Bumpentbeile............- 88 049 
been ...................... 448 988 
Zajhenuhrentbeile. ........-..--o..0000 18 945 
VWanduhren..................... . 79 276 
Banduhrniheile ...... Kenenonnnuncnne 83 780 
zujammen einſchl. anderer Artilel dieſer 
Gattung ............... ...... 220671 

Proviſionen 
Butter.............................. 88 671 
Eier, triſche....................... 75 189 
Mebl.......o.orunenonsnununrnenenne 2376 928 
Bü, tondenfizte .......--ounncrscne« 107 281 

zujemmen einfchl. anderer Sxtitel dieler 
Gattung ...oenonsnennennncnnunce 688 817 
Schreibmaterialien u. Drudiaden. 
Bleiſtifte..................... ...... 18 707 
Bücher........................ zo... 92447 
Drulpapien ......................... 161 7 
Richt befonders genanntes Papier ...... 
zufammen einfchl. anderer Artilel I bieler 
Gattung.................... 469 869 
Kleidungsftüde und Zubehör 
Beläge 2.220 ncnnne nennen ren nee nen 89 661 
Handſchuhe............ .......... 27 460 
Hüte und Rüutzen................... 154 430 
Shawls ................ 89 602 
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer 
Gattung ........................ 898 424 
Drogen, Medizinen unb 

Shrmilalien. 

Alaun ....................... nr 10 809 
‚11.2. 7.) 808 047 
Vromalium ...................... 6 544 
Jodkalium ......csuncnenoenunnnnnnnne 13 889 
Chlorſaures Kali..................... 77 188 
Chinin ............................. 29 278 
Dynamit .................... ...... 60 484 
Slyerin ..... ...................... 19.062 
Rampher. ...rooeeeeeroneenennnnn nn nn 8610 
Kaxholſäure......................... 9468 
Koblenlaure Soba............ nen 26 061 
Kauftiſche Soda...................... 60 868 
Salpeter...................... 69 486 
Salicylſaͤure ...................... 44 384 
Schießpulver...........- .......... 78 091 
Weinſteinſaͤure................ ... 7176 
Drogen, verihiebene .............0.. .. 250 000 
Arzueien und Chemikalien, verfhiebene.. 332 629 
sujammen einichl. anderer Artikel biejer 
Battung .................... en 1475481 


Waaren. 


Farbſtoffe und Farbwaaren. 
Anilinfarben........................ 


Fenßerglas..... .................. 
Spiegelglas........................ 
Glagwaare......................... 
Glasperlen und Slaöfcherben .......... 

zujammen,.. 

Gast, Reis und Gemüſe x. 

Sehnen, Erbſen, Hülfenfrüdte.......... 
ELLI 


Gattung. ....................... 


Sltenbein, Selle, Haare, Hörner, 
Knoden. 


Gattung ....................... 


„ Barren, Stangen ı....... .... 
„ jum Dachdechken und galvaniſt 
„Platten und Bleche... ......... 
„ salvanifirte Bleche........... 
„ Schienen ................. 
„ anders bearbeitet und aließ ... 


Drahtſeile ........................ 
Zinnbleche in Kiſten.............. 
Zinnplatten............... rn . 


Eſenwaaren. verichlebene . Kaenanesen . 


„⸗Waare..................... 


Gattung ........................ 
b. Meſſing .......................... 
n Röhren und -Schrauben...... 


Flaſchenkapſeln.................... 
Gold» und Silberwaaren........... 


„Bleche ....................... 


Gattung ........................ 


erzen 
Dlivendl in Faͤſſern und Flaſchen ...... 


Paraffindl und Wachs ................ 
Petroleum.......................... 
Ricinusdl............ ............... 


zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer 
Gattung ........................ 


Stückzucker ꝛc........................ 
Syrup und Melaſſe ................. 


jufammen... 


MRanufalturwaaren und Roh⸗ 
materialien. 

a. Baumwolle, rohe .................. 
Baumwollengarn ................. 
Baumwollenzwirn................. 
Bedruckte Baummollenftoffe und Zitz.. 
Drillich ......................... 
Satin, baumwollener............... 
Sammet, Fa 
Segeltuch, baummollened............ 
Schirting, ungebleichter ............. 

n gebleichter .......2...0...- 
n gefärbten ............. 
n gekoperter.............. 
T.Tuch (Cloth).................... 
Tarkiſchrother Cambrik............. 
Viktoria Lawns ................... 


63 755 





zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer 
Battung ..o.ägyg’+*"? MEET KETTE 


Sapatt. 


Wollengarn.................... 


Italian Cloth .................... 
Moufleline de Laine ............... 
Reiſedecken Denon nenn v.. 


„halbwollenes..............- 
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer 
Gattung ........................ 

ec. Rohſeide, Kokons, Selbenwanren, Chi⸗ 
neſiſche......................... 
Satins, ſeidene ................... 
„halbſeidene................ 
zuſammen einſchl. anderer Artikel dieſer 
Gattung ........................ 

a. Flachs, Hanf, Jute c.............. 
Flachs⸗ und Hanfgarn ............. 


e. Teppiche, gewirkte................ 
„ Filz⸗ .................... 
Taſchentücher, baumwollene..........- 
zuſammen einſchl. aller anderen Ranus 
fatturwaaren ımb beren Robmaterial 


Cigarren........................... 
Cigarretten................... ....... 
Anderer Tabak ...................... 


Spirituoſen. 

Bier und Ale in Flaſchen und Fäffern.. 
Brandy............................. 
Champagner in Flaſchen .............- 
Bein in Flaſchen .................... 
un fen .................... 
zufammen einſchl. aller anderen Spiri⸗ 
tuoſen............ onen nnnn ern. 


Bauholz 


vw Maaren ......... ............ 
Korallenperlen..................... 


Lampen und Lampentheile............. 


Delluhen ........................... 


Barfümerten ..... ........... ........ 
Porzellan und irdene Waare........... 









































Japan. — Rorwegen. 335 
Beth in Weit in 
arven Eilder-Pen. Eilber-Pen. 
18096 587214 
77 61.065 
081 190.064 
22997 48106 
52198 129 780 
19831 58.067 
sufewmen einfhl. der nicht aufgeführten 687514 
Artikel ..... une 1169966 33 
2. Ausfuhr dev wicptigeren Waaren von hotohaua im Jahre 1898. Ar 
Werth in 261968 
Baaren Silber · Hen. Pr 
Bapier, Ganpifhis 74 098 
33 3. gin · und Ausfuhr von Münzen und Barsen in Japan 
51.866 im Jahre 1898. 
121687 Goldmünzen Gibermüngen Zu ⸗ 
236.019 und Barren. und Barren. ſammen. 
7188 den. . . 
17766 Einfuhr ...... 202678 9986610 12289188 
81890 Audfuhe ..... 496780 10689767 11186487 
3 4. Dertepr fremder Schiffe im Dafen von hotodama im Jahre 1898. 
186.603 
867 088. 
60540 
111868 
677867 , 
1769 324 \ 
866.808 
4657686 \ 
BUT 
1544979 
886 682 
836 818 
a = ler er 
* Rorweniſche ...... —— el 89 1) 
Däntfe ......... | Gegeiidit ıl 1] -| — 
16189 Riederländilde.... | Dampi 1 6 1 [x 
8659 816 
1020 673 aufammen... 486 | men 41 l 890.897 
9871 
617436 
som au 
3861673 Norwegen, 
403 909 . 
694 Hanbelsbericht für das Jahr 1893.) 
56.080 Allgemeines. 
non Unter den ungünftigen Yanbelövechältniflen, weldje Im vorigen 
an Jahre die Monomifche Sage aller Länder bebrüdt Haben, Bat auch ber. 
33 Handel und die Sqhifffahrt Rorwegens beträdtlich gelitten. Ind- 
1638 befondere waren es bie beiben Haupthanbelözweige Norwegens, ber 
Fr Holgs und Fiſchhandel, welche wenig Verdienſt abgemorfen Haben. 
353 Dodleich ber Siichfang quamtitetis vortrefflich ausgefallen war, fo war 
10989 doch wegen bed im ganzen Jahre herrſchenden Preisbrudes fein 
- für Eoiffägehraug. 23390 ') Wegen bed Vorjahres f. Yand. Arch. 1898 IT. ©. 401 u. 586. 


336 


lohnendes Geſchäft zu machen. Yür den Holzhandel trat erſt eine 
Beflerung im Laufe des Herbſtes ein, nachdent fi die vorhandenen 
Borräthe im Auslande verringert hatten. Aeußerſt nachthetlig wirkten 
aber die ungünftigen Handelskonjunkturen auf bie Rorwegiſchen 
Rhebereien, welde ihre Frachten im Auslande zu ſuchen pflegen. 
Während eihe große Anzahl von Gegelihifien aus Mängel an 
lohnenden Frachten ftill gelegen bat, haben die Fahrten ber im Aus⸗ 
lande beiäftigten Dampfſchiffe wenig Berbienfi eingebradit. Die 
Induſtrie Bat in mehreren Bweigen unter etwas güttfligeren Bes 
bingungen alB in ben legten Jahren gearbeitet. Rumentlich foll die 
Holzmaſſe⸗ und Celluloſe⸗Induſtrie durchſchnitilich mit einem guten 
Reſultat abgeſchloſſen Haben. Dies iſt für die dlomomiiche Lane Nor⸗ 
wegens beöiwegen ald gunſtiges Zeichen zu betrachten, da große 
Kapitalten in dieſem Erwerbäzweige angelegt find, auch die Ausfuhr 
von Holgmafle und Celluloſe und bed hieraus verfertigten Bupler3 und 
ber Pappe einen bebeutenden Platz in der Ausfuhrftatiftit einnimmt. 


Landwirthichaft. 

Die Ernte Norwegens im Jahre 1893 kann im Großen und 
Ganzen als eine günftige bezeichnet werben. Namentlich fiel bie 
Heferernte gut aus. Die Heuernte ift in dem ſüdlichen Norwegen 
binfihtlih der Duantität etwas hinter einem mittelguten Jahr 
zurüdgeblieben, während bie Dualität eine gute war. In den weft 
lichen and nörbligen Aemtern mar dad Ergebniß zufriedenſtellend 
mit Ausnahme vom Amte Rorbland, wo beim Einernten ein großer 
Theil verloren ging. 

Die Fruhjahrsausſaat Hat in dem größten Theil bed fühlichen 
Norwegend das Ergebniß eines mittelguten Jahres gehabt. Die 
Duelität bed Getreides wird als vortrefflich bezeichnet. Auch in dem 
größten Theit der weſtlichen Aemter iſt die Ernte im Allgemeinen 
zufriedenſtellend außgefallen, wenn fie auch an einzelnen Drten hinter 
einem mittelguten Jahre etwas zurüdblich. Dagegen ift Diefelbe in 
den drei nörbliden Aemtern Tromfö, Rorbland und Finmarken 
mißglüdt. Die Wimterausfaat, welche nur in bem füblichen Nor⸗ 
wegen: norgenominen wirb, Batte ein mehr al mittelgutes Jahr. 

Die Kartoffeleente war durchgäͤngig über mitielgut, wenn man 
die Hemter Tromjö und Finmarken ausnimmt. In bem erfteren 
blieb die Ernte Hinter einem mittelguten Jahre zurück, in bem 
Ichtesen mißglüdte fie vollftänbig. 

Die Fruchternte bat ein ſchlechtes Ergebniß geliefert. 

Die Preife für Roggen und Gerfte find niedrig, für Hafer da⸗ 
gegen boch geweſen. 

Die Arheitslöhne find immer noch hoch. Doch Hat ſich ein 
fläsfeter Bugang an Arbeitsfräften bemerkbar gemadit. 

Dur die im Herbfte 1898 erfolgte Aufhebung des von Groß⸗ 
Britannien feiner Beit erlafienen Berbotes der Einfuhr von Rind⸗ 
vieh, Schafen u. f. w. aus Norwegen bat ber für die Hofbefiker an 
der Weſtküſte Norwegens wichtige Ausfuhrhandel mit Schafen 
wiederum begonnen. 

Der Meiereibetrieb macht in Norwegen dank ber ftaatlicen 
Unterflügung, melde ihm zu Theil wisb, ftetige Fortſchritte. Wie 
aus ‚ben nachſtehenden ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen hervorgeht, 
bat im Jahre 1898 hauptſächlich Die Produktion von Butter und Käfe 


augenommen. 
Im Durchſchnitt 
Butter: 1889/1893, 1892. 1898. 
kg kg kg 
(122) 171: 1499223 1129284 728115 
Ausfuhr .............. 342235 420828 666 957 


Ueberſchuß der Einfuhr, 1106985 108966 171168 


Norwegen. 


Im Durchſchnitt 
Kaſe 1889/1898. 1892. 1898. 
kg kg kg 
Einfuhr .............. 838 171 856826 288226 
Ausfuhr.............. 68 466 60357 96 388 


Ueberſchuß der Einfuhr. 2374 706 2% 669 286 993 

Sm nörbliden und weftlihen Norwegen ſowie im Stifte 
Chriftianfand find mehrere neue Metereien errichtet worden. Der 
größte Theil derſelben bat fi ausſchließſich der Butterbleeitung zu⸗ 


gewanbt. 
Ausmärtigev Bandel. 


Einfuhr. 

Statiſtiſche Angaben über den Werth oder die Menge ber ge: 
fammten Rormegiigen Einfuhr liegen für dad Jahr 1898 noch nidt 
vor. Es find bis jetzt nur die Mengen von den 21 wichtigfien Eins 
fuhrartikeln von amtlicher Seite veröffentlicht worden. Dieſelben finb 
in der nachfiehenden Tabelle aufgeführt und init den beiben Bor: 


jahren verglichen: 


1898. 
kg 
Butter, frifhe ......:..: 816 828 
„ Minftlide ....... 2319 124 
Käſe ............... 451 896 
Roggen ................ 154 705 948 
Gerfe ............... 90 603 8237 
Mall ................. 4377 346 
7, 2 926 680 
Thee .................. 98 640 
Kaffee................ 8 507 097 
Buder ............... 18 483 687 
} EEE rer 9 606 449 
Tabalöblätter ........:% 2 521 883 
Branntwein und Spirtius 
in Fäſſern ......:.:.- 919 608 
Dein in Yäffern........ 1 601 589 
Baummolle............. 2 366 087 
Sanf ................. 2 882 029 
Mollenwaaren .......... 1 898 469 
Betroleum ............ 24 281 858 
hl 
Salz (Kochſaly) ......:.. 1679985 
Steinkohle, Cinders, Kols 11251986 
Kronen. 
Maſchinen u. Lokomotiven 440 481 


1802 
kg 

1 245 870 

828 570 

449 640 


114 914 880 


80 201 890 
8 207 50 
2971 780 

96 164 
8 108 710 

16 811 330 
8 2391 600 
1 908 480 


896 280 
2 065 220 
28235210 
2 044 840 
1 8978 470 
28 417 600 
hi 
1447 488 
+1 291 486 
Kronen. 
4 199 400 


1891. 


1370 540 
15 818 070 
hl 

1 802 081 
41 143 160 
Kronen. 

4897300 


Wie aus der vorftehenben Ueberſicht hervorgeht, bat hauptſächlich 
bie Einfuhr von Roggen, Gerfte, Rah, Yuder, Syrup, Tabealählättern 
und Betrolenm zugenommen. Bon Roggen find beinahe 40 Mill kg 
mebr eingeführt worden ala im Sabre 1892. 

Abgenommen Hat dagegen die Ginfuhr von feifger und Einf 
licher Butter, Reis, Wein in Fäflern, Baumwolle ſowie Steinkohle, 


Cinders und Koks. 


Hinſichtlich der wichtigſten Einfuhrartitel 


bemerken: 


tm Jehre 1898 if zu 


Getreide. Roggen. Der Deutſqch⸗Ruſſiſche Zollkrieg im vorigen 


Jahr bat einen weientlichen Einſtuß auf den Rormegffchen Roggen 


markt außgeibt, indem er einerſeits die Bezugkquellen Norwegens 
völlig verſchob, andererfeitö ein bebeutended Sinken ber Preife ver 


anlafte. Während die Rorwegiichen Importenre in früheren Jahren 





Roranen 337 


Roggen nicht allein von den am Schwarzen Meere und an ber Dft: 
fee belegenen ARuffifgen Häfen, ſondern auch zum großen Theil aus 
Frantreih und Belgien ſowie aus Königeberg und Danzig bezogen, 
trat im vorigen Jahre mit dem Deutſch⸗Kuſſtſchen Zollteieg ein bes 
beutender Umſchwung ein, indem bie Importeure von ber Binfuhr 
aus den letztgenannten Zändern und Häfen Abſtand nahmen und fi 
außfchlieglih nad) Rußland wandten, welches ſich an Stelle des ihm 
verichlofienen Deutſchen Marktes andere Abſaugebiete erichließen mußte 
und daher billige Angebote machte. So besogen die Importeure 
hauptiählich ihren Bedarf aus den NRuffiihen Häfen am Schwargen 
Meere. Die Ruſſiſchen Dftfechäfen wurden wegen der höheren Breife 
weniger berüdfichtigt. 

Die Roggenpreife find im Jahre 1893 fo niedrig geweſen, daß 
fih die Roggeneinfuhr für die Importeure in feines Weife gelohnt 
baben fol. 

Gerfte zum Wahlen, welche noch vor wenigen Jahren auß 
Königsberg, Danzig und mitunter aus Libau Fam, wurke zum 
großen Theil aus den Auffiichen Häfen des Schwarzen Meeres bezogen. 
Zuttergerfte, welche hauptſächlich nach Bergen eingeführt wird, kam 
gleihfalld aus den NRuffiihen Häfen des Schwarzen Meeres. Brau⸗ 
gerfte wurde hauptſächlich aus Dänemark und Defterreih-Ungarn 
bezogen, während biefelbe früher aus Stettin kam. 

Bon Weizen wurden nur geringe Wengen eingelührt, weil es 
fi) bei den niebrigen Preifen für ausländifches Weizenmehl nicht 
lohnte, diefe Getreideart hier zu mahlen. 

Roggenmehl, welches bauptfählih aus Deutichland bezogen 
wird, kam größtentheild aus Bremen und Hamburg. 

Weizenmehl wurde hauptfädhli aus den Vereinigten Staaten 
von Amerifa ſowie aus Holftein und Ungarn bezogen. Da große 
Mengen Rordamerilanifhen Weizenmehl im Laufe des Jahres 
dem Rorwegiihen Markte zugeführt wurden, fo gingen vie Preiſe 
fortwährend zurüd. Es ift daher anzunehmen, daß das Geichäft fein 
lohnendes geweſen ift. 


Im Jahre 1893 wurden eingeführt: 


Sm Davon aus 
Ganzen. Deutſchland. 
kg kg 
NRoggen.............. 164 706 948 9.597 040 
Gerſte............... 90 608 327 8 266 520 
Weizen.............. 2 208 080 118 360 
Roggenmießl....... ... 24 6656060 18867080 
Weizenmehl ......... 89 806 720 256479 040 


Die Hiffer für die Einfuhrwerthe ift zur Zeit noch nicht bekannt. 
Der Merth der Getreives und Mebleinfuhr im Jahre 1892 wird 
dur folgende Tabelle veranihaulidt: 


Gefanmie Davon aus 
einfubr. Deutſchland. 
Kronen. Kronen. 
Roggen .............. 15 042 500 1178 800 
Gerſte................ 8011500 433 100 
Weizen ............... 1241 300 48 400 
Roggenmebl........... 3 673 100 83 004 600 
Deizenmehl........-.. 6 616 600 3 996 000 


Kochſalz. Rohes und raffinirtes Kochſalz wirb hauptſächlich aus 
Jtalien, Portugal, Spanien, Großbritannien und zum Theil aus 
Deutihland bezogen. Die Preiſe für die Deutihen Galiorten 
(Lüneburger, Staber, Staßfurter u. f. w.) hielten fi unverändert 
wie im Jahre 1892. Das Deutiche Salz findet beinahe ausſchließlich 
beim Salzen der Butter und ald Tiſchſalz Verwendung. 

Deutſches Handels-Nrhiv 1894. II, 


Im Jahre 1893 wurden tm Ganzen 1679985 hi Salz in Nor- 


wegen eingeführt. 

Die Einfuhr von rohem und raffinirtem Salz; im Sabre 1892 
belief fi) dagegen auf 1447488 hi im Werthe von 2 026 400 Kronen. 
Hiervon Tamen auß: 


Werth 

hl Kronen 
Süplien ........0...-. 865 098 1 211 200 
Bortugal............ 263 927 369 500 
Spanien —.......... 137 358 192 300 
Grotbritannien ...... 113 978 159 500 
Deutihland ......... 68 862 76 400 


Kolontalmaaren. Kaffee. Die Preife And au im Jahre 
1893 hoch geweſen und ftanden am Schluß des Jahres etwa um 
7 pCt. höher als im Anfang. 

"Die Befürdtung, daß in Folge der Unruhen in Brafilien die 
Raffeepreife fallen würden, ift nicht eingetroffen. Dennoch ift das 
Kaffeegeſchäft für die großen Importeure nicht lohnend gemefen, weil 
einige Spetulanten, um in ben Befih von baaren Gelbmitteln zu ges 
langen, fi gendtbigt fahen, ihre Kaffeevorräthe um 10 bis 15 p&t. 
unter dem Wertbe zu verlaufen. 

Der Kaffee wird Bauptfäkhli aus Rio und Santos bezogen, doch 
fand in Folge ber dortigen Unruhen und hohen Preife im Jahre 
1893 eine geringere Einfuhr aus Braftlien ftatt als früher, während 
größere Vorräte aus Hamburg, London, Guatemala, St. Salvador, 
Caracas, Eofta Rica und Borto Rico bezogen wurden. 

Die Kaffeeeinfuhr de Jahres 1898 belief ſich auf 8507097 kg. 
Im Jahre 1892 wurden 8103 710 kg im Werte von 12 155 600 
Kronen eingeführt, davon kamen auß Deutihland 4 700 380 kg im 
Werthe von 7050 600 Kronen. 

Zuder. Die Breife des Zuckers hatten in der erften Hälfte bes 
Jahres 1893 eine fleigende Tenvenz. Als dann aber befannt wurde, 
daß eine gute Zuderrübenernte zu erwarten fei, fielen bie Preije. 

Im Jahre 1893 wurden 18438637 kg Zuder in Norwegen 
eingeführt. Der Werth der Einfuhr bes Jahres 1892 belief ſich auf 
5580 500 Kronen. Hiervon entfielen auf bie Einfuhr aus: 


Kronen. 
Deutihland ..................... 2 191 500 
Großbritannien.................. 1548 700 
den Niederlanden................ 1609 600 


Reis. Das Reisgeſchäft iſt im Jahre 1803 wenig lohnend 
geweſen. Die Preiſe baden im Laufe des Jahres einen fo niebrigen 
Standpunkt erreicht, wie dies feit vielen Jahren nicht der Yall ges 
weien ift. 

Die Einfuhr von geihältem Reid und Reismehl betrug im Sabre 
1898: 2 926 680 kg gegen 2 971 780 kg im Borjahre. 

Der Werth der Einfuhr im Sabre 1892 belief fih auf 624000 
Kronen. Hiervon enifielen auf die Einfuhr aus Deutichland 539 800 
Kronen. 

Syrup. Während bed Jahres 1893 gelangten von Amerika 
bedeutende Bufubren von Syrup auf den Rormegiihen Markt. Da 
bie Preife hierdurch gebrüdt wurden, iſt das Geſchäft nicht fehr 
Iohnend geweſen. Nur die Preife für die feinere Waare, welde aus 
Großbritannien bezogen wurde, hielten fich ungefähr unverändert wie 
im Jahre 1892. 

Die Syrupeinfubr des Jahres 1893 belief fih auf 9 606 449 kg. 
Sm Jahre 1892 wurden 8 291 600 kg im Werthe von 1 243 800 Kronen 
eingeführt. Hiervon kamen aus Deutihland 270870 kg im Werthe 
von 40 600 Kronen. 

46 


338 


Tabak. Die Einfuhr von Tabak fol aus Anlaß der billigen 
Einkäufe, weldhe im Jahre 1898 von den Rorwegilchen Importeuren 
in Rorbamerila gemacht worben find, jehr bedeutend geweien fein. 
Nordamerila liefert hauptſächlich das zur Yabrilation non Kautabak 
erforderliche Rohprodukt. 

Im Jahre 1893 wurden 2521 882 kg Tabakhlätter in Norwegen 
eingeführt. Der Werth der ganzen. Tabaleinfuhr Norwegens (dar⸗ 
unter Schnupfs, Rauch⸗ und Kautabak, jowie Eigarren und Cigarretten) 
bezifferte fi im Jahre 1892 auf 2543300 Kronen. Der Antheil 
Deutichlands hieran betrug 1971 800 Kronen. 

Fleiſch wurde größtentheild aus Norbamerila bezogen. Die 
Preife find ungefähr diefelben geweſen wie im Sabre 1892. Die 
Einfuhr von Fleiſch pflegt von dem Audfall der Norwegiſchen Futter 
ernte abzubängen. Bei einer günftigen Ernte nimmt die Einfuhr 
von Fleiſch in der Regel zu, bei einer fchlechten Dagegen ab. 

Sped und Schmalz kamen faft ausſchließlich aus Nordamerika. 
Die Preife waren im Allgemeinen Höher als im Borjahre. Erſt gegen 
Schluß des Jahres fielen fie und erreichten ſchließlich einen niebrigeren 
Stand als im Jahre 1892. Das Geihäft fol im Ganzen nicht 
lohnend gewejen jein. . 

Friſche Butter fol im Jahre 1893 hauptjädlic aus Finland 
und Frankreich bezogen worden fein. Die Preiſe waren niedriger 
als im Jahre 1892. Wargarinbutter Tommi Bauptfählih aus ben 
Niederlanden und Deutichland. 

Im Jahre 1893 betrug die Einfuhr von Naturbutter 816 828 kg 
und von Kunftbutter 219 124 kg. 

Sm Sabre 1892 wurde eingeführt: 

Werth: Kronen. 


Fleiſch.......................... 1 829 700 
Speck ........................ 4854 100 
Schmalz ........................ 1 832 300 
Butter, frifhe und Tünftlihe....... 2135 100 
Davon kamen aus Deutſchland: 
Werth: Kronen. 
Fleiſch.......................... 29 600 
Speck ......................... 385 400 
Butter, friſche und ünftlide....... 225 100 


Die Einfuhr von Talg, welde fih im Laufe der Jahre immer 
mehr verringert hat, wird wohl bald ganz aufhören, da die Breife 
der eingeführten Waare höher find als die bed Norwegiſchen Bro, 
dukts. Der Talg wird aus Rußland bezogen. 

Die Einfuhr von Margarin, welches bei der Fabrikation von 
Kunftbutter Verwendung findet, fol im Zunehmen begriffen fein, da 
mehrere Butterfabriten ihren Betrieb erweitert haben. Margarin 
kam bauptfächlich aus Nordamerika und Deutihland, zum Theil auch 
aus Deſterreich⸗ Angarn und Dänemark. 

Im Jahre 1892 belief ſich der Einfuhrwerth von Talg, Mars 
garin x. auf 2 558 500 Kronen. 

Die Einfuhr von Leinöol, welde im BZımebmen begriffen ift, 
bat fih im Sabre 1893 gelohnt. Die Preife waren Anfang und 
Endes des Jahres niedrig, in ben Monaten Min; bis September 
Dagegen bo. Leindl wurde hauptjähli aus Großbritannien bes 
zogen. Ein großer Theil des ungekochten Leindls kam auch aus 
Belgien, ein Heiner Theil des gekochten aus den Niederlanden. 

Die Einfuhr von RÜbäT fol ſich nicht beſonders gelohnt haben. 
Die Preife, welche Anfang des Jahres hoch waren, find tm Laufe 
beffelben mehr und mehr gefallen. Ruböl wurde aus Deutihland, 
Delgiem und den Niederlanden bezogen. Der größere Theil bes 
eingeführten Del® Tam aus Gtettin in Folge des niebrigen Breifes 
und der bejonders guten Qualität daſelbſt. 


Roswegen. 


Rüböl wird auf dem Norwegiſchen Markt immer mehr von bem 
Mineralöl und den fogenannten Eingliihen Kompofitiousölen vers 
drängt. Im Sabre 1892 wurden für 2389 500 Kronen Lein,, Rüb: 
und Spermacetiö! in Rorwegen eingeführt. 

PBaraffindi und Betroleum wurden bauptfählih aus Rorb- 
amerika, Rußland und Großbritannien bezogen. i 

Sun Sabre 1898 haben fih in Norwegen unter ben Ram 
„Oſtländiſche“ und „Weitländiiche Petroleumskompagnie“ zwei Geſell⸗ 
ſchaften gebildet, Die den Ein» und Verkauf von Petroleum in großen 
Mengen betrieben. Die Berfaufäpreife find hierdurch vollſtändig von 
ben Beftimmungen biefer Geſellſchaften abhängig geworden. 

Da die Benutung des elektrifchen Lichtes immer mehr Ber: 
breitung in Norwegen findet, fo tft anzunehmen, daß die Einfuhr von 
Betroleum kaum mehr zunimmt. 

Die Einfuhr von Baraffinöl und Betroleum belief fi im 
Jahre 1898 auf 24231862 kg. lieber den Einfuhrwerth liegen zur 
Zeit die Angaben noch nicht vor. Im Jahre 1892 wurden 23 417 600 kg 
im Werte von 2 575900 Kronen eingeführt. 


Früchte Bon getrodneten Früchten wurden Pflaumen haupt: 
fäßlih aus Ungarn und Bosnien, Rofinen aus Spanien und 
Griechenland, Korinthen aus Griechenland und Aepfel aus Nord: 
amerila bezogen. 

Die Breife für getrodnete Früchte waren im Allgemeinen 
niedriger al8 im Sabre 1892. Eine Ausnahme Biervon bildeten 
getrocknete Aepfel, welche im Sabre 1893 im Preiſe Höher ftanden als 
im Sabre vorder. 

Für die Importeure, welche bereit längere Seit vor der Ernte 
die netrodneten Früchte zu den höheren Preifen des Jahres 1892 
gefauft Hatten, ift das Geihäft nicht lohnend gewefen, während dies 
jenigen, welche bie Waare nad und nad bezogen und in Folge deſſen 
von den fallenden Preiſen profitieren Tonnten, einen angemeffenen 
Verdienſt erzielt haben. 

Die Einfuhr von Rofinen und Mandeln wird vorausfihtlih auf 
Grund des in dem neuen Norwegiſch⸗Spaniſchen Handelsvertrage 
herabgeſetzten Eingangszolles, welcher feit dem 1. Januar 1894 in 
Wirkſamleit getreten ift, zunehmen. 

Bon friſchen Früchten wurden Apfelfinen aus Stalien und 
zum Theil aus Spanien, Aepfel und Birnen bauptfähfih aus Groß: 
britannien bezogen. 

Der Werth der gefammten Fruchteinfuhr bat fich im Sabre 1893 
auf 1198 900 Kronen belaufen. Hiervon entfielen «uf die Einfuhr 
aus Deutihland 289 300 Kronen. 

Wein und Gpirituofen. Die Preife find im Allgemeinen 
biefelben gewefen wie im Jahre 1892, mit Ausnahme derjenigen für 
Deutſchen und Franzöftihen Spirttuß, melde um 10 bezw. 5 pCt. 
billiger waren als im Sabre 1892. 

Weine wurden hauptfählih aus Frankreich, Spanien, Portugal, 
Deutihland und in Heineren Mengen aud aus Italien, Kalifornien 
und Oeſterreich Ungarn bezogen. Ferner wurben eingeführt: Cognal 
und Armagnak aus Frankreich, in Heineren Mengen auch aus Algier, 
Kalifornien, Spanien und Ungarn; Whisky aus Schottland und 
Irland; Genever und Arrak auß den Nieberlanden; Rum aus Großs 
Britannien, Frankreich und Dänemark; Liköre aus Frankreich, den 
Niederlanden und Italien ſowie in ganz geringen Mengen aus 
Deutihland; Weinfpirttus aus Frankreich und Kartoffelipiritus aus 
Deutihland. 

Der Verbrauch von Deutſchen Rheins, Haarbt- und Moſelweinen 
Hat im Norwegen zugenommen und wird wohl noch fortgefekt fteigen. 
Ueberhaupt dürfte die Einfuße von Weinen, welche durch cinen 








Hormegen. 


niebeigen Gingengäzoht begiümfiigt wird, zunehmen. Dagegen ift 
wegen beB fehr hohen Gingangszolles auf Spirttuofen eine Sunahme 
der Einfuhr in Diefen Artikeln nicht zu erwarten. 

Wegen der hohen Breite, welde die Norwegiſchen Spiritus: 
fabrifen tm Herbſte vorigen Jahres notirt Hatten, murben einige 
Heinere Partien von reitifigirtem Spiritus aus Deutſchland eins 
gefüßet. Bad wird biefe Einfuhr nur als eine vorübergehende und 
zufällige bezeichnet. 


Im Jahre 1893 wurden eingeführt: 


Werth: 
Liter. Kronen. 
Bein in Flaſchen.............. 165 826 397 000 
Desgl in Fafſern ............... 2 065 200 2 066 000 
Branntwein und Spiritus in Flaſchen 45 999 147 200 
Desgl. in Fäſſern ............... 970 208 1473 000 
Hiervon entfielen auf Deutihland: 
Wein ......................... 882 600 Kronen, 
Dranntwein und Spiritus ....... 11280 „ 


Fayence wurbe bauptfählih au Schweden, Deutſchland und 
den Niederlanden eingeführt. Die Geſammteinfuhr befief ſich auf 
196 590 kg; hiervon entfielen auf die Einfuhr aus Deutihland 
84170 kg. Im Jahre 1892 betrug die Ginfuhr 789680 kg 
im Werte von 468 000 Kronen. Deutſchland betbeiligte ſich an biefer 
Einfuhr mit 82.600 kg. 

Glas und Blaswaaren wurden hauptſächlich aus Schmeben, 
Belgien, Deutſchland und Großbritannien eingeführt. Die Geſammt⸗ 
einfubr betrug im Jahre 1893 3 884 198 kg. Im Borjahre wurden 
3830 732 kg im Werthe von 1309100 Kronen eingeführt. Aus 
Deutfhland kamen hiervon 385 627 kg. 

Wolle, Baummolle, Hanf und Yute werben in Chriftiania 
nicht als Spekulationsobjekte, fondern nur für Induſtriezwecke eingetauft. 
Man zahlt Hierfür die jeweiligen Preiſe bed ausländiſchen Marktes. 

Die Wolle, welche von der Induſtrie verarbeitet wurde, gelangte 
hauptſächlich aus Aufiralien über London und Hamburg zur Eins 
fuhr nach Norwegen. Außerdem wurden Deutſche Kammwolle ſowie 
einige billige Däniſche Dualitäten eingeführt. 

Baumwolle kam hauptlählih über Britiiche, Belgiihe und 
Deutſche Häfen auf den Norwegiſchen Markt. 

Während die Preife für Wolle etwas höher als im Jahre 1892 
waren, zeigten die Preife für Baumwolle im Allgemeinen eine 
fintende Tendenz. Dagegen follen Die Breife für Hanf, welder 
hauptſächlich aus Rußland Über Deutfhe Häfen ſowie zum Theil aus 
Belgien nad Norwegen gelangte, ziemlich feft geweſen fein. 

Indiſche Jute wurde hauptſächlich fiber Großbritannien eingeführt. 
Die Breife Hierfür fliegen und waren ſchließlich etwa 60 p&t. höher 
als in normalen Beiten. 

Für daB Jahr 1893 Tiegen zur Zeit nur die Angaben über bie 
Einfuhrmengen von Baummolle und Hanf vor. Es gelangten zur 
Einfuhr 2 366 087 kg Baumwolle und 2882029 kg Yanf. 


Im Jahre 1892 wurben eingeführt: 


Wolle.................. 2 020 000 Kronen, 
Baummolle ............. 211800 
Sanf .................. 133220 „ 
JIute ............... 201 200 


Wollenes Garn iſt ungefähr zu benfelben Breifen wie im 
vorigen Jahre eingeführt worden. 

Aus Großbritannien, woher der Hauptbedarf von wollenen Garnen 
bezogen wurde, kamen einfache, doublirte und melirte Strick⸗ und 
Üebegarne ſowie ungefärbtes rohes Garn. Das letztere wurde in 


[3 to 


339 


Norwegen gefärbt. Aus Deutihland kamen gefärbte Garne, nament⸗ 
lich die feineren Sorten (Zephyr), welche bei der Trilotagefabrikation 
Verwendung finden. Auch Shoddygarne wurden auß Deutichland 
bezogen. 

Die wenigen in Rorwegen befindlihen Wollfpinnereien lieferten 
bauptfädjlich geringere Garnforten. 

Baummollened Garn. Während des Jahres 1893 kamen 
Twiſte, namentlich einfache, weiche und doublirte Twifte aus Großs 
britannien. Auch andere baummollene Garne, wie Strids, Stick⸗ 
und Nähgarne wurben hauptſächlich aus Großbritannien eingeführt. 
Bezüglich der letzteren Artikel tritt jeht Deutſchland mit Großs 
britannien in Wettbewerb. Türkiſchroth gefärbte Baummollengarne 
wurden aus Elberfeld, Barmen und Umgegend bezogen. 

Die Preife für Flachs⸗, Hanfs und Werggarne waren 
erheblich höher als im vorhergehenden Sabre. Während in früheren 
Jahren binfichtlih dieſes Artikels Großbritannien ben Markt in 
Rorwegen beberrfcht hat, wirb der Artikel feit mehreren Jahren 
in großen Mengen von Deutſchland bezogen. Dies gilt namentlich 
bezüglich der einfachen rohen unb gebleichten Garne. Dagegen 
wurden doublirte Garne für Fiſchnetze, welche bei dem Herings⸗ 
und Lachsfang Berwendung finden, beinahe ausſchließlich aus Groß⸗ 
britannien bezogen. Stellenmweije find fertige Neke aus Hanfgam 
von Deutichland eingefügrt worden. Doublirte® Hanfgarn zur Ans 
fertigung von Reken für den Dorſchfang, welches in früheren Jahren 
aus Großbritannien bezogen wurde, kommt jeht größtentheild aus 
Belgien. 

Sm Jahre 1892 wurbe eingeführt: 


Werth: Kronen 
ungefärbtes Wollengarn ............. 427 700 
gefürbtes Wollengarn .................. 1 362 100 
ungefärbtes Baummollengarn............ 1 429 600 
anderes Baummollengarn .............. 608 000 
Garn zu Fiſchnetzen von Baummolle..... 95 700 
ungefärbtes Leinen-, Hanf⸗ und Jutegarn 7566 400 
gefärbtes und ungezwirnteß Beinens, Hanf⸗ 
und Jutegaett .................... 82 000 
gefärbtes und gezwirntes Beinens, Hanf⸗ 
und Jutegarn ...... ................ 78 000 
Garn zu Fiſchnehen von Beinens, Hanf und 
Integarn .......................... 6 000 
Seide, gezwirnt und ungegwirnt......... 179 800 
zufammen... 4960 200 


Hiervon entfallen auf bie Einfuhr aus Deutfchland 868 600 
Kronen. 

Seidene und halbſeidene Stoffe, wie Beſatzartilel, Tücher, 
Bänder, Sammet, Plüfche, Schirmftoffe, Spigen, Bojamentierartifel, 
Nähgarne und Trilotagen wurden aus Deutfchland, der Schweiz und 
Frankreich eingeführt. Aus Schweden kamen einige Spezialitäten, 
wie 3.8. ſeidene Kopftücher. Seidene Herrenkravatten, welche früher 
in großen Mengen aus Deutfhland bezogen wurden, können wegen 
bed hohen Eingangszolled beinahe nicht mehr eingeführt werben. 

Wollene und balbwollene Stoffe. Die früher gar nicht 
unbedeutende Einfuhr von Tuhmaaren und Trilotagen aus Deutſch⸗ 
land fol im Laufe der legten Seit zurüdgegangen fein. 

Fertige Damenmäntel wurden aus Schweden und Dänemark, 
bauptfächlich aber aus Berlin bezogen. 

In glatten Damenkleiberftoffen Fonturrirten Großbritannien und 
Frankreich (Roubaiz) erfolgreich mit Deutichland. Gemufterte Stoffe 
wurden vielfach aus Deutihland bezogen. Kamms, Streihgarn- und 

46* 


340 


glatte Stoffe wurden hauptſächlich von Deutichland bezogen, doch 
traten Großbritannien und Schweden in ben legten Jahren kon⸗ 
turrirend auf dem Norwegiſchen Markte auf. 

Baummwollene Stoffe mwurben hauptſächlich aus Großs 
Britannien, weniger aus Deutichland bezogen. An ver Einfuhr von 
gefärbter und gemebter Waare ift Deutfchland gleichfalls nicht ſehr 
ſtark betheiligt. Bedruckte Stoffe fommen aus dem Elſaß. Der 
Bedarf von ungebleihten baummollenen Stoffen, die früher aus 
Großbritannien bezogen wurden, wird jet Durch Norwegijches und 
Schwediihes Fabrikat gedeckt. 

‚ einen», Hanfs und Yuteftoffe.. Da der inländiiche Bes 
darf an grober Leinwand, Segeltud, Juteſtoff und Sadleinen durch 
die einzige Fabrik des Landes, die fih mit der Herfielung dieſer 
Artikel befaßt, nicht gebedt werben kann, jo werden nicht unbeträcht⸗ 
liche Mengen hiervon aus dem Auslande bezogen. 

Qutefadleinen fam aus Großbritannnien, Segeltuch ebenfalls 
dorther und zum Theil aus Belgien. Aus Deutſchland wurden bie 
feineren Leinenforten, Futterleinen u. |. w. eingeführt. 

Die Einfuhr von Damaft und Jaquardgeweben, wie Tiichtücher, 
Servietten, Handtücher u. I. w. wird durch den hohen Boll fehr 
erſchwert. 

Die Einfuhr von Manufalturwaaren im Jahre 1892 betrug: 


Werth ber davon aus 
Gejammt: Deutſchland. 
einfuhr: Werth: 
Kronen. Kronen. 
Panufalturmaaren aus: 
Seide und Halbfeide.......... 1 811 000 1 392 300 
Wolle...................... 10 518 100 5 434 800 
Baummolle ................. 5 788 600 1.125 700 
Leinen, anf, Jute u. |.w. ... 1 943 400 857 200 
Hüte und Müken.............. 700 800 234 100 
Andere Wanufalturwaaren aus 
verihiedenen Stoffen......... 1248 600 630 700 


Leder und Häute. Die Preife für Leber und Häute, welde 
ſchon im Jahre 1892 fehr niedrige geweien find, Haben einen weiteren 
Rüdgang erfahren. Die Importeure haben in Folge deſſen auch 
wenig verdient. Die Einfuhr von Leder war ganz unbedeutend. 
Sie beſchränkte ſich auf einige Partien Kalbleber, welche aus Däne⸗ 
mark bezogen wurden. Die Einiubrmenge non Häuten bürfte un: 
gefähr der des Jahres 1892 gleich geweien jein. Die Haupteinfuhrs 
artifel bildeten Oſtindiſche Kipſe und Amerikaniſche Häute. Erſtere 
famen aus Galcutta und Hamburg, legtere aus New⸗York. 

Sm Sabre 1892 bezifferte ſich der Werth der Einfuhr von Leder 
und Häuten auf 4803000 Kronen, wonon 956 000 Kronen auf die 
Einfuhr aus Deutihland entfielen. 

Papier. Die Preiſe für Papier waren im Allgemeinen dies 
felben wie im Jahre 1892, zum Theil jogar etwas niedriger. 

Es jolen nad Privatmittheilungen eingeführt worden ſein: 


Schreibpapier................ 383 770 kg 
Drudpapier ................ 962270 „ 
Packpapier.. ................. 2203360 „ 
Verdichtungs⸗ und Dachpappe.. 5659510 „ 
Tapeten .................... 365 750, 


Der Werth der Papiereinfuhr des Jahres 1892 belief ſich auf 
1 811 400 Kronen. Hiervon entfielen auf die Einfuhr aus Deutſch⸗ 
land 571 200 Kronen. 


- — — — — — — —— — — — — 


Norwegen. 


Rormegen eingeführt worden fein. Hiervon find etwa 6600 Tonnen 
bei ber Herftelung von Gulpbitftoff und der Refi bei ber Zünd- 
hölzer⸗ und PBulverfabrilation verwendet worden. Die größere Hälfte 
des zur Sulpbitfabrilation benugten Schwefelß ift aus Großbritannien 
bezogen worden, während die übrige Waare aus Sizilien kam 

Der Werih der Einfuhe wird auf 500 000 Kronen geſchätzt. 
Im Jahre 1892 betrug der Einfuhrwerth von Schwefel und Schwefel 
blüthe 827 600 Kronen. 

Farben. Im Jahre 1893 wurden hauptſächlich Bleiweiß und 
Zinkweiß, das größtentheild aus ben Niederlanden und Deutihland 
fam, in Rormwegen eingeführt. In Del geriebene Farben famen aus 
Großbritannien und Schweben, Cochenille aus Deutihland, Indigo 
bauptfädlich aus Deutichland. 

Die Einfuhr betrug im Jahre 1898: 


Geſammt⸗ davon ans 
einfuhr. Deutichland. 
wen... 0 .. kg 

Bleiweiß und Zinfweiß.... 803 480 333 890 
Cochenille................ 898 892 
Indigo ................. 15 718 8 607 
Farben in Del gerieben ... 138 764 6 7 
Andere Farbwaaren ...... 2746500 584 880 
ulamnmıen... 8 700 354 934.068 


Im Sabre 1892 bezifferte fih die Einfuhr diefer Artikel auf 
zufammen 3866 406 kg im Werte von 858 100 Kronen. Auf die 
Einfuhr aus Deutfchland entfielen hiervon 815 751 kg. 


Maſchinen und Mafhinentheile Im Jahre 1893 betrug 
ver Einfuhrwerth für MRaſchinen und Mafchinentheile 4 470 481 Kronen. 
Hiervon entfallen nad Privatmittheilungen auf: 


Kronen. 
Lokomobilen .................... etwa 52 100 
Dampfdreihmaihmen............. n 6 000 
Mäbmafhinen %. ............... „ 227 300 
Andere Aderbaumaidinen ........ n 76 400 
Nähmaſchinen................... n 531 100 
Maſchinen für induftriele Zwecke. „ 1854 800 
Berichiedene Mafchhinentheile....... „ 127900 


Bon landwirthſchaftlichen Mafchinen wurden bezogen: Meierei⸗ 
maſchinen aus Dänemark und Schweden, Lolomobilen und Dampf: 
dreſchmaſchinen aus Großbritannien, Mähmaſchinen aus Amerika, 
Säemaſchinen aus Dänemark und Schweden, Maſchinen für in: 
duftrielle Zwecke aus Deutichland, Großbritannien, Belgien und der 
Schweiz, Dampfmaſchinen und Dampflefjel aus Großbritannien und 
theilmetfe auch aus Deutihland. Nähmaſchinen wurden aus Deutid: 
land, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika 
eingeführt. Deutſche Nähmaschinen von befjerer Qualität fanden 
einen lohnenden Abſatz. Auch die Deutihen Maſchinen von geringerer 
Güte wurden mwegen ihres billigen Preiſes gern gekauft, und wird 
das Deutihe Fabrikat dem Amerikaniſchen vielfad vorgezogen. 

Im Sabre 1892 belief fih der Geſammt⸗Einfuhrwerth von 
Maſchinentheilen auf 4199 400 Kronen. Hiervon entfielen auf bie 
Einfuhr aus Deutſchland 2 339 500 Kronen. 

Metalle und Metallmaaren. Die Preife waren großen 
Schwankungen unterworfen; namentlih if dies mit Bezug auf 
Rohmetalle der Fall geweien. 

Die in früheren Jahren lam Stahl hauptſächlich auß Groß: 


Schwefel. Die Preife waren bedeutend niedriger als im Jahre , britannien auf ben Norwegiihen Martt, während Deutſcher Stahl 
1892. Es follen etwa 6300 Tonnen Schwefel im Sabre 1893 in | nur wenig begehrt wurde. 





Norwegen. 


Roheiſen wurde nur aus Großbritannien und Schweden be⸗ 
zogen. Dagegen wurde Stangen: und Bandeiſen in bedeutenden 
Mengen aus Deutfchland eingeführt. Das Deutſche Stangen» und 
Banbeifen, weldye® erft im Laufe der letzten Jahre in Rorwegen ein 
Abſatzgebiet gefunden Hat, bat ſich ſchnell die Gunſt der Norwegiſchen 
Interefienten erobert, unb werden Eifenbalten zu Bauzwecken u. |. w. 
(fogenanntes Deutfches Rormalprofil) faſt ausfchliehlich aus Deutſch⸗ 
land, größtentheild aus Weftfalen, über Antwerpen begogen. 

Moterialien, vie zum Schiffbau gehören, wie Eifenplatten, 
Schiffökniee, Anter u. f. w., lamen hauptſächlich aus Groß⸗ 
britannien. 

Stahlſchienen für die Norwegiſchen Bahnen werben feit 
mebreren Jahren aus Grofbritannien eingeführt. 

Kupfer, Neſſing und Aluminium in Platten wurben in 
nit unbedeutenden Mengen aus Deutihland eingeführt. Kupfer 
und die Daraus gemachten Legirungen fol die Deutihe Walzinduftrie 
befler als die Britiſche liefern. Ferner lamen Stahl» und Gifen» 
draht faft autſchließlich aus Weſtfalen Über Antwerpen, Zintplatien 
aus Schlejien über Stettin und Hamburg nad Rorwegen. Auch der 
größte Theil der eingeführten eifernen Röhren ſtammt aus Deutſch⸗ 
land. Bußeiferne Waaren werben aus Schweden und Groß⸗ 
britannien, Geräthihaften und Werkzeuge weientlih aus 
Amerila bezogen. 


Im Sabre 1892 wurben eingeführt: 
davon auß: 
Sm Ganzen. Deutſch⸗ Groß⸗ 
land. Britannien. 
Kronen Kronen. Kronen. 
Roheiſen.................. 745 100 4200 585.000 
Stahl .................... 804 800 1400 208 300 
Stangen» und Banbeifen 2.. 8181 200 9700 922 300 
Eifenplatten ............... 1 002 400 10 200 670 200 
Aupfer, Meifing, roh und in 
Platten................. 1487500 609500 794100 
Andere rohe Metalle........ 842600 350900 269000 
Seräthe und Werkzeuge ..... 1 543 700 78600 870 %0 
Röhren, gegoffene, gewalzte c. 768200 18000 496400 
Gußwaaren, grob, nit bes 
ſonders aufgefüßtt ....... 354 900 73 800 87 600 
Andere Eifenmwaaren........ 5 794 700 1500000 1998 700 
Rupferwaaren ............. 1009500 454700 287000 
Im Sabre 1893 betrug die Gelammieinfuhr Norwegens an: 
Kronen. Kronen. 
Robeifen ........... 810800 Kupferwaaren ....... 936 800 
Stahl .............. 898 600 Zinkwaaren ......... 11 500 
Stangen und Band» Bleiwaaren ......... 61 400 
eiſen x........... 28335600 Zinnwaaren ........ 65 200 
Eijenplatten ........ 1199200 Gold, Silber- ıc. 
anderen Metallen ... 2245700 Waaren .......... 385 000 
Gifenwaaren ........ 8 134 500 


Die Einfuhr Deutſcher Metallwaaren fol gegen das Jahr 1892 
etwas abgenommen haben. Der Grund bierfür dürfte barin gu 
jugen jein, daß ein großer Theil ber Deutichen Fabriken vor Aus⸗ 
bruch des Deutſch⸗Ruſſiſchen Zolllrieges in Folge der höheren Breife 
in Rußland noch möglichft viel Waare auf den Ruffifhen Markt 
werfen wollte und deshalb die Norwegiſchen Beſtellungen zurüd- 
weiſen mußte. 

Steinkohle wurde hauptſächlich aus Großbritannien bezogen. 
Die Preiſe waren in Yolge der Arbeiterunruhen in Großbritannien 


341 


großen Schwankungen außgefegt und flanden zuweilen recht hoch. 
Es wurden jebod die hohen Preife durch niebrige Seefrachten zum 
Theil wieder außgeglihen. An eine Einfuhr von Kohle aus Deutſch⸗ 
land ift vorläufig noch nit zu denken, da dieſelbe durch bie 
Bahnfradht von den Deutihen Kohlengruben zu ben Verſchiffungs⸗ 
häfen bebeutend vertheuert wird. 

Cinder fam wie im vorigen Jahre aus Deutihland, während 
Gaskoks aus Großbritannien bezogen wurbe. 

Es wurden eingeführt im Jahre 1892 zufammen für 12420 600 
Kronen, davon kamen aus Deutichland für 163200 Kronen und aus 
Großbritannien für 12 154 400 Kronen. 


Ausfuhr. 

Ueber den Ausfuhrwerth bes Jahres 1893 Tiegen nocd feine 
ſtatiſtiſchen Angaben vor. Es find bis jetzt nur die Ausfuhrmengen 
der 25 wichtigſten Artikel veröffentlicht worden. Diefelden find 
in der nachſtehenden Tabelle aufgeführt und mit den beiden Bors 
jahren verglichen. 


1898. 1892. 1891. 
Trodenfii........ kg 183874690 20887780 14400 100 
Klippfülh ........ . nn .. 57780681 48622870 45.069 600 
Fetthering, gefagen. hi 1081 159 864 471 649 198 
Anderer Hering.... m 235 888 247 854 286 141 
Butter, frilhe ..... kg 658 178 488 360 848 760 
Desgl., Rünftlie.... „ 1716112 20560800 1956810 
2,1 „ 119 889 72 228 46 884 
Baummollengarn... u 75 991 186 676 89 699 
Sohlleber ........- r 809 606 294 6650 249 810 
Filhrogen ........ hl 67 885 65 667 42 447 
Thran ............ 283 956 227 800 181 691 
Fiſchguano ........ kg 9410802 696080 7102290 
Safer ........... „ 8 761 208 729720 9014 740 
Bier ............. Liter 480 229 496 664 804 447 
Eis .............. Tonnen 889 702 296 271 279 796 
Holz ............. ebm 16865606 1894606 1931561 
Holzmaſſe, trodeme.. kg 81070474 29818060 80819 978 
Desgl. nafle ...... „ 169278787 156168670 168 629 280 
Celluloſe, trodene .. „ 27621819 22325480 17004 710 
Desgl., nafle...... „ . 127682838 9086750 9827670 
Bünpbölger........ n 4444 500 6626970 4699 660 
Apatit.......... . " 1466600 2427000 42568000 
Schwefellies....... „ 627566600 47747600 45689 170 
Kupfererz ......... „ . 11826700 1846180 1648560 
Nidelery .......... n 840 060 _ 40 000 


Wie aus ber vorftehenden Zufammenftellung bervorgebt, hat bie 
Ausfuhr von Hafer, trodener und naſſer Holzmaſſe, trodener und 
naffer Celluloſe, Klippfiſch, Käfe, Fiſchguano, Schwefelkies, Kupfer⸗ und 
Nickelerz hauptſächlich zugenommen. Abgenommen bat dagegen bie 
Ausfuhr von Kunſtbutter, Baummollengarn, Bier, Holz, Zündhölzern 
und Apatit. 

Im Einzelnen iſt begüglih der wichtigſten Ausfubrartilel für 
das Jahr 1898 zu bemerlen: 

Bilde. Die „großen Fiſchereien“, welche den Yang bed Dorſches 
und bes Herings betreiben, haben im Sabre 1898 in quantitativer 
Beziehung ein ſehr gutes Ergebniß gehabt. Es Hat nur wenige 
Sabre gegeben, die fih mit dem verfloflenen Jahre bezüglich der 
Größe des Fanges meflen konnten. Da in Folge biefes Fiſchreich⸗ 
thums daß Angebot größer als die Nachfrage war, fo wurben bie 
Preife ſtark gebrüdt. 


342 


Smmerbin foll das finungielle Ergebniß für die Fiſcher befier 
geweien jein als für bie Exporteure. 
Fiſche reien“, welche fich mit bem Yang von Mafrelen, Lachs, Hummer, 
Auflern x. befafien, Haben im verflofienen Jahre im Großen und 
Ganzen ein zufriedenftellenbes Ergebniß gehabt. 

Dorſch. Der Dorſchfang wird an der Weftlüfte Norwegens 
betrieben. Das wichtigſte Gebiet für den Yang findet fih bei den 
Lofoten und Weiteraalen. Hier wurden tm Sahre 1898 27 Mtl. 
Dorfche gegen 16 Mil. im Jahre 1892 und 21 Mil. im Jahre 1891 
erbeutet. 

Das Geſammtergebniß ſämmtlicher Dorfchftfchereien Norwegens 
betrug im Jahre 1893 etwa 69,8 MIN. Dorfche mit 189 500 hl Leber 
und 70000 hl Rogen gegen etwa 66,1 Mil, Dorſche mit 171 100 hl 
Leber und 55 300 hi Rogen im Sabre 1892. 

Der Werth des Fanges ift auf etwa 161/3 Mil. Kronen berechnet 
worden. 

Der Handel mit den aus dem Dorih gewonnenen Produkten hat 
im Sahre 1893 ein wenig befriebigendes Nefultat gehabt. Die Breile 
für Klippfiih waren jehr niedrig, fie betrugen im Anfang bes 
Jahres 6,50 Kronen für 20 kg und fielen im Laufe des Jahres auf 
5 Kronen. Für die befte Dualität Trodenfiih waren die Preife vers 
hältnikmäßtg hoch (9 bis 10,50 Kronen), während die geringeren 
Duslitäten mit Berluft verfauft werden mußten. Die für dieſe 
erzielten Preiſe betrugen nur 5 bis 6 Kronen. 

Der Thranhandel hatte auch im verflofienen Jahre kein zufrieden⸗ 
ſtellendes Reſultat. Die Preiſe waren während des ganzen Jahres 
niedrig. Sie betrugen 30 Kronen für die Tonne blanken Thran 
und 82 Kronen für die Tonne Medizinalthran. Dagegen war bie 
Ausfuhr von Fiſchrogen lohnend. Die Preife für die befleren Sorten 
ftiegen fortgefegt und erreichten jchließlich die Höhe von 32 Kronen 
für die Tonne. 

Die Ausfuhr von Trodenfifh, Klippfüh, Rogen und Thran 
ſtellte fich in den Jahren 1892 und 1893, wie folgt: 


1893. 1892. 
Trodenfiih ......... kg 18874590 20887 780 
Klippfiſch........... „ 57780681 486228570 
Rogen............. hl 67 895 66 b6b 
Thran ............. " 233 965 227 800 
Hering. Der Fang des Winterheringd Hatte ein günftiges 


Ergebniß. Er wird auf etwa 250000 Tonnen veranidlagt. Für 
die Tonne Winterhering wurben 4 bis 6 Kronen bezahlt. 

Der Yang des Frühjahrherings, welcher hauptſächlich zwiſchen 
Lindesnäs und Stat an ber Norwegiſchen Weſtküſte betrieben wird, 
ergab 80000 Tonnen. Hiervon wurden 50000 Tonnen für bie 
Ausfuhr geſalzen. Der Durchſchnittspreis betrug 6,70 Kronen für 
bie Tonne. 

Bon Yettheringen wurden etwa 800 000 Tonnen gefangen. Die 
Preiſe, welche beim Beginne der Fiſcherei 10 bis 16 Kronen für die 
Tonne betrugen, fielen wegen Mangel an Rachfrage allmählich auf 
3 bis 4 Kronen und ſchließlich auf 1,50 bis 2 Kronen. Der größte 
Theil des Fanges wurde im Inlande verkauft. 

Der Yang des Heinen Herings und des "Brislings hatte ein 
ziemlich gutes Ergebniß. Es wurden zufammen etwa 100 000 Tonnen 
gefangen. Während die Kaufluft für den Heinen Hering eine jehr 
geringe und der Preis daher ein niebriger war, fand ber Brißling 
einen raſchen Abſatz zu guten Preiſen. 

Der Werth des ganzen Heringsfangs wirb im Jahre 1893 auf 
etwa 4 Mil. Kronen veranihlagt gegen: durchſchnittlich 49/5 Mill. 
Kronen in den vorhergegangenen fünf Jahren. 


Auch die „Bank: und Heinen 


Norwegen. 


Ausgefuhrt wurben: 


1898. 1892. 
Setthering, gelagen.... hi 1031159 854 471 
Anderer Hering, gefa en „ 285388 247 854 


Makrele, Lachs, Hummer Der Fang ber Sommermaltele 
war weniger günftig als im Vorjahre. Da die Preiſe jeboch zum 
Theil Hoch waren, fo bürfte der Werth des Fanges ben Des Jahres 1892 
überftiegen haben. 

Der Sarg ber Herbitmalrele Hatte ein Exgebnik von etwa 20 000 
Tonnen, von denen ber größte Theil in geſalzenem Zuftande nad) 
Nordamerika verjandt wurde. Der Werth des Fanges wirb auf 
etwa MO 000 Kronen gekhäst. 

Der Fang von Lachs und Hummer hat ungefähr das gleiche 
Ergebniß wie im Jahre 1892 gehabt. 

Friſche Fiſche. Die Ausfuhr von frifhen Fiſchen bat immer 
noch nicht den erhofften Aufihwung genommen. Bon Frederilsſtad 
aus wurde im verfloffenen Jahre ein Verſuch gemacht, friſche Fiſche 
über Helfingdr— Helfingborg— Kopenhagen mittelft direkter Eifenbahn- 
wagen nad Berlin zu bringen. Ueber den Ausfall dieſes Verſuches 
tft noch nichts bekannt. 

Seehund und Walfiſch. Bon 18 Rormwegifden Schiffen, 
melde fich im vorigen Jahre an dem Sechundsfang im nörblüchen 
Eismeer betheiligten, wurden 104647 Seehundsfele und 23 250 
Tonnen Seehundsfped gegen 98 786 Seehundsiele und 18985 
Tonnen Seehundäfper im Sabre 1892 erbeutet. Der aud dem Sees 
bundaspet gewonnene Thran wird auf 21 000 Tonnen veranſchlagt. 
Bon den gedachten 18 Schiffen find außerdem eine Anzahl Wale 
erbeutet worden, welde 3320 Tonnen Sped oder etwa 2700 Tonnen 
Thran ergaben. 

Der Fang ber Bottlenofe im nördlichen Elämeer, an dem ſich 
im vorigen Sabre 65 Norwegiſche Schiffe betbeiligt hatten, ergab 
eine Ausbeute von etwa 2383 Fiſchen mit etwa 24 420 Tonnen Sped. 

Der Werth des Fanges wird auf ungefähr 700 000 Kronen geſchätzt. 

An den Küften Finmarkens wurben 1102 Wale und 6 Bottle⸗ 
nofen gefangen, die etwa 83000 Tonnen Thran ergeben haben. In 
der Umgegend von Island wurden von 13 Norwegiſchen Schiffen 
495 Wale mit einem Ergebniß von etwa 15 600 Fäſſern Thran gefangen. 
Im Chriſtianiafjord follen nur zwei Wale erbeutet worden fein. 

Holz. Das Jahr 1898 kann für den Norwegiſchen Holzhandel 
im Allgemeinen nit als ein günftiges bezeichnet werben. Eine 
Beflerung in der Lage des Marktes trat erft im Laufe Des Herbſtes 
ein, nachdem fich die vorhandenen Borräthe im Auslande verringert 
batten. 

Die Ausfuhr Norwegens ftellte jih im Sabre 1893, verglichen 
mit der des Jahres 1892, wie folgt: 


1993. 183. 

cbm cbm 
Gehobeltes Holz............ 504 140 489 091 
Geſchnittenes Holy .......... 454 487 479 208 
Behauenes Holz ............ 83 114 102 876 
Rundholz.................. 484 208 642 745 
Stäbe .................... 85 901 77 024 
Brennholz ............... 14 665 102 786 


Bon biefen Holzforten gelangten in ben angeführten Jahren zur 
Verſchiffung nad: 


18%. 1892. 

cbm cbm 
Großbdritannien.........- 1 093 973 1 232 123 
Frankreich ........... 126 229 186 09% 
VBelgien............... 116 492 116 687 








x 


Rorwegen. 


1898. 18R. 

ebm ebm 
den Niederlanden ........ 93 818 127 264 
Deutichland............. 71419 67 839 
Dänemark ........22.... 81 802 40 372 
Shweben ............ 88 542 40 826 
Spanien .............. 21 404 87 487 
Auſtralien.............. 34.036 24 669 
Afrika............... 42 292 66 809 


Die Ausfuhr von gehobeltem Holz nad Auftralien ift wegen der 
dort herrſchenden finanziellen Kriſis aud im Jahre 1893 ſchlecht 
geweſen. Es wurden nämlich dorthin kaum 6000 Standard geſandt, 
während in den Normaljahren früßer durchſchnittlich 20 000 Standard 
zur Verſchiffung gelangten. 

Kapland und Port Natal ſind für die Norwegiſche Holzausfuhr 
von zunehmender Bedeutung. Die Ausfuhr von gehobeltem Holz 
betrug nach den gedachten Märkten etwa 6000 Standard und wird 
vorausſichtlich zunehmen. 

Die Ausfuhr nach Frankreich hat wegen des hohen Eingangs⸗ 
zolles fortwährend abgenommen. Während im Jahre 1881 noch etwa 
12 pCt. von der geſammten Norwegiſchen Ausfuhr nach Frankreich 
gelangten, wurden im Jahre 1890 nur noch etwa 41/a pCt. bezogen, 
Eine weitere Verminderung der Ausfuhr trat dur‘ die Einführung 
des Franzöfiſchen Minimaltarifs im Jahre 1891 ein, fo dag im 
Jahre 1893 nur 650 Standard von Norwegen nah Frankreich 
verſchifft wurden. 

Die Ausfuhr nah Spanien ging wahrſcheinlich auch wegen ber 
dort eingetretenen Zollerhöhung von 8500 auf 1500 Standard herab. 

Auf den Riederländiſchen Markt gelangten etwa’ 13 500 Standard 
gehobeltes Holz aus Norwegen. 


Rach Deutſchland wurde im Jahre 1893 von einzelnen Holziorten 
auögeführt: 


Gehobeltes Holz.............. 869 chm, 
Geſchnittenes Holy............ 31876, 
Behauenes Holz.............. 22264 „ 
Rundholz .......... ......... 5210 „ 
Faßdauben................. 8 201 


Die bedeutendſten Abſatzgebiete waren Großbritannien, Frankreich, 
Belgien, die Niederlande, Spanien und Dänemarl. Auch Deutſch⸗ 
land war ein gutes Feld für Normwegifchen Holzſchliff, da viele der 
Deutſchen Schleifereien wegen Waffermangeld außer Betrieb waren, 
und die Deutihen Bapierfabrilanten theilmeife mit großen Opfern 
Standinaviihen Holziliff einführen mußten. Diefer Umftand hat 
aud in nicht geringem Grabe zu der bebeutenden Preisſteigerung 
beigetragen. 

Bon trockenem Holzſchliff wurden ausgeführt: 

1 31070474 kg, 
29 8180560 „ 

Hiervon gelangten in dem Iekigenannten Jahre 5 968 890 kg 
nad) Deutſchland. 

Bon naſſem Holzſchliff wurden ausgeführt: im Jahre 1893 


..„.........m.e....."..0:% 


343 


169 278 737 kg, dagegen im Jahre 1892 156158670 kg. Hiervon 
gingen im Jahre 1892 4 842 130 kg nad) Deutſchland. 

Der Werth der auf die erfien 11 Monate des jahres 1893 ent» 
fallenden Gefammtausfuhr von trodenem und nafſem Holzſchliff 
wird auf 81/s bis I MU. Kronen berechnet. Der Werth dieſer Auss 
fuhr im ganzen Jahr 1892 belief fih auf 6581 800 Kronen. 

Eine ganz neue Erfheinung auf dem Europälihen Markte 
war im Sabre 1893 die Einfuhr von Amerikaniſchem Holgzſchliff. 
Beranlaft theilweiſe durch die hohen Breife, welche man in Europa 
bezahlte, theilweiſe auch durd bie ſchlechte Lage des Papiergeſchäftes 
in ben Vereinigten Staaten von Amerika, haben einige Holzſchleifereien 
in Kanada und den Bereinigten Staaten von Amerita verſuchsweiſe 
einige Ladungen nad Großbritannien und Deutſchland gefanbt. 
Diefe neue und unerwartete Konkurrenz Bat in Rormegen Anlaß 
zu ernſten Befürdtungen gegeben, und man gebt mit dem Gebanten 
um, dur einen bejonderen Abgefandten bie Holzſchlifffabrikation in 
Amerika und deren Auöfichten näher unterfuchen zu Laffen. 


Celluloſe. Dad Jahr 1893 Lana für die Ausfuhr von 
Sulphit⸗ ober Sulphatftoff ald lohnend betrachtet werben. 

Auögeführt wurden von trodener Cellulofe ins Jahre 1898 
27621 819 kg, im Jahre 1892 22325480 kg. Hiervon gingen im 
Jahre 1892 81000 kg nad Deutichland. 

Bon nafjer Celluloſe wurden audgeführt im Sabre 1892 
12 763 288 kg, im Jahre 1893 9 035 750 kg. Bon nafler Gellulofe 
gelangte im Sabre 1892 nichts nad Deutfchland. 

Der Werth der auf die erften 11 Monate des Jahres 1893 
entfallenden Geſammtausfuhr von trodener und naffer Gellulofe 
wird auf 6 bis 6A/s Mill. Kronen gegen 5 100200 Kronen im Jahre 
1892 berechnet, Die Ausfuhr richtete ſich im Jahre 1893 haupt⸗ 
ſächlich nach den Vereinigten Staaten von Amerika, England, Schotts 
land, Belgien, Srankreih, ben Niederlanden, Spanien und Dane⸗ 
mart. Auch nad) Rußland wurbe wahrſcheinlich in Folge des pwiſchen 
Deutſchland und Rußland herrſchenden Zollkrieges Gellulofe aus⸗ 
geführt. .. 
Zündhölzer. Die Ausfuhr belief ſich auf etwa 4396400 kg 
im Werte non etwa 1600000 Kronen gegen 4627000 kg im 
Werthe von 1758200 Kronen im Borjahre. Die erzielten Preife 
find etwas niedriger geweien als im Sabre 1892. Das Haupts 
abfatgebiet war Ditindien. 

Papier. Ueber die Ausfuhr von Normegiihem Bapier im 
Jahre 1893 find die flatiftiihen Zahlen noch nicht veröffentlicht. 

Im Jahre 1892 belief fi) ber Werth der Ausfuhr auf 2841 000 
Kronen. Davom entfielen auf Packpapier 2578100 Kronen, auf 
Yolgpappe 189600 Kronen und auf Drudpapier 48100 Kronen. 
Deuds und Palpapier wurde im Jahre 1892 bauptfädhli nach 
Deutihland, Grofbritannten, Schweden und Belgien ausgeführt. 
Nach Deutſchland ging im Jahre 1898 Packpapier im Werthe von 
450 300 Kronen. Es iſt anzunehmen, daß ſich die Abſatzgebiete 
laum verſchoben haben. Die Preiſe find im Jahre 1893 niebrig 
geweſen. 

Garne und Seilerarbeiten. Rorwegen führt bauptjächlich 
Boummollengarn und Seilerarbeiten aus. 

Von Baummollengarn gelangte der größere Theil nah Däne⸗ 
mark, ber Heinese nad) Schweden. Garne von Wolle, Leinen, Hanf 
und Jute ſowie Garne zu Fiihnegen und Geilerarbeiten wurben 
bauptfählich nach Schweden verfandt. 

Für das Jahr 1893 Tiegen nur die ftatiftifhen Angaben über 
bie Ausfuhr von Baummollengarn vor. Diejelbe betrug 75 991 kg 
gegen 136 676 kg im Sahre 1892. 





344 


Sm Jahre 1892 wurden ausgeführt: 


im Werthe 
von 
kg Kronen. 
Wollengarn ................ 1308 5100 
Baummwollengarn ........... 136676 164000 
Leinens, Hanfs und Jutegarn 12 429 72 400 
Garn zu Fiihnegen ........ 18241 . 54700 
Seilerarbeiten.............. 227820 150400 


Manufalturwaaren. Bon wollenen Waaren gelangten 
hauptſächlich Kleiberftoffe, Cheviotd und Trikotagen zur Ausfuhr. 
Der größte Theil diefer Ausfuhr richtete ſich nach Schweden und 
nur wenig ging nad) Dänemark, Deutſchland, Großbritannien und 
Rußland. 

Im Jahre 1892 wurden außgeführt: 


im Werthe 
von 
kg Kronen. 
Sußbodenteppiche, Bettvorlagen ıc. 3035 8 500 
Trikotagen.................... 63267 303 700 
Kleiderſtoffe, Cheviots .......... 526 906 1580 700 
Genähte Kleider und Pub ...... 2740 17 800 


Bon baummollenen Waaren gelangten hauptſächlich mehr- 
farbige, nicht bedrudte Waaren zur Ausfuhr. Diefelben gingen haupts 
ſächlich nach Schweden. 

Im Jahre 1892 wurden ausgeführt: 


im Werthe 
von 
kg Kronen. 
Gardinenzeug ...................... 64 808 269 000 
Andere Waaren, mehrfarbig, nicht bedruckt 229 742 689 200 
Andere Waaren, ganz einfarbig ob. gebleicht 4 861 12 200 
Andere Waaren, ungebleiht............ 27 685 51 200 
Andere Waaren, nicht näher fpezifizirt .. 72008 180000 ° 
Genäbte Kleider und Puß............ 356 1600 


Die Ausfuhr von Leinen», Hanf- und Jutewaaren, melde 
bauptiählih nah Schweben und Dänemark ftattfand, tft nicht bes 
deutend. Sie belief fih im Jahre 1892 auf zufammen 96611 kg 
im Werthe von 133000 Kronen. Hiervon gelangten nad) Deutſch⸗ 
land file 11000 Kronen. 

Der Werth ber Gefammtausfuhr Norwegiſcher Ranufalturwaaren 
belief fich 1892 auf 3 347 600 Kronen. 

Leder und Häute. Die Preife für Leber und Häute, welche 
Ihon im Jahre 1892 als Hohe bezeichnet werben Tonnten, haben im 
Zaufe des Jahres 1893 eine weitere Steigerung erfahren, fo daß 
das Geihäft für die Exporteure ein recht lohnendes geweſen fein 
muß. Das Lebtere trifft namentlich bezüglih der Ausfuhr von 
Häuten zu, weil biefe zu ganz außergewöhnlich billigen Breifen von den 
Händlern aufgekauft werben Tonnten. Es gelangten hauptſächlich 
Norwegiſche Kuhhäute ſowie Häute von Zungvieh zur Ausfuhr. Bon 
Leber wurde Kalb» und Schafleber in bedeutenden Mengen ausgeführt. 

Der Werth der Ausfuhr im Jahre 1892 bezifferte fih auf 
4467 900 Kronen. Davon entfallen auf die Ausfuhr nach Deutſch⸗ 
land 475 700 Kronen. 

Glas. Der Markt war für Norwegiſche Glaswaaren fehr uns 
günftig. Es ift anzunehmen, daß die Ausfuhr ſich wie im Borjahre 
bauptfählih nah Schweden, Deutichland und Großbritannien ges 
richtet bat. 

Im Jahre 1892 wurden im Ganzen 1857 971 kg im Werthe 
von 448 200 Kronen ausgeführt. | 


Rorwegen. 


Rah Deutſchland murden beinahe ausſchließlich Flafchen aus: 
geführt. Im Jahre 1892 gelangten 434 455 Stüd dorthin zur Ber 
ſchiffung. 

Nägel. Die Ausfuhr von gewöhnlichen Nägeln Hat im 
Sabre 1893 unter ber unglinfligen Marktlage im Auslande gelitten 
und ift daher wenig lohnend geweſen. 

Die Ausfuhrziffer für 1893 ift noch nicht bekannt, jedoch foll 
dieſelbe trotz der ſchlechten Marfiverhältnifie etwas höher ala im 
Sabre 1892 gemeien fein. In dem letigenannten Sabre wurben 
insgeſammt ausgeführt 4187 000 kg im Werthe von 712 000 Kronen. 

Hiervon gingen 1470 000 kg nad) Schweben, 1466 000 kg nad 
Großbritannien und 778000 kg nad Deutichland. 

Die Preiſe für Hufnägel find im Sabre 1893 fortgefekt ger 
fallen und waren wohl durchſchnittlich 10 pCt. niebriger al im 
Sabre 1892. Die Hauptabjaggebiete für Norwegiſche Hufnägel find 
Großbritannien, Belgien und Franfreih. Die Ausfuhr nach dem 
leßtgenannten Lande ift jedoch im Folge des dortſelbſt in Kraft ger 
tretenen Schubzolled etwas zurüdgegangen. 

Die Ausfuhr wird auf etwa 4500000 kg im Werthe von 
1400 000 bis 1500 000 Kronen geihätt. Die Ausfuhr im Vorjahre 
betrug 4 728000 kg im Werthe von 2033000 Kronen. Bon biejer 
Ießtgenannten Ausfuhrziffer gelangten 1625000 kg nad Grob: 
britannien, 697000 kg nad) Belgien, 1538000 kg nad Frankreich 
und 511 500 kg nad Deutſchland. 

Bier. Die Ausfuhr von Norwegifhen Bier, welche fortgefekt 
im Abnehmen begriffen ift, bat fih aud im Sabre 1893 wieder 
vermindert. Sie betrug in den legten fünf Sabren: 


1.7 12 995 hl 1:1 PO 4966 hl 
1890.......... 1221 „ 1893 .......... 4302 „ 
1:1) 804 „ 


Branntwein. Die Ausfubrziffer für 1898 ift zur Zeit nod 
nicht befannt. Im Sabre 1892 find ausgeführt worden: 


im Werthe 
von 
Liter. Kronen. 
Norwegiſcher Branntwein.... 85 041 33 6500 
" Spirituß....... 216 910 45 000 
Ausländilder Branntwein und 
Spiritus, zufammen....... 23 760 34 700 


Butter. Die Ausfuhr von friiher Butter, welche Baupts 
jählih nach Großbritannien und zum Theil nah Schweden ftatt 
findet, ift tm Zunehmen begriffen. Die Preiſe jind ungefähr dieſelben 
gewefen wie im Sabre 1892. 

Die in Norwegen fabrizirte Margarinbutter wurde Bauptfählid 
nad Großbritannien, Schweden und Dänemark ausgeführt. 

Im Sabre 1898 wurden ausgeführt: friſche Butter 658 178 kg, 
Margarinbutter 1716112 kg. Am Sabre 1892 belief ſich der Werth 
der Ausfuhr von Raturs und Kunſtbutter zufammen auf 3207 600 
Kronen. Der Ausfuhrwerth nah Deutfchland betrug für beide 
Artikel 11 100 Kronen. 

Kondenfirte Milch. Die Ausfuhr von kondenſirter Milch 
fol im Jahre 1893 geringer gemwefen fein ala im Borjahre. Dieſer 
Artikel gelangt Hauptjählid nad Großbritannien und zum Theile 
nah Deutichland zur Verſchiffung. 

Der Ausfuhrwerth belief fi im Sabre 1892 auf 2418 200 
Kronen. Hiervon Tamen 2 331 400 Kronen auf Großbritannien und 
638 900 Kronen auf Deutihland. 

Safer. Im vergangenen Jahre bat eine gefteigerte Ausfuhr 
von Hafer aus Norwegen fiatigefunden. Der Grund Bierfür if 


Rorwegen. 


einerieitd in dem guten Ausfall der Haferernte Norwegens zu fuchen, 
andererjeit3 in dem Umflande, daß in großen Theilen Mitteleuropas 
in Folge großer Dürre Futtermangel herrſchte. Hauptſächlich war die 
Ausfuhr nah Deutichland, welches 4467880 kg aus Norwegen 
bezog, von Bereutung. Die Ausfuhr nach Deutichland dürfte ab» 
gefehen von den bereitö angeführten Gründen auch nicht unmefentlich 
durch den Deutſch⸗Ruffiſchen Zollkrieg beeinflußt worben fein, welcher 
eine Einfuhr von Hafer aus Rußland nad Deutſchland beeinträchtigt 
hatte. Die Preiſe waren hoch, und das Geſchäft ift daher recht 
lohnend geweien. 

Im Sabre 1893 wurden 8761208 kg gegen durchſchnittlich 
4 328 834 kg in den vorhergehenden fünf Jahren ausgeführt. 

Der Ausfuhrwerth des Jahres 1892 bezifferte ſich auf 83900 
Kronen. Hiervon entfielen auf die Ausfuhr nah Deutſchland 6900 
Kronen. 

Heu. Aus denfelben Gründen, welde für die Ausfuhr von 
Hafer maßgebend waren, fand auch eine gefteigert: Ausfuhr von 
Heu in gepreßten Ballen ſtatt. Diefer Futterartifel ging haupi⸗ 
jählih nah Frankreich. Im Jahre 1898 wurden 7235430 kg 
Heu audgeführt; Hiervon gelangten 103600 kg nad Deutichland. 
Der Ausfuhrwertb dieſes Artikels im Sabre 1892 belief fi auf 
196 400 Kronen. 

Eis. Das Ergebniß des Eishandels iſt im Jahre 1893 bes 
friedigend gewefen. Da fi in Folge des firengen Winters 1892/93 
die Ausſichten für die Erporteure fehr ungünftig geftatieten, fo waren 
die Preife im Anfang des jahres fehr gedrüdt. Erft die milde 
Witterung im Märy bewirkte eine Preiöfleigerung. Ende Juni wurde 
RNorwegiſches Blodeid im Auslande ftark begehrt; es hoben ſich die 
Vreife daher noch mehr, bis fie Ende Auguft ihren Höhepunkt er» 
reichten. 

Sm Ganzen find im Sabre 1898 339 702 Tonnen Eis auß- 
geführt worben gegen 296 271 Tonnen im Borjahre. 

Die wichtigſten Ausfuhrpläge waren: Ebriftiania, Dröbat, Brenil, 
Kragerd, Porögrund, Moß und Laurvig. 

Welhen Antheil Deutſchland an der Ein» und Ausfuhr Nors 
wegens im Jahre 1893 batte, ift ziffernmäßig durch dad Norwegiſche 
ftatiftiiche Bureau noch nicht feftgeftellt. 

Für dad dem Sabre 1893 vorangehende Jahrzent wird ber 
Antheil Deutſchlands an dem Norwegiſchen Handel durch 
die folgende Tabelle veranſchaulicht: 


Werth der Werth der Werth der Werth der 

Geſammt⸗ Einfubr aus Geſammt⸗ Ausfuhr nad 

Jahr. einfuhr. Deutſchland. ausfuhr. Deutſchland. 
Kronen.!) Kronen.) Kronm.!) Kronen.) 
1883.. 161815000 46800300 116139000 16 779000 
1884.. 158795000 45781800 112198800 15272000 
1885.. 145606000 41666400 101938100 121386300 
1886.. 185169000 38038600 102844200 12817800 
1887.. 138691000 84960400 106628400 18817400 
1888.. 158897000 42590700 122856600 16 827 900 
1889.. 191608000 48048200 182669100 17047 700 
1890.. 208 659 000 61 985 000 131096 500 18227000 
1891.. 228024000 066347200 130882700 16028400 
1892.. 199986600 5529 400 126424300 15 69V 200 

Induftrie. 


Holzſchlifffabrikation. Das Jahr 1893 kann für bie Holzs 


ſchliffinduſtrie als ein fehr lohnendes bezeichnet werben. 


1) 100 Kronen = 112,50 Mark. 
Deutidhed Handels⸗Archiv 1894. IL 








345 


Die im Jahre 1892 von den Norwegiiden und Schwebiichen 
Holzſchlifffabrikanten befchloffene Einſchränkung ber Produktion wurde 
im Mai 1893 theilweife und im Auguft fogar gänzlich aufgehoben. 

Der Verbrauch von Holzihliff im Inlande ift ungefähr unvers 
ändert geblichen. Die günftigen Konjunkturen des Jahres 1893 
haben Veranlaffung gegeben, daß eine größere Anzahl neuer Fabriken 
in Norwegen und Schweden errichtet wurde. Es ift daher wohl 
anzunehmen, daß das Jahr 1894 in Folge der zu erwartenden Webers 
produttion nicht fo günftig ausfallen wird. 

Die Geſammtprodultion ber Rorwegifchen Schleifereien im Jahre 
1893 beitrug 208428 Tonnen naß beredinete Mafle gegen 175 880 
Tonnen im Borjahre. Es find jet in Norwegen 59 Schleifereien 
im Betriebe. 

Gellulojefabrifation. Auch für dic Herftelung von Sulphits 
und Sulphatftoff tft das vorige Jahr fehr günftig geweſen. In Folge 
des Auftreten? der Cholera in Mitteleuropa während der letzten 
Jahre haben die PBapierfabrifanten an Stelle der Lumpen Gellulofe 
verwendet, fo daß der Berbraud der letzteren ſehr raſch zunahm. Die 
Wirkung biefer Nachfrage war eine bebeutende Preisfteigerung, welche 
noch im Jahre 1893 andauerte. 

Die Gefammtprobuftion von Cellulofe in Rormegen beirug im 
Sabre 1893: Sulphit, troden berechnet, 29 809 Tonnen gegen 24 048 
Tonnen im Borjahre; Sulphat, troden berechnet 10211 Tonnen 
gegen 6 798 Tonnen im Borjahre. 

Es waren im Jahre 1893 zehn Sulphitfabriken und vier Sulphat⸗ 
fabrifen im Betriebe. 

Papierfabrifation. Für bie Bapierinduftrie ift das Jahr 1898 
nicht befriedigend gemefen. Die Erwartung, daß bie Steigerung ber 
Preiſe für Rohmaterial au eine Erhöhung der Breife für Bapier 
bewirken würde, hat ſich nicht erfüllt. Die Schuld Bierfür kann wohl 
hauptſächlich dem Umſtande zugefchrieben werben, daß in ben letzten 
Sabren eine Weberprobultion von Papier ftattgefunden bat, welche 
in feinem Berbältniß zum Verbrauch ftand. 

Eine Zunahme ber Papierfabrikation ift im verfloffenen Jahre 
nicht zu verzeichnen, dagegen find mehrere neue Papiermafchinen, 
weiche aus Deutihen Fabriken ftammen, zur Aufftelung gelangt. 

Es wird jegt in Norwegen überwiegend Drudpapier fabrizirt. 
Die Ausfihten für die Bapierfabrilation find nicht fehr günftig, ba 
bie Preije trotz aller Anſtrengungen nicht in die Höhe zu bringen find. 

Zündholzfabrifation. Die Fabrikation von Zündhölzern 
bat im vorigen Jahre ungefähr bafjelbe ungünftige Ergebniß gehabt 
wie im Jahre 1892. Die Preife für das zur Verwendung kommende 
Holz jowie die Arbeitslöhne find hoch geweſen. 

Schiffs, und Mafhinenbau. Das Jahr 1898 hat fih für 
die induftriellen Anlagen, welche fi mit dem Bau von Schiffen und 
Maſchinen befaffen, günftiger geftaltet, ald erwartet werben durfte. 
Die meiften Schifjswerften find daß ganze Jahr hindurch einigers 
maßen gleihmäßig beihäftigt gemejen. Die Preiſe waren jedoch in 
Folge der flarfen Konkurrenz des Auslandes ſehr gebrüdt. Die 
Norwegiihen Werften verzeichnen es mit Befriebigung, daß einige 
Dänifche und Schwediſche Rhedereien bei ihnen Dampfidiffe beſtellt 
haben. 

Die Rafchinenbauereien, bie mit Schiffswerften verbunden find, 
haben gleichfalls ein ziemlich befriedigendes Ergebniß gehabt. Das 
gegen haben die Anlagen, welche fih mit dem Bau von Maſchinen 
zu inbuftriellen Zwecken befaflen, in Folge des allgemeinen Druckes, 
der auf der Induſtrie laftete, keine lohnende Beſchäftigung gehabt. 

Anfang dieſes Jahres find die beiden erften in Norwegen ges 
bauten Lokomotiven zur Ablieferung gelangt. 

47 


34h. 


MWebereien und Spinnereien. Daß Ergebnik der Wollens 
webereien ift troß der niedrigen Breife für das Fabrikat im Jahre 1898 
befriedigend gemeijen. Am günftigften geftaltete fi) die Lage für bie 
Sabriten, die fich mit der Herſtellung von Cheviots und Herrenkleider⸗ 
ftoffen befaflen. Die Preife find zwar auch für dieſe Stoffe außer: 
gewöhnlich niedrig geweſen, do fand die Waare zafchen Abſatz. Die 
Wollenfipinnereien find den größten Theil des Jahres gut und 
lohnend beſchaͤftigt geweſen. 

Dagegen hatten die Baumwollenſpinnereien unter dem 
Einfluß ungünftiger Verhaͤltniſſe zu leiden. Die Preiſe waren niedrig 
und ber Abja geringer ald in ben früheren Jahren. Wegen ber 
Hart fluktuirenden Breile, welden dad Rohmaterial auögejekt war, 
geftaltete ih der Einlauf befielben für den Fabrifanten zu einem 
volftändigen Hazardſpiel. Aud die mechaniſchen Baummollens 
webereien bliden auf ein unglinfliged Jahr zurüd. Der Abſatz 
fol fo gering geweſen fein, daß viele Fabriken ihren Betrieb ein« 
ihränten mußten. 

Die Zuteinduftrie Hatte in dem erften Theil des Jahres ein 
günftiges Ergebniß gehabt. Die unerwartet ſchlechte Juteernte in 
Indien verurjachte jedoch eine bedeutende Preiöfteigerung des Roh⸗ 
material, fo daß fi die Geſchäftslage wieder verfchlechterte. 

Die Hanfinduftrie hat fi Auferft ungünftig geftaltet. Der 
Grund bierfür dürfte einerſeits barin zu ſuchen fein, daß in Yolge 
der ſchlechten Schifffahrtöverhäftnifie nur geringe Mengen von Taus 
wert Verwendung fanden, anbererfeitö aber aud in der fchlechten 
dlonomifchen Lage der Filcher in Nordland und Finmarlen, welche 
nicht in der Lage waren, bie Hanfinbuftrie Durch den Bezug von 
Reben und anderen Filchereiutenfilien zu unterftügen. 

Nägelindbuftrie. Die Fabriten, in welden gewöhnliche Nägel 
bergeftellt werden, bliden auf ein ungiinftiges Jahr zurüd. Im Aus⸗ 
lande wie im Inlande waren bie Preiſe gebrüdt. Auch die Fabriken, 
weiche Hufeiſennägel berftellen, haben kein befriedigendes Ergebniß 
gehabt. Unter dem Schuge von hohen Eingangszöllen find in mehreren 
Ländern, namentlich in Frankreich, neue Fabriken errichtet worden, 
die der Norwegiſchen Ausfuhr eine fühlbare Konkurrenz machen. 
Ferner haben bie ſchlechten Gelbverbältnifle Südamerikas, Spaniens 
und Staliend die Geſchäfte mit diefen Ländern und fomit die Aus: 
fuhr dahin nachtheilig beeinflußt. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, 
daß die Induſtrie von Hufeifennägeln unter den obmwaltenden Um⸗ 
fländen im Laufe der nächſten Jahre nur in Fleinerem Maßſtabe 
in Rormwegen weiter betrieben werben kann. Bereits gegenwärtig 
find nur noch die drei Fabriken im Betrieb, die feiner Zeit mit 
der Herftelung von Hufnägeln begonnen hatten. Und auch diefe 
drei Fabriken mit etwa 200 Schmiedemaſchinen haben nur an fünf 
Tagen ber Woche arbeiten lafien, während zwei derfelben überdies 
gezwungen waren, die Hälfte ihrer Maſchinen ſtillſtehen zu laflen. 

Slashütten. Im Sabre 1893 find die ſechs in Norwegen bes 
ſtehenden Glashütten im Betriebe geweien. Das Ergebniß ift weniger 
günftiger gewefen als im Jahre 1892. In Folge der fchlechten 
Zeiten hat der Bedarf abgenommen, und bie Preife für die Fabrikate 
waren ſehr gedrüdt. Die hohen Breife für das Rohmaterial im 
Sabre 1892 find zwar im Jahre 1893 etwas heruntergegangen, doch 
find dafür die Koblenpreife höher geweſen ald im Sabre 1892. 

Cementinduftrie. Die vor mehreren Jahren in ber Näbe 
Shriftianiad errichtete Gementfabrik, welche kurz nach ihrer Errichtung 
ihren Betrieb wieder einftellte, Hat im Jahre 1893, nachdem fie in 
andere Hände übergegangen ift, ihre Fabrikation in erweitertem und 
verbeflertem Maßftabe neu aufgenommen und jol ein gutes Material 
liefern. Die Fabrik, melde im Stande tft, jährlih 100 000 Tonnen 


Norwegen. 


Cement zu produziren, bat im Jahre 1893 80 000 Tonnen geliefert. 
Da der Verbrauch von Cement in Norwegen ftetig zunimmt, jo kann 
wohl angenommen werben, daß der Betrieb fi) lohnen wird. 

Die Fabrik beihäftigt zur Zeit etwa 800 Arbeiter. 

Bierbrauereien. Die Brauereien, deren Anzahl im Sabre 
1898 46 betrug, können auf ein befriedigendes Reiultat zurüdbliden. 
Die Preife für Hopfen find zwar ungefähr um 1 Krone pro Kilos 
gramm höher geweien als im Jahre 1892, dagegen waren bie Preiſe 
für Gerfte durchſchnittlich um 2,30 Kronen für 100 kg niedriger ala 
im vorhergehenden Jahre. 

Der inländiſche Konſum iſt unverändert geblieben. 

Branntweinbrennerei. In dem Brennereijabr vom 1. Zuli 
1892 bis zum 80. Juni 1898 warm 22 Brennereien im Betrieb 
gegen 23 im Vorjahre. Die gelammte Produktion beirug in dem 
gedachten Beitraum 2 707 620 Liter 100progentigen Spiritus gegen 
3128 408 Liter im Borjaßre. 

Der Breis für den Rohbranntwein zu 100 p&t. Stärke belief ſich 
auf 1,93 Kronen. 

Fabrikation von Fondenfirter Mild. Pie Fabrikation 
von kondenſirter Milch Bat fich nicht beſonders gelohnt. Einige 
Fabriken find zwar das ganze Jahr in Thätigkeit geweſen, doch 
bat der Betrieb wegen ber ſchlechten Konjunkturen bebeuteub ein» 
geichräntt und in einer fogar eingefiellt werben mäflen. 

Tabaksinduſtrie. Die Preife für das Rohmaterial und für 
das Fabrilat waren normal. Auch der Abſatz fol zufriebenftellend 
geweien fein. Der Tabaksverbrauch des Lande hat im Laufe ber 
Ichten fünf Sabre, abgeiehen von Heinen Schwankungen, ungefähr 
1 600 000 kg pro Jahr betragen. 

Sayences und Porgellaninduftrie. Die einzige in Nor⸗ 
wegen beftehende Sayencefabrit befindet ſich in Egeriund. Sie 
beichäftigte etwa 200 Wrbeiter. Bon ber probuzirten Menge, welche 
einen Werth von etwa 400 000 Kronen repräjentirte, fanden ungefähr 
zwei Drittel in Norwegen und ein Drittel in Schweden Abſatz. 
Die Breife waren während des Jahres 1893 in Folge der bedeutenden 
Konkursenz der großen ausländiſchen Fabriken ſehr gebrüdt und 
zeigten Neigung, nod mehr berabzugehen. 

Die Borzellanfabrit in Porsgrund, welche gleihfalld die einzige 
ihrer Art in Norwegen ift, hatte einen Umſatz, welcher auf etwas 
über 500 000 Kronen geihägt wird. 

Der größte Theil ber Porsgrunder Fabrikate pflegt in Norwegen 
Abſatz zu finden, mwährend der Reft beinahe ausfchliehli nad 
Schweden geht. 


Bergweris- und Büttenbeirieb und Steininduftrie. 


Der Bergwerks⸗ und Hüttenbetrieb in Norwegen bat im Sabre 
1898 mit ſehr ungünftigen Verbältnifien zu kämpfen gehabt. Haupt⸗ 
fählih gilt Died von den Kupferwerken, welche bie wichtigſte Rolle 
in dem Norwegiſchen Bergbau fpielen. Im eigentlihen Bergwerks⸗ 
und Hüttenbetried — alſo mit Ausfchluß der Apatit⸗ und Feld⸗ 
ſpathgruben — waren im Sabre 1893 2500 Arbeiter beſchäftigt. 
Der Werth der gewonnenen Produkte iſt auf 3 Mil. Kronen berechnet 
worden. 

Im Einzelnen ift, was folgt, zu bemerken: 

Silber. Schon feit einer Reihe von Zahren ift der Betrieb 
des Silberbergwerles in Kongsberg durch das Sinken des Silber: 
werthed auf dem Weltmarkte nachtheilig beeinflußt worden. Abs 
geiehen hiervon Bat auch bie Ergiebigkeit der Gruben nit uns 
bedeutend abgenommen. Während in der zweiten Hälfte ber achtziger 
Sabre die Jahresproduktion von Silber noch die Höhe ven 7000 bis 








Rorwegen. 


8000 kg erreichte, konnen jetzt kaum 5000 kg jährlich gewonnen 
werben. 

Das Ergebniß bed Silberbergwerkes in dem Jahre vom 1. Juli 
1893 bis 30. Juni 1898 wird in ber nachſtehenden Ueberſicht mit 
bem ber vier vorhergehenden Betriebtjahre verglichen: 


Produktion 
Betriebsjapr. von feinem Silber. 
1888/80 ..................... 5250 kg, 
1889/90 ...................... 5524 „ 
1890/91 .................... 4661 „ 
1891/92...................... 477 „ 
1892/983 ..................... TR „ 


Das Silberbergwerk Swenningbal in Bellen im Amte Rorbland 
beihäftigte im Jahre 1898 etwa 50 Arbeiter. Daß in dem gebadhten 
Sabre dort produzirte Erz Ihäkt man auf etwa 300 Tonnen. 

Gold. Im Jahre 1895 wurden die Berfuchsarbeiten zur Ges 
winnung von Gold auf Bommelden im Amte SöndresBergenbus 
fortnefegt. Es find Bierbet 1750 Tonnen Duarz zu Tage geförbert 
worden, aus denen 12 kg Golb gewonnen wurben. 

Kupfer und Schwefellied. Die Preiſe waren für Kupfer 
und Schwefelkies im Sabre 1898 außerordentlich niebrig. 

Das bebeutendfte Rupferbergwert des Landes, welches in Röros 
im Amte Söndre-Thronphjem liegt, beichäftigte im vorigen Jahre 
650 Arbeiter, 

Die Produktion belief fih auf 12000 Tonnen Kupfererz unb 
28000 Tonnen Schwefellied. Im Hüttenbetrieb wurden 600 Tonnen 
Kupfer erzeugt. 

Das Ergebnik der anderen Kupferbergwerte konnte noch nicht 
feftgeftellt werben. 

Ausgeführt wurden: 


1898. 1892. 
kg 
Kupfererz.............. 11 826 700 1 845 180 
Schmeiellied ........... 62 756 500 47 7147 600 


Nickel. Die Nidelgruben ergaben im Sabre 1898 zufammen 
etwa 2400 Tonnen Erz Im Hüttenbetrieb wurden 90 Tonnen Nidel 
produzirt. Während im Sabre 1892 eine Ausfuhr von Nickelerzen 
nit ftattfand, gelangten im Jahre 1893 840 060 kg zur Berihiffung. 

Apatit. In Folge des im Sabre 1892 eingetretenen großen 
Preisfalls für Apatit ift der Betrieb ber in Bamle und Debegaarb 
beiegenen Apatitgruben, welde fih im Beſitze einer Yranpöftichen 
Altiengejelichaft befinden, im vorigen Jahre bedeutend eingefchräntt 
worden. Während in früheren Jahren in der Regel daſelbſt 700 — 
mitunter fogar 800 bis 900 — Arbeiter beihäftigt waren, bat fi 
die Zahl derfelben im Jahre 1893 auf 30 vermindert. 

Sin einigen anderen Gruben in Debegaard, bie einer Norwegiſchen 
Firma gehören, fol das Ergebniß trog der niedrigen Preiſe Fi 
günftig gefaltet haben. Es wurde daſelbſt mit unverminderter 
Arbeiterftärte — nämlih mit 50 Mann — gearbeitet. In Heinceren 
Mengen wurde auch Apatit bei Raonebern in ber Nübe von Milde 
produzirt. Die geſammte Brobultion ſoll fich auf 2290 Tonnen 
belaufen haben. Die Ausfuhr beieug im Jahre 1898 1466 600 kg 
gegen 2427000 kg im Sabre 1892. 

Feldſpath. Um der in den Iekten Jahren ftattgefunbenen 
Ueberprobuftion zu begegnen, wurde im Närz 1892 ein Synbilat 
gebildet, dem bie meiften Rorwegiſchen und Schwebiichen Produzenten 
beigetreten find. Troy biefer Maßregel Bat der Betrieb der Feloſpath⸗ 
graben im vorigen Jahre kein erfreuliches Ergebniß aufzuweiſen 
gehabt. Die Breife waren ungefähr diefelben wie im vorigen Jahre. 


341 
Die Ausfuhr des Jahres 1893 wird, wie folgt, veranfchlagt: 
Feldſpath in Stüden etwa 2000 Tonnen gegen etwa 8000 Tonnen 
in früheren Jahren, gemablener Feldſpath etwa 1000 Tonnen, Duaz 
etwa 1000 Tonnen. 

In Telemarlen wurden im vorigen Jahre 385 Tonnen Flußſpath 
produzirt, von denen 180 Tonnen im Inlande verbraucht worden find. 

Sranit und Labrador. Der Markt für die Granttinbuftrie 
if im Jahre 1893 ungünftig gewejen. Der Grund hierfür if theils 
in der Weberprobultion, theil® in dem Umftande zu ſuchen, daß in 
Deutichland der Bebarf an Granitfteinen fich vermindert bat, da bie 
großen öffentlichen Bauten des Nord⸗Oſtſee⸗Kanals und des Ham⸗ 
burger Freihafens ihrer Vollendung entgegengehen. Auch macht ber 
Südſchwediſche Granit dem Norwegiſchen auf dem Deutſchen Markte 
erhebliche Konkurrenz. Dem Süpfchwebiihen Granit kommen hierbei 
die billigeren Urbeitälöhne, der kürzere Transportweg ſowie die Thats 
ſache zu ftatten, daß das Schwediſche Material fich befier zum Straßen⸗ 
pflafter eignet ald das Norwegiſche. 

Um der Ueberproduktion entgegenzuarbeiten, bilbeten bie größeren 
Exporthäufer im Sommer 1898 ein Syndilat, deſſen Mitglieder fi 
verpfligtiten, nicht unter bie Preiſe des Vorjahres berunterzugehen. 

Labrador Hatte gleichfalld einen ungünftigen Markt, weil ber 
Bedarf an Drnamenten unb Luzusfteinen in Folge ber fchlechten 
Zeiten ftart zurüdgegangen ift. Auch fol der Norwegiſche „unique 
Labrador”, auf welchen die Norwegiſchen Grporteuse große Hoffe 
nungen gefegt hatten, im Auslande nicht den erwarteten Anflang 
gefunden Haben. 

Die Geſammtausfuhr von bebauenen Steinen Bat fi in den 
legten Jahren beveutend gefteigert. Während fie im Sabre 1870 nur 
832 Tonnen im Werthe von 5600 Kronen betrug, bezifferte fie ſich im 
Sabre 1892 auf 45598 Tonnen im Wertbe von 820800 Kronen. 

Marmor. Im Jahre 1893 find die Marmorbrüde im Amte 
Rordland und im Stifte Drontheim im Betrieb geweſen. Ins⸗ 
befondere haben die Brüche zu Fauske in Galten und zu Inderden 
im Amte Nordre⸗Throndhjem eine große Thätigkeit entfaltet. 

Eine große Marmorfcleiferei ift im Sabre 1898 unausgeſengt 
im Betrieb geweſen und bat gelägte jomie polirte Platien in allen 
Stärken geliefert, welde im Inlande, namentlich bei größeren Neu⸗ 
bauten in Ghriftiania, Verwendung gefunden haben. 


Eiienbahnen. 

Die Länge des Norwegiſchen Eiſenbahnnetzes bat fih um 50 km 
im Jahre 1898 vermehrt, indem eine neue Bahnlinie von Kongs⸗ 
vinger nad Flifen dem Verkehr übergeben worden ift. 

Die Länge ſämmtlicher Norwegiſcher Eiſenbahnen, melde fich 
zur Beit im Betrieb befinden, beträgt nunmehr 1612 km. 

Sm Bau begriffen find zur Zeit die folgenden brei Bahnlinien 
von Hamar nad Sel, von Chriftianfand nah dem Byglandsfjord 
und von Eibanger nah Brevig. 

Der Bau der nachitehenven ſechs Bahnlinien tft vom Storthing 
befhloffen worden: von Voſſevangen nad Taugevand, von Egers 
fund nah Fleklefjord, von Arendal nad der Kirsche Aamlid, von 
Fliſen nad Elverun, von Hell nad Sunde und von Ehriftiania nad 
Gibdvik. 

Ueber den Zeitpunkt, wann mit dem Bau dieſer projektirten 
ſechs Bahnlinien begonnen werden ſoll, ſowie über die Art der An⸗ 
lagen derſelben find noch keine Befchlüffe gefaßt worden. 

Die Geſammtlänge der projektirten Bahnlinien fol ungefähr 
475 km betragen, während die Gefammtloftien auf etwa 50 Mill, 
Keonen veranſchlagt worben find. 

47* 


348 
Schifffahrt. 

Das Jahr 1893 ift für die Norwegiſche Schifffahrt fehr uns 
günftig ausgefallen. Was zunädft die Segelſchifffahrt anbetrifit, fo 
war eine große Anzahl von Segelſchiffen gezwungen ſtill zu liegen, 
da fie keine lohnenden Frachten erhielten. Nur die Segelfchiffe von 
großer Bauart dürften einen angemeflenen Verdienſt abgeworfen 
haben. Bon den Segelſchiffsfrachten waren die, welche für Eis⸗ 
verihiffungen aus dem Shriftianiafjord bezahlt wurden, für größere 
Schiffe etwas niedriger, für kleinere Schiffe dagegen etwas höher 
ald im Jahre 1892. Die Frachten für ungehobeltes Holz waren im 
Allgemeinen niedriger ald im Sabre 1892. Nur für einige wenige 
Ladungen wurden höhere Frachtſätze erzielt. Auch die Frachten für 
Brennholz waren bei den Berkhiffungen von Norwegen nichriger 
als im Vorjahre. Die Holzfrachten von Archangel nad) der Dftküfte 
England? waren etwas höher als im Sjahre 1892. Ebenſo lohnten 
ſich die Pitchpinefradhten von PBenfacola. Die bereit3 im Jahre 1892 
ehr niedrigen Frachten von der Weſtküſte Amerikas find im Jahre 
1898 noch weiter beruntergegangen. Etwa auf derjelben Höhe wie 
im Jahre 1892 bielten fih die Holzfrachten von Norwegen nad 
Auftralien, ferner die Holzfrachten von Schweden und von Kanada. 
Diefelben waren jedoch im Sabre 1898 ebenfo wenig lohnend, wie 
fie e8 im Jahre 1892 geweſen find. Das Letztere läßt fih auch von 
den Betroleumfrachten von Nordamerika und von ben Koblenfrachten 
von Großbritannien fagen. 

Für den Transport von Petroleum Tommen mehr und mehr 
Segelihiffe außer Gebrauch und werden hierfür Dampfer verwendet. 

Auch die Dampfer haben unter den ſchlechten Frachtverbältnifien 
des vorigen Jahres zu leiden gehabt. Das Ergebniß ift wohl für 
einen großen Theil ber Rheder eher verluft- ald gewinnbringend 
geweien. Die Getreidefradgten von Amerika, vom Schwarzen Meere 
und von den Häfen der Dftfee waren durchgängig noch niebriger 
als die bereits ſehr wenig lohnenden Frachtſätze des Jahres 1892. 
Die Koblenfrachten von Großbritannien nad) dem Mittelmeere haben 
ſich — einige wenige Fülle ausgenommen — ungefähr auf demfelben 
niedrigen Standpunkte wie im Sabre 1892 gehalten. Die Reiss 
frachten von Dftindien find, wenn aud etwas niedriger ald im 
Sabre 1892, dennoch einigermaßen lohnend geweſen. Die Frachten 
an der Ehinefilchen Küfte und in Weftindien waren dagegen jehr 
ungünftig. 

Dur die folgende Zabelle wird dad Wachsſthum der Nor» 
wegiſchen Handelsflotte während ber legten 5 Sabre veranſchaulicht: 


Dampfichiffe. Segelſchiffe. Zuſammen. 
Jahr. Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 
1. Januar Anzahl. Tonn. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 

1889 626 137500 6697 1396998 7283 153449 
18% 692 168100 6693 1448300 7286 1611400 
1891 672 203100 6760 1502600 7432 1705 700 
1892 135 2388500 6798 1500100 7588 1738600 
1893 167 251500 6739 1493500 7506 1745 000 


Im Zabre 1893 find bie nacftehenden Schiffe vom Auslande 
in Rorwegen angelommen unb von bier aus nach dem Auslande 


abgegangen: 
AUngeltlommen. 


Beladen. Sn Ballaft. 
Reg.s Reg.: 
Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. 
Dampfſchiffe......... 3080 1418 406 722 329 348 
Segelihiffe.........- 2610 res 23610 874876 3796 __ 714491 
zufanmen.. mmen... 5640 1798232 4518 1048839 1982832 4518 1048839 





Norwegen. 


Abgegangen. 
Beladen. In Ballaft. 
Reg.⸗ Reg.⸗ 
Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. 
Dampfidiffe......... 3332 1406 975 421 341 716 
Segelfäifle........-- 6915 957 056 854 253 304 
wufammen... 10247 2364080 1275 695 019 


Die nachſtehende Tabelle giebt eine Veberficht über die Deutichen 
Schiffe, welche 1893 in den Konfulat3bezirten Norwegens verkehrt 
haben: 










Su Angekommen. Abgegangen. 
des Konſular⸗ —— — Sn chiffe. — 
g 8 ns eg 8 89.5 Ts eg.⸗ 
amtes. zahl. Tonn. zahl. Tonn.zahl. Tonn. zahl. Tonn. 














Chriltiania... | 27 | 11 726 | 41 | 4548 | 27 11726 41 | 4543 
Yaldfund..... 8| 3662| — | — 8| 3682| — | — 
Arendal ..... — — 9 | 1812| — — 9 | 1812 
Kiför...... 2 8 1 751 2 8837| 1 75 
Bergen ...... 8I 3546| 10 | 1222 | 8 | 8546| 10 | 122 
Bodd....... 1 6381| 1| 2421| 1 6311 1 | 242 
Sheifianjan 41 | 778151 9 | 1665 | 41 | 77816| 9 | 1665 
Chriftianfund | 13 ? — — [13 ? — — 
rammen....| 11 | 5909| 27 | 3380 I 11 | 5900| 27 | 3380 
Drontbeim.. 8| 5115| 2 | 89861 815116 2 | 896 
ebrifsbald.. T| 8629| 18 | 2876 | 7 | 3629| 18 ! 2376 
ebritäftad .. I 2 695 | 22 | 3675 | 2 695 | 22 | 3675 
Sameſund 4| 2856| 3 7721 4| 2866| 3 712 
Grimſtad ... — — 3 1221 — — 3 | 1221 
Lilleſand.. 1 872 — | — 1 8721| — | — 
Sammerfeft . 1 45 — — 1 495 — | — 
Kragerö.... 7| 3490| 72 | 4270| 7 | 3490| 72 | 42 
Zaurvig ..... 1 167 | 11 | 1260| 1 167| 11 | 1250 
Stien ..... 4) 2223| 6 7621 4 2238 6| 752 
Porsgrund 1 63112 2081 1! 16381) 2 | 208 
oß ........ 1 5851| 2| 184 1 1 5811 2 | 184 
Namſos...... — — 1| 3721 — — ı1| 372 
Stavanger ...| — — 1, 31] — — 1| 39 
Töngberg .... | — 1 41 — — 1 74 
Treomfd...... 6I| 201 — | — ‘| 20 — | — 
Bardd ....... 2 38571 | — 2 9671 — | — 


Wie aus der vorftehenden Zufammenftellung erfichtlich ift, Läuft 
ber größte Theil der in Rorwegen antonımenden Deutichen Schiffe 
bie Süpküfte Norwegens und hier brfonders die Häfen von Chriftiania, 
Drammen, Kragerd, Chriftianfand und Frederiksſtad an. 
Bon dieſen Schiffen treffen Diejenigen, welche fi nicht in regel 
mäßiger Fahrt befinden, theild mit Ballaft, tbeild mit Koble, Koks, 
Hol, Mehl und Stüdgütern ein; fie verlafien die Norwegiſchen 
Häfen hauptſächlich mit Holz, Holzmaſſe, Steinen und Eis. 
Bon regelmäßigen Deutſchen Dampficiffslinien ſchicken drei ihre 
Dampfichiffe nah Rormegiihen Häfen. So läßt die Dampfſchifffahrts⸗ 
gejelihaft „Neptun“ in Bremen feit dem Auguſt 1892 mehrere 
Dampfihiffe in Zwifhenräumen von etwa 3 Wochen zwifchen der 
Weftlüfte Norwegend und der Pyrendifchen Halbinfel ſowie Stalien 
gehen. 
Die Schiffe follen bisher ſtets eine volle, hauptſächlich aus 
Klippfiichen beftehende Ladung gehabt haben. 
Diefelbe Rhederei läßt feit dem Herbſt 1893 zwiſchen ben Häfen 
Untwerpen, Bremerhaven, Bergen und Drontheim in Zeiträumen 
von etwa 3 Wochen das Dampfihiff „Metiva” (388,70 Reg.⸗Tonnen 
Retto-Raumgebalt) fahren. 





Rorwegen. — Hongkong. 


Die Entwidelng bed Deutihen Schiffverkehrs mit Norwegen 
in den Jahren 1882 bis 1891 ift auß folgender Zufammenftellung 
erfihtlich: 


Zahl der Zahl ber 
angelommenen angelommenen 
und und 
abgegangenen abgegangenen 
Deutſchen Reg.⸗ Deutſchen Reg.⸗ 
Jahr. Schiffe. Tonnen. Sr Schiffe. Tonnen. 
1882.... 1229 144 974 1887.. 644 103 629 
1883... 1108 142 220 1888... 597 96 625 
1884.. 1817 233 848 1889... 678 154 484 
1885... 896 122 706 189%... 679 142 864 
1886.. 116 129043 1891 662 158 150 
Hongkong. 


Schifffahrtsbericht für das Jahr 1893.) 

Rach Ausweis der von dem Hafenmeiſteramt zu Hongkong ver⸗ 
öffentlichten Tabellen ſind während des Jahres 1893 4278 (im 
Sabre 1892: 4396) Dampfſchiffe, 93 (im Sabre 1892: 103) Segel⸗ 
ſchiffe und 28612 (im Jahre 1892: 31971) Dſchunken, zuſammen 





A 
wahl Reg.» 
Flagge. der Tonnen 
Schiffe. 
A. Sees und Rüfembampfihifie: 
Britiſche ............. ...... . 3 400 4.617089 
Nichtbritiſche ................. 2 602 2 803 664 
B. Stu Bbonenaifte: 
ritiſche . ................... 2766 8215 106 
zufammen... 87568 | 10535 859 
C. Dſchunken im auswärtigen Bertebr .. | 47197 8 488 007 
sulammen... | 66955 | 14028866 
D. Dſchunken im Lolalverlebt ......... 9886 326 256 
zufommen... | 65841 | 14349122 | 


Die von Schiffen Europäifher Bauart — abgefehen von ben 
Flußdampfſchiffen — hiernach eingeführten 2717910 Tonnen vers 
tbeilen fich auf folgende Artikel: 


Engl. Engl. 

Tonnen. Tonnen. 
Bohnen ............ 7070 Blei ............... 700 
Knochen ............ 870 Del................ 240 
Biegelfleine ......... 100 Reis............... 162 874 
Kohle .............. 507998 Salz............... 200 
Baumwolle ......... 2300 Sandelholz ......... 790 
Mehl .............. 6820 Buder ............. 168 816 
Früchte ........... 60 Thee ....... ...... 988 
Hanf .............. 600 Bauholz ........... 26 938 
Elfen .............. 650 Allgemeine Waaren.. 1163 962 
Betroleum .......... 66 939 





1) Wegen des Borjabres f. Hand. Arch. 1898 II. &. 858. 


—— — 


349 


32 983 (im Jahre 1892: 36 470) Schiffe von ? 177 025 (im Jahre 1892: 
7104088) Reg.:Tonnen in die Häfen von Hongkong eingelaufen, 
während 32858 (im Jahre 1892: 36 210) Schiffe von 7172097 (im 
Sabre 1892: 7046 961) Reg. Tonnen die Häfen Honglongs verlafien 
haben. 
Im Eingang betrug der Raumgehalt der Dampfihiffe und Segel: 
fchiffe Europäiicher Bauart, foweit fie von Plägen kamen 
Reg. Tonnen. 


außerhalb Chinas und angrenzender Länder....... 1 651 290 
der Ehinefiihen Küfte und der angrenzenden Länder 3615069 
zulammen... 5266 349 


während im Ausgang der Raumgebalt ber Schiffe dieſer Art, fomeit 
fie beftimnt waren nad) Pläken 
Reg. Tonnen. 
außerhalb Chinas und angrenzender Länder....... 1 298 485 
der Chinefiihen Küfte und der angrenzenden Länder 3971075 


zufammen... 5269510 

Das Hafenmeifteramt hat in dem vergangenen Jahre zum erften 
Mal den Verſuch einer Aulftelung von Einfuhr und Ausfuhr nad 
Gewicht und Waarengattung gemacht. Das von ihm gejammelte, 
auch dem nachfolgenden Verzeichniß zu Grunde licgente Material 
beruht jedoch nicht auf unmittelbaren amtlichen Feftitellungen und dürfte 
nah Angabe ded genannten Amted eher zu niebrig als zu hoch 
gegriffen jein. 


Ladung: Engl Tonnen 


| im ehe | 





ge 





gelandet. verihifft. | vertebr. zuſammen. 





| 

m 
1669 760 | 85216 | 861273 | 236624 | 3618808 
1048150 | 683004 | 473991 150977 | 2306 122 
141966 | 128487 — 20 199 290 662 
2869876 | 1618642 | 1836264 | 6215582 
879826 | 845 177 | — “ 1224 508 
8239202 | 2458819 J 1336264 ! 406800 | 7440086 
104 400 | 18730 | - 118 180 
8.343 602 | 2472 649 | 1335 264 | 406 800 | 7568 215 


Der Antheil der eimefnen Nationen am Schiffsverkehr Honglongs 
im Sabre 1893 ift aus folgender Tabelle erſichtlich: 
Es kamen ein: 


Anzahl der Schiffe. Reg.⸗Tonnen. 


Rationalität. 1898. 1892. 1893. 1892. 
Amerikaniſche (B.&t) 44 43 71119 67 649 
DefterreichsUingarifche. 23 23 54 514 43 948 
Britiſche............ 8061 3199 8 867 926 3807809 
Chineſiſche, mit Aus⸗ 

nahme der Dſchunken 200 234 227180 263532 
Däniſche ........... 106 102 48 011 45 846 
Niederländifche ...... 18 40 22 756 47 910 
Sranzdfiide......... 110 80 152 677 133 154 
Deutſche............ 664 662 665 894 685160 
Hawaiiſche .......... 2 — 2 505 — 
Italieniſche ......... 13 13 19 387 18 718 
Sapaniihe.......... 87 86 50 147 68 489 


350 Hongkong. — Gübafritenifge Republit. 


Anzahl der Schiffe. Reg.» Tonnen. 
Nationalität. 1893. 1892. 1898. 1892. 
NRorwegiihe......... 65 35 71 854 39 492 
Peruaniſche ......... 1 — 398 — 
Ruſſiſche ........... 1 1 2005 2.006 
Siamefiide.......-.. 3 1 1886 656 
Spanilde ..........- 14 30 8140 17570 





zufammen... 4371 4499 5266 349 5166 938 


Angelommen. 


Abgangzland. 


Anzahl Tonnen 





Küfte von China und Yormola......... 221 231 894 
Hainan ............................. 56 29 560 
Cochinchina.......................... 158 155 730 
Siam ............................. 67 64 021 
Japan ............... ............... 61 99 375 
Bhilippinen ................... sono. 20 15 806 
Niederländiſch⸗Indien ................ 17 18 371 
Straits Settlementd .................. 11 11 064 
Deutihland ......................... 44 40 631 
Großbritannien ..................... 1 148 
Vereinigte Staaten von Amerifa ....... 4 3879 
Sandwich⸗Inſeln ..................... 1 3838 
Jaluit⸗Inſeln ........................ 1 93 
Nauritius........................... 1 1040 
See (wegen Sturmes zurüdgelehrt) ..... 1 712 


An dem Transport von Neid von Bangkok und Saigon nad 
Hongkong, welcher im vergangenen Jahre einen großen Aufihwung 


der Schiffe] zu 1000 kg der Sciffe.| zu 1000 kg 


Die folgende Tabelle veranſcheulicht Amzahl und Tonnengehalt 
der im Jahre 1893 in Hongkong angekommenen und von dort ab⸗ 
gegangenen Deutſchen Schiffe unter Bezeichnung des Abgangs⸗ und 
Beſtimmungslandes. 


Abgegangen. 


Anzahl Tonnen 





Beſtimmungsland. 





233 246 363 Küſte von China und Formoſa. 
69 38579 Hainan. 
175 173 348 Cochinchina. 
38 31610 Siam. 
66 102 642 Japan. 
11 10 065 Philippinen. 
1 1201 Niederländifh- Indien. 
23 24 300 Straitd Settlements. 
39 84 406 Deutichland. 
1 493 Großbritannien. 
1 1413 Bereinigte Staaten von Amerila. 
1 619 Sandwich⸗Inſeln. 
1 93 Jaluit⸗Inſeln. 
2 212 zauritiuß. & 
e (wegen Sturmes zurüdgelehrt). 
3 | 2564 | 6ves zuruegetehrt) 
687 Sibirien. 


| 147 Borneo. 


nach der Delagoabai nur unbedeutend iſt (manchmal weniger alß 


1 Dollar, ſelten über 8 Dollars pro Tonne), ſo iſt anzunehmen, 


genommen bat, find auch die Deutſchen Dampfichiffe ſtark betheiligt | daß Lourenzo Marques eine Zulunft vor fih Hat. Da es ferner 


geweien, und zwar an bemjenigen von Bangkok 23 Dampfſchiffe in 
62 Fahrten, an demjenigen von Saigon 25 Dampfihiffe in 


109 Fahrten. 


Südafrikaniſche Republik. 


Eifenbahnverbindungen der Südafrikaniſchen Republik 
mit dem Meere, 


Ueber die Etfenbabnen, die bie Südafrikaniſche Republik mit 
einzelnen Hafenplägen in direkte Verbindung bringen, entnehmen wir 
den für Mai 1894 veröffentliten Consular Reports (Vol. XLV 
Nr. 164), was folgt: 

Die Arbeit an ber Trandvaallinie der DelagoabaisEifenbahn 
ichreitet rüftig vorwärts, und im näcdften Jahre wirb wahrſcheinlich 
der Betrieb nach den Goldfeldern eröffnet werden. Nad der Angabe 
des Präfidenten von Transvaal follen die Delagoabais und die 
Ratallinte in Pretoria zufammentreffen und zu gleicher Zeit eröffnet 
werden. Alsdann werben drei Eifenbahnlinien nad den Goldfeldern 
führen, eine von Kapland, über 1000 Meilen lang, eine von Natal, 
etwa 450 Meilen lang, und eine von Lourenzo Marques, 275 ober 
800 Meilen lang. Da die Waaren für die Goldfelder in Kapland 
im Durchſchnitt 12 pCt. in Natal 5 pECt., dagegen in Lourenzo 
Marques nur 3 pCt. Zoll zahlen, und da die Differenz zwiſchen 
den Frachten von überfeeiihen Häfen nad) den Kapbäfen und 


an der Süboftlüfte Afrikas den beften Hafen bat, fo wirb es für 
die Häfen der Kapkolonie ein beachtenswertber Konkurrent werben. 


Allgemeines, 
Berpadung von Ausfuhrwaaren.) 
Ueber die Verpackung und Verſendung von Waaren, bie für 
Südafrika beftimmt find, entnehmen wir den für Mai 1894 vers 
öffentliten Consular Reports (Vol. XLV Nr. 164), was folgt: 


Aapſtadt. 

Die Waaren werden an den Werften im Dock gelandet, für 
Waarenhäuſer ift geforgt. Nach dem Innern des Landes gehen bie 
meiften Güter mit der Eifenbahn. Die Behandlung der Waaren 
auf der Eiſenbahn ift gut. Berpadt follten die Güter werben in 
hölzerne Kiften von 3/4 biß 1 Boll Dide, bie mit waſſerdichtem Papier 
ausgelegt find. Die Schiffer Tlagen darüber, daß die Binnbebälter, 
in melden Baraffinöl verjendet wird, zu bünn fein, es follten 
ftärtere Behälter oder eiferne Gefäße verwendet werben. 


Bloemfontein. 

Die von den Vereinigten Staaten von Amerila nad dem 
Dranjeszreiftaat verfandtn Waaren werben entweder in Bort 
Elizabeth oder in Eaft London geldiht. Bon diefen Häfen gelangen 
fie mit der Eifenbahn nad den Stationen, die dem Beſtimmungsort 


1) Bergl. Hand. Arch. 1894 IL. ©. 109. 








Sübafrilaniihe Republik. 


em nädften liegen. Die Eiſenbahn fährt gerabe durch den Dranje 
Freiflant, die Waaren müflen daher von den Stationen zum Theil 
mit Dchſenwagen weiter befördert werden. Eine folhe Wagenlabung 
kann 8000 Pfund betragen. Wünſchenswerth ift, daß die einzelnen 
Koli wenn möglich nit über 500 Pfund wiegen, wegen ber bes 
quemeren Handhabung beim Berladen, da Krähne nirgends im Ges 
brauch find. Außerdem fallen bei naflem Wetter ober auf ben 
seihli vorhandenen rauhen Wegen die Wagen häufig um, und um 
fie wieder aufzurichten, müflen fie umgelaben werben, was natürlich 
dei Kollis von zu großem Gewicht ſehr erſchwert ift, da nur 2 ober 
3 Berjonen zur Hand find. 

Alle Waaren jollten in Kiften verpadt fein, die, wenn fie leicht 
verberblidde Waaren enthalten, mit Zinneinlage verjehen fein müßten, 
um fie gegen Schaden durch Regen zu ſchützen. Die Waaren werben 
in den Häfen mit Hülfe von großen Leichterfchifien gelöſcht und 
find bei fchlechtem Wetter den Unbilden befielben ausgeſetzt. Waaren⸗ 
hänfer zur Lagerung leicht verberblider Waaren find in allen Häfen 
der Kapkolonie vorhanden. 

Ale Kolli ſollten waſſerdicht fein, da fie beim Löfchen leicht 
durh Seewaſſer leiden. Schnittwaaren müffen in feften SKiften 
mit Blecheinlage verpadt fein, bie etwa 40 bis 50 Zoll im Duabrat 
groß und mit Winteleifen und Bändern verbunden find. Die gleiche 
Verpackung müflen Materialwaaren haben, die Koli bäürfen nicht 
mehr als ungefähr 200 Pfund wiegen. Flüſſigkeiten müſſen in 
ebenfo gefhühten Kiften verpadt fein, die nicht mehr ald 4 Dutzend 
Kuartflafgen oder 6 Dutzend Pintflafchen enthalten. Eiſenwaaren 
jollten in fefte Ballen gepadt fein, die Körben vorzuziehen find, da 
bei legteren in Folge ber rauhen Behandlung leicht Bruch vorkommt. 
Die Berpadung in Kiſten würde noch beffer fein. Feſte Dielen 
fönnen lofe verſchickt werben, abgepaßte Dielen follten indeß an ben 
abgeſchnittenen Enden mit Eifenbändern verfihert fein. Flur⸗ und 
Zimmerbielen follten zu Padeten, die nicht Über 150 Pfund wiegen, 
vereint und mit eifernen Reifen ober Bändern geſchützt fein. Well: 
blech ſolte in Bünbeln zu je 10 Stüd gepadt und mit feften Eifen- 
Bändern verihnürt fein. Die Zinnbüchſen, in denen Baraffindl ver: 
ſchickkt wird, dürfen nicht zu dünn fein, da fie fonft leicht bei ber 
rauhen Behandlung led werben. Jede Kifte muß eine Büchſe von 
10 Gallonen oder zwei Büdhfen von 5 Gallonen, die mit Schrauben» 
Röpfeln verjehen find, enthalten. Anderes Del ift in eifernen 
Arommeln zu je 1 und 2 Gallonen, bie in feſte Kiften verpadt 
werden, zu verfenden, trodene Farben in Trommeln von 1 Gallone 
Gehalt oder in Krügen ober Zinnbüchſen von 2 ober 3 Pfund Ins 
halt, Die in Kiften zu paden find, naffe Sarben in Trommeln von 
1 Gallone Gehalt. Bleiweiß und Mennige, troden ober naß, iſt in 
eiſerne Trommeln zu 7 Pfund und alsdann in ftarfe Kiſten zu 
berpaden. 


Johannesburg. 


AVe Schnittwaaren follten gewöhnlich in fogenanntes waſſer⸗ 
dichtes Papier verpadt fein, indem daB Papier zum Außlegen ber 
Kiften, in welden bie Waaren verfenbet werben, benugt wird. 
Schuhe und Stiefel find in getheertes Sacktuch, genannt 
Perfenning, zu verpaden. Ueber die Menge der in einem Kollo zu 
verjendenden Waaren lafſen ſich allgemeine Vorſchriften nicht geben. 
Cigarren unb Gigarretten find in Kiften mit Blecheinlage zu 
verpaden, Fleiſch in Buchſen in flärkere Kiſten, als fie gegenwärtig 
gebraucht werben, ba unter ben Kaufleuten über Verluſt in Folge 
mangelhafter Berpadung geklagt wird. Lubrilating- und Leuchtöl 
jollte in Kiften verpadt fein, bie entweder eine. 10 Gallonm-Büchie 


351 


oder zwei 5 Gallonen⸗Büchſen enthalten, Schwefelſäure in irdenen 
Krügen von 2 Gallonen Inhalt mit Schraubenftöpfeln, in Kreide 
(whiting) verpackt, ober in verbleiten Eifentrommeln zu 200 Pfund. 
Salpeters und Galzfäure find ebenfalls unter Berwendung von 
Kreide (whiting) in irbenen Krügen von 2 Gallonen zu verjenden, 
Duedfilber in etfernen Flaihen von 50,75 und 100 Pfund. Minens 
karren follten oben etwas weiter fein als am Boden, fo daß ſte 
ineinander paſſen, um beim Berpaden Raum und in Folge befien 
Fracht zu erfparen. Alle ſchweren Maſchinen werben gewöhnlich uns 
verpadt verſendet, die leicht verleglichen Theile müfjen indeß geſchützt 
fein. Aderbaugeräth, Wagen, Schublarren ze. follten fo dicht und 
feft als möglich verpadt fein. Flurbohlen und Überhaupt alle zus 
gerichteten Baubölzer müflen zu 6 biß 12 Stüd gebündelt, und bie 
Bündel mit eifernen Reifen verfehen fein. Diefe Art Hölzer jollten 
niemals unverpackt verjendet werben. Dynamit, Pulver und Munition 
kann nur nad) vorher eingeholter Genehmigung beim Gouvernement 
nach Südafrika eingeführt werden. Dynamit wird in Schachteln zu 
50 Pfund, Detonationztörper in folhen zu 100 Stüd verpadt, in 
jebe Kifte fommen 2350 Schachteln, Pulver wird in eifernen Trommeln 
verpadt. 


Dort Elizabeth. 

Die Waaren werben auf Segelihiffen in ber Regel viel lang- 
famer gelöfcht als auf Dampfſchiffen, landen von erftieren daher in 
befjerer Berfaffung. Bon allen Dampfihiffen und mit wenigen Aus» 
nahmen aud von den Segelfchiffen werben die Waaren vom Anker⸗ 
platz auf der Rhede in Leichterichifie geladen, welche fie alsdann nad 
den Kai bringen, wo fie unter Anwendung von Krähnen in bie 
Hafenbahn verladen und mit dieſer in bie Waarenhäufer gebracht 
ober am Hafendamm gelagert werben, von wo fie dann in bie 
Privatlaufhäufer gelangen oder auf bie Eifenbahn zum Transport 
ins Innere des Landes verladen werden. Gelegentlih fahren Schiffe 
von unter 600 Reg.sTonnen direlt an den nörblien Kai und ent 
laden bie Waaren in die Hafenbahn. Der Nordkai wird jegt vers 
längert, und wenn diefe Verlängerung fertig iſt, was in einigen 
Monaten zu erwarten ift, werben ale Segelſchiffe und auch Dampf⸗ 
fhiffe von entiprechender Größe am Kat anlegen Tünnen. 

Waarenhäufer find für alle Arten Waaren vorhanden mit Aus⸗ 
nahme von Bauholz, Eifen, Maſchinen, Steinkohle und fonftigen 
nicht leicht verderblichen Artikeln. Diefe lagern offen auf dem Hafens 
damm. 

Nah dem Innern des Landes werben die Waaren zumeift mit 
der Eiſenbahn verjandt, die jet alle Hauptftäbte der Kapkolonie 
verbindet und durch den DranjesFreiftsat und die Sübafrifanijche 
Republik bis Sohannedburg, dem Centrum der Goldmineninbuftrie, 
und bis Bretoria, ber Hauptftadt der letztgenannten Republil, führt. 
Die Waaren erfahren daher auf dieſer Route Feine Umpadung. 
Dchfenwagen werben zum Transport der Waaren nad) Orten benutzt, 
die nit an den Bahnlinien liegen, in manden Fällen können fie 
auch mit der Eiſenbahn wegen billigerer Frachten konkurriren. Die 
Waaren, die mit Ochſenwagen verfandt werben, gelangen gewöhnlich 
in befferer Berfaffung zur Ablieferung ald die mit der Eijenbahn 
beförberten. 

Die äußere Berpadung ber Waare richtet fich nach ihrer Beſchaffen⸗ 
heit. Weber bie Verpadung der aus Amerika verfandten Waaren 
iſt keine Klage geführt worden, nur fol das Material zu den 
ParaffindlsBiihfen (tins) Häufig zu bünn fein. 


392 


Tarragona. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 

Das Reſultat der 1898er Weinernte in der Provinz Tarragona 
bat ſich ala ein nichts weniger als befriedigendes herausgeſtellt. Die 
ungewöhnlichen klimatiſchen Berhältniffe, die während des Frühjahrs 
und Sommers herrihten, baben die Trauben brei bis vier Wochen 
vor der Üblichen Zeit zu einem Reifezuftand gebracht, der die Kelterung 
derſelben, ehe fich der Farbftoff genügend entwidelt hatte, nothwendig 
machte. In Folge defien ift ein großer Theil der Ernte farblos und 
wenig tanninhaltig ausgefallen; dagegen kann in quantitativer Be⸗ 
ziehung die Ernte ala eine gute Mittelernte bezeichnet werben. 

Die Deftilation und Rektifikation von Weinfprit bat, begünftigt 
durch die billigen Preife der für die Ausfuhr nicht brauchbaren Weine, 
einen bebeutenden Aufichwung erhalten, jo daß jet rektifizirter 
40 progentiger Weinfprit um ein gutes Drittel billiger zu haben ift 
als im vorigen Jahr. 

In Mandeln und Hafelnüflen ift eine vorzügliche Ernte zu ver 
zeichnen, wie fie feit vielen Jahren nicht bagewefen ift, und bat bie 
Ausfuhr diefer Artikel ſowohl nah Großbritannien als nad den 
Vereinigten Staaten von Amerika ſehr zugenommen. 

Ueber den auswärtigen Handel unb über den Schiffsverkehr 
Tarragonas in den Jahren 1892 und 1893 geben folgende Leber 
fihten Aufſchluß: 

1. Einfuhr zur See. 


1893. 1892. 
Wertb Werth: 
Mark. Mark. 

Getreide................ 7 311 860 4 186 600 
Tabak.................. 3051 080 3 640 000 
Betroleum..... ......... 1463 600 1195 200 
Geſalzene Fiſche ......... 1 355 340 1 503 000 
Leere Fäſſer ............ 1 253 840 805 340 
Faßdauben ............. 904 000 208 300 
Steins und Holzkohle .... 661 180 808 000 
Spirituß ............... 399 240 678 320 
Holz ................... 348 200 637 540 
Chemische Brodulte...... 272 560 388 380 
Schwefel ............... 265 200 625 480 
Rartoffelmehl ........... 150 000 _ 
Guano ................. 138 760 232 600 
Kurz u. Nanufalturwaaren 131 400 775 440 
| 3] } 96 800 160 000 
zufammen einjchl. der nicht 

bei. aufgeführten Artilel 18596160 17404800 

2. Ausfuhr zur See. 

Wein .................. 15819840 14959 560 
Hafelnäfle .............. 2 882 380 2 172200 
Spiritus ............... 1869 560 1081 440 
Mandeln ............... 1 569 200 686 600 
Mehl .................. 1 406 540 854 040 
Del ................... 673 600 403 080 
Leere Fäfler ....... nun. 130 660 107 860 
Papier ................. 113 800 118 300 
Petroleum .............. 62 540 65 100 
zufammen einichl. anderer 

Artikel............... 24675120 201569 660 


1) Wegen des Boriabres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 141. 


Tarragona. — La Guaire. 


3. Schiffsverkehr. 


SED Venen EEE ———————e 











Segelihifte. | Dampficiffe | Zufammen. 
Rationalität... || 

Uns | Negs | Am | Reg» | Ans | Reg. 

zahl. | Tonnen. | zahl. | Tonnen. | gabl. | Tonnen. 
Britilde......... — 
Spantide........ 11 993 


Schwediſche und 
Norwegiſche .... 


Griedilhe ....... 
Nuffiide......... 





2a Guaira. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 
Die Einfuhr nah Guaira betrug im Jahre 1893 86 548 132 kg 
gegen 68 637 650 kg im Jahre 1892. 
Ausgeführt wurden von da im Sabre 1893 13 204 959 kg gegen 
19 086 417 kg im Sabre 1892. 
Der Schiffönertehr im Hafen von Guaira während ber Jahre 
1892 und 1898 vertheilte fich der Nationalität nad, wie folgt: 
1893. 1892. 


Dampfs Segel: Dampf Segel: 

Nationalität. Schiffe. ſchiffe. ſchiffe. ſchiffe. 
Deutſche................ 45 2 45 3 
Britiſche................ 90 15 65 15 
Franzöſiſche ............. 87 — 76 1 
Niederländiſche .......... 23 — 36 — 
Spaniſche .............. 21 3 12 9 
Nordamerikaniſche........ 74 8 74 9 
Däniſche ............... — 1 — 4 
Ruſſiſche ............... — 4 — 3 
Norwegiſche ............. — 14 — 2 
Italieniſche ............. — — — 1 
Defterreih»Uingarifhe .... — 1 — 1 
zulammen... 340 48 308 48 


Bon Europa kamen mit Ladung 200 Dampfihiife und 33 Segel: 
ſchiffe, Darunter 26 Deutſche Dampfichiffe und 2 Deutiche Segelſchiffe. 

Bon Nordamerika kamen 74 Dampfſchiffe und 14 Segelichiffe 
mit Ladung an. 

Mit Ladung gingen aus nah Europa 91 Dampficiffe, Darunter 
20 Deutihe Dampficiffe, und nah Nordamerika 43 Dampfſchiffe. 

Sarupano wird von den Franzöfiihen Dampfichiffen der Com⸗ 
pagnie Goͤnsrale Transatlautique und den Niederländiſchen Dampf⸗ 
ichiffen der Linie Köninklijke Weſtindiſche Matldienft”, Cumana ſowie 
Guanta von den Schiffen der letzteren Linie befucht. 


1) Bergl. Hand. Arch. 1891 II. &. 508. 








NAubland. — Bloemfonteln. 


Rußland. 
Rußlands Handel mit China über Kiachta 
im Jahre 1893.') 
(St. Peteröburger Zeitung vom 11./23. Juni 1894.) 
Im Laufe des Jahres 1893 find über Kiachta nah China für 


2 364 239 Rubel Waaren ausgeführt worben, davon: Ruſſiſche Waaren 


für 935 623 Rubel (gegen 1416113 Rubel im Jahre 1892), außs 
ländiihe Waaren für 195379 Rubel (gegen 264189 Rubel im 
Jahre 1892), Golb und Silber für 1 115 782 Rubel (gegen 1 062 859 
Rubel im Jahre 1892) und NKrebitbillete für 117455 Rubel (gegen 
221 836 Rubel im Jahre 1892). Im Vergleih mit dem Jahre 1892, 
wo nad China Waaren für 2964 946 Rubel auögeführt wurben, 
bat ſich Die Ausfuhr des Jahres 1898 um 20,3 pCt. oder 600 708 
Aubel verringert. Die Ruſſiſchen Exportwaaren vertheilen ſich nach 
Hauptgruppen in folgender Weife; 


1892. 1893. 
Rudel, 
Lebensmittel................ 12699 11303 
Rohſtoffe und Halbfabrilate..... 46 9880 17701 
Fabrikate............... 1106478 717 688 
Verſchiedene Waaren........... 249 956 188 930 
zufammen........ 1416 113 986 622 


In der Gruppe ber Lebensmittel nimmt bie erſte Stelle die 
Ausfuhr von Schweinen und Ebern ein; ausgeführt wurden davon 
für 6540 Rubel gegen 8607 Rubel im Sabre 1892, Ferner wurben 
ausgeführt Hausgeflügel für 1730 Rubel, Raffinadeguder für 
1469 Rubel. 

Die Waareneinfuhr über Kiachta nad Rußland erreichte im 
Jahre 1893 die Wertbziffer von 14 908 069 Rubeln und bat die Ein» 
fuhr des Vorjahres um 2 p&t. oder 277 881 Rubel überftiegen. Die 
aus China Über Kiachta eingeführten Waaren vertheilm fih in 
folgender Weife: 


1892. 1893. 
Rubel. 

Chineſiſche Waaren................... 13 279 744 18878 580 

Nongoliſche ................... 155 685 165 939 

Kreditbillete ....................... 113 111 82 856 

Ruſſtiſche Maaren...................... — 4720 
Zufuhr Chineſiſcher Waaren ins Transbailal⸗ 

Gebiet und andere Ortſchaften Sibiriens 1076 725 1331002 

jufammen....... 14 6252656 14908 096 


Unter den eingeführten Chinefifhen Waaren nimmt der Thee 
die erfte Stelle ein. Es wurden indgefammt für 12978 958 Rubel 
Thee eingeführt gegen 12979 295 Rubel im Jahre 1892, und zwar 
entfielen Davon auf ſchwarzen Three 7 727 864 Rubel (gegen 7 445 310 
Rubel im Jahre 1892) und auf Ziegelthee 5 251 594 Rubel (gegen 
5533 985 Rubel im Jahre 1892). 

Außerdem wurden von den Ehinefen ins Transbailals@ebiet, 
in bie Stabt Irkutsk und in andere Drtichaften Sibirien eingeführt: 
gewöhnlicher Schwarzer Thee für 270 085 Rubel (gegen 214 450 Rubel 
im Jahre 1892), gewöhnlicher Ziegelthee für 488017 Rubel (gegen 
379 776 Rubel im Jahre 1892), ſchwarzer Ziegelthee für 289 000 
Rubel (gegen 187540 Rubel im Sabre 1892) und biverie Waaren 
für 333 900 Rubel (gegen 294 960 Rubel im Jahre 1892). 


1) Bergl. Hand. Ar. 1892 II. ©. 576. 
Oentſches Handeis Archiv 1894. IL 


— — 


353 
Zuckerrübenanbau im Jahre 1894.') 


Nach einer im Finanzanzeiger vom ar 1894 erfchienenen 


Ueberfiht hat ver Zuderrübenandau in Rußland im Jahre 1894 
abermal3 zugenommen. Bis zum 15. Mai (a. St.) waren Mit 
BZuderrüben beftellt: 306 893 Defljätinen gegen 298 300 Defljätinen 
im Jahre 1893. Im Sabre 1898 vergrößerte fih das Areal der 
Ausfaaten gegen 1892 um 20 294,5 Defifätinen. 

Eine Vergrößerung des Areals der Außfaaten wurde faft in 
allen Gouvernements Tonftatirt, welche fi mit ber Nultur von 
Aunfelsüben befaffen, mit Ausnahme ber Gouvernementd Bobolien, 
Charkow, Kali, Kelez und Jeniſſei. Am bebeutenpften war bie 
Steigerung der Ausfaaten in den Gouvernements Kiew unb Sſamara. 
Die Ausfaaten haben im Allgemeinen einen mehr als befriebigenven 
Stand; dad Wetter war im Süden für die Aufgänge günftig. 

Die Anbauflächen vertheilen fih auf die einzelnen Gouverne⸗ 
ments, wie folgt: 


Anbaufläche 1894 mehr (+) 
in Defliätinen. oder weniger 
- &ouvernements 1894. 1893. (—) alö 1893. 
Beffarabien .......... 900 810 + 90 
Wolhynien ........... 166383 168382 + 151 
Kiew............... 82847 73681 + 9166 
Bodolien ............ 64586 68666 — 4080 
RWoroneid........-... 9 208 9056 + 152 
(, 2172.) 018 296% + 502 
Diel ................ 2660 1847 + 813 
Poltawa ............. 2377 2169 + 208 
Sfamara ............ 2 170 927 + 1243 
Tombow.. ........... 5207 5055 + 152 
Tula................ 2370 2310 + 6% 
Charlow ............ 35927 40411 — 4454 
Tſchernigow .......... 10 530 8 630 + 1900 
Warſchau ............ 21856 20399 + %7 
Kaliſch .............. 3663 3782 — 119 
Kelez................ 2 324 2443 — 119 
Lomza .............. 1020 980 + % 
Ljublin.............. 3654 3493 + 161 
Beirolow ............ 1430 1 360 + 0 
Plozk......... ....... 3 764 3191 + 573 
Radom .............. 1 565 1420 + 18 
Sedlez .............. 1207 1112 + 95 
zuſammen Guropätiches 
Rußland .......... 805496 297 820 + 7676 
Df:Sibirien: 
Seniflei........0..0... 397 480 — 8 
überbaupt............ 306 893 298 300 + 1593 
Bloemfontein, 


Handelsbericht für das Jahr 1893.°) 
Sn Folge anhaltender Dürre und Berwüftungeu durch Heufchreden 
gingen bie Hälfte der Ernte und drei Fünftel alles Viehes zu Grunbe. 
Unter folden Umftänden waren auch die Verhältnifſe für den 
Handel ſchlecht. 
I) Bergl. Hand. Arch. 1898 IL. &. 8756. 
9) Gbenda 1892 IL ©. 846. 


Bloemfontein 


354 

Sm Jahre 1893 wurden für 65000 Pfo. Sterl. weniger Waaren 
in die DranjesRepublit eingeführt als im Sabre 1892. Die Gefammts 
einfubr betrug 717603 Pfd. Sterl. 


Sn den Jahren 1892 und 1893 wurden von hauptſächlicheren 
zolpflichtigen Waaren eingeführt: 


Werth: 
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
1892. 1893. 
Ackerbaugeräthe.................... 12 082 19 400 
He und Bier....................... 7859 6 364 
Kleidungsſtücke...................... 60 601 52 498 
Säcke .............................. 14 860 21 570 
Lichte.............................. 4782 34% 
Magen, Karren ıC. ........... ....... 1 764 11% 
Gement ............................ 8 699 1043 
Käſe ....................... ...... 1924 1799 
Kaffee ............ ................ 44 460 47156 
Zuderwaaren, eingemadte Früchte ac. .. 4 943 3161 
Getreide und Mebl ............... ... 4224 2 885 
Baummollenwaaren .................. 58 836 68 487 
Drogen und Arzneien................ 71% 9 736 
Dynamit ........................... 10 320 14 776 
Topferwaaren, Glaswaaren ........... 7172 6411 
Fiſche.............................. 5428 47% 
Möbel und Kunfttifchlerwaaren ........ 19 964 20 668 
Gewehre X.......................... 7168 2295 
Schießpulver............. ........... 2332 1570 
Putzwaaren, Strumpfwaaren x. ....... 136 169 120 154 
Hute............................... 6 064 5476 
Eifenwaaren und Meflerihmiebmwaaren .. 55 810 43 441 
Eifen in Barren, Blatten 2c........... 1594 1637 
Wellblech........................... 17 982 16 121 
Leder und Leberwaaren, Schuhe u. Stiefel 44 823 35 777 
Leinenwanren ....................... 5 294 6436 
Fleiſch, geſalzen und fonft Tonfervirt.... 8717 3493 
Mineralöl .......................... 4184 4 345 
Sarbe, Terpentin, Firniß............. 2 584 2466 
Eßwaaren, nicht beſonders genannt..... 23 503 21 771 
Reis............................... 3774 2809 
Sattlerwaaren ...................... 970 1947 
Seife.............................. 5 584 6422 
Spirituoſen......................... 9605 7047 
Phantaſieartikel, Schreibmaterialien, Gas 
lanteriewaaren.................... 10 100 7227 
Zucker............................ 32 298 33 750 
Thee .............................. 4.098 4710 
Eigarıen ..................... ...... 2122 1953 
Sigarretten und Schnupftabal.......... 1582 1906 
Wein .............................. 1847 1176 
Holz, unbearbeitet ................... 12 828 11 979 
„behauen....................... 9218 7663 
Holziwaaren, auögenommen Möbel ...... 9 953 10171 
Wollenwaaren....................... 45 788 35 733 
zufammen einſchl. der minder wichtigen 
Artikel......................... 781 129 717 603 


Die Ausfuhr — Über bie Fein ſtatiſtiſches Material vorliegt — 
ift ebenfalld ſehr Stark zurüdgegangen. 

Die Nachfrage nah Stahldraht, glatt und gezadt, zum Eins 
friedigen der armen, mebrt fi, ebenſo die nad ‚galvanifirtem 


. — Eolumbien. 


Wellblech zur Errichtung von Unterlunftsräumen für Vieh und 
Scheunen für Futter, nad Waſſerhebungsmaſchinen der verſchiedenſten 
Art zum Fördern von Wafler behufs Bewäflerung und von landwirth⸗ 
Ihaftlihen Geräthen aller Art. In Iekterem Artikel haben bie 
Amerilaner das Feld erobert gegenüber den Engländern, während 
die Deutihe Induſtrie — mit Ausnahme von einigen Pflügen — 
bisher noch feine Einfuhr aufzuweiſen hatte, auch gar feine Anftrengung 
gemacht bat, in Konkurrenz zu treten. Hierin kann nur Aenberung 
geichaffen werben, wenn das Veifpiel namentlich der Amerilaner und 
Engländer recht intenfiv nachgeahmt wird. 

Die Deutihen Induftriellen begnügen fi im Gegenfak zu ben 
Amerikanern und Engländern zum größten Theil damit, einem 
Bertrauensmann einen Deutichen Preiskourant — ohne befondere 
Beichreibung oder Illuſtration — zu jchiden mit dem Erſuchen, dens 
ſelben bei den Interefienten zirfuliven zu laffen. Das Zweckloſe eines 
folhen Vorgehens liegt auf ber Hand. Es ift durchaus nötbig, 
daß Vertreter das Land bereilen und bie Verhältnifie ſtudiven; das 
Land muß beftändig — monatlid oder vierteljährlid — mit Preis⸗ 
lüften in Holländiſcher und Englifger Sprache überſchüttet werden; 
dieſe Liften müflen reichlich iuftrirt jein und ausführlicde Beſchrei⸗ 
bungen enthalten. 

Das Land hat feine eigene Induſtrie; Alles muß eingeführt 
werben. Es bietet fih demnach ein ziemlich ertragfähiges Abſatz⸗ 
ebiet. 

— Die Diamantproduktion betrug 209 668 Karat im Werthe von 
414 380 Bid. Sterl. 


Eolumbien. 
Einfuhr im Sabre 1892.') 
Der Werth der Einfuhr im Jahre 1892 ftellte ſich, wie folgt: 


Velos. 

Einfuhr aus Deutſchland................. 1 315 430 

n Frankreich................ 2 244 459 

n „ Großbritannien........... u... 4289276 

n „n ben Verein. Staaten v. Amerila 1816263 

n „ anderen Ländern „......0....- 760 932 

zufammen... 10426 360 

Die Einfuhr an Geld beitrug ............. 21 900 
Außerdem wurden eingeführt: 

über Cucuta an Waaren ............... 1 121 622 

an Geld .................. 849 698 

über den Meta etwa................... 44 066 

vom Iſthmus von Banama............. 225 707 

überhaupt... 12189 268 


Diefe Ziffern zeigen gegen das Sahr 1891, wo die Gelammt: 
einfuhr auf 14886 786 Peſos geihäßt wurde, eine Abnahme von 
2697 483 Peſos. 

Deutihland, welhes im Sabre 1891 bei der Einfuhr mit 
1 684 795 Peſos betheiligt war und bie dritte Stelle einnahm, ift im 
Sabre 1892 nur mit 1815430 Peſos betheiligt und fomit auf ben 
legten Play unter den an der Einfuhr hauptſächlich betheiligten 
Ländern gebrängt worben. 

Als Erllärung bierfür dürfte bie im Jahre 1892 in Hamburg, 
dem Hauptaudfuhrplag nad Columbien, ausgebrochene Cholera und 


1) Bergl. Hand. Ach. 1898 IL ©. 489. 





Columbien. — Sübanfiralien. — Gmyrna. 


bie in Folge davon in Columbien getroffenen Mafregeln gegen 
Yulaffung von Provenienzen aus Deutichland anzuſehen fein. 

Trog dieſer für den Einfuhrhandel aus Deutſchland ſchwer in 
die Wagſchale fallenden Umſtände wurden bie nachfolgenden Artifel 
vorzugsweife aus Deutſchland begogen: 

Einfuhr aus: 


Deutihs d. V. St. von Frank⸗ Großbris 
land. Amerika. reich. tannien. 
kg kg kg kg 

Bier.............. 606 854 227172 3610 362489 

Steingut u. Porzellan 8387978 31 364 122882 177634 

Bapier ........... 337857 149318 220 721 33 635 

Glaswaaren ....... 274754 135096 114 885 82 948 

Blei.............. 18 925 9 092 12 061 69 652 
Pianos und fonftige 

Nuſtkinſtrumente. 37 169 14 350 19 622 84 847 

Zink.............. 16 519 9 884 4 258 10 708 

Binn ............. 6 769 506 2 221 3 388 


Sn allen anderen Xrtileln ift Deutichland gegen die anderen 
Länder erheblich zurüdgeblieben. 


— 


Südanftralien. 
Einfuhr von Kols im Jahre 1893.') 


In Folge des Ausftandes der Arbeiter in dem Gübauftralien 
benachbarten Silberbergwerlöbezite von Brolen Hill während ber 
Monate Zuli biß November 1892 mußten bie in Sübauftralien bes 
fiehenden Schmelzwerke ihren Betrieb einftellen. Cinige dieſer 
Schmelzwerle eröffneten den Betrieb erft wieder im Jahre 1898. 

Da indefien größere Kofälieferungen bereitß vorber in Europa 
abgeſchlofſen und nah Südauſtralien geſendet waren, fo kam es, 
daß fich daſelbſt Ende 1892 faſt 50000 Tonnen Koks noch unver⸗ 
wendet auf Lager befanden. 

Aus dieſem Grund weiſt die Einfuhr von Koks im Jahre 1893 
weſentlich niedrigere Zahlen auf wie in dem Worjahre, während ber 
Verbrauch in erfigenanntem Jahre fi thatfächlidy nicht verringert hat. 

Die Kolseinfuhr in den leiten brei Jahren betrug: 


1891. 1892. 1893. 
Länder der Herkunft: Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
Deutſchland ................... 28688 22455 14113 
Großbritannien ...... .......... 70 921 74 940 41868 
Viktoria ........... ........... 89 56 4 
Reu:Südmwaled....... .......... 8 608 297 11 497 
Neu⸗Seeland .......-- ....... .. 1178 1 756 — 
Queensland ...... ........ ..... — 390 — 
Belgien ...................... 984 — — 
Holland ........... ........... 3376 — — 
Vere inigte Staaten von 1 Amerila. — — 19 
zuſammen ............ 113694 99898 67037 


Deutihland if bei den Kolslieferungen nach Süudauſtralien 
weientlicy betheilig. Gegen 1891, wo die Deutſche Einfuhr etwa 
ein Biertel der Gejammteinfubr betrug, hat fi Diefelbe in ben 
Jahren 1892 und 1893 indeß verringert. 

Es wird behauptet, daß die 1892er Lieferungen aus Deutichland 
den geftellten Anforderungen weniger entipradden als früher; die Eins 
fuhr aus Deutihland Fam daher faft gänzlich zum Stillſtand. Geit 


2) Wegen bed Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 II. ©. 847, 


355 
Mitte 1898 fol fi die Qualität wieder gebeflert haben. Es kommt 
bauptiädhlih darauf an, daß beim Brande möglichſt wenig Aſche 
zurüd bleibt, und daß die Waare reih an Kohlenftoff, troden, hart 
und feft zufammenhaltend iſt. Hierin fcheint ben früheren Klagen 
gegenüber Beſſerung eingetreten zu fein, und werben bie neuerbings 
erfolgten Lieferungen als von genügend guter Qualität bezeichnet. 

Die Einfuhr aus Deutichland ift feit einiger Zeit mieber im 
Steigen. Die im Jahre 1893 gelieferten 14000 Tonnen gelangten 
fämmtli in ber zweiten Jahreshälfte zur Ablieferung. Im Sabre 
1894 find bis Witte April bereit? 16000 Tonnen aus Deutichland 
angelangt oder unterwegs. 

Die Kolspreife ftehen in Adelaide zur Zeit ſehr niebrig. Der 
Werth von Koks daſelbſt wirb gegenwärtig auf 30 bis 34 Schilling 
für Die Tonne je nad) Qualität berechnet. 

Bon großer Wichtigkeit für den Kolsbebarf in Südauftralien 
ift der Stand der Silberpreile. Einige der Heineren Bergmwerte 
haben in Folge fehlender Rentabilität ſchon die Arbeit einftellen 
möüfjen. Ein weiteres Fallen der Gilberpreife Tönnte weitere Ein» 
ftelungen des Betriebes zur Yolge haben, wodurch fich der Koks⸗ 
verbrauch entſprechend verringern würbe. Die bebceutendfte Bergwerks⸗ 
geſellſchaft des Broken Hl» Bezirks foll allerdings fo reiche Erze zu 
verarbeiten baben, daß bie Arbeit noch lohnend erfcheinen mürbe, 
folange der Silberpreid auf über 18 Pence für Die Unze fteht. 

Die Deutſchen Kolsöfen dürften, folange fie in Bezug auf 
Dualität und Breife mit den Engliſchen wetteifern, auf einen ent- 
fpredenden Antheil an ben Lieferungen für Sübauftralien rechnen 
Tönnen. 


— — — — — 0. 


Smyrna. 
Einfuhr von Zucker und anderen Kolonialwaaren.) 


Buder: Die Einfuhr im Jahre 1893 murbe auf 71100 Säde 
im Wertbe von 3200000 Franken veranichlagt, gegen 75000 Säde 
im Werthe von 8160000 Franken im Sabre 1892. 
Davon murben bezogen: 
aus Defterreid 60500 Säde Gentrifugal Pils, 


4500 „ Concaſſo, 
2800 Kifthen Würfelguder, 
„Frankreich 800 Säde " 
„ Rußland 1500 , Sandzucker, 
„Aegypten 1000 „ 


Demnad behauptet Deiterreich nach wie vor feine präbominirende 
Stellung. Ein Verſuch, Ruſſiſchen Buder in größerem Maßſtabe ein- 
zuführen, wurde Ende Dezember gemacht, aber der Erfolg entiprad) 
nicht den Erwartungen. Einzig und allein in den Zuderbädereien 
kann derſelbe auf bebeutenden Abjag rechnen, und auch in diefen nur 
bei einem Preisunterfchieb von etwa 5 p&t. gegen den Deſterreichiſchen 
Bild. Der Aegyptifche Zuder ift wegen feiner gelblichen Farbe uns 
beitebt. Franzoſiſchem Würfelzuder wurde durch Defterreichifche Waare 
in Kiftenverpadung von 25 und 50 kg eine ſtarke Konkurrenz ges 
madt, und dürfte er nur ſchwer wieder ben früheren Abſatz finden. 
Der Konſum von Würfelguder entſprach nicht den Erwartungen, ein 
erheblicher Theil der eingeführten Menge war zu Anfang dieſes 
Sabres noch unverkauft. 

Die Beriuche, Deutſchen Zucker einzuführen, wurben neuerbingd 
nicht wieder aufgenommen. 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arc). 1893 II. ©. 488. 
48% 





356 
Die Preife ſtellten ſich durchſchnittlich folgendermaßen: 


Franken. 
Deſterreichiſcher Centrifugal⸗gucker für einen Sad von 100 kg 44 
” Concaſſs " n ” "” ” n 37,15 
„ Würfel ............ fr „ 47 
Seanzöfiiher Zucker .................... „48 
Ruſſtſcher ......................... n „ 41,50 
Aegyptiſcher .................... en „ 4 
Kaffee. Die Einfuhr belief ih auf 29300 Säde zu je 60 kg 


netto im Werthe von 3600 000 Franken, gegen 30200 Säde im 
Werthe von 3 500 000 Franken im Jahre 1892. 

Trotz des im Allgemeinen ungünftigen Sabre hielt fich der 
Konſum auf der alten Höhe. Brafilfaffees find nad wie vor bie 
einzig gangbaren Sorten. Im Allgemeinen verlangte der Konſum 
beffere Sorten. Gute und felbft feine Santos ſowie braune Rios 
waren begehrt, während geringe dunkle Rios nicht mehr den früheren 
Abſatz finden und Verſuche in billigen Vahias fchlechte Nefultate er⸗ 
gaben. Biel Abfak hatte eine Miſchung verſchiedener Sorten. 

Bon den Europäiſchen Märkten hatte Trieft den Hauptantheil 
an dem Smyrnaer Geſchäfte, wogegen die Einfuhr über Marfeille 
zurüdgegangen und aud die direkten Bezüge aus Rio geringer 
wurden. Genua, Havre, Bremen und Hamburg find in der gleichen 
beſcheidenen Weife wie früber an dem Kaffeegeichäfte betheiligt 
geweſen. 

In den Trieſtiner, von einer Aktiengeſellſchaft betriebenen Kaffee⸗ 
Verleſeanſtalten bearbeitet man den Kaffee nach hieſigem Geſchmack 
und läßt ihn in allen für den Smyrnaer Markt wünſchenswerthen 
Rüancen färben. Durch diefes Vorgehen ift die von dort kommende 
Waare in Smyrna gut eingeführt worden. 

Die Durchichnittöpreife ftellten fih auf 227,50 Sranfen für 
100 kg und 134 Franken für Säcke von je 60 kg netto. 

Reis. Die Einfuhr wurde auf 54910 Säde im Werthe von 
1350 000 $ranlen, gegen 71000 Säde im Werthe von 1710000 
Franken im VBorjahre veranſchlagt. 

Aus Rangun in direkter Verladung kamen 43100 Säde. Die 
verbleibenden 11870 Säde waren größtentheil® Stalienifcher Bros 
venienz. 

Sapaniicher Reis vermochte fih nicht dauernd einzuführen und 
dürfte nicht die in der Türkei gewünſchten Eigenihaften haben. Der 
Türke legt für feinen Pillaf, in welcher Form der Reis in dem 
hiefigen Lande gewöhnlich angerichtet wird, Werth darauf, daß er 
recht körnig und troden ift, währen der Japaniſche Reis klebrig ift. 
Die Verfuche mit der Einfuhr des lekteren wurden nicht wiederholt. 
Auch die in Hamburg und Bremen raffiniten Indiſchen und Jawa⸗ 
nifhen Sorten gaben zu keinem nennenswerthen Geſchäfte Anlaß, 
weil fie dur den Stalieniihen Reis verdrängt wurben. Leßterer 
ſtellte fich, Hauptfächlich in Folge des niedrigen Standes ber Italie⸗ 
niſchen Kurſe, jehr billig. 

Die Durchſchnittspreiſe waren folgende: 


Franken. 
Rangun⸗ Reis für den Sad zu 2 Engliſchen Centnern 24 
Somburger ................... für 100 kg 28 
Japaniſcher .................... „ „ 30 
Genueier m oreenn meer nennen n „ 35 
n raffinizter Reid ............... n n 88 


Emyme. — 


Mogador. 


Mogabor. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Einfuhr. 

Die Einfuhr tft im Vergleich zum Jahre 1892 nahezu dieſelbe 
geblieben. Der Werth der Einfuhrwaaren betrug im Sabre 1893 
4 758 500 Mark gegen 4 757 736 Marl im Jahre 1892. Bei den eins 
zelnen Waarengattungen, auch bei den Standarb- Artikeln wie Man: 
&efter-Baummollenwaaren und Thee (beide nur von Großbritannien) 
treten keine weientliden Abweichungen bervor, nur Zuder weiſt eine 
Mindereinfuhr im Werthe von 328 760 Mark gegen daß Jahr 1892 
auf, was jedoch durch ſtärkere Einfuhrwerthe bei den übrigen Artileln 
ausgeglichen worden ift. Die Einfuhr Deutihlands betrug im Jahre 
1893: 269 600 Mark gegen 229 600 Mark im Jahre 1892. 


Ausfuhr. 

Auch bei der Ausfuhr ift im Vergleich zum Jahre 1892 ein 
weſentlicher Unterfhied nicht zu bemerken gemejen. Der Ausfuhr⸗ 
werth betrug im Sabre 1893 5273580 Mark gegen 5 0370% Mark 
im Sabre 1892. 

Im Bergleih zum Borjahr partizipiren die verfchiedenen 
Länder an der Gelammtausfuhr, wie folgt: 


1892. 18983. 
Prozent 

Deutihland ................ 11,50 16,76 
Großbritannien.............. 50,80 35,50 
Frankreich................. 27,30 26,50 
Spanien ................... 0,70 350 
Portugal .................. — 0,75 
Italien .................... 2 2,50 
Marokkaniſche Küfte.......... 7 14,50 


Während demnah die Ausfuhr nah Deutihland von 11 auf 
16 pSt. geftiegen ift, ging die Ausfuhr nad, Großbritannien von 50 
auf 35 p&t. zurüd. Die Ausfuhr nah Frankreich ift unveränbert 
geblieben, und die Ausfuhr nah den Naroklaniſchen Küftenhäfen ift 
durch Die Getreide und Delvusfuhr von 7 auf 14,50 pPCt. gefliegen. 

In Folge der Inappen Winterregen ift die Getreideernte im 
verflofienen Jahre ſehr fchlecht ausgefallen. Das Ernteergebnik macht 
ſich bejonders bei der Ausfuhr von Bohnen bemerkbar, welde um 
1148 Tonnen zurüdgegangen ift. 

Für die Urtilel Cedern, Sumin, Dlivendl, Radir Ire os, 
Schaffelle, Schweißwolle ift augenblidlih Deutihland Das 
wichtigfte und bei Weitem vortheilhafteite Abjahgebiet, und die Saupt: 
quantitäten diefer Produkte werden nach Deutihland ausgeführt. 

Die Zufuhren von Gummi arabicum aus Timbuctu haben 
in Folge der andauernd niedrigen Breife nahezu aufgehört. 

Knochen wurden im Sabre 1898 nicht ausgeführt, da die Mus: 
fuhrerlaubniß bis auf Weitered wieder aufgehoben worden ift. 

Die Sandaracs und Mandelernten find wie im Jahre 1892 
ergiebig geweſen. 

Die Ausfuhr von Ochſenfellen nad) Ztalien und Portugal hat 
fi neuerdings wieder gehoben, während biefer Artikel für die übrigen 
Länder keine Bedeutung bat. 

Olivenöl wurde fehr viel gewonnen. Die Ausfuhr iſt in Folge 
befien gegen das Borjahr um 893 Tonnen geftiegen. 

Die Wahsprobuktion ift durch den Negenmangel gegen das 
Borjahr etwas zurüdgegangen. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ard. 1898 IL ©. 306. 








Moyador. 


Die Ausfuht von Wolle und Ziegenfellen war ber vors 
jährigen beinahe gleich. 

Die Ausfuhr nah Deutichland zeigt gegen bad Vorjahr feine 
befonderß bervortzetenden Abweichungen. 

Die Sildergelbverhältnifie wirken beſonders auf DaB Einfuhr: 
gefhäft inſofern andauernd hindernd, als das Agio auf die Spaniſche 
Valuta im Laufe des Jahres von 18 auf 26 pEt. geftiegen if. 

Die Ernteausſichten für dad Jahr 1894 find dank ber in regel» 
mäßigen Zwifchenräumen niebergegangenen Winterregen recht günftig. 
Die Felder fowohl als die Mandelbäume berechtigen zu ben beiten 
Hoffnungen. Auch die Dlivenernte bed Winters 1898/ in ben 
Provinzen Hara und Sus ift eine fehr reichliche geweſen. 


Schifffahrt. 

Im Hafen von Mogador verehrten im Jahre 1898 111 Schiffe 
von 85 025 Reg.-Tonnen gegen 117 Schiffe von 92 978 Reg.sTonnen 
im Jahre 1892. Die Abnahme von 6 Schiffen mit 79658 Reg.⸗Tonnen 
rührt von ben durch Unterbringung der Meltapilger auf der Mogabors 
Inſel bervorgerufenen Duarantänemaßregeln ber, durch welche nament⸗ 
ih der Verkehr mit den Kanarifhen Infeln ganz unterbrochen wurde. 

Bon den Deutichen Dampfichiffslinien beſuchten den Hafen im 
Jahre 1893: 28 Dampfihiffe von 26284 Reg.» Tonnen gegen 
32 Dampfiiffe von 29 887 Reg.-Tonnen im Jahre 1892. Bon diefen 
28 Dampfidiffen gehörten der WoermannsLinte 9 Dampfichiffe ein» 
gehend und 11 Dampfihiffe ausgehend, der Atlaſs⸗Linie 8 Dampf: 
Ihiffe ein= und ausgehend an. 

Durch die Deutſchen Dampficiffe wurden von Deutſchland, 
Belgien und Großbritannien im Jahre 1893 Waaren im Werthe von 
314 500 Mark gegen 323600 Nark im Jahre 1892 eingeführt. Bon 
biefen Werten entfallen auf Deutſchland allein im Sabre 1893 
269 000 Mark und im Jahre 1892 229 000 Marl. 

Ausgeführt wurden burh die Deutihen Dampffciffe nach 
Deutihland, Großbritannien, Amerila, Portugal und die Marokka⸗ 
niſche Küfte im Jahre 1898 1647 Tonnen im Werthe von 1019 300 
Mar! und im Jahre 1892 1624 Tonnen im Werthe von 944 000 Matt, 
darunter nad Deutihland allein im Sabre 1893 1236 Tonnen im 
Werthe von 706200 Marl gegen 1217 Tonnen im Werthe von 
580900 Mark im Sabre 1892. Die Mehrausfuhr nah Deutſchland 
im Jahre 1898 rührte Hauptfächlich von einer flärleren Ausfuhr von 
Dlivenöl ber, während im Jahre 189% die Ernte in biefem Brobuft 
audgefallen war. 

Dertebresüberfiten. 


Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1898.1) 


Herkunfts⸗ und Einfuhr. Ausfuhr. 
Beftimmungsland. Mar. Hart. 
Deutſchland............... 269 600 880 500 
Großbritannien ........... 3568300 1699080 
Frankreich ............... 639 600 1088 600 
Belgien .................. 32 100 — 
Spanien ................. 49 500 57 000 
Schweben ............... 21 900 — 
Marokkaniſche Küfle........ 64 200 393 100 
Italien................... — 180 000 
Portugal ................. — 28 600 
Amerika.................. — 15 000 
zufammen... 4545200 4291 780 
dagegen 1892... 4710186 4268250 


I) Ausſchließlich des baaren Geldes. 


357 


Die hauptſächlichſten Artilel der Einfuhr im Jahre 1893 waren: 












ujammen 

Aus Aug einſchl. der 

Groß Einfuhr aus 

Deutſch⸗ bri den nicht be⸗ 

Artikel. land. ſonders auf⸗ 
tannien. geführten 
Ländern. 


Werth: 


Baumwollenwaaren. — 12 800 8 29 300 
Desgl., Nandefter . 10500) 2141 700 — 2 152 200 
ier ............. 6 800 2 400 32 12 400 
Bilder... .......... 200 _ _ 200 
Bisfuitd .......... 2600 16800 — 21 400 
Blechwaaren ....... 2 200 9 000 — 11 200 
ücher ........... 2200 — — 2 200 
Butter. ........... 200 — — 200 
Kaffee........... 12 6000 10000 6 82 200 
Chemikalien...... 1400 3 500 6 11 400 
Schokolade......... — — 2.000 2.000 
Cigarren .......... 500 — — 500 
Cochenille ......... — — — 11 0001) 
Eifen in Barren ... 101001 65400 — 65 600 
Eiſenwaaren....... 34 200 2 700 — 86 900 
rben ........... 4 000 3.600 — 7 600 
üfler, leere....... 12 600 400 — 24 200 
lieſen............ — — 400 
würde .......... 10 9000 80400 — 41 800 
—— ....... 11 600 8 000 11400 81 000 
ushaltungsgegen⸗ 
Se anaegen” 1200 1 800 32 6 
| Sohpianten anna 150 — _ 37 100 
leider ........... 5 800 — — 7600 
Lebensmittel....... 700 2800 — 3600 
Lichte............. 8 000; 34 300 4 000 47 700 
Maſchinen ........- 2100 — — 2100 
Meffingwaaren..... 600 5 000 19 200 94 800 
Metallmanren....... 14 700 17 300 15 000 47 000 
Mineralmafler ..... 100, 800 — 8 300 
Muftlinftrumente... 1000 — — 1000 
Nägel ............ 700 — 3 200 3900 
Nähmaſchinen ...... 1200 — — 1200 
Bapier .......... 3600 18200 4800 21 600 
Desgl., Strohpapier 1600 5 600 — 7200 
tfümerien ....... 5 600 — — 6 600 
teoleum ........ — — — 18 2001) 
Porgellan ........- 3 300 — 4 3700 
Reis ............. 8 300 — — 3 300 
Säcke ......... 11 200 — 16 000 27 200 
San ............ 300 — — 300 
Seidenwaaren...... 600 8.000 — 16 700 
Spiegel ..... ...... 1200 2400 — 8 600 
Spielwaaren....... 1 300 1 600 — 2900 
Spirituofen ....... 2000 — — 2.000 
Stahlturzmaaren ... 8400| 126 000 48 134 200 
Steingut.......... 2100| 12000 11 400 26 700 
Streihhößer....... 4001| 33000 — 33 400 
Teppiche .......... 5 500 — — 10 500 
Ze ............. — — 321 321 000 
Thonwaaren ...... 200 — — 200 
Tuch ............. 14 500 — 9 000 233 500 
Uhren ....... ..... 500 — — 500 
Wagen............ 200 — — 
Wein............. 900 2.000 — 8 200 
Mollenwaaren ..... 9 200 800 — 11 600 
cker............ 8400) 886 000 297 906 200 


1) Aus Spanien. 


—⸗ 


358 


Die hauptſächlichſten Artilel der Ausfuhr im Jahre 1893 waren: 


Artikel. 


Gerſte ............ 
Gummi, Sandarabs. 
Deögl., anderer.... 


Radir Ireos ...... 
Rofenblätter ....... 


Dein....... PRERTE 
Wolle, Schweiß:.... 
Desgl., gewaſchene.. 
Biegenfelle ........ 


Durch Deutihe Dampfihiffslinien wurden im Sabre 1893 ein⸗ 


geführt: 


Artikel. 


Chemikalien ...... 
Cigarren ......... 
Eiſen in Barren... 





N 
ad St 
Deutſch⸗ 
bri⸗ 
land. 
tannien 
Werth: Werth: 
Mark. Mark. 
1700 — 
26 500 39 400 
16 000 800 
18 000 1500 
10 500 15 500 
2 700 27 500 
81 6001| 229 600 
25 600 55 000 
2000 — 

— 400 
185 5000 40 000 
174 2000 109 800 

21000 10 200 
80 400 16 800 

— 67 900 

111 00) 182000 
44 800 — 

10 200 55 000 

400° 433 200 


Bon 
Deutfchland. 


1200 


Mogador. 


Bufammen 


inſchl. d 
Nach uhr nad) 


Franfe Iden nicht bes 
reich ſonders auf⸗ 
geführten 
Ländern. 
Werth: Werth: 
Mark. Mark. 
— 1700 
2600 79 700 
— 16 800 
600 22 000 
— 36 000 
16 000 146 300 
21 000| 332 200 
10 000 92 400 
1000 3000 
— 34 200 
58 000 683 500 
— 149 0 
20 0001 583 0002 
16 000 47 200 
2 400 2400 
14 000 111 200 
5 600 5 800 
— 67 900 
960001 391100 
_ 5 8003) 
26 000 71 700 
12 600 1900 


8 
784 000! 1809 000 


Insgeſammt einſchl. 
der Einfuhr aus 


Belgien und 
Großbritannien. 
Werth: 
Kolli. Mark. 
35 10500 
342 6 800 
2 200 
26 2 600 
22 2200 
22 2 200 
2 
126 12600 
14 1400 
ö 500 
2528 10100 
342 34200 
10 4.000 
2104 12600 
109 10900 
116 11600 
12 1200 


1) Darunter für 130 000 Mark nad, Stalien. 
2) Darunter für 279000 Mark nad der Maroflaniichen Küfte. 
3) Nah ber Maroflaniihen Küfte. 


Artikel. 


Holzplanken....... 
Kleider......... 


Lichte............ 
Maſchinen ........ 
Meſſingwaaren .... 
Metallwaaren ..... 
Mineralwafler...... 
Mufitinftrumente .. 
Nägel ............ 
Nähmaſchinen ..... 
Papier, verſchie denes 
Desgl., Strohpapier 
Parfümerien ...... 


Seidenwaaren..... 
Spiegel ........:. 
Spielmaaren ...... 
Spirituofen....... 
Stablkurzwaaren... 
Steingut ......... 


zufammen... 


Bon 
Deutichland. 
Werth: 
Kolli. Marl. 
3041 16200 
29 5800 
7 700 
196 8000 
7 2100 
3 600 
49 14700 
8 100 
5 1.000 
10 700 
& 1200 
13 3 600 
108 1 600 
56 5 600 
11 8 300 
163 3300 
112 11200 
1 300 
2 600 
12 1200 
13 1 800 
20 2000 
34 3400 
21 210 
4 400 
11 5 500 
2 200 
29 14500 
5 500 
164 16400 
2 200 
9 900 
46 9 200 
210 8 400 
10879 269 600 


Insgeſammt einſchl. 
der Einfuhr aus 
Belgien und 


Großbritannien. 
Werth: 

Kolli. Mark. 
3041 15 200 
29 5 800 
7 700 
796 8000 
7 2100 
8 600 
49 14700 
3 100 
5 1.000 
10 700 
4 1 200 
13 3 600 
108 1 600 
56 5 600 
11 3 300 
168 3 300 
112 11200 
1 300 
2 600 
12 1 200 
18 1 300 
20 2 000 
34 3 400 
21 2100 
4 400 
11 5 500 
128 12 800 
2 200 
29 14 500 
5 500 
164 16 400 
2 200 
9 900 
46 9 200 
1012 40 500 
11809 314 500 


Durch Deutſche Dampfihiffslinien wurden im Jahre 1893 aus⸗ 


geführt: 


Artikel. 


Aprikoſenkerne .... 
Bohnen .......... 


Gummi, Sandarak⸗ 
Desgl., anderer ... 


Nach 
Deutſchland. 


Reg.⸗ 


Tonnen. 


3,50 


51 
11,50 


Werth: 
Mar. 
1700 
26 500 
16 000 
18 000 
2 700 
16 500 
13 100 


Insgeſammt einfchl. 


ber Ausfuhr nad) 
anderen Zänbern, 


Reg Wertb: 
Tonnen. Marl. 
3,50 1 700 
239,50 26500 
12250 16000 
86,50 18200 
24,50 12200!) 
116,50 9 300 
54,50 81700 
24 27 400 


1) Nah Großbritannien und der Maroklaniſchen Küfte. 








Mogador. — Balencia. 359 


Insgeſammt einſchl. Insgeſammt einſchl. 
Nach der Ausfuhr nach Nach der Ausfuhr nach 
Deutſchland. anderen Ländern. Deutſchland. anderen Ländern. 
Artikel. Reg⸗Werth: Reg: Mertb: Artikel. Res Werth: Reg» Werth: 
Tonnen. Marl. Tonnen. Matt. Tonnen. Mark. Tonnen. Mark. 
Haare ......... 2 2 000 2 2000 Berihiedenes ...... 250 2500 12560 12500 
Mais ............ 2 200 Wachs ........... 4 92 000 54 113 100 
Randeln ......... 15650 1320 000 219,50 186 300 Wein -.....22.... — — 350 1800 
Ochſenfelle ........ 33 19 800 Wolle, Schweiß... 56 44 800 56,50 45200 
Diinenöl ......... 316 1710 000 404,50 219 000 Dedgl., gewaſchen. 5 6 000 850 10200 
Rabir Sreos...... 23,50 21000 28,50 21000 Biegenfelle ........ — — 71150 78600 1) 
Sqhaffelle ......... 144 80400 134 80400 zufammen... 1236,50 706 200 1647983800) 
Seſamſaat .......- — — 0,50 200 


Schiffsverkehr im Hafen von Mogador während des Jahres 1893. 












AUngetlommen. Abgegangen. 





















Nationalität, Dampficiffe. Segelſchiffe. Zuſammen. Dampfſchiffe. Segelidifie. Zuſammen. 
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 
Zahl. zonden. Zahl. zonden. Bad. —E Zahl. | Tonnen, Zahl. | KConmen. Zahl. | Konnen. 

























Daniſche ................... 1481 — — 1 148 1 148 
Dutihe.....-.oenenenenruenen 26 284 2 26284 — _ 238 | 26284 
Britiſche...................... 19 870 23 | 19673 2 197 35| 19870 
Franzoͤſiſche ................... 25 100 36 | 510 | — — 86 | 25100 
VPortugieſiſche ............. 67 — — 1 67 1 67 
Säwebifhe und Rorwegifde .... 1097| — — 2 1097 2 1097 
Spaniſche ................... 12459 16 | 12330 2 129 18 12459 

8 85 025 


zujammen... | 108 | 83387 | 


Balencie. einen Rüdgang auf, und zwar nicht nur in ber Menge, jonbern noch 
Handelzbericht für das Jahr 1893.°) närtes im Ferthe 
Die hauptfägliäften Artikel der Einfuhr zur See waren: 
Banbdel. Darunter aus 

War bereits in den Borjahren die wirtbichaftliche Lage der Bros Deutſchland. 
vinz Valencia eine gebrüdte zu nennen, fo weiſt das Ergebniß des kg kg 
lektuergangenen Jahres 1893 trotz durchſchnittlich reicherer Ernte ents Alaun ..........**........ 221 7 
ſchieden einen weiteren Rüdgang in Handel und Verkehr auf. Aldumin......... cc 3419 1948 

Die Bertragslofigkeit und die Unſicherheit Hinfigtlid der Ge, | Apparate für elektriſche Werke ...... 169 148 
ftaltung der Handelsverträge und Hanbelöbeziehungen Spaniens zu Auſtern ·.......*222.22..*2*.* 87 210 u 
den übrigen Ländern wirkten im Allgemeinen lähmend auf das Ge, | Aaummollengamn ............... 1952 7 
ſchaft, aber beſonders ſtark trat das Fehlen geeigneter Abfaggebiete | Vernſtein, Agat und Dorn ......... 5 200 1.038 
für den Hauptausfuhrartilel, den Wein, in dem Ichten Jahre hervor, Bier ....... rennen nennen 28 721 10 347 
fo daß in manden Difriften die Lage eine ſchwierige geworben it | Blumen, kunſtliche ................ SO — 
und Geldmangel die Konſumtionsfähigkeit des Landes bedeutend Biter. 
herabgeſetzt hat. Branntwein ...................... 5271 — 

Die Zahlungseinſtellungen waren demnach ſehr zahlreich, und kg 
bie Krebitverhältniffe baben ſich äußerft ſchwierig geſtaltet. Butter .......................... 9767 207 

Die Abnahme in der Einfuhr zeigt ſich beſonders in Artikeln Gellulofe [| Re 596 431 295 391 
wie: Butter, Farbſtoffe, thieriiche Fette, Glaswaaren, Jute⸗ und Hanf⸗ Chemiſche und pharmazeutiſche Produtte 97 786 10 941 
garn, Holz, Bapier, Steingut, Tertilmaaren und andere Induſtrie⸗ Chlorſaures Kali.................. 97 974 39 378 
artikel, und ebenfo weiſen in ber Ausfuhr Wein, Apfelfinen, Rofinen | Cblorlauzer Ralk.................. 300 821 7 
— — Colophonium .................... 432 665 2128 

1) Rah Großbritannien und Amerila. Därme .......................... 168 078 87 340 

2) Ausschließlich des baaren Geldes. Dungemittel...................... 28 496 958 2244 832 


3) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 273. Erdwachs ................. nern 61 735 10 157 


360 


Eſparto, Pfeilkraut und Binfen, rob.. 
Debgl., desgl., bearbeitet ........... 
Efienzen und Parfümerien ......... 


Farben, fertige.................. 
Farbſtoffe, pulveriſirt ............. 
Farbſioffextralte............. 


Felle, ungegerbt......... ......... 
Desgl., gegerbt................... 
Fette, thieriſche.................. 


Weizenmehl ..................... 
Glaswaaren..................... 


Desgl., gewöhnliche Arten, bearbeitet 


Desgl., feinere Arten, bearbeitet..... 
Desgl, in Dauben ................ 
Holzkohle...................... 
Hülſenfrüchte ................. 


Hüte, unfertige .......- ............ 
Desgl., fertige.................... 


Desgl., Stroh⸗................... 
Jute, roh ....... ................. 


Kakao.......................... 


Kohlenſaures Kali................. 
Konſerven........................ 
Kork ........ .................. 


Marmor, in Platten............... 
Deögl., bearbeitet ................ 
Mennige......................... 


kg 
139 343 


85 126 


Balencia. 


Darunter aus 
Deutichland. 


kg 


— 


k 
Metalle und Metallwaaren: j 
Eifen und Stahl: 
Barren und Platten. .......... 1095 59 
Röhren ...................... 286 496 
Draht ...................... 496 763 
Drahtwaaren................ 11451 
Nägel ....................... 59 613 
Werkzeuge.............. 5 964 
fertige Waare gewöhnlicher Art.. 623 696 
besgl., feiner Urt ............. 106 806 
Maſchinentheile............... 312 625 
Wagentheile.......... ..... 211 504 
Nähmaſchinen................. 1948 
Kupfer, Meifing, Bronze: 
Barren und Blatten........... 28 200 
Röhren ..................... 4032 
Draht .................... 8879 
fertige Waaren................ 8694 
Naichinenthelle .....0..2...... 1957 
Zinn in Bauen ................ 6101 
ind, Barren................... 4845 
desgl., fertige Waaren ........... 6 934 
andere Metalle, Blatten.......... 62 969 
dedgl., fertige Waaren........... 6472 
Mineralwafſer.................. 11915 
RNelken........................... 14 248 
Dcker ........................... 4 603 
Del, Kokosnuß⸗.................. 1484 150 
Desgl., Maſchinen⸗............... 61 754 
Papier: 
Luxus⸗.................. ...... 832 
Shreds ......ocoeuosenoncnnene 38 233 
Seiden⸗...................... 23 928 
Druck⸗........................ 318 
Topeten ....................... 11412 
Pack⸗.......................... 89 241 
Pappe ........................ 26 760 
Bücher ........................ 8107 
Paraffin......................... 18 997 
Betroleum ....................... 1566 187 
Pfeffer .......................... 13 685 
Porzellan ....................... 12 546 
Salpeterfaureß Kali ............... 32 487 
Salperfaure Soda...... ........... 1686 846 
Salzſtͤure ....................... 2248 
Sämereien ....................... 43 999 
Schirme ......................... 175 
Schmalz und gefalenes Kleilh ..... 11 474 
Schwefel......................... 49 821 
Schwefellaures Ammonial.......... 8 938 497 
Schmefeljaures Eifenomyb .........- 31 553 
7 21. DE 3807 
Seilerwaaren..................... 8 363 
Spielmaaren ..................... 715 
Staͤrke............ ......... 67 825 


Darunter aus 
Deutihland. 











kg 
Steinblöcke.................... 3849 340 
Steingut...................... 13049 
Steinkohle.. .................. 71 892 6868 
Sefſam...................... 3871409 
Stockfiſch..................... 8 081 707 
Stöcke.................. 5706 
Suppenteige.................. 1561 
Tabak ....................... 269 866 
Textilwaaren, Teppihe............. 12 714 
Desgl., andere Gewebe ............ 83 486 
Thee............................ 669 
Theer.......................... 260 6656 
Uhren........................... 98 
Vaſelin.......................... 6 89% 
Wachsſstuch .................... 9467 
Wein, in Flaſchen, außer Schaumwein 311 
Desgl, Shaumwein .............- 32370 
Buder....... .................... 66 682 
Zündhüthen und Batromen......... 3309 
Die Ausfuhr zur Ger umfabte namenilich: 
kg 
1. ........................ 20 6656 
Apfelſinen........................ 140 482 810 
Apfelſinenſchalen............... 21486 
Aprikoſen........................ 64 260 
Bohnen......................... 250 964 
Citronen........................ 839 981 
Citronenſaft..................... 532 
Altes Eiſen...................... 1017508 
Erdmandeln.................... 84 188 
Erduiifſe......................... 199 919 
Liter. 
11) 111 ke: 16 2370 
kg 
Fucher.......................... 6 704 
Feigen........................... 6 700 
GStück 
Welle, rohe....................... 288 000 
kg 
Deßgl, gegerbte................ 1584 
E17, 7 218 197 
Glaſswaaren................... 1609 
Granatãpfel.................... 715 026 
Stück 
Guitarren........................ 8 638 
kg 
Guitarrenſaiten............... 36 
Ku 17: > 2049 
Dafer........................ 141 006 
Holz, unbearbeitel .. .......2.2.2... 15 780 
Desgl., bearbeitet .......-o-onn.... 15 762 
Hörner..................... 51 429 
Johannisbrot..................... 866 996 


Deutſches Handelö-Krchiv 1894. IL 


kg 
Kartoffeln........................ 128 680 
Knoblauch................ ....... 68 514 
Konſerven........................ 4168 
Korkſtöpſel................. 126 
Kreoſot.......................... 30 000 
Liter 
Liköre......................... 2818 
kg 
Luzernenklee, getrodnet....... ....... 402 262 
Mandeln, ſuͤße.................... 8031 
Melonen .................. ....... 9 883 852 
Dcker.......................... 1000 
Del, Dliven⸗.................... 228 454 
Desgl., Erdnuß⸗................. 45 244 
Dliventreſter............... Kanne 10 850 
Parfümerien..................... 2584 
Papier ernennen. hefbeoe 194 2883 
Pfeffer, Spanticher, gemaßlen....... 81 066 
Reis...................... 3495 862 
NRoſnen...................... 21 877 219 
Safran ....................... 4497 
Sattlerwaaren .................. 8 500 
Seide......................... 10915 
Eſparto.......................... 2 606 
Silber, altes............... 1000 
Spiellarten.................. 22 138 
Liter 
Sprit .......................... 6 225 
\ kg 
GSteingut ...................... 1326 
Steintohlentbeer... .....-- 20.000... 178 600 
Sußholz ......................... 33 686 
Tertilwaaren von Selde............ 168 
Desgl. von Baumwolle ............ 12 006 
Tomaten ........................ 11 666 785 
Liter 
Wein.................. .......... 68 944 651 
kg 
Weinhefe......................... 422 521 
Meintrauben .................... 2 202 346 
Wolle, ungewaſchen................ 808 956 
Deögl., gewaſchen................. 71 450 
Zwiebeln ...... (urn ........... 34291 225 


Schiffahrt. 


361 


Darunter nad) 
Deutſchland. 
kg 


Im Laufe de Jahres 1893 haben 2752 Kauffahrteifchiffe von 


1865 861 Reg.⸗Tonnen ben Hafen von Balencia beſucht; dies ergiebt 
im Bergleich zum Borjabre einen Ausfall von 48 Schiffen, dagegen 
eine Zunahme von 54.684 Reg.»Tonnen. 


Deutihland war mit 8 Schiffen von 4322 Reg Tonnen gegen 


25 Schiffe 000319 225 Reg.⸗Tonnen im Vorjahre betbeiligt. 


Die einzelnen Nationen waren an dem Schiffsverkehr in Valencia 


im Jahre 1898, wie folgt, betbeiligt: 
49 


36% 





Eingang. 













Rationalität. Segelſchiffe. Dampfichiffe. 

Ans | Reg» | Uns | Reg 
zahl. Tonnen. | zahl. | Tommen. 
Deutihe .................... — — 8 4828 
Spaniſche .................. 986 | 36290 | 1066 | 807141 
Belgiſche .................... — — 91 12871 
Daäniſche...................... — — 11 8678 
le ...... ............. 15 | 2185 | 129 | 1010828 
riechiſche.................... 3 968 640906 
Britiſche...................... 12 | 1660 | 344 | 269117 
Italieniſche................... 61 | 14888 4 5 389 
Ruffiſche.......... .......... 12 7318 2 1089 
Schwediſch⸗Rorwegiſche....... 5 3070| 118 62724 
O ch⸗Ungariſche .......... 1 148 12 | 11678 





Valencia. — Gebu, 

















Ausgang. 

Zuſammen. Gegelſchiffe. Dampfichiffe. Bufammen. 
Ans | Negs | Uns | Reg» | Uns | Reg. | Ans | Reg 
zabl. ! Tonnen. | gabl. | Tonnen. | gabl. | Tonnen. | zahl, | Tonnen, 

8 48 — — 4828 8 4823 
2003 | 848431l 988 | 85982 | 1068 | 806 2865| 1996 | 842 217 
9 12871 — — 9 12871 9 12871 

1 86781 — _ 11 8678 11 8678 

144 | 10816 15 | 2186 | 181 | 102842| 146 | 104477 
8 6 87: 8 968 5 4906 8 5874 
356 ı 27071 18 1660 | 8346 | 2732307| 358 | 278867 

65 2022711 61 | 15022 4 6339| 65 20 361 

14 8402 1 5997 2 1089| 18 | 7 086 
138 65 794 8070 | 121 65 7211 126 68 791 

| ua] 1] 16| 1 | 116%) 13| 1181 





zufommen.... 1005 | 66 472 | 1707 12050 2758 ſosei 1041 | 64082 | 1712 100004 2763 180038 


In den Heinen Küftenplägen, welche ebenfalls wegen ihrer bireliten 
Schifffahrt von Wichtigkeit find, geflaltete ſich der Schifftwerkehr 
folgendermaßen: 

Benicarlo: 112 Schiffe von 86 126 Reg.⸗Tonnen, davon 8 Deutfdhe. 

Caftellon de la Plane: 232 Schiffe von 97 794 Reg.⸗Tonnen, bavon 
1 Deutſches. . 

Burriana: 851 Schiffe von 189 978 Reg. »Tonnen, davon 5 Deutfche. 

Gullera: 263 Schiffe von 42 466 Neg.»Tonnen. 

Gandia: 489 Schiffe von 168496 Reg.sTonnen, davon 2 Deutidhe. 

Die Frachtſatze betrugen nach Britiihen Pläken 8 bis 16 SEN. 
und nad) Deutihen 15 bis 82 Schill. für die Tonne. 


Cebu (Philippinen). 
Hanbelsbericht für das Jahr 1893.) 


Zuder. Die Aufmunterung, die bie Pflanzer im vorigen Jahr 
erfahren hatten, veranlaßte fie zu einer weiteren Erhöhung ber Pro⸗ 
duktion, indeß dieſelbe erreichte nicht die erwartete Höhe, weil ein 
großer Theil des Zuckerrohrs auf ben Feldern verfaulte, da es an 
Arbeitälräften fehlte, ed einzuernten. 

Die Hauptnachfrage für bie Ernte Fam von Hongkong, wo Cebus 
Zucker feiner glänzenden gelben Farbe wegen fehr Anklang findet. 
Die Preife waren während bed ganzen Jahres gut, fie begannen im 
Sanuar mit 8,50 Dollars, fliegen ftetig bis zum Juni, wo fie auf 
4,50 Dollars pro Pikul gelangt waren. Yu dieſer Zeit waren auch 
die Vorräthe erſchöpft. Der Werth der Ernte kann unter Berüd- 
fihtigung der geringen Qualitäten auf 1 Mil. Dollars geichlgt 
werben. — Die Anpflanzungen für daB neue Jahr find fehr groß, 
aber in Folge ber ſtarken Regenfälle während des ganzen Sahres bat 
das Zuckerrohr großen Schaden gelitien, fo daß bie Produzenten in 
diefem Jahre Berlufte und Enttäufhungen zu erleiden haben werben. 

Hanf. Das Geſchäft glich etwa dem des Borjabres, die Pros 
duktion Hat nur eine Kleinigkeit zugenommen. Die Preife bewegten 
ſich zwiſchen 8 und 108/; Dollars, im April war der Preis am Hörhften, 
im November am niedrigften. 

Der Werth der Produktion Tann unter Bugrundelegung ber Er⸗ 
ftebungspreife (first cost) auf 1800000 Dollars geihäkt werben. 


3) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 HI. ©. 346. 


Der Außfuhrzoll für Hanf wurde von 1,50 Dollar am 1. April 1893 
auf 2,50 Dollar und am 15. Auguft weiter auf 6,50 Dollars pro 
Tonne (405/8 Gent? pro Pilul) erhöht. Der niebrige Wechſelkurs 
ließ den Einfluß der Zollerhöhung nicht jo fühlbar werben. 

Ueber die Brobuition won Zucker unb Hanf auf Cebu in ben 
teten Jahren giebt folgende Tabelle Aufſchluß: 

Es wurbe produzirt: 


Trockener Naſſer Zu⸗ 
Zucker. Zucker. ſammen. Hanf. 
luls. Pikuls. Pikuls. Pikuls 
1889 .... 114 915 18 487 1338852 179986 
18% ..... 88 626 10 036 98 662 180 843 
1891 ..... 141 660 13 987 165 637 213 982 
1892 ..... 289 970 17.060 367020 211201 
1893 ..... 289 360 1060 290400 221 864 
An der Ausfuhr Cebus an Zucker und Hanf im Sabre 1893 
waren betbeiligt: 
Trodener Rafler 
Buder. Bude. Hanf. 
Pikuls. Pikuls. Pikuls. 
Großbritannien............... 68 000 4000 137 760 
Vereinigte Staaten von Amerika 561000 — 233 400 
China und Japan -........... 148 400 — — 
Manila ...... Kennnnnncenunen — — 16 360 
sufammen... 267400 4000 176580 
Tabak. Die Ernte bat auch unter ber Ungunft des Wetters 


zu leiden gehabt, bie Produktion iſt gegen bie des Vorjahres jehr 
zurüdgegangen. Der Gefammtertrag, der auf 1500 Engliſche Tonnen 
geihägt if, wurde nad Manila verſchifft. Nach den Eutſtehungs⸗ 
preifen berechnete ich der Werth der Ernte auf etwa 200000 Dollars. 

Neid. Die Einfuhr belief fi auf wenig über 1000 Tonnen. 
Der heimiſche Bedarf wurde durch die eigenen reichlichen Ernten bes 
ſonders von Mais gebedt. Leiterem wird mebr Aufmerffamleit zw 
gewendet als früßer, feitbem ber Reiszoll fo bebeutenb erhöht if. 

Die gefammte Einfuhr ift erheblich zurüdgegangen, befonbers 
in ber letzten Hälfte des Jahres 1898. Abgeſehen von den hohen 
Zollen ift die Einfuhr auch durch den niedrigen Wecfellurs beein⸗ 
Hußt worden. Mi bem Yall des Silbermertbed in Guropa ging det 
Kurs bed Dollars im Juni von dem fehr niebrigen Stand von 
8 Schilling auf 2 Schilling 9 Pence herunter, auf welchem Stand er 


Cebu. — NReuſeeland. — Weſtauſtralien. — Serajewoͤ. 


fich bis zum November hielt, wo der Kurs in Folge der Aufhebung 
ber Sherman⸗Acte in den Vereinigten Staaten von Amerilka noch 
mebr fiel, fo daß er am Schluß des Jahres auf 2 Schilling 8 Pence 
fand. In Folge deſſen find viele Bebarfdartifel zu Lurusartitein 
geworden, da bie Benöllerung, zur Sparfantleit gendtätet, fich ber» 
ſelben mtwößnt hat. 

Der Schiffsverkehr geſtaltete ſich, wie folgt: 


Eingang. 
U Ladung. In Ballaſt.) Zuſammen. 
Ins Reg» Um Kr Un Meg. 


Rationalität. zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. zahl. Tounem. 
Bamptigiffe 


Brille .......... — — 10 218 » 118 
.......... 3 149 6 5487 8 6916 
Rorwegife .......- — — 1 2080 1 2000 
........ — — 1 883 1 882 
GSGegeiigtitfe 
Amerllaniſche (8.8) — 2 2648 2 2689 
Ausgang. 
Mi rung. In Ballaſt. Zuſe nmen. 
in Mag.e⸗ Au⸗ Nr Un Tag 
Rationalität. zahl. Zomuen. hl. Tonnen. zahl. Tonnem. 
Danunpfſchiffe. 
Britilde .......... 11 16888 — — 11 16888 
Deutkche „...0-.0000 7 6358 1 663 8 6916 
Rorwegiie .......- 1 20 — — 1 2020 
Japaniſche ......... 1 889 — _ 1 882 
Segelj iffe 
Amerilanifhe (8.6) 1 173 — 1 1723 
Neuſeeland. 
Ein⸗ und Ausfuhr von Gold in den Jahren 
1890 bis 1893. 
Die Einfuhr von Goldmünzen nad Neufeeland betrug: 
Werth: 
im Jahre 1880 ......... 831 880 Pfd. SterL 
„nn 189......... 7278 „m 
„ n 18982 ......... 200512 „m 
nn 1 en .. 411695 „ 


Bon den im Sabre 1898 nad Neufeeland eingeführten Bold» 
münzen kamen ˖ 


a u 8: 
Biktoria ............................. 186 400 Pfd. Sterl. 
Neuſudwales........................ 22500 „u 
den Vereinigten Staaten von Amerila... 105 „— „ 


zufammen... 411595 Pfd. Sterl. 
Die Ausfuhr von Goldbarren aus Neufeeland betrug: 


Ungen: Werth: 

im Sabre 1890... 187641 161 360 Pfd. Sterl. 
nn 1m... BI 1007172 „ m 
nn 18%... 237893 HE „m 
„" nn . 198... 227502 RM „ m 


1) 3 Si, die mit Ladang von Manila für Jleilo eingingen, 
find unter den Schiffen „in Ballaf” aufgefüßrt. 


363 


Im Sabre 1898 gingen von den audgeführten Bolbbarren: 


nad: Ungen: Werth: 

Großiritannien ............- 718 299865 Pb. Sterl 
Bilterin .. 0.2.22 000cnn0 000 70664 28406898 „” n 
Renfübemeled .......o-re0r.« 69296 27850%6 „ » 
Queensland................ 4 17 un 
Deutihland ......:rorn.0r0. 418 LO 5„ m 
d. Bereinigten Staaten v. Amerika 12 886 BLUE „m 

zufammen... — 915 921 Pfd. Sterl 


Die Ausfuhr von Goldmünzen im Sabre 1893 Hatte einen 
Werth von 295 319 Pb. Sterl. Davon wurden audgeführt 


nad: Werth: 

Großbritannien.......... 150 000 Bid. Sterl. 
Biktoria............... 116 000 
Naufkdwales............ Bi „ „ 
ven Fidſchi Snfen....... 56000 „m 
Hongkong.............. 120 „m 
den Sühfee Snfeln ...... 68 „ 

zufammen... 295319 Pfb. Eher 


Weftauftralieu. 
Golbausfuhr im Jahre 1898.') 


Der Gelammtwertb ber Goldausfuhr aus MWeftauftralien im 
Sabre 1893 betrug 441445 Pd. Sterl, gegen 226 283 Pfd. Stel. 
im Sabre 1892. 

Davon wurden audgeführt: 

Solbmüngen. Goldbarren. 





nad: Pfd. Sterl. 

Großbritannien............ 20 000 
Viktoria .................. —_ 414 847 
Sudauſtralien ............- — 968 
Neuſudwales .............. — 5171 
Singapore................ 60 | — 

zujammen... 20060 421 885 

Serajewo. 


Die wirthſchaftlichen Verhältniſſe und der Handel 
Dosniend und der Herzegowina im Jahre 1893.”) 


Landwirtbihaft und Gartenbau. 


Ernte Die vorjährige Ernte war beim Getreide eine im 
Durchſchnitt gute, beim Heu eine recht gute. Die Preife für Korn 
waren niebrig, die für Vieh gingen in bie Höhe. Die Pilaumenernte 
war quantitativ und qualitativ vortrefflid, Tabak und auch Wein 
gaben, beſonders hinſichtlich der erzeugten Mengen, große Erträge. 

Allgemeined. Das abgelaufene Jahr war mehr dem Ausbau 
der Anlagen und der Ausführung der begonnenen Unternehmungen 
auf wirthſchaftlichem Gebiet als Neufhöpfungen gewidmet. Die Ein- 
führung von Zuchtihieren, Her: und Gartenbaugeräthen wurde in 
größerem Mapftab fortgefeht, den landwirthſchaftlichen Mufterhöfen 
und Baumſchulen, fowie den Speziallulturen der Zwetſche, des 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 216. 
2) Ebenda 1898 II. ©. Mi, 


49% 


* 


364 


Weins und der Zuckerrübe beſondere Fürſorge und Unterſtützung zu⸗ 
gewandt. 

Landwirthſchaftliche Stationen. In Vutmir bei Jlidze 
wurde die vierte landwirthſchaftliche Station des Landes errichtet, 
welche gleichzeitig den Kurort Ilidze ſowie die 11 km entfernte Haupt: 
ftabt Serajewo mit friiher Milh und Gemüfen verforgen fol. Das 
Gefammtareal der vier Statimen Mobric, Livno, Gado und Buhnir 
beträgt zur Leit gegen 3000 ha. In Modric, welches im nördlichen 
Flachland Liegt, wird vorwiegend Getreibebau, in Liono und Gado 
Viehzucht mit Alpenwirthſchaft und moderner Sennerei betrieben. 
Auf den Stationen befinden fi 80 bis 100 Lehrlinge, von denen 
alljährlich ein Drittel nach breijähriger Lehr: und Dienftzeit Die Ans 
ftalt verläßt, um das Erlernte zu Haufe zu verwertben. 

Daneben ift neuerbingd ber Berfuh mit fogenannten Bauer« 
Muſterwirthſchaften gemacht worden, deren Weſen darin befteht, daß 
in der Nähe der landwirthſchaftlichen Stationen ausgewählte Wirth» 
ſchaften einheimiſcher Bauern unter der Auffiht und Anleitung bes 
betreffenden Stationgleiter® mit den gegebenen Mitteln des Wirth⸗ 
ſchaftsbeſttzers einer rationellen Wirthſchaftsweiſe zugeführt werden. 
Sie erhalten vom Staate beſſere Gerätbichaften und Biehftüde, ſowie 
Unterfügungen beim Bau von Stallungen, die bier nod zu den 
Seltenbeiten gehören. 

Pferdezucht. Die Lanvesgeftüts » Verwaltung in Serajewo 
erftand im vorigen Herbſt 20 junge Hengfte in dem Königlih Uns 
gariſchen Arabergeftüt zu Babolna, wodurd der Stand ber Hengſte⸗ 
depot3 in Serajemo und Moftar auf 79 erhöht wurde. Zwecks 
Erzielung von Waultbieren wurden 10 Ejelhengfte auf der Inſel 
Cypern angelauft, fo daß jet 16 Ejelhengfte in dem Depot zu 
Moftar aufgeftellt find. 

Der Hebung der Pferdezucht follte ferner ber Diftanzritt 
Bihac—Serajewo, etwa 300 km, auf im Lande gezüchteten Pferden, 
fowie die Anlage einer fländigen Rennbahn bei Butmir (Ilidze) 
dienen. Die erften Rennen wurden dort im Herbſt 1893 abgehalten, 
und für Mitte Zuli d. 38. find zweitägige Rennen mit Preijen von 


inögefammt etwa 100000 Kronen 5. W. für Pferde aller Länder 


in Ausfiht genommen. 


Rindvieh. Zu den vorhandenen 67 Zucditftieren wurden von 
ber Landesregierung wiederum 93 Stüd aus renommirten Raflen 
der Monardie bezogen und entiprehend den brei Yuchtgebieten, 
welde Terrain, Klima und vorhandenes Material ergeben, auf bie 
landwirthſchaftlichen Stationen und andere geeignete Orte des Landes 
vertbeilt. Ungariſches Steppenvieh kam nach dem Nordoſten, Möll⸗ 
thaler (Kürnthner) Vieh nach bem Centrum und Wippthaler (Tiroler) 
Bieh nach dem Süden bes Landes. Etwa 200 Kühe derielben Rafien 
wurden für die Stationen und für Privatzüdter eingeführt; letztere 
follen die Anfhaffungstoften ratenweife zurückzahlen. 

Sn den wichtigſten Zuchtdiſtrikten finden Thierfhauen und Präs 
mitrungen der Thiere, hauptiächli der Rachlommen der eingeführten 
Hengſte und Stiere ftatt. 

Schafe Da fih die Kreuzung der Oftfriefiihen Milchſchafe mit 
den Bosntihen Schafen befonder bewährt hatte, fo wurde wiederum 
eine Unzahl der erfteren angelauft. Ferner wurden Böde und 
Mutterihafe auß der Romaßklanſchen Zucht in Horodenka, einer 
Kreuzung von Hampſhiredowns, englifchen Fleiſchſchafen und Buko⸗ 
winaer Zackelſchafen, eingeführt. 

Geflügelzucht. Die aus Landesmitteln in Prjedor, Kreis 
Banjaluka, eingerichtete Geflügelzucht mit Abgabe von Hähnen und 
Eiern bat einen jährlich wachſenden Eierhandel bezw. »Export zur 


Serajewo. 


Folge. So ſollen im letzten Jahre bereits 10 Mil. Eier, dad Stück 
zu 12/3 Kreuzer, ausgeführt worden ſein. 

Feld⸗ und Gartenbaugeräthe. Die Lanbedregierung ver 
mittelt die Geräthichaften und überläßt fie den Interefſenten zu ben 
Einkaufspreifen gegen ratenweife Ruckzahlung. Bis Ende 1893 
wurden auf biefe Weife über 1100 Pflüge, meiſtens Brabanter und 
Binatpflüge, 265 Eggen und Walzen, 250 Rübenanbau « Maſchinen 
und ⸗Geräthe, 110 Zwetſchen⸗Dörröfen und 30 bis 40 Drill 
maſchinen, Kornreiniger und Dreſchmaſchinen, barunter eine Dampf: 
Dreſchmaſchine, angeihafft. Der Bezug geſchieht zum größten Theil 
auß der Deſterreich⸗ Ungariſchen Monarchie, Pflüge und Eggen wurden 
auch bereit Im Lande jelbft, auf ber Station in Modric und in der 
Schmiedes und Wagnerſchule zu Serajewo angefertigt, und bie früher 
aus Frankreich bezogenen Dörröfen, „Syftem Cazeville“, auf bem 
ftaatlihen Eifenwert in Bares, welches dieſelben in Zukunft allem 
liefern fol. 

Obſt- und Weinbaufhulen. Zn Laſtva, Bezirk Trebinie, 
in der Herzegowina, wurde eine neue Weinbaus und in Tramil, 
Bosnien, eine Obſtbauſchule errichtet. Die beiden älteren Obſt⸗ und 
Weinbaufdulen in Dervent und Moſtar gaben an 80 000 Stüd ver 
ebelte Obfibäumden und 200000 Schnittreben an Gemeinden, 
Schulen, Geiſtliche und andere Perimen ab. Ebenfo find nad) und 
nah auf Bexanlaffung der Berwaltungsbehörben etwa 150 öffentliche 
Baumschulen oder Gemeinvegärten entſtanden, in welchen 1893 über 
100 000 Baumchen zum Berpflanzen bereit ftanben. 


Maulbeerbaumſchulen. Aus den Obſt⸗ und Weinbau 
ftationen und den bisher errichteten 12 Maulbeerbaumfchulen wurden 
50 000 Maulbeerbäumden an die SInterefienten vertheilt. Die Seiden⸗ 
taupeneier wurden von dem Königlich Ungariſchen Landesſeidenzucht⸗ 
Inſpektorate in Szegzard, Ungarn, bezogen und gehen die bier ge: 
zogenen Kokons dorthin zurüd. 

Zwetſchen. Die firenge und anhaltende Kälte des Winter: 
1892/93 hat der Pflaumenkultur, befonders in den Ebenen, jehr 
großen Schaden zugefügt. Dan nimmt an, daß in den Bezirken 
Brela und Gradacac des Kreiſes Tuzla, in benen vor Allem bieie 
Kultur betrieben wird, ein Viertel der Pflaumenbäume erfror, wäh: 
rend noch eine große Anzahl angelräntelter Bäume einen ehr 
ſchwachen Ertrag gab. Dagegen war bie Ernte in ben höheren 
Lagen eine befto reihere und das geſammte Ernteergebniß mit etwa 
300 000 Doppelcentnern (gegemüber 130 000 Doppelcentnern im Jabre 
1892) ein über mittelgutes. Dabei waren bie Früchte groß, füß und 
gut börrbar, bie Preiſe allerdings fallend. 

Die Einrihtungen und Berorbnungen ber Zanbedregierung in 
Bezug auf zwedmäßige und gute Dörrung haben den beften Erfolg 
gehabt, fo daß die in Brcka verladenen Zwetſchen eine ſehr bevor: 
zugte Stelle auf den Märkten einzunehmen anfangen. Doch wird 
darüber gellagt, daß die Bemühungen ber Regierung nicht jelten 
durch unreelle Zwilchenhändler, welche bie Bosntihen Erportpflaumen 
mit minderwerthigen aus anderen Ländern vermiſchen ober fie mit 
Waſſer benetzen, um fie ſchwerer zu machen, vereitelt werben. 

Zuderrüben. Das zweite werthvolle Produkt bes Bosntihen 
Nordoſtens, des Kreifed Tuzla nebft Theilen ber Kreife Banjalula 
und Travnik, tft die Zuckerrübe, deren Anbau vor einigen Jahren 
dort eingeführt wurde und. durch Einflußnahme der Regierung in 
von Jahr zu Jahr fleigendem Umfang betrieben wird. Während 
1891 eine Fläche von 170 ha mit einem Erträgniß von etwa 23 000 
Doppelsentnern, 1892 eine Fläche von 800 ha mit einem Erirage von 
etwa 160 000 Doppelceninern mit Zuckerrüben bebaut wurbe, erreichte 
das Anbaugebiet 1893 ein Areal son 2700 ha und lieferte etwa 








Serajewo. 


330000 Doppelceniner Rüben. Die Yuderfabril in Ufora iſt auf 
eine jährliche Verarbeitung von 360 000 bis 400 000 Doppelcentner 
Rüben eingerichtet. Tieber die Dualität ber vorjäßrigen Rüben und 
das Ergebniß der Yabrilation verlautet nichts Sicheres; es ſcheinen 
nod einige Schwierigkeiten zu herrſchen. Bid zur Serftellung einer 
Raffinerie wird fogenannter Pildzuder gemacht, der an die Türkiſchen 
und Spaniſchen Händler im Lande und durch diele an die ärmeren 
Bollsflaffen abgefegt wird. 

Tabal. Im Sübmwelten, dem Moftarer Kreis oder der Herze⸗ 
gowina, nehmen Tabak: und Weinbau bie esften Stellen ein. 

Die legte Tabalernte ergab quantitativ ein ſehr günftiges Res 
jultat; die Qualität wird als außergewöhnlich Eräftig, vielleicht nicht 
ganz fo fein, wie man wünicht, bezeichnet. Auf etwa 2700 ha wurden 
etwa 45000 Doppelcentner Tabak gewonnen, wofür den Produzenten 
etwa 1800000 Gulden von ber Regie ausbezahlt wurben. 

Die Tabakbauern find nicht, wie dies bierzulande bei anderen 
Produzenten vielfa der Yal ift, von ben Händlern abhängig, und 
in den vorwiegend Tabakbau treibenden Bezirken ber Herzegowina 
ift die Zahl ber Kmeten (kleinen Erbpachtbauern), welche ſich von 
ihren Grundherren loslaufen und Freibauern werben, bie verhaͤltniß⸗ 
mäßig größte. 

Gleich günftige Erfolge Hat das Tabakmonopol für die Staats: 
Iafie gehabt; die Bruttoeinnahme aus demſelben war im 1893er 
Budget auf nahezu 31/5 Mil. Gulden veranfhlagt und wirb biefe 
Summe in Folge der großen Ernte ſehr erheblich überfchritten 
baben. Die bezüglichen Ausgaben kamen auf weniger ala 2 Mid. 
Gulden zu ſtehen. 

Der bei Weitem größte Theil der Produkte wurde in den Tabak⸗ 
fabrilen zu Serajewo, Moftar, Trapnik und Banjalufa verarbeitet 
und im Lande Tonjumirt; etwa 8000 Doppelcentner Tabakblätter 
gingen nad) Defterreih und Ungarn in bie dortigen Regien und ein 
nit ſehr bedeutendes Duantum von präparirtem Tabak und Cis 
garreiten wurde privatim in Die Monarchie oder ind Ausland, haupt: 
ſachlich nach Deutihland, gefandt. 

Weintultur. Die Landesverwaltung ließ die Meinbauer bes 
Beiteren in der Kultur der Rebe und in ber Kellerwirtbichaft unter: 
sichten und fie mit mobern Tonftruirten Weinprefien, Faßgeſchirren 
u. |. w. gegen ratenweife Abzahlung ber Koften, wie beim Bezug 
von Zuchtvieh und Aderbaugeräthen, veriehen. Die Traubenernte 
belief fih auf etwa 90000 Doppelceniner zum ungefähren Werth 
von 11/3 Mi. Gulden. 

Die Blattkrankheit Peronoſpora ift noch immer nicht ganz ver 
tilgt, jebod auf ein geringere Maß beichränft worden, beſonders 
durch Berwenbung ber Vermorelſchen Befläubungsapparate und Bes 
fprigung der Blätter mit „bouill6ee bordelaise amsliorde*. Die 
Phylorera Hat fich noch gar nicht gezeigt. 


Sorftwirtpihaft. 

Der Waldſtand Bosniens, gut die Hälfte bed ganzen Areals des 
Landes, beläuft ſich auf 2 708 600 ha, von denen ungefähr die Hälfte 
Buſchwald und der Lage und dem Boden nad feldtauglich und bes 
ackerungsfaͤhig if. Auf Grund gefehmäßiger Feſtſtellung iſt der 


995 000 ha Hochwald, welcher fat ausfchlieplich dem Staate gehört, 
zum Theil ein urwaldähnliches Ausſehen hat und bauptjählic mit 
Kiefern, Tannen, Fichten, Buchen und Eichen beftanden ifl. 

Bon einer eigentlichen Forftlultur kann noch nicht die Rebe fein. 
Es handelte fi für bie Regierung zunähft um bie Feſtſtellung des 





365 


Eigenthumsrechts an ben Wäldern, und nahmen die Walbbefig: 
regnlirungsarbeiten ein volle Dezennium in Aniprud. Die weitere 
Aufgabe war, der althergebrachten Berwüftung der Wälder durch 
uneingefhräntte Nutzungs⸗ und Weidefreibeit entgegenzutreten. Bei 
ber Abgabe von Werk und Bauholz an Nutzungsberechtigte wurbe 
ein vernünftiges Maß feftgefeht, die Abgabe an Brennholz auf ben 
in reicher Menge vorhandenen Abfall, auf mindermwerthige Holzarten 
und die unterbrüdten und abfterbenden Bäume beichräntt. Des: 
gleichen wurden für die Benutzung bed Waldes durch Weidevieh, bes 
ſonders durch Ziegen, beftimmte Bedingungen aufgeftellt und firenge 
VBerordnungen hinſichtlich der Erfüllung derſelben erlafien, und 
ſchließlich einzelne Parzellen durch Einſchonung der derzeitigen Nutzung 
gänzlich entzogen. 

Sn dem Walbbefig des Staates ſteckt ohne Zweifel ein fehr 
großer Werth, der aber erft jehr allmählid und nad Berbefierung 
und Ausbehnung der Rommumilationsmittel wirb flüffig gemacht 
werben können, wenn ander man bie Bäume nit zu Schleubers 
preifen verlaufen will. Die Preife im Walde find ſehr niedrige, 
beim Exportholz wegen der hoben Transportloften und bei dem im 
Lande verwandten Brenn: und Bauholz, weil bafjelbe zum größten 
Theil an Nutzungsberechtigte zu einer geringen Taxe abgegeben wird. 

Das faft ein Jahrzehnt hindurch ziemlich einträglihe Faßdauben⸗ 
geichäft geht wegen Mangels an ausreihendem und pafiendem Eichen⸗ 
material feinem Ende entgegen. Man hofft den Ausfall durch Die 
in Ausfiht genommene Ausnutzung der Nabelholzforfien, im Be⸗ 
fonderen der alten und ausgebehnten Tannen: und Fichtenforfte auf 
der Gernagoras, Sretnicas und Grmec⸗Planina im Kreife Bihac zu 
decken. Die Rundhoͤlzer werben von den lekteren Forften auf Wald» 
und Drabtfeilbahnen bis zur Duelle des Ribnikflüßchens, Nebenflufjes 
der Sana, geihafft, auf diefem bis Sanskimoſt, etwa 50 km, ges 
triftet und von bort weitere 80 km auf der Sana und Ina bis 
Doberlin geflößt, wo ein große Dampffägemwert aufgeftelt ift und 
von wo der Vertrieb der Schnittwaare ſowohl zu Wafjer ala mit 
der Bahn erfolgen Tann. Das abgelaufene Jahr gehörte ben erforder: 
lihen Vorrichtungen und erften VBerfuhen an, die ganze Anlage ſoll 
im Herbſt dieſes Jahres fertig werben. 


Bergwerte. 


Kohle. Die Probultion ber ftaatlihen Kohlenbergwerke in 
Dolnja Tuzla und in Benica, hauptſächlich die an letzterem Drte, ift 
bebeutend geftiegen, von 864 500 Doppelceninern im Jahre 1892 auf 
1224 000 Doppelcentner im Sabre 1893. Hiervon wurden etwa 2/10 
im Lande felbft verbraucht, der Neft ging nad Slavonien und neuer: 
dings aud nad Dalmatien. 

Eijen. Das ftaatliche Eifenwer! in Vares lieferte gegen 40 000 
Doppelceniner Robeifen, vorwiegend Weiß⸗ und Graueilen, ein vor: 
treffliche Material. Davon wurden etwa 3/4 dem Walzwert in 
Benica zugeführt und etwa !ı zu Platten, Röhren, Handelseiſen, 
Feinguß u. f. w. für den inländiichen Gebrauch verarbeitet. Das 
Wert beihäftigt Über 250 Arbeiter, meift Einbeimifche. 

Die Eiſen⸗ und Stahlgewerkſchaft Zenica erzeugte in dem ver» 


| gangenen Jahre, dem erften ihrer Thätigleit, etwa 30000 Doppel⸗ 
Staat Eigenthümer von etwa zwei Dritteln des ganzen Waldareals. Ä 
Bon dem eigentliden Walbland find 275000 ha Nieders und | 


ceniner Stab» und Fagçoneiſen, von denen ber größte Theil nach ber 
Monarchie und auch nad) Serbien auögeführt wurde und nur ein 
Heiner Reſt im Lande verblieb. 

Sonftige Montanprodukte. Der Betrieb der ‚Gewerkſchaft 
Bosnia” fcheint Leine Fortſchritte gemacht zu haben. Die Erzeug- 
nifie Mangan, Chromerze und Kupfer” gehen ind Ausland. 

Mineralmaifer. Bon dem Srebrenicaer Guberwafier, welches 


366 


reihen Eijen« und Arſenikgehalt hat, wurbe ein ähnliches Quantum 
wie in dem vorhergehenden Jahr, 170000 bis 180.000 Flaſchen, ab» 


geſetzt. 
Induſtrie. 

Die „Aktiengeſellſchaft für Verarbeitung und Verwerthung land⸗ 
wirthſchaftlicher Produkte in Bosnien” kaufte die bis dahin in Sera⸗ 
jewo vorhandenen drei kleineren Bierbrauereien auf, um an deren 
Stelle eine große Mtienbrauerei zu ſetzen. Dieſelbe wird in ber 
einen der biäherigen Brauereien betrieben, nachdem biefe durch Neu⸗ 
bauten entſprechend vergrößert, mit bebeutenden Gärs, Lager: und 
Eisfellern verjeben und auf eine tägliche Erzeugung von 100 hi Bier 
eingerichtet worden war. Die zweite alte Brauerei wurde zur Aus⸗ 
bülfe erhalten und bie dritte in eine moberne Mälgerei umgefchaffen. 

Ende letzten Jahres wurde die „Erfle Bosniſche Ammoniak⸗ 
Sodafabrik⸗Aktiengeſellſchaft“ bei Dolnja Tuzla in ber Nähe der 
dortigen Saline mit einem Aktienkapital von 700000 Gulden ges 
gründet. 

Ferner wurde die Anlage von Gleltrizitätäwerlen in Serajewo 
zur Beleuchtung der Stadt und zum Betriebe einer Stabibahn bes 
fhloffen und vorbereitet. Die Anlage fol vor dem Winter des 
Jahres 1894 fertiggeftellt werden. Für dieſen und andere Zwecke 
wurbe von der Hanptfiabt eine Anleihe von 1400000 Gulben bei 
der Ungarifhen Hypothekenbank in Budapeſt aufgenommen. 


Derfebrsmittel und Bauten. 

Shaufjeen. 1893 wurden 26 km neue Chaufleen Hergeftellt, 
fett der Olkupation im Ganzen 3730 km. 

Eifenbahnen. Bon der Schmalipurbahn Laſsva — Travnik— 
Bugojno wurde die Theilftrede Lasva —Travnik dem Verkehr übers 
geben. Ein 1600 m langer Tunnel (KomarsTunnel) wurbe durd- 
ſchlagen und der Bau der Strede Zraunit— Bugoino mit dem Flügel 
Dolnji Vakuf — Jajce jo weit gefördert, da die Eröffnung der ganzen 
Linie im Herbft des laufenden Jahres zu erwarten flieht. Weitere 
Projekte find die Bahnen Bugojno— Spalato und Jajce — Banjaluka, 
welches Bahnverbindung über Novi nah Siſſek und Agram befist. 

Brüden. Sechs eijerne Brücken mit Spannmweiten von 25 bi 
85 m im Geſammtgewicht von 1500 Doppelcentnern wurden hergeftellt. 
Der Bau einer Eifenbabndrüde Über die Save von Brela, bem 
Centrum des Pflaumenhandels, nah) Onuja, einem der Ausgangs⸗ 
punkte der Ungariſchen Eifenbabnen, wurde in Angriff genommen, 
wohl mit der weiteren Abfiht, Brcka durch eine Bahn mit Dolnia 
Tuzla, etwa 40 Im, zu verbinden, welches bereits eine Anſchlußbahn 
nach Doboj an die Bosnabahn befikt. Dadurch würde Bosnien die 
dritte Bahnverbindung mit der Monardie, Gunja — Vinkovei — The: 
reſiopel, und gleichzeitig in der Richtung des Orientverkehrs, Vin⸗ 
tond— Mitroviga— Belgrad, befommen. 

Hochbauten. Die flantlihe Bauthätigkeit an Hochbauten, an 
Amts, Schul, Spital:, landwirthſchaftlichen und inbuftriellen Bau⸗ 
lichkeiten war wiederum eine ſehr bebeutende. Das auß etwa 20 Ger 
bauden beftehende, faft eine eigene Borftabt von Serajewo bilbende 
Landeshoſpital wurde baulich fertiggeftellt und mit der mafchinellen 
Einriätung für Dampflüden, Dampfwaſchküchen und Bädern aus⸗ 
geftattet, neuerdings auch für elektriſche Beleuchtung eingerichtet. Im 
Rurorte Ilidze wurden ein großes Schwefelbad und ein Moorbad 
fomie Hotels und eine Reihe anderer Gebäude bergeftelt. Der pri 
vate Baueifer, beionderd der in Serajewo, blieb hinter dem ftant- 
lichen nicht zurüd. 

Wafferbauten. Unter den Waflerbauten des Vorjahres nimmt 
der Aufſchluß und die Fafſſung der neuentdeckten großen Schwefels 
therme in Ilidze den erften Platz ein, welche bei 56 Grad Celſius 


— — — 


GSerajewo. 


täglich eine Waffernienge von 13800 hi Hefert. Die Areisſtadi 
Travnik erhielt eine Quellwaſſerleitung zur Verſorgung der Stadt. 
Die Urbeiten zur Regulirung bed Miljacka⸗Flufſen in Serajewo, 
zur Schiffbarmachung der Drina, ſowie bie Meliorationen auf bem 
Livanjslo- und auf dem Gacko » Bolje wurden fortgeiegt und ber 
Bau der Thaliperre in Kline bei Gacko erheblich gefückert. 
AtertHumsfunde Bei der Funbamentirung ber Gebäude 
in Butmir wurben zahlreiche Gegenflände ber Steinperiode und in 


Ilidze wohlerbaltene Mofailfußböben, welde einem Römerbade an- 
gehört zu haben fcheinen, aufgefunden. 
Bandel. 
Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1898. 
Ginfuhr. Werth: 
Marl. 
Manufakturwaaren.......................... 6 200.000 
Lebensmittel: 

Geiſtige Getraͤnke..................... 3 800 000 

Raffee ..................................... 8 200 000 

Zucker..................................... 2 200 000 

Reis, Thee, Eichorie, Kakao, Konferven, Gewürze, 

Ditvendl, Gemüfe, Sudfruͤchte 2. ............ 1 200 000 
Fleiſch, File, Küfe, Würfte, Butter, Yette ıc.... 600000 
Salz ...................................... 800 000 
Mehl ...................................... 8 000 000 

72 57.) 200 000 
Petroleum.................................... 600 000 
Cigarren..................................... 500 000 
EigarrettensBapier und -Hülfen .........0......- 300 000 
Metallwaren, einſchl. Maichinen, Eifenbahnmaterial 

und Feld⸗ und Gartenbaugerätbe.............. 6 000 000 
Bräparirte Felle, Lederwaaren, Pelzwert.......... 1 300 000 
Haußbaltungägegenflände und Möbel............. 1 200 000 
Galanteries, Kurze und Spielmaaren............. 400 000 
Chemikalien, Arzneien, Drogen, Mineralmafier e... 450 000 
Druckſachen, Schreibmaterialien 2C. ..............- 300 000 
Zuchtthiere ............................... 250 000 

zuſammen einſchl. minder wichtiger Artikel... 29 900 000 
Ausfuhr. Werth: 
Bar. 
Lebende Thiere (Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, 

Ziegen) ................................... 10 831 897 
Thieriſche Produkte (Häute, Felle, Bälge, Hörner, 

Haare unb dergl., Schafwolle, Wachs und Gier) 2.000 000 
Getreide und Saͤmereien.............. 3 000 000 
Gedörrte Pflaumen.......................... 5 600 000 
Pflaumenmuß .............................. 75 000 
Nüffe und anderes Dbfl...... ................. 150 000 
Tabak, roh, geſchnitten, und Eigarretten ......... 1 500 000 
Teanzöfiihe Fabdauben ........-oenrcsencr0ns- 2 700 000 
Binderholz, Eichenrinde, Eichenſchnittholz, Tannen⸗ 

und Fichtenbauholz und Dirnbelbolgfieden ..... 500 000 
Kohle, Erze, Walzeifen und Mineralwafler ......- 1 200 000 
Spirituß.......scouronseecsununonnnnennnn nee 350 000 
Trockenſchlempe............................... 100 000 
Inkruſtationsarbeiten, Teppiche und ſonſtige Webe⸗ 

waaren........................ ......... 300 000 

zuſammen einſchl. minber wichtiger Artikel. 26 950000 


Gerajewo. 


Einfuhr. Die Enfuhr Hat die aikmählich ſteigende Tendenz 
bewahrt, beſonders Hinfichtlich ber Metallwanren, Maſchinen und des 
Eiſenbahnmaterials in Folge des Bahnbaus, der Fabrik⸗ und ſonſtigen 
Anlagen und Bauten, ſowie hinſichtlich der Fell» und Gartenbau⸗ 
geräthihaften und bed Zuchtviehs. Ein neuer Einfuhrartilel fund 
braſtlianiſche Baffelhaute für Dpanken und anbere Lederwaaren; fie 
werben über Kopenhagen uud Hamburg importirt; im vorigen Jahre 
jollen große Quantitäten folder Häute hierher gelommen fein und 
ſehr guten Abſatz gefunden Haben. 

Ausfuhr. Des Werth der Ausffuhr ſtellt fi, hauptſächlich in 
Folge der günftigen Konjenkusen bei den beiben Hauptartikeln, den 
lebenden Thieren unb ven Pieunuen, erheblich höher als im bem 
Sabre 1892. 

Die früher im Sande aufgetretene Batıl- unb Klauenſeunche zeigte 
fh nicht wieder, Die Grenze war ſtets offen und die Breile zogen 
etwas an, fo daß die Bichausfuhr nad Anzahl und Werth Die höchfte 
bisher dageweſene Ziffer erreichte. Die Ausfuhr beirug im Einzelnen: 





Kahl —— Geſammt⸗ 
Thiergattung. ber pro Stüd.| werth. 
Thiere. 
Dart. 
Bierde (einſchl FT ad . 2 95 282 10 
Rinder * Büffel) ...... 87 669 14 2 786 766 
Kälber... soon ensonnnnnene 3211 10 32110 
Schweine............... 840 668 19 6 470 792 
Schafe ................ 65 240 7,50 489 300 
Ziegen.................. 69 095 _| 535 :ı 810248 
zufammen 


_ | — | 10321007 


Während bie Ausfube von Pferden und Rindern etwas nad 
ließ, nahm die an Schweinen bebeutenb zu. Die exportirten Pferde 
gingen ungefähr zur Hälfte nad Kroatien und Slavonien unb zur 
Hälfte nad) Dalsıatien und guößtentbeils non bort weiter, die Rinder 
m 1/s nad Dalmatien und zu ?2/s nad Kroatien und Slavonien, 
Bien und Bei, und die meiften Schweine ebenfalls in dieſe beiben 
Eläbte, Schafe und Ziegen bagegen vorwiegend nach Dalmatien. 

An gebörcten Pflaumen wurden 260 000 Doppeleentner egportict, 
davon 230000 Doppelseniner von ber neuen Ernte und 20 000 
Doppelceniner Wet ber alten Ernte. 150 000 Doppelceniner gingem 
biret und indirekt nah Deutſchland, 80000 Doppelcentner nach 
Defterreich und Ungam, 20000 Doppelcentner nad Amerila. Bon 
der 1893 er Ernte befanden fi Ausgang bes Jahres noch 70 000 
Doppelceniner auf Bager. 

Die durch eine Fehlernte herbeigeführten hoben 1892er Preiſe, 
weile mit 24 bis 81 Gulden für ben Tovar von 126 kg ſchloſſen, 
wurden durch bie 1893er Fruhjahrspreiſe noch übertroffen, welche 
bis zu 36 Gulden für ben Tovar hinaufgingen. Im Sommer ruht 
ber Zwetſchenhandel. Der September v. 38. brachte in Folge der 
quantitativ und qualitativ hervorragenden Ernte fofort einen Preis» 
rüdfhlag von 80 bis 40 pCt. Ye nah der Größe und Güte der 
Frũchte ftellten ſich die vorjährigen Preife für den Tovar von 126 kg 
ab Brcka folgendermaßen: 

80-85 95-100 115—120 
Stud auf !/s kg 


Gulden. 
Ende April ........... 36 29 2h 
Mitte Geptember....... 22 17 13 
Mitte Ditober ....... .. 22 161/s 12/3 
Ende Digember........ 23 14 1 


1 


300 Doppelcentner Pflaumenmus gingen nad Deſterreich⸗ 
Ungarn. 

Was das Holzgeihäft, welches bie dritte Stelle im Export ein, 
nimmt, betrifft, fo wurben etwa 12 Mil. laufende Stüd Faßbauben, 
„Bergine oder Walddauben“ genannt, gleich etwa 71/s MIN. Rormals 
ftüden, „Montebauben”, in 1893 außgeführt, gegenüber 14 bezw. 
Bl/a Mill. Stud im Jahre 1892. In Folge der guten Weinernte in 
Frankreich und bed großen Bebarfd an Fäffern waren die Preife 
son 118 Gulden auf 143 Gulden für 1000 Stüd Walbbauben, 
bezw. von 193 Gulden auf 235 Gulden für 1000 Stüd Montedauben 
geftiegen, fo daß ber Exrportwerth Taum eine Abnahme erfuhr. Die 
Ausfuhr von „Deutſchem Binderholz“ Hat Dagegen wegen Mangels 
an Material, d. 5. an genügend ſtarken Eidhen, faR ganz aufgehört. 

Die Übrige Holzausfuhr ift verhältnikmäßig noch von geringer 
Bebeutung. 

Als erhöht ift noch der Export von Getreide in Folge ber guten 
Ernte und ber im Allgemeinen fleigenden Produktion, ſowie der 
Export von Montanerzeugniffen zu verzeichnen, welcher dem Zenicaer 
Walzwert zu verbanlen ift. Leiterer beftand in etwa 25 000 Doppel⸗ 
centnern Fagçgon⸗ und Stabeifen. Kohle wurden etwa 110 000 Doppels 
centner, Mangan 80000 Doppelcentner, Chromerze 10000 Doppels 
eentner, Kupfer 1000 Doppelcentner nebft Kleinigkeiten von ſilber⸗ 
haltigem Bleiglanz und Queckfilber ausgeführt und ſchließlich etwa 
170 000 Flaſchen Guberwaſſer. 


Rückblick. Ein Rückblick auf den Handelsumſat vor der Oeſter⸗ 
reich⸗ Ungariſchen Okkupation und auf die Entwickelung des Handels 
nach derſelben zeigt, daß der Werth ſowohl der Einfuhr als der 
Ausfuhr um nicht viel weniger als das Dreifache zugenommen hat. 


Handelsſsverkehr der legten 18 Sabre. 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Mark. Mark 
Durcqhichnittlich 1875—1877....... 11 100 000 9 200 000 
„ 1886-—-1888....... 21 800 000 15 288 000 
1889..... 2 270000 16280 000 
18%....... 26 500000 223827000 
1891 ....... 27 600 000 26 832 000 
1892....... 29 000000 28 594 000 
1898....... 29 900000 26 960 000 


Dentihe Yandelsinkereflen. 
Einfuhr Aus Deutigland wurden im Jahre 1898 eingeführt: 
Werth: 
Mark. 
Metallwaaren, Maſchinen, Eifenbabnmatertal ıc.. 800 000 


Leber, Leder⸗ und Ladwaaren ................ 75 000 
Pelze ..................................... 20 000 
Nanufakturwaaren.......................... 40 000 
Kokosmatten............................... 10 000 
Galanterie⸗ und Kurzwaaren, Gold⸗ und Silber⸗ 
waaren, Uhren, optiſche Inſtrumente, Muſik⸗ 
werke ꝛc. ............................... 50 000 
Farben und Pinſel.......................... 5 000 
Spiels und Rürndbergerwaaren ............000. 15 000 
Apothekerwaaren............................ 50 000 
Getränke und Eßwaaren..................... 20 000 
zufammen einſchl. kleinerer Artilel... 610000 
dagegen 1892 .................... 570 000 


368 


Ausfuhr Rah Deutſchland wurden im Sabre 1893 aus⸗ 
geführt: 
Werth: 
Mark. 
Gedörrte Pflaumen ........................ 3 360 000 
Rohe Häute, Felle und Bälge jagdbarer Thiere 400.000 
Binders und anderes Eichenholz, Dirndelholz: 

Steden und sWaaren .................... 100 000 
Gefchnittener Tabak und Cigarretten ......... 75 000 
Trodenihlempe ........................... 50 000 
Inkruſtationen, Webewaaren und vergl. ...... 35 000 

zufammen einfchl. Yleinerer Artilel... 4060 000 
Dagegen 1892 ............. ....... 3 180 000 


Auch bei dem Handelsverkehr mit Deutichland fand eine wenn 
auch im Allgemeinen nicht erhebliche Steigerung ftatt. 

Der Pflaumenerport nah Deutſchland ftellte ih um 1 Mil. 
Mark höher als in dem Jahre 1892, in welchem ber Export wegen 
ber ſchlechten Ernte Überhaupt ein außergewöhnlich geringer ges 
weien war. 


Telegraphen⸗, Poſt⸗ und Eilenbabntarife. 

Eine SHerabfegung der Telegrammgebühren im Verkehr mit 
Deutichland iſt noch nicht erfolgt, und die Gebühren betragen nad) 
wie vor neben einer Grundtaxe 11 Kreuzer für das Wort, während 
nach Defterreichs Ungarn dad Wort mit nur 3 Kreuzen berechnet wird. 

Ebenjo fteht die Einführung wechſelſeitiger Poſtnachnahme 
zwiſchen Deutſchland und Bosnien noch aus. Im Briefpoftverlehr 
und beim Austauſch von Geldanweifungen zwifchen Defterreich- Ungarn 
und Bosnien, ſowie zwiſchen Bosnien und Deutſchland gelten Dies 
felben Bedingungen und Süße wie für den Verkehr zwiſchen Deutſch⸗ 
land und Defterreich » Ungarn. Im Packetverkehr beträgt das Poſt⸗ 
porto für ein Poſtkollo von 5 kg 30, bezw. 60 oder 90 Kreuzer (bei 
einer Entfernung von über 10 Meilen). 

Was die Eiſenbahnfrachttarife betrifft, jo haben theilweiſe aller: 
dings Ermäßigungen ftattgefunden ſowohl im Verkehr zwiſchen ein- 
zelnen inländiſchen Stationen al buch Abkommen mit den 
Ungarifhen Staatöbahnen, der Defterreichiihen Sudbahngeſellſchaft 
u. ſ. w. im Verkehr zwiſchen gewifjen hiefigen und dortigen Stationen, 
wie Wien, Fiume und Trieft, jonft find die Tarife aber noch vers 
hältnikmäßig Hoch, z. B. betragen bei gewöhnlichen Frachtgütern auf 
der Bosnabahn die Gebühren 1 Kreuzer für 1 km und 100 kg, 
gegenüber 0,50 bis 0,60 Kreuzer auf den Defterreidhifchen und noch 
niebereren Säten auf den Ungariſchen Staatsbahnen. 

Die Bosntihen Bahnen haben ſich dem Runbreifeverlehr des 
Vereins Deutfcher Eifenbahnverwaltungen, ſowie dem Drientalifchen 
Aunbreifeverlehr des Weltreifeburenuß von Cook und Sohn an- 
geſchloſſen. 

Die unter der Verwaltung des K. und K. Kriegsminiſteriums 
ſtehende Boſsnabahn Bat als Vermittlerin des Hauptfracht⸗ und Per⸗ 
ſonenverkehrs mit der Monarchie ſtetig ſteigende Einnahmen, und 
war dies beſonders im letzten Jahre der Fall, obwohl die Bosniſch⸗ 
Herzegowiniſche Staatsbahn Serajewo — Moſtar — Metkovic anfängt, 
den Verkehr von Fiume und Trieſt an ſich zu ziehen. Die Bahn 
Doboj — Dolnja Tuzla — Simin Han, Zweigbahn der Bosnabahn, 
ging in die Verwaltung der Staatsbahnen über. 


Banken und Kreditanſtalten. 


Der Geſchaftsverkehr der. drei Aktienbanken erfuhr wiederum eine 
nicht unerhebliche Steigerung. 


Serajewo. — Guayaquil. 


Die privilegirte Abtheilung der Wiener Unionbank in Serajemo 
erzielte einſchl. ihrer 17 Bosnijſchen Tleinen Filialen eiwen Reingewinn 
von 88278 Gulden und Schloß mit 802227 Gulden Sparkaſſen⸗ 
einlagen gegenüber 85000 Gulben bezw. 645000 Gulden im 
Sabre 1892. 

Die Vollsbank in Serajemo einſchl. ihrer Filiale in Moſtar 
hatte einen Reingewinn von 41070 Gulden und ſchloß mit 764 152 
Gulden Spareinlagen gegenüber 82500 bezw. 516000 Gulden im 
Sabre 18%. 

Die Sparlafle in Vrcka hatte einen Reingewinn von 21635 
Sulden und am Ende bes Jahres einen Sparkaſfſenbeſtand von 
398 500 Gulden gegenüber 20 300 Gulden bezw. 293 000 Gulden im 
Sabre 1892. 

In den drei Vanken befanben fi) am Bi. Dezember v. 58. zu⸗ 
fammen 1964879 Gulden — 3274800 Bart Sparkaſſeneinlagen, 
pro Kopf der Bevöllerung 2,24 Bart gegen 1,781/. Marl im 
Sabre 1892 und 1,85 Mark im Sabre 1891. 

In Bijelina wurde eine neue Sparkafle gegründet und eine ſolche 
für Banjaluka in Ausſicht genonsmen. 

Die von der Landesregierung verwaltete Hypothekar⸗Kreditanſtalt 
gewährte im vorigen Jahre an 1379 Berfonen Darlehen im Betrage 
von 849 350 Gulden, im Ganzen feit ihrem Beftehen nahezu 3 Mil. 
Gulden. 

Die Birk » Unterflügungsfonds wiefen einen fintutenmäßigen 
Stand von 717088 Gulden nebft 94000 Gulden Reſerven auf, von 
denen ungefähr der halbe Betrag thatſüchlich eingesahlt war. Bis 
auf fünf Bezirke haben jeht ſämmtliche 49 Sanbbegieie i in Bodnien 
biefe Einrichtung, 

Geſundheits verhältniffe. 

Die ſanitären Verhältnifſe im vorigen Jahre waren keine gün⸗ 
ſtigen. An der Cholera erkrankten über 1000 Perſonen, von denen 
die volle Hälfte ſtarb, außerdem herrſchten Dysenterie, Scharlach 
und Diphtheritis, letztere beiden Krankheiten hauptſaͤchlich in Sera: 
jewo, wo fie einen epibemtihen Charakter annahmen und yahlreide 
Dpfer unter den Kindern forderten. Man giebt der mangelhaften 
Kanaliſtrung der Stadt die Schuld an der Hartnädigkeit der Krank⸗ 
heiten. 1892 betrug die Sterblichteit in Serajewo beinahe 36 pro 
Mille, und für 1893 dürfte fie ſich noch erheblich Höher ſtellen. Die 
Sterblichkeit des ganzen Landes im lekten Sabre betrug 30 pro 
Mille. Bei einer Gejammtbenöllerung von rund 1460000 kamen 
44183 Todesfälle und 62 066 Geburten vor. 


Guayaquil (Ecuador). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 

Der Handel erlitt gegen Ende bes Jahres durh den Zwiſt 
zwifchen Ecuador und Beru, welcher den Ausbruch eines Krieges bes 
fürchten ließ, erheblihe Störungen und kam von Anfang November 
bis Ende des Jahres faft vollftändig zum Stillſtand. 

Der Werth der Einfuhr im Sabre 1893 betrug 10 522 164 
Sucres gegen 8377896 Sucred im Borjahre. 

Der weitere Rückgang bed Silberpreiſes war, wie in allen 
Ländern mit Silberwährung, fo aud in Ecuador auf die Einfuhr 
von ftörendem Einfluß. Auf die Kunde, England babe die Praͤge⸗ 
häufer in Indien geichloffen, was einen noch bebeutenderen Rüdgang 
des Silberwerthed zur Folge hatte, ging der Kurs am 350. Juni von 
60 pCt. auf 80 pCt. 3 Tage Sit London und fette fomit den Werth 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arc. 1893 II. S. 584. 














Buayaquil. 


des Sucre auf 269%/; Pre Dadurch entſiand in den geſchäftlichen 
Kreiſen große Unſicherheit, zumal ein meiteres Yallen des Silber 
wertbet und ein ferneres Steigen der Kurſe zu befürchten war. 
Die Importeure wußten nicht, wie Re ihre Waaren berechnen follten, 
und bie Käufer zeigten durchaus feine Neigung, höhere Preiſe ala 
bisder zu zahlen. 

Die Ausfuhr iſt fortwährend im Steigen begriffen, ba bie 
Ernteergebnifie an Kakao, Kaffee, Zuder und Steinnüflen in $olge 
ausgebebnterer Anpflanzungen alljährlih größer werden. Die Ger 
ſammtausfuhr Ecuadors belief ſich auf 14315 171 Eucred, wovon 
allein auf Guayaquil 12 548 062 Sucres entfielen. 

Die Kalavernte ergab im Jahre 1898 402 132 Duintals gegen 
332 534 Duintald im Sabre 1892, mithin einen Webrertrag von 
69 598 Quintals. 

Auf die drei Erntebiftrilte vertheilt ſich der Ertrag, wie folgt: 

1892. 1893. mehr in 18983. 
Dutintals. 


Arriba ............ 2452837 239824 49997 
Balao und Raranial. 39250 89 928 673 
Machala........... 49 997 GBR 18928 
zufammen 832554 402192 69598 
Dertehrsüberfihten. 


Ausfubr von Guayaguil. 
Bruttogewicht. Werth: 
kg 


Zucker.............. 731 685 152 641 
Ingwer................. 414 78 
Baumwolle.......... 1740 460 
Adiote (Jarbftoff)........ 9661 2064 
Brea (Theer zum Kalfatern 
ber Schiffe) ..... euren. 5 667 982 
Kakao................. 18 629 729 9 766 529 
Kaffee................. 1 868 662 1094 211 
Kautſchuk .............. 180 626 300 770 
Felle.................. 629 709 118 082 
Bambus. .............. 466 070 84 802 
Schokolade.............. 8447 1967 
Condurango (Rinde) ..... 16 440 23 7% 
Cigarren ............... 2 382 8 921 
er.................. 1329 186 
Rinde des Leucdterbaums . 90 14 
Sohlöffel ............... 345 102 
Begetabifiihe Kohle ...... 92W 218 
1 75 > 500 200 
Fruũchte............... 4861 923 175 142 
Hängematten. ............ 586 1414 
Wolle ................. 2869 428 
Linien ................. 874 164 
Holz ................... 18 980 166 
Orchilla (eine ArtBaummooß) 30 741 4 400 
Goldſtaub .............. 409 46 877 
Bold in Barren ......... 100 33 778 
Thontöpfe ..... ......... 861 86 
Stroh .................. 19 291 12 850 
Lebende Pflanzen ........ 2422 885 


Bita (Aloe, aus der man 
einen ſtarken und feinen 
Faden ziebt)........... 1 598 2414 


Dentiheb Hanbeit-Neiiin 1894. IL 


369 
Brutiogewicht Werth: 
kg Sucres. 
Kleine Bapageien ........ 180 250 
Ausgeftopfte Bögel....... 716 1% 
Silber in Barren ....... 10 122 
Ehinarinde. ............. 18 362 4835 
Duillaya (Holz, das beim 
Reiben ikäumt u. zur Rei⸗ 
nigung von Zeug dient) 230 100 
Strohhüte .............. 23 187 196 280 
Steinnüfle .............- 6 774 543 361 977 
Tabak. ................. 1480 651 
Tamarinden. ...........- 11 973 1 381 
Mineralerde............. 13 880 9246 
Weizen ................ 46 4 
Saflaparilla............. 10 898 8 570 
Sohlleder............... 2538 1204 
Haazfiebe ......-........ 208 139 
zufammen... 84184922 12285405 
Dazu: gemlinztes Golb...... 84 10 568 
gemünztes Silber.... 7141 252 106 
Ausfuhr von Guayaquil Übers 
haupt............. 834142097 12648 062 
Ausfuhr von Manta .................. 507 621 
„ Callo.................... 172 239 
„Bahia de Caraquez........ 645 761 
„Esmeraldas.............. 211 432 
" „ Santa Elena......u.....- 2330 066 
Geſammtausfuhr Ecuadord... 14815171 


Ausfuhr und Einfuhr der Kepublit Ecuador, 
nach den Ländern ber VBeftimmung bezw. Herkunft georbnet. 


Ausfuhr. 
Werth: Werth: 
Beftimmungdland: Sucres. Beſtimmungsland: Sucres. 
Deutihland ........ 2618898 Stalien ............ 35 454 
Bolivien .......... 1180 Megilo ............ 68 181 
Eentralamerilfa ..... 182479 Peru ............. 822 898 
Eolumbien......... 128 894 Rorbamerila ....... 149 811 
Euba ............. 97 880 Argentinien ........ 4 750 
EHile ............. 678 722 San Domingo...... 2899 
Spanien .......... 1808227 San Thomas....... 6 405 
Frantreid ......... 5476011 Beneyuela.......... b 686 
Rieberlande ........ 451 070 14 315 171 
Großbritannien .... 1706 282 
Einfuhr. 
Beh: Werth: 
Herkunftsland Sucres. Herkunftsland: Sucres. 
Deutihland ........ 1687870 Yranleeidh.......... 2 082 013 
Defterreich-Ungarn .. 30 Nieberlande ........ 80 - 
Belgien............ 117886 Großiritansien ....- 3 063 604 
Gentralamerila ..... 875870 Stalien............ 113 684 
Columbien.......... 29012 Rorbamerila........ 2006 140 
Euba ............. 2 628 Peru.............. 629 972 
Chile........... 878 862 Bortugal .......... 520 
China............ 190808 Scchweig......... 1278 
Spanien ........... 237 649 10 522 164 


370 


Die Induftrie hat im Laufe des Jahres Yortfchritte nicht 
aufzumweilen. 

Eifenbahn. Die Heine Strede zwiſchen Duran und Chimbo 
wird von der Regierung unterhalten. Reue Cifenbahnlinien find 
nicht Hinzugelommen. 

Minen. Die Esmeraldas⸗Goldwäſchereien arbeiten weiter. 
Reue Golbwäfchereien follen im Napo⸗Thale eingerichtet werben, zu 
welchem Zwecke fi bereits eine Geſellſchaft mit geringem Kapital 
gebildet Hat. In Zaruma Bat im Sabre 1893 nur die Gnglifche 
Geſellſchaft arbeiten lafien; alle anderen Minen blieben außer Betrieb. 

Poftverbindung. Die Poft findet nad wie vor ihre Bes 
förderung durch die Britiihen und Chilenifhen Dampfſchiffe über 
Colon nad Europa an jedem Sonnabend, nad dem Süden hinunter 
bis Eorral u. |. w. an jedem Montag. 


Kurfe. Die Banken notirten: 

Wechſel auf: London ......... 2 Pd. Stel. 
Barid...n ....... 500 Franken 
Samburg....... . 400 Mark 
Newsdork....... 100 Dollar Gold — 
Panama ........ 100 Peſos Zuerted — 
Lima........... 100 Silber⸗Soles = 
Valparaiſo ...... 100 Chil. Peſos — 


Am niedrigſten ſtanden die Kurſe im Mai; ſie gingen am 
30. Juni plötzlich in die Höhe bis auf 80 p&t. 3 Tage Sicht auf 
London. Rah einer geringen Aufbeflerung im Oktober blieb der 
Kurs im Rovember und Dezember feft auf 80 pEt. 


Schiffsvertehr. 
Es liefen ein: 
Dampfidifie. Segelſchiffe. 
Nationalität. Reg.⸗ Reg.⸗ 
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
Deutſche .............. 25 33 871 3 1392 
Dänifhe.............. — — 6 2687 
Britiſche .............. 11 18 594 4 3471 
Franzöſiſche............ 11 23 868 — — 
Norwegiſche............ — — 1 1170 
Nordamerikaniſche ...... 1 1817 1 837 
Chileniide............- — — 1 2% 
Peruanifde ........-... — — 4 135 
zulammen... 48 77 660 20 10 582 


Außerdem verkehrten noch in regelmäßiger Fahrt Boftdampfichiffe 
der Britiihen Bacific Steam Navigation Company und der Chile 
niſchen Compañia Sub Americana de Vapores. 


Bilbao. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Allgemeines. 

Die freie Entwidelung ded Handels von Bilbao war im 
Sabre 1893 duch die von der Spanischen Regierung gegen bie 
Einileppung der Cholera angeordneten firengen QDuarantänes 
maßregeln empfindli erfchwert worden. Bereitd im Frühjahr 
famen biefe Maßregeln gegen die Herkünfte der Franzöſiſchen Weſt⸗ 
füfte und jpäter gegen die von den Niederlanden und Belgien in 
Anwendung. Auch die Deutichen Häfen Kiel, Stettin und Hamburg 
wurden ver bafelbft vorgelommenen vereinzelten Fälle wegen für 


1) Wegen bed Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. &. 530. 


Guayaquil. — Bilbao. 


Telegraph. Die telegraphiſche Verbindung mit dem Auslande 
wird durch die Kabel der Eentral South American Telegraph Eoms 
pany hergeftelt. Im Innern Ecuabors ftehen alle Orte von einiger 
Bedeutung in telegraphifher Verbindung. 


Banken. Diefe ergaben im Jahre 1893 das folgende Rejultat: 


Banco del Ecuador .................... 15 pCt. 
Banco Internacional ..........scrsccc.. 15 „ 
Banco Territorial...................... 10 „ 
Banco de Oredito Hipotecario.......... 18 „ 
Oompatia Nacional de Seguros......... 10 
Compatia Ecuatoriana de Seguros 29,45 Sucres pto Aktie 
von 500 Sucres. 
3 Tage Sicht. 60 Tage Sit. 90 Tage Sicht. 
Sucres. Sucres. Sucres. 
— 164 bis 180 — 1521/3 bis 1781/4 
— 152/, 1781/ — 151 „ 17 
— 1501 „ 1768/s — 149 „ 175 
158 „ 186 157 bis 185 — 
2 „ 101 — — 
90 „ 101 — — 
49 „ 65 — — 


verſeucht erkläͤrt. Dazu kam, daß im Auguſt die Cholera in Bilbao 
ſelbſt ausbrach und die Quarantänen auf die Herkünfte der für 
verſeucht und verdächtig erklärten Häfen weiter beſtehen blieben. 

Auch die Unſicherheit über das Zuſtandekommen der Handels⸗ 
verträge Spaniens mit den verſchiedenen Staaten Europas war auf 
die ruhige Entwickelung des Handels von nachtheiliger Wirkung. 

Die Hafenverhältniſſe Bilbaos haben ſich im Jahre 1893 dem 
Vorjahre gegenüber wieder günſtiger geſtaltet. 

Zunächſt iſt an der Verbeſſerung bes Innenhafens durch fori⸗ 
geſetzte Baggerungen weitergearbeitet worden. Es iſt hierdurch 
gelungen, hauptſächlich die von Natur fo ſchmale und verſandete 
Einfahrtſtelle in einem Zuſtande zu erhalten, der den Schiffen ein 
freies und ungehindertes Paſſiren derſelben geſtattete. Auch im 
Jahre 1893 hat ſich ein Unfall auf der früher ſo gefürchteten Barre 
nicht ereignet. 

Sodann nahmen bie Arbeiten zum Bau des Außenhafens einen 
rafhen Fortgang. Die weſtliche Mole ift zur Hälfte ausgebaut. 
Ein nit unbeträdtlicher Theil derfelben wurde jedoch gelegentlid) 
der heftigen Stürme im Dezember durch den hoben Seegang wieber 
eingeworfen, jo daß die Sertigftellung der ganzen Mole kaum vor 
Ende des Jahres 1895 erfolgen wird. 

Sm Laufe deö Jahres 1893 wurde auch die Erbauung ber non 
ber Dftfeite der Bai aus projeltirten, 1072 m langen Mole 
beſchlofſen, und ift mit den Arbeiten bereits begonnen worben. 


Einfuhr. 


Kohle und Koks. Im Sabre 1893 wurden in Bilbao 


eingeführt: 
Kohle .................... 340 288 Tonnen. 
Koks..................... 121 165 n 
An dieſer Einfuhr waren betheiligt 
Kohle. Koks. 
vonnen. 
Großbritannien ......... 286185 82 899 
Deutichland ............. 54.108 38 246 

















Bildes. 


Daraus ergiebt fih im Bergleih zum Vorjahr für Groß⸗ 
britannien in der Einfuhr von Kohle ein Ausfall von 23 218 Tonnen 
und in der Einfuhr von Koks eine Zunahme von 36 736 Tonnen. 
Deutihland bat an Kohle 29456 Tonnen mehr und an Koks 
14162 Tonnen weniger ald im Borjahre eingeführt. 


Bon den importirien 340288 Tonnen Kohle waren 
149 667 Tonnen fogenannte Kokskohle, welche ausfchlieklih von dem 
Hüttenwerf „Sociedad Vizcaya“ zur Herftellung von Kols- bezogen 
wurde. Der Reft war Maſchinen⸗ und Bunkerkohle. Die Deutiche 
Kobleneinfubr beihräntte fih auch in diefem Jahre in der Haupt⸗ 
fahe auf Kolskohle. Der mit der Einfuhr von etwa 3000 Tonnen 
Maichinentohle gemachte Verſuch bat zu weiteren Abſchlüfſen biöher 
nit geführt. 

Die Einfuhr von Kohle und Koks aus dem Auslande hat fid 
in den lettverfloffenen Jahren nahezu auf der gleichen Höhe gehalten. 

Dagegen bat fich der Konfum der Afturiantihen Kohle in den 
legten Jahren zuſehends gefteigert. 

Es wurden auß Alturien im Sabre 1893 76973 Tonnen Kohle 
und 12177 Zonnen Koks auf dem Seewege eingeführt; außerbem 
gelangten auf der Bahn 13000 Tonnen Koks derſelben Provenienz 
nah Bilbao, fo daß die Einfuhr von diefen Produkten insgefammt 
102000 Zonnen beträgt, was etwa 20 pCt. der Geſammteinfuhr 
ausmacht. 


Der Antheil des Spaniſchen Erzeugnifles an der Sefammteinfuhr 
von Kohle und Kols betrug im Sabre: 


1888....... ..... 101 pCct. 1801 ............. 9,8 pct. 
1880 .............. 86, 1882 ............. 125 „ 
1890 ..... rn 96, 


Die für Bilbao in Betracht kommenden, Kohle erzeugenben 
Provinzen hatten in den beiden legten Jahren folgende Förberung: 


189. 1893. 
Tonnen 
Dvpiedo................. 781 000 810 000 
Balencia .............. . 148 000 149 000 
Leon .................. 25 000 30 000 


Die Produktion gerade dieſer Provinzen wird im Sabre 1894 
zweifellos bedeutend zunehmen, da ein großer Theil ber in benfelben 
liegenden Gruben den Abbau vollſtündig vorbereitet haben und nur 
den Augenblid abwarten, in dem die ihrer Vollendung entgegen» 
gehenden Trandportwege bergeftellt jein werben. 


Holz. Während ber legten drei Jahre wurben folgende Mengen 
von Nutzholz nad) Bilbao eingeführt: 


1891. 1892. 1898. 
auß: cbm cbm cbm 
Srantiedid ......... 10 816 15 876 11 684 
Rormegen....... u... 3414 2739 5 006 
Schweden .......... 41145 235 81131 
Großbritannien . 904 89 808 1 225 
den Nieberlanden ... — 8 — 
Finland ........... — 8 404 — 
Dinemarl ..... 20 6 11 
Nußland........... 4 876 11 869 6189 
den Berein. Staaten 
von Amerila ..... 6 081 4 867 4811 
Belgien............ 884 — — 
Jsland ............ — — 7 
zufammen... 66140 77 182 69 563 


371 


Außerdem wurben an Faßdauben eingeführt: 





1892. 1893. 
Stüd 

Deutihlanb............. 150 12 400 
Großbritannien ......... 97902 776 542 
Italien................ 38 940 — 
den Ber. Staat. v. Amerika 21 593 — 
Belgien................ — 1430 

zuſammen..... 158 585 790 372 


Auch Celluloſe ftellt feit der Ende des Jahres 1892 erfolgten 
Sinbetriebfetung der beiden großen Bapierfabrilen in Arrigorriage 
und am Cadagua⸗Flufſe einen Mafleneinfubrartifel dar. Während im 
Sabre 1892 nur 1096 556 kg eingefüßrt wurben, betrug die Einfuhr 
im Sabre 1893 15 215 073 kg, woran folgende Länder betheiligt waren: 


Deutihland.......... ..... 829 612 kg, 
Belgien.................. 13 006 503 „ 
bie Niederlande ........... 30000 „ 
Norwegen ................ 134898 „ 
zujammen..... 15 215 073 kg 


Die von den Niederlanden eingeführten Mengen waren ſämmtlich, 
die von Belgien zum weitaus größten Theil Deutihen Urſprungs. 

Die Einfuhr von Klippfiih beitrug im Sabre 1898 
12 950 Tonnen gegen 10415 Tonnen im Jahre 1892. Sie vertbeilt 
fi) auf folgende Länder: 


Tonnen. Tonnen. 
Norwegen ............. 10635 FSrankeih ............. 146 
Island................ 803 Belgien, Niederlande und 
Dänemark ............. 573 Deutſchland.......... 69 
Großbritannien on... 598 zufammen. .. 1290 
Schweden ............. 126 
An Weizen wurben eingeführt aus: 
den Berein. Staaten von Ameria 8901 Tonnen, 


Rußland ....................... 8269 „ 

Die Einfuhr von Robpetroleum belief fi auf 4739 Tonnen 
gegen 3278 Tonnen im Jahre 1892. 

Obgleich in Folge ded Umſtandes, daß die Spaniſche Einfuhrs 
ftatiftit nicht da3 Uriprungsland, fondern lediglih das Land der 
Berfendung der Waare berüdfichtigt, die Einfuhr aus Deutichland 
fi nit zahlenmäßig nachweiſen läßt, fo fteht dennoch feit, dag in 
der Einfuhr von Maſchinen aus Deutichland im Jahre 1893 eine 
Zunahme flattgefunden bat. Hauptſächlich wurden aus Deutichland 
gewerblide Mafchinen, wie Motoren und Prefien für Buchbrudereien, 
Maſchinen für Bapierfabriten, Einrichtungen für elektrifche Beleuchs 
tungdanlagen, Werkzeugmaſchinen u. |. w. eingeführt. 

Sn der Einfuhr von Werkzeugen bat Großbritannien 
Deutſchland gegenüber noch einen bedeutenden Vorſprung. 

Die Einrihtungen ber im Sabre 1898 in Vizcaya erbauten 
eleltriichen Beleuchtungsanlagen find größtentheild Deutihen Firmen 
zugefallen. 

Eine mächtige Konkurrenz ift im Jahre 1893 den Deutfchen 
Produkten durch die Einfuhr Amerikaniſcher Kleineiienwaaren ents 
ftanden. Diefelben wurden zu unglaublich billigen Preifen auf den 
Markt geworfen, jo daß ein Mitbewerb faft ganz auögefchloffen war. 

Bei den VBergebungen von Lokomotiven und Wagen haben die 
Belgiihen Fabriken durch ihre billigen Preiſe die Lieferungen vielfach 
an fi) gezogen; die Deutihen Werke haben nur felten mitkonkurrirt. 

Nachdem durch den neuen Tarif vom Sabre 1892 der Zoll auf 
Sprengftoffe auf 0,50 bezw. 0,60 Befetas für das Kilogramm erhöht 
worben ift, bat die Einfuhr darin vollftändig aufgehört. 

50% 


st ou 


In folgender Neberſicht find die wichtigften Einfuhrartikel und ber Antheil der hauptſächlichſten Lander ar ber Einfuhr derſelben 
zufammengeftelt: 





Einfuhr au: 





Baaren. | | 
Deutſchland. che Frankreich. Belgien. Riebe Naben. 


kg kg kg kg kg kg 
Marmor, Baufteine, Cement ................. 61 178 1868645 | 12641 776 16M 414 2691 16 264 104 
üheer, Asphalt, Rohpetroleum ................ 42 047 126 222 230 900 297 861 6 879 5 440 1181) 
Erze...................................... 1159 1 004 — 260 449 2872 
Glas und Glaswaaren....................... 74 611 66 785 67 583 201 081 100 463 622 473 
Irdenwaaren, Fayence und Porzellan .......... 19 586 1820 119 59 288 325 864 168 028 2 404 200 
Schmuckſachen aus Gold, Silber, Blatina..... . 5600 1 425 — — Taoo * 425 
4 
Gußeiſenwaaren............................ 34 646 1181 18 89 989 112 888 - 28 606 974 097 
Schmiebeeifen, gehämmert, gewalzt, Stahl ....... 287 701 4 501 860 1239 812 1691 845 209 037 6 804 873 
Kupfers und Meſſingwaaren................. 26 696 189 068 79 766 36 088 4547 336 178 
Dleis und Zinnwaaren............. .......... 6174 1301 881 8679 14 844 8949 1 826 977 
Einfache Drogen............................ 755 320 620 168 1551 086 17 127 113 462 2 97 887 
Farben, Farbitoffe, Firniſſe ................. 81 242 157 171 67 640 161 048 4 898 421 9% 
Chemiſche und AR utiihe PBräparate....... 1835673 |: 1420118 547 781 901 421 92 226 6 194 288 
Stärke, Seife, Wachs, PBarfümerien............ 299 638 149 066 6 664 168 636 96 186 656 134 
vaumwolie. ................. 584 8 858 — 98 268 4 293 
Baummollene Garne ....................... 701 2 938 291 871 — 4301 
Baumwollene Gewebe...................... 147 11 8656 4 404 817 1 16 724 
Sanf, Flache, Jute ......................... 14 718 1 319 066 213.009 81 347 29 1 581435 
Garne aus Hanf, Leinen, Tauwerk, Seilerwaaren 953 266 374 1454 34 861 9341 302 978 
yanl und Ylachögewebe, Strumpfwaaren ...... 217 8721 3 205 833 — 7976 
orften, Roß⸗ und anderes Thierbaar ......... 41 · — 642 106 — 789 
Wollengarn ................................ — — 8 — — 3 
Wollwaaren, Tuche aud Wolle und Baunmoll.. 1514 89 048 12 660 5 850 70 68 682 
Rode, geiponnene und gegwirnte Seibe......... 6 42 7 27 — 81 
Sammet⸗ und Seibengewebe, Tull, Spiten ..... 2 849 1548 1 — 1895 
Druds und Schreibpapier .................. 8805 8092 8 660 18 823 654 239 534 
Bedrucktes Papier, Stick, PHotographien....... 1840 4 642 46% 1638 429 12 545 
Papiertapeten.............................. 1374 26 908 1004 27 101 115 66 497 
—* und verſchiedenes Papier ...... zur. 82 131 8268 6 698 81 833 830 84 850 
—* gehobeltes Holz ...................... — 181 878 1 886 82 661 4.064 227 707 
Möbel und Kunſtſachen ...................... 43 986 8 662 16 866 20 192 61660 160 306 
Binien, Flechtweiden ........................ 1200 2616 32 675 8 422 — 42 928 
Stüd Stüd 
Tbiere .................................... — — — — ke 125 
Häute und Felle, Pelzwerk................... 16 443 20 646 184 776 1 564 41% 1° 431 
ern (Schmudfedern) ...................... 820 — 140 110 1 571 
hieriſche Fette....................... 12 860 768 465 634 544 1 630 987 8 3 184 184 
Stüd Stüd Stüd Stüd Stud Stũck 
Klaviere ........................... ...... 86 1 6 8 — 46 
Taſchen⸗ und Wandubren . nun ............... 2737 119 268 694 187 4 005 
kg kg kg kg kg kg 
Apparate und Maſchinen ..................... 261 067 1.069 869 95 147 485 169 428 122 2883 130 
Wagen .................................... 167 828 — :200 103 1 281 
— u. Getreide mit Ausſchluß von Weizen 34 780 2 118 145 216 886 23 379 277 486 4 192 2358) 
Gartengewächſe, Obſt ............ ........... 50 7 788 2 726 164 41 612 52 470 
Kolonialmaaren ............. ................ 1 285 41 836 7897 19 546 20 488 2697 393°) 
Dele und Getränke .......................... 11 404 65 908 14 166 1669 67 889 148 032 
Gümereien ... 20.0.0... ....... .......... u... — 9329 15 477 4960 158 21609 
Konſerven, Käſe............... ........ 1308 b 398 3 162 11 882 124 812 146 681 
Berichiedenes: Fächer, Elfenbein, Bernfteinwaaren, 
Anöpfe, Bündhütchen, Hüte, Kautihul und 
Gummiwaaren ........................... 16 986 87 876 4610 14 580 8577 1883 373 
Eifendahnmaterial, eingefüßrt auf Grund des 
Speztaltarifs für Etfenbahnen .............. — 167 261 89 069 248 115 — 4b4 485 


Darunter aus den Bereinigten Staaten von Amerika 4 788 709 kg. 
Darunter aus Stolien 1112464, auß Merito 359255 und aus Marokko 49 900 kg. 
Darunter aus Cuba 1624 846, aus Puerto⸗Rico 622 020, aus Benrzuela 236 767, von den Philippinen 123 251 kg. 








Bilden. 


Ausfuhr. 

Eifenerz. Die Nachfrage nah dem Bilbaoer Eifenftein war 
im Jahre 1898 eine lebhaftere ala im Sabre 1892, und hätte bie 
Ausfuhr dem Borjahre gegenüber gewiß eine noch größere Zunahme 
erfahren, wenn nicht Cholera und Duarantänen die Förderung und 
Abfuhr Über Monate hin gehemmt hätten. 

Die Preife haben fi) fafl DaB ganze Jahr Über auf demfelben 
Riveau wie am Schluſſe von 1892 gehalten; fie waren aber gebrüdt 
dur die immer fühlbarer werdende Konkurrenz ber Erze aus den 
Rittelmeerländern und Schweben. 

Die reichhaltigen Schwediſchen Erze haben den Bilbaner Markt 
beionderd in Deutſchland zu verdrängen begonnen, während in Sroß- 
Britannien hauptſächlich die Mittelmeererze mit den Produkten Bilbaos 
in Wettbewerb getreten find. Außer den Griechiſchen Campanilerzen 
haben fi in Großbritannien ganz beſonders raſch die fübjpanifchen 
Erg aus Garrucha und Almeria eingebürgert. Die Erzförberung in 
der Provinz Almeria wird überhaupt in fürgefter Zeit nach Fertig⸗ 
fielung der Transportmittel für den Abbau ber Alfaros und 
Zucamena®ruben eine größere Ausdehnung annehmen und wirb bies, 
da bie Erze an Reinheit dem Bilbaoer Eifenftein faft gleichkommen, 
auf den Bilbaoer Markt von empfindlichen Einfluß fein. 

Im Jahre 1893 Haben die größeren Grubengefellichaften Bilbaos 
wit umfaflenden Berfuchen begonnen, ben noch in großen Wengen 
im Bilbaoer Minendiftrift Iagernden Spateilenftein zu röſten. Die 
Serfude find jedoch noch nicht abgeſchloſſen und lann Daher nicht 
mit Beftimmtheit gefagt werben, ob bie faft durchweg noch unans 
getafteten, ausgedehnten Lager von Spateifenftein ein noch zu er: 
wartendes rentabled Dbjett zum Abbau darſtellen. Es if Dies in 
Anbetracht der fi) mehr und mehr zeigenben Anappheit ber Übrigen 
Erze eine Frage von großer VBebeulung für Bilbao. 

Der bei den Berjuhen verwendete Spateifenftein wurde durch 
das Röften auf einen Eifengebalt von 58 bie 60 pCt. gebradt und 
if in dieſer Berfaffung bisher mit Erfolg zum Miichen mit ärmeren 
Rubioerzen benugt worden. 

Die Ausfuhr von Eifenerz betrug in den Jahren 1892 und 1893: 


1892. 1893. 
nad Tonnen. 

Großbritannien ......... 2651 813 2999 907 
den Rieberlanden........ 166 302 568 739 
Frankreich ............. 390 819 329 817 
Belgien................ 15 249 108 089 
Deutfhland ............ 1197 — 
den Ver. Staat. v. Amerika 84 164 10 463 

gujammen... 8918544 4 016 966 


Es kann angenommen werden, daß von ben nad ben Nieder, 
landen verſchifften Mengen rund 500 000 Tonnen (gegen etwa 700 000 
Tonnen im Sabre 1892) an Deutfche Hüttenwerke gegangen find. 

Die Grzförderung ber drei Grubengeſellſchaften, deren Ladeſtellen 
in der Nähe von Bilbao an der weftlihen Küfte gegen Santander 


zu liegen, betrug in den beiden Jahren 1892 und 1893: 
Poveña. Setares. Dicido. 
Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
1892 ...... 845564 .150082 137000 
1893 ...... 42 160 155 906 97 501 


Die Erze gingen ausſchließlich nach Großbritannien. 

Hür den Abbau der mit dem Somorroftro-Diftrift zuſammen⸗ 
hängenden Sopuertas und Alengruben ift von dem Hafenſtädtchen 
Caſtro Urdiales aus eine etwa 20 km lange Schmalſpurbahn an- 
gelegt worden, welche in bisfem Sommer In Betrieb kommen fol. 


313 


Beſonders in dem Diſtrikt von Hien find anerfanntermaßen noch 
reiche Erzlager. 

Roheifen. Die drei biefigen Hüttenmwerke, welche von zehn bes 
fiehenden Hochdfen im Jahre 1893 fieben in Betrieb hatten, probus 
zirten zufammen 206000 Tonnen Roheiſen und führten biervon 
folgende Duantitäten aus: 


1892. 1893. 

nad: Tonnen. 
Deutſchland.................... 7481 7166 
Italien ....................... 16571 14650 

Portugal ...................... 100 — 
Frankreich ................... 16693 6888 
Belgien ....................... 10 980 
den Niederlanden............... 7629 1192 
Großbritannien .... ........ 13758 1005 
zuſammen. ..... 62137 31966 


Die Geſammtausfuhr nah Deutſchland im Jahre 1893 betrug, 
da die nad den Niederlanden verichifften 1192 Tonnen ebenfalls 
dorthin gingen, im Ganzen 8348 Tonnen. 

Die Preiſe richteten fih nad) den Engliihen Sematitnotirungen 
und ſchwankten zwiſchen 441/s und 47 Schilling pro Tonne frei an 
Borb Bilbao. 

Wein. Der Über Bilbao ausgeführte Navarrawein ift in der 
Hauptſache ein von den Produzenten nah dem Bordeaux⸗Geſchmack 
zubereiteter. Die gewöhnlichen noch nicht präparirten und zum Vers 
ſchneiden zu verwendenden Raturmweine nehmen ibren Weg nach bem 
YAuslande über den Hafen von Paſages oder Tarragona. 

In Folge biervon tft auch, wie aus folgender Tabelle hervor⸗ 
gebt, Die Ausfuhr aus dem Hafen von Bilbao cine verhältnifmäßig 


b e. wurden audge : 
eigeibene. (68 gefuhrt 1892. 1898. 
nach: 8iter. 

Frankreich .......... ...... 691 171 292 968 
ben Rieberlanden .......... 280 429 273 953 
Großbritannien ........... 437 616 206 065 
Deutſchland .............. 28 284 177 6560 
Belgien .................. 98612 65 860 
Cuba .................... — 12 350 
Norwegen ................ 780 1 922 

zufanmen..... 1436 842 1030 658 


Das Weingeſchäft in ber Rioja liegt feit der Erhöhung des 
Franzöſiſchen Eingangszolles jehr danieber, und werben bie zum Ber» 
ſchneiden ſich vorzüglich eignenden Weine zu unglaublich billigen 
Preifen abgeſezt. Man verfaufte im vergangenen Herbft bie Cantara 
von 16 Litern fogar zu 7b Centimos; beute ſchwankt der Preis 
zwiſchen 1,25 und 1,75 Bejetas. 

Konjerven. An Konſerven und eingefalgenen Sarbinen wurben 
ausgeführt nad: 


kg 
Srankreih........... 170627 Habana ............. 7900 
Großbritannien....... 100 847 Belgien ............. 9812 
Deutihland.......... 14298 Italien.............. 1 926 
ben Nieberlanden..... 200 aufammen..... 806 010 


Bon ben bei der Koföfabrilation gewonnenen Brobulten, wie 
Theer, Ammoniak ac, murden außgefüdrt nad: 


kg kg 
Kankeih ......... 1262604 Beutichland ........ 606 
Belgien............ 340 892 zufammen...... 1 732 097 
Großbritannien ..... 127 926 


374 Bilbao, 


Weber die weiteren Audfuhrartitel giebt folgende Ueberſicht 
Aufſchluß. 
Es wurden ausgeführt nach: 


uſ. einſchl. der 
Deutſch⸗Großbri⸗ſ Frank⸗ Ra nach 
Waaren: land. Itannten.| reich. and. Ländern. 


Tonnen. | Tonnen. | Tonnen. Tonnen. 





1 
60 — 

Duedfilber ....-....... — 3,5 — 8,5 
Süßholg ............. — — 0,5 82,53) 

Adfälle von Dliven....|. — — 61 61 

Lumpen (unreine Wolle) 0,2 23 147 158,2 

Eigarrettenpapier...... 7 1 68 77,2 
Kartonihadteln....... — 1 — 3163 
Hol, gemeined........ — 11 0,5 217,53) 

Böttcherwaaren ....... al 64 95 247 

Kor in Tafeln und 

zugelchnitten.........- — — 7 7 

Schafhäute ........... 68 2 — 67 

Knochen und Hörner...J — — 43 50 

Maſchinen............ 2 9 — 10 

Erbſen und Linſen .... 45 2 66 
Raftanien ............ — 10 — 985) 

Liter. | Liter. Liter. 

Lilörweine .....0...... — 1242 | 1550 3176 
Tonnen. |] Tonnen. 

Kleie ................ — — 176 176 
Alpargatas (Zeugſchuhep) — — — 15606) 

kg kg kg BE 

Feuerwaffen .........- 4 | 14250 | 4769 19 093 

Induſtrie. 


Die Produktion der drei großen Hüttenwerke an Roheiſen 
und fertigen Fabrikaten war annähernd dieſelbe wie im Jahre 1892, 

Auf der Schiffäwerft wurbe der erfte der Drei von ber 
Spaniſchen Regierung in Auftrag gegebenen Kreuzer fertiggeftellt 
und zu feiner volftändigen Armirung nah dem Kriegähafen Ferrol 
gebracht. 

Die Heineren Gie ßereien und mechaniſchen Werkftätien waren 
im Allgemeinen gut beichäftigt. 

Die Glasfabrik hat im Jahre 1893 mit wenig Erfolg ge: 
arbeitet und ftellte gegen Ende des Jahres ihren Betrieb ganz ein. 

Am Sabre 1893 entflanden neu: eine Fabrik für ſchmiede⸗ 
eilerne Röhren in Elorieta, eine zweite Weißblechfabrik in 
Arrigorriaga und eine Drabtzeug: und Drahtſtiftfabrik bei 
Alonfstegui am Cadagua⸗Fluß. 

Es möge bier noch der eigenen, in dem guipußcoanifgen, Bart 
an der Grenze Vizcayas gelegenen Städtchen Eibar betriebenen 
Induſtrie von Handfeuerwaffen Erwähnung gethan werben. 

Diefe Induſtrie entwidelte fih ſchon in alter Zeit unter ers 
werihung des damals in den primitiven Schweißöfen erzeugten 
Gifens und fteht,; wie aus der folgenden Probuktionstabelle hervor: 
geht, Heute noch in Blüthe. 


1) Darunter nad) Belgien 140 Tonnen. — 2) Darunter 82 Tonnen 
nad Belgien. — 3) Darunter 875 Tonnen nad Habana. — 4) Das 
runter 206 Tonnen nach den Niederlanden. — 5) Darunter 88 Tonnen 
nach den Niederlanden. — 6) Nach Belgien. 


In Anbetradht der Zunahme der Anſprüche, die heute gegenüber 
früher an Feuerwaffen geftellt werben, bat fi indeß die Dualität 
des hier erzeugten Eiſens als nicht mehr ausreichend erwieſen, und 
ift man daber fchon feit langer Zeit darauf angewieſen, das Material 
für die wejentlicften Waffentheile aus dem Ausland zu beziehen. 

Die Produktion der verfchiedenen in Eibar beftehenven Fabriken 
während der legten vier Jahre betrug: 

Jagdgewehre. Piſtolen. Revolver. Karabiner. 
S 


Stück tück. Stück. Stüd. 
1893 ......... 48 174 46 587 69 395 3 886 
1892 ......... 40 967 50 481 66 101 3653 
1891 ......... 39 004 61 257 65 434 1345 
1890 ......... 34 557 47 544 67 664 2661 
Schifffahrt. 


Der Schiffsverkehr im Hafen von Bilbao war im Jahre 1893 
folgender: 



































Eingang. Ausgang. 
Nationalität. Dampf: Segels| zujams]| Dampfs| Segel:| zuſam⸗ 
ſchiffe. fchiffe. | men. | fchiffe. ſchiffe. men. 
Deutſche ..-....... 10| — 120 18 | — 118 
Spaniſche ......... 1154 | 489 | 1693 | 1166 | 440 | 1605 
Britiide........... 1699 9 | 1608 | 1605 8 | 1613 
Sramölige ........ 264 6 | 270 262 6 ı 268 
iederländifche ..... 4141| — 41 41 — 41 
Belgiide .......... 1 — 51 BI — 53 
Rorwegilde........ 85 5 90 8 5 87 
Schwediſche ........ 1 2 3 1 2 3 
Däniſche .......... 6 17 23 6 17 23 
Aulfiide .......... — 1 1 — 1 1 
Sstalienifde ........ — 3 3 — 3 3 
Portugieſiſche ...... 11 — 1 1| — 1 


zufomnten... 3322 | 482 | 3804 | 38% | 482 | 3816 


Der Schiffsverlehr während der letzten fieben Sabre war 
folgender: 
Anzahl der Darunter 


Jahr. Schiffe. Deutſche. 
I887................ 4340 102 
1838 ................ 4079 122 
1889................ 4183 111 
1890................ 4361 107 
1891................ 3733 98 
1892 ................ 4147 127 
3 1.) 7 3816 118 


Die im Sciffäverlehr gegenüber dem Jahre 1882 zu ver 
zeichnende Abnahme findet eine Kompenfation in dem größeren 
Tonnengebalt der Schiffe. 


Die Handelsflotte von Bilbao fekt fih zujammen aus 
57 Segelihifien von mehr als 50 Tonnen mit zujammen 
15346 Reg.» Tonnen und 138 Dampfidiffen von mebr als 
50 Tonnen mit zujammen 174247 Reg. Tonnen, ferner aus 
1362 Segelihiffen und 14 Dampfidifen mit zufammen 
11081 Reg.sTonnen von einem Raumgehalt von weniger als 
50 Tonnen. 

Das Jahr 1893 weilt eine Zunahme von 4 Dampfidiffen mit 
zulammen 2769 Reg-Tonnen auf, während ein Abgang von 
25 Segeljhiffen mit zufammen 4527 Reg.⸗Tonnen eingetreten ift. 





Bilbao. — Moulmein. 


Die Geſammtzahl der in Bilbao immatrikulirten Schiffe beläuft 
id auf 1571 Schiffe mit einem Geſammtraumgehalt vom 
200 674 Reg.sTonnen. 


Dampfichiffverbindungen. 


Bor dem Unglück in Santander hat die Vasco⸗Andaluza⸗Linie 
faft ausſchließlich den Spaniſch⸗Portugieſiſchen Küftenverfehr von 
Bilbao aus vermittelt. Seit jener Kataſtrophe, welche belannters 
maßen durch die Erplofion von Dynamit verurfadht worden ift, 
verweigert dieſe Gejellichaft die Berladung von Sprengftoffen jeder 
Art in ihren Dampfidiffen. In Folge davon Haben fi um bie 
iehr beträchtlichen und lohnenden Dynamitfrachten von Bilbao nad 
dem Süden Spaniens andere Spaniſche Rhebereien beworben. 

Zu ben bereit beftehenden regelmäßigen Dampfidifflinten 
zwiſchen Bilbao und ausländifhen Häfen trat im Jahre 1893 eine 
neue, von Franzöſiſchen Dampfichiffen aufgenommene Berbinbung 
wilden Düntirhen, Havre und Bilbao Hinzu. Ferner kam bie 
früher beſtehende Linie Yranzöfiiher Dampfichiffe zwiſchen Bilbao 
und Bordeaux wieder in Betrieb. 


— — — — — 


Moulmein. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Teakholz. Der Markt in Europa war, foweit Teakholz in 
Betracht kam, im Jahre 1893 ziemlich ruhig, erft gegen Ende bes 
Jahres, als bekannt wurbe, daß bie Britiſche Regierung für Schiffs⸗ 
bauten einen Bebarf von 9000 Tonnen zu beiden babe, zeigte bers 
jelbe mehr Leben. 


Zu Anfang des Jahres wichen die Preife in Europa noch weiter, 


blieben jedoch fpäter fefter, obſchon niebrig, und begannen gegen Enbe 
des Jahres zu fteigen. 

Außer 9000 Tonnen Ballen (Square) für die Britiihe Res 
sierung Baben noch verihiedene Berichiffungen und Berkäufe zu 
Shiffbauzweden nad Deutihland, Defterreih, Stalien und ben 
Niederlanden ftattgefunden. In Folge deſſen dürften bie noch dis⸗ 
poniblen Abladungen nicht mehr bebeutenb fein, und würbe eine nur 
wenig ſtärkere Nachfrage in Europa die Preife leicht in die Höhe 
bringen. Plauken wurden aud) im Jahre 1893 in ziemlich großen 
Quantitäten nad Europa, namentlih Großbritannien, verfhifft; der 
Narkt dajelbft war jedoch eine Zeit lang überfluthet, fo daß Planken 
beinahe unverläufli wurden. Später ſcheint fih der Markt, was 
den Abſatz anlangt, wieder gebefiert zu haben, inbeflen blieben bie 
Breiie jehr niebrig. 

Die Zufuhren auß dem Inneren beliefen fi im Sabre 1898 
auf 122 743 Stämme, gegen 106 894 im Jahre 1892, währen am 
1. Januar 18% in der NRegierungsnieberlage ein Vorrath von 
61418 Stämmen vorhanden war, gegen 76050 am Anfang bes 
Jahres 1898. Der Anzahl nad) waren bie Bufubren bebeutender 
als im vorigen Jahre, dagegen waren bie Stämme geringer an 
Qualitaͤt und Maß, und ſcheint der Ertrag an Dualität für Europa 
ſtets Peiner zu werben. Die Preife für Stämme blieben fehr hoch, 
namentlich in Folge anhaltend guter Nachfrage für bie Indiſchen 
Märkte, Da letztere anſcheinend den Bedarf noch nicht gebedit haben, 
M alle Ausficht vorhanden, daß bie Breife nicht herunter gehen 
werden. Der Bebarf für Indien war fo bedeutend, daß felbft durch 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1898 II. &. 289. 


315 


die zeitweilige Stodung bed Geichäftes in Europa die Preife in 
Moulmein nit beeinflußt wurben. 

Die Breife für Balten fielen zu einer Zeit auf unter 100 Rupien 
für 50 Kubikfuß, fiehen jedoch wieder auf 106 Rupien und barüber 
bei geringem Angebot. 

Die Ausfuhr an Tealholz von Woulmein im Jahre 1898 


beirug nad: 
................. 13196 Tonnen, 
Kap und Mauritius...... 18 „ 
Calcutta.................. 23809 „ 
Bombay und Kurradiee...... 832 946 " 
Madras und Küfte ......... 7062 „ 
anderen Häfen ...... 2.0... 7 154 " 


zufammen... 89884 Tommen 


gegen 96 564 Tonnen im Jahre 18%. 

Reis. Für ungefhälten Reis (Paddy) betrugen im Jahre 1893 
die Preife ungefähr 80 Rupien für 100 Körbe. Da jedoch die Rei» 
händler Verſchiffungen auszuführen hatten und außerdem in Bezug 
auf Paddy ſtarke Nachfrage für Indien beſtand, fliegen bie Preije zu 
Anfang Mai auf 90 Rupien, fielen aber Anfang Juni allmählich 
wieder auf 80 Rupien. Bu biefer Zeit kam das Geihäft ſowohl 
mit Europa als den Straits in Folge der großen Kursſchwankungen 
ganz ind Stocken. Die Nachfrage für die Straits war zeitweife 
etwas befier, blieb im Ganzen jedoch wenig lebhaft, da Bangkok und 
Saigon jenen Markt verjorgt hielten. 

Im Allgemeinen war die Tendenz eine ziemlich fefte während 
des ganzen Jahres, namentlih in Folge der anhaltend guten Nach⸗ 
frage für Indien, woburd Ende September bie Preife foger auf 
100 Rupien getrieben wurden. Mit dem Herannahen ber neuen 
Ernte wichen die Preiſe allmählich wieder. 


Die Ausfuhr für 1893 vertheilt ſich, wie folgt: 


nad: Keil. Baby. 
Europa......20: 0000» 48 778 Tonnen — Tonnen 
Indien und Küfte...... 8618 „ 12963 „ 
Straits und China .... 19910 „ 18  „ 
zufammen... 77296 Tonnen 18141 Tonnen 
gegen ...... 94671, 4713 „ 
im Sabre 1892. 


Die neue Ernte war kaum eine Durchſchnittsſernte, ba der Ertrag 
durch das früße und plögliche. Aufbören des Regens gelitten Batte. 
Die Europäifhen Firmen verfuchten, da der Markt in Europa jehr 
ftiN blieb, anfänglich zum Preiſe von 65 Rupien für 100 Körbe zu 
kaufen. Die Bufubren blieben jedoch aus und die Nachfrage für 
Indien bielt an, jo daß unter 70 Rupien Feine Abichlüffe zu erzielen. 
waren. In einigen Füllen wurben bis 73 Rupien bezahlt. 

In Folge der niebrigen Preiſe find die Zufuhren zurildgebalten 
worden, und ift anfdheinend noch ein großer Theil der Ernte vor⸗ 
Banden. 

Die Regierung beabfichtigt, verſchiedene bis jet unbebaute 
Flächen zu bratniren und für Anbau von Reis tauglich zu machen. 

Direlte Einfuhren von Deutſchland fanden nicht fatt, dagegen 
wurden über Rangun, GSalcutta und Singapore wie früher Tleinere 
Partien Wein, Bier, Konferven, Fleiſchwaaren, Käfe, Tuch, Spiel- 
waaren, Uhren, Galanteriewaaren ic. eingeführt. 


Berfien. 
Handelöverhältniffe. 


Einem Bericht des ranzöfiihen Konfuls in Baſſora zu Folge 
empfiehlt es fih, für ben Handel nad Berfien den Umweg über 
Bombay zu wählen. Weber die Sendung von Handeläreifenden nad 
PVerfien felbft noch die Toftipielige Etablirung eigener Repräfentanten 
ift zu empfehlen, während andererjeitö die gutrenommirten Import⸗ 
häuſer fi nicht mit der Einführung neuer Artikel befaflen, ſondern 
bloß den Abfak der Waaren, an welde ihre Kundſchaft gewöhnt ift, 
beforgen. Dagegen würden durch bie Smportfiemen Bombays, die 
auögebehnte Handelſsbeziehungen mit Perfien unterhalten, ſich vors 
ausſichtlich gute Geihäfte nach Berfien machen lafſen. Der Süden 
Perſiens verforgt fi vorwiegend von Bombay aus, wohin er auch 
den größten Theil feiner Produkte liefert. Weberbies geftatten es bie 
beionderen Berbältniffe in Perſien, was Klima, Kapital, Verkehrs: 
mittel ıc. anlangt, kaum, größere Borräthe unterzubringen oder große 
Beitellungen in Europa zu machen. Die Perſiſchen Kaufleute Fommen 
weg, wenn fie je nach Bedarf kleinere Waarenmengen aud Bombay 
beziehen, mit welchem fie gute Schiffäverbindung haben. Die größeren 
Perſiſchen Häufer haben auch ihre fländigen Vertreter oder Agenten in 
Bombay, die die Perfiihen VBerhältnifle genau Fennen. Der Ummeg 
verringert auch das Geſchäftsriſiko. 


Italien. 


Die Zuckereinfuhr in der Zeit vom 1. Januar bis 
30. April 1894.') 


Die Zudereinfuhr aus Deutihland nah Italien ift in den 
erften vier Monaten bes Jahres 1894 bedeutend zurückgegangen und 
noch unter diejenige ded Jahres 1892 gefallen. Sie betrug in ber 
Zeit vom 1. Januar bis Ende April 1894 830403 Doppelcentner, 
gegen 99 604 bezw. 58 786 Doppelcentner in dem gleichen Zeitraum 
des Jahres 1898 bezw. 1892. 

Rah den verichiedenen Herkunftsländern und im Vergleich zu 
den eriten vier Monaten bes Borjahres vertheilt ſich die Zuckereinfuhr, 
wie folgt. 


Es wurden eingeführt aus: 
1. Januar bis 80. April 


1898. 189. 
Doppelcentiner. 
Defterreihsingern........... 86 411 90 267 
Frankreich ............... — 39 934 
Deutſchland................ 99 604 30 403 
Großbritannien ......-..... 25 874 20 394 
Rußland .................. 178 11 622 
Alien ..................... 170 10 867 
Aegypten.................. 55 642 43 203 
zufammen einſchl. der Einfuhr 
aus anderen Ländern ..... 269194 246 934 








1) Wegen des Borjabres ſ. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 161. 


Berfien. — Stalien. — Allgemeines. — Mancheſter. 


Allgemeines. 


Verkehr Deut her Schiffe in fremden Häfen während 
des Jahres 1893. 








Eingang. Audgang. 
Darunter Darunter 
dafen Aznhi Reg.⸗ mit Anzahl mit 
Säiffe. Tonnen. | Ladung. Shiffe. Ladung. 
Schiffe. Schiffe. 
Europa 
Bari ................ 17 17 17 
Benicarlo............ 2 3 3 
Bilbao............... 28 116 116 
Nieuwedlep........... 1 9 3 
Balencia ............. 6 8 7 
Alien. 
Hongkong ............ 635 662 569 
Penang .............. 104 102 99 
VYotohama............ 2) b3 3) 
Afrika. 
Mazagan ............ 17 81 15 
abdor............. 28 28 pP) 
Zanzibar............ 83 82 82 
Amerika. 
Guayaquil ........... 28 28 
La Gugira........... 45 45 45 
Bort au Prince....... 45 45 45 





Mancheſter. 
Das Baumwollen⸗Fabrikationsgeſchäft im zweiten 
Duartal des Jahres 1894,°) 


In der Baummwolleninduftrie Manchefterd zeigten die Monate 
April, Mai und Juni nur eine Fortiegung der Vorgänge im erften 
Duartal diefes Jahres, und die Lage der Produzenten von Sarnen 
und Geweben bat ſich bei Fortdauer ber unglinftigen Kursverhältniſſe 
in ben Ländern, welde Silberwährung haben, und andererfeitß ber 
ziemlich ftetigen Behauptung ber Baummollenmärkte in Zinerpool, 
New⸗VYork und New-Drieand noch meiter verfchlechtert. 

Die Baummollenernte in ben Bereinigten Staaten non Amerila 
fließt mit Ende Auguft ab. Die Zufuhren in ben Häfen Amerilkas 
betrugen Ende Juni d. J. eine Million Ballen mehr ala zu derſelben 
Zeit des Jahres 1893. Diefelben find aber in ber erften Hälfte bes 
Juli viel geringer geworden, und wenn fie in demſelben Verhältniß 


1) Mit Einfluß von 5 Schiffen, von welden bie weiteren 
Angaben fehlen. — 3) Die Ungaben über bie mit Ladung ein: 
bezw. audgelaufenen Schiffe fehlen. 

9) Bergl. Sand. Arch. 1894 Juniheft II. ©. 231. 








Mancheſter. — Bereinigte Stanten von Amerila. 


gegen Juli und Auguſt 1898 weiter abnehmen follten, dann dürfte 
die Ernte der jehigen Satfon 1898/94 7600 000 Ballen nicht über 
Reigen. Der Berbrauh Amerilanifher Baummolle in ber Welt 
wird auf etwa 8 Mil. Ballen geſchätzt; demmach mwürbe ber übrigs 
bieidende Vorrath von Baummolle am nächſten erſten September 
dent des Vorjahres ungefähr gleichlommen. Gegenüber dem vorjährigen 
Durkhichnittäpreis von 45/8 Pce. für Middling“ eriheint deshalb ber 
iehige Preis von 4 Pre. verbältnikmäßig niedrig. Trotzdem bleiben 
die Baummollenmärtte leblos und eher noch meiter in ben Preiſen 
nachgebend, in Amerila, wie es fcheint, beſonders deshalb, weil die 
finanztele Lage ſich nicht merklich befiert und davon alle Induſtrie⸗ 
zweige ungünftig beeinflußt werben, in Großbritannien dagegen deshalb, 
weil für bie neue Sailon 1894/95 in Folge größerer Anpflanzungen 
von Baummolle und bed günftigen Wetterd eine frühe und ſehr große 
Baummollenernte in Ausficht ſteht. 

Die viertels und balbjährigen Abichlüffe der Artiengefellfchaften 
für BaummwollensSpinnerein und »Webereien ergeben zum heil 
erhebliche Kapitalverlufte ober doch nur ſehr geringe Dividenden, fo 
daß eine Einſchränkung der Spindeln und Webftühle für die nächte 
Zukunft im Diſtrikt von Mancheſter nit unmahrkheinlich ift, falls 
nit bald lebhaftere Nachfrage für dieje Artilel eintreten ſollte. Ans 
zeichen einer ſolchen Beſſerung traten am Schluß des zweiten Quartals 
nicht hervor, vielmehr find die Kurfe auf Indien, China und Japan zc., 
welche Ende Juni etwas mehr Feſtigkeit zeigten, wieder im Sinken 
begriffen, und in Folge befien die für bie Fabrikation Rancheſters 
fo wichtigen Märkte wieder ſehr zurüdhaltend und geſchäftslos. 


Vereinigte Staaten von Amerika. 
Die Produktion, die Ein» und Ausfuhr und der Ver- 
brauch von Zuder während des Sahres 1898.') 


Drosuttion. 

Die Rohrzuderernte des Jahres 1892/98 wird auf 206 767 
Tonnen?) veranlagt, gegen 167 790 Tonnen im Sabre 1891/92 
und 2338W Tonnen im Jahre 180/91. Bon bem im Sabre 
1892/93 gewonnenen Zucker fallen 201 817 Tonnen auf ben Staat 
Zovifiana und 4950 Tonnen auf die übrigen Sübftaaten, in welden 
Buderrohr gebaut wird. Die Ernte des Jahres 1893/94 wirb vors 
läufig auf etwa 240 000 Tonnen geſchätzt. 

Nach der Schäkung des Oommissioner of Internal’ Bevenue, 
welchem Beamten die Ausführung des Geſetzes bezüglich ber Zucker⸗ 
prämie obliegt, war bie Ernte des Jahres 1892/98 um 8579 Tonnen 
geringer, ala oben angegeben; fie betrug nad) biefer Schähung: 

445 8654 797. Pfund in Lonifiana, 
I068077 „m Terab, 
215464 „ „ Blorida und 
8048 „ „ Rififfippt 
zufammen 455141881 Pfund ober 208 188 Tonnen. 


Bon dieſer Duantität waren 852 051 676 Pfund Zucker, welder 
90 Grad und barüber nad dem Polariſtop hatte, 102 726 377 Pfund 
Buder, welcher weniger ala 90 Grad, aber nicht unter 80 Grad 
hatte, und 863428 Pfund Zucker unter 80 Grab. 


1) Wegen bes Borjabres |. Sand. Arch. 1898 II. &. 466. 
3) Unter Tonne iſt — wenn nicht anders angegeben — ein 
Gewicht von 2240 Pfund verfianden. 
Deutiches Handelt ˖ Archiv 1894. IL 


377 


Die Fläche, von welcher Rohr geerntei wurde, beirug 185 865 
Acres; die Duantität bes verarbeiteten Zuderrobrs betrug 3811 822 
Tonnen. Der durchſchnittliche Yudergeminn per Acre Rohr war 
2455 Pfund; Pflanzer, welche die neueften Maſchinen hatten, follen 
biß 2718 Pfund Zucker erzielt haben. 

Bon der obigen Gefammtquantität Zucker wurben hergeftellt 
878 181 747 Pfund mittel® vacuum pan and centrifugals, 77 009 634 
Mund im Open⸗Kettle⸗Prozeß. 

Die Zahl der Zuckerproduzenten mar 597, die Zahl der in den 
Buderfabriten beichäftigten Arbeiter 21 507. 

Für neue und verbefierte Maſchtnen wurden in Louiſiana im 
Sabre 1898 2 Mil. Dollars veraudgabt. 

Die Fabrilation von Rübenzuder bat im Jahre 1893 be- 
beutend zugenommen. Es wurden fabrizirt 44 958 024 Pfund, gegen 
27088288 Pfund im Jahre 1892 und 12004838 Pfund im 
Sabre 1891. Bu den im Jahre 1892 beftehenden Fabriken Yam im 
vergangenen Jahre eine weitere Fabrik, welche in Staunton, Virginia, 
eingerihtet wurde. Bon den vorhandenen 7 Fabriten haben im 
Sabre 1893 probuziet die Fabriken zu: 


Watſonville (Kalifornien)... 15539000 Pfund, 


Ehino " .. 15068357 „ 
Alvarado .. 4486072 „ 
Grand Island (Nebrasla). 1650000 „ 
Korfoll " . 429800 „ 
Lehi (Utah) ............. 387710 „ 
Staunton (Birginia)...... 4395 „ 
gufammen... 44958024 Pfund. 


Die Produktion in Kalifornien ift von 8175438 Pfund im 
Sabre 1891 auf 35 088 929 Pfund im Jahre 1898 geftiegen. 

Sn dem Jahresberichte des Schatzſekretärs für das Jahr 1893 
finden ſich auf Grund ber Erhebungen des oben erwähnten Com⸗ 
miffioner bezüglih ber Nübenernte des Jahres 1892 nachſtehende 
Feſtſtellungen. 


Zuckerproduktion: 
Kalifornien.............. 21 801 288 Pfund, 
Nebraſka................ 3808600 „ 
Utah ................... 1473600 „ 

Fläche, von welcher Rüben geerntet wurben: 
Kalifornien............ ...... 9070 Acres, 
Nebraſska..................... 268 „ 
Utah ........................ 100 „ 

Buderergebnif per Acre: 

Kalifornien ................ 2403,7 Pfund, 
Nebraſska................... 12882 „ 
Utah ...................... 18518 „ 


Menge der verarbeiteten Rüben: 
Tonnen (wohl 


zu 2000 Pfund) 
Kalifornien ................. 95 703,9 
Nebradla ................... 23 867,5 
| 11 7:1 .................. ..... 9 816 


zufammen... 1288874. 

Durchſchnittlicher Zuckergewinn per Tonne Rüben 210,1 Pfund, 
durchſchnittlicher Zuckergewinn per Acre Rüben 2063 Pfund. 

Die Fabrikation von Sorghumzucker tft nad wie vor ein 
Experiment, welches ohne die von den Vereinigten Staaten und vom 
Stante Kanſas bißher bezahlte Zuderprämie kaum fortgefekt werben 
fönnte. Im Sabre 1893 waren bielelben beiden Fabriken tim Be⸗ 

61 


378 


teiebe, melde im Jahre 1892 arbeiteten, nämli die zu Medicine 
Lodge und Fort Scott. im Stante Kanſas. Das Ergebniß being 
nad) ber Seftftellung des Commissioner of Internsl Revenue 
876172 Pfund, während es nad anderen Duellen über 1 Mill 
Pfund betragen haben fol. 

Die Fabrikation von Baftarbzuder durch nochmaliges Kochen 
importirter Melaſſe Hat im vergangenen Jahre ſtark abgenommen; 
fie ſcheint unter den gegenwärtigen Berhältniffen nicht mehr lohnend 
zu fein. Im Jahre 1893 wurben 13385 Tonnen, folgen Zuckers 
gewonnen, gegen 33556 Tonnen im Vorjahre. Das meitauß größte 
Duvantum (120% Zonnen) wurde in Philadelphia, der Reft in 
New York fabrizirt. 

18. Jahr 1898 auf 


gten Staaten au 
bezahlt und zwar 

d für Rübenzuder, 

Mars für Ahorn⸗ 

ig biefer Prämien 

117208 Dollars. 

u r bad Fislaljahr 

1893/94 auf über 11!/a Mill. veranfälagt. 


Einfuhr und Ausfuhr. 

Die Budeseinfuhr des Jahres 1893. war geößer als die bed 
Jahres 1892, hat aber die Höhe der Einfuhr bed Jahres 1891 nicht 
volftändig erreicht. Letzteres Jahr war bis jeht daB Jahr ber 
größten Zuckereinfuhr, ber gröhten. heimiſchen Probuktion und bed 
größten Buderkonfumg. 

Es wurben eingeführt: 














188. 189. 

nad: Tonnen. Tommen, 

New York 801679 716820 

Boften ... 169218 181890 

Philadelphia. 42154 484692 
Baltimore... . 21% — 

New · Drleans und anderen 

ſudlichen Häfen “89580 85.500 

San Francidco. 152611139430 

- zufammen... 1667432 1606882 


Die Einfuhr von Rohrzuder hat im vergangenen Jahre gegen 
das Vorjahr um etwas über 29 100 Tonnen abgenommen; bie Eins 
fuhr aus Cuba ging von 857000 Tonnen im Jahre 1892 auf 
702 000 Zonnen im Jahre 1898 zurüd, ein Aushall, welcher theil⸗ 
weife aus Java, Demarara und Brafilien gebedt wurde. Die 
Nübenzudereinfußr ift won 138239 Tonnen im Jahre 1892 auf 
242 539 Tonnen im Jahre 1893. in die Höhe gegangen, Der. Werth 





Vereinigte Staaten son Amerlla. 


ber Budereinfuße auß Deutſchland war im Fiataliabr 1892/08 eimas 
Über 9a MN. und im Fiskaljahr 1891/92 nicht gay 5 ML 
Dollars. 

Die Einfsfe vor saffiniien Quer begiffexte ſich auf 19229 
Tonnen. Diefee Zucker lam hawptfäclic new Schatiiſchen Raffi⸗ 
nerien forte gun Eheil (4009 Tonnen) aus Hongkong. 

Die Ausfuhr Bejifferte fich Im vergangenen Jahre: auf 8873 
Tonnen Rohtucker (faft auaſchließlich nach Canada) und auf 7466 
Tonnen vaffinicten gucer. 


BRonfum, 

Der Zuderverbraud In ben Vereinigten Staaten für das Jahr 
1898 berechnet fich, wie folgt: 
Gefammteinfußteeunennenereen 
Dazu Beftand am 1. "Januar 1898 

anfommen... 1681642 Tonum 


"Dayon ab: 
Beftand am 31. Beamer ian 


12319 „ 





Verbraud... 1908474 Tonnen gegen 
1826496 ,„ tm Jahre 1892 
J und MET nn m 189. 

Die Zunahme bes Konfum erfolgte trof der finanziellen Krifid, 
unter welcher im vergangenen Jahre die Vereinigten Staaten litten, 
und. finbet ihre Erilärung in der verhfltnikuäßigen Bilfigleit bed 
Zuders. 

Die Preiſe für Rohzucker unaden br vergangenen Jahre mehr 
als fonft busch die wechſelnden Ernteausfuhten beeinflußt; während 
bes exften ſechs Monate gingen fie ſietig in bie Göhe, dann gingen 
fie wieder zurüd. Die Differeng zwiſchen bem höchſten und wiebrigften 
Preis betrug 11/4 Cents per Pfund. Die Preiſe für zaffinirten Zucer 
folgten dem Gang ber Rohzuderpreife. Der Preis für fair refining 
d. 5. 89 Grab Cuba Muscovado (Kohnicker) betrug im Januar 
8 Gent, ging im Juni bis 3,871/ und fiel im Derember auf 
2,62!/a Gentt. Granulated Zuder (saffinist) erreichte im Juli eine 
Vohe von 5,34 Gants und Loftete Ende bed Jahres 4,10 Centd. 

Das Zudergefihäft iſt nach wie vor in den Händen bed Zudertruft, 
welder mehr ala vier Fünftel des Geichäfte im Dften und bad 


: gange Geſchaft im Weſten ber Vereinigten Staaten beherrſcht. 


Gebrudt in der Rönigtidhen Hofbuhbruderel von @. S. Mittler & Sogn, Bein, Kochſttrade 68-70. 


1894. 





DHandelsberichte 


319 
September. 


üßer das In- und Nusſland. 


Denifches Handels-A 


rchiv, Bweiter Theil. 





Berichte über das Ausland. 


Brindifi. 
Handelsbericht für das Jahr 1893. 


Die wirthſchaftliche Lage des Bezirkes Brindiſi iſt Feine günſtige. 
Die allzu große Leichtigkeit, mit welcher vor der Bankkriſis Kredit zu 
erlangen war, hatte zu allerhand Unternehmungen, als Landerwerb, 
Anlage neuer Weinberge, Errichtung gewerblicher Etablifſements 
geführt, deren Koſten die vorhandenen Mittel weit überſtiegen und 
lediglich auf die laufende Erneuerung des Wechſelkredits begründet 
waren. Mit dem Ausbruch der Bankkriſis verſiegten dieſe Hülfs⸗ 
quellen; der Stontoverfehr erlitt plötzlich eine erhebliche Einſchränkung, 
und damit ſahen ſich viele Landwirthe und Gefchäftsleute zu verluft 
bringenden Liquidationen genötbigt. Auf biefe Weiſe haben Handel 
und Berfchr eine allgemeine Einfhränkung erfahren. 

Der Einfuhr: und Ausfubrhandel über Brindifi geftaltete fi im 
Jahre 1898 auf dem Seewege, wie folgt: 


Einfuhr. 
1893. 1893. 
Doppel⸗ Stück. 
centner. Pferde........... 450 
Belroleum...... 2616 Leere Fäfler...... 440 
Kaffee ......... 752 Doppel- 
Zuder ......... 1681 centner. 
Holz........... 25 767 Kupfervitziol ..... 375 
Steinfohle...... 1 197 730 
Ausfuhr. 
1893. 1892. 
Doppelcentner. Doppelceniner. 
Dlivenöl......... 20 708 68 348 
Feigen .......... 62 108 61 784 
Deindefe ........ 8 964 8.076 
Lupinen ......... 4 169 6259 
Korallen.......... 447 362 
Safer ........... 24 184 3770 
Süte............ 154 249 
Johannisbrot .... 67 83 
Mein ........... 202 476 203 625 


Nah Deutſchland pflegen von Brindifi aus ausgeführt zu 
werden: Dlivenöl, getrodnete Feigen und Wein. 

Der Hafen von Brinbifi wirb von den nachſtehend verzeichneten 
Dampferlinien in regelmäßiger Fahrt berührt: 

Defterreihifher Lloyd: von und nad ber Levante und 
Alexandrien (Aegypten). 

Engliſche Beninjular: bezw. 
Alexandrien. 

Deutſches Handels⸗Archip. 1894. II. 


von und nach Indien, 


Navigszione Generale Italiana: von und nad ber 
Levante, ſowie Alerandrien. 

Bocieta Puglia: verbindet die Staltenifhen Küftenpläge des 
Adriatifchen und Tyrrheniſchen Meeres. 

Außerdem legen in unregelmäßigen Zwiſchenräumen an: 

Die Ungartiche Geſellſchaft Adria: von und nad) den Dalmatiſchen 
Häfen. 

Engliſche Koblendampfer. 

Im Ganzen geftaltete ſich die Schifffahrt im Hafen von Brinbift, 
wie folgt: 










In Dampfichiffe. Segelſchiffe. Zuſammen. 
Rationalität Ans | Reg.» | Un | Reg I Un ⸗ 
zahl. | Tonnen. | zahl. | Tonnen. } zahl. Tonnen. 
talienifhe ....| 610 | 566510] 163 | 17480 | 773 | 683990 
Sritiſche....... 170 | 38421] — — 170 | 384 221 
Deutide....... 7 69134 — — 7 6913 
Norwegiſche 8 1143| — — 3 1148 
Griechiſche ..... 1 9 63 1951 54 2895 
Türlilde ...... — — 41 1051 44| 1051 
Montenegriniide]' — — 7 612 7 612 
Deſterreichiſch⸗ 
Ungarifhe ....| 292 | 374677 9 159 | 8301 | 375486 


zufammen...| 1083 h 334 1 273 | 21 853 | 1356 106 261 


Neapel. 
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.') 


Landwirthiaftlicdhes. 

Die Getreideernte ift in Sübitalien befriebigend ausgefallen; 
in den bier weniger in Betracht kommenden Kornfrücten Mais, 
Safer und Gerſte wurbe eine gute Mittelernte erzielt, fpeziell in 
Weizen mit eima 13,8 Mill. hi (im ganzen Lande 47,6 Mil. hi), 
eine gute Ernte. In ganz Stalien pflegen auf etwa 4500 000 ha 
durchſchnittlich LO Mil. hi Weizenkorn geerntet zu werben; bie Bes 
völferung bedarf gu ihrer Ernährung 45 Mil. hi und daneben als 
Saatlorn 5i/s Mil. hi, zufammen rund 50 Mil. hi. Die Differenz 
zwifchen biefem Betrage und dem Ernteergebniffe (im Sabre 1898 
2,4 Mill. hi) muß vom Auslande bezogen werden. Da ungünftige 
Witterungsverhältniffe bis zum Iehten Augenblid vor der Ernte 
binfichtlih des Kornertrages Zweifel befteben ließen, bat dies bie 
Spelulation zu der mit dem fchließlichen Ernteertrage in Teinem Ber: 
hältnifie ftehenden ftarten Einfuhr von 861418 Tonnen ober etwa 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 I. ©. 454. 
52 





380 


11,5 Mill, hl geführt, welche, bie drei Vorjahre übertreffend, an die 
des ſchlechten Erntejahres 1889 heranreicht und dem Lande 146,4 MN. 
Lire gefoftet hat. 

Wenn Italien anftatt des derzeitigen ungemein niedrigen Durchs 
ſchnittsertrages von 9 hl auf das Hellar unter etwas intenfinerer 
Wirthſchaft au nur den immer noch mäßigen Sat von 11 hl erzielen 
wollte, würbe es der Zufuhr vom Auslande ber gänzlich entrathen 
können. Namentlich könnten Sübitalien und Sizilien mehr leiften; in 
Piemont merden auf dem Hektar 12,86 hl erzielt, in der Emilia 12,81 h], 
in der Lombardei 11,80, in DBenetien 10,84, in Toslana 8,98 hl 
Korn, in Sübitalien nur 7 bis 8 hl und dies felbft in ber zur 
Kornbeftellung wohl geeigneten apulifchen Ebene. Mit diefer Frage 
Bat fi die landwirthſchaftliche Berfuchsftation in Caſerta infofern 
mit einem erften Erfolge beſchäftigt, ald es dort den deutſchen Tief- 
pflug, Syſtem Sad, eingeführt Bat, von welchem bereits einige 
Hundert im Gebraud) fein follen; während nun in jener allerbings 
befonder8 fruchtbaren Gegend früher nur 10 bis 15 hl Korn auf das 
Hektar erzielt wurden, fleigerte ſich der Ertsag nach der Beitellung 
mit dem deutſchen Pfluge bis auf 80 hl, ein Beweis, daß mit Hilfe 
einer vationelleren Wirthſchaft weit befiese Refultste als bisher 
erzielt werben könnten. 

Kaftanien, Gemüſe, Obſt und Hülfenfrücdte, welde 
Artikel nicht nur ald Nahrungsmittel für die einheimiſche, vorwiegend 
an vegetabilifche Koft gewohnte Benölferung, fondern aud als eins 
träglicher Ausfuhrartikel eine große Bedeutung befiten, haben tm 
Sabre 1893 eine ganz hervorragend ſchöne Ernte ergeben. Dem: 
gemäß bat fi auch die Ausfuhr auf biefem Gebiete, welche namentlich) 
von den Neapolitanifhen Provinzen aus genährt wird und fih auch 
in erheblichem Umfange nach Deutſchland zu richten anfängt, weſentlich 
gehoben; fie betrug: 


1892. 1893. 
Doppelcentner. Mil. Lire. Doppelcentner. Mill. Lire. 
Friſches Dbft.. 111870 2,6 157 508 31 
Gemüfe u. dergl. 117 320 2,9 175 424 4,3 
Mandeln ..... 81 341 15,0 135 229 22,4 


Eine neue Erſcheinung auf dem Gebiete ber Italieniſchen Aus⸗ 
fuhr landwirthſchaftlicher Erzeugnifie bildet der Artifel Heu und 
Futterkräuter, welcher bei der in Nordeuropa aufgetretenen Futter: 
noth ſtark begehrt wurde und — vorwiegend aus der an Wiefen 
reihen Po⸗Niederung — in großen Mengen (nad) Maßgabe ber 
Statiftit mit 1 Mil. Doppelcentnern Im Werthe von 13,8 Mil. Lire) 
auägeführt worden ift, während im Durchſchnitt ber letzten fünf Jahre 
davon nur 158000 Doppelcentner zu etwa 2 Mil. Lire ausgeführt 
murben. 

Ügrumen. Im Falle einer guten Ernte ſoll dieſer Artikel 
in ganz Stalien rund 3500 Mil. Stüd Früchte ergeben, von denen 
ein Drittel auf Sübitalten und zwei Drittel auf Siilien entfallen; 
eine ſolche Bollernte wurbe zulegt im Jahre 1891/92 erzielt, die drei 
folgenden Jahre ergaben je nur etwa 83100 Mil. Stüd. Es ernteten 

1892/93 Süditalien 955 Mil. Stüd, Sizilien 2091 Mil. Stück 
1893/94 n MM um n„ 25 5 m 

Die Agrumenausfuhr umfaßte während der letzten fünf Sabre 
1888/92 burchichnittlih 1,7 Mil. Doppelcentner, im Sahre 1893 
erreichte fie troß des weniger guten Ertrages 1,9 Mill. Doppels 
ceniner im Werthe non rund 30 Mil. Lire. 


Die Weinernte ergiebt im ganzen Lande burdhfchnitilich 
80,9 Mil. hl; während aber im Sabre 1892 38,9 Mil. hl gewonnen 
wurden, lieferte das Jahr 1893 bei anfänglich audgezeichneten Aus: 
fihten wider Erwarten nur 29,9 Mil. hl. Hierdurch wurde das 


Neapel. 


gefammte Süditalieniſche Weingeihäft unglinftig beeinflußt, zumal 
der Minderertrag namentlich auf bie wichtigen Apuliſchen Weinbezirte 
entfiel. Bon ber Reblaus ift das Tontinentale Süpitalien, bis auf 
die beiden Kalabrifchen Provinzen Catanzaro und Reggio, in denen 
am 31. Dezember 1893 im Ganzen 9, und 72 Gemeinden verfeudt 
waren, bis jett verfchont geblieben, dagegen richtet Die Peronoipern, 
namentlih nad) Regenfällen im Sommer, alljährlich erhebliche Ber: 
beerungen an. 

Am Sabre 1898 wurden von dieſem Schmarotzerpilz namentlich 
die Apulifhen Provinzen, ſowie die weinreichen Provinzen Avellino 
und Gaferta, ferner Salerno und Campobaſſo heimgeſucht und, 
foweit nicht rechtzeitig mit Kupfervitriolbehbandlung eingefchritten 
worden war, in ber Ernte gejchäbigt, indem die Trauben bis zu 
5 p&t. weniger Alkohol enthielten. Mit dem Auftreten ber Pero⸗ 
nofpera gebt eine geiteigerte Verwendung dieſes Desinfeltionsmittels 
(poltiglia bordelese 1 biß 2 pCt.) in Stalien Hand in Hand, von 
welchem im Jahre 1892 54 530 Doppelcentner zu 1,3 Mil. Lire, im 
Sabre 1893 dagegen 90250 Doppelcentner zu 3,6 Mill. Lire eins 
geführt wurden, unb zwar namentlih aus Großbritannien und 
Deutfchland. 

Die Reblaus, welche ihre erfte Erſcheinung in Stalien im Jahre 
1879 in Zalmadrera madte, 1880 in Ligurien und Sizilien, 1883 
auf Sardinien Tonftatirt wurbe, bat im Jahre 1880 12 Gemeinden 
und 86 ha verjeudt, 1885 76 Gemeinden und 3174 ha, 18% 
306 Gemeinden und 109426 ha, 1892 386 Gemeinden und 
187056 ha, 1893 endlich 519 Gemeinden. Eine höochſt bedenkliche 
und jchnelle Berbreitung erfährt die Reblaus auf der Inſel Sizilien, 
auf weldher am 31. Dezember 1893 164 Gemeinden verfeucht waren. 

Die Stalienifhe Weinausfuhr war bemungeadtet im Sabre 1893 
wieberum fehr bedeutend, wennſchon fie um rund 88000 hi Hinter 
dem Borjahre zurückgeblieben ift. 

Sie beitrug: 









ga | 1888. | 1820. | 1000. 1891. | ıs92. | 1808. 
hl hl hl hi hl hl 

Defterreich« 
Pingern 26928| 38141l 17 6081 80 2311 629 673} 96944 
eutſch⸗ 

land ....| 972091 187 8831100 1601 147 8671 260 4661 160 793 
Sqhweiz. gos daol 336 7221273 965] 445 940] 653898] 407 295 
grantreid | 817360] 172208] 19583] 27900] 281674] 90035 
amerifa..] 205828| 361860248 062] 206 983] 363 292] 342 638 


zufammen.|1 802 020|1 408 977904 82711 158 540 


(einſchl. 
der Aus⸗ 


fuhr nach 
anderen 
Ländern) 


Deutſchland und die Schweiz, welche ſelbſt gute Weinernten 
erzielt hatten, bezogen weniger Italieniſche Weine; dagegen gingen 
wieder bedeutende Mengen, namentlich weißer Weine, nach Oeſter⸗ 
reich⸗ Angarn, fo daß dieſes Land für Italien ala Abnehmer dieſelbe 
Bedeutung erlangt hat, welche einft Frankreich befaß. 

Die Ausfuhr von eingeftampften Keltertrauben war im Sabre 
1893 weniger bedeutend, fie umfaßte im Sabre 1890 54 818, 1891 
130 973, 1892 226 446, 1893 164 470 Doppelcentner. 

Dlivendl. In diefem Artikel pflegt die Stalienifde Durch⸗ 
ſchnittsernte 2,2 Mil. hl zu beitragen. 1888/89 wurden 2,6, 1889,90 
1,3, 1890/91 8, 1891/92 2,7, 1892/93 1,6 Mil. hl gewonnen. An 


417 16642 328 993 


Neapel. 


ſtatt der allgemein erhofften und erwarteten guten Ernie ergab das 
Jahr 1893/94 nur 1,9 Mill. hl, von welchem Betrag 1 Mil. hl auf 
Süditalien und nur 253600 hl auf Sicilien, das eine vollfländige 
Mißernte zu verzeichnen hatte, entfallen. Wie die Rebe, jo wurde 
auh die QOelfrucht durch die feuchtwarme an Nieberichlägen reiche 
Bitterung im Spätfommer geſchädigt, welde letztere bie Entwidelung 
des Delwurmes beförderte und die Ernte um ein guteß Drittel 
fürste. Ganz feine Speifeöle find daher ſchwer aufzuireiben, ges 
wöhnliche Sorten verfprehen im Sommer ranzig zu werben, Brenn» 
und Schmieröle ergaben au nur ein Drittel. Trotzdem brüdte in 
diefem Artilel ber Levantiner Wettbewerb die Preife gegen das Bors 
jahr um 10 p&t., und wenn man bad Golbagio von 13 pCt. noch 
dazu rechnet, ſo ftellten fich die Delpreife für das Ausland um 20 
bis 25 pGt. niedriger als im Jahre 1892. 


Die Delausfuhr geftaltete fi während der Iekten Sabre 
folgendermaßen: 


Doppelcentner. 
1889 ..... ......... ........ 662 680 
1890 ...................... 378 818 
1891 ...................... 668 378 
1892 ................... ... 514076 
1898 ...................... 430 759 


Die 1893er Ausfuhr blieb bei einem Geſammtwerthe von 
471883490 Lire hinter dem Werthe der vorjährigen Ausfuhr um 
128 Mil. Lire zurüd. 

Hanf. Die flotte Geftaltung bes Hanfgefchäfts im Jahre 1892 
hatte die Stalienifchen Produzenten veranlaßt, die Anbaufläge für Hanf 
um etma ein Viertel gu vergrößern; bie Händler rechneten baber auf 
niedrigere Preiſe und ſchlofſen vor der Einbringung der neuen Ernte 
auf Lieferung im November Dezember ſtarke ſpekulative VBorverläufe 
ab. Allein während ber Monate Juli⸗Auguft ſchäͤdigten ungewöhn⸗ 
liche Niederihläge He zum großen Theil Bereits zum Trocknen aus⸗ 
gebreitete Ernte, namentlich auch in Bezug auf Farbe bergeftalt, daß 
nur noch etwa ein Drittel des fonft reichlich gewonnenen Produktes 
ald hellfarbig bezeichnet werben konnte, der Reft aber, weil mißfarben, 
um 10 bis 15 Lire auf 100 kg entweriätt war. Da die Lieferungs- 
verträge auf helle Waare lauteten, trat für letztere eine exhebliche 
Preiöfteigerung ein, welche anbielt, da diejenigen Händler, welche in 
außländtiher Währung abgeſchloſſen Hatten, bei dem fleigenden 
Goldagio den Anſprüchen der Eigner nachzugeben vermochten; Abs 
ſchlüſſe in Stalienifher Währung braten dagegen bis zu 30 pCt. 
Berluft mit fi. Der ſchließliche Preis ftellte fih um 20 p&t. Höher 
als der vorjährige, welcher bereitö ein hoher war. 

Bom 1. Januar bis 81. Dezember 1893 gelangten über Neapel 
147 048 Doppelcentner Hanf zur Ausfuhr, während der Konſum des 
Sinlandes auf 50000 Doppelcentner veranlagt werden darf. Im 
Laufe der Monate Januar und Februar 1894 wurden weitere 
30000 Doppelcentner ausgeführt und verblieb ein Lagerbeſtand von 
ne etwa 40000 Bis 50000 Doppelcentner. Die ftattfindenden 
ſtarlen Anläufe von Bolognefer Hanffaat laſſen darauf Ichließen, daß 
die Hanſtultur in der Gegend zwiſchen Caferta und Capua eine noch 
weitere Audbehnung erhalten wird. 

Deutihland Hat, da es Bauptfählih auf hellen Hanf Werth 
legt, im Jahre 1893 nit den dritten Theil feines gewöhnlichen 
Bedarfs an Stalienifhem Hanf bezogen, während Frankreich und 
Großbritannien als ſtarke Käufer aufgetreten find. 

An Hanfabfällen wurde ein großer Umjag erzielt. Die ein 
heimiſche Hechelei ift noch weiter zurüdgegangen und mit ihr bie 


381 


Wergproduktion, fo daß Werg jelbft zu abnorm Hohen Preifen kaum 
aufzutreiben ift. 
Induſtrie. 

Seide. Der Verlauf der Seidenkampagne darf als ein hervor⸗ 
ragend günftiger bezeichnet werben. Die aufgelegte Zucht von 
1180 584 Unzen Raupeneier ergab im Ganzen etwa 47,6 Mill. kg 
Kokons, mithin 40,34 kg auf je eine Unze, ein Refullat, weldes in 
feinem der 12 VBorjahre erreicht worden ift; da troß Diefer reichen 
Ernte die Kolonpreife fi) auf 4 Lire und darüber hielten, dürften 
die Züchter ein vecht lohnendes Gefchäft erzielt und hierin eine An- 
segung gefunden haben, bie Seivenprodultion, melde in Folge ber 
ſchlechten finanziellen Abſchlüſſe früherer Sabre bier und dort im 
Mißkredit gelommen war, von Neuem im alten Umfange aufs 
zunehmen. 

In Süpdilslien befaflen ih zur Zeit nur 576 Gemeinden oder 
etma 47 800 Berfonen mit der Seidenzucht; im Jahre 1893 wurden 
in diefem Bezirke 70000 Unzen Gier verwerthet; die Ernte betrug 
in der Brovinz Caferta 319 659 kg Kokons, in der Provinz Neapel 
88 957 kg, Benevent 28992 kg, Avellino 28101 kg, Salerno 
37633 kg, Cofenza 827287 kg, Catanzaro 569195 kg, Reggio 
Calabria 650 691 kg, Campobaflo 854 kg, im Ganzen 2550 869 kg. 

Eine größere Aufnahme der Geidenraupenkultus in dieſen 
klimatiſch begünftigten Provinzen würde ber ländlichen Bevölkerung 
fehr zum Vortheil gereichen, und läßt ſich die verhältnißmäßig geringe 
Ausdehnung dieſes wichtigen und einträglichen Induſtriezweiges kaum 
erflären. Man berechnet, daß eine Bäuerin mit einer Unze Aufzucht 
60 kg Kokons zum Preiſe von menigftend je 3,80 Lire ober im 
Ganzen 228 Lire erzielen koͤnnte; rechnet man den Preis für bie 
Unge Gier mit 14 bis 15 Lire an und den Preiß ber nöthigen 
Maulbeerblätter mit 60 bis 65 Lire, die Nebenfpeien für Aufſicht und 
Utenfilien auf 18 Lire, fo verbleiben immer noch 110 bis 115 Lire 
Retto-Berdienft in einem Monat. 

Auf dem Gebiete des Stalienifhen Außenhandels in Seide hat 
fih in den legten Jahren injofern ein Wandel vollzogen, als die 
Einfuhr ausländifcher Seidenfabrikate auf den meiften Gebieten 
zurüdgegangen ift, während die einheimifche Geibeninbuftrie nicht 
allein fich des eigenen Marktes bemächtigt, ſondern es auch zu einer 
zunehmenden Ausfuhr gebracht Bat. 

Baummolle. Die Baummollenernte in Italien war im Jahre 
1893 gering und kamen im Ganzen nur 510000 kg auf ben Markt, 
von denen 300000 auf Biancavilla, 200000 auf Terranova und 
10000 kg auf Caftelamare entfallen. 

Im Uebrigen bat das Jahr 1893 den Erwartungen, bie von ben 
bereitö im Borjahre ſchlecht gefahrenen Spinnern gehegt worden 
waren, in Feiner Weife entiproden. Die Preiſe für Rohmaterial, 
ſowohl Amerilanifhen ala Indiſchen Urſprungs, waren im eriten 
balden Jahre verhältnifmäßig hoch und wurben fänmtliche Garn⸗ 
kontrakte, welche auf der Baſis der vorhergegangenen Dftobers und 
Rovemberpreife abgeichloffen worden waren, in Folge der plötzlich 
eintretenden und anhaltenden Preiöfteigerung, verluftbringend. Die 
Garnlontralte für das zweite Semefter wurden dann zwar auf Baſis 
der Maipreife abgeihloffen, aber alle Berechnuͤngen verloren ihren 
Werth in Folge des bis zu 15 PCt. fleigeriöen Goldagios, und fo 
gaben ſchließlich die ohnehin mit geringer Ausſicht auf Nuken ab» 
gefchloffenen Geſchäfte zumeift einen Verluſt von 13 bis 14 pCt. 

Die Webereien haben dagegen ein glänzendes Geſchäft gemacht, 
da fie einerfeitS aus den niedrigen Garnpreifen und andererjeits 
aus dem als Schutzzoll wirkenden hohen Goldagio Nutzen ziehen 
konnten. 


52* 


384 

Die Neapolitaniſchen Spinner Tiefern nunmehr Garne bis 
Nr. 40, während in DOberitalien neuerbings die ganz feinen Nummern 
80 bis 250 in Angriff genommen fein follen. 

Die Italieniſche Rohbaummolleneinfubr umfaßte im Jahre 1893 
987080 Doppelcentner gegen 974 766 im Borjahre. Die Garn: 
einfubr, welche im Sabre 1889 86270, 18% 27993, 1891 22 006, 
1892 15432 Doppelcentner betrug, ift im Sabre 1893 bis auf 
12116 Doppelcentner gejunfen; die Einfuhr von baummollenen 
Geweben desgleichen ohne Unterbrehung von 86 620 Doppelceniner 
im Sabre 1889 auf 52639 im Jahre 1893; nur die Spiteneinfuhr 
aus Großbritannien und Deutihland Bat fi gehoben. Die Ausfuhr 
Stalieniiher Baummollenfabrilate hat dagegen einen beachtenswerthen 
Aufſchwung erfahren, jo namentlih in gefärbten einfahen Garnen, 
in gezwirnten Garnen, in gefärbten, bebrudten und damascirten 
Geweben, in Wirkwaaren und Konfeltionswaaren. 


Branntweindbrennerei. Die zum erheblichen Theile in Süd» 
italien und befonders in der Provinz Neapel betriebene Branntweins 
brennerei bat im Jahre 1893 208 984 hi Branntwein erzeugt, mithin 
16 585 hl weniger al8 im VBorjahre. Diefe Minderproduktion, welche 
in der Hauptfache auf die ftattgehabte Uchernahme eines bedeutenden 
Zagerbeftandes aus dem Borjahre zurüdzuführen ift, entfällt außs 
fhließlih auf die Brennerei aus ftärkehaltigen NRobftoffen (Mais, 
Korn, Kartoffeln, Rüben, Melaffe), während die Spritbeftillation aus 
Rebenprodukten ſich in nachſtehender Weiſe weiter gehoben hat: 


aus ftärfehaltigen aus Reben- 
Rohſtoffen. produkten. zuſammen. 
hl pet. hl pet. hl 
1889/90... 106017 90 43626 10 149 643 
1890/91... 139866 70,2 59621 298 199487 
1891/92... 9496 47,6 130603 524 225569 
1892/98... 53062 254 15692 746 208984 


Wie aus Borftehendem erhellt, haben die zu Gunften der 
Branntweingewinnung aus Rebenprobulten erlaffenen gejeglichen 
Beftimmungen (Steuer-Rüdvergütung), welde das Beſte des |. Zt. 
nothleidenden einheimifhen Weinbaus im Auge Hatten, ihren Zwed 
erreicht, indem nunmehr 74,6 pCt. der gefammten Stalienifchen 
Branntweinprodultion gegen 29,8 pCt. im Jahre 1890/91 auf die 
Trefter- und Weindeftillation entfällt. Diejer Wettbewerb der zahl, 
reichen einen landwirthſchaftlichen Betriebe, welde fih mit der 
Berarbeitung von Treftern und von minderwerthigen und verborbenen 
Weinen befaßten, bat die großen induftricllen Brennereien, welche 
feither faft ausſchließlich Gerealten verarbeitelen und Die eigentliche 
Grundlage der Italieniſchen Branntweinfteuer bildeten, genöthigt, 
ſich ebenfalld der Weins und Trefterdeftilation zuzumenden, welche 
in diejen Großbetrieben (Mailand und Neapel) im Jahre 1893 bereits 
15948 hl ergeben bat, gegen 10 916,60 hl im Jahre 1891/92 und 
208,67 hl im Jahre 1890/91. 

Die Stalieniihe Spritausfubr Hat fi im Jahre 1893 ans 
fehnlich gehoben, fie betrug: 


1890/91. 1891/92. 1892/93. 

hl hl bl 
Reiner Sprit..... 4 474,66 5 182,93 12 245,46 
Zufat zu Wein.... 3082036 3446844 60.038,25 
zulammen... 35294,92 39 651,37 12 283,71 


Die Einfuhr beitrug 1890 39132 hl, 1891 14574 hi, 1892 
8075 hl, 1893 4354 hl. 
Die Bierbrauerei ift mit ihrer Produktion von 132404 hl 
im Sabre 1891/92 auf 99199 hl, mithin um 33 206 gejunten, welche 
Erſcheinung auf eine Verminderung des Konſums in Folge der mit 


Neapel. — Bari. 


dem Gefege vom 22. November 1891 eingetretenen Berboppelung ber 
Braufteuer zurüdzuführen if. Lebtere ergab anftatt der erhofften 
Mehreinnahme eine Mindereinnabme von 121 712,81 Lire. 

Der Bierkonjum betrug in Stalien: 


inländifches 
eingeführt. Erzeugniß. zufammen. 
hl bl hl 
189/91..... 94 286 156 224 250 510 
1891/92..... 85 374 132 404 217 778 
1892/93..... 61 990 99199 161 189 
Die Biereinfuhr umfaßte: 
1889. 1890. 1891. 1892. 1893. 
aus: hl hl hl hl hl 
Defterreih:Uingarn 70913 77354 71088 48492 41%0 
Deutidland ..... 11172 124638 18117 13697 11278 
zuſammen einſchl. 
der Einfuhr aus 
anderen Ländern 87444 94495 89487 64524 55191 


Viehzucht. Während Stalien bis zum Sabre 1884 Schlacht⸗ 
vieh vorwiegend audführte, mar es feit ber im jenem Sabre flatt- 
gehabten Erhöhung der Franzöſiſchen Viehzölle nah und nach ein 
Schlachtvieh einführendes Land geworden. In biefer nicht günftigen 
Entwidelung ſcheint jegt ein Stillſtand eingetreten zu fein, indem 
die Einfuhr wenigftens von Klauenvieh in den legten Jahren zurüd: 
gegangen ift, während die Ausfuhr, obſchon zeitweife durch janitäre 
Berhältnifie behindert, zugenommen bat. Nur die Einfuhr von 
Schwarzvieh Hat fich bei gleichzeitig ſtarkem Rückgange der Ausfuhr 
weientlich gefteigert. Einen außerorbentlihen Aufidwung hat, mie 
bie nachſtehende Statiftif zeigt, die Ausfuhr von Geflügel, Hühner 
eiern, Butter und Kaſe erfahren: 


1889. 18%. 1891. 1892. 1893. 

Doppel Doppel Doppel Doppel Doppel- 

centner. ceniner. ceniner. centner. centner. 
Hühner... 56214 562668 69087 64637 74 533 
Eier ...... 141554 1628562 175077 178404 236524 
Butter... 32322 3046 37614 43268 50 490 
Käfe..... 63021 56969 55849 58 989 66 397 

Darunter nah Deutihland: 
Hühner... 12578 15230 16885 21311 23 7% 
&ier ..... 17715 22157 29 304 34 465 47 162 
Bari. 


Handelsbericht für das Jahr 1893/94 (1. April 1893 
bis 31. März 1894).') 


Die großen Hoffnungen, weldhe man im Frühjahre 1893 auf bie 
Getreide⸗ und Mandelernte jette, verwirklichten fih in bobem Maße, 
ſowohl quantitativ als qualitativ. 

Leider waren bie Kornpreile jo gebrüdt, dab bei Weitem ber 
größte Theil der Ernte unverfauft blieb, 

Dagegen entwidelte fih in Mandeln ein äußerſt Iebhaftes 
Geihäft, von dem bie Statiftil der ſtädtiſchen Zollbehörben den 
beften Beweis liefert; von Mitte Auguft bis Ende Dezember wurden 
58 700 Ballen Mandeln auögeführt, von denen ber größte Theil nad) 


1) Megen des Borjadres f. Hand. Arch. 1893 II. S. 170 u. 563. 











Bari. — Kanada. 


Deutichland ging. Trotzdem ſchättt man die noch vorhandenen Vor⸗ 
räthe auf ungefähr 20000 Ballen. Durchſchnittspreis 100 Mark. 

Auch die Dlivenernte lieferte in ben nörbliden Bezirken große 
Duantitäten vorzügliden Speileöled, welches zu guten Breifen rajchen 
Abſatz fand. Der Hauptläufer war wie immer Frankreich, aber auch 
Deutihland betbeiligte fi) in hervorragender Weiſe. 

Bon Anfang November 1893 bis Ende März 1894 wurden 
208 924 Doppelcentner audgeführt. Die Breife ſchwankten je nad 
Lualität zwiſchen 110 und 72 Mar. 

Die ſüdlichen Diftrilte haben die ſehr viel verfprechende Ernte 
jaft gänzlich verloren. Wurm und unglünftige Witterung vernichteien 
diefelbe im wenigen Tagen und flatt ber erbofiten guten Dualitäten 
ergaben fich faft ausſchließlich unbrauchbare, kranke und daher ſchwer 
Härende Dele. 

Auch der Gargano Batte fchwer unter dem Wurm zu leiden unb 
lieferte nur wenig wirllih gute Dele. 

Die ab Bari war aud die Ausfuhr ab Molfelta und Barletia 
eine ſehr bedeutende, und haben Mandeln und Dele einen guten 
Theil des duch die Inappe und fehr mittelmäßige Weinlefe vers 
urſachten Ausfalld ausgeglichen. 

Die hohen Kurſe erleichtern die Ausfuhr und begünftigen bie 
Spelulation. 

Die Vorräthe find noch ziemlich bedeutend, bleiben aber dennoch 
hinter denjenigen anderer guter Delernten beträchtlich zurück. 


Während aljo die Mandels und Delernte allgemein befriebigte, 
brachte die Weinernte dem Weinban und Weinhandel große Ents 
täufhungen. Man Hatte anfünglih auf minbeftend einen halben 
Ertrag gehofft, jedoch mußte man fi überzeugen, daß daß geerniete 
Duantum faum ein Drittel einer Mittelernte ausmachte, wovon 
außerdem ein großer Theil für die Ausfuhr gänzlich unbrauchbar 
war! Diefer Umftand und die verhältnißmäßig flarle Nachfrage 
nah kräftigen Berjchnittweinen ſeitens Oberitaliens, welches ber 
hiefigen Träftigen Berjchnittweine bringenb zum Aufbeflern feines 
eigenen minderwerthigen und geringgrabigen Produktes bedurfte, 
hatte zur Folge, daß ſich die Anfangäpreiie in ziemlich hohen Grenzen 
bemegten. Man zahlte 40 bis 60 Live per Salm von 1751 für gute 
rothe Berichnittweine. 

Das Ausland verhielt ſich dagegen faft ganz palfiv. Der Grund 
hierzu lag darin, daß Deutihland und die Schweiz felbjt überreiche 
Ernten hatten, und ferner Defterreih und Ungarn (die Qaupts 
Eonfumenten biefiger Weißweine) weit günftiger in Suilien laufen 
Ionnten, welches dan? einer zeihen Weißweinernte viel mohlfeiler 
verkaufen Tonnte. 

Als deshalb Dberitalien feinen Hauptbedarf gebedt hatte, wichen 
die Breife fchnel und find Ende März 1894 auf der Baſis von 
30 Bis 40 Lire per Salm für gute vollmertbige Weine angelommen, 
auf welcher fie ſich auch ftetig halten. 

Trog dieſer niedrigeren Breile blieb die Ausfuhr ſchleppend. 
Die Hoffnung, daß das Frühjahr eine Belebung des Geſchäftes mit 
ih bringen würde, Bat ih nur zum Theil rfült. Nur Südamerika 
bezog in größerem Maßftabe, während man in Bezug auf die Aus⸗ 
fuhr nad) Deutſchland annehmen kann, daß diefelbe fi gegen das 
Vorjahr um nahezu die Hälfte vermindert bat. 

Frankreich kommt als Abſatzgebiet für die Weine Barib des 
hohen Zolles wegen gar nicht mehr in Betradit. 

Die verſchiedenen Sämereien lieferten allgemein ſehr wenig und 
nur geringe Dualitäten. 

Die Ausſichten für die diesjährigen Ernten find bis jet jehr 
gute. Die Saaten ftehen vortrefilich, nachdem der gewünſchte Regen 


383 
in genügender Menge gefallen ift, und auch Weinftöde und Bäume, 
von denen beionberd die Manbelbäume reihe Blüthe trugen, bes 
sechtigen zu guten Hoffnungen. 

Der Hafen von Bari wurde im Laufe bed Jahres 1893 von 
17 Schiffen Deuticher Zlagge mit einem GefammtsTonnengehalt von 
16 468 Reg. »Tonnen angelaufen. 

Sie braten die gewohnten Erzeugnifie des Deutſchen Kunfts 
handwerks, Eifen, Kurz: und Mobemwaaren, Felle, Gefpinnfte, Ges 
webe u. |. w. und luden dagegen Bein, Del, Mandeln, Senf, 
Johannisbrot und ſonſtige Exrzeugnifie der Landwirthſchaft. Auch 
Seifen und Geifenöle wurden in ziemlich belangreihen Roften 
verſchifft. 


Kanada. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Der Außenhandel des Dominiums Kanada, welches ganz 
Britiſch⸗NRordamerika mit Ausnahme von Neufundland und Dfts 
labrador begreift, weift im großen Ganzen eine ftetig fortichreitende 
Entwidelung auf. 

Der Kanadifhen Statiftil zufolge betrug ber Handelsverkehr 
Kanadas mit dem Außlande in den mit dem 30. Zuni abfchließenden 
Fiskaljahren: 


Geſammt⸗ 

Einfuhr. Ausfuhr. Außenhandel. 

Werth: Golddollars (1 Dollar = 4,20 Marf). 

1868 .............. 13 459 644 67667888 131027532 
1871/80 im Durchſchnitt 104 000 000 81 000000 185 000 000 
1881/90 im Durchſchnitt 114 500 000 93 000000 207 500 000 
18% ..... .......... 121 858 241 96 749149 218607390 
1891 ............... 119 967 683 98417296 218384 954 
1892 ............... 127 406 068 113 968 375 241 369 443 
1898 ............... 129074268 1185649852 247688 620 


In Deutfher Reichswährung berechnet, Batte der Geſammt⸗ 
Außenhandel Kanadas im Fiskaljahr 1893 einen Werth von etwa 
1 Millarde und 40 Mill. Mar. 

Die Ausfuhrziffer des Fidfaljahres 1898 ift die höchſte von 
Kanada bisher erreichte. Der Werth der 1898er Einfuhr ift fett 
dem Beftehen des Dominiumd nur einmal übertroffen, und zwar 
um 8 Mill. Dollars im Sabre 1883. Mit Ausnahme des 
Jahres 1880 bat der Werth der Einfuhr fändig den ber Ausfuhr 
übertroffen, zumeift in recht beträchtlichen Maße, 

Die angeführten Eins und Außfuhrziffern fchliegen bie über 
Kanadiſches Gebiet erfolgte Durchfuhr unter Zollverſchluß, deren 
Werth in den legten Jahren durchſchnittlich etwa je 10 MIN. Dollars 
betrug, nicht ein; wohl aber ift darin die Ein» und demnächftige 
Wiederausfuhr derjenigen nit Kanadiſchen Erzeugnifſe begriffen, 
welche nad) ihrem Eintritt in Kanada zunädft in den Kanadiſchen 
Eigenhandel übergegangen find. Der Werth biefer Ein» und 
Wiederausfuhr belief fih in den Ichten Jahren durchſchnittlich gleich. 
fans auf je etwa 10 Mill. Dollars; fie beftand — ebenfo wie bie 
Durchfuhr unter Zollverihluß — hauptſächlich in landwirthſchaftlichen 
Erzeugnifien der benachbarten Bereinigten Staaten von Amerika; 
ber Güteraustauſch zwiſchen Dflafien und Europa ift daran weniger 


betheiligt. 
1) Wegen des Jahres 1830/91 ſ. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 241. 


384 


Die in den Ein⸗ und Ausfuhrziffern enthaltenen Beträge an 
Münzen und Geldmetall vertheilen fich auf bie letzten Fiskaljahre, 
wie folgt: 


Einfuhr Ausfuhr 
von Geld in Münzen und Barren. 
Werth: Dollars. 
} 12. ) 1811170 946 987 
189% ....... ..... 1818 530 1809 118 
1803............ 6 534 200 4 133 698 


Der Wert der am 30. Juni 1893 in den Kanabifchen Zoll- 
nieberlagen lagernden Waaren beitrug 4i/s Mil. Dollars gegen 
3,87 und 4,8 Mil. Dollar am 30. Juni 1892 und 1891. 

Läßt man bei den Sabresbeträgen den Werth des eins und 
ausgeführten Münz⸗ und Barrengelves außer Anſatz, und zieht man 
bei der Einfuhr nur die in ben freien Verkehr Übergegangenen 
Waaren und bei der Ausfuhr nur die ausgeführten Kanadiſchen 
Erzeugnifie in Rechnung, fo ergiebt fi in ben letzten Fiskal⸗ 
jahren eine 


Einfuhr Ausfuhr 
ausländifher Waaren Kanadiſcher Erzeugnifle 
nah Kanada in den freien aus 
Verlkehr bafelbft: Kanada: 


im Werthe von: 

Dollars — etwa Marl. Dollars = etwa Marl. 
111 533 954 468443000 88671 738 372 500 000 
115 160413 483674000 99032466 416 000 000 
1893 ...... 115170830 483717000 105488798 443 000 000 
und vom 1. Juli | 
bis 31. Dezember 
1893 ...... 67 949 026 243386 000 67540439 283 700 000 


. Der Wertb der aus dem Dominialgebiet auögeführten 
Kanadiſchen Güter bat fih danach im Fiskaljahr 1892 um etwa 
481/3 und im Sabre 1893 um über weitere 27 Mil. Mark gehoben. 
Andererjeitö ift der Bedarf Kanadas an Außlandwaaren im Fiskal⸗ 
jahr 1892 gegen das Vorjahr, trog vielfach gefallener Preife, im 
Werthe um mehr ald 15 Mil. Mark geftiegen und Bat fih auch im 
Sabre 1893 auf der erreichten Höhe behauptet, ohne indeß eine 
nennendwerthe meitere Steigerung aufzumweifen. 

Die Ergebniffe der erften Hälfte des Fisfaljahres 1894 — das 
find die lebten ſechs Monate des Kalenderjahres 1893 — zeigen bei 
der Einfuhr ein verhältnigmäßiges weitered geringes Wachsſsthum 
und bei der Ausfuhr abermals ein flarfes Anfteigen. 


Einfuhr. 
Gement, Glas, Borzellan u. |. w. 


Brittiher Cement ift in Kanada gut eingeführt, jo daß jelbft 
beftes Deutſches Produkt biöher nur geringen Abſatz findet. 
Destihland liefert auch etwas Asphalt, ferner in ſteigendem Maße 
Asbeitwaaren und Schleferftifte, jowie Graphit und Buntfifie. In 
Schiefertafeln erſchwert die Kanadiſche Induſtrie die Einfuhr. 

An der Lieferung von Glaſswaaren ift Deutſchland ſtark 
beiheiligt, befonders in Flaſchen aller Art, Lampengläjern und 
amberen Belsuchtungägegenftänden, Spiegelglad u. |. w. Billiges 
Fenſterglas lommt von Belgien. Die im neuen Kanadiſchen Zoll 
tarifentwurf vorgejebene Herabſetzung des Zolls auf Apothekerflaſchen, 
welche derzeit, ebenſo wie billiges Glastrinkgeſchirr, viel in Kanada 
fabrizirt werden, dürfte zur Steigerung der Deutſchen Einfuhr bei⸗ 
tragen können. 


Kanada. 


An der Einfuhr von Porzellan und Steingut iſt haupt⸗ 
ſächlich Großbritannien betheiligt, in zweiter Linie Deutſchland. 
Gewoͤhnliche Waare wird in Kanada ſelbſt hergeſtellt. 

Kirchliche Statuetten, Roſenkränze u. |. w. finden in 
Kanada lebhaften Abſatz; auch Deutſchland iſt an der Lieferung 
betheiligt. 

Die Hauptmenge der Drogen und Farben wird von den 
Bereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Deutfchland 
nah Kanada gebradt. Die Einfuhrziffeen aus ben beiden erfis 
genannten Ländern begreifen auch viele Deutiche Erzeugniſſe. Direlt 
werben von Deutſchland beſonders Anilinfarben und Bleiweiß ein: 
geführt, ferner Gerbs und Klebeſtoffe, ſowie Blattgoid, Blattfilber 
und Bronzefarben. 

In Medizinen und Parfümerien liefern die Vereinigten 
Staaten von Amerika, Frankreich und Großbritannien das Meifte, 
Deutihland nur Weniges. 

In Schießpulver und anderen Erploitvftoffen beiden 
die Kanadiſchen Fabriken faft den gefammten Bedarf des Dominiums; 
Deutihland Lieferte im Jahre 1892/98 ausnahmsweiſe einmal einen 
größeren Poften Jagdpulver. 

An der Einfuhr von Delen, Fetten, Seife und Kerzen ift 
Deutihland nur wenig betheiligt. Billige Seife und Kerzen werben 
in Kanada vielfach fabrizirt. Die Vereinigten Staaten von Amerika 
liefern gute, ranzfreie Bafelinpräparute. 

Ale und Lagerbier werden viel in Kanada gebraut, zum 
Theil aus Deutihem Hopfen. Großbritannien führt Ale und Stont 
ein, bie Vereinigten Staaten von Amerika dünne SBagerbiere, 
Deutihland einige Müncdener und andere Biere in geringen 
Dunntitäten. Deutiches Bier ift in Kanada biößer wenig beiannt 
und zu body im Preiſe. 

Kanada bat viele Brennereien, bie ben großen Bebarf des 
Landes an Whisky liefern, Do wird auch eine Menge Brannts 
wein von Großbritannien und Frankreich eingeführt. Likör fenden 
Frankreich und die Nieberlande, ein wenig auch Deutſchland. 

Die Mineralwafiereinfuhr wird durch die fteigende Ausbeute 
ber Kanadiſchen Brunnen zurldgebrängt. 

Mein wird Hauptjählih aus Frankreich bezogen; baneben 
findet ein beſchränkter Verbrauch von Spaniſchen, Staltenifchen, 
fowie mittleren und ſchweren Rheinweinen flatt; auch etwas 
Deuticher Sekt wird eingeführt. 

Kaffee wird meift direkt bezogen, Aber Deutihland nur jehr 
wenig. Thee kommt direlt von Dftafien, befonder8 aus Sapan; 
Geylonthee wird Über London eingeführt. Thee wird in Kanada 
viel mehr getrunfen als Kaffee. 

Die großen und Heinen Tabakfabrilen des Dominiums vers 
arbeiteten Ranabilden und importirten Tabak. Die Bereinigten 
Staaten von Amerika liefern viel Cigarretten, weniger Aegypten. 
Gute Eigarren fendet Cuba. Die Cigarrens und Cigarretteneinfuhr 
von Deutſchland If gering. 

Die fünf großen Kanadilden Zuderraffinerien bezogen in den 
Fisfaljahren 1891, 1892 und 1893 indgefammt für 6, 10 und 
75 Mil. Dollars Robzuder. Der beiferen Bermertbung ber Melafie 


eo wegen wirb überwiegend Rohrzucker verarbeitet. 


Sacharin findet wenig Nachfrage. 

Manufakturwaaren. Die Kanadiſche Manufalturwaaren- 
induſtrie macht langſame Fortſchritte, zum Theil in Folge von 
Mafchinenverbeflerungen, und erichwert die Einfuhr befonders in 
geringen, aber auch in mittleren Qualitäten. Kanada produzirt 
Rühs und Stickſeide, billige feidene Bänder, große und wittlere 





Kanada. 


Baumwollen⸗ und Wollenwoazen, bedruckte Kattune, Drilliche, 
Shirtings, Strumpfwaaren, grobe dicke Unterzeuge, geſtrickte Ober⸗ 
jacken und Phantaſiewollenwaaren, Flanelle, Wolldecken, Teppiche, 
Haartuch, billige Herrenkleider⸗ und Hoſenſtoffe, fertige Kleider, 
billige Korſetts and Weißzeug. 

Gute gediegene Nitlelwaaren find im Allgemeinen am eheſten 
importfähig; hervorragend feine Sachen finden nur einen Heinen 
Abnehmerkreis. Für ſehr leichte Stoffe, wie fie im den Bereinigten 
Stanaten von Amerika ſehr viel geſucht find, ift in Kanada kaum 
Berwenbung. Der Kanadiſche Geſchmack bevorzugt meiſt einfachere 
Farben, ift aber von ber Mobe beeinflußt und je nach ben Provinzen 
und Stabt und Land vericieben. 

Sn Baumwollenwaaren liefert Großbritannien große 
Bengen der billigen Gebrauchsartikel; Garne kommen faft ausſchließ⸗ 
li von dort. Verſuche, Deutichen Rähzwirn einzuführen, find fehl 
gefchlagen; dagegen ift Deutichland in Pofamentierwaaren, Spitzen, 
Spigenfragen und Bändern erbebli vertreten. An Deutihen 
Gardinen tabelt man bie mangelhafte Appretur. Die Schweiz liefert 
barin bie feine, Großbritannien die billige Waare, deren Grundſtoff 
vielfach Deutſches Yabrilat if. Handichube, Strümpfe und Soden 
werden beſonders aus Deutichland bezogen, auch Unterkleiber in 
befieren Duglitäten, beſſere Leibwälhe nur in geringen Dengen. 
In der Einfuhr von Kattunen und Flamellen ficht Großbritannien 
an erſter Stelle. In billigen Korfett3 macht die Kanadiſche Induſtrie 
jede lohnende Einfuhr unmöglid; befiere Sorten werben bagegen 
von Frankreich und Deutſchland bezogen, beſondere Arten auch aus 
den Bereinigten Staaten non Amerika. 


Die meiflen Seidenwaaren werben von ben Lonboner 
Lagern aus eingeführt, Deutſche Waare nimmt in Phantafienrtileln, 
Gtidereien, Handſchuhen, Strümpfen, Halstüchern und Kunſtweberei⸗ 
Gtifetten, fowie in Seibenfammet die erfte Stelle ein; auch viele 
Bänder, Duaften und Franſen Iommen von Deutihland. In ben 
meiſten Seibenwaaren Tonkurrirt Franukreich, das in Geſchmack und 
fagonnirten Sachen den Ton angiebt, ferner die Schweiz, zum Theil 
auch Belgien, Deflerseich und die Vereinigten Staaten von Amerika. 
Die billigen Japaniſchen feidenen Taſchentücher haben die Deutiche 
Einfuhr darin faft völlig zurüdgedrängt. Schlipfe werben vielfadh 
aus Deutjgen und anberen Seiden⸗ und Halbjeidenwaaren in 
London gefertigt und in großen Mengen eingeführt. Die Kanadiſchen 
Belzgeichäfte verbrauchen viel halbſeidene Futterftoffe. 

Mollenwaaren. An der Einfuhr von Phantafiemnaren und 
befferen Damenkleiderftoffen ift Deutfhland ſtark betheiligt. Auch 
Deutſche halbwollene, gut ausſehende Kleiverftoffe find importfähig, 
ebenfo Haartuch. Feines Filztuch für Kleider und Yutterfilz wird 
in erheblichen Mengen, baupifählih aus Deutichland, bezogen, 
Dedenfilz and den Bereinigten Staaten von Amerika. Sn der 
Einfuhr fertiger Kinderanzlige, fowie von Damenmänteln und 
Saquettes behauptet Deutſchland in beſſeren Waaren bisher den 
erfien Platz; doch beginnt Großbritannien, das barin bie große 
Menge geringer Waare liefert, auch beſſere Qualitäten zu mäßigen 
Breifen auf den Markt zu bringen. Großbritannien liefert auch bie 
Maſſe geringwerthiger Deden, Coatings und Dvercoatingd, worin 
bie Deutſche Waare für Kanadiſche Berhältnifle zumetft zu gut und 
zu iheuer iſt. Jerſeys find zur Zeit auß ber Mode. In Unter; 
zeugen und Strümpfen macht Deutihland Verſuche im Wettbewerb 
mit Großbritannien, der Schweiz und Franfreid. Deutſche Woll⸗ 
gerne ſind fehr beliebt, ebenſo Franzöſiſche; Großbritannien liefert 
den großen Bedarf in billigen Sorten. Billige Teppiche werben 
viel in Kanada jelbft fabriziet; doch genügt bie Induſtrie bei 


385 


Weiten nicht dem ſtarken Bedarf; die Einfuhr bavon entfällt faft 
völlig auf Großbritannien. 

Sn Leinenmwaaren liefert das letztere ebenfalls bie große 
Menge grober und billiger Waare; von Deutihland Tommt etwas 
feineres Tiſchzeug und feinere Tiſch⸗ und Bettwäſche. 


Filzſchuhe kommen aus Deutihland,; aud Bringt bie 
Kanadiſche Induſtrie Viele auf den Markt. Seidenſchuhe liefert 
Deiterreich. 

Die befleren Gummiſchuhe kommen zumeift aus ben Ber 
einigten Staaten von Amerika; bie in Kanada bergeftellten find 
minder haltbar. Waſſerdichte Stoffe liefert hauptſüchlich Groß⸗ 
britannien. 

Bolftermwaaren bringt neben Großbritannien und Frankreich 
auch Deutihland auf den Markt. 

Knöpfe, Knopfbezüge und GSteinnüfle für Knopffabrikation 
kommen bauptfädlic aus Deutſchland. 

Die Kanadiſche Anbuftrie liefert billige Hüte aller Art. Harte 
Filzhüte kommen indeß fait ausſchließlich aus Großbritannien; 
weiche Filz- und Wollhüte viel aus ben Bereinigten Staaten von 
Amerika, feinere aus Frankreich und Belgim. Die lebhafte 
Kanadiſche Mützenfabrikation verarbeitet meiſt Britiſche Stoffe. 
Beſſere Strohhüte werden aus Großbritannien und den Vereinigten 
Staaten von Amerika bezogen, feinere Damenbüte aus Frankreich, 
Deutichland und Defterreich. 

Metalle, Metallmwaaren, Inftsumente, Uhren u. f. w. 
Die Kanadiſche Induſtrie verbraucht viel aus ben Bereinigten 
Staaten von Amerila eingeführtes Zinn, Blei, Meffing und Kupfer, 
ferner Zink; an ber Einfuhr des Letzteren ift auch Deutſchland 
ziemlich ſtark und fleigenb beiheiligt. Die Hauptmenge ber in dieſen 
Metallen benötbigten Waaren wirb im Lande felbft hergeſtellt; doch 
liefert das Außland, beionderd Die Bereinigten Staaten von Amerika, 
in alledem aud einen nicht unbeträdhtlihen Theil. 

Das Roheiſen für feine Eijenfabriten bezieht Kanada zumelft 
aus den Bereinigten Staaten von Amerika. Schwergußwaaren, ind« 
beionbere Difen und GSentralbeigungen, ftellt bie Ranabtiche Snbuftrie 
in großen Mengen ber; doch Iiefern auch bie Vereinigten Staaten 
von Amerika Bieled. Auch die übrigen Eiſenſchwergüter kommen 
bauptiächlich au den Bereinigten Staaten von Amerika unb ferner 
aus Großbritannien, weniger aus Belgien und Deutſchland. Groß 
britannien liefert indbefonbere bie große Mafle ber von ben 
Kanadiſchen Eifenbahnen verbraudten Stahlſchienen. Deutſchland 
bringt Radreifen für Lokomotiven, Träger und Pferdebahnſchienen, 
Schmiebes und andere Röhren, ferner Telegraphendraht, fowie 
Stahldraht für bie Kanadiſche Pianofortefabritation auf den Markt. 
In Drahtſeilen und Zaundraht hat ber Hohe Schutzzoll das Einfuhr« 
geihäft feit Jahren lahm gelegt; doch dürfte bie in bem neuen 
Kanadiſchen Tarifgefegentwurf für Zaundraht vorgefehene Herab⸗ 
jegung des Holle auf bie Hälfte die Ginfuße darin wieber 
ermöglichen. 

In Hämmern, Herten, Betlen, Spaten, Feilen, Sägen, Schlöflern, 
Schrauben, Bolzen, Nieten, Nägeln und Drabtftiften läßt die buch 
bie hohen Zölle geſchützte Kanadiſche Inbuftrie eine Zufuhr kaum 
zu, eher in Wagenachien und Federn. 

In Kortziebern, Zangen, Bobrern, Birkeln, Mantels und Huts 
baten, Ketten, Wageneiſentheilen, Bolfternägeln, Hängeſchlöfſern 
Krahnen, Nadeln und Metalllnöpfen Iiefert Deutichland Vieles. In 
Schneidewaaren Bringt es Gußſcheeren, gewöhnlide unb mittlere 
Stablicheeren und ebenfolde Tafchenfebermefler in großen Mengen 
nad Kanada, barunter die billigften Sorten. Die guten und 


386 


theueren Deutſchen Waaren diefer Art begegnen meift flarker Vor 
eingenommenbeit; immerhin haben ſich befte Deutſche Raſirmeſſer 
feit Jahren den erften Platz erobert, fo dag Großbritannien barin 
nur nod) die gemöhnlichere Waare liefert; in allen übrigen befleren 
Schneidewaaren beberriht Großbritannien aber den Kanadiſchen 
Markt faft ausſchließlich; doch bürften bei tabellofer Lieferung und 
mäßigeren Preifen ſich noch manche befiere Deutſche Artikel ein 
führen laffen. 

Die Einfuhr Deutiher emaillirter Eifenwaaren, Töpfe, 
Näpfe, Teller, Taſſen, bat ſich in den letzten Jahren ſtark entwickelt, 
ſeitdem ſich die Fabrikanten dazu verſtanden haben, dieſelben in den 
hier beliebten Amerikaniſchen Fagons und in Britiſchen Hohlmaßen, 
zu mäßigem Preiſe, in guter Ausführung herzuſtellen. In emaillirten 
Stahlwaaren ſind dagegen die Vereinigten Staaten von Amerika 
in Güte und Form bisher unerreicht. 

Die Vereinigten Staaten liefern auch viele Patentartikel, vorzügliche 
Handwerkszeuge aller Art, Schlöffer, Thür: und Fenfterbefchläge. 

Belocipede werben in Kanada bergeftellt; doch wiſſen belannte 
Britiihe Fabriken durch fportgemandte Vertreter auch ihrer Waare 
zu guten Preilen Abſatz zu verſchaffen. In Schlittſchuhen Tiefert 
Deutihland eine geringe Duantität zum Theil theuerfier Art; Die 
früber bedeutende Einfuhr von billigen Deutihen Sclittfhuhen ift 
durch Die Hohen Zölle unterbunden. 

Waffen werben von Großbritannien und Belgien eingeführt; 
Deutſchland liefert nur wenig davon. 

Im Bagenbau, in ber Herſtellung von landwirthſchaftlichen 
Maſchinen, einfachen Bergwerks⸗ und anderen Mafchinen ift bie 
Kanadifche Inbuftrie entwidelt. 

Plattirte Wanren werben ebenfalld viel im Dominium pros 
duzirt. An Nidelmaaren ift nur geringer Bebarf, ebenfo an 
Aluminiumgegenftänden. Immerhin find geringe Schmuckſachen 
darin einführbar. 

Im Muſikinſtrumentenbau, bejonder3 von Drgeln und 
Bienos, leiftet die Kanadiſche Induſtrie Gutes. Die Gehäufe aus 
Deutichland bezogener Pianos haben vielfah nicht ber trodenen 
Wärme der im Winter meift überheizten Kanadiſchen Hänfer zu 
widerfiehen vermodt. In kleineren Muſikinſtrumenten bringt 
Deutihland Bieles auf den Markt, ebenjo in wiflenichaftlichen, 
Strurgifchen und phyſikaliſchen Inſtrumenten. 

Der im Sande eifrig betriebene Kirchenbau zieht eine Einfuhr 
non Kirchengloden nad fi. 

Gute Lampen kommen von ben Bereinigten Staaten von 
Amerila, ebenjo Uhren, legtere aud) auß ber Schweiz. Gemöhnliche 
Lampen und neuerdings viele Wederubren liefert Deutichland, unter 
letzteren aber mangelhafte Waare, die ihm den Markt zu vers 
derben droht. 

Papier, Drudfahen, Lumpen u. f. w. An ber Papier 
einfuhr nah Kanada, defien eigene Induftrie den Bebarf bes Landes 
bei Weitem nicht deckt, ift auch Deutichland betheiligt, befonderd in 
Bapeterien. Bhotoprapbifches Papier kommt in geringer Duantität 
von Deutihland. Stark anwachſend ift bie Deutfche Einfuhr von 
Buntdrucken aller Art, wie Etiletten für Cigarrenkiften u. |. m. 
Deutichland Liefert ferner Holzſchnitt⸗ und Stahlſtichplatten und 
Druderihwärze, jowie Bücher wiflenfchaftlihden Inhalts. An ver 
Einfuhr von Lumpen zum Berbraud in der Papierfabrilation tft 
Deutſchland gewöhnlich ſtark betheiligt; doch litt die Einfuhr im 
Jahre 1892 in Folge des Ausbruchs der Cholera in Hamburg. 

Putz⸗, Oalanteries, Leder⸗, Pelzwaaren u. f. w. 


In Hutfedern, künſtlichen Blumen, Täſchner⸗, Spiels 


Kanada. 


und Galanteriewaagren liefert Deutſchland Vieles, im Wettbewerb 
mit Defterreih und Frankreich, ebenfo in den landesüblichen kurzen 
Tabakpfeifen; in den letzteren kommt neben dem Britifchen und 
Stanzöfiichen Wettbewerb neuerdings beſonders der Defterreichtiche auf. 

Sn Spazierftöden bringt Dentfhland Manded auf den 
Markt, mehr in Schirmen, beſonders in befleren dunklen unb 
mobefarbenen Damen » Sonnenidirmen. Großbritannien Liefert 
geringere Schtemforten. Auch die Kanadifche Induſtrie ſtellt viele 
Schirme und Schirmtheile her. 

In der Einfuhr von Lederhandſchuhen flehen Franlreid 
und Großbritannien voran; doch befindet fih unter den Britifchen 
Einfuhren viel Deutiches Erzeugniß. Die junge Kanadiſche Hand⸗ 
ſchuhinduſtrie bezieht Ziegen⸗, Lamm⸗ und Wildleder gegerbt, gefärbt 
und glacirt in fleigendem Maße aus Deutſchland. Neuerdings ftellt 
das Kanadiſche Gewerbe bereits ſelbſt glacirtes Handſchuhleder ber 
und verbraucht dazu ungegerbte Biegenfelle au dem Auslande. 

Die fehr Träftige Kanadiſche Schuh⸗ und Gtiefelfabrilation 
führt lackirtes Kalblever von Deutichland ein. 

Die Kürſchnereien Kanadas laufen in Deutſchland zubereitete 
Aftrachans und Belzimitationen. Die Robbenfelle für den Kanadiſchen 
Gebrauch werden in London zubereitet. Die übrigen eingeführten 
elle werben in Kanada felbft durch Burichter und Kürſchner meift 
Deuticher Ablunft verarbeitet. 

Die Einfuhr von VBorften, Bürften und Pinfeln aus Deutjch⸗ 
land ift fteigend. 


Ausfuhr. 
Bon Kanadifhen Erzeugnifien wurden, der Kanadiſchen Statiſtik 
zufolge, ausgeführt in ben Fistaljahren, endend den 30. Juni: 


1891. 1892. 1893. 
Werth: Dollars. 
Bergbauprobulte ........ 5 784148 5906471 5329890 
Siichereiprobufte ......... 9715401 9576398 8743050 
Forſtliche Erzeugnifle..... 2422015 22281744 26 359 910 
Thiere und Thierprobufte 25967 741 28594850 31736 499 
Aderbauprodulte......... 18 666 858 22113234 22049 4% 
Fabrilate............... 626249 7040988 7693 959 
Die Ausfuhr Kanadas in landwirthſchaftlichen Erzeugnifien 


hebt ſich im Allgemeinen kräftig. Auch fteigt Die Ausfuhr von 
forftliden und induftrielen Probulten. Dagegen tft die Ausfuhr 
von Fiſcherei⸗ und Bergwerksprodukten in letzter Zeit etwas zurück⸗ 
gegangen. 

Die oben angegebenen Ziffern ſind unvollſtändig, da der Grenz⸗ 
verkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika fih zum Theil 
der Kontrole entzieht. Man hätte ben Geſammtwerth ber nidt 
tontrolirten Ausfuhr nad ben Bereinigten Staaten in den legten 
Jahren auf je 3 bis 31/2 Mill. Dollars 


Bergbauprodukte. 


Die Kanadiſche Mineralienausfuhr wendet ſich überwiegend 
nach den Vereinigten Staaten von Amerika und ziemlich lebhaft 
auch nach Großbritanmien. Weit Über bie Hälfte ver Ausfuhr ent⸗ 
fänt auf Kohle, die beſonders viel nach der Weſtküſte der Vereinigten 
Staaten abgejett wird. Im Jahre 1893 wurde Kupfer für annähernd 
400 000 Dollars, Gold für 250000 und Silber für 65000 Dollars 
ausgeführt. Im Jahre 1892 erreichte die Ausfuhr von Nidel und 
Asbeſt je tiber 1/s Mil. Dolars im Werth, fiel indeß im Jahre 1892. 
Die ſtark zurückgegangene Phosphatausfuhr in Kanada wird fo lange 
nit wieder aufblüben können, als die Phosphatgewinnung in 





Kanaba. 


Florida eine beſonders bequeme bleibt. Auch die an ſich nicht 
bedeutende Ranganausfuhr bat nachgelafſen. Dagegen weiſt die 
Glimmerausfuhr ein Fräftiges Anwachſen auſ. 

Deutfäland bezieht Asbeſt, Kupfer, Ridel und Phosphat von 
Rana 


Fiſche reiprodukte. 


Hauptjſachlich werben Stockfiſch, Lachs, Rakrele, Hering und 
hummer verſchifft und zwar zumeiſt nad den Vereinigten Staaten 
von Amerika, den Weſtindiſchen Inſeln und nah Großbritannien. 
Letztereß nimmt insbeſondere Lachs und Hummern in Büchſen ab. 

Die Kanadiſche Thranausfuhr iſt noch unbedeutend. 


Holzausfuhr. 


Zur Ausfuhr gelangt hauptſächlich Bauholz aller Art. Die 
Bereinigten Staaten von Amerika find die Hauptabnehmer. Ein 
betrãchtlicher Theil wird auch nad Grofbritannien, Sübamerkfa 
und Auſtralien verſchifft. Geringe Mengen geben nad) dem Europäs 
iſchen Kontinent, etwas aud nach Deutſchland. 


Snduftrieergeugiffe 

Die Kanadiihe Induſtrie verlauft ind Ausland: Ackerbau⸗ 
Gerätbichaften, Mufilinftrumente, billige Bauınmwollens und andere 
Belleidungsartitel, Schuhe, ſonſtige Leberwaaren, ferner Neſſer⸗ 
ſchmiedewaaren, Bier und raffinitien Zucker. Das Meifte davon 
geht nad) den Bereinigten Staaten von Amerika, auch nach Reus 
fundland und den Weftindiihen Anfeln. Leder wird überwiegend 
neh Großbritannien ausgeführt, Deutſchland bezog von Kanada 
im Fislaljahr 1893: Aderbaus@erätbichaften für etwa 81000 Dollars, 
Orgeln für 16500, Wagen für 1800, Maſchinen für 1250 und 
Sohlleder für 230 Dollars. . 


Zandwirtbihaft und Jagd. 


Der Ueberihuß der Kanadiſchen landwirthſchaftlichen Erzeugnifie 
wendet fich, feit der Abjay nad den nahen Vereinigten Staaten von 
Amerika ſtark erſchwert ift, in der Hauptſache nah Großbritannien 
und in geringerem Maße nad Reufundland, Weftindien, Deutichland 
und anberen Länbern. 

Im Fislaljahe 1898 wurbe der Kanadiſchen Statiſtik zufolge 
an Kanadiſchen landwirthſchaftlichen Produkten ausgeführt: 


nad) nad 
Großbritannien. Deutſchland. 

Dollars. Dollars. 

Käſe im Werth von über 13500 000 — 
Butter ............... 1 100 000 1175 
Weizen ......... ...... 6 660 000 17 300 
Safer ................ 2 000 000 5 300 
Roggen ...n..... none 24 500 9500 
Buchmeizen....... . 32 500 97 800 
Heu.................. 565 000 17 000 
Klees und Grasfast.... 136 000 b 380 
Aepfel, frilhe ......... 2 250 000 700 
„  geteodnde...... 41 500 110 400 

Hopfen ..... .......... 45 000 — 
Erbin ............. 1 700 000 115 850 
Kleie................. 87 500 1.200 

Wein.............. .. 2000 — 
Tabakſtengel uud Abfäll — 8 600 


Die angegebenen Ziffern Bleiben hinſichtlich Deutichlands zum 
Theil erheblich Hinter der Wirklichkeit zurück. Von nicht Kanadiſchen 
Deutiches Handeld-Nrchin 1894. II. 


387 


Produkten wird beſonders Mais und viel Weizen aus den Ver⸗ 
einigten Staaten von Amerika Über Montreal nach Deutſchland 
verſchifft. Die vorjährige ſtärkere Ausfuhr Kanadiſchen gepreßten 
Heus nach Deutſchland hing mit dem damaligen Futtermangel 
zuſammen. 

Etwa 100000 Stüd Kanadiſches Rindvieh im Werth von 
7400000 Dollar wurden im Sabre 1898 nad Großbritannien 
verihifft, etwa 2000 Stüd im Werth von 150000 Dollar nad 
Deutihland. Die Bereinigten Staaten von Amerika bezogen etwa 
400 Stüd Rindvieh, 10000 Pferde, 12000 Schweine und gegen 
337000 Schafe aus Kanada. Nah Großbritannien murben etwa 
2000 Bierde im Werth von 275000 Dollars verſchifft. Daſſelbe 
Zand bezog viel Kanadiſchen Sped, ferner 4 Mill. Dutzend Eier; 
nad ben Vereinigten Staaten von Anterila wurden etwa 21/3 Mil. 
Dutzend Eier veriendet. 

Nach den Bereinigten Staaten liefert Kanada auch Roß⸗ und 
Rindviehhaer, Hufe, Horn, Knochen und Häute in nit un⸗ 
bebeutendem Maße, ferner Schlachtviehabfall zu Dungzweden. 

Bon dem Veberihuß Kanadas an Rohpelzen Taufen bie New⸗ 
Horker Händler etwa ein Drittel auf; der Haupttbeil und inäbefondere 
die Robbenfelle werben nad) London geſendet, eine geringe enge 
von Kanadiſchen Rauchwaaren gebt nach Leipzig. 

Die Handelös und allgemeinen wirthſchaftlichen Berbältnifie 
Kanadas während ber Sabre 1892 und 1898 waren im großen 
Ganzen zufriedenftellend, das Geihäft in manden Einfuhrzweigen 
ziemlich gut. Der Erlös für die auögezeichnete 1891er und bie gute 
1892er Kanadiſche Ernte Hatte die Konſumtionskraft und ⸗Luſt 
geoßer Bevölkerungskreiſe des Dominiums geftärkt. 

Dagegen macht ſich neuerlich nach der minderergiebigen Ernte 
des Jahres 1893 Geldknappheit bei einem Theil der Kanadiſchen 
Landleute geltend, welche bei dem ſtarken Niedergange ber Getreide⸗ 
preiſe mit dem Verkauf der Ernte thunlichſt zurückhalten; ſie bean⸗ 
ſpruchen ungewöhnlich lange Kredite von den Detailkaufleuten, bie 
iänen Waaren liefern, und dieſe ftellen dementſprechend das gleiche 
Berlangen an die Großfaufleute. Zudem hat die Ungewißheit über 
die fernere Geftaltung bed Kanadiſchen Zolltarifs, deſſen Neuentwurf 
am 28. März 1894 vorläufig in Kraft getreten tft, feit den letzten 
Monaten dahin geführt, daß einzelne Zweige bes Einfuhrgeichäfts 
ihren Waarenbezug einfchräntten. Andererſeits wird ber Kanabifche 
Markt durch die Waarenmengen beeinflußt, melde die Vereinigten 
Staaten von Amerika feit dem Hereinbrechen der 1893er wirthſchaft⸗ 
lihen Krifis mehr wie üblich gu geringen Preiſen über bie Grenze 
geworfen haben. Sodann macht ſich fühlbar, daß die Kanadiſchen 
Geldleute ſehr erhebliche Beträge, mit denen fie in den Vereinigten 
Staaten fpelulirten, bei jener Kriſis eingebüßt haben. Auch mahnt die 
Nothlage des Nahbarlandes zur Vorſicht und trägt etwas zur Ein» 
ſchränkung der Kaufluft bei. Im Uebrigen ift Kanada durch dad Danieder⸗ 
liegen der wirthſchaftlichen Kräfte ber Vereinigten Staaten nur wenig 
berührt worden. In Kanada rüttelte Niemand an ben beftehenden 
MWährungsverbältnifien, und während in ben Vereinigten Staaten bie 
Furcht vor einer Aenderung des Zollſyſtems vielfach zur Lähmung ber 
Gewerbsthaͤtigkeit führte, waren bie wichtigeren Kanadiſchen Induſtrie⸗ 
zweige fiher, daß die erwarteten Aenderungen bed Kanadiſchen Bolls 
tarif8 auf ihre Exiftengbedingungen gebührende Nüdfiht nehmen 
würden. So trat in dem Kanadiſchen Wirthſchaftsleben weber große 
Roth, noch ausgedehnte Arbeitslofigteit ein. Panikhafte Anforderungen 
der Gläubiger, die in den Vereinigten Staaten zum Sturz von vielen 
Bankinftituten führten, blieben den Kanadiſchen Banken eripart. Nur 
eine Tleinere Kanadiſche Bank ift während ber lekten zwei Jahre 

53 


388 


in Zahlungsſchwierigkeiten gerathen, und bie unter den Kanadiſchen 
Detailiften nicht feltenen Falliſſements waren im Jahre 1893 nur 
wenig zahlreiher als im Durchſchnitt der Vorjahre. 

Die Bevölferung Kanadas, das an Flächeninhalt beinahe Europa 
gleichfteht, wird derzeit auf nod nicht volle 5 Mill. Köpfe geichätt. 
Die Volkszählung ergab in den Jahren: 


I87L. .............. 3635 000 Einwohuer, 
1881 ............... 4326 000 n 
1891 ............... 4 838 000 


Ueber 71 pCt. der Gefammtbewohner Iebte im Sabre 1891 außer: 
balb der Städte. Bei nur 1660000 Berfonen weift die bamalige 
Zählung die Erwerbsbeſchäftigung nad; unter diefen fanden Arbeit: 

in der Landwirthſchaft. über 735000 Berjonen, 


in der Fiſcherei ....... „» 27000 „ 
im Bergbau.......... „ 15000 n 
in der Holzfälerei..... „ 12500 n 
in ber Fabrilation .... „ 820.000 n 
in Handel und Verkehr. „ 186500 „ 
im Haushalt u. ſ. w. ala 
Bedienfiete......... „ 246 000 


Die Zahl der erwerbenden Perfonen ift indeflen weienttic größer, 
wie benn beijpieläweife im Jahre 1892 bie Anzahl der in der Kana⸗ 
diſchen Fiſcherei beihäftigten Männer amtlih auf über 63500 be: 
rechnet worden ift. 

Die natürlihen Hülfsquellen des Dominiums find in erfter Linie 
Landwirthiaft, ferner Waldungen, Mineralſchätze, Fiſcherei und Jagd. 


Landwirthſchaft. In Kanada werben alle Europäifchen Arten 
Getreides, Hülſen- und Wurzelfrüchte mit gutem Grfolge gebaut. 
Das Wachsſsthum iſt in dem auf einen meiſt harten Winter ziemlich 
unvermittelt folgenden heißen Sommer ein ungemein ſchnelles. Die 
Kartoffel gedeiht ebenſo wie Gemüſe zu beſonders großen, aber nicht 
ſehr ſchmackhaften Exemplaren. Der Maisbau iſt bedeutend. Die 
Obſtkultur zeitigt gute Aepfel und Pfirſiche. Weinbau wird in den 
zwiſchen den drei öͤſtlichen Kanadiſchen Seen gelegenen geſegneten 
Landſtrichen ber Provinz; Ontario betrieben; im Jahre 1893 wurden 
3 Mil. Weinftöde gezählt. Hopfen, der wild gedeiht, wird neuerlich 
angepflanzt. Tabakbau wird vielfach betrieben. Die in Kanada durch 
Staatsprämien angeregte Kultur von Buderrüben ift bisher nicht 
von der Stelle gelommen. 


Sm Jahre 1891 waren in Kanada angefäet: 
3 780 000 Ader (2,47 Ader — 1 ha) mit Hafez, 


2725000 „ mit Weizen, 
785000 » „Gerſte, 
KWO „ u Kartoffeln. 


Für den Anbau des jeiner Härte wegen begehrten Kanadiſchen 
Weizens ftehen noch ausgedehnte Gebiete in ber Provinz Maniteba 
und im Norbweften Kanadas ofjen. Die Weizenernte des Dominiums 
wurde im Jahre 1891 auf über 60 Mil. Buſhel und für das Jahr 
1892 auf über 48 Mill. Yufhel geſchätzt. Während in Kanada Weizens 
und Haferbau anfteigen, geht dic Gerftenkultur feit der Abfchliekung 
bed Markte ber Vereinigten Staaten zurüd. Sm Oſten Kanadas 
macht der Körnerbau mehr und mehr ber Graßzucht Platz. Heu 
wurde im Jahre 1851 von 41/3 Mil. Ader Land gewonnen, im Sabre 
1891 von 6,2 Mill. 

Es hängt dies mit dem ſtarken Anwachſen der Viehzucht zus 
fammen. Im Sabre 1891 wurden in Kanada bereit3 gezählt über: 

1440 000 Stüd Pferde, 
4000000 „ NRindvieh und über 
170000 „ Schweine. 


Kanada. 


Die Schafzucht des Dominiums befindet ſich im RUfgange; im 
Jahre 1891 waren etwa 2% Mil. Stück Schafnieh gegen 8 Mil. im 
Sabre 1881 vorhanden. Die früher ſehr lebhafte Ausfuhr von 
Iebendem Rindvieh und gefrorenem frifchen Rindfleiſch Bat verhält 
nißmäßig ftarf gelitten, feitbem Fälle von Tuberkuloſe bei Kanadiſchen 
Rindern feftgeftellt worben find. Auch Schafe und Pferde gelangen 
zur Ausfuhr. Die Käferei wird durch amtlihe Wanderlehrer re 
gterungsfeitig gefördert und hat ſich neuerdings zur bauptfädlichiten 
Ianbwirthichaftlicgen Ausfuhrinbuftrie Kanadas entwidelt; die Butterei 
Kanadas hebt fi. Viel ausgeführt werben aud Weizen und Hafer, 
ferner Erbfen, Früchte unb Gen. 

Mald. Die Nutzholze Urwaldungen Kanabdas, befonbers in ven 
Provinzen Ontario, Quebec und Britiſch⸗Kolumbia, dürfen noch für 
lange Zeit als unerſchöpflich betradjtet werden. Die Holzgemwinnung 
findet in großem Make ftatt, wird indeſſen ſchwieriger, ba Die ben 
bequemeren Verkehrswegen naheliogenden Beftänbe beveitö ſtark ab: 
geholzt find. Die Dominials und ProvinzialRegierungen vergeben 
das Net dei Holzichlages an Privatımiernehmer gegen Abgaben. 
Auch Kapitaliften ber Vereinigten Gtenten von Amerlix find bei ver 
Ausnutzung des Kanadiſchen Holzreichthums beiheiligt. Ein geregelter 
Sorftbetrieb findet Bisher nicht flatt. Waldbrände thun viel Schaden. 
Die Ausfuhr von bearbeiteten Holz ift fehr Mark. 

Bergbau. Abgeſehen von Zinn, tft daß Vorkommen wohl aller 
befannten, werthuolleren Mineralien und Metalle in Kanada nad: 
gewiefen. Die Dominialregierang bemüht fi um Auffugung der 
verhältntkmäßig noch wenig erforſchten, aber allgemein als reich an 
genommenen Zagerftätten. Wangel an Kapital und bequemen Ab⸗ 
fuhrſtraßen Haben ben Bergbau Kanadas bisher in ber Entmwidelung 
zurückgehalten. 

Kanada förderte im Jahre 1892 Mineralien, einſchließlich Petro⸗ 
leum, Mineralwaſſer und Steine, im Werth von 191/ Mill. Dollars 
oder etwa 82 Mill. Marl, darunter: 


Werth: 

Dollars. 
Steinkohle........ Tonnen 33000001) 7200000 
5 131. 2 .......... Pfund 6000000 8500000 
Adsbeſt .......... Tonnen 6 000 388 500 
Rupfer........... Pfund 7.000.000 821 500 
Gold ............ Unzen 49 985 200 483 
Silber .......... „ 905 026 264 510 
Platin........... — — 230 000 
Blei............. Pfund 1200 000 49 500 
Eiſenerz.......... Tonnen 103250 254 000 
Glimmer......... — — 100 900 
Salz ........... Tonnen 45 600 162 000 
Schiefer ......... on 6200 69 000 
Thosphat......... 12000 157 500 


Die Vetroleumförberung Beirug 7 780 000 Faß tın Werth von über 
980 000 Dollars. Mineralmafler wurbe im Werthe von 75 000 Dollars 
geſchöpft. Steinkohle findet ſich ingbefondere auch an ben Küften 
beider Dceane, in den Provinzen Reu-Schottland und Britiſch⸗ 
Kolumbien; auf biefelben Provinzen vertheilt fich auch die Hauptgold⸗ 
förderung Kanadas. Die Phosphatgruben ves Landes Haben ſeit 
dem Jahre 1890 unter bem Wettbewerb Floridad, mo die Gewinnung 
eine bequemere ift, ſtark zu leiben. 

Zur Ausfuhr gelangen hauptſächlich: Kohle, Nickel, Asbeſt und 
Kupfer; ferner Gold und neuerdings ˖in ſteigendem Maße Glimmer. 


1) Diefe amtlihen Quellen entnommene Ziffer umfaßt inbe 
nicht die Geſammtkohlenförderung Kanabas. 

















Kanada. 389 


Fiſcherei. Der Werth der Kanadiſchen Fiſcherei, einſchließlich 
des Robbenfanges, betrug in den Kalenderjahren 1891 und 1892 je 
etwa 19 Mil. Dollars, im Sabre 1898 über WVi / Mil. Dollars. 
Stodfiih, Hering, Lachs, Molrele und Hummer bilben den Haupt» 
fang. Ueber 1100 Schiffe und 31 500 Boote dienen ner Fiſcherei, die 
hauptſächlich an der Atlantiihen Küfte betrieben wird, aber in erheb- 
lichem Maße au auf den Binnenwählern und am Stillen Deean. 

Der Robbenihlag in deu Geſammtgebiet bei nörbligen Stillen 
Oceans ergab im Jahre 1893 142112 Felle; Davon entfiel etwa bie 
Hälfte auf Kanadiſche Schilfe. 

Die Ausfupre Kanadas an Fiſchereiprodukten ift ſehr erheblich. 

Jagd. Kanadas Yagderirag ift fehr groß, indeſſen ziffermäßig 
nicht feftzufiellen. Ein ſtarker Rückgang des Wildbeſtandes iſt im 
Allgemeinen nicht wahrnehmbar. Gs beſtehen ſeit Jahren Wildſchon⸗ 
zeiten. Die Indianer und Trapper bringen hauptſächlich Felle von 
Bär, Biber, Bifamraste, Roth⸗, Silber⸗ und Schwarzſuchs, Luchs, 
Narder, Rerz, Diter, Stinthier, Vielfraß und Waſchbär zur Ab⸗ 
lieſerung. Daneben werben Hieſcharten, Elenthier, Bergſchafe u. a. ur., 
fowie vielerlei Federwild geingt, Der Biſon ift in Kanaba, gleich: 
wie in den Bewinigten Staaten, bis auf wenige Exemplare aus⸗ 
gerottet. Das Hauptgeſchäft in Tyellen wird auch beutzutage noch 
duch die HublonsBayrKompagnie gemacht. Die Preiſe fait ſämmt⸗ 
liher Pelzarien haben kürzlich ſehr erhebliche Rildgänge erfahren; 
Boch rechnet men auf einen balbigen Preisaufſchwung. 

Die andgeführten Kanadiſchen Welle gelangen zumeift auf dam 
Zonboner Narkt zur Außlion. 

Induſtrie. Im Jahre 1891 beſtanden in Kanada bereits mehr 
ala 75000 gemerbliche Betriebe mit einem Anlagekapital von über 
350 Mil. Dollars. Diejelben verarbeiteten Rohmaterial im Wexthe 
von etwa 256 Will. Dollars, zahlten annähernd 100 Mill. Dollars 
Sahreslöhne und lieferten Erzengnifie im Werthe von über 475 Mil. 
Dofars. 

Der Jahresawerth der in Kanada hergeitellten Produkte vertheilte 
fi im Jahre 1891 auf die wichtigeren Unternehmungdarten, wie 


folgt: 
Werth: Werth: 
Mill. Dollars. Mil. Dollars 

Getreivemühlen......... 52 Mufilinftrumente ....... #: 
Buderraffinerien. ......- 17 Schuhe und Gtiefel..... 19 
Kaäſereien,............ 10 Gerbereien....... ....... 11 
Brennereien u. Brauerei 8 Baumwollenipinnereien 
Fleifchpölefanftatten „.... 7 und Webereien ....... 845 
Rahrungspräfernen...... . 65 Wollſpinnere ien u. Webe⸗ 
Fleiſch⸗, Fiſch⸗, Frucht- und reien .............. 840 

Gemüfelonjersen...... 4 Kürfehner und Hutmacher 5 
Tabakfabriken .......... 2,30 Sattlereien ............ 4 
Delraffinerien ........-. 2 Gießereien u. ſ. m. ..... 17 
Siihölraffinerien ....... 0,06 Landwirthſchaftliche Ges 
Sägemühlen ........... 60 räthe ............... 1,60 
Bagenbauanftalten...... 9,60 Eiſen⸗ u. Zinnblechwaaren 6,70 
Tenfter: und Thürrahmen⸗ Eiſenſchmelzen.......... 3 

fabrilen ............. 8,70 Walzwerke ............ 1,75 
Tiſchlereien rn. ...... 7,70 Maſchinenbau .......... 1,50 
Schiffäwerften.......... 3 Nagel⸗ u. Drabtftiftimerfe 1,40 


Die Hauptin duſtrie⸗Provinzen Kanadas find Ontario und Quebec 
die induſtriellſte Stadt des Dominiums iſt Montreal. Viele Zweige 
der Kanadiſchen Induſtrie haben ſich erſt im Schutze ber ſeit 16 Jahren 
eingeführten hohen Bölle kräftig entwickeln kömen; bie meiften find 
im Aufſchwung begrifjſen. Chart nachg⸗elaſſen hat der Holiſchiffbau, 


der ehemals in Neu⸗Vraunſchweig blühte; der Grund tft im Zurück⸗ 
weichen der Segelihiffe vor den Dampfidiffen. und in ber Zollab- 
fhließung der Vereinigten Staaten zu ſuchen. Im Sabre 1892 
wurden in Kanada 265 Schiffe mit einem Raumgebalt von zufammen 
28 770 Reg. Tonnen gebaut. 

Im Allgemeinen werden in Kanada biäher nur gröbere Konſum⸗ 
tionswaauren fahrisirt. In Manufaktur, Metall- und Papiermaaren 
vermag bie Induſtrie des Dominiums bei Weitem nicht den Landes⸗ 
bebarf zu deden. In Modewaaren ift Kanada fait ganz auf das 
Ausland angewieien. Die Kanadiſche Seibenweberei, Handſchuh⸗ 
macherei, Glaſs⸗ und Guttaperchefabrilation ift noch gering. 

Die Baummellen- und im Weientlichen die Eifeninbuftrie bes 
ziehen ihren großen Bebarf an Rohmaterial aud dem Auslande, 
ebenfo die AJuderraffinerien u. a. m. Die Tabalfabrilation und bie 
Kürfchnereien entnehmen gleichfalls einen erheblichen Theil ihres 
Materiald dem Auslande. Den Koblenbebarf der Induſtrie⸗Provinzen 
Kanadas deden zum größten Theil bie nahen Gruben ber Vereinigten 
Stasten. 

Bon den Induftrieerzeugnifien, die Kanada feinerfeitß in ba 
Ausland abſetzt, find in erfter Linie die großen Mengen Holzganz- 
und ⸗Halbfabrikate zu nennen, ferner Leder, Iandwirthichaftlihe Ma⸗ 
ſchinen, Muſikinſtrumente, Branntwein, billige Baummollenwaaren 
und Tauwerk. 

DaB Kanadiſche Gewerbe leidet darunter, daß bie Bereinigien 
Staaten von Amerila wurd; günftigere Löhne die tüchtigeren Arbeiter 
an ſich ziehen. 

Verkehrsweſen. Im Ueberfeehbandel wurben bie Häfen Kanadas 
im Fiskaljahre 1893 von etwa 13700 Schiffen mit einem Raums 
gehalt von zufammen 5 370 000 Reg.»-Tormen angelaufen; im Hüften. 
handel von über 60500 Schiffen mit zulammen 12800000 Reg.» 
Tonnen Raumgehalt. 

Im Binnenwaflerveriehr zwiſchen Kanada und ben Bereinigten 
Stanten von Amerika Liefen 17980 Schiffe von zufammen 4 185 000 
Reg Tonnen Raumgehalt Kanadiſche Plaͤge an. 

Die Anzahl der in Kanada vegiftrirten Schiffe, einfchließlich der 
Binnenverkehrsfahrzeuge, beträgt etwa 7000 mit einem Rauminbalt 
von annähernd 1 Mil. RegsTonnen. Etwa ber fünfte Theil find 
Dampffchiffe. 

Für den Waarenverkehr kommen in Kanada während ber wärmeren 
Jahreszeiten in erſter Linie feine unzähligen natürlichen und viels 
fachen künſtlichen Waflerwege in Beirat. Bor Allem bieten ber 
breite St. Lorenz und die großen Kanadiſchen Seen, denen er ent⸗ 
ſtrömt — in Verbindung mit einer Anzahl von Schleufentanälen —, 
eine durchgehende Strafe vom Atlantiſchen Ocean bis zu ben Korn⸗ 
Yammern im Herzen des Rorbamerilaniihen Kontinents. Montreal, 
die 1600 km vom Atlantiigen Deean entfernte Saupthandeläftabt des 
Dominiums, unterhalb der die Fahrrinne des Stromes noch über 
27 Fuß Engliih Tiefe Hat, iſt der Punkt, bis zu dem die großen 
Dreandampfidiffie Großbritanniens, Kanadas, Deutihlands und 
Frankreichs während der etwa fieben eisiveien Monate des Jahres 
vordringen, um im Austauſch gegen ihre Seefracht insbeſondere auch 
bie Ladung der Heineren Schiffe zu Übernehmen, mit denen bie 
Schifffahrt von Montreal aufwärts bis in die großen Seen be⸗ 
trieben wird. 

Die oberhalb der Stadt beginnenden Seitenlanäle zur Umgehung 
der Stromfihnellen und großen Gefälle bes St. Zorenz haben 14 Fuß 
mindeſte Soblentiefe. Der St. Lorenz id durch den unterhalb Mon⸗ 
treal8 einmündenden Richelieufluß, Turze Kanäle und den Ehamplain- 
fee au mit den Hudſon verbunden, wohurd ein Waſſerweg zwiſchen 

53% 


390 
Montreal und New⸗NYork bergeftellt wird. Durch den Ditawafluß, 
den größten Nebenfluß des St. Lorenz, und zwei kurze Seitenkanäle 
ift ferner eine durchgehende Waflerfiraße zwiihen Montreal und 
Dttawa, ber politichen Hauptfladt des Dominiums und dem Haupts 
fit der Kanadiſchen Holzfägeinduftrie, geſchaffen. Ditowa wiederum 
iſt durch den Rideaukanal auf kürzeftem Wege mit dem Ontariofee 
verbunden. Oberhalb der Hauptflabt iſt der Ottawa noch auf längere 
Einzelſtrecken mit Dampficiffen befahrbar. Bald auf kürzere, bald 
auf fehr weite Streden find ebenjo die anderen Kanadiſchen Yluß- 
Läufe und inäbefondere auch die großen Ströme des norbweftlichen 
Kanada ſchiffbar und befahren; ſtarke Flußgefäle und Abſtürze 
hindern indeß einen Durchgangsverkehr. Neben den erwähnten Kanal: 
ſyſtemen find in Kanaba noch einige weniger wichtige Kunſtwaſſer⸗ 
ftraßen vorbanden. Ein lediglich durch Kanadiſches Gebiet führender 
Schifffahrtsweg zwiſchen dem Dberen und Huron⸗See fol bis zum 
Juli 1894 fertiggeftellt werden. 

Die Geſammtſumme der vom Dominium für KRanalbau bisher 
veraußgabten Koften beträgt annähernd 60 Mill. Dollars. Die Unters 
haltungskoſten der Kanäle find in dieſem Betrage nicht einbegriffen. 
Für die Benutzung der Kunftwaflerftraßen werben Abgaben erhoben, 
die im Fiskaljahr 1893 über 350 000 Dollar netto ergaben. 


Der Sit der Haupteiſenbahnen Kanadas iſt Montreal. Mit 
Haltfag, dem wictigften ſtets eisfreien Atlantifhen Hafen des Domi⸗ 
niumd, {ft es durch einen Strang der Grand Trunt Railmay und 
defien Fortiegung, der SnterlolonialsEifenbahn, verbunden; ferner 
durh die Kanadiſch⸗Pacifiſche Bahn mit dem gleichfalls daß ganze 
Jahr eisfreien Vancouver am Stillen Drean, von wo aus zur Zeit 
drei große Dampfihiffe der Iehgenannten Eiſenbahngeſellſchaft den 
Verlehr mit Dftafien vermitteln und zwei Dampfboote über Hawaii 
und Fidſchi nach Aufiralien laufen. Auch mit Ottawa, Duebec, St. John 
in Neu-Braunfhweig, fowie mit den ſtets eiöfreien Atlantifchen Häfen 
ber Bereinigten Staaten von Amerila, insbeſondere mit Portland, 
Bofton und New⸗NYork, ift Montreal durch Eifenbabnftreden verbunden. 
Die Hauptlinie der Grand Trunk Eifenbahn führt von Montreal nad 
Chicago und verzweigt ſich unterwegs durch Seitenftränge vielfach in 
ber fruchtbaren und volkreichen Provinz Ontario, nach deren Haupts 
ſtadt Toronto auch die Kanadiſch⸗Pacifiſche Eiſenbahn eine Seitenlinie 
entjendet. Diefe Bahngeſellſchaft betreibt ferner im Anſchluß an ihre 
Streden, die ben Hurons und Dberen See anlaufen, in der eißfreien 
Zeit eine Dampficiffslinie Über dieſe Waflerflächen. 

Die Kanadifhen Bahnen befinden fi durchweg innerhalb eines 
nicht fehr breiten Landgürtels, ber ſich längs der Grenze der Bers 
einigten Staaten von Amerika hinzieht. Die nörbliceren Theile 
Kanadas befiten keine Schienenwege, bem weitliden Kanada mangelt 
ein bichteres Eifenbabnneg. Reben den erwähnten großen Eifenbahnen 
beftehen noch eine Reihe Tleinerer Bahnen. 

Auf Kanadiſchem Gebiet waren am 30. Juni 1898 indgefammt 
15 020 Englifche Meilen ober über 24.000 km Eiſenbahn im Betrieb; 
davon befinden fi etwa 2250 km im Dominialdefig. Die längeren 
Strecken find faft durchweg eingeleifig. Die Gefammtbaufoften ber 
Kanadiſchen Eifenbahnen belaufen fih auf über 872 Mil. Dollars 
oder mehr wie 3l/a Milliarden Mark. Ihre Bruttoeinnahmen bes 
teugen im Fislaljabre 1893 über 52, ihre Betriebsausgaben über 
361/3 Mil. Dollars. Es wurden 22 Mil. Tonnen Fradt und 
181/3 Mill. Berfonen befördert. Die Züge Haben insgeſammt in 
jenem Sabre über 44 Mi. Englifche Meilen zurüdgelegt. Der Eifens 
babnfrachtverfehr läßt die Güterbewegung auf Waflertunftftraßen weit 
hinter ſich. 

Für Landſtraßenbau und „Unterhaltung wird in Kanada bisher 


Raabe | . 


im Allgemeinen nur wenig geihan. Der Brüdenbau wird in einigen 
Provinzen lebhafter gefördert. 

Die Dominial⸗Poſtverwaltung leiſtet ſehr gute Dienſte. Mitte 
des Jahres 1893 beſtanden in Kanada etwa 8500 Poſtanſtalten, von 
denen 189 während jenes Jahres eröffnet waren. 

Die Kanadifhen Telegraphenlinien find hauptſächlich in ben 
Händen der Great Northweſtern Telegraph Company, ber Kanadiſch⸗ 
Pacifiſchen Eifenbahn und der Weftern Union Geſellſchaft. Die Teles 
erapbengebühren find mäßig. Im Sabre 1892 befanden fih in 
Kanada im Ganzen 31 841 Engliihe Meilen oder über 60000 km 
Telegrapbenlinie und 2686 Telegraphenämter in Betrieb. Im Domis 
nialbefig waren etwa 2500 Engliſche Meilen Telegrapbenftrede und 
207 Engliige Meilen Kabel. 

Das Telephonweien Kanadas ift gänzlich in ben Händen von 
Privatgefeliheften und jeher verbreitet. 

Die öffentliche Schuld Kanadas, welche zum größten Theil in 
Großbritannien untergebracht ift, betrug zu Ende des Jahres 1893 
300ꝛ / Mill. Dollars, die jährliche Binfenlaft gegen 10 Mil. Dollars. 
Für 61 Mil. Dollar der Schuld Hatte die Regierung Deckung, fo 
daß die Rettofhuld des Dominiums 28/s MIN. Dollar oder etwa 
ı Milliarde Mark betrug. Der Schuld fiehen die beträchtlichen Werthe 
ber Kanäle, der Stantseifenbahn, der öffentlidien Gebäude, ferner an 
Regierungsland n. a. m. gegenüber. Kanada deckt die Binfen einer 
Schuld, die Koften der Dominialverwaltung u. |. w. in der Hauptſache 
mit dem Ergebniß der Zolle, bie in den letzten Jahren 20 bis 24 MIN. 
Dollars einbradten, und ben Steuereinnahmen für den Verkauf von 
Spirituofen, Bier, Nalz, Tabak und Eigarren im Betrage von 6 bi 
8 Mill. Dollars. Die Staatseinnahmen pflegen die Ausgaben zu übers 
fteigen. 

Die Nettofchuiden ber Kanadiſchen Provinzen betragen fiber 
20 Mil. Dollars. 

Das Münzweien Kanadas beruht auf der Britiſchen Gold⸗ 
währung. Die Münzeinheit ift der Golbbollar, wovon 4,86%/s auf 
einen Sovereign gerechnet werden; das entipricht dem Werth des 
Golddollars der Vereinigten Staaten von Amerika, ber in Kanada 
gejegliches Zahlungsmittel ift. Eigene Goldmünzen find für Kanada 
bisher nicht geprägt worden, wohl aber Scheidemünzgen in Silber 
und Kupfer. Gefegliches Zahlungsmittel find aud die vom Domi⸗ 
ntum im Gefammtbetrage von etwa 20 Mil. Dollars in Abſchnitten 
von 4 Dollars und abwärts ausgegebenen jederzeit einlößbaren 
Dominial-Roten und ferner die Roten ber 39 mit Staatögenehmigung 
beftehenden Kanadiſchen Banten. Die Banken dürfen eigene Roten 
nur in Abfchnitten von 5 Dollars und aufwärts und nur bis zum 
Gejammtbetrage ihres eingezahlten unverminderten Kapitals ausgeben. 

Behufs Einlöfung der Domintal-Noten bat die Dominial-Staatö- 
tafle mindeſtens 15 p@t, des umlaufenden Betrages in Golb unb 
zehn weitere Prozent in ficheren Werthen bereitzußalten. Yür den 
ungebedten Betrag liegen DomintalsSchulbverfchreibungen in der 
Staatskafſe. 

Die Banken find verpflichtet, ſtets mindeſtens 40 pCt. ihrer 
Kaffenreferve in DominialsRoten, die ihnen die Regierung gegen 
Baarzahlung liefert, vorräthig zu Halten. Jede Bank Bat Gold im 
Betrage von 5 p&t. der von ihr außgegebenen Noten bei der Re: 
oterung zu binterlegen; der Geſammtbetrag ber vergeftalt hinterlegten 
Summen baftet für die Einlöfung der Roten jeder einzelnen etwa in 
Bablungsfchwierigleiten gerathenden Bant. 

Am 31 Dezember 1893 betrug das eingezahlte Kapital ber 
839 Kanadiſchen Banken, deren Fllialen über das ganze Domintal: 
gebiet vertheilt find, zuſammen 62 Mill. Dollars, ihre Reſervefonds 


Karabe. 


26/3 Mill. Dollars, ihre Gefammtpaifiued 219 Mil. Dollars, in 
welher Summe 34l/s Mil. Dollars umlanfender Banknoten bes 
griffen find. 

Die Geſammtaltiva der Banten betrugen 304 Mil. Dollars. Die 
bedeutendfte Kanadiſche Bank if} die Bank von Montreal mit 13 Mill 
Dollars eingezahlten Kapitals und 6 Mil. Dollars Reſervefonds. 

Die vom Publikum bei ben Banken beponirten Beträge waren 
am Schlußtage des Jahres 1898 170,4 MiU. Dollars gegen 171 am 
%. Juni 1892 und 149 am 80. Juni 1891. Die Geſammteinlagen 
des Publikums bei deu Kanadiſchen Banlen und in den Sparkaſſen 
Kirug am 31. Dezember 1893 225 Mill. Dollars gegen 241 am 
%. Juni 1692 und 218 am 80. Juni 1891. 

Die Zahl der feit dem Jahre 1868 in Kanada vegiftrirten Patente 
beträgt Über 41000, wonon 3400 auf das Jahr 1892 fallen; unter 
Iegteren waren 106 Deutihe. Der Batentihug wird auf 18 Jahre 
oder unter Gebührenermäßigung auch auf kürzere Zeiträume gewährt. 

Die Zahl der im Fislaljahr 1892 im Dominium vegifirirten Ans 
träge auf Schuß des geifligen Eigenthums, von Haudelsmarken, Ges 
brauhämuftern und Floßholzmarken war 887. 


Borausfihtlide Weiterentwidelung Kanadas. 


Die vorfiehenden Angaben lafien zwar in vielen Zweigen ber 
Kanadiſchen Bolfswirthichaft ein im Bergleih zu der geringen Bes 
voͤllerungsziffer des Landes Träftiged Leben erkennen; indeflen ift 
Kanada im Berhältniß gu feinem Umfange und feinen mächtigen 
natũrlichen Hülfsquellen biöher nur wenig erfchlofien. 

Zu fchnellerem Aufſchwung bebarf dad Dominium vor Allem 
einer flärkeren VBeflebelung Die unkultivirbaren Wilpniffe, weiche 
eima die Hälfte Kanadas bebeden, kommen bierfür nicht in Betracht; 
auch find die Landſtriche milberen Klimas in ben älteren Provinzen 
Ranabad bereit im Weſentlichen in Beftg genommen. Dagegen 
harten vor Allem der Kanadiſche Rorbweften und bie davon ala 
eigener Berwaltungsbezirk ausgefonderte Provinz Manitoba der Ans 
fiedlerſchaaren. Die unbeftritten vorzüglichen Adergründe und guten 
Veidegebiete dieſer Gegenden, welche vielen Millionen Play, Bes 
Häftigung und Brot bieten, Baben biöher zufammen nur etwa 
0000 Anſiedler anzuziehen vermocht, wenngleich man ſchon vor 
sehn und zwanzig Jahren auf ihre Fräftige Veflebelung rechnete. Der 
vergleichsweiſe ſehr Harte Winter, die ungemein lang andauernde 
Schneedecke, welde bem Landmann während vieler Monate des Jahres 
feine ausreichende Verwerthung feiner Arbeitäfraft geftatten, halten 
Biele davon ab, fi dort nieberzulaften. Dazu macht fi in weiten 
Theilen des Rorbweflend Holzmangel bei erheblihen Kohlenpreiſen 
geltend. 

Unbererfeitö entipricht ber bisherige Umfang der mit großen 
öffentlichen Opfern durch den Rorbmeften erbauten Schienenwege bei 
Beitem noch nicht den Veblirfniflen einer zur energiſchen Erſchließung 
erforderlichen Bevöllerungdzunafme. Ebenfo fehlt es zur kräftigen 
debung der reihen Mineralihäge des Dominiums an durchgehenden 
bequemen Abfuhrſtraßen von ben Lagerftätten. 

In einzelnen öftlihen Bezirken Kanadas wird die wirtäfchaftliche 
Entwidelung zudem durch einen auffälligen Mangel an Unternehmungs» 
uf in der Benöllerung zurüdgehalten. 

Diefe Hemmungsgründe dürften zunädft fortvauern. Erſt nad 
der für die nähere Zukunft wohl noch nicht zu gewärtigenben 
volllommenen Beſetzung ber günftiger gelegenen Landſtriche der 
Bereinigten Staaten von Amerika wird für die Himatifch nachſtehenden 
Gebiete Kanadas die ſtärkere Beſiedelung zu erwarten fein, melde 
die Borausfegung einer Träftigen Auſsnutzung der Raturſchatze des 


391 


Dominiums iR und Kanaba eine bei Wetten Böhere Stellung in 
der Weltwirthſchaft veripricht, als ihm feine jetzige Bevöllerungssiffer 
einzunehmen geftattet. 

Trotz aller Hemmniſſe, welde bie Bumanderung nad Kanada 
erfgweren und die Außmwanberung feiner Söhne veranlafien, Bat 
aber dennoch ein — freilich vergleichsweiſe nicht ſchnelles — Anſteigen 
der Bendllerungdziffer des Dominiums bisher fortbauernd ſtatt⸗ 
gefunden, und die Hebung ber Hülfskräfte bed Bandes bat damit 
Schritt gehalten. Der Bollsmohlfiand, beionders unter den Land⸗ 
leuten Ontarios, fowie in weiten Schichten der verhältniimäßig 
ſchnell wachſenden Handelds und Induftrieftäbte des Dominiums 
Bat ſich ſichtlich gehoben; der Bedarf an Auslandswaare iſt 
entſprechend geſtiegen und hiernach durfte die Annahme bevechtigt 
erſcheinen, daß — dei Fortdauer der heutigen äußeren Lage — 
Kanadas Berölterungssifier und Vollswirthſchaft auch in näherer 
Zukunjt fich weiter Beben wird, wenn aud in gemefinem Schritte. 

Hieht man ferner in Betracht, daß bie junge Kanadiſche Induſtrie 
in vielen lohnenden Geichäftägweigen bei. Weiten nicht im Stande 
it, den Bedarf des Landes zu decken, und daß ihr — im großen 
Ganzen genommen — zur Verfestigung feinerer Erzeugniſſe, wie fie 
ber wachſende Wohlftand mehr und mehr verlangt, die Kräfte fehlen, 
ſo wird Kanada für bie Ausfuhrinbuftrien anderer Lünder als ein 
für die nähere Folgezeit zwar nicht ſchnell, aber vorausſichtlich fletig 
anwachſendes Abſatzgebiet angejehen werben bisfen. 


Betheiligung deu werichiedenen Länder am Ranadiihen Bandel. 


Die Hauptabnehmer und zugleih die Hauptlieferanten 
Kanadas find, felt der Gründung des Dominiums, ſtets Groß» 
britannien, das WRutterland, und bie Bereinigten Staaten von 
Amerika, daB Nachbarreich, geweſen. 


Einfuhr Ausfuhr 
nad Kanada in ben freien aus Kanada von Kanadiſchen 
Berlehr Erzeugnifien 
auß8: ned: 
Groß den Ber. Staaten Große den Ber. Staat 
dritannien. von Amerika. Britannien. von Amerika. 


Werth: Dollar. 


1878 .. 68500000 47500000 88500000 42 000 000 
1888 .. 52000000 56000000 47000000 41500 000 
1898 .. 43000000 68000000 64000000 44.000 000 


Kanadas Ausfuhr nad) Großbritannien ift ſehr ſtark angewachfen, 
befonders ſeit die Zölle des Mac Kinley⸗Geſetzes der fleigenden 
landwirthfchaftlichen Produktion Kanadas den Marlt bed Nachbar⸗ 
landes erfchwerten. Dagegen ift die Britiſche Einfuhr nad 
Kanada gegen frühere Jahre erheblich gefallen; immerhin erhält fie 
ſich neuerlich auf über 40 Millionen Dollar jährlich. Bon der 
Einfuhr aus den Bereinigten Staaten von Amertla wird fie ſeit 
Langem ftart übertroffen, wobei indeß nicht überfehen werben barf, 
daß bie Union zumeiſt Rohprodukte Liefert, während Großbritannien 
faft ausſchließlich Induftrieerzeugniffe auf den Markt bringt. 

Auf Großbritannien und bie Vereinigten Staaten von Amerika 
entfallen zufammen fieben Achtel des Kanadiſchen Außenhandels. 
An dem verbleibenden Achtel find an erfter Stelle die Weftindifchen 
Inſeln betheiligt, deren Hanbeldverlcehr mit Kanada ohne Rüdficht 
auf ihre politiſche Yugebörigleit in den Kanadiſchen Solltabellen 
zufammengefaßt if. Es gelangten von ben Weſtindiſchen Inſeln in 
den leisten zwei Fiskaljahren für je über 4 Mil. Dollars Raturs 
erzeugnifie nad Kanada, während das Dominium Ianbwirtbichaftliche 
und Induſtrieprodukte aller Art im Werthe von 81/, und 3 Mil. 


1.74 


Dollars nad Den Weftindiihen Inſeln Liefeste. 
Kanadiſchen Oandelsſtatiſtik der Handel mit Deutihland, demnädft 
tommen ber Reihe nad) Neufundland, Frankreich, China und Japan, 
Südamerika, ferner Belgien, Die Riederlande u. a. 

. Die Kanadifhe Ausfuhr nah Neufundland, Sübamerila und 
Belgien überwiegt Deren Einfuhr nad Kanada, die anderen genannten 
Länder importiren mehr nah Kanada, als dieſes ihnen Liefert. 

. Kür den Geſammthandel Kanadas mit Staaten des Eurapäildhen 
Seftlanbes werben folgende Ziffern angtfährt: 
Yialaljahr: 


1880. 1890. 1391. 1892. 1208. 

RilL Dollare. 
Deutihlend.......... 5 3o AR 40 39 65 46 
Srankreid.........:. 18 232 238, 3% 
Belgien. .unn.... 03 0,6 08 067 - 127 
Niederlande ........ 027 042 040 08 0,66 
Schweiz............. 000 082 08 019 0,286 


Der Kanadiſche dandel Frankreichs, welched zu einem erheblichen 
Theil Der Dominialdevällerung in Stammes⸗ und Sprachbeziehungen 
ſteht, hat ſich feit den letzten zehn Jahren von dem Deutſch⸗ 
Kanadiſchen Handel überholen laffen. Manche Zweige der Deutſchen 
Ausfuhrinduſtrie wendeten dem Kanadiſchen Geſchäft erſt dann erhöhte 
Aufmerkſamkeit zu, als ihr Abſatz nach den Vereinigten Stanten von 
Amerika ſich ſchwieriger geſtaltete. 

Es 3 betrug in den nahbenannten Fiskaljahren bie 


Sodann folgt in der 


. Einfuhr: Ausfuhr 
aus Deutſchland von Kanadiſchen 
nach Kanada Ergeugnifien 
in ben aus Kanada nad 
freien Verkehr. Deutſchland. Zuſammen. 
Werth: Dollars. 

1873 ........ 1099 926 76 553 1176 478 

1874 ........ 9566 917 65511 1 022 428 
1875 ..... . 7148 423 91019 839 442 
1876 ........ 482 587 125 768 608 355 
1877 ....... 370.694 34324 404 918 

1878 ...... .. 899 326 . 122 254 6521 580 

1879 ........ 440 909 112 090 552 999 

1880 „2.20... 448 791 82 237 532 028 

1881 ........ 934 266 84 932 1019 198 
1882 .......» 1480 004 153 14 1633 118 

1883 .......- 1 809 154 133 697 1 942 351 
1884 ....... 1976 771 195 675 2 171346 
1885 ......- 2121 269 264 075 2 385 344 
1886 ..,.... 2155523 253 298 2408 821 
1887 ........ 3 235 449 437 536 8 672 985 
1888 ........ 8 364 663 198 543. 3563 106 
1889 „....... 8 692 570 143 603 . 3 836 173 
18W 2.220... 3778 998 507 148 4 286 136 
1891 .....«. 3 804 090 532 142 4 336 232 
1892 ..... 5 583 530 942 698 6 526 228 
1893 ........ 3 825 763 750 461. 4576 224 


Die hauptſächlich in landwirthſchaftlichen Produkten beſtehen de 
Ausfuhr Kanadas nach Deutſchland hätte ſich danach in ben legten 
zwanzig Jahren unter nicht unmelentlihen Schwankungen von 
76 500 auf 750 000 Dollars gehoben. — In der That ift indefjen ber 
Werth der Kanadiſchen Ausfuhr nad Deutſchland auf etwa bie 
doppelte Summe anzunehmen; bie großen nad) Deutichlanb gehenden 
Getreidemengen, bie in Antwerpen und Rotterbam gelandet werben, 


Ranade, 


find nämlich in ben Handelsziffern Welgiend und ber Rieberlande 
zu ſuchen. Das im Winter über Rem Dort nad Deutſchland verſchiffte 
Kanadiſche Getreide liegt in der Ausfuhrziffer der WBereintgten 
Staaten von Amerila. 

Die Deutſche Einfuhr nah Kanada beficht insbeſondere in 
Robzuder, Drogen und Yarden, Eiſen⸗ und Stablmaaren, Muſik⸗ 
und wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten, eleltriichen Beleudtungsapparaten, 
Wollen, Baummallen⸗ uwd Seidenwaaren, Pelzwerl, Yellen und 
Leder, Handſchuhen und Knöpfen aller Art, Balanteries, Yumelier, 
und Spielmaaren, furgen Tabatpfeifen, Bapier, Bunts unb anderen 
Druckſachen, Bleiftiften, Bürften, Hopfen und Wein. — Die Einzel: 
beiten find aus der meiter unten folgenden Tabelle erſichtlich. 

Sieht man von dem Fiskaljchhr 1892, in weichen bie Deutiche 
Einfuhr nah Kanada plötzlich um mehr als 1%, Mill. in die Höfe 
ſchnellte, ab, jo zeigt der jäßrlihe Waarenzufluß aus Deutſchland 
nad Kanada feit dem Sabre 1877 ein fetiged, meiſt allmählich 
anfteigended Wachſen von 370000 auf 3825000 Dollars, oder in 
17 Jahren auf etwas mehr als dad Zehnſache. 

Daß ungewöhnlidde Steigen der Deutſchen Sinfupeyiffer im 
Fiskaljahr 1892 ift durch die ſtarke Zufuhr von Deutihem rohen 
Rübenzuder veranlaßt werden, wovon in jenem Jahre für mchr als 
2 Mil. Dollars oder doppelt fo viel wie im Jahre vorher nad 
Kanada eingeführt wurde. Nah Schluß jenes Fiskarjahres, alfo am 
1. Zult 1892, verblieb daher den Kanadiſchen Zuderraffinerien, 
welche hauptſächlich Rohzucker verarbeiten, ein fo ſtarker Vorrath von 
Rübenzucker, daß fie in den folgenden zwölf Monaten Deutſchen 
NRübenzuder nur im Wertbe von 225000 Dollars an ſich zu ziehen 
Brauchten, ja eine der beiden großen Montrealer Raffinerien Hatte 
ſich vor dem 1. Juli 1892 jo ſtark verforgt, daß fie überhaupt erft 
wieber nad dem 1. Juli 1893 weiteren Rübenzuder benötigte. 

Dem Zurüdweihen der Deutjchen Einfuhzziffer im Fisfaljahr 
1893 bis beinahe auf den Stand der 1891er Zahl, weldhe fie immer 
bin, troß der vielfach nicbergegangenen Breife, nod um 20 000 Dollars 
überfteigt, wird man hiernach Feine Bedeutung für hie allgemeine 
Entwidelung des Deutſchen Handel8 mit Kanada zumeſſen fönnen. 
Dabei erhellt auch ber Einfluß, den die eigenthümliche Begrenzung 
des Kanadiſchen Fislaljahres, dad mitten im Kalenderjahr und zwei 
Monate nach Beginn der St. Lorenz⸗Ueberſeeſchifffahrt abſchließt, auf 
das Zahlenbild im einzelnen Falle ausüben kann. 

In den legten drei Jahren zeigt bie. Deutſche Einfuhr ein 
‚andauernde kräftiges Anwachſen in Wollens und Baummollenwaaren, 
feidenen SKleiderftoffen, Pelzwaaren, emaillirten Eifenwasren, Meſſer⸗ 
waaren, Nidelftchnabelu, wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten, Galanterie⸗ 
und Spielwaaren, Blattgold, Anilinfarben, Farbendrucken und 
Borſtenwaaren; auch Zink in Blöcken und eiſerne Träger werden 
neuerdings ftärter von Deutichland eingeführt. — In Borzellanivaaren, 
Tahakpfeifen und Muſikinſtrumenten weiſt das Fiskaljahr 1893 
zwar ein Steigen gegenüber 1891, aber einen Abfall gegen 1892 auf. 
— In Bleiweiß, Cement, Gifendraht und Röhren, jowie in feidenen 
Taſchentüchern und Lumpen macht ſich ein zum Theil ftarles allen 
ber Deutihen Einfuhr bemerkbar. 

Die Statiftid des Deutichen Reichs giebt.die Ausfuhr Deutſch⸗ 
lands nad ganz Britiih-Norbamerila für dus Kalenderjahr 1891 auf 
17032000 Marl am Nach ver Kanadiſchen Statiſtik beitrug die 
Deutihe Einfuhr nach Kanada, in Reihärährung ausgedrückt, in 
den mit dem 30. Juni abſchließenden Yiökaljahren: . 

1891. .naneenessecuensenne 126977 000 Mark 
1892 ...ooonerouonssuennee 23500000 „. 
1893. 2000040000000. 16 069:000 Mn 








Kanada. 


Dieſe Zahlen lafſen im Weſentlichen nur ben Werth der direkt 
nad Ranaba verſendeten Deutſchen Waaren erfennen. In der That 
ift aber der Berhraud) Kanadas an Deutſchen Erzeugnifien ein fehr 
viel erheblicherer, da große Mengen berfelben, bie fich freilich einem 
jiffermäßigen Nachweis entziehen, über Großbritannien unb bie 
Vereinigten Staaten von Amerila nad Ranaba gelangen, nachdem 
fie zunädft in den Eigenhandel biefer Länder übergegangen find. 
Solche Waaren werden, ungeachtet ihres Deutichen Nxiprungs, von 
den Kanadiſchen Zollbehörden der Einfuhr aus Großbritannien ober 
aus ben Vereinigten Staaten von Amerila zugerechnet. 


Der ſtarke Bertrieb Deutſcher Waaren von ben Berrinigten Stacien 
nah Kanada findet feine Grflärung darin, daß manche Dentiche Eyporteure 
fi der New⸗Jorker Häufer zur Vermittelung ihres Abſatzes nad) 
Kanada bedienen, und daß andererſeits von ben Bereinigten Staaten 
von Amerila aus, nah Schluß der dortigen Berlaufäfaiion, große 
Mengen des bafelbft nicht abgeiehten Modewaaren über bie Srenze 
nah Kanada abgeftoßen werben. Auch pflegt der Kanadiſche Handel 
in eiligen Fällen Deutſche wie andere Waaren den grüßen Borrätben 
der Union gu entnehmen. 

DaB Kanada viele Deutiche Eryengniffe über Seohätitannien 
bezieht, Hänge mit dem allgemeinen Einfluß. des Wutterlanbes auf 
den Kanadifchen Einfuhrhandel zuſammen. Konben ftapelt geeignete 
Artilel aus aller Welt neben den Erzeugniffen der Britifchen Induftrie 
auf engem Raume auf, ſo daB ber Kanadiſche Einkäufer bei einem 
kurzen Beſuch des Londoner Marttes, wo feine Sprache geſprochen 
wird, in bequemer Meile den verſchiedenartigen Bedarf feines 
Geſchäfts decken Tann, während er einen Beſuch Deutſchlands, ber 
bei ber zerfizeuten Lage der Deutihen Induſtriebezirke zeitnanbend 
if, im Allgemeinen ſcheut. Da ber Londoner Großhandel bie 
Berjorgung ber ganzen Erde, insbeſondere aber des außgebehnten 
Britiihen Kolonialbefiges im Auge hat und defſen wtelfach gleichartige 
Bebürfniffe Bent, fo pflegt er die erforderlichen Waaren in befonbers 
großen Mengen zu beziehen; er dernag beim ‚Einlauf oder der 
Bergebung einer Liefesung den Preis entſprechend ber Größe ber 
Beftellung nicht felten erheblich niederzudrücken und Yanı daher 
Waaren, dis ex von Dentſchen Fabrilen bezogen bat, manchmal 
billiger nach Kanada abgeben, als der Deutſche Fabrikant bei eimer 
Neineren Lieferung für ben beſchränkten Kanadiſchen Markt zu tun 
gejonnen fein würde. Im Einzelfalle läßt der Lonboner Großlauf- 
mann, im Gegenſatz zum Deutfchen Exporteur ober Yabrilanten, ſich 
au eher herbei, dem Einkäufer von beſonders Loftbaren Stoffen ein 
Theilſtück abzulaflen, da er bei jeinem weiten Kundenkreis leicht 
Iohnenden Abjak für ben Reſt findet. Ferner erleichtern ihm feige 
großen Borräthe und Die bequemeren Schiffäverbinbungen mit Kanada, 
bie bedungenen Lieferfriften einzuhalten. — Dazu kommt, daß bie 
fapitafreichen und durch landeskundige Agenten vertretenen Britifchen 
Häufer gern bereit find, die im Kanadiſchen Geſchäft oft bis zu neun 
Nonaten unb länger beanſpruchten Krebite zu gemähren, mas dem 
Deutſchen Exporteur wiberfirebt. Auch macht die ausgedehnte 
Anlage Britiſchen Kapitals in Kanabifchen Unternehmungen aller 
Art ihren Ginfluß in den Sandelöbegiehungen geltend, und das im 
Kanadiſchen Großhandel faſt erdrückend vorberrihende Britifche 
Element bevorzugt bei gleiher Güte und entiprechenden Preiſen 
naturgemäß den Lieferanten des Mutterlandes. 

Waarenbezug und Vertrieb. Kanaba bezieht feinen Bedarf 
an Auslandäwanre zumeift durch die Bermittelung ber im Dominium, 
beſonders in Montreal, angejefienen Bertreter der Gpportfirmen 
Europad u. |. w., banebm auch von New⸗NYorler Agenturen folder 
Häufer. Im Panufalturs, Pelg- und Spielmagvengeihäft pflegen 


3% 


auch die Einkäufer Kanabiſcher Juworiſiemen nad Curope zum 
Einkauf zu reiſen. Konſignationsgeſchäfte ſind nach Kanada nicht 
ublich. 
Der Vertrieb der Waaren durch Kanada nach ben Deitailgeſchäften 
erfolgte faft ausichließlich Dusch Mufterreifende und gwar hauptſächlich 
von Montreal aus. Neuerbings verſuchen Enzopällde, insbeſondert 
auch Deutiche Exportfirmen direlte Verbindungen mit ben: Zanadijgen 
Deisilgefhäften anzuknupfen. 

Während die größeren Importhäuſer Kanadas fich mameiſt eines 
quten Rufes eufreuen, iſt dem Kangdiſchen Detaillauſmann nicht 
ſelten leichtſinnige Geſchäftsgebahrung vorzuwerfen. Die landes⸗ 
Ablichen langen Kredite erleichtern dem Detailliſten eine Geſchäfts⸗ 
eröffnung auch ohne Betriebskapital. Er geräth leicht in Zahlungs⸗ 
ſchwierigkeiten, und wenngleich vielfach Konkursanmeldung durch 
Vergleich mit den Glaͤubigern vermieden wird, fo tft die Zahl der 
Kanadiſchen Yallıfiements, die in ver Mehrzahl in den Detailgeſchäften 
vorfomemen, jährlich Doch eine vecht beträchtliche. Nach Bradſtreet 
wurden in Kanaba im Lake 


1881...... Kosnensnenene 1889 Yallifiement3 
1 1): Re 169 u 
189B......oenaccecccnen 1766 


gezäntt. Dis —E betrugen * iu und 104 N. 
p 3 Y:\  fı 2 Eee 

Je eiwe 4088: bes Kanadiſchen . Eins und Ausfuhrhanbelß 
entfallen auf Montreal; .ed übertraf bie zweitwidtigfte Handelsſtadt 
des Dominiums, Toronto, im Fiskaljahre 1898. in Einfuhrwanren 
um mehr als das Boppelte und in Ausfuhrwarren um fer su8 
Zudl ffache. 

Montreal verdankt ſeine Stellung als Haupibenbeläheen 8 
Dominiums feiner Lage, Die ed während. etwa fieben Monxten bed 
Jahres zum GSeeichififabrishafen im Inlande und zum bequeinften 
Umeftegshefen für den Güterverlehr aus dem Cenixum bes nörblichen 
Amerlia macht. Es if der Sig der .geoßen Dampfidiffes, Eiſenbahn⸗ 
und Bankgefeiiihaften bes Dominiums, ber Borort bed Kanabifdien 
Gewerbfleißes und Kapitabs. 

Während der Wintermonate bezieht Montrevi Europätie 
kontinentale Waaren hauptlächlich Über bie Atlantiſchen Küftenpläke 
der Vereinigten Staaten von Amerila; erfiliaffige Waaren Tormmen 
üder New⸗Jork, Shwergüter über Bofton und Portland, Vritiſche 
Wenren für Montreal werben im Winter-zumeift in Halifdr gelandet. 


Allgemeine Ratäfchläge für den Deutſchen Ausfuhr⸗ 
handel nad Ranada. Um auf-dem Kanadiſchen Markt fefteren 
Fuß zu faflen, muß ber Exrporteur feine Waare dem Kanadiſchen 
Geſchmack anpaflen, der im Allgemeinen auf das Einfache, eirtigers 
maßen Solibe und Praktifche gerichtet ift und Bald Engliſche, Bald 
Amerilaniſche Seiten hervorkehrt. Auch ift darauf zu achten, daß 
Qualitat und Maße den Anforderungen: des Landes eniſprechen. 
Hierbei werben die Rathſchläge der gut eingeführten Geſchäftshäuſer 
Deutſcher Herkunft in Montreal Dienfte leiſten Innen. 

Auf den Berpadtungen ſollten ftets die landesüblichen Britifchen 
Mabe und Gewichte eventuell neben den entſprechenden Deutichen 
Bezeichnungen angebracht werben. — Die Einhaltung ber Lieferfriften 
ift bei der Eigenartigleit des Kanadiſchen Saiſonhandels von beſonderer 
Wichtigteit. — Konfignationsfendungen find gänzlih unangebradit. 

Bor der Anknüpfung unmittelbarer Gefchäftsbejiehungen mit den 
Kanadiſchen Detailliften follte in jedem Einzelfalle die Kreditwürdig⸗ 
keit mit Außerfter Vorſicht geprüft werben, da dein mit den Landes 
verhältnifien nicht genau Vertrauten bei ben’ vielfachen Zahlungs» 
einftellungen leicht uneinbringbare Verluſte drohen. — Auch iſt vor 


394 


einer Neberſchätung der Aufnahmefähigkeit des Kanadiſchen Marktes 
zu waren. 

Scließlih wirb für die weitere Ausdehnung be Deutfchen 
Ausfuhrbandeld nad) Kanada — in gleicher Weiſe wie nad) ben 
anderen Britiſchen Kolonien — Londons Stellung als bequemfter 
und größter Markt ber Welt nit außer Acht gelaffen werben dürfen. 
Den aus ben Vorzligen ber Lage Londons auch für ben Kaufmann 
anderer Nationen ſich bietenden Bortheil hat der Deutſche Ausfuhr» 
handel feit Langem ergriffen, und je mehr er ſich in London feſtſett, 
um fo leichter wird ihm der Wettbewerb, wie nach vielen Weltgegenben, 
fo au nad Kanada werben. 


Dertehrsünerfiten. 


L Einfuhr widhtigerer Deutſcher Waaren nad Kanada; 
in ben Fiskaljahren, 
endend ben 30. Juni 


1891. 1892. 1898. 
.Bertb: Dollars.) 
Aabeftwaaren .......---oar.. .... 294 02 1818 
Asphalt und Thierleim.... 42354 65669 8580 
Diet. ........ Lerennseennnccnnne 2 816 2680 1359 
Bleiſtifte....................... 13851 13486 8864 
Blumen, kunſtliche.............. 4.090 6089. 4308 
n  netürlide....... ........ 778 1134 1148 
Vorſten.................... FAR .892 2987 2682 
Bürften und Binfel nn... ......... 20929 23070 27587 
Branntwein und Lilöre .......... 825 2080 1081 
Büucher unb Druckſachen: 
Bücher. ...................... 14307 15988 6887 
[21 02 172, 6186 8987 4808 
Sarbendrude...oouucnonnuncnne 47683 8980 2059 
DMufilalien ....noooonunonncnce 549 883 16177 
Blalate ....... ............... 640 2612 2888 
Zeitſchriften ................. 2094 1982 1400 
Celluloid, Xylonit und Xyolit..... 40 282 886 
Ge ment ...... Kenunteneeennnneee 84126 10989 656225 
Drogen, Farben unb Rebifamente: 
Alaun ................. ...... 1 6% 216 
‚mmoniel ........ ........... — 884 9 
Anilinfarben.............. .... 383128 44842 67892 
. Bleinitrate und sjäuren ........ 5 246 3484 1567 
Bleiweiß, Mennige, troden, ferner 
Mineralorange, Zinkweiß ..... 89711 101005 79492 
‚Eifig und Holzeffigfäure ........ 768 10976 10025 
andere Säuren................ 881 45 2594 
Farben, trodene......... vo... 6 869 9%1 108082 
w fertig gemiſchte ........ 2563 8512 3882 
„ſonſtige ............... 7600 2284 6178 
Firniß, Lad, Japanlad, Siccativ, 
Collodium, Poliröl.......... 68 221 18 
Gelatine...................... 6439 6048 5256 
Gerbſtoffe ..... ...... ......... — — 749 
Glycerin ................. . 10130 14965 113% 
Kampher ..................... — 3607 4831 
Rali, falpeterfaures ......... ... 6 889 203 1441 
Klebeſtoffe.................... 16791 23064 22990 
Krapp ...................... 1386 662 — 


1) 1 Dollar = 6,0 Matt, 


Kanada. 


Drogen, Farben und Redilamente: 


Lampen⸗ und Beinſchwarz ...... 
Medſkamente.................. 
Metallfarben, Kobalt, Zinn und 

Zinkoxyd ................... 


Pariſer Grün ................. 


Sodiumſulphit u. |. w. ........ 
Thonerbe, fäwefelfaure....... ... 
Ulteemarinblau ......or..n00... 
Zinkchlorit, sfulpbit, «fulphat.... 
Alle übrigen Ehemilalien....... 


Selle und Leder ............... 
Corduan aus Pferbelever ......... 


Handſchuhleder ............... 
Kalbs⸗ Ziegen⸗, Schafe, Lammfelle, 


m alleB ubrige............... 


Galantertewaaren: 
Armbänder, Schnüre, Yranjen ıc. 
Band, Beſatz, Säume für Hüte.. 
Börien, Tafhenbüder.......... 
Etuis für Juwelen und Silberzeug 
Säcer, nicht bedruckte......... 
Phantaſieartikel aus Horn, Knochen, 
Muſcheln und Elfenbein ....... 
Schreib» und Phantafiefäftchen... 
Gollerten, Konfitüren u. Marmeladen 


Glas: 

Flaſchen und Karaffen.......... 
Glasgeſchirr, Apothekerflaſchen, 

Iſolatoren, Tafelgeſchirr, gepreßt 

und gegoſſen................ 
Glas und Glaswaaren zur Mon⸗ 

tirung in Metal ............ 
Glas, bemalt, verglaft z........ 
Glas, verziert und emaillirt, farbig 
„ ‚mit abgeiäliffenen Kanten 


in den Fiskaljahren, 
endend den 30. Juni 


1891. 


Werth: Dollars. 


1 768 


1892. 1893, 
245 689 
1711 1893 
705 5752 
— 2 354 
36 19 

40 — 
1586 2394 
— 406 

230 — 
921 149 
945 920 
2012 4776 
1189 783 
5587 3306 
402 33 
5276 117 
27246 21455 
2134 1113 
— 3 716 
9020 4246 
1293 2221 

13 828 — 
3662 449 
48859 5%8 
— 79 
8543 11772 
859 1633 
4568 9677 
7413 4873 
1099 425 
53983 78327 
1037 5582 
1589 8187 
736 1 784 
— 1107 
13897 13011 
601 2* 
1784 1606 
88523 7082 
11518 10568 
119 1459 
418 17 
1215 625 

1379 _ 








Glas: 
Lampengläjer, Ständer, Bloden für 
elettrifche und andere Lampen x. 
Fenſterglas gewöhnlider Art.... 


Shirmförmige Sloden, Milchglas⸗ 
gloden und Glocken aus farbigem 
Glas, nicht gemalt, emaillixt, gras 
Dirt u. ooo0ncononenunun nn 

Spiegelglas, belegt ............ 

" mit abgejäliffenen 


Hüte: 
UNd Frauen............... 


Chirurgiſche Inftrumente.......... 
Laterna magicas, nebft Dazu gehörigen 
Gläfern „uno secuonnnrnnonne nen 
Nathematiſche, optifche, phyſilaliſche, 
photographiſche................ 
Brillen, Lorgnetten.............. 


Brillen⸗ und Lorgnettentheile, halb⸗ 
fertig............. ........ * 


Pianotheile................... 
andere Muſikinſtrumente...... 
Saiten fir Muftlinfisumente.... 
Telegrapben» u. Telepboninftrumente 
und ⸗Kabel, elektriſche Batterien 
(für 1891 einjchließlich elektrifcher 
Beleudhtungsapparate) .........-- 
Elektriſche Beleudtungsapparate ... 
Waagen ........................ 


Deutiched Handels⸗Urchiv 1894. I. 


Ranaba. 


Sn ben Fislaljahren, 
endend ben 80. Juni 


1891. 


189. 


1893. 


Werth: Dollars. 


7448 
31 875 


119865 11559 
66868 85,624 
829 300 
28083 8597 
2418 2877 
— 668 
21826 17899 
21 700 22154 
— 129 
2715 2001 
145 118 187590 
HH 2728 
7685 9578 
— 882 
946 445 
— 279 
364 210 
31294 37449 
2888 2265 
698 265 
6.3895 9049 
1226 %80 
149835 19470 
688 451 
3900 — 
1967 112 
961 _ 
8879 4148 
33293 146 
66149 52924 
6869 6181 
710 172 
325 7410 
39 133 
6581 13680 
16326 11569 
6614 5747 
400 605 


Knöpfe: 
aus vegetabiliihem Elfenbein und 


Lab ........................... 


Manufakturwanren: 
Band aller Art................ 


Baummwollwaaren: 

Baummolle,bearbeitet, gebleicht und 

ungebleicht, gefärbt, ungefärbt 

und bedruckt................ 
Baumwollengewebe, vermiſcht mit 

anderem Waterial........... 
Baumwollabfall............... 
Baummwollendamaft ........... 
Dochte ....................... 
Drillich, Baumwollenſammet, Tuch 

und Zephyr................. 
bögl., bedruckt und gefärbt...... 
Zutter für Stiefel und Schuhe .. 
Gaze u. Gardinen, Batift, Rouffelin, 

Perkal ıc....... ............. 
Gingang ..................... 
Hemden 
Kleider, Deltuch ꝛxc............. 
Krepp ........ ............. 
Nähzwirn .................... 
Schnur und Bela ..........-. 
Schuh⸗ und Koriettinüre ...... 
Shawls ...................... 
Strick⸗ und Stickgarn .......... 
Strümpfe und Soden.......... 
Taſchentücher ..... ............ 
Velvet und Sammel... ........ 
Watte ....................... 
Zwirn auf Rollen ............. 
alle anderen Baummollenartifel.. 
Bindfaben aller Art ........... 
Gardinen aller Art............ 


Leinen und Jute: 

Handtücher ................... 
Hemben 
Ranevad und Achnlided........ 
Suteartilel ................... 
Leinen und Leinensu. Baumwollen» 

damaft, gefärbt und ungefärbt 
Leinentuch.................... 
Leinenzwirn .................. 
Neke .. 
‚Deltud, gemalt, gepreßt, gebrudt zc. 
Sodleinen 
Tafchentücher ................. 
Verpackungeſtoffe.............. 


395 


In den Fiskaljahren, 
endend den 80. Juni 


1891. 1892. 1898. 
Mertb: Dollar 

674 876 5756 
8 12357 8884 
86218 878865 84835 
6 384 55603 7986 
1564 8648 1686 
42227 30309 834 
162 1596 138 
263 305 116 
12 025 9780 5717 

— 307 — 

38 _ — 
86 — 40 
6835 423 7249 
9645 10610 10452 
— — 44 
4349 8211 1239 
209 8451 404 
697 333 39 
2004 24098 82511 
47 180 230 

98 99 — 
— — 120 
2 686 1705 6 748 
75 246 68 
1 687 2061 549 
12084 84272 88982 
682 924 615 
1019 8458 92114 
— — 1346 
8699 7467 341 
2460 1750 2941 
75 822 3507 
5.076 9408 4811 
9488 2926 3986 
868 668 11% 
899 574 619 
643 98 204 
4 294 4067 4049 
22 — 15 

124 124 — 
— — 1758 
— 70 707 

— 605 — 
199 691 1569 
1680 2398 2001 

54 


396 


Regen⸗ und Sonnenſchirme aller Art 
Schuh⸗ und Korlettihnüre aller Art 
Seidenwaaren: 


Nähſeide ..................... 


Strumpfwaaren ............... 
Taſchentücher ............... 
andere ſeidene u. halbſeidene Stoffe 
Spitzen und Spitzenkragen aller Art 
Stickereien aller Art ........... 
Tauwerk und Werg.............. 
Zeppich 
Wolle: 


Decken ...................... 


ſtinder ..................... 


Knaben .................... 
Kleiverfloffe ................. 
Serge, Mohair x.............. 
Shawls ...................... 
Socken und Strümpfe, gewebt, 

auch aus Alpakkawolle...... 
Strids und Webewolle, Garn... 
Strumpfwaaren, Hemden u. Unter: 


hoſen ...................... 
Tube ....................... 
Tweeds ...................... 
alle übrigen Kleidungsſtücke..... 


alle Übrigen Wollen» und Halb» 
mollenfabrilate .............. 


Metalle und Netallwaaren: 
Bleiwaaren ................... 
Bleiglätte .................... 
Britaniametallwaaren .......... 


Blech ........................ 


Draht, beſponnen.............. 

„gewöhnlicher ........... 
Eiſen für Hausverzierung ....... 
Eiſen⸗ und Stahlplatten........ 
Eifen u. Stahl in Stäben, Barren 

und Reifen ................. 
Eifenabfall .................. 
Eifentheile zum Gebrauch für 

Sattler, Wagenbauer ıc....... 
Feilen und Raipeln............ 


Kanada. 


In den Fiskaljahren, 
endend den 30. Juni 


1891. 


1892. 


1898. 


Werth:e Dollars. 


2 263 38601 4106 | Eifen- und Stahlwaaren: 
2 686 1705 6748 Feuerwaffen .................. 
Korſetthaben u. «Stangen aus Stahl 
17 853 2420 4544 u. Fiſchbein, mit Papier umwidelt 
18428 2200 29158 und beiponnen ......oorcon.. 
477 182 681 Maſchinen verſchiedener Art..... 
15168 12068 9991 Buhbinbereimaihinen .......... 
19 1 208 1 347 Mefiermanren, nicht beſonders be> 
2 385 1307 769 nannt. .......... ........... 
518388 65627 41910 Taſchenmeſſer ............ 
19056 23087 21365 Radeln für Nähmalcdinen........ 
17628 13984 860 Radeln, Stridnadeln umd andere. 
— — 61 Nägel, Nieten, Hufnuͤgel, galvaniſirt 
706 481 216 oder nicht, Drabtftifte, Stahlnägel 
Rabreifen für Lokomotiven u. Eifens 
15 771 178 — bahnwagen ...... ........... 
56 92 29 Rad» und Achſeneiſen, Wagenfedern 
6374 75274 77054 Röbren .......... ......... 
8 522 8677 6368 Schimen, eiferne ......-u.0.... 
— 108 — Schlittſchuhe aller Art und Theile 
DAUON ..................... 
146485 173855 800816 Schlöfſer..................... 
Schmiedeeiſen für Wagen: u. Eiſen⸗ 
20069 30302 26186 bahnwagenbau.............. 
1691 922 5648 Schmiebeftüde von Eiſen u. Stahl 
825 4242 2828 Schneibeinftrumente ........... 
1431 12357 11476 Schwediſches gewalztes Eiſen, Ragels 
eiſen unter 1/3 Zoll Dicke für Hufs 
7.854 8418 16645 nägel...................... 
14008 26853 23045 Siebgeflechte............ 
Stahldraht ................. 
34193 32760 30675 Stangeneifen und -Stabl....... 
20808 22842 32478 Thürbeicläge, Angeln.......... 
6670 48798 7478 Tröger, Ballen, Beranlerungen, 
9 914 9136 3158 Schienen, Winkeleifen ........ 
Velocipede.................... 
107064 107430 211131 Wagentheile................ 
Werkzeuge.................... 
4761 2395 5928Elektroplattirte Waaren.......... 
— 3350 3995 | Gold» und Silberfabrikate...... 
1223 3309 3166 | Platigold und Blattfilber......... 
Kupfer und Meſſingwaaren: 
8179 8534 291 Kupferdraht .................. 
Kupferne Nägel, Bolzen, Muttern 
10207 22769 63915 andere Kupfergegenflände ....... 
70 — 7 Meſſingwaaren.............. .. 
84262 83700 25321 | Nidelwaaren x.: 
2369 26711 2019 Neuſilber⸗ und Nickelwaaren, nicht 
380 — 1331 plattirt.................. 
Nickelplattirte Artilel.......... 
1184 117 8588 Stednabeln .................. 
2823 — 8866 | Zinkwaaren .................. 
Zink in Blöcken ꝛc.............. 
5 792 8360 6284 | Zinn und Blechwaaren .......... 
23 — — Zinnfolie....................... 


In den Fiskaljahren, 
endend den 80. Juni 


1891. 1892. 188. 
Werth: Dollars, 
4.067 9289 572 
1150 2664 295 
4093 17216 15971 

439 671 2656 

407 57814 59131 

2169 6134 43% 
628 26 401 

17 1100 _ 
68 60 1090 
47112 721239 88661 
718 108 480 
5687657 85812 26604 
_ _ 3455 
210 967 740 
247 — 41 
601 301 763 
1 974 — 214 

283 — _ 
— 871 587 
287 80 799 
674 08 856 
828 148 35% 
8 144 5 

ABl 230187 33691 
— 126 685 
— 8948 1935 
9629 10900 14843 
3388 1145 7308 
1144 282 2289 

2340 29776 834 706 
7562 28509 52% 

869 144 63 
— 161 323 
9 388 8861 11780 
582 48 % 

1 362 74 212 
2570 4417 4665 
23 483 2154 
23%01 21988 33236 
160 829 1178 

8 708 8183 45% 








Kancha. 307 
In den Fiskaljahren, Waͤhrend der Fiskaljahre, 
endend den 80. Juni endend den 30. Juni 
1891. 1892. 1893. 1891. 1892. 1893. 
Werth: Dollars, Werth: Dollars. 
Nineralwaſſer................ 19 688 14872 8451 | Beien und Bürften........... 111 524 108 529 109 788 
Möbel und Bolkerwaaren ........ 3269 3610 ACHTE | Worflen .................... 64 386 28231 66428 
Dele und Fetie................. 697 1280 1887 | 8rotſtoffe (Pfeilwurzel, Biskuit, 
Papier und Papierwoaren: Reis, Nakkaroni, Kleie ıc., Ge 
Albuminpapier............... 2019 610 4075 treide und Mehl aller Art).. 2740263 18223692 1880 769 
Karton .................. 810 5 2086 | Bücher, Drudiaden .......... 1212840 1223404 1908506 
Drudpapier ................ 661 61 2158 „gohlffreie.............. 56 517 6021 69 495 
Papeterien, Boiefumfhläge 2c. .... 4922 46711 ABIOO Gement.................... 8313767 287729 827148 
Papier allee Art... ........... 4 681 6 641 7670 | Drogen, Farbftoffe, Chemikalien 
Pappe, außer Gtroßpappe ...... 684 — 822 | und Mebilamente .......... 1418630 1530981 1547 860 
Schreib⸗ und Briefpapier, linlirt 27 2809 1388 | Drogen, zollfreie............. 1482571 1577010 1796 980 
Gtrobpappe ................. 8% 188 KO | Druderpreflen ............... 113742 140773 1430 
Tapeten...................... 718 — 41 Eier ....................... 96916 28 231 611 
Pelze und Pelzwaaren, Hauben, Eifenbeinfourniere. ........... 24 360 28 569 82 026 
Rügen, Pulswärmer ıc. aus Bel 160180 246746 245125 | Eifenbein, vegetabiliihe ...... 28959 23329 38941 
Belzwerf, ungegerbt.............. 49810 96085 189797 Exploſivſtoffe ................ 110515 136171 143028 
Borgellan ...................... 66806 83 800 TEBIO | Karben ..................... 551287 566138 594874 
Eranitwaaren.............. 1980 18357 1611 Fett ..................... 91847 WIESE 228 578 
Irdenwaaren................ 2634 27832 4318 Firniß ..................... 68 464 77 486 72 805 
Statuetten X................... 1698 2650 23125 | Sifche und Fifchprobulte ...... 515157 482605 486 957 
Rojenkänge...........---eeune 8666 6822 3 BIO | , „zollfreie ............... 614814 664219 536.486 
Saͤmereien...................... 2022 3712 5998 | Siichereiprobufte, zollfreie..... 54 754 21 911 89 730 
Schuhe aller Art............... 14697 15872 27066 | Srüchte und Rüffe, getrocknete. 1161014 996198 913541 
Spielwaaren.................... 67 646 16 161 86 768 Desgl. friſche .............. 991018 1072508 908909 
Steine und Steinwaaren ......... 1618 820 332 | Degl., desgl. zollfreie........ 397238 428261 508680 
Marmor .................. 60 6081 255 | Geflehte, Stroh⸗ 2. .......... 43770 A110 49268 
Schieferſtifte.................. 1701 1896 1953 Gemälde ................... 216828 362772 278150 
Strohwaaren .................. 2361 2268 1503 Gemüuſe ................... 22974 239099 220681 
Tabak ......................... 1209 253 4079 | Gewürz aller Art ........... 214402 180137 191739 
Cigarretten .................. 480 989 889 | Glas und Glasmaaren........ 1247692 1257858 1219548 
Cigarren............. .......... 766 2270 1858 | Gummi, roher .............. — 451108 609619 
Tabakpfeifen.................... 25676 52134 44157 „Zzohlffreier ............ 799 499 2657702 228 904 
Tinten: Gummiwaaren .............. 806237 6846835 696 6% 
Screibtinten ....... .......... — 171 60 | Häute und Felle, nicht zugerichtet 2004449 1794982 1947886 
Drudertinten .............. .. 695 2506 2844 | gandſchuhe aller Art ......... 658412 680221 700687 
Toilettenartikel: Harz ..P................... 88096 97107 97750 
Parfüm ...................... 6471 4859 5655 | Holz und Holzwaaren......... 1194429 1142102 1087128 
Seife ........................ 195 1574 5% | Bau und Nugtzholz, Bohlen und 
Uhren: Bretter,ungehobelt, roh, zollfrei 757772 766579 688828 
Taſchenuhren Fa re 489 129 196 Holzblöcke und unbearbeitetes 
Thurmuhren, Standuhren und Rundholz ................. 869898 232723 266990 
Gehãuſe.................... 8515 2688 4609 Korkholz .................... 240899 12680 19661 
Udrfebern und Merle ......... 1402 28 4216Rinde .................... 40 110 40066 68 476 
1 19178 21814 14772 | Hüte mb Mühen ............ 1280816 1219714 1320640 
Zucker....................... 1067627 2185488 226456 | Juwelierwaaren.............. 351134 228684 251 687 
xylographiſche und StaBlftichplatten _ DET 818704affee ...................... 61000 51348 55659 
„ .„ 205, gollfrei........... 630082 601655 594888 
II. GSefammteinfuhr fremder Waaren nah Kanada in ben | Kerzen... ....-oorcenannnrnen 27 802 83 0905 27 855 
freien Verkehr daſelbſt. Leder und Lebermaaren ....... 948831 1091213 1233004 
Während der Fiskaljahre, Lumpen .................... 19975 227488 289434 
endend ben 30. Juni Marmor und Marmormaaıen.. 107661 106168 96 177 
1891. 1892. 1898. | MRanufalturwaaren und beren 
Werth: Dollars. Rohſtoffe: 
Ale, Bier und Borter ........ 285889 229402 175147 Beummolle und Baummollens 
Bäume.............. ....... 4668 180 abfall................. 8877251 8673988 8686114 


151 


398 


Manufolturmaaren und deren 
Rohſtoffe: 
Baumwollenwaaren......... 
Baumwollengarn für Fabrilen, 
zollfrei ................ 
Beuteltuch ............. 


Flachs⸗ Hanf⸗ und Jutewaaren 


Jutetuch................... 


Modeartikel................. 
Seide, roh, unbearbeitet....... 
Seldenwaaren ............... 


Stidereien, jomweit nit anders 
weit nachgemtefen .........- 
Teppiche, außer wollenen....... 
Wolle und Wollenwaaren ..... 
„„ rohe, zollffrei........... 


Mineralien, Metalle und Metall⸗ 
waaren: 
Blei und Bleiwaaren ....... 
Edelfteine, rob............, 
Eifen und Stahl........... 
Eifen- und Stablwaaren.... 
Golds und Silberwaaren.... 
Kichengloden.............. 
Kohle und Koks ........... 
Antbracitfoble.......... „on 


Kompoſitions⸗ und anbered 


no zollfreies PR . 
Meifing und Meifingwaaren . 
n  „ jollfreieß.......... 


go golirei .............. 


Thon .......... .......... 
Zink ..................... 
Zinn und Zinnwaaren ..... 

„„Zzollfrei ........ ...... 


Modelle von Erfindungen ..... 
Moorbirie ................ 
Nuftlinfteumente..........,.. 
Dele: 
Kokoſsnuß⸗ und Balmdl ..... 
Petroleumu.Erzeugnifjedaraus 
Thran .................. 
Dele anderer Urt ......... . 


Deltuhen, Baummollenfamens 

fuden und Mehl davon ..... 
Papier und Bapterwaaren .... 
Pech und Theer.............. 
Pelze und Pelzwaaren ... 


....0.o 


Kanada. 


Während der Fiskaljahre, 
endend den 30. Juni 


1891. 


1892. 


1893. 


Werth: Dollars. 


4 020 110 


17 828 


1 433 189 


864 597 


70 491 


1513 463 


171 940 


2 669 930 


200 350 
96 918 


9 962 744 
1 898 746 


46 423 


1 160 495 


30 539 
109 042 
422 226 


87 703 
650 925 
104 895 


1 009 486 


42 092 


1 142 313 


87 708 
533 066 


3 992 440 


59 219 
17 578 


1 546 051 


877 989 
300 971 
59 647 


1 617 801 


260 299 


2 466 109 


154 613 
143 881 


10 341 309 
1 694 702 


317 142 
66 243 


2 657 013 
9 968 409 


261 471 
31 941 


4 338 4% 
5 640 346 


373 819 
269 712 


1 566 467 


18 933 
115 479 
412 894 


107 919 


4 557 402 


113 267 
22 328 


1618 983 
1150 134 


288 636 
102 741 


8 286 346 
10 118 177 


298 439 
18 093 


4168515 
6 355 286 


29 898 


1 187 236 


128 369 
728 807 


Pelzdäute, nicht zugeridttet .... 
Pflanzenfaſern ........... +... 
Pickles, Saucen unb Kapern... 
Porzellan und Thonwaaren ... 
Beovifionen (Butter, Käfe Schmalz 
und Fleiſch) ............... 
Sämereien und Wurgeln...... 
” “ a | zollfrei 
Schiffe und Sciffstheile ...... 
Segeltuh für Gurte u. Schläuche 
Seife aller Art .............. 
Seilerwaaren ................ 
Netze, Schleppnete u. Angelbalen 
Tauwerk und Werg .......... 
Spirttuofen und Wein........ 
Steine und Steinmaaren...... 
Tabat und Tabakfabrilate...... 
Tabakblätter, unbearbeitet ..... 
Terpentinfpirituß ...........» 
Thee...................... 
„„zollfrei ................ 
Thiere, lebend............... 
Zuchtthiere .................. 


Uhren: 
Thurm⸗ und Wanduhren und 


Taſchenuhren und Theile davon 
Verpackungen................ 


Wachstuch .................. 
Magen —................... 


Zucker⸗ und Konditorwaaren... 
Artikel für den Gebrauch der Dos 
minialregierung, von üeer, 
Marine und Miliz.......... 
Bolfreie, nicht beſonders aufger 
führte Artikel: 


Bergbauerzeugnifle ......... 
Metalle............ ...... 


Fabrikate und Halbfabrikate 


Forfterzeugnifle ...........- 
Landbauerzeugniſſe 
Thierprodukte.............. 
fonftige....... ............. 
Anſiedlereffekten.............. 
Zollpflichtige, nicht beſonders auf⸗ 
geführte Artikel............ 


Während ber Fiskaljahre, 
endend den 30. Juni 


1891. 1892. 1893. 
Werth: Dollars. 

45927 649257 786483 
39 008 37420 45 885 
111873 111148 109580 
634 900 748810 709737 
1306469 1006257 734481 
386880 „AT 764 7 438402 
89 491 86 763 41840 
719 604 25 030 40 568 
34 459 64 7865 48 831 
1560579 166937 176959 
90 542 81 820 76 189 
455 388 4732004 434.057 
68 096 60 177 48 143 
15217387 14889565 1510972 
285250 169887 135320 
324 750 270661 20 
1649917 17168738 1 7174% 
201929 201874 164866 
161 128 82 599 88611 
2820292 3568341 2886841 
262082 262089 206 512 
471764 36187 306278 
10778855 125005 143358 
606 913 2397543 402805 
886 234 399306 402 210 
226026 2161299 233395 
316626 492114 408 707 
120 667 814% 89 750 
50053897 651851 46 091 
— 8580672 6628419 
97200 814421 802 748 
135 515 94 942 86 612 
825 983 2787676 I996 279 
66 915 63 658 70 182 
191730 19977 198 783 
997140 801759 77710 
46 459 24 808 41 469 
23983735 245 260 299 608 
116229 160072 229833 
147364 196584 140440 
1778516 2024918 2223 841 
4737894 5171796 5398 334 


Kanada. 


TIL Ausfuhr Kanadiſcher Waaren aus Kanada. 


In den Fislaljahren, 
endenb den 30. Juni 


1891. 


I. Bergbauprobufte. 


1892. 1893. 
Werth: Dollars. 
Asbeſt 1., 2. und 3. Klafle..... 513909 514412 396 718 
Baryt, gemahlen u. ungemahlen 11% — 48 
Kohle ...................... 3081469 8409107 3367186 
Kupfer, verbüttet............. 286027 185843 891969 
Goldhaltiger Duarz, Solbftaub, 

Nuggets 2c......... ........ 654126 316177 247868 
Gips, roh................... 184977 198304 178979 
Glimmer.................... 22 312 68 466 96 #00 
Nickel ...................... 24049 617689 427557 
Mineralöl, roh und raffinirt... 19 472 18 869 8081 
Antimonerz ................. — 60 — 
Kupfererz ................... 269 169 30 765 3 850 
Eifenerz .................... 32 682 36 935 26 114 
Bleierz ..................... — 5 200 2 329 
Nanganerz .................. 16 218 6106 18 569 
Silbererz........... ...... 2885867 193441 65 406 
Phosphat ................... 422200 8380462 182475 
Graphit ................... 163 438 8 582 
Pyrit ...................... — — 39 582 
Salz ....................... 28 801 20 618 24 848 
Sand und Kies.............. 63 326 6028565 117760 
Schiefer, Ziers und Baufteine ıc., 

Marmor ................. 47811 50 689 44,883 
Andere Artikel... ............. 5118 31 960 43 187 
U.Fiſchereiprodukte, friſch, 
in Büchſen, getrocknet, ges 

ſalzen, geräuchert x. 

Stockfiſch.................... 3279632 3399229 3141887 
Makrele.................... 944498 742 260 5686458 
Scholle.................... 23 867 36 1% 82 992 
Hering ..................... 667 874 614689 614888 
Andere Seefiſche ........... 46 326 39 265 69 898 
Auſtern..................... 1184 1 902 1471 
Hummern................... 1930193 1913161 107 691 
Fiſchlöder .................. 770 707 275 
Lachs ...................... 1919798 1421616 . 1042 964 
Sonftige Fiſche... ........... 619667 606 734 815495 
Leberthran .................. 29 487 45 121 51 776 
Gechundsthran .............. 96 5168 21 682 
Walfiſchthran............... 1371 1228 2266 
Anderer Thran .............. 741 2 241 1030 
Pelze und Häute von Seethieren 

und Fiſchen ............... 686049 1115968 605 762 

Andere Artikel.............. 6195 10 622 5 007 
IH. Forſterzeugnifſe. 

Holzaſche ................. 124198 114668 120886 

Rinde zum Gerben ........... 218456 217552 205496 

Baſtholz ꝛc................... 28 567 54 906 26 150 

Cedernholz für Schindeln...... — 8 64 

Brennholz ............. ou... 814870 870801 854.428 


399 


In ben Fiskaljahren, 
endend den 80. Juni 


1891. 1892. 1898, 
Werth: Dollars. 

Hopfens, Telegraphen» und andere 

Stangen .................. 144 896 83581 114030 
Knieholz ꝛc................ 25 207 14 169 14 066 
Lattenholz .................. — — 6491 
Holzblöcke (Ulme, Schierlings⸗ 

tanne, Eiche, Fichte, Roth⸗ 

tanne 2c.) ................. 730 216 1116923 1517554 
Stabholz (Latten, Bretter, Brett⸗ 

enden, Pfähle, Ballen, Bau⸗ 

holz, Dauben 2c.)........... 19 381173 17152669 20 700 556 
Moften und Spieem ......... 28 179 12 688 7 088 
Bfähle und Schaftbolz......... — — 68 957 
Pfoſten..................... 75228 105 772 70 485 
Schindeln ................ 678083 719648 849471 
Schinbelpflo@holz............. 296 — 1722 
Schwellen und Holzkile....... 339686 261086 216150 
DaubenpflodBolz ............. 138 308 91784 108865 
Dauben .................. 210059 189899 186262 
Nusholz, vierlantig (Eiche, Birke, 

Ulme, Ahorn, Eiche, Rothe 

und Weißfichte ic.) ......... 3241 123 2761287 26648 
Holz zur Papierfabrilation..... 188 998 219458 386.092 
Andere Forftprobulte ......... 168 881 158 941 78 829 
IV. Thiere und Erzeugnifje 

bavon. 

Pferde...................... 1572564 1484431 1588007 
Rindvieh ................... 8774769 7749399 7745108 
Schweine .................. 1 954 1814 146 090 
Schafe...................... 1150865 1429067 1288 540 
Geflügel und andere Thiere ... 63 403 62 257 18 627 
Knochen .................... 80 926 84 466 68 726 
Butter .................... 624640 1273094 1300199 
Käſe........................ 10434239 126564286 14 157 555 
117 1160359 1089828 868.007 
Felle, zugerichtet ............. 84 188 81 669 31 120 

„ nicht zugeridtet ........ 1895821 1542856 1481168 
Fette und Abfälle............ 6 535 3 294 8 462 
Leimſtoffe ................... 3647 3879 8001 
Haare ...................... 28 764 24 769 84 905 
Häute und Hömer ........... 492454 4832489 405 026 
Honig ...................... 264 1648 2594 
Schweinefett ............... 4373 4 666 67 007 
Fleiſch (Speck, Rindfleiſch, Schin⸗ 

ken, Hammelfleiſch, Schweine⸗ 

fleiſch, Geflügel, Wild und 

Zungen) .................. 772026 1984 366 8188 627 
Fleiſch, in Büchſen ........... 271994 631584 1006 398 

„alles andere .......... 16 049 17 984 25 650 
Speckol..................... — 17 65 
Klauenfett ................. — — 901 
Schaffelle................... 18 591 21 769 66 965 
Schwänze ................... 1330 801 1137 
Talg ....................... 4262 425 2 288 
Wolle................ ....... 247910 204018 228811 
Andere Artikel.............. . 14 798 28 647 18 374 


400 


Kanada. 


Sn den Fiskaljahren, 
endend den 30. Juni 


1891. 


V. Landbauerzeugniſſe. 


1892. 1893. 
Werth: Dollars. 
Balſam................... 6 351 2 221 5 023 
Kleie.................. 163788 146126 181162 
Flachs...................... 181386 112360 124082 
Flachsſamen ................ 350 — — 
Früchte, friſch, getrocknet, in 

B—uͤchſen, eingemacht ıc....... 1661260 1763292 3190014 
Gerſte ...................... 2929885 26183868 96 161 
Bohnen..................... 496507 412658 8566 840 
Buchweizen.................. — — 277 681 
Maid .................... 1803483 1340755 1527498 
Safer ...................... 156 846 2249982 2565-822 
Erbſen................... 2032625 3461459 2578635 
Noggen..................... 20 440 2178 761 226 881 
Weizen ..................... 4102 734 12056 882 10 162 016 
Anderes Getreide ............ 87108 877411 22 433 
Mehl aller Mrt.............. 1523761 2331336 2441 438 
Heu ........... ............ 559489 800533 1468 872 
Hanf ...................... 128 — 7330 
Hopfen ..................... 29 676 5345 48 869 
Malz ....................... 88 174 1450 1245 
Ahornjucker.............. 22 0% 61 410 60 161 
Nüfle ...................... b 43 28 
Klees, Grass und andere Säme 

reien .................... 368 342 476400 240 928 
Stroh ..................... 21106 14 328 26 056 
Tabakdlätter ....... ......... 39 636 39 963 71370 
Bäume, Sträucher und Pflanzen 4 537 5 372 12 440 
Gemilje in Büchſen oder eins 

gemacht .................. 18 600 1273 30 486 
Kartoffeln................... 16936714 295421 421958 
andere Begetabilien .......... 90 061 79707 117076 
Weinſtöcke ıc....... .......... 51 288 170 
andere Artikel............... 34 069 26 528 29101 

VL Znduftrteerzeugnifje. 
Schwefelfäure ............... — 312 — 
Miterbaugerätbe ..........0... 262620 403 957 462 503 
Bücher, Flugblätter, Karten ıc.. 87 182 89 888 89 984 
Ziegel ................. 858 2 766 24 626 
Knöpfe ............. ....... 37 526 27 898 11 241 
Kerzen...................... 397 13 38 
Wagen, einfhl. Karren, Laſt⸗ 

wagen ⁊c. ................. 34 260 73 921 63 608 
Holzkohle.................... 61 328 46 817 48 700 
Cement....... ......... ..... 2062 1580 1252 
Cinders............ ....... 5 884 5451 4118 
Thonwaaren. ................ 168 418 118 
Belleivungsartikel ...........- 69 583 64 625 58 680 
Seilerwaaren, Stride u. Schnüre 837 667 27 882 19 995 
Baummollenwaaren .....-....- 174 966 334 846 383314 
Baumwollenabfall............ 55 275 68 662 63191 
Drogen, Chemilalin und Me 

dikamente.............- ... 86 3 4 T7T615 122.086 
Sarbftoffe...... euere ..... 10 643 13 117 10 730 


In den Yistsljaheen, 
endend am 80. Juni 
1891. 1892. 1898. 
Werth: Dollars. 

Elektrotypen................. 6517 62 198 8925 
Scierlingstannenrinden: Ertreti 187176 167758 108085 
Exploſiv⸗ u. Zündfoffe aller Art 66 748 61 763 68 613 
Filzwaaren.................. 868 68 5 207 
Aunftdlinger....... .......... 5150 8673 7 706 
Pelze....................... 11773 17 542 9 327 
Glas und Blaßwaaren ....... 6 92 6 976 7549 
Schleiffteine ............ ..... 24 668 23 465 25 702 
Gips, gemablen.............. 1219 1872 29 451 
Hüte und Rüpen........ none 820 16580 1415 
Sausbaltungdgegenftände....... 1080456 1227998 1.367 046 
Bummimaaren ......... ..... 18 527 21 628 24 314 
Eifenöfen ................... 4 083 2575 353 
Gußwaaren ............... 28 894 7 658 10 735 
Roheiſen.................... 414 118 948 
Maſchinen ........... ....... 161 316 119 063 192 908 
NRähmafhinen ............... 29 712 23 982 21 568 
Eiſenabfälle................. 14 890 5 042 3 820 
Meſſerſchmiedewaaren 20. ...... 93840 106 722 102 405 
Stahl und Stahlwaaren ...... 62 548 71 867 73 873 
Zumwelterabfälle ...........--.- 17 963 13 601 17 179 
Tauwerk, altes, und Berg .... 81 975 25 890 36 034 
Lampen und Laternen ........ 1 383 4575 1353 
Leber (Sohl⸗ u. Dberleber, Stiefel 

u. Schuhe, Geſchirre, Sattler» 

waaren 26.) ......... ...... 956 586 1132927 1009070 
Kalk ....................... 153 266 124162 106 105 
Ale und Bier ............... 19 488 29 420 27 465 
Cognak..................... 16 915 2801 2 556 
Genever................... 3262 2212 1229 
Rum....................... 20 498 16 247 21 034 
Whiſsky..................... 46 786 90 241 140 834 
Wein .................... 10 990 7813 14 165 
andere Spirttuofen........... 740 835 3898 
Metalle, außer Eifen und Siahl 56 999 40 851 45 960 
Melaſſe..................... 70 944 70 048 69 674 
Orgeln ..................... 38958 842297 268 906 
Pianos..................... 67 641 68 873 45 049 
andere Mufilinftrumente ...... 3 283 1409 7249 
Deltuchen................... 118167 187086 336714 
Del, anbermeit wit aufgeführt 6 976 6 946 16 646 
Photographien............... 6 203 9 288 2603 
Graphit................. — — 196 
Lumpen ................. ... 38 495 42 295 39 200 
Segel ......nenonsonnnnnunen 215 1510 224 
Schiffe, ind Ausland verkauft UA 506747 363 916 
Seife ...................... 8970 3 006 6 063 
Stärke ........20scnunennene 18 691 21 244 5814 
Steine (Granit, Marmor, Baus 

feine 26.) ................. 20 942 10214 4.686 
Zucker aller Yıt ....... ...... 61 507 65546 855 688 
Buderfyrup ..... ......... ... 1700 87 21 
Theer............... ....... 3190606 26980 22 174 
Binnwaaren ................. 36 062 15 826 15 89 
Gigarren und Eigarretten non. 28 1 368 8 723 











Kanada. — Port au Prince. 


Sn den Fislaljahren, 
endend am 30. Juni 
1891. 1892. 1893. 

Dertb: Dollar. 
Tabakſtengel und Abfälle ..... 1522 9 777 12 995 
alle anderen Tabaklfabrilate.... 11 366 17 028 36 419 
2 11) ....... 99299 114658 117143 
(0) 177 WE 28 20 65 
Zapeten .................... 6 343 1.096 117 
Holzwaaren (leere Fäfler, Thüren, 

Fenſterrahmen u. Läden, Haus⸗ 

geräth, Schwefelhölzer und 

Schwefelholgipäne, Leiſten, 

Möbel, Eimer, Wannen, But⸗ 

terfähler u. andere SHofzgefäße, 

Spulen, Holzftoff x.) ....... 1071090 1147882 1329176 
Bollmwaaren ............... 67472 107446 51 689 
Andere Snduftrierzeugnifie. .. . 311 368 292758 496 00% 
Verſchiedene Urhtlel ....... ...  Rı369 465068 899 827 


Port an Prince. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Der Handeldverkehr des Jahres 1893 iſt im Vergleich zu dem 
des Vorjahres kein günſtiger zu nennen. Zwar find Geſchäfts⸗ 
ſtockungen und Zahlungseinſtellungen nicht zu verzeichnen geweſen, 
bod gingen bie VBerlaufsgeichäfte in den Magazinen matt und flaw 
und aud der Trattenverlehr mar von keinem bejonderen Belang. 

Allgemeine Enttäufchung berrichte über die Kaffeeernte 1893/94, 
welde mit dem 1. Oktober 1898 ihren Anfang nahm. Dan batte 
fih zur Zeit der Blüthe und noch kurz nor Beginn ber Ernte ein 
günſtiges Ergebniß verſprochen, die Ernte ftellte ſich aber in jeber 
Beziehung als eine höchſt mitielmäßige Heraus. Das Wenige, mad 
bis Ende Mai 1894 in Heinen Duantitäten geliefert wurbe, beträgt 
vieleicht 50000 Sad, und wird dad Ergebniß der geſammten Ernte 
60 Mill. Pfund nicht Überfteigen. Dieſer ungünftige Ausfall ift dem 
ftarten unregelmäßig eingetretenen Regen zugufchreiben. Die Preiie 
ſchwankten zwiſchen 141/s und 181/s Cents bei einer durchſchnittlichen 
Trattenprämie von 15 pCt. zwilhen Gourdes und Amerikaniſchen 
Dolars. In Europa wieſen die Breiönotirungen anfangs der Ernte 
98 bis 106 Franken für 50 kg nad, fielen dann um einige Prozent 
und haben Ende Mai 1894 annähernd ihre alte Höhe wieber bes 
hauptet. Größere Preisſchwankungen bradten die Guropäilchen 
Märkte nicht, was dem Haitianiſchen Handel zu Gute gelommen if. 

In Port au Brince hat daB Kaffeegeihäft in Deutichen Hüuſern 
zugenommen und dem Sranzöflihen Antheil gegenüber mehr Boden 
gewonnen. 

Hamburg, als Hauptmarkt für milde Kaffees, bat in biejem 
Sabre mehr Haiti⸗Kaffees bezogen ald im früheren, ba bie Dualität 
ber Bohne durchweg jehr gut war. 


Einfuhr. 

In Zolge ber fehlechten Kaffeeeruie bat ſich das Cinfuhrgeſchaft 
nicht günfig entwideln können. Die Einfuhr if in Folge befien 
hinter der bed Vorjahres bebeutenb zurüdgeblieben. Nach der 
Statiſtit der Zoliftele von Port au Prince find auf Dampf- und 


I) Wegen des Borjabred |. Hand. Arc. 1893 IL. S. 222. 


401 


Segeliiiffen im Jahre 18% 36092 Tonnen eingeführt worden 
gegen 82327 Tonnen im Borjahre. Die Einfuhr mittel ber 
Dampficifie der Hamburg Ameritaniichen Packetfahrt⸗Aktiengeſellſchaft 
hat ſich dem Vorjahre gegenüber ungefähr auf derſelben Höhe ge⸗ 
halten (7457 gegen 7662 Tonnen). 45 Dampfiiffe der Britiſchen 
Atlaa⸗Linie brachten im Jahre 1898 nur 8935 Tonnen, während bie 
Zollfiatiftit des Borjahres angiebt, das auf 56 Dampficiffen dieſer 
Sinie 57680 Kommen eingeführt feien. 24 Dampfihiffe bes Fran: 
zöſiſchen Gompagnie Trandatlantique braten im Jahre 18% 
3139 Tonnen, gegen 4200 Tonnen im Borjabre, und bie Nieder: 
lönbiigen Poſtdampfſchiffe 66411 Tonnen gegen 5840 Tonnen im 
Vorjahre. 

35 die Einfuhrartikel anlangt, ſo ſind dieſe im großen Ganzen 
dieſelben geblieben. Der Werth derſelben laßt ſich mangels einer 
zuverläſſigen Statiſtik auch nicht annähernd beflimmen. 

In letzter Zeit werden hier und da eiſerne Wohnhãäuſer und 
Magazine errichtet, welche aus Frankreich und Belgien bezogen 
werden. Deutſche Firmen find biſher an ber Lieferung von bers 
gleichen Materialien nicht betheiligt geweien, doch dürfte für bie 
Deutiche Induſtrie in dieſem Artikel ein neue Mbiatgebiet fich in 
Haiti erringen laffen. 


Ausfuhr. 
Nach einer Aufftellung der Banque Nationale von Haiti murben 


ausgeführt in der Beit vom: 
1. Dtober 1892 1. Ditober 1891 


bis bis 
30. Septbr. 1893. 30. Septbr. 18%. 
Pfund. Pfund. 
Kaffee.......... 70 829 779 67 881 8% 
Kakao ............... 3 083 218 4 064 378 
Blauholz ............. 128 810 600 114 542 697 
Baummolle..........- 1 176 702 1 813 446 
Fuß. Buß. 
MNahagoniboll........- 8425 25496 
Pfund. 
Schildpatt........ 617 1 2701/9 
Gelbholz ............. 1440 3 000 
Minbshäuis............ 98 598 154 997 
Suayalharz..........- 208 6502 157 800 
Kupfer............. 2788 3 892 
Zucker.............. 60 083 40 094 
Gallonen. Gallonen. 
Rum .............. 1384 1071 
Honig................ 2176 6 000 
Pfund. d. 
Qrangeſchalen ......... 188 615 221 889 
Badete. Packete. 
Biegenfele .........-. j 130 2 208 
Rollen. Rollen. 
Gegerbied Leber........ 4 15 
Pfund. Bfund. 
Baummollenfamen ..... 2040 — 
Wachs .............. 1448 1322 
Guayakholz ........... — 21 600 


Rad) vorftehenver Weberficht find in dem Zeitraum vom 1. Oktober 
1892 bis zum 80. September 1893 an Kaffee 70829779 Pfund 
gegen 678831893 Pfund des Vorjahres außgeführt worden, an 
Kakao 3083218 Pfund gegen 4054378 Pfund, an Blauholz 


402 


128 810 600° Pfunb gegen 114542697 Pfund, an Baumwolle 
1176 702 Pfund gegen 1813446 Pfund, an Mahagoniholz 3425 Fuß 
gegen 25496 Fuß, außerdem unbedeutende Duantitäten anderer 
Hölzer, ferner Gummi, Häute, Leder, Zuder,’ Honig, Rum, Dranges 
Ihalen, Wade. 

Unter Bugrumbelegung ber Durchſchnitispreiſe der betreffenden 
Produkte beläuft fi der Werth der Gefammtausfuhr aus Haiti in 
dem oben angegebenen Zeitraum auf etwa 60 bis 601/: Mil. Marl. 


Schiffsverkehr. 


Im Ganzen baden im Jahre 1898 den Hafen von Port au 
Prince angelaufen 200 Dampffchiffe und 81 Segelfchiffe mit einem 





Port au Prince. — Rio de Janeiro. 


Gefammtraumgehalt von 296 986 Reg.-Tonnen gegen 200 Dampf: 
ſchiffe und 82 Segelſchiffe des Vorjahres mit einem Geſammtraum⸗ 
gehalt von 316 911 Reg.⸗Tonnen. Daran ift Deutihland beteiligt 
mit 45 Dampfiiffen mit einem Gefammtraumgehalt von 73386 
Reg.⸗Tonnen gegen 45 Dampfſchiffe und 1 Segelſchiff des Vorjahres 
mit einem Gefammtraumgebalt von 90904 NReg.-Tonnen. Auf 
Deutfhen Schiffen wurden angeführt 2245 Tonnen gegen 2488 
Tonnen des Borjahres und zwar 2235 Tonnen Kaffee und 10 Tonnen 
Baumwolle. 

Der Antheil der einzelnen Nationen an ber Schiffäbemegung 
im Hafen von Port au Prince während des Jahres 1893 war 
folgenber: 








Dampfihtiffe. Segelſchiffe. 
Rationalität Eingang. Ausgang. Eingang. u Ausgang. 
" Ans | Reg» |Ladung.| Ans| NReg.- | Ladung. | An⸗ Reg» | Lapımg.| Ans| Reg. | Labung. 
2 Tonnen. Tonnen.zahl. Tonnen. Tonnen. zabl.| Tonnen. | Tonnen. | gabl.| Tonnen. | Tonnen. 





Großbritannien. ......2200000... 45 | 57201 | 8986 | 45 
8 dere inigte Staaten)..... — — — — 
eutſchland ................... 73386 | 7457 I 45 
Deflerreihslingam .............. — — — — 
nien ....................... 36 | 31846 — 36 
ih 2 a En 21 2 
Satin. IZIIZEIE || = 1 |< 
12 111 2: | > ı BER 8 1069 540 3 
Rußland .................... 12 | 6909 274 | 12 


Rio de Janeiro, 
Handelöbericht für das Jahr 1893.') 


Die wirthſchaftlichen Berhältniffe Brafiliend find im Jahre 1893, 
bejonders in Folge der traurigen politifchen Lage und ber inneren 
Wirren, gegen das Vorjahr noch bebeutend verfchlechtert. 

Denn in ber erſten Hälfte bes Jahres einige Anzeichen vors 
lagen, welche — wie z. B. bie fortichreitenbe Liquidirung ober Kapitals 
verringerung ber aus der Gründunggzeit ftammenben unfoliden 
Unternehmungen — als ber allmähliden Gefundung bee wirth⸗ 
ſchaftlichen Verhältnifſe einigermaßen günftig gedeutet werden Tonnten, 
jo find alle Hoffnungen auf baldige und gründliche Befferung und 
auf dauernde Hebung der Volkswirthſchaft durch die fpäteren 
poltiigen Greigniffe, wenigſtens vorläufig, wieber in Frage geftellt 
worden. 

Auf finanziellem Gebiet ift beſonders die vom Kongreß nach⸗ 
träglih ertheilte Genehmigung zu der Fufion der Hauptbanken 
Banco da Republica dos Estados Unidos do Brazil und Banco 
do Brazil unter dem Ramen Banco da Republica do Brazil zu 
erwähnen. 

Wie von erfahrenen Kennern der Brafilianifchen Finanzen von 
vornherein prophezeit wurbe, bat diefe Bereinigung biöher weder 
eine günftige Wirkung gehabt, noch dürfte ſolche von der Zukunft zu 
erwarten fein. 

Ueber bie in der Finanzreform vorgejehene Zurückziehung von 
100 000 Konto bed Staatspapiergeldes im Laufe eines Jahres 


1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 IT. ©. 156. 











57 201 152 | 26 | 669% | 5600 | 26 | 6699 
— — 43 | 10362 | 6566 | 48 | 10862 | 610 
73356 | 2245 | — — — — — _ 
— — 1 310 475 1 310 _ 
31 846 — — — — — — — 
52400 | 2529 8) 3471 | 3470 8| 341) 100 
51 950 528 | — — — — — —_ 
— — 1 % 475 1 90 — 
1069 — — — — — — — 
6%9 — 2 808 260 2 88 — 


(davon 50 000 Kontos bis Ende April) nur belannt geworben, 
daß bis Juni nicht mehr als 5827 Ko eingezogen waren. 

Die in dem neuen Bankgeſetz vom 23. September einbegriffene 
und der neuen Bank übertragene Emiſſton von 100000 Kontos 
Bonus, welde 4 pCt. Zinfen tragen und nur zur Unterflüßung der 
nationalen Induftrie verwendet werben follen, bat auch Teinen Erfolg 
aufzumelfen. Die neuen Werthtitel find im Verkehr Auf vielfache 
Hinderniſſe geftoßen, welche ihre Cirkulationsfähigkeit erſchwerten 
Sm Ganzen wurden, ſoweit bekannt, bis Ende Dezember 189 
36 514 Kontos Bonus ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt in Scheinen 
von 100 Milréis bis 1 Konto (1000 Milreiß). 

Ein befieres Bild zeigt bie Finanzlage einer größeren Zahl ber 
Einzelſtaaten, die nach ben vorliegenden Beröffentlijungen nicht nur 
mitt der Abzahlung von Schulden begannen, fonbern zum Theil 
Ueberichüffe erzielten. 

In wirthſchaftlicher Beziehung beftanden die in ben letzten 
Jahren bervorgetretenen Schwierigleiten weiter. 

Die Berkehrsverhältnifſe mit dem Innern ließen noch fehr viel 
zu wünschen übrig. 

Der Mangel an Arbeitsträften trat faft überall hervor. Die 
Einwanderung war gering; aus ben Hauptlänbern Europas wurde 
fie jogar der Choleragefahr wegen von der Brafilianifchen Regierung 
verboten. Die von ben Regierungen verſchiedener Einzelſtaaten, wie 
Sao Baulo, Minas Gerard, Eſpirito Santo, wegen felbitändiger 
Uebernahme des Sinwanderungsweien? gefakten Beſchlüfſe blieben 
im Weſentlichen unausgefübrt. 

Im Dezember traf bier mit einem Deutihen Dampfer die erfte 
Sendung Chineſiſcher Arbeiter in der Stärke von 475 Köpfen em, 











Rio de Janeiro. 403 


welche von ber Geſellſchaft Metropolitana“ in Folge eines mit dem 
Stante Rio de Zaneiro abgefhlofjenen Vertrages eingeführt waren 
und auf den bortigen Kaffeepflanzungen Verwendung finden. Bis 
jest verlautet über dieſen erften Verfuch nur, daB die Ehinefen für 
die hiefigen ländlichen Arbeiten ſich eigneten. 

Ein weiterer erheblicher Rüdgang des allgemeinen Wohlftandes 
trat in vielen Anzeichen deutlich zu Tage. 

Die Theuerung ber Lebensbedürfniſſe bat in Brafilien im Iekten 
Sabre wiederum zugenommen. Es liegt auf der Hand, daß die kriegeriſchen 
Greigniffe, welche für große Landflähen in den SüAdſtaaten bie 
reguläre Produktion hemmten oder zum Stoden bradten, fowie bie 
Erihwerungen der Schifffahrt und des Haſenverkehrs in Rio de 
Janeiro nicht ohne ſchaͤdliche Wirkung bleiben konnten. 


Mebielturs. 


Der Kurs bewegte fih in engeren Grenzen, ftanb aber im 
Durchſchnitt tiefer als im Jahre 1892. Die monatligen und täglichen 
Schwankungen waren fehr bebeutend unb für den Handel ſchädlich. 
Die aus einer Bergleihung der Bewegung bes Kurſes auf London 
und Hamburg fett 1856 hervorgeht, find in biefem Beitraum bie 
beiben legten Jahre die ſchlechteſten für Brafilien geweſen. 

Der Kur eröffnete im Sanuar 18988 mit 18/s Pence für 
1 Nilrets oder 868 Réis für 1 Mark. 

Die äuferfien Schwankungen ber offiziellen Bankltaren waren 
188: | 
von Januar bis März 125/15 bis 135/5 Bee. für 1 Milreis 

ober 9556 biß 863 Rois für 1 Marl, 
von April bis Juni 108/4 bis 13 Bee. für 1 Milreis 
oder 1148 bis 906 Réis für 1 Mark, 

von Juli bis September 101/s bis 123/16 Pce. für 1 Milreis 

ober 1162 biß 965 Réis für 1 Mart, 
von Ditober bis Dezember 10/5 bis 108fıs Pee. fiir 1 Milrsis 
oder 1162 bis 1088 Reis für 1 Marl. 

Die Ende Auguſt entſtehende Hoffnung auf Beflerung und Bes 
feftigung des Kurſes wurbe burd die polttiichen Ereignifle im Ans 
fang September völlig zerfört. Der Kurs iſt feitbem allmählich 
gewihen unb Hat ſich im Beginn bes Jahres 1894 noch welter 
abgeſchwächt. 

Für die am Handel mit Brafilien hauptſächlich betheiligten 
Länder ſchwankte der Kurs im Jahre 1893 folgendermaßen: 


Großhritannien....... 101/85 bi8 185/8 Bee. für 1 Milxeis, 
Frantreid ........... 699 bi8 942 Rois für 1 Franken, 
Deutfhland.......... 868 „ 162 „ „ 1BMarl, 

Verein. St. v. Amerika. 8000 „ 600 „ „ 1 Dolar, 
Italien............. 69 „KH „ „ 18a, 
Portugal... ......... 2%0 450 „ 100 Bortug. Rois. 


Privatwechſel ſchwankten im "Jahre 1893 
auf London... von 109/15 bis 133/4 Pee. für 1 Milrsis, 
„ Paris .... „ 693 bis 985 Reid „ 1 Srantn, 
„ Samburg. „ 866 „ 1156 „ „ 1 Mark. 
Der Jahresdurchſchnitt der Wechfellurfe der Banlen auf London 
im legten unb den vier voraudgegangenen Sabren war folgender: 
1893. 1892. 1891. 1890. 1889. 
11,56 11,94 16,33 23%); 278/5 Bee. für 1 Milrsis. 
Der Jahresdurchſchnitt des Kurſes von 11,56 Pee. tft etwa 
glei 1020 Reis fir 1 Marl in Deuticher Währung. 
Die Preisihwankungen bed Pfund Sterling waren: 


1891 .............. 1190 bis 21200 Reis 
}}:} 7 15400 „ 28680 „” 
18983 .............. 17760, 2340 „ 


Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 


Das Golbagio ftieg von 113 auf 166 p&t. und betrug im 
Durchſchnitt 184 pCt. 

Der Diskont war 61/, bis 9 pet. 

Nach dem letzten, dem Kongreß im Mai 1898 vorgelegten Bericht 
des Finanzminifterd beitrug damald die aktive Schuld Brafiliens 
im Ganzen 283 612 :484 345 Reis, die paſſive Schuld 922 158: 
436 000 Réis, die Summe bed am 31. Dezember 1891 cirkulirenden 
Staatspapiergelbes belief ſich außerdem auf 216 111: 964000 Rois. 


Ausmwärtiger Bandel. 

Die gefammten Bolleinnahmen einfchließlih ber Depofiten 
Schiffsabgaben, Stempel u. |. m. in Rio de Janeiro betrugen nad 
dem Diario Official im Sabre 1893: 102 730 574 880 Rois gegen 
91 390 665 515 Réois im Jahre 189. 


Diele Summen entſprechen zum Durchſchnittskurs von 11,56 Pce. 


für 1893 und 11,94 Pce. für 1892 den Gegenwerthen von 
100 716 249,88 Mark und 92 318 808,55 Mark in Deuticher Währung. 

Sm den SZolleinnahmen für 1893 iſt u. A. ein für zahlreiche 
Artilel eingeführter Aufſchlag von 30 pPCt. enthalten. 


Produktion und Ausfuhr. 

Die landwirthſchaftliche Produktion der Mittelftanten Brafiliens 
beihräntt fich faſt ausſchließlich auf die Kaffeelultur. Kaffee ift nicht 
nur für die Ausfuhr der wirthſchaftlich faft allein in Betracht kom⸗ 
menbe Artikel, fondern die Einfuhr der nothwendigſten Rabrungss 
mittel bat fogar feit Jahren einen ftetig wachſenden Umfang ans 
genommen und beitrug nah den letzten für dad Jahr 1890 
vorliegenden amtlichen ftatiftifhen Nachweiſen fogar etwa 30 pGt. 
der Einfuhr in Rio be Janeiro. 

Das diefe Thatſache für ein Land, das wie Brafilien wegen 
der außerorbentlihen Ausdehnung feiner Bobenfläde und ber im 
Verhältniß bierzu ſehr geringen Bevöllerung, wegen Mangel an 
Kapital, Kredit und Arbeitäträften und andererjeit$ Der reihen Er⸗ 
teagsfähigfeit des Bodens vorzugſsweiſe auf Bodenkultur und land⸗ 
wirthichaftlichen Betrieb angewieſen ift und für abfehbare Zeiten 
bleiben wird, einen ſchweren Rißſtand bebeutet, bedarf kaum ber 
näheren Ausführung. 

Wie die Verhältnifſe fich geftaltet haben, hängt die wirthſchaft⸗ 
liche Lage Brafiliend zum größten Theil von dem vielen Zufällig» 
feiten unterworfenen Ausfall der Kaffeeernte und ben Preifen biejes 
Produkts auf dem Weltmarkte ab, und ber Slaffee bezahlt fogar die 
Einfuhr der für die Ernährung der Bevöllerung nothwendigen Leben» 
mittel, welde — ohne Schädigung der Kaffeeproduftion, für die 
3. B. in den Staaten Sao Paulo und Minad Geraes [ehr bedeutende 
und von menſchlicher Kultur nicht berübrte Landflähen zur Ber 
fügung ftehen — zum großen Theil in Brafilin, auch in der 
fogenannten Kaffeegone, erzeugt werden könnten. In überzeugender 
Meife wird von einem Theil der biefigen Preffe darauf hingewieſen, 
daB fowohl der Anbau von Gerealien aller Art, als die Erzeugung 
des für die Bollsnahrung nöthigen Viehſtandes vielfach ein gleiches 
oder befferes finanzielles Reſultat ergeben würde als ber jetzt ein- 
feitig, und zwar theilmeife auch auf meniger geeignetem Boden be⸗ 
triebene Kartoffelbau. Es wird behauptet, daß trotz der hoben 
Kaffeepreife beiipieläweife in Sao Baulo an vielen Drten der Anbau 
bes Zuckerrohrs (zur Branntweinergeugung) und von Gerealien befieren 
Gewinn abmwirft als der Kaffee. 

Der Ausfall der Kaffeeernte in der Rios und Sao Paulo-Bone 
entipricht anfcheinend annähernd den im vorigen Jahre aufgeftellten 
Schätungen!) und blieb aljo hinter dem Ergebniß ber Borjahre 


1) Sand. Arch. 1898 II ©. 157. 
65 


404 


ziemlich weit zurüd, Die Schätzungskammiſſion in Rio de Janeiro 
hebt in einem Bericht vom 7. März 1893 als flörende Momente Die 
lange ververbliche Trodenbeit im Januar 1893, die Spürlichleit der 
Arbeitöträfte und hie Dißgiplinlofigkeit der geringen Zahl der zur 
Verfügung ſtehenden Arbeiter ſowie bie große Erhöhung der zu 
zahlenden Löhne und ben Mangel: an genügenbeu Verbeſſerungen 
bed Kaffeetransportes aus dem Innern hervor. Zeitweilig beſtanden 
in. Folge der politiſchen Zuſtände feit Anfang September Schwierig⸗ 
feiten in der Zufuhr des Kaffees durch die Küftenfahrt, auch bie 
Eingänge mit der Centralbahn waren aus dieſem Grunde geringer. 
Ebenſo beſtanden zeitweilig Schwierigkeiten für die Berihiffung des 
Kaffee im Hafen, wenngleich der Ausfuhrhandel unter ben politifchen 
Wirren weniger zu leiden Hatte ala der Einfuhrhandel. 

Die über die Kaffeeausfuhr von Rio de Janeiro im Jahre 1893 
veröffentfichten Angaben. ſtimmen nicht völlig überein Der am 
1. Januar 1895 vorhandene Beftanb wirb vom Jornal do Commereio 
auf 222000 Säcke, der Vorrath im Lande auf 1800 000 Säde an⸗ 
gegeben. Nach einer auverläffigen Zujammmenftellung .. kbeirug die 
Ausfuhr von Rio⸗Kaffee in- Säcken zu 60 kg: J 

Vom 1. Januar bis 31. Dezember: 








.1892, | 1898 








den Verein. Staaten!‘ 


von Amerikx .. .i1 797 
dem Kanal und . 

Großbritannien .| 248 007 55559] 67587 
Hamburg u. Bremen 169 415 180 756 
Antwerpen und | 

Rotterdam ..... 51617] 3241 47101] 24 732 
Havre u. Borbenugl 64859] 61482 77 4301 56211 
der Oſtſee und | 

Nordeuropa ....| 19869 — 
dem Mittelmeer... 263 887 249 523 
dem gar, Laplata 

d. Weſtkaſte..I88 660 120 3451 134 154 

anderen Küften« Ä 

plägen ........ — — 106 6131 1158551 100 671 


zulammen.. b 143 J 674 meh 186 sl 381 zo 438 154 


m dem letzten Jahre alſo nicht unerheblich weniger als in den vor⸗ 
hergehenden 4 Jahren. 
Die täglichen Zufuhren betrugen in So vom ' 
1. Zanuar bis 30. Juni 1898 durchſchnittlich 6912 Säle zu &0 kg, 
1. Juli bis 81. Degember 1893 n MM „» vun 
oder im Jahresdurchſchnitt täglich 697° ,» vun 
während die durchſchnittlichen täglien Bufuhren betragen haben in 
den Erntejahren: 


1888/89 ....2....... Säde zu 60 kg 11455 
1889/90 ..:......... "„ nn n 652 
1800/91 ............ "nn. 66183 
1801/92 ............ > nn nm 10161. 
1892/88 ............ 8162 


Der am 1. Januar 1894 verbliebene Beftartb der Ernte von 
1893/94 wird auf 1234000 Säde, anderweitig jedoch auf 1 200 000 
bis 1600000 Sãcke deihäkt. 


In Beireff der Kaffeeaußfuhr über Rio ift zu bemerken, daß in 
Folge verbeflerter und neu Bergeftellter Berbindungen, ſowie in 
Folge relativ ſtärkerer Zunahme der Kaffeeproduftion in Säo Paulo 
ein Theil des in biefem Staate erzeugten, früher in Rio verſchifften 
Kaffees jetzt über Santos zur See gebt, und daß ſeit einigen Jahren 
auch ein Theil des in dem Staat Efpirito Santo produzirien Kaffees, 


Rio de Janeiro 


welcher fruͤher augſchließlich üben Rio ging, son Bicioria Pirelt ins 
Ausland verſendet murbe. 

Die Auzfubr.. von Kaffee, des bauptyrodoien des Staates 
Eſpirita Santo, betrug: 


im Jahre Güde, am offiziellen Werth ı von: 
Bde. 205950 . 5720149 Milseis 
1 27212: 8617 „ 

4891... ..... 301 884 103113%6 . „ 
18892............ 27819 - 15627298 „ 


, Bon der Ausfuhr Des Jahres 1892 wurden 14 904 Säde birelt 
nach fremden Häfen eingefchifi, Sicher zwei Dritiel der Probuttion 
entfalten auf den Süben bei Stante,. Meber die Produktion bei 
Jahres 1893 Liegen noch Teine Vachrichten ner. . 

Die Kaffeeausfuhr 
1) Bon Rio de Janeiro hat beirggen in ben legten 20 Jahren 


(in Eäden zu 60 kg) 
im Durchſchnitt während der Yabre 


nach 1874,98. 1874/88 ° 1884/98. 
den Berein. Staaten v. Amerika 1977 614 11MIN 2050 322 
dent Stanal, Großbritannien, Ham⸗ a 

bung, Bremen, Antwerpen, Oft: ee BE 
fee und Morbeuropn ...:..... ° 574821 07839 : 478 804 
Havre, Berbeaug und dem ı a u. 
Mittelmeer............... 433508 68807 688 :409452 
dem ſtap, Rn: Plata und Wehe * 
küſte ..................... 122566 109100 13681 
zufammen ... 8158088 3247029 3068 109 


2) Bon Santos in ven iehten 8 Jahren 













dem Kanal u. Geopörkaunien 29 341 
Hamburg und Bremen.. 

Havre und Borbeaur .. un 
Arttwerpen und den Riebers 


dem Kanal und Groß⸗ 





Britannien „000-000... 59 337] 51963] 113693] 48236 
Hamburg und Bremen..... 502 394] 824 6701 914961] 870 860 
Havre und Borbeaur...... 394 3967 511 7661 854 197] 539 441 
Antwerpen und. ben Nieder⸗ er oo 

Landen ................384 2601 499 3061 666 6461 463 918 
Lifſſabon ................. — 1. — 
Diittelmeer ............... 150 1461 366 023 


den Verein. Staaten von 
Amerika ............... 


820 659| 805 883 
Rio und anderen Käftenpl.. 


1257 17 








Nis de Janeiro. 


Die Schäfungen der Nafſecernte für das Jahr 1894/96 ſchwanken 
noch. Die Shätungstommiffion beftätigt in ber letzteti entfdheibenben 
Ablhägung für die RiosZone, daß mutbmaßlih nur auf 8 000 000 
Säde erportfähigen Kaffee zu rechnen ift. 

Die in Säo Paulo zu erwartende Ernte wirb bi zu etwa 
4.000 000 Säden weranihlagt; die Ausfuhren über Rio und Santos 
zum Gefammtibetrnge om wa 7000060 Säden würden einen 
Ausfuhrwerth von etwa 25 bis 30 Millionen Pfund Sterling in 
runder Summe repräjentiten. 

Bon der auf etwa 11 bis 12 Millionen Säde Kaffee geſchätzten 
geſammten Laffeeprodultion der Welt entfallen alfo, unter Hinm⸗ 
rechnung der Ausfuhr aus den nörblicher Staaten, (aiıma veichlich 
500 000 Säde), nahezu zwei Drittel auf Brafilien. 

Die Kaffeepreife waren im Sabre 1893 ſtarken Schwankungen 
unterworfen, und es mwurben niemals fo hohe Preiſe gezahlt ala im 
vergangenen Jahre. MObgleich nicht wölfig zufriedenftellenn, Lich dad 
Kaffeegeſchäft doch Nugen. Störenb wirkten die Hauffeipefulationen 
in Europa tm April und Mai und die in den Vereinigten Gtanten 
von Amerika im Auguft besvorgetreienen finanziellen Schwierigkeiten. 

Nach den für die Preißteftfegung maßgebenden Typen fue News 
Hort ſchwankten die Preiſe folgendermaßen: 

189. 


1892. 

Rei. Rois. 
Typus 6..... 17500 bis 28700 13400 bis 19 400 
» Terre 16600 „ 22800 .124600 „ 13000 
8..... 16000 „ 22100 11600 „ 17200 
9..... 15600 „ 21400 11200 „ 16400 


Bezũglich anderer Brafilianifcher Erzeugniſſe, welche für den Markt 
von Rio de Janeiro Bedeutung haben, ift Folgendes zu erwähnen. 

Seit einer Reihe von Jahren find beſonders in den Etaaten 
Rio de Janeiro, Minad Geraed und im Norden des Stanted Sao 
Paulo zahlreiche und zum Theik mit günftigem Erfolge arbeitende 
Webereien entftanden, welche Brafilianiiches Rohmaterial verarbeiten. 
Die für dieſen Zweck ten Jahre 1898 nad) Rio de Janeiro aus dem 
nördlichen: Brafilien eingeführte ungetponnene Baummolle be⸗ 
trug 95 770 Ballen. Des im Auguft gefunkene Preis fies im 
September in Zuſammenhang mit dem im Folge ver poltiifchen 
Zuftände eingetretenen Aurörädgang von 7 bie 10 Milroͤis. Das 
Jahr ſchloß ohne Borräthe in der erſten Hand. 

Zuderbranntwein. Es gingen in Rio be Janeiro ein: 
24249 Pipen, 355 Fäfſer, 75 Flaſchen, gegen 22.069 Pipen im 
Vorjahre. Die Bewegung bes Marktes war folgende: 


Bortath am 1. IZanvar....... 950 Vipen, 
Eingang.................... 24323 Oo 5 
zufammen 25 273 Pipen, 
Konfum........ ............. 24128 „ 
Beitand am Bi. Degember..... 1150 Bipen. 
Zucker. & gingen ein: 
von Pernamburo ..... 456 608 Säüde (60 kg), 
„Maceio ......... 106019 „ 
„ Aracaju und Bahia 261085 „ 
„Campos......... 101991 „ 
zufammen... 9236563 Säcke. 
83 wurben verkauft... 887093 „ 
Mit der Centralbahn wurden eingeführt: 
kg kg 
Häute ............ 1841634 Käfe......... 2466 135 
Bohnen ............ 63 860 Holzkohlen .... 17349694 
Tabak ............ 2288 TE Speck ....... 2.905 182 
Mais............. 5 620 


405 


Die ganze Ausfuhr Brafiliend nach dem Auslative wird gegen 
wärtig auf jährlih 35 bis AO Millionen Pfund Sterling angenommen 
werden Können. Genaue Nachweife fehlen jedoch. 


Einfuhr. 

Wegen Schaffung einer zuverläffigen, amtlichen Statiſtik iſt nicht 
nur noch immer nichts Wirkſames geſchehen, ſondern auch Die Jahres⸗ 
Überſichten und fonftigen wirthſchaftlichen Mitteilungen, melde bie 
größeren Zeitungen zu bringen pflegen, find von Jahr zu Jahr 
dürftigee und unvolllommener geworden, jo daßß die Möglichkeit 
fehtt, ein einigermaßen überfichtliches Bild der Eimfuhr'zu geben. 

Im Jahre 1898. hat ein reguläred Einfuhrgeſchüft nur 63 zum 
Beginn des Flottenaufſtandes im Anfang September beſtanden. 
Soweit verlautet, war bis dahin das Einfuhrgeſchäft, wenn es auch 
hinter den großen Umſtzen und Gewinnen des Vorjahres zurückblieb, 
im Ganzen doch recht befriedigend. Es fcheint, daß die Einfuhr fich 
hauptſuchlich auf Artilel des unmittelbaren Lebensbedarfes beichräntte, 
und dab fowohl der Bezug von Luxuswaaren aller Art, ald von 
Maſchinen, Eifenwaaren und fonftigen ber Förbesung ber wirthſchaft⸗ 
lien Lage des Landes dienenden Artikeln hinter der Einfuhr der 
Sabre 1890 und 1891 und jelbft 1892 ziemlich weit zurückblieb. 

Seit Anfang September wurden die Berbältnifie Fehr zum Nach⸗ 
theil verändert. Bei der Unſicherheit der politiihen Buftände er» 
folgten weder die fonft üblichen Weftellangen, noch gingen die Zah⸗ 
lungen aus bem Innern u. |. w. tegelmäßig ein, und erft das Ende 
des Jahres brachte in Diefer Beziehung eine lobchte Veſſerung. 

In Folge der Für Rio de Zaneiro feit dem Ausbruch des Aufs 
ftandes beſtehenden fortgefehten Beunruhigung, fowie ‚in Folge der 
böänftgen Beichiehungen der exponirt gelegenen Hauptzollgebäude durch 
bie Infurgenten, welche ben Bollabfertigungsbienft in empfindlicher 
Weiſe Rörten, ferner in Folge der wegen des Löſchens und Rabens 
der Waaren befiehenden Schwierigkeiten und Unficherheiten u. |. w. 
mar die Einfuhr weientlich urfchwert. 

Aus den von hieſigen Zoitungen veröffentliähten fehr lückenhaften 
Ditttheilungen zweifelhafter Zuverläſſigkeit über die Einfuhr im 
Sabre 1893 ift Folgendes mitzutheilen. 


Einfuhr. 
Artikel. 1892. 1898. 

Mehl................. Fäfſer 442 438 541 749 

Davon: 

aus den Verein. Stanten 

von Amerila......... n 390 608 419 028 

„Trieſt........... n 4680 8.085 

vom La Plata ....... n . 41165 119 686 
Pitch⸗Pine.......... Fuß 17388843 26.439 19% 
ÜhitesPBine............ n 5602161 8885470 
Spruce Bine .......... „ 2215449 2589 322 
Schwediſches Holj...... „ 13184 88 126 
Petroleum ............ Kiften 632 735 400 199 
Wachs ........,... ... Faſſer 24 331 12 347 
Speck ................ Kolli 40 681 60 795 
Reis............... Säde 1068434 1221228 
Stolfild ............. Koli 90 01 140 154 
davon: 

aus Canada ........ Bütten 61 734 . 73869 

aus Norwegen ...... Kiften 29 167 66 285 
Steinkohlen ........... Tonnen 454 613 466 616 
davon: 

aus Großbritannien .. n 446 722 459 108 

Rorbamerifa..... .. „ 4.068 5.253 





Urtilel. 1892. 1893. 
Cement ............... Fuͤſſer 130 344 125 107 
Heu .................. Ballen 387 005 246 847 
Kleie ................ Säcke 23 787 16 338 
Mais................. n 142 488 623 417 
Rein: 
aus Bordeauzr ....... halb. Pipen 4287 4277 
dedgl. in Flafhen.... Kiften 19 909 12446 
aus Borto .......... Pipen 27 374 33 279 
besgl. in Flaiden.... Kiften 221 977 261 141 
aus Liflaben ........ Bipen 28 738 20 819 
deögl. in Slaichen.... Kiften 27 185 17544 
Sttalienifhe Weine.... halb. Pipen 6521 6497 
desgl. in Flafhen..... Kiften 9 667 7 686 
Dörrfleiih ............ kg 56 1296570 51 860 060 
davon: 
aus Argentinien ..... n 3 21 626 470 
„ Uruguay ....... ? 26 406 410 
„ Rio Grande do 
Sul .............. n ? 3827 180 
Sal: 
Brafiltaniihes ....... Liter 44 912086 42 666 350 
n — 70 600 
Fremdes ............ Zomnen L 600 
Zündbölger........-... Kiften 24 036 4 928 
davon aus Deutihland ? 4 361 
Bier ................. 59 243 54 001 
Thee................. kg 170 960 106 148 
Genever .............. Kiften 27 874 28 906 
— Teigwaaren. 52 040 38 964 
.. ............. „ 48 945 67 461 
5 288 5 256 
bald. Bipen 1% 1041 
Fett — Qu artolen 5 288 7 308 
Fäfler 2961 157 
Baummolle............ Ballen 77 271 71112 
Wolle ................ „ 10 798 11215 
Leinen................ n 1287 961 
Seide ................ " 339 279 


Betheiligung der einzelnen Länder am Außenhandel 
Brafiliens. 


Bei dem bereitd erwähnten Mangel einer verläßlicen Statiftik 
Tonnen genauere Angaben über die Betheiligung der einzelnen 
Länder am Brafilianifhen Außenhandel nah amtlichen Beröffent- 
lihungen nicht gemacht werden. Es erübrigt daher nur, bie bes 
ftehenden Handelsbeziehungen Brafiliend aus ber Statiftil ber bes 
treffenden Länder kennen zu lernen. 

Im legten Jahre ſcheint eine weſentliche Verſchiebung bed Ans 
theilß der an dem Waarenaustaufh mit Braftlien Bauptbetheiligten 
Länder nicht eingetreten zu fein. Bugenommen bat bie Einfuhr von 
Weizen, Mehl, Fleiſch, Vieh und fonfligen Nahrungsmitteln aus dem 
2a Blata:Gebiet; auch die Einfuhr auß Stalien (befonders Manufalturs 
waaren) ift gewachlen. 

Großbritannien hat in der Einfuhr nad Brafilien den von 
je ber eingenommenen Platz behauptet. In den erften acht Monaten 
des Jahres 1893, d. 5. folange ein reguläred Einfuhrgeſchäft bes 
ftand, Bat die Einfuhr, ausweislich der nachftehenden, vom Board 


Rio de Janeiro. 


of Trade in London veröffentlichten Zulammenftellung, gegen 1892 
erheblich zugenommen. 

Einfuhr der hauptſächlichſten Großbritannien Artikel nad 
Braftlien von Januar bis Auguft (einſchließlich) 1893: 








Menge Werth. 
1892. | 189. 
Tonnen. | Tonnen. | Pfund Sterling. 
Steinfohlen .......... 522 872} 4856971 368 896] 287 085 
Baummollenwaaren Stüd. . 
rohe .............. 17 620 100| 18 184 9008 116 987 144 267 
weiße .......... 44 528 600| 51 713 2001 375 603 497 299 
gedrudte ........... 68 902 300| 85 977 6001 813 72911 113 361 
Range und ähnliche . 25 619 400| 36 054 8001 297 3765| 459 445 
ander. Qualitäten ... 1156 670 400191 980 40011 608 69412 214 372 
Pfund. Pfund. 
Jute roh............. 2435 700| 58922001 30 637) 60 788 
ards. ards. 
gewebt ............ 566 200| 5823 100 162650] 185 017 
en gewebt ........ 17084001 2072 3004 487421 64349 
MWollwaaren .......... 2821 2000| 18693001 152004 14235 
bedgl. Diagonal ...... 18349 600| 17177001 78789| 1073176 
Eifenwaaren.......... — — 37137] 32071 
Tonnen. | Tonnen. 
*57 in len ....... 4 944 3 1 4 u 
L für 5 761 6159 
Bu Nur Bifenbahnen. 4 2927 35631 58520) 47807 
Coment ............. 8 084 100431 16842) 19821 
Thonwaanren.......... — — 37 408| 48 254 
zujammen... — | — 269 os 491 385 





Abgenommen bat nur bie Einfuhr von Steinloblen, Stabeifen, 
Cifenwaaren und Blech. 

Das Ergebnik der Einfuhr in den erften adt Monaten des 
Jahres war alfo recht günſtig, und eine ftörende Konkurrenz ber 
Nordamerikaniſchen Einfuhr trat nicht hervor. In den Übrigen vier 
Monnten bat die Einfuhr natürlich ſtark abgenommen. 

Die Ausfuhr Brafiliend nad Großbritannien befteht zu einem 
jehr großen Theil in Gold (gemünzt unb in Barren). 

Der Geſammthandel Großbritanniens mit ganz Brafilien war 
nad) den Angaben des Board of Trade folgender: 

Ausfuhr Brafiliend nad Einfuhr Großbritanniens 


Großbritannien. nah Brafilien. 
Kb. Sterl. Bio. Ste. 
1893............ 4642 896 7779 046 
1892............ 3511 941 7 910 326 
1891............ 4 249 900 8 290 039 
1890. ........... 4 351 000 7 459 000 


Rordamerila ſteht für die Braſilianiſche Ausfuhr an ber 
erften Stelle. 

Ueber die Wirkungen des am 1. April 1891 in Kraft getretenen 
Braſilianiſch⸗Rordamerikaniſchen Handelsvertrags ift Braſilianiſcher⸗ 
ſeits noch keine auf eigenen Ermittelungen beruhende Veröffent⸗ 
lichung erfolgt. Den Erörterungen Braſilianiſcher größerer Zeitungen, 
deren ftatiftifche Angaben offenbar aus Nordamerilaniihen Duellen 
ftammen, ift Folgendes zu entnehmen. 

Der Handel Nordamerikas mit den Suüdamerikaniſchen Staaten 
betrug, in Millionen Dollars angegeben: 











Rio de Janeiro. 


Ausfuhr Sudamerilas nah Einfuhr Nordamerikas 


Nordanierika. nach Südamerika. 
1880..... 82 MIN. Doll. 22 Mil. Do. 
1884 ..... 75 n 30 n 
1888..... 4 Oo „ 28 n 
18% ...... 90 n 97 
1891 ..... 118 „ 33 


Rorbamerifa kauft hiernach von Gübamerita etwa dreimal fo viel, 
ald es dorthin verkauft. Bon allen Sudamerikaniſchen Staaten ift 
aber Brafilien als Berläufer und Käufer für NRorbamerila bei 
Beitem der Wichtigſte. 

Der Handel Brafiliend mit Norbamerifa betrug angeblich: 


in der Ausfuhr in der Einfuhr 
Dollars. Dollars. 
18%. ...... 69 118 766 11 972 214 
1891....... 83 230 595 14 120 246 
189%....... 118 633 604 14 291 873 


Demnach Hat die Braſilianiſche Ausfuhr nah Nordamerika, 
welde hauptſächlich in Kaffee, Kautſchuk, Kakao und Zucker befteht, 
in den legten Jahren bebeutenb zugenommen, was ſich zum größten 
Theil aus der reichen Kaffeeernte in dieſen Jahren, nicht aber aus 
dem beifpieläweife den Kaffee gegen früder nit begünftigenden 
Zollvertrag erflärt. 

Die Rorbamerilaniihe Einfuhr nad) Brafilien bat bis jekt nicht 
in dem anfünglih ven ber Guropälfhen Konkurrenz gefürchteten 
Umfange zugenommen. Rad Rorbamertlaniihen Angaben betrug 
bie Zunahme in ben 14 Momaten nom 1. April 1891 bis 31. Mai 
18%, vergliden mit den vorhergehenden 14 Monaten, nur 
91448 Dollars, wobei zu berüdfichtigen if, daß ſchon in den dem 
Vertrage vorhergehenden Jahren eine Zunahme ber Nordamerikaniſchen 
Einfuhr ftattgefunden Hatte, und bie erwähnte Zunahme daher wahrs 
Iheinlih auch ohne den Vertrag eingetreten wäre. Die nach dem 
Inkrafttreten bed Vertrags zunächſt beobachtete Veränderung der 
Rordamerilanifchen Einfuhr veranfhaulicht folgende, nur die wid. 
tigften Waarenklafſen umfafiende und fi auf 15 Monate vor und 
nad dem 1. April 1891 beziehende Weberficht, welche bie durch ben 
Bertrag gewährten Sollbegünftigungen erkennbar macht: 





15 Monate endigend 


Einfuhrbedingungen 
nach dem Waaren. am 81. Närzſam 80. Juni 
Zollvertrag 1891. 1892. 





Ermäßigung um Schinken und Spe 947 687 146 661 
26 p6t. Schmalz .......... 219% 658 147 706 
Bretter.......... 661 219 164 625 
Weigenmebl........ 4886 907 | 6082 866 
Zollfrei .......... | Eifenbahnwagen.... 629124 | 1068799 
Lolomotiven ....... 4931643 | 1520632 
Die Einfuhr nah Brafilien hat hiernach beiragen: 
in der erften Periode.... 16279989 Dollars 
nn zweiten „ 18044452 „ 
die Zunahme nur ........ 1764463 „ 


Im Einzelnen tft Hierzu Folgendes zu bemerfen: 

Die Einfuhr der nicht begiinftigten Artikel veränderte fich nicht 
weientlih, dagegen war die Zunahme ber Einfuhr der zollfreien Artikel 
bedeutend. Bei den hier genannten Waarenllaſſen ift jedoch zu bes 


407 


merken, daß in den lekten Jahren, wie aus den Zuſammenſtellungen 
an anderer Stelle hervorgeht, Nordamerila für bie Einfuhr von 
Weizen und Mehl einer ftetig wachſenden, ſehr bedeutenden Konkurrenz 
der 2a BlatasGebiete begegnet, und daß in ben Zabren 1891 und 
1892 die Einfuhr von Eifenbahnmaterialien nad) Brafilien in Folge 
des ſtarken Spelulationdtzeibend überhaupt beſonders groß war. 

Auffallend ift Die Abnahme ber Einfuhr derjenigen Waaren, 
welche eine 25 progentige Hollermäßigung genießen. Diejelbe erffärt ſich 
für die Artilel Fette, Sped und Schinken aus der ſtärkeren Probuftion 
im jüblihen Brafilien, für Kattunmaaren aus der Europäiſchen 
Konkurrenz und ber zunehmenden eigenen Fabrikation Braftliend. 

Ueber die Ausfichten der Nordamerikaniſchen Einfuhr kommt 
Folgendes in Betradit: 

1) Bet den jehr erheblichen Duantitäten Weizen u. |. w., welche 
vom La Plata nad Brafilien eingefüßrt werden, tritt bie Bedeutung 
ber Nordamerikaniſchen Einfuhr mehr und mehr zurüd; ein Einfluß 
des Zolles ift Hierbei wenig wahrſcheinlich. 

Für bie Herfiellung von Mehl find die Mühlen in Rio de Janeiro 
non wachiender Bebeutung; Mehl wird fogar von Rio de Janeiro 
nad Südbraſtlien, mo ed an Mühlen fehlt, verichifit. 

Kür Fette, Speck, Schinken und ähnliche Wanren befteht tn 
normalen Zeiten für Rio de Janeiro ein geringes Einfuhrbedürfniß, 
da die Probuktion von Minas Geraed und ber Süoftanten das Bes 
darfniß det. Nur bei dem Gintritt Ianbwirthichaftlicher Nothſtände 
— wie 1890/91, wo wegen ber ſchlechten Maidernte ein ſtarker 
Kückgang der Schweinezucht eintrat und Mina Geraes felbft als 
Käufer auf den Narkt von Rio de Zaneiro Tommen mußte — 
macht fich ein Bedurfniß nach Nordamerikaniſcher Waare geltend. 


2) Nordamerika ift dagegen nach vorliegenden Erfahrungen des 
Abſatzes in Brafilien inſoweit ficher, als feine Erzeugnifle auf 
maſchineller Produktion in großem Maßftabe beruhen. Dabin ges 
hören beſonders: 

Erzeugniffe ver Sügereien, ba die für das Brafiliantihe Bedürfniß 
zu Bauzwecken erforberlihen mächtigen Bauhölzer nur von Nord» 
amerka geliefert werden können (die Schwediſch⸗Norwegiſche Holz⸗ 
einfuhr wird hierdurch nicht beeintrüchtigt). 

Eiſenbahnmaterialien aller Art, wie Wagen, Maſchinen u. ſ. w. 
(der Nordamerikaniſche Typus iſt vom erſten Beginn des Eiſenbahn⸗ 
baues in Braſilien begunſtigt worden). 

Petroleum (obgleich daſſelbe im Vertrage nicht begünftigt iſt, 
kommt die Ruſſiſche Konkurrenz nicht mehr in Betracht). 

Landwirthſchaftliche Naſchinen und Geräthe. 

Maſchinendle. 

Inſtrumente mannigfachfter Art. 

Maſchinelle Verwendung der Elektrizität für Beleuchtung, Per⸗ 
fonenbeförderung u. |. w. (Nordamerika bat bedeutende Aufwendungen 
nicht gefcheut, fich hier ein großes Abſatzgebiet zu fichern). 

Druckſachen für Gefhäftszwede, Banknoten u. ſ. w. 

8) Für alle Waarenklaſſen, bei denen die Handarbeit und 
folglich die Arbeitslöhne von größerer Bedeutung find, wie 3. 2. 
Manufalturwaaren aller Art, ift Dagegen Nordamerika feiner größeren 
Herſtellungskoſten wegen nicht fo leicht in ber Lage, der Europäiichen 
Einfuhr dauernd ernftere Konkurrenz zu bereiten. 

Mit Beginn beö Jahres 1893 hatte allerbingd eine größere 
Einfuhr von dry goods, morims, brins (Drells), casinetas u. |. w. 
ftattgefunden, biejelbe hat jedoch wieder aufgehört. 

Ueber Frankreichs Handel mit Braftlien find amtliden Fran⸗ 
zoöſiſchen Quellen folgende biz 1891 reichende Angaben zu entnehmen, 


408 
:88 bat betragen: Ä 
1) Die Braftlianifige Ausfahrt nad Feantreich 
Franken Franken. 
1882 . PIE 47 800 000 1881....... 63 800 000 
1883 ....... 60 00 000 1888....... 61 300 000 
1884 ....... 49 100 000 18R9....... 63 400 000 
1885 .....:. 50200008 189%0....... 81 500.000 
1886 ...... 52 800 000 1881....... 83 800 000 
2) Die Franzöſtſche Ginfuhr nad) Brafilien 
1882 ....... 62 100 000 1887....... 59 600 000 
1888 ....... 66000 000 1888....... 64 700 000 
1884 ....... 62 000 000 1889....... 70 100 000 
1886 ...i... 54 700000 1880....... 81 100 000 
. 1886 . . 57200 00 1891.. . 102 900 000 


Hie Ausfuhr oefkaltete . ſich für bie hauptfäglichfien Artikel in 
folgender Weiſe: 

Kaffee. 1882 für 231 Millionen Franlen, flieg 1888 auf 
25 Millionen Franken, fiel 1884 auf 18 Millionen Sranlen und ſtieg 
dann dauernd ſtark bis 1890 auf 51,5 Millionen Yramien, bis 1891 
auf 52,3 Millionen Franken. 

‚Rohde Häute, Die Ausfuhr blieb fait flationär und beirug 
8 bis 12 Millionen Franken jährlid. 

Kakao besgleichen; die Ausfuhr betrug jährlich 7 bis 10 Millionen 
Franken. 
Kautſchuk und, Guttapercha. Die Ausfuhr betrug 1882 
900 000 Franken, ftieg mit Ausnahme des Jahres 1886 fortwährend 
und betrug 1891 etwa 7 Millionen Franten. 

Die Ausfuhr von Tabak bat ſehr geſchwankt. 

Es wurden ausgeführt: 


" Franken. Franken 
1882 ........ ... für 1700000 1888.......... für 7.000.000 
1883 ........... „2300 000 1889. ......... » 300.000 
18861887 ..... „ 900 000 1891,.....-... „ 1300000 

Baummolle Die Einfuhr dat von 2300000 Franlen im 


Sabre 1882 im folgenden Jahre bis zu 600 000 Franken abgenounmen 
und ift in den legten Jahren unbebeutend. 

Ueber die Franzöfifhe Einfuhr wird angegeben: 

Gebrauhdgegenftände und genähte Leinenwaaren. 

Die Einfuhr tft von 6500000 Franken im Sabre 1882 auf 
14. 500 000 Franken Im Sahre 1891 geftiegen, Bat fih alfo mehr 
als verdoppelt. 

Gewebe, Bofamentierwaaren und Bänder. 

Die Einfuhr von Baummwollenwaaren ift verboppelt und beitrug 
1891 5 800 000 Franken; diejenige von Wollenwaaren war am ftärkften 
in den Sahren 1882 mit 7600000 Franken, 1891 mit 7 700 000 
Franken. 

Die Einfuhr von Seide betrug 1882 800000 Franken, fiel 
dann für Jahre auf 100 000 bis 200 000 Franken und flieg 1891 wieder 
auf 1.600000 Franken. 

Salanteriewaaren. 

Die Einfuhr betrug 1882 9000000 Franken, flieg 1883 auf 
11800000 Franken und fiel altmäßtid bis zu 6300000 Franken 
im Sabre 1891. 

Shmudgegenftände aus Gold und Platin. 

Die Einfahr betrug 1882: 2000 000 Franken, fiel dann und 
flieg wieber 1890 auf 3 000.000 Sranten, 1891 auf 3 700000 Franken. 

Shmudgegenfhände aus anderem Metall. 

Die größte Eiafuhr fand 1891 für 1600000 Franken Rett. 


Mio dE Janeiro. 


Dredslers md Spielwaaren, Bürften, Lorgnetten, 
Fächer und Knöpfe. 

Die Einfuhr ſtieg nach und nach von 2000000 Franken im 
Sabre 1882 auf mehr ala 7000000 Franken. 

Meine wurben 1832 bis 1889 etwa für 3000000 Franken 
jährlih, 1890 für 4300000 Franken, 1891 für faſt 6 000.000 
Franken eingeführt. 

Seitdem ſcheint der Franzöſiſche Wein mehr und mehr durch ben 
Portugieſiſchen verdrängt zu werden. 

Die Einfuhr präparirter Kelle flieg 1890 von dem bis 
dahin flationären Werth von 2500000 Franken auf 4200000, 
1891 auf 7000000 Franken. 

Werkzeuge und SInftrumente aus Metall mwurben 1882 
bis 1889 für 1600000 Franken jährlich, .1891 für 4 500000 Franken 
eingeführt. 

Bapier, Bücher n. few. Die Einfuhr ift von etwa 1000 000 
Branten auf mehr ala 3000000 Franken geftiegen. 

Medilamente. Mit geringer Zunahme beirug die Einfuhr 
1891 2600000 Franten. 

Maſchinen und Nehaniömen Die Einfuhr war flationdr 
und ftieg von etwas unter bis auf 1000000 Franten. 

Ueber Ztaliend Handel mit Brafilien find einem veröffent 
lichten Bericht bes Braſilianiſchen Generallonfuls in Genua folgende 
auf das nördliche Italien bezügliche Angaben zu euniwehnen. 

Es bat beiragen: 

Die Italieniſche Einfuhr nach Die Braſilixniche Ausfuhr nad 


Braſilien. Italien. 
18900....... 7 166.790 Lire, 12833387 Lire, 
1891....... 8848%7 „ - 13321661 „ 
1892....... 11842399 „ 130820309 „ 


, Bon der Brafilienikien Anafuhe entfielm 1892 12564968 Lire 
auf Kaffee 


Die Italieniſche Einfuhr beftand Hauptfählih aus folgenden 
Bautenkiafien: 


Knoblauch und Smiebeln... für 47 000 Lire 
ODel .................... 483 700 
Wurſtwaaren ............ n 544 075 „ 
N 3) 11 ................... n 139729 „ 
Konſerven............... „ 201800 „ 
Seile................... n 216498 „ 
Drogen ................ " 186 208 „ 
Berfiedene Früdte ...... n 176997 „ 
Liköre ................. 383 540 „ 
Butter.............. 257 801 „ 
Maihinen..... .......... 25995 „ 
Marmor ............... 419605 „ 
Teigwaaren ......, 603 566 „ 
Möbel ................. " 156 378 „ 
Papier.................. 182219 „ 
1 ................. „52785 „ 
Verſchiedene Webſtoffe. one „ 111645 „ 
Weine................ „ 4360 564 


Die Zunahme der Italieniſchen Einfuhr betrifft hauptſachlich die 
Artikel: Weine, Webſtoffe, Teigwaaren, Küſe, Wurſtwaaren, Dlivenöl. 
Deutſchlands Betheiligung am Handel mit Rio de Janeiro 
und Braſilien war, abgeſehen von den ſeit September eingetretenen 
Störungen, 1893 kaum geringer als int vorhergehenden Jahre, wie 
fh ſchon ans dem direkten Schiffsverkehr von Deutſchland nach hier 





Rio de Janeiro. 


ergiebt. BZahlenmäßige Nachweiſungen Über ben Werth, welchen der 
Deutſche Handel darftelli, find noch nicht befamnt. 

Im Vergleich zu den Übrigen Ländern ift das frühere Berhältnif 
anfheinenb nicht verändert, d. 5. die Deutſche Einfuhr fteht Hinter 
der Großbritanniens, die Ausfuhr nad) Deutſchland Hinter der nad 
Rordamerila zurück. Rad den ftatiftifhen Angaben früherer Jahre 
wird Deutfchland zwar in der Einfuhr von Frankreich etwas über⸗ 
troffen. Da jedoch notorifh ein nicht unbeträchtlicher Theil der 
Deutihen Einfuhr nad Brafilien den Weg Über Franzöſiſche, 
Belgiſche und amd Nieberländiihe Häfen nimmt, kann es kaum 
zweifelhaft ſein, daß Deutſchlands Geſammthandel nad Großbritannien 
und Rordamerika und vor Frankreich rangitt. Im Jahre 1890 betrug 
nad der Braſitlianiſchen Statiſtik der Geſammthandel 

Deutſchlands mit Rio be Janeiro etwa 30000 Kontos, 
Franke 5» „ „ 3100 „ 
um Kurfe von 1 Milréis — 22 Bart, aljo 60 und 62 Millionen 
Part). 

Nah vorkiegenben Anzeichen ift bie Deutſche Einfuhr nad 
Braſilien eher zunehmend als abnehmend. 

Der direkte Deutſche Handel mit Braſilien unter Deutſcher 
Flagge geht hauptſächlich über Hamburg und Bremen, mit ganz bes 
ſonderem Uebergewicht des erſteren Platzes in Folge der beſſeren 
und ſchnelleren Dampfſchiffsverbindungen. 

Die Bedeutung des Deutſch⸗Braſilianiſchen Handels iſt daher 
em beften auß ber fr vieſe Edte vorliegenden Statiſtik zu er- 
ennen. 

Nach der „ZTabellariihen Ueberſicht des Hamburgifchen Handels 
in Jahre 1892° wusben aus Hamburg nad Brafilien eingeführt 


Waaren im Werte voR............ 71875 760 Mark 
davon Bergehrungsgegenflände ...... 1072150 „ 
Nohſtoffe und Hafbfahrtlate ........ 808090 „ 
Ranuſakturwaaren............. 2384 440, 
Runf und Induſtrieerzeugnifſe.. 28108250 „ 
Die Braftlianiſche Ausfuhr nad) Hamburg war folgende: 
Im Durdichnitt der Sabre: 
1851 bis 1860............ 20 287 655 Mart 
161 „ 1870............ 20821 24 „ 
1871 „ 1880............ 57219605 „ 
1881 „ 18883............ 76109950 „ 
18809 .................. 104 618 3880, 
1800 ................. 114 990 6730, 
BEN ................. 184613690 „ 
(davon für 106 987 020 Mar! Kaffee) 
1892 .................. 129 881 960 


(davon für 110245 290 Mark Kaffee.) 


Leber den Handel Bremens mit Brafilien wird angegeben: 
Einfuhr nah Braſilien. 


1887 .... 1097623 Marl 18% .... 3029626 Marl 
1888 .... 202665600 „  1891.... 3341337 „ 
1889 .... 34536406 „ 1892 .... 2717573 „ 


Die Brafiliantihe Ausfuhr nah Bremen beirug: 


1887.... 20858680 Marl, 1890.... 24204 544 Watl, 
1888.... 18386800 „ 1891.... 31359923 „ 
1889.... 14262675 „ 1892.... 171758% „ 


und beftand hauptſächlich in Kaffee, Tabak (1892 für 9 154 667 Mark), 
Baumwolle, trockenen unb gefalzgenen Häuten. 

Ueber das geſchäftliche Ergebniß der Einfuhr im Jahre 1893 
liegen zunerläffige Nachrichten noch nicht vor. Es fcheint jedoch, als 
wenn die in den Iekien. Momaten bed Jahres hervorgetretenen Bes 


409 


fürditungen wegen bed Wußbleibens bes ſehr beträchtlichen Auskände 
mehr und mehr ſchwinden, fo daB traf mencher Verluſte an Zinfen 
u. |. w. das Gejammirefultat in Berückſichtigung Dex Außerkk. 
Ihwierigen Lage noch leidlich befriebigend fein bürfte. 

Die Brafilianifhe Bank für Deutfälanb, deren Gelhäftälage 
wiederum günftig war, eröffnete eine Filiale in Säo Paulo. 


Schifisvertehr und Schiffaprtsinterefien. 
Es verlehrten im dafen von Rio de Janeiro in langer Fahrt. 


Eingang Ausgang. 
Schiffe. Reg.Tonnen Schiffe. Reg.⸗Tommen. 
189... 1370 1 948 547 1187 1 866 347 
1893... 1897 2 062 294 1218 1 924 449 
Davon 1893: 
Eingang Ausgang. 
Segelfdiffe........ 576 505. 
Dampfidiffe ...... 821 7113 
Der Raumgebalt betrug: 
im Eingang: Segelſchiffe. Dampfſchiffe. 
Recg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen. 
Brafiltanifde....... 452 2706 
Fremde ........... 629 907 1504629 
im Ausgang Segelſchiffe Dampfſchiffe. 
Reg.⸗Tonnen. Reg.⸗Tonnen. 
Braftlianife....... 869 23 221 
Sende ........ ... 708° 1444 1851 
Die Betheiligung der einzelnen Flaggen an dieſem Schiffe⸗ 
verkehr war folgenbe: 

Rationalität. Eingang. Ausgang. 
Sogentiniidie.... . ............. 14 mM: 
VBelgiſche..................... 20 17 
Braſilianiſche........... 41 32 
Britiſche...... ............. 650 678 
Daͤniſche.................. 17 5 
Deutiche................. 141 181 
Franzoſttche................ 169 140° 
E hileniſche......... 1 4 
Italieniſche................ — 
Niederlandiſche............ 4 4 
Neebamerllaniidhe ............. &5 “4 
Norwegiſche............. 86 78 
Deſderreich Ungariſche 16 18 
Borbuglefiihe -...2. 20000000... 58 48 
NRufſtiche............... 4 6 
Ghwebilie........ ........... 28 16 
Spanifſche....... ........ — 1 
Uruguayiſche............. 3 3 

ifammen ... 19397 gs ' 


Gegen 18M Bat fomit ber Schiffäverfehr in langer Fahrt wieder 
eiwas zugenommen, ſowohl nad Zahl der Schiffe als nach Tonnen⸗ 
gehalt. 

In ber Küftenfahrt. 


Eingang. 
Jahr. Ba — Zuſammen. * onnen. 
1892..... 1347 ' 791057 
1883..... * * 1088 653 244 
Audgang.' 
1892..... 413 967° 1439 920 685 
1893..... 372 - 801 1173 714641 


412 Moskau. 
Mostau. Waaren —— Mu 
i 
Handelsbericht fir das Jahr 1893.) Rauchwaaren ........... 4362 875 000 
Gummi elaftilum, Kautſchuk⸗ 
Außenhandel. WARTEN ................ 3 405 156 630 
Einfuhr. Soda, Natron u. |. w...... 3 004 12 330 
Der Geſammtwerth der Einfuhr des Europäiihen Rußland Chemie Probulie ........ 77 500 1 202 665 
über die Europäife Grenze mit Ausflug ber Edelmetalle betrug: Dlivendl, fette Dele, Fiſchthran 41 712 490 892 
Rubel. Kokosöl .................. 32 150 
im Sabre 1893................ 421 956 000 Indigo .................. 27 297 2 923 480 
En 1: 367 268 0002) Garbftoffe ........ nenn 34,004 1145 185 
218881................ 348 663 000 Eijen in Stangen und Sorten 
1890................ 384 383 000 eiſen................... 69 125 
im Durchſchnitt der Jahre 1888/92 869 245 000 Eiſenblech biß Nr. 25...... 6189 13 740 
Der Werth der in Moskau verzollten auslänbtichen Waaren betrug: Dedgl. Über Nr. 25 ....... 85 649 168 600 
im Sabre 1893 ............ 58 703 204 Rubel Band» und Sortirftahl..... 33 850 183 392 
n n  189%2........... 51 504243 „ Stahl in Blättern big Nr. 25 6413 383 570 
1891........... 50382419 „ Desgl. über Rr. 25........ 3101 21615 
189........... 655 950634 Kupfer................... 99 107 1.003 440 
Die in Moskau erhobenen Bollgebühren betrugen in Rubeln Kupferblech ...........0... 637 10 000 
Gold: Zinn inBlöcken, Stangen u.ſ.w. 19014 156 950 
1803.............. 22 511 963 Rubel Zink..................... 6 200 33 821 
1892 .............. 20 547 967 „ Kupfer und Blehwaaren... 15217 477813 
1891.............. 20308000 „ Gußeifen, bearbeitet ....... 11413 69 468 
1890.............. 21 872146 „ Eifen: und Siablwaaren ... 19591 212 115 
An wichtigeren Warren wurden Über das Moslauer Haupizollamt Maſchinen und Tender ..... 247 161 2815 412 
eingeführt: Landwirthſchaftliche Mafhinen 15305 126 343 
‚Menge Death: Baumwolle, roh .......... 161 3 381 
Waaren. in Pub.3) Rubel. Flachs, Hanf u. |. w....... 3183 6921 
Kaffee, roh ............. 13 726 257 742 Rohſeide u. |. W........... 21009. 4871340 
Kakao in Bohnen ......... 13 823 157 926 Wolle, ungewafchene u. f. wm. 52065 569 885 
Thee .................... 695 265 14 067 807 Desgl., gefärbt............ 7746 74 559 
Cigarren ...... ........ 238 112247 Baummwollengam .......... 54.414 1 758 087 
Arrak, Rum u.f.w........ 14 965 220 536 Seide, ungefärbt und gefärbt 16 046 5246 472 
Flaſchen Mole, gelämmt u. |. w. ... 82790 3208273 
Kornbranniwein..........- 657 730 106 829 Baummollene Gewebe...... 2 308 138 559 
Pub. Desgl., bedruckt .......... 807 61 790 
Bein in Fällen .......... 110 808 1317169 LZeinenwaaren, weiß u. ſ. w.. 2116 283 738 
Dedgl. in Flaſchen ........ 37 460 71697 Seidenwanten ............ 430 266 259 
Schaummein in Zlajgen.... 141045 415 308 Halbfeidenwanren.......... 72 25 251 
Käle.......... 6* 11562 190 039 Mollenwaaren ............ 3284 404 394 
Haute, unbeazbeitet......... 687 10 000 Desgl., bebrudt ........... 85 6 214 
Deägl., verarbeitet, und Zeber 4122 287 684 Die vorftehende Ueberſicht giebt vonder Einfuhr Moskaus kein 
Berarbeiteted Leder und Ma⸗ vollſtändiges Bild, da für Rechnung des Moskauer Großhandels 
Idinen-Zreibriemen ...... 10 178 324 198 auch in Wirballen, Libau, Riga, Reval, St. Betersburg, Irkutsk, 
Stüd. Aſtrachan, Odeſſa, Alexandrowo u. ſ. w. große Waarenmengen ver: 
Bobelfelle ............... p Fa 761 800 zolt werben, die in ber Statiſtik für Moskaus Handelöverkehr nicht 
Biſamfelle u. ſ. w. ........ 4732 388 000 feſtgeſtelt werben Tönnen. 


1) Wegen des Vorjahres vergl. Hand. Arch. 1894, Februarbeft 
II. &. 58. 

2) Die Zahlen für 1892 find nach den neueften amtlichen Ber: 
öffentticjungen des Ruffiſchen Finangangeiger vom —* ge 
geben. Diefelben weichen faft durchweg von den Angaben der vors 
jährigen amtlichen Statiftit des Ruſſiſchen Zolldepartement3 und den 
daraus entnommenen entiprechenden Zahlen des 189er Bericht? 
mehr oder minder ab. 

9 1 Pub = 16,4 kg. 


Zür die Einfuhr bed Ruſſiſchen Reichs über die Europäiſche 
Grenze ergeben jih nad) Waarengruppen folgende Einfuhrwerthe: 


Rohſtoffe 
Lebens⸗ und Halb⸗ Ganz⸗ 
mittel fabrikate. Thiere. fabrikate. 
Jahr. 1000 Rubel. 
1893 ................. 12985 259080 1338 88603 
1892 ................. 55403 235 702 807 75356 
1891 ................. 56679 215883 952 75249 
1890 ................. 62671 245459 1018 76205 
1888/92 im Durdfchnitt. 57646 235679 1001 74919 








Moskau. 


Bei allen vier Gruppen tft eine ftarle Zunahme ber Einfuhr 
wahrzunehmen. Beſonders auffallend ift die vermehrte Einfuhr an 
Lebensmitteln, welche in ben letzten Jahren ftetig gurüdgegangen 
war. Die Zunahme beträgt gegen 1892 rund 181/s Mil. Rubel 
oder etwa 34 pEt. 

Ueber Bi MN. Rubel fallen dabei auf bie vermehrte Thee⸗ 
einfuhr (26 pCt. Zunahme gegen 1892). An Thee kamen im Jahre 
1893 direkt auß China über Ddeſſa: 


Pfund Engitid 
ab Sanlau .............. 20 390 746 
„ Schangbat............. 1219462 
„ Wildau .............. 70 881 
. zufammen 21870 539 
Dagegen 1892: 
Fund Englijſch. 
ab Hanau ............... 16 423 708 
„ SHangbal............. 154 402 
n 1. 1: 27 2310 208 
wiammen... 15788818 


Die im Sabre 1898 zu Wafler über Odefſa nad dem Euros 
pätihen Rußland eingeführten 21870539 Pfund Engliih ober 
24 224 684 Pfund Ruſſiſch repräfentiren etwa 340000 Yalbfiften 
Thee mit einem Werthe von etwa 131/: Mill. Rubel. 


Leber Kiachta Tamen nah ganz Rußland (Europäifh- und 
Afiatifhs) im Jahre 1893: 


Werth: 

Centner. Rubel. 
Schwarzer Hanbelötber..... 156 304 7910479 
Grünes Thee........... 1849 86 970 
Schwarzer Biegelther ...... 133 446 4113 446 
Grüner Biegeliiee......... 712 179 1.686 197 
Blüthenther .............- 5616 278 968 
sufammen... 368 894 18 976 060 


Ferner bat fi die Einfußr von Getränken, Butter (um 
18000 Bub und 300000 Nubel) und Heringen (mm 1200000 
Pud oder 1 Mill. Rubel) gehoben. Eine Ausnahmeerſcheinung bildet 
bie feiten® der Rufſiſchen Regierung veranlaßte Einfuhr von Roh⸗ 
juder. As ſich nämlih hberauäftellte, daß die in ber Zucker⸗ 
lampagne 1892/98 in Rußland erzeugten 24 Mill. Pud Zucker bei 
dem gänzlihen Mangel an alten Vorräthen für den inländiſchen 
Konfum nit genfgten, wurbe, um einer außergewöhnlien Preis⸗ 
fleigerung vorzubeugen, vom Yinanzminifier Die Einfuhr außlänbifchen 
Sandzuckers veranlaft und biefer Zuder im Inlande u feftgefekten 
Preifen verkauft. Es wurden folgenbe Beeife feftgeftellt: 

für Moslau...... 5 Rubel 60 Kopelen für das Pub 
” St. Petersburg 5 ” 66 ” n" m ” 


" lem ....2.:. Bd n 23 n N 1) n 


Im Ganzen wurben 1714 018 Pub ausländiſchen Sandzuckers 
eingeführt, und zwar 
etwa 5000 Tonnen Holländiiher Cruſted 
„ 50 „  Lefterreidifcher Granulated 
n 15000 „Deutſcher n 
Der eingeführte Zucker war von fehr guter Dualität und wurde 
anſtandslos anftatt des Ruſſiſchen Zuckers angenommen. Beim 
Raffiniren ergab derſelbe ſogar beſſere Reſultate als die inländiſche 
Waare. Dem Oeſterreichiſchen Granulated wurde indeß der Deutſchen 
Waare gegenüber der Vorzug gegeben. 


413 


Die Hopfeneinfußr ift jehr zurückgegangen; fte betrug: 


Pud. Werth: Rubel 
1891 ........... 25 000 925 000 
189% ........... 18 000 564 000 
1893 ........... 7 000 236 000 


Die Einfuhr der Robftoffe und Halbfabrifate, bie 1891 
gegen 18% um 30 Mil. Rubel gefallen war, bat ſich jeitbem wieder 
gehoben: 1892 gegen 1891 um 20 Mil., 1893 gegen 1892 um 
24 Mil. Rubel. 

Ein für die Ruffiihe Landwirthſchaft erfreuliches Beichen ift 
dabei bie vermehrte Einfuhr von Dungftoffen; böhft auffallend 
ift, daß die Einfuhr von Hörnern und Hufen, fowie von uns 
bearbeiteten Häuten gegen 1892 einen Mehrwerth von zufammen 
2 265 000 Rubel ergeben bat. 

Die Mehreinfubr von Kohle (16 936 000 Pub) und von Koks 
(8 656 000 Pud) erklärt fih auß dem Unvermögen der Stüpruffifchen 
Kohlenbergwerke, der gefteigerten Nachfrage nad Heizmaterial, bes 


ſonders für die Eifeninbuftrie, zu entfpredden. 


Bon den chemiſchen Produkten bat 1898 die Einfuhr von 
Schwefel, Soda, Kupfer und Zintoitriol zugenommen, dagegen bie 
Einfuhr von Ehilifalpeter, Chlortalt und Säuren abgenommen. 

Schwefelſaure Thonerde, in welcher vor 5 bis 8 Jahren eine 
ftarfe Einfuhr aus Deutſchland fattfand, wird jetzt nicht mehr ein» 
geführt, da man fie in Rußland ſelbſt probustrt. 

An Kupfernitriot wurde im Jahre 1893 aus Deutſchland weniger 
ala in früheren Jahren eingeführt, da Schwediſches Fabrikat fich 
billiger ftellt. Die Probultion davon in Rußland iſt ziemlich be: 
beutend. 

Zuderfäure, Bleizucker, Borar wurde im Sabre 1893 nad 
Moblau nit mehr eingeführt, da Rußland ben Bebarf jekt 
felöft deckt. 

Sn feinen demifchen Präparaten für pharmazeutiſche und 
photographiſche Zwecke bürfte Deutichland feinen Rang im Einfuhr: 
handel behauptet haben. Auf diejen Waaren Iaftete ber Zollzuichlag 
nit fo empfindlich, dab die alte Kundſchaft ſich hätte veranlaßt 
ſehen jollen, von ben erprobten, zuverläffigen und gut aflortirten 
Bezugsquellen abzugeben und neue noch unbewährte aufzuſuchen. 
Nur in einigen Artikeln für die Textilinduſtrie, die allerdings Engs 
land auch früher fchon lieferte, gelang es dieſem, fefteren Fuß zu 
fafien, fo insbefonbere in den Chemikalien zur Herftellung von Farb: 
ftoffen, fowie in Anilinöl und Anilinfal. Auch in ben Pigments 
farben für Malerei, Druderei u. f. w. bat für bie meiften Artikel 
nur eine Verſchiebung in den Bezugsmonaten ftattgefunden. Wohl 
auch nur vorübergehend tft u. A. Deſterreichiſcher Zinnober in größeren 
Mengen als fonft eingeführt worden. 

Bei der Einfuhr vegetabiliſcher Dele bat für das Ruſſiſche 
Reich im jahre 1898 gegen das Vorjahr eine Zunahme ftattgefunden. 
Rah Moskau felbft findet nur eine verhältnißmäßig geringe Einfuhr 
ftatt. Kolosnußöl wird für die mittleren und nörblichen Gouvernes 
ments jet in den Aufftihen Dftieeplägen fabrizirt. Die ftarfe Eins 
fuhr an Baumöl, welde vor etwa 12 Jahren aus Sübitalien und 
Spanien flattfand, bat jehr abgenommen. Es find in Rußland 
überall Fabriten entflanden, weldhe ein dem Baumöl ähnliches Sur⸗ 
rogat — aus Mineralöl und Kokoſsnußöl — herftellen, das in Folge 
feiner Billigfeit das echte Baumöl verdrängt hat. Ricinusöl, welches 
in fehr großen Mengen für TürkifchrothFärbereien verbraudt wird, 
wird jekt zum größten Theil in Rußland felbft aus Oſtindiſchem 
Samen bergeftellt. 

56* 


414 


An Farbwaaren iſt im Jahre 1893 mehr als im Jahre 1892 
eingeführt worden. Das Geihäft in Farbhölzern wird von Ham⸗ 
burger Firmen gemadt, und zwar zum größten Theil mit direkter 
Berihiffung in Segeliiffen von Weftindien und Eentralamerika, ein 
Heiner Theil kommt von Hamburg ſelbſt. Moskau hat davon un- 
gefähr 5500 Tonnen bezogen. Indigo: Javaſorten werden über 
Holland bezogen, Bengal etwa 3/s dei Bedarfs (etwa 1500 Kiften) 
direkt aus Galcutta, der Reft aus Lonbon und ein Heiner Theil aus 
Havre, Hamburg und Bremen. Bon Kurpab und Guatemala wird 
faft nichts mehr eingeführt. Die Einfuhr von Catechu und Gambia 
bleibt ziemlich ſtabil, erfterer Gerbftoff kommt etwa zu ?/s bis 3/a 
von London, der Reft von Hamburg, Gambia dagegen zu etwa 7/s 
von Hamburg und 1/s von London. 

In künſtlichen Farbftoffen ſteht die Einfuhr aus Deutichland 
obenan. 

Während des Bollfrieges mit Deutſchland lieferte eine Englifche 
Altgarinfabrit einige Poften ihres Fabrikats nah Moskau, daffelbe 
vermag aber mit dem Deutihen jekt nicht mehr zu Tonturriren. 
Bon Anilinfarben lieferte England ſchon früher zeitweilig Heine 
Sendungen Fuchſin, die fih während des Zollkriegs vermehrten, ins 
zwifchen aber wieber abnehmen. Auch Defterreih und Frankreich 
Ionnten nur unbebeutend den Abſatz Deutſcher Waare fchmälern, 
wogegen die Schweizer Antlinfarbenfabriten im Stande maren, mit 
ihren nach Deutijchen Patenten bergeftellten Produkten dem Deutfchen 
Fabrikat empfindliche Konkurrenz zu machen. 

Gewürze, fpeziell Pfeffer, werden, flatt wie früher ausſchließ⸗ 
lih von London, jegt viel von Hamburg bezogen. 

Für Kolonialmaaren ift der Hauptmarkt, der auch zu einem 
großen Theil Moskau verjorgt, Petersburg. So wird 3. B. Kaffee 
Taft nur durch Petersburger Händler bezogen. 

Kakao wirb tbeild von London, theils von Hamburg bezogen, 
ebenio Vanille. 

In Bienenwachs war Mostau ſtets ein guter Marlt, und es 
bat auch im Jahre 1898 eine rege Einfuhr flatigefunden, woran 
auch Deutihe Hafenpläte (Hamburg, Königsberg) ſtark betheiligt 
waren. Der Artifel wird außerdem von London, Liverpool, Rotterdam 
und Lifſabon bezogen. 

Die Einfuhr von unbearbeiteten Metallen nad Rußland 
bat fih von 14051 000 Pub (im Werthe von 33 827 000 Rubel) im 
Sabre 1892 auf 22 642 000 Pub (im Wertbe von 47219 000 Rubel 
im Jahre 1893 gehoben; beſonders zugenommen haben Roh⸗ und 
Oußetfen, ein Zeichen des Aufihwungs, den die Ruffiihe Eiſen⸗ 
induftrie vornehmlid, in Folge des großen Bebarfs der Sibiriſchen 
Eifenbahn genommen bat und dem bie Ruſſtſche Eifenförberung nicht 
genügen Tann, Mit Ausnahme von Blei zeigen auch die anderen 
Metalle eine Zunahme. In Kupfer machte ſich eine erhöhte Einfuhr 
bemerfbar. Aus Deutihland wurden bis zum Juli große Partien 
Feintupfer bezogen, fpäterhin erfolgte der Bezug aus Grofs 
britannien und befonderd aus Amerika. 

In Zint fand bis zum BZollfriege mit Deutſchland eine regels 
mäßige Einfuhr aus Scleften ftatt. Nachher trat Belgiiches Bint 
an die Stelle und wird durch Schlefiiches wohl nicht wieder ganz 
verdrängt werben. Ein guter Theil des Rufſiſchen Bedarfs wird 
durch Ruſſiſch⸗Polniſches Zint (Benzien) gedeckt, welches vortrefflicher 
Dualität ift und dem beften Schlefiihen (W. H.s Marke) noch vors 
gezogen wird. 

Blei. Bis vor etwa 5 bi8 6 Jahren bominirte Schleftiches 
Blei. Seitdem ift dieſes faft völlig durch Engliſche und Spaniſche 


Moskau. 


Sorten verdraängt worden, welche über Petersburg — Newport zu 
billigeren Preiſen als das Schleſiſche käuflich find. 

An Kupferblechen gelangen, ſeitdem vor einigen Jahren der 
Zoll erhöht worden, nur noch ab und zu Kleinigkeiten nach dem Mos⸗ 
kauer Bezirk — desgleichen an Kupferröhren. 

Rur ſelten kommen noch Kupferplatten zu Lokomotivfeuerbüchſen 
zur Einfuhr. 

Kupferſcheiben und ⸗Schalen (für Deſtillir⸗ und andere 
Apparate) gehen noch aus Deutſchland ein, aber nur wenn die ver⸗ 
langten Dimenſtonen von Moskauer Fabriken wegen mangelnder 
Einrichtungen nicht hergeſtellt werben können. 

Rollblei iſt im Jahre 1893 nur in geringen Quantitäten aus 
Schleſien eingeführt worden, da das Newcaftler Fabrilat vorgezogen 
wird. 

An Metallwaaren find nad Rußland im Jahre 1893 im 
Ganzen für 17799000 Rubel gegen 12869 000 Rubel im Sabre 
1892 eingeführt morden, was einer Zunahme von 44 pCt. gleich⸗ 
fommt; bei Maſchinen und Apparaten im Allgemeinen betrug die 
Zunahme 20 p&t., bei landwirthſchaftlichen Maſchinen und Geräthen 
25 p6t. 

Sn Moskau verlief daB Geſchäft in ben erften Monaten ohne 
nennendwerthe Berändberungen gegen das Vorjahr. Rohſtahl, feine 
und grobe Eifen» und Stahlwaaren, emaillirte Gefchirre wurden in 
gewohnter Weife beftelt. Als vie erften Anzeichen eines möglichen 
Zollkrieges mit Deutihland auftauchten, waren Händler unb Fabri: 
Tanten beftrebt, noch möglichft viel Waaren aus Deutichland zu ber 
ziehen. Manche Beftellung mußte unausgefüßrt Bleiben, weil bie 
Zeit nicht mehr ausreichte, Die Waare vor dem Inkrafttreten bed 
erhöhten Tarifs über die Grenze zu fchaffen. Während der ganzen 
Dauer bed Zollkampfes rubte das Geſchäft in Deutſchen Waaren 
nahezu gänzlih. Nur ganz unbebeutende Beftellungen wurden zu 
fofortiger Lieferung ertheilt. Als die Berbandlungen einen günftigen 
Ausgang zu nehmen verſprachen, liefen bei den Moßlauer Bertretern 
Deutiher Firmen Beftellungen wieder ftärker ein, mit der Weifung, 
ſolche fofort nad Inkrafttreten des neuen Tarifs auszuführen. Der 
Zollkrieg bat in hervorragender Weile den Beweis erbracht, daß 
Deutihe Waare fih in Moskau feft eingebürgert hat, da verhältniß⸗ 
mäßig nur jehr geringe Mengen Metallwaaren aus anderen Ländern 
beſtellt wurden. 

In Bezug auf die von Deutſchland bezogenen Maſchinen gilt 
dafſelbe, nur im Nothfalle Haben die Ruſſtſchen Käufer in England, 
Frankreich, Belgien ober Defterreich neue Bezugsquellen geſucht ober 
die ihnen angebotenen Wanren bezogen. 

An Robbaummolle wurden eingeführt: 

1892 ...... 9486 000 Bub im Werthe von 84 468000 Rubel 
768100 „ » nn 6406700 „ 

Der Rüdgang erflärt fi zum Theil aus den günftigen Ergeb: 
nifien des Mittelafiatiigen Baummollbaues, vornehmlich aber aus 
dem Borhandenfein ftarfer Borrätbe, welche in Folge der im Jahre 
1892 berrihenden niedrigen Preiſe aufgefpeichert worden waren. 

An roher Jute wurden 853 000 Bub gegen 354000 Bub im 
Jahre 1892, an Seide 34400 Bub gegen 27900 Bub im Sabre 
1892 eingeführt. 

Eine ganz außergewöhnliche Vermehrung zeigt die Einfuhr von 
Wolle; dieſelbe betrug: 

ungekämmt unb ungeiponnen 
283 000 Pud im Werthe von 5904000 Rubel 


1898. ....... 16500 4 vn nn BEIW „ 

















Moskau. 


geämmt, geiponnen und gewunden 
176 000 Pub im Werthe von 8568000 Rubel 
26300 u m m „ 1274600 „ 

Bei ungelänmter und ungeiponnener Wolle beträgt bie Ver: 
mebrung 300 pCt. Gewebe jeber Art zeigen kaum eine Bers 
änderung. 

In Sarnen Tommi neben ber jelt etwa 12 Jahren ziemlich 
gering geworbenen, auf Hohe Rummern (über Rr. 80) beſchränkten 
Einfuhr von Baummollengaruen and Mandhefter unb der in Folge 
Modewechſels ebenfalls unbedeutenden Einfuhr ber harten Wollengarne 
aus Bradford für die Einfuhr nah Rußland in ber Hauptſache nur 
Kammgarn und in neuerer Zeit Cheviotgarn in Betracht. Gebt in 
Rußland das Geſchäft in Manufalturwaaren (fertigen Stoffen) ſchwach, 
fo genügen die einheimiſchen, meift in Polen gelegenen Spinnereien 
zur Berforgung des Marktes. Im Jahre 1893 war das Geichäft 
in Nanufalturwaaren bi3 zum Herbft gut und fonnte daher eine 
größere Einfuhr von Kammgarnen flattfinden; bis zum Zolllriege 
mit Deutfchland wurben dieſe Garne faft ausſchließlich aus Deutſch⸗ 
Iand (Elſaß, Suddeutſchland, Sachen) bezogen, nad dem Ausbruch 
des Zollkrieges geſchah die Berforgung durch Franzöfifche, Belgiſche, 
Schweizeriſche und Defterreichiihe Spinnereien. 

Indeß wurde das Geihäft im Oktober ſchwächer, ſo daß auch 
die Garneinfuhr wieder abnahm. Mit Deutſchen Spinnereien ein⸗ 
gegangene Kontrakte, deren Termine in den Herbfſt — alſo nad) 
Ausbruch des Zollkrieges — fielen, wurden meiſt prolongirt und 
gelangten erſt im Frühjahr 1894, nad Beendigung des Zollkriegs, 
zur Ausführung. 


Ausfuhr. 


Der Gefammtwerth der Rufſiſchen Ausfuhr, ausgenommen Ebels 
metalle, betrug: 


im Sabre 1898........ 594 688 000 Rubel 
„ n. 1998........ 4711177000 „ 
„nn 1M........ 7100 471000 „ 
„nn  18%........ 687 017000 „ 


„Durchſchnitt 1888/92 677848000 „ 
Nah Waarengruppen ergeben fi folgende Ausfuhrwerthe: 


Rohſtoffe 

Lebend: und Halb» Ganz 

mittel. fabrikate. Thiere. fabrikate. 
Jahr. 1000 Rubel. 
1893 ............ 882390 226169 12777 28852 
1892 ............ 1948 „22645 16220 24064 
1 12) ............ 4186899 246 901 15%48 25088 
1890 „22200000. 8840659 269911 10881 22166 
1888/92 (im Durch⸗ 

fnitt)....... ... 888136 256964 13599 25144 


Der Werth der Ruſſiſchen Ausfuhr hat fi demnad im Jahre 
1893 gegen das Jahr 1892 um 120 Mill. Rubel gehoben; ex bleibt 
indeß gegen bie Sabre 1891, 1890 und jelbft gegen den Durchſchnitt 
der Jahre 1888/92 bedeutend, tm letzteren Falle noch um 80 Mill 
Rubel, zurüd. Dabei weiien bie brei Gruppen ber Robftoffe und 
Salbfabrilate, der Thiere und der Ganzfabrikate aud für das Jahr 
1893 eine Fortdauer des feit einigen Jahren eingetretenen Rüd- 
ganges auf, fo daß die Zunahme lediglich die Gruppe Lebensmittel 
betrifft, die im Sabre 1892 in Folge der Außfuhrverbote für Ges 
treide einen ungewöhnlichen Rüdgang aufzuweiſen hatte. Auch in 
diefer Gruppe ift indeß weder die Höhe der Ausfuhren ber Jahre 





415 


1891 und 1890, noch der Durdfchnitt der Jahre 1888/92 erreicht 
worden. 

An Getreide wurben im Sabre 1893 403 191000 Bub im 
Werthe von 294 751 000 Rubel gegen 195 330 000 Pud im Werthe 
von 163 138 Rubel im Jahre 1892 ausgeführt. Auf Die hauptſäch⸗ 
lichften Getreinearten, ſowie Mehl und Kleie vertheilt ſich die Aus» 
fuhr, wie folgt: 


1893 1892. 

Pub. Pud. 
Weizen ........ 156 157 000 81 446 000 
Roggen......-. 832 184 000 12 063 000 
Gerfte........- 111 196 000 43 902 000 
Safer ......... 56 801 000 20 523 000 
Maid ......... 15 932 000 21 580 000 
Erbien ........ 4 243 000 2 499 000 
Redl.......... 7418 000 6 303 000 
Kleie.......... 13 517 000 4 744 000 


Bon fonftigen Lebensmitteln zeigen eine vermehrte Ausfuhr bes 
ſonders: frifches Fleiſch, Schweinefett, Natur: und Kunftbutter, ferner 
Spirttuofen (für rund 2%/5 Mil. Rubel gegen 12/3 Mil. 1892) und 
Wein. Abgenonmmen hat beſonders die Zuckerausfuhr (5 Mil. gegen 
6 Mill. Rubel). 

Der Rüdgang in der Gruppe „Robftoffe und Halbfabrikate“ 
kommt vornehmlih auf Rechnung von Holz, Naphta, Wolle und 
Hanf. Dagegen bat fi die Ausfuhr befonders in Delfamen unb in 
Hopfen gehoben. 

Bon lebenden Thieren zeigen nur Echweine eine Zunahme in 
der Ausfuhr, alle anderen einen Rüdgang. 

Unter den Fabrikaten, deren Rüdgang im Ganzen 8 pCt. gegen 
das Vorjahr beträgt, Hat fich beſonders die Ausfuhr der Leinen« 
und Hanfwaaren verringert. Zugenommen haben u. A. Wetalls 
maaren, Guttaperchafabrikate, fowie wollene und baummollene 
Gewebe. 


Binnenpandel und Induſtrie. 


Im Allgemeinen haben fi Handel und Induftrie im Moskauer 
Bezirk im Laufe des Jahres 1893 gegen 1892 bedeutend gehoben. 

Die Mefle in Irbit im Zebruar litt noch unter den Folgen der 
Mißernte und ber Choleraepidemie ber Borjahre. Die Ausfichten 
auf eine reihe Ernte belebten indeß dad Geſchäft, und die Meſſe in 
Niſchni⸗Rowgorod verlief glänzend. Die hierdurch bervorgerufenen 
hohen Erwartungen verleiteten indeß die Induſtrie vielfach zu einer 
großen Thätigkeit. In Folge des inzwiſchen ausgebrochenen Deutſch⸗ 
Ruſſiſchen Zollkrieges konnten die Landwirthe einen großen Theil 
ihres Getreides nicht veräußern und mußten demgemäß auch die 
ſeitens der Induſtriellen und Händler erwarteten vermehrten An⸗ 
ſchaffungen unterlafien. Das Jahr ſchloß daher in etwas gedrückter 
Stimmung. 

In Urals und Kaukaſiſchem Kupfer betrugen zum Jahres⸗ 
anfang die Borräthe in Barren in erfter Hand etwa. 22000 Pub, 
im Laufe des Jahres 1893 kamen hinzu nach Niſchni⸗ 

Nowgorod und Über Moßlau ................... 290 000 „ 
zufammen etwa... 812000 Bub, 
im Laufe ded Jahres wurden verlauft............. 262000 „ 


Heft in erfter Hand zum 1. Januar 1894... ....... 50 000 Bub. 

Der Umfat in Kupfer war im Laufe des ganzen Jahres ziem⸗ 
lich befriedigend. Beſonders vortheilhaft war ber Anlauf guter 
Amerilanifcher Kupferforten, welche man dort in Tolge ber Silber 
kriſis ſehr billig erftehen Tonnte. 


416 


Ungeachtet der guten Nachfrage verbfieben zum Jahresende in 
erfter Hand doch 50 000 Pub unverlauften Kupferd, was daran lag, 
daß einige Produzenten bie Preife über Marktwert hielten und bas 
durch die Konfumenten veranlaßten, billigere® ausländiſches Kupfer 
zu Taufen. 

Die Preife für Rufftiches Kupfer waren je nad) Dualität: zu 
Anfang des Jahres 13,25 bis 15 Rubel, während der Nifchnier Meſſe 
11,75 bis 14 Rubel und zum Sahresfhluß 11,50 bis 14 Rubel für 
das Pud in zweiter Hand. 

Ausländiſches Kupfer wurde in demfelben Zeitraume zu folgenden 
Breifen gehandelt: 12,75 bis 13,50, 12,50 und 11,50 bis 12 Rubel 
für das Bub. 

Der Abſatz von Ruſſiſchen Kupfers und Meffingblehen war auch 
recht befriedigend zu folgenden Breifen: 

15,25 biß 15,75 Rubel zu Beginn des Jahres, 
Kupferblege... 1400 „ 14,50 „ zum Jahresihluß, 
13,00 „ 13,50 „ gu Beginn des Jahres, 
Reſſingbleche .. 12.0 „1290 „ zum Jahresſchluß 
bei geringen Borrätben. 

Die Belebung im Eiſenmarkte, welche fich bereits Ende 1892 
bemerfbar machte, nahm zu Beginn de Jahres 1893 einen noch 
größeren Umfang an, und bie Borräthe bei den Händlern ſchmolzen 
bei fteigenden Preifen fichtlih zufammen. Zur Befriedigung des ges 
ftiegenen Bebarfd konnten einige Uraliſche Hüttenmerke, die an ber 
Bahn liegen, im Laufe ded Winters einen Theil ihrer Produkte — 
die ſonſt immer zu Waſſer nah Niſchni⸗Rowgorod befördert wurben 
— mit der Bahn liefern, indem die höhere Fracht ſich durch die er- 
zielten beſſeren Breife bezahlt machte. | 

In Folge diefer guten Nachfrage konnten bie Uraliſchen Produ⸗ 
zenten ihre Preife in der Nifchnier Meſſe im Jahre 1893 um 3 big 
5 Kopefen auf das Bub für Sorteneifen und 10 Kopelen auf das 
Bud für Dachbleche gegen das Borjahr erhöhen. 

Die während der Nifchnier Mefle von den Produzenten für ihre 
Abnehmer, Händler, fefigefekten Preife waren folgende: 

für das Bud 

Aubel 
Sortens und Stabeifen je nah Qualität. 1,45 bis 1,85 
Dachbleche: für I. Sorte matte Bleche... 2,55 „ 2,80 

Die Gründe für den geftiegenen Bedarf waren verftärkte Nach⸗ 
frage für die neuen im Bau begriffenen Eifenbahnen, die großen 
Aufträge, welche bei den Mafhinenbaufabrifen von verſchiedenen In; 
ftitutionen und Privatleuten einliefen, und Die Einſchränkungen 
einiger Hüttenwerke in der Produktion von Stabeifen in Folge der 
erhaltenen bedeutenden Aufträge auf Stahlſchienen für Eiſenbahn⸗ 
awede. 

Roheiſen (Gußeifen) für Puddelzwecke und Eifengießereien fand 
während der Mefle vollen Abſatz. Die erzielten Preiſe waren folgende: 
75 bis 80 Kopelen pro Pub für Roheiſen zu Puddelzwecken, 

O0 „ 0 „ n» un feines Gießerei⸗Roheiſen 

Zum Schluß des Jahres blieb die Stimmung des Eiſenmarktes 
unverändert feit. 

Die Berbältnifie ver Ruſſiſchen Baummolleninbuftrie waren 
im Sabre 1893 verſchiedenartige, je nachdem es ſich um die Her: 
ftelung von Halb⸗ ober Ganzfabrikaten handelte. 

Die Spinnereien baden, unterftüßt von der im Herbft des 
Sahres 1892 einſetzenden Baunmmollenhauffe und von dem hinfichtlich 
der verfauften Waarenmenge günftigen Verlauf der Nifchnier Mefle 
des Jahres 1892, ihre Produktion zu guten Preiſen abjegen können. 
Die günflige Lage der Spinnereien kommt in ber Neuanlage von 


Moskau. 


vier größeren Betrleben, ſowie in vielfachen Vergrößerungen be⸗ 


ſtehender Fabriken zum Ausdruck. Ein Theil der neunufgeftellten 


Spindeln, deren Zahl mit 100000 angenommen werden Tann, dient 
zur Herftellung von feinen Sarnen (Nr. 60, 70, 80, 100, 120 und 
höher) und verbrängt erfolgreih die bisher dominirende Engliſche 
Daare. Eine Abart des Spinnereibetriebed, die Bigognefpinnerei, 
weile ſowohl in Polen ala in Moskau ausſchließlich in Deutſchen 
Händen liegt, bat ſich einer relativ noch größeren Broiperität erfreut, 
die zu verfhiedenen kleineren Reuanlagen bei Mostau den Anlaß 
gegeben bat. Der Grund für die andauernb gute Lage dieſes 
Bweiges der Spinnerei iſt in der fündig gewachſenen Produktion der 
Centralruſſiſchen Webereien für halbwollene Stoffe zu fuchen, welde 
den wollenen Tuhen einen empfindlichen Abbruch gethan haben. 

Hinfichtlich der Verſorgung der Nuffiihen Spinnereien mit Rob: 
material ift zu erwähnen, daß die Gentralaftatiihe und Kaukaſiſche 
Baummollenprodultion, ftändig wachſend, 3. 3. auf 31/a bis 4 Mill 
Pud gefhägt werben kann. Mit der Zunahme biefer Produktion 
wird Die Bedeutung der Centralruſſiſchen Spinnereien, dank ihrer 
geographiſchen Lage, gegenüber der Peterdurger und der Polniſchen 
Konkurrenz ſich erhöhen. Rußland wird indeß noch für längere Zeit 
auf die Einfuhr roher Baummolle von Amerika und Aegypten an: 
gewieſen fein, wobei fih der Abfak Aegyptiſcher Baummolle zu Un 
gunften folder Amerikaniſcher Provenienz ftetig entwidelt; ber ſtän⸗ 
dige Konſum der Aegyptiſchen Flocke bat ſich in den letzten Jahren 
gegen früher verboppelt. Ein weiteres neues Moment im Baum: 
wollenimport ift die Wiederaufnahme der Einfuhr von Dftindifder 
und Levantiniſcher Baumwolle. Dieſes zur Herftelung niedriger 
Garnnummern dienende Rohmaterial war jahrelang dem Nufftichen 
Konfum ferngeblieben, weil die Produktion Gentralafiatifcher und 
Berfiiher Baummolle lokaler Brovenienz den Ruſſiſchen Bebarf dedie. 
Sn den legten Jahren find inbeflen die dortigen Pflanzer immer 
mebr auf bie fich befjer rentirende Kultivirung von Baummolle aus 
Amerilanifdem Samen übergegangen, wodurch ein empfindlider 
Mangel an furzftapeliger Flocke entftanden ift, dem jegt durch die 
Einfuhr gleihartiger Baummollen abgeholfen werben muß. 


Die Weberei. Die an Bedeutung alle anderen Arten über 
tragende Mitlal: (Kattuns) Weberei, weldde den großen Bebarf der 
Drudereien und Yärbereien deckt, Hat im Jahre 1893 voll gearbeitet, 
ohne jedoch beiriebigende Preife zu erzielen. 

Gute Refultate erreichten die Webereien jchwerer baummollener 
Waaren, fowie halbwollener und kunftgewebter Stoffe. Die Gefammt: 
zabl der mechaniſchen Webftühle Rußlands wird auf 200 000 Stück 
geſchatzt und tft weiter in flänbigem Wachsthum begriffen. 


Die Druderei und Färberei. Für die Bigbrudereien war 
das Jahr 1893 ein wenig befriedigended. Trog der großen Ernte 
und troß der in Folge deſſen glänzenden Abmwidelung der Nifchnier 


Meffe im Jahre 1893 konnte die Jahresproduktion nur zu ſchlechten 


Preiſen untergebracht werden, weil im erften Halbjahr die Mißernten 
und Eptdemien der Vorjahre nachwirkten und im zweiten der Zoll⸗ 
krieg mit Deutihland die Kaufkraft des Landes lähmte. Auf der 
einen Seite alfo die Vertheuerung bed Rohmaterials (Mitlal) in 
Folge der Garnhauſſe, auf der anderen Seite eine Stagnation bed 
Abſatzes, welche eine dem Mitlal - Preisauffälag entiprechenve Er- 
böhung der Verkaufspreiſe nicht geftattete. 

Mit glei ungünftigen Bedingungen hatten die für Ruſſiſchen 
Konfum arbeitenden Stüdfärbereien zu kämpfen. Am ſchwerſten 
wurden jedod die betroffen, deren Hauptablakgebiete Buchara 
und Berften find, deren Kaufkraft durch ben Preisfall des Silber 


mE nn —— — — 


Moskau. 


empfindlich beeinträchtigt wurde. Es läßt fich eine länger andauernde 
Störung des Ruſſiſchen Abſatzes nach jenen Gebieten erwarten. 


Was den Zudermarkt anlangt, fo waren im Fruͤhjahr 1892 


bejät worden 
219 919 Defijätinen, 
Davon wurben vernichtet .. 24509 „ 
venbließen... 254 410 Deftjätinen. 


Als Ernteergebnifi wurden 222 544 968 Bub Nüben verarbeitet, 
welche 23 758 401 Pub Zuder ergaben. Ber erfte Sandzuder ber 
neuen Ernie wurde mit 5,20 518 5,30 Rubel für das Bub in Moskau 
verlauft. ALS ſich mehr und mehr Berausftelite, daß die Ernte eine 
fo ſchlechte war, daß das Gefammtquantum zur Deckung des Bedarfs 
nicht außreichen würde, fingen bie Preiſe an zu fteigen. Sandzucker 
lam auf 5,65 und Raffinabe auf 6,60 bis 6,80 Rubel für das Bub. 
Hierauf erfolgten bie oben gefchilderten Ankäufe im Auslande von 
Regierung wegen. 

Während der Kampagne arbeiteten im Ganzen 226 Sandzucker⸗ 
Sabriten und 18 NRaffinerien. Zum Raffiniren wurden 15900 000 
Pud Sandzuder verwendet. 

Im Jahre 1893 wurden außgefät 
312 174 Deffjätinen, 

9887 
verblieben... 302337 Deffjätinen, 
welche 345625568 Pud Rüben ergaben, worauß 34863 787 Pub 
Zuder gewonnen wurben. 

Im Ganzen Tamen im Sabre 1893 226 Sandzuderfabrilen in 
Betracht, von denen 20 nicht mit zu der Vereinigung der Sands 
zuderprobugenten gehörten. 

Dad Bureau der Vorſteher der Sanbzuderfabrilanten beſchloß 
in feiner Sigung vom 24./12. November 1893 Folgendes: 

Die Statiftit zeigt, daß die diesjährige Sandzuckerproduktion 
über 34000 000 Pub beträgt, von dieſem Quantum können zum 
Verbrauh in Rußland Iommen 25537230 Pud. Außerdem muß 
berückſichtigt werden, daß noch von Buder, ber in ben beiden legten 
Jahren freiwillig ausgeführt worden ift, Erporticheine für 3 568 465 
Bud in Händen der Zabrilanten find, bie fie gegen ben obligato- 
riſchen Export in dieſem Jahre verwenden können, jo daß im Ganzen 
für den Berlauf in Rußland 29 105685 Bub bleiben. Der Ueber 
ſchuß der Produktion, alſo 5000000 Bud, muß exgportirt werben, 
und zwar 75 pEt. bis zum 15. Februar 1894 und der Reſt, 25 pGt., 
bis zum 15. April. 

Die Preife hielten fih nah Eröffnung der Kampagne niebrig 
und fielen im Dezember bis 3,75 Rubel auf den Stationen und 
4,30 Rubel in Moslau. 


Die Preife der einzelnen Monate waren ungefähr, wie folgt, für 


Noslau: 
Sandzucker. Raffinade. 
Rubel für das Pud. 
Dttober................. 4,50 5,95 
November ............... 4,55 5,9% 
Dezember ............... 4,40 65,80 


An waflerfreiem Spiritus find 1893 vom Beginn der Kam⸗ 
pagne bid zum 31. Dezember 11 714 879 Wedro probugirt worden 
gegen 10824 124 Webro im nämliden Zeitraum der Kampagne 
1892,93. Am Ende des Jahres ftanden 1895 Spiritusfabrilen in 
Rubland im Betriebe, gegen 1844 Ende bed Jahres 1892. Die 
Spiritusnorräthe betrugen zur gleichen Beit 6 687 868 Wedro gegen 
6102 712 Webro im Jahre 1892. 


47. 


Die Zahl der inbuftriellen Anlagen im Gouvernement 
Moskau beitrug im Laufe bes Jahres 1893 786, die einen Werth 


| von etwa 63 BAU. Rubel darſtellen und einen Reinertzag von etwa 


4l/g Mil. Rubel abmwerfen follen. 
Die Preife von Weizen und Roggen ftellten fi in Moslau: 








Weizen (2. Dual.) Roggen 
pro Tihetwert!) zu | pro Tichetwert zu 
10 Bud 9 Pud 
Monet. in Kopeken. in Kopeken. 
1891. 10. 1898, 181. 180. 1893. 
r ............. 1040 | 1300 | 1113 | 608 | 1298 | 769 
ebruar.......... 1088 | 1363 | 1100 | 692 | 1278 781 
2111: 7 1088 | 1290 | 1100 | 634 | 1180 | 722 
April ............... 1067 | 1258 | 1100 | 704 | 1042 | 731 
Mat ............... 1106 | 1175 | 1100 | 858 | 1044 | 746 
Inuni............... 1100 | 1186 | 1100 | 1108 | 1100 744 
i ............... 1206 | 1213 | 1100 | 994 | 1060 | 725 
Auguft ............. 1370 | 1013 | 1085 | 1195 | 891 | 620 
September .......-.. 1463 | 1130 | 994 | 1131 | 865 | 600 
ober............. 1430 | 1180 | 969 | 1265 | 869 | 569 
Rovember .......... 1850 | 1219 | 900 | 1363 | 859 | 540 
........... 1281 | 1126 | 781 1204 770 | 518 
\ 
Geldmarkt. 


An Golbs und Silbermüngen und VBarven wurden aus⸗ und 
eingeführt: Ä 


Gold 
Ausfuhr. Einfuhr. 

Nub. Bud. 
1887 ............... 1178 103 
1888 ............... 2188 1268 
1889 ............... 1233 125 
1890 ............... 1131 1028 
1 121: ) ............... 12 b 045 
1892 ............... 11 7 388 
1893 ............... 4 865 

Silber 

1887 ............... 74 3525 
1888 ............... 34 11.106 
1889 ............... 130 10 811 
1890 ............... 2764 8939 
1891 ............... 25 9446 
1892 ............... 32 9 640 
1893 ............... 9 20 206 


Der Krebitrubel zeigte verhältnißmäßig nur geringe Schwans 
tungen. Die Wechſelkurſe für 100 Mark auf Berlin (3 PManate 
Sicht) ftellten fih im Jahresdurchſchnitt auf 46,65 Rubel für 
100 Bart. 

Die Diskontofäge in den Moskauer Privatbanlen waren im 
Sabre 1893 für 6 Monate 5ijs bis 7 pCt. und für 9 Monate 61/s 
bis 8 pt. 


1) 1 Tſchetwert — 209,9 Liter. 


418 


San Franciseo. 
Hanbelsbericht für daS Jahr 1898.) 


Allgemeine Neberfit. 

Die ſchon vor längerer Zeit in den öftlichen Staaten der Union 
aufgetretene finanzielle und geſchäftliche Kriſis Hat fi) ſpäter über 
die Pacifickuſte verbreitet. 

Sn der auch für den Bergbau der Pacificküſte ungemein wichtigen 
Silberfrage glaubte man ben Forberungen der Anhänger der Doppel« 
währung dur) das Sherman⸗Geſetz vorläufig zur Genüge entgegen« 
zukommen. 8 zeigte ſich jedoch bald, daß ber Ankauf von jährlich 
50 Mil. Unzen Silber durch das Schatzamt der Vereinigten 
Stanten von Amerffa und die Einldfung der darauf Hin außgegebenen 
Silbercertifikate in Gold der fortgefekten Entwertbung des Silbers 
keineswegs Einhalt that, während die vorhandenen Golbuorräthe 
dadurch in beunrubigender Weife verringert wurden. 

Ebenfowenig aber wie die Shermanſche Kompromißmaßregel im 
Stande war, die Gilberfrage zeitweilig in befriedigender Weite zu 
bejettigen, bat die Rücknahme verfelben den über das Land beraufs 
gezogenen Sturm zu bannen vermocht, weil außer dieſem praftiich 
wohl ungeeigneten Geſetze und der damit in Verbindung gebrachten 
ftarten Goldverſchiffung nach Europa noch viele andere Uebelſtände 
dazu beitrugen, bie vorhandenen mißlichen Berhältnifie bleihenber 
zu machen. Zunächſt übte neben den Werthſchwankungen des Silber 
die feit Eintritt der demokratiſchen Partei zu gemwärtigenne und bis 
jetzt noch immer nicht zur Entſcheidung gebrachte, einſchneidende Ab⸗ 
änderung bed Tarifs einen lähmenden Einfluß auf Handel und 
Smönftrie ans. Andererſeits bat daB auf Ausſchließung fremder 
Erzeugnifle berecänete Mac Kinley⸗Geſetz bie treibhausmäßige Gründung 
unzäbliger, kaum lebensfähiger Fabriken in den Bereinigten Staaten 
von Amerika zur Folge gehabt, deren Mißerfolg den gefchäftlichen 
Nothſtand weſentlich vermehrte. 

Es dürfte aber aus den Ereigniſſen des letzten Jahres zu 
entnehmen fein, daß es ſich überhaupt nicht um einzelne verfehlte 
Maßregeln Handelt, deren Rücknahme ober Aenderung die früheren 
günftigen Zuftände bald wieder berfiellen würbe, jondern um einen 
Läuterungsprozeß der gefammten Geſchäfts⸗ und SKrebitverbältnifie 
de3 Landes. Derartige Zeiten allgemeiner Geihäftzftodung und 
außergewöhnlicher Kontraktion der Gelbmittel, namentlich in Folge 
allfeitiger übermäßiger Spelulation, treten bier periobifch auf, und 
die Dinge, die man al3 die Haupturſache folder Kriſen bezeichnet, 
find im Grunde meiftend® nur ber letzte, mebr zufällige Anftoß, 
welcher die ſchon lange unbaltbar geworbenen Zuftände zum 
Zuſammenſturz bringt. Man ift daran gewöhnt, die Hülfsquellen 
der Bereinigten Staaten von Amerika als unerfchörflih und die 
Gelegenheit zu großen und geminnreihen Ynternehmungen als 
unbegrenzt anzujehen. Induſtrielle Anlagen, Eifenbahnbauten, 
Grubenbetrieb und Grundeigenthumsfpelulation find in immer 
weiterem Umfange unternommen worden, Bid man bie Grenze des 
Möglichen erreicht Hatte und, ungeachtet des wirklichen Reichthums 
ber Vereinigten Staaten von Amerifa, eine größere Abnahme ber 
Eirkulationsmittel und des Kredits außreichte, um nicht nur momentane 
Berlegenheit, fondern in allen Richtungen andauernde Inſolvenz 
herbeizuführen. Wenn ber SKrebit der Vereinigten Staaten von 
Amerika im Audlande gelitten Hatte und die dort angefauften 
MWerthpapiere ber Vereinigten Staaten von Amerika an das Schaf: 
amt zurüdgelangten, fo Batte dieſer Mangel an Vertrauen fiher in 


1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. ©. 888. 


San Francisco. 


hohem Grabe auch feinen Grund darin, daß bie von Amerikaniſchen 
Bahngeſellſchaften und fonftigen Korporationen dort in dem Verkehr 
gebrachten Papiere ſich als unfihere Kapitalanlage erwieſen. Und 
nit nur in Europa, jondern in den Bereinigten Staaten von 
Amerika ſelbſt war der Glaube an bie Solidität der dortigen 
Geſchäftslage wankend geworben, nit To fehr wegen ungeorbneter 
Mäbrungsverhältnifie, ala weil man ben beftebenben, künftli in bie 
Höhe getriebenen Eigenthumswerthen mißtraute. - Wenn and bie 
finanziellen Bermidelungen in Argentinien die Bereinigten Staaten 


von Amerika nur in mäßigen Umfange berührt hatten, fo mukte 


doh die Krifiß in den mit bem dortigen Geſchäftsverkehr in viel 
engerer Verbindung ftehenden Auftraliichen Kolonien, welche unmittels 
bar vor Ausbruch der Finanznoth in den Vereinigten Staaten von 
Amerika, ebenfalls in Folge von Weberipelulationen eingetreten war, 
in San Francisco die Furcht vor ähnlichen Zufländen in bobem 
Grabe vermehren. Als dann gleich bei der erſten Einengung bed 
Kredits die bebeutendften Bahngefellihaften und induftriellen Unter⸗ 
nebmungen zujfammenbradhen, war e3 nicht auffallend, daß das 
Mißtrauen ih auch auf die Gelbinftitute erſtreckte und unzählige 
Banken ihre Thüren Schließen mußten. 

Daß dieſe kritiſchen Berhältniffe jo bald vorübergeben werben, 
ift faum anzunehmen. Sn früheren Fällen trat die Beflerung in 
verhältnigmäßtg Kurzer Zeit ein, weil Die Beftedelung und Entwidelung 
bes Landes noch eine viel rajhere war und namentlich die Fluth 
der Einwanderung dem Lande unausgeſetzt werthvolle Anſiedler, 
vermehrted Kapital und zahllofe neue Abnehmer zuführte, jo daß bie 
allzu weit vorausgefchrittene Spekulation durch die erhöhte Profperität 
der Vereinigten Staaten von Amerika bald wieder eingeholt wurde. 
Die gegenwärtige Geftaltung der Dinge läßt einen fo ſchnellen 
Aufihwung aber kaum erwarten. Die reihen Hülfsquellen ber 
Bereinigten Staaten von Amerila find doc ſchon in höherem Grade 
als früher ausgebeutel. Die Einwanderung ift geringer, mittelloier 
und an Dualität fchlechter gemorben und wird durch eine enorme 
Rückwanderung der in ihren Erwartungen Getäufähten noch erheblich 
vermindert. Die allerdings in großer Ausdehnung vorhandenen 
unbebauten Ländereien find untergeorbneten Grades und dabei 
durchſchnittlich viel theuerer als vorbem diejenigen erfter Klafle. 
Reue unbeftebelte Territorien find nicht mehr zu finden, neur, 
wirklich nöthige und förderliche Bahnverbindungen vorerft nicht zu 
gemärtigen. Die Arbeiterverbältnifie find, ungeaditet ber Hohen 
Eingangszölle, rückwärts gegangen. Die Ausgleihung bürfte fomit 
eine längere Frift erforbern. 

Die nörbliden Gebiete der Pacificküfte befanden ſich biefen 
neuerdings in den Bereinigten Staaten von Amerika eingetretenen 
ungünftigen Zuftänden gegenüber von vornherein in einer ziemlid 
wehrlofen Lage, nachdem fie fihon Jahre hindurch unter den üblen 
Folgen des Üübertriebenen Eiſenbahnbaues und der damit in Bers 
bindung ftehenden Weberfipelulation ſchwer gelitten hatten. Die dort 
bereitö vorhandene Entwerthung ber Ländereien, Krebitlofigleit und 
Geſchäftslähmung Hat ſich alfo nur vermehrt und ftellt eine baldige 
Rückkehr der früheren lebendigen Verkehreverhältnifſe nicht in 
Ausſicht. 

Kalifornien iſt durch die jetzige Kriſis mur in mäßigerem Grabe 
berührt worden; ganz bat es ſich dem Einfluſſe derſelben freilich 
nicht entziehen können. Die Ungewißheit hinſichtlich des Xarifs, 
die durch den überall ſonſt vorhandenen Geldmangel verurſachte 
Schwierigkeit des Abſatzes und Unſicherheit der Außenſtände Haben 
nothwendigerweiſe ben Umfang bes Kaliforniſchen Handels verringert. 
Durch die ungewöhnlich niebrigen Getreidepreiſe wurde Den Produzenten 


Gen Yrancidco. 


Händlern und ber Schifffahrt Abbruch gethan. Schließlich Tonnte 
e8 nit ausbleiben, daß, nachdem in allen übrigen Staaten ein 
Anlauf auf die Vanken ftatigefunden Hatte, dies für eine kurze Zeit 
auch in Kalifornien geſchah. Mit geringen Ausnahmen haben aber 
bie Kaliforniſchen Banken ſich folvent gezeigt; die Gelbverhältnifie 
liegen in diefem Staate auch jet noch im Ganzen günftig. 

Im Webrigen zeigen bie Berhältnifie Kaliforniens keine weſent⸗ 
liche Aenderung. Wenn aud von einer Notblage, wie fie zus Zeit 
in den meiften anderen Gebieten ber Vereinigten Staaten vorhanden 
ift, in Kalifornien kaum die Rebe fein kann, fo tft doch die Entwidelung 
des Staates, befonders in Bezug auf Einwanderung, Ausdehnung 
der Hanbelöbeziehungen und Transportverhältnifie noch immer nicht 
ganz befriedigend. Die Errihtung unabhängiger Schiffelinien zum 
Zwecke billigerer Waarenbefürberung zur See und wohl in nod 
höherem Grabe die Mifhelligleiten, welche unter ben verſchiedenen 


Der Hanbelöverfehr mit dieſen Inſeln war folgender: 


419 


Bahngeſellſchaften beftanden, Haben bie Hiefige Southern Pacifie 
Company im leiten Jahre allerdings zu einer erheblichen Herab⸗ 
feyung der Frachtraten auf ihren Bahnen veranlaßt. Es ift aber 
ſehr fraglich, ob dieſe Vortheile von Dauer fein werben. 

Der Handelöverlehr des Iekten Jahres zwiſchen San Francisco 
und den benachbarten Sandwich⸗Inſeln zeigte eigenthümliche Ders 
bältniffe. Während die Waarenaudfuhr von San Francisco nad) 
Honolulu fi im Bergleih mit dem Borjahre nur um ein Geringes 
gefteigert Hat und Hinter derjenigen der Jahre, welche ber Aufhebung 
bes Zuckerzolls vorhergingen, ganz bedeutend zurückbleibt, ift, ungeachtet 
der ungeorbneten politiiden Verhältnifſe der Inſeln und ber bisherigen 
Klagen Über ben Niebergang der dortigen Buderprobultion, bie 
Zudereinfuhr von Honolulu im Sabre 1898 eine größere geweſen 
als in irgend einem früheren Jahre. 


1893. 1892. 1891. 1890. 1889. ‘1888. 1887. 
Dollars. Dollars. Dollars. Dollars. Dollars. Dollars, Dollars. 
Werth der ausgeführten Waaren..... 29658854 2554980 A084 4170 311 3858068 2886700 2863 687 
Werth der Ausfuhr von Kontanten 976 406 655 852 2 1027000 82840 1283846 800 450 530 000 
Sm Ganzen 3961 789 3210882 5 126 814 5 007 791 4 636 899 8187150 8 8393 687 
Werth der eingeführten Waaren ..... 10445 827 7842554 11640664 12868450 14074151 11208686 9406 180 
Werth ber Einfuhr von Kontanten... 2 160 29 180 88 000 2677 24 579 82 016 117 507 
Im Ganzen... 10445987 7871684 11678664 12866127 1409870 11240700 95622 687 

Die Einfuhr von ben ‚Domeiiiden Inſeln war der Hauptſache nad folgenbe: 

1892. 1891. 1890. 1889. 1888. 1887. 

* Pfund. Pfund. Pfund. Pfund. Pfund. Pfund. 

Reis................. 6 188 800 10 048 800 5 238 400 10 787 100 9 862 700 12 010 700 18 140 600 

Zucker ............. 317108268 259189973 284 576 164 258015708 249 316 400 228 024 811 208 287 707 

Kaffee......... ....... 49 816 18 966 2701 97 518 27473 5.006 8629 
Die Gefammtausfuhr San Francisco im Jahre 1898 war den Der Handelsverkehr San Yrancidcod zur See nad dem Aus⸗ 

Angaben nad) folgende: lande, für ben genauere Werthangaben vorhanden find, war im 

Baaren u See nah bem Auslande ... 29117546 Dollars Bergleih mit dem Borjahre folgender: 

" „ Rem dl ....... 47579 „ Die Waarenausfuhr beitrug dem Werthe nad: 
n m Zanbe (geſchatzt)........... 5700000 „ 1898 ......... 81697 908 Dollars, 
Rontanten zur See und zu Lande...... 295869 4 „ 1898 ......... 2117566 
zufammen... 120440 889 Dollars im Sabre 1893 allo...... 6 202 922 Dollars weniger. 
Die Einfuhr betrug: glei ....... 6501 884 746 Warl. Der Ausfall in ber Ausfuhr findet zum Theil feine Erklärung 
" in den niebrigen Getreibspreifen. Die Weizenausfuhr des letzten 
Baaren zur See aus bem Mudlanbe.... 89406038 Dollard | apees (18.528008 Gentner) mar, obgleich fie biejenige des vor⸗ 
„ au Sande (gefhäht) ........... 1400000 „ jahres der Menge nad etwas überftieg, im Werthe um über 3 Mill 
„ bung Dampfer und Klippericiife Dollars geringer. Die Einfuhr von Ther, Seide, Reis, Kaffee und 
von ber Wilantiigen Küfte Kinn belief fich angeblich auf etwa 5 Mill. Dollars weniger als im 
(gefchägt) . nenne 14 000 000 ” Vorjahre. 
Kontanten......................... 4 506 514 e Die durch höhere Arbeitslöhne und bie Konkurrenz der öftlichen 
zulammen... 71911542 Dollars Staaten ohnedies behinderte Kaliforniiche Fabrikation konnte unter ben 
gleih....... 299681425 Marl. ungünftigen Berhältniffen bes legten Jahres keinen Fortſchritt 
Die auslänbtihe Waareneinfuhr vertheilt fi, wie folgt: aufweifen. 

Bon Europa............... Kornenusnn 6 708 439 Dollars Die landwirthſchaftliche Produktion war, wie immer, bedeutend. 
„ Alten und Deeanien ....... ...... 140261 „ Kalifornien lieferte der Angabe nach an Weizen 34862517 Buſhels 
„ Wuftralafien und Bolgnefim ....... 1182524 „ (60 Pfund), Gerſte 17116110 Buſhels (48 Pfund), Wolle 
„ den Amerilanifhen Republiten u.|.m. 6178720 _„ 80 500 000 Pfund, Hopfen 40000 Ballen, die gelammte Küfte 

zufammen... 839406028 Dollars 125 000 Ballen. Die Audfuhr von Früchten aller Art belief fi) auf 


Die obigen Schägungen find nit zuverläffig. Die Eiſenbahn⸗ 
fendungen werben von ben Bahnverwaltungen nur dem Gewichte 
nad) angegeben. 

Deutiches Handeld-Archin 1894. IL 


637 950 200 Pfund. 
Der Metallertrag der Bacific-Staaten. betrug im Jahre 1893 
dem Wertbe nad im Ganzen 108 827 Dollars; in Kalifornien 
57 


420 


13 096 M8 Dollars an Golb und Gilber, an fonftigen Meiallen 
etwa 7 Mil. Dollars. Des Ertrag an Borax hatte einen Deriä 
von etwa 800000 Dollars. 

Die Produktion an Bauholz; an der Küfte wird im Ganzen 
auf 2800 Mil. Zub angegeben. Kalifornien lieſerte ungefähr 
500 MU. Zub. In San Fraucidco gingen ein 388 906 664 Fuß 

Das Ergebniß der Fiſchereien war ein mäßig gutes. Der 
Balfiihfang (von, San. Francisco gingen 50 Schiffe aus) lieferte 
6872 Faͤſſer Thran, 15049 Pfund Fiſchbein, 8 565. Pfund Bäbne 
von Walcofien u. f. w., bes Stodfiſchfang 1248000 Städ; bie 
Sachſfiſche rei 1088761 Kiften, glei eima 7b Mill. Pfund. 

Eiſenbahnverkehr. Die Southern VPacific⸗Geſellſchaft hat in 
ben beiden legten Jahren vollſtändige Mittheilungen hinſichtlich ihres 
Frachtgeſchäfts nicht veröffentlicht. Die Frachtbeförderung von San 
Brancidco nah den Dftftanten belief fi im Sabre 1898 auf 
441 726000 Pfund. 

Die Zahl der im letzten Jahre eingelaufenen Kauffahrteiſchiffe 
(ausſchließlich der für den Fiſch⸗ und Gechundefang verwandten 
Fahrzeuge) mar 902 von 1172651 Neg.-Tommen. Die megen ber 
gebrüdten Getreibepreife im Allgemeinen fehr niedrigen Frachten 
haben dad Einlaufen fremder, namentlich auch Deutiher Schiffe 
weſentlich gemindert. An Deutichen Segel: und Dampfidiffen find 
im Ganzen 29 eingegangen. Die Einfuhr Deuticher Fabrikate zur 
See hatte angeblid einen Werth von 748688. Dollars. | 


Einfuhr. 
Der Werth der Waareneinfuhr aus dem Auslande war im 
Vergleich mit dem vorbergehenben Jahre folgender: 


1898. 1892. 
Bon: Dollars. Dollars. 
China ........ ........... 5233556 6528 902 
den Hawaitigen Infeln..... 10445827 7842554 
Centralamerika............ 2444201 8317151 
Großbritannien. ........... 4268440 4486 793 
Frankreich ............... 878509 1057621 
Japan ................... 7043491 13 091 990 
Mexiko................... 995 761 900 246 
Deutſchland............... 748 688 83 964 
Sudamerika............. 417 405 292 580 
ben Sranzöfiiden Befitungen 487827 261 208 
Auſtralien............... 908456 1316 086 
Britiſch⸗KRolumbien......... 2066 683 1796 292 
Dftindien................. 1886 1772 1881920 
Jialien......... .......... 114211 97 186 
den Philippinen⸗Inſeln... 2378 884 225 480 
Belgien .................. 6a8 ba 857676 
dem Aſtatiſchen Rußland ... 865412 880 221 
2711: 2562 288 334 596 
minberwichtigen Ländern ... 85 686 80 784 


.  jufsmmen.... 89406028 45607950 

Dieb ergiebt für das letzte Jahr eine Abnahme vom 
6 202 922 Dollard. Bon ben eingeführten Waaren gingen ein: 
feet für 27101870 Dollars, über 5000000 Dollars weniger als 
Im Borjahre, vorzugsweile in Folge geringerer Einfuhr non Thee, 
Seide, Reis, Kaffee und Binn, verzolt für 12808158 Dollars, 
birelt vom Auslande für 86997111 Dollars, auf ber Eiſenbahn 
für 2407817 Dollars, zum fofortigen Verbrauch für 35 662 116 


Dollars, gu fpäterer Bergollung in bie Regierungsfpeicher gelagert 


für 8742 912 Dollars. Bon den eingeführten Waaren gelangten 


nad San Yraneidco auf Amerikaniſchen Schiffen für 20188 880 


Dollars, auf fremden Schiffen für 19 216698 Dollars. 


You Francibes 


Die Einfuhr von Edelmetall, Müngen. u. ſ. w. betrug 
45606 614 Dollars gegen .8RB0886 Dollara im Boxjahre, alfe 
4485 872 Dollars weniger. Es gingen havon ein: 


Bon: . Dollars. ‚Bon: . : Dell. 
Mexiko........... 2119 839. ben Hawaitfhen Inſeln .160 
Britiſch⸗Kolumbien... 806015 Ayralien.......... 1 726816 
China......... ..... 208620 den Franz. Beſitzungen 8054 
Japan ......... 36 980: munderwichtig. Ländern 31813 
Centralamerita — 80 584 zuſammen. 4606514 

Davon weren: - on 
| . ol . Bilder. 
0, Beth: Dolars. 
| Amerilaniſche Müngen...... _ 31782 1600 
, fremde Münzen ....u2..0.. - 13964300 888.307 
fremde Barıen....... unse. . 672.730 1725138 
zufammen.... 2891469 2115045 


Dana Hat ber Wert ber aus dem Auslande eingeführten 
MWaaren und Kontanten beitragen: 


1898. 1892. 

Werth: Dollars. 
Waaren ............... .. 39405028 45.607.860 
Kontanien . on ...0.... .... 4506514 8990 386 


im Gangen.... 43311042 54598 336 
: Im leiten Jahre betrug alfo bes Rüdgang' 20686 790 Dollars 
weniger old im Vorijahre. 
Die Einfuhr aus dem Inlande zur See und mit ber Eifenbahn 
wird im Werthe zufammen quf 28. 000000 Dollars geſchuͤtzt 
Läßt man dieſe Schätzung als richtig gelten, fo würde bie 
geſammte Einfuhr ſich auf 71911642 Dollar oder etwa 
16 000 000 Dollars weniger als im Vorjahre belaufen haben. 
Die Einfuhr ber hauptſächlichſten Artikel ftellt fi nach den 
vorhandenen Angaben, wie folgt: . on 
Zuder Es wurben eingeführt: 


. 


1893 


‚1992. 
"Bon: Bund. . Pfund. 
ben Hamatifhen Infeln .. 317109263 259 189 973. 
China............ ..... 11661152 8706 194 
Centralamerila....... ui. 610129 ° 15836 
I 1) WE ‚21442 862 7454032 
Deutichland [Rübenzuder) 501085 * 592148 


zuf. einſchl. bet Einfuhr aus 
minberwichtigen Ländern 8519531836 276 484 858 

Dies ergiebt im Vergleich mit dem Vorjahre eine Zunahme 

von 75468828 Pfund, vorzugsmeife in Zolge ber ungewöhnlid 

großen Zuderernte auf den Sandivich⸗Inſeln. Die Zuckereinfuhr 

des legten Jahres hatte angeblich einen Werth von 11 046 943 Dollars 
gegen 7688121 Dollars im Borjabre. 

Kaffee Die Einfuhr betrug: 


1898. 1898, 


Bon: MPfund. Pfund. 
Centralamerita...... .... 14572442 19578298 
na ..n.creceernreienen :  WEZI2 1009814 
Brittig-DOflindien .......... 112112:. 8376164 
ben Hawaiiſchen Infeln .... 49816 18 96% 
Hlanbifh-Dfinbien .... ... TE 808.000 
Mertlo............ unse 3. 68735. 636511 
ben Framoſiſchen Befigungen 29 368 76 086 
" Wuftvalien „00.0... nie — — 846% 
Geuador............... .470 800 -- 826 888 


yuf. einfl. der Tinfuhr von 


minberwichtigen Ländern. 171038869 22444437 





San Franeildeo. 


Unter dem von Centralamerila eingeführten Kaffee kamen von 
Coſta Rica 1682 154 Pfund, von Salvador 5 080590 Pfund, von 
Guatemala 8309 787 Pfund. 

Der Islale Verbtauch belief ns auf etwa 35000000 Pfund; 
die Wieberamdfuhr IR gering. 


Thee. Es wurden eingeführt: 

0 Your 1898. 
Eina.......nercnnnreii 2 869 746 NMundb 
Japan ............ ...... 2721506 „ 
—— ........ 1959, 
Großbritannien........... 71672 „ 

zuſammen.. 6140909 Pfund 


im Werthe von 936175 Dollars. 

Die Über San Franciseo nad) den Omtaaten gehenden Thee⸗ 
ſendungen Find nicht angegeben. 

Reis. Die Einfuhr betrug: 


Bon: 1898. 
China .................. 28 066 894 Pfund 
den dawaliſchen Inſeln.. 6183800 „ 
Japaun ................ 882 200, 
Italien.................. WiT „ 
Eidametla u. f.w....-... 6 952 810 
" zuimnnen... 41064456 Pfund 


Bein. Bon Deutichen Weinen wurden eingeführt: 749 Gallonen, 


602 Dutend Flaſchen und 60 Kiften Champagner, zuſammen im 


Werthe von 4643 Dollars. 


An Franzöffhen Weinen wurben eingefüßet: 264 Fäffer, 
8 Halbfäfler, 8746 Kiften unb 7648 Kiften Champagner. 

Der einheimifche Wein flieht der Einfuhr billigerer ausländiſcher 
Deine im Wege. 


Bier. Die Angaben hinſichtlich der Einfuhr non Bier find 
ungenügend. Os tft nur zu entnehmen, daß im verflofienen Jahre 
in Fäflern 5060 Gallgnen im Werthe von 2112 Dollars und in 
Flaſchen 116278 Gallonen im Werthe von 99214. Dollars ein⸗ 
geführt wurben. 


Die Einfuge Deuticher Biere ift gering. : Das dur ben langen 
Transport leidende und im Breite ſich ſehr hoch ſtellende Deutiche 
Fabrilat begegnet einer fasten Konkurrenz bes in ben öſtlichen 
Staaten und an ber Weftfüfte gebrauten Biered. Aus den Dfiftaaten 
kamen etwa 1300000 Gallonen nad San Francisco. Einheimiſches 
Bier wird unter dem Namen Biliener, Rulmbager u. ſ. w. obne 
Frage vielfach als eingeführtes verkauft. 

Tabak und Cigarren. An Havanna⸗Cigarren gingen ein: 


49290 Pfund im Werthe von 218490 Dollars gegen 61150 Mund 
im Werthe von 273 616 Dollars tud de 18, - 


au Tabat:. 
„verazbeltet ............. ... q 792 400 Pfund 
Blättertabal ..: -norunnocc. E11 M0 „ 
zufammen... 10004 940 Pfund 


Bon Cuba kamen davon: 69048 Pfund im Werte vom 
33 637 Dollars. 


Steinkohle Die Einfuhr betrug 1464000 Tonnen gegen 
1423 600 Tonnen im Vorjahre. Die Preife waren geringen 
Schwankungen unterworfen. Im Durchſchnitt wurden bezahlt: für 
Auftraliihe Gaskohle 6,60 Dollars für die Tonne, für Britifche 
Roble 6,50 bis 7,50 Dollars für die Tonne. 


Säcke. ‚Der Borrath am 1. Januar 1893 betrug 6 980 000 Stülck. 
Aus dem Auslande wurden eingeführt 25275 000 Städ; an ber 


4241 
Küfte wurben angefertigt 7 000.000 Gtüd, zufammen 39 305 000 Stükt. 
Berbraudt wurden 87500 000 Stüd. 
Bon anderen Welikein wurben angefuhen 
18%. 
Ellenwaaren .......... Packete 118 873 151911 
Chinefifihe Matten..... Rollen 49.539 83.077 
Teppiche ............. " 45 000 67.000 
fertige Kleider ........ Pfund 2948 050 ? 
Schuhe und Stiefel Kiften 81 197 97486 
Leder............. .. Bund 5124400 7 614 200 
Hänle......... PR Stie 217508 283 040 
11; 1. Tonnen 15 487 28 784 
Nägel. ........ “euere. Fiſſer 161 556 101 012 
Stahl ......2..... ... Pfund 760 VM1 16855 581 
Zinn .............. 1989 569 1558 280 
Draht ............... 13 068868 16 796 288 
Keerbaumofinen ..... " 12180210 15490 621 
Fummaaren........ se. " 8 023 300 9 064 200 
Cement ............. Fuſer 64 288 $ 
. Die Einfuhr auß dem Außlande zur See war folgenbe: 
Werth: 
Bollfreie Menge Dollars. 
Gambier ....uu20.0... Pfund 652 466 28 897 
Schellack ............ r 8778 1877 
alle anderen Gummiarten — ? 18 616 
Bleschpulver „2.2.20... Pfund 1788558 29 082 
Bineralwafler......... Gallonen 41410 20 315 
Salpeter............ Pfund 460 986 18414 
Soda ..... ........... n 21 988 860 281 872 
Schwefel............. Tonnen 7287 108 648 
: Benille...... ......... Pfund 88 717 832 888 
Shemitalien und Farben — 3 45 727 
zufammen... — — 573 780 
Zollpflichtige. 
Glycerin ............. Pfund 2686 460 114 960 
Dpium...... ......... "60898 415 760 
Soda (borpelitoblenfnures 
Natron) ............ " 474 110 6 654 
Sodaaſche ....... ..... 11672 179 129 160 
Kauftiihe Soda ....... n 4649 ıa 608 107 171 


Chemitalien und Farbe 86 236 


—— — 


869 930 


Demnad; zollfreie und zollpflichtige zuſammen 1438 710 Dollars 


gegen 1265 487 Dollars im Vorjahre. 


Auf der Eiſenbahn wurden zugeführt: 
1898. 


Pfund. 
. Drogen, Farben und. Arzneien 5 623 680 


Extrakte............... 71 200 

Glycerin ................. 882 980 

Mineralwafler.............- 1 552 400 
Dele Die Einfußs war folgende: 

1898. 

Betroleum ....-.0..... Gallonen 7648247. 
L 1.1.1, Kiſten 26440 
Talgöl............... Gallonen 99000 
Leinſamenöl.......... 888 862 
Baummollfamendl ..... „ 89 788 
Gaſolin.............. 748 630 
Ricinusgbl ........ 10 806 


1892. 


Pfund. 
6 455 540 


2% San Francided 
Schiffsvorräthe. Eingeführt wurden: 1898. 1899. 
1893. 1892. Dolard. Dollars. 
Werg ................ Ballen 3 235 260 Auftralien ................ 669 878 885 467 
Pech................. Fäfler 1239 2039 Neuſeeland................ 168 631 160 604 
* ................. 7 Fe = Japan ................... 664476 661 880 
er................ n 6 en Inſeln des füblichen 
Glass und Jarbewaaren: Stillen Desans ......... 454 508 418 239 
1898. 1892. Panama ................ 110 163 96 068 
Pfund. Pfund. Süudamerika............... 278 630 806 786 
Fenſterglas............... 2086400 1094580 dem Aſtatiſchen Rußland ... 142 762 112 895 
Spiegelglas............... 342 290 993 460 Oſtindien................. 55 895 43 441 
* Glas ............. * * * —— ............... 188 078 232 879 
Then .................. 1 minderwidtigen Ländern ... 162 958 6 601 
Bleiweiß und rothes Zint.. 3191790 3619830 zufommen... 29117546 81697 908 
Der Eingang landwirthſchaftlicher Produkte in San dazu nad New-York....... 47186 79 8548 705 
Francisco wird, wie folgt, angegeben: 1998 1898 im Ganzen... 38808345 40246 608 
Weizen............... Centner 11398 887 10 208 118 Die haupiſachlichſten 3 zur See außgefüßrten Probutte waren: 
Mehl ................ Säde 962 936 1884 415 Faffer * a: 
Gerſte...... Ceniner 422802 2765362 Mehl E80 3185408 
Hafer ................ 260 706 694 061 Davon ainıen ae: 
avon gingen nad: u 
Mais ................ Säde 8372 994 245 167 Großbritannien 128 200 
Kartoffeln .......-.... n 1100 715 1101 127 China .:::: ::: 409 765 
Bohnen .............. n 523 935 652 292 Gentr alamı erita BESEEEEREEEEREEE 162 887 
Ben | —* 
Hopfen na Ballen 9.806 6045 Weizen ........................ 10 876268 12 725413 
uw. .2n080 0 8098 0000 68 . . Davon gingen nad: 
Sonig ............... Kiften 10 665 8072 . 
Sen... zonnen 126497 118.042 Großbritannien ................ 10 470 170 
Zwiebein . Side 119881 168 652 Berne. en 2 888 806 
57 Pfund 154500 1712000 "gingen naq: 
Wolle 40009875 85802 980 Großbritannien ................ 2317 561 
.».„.....e.....un2.a.. © ” 
Rubenzucker... Faffer 68888 30 682 —— nennen nen nes 
Rofinen ............. Kiſten 232 627 201923 | 7 Bfund 
BUER nen nennznrunee PÄMD ITOBTSOO OTTO | dopfen ..... Pe 7" 
Käſe................ 6 750 000 7497 900 dazu von Sa 8 der 
ier een Dugend 4715711 5308908 om San Francisco auf 
’ Bahn ...................... 762 000 
Bon Dregon kamen hierher: 
aus dem Innern bes Staates auf 
Weisen ................ 1093 844 Gentner der 8 1582 000 
Vehl...... "160.457 daffer ahn. . ....... ...... 
Gerſte ................. 2086 Centner zuſammen 8 624.228 
Hafer ................. 820612 „ Centner. 
Sopfen ................ 911 Ballen Hafer ........... KARELERZETEIZZ 21 979 
ulier................. 656 300 Pfund davon nah Hamwaüi.......... un. 19 609 
1 57250  „ Pfund. 
77 .......... ........ 28 670 Dutzend Wolle ......................... 166 178 
eat dazu Ausfuhr mit ber Bahn..... 21 242 166 
Ausfuhr. 
zufammen... 22008334 22500 000 
Der Werth ver Wanrenausfuhr zur See, auf die wichtigften Wein......................... 3666 412 Gallonen und 
Länder vertbeilt, war folgender: --- -- 12 618 Kiften im Geſammtwerthe von 1587 678 Dollars. 
Es gingen nad): Davon gingen nad): 
Kor So Gallonen Kiften. 
ollars. ollars. New⸗VYork................. 8 182 910 1513 
a anen ............ . * on 2 n —* Centralamerika............ 83 096 8 582 
na ................... Britiſch⸗Rolumbien ......... 17 759 374 
den Hawaiiſchen Inſeln..... 2 986 334 2554 980 Mexiko ................... 97609 534 
Mexiko.................. 12658864 14085650 Japan.................... 33 868 887 
BritifchsKolumbien......... 714 809 638 799 Hmolulu ................. 140 082 703 
ni ............ .... Br or 2 * Europa.................. 94 787 139 
gien .................. 08 Banama .................. 13 649 75 
Centralamerila ........ en... 2066541 2094 397 Shine..... ....... ...... *X 3 744 45 


Du 1 7 —— 


San Francisco. 


Auf der Eiſenbahn wurben von dem nörblichen Kalifornien, ſo⸗ 
weit die Verwaltung Angaben gemadt hat, nad ben Dfifinaten 
8523 200 Sallonen verfandt. 

Branntwein. Es wurden andgeführt 809 868 Gallonen und 
242 Kitten im Werthe von 265 975 Dollars. 


Davon gingen nad: 


Ballonen. Kiften. 
ben Dſtſtaaten........... ... 206 748 10 
Centralamerita............... 902 144 
Mexiko..................... 124 61 
Europa..................... 97 864 — 


Auf der Bahn wurden 474200 Gallonen verſandt. 

An Bauholz wurden 14 732 001 Fuß im Werthe von 291 367 
Dollars verſchifft. 

Leder gelangte im Werihe von 171674 Dollars, Borax im 
Bertbe von 457199 Dollars zur Ausfuhr. 

Die Ausfuhr von Queckſilber zur See beitrug 16 571 Flaſchen; 
davon gingen nach Mexiko 8899 Flaſchen, nach China 800 Flaſchen 
und nah New⸗York 6450 Flaſchen. 

Auf der Eifenbahn wurden verfandt 11755 Flaſchen. — Ges 
ſammtausfuhr 28 326 Flaſchen. 

Die Lahdausfuhr zur See betrug 208 816 Kiften unb 7878 
Baden im Werthe von 1 027 061 Dollars. Auf ber Eifenbahn wurben 
21 668 000 Pfund ausgeführt. 


Buder. Es wurden verihifit 6 524498 Pfund im Werthe von 
270117 Dollars. 

Davon gingen nad: 

Pfund. Pfund. 

den Hawaiiſchen Inſeln 508282 Gentralamerila....... 18 792 
Britt Kolumbien... 40879854 Mezilo............. 286 650 
Tahiti ............. 220 241 den Inſeln bes füdlichen 
Japan ............. 9866 Stillen Dreans.... 80 140 
China ............. 10420 SKorea..... ......... 6245 
Panama .......... 349 049 den öoſtlichen Staaten. 968149 


Auf der Eiſenbahn wurden außerdem verſandt 162 854 000 Pfund. 
Die gefammte Ausfuhr betrug ſomit 169 878 498 Pfund. 

Die Kaffeeausfuhr zur See belief fi auf 727088 Pfund im 
Werthe von 145 626 Dollars. Auf der Eifenbabn wurben verfanbt 
2976 000 Pfund. Die Sefammtausfuhr beitrug alfo 8 708 088 Pfund. 

An Thee wurden ausgeführt zur See 178 188 Pfund im Werthe 
von 27015 Dollars; mit der Bahn 17886000 Pfund; zufammen 
18009 188 Pfund. 

Die Reisausfuhr zur See beirug 8511083 Pfund im Werthe 
oon 66087 Dollars; auf der Bahn 1840000 Pfund; zufammen 
5361 088 Pfunb. 


Waffen und Munition. Es wurben ausgeführt nad: 


Wertb: Werth: 

Dollars. Dollars. 
Apia ................ 101 Japan ............... 1911 
dem Aſiatiſchen Rußland 8124 den Marqueſas⸗Inſeln 190 
Auſtralien............ 256 Mexito............... 624 
Britifh-Kolumbien..... 22127 News Pork ............ 1500 
Entralamerlla ........ 8558 Neufeeland............ 893 
Chile................ 140 Peru .............. 918 
China.............. 910 Tahiti .............. 826 
Korea................ 12 puſammen.1148 
den Hawaliſchen Inſeln. 11044 


Die Ausfuhr zu Lande von Kalifornien nach ben Oſtſtaaten 
vermittelft der Gentrals und Southern Pacific Eifenbabn war außer 


423 
den bereitö im Borfteßenden angegebenen Sendungen ber Hauptſache 
nach folgende: 


Pfund. Pfund. 
Gerfte .....00.... 3020 000 getrodnete Yrüdte. 74674 000 
Bohnen..........- 18 702 000 Sie und Bele.. 2428000 
Borax ........... 3 900 000 Leder............ 7 702 000 
eingemachte Früchte 50 014 000 — ......... 17 196 000 
friihe Srüdte .... 148420000 Samen .......... 1 766 000 


Die Ausfuhr von 203 Angeled und Eolton, ſowie diejenige von 
San Diego auf der Santa Yes Bahn iſt nicht angegeben. 


Edelmetalle, Münzen, Baptergelb. 
Die Ausfuhr zur See im Sabre 1898 war angeblich folgenbe: 
Beth: 


Werth: 

Dollars. Dollars. 
Süberbarrm ......- 2485756 Papiergeld ......... 20 
Mexikaniſche Dollars 9810879 nicht näher bezeichnete 
Golbmüngen........ 111015 Mümen ......... 
Silbermüngen......«- 8946 Chileniſche Dollars... 8 500 
Solbflaub.........- 8814 Peruanifde Dollar. 141882 
Sünfcentsftüde ..... 1000 sufammen... 13 062 942 
unb zwar gingen nad 

Werth Werth: 

Dollars Dollars. 
Hongkong ........- 98201239 Meilo...... nn 25 795 
Schanghai......... 251500 Singapore ......... 324 000 
Bombay. ....0..... 108000 Auftralien.......... 210 
Calcutta........... 115600 Neufeeland......... 936 
Japan ............ 1832500 Tahiti ............ 8 500 
Honolulu.......... 976 406 Britiſch⸗Kolumbien.. 384 
Centralamerika..... 98 988 


Der Berfand von Ehelmetall, Münzen u. ſ. w. zu Lande nad) 
den Dftftaaten durch die Expreßgeſellſchaft in San Francisco wird auf 
16 584 052 Dollars angegeben. Die Nimeflen durch Wechſel u. |. w. 
mit der Poſt find nicht feſtzuſtellen. 


Banten. — Sinanzielles. 

Bei der in den Übrigen Staaten der Vereinigten Staaten herrſchen⸗ 
den kritiſchen Geichäftslage des letzten Jahres bat Kalifornien nicht 
unbetbeiligt bleiben innen. Die unaufbörliden Bablungseinftellungen 
in den öftliden und nörblichen Gebieten Hatten zur Folge, daB auch 
den Kaliforniigen Banken, die mährend einer längeren Zeit über 
ihre außerhalb des Staates Binterlegten Fonds gar nicht disponiren 
Ionnten, große Verlegenheiten bereitet wurben. Der in ben ums 
liegenden Staaten vorhandene Gelbmangel, vie ftete Verringerung 
des Grubenbetriebs in den Silberbiftriften und damit zufammens 
bängenb die gefteigerte Arbeitsloſigkeit Haben Zuftände hervorgerufen, 
welche es den Kaufleuten im höchſten Grabe ſchwierig machten, ihre 
Sorberungen dort einzuziehen. Außerdem aber ift wegen ber auf 
auswärtigen Märkten beftehenden ungewöhnlich niedrigen Preife eine 
vortheilbafte Verwertung ber in Kalifornien vorhandenen Getreides 
maflen, zum Schaden der Landwirihe und Händler, unmöglih ges 
weien. Es war ſomit erfläclich, daß bie fonft je gefunden finanziellen 
Verhältnifſe Kaltforniend ſchwer beeinträchtigt wurden, und daß, 
nachdem überall fonft die Belbinftitute den Halt verloren hatten, das 
Mißtrauen auch dort Eingang fand und ein Anlauf auf die Banlen 
gemacht wurde, ber allerbing® nit lange anhielt und ſchließlich 
wohl erwieſen bat, Daß biefelben, mit geringen Audnahmen, vorfichtig 
und zuverläffig geführt werden. 


424 


Nach dem Vericht der Staais⸗Vankkommifſate vom 1. Juli 1893 
hatte Kalifornien im Ganzen 285 Banten, nämlich 60’ Staats⸗Spar⸗ 
. bunten, 168 Staats⸗Handelsbanken, 5 Filialen fremder Handelsbanken, 
37 Notionalbanten und 15 Brivatbanten. Mit Ausnahme von 
8 Rativnalbanten Haben dieſe ſämmtlichen Banken den -Kommiffaren 
- berichtet und find ‚von den-Iehteren geprüft worben. - - Die unter einem 
Geſetz der Vereinigten Stuaten von Amerika errichteten National 
banken find der Unterſuchung der Stantäbehörben nicht unterworfen, 


unterziehen fid; derſelben aber meiftens freitoillig. Der Stand ber 


Banken war im Bergleich mit dem Vorjahre folgender: 
am 1. Juli 1893 am 1. Juli 1892 


‚altiva Dollars. Dollars. 
 Bantgebäude...... ........... 6 786 537 6 847513 
Grundeigenthum............... 4 664 788 4 330 931 
Werthpapiere ................. 2 652 800 26929 037 
Hypotheken auf Grundeigenthum. 129 242 741- -- 116 755119 
Geliehen auf Wertbpapiere...... 28 612487 26 695 761 
„zſonſtige Sicherheiten :6967.292--- 6369 488 
mw perfönt. Sicherheiten 68558271 70091670 
Kaffenbeſtand ................ 23416652: 21250 782 
Belegt in andern Banken ....... 18 777 124 16 664 700 
Sonftige Guthaben ............ 4 887 340 6. 016 994 
zuſammen. .......... B0 565 982 801 946045 
Zunahme im letzten Jahre.. 4619 937 

| Paſſtva. * 
Eingezahltes Kapital........... 65971062 68 565 002 
Reſervefonds ............ 26 666 560 26 048 730 
Depofiten .................. 199 376 06 198666 411 
Schulden bei anderen Banken.. 9883113 10144006 
Sonftige Berbinblichkeiten ...... 4678561 3521897 
jufammen....... .... 806 565 982 301 946 045 


Die Zunahme ber Depoſiten im letzten Jahre beirug 710 295 

Dollars. Die Depofiten in den Sparbanfen in Sau Francisco 
und im Stante haben fi um über 10 Millionen Dollars vermehrt, 
diejenigen in ben Handels» und Nationalbanten erheblich verringert. 


Der Stand ber Sparbanlen, Handelsbanken und Filialen fremder 
Banken in San Francisco im Jahre 1898 war folgender: 


Aktiva. Dollars. 
Bankgebäude ............ .......... .... 2 888 296 
Orundeigentfum uenessonennnneree .... 1603 871 
Werthpapiere ....... ................ 18 328 294 
Hppothelen auf Grundeigentfum. ....... 88 060 949 
Geliehen auf Werthpapiere.......... venee 19 943 918 
nm verlönliche Sicherheiten... 4690 428. 
nm jonftige — —* 26 920 662 
Kaſſenbeſtand ..... ...... ...... 12 264 252 
Belegt in anderen Banlen ..ennneocuneen 8339299. 
Sonftige Guthaben .. PERTETTEITRE 3 415 754 
mmen... 185 456. 713- 
Roi ſiva. 
Singnnhins Rap. I 34 154 786 
Reſerveſonds................. ......... 15 014 785 
DEPOfLEN anne Pranunencne ......... 129 403 225 
Schulden bei anderen BAnleR 220. 4 841 558 
Songs Berbinbligteien.. ............ 2041 366 
ndammen.. . 185 455 718 


Die Depofiten tn ben unterſuchten 989 Banken beliefen fich 
alſo zuſammen auf 199 376 705 Dollars. Mit denen in den drei 


-Oangen leiter berührt warden als die anderen Staaten. 


San Franeiseo. 


erwähnteri Ratidnalbanken haben bie Depofitenbetrüge im Staate 
200 Millionen Dollars jedenfalls nicht unbedeutend Kberftiegen. Sn 
ben Sparbanten betrugen die Depofiten: 
m San Franeisſsco (11 Sparbanten).... 
im Innern des Staats (49 n )J.... 909 
Sm Ganzen... 188019 878 Dollars 
Da biefe Sparbanken, mas feitend ber übrigen Banken nidt 
gefchieht, auf die Depofiten Zinfen vergüten und zwar jährlich zwiſchen 
4 und b p&t. unb deshalb darauf angewieſen find; den größten Teil 
der hinterlegten Gelder durch Darlehen. auf Hypotheken nugbar 
zu machen, ift es unausbleibli, daß dem Berlangen nad fofortiger 
Rückzahlung nit immer entiprodden werben kann. Das Gefet giebt 
diefen Banten deshalb das Recht, eine unter gewöhnlichen Umſtänden 
allerdings nicht beanſpruchte Kündigung des Kapitals Bis zu 
6 Monaten zu verlangen. Auch nach Ablauf dieſer Feiſt ift die 
Bank nur gehalten, Depofiten ratentveife zurlickzuzahlen, wie bie fort: 
geſeyte Flüſſigmachung der Außenſtände es ermöglicht, nur daß bie 
Bank, ſobald ihre Baarınfktel für bie gekündigten Kapibalien nicht 
mehr ausreichen, neue Anleihen ingwihdgen nicht mehr gewähren darf. 
Um fih vor dem fortgefehten Drängen &maftlider Depofitoren zu 
ſchützen, haben die Sparbanten \htießnd von diejem Räte Gebramch 


108 609 684 Dollars 


| gemadt. 


Die Handelsbanken, welche bie bei ihnen henterlegten Depoſiten 
jederzeit bereit haben müfſen, beſchloſſen, um für jede Eventualität 
vorbereitet zu fein, Disfomtos und Voͤrſchuffe auf Vaarenvorraͤthe 
vorläufig abzulehnen. 

Während einer geraumen Zeit hat es deshalb im Dandelsdetleht 
an den ſonſt zur Genüge vorhandenen Geldmitteln gefehlt, fo dab 
die Kaufleute und Berſchiffer vielfach zur Tinthätigteit genöthigt 
wurden, die Landwirthe ihre Produkle ſelbſt unter den ungünftigften 
Bedingungen Taum zu veräußern Im Stande waren ‚und in jeber 
Richtung eine Lähmung des geſchäftlichen Lebens bemerkbar war. 
Diele Schwierigleiten fcheinen jebod fest größtentheild gehoben zu 
fein. Die Spatbanken find im Allgemeinen wieder bereit, mäßiger 
Kapitulien auch ohne Kündigung zu zahlen, während bie meiften 
Depofitoren auf Zurückzahmg Ihrer eingelegten Gelber. verzisten. 
Ein Umftand, welcher vie Gefahren eines Anlaufs Auf bie Banken 
weſentlich vermindert, It jedenfallß der, da ſaͤmmtliche Vankgeſchafte 
faſt ausſchließlich in Gold gemacht: werden unb die anderswo 
vielſach vorhandene Furcht vor einer Entwerthung bed Poapiergeldes 
damit mwegfält. Ohne Fraͤgo iſt Kalifornien durch die über das 
ganze Land verbreitete Erſchütterung des Verkehrs und Kredits im 
Im 
Uebrigen ‚dat der von außen. fommende Anſtoß allerdings gezeigt, 
daß ungeachtet gut geordneter Banktverhältnifie bei der großen Anzahl 
der Banken im Gtante Ummegehnäßigleiten nicht ganz gu. vermeiden 


: find. Bon ben ſämmtlichen 285 Manten Kaliforniens find vier in 


Folge maſſenhaften Andrange der Gläubiger zu liquidiren gezwungen 
worden. 

Die Ereignifie des Intten Jahres haben erwieſen, daß die ber 
Stehenden Bankgeſetze des Staates mehrfacher Aenderungen bepärfen, 
welche auch bei der hier jüngft abgehaltenen Konvention ber Kali 
forniſchen Bank⸗Präſidenten nahbriuktich empfohlen wurden: 

Zunächſt follte, was bisher wicht der Fall ift, der Höchſtbetrag, 
den der Depofitor. in. einer Bank Hinterlegen darf, auf hochſtens 
10000 Dollavs begrenzt werben; während bie: ‚einzelnen. Depofiten 
bis jest vielfah 100000 Dollaxs und dariiber betragen, Deren 
plögliche Zurũcknahme in Beiten bes Gelomanges die Bank unbedingi 
in Noth verjeken muß. " 














San Fransißeo., 


Ferner Felt ez ſich heraus, daß bie Banflommifiare — gegen 
wärtig drei — kaum im Stande find, nahezu 300 Banken, wie vor⸗ 
geſchrieben ift, jährlich zweimal gründlich zu unterſuchen. Nur daraus 
ift zu erflären, daß bie unfichere Zage ber in Liquidation gegangenen 
Banken nicht ſchon früher bloßgelegt wurde. 

Endlich macht had Geſetz, wenn bie Bankkommiſſare finden, daß 
eine Bank nicht mehr die genügende Sicherheit Bietet, gerichtliche 
Borgänge nöthig, ehhe das Inſtitut gefchlofien und ber Dispofitiow 
her bisherigen Berwalter ewisogen merken kann. Diele gerichtlichen 
Progeduren find großen Weiterungen unterworfen, unb Bleibt bie 
beizeffende Bank während der durch ben Staatsanwalt im Gericht 
eingeleiteten. Berbanblungen zum Nachtheil ber Gläubiger unter 
Kontrole der Diretaren, anftatt fafoxt in die Hände einer Vehörde 
überzugehen. 

Denn die Kaliforniſchen Banken im Allgemeinen zufsiebenftellenb 
geleitet werben, jo möchte das neben allen für Nusnchmäfäle 
wichtigen gefeglichen Vorſichsmaßregeln aber doch vorzugkwekſe feinen 
Grund darin haben, daß der Bankbetrieb in Francisco, namentlich 
durd die enormen Beträge der Depofiten, ein ſehr Iufretiser iſt und 
eine folide Gerhäftsfährung das eigene Interefſe der Banleigenthlimer 
nur fördern kann. In den Vereinigten Staaten von Amerila haben 
im legten Sabre, mie berichtet wird, 9466 Banken dem Eamptroller 
of Currency im Wafhington Abrehnung eingeſandt. Dad eingegaplie 
Kapital dieſer Inſtituts belief ſich angeblih. im Geauten uf 
1.084 607 600 Dollars, während bie Depoſiten zufgmmen 2 736 836 100 
Dollars und bie gefammten Refourcen 7 079 511 800 Dollars betrugen, 
Ga find fomit vorzugsweiſe die Depofiten, welde ben Banlen für 
ihre Geihäfte das Kapital liefern, und iſt das ganz beſonders in 

Kalifornien der Fall, wo das eingezahlte Kapital ſich alſo auf 
65 Millionen Dollar, ber Hetrag der Depoſiten auf über 200 Millionen 
Dollars fielt. Die große Waffe bes in den Banken Binterlegten 
Geldes wirft, wie auch die ftete Zunahme und Ausbehnung ber 
Banfinftitute zeigt, einen jehr reichlichen Gewinnn ab. 

Der Umfag in em Glearing Houſe in San Fraxcißco belieh 
fi im letzten Jahre auf 609 285 778 Dollar gegen 816 868 724 
Dollars im Vorjahre, alfo auf 146.082 946 Dollars weniger. 

Die bei dem Bolldint in San Franciſto erhobenen Eingemgs⸗ 
abgaben betrugen 6780 200 Dollar gegen 7 822045 Dollars im 
Jahre 188. - 

In dent Biveig: Sqehamt ber Vereinigten Staaten von Amerika 
in San Francisco befand fih am 81. Deyember v. 33. ber folgende 
Beltanb: 


Dollar. Dollars 
Roten der Berein. Soldmände........ 14 740 399 
Staaten v. Amerika 108275 Standard » Silber 
Desgl. von 1890... 414 dollar ......... 24 490 104 
National⸗Banknoten. 826 Silbermilnze i. Reſerve 2 788 059 
Golbeertifitate ..... 3890 GSheibemünge...... 24 281 
Eifbercertififate .. 237 650 im Ganzen... 42204 108 


An Opnlanbfteyern wurden auf Bier, Spieitus, Tabak und 
Cigarren im Ganzen 1692 750 Dollars erhoben. 

Die Münze der Bereinigten Staaten yon Amerila in. San 
Francisco hat im Jahre 1893 geprägt: 


Dollars. . Dollars. 
Dopyelabler....... 19823 500 Salbe Dollars . ... 870 000 
Adler ..... oonunee 1418500 Biertel Dollars . 86B 694 
Halbe Hoker....... . 1120 000 BehnsGentsftüde .. ... 240 140 
Standard⸗Dollaro. 100 000 sufammen.., 23439 774 


Rn 


Seit Errihtung ber Münge im Jahre 1866 bat Dielelbe ber 
Angabe nah im Ganzen Gelb im Werthe von: 967 369 284 Dollar. 
geprägt, davon Goldmünzen, im Werthe von 824936357 Dollars. . 

Die ungünfigen Hanbeläverhältniffe und der zeitweilige Wegfall 
jedes Kredits haben notiwenbigerweile alle auf ſchwachen Füßen 
ſtehenden Geicäftäfirmen zum Wanlen gebrant, Wie. im letzten 
Sabre vorgelommenen Falliment$ warm dempiſele⸗ lehr bedentend 
Es find deren porgekommen; 


Aktive. Basfioo. 

Anzahl. Dollars. Dollars. 

in Rultfornten ..... 747 3880400 : ''T486 718 

„ Dregon ......... 221 1292400 1967100 

„ Balfington ....: 212 2707000 8968000 
Bergwerte. 


Nach den zuverlaſſigſten zu erlangenden Angaben belief ſich der 
Grubenertrag in den Pacificſtaaten im Jahre 1893 auf 108 827 623 
Dollars. Außerdem gelangte von BritifhsKolumbien Edeimetall im 
Werthe von 253 968 Dollars borihin. Sendungen von ber Weſtküſte 
Mexikos find nicht aufgeführt. 

An den einzelnen Staaten ftellte ſich ber Geist wie « ft: 


Dollars. | Dollars. 
aolifornien ....... 18096948 Utah ............ 8336 864 
Nevada......... 3503 051 Colorado ........ 272477585 
Dregom .......... 1263639 NeusMegilo ...... 1612885 
Waſhington ...... 403406 Arlzona .. 1390 410 
Alaska .......... 918 246 ducia. 2498 000 
Kahn. > AOBLIO Tb an... „u 315.000 
Montana ........ 82380 500 zufammen... 108827 628 


Die Erträge feit bem Jahre 
Metalle waren: 


1870 mit Angabe ber einzelnen 


Davon 










112 665 669] 11 263 630 

126 129 384 14 693 3238| 14 793 7631 64 808 637| 32 527 661 
1 

117 946 565 12 385 78D| 13 261 663) 60 614 004 31.685 118 
111 259 508! 11 483 947| 19 370 516| 50 607 601| 29 847 444 
108 807 620} 7 156 040| 28 631 8389| 88 491 521| 33 948 728 


Die Ausbeute deB Ichten Yahrei war na Obigem alſo um 


‚Km 7a Mil: Dollars geringer ala die des Vorjahres und 








426 


um nahezu 23 Mil. Dollars niebriger als die des Jahres 1890, 
das überhaupt den höchſten bisher erreichten Ertrag lieferte. Daß 
dieſer Ausfall vorzugsweiſe in der Entwerthbung des Silbers feinen 
Grund hatte, ift erfichtlih. Der Silberertrag des letzten Jahres war 
38 491 521 Dollars, der des Jahres 1889 dagegen 64 808 637 Dollars- 
Die Goldprodultion des Jahres 1893 zeigt gegen die der letzteren 
Sabre eine Zunahme, obgleih mande ber Gruben, in denen das 
Silber mit einer Golbbeimifhung gewonnen wird, ihren Betrieb vers 
mindert baben. 


Montana Hat von allen Barifichtaaten ben größten Gefammts 
ertrag an Metallen, über 32 Mill. Dollar, Colorado die bedeutendſte 
Silberprobultion, 16 869 000 Dollars, aufzuweiien, während Kalis 
fornien an Gold eine größere Ausbeute liefert (11 172086 Dollars) 
als irgend ein anderes Gebiet ber Küftee Der Evelmetallertrag 
Kaliforniens ift fett längeren Jahren ein ziemlich ftetiger, 12 bis 
13 Mil. Dollars. Es Bat das jedenfall feinen Grund darin, daß 
der Betrieb dort bereit? von dem in den neueren Staaten nod 
gebräuchlichen Syftem raſcher, oberflächlicher Ausbeutung abgegangen 
und ein mehr geregelter geworben ifl. Der Werth der Reduktions⸗ 
werke in Kalifornien überfteigt deshalb den Colorados und Montanas. 
Bei der enormen Größe dieſes Staates, ber in vielen Gegenden noch 
kaum durchforſcht worden ift, mürbe e8 nicht Überrafchend fein, wenn 
noch neue bebeutende Goldlager entdedt würden. Davon ganz abs 
gefeben, ift aber das Gold in größerer oder geringerer Reichhaltigfeit 
jo über den ganzen Staat verbreitet, daß eine Minderung ber Pros 
dultion fo balb nicht zu gewärtigen fein dürfte. Ste Hat fi im 
Bergleih mit dem Borjahre fogar gefteigert, obwohl die bydraus 
lifden Werte bis jet noch nicht wieder in Angriff genommen find. 
Der Kalifornifche Silberertrag ift unbebeutend. Viele der wichtigſten 
bis jetzt entdeckten Silberminen des Staates, namentlich die als reich 
bezeichneten Calico⸗Bergwerke liegen in dem noch wenig entwidelten 
und ſchwer zugängliden County San Bernarbino. Die Ungunft der 
gegenwärtigen Berhältnifie hat den Betrieb großentheils unterbrochen; 
ein Gleiches gilt von den ebenfalls früßer fehr einträglichen Gruben 
in Shaſta County und anderen Thetlen des Staates. Die vorzugs⸗ 
weiſe ergiebigen und außerdem für den Transport befonders günſtig 
gelegenen Lager ausgenommen, wird die Silberprobuftion an ber 
Pacifickuſte ruhen müflen, bis der Preis ſich hebt oder mäßigere 
Arbeitslöhne und vermehrte Kommunilationdmittel ihre Wiederauf⸗ 
nahme geftatten. 


Mit Ausflug Keiner und unregelmäßig betriebener Gruben 
waren im legten Jahre 2109 Gold⸗ und Silberminen in Kalifornien 
vorhanden, davon waren 1859 produktiv, 244 wurden bearbeitet, 
lieferten aber noch Teinen Ertrag, und 506 lagen ftill. Zwei biefer 
Bergwerke ergaben über 500 000 Dollars jährlich, 6 zwiſchen 250 000 
und 500000 Dollars, 21 zwiiden 100000 und 250000 Dollars, 
102 zwiſchen 50.000 bis 100000 Dollars u. ſ. w. Die Zahl der ans 
geftellten Beamten und Arbeiter in biefen Bergwerken belief ſich auf 
14418 Perſonen, welche an Löhnen zufammen 9689265 Dollars 
erhielten. Die Kaliforniihen Gruben find faft durchweg in feiten 
Händen, und ihre Aktien werden auf der Börfe nicht verfauft. Die 
namentlich in früheren Jahren jehr wilde Altienfpelulation beſchäftigt 
fih vorzugsweife mit zahlreihen Gruben Nevadad. Der gefammte 
Metallertrag Kalifornien wird dem Staatscenjus nach auf 19 699 354 
Dollars angegeben. 


Die Duedfilberprobultion Kaliforniens beirug 30 462 Flaſchen; 
im Jahre 1877 belief ſich dieſelbe auf 79 896 Flaſchen. Auch in dieſer 
Richtung iſt man früher ohne Frage in höchſt unökonomiſcher Weife 


San Francisco. 


zu Werke gegangen. Der Ertrag ber einzelnen Werke während ber 


lekten fünf Sabre war angeblich folgender: 


1889. 1890. 1891. 1892. 189. 
Flaſchen. 

New Almaden ......... 13100 12000 8000 5563 6614 
Aetna................ — 981 670 15092 355 
Napa Eonfolidated ..... 4699 248 3650 5680 615 
Great Wehtern......... 566 18334 170 587 818 
Sulpbur Bant......... 2283 1608 1228 1393 1210 
New Idria ........... 980 977 700 848 849 
Great Eaflern ......... 1845 1046 1487 1630 140 
Rebington ........... 812 505 443 728 1260 

Bradford ............. 1874 1290 100 — — 
Standard ............. — — — — b 111 
Lake................ — — — — 651 
Abbott............... — — — — 500 

Andere Werke ........- 924 37 1580 — _ 
zulammen... 26464 22926 21022 27998 30402 

Die Breife waren pro Flaſche: 
1889. 1890. 1891. 1892. 189. 
Dollar: 
niebrigfter Preiß .......... 36600 87 40 4 50 

höchſter Preiß.. ..2......... 48 48 5 58 43% 
Ducdichnittäpreiß ......... 42,25 42,50 4 5250 4150 


Bis jetzt wird in den Bereinigten Staaten, mit Ausnahme gan; 
geringer Duantitäten, die in Dregon vorfommen, nur in Kalifornien 
Duedfilber gefunden. Nichtöbeftomeniger ift der Angabe nad die 
Produktion nicht immer befonderd lohnend. Ein fparfamer Betrieb 
mag dieſe Verhältnifie in günftiger Weiſe regeln. Die Zinngruben 
werden gegenwärtig nicht bearbeitet. Es fcheint, dag die Kalifornis 
ſchen SBinnlager nicht befonders ergiebig find. 

Die an der Grenze von Kalifornien und Nevada befinblichen 
Borazxfelder liefern jährlih ein Brobuft im Werthe von etwa 
800 000 Dolard. Das namentlih in den füblihen Diſtrikten bes 
Staates gefundene Erdöl hatte im letzten Jahre einen Werth von 
ungefähr 500 000 Dollars. Obgleich der Ertrag ftetig zunimmt, muß 
ein großer Theil des Bedarfs, beſonders für Beleuchtungäzwede, noch 
aus ben Dftftanten Bezogen werden. Steinkohle findet fih in 
Kalifornien in großer Menge, die Dualität ift jeboch eine geringe, 
jo daß die in Britiſch⸗Kolumbien gewonnene, felbft noch ſehr weiche 
Kohle vorgegogen und in großer Dienge eingeführt wird. Anthracit⸗ 
kohle ift bis jegt an der Küfte noch nicht gefunden worden. In 
Amador County in Kalifornien wird angeblih Braunkohle in bes 
beutender Stärte und nahe ber Dberfläche gefunden und an bie ums 
liegenden Bergwerle zu 2 bis 8 Dollars die Tonne verlauft. 
Asphalt ift in unerſchöpflicher Mafle in flüffiger und feiter Form 
vorhanden und wird außer für Straßenbau, Abzugsröhren u. ſ. w. 
auch in bedeutendem Umfange für die Waflerleitungen Der Bergwerke 
verwandt. In Verbindung mit dem Asphalt gewinnt man ein Raltha 
genanntes Produft, daß zur Beleuchtung verwandt wird, aber wohl 
feinen bejonderen Werth befigt. Hbgleih der Asphalt angeblid 
befiev fein fol als der Weſtindiſche, find Die Koften bis jeht 
zu bo, um eine namhafte Ausfuhr nach den öſtlichen Staaten zu 
ermögliden. Die Lager von Sandſtein, Granit, Dayr, 
Marmor u. ſ. w. werden, namentlich für Bauten, in raſch fteigenbem 
Maße bearbeitet. Kalifornien befikt eine Menge ber verſchieden⸗ 
artigften WMineralquellen, die allerbingg noch unvollkommen 
unterſucht find, aber wohl vielfach für Heilzwecke werthvoll fein 
werden. Der Abſatz der Wineralbrumnen (im letzten Sabre im 





San Francisco. 497 


Berthe von etwa 250000 Dollars) nimmt zu und bürfte fremde 
Rineralmäfler nach und nad) verbrängen. 

Die Verwerthung fonftiger Mineralien in Kalifornien ıft ver: 
hältnigmäßig gering, obgleich es kaum ein Mineral geben bürfte, 
das nicht in dieſem Staate gefunden wird. Die Schwierigkeiten ber 
Gewinnung unb bed Transports erhöhen die Unkoſten dermaßen, 
daß die Ausbeutung nad gegenwärtigen Begriffen nicht Binreichenden 
Bortheil abwirft. Angeblih wird in den Bergmerten in Berbindung 
mit den verarbeiteten fonftigen Metallen Platina im Wertbe von 
etwa 4000 Dollars jährlich gefunden, Magnefit zum Betrage von 
eiwa 6000 Dollars, Chromeiſen im Werthe von ungefähr 35 000 
Dollars. Die Borräthe von Ridel, Schwefel, Aſsbeſt, Cement, 
Alaun, BRagnefia, mineralifden Farbfloffen, Bimftein, 
Schiefer u. ſ. w. werben bis jegt nur mäßig auögebrutet. Litho: 
graphiſcher Stein ift der Angabe nad) vorhanden, wahrſcheinlich 
aber von geringerer Güte. 

Kupfer. Der geſammte Kupferetrag in ben Bereinigten 
Staaten belief ih im Jahre 1895 auf 130000 Tonnen (zu 2240 
Pfund) gegen 145000 Tonnen im Vorjahre. Während die Pros 
bultion fomit geringer gemwefen ift, Bat bie Ausfuhr im Ichten Jahre 
der Angabe nach fich verboppelt, fie betrug 80000 Tonnen gegen 
401% Tonnen im Jahre 1892. Am Ende bed Jahres waren noch 
etwa 20000 Tonnen vorräthig. Der einheimifche Berbraud von 


Kupfer Hätte danach einſchließlich der Anfang 1893 verbliebenen 
25 000 Tonnen ungefähr 50 000 Tonnen weniger betragen als im Vor⸗ 
jahre. Die Kupferprobuftion der Pacificküfte ift wegen der niebrigen 
Vreife ſehr eingefhräntt worden. Aud Blei, das in Berbindung 
mit Silber und anderen Metallen in großer Menge vorhanden ift, 
war für die Produzenten wenig gewinnbringend. 

Die Silberausfuhr des Jahres 1893 nah Japan, China, 
Indien u. f. w, das Pfund Sterling zu 4,84 Dollars berechnet, war 
etma folgende: 

von London ....... 55 973 825 Dollars, 
„ San Francidco. 11 741 660 n 
zufammen... 67715485 Dollars 
gegen ...... 67 342524 „ im Borjabre. 

Die Bergwerke Mexikos follen im letzten Jahre 1400 000 Dollars 
in Gold und 48500 000 Dollars in Silber ergeben baben. Der 
Silderertrag der Pacificküfte, einjchließlih Mexikos, hätte ſich danach 
im Jahre 1893 auf 86 991 521 Dollars belaufen, alſo in Folge des 
Minderertrags etwa 10 Mil. Dollard weniger ald im Vorjahre. 


Jnduftrie. — Arbeiterverhältnife. 

Nach einer Aufftellung des Cenſus⸗Bureaus wäre ber gegen; 
wärtige Stand der Fabriken in ben größeren Stäbten des Pacific⸗ 
gebiet3 ber folgende: 

Gejammtbetrag Gefammtloften Geſammtwerth 


Durchſchnitts⸗ der Löhne bed vers ber . 


Anzahl Kapital. 


Rame des Orts. der Fabriken. Dollars. 


San Franridcd...... ....... 4069 74 834 801 
Los Angeles ............... 750 6 811 488 
Datland................... 342 6 629 468 
Sarramemdo ............... 302 6 654 782 
Seattle................. 881 4 158 283 
Tacoma .................. 226 7227 201 

Bortland....... ........... 569 16 863 568 
Salt Lake Eity............ 175 8 864 085 


zufammen .... 6758 126 138 126 


Die in ben Bereinigten Staaten von Amerila herrſchende 
Geſchäftsnoth Bat im letzten Jahre eine bemerkbare Zunahme des 
dabrikweſens an der Pacificküfte jedenfalls unmöglich gemacht; die 
beſtehenden Fabrilen find durch die Sperrung bes Geldes in ben 
Banfen, die Schwierigkeit, ihre fällig werdenden Außenflände einzus 
keiben, unb bie verringerte Nachfrage in ihrem Betriebe fehr zurück⸗ 
gehalten worden. 

Eine Ausnahme macht die Zuderfabrilation, die, allerbinge 
bei niedrigen Preifen, im letzten Sabre größere Berhältniffe auf: 
gemiefen bat als zuvor. Der faft ausſchließlich durch bie Weftern 
Refinery in San Francisco eingeführte Rohzuckerbetrag belief 
Rd nahezu auf 400 Millionen Pfund. Dic genannte Raffinerie, 
welde den Zuckermarkt volllommen beherrſcht, hat im vergangenen 
Sabre angebli 291 983144 Pfund Robzuder verarbeitet und 
241690 770 Pfund weißen, 34502185 Pfund gelben Buder und 
756 500 Gallonen Syrup hergeſtellt. Der Werth des Fabrikats 
wird auf 13048000 Dollars veranſchlagt. Die Fabrik befchäftigt 
etwa 1400 Arbeiter. 

Der am 1. Sanuar 1898 vorhandene Zudervorrath betrug 
ber Angabe nad) 13 500.000 Pfund. Einſchließlich des in Kalifornien 
gewonnenen Rübenzuderd wurden eingeführt 389 884 978 Pfund, 
zuſammen 403 384 978 Pfund. 

Am 1. Januar 1894 waren an rohem und gereinigtem Zucker 
vorräthig 41.000 000 Pfund. Die Ausfuhr zur See betrug 6 524 498 

Deutiches Handels Archiv 1894, IL 


zahl der im Sabre. wandten Materials. Produktion. 
Arbeiter. Dollars. Dollars. Dollars. 


48 446 30 979 374 78 656 470 185 625 754 
4 957 8 468 608 5 014 034 9 898 835 
4 438 3 090 007 4 687 699 9112 778 


4510 2 967 954 9 083 317 10 424 582 
4 048 3 406 523 4 178 884 10 203 007 
4 067 8 280 820 5 171 668 10 482 955 
9731 - 7592920 12 807 106 25 427 603 
2 287 1499 412 1 966 818 4 624 419 


82 484 56 284 618 122 115 486 215 744 933 
Bund, zufammen 475624498 Piund. Der Abſat innerhalb der 
Bereinigten Staaten von Amerika hat ſich danach aljo auf 365 524 498 
Pfund belaufen. 
Die Preisſchwankungen des Zuckermarkts in San Trancidco 
während bes vorigen Jahres waren folgende: 
Oube Orushed Dry 


andPow- Granu- Extra 
dered. lated. A. ©. C. 
Cts. Cts. Cts. Cts. Cts. 


pro Pfund. 
29. Dezember 1892... 5°/s 6 4 Ah 4 


1893. 

4. April ........... bi /g bie Do Ma My 
v1 ........... 63/5 u Be 5 45/4 
8. Mat ............ 65/8 6 be Su 5 
} 5 ............ 69/4 Ge 6 De Bl 

26. Ottober.......... 69/8 53/4 53/8 51% 5 
7. November........ 67/g Su 3 DB Aha Alla 
28. ....... 5/ 48/; 4d/g 4l/g 4 


Sn den erftien Monaten 
des Jahres 1894 bes 


ftanden folgende Breife: 
12. Yebruar ........... Be 5 de Ma Al 
9. Rärz.............. DE Bu O9 A Bu Ale 











428 


Die drei in Kalifornien vorhandenen Rübenzuckerfabriken 
haben im legten Jahre zujammen etwa 32 Millionen Pfund Yuder 
produzirt. 

Die Werke für den Bau von Fahrzeugen aus Eiſen 
und Stahl, die Union Iron Works, ſcheinen wegen der noch an⸗ 
dauernden Arbeiten für die Flotte der Vereinigten Staaten von 
Amerika ebenfalls unter günſtigeren Verhältniſſen thätig geweſen zu 
fein. Das Schlachtſchiff „Dregon“ wurde im letzten Jah re vom 
Stapel gelaſſen und nähert ſich der Vollendung. Der Kreuzer 
„Olympia“, welcher eine den Kontrakt überſchreitende Schnelligkeit 
entwickelte und den Erbauern deshalb eine namhafte Prämie abwarf, 
iſt der Regierung übergeben worden. Da es jetzt die Abſicht der 
Letzteren zu ſein ſcheint, den Bau von Kriegsſchiffen einzuſchränken, 
mag dieſer Zweig der Induſtrie einen Rückgang erleiden. 

Die Menge des in Kalifornien gewonnenen Getreides macht den 
Betrieb zahlreiche Dampf⸗Mehl mühlen nöthig. In San Fran- 
eißco allein find deren 11 vorhanden; der Werth des im letzten Jahre 
hergeftellten Mehls wird auf 1200000 Dollard angegeben. 
Die Brodultion der Fruchtpräſerven-Fabriken Hatte nad 
der Einſchätzung bed Gteueramt3 einen Werth von 2750000 
Dollars; diejenige der Bledwaarens Fabrikation, einfchließlich der 
für die Verpadung von Früchten, Gemüſen, Fleiſch, Fiihen u. ſ. m. 
erforderlichen Blechlaften und Büchſen, einen Werth von 2 150 000 
Dollars. Der Werth des Fabrikats der MRaſchinen werke, Gießereien 
und ſonſtigen Eiſeninduſtrie, Schiffsbau ausgeſchloſſen, war 
nad derſelben Abſchätzung 4750000 Dollars, Schuhe und Stiefel 
3000 000 Dollars, Tabak und Cigarren 2125000 Dollars, 
fertige Kleidungsſtücke 8000000 Dolars, der Gerbereien 
2250 000 Dollars. 


Das ungünftige Rejultat des letzten Jahres ift aus der nachſtehenden Aufftelung näher erfichtlich: 


San Francidco. 


In Kalifornien und Dregon ift in ben legten Jahren eine An: 
zahl von Bapierfa briken entſtanden, welche den inländiſchen Bedarf 
decken. 

Die in Baden und Rodeo bei San Francisco angelegten Schlacht⸗ 
und Verpackungshäuſer haben wegen unzulänglicher Geldmittel 
keinen befriedigenden Fortgang gehabt. Bon Kapitaliſten in Europo 
und in den öſtlichen Staaten ſoll der Angabe nach jetzt in dem an der 
San Francisco Bai gelegenen Orte ODakland eine derartige Anſtalt 
in großem Umfange errichtet werden. 


Candwirthſchaft. 


Die Weizenernte in den Vereinigten Staaten von Amerika war 
im letzten Jahre verhältnißmäßig gering und der Marktpreis 
ungewöhnlich niedrig. 

Nach dem Bericht des Ackerbau⸗Departements in Wafbington 
vom Dezember 1893 belief ſich das geſammte mit Weizen beftellte 
Areal in den Vereinigten Staaten von Amerika auf nur 34 629 418 
Acres gegen 38554430 Acres im Sabre 1892. Mit Ausnahme deö 
Sahres 1885, das noch 440000 Acres weniger ergab, ift Dies die 
Meinfte mit Weizen bebaute Fläche während ber legivergangenm 
14 Sabre gewefen. Der ganze Ertrag fiellte fi) dementſprechend 
auf 396 131 725 Buſhels (60 Pfund). Dies ift 53563 634 Bujſhels 
weniger als ber jährliche Durchſchnittsertrag der Jahre 1880 bis 
1889 und 84648 956 Buſhels weniger als derjenige der legten 
4 Sabre. Ungeachtet diefes bebeutenden Ausfall der Ernte iſt, 
foweit die Statiftif reicht, der Werth der Ernte ein niebrigerer ald 
je zuvor, nämlich 213171381 Dollard, was auf den Acre einen 
Ertrag von nur 6 Dollars 16 Cents ergeben würde. 






































Sefammts | Gefammtflähe | Gefammimertt, Durchſchnitts⸗ Durchſchnitts⸗ Dur chſchnitts⸗ 
werth ertrag werth 
produktion. der Ernte. der Ernte. pro Bufhel. mo Here. pro Acre. 
Buſhels. Acres. Dollars. Cents. Buſhels. Dollars. 
Durchſchnitt für 10 Jahre. 1870 bis 1879 812 152 728 25 187 414 3237 407 258 104,9 12,4 13,00 
n u 18850 , 1889 449 695 359 87 279 162 371 809 504 82,7 12,1 9,97 
1890....... ...... ... .. . .. . 399 262 000 | 36.087 154 334 778 678 83,8 11,1 9,28 
1 1): ) ................................. 611 780 000 39 916 897 513 472 711 83,9 15,3 12,86 
1 1}: 7) 615 949 000 38 554 430 8322 111 881 62,4 13,4 8,35 
IBOYB. ................... ............. 896 131 725 34 629 418 213 171 381 63,8 114 6,16 
zufammen... | 1923122725 | 149187899 | 1383529 661 — — _ 
Durchſchnitt für 4 Jahre. 1890 bis 1898 480 780 681 37 296 975 845 882 413 71,9 12,9 927 
Sn den Barificftaaten waren die Exrnteverhältnifie des letzten Jahres folgende: 
Meizen. — Gerite. — Roggen. Hafer. 
Acres.Buſhels. | Werth: geres. Buſhels. Werth: ageres. | Bufbels.| Wert: gcres. | Buſhels. Bath: 
(60 Pfb.) | Dollars. (48 Bid.) | Dollars. (56 Pf.) | Dollars. (32 Bfd.) | Dollere. 
Kalifornien . .I2 620 490) 34 852 517|18 471 8341 760 716| 17 116 10) 1188 766] 28 g00) 504 0001| 3024001 590111 1504 281 571 817 
Dregon ..... 616 622) 10 790 885) 5 934 987] 37 360 975 006 390038| 71911 75506] 55119] 232455] 6624968) 2451238 
Mafhington..| 486 883! 9883 725 4 744 188] 46 40B| 18609611 725 7761 2392| 35062! 241931 867451 3448 7771 1205 322 
abo ...... 18490) 1514857! 908914] 10297] 308910 1637291 — — I - 22171 783860] 300883 
Nevada ..... 5613 82 611 602331 7 89 280 9231| 1608554 — — — — | _ 
Utah ....... 1056501 1457970 874782] 6303| 236 993; 106 647)| 3594] 42769 201011 28 307 189 165 26062 
Arizo na ..... 11 000 192 500| 125125| 11073 298 971 1554651 — — — 
Wontana....| 43451] 983767] 560260] 5183| 156008 78 - | - — | 6986| aerı 2 842 654 








zufammen. . 13 968 179) 59 708 15231 680 323l 885 209 


24 233 972 8976 971] al so7] 657 887] 





41 sis 495 676] 15 374 676) 6433 546 


San Francisco. 





— Heu. 
Acres. | Tonnen. Werth: Acres 
(2240 Pfund.) Dollars. 
Kalifornien..| 1681 921 2 842 446 Ä 22370050 | 37203 
Drgon ..... 605 946 1139 178 9 227 342 16 772 
Bafhington 358 612 566 607 | 5 195 786 14 413 
daho ...... 211 561 518 324 2 850 782 3812 
Nevada ..... 185 931 361 576 3 615 760 1 362 
Utah ....... 177 197 305 811 1 581 043 6 8983 
Arizona..... 36 219 63 383 522 910 391 
PRontana.... 349 659 440 570 3 476 097 4.199 
wufommen...| 3557646 | 6287895 | 48.839 710 | 84 435 


Für den Europäifhen Rarkt kommt in bem Tacificgebiet 
eigentlih nur die Weizenausfuhr von Salifornien, Dregon und 
Raihington in Betracht. Die Ausfuhr von Gerfte ift nicht erheblich, 
während bie Noggenprobultion der ganzen Küfte einen fo geringen 
Umfang bat — im Ickten Sabre zufammen 657 337 Buſhels — 
daß nur ganz unbedeutende Mengen für die Ausfuhr übrig bleiben. 





Kartoffeln. 






| 9 402 963 





Welſchkorn. 













Buſhels. | ae Acres. | Buſhels. Werth: 
(60 Pfund.) —* (56 Pfund.) Dollars. 
3 6571488 | 1 785 744 | 11776 | 2275 268 | 1137 634 
2 130 044 1001 121 13 132 324 360 152 449 
1 729 560 674 528 8 405 179 097 110 997 
683 236 | 326 612 1628 31 746 22 540 

178 464 71 286 _ _ _ 

518 584 171 183 8675 368 106 981 
29 825 17595 4.604 81 961 54.088 
662 262 456 961 1102 30 305 21 214 


| #505080 | 109221 | 3107020 | 1606858 
Die genannten brei Staaten baben, den obigen Angaben zus 
folge, im Jahre 1898 auf 3723995 Ucres 55527127 Buſhels 
gleich 33 316 276 Eentner Weizen im Werthe von 29 151 009 Dollars 
gezogen. 
In den vorhergehenden Jahren war ber Ertrag folgender: 


1892. 1891. 1890. 
Acred. Bufbels. Acres. Buſhels. Acres. Buſhels. 
Kalifornien ................. 3012057 39157000 2815007 36595 000 2426730 29121000 
ODregon...................... 622 850 9 779 000 692055 183149 000 8872560 12865 000 
Wafhington .................. 523 580 9 005 000 698040 212216 000 436 275 8 071 000 
zufammen... 4158437 6791000 4205102 61960000 37502565 50.057000 


Auch in biefen Staaten hat man alfo im letzten Jahre weniger 
Weizen angepflanzt und geerntet als in ben beiben vorbergchenben 
Jahren. Der Preis des Weizens iſt auf einen früßer ganz unbefannten 
Sat berabgegangen. Während bisher 1 Dollar 30 Cents für ben 
Sentner ſchon als ein niebriger Preis betrachtet wurde, brachte ber 
Weizen bei Eingang der neuen Ernte im Juni vorigen Jahres für 
befte Dualität in San Francisſsco an das Schiff geliefert nur 1 Dollar 
20 Centd, Ende des Jahres 1 Dollar 5 Cents. Geitbem ift ber 
Preis auf 97 Cents berabgegangen und nur in leiter Zeit durch 
Lieferungsfpelulation auf der Börſe mit Rüdficht auf den ungentigenden 
Regenfall der letzten Monate wieder etwas in die Hbhe getrieben 
worden. 


Wenn man aus den vorfiehenben Angaben über die ſtarke 
Abnahme der MWeizenkultur ber Vereinigten Staaten von Amerila 
im legten Sabre aud nit ohne Weiteres fchließen darf, daß dieſer 
Rüdgang nun ein ftetiger fein werde, fo läßt fih doch kaum ver- 
iennen, daß wenigftend nach Amerikaniſchen Berhältniffen die Weizen⸗ 
produktion des Landes ſchon längſt aufgehört hat, eine befonders 
profitable zu fein, und daß die Konkurrenz Rußlands, Indiens, 
Auftraliend, Argentiniens und ſelbſt Kanadas den Gewinn bes 
Raliforniichen Yarmers in Zukunft wohl nod mehr berabbrüden 
wird. Es finden ſich allerbings gelegentlich Mittheilungen, denen 
zufolge man in manden Orten und unter befonderd günftigen 
Umftänden den Buſhel Weizen auf großen Pflanzungen, ähnlich wie 
in Indien, mit etwa 86 Cents Unkoſten berfiellen und fomit auch 
bei ben beſtehenden niedrigen und felbft noch geringeren Preiſen 
einen ehr annehmbaren Gewinn erreichen könne. In der Regel 
birften diefe Produktionskoſten fich aber in den Bereinigten Staaten 
von Amerila nit unter 60 Cents pro Buſhel ftellen; in Kalifornien 
und überall ba, wo der Boden Fünftlicher Bewäfſerung bedarf, wohl 
noch höher. Auf alle Fälle muß ein meiteres Sinken ber Preiſe 
den Weizenbau auf Heineren Barmen mehr und mehr gewinnlos 


machen und die Konkurrenz mit den anderen Ländern nur noch auf 
fehr ausgebebnten Befitungen, wie fie in Kalifornien ſchon jetzt 
überwiegen, möglich fein, auf denen die Produktion dur Aderbaus 
maſchinen fabritmäßte betrieben wird. Died würde die ſchon feit 
langer Zeit bemerfbare Abnahme der Landwirthe in den Vereinigten 
Staaten von Amerika und die Umwandlung der ländlichen Bevölkerung 
in Lohn: und Fabrikarbeiter weſentlich befchleunigen. 

Bebeutender und aud wohl lohnender als der Getreibebau ift 
die Obſtzucht Kaliforniens, die ungeachtet mander, namentlich in 
Folge von Frachtſchwierigkeiten ihr in ben Weg tretenber Hinderniſſe 
unaufbaltfam vorgefäritten iſt und im letzten Sabre eine Zunahme 
aufweift, welche man im vorhergehenden noch für unmöglich hielt. 

Nah einer Beröffentlihung des California State Board of Trade 
war die Größe der im Sabre 1892 im Staate mit Dbft beftellten 
Fläche: 


tragend .................. 282 4962/3 Acres 
noch nit tragend ......... 1189181 _,„ 


zufammen... 401415 Acres 
Rad) den Fruchtarten vertheilt mar das Verhältniß folgendes: 

Ucres. Aeres. 
Aepfel ............. 19 527 Uprilofen............. 30 035 
Kirſchen.............. 6729 Feigen ............... 5 231 
Nektarinen............ 1080 Dliven ............... 7997 
Pfirſiche.............. 54827 Zwetſchen ............ 49 626 
Pllaumen ........... 5014 Apfelſtnen............ 60 007 
Birnen............... 23 742 Citronen ............. 10 062 
Quitten.............. 192 Mandeln ............. 9228 
Beeren............... 4589 Rofinen.............. 82 222 
Tofelttauben .......... 16452 MWalnüfle ....... u... 14912 


Außerdem find im Staate etwa 150 000 Aeres mit Reben für 
Meinbereitung bepflangt. 


58* 


430 

Kalifornien hat in Folge feiner Ausdehnung und der verjchiebenen 
Reifezeit in den einzelnen Diftrikten den Bortheil, daß es während 
etwa zehn Monaten des Jahres friſche Früchte und nebenher frifches 
Gemüfe in jehr erheblihen Mengen das ganze Jahr hindurch vers 
fenden kann. 

Die Ausfuhr mit der Eiſenbahn war im Sabre 1898 im Ber: 
gleih mit dem Borjaßre: 





1892. 1893. 

Pfund. Pfund. 
Friſche Frühte .............. 111 688640 159 905 000 
Apfelfinen und Eitronen...... 69 862800 161514000 
Getrocknete Früdte........... 58 735 980 82 476 800 
Rofinen .................... 58 113 320 74 788 000 
Nufſe ...................... 4 015 240 3 585 000 
Eingemadte Früdte ........- 77 6565 820 55 681 400 
zufammen... 374 324000 537 960 200 


Dies ergiebt eine Bunahme von 163626200 Pfund im 
Sabre 1893. 

Sm Sabre 1880 wurden im Ganzen 546 Bahnwagenlabungen 
verfandt; in Jahre 1892 18 741, im Jahre 1893 aber 27 329 Ladungen; 
rechnet man bazu 6978 Labungen von friihem Gemüſe, fo ergiebt 
dies im Ganzen eine Verſendung von 34867 Wagenlabungen. 

Die Wahricheinlichleit ift dafür, dab daB Kalifornifche Produkt 
die fremde Einfuhr nah und nad verdrängt. Bei Rofinen und 
Zwetſchen ift das ſchon in bebeutendem Maße der Fall. Die Dbfts 
ernte in den Dftftaaten ift der Angabe nad) fchwer gefhäbigt morben, 
fo daß die Ausfichten für den Kaliforniſchen Abjag während des 
gegenwärtigen Jahres günftig find. 

Sn einer Verſuchsſtation in Kalifornien befchäftigt man fid 
gegenwärtig mit einem von Japan bezogenen Baum — Myrica 
rubra —, Durh den man eine neue Fruchtgattung zu gewinnen 
erwartet. Die Frudt ift einen Bol lang und ähnelt im Gejchmad 
der Brombeere. Das Holz jol für Möbelzwecke werthvoll fein. 

Der Ertrag fonftiger landwirthſchaftlicher Produkte war angeblich 
folgender: Wolfe 30 500 000 Pfund, Hopfen 40000 Ballen — die 
gefammte Hopfenernte ber Küfte wird auf 125 000 Ballen geſchätzt —, 
Bohnen 79247000 Pfund, Honig etwa 3500 000 Pfund. 


Meiereierzeugniſſe werben gut bezahlt und follten in größeren 
Mengen gezogen werben, es wurden im vergangenen Jahre aus 
anderen Staaten noch eingeführt; Geflügel 2 Mil. Pfund, Butter 
4 Mil. Pfund, Käſe 31/s Mil. Pfund und über 40 Mill. Gier. 

Der Weinbau ift wegen ber großen Berbeerungen durch die 
Reblaus und wegen gedrüdter Preife auch im letzten Jahre nicht 
befriedigend geweſen. Die Anpflanzung refiftenter Wurzeln tft 
verhältnißmäßig noch gering. Die Weinernte belief fih auf etwa 
16 Mill. Gallonen (1 Gallone — 4,62 Liter). Berfandt wurden 
12448 534 Gallonen Wein und 793397 Gallonen Branntwein. 
Die Produktion des letzteren, im Sabre 1893 angeblid) 2 080 000 
Sallonen, nimmt zu, und bie Nachfrage ift eine fteigende. Im März 
des jahres 1894 nahm ein Deutihes Schiff 1638455 Gallonen 
Brandy mit nad Bremen. 

Die Himatifhen Verhältniffe Kaltforniens find für die Viehzucht 
ungemein günftig, nichtöbeftoweniger wurden im legten Jahre lebendes 
Bieb im Gewicht von 80 Mill. Pfund und an geſalzenem und 
geräucdertem Fleiſch 40 Mil. Pfund eingeführt. Wie mitgetheilt 
wird, find kürzlich mehrere neue Geftüte für die Züchtung von Raſſe⸗ 
pferden in Kalifornien angelegt worden. 

Die Produktion von Bauholz; an ber Küfte ift bebeutend, bie 
Preife waren aber im letzten Sabre in Folge des großen Angebots 


Sarı Francisco. 


und der Knappheit des Geldmarkis noch ungünſtiger als ſonſt. 
Die Sägemühlen lieferten: 


in Waſhington ungefähr.. 100 000 000 Fuß 

„ Dregon n 700 000 000 „ 

„ Kalifornien „ 600 000000 „ 
zufammen... 2300000000 Zuß 


In San Francisco gingen ein 888906 554 Fuß; ausgeführt 
wurben 21 300 000 Fuß. ’ 

Die Ausfihten für die nächſte Betreideernte Kaltforniens find 
jett, weil in ben legten beiden Monaten kein Regen gefallen ift, 
ungünftig. In den nörbliden Gebieten, in benen es an Regen 
nicht gemangelt bat, erwartet man dagegen einen befriedigenben 
Ertrag. Der bei Eingang der neuen Ernte in Kalifornien noch 
vorhandene Weizenvorrath aus dem vorigen Sabre dürfte fich auf 
etwa 6 Mill. Centner belaufen. 


Eijenbahnen, 

Der kürzlich erfchienene, fünfte ftatiftiihe Bericht der Interſtate 
Commerce Commiffion enthält folgende Angaben: 

Am 30. Juni 1892 betrug die Gelfammtlänge ber Eifenbahnen 
in den Bereinigten Staaten 171563 Engl. Meilen mit im Ganzen 
33 136 Lofomotinen und 1215092 Wagen. Die Zahl aller An: 
geftellten war 821415, die ſämmtlicher während des mit dem er: 
wähnten Datum endenben Jahres beförberten Paſſagiere 560 958 211 
Berfonen. Die Frahtzüge legten zufammen 486 402 369 Meilen 
zurüd. Das in diefen Bahnen angelegte Kapital von über 10000 
Mil. Dollars warf angeblihd einen Nettogewinn von 532 870 129 
Dollars ab, wovon 115966191 Dollars für Dividenden verblieben. 
Wenn diefer gewaltige Eifenbabnbetrieb auch viel für die ſchnellere 
Entfaltung des Landes gethan hat, fo zeigt bie gegenwärtige fchmierige 
Geihhäftälage der meiften Bahnen aber doc wohl, daß man bei der 
raſchen Erweiterung des Bahnnetzes nicht mit bejonderer Vorſicht zu 
Werke gegangen und daß namentlih bie Fortführung zahlreicher 
öftlicher Linien bis zum Stillen Ocean eine allerdings kühne, aber 
böchft unfichere Spelulation geweſen ift, die vorzugäweife in ber 
Konkurrenz der Bahngeſellſchaften ihre Erflärung findet. Die zunächſt 
für kürzere Streden in dichter bevöllerten Gegenden begonnenen 
Eifenbabnunternebmuugen floßen auf wenig Hindernifſſe, meil das 
dafür erforderliche Kapital unter "gewöhnlichen Berhältniffen nicht 
fchwer zu beichaffen und ein außreichender Verkehr fo ziemlich geſichert 
ift. Später aber werben dieſe kürzeren und befler rentirenden Linien 
durch zivalifivende Bahnen getrieben, in wenig beftedelte und ſchließlich 
nabezu wilde Regionen immer weiter vorzubringen, unb es beginnt 
damit, unter äußerfter Anftvengung allen Krebits, ein Kämpfen und 
Ringen, bei dem jchließlich die fehwächeren Unternehmungen unter 
liegen müflen und aud die Fräftigeren fchwer geſchädigt werden. 
Auf dieſe Weile find in kurzer Zeit bie zahlreichen, bis zur Pacific 
füfte fich erftredenden Bahnen entftanden, weil feine ber größeren 
Linien in den Dftftaaten der anderen einen Borfprung gönnen burfte. 
Daß alle dieſe Bahngejellichaften fich jetzt unter gerichtlicher Ber: 
waltung befinden oder doch mit der Inſolvenz kämpfen, zeigt, auf 
wie ſchwacher Grundlage fie geftanden haben und wie für bad Ge 
beiben jo vieler, faft gleichzeitig begonnener Unternehmungen nur 
eine Ausſicht vorhanden war, wenn, was faft zu ben Unmöglichleiten 
gehörte, durch andauernde Maffeneinwanderung in bie betreffenden 
Gegenden und finanziellen Weberfluß in den Bereinigten Staaten 
die denkbar günftigften Bedingungen ununterbrochen fortbeflanden. 
Mährend ſich dad Endrefultat der gegenwärtigen bedenklichen Sach⸗ 
lage ſchwer abſehen läßt, dürften bei der großen Verſchuldung ber 





San Franciaco. 


Gefelfchaften, der Entwertfung ber Bahraltien, dem fteten Sinken 
der übermäßig in die Höhe getriebenen Grundeigenthumswerthe und 
dem Stilifiehen von Gruben», Irrigations⸗ und fonftigen Inter 
nebmungen, die fi) aus ber Bahnſpekulation wohl in gleich gewagter 
Beife entwidelt haben, ohne Frage überall ganz enorme Berlufte 
eintreten, die allerdings weniger auf bie Unternehmer, als auf bie 
große Maſſe ber Mitieninhaber und fonftiger Intereſſenten fallen 
mögen. 


Andererfeitö fragt ed fi, ob bie durch den Bahnbau angeregte 
Haflige und ganz fporabifche Anftedelung der ausgebehnten weftlidhen 
Gebiete im Grunde als ein Gewinn für das Land betrachtet werben 
kann, wenn, wie es jetzt der Fall zu fein fcheint, die weitere Nieder⸗ 
lafiung vorläufig ind Stocken geratben follte. Dies ift bei der großen 
Roftipieligleit der weiten Reife und den verhältnikmäßig hohen 
Preiien des Landes, daB vielfach durch künſtliche Bewäflerung. und 
fonftige Berbefferungen erſt urbar gemacht werben fol, Teineswegs 
ausgeichlofien. Die bebeutende Abnahme der Einwanderung von 
Aderbauern deutet darauf hin, daß die Anfievelung nicht mehr bie 
früher vorhandenen Bortheile bietet. 


Dentiche Interefen. 
Die Einfuhr aus Deutfhland zur See wird, ber Hauptiache 
nad, wie folgt, angegeben: 


Bollfreie Artikel. 


1893. 1892. 
Werth: Dollars. 
Kaffee ...................... — 2880 
Drogen ..................... 1738 2209 
Mineralwaſſer............... 989 4366 
Muskatnüfſe................. 2485 — 


Außerdem wurden Spirituoſen im Werthe von 64 906 Dollars 
von Deutihland wieder nad San Francisco zurüdgefandt. 


Bollpflihtige Artikel. 


1893. 1892. 
Werth: Dollars. 

Kunftgegenflände ........... 1786 — 
Bücher ................... 1672 — 
Brotſtoffe.................. 825 — 
Bronzewaaren.............. 1684 — 
Büurften ................... 2687 3601 
Knöpfe................... 1456 701 
Flaſchen................... 18 868 16 609 
Brandy ................... — 31 
Cement ................... 17 167 6 770 
Cichorie................... 960 1977 
Kakao..................... 486 803 
Thon ..................... 413 4275 
Baummollenwaaren ........- 160 161 111 612 
Zuckerwaaren .............. — 209 
Kuaͤſe................. 14872 20 294 
Ketten................... 677 346 
Meflerihmiebewaaren........ 5 650 6 248 
DIdgen ................... 8710 7069 
Puppen und Gpielgeug ...... 77284 4767) 
Irdene Waaren, verziert..... 16 606 17 796 
Sonftige irdene Waaren..... 6 798 5816 
Pelze.................... — 868 
Fiſchwaaren ............... 182 96 


431 
1893. 1892. 
Werth: Dollars. 

Konſervirte Früchte .. “a — 325 
Leinenwaaren.............. 4411 5682 
Handihube ........0...0.:. 56 589 54471 
Spiegelgla® ............... 1 781 1062 
Fenſterglas............... — 2295 
Glaswaaren................ 9 082 9.088 
Hopfen.................... — 287 
Glycerin .................. 11 789 — 
Heringe................... 10 079 — 
Gummiwaaren ............. 1906 770 
Altes Eiſen................ — 20 607 
Eifen in Barren... eco. 00 — 4948 
Eifen und Stahl ........... 1018 1241 
Sumwelierwaaren „2.00.00. 121 196 
Zeber und Leberwaaren ..... 4 382 8251 
Streihböler ............... 1680 — 
Metallwaaren............. 30 606 27 356 
Mufilinftrumente...........» 2 665 947 
Zubereitetes Fleifh .......»- 1133 6611 
Malzpräparate........... 368 98 
Farben und Dele........... 2443 1050 
Bapier und Papierwaaren... 19962 21 840 
Pfeifen.................... 6 024 3 082 
Parfuümerien............... — 308 
Reisſsmehl.................. — 2127 
Salz...................... 8 068 1184 
Sardinen. ................. 406 47 
Sämereien................. 673 1842 
Seidenwaaren.............. 21 545 9145 
Soda ..................... 180 — 
Spirituoſen................ 6 928 5 886 
Buder .................. 18514 20 681 
Tabak, Cigarren u. |. W...... 2332 — 
Mein in Fäflern ..........- 625 567 
Desgl. in Flaihen.......... 3 660 3693 
Schaummweine ............. 658 82 
Holzwaaren ................ 17 665 15 685 
Wollenmaaren, namentlich Wols 

lengarne, Strumpf- u. Tuch⸗ 

wanren.............. ou. 31968 41099 
Holzſtoff. ........... ....... 1034 — 


Die vorſtehende Aufftellung zeigt im Vergleich mit dem Vorjahre 
eine mäßige Zunahme, liefert aber, von Ungenauigteiten bei ber Vers 
Öftentlihung derartiger Angaben abgejehen, einen nur unvolllommenen 
Anhalt für den Umfang der Deutihen Waareneinfuhr, weil die 
Einfuhr zu Lande auf den Eifenbabnen nicht feftzuftellen if. Bet 
Leder⸗ Baummollens, Seibens und Metallwaaren, Pfeifen, Flaſchen, 
Cement, Salz ift die Zunahme ziemlich bebeutend, auch Mufll 
infiumente, Gummiwaaren und Knöpfe find wieder in etwas 
größerem Umfange bezogen worden, dagegen bat bie Einfuhr von 
Papier, Wein, Käfe und Drogen abgenommen. Bande ber im Vor⸗ 
jahre aufgeführten Artikel eriheinen in ber obigen Lifte nicht, während 
andere, darunter Glycerin unb Heringe, in nennenswerthen Beträgen 
binzugetreten find. 

Die gegenwärtigen Berhältnifie der Vereinigten Staaten ftellen 
den Deutihen Fabrilanten wohl ohne Yrage günftigere Ausfuhr⸗ 
gelegenheit in Ausſicht. Biele dee Deutſchen Induſtrieerzeugnifſe 


432 


haben ſich allerbings in Folge ihrer anerfannt vorzüglichen Dualität, 
ungeadtet der bisher vorhandenen Hinderniſſe, behauptet; es ift aber 
anzunehmen, daß wegen des Stodens ber Amerilanifchen Fabrikation 
die Ausfuhr demnähft eine vermehrte und gewinnbringendere fein 
wird. Eine große Anzahl der konkurrirenden Amerilanifhen Fabriken 
iſt gendthigt worden, ihren Betrieb einzuftellen, jo daß Deutiche 
Warren in größeren Mengen eingeführt werben müflen. Die Im⸗ 
porteure befinden ſich wegen ber gebrüdten Finanzverhältniſſe und 
ber Unficherheit der Zollraten in einer ſchwierigen Lage; nichtsdeſto⸗ 
weniger haben fie angeblih im gegenwärtigen Jahre für mande 
Waarengattungen erheblich ftärlere Beitelungen nad) Deutſchland 
gehen lafien, zum Theil freilih unter ber Bedingung, daß bis zu 
dem für die Abjendung feftgefegten Termin eine Tarifermäßigung 
eingetreten iſt. Es deutet das jedenfallg darauf Hin, Daß die Im⸗ 
porteure in verichiebenen Vranchen von der inländiſchen Induſtrie 
im Stiche gelaffen werben. 


Die in der Aufftellung für das Jahr 1892 enthaltene Angabe 
in Betreff der Einfuhr Deutider Spielwauren war eine fehlerhafte. 
Die Einfuhr follte fi) auf mindeftens 50 000 Dollars belaufen haben. 
Sedenfall® war im Sabre 1893 eine Zunahme vorhanden, und 
erwartet man, daß dies auch im Sabre 1894 der Fall fein werde. 
Für die früher häufig gehörte Klage, daß die Deutichen Spielſachen 
ftereotyp dieſelben bleiben, jcheint gegenwärtig Tein Grund vorhanden 
zu fein; nad Angabe größerer Importeure liegen ſehr viele neue 
Mufter vor. Der Rüdgang ber Fabriken in den Oſtſtaaten fcheint 
ſich namentlih auch auf die Erzeugung von Glas- und Borzellans 
waaren erftredt zu haben. Der Angabe nad find in legterer Zeit 
im Staate New⸗York gegen 30 folder Fabriten theil3 ganz eins 
gegangen, theild für fonftige Fabrikation umgeftaltet worden, und ift 
der Bedarf deshalb in größerem Mafe vom Auslande zu beziehen. 
In Bezug auf diefe Waaren äußert man fich volllommen befriedigt; 
die Deutfhen Fabrikanten find zuvorfommend; Lieferung und Ber: 
padung iſt gut. Im Mebrigen wird darauf hingewielen, daß Japan 
und China bemerkbare Konkurrenz machen und namentlich Sapan viels 
fach auch Deutiche Mufter nachahmt. Grobe Duantitäten Sapanifcher 
Bafen, Nippestiihfachen u. |. w. werden hier dur Auktionsverkäufe 
abgefegt. Lampen werden noch ausfchließlih von Amerikaniſchen 
Fabriken bezogen, nur Mildglasihirme führt man von Deutichland 
ein. Die Deutiden Flaſchen find anerfannt noch die beften, welche 
in den Handel fommen. Mit der Einfuhr von Deutihen Bronze: 
waaren jcheint man, der obigen Lifte zufolge, einen Anfang gemadt 
zu haben. PDeutihe Handſchuhe Haben bier den größten Abſatz; 
fie bilden die Mittelmaare. Die feineren Handſchuhe werden, außer 
einem mäßigen Betrag des in Münden angefertigten Fabrikats, noch 
von Frankreich bezogen, während die Amerikaniſchen Yabrifen, denen 
es an geetgnetem Leber und tüchtigen Arbeitern fehlt, die fchlechtere 
und billigfte Waare liefern. Die Einfuhr von Nufifinftrumenten 
ift wegen der Konkurrenz der inländiſchen Fabriken in manchen Artikeln, 
vorzugäweife Pianos, eine geringe geworden. Der Angabe nad 
werden billige Deutſche Klaviaturen in ziemlichem Betrage eingeführt, 
in bier angefertigte Kaften eingefett, und verlauft man das fo 
zufammengeftellte Klavier als Amerikaniſches Fabrifat. Während 
Blechinftrumente bisher vorzugsweiſe von Frankreich begogen wurden, 
haben im letzterer Zeit Deutſche, namentlih Sächſiſche Anftrumente 
diefer Art vermehrten Eingang gefunden. Den Deutfchen Bofaunen 
wird jegt angeblich der Vorzug gegeben. Der Bezug von Matertals 
waaren, Delilateffen und Haushaltungsartikeln ift im Ganzen ders 
jelbe geblieben; auch jet wird noch erwähnt, dab mande dieſer 
Lieferungen nicht immer von gleicher Güte find. Die Einfuhr von 


San Fuancideo. 


Rheinmweinen ift wieder zurüdgegangen. Ber nichtdeutſche Theil 
der Bevölkerung iſt an den herberen Geſchmack deffelben nicht gewöhnt. 


Auch unter den Deutichen iſt der Abjay Fein bedeutender, vielleicht 


weil feitend der Importeure felbft für fehr mäßige Deutfche Weine 
verhältnißmüßig hohe Preije verlangt werden. Schaummeine find in 
etwas größerem Betrage bezogen worden. Dadurch, dat Kalifornifcher 
Brandy und Wein alljährlih nad Europäiſchen Häfen verichifft und 
von dort wieder zurüdgebradht wird, um bie Waare zu verbeilen 
oder möglicherweife als auslänbiiches Produkt bier abzufehen, werben 
die Einfuhrverhältnifle noch unklarer. Auch der Einfuhr von Papier 
verfchließt fi der Kalifornifche Markt mehr und mehr, nicht allein 
wegen bed Schutzzolls, ſondern weil in diefer Richtung die einheimiſche 
Induſtrie ſich zur Gemlige entwidelt Hat und den Bedarf zu niebrigen 
Preifen deckt. Es befinden fich jegt in Kalifornien und Dregon un: 
gefähr acht Papierfabriten, die feine und berbereö Druckpapier, 
Pad: und buntes Papier u. ſ. w. aus Holzmaſſe, Stroh u. ſ. w. Ber: 
fielen. Für die Zeitungen liefern biejelben das Papier ber Angabe 
nach etwa 3/5 Eents das Pfund billiger, als es vom Auslande beſchafft 
werben kann. 

Die Einfuhr Deutſchen Zuders dürfte unter gegenwärtigen 
Zransportverhältnifien wegen der großen Entfernung der Pacificküfte 
feine Bedeutung erreichen. Die lange Fahrt der Segelichiffe um das 
Kap Horn und die Fluktuationen der SKaliforniihen Zucker preiſe 
machen eine Berehnung ver Marktverhältniſſe bei Ankunft der Waare 
ziemlich unmöglich. 

Wenn in Folge der mißlichen Verhältniſſe der Amerilaniſchen 
Fabriken bie Stellung der Deutſchen Exporteure eine vortheilhaitere 
zu werben verfpricht, jo jollten bie leßteren andererſeits mit Rückſicht 
auf die ungeorbnete Geſchäftslage in den Vereinigten Staaten, deren 
Ende noch nicht abzufehen ift, bet dem Berfuuf ihrer Erzeugniffe und 
der Kreditgewährung erhöhte Vorſicht walten lafjen. 

Die Midwinter Fair, welde jett in San Francisco abgehalten 
wird, hat fi zu einer ſehr anerkennenswerthen Ausftellung der Er: 
zeugnifje geftaltet, welche Landwirtgfchaft, Bergbau und Induſtrie 
des Pacificgebiets liefern. Auf den Namen einer internationalen 
Ausftellung kann fie aber keinen Anfpruch machen. Die Betheiligung 
fremder Länder ift, wie dad unmittelbar nad Schluß der Columbia 
Hair in Chicago nicht anders zu erwarten war, eine geringe. Die 
Deutihen Fabrikanten haben ſich, nachdem fie die Borzüglichkeit ihrer 
Erzeugnifje dort ſchon zur Genüge dargethan hatten, dort nidt be 
tbeiligt. 

Die Ausfuhr von San Francisco nah Deutſchland zur Ser 
war angebli folgende: 


Werth: Werth: 

Dollars, Dollars. 
Alfalſaſamen .......... 1900 Früchte, präjervitt...... 2320 
Wachs ............... 3220 Desgl., getrornet...... 10 074 
Vögel ............... 10 Haushaltungsgegenſtände 1289 
Branntwein .......... 48479 Hörner..... .......... 170 
Präſerven ............ 20 Honig ........ ....... 4812 
Cascara Sagrada ..... 2155 Doll......... ...... .. 9853 
Kaffee................ 100 Verſchiedenes.......... 1143 
Kupferbarren.......... 2100 Senfſamen ........... 743 
Kupfer und Gold...... 3085 Samen, anderer ....... 10015 
Kokodnüfle............ 21810 Muſcheln ............. 5.075 
Effekten .............. 1143 Lad8........ ........ 324 
Fiſch, präſervirt ....... 5 Talg ................ 11425 
Dunsftoffe............ 3760 Tabak ....ncaseurn.n. 1477 
Mehl ............... 8 Thee ............... 20 


San Francisco. — Bort Louis. 


Werth: Werth: 

Dollars. Tranſitgüter. Dollars. 
Weinmoſt ........... . 18500 Metallmaaren ......... 25 
Gallonen. Orchilla .............. 4400 
Wein ......... 2353 11200 Muſcheln ............. 2014 
Kiften. Silbererz ............. 10 660 
DedgL.. 220... 115 531 Strohwaaren ........ . 440 

Schifffahrt. 


Die Schifffahrtsverhältniſſe des Hafend von Can Francisco 
während des Jahres 1893 waren nad) Angabe der Hanbelälammer 
in San Francisco folgende: 


63 liefen ein: 
Segelſchiffe. Dampffchiffe. 
Anzahl. Reg.⸗Ton. Anzahl Reg.⸗Ton. 

von fremden Häfen ...... 530 8577186 334 524911 
von einheimiſchen Häfen . 85 65 002 3 5 552 
zufammen... 565 642188 837 530463 
gegen im Borjabre...... 64 776827 312 488511 

&3 gingen aus: 
nah fremden Häfen..... 634 700688 360 571535 
nad einheimifhen Häfen. 28 54 064 1 1445 
jufammen... 662 754 649 361 572980 
gegen im Borjahre ..... 615 69230 3192 498416 


Nah der Nationalität wäre das Berhältni der ein» und aus⸗ 
gelaufenen Schiffe im Ichten Jahre angeblich folgendes geweſen: 


Nationalität, Anzahl. Reg.sTonnen. 
Amerikaniſche............... 1191 1309 597 
Britiſche................... 496 897 661 
Hawalifde ........ ......... 84 84 482 
Ricaraguanife ............. 61 62 217 
Deutſche................... 48 69 140 
Stalieniihe ..... ........... 19 26 027 
Chilenifde ..... ............ 4 3 750 
Norwegiihe ................ 25 40 896 
Ecuadoriſche................ 2 1566 
Ruſſiſche ................... 4 672 
Mexikaniſche............... 2 122 
Schwediſche ................ 1 1427 
Däniſche ................. 3 2848 

zufammen... 1925 2500 280 


Der unerhört niedrige Preis des Weizens im vorigen Jahre — 
1 Dollar und darunter für den Gentner — bat, da die von San 
Francisco nach Europa ausgehenden Schiffe faft ausſchließlich Getreides 
ladungen nehmen, die Beflerung der Frachtraten verhindert. Die 
Anzahl der eingelaufenen Schiffe ift deshalb eine geringere gemwefen, 
und ſcheint auch Im gegenwärtigen Jahre Feine Ausfiht auf höhere 
Breife und Frachten vorhanden zu fein. Anhaltende Dürre während 
de3 Monats April bat in den höher gelegenen Diftrikten Kaliforniens 
das Getreide vielfach gefchädigt, dagegen bürfte noch ein Vorrath von 
etwa 7 Millionen Centnern Weizen im Staate vorhanden fein. Sn 
Dregon und Wafhington find die Witterungsverhältniffe günftiger 
geweſen. Es ift fomit anzunehmen, dab das für die Ausfuhr 
verwendbare Weizenquantum der Pacificküſte im Ganzen nicht geringer 
fein wird als im vorhergehenden Sabre. Bel den beftehenden Preiö- 
verhältnifien auf dem Europäiſchen Getreidemarkte dürfte die Ver⸗ 
ſchiffung alfo wenig Bortheil bieten. 

Auch die Deutiden Schiffe find wegen der bier gezahlten 
niedrigen Frachten in geringerer Anzahl angefommen. Es liefen im 


——— — — — 


— — — — — — — — — — — —— u — — —— — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 





433 


Sabre 1893 in bie Häfen dieſes Diſtrikts ein: 15 Segelſchiffe und 
14 Dampfichiffe, davon in den Hafen von San Francisco 10 Segels 
ichiffe und 10 Dampfihiffe von zufammen 34691 Reg.sZonnen. 


Die Fracht, welche die Deutichen Segelihiffe erhielten, war: 
Liverpool direkt 17 Schilling 6 Pence bis 19 Schilling 6 Pence, 
Hull Direkt 1 Pfd. Sterling. Im Herbft war die Nachfrage allerbings 
vorübergehend eine größere, und wurden im Auguf und September, 
in Folge von Spekulationen auf ber Probuktenbörfe, nah Falmouth 
u. |. w. für Ordres, nach Großbritannien, Havre, Antwerpen u. |. w. 
bis 35 Schilling gezahlt. Bon Dftober an gingen die Frachten aber 
fortgefegt herunter, jo baß im November und Dezember, bei ſinkenden 
Preiſen auf dem Engliihen Markte, zu 25 Schilling wenig Fracht 
zu erlangen war. 


—- 


Port Louis (Mauritius). 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Die Lage ded Handels war in Folge der durch bie Ent- 
wertbung des Silberd hervorgerufenen Kursſchwankungen unfidherer 
denn je. Der Kur ging von 16,80 Rupien im Januar 1893 auf 
16 Rupien für 1 Bfo. Sterl. im Dezember herunter, im Mai d. 38- 
ftellte er fi auf 19 Rupien, über feinen zukünftigen Stand herrſcht 
bie größte Ungemwißheit. Bei fo großen Schwankungen in bem Werthe 
des Geldes konnten erhebliche Erſchütterungen des Handels nicht 
ausbleiben. 

Zucker. In den letzten fünf Erntejahren wurde an Zucker von 
Mauritius verſchifft: 


kg kg 
1892/93 ..... 94 097 446 1889/90 ..... 124 564 951 
1891/92 ..... 124 769 108 1888/89 ..... 132 172 988 
180/11 ..... 129 448 098 


Die Abnahme im Sabre 1892/98 tft auf den Einfluß beftiger 
Orkane zurüdyuführen. 

Bon der gegenwärtigen (1893/94) Ernte bat die Anfuhr bisher 
130 000 Englifhe Tonnen betragen (gegen 68000 im Borjahre), 
wovon 104139 Tonnen einjhl. des vorjährigen Ueberſchufſſes bereits 
verfhifft find gegen 57 000 Zonnen im Borjahre, während 28 000 
Tonnen gegen 12500 im Vorjahre no vorräthig bleiben. Die 
Ernte verfprah im Anfang die der Iekten 85 Jahre zu übertreffen. 
Im weiteren Verlauf mußten die Erwartungen jedoch etwas berabs 


gemindert werben, unb es fcheint jegt zweifelhaft, ob der Erntes 


ertrag 185000 Tonnen überſchreiten wird. Ein folder Ertrag würde 
dem vom Jahre 1878/79 gleihlommen, aber durch ben vom Jahre 
1862/68, in welchem er 158161 Tonnen betrug, übertroffen werben. 

Die Verſchiffungen von Zuder nad Auftralien und Neufeeland 
haben abgenommen, denn fie betrugen im Sabre 1892/93 8583 167, 
im Sabre 1891/92 19217225 und im Jahre 1890/91 30 185 866 kg. 
Der größte Theil der Ernte geht nach Indien, und zwar in Dampf 
ſchiffen. Die Ausfuhr der legten drei Erntejahre vertheilte fih auf 
die hauptſächlichſten Länder, wie folgt: 

Ausfuhr nad: 

Groß: 

britannien. Auftralien. 

kg kg kg 
14 238 769 8583167 7766458 55 081 582 
1891/92 11868828 19217225 13 771118 72870218 4148 689 
1890/91 14995667 80185866 11 741487 68160808 1505 126 


I) Degen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 II. S. 287. 


Kapland. Indien. Amerika. 
kg 


1892/93 


434 


Die Verſuche, Zuderroht aus der Sant aufzuziehen, werben 
ſtetig fortgejekt, und zwar mit gutem Erfolge. Die Pflanzen aus 
der Saat werben ſtark und erreichen einen Umfang, welder den ber 
auf gewöhnliche Art gezogenen Pflanzen übertrifft. Der Ertrag an 
Saft fol bei erfigenannten Pflanzen größer und der Saft felhft 
reiner fein, auch erwartet man einen verbältniimäßig größeren 
Zuderertrag. Die biöher erreichten Refultate gründen fi) nur auf 
Analyien, die in Laboratorien gemacht worden find, mit den Unter: 
ſuchungen Hofft man nad Ablauf eines Jahres fertig zu fein. Man 
frebt denſelben mit Zuverſicht entgegen und glaubt, daß für Die Kultur 
des Zuckerrohrs eine neue Aera anbrechen wird. 

Die Außfihten für die nächſte Ernte find nicht fo günftig, da 
vom Auguft bis Sanuar anhaltende Dürre das Wachsſsthum ber 
Bilanzen beeinträcdtigte. Man fürchtet, DaB die Ernte erheblich Hinter 
einer Durchſchnittsernte zurüdbleiben wird. 

Die Ausfuhr der Übrigen Hauptausfuhrartitel geftaltete 
fich, wie folgt: 


Rum. Banille. Aloefaſer. 
Werth: Werth: Mertb: 
Jahr. Liter. Rupien. kg Rupien. kg Aupten. 
1893... 2557850 388096 699% 883895 1324201 264.840 
1892... 2691 751 303642 17100 174074 1017236 309 653 
1891... 3812206 389926 14873 211313 1486510 458530 
18%... 3454019 313509 12874 235536 1899126 623725 
1889... 3345152 365112 23126 360465 2746799 1028851 


Die Ausfuhr diefer Artikel vertheilte fi hauptſächlich auf 
folgende Länder: 


Banille. 

Menge: Werth: 

Ausfuhr nach: kg Rupien. 
Großbritannien........ 1999 23 999 
Teanleckh............ 4991 69 896 

Rum 
Menge Werth: 
Ausfuhr nach: Liter. Rupien. 
Kapkolonie ........... 408 57 
Indien .............. 10 565 1479 
Seyhellen............ 29 828 4175 
Frankreich ........... 9168 1283 
Nadagaskar.......... 2504026 8330563 
Aloefajer. 

Menge: Werth: 

Ausfuhr nad: kg Rupien. 
Großbritannien ....... 768654 151780 
Auftralien.......0.... 10 500 2100 
Indien .............. 6 200 1240 
Frankreich .......... 548847 109 769 


Die Anpflanzung von Thee erfreute fich des beſonderen Schutzes 
der Regierung, die Theeernte wird auf 2215 Pfund gegen 1600 Pfund 
im Borjabre angegeben. 

Eine direkte Telegrapbenverbindung tft am 25. November 
vorigen Jahres eröffnet worden. Die neue Linie tft an die Haupt⸗ 
linie in Banzibar angeſchlofſen, führt über Mabs nach Port Louis 
und ift feit ber Eröffnung ohne Unterbrehung in Betrieb gemweien. 
Der Tarif für die Benugung ber Linie ift hoch, wenn nicht gerabezu 
prohibitiv, er bewegt ſich auf ber Bafis von 8 Schill. I Pce. für das 
Wort von Europa nad) Mauritius und 7 Rupien 12 Annas ums 


Port Louis. — Kapkolonie. 


gekehrt, doch ift zu Hoffen, daß eine Reduktion eintreten und ber 
Bortheil der Benutzung beſſer erkannt unb gewürbigt werben wird, 
fo daß die Linie mehr als jeßt benußt werben wird. 

Der Poſtſchiffsdie nſt wirb unverändert vermittelt durch bie 
Dampfiifflinie der Britiſchen „India Steam Navigation Company“ 
über Colombo und viergehntäglich durch die Dampfſchiffe ber Geſell⸗ 
Ihaft „Meſſageries maritimes“ abwechſelnd über Aden unb bie 
Seychellen und über Zanzibar und Madagascar. Den Schiffsdienſt 
über Kapland verfiebt die „Caftle Packets Company” allein, die 
Konkurrenzlinie der „Unton Company” Bat ihre Fahrten feit Mai 
v. 58. eingeftellt, nachdem fie 17 Monate gefahren war. 

Bon Deutfhen Schiffen find in Port Louis angekommen: 

Sm Sabre 1895 21 Schiffe von 8623 Reg.⸗Tonnen 


„nn 23927 „u „U0l6, 
nn 13116 u u TE, m 
" ” 18% 24 ” n 18 460 ” "n 

188916 „ „2509, u 


” [2 

Hiernach ift im Jahre 1893, abgejehen vom Jahre 1891, gegen 

die Vorjahre ein Rüdgang in der Zahl der Schiffe und in ihrem 
Raumgebalt zu verzeichnen. Bon den im Jahre 1893 eingegangenen 
Schiffen kam eins direkt von Deutichland, und zwar von Hamburg 


mit Ladung, während die übrigen Schiffe von nichtbeutfchen Häfen 
Iamen. 
Die Frachtraten im Jahre 1893 waren folgende: 
mo Tonne 
Schill ven bis en Ber. 
Nah Europa............. 17 — und 5 p£t. 
„Amerita........... 17 * — .5, 
„Auſtralien.......... 10 — 0d — „5 
n Rem Geeland........ 20 — 2 6,5, 
” Kapland Dampffäiffe) 25° — — — „5. 
” ” Segelſchiffe). 20 — 22 6„5„ 
pro Bad 
Annas bi Annas 
m Bombay....eener... 6 14 


Die Frachtraten für Dampfſchiffe fahren fort zu fteigen. 


Kapkolonie. 
Der auswärtige Handel im Jahre 1893.') 


Südafrita ſtellt in feinem Bedarf an außerafrikaniſchen Erzeug⸗ 
nifien und Fabrifaten, in feiner Abhängigkeit von dem Europäiſchen 
Markte für den Abſatz feiner eigenen Erzeugniffe und in ber Wechſel⸗ 
wirfung, Die bie einzelnen Gebietötheile in ihrer fortichreitenben 
Entwidelung aufeinander außüben, ein einbeitlihes Wirthſchafts⸗ 
gebiet dar. Die wirthichaftlicden Vorgänge in den einzelnen Süd⸗ 
afrikaniſchen Staatsweſen Iafien fih nur im Zuſammenhange mit 
denen in den Rachbargebieten beurtbeilen. Hierzu bieten bie handels⸗ 
ſtatiſtiſchen Beröffentlihungen dad Mittel dar, die von ben Bollver- 
waltungen ver Kapkolonie, bes Drange⸗Freiſtaats, der Südafrifanifchen 
Republif und von Natal allerdings nicht nad übereinflimmenden 
Grundfägen veranftaltet werden. Am reihhhaltigften und mwichtigften 
für diefen Gebrauch find bie Veröffentlihungen der Kapkolonie. In 
Verbindung mit denen von Natal gaben fie biöher ein für dad Be: 
bürfniß der Guropäifchen Snterefienten genügendes Gejammtbild 


1) Wegen bed Borjahres ſ. Hand. Ar, 1893 IL. &, 86, 112 
und 133. 


Kapkolonie. 


der Handelabewegung in Sudafrika, inſofern nahezu ber geſammte 
überjeeifche Waarenverkehr Sũdafrikas darin zahlenmaͤßig zur Er⸗ 
ſcheinung kam. Seildem im vergangenen Jahre mit ber fort» 
freitenden Ausdehnung des betriebsfähigen Theiles der Delagoabai⸗ 
Bahn die Einfuhr außerafrikaniſcher Erzeugniſſe und Waaren über 
die Delagoabai eine raſche Entwidelung erfahren hat, bebarf jenes 
Material noch ber Ergänzung durch gleichartige Veröffentlichungen 
über den Waarenverfebr in Delagoabai. Angaben bierlüber ſtehen 
indefien erft Ipät und dann nicht mit der wünſchenswerthen Auss 
führlichleit zur Verfügung. Sie müflen durch die Angaben ber 
Bollverwaltung der Südafrikaniſchen Republit über die Einfuhr von 
Delagoabai nach der Republif erſetzt werben. 

Im Folgenden wird nad dem Borgange der Deutigen Reich» 
fatiftif die Bezeichnung „Kapland” gebraudt, um bie für den Handel 
Südafrikas widtigften Gebiete mit Ausſchluß ber Südafrikaniſchen 
Republik zufammenzufafien. Es find Dies 

1) die Kapkolonie. Einen Theil von ihr bilden bie früher 
fogenannten Xransteigebiete, die jekigen Bezirke Transkei, 
Tembuland und Griqualand Eaſt; 

2) Pondoland, defien Einverleibung in bie Kapkolonie zur 
geit im Werle if; 

3) Ratal; 

4) Bululand; 

5, ssaflutoland; 

6) Britifh-Betihuanaland; 

7) das Broteltorat Betichuanaland; 

8) das Gebiet der Chartereb Company; 

9) der Drange-Freiftaat. 

Diefer Komplex von Ländern zerfällt nad) der Zollbehandlung, 
der die Einfuhr unterworfen ift, in vier Gebiete. Es find bies: 


1) der Sübafrtlaniihe Zollverein (Cuftoms Union). Er bes 
ſteht aus: 
a. ber Kapkolonie und bem Drange » Freiflaat, feit bem 
1. Zuli 1889, 


b. Britiſch Betſchuanaland, feit 1. Januar 1891, 
c. Bafutoland, feit 1. Juli 1891, 
d. dem Protektorat Betſchuanaland, feit 1. Juli 1893; 

2) das Bollgebiet von Ratal und Bululand mit gleihem Boll: 

tarif und einheitlicher Verwaltung; 

3) Bonboland; 

4) das Gebiet ber Ehartered Company. 

In den beiben Iektgenannten Gebieten werben keine Zölle ers 
boden. Nah Pondoland Lönnen indefien Waaren nur über bie 
Kapkolonie oder Natal eingeführt werben, wo von ihnen die daſelbſt 
geltenden Bölle voll zu entrichter find. Der Zugang nad) dem Ges 
Biet der Chartered Company geht ebenfalld nur durch fremdes Ge⸗ 
biet, entweder durch Die Britifhen oder bie Portugieſiſchen Beſitzungen. 
Die Einfuhr bat bort und gegebenenfalls noch obenbrein beim Durch⸗ 
gang durch die Sudafrikaniſche Republik Zoll zu entrichten. 

Eine Veberfiht über den Handel Kaplanda kann nach dem 
Dbigen die Südafrikaniſche Republik nicht außer Betracht Iafien. 
Der Einfluß, den die Entwidelung von Gewerbe und Handel dort 
auf den Kapländifchen Handel im Sabre 1893 geübt Hat, ift noch 
mehr ald in den Borjabren bemerkbar geweſen. Die erhebliche 
Steigerung der Golbprobultion hat eine Zunahme der Einfuhr außer: 
afrikaniſcher Waaren zur Folge gehabt, die zur Anhäufung übers 
mäßiger Lager und ben damit verbundenen Mebelftänden im Waaren⸗ 
geihäft geführt Hat. Andererfeit bat die vermehrte Einfuhr die 
Zolls und Eiſenbahneinnahmen der Kapkolonie gefteigert, die zur 
Zeit im Alleinbefig burchgebender Eifenbahnverbinbungen von ber 

Dentſchet Handeld-Nrchin 1894. I. 





455 


Küfte nach Johannesburg iſt. Der Borfprung im Geſchäft, pen Die 
Kapkolonie dadurch vor der Nachbarkolonie Ratal gewonnen bat, hat 
fih für legtere in einem verhältnißmäßig bebeutenden Rüdgange des 
Waarenverkehrs und der Zoll⸗ und Eiſenbahneinnahmen fühlbar 
gemacht. 

Die Frage, wie bie im Laufe des Jahres 1895 zu erwartende 
Fertigſtellung durchgehender Schienenverbindung zwiihen Johannes⸗ 
burg und den beiden Hafenplätzen Durban und Delagoabai die 
Verkehrsverhältnifſe ändern wird, beherrſcht alle anderen Fragen auf 
kaufmänniſchem Gebiet und hat mit der zu erwartenden Rückwirkung 
auf die Finanzen ber beiben Engliihen Seeufer-Kolonien eine hohe 
politiſche Bedeutung. 

Ein vollftändiges zahlenmäßiges Bild von dem Generalbanbel 
Kaplands läßt fich nicht geben, da der Waarenverkehr über die Land- 
grenzen einer ftatiftifchen Aufnahme nit durchgängig unterliegt. 
Die amtliche Statiftif der Sübafrilaniihen Republit giebt zwar die 
Einfuhr borthin auß der Kapkolonie, dem Drange-Freiftaat und aus 
Natal an. 

Ferner kann die Statiftit über die Ausfuhr von Rohgold aus 
ben RKapländifchen Häfen zugleich als Statiftit über die Einfuhr von 
Rohgold nach dem Kaplande benugt werben, da bie Goldproduktion 
der Südafrikanifchen Republik faft bie Geſammtheit des in Südafrika 
gewonnenen Goldes darſtellt. Wenn damit aud ber Haupttheil bes 
Waarenverkehrs über die Landbgrenze erfaßt ift, fo bleibt doch 
immerhin ein Theil ber Einfuhr über biefe Grenze unaufgenommen 
und in feinem Umfange nicht näher zu beftimmen. Alle Südafrika: 
niſchen Robprobufte und bie wichtigften Halbfabrilate, wie Trans» 
vaalſcher Rohtabak, gehen in das Gebiet des Sübdafrilanifhen Boll 
vereind und nad Natal über Land zollfrei ein. Zwiſchen ber 
Süpafritaniigen Republif und dem Drange⸗Freiſtaat befteht überdies 
ein volftändig zollfreier Verkehr in allen eigenen Erzeugnifien. Es 
beftebt deshalb für dad Kapland Fein Intereſſe an ber Einrichtung 
einer Berlehröfontrole, die Übergroße Koften verurfadden würde. 
Thatfähli gelangen in der Kapkolonie nur bie geringen Mengen 
zolpflichtiger Fabrikate zur Anfchreibung, die aus der Südafrikanifchen 
Republik in die Kapkolonie eingeführt werden. In der Statiftil von 
Natal werben die ebenfalld wohl nur jehr geringen zollpflichtigen 
Eingänge von der Zandgrenze ber nicht erſichtlich gemacht. 

Der überſeeiſche Handel Kaplands gebt in der Hauptſache über 
die brei Häfen ber Kapkolonie: Kapftabt, Port Elizabeth und Eaft 
London, fowie über Durban, den alleinigen Hafen von Natal, Die 
Küfte von Zululand hat Teinen bem Waarenverkehr geöffneten Hafen. 
Dad Gleihe gilt von Pondoland. Der an der Mündung bes 
Pondoland durchſchneidenden St. Johnfluſſes gelegene Hafen gehört 
zur Kapkolonie. Der Berlehr dort ſowie in den anderen oben nicht 
genannten Häfen der Kapkolonie ift fo unbedeutend, daß er für den 
Europäifhen Handel praktiſch nicht in Betracht kommt. 

Ueber die überfeeifche Ein, und Ausfuhr Kaplands im Jahre 
1893 geben die folgenden SBufammenftellungen einen Weberblid; die 
entiprecdenden Angaben für die beiden Borjahre find zur Vergleichung 


mitaufgefüßrt. 
Einfuhr. 


Kapkolonie. 
Waaren, einſchl. der mit der Poſt 1891. 1892. 1893. 
eingegangenen, und Barren Pfd.SterL Pfd.Sterl. Pb. Sterl. 
für Brivatrehnung ............ 7518437 8691017 10760 556 
„ Rechnung der Regierung..... 1054329 796 224 604 280 
ujammen... 8572766 9487241 11 364 886 
Gemünzied Geld............... 30 010 84 429 175 151 


indgefammt... 8582 776 9571670 11589987 
59 


436 


Natal. 
Waaren, einſchl. der mit der 1891. 
Poſt eingegangenen 


1892. 


Rapfolonie. 


1888. 


Pb. Sterl. Pd. Sterl. Bfb. Sterl. 


Ueber den Berlebr in gemünztem Gelbe mit der Kapkolonie ent: 
hält die Statiftil von Ratal keine Angaben. Dan wirb baber bie 
entfprecdenden Angaben der Kapkolonie einftellen müflen. Sieht mon 


füc Privatrehnung ........-. 8181 60 8002 186 2186885 | Pie Ein- und Ausfuhr im gegenfeitigen Verlehr von ber Geſammi⸗ 
Rechnung der Regierung... 8642297 163.063 49908 | Eins und — ab u. Me man —— von der Basen 
- einfubr der SKapkolonie geringe zur Anſchreibung gelangende 
fammen... 8585881 83165249 29286 738 . . 
Barren und gemängteß Gelb... 111668 47010 icon | Folvlihtige tal über bie Sandgrenze ab, fo kommt man 
| inögefammt... 8647494 B212209 bolbendem Grgehniß: 
Rapkolonie und Ratal.... 12230270 12783929 13 798 387 Neberfeeiige Einfupr. 
Kapkolonie, 
Ausfuhr. 1891. 1892. 1893. 
Kapkolonie. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl. Pfb.Sterl. 
1891. 1899. 1898. Waaren (einfhl. der Bofts 
Waaren, einfchl. Barren Pfd. Gterl. Pfb. Sterl. Pf. Sterl. ſendungen und Barren): 
Südafrilanifche Provenienzen... 10984974 11774556 12 765 770 für Privatrednung ...... 743777 8511891 10592907 
Wiederaußfuhr .............- 181257 208511 190 784 für Rechnung der Regierung 1054329 796224 604.280 
zufammen. .. 11 116 281 11 978 067 12 956 564 Gemünztes Geld —. 1101 00n000 10 010 54 429 85 151 
Gemünzted Geld ............ 147938 228426 200 085 indgefammt... 8499116 9362044 11282338 
inägefammt... 11181024 122064938 13 156 589 Kata. 
Ratal, —— — ber Polls 
Sudafrikaniſche Proveniengen.. 1090544 1209886 1086068 fie Privatrehnung ...... 3108868 2968221 21540% 
Wiederaußfuhr.............. 98 879 114 594 118 462 für Rechnung der ftiegierung 854 227 168 068 49 903 
zufammen... 1189423 18289390 1154530 | Barren und gemüngtes Selb... 111663 6843 1662 
Barren unb gemünztes Geh... — 30 000 WU 000 inögefammmt... 3574768 8128127 2205585 
inögefammt... 1189425 1853930 _ 1244530 | gapkolonie und Natal ... 12073869 1240171 1348798 
Kapkolonie und NRatal.... 12320447 18560423 14401119 
In den vorfichenden Bufammenftellungen if bei der Eins und Heberfeeiipe Ausfuhr. 
Ausfuhr ſowohl der Kapkolonie als von Ratal der gegenfeitige Ver⸗ Kapkolonie 
kehr in Waaren, Barren und gemünztem Gelde mit einbegriffen. 1891. 1892. 189. 
Zur Grmittelung des Umfanges des auswärtigen Handels des Raps Pfd.Sterl. Pſd. Sterl. Pfd. Sterl. 
landes werden von den Ein« und Ausfuhrzahlen ſowohl ber Kap | Waaren (einſchl. Barren) : 
tolonie ald von Ratal diejenigen Werthe abgufegen fein, die nad) ben Sudafritaniſche Provenienzen 10907 548 11758026 12 742860 
eigenen Angaben einer jeden der beiden Kolonien bie Einfuhr von Wiederaußfuhr ............ 157 499 166 771 170 038 
ber anderen und die Ausfuhr nad der anderen barftellen. Nach zufammen... 11066047 11919797 129128% 
den amtlihden Angaben der Kapkolonie wurde Gemünztes Geld ...........- 14 793 188 269 180 0% 
eingeführt von Natal nad der Kapkolonie: inögefammt... 11079840 12108066 18 092 933 
1891. 1892. 1898. 
Bfd, Sterl. Pfv.Sterl. Pfb.Stert. Baaren: Natal. 
................... 81141 178164 164622 ° 
—— Geld ............ — 80 000 90.000 Südafrilanifche Provenienzen 10656938 1104610 932 160 
an Wieveraußfuht ............ 85369 8694 934m 
ausgeführt von der Kapkolonie nad Natal * 51 307 
Sudafrikaniſche Provenienzen. 2746 215300 22910 nögefammt... 1151297 1190564 1025690 
MWiederaußfuhr.............. 28 768 86 740 20 146 Kapkolonie und NRatal.... 12231137 132986% 14118563 
... 51184 58 270 43 656 Die vorfiehenden Bufammenftellungen ergeben für bie Jahre 
Gemünztes Golb auſammen. . — 40 167 20 000 1891 und 1892 cin mäßigeß, für 1898 ein beträchtlicheres Ueberwiegen 


der Ausfuhr über die Einfuhr. Sie ergeben ferner eine gleihmähig 
wachſende Zunahme in dem lmfange des überfeeifhen Handels. 
Betrachtet man freili die Kapkolonie und NRatal getrennt, fo ſtellt 


Rah den Angaben der Zollverwaltung von Natal 
ftellte ſich der gegenjeitige Waarenaustaufh mit ber Kapkolonie, 


wie folgt: fi} ein auffallender Unterſchied heraus, nämlich erhebliche Abnahme 
eingeführt von ber Rande ao na bei Ratal und ebenſolche Bunahme bei der Kapkolonie. Diele Ber 

1891. * et. ſchiebung des Handelsverkehrs von Natal nad ber Kapkolonie erklärt 

An en . —— ir un ſich aus ver bereits erwähnten Thatfache, daß die Kapkolonie mi 


ihren Eiſenbahnen den Anflug an Johannesburg und Pretoria 


ausgeführt von Natal nad) der Kapkolonie: und zwar feit dem Ende 1892 erreicht Hat, während ber Fortführung 


Sudafrikaniſche Proventenzen. 24606 104726 103908 | ver Natal⸗Eiſenbahnen über die Grenze der Sübafrikanifchen Repubtit 
Wiederaußfubt.............. 13520 ___ 28640 _ 24992 _ | in das Gebiet ber letzteren hinein biöher Hinderniſſe entgegenftanben, 
zufanmen... 88126 188366 128.900 die erft zu Anfang des Jahres 1894 weggeräumt worben find. 





Kapkolonie 


Reiht man den obigen Zahlen über ben überſeeiſchen Handels⸗ 
verkehr in den Kapländiſchen Häfen noch bie Angaben ber Zoll⸗ 
verwaltung der Südafrikaniſchen Republik über die Einfuhr in bie 
Republik von Delagvabai aus an, fo erhält man ein nahezu voll- 
fändiges Bild bed gefammten auswärtigen Handels Südafrikas. 
Die Einfuhr aus und über Delagoabai nad ber Südafrikaniſchen 
Republik ſtellte fih, wie folgt: 


1891. 1892. 1898. 
L Zuli bis 
80. Dibr. 
Pfſd. Sterl. Mod. Sterl. Pfb. Gterl. 
Waaren, in überjeeifchen Ländern 
gekauft ................... 88 887 98867 196862 
Baaren, in Delagoabai aus bem 
freien Verkehr oder aus Lagern 
unter Bolllontrole gelauft... 7197 16218 280188 
zufiammen... 15%4 110080 406 550 


Ueber den Berkehr in Waaren aus bem Kaplande über die Ins 
landgrenze nad der Sübafrilaniichen Republik Reben bie folgenden 
Zahlen zur Berfägung: 


1891. 1892, 1898. 
Einfuhr nad der Sud⸗ 1. Juli bis 
afrikaniſchen Republik. 31. Dezbr. 


Sterl. Stierl. Sterl. 
Aus ber Kapkolonie. Pro Di ka 


Baaren, in Überfeeifchen Ländern 
gekauft................ ...... 
Vaaren, in ber Kaplolonie aus dem 
freien Verlehr und aus Zoll⸗ 


81020 788274 2572806 


885 068 


gelauft ...................... 
Waaren, in Ratal aus dem freien 
Verkehr ober aus Zollnieberlagen 


Aus den Drangefreiftaat ...... 82689 266720 802 967 
inägefemmt... 1266512 8588 721 4965 161 
Umgekehrt laſſen fih über die Einfuhr von Waaren nach dem 
Raplande tiber bie Inlandgrenze nur die Zahlen geben, welche über 
die Einfuhr zollpflichtiger Manufalturwaaren nad ber Raplolonie 
auß „States over the Border“ (was gleiäbebeutend mit ber Sild- 
afrilanifchen Republif tft) und über bie Ausfuhr von Rohgold aus 
den Kapländiſchen Häfen aufgenommen werben. Die Gewinnung 
von Rohgold beſchraͤnkt ſich der Hauptſache nad auf das Bebiet der 
Sudafrikaniſchen Republil. Die Mengen von Gold, welche in der 
Kapkolonie gefunden worden find, find verſchwindend gegen die Aus⸗ 
Beute ber Goldfelder der Republik. Leber die Ausbeute der Gold⸗ 
Bergwerke und »Wäfchereten in Mafchonaland find zuſammenſaſſende 
Bahlenangaben nicht vorhanden, 


1891. 1892. 1898. 
Einfuhr nad dem Raplande. qm, Gert. Pfd.Gterl. Pfb.Gterl. 
Einfuhr zollpflichtiger Waaren tn 
die Kapkolonie aus States 
over the Border ........... 25619 1472 8 087 
Durchfuhr von Rohgold über 
Höfen der Kapkolonie......... 2781576 4095512 5259120 
Durchſfuhr v. Rohgold Über Durban 11989 833117 206 807 
indgefammt... 2903989 4480101 5468 454 


983 061 


437 


Nimmt man an, wie dies nach den vorhandenen Daten gerechts 
fertigt ift, daß die Ausfuhr von dem Kaplande nad der Sübafrika⸗ 
niſchen Republik in dem erften Halbjahre 1891 ungefähr denſelben 
Werth gehabt Hat wie im zweiten, fo ergiebt fi unter Zuſammen⸗ 
rechnung der Wertbe bed überfeeiihen Handelsverkehrs des Kaps 
landes mit benen des Handelsverlehrs über die Inlandgrenze 
der Umfang des Kapländifchen Generalhanbels, wie folgt: 


1891. 1892. 1898. 

Pr. Sterl. Pſfd. Sterl. Pld. Sterl. 

Einfuhr: 
über See......... 12078869 12490171 13487928 
„ bie Inlandgrenge.._ 2908989 4430101 5468454 
zufammen... 14977868 16920272 18966 377 

Ausfuhr: 
Über See .......... 12281187 13298620 14118568 
„ bie Snlanbgrene .. 2511026 3388721 4965 151 
zujammen... 14742163 16687341 19088 714 

Heberichuß ber Einfußr.... 235 695 232 981 — 

„ Ausfuhr... — — 127 387 


Leidet ſchon die Aufmachung der vorſtehenden Yufammenftellung 
an einer aus der Lückenhaftigkeit bed Materials ſich ergebenden Un⸗ 
vollftändigteit, fo ſteht daſſelbe Bedenken, nur in erhöhtem Maße, 
dem Berfuch entgegen, den Spezialhandel des Kaplandes zu ermitteln. 
Ein Durchgangsverlehr im eigentlichen, d. 5. im zolltechniſchen Sinne 
befteht nus für die Waaren, die, zur See eingeführt und zur 
Ausfuhr über bie Inlandgrenze beftimmt, 

a. in den Häfen der Kapkolmmie: zum Zollnachlaß (rebate), 

b. in Ratal: zum Durchgangszoll (transit due) oder zur zoll 
freien Durchfuhr für Rechnung der Regierung der Sübafris 
kaniſchen Republit 

angemelbet werben. Dieſer eigentlihe Durchgangsverkehr ftellte ſich 
in den letzten Jahren, wie folgt: 


Durchfuhr durch 
die Kapkolonie unter Zollnachlaß 
nach ber Südafrikaniſchen Res 


1891. 1892. 1898. 
Pfd.Sterl. Pfd.SterL Pfd. Sterl. 


668 718 1185667 2381564 
Natal: 
a. unter Tranſitzoll nach ber 
Sudafrikaniſchen Republik 
und ſeit Mai 1892 Swaziland 157616 
b. zollfrei für Rechnung ber Res 
gierung der Sudafrikaniſchen 
Republik................ 62 410 666 


zufammen... 788689 1327887 2450 780 

Es kommt hierbei aber in Betracht, daß außer ben Waaren, 

bie ber Zollbehörde zur Duchfubr nah der Güpdafrilaniihen 
Republik angemeldet werben, nicht unerbeblide Waarenmengen ber 
Kaplaändiſchen Einfuhr tbatjähli reines Durchgangsgut find und 
nur deshalb nicht als ſolches in Den Kaplänbiichen Häfen angemeldet 
werben, weil die Waarengattungen, benen fie angehören, bort gollfrei 
find, mithin eine differentielle Zollbehbandlung für fie nicht nach⸗ 
gefucht zu werben braucht. Zu bielen zollfreien Waarengattungen 
gehören insbefonbere ſowohl in ber Kapkolonie aid in Natal: Mas 
terinlien für den Bau und bie Ausruſtung von Gifens und Pferbes 
Bahnen; Maſchinen, insbefondere alle für die Goldgewinnung in Bes 
trat kommenden; literariſche Gegenftände, Photograpbien und 
Drudpapier. Anbererjeits Tommen Durdgangdwaaren nad der 
Südgfritaniihen Republik deshalb in den Kapländiſchen Häfen nicht 
zur Anmeldung als folche, weil für die Waarengattungen, denen fie 

59* 


138 098 68 501 


8 627 


438 


Kapkolonie. 


angehören, ein Zollnachlaß ober ein günſtigerer Tranſitzoll in dieſen zur Einfuhr gelangt find, wogegen bie Einfuhr für Rechnung ber 


Häfen überhaupt nicht gewährt wird. Hierzu gehören in der Kap: 
tolonie ſowohl ald in Natal unter Anderem: Waffen und Schieß⸗ 
bedarf, Butter und YButterfurrogate, Sped und Schinken, gemiffe 
wollene fertige Kleider, Cement und Glasperlen. Bon der Einfuhr 
aus ber Kapkolonie nach der Südafrikaniſchen Republik, die nach der 
Statiftif der legteren im Jahre 1893 fi auf rund 3506 000 Pfd. 
Sterl. belief, entfiel nah Schägungen auf eigene Erzeugnifie ber 
Kapkolonie nur ein Antheil. von etwa 114000 Pfd. Sterl. d. 5. 
3,2 pCt. Es ergiebt fi hieraus, daß die Bebeutung der wirth⸗ 
ſchaftlichen Entwidelung der Südafrikaniſchen Republik für die Kaps 
kolonie faft ausſchließlich in ben Vortheilen Liegt, die für fie als die 
Vermittlerin des überſeeiſchen Waarenverkehrs nad der Republik aus 
dem Kommilfionsgefhäft und der Transportbeforgung, fowie in ers 
höhten Zolleinnahmen abfallen. Etwas günftiger fteht es in dieſer 
Beziehung wohl mit Natal, das in feiner Zuderprobuftion und in 
feinen Fruchten Erzeugniffe befitt, für die es mit der fteigenden 
wirthfchaftlihen Entwidelung der Südafrikaniſchen Republik dort 
einen zunehmenden Abſatz finde. Den verhältnikmäßig größten 
Nugen von jener Entwidelung dürfte der Drange  Freiftaat haben, 
der flir feine fämmtlihen Erzeugnifſe Sollfreifeit in der Südafrika⸗ 
niihen Republit genieht, während von ben Erzeugniffen der Kaps 
kolonie nur ein Artikel, lebendes Vieh, zollfrei nach der Südafrika: 
nifhen Republif eingeht. 

Sm Zufammenhange mit ber Wichtigfeit bes Handelsverkehrs 
nah Sobannesburg für die Kapländifchen Handelßfreife fteht vie 
Bedeutung, die der Wettbewerb der vier größeren SKapländifchen 


Einfuhrbäfen um möglichfte Betheiligung an jenem Verfehr in den 


öffentlichen Erörterungen einnimmt. 
Die gefammte überjeeifhe Waareneinfuhr vertheilt ſich nach den 
verfchiedenen Eingangshäfen, wie folgt: 


1891. 1892. 1893. 

Pf. Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Stert. 

Kapſtadt ................... 3060064 3085468 3886 888 

Port Elizabeth .............. 3832121 4511090 5861655 

Eaſt London................ 1386 687 1646627 2347 622 

Durban.................... 9085831 5165249 2236 788 

Sämmtlide übrigen Küften» " 

pläkel) .................. 245 508 197 988 229 044 
Unter Hinzurehnung der Eins 
fuhr in die Kapkolonie über 

die Landgrenze von Natal .. 48 386 46 168 40 682 

Gefammt-Waareneinfuhr... 12108597 12662490 13601574 


Bei Bergleihung diefer Zahlen ergiebt fich eine beträchtliche Zus 
nahme der Einfuhr über Port Eligabeth und Eaft London. Kaps 
ftabt behauptet feinen Rang als wichtiges Handelscentrum für ein 
ausgebehntes ländliches Hinterland. Bon dem Tranfitverlehr nad 
der Südafrikaniſchen Republit entfallen nur 4 p&t. auf Kapfiadt, 
71 p&t. auf Port Elizabeth und 25 pCt. auf Caft London. Der 
Rückgang des Verkehrs in dem Hafen von Durban ift der Ausdruck 
der Ungunft der PVerbältnifie, unter denen der Handel Natald 
mangels einer durdigehenden Eifenbabnverbindung mit Johannes⸗ 
burg leidet. 

Ueber die Waarengattungen, aus denen fich die überſeeiſche 
Einfuhr des Kaplandes im Sabre 1893 zuſammenſetzte, giebt bie 
folgende Bufammenftelung Auskunft. Es find darin nur die 
:Einfuhrgegenftände berüdfichtigt, die für Rechnung von Privatperfonen 


1) Port Nolloth, Simons Bay, Woflelbay, Knysna, Port Alfred, 
St. Johns River. 


Regierungen der Kapkolonie, von Natal und, joweit es ſich um Ein: 
fuhren über Ratal handelt, der Südafrikaniſchen Republik aus: 
geichieben find. 
Es gelangten zur Einfuhr für Privatrechnung: 
Kapkolonie. Natal. Zuſammen. 
Pfd. Sterl. Pfr. Sterl. Pfd. Sterl. 
insgeſammt... 10760556 2186885 12947 391 
Davon entfielen auf Die nach⸗ 
ftehenden Waarengattungen: 
1) Fertige Kleider und Leib⸗ 


wälche, Buße, Baummollens, 
Leinen» und Vollenwasren, 
einschl. Säde........... 3105353 59912 8785445 
2) Materials, Spezereis und 
Konditorwaaren, ſowie ans 
dere KRonfumartilel ..... 1908829 466686 2375465 
3) Eifen und Eifenmaaren .. 30097 24 728 1184820 
4) Sinftrumente, Maſchinen u. 
Fahrzeuge ........... 852 163 88 796 935 959 
5) Holz und Holzwaaren ... 699 768 144 758 744 526 
6) Leber und Lederwaaren.. 606 625 132514 139 139 
7) Drogeries, Apotheker⸗ und 
Farbwaaren ........... 5644843 127695 672 538 
8) Bapiers und Schreibwaaren 201 012 44 281 245 293 
9) Getreide und andere Er: 
zeugnifle des Landbau .. 122 667 13119 135 786 
10) Kohle und Kol ........ 126 834 241 1270% 
11) Kurze Waaren, Duins 
caillerien .............. 100 499 22 683 123 032 
12) Lichte.................. 91998 18 983 2110 81 
Nicht beſonders aufgeführt.... 1484688 28264 1767332 


Die haupifächlichften Einfuhrgegenftände der Kapkolonie waren 
im Jahre 1893 nach der Reihenfolge ihres Werthes: 


Werth: Werth: 
Waaren. Pfd. Waaren. Bir. 
Sterl. Sterl. 
Poſamentier⸗ und Putz⸗ Zuder ............ 385 000 
waaren ...... on. 1114000 Kaffee .............. 350 000 
Baummollenmaaren .. 861000 MWollenwaaren ....... 330 000 
Mafhinen........... 133 000 GSprengftoffe........- 261 000 
Eifenwaaren......... 706000 Msbel .............. 245 000 
Fertige Kleider ...... 628 000 Drogen und Ghemis 
Leder und Lederwaaren, Talien ....... ..... >; \ 1. ) 
einſchl. Shuhmert.. 547000 


Bei fämmtlichen voraufgeführten Gegenſtänden, mit alleiniger 
Ausnahme von Kaffee und Wollenwaaren, ift während ber drei legten 
Sabre eine ftetige Steigerung zu bemerten geweſen, fo baß bie Ein 
fuhrwerthe für 1893 die bisher erreichten höchſten Werthe darſtellen. 

Die hauptſächlichſten Einfuhrgegenftände in Natal waren im 
Jahre 1893 die folgenden: 


Wert: 
Maaren. BP. Sterl. 

VBofamentiers und Putzwaaren ............ 202 000 
Fertige Kleider ....................... 190 000 
Lederwaaren ........................... 117 000 
Eiſenwaaren ........... .............. 111 000 
Apothelerwaaren, Drogen und Chemilalien. 101000 
Mehl und andere Mühlenprobulte......... 95 000 





Kaptolonie. 


In allen diefen Gegenftänden zeigt die Einfuhr einen und zwar 
recht erheblichen Rüdgang. 

An ber Einfuhr in die Kapkolonie, und zwar an der Einfuhr 
ſowohl für private Rechnung als für die der Regierung, maren bie 
nachſtehend genannten Herkunftsländer, wie folgt, betheiligt: 


Werth der 
Einfuhr im 
Herkunftäländer. Sabre 1898. 
Pd. Sterl. 
Großbritannien und Irland ...... 9 208 000 
Britiſche Befigungen ............ 667 000 
Darunter: Mauritiuß ......... 239 000 
Natal ............. 164 000 
Dflindien .......... 134 000 
Auftralien und Reus 
Seeland ......... 116 000 
Ausland....................... 1496 000 
Darunter: Vereinigte Staaten v. 
Amertla ......... 495 000 
Braftlien .......... 802 000 
Deutidland ........ 245 000 
©Schweden.......... 163 000 
Niederlande ........ 108 000 
Gejammteintubr... 118365 000 


Die Einfuhr aus Deutiland, wie fie vorftehend angegeben, 
umfaßt nur die Gegenflände, welde von den Importeuren 
"als aus Deutfhland herrührend ausbrüdlich angegeben werben. Es 
ift die allgemeine Anſicht, daß thatfädhfih mehr Begenftände Deutichen 
Urſprungs eingeführt werben, die aber, weil über Großbritannien 
gehend, ihrer eigentlihen Herkunft nad theils abfichtlich, theils aus 
Bequemlichteit nicht beſonders bezeichnet werden. Nach der Statiſtik 
der Kapkolonie wurbe dorthin aus Deutihland im Jahre 1893 eins 
geführt: 


Bertb: 
Bd. Sterl. 
Sprenaftoffe, einſchl. Dynamit........ 49 606 
Gifenwaaren, einſchl. Drabt.......... 38 879 
Auftlaliihe Inftrumente ............ 18 626 
£ 1.1) 2 : 18 076 
Zucker.......................... 12 866 
Landwirtbichaftlihe Geräthſchaften und 
Werkzeuge.................... 9668 
Glaſswaaren....................... 9415 
Poſamentier⸗ und PBugmwaaren........ 9204 
Baummwollene Waaren .............. 8461 
Bier ............................. 7932 
Naſchinen......................... 1869 
Tabak ............................ 6 897 


Nur bei den beiden Iehten Gegenſtänden bat ein Rückgang gegen 
das Vorjahr, und zwar ein beträchtlicher, ftattgefunden. Muſikaliſche 
Snfirumente und Baummollenwaearen haben fi auf gleicher Höhe 
erhalten. Bei allen üßrigen Gegenftänden bat eine zum Theil be: 
trädtlihe Zunahme faltgefunden. 

Unter den nichtbritiſchen Einfuhrländern im Verkehr mit ber 
Kapkolonie nehmen die Bereinigten Staaten von Amerika ben erften 
und Brafilien den zweiten Platz ein. Die Braſilianiſche Einfuhr 
beſteht ausſchließlich aus Kaffee, bie ber Vereinigten Staaten von 
Amerita aus Hol und Holzwaaren, Maſchinen, Eifen und Eiſen⸗ 
waaren, Betroleum, Dynamit, Tabat, Schmalzöl, Weizen u. a. 


* 


439 


An der Waareneinfuhr nad Ratal waren im Jahre 1893 ver« 
bältnikmäßig betheiligt mit: 


Brogent der 
Herkunftäländer. Geſammteinfuhr. 
Großbritannien und Irland ......... 75,4 
Britiiche Beſitzungen................ 10,0 
Da8 Ausland ..................... 14,6 


darunter Deutiäland... 22 

Deutihland befand fih unter den Einfuhrländern auf dem 
vierten Platz, Hinter den Vereinigten Staaten von Amerika, Schweden 
und Norwegen und Brafilien. 

Wichtigere Aufſchluſſe über die wirtbiaftlihe Lage im Kaps 
lande, als aus den Angaben Über bie Einfuhr entrommen werden 
können, giebt die Ausfuhrftatiftik. 

Zieht man von ber Ausfuhr Südafrikaniſcher Brovenienzen, wie 
fie oben für die Kapkolonie und Natal gegeben worden ift, die Aus⸗ 
fuhr von Robgold ab und läßt man bie Thatſache außer Betracht, 
daß unter ber dann verbleibenden Ausfuhr ein nicht näher beftimm- 
barer Antheil enthalten iſt, der auf Rechnung der Produktion der 
außerhalb bed Kaplandes belegenen Sudafrikaniſchen Gebiete zu ſetzen 
ift, fomie daß anbererſeits die Ausfuhr eigener Erzeugniffe des Kap⸗ 
landes über die Landgrenze nicht zur Erfcheinung gebracht wird, fo 
ergiebt fi von dem Ueberſchuß der Probuttion des Kaplandes Über 
ben eigenen Berbraud für die Ießtvergangenen drei Sahre fols 
gendes Bilb: 


Ausfuhr. 
1891. 1892. 1898. 

Werth: Werth: Werth: 

Pfd.Sterl. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl. 
Kapkolonie. 
Sudafrikaniſche Provenienzen. 10934974 11774 666 12 765 770 
Rohgold .................. 2781676 4086612 5259 120 
bleibt... 8163898 7679044 7606 650 
Natal. 

Südafrikanifche PBroveniengen. 1090544 1209386 1086 068 
Rohgold .................. 119 894 833 117 206 807 
bleibt... 970 660 876 219 829 761 


zufammen Kapland... 9124048 8655263 8386411 


Die Ausfuhr der eigenen Produkte bed Kaplandes über See 
zeigt hiernach eine ftetige Abnahme. 

Die Ausfuhr der Kapkolonie läßt fi) in zwei Gruppen theilen, 
in die Ergeugnifie deß Bergbaus und bie der Landwirthſchaft. Die 
Induſtrie ift noch zu wenig entwidelt und bie Ausfuhr ihrer Er⸗ 
zeugniſſe zu unbebeutend, um hier beionbere Berückſichtigung zu 
verdienen. Die Ausfuhr mineraliicher Erzeugniſſe ftellte fich, wie folgt: 


Ausfuhr mineraliſcher Erzeugniife. 


1891. 1892. 1898. 
Werth: Dertb: Wert: 
Pfd.Sterl. Pb. Sterl. Pb. Sterl. 
Diamanten (Karatd) ........... 4174208 8906 992 8821448 
Kupfer (Tonne zu 2240 Pfund). 254000 254000 202.000 
Salz (Pfund) ................. 1800 180 1800 
Sonſtige mineraliſche Erzeugnifle. 8 600 1600 5 400 
im Ganzen... 4488000 4161000 4030000 
Sn Brogenten ded Geſammtwerths 
der Ausfuhr eigener Erzeugniffe 54,3 54,1 68,8 


440 


Der Werth der in den letzten drei Jahren zur Ausfuhr gelangten 
Mineralien zeigt einen geringen Rüdgang, ebenfo wie die Menge der 
Förderung. Für die wirthſchaftliche Lage des Landes iſt dies ins 
defien kaum von irgend einer Bedeutung. Die De Beers Confolis 
dated Mines, in deren Hand die Diamantenbeförberung, und bie 
Cape Eopper Mining Co., in deren Hand die Kupfergewinnung faft 
ausfchließlich ruht, haben jebe ihren Betrieb auf eine fefte Grundlage 
geftellt, ohne Ermeiterungen anzuftxeben. Die Förderung gebt in 
ihrer Gefammtheit außer Landes, wo aud zum größten Theil die 
Altionäre der Gejellihaften wohnen. Dem Lande zu Gute kommt in 
diefen Betrieben nur die Arbeitögelegenbeit, die fie gewähren, und 
der hierdurch geſchaffene Lofale Konſum. Was insbefondere die 
Diamanten betrifft, jo hängt das Maß ber Förderung unb bie 
Preisbildung lebiglih von den Abmahungen ab, die zwiſchen ber 
De Beerd Gefelihaft und den am Diamanthandel intereffirten Syn⸗ 
difaten jeweilg getroffen werden. Handel und Wandel in der Kap» 
tolonie bleiben hiervon unberührt. 


Wichtiger für die Beurtheilung ber wirtbichaftlichen Lage der 
Kapkolonie ift die Betrachtung der Statiftif der zur Audfuhr ges 
langenden landwirthſchaftlichen Erzeugnifien einjchließlich derer der 
Fiſcherei. Der Werth der Ausfuhr dieſer Erzeugniſſe im Ganzen 
setgte in den letzten Jahren einen Rüdgang, ber nicht allein auf das 
Sinten der Breife, jondern zum Theil auch auf verminverte Bro» 
duktion zurüdzuführen ift, eine Ericheinung, bie um fo bebeutiamer 
ift, als bie große Mehrheit ber Bevöllerung das landwirthſchaftliche 
Gewerbe betreibt und eine aktive Handelsbilanz für bie Kapkolonie 
in Wirklichkeit, und nit nur auf dem Papier, nur dburd bie 
Steigerung der landwirthfchaftlihen Produktion zu erreichen oder zu 
erbalten if. Das Nähere bHierüber ergiebt fi auß den folgenden 
Bahlen: 


Ausfuhr von Erzeugniffen ber Landwirthſchaft und 


Fiſcherei. 
1891. 1892. 1898. 
Werth: : Werth: 
Pſd.Sterl. Pfd.Sterl. Pfd.Sterl. 
Im Ganzen .................. 3 706 061 83507949 83469 067 
Darunter: 
Wolle..................... 2264000 2029900 1855000 
Angorahaar ............... 355000 374000 528.000 
Straußenfedern...........-- 468000 517000 462000 
Schaf⸗ und Biegenfelle ...... 418000 404000 418000 
Rindshäute ................ 72 000 74 000 79 000 
Getrodinete Blumen ......... 6 000 18 000 21000 
Wein..................... 20 000 19 000 19 000 
In Prozenten des Geſammtwerths 
der Ausfuhr eigener Erzeugnifie 45,4 45,8 46,2 


Der Theil der Ausfuhr, auf befien Hervorbringung ber wirtds 
ſchaftliche Beſtand der Kapkolonie berubt, beftebt hiernach in den 
Erzeugniſſen der Viehzucht einſchl. der Straußenzudt. An Cerealien 
bringt das Land nicht genug hervor, um die Benöllerung zu ers 
halten, ift vielmehr in erheblichem Make auf die Einfuhr von Brot⸗ 
ftoffen angewiejen. Der Weinbau Bat bisher nur ein Erzeugniß 
geliefert, fiir das im Auslande nicht die von bem Weinbauer ge- 
wünfchte Nachfrage vorhanden ift, jo daB ber Werth der Weinausfuhr 
im letzten Jahre von der Ausfuhr eines Artikels, wie getrodnete 
Blumen, bat übertroffen werden können. 

Die Wollenausfuhr der Kapfolonie hatte quantitativ im Jahre 1888 


Kapkolonie. 


ihren Höhepunkt mit 99 Mill. Pfund!) erreicht. Dieler Höhe iſt das 
Jahr 1891 mit 98 Mil. fait gleichgelommen. Seitdem iſt aber bie 
MWollenausfuhr auf 94 Mill, im Sabre 1892 und auf 83 Mil. im 
Sabre 1893 zurüdgegangen. Der Rüdgeng in der Menge der zur 
Ausfuhr gelangten Wolle betrug 4,3 und 11,6 pCt., der Rüdgang 
im Geſammtwerthe 10,3 und 5,5 p&t. Der Durchſchnittswerth der 
zur Ausfuhr gelangten Wolle, auf der Grundlage von Schmukwolle 
berechnet, war in ben brei letzten Jahren 6,52, 5,17 unb 5,35 Bee. 
für das Pfund. 

Die Erllärung für den im Berbältniß zur Auſtraliſchen Wolle 
niedrigen Preisftand ber Kapländifchen wird in der geringen Dualität 
der leßteren gefunden, bie fich, wie angenommen wird, im Als 
gemeinen aud nicht heben läßt, folange nit bie Geſetzgebung 
dazu fchreitet, firenge Maßregeln gegen bie Räudekrankheit zu er 
greifen. 

Den näditen Platz nach der Wolle nimmt Angorahaar ein. 
Wenn die Produktion im Jahre 1893 gegen die beiden Vorjahre der 
Menge nad einen Rückgang zeigte, fo bat fich der Preis des Pro⸗ 
duftes beträchtlich gehoben. Er beirug in ben brei legten Jahren 
8,56, 8,53 umd 13,88 Pce. für das Pfund. 

Der dritte Artilel in der Reihenfolge der zur Ausfuhr ge: 
langenden thieriſchen Produkte, Straußenfedern, bat ſich in der Menge 
auf gleicher Höhe gehalten, bat aber im Breife einen empfinbliden 
Rückgang erlitten. 

Unter den Gegenftänden ber Ausfuhr von Natal, und zwar 
unter denen der bergbaulicden Brobultion, ericheinen Steintoblen, ein 
Gegenitand, der, abgejehen von feiner Bedeutung für die Herſtellung 
der Handelsbilanz der Kolonie, in feinem Werthe für bie allgemeine 
wirtbichaftlihe Hebung des Landes ungleich Höher zu veranfchlagen 
it al8 die Diamanten» und Kupfergewinnung in der Rachbarlolonie. 
Die Kohle von Dundee in Natal ift anerlanntermaßen bie befte ber 
bisher in Sübafrila gefundenen. Die Förderung betrug 


im Sabre 1891..... 95 000 Englifhe Tonnen 
"nn 189..... 142 000 " n 
na 1893. .... 129 666 


/ 

Der Preis ber Kohle ftellt ſich auf 20 Schill. am Roi des Hafens 
von Durban. 

Auch ein Induſtrieartikel erfcheint in den Ausfuhrliften Ratals 
mit einem verhältnikmäßtg nicht unerheblichen Wertäbetrage. Es iſt 
dies Rohrzucker. Die Geſammtproduktion Natals an Zucker und 
Melafie wurde geichätt 

für da8 Betriebsjahr 1890/91 auf 11 640 Engliide Tonnen 
1891/22 „ 36319 „ n 

"m " 1892/93 „ 1555992 „ 
wofür in den gedachten Zeitabichnitten als Durdjihnittäpreis 250 
bi 23 und 21 Pfd. Sterl. für Die Tonne ermittelt worden ift. Bon 
diefer Produktion gelangte ein nicht unerheblicher Theil zur Ausfuhr 
nad den Nachbarſtaaten Über Land. Gleichwohl blieb eine gleiche 
Menge zur Ausfuhr über See. 


Unter ben landwirtbichaftlichen Erzeugnifien, die Ratal ausführt, 
figurisen in erfter Linie biefelben Gegenftänbe, bie die Hauptmafle 
der Ausfuhr der Kapfolonie ausmachen: Wolle, Rindshäute, Angora 
Baar und Schaf⸗ und Ziegenfelle. 

Genauere Angaben Über die hauptſächlichſten Gegenftänbe ber 
Ausfuhr Natals find, wie folgt: 


” " " 


1) Belzgewafchene und fabritgewaicene Wolle auf Schmußmelle 
gebracht (zu dem Satze von 40 fabrikgewaſchene == 70 pelzgewaſchene 
— 1W Schmutzwolle). 





Kapkolonie. 


Hauptſächlichſte Gegenſtände der Ausfuhr Natals. 


1891. 18%. 1893. 
Werth: Werth: Werth: 
Pfo.Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
Boll ...... .............. 762 000 585000 517000 
Zucker und Melafie......... 23000 120.000 96 000 
Steinkohle .....onorononn.« 80 000 60 000 58 000 
Rindshäute............. 48 000 34 000 32 000 
Angorahaar............... 17 000 16 000 80 000 
Shafs und Biegenfelle...... 15 000 17.000 18 000 
zufammen... 896000 882000 751000 
In Prozenten bes Gefenmt» 
werths ber Ausfuhr ber 
eigmen Erzeugnifie....... 92,1 94,9 9”, 


Der Hauptftapelplag für die Ausfuhr Kapländiſcher Erzeugnifie, 
wenn man von Diamanten abfieht, ift Port Elizabeth. Der Antbeil 
der vier größeren Kapländiſchen Häfen an der Ausfuhr ftellte ſich, 
wie folgt: 

Ausfuhr Sübafritanifher Erzeugniffe mit Ausſchluß 
von Robgold und Diamanten. 


1891. 1892. 1893. 
Werth: Werth: Werth: 
Pſd.Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
Kapſtadt....... .. ......... 657 441 666 879 714 780 
Bort Eligabeth ............. 2108848 19767659 1908 241 
Goft London ............... 911 738 825 734 183 998 
Durban ................... 970 650 876 219 829 761 
Sämmtlihe übrigen Kaplänbi- 
ſchen Häfen... ..2...0..0.. 806 708 812 680 278 248 


inögefammt... 4949880 4645271 4514968 
Die Ausfuhr der Kapkolonie, und zwar die Geſammtausfuhr 
einschl. der Wieberaußfuhr, gebt nah ben folgenden Beſtimmungs⸗ 
ländern: 
Werth der Ausfuhr 


Beftimmungsländer. im Sabre 1898. 
Pfd. Sterl. 
Großbritannien und Irland............ 12401 000 
Britiſche Beflgungen ............. one 63 000 
Ausland ............................ 492 000 
Darunter: 
Belgien )........................ 129 000 
Deutſchland...................... 108 000 
Bereinigte Staaten von Amerika.. 84 000 
indgefammt... 12956000 


Die Ausfuhr nah Deutihland befteht zu 80 pCt. aus Wolle, 
Dann folgen dem Werthe nad): getrodinete Blumen und Gräfer, 
Bein, naturwiflenfchaftlide Gegenfände, Angorahaar, Straußens 
federn, Aloe und Branntwein. 

Diamanten geben zum größten Theil nach Großbritannien. Nur 
ein verhältnigmäßig Kleiner Theil geht nach den Schleifereien In den 
Riederlanden und Belgien. 

Bon der Ausfuhr Natals im Sabre 1898 gingen nad: 


Prozent ber 
Geſammtausfuhr. 
Großbritannien und Srland ......... 69,1 
Britiihen Befigungen ............... 12,6 
dem Ausalande.................... 183 - 
barunter Deutichland... 6,2 


1) In der Hauptſache Diamanten. 


441 


Das Jahr 1893 ift für die am Handel ber Kapkolonie bethei⸗ 
ligten Kretfe günflig gemeien. Die Goldproduktion in den Bergwerken 
von Witwaterdrand flieg von 1210864 Unzen im Vorjahr auf 
1478473 im Sabre 1893. Dies belebte das Importgeſchäft. Auch 
war während der erften Hälfte des Jahres 1893 die Nachfrage nad 
Süudafrikaniſchen Erzeugnifien lebhafter geworden als im Borjahre. 
Diefe Nachfrage ließ allerdings in ber zweiten Hälfte des Jahres 
nad. Die Gründe dafür wurben in der Auftralifchen Krifis, in dem 
großen Ausſtand der Englifhen Kohlenarbeiter, in der Ungewißheit 
über den Ausgang der Zollreform in den Bereinigten Staaten von 
Amerika und der allgemeinen Depreffion auf dem Gebiete des Handels 
gefunden. Die Kapfolonie, die ſich noch von der Krifiö der Jahre 
1889 und 1890 zu erholen hatte, bat die gegenwärtige Depreffion 
bislang gut Überftanden. Das Gefchäft if gefund, auf kurze Kredite 
bafırt und hält fich fern von gewagter Spefulation. Zahlungsein⸗ 
ftellungen von empfindlicher Wirkung kamen nit vor. Für bie 
Handelskriſe der Kolonie Natal war dagegen das Jahr 1893 mit der 
Ablenkung des Handels nad den Eifenbahnen ber Kapfolonie ein 
Jahr fchwerer Prüfung. Die Ausfichten aber, welde bie auf Jahre 
hinaus geficherte fteigende Goldproduktion ber Sudafrilaniſchen Res 
publit dem Kapländifhen Handel im Allgemeinen eröffnet, läßt auch 
die Handelskreiſe Natals mit Zuverſicht der Zeit der Herftellung ber 
Eifenbahn Johannesburg —Charlestown entgegenjeben. Man erwartet 
die Fertigftellung der Bahn zum 1. Juli 1895. Soweit fih nad 
den biöherigen Ergebnifien bed Jahres 1894 urtbeilen läßt, werben 
die Erwartungen von ber fortgejegten Steigerung der Golbprobultion 
durch die Thatſachen noch übertroffen werben. In den erfien vier 
Monaten ded Jahres 1894 wurden in den Witwaterdrand » Bergs 
werfen 635801 Unzen gewonnen. Jede einzelne Monatsaußbeute 
bat die des vorhergehenden Monats übertroffen. Bei Annahme 
einer gleihmäßigen weiteren Zunahme läßt fich bie zu erwartende 
Sahresausbeute auf nahezu 2 Mil. Unzen veranidlagen. Die Wirs 
ungen biefer fortgejegten Probultionsfteigerung drücken ſich bereits 
in der Bewegung ber Aus» und Einfuhr in den Kaplänbiihen Häfen 
während bed eriten Trimeſters des Jahres 1894 aus. Die Gold- 
ausfuhr der Monate Januar, Februar und März 1894 überftieg 
dem Wertbe nad) die der entſprechenden Monate bes Borjahrs in 

der Kapkolonie um ...... 565 000 Pd. Sterl. 
Natal um .............. 24 000 In um 


Während in dieſem Zeitraum die Waareneinfuhr in Natal einen 
weiteren Rüdgeng von rund 60 000 Pfb. Sterl. zeigt, überftieg bie 
Maareneinfuhr in die Kapkolonie die des Vorjahrs um 327 000 Pfb. 
Sterl. Bon biefer Zunahme kamen ungefähr 147000 Pfd. Sterl. 
auf ben Tranſitverkehr nach der Süudafrikaniſchen Republik. 


Die zunehmende Entwidelung des Handels der Kapkolonie im 
Sabre 1898 ift aber von Ericheinungen begleitet geweſen, welche auf 
eine Berminderung der Kauffraft der ländlichen Bevölkerung in uns 
zweibeutiger Weile hindeuten. Das Jahr 1898 bradte dem Vieh⸗ 
züchter in ben nörblichen und Öftlihen Theilen ber Kapkolonie ſowie 
im Drange⸗Freiſtaate nach ungewöhnlich langer Dürre große Heus 
fchredenihaaren und enblih in den Wintermonaten jo ungünſtiges 
Wetter, dab das ſchlecht aus dem Sommer gelommene Vieh ihm 
zablreich zum Dpfer fiel. Eine Aufnahme bes Viehbeſtandes in ber 
Kapfolonie, die zu Beginn des Winters von 1893 flattfand, Bat 
unter Anderem das überrafhende Ergebniß gehabt, daß gegenüber 
dem Viehbeſtande in dem Genjusjahre 1891 der gegenwärtige Vieh⸗ 
beftand einen Nüdgang zeigt, ber fich beläuft 

für Bferde.............. auf 
„ Rindvieh........:.... " 


442 
für Schweine... .......... auf 683000 Stüd 
„ Angoraziegen ........ „ 38000 „ 
„ andere Biegen........ „ 625000 „ 
„ Merinofdafe......... „ 2207000 „ 
„ mbere Schafe ....... 935 000 


V n 

Wie viel von diefem anfcheinenden Rüdgang auf Rechnung der Ber: 
fchiedenheit der angewandten Zählmethoden zu ſetzen fein mag, bleibt das 
bingeftellt. ebenfalls find die neuen Zahlen geeignet, zur Berichtigung 
des Bildes zu dienen, da8 der Cenſus von dem Viehbeſtande der Kaps 
tolonie gegeben bat. Der Rüdgang in der Ausfuhr landwirthſchaft⸗ 
licher Erzeugnifie, der fih in ben Jahren 1892 und 1898 bemerkbar 
gemacht hat, ift in den erſten brei Monaten des Jahres 1894 noch 
weiter bemerklich geweſen. Die Ausfuhr Sübafrilanifcher Erzeugnifle 
aus den Häfen der Kapkolonie hat fi in biefem Zeitraum gegen 
den entfprechenden Abjchnitt des Borjahrs im Werthe um 92 000 Pfd. 
Sterl. vermindert. Der Hauptgrund für diefen Rückgang liegt in 
dem Rüdgang des Wollpreifed. Während die Menge der in ben 
erften drei Monaten des Jahres 1894 zur Ausfuhr gelangten Wolle 
gegen das Vorjahr eine Zunahme von 1087000 Pfund (nad) dem 
Fuß der Schmugmwolle berechnet) aufwies, zeigt der beflarirte Werth 
eine Minderung um 102000 Pfd. Sterl. 

Die Ausfuhrzahlen Natal3 zeigen für die erften brei Monate 
bes Jahres 1894 eine geringe Zunahme. Die ungünftige Wirkung 
des niedrigen Wollftandes wird in dem Gefammibilde ber wirth⸗ 
ſchaftlichen Lage Natald dur die Ausfichten auf die Entwidelung 
der Zuderinduftrie und der Koblenförderung ausgeglichen. 

Trotz der Ungemwißbeit über die Folgen, die die Eröffnung ber 
Eifenbahnverbindungen zwiſchen Delagoabai und Durban einerfeits 
und Johannesburg andererfeitö für den Handel und die Finanzen ber 
Kapkolonie haben wird, ift der Krebit der Kapkolonie auf dem Lons 
doner Geldmarkt gut. Die Bl/aprogentigen Tonfolibirten Schuld: 
verfchreibungen ber Kapkolonie haben den nie dageweſenen Kurs von 
107 in London erreidt. 


Finland. 
Handel8berichte für dad Jahr 1893. 


Biörneborg.!) 


Das Jahr 1893 kann gleih dem Vorjahre im Allgemeinen als 
ein für Handel und Verkehr recht günftiges bezeichnet werben, wenn 


auch die Beziehungen zu Deutihland Bieles zu wünſchen übrig 


ließen. 

Der Werth der Einfuhr betrug 3 243 042 Finn. Mark, gegen 
3830375 Finn. Mark im Sabre 1892. Der Werth der Ausfuhr 
betrug 7723208 Finn. Marl, gegen 6660812 Finn. Marl im 


Sabre 1892. Mithin zeigt daB Jahr 1898 in der Einfuhr eine Abs 


nahme von 587833 Finn. Mark, wogegen in ber Ausfuhr eine 
Steigerung von 1062396 Finn. Mark zu vermerken iſt. 


Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel im Sabre 1898 waren: 
Menge: Werth: . 
kg Sinn. Marl. 
Apothekerwaaren ...................... 86 044 35 953 
Böttcher», Tiſchler⸗ und Drechslerarbeiten.. — 8829 
Cement und andere Thonerde. ..........- — 15 033 


1) Wegen bed Borjahres f. Hand. Arch. 1893 U. ©. 476. 


Kapfolonie. — Finland. 


Menge: 
kg 
Eifen und Stahl in Blöden............. 879 320 
deagl., in Platten und Stangen.......... 276 619 
desgl., in Nägeln und Bweden.......... 26 434 
beögl., Waaren baraus.......... ....... 109 048 
Farben und Farbftoffe ................. 77 335 
Firniß und Harzſtoffe.................. 26 978 
Stiche, getrodinete und gelalgene ......... 241 060 
Früchte, frifhe und getrodnete .......... 75 178 
Galanteries und Kurzwaaren............. 15 990 
Garn und Zwirn von Baumwolle ....... 7 720 
beögl., von Wolle, Leinen und Seide ..... 6 975 
Geräthe, landwirtbiheaftlidhe....... un... 21% 
Gewebe von Baummolle, Hanf und Leinen 17 443 
desgL von Wolle...................... 8275 
beagl. von Seide und Halbfeide ......... 118 
Getreide und Hülfenfrüdte: 
Bohnen und Erbien ................. 24 247 
Gerfte und Malz .................... 272 978 
Gruͤtze aller Art..................... 108 369 
Roggenmehl ............... ........ 1029160 
Weizenmehl......................... 1079 986 
anderer Art ........................ 43 463 
Gewürze aller Art..................... 8396 
Hanf, Heebe und Werg ................ 12 429 
Häute und Felle.................... 17 482 
SHopfen....... Senne nnenee seen nennen 1454 
Inſtrumente, muftlaliihe und andere..... — 
Kaffee ............................... 324 470 
Kleider, fertige....................... 263 
Konfelt ............................ 19 573 
Leder⸗ und Sattlerwaaren. ............ 1 972 
Lichter aus Stearin und Wadß ........ . 8167 
Maſchinen und Feuerlöfhgerätbe......... — 
Metalle und Waaren daraus ............ 15 148 
Pele................................ 55 774 
Pelze und Pelzwerk.................... — 
Petroleum..... ....................... 603 843 
Borgellan und Fayencewaaren........... 4413 
hl 
Salz ............................ ... 19 045 
kg 
Sämereien ...... .............. ....... 33 119 
Seile und Tauwerk.................. .. 44 167 
| Flaſchen 
Spirituoſen.......................... u 
29 588 
Steintoble und Koks................... 1 214 367 
Syrup ............................... 88 710 
Tabak und Fabrikate daraus ............ 42 620 
Thomasphosphat ...................... 371532 
Thran und anderes Fett............. 28 631 
Uhren und Ubrwerle............. ...... — 
Flaſchen 
Dein, nichtſchäumender............... —* 
110 468 


Fintend. 443 
— —* Braheſtab.i) 
Bein, ſchäumender.............. 880 2475 Die ‚ale nfuhrartiket im Jahre 1898 * 
Volle kg Getreide, nicht beſonders Spirituofen (Cognak, 
olle................................ 21 028 44 710 ben., ungemablen... 2574492 Rum ac.) in Zäflern 1237 
Buben . 189289 86267 | Dengf., gemahlen... DIE TBL aaffee.. 41378 
Die Ausfuhr im Jahre 1898 ſtellte fich, wie folgt. Weizen, ungemablen .. 128263 Tabak .............. 20 401 
Es wurben ausgeführt: Etfen und Stahl, ſowie Bein in Fäflern...... 9 735 
Bauholz (Bohlen und Bretter) nad): Waaren daraus .... 3745 Zucker............ 24 732 
Menge: Werth: Die hauptſachlichſten Artikel der Ausfuhr im Sabre 1898 
Engl. Kub. Fuß. Finn. Marl. waren: 
Belgien ..................... 494 430 Re kg 
Danemark.................... 306 885 Fiſche................ 1000 Breibelbeeren........... 4177 
Deutfhland.nunee nennen 646 360 cbm hl 
Frankreich.................... 1200 620 Holzwaaren............ 12 222 Theer................. 300 
Großbritannien.......... 4003 125 ng] 
Jtalien .. .................. 65 616 Hang.) 
— landen 55177 3 * Der jährlich zunehmende Handels⸗ und Schiffsverkehr hat fi 
66 — — auch im Jahre 1893 trotz verſchiedener ungunſtig einwirkender 
zuſammen... 8397860 6614 406 Umftände gut entwickelt. 
Benge: Wett: Bom 15. Januar bis zum 15. März wurde die Schifffahrt 
Engl. Sud. Yu. Finn. Mare. | dur Eis vollftändig geiperrt, doch wurbe ber Waarenverkehr nad 
Ballen (nach den Risberlanden)......... 910900 54658 | Eröffnung der Schifffahrt ein Außerſt lebhafter. Die Zollerhöhungen 
Meier Faden. in Folge des Deutſch⸗Kuſſiſchen Zollkrieges wirkten fehr nachtheilig 
Birtenholz (ua Schmweben)............. 414 4968 | auf den Berkehr mit den Deutihen Häfen, doch bob fi) ber Verkehr 
i mit den anderen Plaͤtzen bementiprechend. 
Dielenden (nach Großbritennien)........ 293112 42607 Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel im Jahre 1898 waren: 
Holgwanren, verſchiebene 118884 48216 | kg 
Stäbe (größtentbeils nach Großbritannien) 824215 309 706 Cognal, Arrak, Rum Male ............... 25 196 
kg und Spirituß...... 23 809 Roggenmehl ......... 8 284 6526 
Butter (nach Großbritannien u. Schweden) 204 8B4 409 768 Mein in Fäflern..... “25446 Weizenmehl.......... 1446 102 
Eifen in Stangen (nad) Rußland)....... 116 708 85.019 Kaffee ............. 146 2538 Mannagrüße......... 11 738 
Fleiſch, frifches (nah Shweren)......... 4108 2469 Zucker............ 336 688 Gerftengrüße......... 106 278 
Kalb⸗ und Schaffelle (nach Deutſchland).. 5 738 11476 Geringe ............. 67562 Baumwolle .......... 866 467 
dafer (nah) Großbritannien)............ 1887 6898 230 652 1) 11: Ge 10560 Kohle ............... 2 842 810 
deu (nad) Großbritannien).............. 89 694 8568 | Gerfte, ungemablen.... 3052480 Eifmu.StahlinStangen 1012 621 
&tid. Weizen, n BYE ,„ u nn Platten 207119 
Krebfe (nach Deutſchland und Schweden) 668720 6687 | Yafer, n 13 844 hl 
kg Roggen, n -— 40520 Salz................ 561 
Arebsfleiſch (nach desgl., deögl.)......... 4,%8 8914 Ausgeführt wurden hauptſachlich: 
Studk. kg cbm 
Betroleumfäfler, leere (nad) Rußland) .... 8850 9875 Wild und Gefläge?.... 48112 Sägewaaren, von mins 
kg Rennthierfleiih........ 21860 deſtens 2m Zänge.. 34406 
Roggen (nach Schweden) .. 22.222.000... 49 627 11 166 Anderes Fleiih ...... 10 168 Faden 
hi 1 272 > 11 26 340 Holz (zum Brennen) .. 2035 
Theer (nah Schweden) ................ 769 8459 Konferven ........... 379 kg 
In der Lage ber Bjbrneborger Dampffägen für Wau- und Butter .............. 68368 927 Theer ............... 4751 
Nuðholz hat ſich nichts geändert, und bie Bufuhren von Handgefägten Fiſche ——— — 204 736 Eifen und Staßl ..... 1 06£ 067 
Planken von 14' BI 2 9" find biöher in Folge des langen Winters Papiermaſſe und Pappe 4 455 127 Stüd 
aur ſehr geringe geweſen. Bon Schwarzhafer war ber Ertrag ber Papier............. 3173149 Lebende Pferbe....... 73 
lettjährigen Ernte Befriedigend, und war auch bie Dualität defſelben Sagewaaren Fame 
in v e ber n PR .........0 
v0 sänftigen Zitterung während bed Sommerß zufsieben Schiffsverkehr. Bei dem Bollamt von Hangö wurben eins 


Rellend, 
Die Roggenernte tft quantitativ und qualitativ als eine recht 
zufrie denſtellende zu bezeichnen. 


Deutiche Handeld-Urcdhie 1894. IL. 


Harirt 628 Schiffe von 197899 Reg.» Tonnen, wovon 468 Dampf: 
und 160 Segelſchiffe waren. Bon ben letzteren batten 82 einen 
Raumgehalt von weniger ala 50 Reg. »Tonnen,. 


1) Wegen des Borjabres |. Sand. Arch. 1898 II. &. 479. 
2) Ebenda 1898 II. ©. 484. 
60 








444 Finland 
Der Rationalität nah waren von dieſen Schiffen Darunter aus 
| Schiffe Schiffe nichtruffiichen 
Deutſche ................ DI Britiſche......... 9 Plägen 
Schwediſche............... 36 Niederländiſche............ 6 Geſammteinfuhr. (Seeweg). 
Norwegiſche.............. 62 Deſterreichiſch⸗ Ungariſche.... 1 Werth: Werth: 
Däniſche................. 22 Finn. Marl. Finn. Marl, 
Die übrigen Schiffe waren Ruſſiſcher und Finnifcher Rationalität. Guano und alle nicht befonders 
Herkunft und Beſtimmung ber Schiffe ift aus folgender Tabelle genannten Düngeftoffe........- 75 708 60 914 
erſichtlich: Gummi, Harz und Bierpech ..... 47 264 35 683 
Hüute, rohe .................. 34 873 84 873 
dert uſ. Eingang. Ausgang „ gegerbte und Fabrilate.... 140428 111380 
ober 
| Re eg. Inftrumente ¶........... 235%0 222388 
Beſtimmungsland. | Schiffe. Tonnen. Konden. Eiſen: 
Blechplatten und Eiſendraht.... 21899 2 776 
Rupland und Finland . Arbeiten davon .............. 69 176 69 176 
een Grobe Arbeiten von Gufs ober 
Daänemark............ Schmiedeeiſen und Platten... 469 641 466 168 
Deutihland Bolirte grobe und feine Gifen- 
Großbritannien waaren, auch Kleinere Guß⸗ 
ne Ba ARTEN .... 57. 114188 107006 
Ftalien ....... Eiſen⸗ und Stahlplatten....... 474 692 474 5% 
Amerika.............. Erg und Roheiſen............ 272 629 272 629 
Spanien ........... Eifenbabnfdienen.....--...... 885 970 885 970 
Nägel ...................... 25 446 2199 
aufammen. .. Stangeneifen und Rbhren EL 2686 
Sonftige Eiſen⸗ u. Stablartikel. 88 640 83 487 
Kaffee........................ 2548180 2548180 
Chemikalien.................... 308 539 29 01 
Helfingford.') Kleider, fertige ................ 1108374 472213 
Gewuͤrze .................... 82 618 18143 
Einfuhr im Jahre 1898. Sleifh und Speck ............. 86 978 — 
Darunter aus Hiteratur, Kunfigegenftände, 
nichtruſſiſchen Schreibutenſilien .... 574910 661 170 
Plaven Lichte......... 106 530 — 
Gejammteinfußr. (Seeweg). Meahhaetrante — 3.683 
D et :?) Verth J Manufaktur⸗, Kurz⸗ und Galanterie⸗ 
u, Finn, Marl. Zinn. Dart. MDÄOLEN eenennnennennenenn en 2296712 1514913 
Apotheterwaaren und Mebizinalin 82975 79207 Weaſchinenfihh.. 3623 36288 
Asphalt....................... 79 166 79 155 Mafchinen, lanbwirthſchaftliche und 
Spielſachen Pe ———— — 87 400 25 496 Feuerlöſchungs⸗Geräthſchaften en 787 611 757 226 
Knochenmehl ................... 80 852 — Metalle und Fabrilate bavon, außer 
Buchdruderlettern u. Drudiäwärze 105 706 105 706 eiſernen ........... .......... 410 558 384 885 
Daummolle und Baummollenwatie 21926 244374 Deftuhen und Mehl davon ...... 40348 8224 
Cement .... 238183 283188 Dele und Zelleanansasaancnnnen. GBLBBE 476.162 
—— —D —33— — aſe. ..!:: .... . . 449 166% 
Sayence und Borpellan..zeueeee. 81379 49394 ——— apeten und andere 18 14030 
Gilde, eingelegte... ............ 507 6854 Peiroleum ....... 146 272 640 
„  friige und gettodnete...... BT 88681 Kartoffeln zaeeeeeeeaeaneenenee 126366 77240 
„  gelalgene ober geräuderte.. 238 076 894 150 Tauwerk ...................... 47 434 12 369 
Obſt und Beeren ............ 618 519 432 170 PR **8 un Bu 163 844 163 393 
Samen aller Art.............. 169 426 139 788 I .. ..A 108 071 67 303 
Garben und Farbftofie, auch Sreide 611208 596180 Buder, TOhet !!. ANDI 2272 782 
Garn aller Urt ................ 242 421 207 285 ’ rajfinirter 580 262 578 942 
Glas und Kryftallarbeiten ....... 148 137 130 796 " SEHEUP enennannaneenen. 39 387 37 616 
Gemüfe und Erdfrüßte.......... 86 689 — Fccbritaie 192490 71619 
1) Wegen des Borjahres f. Hand. Arch. 1893 II. S. 482, Getreide: 
3) Die Werthangabe bezeichnet ben cifsPreig, jomit ausſchl. Zoll Roggen ..................... 132 144 101 974 
und Platzkoſten. Weizen............. ......... 2710 — 


Finland. 445 








Darunter aus Darunter aus 
nichtruſſiſchen nichtruſſiſchen 
Platzen Plägen 
Geſammteinfuhr. (Seeweg). Geſammteinfuhr. (Seeweg). 
Werth: Werth: Werth: Werth: 
Getreide: Finn. Nark. Finn Mar. Finn. Mark. Finn. Mark. 
Gerſte ............ ......... 402 896 217 028 Steintoblentbeer ......-c0cr.... 49 197 49 098 
Hafer ....................... 9415 486 Siegel, Thon u. Drainirungsröhren 68 462 68 462 
Erbien ...................... 92 581 41 966 Thee.......................... 166 975 104 126 
Mais ....................... 129 138 — Tabak, roher................... 286 131 122 771 
Andere Sorten............... 223 223 „abrikate............... 82 063 44.0657 
Deizen, gemablen ............ 2915834 1191497 Holzarbeiten................... 183 257 141 265 
Roggen und Malz, gemablen.... 29178685 1674551 Seife ......................... 3417 2739 
Hafer, gemahlen............. 879 879 Uhrwaaren................... 117 740 117 740 
Andere Sorten, gemablen...... 32 924 15 839 Wein, nicht mouffirender, in Fäflern 578 667 569 084 
1 12T Ze 208 868 — in eſaen 33 989 31 251 
Graupen, Reid und Hirle...... 87186 82 668 " mouffirenber, in Klaichen.. 45 160 45 160 
„ übrige Sorten....... 215 128 144 838 Eier ......................... 1% 886 — 
Spirituoſen, in Faſſern — ———— — 176199 176 070 sufammen einfchl. der minder 
w in Slajen......... 145569 145 242 wichtigen Artilel.......... 29 890 086 22 860 806 
Steinkohle.................... 689 282 689 282 
Ausfuhr im Jabre 1898. 
Sägewanren. Geſagtes noeſactes 
von weni⸗ | Sfanten u. Birken⸗ und! | Merth:1) 
mmungslanb. | ; r Grubens | Brenns 
Beftimmungs — | Stäbe. | Beeiten — Satin. | Balken. | gen. | hol 1 ginn. Mark 














Kubitlmeter. 






















Alla ................. _ _ — — 17 169 
Belgien................. — 229 — — 709 691 
Danemark............... — — — — 117 965 
Großbritannien .......... 6 686 187 — — 1686 897 
Frankreich .............. — 888 — — 784 790 
Niederlande ..uo-.ou0n... — — — — 257 428 
Italien................. — — — — 43 572 
Rubland ................ — 64 — 4699 14 408 
Spanien ................ 288 — — — 947 240 
Schweden .............. — — 759 — 16 445 
Deutfhland ............. _ — — 158 685 
141160 | 8771 ‚gs | 1418 169 | 27 | | 
Werth: ng Mart| 4164220 54 680 286 915 | 16956 11.010 14 921 | 186056 | 4548 666 
Ferner wurben ausgeführt: Darunter nad 
Darunter nad nichtruſſtſchen 
nichtruſfiſchen Plägen 
Plägen Veberbaupt. (Geeweg). 
Ueberhaupt. (Seeweg). Werth: Werth: 
Werth:1) Werth:9) Finn. Nark. Finn. Mark. 
Finn. Marl. Finn. Mart. Eiſen, Stahl und Fabrikate Davon 76 108 2 6572 
Thiere, lebende................ 10 660 5 160 Kleider....................... 40 823 8 8% 
Fayence und Porzellan .......... 216 908 62 Gewuͤrze .................. 44 615 44114 
Fiſche ......................... 49 770 15 065 Leim ........................ 38 009 — 
Garn und Gewebe.............. 609 791 21 161 Literaturs und Kunftgegenftände .. 181 882 112 918 
Hänte und Sabrilate ............ 46 970 12 921 Maſchinen, landwirthſchaftliche, und 
Gradfamen .................... 69 378 69 878 Meiereiseräthichaften.. ........ 141 940 17 998 
Inſtrumente................. 15 925 4 986 Pappe ........................ 268 781 252 081 
Bapier....... .................. 964 650 893 584 
I) Die Werthangabe bezeichnet fobs Preis. Butter....................... 98 637 92 228 


60* 


Finland. 


Darunter nach 
nichtruſſtſchen 
Plaͤtzen 
Ueberhaupt. (Seeweg). 
Werth: Werth: 
Finn. Mark. Finn. Mark. 
Onfer ........................ 27 602 27502 
Theer......................... 35 066 27 020 
Solgarbeiten ................... 176 909 158 444 
Holzmaſſe...................... 66 718 57769 
Zwirnrollen ................... 158 257 157 282 
zuſammen einſchl. ber nicht bes 
ſonders aufgeführten Artikel. 3490045 2037 778 
zuſammen Holzmaaren ..... 4 548 655 — 
Werth der ganzen Ausfuhr .... 8088 700 — 
Schiffsverkehr im Jahre 1898. 
Dompfihiffe. Segelſchiffe. Bufammen. 
Rationalität. Reg.» Reg.⸗ Reg.⸗ 
Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. Zahl. Tonnen. 
Auffiide ....... 12 do 3 2259 35 7982 
Schwebilde..... 1 580 20 5614 87 114% 
Rorwegifde..... 14 5680 %6 8938 40 1459 
Britiihe ....... 35 27237 2 228 87 27465 
Deutide........ 48 18042 8 7138 51 18755 
Däniide....... 6 40 13 2264 19 7208 
Kiederländifche .. 8B 2664 4 1886 T 459 
Spanilde ...... 1 881 — — 1 881 
: Sramöfiide..... — — 1 137 1 137 
Perſiſche ....... 1 47 — — 1 47 
Belgiide....... 1 409° — — 1 409 
ujammen... 188 71888 92 22014 2830 93897 
Davon waren in Ballaft ober ohne Ladung 47 Dampfidiffe und 
42 Segelſchiffe. 
Kotka uud Freberilähamg.) 
Einfuhr im Jahre 1898. 
Einfubr 
in 
Kotka. Freberitsbamn. 
Kaffee..................... kg 53 960 40 378 
Zucker............... „ . 124819 185352 
Cognat.................... n 4 774 6237 
11 Fe n 20 197 10 061 
Tabak.................. n 21 669 1 686 
Heringe. .................. n 8 882 1064 
Fiſche, getrodnete ........... n 1 887 — 
Hafer...................... 1421 1288 
Gerſte................... F 64 914 — 
Malz ...................... n 84 872 13412 
Roggenmehl ................ „ 2128822 692 675 
Weizenmehl .............. „ 880 351 141 487 
Buchmeizengrüße -. .... ...... „ 15 474 81560 
Geritengrüße .. 2. 2200020... ” 5 796 8468 
Mannagrutze.............. n 7609 — 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 DI. ©, 481 u. 482. 


Einfuhr 
in 
Kotla. Frederilshann 

Reis ...................... kg 29150 6.035 
Petroleum ................. 27174 156910 
Del ....................... n — 26 989 
Eiſenwaaren................ n — 2 602 
Eifen in Stücken............ „ 132 158 — 

„in Stangen........... 88 399 — 

„in Platten ............ n 156 — 
Kolonialwaaren............. F — 25 946 
Hanf, Werg und Tauwerk. .., — 9894 
Apothekerwaaren ............ — 3 646 
Früchte.................... „ — 9190 
Soda...................... n — 106 893 
Ranufalturwaaren .......... „ — 4181 
Eier...................... Stück — 16 800 
Salz ...................... hl 12 536 46% 
Kartoffeln.................. " — 339 
Verſchiedene Waaren......... kg — 13 213 

Ausfuhr im Jahre 1893. 
Ausfuhr 
auß 
Kotka. Frederilshamm. 
Butter ........... kg 196 149 — 
Fiſche .......... 25 787 3 650 
Preißelbeeren ....... n 27 686 — 
Holzmafle.......... n 9 328 916 — 
Papier ............ n 676 183 — 
Gejägte Holzwaaren.. cbm 262 340 48 216 
Balken............. 6 622 5427 
Brennholz ......... Meterfaden 623 1077 
Theer ............. hl 44 — 
Schifisvertebe im Jahre 1898. 
Kotka: Frederikohamn: 


einklarirt. ausklarirt. einklarirt. ausllarici 


non und nad: Anzahl der Schiffe. 


Rußland und Finland. 311 139 129 108 
Deutihland.......... 84 104 12 4 
Dänemark ........... 50 48 5 2 
Sroßdritannien....... 46 126 8 32 
Schweden............ 8 — 1 — 
Norwegen............ 6 — 8 — 
Frantreich........ 5 80 2 16 
Belgien............ 4 20 1 2 
ben Rieberlanden...... 8 22 1 5 
Spanien......... 1 1 1 5 
Stalien........ ...... 2 1 — — 
Portugal.......... — — — 1 

aufanımen... 620%) 6368) 1688) 170 


) Darunter 311 Dampfs und 209 Segelſchiffe von zuſaumen 
200 466 Reg.-Tonnen. 

3) Darunter 231 Ruſſiſche und Finniſche, 76 Norwegiſche, 
68 Britiſche, 67 Deutſche, 48 Däniſche, 28 Schwediſche, 8 Nieder⸗ 


landiſche, 5 Deſterreichiſch⸗ Ungariſche und 5 Ztalienifie Sgiff 


3) Darunter 110 Dampf⸗ und 58 Segelſchiffe von zufammen 
46 368 Reg.⸗Tonnen. 


Finland. 


In Kotka wurde die Schifffahrt am 19. Mai eröffnet und am 
6. Dezember geichloflen; in Freberiläsbamn am 23. Mai eröffnet und 
am 1. Dezember geichlofien. 


Hleaborg.?) 
Die hauptſächlichſten Einfuhrartitel im Sabre 1898 waren: 
Finn. Marl hl 
Stpothelerwaaren...... 166 GStanklohle...........- 18 717 
} 7 u 2 7 ................ 15 687 
Baummolle .......... 1140 kg 
Delilatefien u. Konſerven 4192 Eyrp.............. 69 082 
Exrbien .......0000n.. 47260 Flaſchen 
Fruchte, friſche und Spirituoſen (Cognat, 
getrocknete....... 560467 Rum) in Flaſchen.. 4 929 
Garn, wollened....... 5 746 kg 
„  baummollenes 10 WA Desgl. in Fäflern..... 10 575 
Getreide, nicht beſonders Tabal............... 158 066 
ben., ungemablen ... 19669380 Robeifen............. 142 100 
Deögl., gemablen..... 4986 830 Gtahl unb Eifen, fowie 
Sol; für Gerbereien Basen baraus..... 280 880 
(Duebrade)........ 52282 ſchen 
Haute.............. 918214 Wein in Flaſchen..... 2067 
Kaffee............ 2306 850 kg 
Ralidinen ........ ... MTEB Desgl. in Fäflern... 88 216 
Maid ............... 84549 Gewebe ............. 86 812 
Beigenmehl .......... T6B 966 Buder ............ 819 458 
Del................. 49 247 
Pelroleum........0... 112 087 
Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr im Jahre 1898 
waren: 
kg kg 
Butter............... 557 Leim................. 5 86 
Fiſche, gefalgene ....... AITIT Leber ............... 663 828 
cbm Renntbierfele ......... 4 127 
Holz (Blanten, Bretterse.) 89988 Preibelbeeren.......... 6271 
„ Bellen........... 170 Gattlerarbeiten ........ 26 780 
»  n SHoländiide. 8729 Tonnen 
„ f. Papierfabrilation 18219 Theer ............... 64.176 
Kubikfaden 
„ Splittbelg ........ 1499 
Wiborg,?) 
Einfuhr im Jahre 1898. 
kg kg 
Zucker, raffintet ..... 564 510 Fruchte, friſche und ges 
Syrup............ 47086 trocknete.......... 213 894 
Kaffee ............ 1088146 Gewüuͤrze ........... 6 443 
Cichorien, gebrannt .. 224200 SKonfelt und Backwerk 153899 
Kiorienwurgel...... 284610 Honig ............. 1 2% 
Thee........... BEBIE Roggen ........... 5 6656 696 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 479. 
N) Ebenba 1898 II. ©. 480. 


kg 
Safer ....... ........ 760 826 
Gerſte........... 666 609 
Weizen............. 89 010 
Reis in der Hülfe... 15883939 
Erbin .........0..- 414 772 
Roggenmehl .......- 8 772 681 
Weigenmehl......... 3 120 866 
Rartoffelmebl ....... 17 878 
Malz .............. 37 401 
DMeizenlleie „........ 980 013 
Rannagrüße......... 49 848 
Hirfegrüße .........- 1.008 950 
Buchwetengrüfe..... 287 481 
Serfiengrüke......... 343 060 
Relögried........... 167 488 
Sago .............. 974 
Safergrüße ......... 18 156 
WBurelfrühte ....... 159 681 
hl 
Kartoffeln .......... 14 806 
kg 
Gemille .....0...... 4688 
Fleiſch und Geflügel 158 061 
Fiſche. .......... 85 698 
Seringe .... une...» 8 126 981 
Delitatefien.......... 14 579 
Butter und Käfe .... 41 486 
Stüuck 
Eier........ .. 46 880 
Talg .............. 22 189 
Mark ............. 42 858 
Seife............ 15 887 
Lichte.............. 102 888 
Tabak, unbearbeitet u. 
bearbeitet......... 701 212 
Sümereien.. ou... 20 647 
Kraftfutter 2c........ 182 168 
Gewebe aus Beide... 828 
" „ Role .. 17 896 
„anderer Art. 76 467 
Bander........... 464 
Garn............. 21 172 
Kleider u. Belgwaazen, 
ferkige.....0000... 65 801 
Verſchiedene Manu⸗ 
fakturwaaren...... 48 1% 
Galanterie⸗ unb Kurz⸗ 
WAREN ........ 16 944 
Stud 
Taſchenuhren, gofbene 198 
„ ſilberne 1607 
Wand⸗ u. Weckeruhren 188 
kg 
Bummimwaaren ...... 11 186 
Leder .............. 81 320 
Papier, Pappe und 
Waaren daraus ... b 206 


Baummollenwatte 5159 
Zinoleum........... 18 042 
Korkiinde .......... 1149 
Koriftopfen ......... 47 
Glas⸗, Fayences und 
Porzellanwaaren 164 245 
Eifen und Stahl .... 616254 
Eifenröhren.......... 61 841 
Eiſenbahnſchienen .... 88 894 
Eifen» u. Stablmaaren 245 371 
Maſchinen und Mas 
[Hinentheile....... 78 877 
Apparate, elektriſche.. 15 293 
Metalle mit Ausſchluß 
von Eifen und Stahl 44469 
Waaren aus ſolchen 
Metallen ......... 13 846 
Robeifen ........... 40 761 
Steintoble und Kos. 9169 900 
hl 
Steinfoßlenther ..... * 
68 826 
Asphalt............ 298 416 
Farbe.............. 179 728 
Del ............... 368 460 
Firniß ............ 86 070 
Petroleum .......0.. 1 654 398 
Feuerfeſter Thon .... 454 852 
Weiher Sand ....... 2 430 000 
Sement .......000.. 1625 000 
Stüd 
Biegel, feuerfefte..... 300 888 
Mauerfteine......... 402 
kg 
Thonröhren......... 83200 
Kreide ............. 814 748 
Steinmaaren.......» 112 586 
Schwefel ........... 146 404 
SHäute, roh u. gegerbtt 28.097 
Hopfen............. 2892 
Harz ............... 82 702 
Patronen, Pulver und 
Dynamit......... 35 211 
Tiihlerarbeiten...... 71110 
SHanffelle und «Un. 214797 
Soda ........... .. 818178 
Glauberſalz ......... 369 968 
2 840 
ln. | hi 
171 014 
kg 
Wein in Fäfſern .... 115867 
Stüd 
Wein in Slafchen.... 670 
Champagner ........ 3261 


kg 
Spisituofen in Fafſern 65 861 


448 Finland. 


Stück kg St. Petersb. 
Spirituoſen in Flaſchen 14850 Salpeter........ ee 10 865 Standard. Gämereien.......... 3413 
kg Flaſchen Sparren ........... 1088 Beerren............. 3825 
Bier und Meth ..... 674 Mineralwafler....... 7125 Meterfaden Kartoffeln .......... 76 330 
Flaſchen kg Brennbolg .......... 22050 Tabak ............. 10 582 
Porter ............. 588 Nutholz............ 26379 kg Umeifeneier......... 15 146 
Finn. Mark Pflanzen ........... 8059 Papier ............. 198 344 Eiſenſchmelzſtücke.. 393141 
Apothekerwaaren ... 72812 hl Pappe ............ 219 163 Eifenwaaren ........ 12 455 
kg Theer und Beh..... 336 | Holzmafle .......... 166 252 Maſchinen .......... 107 832 
Säuren u. Chemilalin 81809 Finn. Mark | Tapeten ............ 842 625 Elektriſche Maſchinen 
Zinn. Mart Gold» und Silber: BWeibdenrinde ........ 421525 und Xpparate..... 50 841 
Bücher ............. 40 400 arbeiten.......... 34484 Tauwerk ..........- 82860 SInftrumente ........ 8 309 
kg kg Tiſchler⸗ und anbere Kupfer............. 80 689 
Schuhwichſe ......... 19 931 Umzugsgut ......... 189 190 Holgarbeiten ...... 27773 Scmefelfilber ....... 2867 
Leim .............. 7197 Verſchiedene Waaren. 189891 | Bücher. ............ 2140 PBflafterfteine ........ 62 10 
Zündhölzer ......... 3600 Ziegel unb amdere 
Für Rehnung der Ruffifden Krone. hl Steine .......0..- 21343 
Eiſenwaaren ................ kg 36114 Theer.............. 608 Slas waaren ....... 784 236 
Getreide. Sace 3186 — onen... 216 
Kleider............. 88 000 Schießpulver........ 11 759 
Die eingeführten Artikel zeigten ein Gewicht von zufammen | Heu und Stroh ...... 40 766 Leim .............. 17200 
71063436 kg und vepräfentieten einen Werth von 15707406 | Sumpen ............ 29 460 Wein .............. 3278 
Finn. Marl. Häute und Felle..... 110216 Umzugsgut ......... 419541 
Butter ...22..- 000... 145 261 Verfhiebene Waarn. 76522 
Seife .............. 11129 Stud 
Ausjups im Jahre 1898. Ä 77 203 900 Pferde .......... 669 
St. Petersb. St. Petersb. Geflügel und Fleiſch. 7506 Rindvieh ..........- 15 
Standard. Standard. | Getreide... .......... 22 468 
Blanten, Battend und Stäbe.............. 168 Der Werth der Ausfuhr betrug 11 712692 Finn. Nark gegen 
Brelter........... 63 607 Plankenenden ....... 1261 | 9731 940 Sinn. Rark im Jahre 1892. 
Birkenfprofien....... 1286 Grubenflügen ....... 18 742 


Schiffsvertehr im Jahre 1898. 


An dem Schiffsverkehr waren bie Nationalitäten, wie folgt, betbeiligt: 








. 1893, 
Dampfſchiffe. Segelſchiffe. 





Nationalität. 





Finniſche ........................... 307 49 208 694 54 327 
Ruſſiſche............................ 5 741 80 5 070 
Schwediſche ......................... 25 8 360 26 2095 
Norwegiihe ......................... 19 14 888 87 14 627 
Däniſche ........................... 11 9081 22 4920 
Deutihel) .......................... 50 17 765 8 12% 
Britiſche............................ 19 61 025 1 218 
Niederländiſche ..................... 4 2151 4 2313 
Belgiſche............................ 1 667 — — 
Franzöſiſche ......................... 2 1860 3 121 
Deere ip ungarijche ................. — — 8 1 502 
eniſche......................... — — 2 1143 
— ......... .................. 2 1468 — — 





zuſammen.. | 505 | 167194 | 880 | 100 679 


1) Nach anderen Angaben gingen 44 Schiffe von 19490 Reg.-Tonnen ein. 











Finland. — Jaffa. 


Rach den Herkunftss und Beltimmungslänbern entfallen auf: 
1893. 1892. 
Einges | Auges | Einges | Ausge 


Safe. | Safe. | Saite. | Säfte. 











sv... .... ..u2.00e.e060%6 


ae 2 1e0 9 0 8 00 90 9 2 08 8 94 


.»seo 9200960 


Leer ober in Ballaſt fowie mit Aderbauprobulten kamen 
371 Schiffe an, während 167 Schiffe leer oder in Ballaſt ausgingen. 


Jaffa. 
Orangen⸗Anbau, -Ernte und ⸗Handel. 


Die Drangenernte des Jahres 1893/94 iſt im Allgemeinen als 
eine bezüglich der Duantität mittelmäßige, bezüglich ber Dualität 
vorzügliche zu bezeichnen. 

Sie wird geſchätzt auf rund 250 000 Kiſten Drangen (gegen etwa 
300 000 in anderen Sabren), ferner auf 

1000 Kiften Mandarinen, 
8600 „ Limonen, 
2000 ,„ Cebraten. 

Der Verſand nad auswärts erfolgt ausſchließlich in Kiften, bie 
in Jaffa fabrizirt werden, während das bazu verwendete Holz von 
Gala eingeführt wird. 

Jede Kifte enthält durchſchnittlich: 

Drangen 144 bi3 200 Stüd, 
Zimonen 800 Stüd, 
Cedraten 25 „ 

Ausgeführt wurben 180 000 Kiften, und zwar der größte Theil, 
etwa 75 pCt., nah Großbritannien, ber Reft nah Deutichland 
(Hamburg), Deſterreich⸗ Ungarn (Trieft), Rußland (Odefla), ſowie nad 
der Türkei (hauptſächlich Konftantinopel) und Aegypten. 

Der Preis der Drangen in Saffa betrug 40 bis 65 Franken 
pro 1500 Stüd ober 41/a bis 61/4 Kranken pro Kifte, während ber 
Erlöd auf dem Hauptmarkte zu Liverpool im Durchſchnitte nur 
8 Franken pro Kifte betrug, jo daß die Drangenhänbler, welche beim 
Drangenbanbel im Jahre 1892 empfindliche Verluſte gehabt, auch im 
legten Sabre von Berluften nicht verichont geblieben find. Die ver- 
hältnigmäßig beften Preife erzielten bie Saffa-Drangen auf dem 
Markte zu Hamburg, und wird vielfach angenommen, daß, wenn 
direkte Deutſche Dampfiäiffsnerbinbungen zwiſchen Jaffa und Hamburg 


nn — — — — — — — — — — — — nn 


449 


beftehen würden, Hamburg einen günftigeren Abſatzmarkt für die 
Drangen abgeben würde als Liverpool und Lonbon. 

Der Berfand der Drangen von Jaffa geſchieht nad Groß⸗ 
Britannien dur die Dampfer der Britiiden Geſellſchaften „Bells 
Afıa Minor“ und „Rnotid Prince Line”, nad Deutſchland gleichfalls 
durch die bezeichneten Dampfer über Liverpool, wo bie Drangenliften 
auf andere Dampfer nad Hamburg verlaben werben, nad Defter 
reich (Trieft) durch den Defterreichiichen Lloyd, nad ber Türkei und 
Rußland duch den Oeſterreichiſchen Lloyd und bie Khodivié⸗ 
Dampfihifie- 

Die Fracht nad 
beträgt pro Kifte 1 Schill. 3 Bee. 

London................ n „ri. 20, 
Hamburg (über Liverpool) „ 

Die Frucht kommt nad England in 16 bis 17 Tagen, na 
Hamburg in etwa 3 Wochen. 

Das Drangengeichäft befinbet fi), ſoweit Großbritannien in 
Betracht kommt, außfhließlih in Händen Britiicher Kommiſſtons⸗ 
häufer. 

Diele jenden Angeftellte für die Zeit vom September bis März 
nad Jaffa. Sie eröffnen ihren Klienten dortſelbſt, den Drangen: 
hänblern, welche je nach Ruf, Leiftungd- und Krebitfähigteit in 
drei Klaſſen eingetheilt find, einen Krebit von 100 bis 300 Pfd. Sterl. 
im Jahr, welder von ihren Vertretern auf Wunſch in Baar aus: 
bezahlt wird, eine vierte Klaſſe von Klienten erhält einen Vorſchuß 
von 5 Franken auf jede verſchickte Kifte. 

Die Drangen in Jaffa ſelbſt werben von den Gartenbefigern 
durch die einheimifchen Händler angelauft und verſchickt. Der Ber 
kauf ber Drangen in Großbritannien, der durch öffentliche Ber 
fteigerung erfolgt, geſchieht durch die angeführten Kommilfionshäufer 
ausichlieplih für Rechnung und Gefahr der Zaffaer Händler; an 
Kommilfion berechnen dieſe Häufer 3 bis 4 pCt. für fi und außer 
dem 2 pCt. Courtage und ziehen dieſe Kommiſſion von dem eszielten 
Erlöfe gleich ab. 

Die Berlufte haben in erfter Linie die Jaffaer Händler zu 
tragen, indirekt auch die Gartenbefiker, indem bie erfteren in Folge 
erlittener Verlufte, insbeſondere wenn fie kein fonftiges Bermögen . 
befigen, in ber Regel ibren ven Gartenbefigeen gegenüber ein- 
gegangenen Zahlungsverpflichtungen nadzulommen nicht vermögen. 
Die Händler des Jaffaer Plages fhulden zur Zeit, nad glaub» 
würbigen Quellen, im Ganzen gegen 10000 Pfb. Sterl., und zwar 
aus verſchiedenen Jahren. Bon dieſem Betrage find etwa 5500 Pfd. 
Sterl. den Kommifftionshäufern fichergeftellt, während ber Reit von 
4500 Pd. Sterl. als durchaus verlorenes Kapital betrachtet wird, 
weil die betreffenden Händler, welche dieſe Beträge ſchulden, in Folge 
ber gebabten Berlufte gänzlich zahlungsunfähig geworben find. 

Durch das Vorſchußgeben hat in Jaffa der Handel in Drangen 
fehr an Solidität verloren, denn in Folge befien haben fich feit den 
legten vier bis fünf Jahren vielfah geihäftäunfundige und ganz 
mittellofe Leute an dem Handel betbeiligt, und vermehrte fi} bie 
Anzahl der Händler ganz bedeutend, Sie machten ſich untereinander 
beim Anlauf ber Drangen von den Gartenbefigern eine fo große 
Konkurrenz, daB in einzelnen Füllen die Waare franko Bord Jaffa 
gelegt fi im Preife thatfächlich höher ftellte, als biefelbe am Abs 
labes reſp. Marktplatze in Liverpool und London verlauft werben 
Ionnte. 

Was die Kultur der Drangen in Jaffa anbelangt, fo hatte man 
vor etwa ſechs bis fieben Jahren wahrgenommen, bat anfangs 
einzelne, fpäter zahlreiche Drangenbäume, die im beften Zuſtande 


450 


waren, allmählid abflarben. Anfangs wurde Seitens ber Weftker 
der Drangenpflanzungen dieſem Umſtande Teine befondere Aufmerk⸗ 
famteit geihentt, als aber ein offenbares Erkranken ber Bäume raſch 
um fig griff und fih auf faft alle Gärten erfiredte und viele 
Tauſende von Bäumen zu Grunde gingen, ſchien die Drangenkultur 
in Zaffa ernſtlich bebrobt zu fein. Verſchiedene vorgenommene Unters 
fuhungen ergaben, daß ſich für daB unbewaffnete Auge kaum ſicht⸗ 
bare Würmer gebildet hatten, welche fi an ben Wurzeln und Baum⸗ 
ftämmen befanden, während” wieberum andere durch Mikroſtop 
beobachtete Thierhen fih an den Blättern der Drangenbäume eins 
geniftet hatten, die den Baum zu Grunde richteten. 

Diefe Krankheit der Drangenbäume erregte auch bald nach ihrem 
Auftreten die Aufmerkſamkeit der Lolalbehörben, und ſpeziell ber 
Gouverneur von Paläftina befchäftigte ſich mehrfach damit, Mittel 
zur Abhälfe ausfindig zu machen. Da aber wirkliche Sadverftänbige, 
ſoweit befannt, mit ber Unterfuhung ber Krankheit ſich nicht befaßt 
haben und thatfächlich begüglich der Urfachen, auf welche bie Krank⸗ 
beit zurüdyuführen, nur Muthmaßungen befteben, wurden nur vers 
einzelt und verſuchsweiſe verſchiedene Mittel in Anwendung gebracht, 
one daB jedoch hierdurch nennendwerthe Erfolge erzielt murben. 
An anderen Stellen der Syrien Küfte ift bie gleiche Krankheit 
aufgetreten, die, nachdem alle Berfuche zu ihrer Bellimpfung vergeblich 
geweien find, nach einigen Jahren von felbft wieder verfhwand. Die 
Gartenbefitzer begnügten ſich demyufolge damit, möglichft Die erkrankten 
alten Bäume gu entfernen und durch frifche junge zu erſetzen, ſowie 
feit drei Jahren die Bäume etwas weniger ſtark zu bemäflern. Die 
ernfte Gefahr, welche den Drangenbau bedrohte, jheint au nunmehr 
vorüber zu fein, und glaubt man bad vollfländige Verſchwinden ber 
Krankheit mit Sicherheit erwarten zu können. 

Bald nah dem Auftreten ber Krankheit glaubte man aud 
darauf den Umſtand zurüdführen zu follen, daß, und zwar haupt⸗ 
ſächlich in den Jahren 1889 und 1890, ein verhältnißmäßig fehr 
großer Progentfag der vorhandenen Drangen in verborbenem Zus: 
flande am Veftimmungsorte anlam. Genauere Beobachtungen Iaffen 
aber vermuthen, daß hieran wohl vielmehr eine wenig forgfältige 
Verpadung und befonders die Behandlung der Kiften beim Berlaben 
in Zaffa die Schuld trägt. 

Die meiften Drangen werben im Dezember von Jaffa verſchickt, 
um biefelben zur Weihnachts: und Neujahrszeit auf den Markt zu 
bringen; es werben wöchentlich nicht weniger ala etwa 123000 bis 
15000 Kiften verladen, und da im Dezember die See vor Jaffa in 
der Regel ſtets ſtürmiſch iſt und die für den Drangentsandport bes 
ſtimmten Dampfſchiffe oft Tage lang nicht vor Anker zu gehen vermögen, 
jo benugt man ben erften Moment, ſobald die See nur etwas ruhiger 
geworben, bie 12000 bis 15000 Kiften in aller Schnelle unb bei 
verhältnigmäßig noch hohem Seegang innerhalb einiger Stunden zu 
verſchiffen. In Folge vollftändigen Mangels erleichternder Ber: 
ſchiffungsmittel werden die Barken derartig mit Kiften überladen, 
daß die Drangen meiſtens vom Seewaſſer durchnäßt den Dampfer 
erreihen, wo fie dann, der Schnelligkeit halber, nicht durch Krahn, 
fondern von Hand zu Hand an Dei des Dampfſchiffs gehoben und 
ohne Weiteres in den Schifferaum geworfen werden. Daß bei den 
berartig behandelten Sendungen ein großer Theil der Früchte ver- 
derben muß, ift leicht verftänblich. 


Jaffa. — 


Penang. 


Penang. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 
Die Werthe der Einfuhr und Ausſfuhr im Jahre 1893 im 
Bergleih zum Jahrre 1893 find aud nachſtehender Zuſammenſtellung 


erfichtlich: 
Die Einfuhr betrug: 


1892. 1898. 
Dollars, Dollars. 
von Großbritannien.........-.-.. 4 636 988 4 897 886 
„ den Britiihen Kolonien ...... 15355274 1512949 
„ Singapore und Walalla...... 2 661 238 8 122 206 
„ anderen Ländern ......-...... 19141 342. 21260 598 
zulammen... 41784857 43910132 


€3 liegt mithin eine Zunahme von 2125 295 Dollars vor. 
Die Ausfuhr betrug: 


1892. 1898. 
Dollare. Dollar. 
nah Großbritannien ............. 9246674 12082871 
„ ven Britiihen Kolonien ...... 6 161 380 6 629 465 
„ Singapore und Walalla...... 4 576 936 8 920 527 
„ anderen Ländern ............ 23659274 21160869 
zufammen... 48644864 48 698 722 


Hieraus ergiebt fi bei der Kusfuhr eine Zunahme von 
48 868 Dollars. 
Einfuhr. 


Die Berhältnifie lagen für bie Einfuhr während ber erfien 
Hälfte des Jahres ziemlich günftig Die Importeure batten mit 
größeren Kursſchwankungen nicht zu vechnen, da der Silberkurs auf 
25 Schill. 9 Bee. für den Dollar fichen blieb. Es erklärt ſich 
daraus die bebeutende Zunahme gegen bie Einfuhr bed Jahres 1892. 
Bom Ende ab, wo die Sndilde Regierung die freie Silberprägung 
aufhob, bi8 Ende des Jahres traten dann allerdbing® gänzlich 
veränderte Verhältnifie ein. Der Kurs fiel fehr ſtark und ſchwankte 
fortwährend Hin und ber; das Geſchäft flodte zeitweilig ganz und 
gar, und von großem Gewinn konnte daher für die Importeure feine 
Rede fein. Im Allgemeinen blieb aber das Einfuhrgeſchäft troß ber 
Krifis geſund. Die Ablakgebiete in Sumatra, Atſchin, Wellesley 
und den unabhängigen Staaten der Eingeborenen find für faft alle 
Artitel entihieden in Zunahme begriffen. Der Mancheſter⸗ Markt 
blieb während der Silberkriſis durchweg ſehr feſt. Die Waaren: 
einfuhr von Deutihland bat um 200 000 Dollars gegen biejenige 
des Jahres 1892 zugenommen. 


Ausfuhr. 

Trotzdem der ſtarke Fall im Kurs Beim Anlauf der Landes⸗ 
probufte große Bortheile brachte und billiges Arbeiten auf den Zucker⸗, 
Pfeffer, Tapiofas u. |. w. Plantagen und den Zinnninen geftattete, 
ift eine weſentliche Zunahme nicht zu verzeichnen geweien. Ungünftige 
Witterungsverbältniffe find bie Erflärung hierfür. In Folge der 
Kursfprünge fanden auch große Preisſchwankungen ftatt. 


Frachten. 

Ab und zu war ein geringes Steigen ber Frachkſätze zu 
verzeichnen, im Wlgemeinen aber blieben die Raten in Folge ſtarken 
Angebot3 von Shiffsräumen niedrig und denen bed Jahres 1892 
ziemlich gleich. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hab. Ar. 1698 IE. ©. 286. 

















Dertehrsüberfiten. 
1. Einfubr von Deutihland nad Penang im Jahre 1893. 
Werth: Werth: 
Dollars. Dollars. 
Brot und Biskuits..... 2562 Geibenmwaaren......... 4421 
Butter und Käfe ...... 11200 Baummollene und feibene 
Konfeltiondwaaren ..... 200 Ghimme............ 5130 
Shemilalien.......-.... 15 Wollenwaaren......... 8165 
Früchte ............. 600 Tuche ................ 18 800 
Bier ................ 137493 Patronen ............. 890 
Meditamente .......... 1774 Bewehre.............. 540 
Rondenfirte Mild...... 86868 Kapfeln............... 10 
Nineralwafler.......... 1081 Biftolen und Revolver... 185 
Shifßßartifel.......... 5888 Maidinen ............ 10 476 
Nahrungsmittel ....... 31067 Kupferwaaren ......... 100 
Schinfen und Spel.... 1481 Eiſen⸗ und Meſſerſchmied⸗ 
Cognak............... 11407 waaren............. 67 881 
Genever............. 510 Bands und Nageleiien.. 1650 
1.2.1 4076 Nägel ................ 9 820 
Rum............... 225 Andere Eifenwaaren.... 9806 
Whisky............... 2051 Stahlwaaren .......... 465 
Cigarren............ 365 Binnwaaren........... 2688 
Tabak................ 1120 Schießpulver........ 2500 
Champagner .......:... 6068 Perlen ............... 8910 
Rothwein............. 21 436 Bücher und Rappen ... 638 
Beri. andere Weine... 55100 Xüclerwaaren ........ 918 
Portwein ......-....0. 21468 Wagen u. Wagenbeftand» 
Sherry............... 92 theile .............. 545 
giegenfelle .........-..- 3600 Cement............... 5 550 
Zeinfamendl........... 50 Chirurgiſche Inftrumente 1706 
Andere Del..........- 2d Uhren................ 1106 
Narmor.............. 60 Topferwaaren und Thon» 
Strumpfwaaren u. Mode⸗ waaren ............. 6176 
waaren ............. 94 692 Glas und Sladwaaren.. 50175 
Baumwollenwaaren: Schuhwaaren.......... 8326 
roh ................ 2400 RKNoffer................ 20280 
gefärbt ............. 8368 Bünbhbölger ........... 117 560 
bedeudt ......0..... 46% Muſtkaliſche Inſtrumente 2012 
Garne, geirbt......... 360 Farben ............... 786 
Nähgarn ............. 1188 Bapier ............... 2646 
Tafhentüder........... 3115 Barfümerien........... 2960 
Serongs u. Salendongd 2600 Geile ......- 20000000. 1512 
Wollene Deden. ....... 128 GScreibmaterialien ..... 8 8665 
Dochte ........... son 1803 Holzwaaren ......... 3161 
Leinwand............. 1395 Verſchiedene Artikel .... 2845 
Goldfäden re rnn 2125 zuſammen .. 8 16 002 
Hüte und Mützen...... 1808 
2. Ausfuhr aus Benang nah Deutfhland im Sabre 1898. 
Werth: Werth: 
Dollars. Dollars. 
Eingemachte Fruchte ... 100 Palmkerne ............ 9800 
Muslatnüfle .......... 4750 Aetheriſches Del ....... 50 
Dieter, Ihmwazzer ...... 1540 Batidulifkaut ......... 650 
„  mweäßer ........ 15550 Stußltobr........ ..... 32.000 
Zucker............... 6800 Muſcheln ............. 1830 
Tabak und Cigarren ... 100 Perlmuſcheln .......... 360 
Tabak, roh ........... 7154 Mobeartilel........... 200 
Zinnerz .............. 4800 Japaniſche Kuriofitäten.. 70 
Stöde ............... 1500 zufammen... 87254 


Deutſches Hanbels-Archin 1894. IL 


Penang. — Madeira. 


451 


3. Die wiätigften Ausfuhrartifel Penangs waren im 
Sabre 1893: 


nad nad dem nad 

Groß Europãiſchen Norbs 

britannien. Kontinent. amerika. 

Pikuls Pikuls. Piknls. 

Zinn................... 233 181 20 065 1219 
Zucker................ 106 018 — — 

Schwarzer Piefler........ 60 276 12 068 427 

Meiber Pfefler.-......... 88 184 3 203 170 
Kautſchuk (Federharz) ..... 1211 — — 
Häute .................. 65219 _ — 

Auskatnüfle ...........-. 2251 8b 2 360 

Mustatblütbe...........- 884 51 267 

Gewürznellen............ 1807 — 45 
Bummi Benjamin ....... 1114 — — 
Tapiokamehl............. 196 814 2966 — 
Stuhlrohr............... 1970 3 683 — 
Fiſchmagen.............. 1267 — — 
Muſcheln................ 266 165 15 744 — 
Kopra .................. 16 661 51 966 — 

Schifffahrt. 


neberſicht der im Jahre 1898 in Penang angelommenen 
und von da abgegangenen Schiffe. 















Eingang. 


An⸗ Reg.⸗ 
bl. | Tonnen. 


Ausgang. 


Reg.» 
Tonnen. 





Rationalität. 








Amerilanifche (Ber. Staaten)... 4 


Defterreihtich-Ungartide...... 26 
Britiſche................... 2620 

ineſiſche............... 1 
Niederländiſche.............. 195 
Deutſche................... 104 
Italieniſche................. 23 
Norwegiſche............... 6 
Siamefſiſche................. 20 
Turtiſche.................. 1 

zuſammen... | 2898 | 1697 ai 2908 | 1 592.087 
Madeira, 


Handelöbericht für die Jahre 1891 bis 1893.') 


Die Inſel Madeira bildet abminiftrativ einen integrirenden 
Beftandtheil des Königreichs Portugal und nimmt deshalb birelt an 
der finanziellen und wirthſchaftlichen Kriſis Portugals Theil. 

Die Benöllerung Madeirad beitrug nach zuverläffiger Schäßung 
vor 20 Jahren etwa 115000, jet beträgt fie wahrſcheinlich 
140 000 Seelen. Die Auswanderung nad Braſilien dauert fort. 

Dagegen bat die Auswanderung nad den Portugiefiihen Kos 
Ionien, bie eine Beit lang durch ſtaatliche Subvention begünftigt 
wurde, jo gut wie aufgehört. 

Die Schifffahrt ift flationdr, wenn nit im NRüdichreiten bes 
griffen, und in biefem Punkte ift das Stehenbleiben eigentlich ſchon 


1) Wegen des Jahres 1890 |. Hand. Arch. 1891 II. ©. 448, 
61 


452 


fo gut wie der Rückſchritt, namentlih wenn man mit bem Schiffs⸗ 
verkehr Nadeiras, welcher betrug: 


Darunter 
Schiffe überhaupt. Dampfiiffe- Deutſche Dampfſchiffe. 
1891. 708 671 73 
1892.... 700 560 74 
1893.... 691 546 10 


den der raſch aufblühenden Kanariſchen Freibäfen vergleiht. Ind 
doch ft gerade für die Schifffahrt von Staats wegen etwas geichehen, 
nämlih durch die für einige Jahre dekretirte Freiheit der Funchal 
anlaufenden Schiffe von den Tonnengeblühren, eine Begünftigung 
die zwar Mitte des nächſten Jahres abläuft, deren Erneuerung aber 
uverfichtlic erwartet wird. 


Die Deutihen Dampfſchiffe find die der. Hamburg⸗Süd⸗ 
amerifaniihen Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft und die der Woermann: 
Iinie, welche beide Madeira mit einer gewifien Regelmäßigfeit an- 
laufen, und von denen bie legtgenannte ein weſentlicher Faktor für 
die Einfuhr aus Deutfchland geworden if. Die Duarantänener- 
bältniffe in den Iegten beiden Jahren haben freilich vielfache Abs 
weichungen in Bezug auf ben Verkehr diefer Schiffe verurfacht. Die 
von Deutſchland allerdingd nur in Tleinen Mengen eingehenben 
Waaren find Manufalturwaaren, Kurz: und Spielmaaren, Glas, 
Steingut, Eifen, Stahl, Werkzeuge, muſikaliſche Snftrumente, Drogen. 
Die Einfuhr wird erſchwert Durch den neuen Solltarif, der ein Ge 
Ihäft oft unmöglich macht, das früher noch anging. Bis man fi 
in bie neuen Verhältnifſe eingelebt bat, wirb manches Lebrgelb 
bezahlt werben müfien. 

Die Einfuhr wird ferner erſchwert durch die Entwerthung ber 
Bortugiefiihen Währung, die gegenwärtig den Werth einer Marl 
(pari rund glei) 220 Reis) auf etwa 290 Reis gefteigert bat. Was 
an Geichäft hier von Deutihland aus gemacht wird, iſt dem emfigen 
Arbeiten einiger Häufer zu danken, die fi nicht auf einen Artikel 
beihränten, jondern Sammelaufträge aufnehmen, die Kundſchaft durch 
gelegentliche Ausfendung von Reifenden und durch Bermittelung eines 
anfälfigen Agenten in fieter Fühlung behalten und auch das Kleinſte 
nicht für zu gering achten. Daß endlich die in Folge der Eingangs 
erwähnten Umftände verminderte Kauffraft ber Bevölkerung ein 
fernered, und nicht bad geringfte, Element ber Erſchwerung für die 
Einfuhr bildet, ift einleuchtend. Jedermann kauft eben nur das 
Allernöthigfte. 

Der Weinbau bat ih im Ganzen Träftig erhalten und weift 
eher einen Fortichritt auf. Es iſt wohl möglih, daß die Reblaus 
mit der Zeit in ihrer Lebenskraft abgefhwäht wird, wie manche 
BZoologen behaupten. Daß fie von einem Drte, wo fie einmal Fuß 
gefaßt Hat, gänzlich verfchwinde, iſt nur in dem alle denkbar, wo 
an bemielben eine Reihe von Jahren hindurch Feine einzige Rebe 
exiſtirte. Uebrigens zeigt fich bei denjenigen Weinbauern, die bie 
widerſtandskrãftigen Rebforten zum Erfat der ebleren Sorten gebaut, 
aber fie mit edlen Reifern gepfropft haben, daß das fichere Heil nur 
in diefem Verfahren zu jehen iſt. Leider ift dieſe beilfame Praxis 
nicht Die Regel, fondern die Ausnahme Die Finanznoth der Res 
gierung Hat zur Aufhebung der Pflanzſchule (viveiro) geführt, aus 
der eine Reihe von Jahren hindurch verfchiedene erprobte Amerika» 
niſche Rebſorten an die Grundeigenthümer abgegeben wurden. 
Uebrigens ift biefem Umſtande jeit weniger Gewicht beizulegen, da 
von vielen Brivaileuten jekt ſolche Reben bezogen werben. Die 
Weinausfuhr beläuft fih im Durchſchnitt ber letzten brei Sabre auf 
etwa A500 Pipen; dies bürfte eiwa der Herbftertrag fein. Bei dem 
nicht unbebeutenden Lokalkonſum ergiebt fi daraus, daß bie früher 


Madeira. — 


Mazagan. 


ſehr bedeutenden Borräthe älterer Weine gurüdgegangen fein müſſen, 
ein Schluß, der durch die Ausſage ber Kenner des Narktes beftätigt 
wird. Daß die im Auslande erzielten Breife auf ein ziemlich 
nieberes Maß, wenigſtens für bie gemöhnlicheren im Handel gang⸗ 
baren Sorten, berabgebrüdt worden find, tft eine Folge der Km 
kurrenz unter den Exrporthäufern. Auch baden bie Zollerhöhungen, 
beſonders in Frankreich und Rußland, bie natürliche Wirkung, daß 
der Erporteur jedes mögliche Opfer bringt, um wenigftens jene 
Märkte einigermaßen fi zu erhalten. Der Meinbauer freilich Elagt, 
daß er bei den bezahlten Moftpreifen nicht beſtehen Zönne. 

Der Zuderrohrbau, welder vor etwa fünf Jahren durch einen 
pflanzlichen Paraſiten faft vernichtet war, Hat fi nunmehr wieder 
gehoben, Dank den aus WMauritiuß, Demerara und Weftindien ein 
geführten Robrforten. Wo reihlih Wafler vorhanden, wird diefe 
Kultur mit Vorliebe gepflegt, um fo mehr als fie der Erhöhung dei 


- Viehftandeß durch dad dabei während einiger Monate de Jahres 


reichlich verfügbare Grünfutter günftig ift, während wieberum der 
Dünger den Ertrag des Rohres mehrt. In biefem Jahre wird mohl 
die Zuckerproduktion für den Konfum ber Infel ausreichen, während 
eine Beit lang bebeutende Mengen, auch aus Deutſchland, aber 
namentlich aus Weftindien über Großbritannien, auß Aegypten über 
Liffabon und aus Demerara direkt eingeführt wurden. An den von 
den Buderfabrifen abgelegenen Drten wirb das Rohr zu Branntwein 
verarbeitet, der von ben nieberen Klaſſen gern getrunfen wird und 
dafür die Heinen Weine der Ausfuhr verfügbar erhält. Wie wenig 
Iebenzfähig freilich die Zuckerrohrkultur auf Mabeira wäre, fühe fie 
fi ungefhüst in den Weltmarkt gefett, geht aus dem Umftande 
hervor, daß fogar nad Liffabon die Verſendung ſich nicht lohnt, 
weil dort gegenwärtig auf Zuder von Mabeira ber vierte Theil des von 
außländiihem Zuder erhobenen Holle Laftet, das heißt: während 
aller fremde Buder über 20 Grab der bollänbiichen Skala dort 
145 Reis und derjenige unter 20 Grab 120 R6is für 1 kg zahlt, 
macht die Berfchiffung von Zucker Madeiras bei 361/4 Roͤis und 30 Roeib 
Einfuhrzoll für 1 kg nad) dort feine Rechnung. | 

Die vor einigen Jahren zwiſchen dem Ilheo und ber Bontenta 
gebaute Mauer, welche einen einen Sicherheitshafen bildete, ift im 
Februar 1892 bei einem ſchweren Sturme von der See durchbrochen 
worben, dieſelbe wird aber gegenwärtig auf Koften des Staates und 
der urjprüngliden Unternehmer außgebeflert und verſtärkt. Der 
lange geplante Landungskai iſt im Jahre 1893 gebaut worden, 
was eine unbeftreitbare Berbefierung ber Hafenverhältnifie bebeutel. 


Mazagan. | 
Handelsbericht fir das Fahr 1893.') 


Der Wertö der Einfuhr im Jahre 1893 iſt gegen ben ber 
Einfuhr im Borjahre um 318 000 Mark geftiegen; dieſes Mehr erhöht 
fi indeß für die Einfuhr von Waaren allein auf 649000 Bart, 
da im Borjahre an Baargelb für 366000 Mark mehr eingeführt 
wurde als im Jahre 1898. 

Bei folgenden hauptſächlichen Artikeln bat bie Einfuhr im Jahre 
1893 gegen das Vorjahr zugenommen, nämlich: 

bei Kerzen ............. um 42000 Rart 





1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL ©. 149. 


Mazagan. 


bei Bauntwollenwaaren .... um 170000 Mark 
„ Wollentud ............ „ 88400 „ 
„ Gummi (Berjamin)..... „ 1260 „ 
„ Eiien in Stangen...... „ 26000 „ 
„Thee ................. „ TI „ 


Die Einfuhr von Brotzuder war ungefähr die gleiche wie im 
Sabre 189. 

Die Einfuhr aus Deutſchland im Jahre 1898 weiſt gegen 
das Borjahr eine Zunahme von 147100 Marl auf. Geitbem eine 
direte Dampfidiffverbindung zwiſchen Deutihland und Marokko bes 
fießt, hat ber Handel zwiſchen beiden Ländern erheblich zugenommen, 
und eine weitere Zunahme iſt zu erwarten. 

Bei folgenden hauptſächlichen Artileln bat die Einfuhr Deutſch⸗ 
lands im Jahre 1893 gegen das Vorjahr zugenommen, nämlid): 


bei Kerzen... 2.220000... um 1120 Marl 
„Kaffee................ „ 125060 „ 
„Tuch ................. „ 126000 „ 
„ Reallwaaren ......... „ 1460 „ 
„Reis ................. „20 „ 
Brotzucker............. 1140 „ 


Abgenommen hat die Einfuhr von "Spiritus um 1600 Mark, 
von Srdenwaaren um 3720 Marl und von Thee um 6820 Mark. 

Die Sefammtausfuhr bat im Jahre 1893 gegen das Borjahr 
um 205 100 Mark gugenommen, die Audfuhr von Waaren allein 
weift Dagegen eine Abnahme von 519000 Mark auf, da an Baar: 
geld im Sabre 1893 724100 Mark mehr als im Jahre 1892 aus 
geführt wurden. Der hauptſächlichſte Grund für die Abnahme ber 
Waarenausfuhr ift in der mangelhaften Ernte von Bohnen und 
Garbanzos zu fuchen, die eine Folge der Heuſchreckenplage im letzten 
Jahre war. 


Folgende hauptſächliche Artikel weilen im Sabre 1898 bei der 


Ausfuhr eine Abnahme gegen das Borjabr auf: 
Bohnen.................. um 585 720 Marl 
................. „ 80 „ 
Kümmel............... „ 110 „ 
Barbanzo® . .............. B833 200 „ 
Schaffelle ............ 146440, 
Haicks................... „ 27060 „ 
Wachs................... „ 84800 „ 
Eine Zunahme in ber Ausfuhr Bat dagegen flattgefunden bei: 
Mandeln................. um 103920 Mark 
Amber .................. „ 10660 „ 
Gerfte................... 76640, 
Kanarienſaat....... 28320, 
Eiern .................. „ 12000 „ 
Biegenfellen .........-.-.. „ 16680 „ 
Gummi .............. n 30840 „ 
Mais .................. „ 148060 „ 
Wolle in Shweiß........ nn MO „ 
Wolle, gewalhen.......... „ A „ 


Weisen .................. 103 640 

Die Ausfuhr von Weigen und Werfie iſt ſeit dem legten De: 
zember von der Naroklaniſchen Regierung verboten. 

Die Ausfuhr nah Deutfhland betrug im Sabre 1893 
120 160 Mark gegen 75200 Nark im Jahre 1892, ift demnach um 
44360 Marl geftiegen. Die Ausfuhr hat zugenommen bei Nandeln 
um 21160, Amber um 940, Bohnen um 16 740, Gerfte um 9480, 
Kanarienfant um 5760, Kümmel um 10 800 und bei Wolle in Schweiß 


455 
um 6480 Marl. Abgenommen bat die Ausfuhr bei Schaffellen um 
1220, bei Wachs um 29400 und bei gewafchener Wolle um 2160 
Mark. 

Da einige Maroklaniſche Artifel in Deutihland befier bekannt 
geworben find, fo wirb der Handel zwiſchen beiden Ländern wahr: 
fcheinlich noch zurtehmen, beſonders in Wolle, Wachs und verſchiedenen 
Sämereien. Knochen find nad Hamburg bis jegt in erheblicher 
Menge nicht ausgeführt worden; die wenigen Verſchiffungen borthin 
im legten Jahre haben indeß ergeben, daß fih in biefem Artikel ein 
autes Geihäft würde machen lafien. Die Ausfuhr iſt jeboch jet 
von der Maroflanichen Regierung verboten worben. 

Schiffsverkehr. Es gingen im Sabre 1898 im Ganzen 
277 Schiffe von 144 766 Reg.⸗Tonnen ein gegen 819 Schiffe von 
153 217 Reg.: Tonnen im Borjahr, mithin im Jahre 1898 42 Schiffe 
von 8458 Reg.⸗Tonnen weniger. Don Deutſchen Schiffen gingen ein 
und wieber aus 81 von 24098 Reg. Tonnen gegen 29 Schiffe von 
24 441 Reg. »Tonnen im Sabre 1892. Da die „Woermann⸗ Linie" 
beabfichtigt, in Zukunft ihre Schiffe auf der Heimfahrt monatlich 
zweimal flatt einmal Mazagan anlaufen zu laflen, jo wird in biefem 
Sabre die Zahl der in Mazagan verlehrenden Deutſchen Schiffe noch 
weiter zunehmen. 


vertehrsũberſichten. 
Einfuhr im Jahre 1893. 
Zuſammen 
Einfuhr einſchl. 
von von von der Einfuhr 
Deutſch⸗ Groß⸗ Sranls vonanberen 
land. britannien. reich. Ländern. 
Dart. Mark. Mar. Dart. 

Kaum ............ — 14 160 1240 15 400 
Spleituß „20.202... 12 000 — — 12 000 
Bier.............. 2120 — — 3120 
Lichte. ............ 44850 64 720 3 100 62 800 
Baumwolle, roh — 6 240 — 6 240 
Baumwollenwaaren. — 1 798 400 57600 1856000 
Kaffee ............ 13 120 7 600 6 320 27 040 
Wollentud ........ 802 000 64000 280000 656 000 
Breiter ........... — 38 600 — 38 600 
Irdenwaaren ...... 3000 980 11 640° 15 600 
Gladwaaren ....... 8 840 860 8 920 15 880 
Gummi (Benjamin). — 7640 14 200 21 840 
Metallwanıen ..... 11 460 12 540 4 200 84 020 
Eiſen n Stangen. — 86 660 — 39 580 
Bünbhölger ........ — 240 1120 1 860 
Säreibpapier ...... — — 8280 8 280 
Palpapier ........ — — 5160 5160 
Pfeffer............ 2520 24 960 15 900 43 880 
Reis.............. 2000 8 800 140 5440 
Gewürz ........... 600 6 780 13 200 20 580 
Seide. ............ — 3 000 84 000 87 000 
Brotzuder ......... 12 300 _ 603700 718600 

Baargeld .......... _ 462 240 707600 7714001) 
Thee.............. — 184 480 — 184 480 

zuſammen einſchl. der 
minder 

Artikel.......... 876580 2747560 1109960 4716 240 


1) Darunter 243 400 Mark von Spanien. 
61* 





454 Mazagan. — Madrib. 


Ausfuhr im Jahre 1888. 


Ausfuhr Zuſammen einſchl. 
nach nach nach nach der Ausfuhr nach 
Deutſchland. Großbritannien. Frankreich. Spanien. Portugal. 
Werth: Mark. 

Mandeln ................. 26 160 269 040 9960 — 805 160 
Amber ................... 940 11160 3280 — 15 380 
Bohnen.................. 16 740 1069 000 _ 65 880 1151620 
onenunenserenunne 720 11160 — — 11880 
Gerſte ................... 14 280 243 360 — 60 520 326 320 
Ronarienfant .........--.- 5 760 18 720 — 8440 32 920 
Kümmel............... 15 080 6 520 11 060 12 300 44 960 
Eier.................... — 245 600 — 39 000 284 600 
Garbanzos................ — 28 800 61 240 303 860 393 400 
Biegenfelle................ — 21 240 12240 — 33 480 
Gummi, brauneß .......... _ 46 680 — — 46 680 
Haute.................... 660 — 14 800 — 15 460 
Haicks................... — 26 180 1 540 — 27 720 

Mais .................... — 281 800 — 893 000 811 2001) 
Schaffelle................. 4420 — 4 700 — 9120 
Baargeld................. — 145 200 186 000 679 000 1.009 200 
Wachs ................... 13 800 80 400 19 680 — 113 880 
Wolle in Schweiß ......... 21 600 102 960 200 000 — 324 660 
Wolle, gewaldhen .......... — 38 080 98 600 — 181 680 
Weizen.............. — 140 160 — 170 060 810 20 

zufammen einfchl. ber minder 

wichtigen Artikel ....... 120 160 2 796 340 622 460 1 731 560 5415 080 


Schiffsverkehr im Sabre 1898. 





Eingang. Audgang. 


. Darunter 
Rationalität. " mit Ladung. 





zufammen... | 277 | aus | 118 | 13 484 aus | 277 | um | 199 | 834 766 —R 


Madrid, fondern auch aus ber allgemeinen Lage und der finanziellen Ent 
. idelung bed Landes. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) miaelung 
Allgemeine Lage. 
Das Jahr 1898 ift für den Handel Spaniens ein äußerſt un: 
befriebigendes geweien. Die allgemeinen Klagen auf faft allen Daß Jahr 1892, weldes dem Lande den Ablauf aller Handels⸗ 


Gebieten erklären fih nicht allein aus dem feit Mitte 1892 geltenden verträge und ein bedeutendes Defizit im Staatshaus halt gebradt 
hohen autonomen Zolltarif und dem Mangel an Yanbeläverträgen, | hatte, endigte mit ber Ausfiht, daß es gelingen würde, möglifl 
bald dur neue Hanbelöverträge den Handel zu beleben und ba3 

I) Darunter 136 400 Marl nad Portugal. Defizit im Staatshaushalte zu befeitigen. Allein deine biefer Hof 

2) Bergl. Hand. Arch. 1891 IL. ©. 266. nungen ift erfüllt worden, «3 haben vielmehr während des Jahres 

















Nadrib. 


1893 Handel und Verkehr des Landes recht eigentlich die Folgen ber 
1892er Ereignifſe tragen müſſen, bie, je länger ihre Wirkung dauerte, 
deſto fühlbarer in Exricheinung traten. Dazu kam, daß die immer 
wieder auftretenden Gerüchte vom Abichluffe einer neuen äußeren 
Anleihe und die immer nur mit äußerft kurzen Friften verlängerten 
proviforiihen Handeldablommen eine ſolche Unficherheit der Lage 
{Aufen, daß ed dem Handel nicht einmal möglich wurde, fi) mit der 
1892 geichaffenen Lage abzufinden und auf Grund berfelben feine 
Kalkulationen anzuftellen. Weitere Störungen einer ruhigen Handels⸗ 
entwidelung brachten während bed jahres 1893 die in ben Biss 
Jayiihen Provinzen, beſonders in Bilbao, aufgetretene Cholera fowie 
die politiſchen Berwidelungen mit Maroklo. 


Sinanzielle Entwidelung insbefondere der Dalnta. 

Zu dieler höchſt üblen allgemeinen Lage trat eine in hohem 
Grade Bedenken erregende finanzielle Entwidelung. Bereits feit dem 
Sabre 1888 war daB Bertrauen bed Auslandes in die Spaniſchen 
Berthe zurüdgegangen, woburd im Jahre 1891 gleihmäßig mit dem 
Fallen derfelben an der Pariſer Börfe der Wechſelkurs auf Paris von 
2 Peſetas auf 12 Peſetas flieg, eine Bewegung, die fi im Jahre 
1892 bis auf 17 Peſetas fortiekte und deren meitere Entwidelung im 
Jahre 1893 nachſtehende Tabelle zeigt: 


Wechſelkurs 
Monat Tag. auf Paris. 
Januar ............. 2. 17,30 
.............. 16. 18,56 
Februar... 22002000.. 1. 17,85 
.............. 14. 17,90 
März ................. 1. 16,90 
................ 16. 16,30 
April ................. 1. 16,10 
................. 16. 15 
Mai .................. 1. 15,% 
.................. 16. 17 
Juni.................. 2. 16,30 
................. 16. 16,80 
Juli .................. 1. 17,50 
.................. 16. 19,10 
Auguſt ................ 1. 19,90 
................ 16. 20,26 
September ............. 1. 21,25 
............ 16. 19,75 
Oktober................ 2. 20,90 
................ 16. 20,50 
Rovember.............. 2. 22,86 
............. 16. 28,20 
Dezember.............. 1. 28,75 
Mm tere enennnne ne 16. 22 
FE 30. 28 
Landwirthichaft. 


Für die Landwirthſchaft iſt das Jahr 1893 ein ſehr betrübendes 
geweſen. Die Ernte in Wein, Gemüfen, Dliven, Hülſenfrüchten, 
Rüben und Nüffen war zwar mittelgut, allein die Weigenernte ergab 
einen volllommenen Ausfall, und die reichliche Weinernte Tonnte nur 
zum Theil verwertbet werben. Die niedrige Baluta kam fehr zu 
Ratten für den Abſatz der reichlihen Ernte an Sübdfrüchten, da 
Spanien durch dieſelbe mit Erfolg auf dem Weltmarkt konkurriren 
konnte. Auch bie wenn auch im Vergleich zu früheren Jahren Heine 
Deinausfuhr ift nur dem Wechfelturfe zu verdanlen, denn nur der 


— — — — —— nn — — — — — — — — — — — — — — —— — 


455 
durch ihn geichaffene billige Preis in Franten (Gold) ermöglichte 
überhaupt den Franzöfiihen Händlern, trotz des hohen Franzöfiichen 
Alkoholzuſchlages Wein aus Spanien zu beziehen, und bewirkte aud) 
theilmeife eine Vermehrung des Abſatzes nad anderen Ländern. Es 
ift befannt, daß nach ber Zerftörung ber Franzöſiſchen Weinberge 
durch die Reblaus Spanien dem Franzöfifhen Weinhandel Erſatz zu 
leiften Hatte. Durch Dielen Vorgang war es geichehen, daß große 
Strecken Aderbobend in Spanien zur Beſtellung mit Wein heran⸗ 
gezogen wurden, deren Ergebniß jetzt, nachdem bie Franzöſiſchen 
Weinberge wieder hergeftellt find, und Frankreich feine Grenzen dem 
Spanifhen Wein zu verſchließen ſucht, größtentheild werthlos vers 
loren geht, wurbe doch ftellenweife im Inlande das Hektoliter für 
5 Peſetas angeboten, ohne Abnehmer zu finden. Da nicht zu ers 
warten ift, daß der Spanifhe Wein an anderer Stelle ein auch nur 
annähernd fo aufnahmefähiges Abfatgebiet findet, daß es feinen jet 
ganz ungemein großen Ueberfhuß aufnehmen Tönnte, wird es Auf- 
gabe der Landmwirthe fein, die Beflellung an Wein wieber auf ihre 
früheren Grenzen zurüdzuführen. Es ericheint dies um fo mehr ge- 
boten, als das Land regelmäßig Weizen einführen muß, was bems 
felben bei einem Ausfall der Weizenernte, wie im Jahre 1893, ganz 
beſonders tbeuer zu ftehen kommt, da Bier wieber die niebrige Valuta 
den dem Auslande in Gold zu zahlenden Preis erhöht. Die Weizen: 
einfuhr nad) Spanien betrug: 


Bertb: 

im Sabre 100 kg. Beietas. 
1888 ................... 2482 789 43 789 319 
1889 ................... 1453 128 26 156 220 
1890................... 1613 877 29 049 868 
) 1.2 ) ................... 1551 023 81 020 478 
1892 ................... 1 888 026 27 7160 520 
alſo durchſchnittlich Ihe 1 686 667 81 665 268 
im Sabre 1893 dagegen .. 4 161 749 83 034 987 
mithin.................. 2 466 092 51 479 719 


über den fünfjährigen Durchſchnitt. Dieſer Mehreinfuhr entſpricht, 
wie hier bemerkt werden mag, eine Mehreinnahme in den Zoll⸗ 
erträgen von 19 Mill., die ſich auf das zweite Halbjahr des Finanz⸗ 
jahres 1892/98 und erſte Halbjahr 1898/94 vertheilt. Dieſe Mehr⸗ 
einnahme iſt aber der ſchlechten Weizenernte zuzuſchreiben und mithin 
auch nur eine vorübergehende. Es iſt natürlich, daß durch Die ſchlechte 
Weizenernte und bie unter bie Produktionskoften geſunkenen Wein⸗ 
preiſe, und Unverläuflichleit ber Weinernte, eine ſchwere Kriſis auch 
für Die Spaniſche Landwirthſchaft entſtanden iſt, ber bereits viele 
kleine Beſitzer unterlegen ſind; ihr Eigenthum iſt, da ſie die ſehr 
hohen Abgaben nicht tragen konnten, dem Staate anbeimgefallen, 
und ſo wird eine ſtarke Vermehrung der unbebaut gebliebenen Grund⸗ 
ſtücke feſtgeſtellt. Im Uebrigen iſt es unverlennbar, daß die Regierung 
ſich bemüht, die Landwirthſchaft zu heben und ihr Hülfe angedeihen 
zu laſſen; es gehören dahin die Gründung von landwirthſchaftlichen 
Säulen und Wufterfarmen, Sreditanftalten und Lanbwirthichafts- 
fammern. Auch ein Anbalten ber niedrigen Valuta des Landes 
würde der Landwirthſchaft zu Gute kommen, da fie den Abfak nad 
dem Auslande befördert und dem Auslande gegenüber wie ein Schutz⸗ 
zoll durch Erhöhung der in Gold zu zahlenden Auslandspreife wirkt. 
Freilich vertheuerte fie auch der Induſtrie ihre Robftoffe, ſoweit fie 
darauf angewiefen tft, biefelben vom Auslande zu Faufen, und wirkte 
vom allgemeinen wirthſchaftlichen Standpunkte aus in höchſtem 
Grade verberblid. 


BDandel. 


Sat ſonach die Berfchlechterung der Baluta und der hohe Zoll⸗ 
tarif der Landwirthſchaft und Induſtrie theilmeife genügt, fo Bat 





456 


anbererfeitö in bem Jahre 1893 der Handel in deſto flärkerer Weiſe 
gelitten. &8 gilt dies nicht etwa nur von bem Außenhandel ober 


gar dem Einfuhrhandel, auch der innere Handel des Landes ift ftark | 


in Mitleidenſchaft gezogen worden. Es hat dies jeinen Grund, ab» 


geiehen von der Wedfelwirkung, in der Außenhandel und Binnens 


handel ftehen, bejonders darin, daß auch der innere Handel und 
Verkehr Spaniens in Yolge der großen Zuridhaltung bes heimiſchen 
Kapitals vielfach mit ausländiſchem Kapital gegründet ift, für welches 


Madrid. 


den ausländiſchen Intereſſenten die Zinſenzahlung in Gold garantirt | Ausfuhr: 


if. Alle derartigen Unternehmungen find daher durch den hoben | 


Rursverluft des größten Theiled ihrer Einnahmen verluftig gegangen. 


General:Anßenhandel. 
Die Entwidelung des General⸗Außenhandels in dem lekten 
Sabre im Bergleih mit den vorhergehenden fünf Jahren zeigt 
folgende Ueberſicht: 





Generals Mehr der 
vorbei | Einfuhr. | Musfußr. r 

Einfuhr. | Ausfuhr. 
1888... 116 085479 | 763 104 389 -— I aossı 
1889... 866 311 424 | 896 855 826 — 30 544 402 
1890... 941187 925 | 937 769883 | 4378042 — 
1891... 11.018 770524 | 982 245 001 | 86 525 523 _ 
1892.....| 850530978| 759 503976 | 91027 002 — 
1898... 684 824 976 | 626 631082 | 58193 944 — 


Einfuhr und Ausfuhr Haben danach im Jahre 1898 ganz außer» 
orbentli abgenommen, die Handelsbilanz ftellte fich Dagegen günſtiger 
als An Vorjahre. Dem Betrage von rund 58 Mill. Peſetas, melde 
Spanien an dad Auslard 1893 zu zahlen hatte, traten jedoch noch 
die Zinſen für die anf 2,5 bis 3 Milliarden Franken berechneten 
fremder Kapitalien hinzu, welde in Spanien Werthen angelegt 
oder in inlaͤndiſchen Unternehmungen untesgebradt find; dieſelben 
nehmen bei einem Durchſchnittskurſe von 120 Peſetas für 100 Franfen 
etwa 150 Mil. Peſetas in Anſpruch, fo daß die Handelsbilanz 
Spaniens für das Jahr 1893 auf ein Balfivum von rund 200 Mil. 


Peſetas zu berechnen ift. Bon ganz beionderem Sinterefle tft aber die 


Entwidelung des Geſammteigenhandels im Sabre 1898, weil es das 
erfte normale Jahr ift, in welchem ber Handel volllommen unter der 
Einwirkung bes neuen Zolltarifs und ber wiebrigen Baluta geftanden 
bat, während im Jahre 1892 daſſelbe nur im zweiten Halbjahre” der 
Fall war, weihen übrigen? nod die vor dem 1. Juli bewirkte 
Ueberfülung aller Lager zu Gute kam. Es wirb auch daher im 
Nachftebenden neben bem Jahre 1892 das Jahr 1891 zum Vergleich 
herangezogen werben, weldes andererſeits das Ickte normale Ge 
ſchaftsjahr unter dent Regime der alten Hanbelöverträge war. Was 
die nachftehenden Ziffern felbft anbetrifft, fo jet noch vorausgeſchickt, 
daß die offiziellen Ziffern bed Jahres 1898 noch nicht vollftändig 
bekannt find, daß die biöher zur Veröffentlihung gelangten Daten 
vielmehr unter Zugrundelegung ber für 1892 feftgefekten Werthe 
aufgeftellt find. Immerhin bürften auch diefe ein einigermaßen 
richtiges Bild geben. 

Der Spantihe Befammteigenhandel ausſchließlich Edelmetall⸗ 
verkehr belief ſich: 


Der Edelmetallverkehr ſtellte ſich in denſelben Jahren, wie folgt: 
1891. 1892. 1898. 
Einfubr: Peietas. Peſetas. Peſetas. 
Gold in Barren und 
gemüngt.......... 5 982 082 28 848 477 6 834 340 
Silder in Barren und 
gemüngt.......... 111419 731 283547681 19207461 
zufammen... 117401818 623891008 26041801 
Gold in Barren und 
gemüngt.......... 672 880 4716 780 576 4% 
Silber in Barren und 
gemünzt.......... 20 801900 43944220 12702 654 


wuiammen... 20874780 44421000 1327914 

Der Rüdgang des Geſammteigenhandels, ausſchließlich des Ebel: 
metallverkehrs, betrug alfo im Jahre 1893 im Bergleih mit dem 
Sabre 1891 rund 265 Mil., von denen auf die Einfuhr 96 Mil. 
und auf die Ausfuhr 169 Mil. entfielen. Gleichwohl tft Ausfuhr 
wie Einfuhr keineswegs in allen Artikeln zurüdgegangen, dieſelben 
baben in manden Artikeln vielmehr eine Bermehrung zu ver 


zeichnen. 


die Borjahre. Diefelbe hat 
jugenommen: 
egen 
Waaren 1891 


Ausfuhr. 
Bei der Ausfuhr ergeben fih folgende Veränderungen gegen 








MWaaren. um 


Mid. 
Peſetas. 








Pefetas. 


abgenommen: 
gegen 
1891 


gegen 

1892 
um 

Rill. 














1891. 18%. 1893. 
Peſetas. Peſetas. 
Einfuhr ....... 754 431690 699382689 668 783 175 
Ausfuhr....... 182 939 948 618601145 613351 888 
zufammen... 1587371638 1317988 734 1272 135 068 


Dlei .......... — 1 Schmiebeeifen in 
Baummollens | Blöden....... 2,5 1 
maaren. ...... ' 10,4 Kupfer in Abs 
Dielelben üllen ........ 23 45 
bedrult ...... | 82 | 6 [Muedilder..... 15 | 0% 
Baummollene | Blei .......... 85 — 
Strumpfwaaren 2 0,5 Ifloretfeide ..... 0,6 0,5 
Zeinenwaoaren ..| 23 0,5 |Seidenwaaren . — 1 
Rohe Wolle..... 7 5 IBapier ........ _ 2 
MWollene Tucher. 3 2 5olz, verarbeitet.| 0,8 0,2 
Rindvieh ...... _ 3,5 |(Roriftopfen..... 4 3 
Rohe Felle..... 0,2 1 |Ror in Platteni 0,6 _ 
Scäuhleder..... 5) 1 Weinftein...... 1 _ 
Maſchinen ..... — 0,5 |Rindvieh ...... 3 — 
Butter ........ 0,4 — Pferde ........ 0,6 _ 
gingelegte Fidel 1 1 1ISchmweine...... 0,6 — 
.......... 03 0,5 —— 2,5 4 
Mebrige Hütfen» Weizenmehl... 125 — 
fe ....... 25 2 Mandeln ...... — 05 
Trodene Gemüfel 0,6 05 Mofinen ....... 1 b 
wiebeln ...... ‚2 8 ISafran........ 1,7 1 
liven ........ ‚6 0,2 Wein ......... 195 | 325 
Gartengemüfe ..| 0,8 0,5 
Safelnüfle...... — 1,5 
Apfelfinen ..... 4 0,5 
Seile ai ... F 18 
t te ‚ 
— ....... 16 10 
obannisbrot . | — 0,5 
onferven ..... 3 1 
Chofolade...... | _ 0,5 


Sn den übrigen Artifeln ift die Ausfuhr mit nur geringen 
Unterfchieben diefelbe geblieben wie in ben Vorjahren. diernach if 
eine Vermehrung der Ausfuhr nur in wenigen Inbuftrieartileln em 








Madrid. 


getreten, und wenn bie Lanbwirtbfchaft ihre Produkte im Jahre 1893 
befier nad) dem Auslande abfegen Tonnte, jo bat, wie oben erwähnt, 
hierzu die niedrige Valuta weientlich beigetragen. Im Mebrigen gebt 
aus berfelben hervor, wie bebeutend der Rüdgang ber Ausfuhr, ins- 
beſondere des Weines, gewefen ift. Die Gründe bes Rüdganges ber 
Beinausfubr find bereits oben befprochen worden. Rad den einzelnen 
Ländern ſtellte ſich die Ausfuhr des gewöhnlichen Rothweines, wie 
folgt: 











1000 hl 1000 
Peſetas. 


Dei. 9 909 8481247 738 661 644| 65 909 
vo 

britannienl 108155] 2703 99 8761| 1 788 
Uebriged 

Europa . 194 9065| 3508 
Cuba und 

Puerto Rico 613 667| 11.046 
Amerika. 425 682 7661 
Aſien und 

Auftralien 98 32 610 


zulammen 11 081 Slam 085 16 543 som 787 


Es ift natürlih, daß angefihts der Vorgänge auf dem Fran- 
zoͤſiſchen Markte in Spanien das Bebürfniß mehr und mehr ſich 
geltend macht, andere Abfatquellen für den Weinreichthum bes 
Landes zu ſuchen. Gleichwohl werben in biejer Hinfiht nur geringe 
ernfte Anftrengungen gemacht. Verwöhnt dur das Verfahren ber 
Franzöfiſchen Weinhändler, melde bisher das Land jelbit bereiſen 
und die Ernten an Ort und Stelle auflaufen ließen, auch bie Fäfſer 
zum Transport lieferten, bat der Spanier weder gelernt, feinen 
Beinen ſelbſt Abfak zu fuchen, noch fi mit den Mitteln, denſelben 
auf ben Markt zu bringen, zu verfehen. Wer baber von den außer» 
ordentlih niedrigen Preifen des zum Verſchnitt befonders geeigneten 
Spanischen Landweine? Ruten ziehen will, wird fi dem früberen 
Verfahren der Franzöſiſchen Händler am beften anliegen. 


Einfuhr. 
Auch bei der Einfuhr iſt der Rüdgang nicht allgemein geweien, 
e3 zeigten vielmehr die Werthe der folgenden Artilel nennenswerthe 
Zunahmen gegen bie Vorjahre: 


Zunahme 
gegen 1891 gegen 1892 
um Mi. um Mil. 
Waaren Peſetas. Peſetas. 
Kork ................ 1 2,5 
Betroleum ............ — 2 
Delſaut............... 2,5 2,5 
Künftliher Dünger .... 1 2 
Salpeterfaured Natron. . 1 — 
Baumwollener Zwirn. 1,8 1,8 
Rode Jute............ 3 3 
Sanfgarn.....2..0.... — 1 
Rohe Wolle, gefärbt und 
ungefärbt........... 2,4 1,8 
Seidenzwirn .......... 1 085 
Seidenfpigen .......... 0,5 0,4 
Stiche................ 1,3 1 
Tapeten .............. 0,5 05 


457 
Zunahme 
gegen 1891 gegen 1892 
um Mill. um Mil 
Waaren. Pefetas. Peſetas. 
Faßdanben............ 3 — 
Rindvieh ............. 0,4 15 
| WE 1,3 1 
Eiferne Schiffe ........ 7,4 9 
Stodfilih ............. — 1 
Weizen ............... 52 56 
Weizenmehl ........... 1 0,7 
Kakao ................ 3 — 
Kaffee................ 3,4 1 
Kautihufgewebe ....... 0,5 0,3 
Gifenbahnidienen ...... 0,8 1 
Roher Tabet.......... 24 — 
Cigarren.............. 1 1,2 
Gigarreiten............ 0,8 1 


Die Hierbei hauptſächlich ind Gewicht fallende Weizeneinfuhr ift 
bereit? oben unter Landwirthſchaft des Näheren beſprochen worden. 
Um den Betrag der in vorftehender Tabelle aufgeführten Steige 
rungen der Einfuhrwerthe vermehrt ſich auf ber anderen Seite ber 
bei allen anderen Artikeln flattgehabte Rüdgang, welcher fi) dem⸗ 
nad) auf 188,5 Mil. gegen 1891 unb 132,8 Mill. gegen 1892 beläuft. 
Die Artilel, welche davon in hervorragendſtem Maße betroffen 
werben, find folgende: 


Abnahme 
gegen 1891 gegen 1892 
um Mill. um Mill. 
Maaren. Peſetas. Peſetas. 

Kohle ........................... 4,1 6,7 
Glas⸗ und Kryſtallwaaren ..... une 18 1,4 
Gips⸗, Thons und Porzellanwaaren . 2,4 1,8 
Schmiebeeifen in Blöden .......... 0,8 0,4 
Desgl. in Röhren u. |. mw. .......... 11 0,3 
Desgl. in nicht beſonders benannten 

Waaren ....................... 29 2,8 
Desgl.in Stangen, Reifen, Räbernu.|.m. 1,2 12 
Desgl. in Schrauben u. Muttern u. |. w. 1 0,6 
Desgl. in Drabt, Kabeln u. |. w. ... 0,7 0,6 
Desgl. in großen Stüden.......... 11 0,6 
Desgl. in feineren Stüden......... 2,6 08 
Kupfer und Meifing in Nägeln u. ſ. w. 05 083 
Desgl. in Röhren und großen Stüden 0,6 0,2 
Kokosſsnußöl...................... 38 2,7 
Vebrige vegetabilifhe Zette......... 8,9 0,2 
Rohe Baumwolle ................ 9,6 10,6 
Dichte baummollene Gewebe........ 6,1 8,2 
Rober Hanf..................... 0,9 08 
Garne aus Hanf, Jute u. |. mw. ..... 35 29 
Gewebe aus Hanf, Jute u.|.w..... 1,6 0,9 
Borften, Roßhaare u. ſ. w. ......... 0,5 0,2 
Teppiche aus reiner Wolle ......... 12 0,6 
Tuche aus reiner Wolle ............ 41 3,2 
Desgl. gemiſcht mit Baummolle..... 1,8 0,6 
Baummollene Strumpfwaaren ...... 8,8 2,1 
Webrige Gewebe aus reiner Wolle... 4,8 2,2 
Diefelden mit Baumwolle gemilht ... 3,4 25 
Slatte Seidengewebe .............. 0,7 11 


Diefelden gemifcht mit Baummolle .. 0,8 0,6 


458 
Abnahme 
gegen 1891 gegen 1892 
um Mill. um. MU. 
Waaren. Peſetas. Peſetas. 

Druckpapier...................... 1 05 
Faßdauben...................... — 2,3 
Holz in Brettern, Bohlen u. ſ. w. ... 54 2,1 
Holz, Tiihlerwaaren, vorbereitet .... 3 24 
Rohr u. ſ. w...................... 1,4 02 
Thieriſche Fette................... 8,1 41 
Dünger ......................... 18 0,5 
Näh⸗, Stridmafhinen, Theile davon. 13,6 20 

Güterwagen, Drehſcheiben, Lowrys u.f.m. 1,2 0,2 
Getreide (außer Weizen und Hirſe). 8,3 11 
Trockene Hülfenfrüchte ............. 1,4 1,5 
Zucker.......................... 16,3 28,3 
Kakao ........................... — 21 
Spiritus..................... 19,3 5,3 
Knöpfe aller Art.................. 0,9 0,7 
Spielzeug ........................ 04 0,1 


Die große Mehrzahl diefer Artikel find, wie erfihtlih, Produkte 
ausländiſcher Induſtrien; die Gründe ihrer Mindereinfuhr find bekannt. 


Madrid. 


Bezeichnend ift es, daß trotz des Rüdganges ber Einfuhr von Baum: 
wollenfabrilaten, welche zur naturgemäßen Folge eine im entfprechenden 
Mafe verftärkte Produktion der inlänbiihen Baummolleninbuftrie 
und damit boch einen Mehrbebarf an roher Baumwolle Hätte zur 
Folge haben möäfjen, die Einfuhr ber Iekteren gleihwohl bedeutend 
zurückgegangen iſt. Es iſt dies der beſte Beweis dafür, daß es eben 
der inlaͤndiſchen Baumwolleninduſtrie noch nicht gelungen iſt, bie 
ausländiigen Fabrikate gu erſetzen. Das Gleiche gilt auch für die 
Wollen⸗ und Seibeninbuftrie, bei denen bie Einfuhr des Rohmaterials 
zwar nicht abgenommen, aber doch entweder gar feine, wie bei roher 
Seide, oder nur eine geringe nicht im Berhältniß zur Abnahme der 
Einfuhr an fertigen Fabrikaten ſtehende Bermehrung erfahren hat. 
Damit ſtimmen aud die Aeußerungen einichlägiger Hanbelsintereffenten 
überein. Das Publitum verlangt nad) außlänbiihen Waaren und 
nimmt troß niebrigerer Preiſe die inländifhhen Erſatzartikel nicht an. 
Bereits jett bat die Erfahrung beftätiet, daß in Mobeartileln ber 
höchſte Schutzzoll der inländiſchen Inbuftrie nichts nükt, ſondern ſich 
nur als eine den Handel ſchädigende Belaſtung des Publikums 
ergiebt. 

Die auffallende Abnahme der Zuckereinfuhr trifft ausſchließlich 
die Spaniſchen überſeeiſchen Provinzen Cuba und Puerto Rico. In 
ben legten fünf Jahren ſtellte ſich die Zuckereinfuhr, wie folgt: 












Einfuhr aus: 


dem Außlande. ...................... 106 
53 883 


Die verftärkte Einfuhr im Jahre 1892 fällt in die Zeit vor dem 
1. Juli deflelben Jahres, an welchem Tage eine Erhöhung des Zolles 
auf Zuder von 17,60 auf 838,50 eintrat; die ehr geringe Zufuhr im 
Jahre 18983 erklärt fich theil durch den aus dem Sabre 1892 noch 
vorhanden geweienen Borrath, theils aus der in Folge des hohen 
Zolles eingetretenen Bermehrung der inlänbifhen Produktion. Denn 
wenn auch gleichzeitig mit der Erhöhung des Zolles eine inländiſche 
Fabrikatſteuer von 20 Peletas für 100 kg zur Einführung gelangte, 
jo entſpricht dieſe Belaftung doch um fo weniger dem neuen Zollſatze, 
als erftere durch Paufhalzablungen ſeitens der Yuderfabrilanten 
aufgebracht wird, welche dabei mit Leichtigkeit durch Mehrfabrilation 


18%. 


— — — — — en — — — — — —— — — — — 


1000 1000 
- | Rejetag, | Tonnen. | Peſetas. 






851 730 1679 
126678 | qogıs |145777 | hon zagsı [12288 | 24455 |Jıssıs 


eine Milderung erzielen. Es eziftiren In Spanien 27 Buderfabriten, 

davon 2 in der Provinz Almeria, 5 in der Provinz Malaga und 

20 in ber Provinz Granada. Die Produktion berfelben wird auf 

etwa 35000 Tonnen geſchätzt, wovon 25000 Tonnen aus Rüben 

und 10000 Tonnen aus Buderrohr gewonnen werden. Der Ge 

fammtlonfum des Landes dürfte fih auf 90000 Tonnen belaufen. 
Schiffahrt. 

Den Rüdgang des Außenhandels bat die Schifffahrt unmittelbar 
zu füblen, und daß dabei die Spaniſche Schifffahrt nicht minder wie 
die ausländifche in Witleidenfchaft gezogen wurde, zeigt nachftehende 
Ueberſicht. 



















Eingang. 
Knast | <onmen. 

Mit Laft: | 
— 1700 | 5214200| 2220145 
Seoetiäile (fember ni... | 1788 | 872500) 396100 

zufammen — 

In Ballaſt: 

Damphaiſe fembe.... nn. 

Sehehqhift (Gran Be 
zufammen 

insgefemmt..... 


Abgeladen Reg.s Abgelaben | Reg.s | eladen 
Tonnen. ame Tonnen. an Anzahl, Tonnen. —58* 


17 342 1100| 8818 379 





1892. 1898. 

















4749 | 4029908| 768683 5194 | 4679083 | 1114852 
3898 | 2941 026 | 2 163 562 5975 | 4901970 | 4 531 324 
1 513 125 919| 107076 1304 124545 | 100917 

274490 | 299108 935 204 523| 226.540 

















18408 | 9910 1ı1| — 
| um — 
si | TH — 
588 6 — 
438 Bu — 

— 2791 | 1540 077 


| 16 199 ua 5 973.633 


Madrid. — Bort of Spain. 


459 






































1891. 189. 1898. 
Ausgang nat Keg.- Cingenom» An * Gingenoms Anzahl. Steg. Eingenom- 
nzahl. .  |mene Ladung ahl. mene Ladung Anz mene Ladung 
Tonnen. Tonnen. ĩ h Tonnen. Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
Mit Laſt: | | 
Dampfiigge [ Spanilde ...... 5116 | 4520322 | 1272955 | 4798 | 4554088 | 1143613 | 5258 | 4754083| 1162980 
fremde......... 71604 | 5604985| 6358094 | 7104 | 53808101 6 185 641 6 188 | 5092480 | 4 769 089 
Segelſchiffe Spanifche nn 1405 | 169444| 149549 | 1268 | 181799] 101068 | 1265 | 126662| 103285 
anne 1109 | 239345) 272245 861 190 734 | 230 098 873 | 186 712| 208 782 
— 14081 10857431] — 18684 101887 | — 
In Ballaf: | 
Dampffgiffe /Spaniſche . ... 126 | 865407 — 7868 656693711 — 0 | BE — 
a | | ee = | = 
panifde ...... — 659 2 — — 
Segelſchiſfe fremder... | 1 — 521 | 124 es _ 470 | 1960| — 
zufammen...| 2935 | 10391 | — 2400 | 1188097 | — 2.606 | 12510| — 
indgefammt..... 18 169 | 11 607 887 | 8 052 843 | 16 451 | 11 396 028 Ä 1660420 | 16089 | 11414067 | 6 244.086 





Um bie während des Jahres 1893 eingetretene Entwidelung bes 
Güteraustaufches zwiſchen Spanien und Deutihland kennen zu lernen, 
genügt es nicht, nur die Spaniſchen ftatiftifchen Angaben anzunehmen, 
da biejelben zu ungenau und unvollftändig find. Zum Beweis deſſen 
bedarf es nux darauf hinzuweiſen, daß eine ganz geringe Erzausfuhr 
nad) Deutfchland in benfelben verzeichnet ift, da die ganze über 
Rotterdam geleitete für Weftfalen beftimmte Berihiffung der Bilbainer 
Erze als Ausfuhr nach den Niederlanden angeführt wird. 

Um daher das Bild einigermaßen richtig zu geftalten, find im 
Nachſtehenden jo weit wie möglich die befannt gewordenen Angaben 
ber Deutſchen Statiftit denjenigen Spanifchen Urfprungs zur Seite 
geftellt worden. 

Die Eins und Ausfuhr von Deutihland nad) Spanien und 
umgelehrt Bat beiragen: 


1891. 1892. 1893. 
Peſetas. Peſetas. Peſetas. 
Spaniſche Statiſtik. 
Einfuhr........... .... 42527584 22815233 20298698 
Ausfuhr ........... .... 10155928 11411503 14069581 
zufammen.. 62 688462 854226 736 84 368 279 
Deutſche Statiftil 
Einfuhr. .......... .. 2. 10823750 506975600 42842 500 
Ausfuhr ............... 48696 000 50928700 46 145 000 
zufammen... 114419 750 101626200 88487 600 


So ſehr dieſe Angaben außeinanbergeben, jo beftätigen doch beibe 
bie Thatfache des Rückganges des Deutſch⸗Spaniſchen Handelävertehrs 
im Vergleich mit bem Jahre 1891 und zwar einzig und allein auf 
Koften der Deutſchen Einfuhr na Spanien, eine natürliche Folge 
bes während des betreffenden Zeitraumes für die Hanbeläbeziehungen 
maßgebend geweſenen modus vivendi, welcher die Deutſche Einfuhr 
dem hoben Spanifgen Rinimaltarif von 1891 unterwarf und ber 
Spaniſchen Ausfuhr nah Deutfchland die Bergünftigung bed Kon» 
ventionaltarifß gewährte. 


Spantihe Ausfuhr nah Deutihland. 
Die Ausfuhr Spaniens nah Deutfhland Hat fi im Als 
gemeinen auf dieſelben Wanren erfirrt wie in früheren Jahren. 


Deutſches Handels Archiv 1894. IL. 








Die nad der Spaniſchen Statiftif eingetretene Zunahme fol befonbers 
in der Erz⸗ und Metallausfuhr eingetreten fein, während bei erfterer 
bie Deutſche Einfußrftatiftit gerade den Rüdgang gegenüber 1892 
zeigte. Bei der ſchon erwähnten gerade auf dieſem Gebiete ſich 
zeigenden Ungenauigfeit ber Spaniihen Angaben erübrigt jebe weitere 
Erörterung. Folgende Vorgänge treten dagegen als bemerkenswerth 
aus der Ausfuhrftatiftit hervor; 

Der vollkommene Fortfall einer Ausfuhr von Roggen nad 
Deutihland, melde 1891,92 ſpontan in Folge des bejonberen Bes 
darfs deſſelben eingetreten nar, und ferner die bedeutende und ftetige 
Zunahme der Baums(Dliven-)Delaudfuhr nad Deutihland, melde 
ſich aus nachſtehender Ueberſicht ergiebt: 





Spaniſche 

Etatiftif ...| 78270 72 790 1441 682 428 967 |1 767 226 1 696 637 
Deutiche 

all ...1169 000 1128 750 1829 400 231 250 2 160 90011 612 500 


Es ift dies offenbar ebenfo wie Wein und Südfrüchte einer der 
Artikel, in welden Spanien mit Grfolg mit Jtalien auf bem 
Deutihen Markte wetteifern kann, zumal Spanien jelbft nod bass 
felbe nach Stalien ausführt, während Deutichland bisher feinen Bes 
darf im Werthe von rund 5 Mil. Markt Bauptfählih aus Italien 
bezog (1892 für 8,7 Mil.) 


Port of Spain (Trinidad). 
Sanbeiskerict für da8 Jahr 1893.') 


Der Geſammthandel der Inſel Trinidad im Jahre 1893 giebt 
zu Teiner beſonderen Bemerkung Beranlaffung. Er bewegte fi ohne 
Abänderung in geregelter Weile; ebenfo find die Geſammtziffern ber 
Werte ohne bejonderen Unterfhieb gegen bie vorhergehenden Zabre. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. S. 420. 
62 








460 


Port of Spain. — Britiſch⸗Oſtindien. 


Dertebhrsüberfihten. 
Einfuhrnad Port of Spain auß Deutfhland im Jahre 1898. 
Bollpflihtige Werth: Bollfreie Werth: 
Maaren. Bd. Sterl. Waaren. Pfd. Sterl. 
Brot................. 40 Bucher............... 404 
Butter ............... 65 Irdene und Glaswaaren 2348 
Schuhe und Stiefel... 5489 Früchte, friih......... 12 
Cement .............. 3085 Eiſenwaaren .......... 101 
Käſen................. 10 Rohleder ......... .... 21 
Getreide.............. 86 Maidinen........ PERF 66 
Irdene und Glatwaaren 2508 Fleiſch ............... 8 
Möbel ............... 790 Drogen .............. 445 
Eiſen⸗ und Stahlwaaren 1926 Stärke .............. 47 
Lederwaaren .......... 12 Gemuſe .............. 135 
Zündhölzer ........... 186 Nährmittel ........... 328 
Sciekwaflen.......... 246 DWanufalturwaaren .... 216 
Bier in Flafden ...... 5653 zuſammen einfchL. der nicht 
Briketts .............. 400 beſonders aufgeführten 
Reis................. 141 Artikel............. 4150 
Seife ................ 18 
Thee................. 320 BolllagersWaaren. 
Cognak .............. 131 Kohle und Briketts .... 530 
Genever .............. 140 Irdene und Glaswaaren 168 
Brennfpiritus......... 5 Eiſen⸗ und Stahlmaaren 25 
Andere Spirituofen.... 848 Leberwaaren.......... 10 
Holz ................. 1390 Schießwaffen.......... 30 
Cigarren und Cigarretten 115 Zündhölzer ........... 16 
Tertilmaaren.......... 7872 Dele................. 18 
Muſſirende Weine .... 42 Spirituoſen ........... 45 
Deine, andere, in Flaſchen 92 Terxtilwaaren..... .... 3 820 


Desgl. in Fäflern ..... 12 
zufammen einſchl. nicht 
beſonders aufgeführter 
Artikel ............. 83 821 


zuſammen einſchl. ber nicht 
bejonder8 aufgeführten 


Artikel ............. 4699 
überhaupt... 42570 


Ausfuhr von Port of Spain nad Deutſchland 
im Sabre 1893. 


Werth: 
Pfd. Sterl. 
Asphalt, gekocht ....... 8 246 
Desgl., vob........... 2212 
Angoſtura⸗Bitters ..... 6 854 
Kokosnüſſe ............ 123 
Kakao................ 773 


Werth: 
Pfd. Sterl. 
Kaffee ............... 40 
Rum ................ 207 
zuſammen einſchl. der 


minder wichtigen Artikel 18472 


Ferner wurden von fremden, in Port of Spain eingeführten 
Waaren nach Deutſchland verſchifft: 


Werth: 
Pfd. Sterl. 
Kaflee . ............. 1474 
Mehl ................ 65 
Rohe Häute........... 1990 
Hölzer ............... 20 
Pflanzen ............. 24 
Seife ................ 2 
Verſchiedene Spirituoſen 10 
Barrengold ........... 63 
Thee ................ 17 
Gewebe und Manufaltur⸗ 
waaren ........ .. 310 





zuſammen einſchl. der 


minder wichtigen Artikel 5809 


Hierzu: 
Entrepotwaaren. 
Verſchiedene Waaren... 9 
überhaupt... 24290 


Britiſch⸗Oſftindien. 
Reisausfuhr von Bangkok und Saigon. 
Die Reisausfuhr von Bangkok und Saigon in ben letzten zehn 
Jahren betrug: 
Ausfuhr von Ausfuhr von 


Bangftot, Saigon, 
nur gejhälter und gejchälter u. weißer 


weißer b. i. polirber Heiß 
Reis. und Paddy. 
Sacher Pikuls. Pikuls. 

1884........... 4 688 361 8 630 639 
1885........... 3648 311 7662 912 
1886........... 3 683 851 1973 928 
IS887........... 6 662 620 7894 767 
I888........... 7 561 650 8 505 630 
1889. .....00... 5 040 000 4 797 114 
1890........... 7 969 081 8712121 
1891........... 8 548 464 6 645 206 
1892........... 8 885 844 9 365 6%9 
1893........... 10 458 174 11 000 928 


Die Zahlen ergeben, daß fich die Reigausfuhr Bangkoks in dem 
letzten Sahrzehnt mehr als verdoppelt hat, während bie von Saigon 
in derjelben Zeit faum um 30 pPCt. geftiegen ift. 

Unter den Zahlen für Bangkok find Paddy und Bruchreis nicht 
mit einbegriffen. Die Ausfuhr davon beträgt nur 2 p&t. des Haupt: 
artilels; immerhin macht das für da8 Jahr 1893 rund 200 000 Pikuls 
aus. In den Zahlen für Saigon ift dagegen die Ausfuhr von 
Paddy mit enthalten, und fte ift gerade fo groß mie die von geſchältem 
und weißem Reis zufammengenommen. 

Beim Paddy entfallen durhfchnittli 25 p&t. des Gewichts auf 
die Hülfen; daraus folgt, daß die Ausfuhr Bangkoks an Körnern die 
Saigons im Jahre 1893 um etwa eine Million Pikuls übertroffen hat. 

Das Berbältnig beider Pläße Hinfichtlih der ' Paddy⸗ und 
Körneraudfuhr tritt auch darin zu Tage, daß in Bangkok 25 Dampf: 
ſchälmühlen in Betrieb find, in Saigon dagegen nur adt. 

Es ift bemerkenswerth, daB an dem Reisſtransport von Gaigon 
die Deutihe Schifffahrt an erfter Stelle betheiligt if. Im Jahre 
1893 liefen dafelbft ein 550 Dampfſchiffe. Hiervon waren 243 unter 
Deutſcher und 158 unter Britiſcher Flagge. Franzöſiſche Dampfidiffe 
wurben 30 gezählt, abgejehen von denen ber Messageries maritimes, 
die Neisladung nit nehmen Tönnen. 

In Bangkok liefen im Jahre 1893 381 Britiſche und 107 Deutſche 
Dampfſchiffe ein. Die Britiſchen wurden zum größeren Theil, die 
Deutſchen faſt ausnahmslos mit Reis beladen. Die Zahl der unter 
anderen Flaggen eingelaufenen Dampfſchiffe kann nicht genau 
angegeben werben; fie wird aber mit 6O nicht zu niedrig geſchätzt ſein 

Das Lieberwiegen der Britifhen Flagge in Bangkok und der 
Deutſchen in Saigon erklärt ſich dadurch, daß von brei Britifchen Dampf: 
ſchifffahrtsgeſellſchaften regelmäßige Berbindungen zwiſchen Bangkol, 
Singapore, Hongkong und Swatau unterhalten werben, während in 
Saigon ſolche Verbindungen mit Afiatifchen Plägen, die Heine Linie 
ber Compagnie nationale ausgenommen, gänzlich fehlen. Hinſichtlich 
der Dampfichiffe aber, die Kracht nehmen, wo fie fie finden, iſt bie 
Deutfhe Flagge in Dftafien ftärker vertreten als die Britiſche. 

Auf den erwähnten von Bangkok ausgehenden Britifchen Linien 
fuhren bisher 19 Schiſſe. In Folge der großen Ausfuhr bes 
Borjahres wird ihre Zahl jet auf 21 gebracht werben. Das wird 
für bie Deutihe Schifffahrt in Banglog eine Abnahme von 30 Dampf: 
ſchiffen pro Jahr bedeuten. 


Chriſtchurch. 


Chriſtchurch (Neuſeeland). 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


1893. 
Herkunftsländer. Pfd. Sterl. 

Großbritannien ................ 607 979 
Neuſuüdwales ................... 114 111 
Bictoria........................ 160 298 
Süudauſtralien ................. 846 
Tasmaniem ........... ......... 8 286 
Queensland..................... 18 566 
Nauritius .................. 1196 
Bereinigte Staaten von Amerika... 61 861 
China.......................... 6183 
Sihlinfeln ............- neuen 1822 
Japan ......................... 644 
Indien........................ 64 408 
zuſammen einſchl. der Einfuhr von 

anderen Laͤndern ........ 1069 202 

1893. 
Beſtimmungsländer. Pfd. Sterl. 

Großbritannien. ..............0.- 1 657 691 
Neuſuüdwales................. 108 555 
Bictoria....................... 17679 
Sudauſtralien................... 3622 
Deftauftralien...........-... .... 1377 
Tasmanien ..................... 7 627 
Duenslanb........ ............. 10 789 
Kapkolonie.... ................. — 
Brafilien.......... ... 2 660 
zufammen einſchl. der Ausfuhr nach 

anderen Ländern .............. 1 834 267 


Die Haupifägliäften Ausfuhrartikel waren: 
Sabre endend am 80. Juni 


461 


&infupr® 
Sabr endend am 830. Juni 
1892. 1891. 1890. 1889. 1888. 

Did. Sterl. Pfd. Sterl. Pf. Stel. Pf. Sterl. Pfd. Sterl. 
126 199 805 891 125 967 699 071 821 302 
106 755 68 743 112 615 67 888 66 521 
144 228 167 026 102 478 101 601 238 012 
1 736 4 333 8 320 864 803 
5423 5153 11556 ° 6105 6 393 
2796 14 945 580 4912 6310 
22 770 383 930 41 116 41 663 44 681 
66 036 57 950 64 437 81 261 67 689 
8 992 13 211 17 584 35 082 44 399 

985 923 1088 657 — 

790 880 1891 1443 — 
57 829 97 411 84 593 82 067 63 485 
1169973 120719 1180641 1145274 1371937 

Ausfuhr?) 
Jahr endend am 30. Juni 
1892. 1891. 18%. 1889. 1888. 
TH. Stel. Pfd. Stel. Pfd. Stel. Pfd. Stel Bf. Stel. 

1707512 1680194 1740670 1792136 1496678 
114 772 129 980 211 931 256-212 112 780 
24 072 23 747 66 408 96 068 82 171 
6 095 1588 8099 — 2876 
7398 7 92 4776 1446 
13 760 16 694 10611 15 959 10 574 
8858 24 989 29 305 32 242 24 742 

— 2 157 8 710 — — 
2 780 4219 4726 7156 2941 
1904 771 1928490 2094827 2216580 1693477 


Die hauptſächlichſten Waaren, die von Deutſchland 1893 eins 
geführt wurden, waren Galanteriewaaren, Möbel, muſikaliſche Ins 


62* 


1893. 1892. 1891. firumente, Zündhölzchen, Grad: und Kleefamen, ſowie Genever. Die 
Bed. Sterl. Pfb. Gterl. Pd. Sterl. | folgende Berfehrsüberficht ftelt niet den gefammten Handel zwifchen 
Neufeelänbifcher Flachs. 17 267 26 715 47578 Deutichland und Chriſtchurch (Lyttelton) dar, da die Mehrzahl der 
Weizen ............ 241200 BOB%6 886 201 Einfuhrwaaren aus Deutſchland über London kommen und deshalb 
Hafer ............... 89 579 65 192 45 785 in ber Weberficht als Engliihe Waaren erfcheinen. 
Malz ............... 16 641 18 201 23 331 Die hauptſächlichſten Artitel der Einfuhr aus Deutihland im 
Braßfaat ............ 88 075 29 2237 2b 223 Sabre 1893 waren: 
Bohnen und Erbfen... 14438 15 508 17110 Werth: Beth: 
Kartoffeln. ......... .. 20786 81268 A0288 Pd. Sterl. Pb. Sterl. 
Wolle .............. 8083831 796699 826 266 MWeinfteinfäure ...... 117 Beben .............. 317 
Talg ............,... 55 873 47 382 33 348 Kleider. ...-........ 374 Nähmaflhinen........ 833 
Schaffelle............ 38 488 344826 81001 Sagbgewehre........ 178 Andere Mafhinen ... . 367 
Raninhenfelle ........ 16165 15 836 888 Stiefel............. 102 Bünbbölzer ......... 629 
Leder .............. 89873 8392 28505 Phantaſieartikel ..... HE Nägel... neuen... 260 
Speck und Schinken... 867 17187 23241 Hausgeräth ......... 499 Artikel für Photos 
Gefrorenes Fleiih..... 852670 820287 811984 Senfterglaß......... 201 graphie .......... 111 
Butter .............. 19 328 15 087 9 377 Glaswaaren ........ 113 Drudpapter......... 265 
Steinkohle ......... .. 10878 26 269 18 197 Kurzwanten.......-. 108 Gemälde ........... 171 
— — Strumpfwaaren..... 204 Gras: und Kleefaat.. 2608 
1) Vergl. Hand. Arch. 1884 IL &. 678. Muſilaliſche Inſtru⸗ Genever........... 405 
V Ausſchl. des Goldes und Baargeldes. mente........ .... 4861 2 Schreibmaterial ..... 102 





462 


Die Bankfalliment? in Auftralien und die Suſpenfion ber 
„New Zealand Loan and Mercantile Agency Company Limiten” haben 
eine Gejhäftsftile und eine Knappheit des Geldmarktes verurjadt. 
Man ift im Anlegen feines Geldes jehr vorfihtig und im Ausgeben 
befielben ſehr ſparſam. 


Nomworoiftist. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Die Ueberſichten über die Waareneinfuhr vom Auslande geben 
binfichtlih der Herkunft der Waaren kein richtiges Bild, da die 
Anſchreibungen faſt ausihließlih nad den Ausgangshäfen der ein- 
laufenden Schiffe bewirkt werben. Dies gilt auch insbefondere in 
Bezug auf die Einfuhr Deutſcher Waaren, welche zum großen Theil 
über Großbritannien und Belgien nad) Noworoſſiisk gelangen und 
dann in den Einfuhrüberſichten als Engliſche und Belgiihe Waaren 
erſcheinen. 

Die auffallend ſtarke Einfuhr ausländiſcher Cemente iſt rein 
zufällig, da die Noworoſſiisker Cementfabrik zwecks Ausführung 
übernommener Lieferungen fich zeitweilig zum Ankauf fremder 
Erzeugnifie genöthigt ſah. Die Fabrik bat dur Neuanlagen ihre 
Leiftungsfähigteit auf Dad Doppelte (500 000 Faß jährlich) gefteigert 
und ift nunmebr für abjehbare Zeit im Stande, allen Unforberungen 
zu genügen. 

Die Betheiligung Deutſchlands am Ausfuhrhandel läßt fi 
gleichfalls ſchwer beurtbeilen, da von den ſchwimmend verkauften, 
nad Gibraltar und Malte für Drder abreifirten Ladungen ein großer 
Theil für Deutihland beftimmt ift, und ebenſo die nad Rotterdam 
verladenen Mengen zum Theil rheinaufwärts nad) Deutichland meiter 
befördert werben. 

Neben dem Getreide ift ald Ausfuhrartikel allein Leinfaat von 
hervorragender Bedeutung. Das Geſchäft darin wird ſicher noch 
zunehmen, befonderd ba ſeitens vieler Landwirthe in Folge ber 
ſchlechten Kornpreife Leinfaat in größerem Maße zur Ausfaat 
gelangt ift. 

Die vorübergehend durch Futtermangel im Auslande veranlaßte 
Heuausfuhr hat Keinen nennenämwertfen Umfang angenommen. Die 
örtlichen Transportſchwierigkeiten, Mangel an braudbaren Breffen 
und der am Ort felbft ziemlich hohe, jahrelang fonftante Preis waren 
für das Geſchüft nicht gilnftig. 

Auh in Zinkblende Hat fih das Geſchüft mit dem Auslande 
Bisher nicht in dem Mafje entiwidelt, wie erwartet wurde; es fheint 
aber darin Beflerung einzutreten. 


Maarenvertebhr im Jahre 1893. 
Einfuhr aus nichtrufſiſchen Häfen. 


1000 kg 

Citronen und andere Sübfrühte ........... 136 
Cement................................. 30 620 
Ziegel, feuerfeſte, und Dachpfannen......... 2190 
Eifen .................................. '419 
Eifens und Stahlwaaren.................. 310 
Maſchinen .............................. 671 
Muhlſteine .......................... 63 
zufammen 34 409 





1) Wegen bes Borfahres |. Yanb. Ard). 18% IL. ©. 147. 


Chrifihurd. — Noworoſſtigt. — Trinibad de Cuba. 


Einfuhr aus Ruſſiſchen Häfen. 


1000 kg 1000 kg 
Salz................. 2700 Eiſen und Wafdinen.... 1350 
Bauholz ............... 8900 Mehl u. |. w........... 700 
Steinloble............- 600 Baumwolle ...........-. 1500 
Vetroleum ............. 1150 zujammen einfchl. nicht bei. 


Ziegel und Dacdpfannen. 1100 
Ausfuhr nad nichtruſſiſchen Häfen. 


aufgeführter Waaren.. 41000 


1000 kg 1000 kg 
Weizen............... 203 104 Anis ....... ........ 7 
Hartweizen ........... 67622 Mehl ................ 202 
Roggen .............. 20066 Heu .P................ 10% 
Gerfte ............... 425626 Wolle ................ 32 
Safer ................ 13256 Borlten ............ 4 
Maid ................ 2923 Tabak... ........-.... 399 
Leinſaat.............. 62906 Zinkblende............ 1114 
Rübfaat.............. 1066 Faßdauben aus Buchens 
Delluhen. ............ 1033 holz.............. .. 1%0 
RNaps .... ........... 675 zulammen... 408 046 

Ausfuhr nach Ruſſiſchen Häfen. 

1000 kg 1000 kg 
Cement .............. 24500 Roggen .............. 3850 
Mehl und Sraupen.... 13800 Gerſte................ 105% 
Brennboß ............ 9500 Hafer ................ 625 
Bauholz .............. 1950 Fiſche ................ 275 
Naphtharüdftände...... 1100 auf. einſchl. nicht befonders 
Weizen.............. 4100 aufgeführter Iiaaren. 73500 


Trinidad de Cuba. 
Schiffs⸗ und Waarenbewegung im Jahre 1893.) 


Im Jahre 1893 find angelommen 17 Schiffe von 8991 Reg. 
Tonnen, und zwar: 


Amerilantie..... 18 von 6498 Steg.«Konmen 
Deutihe......... 1 „ 1806 n 
Britifhe.......... 2 „ 728 n 

Ro ide ...... 1 „ 459 


gegen 18 Schiffe von 4382 Reg.⸗Tonnen im Sabre 1892. 

Eingeführt wurden an Borb biefer Schiffe: Bon Europa 
(Hamburg) durch 1 Schiff Bebensmittel, von Amerikaniſchen Häfen 
duch 3 Schiffe Stemlohlen und Küpereieffelten, durch 6 Schiffe 
Maſchinen⸗ und Etienbahnmmiertalien, bie übrigen 7 Schiffe kamen 
in Ballaft an. 

Den Hafen verliefen mit Labung 11 Schiffe, in Ballaft 
6 Schiffe. 

Die Ladung Beftand bauptfählih in Zuder und Melafie. 

Es wurden ausgeführt nad: 


Butler. Melaſſe. 

Faͤfſer. Säcke. Fäaſſer 

den Vereinigten Staaten von Amerika 1080 40975 1.666 
Dagegen im Sabre 1892... ........ 1097 41688 72 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Sand. Ardh..1898 EL &. 230. 














* 463 


Seychellen. 
Ausländifcher Waarenverkehr in den Jahren 1891 und 1892. 
Cinfuhr. 
Lebende Thiere, Nah 
—— Betränke Rohſtoffe. Fabrilade. Münzen und Ebel, Zuſammen. 
und Rarkotita. metalle. 


Einfuhr von — — — — — — — — — — — — 
1891. | 1899. | 1891. | 1892. | 1891. | 1892. | 1891. | 1892. | 1891. | 1892. 















Nupien)) 

Aden ER 9 133 | 11 460 —_ | — 3782 | 4135 | 30000 | 83 000 ons! 98 595 
Auſtralien. .................. 15 812 12 107 — — 806 2498 1000 2000 | 17618 16606 
Großbritannien .............. 7 004 7341 830 | 59604 Iı 70611 | 56654 — — 78445 | 123 899 
Frankreich ................ 115 634 1770 | 69906 | 70828 — 800 | 231912 | 108 347 
Bombay ................... — 883 — 1102 — — — 18 586 
BoOndicherg on eneeeeeeeneenn- _ _ 14611 — — 1540 
Nadagaacat 2988 — 18 35 683 2.064 125 
Mauritiuß ................. 1586 1051 | 21769 | 23877 — 268697 | 194 419 
Providence⸗Inſeln ............ 5 — 1 137 — — 8 33 — 

Reunion (Bourbon) .......... 1838 62 2 1556 | 2912 — 243 | 4752 





zuſammen einfchl. ber „ginfube 
von anderen Brbieten ...... 831 812 





62 944 | 169 702 | 100 | 81 683 | 85 800 | 647 602 | 667.520 





256 786 | 118405 


Die hauptfählicäften Artikel der Einfuhr waren: Rothwein, Alkali, Kaffee, Reis, Rum, Rohrzuder, meblhaltige Stofie, Steinkohle, 
Kurzwaaren, Baummollenwaaren, Schuhe und Stiefel, Eiſenwaaren, Lampen, Metallwaaren und Meſſerſchmiedewaaren, Zündhölzer, Schreib» 
materialien u. |. w. 













Ausfuhr. 
Lebende Thiere, Nah⸗ l⸗ 
sungaftoffe, Getränte Robftoffe. Fabrikate. Münzen und Ede Zuſammen. 
und Narkotika. metalle. 
Ausfuhr nach — — — — — — —— — — — — 
1891. 1892. 1891. 1892. 1891. 1892. 1891. 1892. 1891. 1892, 


Rupien) 













III 





China ...................... — — 
Diego⸗Suarez ... ........... — 2 180 1 920 
Srosheitannien .. ... . .......... 15650 | 13190 | 169857 | 208 667 2500 | 24097 I 173937 | 246 637 
Frankreich een 88630 | 40981 | 201274 | 188084 3465 | 11700 | 247969 | 244 462 
Madagascar. ................. 135 — 7410 2 502 — 7545 
Rauritius........ .... 10 021 308 509 | 208 186 6 000 1854 | 340 506 | 289 661 
NOMS BE .................... — — — 2100 — — 2 100 
Pondidery .................. — — — 7210 8.027 7210 8 027 
Reunion (Bourbon) .......... 1861 | 15967 6 188 — 280 | 18145 | 18860 
zufammen einſchl. der Ausfuhr 

nach anderen Gebieten...... 67070 | 718117 | 721721 | 19175 | 119 566 | 816 396 Ä 938 965 


Die hauptfählihften Ausfuhrartilel waren: Kakao, Kokosnüfſe, Schilbpatt, Rabfpeichen, Kokosnußbl, Vanille und Seife. 


.— — 


1) Bu pari. 


464 


Allgemeines, 
Verkehr Deutiher Schiffe in fremden Häfen während 
des Jahres 1893. 





Eingang. Ausgang. 





Darunter Darunter 
Reg. mit Anzahl mit 
Tonnen. | Ladung. Scifie. Ladung. 


Schiffe. Schiffe. 


Häfen. 





Europa | | 
Cartagena............ 6 4381 2 6 4 
Finländiſche Häfen: 

Biörneborg ........ 151) 6 781 6 151) 13 
Brabeftad.......... 12) 627 — )| — 
rederikehamn ...... —5) — — — — 
amlakarleby ...... er — — 4 — 
Hangö ............ 29 9477 23 295 19 
Helſingfors ......... 5636)| 20715 44 636) 28 
Sakobflad .......... 5)| 2589 2 57) 3 
Kotla ............. 673)| 29635 33 678) 67 
Kriftineftad......... 49 % 2 49) 4 
Rıkolaiftad (Waſa) 6 529 16 2019) 8 
TR 120) 6280 56 | 1220) 10 
Wiborg*) .......... 442)| 19490 23 4418) 42 
Gibraltar ...........-. 15213)| 2522511 182 al 127 
uelva .............. 3914)) 28482 7 3914 39 
Noworoffiist ......... 5 4419 2 5 4 
Wien. 
RoetusSamarinda ..... 4 2988 — 4 4 
Saigon .............. 214 | 213464 96 | 211 210 
Amerifa. 
Baita-PBiura.......... 11 |15) 14 768 10 11 10 
Bort de Paix (Haiti)...| 24 38 498 23 24 19 
Bort of Spain (Trinidad)| 12 5 953 6 1216) 10 





und gingen 40 nichtdeutihe Schiffe nach Deutichen Häfen. — 2) Außer- 
dem famen 7 nicdhtdeutfhe Schiffe von Deutfhen Häfen und gingen 
3 nichtdeutſche Schiffe nah Deutihen Häfen. — 3) Es kamen 9 nıchts 
deutiche Schiffe von Deutſchen Häfen und gingen 4 nichtdeutfche Schiffe 
nah Deutihen Häfen. — 4) Es kamen 14 nichtdeutihe Schiffe von 
Deutihen Häfen und gingen 10 nichtdeutſche Schiffe nach Deutichen 
Häfen. — 5) Außerdem kamen 65 nichtbeutiche Schiffe von Deutidyen 
Häfen und gingen 28 nidtdeutihe Schiffe nah Deutihen Häfen. — 
6) Außerdem kamen 73 nichtdeutihe Schiffe von Deutſchen Häfen und 
aingen 44 nidtdeutihe Schiffe nach Deutfchen Häfen. — 7) Außerdem 
famen 17 nichtdeutſche Schiffe von Deutihen Häfen und gingen 13 
nichtdeutſche Schiffe nach Deutichen Häfen. — 8) Außerdem kamen 
43 nichtdeutſche Schiffe von Deutſchen Häfen und gingen 57 nicht⸗ 
deutſche Schiffe nad) Deutichen Häfen. — 9) Außerdem kamen 8 nicht: 
deutihe Schiffe von Deutſchen Häfen und gingen 10 nichtdeutſche 
Schiffe nah Deutihen Häfen. — 10) Außerdem kamen 30 nihtdeutiche 
Schiffe von Deutichen Häfen und gingen 17 nichtdeutiche Schiffe nach 
Deutſchen Häfen. — 11) Außerdem kamen 29 nichtdeutſche Schiffe von 
Deutihen Häfen und gingen 14 nidtdeutihe Schiffe nad) Deutichen 
Häfen. — 12) Außerdem famen 87 nichtdeutfhe Schiffe von Deutjchen 
Häfen und gingen 15 nichtdeutihe Schiffe nach Deutihen Häfen. — 
18) Außerdem kamen 4 nichtdeutihe Schiffe von Deutichen Häfen und 
gingen 172 nichtdeutſche Schiffe nach Deutſchen Häfen. — 14) Außerdem 
gingen 36 nichtbeutiche Schiffe nach Deutichen Häfen. — 15) Schiffs⸗ 
laften. — 16) Außerdem gingen 4 nichtdeutfche Schiffe nach Deutſchen 
Häfen. — *) Die Angaben ftimmen mit denen im Wiborger Handels» 
bericht für 1893 nicht überein. 


Gedrudt in der Königlichen Hofbuchbruderei von ©. 


1) Außerdem kamen 46 nichtdeutſche Schiffe von Deutſchen Häfen | 


Algemeined. — Fiume. 








Eingang. Ausgang. 
Häfen. Anzabt geg.VDodnpter Iniahl Dar iter 
— Tonnen. Ladung. Saff. Ladung. 
Schiffe. Schiffe. 
Auſtralien und | 
Bolynefien. | 
Spttelton...........-- 2 1 sei _ 8 3 
Fiume. 


Ausfuhr von Mehl. 


Im Monat Mai 1894 betrug die Mehlausfuhr über Fiume 
63 281 Doppelcentner. 


Hiervon gingen 


nad: Doppelcentner. 
London ......................... 10 172 
Liverpool ....................... 17 654 
Glasgow........................ 7 828 
Hull ........................... 2415 
Leith........................... 3942 
Pernambuco.................... 4 200 
Bahia .......................... 4370 
anderen Süuüdamerikaniſchen Häfen... 1420 


In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1894 belief ſich die 
Ausfuhr auf 803483 Doppelcniner, woran Großbritannien mit 
70 pet. beiheiligt war. 

Auf den Monat Zuni kommen, nad ben periodiſchen Be: 
Öffentlihungen des Fiumer Blattes „Bilancia”, welches feine Sn: 

formationen von ber Seebebörde (goveruo maritimo) entnimmt, 
| 66 605 Doppelcentner, fo daß ſich für das erfte Halbjahr 1894 die 
‚ Ausfuhr auf insgeſammt 370 093 Doppelcentner ftellt. 

Die Geſammt⸗Mehlausfuhr im Sabre 1893 zur See über Fiume 
| bezifferte fich auf 905 304 Doppelcentner, wovon inbefien für Ausfuhr 
nach inländifhen Häfen 137957 Doppelcentner abzuziehen find, jo 
daß für das Ausland 767 255 Doppelcentner übrig bleiben. 


In den letzten neun Jahren geftaltete fich bie Mehlausfuhr über 
Fiume, wie folgt: 
Es wurben ausgeführt: 


Doppelcentner. Doppelcentner. 
1885 .......... 966 049 1890 .......... 1 038 487 
1886 .......... 825 702 1891.......... 811 390 
IBST........... 986 068 1892 .......... 680 742 
1888 .......... "1319 459 1893 .......... 167 255 
1889 .......... 1 313 961 


Für die nächſte Zukunft begt man die Vermuthung, daß die 
Mehlausfuhr fi in gleicher Höhe wie bisher halten bürfte. 


S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68 — 70. 











Dandelsberichte 


465 
Oktober. 





über das In- und Nuslanod. 





Dentſches Hawdels-Archiv, Bweiter Eheil. 





ur rn —- no mann nn u an un 


Berichte über das Ausland. 


Allgemeines, 
Berpadung von Ausfuhrwaaren.) 
Ueber die Berpadung und Verſendung von Husfuhtwaaren 


entnehmen wir den für Juni 1894 veröffentlichten Consular Beports 
(vol. XLV Rr. 166), was folgt: 


Aden. 


Die Waaren werden mittelſt Leichterſchiffen gelandet, Waaren⸗ 
hauſer und Schuppen zum Schuß der Waaren find an den Werften 
vorhanden. Nah dem Innern des Landes werben bie Manten 
lediglich durch Kameele transportirt, nachdem bie eingeführten Kolli 
zuvor in Aden geöffnet und entiprehend umgepadt worden find. 
Algemeine Regeln über Größe und Gewicht der nad dem Innern 
m veriendenden Kolli laſſen ſich nicht geben, die Berpadung richtet 
NG nad der Entfernung bes Beftanmungsortes, ber Beſchaffenheit 
der Rameele ıı |. w. Ebenſo kann eine Heflimmte Megel über bie 
Art der Verpadung nicht gegeben werben. Die Waaren müffen bie 
im Allgemeinen für Ausfuhrmaaren vorgeföriebene Verpackung 
haben, die Kolli ſollten nicht von ungewöhnlicher Größe fein und, 
wenn möglich, nit über 400 bis 500 Pfund wiegen. Eine waflers 
bite Berpadung ift nicht erforderlich 


Rio Grande do Sul. 

Gewiſſe Wanren, wie Mehl, Salz, Steinkohle und Harz, können 
nad Zollentrichtung an ben Werften gelöſcht werben, ber größere 
heil der Einfuhrwanren wird Dagegen mittelft Leichter an den Zolls 
haus⸗Kai gebracht. Für die Lagerung bez Güter find verichiedene 
geräumige Waarenhäuſer vorhanden, in benen bie Waaren beftimmte 
Zeit lagern Lünnen, auch fonk giebt es in ber Stadt felbft Lager- 
räume, manches größere Importhaus bat deren eigene. Nach dem 
Innern des Landes gelangen die Warren auf ber Eifenbahn und 
af Schiffen, wenn ber Waſſerweg Bortheile bietet, dagegen nach ben 
von den Gifenbahnfiationen abgelegenen Drien auf Ochſenkarren. 
Padpferde und Träger werben nicht verwendet. Da ber größere 
Theil der eingeführten Wanren, beſonders Schnittwaaren, unmittelbar 
nach ihrer Ankunft in Rio Grande ausgepackt und bem Bedarf ent- 
Ipregenb in Heinere Koli umgepadt wird, fo ift eine beftimmte 
Driginalverpackung für die verſchiedenen Transportarten nicht er⸗ 
forderlich. 

Die Zölle find für ganz Braſilien dieſelben, die Provinzialtarife 
haben Feine Gültigleit mehr. Die Zölle werben nad dem Netto⸗ 
gewicht entrichtet, d. h. bie Außere Umhüllung unterliegt keinem Boll, 
wohl aber werben Papier, Kartons, Bitchfen u, ſ. w. mit ven Waaren 
mitvergollt. Brannimein, Wein und Malggetränke zahlen Zoll nad 
Maß, Branntwein auch nach dem Gehalt. 


1) Vergl. Hand. Asch. 1884 IL S, 109 und 360. 
Deutſches Hanbel-Nrchiv. 1894. IL 


Die Verpackung It verfäjteben je nad der Wet der Ausfuhr⸗ 

artikel. Beſondere waflerbichte Emballagen find in ber Regel nidt 
erforderlich, da vorausgefegt werben muß, daß die Berpadung der⸗ 
artig ift, daß fie gegen Näfle und Dampf ſchuttt. Im Einzelnen ift 
bezüglich der Verpackung von Ausfuhrwaaren Folgendes zu bes 
merten: 
Kommen Shnittwaaren in Ballen zur Verſendung, fo müſſen 
dieſe mit Deltuch bebedt fein, ebenfo bei der Verſendung in Kiften, 
feine Waaren follten auch durch Blecheinfäte geſchügt werben. Tuche 
und Kaſtmir follten in Badtud-Emballage (tillot wrappers) verpadt 
fein, andere Stüdgüter in Papier, ordentlich verfänürt, Segeltuch 
und „tuck* in Ballen, ebenfalls feft verſchnürt. 

Moterialmanren und Flüſſigkeiten. Thee in feineren 
Sorten Tollte in imitirte Japaniſche Büchfen om !/s, 1, 3 unb 
6 Pfund und alsdann in fefte Kiften, geringere Sorten in Papiers 
padete von 1/a, Ye und 1 Pfund, ober loſe In Kiften verpackt werben, 
Natronbiskuits in Büchfen von 6 Pfund, „fancy biscuits“ in Buchſen 
von 1 ober 2 Pfund, Sarbinen in Büchſen von 350 und 880 g, 
Bier im ganzen und halben Flaſchen in Kiften mit 4 Dutzend ganzen 
ober 6 Dutend halben Flafchen, Portugiefiſcher und Spanifcher Wein in 
halben, Viertel», Fünftel» und ZehntelsBipen. Elaret follte in Yäffern, 
genannt „bordelaises*, ausgeführt werben, gelangt Elaret in Flaſchen 
zur Verfenbung, fo find in jede Kifte 12 ganze oder 24 halbe gut 
verlapfelte und etifettirte Flajchen zu verpaden. Die Franzoſen legen 
feften Draht um die Kiften mit feinen Weinen und verftegeln fie. 

Eifens und andere Metallmaaren. Schmiedeeiſerne 
Nägel find in Fäffern, Drahtnägel m Kiften zu verfenden, verpackt 
in Papierpadete von 1 kg, Hohlglas und Kochgeſchirr in Badfäfiern. 
Feine Meſſerſchmiedewaare tft in Papier zu wickeln umb in SKiften 
mit Blecheinſatz zu verfchiden, trodene Farben in Fäßchen von Hol 
oder Eifen, zubereitete in Büchſen oder Faden von 1 bis 28 Pfund. 


Dalparaifo. 

Die Warren werben von ben Schiffern haupkfähli mittelft 
Leichter gelandet, Häufig auch birelt an den Werften. Uugefähr 
brei Viertel aller Waaren kommen in bie Zollnieberlage, nur foldhe 
vom bejonderer Größe ober Schwere, wie Dampfkefſel, Maſchinen u. ſ. w., 
gelangen nicht borthin, aber auch dieſe nehmen felten, wenn iiberhaupt 
je, Schaden dadurch, daß fie den Unbilben des Wetterö ausgeſetzt find, 
da fie bald von ben Empfängern weiter geſandt werben ober in Privat⸗ 
Lagerhaͤuſern Aufnahme finden. Nach dem Innern bes Landes werben 
bie Waaren mit ber Eifenbahn befördert, wo fie allerbings rauher 
Behandlung audgefekt find, doch nicht fo, daß dies eine beſondere 
Berpadungsart erheiſchte. 

Zu den Kiften für die Ausfuhrwaaren jollte fefteres Holz, wie 
z. B. buchenes, birkenes, eichenes® und ſolches von ber Nußlkiefer 
(yellow pine), verwendet werben, und bie Kiſten ſollten gut mit Latten 
Beilagen jein. Wenn bie Wanren nicht zu ſchwer find und bies 

63 


466 


felben der Bruttoverzollung unterliegen, fo folten fie in Kiften von 
leichterem Holz (efcheneß, pappelnes und ſolches vom ber Weißkiefer) 
verpadt, und die Kiften gut mit Eifenbänbern verfeben fein. 

Beſondere Sorgfalt follte auf die Berpadung zerbrechlicher 
Warren verwendet werden, da bie Behandlung ber Kolli in Bals 
paraiſo jehr nadhläffig if. Die Kiften, in denen Maſchinen zur Ber 
jendung gelangen, ſollten flärter fein, als fie gewöhnlich verwendet 
werden, und an ben Enden mit ſtarken Latten geichügt werben. Die 
Kiften find häufig jo mangelhaft, daß das Wafler einer zufällig 
überfehlagenden Welle bineindringt, und die Waaren roſten. Die 
blanken heile find oft nicht genug gefchmiert und daher nicht ges 
börig ‚gegen Noft geihügt. Baummollene Waaren, wie Scheetings, 
Schtrtings, Flanell u. ſ. w., find zunähft in braune? Bapier, ſodann 
in Preſenmings ober waflerbihhtes Deltuh und aladann in Ballen 
von Sadleinwand zu verpaden, die Ballen find feft zu prefien und 
mit Eifenbänbern zu verfehen. Büchſenkonſerven müſſen in fefle, aber 
leichte Kitten verpadt fein, da fie nad) dem Bruttogewicht verzollt 
werben. 

Spönen. 

Der Hafen von Sydney ift überall tief, die Waaren werben 
mittelft Krähnen gelöſcht, geräumige Werften und Waarenhäufer 
find vorhanden, fo daß bie Waaren den Unbilden ded Wetters nicht 
auögefegt zu werben brauden. Bon Sydney werben die Waaren 
mit Dampfihiffen an ber Küfte ober flußwärts, jomwie mit ber Eifen- 
bahn meiter transportirt. Sowohl an ben Dampfiiffds wie auf 
ben Eiſenbahnſtationen ift für bie Unterbringung u. |. w. ber Waaren 
gut geforgt. Bon diefen Stationen werben die Warren weiter nad) 
bem Innern auf großen von Dehſen gezogenen Wagen verienbet, bei 
Transporten nad) Heineren Drien bedient man ſich aud) der Kameele. 
Des Handel nad bem Innern des Landes liegt in ben Händen von 
Zwiſchenhaͤndlern, nicht in denen ber Importeure, erfiere forgen 
daher auch für eine geeignete Berpadung ber nad dem Innern gu 
transportirenden Waaren. 

Ueber bie Berpadung unb Verſendung der nad Sydney bes 
ftimmten Waaren ift noch Folgendes zu bemerken: 

Bon einem dortigen Eiſen⸗ und Wetallmaarengeichäft wirb 
empfohlen, den Waarenienbungen ftet3 Verzeichniſſe mit Angabe ber 
Preile und des Rabatts beizufügen, auch follten einige Muſier, 
Ipegiell Reupeiten, koſtenlos angeichlofien fein, auf biefe Weife könnten 
fie am billigften auf dem dortigen Markt eingeführt werben. Das 
neben haben behufs vollftändiger Information befondere Muſter⸗ 
fendungen mit der Poſt zu erfolgen. 

Bezüglich der Berpadung von Materialwaaren werben folgende 
Rathſchläge ertbeilt: 

Mehlhaltige u. ſ. w. Nahrungsmittel find in Heine Packete zu paden, 
je Heiner, befto befier, fo daß der Detailpreis den Berhältnifien ber 
Arbeiterklafſe angepaft werben kann. Fleiſchkonſerven find gewöhnlich 
in 2» PfundsBüchfen zu paden, Fiſche find nur in 1⸗Pfund⸗Büchſen 
verfäuflih. Früchte und Gemuſe follten nur in Büdjfen von 21/3 Pfund 
verienbet werben, getrocknete Aprikoſen und Pfirfihe in Packeten von 
25 Pfund, getrodnete Aepfel in ſolchen von 50 Pfund, anbere ge 
trodnete Früchte in ähnliden Verpadungen. Alle diefe Waaren find 
in hölzerne Kiften zu paden, deren Bruttogewidt 75 Pfund nicht 
überſchreitet. 

Bender⸗Buſhir (Perſien). 

Die Waaren werden mittelſt Leichterſchiffen gelandet. Tiefgehende 
Schiffe ankern auf der Außenrhede, etwa 7 Meilen vom Hafen ent⸗ 
fernt, Schiffe von geringerem Tiefgang als 18 Fuß kommen auf die 
Innenrhede, die etwa 3 Meilen näher Tiegt. 


En - \ 


Augemeines. — Saigon. 


Das Zollamt hat nur wenige Wanrenhäufer, in welchen werth⸗ 
volle Güter vor Ihrer Abnahme untergebracht werben, bie Mehrzahl 
der Waaren lagert offen und ift dem Wetter ausgeſegt, jo daß es im 
Interefſe der Empfänger liegt, bie Zollgebühren möglichft bald zu 
entrichten und bie Waaren in die eigenen Waarenhäufer zu bringen. 

Nach dem Innern bed Landes gelangen bie Waaren auf Maul: 
Ihieren und Packeſeln und in beftimmten Zeiten aud) auf Kameelen. 
Die Behandlung, der die Waaren auf ſolchem Transport unters 
worfen find, ift eine raube, auch fallen fie leicht zur Erbe. Bei zer- 
brechlichen Waaren werden mit ben Maulthiertreibern bejondere 
Abmachungen unter Bewilligungen höherer Frachtraten getroffen. 
Die Kolli, feien e8 Ballen ober Kiften, follten eine laͤngliche Geſtalt 
haben, und wenn fie mit Maulthieren transportirt werben follen, 
dürfen fie nit mehr als 175 bis 200 Pfund wiegen, Yäfler, 
Tonnen u. |. mw. follten kein höheres Gewicht als 112 Pfund Haben. 
Wenn Schnittwaaren in Ballen verfendet werben, fo follten fie in 
ungebleitem Schirting und Segeltuch verpadt und die Ballen mit 
Eifenbändern verfehen fein. Alle derartigen Waaren, bie von Wan: 
hefter kommen, finb auf biefe Weiſe verpadt. Bet ungebleiten 
Waaren kann die Berpadung in Schkting unterbleiben. Fäſſer, 
Tonnen, Säcke follten mit billigem waſſerdichten Etoff überzogen 
fein, allerdings wird dies nur in ber Regenzeit vom 15. November 
bis 15. April nothwendig fein. Kiſten mit Blecheinfag Tönnen einen 
ſolchen Ueberzug enibehren. 


Saigon. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Wie in allen Ländern der Silberwährung, fo Bat auf in 
Cochinchina das Geihäft im Allgemeinen jehr durch die Entwerthung 
bes Silbers zu leiden gehabt. 


Einfupr. 

Verſchiedene größere Chinefiihe Händler, bie im Glauben an 
eine Veflerung des Kurſes Woaren auf Lieferung, zahlbar in Fran 
zöfiiher ober Englifher Währung, Tontrabirt Batten, mußten ihre 
Zahlungen einftellm, woburd bie Europätichen Firmen in mehr oder 
weniger ftarfe Mitleivenfhaft gezogen wurben. Nur fehr Iangiam 
tonnten die Werte in Cochinchina in Einklang mit ben hößeren 
Einftandspreifen gebracht werben, und ganz gelang bie auch nur 
bei den Artikeln, die zu einem abjoluten Bedürfniß der eins 
heimischen Benöflerung geworben find, während Luxusartikel auf 
heute noch vernadläffigt find. Die Einfuhr der Iekteren Kategorie 
wird wohl für die Folge ziemlich beeinträchtigt werben. 

Englifde Baummollentücher, fomohl roh wie gebleicht, nehmen, 
feit ihnen bei direkter Einfuhr ber Minimaftarif gewährt wird, wieder 
btefelbe dominirende Stellung wie früher ein. 

Auf anderen Gebieten, namentlih auf dem der Eiſeninduſtrie, 
ift aber nichtfranzöſiſche Konkurrenz ganz ausgeſchlofſen. 

Bon Deutihen Erzeugniffen bürften nur noch gewiſſe Sorten 
von Klein » Eifenwaaren, Bhantafies, Blechartikel, Dofen, Lampen, 
ſowie Antlinfarben u. |. w. in Grage tommen, und auch dieſe nur in 
beſcheidenem Mafe. 

Gegen Enbe des Jahres ift ein Dekret in Kraft getreten, nach 
welchem zum Schutze des Europätihen Handels aud Afiaten ver 
pflichtet find, wenn fie in der Kolonie Handel treiben wollen, die 
Theilbaber ihres Geſchäfts zur Anzeige zu bringen, unb ebenfo den 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Ar. 1893 IL ©. 823. 





Saigon. 


Kamen, unter weldem fie Yandel tieiben wollen; auch werben für 
die Buchführung, die indeſſen in Afiatiiden Sprachen zuläffig ift, 
Bücher vorgeihrieben, die vom Franzöſiſchen Gericht parafirt fein 
mifien. Diefe Mafregel verurfachte große Unzufriebenheit, beſonders 
unter den Chinefiihen Händlern, die zum Theil ihre Verkaufslokale 
ſchloſſen, auch verſchiedene Monate hindurch feine Waaren mehr von 
China Tommen lichen. 


Ausfuhr. 
Reis. Die Ausfuhr von Paddy⸗, Kargo-Reid und weißem Reis 
betrug im Berichtsjahre 11001 000 Biluls!) gegen 
9366 000 Pikuls im Jahre 1892, 


6 645 000 w ” ” 1891, 
871200 5 nm 189, 
47870 „ m 1889. 


Diefe Ausfuhrziffer iſt bis jeht nicht erreicht worben. Abgeſehen 
von dem guten Ernteausfall in beinahe allen Diftritten, ift ber 
Grund der höheren Ziffer vornehmlich auch in einer Erweiterung ber 
Reistulturen zu fuchen. Dabei ift noch zu bemerken, daß in obiger 
Ausfuhrziffer Bruchreis und Reisſsmehl nit einbegriffen find, während 
diefelben in den Angaben anberer Länder einbegriffen find; Die Aus⸗ 
fuhr dieſer Probufte belief fi auf etwa 641000 Pikuls. 

Der Durdiänittöpreis war niedriger ala in den beiben Bors 
jahren. Gr betrug für Kargoreis mit einem Pabbugebalte von 
20 pGt., einfhl. Säde und Ausfuhrzoll Brutto: 

Bro Pilul. Bro Engl. Er. 
Dollars. Schill. Bee. 


1,80 4 Alla 
gegen im Sabre 1892...... 2,06 b 56 
„nn 1M...... 2 5 1 
nn 1890...... 1,82 5 9 
"nn 1889.....- 1,% 6 9 


Die Ausfuhr nad Europa wurbe durch den Rüdgang bed Kurſes 
laum erleichtert. Denn der Markt nahm beinahe immer dieſen 
Rüdgang vorweg, fo daß mit Ende bed Jahres fi der Preis für 
die oben erwähnte Sorte nur no auf 8 Schill. 9 Pence pro Eng» 
lichen Gentner fob. ftellte, ein wohl bis jet nie dageweſener Preis. 

China hat au im Berichtsjahre nicht den früheren Antheil an 
der Ausfuhr erreicht, wenngleich es immer noch ben hauptſaächlichſten 
Einfluß auf den Markt in Cochinchina ausübt. 

Singapur Hat auch im legten Jahre ziemliche Mengen gelauft 
in Folge guter Nachfrage für Java, das indefien auch direkt als 
ftarfer Käufer auftrat. 

Dagegen hat die Außfuhr nad ben Philippinen in biefem Jahre 
aufs Neue abgenommen. 

Die Ausfuhr nah Europa war geringer ala im Vorjahre, und 
bie Hälfte der Ausfuhr dorthin ging nach Frankreich, woraus ers 
ſichtlich if, daß fih die Übrigen Europäiſchen Staaten, welde beim 
Reishandel in Betracht kommen, nämlich Deutichland, Großbritannien, 
die Niederlande, nur mäßig baran betbeiligten. Dies tft, abgelſehen 
davon, daß noch ſtarke Vorräthe in Europa vom Vorjahre vorhanden 
waren, aud dem Umſtande zuzuſchreiben, daß bie Europäiſchen 
Miller, die Sranzöfifhen ausgenommen, andere Provenienzen bevor» 
zugten, namentlich Rangunreid, da das Saigonkorn in den lehten 
Jahren in Dualität etwas abgefallen war. Auf Beranlaffung ber 
Sanbelsfammer in Saigon werden zwar feit zwei Jahren erneute 
Berfuhe mit Berbeflerung bed Korns gemacht, indem ben Eins 
geborenen umfonft Saat von Rangunzeis zur Berfügung geftellt 


1) 1 Pital — 60,7 kg. 


467 


wich; bis dadurch aber eine weientliche Beflerung erzielt wird, bürfte 
noch einige Zeit bingehen, namentlih aud, ba die große Gleich⸗ 
gültigleit der Eingeborenen einer rafchen Berbefierung bed Korn im 


Wege fteht. 
Die Ausfuhr vertkeilte fih nach den einzelnen Ländern, wie 
olgt: 
folgt 1893, 1892. 1891. 
Pikuls. Pikuls. Bitulz. 
China ............... 6 147 000 3 860 000 4.042 000 
Frankreich ......... 1060 000 
Uebriged Curopa 1000000 5 27000 506000 
Singapur............ 1267 000 1 655 000 718 000 
Java ............ 145 000 66 000 25 000 
Bhilippinen ......0... 523 000 852 000 1 252 000 
Annam........... ... 2108000 — 8 000 
Japan .............. 72 000 — 68 000 
Rio de Janeiro....... 55 000 — — 
Numea .............. 14 000 9.000 19 000 
Bourbon............. 10 000 27.000 17.000 
Rad) den einzelnen Sorten ftellte fie fich, wie folgt: 
1898. 1892. 1891. 
Piluls. Pikuls. Pituls. 

Pabdy....... 2916000 1690000 1880 000 

Rargoreiä .... 5882000 6150000 3605 000 

Weißer Neis.. 2708000 1526000 1660 000 


Die gefteigerte Zunahme ber Ausfuhr von weißem Reid ift 
namentlich der Ausfuhr nah Frankreich, Java, Singapur und ben 
Philippinen zuzuſchreiben, während Paddy wie früßer nur nad 
Hongkong zus Verſchiffung kam. 

Wie ſchon erwähnt, find in biefen Ziffern etwa 641000 Piluls 
Bruchreis und Reismehl nicht mit inbegriffen. Hiervon ging weißer 
wie Kargo » Bruchreid in der Hauptiache nach Frankreich, während 
Reismehl zum größten Theil nah China feinen Weg nahın. 

Die Ausfihten für die neue Ernte waren zu Ende des Jahres 
febr gute, wurben aber dann durch Ueberſchwemmungen in einigen 
Gegenden und zu große Trodenheit in anderen etwas beeinträchtigt, 
fo daß wohl kaum mehr als eine gute Mitielernte von etwa 
8500 000 Pikuls zu erwarten fieht Mit dem 1. Januar 189% trat 
ber etwas erhöhte Ausfuhrzoll auf Paddy in Kraft, nämlich: 

0,17 Dollars pro 100 kg brutto für Frankreich, 

0,26 " " nad) anderen Ländern, 

0,20%/10 n „u den Philippinen, 
nachdem im Rolonialrath ein "erhöhter Ausfuhrzoll auf Paddy von 
0,30 Dollar pro 100 kg, ber zum Schuge ber Reißmühlen von ber 
Handelskammer proponist wurde, aufs Neue verworfen worden war. 

Geſalzene Fiſche. Wie im Borjahre dürfte die Ausfuhr 
etwa 800.000 Pituls betragen, und zwar richtete fie ſich hauptſauͤchlich 
nad Hongkong, in zweiter Linie nad) Singapur. 

Fiſchfett kam kaum in nennenswertber Menge zum Verſand. 

Auch von Fiſchblaſe ift keine nennenswerthe Ausfuhr zu vers 
geichnen; man vermuthet, daß der Artikel feinen Weg von Kams 
bodſcha nah Siam nimmt. 

Seeſalz. Die Ausfuhr von Saigon und der Annamitiſchen 
Küfte wird auf eima 200 000 Pikuls geſchätzt, wobei nur Singapur 
und Hongkong in Frage kommen. 


Baummolle. Die Ausfuhr bat auch wieder im Berichtsjahre 
zugenommen, unb etwa 66 000 Pikuls wurben nad China und Japan 
verfandt. Der Durchſchnittspreis ift etwa 6,60 Dollars, einſchl. 
0,66 Dollar pro Pikul Ausfuhrzoll. 


u | ” 


63* 


-468 


Seidenabfälke Die Rahfınge war das ganze Jahr Über gut, 
aber dad Angebot nur ſchwach. Exft zu Ende des Jahres lich Die 
- Nachfrage von Europa etwas nad. Die Breife bewegten fich zwiſchen 
57 und 61 Dollars pro Pitul. 

Schwarzer Pfeffer. Wie im VBorjahre ging das ganze Ernte⸗ 
erträgniß nach Frankreich, im Ganzen etwa 25000 Pikuls; für ges 
reinigte Waare wurden durchſchnittlich etwa 23 Dollars pro Pikul 
erzielt, ein Preis, der nur angelegt werden konnte, weil der Artikel 
in Frankreich den halben Einfuhrzoll bezahlt; aus dieſem Grunde iſt 
auch eine Ausfuhr nach anderen Ländern ausgeſchlofſen. 

Kopra. Die Produktion war auch im Berichtsjahre nicht bes 
deutend, da namentlich in der erften Hälfte des Jahres die Eins 
geborenen an der Delprobultion mehr verdienten. Ausgeführt wurben 
etwa 30000 Pikuls zu einem Durchſchnittspreiſe von 5,50 Dollars 
pro Bilul. Hauptabnehmer waren Marjeille und Singapur. 

Gummi⸗Gutt. Kleine Mengen fanden wie fonft ihren Weg 
nad London zum Durchſchnittspreiſe von etwa 75 Dollars pro Pikul. 

Kuh⸗, Büffels und Hirfhhäute. Im Ganzen kamen etwa 
9000 Pikuls zur Verladung, wohl zum größten Theile nad Groß⸗ 
britannien, obgleich. bei der Ausfuhr auch Frankreich, Singapur und 
China betheiligt find. Die Nachfrage mar dad ganze Jahr über gut. 

Büffel» und Birfähbörner. Etwa 2000 Piluls kamen zum 
Berfand. Die Preife waren niedriger als im Borjahre, in Folge 
des fehlechten Marktes in Europa. Büffelhörner wurben durch⸗ 
ſchnittlich mit 22,50 Dollars bezahlt und fanden um größten Theil 
in Frankreich Abſatz. 

Außer ben -angeführten Maaren find noch Bohnen und Betel⸗ 
nüffe als Ausfuhrertilel gu nennen, die bauptjächtih nah China 
und Singapur gehen, wogegen Schweinefeit jet auch in Frankreich 
Beachtung zu finden ſcheint. 

' Indnftrie. 

Die Reismühlen haben auch im Bericjtsfahre mit wenigen Aus⸗ 
nahmen gute Refultate erzielt; zwei neue Mühlen find wieder im 
Bau begriffen. 

Die Reisdeſtillirung, die mit Ende bes Jahres freigegeben wurde, 
ſcheint noch nicht recht zu projperiren, theilweife wahrſcheinlich wegen 
Unzulänglichteit der dabei beiheiligten Kapitalien. 

Rurfe. 

Mährend in der erften Hälfte des Jahres die Kurſe wenig be⸗ 
deutenden Schwankungen unterworfen waren, trat gegen Ende Junt, 
als die Vereinigten Staaten "von Amerika mit ihren Silberkäufen 
aufbörten, Die große Silberentwerthung ein, und ber Kurs fiel von 
etwa 8,45 plötlih auf 8 Franken und war Ende Dezember nur noch 
2,85 Franken. Die Durchſchnittskurſe der Banken für Verkauf und 
"Ankauf ver letzten 10 Jahre find folgende: 


Bari. London. 
Bant 30 Tage Bant 4 Monate 
Sicht. Sicht. Sicht. Sicht. 
Franken. Schill. Pce. Schill. Pee. 
1893 826 3,85 2 7 2 8 
1892 859 8,67 2 10% 2 111 
1891 .. 405 4,15 8 2lß 8 31/8 
1890 .. 424 434 8 4% 3 65% 
1889 8,91 8,99 3 11/g 8 2lle 
1888 8,84 3893 8 L/g 3 11/4. 
1887 .. 898 4,06 B 1% B Du 
1886 .. 407 417 8 DB 3 BB 
1885 .. ABB 4,42 3 Gl B  6le 
1884 .. 461 472. 3 TR 8 Bf 


. Salgon. 


. Siehe. 

Trok der großen Reisernte und bes dadurch hervorgerufenen 
größeren Bedarfs an Schiffsrkumen Biellen fi die Frachtraten das 
ganze Jahr hindurch ziemlich niedrig. Erſt gegen Enbe bes Jahres, 
als Schiffe in der Kohlenfahrt von Japan Beſchüftigung fanden, 
beflerten fi die Raten etwas. Lettere ſchwankten im ber Richtung 
nad Hongkong von 6 bis 151/g Cents, nad Singapur von 6 bis 
15 Cents, nad) Java von 17 bis 22 Cents, nad) ben Philippinen 
von 17 bis 25 Cents. 

Der Hafen von Saigon wurde Im Jahre 1893 yon folgenden 
Fahrzeugen befugt: 


Dampfigiffe. 

Nana. Schiffe. Reg.-Tonnen. 
Franzoſiſche i) ......... un. 137 219468 
Deutſche .................. 213 212064 
Britiſche .................. 168 193003 
Norwegiſche................ 15 17242 
Niederländiihe....... ...... 15 16 567 
Sapanifhe ................ 3 5531 

Defterreichifepstingarifche . von 3 6287 
Spaniſche ................. 7 4215 
Italieniſche. ............... 4 1564 

Segelſchiffe. 
Britiſche .................. 9 14319 
Franzbſiſche ............... 5 4611 
Amerikaniſche (Ver. Staaten). 3 3693 
Italieniſche................ 228 
Deutſches ................. 1 1400 


Die Deutihe Flagge nimmt alfo, wenn man bie Franzöfiicen 
Poſtdampfer als jubventiontrte Linie außer Berechnung läßt, ſowohl 
der Schiffs ala der Tonnenzahl nad den erfien Rang ein. 

Die Danıpfer der Compagnie Nationale de Navigation be 
fuchen jest Saigon regelmäßig jeden Monat, was dem Handel mit 
Frankreich ſehr zu ftatten kam, da ſie eine weſentlich mäßigere 


Frachtrate in Anſatz bringen als die Dampfer der Compagnie des 


Messageries Maritimes. 

Die Ausbaggerung der fogenannten Korallenbank im Saigon 
fluffe ift gegen Erwarten auch im Berichtsjahre noch nicht zur Boll 
endung gelommen, da man auf unvorhergefehene Schwierigkeiten 
geftoßen zu fein Tcheint. 

Sm Laufe ded Jahres wurden alle mit Petroleum belabenen 
Schiffe von den Hafenabgaben befreit, ferner alle Schiffe regelmäßiger 
Linien, und als folde jollen alle Schiffe angefehen werben, meld: 
den Hafen alle 3 Monate mindeftend einmal befuchen; letztere Map 
regel dürfte aber wohl Bald wieder aufgehoben werben, da durd den 
Wortlaut des Ausführungsbeichluffes Scähtffe von ‚den Abgaben be 
freit werden, für melde dies eigentlich nit in Ausſficht ‚ger 
nommen war. 

Um zu verhindern, dab die Schiffe zu weit von ber Stadt ent 
fernt anlegen, ließ bie Regierung im Laufe des Jahres eine Anzahl 
Bojen legen längs des rechten Flußufers, wobei die Schiffe an ben 
Bojen und an Land zugleich feſtgemacht werben; für fpäter find für 
diefe Anterpläge Kleine Anlegeftellen in Ausſicht genommen. 


1) Darunter 107 Boftpampfer der Messageries Maritimes. 


Geusived. - huelva. 


Gonaives (Haiti). 


Handelsbericht für das Jahr 1893.9) 


Wis das Jahr 189, fo iR auch das Jahr 1893 in geſchäftlicher 
Beziehung Fein günftiges geweſen. 

Der Werth der eingeführten Waaren beirug 639 890 Gourdes 
d'Haiti ober ungefähr 2400 000 Mark. 

Die Einfuhrartilel find im Weſentlichen die gleichen geblieben. 

Die Probultenausfuhr bat fi ebenfalls wenig verändert. 

Audgeführt wurben im Sabre 1893: 

57464 Säde Kaffee zu etwa 150 Pfund, 
775 Ballen Baummolle zu 300 big 400 Pfund, 

17591400 Pfund Blauholz, 

202 Stüd Dehſenhäute, 
163 Säde Baunmolleniamen. 

Der Wechſelkurs zwiihen dem Haitianifhen Gelbe (Gourbes 
d’Yniti) und dem Amerikaniſchen Golbbollar ſchwankte zwiſchen 10 
und 17 pCt. zu Gunſten des Ickteren; ber mittlere Kurd darf auf 
14 pO4. angenonmen werden. 

Schifffahrt. Während bes Jahres 1893 Tiefen 70 Dampfſchiffe 
und 19 Segelſchiffe mit Ladung für Haitt ein und 51 PDampficifie 
fowie 34 Segelſchiffe gingen mit Haitianiſchen GErzeugniflen von 
Gonaives aus. 

Bon den Dampfſchiffen gehörten 33 der Hamburg⸗Amerikaniſchen 
Padetfaprt- Altiengefellihaft an, dieſelben haben aud im Sabre 1893 
gleihmie früher den bei Weiten größten Theil der Lanbeserzeugnifle 
befördert. 


Huelva. 
Handelsbericht für das Jahr 1893,°) 


1892. 1893. 
Tonnen. Tonnen. 
Die Einfuhr beirug......... 142106 184583 
Die Ausfuhr detrug........ 1036 30 1089 274 

Mithin Hat die Einfubr um 7673 Tonnen abgenommen und bie 
Ausfuhr um 2884 Tonnen zugenommen. 

Einfuhr Mi Ausnahme von Kohlen und Kreofot, welde 
Waaren auch im Jahre 1893 einen bemericnämertben Zuwachs aufs 
weiten, ift die Einfuhr faft jämmtliher Übrigen Artikel im Vergle ich 
ju ber Einfuhr im ben Jahren 1891 und 1892 yurüdgegangen. 

Ausfuhr. Eine Zunahme gegen 1892 yeigt fi hauptſächlich 
bei den Artikeln Kupferlieg und Rupfermatte, wogegen Gementlupfer, 
Schwefellies, Manganerz und Wein weſentlich zurüdgegangen find. 
Beſonders die Ausfuhr von Kupferkies nah Deutſchland ift geftiegen. 
Der von Huelva ausgeführte Hafer ftammt zumeift aus der Provinz 
Eittemadura. 

Der Werth ber Einfuhr läßt ſich ungefähr auf 8 Millionen Mark 
abihägen, und bie Ausfuhr bat einen Betrag von etwa 95 Millionen 
Mark erreicht. 

Das Jahr 1893 ift ein in jeder Beziehung ungünftiges geweſen 
und bezeichnet den Anfang einer ſchweren Krifis für die Provinz 
Huelva. Die Landwirthſchaft Hatte auch dieſes Jahr mit ungüinftigen 
Ditterungsverhältnifien zu Yämpfen, und wenn ſchon bad Ergebniß 


1) Wegen des Borjahreß |. Hand. Arch. 1898 II. &. 344. 
2) Ebenda 1893 II. ©. 284. 


469 


der Ernte an Weizen, Gerfte und Hafer befler als im Sabre 1892 
war, fo ift Doc faum eine jogenannte Mittelernte erzielt worden; auch 
die Bohnenernte war fehr gering. Für das Jahr 1894 find die 
Ernteausfichten befler. 

Die Weinberge haben unter der feit dem Sabre 1892 auf» 
tretenden Mehlthaukrankheit ſtark gelitten. EB giebt kaum einen 
Diſtrikt in der Provinz, welcher nicht von diefer Krankheit heimgeſucht 
worben ift, und die Ernte hat ein klägliches Refultgt ergeben. Die 
1898er Mofte find zum Theil weichlich und Traftlos; nur da, wo 
rechtzeitig gegen die Krankheit eingefchritten ift, Hat man quantitativ 
und aud qualitativ ein nennenswerthes Refultat erzielt. 

Die feit zwei Zahren gemachten Erfahrungen mit der Kupfer 
Kalklöſung find belehrend geweien, und neuerbingß ift dieſe Bes 
handlung überall in Anwendung gelommen, jo dab zu erwarten 
ſteht, daß der 1894er Herbft ein befleres Ergebniß aufweiſt. Ueber 
Mangel an Spritzen und Kupfervitriol ift nicht mehr zu Tagen; 
fetbft die Kleinbauern haben ſich zufammengethban und bie nöthigen 
Sinftrumente zum gemeinſamen Gebraud angeſchafft. Die Frühjahrs⸗ 
arbeiten des Jahres 1894 find unter guten Witterungsverhältniffen 
bewerkſtelligt worden, und ift die Mehithaufrankheit bis Mitte bes 
Jahres 1894 nur ſporadiſch in Der Provinz aufgetseten, 

Diiven. Das Jahr 1893 bet nur eine geringe Ernte aufzu⸗ 
weilen; die Frucht war Mein und eingetrodnet und die Ausbeute 
os Del gering. 

Bufolge des ſchlechten Ausfalls ber Ernten herrſchte Geldknappheit 
und großer Arbeitsmangel. Ein Gleiches ift von ben Bergwerks⸗ 
bezirken zu fagen, da bei dem niehrigen Marktpreiſe ber Metalle eine 
Ausbeutung der kleineren Bergwerke fi nicht als lohnend erweift. 

Epidemiſche Krankheiten find nicht aufgetreten. 

Was den Hafen anbelangt, jo iſt im Jahre 1893 der von ber 
Regierung Fonftruirte Landungs⸗Pier (Muelle de las Obras del 
Puerto) auf dad Doppelte verlängert worben, jo daß jetzt 4 Danıpf- 
ſchiffe gleichzeitig laden und lölhen fönnen. Die Erbauung eines Leuchts 
thurms an ber Barre von Quelva flieht für dad Jahr 1895 in Ausſicht. 


Schifffahrt. 
Eingelaufen find im Jahre 1898: 
676 Dampfidiffe......... von 559478 Reg.:Tonnen, 
54 Segelldiffe ......... n__50651 " 
zul. 700 Schiffe ............. von 564 624 Reg. Konnen. 
Dampf Rep Gegels Reg. 
Flaggge. ſchiffe. Tonnen. ſchiffe, Tonnen. 
Britifche ................ 484 408496 10 1773 
Spaniſche ............... 105 95 306 29 1460 
Deutſche................ 80 28 482 — — 
Franzöſiſche............. 29 11 993 1 98 
Schwediſche u. Norwegiſche 8 4 782 — — 
Portugieſiſche ......... 6 b 647 12 662 
Deſterreichiſche........... 8 2818 — — 
Belgiſche................ 2 20% — — 
Italieniſche.............. — — 2 1168 
zufammen... 676 5569473 564 65061 


In demſelben Jahre gingen von Huelva ab: 
678 Dampffchiffe, 
: 54 Segelſchiffe 


aujammen 727 Schiffe. 


470 | Huelva. — Riga. 


Vertehrsüberfihten. 


1. Einfuhr der wiätigeren Artilel in den Hafen von 
Huelva im Jahre 1893. 


Tonnen Tonnen 
(1000 kg) "(1000 kg) 
Kohle und Kols...... 94146 Metalle ............. 67 
Roheiſen ............ 20 832 Farben und Firnifie .. 43 
Schmiedeeiſen u. Stahl 664 Mais ............... 868 
Eiſenwaaren ......... 152 Weizen ............. 364 
Maſchinen u. Eiſenbahn⸗ Stodfifde ........... 268 
material........... 1427 Stärke.............. 37 
Cement und Badfteine. 1735 Bier ................ 16 
Kreoſot.............. 6717 Butter .............. 8 
Baumwolle .......... 4 Sacktuch............. 42 
Raihinendl u. Schmiers Gummimaaren ....... 5 
fette.............. 227 Kaffee............... 16 
Bahnſchienen......... 2416 zuſammen einſchl. der 
Holz ................ 5 264 minder wichtigen 
Schwefel ...........- 128 Artikel.......... 134 533 


2. Ausfuhr der wichtigeren Artikel aus dem Hafen von 
Huelva im Jahre 189. 


Tonnen Tonnen 
(1000 kg). (1000 kg) 
NKupferlied .......... 569869 Apfelfinen .......... 118 
Eemmtlurfer ........ 28885 Felgen ............. 27 
Kupfermatte ......... 16800 SKaftanien........... 18 
Schwefellied......... 899089 Diiwenöl ........... 61 
Manganerz .......... 639 GSarbinen........... 421 
Kupfer ............ 8T0 Hafer............... 4 904 
Blei ............... 160 Korkholz u. Korkſtopfen 168 
Duedfilber .......... 1107 Wolle .............. 
Antimon.....-...... 154 zuſammen einſchl. der 
Wein............... 10 989 minder wichtigen 
Beinflein........... 128 Artikel ......... 1039 274 
Riga, 


Waarenverkehr Deutjchlands mit Riga auf den Eijen- 
bahnen im Jahre 1892.') 


Artilel, 

Eifen, Stahl und Blech, unbearbeitet....... 
Eifen-, Gußeiſen⸗ und Stablwaaren: 

Draht ............................... 

Nicht beſonders benannte Artikel dieſer Gruppe 
Filz und Filzwaaren..................... 
Galanterie⸗, Kurz: und Nadelwaaren....... 
Glas und Spiegel....................... 
Nicht beſonders benannte Glaswaaren und 

⸗Gefäße .............................. 
Gummi, Gummi elaſticum, Guttapercha und 

Kautſchuk, ſowie Gegenſtände baraus..... 
Hausgeräthe und Baflagiereffelten ......... 
Richt beſonders benannte Holzwaaren ...... 


Snftrumente, Apparate, Ubren und »Bubehör 
Kleider und Wäſche...................... 
Kupfer, Meifing, Tombak und Bronze, unbes 

arbeitet unb bearbeitet ..........c..0... 


Leber, Häute und Felle, ausfchl. rohe, gefalgene 
und getrodnete, fomie Belzwaaren ....... 
Leberwaaren und Riemenzeug .. ........... 
Manufalturwaaren: 
Leinengewebe ........................ 
Nicht beſonders benannte Artikel dieſer Gruppe 
Maſchinen und ⸗Theile................... 
Metalle und Metallkompoſttionen, verſchiedene 
unbearbeitet und bearbeitet ............. 
Bas und Zuckerpapier .............. 
Schreibs und Drudpapier................- 
Pappe ................................. 
Nicht beſonders benannte Artikel dieſer Gruppe 
Pelzwaaren .......................... 
Porzellan⸗, Fayence⸗ und Majolilawaaren .. 
Seide und Kokons....................... 


Tabafabrilate ............... ........... 
Töpfers, Thon⸗ und Terrakottawaaren...... 
Wein ................................. 


Es wurden aus Deutſchland an wichtigeren Artikeln auf den | nah Deutſchland ausgeführt: 


Eiſenbahnen nad Riga eingeführt: 
Yrtilel, Bud. 


Zink, unbearbeitet, bearbeitet und ⸗⸗Bruch ... 38 
Buchhändlerwaaren und Unterritämittel... 189 
Bürftenbinberwaaren und Sarbendifteln..... 29 
Thee .................................. 319 
Nicht beſonders benannte Kolonial⸗, Delikatehs 

und SKonditorwaaren, gettodinete Früchte 

und Gewürze ......................... 79 
Nicht befonders benannte Drogen und Apo⸗ 

thelerwaaren, Farben, Farbſtoffe u. chemiſche 

Produkte............................. 819 


1) Wegen des orjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. &. 601. 


Artikel. 
Borſten ................................ 
Buchhändlerwaaren und Unterrichtsmittel... 
Flachs und Flachſsheede.................. 
Gummi, Gummi elaſtieum, Guttapercha und 
Kautſchuk, ſowie Gegenftände daraugß..... 
Hausgeräthe und Baflagiereffelten ......... 
Hopfen ................................ 
Häute uud Zelle, rohe, gefalgene u. getrocknete 
Pelzwaaren von Schafen ................. 
zufammen einſchl. der minder wichtigen 
Artikel......................... 





8788 


An wichtigeren Artikeln wurden von Riga auf den Etſenbahnen 


Nantes. 


Nantes. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Dem Bericht der Handelälammer zu Nantes entnehmen wir über 
die dortigen wirthſchaftlichen Verhältnifſe, was folgt: 


Induſtrie und Dandel. 


Zuderfabrilation. Im Jahre 1898 wurden zum Berbraud 
dellarirt 142798928 kg Buder aub ben Franzöfiihen Kolonien, 
100 921 kg fremder Kolonialzucker und 1806500 kg einheimifcher 
Rübenzuder. Zur geitweiltgen zollfeeien Zulafſung (admission tem- 
poraire) gelangten 18 668 608 kg Buder aus ben Franzöftihen Stos 
Ionien und 2410440 kg fremder Kolonialzucker. Bufammen wurden 
alfo beflarirt 82 861297 kg gegen 87 981868 kg im Borjabhr, wor 
von 20 576 228 kg zum Verbrauch unb 17405 640 kg zur zeitweiligen 
Zulaffung. Dies ergiebt für bad Jahr 1898 eine Abnahme vom 
5180571 kg. Die obigen Zahlen umfaſſen ſowohl die Zudermengen, 
die zur Raffinerie gelangten, als auch diejenigen, bie direkt in den 
Konfum kommen ober zur Zuderung von Wein verwendet wurben. 
Zu letzterem Zwecke wurden 1245427 kg Kolonialzudes und nur 
00 kg Rübenzuder verbraucht. 

Ausgeführt wurden im Sabre 1898 4000 Tonnen raffinirten 
Zuders in Broten, Würfeln und Tafeln, wonon ungefähr 3500 Tonnen 
nah Großbritannien unb ber Net nach den Yrangöfiihen Kolonien 
ging. Geringe Mengen wurden verſuchsweiſe nah Marollo und 
Perſien verſendet. 

Die Preiſe, vie bei der Ausfuhr erzielt wurden, waren fo gering, 
daß fie nicht einmal die Fabrikationskoſten deckten, auch ift eine 
Defierung ber Preife nicht anzunehmen, eher ift das Gegentbeil zu 
erwarten. Die Ausfuhrziffer nimmt von Sabr zu Jahr ab zu 
Gunſten ber Deſterreichtſchen, Deutihen und Nieberlänbiichen Ausfuhr. 

Die Einfuhr von auslänbiihem raffinirten Zuder im Jahre 1898 
war ganz umerheblid. Dagegen haben die Ausfuhrprämien, bie ber 
Randiszuder in Belgien und in ben Rieberlanden genießt, dieſe 
Länder in den Stand geiekt, nah Frankreich im Sabre 1893 
509 870 kg ſolchen Buders einzuführen. 

Die in ber Raffinerie und in der Kandisfabrik von Ranted er» 
zeugte Melafie iſt von hervorragender Güte und dient faft ausſchließ⸗ 
lich entweber ala Rabrungsmittel oder zur Berwenbung bei der Bier 
brauerei. 

Schiffzbau. Bon ben auf den Werften in Nantes und in 
defien Bezirk erbauten Schiffen find im Jahre 1898 43 Schiffe von 
5754 Reg.» Tonnen vom Stapel gelafien worden gegen 48 Schiffe von 
6238 Reg. »Tonnen im Borjahre, es ergiebt fi fomit für daß Jahr 
1893 eine Zunahme von 516 Reg.Tonnen. Die Werften find gut 
beihäftigt geweien, und auch das Jahr 1894 verfpricht für fie ein 
guted zu werden. 

Metallprobultion. Die Werke von Baſſe Indre haben im 
Sabre 1893 die Fabrikation von Weißblech aufgenommen und bamit 
100 Arbeiter durchſchnittlich beichäftigt, die Gefammtarbeiterzahl bes 
trug im Durchſchnitt 600. 

E3 wurden 8412 Tonnen Schmiebeeiien, Stab! und Weißblech 
bergeftellt gegen 7454 Tonnen im Sabre 1892, mithin im Jahre 1898 
958 Tonnen mehr. Die Werfe von Coueron haben 28 150 Tonnen 
Robprobufte gewonnen gegen 24 500 Tonnen im Jahre 1892; ferner 
haben fie an beazbeiteten Produkten 11000 Tonnen Weichblei in 
Blöden und Silber in Barren, 7100 Tonnen Mennige, Schrot und 


I Wegen bed Borjahres ſ. Yand. Arch. 1898 II. S. 307. 





471 


Blei in Röhren und Tafeln fowie 2800 Tonnen Kupfer in Blechen, 
Stangen und Draht, zufammen alfo 2000 Tonnen gegen 20000 
Tonnen im Sabre 1892 erzeugt. 

Maſchinenbau. Die Berhältnifie für dieſe Induſtrie waren 
im Jahre 1898 zufriedenſtellend. Die Fabrikation von landwirth⸗ 
ſchaftlichen Naſchinen hat unter den niebrigen Getreidepreiſen zu 
leiden gehabt. 

Textilinduſtrie. E3 find 50000 kg Branzöfiide und Auftra⸗ 
liſche Wolle zur Fabrikation ven Jagbmweften, von Jerſeys für bie 
Alpenbataillone, von Strümpfen, von Wirkwaaren für die Marine u.f.m., 
10000 kg Runftwolle zu gewöhnlichen Wirkwaaren verwendet, 60 000 
kg Franzdſiſche, Auſtraliſche und Argentiniiche Wolle find zu Strick⸗ 
garn verarbeitet und 60000 kg Wolle aus ber Levante find entfetist 
und gewaſchen worden. ' 

Die Fabrilate haben bis auf kleine Partien, bie zur Ausfuhr 
gelangt find, in Frankreich Abſatz gefunden. Die Ausfuhr bat ber 
trächtlich abgenommen in Yolge der wirthſchaftlichen Krifis in ben 
Vereinigten Staaten non Amerila und des Mac Kinley⸗Tarifs. In 
den Franzöſiſchen und Britlihen Kolonien werben faſt nur baums 
wollene Gewebe gebraudt, und von den Wollenartiteln werben bie 
Britiſchen bevorgugt, weil bie Briten über die Bebüsfniffe ber Länber, 
nad denen fie ausführen, jehr gut unterrigtet find. Auf ben Ab⸗ 
fag in Frankreich felbft Haben veridiebene Unſtände einen nach⸗ 
theiligen Einfluß gehabt. Bunächft begünftigte die Saiſon Wirlwaaren 
nit, ſodann förten Mißhelligfeiten zwiſchen Arbeitgebern und Ar⸗ 
beitern, auch maren die Preife für Wollenfabrilste, wie ſchon feit 
mehreren Jahren, niebrig, überhaupt hatie die Fabrikation unter ber 
aligemeinen ungänftigen wirtbichaftligen Lage zu leiden. 

Gerberei und Lederzurichtung. Diele Induſtrie Hat im 
Sabre 1898 Feine günftigen Refultate erzielt. Die Produktion war 
zu groß und ber Abſatz zu gering. Die nah einer neuen, fürgere 
Zeit erforbernden Methode gegerbten umd zu niebrigen Preiſen auf 
den Markt gebradten ausländiſchen Leder haben die Preiſe ber 
befieren, nach altem Verfahren bergeftellten Beber gedrüdt; auch das 
Ausbleiben von Beftellungen für die Armee hat die Breife nachtheilig 
beeinflußt. Die Mobe bevorzugt ſeit einigen Jahren billige Artikel, 
woburd die Schubwaarenfabrilanten zur Herftelung billiger Waare, 
zu der fie natürlich minderwerthige Leber verwenden, gezwungen find. 
Die Ausfuhr gewichſter Kalbfelle bat wegen der unlohnenden Preife 
feinen Fortgang genommen. 

Seifenfabrikation und Delfhlägerei. Dieſe Induſtrie 
macht weitere Fortſchritte. Im Jahre 1803 ſind in Nantes und 
Chantenay ungefähr 15 Mil. kg Seife hergeſtellt worden, bie ſogen. 
Parfeiller Seife iſt Hieran am ftärften, und zwar mit etwa 12 Mil. 
kg, betheiligt. Die Nachfrage war lebhaft, bie Kabrifation wurde 
aber beſchränkt durch hohe Preiſe für Fette unb Dele in ben erften 
Monaten des Jahres. Die Ausfuhr hat 400 000 bis 600 000 kg bee 
tragen. Gingeführt find für bie Seifenfabrilation 500 000 kg Xalg 
unb Fett aud Großbritannien, 400 000 bis 500 000 kg Olivenbl und 
50 000 bis 70000 kg Engliſche Zauftifhe Soda. Die Übrigen ver« 
wenbeten Stoffe, 1 700 000 kg fauftiide Soba, 7 bis 8 MIN. kg Jette 
und Dele und 1200 000 kg Seefalz waren Framzöflihen Urſprungs. 

Die Delmühlen haben etwa 9 200 000 kg Bihaltige Samereien ıc. 
verarbeitet, und zwar 2000 Tonnen Lein⸗ und NRapsiamen, 4000 
Tonnen Kolosnufterne (Kopra), 1200 Tonnen Sefam und 2000 Tonnen 
Erbnäffe (Arachiden). Der Rapss und Leinfamen wurde zum Theil 
im Bezirk von Ranted gewonnen, zum Theil von Britiſch⸗Indien bes 
zogen. Kopra wurde von Babang, Singapur und den Inſeln bed 
Stillen Deeans eingeführt, Sefam von ber Koromanbeltüfte und Erd» 


472 


nüfle vor Bombay. Dad gewannene Seins unb NRapssl wurbe im 
Inlande zu Leucht⸗ und Malerzweden verkauft, Seſam⸗ Erbnuß- und 
Kotosnußöl fand bei der Seifenfabritation Verwendung. 

Bon Glycerin wurden ungefähr 120000 kg bergeftellt, die Breife 
dieſes Artilels waren niedrig, auch ift auf Veſſerung derielben keine 
Ausficht vorhanden. 

Getreide w. |. w. Das Geihäft war nicht ſehr lebhaft. Das 
Getseibe war In ben Gegenden, wohin fonft Nantes ſolches ausführt, 
ebenfo Billig wie dort, außerbem fand noch bie Konkurrenz des 
fremben Getreides dem Berjanb im Wege. In Folge ber ans 
haktenden Dürre war bie Weizenrente unter einer Bittelernte, 
qualitativ war fie gut. Beſonders nachtheilig war die Dürre dem 
Hafer und der Gerſte, bei melden Früchten die Ernte einen beirädt« 
lihen Ausfall aufweiſt. Bon Hafer wurden in Rußland, Irland 
und Schweden erheblide Mengen angelauft. Auch Buchweizen gab 
einen geringen Grtrag, dee noch unter dem ſchlechten Erntewetier gu 
leiden Hatte. Der Handel in Hafer war vom September bie Der 
zeuiber lebhaft, im Uebrigen war das Getreidegeſchäft durchaus matt. 
Eingeführt wurden im Jahre 1898 in bie Häfen der Loire 36 652 
Tonnen Weizen, 8800 Tonnen Bohnen, 8500 Tonnen Gerfte und 
16 250 Tonnen Safer. Hiervon kamen nad) Rantes 15 060 Tonnen 
Weizen und 18250 Tonnen Hafer. 


NReis. Im Jahre 1898 If In Nuntes erheblich mehe Reis ges 
{SAU worben als im Vorjahre, nämlich 7500 Tonnen gegen 5500 
Tonnen. Es if damit die frübewe normale Ziffer wieber erreidkt 
worbeit. Bon biefen 7500 Tonnen finb 6500 Tonnm in Frankreich 
verbraudt, der Reſt nad den Antillen auögeführt worben. Diefe 
hohe Produktionsziffer ift nur unter großen Opfern für bie betreffende 
Induſtrie zu erreichen geweſen, und bie Lage ber letzteren bleibt 
immer nod eine jehr fchwierige. Der Hauptgrund hierfür Liegt in 
Dez großen Konkurrenz, welche die Mühlen in Cochinchina mit ihrem 
bearbeiteten Neis mahen. Dieſe find den Franzöfiigen Mühlen in 
Folge der Hilligen Nrcheitslähne und dadurch Überlegen, daß fie nur 
Die Kransportloften für das fertige Prodult zu gahlen Haben. Anderer 
ſeits beginnt auch Sialien, das durch Die Zölle gurüdgebrängt war, 
wieder Reis anf den Franzöfiihen Markt zu bringen, ba ber Gelb» 
kurs die Wirhing des Zolles Tompenfirt. 

Konſerven. Die Herfielung von Konferven Tür Armee und 
Marine war im Jahre 1898 nicht lebhafter als im Vorjahre. Der 
Staat bevorzugte aus Sparjamleit die Amerklantfehen und kolonialen 
Konſerven. Obwohl bieje erheblich geringere Dualität haben als bie 
Franzöſtſchen Konjesven, machen fie doch letzteren eine Konkurvenz 
gegen die nit anzulämpfen if. Neuerdings ſcheint bie Militärs 
verwaltung wieder einen Theil ihres Konfervenbebarfs in Franukreich 
zu beden. 

Au bie Fabrikation der Luruslonferven war befhränkt in Folge 
bes hohen Preifes ber Trüffeln. 

Die Gemüfeernte war im Allgemeinen eine mittelmäßige, bie 
von jungen Erbien, bie in der Konſervenſabrikation bie größte 
Rode fpielen, war gleih Null. Das Einmachen vieſer Frucht in 
Buchſen, das fonft etwa 6 Wochen Zeit beanſprucht, ift im Sabre 1898 
in Folge der anhaltenden Dürre in 8 Tagen vor fich gegangen. Die 
Preife für diefe Konferven find ſehr geftiegen. 

Die Ancovisfiicherei dat gesingen, bie von Thunfiſch dagegen 
reihlihen Ertrag gegeben. Der Sarbinenfang war an einzelnen 
Stellen mittelmäßig, an anderen wieder ſehr reichlih. Das Wetter 
begänftigte den Fang, und da auch die Preife nicht unverhältnißs 
mäßig beruntergingen, jo war bie Geſchäftslage jomohl für die Fiſcher, 
als au für die Yabrilanten von Sarbinenlonferven eine gute. 


ee Da EEE 


Nantes. 


Die Situation der Fabrikanten von geſalzenem Fleiſch, Sped 
und Schmalz blieb bedenklich. Der Mangel flaatlicher Aufträge, 
das Zollſyſtem ber Kolonien und wie Amerlilaniſche Komkureenz haben 
die Produktion diefer früher blühenden Induſtrie ſehr eingefchräntt. 
Zur Wiederaufbeflerung ber Verbältniffe fordert man die Vermin⸗ 
derung der Einkäufe don fremdem Fleiſch jeitens bes Staates, Ans 
Dehnung des Franzöfifhen Zolltarifs auf bie Kolonien unb ein 
Geſetz, das die Berfälihung von Schmalz ebenfo beftraft wie bie 
von Butter, 

Yabrilation von Blechbüchſen. Die Verhältniffe waren 
fie diefe Induſtrie tro der Mangelhaftigkeit der fiir Disfelbe wichtigen 
Gemüfeernte zum Theil günftig, ba ber Sardinenfang reichlich wer. 
Die Induſtrie entwidelt fi von Jahr zu Jahr mehr in Rantei. Ya 
letzten Jahre wurben 600 Arbeiter beickliftigt, 4 Mi. kg Weißbleqh 
verarbeitet und eiwa 80 Nill. Büchfen bergeftellt. 

Bon Salz wurben im Jahre 1898 136 774240 kg gegen 
104 108 800 kg im Vorjahre gewonnen. 

Sellerei. Der für dieſe Induſtrie eriwartete Aufſchwung iR 
ansgeblieben, bie Aufträge vom Auslande waren ziemlich befehräntt, 
aber trotz der für die Induſtrie unglinftigen Berhaltnifſe wurden doch 
im Ganzen 669000 kg Tauwerk hergeſtellt, näntlih Tauwerk von 
Hanf, getheert 480 000 kg, nicht getheert 20000 kg, Yon Eifen ober 
Stahl 90000 kg, von Abaka (Manilchauf) 55000 kg, von Baum: 
wolle, Yute und anderer Spinnfioffer 12000 kg und von Supfer 
2000 kg. Eine neue große Hanfipinnetei befindet FIG In Nantes in 
der Einridhtung. 

Holz. In bie Häfen der Loire wurden im Jahr 1808 etwa 
89080 Stere Bauholz eingeführt, alfo mehr als im Vorjahre. Der 
Verkauf einheimiſchen Goes, mit Audnahme von Brennholz, bat 
nit 10 000 Stere überfchritten. Dee Handel war lebhaft, unb andı 
die Ausfihten für dad Jahr 1894 Find in Erwartung einer guten 
Ernte günfig. Man glaubt nit, dab bie Einfuhe in Nantes fehr 
zunehmen wird, folangt dort ſehlt, was andere Yranzöfliege Häfen 
befthen, nämlich Kais mit tiefem Waffer, fo daß Me Schiffe dort aw 
legen und ohne Leichter entladen können, Ferner Etfenbahnen zur Er⸗ 
fparung von Rollgeld. 

Holzmaſſe. Die Fabrik von Chantency verarbeitet tm Jahre 
835000 bis 40 000 Stere Tannenholz and Schweden, Norwegen und 
Rußland, verbraucht 5 Mil. kg GEngliſche Steinkohle und 900 000 ka 
rohen Schwefel aus Sicilien. Ihre Produition beläuft fi auf etw⸗ 
10 Mill. kg Sulfitce lluloſe. 

Möobelfabrikation. Eine Ausfuhr von Möbeln hat mit Aus⸗ 
nahme einiger Verſendungen nad ben Franzöſtſchen Kolonien und 
den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1893 In Folge ber 
allgemeinen wirthſchaftlichen Depreffion, bejonder in Argentinien, 
dem Hauptabfaggebiet für Franzöſiſche Möbel, nicht fattgefunden. In 
Frankreich felbft Hat fi der Abſatz auf feiner Höhe erhalten, bie im 
Ganzen gezahlten Arbeitslöhne waren ſogar höher alB tn früheren 
Sobren. Anbererfelts muß erwähnt werden, daß bie foliben kunſt⸗ 
reihen Möbel immer weniger Liebhaber finden und auf üußere 
Wirkung berechneten Platz maden müflen. Die Fabrkkanten werden 
daher gezwungen fein, an Stelle der Handarbeit mehr ımb mehr 
zum Rachtheil der Güte der Möbel die Maſchmenarbeit treten zu 
laſſen. 

Düngemittel. Es wurden eingeführt 2300 Tonnen GSuano 
von Peru und 3500 Tonnen ſalpeterſaures Natron. Ber Perunniſche 
Guano wird reht arm an Stiftoff, viele Käufer vermiiden tm 
daher mit falpelerfaurem Natron und erzielen bamit gute Reſultate. 
Der Abſatz von Buano if gegen früher gleich geblieben, ber von 


- 
kan 2 
— — um 


falpeterfaurem Natron nimmt dagegen beträchtlich zu. In Yolge der 1892. 1893. 
Bertiefung der Loire haben bie Schiffe, welche Düngemittel einführten, kg kg 
ohne vorher in Leichterſchiffe entlaben zu haben, in Rantes ſelbſt ans Tabak, in Blättern ............. 859 841 609 132 
legen Tönnen. „faabrizirt ................ 189 144 110 226 
Kohle. Im Jahre 1898 wurden in bie Häfen ber Loire etwa Divenöl ............... ..... 1182814 1781441 
710000 Tonnen Engliſche Kohle eingeführt. Nach Frankreich über Feſte Dele........... ........ 68 246 857 888 
haupt wurden aus Großbritannien 2 790 510 Tonnen, aus Belgien Kautſchuk und Guttapercha, roh.. 184 110 63 503 
2 805 580 Tonnen, aus Dentſchland 448 880 und aus anberen Ländern Bauholz, Eichen« und Rukbaum: . 1001 109 1317 365 
1380 Tonnen eingeführt, zufammen alſo 6 046 800 Tonnen, die einen anderes ............... 89 606263 57298 989 
Durchſchnitiswerth von 102 785 400 Franken repräfentiren. Die jur Rundholz...................... 18198269 22536 698 
Rotsfabrifation beftimmte Kohle ift hierbei nicht mitgerechnet, deren Farbholz ................. un 198 847 863 948 
Menge belief fich auf etwa 1081260 Tonnen. Die Preiſe für Kohle Baummolle, roh................ 251 132 58 647 
waren im Sabre 1898 großen Schwankungen unterworfen. Der Flachs ........................ 246 338 81 545 
Brei betrug in Cardiff Im Dezember 1892 ungefähr 9 Schill. und Hanf ......................... 2 929 838 2 566 187 
im Dezember 1898 15 und 16 Schill. Kolodfafern, Abala x. ........... 59881 ' 488124 
Futterſtoffe................... 182 107 1 020 152 
Einfuhr. Kleie ......................... 165 642 813 598 
Die hauptſachlichfien Artikel, die in ben Jahren 1892 und 1898 Holgmafie ..................... 4314 826 8 464 712 
in bie Häfen der Loire eingeführt wurben, waren folgende: Bein, gewöhnlicher noneseennnne 17 089 661 13 376 992 
1892. . 1898. Lilörwein ..................... 1 225 660 524 217 
kg Bier FE EEE 200 908 207 450 
Buder, roher, auß den Framofſiſchen Rum und Tafia .............. 2 529 408 1 785 401 
aoionien . 40789535 B1Tgagg |  Porzellanerde „nun. “rise 4704661 
Robzuder, ausländiider ......... 1151651 4193 129 Phosphate..................... 4893 981 21329 744 
Fleiſch, geſalzen nen 116 365 8261 Schwefellies............... 708 820 1 455 040 
Sleifhlonferden. !!. 2091 157106 | Shmelel zober ...... nn... 1404598 1.011.000 
Häute und rohes Pelzwert....... 66 488 40 384 Schwefelblüthe ................. 245 666 99 
dacre, öh .. . . :: 111215 61489 Steinkohle ............. 831 281422 693 182 578 
Talg und Schweineſchmalz....... 49 672 98 254 Koks.......................... 20 841778 80625698 
Andere thierifche Zelte........... 889 978 258 965 R 772 > 18 8388448 10679 896 
1 ......................... 999 604 2656 760 Eiſenerz............ ... ....... 88 390 689 1005678 818 
MaNDeennneneennneeeeseennenn 2456878 1608098 |  Fürmiebeeiien, Gußeiſen und Stahl 18206828 10901661 
Beinſchwarz, Knochenkohle x.. 4810 336 760 483 Kupfer Doreen nee 1 460 998 1183 962 
Rabeljau ................... 590 094 139 977 Bleierz —— ö————————— 4 657 696 2 701 138 
Fiſche, marinirt............... 82702 106 152 Blei ernennen. une 5 454 827 7 929 424 
Hummern unb Bangufen in Kon⸗ Binn Sonnen eenee nennen nn. 146 41 275 931 
ſerven ............ ........ 1 1 8 760 100 189 Zink PR Er We rar Br vr BL Be Du HE Sr Sr wer 420 489 310 169 
Ctolffßlebethtan.nneeennennen. 170 1016 | Feufliige Boba................ Be 20 228 
Rogen ........................ 281 786 347 951 Ammoniak .................... 2 168 329 1 886 597 
Anoden und Sufe ...... ... ... 965 765 50.000 Schwefelſaures Rupferozyb....... 1178 868 618 627 
Bebtelbe..unuunneneneensennenn . 00811799 soconzaı | Pbosphoriausre Rall............ 120698 22098534 
Mehl Po 988 897 183 995 Stärle en... 1 060 rer Teen e 882 4929 830 670 
Rn 245 997 108 448 Lichte......................... 43 551 7914 
Reid, ungefÄll nenneennnnnnenen 8496289 6870086 | Töpfer, Glade und Rrpfiallwansen 424206 B41440 
Hülfenfrüchte, nicht genannte... 886 228 889 324 Jutegewebe................. 70 602 90 880 
BObMER uannnnnnnnennennenennn 6768708 404 | aummollengewebe „............ m BT 
Tafelfeüchte, friſche 1484 088 1276 796 Mollene Gewebe. ............... 41 245 64 707 
Rofſinen....................... 1068 762 1 021 099 Bapier und Pappe ............. 12491 26 942 
Lafelfeüchte, geltodnelt.......... 560211 1040078 daute und Melgwert, verarbeitet . 1a 26.556 
eingemachte an 986 887 197 489 Maſchinen 2..................... 419 496 889 525 
Defäaltige Gämerelen und Früchte 4 1 48 219 6 950 419 Metallwaaren. WERE ———0 907 147 212 756 
Eämereien zur GSaat.......... 734 884 780 035 Möbel und .Holgmaaren........... 1 815 703 126 719 
BuderbiBhuilB. .uunennneneenee- Ma 28401 | Mafterfabtgeuge ................ 1a 0 715690 
Kondenfizte Mh ...- 22.2020... 54 602 42 489 zuſammen einſchl. minber wichtiger 
Kaffee ....................... 1 185.095 1240 062 Artikel................... 1261 887 762 1167 145 181 
Kakao ........................ 2585 994 8 415 209 Die Artikel, an deren Einfuhr auch Deutichland beiheiligt war, 
Pfeffer........................ 68 896 108 902 find folgende: 
Banile ....... ................ 4682 5 646 Häute und rohes Pelzwerk, Küſe, Mebl, Malz, Hulſenfrüchte, 
Thee....................... 8456 4692 getrodinete Tafelfrüchte, ölbaltige Sämereien und Früchte, Sämereien 


Dentides Handeiä-Nrdiv 1894. IL u 64 





474 Ranteh, 
zur Saat, Bauholz, Flachs, Hanf, Kokosnußfaſern, Abaka sc., Holzs 1892. 1898. 
maffe, Bier, Bleierz, Stärke, baummollene Gewebe, Bapier und Pappe, kg 
Häute und Pelzwerk, verarbeitet, Maſchinen und Werkzeuge, Metall Eſſig ................. ....... 2465 124 266 211 
waaren, Möbel und andere Holzwaaren. Branntwein................. 4289 841 8 539 22 
Ltr ....... Kennen ........... 48 406 64 180 
Ausfubr, Ninsalnaflr......... banunenen 69871 14.481 
Die hauptſachlichſten Artikel ber Ausfuhr in ben Jahren 1899 | Steine......... ........ 865 968 203 550 
und 1895 waren: Baumaterialien... ouasencneenee- 10079154 15236 778 
1892. 1898. Kohle und Ko ..... .......... 65446 768 61 780 806 
kg kg Eifen und Stahl ........... .... 1160034 934 328 
Schweinefleiſch, gefahen ......... 887 270 287 266 Blei ........................ 270292 1729065 
Fleiſchkonſerven ......uunnunnee. 868 616 348 625 aſtanienertralt ............ 1968218 4416874 
Thieriſche Zelte ............... 122 617 128 810 Chemiſche Probulte ............- 1107835 1188550 
Geflugeleier.................... 6 0760 9364 TOBIT Yarbholgertralt ..... ........... 4 555 390 800 301 
1.1 190 822 168 541 Suchen und Firniß............. 141 461 166 646 
Butter........................ 1885517 1162688 Seife ......................... 546 520 470 283 
Honig ................ ........ 218 157 161 182 * Glas⸗ und Kryſtallwaaren 8208 8336 44416 
Düngemittel..... .............. 714 624 454 081 Garn ........................ 699 886 461 983 
Beinſchwarz.................... 1228570 882647 Gewrbe aus Flachs x............ 81769 179 135 
Fiſche, geſalzen, getrodne, geraͤuchert 306 084 208 967 nn Baummolle......... 1049570 1023006 
lonſervirt................ 2254147 4088109 J :°° 895 869 502 098 
Getreide und Mehl ............. 87002%5 4644 672 Rleiber und Leibwällhe.......... 246 891 495 682 
Reis ....................... 772 849 1290 914 Papier und Pappe. .......00.... 94116 1070 185 
Hüffenfrüüchte,teodene,u. Mehl daraus 641 899 651 799 Häute und Pelzwerk, verarbeitet... 669 487 608 493 
Kartoffeln..................... 6868418 4398518 Maichinen und Werkzeuge ....... 944 292 638 212 
Friſche Tafelfrüchte ..... une... 1416684 2584955 Retallwaaren ........ .......... 453680 6184686 
Früchte, getrocknet ober gebörtt... 147738 1716876 Möbel und Hohmanren.......... 2072831 1774068 
Rohzucker aus ben Franzöfligen Wafferfahrzeuge .............. 159179 1072 100 
Kolonien .................... 55695399 8685077 zufammen einſchl. minber wichtiger 
Kandis ...................... 130 321 139 587 021: 22 199 876 838 168 555 564 
Anderer raffinirter Zuder ....... 475 026 1 665 938 Nach Deutſchland wurden bauptfächltch ausgeführt: 
Kaffee ........................ 846 461 483 556 Konſervirte Fiſche, Getreide und Mehl, Buder, Kautſchuk und 
Dele, feſte..................... 870 943 118 381 Guttapercha, Deikuchen, Branntwein, Liköre, Baumaterialien, chemiſche 
Rundholz, roh ................ 4236555 1077800 | Probulte, Farbholzertrakt, Garn, leinene und baumwollene Gewebe, 
Bauholz ............... ....... 622 271 899 623 ſowie Netallwaaren. 
Bottcherholz.................... 861 665 447 320 SHiffaprt. 
Reifholz ...................... 4680748 4041 038 In ben Häfen ber Loire verlehrten im Jahre 1603 einſchl. ber 
Gemuſe, frifh und in Konferven . 1073 216 1208 080 Küftenfahet im Ganzen 6907 Schiffe von 2 008 209 Reg.» Tonnen, hier: 
Viehfutter .................... 486 191 237 721 von eingehend 2988 Säiffe von 189 621 Reg. Tonnen und andgehend 
1 027 604 510 247 248 2914 Schiffe von 1018588 Reg.Tonnen. Bon erſteren Schiffen 
Deltuchen..................... 745 504 691 635 waren 24389 von 980279 Reg.⸗Tonnen beladen, von legieren 1852 
Lumpen und Abfälle............ 1270 193 912 498 Schiffe vor 409 488 Reg.»Tonnen. 
Dein..... ............. ....... 42959299 46558871 Bon den mit Sabung eingegangenen Schiffen kamen an: 
Schiffe unter Schiffe unter 
Franzoͤſiſcher Flagge. anderer Flagge. Zufammen. 
Anzahl Reg.⸗Tonnen. Anzahl. Reg-Tonnen. Anzahl Reg. Tonnen. 
von den Franzöſiſchen Kolonien ......... .. 81 14 957 24 11.500 65 26 457 
„ fremden Ländern außerhalb Suropab .. 40 56 684 4 45 427 81 108 061 
Europaß .......... 225 91 008 678 491109 988 682 122 
vom Fiſchfang. ........ ............... 6 611 — — 6 611 
zuſammen.. 388 163 105 148 648 036 1075 711161 
Dagegen: 1892... 481 198 583 769 658 889 1200 7152 422 
1891.... 614 229 863 799 685 893 1813 165 746 
Bon den mit Ladung audgelaufenen Schiffen gingen: 
nach den Franzöſiſchen Kolonien........... 66 89 579 9 4 928 64 44 507 
„ fremden Ländern außerhalb Europas... 84 52 098 8 1064 87 68 162 
" n n Europaß ........... 245 81 793 125 41 848 870 128 636 
zum Fiſchfang -.e<oceesonnnnnennne nennen 2 222 — — 2 222 
zufammen... 336 178 692 187 47 885 478 221597 
Dagegen: 1892... 870 190 920 156 49 644 526 340 564 
1891... 407 201 198 186 58 815 698 269 513 


Nantes. — Opefla. 


Hiernach Kat ber Tonnengebalt der eins und außgegangenen 
Schiffe gegen das Vorjahr um 60000 Reg.⸗Tonnen abgenommen, 
die Franzöfiihe Flagge bat im Eingang 35000 und im Ausgang 
17000 Reg.sTonnen verloren, die anderen Flaggen 5000 und 2000 
Reg Tonnen. Der Antheil der Franzöſiſchen Flagge an dem Ges 
ſammiſchiffsverlehr betrug 36 p@t., der der anderen Flaggen 64 pPCt. 
gegen 60 pCt. im Borjahre. 

An dem Schiffsverfebr,1) jomeit es ih um Schiffe mit Labung 
handelt, waren bie einzelnen Nationen, abgefeben von ber Franzö⸗ 
ſiſchen, beiheiligt, wie folgt: 


Eingang. Ausgang. 
Rationalität. Reg. Reg.⸗ 
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen 
Britiſche............... 633 416 978 63 17157 
Shwebilhe ............ 16 5841 4 1018 
Rorwegiſche........... 62 22 982 2 7110 
Kuſſiſche ........... 5 2194 2 407 
Deutſche............... 809) 169159) 4 18743) 
Nieberländifdge „........ 6 8 466 2 241 
Düne „ooeonnnenenen 9 5 839 8 896 
Belgiſche.............. 89 15 471 4 18816 
Spaniühe ............. 4 55 114 — — 
Italieniſche .......... 6 2 784 1 129 
Deſterreichiſch⸗ Ungariſche. 8 1207 2 782 
Grieche ............. 1 845 — 
»ılnmmen... 748 548086 187 47 5 


An ber Küftenfahrt betheiligten ſich im Jahre 1898 im Ganzen 
3682 Schiffe von 500326 Reg. »Tonnen gegen 3596 Schiffe von 
492 004 Reg.⸗Tonnen im Vorjahre. Bon ben im Sabre 1898 in ber 
Küftenfahrt eingegangenen 1808 Schiffen waren 1864 von 219 188 
RegsTonnen unb von ben darin audgegangenen 1774 Schiffen 1879 
von 187 911 Reg. -Tonnen beladen. 

Der segelmäßige Schiffadienſt iſt bush zwei neue Binten vers 
volfftändigt worben, nämlich eine zwiſchen Nantes und Vordeaux und 
eine zwiihen Nantes, Lorient und Belle⸗Ile. 


Odeſſa. 
Die Lage des Geſchäfts in landwirthſchaftlichen 
Maſchinen. 


Die Bedeutung Pdefſſas als Narkt für landwirthſchaftliche 
Naſchinen beruht auf feiner günſtigen geographiſchen Lage, indem 
die Küfte des Schwarzen und Aſowſchen Meeres, alſo die vorzüglich 
Ackerbau treibenden Gouvernements Cherfon, Beflarabien und Taurien, 
fowie Theile des Gouvernements Podolien, Kiew und Jekaterinoslaw 
am vortHeilhafteften bort ihren Bedarf Deren. 

Billige. Ddeſſa bat im Jahre 1898 etwa 25000 Pflüge ums 
gelegt, wonon 22000 StüRf dortigen Fabrilen entftammten. Die 
Pflüge außlänbifchen Uriprungs Tamen hauptſächlich aus Deutſchland. 

Der Konjum umfaßt etwa ein Drittel einfcharige, zwei Drittel 
mebriharige Pflüge. Der Berlaufspreis beträgt 80 bis 70 Rubel 
pro Stück. 

Der Nahbarhafen Ritolajew verbraudte im Jahre 1893 6000 
Pilüge aus eigenen Fabriken. 


I) Außer Küftenfahrt. 
2) Nach anderen Angaben BI Schiffe von 18 751 Reg.⸗Tonnen. 
3) Desgl. 1932 Reg.» Tonnen. 





475 


Die Konkurrenz der Britiihen Fabriken tritt mehr und mehr 
zurüd, fie dürften jetzt Taum noch mit 500 Stüd betheiligt fein. 
Dagegen macht jich mehr bemerkbar das Eindringen ber Amerilanifchen 
Konkurrenz. 1000 Pflüge find dort kürzlich nah Ruſſiſchen Muftern 
beftellt worben zu Preifen von 21/3 Dollarcents das Pfund frei an 
Borb New⸗York. 

Die Eigenthümlichkeiten des Odeſſaer Pfluggefhäfts wurzeln in 
der Wirthſchaftsweiſe, welche höchſt extenfiver Natur if. Brachen 
giebt ed bier nit. Gedüngt wird nicht, da der Dünger in ber 
Sonne verbrennen würde. Die Stoppelfelder werben nit ums 
gearbeitet, fondern die Saat nur einige Werſchok tief in biefelben 
eingepflügt. Sa, man betradjtet es als einen Vorzug, wenn ber 
Pflug nit zu tief einfchneibet, indem Dueden und anderes Unkraut 
bann durchſchnitten, tm Tiefpflügen bagegen nur aufgewüßlt werben 
und weiter wachſen. Diefe Wirthſchaft erftredt fih auf die Gou⸗ 
vernementd Taurien, Selaterinodlam und angrenzende Gebiete bis. 
Ddefla, wo Güterkomplexe von im Durchſchnitt wenigftens 50 Defljätinen 
vorbanden find. 

Bon den diefer Wirthſchaftsweiſe angepaßten Pflügen werben die 
fogenannten Buder ober Bugger faft ausfhlieklih in den Süd⸗ 
beutihen, bie fogenannten SKolonifienpflüge aber, melde eins 
ſcharig und auf breite Furchen berechnet find, au in ausländiſchen 
Fabriken angefertigt. Die Konkursenzbedingungen find für bie 
Deutihen Fabrikanten vortheilhaft. Wegen der vielen Feiertage 
ſtellt fich die Arbeit in Dbefla 1 bis 2 Nudel pro Tag im Refultat 
höher als die Deutfche, welche zugleich befier if. Der Zoll ift uns 
gefähr der gleiche für die fertigen Pflüge wie für dad Material, das 
auch aus Deutfchland bezogen zu merben pflegt. Die Eiſenbahnfracht 
beträgt für Pflüge von Berlin bis Obeffa 84 Kopeken pro Pub. 


Nichtsdeſtoweniger gehörte die Pflugfabrilation für den Odeſſaer 
Bedarf bis jegt nicht zu den vortheilbafteften Geſchäftszweigen, da 
zum überwiegenden Theil nur Koloniftenpflüge hergeſtellt wurben, 
die ausſchließlich im Steppenboden Berwenbung finden, weshalb 
etwaige Ueberſchüfſe der Produktion anderswo nicht abgefegt werben 
tönnen. Hierin ſcheint infofern eine Aenderung einzutreten, als bie 
intenfive Wirthichaft, melde in dem Nachbar⸗Gouvernement Podolien 
wo mit Vhosphortten gebüngt wird, ſchon eingeführt ift, jekt auch 
in anderen Gebieten Pla greift. So wirb bereit3 ein Theil bes 
Gouvernements Eherfon mit der Drilimafchine bearbeitet, wodurch 
das Buckerſyſtem allmählich verdrängt werden wird. 

Die von größeren Sabrilanten geftellten und zu erzielenden Vers 
taufsbebingungen find: Feſte Rechnung mit Krebit von 4 bis 9 Monaten 
oder Kaflendistonto von 8 pCt. innerhalb 2 Monaten a dato. 
Die Friften müffen oft verlängert werben, doch wird ſchließlich 
Zahlung in der Regel erlangt. 

Der Kommtffionsverfauf Hat faſt ganz aufgehört. 

Säe⸗ und Drillmaſchinen werben überwiegend aus Deutfchs 
land bezogen, aus Großbritannien und Amerika faft gar nit. In 
Rußland ift bie Herftellung bes Artikels unter dem Zollſchutz nicht 
ohne Erfolg aufgenommen worden, man kann jebod mit Sicherheit 
vorausſagen, daß fie ihn wieder wird aufgeben müſſen, weil dieſe 
Maſchinen nit für dad Steppengebiet allein gemacht unb daher 
vortheilhafter aus dem Außlande bezogen werben. Die Deutfche 
Drillmaſchine fest einen Boden voraus, in dem fi Feine Klumpen 
befinden; fie arbeitet dann nicht viel, aber fehr gut, jedes Kom für 
ih legend. Erwünſcht wäre immerhin einige Anpafiung an bie 
Ruſſiſchen Verhältnifſe. So follte die Maſchine auf 15 Defliätinen 
Arbeitsleiftung berechnet fein und fih ber Hebel in der Hand be 
Führers befinden, was bei den Deutſchen Maſchinen nicht der Fall 

64* 


476 


if. Im Allgemeinen Hat diefer Artikel, da bis jegt nicht einmal die 
Breitſdemaſchine allgemein aufgenommen iſt, noch eine große Zukunft, 
wie daraus zu erjehen ift, daß Podolien, Kiew und Wolhynien ſchon 
etwa 800 Stüd in Gebrauch Haben, während Odeſſa zur Zeit nur 
etwa 50 Stüd aus dem Auslande bezieht. Der Preis ift für Säe⸗ 
maschinen 100 Rubel; für Drillmaſchinen 250 bis 400 Rubel. 

Pferderechen. In diefem Artikel arbeitet Amerika, das feinen 
Weberfhuß nach Odeſſa abgiebt, unter günftigeren Bedingungen als 
Deutihland. Jedoch haben die Deutfhen Kieferanten wieder ben 
Vortheil, daß die Beftellungen erft gemacht zu werben brauchen, wenn 
fih das Ergebniß der Heuernte ſchon mit Sicherheit beftimmen läßt. 
Anpaffungen und PBereinfahungen nah Geſchmacksrichtung und 
Himatifhen Berbältniffen müflen gejucht werben. Der Verbraud 
betrug im Sahre 1893 800 bi 1000 Stüd, der Preis für Pferber 
rechen von 27 Binten 70 Rubel pro Stüd. 

Pferdedreſchſätze mit Göpelbetrieb. Hierin Hat ji in 
Wien eine für ben Bedarf in Ungarn arbeitende Induſtrie gebildet, 
welche nit ihren überlegenen Konſtruktionen aud den Odeſſaer Markt 
beberrfht. Da jedoch Göpel durch ihre Schwere große Zollſpeſen 
verurfadhen, To bat die Ruſſiſche Induſtrie einen gewiſſen Vorteil, 
und die Ruffiihen Fabrikanten konſtruiren dieſe Maſchinen ſpeziell 
für den Ruſſiſchen Bedarf. Nichtsdeſtoweniger würde es ſich für die 
Deutſche Induſtrie lohnen, den Artikel, in dem ſie ohne Zweifel kon⸗ 
kurrenzfähig iſt, aufzunehmen, wobei die ſehr geräumigen, anerfannt 
guten Konftruktionen von Clayton & Elworthy als Vorbild anzus 
ſehen fein dürften. Odeſſa verbraudt 300 Stüd im Preife von 250 
bis 1200 Rubel. 

Dampfdprefhjäge mit Lolomobilen. Großbritannien be: 
hauptet feine Weberlegenheit und feinen Vorſprung dadurch, daß es 
eine Ausfuhr dieſer Maſchinen nach der ganzen Welt Bat und jeit 
Sahrzehnten an der Anpafjung derjelben an die Ruſſiſchen Bedürfnifſe 
arbeitet. Deutſchland Tönnte ſehr gut Fonkurriren, doch ift für dieſen 
Gefchäftszweig größeres Kapital erforderlih. Deutihe Lofomobilen 
haben ſchon jett einen fehr guten Ruf, ja übertreffen nicht ſelten an 
Feinheit der Ausführung die Britiſchen. Während bes Zollfrieges 
bat die Königlih Ungarifhe Staatsfabrik für landwirthſchaftliche 
Maſchinen, melde gut gearbeitete, aber theure Lokomobilen liefert, 
einen Vorſtoß gemacht und in Kiew ein Lager errichtet. Die Abficht 
liegt vor, auch in Odeſſa ein folches zu errichten, und da die Regierung 
die Sache unterftügt, wird fie vielleicht zur Ausführung kommen. 
Dbefla verbraudte im Jahre 1893 350 Dampforeihjäte zum Preije 
bon 6000 Rudel pro Stüd. 

Mähmafhinen. Die Mähmafhine, wie fie in Sübruffiichen 
Fabriken bergeftellt wird, ift ebenfalls auf Raubbau berechnet. Statt 
das Getreide in Garben zu binden, wirft fie e8 in jogenannte Kapiken, 
wirre Haufen, die auf der Steppe liegen bleiben, bis es gebrofchen 
wird. In reihen Erntejahren, wo die Arbeit theuer ift, wie z. B. 
im Sabre 1898, kommt es vor, daß das Getreide bis fpät ins nächfte 
Frühjahr hinein fo liegen bleibt und natürlih großentheil auf 
der Steppe verfault. Als ein Beweis fortfchreitender intenfiver 
Wirthſchaft kann e8 daher gelten, daß ſich Garbenbinder mehr und 
mehr einbürgern. Wurden früher auf 1000 Mähmaſchinen nur 
20 Binder abgejekt, fo wirb jett der Verbrauch von Odeſſa und 
Umgegend (ohne Roftom a.Don) auf 1200 Stück geſchätzt, wonon 
500 Getreinemähmajdhinen, 500 Binder und 200 Grasmähmaſchinen. 
Bezugsland ift faſt ausſchließlich Amerika (Kanada), das darin 
befondere Vorzüge befitt, auferbem Großbritannien. Der Preis 
beträgt 160 Rubel für Grasmäh⸗, 300 Rubel für Getreidemäh⸗ 
maſchinen und 450 Rubel für Binder. 


Ddefla. — Riutſchwang. 


Feſtſtehende Dampfmaſchinen. Darin herrſcht zur Hälfte 
Ruffifche, zur Hälfte Britiſche Induſtrie vor. Deutſche Maſchinen 
dringen nad) und nad) ein und Haben fich bereitß einen vorzüglichen 
Namen gemadit. 

Keſſel. Einfache Keffel nah Cornwallſyſtem werben burchmes 
in Rußland gemadt unb find wegen ihrer Schwere auch bei ben 
jetigen Zollverhältnifſen nit aus dem Auslande zu beziehen. Röhren⸗ 
tefiel dagegen von Tomplizirterer neuerer Konftrultion lieferten bisher 
meift Deutfhland und Großbritannien. 

Häckſelmaſchinen. Großbritannien befikt das Monopol, und 
ed würde fi} für Deutihe Fabrikanten kaum lohnen, in Konkurrenz 
zu treten. 

Putmühlen. Sn Mittels und Nordrußland findet ftarfe Ein, 
fuhr aus Deutſchland ftatt, die ſich wohl aud auf den Süben er 
fireden ließe bei Anpafſung der Maſchinen an die dortigen Bebürf- 
nifie. Bis jegt wird der Bedarf Ddeſſas Bauptfählih im Inlande 
gebedt und außerdem aus Wien ſowie aus Großbritannien bezogen. 

Mahlgänge, einfache, gehören beinabe ganz ber inländiſchen 
Manufaktur an und werden wegen ihre großen Gewichts auf 
fhwerlih aus dem Auslande bezogen werben können. 

Trineurs, Mafhinen, um daB Getreide von Koͤrnrade und 
anderen Unreinigteiten zu befreien, werben ausſchließlich aus Deutſch⸗ 
land bezogen. 

Eggen werben meift in Rußland gemacht, Tönnten aber jekt, 
wenn aus Stahl ober Eifen bergeftellt, aud) aus dem Auslande ein: 
geführt werben. et 

Bon den Heineren landwirthſchaftlichen Geräthen Liefert Weftfalen 
Hauen, Steiermark Genfen und Amerika Heugabeln nad Dveffa. 


Niutſchwang. 
Ueberſichten über den Handel und die Schifffahrt im 
Jahre 1893.') 


Die hauptſächlichſten Artikel der Einfuhr in ben Jahren 1892 
und 1893 waren: 


1892, 1893. 
Drillich, Amerilanifder......... Stüd 163 565 101 586 
„ Britiſcher............. 2135 216 470 
Sheetings, Amerikaniſche....... 869 770 251 7) 
„Britiſche .......... 41 160 71110 
Shirting, grauer............... n 48 966 51 272 
„weißer .............. F 29 095 22 622 
1 10: 711. ...................... n 80 550 26 923 
Tuͤrkiſchrothes Tuh.....0...... n 4 362 68% 
N) 2 n 936 6 535 
Sammet und Wandefter ....... n 4874 4401 
Mufleling und Linon........... n 6 587 5200 
Mahomedans ................. F 680 679 
Zitz u. ſ. w................... 7584 7621 
Taſchentücher ................. Dutzend 62.098 109 681 
Baummollenes Garn .......... Pfund 14991583 14531 466 
Baummollener Zwirm.......... " 1960 1 866 
Baummollene Laftingd ......... Stück 21 368 73 109 
Kamelot, Hollänbiihe ....... .. 90 70 
„Britiſche ............. " 10940 128 


1) Vergl. Sand. Ar. 1893 IL S. 846. 











1892. 
Wollene Laflingd.............. Stüd 11418 
Luſtres und Drleand........... n 860 
Long⸗Elld.................... 3 940 
Spaniſh Stripes.......... 737 
Ruſſiſches Tud....... ......... n 1160 
Italieniſches Tuch ............. " 8 767 
Eiſen: 
Stangen⸗ .................. Pfund 1191 064 
Nagel⸗.................... 2595 891 
Draht⸗..................... 209 068 
Reifen⸗................ 80 613 
alteß................... " 17 549 091 
Platten und Biled........... " 246 250 
Stahl ........... ...... ...... ri 445 917 
Kupfer, Japanifie............ " 46 486 
Blei......................... 717 021 
Zinn ...................... 66 175 
Weißbleh ............. ....... 254 236 
Meffing ...................... w 81 912 
VWeißmetall............... " 86 601 
Meffinglnöpfe ......uuu-z0n.... Groß 34 960 
Wanduhren .................. Stück 7258 
Farbſtoffe................. Dollars 130 966 
Belroleum .................... Gallonen 255 000 
Zündhölger ........- ernennen. Groß 96 361 
Nadeln.............. ......... Tauſend 161 500 
Rohbaumwolle............. Pfund 4868 624 
Reis ...................... 8 602 869 
Sapanholz.................... n 894 160 
Seegras................... 2 800 176 
Zuder, brauner ............. 10 284 369 
„Kandis................ 1049 676 
m weißer ............ " 2200 077 
Gelbwurz.................... 218 255 
Talhenuhren......... ....... .. Gtüd 982 
Weizen....................... Pfund — 
Fenſterglaß.................. Kiſten 2738 
Die Hauptausfuhreartilel waren: 
1892. 
Perlgraupen................. Pfund 842 827 
Vohnen .............. ........ „ 566 840 692 
Bohnenkuchen ................ „ 816998467 
Bohnendl................... Gallonen 1662707 
Ricinusöl .................... 7518 
Fiſche, getrocknet und gefaen... Pfund 190 468 
° ®infeng, Roreanifder ......... . Dollars 849 226 
Chineſiſcher .......... " 810 866 
Süuͤßholz............ .......... Pfund 466 008 
Melonenkerne................. 901 169 
Moſchus ..................... " 164 
Seekrebſe, getrodnet ........... „ 1 769 696 
Samſchu (Reiöbranntwein)...... Gallonen 242 193 
Seſamſamen ..... ............. Pfund 50 976 
Seide, wilde, Kolond .........- " b6 825 
roh ........ ........... 796 395 
Abfaälle.............. 829 288 
Hüute ........ Semuunnennuunse Dollars 102 569 
Tabak in Blättern. ....00.0.... Pfund 661465 


248 460 


445 810 147 
810 295 816 
1 228 440 


Schifisnertchr im Jahre 1898. 


Dampfigifie. 
Reg. 


477 
Segelſchiffe. Zuſammen. 
Neg.⸗ Reg.⸗ 


Nationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 


Britiſche....... 166 140428 24 11068 180 151491 
Ehinefiide ..... 6 4005 — — 66 40.095 
Niederländiſche.. 1 672 — — 1 672 
Deutihe ....... 1046 656998 12 4660 116 70648 
Sapanilde ..... 2 1766 — — 22 17766 
Ruffiſche....... 2 1428 — — 2 1428 
Schwediſche und 

Norwegiſche.. 12 78 2 770 14 8118 

zufammen.... 868 278700 88 16488 891 290 218 

Borbenur. 


Handelsbericht für da8 Jahr 1893.') 


Mit Ausnahme des Weins und Fruchtmarktes war das Geſchäft 
im Jahre 1893 im Allgemeinen fchleppend. Arbeiterausſtände und 
Sinanztrifen in den Kolonien und überjeeiihen Ländern wirkten uns 


günftig auf die Unternebmungsluft. 


Wein und Früchte riefen bei reichlichen Ernten, guter Qualität 
und jehr billigen Breifen einen lebhaften Geſchäftsgang hervor. 

Im laufenden Jahre ift die Witterung biäher den Feld⸗ und 
Gartenfrüchten nicht günftig gewefen, jelbft die Heuernte, melde beim 
erften Schnitt veiche Refultate erwarten ließ, täufchte die Hoffnungen, 
da viel Heu nah dem Schnitt durch anbaltenden Regen verloren 
ging. Auch bie Getreideernte ift nur fehr mäßig audgefallen. Was 
den Stanb bes Weinſtocks betrifft, fo werben viele Klagen über 
Krankheiten und ben ſtarken Abfall der jungen Beeren laut, unb der 
Ertrag der bevorftehenden Leſe wird auf die Hälfte der des vers 


flofienen Jahres geihäßt. 


Deutehrsüberfihten. 


1. Einfuhr ausländtihen Weine nah Borbeaur von den 
wiätigeren Ländern im Sabre 1898. 


Gewöhnlie Weine 


in 
Fäffern. 
Bon Liter. 
Spanien............ 73 782 423 
Portugal............ 146 115 
SHalien ............. 2 908 539 
Defterreihslingarn ... 870 405 
Turtei.............. 8 506 704 
Deutſchland ......... 16 678 
Griedenland ........ 1271 811 
Großbritannien ...... 10 066 
Belgien............. 7799 
Argentinien......... 6191 
Algerien............ 20 200 888 
Tunis...... ........ 314 290 


LZitörweine 
in in in 
Blaigen. Yäflern. Flaſchen. 
Liter. Liter. Liter. 

84756 918190 19586 
8076 1925611 279 
5540 7968 29847 

14 — — 

6 187007 — 
4486 — 12 
17 396 64% 716 

678 1896 — 
117 12 36 

100 6107 — 
18 — 9 


1) Vergl. Hand. Arch. 1898 II. &. 517, 


478 


Borbeaut. 


2. Bordeaur’ Ausfuhr von Wein und Spirituofen nad) den widtigeren Ländern im Jahre 189. 









Weine 
aus der Gironde 


Nach 
Liter. Liter. 

BSroßbritannien................... 15 182 827| 2 Ss 707 
Deutihland............ .............. 15 366 104 
den Niederlanden.................. .. 6094459 130 573 
Belgien ............................. 1250154 173871 
Dänemark ........................... 1484 89| 22381 
Rußland ............................ 961 651 74 564 
Schweden ........................ . 190843] 46 729 
Spanien ............................ 28 224 14 109 
Norwegen ........................... 204169) 88202 
Buenos Ayres...................... 11 584 7201 169 734 
Montevideo.......................... 1863267) 14392 
den Bereinigten Staaten von Amerifa.. 831 6065| 595 738 
Braſilien... ............. ............ 1070599| 166 898 
Neu⸗Granada ........................ 196 677) 129550 
Meilo..... ............. ............ 200 0681 28 780 
Guadeloupe .......................... 472 596 3714 
Chile ............................... 317 6041 91512 
Venezuela........................... 477 1821 111136 
Martinique.......................... 2613155 85611 
Cayenne ............................ 84 4881 
Peru ............................... 68 2491 
Ecuador............................. 207 107 19 783 
Haiti ............................... 829 887] 136 992 
Ouatemala ......................... 40 340 34 378 
St, Pierre Miquelon.................. 76 274 2932 
Britiſch⸗ Canada ...................... 126 1485| 2 95589 
Mauritius........................... 7151 816 5.073 
NeusCalebonien ...................... 187 169 490 
St. LSouis ........................... 1268694| 175869 
Reunion ............................ 876 288 7200 
Ülgerien ..................... ....... 100 1600 42708 
Japan .............................. 69 613 — 

ahiti .............................. 186 721 2965 
Gabon.............................. 79 266 85266 


3. Bordeaur' Einfuhr und Ausfuhr in den wichtigeren 
Artileln während bes Jahres 1898 unter befonderer Bes 
sülfihtigung des Handels mit Deutihlanp. 





Beet und Füllen .... — 73 — 
Ochſen............... — — 194 — 
Schafe............ ... 1 _ 1609 — 
kg kg 
Geflügel ............. — 16 029 — 
Nicht beſonders genannte [1000 Franken 1000 Franken 
lebende Thiere...... 63 050 — 18 547 
"tea, 60 Sämeinc- k x k 
ich, inten un g g 
Speck .......... ri 881 3661 288 640 “En 
—— D fens und 
anderes Fletih ..... 281 573 77) 441626 - 295 
Speck und Wurftwaaren 15 150) 1411 27186 441 
Konfernerfleiie in 
Bühien........ ....1 341 388 .201 445 732 602 


Lilörweine 


Branntwein aus Wein 


in Fäflern. jin Flaſchen. in Zäfiern. iin Zlaichen.| in Fäflern. lin Stafchen, 


Ziter. Liter. Liter. Liter. Liter. 
26 226 48 641 367 772 | 419585 90 025 
26 073 4.080 463 60 74 209 135 
7889 21638 | 1061943 63 820 9919 
20 588 5899 89 768 81 368 308 
16521 288 139 380 25 562 811 
23 714 818 203 526 52195 68 
8466 865 187 399 14 226 — 
129 1013 123 8485 82372 
240 149 823 485 5 797 10 578 
12.717 60 869 37250 | 108 637 268 
808 178 6 384 44 746 447 
17 888 49 167 44 578 58149 71 
14 982 264 11272 | 189570 1148 
3615 4 8344 20 388 13 457 655 
15 498 43179 11133 21145 100 
672 478 2350 8315 588 
5130 32 522 7903 96 564 4215 
2697 8236 65 299 23 182 — 
3127 1716 5 528 8475 834 
192 2896 1854 499 1835 
5 %28 14 208 82 120 43 981 1717 
18 701 1181 14 618 342% — 
8236 043 3890 25 819 6411 
1344 8054 2586 18 296 _ 
618 896 18930 2271 23 760 
158 882 17 22 033 16 046 67 
6 035 135 966 84 072 — 
— 176 — 7 10311 
2080 6665 2009 11 681 88 138 
463 — — 48 — 
1938 870 58 136 17473 258 
— 180 — — 1704 
127 1736 800 23565 35 
178 8 168 641 2519 2 





kg 
Reberpafteten ......... 241 
Friſche, getrodneke oder 
gefalzene Däürme . 61 032 
Rohe, friſche ober ge⸗ 
trocknete Häute: 
Pleine: 
von Schafen.... I 162180 
von Lämmern ... 96 778 
von Biden ..... 95017 
von anderen 
bieren...... 624 783 
große............ 2 748 038 
Mole in Ballen „..... 20 154 089 
Xhierhaare, roße.......| 245 621 
Rohe Haare: 
von Küben, Kälbern, 
Pferden, und andere 
grobe Saare...... 400 
von Schweinen, in 
Balm.......... . 98 926 


aasl 80 
98 2% %0 
1150) 1443 068 

19491} 162801 
— 15 107 

64442] 690 988 
9498| 1424449 
— 2 938 67 
— 62 712 
— 140 631 

92 5571 


Vordeaur 479 











Einfuhr. 


Darunter 
Ueber⸗ aus 


D 
heupt ud 


Einfuhr. 





Ausfuhr. 


kg kg 
Federn zum Schreiben 
roh ober zubereitet, 
Beitieheen (Slaum ober 
andere) ........ zo. 9125 460 
Talg ................ 1972 810 124 
Schmalz ............. 1667 749 — 
Andere Felle .......... 50 068 131 
Margarine oder ähnliche 
Subflangen ......... 186 620 — zö⸗ 
eier von Seflügel..... — — ſiſchen Kolonien. — 
................. 1567 074 1124| 873449 90815 vom Ausland, Rohr⸗ 
Butter, ne anne 1094 — 166 561 1 724 uder........ .. — 
Dünger, ee Guano roh ............. — 
u. Superphosphaten ꝛc. 1186978] 1040 0998| 91875 — anberer alz Ranbiss. 
Knodenidwärzge....... 110 528 — 242 — Melafſe zur Deſtillation [il 187 765 
Hunmern, von Konferven Syrup und Bonbons ,. 10 443 
ober zubereitet ...... 92 908 — 13 581 1% | u —* eingemadite 498 
iſche: u. 0000000. Q 
a getrodinet, geſalzen ober zudeige Biſskuits 
geräudert: fiee in Bohnen "und 
Kabeljau u. Rlipp- in den Häutchen .. 
file ......... [26 982 241 46] 6 856 821 160 | Kakao in Bohnen und 
Stodfiihe........ 120 808 116] 58832 20 | _ in den Häutcden .. 
Häringe ....... .. 4 — 2776 4 | Tabak in Wlättern ober 
Andere. ........ 348 723 _ 3639 100 Rippen .......... .. 
in Konferven marinirt 
od. anders zubereitet | 8 220 515 99 6212553] 637971 | Sigarren........... 
Fett von Rabeljau .... | 108610) Bm AH — Unperlnberliged veineB 
Rabeliaus unb Babıeian WDENDE „000... » 
FOQEN nennaeunen- 619 491 Gummi, überfeeifcher . 
Hörner von Wiek, roh . | 128 268 Steinfalg, * Satz, 
Schiffäzwiebad und Beot| 12 743 —ã—ſ Fi 
an 3 u ‚ otiiße 119499 Terpentindl .......... 
almöl ............ . 
Reis: Steoh 2.806.298 PT 
05 ........ +R 
Brut ch 5 ; ii 144 890 Baummollnfaatäl.... 
ganzer Reis, Mehl u Kautihuf und PR 
Er ........ 1.879 706 , roh ober ums 
100 geiämohen....... . 
Degen, Spelz, Rengtom 806 Süshohfaft........... 
............. 178 022 Wurzeln, außer Suͤßhotz⸗ 
Ds so, 0on00.n.0 —604060 147 266 Ba uholz: 
kg Eichen⸗ und Nußholz: 
Bohnen in Korn.... 1 866 811 den u — *8 
Andere Hulſenfruͤchte * oder geſägtes 
deren Meble...... 4 189 862 von mindeften® 
Maronen und Roflanien 4 100 80 mm Die 
Kartoffeln... 18 022 Eiſenbahn⸗ 
Citronen, Apfelfinen usb jhmellen ..... 
ihre Abarten ..... 212 994 andere® Hplz 
Aepfel u. Birnen, Tafel, gefägtes: 

[) 111 von 80 bis 35 mm 
Anderes friiches Dit. 88 963 Die 2.2...0. 
en — 8 385 132 von 36 mm Dide 

epfel un neh, zund darunter. 
rate ober neh, ge 18 u 
Bellnüfle.......... ee bebauenes 
Zwetſchen und Pflaumen 5 644 ober gejägtes 
Anberetrodene Früchte sc. 229 von mindeſtens 
Pfeffergurken, Gurken, 80 mm Dide: 
Dliven, Fiholinen, Ei enbahns 
Kapern seo, 1 01000. 156 Dr —* uo0098%. 





chwell 
anderes Sol. 


480 





1000 
Bauholz: kg 
— 
e 
von 80 bis 865mm 
Dide ........ 84.170 
von 85mm Dide 


und darunter. 21179 


Böttcherholg, eichenes..... 187 898 689 
Reifpoh um und Weinpfähle, 
nen Stüken und 
rohe Weinpfähle . 105 980 
Robed Korkholz, gerieben 
ober in Brettform .. | 1185 865 
Kunſttiſchlerholz: 


Buhsdaum......... 868 658 
agont.......... 81 
anderes........... | 2 278 504 


gejägtes, von 2 dem 
Dide und darunter | 284407 
Pa in Kloben... | 1062 224 
anf, gebrochener ober 
R — dir ...... 260 528 
e, v0 en, ges 
nodke, gebreßte oder 


Bhermtum tenax, "Abaca 
und nicht benannte 
vegetabilifhe Faſern, 
roh, gepocht ober ald 
Heede ........... 1187 381 
Sum, Berberige, ge» 


Para und andere 
Semi zu Farbzweden]| 108547 


...... ........ 199 160 


Ronferven oder ges 
trocknet.......... 87 968 


Zumpen: 
Mollenlumpen obne 
Beimiihung...... 424 285 
anbere aller Art .... — 
Eingedickte Gellulofe: 
mechaniide ......... 8 968 175 
emiſche........... 657 862 
vor und und Sobfuchen sum 
........... 946 768 
—** Weine: 
in Liter 
aus ber Sironbe.. — 
In Sale ........... 102 997 731 
en: 
aus ber Stronde.. — 
andere........... 45 304 
Sitörmeine: 


cl al - 





1000 kg | 1000 kg | 1000 kg 





Eins, nit parfümirt.. 


em aller Art (reiner 
„todel) .. ......... 


Vorzʒe 

—* Khobphaie.. 

Tripoli, Vrobirflein, 
roher Talk in Klumpen 

Künfiliches ER ....... 

Shweteb, Eiſenties 


Semi ungereinigt.. 


Steinkohle, roh ........ 
Mineraliicher Theer und 
trodener Sciffstheer, 
der bei der Deftillation 
Der oe enifieht 


saffinict —— 
Schwere Dele und Rück⸗ 
—* von Petroleum 


Paraffin............. 
Eiſen: 


Mangan ......... 
in Barren gewalst: 

mit Holsfeuer...... 

mit Koldfeuer .... 
verzinntes, verkupfers 

tes, verzinktes oder 

verbleites Eiſen.. 
Stahl: 


in Barren, Stangen, 
Stäben ic. ...... 

in Blech⸗ od. Banbs 
form, dunkel, heiß 
gewalzt ........ 


reines ober mit Zink 
oder Sinn legirt: 
eriie Schmel ent, in 
tangen 

ober ——— 
gewan oder gehäm- 





IH: 
FIRRH ER 


af 
Il 3 


413 











Einfuhr 
Ueber: nad) 
baupt. Deutichs 
land. 
Blei: *B kg 
.............. 843 01 _ 
inBlöden, rob, Flößen, 018 
Borren und , 
Fa ſilherhaltig 2 698 686 — 
Erz.. 11 886 393 — 
in Blöcken, roh, Floßen, 
Berg ober Platteni 468 098 — 
gewalzt.......... 224 944 
ET ........... 2132 081 
elfäure ............. — 
Stearinſäure.......... 47013 ui 
Etrakt aus 
ßen Gerbfähten 
en Serbiäften.... — 
Eiſenoxyd ............ 22 349 880 
Bleioryd ............. 198 770 45 
Sintorg F ........... 88 400 
mmoniaffalze, robe...| 888148 _ 
ee ** a u 
upfer, Iryftallifirt .. — 
ottaſche............. 2 803 425 12 140 
Glycerin ............. 82 715 — 
Salpeterfaure Bottaihe. I 2839 914 — 
Salpeterſaures Ratron. | 5 068 000 
Sulpöeie von: u 
Upfer ............ 7 898 736 — 
Eiſen.............. 361 062 — 
Nagneſium ........ 10 — 
Bottafhd........... 279 979 — 
Sulphür von Arſenik 9 768 _ 
Veinhefe ........... 815 914 18 183 
Roher Weinftein ...... 685 798 13 868 
Eremor tartarl ....... — 43 609 
Kalffjuperphosphat...... 15 769 500 _ 
Shemilce a 8070142 — 
Direkt aus der Deſtilla⸗ 
tion von Kohlent 
gewonnene Probufte. | 5611 185 — 
Dtlean, präparirt...... 276 818 42 225 
‚ gema oder 
anderd präparirt.... 6 610 — 
Talk, pulverifirt....... 81 646 125 067 
Parfümerien 
Seifen ............. a — 
Te: 
alkoholiſche ....... ie N 
kg 
nit alkoholiſche 404 
Roſtrich ........... 123489 9 66 | 
Starke.............. 126 549 — 
Baum aller Urt ...... “0 m 141 
Seeoenennnnennn. 1 
—— 7— ” 
waaren in gewöhns 
lem Thon........ ur a6 — | 
111» DE 
orzellan: 16908 
weißes............. 2011 8746 


das Porzellan von 
örtter Dide.. 5881 


verſt 
Fenſterglas, gewöhnlidhes 23 607 


Deitiches Handels Archiv 1894. IL 











leere 
Tauwerk oder üben v 
Flache, Hanf x 
doppelter. Winbung I 
bee, und Schnur, ges 
glättet......ee..00. 
Baummollengarn, roh . 
Säde aus Jute: 
NEUE .............. 


Gewebe aus reiner Baum⸗ 


wolle, ungemuſtert, ge⸗ 
kreuzt ꝛc.: 
roh und weiß .... 


Gewebe in Stüden. .. 
Tücher, Kaſchmir und 
andere gekreuzte, ges 
mwaltte Gewebe aus 
reiner Wolle ....... 


Fertige Kleider fürt 


Halsbinden in Seibe.. 
Pientete s Bapier ober 
Anderes Rapier x. u 
Etiketten u. Beihnungen 
aller Art........... 


Häute: 
gegerbt ober weißgar: 
von Biegen unb 
a 


ſchw 
Golbarbeiterwaaren: 
aus Gold, Platin ober 
[euesvergofbetent 


Spuwelterwaaren: 
aus Gold oder Platin 
aus Silber ........ 


Uhren: 
a 


gan meihinen ......... 


A Maihinentheile aus 


Schmiedeeiſen ober 
Stahl 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Darunter Darunter 
Ueber⸗ aus Ueber⸗ nach 
haupt. Deutſch⸗ Haupt. Deutſch⸗ 
land. land. 
kg kg kg kg 
848 367 79 755111 479188] 8393 395 
381 177] 172051] 1917 881 4 708 
229 327 634 3772 

80 318 102 069 _ 
205 680 411 814 — 

30 668 90 839 — 
684 699 598 665 — 
800 77 1024 101 — 

62 230 66 077 721 

2374 697 501 — 

144 129 1208 230 _ 
3208 ‚881 287 158 

297 59'608 — 

25 326 106088 

235 213 2663711 23 965 

4506 36 563 2868 
17 717 114 825 500 
10 92 60 490 9620 
274 847 826 6683 

139 000 100 

1115443 234 061 _ 

b 786 880 291 308 _ 
885 837 819 517 — 
Stück Stück Stück 

18 785 13 817 — 

61 758 61 810 — 

66 171 68 106 — 

anken Franken Franken 

3 5691 220 629 ö 
142 666 94 870 — 

21 304 411 224 8300 

65 











481 








Einfuhr. Ausfuhr. 
Darunter 
aus Viebers na 
Deuti- | Haupt. ds 
fand. 
Gegenflänbe aus Metall: * kg kg 
aus eformt, 
eher eb t noch 
polirt.......... 4491| 1606 91 1961 
Eiſenwaaren, metal: 
liſche Ko 
aus Eifen od. Stapl — 1 054 656 — 
* fnägel........... 213 68 3411 — 
* — aus Eiſen 
en Stahl....... — 57 075 1777 


aus Dlei........... 
aus reinem ober mit 
antimon legirtem 


** ........... 


e...”e‚S".„”.,.,.,.=° 


€ enifce "Eireläßäiger 
höhe. für Streich⸗ 


zb, f 
Stangen, ver 





4. Schiffsverkehr im Hafen von Borbeaur im Jahre 1898 











Eingang Ausgang 

nit u t 
Flagge. Ladung. Fun mit Sabung in Ballaft. 
8 Neg.⸗ | Reg.» > Reg.» — RNeg.⸗ 
* Tonn. 5 Fa = Tom. 
on 181802 195 19| 31 85445121867 046| 58| 18 878 
Fa .. ..... 18&4M 31 15204 2 822 
Buiftäe ....... a — 1 6| 8396| 1 69% 
Rorwerife ..... „ n KH 2 12 86 124| 26| 15 815 
ide ....... 4681 15354 21 1784 
Dale ........ 3 85 m 168 47 Isre 414 5241213239 762 
........ 3| 109611 2 1127 201 83621 7 3740 


— Gar Joſs. 






Eingang Audgang 





Aieher Vinbijche ... 48 — 
Belgiſche.. 17 — 
Spaniide ....... 80| 20178 — 21 608] 12) 8468 
Defterr.sUngarifhe | 28] 24120 — 19) 1429| TI T6bB 
lientfde....... 2.027 6| 23488 1 86 
ide ..... „1 2 2157 — 2 2157] —| — 


San Joſé (Eofta Rica). 
Handelsbericht für da3 Jahr 1895.') 
Obgleich während des Berichtsjahres fer bei allen Produkten 
eine größere Ausbeute erzielt wurde ald im Jahre 1892, Hat fih 
body der Handel wegen ber fteten Zunahme ber Konkurrenz und ber 


Berringerung bes einheimifchen Geldwerthes nicht fo weit zu heben 
vermodt, um ben im Jahre 1892 erlittenen Ausfall nachzuho len 


Einfuhr. 


Die Einfuhr weiß nur eine ganz unmwelentlihe Zunahme auf. 
Es murben eingeführt aus: 


1892. 1888. 

Peſos. Peſos. 
den Verein. Staaten von Umerila.... 12956682 1899615 
Großbritannien.............. 1708145 169794 
Deutſchland...................... 847647 1123886 
Frankreich ....................... 626 882 807 761 
Italien....................... 83 412 39 8239 
Spanien.......................... 189 628 192 026 
Columbien........................ 82 326 228 036 
Central-Amerifa........ ........... 262 691 148 487 
Jamaica........................ 81 609 25 939 
Mexico........................... 18 726 11993 
Ecuador...................... .... 126416 94 387 
Cuba ............ ................ 128 921 40 028 
China unb Japan............... — 26 000 

ufammen einfchl. ber Einfuhr aus 

anderen LZändern..... ....... 5889749 5833 40 


Während hiernach die Einfuhr aus den verichiedenen Ländern 
fat auf ber gleiden Höhe mit ber des »orangegangenen Sabre 
geblieben, Hat bie Zufuhr aus Deutichland eine Zunahme von etwa 
300 000 Peſos zu vergeichnen, und wurbe hiermit ber Ausfall gegen 
das Jahr 1891 faft wieder nachgeholt. 

Dieſes Ergebniß iſt Bauptiählig eine Yolge des Vertrages 
Deutſchlands und Coſta Ricas, betreffend den Poftpadetverkebr. 

Die Prämien auf Gold haben wiederum, namentlich in ber 
zweiten Hälfte des Berichtsjahres, eine beträchtliche Steigerung er 
fahren. Bis etwa Mitte Juli ſtieg diefelbe von 100 pCt. zu Ende 
bed Vorjahres allmählich bis auf 115 p&t. Da um dieſe Zeit bie 
Regierung die Zinfen für ihre auswärtige Schuld zu zahlen halte 
und zu biefem Zweite alle Wechſel auflaufte, fo flieg bis Garde Juli 


3) Bergl. Hand. Arch. 1891 IL. ©. 22. 





San Joſs. 


der Kurs ſehr ſchnell Bis auf 166 pCt. und ſchwankte Bis zum Ende 
des Berihtsiahreß zwiſchen 150 und 160 pCt. 

Bern nun aud) biefe ſchroſſe Geldentwerthung den Zuſammen⸗ 
bruch größerer Unternehmungen noch nicht bat veranlafien Zönnen, 
fo iM fie doch dem Handel, namentlih dem Kleinhandel, Außerft 
ſchaͤblich geweſen, fo daß verfchtebene Häufer in San Joſsé ihre 
Geſchafte weſentlich einfehränten mußten. 


Ausfuhr. 
Kaffee. Die Ernte des Hauptproduktes Kaffee iſt auch im Berichts⸗ 
jahre nur eine mittelmäßige geweſen. Es wurden ausgeführt nad: 


Sad. Peſos. 
Großbritannien............... 117222 4586 870 
Deutſchland................... 48791 1718686 
ben Berein. Staaten von Amerila 4994 1964298 
........ .............. 101 41135 
anderen Ländern... ..-.uonor00.. 1 804 51 025 
miammen 213812 8846 864 


Die Ausfuhr Aberſtieg hiernach die des Borjahre um 82605 
Sal. Es wurden für 2 Doppelhektoliter Robfeucht His zu 40 Peſos, 
durchſchnittlich 37 Papier⸗Peſod bezahlt, und hat ber Erporteur, 
der bei dieſen Preiſen in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres noch 
einen Ausfuhrzoll von 6 Schill. für je 46 kg ausgeführten Kaffees 


483 


zu entrichten hatte, Hierbei einen Auen nicht haben Eünnen, ba tm 
Auslande nur bie vorjährigen Preiſe Baben eingeholt werben können. 

Bananen. Die Produktion dieſes Artikels, an befien Gewinnung 
bereitö mehrfach Deutiched Kapital intereffirt ift, bat auch im Jahre 
1898 eine betraͤchtliche Steigerung erfahren. &3 wurden 1 278498 
Bündel im Werthe von 786 493 Peſos nad den Bereinigten Staaten 
von Amerika auögeführt, alfo etwa 100000 Bündel mehr als im 
vorangegangenen Jahre. 

Bei dem Mangel direkter Berbindungen mit Guropa, wie folde 
mit den Bereinigten Staaten von Amerika zwiſchen New: Dort unb 
New⸗Orleans einerfeitd und Limon anbererfeitö bereits feit Jahren 
beſtehen, iſt des Guropaͤiſche Markt für dieſes Prodult noch vellflünbig 
verſchlofſen. 

Hölzer. Es wurden 11368 Blöcke im Werthe von 186 892 
Peſots meiſt nach Großbritannien und Deutſchland ausgeführt. Die 
Ausfuhr iſt um etwa 50000 Peſos höher geweſen als bie des Vor⸗ 
jahres. 
Häute und Felle gelangten zum Werthbetrage von 141 481 
Peſos zur Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerila. 

Edle Metalle und geprägte Münzen find im Werth⸗ 
beirage von 82441 Peſos ausgeführt worden. 

An fonftigen Produkten Coſta Ricas gelangten noch zur Aus⸗ 
fuhr Kautſchuk, Kakao, Schildpatt u. |. w., doch erreichte ber 
Geſammtwerth der Ausfuhr diefer Produkte nicht die Summe von 
60 000 Beios. 


Die Schiffs bewegung geſtaltete fi in den Häfen Puntarenas und Limon, wie folgt: 





Puntarenas. 
Eingang. Ausgang. 
Nationalität Dampficiffe. GSegelſchiffe. Dampfichiffe. Gegeligifie. 
Anzahl. Reg. Tonn. Anzahl. Reg-Tonn. Anzahl. Reg.Tonn. Anzahl. Reg.⸗Tonm. 
..................... 11 11891 18 1172 11 11 891 18 7172 
Amerilaniſche (8. &t.)......... 17 114 6465 2 1197 77 114 645 2 1197 
Deutſche.................. %” 26 038 7 4 882 20 25 628 10 6 229 
Italieniſche.............. — — 1 878 — — 1 878 
Daniſche................... — — 1 820 —_ — 1 820 
.................. — — 1 718 — — 2 1 815 
Columbiſche.................. 8 1 768 8 98 7 1547 8 98 
Peruaniſche................ — — 1 60 — — 1 50 
Coſta Ricanife ......onuuc... 4 216 — — 8 162 — — 
Bufammen... 1230 154 143 34 15 266 118 153 868 88 17 269 
gimon 
Eingang. Tusgang. 
Rationalität. Dampffchiffe. Segelſchiffe. Dampfſchiffe. Segelſchiffe. 
Anzahl. Reg.⸗Tonn. ar NReg»Tom. ru Reg. »Tonn. Beh Reg.sTonn. 
Britiſche.................... 120 146 291 21 146 391 25 
Amerllaniihe (8. St.) ........ 6 7 482 r 11922 ” 7 482 5 1526 
Deutſche................... 19 80 779 — — 19 80 779 — — 
Franzdſtiſche................. 9 219 981 — — 9 12 981 — — 
Spaniſche.............. .. 11 16 900 — — 11 16 990 — — 
Norwegiſche ............ 1 998 _ — 1 8 — — 
Schwebdiſche................ 24 16 460 — — 24 16 460 — — 
Columbiſche.................. — — 1 8 — — 1 8 
Nicaraguaniſche.............. 16 4875 _ — 16 4835 — — 
Zuſammen... 206 236 801 7 1161 206 286 801 8 1569 





484 


Saffi. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.1) 


Das Jahr 1893 iſt im Allgemeinen ohne bemerlenswerthe Ver⸗ 
änderungen im Handel vorübergegangen. Die Silbergeldkriſis bat 
keinen jo nachtheiligen Einfluß auf das Geſchäft gehabt, wie anfangs 
behauptet wurde. Die Stimmung war jedoch eine flaue zu nennen, 
da die Europäifchen Märkte ein lebhaftes Geſchäft in Ausfuhrartikeln 
nicht auflommen ließen. Die Ausfichten für das Jahr 1894 find 
in Folge reichlichen Winterregend vecht günflige zu nennen. Die 
"Bohnenernte, welche ben wichtigſten Faktor‘ für ein günftiges Jahr 
bildet, iſt gefidhert, und damit ‚begründete Hoffnungen auf ein nutz⸗ 
bringendes Gefchäft vorhanden. 

Die Einfuhr beftebt zum größten Theil in Stapelartifeln, wie 
Baumwollenwaaren, Eifen, Holgplanten, There, Wachslichten und Zucker, 
"welde von den Importeuren in großen Mengen eingeführt und 
theild gegen baar am Pla verkauft, theild den Getreidebauern 
als Vorſchuß auf die nächſte Ernte auf Kredit gegeben werben. 

Artikel wie Zucker und Holzplanten gehen meift ala Durchfuhr⸗ 
waaren nad der Hauptſtadt Marofto. 

Die Ausfuhr erreichte eine Höhe von 32552 Engl. Tonnen 
‚mit einem Werth von 3501080 Mark und beſtand faft ausſchließlich 
in Getreide und Hülfenfrüdten. Außer Heinen Bartien, welche nad 
‚Spanien, Madeira x. gingen, ift Großbritannien das Abſatzgebiet 
für dieſe großen Getreideabladungen. Obwohl die Ernte immerhin 
eine Heine zu nennen war, oder wenigftend für Hein galt, kamen 
recht beträchtliche Mengen Bohnen und Gerfte zur Berladung. Bers 
gleihe mit dem Borjahr Iafien fi mangels ftatiftifher Angaben 
nicht anftellen. 

Schiffsvertehr. Im Sabre 1898 verkehrten im Hafen von 
Saffi 144 Schiffe von 79823 Reg.sTonnen, gegen 157 Schiffe von 
80 062 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. Diele Abnahme gegen das 
Borjahr entfällt auf den Verkehr von Segelſchiffen, der der billigen 
Dampfſchifffrachtraten wegen jehr zurüdgegangen ift. 


Verkehr mit Deutſchland. 


Die Einfuhr von Deutſchland betrug im Jahre 1893 75 800 
Marl; die Ausfuhr dorthin 257200 Marl. Was die Einfuhr 
anbetrifit, jo wird ein nennenäwerther Auffhwung in den nächſten 
Jahren kaum flattfinden können, benn der Bezug der eigentlichen 
Stapelartilel für Saffi, wie Baummollenwaaren, Eifen, Holzplanken, 
Thee, Wachslichte und Zuder von Deutfchland ift gering, und wenn 
auch die minder wichtigen Artifel, mie Kurzwaaren, Eifenwaaren, 
Wollenwaaren, Tuche, in welchen die Deutiche Fabrikation der fremden 
überlegen ift, immer dem Deutjchen Handel vorbehalten bleiben werben, 
fo if} doch ber Verbrauch diefer Artitel ein zu begrenzter, - als daB ‚man 
einen Aufihwung des Einfuhrgeihäfts in abfehbarer Beit erwarten 
könnte. 

Die Ausfuhr nach Deutſchland Hat im Sabre 1898 ſchon einen 
vecht erheblihen Theil ber Gejammtausfuhr ausgemacht, wenn man 
in Betracht zieht, daß die ausgeführten Waaren, zum größten Theil 
verſuchsweiſe als SKonfignationen nach Deutſchland ausgeführt, 
was zum Theil gut, zum Theil unbefriedigend ausgefallen iſt, immer⸗ 
bat erlennen laſſen, daß die Ausfuhr nach Deutſchland in den drei 
Hauptartileln Diivendl, Schaffellen und Schweißmolle einer großen 
Ausdehnung fähig iſt. 


1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 148. 


Safft. 


An Deutſchen Schiffen verkehrten im Hafen von Saffi 
13 Dampfihiffe von 9901 Reg.⸗Tonnen und 10 Segelſchiffe von 
1112 Reg.-Tonnen gegen 18 Dampfiiffe von 9514 Neg.sTonnen 
und 18 Segelſchiffe von 2284 Reg.»Tonnen im Sabre 1892. Bon 
den 13 Deutſchen Dampfigiffen die im Jahre 1893 Saffi befugt 
haben, kommen brei auf die Afrilaniſche D. A. G. Woermannskinie 
welche im Jahre 1893 begonnen hat, ben Hafen von Saffi — bislang 
auf ber Heimreife — anzulaufen, bie übrigen 10 Dampficiffe auf 
bie Atlad-Linie. Der Werth der durch Deutfhe Dampferlinien eins 
geführten Waaren betrug 142 700 Mark, der durch dieſe ausgeführten 


Waaren 275 800 Mark. 





Dertehrsüberfigien. 
1. Einfuhr im Jabre 18983. 

Bufammen 

einſchl. der 

Einfuhr von -Einfußr von 
Deutſch⸗ Groß⸗ anderen 
land. britannien. Ländern. 

Werth: Mari. 

Baummollenwaaren........ — 418 800 413 00 
Bier.................... 900 — 900 
Kaffee................... — 4 800 4 800 

Eiſen in Barren .......... — 22 800 89 0401) 
Eifenwaaren ............ 2 400 — 2400 
äfler, leere.............. 7000 — 7000 
Farben ................. 1300 — 1300 
Geräthe ................. 2 600 — 2600 
Gewuͤrze................. 8100 10 360 16 860 
Glaswaaren ............ 600 3420 7 680 

Holzplanken .............. — — 98 760°) 
Leinenwanten ........... — 19 000 19 000 
Metalliwanren. ............ 1 700 — 1 700 
Nähmaſchinen............. 1200 — 1 200 
Nägel ................... — 1000 1000 
Bapier .................. 200 — 200 
Beiroleum ............... — 1500 1 500 
75 1 400 — 400 
Säcke, leere ............ 3 800 — 3 800 

Geidenwaaren ............ 500 — 14 0003) 
Spiegel.................. 800 — 800 
Sprit ................... 2 800 1900 5 760 
Stahl ................... — 5 500 5500 
Thee .................. 18700 158980 177 680 
Tuche ................... 21 000 — 21000 
Wachslichte............... — 659 600 59 600 
MWollenwaaren ............ 2200 — 2 200 

Buder..... ............. 800 50 700 918 380%) 

zufammen einfchl. ber nicht 

75800 776760 1914360 


bei. aufgeführten Waaren. 


1) Darunter für 66240 Mark von Schweben. 
2) Darunter für 98 760 Mark von Schweden. 
8) Darunter für 185500 Mark von Frankreich. 
4) Darunter für 681280 Mark von Belgien und für 185 600 Mark 


yon Frankreich. 

































Saffi. — Ichiſu. 485 
2. Ausfuhr im Jahre 1898. Bufammen 
Bufammen einſchl. ber 
einſchl. der Ausfuhr nad Ausfuhr nach 
Ausfuhr nad Ausfuhr nad) Deutſch⸗ Große Frank⸗ anderen 
Deutſch⸗ Groß⸗ Frans anderen land. britannien. reich. LZändern. 
land. Britannien. reich. Ländern. Werth: Mark. 
Werth: Marl Rofenblätter........ — — 3 400 3400 
Bohnen .......... 7100 1232 640 — 1289 740 Schaffelle.......... 69 600 — 104 400 163 900 
Ranarienfamen...... 1300 10 560 — 11 860 Wachs............. — — 23 520 23 620 
Kümmel... 2.2.0.0... 1000 21 800 400 232 700 Weizen ............ — 25 100 — 25 100 
Exrbien ............ — 1620 835 720 66 7401) | Wolle, gewaiden.... 16500 471780 15720 507 000 
Gerſte............. 6600 848800 — 867 000 „ tim Schweiß.. 21000 — — 21 000 
Gummi, brauner — 21 040 — 21 040 Biegenfelle ......... — — 27 520 27 520 
Nais............. 900 124680 — 258 1803) zuſammen einſchl. ber 
Bandein........... 900 44 920 640 61460 minder wichtigen 
Dlivenöl........... 143 500 51 040 580 196 020 Artikel ......... 257200 2860480 214400 83601080 
8. Schiffsverkehr im Jahre 1898. 
Eingang. Audgang. 
Nationalität. —— Seo. —— —— — Zuſammen. 
Reg.⸗ 
Zahl. Por: Tonnen. Zahl. Por Tonzen. Zahl. Po: Tonnen. r 
Damiſche ................... — — | 2.067 3| 2087| — 13| 20857 
Deutliche... .-u-nnrennocarunnan. 18 | 901 283 | 11013 13 23| 11018 
Britiſche.................... 61 | 35 286 61 61 | 87071 
Franzöfiſche .................. 29 | 22043 29 29 | 22043 
Norwegiſche................... 3 104 7 7 1641 
Vortugieſiſche ........... 2 2 870 
Schwediſche................ 1 1 164 
Spaniühe .....euoneconnuneree 8 564 8 8 5564 
zufammen 104 | 7805| ı0 | ses 1a | mans | 104 | mans | a0 | men | 1m 19 828 
Tſchifu. geweſen, hat ſich in den letzten Jahren die Einwirkung des Sinkens 


Handelsbericht für das Jahr 1893.°) 


Der Handel Tſchifus im Jahre 1893 zeigt im Großen und 
Ganzen dieſelben Züge wie in den Vorjahren: Die Haupt⸗Einfuhr⸗ 
artikel beftehen in Baumwollenwaaren, Metallen und Petroleum, als 
deren Urfprungsländer Großbritannien, Indien und Amerila zu 
nennen find, die Haupt Ausfuhrartilel in Seide uub Strobgeflechten 
für den Europäiſchen und Amerikaniſchen Bedarf und in Bohnen⸗ 
fuden, die für Düngungszwede nad den Südchineſiſchen Häfen ver 
ſchifft werden, ausnahmsweiſe auch nad Nieberländifchen Befigungen 
in Hinterindien (Samarang) gehen. Dazu kommt ein ſehr beträcht⸗ 
liger Handel in meiftens einheimiſchen Produkten. Die Schwankungen 
des Geſammtumſatzes, ſowie auch in den einzelnen Artikeln hängen, 
außer vom Silberfurfe und von ber Lage bed Chineſiſchen Haupts 
markted in Schanghai, viel von örtlichen Berbältnifien ab, denn bie 
Provinz Schantung wird Häufig von Ueberſchwemmungen und ſonſtigen 
Blagen Heimgefucht, durch welche ganze Diftrikte auf Jahre hinaus 
verarmen und ihre Kauflraft verlieren. 

Net fühlbar, wenn auch nicht fo bebeutend, wie befllcchtet 


I) Darunter für 19400 Marl nah Spanien. 
9 Darunter für 182 600 Mark nah Portugal. 
d) Berge. Hand. Arch. 1892 IL. ©. 409 und 1894 Maiheft II. S. 169, 


des Silberpreiſes geltend gemadt. Wenn indeflen bei den augen 
blicklichen Kursverhältnifien frembe Waaren, z. B. Baummollenftoffe, 
Metalle, welche jet nahezu doppelt fo theuer (in Silber) geworben 
find, wie in ben früheren Beiten des fremden Handelsverkehrs mit 
China, überhaupt no in fo bedeutenden Mengen gelauft werben, fo 
iſt darin jebenfalß der Beweis zu erbliden, daß fie fich als ein 
unentbehrlicher Verbrauchsgegenſtand bei der einheimiſchen Bevölkerung 
eingebürgert haben. Ein Ausgleich etwa dadurch, daß die Chineſiſchen 
Händler für die von ihnen zu Warite gebrachten, dem Europäifhen 
Verbrauch dienenden Artikel, nämlich Seide und Strohgeflechte, im 
Verhältnig zum Sinten des Silberwerthes höhere Breife fordern, 
um für biefelbe Menge einheimifcher Erzeugniffe bdiefelbe Menge 
Europäifcher Produkte eintaufhen zu können wie bisher, findet nicht 
ftatt. Die durchſchnittlichen Preije betrugen 

im Sabre 1884, bei einem Kurfe von 1 Haik. Tael = 5,8 Marl 
für einen Bilul Seide 90 Haik. Taels, für einen Ballen Stroh⸗ 
geflehte 29 Haik. Taels; 

"im Sabre 1891, Hei einem Kurſe von 1 Haik. Zael = 5 Marl 
für einen Pilul Seide 95 Haik. Taeld, für einen Ballen Stroh⸗ 
geflechte 29 Haik. Taels; 

im Sabre 1892, bei einem Kurfe von 1 Haik. Tael = 4,44 Marl 
für einen Pikul Seide 100 Heil. Taeld, für einen Ballm Stroh⸗ 
geflechte 291/3 Hail. Taels; 


486 


im Jahre 1893, bei einem Kursftand von 1 Haik. Tael = 4,02 Marl 
fe einen Pilul Beide 107 Haik. Taeld, für einen Ballen Stroh⸗ 
geflechte 82 Haik. Taels. 

Dieſe Preisſchwankungen find nur auf Rechnung örtlicher Markt⸗ 
verhältniſſe zu ſetzen, nicht aber auf die Kursbewegung zurück⸗ 
zuführen; denn wenn die Preiſe der eben genannten Artikel den 
letzteren gefolgt wären, ſo hätte im Jahre 1893 ein Pikul Seide 
120 Haik. Taels, ein Ballen Strohgeflechte 40 Haik. Taels koſten 
mätflen. 

Der Geſammtwerth des durch das Tſchifuer fremde Seezollamt 
kontrolirten Handels belief ſich im Jahre 1893 auf 13436 065 Haik. 
Taels gegen 18499 471 Haik. Taels im Jahre 1892, welche fi wie 
folgt auf die Ein⸗ und Ausfuhr vertheilen: 


1892. 1898. 
Hait. Taels. Haik. Taels. 
—Einfuhr............ 8330831 7709 887 
Außfuhe ............ 5169140 5726 678 


Bezüglich) der Ein⸗ und Ausfuhr der einzelnen Artikel ift 
Folgendes zu bemerken: 


Einfuhr. 

Baummollenwearen. Der Geſammtwerth ber Einfuhr bes 
trug 2 784 487 Haik. Taeld ober 11 198 687 Mar? (1892: 4 000476 Hait. 
Taels oder 17 762113 Mark), davon kamen auf Europätiche Gewebe 
1229 864 Heil. Taeld, auf Amertlaniihe: 8523686 Sail. Taels und 
auf Indiſches Baummollengarn 1201937 Haik. Taels. SZapanifches 
Baummollengarn ließ fih im Vorjahre (1892) auf dem Tichifuer 
Markte nicht nachweiſen. Im Jahre 1893 erjchienen auf demſelben 
80 Pikuls im Werthe von 1113 Haik. Taels. 

.  BVollenwaaren. Der Abjak gebt beftänbig zurück. Sein 
Werth beitrug im Sabre 1892: 91800 Hait. Taels, im Sabre 1898: 
81 402 Hall. Taels. 

Die Einfußr von Metallmaaren nahm ebenfalld ab, und 
zwar von 458 442 Haik. Taels (2036 482 Mark) im Jahre 1892 auf 
880 781 Haik. Taeld (1530 626 Mark) im Jahre 1895. Faft alle 
einzelnen Sorten zeigen einen Nüdgang, namentlich Brud- und 
‚Rageleifen. 

Auch die verſchiedenen übrigen Europäiigen Sinfuhren zeigen 
einen weit geringeren Abſatz ala im Vorjahre. Es ſanken: Metall 
Indpfe von 74148 auf 44425 Marl, Anilinfarben von 330 045 auf 
57 562 Marl, Zünbhölzer von 768428 auf 597999 Marl, Radeln 
von 186 038 auf 111387 Marl. Nur der Berbrauh von Amerilas 
nifchem Petroleum ftieg von 465 757 auf 880629 Mark. 


Ausfuhr. 

Bon weit größerem Intereſſe ala bie Einfuhr tft für den Deutichen 
Handel die Ausfuhr von Tſchifu, und zwar fomeit Die beiden Artikel 
Seide und Strohgeflechte in Betracht Tommen. Die Ausfuhr der 
(egteren fiellte zufammen einen Werth von 84178307 Hail. Taels 
(13 736 574 Mark) dar, bei einer Geſammtausfuhr von 5 726 678 Haik. 
Taels. Im Jahre 1892 machte die Gefammtausfuhr 5169 140 Haik. 
Taeld aus, wovon auf Seide und Strohgeflechte 2476247 Hatit. 
Taels entfielen. 

Seide. Die Ausfuhr weißer Rohſeide und Pongees zeigte eine 
unbedeutende Abnahme, die gelber und milder Rohfeide und von 
Seibenftoffen wies hingegen eine beträchtlide Zunahme auf. Die 
Gejammtausfuhr bezifferte ih auf einen Werth von 1915 828 Hall. 
Taels (7 701 628 Mark), gegen 1222 463 Haik. Taels (6 427 735 Marf) 
im Jahre 1892, 


Eſchifu. 


Strohgeflechte. Der Gefammiunfag im Jahre 1898 betrug 
1501 479 Hnit. Taels (6 807 458 Marf), im Jahre 1892: 1 268 784 Hait. 
Taels (6 566 800 Mark). Einige Hundert Ballen follen im Jahre 1893 
zum erften Male direft nad) Deutſchland verfhidt worden jeln. 

Die Ausfuhr von Vohnenkuchen und Nudeln aus Bohnenme hl 
ging zurüd, erftere um etwa 160000 Haik. Taels, Iegtere um etwa 
60 000 Haik. Taeld. Der Handel in diefem Artikel befindet fi aus⸗ 
ſchließlich in den Händen einheimifcher Kaufleute, ift aber trogbem 
für die Schifffahrt von größter Wichtigleit. Ganze Dampfſchiffsladungen 
beſtehen ausſchließlich aus Bohnenkuchen. 


Schifisventehr. 

Im Sabre 1893 liefen 1208 Dampficiffe und 88 Segelſchiffe in 
ben Hafen von Tichifu ein. Die Zahl der Ausklarirungen betrug 
bei den Dampfidiffen 1200, Bei den Segelihiffen 38. Der Gefanumet- 
Rauminhalt aller Schiffe, die tm Berichtsjahr in Tſchifu verkehrten 
belief ih auf 1016870 Reg.» Tonnen, wovon 999558 auf bie 
Dampfſchiffe und 16 317 auf die Segelfchiffe fielen. Im Vergleich mit 
dem Sabre 1892 zeigt ſich eine geringfügige Abnahme von 16 000 
Reg.⸗Tonnen bei den Dampfihiffen, von denen 65 weniger in Tſchifu 
erihienen ala im Borjehre, und von etwa 2000 Reg.sTonnen bei ben 
Segelſchiffen (7 weniger ald im Jahre 1892). Die Abnahme fällt 
bauptjächlich auf bie Britiiden Dampfichiffe (— 65), demnächſt auf bie 
Chineſiſchen (— 19), bie Japaniſchen (— 5) und die Norwegiſchen 
(— 1); hingegen nahmen die Deutſchen Dampficiffe zu um 20, bie 
Auffiihen um 6. Diefe Schwankungen beruben inbefien nur auf 
Zufälligteiten unb find weber Beiden eines dauernden Aufſchwungs 
noch eines fi fortiegenden Rüdganged; die Ruſſiſche Schifffahrt 
dürfte, allerdings fchritthaltend mit dem Aufbluhen Wladimoftods 
und der DOftfibirifchen Küftenpläge, eine wenn aud nur langſame 
doch ftetige Entwidelung erfahren. 

Folgende Ueberficht zeigt ben Antheil ber verſchiedenen Rationen 
am Scifföverlehr in Tſchifu in den Jahren 1892 und 189. 

Es verkehrten in Ticifu: 


Dampfſchiffe. 
1892. 1898. 
Neg.⸗ Reg.⸗ 
Rationalität. Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
Deutihe........... 95 15 588 118 82 915 
Britifhe........... 624 664 650 5659 609672 
Niederlänbiide ..... 1 672 — — 
Normegiide........ 4 2983 8 2212 
Auffifde........... 11 6179 17 11 028 
Sapantide......... 68 68 367 58 68 578 
Ebinefifhe......... 472 861 977 465 840148 
zufammen...... 1268 1055311 1208 9990658 
Segeligiffe. 
Deutliche .......... 14 5 986 11 4 756 
Britiihe..... zn... 23 10 698 pi 10 405 
Rormegiihe....... 1156 
EmmimBe) © 1m —_ 
aufammun...... 18 584 38 16 317 


Die Fahrten der —** Dampfſchiffe gehen nach unb von 
Schanghai, Tientfin, Riutihmang, Amoy, Swatau, feltener nach und 
von Hongkong und der Ditfibirifchen Kuſte, bie der Deutigen nad 
und von Hongkong, Niutſchwang, Tientfin, Anıoy, Japan, Wladiwoſtock 
Die Frachten beftehen zumeift in Stüdgütern und gemffchter Ladung 
für die Einfuhr und Bohnenkuchen und Ruben für bie Ausfuhr. 
Richt unbedeutend iſt der Paſſagierverkehr. 














zisit. 487 


Einfupe der bauptfähligeren Waaren in den Jahren 
1892 und 1898, 


1. Aus Europa und Amerika. 










Tauienb. 
5001 131 —— 111 887 

Baummollenwaaren. . allonen. 
we Städ. .)J. . . JPetroleum............... 1056 580) 455 7572 258 870! 880 629 
Sqittings, grau, glatt... RI — 10 _ 10544 


ein und Spirituofen.... — A — 68 114 







gefärbte glei. 


n 8 ‚ ger 

T-Elothe muftert..... 
Drillich ——— — 2. Aus anderen Ländern. 
Barchent, Fe * a. Aſiatiſche Produkte nichtchineſiſchen Urſprungs. 

N) Amerilenifce .. 1892. 1898 
Epretings, Engliice...... u: — 
Bari ONE .nnn..... Opium................. 666638 6sꝛi ois 

iſchroth......... Indiſches Baumwollengarn 8157627 4881 786 
Daunwollene —— Zinn, in Barren ........ 45 922 61 938 

”  allan Steipis, nm Blattene..ce... 28 985 9488 
Samnetſ.. Kupfer, in Platten....... 16 208 87 808 
Ruflelin....0occcenccn.. nn Baren....... 100 570 81 867 

Kampher.............. 42 974 801 
Fr sts Kardamom ....2........ 72 256 81 754 
u Kohlen................. 418 621 821 642 
n 1 Fiſchleim............... 52 961 67 254 
Pfeffer, Idwarzer ........ 98 666 206 551 
Vaumwollengarn, Englijdies Sanbelholg eareeneneeee. 289 28372 
Sapanholz.............. 65 121 70 856 
* ollenwaaren, 0 PCR 4011400 17109 
Yang» Gnglife ....... Fucer, brauner 237984 628897 
Long@us... „weißer ......... 889 512 829 762 
Spaniſh Stripe. ........ Säde, Zutes............ 20 162 88 696 
Kuſfiſches Tuch „une... Hanf⸗PPP........ 8470 8 940 
Ralieniſches Tuch. ....... Balmblattläer ......... 88 379 40 282 
GStrohmatien...........-. 109 992 40 593 
chen: Metalle. 
aheleiſenc. b. Chineſiſche Produkte. 
Barren.;; 189. 1898. 
Date Mei: Me: 
nase! j .:: : ::::: Arſenik ................ 128 414 94 286 
au ridiebene Sorten .. Knöpfe............ kauen 191 297 194 850 
Sahne Borzellanwanten ........ 6889 86521 
STK TTı ER Kleiverflofle. ............ 140 661 121 773 
Ring nn. Zimmt................. 16 680 8821 
Baummolle, zob......... 520274 1086 784 
Vermiſchte Waaren " gereinigt .... 68 787 83 579 
Retallfnöpfe... Grastuch, feines ......... 151 684 143 980 
BESSERE j „grobes ........ 181179 111896 
1 Indigo ................ 42 377 16 445 
Anlinfarben ............ Arzneien ............... 84 843 63 246 
Fenfterglaß..... Papier ................. 2881 994 2060101 
Raſchinerien .. Konſerven... 118 351 65 878 


488 Tſchifu. — Meifina. 

1892. 1893. effin . 

Werth: Werth: m a 

Mark. Marl. Handelöbericht für das Jahr 1893.) 
Rohfeide ........20.0... 280 937 606 458 
Seibenfoffe..n...20.... 113648 712963 Algemeine Bandeisbewegung. 
Zucker .............. 2554887 2318 468 In dem allgemeinen Seehandelsverkehr Neſſinas mit dem 
Strohgefledt............ 175 165 655 026 Auslande im Laufe des Jahres 1893 ift gegen bad Vorjahr ein 
Tabak ................ 174 836 265 595 Aufihwung zu verzeichnen. 
Kohlen................. 498 278 632 112 Diefe Thatfache findet ihre Erklärung in den guten Ernten, 
Seidenmügen ........... 21 406 22 544 deren fih Siyilten und Sübfalabrien in den Jahren 1892 und 1893 


Ausfuhr der hauptfähliheren Waaren in den Jahren 
1892 und 1898. 


1. Rah Europa und Amerika. 





„ gelb ........... 1 7861 926 3 24213 828 588 

wild ........... 3033| 888133] 26401351 942 
SeidensRolons ........... 21 2140 8465| 89 92% 
„ Abfall............ 8931| 254 757] 8510| 700 402 
........... 161 14. 84081 

Pong ees ................ 3 384/2 302 486 3 19012 207 828 
Stroßgefleite, einfarbig... 36 492|4 685 433] 42 61515 285 085 
„ gemuftert.. 5876| 891267] 6188| 750 869 







Pikuls. 
14866 872 971 
972 67418 153 167 
1 722 


ikuls. 
Bohnen................. v 384 886 999 
1153 1754 447 518 
1388| 201 840 


—— 
e, ... 
Fi geſalzene.......... 


21111 7) BES 


...........e..n.. 


zu erfreuen gehabt Haben. 

Ra den ftatiftifchen Erhebungen des Zollamtes beläuft ſich bie 
Gefammibewegung zur See für Eins und Ausfuhr zufanmen 
genommen auf: 


kg Werth: Lire. 
1898 .......00.... 267 871166 63 551 706 
1892 .......... 205 474 772 51 221 740 
1893 alfo mehr .... 61 896 393 12 3239 966 
Es ergiebt fih dieſe Zunahme ſowohl auß ber Ausfuhr, wel 
ſich folgendermaßen ftellte: 
kg Werth: Lire. 
1898 ............. 118 775 069 44 901 837 
1892 .......... 84 319 086 86 091 248 
1898 alfo mehr .... 84 455 978 9810589 


wie aus der Einfuhr, welche fich wie folgt geftaltete: 


Werth: Lire. 
1898 ............. 148 596 106 18 649 869 
1898 ......... 121 155 686 16 130 4923 
1893 alſo mebr .... 27 440 420 26198377 


Ein Bergleih ber Einfuhr und Ausfuhr nad) und von ben 
verſchiedenen Ländern in ben Jahren 1893 und 1892 giebt folgendes 
Bub: 











Einfuhr. 
1898. 18982. 
Hertunftsländer. kg Lire. kg Lire. 
Deutihland..... 646 862 552 729 618 764 104 851 
Deſterreich⸗ 

Ungarn ...... 19269 722 1906275 19618841 180809 
Belgien ........ 769 189 8397 656 1680 882 866 374 
Sranfreid...... 997 098 618542 1168788 619 410 
GSroßdritannien.. 82116122 5207778 72766 044 5676 %4 
Griedenlanb und 

Malta........ 4.078 874 202893 2042 251 171576 
die Niederlande 185 161 106 297 874918 138 377 
Rußland ....... 29 041179 68356280 12709648 2988268 
Stanbinavien 1657 099 810408 1516639 704 683 
Rumänien ....... 606 000 96 188 3655000 663 80 
Türkei......... 3 869 689 146 2585 2118076 511791 
Hegypten....... 69 339 23 796 51 488 13 394 
Indien ......... 2 488 968 679 469 195 474 101 522 
Nordamerika 2 920 308 654 684 1989 200 426 TI7 
Afrtla ......... 27 222 17 000 812 615 102 071 
Schweiz ........ 44 325 98 273 68591 ° 14868 
Südamerila ... 148 552 232 680 298 672 463. 902 
Spanien u. Por⸗ 

tugal ........ 175 989 44 064 99 700: 29 2% 
Alien .......... 48 90 247 1367 


1) Wegen bed Vorjahres |. Sand. Arch. 1898 IL ©. 586. 


Reffine. 


Ausfuhr. 
Befiunmungd» 1898. 1892. 
länder. kg Lire. kg Lire. 
Deutidland..... 9691 820 810797 4850274 1858093 
Deſterreich⸗ 

Ungarn ...... 16070 362 4406 064 9019846 8081443 
Belgien ........ 641 161 164 992 492 226 847 089 
Trankeid....... 1980110 2575880 1517081 1888 797 
Großbrilannien.. 25968 944 12442629 19676134 11677892 
Griedenland unb 

Bkalta ....... 912116 879649 1187968 476 806 
die Rieberlande 2151271 20924893 1686455 1126103 
NAußland ....... 85686625 2105806 3132479 978 766 
Sionbinavien 2688468. 1189866 8247792 1270526 
Spanien u. Por ... 

tugal ........ 181 810 68 965 1870 8 630 
Aumänien...... 22.020 4 284 — — 
Zitttei......... 1 778 679 893910 2061 680 440 727 
Yegypten ....... 842 074 161 206 187 786 70194 
Indien. ........ 978 5 967 11580 . 4842 
Nordamerika 48 079 781 15591265 860260638 12081 232 
Südamerifa..... 696 267 195 417 961 080 267 464 
Alle...... u... 40 875 8710 69 694 21 065 
Auftralien ....... 17 688 90 400 1680 26 040 
Gämeil......... 28 120 89% 3658 000 83 660 


Borſtehende Zahlen umfaflen, wie bemerft, nur die direkte Eins» 
und Ausfuhr auf dem Seewege, ftellen mithin für einzelne Länder, 
meiel für Deutihland, nur einen Theil ber Sanbelöbemegung mit 
Reffinea bar, da alle Waaren, die auf dem Wege tiber Oberitalien 
eins und außgehen, barin feine Berückſichtigung finden. 


Einfupr. 

Die Einfuhr auf dem Seewege nad) Meffina bat im Jahre 1898 
die des Vorjahres ſowohl in ben Mengen wie in ben Werthen über 
troffen, unb zwar in erſteren um singefähe 22, in den Ielexen um 
beinahe 15 pCt. 

Eine Steigerung der Einfuhr zur See ift eingetreten bezüglich 
der Einfuhr non Griechenland und Malta, Rußland, Stanbinavien, 
ber Türkei, Wegypten, Indien, Nordamerila, Spanien und Bortugal 
ſowohl in den Maſſen wie Werthen, und in ben Werthen allein bei 
der Einfuhr von Deſterreich⸗ Ungarn. Dagegen zeigt ſich eine Ber 
minderung in ben Mengen und Werthen bei der Einfuhr von 
Belgien, Frankreich, den Nieberlanden, Rumänien, Afrika, Schweiz, 
Südamerika und Aften, ein Fallen in ben Werthen bei gleichzeitiger 
Zunahme der Mengen bei der Einfuhr von Deutſchland und Groß⸗ 


Britannien. 
Ausfuhr. 

Die Länder, bei denen ein Steigen ber Ausfuhr eingetseten iR, 
find folgende: Deutſchland, Deſterreich⸗ Ungarn, Frankreich, Groß: 
dritannien, die Niederlande, Rußland, Spanien und Portugal, 
Rumänien, Aegypten, Nordamerika, Auſtralien und Indien. Bei 
Iekterem Lande find nur die Werthe geſtiegen, während bei den 
Übrigen Ländern eine Steigerung in den Waarenmengeh ſowohl als 
auch in den Wertben zu verzeichnen tft. Bei allen übrigen Ländern, 
Griechenland und Malta, Stanbinavien, der Türke, Sifbamerifg, 
Afrila und der Schweiz, ift die Ausfuhr in den Mengen und Werthen 
gefunten, bei Belgien in den Werthen allein. 

Die Ausfuhr von rothen Verſchnittweinen nad Deutſchland aus 
dem Bezirke von Meſſina, die im Borjahre fi auf 11781 hi belief, 
bat im Jahre 1893 nur 9 696 hi betragen. 


Dentſches Hanbei-Archie 1894. IL 


489 


Der größte Theil bieſer Weine ſtammt aus den Ebenen bei 
Milazzo, Diele Duclität Scheint im Deutichen Weinhandel beionberen 
Anklang gefunden zu haben. Im Laufe bes letzten Jahres tft ins 
beflen Die Phyllogera wit ungewöhnlicher Heftigfeit in den Weingästen 
jener Gegenden zum Ausbruch gelommen, fo baß binnen wenigen 
Jahren ein vorläufigeß völliges Derfiegen jener Bezugäquelle bevor⸗ 
fteht, und dies um fo mehr, als ‚man fih noch nicht einmal darüber 
im Klaren ift, mit welder Abart Amerilanifcher Reben die Neu⸗ 
anpflauzungen vorgenommen werben müflen, um erfolgreich zu fein. 

Unter dieſen Umftänden jcheint es angemefien, bie Deutſchen 
Smporteure auf die prachtvollen füblalabeiichen. Weine aufmerkſam 
zu machen, welche den Milazzowein vollauf zu erjegen im Stande 
find, ja denfelben vielfadh an Abel übertreffen. 

Dertehrsüberfiten. 
1. Einfuhr der hauptſächlicheren Artikel im Jahre 1898. 
Geſammt⸗Darunter aus 


einfubr. Deutſchland. 
Werth: Lire. 
Baummwollengarn ........ ......... 2864 1389 
Baumwollenſammet........... 30 668 3 765 
Bänder und Liken aus Baummolle, 

Ste, Wolle und Selde.......... “6888 8 224 
Bier in Flaſchen................ 12 904 4 176 
Eiſenbahnwaggons................ 34 460 — 
Cement, Gips und Kall............ 30 190 — 
Shemilalien und chemiſche Produkte. 173386 5 245 
Kokons ........................ 151 477 — 
Konfektionsartikel: 

aus Hanf und Flachs ........... 27 481 162 

» Baumwolle .............. 49 086 15 264 
Wolle..................... 313280 ° 149% 
Seide .................... 80 225 10162 
Deden und wollene Teypide....... 26437 9 580 
Eifen in Barren und verarbeitet.... 294947 81 136 
Farben. ......................... 230 771 8 228 
Bett jeder Art ................... 150 841 5 518 
Site, konſervirt, einſchl. Stodfiihe.. 1401508 12 118 
Garn aus Hanf, Flachs, Jute..... . 126 737 _ 
Gemitje und Früchte, konſervirt, gebönt 
und frifhe..........cc kreisen 494 964 1998 
Gerbereis und Fieterei Meter ...... 602 236 — 
Gewebe: 
aus Hanf, Flachs, Jute......... 25 242 645 
wo Banmmwolle ......- nun... 690 408 10 966 
„Wolle..................... 808 153 91 322 
Bas in Tafela und Spiegel....... 23 689 10 251 
Glass und Kriftallmaaren.......... , 483868 14.008 
Gußeiſen, roh und verarbeitet ...... 185 211 2198 
Safer, Maid, Gerfe............... 309 817 4162 
Hanf, Flache, Jute, roh ober gehechelt 21 928 — 
Harz, Pech, Theer...... ....... une 54981 4987 
Hänte: | 

rohe ......... ............ ..... 1421667 720 

gegerbte.................... 71481 42.883 

ladirt und marofirt............. 16 321 18 163 
Holz, Bauholz und Rukholg........ 1117918 3150 
Suflrumente: 

chirurgiſche, optiihe u. |. w....... 20 445 56141 

muftfaliiche, auch Pianos u. Orgeln 18270 4815 

66 


GSefammt: Derumler aus 


einfuhr. Deutſchland. 
Werth: Lire. 
Kaffee............... nero 26981 — 
Käfe und Butter.............. 86 764 8.088 
Steinkohlen.................... 2064 000 — 
Korbwaaren ................. 11 845 641 
Kupfer, Meifing und Bronze Kennen 65 0189 18 258 
Lack und Firniß.................. 16 988 66 
Lithographien und Kupferftidie...... 14 616 9324 
Stearinlichte.................... 17 867 — 
Maſchinen: 
Dampfs und bybrauliide ........ 8560 607 
lanbwirtbfchaftliche u. Theile Davon 108 857 2177 
Möbel........................... 33 822 8517 
Palms, Leins, Kokosöl und Leberthran 42812 — 
Betroleum ....................... 365 960 — 
Papier, Pads, Schreib⸗ Löſchpapier. 87664 6 663 
Pfeffer und Piment ............... 85 628 — 
Porzellan, bemalt und vergoldet ..... 10189 4 229 
Duincailleries und Kurzwaaren ...... 19 222 24 514 
Mineralöl ....................... 10 654 162 
Sämereien....................... 47 856 — 
Seidenſammet.................. 31 288 20 826 
Seifen und Parfümerien........... 8 988 46 
Baummwollene und wollene Spihen .. 9 850 964 
Stahl........................... 10 374 — 
Stablwecheuge für Künfte u. Handwerk 18439 4 090 
Stärke ........................ 21 648 — 
Tapeten......................... 28 164 7969 
Tauwerk ......... .... ....... 60 322 — 
Thiere, lebende................... 81 624 — 
Uhren und Schmulfaden......... . 2071 1675 
- Waffen und Waffentheile .......... 87 960 1263 
Weizen.......................... 6 765 285 — 
Ziegel und Bauſteine, auch Werkſtücke 
und Thonröhren................ 62 325 600 
Zink................... :.... 36 347 18674 
Binn ........................... 29 447 265 
BZuder, raffinirt ....... ........ ... 27686 2 


2. Ausfuhr der yauptfägligeren Waaren im Jahre 1898. 
Gefammts Darunter nad 


ausfuhr. Deutſchland. 
Werth: Lire. 
Agrumen, friſche und in Lale........ 17 318089 1416448 
Anchovis, Sardellen ꝛc. in Del ober 
geſalzen......................... 62 856 — 
Bimftein, Cement u. |. w............ 16 861 1086 
Eitronenfaft, Tonzenirht ..... Kennen 3 084 753 
Efienzen aus Bergamotten, Drangen und 
Citronen ........................ 7866 968 317 146 
Faßbander und Brettchen zu Kiften.... 810289 — 
Fäfſer, leere ...................... 36 980 — 
Früchte, frifche, ungenannte.......... 113 889 71 983 
Gemüfe und Tonfervirte Suppenfräuter. 102 790 2 800 
Gerbereis und Färbereiartikel......... 22 638 1740 
Gewebe aus Hanf, Flachs oder Zute.. 58980 — 
Haare jeder Art............ ........ 690 616 — 


Meſſtna. 


Geſammt⸗Darunier nad 
ausfuhr. Deutſchland. 
Werth: Lire 

Häute, roße...... Kenennnesnensnnene 882 468 20 296 
Rüfe..oooooonnosnnennnnnnnennn unse 22 610 — 

Kaftanien „......00... .......... er. 44585 2372 
Lakritzen............. ............ 150 228 14 040 
Mandeln ....................... ... 2316 268 610 869 
Manta ...uusconenccnonsanneisence 90 2386 40 960 
Arzneien und mebhintice gehen 18 696 432 
Rüfle ....<2uoononncrenennonne nn nn 1811689 350 028 
DPlivenõl.......................... 1297 022 109 764 
Piingien „ooouonsocnernnnnnenennnne 107 940 1260 
Sämereien, einislieklih Bogelfant .... 140 727 7 700 
Selbe, TObe...nooooennnnnenennunnne 812 025 — 

Traubemoſinen.................. 76 043 106 
BWeinfteinfäure ....... .............. 860 960 — 

Wein in Faſſern............. 484 114 69 018 
Weinfteinfäurehaltigeß Rohmaterial.... 7054840 67 109 
Wolle........................... . 30000 — 


Schiffsverkehr im Jahre 1893.) 


Die Schiffsbewegung tm Hafen von Meſſina während bes 
Jahres 1898 weiſt gegen bad Vorjahr ſowohl bezüglich ber Gelammt- 
zahl der Schiffe als auch hinſichtlich des GefammisZTonnengehalts 
eine Verminderung auf. 

Es liefen in den Hafen ein im Ganzen 

im Sabre 1892..... 4991 Schiffe von 17923 776 Reg. Tonnen, 
1893. .... 462 „ u 1719826 " 
alfo im Tckten Sabre 129 Schiffe und 72 950 Reg.⸗Tonnen weniger 
als im Borjahre. 
Die vorfiehend angegebenen Geſammtzahlen vertheilen fich auf 
2244 Dampfichiffe von 1592 995 Reg.-Tonnen im Jahre 1899 


gegen 2862 „ n 1648049 " nn 188 
und auf: 

2618 GSegelichiffe von 126 881 Reg.» Tonnen im Sabre 1893 
gegen 2629 " „ 144 727 „ 189. 


Die einzelnen Länder waren an ber Sätffäbewegung in Den 
legten beiden Jahren betbeiligt, wie folgt: 


Dampfidiife. 
1893. 1892. 

Reg.⸗ Reg.⸗ 

Rationalität " Schiffe Tonnen. Schiffe. Tonnen 
Italieniſche............. 1559 94868 1687 1013667 
Deſterreichiſch⸗ Angariſche. 171 124841 80 61 608 
Griedifhe..... ......... 24 22 967 17 15 060 
Riederländilde........... 30 21 285 0 20 082 
Belgiſche............... 8 2633 8 2 056 
Deutſche ............... 40 38 538 45 38 543 
Britiſche............... 329 371224 880 418 179 
Norwegiſche ............ 64 30 071 126 51655 
Däniihe........ zo... 18 11 930 80 17 710 
Ruſſiſche............... 3 8 801 6 43% 
Franzöſiſche............ 1 750 5 308 
Schweblide............. 1 570 2 1312 
Türliide........ ....... 1 12 2 687 


1) Wegen bes Borjabres |. Hand. Arch. 1893 IL. &. 389. 


Meiſina. — 
Segelſchiffe. 
1898. 1892. 
Neg.⸗ Reg.s 
Rationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Italieniſche ............ 2494 103744 2316 118746 
Deſterreichiſch⸗ Ungariſche. 4 1462 2 688 
Britiſche................. 24 8.085 1 8 021 
Griehiihe ......-..--00u. 88 16 848 69 18 697 
Zurtiſche............... 6 181 5 1285 
Samiotifhe ..... 000... -- 1 682 1 887 
Daniſche............. 6 764 7 1198 
Rorwegifche ...... 0.200000 1 120 4 695 
Riederländifhe ........... _ _ 1 116 
Fientfin, 


Handelöbericht für das Jahr 1892.9 


Allgemeine Lage bes Dandels. 

Wie in ganz Dftaften, fo bat auch im Hafen von Tientfin bie 
jogenannte Silberbewegung im Berichtsjahre den fremden Kandel 
ſtark in Mitleidenfchaft gezogen, und wenn auch das Jahr 1892, vom 
Standpunkte ber vereinnahmten Hölle aus betrachtet, als ein durchaußs 
befriedigenbes bezeichnet werben muß, fo zeigt das Nettoergebniß bed 
Geſammthandels dennoch einen nicht unerbeblihen Ausfall von 
1721685 Hall. Taels im Bergleich zum Vorjahre. Diefe Abnahme 
bed Handels tft auf daB flauere Einfuhrgeihäft ſowohl in fremben 
ala auch in einheimiſchen Artikeln zurüdzuführen unb findet ihren 
Grund außer in den unausgejekten Silberſchwankungen, welche ben 
Importeur veranlaßten, nur mit ber größten Vorſicht zu operixen, in 
einer abermaligen verheerenden Teberiäwenmung eines 
Theil der Provinzen Tiehili und Shaufi, weile in ihren Folgen 
zwar nicht fo großen Schaden verurfacht bat wie bie des Jahres 
1890, welche aber denne das Geichäft dadurch ſtark beeinfluhte, 
dag in den Abſatzgebieten ein lange nicht dageweſener Gelbmangel 
eintrat. 

Nah dem vorhandenen Material beziffert fi ber Geſammthandel 
Tienifins während beB Jahres 1892, ſoweit derſelbe duch Schiffe 
fremder Bauazt vermittelt wurbe und mithin unter bie Kontrole des 
frenden Gesollamis Team, auf 894238 578 Hall. Taels gegen 
41521 800 Haik. Taels im VWorjahre, währenn fi ber Rettos 
Geſammthandel, b. 5. bie frembe und einheimiſche Einfuhr, abzüglich 
ber wiederausgeführten Waaren ſowie bie Ausfuhr einheimifcher 
Produkte auf 86 826 864 Hall. Taels ſtellt. 

Die Ausfihten für dad Jahr 1898 werben lebiglih von bem 
Beftand der jeigen Kurfe, fowie von günftigen Exnteausfällen der 
Provinz und des konſumirenden Sinterlanbes abhängen, immerbin 
ſteht jeboch zu erwarten, daß XTientfin feinen Platz als vierter unter 
den Bertragähäfen trotz ber von Zeit zu Zeit Über die Provinz Ticili 
bereindrehenden Waflertalamitäten bewahren wirb. 


Einfuhr fremder Waaven. 

Bon dem nicht undbebeutenden Ausfall im Geſammthandel de 
Hafens von Tientfin während des Jahres 1892 kommt nicht ganz 
ein Drittel auf den fremden Einfuhrhandel, und tft ber Grund 
bierfür zum Theil in einem Mangel an baarem Gelde im Tonfus 


1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 IL. ©. 12. 


Zientſin. 491 


mirenden Hinterlande, hervorgerufen durch langandauernde Dürren 
in den Provinzen Shanſi, Honan und Tſchili mit darauf folgenden 
verheerenden Ueberſchwemmungen, zu ſuchen. 

Als Werth der eingeführten Waaren fremden Urſprungs giebt 
der Bericht des fremden Seezollamts die Summe von 17 890 776 Haik. 
Taels gegen 18481290 Haik. Taels im Jahre 1891 an. 

Die Einfuhr von Opium ſowohl in rohem als auch gekochtem 
Buftande zeigt im VBerichtsjahre eine Zunahme, befonderd was die 
Malwa⸗Qualität anbetrifft. Die Preife waren annähernd bielelben 
wie im Borjahre, und zwar wurben für Aufmadungen von 3 Kättieß 
Nalwa 15,50 Hail. Taeld, für Patna 14 Haik. Taeld und für eine 
Kiſte Perſiſchen Dpiums 480 Haik. Taeld bezahlt. . 

Bon den Übrigen Haupteinfuhrartileln fremden Urfprungs zeigen 
baummollene Waaren einen Ausfall von nahezu 100 000 Stüden im 
Bergleiche zum Borjabre, Drills einen folden von 98000 Stüden, 
Sheetings einen ſolchen von 25000 Stüden und Türkiſchroths don 
14000 Stüden. Nur Shirtinge, Zig und WMosquitonceke zeigen 
eine nicht unerhebliche Zunahme, während bie Einfuhr aller Wollen- 
mwaaren, wohl hauptſächlich in Folge bed Umftandes, daß billige Felle 
den ürmeren Klaflen für weniges Geld zugänglih find, abermals 
gefallen ifl. Während bie Einfuhr von Metallen und befonders Blei 
eine ziemlich ſtarke Zunahme erfahren bat, zeigt bie Einfuhr von Anilin⸗ 
farben, Fenſterglas und Streihhölgern eine nicht unerhebliche Ab⸗ 
nahme. 

Einfuhr einheimiiher Waaren. 

Die Rettoeinfuhr einbeimifcher Produkte beziffert fi im Ber 
rihtsjahre auf 11 049 635 Haik. Taeld gegen 18 062 509 im Vorjahre 
und zeigt mithin einen Ausfall von 2012 874 Half. Taels. 

Den Hauptantheil an dieſem Ausfall nehmen Reis mit 
1660017 Haik. Taels, Mais, brauner und weißer Buder aus 
Eihhina, ſowie There und Tabak. Als Grund für biefen bedeutenden 
Niedergang im Einfuhrgefhäft einbeimifcher Produkte giebt man 
neben der allgemeinen Geldnoth in den konſumirenden Diftrikten den 
Bufammenbrud von 17 Chineſiſchen Banlen in Schanghai an, welche 
bisher einheimifchen Händlern auf auszuführende Landesprodukte bie 
notwendigen Borfchüfle geleiftet hatten. 

Was ben zwecks Veberführung über Sibirien nad) Rußland ein- 
geführten Thee anbetrifft, jo gingen im Laufe des Jahres nad 
Aufland und Sibirien über Kiachta und Ghangschiastöu 867 708 Pis 
fuls, darunter 89 707 Piluls ſchwarzer Thee, 271 664 Pikuls Ziegel 
tbee und 6387 Pikuls Tafelthee. 

Der Geſammtwerth des für den Ruſſiſchen Ueberlandhandel 
beftimmten Thees bezifferte fich im Jahre 1892 auf 4 062 229 Hai. Taels. 


Ausfuhr Ehineflider Waaren. 

Der Ausfuhrhandel Tientfins, d. h. die Verſchiffung einheimifcher 
Waaren nad fremden Ländern über Schanghai, zeigt im Laufe des 
Berichtsjahres eine Zunahme von 868 967 Hall. Taeld, er betrug 
6887 865 Hall. Taeld im Jahre 1892 gegen 5528 908 Hall. Taels 
im Borjahre. Die Statiftiten des fremden Seezollamts führen jedoch 
außer diefer Ziffer noch einen Poſten von 26549 Hall. Taels auf, 
welcher den Werth der direkt von Tientfin nach Sapan verlapenen 
einheimiſchen Produlte zepräfentirt, jo daß fi der Geſammtausfuhr⸗ 
handel auf 6414414 Haik. Taels fiellt. 

Im Großen und Ganzen ift daher, wenigftens ſoweit die Haupt 
handelsartikel des Platzes in Betracht Tommen, bad Berichtsjahr als 
ein für Händler und Exporteure befriebigendes zu bezeichnen. 

Als Folge der hohen Snlanbzölle in der Provinz Tſchili ift ber 
Berkehr unter Tranfitpäffen ein immer entwidelungsfähigerer ges 

66* 


492 


worden. Während ſeitens Deutſcher Firmen im Zaufe des Jahres 1890 
644 und 1891 664 folder Bäfle entnommen worden find, beläuft 
fih im Berichtsjahre Die Zahl derſelben auf 1495. In ben meifien 
Hüllen lauten fie auf Strohgeflechte, Lameel⸗ und Schafwolle, Felle 
unb Deden, Borften, Haare und Seidenabfälle. 

Zu den zum Tientfiner Markte in Beziehung fiehenden Pro⸗ 


Beze ichnung der Waaren. 





weiß 

ee ........ giiiriiriiiritin n 

enfelle, ungegerbt....................... 
835 ........................ Ballen 

Strohgeflecht | mottled...................... n 

farbiges................ 

Walnuſſe........ : : .: . Piluls 

Kameelwolle............................. 

Ziegenwalle onen neneenen rennen enuennnnn een „ 

chafwolle................................ 
Thibet⸗Ochſenſchwünze....................... Städ 


Shweinsborften. Das ZJahr 1892 begann in Europa im 
Allgemeinen unter unglinftigen Anzeihen für dieſen für Tientſin 
wichtigen Artikel. Im Laufe des Sommers madite fi eine Befje 
zung bemerkbar, welche bis Ende des Jahres ftetig zugenommen bat, 
unb fchloß der Markt in London Ende Dezember mit geringen Bor: 
säthen und fehr fefter Stimmung. Da die Einlaufspreife in China 
wegen der ungünftigen Lage zu Anfang bes Jahres bedeutend ge: 
falen waren und bie meiften Exporteure vorfidhtig operiert haben, fo 
bürfte das finanzielle Ergebniß der Satfon für die lehteren im 
Durchſchnitt ein gutes geweien fein. 

Entenfedern. Das Geſchäft in dieſem Artikel entmwidelt ſich 
in Tientfin nicht, weil nur die niebrigfte Klafie eingeborener Händler 
fi mit Federn abgiebt. Da dieſe Leute nicht den geringften Krebit 
genießen, jo können fie felbft bie Heinften Summen nicht aufbringen, 
um damit die Febern im Innern aufzulaufen. Die meiften Expors 
teure haben fi von dem Artikel zurüdgezogen. 


Roßhaare. Das Geihäft in dieſem Artikel ift kaum weiterer 
Ausdehnung fählg und bleibt die Ausfuhr, wie bie Statiftifen zeigen, 
ziemlich ftetig auf etwa 2000 Pikuls im Jahre. Der größte Theil 
der Ausfuhr wird immer noch in Großbritannien verarbeitet. 


Jute. Die von Tientfin außgeführte Faſer, bie nicht von ber- 
ſelben Pflanze wie die Indiſche Jute ſtammt, ſcheint an und für fid 
wegen bes bedeutenden Berwendung, die fie im Lande felbft findet, 
und ihres ſich Hieraus ergebenden verhältnikmäßig theuren Preiſes 
unter normalen Verhältnifien nicht exportfähig gu fein; fie wird zur 
Verfälſchung von Yabrilaten aus Manilahanf verwandt, und erflärt 
ſich die bedeutende Ausfuhr der Jahre 1888/89 aus einer ungewöhn⸗ 
lichen Nachfrage, bie in jenen Jahren wegen einer Mifernte bed 
echten Nanilahanfes auf den Europäifhen Märkten berichte. Der 
Artitel Hat Feine Zulumft für Tientfin, und die wenigen Unter 


Kimtfin: 


dultionsplägen in bet Mongolei, Den Provinzen Shenſi und Kanſu 
und den in ber Provinz Tſchili gelegenen Prüfekturen iſt in ber 
letzteren Zeit auch Thibet binzugetreten. 

Wie fih dad Bahlenverhältnik der Ausfuhr ber wichtigften Ar⸗ 
titel während bed Berichtsjahres im Vergleich zu den Jahren 1888 
bis 1891 ftellt, wird durch die nachſtehende Tabelle veranihaulidt: 


Ausfuhr 


40 194 60 981 19 006 117 8 
165 742 123 887 166 #11 648 389 814 372 
15 338 11 696 689 15 567 18 132 
11 184 21 878 18 045 26 150 24 872 
4165 4081 8 896 3889 2667 

6 776 4 861 607 4 788 6 059 
24 474 25 681 13 764 18 249 24 922 
7 1 888 8525 9178 5123 
37 125 62 579 86 679 90 126 122 648 
6 685 18 660 5 %1 18 106 146514 


nehmungen, bie im Jahre 18982 darin gemacht worden find, bürften 
Sein befrtebigenbeß Refultat ergeben haben. 

Biegendeden (Goatilin NRags). Im Sabre 1898 waren bie 
Breite in China uns ben Berbrauchäländern niedrig, ber Gewinn 
gering und bie Ausfuhr bebeutenb gefteigert. Der Artikel fcheint in 
Frankreich und Deutidland fehr an Abſatz zu gewinnen, während 
ber Berbraudp in ben Bereinigten Staaten non Amerila mehr ſtetig 
bleibt. 

Schafsdeden (Sheepſtin Rugs). Dur die vorzüglichen Ne 
fultate, welche einige Unternehmungen im Jahre 1801, hauptſächlich 
wegen ber geringen Ausfußr, ergeben haben, ift bie Spekulation 
veramiaht worben, fich des Artikels zu bemaͤchtigen mit beim gewöhn⸗ 
lichen Rejultaie, dab bie Verbrauchsmärkte und namentlich London 
außerordentlich überfüllt worden find. Während bie erfien Ab 
Iabungen vom Jahre 1892 noch gutem Nuten abgeworfen haben, bat 
im Zaufe bed Sommers eine Abwärtäbewegung ber Preiie Begonnen, 
und Ende Dezember ſchloß der Markt in London bei geringer Rad 
frage ſehr ſchwach und bebeutenb unter Den Stande der gleidhgeitigen 
Koften in China. DaB Reiultet ber Saifon diirfte ein ſehr fchiechtes 
für die meiften Exporteure geweien fein. Der Artikel ſelber bat, wie 
anzunehmen Grund vorhanden if, durchaus nicht in ben Verbraucht⸗ 
ländern an Guuft verloren, und if Iebiglich bie ieberfällung an ber 
ſchlechten Lage bed Artikels Schuld. 

Ungegerbte Biegenfelle. Diefer Artikel, welcher lediglich 
dadurch auf den Märkten Europas und Amerilas befannt geworben 
iſt, Daß durch den Bürgerkrieg in Chile in den Jahren 1890/91 bie 
Ausfuhr von Sudamerikaniſchen Fellen faft ganz verhindert wurde, 
ſcheint fih jegt bauernb eingebürgert zu haben und tft ſowohl für 
bie Ehinefiihen Händler wie au für die fremden Exporteure wohl 
ein nußbringender gemefen. Die Felle werben zur SHerftellung von 
Luxusleder benutzt. Es iſt eigenthümlich, daß man von den Ghine 








Dentfm. 


ſiſchen Fellen früher eigentlich nichtt wiſſen wollte, bis man ges 
zwungen war, fie zu verarbeiten, weil feine anderen zu bekommen 
waren, und fi dann Davon überzeugte, daß fie genen fo aut feien 
wie andere thewerere Yelle. 

Rameelwolle Die Saifon 1892 if} normal zu nennen. Bei 
niebrigen Preifen, welche den Chinefen größtentheils Verluſte gelafien 
haben dürften, hat eine recht bebeutende Ausfuhr flattgefunden, die 
im Durchſchnitt einen mäßigen Nugen für den fremden Exporteur 
gelafjen zu haben ſcheint. 

Ziegenmolle (Caſhmere). Dieſer Artikel, welcher größtentheils 
in Großbritannten zu feinen Damen » Bhantafieftoffen verarbeitet 
wird, Bat eine ſchlechte Saiſon gehabt. Ebinefen Haben bedeutend 
daran verloren, und es tft nicht wahrfcheinlich, daß bad Berichtsjahr 
den fremben Kaufleuten auf ihre Unternebmungen irgend welden 
Rutzen belafien Bat. 

Shafwolle Für diefen bedeutenden Artikel Tientſind ließ 
fiö die Saifon 1892 ſehr ungünftig an, im Laufe bes Sommers 
machte ſich jedoch auf dem einzigen Markte für Chineſiſche Schaf 
wollen, in den Vereinigten Staaten von Amerika, eine Beſſerung 
bemerkbar, welche ſchnell zunahm, fo daß das Jahr bezüglich dieſes 
Artikels für Tientfin zu einem der beiten zählt. Die Ausfuhr hat 
gegen die bed Jahres 1891 um etwa 40 pGt. zugenommen. Es 
Ionmen jet vom nördlichen Thibet Wollen an ben Tienifiner Markt, 
bei denen bie Transportkoſten ungefähr zweimal ſo viel beiragen 
wie der urfpelingliche Koftenpreis ber Wolle im Probuttiomdgebiete. 

Strobgeflehte. Der Kandel fing im Jahre 1892 ſchlecht an. 
Die Närkte in Europe und Amerika waren mit den im Jahre 1891 
gelieferten Geflechten unzufrieden, und eine Anzahl FYabrilanten 
iehnte es ab, Ghinefiiche Beflechte überkaupt gu verarbeiten, da bie 
immer ſchlimmer werbenden Dualitätßunregelmäßigleiten gu große 
Unannehmlichleiten und Schwierigkeiten mit fi brachten. 

Dies fiel natärli auf den Chineſiſchen Markt zurüd, fo daß 
das Fruhjahrsgeſchüſt nur ein fchleppendes war, unb Vorräthe fi 
oanfammelten. Dazu Tam noch, daß bie Chineſiſchen Händler trotz 
alles Zurcdens nicht Die gewünſchten Sorten an den Markt brachten, 
fondern im alten Stile mweiterlauften und zu werdaufen fuchten. 

Dies Alles mußte auf die Preiſe in China einwirken, unb ba 
einige Händler nicht länger mit ber Waare zurückhalten konnten, 
wurden bie angehäuften Borräthe gegen Ende Mai verbältnikmähig 
billig angeboten, wad denn in Verbindung mit einem niebrigen 
Kurie auch in einigen Fällen zum Geſchäft führte, jedoch war bie 
allgemeine Haltung noch immer ſehr flau, da fich Die Exporteure 
nicht mit ber Duslität und ben Gorten begnügen wollten unb 
Ionnten. 

In den im Juli und Auguſt produzirten Geflechten war enblich 
eine Dualitätswerbeflerung bemeribar, was bald zu beſſeren Breiien 
und vermehrten Abſchlüfſen führte. 

Roc, immer Hatten jeboch bie Tienifiner Erporteure gegen die 
Abneigung der veriiebenen Yabrilanten Deutihlands, Groß⸗ 
britanniens und der Wereinigten Staaten von Amerika, Ghinageflechte 
Überhaupt zu verarbeiten, zu ämpfen, und erſt ganz allmählich machte 
fd in den größeren Märkten London, Newyork und Dresden in 
Tolge beſſerer Dualität der Wanre eine günfligere Stimmung bes 
merkbar. 

Eine regere Nachfrage erlaubte den Exrporteuren, höhere Preiſe 
anzulegen, und da die Chineſen fortfuhren, beſſere Waaren an ben 
Markt zu bringen, wurde dad allgemeine Geihäft gegen Ende des 
Jahres ein ziemlich lebhafte, fo daß wenigſtens die lezte Hälfte bed 
Jahres 1892 als eine einigermaßen günftige angefehen werben konnte. 


48 


Die Ausfuhr ftellte fi, wie folgt: 


1892. 1891. 

Ballen. Ballen. 

Weiße Seflehte.......... 18183 15 867 
Mottled ........ 24 872 26 150 
Gefühle „  ---20000. 2 557 8 889 
aufammen... 45561 45 106 


Der ‚Gefammiwertö der von Tientfin im Berichtsjahre aus⸗ 
geführten Strohgeflechte beläuft fi auf etwa 850 000 Hall. Taels. 


Geld: und Rursverhältniſſe. 
Die Tendenz des Silberpreiles fowie der Wechfellurfe war im 
Laufe des Jahres 1892 mit kurzen Unterbrechungen langſam fallend. 
Es notirten: 


Silber. 
am 1. Januar 1892. 435/38 Pence pro Unze Standard London 
„ 1. April „89a „ nn ” ” 
„1 Zuli n + 401/g ” nn " ” 
„1 Diode „ BU on „ „ 
n 1. Dezember Pi 381 /s ” nn ” m 
Wechſel auf Deutſchland 4 Monat Sit. 
„ 1. Sanuar 1898 ......... 4,66 Mark pro Tientſin⸗Tael 
„ 1. April ........ BB u m n 
„1. Zult ......... 43 5 , 
„ 1. Ottober ......... 419 u m " 
m 1 Degember 5 ......... 415 4 m " 
Bankpapiere auf Sicht. 
„ 1: Januar 1892 ......... 4,50 Marl pro Tientfin-Tael 
„ I. April ......... 4,12 5 u n 
„ 1. Suli FE DB 4 nm „ 
„ 1. Dftober FE 4,09 u m " 
m 1. Degember ......... 4,02 


Ausfuhrartilel von Tientfin waren demnad; am Ende da Jahres 
durch den Kursfall über 10 pCt. Billiger nad Europa zu liefern als 
am Anfang, während umgelehrt die Einfuhr jih in demfelben Ver⸗ 
bältniß vertheuerte. 

Genau in demſelben Maße, wie die Wechfelkurfe fielen, ftieg ber 
Preis des zur Verſchiffung gelangenden Barrengoldes aus den Mons 
goliſchen Minen und Goldwäſchereien am Amur u. |. w. Die 
Käufer dieſes Goldes find vornehmlich die fremden Wechſelbanken, 
welche ed an Stelle von Wechfeln zu Nimefien nah Europa bes 
nugen. Da Tientfin nur zwei Banken bat, Agenturen ber Hong- 
kong & Shanghai Banking Oorporation und ber Deutlich: Afiatifchen 
Bank, während in Schanghai neun derartige Snftitute konkurriren, 
fo sieben die Golbhändler Pekings vor, ihre Vorräthe an jenem 
Markte zu verlaufen, und gelangen baber in Tientfin nur gelegents 
lih kleine Partien zum Angebot von jolden Händlern, welche in 
Schanghai Feine eigene Bertretung haben. 

Der Preiß dieſes Goldes wird beftimmt an der Sand der je- 
weiligen Sterling s Wedjellurje, abzüglihd eines Progentiages für 
Fracht und Spefen von China nad Europa. Da die Wechſelkurſe 
ſich gelegentlih, von Nachfrage und Angebot beftimmt, vorübergehend 
von bem Stande ihres Silberwerthes entfernen, fo find auch bie 
Golbpreije, obgleih in Silber audgebrüdt, nicht birelt von bem 
Stande des Londoner Silbermarktes beeinflußt, oder doch nur in 
dem Maße, als biefer Baker bie Chineſiſchen Sterling s Wechiellurfe 
beftimmt. 


494 


Gold von Peling gelangt zum Verkauf in Barren von 
10 TientfinsTaeld Gewicht in Feinheit von W/ 000 und Toftete am 
am 31. Dezember 1892 1 Tael Gewicht Gold etwa 24 Taels. 

Tientfin führte im Laufe bed Berichtsjahres Goldbarren im 
Werthe von 2147 506 TientfinsCourant-Taeld aus gegen 1542 017 
im Sabre 1891. 

Der Fall der Silberpreife erwies fih für China als eine wills 
fommene Gelegenheit, fi feiner Goldproduktion und auch mohl 
alter Borräibe zu — in Silber ausgedrückt — erhöhten Preifen zu 
entlebigen. 

Die Wechfellurfe zwiſchen Tientfin und feinem hauptſächlichſten 
Stützpunkte Schanghat, deren Durchſchnitt 105 SchanghaisTaels für 
100 Tientſin⸗Courant⸗Taels ift (d. 5. 100 Taels Silber nach Tientfiner 
Gewicht find = 106 Taeld Silber nah Schanghaier Gewidt), bes 
wegten fi ‚Im Sabre 1892 zwifchen 106,4 (Anfang Januar) und 
104,4 (Mitte März) für SchanghaisSichtwechlel. Diefer Wechſelkurs 
wird beftimmt von Frage und Angebot und beeinflußt von dem auf 
dem Geldmarkte inSchanghai jeweilig herrſchenden Binsfuße. Da Silber, 
von Tientfin nad Schanghai verſchifft, dort etwa 105 Schanghais 
Taels für 100 Tientſin⸗Taels ergiebt und die Tranäportipefen uns 
gefähr I/a pCt. beitragen, ſo kann der Kurs unter 104,4 nicht herab⸗ 
gehen. Er fleigt im Winter über 106, weil in Folge Sperrung bes 
Peiho durch Eis die Dampferverbindung mit Schanghai von Anfang 
Dezember bis Anfang März unterbroden ift und die Tratten über 
Land einen halben Monat mehr Binsverluft verurſachen als die per 
Dampfer. 

Der Zinsfuß an Europäer gegen befte Sicherheit war durchweg 
7 pCt. pro Jahr; für Vorſchüfſe an Chineſiſche Banken 6 bis 7 pEt. 
und an Chinefische Händler gegen Waaren 9 bis 10 pCt. 

Die zirtulirende Geldmünze im Verkehr der Europäer unters 
einander fowie im Ladens und Marktverkehr iſt nad wie vor ber 
Mexikaniſche Dollar, defien Preis, in Haik. Taels ausgebrückt, zwiſchen 
69/5 und Til/a ſchwankt. 

Die bisher Turfirenden, auf Merilaniiche Dollars bafırten Roten 
ber Tientfiner Agentur der Hongkong & Shanghai Banking Cor- 
poration find aus dem Verkehr gezogen worben. Es geſchah dies 
in Folge einer Verfügung der Honglonger Regierung, welche betreffs 
diefer Noten Erſchwerungen bekretirie, die der Hongkong⸗Bank eine 
Ausnutzung ihres Notenrechts in den Häfen, außer Hongkong und 
Schanghai, nicht mehr profitabel erfcheinen Lieb. 

Sichtwechſel auf Peling verfaufte die Hongkong & Shanghai 
Banking Corporation, auf ihre Agentur in Peking gezogen, ents 
weder zu: 

101 Zientfin » Tarla für 100 Kung » fasXaela (Beling) oder 
101 Mexikaniſche Dollars in Tientfin und 100 Mexikaniſche Dollar? 
in Peking. 

Eiienbabnen. 

Das Chinefiihe Eiſenbahnnetz — e3 kommt hierbei vorläufig 
überhaupt nur bie Provinz Tſchili in Betracht — bat fi im Laufe 
bes Berihtsjahres etwas ausgedehnt, indem bie etwa 172 km bes 
tragende Strecke Ku yebsLantichau beendet wurbe, und man kann 
boffen, im Jahre 1893 Tientfin mit bem Meere an der Stelle, wo 
bie große Mauer ihren öftlihen Urfprung nimmt, durch bie Eifen- 
bahn verbunden zu ſehen. 

Die VBermeflungsarbeiten und der Weiterbau bis Shanshaistuan 
und darüber binaus werben mit Eifer betrieben und ftehen unter 
der Zeitung eines Engliihen Ober⸗Ingenieurs, dem ein Stab von 
etwa 20 Ingenieuren und Technikern — mit einer Ausnahme Alle 
Britiſche Staatsangehörige — beigegeben ift. 


Tientfin. 


Das bei dem Bau dieſer Bahn verwendete Schienen: und 
Wagenmaterial ift faft ausſchließlich Britiſchen Urſprungs. Die 
hierauf bezüglichen, im Laufe bes Jahres eingereichten Offerten 
Deutfcher Interefienten haben an den Tag gelegt, daß Deutichland, 
was Billigfeit anbelangt, vorläufig nicht im Stande iſt, in Bezug 
auf Eifenbahnmaterialien mit Großbritannien zu Tonkurriren. 

Denn der Betrieb und die Einritungen der Bahn Zientfin— 
Talu—Kuyehb—Lantihau und zurüd nad Europäifder Anſchauunz 
mit Bezug auf Prözifion, Bequemlichkeit u. |. w. zu wünſchen übrig 
Iafien, fo fcheinen auf ber anberen Seite die Berhältnifie den Chine⸗ 
ſiſchen Sitten und Charaktereigenſchaften durchaus angepaßt zu fein. 
Den Hauptwertb legt der Ehineje bei feinen Reifen wie bei allen 
feinen Bebürfnifien auf Billigkeit, und biefem Umftande ift ſeitens 
der Chineſiſchen Eiſenbahnverwaltung in auögiebigfter Weile Rechnung 
getragen worden. Für bie 172 km lange Strede Tientſin — Lantſchau 
beträgt der Fahrpreis 1. und 2. Klaſſe — eine andere Wagenabthei⸗ 
Iung fennt man nit — 1,92 und 0,92 Dollars, was beim heutigen 
NRurfe einem Gegenwert von 5 Marl und 2,50 Mark Deutider 
Währung entipredden würde. 


Bergwerte. 

Der Jahresbericht der Chinese Engineering and Mining 
Company, der Verwaltungsbehörde, welcher die Koblenwerle von 
Kaiping und Lin-bft in der Provinz Tſchili und die Gold⸗ un 
Silbergruben von Ehiensping und Eheng-ping in ber Manbidurei 
unterfiehen, ſpricht von einem der befriedigendſten Abſchlüſſe Für das 
Jahr 1892. 

Wenn dieje Angabe auch mit Bezug auf Die Kohlenwerke vorn 
Kaiping und Linshfi richtig zu fein fcheint, Da bie Förderung ſich im 
Vergleihe zum Vorjahre um ungefähr 70 000 Tonnen vermehrt dat, 
der Abfag ein fehr guter war und nach Abzug fämmilicher Ausgaben 
fi ein nicht unbebeutender Reingewinn ergeben hat — Die amtlichen 
Beröffentlihungen zeigen eine Biffer von 170000 Hatk. Taels, un: 
gefähr 680000 Reichſsmark —, jo wird man gut thun, mit Baus 
auf die Betriebsfühigkeit der als Witiengefellichaften arbeitenden 
Golds und Silbergruben von Chien-ping und Chengeping nad) ben 
bisherigen Erfahrungen Zeine allzu großen Hofinungen in bie Ren 
kabifität Diefer Unternehmungen zu fegen. 

Was die in ber Nähe Kaipings — etwa 85 Englifhe Meilen 
von Tientfin entfernt — gewonnene und mittel Eiſenbahn in un 
gefähr 8 Stunden über Tongſchan nad) Tientfin transportirte Kohle 
anbetrifft, fo ift ihrer im Sabre 1886 zum erfien Male als Aus⸗ 
fubrartitel Erwähnung geihan. Seitdem hat ſich der Berbraud ber 
ſelben nicht unerheblich gefteigert, um jo mehr, als außer den Schiffer 
des Nordgeſchwaders auch die Schiffe der China Merchants Steam 
Navigation Company und vom 1. März 1893 ab auch die Dampfſchiffe 
der Indo- China Steam Navigation Company, foweit dieſe bi 
nördlichen Häfen Chinas anlaufen, diefe Kohle brennen werben. 

Sie wird unter folgenden Ramen auf den Markt gebracht und 
zu ben beigefügten Preiſen in Tientſin abgefekt: 
No. 5 Hand pieked Ooal... Engl. Tonne zu 


„ 5 Lump Ooal......... n „nn 50 „ 
„ 5 Dust Ooal.......... „ „ nn 840 ” 
» 9andß SeamLumpÜoel „ nn 380 „ 
„ 9 Seam Dust Coal.... „ nn 2,60 n 
„ 8 Seam Dust OCoal " " nn 2% " 
„ 8 Dust (new) Ooal „ „un 20 „ 
„ 5 Seam Dust (Linsi) nm 280 " 
10Ooxke .............. „ 10,00 „ 
„30O0oxke .............. F „„600 " 











Tientfin. 


Während bie Tientſin anlaufenden Dampfichiffe ein Gemiſch von 
No. 5 Lump Coal und No. 5 Dust Ooal Brennen, wird No. 5 
Hand pieked Coal faft ausſchließlich als Heizmaterial in den Hauss 
haltungen verwendet. 

Die aus den in ber Nähe von Shan⸗hai⸗kuan beiegenen Berg⸗ 
werten von Shihsmen gewonnene Anthracitkohle wird ausſchließlich 
in Vohnungen zum Kelzen ber Kamine benukt und ift, abgeſehen 
bavon, daß fie nur in jeher geringer Duantität auf den Markt kommt, 
viel theurer als die Kohle auf Kaiping. 


Schiffahrt. 

Im Berichtsjahre dauerte die Schifffahrt in Tientfin vom 
9. März bis Anfang Dezember und zeigt troß einer gewiflen Ab» 
nahme, was Zahl der ein» und ausflarirten Schiffe anbetrifit, eine 
Zunahme des Tonnengehalts. Es haben baber ſowohl die an bers 
jelben beiheiligten Rhebereien als auch die Befrachter Grund, das 
Jahr 1892 ala befriedigendes zu bezeichnen. 

Nach Ausweis der jeitend bes fremden Seezollamts veröffents 
lichten Tabellen liefen im Laufe bed Jahres 1892 649 Schiffe von 
509 982 Reg.⸗Tonnen ein und eine gleiche Anzahl aus. 

Die Betheiligung der einzelnen Rationen an dem Schiffsverkehr 
erhellt aus der nachſtehenden Ueberſicht: 

Es liefen ein und aus: 










Dampfſchiffe. Secgelſchiffe. Zuſammen. 
Rationalität. Ins Reg. Ans | Reg. 
Tonnen.| zahl. zahl. | Tonnen. 





Brillihe ...... 500 | 4608761 70 | 32800 | 570 | 498176 
Deutliche ...... 86 | 2238| 22 | 9664 58 | 82650 
Amerikaniſche 

(Ver. Staaten — — 86b1118 8 5118 
Riederländifche . 4 2681 — — 4 2688 
Schwediſche un 

Rorwegifche. 6 40% — — 6 4096 
Kuſſiſche ... 2 8801 — — 2 880 
Sopanifhe..... 83 | 84672 — — 38 34 672 
Chinefidde..... 612 | 471841 — — 612 | 447184 

wiammen...i 1198 | 972882] 100 | 47082 | 1298 |1 019 964 


Danach yeigt die Schifffahrt unter Deuticher Flagge eine Abs 
nahme von beinahe 50 pCt. im Bergleih zum Vorjahre, was feinen 
Grund nit etwa in einem Berihmwinden Deuticher Fahrzeuge von 
der Chineſiſchen Küfte bat, ſondern Iebiglich eine Folge des bereits 
feit einer langen Reihe von Jahren begonnenen Beftrebend ber in 
Zienifin verkehrenden großen Dampfidiffslinien ift, die Konkurrenz der 
einzelnen Tleinen Rhedereien zu unterbrüden. Mit Ausnahme ber 
Beit vom Ende Mai bis Anfang Dftober, wo es in Folge von eins 
getretenen Zwiſtigkeiten zwiſchen ben brei Kompagnien zu einer 
Küftenfrahtermäßigung von etwa 80 pt. fam, waren die als Ring 
arbeitenden Geſellſchaften auf der Baſis ber oben bezeichneten Bes 
firebungen in ber Lage, bie Konkurrenz durch möglichft einheitliche 
Frachten fern zu halten. 

Wie die BVerhältniffe Liegen, ift auf einen Aufſchwung ber 
Deutſchen Schifffahrt, trokbem Deutihe Fahrzeuge fi im All⸗ 
gemeinen der Gunſt Ehinefifcher Befrachter zu erfreuen haben, nicht 
zu vehnen. Die VBortheile, die den Letzteren ſeitens der drei großen 
Dampfichiffägefellfchaften geboten werden, find zu fühlbar und in bie 
Augen fallend, als daß man fi irgend weichen Täufhungen mit 
Bezug auf die Hebung ber Deutihen Schifffahrt in Tientfin hin⸗ 
geben Tönnte. 


495 


Die meiften der in Tienifin verkehrenden Dampfſchiffe kamen wie 
immer mit Stückgütern ſowie mit Reis und Opium von Schanghai 
und gingen mit Ausfuhrartikeln auf) wieber dorthin zurück. Ginige 
Schiffe kamen aus Südchineſiſchen Häfen mit Zuder aus Yormofa, 
Holz aus Futſchau und Pflanzen und Blumen aus Amoy und 
Santon. 

Mit Ladung kamen an 536 Dampfichiffe und 49 Segelſchiffe. 

Es liefen mit Ladung aus 474 Dampfiäiffe und 10 Segelichifie. 

Bon den im Laufe des Jahres 1892 in den Hafen von Tientfin 
eingelaufenen Deutihen Schiffen kamen bie meiften, nämlich 18, von 
Futſchau, je 4 von Nagaſaki und Hongkong, Die übrigen von Schanghai, 
Kobe, Tihifu, Anping und Barriluta Die Schiffe waren bei der 
Einfahrt alle befrachtet. 

Bei der Ausfahrt gingen die meiften Deutſchen Schiffe, 18 Städ, 
nad Riutihwang, je 3 nad) Schanghai und Zichifu, die übrigen 
nah anderen Chinefiihen Häfen. Bon ben ausgehenden Sqhiffen 
waren 6 beladen. 

Bon ſtaatlich fubventionirten Dampfſchiffslinien beſuchten Tientfin 
im Laufe des Jahres 1892 die Ohina Merchants Steam Navigation 
Oompany mit 15 Schiffen in 882 Fahrten und bie Nippon Yusen 
Kaisha mit 4 Schiffen in 44 Fahrten. 

Die Flufverhältnifie des Peiho waren bis zu Ende ber Schiff 
fahrt durchweg gute, To daß bie ſämmtlichen Schiffe ohne erhebliche 
Schwierigkeiten die Ankerplätze an ben Kais ber fremden Nieder⸗ 
lafſung erreichen konnten. 


Verkehrdüberſichten. 
1. Neberfiht über die Brutto⸗ und Uettowerthe des Pandels von 
Tientſin in den Jahren 1890, 1891 und 1892. 
1890. 1891. 1892. 
Beth: Werth: Werth: 
Fremde Baaren. Haik. Taels. Hall. Taels. Hall. Taels. 
Einfuhr von fremden Ländern 


und Hongkong ..... ....... 1857 854 2276765 2247120 


"Einfuhr von Chineſiſchen Häfen 15319 440 16154586 15 643 665 


Bruttowertb der Einfuhr 
fremder Waaren........ 17177294 18481290 17890 775 


Wiederausfuhr nach fremden 


Ländern und Hongkong .... 1827 851 4187 
Wieberausfuhr nach Ehineftien 
Häfen (befonder® Schanghai) 43 621 20 964 28 883 
Gefammtwertb der Wiederaus⸗ 
fuhr fremder Waaren ...... 45 448 21 815 27 970 
Nettowertb der Einfuhr 
fremder Waaren........ 17131846 18409475 178692 805 
Chinefiide Waaren. 
Einfuhr (beſonders von Hankau, 
Schanghai, Futſchau und 
Kanton).................. 16 571758 17518455 15123889 
Wiederausfuhr nah fremden 
Ländern ................. 4528043 44588887 4062 629 
Wiederausfuhr nad) Chineſtſchen 
äfen.................... 22 637 17 059 11 125 


Geſammtwerth der MWieberauss 

fuhr Chinefifher Waaren... 4550580 4450946 4078 754 
Nettowertb der Einfuhr 
Shinefifher Waaren.... 


12 021 178 13062509 11.049 686 


496 


Chineſiſche Waaren. 
Ausfuhr Chineſticher Waaren 
lokalen Urſprungs nad) frem⸗ 


Zientfin 


1800. 1881. 


Beh: Wer: Merth: 
Hail. Zaels. Hall. Taels. Hall. Taels. 


den Ländern ............. 73 468 47647 236 548 
Ausfuhr Chineſijcher Waaren 

lolalen Urſprungs nach Chi⸗ 

nefihen Häfen............ 4905176 6528908 6387865 
Gefammtmwerth ber ausgeführten 


Warren lokalen Uriprungs.. 
Bruttowerth bed Handels von 
Tienifin ................. 
Nettowerth bed Handels von 
Tientſin )................ 


4978 644 5676 666 6414 414 


88 727696 41521800 89 428 678 


84181668 87048689 86 826 854 


2. Nettoeinfuhr der banptiählicheren fremden Waaren in den 
Bafen von Gientfin im Jahre 1892. 


Geſammi⸗Nettoeinfuhr. 
Werth: 
Menge. Haik. Taels. 
Opium: Pilulg 
Malma ....................... 1506 745 718 
Patna ........................ 116 49 470 
Perſiſches .................... 4 1640 
Aufgekochtes................... 14 16 227 
Baummollenwaaren: Stüd 
Schirtings, graue, einfade....... 1 974 760 2150 310 
F weiße .............. 592 676 1 895 224 
" gefärbte... ........... 88 065 85 626 
„ Farrirte und bunte 18 421 30 197 
T-Tuche....................... 281 670 624 986 
Drills, Engliſche............... 86 510 82 229 
„  Solländiide............. 25 0650 56 858 
„ Amerilantie............ 270 986 647 168 
Jeans, Englifhe ............... 66 016 135 481 
„  SHellänbile............. 20 170 42 867 
„  Amerllanifde ........... 80 880 64 659 
Bezugzeug, Engliihed ........... 165 170 365 844 
n Amerilanifhes ....... 1 088 44 2 662 624 
PR Splänbifdes ........ 7000 15 456 
Mödelftoffe (Chintes)............ 228 769 457 688 
Turkiſchrothe Baummollenftoffe ... 95 434 286 802 
Baummollenlafings, einfach und 
gemuſtert.................... 144 480 433 440 
Baummollenftoffe, Stalientfche, eins 
fach und gemuftert ........... 38 377 118 881 
Sammet ..................... 2146 19 090 
Muflelin ...................... 15 602 17 768 
Dukenb 
Taſchentucher ................ 84 679 26 312 
Sandtüder ........... Seronanne 171.560 47 724 
Stüd 
Baummollener Flanell .......... 8150 18 306 
n Cretonne......... 3222 12 888 
n Spaniſch⸗Stripes.. 13 108 89 280 


1) d. h. frembe und Chinefiihe Einfuhr abzüglich ber Wieder» 
audfubr, zujäglig der Ausfuhr Lokalen Urfprungs. 


Baummollenwaaren: 


„ Snbiiheß...... 

Baumwollenzwirn ......-..0.00. 
MWollenwaaren: 

Kamelots, Engliihe............. 
Laſtings ...................... 
Long Ells..................... 
Spaniſch⸗Stripes............ 
Tuch, Ruſſiſches................ 
Luſtres und Drleand ........... 
Tuch, Staltentiheß.............. 


Wollengarn ................ 


Eiſenblech unb Eifenplattm ...... 
Eiſendraht................. .... 


Eliſennagel............ 
Zinn in Blöden ........... u... 


Binnylatten ................... 
Blei in Blochen............... 
Kupfer in Barren und Stangen... 
Kupfer, Japaniſches, in Blöden.. 
Neifingdradt .............. .... 


Agar⸗Agar.................... 
Trepang, ſchwarz ............... 
Betelnuſſe..................... 


Meſſingknöpfe.................. 


Geſammut⸗Nettoeinfuhr 
Verth 
Menge. Hall. Taels. 
Stüt 
10 781 6419 
11865 16 1% 
Pills 
13 269 238 646 
160 157 3.066 30 
487 15 307 
Stück 
1905 11 984 
14 970 91 364 
2310 97% 
6433 58 073 
820 25 608 
23451 9246 
6.052 92 066 
Piluls 
91 8793 
Stück 
1944 13855 
Biluis 
16 430 92 021 
21 868 42 641 
8.987 12 957 
14 094 106 729 
71718 94 046 
3185 9 862 
481 12 0% 
2712 12 041 
18 282 65 687 
348 9438 
8525 62 902 
992 27283 
7310 26 678 
1% 18 23% 
680 21489 
8 062 12 085 
3 850 82 069 
2152 69 022 
16 25 400 
5.080 43 212 
— 1918 
Eros 
140 211 126 534 
Pikuls 
482 13 718 
Kiſten 
14 380 22 684 
Piluls 
& 11 005 
676 19 548 
698 15 725 
8 826 28 288 
Stk 
26 877 88 158 








„+ Bern, ... 
Unliinfarben „..r--nunreerennee 


Siienbaßnihienen ...........:0. 


Stuhlrohr ......nucrneencrennn. 

Sapanholz 

Seepflanzen, ehbare, Japaniſche 
" n  NRuffiide..... 

Haifischflofien, Ihwarze .......... 
„ weiße... 


»saer, 0009090 


Pe ee ———000 —0 X 
. 


Felle (Belze), Marder on......... 
Kaninchen 


„ grunerx.... 
Gold⸗ und Silberfäden, echte . 
W imitiete .. 


Deutiheß Hanbeiä-Mrchin 1894. IL 


Zientſin a9 
Geſammt⸗Nettoeinfuhr. Geſammt⸗Rettoeinfuhr. 
Werth: Werth: 
Menge. Hl. Taels. Menge. Haik. Taels. 
Pikuls Verſchiedenes: Süd 
786 9081 Bauholz, Ballen, Hartholg........ 589 6109 
4 11 082 Kubitfug 
9 1887 „ Kö, ....... 88 795 22 607 
— 201 877 Duabratfuß 
Stud n Bretter, Weihhol...... 1198862 822 
114 706 7450 ”" Pfühle und Stange, Stück 
Ken Weichholz ................... 9128 28 276 
18 608 89 568 Pikuls 
Pikuls Staniol...................... 381 10 480 
3 8910 Tabat, zubereitet ..............- 1848 24 941 
4 38449 Schildpatt.................. 20 49 180 
208 12261 Spielzeug.... ................ — 4342 
10 716 4639 Piluls 
1140 37401 Ullramarin........... Bmonuonne 430 2064 
Stüd ' Stück 
78 608 10898 - Schirme ......00c00.. Yorsooone 86-774 72391 
Pikuls Piluls 
. 3648 23 805 Binnoberroth ........02.... .... 688 46 488 
—. 29 709 . Städ 
Groß Taſchenuhren .................. 9 826 54 644 
818141 -- 192089 oo 
— 85 650 
_ 16 558 a Ausfuhr Shinchiher Waaren aus. bem Tbafen von Gientfin 
Taufend im. Jahre 1892. 
1 448 072 183 291 Geſammtausfuhr (einſchl. 
Gallonen BEE Wiederausfuhr). 
167 760 84 895 ' 
1266 000 115 366 Menge. Hall. Taels. 
Biluls - ' Pikuls 
283 88 858 Mandeln.............. ....... 6168 91797 
2 798 282307 Bohnen, verfgtebene.....:.::::::. " "82549 83 069 
— 24 828 Knochen, Abfall .........:::::50 +49 602 19 848 
Stüd Vorften.......ee0onerentinneunne "4086 ° 92 34 
64 006 25 809 Stüg 
Pikuls Filzkappen ... 24 u... 232 692 - 88877 
2871 11 262 Piluls 
6881 12 171 Borzellanwaaren, feine ...ocuec00.. 46 23 600 
68 749 119 689 Tonnen 
8 806 12 875 MAnipingloble ........... un on 55 626 287 002 
617 21615 j " bie Regierung . 29 868 128 661 
168 40 388 Wurlofitäten ..ouu0...0.. PPEPEFP « _ 19 622 
Stück Pikuls 
8009 8275 Datteln, Ihwasze ........ —R& 82 220 829 449 
50 628 20211 „rothe .............. ... 440647 121 494 
GStück 
21.096 12.697 Fil ..................... ...... 177888 226511 
Piluls Piluls 
60 907 202 702 Erbnüfle........- ............... 80 868 815% 
123 882 71805 Pherdebaar ....... Korseesannnnunce 2 208 50.008 
1452 9693 Stüd 
46460 255 582 Strohhüũte...................... 271542 81 746 
3108 12 014 Pikuls 
7915 82 312 Eields und Pferbehäute ..........- 986 13 391 
2 506 . Paare 
18 11 847 Hörner, Rothwild⸗ junge. ...0..... 4 608 258 197 
67 


498 Tientfin. — Sarade. 


the (inf | Larache (Maxofto), 
Werth: J. Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.') 
Menge. Hall. Taels. Einfuhr. 
Pituls | 8 a —— 
denen, Gemſen⸗............... 120 86 098 on m nfube 
Sen, Ka en —* 43 197 Bon Deut rohe vonanderm 
weißes ...... ............. 1020 : 11965 Frankreich. land. Britannien. Bänbern 
Sircifen 17 17666 Dwertbi Granten 
Silienblütgen, gekzofnek .uu.e...... 188 18144 | Meing und Kunfer ... 6200 — 14600 30700 
Rabeifen oneeneesnenennnnnnnnnnn 61T UaBBB | Raterintmanren u. Beols 
" S tu d fkoffe; .o..-—o..... o.... 23 245 450 83 600 69 800 
Lichte ............... 3200 — 220860 824060 
nn ohnatien —eonnonne Buruooorocne 112 971 8547 Banntwollenwaarent ... 2000 1000 1555500 1560 500 
zgneien ...... Donner enneennnenne — 568 314 Baumwolle, rob....... _ — 58.400 58.400 
Eu Pikuls Irden⸗ u. Glaswaarenꝛc. 42800 2700 A550 49530 
Pilze, eßbare ................... 988 46 926 Mobel.......... ia 6500 — 37 060 48 560 
Moſchus ..................,.... B 18820 | Wetallwaasen ....... . 9710 1080 58870 99410 
Bienen, friſche .................. 15 042 20 641 Huute............... 50 — 1000 96.000 
Samjchu ................. 19462 71148 Barfünerien 2 x........ 28 610 — 8806 892815 
„, medigziniſcher ........ 12 606 88698 | Eifen und Gtafl . 5990 320 149490 170500 
Schuhe und Stiefel, feibene und Paare Maihinen ......- au a — 15600 1650 
baumwollene................... 128 606 147 889 Zundhölzer........... 21110 54 — 28370 
Stüd Bapier ......... sone 82820 5450 _ 88 250 
Tele (Pelze), Fuchs⸗......... 2.896 24193 | Pelroleum...... Lern — — 71400 71400 
n „Lamm⸗ ........... 19 904 84 474 Säcke.............. 438650 — 16 206 20 995 
n „Schaf⸗............. 112896 281 441 Seide............ ... 8800 — 45000 423000 
A „  Cihörnden ...... . 1025 7988 Gewürz ............. 193850 — 34 240 535% 
Fe ? ,.17%:°°)7 DR 7508 16147 | Branniwein..cccece.. 1600 357550 4470 47580 
Felldecen, Ziegen⸗.............. «6866867 485 408 Buder ........ or. 25810 — 4350 2605 555%) 
„. Schaf⸗................. 106 097 68 221 Thee.............. . — — 193280 183 280 
Felldecken, verfchiebene ....... ..... 23 704 19 774 Zinn und Weißbled... — — 18 926 13 926 
Selle, Biegens, ungegerbt.......... 796 465 122 282 Wollentudh........- . 18280 20 420 48 560 87 260 
„Zicklein⸗.................. 195 330 83 462 uf. einſchließlich minder In 
, Bam ...... .............. 77 365 40 083 wichtiger Artikel .... 3 192 640 86 820 2 7831620 6126570 
...... .............. 16315 60 478 u 
gobel⸗.. ......... 8941 10 836 Ausführ. Huf. einſchl. 
J Piun Rad der Ausfuhr 
Seife .......... ..... 86.998 92474 Groe MG Nah mac anderen 
Strohgeflecht, MeißeBuuunaennnn... 14298 807 276 britannien. Frantreich Spanien. Ländern. 
vunt (Mokllebleucceee BO 266906 | an. Berth: Franken 
a RR 2100 Mon | Mirbemm@nden... Eu 1400 194 
Thee, ſchwarzer ......... .... 89 706 2018 896 en PIERRE * 100 11630 2 106 * 97 
Ziegel⸗................. MULE6B 1901644 ne anen .— 38 700 wa 
m Biel 6887 RE | nn J m 
Tabak, zubereitet ................ 1882 17586 30 ic ttit: 700 19710 
Gemüfe, eingeſalzenes 4451 gaagg | Diegenlele ........... —. Toren u 1070 
Balnäfle........ nennnseneansannn 6211 15 701 der i 3 0 3870 
Mole, Lameel. 25 112 205 862 Tem nun ennneenene 2 
Biegen: 5148 gg | Pole in Sämeih..... 101000 308510 — 409 510 
— "Saat nm ons 000 geoooneane 199 698 1 252.000 n gemafchen ann 16 775 + _. — 16 7% 
EEE BE id ODrangen............. — — 2530 25840 





— zuj. einſchließlich minder 
Mole-und Baummole, gemijät..... 51894 44705 wichtiger Artitel .... 662086 421745 114165 11653 


1) Wegen des Borjahres |: Hand. Arch. 1898 IL &. 104 
2) Darunter für 58095 Franken von Belgien. 
5) Darunter für 85185 Franken nad Bortugal und für 
| 5600 FYranten nach Deutſchland. 
- . EEE 9 Darunter für 26600 Franken nah Portugal. 


derache — Most de Malz 499 


Schiffsvertehr. 
Veberhbaup.t 
Dampfihiffe. Gegeligiffe 


Reg.⸗ 
Tonnen. 





Darunter mit Ladung. 
Dampirätite Segelfgiffe | Her 


Reg.⸗ Neg.⸗ Ladung. 
Säfte. | Tonnen. | Schiffe. | Tonnen. | Sranten. 






Rationalität. 
























11. 81. 19 964 6 492 725 
Franzöfiſche..................... 88 32 308 — 426 766 
eutſche...................... 6 8186 — 5 600 
Jortugieſiſche..................... — — 20 122 185 
paniſche........................ % 16 091 88 118 065 
zulammen 96 | 62 428 | 64 | 1687 | 68 42 594 | 62 | 1268 | 1165 880 
| ik). Die Kaffeeernte war eine normale, die Ausfuhr betrug etwa 
Port de Pair (Haiti) j 20 000 Sad im Werthe von 822000 Gourdes. Die Ausfuhr von 
Handel3bericht für da8 Jahr 1893.') Vlauholz belief fi auf ungefähr 30 MIN. Pfund im Merihe von 

Dad Geichäftsjahr 1898 war für Port de Paix ein ruhiges, da | 828000 Gourdes. 
weder im Blauholz⸗ noch im Kaffeemarkt große Schwankungen ftatts Schifffahrt. Im Ganzen beſuchten ben Hafen 79 Schiffe von 
gefunden haben, unb bie Lieferungen als normale zu betrachten | 61164 Neg.:Tonnen, darunter 19 Deutſche Schiffe von 30 815 Reg. 
waren. Tonnen. Die Amerikaniſchen Dampfihiffe wurden auf der Heim; 
Die Waarenpreife Baden durch übermäßiges Angebot gelitten, | fahrt ſtets mit Blauholz beladen, während bie Deutichen Dampfichiffe 
und bie Berfäufe baber nur geringen Ruben abgeworſen. Kaffee nach Europa braten. Die Ruffiiden Dampfſchiffe, die zum 


Tür das nächſte Jahr ſtehen verfchiedene Bauten für bie Res | erften Male Bort de Pair befuhten, braten nur wenig Waaren 
sierung in Ausſicht, wie Erbauung eines eifernen Bollfaufes und | und konnten ebenfalls nur auf wenig Fracht für Europa rechnen, da 
einer Werft, forte Anlegung einer Waflerleitung, bie voraußfichtlic | ihr Verkehr fehr unregelmäßig war. 
einen Aufſchwung des Handels im Gefolge Haben werben. An dem Schifföverlehr waren bie einzelnen Rationen betheiligt, 

Der Geſammtwerth ber Einfuhr betrug. 271500 Gourdes. wie folgt: 


Dampfſqchiffe. Segelſchiffe. 





















Bationalität Gingang. Audgang. Eingang. Ausgang. 
Une | Reg | Ans Rusfubr. An | Reg | Am , Ausfuhr. 
zahl. | Tonnen.) zahl. - | zoomen. | MI. | Xonnen-| zahl. | Tonnen.| zone... 







































„-allissleo 
Ilpwozsalon 
I\lsamalos 


| m | our | | zum | 7a 


1) Berg. Hand. Arch. 1886 IL ©. 688. 67* 


500 Glbraltat. 


Gibraltar. 
Schiffsverkehr im Jahre 1893.') 


Eingang. 





Dampſſchiffe. Segeliätifte 








Zufammen. 
Rattonalitäk 











Amerilaniihe (Vereinigte Staaten) | — — — 1 41|- 1 491 1 491 
Belgiſche...................... 9 9012 6 67061 — — — — 9 9012 
Däntice, ..................... 42 252131 33 24 020 8 1969 7 1 865 60 27 1832 
| SE 151 251 775 | 131 1 470 1 479 | 152 262 254 
Britiſche...................... 9 | 8637828 ! 2982 | 8460719 | 201 15576 | 150 18876 | 8290 | 8.668 099 
ö ı (SR Bono 1732 | 1561452 | 169 145 322 18 1 796 10 11731 1% 168 178 
iſche................... 81 527 32 088 I — — — — 3 370627 
halien ſche.................... 84 109 488 17 98 968 17 6 6238 16 080 I 101 116 111 
ea me ................ 51 88 944 51 38 944 1 1711: 1 171 52 839 116 
.................. 20% 1156594 | 184 107 570 Bo 10 480 30 10450 | 234 126 074 
— Se. änganiäe III sl #1 mM sul 8 1801| 8 1801 | | 47692 
Portugieſiſche *) ................ 3 2665 1 2 264 48 2033 | : 46 1887 61 4 698 
Ruſfſiſche.................... 22 18 191 2 18191 19 4085 | ' 10 4025 323 22 216 
Scwebilce uno ron euere nenn nn. 25 17 654 23 "16117 5 1958|. 4 1417 80 19 589 
Spanilhe®) ........n...... “1 | 216607] a1s| WIE | 410 1270 | 38 sıc5 | 97 | 29216 
zufommen, “us | 4.577 936 | aien 184008 | 1 ao | - 0 906 sa 4637 464 
Ausgang. 
Dampffäiffe Segelſchiffe. 
Zuſammen. 
Rattonalität. neberhaupt. Detem i neberhaupi. | an mit 





— — 


Scite| zommen, Sf] gonmen, [ESIRE gone * re lachte) RE 


Amerilaniſche (Bereinigte Staaten) — — — — 1 a — — 1 491 
Belgiſche...................... 9 99012 6 TO I — — — — | 9 90123 
Daniſche ..... 42 25 795 34 34147 9 2148 7 1868 61 27943 
Deuff (17 161 261775 | 127 241 881 1 4791 — — 152 262 261 
Britiſche ...... .......... ...... 3078 | 3521164 | 2717 | 8289061 199 15204 | 176 12808 | 38277 | 83586 368 
— ............. Duncan 171 150 043 | 162 148 649 18 1715 1 1321 18 161 768 
zriechiſche.......... ...... 83 865670 | 31 34136 I — — — — 33 86 570 
Italieniſche .. ........... Kerne 84 100 488 77 100 857 16 | 6 484 9 4235 | 100 115 972 
Nisderländiie..........-. ...... 61 88 844 50 88 568 1 171 1 171 52 39 115 
NRorwegifhe ............. ...... 208 115929 | 175 108 942 25 6919 19 5611 I 228 122 848 
Defterreichtichslingariiche ........ 46 46 891 46 247 8 1064 1064 49 47 445 
zortugiefiide *). ........ ...... 8 2665 1 2 264 22 1 087 14 623 26 8 762 
Ruſſiſche............. ..... 22 18191 23 19 191 9 8 948 8 8679 81 32 139 
ebiüche..... ......... (ron 2 17 319 24 18 782 6 2155 8| 970 82 19 474 
Spaniide®) ......... —— ar | 21Ab7a| 257 | 146386 | 877 10850 | 1 6085 | 84 | 24544 
zuſammen... 16 | 4667860 | g727 28 01 | 6088. 4.610 565 








4) Wegen /des Bears f. Yand. Arch. 1898 IL ©. au. 
) Auftenfahrt inbegriffen. 





Argentinien. — Buftvalien. 


Argentinien. 
Buderinbuftrie im Jahre 1893.') 

Die Zurckerinduſtrie Argentiniens Hatte in bem vergangenen 
Sabre unter einer Mikernte zu leben, wie folde feit Ianger Zeit 
nicht vorgekommen iſt. Diele wurde veranlaßt durch eine gang un, 
gewöhnliche Trodenheit, in Yolge deren bie zahlreichen, von den 
Borbergen ber Cordilleren berabtommenben, zur Bewäflerung ber 
Buderpflangungen in der Weoving Tueuman dienenden Heinen Flüfie 
und Bäche ſaſt volig verfiegten. Gef in den Monaten März unb April 
erfolgten ſtarke Regengüffe, welche jedoch, von kaltem Wetter begleitet, 
dem in ber Ertwickelieng ſehr zeerückgebliebenen Zuckerrohr nur bes 
jüglid der Menge zum Bortell gereichten. eintretende 
Fröfte baß Neifwerden des Rohrs, welches, theilweiſe 
unreif geſcheritten amd vernrbetiet, eine entſprechend ſchlechte Zucker⸗ 
auöbeute ergab. Dieſe betrug durchſchuittlich nicht mehr ala ð pPCt. 

Die Sefanıntpeobultien beieng etwa 49 Mil. kg gegen 76 BR. kg 
im Jahre 1898. 

Die Einfhe won Zucker im Jahre 1898 ſtellbe Ach, wie folgt: 

Bon saffinisteme Buches wurben 9884142 kg (1802 18824000 kg) 
eingeführt. 

diervon gingen ein: 


1892. 1898, 
ans kg kg 
Deutfäland .......... 2185460 741611 
Belgien ............. 1160%9 824.806 
Drafilien „........... 89 788 8 000 
Frantrei ........... 10599 161 6 726 188 
Italien.............. 1821416 963788 
den Rieberlanben..... 28202 19 664 
Großbritannien ....... 68 886 98908 
Meugumy .........0... 1008997 818291 


Bon nicht raffinietem Zucker wurden 85298 kg eingeführt 
(1892 1447681 kg). | 


Diervon kamen aus: 


1892. 1898, 
kg kg 
Deutihland .......... 414 769 2887 
Brafilien ............ 186 209 25 000 
Grantreih ........... 47 225 _ 
Italien.............. 175 681 9 800 
Großbritannien....... 240 698 620 
Uruguay ............ 886 609 40 500 


Die in bem vergangenen Jahre trotz des großen Ausfalls ber 
einheimiſchen Produktion erfolgte Mindereinfuhr um etwa bie Hälfte 
bed Vorjahres iſt veranlaßt worden durch bie bedeutenden Mengen 
ausländifchen Zuckers, welche noch in ben letzten Monaten bed 
Jahres 1892 eingeführt wurben und bei Beginn bes Jahres 1898 
unverfauft fagerten. In ben brei erfien Monaten des laufenden 
Jahre wurden 1014000 kg raffinierter und 2220000 kg nicht 
raffinirter Zucker mehr eingeführt als In bem entfprechenden Zeit⸗ 
saum bei Jahres 1898. 

Die Zuceveinfuhr aus Uruguay beſteht gumeift ans Franzbſiſchem 
Vabrikat, zum Heineren Theile aus Deutſchem, Uruguay ſelbſt befigt 
eine Zuderinduſtrie. Das Freilager im Dafen von Montevideo iſt 
fir die Importeure nad) den La Plata⸗Staaten außerſt günftig zur 
Irufung des Marked in denſelben, und fo nimmt ein großer 


I) Wegen bes Vorjahres |. Yanb. Arch. 1894 Januarheft IL. ©. 30. 


501 


Theil des eingeführten Zuderd (im Sabre 1892 über 1 Mill. ke) 
feinen Weg über Montevideo. 

Der geringem Zuckerausbeute ſteht gewöhnlich eine flarke Alkohol: 

probuftion aus den Kärrlidfländen und ber Melafle gegenliber, durch 
welche in vielen Füllen die Zuckerfabrikanten vor Bertuften geſchützt 
werben. 
Die Einrichtungen ber Deftillerie, welde jede Nobrzuderfabrit 
befigt, find zum größten Theile Deutſches Fabrikat, unb namentlich 
in bem legten Sabre wurden die neueften Apparate fa ausſchließlich 
aud Deutihland bezogen, ba deren Lieberiegenheit gegenüber ber 
fonftigen Konkurrenz allgemein anerkannt wird. Ebenſo find bie 
Mafhinen und Apparate für die eigentliche Zuckerfabrilation der 
@üte nad) zweifellos konkurrenzfühig, doch unterbieiben größere. 
Beitsllungen in Deutſchland wegen ber Dbebeutenben Kredit⸗ 
erleichterungen, welde die Franzoſiſchen und Beitiiden Fabrikanten 
im Gegenſatz zu den Deutschen gewähren, und welche mit Rüdfidt 
auf den in Argentinien Ablichen Zinsfuß von 12 pGt. für bie Käufer 
von Bebeutung find. 

Die Nübenzuderinbuftrie madt trotz der von Seiten des Kon⸗ 
grefles für Rübenbau und Zuckerfabrikation bewilligten Prämien nur 
wenige Fortſchritte in Argentinien, eine Rübenzuderfabri befteht zur 
Beit noch nit. Die Zuderrübe Tann trotz bes geeigneten Bodens 
mit dem Zuckerrohr nicht konkurriren, weil bie Produktion in Folge 
ber erforderlichen vielen Arbeitöfräfte zu theuer wird. Es ift baber 
nicht zu erwarten, daß bie Kulturen in nächſter Zeit in nennens⸗ 
wertbem Umfange werben betrieben werben, 


Auftralien. 
Der Handel Auſtraliens, Tasmaniens und Neuſeelands 
im Sabre 1893.) 


Es ift nur wenige Jahre ber, daß alljährlich bebeutende Summen 
von Dritiſchem Kapital nad ben Kolonien Auftralafiens übermwiefen 
warden, um bafelbft theils in Staats⸗ und Gemeindeanleihen, theilß 
im Privatunternehmungen angelegt zu werben. Der Kandel wußte 
biefen Verkehr in der Welle für feine Zwechke außzunngen, bak man 
Rd bemühte, an Stelle der Berichiffungen von baaren Zahlungs⸗ 
mitteln ſolche durch Waavenwertbe treten zu lafſen. 

Anleihen für neue Anlagen wurden vielfach dazu verwendet, die 
bayıı ndtbigen aus anberen Ländern einzuführenden Materialien ans 
zalaufen und anbererjeitß auch bie Im Ganzen hoch Bemeilenen Löhne 
an bie dabei beichäftigten Arbeiter zu begleichen. 

Die Arheiter wieberum benugten ihren Berbienft, um einerjeits 
Einfuhrwaaren, andererſeits freilich auch Gegenftände der einheimifchen 
Produktion zu erwerben, und bie bei dieſer Ichteren thütigen Perfonen 
verwendeten Ihre Einnaßmen im gleicher Weiſe. 

So hatte ber Einfuhrhandel einen ganz ungewöhnliden Aufe 
ſchwung erlangt. Als aber in letzterer Zeit die fremden Kapitalien 
eine umgelchrte Nichtung einfchlugen, mußte in erfter Linie bie 
Handelswelt darunter leiden. Die veränderten Verbältnifie aber ber 
wirkten allmählich auch Werthreduktionen und Geloknappheit in ben 
Kreiſen der Landwirthſchaft und anderer Grundbeſitzer, ſowie ſaſt 
aller ſonſtigen Einwohner der Kolonien. 

Die Kapitalien wurden aus ben ben Geldverlehr vermittelnden 
Geldinſtituten zurüdgesogm, während Zinszahlungen ind Stocken 


1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1804, Februarheft, 
II. G. 88. 


502 


geriethen. Die Folgen biejer Verhältniſſe traten in einer ſchweren 
Krifis für zahlreiche Bankinftitute zu Tage. 

Dem bei biefer Gelegenheit allfeitig bewielenen Entgegentommen 
ift es augufchreiben, daß es gelang, den drohenden Abgrund zu Üüber⸗ 
brüden. Immerhin wird es aber einer Reihe günftiger Berhältnifie 
bebürfen, um für die Zulunft allen Gefahren einer Wiederholung 
der Krifts in vielleicht noch ſchlimmerer Form aus dem Wege zu gehen. 

Ein. guter Anfang in biefer Richtung iſt dadurch gemadt, daß 
alle Geichäftötreife der Kolonie den Beftrebungen nad) Ausbehnung 
der Ausfuhr die höchfte Aufmerkſamkeit zuwenden und bei biejem 
Vorgehen auch bereits gewifle Erfolge aufzuweiſen haben. 

Der geſammte Außenhandel der einzelnen Kolonien untereinander 
und mit anderen Ländern hat gegen bad ſchon gebrüdte Vorjahr eine 
weitere Einbuße von 6 745 030 Pfd. Sterl. erlitten. Es tft hierbei 
zu beachten, daß in dem auf 117766 928 Bio. Sterl. berechneten 
Gejammtwerthe vieles Handels der Verkehr zwiſchen den einzelnen 
Kolonien zweimal gezählt ift, nämlich einmal als Ausfuhr ber einen 
Kolonie und das zweite Mal als Einfuhr der anderen Kolonie. 

Der Anteil, den die nichtbritiigen Länder an dem Verkehr ber 
Auftralifhen Kolonien genommen, bat fih in den letzten 30 Sahren 
in ſehr bemerkenswerther Weile gefteigert, wie fih aus folgenber 
Ueberſicht ergiebt: 


Einfuhr. Ausfuhr. Zuſammen. 

Pfd. Sterl. Pfd. Stel. Pfd. Sterl. 

1861 .......... 8 216 738 14540 8968 228 
1871 .......... 2245125 8843970 6089094 
I881.......... 4603 326 2610589 72138915 
1891.......... 7490424 8872724 15863148 


Die beiden folgenden Jahre zeigen freilich biergegen einen bes 
beutenden Niedergang. Die genaueren Zahlen darüber find aber 
bisher noch nicht zufammengeftellt. 

Der Werth der Gefammteinfuhr nach den Kolonien Auftralajieng 
bat fich gegen das ſchon unter einem gewiſſen Druck leidende Borjahr 
faft um 10 vom Hundert vermindert, wobei neben ber allgemeinen 
Geſchäftsſtockung auch noch billige PBreife und die. Berminberung ber 
Durchfuhr der Produkte der einen Kolonie über. bie Grenzen ber 
anderen mitgewirkt haben. Ferner ift noch in Erwägung zu ziehen, 
daß in Folge ber Schwierigleiten, unter denen der Geldmarkt Iaborirte, 
„größere Baarſendungen aus Geohbritannien. unter der Einfuhr mit 
aufgeführt find. . 

. Biel günftiger ftellt fich der Ahſchluß mit Bezug auf Die Geſammt⸗ 
ausfuhr, da dieſe ungeachtet ausnahmsweiſe niebriger Breife nur um 
ein Geringes zurüdgegangen tft. 

Der Ueberſchuß der Ausfuhr über Die Einfuhr Hat ſich unter 
dieſen Berhältniffen gegen das Vorjahr um 6448 482 Pid. Sterl. 
gefteigert und erreichte einen Werth non 11812932 Pfb. Sterl 
Ein Fortichreiten auf dem jo betretenen Pfade dürfte jedenfall dazu 
beitragen, die Folgen der überftandenen Schwierigkeiten allmählich 
wieder auszugleichen. 

Am günftigften in diefer Richtung ftelt fi die Handelsbilanz 
für die Kolonie Neuſüdwales. 


Sm Jahre 1885 üÜberftieg deren Einfuhr die Ausfuhr um 


6987 000 Pd. Sterl., und im vergangenen Sabre. umgelebrt die 
letztere die erftere um 4814188 Bfb. Sterl. 

Bei Berückſtchtigung der zur. MWieberausfuhr. gelangten Einfuhr» 
güter Diefer Kolonie zeigt fich, daß im Berichtsjahre nur 12 769 000 
Pfd. Sterl. von der Einfuhr in ber Kolonie verblieben, während 
dieſe Ziffer für das Jahr 1892 noch 16 500000 Pd. Sterl. und für 
das Jahr 1891 ſogar 21 714000 Pfd. Sterl. betrug. 


Auftralien. 


Der fteigende Werth der Ausfuhr läßt die Hulunft in günftigem 
Lichte ericheinen. 

In der Kolonie Viktoria iſt feit fehr langen Jahren zum 
eriten Male ein Ueberſchuß der Außfuhr über die Einfuhr zu berichten, 
allerdings ift dieſer Ueberſchuß kein jehr großer, aber er fällt um 
beswillen doch jehr ind Gewicht, ala jelt dem Jahre 1881 die Ein⸗ 
fuhr ftet3 die Ausfuhr überfliegen bat. Im Sabre 1888 erveicte 
diefer Ueberſchuß fogar einen Werth von 10118871 Pfd. Sterl. 

Die Ziffern der Ein- und Ausfuhr bed Berichtöiahres find 
dadurch beſonders geichmälsrt warden, daß in Folge von Differential: 
Frachttarifen die Durchfuhr von Walle durch die Kolonie auf einen 
Werth von 2552 831 Pd. SterL ſank, während fie im Jahre vorher 
noch mit 3184 917 Bid. Sterl. bewerthet wurbe. 

Sn der Kolonie Queensland ift ber Werth. ber Ginfuhr und 
ber Ausfuhr gleihmäßig um etwa 8 pE&t. gegen das Borjahr 
gefunten. Der Ueberihuß ber erfteren über die letztere ift dadurch 
im gleihen Verhältnifſe zurüdigegangen, und bie Kolonie Hat in Folge 
befien den erften Pla unter den Kolonien Auſtraliens im biejer 
Beziehung an Neufllpwales abtreten müflen. Immerhin ift biefer 
Borfprung nur ein verhältniimäßig geringer, ber unſchwer würde 
wieder eingeholt werben können. 

Ganz bejondere Aufmerkſamkeit verdient der Aufſchwung, den 
die Zuderaudfubr dieſer Kolonie genommen bat. Sn bem Ernie 
jahre 1893/94 wurben von dort 55126 Tonnen Zuder im Werte 
von 650 000 Pfd. Sterl, ausgeführt. Dies if gegen bie Vorjahre 
eine Steigerung um 18000 und um 23000 Tonnen. 

Da der Berbrauch innerhalb der Kolonie auf etwa 18 000 Tonnen 
anzunehmen ift, fo ergiebt bies eine Geſammtausbeute won über 
73 000 Tonnen, gegen 32000 Tonnen im Sabre 189. 

Sn der Kolonie Südauftralien weift der Gefamminußenhanbel 
einige Beſſerung gegen da3 beſonders ungünftige Borjahr auf. Da 
die Einfuhr fi um etwas weniger gehoben als die Ausfuhr, fo ift 
ber Ueberihuß ber legteren gegen das Vorjahr geftiegen. 

Es ift zu beachten, af von dem Gefammtaußenbandel im Werthe 
von 16426 312 Pd. Sterl. 10 365 097 Pfd. Sterl. auf Durchfuhren 
entfallen, welche hauptſächlich im Verkehr mit Neufüdwales erfolgten. 

Im Borjahre wurde diefe Durchfuhr auf 8 1745660 Pb. Stel. 
bewerthet. 

Ueber dieſe Berhältniffe giebt nachſtehende Ueberſicht näheren 
Aufſchluß: 

1893. 1892. 
Werth. Werth. 
Pfd. Sterl. Pſd. Sterl. 


Einfuhr zum Verbrauch in der Kolonie 2765 740 280789 


Einfuhr zur Wiederauöfuhr.......... 6196 636 4587280 
zujammen... . 7962376 7395178 

1898. 1892. 

Mertb. Werth. 


| Pfd. Sterl. Pfd. Stel. 
Ausfuhr der Produkte der Kolonie.... 3296475 3232259 


Ausfuhr fremder Produlte........... 5168461 4587280 


zufammen... 8468986 7819539 
Die Kolonie Weftauftralien befindet ſich noch in einem der 
früheren Zeit der übrigen Kolonien ähnlichen Stadium. Die Baulı 
kriſis ift dort ziemlich ſpurlos vorübergegangen, jo daß der Erhöhung 
der Einfuhr Fein Hinderniß im Wege ftand,. allerdings ift biefe nur 
in mäßigem Grabe eingetreten. Der Riedergang in ben Rreifen bei 
ben Werth der Ausfuhr ungünftig beeinflußt. Aus biefen Gründen 

ift der Ueberſchuß der Einfuhr über die Ausfuhr etwas geftiegen. 


Auſtralien. — Sina. 


Die weiter ſchreitende Entwickelung ber natürlichen Hülfsquellen 
biefer Kolonie und namentli die fehr reihen Goldfunde der Neuzeit 
laſſen einen weiteren Aufiäwung in allen Handelszweigen mit ziem⸗ 
licher Sicherheit vorausfehen. 

In der Kolonie Taſsmanien ift bie Einfuhr gegen das ſchon 
niit ſehr günftige Vorjahr noch erheblich geſunken. Da der Werth 
ber Ausfuhr um ein Geringes geftiegen, jo iſt ein auf mehr ala 
250 000 Bid. Sterl. bewertheter Neberſchuß der Ausfuhr über bie Ein⸗ 
fuhr zu verzeichnen. 

Sn der Kolonie: Reufeeland ift Die Einfuhr um ein Geringes 
mrüdgegangen, während ber Werth der Ausfuhr in Folge der uns 
günftigen Breife und des bebeutenben Rückganges in ber Getreide⸗ 


ame 0 over. 


503 


ausfuhr und in der Gewinnung bed Kaurisharzges in flärkerem 
Maße ſank. Der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr iſt des⸗ 
balb gegenüber dem Borjahre zurüdgeblieben. 

Während in früheren Jahren bie fogenannte Mittelinſel ben 
größeren Antheil au ber Einfuhr aufwies, ift dieſer im Berichts⸗ 
jahre der Norbinjel zugefallen. 

Zugenommen bat die Ausfuhr von Wolle, gefrorenem Fleiſch, 
Butter, Talg und Holz, abgenommen dagegen die von Weizen, Hafer, 
Fleiſchkonſerven, Käfe, Kauri⸗Harz, Flachs (Phormium tenax) und 
Leder. 

Ueber ben Werth des Handels der einzelnen Kolonien ift nad: 
ſtehende Ueberfiht zufanmengeitellt: 


Mertd der Einfuhr und Ausfuhr Auftralafiens im Jahre 1893. 









Rolonie. 


Ausfuhr 





Werth der Einfuhr | Werth der Ausfuhr 


Werth ger gnfubt verglichen mit dem verglien mit dem 
ehe * usfuhr Vorjahre; Vorjahre; 
eine mehr a mebr +, 





Neufübwaled ...................... ser 18 107 086 22 921 223 — 4814188 — 2669491 + 948 976 
Viktoria.................. ... ........ 13 253 814 13 308 551 — 24 737 — 3890 731 — 905 9% 
Queensland.......................... 4263 754 8 880 469 — 4626 705 — 1238 — 289 949 
Südauftralien........................ 7962376 8 463 986 — 501560 + 6567198 4 644 397 
Veſtauſtralien........................ 1400 821 878147 + 6522674 + 9 712 — 4 
Tasmanien............... ...... . 1 067 683 1 862 184 — 29% 501 — 439478 + 5219 
Reufeeland ..... ..— error nenenenne 6911 515 8 985 430 | — 2073 915 — 81 541 — 549 421 
| 
ſaumien. . 62 976 998 | 64 789 980 — 11 812 982 — 6487 772 — 150874 
. .. , m . — 
deianmthama. . 117 766 928 — 6.588 646 





Lima. 
Handelsbericht fir das Jahr 1893.) 


Die Hoffnungen, welde auf eine Beflerung ber Gefchäftälage 
geiegt wurden, haben ſich auch im Jahre 1898 nicht erfült. Denn 
wenn daß Jahr 1893 auch nicht ganz fo fchlecht war wie das Vors 
N jo iſt es doch zu denen zu zählen, die weit unter dem Mittel 
lieben. 

Die Geſammtwirkung wurbe noch dadurch verihärft, daß zwei 
bebeutende Italieniſche Firmen ihre Zahlungen einzuftellen gezwungen 
waren, und daß deren Artikel zu Spottpreifen auf den Markt ges 
worfen wurden. Auch andere Käufer, die fi in mißlicher Lage 
befanden, verkauften zumellen, um Gelb gu befommen, unter bem 
Einfaufspreife und ſchädigten dadurch das Tegitinte Geſchäft. 

Berlufte entſtehen auch dadurch, daß bie Fabrifanten glauben, 
die Importeure in Lima entbehren zu Tönnen. Den von ihnen 
herausgeſandten Neifenden, bie in ben meiften Fällen keine Lokal⸗ 
kenntniß befigen, liegt baran, ihren Häufern möglichft zahlreiche 
Aufträge übermitteln zu können, und deshalb kommt e3 häufig vor, 
dafs fie Beftellungen von Perſonen übernehmen, die fpäter nit in 
der Lage find, ihren Verpflichtungen nachzukommen. 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. &. 502. 





Sn Lima tritt immer mehr das Beſtreben gu Tage, neue In⸗ 
duſtrien einzuführen und dadurch bie Einfuhr Europätfcher Waaren 
unnöthig zu machen. So find, um aus der Menge nur einige 
herauszugreifen, Kabrilen von. baummollenen und wollenen Geweben, 
Seifenfiedereien und Kerzenfabriken, Inſtrumentenfabriken unb 
Brauereien, Möbels und Stiefelfabrifen entftanden. Leibwäſche, 
welche früher fat nur in fertigem Buftande vom Auslande bezogen 
wurde, wird jet beinahe ausſchließlich in den zahlreich entftandenen 
Weißwaarengeſchäften gefertigt. Das Ergebniß biefer Beftrebungen 
ift, daß verſchiedene Artikel überhaupt nicht mehr oder doch nur recht 
ſchwer mit Erfolg abzuſetzen find. Zu dieſen Artikeln gebören: 
Deutſche und Engliſche Biere, Lichte, Schwefelhölzer, Weine, Cognak 
und Spirttuofen, Shawls und befiere Strumpfwaaren, fowie Kon⸗ 
jerven. 

Das die Mineninduftrie, die in erfter Linie Silber fördert, 
bei dem Preisrüdgange des letzteren Feine guten Geſchäfte machte, 
Tann nicht übersafhen. Die Folge davon tft, daß viele Beſttzer 
Heinerer Minen mit nicht jehr reichen Erzen die Arbeiten einftellen 
mußten, während bie NBefiker größerer Minen und bie Minens 
gejelichaften Durch Berbeflerung des Amalgamationsverfahrens und 
durch Auffegen von Schmelzöfen neuerer Konſtruktion dahin ftrebten, 
die Unkoften zu verringern und bie Ausbeute zu vermehren, um fo 
ohne Berluft weiter arbeiten zu können. 


504 


Die Hoffnungen Inüpfen ſich jetzt auch in Pern am bie Lanb⸗ 
wirthſchaft, und zwar find es an ber Küfte vorzäglih Zucker und 
Baummolle, bie zu den Außfubrartifein zählen. 

Der Buderban verſprach bei Beginn des Jahres in Folge der 
hohen Budernotirungen in Curopa recht lohnend zu werden. Im 
Laufe befielben find aber bie Preife gefunfen, und weil aud an 
vielen Plägen die zum Gedeihen nothwendige Wärme und das Wafler 
fehlten, fo Haben fi) nicht alle Erwartungen, bie gebegt murben, 
erfüllen Tönnen. 

Die Baummwollenprobuzenten hatten mit ben niebrigen Preifen, 
die in Europa für biefen Artikel gezahlt wurben, zu rechnen. 

Sn den Thälern jenfeits der Anden iſt e8 ber Kaffee, der als 
fünftiger Ausfubrartifel in Ausfiht genommen ifl. Im Sabre 1898 
wurbe bie Eilenbahn Bis zur Droya eröffne. Bon ber Droya bis 
nah Tarma hat man noch ſechs Stunben zu reiten. Dadurch ift 
das nädfte Thal auf der öftliden Seile der Anden, bas Thal bes 
Chanchamayo, erreihbar geworden und der Verkehr in bemielben 
mejentlich erleichtert. Beſonders ift bie mit dem Verkehr im Thale 
ſelbſt auch deshalb der Fall, weil ber Weg von Tarma biß nad) La 
Merceb durch bie Verwaltung und von dort bis zum Perens durch 
bie Peruvian Corporation, welche letztere dort große Ländereien 
befigt, in guten Zuſtand gebradt und mit Brüden verfehen worben 
ft. Der Zuzug nad dem Chanchamayo ift Daher ein recht bedeuten» 
ber geweſen ımb alle Koloniften Haben fih auf die Anlegung von 
Kaffeeplantagen verlegt. Unſtreitig wäre es für Lima von großem 
Bortheil, wenn fich die weitgehenden Erwartungen erfüllten, die an 
biefe Koloniſtrung gelnüpft werben. Schon vor etwa 20 Sahren 
fanb ein gleiches Hinftrömen nad dem Chandamayo ſtatt, bieß 
hörte aber |päter nit nur vollftändig auf, fonbern die Koloniften 
famen fogar zurüd. 

Der in Peru erzeugte Kaffee ift von ausgezeichnetem Geſchmack 
und wird jet auch nah Großbrilannien und Deutſchland aus⸗ 
geführt. 

Die Banten haben zwar im Jahre 1898 eine Dividende von 
etwa 10 p&t. bezahlt, aber die Aktionäre haben dafür mehr wie bas 
Doppelte am Kurs ihrer Altien verloren. 

Gtatiftifge Nachrichten, welche den Wanrenveriehr in Peru im 
Sabre 1893 betreffen, find von der Regierung noch nicht verdffenttiät 
worden. Dem „Comercio“ zufolge haben die Geſammt⸗Zolleinnahmen 
im jahre 1898 4 412329 Soles betragen, und man nimmt an, daß 
bie vergollien Waaren einen Werth von 10 668 885 Soles reprä⸗ 
jentirten. 

Die Ausfuhr fol 17188000 Soles betragen haben. 


Norwegen. 
Nachtrag zum Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Der ‚Werth der Geſammteinfuhr Norwegens im Sabre 1808 
beirug nach ben von bem ſtatiſtiſchen Centralbureau veröffentlichten 
Tabellen 204600000 Kronen gleich 229152010 Marl2) und 
ber Werth dev Gefammtausfubr 186100000 Kronen glei 
152 482 000 Mark. 


2) Bergl. Hand. Arch. 1894 Auguſtheft IL S. 386. 
3) 1 Krone zu 1,12 Mark gerechnet. 


Stma. — Rorwogen. 


Die nachſtehende Tabelle giebt eine Ueberſicht, wie ſich bie 
Eins und Ausfuhr in dem gebadtem Sabre auf bie einzelnen 


Baarengatiungen verihellt. 

Einfuhr. Ausfuhr. 

Waarengattung. Kranuen. 

Lebende Thiere (bauptiälid Vich) .... 191 200 439 500 
Ehwaaren von Thieren „euer ....... . 212061600 45.540 800 
Getreide, Mehl und Mebifabellate ..... 86 667 100 1 708 800 
Kolonialwaaren..................... 26 890 400 1390 
Früchte, Gartengewädfe ic. ........... 8.079 800 207 70 
Spirituofen und anbere Geiränte...... 8841 700 1655 800 
Spinnſtoffe........................ . 60885 100 8 400 
Garn und Zwirn, Seilermanzen X..... 5912 700 364.200 
Nanufalturwaaren von Spinufoffen.. „0. 2240820 4 71690 
Haare, Federn, Häute, Knochen, Horn x. 5994 100 6 491 400 
Fabrikate von Haaren, Yäuten, Knochen, 

Horn 1 ER 1 600 600 152 000 
Talg, Dei unb Abelidhe fette Stoffe.... 9541200 6 748200 
Sabrikate von Talg, Del und ähnlichen 

fetten Stoffen. ...-..-o-ooonnoocnan« 1272 000 39 300 
Koh, nit Bearbeitet und halb⸗ 

bearbeitetes................. 18300 2770630 
Holz, bearbeitetes............. 8882800 16 769400 
Farbſtoffe und Barden .....coononnce» 1015 200 170 100 
Verſchiedene andere Pflanzenftoffe (3. B. 

Biehfutter, Baſt, Stroh, Samen 2). 2700 500 1 322 %0 
Bapier und Papierwaaren........... 18342000 8 71960 
Andere Yabrilate aus Pilongenftoffen- 

(3. 8. Kork, Korbmacherarbeiten .).. "868200 4270 
Mineralien: | 

Rohloffe............. Kerrenunnone 17 779 900 8 194 800 

Fabrikate...................... .. 2668500 1 759 90 
Metalle, rohe und halbverarbeitete zu... 7487 700 1 296 400 

bearbeitete ....oooococconncne 9 594 400 2 77010 

Schiffe, Wagen, Maſchinen %.......... 16 081 700 893 800 
Waaren, die nicht unter bie vorftehenden 
Rubrilen fallen (5. B. Apothelermanren, 

Lampen, Bücher, Malereien :.)...... 2 808 700 898 700 


Die Unterbilang des Handelsverkehrs Norwegens, weiche in ben 
Sabren 1886 bis 1890 durchſchnittlich 46000000 Kronen betragen 
hatte und auf etwa 92.000000 Kronen im Jahre 1891 geftiegen 
war, ift feit dem letztgenannten Sabre etwas zurüdgegangen; fr 
betrug im Berichtsjahre etwa 68000000 Kronen gegen etwa 


73 000 000 Kronen im Jahre 1892. 


Eine Ueberſicht der Ein: und Ausfuhr Norwegens in ben 
Iekten 10 Jahren giebt die nachſtehende Tabelle: 


Einfuhr. Ausfubr. 
Jahr. Kronen. 
I884...... 158 800 000 112 200 000 
1885 ....... 145 600 000 101 900 000 
1886 ....... 135 200 000 102 800 000 
1887....... 183 700 000 106 600 000 
1888....... 158 400 000 122 400 000 
1889....... 191 600 000 132 700 000 
180. ...... 208 700 000 131 100 000 
1891. ....... 223 000 000 130 400 000 
1892 ......». 200 000 000 126 500 000 
1898 ...... 204600000 136 100 000 














Rorwegen. 


Der Werth der Einfuhr Hat fi demnah im Berichtsjahre um 
etwa M/s Mill. Kronen gegen das Borjahr vermehrt. 

Hieran ift Deutichland jedod nur mit kaum 300.000 Kronen 
betheiligt, während ſich 3. B. die Einfuhr Großbritanniens um etwa 
3000 000 Kronen, die Rußland fogar um 9000000 Kronen ge 
fleigert hat. Auf der anderen Seite ift die Einfuhr aus Frankreich 
von etwa 7500000 Kronen auf eima 3500000 Kronen zurüd: 
gegangen. 

Die hauptiſächlichſten Einfuhrartitel im Jahre 1898 waren 
folgende: 


Bertb: Werth: 
Kronen. Kronen. 
Nanufakturwaaren Gerſte ............ 7 781 400 
von Spinnftoffen. 22408200 Zucker ............ 6 208 000 
Roggen ............ 16 483 900 Garn und Zwirn b 841 500 
Kaffee ............. 13 795 400 WRaidinen.......... 4470 500 
Eifenwaaren......... 13105000 Speck (Fiſchſpeck aus⸗ 
Steinkohle, Schmiede⸗ genommen) ...... 8 498 900 
tohle und Kol... 12602200 Häule ............. 3 440 %00 
Mehl.............. 9620700 Tabak ............. 3 380 700 
Ehiffe ............ 8 892 000 
Die Ausfuhr bat gegen daß Borjahr um etwa 10 000 000 Kronen 
zugenommen. 


Die hauptſächlichſten Ausfuhrartilel des Verichtäjahres find, wie 
in den früheren Jahren, Holz und File geweien. 

Aus der nachſtehenden Ueberſicht über die Gefammtausfuhr ber 
Norwegiſchen Induſtrieerzeugniſſe (Holzmaſſe einberechnet, aber aus» 
genommen gebobeltes Holz, Medizinalthran und andere Thranforten) 
kit dem Jahre 1866 iſt erfihtlih, daß die Induftrie Norwegens 
langſame, aber fletige Fortſchritte macht. 

Der Werth der Ausfuhr betrug: 


1866 - 1867 (durchſchnittlich)... 1477000 Kronen. 


1876—1877 „ 1021500 „ 
1.1: PO 2009740 
1886........................ 21159500 „ 
1: 23450010 „ 
1888........................ a6 684 300 
1880........................ 30787000, 
18800........................ 8239.20 „ 
1: ) 32602500 „ 
1. 8317000 „ 
1:17: PO 87 560 100 


Am BWaarenverlehr mit Norwegen betheiligten ſich im Sabre 1893 
die folgenden Länder: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Werth: Kronen 

Großbritannien ................... 66 802 200 47661800 
Deutihland ........................ 65 577 400 16 261 400 
Schweden ......................... 28 019600 20 994 900 
Rußland ........................... 18 812 700 4 548 600 
Außereuropäifde Länder ............. 10 480 200 4 102 600 
Dänemark.......................... 10 255 300 4 475 100 
die Niederlande ..................... 8 919 600 6 201 100 
Belgien............................ 8 289 300 5 088 600 
Frankreich ........................ 8 652 100 8 092 300 
Stalien und Deflerreih”»lingarn ....... 1 456 800 4.078 700 
Spanien......................... 349 700 12846 300 


Während im Vorjahre die Deuiſche Einfuhr die Britiſche um 
eima 3000000 Kronen überflügelt Batte, nimmt die lektere im 
Deutihes Handels⸗Archiv 1894, I. 


Berichtzjahre wiederum bie erfte Stelle ein und überragt bie 
Dentihe um ungefähr 230 000 Kronen. 


Deutſchland betheiligte fih im Sabre 1893 mit folgenden 
BWaarengattungen am Handelsverkehr: 


Einfuhr Ausfuhr. 
Waarengattung. Kronen 

Lebende Thiere (hauptſächlich Bieh) .... 6 500 8 200 
Eßwaaren von Thieren............... 660 800 7 145 200 
Getreide, Mehl und Mehlfabrilate..... 9 746 700 447 900 
Kolonialmaaren ...-..oocnnnenencnnn. 13 741 700 2 300 
Srüchte, Gartengewächſe zc. ........... 1612 800 99 300 
Spirituofen und andere Getränke ...... 956 600 99 500 
Spinnftoffe.......-»-oreonernnccunne 1 917 500 31 900 
Garn und Zwirn, Geilerwaaren ....... 858 600 9100 
PRanufalturwaaren von Spinnftoffen.... 8889 600 21 200 
Haare, Federn, Häute, Knochen, Horn ze. 1606 800 1 351 200 
Sabritate von Haaren, Federn Häuten, 

Knochen, Hom X.................. 588 900 48 800 
Talg, Del und ähnliche Fette ......... 2 436 700 2 256 400 
Fabrikate von Talg, Del ac. .......... 240 200 — 
Holz, nicht bearbeitetes und halb⸗ 

bearbeitetes..................... 176 600 1123200 
Holz, bearbeitetes.................. 448 800 835 400 
Sarbftoffe und Farben .......crer.cn. 366 700 2 700 
Verſchiedene andere Pflanzenſtoffe (4. B. 

Viehfutter, Baſt, Stroh, Samen 2). 1099 000 413 700 
Papier und Papierwaaren............ 681 500 564 200 
Andere Fabrikate von Pflanzenftoffen | 

( B. Kork, Korbmaderarbeiten 2c.).. 119 300 37 600 
Mineralien: 

Nodftoffe.......---oscnsnnenenenne 1 078 800 216 400 

Sabrilate....oercueonserunnnnnunne 680 700 876 500 
Metalle, rohe und balbbearbeitete ...... 948 900 413 700 

„becarbeitete .................. 1 920 300 1% 000 
Schiffe, Wagen, Maſchinen 20. ......... 3 711400 77 700 
Waaren, welche nicht unter bie vors 

ſtehenden Rubriken fallen (4. B. 

Apothekerwaaren, Lampen, Bücher, 

Malereien ⁊c.)..................... 1 283 600 114 400 


Die hauptſächlichſten Artikel der Deutihen Einfuhr nah Nor⸗ 
wegen und ber Rormwegiihen Ausfuhr nah Deutſchland waren im 
Sabre 1893 die nachftehenden: 


Einfudrartitel 
Werth: Werth: 
Kronen. Kronen. 
Kaffee ..... ........ 1968800 Speck und Talg .... 1164000 
Manufakturwaaren Eiſenwaaren........ 1 045 500 
von Wolle ....... 5605000 Roggen ............ 1036 500 
Weizenmehl ........ 4204000 Manufakturwaaren v. 
Zuder ............. 2867 300 Seide und Halbſeide 1006 600 
Roggenmehl........ 2448 600 Dele (außer Paraffins 
Tabak ............. 1906900 Öl, Petroleum ). 887 900 
Maſchinen und Mas Garn und Bwim.. 787 900 
fhinentbeile ...... 1746700 Hopfen, sewöhnlisger 754 500 
Leinen, Hanf, Jute, Wein.............. 717 300 
Werg ........... 1173100 Uhren ............. 680 200 
PManufalturwaaren Wolle ............. 651 800 
aus Baumwolle... 1214800 Waaren aus Fellen.. 547500 


68 


30% 


Mertb: 
Kkonen. 
Kupfer, Meſſing x., Früchte ............ 
roh und in Platten 534800 Samen, Pflanzen ... 
Reis, geihälter...... 534200 Gerfle............. 
Bohnen, Erbſen, Linien 504200 
Ausfuhrartikel. 
Werth: 
Kronen. 
Geſalzene Heringe ... 3694 200 Packpapier........ 
Thran ............ 2175800 Holzmaſſe, Celluloſe. 
Klippfiſch ........ 1913 900 Hafer ............. 
Trockenfiſch......... 902 900 Kleie .............. 
Fiſchguano ......... 869 600 Behauene Steine.... 
Geſchnitienes Holz Fiſche, riihe........ 
Planken, Bretter... 66b0 800 Zundholzer ......... 
Neukaledonien. 


Norwegen. — Reulalebonien. — Cartagena. — Cadiz. 


Werth: 

Kronen. 
501 500 
458 800 
401 800 


Werth: 

Kronen. 
562 900 
657 600 


Der auswärtige Handel und die Schifffahrt 


Lebende Thiere..... 
Kolonialwaaren .... 
Gemuͤſe, Früchte, Sä⸗ 

mereien 
Bauholz ........... 
Kohle und Koks.... 
Waffen u. Munition 
Chemikalien, Zünds 

hölzer, Barfümerien 
Getränte und Spiri⸗ 

tuofen 
Biehfutter 
Betroleum, KBrennöl 


.....,..”oEe 0 


Baumnkterialien...... 


Gäoffelle, Thierpro⸗ 


dubte u. präfervirted 
Wei .......... 
FÜhe anne. ne 
Ko lIonialmaaren .... 
Früchte, Getreide und 
Gemüfe ......... 
Stoffe für Chemifallen 
Sructfäfte ........ 
Biehfutter ......... 
Fabrikate und Halb⸗ 
fabsilate......... 


im Sabre 1893.') 


Einfuhr. 


Werth: 


Franken. 


187 285 
517 6% 


275 923 
130 560 
237 866 

21479 


368 748 


1 940 637 
120 829 


121 981 
86 198 


Kleidungaftüde..... 
Tabak und Dpium.. 
Mehl ............. 
Fabrikate und Halb» 
fabrifate ........ 
Rahrungsmittel .... 
Borzellan, Thon» und 
Oladwanren ..... 
Mineralwafler...... 
Bücher u. Druckſachen 
zufammen einjchl. der 
nicht beſonders aufs 
geführten Waaren. 
dagegen 1892... 


Ausfuhr. 


Bertb: 
Franken. 


1333 316 
61 923 
259 868 


334 245 
219 900 
6475 
65 328 


6 6% 


. 80 00. 


Kupfer 


zufanımen.... 


Dagegen 1892... 


“ 1) Bergl. Hand. Arch. 1893 II. S. 498, 


129 066 
1 007 282 


2547 487 
852 693 


67 833 
19 719 
108 375 


9277 771 
14 266 654 


Wertb: 
Franken. 
21 525 
101 080 
6 241 912 


9275572 
7 344 382 


Schiffsverkehr. 


Ueber die Schiffe, welde im Jahre 1893 den Hafen von Runz 
bejucht haben, ift folgende Weberficht veröffentlicht worden: 


Rationalität Anzahl der Reg. 
und Herkunftdland. Schiffe. Kommen. 
Framoſiſche: 
Frankreich ........ ......... 16 40 094 
Auftralien ................... 82 47 644 
Neue Hebriden ............... 7 1067 
Nichtfranzöſiſche: 
Frankreich ................. 1 119% 
Großbritannien... ....200n00. 1 2 866 
Auftralien ................... 44 42 897 
Neufeeland ................... 4 465 
Vereinigte Staaten von Amerika 1 848 
Japan. ..................... 1 1169 
Norfolk⸗Inſel ................ 1 42 
Reue Hebriden .......--000..- 2 104 
zufammen... 110 138 884 
Cartagena. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Wenn das Jahr 1892 ſchon ein recht ungünftiges war, fo mar 
das verflofiene Jahr noch viel fchlechter als das vorige. 

Die Hauptausfuhrartitel Eifenerze und filberbaltiges Blei litten 
unter dem ſtarken Preisniedergang, und viele Heine Minen Tonnten 
den Betrieb nicht fortfeken, da fie nur mit Verluſt arbeiteten. 

Die Ichlechte Lage des Eiſenmarktes hat auch die Ausfuhr von 
Eifenerzen bedeutend vermindert. Im Sabre 1892 wurden nod 
384161 Tonnen mit ber Eifenbabn aus ben benachbarten Minen 
diſtrikte nad dem Hafen von Gartagena befördert, im Jahre 18% 
waren es nur noch 266833 Tonnen. Die vorhandenen Borräth: 
find ganz bedeutend und die Verſchiffungen nur fehr gering. 

Nach Amerika, das fonft große Mengen Faufte, wird faft gar fein 
Erz mehr verfandt, und nach den übrigen Ländern, die ihren Bebari 
in Gartagena decken, nur Kleine Mengen im Vergleich mit den in 
früheren Jahren ausgeführten. 

Durh das Stoden des Hauptgeſchäfts wurde auch der übrige 
Handel in Mitleibenfhaft gezogen, ba viele Arbeiter von Cartagena 
und befien Bezirk verzogen find und ber Berbraud in vielen Artikeln 
geringer geworben ifl. 

Die Kurſe auf das Ausland waren während des ganzen Jahres 
hoch; fie ſchwankten für Sichtpapiere auf Paris zwiſchen 115,90 und 
123,756 Pefetad für 100 Fronten, für Gichtpapiere auf London 
zwilchen 29,20 und 31,14 Peſetas für 1 Pfd. Sterl. 


Cadiz. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 

Der Geihäftsgang ift für das ganze Jahr ala ein fehr flaue 
zu bezeichnen, wozu die anhaltend hohen Kurfe für fremde Währungen, 
und bie Ungemwißheit, ob die ſchwebenden Handelsverträge zur Rati⸗ 
filation in ben Cortes gelangen würben, beigetragen haben. 


1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Ar. 1893 IL. ©. 472. 
2) Ebenda 1893 II. ©. 326. 





we. 


Einfuhr der hauptſächlichſten Waaren im Jahre 1898. 


Eifenplatten ..... Gens annnon onen een nn une 
Eifennägel und chrauben..................... 
Eiſenband................................... 


Eiſendraht................................... 


Eifenbabnwagen ............................... 
Exbien ....................................... 


Fiſche, geſalzen und geräuchert .................. 
Getrocknete Früchte (Rotosnüfle, Datteln, Feigen ꝛc.) 


Glasfcheiben.. ................................. 
Glaswaaren................................... 


Katao........................................ 


Begetabiliſches Del............................. 
Druckpapier (aus Deutſchland allein) ............. 
Schreibpapier .............................. 
Porzellan und Steingut ................ ...... 
Reisſtaͤrle............................. 
Schweinefleiſch, Schinken....................... 
Schweineſchmalz ............................... 
Schwefel (aus Frankreich allein) ................. 
Stockfiſch................................... 


Roher Tabak.................................. 


Cadiz. 


Cinfuhr. 


Von Zuſammen 
Von Afrika einſchl. der Einfuhr 
Amerita. (Marokko). von Aſien. 
kg kg kg 
150 — 120.570 
— 150 800 189 350 
— — 24 466 
7015 21 403 334 640 
— 695 803 695 803 
_ — 50 706 
— — 72 448 
— — 222 747 
— — 670779 
— — 26 994 
— — 260 420 
— — 46 673 
— 410 224 481 
— — 716 786 
102 428 938 680 220 
— 114 412 249 020 
1710 21 687 267 424 
1099 — 886 288 
19417 3 884 44 286 
— — 4 286 
77 106 7798 134 458 
— 672 408 6983 506 
49 89 21176 
— — 13 104 
28 42 17 925 
489 86 65 751 
— — 67 500 
667 325 — 689 087 
4207 — 4277 
60 18 621 18 680 
— — 602 864 
— — 12 795 
— — 72 527 249 
— 10 682 10 682 
885 17 21 761 
9281 428210 449 801 
777 — 802 101 
1168 — 88 210 
47 — 9 o68 
— — 20 475 
84 _ 6 204 
142 7 21 594 
— — 62 138 
— — 32 420 
— 101 96 087 
— — 244 467 
— — b 594 
4014 12 10 855 
— — 771526 
88 110 _ 83 190 
— 8016 27 762 
— — 3398 686 
— 3 11683 


Zus ober Abs 
nahme gegen 


das Borjasr. 


— 2.036 360 


+ 715786 
— 1070 560 


507 


508 


Bm Bufammen Zus oder Abs 
Bon Bon Afrika einſchl. der Einfuhr nahme gegen 
Europa. Amerila. (Marxoflo) von Afien. dad Borjafı. 
kg kg kg kg 
Weizen .......... ............................ 8149820 1820959 476 960 10 447 739 
Deienmehl.. . .. .. 237 542 — _ ru 3 +45 
Binn- und Bintwaaren....... .................. 46 251 388 — 46 639 + 13%) 
Zinkblech (aus England allein).................. 59 759 — — 59 759 4 1367 
Zucker ...................................... 56 201 841 — 196 310 — 681112 
cbm cbm cbm cbm 
Bauholz, gewöhnliches ......................... 15 097 902 — 16 049 — 666 
Bauholz, feines ............ ................. 56 622 137 697 — 200 185 — 53169 
Städ Stüd. Stüd. Stüd Stück 
Faßdauben ................................. 7700 2529 154 — 2 636 854 — 687648 
Hornvieh, Eſel, Pferde.......................... 5 2 2292 2299 4 2299 
Liter. Liter. Liter. Liter. 
Bier ......................................... 58 074 _ — 68 074 + 668 
Branntwein und Lildr ......................... 7185 16 435 — 23 620 + 21831 
Wein .....0... ............................... 14 350 12 — 14 362 — 182% 
Ausfuhr. 
Ausfuhr der hauptſächlichſten Waaren im Jahre 1893. 
Zuſammen Zu⸗ oder Ab⸗ 
Nach Nach eiinſchl. der Ausfuhr nahme gegen 
Europa Amerika. nach Aſien u. Afrika. das Vorjahr. 
Liter. Liter. Liter. Liter. 
Wein —.................................. 17 448 721 6 696 388 24 680 000 — 6 M4 843 
Eſſfig ..................................... 1613 28 771 62 927 — 8236 
Branntwein und Vilöre ..................... 131 442 129 598 266 0389 — 2115581 
kg kg kg kg 
Weinftein, shefe, ⸗erde...................... 634 610 9295 544 135 + 101431 
Korkholz .......... ........................ 87 661 174 914 212 669 + 1172% 
Taufend. Taufend. Tauſend Tauſend. 
Korkſtopfen .............................. 23 098 9673 33 941 + 1377 
kg kg kg kg 
Salz ..................................... 22 428 451 133 605 397 156 119 448 — 15 17129 
Silbererze................................. 8 581 824 — 8 681 824 — 562772 
Erze (ohne Silbergebalt) .................... 800 000 5.063 805 063 + 805063 
Blei in Barren ........................... 600 43 051 43 651 — 4116 567 
Dlivenõl................... .............. 8 849 6222571 5 536 208 — 609875 
Getrocknete Früchte (Mandeln u. dergl.)....... 16 744 29 767 64 072 + 832821 
Friſches Obſt (Apfelfinen u. bergl.) ..........- 4498 58 730 71474 — 191565 
Getrocknete Feigen.......................... 620 440 553 157 1174 467 + 282454 
Roſinen...................... ............. 5425 13 499 24 342 — 1261 
Kaftanien ................................. — 171729 171 728 + 10887 
Süßholz .................................. 2840 4000 6 840 + 6 840 
Sternanis ................................ 3011 16 401 19 862 + 11997 
Kichererbſen............................... 34 1155 142 1197 855 _ 98515 
Weiße Bohnen............................. 2 098 46 109 ‘54 715 + 16712 
Gehälter Reis............................. 3 800 83 258 43 660 — 6 961 
Kartoffeln ....... .......................... 8400 847 815 864 115 + 458963 
Zwiebeln ...... ........................... — 62 041 62 041 + 1409 
Dliven und Kapern ............ ........... 75 413 2 191 802 2 298 427 + 54254 
Kümmel ........................ ........ — 19 026 19 025 — 4849 
Kanarienfaat .......- ...................... 59 745 198 062 268 005 — 110973 
Gemahlener Bieffer............. ............ 69 26 232 28 620 — 11202 
128 710 277515 418 025 + 335 562 


Hafer und Kleie ..........- ............... 


Sadh. Ä 509 


Zufammen Zur oder Ab» 
Nach Nah einſchl. der Ausfuhr nahme gegen 
Europa. Amerika. nad Aſien u. Afrika. das Vorjahr. 
kg kg kg kg 
Knoblauch ................ ... ......... — 163 445 153 445 + 58772 
Safran .............. ..................... — 3141 3151 + 839 
Süßigkeiten ........... .................... — 26 345 80 647 — 2330 
Konſerven............ ..................... 9 436 107 944 124.492 — 11866 
Nudeln ................................... — 827 667 828 147 — 7 440 
Fleiſchwaaren........................... 472 10 141 28 238 — 8515 
Sarbinen in Büdfen ........... ............ 19 876 37 958 657 829 — 42727 
Thunfiſch gefalgen und in Del ............... 767 168 — 767 218 + 334776 
Fiſchthran................................. 75 613 — 75 618 + b 538 
Thierknochen.............................. 94 992 — 94 992 — 293594 
Guano ................................... 131 693 90 131 833 — 40654 
Theer und Pech ........................... 211 870 — 212 898 — 211174 
Bearbeiteteß Eſpartogras................... 1825 9592 11 532 + 4.028 
Cement ............ ....................... — 26 900 45 260 + 45 250 
Steingut............................. 688 441 842 444 182 + 887727 
Selle .................................... 44% 87 570 45 086 + 36836 
GStearin (verarbeitet) und Wahälerzchen....... 466 9975 279% — 29407 
Möbel und Holzwaaren ..................... 8192 21 696 33 765 — 654857 
Spiellarten....... ............... .......... 4 286 30 966 54 748 + 11 878 
Gewebe..................... .............. 698 13 759 15 225 + 12191 
Neue Güde ............................. — 320 845 320 845 — 147885 
Eifens und Mafhineniheile ........-.0.0..... 602 022 40 684 565 200 — 1848 689 
Dandelsvertepr mit Deutſchland. ! kg 
Stärke .............................. 9 965 
Einfuhr der Hauptjählihften Artilel aus Deutfhland Kartoffelmehl ........................... 12 795 
im Jahre 1893. Parfümerien und Efiengen ............... 970 
kg Tauwerk ............................. 2387 
Erden und Steine ........ .. ....... .... 180000 Baumwollene Gewebe...................- 129 
Steinkohlentheer ..................... 22 280 Wollene Gewebe.................. 662 
Mineralöl............................. 11 667 Halbwollene Gewebe ................... 80 
Hohlglas............................... 681 267 Drudpapier in Rollen ................... 20 475 
Kryſtallglas ............................ 4121 Kupferſtiche, Karten, Beihnungen ......... 2 254 
Glasfiguren ............................ 1794 Briefbogen, Fakturenformulare 2c........... 608 
Steingut............................... 6 300 Bedrucktes weißes Papier ................ 662 
Porzellan ..................... . . . . . .. 466 Bedrucktes feines PBadpapier.............. 5 646 
Thon⸗ und Porzellan⸗Figuren und ⸗Vaſen.. 581 Bedrucktes grobes Packpapier ............. 1706 
Silberwaaren... ....X.T. . . . . . . . . . . . . . . .. 3 Packpapier ............................. 2667 
Gold» und Silber⸗ uud Bronzeartikel...... 4 Kartonpapier in Bogen und Karten ........ 300 
Gifens unb Stahlplatten von 3mm und mehr Bappe und Pappkäſtchen ................. 955 
Dicke. ..... ...... . . . . . . .. ....... ... 137 484 Keine Kartonwaaren..................... 103 
Eiſerne Nägel und Schrauben........... 1 926 Drdinäre Holzwaaren ...... .............. 2499 
Feine Schmiedeeiſen⸗ und Stahlwaaren a 4371 Möbel aus feinem Holz — — 2198 
Mefler .............................. 91 Heine Holzwaaren mit Bergoldung......... 720 
Scheeren............................... 23 Stüd 
Kupfers, Meffing: und Bronze Drabt ...... 3181 Klaviere............................ 5 
Andere Metallwaaren .................... 2819 Taſchenuhren ........................... 60 
Farbhölzer............................. 134 608 Wanduhren ............................ 100 
Kolophonium ........................... 43441 kg 
Begetabiliiche Brodulte.................... 8 382 Motore ............................ on 784 
Thieriſche Produkte...................... 1625 Nähmaſchinen........................... 125 
Yarben, präparirte, und Tinten ..........- 937 Maſchinen und WMafhinentheile............ 11 748 
Salz⸗ und Salpeterfäure .. ............... 15 448 Elektriſche Drähte ....................... 1796 
Leim und Albumin .................... 2112 Butter................................. 15 451 


Chemische Produkte..................... 4248 Zuder und Glykoſe ..................... 6534 










s10 Cadiz. — Tacna-Arich, 

kg Ausfuhr ber hauptſächlichſten Artikel nah Deutſchland 
Bier und Cider.................. ....... 6171 im Sabre 1898. 
Süßigkeiten......................... 949 Liter. kg 
Käſe ................................ 1086 Bein (gewöhnlicher)... 8309 900 Anis ............... 510 
Gewehrpatronen....................... 6 602 Bein (Sherry)....... 655 319 Silber in Barıen..... 13 
Zünder ................................ 526 Branntwein (Unit)... 10084 Erze ................ 19 713 
Feine Etuis........................... 23 Cognak ............ 801 Chemiſche Produkte 615 
Drdindre Etuis......................... 89 kg Eflemen............. 3119 
Gummifhläude und Scheiben ............ 1046 Meinftein ........... 89 891 Holmwaaren........... 3440 
Wachstuche............................ 102 Korkholz ............ 1512 Gpiellarten .......... 1685 
Spielwaaren ........................... 281 Korlftöpfel .........-. 400 Wachlerhen ........ 262 
Wollene Bofamentierwaaren .............. 15 Mandeln ............ 3700 Hohlglas .........-.. 23 091 
Pofamentierwaaren aus anderen Stoffen... 22 Feigen .............. 166 990 Fafſer............... 264 544 
Summigewebefloffe ................... 468 Süßholl............. 1000 

Schifffahrt. 
Der Schiffsverkehr im Hafen von Cabiz im Sabre 1893 geftaltete fi, wie folgt: 
| Dampfihiffe Segelſchiffe. 
Rationalität. Eingang. Ausgang. Eingang. Audgang. 
Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ Reg.⸗ 
Anzahl. Tonnen. Tonnen Anzahl. Tonnen. Tonnen. 





Brafilianiſche............................ — 

Britiſche ................................. 186 
Däniſche................................ 17 12 501 
Deutſche ................................. 8 6 807 
Franzöſiſche ............................. 34 17 806 
Niederländiſche............................ 22 13 036 
Italieniſche............................. 9 2532 
RNorwegiſche........................... 20 7604 
ODeſterreichiſch⸗ Ungariſche.................... — — 
Portugieſiſche............................ 10 19 675 
Ruſſiſche ................................. 7 4600 
Spaniſche ................................ 1464 1491 867 
Schwebilde ............................. 9 6699 



















137 
17 12 501 16 8579 15 3 386 
9 1323 14 3016 14 3016 
34 17 806 12 1247 16 19% 
22 13 288 4 1491 6 1782 
9 2 532 110 66 646 109 68 328 
21 8 027 31 11 288 33 11 934 
— — 6 8 788 6 4723 
10 19 675 ‚86 560 36 560 
7 4 600 14 6 567 15 6 859 
1474 1 500 490 1118 52 257 1109 52 545 
9 66% 8 425 26 9441 


qufammen...| 1786 | 1 738 775 1798 | 1748 685 | 1523 | 179 870 | 1635 | 185112 


Seit Anfang des Jahres läßt die Hamburg⸗Pacific⸗Dampfſchiffs⸗ 
finie ihre Dampfer für Chile, Peru und Gentral-Amerila in Cabiz 
anlaufen, und ift den Verſchiffern die langgewünſchte Gelegenheit 
geihaffen, ihre Waaren den Käufern ohne Umladung zuführen zu 
Tönnen, was bis dahin nicht der Fal war, indem die Güter in 
Saure oder Colon umgelaben werben mußten. 

Die Frachten in regelmäßiger Fahrt waren: 

Nach Hamburg und Bremen 30Marf die Tonne von 1000 kg für Früchte 
und 35 Mar! + 10 pCt. die Tonne von 2 Bipen für Wein, 
ben Deutichen Oſtſeehäfen 60 Schill. und 10 pEt. 


„ Kopenhagen........... 50 „ „Wu u on 
m Rotterdam ............ 26 Gulden „ 15 „ u m " 
„Antwerpen............ 30 Schill. 10 vn 
„London .P............. 0 „ 10 nn 7) 
„ Liverpool. ............ 0 „ „10. ao un 
„Havre................ 30 Franken 10 un un 
„New⸗HYork ............ 10 Dollars, 10 


” ” " " 
Für Kauffahrteiſchiffe tft Lootfenzwang. Schiffe, die Nachts eins 
ober ausgehen wollen, bezahlen doppeltes Lootſengeld. 
Fijchereiweſen. 


An den Küſten der Provinz Cadiz befinden ſich verſchiedene 
Anlagen zum Thunfiſchfang, dieſe haben im Berichtjahre einen Ertrag 


von 2500000 kg ergeben, wovon ein großer Theil nad Italien 
ausgeführt wurbe. 
Wechſelturſe. 

Die Kurſe für Wechſel auf kurze Sicht auf Paris ſchwankten 
zwiſchen 16 und 23,75 p&t., die auf London zwifchen 29,16 und 
31,14 Peſetas für 1 Pfb. Sterl. 

Der Bankdiskont für Taufmännifche Baptere von nicht mehr alö 
3 Monaten Berfallzeit war 5 pPCt. und für Staatöpapiere bl/s pCt. 
Privatbistont 51/s bis Gl/spE&t., je nach Anfehen der Firma. 


Taena⸗Ariea. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Die rückgängige Bewegung im Handel, welche bereits im va: 
floffenen Sabre in Folge der neuen Bahn von Antofogafta nad 
Druro fühlber wurde, bat aud für das Jahr 1893 weitere Hort: 
Tritte gemacht. 

Taena ift ausſchließlich auf den Handel mit Bolivien angewieſen; 
kaum mehr als 10 pCt. der Einfuhr find für den eigenen Verbrauch 
im Lande beftimmt. 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 667. 





Tacna:Arica. 


Die Bernaniid-Bolivianifhe Bahn Mollendo— Puno im Norden, 
die Chileniſch⸗Volivianiſche Bahn Antofogafta—Druro im Süden 
machen eine ſcharfe Konkurrenz und legen Zacna lahm. Rur eine 
Weiterführung der Bahn Arica —Tacna nad Bolivien Tann dieſem 
Nebelftande voll abbelfen. 

Ein weiterer Schaden erwächſt bem Handel Tacnas und Aricas 
daraus, daß die Zölle für Bolivien, in Gold berechnet, bei den meiften 
Artileln auf dem Wege Über Antofogafta niebriger find als über 
Arica - Tacna. 

Bedeutſam iſt der NRüdgang der Einwohnerzahl. Bor dem 
Chilenifh » Peruaniihen Kriege beitrug die Benöllerung Tacnas 
14.000 Seelen; im vorigen Sabre ſchätzte man fie auf 8000, dieſes 
Jahr auf kaum 6000 Berfonen. 

Dementiprehend Bat auch eine bedeutende Abnahme in ber 
Einfuhr Rattgefunden, nämlih um 2 Mill. Peſos gegen das vorige 
Jahr. Nah der amtlihen Statiſtik wurden in Arica eingeführt 
1893 1165 492 Peſos gegen 3 773 891 Bejos im Borjahre. 

Der Rüdgeang in der Einfuhr zeigt fich hauptſächlich bei 
folgmden Artikeln: 


1898. 1892. 

Buder ................. kg 87568 223 286 
Bayetas............. ... „ 505638 184166 
Kalhmir ............... m b4 838 85 147 
Bier......... .......... Dwd. Flaſchen 14 876 47 211 
Baummwollen-Stoffe ...... kg 7867 66 756 
n Drell ....... n 145692 104252 
Scirting .. " 100 7866 820 574 

Sewöhnliche Seife ....... " 73329 164804 
Merinos ............... 6512 17 607 
Thee................... 9 138 22 663 
Quimones.............. n 82 658 62 002 


Dagegen wurde von Reid und baummollenen Hofenftoffen mehr 
eingeführt als im Borjahre, nämlich: 


1893, 1892. 
Reis................... kg 1421441 389 746 
Baummwollene Hofenftoffe.. n 17 366 35 789 


Die bauptjädlichften Artikel ber Einfuhr im Jahre 1893 waren: 


Werth: 

Maßſtab. Menge. Peſos. 

Alloholartige Getraͤnke.... Did. Flaſchen 2570 25 700 
1 7 kg 1421441 127980 
Veißer Zuder ............. 87 568 16 563 
vayetas..................... 60 638 80 861 
Schuhwaaren................. Dizd. Paar 675 5 466 
Baummollene Hemden ......... kg 4 122 4684 
Halbleinene Hemden... ....... Dutzend 665 8150 
Unterhofen und Jaden......... „ 29% 15 380 
Kaſchmir.................... m 54 838 81 860 
Bier ....................... Dtzd. Flaſchen 14876 37 190 
Baumwollene Stoffe........... kg 7857 8 643 
Dollene und baummollene Deden „ 4247 6 096 
Kravatten.................... Dutzend 1946 b 058 
Baummollener Drell........... kg 14 692 11 674 
Sortirte Kriftallmsaren ........ Kolli 3132 12 727 
Drogen...................... 629 15 264 
Baumwollene Spitzen.......... kg 2150 17844 
Seidene Spitzen ............. F 54 4 720 
Streichhölzer ................. Kolli 619 12 094 
Flanell...................... kg 25 043 83 609 


511 

Werth: 

Naßſtab. Menge Peſos. 

Bettdecken................. n 8031 7 688 
Baummollengarn in Rollen..... Groß 4 908 11 843 
„ „ Knäueln .... kg 1709 2 564 
Wollengarn .................. 2031 5509 
Bindfaden ................... " 7962 4374 
Gewöhnliche Seife............- 13 329 10 999 
Baummwollener Shirling ....... " 100 736 100786 
Elafticd für Stiefel............ n 2107 8.007 
Baummollene Hofenftofle........ n 17 366 78 498 
MWollene und ſeidene Stofie..... m 5865 4 044 
Baumwollene und jeibene Stoffe kg 1199 19 184 
Seidene Stoffe... ..-.os.00... ” 205 6 850 
Wouene Stoffe .............. 3 oo | 24062 
Stoffe für Kleider ............ „ 49 341 15 669 
Gewöhnliches Steingeug........ Kolli 2370 10 945 
Baummollene Tüher .......... kg 6 808 21 733 
Bofamentierwaaren......... oo. Mr 1970 8349 
Strümpfe......oo-rconenccoen Did. Paar 8450 8427 
Kurzwaaren............... Kolli 468 13 842 
Merinos.................... kg 6 512 29 966 
Talhentücer ........-oonucuo. " 7687 13 777 
Baummollene Umijchlagetücdher... ” 5 648 9873 
Salbwollene Umfchlagetüder .... F 1201 3474 
Wollene Umichlagetüdher........ 18 120 16 912 
Seidene Tücher............... 110 8125 
Briefpapier ................. „ 7889 4680 
Kanzleipapier .............. " 25 882 8884 
Barfümerien ................ Kolli 103 6229 
Pianos...................... 7 18765 
Feine und Antlinfarben ....... kg 1085 6210 
Porzellan .................. Kolli 2161 5 666 
Quimones ................... kg 32 658 48 987 
Rleiver ...oousconerenenoncnne Kolli 2% 29 365 
Leere Säcke.............. kg 147 263 830 399 
Näh⸗ und Stidjeide ........... ” 161 2621 
Gewoͤhnliche wollene Hüte...... Dutzend 7424 86 374 
Andere wollene Hüte .......... n 1022 12 002 
Thee........................ kg 9188 18 707 
Baummwollener Sammet.......- " 1 930 6 765 
Tocuyos ..................... 300 860 288167 
Stearinlichte ............... 101 529 88 968 
Weißwein.................... Died. Flaſchen 3836 88 860 
FR 1 12 241 9798 
Rothwein................... Dizd. Flaſchen 1598 16 980 
........ ... ........ 1 b 850 2675 
Dfivenöl. nuetnnersnnne ..... kg 4 621 11878 
Zampens und Raſchinendi. ...... n 184 145 15 198 
Eifenwaaren ................ n 8b 126 17 563 
Bandwaaren ................. 848 8 678 


Ueber die Ausfuhr liegt noch kein ftatiftifches Material vor, 
doch ſteht feft, daß auch diefe bedeutend zurüdgegangen ift. 

Obgleich bie Eifenbahngejelihaft von Tarna—Arica die Be⸗ 
willigung zur Berlängerung ber Bahn nad San Francisco erhalten 
bat, ift die Heine Strecke von 6 Leguas bis jet noch nicht in Angriff 
genommen worben und wird aller Wabricheinlichkeit nad) vorläufig 
auch nicht ausgeführt werden wegen ber ſchlechten Ausfichten, die fi 


512 


dem Handel für die nächſte Zeit eröffnm. Die Altien dieſer Gefell- 
ſchaft, welde in London ihren Sig Bat, Haben einen Nominalwerth 
von 20 Pfd. Sterl. und find in Folge bed zurüdgegangenen Bers 
kehrs auf 11/3 Pfd. Sterl. pro Aktie gefallen, die Eintünfte der 
Bahn decken augenblicklich kaum die Koften. 

Trotz der Abnahme des Handels hat der Schiffsverkehr 
keinerlei Unterbrechungen erlitten; derſelbe bezifferte ſich auf 116 ein⸗ 
gehende und ausgehende Schiffe von zuſammen 189 946 Reg.⸗Tonnen. 

Der Kurs für 90 Tage⸗Sichtwechſel auf London fiel in Folge 
des Rüdganges von Silber; er beirug Anfang Januar 25%/4 Bee. 
für den Duinto de Boliviano bei einem Silberpreife von 381/4 Bee., 
hielt fich bei den großen Silberſchwankungen im Suni und Zuli auf 
221/g Pce. und quotirte Ende bes Jahres 208/4 Pce. bei einem Silber: 
fland von B11/4 Pce. Der Kurd für den Chileniſchen Papierpefo, 
welder im Januar 171/s Pre. war, wurde Ende Dezember mit 
121/3 Bee. notirt. 


Freetown (Sierra Leone). 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 

Der Geſammtwerth ber Einfuhr im Jahre 1893 belief fi auf 
417465 Bid. Sterl, wovon auf bie Einfuhr aus Deutichland 
27800 Pfd. Sterl. entfallen. Die Geſammtausfuhr im Jahre 1893 
ſtellte fih auf 898664 Pf. Sterl., davon aus Deutichland für 
63 610 Pfo. Sterl. 

Der Geſammiſchiffsverkehr umfaßte in Ein⸗ und Ausgang im 
Sabre 1893 746 612 Reg.» Tonnen, davon entfielen auf den Verkehr 
Deutſcher Schiffe 33 467 Reg. Tonnen. Der Werth der mit Deutſchen 
Schiffen eingeführten Waaren beitrug 38325 Pfd. SterL, der der aus 
geführten Wanren 4453 Pfd. Ster. — Die hauptſächlichſten Artikel 
der Einfuhr von Deutihland (Hamburg) waren Rum, Gin, Whisky, 
Bier, Wein, Bulver und Batronen, während die Hauptausfuhrartikel, 
die nach Deutihland gingen, Palmöl und Palmkerne waren. Eine 
beträchtliche Menge dieler Artikel gelangt über Liverpool in Britiichen 
Schiffen nah Hamburg. 

Im Einzelnen geftaltete fih bie Einfuhr und Ausfuhr ber baupts 
fähliäften Artikel von und nah Deutihland im Sabre 1898, 
wie folgt: 


Cinfuhr. 
Werth: Werth: 
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
Bier und Porter ...... 452 Kurzwaaren. .......... 245 
Kleider ............ 199 Metallwaaren ......... 2% 
Perlen ............... 146 Hüte und Müken...... 125 
Patronen............. 49 Zundhölzer ........... 290 
Tabak, verarbeitet ..... 198 Mineralwaller......... 397 
Cordials ............. 168 Barfümerien .......... 405 
Baummollenwaaren .... 681 Pfeifen.............. . 106 
Meflerihmiedewaaren.... 2556 Rum ................ 9421 
Genever.............. 8235 Whisky und anderer 
Glaswaaren .......... 213 Branntwein......... 938 
Gewehre ............ 185 Wein ................ 375 
Gewehrpulver ..... .... 1199 Wollenwaaren......... 605 
Ausfuhr. 

Werth: Pfd. Sterl. 

Benniſamen ........................... 583 

Palmöl............................... 1580 

Palmkerne.......................... 51 334 


1) Bergl. Hand. Arch. 1892 UI. ©. 546. 


Tacna⸗Arica. — Freetown 


.— China. — Allgemeine. 


China. 
Der Handel zwiſchen China und Tongking. 

In dem jüngſt erſchienenen Handelsbericht des Chineſtſchen See⸗ 
zollamts für 1893 erklärt der Bolllommifjar für Mengtz in der 
Provinz Yunnan, daß der Handelsverkehr zwiſchen ber Franzöſiſchen 
Kolonie Tongking und China einen ſtetigen Fortſchritt zeige. Seit 
der Eröffnung der Station im Auguſt 1889 hat ber Handel jährlich 
bedeutend zugenommen. Der Gefammtmwerth des Handels in Mengt 
belief fi im Jahre 1893 auf 2259494 Sail. Taels oder mehr als 
9 Mil. Mark, faft 20 pCt. mehr ald im Jahre 1892. Es ift faum 
anzunehmen, daß der Handel fo günftige Fortſchritte gemacht Haben 
würbe, wenn nicht durch daß Tranfitpaßigftem befondere Erleichterungen 
geihaffen wären. Ungefähr 82 pCt. des geſammten Gũterverkehrs 
nämlich für 5 Mill. Mark, ging unter Tranſitpaß. Die Beſtimmungs⸗ 
pläße lagen zum größten Theil in den Präfekturen Yünnans, jedoch 
waren auch einige Plätze der Provinzen Szutſchwau, Kweitichau und 
Kwangfi beiheiligt. Unter den auf dieſe Weiſe in China eingeführten 
Waaren find vor Allem Indiſches Baummollengarn (für 31/9 Mil 
Mark), Baummollenwaaren, Ruffiihes Tuch (für 10 000 Marf), Roh: 
baummolle aus Tongling (für 240 000 Marl), Arzneien (für 15 000 
Mark), Sandelholz (für 18600 Mark), Tabat (für 617000 Marf), 
Sarghol; (für 156 000 Mark) hervorzuheben. 

Der Handelswerth der Station überfteigt jetzt ſchon den einzelner 
ande .. Bertragähäfen. Bei dem Eifer, den bie Sranzöftiche Kolonials 
regierung der Verbeſſerung ber Verbindungen, Hebung der Schifi⸗ 
fahrt und dem Bau von Eifenbahnen, fowie ben Erleichterungen bed 
Handels durch ſchleunige Bollabfertigung zuwendet, läßt fi eine 
ftetig fteigende Zunahme des Handels vorausfehen. Ein Meines 
Dampfihiff befährt die Strede auf dem Rothen Fluß bis Laokai, 
vorläufig allerdings nur mit der Poſt als Ladung und Baflagieren. 
Die Franzoſiſche Regierung bat jedoch ein Abkommen mit einer 
Firma geihlofien, nah weldem im September d. 38. ein regel 
mäßiger wöchentlicher Dampfidiffsbienft auf dem Rothen Fluß auch 
für Waaren eingerichtet werben ſoll. Waaren, deren Beförberung 
jebt 50 bis 80 Tage in Anfprud nimmt, ließen fih denn in 20 bis 
30 Tagen von Hatphong nad Menge ſchaffen. Mit den Dampf 
ſchiffen würde auch eine Möglichkeit zur Waarenverfiherung und 
damit eine geſundere Grundlage für den Güterverkehr geboten fein. 


Ullgemeines. 
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während 
des Jahres 1893. 


Eingang. 






Ausgang. 


Anjahl 
bet — 
chiffe. 


Europa. 





Reufübwales. 


Neuſüdwales. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Allgemeines. 

Der Handel und ber Geicäftöverlehr der Kolonie bat im Be- 
rihtsjahre gegen mannigfadde Schwierigkeiten anzukämpfen gehabt. 
möbejonbere war ed die in den Monaten April und Mai auf: 
geiretene Bankkriſis, welde das Verkehrsleben äußerſt ungünſtig 
beeinflußte. Dieſe aller Unternehmungsluſt baare Zeit iſt im Ganzen 
ohne bedeutende plötzliche Kataſtrophen vorübergegangen. Aber nur 
äußerfi wenige der Kolonie angehörige Perſonen haben dabei nicht 
Berlufte erlitten. 

Die Inhaber von zahlreichen Banks und anderen Altien mußten 
nit nur auf den Genuß einer jeben Dividende verzichten, ſondern 
zum Theil no bedeutende Nachzahlungen auf nit voll eingezahblte 
Antheilicheine leiften. Dabei war gleichzeitig noch deren Bankguthaben 
auf laufende Rechnung zeitweilig uneinziehbar. 

Die niedrigen Silberpreife bewirkten gleichfalls Verluſte. Ein 
Theil der Silberbergwerke der Kolonien mußte in Folge deſſen ben 
Betrieb gänzlich einftellen, bei anderen fielen die Dividenden weſent⸗ 
lich geringer aus. 

Dad Bedürfnig, irgendwelden Umſatz zu erzielen, bat in eins 
zeinen Füllen bewirkt, daß Cinfubrwaaren der verichiebenartigiten 
Geſchäftszweige in Auftralien billiger zu haben waren, als deren Eins 
ſtandspreis in Europa beitrug. Dabei wurden biöweilen auch noch 
befondere Zahlungserleichterungen gewährt. Namentlich das Geichäft 
nad) den Inſelgruppen der Südſee bat Hieraus Vortheil zu ziehen 
gewußt. 

Die Zahl der bei Gericht angemeldeten Konkurſe ift gegen das 
Vorjahr um 233 auf 1744 geftiegen, wobei aber die Verbindlich 
teiten ber Gemeinſchuldner um über eine halbe Million Pfd. Sterl., 
uf 1527989 Pfd. Sterl,, herabgingen. Die ungedeckten Baifiven 
beliefen fi) dabei auf 622221 Pfd. Sterl. gegen 1242271 Pfd. 
Sterl. im Borjabre. 

Der Feldbau bat in der Kolonie weitere Fortſchritte gemacht. 
Im Berichtsjahre waren 1372 007 Acres, das find 555 250 ha, unter 
Kultur, gegen das Vorjahr 192 386 Acred mehr. Im Bergleich zum 
Gejammtflächeninhalte der Kolonie mit 198 848 000 Acres ift aller: 
dings die Anbaufläche noch fehr gering, auch haben fich die Erträge 
gegen das beſonders begünftigte Vorjahr nicht fehr gehoben. Die 
beiden aufeinander folgenden guten Jahre haben jedoch die Weizen: 
einfuhr bedeutend verringert. 

Die Erträge an Wolle zeigen eine Erhöhung um mehr ala 
0 000 Ballen. 

In Folge der geftelgerten Ausfuhr von Fleiſch in präfervirtem 
oder gefrorenem Zuſtande dürften die Viehbeſtände ſich etwas ver: 
tingert haben. 

Die Rohrzucker⸗Produktion zeigt einen Ausfall, der auf faft ein 
sünftel des vorjährigen Ertrages berechnet wird. Es hängt dies 
augeniheinlid) damit zufammen, daß biefelben Felder gewöhnlich nur 
alle zwei Jahre zum Schnitt gelangen können. 


Außenhandel. 

Die Einfuhr der Kolonie weift einen weiteren bebeutenden 
Rüdgang auf, der felbft im Vergleich zu dem bereit? ungünftigen 
Vorjahre auf 2669 491 Pfd. Sterl. berechnet wird. Seit dem Jahre 
1881 find fo niedrige Werthe nicht zu verzeichnen gemefen. 


I) Wegen ded Borjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. S. 558. 
Deutfches Handeld-Mrcdhiv 1894. IL 


513 


Dabei machte bie Einwohnerzahl damals noch nicht ganz zwei 
Drittel der gegenwärtigen Bevöllerungsziffer aud. Bon ber Einfuhr 
in Höhe von 18107035 Pb. Sterl wurden nur 12280 025 Pib. 
Sterl. das if auf den Kopf ber Benöllerung gerechnet wenig über 
10 Pfd. Sterl., zum eigenen Berbraud innerhalb der Kolonie ein: 

eführt. 

or Die bedeutende Abſchlag findet zum Theil auch Darin jeine 
Erflärung, daß bie Handelswelt in folden weit entfernt von ben 
großen Induſtriecentren belegenen Pläken unter gewöhnlichen Ber: 
hältnifien ſehr umfangreihe Waarenlager zu balten pflegt, um nicht 
etwa durch das zufällige Ausbleiben einer Sendung in Verlegenheit 
zu gerathen. 

Die zu Tage tretende Geldknappheit veranlafte aber in manchen 
Fällen, daß die Lager bedeutend reduzirt wurden, woburd bie Eins 
fuhr zeitweilig ungünftig beeinflußt wurde. Der Bebarf richtete ſich 
mehr und mehr auf moßlfellere Waarengattungen, und baburd) 
wurden bie großen Waarenhäufer biäweilen gezwungen, ihre befieren 
Artikel fogar unter dem Einflandspreife abzugeben, um das in den 
Lagern feflgelegte Kapital wenigftend theilweiſe wieder flüffig zu 
machen. Diefe Berhältnifie maden es auch erllärlih, daß der 
Werth der Einfuhr in viel höherem Grabe Berabging ala deren 
Mengen. 

Zu dieſen Werthminberungen bat ferner für manche Artikel, 
namentlich auch für die aus Afıen eingeführten, der Rüdgang der 
Silberpreife wefentlich mit beigetragen. 

Die Ausfuhr der Kolonie, einſchließlich Gold in Münzen und 
Barren, zeigt gegen das Vorjahr eine Steigerung um 943 976 Pfd. 
Sterl. und wird auf 22 921223 Pfp. Sterl. bewertbet. Dabei ift 
noch in Betracht zu ziehen, daß bie Wollenpreife einen weiteren Ab⸗ 
flag erfahren haben. Anbererfeitd Bat fi die Goldausfuhr um 
über eine halbe Million Pfd. Sterl. gehoben. Dies bat feinen 
Grund in der burch Fehlen anderweitiger Beichäftigung gefteigerten 
Thätigleit der Goldgräber, zum Theil aber aud in ber Burüd: 
ztehung von Englifhen Kapitalien, die in ber Kolonie angelegt waren. 

Der Gefammtaußenhandel de Jahres bezifferte ſich hier⸗ 
nad auf 41028268 Pfd. Sterl. gegenüber 42 748 773 Pfd. Sterl. 
im Jahre vorher. Auf den Kopf der Benöflerung berechnet, ergiebt 
bies für das Berichtsjahr 83 Pfd. Sterl. 17 Schill, 11 Pce. gegen 
36 Pfd. Sterl. 8 Schill. 6 Pre. im Jahre vorher. 

Für die Kolonie, die Zinszahlungen aus anderen Ländern nicht 
empfängt, jonbern umgekehrt ſolche nach auswärts zu leiften Bat, iſt 
es als ein glüdliches Ergebniß zu betrachten, daß ber Werth ber 
Ausfuhr den der Einfuhr feit mehreren Jahren überfteigt. Die 
Mebrausfuhr betrug im Berichtsjahre 4814188 Pfd. Sterl. gegen 
1195 721 Pfd. Sterl. im Vorjahre. 

Bon dem Außenhandel der Kolonie entfallen auf Groß; 
britannien birelt etwa brei Achtel des Geſammtverlehrs. Rechnet 
man aber den indirekten Handel Hinzu, wobei namentlich die Durch⸗ 
fuhr durch Victoria und Sübauftralien ind Gewicht fällt, fo umfaßt 
der Antheil Großbritanniens, wie auch in früheren Jahren, mehr 
als die Hälfte. Gegen das Vorjahr ift die Einfuhr aus Groß: 
Britannien um 1665 859 Pfb. Sterl. zurüdgegangen, während bie 
Ausfuhr dorthin eine Erhöhung von 615582 Pfd. Sterl. erfuhr. 

Sn diefen Zahlen find aber die Waaren mit enthalten, die auß 
anderen Ländern ſtammen ober andererjeits für Diele beftimmt waren, 
während der Britifhe und insbeſondere der Londoner Markt dabei 
nur die Bermittlerrolle ausübte. 

Die Gründe für die Aufrechterhaltung dieſes indirekten Verkehrs 
find mannigfaltiger Art. Bei der Einfuhr nah Neufübwales Tommi 

69 


514 


dabei in Betracht, daß die Londoner Agenten und Zwiſchenhändler 
ganz genau den dortigen Geſchmack kennen und dort unbeliebte 
Formen und Muſter von der Verſendung ausſchließen. Dabei werden 
bie Waaren einer gewiflen Prüfung unterworfen, und wird ſomit 
der Grund für zahlveihe Reklamationen und Ausftellungen gänzlich 
bejeitigt. 

Tabritanten, bie ihr Abſatzfeld erweitern wollen, müflen vor 
Allem ‚die Geſchmacksrichtung, Gewohnheiten und Lebensweife der zu 
verforgenden Gebiete einem eingehenden Stubium unterziehen. Selbft 
augenfcheinlihen Berbefierungen Eingang zu verſchaffen, erfordert 
Zeit und Mühe Es iſt ein ganz ungeeignete® Vorgehen, wenn 
Fabrifanten glauben, fie jeien im Stande, die Geſchmacksrichtung 
be3 Taufenden Publikums ohne Weiteres durch Neuerungen zu bes 
einfluſſen. 

Bei dem Ausfuhrhandel kommt namentlich für Rohprodukte die 
Aufrechthaltung eines Centralmarktes in Betracht, da nur ein 
folder im Stande iſt, für alle Qualitäten eines Artikels und für 
alle bei der Produktion entſtehenden Nebenprobufte Abnehmer zu 
finden. 

Diele Sentralifirung des Marktes bewirkt aud auf bie einfachſte 
Weiſe den Austaufch der zu leiftenden Zahlungen. 

Sp läßt es ſich erflären, daß von allen Einfuhrwaaren ein ſehr 
bedeutender Theil auß, ober zum wenigften über Großbritannien 
verfandt wird, und daB auch ein ſehr bedeutender Theil der Ausfuhr 
noch immer dieſen Weg nimmt. 

Der Handelsverkehr mit den Nachbarkolonien ift im Berichts⸗ 
jahre um 662.038 Pfd. Sterl. geftiegen und wird auf 18 776 908 
Pfd. Sterl. bewerthet. Die Einfuhr hat dabei freilich einen geringen 
Rückgang erfahren, während die Ausfuhr nad) Süpauftralien, Queens⸗ 
land und Neufeeland einen bedeutenden Aufſchwung zeigt. 

Es darf hierbei aber nicht überſehen werben, daß der Handel 
mit den Nachbarkolonien fi hauptfählih nur als Durchfuhrhandel 
charakteriſirt. Beiſpielsweiſe bat fi die Ausfuhr von Silbererzen 
nad Südauftralien um 346 576 Pfd. Sterl. auf 932999 Pf. Sterl. 
gehoben; dieſe Erze find aber jedenfalls von Adelaide zum großen 
Theil nah Europa und namentlih auch nah Deutihland verſchifft 
worden, um bort ausgeſchmolzen zu werben. 

Ebenſo ift die nah Bictoria im Werthe von 1923360 Pfd. 
Sterl. und nad Südauftralien im Werthe von 366 585 Pfd. Sterl. 
ausgeführte Wolle ſämmtlich nur zur Durchfuhr durch die genannten 
Kolonien gelangt. 

Goldbarren und Goldftaub wurden von Dueendland im Wertbe 
von 2155848 Pfd. Sterl. und von Neufeeland im Werthe von 
343 718 Pfd. Sterl. eingeführt, während dafür in Sydney geprägte 
Goldmünzen im Werthe von 841 700 und 225000 Pfd. Sterl. nad 
jenen Kolonien wieder zurückgeſendet wurden. 


Unter der zum Verbrauch beftimmten Einfuhr aus ben Nachbar: 
kolonien find insbeſondere Getreibearten, Mehl und Hülfenfrüchte 
von Bedeutung. Abgefeben von einer größeren Menge Reis, die 
aus China eingeführt wurde, entftammten beinahe die ſaͤmmtlichen 
zur Einfuhr gelangenden Produkte diefer Art aus den Nachbar⸗ 
Tolonien. 

Anbererfeitd fand mehr als bie Hälfte der Kohlenausfuhr in den 
Nachbarkolonien Verwendung. 

Diefelbe Beſtimmung hatte auch beinahe die gefammte Ausfuhr 
von lebendem Zieh, worunter insbeſondere Schafe, Rindvieh und 
Pferde zu erwähnen find. 

Mit Bezug auf den Verkehr mit Deutihland enthalten bie 
ſtatiſtiſchen Neberfichten nur Angaben über die direkt aus und nad 


Reuſudwales. 


Deutichen Häfen verſendeten Waaren. Es iſt daher ber durch Agenten 
oder Zwiſchenhändler in Großbritannien vermittelte und der über 
Antwerpen zur Verſchiffung gelangende Antheil nicht mit Sicherheit 
feſtzuſtellen, während andererſeits gewiſſe Deſterreichiſche Artikel, bie 
in Deutſchen Häfen zur Verſchiffung gelangen, den für Deutſchland 
berechneten Werthen zugezählt werben. 

Bei der direlten Einfuhr aus Deutfchland ift ein weiterer Nieder: 
gang um 208169 Pfb. Sterl. zu verzeichnen, fie wirb auf 373 233 
Pfd. Sterl. berechnet. Bis zum Sabre 1887 war allerdings niemals 
ein höherer Werth zu verzeichnen, aber ſeitdem war eine ſehr be 
deutende Steigerung eingetreten, die im Sabre 1891 ihren Höhe⸗ 
punkt mit mehr als boppeltem Werthe ber Einfuhr bed Berichts 
jahres erreichte. Die birelte Ausfuhr, die fi im Vorjahre um mehr 
als das Doppelte gehoben batte, weiſt nur einen geringen Nieder⸗ 
gang um 37568 Pfd. Sterl. auf. Deren Werth wird auf 979 8% 
Pfd. Sterl. angegeben. Der direkte Gefammthandel beirug demnach 
1358131 Pfb. Sterl, das find nur 245727 Pfd. Sterl. weniger 
als in dem biäher unerreichten Vorjahre. 


Die bauptfählichften Einfuhrartitel aus Deutſchland waren: 


Zu: ober Ab: 
nahme gegen 
das Borjahr. 
Werth: Wertb: 
Maßſtab. enge. Pfd. Sterl. Pfd.Sterl. 
Cement .............. Fäſſer 11479 5159 — 12400 
Pianos .............. Kolli 115 24541 — 239770 
Andere Muſikinſtrumente 209 4389 — 1943 
Schnittwaaren und Klei⸗ 
dungsftüde......... " 160 50536 — 8668 
Sandiäube........... „ 23 143232 — 9601 
Schubmwaaren......... " 1616 2086 — 213 
Hüte und Müten ..... n 86 8596 — 1357 
Eifen und Stahl...... Geniner 8560 2507 — 13009 
Draht und Nägel ...... n 53940 20428 — 40252 
Eiimlunmwaren........ Kolli 1859 13432 — 5%9 
Spirttuofen .......... Galonen 9713 3384 — 6579 
Bier ............... " 83773 6251 + 1259 
Lichte ............... Pfund 267044 4982 — 294 
Nähmaſchinen ......... Kolli 7 3664 — 4182 
Zucker.............. Centner 1600 1616 — 5778 
Stärkezucker ...... 158 114 + % 
Champagner ........- Gallonen 666 1020 — MIT 
Wein ................ „ 4471 8 + 30 
Tabaf, Gigarren und 
Cigarretten.......... Pfund 81083 22704 — 116% 
Tafelſalz ............. Centner 2 600 358 — 179 
Steinfalz............. n 12340 954 + TI 
DEOGEN .............. Koi 1190 60183 + 130 
Tabatpfeifen.......... n 713 114 — 2817 
Slaßwaaren.......... „ 6434 9009 — 4064 
Porzelanwaaren ...... „ 5 3163 — 317 
Papierwaaren u. Bücher n 6 061 9882 — 218 
Photographie War 
terial.............. " 97 2019 — 658 
Möbelwaaren......... n 3068 15498 — 22450 
Bilder............... 69 102 — 88 
Bilderrahmen......... 208 4388 — 1666 
Korbwaaren.......... n 302 16 + 23 
Bürftenwaaren ....... n 87 2306 — 1 











Renfübwales. 


Zus oder Ab: 
nahme gegen 
das Borjahr. 
Berti: Werth: 
Maßſtab. Menge. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
Spiels und Galanterie⸗ 

WOATEN . ........... Kolli 2313 18961 — 10159 
Schuhmacherzubehðr „ 867 900 + 256 
Sarbmaaren.......... n 1687 1335 — 3% 
Meſſerſchmie dewaaren " A 2322 — 184 
Blattgolb ............ „ 16 24 — 500 
Hopfen............. " BE 2734 — 1% 
Gdummiwaaren........ " 68 81 — 382 
Optiſche, chirurgiſche ꝛc 

Inſtrumente...... „ #46 1512 + 18% 
Goldihmiebewaaren ... „ 31 620 — 248 
Beleuchtungsgegenftände „ CR | 4 2681 + 867 
Leder............. 32 187 — 42 
Naſchinen u. Treibriemen n 49 6486 — 887 
Uhren............... 83 1622 — 9 
Elektrijche Anlagen... „ 3 1237 — 1718 
Bedarf fiir Zahnarzte. n 3 861 — 6% 
Dele................ Gallonen 8187 1101 — 265 
Samen .............. Kolli 64 789 + 214 
Mohlriechende Efienzgen. Gallonen 1806 600 + 224 
Stärke ........... Pfund 481600 6770 — 870 
Zündhölger............ Kolli 144 32727 — 469 
Schußmwaflen.......... " % 2155 — 286 
Sprengftoffe.......... Pfund 17600 1285 — 447 


Die Hauptfächlichtten Artikel der Ausfuhr nad) Deutichland waren 
die folgenden: 


Zus ober Ab- 

nahme gegen 

das Borjabr. 

Beth: Wertb: 

Maßſtab. Menge. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl 
Schweißwolle......... Centner 297629 8113827 — 20172 
Gewaſchene Wole..... 81686 188829 -4 2022 
Otte und Felle ...... Kol 619 8691 + 291 
1.7: Centner 443 568301 + 2591 
Silber und Silbererz. — — 6871 + 5206 
Goldquarz ........... — — 4775 — 6191 
| ............ Tonnen 12 300 — 8548 
Andere Mineralien..... Centner 1466 278 — 507 


In diefen Zahlen nicht mit einbegriffen tft die Ausfuhr nad 
den Deutſchen Schuhgebieten, worüber folgende Zahlen veröffent: 
licht find: 


Ausfubr. 
Werth: Pb. Sterl. 
Kaiſer Wilhelmbland.............. 25634 
Bismarck⸗Archipel................ 10 615 
Marſchall⸗Inſeln.................. 6863 


Einfuhren aus diefen Gebieten find nicht erfolgt. 

Der Gefammtbandel mit Belgifhen Häfen bat gegen das 
Vorjahr eine Steigerung von über 70000 Pfd. Sterl. erfahren, bie 
auf die Ausfuhr entfällt, während die Einfuhr um faft 100 000 Pfd. 
Sterl. zuruckgegangen if. Bei der Ausfuhr kommt ausſchließlich 
Volle in Betracht, von ber ein größerer Theil indeſſen für Weſt⸗ 
beutihland beftimmt war. 


| 


515 


Unter den Ausfuhrwaaren, bie ihren Weg über Belgiihe Häfen 
nahmen, bob fi Schweißwolle um 101404 Pf. Sterl. auf 
882 643 Pfr. Sterl. Dad Gewicht bob ſich dabei um 4601305 
Engliſche Pfund auf 31 824 558 Englifhe Pfund. 

Gewaſchene Wolle zeigte eine weitere Steigerung um 1236 880 
Englifhe Pfund oder 5149 Pb. Sterl. auf 4592212 Engliſche 


Pfund und 202908 Pfd. Sterl. 


Bleifilber, Silbererz und Goldquarz weiſen aleichfalls höhere 
Zahlen auf. 

Der Handel mit Frankreich hat fi abermals um faſt 300 000 
Pfd. Sterl. gehoben und wird auf 1183508 Pfd. Sterl. berechnet. 
Die Einfuhr hat dabei eine weitere Einbuße um mebr als ein Drittel 
erlitten und ift auf 49436 Pfb. Sterl. berabgegangen. 

Die Ausfuhr wird auf 1084636 Pfd. Sterl. bewerthet. Die 
Ausfuhr von Schweißwolle ift erheblich ” geftiegen, nämlih um 
77662 Gentner oder 217101 Pfd. Steel. Auch die Ausfuhr ges 
wafchener Wolle hat zugenommen. 

Bedeutend zurüdgegangen ift die Ausfuhr von Rindshäuten, 
die nur auf 270 Pfd. Sterl. bewerthet wird, gegen 1049 Pfd. Sterl. 
im Borjahre. Känguruhfelle find im Berichtsjahre überhaupt nicht 
nad) Frankreich ausgeführt worden, während davon im Jahre 1892 
borthin für 1010 Pfd. Sterl. verfendet wurden. 


Der Handel mit Neutaledonien Bat fi bei der Einfuhr um 
8175 Pfb. Sterl. auf 21 417 Pfd. Sterl. gehoben, während die Aus⸗ 
fuhr beinahe um mehr ala bie Hälfte, auf 89 791 Pfd. Sterl. ſank. 
Die bedeutenden Erleichterungen, welche dem Handel und der Schiff: 
fahrt mit Frankreich gewährt werben, fallen für biefen Handel vor⸗ 
nehmli ind Gewicht. Beiſpielsweiſe wurbe Reis von Saigon theils 
über Aden, tbeild über Marfeille nad Neulaledonien ausſchließlich 
mit Schiffen der Meflageries Maritimes verfchifft, weil bie dadurch 
gefiherten Sollerleihterungen die Erhöhung der Fraditloften bes 
deutend überftiegen. 

Der Handel mit den Bereinigten Staaten von Amerika 
bat einen weiteren beveutenden Abſchlag erfahren und ift um mehr 
als 200 000 Pfd. Sterl. dem Deutſchen Handel gegenüber zurück⸗ 
geblieben, während er diejen früber regelmäßig ſehr bebeutend über: 
traf. Der Geſammtwerth dieſes Handels wird auf 1152897 Pfd. 
Sterl. beziffert, gegen das Vorjahr um 1200705 Pf. Sterl. 
weniger. 

Die Einfuhr ging um 297191 Pfb. Sterl. zurüd. 

Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika weift 
durchgehends einen erheblichen Niedergang auf, hauptjächlich Die von 
Goldmüunzen, Kohle, Häuten und Fellen, Zinn, Schweißwolle und 
Betroleumfchiefer. 

Der Wichtigkeit der Verkehrsbeziehungen nah folgt an ber 
nächſten Stelle, allerdings in fehr weiten Abftande, ber Handel mit 
China. Diefer bat gleichfallß einen weiteren Niedergang erfahren 
und ſank um 57 716 Pfd. Sterl. auf 170090 Pfd. Sterl. 

Der über Hongkong geleitete bedeutende Antheil ift hierbei außer 
Betracht geblieben, wobei zu bemerken, dab der Geſammthandel mit 
Hongkong um 120242 Pfd. Sterl. auf 373 979 Pfd. Sterl. herabging. 

Die Einfuhr von Taptols aus China ift faft vollftändig durch 
folde aus Indien und den Straits Settlementö erjegt worden. 

Die Holzeinfuhr aus Schweden und befonderd aus Norwegen 
bat ih um 2160 Pfb. Sterl. auf 86 228 Pfd. Sterl. gehoben. 

Im Einzelnen ift bezüglihd des Einfuhrgeſchäfts Folgendes 
zu bemerlen: 

Bei der Einfuhr kommen namentlich bie nadftehenden Artikel in 
Betracht: 

69* 


516 


Verzinktes Eifenbleh. Da die Bauthätigkeit durch bie un- 
günftigen Geſchäftsverhältnifſe ſehr eingefhränft wurde, fo tft bei 
dieſem Artikel ein großer Niedergang im Geihäft bemerkbar. Beim 
Beginn des Jahres ftanden die Preife durchſchnittlich auf 19 bis 
191/, Bd. Sterl. für Die Tonne, im März gingen die Rotirungen 
um etwa 5 Schill. herab, ein weiterer ebenſolcher Abſchlag trat auch 
im April ein. Bon da an hielten ſich die Marktpreiſe beftändig auf 
der Höhe von 1894 bis 19 Pfd. Sterl., wobei jedoch zu erwähnen, 
daß viele Abſchlüfſe auch zu niedrigeren Sägen erfolgten. 

Man hat den Verfuch gemacht, dieſe Artikel in der Kolonie her- 
zuftellen, und bamit anſcheinend günftige Ergebnifie erzieli. Die 
Einfuhr betrug 235 145 Eentner im Werte von 185 874 Pfb. Sterl., 
gegen 307 780 Eentner im Werthe von 265 018 Pfd. Sterl. im Bor- 
jahre. 5/6 der Einfuhr fam aus Großbritannien. 

Schwarzer Eiſendraht. Obgleich die Einfuhr ehr bedeutend 
zurüdging, haben doch die Preiſe keinerlei Beſſerung erfahren. 
Rr. 6 war im Ganzen nur wenig angeboten und verlangt. Die 
Breife ſchwankten zwiſchen 8% und 91, Pfd. Sterl. Nr. 8 und 10 
waren viel beliebter. Die Breife ſchwankten zwiſchen 71/3 (Juli⸗ 
Auguſt) und 81/3 Pb. Sterl. (Februar). Diefe Drähte werben 
hauptſachlich zu Drabtzäunen benugt. 

Stacheldraht wies große Schwankungen auf, je nad bem vor: 
handenen Lager. Als Durchſchnittspreis werben 161,2 Pfd. Steri. 
angegeben. Die Einfuhr beitrug 262885 Gentner im Werthe von 
99 530 Pfd. Sterl., während das Vorjahr 419520 Centner im Werthe 
von 191255 Pfd. Sterl. aufweift. Ueber zwei Fünftel der eins 
geführten Mengen kamen aus Deutſchland und Belgien und etwas 
weniger aus Großbritannien. Die Wieberausfuhr davon betrug 
28379 Centner gegen 12439 Gentner im Borjahre. 

Berzintter Eiſendraht. Die Einfuhr betrug 18 650 Centner 
im Werthe von 12 070 Pb. Sterl. gegen 29 280 Gentner im Werthe 
von 22543 Pfd. Sterl. im Porjahre. Deutfhland und Belgien 
maren an der Einfuhr im Sahre 1893 mit etwa einem Drittel be: 
theiligt, während über die Hälfte aus Großbritannien nad Neu⸗ 
fübmwales gelangte. Die Wiederaugfuhr beirug 7525 Centner gegen 
3976 Gentner im Borjahre. 

Berzintte Eifendrahtnege. Die Einiubr belief ſich auf 
215 000 Centner im‘ Werthe von 21856 Pfd. Sterl., gegen 65 460 
Centner im Werthe von 71988 Pd. Sterl. im Borjahre. 

Sonftige verzintte Eijenfabrilate. Die Einfuhr ift ganz 
außerorbentlich zurüdgegangen. Es wurden nur 3865 Centner im 
Werthe von 5158 Pfd. Sterl. eingeführt, gegen 20100 Gentner im 
Werthe von 25284 Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Etwa die Hälfte 
tam von Großbritannien und der Reſt mit Außerfi geringen Aus⸗ 
nahmen aus den Nachbarkolonien. 

Roheifen. Die Notirungen für Roheifen zeigten nur jehr 
geringe Schwankungen. Die Einfuhr hat etwas nachgelaſſen. Biel: 
fa wurde das Robeifen direkt an die in der Kolonie etablirten 
Gießereien geliefert. Im Ganzen waren aber aud die Ergebnifle für 
die Gießereien nicht ſehr günſtig zu nennen, obgleih die Regierung 
beifpielämeife die Fabrikation von eifernen Röhren innerhalb der Ko⸗ 
Ionie auf jede Weife und insbeſondere durch Ertheilung größerer 
Aufträge bei guten Preiſen zu förbern ſucht. Am Jahresſchluß galt 
die Tonne 37/5 bis 4 Pfd. Sterl. 

Die Einfuhr wird auf 142000 Centner im Werthe von 
238589 Pfd. Sterl. angegeben, gegen 166000 Gentner im Werthe 
von 25 772 Pfd. Sterl. im Borjahre. 

5400 Geniner kamen aus Deutichland, 114000 aus Groß» 
britannien. 





| 
| 








Neufünwales. 


Kurzwaaren. Die Einfuhr wird auf 349746 Pfr. Stel. 
bewerthet, gegen 634659 Pfd. Sterl. im Borjahre. Zwei Drittel 
davon famen aus Großbritannien, ein Siebentel aus den Vereinigten 
Staaten von Amerika und nur ein Yünfundzwanzigftel aus Deutſch⸗ 
land. Die Amerikaniſchen Werkzeuge erfreuten fich großer Beliebtheit, 
während Thür: und Fenſterſchlöſſer und Niegel fat ausſchließlich 
aus Großbritannien fommen. 

Gijenbabnmaterial. Die Einfuhr betrug 8196 Tonnen im 
Werthe von 176365 Pb. Sterl. während in Folge bedeutender Er: 
neuerungen im Borjahre 23 996 Tonnen im Werthe von 346 755 Pfb. 
Sterl. eingeführt wurden. Beinahe die Gefammteinfuhr Lam theils 
direkt, theild über Südauftralien aus Großbritannien. 


Mafhinens und Treibriemen. Die Einfuhr wurbe auf nur 
222 841 Pfd. Sterl. bewerthet, gegen 308 911 Pfd. Steel. im Bor: 
jahre. Der Hauptantheil Fam aus Großbritannien, kleinere Poſten 
aber aus Deutichland und den Bereinigten Staaten von Amerika. 

Nähmaſchinen. Die Einfuhr ift fehr bedeutend zurüdigegangen 
und wird dafür ein Werth von 16498 Pfd. Sterl angegeben gegen 
36 035 Pfr. Sterl. im Borjahre. Etwa ein Biertel kam aus 
Deutichland, faſt Die Hälfte aus den Vereinigten Staaten von Amerika. 

Telegraphens, Telephon- und elektriſche Apparate 
und Materialien. Auch in diefen Artifeln bat die Einfuhr nidt 
unerheblich nachgelafien. Der Werth wird auf 32261 Pfd. Stert. 


. angegeben, gegen 45 536 Pfd. Sterl. im Borjahre. 


Mehr als zwei Drittel davon murden von Großbritannien ein- 
geführt, aus Deutihland und aus den Bereinigten Staaten von 
Amerifa gelangten nur kleinere Mengen zur Einfuhr. 

Uhren. Wie bei allen Lurudgegenftänden, fo zeigt fi aud 
hierbei ein bebeutender Niedergang in der Einfuhr. Der Werth wird 
auf 33594 Pfd. Sterl. berechnet gegen 55 936 Pfd. Sterl. im Bor: 
jahre. Faft die Hälfte kam aus Großbritannien, ein Fünftel aus 
ben Bereinigten Staaten von Amerika und nur etwa je ein Zwanzigſtel 
aus Deutichland und aus Frankreich. 

Lampen. Die Einfuhr von Lampen dat nur wenig eingebüßt, 
wobei der Deutſche Antheil fogar eine Steigerung erfahren hat, 
während der Antheil Nordamerikas fich verminderte. Der Werth 
wird auf 15380 Pfd. Sterl. angegeben gegen 17402 Pfd. Sterl. im 
Vorjahre. 

Weißblech. Das Britiſche Fabrikat beherrſcht den geſammten 
Markt. Ein großer Theil des Verbrauchs entfällt auf die Fleiſch⸗ 
und Frucht⸗Konſervenfabriken. 

Die Nachfrage nach I. C. Koksprodukt erhielt fi, wenn auch ber 
Markt im Ganzen unbelebt war. Beim Jahresbeginn wurden 
14 Schill. 6 Pence bezahlt, von März bis Juli trat eine Steigerung 
um 3 Bence ein, während ber Auguft wieber einen Ruckſchlag bradite, 
der fi biß zum Jahresſchluß noch mehr bemerkbar machte, fo daß 
nur noch 14 Schill. 3 Bence erhältlich waren. 

1. C. Holztohlenprobuft wurbe wenig verlangt, die Preife hielten 
fih aber auf 18 Schill. während des ganzen Jahres. 

Die Einfuhr betrug 52615 Kiften im Wertbe von 33569 Pfd. 
Sterl., gegen 62078 Kiften im Werthe von 49 557 Pfd. Sterl, im 
Borjabre. 

Blei in Tafeln. In Folge der einheimifchen Fabrikation und 
des hohen Bollfages von 2 Pfd. Sterl. für die Tonne bat die Ein 
fuhr ſehr verloren. Nur wenn gerade einmal auf Eurze Notiz Ber: 
jendungen nach der Südſee erforderlich find, kann bin und wieder ein 
Abſchluß erfolgen. 

Die heimische Waare fiel von 143/4 Pfb. Sterl. im Januar auf 
13/2 Pfd. Sterl. und noch niedriger am Jahresſchluß. 





RNeuſüdwales. 


Es wurden 5960 Centner zum Werthe von 4080 Pfd. Sterl. 
eingeführt gegen 22 095 Centner zum Werthe von 14 942 Pfd. Sterl. 
im Borjabre. 

Die Ausfuhr bezifferte fi auf 4453 gegen 1636 Centner im 
Borjabre. 

Drabinägel. Ungeachtet des bedeutenden Sinkens der Einfuhr 
haben fich die Preile doch nicht gehoben. Es ſcheint auch, daß immer 
noch genügende Lager vorhanden find. Am Jahresſchluſſe galten die 
gewöhnlichen Affortimente von Ar. 10 ungefähr 12 bis 12%/ Schill. 

Faſt ein Drittel fam aus Deutichland, etwas weniger aus 
Großbritannien und aus Belgien. 

Es wurden 37660 GSentner zum Werthe von 21881 Pfd. Ste. 
eingeführt gegen 44 880 Seniner zum Wertbe von 24979 Pfd. Sterl. 
im Borjabre. 

Zint, unverarbeitet, in Bleden. Man berechnet bie Ein- 
fuhr auf 5440 Eentner zum Wertde von 5136 Pfd. Sterl. gegen 
7625 Seniner zum Werthe von 8003 Pfd. Sterl. im Jahre vorher. 

Faſt ein Drittel kam aus Großbritannien, etwas mehr aus 
Belgien. 

Die Tonne affortirt V. M. 8, 9, 10, 12 galt am Sabresfchlug 
28 Schill. 

Duedfilber. Der bebeutende Aufihwung, ben bie Gold⸗ 
gewinnung aufgewieien, bat dieſen Artikel jehr vortheilbaft beeinflußt. 

Es wurden 2332 Flaſchen zum Werthe von 16 324 Pfd. Sterl. 
eingeführt gegen 1094 Flaſchen im Werthe von 8859 Pfd. Sterl. im 
Sorjahre. Der Hauptantheil kam auß den PBereinigten Staaten 
von Amerila. Spaniſches Duedfilber galt am Jahresſchluß 2 Schill. 
2 Bence. 

Marmor. In Folge der verminderten Bauthätigfeit ift bei 
der Einfuhr von Marmor ein bedeutender Niedergang zu verzeichnen. 

Die Einfuhr wird auf 7244 Pfd. Sterl. bewerthet gegen 16 099 
Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Ueber ein Drittel kam aus Groß: 
britannien, etwas weniger aus Belgien und nur etwa ein Sechſtel 
aus Italien. 


Gement. Wie alle anderen Baumaterialien, fo blieb auch die 
Einfuhr dieſes Artikels weit gegen früher zurüd. Im regulären 
Handel wurben meiften® 101/3 biß 10% Schill. für das Faß erzielt. 
Aber bei verjchiedenen Gelegenheiten, mo es ſich um fchnelle Verkäufe 
handelte, wurden 91 und 9 Schill, ja fogar noch eine geringe 
Kleinigkeit weniger gezahlt. Am Jahresſchluß wurden einige größere 
Kontrakte für Kanalifationsarbeiten abgefchlofien. 

Es wurden 127691 Faß zum Werthe von 66065 Pfd. Sterl. 
eingeführt gegen 202 482 Faß zum Wertbe von 113484 Pfd. Sterl. 
im Jahre vorher. In Neuſüdwales jelbft verblieben nad) Abzug der 
Wiederaugfuhr 113035 Faß gegen 162 795 Faß im Vorjahre, neun 
Zehntel davon kamen aus Großbritannien, faft ein Zehntel aus 
Deutſchland. 

Bauholz. Die Zufuhr hat ſehr weſentlich nachgelaſſen. Dabei 
blieben bie Preiſe gedrückt. Für ganz kurze Zeit trat eine kleine 
Aufbefferung ein, als bekannt wurde, daß ein größerer Poſten älterer 
Waare wider Erwarten verborben war. 

Es wurden von bearbeitetem Holz 5564 974 Duabratfuß zum 
Werthe von 34 505 Pfd. Sterl. eingeführt gegen 8 113 925 Duadrats 
fuß zum Werthe von 55 700 Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Nor: 
wegen und Schweden lieferten faft vier Fünftel davon. 

Die Einfuhr von unbenrbeiteten Holz bezifferte fih auf 
66 043043 Duabratfuß zum Werthe von 288678 Pfd. Sterl. gegen 
59543 868 Duabratfuß zum Werthbe von 3567048 Pfd. Sterl. im 
Jahre vorher. Weit über die Hälfte kam aus den Nachbarkolonien, 


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517 


namentlich Südauſtralien und Reuſeeland, während etwa ein Fünftel 
aus den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt wurde. 


Kornſäcke. In Vorausſicht einer guten Ernte nahmen die 
Zufuhren am Jahresſchluſſe zu. Der November brachte deshalb einen 
Preisrückgang, der indeſſen nicht anhielt, da größere Nachfrage zum 
Zwecke der Wiederausfuhr eintrat. Im Anfange de Jahres wurden 
52/3 Schill. für dad Dutzend gezahlt. Bom März an feste ein Nieder: 
gang ein, der im November mit 5 Schill. zum Stillftand fam; im 
Dezember wurden wieder etwas beſſere Preife bezahlt. 

An Korn und Erzjäden wurden 426 901 Dukend zum Werthe 
von 72994 Pfd. Sterl. eingeführt gegen 307392 Dugend zum 
Werthe von 53 014 Pf. Sterl. im Borjahre. Bei Weiten der größte 
Theil davon wurde aus Indien zugeführt. 

Wollfüde. Beim Beginn des Jahres murben bei ruhigem 
Markte 1 Schi. 9 Pence bis 1 Schill. 10 Pence geboten; im März 
trat ein Abſchlag von etwa 2 Pence ein, der mit unbebeutenden 
Schwankungen bis zum Jahresſchluß anbielt. 

Die Einfuhr belief ſich auf 99415 Centner zum Werthe von 
175215 Pfb. Sterl. gegen 93637 Eentner zum Werthe von 85 795 
Pfd. Sterl. im Jahre vorher. Direli auß Indien wurden etwa 
fieben Neuntel davon auf den Markt gebracht, der Neft gelangte über 
die Nahbarkolonien zur Durchfuhr. 

Lichte. Die Zufuhr zeigte eine jehr bedeutende Abnahme, bie 
im Berlaufe des Jahres zu einer Preiserhöhung führte. Im Januar 
festen die Preije mit 59/4 bis 6 Pence für das Pfund ein. Zum 
Theil wohl auch in Folge der anziehenden Talgpreife hoben ſich bie 
Preife im März bis auf 61/s und 6%4 Pence. Im Mai befeftigte 
ſich der letztere Preis, während im Zuni, zum Theil wohl durch die 
Bankkriſis beeinflußt, ein Abfchlag von 1/s Penny erfolgte. Im Juli 
wurde ber frühere Sag wieder erreicht, während von Auguft bis 
Dltober 7 Pence gezahlt wurden. Die beginnende Sommerſaiſon 
brachte einen Abſchlag um 1/s Penny, der fih bis zum Jahresſchluß 
um 1/s Benny erhöhte. 

Man nimmt an, daB fi der Verbrauch an Lihten um etwa 
60 pCt. verringert bat und zum großen Theil wohl auf Eins 
fhränfungen im Hausweſen vieler Familien zurüdzuführen ift. Des» 
Halb war die Nachfrage nad) ausländiſcher Waare nicht fehr lebhaft, 
wobei noch die verhältnigmäßig zufriebenftellenben Leiftungen ber 
einbeimifchen Induſtrie in Betracht zu ziehen find. 

Die Einfuhr betrug 21249 Centner zum Werthe von 44 719 Pfd. 
Sterl. gegen 36 922 Centner zum Werthe von 74306 Pfb. Sterl. im 
Borjahre. 

Aus Deutihland kam nur etwa ein Sechſtel, während Groß⸗ 
britannien und Belgien mit je etwa einem Drittel betheiligt waren. 


Petroleum. Der Handel in dieſem Artikel wies verſchiedent⸗ 
liche Schwankungen auf. Bei Beginn bes Jahres flanden bie Preife 
auf nur 131/94 Pence. Im April trat in Folge fleigender Gradtfäke 
für den Verkehr mit den Bereinigten Staaten von Amerifa eine 
kleine Beflerung ein. 

Sn ber Mitte des Jahres veranlaßte die für die Nachbarkolonie 
Bictoria geplante Zollerhöhung einige Verfchiffungen nach dort, wobei 
fih die Preife um etwa 1 Penny hoben. Die verlängerten Seereiſen 
verſchiedener aus Newyork erwarteter Segelſchiffe bewirkten Darauf 
im Dktober, daß die Lager beinahe gänzlich geräumt wurden, was 
bie Breife Bid auf 151/2 und 16 Pence anziehen lieb. EB erwies 
fh fogar gewinnbringend, die früher nach Melbourne erfolgten Ber: 
Ihiffungen theilweiſe wieder zurückzubeordern. Als dann bie er- 
warteten Sendungen endlih eintrafen, fielen die Breife wieder auf 
die Höhe der Sanuarnotirungen unb wohl fogar noch darunter. 


— — 


518 Reuſidwelles. 


Es wurden 2345580 Gallonen zum Werthe von 64184 Pfr. 
Ster!. eingeführt gegen 18836 902 Gallonen zum Werthe von 68 304 
Pfd. Sterl. im Borjahre. 

Die Wiederausfuhr bezifferte ſich auf 408 020 Gallonen gegen 
291 800 Gallonen im Borjabre. 

Salz. Der Preiß für grobes Liverpooler Salz beitrug im Ans 
fang der Saifon 65 Schill. für die Tonne und auch bisweilen etwas 
darunter. Im Juni zogen die Preife um etwa 1 Schill. an, während 
im Auguft und Eeptember 68 Schill. erreicht wurben. Der Ditober 
bradite einen Niedergang auf den Januarpreid, ber fi bis zum 
Jahresſchluß noch verihärfte, indem nur noch 621/ Schill. erhältlich 
waren. 

Grobe Londoner Salz bielt fi faſt das ganze Jahr hindurch 
auf 70 bis 721; Schilling, nur zum Jahresſchluß trat ein Abichlag 
ein, der in einzelnen Füllen die Preiſe auf 68 Schill. ſinken ließ. 
Ebenjo bielt fich feines Tafelfalz auf 80 bis 865 Schill. e8 büßte aber 
am Jahresſchluß etwa 21/4 Schill. ein. 

Die Einfuhr betrug 520 700 Gentner zum Werthe von 51 770 
Pd. Sterl. gegen 473960 Centner zum Werthe von 41447 Pfd. 
Sterl. im Vorjahre. Faſt zwei Drittel bavon famen aus Groß. 
britannten, einige Sendungen auch aud Peru und Mexiko. Lebtere 
waren als Steinſalz deklarirt, wurden aber als ſolches nicht zu⸗ 
gelafien. 

Steinfalz. Der Markt mar das ganze Jahr über bei niebrigen 
Preiſen wohl verfehen. In den erſten 8 Monaten fiand der Preis 
auf 45 Schill. für die Tonne. Später fielen die Angebote bi auf 
35 Schill. 

Die Einfuhr betrug 262 100 Eentner zum Werthe von 18 793 Pfd. 
Sterl. gegen 137 980 Centner zum Werthe von 11 728 Pfd. Steel. im 
Borjahre. Die Hälfte davon kam aus Deutſchland und bie andere 
Hälfte aus Großbritannien. 

Thee. Direkte Zufuhren find die Negel geworben. Drüdend 
wirkten auf die Preife die zahlreichen Berfteigerungen von Thee⸗ 
fendungen, wobei bisweilen nicht einmal ber Einftandspreis erzielt 
werden konnte. 

Zutihauer Thee wurde jo ziemlich gänzlich ausverlauft. Zum 
Theil wurden Klagen Über die Einfuhr jehr minderwerthiger Sorten 
laut. Im Berlaufe des Jahres wurden Beforgniffe wegen einer bes 
abfichtigten Wiedereinführung eines Theezolls laut, die fich indefien 
als unbegründet erwiefen. 

Am Jahresihlug galt ordinärer Thee 51/s Pence. Die Einfuhr 
betrug 112248 Gentner zum Werthe von 345.081 Pfd. Sterl. gegen 
126 878 Gentner zum Werthe von 430 444 Pfd. Sterl. im Vorjahre. 

Etwa die Hälfte wurde aus China und Honglong, aber noch 
nicht ein Drittel aus Indien und Geylon gelandet. 


Kaffee. Der Handel fcheint fi ganz gefichert in feften Händen 
zu befinden. Rohe Waare Nr. 1 Ceylon galt 131/2 Pence für das 
Pfund, Mokkakaffee aus Aden etwas mehr. 

Die Einfubr betrug 6557 Centner zum Werthe von 25 140 Pfd. 
Sterl. gegen 6481 Centner zum Werthe von 26 534 Pib. Sterl. im 
Borjahre. Ueber ein Viertel kam aus Ceylon, etwas meniger aus 
ben Bereinigten Staaten von Amerika, während fi die Einfuhr aus 
Neukaledonien gegen das Vorjahr mehr als verbreifadht Hat und 
1185 Centner betrug. 


Setrodnete Früchte. Bis zur Ankunft der neuen Ernte im 
Rovember machte fich ein beſtändiger Niebergang bemerkbar. Rofinen 
galten 3l/s Pence, große Rofinen (Elemos) 4l/s Pence, getrocnete 
Aprikoſen, Pfirfihe und Aepfel 61/4 bis 9 Bence, Datteln 2 bis 
25/4 Pence. 


— — — — — — — — — — — —— — — — — — —— — — — —z —— — 


Die Einfuhr beziffert ſich auf 72 692 Centner zum Werthe von 
80 892 Pfd. Sterl. gegen 89999 Centner zum Werthe von 
115184 Pfd. Sterl. im Borjahre. Ueber zwei Drittel danon Tamen 
aus Großbritannien. 

Zuder. Der Markt wurde durch die Ueberihwenmungen in 
den erften Monaten des Jahres bedeutend beeinflußt, indem dadurch 
nicht unbedeutende, mit Zuckerrohr beſtandene Flächen unter Wafler 
gefekt waren, und die Ernte im Allgemeinen verzögert wurde. Diele 
Umftände bewirkten eine gewiſſe Zurückhaltung ber Verläufer, wo: 
dur) die Preife um etwa 10 Schill. für Die Tonne angogen. Gra- 
nulirter gelber Buder bewahrte die Knappheit das ganze Jahr 
hindurch und erzielte 231/3 Pfd. Sterl. für die Tonne. Die Sybneyer 
große Zuckerraffinerie lieh indefien Feine Aenderungen in ihren Breit: 
fähen eintreten, was ſehr beruhigend wirkte. Später wurbe dann 
befannt, daß bie Queensländer Ernte eine ganz aufergemöhnlich gute 
geweien war, wodurch bie Feſtigkeit der Stimmung aber nicht be: 
einflußt wurde. Am Jahresſchluß galt gute weiße Waare 24 Pf. 
Sterl., während zweite Sorten 1/s Pfd. Sterl. billiger fanden. 

Die Einfuhr von NRobzuder wird auf 711920 Centner zum 
Werthe von 534 471 Pfd. Sterl. angegeben, bie von Raffinade auf 
3160 Centner zum Werthe von 3678 Pb. Sterl. Im Jahre vorher 
betrugen dieſe Zahlen 671900 Centner zum Werthe von 515 756 Pfb. 
Sterl. und 3620 Centner zum Werte von 4175 Pfb. Sterl. Etwa 
zwei Drittel der Einfuhr kamen aus Ducendland, ein Zehntel aber 
auß Java. 

Es baben ſich in ber Kolonie gewifle Kreife dafür intereffirt, 
auf Einführung des Zuderrübenbaues hinzuwirken. Indeſſen tft bisher 
ein nennendwerther Erfolg in diefer Richtung nicht zu verzeichnen. 

Kondenfirte Mild. Es ift eine höchſt bemerkenswerthe That 
fache, daß diefer Artikel alljährlich in recht bebeutenden Mengen eins 
geführt wird, während andererſeits die größten Anftrengungen 
gemacht werben, anderen Produkten der Milchwirthſchaft der Kolonie 
Abſatz in anderen Welttheilen zu verjchaffen. 

Die Beliebtheit der kondenſtrten Milch bat ihren Grund darin, 
daß die frifhe Milch in Auftralien im beißen Sommer fehr leicht 
verdirbt, daß fie fih nur mit großen Umftänben transportiren und 
vertheilen läßt, und daß große Stredien Landes wegen Waflermangel 
zur Rindviehzucht fehr wenig geeignet find. 

Am Zahresihluffe galten folgende Preife für das Dutzend 


Büchſen: 
Schill. Bee. 
Neſtles Milk...................... 6 1 
Dairymaid, ſowohl Engliſches als 
Schweizer Fabrikat............ 6 1 
Anglo Scandinavian............... 6 1l/e 
Baby oder Angel ................. 6 — 


Die Einfuhr bezifferte ſich auf 25 957 Centner zum Werthe von 
57468 Pfd. Sterl. gegen 82604 Gentner zum Werthe von 70629 
Bid. Sterl. im Sabre vorher. 

Etwa zwei Drittel davon kamen aus Großbritannien und ein 
Achtel aus Stalten, wahrſcheinlich tft aber unter der letzteren Angabe 
auch daB Schweizer Produkt mit zu verftehen. 

Malz. In Folge der ungünftigen Ergebniffe der Gerftenernte 
in Neufeeland und Victoria, zugleich auch wegen der hohen Preife in 
Großbritannien trat eine gemwifie Knappheit ein. Die Brauereien 
pflegen gewöhnlich für eigene Rechnung und filr den eigenen Bedarf 
einzuführen, fo daß Berkaufßlager überhaupt kaum vorhanden find. 

Die Preiſe ftellten fi für das Bufhel zwiſchen 6 Schill. (Jumi⸗ 
Juli) und 10 Schill. (Dezember). 


Reufübmwales. 


Eingeführt wurden 315 509 Buſhel zum Wertbe von 90 864 Pfp. 
Sterl., gegen 369 774 Bufhel zum Werthe von 100 995 Pfd. Sterl. 
im Sabre vorher. Die Einfuhren aus ben Nachbarkolonien unb 
Großbritannien halten fich fo ziemlich das Gleichgewicht. 

Hopfen. Englifde Waare Batte nur einen beichräntten Abſatz. 
Der Preis war nominell auf 1 Schill. 8 Bence für das Pfund notirt, 
für das Produkt au den Nachbarkolonien betrug derſelbe anfänglich 
1Schill. 2 Pence, ftieg aber bis auf 1 Schill. 4 Pence. Kaliforniſches 
Produkt galt 1 Schill. 4 bis 5 Pence. 

Die Lager waren nicht jehr reichlich verſehen 

Die Einfuhr bezifferte fih auf 8212 Eentner zum Werthe von 
40 617 Pb. Sterl., gegen 8870 Eentner zum Werthe von 40279 
Pb. Sterl. im Borjahre. 

Weit über die Hälfte entfiel auf die Zufuhr aus den Nachbar⸗ 
tolonien, etwa 1/ auf Großbritannien, etwaß weniger auf bie 
Bereinigten Staaten von Amerila und 1/ıs auf Deutichland. 

Traubenzuder. Am Jahresſchlufſſe flanden die Preife auf 
21l/s Pfd. Sterl. für die Tonne. 

Die Einfuhr bat fi bedeutend gefteigert. 

An flüffiger Waare wurden 10429 Gentner zum Werthe von 
5980 Pd. Sterl. eingeführt gegelt 6871 Gentner zum Werthe von 
4466 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Un trodener Waare wurden 2453 
Centner zum Werthe von 1735 Pfd. Sterl. gegen 1301 Centner zum 
Werthe von 1068 Pfd. Sterl. eingeführt. Die trodene Waare kam 
hauptfählih aus Deutihland, bie flüffige aus den Bereinigten 
Staaten von Amerika. 

Bier. Das Geſchäft ift in Ganzen wenig vortheilhaft verlaufen, 
Die Einfuhr von Flafchendier bat bebeutenb nachgelafien, und die 
Preife aller Marken hatten eine weichende Tendenz. 

Deutiches Flaſchenbier galt für dad Dutzend Quartflaſchen 7 Schi. 
9 Bence bis 11 Schill.; Englifches Flaſchenale 7 bis 10 Schill., Stout 
in Flaſchen aber 7 Schill. 6 Pence bis 9 Schill. 6 Pence. Ale im 
Faß galt 5 bis 61/s Pfb. Sterl. für daB Drboft. 

Sehr gut eingeführt ift Bilfener Franz Joſeph-⸗Bier, dad mit bem 
Nuünchener Haderbräu die beften Preiſe erzielte. Der Markt ift im 
Ganzen mit Deutſchen Bieren überfüllt, die deshalb ſchwer zu vers 
wertben find. 

Es wurden eingeführt: 

Sn Flaſchen 885481 Gallonen zum Werthe von 177945 Pfb. 
Sterl., im Faß 1125014 Gallonen zum Wertbe von 105 786 Bid. 
Sterl., gegen 1235988 Gallonen zum Werthbe von 248309 Bf. 
Stel. und 1018832 Gallonen zum Werthe von 100 327 Pfd. Sterl. 
im Jahre vorher. 

Beinabe die Gefammteinfuhr entfällt auf Großbritannien, aus 
Deutſchland kamen nur 83 775 Gallonen. 

Wollen: und Baumwollen⸗, Schritt; und Webes 
waaren. Bon Damenfleiberfioffen werben die mittleren und bie 
beiten Sorten aus Deutihland eingeführt, während nur bie gerins 
geren Dunlitäten aus England tommen. 

Wollene Shawls und Umfchlagetüher werden faft nur aus 
Rentihland eingeführt. Diefelben erfreuen fich guter Nachfrage, wie 
auch Ieinene unb baummollene Spitzen. 

Gewirktes Unterzgeug findet guten Abfag, einzelne Waaren 
Deutſchen Urfprungs find gut eingeführt, namentlich die Profeflor 
Jaegerſchen Fabrikate, die allerdings von befien Londoner Yirma 
bezogen werden. Bei manden anderen berartigen Deutihen Waaren 
wird über Einlaufen in ber Wäfche gellagt. Die befte Waare diefer 
Brande führt den Namen Indiſche Ganze. 


519 


Bon Strumpfwaaren Tommen bie mittleren unb bie beſten Sorten 
aus Deutſchland, das den Markt in Sybney vorläufig für ſich ges 
wonnen zu haben ſcheint. Die Deutihen Fabrikanten haben ben 
Engliſchen Geſchmack in biefen Artikeln ftubirt und liefern danach. 
Aus Großbritannien wird im Allgemeinen nur bie ordinäre Waare 
bezogen. 

Sammet, Blülh und Belveteen wird in den befieren Preißlagen 
nur aus Großbritannien eingeführt, bie billigeren Sorten kommen 
theilmeife auch aus Deutkhland. 

Die Einfuhr wird auf 1655437 Pf. Steel. bewerthet, gegen 
3086 141 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Beinahe bie Gefammteinfuhr 
kam aus Großbritannien, während Deutihland am direkten Handel 
nur mit 30 000 Pfd. SterL betbeiligt war. 

Seidenwaaren Die Einfuhr wird mit 70887 Pfd. Stel. 
bewerthet gegen 88486 Pfd. Sterl. im Borjahre. Drei Biertel 
davon kamen aus Großbritannien, ein Reuntel auß China und ein 
Achtzehntel aus Frankreich. 

Die direkte Deutſche Einfuhr ift beinahe gänzlich eingeftellt 
worden. 

Handſchnhe. Bon Glacs : Hanbihuhen liefern Deutſchland, 
Defterreih und Stalien die billigen, England, Frankreich und Belgien 
dagegen die befieren Sorten. Der Wettbewerb in diefen Artileln ift 
febr entmwidelt. 

Seidene, balbjeivene und baummollene Handſchuhe werben faft 
ausfchlieglih aus Deutihland eingeführt und finden namentlich in 
der warmen Jahreszeit guten Abſatz. Die gebrüdten Berhältnifle 
haben biefen Artikel indeſſen ſehr ungünftig beeinflußt. 

Der Werth der Einfuhr beirug 64137 Pf. Sterl. gegen 
102 413 Pfd. Sterl. im Borjahre. 

Schirme Regenſchirme und Sonnenihirme werden faft aus⸗ 
ſchließlich aus Großbritannien eingeführt. 

Fertige Kleider. Der Abſatz Deutſcher Waare fteigert fi 
von Jahr zu Jahr, bat aber immer nur einen beſcheidenen Antbeil 
erreiht. Gerade in dieſem Fache ift ein ganz genaues Stubium ber 
gangbaren Zuſchnitte und Stoffmufter unerläßlic. 

Die Einfuhr wird auf 739804 Pfb. Sterl. bewerthet, gegen 
1146 998 Pfd. Sterl. im Jahre vorber; 7/s der Einfuhr kamen aus 
Großbritannien. 

Hüte und Mutzen. Der Werth ber Einfuhr ift auf 158 550 
Pfd. Sterl. geſunken gegen 183 373 Pfd. Sterl. im Borjahre. 


Shubwaaren. Zn den Jahren 1875 bis 1890 wurden bebeu- 
tende Mengen dieſer Artikel aus Defterreih nad Neuſudwales eins 
geführt, ſeitdem ift aber ein Theil des dortigen Marktes wieder an 
Sabrilanten in Großbritannien verloren worden. Jedoch wäre es 
durchaus nicht außgefchlofien, daß namentlich in feinerer Handarbeit 
ſich auch für andere Länder ein größeres Abfatfeld eröffnen könnte. 

Schubzeng für Damen und Kinder wird gegenwärtig vielfach 
aus Deutihland und Defterreich bezogen, und auch Frankreich Liefert 
davon einen kleinen Theil in ben befieren Preislagen. 

Die Einfuhr wurde auf 356280 Pfd. Sterl. bewerthet gegen 
455 767 Bid. Sterl. im Vorjahre. Sechs Giebentel davon Tamen 
aus Großbritannien. Deutihland ift mit 22086 Pfb. Sterl. bethei⸗ 
ligt, darunter ift aber die Einfuhr aus Defterreih mit einbegriffen. 

Möbel. Die Einfuhr ift ganz auffallend zurüdigegangen, befien- 
ungeachtet war ber Markt am Sahresichluffe überfüllt. Theils ift 
bied dadurch zu erflären, baß mehrere größere Möbelhandlungen 
freiwillig ober auch gezwungen das Geichäft aufgegeben und ibre 
Lager zu außerordentlich niedrigen Preifen realifirt haben. Anderer⸗ 
ſeits haben fih aber auch zahlreiche Haushaltungen in Folge ber 


520 


ungünfligen Zeitverhälnifie in hohem Grade einſchränken mäffen. 
Größere Wohnungen wurben mit Heineren ober auch mit möblirten 
Zimmern vertaufcht und Die Überflüffigen Möbel verkauft. Dadurch 
kamen vielfach gute, aber gebraudte Möbel auf ben Markt, bie zu 
niebrigen Preiſen willige Abnehmer fanden. Ueberdies machen bie 
Tiichlereien in ber Kolonie bedeutende Fortfchritte in ber Möbel: 
fabrifation. Die Gewerivereine Tagen dabei häufig über bie ihnen 
durch Chineſiſche Tifchler bereitete Konkurrenz, da die letzteren mit 
längeren Arbeitäftunden bei geringerem Lohn zufrieden find, und da 
biefelben außerdem auch noch öfters zu frifches Holz verwenden. 

Beſſere Sorten werden faft ausfchließlih aus Großbritannien 
eingeführt, da der Engliſche Geſchmack ganz allein maßgebend tft. 
Denn die Einfuhr aus Deutſchland als beinahe gleichwerthig in der 
Statiftit auftritt, fo iſt barımter die fehr bedeutende Durchfuhr 
Defterreichifcher gebogener Waare mit enthalten, bie ihren Weg ftet3 
über Deutfhe Häfen zu nehmen pflegt. 

Der Werth der Einfuhr bezifferte fih auf 49041 Bid. Stert. 
gegen 101806 Pfd. Sterl. im Sabre vorber. 

Aus Deutihland und Großbritannien wurde je ein Drittel 
ber gefammten Einfuhr bezogen, kleinere Poſten aus den Vereinigten 
Stanten von Amertla und aus Hongkong. 


Muſikaliſche Infirumente. Diefelben Verhäliniffe, welche 
zahlreiche Familien zwangen, fi in jeder Beziehung einzufchränfen, 
bewirkten auch, daß noch wenig gebrauchte Klaviere zu billigen Preifen 
erhältlich waren. Da, wo folde Inftrumente auf Theilzahlung er: 
worben waren, gingen dieſe Häufig wegen Nicht-Innehaltung der 
Bahlungstermine an bie Händler zurüd. Auch wirkten in ver gleichen 
Richtung die Zahlungseinftellungen einzelner in biefem Fade thätiger 
Firmen. 

Der Markt ift daher Überfült, und es wird wohl einer an- 
dauernden Beflerung der Geſchäftsverhältnifſe bepürfen, ehe auf 
Wiederkehr des guten Abſatzfeldes gerechnet werben kann. 

Deutſchland behauptet nach wie vor den erften Platz in dieſem 
Handelszweige. 

Inſtrumente in beſſeren Preislagen kommen vornehmlich aus 
Großbritannien. 

Eingeführt wurden 1608 Stück zum Werthe von 36307 Pfd. 
Sterl., gegen 3156 Stück zum Werthe von 72127 Pfd. Sterl. im 
Sabre vorher. 

Die Einfuhr von Harmonien und Orgeln wird auf 4147 Bf. 
Sterl. bewerthet gegen 8644 Pfd. Sterl. im VBorjahre. Zwei Drittel 
davon famen ans den Vereinigten Staaten von Amerika, der Neft 
vornehmlich aus Großbritannien. 

Der Werth ſonſtiger, zur Einfuhr gelangter muſikaliſcher In⸗ 
ſtrumente wird mit 11080 Pfd. Sterl. angegeben gegen 13 824 Pfd. 
Sterl. im Borjahre. Faft neun Zehntel davon kamen zu gleichen 
Theilen aus Deutfhland und Großbritannien, namentlich PViolinen 
und andere Saiten⸗Inſtrumente, ſowie auch Blech: und Holz⸗Inſtru⸗ 
mente kamen dabei Hauptfähli in Betracht. 


Drogen und Chemifalien. Die direlte Einfuhr Deutſcher 
Waaren bat fih durch die regelmäßigen Dampficiffverbindungen mit 
Deutſchland weſentlich vergrößert. Der Ruf der Deutſchen Fabrifate 
hat ſich in den legten Zahren fehr gehoben. Allerdings follten nur 
Firmen erften Ranges in den Wettbewerb treten. Diefe find wohl 
im Stande, es mit den Britifhen großen Firmen aufzunehmen und 
dabei günftige Erfolge zu erzielen. Firmen zmeiten Ranges, bie 
früher in Neuſüdwales Berbinpungen angelnüpft hatten, haben ſich 
zurüdsiehen müflen, da ihre Beftrebungen ſich nicht als geminn- 
bringend erwielen. 

Aus Deutihland kommen namentlih die feinen Sorten der 
Chemilalien und die neu erfundenen Stoffe namentlich im Bereiche 











Reufübwales. 


der Alkaloide und Glukoſide. Bielfach gelangen au Deutſche Pro: 
dukte auf dem Wege über England auf den Auftraliihen Markt. 
Die Artikel des Maſſenbedarfs werben faft ausſchließlich von 
Großbritannien eingeführt. 
Außer einer unbebeutenden Yabrilation von Soda, Schwefel 
und Salzſäure hat fih die Chemifche Inbuftrie in Neuſüdwales noch 


‚ nicht entwidelt. 


Die Preiſe find einem gewiflen Wechſel unterworfen gemwejen, ber 
inbeffen hauptjächlih wohl nur eine Folge der ungleihen Nachfrage 
war. Am meiften madte fich dies bei Fauftiiher Soba bemerkbar, 
deren Preiſe bis zum Betrage von 2 Pb. Sterl. für die Tonne 


ſchwanlten. 
Die Durchſchnittspreiſe am Jahresſchluß ſtellten ſich, wie folgt: 
Maßſtab. Preis. 
Pfd. Sterl. Schill. Pence. 
Doppeltkohlenſaures Natron . Tonne 8 10 — 
Kauftiihe Soda 70 p6t. ... „ 13 5 — 

n „ 60 4 en 11 15 — 

3 10 — 

Rohe Soda —P............. " 4 10 _ 
Cremor Tartart ........... Pfund — — 8bis 9 
Weinſteinſäure......... F — 1 O bis 1 
Zitronenſäure............. n — 1 8bis9 

Alaun ................... Tonne 1 _ 
Kampher ................ Pfund — 1 6 bis 8 
Chinn .................. Unze — 1 4 bis 6 

luca 2 8 — 

Antipyrin ................ Pfund 9 10 _ 

. 1 3 — 
Kokain .................. Unze 5 _ 
Schwefelblüthe ............ Tonne 10 10 — 
Gereinigter Salpeter ....... n 28 10 — 

Die Einfuhr ſtellte ſich, wie folgt: 
1893. 1892. 
Menge. Werth. Menge. Werth. 
Ctr. Pfd.Sterl. Ctr. Pfd. Sterl. 
Säuren ........... — 14 762 — 19 890 
Allalien ........... 63327 24640 62937 283632 
Alaun ............ 425 325 393 151 
Eremor Tartari .... 6386 24891 6444 28483 
Fruchtſalz ......... 164 1739 378 6 976 
Salpeter .......... 920 1 106 2 025 2241 
Schwefel .......... 9480 2 963 34 180 8 493 
Chemilalien ....... — 42 109 — 38 840 
Drogen ........... — 123 058 — 171 273 


Harben. Die Einfuhr von Färberfarben ift mit 4972 Pb. 
Sterl. bewerthet, die von Malerfarben aber mit 65 776 Pfd. Sterl. 
für 55 487 Gentner. 

Sm Allgemeinen find dieſe Werthe ziemlich Ddiefelben mie im 
Borjahre. 

Zum Anſtrich fertig geftellte Kalkfarben erzielten gute Rachfrage. 

Dynamit und Pulver Nobel Dynamit galt am Jahres⸗ 
ſchluß 1 Schill. 8 Pence für das Pfund. Die Einfuhr fand haupt⸗ 
fächlich über Südauftralien nach dem Brofen Hill⸗Bezirke flatt, und 
deshalb iſt Die Herkunft nicht ohne Weiteres feftzuftellen. 

Die Einfuhr wird auf 351950 Pfund zum Werthe von 28.073 
Bid. Sterl. berechnet gegen 411 814 Pfund zum Werthe von 30 645 
Did. Sterl. im Jahre vorber. 

Sprengpulver galt 5l/s Pence für dad Pfund. Es wurden 
791 779 Pfund zum Werthe von 18 557 Pfd. Sierl. eingeführt gegen 














Neufudwales. 


1589 699 Pfund mm Werthe von 365671 Pb. Sterl. im Jahre 
vorher. Die anderen Sprengmittel wurben auf 5082 Pfd. Sterl. 
bewertbet, wovon !/; aus Deutſchland kam. Sagbpulver galt, in 
Boten zu 13 Pfund, von 15 Schil. bis 39 Schill. Rauchſchwaches 
Pulver war ehr beliebt. Die Einfuhr betrug 1506 Gentner zum 
Werthe von 9747 Bfd. Sterl. gegen 1868 Centner zum Werthe von 
15115 Pfd. Sterl. im Vorjahre. 


Gewehre und andere Schießwaffen. Die Einfuhr ift mit 
1848 Pfb. Sterl. bewerthet. Etwa die Hälfte kam auß Groß. 
Britannien, ein Neuntel aus Deutihland und ein Biertel aus den 
Bereinigten Staaten von Amerika. Im Sabre vorher beitrug bie 
Einfuhr 82 873 Pfb. Sterl. 

Zündkerzen und Zündhölger. Das Groß Wachszündkerzen 
galt etwa 2 Schill. 8 bis 9 Bence, Schwediſche Sicherheitszüinbhälzer 
dagegen 1 Schi. 5 Bence bis 6 Schill. 6 Bence. 

Die Einfuhr wurde auf 46203 Pfd. Steri. bewertbet, gegen 
58281 Pfd. Sterl. im Borjahre. 

Etwa brei Viertel davon kamen aus Großbritannien, Deutihland 
und Stalien lieferten Einiges. 

Spiels und Salanteriewaaren. Der Werth der Einfuhr 
betrug 110 524 Pfd. Sterl. gegen 138573 Pfd. Sterl. im Vorjahre. 

Faft zwei Drittel davon Tamen aus Großbritannien, während 
Deutfhland bei der Einfuhr die nädfte Stelle mit über 18000 Pfd. 
Eterl. einnahm. 

Papiers und Schreibmaterial. Die Einfuhr von Drud: 
papies zeigt Teine weſentliche Beränderung, fie wird auf 147 795 
Pfd. Sterl. bewerthet, gegen 146 685 Pfd. Sterl. im Borjahre. 

Aus Großbritannien famen etwa drei Fünftel davon, während 
nur halb fo viel aus den Bereinigten Staaten von Amerika eins 
geführt wurde. Deutichland Lieferte für 4293 Pfd. Sterl. 

An Düten und Parpapier wurden 31848 Gentner zum Werthe 
von 29 746 Pfd. Sterl. eingeführt. Dies ift nur um ein Geringes 
weniger ala im Vorjahre. 

Die Einfuhr von Schreibpapier und Briefumfchlägen wurbe mit 
39697 Pfd. Sterl. bewerthet gegen 43 806 Pfd. Sterl. im Borjabre. 

Obgleich Deutſches Fabrikat weit verbreitet if, wird faft bie 
gefammte Einfuhr Großbritannien zugerechnet, weil von dort vers 
ſendet. 

Schreibmaterial wurde zum Werthe von 113051 Pfb. Sterl. 
eingeführt gegen 136 972 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Mehr als zwei 
Drittel davon kamen aus Großbritannien, einige Sendungen aus 
Deutihland und aus ben Bereinigten Staaten von Amerila. 


Spiellarten. Neuerdings find Deutſche Spieltarten mit ges 
fähigen Muftern auf den Markt gebracht, die guten Anklang finden, 
nur die Heinen Wiederholungen bed Werthes am Rande find uns 
praktiſch ausgeführt. 

Die Einfuhr ift ganz außerorbentlih zurüdgegangen, fie beirug 
23501 Dugenb Spiele zum Werthe von 536 Pfb. Sterl. gegen 
2815 Dugend Spiele zum Wertbe von 3091 Pfb. Steri. im Bors 
jahre. 

Bilder und Photographien. Die Einfuhr ift fortbauernd 
im Fallen. Der Werth betrug 11300 Pfd. Sterl. gegen 12705 Pfd. 
Sterl, im Borjahre. 

Etwa bie Hälfte kam aus Großbritannien und nur für etwa 
1000 Pfd. Sterl. direkt aus Deutichland, deſſen Antheil durch den 
indirekten Handel inbefien bei Wetten bebeutender ift. 

Bilderrahmen. Die Einfubr beisug 7481 Pfb. Sterl. gegen 
8228 Bid. Sterl. im Borjahre. Ueber die Hälfte wurbe aus Deutſch⸗ 
land eingeführt. 

Photographiſche Materialien. Die Einfuhr Bat ein wenig 

Deutihes HandelsArchiv 1894. IL 


521 


abgenommen und wird auf 18 782 Bfb. Steel. bewerthet gegen 
15057 Pfd. Sterl. im Borjahre. 

Etwa ein Sechftel davon kam aus Deutihland, zwei Drittel aber 
aus Großbritannien. 

Leder. Die Levereinfuhr bat fich etwas gefteigert. Deutihland 
liefert inäbefondere Sohlleder und Leber für Möbelbezüge. 

Die Einfuhr ift auf 65023 Pfd. Steel. berechnet, gegen 56 980 
Pfd. Sterl. im Borjahre. 

Reis. Die Breife haben im Laufe bed Jahres erheblich ge⸗ 
wechſelt. Im Januar wurden für feinen Tafelreis 16 Pfb. Sterl. 
bezahlt, allmählich wid, die Rotirung aber, bis ber Werth im Juli 
auf nur 141/5 Pfd. Sterl. ftand. Für Auguft bis Oktober wurden 
151/a Pfb. Sterl., von da an aber jogar 17 Pfd. Sterl. notirt. 
Geringe Sorten wechſelten zwilchen 121/2 und 111/s Pfd. Sterl. 

Es wurden 122 960 Eentner zum Werthe von 75 751 Pfd. Sterl. 
eingeführt, gegen 129 710 Centner zum Werthe von 80051 Bid. 
Sterl. im Jahre vorher. 

Weber drei Viertel davon kamen aus China. 

Weizen. Die Preife fanden am Beginn bed Jahre auf 
3 Schill. 6 Pce. und haben fich mit geringen Abweichungen aud 
darauf erhalten, erſt bei Beginn ded Jahres 1894 fielen fie um 4 Pce. 

In Folge bebeutend erhöhter Ernteerträge iſt die Einfuhr um 
mehr als die Hälfte geſunken. Es wurden 471 788 Buſhel im Werthe 
von 75 323 Pfd. Sterl. eingeführt, gegen 931 402 Buſhel im Werthe 
von 189 513 Pfd. Sterl. 

Die Einfuhr kam faft ausſchließlich aus Victoria und Neu⸗ 
ſeeland. 

Mehl. Die Preiſe find allmählich von 9 bis 91/, Pb. Sterl. 
auf 85/8 Pfd. Sterl. herabgegangen, fie haben jedoch am Jahres» 
fchluffe den Verluſt wieder verſchwinden lafien. 

Die Einfuhr bezifferte fih auf 586 280 Sentner zum Werthe von 
223 883 Pfd. Sterl. gegen 976140 Eentner zum Werthe von 509 785 
Pfd. Sterl. im Vorjahre. 

Victoria fandte faft zwei Drittel davon, während mehr als ein 
Drittel aus Sübdauftralien nah dem Broken Hill: Bezirk gebracht 
wurde. 

Ueber das Ausfuhrgeſchäft iſt im Einzelnen Folgendes zu 
bemerten: 

Die Wolle ſteht unter den Ausfuhrartikeln obenan. Während 
fi das Gewicht ihrer Ausfuhr um 21980 862 Pfund auf 344 982 376 
Pfund gehoben bat, ift der Wertb um 90236 Pfb. Sterl. auf 
10449 911 Pfd. Sterl. gefunten. 


Ueber die Berichtffungen von Wolle im Einzelnen ift nachſtehende 
Ueberfiht aufgeftellt: 


Sm Schweiß. Gewaſchen. 
Beſtimmungs⸗ Werth: Werth: 
land. Pfund. Pfd. Sterl. Pfund. BPfb.Sterl. 

Deutſchland. .... 29 762854 811827 3168567 188829 
Großbritannien... 120380288 3340 860 80877017 1419 844 
Victoria......... 67 786 8340 1923360 6850614 286888 
Südauftralien.... 14687912 366585 324010 122507 
Queensland ..... 394 605 11 506 391 197 16 300 
Belgien ......... 31 824558 882648 4592212 202 908 
Frankreich ....... 25 800507 706210 4578371 198804 
Bereinigte Staaten 

von Amerila 583 655 17 572 — — 
Japan .......... 68 061 1 942 33 178 1 228 
zufammen einſchl. 

der Ausfuhr nach 

anderen Ländern 291219230 8061002 53 763646 2.388.909 

70 


5223 


Die Ausfuhr von Schaffellen mit ober ohne Wolle zeigt 
eine weitere Steigerung um 12701 Ballen oder 18123756 PBfp. Sterl. 
und wirb auf 49719 Ballen im Werthe von 452 759 Pb. Sterl. 
angegeben. Mehr als ein Biertel Davon ging nad Frankreich, etwa 
ein Sechftel nad Großbritannien, mehr ald bie Hälfte aber nach den 
Nachbarkolonien. 

Leder wird alljährlih in größeren Mengen ausgeführt. Der 
weiteren Ausbreitung dieſes Handels ftehen immer noch die unvolls 
kommenen Gerbemethoben und die hoben Arbeitslöhne binbernd im 
Wege. Die Anzahl ber auögeführten Ballen fleigerte fih um 1080 
Stüd und ber Werth um 17695 Pb. SterL, jo daß davon 8694 
Ballen im Werthe von 206 041 Pfd. Sterl. zur Ausfuhr gelangten; 
etwa neun Zehntel davon gingen nad Großbritannien. 

Auch die Ausfuhr von Rindshänten Hat zugenommen. Es 
wurben 251513 Stüd im Werthe von 144197 Pf. Sterl. aus⸗ 
geführt, mas eine Zunahme um 52 911 Stüd und 38 661 Pfp. Sterl. 
bedeutet. Weber die Hälfte davon wurde nad Großbritannien vers 
fandt. 


Am Jahresſchluß galten folgende Preife: 
Beſonders Ichwere und gute .... 31/s bis B1/a Pence, 
gut und Ähmwer............... Zi „ 8 " 
gewöhnlich fhwer...-......... 2 u Pa m 
weh und Ihwer.............. 2 „2 u 
mittlere................. 14 „IR „ 
befte leichte ............... 134 „ 2 n 
gewöhnlich leichte .........--.- Me „ 1 „ 
trockene...................... 14 „2 n 


Die Ausfuhr von Känguruhfellen ift um mehr als die Hälfte, 
auf 1442 Ballen im Wertbe von 21519 Pfd. Sterl., gefunten. Faſt 
ſechs Siebentel davon gingen nad) den Vereinigten Staaten von 
Amerika. 

Man kamnn aus dieſem Niedergange folgen, daB die gänzliche 
Ausrottung diefer Thiere immer weitere Fortſchritte macht. 

Am Jahresſchluß wurden folgende Preife gezahlt: 

Großes graue Kängurub ..... 12 bis 45 DPence, 


„rothes nenne 10 „2a „ 
Wallaroo ................... 13 „16 „ 
Sumpf⸗Wallaby ............. 1/4 „ 12  „ 
Buſch⸗ ............ 1/3, 1% „ 
Felſen. ............. ia „ 2a „ 


And den gleihen Gründen hat auch bie Ausfuhr von Dpofium- 
und anderen Fellen ſpezifiſch Auftraliiher Thiere fi faft um die 
Hälfte verringert. Es murben 102338 Ballen im Wertbe von 
189 407 Pfd. Sterl. ausgeführt. Ueber die Hälfte davon ging nach 
Großbritannien, über ein Drittel nad) den Vereinigten Staaten von 
Amerika. 

Die Ausfuhr von Fleiſch in gefrorenem Zuſtande bat nicht 
zugenommen und wird auf 220584 Cenwmer berechnet. Die Preiſe 
find dabei weſentlich gefallen, und wirb der Werth auf 141 640 Pfd. 
Sterl. angegeben. 

Eine Berfudsiendung von 4700 Eentnern ging nach Aegypten, 
ber Reft mit ganz unbebeutenben Ausnahmen nad Großbritannien. 

Es gelangen faft nur Schafe auf dieſe Weife zur Berjendung. 

Diele können nämlich unzerlegt gefroren gemacht werben, woburd 
das Fleisch -faftiger bleibt. Rindvieh wird gewöhnlich in Biertel zerlegt, 
verliert aber dadurch bedeutend an Geſchmack. Die Neuſüdwales⸗ 
Schafe ftehen als Schlachtvieh denen aus dem erheblich Tälteren 
Reufeeland ſehr bedeutend nad, und deshalb bleiben bie Preiſe des 
Produktes der erfigenannten Kolonie erheblich zurüd. 


Reuſubwales. 


Seitens ber betheiligten Kreiſe in Reuſübwales werben große 
Anftrenguugen gemacht, um die Ausfuhr bes gefrorenen Fleiſches zu 
vergrößern. GB wurden Agenten nad ben Staaten bed Eusopäifchen 
Feſtlandes und auch nad Indien entjendbet, um in biefer Hinficht zu 
wirten. Auch wurden bie Britiſchen Boftbampfichtffe-Gefellichaften 
veranlaßt, dieſer Ausfuhr alle nur irgend möglichen Erleichterungen 
zu gewähren. 

Bedeutend gehoben Bat fich die Ausfuhr von Fleiſchkonſerven. 
Hauptſaächlich kommt dabei HSammelfleiih in Büchſen in Betradt. 
Hiervon wurden 134830 Gentner zum Werthe von 171871 Po. 
Sterl. ausgeführt, was eine Erhöhung um 47540 Gentner und um 
63108 Pfd. Sterl. bebeutet. Der Hauptautheil ging nah Groß: 
britannien, während 3784 Centner nah Frankreich, 2763 Centner 
nach Hongkong und 1982 Centner nach Fidſchi gingen. 

Die Butterausfuhr, welche meiſtens in zerlegbaren, emaillirten 
Holzkliſten erfolgt, Hat ſich um 14206 Centner und im Werthe von 
50 084 Pfd. Sterl. auf 81 779 Sentner im Werte von 125 458 Pfd. 
Sterl. gehoben. 

Beinahe die Gejammtausfuhr war filr Großbritannien beflimmt. 
Nah Queensland gingen 1481 Centner. Eingeführt wurden Dagegen 
4725 Centner im Wertbe von 18058 Pfb. Sterl., monon ber Haupt: 
antbeil aus Südauftralien nad dem Broken Hill⸗Bezirk und ein 
Heiner Theil von Victoria nah dem Riverina » Bezirke eingeführt 
wurde. 

Die Talg ausfuhr hat ſich faſt verdoppelt, indem 805 271 Ceniner 
im Werthe von 905 394 Pfd. Sterl. außgeführt wurden. Der Auf: 
ſchwung beziffert fi gegen das ſchon ſehr günftige Vorjahr auf 
379 150 Gentner und einen Werth von 470257 Pfb. Stel. Wenn 
auch faft zwei Drittel davon ald nad Großbritannien außgeführt 
figuriren, fo waren darunter doch bedeutende Poften für Deutichland 
und bie Niederlande enthalten. 

Dlein, ober wie hier genannt, Soap stock, ein Nebenprobult 
bei der Zalgfabrilation, gewinnt gleichfalls alljährlich eine größere 
Bedeutung. Die Ausfuhr betrug 7565 Centner im Wertbe von 
5953 Pd. Sterl. Deutichland bezog davon 1928 Centner und Groß: 
Britannien 4658 Gentner. 

Die Ausfuhr von in ber Kolonie gekeltertem Mein ift um ein 
Geringes auf 25 768 Gallonen im Werthe von 6442 Pfb. Sterl. ge: 
fallen. Etwa zwei Drittel davon nahmen ihren Weg nach Groß: 
britannien. Die Produzenten haben noch immer nicht in genligenbem 
Maße einen reinen, leichten, flaſchenreifen Wein berzuftellen vermodit. 


Bergban. 


Weber die Erzengnifle bed Bergbaues der Kolonie iſt nachſtehende 
Ueberſicht zuſamwmengeſtellt worben: 


Werthzunahme 

(+) od. Beth 

abnahme (—) 
gegen bad 

Werth: Borjabr. 

Mineralien. Maßſtab. Menge. Pfd.Sterl. Pfd. Sterl. 
Gold............. Unzen 179288 651285 + 82107 
Silber ........... n 63192 78 131 + 217 
Kohle „222222000. Tonnen 8278328 1171732 — 290 666 
Petroleumfdiefer .. „ 65660 10120 — 34858 
11) 2: ” 17858 20383 -- 11380 
Zimn............. 2784 228 7438 — 84371 
Kupfer .......... " 2.067 58426 — 129280 
Eifen (alte) ...... " 2 190 14786 — 7818 








Deefübinieh, 623 
Werthzunahme Die Durchſchnittspreiſe für bie Tonne Kohle waren bie folgenden: 
(+) od. Werth⸗ Bezirk. Schill. Bee. 
abnabme (—) Im Rorden .............. 7 1149/00 
gegen das m Welten ................ 4 61/10 
Beth: Vorjahr. „ Suüden und Südmeften... 5 736/109 
Mineralien Mafftab. Menge. Pb. Sterl. Pfd.Sterl. Die Ausfuhr von Kupfer zeigt einen weiteren fehr bedeutenden 
Antimon ......... Tonnen 1774 25092 " + 10412 | Ausfall und ift auf 1943 Tonnen im Werthe von 82 689 Pid. Sterl. 
Biemuth......... — — — 1080 gefunken, das bedentet einen Niedergang um 2264 Tonnen und 
Bleifilder u. Silber „ 214260 2968589 + 532637 | 106980 Bid. Sterl. 
Mangan „neuen... n — — — 47 Von Kupfer⸗Regulus wurden 883 Tonnen im Werthe von 
Zink............ — — — 5055 13108 Pfd. Sterl. ausgeführt. Der Niedergang beirug 34 Tonnen 
Wuldenblei........ " 425 4205 + 847 und 11356 Pfd. Sterl. 
Kalkflein. ......... „ 1306865 111041 + 18009 Die Einfuhr von Kupfererzen zur Ausſchmelzung beitrug 1822 
Alaun............ ” 891 3 284 — Tonnen im Werthe von 18064 Pfd. Sterl. Died ſtellt eine Ab⸗ 
Dpal ............. Pfund 49 128315 + 10815 | nahme um 8219 Tonnen und um 83907 Bf. Sterl. dar. Dieſes 
Kobalt 2.22.22... Tonnen 26 55 — 805 Erz kam faft ausſchließlich aus Sübdauftralien, don wo es auf ben 
Behauene Steine... Stüd 850 866 — 1983 Schiffen, bie Kohle von Reuſüdwales nad dort bringen, als Ballaſt 
Ehaufieefteine....... Tonnen 182 16 — 110 | wieder zurüdgebradt wurde. Ä 
GSäleiffteine ...... . Stil 2 8 + 3 Aus den im Broken Hills Bezirke geförderten Silbererzen wurde 
Verſchie dene Wine: im Berichtsjahre Kupfer zum Werthe von 7860 Pfd. Sterl. gewonnen. 
ralien ........ Tonnen 66 657 — 601Die beſſeren Kupferpreiſe durften Die Wiedereröffnung mehrerer 
zuſammen einkhl.an- Kupferbergwerke in den Kolonien vortheilhaft erſcheinen laſſen. 
derer Mineralien — _ 5438689 + 182 716 Die Zinnausfuhr wird auf 79218 Centner im Werthe von 


Die Ein und Ausfuhr von Gold fiellte ſich im Berichtäjahre, 
wie folgt: 






Zus ober 
Abnahme 
gegen das 
Vorjahr 










jufammen. .. 14 008444 | + 1438 276 | 2.995 777 | + 782 116 


Die ſehr bedeutende Einfuhr von gemlnztem Gold wurbe durch 
die Bankkriſis hervorgerufen, um bem für kurze Beit eingeführten 
Zwangskurſe der Roten ber Privatbanken abzubelfen. 


Ueber die Ausfuhr von Silber, Bleiftlber und Silbererz liegen 
folgende Angaben vor: 


Ausfuhr. Zunahme gegen 
Werth: das Vorjahr. 
Pfr. Sterl Pfd. Sterl 
Silber............. 95 131 36 181 
Bleiſilber............. 2 019 997 190 701 
Silbererz ............. 958 991 854 009 
zulammen... 8074119 670 841 


Nit diefen Ziffern find freilich die Wertbe der Ausfuhr von 1891 
noch nicht wieder erreicht, aber die in jenem Jahre ausgeführten 
Gewichtsmengen von Bleiſilber find um 60190 Eentner, die von 
Silbererz aber um 1800163 Centner übertroffen worben, während 
die Ausfuhr des Reinſilbers im Bergleih mit jmem Sabre im Bes 
richtsjahre einen Ausfall von 91 788 Unjzen erfahren bat. 

Der erhebliche Fall ber Gilberpreife ift von ſehr bedentendem 
Einfluß auf Die Erträge der Gilberminen geweſen. 


880 350 Pfd. Sterl. angegeben; dies ftelt einen Aüdgang um 
2249 Centner und um 47316 Pfb. Sterl. dar. 

Sehr bedeutend mar wiederum die Einfuhr von Zinnerzen aus 
Dueensland zum Außichmelzen, fie wird auf 44260 Center im 
Werthe von 103843 Pfd. Sterl. berechnet, während bie Gefammts 
einfubr auf 49 560 Eeniner im Werthe von 119 765 Pfd. Start. ans 
gegeben wird. Der Durkichnittäpreis wird auf 45 Pfd. Steel. 
5 Schill. berechnet gegen 53 Pd. Sterl. 10 Schill. im Vorjahre. 

An Wolfram wurden etwa 37 Gentner gewonnen. 


Wechſelkurje. 

Der Wechſelverkehr mit der Außenwelt iſt größtentheils durch 
den Londoner Markt monopoliſirt. Wechſel, aus anderen Ländern 
oder auf andere Länder gezogen, ſind im Ganzen ſchwer zu ver⸗ 
werthen. Völlig ſichere Sichtwechſel auf Deutſchland find aus bes 
fonberer Gefälligteit gemöhnlih mit 20,50 Mark für das Pfund 
Sterling zu begeben. 

Der Kurs auf London ftellte ſich für die im Geſchüftsverkehr 
bauptfächlich üblichen 60 Tage nad) Sicht zahlbaren Wechſel, wie folgt: 


Beim Verlauf. Beim Anlauf. 
Brämie. Diskonto. 
pPCt. pPCt. 
Januar ............... b/8 Ss 
Februar .............. b/a, 3a de 
> 111.) 2 3/4. 8/8 
April ................ Ba Sys 
Mai ................. 8, Ss, 2, 21/2, 3 
R\ 11). du ln, 2,1 
Juli ................. 8/ 9/4, 3le 
Auguſt ............... 27 ö/e, 1/a 
September ............ 34 la 
Dktober............... 84 1/g, 6jg 
November............. / b/g 
Dezember ............. 1ß ö/s, !s 


Gelbüberweifungen gwifchen den verſchiedenen Kolonien Auftrals 
Afiens erfolgen meiftend unter Berechnung eined Diskonts von 1/s 
vom Hundert. 

7U* 


524 


Dertehrsüberfiten. 


1. Antheil der einzelnen Länder an dem Außenhandel von 
Reuſüdwales im Jahre 1893. 





Werth der Ausfuhr. 








Herkunfts⸗ ober Werth ber En rn 
; ugnifſe Anbere 
Beſtimmungsland. Einfuhr. |ner aan Eryeugniffe, Zuſammen. 
Bid. Sterl. Pfd. Sterl. | Pfd. Sterl. | Pfd. Sterl 
Sroßbdritannien... 712181244 6072562) 2196645] 8269 507 
Britiſche —* 
und Beſitzungen: 
Victoria ...... 390 2761 3620 302 
Queensland ..... 1298594| 1599 897 
Sidauftralien .. 286 4661 3889 491 
Deftauftralien .. 11 772 28 689 
Tadmanien ..... 141645| 209646 
Neufeeland ...... 8370508 2583 262 
Fidſchi⸗Inſeln ... 104 8866| 131403 
NewBuinea..... 1 386 2 064 
Indien ......... 12 774 87173 
Eeylon ......... 1% 2062 
Mauritius ...... 674 26 834 
Straitd Settles 
mentd........ 207 23 924 
Donglong....... 161 5566| 182502 
Kapsfolonie..... 840 056 
Trinidad ...... . — — 
Canada ........ 2 768 8 374 
zufammen einſchl. 
anderer Britifcher 
Beftgungen ....- 286 348) 419264 
Andere Staaten und 
ungen: 
Deutihland ..... 105 5683| 979898 
Radler Wilhelms⸗ 
.......... 1663 
amade Archipel 8 660 10 615 
Narſchall⸗Inſeln. 6 889 6 863 
Aegypten ...... . 670 5187 
Belgien ........ 137 994| 1121606 
Chile .......... 9606| 120817 
China .......... 45 b 
Frantreih ...... 164 228| 1134072 
Reu⸗Cale onien .. 61 796 89 796 
Griechenla _ 3107 
Hawaii ......... 4501 20 020 
Stalien......... 9 987 47 236 
Japan ......... 135 7137 
Mertlo ......... — 1822 
die Niederlande... 4 7140 50 841 
Java .......... 249 20 644 
NRorwegen....... — — 
Neu⸗Hebriden .... 1) 1) 
Peru .......... 66 9 329 
Schweden ........ — — 
Spanien........ 6 675 12 649 
Noilippinen-Snfeln 138 16 905 
Süpdfee-Snieln .. 46 525 65 421 
Bereinigte Staaten 
von Amerika 823 881l 626 566 
Ueberhaupt einschl. 
anberer Zänder u. 
Gebiete ......-. 18107 085] 17094 213| 5827 010| 22 921 223 
oder WRarl....... 869 383 5141848 721 945118 871 0041467 592 949 





1) inter „Südſee⸗Inſeln“ mitaufgeführt. 


2. Einfuhr im Jahre 1898. 


Werth: 
Pfd. Sterl. 
Landwirthichaftliche 

Maſchinen und Ge: 

räthichaften ....... 75 162 
Gewehre. ..........- 15 334 
Andere Feuerwaflen .. 2914 
Schrot ............. 5775 
Meſſingblech u. Waaren 

daraus ........... 26 391 
Fahrräder .......... 13 724 
Kupfer ............. 8705 
Kupfererze .........- 18 064 
Mefierigmiedearbeiten. 37549 
Gasbeleuchtungs⸗An⸗ 

lagen ............ 28 393 
Blattgold ........... 2065 
Schuhmaher Werkzeuge 

und ⸗Bedarfsartikel. 45248 
Gußeiſen ........... 13 827 
Bußeiferne Röhren ... 85523 
Berzinktes Eifenbleh.. 185 874 
Kurzs und Galanterie- 

waaren aud Metall. 8349 746 
Eiferne Bettftellen ...._ 24560 
Eiſerne Waflerbehälter 12090 
Anker .............. b15 
Stangeneifen, Stab; 

eiien, Shwarzbleh ze. 80 712 
Mulbeneifen...-..... 28 589 
Altes Eifen.......... 6 965 
Eiferne Ketten ....... 38814 
Eifenprabt .......... 99 530 
Eifendrahtneke ...... 21 856 
Geldſchränke und eiſerne 

Thüren........... 2443 
Eiſerne Riegel, Bolzen, 

Muttern, Schrauben 21570 
Sonftige Eifenfabrilate 23169 
Nägel .............. 21 881 
Lampen ............ 15 380 
Blei, verarbeitet ..... 15 365 
Maſchinen .......... 222 841 
Artikel für Drudereien 9 655 
Material für Eifen- 

bahnen, Eiſenbahn⸗ 

brüden u. Eiſenbahn⸗ 

bau ........... 191 010 
Nähmafhinen ....... 16 498 
Silberne und plattirte 

Gerätbfchaften ..... 36 548 
Telegraphen⸗, Telephon⸗ 

und elektriſches Lei⸗ 

tungsmaterial ..... 32 261 
Optiſche u. phyſikaliſche 

Inſtrumente ...... 10 953 
Chirurgiſche In⸗ 

ſtrumente ......... 1684 


Werth: 
Pfd. Stel 
Zinn und Binnerze 210 840 
MWeißbleh........... 38 569 
Blechwaaren ........ 9365 
Uhren .............. 33 59% 
Glattes, ausgeſchlagenes 
und bearbeitetes Zink⸗ 
blech ............. 18 803 
Meſſingblech in Platten 
und Meifingnägel .. 7 388 
Brüdenwangen u. dergl. 2173 
Eifgiäue .......... 1679 
Weinfteinfäure ...... 8929 
Andere Säuren ...... 4154 
Rauftiide Soba ..... 12140 
Soda, Iryftallifitte ... 3461 
Sodaaſche und Silifat 5314 
Doppeltkohlenſaures 
Natron ........... 3 725 
Eremor Tartari ..... 24 891 
Drogen und Apotheiers 
WARTEN .........-- 123 068 
Materialien fir Photos 
grapbie........... 13 782 
Terpentinöl ........- 5 866 
Parfümerien ........ 7253 
Gelatine u. Haufenblafe 6 137 
Rieinußöl..........- 21 225 
Leindl .............. 27 7% 
Betroleum .......-.- 64 134 
Särbereis und Farb⸗ 
WAATEN . 220-0... 8 269 
Treodene Farben und 
Stubenmalerfarben. 10301 
Angeriebene Delfarbn 55 475 
Verſchiedene chemilche 
Erzeugnifle ......-. 42 109 
Stärle u. Stärkepulver 17896 
Kohlenfäure u. Minerals 
waſſer ....n20....- 2589 
Arrowroot .......... 2041 
Bad» und Hefepulver. 3147 
Bier in Fällen ..... 105 785 
Bier in Flafen...... 177 945 
BiSfulld............ 1 753 
Butter ............. 18 058 
Käſe ............... 3 368 
Kakao und Chofolade 36 166 
Kaffee.............. 26 174 
Komnbitorwaaren ..... 18567 
Liköre ohne Spritgehalt 
(Sorbialß) ........ 3131 
Eier............. 28 169 
Kindermebl und kon⸗ 
fervirte Mil ..... 12 297 
Fihlonferven ....... 12 725 
Mehl .............. 2323 883 

















Berth: 
Pfd. Sterl 

Getrockneie und übers 

zuderte Früchte 13 487 
Datteln ............ 7465 
Gerſte.............. 9665 
Bohnen ............ 1 731 
Kleie............... 16 848 
Mais ............. 29 668 
Dafer .............. 158 900 
Gelbe Erben ....... 17 442 
Kleiemehl .........-. 8215 
Wein .........0-.- 175 338 
Reis............ 73 106 
Hafergrutze....... 2 124 
Safermehl .......... 21 789 
Honig........... ... 992 
Hopfen ............. 40 617 
Fruchtſalz........... 1739 
Fruchtjäfte und Gelees 15972 
Naccaroni und Nudeln 195 
Maizena und Ameris | 

kaniſches Maismehl. 1581 
Malz .............. 90 894 
Fleiihlonfernen ...... 42 524 
Kondenfirte Mid .... 57468 
Melafle ............ 4 928 
Moflrih ..... ....... 18 149 
Dliven- und Salatöl . 6 322 
Konferven in Del.... 14239 
Saucen und Bidie.. 40189 
Pfeffer und Gewürze. 12086 
Salz ............... 61770 
Steinſalz ........... 18 798 
Cognaf ............. 86 637 
Genever und nicht ger 

nannter Branntwein 47579 
Wachholderbranntwein 9 009 
Liköre ............. 3338 
RUM —............. 33427 
Kornbranntmein ..... 187 480 
Magenbitter ?c........ 20 215 
Andere Spirituofen... 6 768 
Robzuder ........... 534 471 
Raffinirter Yuder..... 3 678 
Sago und Nubelgries 1864 
Thee ............... 345 081 
Tabak, Cigarren, Ci⸗ 

garretten........ .. 168673 
Eſſig............... 8210 
Wein (mit Ausnahme 

von Schaumwein). 29632 
Schaumwein ........ 23 763 
Traubenzuder ....... 7716 
Rleivungsflüde ...... 139 804 
Seidenwaaren ....... 10 887 
Stiefel und Schuhe .. 366 280 
Teppiche............ 23 192 
Linoleum .un...... .. 237701 


Nteufübwaled. — Florenz. 


Werth: 
Pfd. Sterl. 
Schnittwaaren ...... 1 655 487 
1) 1) ............... 1747 
Faſer .............. 4 0% 
Flachs und Hanf (auß8s 
genomm. Phormium 
tenax) .....2...... 14 954 
Handſchuhe ......... 64 187 
Hüte und Mügen.... 153550 
Leder............. 65 028 
Ungewaſchene Wolle... 658041 
Gewaſchene Wolle ... 150381 
Rohe Baummwollk .... 8377 
Patronen, Patronen⸗ 
bülfen, Zünbhütchen 
und Bünder ....... 19515 
Jagbpulver, Spreng⸗ 
pulver und Dymamit 61459 
Beutel und GSäde.... 52427 
Srode Säle und Er 
ſäcke ......... 20878 
Koffer und Reiſetaſchen 4981 
Asphalt ............ 5 673 
Korbwaaren ........ 7028 
Möbel, Billardtiſche 
nebft Zubehör ...... 60 991 
Schubwidiie ......... 8 789 
VBürftenwaaren ...... 26 690 
Ölaßwaaren......... 27 427 
Tenftergla® ......... 10 366 
Spiegelglaß, belegt ... 2 7166 
Desgl. wnbelegt ..... 9609 
Segeltuh ........... 23 088 
Lite .............. 44 719 
Wagen ............. 4 460 
Karren und Rollwagen 3 883 
Wagenbaumaterial 21 546 
Cement ....... vun. 66066 
Kopra ............. 64 398 
Seilerwaaren ....... 24 029 
Korte und Spunte . 6 265 
Hölzerne Thüren .... 5 263 
Porzellan und Steingut 77378 
Leim und Jleifter ... 1 974 
Bagenihmiere....... 1976 
Gummi ............ 1177 
Daare .............. 2 892 
Gummiwaaren .....- 18 620 
Klaviere, Pianos, Har⸗ 
moniums, Orgeln c. 51584 
Sumelierarbeiten...... 50 253 
Narmor und marmorne 
Kaminfimfe ....... 7198 
Bünbhölzer und Wach: 
zündlidte ......... 46 203 
Matten . 2222-002... 5114 
Braune Papier ..... 23 379 
Drudpapier ......... 147 796 


525 
Werth: Werth: 
Pfd. Sterl. Pſd. Sterl. 

Bucher u. Zeitſchriften 125560 Spiel⸗ und Mode⸗ 
Schreib⸗ u. Luxuspapier 39697 waaren .......... 110 524 
Tapeten ............ 11911 Tapezierardeiten ..... 7 820 

Gemälde und Photo⸗ Bilderraßmen und 

arapbien........... 11300 Leiſten .......... . 7481 

Tabatpfeifen ........ 17184 Därme zur Wurſt⸗ 
Verſchiedene Schreib⸗ bereitung ......... 8 846 

materialien ....... 118 061 
3. Ausfuhr im Jahre 189. 
Werth: Werth: 
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl 
Gerbrinde .......... 3346 Bleifilder ........... 2019 997 
Kohle .............. 814 925 Silbererz ........... 958 991 
Rod ............... 5875 Rindshäute ......... 144 197 
Kupfer ............. 82689 Känguruhfelle ....... 21519 
Betroleumfdiefer ..... 79919 Schaffelle ........... 452 759 
Hufe und Knochen ... 7564 Undere Felle ........ 189 407 
Hörner ............. 6443 Talg ............... 905 394 
Sleifchlonfernen ...... 171871 Bauholz, roh ....... 43 163 
Gefrorenes Yleifh ... 141640 ‚Robguder ........... 191 695 
Salfleiih ......... . 5048 Wein .P............. 10 864 
Schinken und Sped .. 2758 Ungewaſchene Wolle... 8 061 002 
Melaſſe ............. 6193 Gewaſchene Wolle .... 2388 909 
Pflanzen ............ 7450 Zinn in Barren ..... 830 350 
Samen ........ ..... 24584 Binmerz ............ 13 936 
Silberbarren ........ 95131 Düngemittel ........ 65 995 
Florenz. 


Handelsbericht für das Jahr 1893,') 


Die Ernte wurde durch Witterungsverbältniffe ungünftig bes 
einflußt. 

Der erfte Heuſchnitt ging vollftändig zu Grunde, was eine 
Steigerung der Preiſe des Viehfutters zur Folge hatte, um fo mehr 
als auch Klee und Grad nur geringe Ernten erzielten. Die Nachernte 
im Hochſommer war eine beflere, aber dennoch blieben die Breije 
bo, weil ber Borratb in Folge ftarfer Ausfuhr nicht lange vor⸗ 
balten konnte. 

Der Weizen entwidelte fi nad dem Regen in jeber Beziehung 
vortrefflih, To daB Qualität und Quantität gleich ſchönes Refultat 
lieferten. Die Preiſe, welche bei der anfänglichen Befürchtung, daß 
daß trodene Wetter bie Ernte ungünftig beeinfluflen könne, geftiegen 
waren, fielen angefichts der fpäteren guten Ernteausſichten wieder 
auf den früheren niederen Preis von 21,50 bis 28 Lire pro Hektoliter. 

Auch von Mais, Gerſte, Roggen und Hafer, welde Ges 
treidearten in Toskana aber nur in fehr geringen Mengen angebaut 
werden, war die Ernte zufriedenitellend. 

Dbft war reichlich gediehen, dagegen mar bie Kaftanienernte 
in den Gebirgögegenvden, mo bie Kaftanien die hauptſächlichſte Ein⸗ 
nabmequelle bilden, fajt durchgehends eine verunglüdte. 

Die Weinernte veriprah in den Sommermonaten wieberum 
eine reiche zu werben, felten mar der Stand der Reben ein fo Schöner, 
und dank den eifrigen Beiprigungen mit Kupfervitriollöfung blieben 
bie Blätter anfangs von Peronoipera verichont, die aber dann, als 


3) Wegen der Borjahre ſ. Hand. Asch. 1894 Sanuarbeft II S. 16. 


526 


die Trauben ſchon ber Reife entgegengingen, fih einfand und großen 
Schaden anrichtete, namentlich in ber &bene, 

Waren au die Höbenzlige mehr ober weniger von dem Nebel 
verfhont geblieben, jo hatte doch lange Trodenheit und darauf 
folgender andauernder Regen der Qualität der Trauben großen 
Eintrag gethan, jo daß die Ernte in der Höhenlage zwar reichlich, 
aber qualitativ jehr unbefriedigend ausfiel. 

Es mögen in Toskana etwa 3 Mil. hi geerntet worden fein, 
von denen jedoch der geringfie Theil haltbar war. Die Breife, 
welche in der Ausſicht auf eine ſchöne Ernte im Laufe des Sommers 
zurüdgegangen waren, fchnellten für alte Rothweine, worunter auch 
zweijährige zu verftehen find, in die Höhe und gingen bis auf 60 Lire 
pro Hektoliter loko Keller, während für Weine auß dem Jahre 1892 
bis zu 40 Lire pro Heltoliter loko Keller bewilligt wurben. 

Alte Weißweine fanden bis zu 25 Lire pro Hektoliter Iolo 
Keller, und gute einjährige Sorten bis 20 Lire Abnehmer. 

Auf Flaſchen in der Form, wie fie in anderen Weinlänbern 
gebräuchlich if, werben nur außgefuchte Weine gezogen oder folche, 
welche man über zwei Jahre hinaus einzufelleen gedenkt. 

Sn der Provinz von Florenz wird der Wein gewöhnlich gegen 
Dezember nochmals zugerichtet, d. 5. der ſchon auf Lagerfäflern aus⸗ 
zubende Wein wird aufs Neue zur Gährung gebradt, indem man 
eine gewiſſe Duantität Moft (4 bis 8 Kg pro Heltoliter), welcher 
aus Trauben bereitet iſt, die bei der Ernte dazu beſonders auß- 
gewählt werben, zuſchüttet. Hier und da wird die Gährung erzeugt 
durch leicht eingebrüdte Beeren, melde man dem Wein beifügt. 

An diefer Zurihtung Hält man feft, weil durch die zweite 
Gährung eine größere Menge gebundener und flüchtiger Aether erzeugt 
wird. Die durd die Gährung, fowie duch bie dadurch erzeugte 
Hitze und durch friihe Säuren gebildeten neuen Aether machen ben 
zugerichteten Wein zu einem vortrefflihen Getränk, dem die Kenner 
vor dem nicht zugerichteten Wein entihieden den Vorzug geben. 
Berfuche haben ferner bewiejen, daß die zugerichteten Weine den 
Verſand beiler aushalten als die nicht zugerichteten. 

Denn auch ber Typus nit einheitlich ft, jo Bat doch ber 
Toßlanifhe Tiſchwein im Handel bie einheitliche Bezeihnung von 
Ehiantimein, welhe Bezeichnung den Exrzeugniflen des Diftriktes 
entnommen ift, auf beflen Hügeln ber befte der Toskaniſchen Weine 
wählt, und defien Ruf ſeit Jahrhunderten begründet if. Die Ans 
firengungen hervorragender Denologen haben in Toskana menigftens 
daB zu Wege gebracht, daß ein leichter und anregender Tiſchwein 
erzeugt wird, ber außerordentlich billig ift und beffen Genuß man 
nicht überbräffig wird. 

Die Delernte brachte ebenfall® Enttäuſchung. Die anhaltende 
Trodenheit hatte auch hier fchäplich gewirkt, und ba dem geringen 
Ergebniß nur wenig alte Borräthe zur Seite ftanden, fo waren bie 
Breite feft und Hielten fi auf 150 Lire pro Hektoliter für feinſte 
Baare, während geringere Kiualitäten mit 130 Lire bezahlt wurden. 

Seidenernte. Die geringe Nachfrage in Rohſeide während 
des Jahres 1891 Hatte zur Folge, daß die Seidenzüchter im Sabre 
1892 weniger Samen außdlegten als zu anderen Zeiten. Der ger 
fteigerte Bedarf in Robfeide, welder ſich Ende des Jahres 1892 
einftellte und in der erften Hälfte des Jahres 1893 andauerte, ver 
leitete jedoch die Züchter, große Mengen Samen auözulegen. Die 
Entwidelung der Würmer war die allergünftigfte, und Toskana batte 
eine reiche Kokonsernte, die auch qualitativ jehr gut ausgefallen war. 
Bezüglich der Preife verwirklichten fih die Hoffnungen der Hüchter 
nit, weil die Spinner, veranlaßt durch die inzwiichen eingetretene 
geringere Nachfrage nah Rohſeide, die Hohen Forberungen für 


Slosenz. 


Kotons von 5,50 bis 6,75 Lire pro Kilogramm zuridwielen. Die 
Breife gingen darauf auch langſam bis auf 4,50 und 4,75 Lire 
herab. 

Die Geſammternte in Toslana betrug 1312 94 kg, welche 
einen Erlöß von 56 611 111 Lire und fomit einen Durchſchnittspreis 
von 4,89 Lire pro Kilogramm erzielte. 

Das Geigäft in Rohſeide war in Folge anbauernder Nachfrage 
während der erfien Monate ded Berichtsjahres recht lebhaft, bie 
Preiſe blieben fleigend und gingen jeit Ende bed Jahres 1892 je 
nah Dualität von 62 auf 76 Lire. Im zweiten Semefter aber lieh 
bie Nachfrage nad, die Gelhäfte waren unbedeutend und bie Preiſe 
Daher andauernd in weichender Tendenz. Die Konfumenten wollten 
einen höberen Preis als 60 Lire pro Kilogramm für feine Toßlaner 
Gregen nicht anlegen, waß für die Spinner ſchon einen Berluft von 
15 biß 20 p6t. bebeutete, und doch gingen bie Preife zu Ende des 
Sabre nod weiter unb zwar bi auf 40 Lire pro Kilogramm 
herunter. Der Gefammtunsfag im Sabre 1893 in Zlovenz beltef fid 
auf 155 Ballen im Gewichte von 15 778 kg. 

Die Strobernte ſchien duch die anhaltende Trodenheit eine 
wenig günftige zu werben, bocd ber lang erfehnte Regen kam noch 
rechtzeitig, um befruchtend einzumwirten, fo daB der Ertrag ein ganz 
zufriebenftellender wurde. In Folge der Inappen Borvätbe aus bem 
Jahre 1892 waren bie Preife Bebeutend in bie Höhe gegangen, die 
ſich trog der guten Ernte des Jahres 1893 behaupteten, weil von 
Seiten der Koniumenten und Spelulanten große Autäufe gemadt 
wurden, und zwar zu Breifen, die gegen bie des Vorjahred um das 
Doppelte höher waren. 

Der lange und heiße Sommer des Jahres 1893 war durch bie 
in Folge defien bervorgerufene größere Nachfrage auch auf bie Fabri⸗ 
kation von Geflechten und Hiltten von glinftigem Einfluß. 

Pedalzacken von 61/a bis Bi/e mm fanden guten Abſatz, wogegen 
bie von 4 bis Bl / mm wenig bezahlt wurden. Die Breite waren in 
Folge der erhöhten Forderungen für das Rohmaterial geftiegen, doch 
waren die Käufer nicht gemeigt, biefer Preiöfteigerung zu folgen. 

Bbantafiegeflehte waren wenig begehrt, das Puntageflecht war 
nur in den erften Sommermonaten gefragt, Fiefolaner Borbüren 
find, ſeitdem die Barmer Ligen nicht mehr in Mobe find, wieber in 
Aufnahme gelommen, doch wurden von ben Käufern nur ſehr niebrige 
Preiſe bewilligt. 

Echte Florentiner Hüte waren ſtark geſucht und erzielten Höhere 
Vreife, die jedoch den erhöhten Wertben bed Rohmaterials nod 
keineswegs entſprachen. 


Recht lebhaft geſtaltete ſich das Geſchäft in Fellen. 

Lammfelle erfreuten ſich beſtändig reger Nachfrage und erzielten 
gegen das Vorjahr Höhere Preife. Ende 1892 wurden für feiner 
Waare 250 bis 3890 Lire bezahlt, während im Sabre 1893 mit 
Leichtigleit 280 bis 860 Lire pro Doppelcentner angelegt wurden, 
und zweite Dualität für 230 bis 260 Lire Käufer fand. 

Auch in Kitze und Kalbfelen entwidelte fi) das Geichäft günftig, 
die Breife für letztere ftiegen ſogar bis auf 185 Lire pro Doppel 
ceniner. 

Kitfelle Hatten ebenfalls eine Preißfteigerung bei reger Rad: 
frage zu erfahren und wurden für dieſe 80 bi3 35 Lire pro Dutzend 
bezahlt. 

Häute hatten ſich zu Anfang des Jahres 1898 und aud) während 
eines Theild ded Sommers eines guten Abſatzes zu erfreuen, ſpäter 
jedoch verflaute fih die Stimmung für biefen Artikel, und bie 
anfangs auf 110 bis 115 Lire pro 100 kg für prima und auf 
90 Zise für leichtere Waare geftiegenen Preife mußten ſich eimen 


Sloreny 


Rüdgang gefallen Iafien, wenngleih fie Ende 1893 immer nod 
höher ſchlofſen als zur gleichen Beit im Jahre 1892. 

Die vorigjäßrige Wollſchur ergab einen Grirag von etwa 
300 000 kg, und wurbe ein Mittelpreiß von 2,80 Lire pro kg erzielt, 
der mit dem im Jahre 1892 bezahlten Preiſe faft gleich war. 

An Runftgegenftänden wurden nad Ausweis bes Königlich 
Italieniſchen Kontrolamtes für Ausfuhr von Kunftgegenftänden im 
Laufe des Jahres 1898 ausgeführt: 


Werth: 

Lire. 
3949 moderne Bilder ............ 848 225 
49930 , Gkulpturen........ 1 168 404 
9713 verfiedene Kunftgegenftänbe 289 338 
755 antike Bilder ..........0... 191 900 
DD „ Skulpturen .......... 186 800 
3303 „  verihiedene Kunftiachen 381 206 
zufammen... 8065 878 


gegen 2430289 Zire im Borjabr. 

Ueber die in den Provinzen Arezzo und Siena betriebenen 
Induftrien if Folgendes zu bemerken: 

Durch den Arno, welder über etwa 80 km die Provinz Arezzo 
durchfließt, und durch den Tiber mit einer Länge von 32 kmiwirb in Folge 
ber gebirgigen Struktur des Vodens eine bybraulifche Kraft entwidelt, 
die fi) auf ungefähr 3050 Pferbefräfte beläuft, von welcher etwa 2/5 
der Induſtrie dienfibar find. Außerbem findet noch Dampflraft mit 
ungefähr 1400 Pferbefräften Verwendung. 

Bei Cavriglia im oberen Arno-Thal find vier Braunkohlenwerke 
im Betrieb, deren Produktion von etwa 90000 Tonnen jährlih in 
dem 7 km davon entfernt liegenden Eifenwer! von San Glovanni 
Bermendung findet. Auf dieſem verhältnißmäßig größeren Werte 
werben Stab» und Winkeleiſen, ſowie eiferne Träger gewalzt. Bes 
ſchäftigt find etwa 1000 Arbeiter, welche burchichnittlih 25 000 Tonnen 
Eijen im Werthe von 5 500 000 Lire erzeugen. 

Landwirthſchaftliche Maſchinenwerkſtätten geringer Bedeutung 
find in Arezzo ſelbſt und in San Sepolero in Betrieb. 

In zablreihen Steinbrühen und Biegeleien finden über 1000 
Arbeiter Beiäftigung. 

Bei Ehitignano und Arezzo find eine Bleirohrfabrik und fieben 
Pulvermühlen in Betrieb. Die legteren erzeugen durchſchnittlich im 
Sabre 20 000 kg Spreng- und Sciebpulver. 

Sm fa jeber Gemeinde ber Provinz befinden fi Mühlen, deren 
Betriebſkraft zufammen 2700 Bferbelräfte ausmacht, won benen 
180 Pferbefräfte dur Dampf und 2540 durch Waſſerkraft erzeugt 
werben. Bermablen werben jährlich durchſchnittlich 600 000 Doppel- 
centner Weizen, Mais, Kaftanien und Hülfenfrücte im Werthe von 
über 15 Millionen Lire. Der Mahllohn ſchwankt zwiſchen 1,80 und 
1,65 Lire pro Doppelcentner. 18 größere Nubdelfabriten find über 
die Provinz vertheilt und befchäftigen etwa 130 Arbeiter. 


Sm GSafentino und zwar in Bibbiena, Stia und San Sepolcro 
ift die Tuchfabrikation von einiger VBebeutung, fieben Fabriken bes 
fchäftigien etwa 800 Arbeiter. Zur Verarbeitung kommt hauptſächlich 
einheimifhe Wolle, doch werden aud Auftralifhe und Belgifche 
Wollen verwendet. Die Schur ergtebt jährlich etwa 60 000 kg. Bon 
Tärbereien arbeiten 11 mit 60 Arbeitern, welche die Wolle für vors 
genannte Fabriken und die Baumwolle färben, die in 5 Etablifſe⸗ 
ments zu Bändern und Ligen verarbeitet wird. 

In Montevardi find Strumpfwirkereien und Nähſeidefabriken 
entftanden, deren PBrobultion jedoch unbebeutenb iſt. 


527 


29 Seidenipinnereien befchäftigen während 186 Tagen im Jahre 
1360 Spinnerinnen. 

Als Hausinbuftrie Bat bie Leinenweberei nennenswerthe Fort» 
fchritte gemacht, und man nimmt an, daß etwa 3507 Webflühle in 
Thätigleit find. 

In Arezzo und Montevarchi find 85 Arbeiter in 13 Filzbuts 
fabriten thätig, in 8 größeren Gerbereien, von denen 5 in Areno, 
arbeiten 63 Gerber, in 1 Papierfabrik finden 12 Arbeiter Beichäfs 
tigung, desgleihen 117 Arbeiter in 8 Werkſtätten zur Zabrilation 
von Yäfiern. 

650 Arbeiterinnen find in 2 Etablifiemenis zur Anfertigung 
von Korbgeflehten aus Weiden angeftellt. 

20 Buchdrudereien unb 2 lithographiſche Anftalten arbeiten mit 
68 Mann. 

Die Induſtrie ber Provinz Siena bat 3500 Pferbelräfte zur 
Berfügung, von denen 2660 durch Waſſerkraft erzeugt werben. Etwa 
2150 Pferbefräfte werden von Mühlen verwenbet. Es beftehen besen 
etwa 370 (von denen nur 9 Dampfbetrieb Baden), die durchſchnittlich 
mit 700 Arbeitern ungefähr 480 000 Doppelcentner jüährli an Korn 
und Hülfenfrüchten vermahlen. 

An Nudeln werben in 20 Fabriken mit 100 Arbettern ciwa 
6500 Doppelcentner angefertigt. 

Sn Siena finden in 10 Fabriken mit 50 Arbeitern, die unter 
ber Begeihnung Banforte und Xorroni weltbelannten Süßigkeiten 
ihren Urfprung, von denen im Durchſchnitt jährlih 1500 Doppel 
centner zum Berfand kommen. 

Die Provinz iſt reih an Mineralwäflern, die aber von der 
internationalen Konkurrenz ausgeſchlofſen find, weil ber Berfand mit 
großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Es befteben wohl an 15 ber 
verfchiebenften Quellen, von benen einige bei 80 bis 40 Grad Wärme 
zu Bäbern benugt werben, bie große Heilkraft beſitzen follen. 

Im Zuſammenhang mit dem Borkommen der Mineralmäfier 
ſteht das Borhandenfein zahlreicher Lager von Mineralien. Es Fommt 
Braundohle, Zinnober, Antimon, Duedfiler u. a. vor, deren För- 
derung jedoch der ſchwierigen Verkehrsverhältnifſe wegen teine loh⸗ 
nenbe fein würde. 

In Eolle Val v’Eifa befteht feit Jahren eine Eifengießerei, die 
ebenfalls wegen ihrer wenig günftigen Lage mit der Konkurrenz 
ſchwer zu lämpfen Bat. 

An 600 Arbeiter finden in ber Fabrik von eifernen Möbeln und 
ber Reparaturwerkftätte der Eiſenbahn, beide in Siena, Beichäftigung. 

Die Fabrikation landwirthſchaftlicher Maſchinen wird in Siena 
mit 50 Arbeitern betrieben. 

In Gteinbrüden und Ziegeleien, die über bie Provinz zerfireut 
find, werden 1800 Arbeiter und in den in Colle und Sinalunga 
beſtehenden 3 Glasfabriken etwa 880 Arbeiter beſchäftigt, welche bie 
ganz billigen Trinkgefhirre und „Flaschi” (MWeinflaihen von etwa 
2 Liter Anhalt) anfertigen. 

An Schießpulver werben jährlih 30 Doppelceniner in Montals 
cina und Biancaftagnaio angefertigt, und in Siena etwa 50000 kg 
Wachskerzen jährlich erzeugt. 

18 Arbeiterinnen finden an 12 Scidenwebftüßlen zur Fabrikation 
von Schirmftoffen Beihäftigung. 

600 Spindeln zum Spinnen von Wolle und Baumwolle in 
Colle Bal d'Elſa werden von 20 Arbeitern bebient. 

In Monteroni dArbia beſchäftigt eine Wollweberei für gewöhn⸗ 
liche Stoffe 25 Weber, während in 6 Wol» und Baummolls 
mebereien bei Siena eima 300 thätig find. Inter ben Webftühlen 
befinden fih 80 Jacquards. 14 Arbeiter find an 6 Webſtühlen mit 


528 


Handbetrieb zur Anfertigung non Bändern und Ligen beichäftigt, in 
7 Färbereien arbeiten 15 Arbeiter. 

Die Hausinduftrie hat etwa 2450 Webftüble in Thätigkeit, von 
denen 11 für Wollmeberei, 40 für Baumwolle, 886 für Leinen, 
1483 für gemifchte Stoffe eingerichtet find. 

Die Filzhutfabriken in Montalcino beihäftigen 50, 16 größere 
Gerbereien, von denen 10 in Siena, 160 Xrbetter. 

In Colle beftehen 6 Papierfabriten, die 120 Arbeiter befchäftigen 
und Druds und Padpapier anfertigen. 

Eine renommirte Wagenfabrif in Siena giebt 30 Arbeitern Bes 
ſchaͤftigung, während in 5 Kunftmöbelfabriten etwa 80 Arbeiter 
thätig find. 

17 Drudereien beichäftigen 160 Angeſtellte. 

DasEinfuhrgefhäft war durch ven ſchlechten Geſchäftsgang ſtark 
in Mitleidenſchaft gezogen und erlitt eine Verſchlechterung gegen 
die Vorjahre noch dadurch, daß die Zahlung der Zölle in Gold 
angeordnet wurde. Die ausländiſchen Valuten ſtiegen im Laufe 
des Jahres um ebenfalls 11 bis 15 pCt., was nicht wenig dazu bei⸗ 
trug, bie Bezlige au dem Außlande auf das Nothwendigſte zu bes 
ſchränken. Die Betbeiligung Deutſchlands an der Einfuhr war die 
gleide wie im Borjahre. 


Chile, 
Die Lage des auswärtigen Handel im Jahre 1893.') 
Rad) der Chileniſchen Handelsftatiftit beitrug: 
1892. 1893. 
Peſos.?) Peſos.ꝰ) 
die Einfuhr ............... ... 78003104 68 235 874 
bie Ausfuhr .................. 64 205 038 12 245 114 
mithin ber Geſammtaußenhandel 142208142 140480 988 


Die Geſammtſumme des Chilenifchen Spezialhandels mit dem 
Auslande hat fi} von 1892 auf 1893 etwas verringert. Dabei hat 
aber die Einfuhr um nahezu 10 Mill. Beios abgenommen, die Aus⸗ 
fuhr ſich um volle 8 Mil. vermehrt, d. h. die Handelsbilanz bat 
fi gegen das Vorjahr um faft 18 Mill. verbefiert, indem fie fich 
aus einer Unterbilan; von annähernd 14 Mil. in einen Ueberſchuß 
von vol 4 Mill. Peſos verwandelt Bat. 

Der Kurs bat dadurch Feine Steigerung erfahren, ift vielmehr 
im Jahre 1898 und in der erfien Hälfte des Jahres 1894 weiter 
zurüdgegangen, und zwar von etwa 17 Bence pro Papierpeſo Ende 
des Jahres 1892 big auf 12 Pence Mitte des Jahres 1894. 

Shile bedarf eineß erheblichen Ueberſchuſſes der Ausfuhr über 
die Einfuhr, um die aus der Handelsſtatiſtik nicht erfichtlichen regel⸗ 
mäßigen Zahlungen an das Ausland zu deden, und es fcheint auf 
dem betreienen Wege zur Erreichung dieſes Ziels fortzufchreiten. So 
ergeben 3. 8. eine Anzahl Britifcher Artikel, bei welchen der Londoner 
Economift den Betrag der Ausfuhr nah Chile befonderd vermerkt 
für das Jahr 1892 die Summe von 3385000 Pfd. Sterl., für das 
Sahr 1893 dagegen nur 1719000 Bid. Sterl. 


I) Wegen des Borjahres f. Hand. Ard. 1893 II. ©. 217. 

2) Rechnungseinheit zu 38 Pence Gold und daher zu unterfcheiden ſo⸗ 
wohl von dem im Verkehr allein vorhandenen Papierpejo, welcher 
im Suli 1894 ungefähr gleih 1 Mark im Kurſe fand, als auch 
von dem aus dem Berlehr verſchwundenen Silberpeſo, beflen gegen« 
mwärtiger Werth 22/2 Pence beitragen würde, wie fchließlich von dem 
Goldpeſo zu 24 Bence, welcher nah ben Währungsreformgeſetzen 
am 1. Zuli 1896 eingefilhrt werben wird. 








Florenz. — Chile. — Queensland. 


Bei denfelben Artikeln betrug die Britifhe Ausfuhr nah Chile 
während der erften fünf Monate des Jahres 1898 821690 Pfd. 
Sterl., in dem gleihen Zeitraume des Jahres 1894 dagegen nur 
576 288 Pfd. Sterl. 

Während alfo der anſcheinend überwiegende Theil der Britijchen 
Ausfuhr nad Chile vom Zahre 1892 im Jahre 1893 auf kaum mehr 
ald Die Hälfte geſunken ift, fcheint er im Jahre 1894 gegen das 
Jahr 1893 weiter um reichli ein Biertel zurückzugehen. 

Die hauptſächlichſten Ausfuhrartikel in den Jahren 1892 und 
1893 waren: 





1892. 1893. 
Werth: 
Menge. Peſos 
zu 38 Pence 
Gold. 
kg kg 
Salpeter ......... 197 827 460| 31 785 0601947 024 547| 39 211 913 
Weizen .......... 145 801 648 6 082 001 
1) ............. 13 846 5 953 380 
Kupfer in Basren. | 19 144.097 4 844 353 
Silberin Kuchen und 5 
in Barren...... 138 845 378 4 418 072 
Tonnen. 
Steinfohle ....... 215 140 1677 4 
Sohlleder ........ * 888 879 78 
Gerſte (gewöhnliche) | 13 151 703 878 639 
Gold in Barren und B 
Klumpen....... 954 548 602 761 
Molle (gemöhnlihe)] 1 * 1784 373 495 
Mangan Mineralien | 51 685 142 367410 
Kupfer: und Silbers 
erze ......... «.| 1531262 243 981 
Silder- Minerale... 920 128 206 9% 
MWeizenmehl....... 3 887 261 153 6% 
Honig ........... 2 268 395 153 088 
Merinomolle ...... 968 003 85 706 





Die Zunahme der Ausfuhr im Jahre 1893 entfällt faft aus: 
ſchließlich auf den Artilel Salpeter. Die Salpeterausfuhr des Jahres 
1893 beträgt rund 124 Mil. Mark; im laufenden Sabre wird bie 
Ausfuhrmenge wohl noch größer fein, während ber Preis an ber 
Chileniſchen Küfte nicht Hinter dem vorjährigen zurückbleiben bürfte. 


Queensland, 
Zuderernte in den Sahren 1892 und 1893.') 
Gewonnener 
Geſchnittene Zucker. 
Fläche Tonnen zu 
ha 1000 kg 
1892.............. 16 419 62 349 
1803.............. 17 672 77 366 


Der Durchſchnittsertrag für den Acker in ben beiden Jahren 
war folgender: 
1892.... 3,8 Deutiche Tonnen auf den Hektar, 
1893.... 43  „ n un 


1) Vergl. Hand. Arch. 1894 Maiheft II. S. 156. 


Gedruckt in der Königlichen Hofbuchdruderei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68—70. 





529 
en Bandelsberichte Aebenbe 
— — — — — 

2, 
über das In: und Ausland. 
Dentfches Handels-Ardiv, weiter Theil. 
Berichte über das Ausland, 
&anton. dies während des vergangenen Jahres in dem Handel mit den von 
, einer jchweren Kriſis heimgefuchten Vereinigten Staaten Amerikas 
Handelsbericht für das Jahr 1893. ') hervor. Es laffen ſich noch mehrere Umftände nambaft machen, die 
fHädigend auf den Gantoner Markt einwirkten. Dazu gehört ber 
Bandel. anhaltende Stillftand des Handels mit Auftralien, die ungünftigen 
Allgemeines. Zoll: und Geldverhältniffe in Chile, Peru und Argentinien, die zeit 


Der Sefammtwerth des Handels, foweit er unter der Aufs 
fiht des Seezollamts fteht, belief fih im Jahre 1893 auf 42 788 079 
Haik. Taels, ungefähr 172 Mil. Mark, oder 4 Mil. Haik. Taels 
meniger als im Sabre 1892. Mit Einfhluß des Dſchunkenverkehrs 
über Zappa und Kaulun ift der Gefammtmwerth des Handels von 
91,8 Mill. auf 87,7 MIN. Haik. Taels gefallen. Die allgemeine Lage 
des Handels während des Iehten Jahres kann nur ala ſehr mittel« 
mäßig bezeichnet werben. Die Gründe Bierfür find zum Theil in 
Iofalen Beeinjluffungen de Marktes, beſonders aber in ber uns» 
günftigen Geſchäftslage Europas und Amerilkas, zu fuchen. 

Dad Thermometer fiel zum erften Mal feit 67 Jahren Mitte 
Sanuar 8° R. unter Null; der unerwartete Froſt richtete bedeutenden 
Schaden, befonders an Waulbeerbäumen, Reis⸗ und Strohfelbern, 
namentlich aber unter den Kaffiaplantagen, an, von benen faft bie 
Hälfte vernichtet fein fol. Mitte Oktober traten ganz ungewöhnliche 
Regenihauer ein, deren Folgen, Hochwaſſer und Ueberſchwemmung 
des Nordoſt⸗ und Weftfluffes, ven Iekten NReisernten empfindliche 
Rachtheile brachten. Der Waflerftand zu Ganton war der hödfte 
feit dem Jahre 1875. Seiden⸗ und Zuckerernten fielen zufrieden- 
ſtellend aus. 

Der mächtigſte Einfluß auf den Cantoner Handel kam von 
außen, durch den Fall des Silberkurſes. Der Kurs fiel ſtetig, bis 
er im Dezember 1893 ben tiefften Stand mit 2 Schill. 38/ Pre. für 
den Mexikaniſchen Dollar erreichte, was gegenüber dem höchſten 
Werthe des Jahres eine Entwerthung von 16 p&t. bedeutet. 

Die natürliche Folge, abgefehen von der allgemeinen Preidfteige- 
sung der GEinfubrartilel und ber rapiben Entwertbung aller von 
Europätfden Häufern angelegten Kapitalien, tft eine Ermattung der 
Kaufluftl. Durch die Werthſchwankung des Dollars iſt bie Anlage 
größerer Läger unmöglich geworben. Die fremde Firma beſchränkt 
fh darauf, Aufträge ihrer Chinefifhen Gejchäftsfreunde gegen Bes 
rehnung einer Kommiſſion entgegenzunehmen, und überläßt dem 
Chinejen das Rifilo bed Kurſes. Auf der anderen Seite wird der 
Chineje nur feine augenblidlichen Bebürfniffe zu decken fuchen, da bie 
Preisſchwankungen fi ganz unberechenbar vollziehen. 

Die Ausfuhrmaaren Canton? find, mit Ausnahme vielleicht von 
Thee, alle mehr oder weniger Zurußartifel, in deren Benutzung ſich 
der Konfument zuerft einſchränkt, falls die ökonomiſche Lage feines 
Landes überhaupt Einfhränktungen erfordert. Am beutlichften trat 


1) Wegen bed Borjabres f. Hand. Arch. 1898. II. S. 445 und 
1894 Februarheft IL. ©. 46. 
Deutihes Handeld-Nrchiv. 1894. IL 


weilige Unterbrechung aller Beziehungen mit Brafilien, dad Miß⸗ 
trauen, daB man Mexilo und den übrigen Gentralamerifanifchen 
Silber⸗Republiken entgegenbrachte. 

Nicht beeinflußt von der Geichäftäflaubeit war ber Ausfuhr: 
handel in Rohſeide und Matten. Bei Rohſeide liegt der Grund 
wohl weniger im wachſenden Verbrauch als im fallenden Silberkurfe. 
Die bedeutenden Lager in Lyon und London Anfang Juni waren 
zu einem hohen Kurſe von etwa 2 Schil. I Pre. eingelauft. Als 
dann fpäter der anhaltende ſtarke Kursfall die Käufer zu Antäufen 
auf Lager veranlaßte, mußten bie Inhaber älterer Lager im Kaufen 
folgen, um den Durchſchnitt ihrer Waaren niedriger zu bringen. 
Diefer Vorgang wiederholte fich mehrfach Durch den ſtoßweiſe fintenden 
Kurs, fo daß anzunehmen ift, daß mande Importeure zu große 
Zäger haben werben. Die Folgen werden erft in den näcften Jahren 
hervortreten. 

Einfuhr. 

Die Befammteinfuhr fremder Waaren in Schiffen fremder 
Bauart erreichte einen Werth von 18283272 Haik. Taels oder 
14 Mil. Mark, 21/5 Mil. weniger als im Borjabre. 

Die Einfuhr von Dpium Bat fih von Jahr zu Jahr vers 
ſchlechtet. Im vorigen Sabre betrug der Rüdgang ungefähr 
2000 Pikuls, 1893 1600 Pikuls. 

Die Sefammteinfuhr während der legten brei Jahre in Canton, 
Kaulun und Lappa ergiebt ſich aus der folgenden Aufftellung: 


1891. 1392. 1893. 

Pikuls. Pikuls. pikuls. 

Canton ............. 12 786 10818 9215 
Kaulun ............ 1444 961 917 
Zappa... ............ 1881 1397 1656 
ufammen... 16111 13176 11788 


Die Kursverfekung, die Folge der Fünftliden Werthfteigerung 
der Rupie und der Schließung Indiſcher Münzftätten, mußte den 
Gefammthandel zwifchen Indien und China ungünftig beeinfluffen, 
Opium ſtieg in Folge deflen dermaßen im Preife, daß die Indiſche 
Waare für einen großen Theil der Konfumenten unerſchwinglich 
wurde. In Hongkong wurden nur 45360 Kiften gegenüber 54 246 
Kiften im Jahre 1892 abgenommen. Die Preiſe für Malwa fliegen 
von 590 bis 640 Dolard. Die Preife für Patna und Benares 
ſchwankten zwiiden 560 und 630 Dollard. Eine große Menge Opium 
wird jet in den Provinzen Yunnan, Kweitihau und Szechuan ans 
gebaut; das Erzeugniß fcheint fich jährlich zu verbeſſern und beftimm 

71 


330 


zu fein, die Indiſche Waare im Laufe der Zeit in Süudchina zu er- 
ſetzen. Ein Pikul einheimischen Opiums aus Yunnan koſtete 320 Haik. 
Taels, aus Kweitſchau 304 Haik. Taels, aus Szechuan 352 Haik. Taels. 

Die Einfuhr von Stückgütern, die im Jahre 1892 für den 
Dampfſchiffsverkehr Cantons ſtark zurückgegangen war, hat ſich wieder 
etwas gehoben. Von den hauptſächlichſten Baumwollenwaaren wurden 
271000 gegen 152000 Stück, von Wollenwaaren 10554 gegen 
6184 Stüd im Jahre 1892 eingeführt. Das Bild verſchiebt fich 
indeflen, wenn die Gefammteinfuhr, zu der die Stationen Kaulun 
und Zappa mit ihrem Dſchunlkenverkehr in Betracht gezogen werben 
müflen, berechnet wird. 


Das Berbältnig ftellt fi) dann folgendermaßen: 


Baummwollenwanren. Wollenwaaren. 

1892. 1893, 1892. 1893. 

Stüd. Stüd. Stüd. Stück. 
Canton............. 151 672 270962 6184 10554 
Kaulun............. 156 531 46024 16477 14711 
$1ı 01) ı): 359366 290586 14495 142% 
zufammen... 667569 607572 387156 89491 


Nach diejer Tabelle bat die Einfuhr von Baummollenwanren 
um faft 60 000 Stüd abgenommen, während die von Wollenwaaren 
nur einen unbebeutenden Unterſchied in ben zwei letzten Jahren 
aufweift. 

Die Hauptartikel in Baumwollenwaaren ſind graue Schirtings 
und T⸗Tuch, Handtücher und Muslins. Japaniſches Baumwollenzeug 
zeigt eine Mehreinfuhr von faft 300 pPCt. 

Die Einfuhr von Indiſchem Garn fiel von 157000 auf 121000 
Pikuls. Dieſer Rückgang ift nicht auf eine Verſchiebung der Einfuhr 
von Dampfſchiffen auf Dſchunken zuridzuführen, dba die Stationen 
Kaulun und Zappa ähnliche Bahlenverhältniffe aufweifen, ſondern 
hängt mit den Geldverſchiebungen Indiens, zum Theil auch mit der 
dur die zahlreichen Ueberſchwemmungen verurfachten Verarmung 
der MWebersDiftrikte zuſammen. 


An Indifher Baummolle wurden 15000 Pikuls eingeführt 
ftatt 44 000 im Jahre 1892; einheimifhe Baummolle reichte, obwohl 
fie in größeren Mengen in Canton anlangte, nicht hin, den Ausfall 
zu beden. 

Metalle nahmen zum größten Theil den Weg in Dſchunken 
über Kaulun. Auf Dampfidiffen wurden nad Canton gebracht 
10000 Pikuls gegen 6000 Pikuls im Jahre 1892, während auf eins 
heimifhen Yabrzeugen 245 000 Pikuls gegen 252 000 Pikuls im ver: 
aangenen Sahre von Honglong eingeführt wurden. Hauptſächlich 
an der Einfuhr betheiligt war Nageleifen, Barreneifen und Blei. 

Die Einfuhr von Petroleum aufDampfihiffen, 784160 Gallonen, 
ift bedeutend geringer als in den Jahren 1891 und 1892, dagegen 
hat die Einfuhr auf Dſchunken beftändig zugenommen, allein über 
Kaulun wurden 111/ Mill. Gallonen verſchifft. Lappas ftetig wach⸗ 
fende Einfuhr Fam bis auf 878600 Gallonen. Die Berorzugung 
von Dſchunken iſt auf den geringeren Frachtenſatz, niedrigere Zölle 
und die forgjamere Verladung der Waare zurüdzuführen. 


Die Einfuhr von Anilinfarben nad Canton bat im Sabre 
1893 eine Steigerung erfahren, injofern der Werth der Durch das 
Chineſiſche Seezollamt gegangenen Farben um 16192 Haik Taels 
größer als im Borjahre war, indeß muß bei Beurtheilung dieſer 
Biffer der Umftand berüdfichtigt werben, daß biefer Zuwachs in ber 
dureh Preisfteigerung nothwendig gewordenen höheren Wertbangabe 
begründet und nicht allein durch bie Einfuhr einer größeren Menge 
hervorgerufen if. 


Canton. 


Deutſchland beherrſchte auch im Jahre 1893 den Markt faſt 
vollſtändig; bie vereinzelt auftretenden Erzeugniſſe Schweizer, Fran⸗ 
zöfifcher und Britiſcher Fabriken fallen dagegen durchaus nicht ins 
Gewicht. Die meiſten Farben wurden zum Färben von Papier und 
Seide verwandt. Der Verbrauch an Mattenfarben war nicht fehr 
bedeutend, während bie fonft allgemein beliebten fubftantiven Farb⸗ 
ſtoffe, Baummollfarben, noch immer nicht die ihnen gebührende Ad- 
tung gefunden haben. 

Auch das Anilinfarbengefchäft hatte ſchwer unter den Folgen der 
Silberentwerthung zu leiden. Nur äußerſt langſam bequemten ſich 
die Chineſen dazu, die durchaus nöthigen Erhöhungen im Preiſe zu 
bewilligen, ſelbſt dann geſchah dies in ſo beſchränktem Maße, daß 
dem Lieferanten nur ſehr felten ein Aequivalent für den durch den 
niedrigen Kurs hervorgerufenen Ausfall am Erlös geboten wurde. 


Bon verſchiedenen Seiten wird über Die übermäßige Konkurrenz 
der Fabrifanten geklagt. Es laſſen ſich, wie Kaufleute in Canton 
Hagen, Fälle nachweiſen, wo ber Fabrikant, nur um einen Theil der 
Lieferung an fich zu reißen, die Preife fo enorm unterbietet, daß er 
ſchließlich ſelbſt zufegen muß. 

Gerade dem Südchineſiſchen Händler gegenüber ift von einem 
folden Verfahren durchaus abzurathen. Solide Gefchäftsgrundfäge 
werben ibm am meiſten Einbrud machen und auf die Dauer fid 
bezahlen. 

Pilrinfäure aus Deutihland fand nur in Fleinen Mengen 
Abſatz. Die Händler ziehen eine Farbe, genannt Auramine Yellow 
vor, die aus der Schweiz ftammt. 


Das Gejhäft in Nadeln bat fi faft ganz nad Hongkong ge- 
zogen, wo größere Lager gehalten werben und Auswahl berridt. 
Kleinere Mengen kamen zum Preiſe von 2,50 bis 3,50 Dollars für 
die Blechlifte von 10000 Stück in Canton zum Berlauf. 


Der Abſatz in Bronzepulver war beihränft.e Japaniſche 
Waare wird wegen ihrer Billigfeit in der letzten Zeit bevorzugt. 


Sn imitirtem Golddraht konnten die Händler ſich lange 
Beit nicht an die hoben Preife gewöhnen, jo daß der Verbrauch dieſes 
Artikels ebenfalls nachgelafien Bat. In den Iekten Jahren fam ein 
Auffiiches Fabrikat auf den Markt, das dad Deutſche übertrifft und 
das Legtere verdrängen würde, wenn nicht die hoben Preife bis jet 
von feinem Anlauf abichredten. 

Die Einfuhr von Kanindenfellen war gering. Embe dei 
Jahres zeigte ſich größere Nachfrage, die Händler boten jogar 65 bis 
70 Cents, ohne daß ein Geiäft zu biefem Say abgeſchlofſen werben 
konnte. 

Codhenille wird von Großbritannien und zwar von London 
bezogen. Die Preiſe ftellten fich auf ungefähr 90 Dollars für ven 
Pikul. Der Verbrauch in diefem Artitel läßt ſehr nah, da die 
billigeren Anilinfarben an feine Stelle treten. 


Die Einfuhr Chineſiſcher Produkte von Bohnen und Erben 
fiel von 1425000 Pikuls im Jahre 1892 auf 1181000 Biluls im 
Berichtsjahre. Der Grund hierfür ift darin zu finden, daß eine be 
fondere Nachfrage fir die Erzeugniſſe der Mandſchurei und des 
Yangtſe⸗Thales von Nordchina Fam, wo dur die Ueberſchwemmungen 
der Provinz Tſchili und die anhaltende Dürre in Schanfi ein Mangei 
an Lebensmitteln eingetreten war. Die Bebürfnifie diefer Provinz 
wurden durch Einfuhr von Siam und Annam gededt. Der fremde 
Handel ift Bieran nur durch die Betheiligung der Schifffahrt intereffirt. 
Der Geſammtwerth betrug 11370000 Haik. Taels oder ungefähr 
45 Mil. Mark, gegen 4 Mil. Haik. Taeld weniger als im Jahre 1892. 


im verflofienen Jahre 18283 272 Hait. Taels, ungefähr 731/53 Mil. 
Mark, gegen 18 885 766 Haik. Taels im Jahre 1892. Die Einbuße 
beträgt alfo ungefähr 21/5 Mil, Mark. 

Die Ausfuhr von Thee, foweit er das Gantoner Seezollamt 
paffirte, 24 410 Pikuls, beträgt weniger ald die Hälfte des Vorjahres. 
Die Abnahme von 41000 Pikuls Hat einen doppelten Grund, erftens 
gelangte ein großer Theil zur Verihiffung auf Dſchunken, zweitens 
war die Menge Thee, die Überhaupt zur Ausfuhr angeboten wurde, 
geringer. Chineſiſcher Thee Hat überhaupt immer mehr unter dem 
ftarten Wettbewerb Indiſchen und Ceylon⸗Thees zu leiden. Die erfte 
Stelle in Thee von Canton, wozu Makao gerechnet werden muß, 
nehmen „Scented Kapers“ ein, die nad) London ausgeführt werben. 
Die Verſchiffung betrug 67 500 Pikuls im Jahre 1891, 56 250 Pikuls 
im Jahre 1892 und 45 000 Pituls im Jahre 1893. 

Der Handel mit dem Feftlande von Europa bat fich bebeutend 
gehoben, er ftieg von 2250 Pikuls im Jahre 1892 auf 14 700 Pikuls 
im Jahre 1893. Der größte Theil hiervon ging nah Hamburg. 
Havre, Marfeille und Zrieft betheiligten fich in geringem Umfange 
an der Einfuhr. Es läßt fih nur annehmen, daß die Cantoner 
geringen Theeforten ben Vergleich mit denen von Schanghai und 
Futſchau auszuhalten vermodten und bei den Händlern plöglich in 
Aufnahme Tamen. Obwohl die Lolalpreife um 10 pGt. ftiegen, fo 
hielten bei dem Sinken bes Taelwerthes und den niedrigen Fracht⸗ 
fügen die Ankunftpreife ſich auf der gleichen niedrigen Stufe. 

Seide. Das Jahr begann mit einer großen Nachfrage für 
Filaturen, befonderd ber beften Sorten. Die Breife fliegen bis Ende 
April, wo eine plögliche Reaktion in Folge der Ungewißheit des 
Schickſals der Sherman:Afte einfegte, fo dag bis Ende Juni das 
Geſchäft flau blieb. Um die Zeit war die Silberfrage gelöft mit dem 
Relultat, daß der Werth bed Gilbers um 10 pCt. fiel, was dem 
Seidengeihäft für den Augenblid fehr zu flatten Fam. Bis zu Ende 
des Jahres bielten ſich die Preife ſchwankend. 

Rohſeide. Das Jahr eröffnete unter ſehr günftigen Ausſichten, 
denn die Seidenwebereien in Europa waren vollauf beſchäftigt, und 
der Ausfall in den Italieniſchen und Japaniſchen Seidenernten des 
Vorjahres hatte bereits eine viel höhere Tendenz der Preiſe zur 
Folge. 

Die Vorräthe in Canton gingen unter ber ſehr guten Nachfrage 
bald auf die Neige, und da auch bie Lager in anderen Seide pro: 
duzirenden Ländern ſehr gering waren, jo entwidelte fih im Fruͤh⸗ 
jahr, noch bevor man Über den Ausfall der neuen Ernten beftimmte 
Anhaltspunkte beſaß, auf den Europäifchen Märkten und ſpeziell in 
Lyon, eine fpelulative Bewegung, welche eine enorme Preisfteigerung 
zur Folge hatte und die der Cantoner Markt durch bebeutenbe Ab⸗ 
fhläffe für Lieferung von Mai bis Auguft, alfo der Produkte der 
neuen Ernten, zu hoben Preifen auszunutzen wußte. Aber bie 
Reaktion ließ nicht lange auf fih warten, und fon im Mai begann 
eine viel fchwächere Stimmung ſich Bahn zu bredien, und als dann 
im Juni Nachrichten von einer jehr ergiebigen Ernte in Italien auf 
bie Märkte einwirkten, und in Folge flarfer Entwerthung des Silbers 
der Kurs rafch fiel, verloren die Preiſe jeben Halt. 

Während der letzten Monate ded Jahres war das Geihäft 
Ihleppend, und die Preiſe Tonnten fi) nicht wieder erholen. Die 
Importeure in Europa müften daher ſehr herbe Verluſte erlitten 
haben. 

Amerika: blieb während der ganzen Zeit eher zurüdhaltend, da 
in Folge der dort herrſchenden Kriſe Vorſicht geboten war. 


Canton. 


| 


Fir die Seibenfpinner im Gantoner Bezirk ift die Berichts⸗ 
periode mit wenigen Ausnahmen fehr lohnend gewejen; doc haben 
fie e3 einzig dem fallenden Kurſe zu danken, daß nad dem Eintritt 
der fchlechten Verhältniffe auf den Konfumplägen die Preife fi in 
Canton ungefähr auf gleicher Höhe erhalten Tonnten. 

Die ſechs Seivenernten ergaben quantitativ mit Ausnahme ber 
erften ein gutes Nefultat, während in Bezug auf die Dualität nur 
die zweite, fünfte und fechfte Ernte befriebigend ausfielen, die erfte, 
dritte und vierte Ernte dagegen nur ein mittelmäßige® Probuft 
lieferten. 

Die Ausfuhr von Rohſeide während der letzten Jahre ftellte 
fih wie folgt: 


Es wurden ausgeführt nad): u 
den Bereinigten 


dem Feftlland Staaten von 
Großbritannien. von Europa. Amerika. 
Ballen von Ballen von Ballen von 75 
80 Kätties. 80 Kättied. bis 80 Kätties. 
Ziatlees und Tſatlees und Rereeld und 
Filaturen. Filaturen. Filaturen. 
1893...... 1282 18 622 3694 
1892...... 503 16 690 8702 
1891...... 2354 14 155 7402 
189% ....... 3111 12 183 5400 
1889....... 2641 13 006 7560 


Filaturen waren aud im Sabre 1893 der bedeutendſte Ars 
tifel. Die Ausfuhr nad Europa ftellte fih auf 18660 Ballen zu 
80 Kättied, während nad Amerila 2439 Ballen zu 80 KHättied vers 
laden wurden. 

Bei ſehr reger Nachfrage verfolgten die Preife anfänglich eine 
fteigende Tendenz; während im Sanuar SKontralte auf der Baſis 
von 680 biß 695 Dollars pro Bilul für befte Marten untergebracht 
worden waren, holte biejelbe Waare im Februar 725 bis 755, im 
März 780 bis 800, im April fogar 880 Dollars pro Pikul. Hier 
trat der Wendepunkt ein und obihon die Vorräthe um dieſe Zeit 
beinahe ganz erfchöpft, und die Ausſichten für die neue Ernte nicht 


| befonders günftig waren, fo kam doc eine viel ſchwächere Tendenz 


zum Durchbruch, fo daß bereits im Mai dieſelbe Sorte wieder für 
120 bis 730 Dollars pro Pikul und im Juni für 680 Dollars zu 
erbalten war. 

Bon dieſem Zeitpunkte an bewegten fich die Preife bei ſchleppender 
Nachfrage in Unterſchieden von 20 Dollars unter oder Über 680 Dollars, 
um Ende Dezember mit 705 Dollars und etwas befleren Ausſichten 
abzuſchließen. 

Die ungünftigen Handelsverhältniſſe in den Vereinigten Staaten 
von Amerika hatten, wie die Ausfuhrzahl zeigt, eine bedeutend eins 
geſchränkte Nachfrage nah Cantoner Seide und deshalb eine Ver⸗ 
minderung der Produktion ber für diefen Markt fpeziel Hein 
gebaipelten Silaturen zur Folge. Die Käufer verbielten fih den 
Haufjeberichten von Europa gegenüber anfänglich fehr fühl und erft 
im Februar entichloffen fte fih, 605 Dollars für gute Marken und 
530 Dollars für gewöhnliche Dualität zu zahlen. Im März dagegen 
bolten dieje Qualitäten fhon 40 Dollars pro Pikul mehr; die Bor: 
rüthe gingen dann ſchnell auf bie Neige. In neuer Seide wurden 
hierauf Ende Mai Kontradte zu 510 bis 520 Dollars pro Pikul für 
die legtere Dualität abgeichloffen und im September zu 695 bis 
610 Dollars pro Pikul für erftere Qualität. Die Breife blieben 
alsdann bei ſchwacher Nachfrage bis Ende des Jahres ohne merkliche 
Aenderungen. 

71* 


534 

Tiatleed. Bon diefer Sorte find im Sabre 1893 nur 
1799 Ballen zu 80 Kättied nad) Europa verlaben worben. In Folge 
feiner vielen Schäden jcheint der Artikel für Guropäifhe Käufer 
immer mehr an Bedeutung zu verlieren. Nach Indien wird er 
dagegen immer nod) in bebeutenden Diengen, ungefähr 4000 Biluls 
pro Zahr, durch in Canton etablirte Parſees verſchifft, meiftens zu 
ſehr guten Preiſen. 

Vom Vorjahre her blieben nur wenige Hundert Pikuls, dieſe 
wurden theilweiſe im Januar auf der Baſis von 480 Dollars für 
Nr. 1 und im März zu 500 bis 505 Dollars für Europa genommen. 
Für das geringe Probuft der erften Ernte intereffirten ſich die 
Käufer gar nit, und erft bei Anfunft der Waare zweiter Ernte 
Ende Juni wurde ein größeres Geihäft für Bombay zu 480 bis 
500 Dolars für Ar. 1 gemadt. Später fielen die Preife auf 
460 bis 470 Dollars, erft im September erreichten fie wieder 490 
bis 495 Dollars. Bei jehr Heinen VBorräthen und gänzlicher Enthalt- 
ſamkeit von Seiten Europäiſcher Käufer behauptete ſich diefe Sorte 
dann bis Ende des Jahres auf 515 Dollars pro Pikul. 


Rereels (d. 5. ume oder wiebergehafpelte Tiatleed und 
Zongreeld). Auch diefe Sorte, die nur für Amerika in Frage kommt, 
zeigt einen bebeutenden Ausfall in der Ausfuhr, verglichen mit 
früheren Jahren, denn e8 wurden nur 1279 Ballen zu 75 Kätties 
verladen. Anfang Februar fand ein unbebeutendes Geſchäft auf 
der Grundlage von 540 Dollar pro Pilul für Nr. 1 und im März 
zu 565 Dollars ftatt, im April dagegen fielen die Breife wieder um 
25 Dollars, und im Mai wurden SKontralte für Waaren neuer 
Ernte auf der Grundlage von 485 bis 500 Dollars für Nr. 1 ab: 
gefchlofien. Troy gänzlihen Mangel an Nachfrage befeftigten fi) 
die Preiſe während der nächſten Monate, doch erft im Dezember 
entihloffen ſich die Käufer, vie biß auf 555 bis 560 Dollars ges 
ftiegene Forberung zu bemwilligen. 

Waste (Seidenabfäle). In Folge ſtark zufammengefchmolzener 
Borräthe waren die Händler zu Anfang des Jahres keineswegs zu 
Preisermäßigungen bereit, die Käufer hielten fi deshalb zurüd, und 
erfi im März gelang es ihnen, den Markt zu folgenden Breifen zu 
räumen: Durchlöcherte Kokons 74 biß 77 Dollars, Steam Waste 
Nr. 1 zu 75 bis 78, Steam Waste extra 88 bis 85, Gum Waste 
Nr. 2 75 bis 76, punjum Waste 85 und punjum books Pr. 3 und 
4 zu 95 bis 96 Dollard. Die Nachfrage war jedoch noch nicht bes 
friebigt, jo daß die Händler fih auf bedeutende Kontralte für das 
Produft der erften Ernten zu 5 bis 10 Dollars pro Pikul höheren 
Raten einließen. Hierauf trat wieder eine ftille Periode ein, bis der 
fallende Kurs im Zuli daß Gefchäft von Neuem beliebte. Bis Ende 
des Jahres ſchwankten dann die Preife bei mäßiger Nachfrage nur 
wenig und fie ſchloſſen mit ungefähr 4 Dollars pro Pikul über ven 
obigen Preidangaben. 

Es Tamen im Ganzen 19948 Pikuls zur VBerladung nad 
Europa, wovon 2215 Piluls auf durchlöcherte Kokons und ungefähr 
zwei Drittel des Reſtes auf Steam Waste fallen. 


White Pongse (Weißes Seidenzeug). In der Ausfuhr diefes 
Artikels ift ein ſtarker Rüdgang von mindeſtens 50 pCt. gegen das 
vorige Jahr zu verzeichnen. Die wachſende Vorliebe für die zwar 
dünnen, aber ebenmäßiger gewebten Japaniſchen Yabrilate und die 
in Uebereinftimmung mit dem Robjeidenmarft ftetig fteigenden Preife, 
welche jelbft der fallende Kurs nicht auszugleichen vermochte, haben 
in erfter Linie zu dem Rückgange beigetragen. 

An Strobmatten mwurben 300000 Rollen ausgeführt. “Die 
Größe der Ausfuhr, von der 80 pCt. nah New-Hork ging, erflärt 
fih durch das lebhafte Frühlingsgefhäft New⸗Vorks. Die dortigen 


Canton. 


Händler gaben große Aufträge von Januar bis Mai Als ſich dann 
im Suli bis September die dem Silberfall folgende Reaktion fühlbar 
machte, verfuchten einige Einfuhrfirmen, einen Theil ihrer Aufträge 
rüdgängig zu mahen, doch war damals bie Fabrikation bereits zu 
weit fortgeichritten, als daß der Berjuch erfolgreich geweien märe. 
Zu der Anzahl der von Canton verjendeten Matten muß für Amerika 
noch die Ausfuhr Japans mit 200 000 Rollen, der doppelten Menge 
wie im Borjabre, in Betracht gezogen werben, um zu verfteben, daß 
die augenblidlihen Klagen wegen Weberfüllung der Lager bes 
rechtigt find. 

Die Saifon 1893 eröffnete mit fehr niedrigen Breifen, doch that 
die Größe der Hald folgenden Aufträge dad Shrige, um eine ehr 
fefte Stimmung ber Preislagen im April und Mai Bernorzurufen, 
die bis Ende des Jahres anhielt. Zur Befeftigung der Breife trug 
der Ausfall der ZunisStrohernte bei, veranlaßt durch den ſtarken 
Feoft im Januar, der die jungen Pflanzen angegriffen Hatte. 

Die Dualität der zur Ausfuhr gelangten Ratten war durchweg 
befriedigend. Die fonft üblichen Arbeitausftände traten nur wenig 
ftörend auf. 

Eine neue Dualität mit 122 Maſchen wurbe bergeftellt, deren 
Kettenfaden ftatt aus dickem Hanf aus feinen Baummollenfäben befteht. 

Fenerwerkskörper. Die Ausfuhr erreichte nur bie Heine 
Zahl von 49055 Kolli. Die Abnahme des Verbrauchs tft wohl auf 
die Erhöhung des Zollfayes in den Bereinigten Stanten von Amerika 
zurüdzuführen. 

Die Ausfuhr von Caſſia lignea nad Europa und Amerika 
ftellte fi auf 81300 Pikuls gegen 72462 Pikuls im Jahre 1892. 
Die Bretie fliegen von 6 auf 13 Dollars für den Pikul. Es ift 
anzunehmen, daß bei der geringen Menge Caſſia, die in Folge des 
Sroftes im Sabre 1893 augenblicklich auf den Markt kommt, die 
hohen Preiſe noch Hängere Zeit anhalten werben. 

Ben Caſſia lignea und gebrodener Caffia wurben ausgeführt 
62 601 Packete ober 31300 Piluls gegen 144924 Packete ober 
72462 Pikuls im Vorjahre. Es gingen davon nah Hamburg 
20 964 Badete gegen 73 100 Packete im Vorjahre. 

Die Ausfuhr von Borften hat ſtark zugenommen. Händler, 
die Kontratte auf längere Lieferungszeit machten, erlitten große 
Berlufte. Schwarze Borften fliegen im Preiſe von 84 auf 100 und 
106 Dollars für den Pikul, während weiße von 140 bis auf 
180 Dollars kamen. 

Un ätheriichen Delen war nur geringer Vorrath vorhanden. 


Schifisvertehr. 


Die Geſammtzahl der im Jahre 1893 im Hafen von Ganton 
eintlarirten Schiffe betrug 1 968 von 1569 618 Reg.⸗Tonnen. Ausflarirt 
wurden 1958 Schiffe von 1566365 Reg.» Tonnen. Die gefammte 
Schiffsbewegung umfaßte 3 926 Fahrzeuge von 3 135 983 Reg.-Tonnen. 
Gegen das Borjahr, in welchem die Geſammtzahl der Schiffe 3491 
von 3248 713 Reg.» Tonnen betrug, ift eine Abnahme von 112 732 
Reg.sTonnen eingetreten; dagegen hat fi) die Zahl der eingegangenen 
Dampficiffe um etwa 200 vermehrt und damit die Höchfte Zahl, die bis 
jetzt verzeichnet wurde, erreicht. 

Bon der Geſammttonnenzahl entfielen auf die Britiſche Flagge 
86 pPCt., auf Die Deutiche 6, auf die Chineſiſche p6t. Dad Ber: 
hältniß ift ungefähr das gleiche wie in früheren Jahren. 

Die Deutihe Schifffahrt bat ein etwas befriedigenderes Refultat 
aufzumeijen ald im Sabre 1892. Durch den Ende 1892 feitens der 
Chinefiihen Küftenfahrtögefelihaft gemachten Anlauf von zwei 
Schiffen war es derfelben möglich, einen regelmäßigeren Verkehr 




















Canton. 


zwiſchen den Häfen Canton, Hongkong, Schanghai und Wuhun auf 
recht zu erhalten ald im frühesen Jahren. In den Sommermonaten 
wirkte freilih ein ungewöhnlich flauer Güterverkehr von Schanghai 
nad dem Süden fehr flörend auf bie Schifffahrt ein, da die Dampf: 
ſchiffe oft ſechs Tage in Schanghai liegen mußten, um eine einiger 
maßen lobnende Rüdfracht zu erhalten. In Folge deſſen zeigten die 
Raten von Schanghai nad) Canton während dieſer Zeit einen fehr 
niedrigen Stand. 

Die Frachtraten von Canton nad Schanghai richteten ſich im 
Allgemeinen nad dem im Jahre 1888 zwilhen den Dampfſchiffs⸗ 
geſellſchaften vereinbarten Tarif, welcher Ende bed Jahres 1892 wieder 
neu in Kraft getreten war. 

Die Reigeinfuhr von Wuhn war im Sabre 1893 nit fo bes 
beutend wie in den beiden vorhergehenden Jahren, fie lag zum 
größten Theil in den Händen ber beiden Britiſchen Schiffsgeſell⸗ 
ſchaften. 

Die Frachten waren im Anfang des Jahres 8 bis 10 Aandariens 
pro Pikul und gingen Ende de Jahres auf 14 bis 16 Kanbariens. 

Auch der Verkehr zwiſchen Riutſchwang — Tihtfu und Canton 
mar nicht jo erheblich wie früher, da im Süden eine beträchtliche 
Menge Bohnen lagerte. Zu Beginn der Saifon ftellten fich bie 
Frachtraten auf 20 bis 26 Cents; im Mai fielen fie auf 16 Cents 
und ſchwankten bis Auguft zwiſchen 15 und 17 Cents für den Pikul. 

Um dieſe Zeit gingen die Bohnenvorräthe im Süden auf bie 
Neige, fo daß eine größere Nachfrage nad Räumten entfland und 
die Fracht auf 261/2 Cents für den Pikul flieg. Kurz vor Schluß 
der Schifffahrt wurden 42 Cents für den Pitul geboten, ohne daß 
es gelang, verfügbare Schiffe aufzutreiben. Das Geſchäft ag auch 
in Diefem Jahre zum größten Theil in Deutfchen Händen, wenn aud 
nit jo ausfchließlich, wie vor einer Reihe von Sabren, wo bie 
Deutſche Schifffahrt ohne nennbare Mitbewerber auf diefer Linie fuhr. 

Die Deutfhen Dampfihiffe fuhren meiftend für Rechnung von 
Ehinejen unter Monatscharter; die Eharterpreife waren, beſonders 
im Anfange bed Jahres, recht niedrig. 

An dem Tientjiner Frachtengeſchäft betheiligten fih nur 
Britiſche und Chineſiſche Dampfſchiffe; die lekteren waren haupt⸗ 
ſächlich im Koblentransport beichäftigt. 

Bon Amoy traf ein Feines Britifches Dampfſchiff mit Erbſen ein. 

Bon Wichtigkeit ift fchließli der neueröffnete Schiffsverkehr 
zwilhen Hongay (XTongling) und Canton zum Transport von 
Kohlenſtaub Franzöfiiher Minen, der von Chineſiſchen Kalkbrennern 
verwendet wird. An biefer Fahrt befbeiligte fih im Anfang bes 


Jahres ein Deutihes Dampfihiff von 831 Neg.-Tonnen mit fünf. 


Fahrten. Später wurde der Verkehr von zwei Norwegiſchen und 
zwei Britiiden Dampfſchiffen vermittelt. 


Verkehrdüberſichten. 


1. Werth des Handels von Canton in den Jahren 1892 und 1893. 


1892. 189. 
Ungefährer 
Werth 
in Marl. 


Fremde Waaren. 
Sail. Taels. Hail. Taels. 
Einfuhr von fremden Ländern 
und Hongkong 
Einfuhr von Chineſiſchen Häfen 
Getammteinfubr frember 
Baar ........ . 


12494 8638 13096109 52 646 8568 
19 107 28 891 114 132 


12613 960 13124 500. 62 760 490 


1898. 1888. 
Ä Mingelühser 
Fremde Waaren. Werth 
Sail. Taels. Haik. Taels. in Marl. 


Wiederausfuhr nah fremden 
Ländern und Honglong.... 
Wiederaus fuhr nach Chineſiſchen 
Häfen (hauptſächlich nad 
Tientfin, Nchifu, Hankau, 
Kiukiang, Schanghai und 
Ningpo) ................. 
Zuſammen Wiederaußfubr ... 
Rettoeinfuhr fremder Waaren. 
Einheimiſche Waaren. 
Einfuhr (hauptfählid von 
Riutihwang, Tientfin, Wuhu, 
Tſchinkiang, Schanghai und 


ven 8 88 9 2 110202 98909 


U 11176 497 


87 718 64209 268120 


102 565 15 885 803 047 
12411395 13.049115 62467 442 


15354425 11370807 45 708 634 


200681 2035M . 818247 


7198 2 841 11421 


Bufammen Wiederausfuhr ein: 
heimiſcher Waaren........ 
Rettoeinfuhr einbeimifcher 
Waaren.............. a 
Ausfuhr einheimifcher Waaren . 
nach fremden LZänbern..... 
Ausfuhr einheimiſcher Waaren 
nach Chineſiſchen Häfen .. 
Geſammtausfuhr einfeimifger 
Waaren ................. 
Geſammtwerth des Handels... 
Nettowerth des Handels.... 


802 879 206 38 - 829668 
15 061546 11163922 44.878 966 
16313106 16619855 62791817 


2672661 2668417 10 706.986 


18 885 766 18283272 73498 763 
46 164151 42 778079 171 967 877 
46 348 707 42496 809 170.886 162 


2. Einfuhr dev hauptſächlichſten fremden waaren. 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Hall. Taels. 
Dpium: 
Malwa ................ Pikuls 1646 888 044 
Patna ................ n 584 . 2.716851 
Benares ................. n 1724 190 640 
Baumwollenwaaren 

Schirting, grauer ..u...... Stück 66 6661383 194 
weißer. ......... 105 132 811 2378 

T-Tu, 82 Boll .......... n 11780 . » .21144 
: ......... n 12 608 26 277 

Dsill, Engliiher .......... n 2442 6 928 
) 1: n 8 962 17 568 
Sammet.............. n 2979 21 772 
Ramkric...... .......... n 8 966 8 708 
Mufſſelin................. 6 901 5668 
Taſchentücher, baummollene . _ Dutend 2 581 1192 
Sembtücher, n 28 763 8566 
Baummollentuch, Yapanif he Stüd 16669 13 561 
Towelling, nn Pikuls 152 7319 
Baummwollengarn, Englifche n 2557 10.065 
n Indiſches n 120 658 2192503 


04 


Vollenwaaren! Maßſtab. Menge. 
Kamelot, Englilder ....... Stück 6695 
Safting, einfaches ....-.... n 1169 
Long EUs ............... 8ðF 1347 

- Kud), breites, mittelbreited und 

Habit ................ 852 

Metalle: 
Stangeneifen ............. Pikuls 7267 
Eifenwaaren ............. n 1067 
‚Blei in Mulden .......... n 2110 
Kupferbradt.. ............ „ 464 

n Platten u. Blech n 518 

n Slabs ........ „ 2025 
„Japaniſche 840 

Stahl in Stangen ........ „ 961 
Queckſilber............... 1604 
Zink .................. n 6 828 

Beriiedene Waaren: 

Bernſtein................ n 198 
Sternanis ............... n 261 
Aventurine ..... onnuunn „ 200: 
Awabi .................. n 8087 
Perlgraupen............ „ 1 088 
Bier und Porter ......... — _ 
Betelnufſe.............. Pikuls 2 966 
Bio de Mar, Ihwarze.... " 165 
"nn weiße...... " 949 
Bogelnefter .............. " — 
Kampher Baroos, rein. n 3 
n " Abfal.. n I 
Kayen...... ........... .  Kiften 19% 
Karbamom, Inferior...... Pikuls 198 
Cement............ ... n 4233 
Safelnüfle............... n 1 262 
Binnober ............... „ 2 736 
Zimmet. ................ FE 888 
.................. Stüd 9 967 
Sewürmellen ............ Pikuls 272 
Roble ................... Tonnen 30161 
Karneol ............... Stück 512042 
Rohbaumwolle, Indiſche... Bild 14977 
n Annamitifche " 1162 
„ Ehinefilde .. n 9918 
zintenfiihe ............ .. n 46 828 
Knilinfarben ............. — — 
Elefantenzaͤhne, ganze ..... Pikuls 213 
zerbrochene. n 63 
Bilde, gefalgene .......... " 7 598 
Wllmagen ........ ...... " 330 
Mehl ................... „ 115 240 
Pilze................... F 2 965 
Ginſeng, Japanikher ...... „ 7 
„Amerikaniſcher, ges 
reinigter ........ „ 67 
n Amerilaniſcher, roher 44 
Senfterglad ...........- ... SKiften 695833 
SlaBwaaren ........... — — 
HDandſchuhe.......... Dutzend 11940 


Werth: 


Canton. 
Beth: 

Hall. Taels. Verſchiedene Waaren: Maßſtab. Menge. 
70 550 Ermäüfle .......c....... . Pills 122409 
13 825 Hirſchgeweihe, Inge none Baar 606 

7 604 altt ........ Piluls 82 
on broken ......... n 88 
20 989 Gunmilägube............. Baar 68 082 
Nepbrit ................. Pikuls 4 155 
20 559 Füuffiger Zubigo ..... .... ” 888 
| Leder ......... ........ " 722 
Lilienblüthen, getrodinete.. ” 5987 
Streihhölzer, Japaniſche. Groep 447766 
Armeimittel.. 00.0.0000.» — — 
27 337 Milch, kondenſirte, in Bücen Dugend 12868 
10 920 & ns ........... Pikuls 2 664 
Muſcheln (Mies) geitodhete n 9287 
11 618 Betroleum, Amerilaniihes.. Gallonen 494 400 
61 467 „NRuffiſches. .... 289 760 
Auftern, getrodnete ....... Pikuls 584 
Pfeffer, ſchwarzer ......... " 852 
m weißer ........... „ 1312 
Barfüm ................. — — 
53 448 Garneelen, getrocknete ..... Pikuls 10024 
Quarz .................. n 3 954 
Kofinen ................. ” 1 765 
16 404 Stublrohr, ganzes ........ n 9813 
5428 n geipaltenes..... „ 488 
17.495 „ Marl ......... n 8 965 
24 980 Reis .................... 404 146 
9 860 Sago ................... F 2232 
20 608, Seepferdzähne ...........- n 51 
Seegras, Japaniied ..... n 3 898 
Melonenfamen........--.- n 4 852 
11 320 Scamlamen ............. n 1996 
Kanindenfelle ...........- Stüd 7 588 
192 598 Seife ................... Kiſten 10 168 
93071 Soden und Strümpfe..... Dugend Baar 61 680 
15 860 Stodfiide ......... ...... Pikuls 4976 
Zucker, brauner .......... n 2%0 
| „ mweißer.......... .. ” 42 123 
Er je „Kandis ........... n 192 
170 940 Telegraphenzubehör ....... — — 
14 581 Golbdrabt, unedter ....... Pikuls 86 
158 166 Tabak, präparirter........ " 8547 
560 799 Vermicelli und Malfaroni . ” 16 386 
117451 Sodawafler ...... un. .... — — 
59 660 —— Japaniſcheßs.... Pikuls 490 
30 480 
340 673 3. Einfuhr der bauptiählichften einheimiihen Waaren. 

62957 

16 114 Maßſtab. Menge. 
Mandeln, füße ........... Pikuls 2121 

20 882 Alaun, weißer... .......... " 26 288 
9776 Bohnenquark............. 4017 
27 176 Bohnen, Ihwarze ......... „ 157 484 
85 780 „grune ........... n 2372 263 
5196 „ weiße unb gelbe.. n 665 617 





Bücher, gebrudie.......... 
Reifingwaaren ........... 
Borſten ................. 
Filzmützen............. 
Seidenmützen.......... 
Teppiche................. 
Einheimiſches Tuch 

Nanking ............... 


Rohbaumwolle.......... 

Filz .................... 

Ginſeng, einheimifher ..... 
n Koreanifper 

L Qualität ............ 

Erdnüfle ................ 

Strohhüte ............... 


" alte. ........ 
Leber, vergolbeies, und Pers 


Bohnenöl ............... 
Erdnußöl................ 
Paddy .................. 
Perſimonen, getrodnete.... 
Meſſingpfeifen............ 
Reis................ 
Samſchu (Chineftiher 
Branntwein)........... 
Samſchu, mit Medizin ver⸗ 
ſetzter ................ 


Samenkuchen............. 
Sefamfamen ............. 
Schuhe und Stiefel aus Seide 
oder Baummolle........ 
Rohſeide, weiße........... 
n „ . gemworfene. 

" gelbe, Schantung. 

„ n Szetſchuan 
Seidenwaaren............ 
Seidenſatin.............. 
Pelzkleidung, Fuchs⸗.... 
„ Schaf: ...... 
Zabakblätter ......... .... 
Tabak, präparirter....... . 


Rüben, geſalzene und ges 
trocknete.............. 


” 
Stud 
Pikuls 
Taels 
Pikuls 


3 3 2 


SS 3 3 3 


Menge. 


1518 440 


5878 


2 787 
14 388 
120 022 


Werth: 


254 872 


1 256 549 


35 364 


25141 
18 274 


101 538 
72 164 


18 163 
69 817 
29 253 
574 336 


Canton. 


Haik. Taels. 





n35 


4. Ausfuhr der bauptiählihften einbeimifben Waaren. 


Bohnen, weiße und gelbe .. 
Bücher ............ ...... 
Rauſchgold .............. 
Meſſingwaaren ........... 
Borſten ................. 


n„  Knoipen.......... . 
n  Bweige....neo00n. 
„ Rinde von Zweigen. 
Chinawurzel .........0... 
Steingut, feine .......... 
r orbinäred........ 
Einheimiſches Tuch und 
Nanking.......... ..... 
Kleidungsftüde, baummollene 
n feidene...... 
Baummollenlumpen ....... 
Kiffen und Bolfter......... 
Ye Eier 
Valmblattfücher, bearbeitete . 
„ unbearbeitete 

„ verzierte ... 
Feuerwerlöförper ......... 


Blumenpflanzen .......... 
Möbel .................. 


Ingwer ................. 
Glaßarmbänder 
Glas oder verglafte Waaren 
Goldwaaren 


—4 
Menſchenhaar ............ 
Hirſchgeweihe, junge....... 
Indigo, trodener ......... 

„  flülfiger.......... 
Elfenbeinwaaren .......... 
Repbrit ..... ............ 
Nephritwaaren ........... 
Bleiweiß ................ 
Bleigelb................. 
Lichees, getroknete... 
Lung ngans, Muß........ 
getrodnete.... 


Matting................. 
Getrocknetes Fleiſch ....... 
Arzneien ............ — 
Pillen................... 
Spiegel mit Rahmen...... 
Dpium, Hülfen, Scladen, 

Abfall ................ 
Dpiumlampen ............ 


Dpiumpfeifen unb Zubehör. 


Maßſtab. Menge. 
Pikuls 75158 
n 1641 

„ 1021 

" 2449 

n 824 

" 6 656 
Stüf 4685 100 

Bild 2180 ° 

n 412 
„ 11218 

" 23499 

n 5847 

n 1276 

” 2823 

n 616 
" 414 

" 244 

n 18 255 
Stud 95 696 
„ . 41923% 
„2621665 

„  6%65 910 

„ 394 618 
Pikuls 22152 
Stück 169288 
n 6 814 
Pikuls 35168 
n 34 168 

i 17 548 

u 3043 
Taels 1149 
Pikuls 286 
389 

n 618 
Paar 670 
Pikuls 2278 
n 4 868 
n b5 

” 323 
Stüd 94 753 
Pikuls 3 598 
10081 

r 4 184 

n 99 

n 10 168 
Stüt 607962 
Rollen 286933 
Pikuls 1666 
18 966 

" 276 
Stüd 8353133 
Pikuls 3678 
Stück 284 657 
n 08 773 


Merth: 


Haik. Taels. 


130 209 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Half. Taels. 
Papier I. Qualitaͤͤt..... Pikuls 12846 166 887 
Konfesun .............. n 13 748 127 769 
Samſchu ............... n 3 330 10 770 
„„mit Mebipin vers 
ſetzter................ n 1079 14 598 
Melonenfamen ........... „ 2 828 19 584 
Schuhe und Stiefel aus | 
Seide und Baumwolle .. Baar 86 149 . 62026 
Rohſeide, weiße... ......... Pikuls 20269 6 867 420 
" „ . geworfene . n 70 31 309 
wilde ......... n 1566 134 555 
Kokons.................. n 885 66 839 
Seibenabfall .:...2....... „ 16523 117819 
Seidenwaaren............ ” 5 845 2575 228 
7) ‚, mit Golb 
burdwirk..... ........ 30 21 907 


Halbſeidene Gewebe....... u 768 150 579 
Seldenfloß . ............ " 87 88 889 
Seidenzwim ...-..0c00000 " 202 87 458 
GBeidenbänber ...-........ n 425 23132 
n .„ mit Gold 

durchwebt.............. „ 208 202 415 
Seivenwanren, nicht Haffifigiet n 142 26 665 
Silberwaaren ............ ri 27 46 14 
Brillen.................. Stück 134 109 8414 
Zucker, brauner ...... Pikuls 81689 350 814 
Thee, ſchwarzer.. ........ 24 405 553 468 
Tabakblaͤtter .......... 2540 20 012 
Tabak, präparkter........ „ 17019 257 729 
Gemüfe, friie........... n 60 254 68556 
Solgwaaren .............. | n 8.092 15 461 


5. Schifisverfehr im Bafen von Eanton im Jahre 1893. 









Dampfigiffe, 











Eingang. Ausgang. 
Rationalität. res TO Dome 
Darunter neberhaupt Darunter 
mit Ladung. mit Ladung. 





Britiſche................. 1457 1347 045 1418 
Deutſche................. 105 93 033 101 
Kiederlänbifhe ............ 1 672 1 
Schwebiihe und Norwegiſche. io 9464 10 
Ehinefiihe .........0...... 1 :887 116 899 102 


wenn... 1960 | 1667 118 | 1627 


Der duch Dſchunken über Kaulun und Lappa ver: 
mittelte Handelsverkehr im Jahre 1893.') 


Der Geſammtwerth des Handels über Kaulun betrug 41!/s 
Millionen Haik. Taels gegen 36°/4 Millionen Haik. Taels im Jahre 1892. 
Der Werth ift faft ebenfo groß wie der beö Verkehrs über Canton — 
167 Rillionen Mark gegen 172 Millionen. Zuſammengerechnet mit bem 
für Zappa, der fi in den letzten Jahren auf 91/4 Millionen Haik. Taels 
oder 38,7 Millionen Mark gehalten bat, übertrifft der Dſchunken⸗ 
verlehr im Jahre 1898 den der Fahrzeuge frember Bauart Cantons 
beträchtlich. 

Dertehr über Ranlun. 

Der Handel auf Ehinefifhen Dſchunken, ſoweit er der Aufficht 
des fremden Seegollamt3 unterliegt, überfteigt ven des Jahres 1892 um 
einen Schätzungswerth von ungefähr 23 Millionen Marl. Zu dem Ge- 
fammtwerthe von 167 Millionen Mark trugen fremde Einfuhr, 


I) Wegen bed Borjahres |. Hand. Arch. 1898 II. ©. 51. 


Anzahl. ——— 






1 321 727 1456 1 345 962 1805 1 246 627 


91.068 106 93 033 74 69165 
672 1 6 — — 
9 464 10 9464 — — 
110777 379 114 729 94 | 104 030 


| 1 538 708 | 1950 | 1 563 860 | 1473 | 1419 722 


unter die beſonders Betroleum und Reis zu rechnen find, 42 pCt, 
Chinefifhe Einfuhr 8 pEt. und die Ausfuhr 46 Pp6t. bei, während 
bie Waaren, die von einem Chinefiihen Hafen zum anderen, ode 
Hongkong zu berühren, verfhifft wurben, 4 pCt. außmachten. Die 
Störungen in Siam vermodten den Sandel nur in geringem Maße 
zu beeinflufien. Die Reiseinfuhr von dort nahm ihren ungehinberten 
Fortgang. Hauptfähli waren Dſchunken an der Beförderung von 
Baummollengarn, Betroleum und Neid betbeiligt, indeß aud für 
Thee wurde dieſe Berihiffungsart zum Nachtheil ber Flußdampier 
bevorzugt. 
Einfubr. 

Der Geſammtwerth der Einfuhr betrug 17663 217 Hail. Taels 
oder 71 Millionen Mark und überftieg den des Jahres 1892 um 
17 Millionen Mare. 

Die Einfuhr von Indifhem Opium fiel um 45 Pikuls, Die von 
Baummollenwanren um 110881 Stüd, von Wollenwaaren um 
2391 Stüd und von Metallen um 2880 Piluls. Dagegen trat eine 
Zunahme bei der Einfuhr von BaummwollensGarn und ⸗Faden um 


Canton. 


873 Pikuls hervor. Die widtigften unter den Waaren, bie auf 
Dſchunken dem großen Flußdelta Cantons zugeführt wurden, waren 
Petroleum und Reis. An Amerilaniihem Betroleum wurden bem 
Bollamt 7483 700 Gallonen gemeldet, über 650 000 Gallonen mehr 
als im vergangenen Sahre, an Ruſſiſchem 3929 265 Gallonen, 
ungefähr 3 Millionen Gallonen mehr ald im Jahre 1892. Eine 
Seutihe Firma bat auf der Feftlandsfeite Hongkongs vier Deibehälter 
von je 1500 Engl. Tonnen Inhalt erbaut; ein fünfter Behälter, 
2500 Engl. Tonnen fafiend, fol in kurzer Zeit errichtet werden. 
Das Petroleum wird in großen Dampfichiffen, Die 5000 Engl. Tonnen 
su faſſen vermögen, von Batum gebracht und durd Schläuche von 
Bord in die Behälter am Lande gepumpt. Die Waare wird in 
Hongkong im Großhandel an Ehinefilche Käufer abgegeben, und zwar 
entweder in eifernen Tonnen von je 5 biß 10 Gallonen oder in 
Blehlannen, die an Drt und Stelle hergeſtellt werben und einen 
ganz neuen Ermwerbäzweig für die Chinejfen bilden. Der Ablak ift 
fo berehnet, daß täglich 200000 Gallonen Del abgegeben werben 
können. 

Die Menge der Chineſtichen Waaren, bie von Hongkong zur 
Bertheilung an die Chinefifhen Abnehmer des Flußdeltas gelangten, 


hielt jih auf der gleichen Höhe wie in früheren Jahren. Zu dieſen 
Baaren gehören Indigo, Packmatten, Woonwasren, gebörrter 
Fiſch u. f. w. 

Ausfuhr. 


Die Ausfuhr Chineſiſcher Waaren nah Hongkong ſtieg um 
91’, pCt. gegenüber dem Sabre 1892. An ber Zunahme waren 
hauptfächlich feidene Mützen, Porzellan, Gtöde, Palmblattfächer, 
Fenerwerkskörper, elle, Leder, Matten, ſeidene Schuhe, Seidenmaaren, 
Auder, Thee und Holz betheiligt. Dagegen machte fich eine Abnahme 
bei der Ausfuhr anderer Waaren, beſonders von Früchten, bemerkbar, 
was auf Die dur den harten Froft verurfadhten ſchlechten Ernten 
zurüdguführen fein mag. Hierher gehören getrodnete Laichees und 
Zungsngang, Kartoffeln, Ingwer, aber auch Caſſia lignea, wovon 
allein 45 214 Pikuls weniger ald tim vorhergehenden Jahre zur 
Ausfuhr gelangten. 

Schifffahrt. 

Im Ganzen klarirten 14 146 Dampfbarkaſſen in Ballaſt bei der 
Zollfiation ein, gegen 7720 im Jahre 1892. Dieſe vermittelten 
hauptſächlich den Paflagierverkehr zwiſchen Hongkong und den Spiel: 
bäujern auf dem Chinefifhen Gebiete gegenüber der Britiſchen Kolonie. 
Am Schlufſe des Jahres Haben die Chinefifhen Provinzialbehörben 
auf Beranlaffung der Sentralregierung in Peling diefe Spielhäufer 
geſchloſſen. An Dſchunken Haristen ein 62276, von denen 48 627 
mit Ladung und 13 749 in Ballaft waren. Zwiſchen Hongkong und 
Macao liefen 1702 Dſchunken, im Ganzen 126 mehr als im Sabre 
1892. Zwei Dſchunken Harirten von Annamitifhen Häfen, drei von 
Singapur ein. 


Dertehr über Lappa. 
Der Gefammtwerth des Handels von 38 756 775 Mark jet ſich 


zufammen, wie folgt: 
Fremde Einfuhr .............. 11 511 596 Mark 
Shinefiihe Einfubr.......-..... 9986604 „ 
Audfuhr ..................... 17258676 „ 


Die Schwankungen des Handels in den letzten Jahren waren 
für ven Geſammtwerth von geringer Bebeutung. 

Auch hier zeigten Baummollengarn und Baummollenwaaren eine 
bedeutende Abnahme, bie letzteren im Wertbe von ungefähr bl/s 
Rillionen Mark. 

Deutiches Handeld-Nrhiv 1894. II. 





7 


Einfuhr fremder Waaren. 

Der Geſammtwerth der Einfuhr if um 1823 000 Marl gegen 
dad Jahr 1892 und um 3184000 Mark gegen das Jahr 1891 
zurüdgegangen. Cine Zunchme weift auf bie Einfuhr von Dpium 
um ungefähr 300000 Marl. Die Einfuhr von Streichholzern 
flieg von 160 563 auf 448741 Groß, von Petroleum von 65 842 
auf 87860 Kiften, von Rei von 120977 auf 21680 Pibuls. 
Dagegen fiel die Einfuhr von Rohbaumwolle von 1846 auf 
6349 Piluls, von Baummollengarn von 62902 auf 84962 Piluls 
und von Baummollenwaaren im Werthe von ungefähr einer halben 
Million Marl. 

Ausfuhr. 

Für die Ausfuhr, deren Werth verglichen mit bem ‘Sabre 1891 
um 5 226 000 Mark und verglichen mit beim Jahre 1892 um 14 472 000 
Mark ſtieg, kommen hauptſächlich Zucker und Thee in Betracht. In 
weißem und braunem Zucker trat eine Zunahme von rund 650 000 
Mark ein. Die Zuderernte fiel glänzend aus und überinef bie bes 
Jahres 1892 um 80000 Pituls, während bie Preiſe id um 2 MS 5 
Mace pro Bilul für braunen und 1 Haik. Tael für weißen Buder 
erhöhten. Weihe Rohſeide flieg um 200000 Marl, wogegen Kokons 
um 95000 Mark flelen. An Tabak kamen befonderd bie feinen 
Sorten von Holfdan zur Ausfuhr, fo daß eine bedeutende Worthzu⸗ 
nahme gegenüber einer nur geringen Steigerung ber Mengen ſtatt⸗ 
fand. Die Zunahme in der Ausfuhr von ſchwarzem Thee if Bes 
ſonders auf den erhöhten Bedarf geringwerihiger Thesforten in 
Deutfchland zurücdzuführen. 

Cine erhebliche Abnahme ift Dagegen zu bemerken Bei ber Aus⸗ 
fuhr von Reis und Paddy, ferner von ätherifhen Delen. Die Ausfuhr 
von Anisſamenöl fiel von 509 auf 126 Piluls, da die Ernte in 
Nansning nur 700 Pikuls ftatt 2400 Pills der gemdßnlichen Ernte 
guter Jahre geliefert hatte. Der Preis ftieg in Folge deſſen von 
240 auf 320 Dollars. An Caſſiabl wurde fülr 850000 Maut mehr 
ausgeführt ald im vorhergehenden Jahre. 


Schifffahrt. 

20176 Dſchunken mit einer Labefähigteit von 827845 Meg. 
Tonnen waren im Verkehr zwiſchen Lappa und Chineftichen Pluͤtzen 
thätig; 1611 Dſchunlen von 228 419 Reg. Tonnen verkehrten zwiſchen 
Hongkong und Lappa. Auf beiden Linien tft eine große Abnahme 
der Räumte gegenüber einem Steigen ber Zahl der Fahrzeuge gegen 
frühere Jahre erſichtlich. 


vertehrsüberſichten. 


1. Werth des durch Dſchunken vermittelten Handels über 
die Zollſtation Kaulun in den Jahren 1892 und 1898, 


1892. 1888. 
Ungefäßeer 
Bert 
Fremde Wanren. Sail. Taels. Haik. Kaeis. in Mark. 
Einfuhr von Hongkong ...... 13468368 17668217 71006 182 
Einheimiihe Waaren. 

Einfuhr von Honglong ...... 31131932 3338977 18420 2375 

Desgl., von Chinefiihen Häfen 1869740 16481685 6695 615 
Gefammteinfuhr einheimiſcher 

Waaren ................. 4 982 932 4986540 20 045 891 
Ausfuhr einheimiſcher Waaren 

nach Hongkong ........... 17 290 632 18987126 761927247 

Gefammimerth des Handels .. 35 741932 41586 888 167179270 


12 


538 


a. Einfuhr der Hauptfäglihften fremden Waaren 


im Sabre 1898. 


Opium: Mafftad, Menge. 
Malwa .................. Pikuls 272 
Patna.................... 631 

Baumwollenwaaren: 

Schirtings, graue .......... Stüd 4 349 
Deögl., weiße............ „ 6 044 
Deögl., gefärbte. ........... n 8480 
Deögl., dedgl. und gemufterte „ 7313 
TeTuch ................... F 8 267 
Bik...... ...... ......... 4801 
Gingham ................. F 3911 
Baumwollengarn, Indiſches.. Piluls 1301 
Baumwollenzwirn .......... „ 304 

Mollenwaaten: 

Spaniſh Stripes „.....u... Stück 3907 
Tuch, breites, mittelbreites 

und Habit............ 4211 
Wollengarn ............... Kiften 53 984 
Mollenligen ........... .... „ 66 596 

Metalle: 

Rageleiſen ............... Pikuls 46 906 
Stangeneiſen............. n 42 345 
Bandeiſen................. 5 834 
Eiſen⸗Blech und »Blatten.... " 3615 
Eiſendraht.............. n 3 768 
Alte Hufeiſen.............. „ 21 219 
Alte Eifendrabtfeile ........ r 11 869 
Gifenabfälle ......-uuu.con. rr 20 811 
Eiferne Nägel............. " 8824 
Zinn.................... 3877 
Weißblech ................. n 8 394 
Blei in Mulden ........... „ 42 401 
Kupfer, Platten und Bled .. n 1595 
Desgl., altes.............. n 2 543 
Deögl, Draßt: ............ " 298 
Deögl., Robre ............. n 1214 
Meſſingblech............... n 15 477 
Desgl., alte .............. n 5 854 
Stahl in Stangen ......... 4586 
Berichiedene Waaren: 
Awabi ................... 812 
Betelnüfle ................ n 22 638 
Bio da mar, jhwarze...... n 4 238 
Deögl, weiße.............. n 871 
Reis, Bran⸗.............. n 854 862 
Steinkohle............... Tonnen 80658 
Desgl., Staub............. n 8.075 

Kokosnuüfſe................ Stück 1545 240 
Rohbaumwolle, Indifhe .... Pikuls 4171 
Tintenfiſche.............. " 8 393 
Fiſche, getrodnete .......... n 5 937 
Deögl., geinlgene........... „ 16 861 
NReiömehl ................. n 4947 
Weizenmehl ............... n 27 767 
Sambier, unechter (Farbftoff) n 17 996 
Ginſeng, Sapanifcher ....... 110 


Werth: 
Sail. Taels. 


186 734 
288 012 


8698 
17527 
32 224 
20 477 
15 689 

9 602 
17999 
24 210 
17 064 


Canton. 


Werth: 
Verſchiedene Waaren: Maßſtab. Menge Haik. Taels. 
Ginſeng, Amerilanüder..... Pikuls 87 11163 
Fenſterglas................ Kiſten 4714 13 670 
Gasflaihen.........0..... Stüd 765381 12 244 
Glasſcherben............... Pikuls 16 798 30 288 
Erdnuffe.................. 28 258 58 146 
Bummlihube........000... Paar 39 855 15 942 
Lampen und Brenner ...... Stück 157 688 34 434 
Lampendocht .............. Pikuls 302 12 080 
Leder..................... n 656 27 680 
Mangroverinde ....... ..... n 33 514 33514 
Streichholzer ............. Groß 485117 95 726 
Spiegel ohne Rahmen ...... Pikuls 619 13 618 
Syrup ................... „162972 68 645 
Nadeln ................... Taufend 46 908 18 763 
Petroleum, Amerilanifches ... Gallonen 7483 720 1122559 
Desgl., Rufiheß .......... 1 8 929 265 550 098 
Paddy ................... Pikuls 2608 701 3130441 
Pfeffer, ſchwarzer.......... " 1009 12 720 
Deögl., weißer............. n 962 20 576 
Garneelen, getzodnete....... n 3969 54 775 
Rofinen .................. n 3 652 25 564 
Stuhlrohr, ganged.......... n 47 644 171 621 
Deögl., gefpaltenes ......... " 4543 43 169 
Reis ..................... 4768 438 6 675 814 
Salz ..................... „ 213 307 138 650 
Salpeter.................. n 37 644 831 270 
Sandelholz ................ n 20 434 179 824 
Sapanholz ................ " 25 546 51 092 
Haifiſchflofſen, Ihwarze...... n 690 18 804 
Desgl., weiße ............. " 1616 80 807 
Seide, gelbe............... " 126 30 822 
Stockfiſch ................ „ 5.680 34 088 
Steinplatten .............. Stüd 513 254 153 976 
Granit ................... " 629 560 37 774 
Buder, weißer .......... Pikuls 15 440 101 906 
Schwefel.................. F 5121 30 726 
Hartholzbalken............. Stück 16 090 152 855 
Hartholzplanken............ F 4368 12440 
Teakholzplanten ............ Kubiffus 45911 36 728 
Teakholzſtämme ............ Stüd 2 768 47 056 
Regenihirmgeftelle.......... n 122 808 12 895 
Firniß ................... Pikuls 4202 109 353 
Wolle, rohe.............. " 24 820 49 641 


b. Einfuhr der hauptſächlichſten Chinefifhen Waaren 
im Jahre 1898. 


Bertb: 
Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 

Bohnen, weiße und gelbe ..... Pikuls 42 413 16 348 
Einheimifhes Zeug u. Ranking n 868 18 188 
Rohbaumwolle............... 1433 21603 
Datteln .................... „ 15 806 50 537 
Hühner» und EntensFebern.... „ 7506 33 781 
Fiſche, gefalgene und getrodnete „ 385319 1508938 
Yamdmehl .................. n 18 675 33 938 
Pilze....................... n 2033 42 710 
Grastuch, feines........... n 1186 154 167 


Canton. 
Werth: 
Maßſtab. Menge. Haik Taels. Maßſtab 
Kuh⸗ und Büffelhautabſchnitie. Pikuls 7486 29 941 Chinamurzel .............. .. Pikuls 
Bleifarben.................. F 2689 14 821 Steingut, feined ..........0.. " 
Zilimblüthen, getrornete ...... „ 4110 27127 Desgl., gewöhnlihed ......... " 
Packmatten.................. Stüd 664899 11 088 Einheimiſches Zeug und Ranking „ 
Arzneien.................... Pikuls 13 630 115 858 Kleidungsftüde aus Baummolle „ 
Erdnußöl ................... „ 8134 66 703 Deögl. aus Seide............ " 
Perfimonen, geirodnete ....... n 5630 25 335 Baummollen-Schnur u. -Zwiın 
Schweine................ Stück 9463 62 993 Kühe................... .... Stück 
RMelonenſamen............... Pikuls 7126 47085 Tintenfiihe .............. ... Pikuls 
Seſamſamen................. 12 700 49 631 Friſche Eier ................ Stück 
Garneelenſauce............ 10 956 43 825 Palmblattfächer, bearbeitete... „ 
Garneelenabfol .............. " 20 019 32 031 Desgl., unbearbeitete ......... „ 
Robfeibe ................. " 160 49 069 Vapierfächer.............. ... " 
Seidenftüdgter........... un. „ 3 19 054 Hübner» und Enten Federn.... Pikuls 
Stanniol................ n 1487 40 162 Seuerwerlälörper............. „ 
Bermiceli und Maccaroni..... „ 22 800 136 801 Brennholz .................. „ 
Weißes Wachs.............. n 2819 122 942 Fiſche, getrodnete und gejalgene " 
c. Ausfuhr ber hauptſächlichſten Chinefifhen Waaren —* er Ze " 
nad China im Jahre 1898. n wi ee BER " 
Werth: Bee Früchte .............. ” 
Mahftad. Menge. Heil. Teels. | ode 
Bambus, gefpaltener.......... Pius 39508 79016 ans pr Geralafte Mann nn Pituls 
Einheimiſches Zeug und Nanking n 269 11189 8 nu n 
FOrÖIDaALEN. ana BL 12243 | ziatigotb, echtes ............. Blätter 
Bapierfächerscenneaenanenneen. Etid 248589 8459 | Gradtud, feine ............ Bituls 
Fiſche, geſalzene und getrodnete Pikuls 9995 44 665 Desgl., gewöhnliche ......... „ 
Grasiuch, feines... 1192 166719 | Qambushüte ....... ..*4 Stüd 
Deögl., gewöhnliches „ 408 19866 | Yanf-Garn und »Zwirm....... Pikuls 
Pacmatien.. Siuck 283565 656691Buffet- und Kuh⸗Häute ...... 
Papier IT. Dualität.......... Pituls 307 1281 —— Kuh⸗Hörner ...... 
Salz ....................... „ 1 504 067 IT767 ET " 
—8 ....... ... b180 16678 Chineſiſche Tuſche ............ 
Seidenſtuckguter 19 9426 | Eilerne Plannen...... 2*2 
Eifenwaaren ............... „ 
d. Ausfuhr der hauptſächlichſten Chinefiihen Waaren | Räuderlerjenpulver ..... on 
nad Hongkong im Jahre 1898. Raͤucherkerzen —D ——— — ..... Pr 
Werth . Lam 11 2 1 er Stück 
Maßſtab. Menge. Hoik. Taels. Schweineſchmalz ............. Pikuls 
Juteſäcke, alte oo ........... Stuck 6687514 267500 | Leber, ſchwarzes ............. n 
Grass und StrohGäde....... „2818 717 57969 2Sederkoffer.................. " 
Bambus: Lichees, getrocknete......... " 
Körbe ................. _ _ 31779 ’| Steohmatten ........... en. Gtül 
1.7: 72 Stüd 489448 19774 Packmatten.................. " 
SRÄMME .P................. Pituls 1898 29273 | Matling .................... Rollen 
geſpaltener ............. " 43 685 87170 Fleiſch, getrocknetes u. gefalgene® Pikuls 
Bohnenquark ................ " 11 532 63 431 Pillen ............ .......... 
Knochenwaaren .............. n 206 20 281 Medilamente ............ nn. n 
Sedrudte Büher ............ " 1 502 40 656 Erdnußöl ................... 
Meſſingwaaren .............. „ 2 805 71588 Holzöl...................... " 
Biegeln, blaue. ............. Stück 4666 695 16 861 Sandelhholzöl................ n 
Deögl., rothe................ „ 19276 186 96 380 Apfelfinen .................. " 
Dorfen .................... Pikuls 4016 120 506 Auftern, getrodnete ......... n 
Meifingtnöpfe ............... „ 871 12 258 Bapier I. Dunlität........... n 
Kerzendochte................. . 2482 13 660 Deögl. II. Dualität.......... n 
Stöcke..................... Stück 6906 081 62 146 Chineſiſche Schreibpinfel ...... Stück 
Caſſia lignen ............. ... Pikuls 33 159 222171 Perfimonen, getrodnete ....... Biluls 
Holzkohle ................... F 47 891 33 624 Schweine ................ .. Gtüd 


639° 


Werth: 


Haik. Taels. 


11 070 


38 180 
24 026 
45 164 
805 841 
411 476 


110 936° 
145 824 


Maßſtab 
Geflügel................ .... Stück 
Stuhlrohr................... Pikuls 
Reis ....................... n 
Samſchu................... n 
Schuhe und Stiefel aus Seide 

und Baumwolle ........... Paar 

Seide, rohe, weiße ........... Pikuls 
Desgl., wilde ............... n 
Kolond, ganze....... ........ n 
Seidenabfall............... . n 
Seibenftüdglter ............. n 
Seidenftiddereien -..........2. n 
Halbſeide .............. 
Fiſchleinen, feidene ........... n 
Seidenzwirn............. n 
Seibdenbänder................ „ 
Geidentafhentüder ........... n 
Buder, brauner.............. n 
Deßgl, weißer. .............. » 
Thee, ſchwarzer ............ Pikuls 
Deögl, grüner .............. „ 
Stamniol ...... ............. „ 
Tabak, Blätter ....... ....... n 
Deögl., präparizster........... n 
Rüben, gefalzene und getrodnete n 
Papier -Sonnenidirme ........ Stüd 
Semüfe, friide ......... ..... Pikuls 
Desgl., geſalzene............. 
Holzſtämme ................. Stück 
Holzwaaren ................. Pikuls 


2. Werth des Handels über die Zollſtation Lappa in ben 


Menge. 
947 559 
10 622 
197 140 
821 706 
69 454 


529 933 
8 933 
2 570 


Sahren 1892 und 189. 


Canton. 


Werth: 


Haik. Taels. 


178 503 
1 324 276 
51 965 
180 371 
69 128 
545 495 
65 362 
237 108 
65 817 
29 644 
92 787 
24 768 





1892. 1893. 
Fremde Waaren. Hait. Taels. Haik. Taels. Marl. 
Einfuhr von fremden Ländern 
und Macao.............. 3178519 2868581 11511595 
Einheimifhe Waaren. 
Einfuhr von Macao ........ 2474184 2484205 9986 504 
Ausfuhr nach fremden Ländern 1684686 2046 198 8225 716 
Ausfuhr na Macao für Chines 
ſtſchen Gebraud.......... 2146416 2247005 9 032 960 
Geiammtausfuhr... 3831061 4293203 17258676 


Geſammtwerth des Handels.. 9483754 9640989 38 766 775 


a. Einfubr der hauptſächlichſten fremden Waaren 
im Sabre 1898. 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 

HDpium, Batnas ....... ...... Puls 1621 496 260 
Baumwollenmaaren: 

Schirtings, graue.......... Stüd 89 991 155 042 

Dedgl., weiße .......00..- n 97111 243 580 

Dedal, gefärbte ........... ” 6181 17.093 

Desgl., gefärbte und gemufterte n 6 637 18 276 

T-Tuch................... n 14 430 101 910 

Baummollengarn, Indices. Piluls 34 896 635 580 


Wollenwaaren Maßſtab. Menge. 
Kamelot ................. .Stück 7.062 
Long Ells ................ 20% 
Breite Tuch .............. 509 
Schmale Tu ............ n 1795 

Berihiedene Wanren: 

Altes Eiſen............... Pikuls 12 967 
Eifenwaaren ............. " 2583 
Betelnüſſe ............... „ 7611 
Vogelneſter................ n 134 
Robbaummolle, Indilhe .... v 6 348 
Tintenfiſche................ „ 1532 
Fiſche, gelalgene............ „ 9 464 
Mehl..................... F 20 792 
Rhinocerodhörner .......... F 17 
Streichhölzer .............. Groß 448 741 
Champignons ............. Pikuls 1674 
Petroleum, Amerilanifhes .. Gallonen 831409 
Paddy ................... Pikuls 18 016 
Reis ..................... „ 197 814 
Sartholzballen.............. Stüd 2150 
b. Einfuhr der hauptſächlichſten Chinelifhen Waaren im 
Sabre 1893. 
Maßſtab. Menge. 

Bohnen und Erbſen.......... Pikuls 24 163 

Einheimiſches Zeug und Nanking " 228 

Rohbaumwolle............... 5 025 

Tintenfiſche................. " 2787 

Geſalzene Fihe .....- 2.0... a 279 219 

Pilze....................... 4109 

Erdnußkuchen........ ........ F 38 119 

Hanf ....................... F 10 493 

Flüffiger Indigo............. „ 5 264 

Getrodnete Liltenblüthen....... n 8191 

E62 1172 ı n 17 179 

Erdnußöl ................... n 86 376 

Getrocknete Auftern........... „ 2846 

Schweine ................... Stüd 2715 

Getrocknete Garneelen ........ Pikuls 5 023 

Seidenftüdgäter ............. „ 1412 

Buder, brauner.............. " 13 774 

Desgl., weißer........u...... n 27 162 

Bermiceli .................. „ 16 699 


Mertb: 
Sail. Taels. 
73 156 

10 129 

11 338 

26 400 


14 424 
10 591 


Werth: 
Haik. Taels. 
88 806 


e. Ausfuhr der hauptſächlichſten Chineſiſchen Waaren im 


Sabre 1893. 
Maßſtab. Menge. 
Bambus, geipaltener ......... Pikuls 47 718 
Holzkohle ................... n 43 494 
Einbeimifches Zeug und Nanking n 1136 
Sehe Eier... .......000000- Stüd 7541 352 
Palmblattfächer, bearbeitete ..... n 736 000 
Deagl., unbearbeitele......... „ 10140 600 
Seuerwerkälörper ........... . Biluls 7000 
Fiſche ....... ............... n 10 054 
Friſche Früchte ............. 58 335 


Werth: 
Hail. Taels. 
50 269 


Kanton. — Kimngtihan. 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Heil. Taels. 
Erdnußkuchen ............... Pikuls 25 400 39 112 
Leinen⸗Zwirn und »Garn..... n 1616 12311 
Räucherkerzgenpulver .......... " 1915 19 342 
Matten für Thee und Buder.. Stück 15018645 267 466 
Arzneien.................... Pikuls 2242 22 435 
Erdnußöl ................... 85 176 175 925 
Saffiadl .................... n 920 91476 
Papier I. Dualität........... » 2881 28 808 
Desgl. IT. Qualität........... n 19 080 57 240 
Drangenfchalen .............. n 169% 26 913 
Schweine ................... Stück 22 127 140 630 
Geflügel .................... F 421 151 65 230 
Samſchu .................... Pikuls 28 823 86 474 
Rohſeide, weiße. ............. „ 196 62 614 
Deßgl., wilde................ n 8 388 329 292 
Kokons, ganze ............... 1183 99 545 
Seidenabfall................. n 659 42 511 
Seidenftüdgüter.............. n 191 86 004 
Buder, brauner. .............. „ 152 660 429 009 
Thee, ſchwarzer, gebrannter.... 20 303 316 704 
Desgl., ſchwarzer, ungebrannter 19 423 232 767 
Planten aus weihem Holz .... Kubilfuß 3865 019 164 641 
Desgl. aus hartem Holy ...... Stück 285 240 142 620 
Zabaßöblätter ............... Pikuls 29 868 238 868 
Reis und Paddy nah Macao.. n 148 191 199 697 


Kiungtſchau (Hoihau). 
Hanbelsteriht für das Jahr 1893.) 


Der Geſammtwerth des Handels Betrug 11,6 Mil. Matt, 
von denen auf die Einfuhr 7 Mil. Mark, auf die Ausfuhr 41/3 Mil. 
Mark entfallen. Die Einfuhr war doppelt jo groß wie im Jahre 1892, 
während die Ausfuhr um ungefähr 600 000 Mark zugenommen bat. 
Der Handel litt unter den Mißernten in Folge eines ftarfen Froftes 
im Winter und der heftigen Stürme und Ueberſchwemmungen im 
Sohjommer, die die zmeite Reisernte faft vollftändig vernichteten. 
Die ftarke Nachfrage nah Schweinen und Geflügel in Hongkong 
begünftigte Die Ausfuhr, während der Fall des Silberfurfes feinen 
Einfluß auf die Einſuhr, mit Ausnahme der Waaren von Japan, 
geltend machte. 


Einfuhr fremder Waaren. 


Der Gefammtmwerth der Einfuhr von ungefähr 7 Mil. Mark 
[hließt einen Betrag von über 21/5 Mil. Marl für Dpium ein. 
Mit Ausfhluß von Opium ftellen fih die Zahlen für die Einfuhr 
der lezten 5 Sabre, wie folgt: 


i889 een 3821 014 Matt. 
1890 ............. 4129906 „ 
1891 ............. 3903086 „ 
1892 ............. 4085184 „ 
1893 ............. 4187909 „ 


Den Hauptantheil an der Einfuhr von Baummollenwanaren 
Haben Schirtings und T-Tud; ihre Einfuhr zeigte nur unbedeutende 
Schwankungen während der lebten Jahre. Japaniſche Baumwollen⸗ 





1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1894 Februarheft IL S.4. 


541 


waaren haben auf der Inſel Hainan, wie in Südchina überhaupt, 
eine Zulunft; mit dem Vortheil der Billigfeit fuchen fie in ber 
legten Zeit größere Feinheit und Ausftattung des Gewebes zu vers 
einigen. Der NRüdgang in der Einfuhr von Baummollenwaaren 
wurbe biäher durch eine Zunahme ber Einfuhr von Baummollengarn 
aufgemogen. Im Jahre 1893 fiel jedoch auch dieſe auf 16 124 Pikuls 
von über 20000 Pikuls im Borjahre, dagegen wurden 5146 Pikuls 
Rohbaummolle gegen 1972 Pikuls im Jahre 1892 eingeführt. 

Die größte Zunahme weift die Einfuhr von Petroleum, Streich: 
bölgern und Amerikaniſchem Mehl auf. Unter den eingeführten 
880 000 Gallonen Petroleum waren 110000 Gallonen Ruffiichen 
Urfprunges, ein Kleiner Theil ftammte von Sumatra. Die Streich⸗ 
hölzer waren faft ausſchließlich Japaniſches Fabrikat; es wurden 
195 888 Groß gegen 184880 Groß im Sabre 1892 eingeführt. Um 
den Berluft, den die Mißernten hervorgebracht hatten, zu decken, 
wurden 78213 Pikuls Neid nah Hoihau verſchifft. Verſchiedene 
Shifföladungen waren Geſchenk wohlhabender Bürger Kantons. 


AMusfubr. 


Die Zuderausfuhr bielt fi) auf der gleihen Höhe wie in den 
vorangegangenen Jahren, Hat jedoch feit den letzten 10 Jahren 
bedeutend abgenommen. 

Die Ausfuhr betrug: 

Weißer Zuder. Brauner Zucker. 


Bitufs, 
} 0". 67 088 137 719 
1886............. 44 443 121 667 
1886 ......... u... 29 958 104 041 
) 1): 7 20 616 110 198 
1888 ........ ..... 10 389 16 902 
1880............ 22 830 91581 
1890............. 9757 64 127 
1891............. 7 360 83 958 
1892............. 7265 80 529 
1893............. 7861 93 224 


In Folge der Mißernten, veranlaßt dur Froſt und anhaltende 
Dürre, fiel die Ausfuhr von Betels und Erb Nüflen fowie Sejams 
jamen. Un Tabak wurden 2172 Pikuls gegen 5000 Piluls im 
Sabre 1892 verſchifft. Die Einfuhr von Leder, Häuten und Gras⸗ 
tuch Hat ſich auf gleiher Höhe erhalten. An Schweinen wurben 
68 272 Stüd zum Werthe von 1,4 Mil. Markt nach Hongkong ver 
ſchifft. Der Werth eines Schweines Stellt ſich auf ungefähr 25 Mark. 
Ein jehr außgebehntes Geſchäft wurde in Eiern betrieben, mehr als 
20 Mi. gegen 13 Mil, im Jahre 1892 wurden nad Hongkong 
verſandt. 


Schifffahrt. 


Die Zahl der einklarirten Dampfidiffe betrug 332 von 
180 739 Reg.⸗Tonnen, Ohne einzullariven, liefen den Hafen noch 
90 Dampfidiffe (35 Franzöfiihe, 26 Deutfche, 24 Däniſche und 
5 Britiihe) an, fo daß die Gefammtzahl fi auf 422 Dampfichiffe 
von ungefähr 240 000 Reg.⸗Tonnen ftellt. 

Unter den Schiffen befanden fih 119 Deutſche Dampfichiffe 
von 64 603 Reg. «Tonnen. Auf der Hongkong — Hoihau—Pakhoi⸗Linie 
fuhren zwei Däniſche Dampfihiffe und ein Deutiches. Zwiſchen 
Hongkong und Hatphong Über Hoihau vermitteln zwei Yrangöftiche 
und ein von Franzofen gechartertes Däniſches Dampfichiff die regels 
mäßige Berbinbung. 


542 


Vertehrsüberfihten. 


1. Werth des Handels von Kiungtfhau in ben Jahren 
1892 und 1893. 


1892. 1893. 
Werth in 
Haik. Taeld. Mark. 


Fremde Baaren. Halt. Taels. 


Einfuhr von fremden Ländern und 


Hongkong .................. 861 773 1731245 6969 605 
MWiederaußfubr nad) fremden Läns 
dern und Honglong.......... 24 1 935 1719 
Nettoeinfußr ...... 861 749 1729310 6951 826 
Einbeimiihe Waaren. 
Einfuhr (hauptſächlich von Pakhoi) 237 767 2417 9716 
Wieberausfuhr nah Chineftichen 
Häfen...................... 439 128 514 
Nettoeinfuhr ..... 237 318 2289 9202 
Ausfuhr nach fremden Ländern... 412789 1138600 4577172 
Ausfuhr nah Ehinefilden Häfen 589 076 18 619 14 848 
Sefammtausfuhr... 1001866 1157219 4652 020 
Geſammtwerth des Handels..... 2101395 2890881 11621 342 
Nettowertd des Handeld........ 2100932 2888818 11612048 


2. Einfubr der hHauptfädhliäften fremden Waaren 
im Jahre 1893. 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 
Opium: 
Malwa ....................... Pikuls 6 8257 
Batna ................. ....... 429 196526 
Benares....................... n 771 333 331 
Baummollenwaaren: 
Schirtings, graue............... Stüd 10181 19 530 
" weiße .............. n 24 240 59 741 
T-Tuch ....................... n 16 657 20 814 
Baummollengarn, Indiſches ...... " 16124 294 182 
Wollenwaaren: 
Kamelot ...................... n 8ll 7606 
Long Ells..................... n 3 200 14 467 
Bohnen ......................... Pikuls 23628 89 008 
Betelnũufſe....................... 2220 10 431 
Lamabraid ...................... Kiften 29597 11534 
Einheimifches Tuh und Nanling ... Pikuls 658 30 470 
Rohbaumwolle ................... 5146 63 272 
Anilinfarben..................... — — 5 665 
Mehl ........................... — — 84 772 
Ginfeng, Amerilaniider ........... Piluls 13 44 621 
Sanf ........................... n 8 243 26 376 
Zilienblüthe, getrodmete............ „ 1598 9510 
Streichhölzer ................... Groß 195250 35 276 
Arzneien ........................ — — 60 615 
Petroleum, Ameritaniſches ......... Gallonen 269 690 35 173 
" Nuffifches ............. n 111 960 14 123 
Reis............... ............. Pikuls 78213 119 951 
Seidenſtückgüter.................. n 59 24 879 
Vermicelli....................... n 1688 46 444 
Weißes Wachs ................... n 91 6930 


nn nn — — 


Aiungtſchau. — Pakhoi. 


3. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimiſchen Waaren 
im Jahre 1893. 











Werth: 
Maßſtab. Menge. Hail. Taels 
Betelnüfle ....................... Bikuls 6 069 49 442 
Tintenfilde ...................... „ 1539 13 718 
Friſche Eier ................... Stück 20 903 620 41407 
Balang ......................... Pikuls 165655 20 38 
Leim ........................... 3436 21 654 
Grastuch, feines ............. ..... n 348 33 314 
Erdnußkuchen .................... „ 16 071 23 352 
Hanf ........... ................ n 2011 45 941 
Büffelhäute ...................... n 2453 20 013 
Leder ........................... 3897 57 666 
Lung⸗ngan⸗Mus.................. 2 528 24.097 
Ürzneien ........................ — — 19 669 
Schweine... ..o-ceseneronenennnne Stüld 58272 349632 
Geflügel......... .. .............. 413 193 34 015 
Seſamſamen ..................... Pikuls 8205 32 446 
Robfeide, wilde .................. n 209 21 165 
Zuder, brauner .................. n 93223 231322 
„weißer.................... " 7861 33 074 
Tabalblätter .................... „ 2172 10 726 
4. Schiffsverkehr im Hafen von Kiungtihau während des 
Jahres 1893. 
Dampfidiffe 
Einllarirt |; XAusllarirt 

Nationalität — AA— —— 
Ueberhaupt. Darunter mi Ueberhaupt. Danınier Fa 

Ans; Reg.» | Ans] Reg. | Ans Reg: ! Ans Reg.⸗ 
zahl. Tonnen. zahl. Tonnen. ei Tonnen. Ijaht.. Tonnen. 
Britifhe...| 23. 22870 ) 2 00 28 22875] 10) 9587 
Deutihe....| 119, 64603) 67) 35265. 119) 64603) 90 48 687 
Sranzöfifhe | 30 23316, 11 8426 30) 23316) 23° 17868 
Däniide... ı 159. 69 114 85] 86242: 159) 69 114! 118. 51558 

Schwed. und | 

Rormegifhel 1 886 1 — 1 836 836 
128 476 


guſammen. 3” 180 7 107 83 os ss2 180 vs 242 


| 


Pakhoi. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Der Geſammtwerth des Handels belief ſich im Jahre 1893 auf 
17188 000 Mark, faft 90000 Mark weniger ala im Jahre 1892. 
Die Gründe für den Ausfall find nicht nur in dem allgemeinen 
Geſchäftsniedergang und der Silberentwerthung, jondern aud in uns 
günftigen örtlichen Verhältniſſen zu finden. Durch den ungewöhnlich 
heftigen Winter erlitten Buders und SndigosPflanzungen großen 
Schaden. Im Hochſommer traten Ueberſchwemmungen ein, welche Die 
Reisernten zerftörten, die Einfuhr von 286 721 Piluls Reis gegen⸗ 
über 2355 Pikuls im Jahre 1892 giebt einen Anhalt zur Schägung 
des Ausfalls. Während des Herbftes berrichte große Dürre. Die 
allen dieſen Urfachen entipringende Verarmung der Landbevölkerung 
veranlaßte te theilweiſe den Ausfall in der Einfuhr. 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1894 Februarheft IL. ©. 42. 











Pakhoi. 


Einfuhr fremder Waaren. 


Die Einfuhr umfaßte Waaren im Werthe von 13/ Mill. Mark. 
Die Einfuhr von Baummollenwaaren zeigt einen bedeutenden Rüd⸗ 
gang, MWollenwaaren haben fih auf dem Markte behauptet, wohl 
hauptſächlich deshalb, weil die Artikel in Iekter Zeit dem Chineſiſchen 
Geſchmack und Gebrauch beſſer angepaßt werden als früher. Die 
Einfuhr von Petroleum hat während der letzten ſechs Jahre ſtetig 
zugenommen, im Jahre 1887 wurden 60 800 Gallonen gelandet, im 
Jahre 1893 flieg die Zahl auf 1369400 Gallonen. Ruſſiſches Del 
gewinnt einen feiteren Boben, obwohl die Zunahme ber Einfuhr nur 
11 p&t. gegenüber 38 pCt. des Amerilanifchen Dels im Bergleih mit 
ben Bablen für das Jahr 1892 betrug. In Streichhölzern verdrängt 
bie Billige Zapanifche Waare die Europäifchen Erzeugniffe. An Nadeln 
wurden 87692 Mille eingeführt. Stahl in Barren — von dem 
1960 Pikuls anlangten — geht zum größten Theil von Pakhoi nad 
ber Provinz Kwangfi und findet dort zur Chinefifchen BWaffenfabrifation 
Verwendung. Bon Amerilanifhem Mehl wurden 12228 Pikuls im 
Werthe von 118000 Mark, 3422 Piluls mehr als im vorhergehenden 
Jahre eingeführt. 

Ausfuhr. 

Die Ausfuhr zu einem Werthe von 8524056 Mark blich um 
etma 900000 Marf Hinter ber des Jahres 1892 zurüd. Haupt⸗ 
ſächlich an dem Ausfall waren flüffiger Indigo und Zuder betheiligt. 
Sternanisſamen, der in Kwangſi gebeibt, gab eine ſehr mittelmäßige 
Ernte. Zinn aus ben Bergwerken von Yunnan, das früßer in den 
Zolliften Pakhois erfhien, nimmt in ben legten Jahren feinen Weg 
über Tonlin. 

Die Ausfuhr getrockneter Fiſche nad Hongkong zeigt eine Bus 
nahme, ebenfo bie von Häuten nad) Singapore. 


Schifffahrt. 

Die Gefammttonnenzahl der eintlarirten Schiffe belief fih auf 
63358 Reg.» Tonnen. Die Einfuhr von Reis verurfachte einen 
erhöhten Schiffsverkehr. Im Ganzen liefen den Hafen 63 Deutfche 
Eäiffe von 33 392 Reg.:Tonnen und 72 Däniſche Schiffe von 28 374 
Reg.»Zonnen an; außerbem brachten 2 Franzöſiſche Dampfidiffe von 
ie 35 und 97 Reg.⸗Tonnen Reis von Haiphong. 


543 


2. Einfuhr der Hauptfähliäften fremden Waaren 
im Sabre 1893. 


Werth: 
Dpium: Maßſtab. Menge. Hai. Taels. 
Patna ................... Pikuls 194 80 696 
Benareß ................ n 214 89 085 
Baummollenwaaren: 
Shirtingd, graue.......... Stüd 35 328 59 041 
Dedgl., weiße............. „ 30 163 70 972 
T-Zud, 32 Zoll .......... " 42 916 48 066 
Desgl., 36 Bol ........... n 17 308 30 841 
Türlifhrotbe Cambricd..... n 11 968 17 186 
Laftings, bebrudte......... „ 5646 19 5% 
Sammet ................. 5 642 26 249 
Cambrich, einfache u. bedruckte n 22 624 16 161 
Muffelin ................. " 11 297 9 983 
Baummwollengarn, Indiſches. Pikuls 75315 1480985 
Wollenwaaren: 
Kamelot.................. Stück 1864 16 465 
Laftings, einfade.......... " 2778 18 822 
Desgl., bedrudte .......... n 1660 14 940 
Long Ells................ n 16 151 81 930 
Tuch, breites, mittelbreites u. 
Habit .................. F 1961 48 273 
Derfchiedene Waaren: 
Eiferne Nägel............. Pikuls 1522 7 465 
Stahl in Barren..........- w 1950 6 825 
Lamabraids .............. Groß 46 792 24 248 
Einheimiſches Tuch und 
Nanking................ Piluls 1077 832 324 
Rohbaummolle, Indiſche .... „ 2884 28 841 
Desgl., Ehinefilde......... n 1242 13 664 
Anilinfarben.............. Flaſchen 76 089 10 935 
Mehl, Amerilaniiches....... Pikuls 12 223 29 335 
Zilienblüthen, getrodnete.... n 2978 14 891 
Streichhölzer.............. Groß 378 760 81187 
Arzneien ................. Pikuls 7768 68 699 
Nadeln .................. Zaufend 87692 9 098 
Petroleum, Amerilanifhes.. Gallonen 1135 290 132 924 
Desgl., Ruffiihes ......... n 234 200 23 915 
Pfeffer, fhmarzer.......... Pikuls 2248 26 922 
Reis .................... 286 721 468 764 
Seidenſtückgüter ...... ..... 80 43 994 
Stanniol ................. n 343 8586 
Bermicelli und Maccaroni .. n 4812 26 464 
Weißes Wachs ............ n 196 9 822 


3. Ausfuhr der hauptſächlichſten einheimifhen Waaren 
im Jahre 1898. 


Dertehrsüberfihten. 
1. Werth des Handels von Pakhoi in den Jahren 1892 
und 189. 
1892. 1893. 
Fremde Waaren. Sail. Taels. Haik. Taels. Mark. 
Einfuhr von fremden Ländern 
und Hongkong ........... 3128334 3886491 13613614 
Einfuhr von Chinefildden Häfen — 43 172 
Gejammteinfubr... 3128384 3886534 13613866 
Diederausfuhr nah fremden 
Ländern und Hongkong ... 42 38 153 
Netioeinfuhr... 3128292 3386496 13613713 
Einheimifhe Waaren. 
Einfuhr (hauptſächlich von 
Kiungtſchau) ............. 265 992 12542 50 418 
Ausfuhr nach fremden Ländern 581725 874 666 3515715 
Ausfuhr nach Chineſiſchen däfen 517641 2075 8341 
Geſammtausfuhr... 1099 366 876631 3524 066 
Geſammtwerth des Hanbeld.. 4493692 4275707 17183342 
Rettowerth des Handeld..... 4498650 4275669 17 188 189 


Werth: 
Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 
Sternanis ................ Pikuls 9033 108 402 
Tintenfiſche ............... n 1684 25 077 
Hühner: und Entenfedern... „ 2 932 14 340 
Fiſche, getrodnete u. geſalzene ” 3 834 19 170 
Erdnußkuchen ............. n 42 232 42 232 
Kuh: und Büffel-Häute .... " 16 349 114 778 
Hörner................... 2 826 14 264 
Indigo, flüffiger ....... ... n 83 379 119 256 








Pakhoi. — Philippinen. 








Werth: Werth: 
Maßſtab Menge. Haik. Taels. Maßſtab. Menge. Haik. Taels. 
Leber. ................... Pikuls 1017 10 168 Schweine. ................ Stüd 1846 11 076 
Arzneien ................. n 2 336 20 932 Rohfeide, weiße ........... Pikuls 54 10 890 
Sronußöl................. n 8 420 57 862 Zuder, brauner ........... n 5978 12 680 
Anizöl Eenerunennunennnene n 1052 147 279 Dedgl., brauner, in Kuchen. n 19 298 32 807 
Papier II. Dualität ....... n 3 545 24 812 Deögl, weißer ..... ....... " 9460 28 602 
4. Schiffsverkehr im Hafen von Pakhoi im Jahre 1898. 
Dampfſchiffe. — 
Eingang. Ausgang. 
Nationalität. neberhaupt. Davon mit Ladung. Ueberhaupt. Davon mit Ladung. 
Reg ee Reg.⸗ | Reg. 
Anzahl. | Tonnen. Anzahl. zonnen. | Amadl. | Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
| 
Deutliche .......................... 65 841% 63 83 392 65 341% 61 25 255 
Franzöſiſche ......................... 2 132 2 132 2 132 — — 
äniſche....... .... ................ 75 29 634 12 28 374 76 29 989 73 28557 
zufammen... | 142 | 63 958 | 137 | 61898 | 143 | 64318 | 124 | 53 812 


Philippinen. 
Handel und Schifffahrt im Sabre 1893.) 
Allgemeines. 

Die allgemeinen wirtbichaftlihen Berbältniffe ließen fich durch⸗ 
ſchnittlich günſtig an; die Reisernte war eine bedeutende, Das 
Ergebniß der Zuckerkultur fowohl quantitiv als aud durch bie 
ziemlich hoben Preife recht günftig. Die dadurch gehobene Kaufkraft 
des Landes mußte daher vortheilhaft auf ‚das Einfuhrgefchäft ein- 
wirken, welches in ber That in ber erften Hälfte des Jahres weſent⸗ 
lich belebter war. Der Kurs hielt ſich in den erſten ſechs Monaten 
mit geringen Schwankungen auf 2 Schill 1ll/g Pce. bis 
3 Schill. 3/4 Pce,, um dann Anfang Juli auf 2 Schill. 8 Bee. zu 
finten, was namentlih bei ben Kreditverhältnifien auf ben 
Philippinen nicht verfehlen konnte, einen ſehr ungünftigen Einfluß 
auf das Geſchäft auszuüben. 

In Bezug auf dad Verkehrsweſen ift hervorzuheben, daß bie 
Eiſenbahn Manila — Dagupan in Folge der hervorragend großen 
Reisernte in den von ihr durchſchnittenen Provinzen in den erſten 
Monaten des Jahres einen ſehr regen Frachtverkehr aufzuweiſen 
hatte. Sowohl die Erleichterung des Transports durch die Bahn 
als auch der Betrieb der Dampfreismühlen hat in hohem Grade 
anregend auf den Reisbau gewirkt, und es ſind große Strecken 
brach liegender Terrains neu oder erneut unter Kultur genommen 
worden. Es fehlen nur anſchließende Sekundärbahnen oder wenigſtens 
gute Landſtraßen, um auch entfernteren Diſtrikten die Bortheile der 
Eifenbahn zugängig zu machen. Bei völliger Ausnugung des für 
Reisbau geeigneten Bodens würde die große Ebene von Luzon im 
Stande fein, troß der Zunahme ber Bevöllerung den Bebarf des 
Archipels völlig zu decken und bie Einfuhr von Reis aus Codhindina, 
deren Werth ſich alljährlich auf Millionen Pejos beläuft, unnöthig 
zu machen. 

Die Arbeiten an dem projeltirten Hafen von Manila haben 
aud im Berichtsjahre geruht, dagegen ift bezüglich der Beleuchtung 
ber Philippinifchen Küften mehr geihehen, und von den in Ausſicht 


1) Wegen bed Borjahres |. Hand. Ark. 1893 II. ©. 421. 





genommenen Leuchtthürmen wurden mehrere fertiggeitelt. Das 
Kabel, melches zwiſchen Luzon und den Bilayasinieln gelegt werben 
fol, wird wohl noch längere Zeit unaußgeführt bleiben, obgleich ver 
Zuderbandel ber ſüdlichen Inſeln an feiner Herftellung ſehr intereffirt 
if. Denn auch ber legte, im Sabre 1893 ausgefchriebene Termin 
für Submiffton ift ohne Angebot verftriden. 

Dem Bergbau der Philippinen bat fich neuerdings größeres 
Intereſſe des einheimiſchen wie des fremden Kapitald zugewandt. 
Die lange vernadjläffigten Kohlen» (Lignite) Minen der Inſel Cebu 
werben von zwei Geiellihaften in Manila in größerem Mafftab: 
auögebeutet und verfprechen guten Erfolg, Für Bearbeitung der 
goldführenden Gänge der Provinz Camarines Norte auf Luzon Bat 
fi eine Aktiengeſellſchaft, The Philippine Mineral Syndicate Ld,, 
mit dem Sit zu London gebildet, welche im Berichtsjahre zwar nicht 
über das Stadium der vorbereitenden Arbeiten Binausgelommen itt, 
aber nad) den biöherigen Refultaten verfpricht, ein gewinnbringendes 
Unternehmen zu werben. Bereits find mehrere fleinere Geſellſchaften 
in der Bildung begriffen, um dem gegebenen Beifpiel zu folgen. 


Einfuhr. 

Die gefammte Einfuhr erreichte im Sabre 1893 nad) der vom 
Zollamt veröffentlichten Statiftit einen Werth von 25 922 515 Peſos 
gegen 23817 373 Peſos im Borjahre. 

Die Zunahme fällt in erfter Linie auf die Einfuhr von Spanien. 
Der Werth der von Spanien eingeführten Waaren beirug: 


I891 ...... . . . . ... 4 350 847 Peſos 
1892............. 6419915 
1808............. 8327691 „ 


Die Angaben über bie Herkunft der Waaren machen nur bei 
der Einfuhr aus Spanien Anſpruch auf Richtigkeit, da anzunchmen 
ift, daB die Erzeugnifie des Mutterlandes, welche Zollfreiheit genieken, 
richtig als ſolche deffarirt werden, während bei den Übrigen Waaren 
meift nicht das Urfprungsland, fondern der legte Verſchiffungshafen 
angegeben wird. Da nun bie meiften Artikel in Singapore und 
Honglong zur Umladung gelangen, fo figuriren diefe Kolonien mit 
einer unverhältnifmäßig hoben Einfuhr — im Sabre 1893 fall 
I Mill. Peſos —, während die Einfuhr aus ben Europäiicen 








Philippinen. 


Ländern entſprechend zu niebrig ausfällt. Die Art der Deklaration 
ift bem willkürlichen Ermeflen bes Kaufmanns überlafien, die Er» 
gebniffe fallen in Folge defien in ben verfhiebenen Jahren fehr 
verfhieden aus. Go betrug die Einfuhr aus Deutichland im 
Jahre 1892 nad) der Zolftatiftit nur rund 700000 Peſos, im 
Jahre 1893 Über 2 Mil. Peſos, während fie in Wirklichkeit wahr: 
Iheinlih glei) geblieben und auf 21/4 Bis 21/5 Mill. Peſos zu 
jHägen ift. 

Die Menge der witigften Einfuhrwaaren ftellt fi im Bergleiche 
zu den beiden Borjahren, wie folgt: 


Baare. Matftab. 1891. 1892. 1893, 
Rincralöle............. 100 kg 66 974 69 254 118 711 
Branntwein............ hl 4 240 2406 2014 
Reis.................. 100 kg 726644 627091 410 096 
Sieinloble ............. 1000 kg 57101 84.808 64 517 
Bier.................. hl 5110 6275 5694 
Konferven und Konfitären 100 kg 6948 5 991 8 088 
Streihhölger -.......... n 4 065 3918 10 616 
Beizenmebl -........... n 49% 74 108 79 459 
Eiſen ................ 62 062 75 498 85 976 
Baummwollengarn.....-.. n 6 880 10 946 6446 
Sülfenfrühte ........... „ 22 804 28 428 25 484 
Steingut .......... F 4878 5610 10 268 
Bapier .............. » 17165 18 880 17 770 
Negenfhirme ........... Stück 168086 828075 202 756 
qüte.................. „249 947 266782 365412 
Baummollene Gewebe ... 100 kg 48500 62 482 63 067 
Gewebe von Hanf u. Leinen n 8448 3042 6 576 

n „ Wolle u. Saar „ 1086 128 1182 
n „ Beide....... „ 684 311 220 
Glas .................. 16 614 19 428 2% 465 
VWVein................. hl 18 905 28 306 28 716 


Die Abnahme der Reiseinfuhr ift, wie ſchon erwähnt, auf bie 
Zunahme be Neisbaues auf den Philippinen zurüdzuführen, die 
von Branntwein auf die vermebrte einheimifhe Induſtrie, die 
namentlich mit Bezug auf Spiritusbrennerei aus Melafie, Raid und 
Palmenfaft (Nipa und Tuba) feit dem erhöhten Bol auf frembe 
Spirituofen einen großen Aufſchwung genommen hat. Auch das 
Erzeugniß der einheimifhen Brauerei unter Leitung eines 
Braumeifterd gewinnt nach erheblicher Beflerung ber Dualität immer 
mehr an Aufnahme. 

Der Antheil bes Spaniſchen Wutterlandes an ber Einfuhr 
einer Anzahl der wichtigeren Einfuhrartikel ergiebt ſich aus ber 
nachſtehenden Bufammenftellung: 








1898. 
Selammte| Einfußr 


Spanifcher 
Antheil 
in Prozenten 






Waare. 






Pharmazeutiſfche u. Iemilge 


Waaren, Parfümerie 609 245 80,8 

Baummollene Garne ..... 913 102 261 8 | 48 

„ Gewebe ..... 1 711 982 3,9 20 | 18 
Wirkwaaren. 890 120 91,61 89,81 88,9 

Seidene Geweteee 416 881 19,31 0 | 8 
Druck⸗ und Schreib» Bapier 416 527 54,9 86,A| 37,5 

Schuhwerk ............. 196 286 66,2) 67,7 48 

Branntwein und Lilöre ... 288 667 23,4 30,5) 49 
Konſerven und Ronfitüren. 818 633 19,31 76,4| 65,6 
Schirme ............. 181 371 68,5) 92 | 65,8 


Deutiches Handels Nrchiv 1894. IL 


545 


Das Kreditſyſtem des Philippiniſchen Einfuhrgeſchäfts, deſſen 
Folgen in ſchlechten Geſchäftsjahren ſtärker hervortreten, brachte in 
der zweiten Hälfte des Jahres dem fremden Handel empfindliche 
Verluſte bei, die ſich zu Anfang des Jahres 1894 noch erheblich 
ſteigerten. Die Anläufe, welche in den letzten Jahren zu einer Beſſerung 
in den Geichäftsbeziehungen zu den Chinefifhen Händlern genommen 
wurden, haben nur einen geringen Erfolg gehabt. Das eingeführte 
Syftem ber fogenannten Baarzahlungen, wobei bem GChinefen ein 
Distont auf den Kaufpreis bewilligt wird, wenn er innerhalb eines 
Monats bezahlt, Läuft ſchließlich au nur auf eine Kreditbewilligung 
von 4 bis 6 Wochen hinaus und ändert an dem Riſiko der Einfuhr⸗ 
firmen nur wenig. 

Au⸗ſudr 

Zucker. Der Geſammtbetrag der Ausfuhr des Verichtsjahres, 
4184296 Pikuls, überſtieg den ſäͤmmtlicher Vorjahre, auch den des 
Jahres 1892, welcher 3 961 060 Pikuls betragen hatte. Die Zunahme 
kommt ausſchließlich auf Rechnung der Inſel Luzon, während die 
Ausfuhr der Viſayas (Cebu und Iloilo) nicht unerheblich geringer 
war als im Vorjahre. Ganz beſonders auf der Inſel Negros hatte 
die Rohrernte durch zu großen Regenfall während der Wachsthums⸗ 
zeit gelitten. 

Die gefammte 1893 er Ausfuhr der Philippinen vertheilte ſich 
nad den Ausfuhrhäfen und Beitimmungsländern, wie folgt: 











Großbri⸗ 


Staaten 
tannien, 





Europa. 








Manila ..... 7200281 6584981 892801 847197| 1 709 998 
Iloilo ...... 830 15 — | 1120088] 252130] 2202 903 
"7: 7200 — 61.000). 148 371 400 


zufammen ... | 1622 iss 63 es 1260 33 1247 m] 4184 296 


Sm Ganzen wurben höhere Preife erzielt als in den Vorjahren, 
da den Erporteuren der niedrige Kurs zu Gute kam. 

Da aud die Frachten verhältnigmäßig niedrig waren, nämlich 
4,60 bis 6,25 Golbbollar8 pro Tonne auf Segelſchiffen nad) Nord⸗ 
amerika und 1 Pfd. Sterl. 10 Schill. bis 1 Pfd. Sterl. 17 Schill. 
6 Bee. nad) Großbritannien, jo dürfte dad Zuckergeſchäft im Ganzen 
ein recht lohnendes geweien fein. 

Der Betrieb der Eiſenbahnlinie dur Mittellugon ſcheint alls 
mählich feine Wirkung auf die Buderfultur der von ihr durch⸗ 
ſchnittenen Diftrifte nicht zu verfehlen. Die meltauß größte Zahl 
der Pflanzer hält noch an ber alten Methode feit, den eingelochten 
Zuderfaft in Thonformen, fogenannte pilones, zu füllen und fie fo 
nad Manila zu verlaufen, wo fie in ben Trodenanftalten (farderias) 
weiterbehandelt werden. Fur dieſe pilones tft der Waflertransport 
unter allen Umftänden bem Eiſenbahntransport vorzuziehen, einers 
feit weil im Fall des letzteren bei bem mieberbolten Eins und 
Ausladen — auf der Pflanzung, an der empfangenden Bahnftation, 
in Manila und fchließlih an der Fabrik — das Bruchriſiko ein 
erheblich größeres ift, andererſeits weil die Beförderung mit ber 
Eiſenbahn fih durch den Transport zu und von berfelben weſentlich 
vertbeuert. Es haben daher einzelne Pflanger mit jener primitiven 
Herftelungsweife gebrochen und nad auf Banay und Negros üblicher 
Weiſe gleich auf den Haciendas trodenen Zucker erzeugt, welcher, in 
Säde verpadt, bequem und ohne Berluft per Eiſenbahn verlaben 
werden und feines höheren Werthes wegen au bie etwas höhere 

73 


546 


Fracht leiter tragen Tann. Es fleht zu erwarten, daß biefe Neues 
rung bald Anklang und Nachfolge finden wird, mas fomohl dem 
Betrieb der Eiſenbahn als auch dem wirthſchaftlichen Gedeihen ber 
betreffenden Zuckerdiſtrikle nur fürberlich fein Tann. 


Abaka (Manilahanf). In diefem Artikel ift eine erhebliche 
Abnahme ber Ausfuhr gegen die bed Jahres 1892 zu bemerken, 
wenn erfiere auch noch immer etwas höher war als bie bes 
Jahres 1891 und nicht erheblich gegen bie bißherige böcfte nom 
Sabre 1888 — In den letzten Jahren wurden verſchifft: 


...... 815618 Pituls. 
1888 ........... “19288 „ 
1801........ .... 1271094 „ 
1802............ 1581016 „ 
1803 ............ 1282 942 


Der Werth der Ausfuhr iſt im Jahre 1898 mit etwa 
111/a Mi. Peſos anzuſetzen. Die Preiſe bewegten ſich für kurrente 
Waare zwiſchen 7,871/4 und 10 Peſos pro Pikul, waren alſo durch⸗ 
ſchnittlich niedriger als im Vorjahre trotz des günſtigeren Kurſes 
und niedriger Frachtraten, was jedenfalls auf ſtarke Ueberhãufung 
ber Märkte im Jahre 1892 und bie Kriſis des Amerilaniſchen Hanfs 
geichäftes zurüdzuführen iſt. 


Die Berihiffungen gingen nad) folgenden Ländern: 


Bon: 

Manila Cebu. Zuſammen. 

ben Verein. Staaten von Amerika: Bilule 
Atlantiſche Häfen .......... 402 526 22400 4496 
Kalifornien..... ........... 4 100 — 44 100 
Großbritannien..... ...... os... 607922 197760 745682 
dem Übrigen Europa „. ur... 7 624 — 7624 
Auſtralien ............... ... 80 786 _ 80 786 
Singapore und Indien ....... 9 784 _ 9 784 
China und Japatı ........ 20 040 — 20 040 
zufammen... 1122782 160160 1282942 


Tabak. Die bereihtigte Erwartung einer größeren und befferen 
Ernte, als die des Jahres 1892 war, hat ſich nicht bewahrheitet. Die 
Ausfaat war eine erheblich größere ald im Borjahre und gebieh 
unter den günftigften Witterungsverbältnifien vortrefflih. An vers 
ſchiedenen Plägen wurde Mitte April mit dem Schnitt begonnen, 
und bis Anfang Mai war etwa 1/5 des Felderbeſtandes geſchnitten. 
Die Dualität beftätigte die gehegten Erwartungen vollauf. In⸗ 
befien murben die Hoffnungen auf einen vorzüglihen Ertrag Des 
Tabakbaues durch einen Heftigen Wirbelftuem, welcher Norbluson, 
namentlih Die Tabakprovinzen Iſabela und Cagayan, im Mai, 
einer für Taifune jehr ungewöhnlichen Zeit, heimfuchte, faft gänzlich 
zerftört. Durch die gleichzeitigen heftigen Regengüſſe traten bie 
Flüſſe aus, die niedrig gelegenen Felder wurden überſchwemmt, fo 
daß die Pflanzen theilweiſe verfaulten. Auf anderen Feldern wurden 
durch die flarfe Strömung viele Pflanzen fortgeriffen. Auf den 
höher gelegenen Anpflanzungen litten bie Blätter in Folge ber 
florten und anhaltenden Regen durch Auswaſchung und Fleckig⸗ 
werben. Der Schnitt nahm inbefien feinen Fortgang, und fchon 
war faft Die ganze Ernte geborgen, als im September ein weiterer 
Zaifun Über biefelben Provinzen zog und eine fehr bebeutende Bers 
wüftung anrichtete. Die Lagerichuppen wurden vielfach ganz zerſtört 
oder doch derartig beichäbigt, bag ber in ihnen lagernde Tabak ben 
Regengüflen preisgegeben wurde. Durch Died neue Unglüd wurde 
bie Duantität der Ernte noch weiter vermindert, und e3 litt aud 
bie Qualität in beträcdtlihem Maße. Dabei wurde das legitime 
Geſchäft durch unfolide Manipulationen Chinefiiher Händler ges 
Ihädigt. Vollkommen durchnäßter und wieder getrodneter Tabak, 


Philippinen. 


welchen Europäifhe Käufer einfach fortwerfen, wurde von ihnen 
mit unverborderten Blättern vermiſcht und fo auf den Markt ge- 
bracht, wodurch bie 1893er Ernte fehr in Mißkredit gerieth. Die 
Breife, welche nad) Belanntwerben des durch bie Zaifune verurfachten 
Schadens raſch geftiegen waren, 3. 3. 12 Pelos für Iſabela cuarta 
und 10 Peſos 50 Cents für Cagayan cuarta, gingen in Folge 
beflen erheblich zurüd, jo daß für die gleihen Sorten nur noch 
10 Peſos 50 Cents und 9 Peſos zu erzielen waren. 

Zur Ausfuhr nach dem außerſpaniſchen Europa gelangten Feine 
erheblichen Mengen. Die Geſammtmenge betrug 280 464 Duintales 
gegen 254 284 im Jahre 1892. Hiervon iſt die Hauptmenge jeden⸗ 
falls nah Spanien gegangen, wohin namentlich bie geringeren 
Tabafe der ſüdlichen Inſeln (Cebu, Panay) verſchifft werben. 

Die Ausfuhr von Cigarren war nur wenig geringer als im 
Vorjahre: 134400 Mille gegen 137069 Mille. 

Was die allgemeine Lage des Tabakbaues in den für ben 
Europäiihen Markt ausſchließlich in Betracht Fommenben Propinzen 
Cagayan und Iſabela anbelangt, To Hat fie fich gegen früher nicht 
weientlich geändert. Der Boden ift an den meiften Plügen nod 
gut und wirb buch die aljährlien neubefruchtenden Ueber⸗ 
ſchwemmungen vor Audfaugung bewahrt. Auch find viele zum 
Tabakbau geeignete Streden noch urbar zu machen. Gine Gefahr, 
die ader vorläufig noch weit abliegt, if allerdings in ber fort: 
ſchreilenden Berminderung des Walbbeftandes in den Gebirgen zu 
befürchten, da dadurch allmäblih bie Menge des von ben Flüffen 
heruntergefäwenmten Urwaldſchlammes verringert werben wird. 
Dagegen bauern die Klagen Über bie Behandlung des Tabals durch 
bie einheimifgen Kleindauern, über den ſchwierigen Handelsverkehr 
mit ihnen und die Störungen, bie dieſer durch die unreellen Mani⸗ 
pulationen ber Chinefen erleidet, nad wie vor fort unb werben 
in verftärkten Naße laut, Rah dem Anpflanzen bed Tabals aus 
ben Gaatfeldern, welches gang unregelmäßig und Häufig ohne allen 
Shuk gegen die Sonne durch Schatienbäume geſchieht, UÜmmert 
fih der Gingeborene kaum noch um bie Pflangen, bie doch, um befte 
Qualität zu erzielen, fortdauernde Yürjorge durch Züten, Abfuchen 
von ſchadlichen Inſekten, Entfernung ſchlechter Blätter x. erfordern 
Er ſchneidet undelümmert reife und unreife Blätter gleichgeitig, 
fügt die Gente nicht genügend vor Näfje, beauffichtigt den Fer⸗ 
mentirungäprogeß ungenügend, kurz, läßt es an aller unb jeber 
Sorgfalt in der Behandlung fehlen. Er verläßt fi Darauf, daß, 
wenn ber Europäifche Käufer, der, wie er weiß, für gute Tabak 
beffexe Preife bezahlt, ihm ungeniigende Waare nid abnimmt, er 
immer noch bei den Chineſen, wenn au zu geringeren Preiſen, 
Abjag findet. Der Chineſe findet feine Rechnung einerſeits durch 
Miſchung guter und ſchlechter Qualitäten, anbererfeitö dur Wieder 
verkauf an die zahlreichen Gigarren- und Cigarreitens Fabrifen in 
Manila, bie auch geringe Sorten verarbeiten, auch entichädigt er 
ih für etwaige Berlufte am Tabak durch Uebervortheilung des 
Bertäuferd, der meift nicht in Gelb, fondern mindeſtens theilmeife 
in Waaren zahlt. Dhne vieles ftörende Element, gegen weldes mit 
geieklihen Mitteln wenig angefämpft werben Tann, würbe der Bauer 
leicht zu größerer Sorgfalt zu erziehen fein, ba er für bie vernach⸗ 
Läffigten Produkte ohne Abnehmer bleiben würde. 

Die naturgemäße Abhülfe würde in der Einführung des Großs 
betriebes Tiegen, fei ed, daß die Kultur direkt mit eigenen Arbeitern 
unter Europätfcher Zeitung betrieben würde, ober nach dem auf ben 
Philippinen Üblihen Syſtem der Kleinpächter unter Oberaufficht 
des Europäifhen Pflanzers. Verſuche in dieſer Richtung find 
gemacht worden, und e# befichen mehrere größere Haciendas (darunter 
eine in Deutihem Beſitz), bie theilwelfe gute Erfolge erzielen. Aber 





Vhilippinen. 


auch Hier iſt die Unzuverläſſigkeit bed Eingeborenen ſehr hinderlich 
und der geſetzliche Schutz für den Pflanzer durchaus ungenügend. 
Wenn Letzterer mit Zuſtimmung der Regierung Arbeiterfamilien 
aus benachbarten Provinzen auf feine Hacienda Bringt und ihnen 
außer dem Reiſegeld erhebliche Vorſchuſſe geleiftet Kat, fo geſchieht 
es häufig, daß biefe Familien lange vor Ablauf des Kontraftes und 
vor Abzahlung Ihrer Schulben ſich weigern, weiter zu arbeiten, und 
Nüdbeförderung nad) ihrer Heimath verlangen. In folden Fällen, 
wie fie gerabe auch im Jahre 1893 wieder vorgelommen, bat fich die 
Provinzialbehörde außer Stande erflärt, die Leute zur Einhaltung ber 
eingegangenen Berpflitungen, mindeſtens bis zur völligen Tilgung 
ihrer Schulden, zu zwingen. Hierzu Tommt bad Verbot für fremde 
Geſellſchaften, Grundbeſitz auf den Philippinen zu erwerben, welches 
bem Lande den Zuſchuß fremden Kapitals und Unternehmungsgeiftes 
von vornherein abſchneidet. Aber auch mit Aufhebung deſſelben 
würde eine Abhülfe nicht ohne Weiteres geſchaffen fein, wenn nicht 
gleichzeitig Die Arbeiterfrage zu Gunften bes Grunbbefigers verbefiert 
würde. Auch bie Einfuhr von Ehinefifhen Kulis, wie auf Sumatra 
und Borneo, würde nur dann mögli fein, wenn bezüglich deren 
Befteuerung, namentlich ber bei Ginmanderung jedes Chineſen zu 
erlegenden Kopffteuer von 10 Peſos Erleiäterung gewährt würde. 
Kaffee. Die Ausfuhr dieſes früher ſehr bedeutenden Artikels, 
welche fih in Folge der auf den Pflangungen feit dem Jahre 1888 
berrihenden Krankheit im Vorjahre bereits auf 21228 Pikuls vers 
mindert Hatte, ift noch wetter gefunfen und betrug im Jahre 1898 
nur noch 4914 Pikuls, die zum größten Theile nad) Spanien vers 
Ihifft wurden. In der hauptſächlichen Kaffeeprovinz, Batangas, auf 
der Inſel Lugon, find die Anpflanzungen theils durch bie Krankheit 
felbft, theis durch Niederhauen und Verbrennen der Beſtände faft 
gänzlich zerſtört. Mit Reuanpflanzungen wirb von manden Beftkern 
sorgegangen, bo) werben Jahre barüber bingeben, ehe ſich die Pros 
duftion wieber heben kann, voraußgefett, daß Die neuen Pflanzen von 
ber Krankheit verichont bleiben. Andere Pflanzer beabfichtigen, wie in 
Genion geichehen, zum Anbau von Thee Überzugeben, wofür die Berge 


von Mittellugon nad Klima und Bobenbeichaffenbeit fehr geeignet fen 


bürften, doch veriautet nod) nichts Beſtimmtes über die Ausdehnung 
der betreffenden Verſuche. Auf den Sünlichen Inſeln, wo ber Kaffeebau 
nur geringe Außhehuung befikt, ſcheint Die Erankheit noch nicht auf 
getreten zu fein. Giner großen Erweiterung wire ber Anbau be 
Kaffeebaums auf der Inſel Mindanao fähig, moher Ion jet Heine 
Rengen guter Dualität in ben Handel kommen, doch iſt ber Mußbehnung 
der politiiche Zuſtand ber Inſel, bie fartmährenben Kämpfe der Spanier 
mit den mobammebantichen Stämmen, ſehr hinderlich. 

Die Zablenangaben der vorfiebenhen Bemerkungen find ben 
Ausfuhrliften ber Inufmänntichen Firmen euinommen und genießen 
im Allgemeinen ben Ruf großer Genauigkeit. 


Schiffahrt, 


Der Schiffaverkehr in den einzelnen Philippiniſchen Häfen ges 
ftaltete ſich, wie folgt: 


Eingang. Ausgang. 
dafen Zahl. Reg.Tonnen. Zahl. Reg.⸗Tonnen. 
Ranila ....... .. 249 252 067 241 268 827 
Iloilo ...... ...... 87 116 285 85 113 844 
Cebu ............. 16 22 594 24 26 098 
Bamboanga ....... 8 2437 10 2316 
Zufammen .... 859 892 378 3601) 411 06% 


1) Die Angabe Rimmt nicht genau mit den entipreihenden 
Zahlen in der Verkehrsüuberſicht 8. überein. 


547 


Die gefammte Echiffsbewegung betrug im Jahre 1892 
471 Schiffe von 517554 Reg.Tonnen im Eingang und 447 Schiffe 
von 484 374 Reg. Tonnen im Ausgang, Bat fi mithin im Berichts» 
jahre nicht unmefentlih vermindert. Zum Theil erflärt ſich dieſe 
Abnahme der Räumte durch den Wegfall ber Zweiglinie der Meſſa⸗ 
gerieg Maritimes zwiſchen Saigon und Manila, welche mit Beginn 
des Berichtsjahres ihre Fahrten einftellte. 

Ferner wurde der Verkehr mit Singapore in früheren Jahren 
burh zwei Spaniſche Dampfſchiffe in vierzehntägigen Fahrten, im 
Berichtsjahre nur noch mit vierwöchentlichen Fahrten durch ein 
Dampfſchiff unterhalten. Auf dieſe Weiſe waren die Einfuhrhäuſer 
mehr als je gendthigt, den größeren Theil ihrer Waaren Über Hong⸗ 
kong zu beziehen, und eine vegelmäßige Verbindung mit Singapore 
im Anihluß an die großen Frachtlinien von Europa iſt ein fih 
immer mebr fühlbar machendes Bedürfniß, zumal bie einzige direkte 
Verbindung mit Europa, die Spaniſche Poſtlinie Liverpool— Bars 
celona— Manila, bei vierwöchentlichen Fahrten nur einen Kleinen Theil 
der gefammten Einfuhr verſchiffen Tann. 


DVertehrsüderfihten. 
1. Die hauptſächlicheren Artilel der Einfuhr in ben Häfen 
ber Philippinen im Sabre 189. 


Beth; 
Einheit. Menge. Peſos. 
Steine, außer Marmor, zur Ver⸗ 

wendung bei Bauten c....... 10 kg 24648 61 623 
Steinkohle und Kolß..... ...... 100kg 64517 161 2% 
Petroleum und andere Mineralöle 100 kg 117961 1 769 487 
Hohlglas, gemeined u. gewöhnliche „ 12 939 108 257 
Kryſtallglas und deſſen Nach⸗ 

ahmungen ⁊x................ 4232 126 972 
Tafelglad und Tafellryftall...... n 2804 42 082 
Glas und Kryftal mit Belng; 

Brillen und Uhrgläſer ....... kg 41 853 11 962 
Sliefen und Biegel zum Pflaftern; 

Kacheln, glaſirte Ziegel u. Röhren 100 kg T 764 15 584 
Fayence und feines Srdengelhirr „ 10 262 ‘807 886 
Porzellan..................... n 77 215 38 610 
Gold und Silber in Juwelen oder 

Schmuckſachen............... hg 400 10 000 
Oußeifen in Gänfen und altes.. 100 kg 1521 18 808 
Deögl. in gewöhnlicher Waaıe . 2 886 21649 
Deögl. in feinen Waaren....... n 1883 28 337 
Schmiedeeiſen und Stahl in Eiſen⸗ 

bahnſchienen ............ en 4 122 32 985 
Desgl. In Blechen von 6 mm ober 

mehr Stärke und dergleichen 

Verbandftäbe................ 10 004 90 048 
Deögl. in Stangen jeder Geftaltc. „ 43 667 067 674 
Desgl. in grofien Stüden zc. zum 

Bau .P..................... 3401 54 418 
Desgl. in Draht .............. n 756 6 0651 
Desgl. in Nägeln und Schraudn „ 5 733 114 675 
Desgl. in Rohren ............. F 1.068 13 760 
Desgl. in Waaren aller Urt .... u b 264 210 572 
Weißblech, verarbeitet .......... n 442 17 661 
Nühnadeln, Schreibfebern, Beſtand⸗ 

tbeile von Tafthenubren ıc.... kg 7598 62 686 
Meſſer ....................... n 6 788 13 566 


548 


Scheeren ..................... 
Feuerwaffen 2c................. 
Kupfer in Blechen und Nägeln, 
RKupferdraht ................ 
Kupfer, Bronze oder Meſſing, ver: 

arbeitet ⁊c................... 
Desgl. in vergolbeten, verjilberten 

oder vernidelten Gegenfländen. 
Binn in Gänſen .............. 
Zink in Tafeln, Nägeln u. Draht 
Desgl. in fertigen Waaren, auch 

lackirt ..................... 
Ale übrigen Metalle u. Legirungen 

in Tafeln, Blöcken, Nägeln, Röhren 
Deögl. verarbeitet ............. 
Begetabiliiche Dele, ausgenommen 

Düvndl ................... 
Erzeugniſſe des Pflanzenreichs, mit 

Ausnahme von Farbhölzern, Se⸗ 
ſamſamen, Leinſamen, Del⸗ 


fämereien ac. ....... ......... 


Farben in Pulver oder in Tafeln 
Desgl., zubereitete; Tinte ...... 
Desgl., aus Steinkohle gewonnene 
und andere fünftlide......... 
Kochſalz 
Pharmazeutiſche Erzeugnifſe, nicht 
beſonders aufgeführt ......... 
Chemiſche Erzeugnifſe, nicht be⸗ 
ſonders aufgeführt........... 
Stearin, Paraffin, Wachs und 
Walrath, roh ............... 


a 80 2 200 0 0 TR ee 


Bulver, explodirende Miſchungen 
und Minenzünder ....... .... 
Baumwolle, geſponnen, Garn, bis 


Deagl., Nr. 86 und darüber. 
Desgl., dreis und mehrbräßtiges. 


Einheit. Menge. 


n 


100 kg 


kg 


kg 
100 kg 


100 kg 
Desgl., bearbeitet ............. in 
Barfümerien und Eflenzen ...... 


Deögl., fchlichte Gewebe, ſchlichte, 


rohe, weiße ober gefärbte, bis“ 


DD Fäden .................. 
Desgl., desgl., bis 35 Fäden . 
Baumwollene dichte Gewebe ꝛc., 

bis 36 Fäden und darüber.... 
Desgl., bebrudte, gelöperte 2c., bis 

25 Fäden .................. 
Desgl., desgl., bis 35 Fäden .. 


Deögl., besgl., 36 Fäden u. Darüber | 


Durcfichtige Gewebe, wie Muſſelin, 
Batift 2c., bis 30 Fäden ...... 
Desgl., 31 Fäden und darüber .. 
Plüfh, Sammet u. andere Doppel: 
gewebe zu Kleidungsftüden ... 
Tun 


Spigen, ausgenommen gehäfelte . 


" 


” 


8 251 
28379 


1 526 
34 956 
15 297 

243 
393 
3947 


1275 
12 338 


3 360 


2 644 
1801 
5194 


1837 
13 637 


16 836 
74 407 
3 686 


12 319 
47 983 


73 679 


445 269 
188 653 
10 647 


1301 754 
824 608 


122 698 


1 305 087 
586 074 
236 523 


461 775 
66 965 


86 887 
2 206 
14119 


1301 754 
1 819 374 


269 925 
1 681 366 
1172141 

647 688 


1015 900 
214 248 


95 778 
11 025 


88 244 


Hälelgewebe .................. 
Strumpfwaaren, in Unterjaden 

und Beinlleidern ..........-. 
Deögl, in Strümpfen, Soden, 

Handſchuhen u. a. ........... 
Zwirn, zweis und mehrdrähtiger. 
Tauwerk und Seilerwaaren für 


Schlichte Gewebe aus Hanf oder 
Flachs, bis 10 Fäden ........ 
Deögl., 11 bis 24 Fäden ....... 
Desgl., 25 Fäden und barüber .. 
Desgl., gelöpert und gemuftert .. 
Schlichte Gewebe aus Jute, Pita 
und anderen Faſern, mit oder 
ohne Beimiſchung von Baum⸗ 
wolle ...................... 
Kammgarn, gefärbtes .......... 
Teppiche aus reiner Wolle oder 
mit Beimiſchung anderer Stoffe 
Filze aus reiner Wolle oder mit 
Beimiſchung anderer Stoffe... 
Deden aus reiner Wolle oder mit 
Beimiihung anderer Stoffe... 


Strumpfwaare aus Wolle, mit ober 
ohne Beimiihung von Baums 
wolle u. a................. 

Tuche und alle anderen tuchartigen 
Gewebe aus Wolle ze. ........ 

Desgl., mit Kette aus Baumwolle 
oder anberen vegetabiliichen 
Stoffen .................... 

Alle übrigen Gewebe aus Wolle ꝛc. 

Deögl., mit Kette aus Baumwolle ic. 

Seide, rohe und geiponnene, ge 
zwirnt unb.nicht gezwirnt ır. .. 

Gewebe, feibene, jchlichte ober ges 
köperte.................. 

Tull, Spike und gackchen auß 
Seide oder Flodielde ........ 

Sammet und Felbel aus Selbe 
ober Flodjeide, mit Kette ober 
Einſchlag aus Baumwolle sc... 

Sonftige Gewebe aus Seide oder 
Flodfeide ꝛc................ 

Papier ohne Ende, ungeleimt und 
balbgeleimt, zum Diud ...... 

Desgl., zum Schreiben, zur Litho⸗ 
graphie oder zum Kupferbrud. 

Desgl., zerjchnittenes, Butten: und 
liniirtes Papier ............. 

Bücher, eingebunden ober nicht, u. 
andere Drudfachen in Spanifcher 
Sprade ............. 

Kupferftiche, Rarten ob. Beihnungen 

Löſch⸗ gemöhnliches Pads und 
Bolir-Bapier. ........ ...... 


Einheit. Menge. 


kg 


N" 


” 


“H 


4 122 
299 670 


41 556 
80 541 


310 819 


47838 


48 087 


280 728 


Werth: 

Peſos. 
16 527 
148 928 


124 665 
45 811 


14 249 
93 54 
40 310 


89 759 
39 344 


483 725 
17 672 


16 822 
13 166 


26 191 


12 463 
9709 
43 662 


111 300 
54 938 


187 060 
1 760 


83 280 


62 119 
75 708 
88 700 
141 332 
186 495 
23 669 
60 115 


56 156 


Philippinen, 


549 


Werth: Werth: 
Einheit. Menge. Peſos. Einheit. Menge. Peſos. 

Anderes, nicht beſonders aufge⸗ Anisbranntwein, zuſammengeſetzt, 
führtes Bapier .............. kg 278 610 111 408 Branntwein und Liköre aus 

Bappendedel in Bogen und in mit Weinallohol ................ Liter 58 060 58 060 
gewöhnlidemBapier übergogenen Desgl., nit ausſchließlich aus 
Kaſten ꝛc................. 148 381 29 677 Weinallohol ................ 123 041 221 471 

Böttcherwaare, zuſammengeſetzt oder Bier und Cider ............... 669 390 170 819 
zerlegt..................... 100 kg 1470 14697 | Schaummeine ................ n 9 682 12 108 

Gegenflände aller Art aus gemeinem Heine anderer Art one nense .n 2 861 857 1 117 112 
Holz, gedreht, gemalt, lackirt x. 1648 16486 | Konjervirte Nahrungsmittel zc.... kg 676 984 676 984 

Möbel und andere Gegenftände Chofolade EREEPETLENEREREUTE " 10 309 10 309 
aus feinem Sol x. .......... n 1738 52001 | Konfitüren ................... n 126 340 126 340 

Desgl., vergoldet, eingelegt ac... „ 345 17.296 a enthelk Satzmehl ır....... n pi 2 * * 

| PER n 1 4 199 

— —— Rute u. Schmucſachen aller Arte. „ 1236 18.540 

Zufiande...... 2498 16191 | Fmöpfe aller Art, außgenommen 
, goldene und filberne ......... " 15 649 18 245 

Zadirte Felle und gegesbte ober Kautſchuk, verarbeitet in irgend 
zugerichtete Ralbfelle .... EEE kg 13 497 43 198 weicher Form und Waate..... . 9738 21436 

Sonftige gegerbte ober zugerichtete Deögl,, anderer Art 28 694 22 963 
dãute ac. ................. 88.997 46799 | Spiele und Gpicheug, | auge 

&derriemen für Rafcinerie..... „ 4.620 4.620 

ve nommen ſolche aus Schildpatt ꝛc. „ 90 985 100 074 

Schuhwerk aus Leber oder Zeug Regen⸗ und Sonnen⸗Schirme mit 
in Stiefeln 2c................ Paar 15 680 81 360 feibenem Ueberzug . .......... Stil 7918 21 655 

Deögl., in Schuhen aller Art... „ 74 640 97 024 Desgl. mit Ueberzug aus anderem 

Desgl., in Bantoffeln, jowie Schub: Stoff ...................... n 114.080 159 716 
werk geringerer RKlafie ....... n 22 405 11 203 Desgl., mit Veberzug von Papier „ 81 457 20 365 

Desgl., alles Arten für Kinder... u 67 689 65649 | Wofamentierwaaren, feidene ..... kg 1671 23 891 

Riemers und TäjhnersArbeiten.. Kg 86 685 187 884 Desgl., wollene ............... n 1675 11 797 

Andere Gegenflände aus Leber Desgl., alle anderen ........... 7840 81 868 
oder mit foldem überzogen ... m 4 228 21115 | Steoßhüte und Strohmügen..... shit 145546 232 883 

Pianoforteß................. Stück 81 10125 | Hute, garnirte aus anderem Material n 161 070 822 142 

Taſchenuhren aus Gilber und Desgl., nicht garnirte und Miken „ 67 534 67 684 
anderen Metallen............ „ 1 227 12270 | Gewebe aus Kautfhul in Ber: 

Gewichtsuhren, gewöhnliche, und Bindung mitanderen Materialien kg 4869 19 676 
Weckeruhren ................ n 928 4680 | Säde ac. .......... ........... Stück 736 584 78 667 

Gehwerke für Wand» und Tafel: 

Übren X.................... „ 2101 11 718 3. Die bauptfählihen Artikel der Ausfuhr von den 

Landwirthſchaftliche Mafcjinen... 100kg 18679 18 678 Häfen der Philippinen im Jahre 1898. 

Maihinen aus Kupfer und Legis Death: 
rungen beffelben und einzelne Einheit. Menge. Peſos. 
Theile davon ⁊c.. ............ 6980 63 804 Zucker ....................... 100 kg 2 615 219 16 914 980 

Sqhweinefleiſch und Schmalz, ein- Manilahanf................... n 987428 12556 548 
shliehlih Spek........... KL TR | Tabak in Blatiern auß ben Bros 

Butler. 40475 40476 | inzen Cagayan und Ylabele.. 6681 1684409 

Rabeljau und Shofih......... n 156 469 81 292 Desgl., von den Viſayas⸗Inſeln. n 15 865 859 707 

Schalthiere..... 316 iis 87080 | Desgl., ſonſtiger Provenien 24 139 843 898 

Reis, ungeſchälter und geichälter. 100 kg 410 006 1.025 010 Tabak zufammen... 100kg 10745 2388014 

Weizenmehl .................. „ 19 468 868156 | Kaffee....................... „ 2915 168 742 

Hülfenfrüdte, trodene .......... n 5412 54 127 | Trepang (getrodnete Seewalen). kg 144 896 46 729 

Gartengewächſe................ 25 433 254 837 | Hörner von Büffeln und Kinnvie „ 47911 10 361 

Obſt......................... n 7 094 141888 Schildpatt.................... n 1.009 87H 

Kakao........................ kg 131 468 18879 | Berlmutterihalen............... n 62 346 17 425 

Pfeffer....................... n 81 410 10995 | Häute von Büffeln und Rintvied „ 199 628 87 779 

Thee ........................ 75 506 76505 | Desgl., zerihnitten zur Leim: 

Dlivenõöl..................... n 810 209 186 126 bereitung................... F 199 202 28 783 

Branntwein, gemeiner, aus Wein⸗ Kopal ....... ................ n 256 086 14 467 
alkohol..................... Liter 0 280 9126 Indigo ...................... n 107 188 86 072 


560 















Barth; 

Einheit. Menge Peſos. Einheit. Menge. Peſos. 
Indigo, Abfall...... .......... kg 276 424 18575 | Kokosöl ............. ......... 100 kg 1466 : 16861 
Koloanüfle ................... 100 kg 118948 6T6EABL | Lumbangöl................. „ 1121 1344 
Farbholz ..................... " 49 426 9998 | ZJlang-Slang-Eflenz...........» ke 24 586 AR 
Aloefaſer..................... 5497 39440 | Strohhüũüte................... Stüd 12180 18 783 
Golbſtaub.................... hg 14 6400 | Sigerren und Eigaxsetten ...... 100kg 12861 1 681 486 
Sol in Barren u. Shmudfaden „ 857 48100 | Solbmüngen .................. Werth — 34 941 
Altes Aupfer ................. 100 kg 194 14164 Silbermünzen............... „ — 1 089 963 
Tauwerk aus Manllahanf....... „ 1482 89 518 | MWiederausgeführte Einfußewaaren „ — 68 068 

3. Schiffsverkehr in den Häfen der Philippinen mit Ausfhluß der Küſtenſchifffahrt im Jahre 1898 
Nationalität. Darunter mit Zabung. 
Reg.⸗ Reg.⸗ 







Britiſche............................... 209 251 619 
Spaniſche ............................. 68 65 316 
Deutſche ............................. 39 87 938 
Amerilanifche (Beveinigte Staaten) ........» 16 18 560 
Japaniſche ............................. 9 8161 
yalienifce ........ ................... 6 6 202 

orwegiſche............................ 6 6125 
Niederländiſche......................... 4 3492 
Franzoſiſche......................... ... 3 8444 
Hawaiiſche............................. 1 1516 


zuf. einfehl. der Schiffe anderer Nationalität | 359 | 392 378 | 270 | 276 024 | 365 | 


YAuftralien. 
Die Wollproduftion und der Wollhandel in dem 
mit dem 30. Juni 1894 abfchließenden Sahre.:) 


Sn ben Kolmmien Auftralafiend waren am Enbe bes Jahres 1893 
120 800 000 Schafe vorhanden, d. ti. 1960690 weniger al im 
Vorjahre. 

Der Ertrag ber Schur hat ſich ungeachtet dieſes Ausfalls um 
etwa 92938 Ballen oder faſt 5 pCt. gegen bad Vorjahr erhöht. 

Wiewohl die Wollpreife ſchon im Sabre 1892/93 einen fehr 
tiefen Stand erreicht hatten, fo find fie dennoch währenb der lets 
verfiofienen Saifon noch weiter gejunlen. 

Es wird berechnet, daß bei den Mainerfäufen bie Wollen aus 
Neuſudwales und Biltoria einen Preißrüdgang von etwa 12, bie aus 
Dueendland einen folden von Über 161/,, die aus Sübdauftralien 
einen folhen von 19 und die aus Neufeeland einen folden von 
etwa 15 p&t. gegen die gleiche Periode des Vorjahres erlitten hatten. 

Denn PBergleihe mit den Preiſen bes Jahres 1888 gezogen 
werben, jo ergiebt fi, daB die damalige Produktion Auftralafiens 
auf etwa 1395000 Ballen im Wertbe von 21622500 Pfr. Sterl. 
zu veranſchlagen ift; das bebeutet ungefähr 151/5 Pfd. Sterl. für den 
Ballen, während die Schur des Jahres 1893 die des vorgenannten 
Jahres zwar um etma 500000 Ballen übertraf, aber bei einem 


1) Vergl. Hand. Arch. 1894 Juniheft IL S. 207 und wegen beö 
Vorjahres ebenda 1893 II. &. 618, 









Tonnen. 






18 | 161060 I 210 | 283088 | 196 | aa 
60 54961 | 58 560865 | 82 62 619 
33 313831 | 4 075 | 3 MAR 
1 1299 | 1 1399 | 14 17 978 

9 sal u 9556 9 1992 

2 299 | — _ _ — 
2 1981 6 8871 6 8 371 
8 2.008 8 2.008 2 1381 
3 2296 3 4816 2 3 168 
_ _ 1 1516 1 1516 
406 682 | 307 | 364 648 


Durchſchnittspreiſe von mur 112/0 Pfb. Sterl. für ben Mallen eine 
weſentliche Werthſteigerung nicht erfahren bat. 

Die für Wolle Anfang Zuni 1894 in Sydney erzielten Breife 
waren folgende: 


Schweißwolle ......-oun.uno+ T Bee bis 4 Ve 
" in Stüden...... Deu nd m 

n Baudilide...... 4 2 „ 

n Kreuzungen ..... Mu nd 
Lamm⸗......... —— 

Gereinigte Wolle........... 5 „ „ HA, 
" in Stüdn... 2 „ „Tu 

” Bandftüde... 10% „ „5 5 

Loden ....... 122) er re 

Gewaſchen⸗ Wolle ........... I. Tr 


Beſonders begehrt waren in dem Berichtsjahre bie Wollen von 
Kreuzungen, ba biefe für die etwas rauhe Waare begünftigenbe 
Mode beſonders geeignet erihienen. Die Züchter erfreuen ſich babei 
nod be3 weiteren Vortheils, daß bie Kreuzungen bei ber Fleiſch⸗ 
ausfuhr in gefrorenem Zuſtande beſſere Refultate erzielten als bie 
Merinoraſſen. 

In Folge des während der Schur theilweiſe eingetretenen 
Regens kamen einzelne Wollen ſehr feucht auf ben Markt, was 
befonderö wegen ber fich babei in ben Ballen entwidelnden Hitze zu 
Klagen Anlaß Bot. 

Verſchifft wurden im Jahre 1898/% 1896 899 Ballen gegen 
1803 466 Ballen im Borjahte. 





Auftralien. — Belgien. 


Bon der Ausfuhr aus Neufübwales wurben 664818 Ballen 
aus Sydney und 54618 Ballen aus Newcaſtle verſchifft. 

Der Antheil der mit Dampfihiffen bewirkten Ausfuhr ftellte 
fh in ber genannten Kolonie auf 429.009 Ballen, wogegen mit 
Segelihiffen von dort 290427 Ballen verſandt wurden. 

An der Wollausfuhr aus Viktoria waren: 


Melbourne............... mit 419 740 Ballen, 
Geelong ................... n 39159 „ 
und Borkland .................. n 606 „ 
betheiligt. 
Ueber De Beflimmungsländer beim. Häfen der Wolls 


verihiffungen Auftralafiend während ber legten beiden Produktions⸗ 
jahre ift folgende Ueberſicht veröffentlicht: 


Beftland 


von 
Europa. 


Ballen. 












Bereinigtel Indien, 
Staaten | Japan 
von 
Amerttla. 


Ballen, 


London. 


Jahr. 





1892/93..... 1273678 I 27896 | 4638000 | 372868 I 1624 
1898/94. .... 1878499 | 14017 | 486997 1 15277 1 1609 
Die Berläufe von Wolle auf den Märkten ber verichiebenen 
Kolonien zeigen ein ferneres bebeutendes Anwachſen, wie aus ber 
nachſtehenden Ueberſicht hervorgeht: 
Es wurden gelauft 
in in in Süb 
Reufübmales. Biltorla. auſtralien. 
für Ballen. Ballen. Ballen. 
Deutſchland ............ 93 670 60 000 4.000 
Frankreich .......... ... 93 256 718 810 28 500 
Belgien................ 87 071 44 690 3500 
Großbritannien ......... 101117 81 000 14 500 
Bereinigte Staaten von 
Amerila; Ganaba ..... 1277 14 000 — 
Japan und Dftefien..... 609 1000 — 
Lokalverbrauch, Wäſcherei 
und GSpelulation...... 26 000 81.000 12 500 
sulammen... 40 000 306 000 63 000 
gegen das Borjabe mehr 
ober weniger — ..... . +40 000 — 6.000 4 8.000 


In Nenfeeland wurden 92000 Ballen, 7000 mehr als im 
Borjabre, angekauft. 

Hiernach haben fih bie für Deutihe Rechnung abgefchloflenen 
Berläufe um 80880 Ballen gegen das Vorjahr vermindert, während 
die für Belgien um 108261 Ballen geftiegen find. 

Die Franzoͤfiſchen Gintäufe ſtellten ih um eima 5000 Ballen 
höher, die für die Vereinigten Staaten von Amerika und für Canada 
dagegen um 22000 Ballen niebriger als im Sabre vorher. 

Dbgleih das Angebot von Schiffsräumten geringer war als 
im Sabre vorher, blieben die Frachtſätze doch auf berfelben 
niebrigen Stufe. 

Anfang Juni 1894 galten die folgenden Frachtſätze für: 
Dampfſchiffe? / Benny für das Pfund Engliſch gepreßter Schweikwolle, 


” , 1 ) [77 1] 7) N n gereinigter Wolle, 
Segelſchiffe Sı m nn m „gepreßter Schweißwolle, 
ui »n nn " " gereinigter Wolle. 





551 


Der Wechſelkurs für Wollwechſel auf London ftand in Sydney 
Anfang Juni d. 38. für 60 Tage nah Gicht auf 1/s pCt. Disfont, 
für 90 Tage aber auf /s pCt. 

Die neue Saiſon bietet anfheinend günftige Ausfichten. Die 
Wollausfuhr aus den Kolonien Auftralafiens im Monat Juli 1894 
überfteigt bie des gleichen Monats im Borjahre bereit um etwa 
9000 Ballen. 


Belgien. 


Bergbau und Metallinduftrie in der Provinz Lüttich 
im Sabre 1893.') 


BRoblengenben. 

Im Betrieb waren 43 Gruben, welche 4848572 Tonnen Kohle 
förberten (52 068 Tonnen mehr ala im Jahre 1892), davon waren 
576 567 Tonnen magere Kohle, 2175 779 Tonnen Haldfette Kohle 
und 2091296 Tonnen fette Kohle. 

Der Werth der gewonnenen Kohle beitrug 47114260 Yranken 
ober gegen das Jahr 1892 4511840 Franken und gegen ba3 
Jahr 1890, in weldem ber Werth ber geförderten Kohle am 
höchſten war, 24 083 260 Franken weniger. 

Der Koftenpreis ftellte fi auf 9,36 Franken pro Tonne, und 
da der durchſchnittliche Verkaufspreis der Tonne im Jahre 1893 
9,78 Franken (gegen 10,77 im Vorjahre) Betrug, jo wurde nur ein 
Gewinn von 0,37 Franken pro Tonne (gegen 0,54 im Borjahre) 
erzielt. Der Gewinn betrug 1791 150 Franten gegen 
4184080 Franken im Jahre 1892. 

Bon den 48 Koblengruben haben 22 einen Gewinn von 
2969500 Franken zu verzeichnen, während bie übrigen 21 mit 
einem Berluft von 1178850 Franken abſchloſſen. 

Aus der geförberten Kohle wurden 476 807 Tonnen Kol und 
183 755 Tonnen Brikets hergeſtellt. 

Die Ausfuhr von der in der Provinz Lüttich gewonnenen 
Kohle beitrug nad: 


Kohle. Koks. Brikets. 

Tonnen. 
Frankreich ..... .... 466 654 4896 11156 
Deutihland ........ 318371 128061 25 735 
den Niederlanden ... 148 842 1820 5 820 
der Schweiz ........ 70 475 780 47230 
überfeeifhen Häfen... 46 645 90 12480 


Die Ausfuhr betrug demnach 26,2 pCt. ber Geſammtfoͤrderung. 


Metallgruben. 
In 8 Gruben wurden gewonnen: 
Tonnen. Werth: Franlen. 
(31 2, We 91 606 698 680 
21 67 7640 
Zink................... 4010 217 200 
Blende................. 7 300 418 600 
Eiſenkies ............. 6301 48 990 
Braunfleln .......-0...« 16 820 200 450 
Steinbrüde. 


Es waren im Jahre 1893 849 Steinbrüche im Betrieb. Der 
Werth der gebrochenen Steine beitrug 7882250 Franten. 


1) Vergl. Hand. Ar. 1892 IL S. 96. 


394 


Eijenbereitung. 
Im Betrieb waren 12 Hochöfen. Diefe erzeugten: 
zonnen. Werth: Franken. 


rohen Guß ........... ... 100 700 4 651 740 

Guß für VBeffemersStahl .. 159488 9 176 900 

Buß für Thomad-Stahl... 76477 8 616 640 

Zu dieſer Induſtrie wurden Erze verbraudt: 

aus: Tonnen. aus: Tonnen. 
Belgien ............. 180010 Griechenland......... 12 647 
Luxemburg .......... 272878 Algerien ............ 432 
Spanien ............ 219 760 Deutidland.......... 278 
Frankreich .......... 39 768 anderen Ländern ..... 45 156 
Erzeugt wurden aus dem rohen Guß in 19 Werken 
119055 Tonnen verſchiedener Gegenftände im Werthe von 


17192580 Franken. Der Berbrauh an Kohle in diefen Werfen 
betrug 257 204 Tonnen. 
Erzeugt wurden aus bem Guß für Stahl in 4 Werten: 
Tonnen. Werth: Franken. 


Gußſtahl ............... 228 410 18 454 270 

Schienen ............... 93119 10 0% 650 

Räder ............... 7648 1516 750 

Bleche ................ 35 658 4 982 060 

| -)7.1.7 5462 771550 

Draht ................. 2818 352 250 
Bleigewinnung. 


Erzeugt wurden in 2 Werten 11066 Tonnen Blei im Werthe 
von 2695644 Franken, 26717 kg Silber im Werthe von 
8 345 856 Franken. 


Sinfgewinnung. 
In 10 Werten wurben 87 766 Tonnen rohes Bint im Werthe 
von 86 332 085 Franken gewonnen. 


Bon biefem int wurden in 9 Walzwerken 32388 Tonnen im 
Werthe von 15 150 680 Franken verarbeitet. 


Stand der Bergwerls- und Hütten Iuduftrie in der 
Provinz Namur im Jahre 1893.) 
A. Bergwerte. 
Koble.e . 

Die wie im Borjahre 38 Konzeffionen umfaflende Förberfläche 
betrug 12320 ha, bat fih alfo um 41 ha vermehrt. 18 Kohlenwerke 
waren in Thätigfeit, mithin 1 weniger als im verfloffenen Sabre 
in Folge der Aufgabe der Konzeiftonen in Spy und Floriffour und 
der Wiederaufnahme ber in Jemappe a. d. Sambre. 

Die Koblenförberung betrug 495517 Tonnen im Werthe von 
3455 607 Franken, d. 5. 42402 Tonnen im Wertbe von 903 915 
Franken weniger ald im Sabre 1892. Der mittlere Verkaufspreis 
pro Tonne war 6,97 Franken ober 1,18 Sranlen geringer ala im 
Vorjahre. 

Der Kohlenmarkt war im Jahre 1893 ſehr gedrückt und ſchloß 
in Folge der beträchtlich geringeren Produktion und des Sinkens 
des Verkaufspreiſes mit einem Verluſt ab. 

Die nachſtehende Ueberſicht enthält eine Zuſammenſtellung ber 
Förberung, bes Werthes und des mittleren Verkaufspreiſes der Kohle 
in den legten 10 Jahren. 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 464. 


Belgien. 


Es wurben gefördert: 
Mittlerer 
Werth: Verkaufspreis: 
Jahr. Tonnen. Franken. Franken für die Tonne. 
1884 ..... 477489 3 40 868 7,12 
1885 ...... 439 958 2 897 095 6,58 
1886..... 384 660 2 462 027 6,40 
1887..... 859 265 2287 658 66 
I1888..... 428 173 2 798 486 6,54 
1889 ..... 467 005 3 318 277 7,10 
1890..... 541 009 5 925 818 10,95 
1891..... 546 537 5 634 574 10,81 
1892..... 537 919 4 869 622 8,10 
1893 ...... 495 617 8 455 607 6,97 


Die Gefammtarbeitergahl betrug 2713 oder 867 weniger als im 
Sabre 1892. Die Durchſchnitisförderung für den einzelnen Arbeiter 
betrug 183 Tonnen, alfo 8 Tonnen ober 4,4 pCt mehr als im Vor⸗ 
jahre. Der Durdfenittstagelohn für den Arbeiter fiellte fih auf 
2,85 Franken, d. 5. 0,19 Franten, glei 6 pCt., niedriger als im 
Sabre 1892. Der Gefammt-Selbftloftenpreis für Die Tonne belief ſich 
auf 7,23 Franken oder 0,72 Franken weniger als im Borjahre. 
Der Verkaufspreis für bie Tonne war um 0,26 Franken niedriger 
als der Selbftloftenpreis, während in den beiden Vorjahren noch ein 
geringer Gewinn auf bie Tonne erzielt wurde, im Sabre 1892 ein 
folder von 15 Centimes, im Jahre 1891 von 79 Centimes. Die 
Zahl der mit Gewinn arbeitenden Werke betrug 5 gegen 9 im Bors 
jahre. Der Gewinn felbft ftellte ih nur auf 31008 Franken, alfo 
56 205 Franken weniger ala im Sabre 1892, Der Yehlbeirag der 
8 mit Verluft arbeitenden Minen bezifferte fi) auf 158 926 Franten, 
demnach 53498 Franken mehr als im Borjabre. 


Metalle. . 


Die 29 Konzeifionen für Bleis, Zink und Schwefelfiesgruben 
umfaßten 20186 ha, waren aber ſämmtlich außer Betrieb. 

Die Eijenfteinförberung betrug 58 404 Tonnen im Wertbe von 
424 082 Franken, d. 5. 1064 Tonnen im Wertbe von 37 286 Franken 
weniger als im Voriahre. Die Förberung von Eiſenhydraterz, die 
im Vorjahr 40 Tonnen im Werthe von 280 Franken beirug, war 
im Sabre 1893 gleih Null. Die Gefammtförberung beſtand demnach 
nur aus Eifenglanzflein, wovon 1024 Tonnen im Werthe von 
37006 Franten weniger ala im Borjahre gefördert wurden. Der 
Preis der Tonne Eifenglanzftein beitrug 7,94 Franken, mithin 
0,52 Franten weniger ala im Jahre 1892. - 

€3 waren 388 Arbeiter gegen. 841 im Sabre 1892 zu einem 
Durchſchnittstagelohn von 2,40 Franken ober 1 Gentime weniger 
als im Vorjahre befchäftigt. 

Nachſtehende Ueberſicht gewährt einen Leberblid über bie Eifens 
erzgewinnung und ihren Werth in den legten gehn Jahren. 


Jahr. Förderung. Werth: Franken 
1884............ bb 260 468 198 
1885............ 60 922 652 547 
1886............ 43 147 399 9% 
188T.222222000.. 42 398 427 288 
1888............ 48 844 449 736 
1889............ 50 255 470 167 
18%............ 45 978 428 683 
1891............ 49 299 486 151 
1892............ 54 468 461 368 
1893............ 53 404 424 082 











Belgien. 


Steinbrüde. 


Der Werth der Förderung bezifferte fih auf 7 705120 Franken 
gegen 7697 760 Franken oder 0,1 p&t. mehr als im Sabre 1892. 
Die Förderung von Marmor fiel um 53780 Franken, alſo um 
4 pPCt., die von Hauſtein, Bruchſtein, Kalt und Steinſchlag ftieg 
um 246 170 Franken gleich 6 pCt. die von Pflafterfteinen um 
8700 Franken gleid 1 pCt., die Gewinnung von plaftiihem Thon 
fiel um 88430 Franken glei 8 pCt., deögleihen die von Sand 
um 79650 Franken ober 44,6 pCt. Die Förderung von Kiefel flieg 
um 10250 Franken gleih 21 pCt., die von Schiefer fiel um 
30100 Franken glei 22 pet. 


Eine Ueberſicht über die Arten und ben Werth der gebrochenen 
Steine bietet folgende Tabelle: 


Werth 
Im Betriebe befind- | Bahl ber 
lihe Brüche der 
Art der Erzeugnifle. Me Brüge ae 
zu Tage. | unter Tage.| Arbeiter. 





7 705 120 


B. Büttenwerte. 


Hochöfen. 

Bon ben beiden Hochöfen war nur der zu Thy-le-chäteau, und 
zwar auch nur bis zum 10. Juli 1893, alſo 190 Tage in 
Betrieb. Die Zahl der beichäftigten Arbeiter betrug 86. 4 Dampf» 
maſchinen mit einer Geſammtſtärke von 171 Pferdekräften kamen zur 
Anwendung. Der Verbrauch von Kohle belief fi) auf 2362 Tonnen, 
der von Kol auf 12470 Tonnen. Probuzirt wurben 2760 Tonnen 


553 


Gießereiroheifen und 5589 Tonnen Robftahleifen im Werthe von 
193200 und 391230 Franken. 


Stahlhütten und Stahlbearbeitungswerke. 


Von den zwei Stahlhütten mit zwei Birnen war nur eine im 
Betrieb. Dieſe arbeitete mit 15 Dampf⸗ und hydrauliſchen Maſchinen 
von insgeſammt 950 Pferdekräften und beſchäftigte 110 Arbeiter. 
Der Verbrauch von Brennmaterial betrug 6948 Tonnen. Erzeugt 
wurden 5718 Tonnen Gußſtahl und 4589 Tonnen Feinſtahl im 
Merthe von 486 030 und 631380 Franten. 


Eifenbütten und Werke zur Eifenverarbeitung. 
Es beftehen 19 Puddelöfen, 18 Schweißöfen, 16 Serbfeuer, 
12 Hämmer, 1 Walzwerk für Balleneifen, 8 desgl. für grobes Handels» 
eifen und 1 desgl. für feines Handelseiſen. Im Betriebe waren 
48 Dampf» und byprauliihe Mafhinen mit 1149 Pferbefräften. 
Beſchäftigt wurden 635 Arbeiter. Die Eijenerzeugung belief ſich auf 
836 Tonnen im Werthe von 229490 Franken. 


Glashütten und Glasfabriken. 


Es beſtehen 8 Glashütten mit 24 Schmelzöfen, wovon 10 außer 
Betrieb waren. Ferner 851 Schmelstiegel, von denen 136 außer 
Betrieb waren, 17 Mühlen und 32 Dampfmaldinen mit 5486 Pferdes 
träften. 8529 Arbeiter wurden beidhäftigt. Der Koblenverbraud 
beitrug 118433 Tonnen. Der Gefammtmwerth der Erzeugnifle begifferte 
Ah auf 7 781000 Franken ober 947201 Franken weniger ala im 
Sabre 1892. Die Glasproduktion bat fih im Berichtsjahr wenig 
verändert, dagegen find die Verkaufspreiſe ftetig gefallen. An Spiegels 
glas wurden 482050 qm erzeugt, welche nur 5409 000 Franken aufs 
bradten, während im Vorjahr 479 710 qm produziert wurden, bie 
6065476 Franten Berlauföwerth hatten. 

Die Erzeugung von gewöhnlichen Glas, melde im Jahre 1892 
nod 19935 qm mit 181725 Franken Verkaufswerth erreichte, ift 
im Berichtsjahr auf 6700 qm mit 42000 Franken Wertb gefallen. 
Snögefammt ift der Werth der Ergeugnifie der 4 Glasfabrifen ber 
Provinz um 746201 Franken gefallen. 

Eine Hauptüberfiht über den Werth der Erzeugnifle in ben 
Berg und Hüttens Werken, den Steinbrüden und jonftigen gemwerbs 
lihen Anlagen ber Provinz Namur während der Ichten 5 Jahre 
giebt nachſtehende Tabelle: 


1889. 

) Kohlenbergwerke ................... 8 818 277 
Erzminen ........................... 469 867 
Steinbrüche ......................... 7 069 420 
Stahlhütten und Stahlbearbeitungsmerfe 1662 980 
Hochöfen............................ 1697 875 
Eiſenhütten und Werke zur Eiſenver⸗ 

arbeitung.......... ............... 1 679 766 
Glaswaaren und gegoflene Spiegeliheifen 6 795 882 
zufammen... 22593 706 


1890. 1891. 1892. 1893. 
Werth der Ergeugniffe in Franken. 
6 925 818 5 634 574 4 359 522 8 455 607 
426 853 435 621 461 816 424 082 
6 710 120 6 590 960 1697 760 7 705 120 
1 735 590 1 484 360 1 306 780 631 380 
1 698 400 714 720 1317075 584 430 
1409 930 1 354 430 1 380 595 229 490 
8 865 662 9 456 175 8 728 201 7 781 000 
26 772 273 25 669 840 25 251 249 20 811109 


Aus biefer Tabelle ift erfichtlih, daß der Geſammtwerth der 
Erzeugnifie innerhalb der letten beiden Jahre von 25 251 249 Franken 
auf 20 811 109 Franken, alfo um 4 440 140 Sranlen ober um 21,3 pCt. 


Deutſches Hanbels⸗Archiv 1894. II. 


gefallen if. Dieſer Rückgang ift vornehmlich auf das Ausblafen bes 
Hochofens in Thy-le-chäteau und das Fallen ber Kohlen» und Glas⸗ 
Preiſe zurüdguführen. 


74 


504 


Odefla. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Allgemeines. 


Der Werth des geſammten Waarenhanbels Odeſſas bezifferte 
fi im Jahre 1893 auf 128 854.000 Rubel gegen 100 808 000 Rubel 
im Borjahre. Die Zunahme entfällt auf ven Ausfuhrbandel, defien 
Werth 92218000 Rubel beirug und ben Werth bes vorjährigen 
Ausfuhrhandeld um 34115000 Rubel überfteigt; fie tft allein ber 
vermehrten Getreibeausfuhr zu verdanken. Dad Verhältniß ber 
Ieteren zu dem Gefammtwerthe der Ausfuhr hat 73 pEt. beitragen 
gegen 45 pEt. im Borjahre und 64 pCt. im Durchſchnitt der letzten 
zehn Jahre. Seit dem Jahre 1880 ift ein fo hohes Prozentverhältniß 
nicht vorgelommen. 

Der Einfuhrhandel bewerthete fich auf 36 686 000 Rubel, was 
dem vorjährigen Einfubrhandel gegenüber eine Abnahme um 
6069000 Aubel ergtebt. Die Geſammtabnahme ift dadurch Herbeis 
geführt worden, daß fih die Einfuhr Dftindiiher Baummolle, feit 
dieſe Pflanze in Ruſſiſch Eentralafien mit Erfolg angebaut und nad) 
dem weftlihen Rußland ausgeführt wird, überhaupt vermindert und 
im Berichtsjahre um über 8 Millionen Rubel abgenommen hat. 

Rad) zwei Mißernten durfte der Dbeffaer Bezirk im Jahre 1893 
eine Ernte erleben, welche den durchſchnittlichen Ertrag mittlerer 
Sabre um 70 pCt. übertroffen Hat. Die allgemeine wirthichaftliche 
Lage ift aber dadurch nicht im gleichen Maße gehoben worden, weil 
die Verwerthung ber Ernteergebnifle durch bie niedrigen Getreidepreife 
{ehr beeinträchtigt wurde. Mögen einzelne Firmen, die & la baisse 
ſpekulirten, dabei Bermögen verdient haben, im Großen und Ganzen 
ift die Getreideausfuhr des Jahres ein ſchlechtes Geſchäft geweien, 
ein Geſchäft, das den Landwirthen kaum die Koſten gedeckt hat. 

Der im Juli des Jahres 1893 zwiſchen Deutſchland und Ruß, 
land ausgebrochene Zollkrieg iſt an dem Odeſſaer Getreidemarkte 
nicht ſpurlos vorübergegangen, vielmehr iſt anzunehmen, daß die 
Unterbrechung ber langjährigen Verbindungen mit Deutſchland bie 
Odeſſaer Getreidepreiſe nachtheilig beeinflußt hat. Im Uebrigen 
ſchloſſen ſich die letzteren dem Gange der Weltmarktspreiſe an. 

Aus der Einwirkung des Zollkrieges auf die Einfuhr Deutſcher 
Artikel, wie Eiſen, Stahl, Werkzeuge, Maſchinen u. ſ. w. dürfte die 
Induſtrie anderer Länder keinen erheblichen Vortheil gezogen haben. 
Denn die Nothwendigkeit, den nichtdeutſchen Urſprung der Waaren 
durch Urſprungsatteſte nachzuweiſen, erwies ſich bei der zollamtlichen 
Handhabung der darauf bezüglichen Vorſchriften als eine derartige 
Beläſtigung des Handels, daß die Importeure es vorzogen, wenn 
irgend möglich, ſich mit den vorhandenen Lagerbeſtänden zu begnügen 
und die Ergänzung der Abgänge bis zur Beendigung des Zollkrieges 
aufzuſchieben. Unter dem Einfluß bes letzteren charakteriſirte ſich 
daher das geſammte Einfuhrgeſchäft Odeſſas während der zweiten 
Jahreshälfte als Proviſorium in Erwartung eines baldigen Zoll- 
friedens. 

Cinfuhr. 

Nach der zollamtlichen Lifte der wichtigeren Einfuhrartikel vers 

tBeilte fi die Einfuhr auf die Hauptwaarengruppen, wie folgt: 


1893. 1892. 
Werth: Rubel 
Nahrungs⸗ und Genußmittel...... 6 591 850 5 575 087 
Rohſtoffe und Halbfabrikate....... 22106892 28937 465 
Fabrikate und Handwerkderzeugnifie 3 798 095 6817475 


1) Bergl. Hand. Arch. 1892 IL ©. 623 und 610. 


Odeſſa. 


Unter der erſten Waarengruppe iſt Thee der bedeutendſte Artikel. 
Augeführt wurden aus China mittelft Direkter Theedampfſchiffe von 
Hanfau in der Zeit vom 22. Juni bis 4. Auguft 760000 Bud, 
außerdem indirelt 48000 Pud, zujfammen 808000 Bub, gegen 
620 000 Pud im Borjahre. Kaum 8 pCt. der Einfuhr (60 504 Bub, 
Werth 1210000 Rubel) waren für den eigenen Verbrauch Odeſſas 
beftimmt, das Uebrige ging als Tranfitwanre nad ben inneren 
Märkten mit Ausnahme von 1570 Pub, die nad) Rumänien und 
anderen Ländern wieder ausgeführt wurden. Die Einfuhr von Thee 
nad) Rußland über Obeffa nimmt ftetig zu und drängt die Einfuhr 
über London und nörblide Häfen immer mehr zurüd. So erhielt 
Modlau im Sabre 1893 nur 113000 Pud aus Grajewo, Dagegen 
561000 Bud von Ddefſa. Die gefammie Theeeinfubr Rublands 
betrug im Berichtsjahre 2204000 Bud, wovon 1243 000 über 
Kiachta bezogen wurben, größtentheild (832000 Pub) Biegelthee. 
An ſchwarzem, fogenanntem Karawanenthee wurden über Kiachta 
nur 378000 Pub eingeführt. Bemerkenswerth if, daß Indiſcher 
und Ceylonthee in Rußland feinen Eingang finden. Während die 
Odeſſaer Einfuhr im Jahre 1892 noch 1500 Pub Ceylonthee enthielt, 
ift fie im Jahre 1893 ganz auf China beſchränkt geblieben. Da in 
Rußland im Allgemeinen ein dünner, bellaußfehender Theeaufguß 
vorgezogen wird, fo kommt bie dunkle Farbe und Stärke des Auf: 
gufies, welche ven Indiſchen Thee in Großbritannien fo beliebt gemacht 
bat, für den Ruſſiſchen Geſchmack weniger in Betracht. Dagegen 
wird das feine Aroma bed Chinefiihen Thees fehr geihägt und mit 
Ziebhaberpreifen bezahlt, daher China jetzt feine beiten Theejorten 
faft ausſchließlich nach Rußland verlauft. Der ſchon früher gemachte 
Verſuch, Thee im Kaukaſus anzubauen, ift im Berichtsjahre in 
größerem Mafftabe wiederholt worden, indem eine große Firma in 
Moslau eine ganze Theepflanzung, verpadt in Kiften und Körben 
und begleitet von Chinefen, aus Hankau bezogen und in ber Räbe 
von Batum angebaut hat. 

An Reis bat Dbefla im Berichtäjahre 1 Million Pub über 
Batum und Poti aus Perſien eingeführt, theilweiſe verarbeitet und 
nach den inneren Märkten wieder ausgeführt, während ber eigene 
Verbrauch an verarbeitetem Reis 34954 Pud betrug. Dad Haupts 
centrum der im Ganzen etwa 21/3 Millionen Bub beiragenden Eins 
fuhr von Reis aus Perſien nad Rußland iſt Baku, welches bie 
Waare auf dem Kafpiihen Meere aus erfter Hand erhält und durch 
die neuen Eifenbabntarife auch für den Verkehr mit Modlau und 
Petersburg fo fehr begünſtigt wird, daß für den Fortbeſtand der 
Dveffaer Reismühlen gefürchtet wird. In Heineren Mengen wird 
Reis aus Deutfhland und Großbritannien bezogen. Die Dbeflaer 
Verfaufspreife waren pro Pud 2 Rubel 25 Kopelen bis 2 Rubel 
50 Kopeken für rundlichen, 3 Rubel 40 Kopelen bis 4 Rubel 10 Kos 
peken für länglihen (Batna) und 3 Rubel 45 Kopeken bis 4 Rubel 
5 Kopelen für Japaniſchen Reis. 

Tabak. Die Zufuhr beirug ungefähr 35000 Pub, woron 
9363 Pud in Odeſſa verbraudt wurden, während das Uebrige in 
unverarbeitetem Buftande nah Petersburg und anderen Städten im 
Norden wieder audgeführt wurde. EB handelt ſich dabei haupt⸗ 
ſächlich um Türkiſchen Tabak, der entweder rein oder mit Befſſarabiſchem 
Gewãchs vermiſcht in Odeſſa zu Cigarretten verarbeitet wird. Die Preife 
waren für die beften unter dem Namen Ljubek gehandelten Sorten 
38 bis 100 Rubel, für geringere Sorten 17 bis 23 Rubel pro Pub. 

Deutſchland iſt an dem Handel Odefſas in Berzehrungdgegen« 
ftänden nicht unbebeutend beiheiligt, da Kaffee und verſchiedene Ge⸗ 
würze in erheblichen Mengen aus Hamburg eingeführt werben, wenn 
auch dad Hauptbezugsland für alle Kolonialmanren England if. 











Dbefla. 


Deutſcher Wein kann des Zolles wegen nur noch in feinften 
Sorten und baber in Heinen Mengen abgejebt werben; ebenfo Bat 
der Berbraud von Deutſchem Bier faft aufgehört, um fo mehr als 
die Ddefjaer Brauerei qualitativ große Fortichritte gemacht hat und 
quantitativ mit einem Jahresprodukt von über 1/4 Million Webro 
an den Markt tritt. 

Bon Mineralwajfern bat Emſer Krähnchen einen Abiak von 
etwa 50.000 Flaſchen jährlih. Dagegen haben Deutihe Tafelmafier, 
wie Apollinarid und andere, fich bis jetzt nicht einzublirgern vermocht, 
weil fi) ber birelte Bezug von den Duellen in Kiftenverpadung zu 
thener ftellt. Würden die Wafler maggonmeife, loſe, nach einer am 
Rhein, etwa in Chrenbreitftein, zu errichtenden Sammelftelle beförbert 
und dort erft für den Weiterverfand über Antwerpen in Kiften vers 
padt, jo dürften fih die Spejen weſentlich verringern laffen. Die 
Konkurrenz der inländiſchen (Kaukaſiſchen) Wafler ift vorläufig nicht 
jehr zu fürdten, da fie fich wegen ber Höhe der Flaſchenpreiſe und 
der Küftenfrachten nicht billiger als für 32 bis 33 Kopelen bie 
Flaſche nah Odeſſa legen Iafien und entfprechenb theuer, 3. 8. 
Borkhom aus Pjätigorsf, dad fogenannte Ruſſiſche Vichy, zu 38 Kos 
pelen, Efſentuky aber fogar zu 50 Kopeken die Flaſche verkauft werben, 
während ausländiſche Mineralmafjer durchſchnittlich 11 Kopelen Bol 
und Frachtſpeſen verurfahen und im Cinzelverfauf von 24 Kopelen an 
aufwärts pro Flaſche Toften. Dagegen baben die Oeſterreichiſchen 
Waſſer, vor alem Mattonis Gießhübler, das in Odeſſa das beliebtefte 
Tafelmaffer ift, den Vortheil billigerer Transportipeien, die fi) noch 
meiter vermindern werben, wenn nad vollendeter Donauregulirung 
Bet für Seeſchiffe erreichbar werden jollte. 


Unter den Robdftoffen und Halbfabrifaten find zunächſt 
Chemikalien zu erwähnen. Der durch dad Auftreten der Cholera 
im Sabre 1892 veranlaßte ſtärkere Bezug von Karbolfäure Bat, 
obgleich Odefſa im Berichtäjahre von der Seuche verfchont blieb, eher 
noch zugenommen, da bie regelmäßige Anwendung von Dezinfeltions» 
mitteln jet obrigleitlich ergwungen wird. Günftige Aufnahme fanb 
trog des höheren Preijed ein neues in Ludwigshafen hergeftelltes 
Präparat, weil e8 in Waffer löslich ift und die Behandlung mit 
Schwefelfäure überflüflig macht. Kryftallifirte Rarbolfäure wird jekt 
auch in Riga hergeftellt und von dort vermöge eines billigen Eiſen⸗ 
bahn⸗Spezialtarifs vortheilhaft bezogen. Die letztere Bergünftigung 
börte jedod mit dem 1. September 1894 wieder. auf. Die Vorräthe 
von Karboljäure in Odeſſa und in Roftom a. Don find nod be: 
deutend. Der Artikel bietet daher für die nächſte Zukunft Feine 
befonderen Ausfichten, fofern nicht etwa bie Cholera fih von Neuem 
in Süpdrußland zeigen Tollte. 

Schwefeljäure wird kaum mehr aus dem Auslande, fonbern 
gleichfalls aus Riga bezogen und theilweife in Dbefla bergeftellt. 
Obgleich die dortigen Fabriken dad Rohmaterial direkt aus Sizilien 
mittelft Italieniſcher Segelſchiffe billiger erhalten (der Verkaufspreis 
betrug im Berichtzjabre für Schwefel in Klumpen 90 Kopeken bis 
1 Rubel 10 Kopelen, für Schwefel in Stangen 1 Rubel 45 Kopelen 
bi? 1 Rubel 75 Kopelen pro Pud, und die Einfuhr beitrug rund 
125000 Pub), fo wird doch das Rigenfer Fabrilat dem Odeſſaer 
vorgezogen. Auch Salzjäure und Weinfteinfäure werden jegt 
in Odeſſa bergeftellt und nur in beflerer Waare noch aus Deutſch⸗ 
land und Frankreich (Sitronenfäure aus England) eingeführt. 
Ammonialgeift wird als Nebenprodukt in ber Dbeflaer Gasanftalt 
gewonnen, Ammonialfalze dagegen aus dem Auslande (Berlin) 
bezogen. Bebeutenb ift die Einfuhr der unter ben Namen von 
Soda, Bottafhe, Natron und Kalt zufammengefaßten Präparate 
(237 000 Bud); e8 wird vorwiegend Sodaaſche eingeführt, Tauftiiche 


555 


Soda und Bikarbonat⸗Soda, da gewöhnliche Soba fowie Natron in 
den Dveflaer Seifenfabriten erzeugt werden, und Pottaſche meift aus 
Rordrußland kommt. Bezugsland ift der billigen Seefrachten wegen 
bauptfächlih England, theilmeife auch Deutihland. Eifenvitriol 
wird in Odeſſa und in Riga Bergeftellt, Kupfervitriol meift aus 
England bezogen. Die unbenannten chemiſchen und pharmazeutifchen 
Bräpargte bilden eine faft ausſchließlich aus Deutihland kommende 
Waarenklaſſe, deren Werthangabe in der Einfuhrlifte des Zollamts 
weit binter der Wirklichkeit zurückbleibt. Chinin tft noch immer 
einer der wichtigeren Artilel darunter, obgleich der in früheren 
Sahren auf gegen 300 000 Rubel geichägte Abjag dieſer Arznei unter 
der Konkurrenz neuerer Mittel, wie Antipyrin, Antifebrin u. |. w., 
fehr zurücdgegangen ift und wohl noch weiter zurüdgegangen wäre, 
wenn nicht der gleichzeitige Preißrüdgang auf ein Bebntel wieder ihre 
weitere Verbreitung erleichtert hätte. Die Einfuhr fertiger Heilmittel 
und patentirter Mebizinen, welche in Rußland befanntlih nur mit 
befonderer Erlaubniß ftattfinden darf, hat ganz abgenommen, indem 
fih das Publikum den Gebrauch diefer Artikel mehr und mehr abs 
gewöhnt hat. 

Die Einfuhr von Gerbfioffen (Gallen, Knobbern u. bergl.) 
bat neuerbings fehr zugenommen und im Berichtsjahre Über 1/s Million 
Bud beiragen, wovon jedoch das meifte nicht für den Odeflaer Ber: 
brauch, fondern für den Bedarf ber Induſtrie im Weichielgebiet 
beftimmt war. 

Auch die Einfuhr natürliher Färbftoffe Hat zugenommen, 
mworunter die verſchiedenen Farbhölzer, wie Blauholz, Rothholz, 
Gelbholz, theilweiſe aus Hamburg bezogen werden. Blauholzextrakt 
wird jetzt auch in Riga und Moskau hergeſtellt. 

An Farben liefert Deutihland wenig nad Dbefla, dagegen 
Großbritannien und Frankreich Bleiweiß und Grünipan, weldes 
legtere in Rußland zum Anftreihen der Dächer eine außgebebnte 
Verwendung findet, ſowie trockene Erbfarben der billigeren Frachten 
wegen. 

Die Einfuhr ungegerbter Häute hat um eima 40000 Pub 
augenommen, fie werben größtentheild aus Hamburg bezogen für ben 
Bebarf der Odeſſaer Leberinbuftrie. 

Sleihfal8 zugenommen Bat bie Einfuhr von Korkholz, für 
defien Verarbeitung zu Pfropfen in Odeſſa eine beveutende Fabrik 
beftebt. 

Die Einfuhr von lebenden und getrodneten Pflanzen 
bat fich in den letzten Jahren ftetig vermehrt. Der wichtigſte ber 
darunter zufammengefaßten Artikel ift Kopra aus Ceylon, von ben 
Delichlägereien zur Bereitung von Kolosöl eingeführt, und Rizinus⸗ 
famen. Hopfen wird aus Deutfchland noch immer bezogen, obgleich 
im vorigen Jahre das Pub mit 70 bis 75 Rubel gegen 40 bi8 
45 Rubel für Ruſſiſchen Hopfen einftand. Der Preisunterfchteb wird 
durch die Güte des erfteren ausgeglichen, der für das Sommerbier 
ben Nuffiiden Brauereien unentbehrlih iſt. Die Ruſſiſche Hopfens 
kultur bat übrigens ſolche Fortſchritte gemacht, namentlih aud in 
Bezug auf das Pflüden, Trocknen und Schwefeln der Waare, daß 
die Ballen Ruffiiher und Deutſcher Provenienz äußerlid kaum zu 
unterſcheiden fein jollen. 


Die Einfuhr ausländifhen Cements bat um 100000 Pub 
zugenommen, während aus Noworoſſtisk etwa 125000 Pub weniger 
zugeführt worden find wie im vorigen Jahre. Die dortige Cements 
fabrit profpertrt jedoch außerordentlich. Die Gementpreife fielen von 
6 Rubel 50 Kopeken am Anfange bes Sahres 1893 auf 5 Nubel 
80 Kopelen am Ende deſſelben pro Faß von 10 Pud beſter außs 
ländifder Marke. 


74% 


556 


Steintohlen haben im Berichtsjahre eine Zollerhöhung um 
1 Kopeken Golb pro Bub für die Schwarzmeerbäfen, aber nichts 
beftomeniger eine Mehreinfuhr um 2 Millionen Pud gegenüber dem 
Vorjahre erfahren. Der Grund davon lag in einer Minderprobuftion 
der inländiſchen Gruben im Donezgebiet, denen es an Arbeitern 
feblte, weil die Überreihe Ernte im Süden Rußlands alle Arbeits⸗ 
kräfte für fih in Anſpruch nahm. Die Zufuhr an Kohlen aus 
Mariupol und anderen Häfen betrug daher nur 8 669 000 Pud gegen 
9792000 Pud im Borjahre. Die Preiſe waren 24 bis 30 Kopeken 
pro Pub für die verſchiedenen Arten Britiſcher Kohle, 18 bis 181/2 Kos 
pelen pro Pud Donezlohle, 

Kolophbonium if ein bedeutender, in flarler Zunahme be: 
griffener Einfuhrartilel, der bauptfächlich zur Geifenbereitung bient 
und aus Nordamerika, hier und Da auch von Hamburg bezogen wird. 
Mebrigend bat die übermäßige Anwendung von Tallum und Kolos 
phonium dem Rufe der Ruſſiſchen Seifeninduftrie geſchadet, jo daß 
man in Dbefla wieder anfängt, Seife aus dem Außlande zu beziehen. 
Die Preiſe für Kolophonium waren je nah der Marle 1 Rubel 
60 Kopeken bis 2 Rubel pro Pub. 

Die Einfuhr von Eifen bat fih um mehr als das Doppelte 
(von 207 000 Pud im Borjabre auf 433 000 Pub im Berichtsiahre) 
gehoben. Die Preife waren 2 Rubel 20 SKopelen bi 2 Rubel 
80 Kopelen für Sorteneifen, 2 Rubel 50 Kopelen bis 8 Rubel für 
Kefiels und Schloffereifen, 2 Rubel 70 Kopeken bis 3 Rubel 5 Kopelen 
für Belgiſches Dachblech, je nach den Dimenfionen. Die Zufuhr von 
inländifdem Eifen aus dem Drijepe-Gebiet und dem norböftlichen 
Rußland beitrug 277000 Pud, die Wiederausfuhr mittelft der Küftens 
ſchifffahrt nach Eherfon, Nikolajew, Roftow, Batum u. ſ. m. 407000 Bub. 
Wieviel Eifen auf dem hauptſächlich für den Bezug Deuticher Waare in 
Betracht kommenden Eiſenbahnwege zugeſtellt wurde, ift für das Jahr 
1893 noch nicht befannt; im Borjahre waren es 488000 Pub. Die 
Oberſchleſiſchen Werke Haben in Odeſſa einen guten Markt gefunden und 
e3 verftanden, im Krebitiyftem fich den dortigen Verhältniffen anzus 
paflen. Daß Weftfälifches Yacon: (Stab⸗, Flach⸗, Rund⸗) Eiſen troß 
feiner befannten guten Dualität in Rußland nicht gebräudlich ift, 
liegt wahricheinlih nur an der Taufmännifhen Bearbeitung, und 
zwar follte dieſem Umſtande jegt um fo mehr Beachtung geſchenkt 
werben, als die Ruſſiſchen Werke ‚durch Lieferungen für die Sibirifche 
Bahn fo in Anſpruch genommen find, daß fie für den Weften Ruß⸗ 
lands nicht mehr größere Arbeiten übernehmen können. 


Die Einfuhr von Stahl hat dem Borjahre gegenüber faft um 
60 000 Bud abgenommen. In Feberftahl, eigentlich einen Sheffielder 
Artikel, Tonkurrirt Deutiches Fabrikat in ben geringeren Breiten. 
Die Hauptverwendung der bünneren Sorten geſchieht bei der Maſchinen⸗ 
Inbuftrie, fpeziel für landwirthſchaftliche Maſchinen und Pflüge, 
während die dickeren Sorten namentlid bei Bauten zur Anwendung 
kommen. 

Rohe Baumwolle tft vorwiegend Tranſttartilel für die Fabriken 
im Weichſelgebiete. Die Einfuhr ausländiſcher Vaumwolle hat im 
Berichtsijahre um 657 000 Pud abgenommen, dagegen betrug bie 
Zufuhr Mittelafiatifcher Baummolle über Poti und Batum 1 386 000 
Pud gegen 829000 Pub im Vorjahre. Die Einfuhr Indiſcher Jute 
hat um 112000 Pub gugenommen. Sowohl mit Baumwolle wie 
mit Zute find in verſchiedenen Südruſſiſchen Gouvernements Anbau⸗ 
verjuhe gemacht, welde günftige Refultate ergeben haben follen. 
Die Einfuhr von Autefäden, früher ein bebeutender Hamburger 
Artikel, ift jetzt jehr zurückgegangen, jeit eine große Fabrik in Rarwa 
ganz Rußland damit verforgt. Die Säde dienen neu für den Bedarf 
der Buderfabrifen zum Transport von Sandzuder und werden 


Odeſſa. 


nachher aufgelauft, um im Getreideverlehr verliehen zu werden. 
Der Berbraud an biefen Süden, deren Haltbarkeit ſich auf etwa 
zwei Sabre beichräntt, ift ſehr bebeutenb und wirb allein für Odeſſa 
und Umgegend auf 7 Millionen Stüd pro Jahr geihäkt. 

Unter den Induſtrieerzeugnifſen bilden Maſchinen, einſchließlich 
landwirthſchaftlicher Maſchinen, den widtigften Artifel, und zwar hat 
fih deren Einfuhr von 121000 Bub im Sabre 1892 im Berichtsjahre, 
jedenfalls in Folge der reichen Ernte, auf 232000 Pub gehoben. 
Dem Werthe nad) beträgt die Zunahme 685000 Rubel. 


Gold⸗ und Silderwaaren. In Bijouterien bedt Deutſch⸗ 
land faft ganz ben Odeſſaer Bedarf, jedoch beträgt die Einfuhr jet 
faum noch den zehnten Theil der Einfuhr, wie fie vor 10 Jahren 
ftattfand, da die Konkurrenz der Ruſſiſchen Induſtrie auch in billigen 
Waaren immer mehr überbandnimmt. Pie aus Moslau außs 
gewiefenen Judiſchen Fabrikanten find theilmeife nach Odefſa gezogen 
und arbeiten für einen jehr Keinen Nuten, jo daß viele Artikel dort 
billiger bergeftellt werben als fie, von Deutſchland bezogen, mit Zoll 
und Fracht einftehen. Mehr und mehr beichräntt fich die Einfuhr 
baher auf Faconmufter, namentlih in feineren Saden, bie dann 
nachgeahmt werden. Hauptbezugsorte find Pforzheim und Gmünb. 
Den Borfchriften über Feingehalt (66 Theile Feingold und 84 Theile 
Feinfilber in 96 Theilen Metall) muß genau entiprocdhen werden, da 
minderwerthige Waaren der Konfisfation unterliegen und nur mit 
befonderer, ſchwer zu erlangender Erlaubnif des Finanzminifteriums 
zurüdgelandt werden dürfen. Die Konfiskation erſtreckt fih auf die 
ganze Partie, wenn auch nur einzelne Stüde verfelben nicht ben 
erforderlichen Feingehalt befiten. Gold- und Silberwaaren werben 
nah Façon und Gewicht verkauft, worüber das Publikum felbft weit 
mebr als in Deutſchland Kontrole zu üben pflegt, maſſive Sachen 
werden am meiften verlangt. Die Verkaufsbedingungen ſeitens der 
Großhändler find 5 bis 8 Monate Biel. 

Nachgeahmte Edelfteine, früher ein Parifer Artikel, werben jekt 
auch meift aus Pforzheim bezogen. Ebendaher kommen Mafchinen 
für die Golbbearbettung. 


Sn Uhren macht Deutihland ein bedeutendes Geſchäft. Der 
Verkaufspreis ift einſchließlich Repaſſiren 3 Rubel 50 Kopelen bie 
4 Rubel pro Stüd. Eine der Hauptfabriten in Schramberg hat 
während des Bollfrieges verſucht, Wederubren in Rußland anfertigen 
zu laſſen, allein bie Arbeitslöhne ftelten fi zu hoch. In Reg 
latoren hat man angefangen, nur bie Werke aus Deutfchland zu 
beziehen und die Gehäufe in Warſchau zu mahen; bie lekteren 
zeigen jedoch jchlechte Politur und überhaupt fchlechte Arbeit. Das 
Framöflihe Fabrikat in Wanduhren ift faft gänzlich verdrängt. So 
werben bie früher aus Frankreich bezogenen oeil de boeuf-Uhren 
jeßt von ber Lenzlirchner Aktiengefelichaft in Lenzlirh (Schwarzwald) 
geliefert und zu Breifen von 12 bis 13 Rubel an bis zu 70 Aubeln 
verfauft. Schwarzwälder Uhren geringfter Art werden von Schwarz: 
wälder Ürbeitern in Moskau gemacht und erzielen 1 Rubel 50 Kos 
peken pro Stud In Taſchenuhren ift bie Schweiz faft ausſchließ⸗ 
liches Bezugsland, um fo mehr als für feine und Eoftbare Uhren, 
wie fie aus Deutichland (Glashütte) bezogen werben koͤnnten, Odeſſa 
der Ungunft der Beiten Balder Teinen Markt mebr bietet. 


An mufitaliiden Inſtrumenten haben fih Ariſtons, 
Symphoniums und dergleichen, wie fie in Leipzig und Berlin gemacht 
werden, gut eingebürgert. Berlangt werben hauptſächlich ſolche In 
firumente, welche Ruſſiſche Stüde fpielen, alfo auf Beftellung nad 
den von Rußland eingejandten Roten angefertigt worden find. Die 
Genfer Muſikdoſen haben in ihrem Abſatz durch dieſe Drebinftrumente 








Dbefle. 


gelitten, für bie übrigens Moslau und Petersburg bie Haupt: 
pläge find. 

Die Einfußr von Eifer: und Stahlwaaren aller Art, 
zuſammen 84.000 Bub, zeigt dem Vorjahre gegenüber eine Zunahme, 
it aber doch recht unbebeutend gegenüber der Zufuhr von ins 
laͤndiſchen Eifenwaaren mittelft der Küftenichifffahrt, die im Berichts⸗ 
jahre 143 000 Pud betragen hat. Eiferne Fittings werben aus dem 
Auslande bezogen, jedoch iſt nur Britiſches Fabrikat eingeführt. 
Gijerne Bolzen kommen in den Heineren Nummern etwa bis Nr. 6 
aus dem Außlande, und zwar vermitteln zwei Franzöſiſche Häufer 
den Handel mit dieſem Artikel. 

Im Ganzen hat die Einfuhr von Sabrilaten und Handwerks⸗ 
erzeugnifien im Vergleich zu dem Vorjahre um über 2 Mil. Rubel 
abgenommen. Davon kommen jedoch 1724000 Rubel auf ben 
Artikel „eiferne Schiffe” allein, fo daß fich im Uebrigen die Einfuhr 
diefer Waarenklaſſe ziemlich gleich geblieben ift. 


Ausfuhr. 


Die Getreideaußfubr betrug im Sabre 1893 83 841000 Pub 
gegen 28683000 Pub im Vorjahre. Ihren Werth beziffert das 
Zollamt auf 67719000 Rubel gegen 25 790 000 Rubel im Sahre 
1892. Obgleich ſich die Ausfuhr fomit dem Vorjahre gegenüber vers 
dreifat Bat, fo Hat fie doch noch lange nicht bie Höhe früherer 
Sabre (1889 und 1888) wieder erreicht. 

Den Beftimmungslänbern nach vertheilte ſich die Ausfuhr 
folgendermaßen: 


183. 1892. 

Tauſend Pub. 
Großbritannien .............. 80400 13000 
Gibraltar und Nalta für Drdre 4900 2 500 
Frankreich .................. 14 100 3 000 
Niederlande ................ 10 500 4 500 
Belgien ........... .......... 7900 1600 
Dänemark —................. 5 600 — 
Italien ....... .............. 4 600 2 000 
Schweden und Norwegen .....- 4 800 — 
Deutſchland.................. 4.000 3 000 
Türkei und Aegypten ......... 1100 — 
Spanien ......... .......... 700 — 


Im Durchſchnitt wurde bezahlt je nach Gewicht und Dualität 
für Winterweizen 661/2 bis 82 Kopeken pro Pud, für Sommermweizen 
66 bis 78 Kopelen, für Roggen 521/2 bis 70 Kopeken, für Gerfte 
421’, bis 63 Kopelen, für Mais 48 bis 57 Kopelen pro Bub. 

Beizen. Die Ausfuhr betrug 31 684 000 Pub gegen 9 007 000 
Pud im Borjahre, davon gingen: 


1893. 1892. 
nad: Taufend Bub. 

Großpritannien ............. 18680 3695 
Gibraltar für Drbre........ 210 580 
Frankreich .............. 8660 2420 
Italien.................. 4050 1835 
den Niederlanden .......... 1670 450 
Belgien................... 1400 60 


Deutſchland war an der Ausfuhr nur mit 15 000 Bud betheiligt, 
während es im Jahre 1891 2 865 000 Bud von Odeſſa bezogen batte. 
Eine neue Sorte Sommermwelzen „Ulla“ bat im Berichtsjahre 
viel Beachtung und Abnebmer zum Preiſe von 69 bis 78 Kopelen 
pro Bud (bei einem Gewidte non 9 Bub 11 Pfund bis 10 Pub 
2 Fund das Tichetwerth) gefunden. Ulka ſcheint ſich an Stelle des 


557 


immer fpärlicher angebauten Winterweizens einzubürgern, benn als 
Iekterer im vergangenen Jahre im Übeflaer Bezirke theilweiie miß⸗ 
rathen war, wurden die umgeaderten Felder im Frühling vielfach 
mit der genannten Getreidenrt, welde gegen Witterungsverhälts 
niffe weniger empfindlich fein fol, bebaut. Sie gab ein gutes 
Erträgniß und wird bei den ausländiigen Müllern immer mehr 
beliebt. In manden Gegenden ift Ulfa unter dem Namen Belofoloß 
(Weißähre) bekannt, weil die Aehre eine mehr weißlihe Farbe Bat. 
Die Gutähefiker nennen ihn Sultanka oder Galizifa, mad auf bie 
Türkei oder Galizien ald Urſprungsort dieſer Weizenforte hindeutet. 


Roggen wurde ausgeführt 10 427 000 Pud gegen 1285000 Pub 
im Borjahre. Auch im Jahre 1893 Hat Odeſſa die führende Rolle 
als Roggenerportpla behauptet, ba feine Ausfuhr hinter der ges 
fammten Ausfuhr aus den übrigen Sübruffifden Häfen (Nilolajem, 
Roſtow, Sebaſtopol und Nomoroffiigf) mit 11300000 Pud nur 
wenig zurüdblieb. Don ber Ausfuhr gingen 


1893. 1892. 1891. 
nad: Tauſend Bun. 

Schweden und Norwegen ....... 8390 725 — 
den Niederlanden.............. 2505 26 2780 
Dänemark.................... 18855 160 60 
Großbritannien. ..........0r.... 1205 75 85 
Gibraltar und Malta für Drdre. 780 — 185 
Deutſchland ................... 1015 — 1461 


An Stelle der durch den Zollkrieg beeinträchtigten und auch in 
der verminderten Menge wohl nur für zollfreie Muhlenlager be⸗ 
flimmten Ausfuhr nah Deutfchland iſt ſomit hauptſächlich Die 
Ausfuhr nah Schweren und Norwegen, jowie Dänemark getreten, 
welche Länder bisher nur unbebeutende Mengen von Ddefla bezogen 
hatten. Die Ausfuhr des Berichtsjahrs ftimmt faft genau mit der 
mittleren SJahresaußfuhr des letzten Jahrzehnts überein, welde 
10 410 800 Bub betrug. | 

Gerste. In diefem Artikel bat im Berichtsjahre ein äußerſt 
lebhaftes Gefchäft und eine Vermehrung der Ausfuhr um das Dreis 
fache ftattgefunven, fie betrug 81 167 000 Bub gegen 9 194 000 Pud 
im Jahre 1892. Mebr als zwei Drittel der Gefammimenge wurden 
erft in den letzten 4 Monaten des Jahres verſchifft. Bon ber Aus⸗ 
fuhr gingen 


1893. 1892. 

nad: Taufend Pub. 

Schweden und Rorwegen..... 1080 103 

Großbritannien ............. 9680 2062 

ben Niederlanden ........... 55660 2934 

Belgien. ....... ....... ..... 6460 1277 
Dänemark ................. 3215 — 

Frankreich ............... 8125 120 

Deutihland ................ 2836 2641 


Hafer tft bie einzige Getreideart, deren Preife günftig waren 
und in einzelnen Fällen fogar die Weizenpreije überfliegen baben. 
Es wurden bezahlt 561/ bis 83 Kopelen pro Pub gegen 66 bis 
95 Kopelen im Borjahre, in dem aber jo gut wie gar feine Aus⸗ 
fuhr flattgefunden Batte. Etwas höher bezahlt wird ſchwarzer Hafer, 
der mehr Nährftoff enthält als der gewöhnliche, an den ſich aber bie 
Pferde nur ſchwer zu gewöhnen fcheinen. In Deutichland ift dieſe 
Sorte bis jetzt nicht beliebt geworben, angeblich weil bie Pferde fte 
nur des Nachts freffen wollen, während fie in Frankreich eingeführt 
ift und geihägt wird. Die Haferausfuhr im Sabre 1893 betrug 
2859000 Bud, wonon 1610000 Pud nah Frankreich und 710 000 


558 


Bud nah Großbritannien gingen, während der Reſt nach Stalien und 
Belgien ausgeführt wurbe. 

Mais. Die Ausfuhr mit 5552000 Pud zeigt der vorjährigen 
von 8475000 Pud gegenüber eine nicht unbeträchtliche Abnahme. 
Die Vorräthe waren nicht groß und wurben Ende des Jahres 1893 
bis auf 900000 Pud geräumt, während aus dem Jahre 1892 etwa 
die doppelte Menge berübergenommen worden war. Die größten 
Berihiffungen fanden im Februar ſtatt (1318000 Pub). Bon der 
Gefammtausfuhr erhielt Großbritannien 4410 000 oder vier Fünftel; 
das letzte Fünftel verteilte fi auf Belgien, die Niederlande und 
Frankreich. Deutihland hat davon nur 10000 Pub bezogen. 


Mehl. Die Ausfuhr betrug 1070000 Pud gegen 699 000 Pub 
wovon bie Türkei die größere, Aegypten bie Kleinere Hälfte entnahm. 
Adgefehen von 20 000 Pub Roggenmehl, wurde ausſchließlich Weizens 
mebl audgeführt. 

Die Breife waren im Anfang des Jahres 1893 je nad) der gewöhn⸗ 
Lich in feh® Nummern (Nr. 3/4 bis 00) eingetheilten Yeinheit 7 bis 
9,50 Rubel pro Sad von 5 Pub, ſanken aber angefiht® der guten 
Ernte und niedrigen Getreidepreife im Laufe des Jahres allmählich 
auf 5,75 bis 8,25 Rubel. Der größere Theil ber Mehlproduktion 
wird nicht nad dem Auslande, fonbern per Eifenbahn nah dem 
Norden Rußlands ausgeführt. 


Kleie wurde audgeführt 499 000 Pub, Hiervon gingen nad 


ben Niederlanden ....... 174.000 Pud 
Dänemark ............. 123000 „ 
Deutihland ............ 98000 „ 
Großbritannien.........- 49000 „ 
Belgien ............... 47000 „ 


Die Breife waren am Ende bed Jahres 1893 jehr niedrig, 
28 bis 33 Kopelen pro Pub für grobe Kleie und 37 bis 38 Kopelen 
pro Bub für feine Kleie. Es ift zu bemerken, daB das Geihäft in 
Kleie Für fehr fchwierig und unangenehm gilt, namentlich weil der 
Artikel nicht gerne als Ladung genommen wird. 


Delfanten wurden 1682000 Pub ausgeführt gegen 494 000 
Pud im Jahre 1892. Hierumter waren 891000 Pud Raps, wovon 
Großbritannien gegen 700000 Pub erhielt, 690000 Pub Leinſaat 
und 94 000 Bub Hanf, die nur nad dem Feftlande von Europa aus⸗ 
geführt wurden. — Deutihland bat davon 83000 Pud Leinfant 
bezogen. 

Delkuchen. Bis zum Jahre 1892 war bie Ausfuhr in fletigem 
Wachsthum (1889: 278000 Pud, 1892: 738000 Pub). Im Ber 
richtsjahre fank fie wieder auf 529000 Pud, vermuthlih in Folge 
des Bolltrieges, da Deutſchland nur 168000 Pub bezogen hat gegen 
344.000, was nahezu der obigen Abnahme der Gelammtausfuhr 
gleihlommt. Nah Deutichland gehen hauptſächlich Raps» und Rüb⸗ 
ſaatkuchen. Leinſaatkuchen werden nad Belgien und zum geringeren 
Theile nach Großbritannien ausgeführt; Hanfſaatkuchen kamen im 
Sabre 1893 nicht zur Verſendung. 

Sprit. Es wurden ausgeführt: 


1893. 1892. 

nad: Taufend Grab. 
der Turkei........................ 210385 16681 
Aegypten.......................... 2814 2987 
Bulgarien ......................... 5 977 4 848 
Dftfibirien ......0.00c0enensnennn nee 5 832 5 025 

zufammen einfchl. der Ausfuhr 

nah anderen Ländern... 86654 31942 


Odeſſa. 


Sn den Levantiniſchen Häfen, welche von der für Die Türfei an⸗ 
gegebenen Gefammtmenge etwa die Hälfte erhielten, konkurrirte im 
Berichtsjahre Deuticher Kartoffelipirituß erfolgreich mit dem Ddeſſaer 
Erzeugnifie. Daß der Spanifhe Markt jest für die Einfuhr aus: 
ländifhen Sprits geichlofien ift, hat bie Ddeflaer Ausfuhr wenig 
berührt, da nur etwa 2 Millionen Grad dorthin verfandt wurden. 
Sm Allgemeinen ift die Südruſſiſche Spritausfuhr ſchon ſeit dem 
Jahre 1883, wo fie rund 100 Millionen Grad betrug, in fletiger Ab⸗ 
nahme begriffen. Die Pretfe waren im Berichtsjahre niebrig, fie 
ſchwankten für gereinigten Sprit befter Sorte zwiſchen 2 Rubel 
30 Kopelen und 1 Rubel 50 Kopelen pro 100 Grad, während im 
Borjahre 3 Rubel bezahlt wurben. 


Zucker. Seit Einftellung der Ausfuhrprämien ift die Ausfuhr 
fhnell zurüdgegangen. Im Jahre 1891 bezifferte fie ſich auf na hezu 
4 Millionen Bud, im Jahre 1892 auf 1371000 und im Jahre 1893 
nur auf 461 000 Pud, nämlid: 

266 000 Pud weißer Sandzuder, 
130000 „ NRaffinabe, 
65000 „ gelber Sandzuder. 


Das Gefhäft war am lebhafteſten in den beiden letzten Monaten 
des Jahres. Den Beltimmungsländern nach vertbeilte jich die Aus: 
fuhr auf Stalien (167000 Pub weißer Sandzuder), die Türkei 
(104 000 Bud beögleichen), Großbritannien (65 000 Bud gelber Sand⸗ 
zuder) und den Amur (128000 Pub Raffinabe). 


Die Kabotagenusfuhr betrug 3 454 000 Pub, das find 254 000 
Bud mehr ald im Vorjahre. Sie vermittelt Über Poti und Batum 
die weitere Berfendung des Zuders nad dem Kaufafus, Sentralafien 
und Berfien. In dieſen Ländern liegt das Hauptabjatgebiet für 
Raffinade aus der Fabrit der Dbeflaer Alexandergefellihaft, welche 
in den Hauptplägen wie Balu, Aschabad, Aftrabad, Taſchkent, 
Samarkand, Tſchardſchui, Buchara ftändige Rieberlagen unterhält. 
Zucker dient in Aſien vielfach ala Geſchenk bei Yamtlienfeften, daher 
eine von der Wleranbergefellihaft dorthin gefanbte Partie dieſer 
Waare in vergoldeten Hüten großen Anklang und reißenden Abſatz 
fand. Der Berbraud in Afien wächſt von Jahr zu Jahr, obgleich 
die Verſendungskoſten fich noch jehr hoch ſtellen. Die Fracht betrügt 
etwa 1,20 Rubel pro Bud. 


Bon der gejammten AZuderausfubr Rußlands Bat Ddefſa im 
Berichtsjahre etwa die Hälfte vermittelt. Bei ber Zuckerausfuhr nad 
London vermögen aud die Nordiſchen Häfen Libau und Riga je nad 
bem Stande der Seefracht zu konkurriren. Auf dem Wege über 
Odeſſa ftellen fih die Spejen für ein Bub Sandzucker bis London, 
wie folgt: Bahnfracht nah Odeſſa durchſchnittlich 25 Kopeken, Hafen: 
unloften 3 bis 4 Kopeken, Seefracht nah London durchſchnittlich 
14 Kopelen, zujammen 42 bis 43 Kopeken. 


Die Breife für Sandzuder waren im Anfange des Jahres 
5 Rubel 25 Kopelen pro Bud; im Sommer fliegen fie bis auf 
5 Rubel 55 Kopeken und fielen Ende des Jahres 1893 auf 4 Rubel 
25 Kopeken pro Pub. Raffinade erzielte 6 Rubel 60 Kopelen bis 
6 Rubel 70 Kopelen pro Bud. 


Tabak. Die 1898er Ernte in Beffarabiihen Tabaken wird auf 
200 000 Bud oder 25 pCt. mehr ala im Vorjahre geihägt. Die 
Ausfuhr von Tabat in Blättern und von geſchnittenem Tabak be 
trug zufammen 18245 Bud gegen 13811 Pub im Sabre 1892. 
Tabak in Blättern (etwa 10000 Pub) ging ausſchließlich nach der 
Türket, vermuthlih um dort in Mifhungen Verwendung zu finden, 
wozu er fi wegen feiner Achnlichleit mit dem Türkiſchen Tabak 


Odeſſa. 


eignet; geſchnittener Tabak ſowie verarbeiteter Tabak in Cigarren 
und Cigarretten wurde nad ben Oſtſibiriſchen Häfen ausgeführt. 
Die Ausfuhr nach Deutſchland, die früher nicht unbedeutend war, 
bat aufgehört. Die Preiſe für Beſſarabiſchen Tabak waren niedrig, 
2 bis 18 Nudel pro Pud. Bon anderen Sübruffiihen Tabaken 
wurden noch gehandelt: Kaulkaſiſcher zu 3 bis 18 Rubel pro Pub, 
gewöhnlicher Krimmer (am Nordabhang des Jallagebirges gewachſen) 
zu 15 bis 17 Rubel und Tabak von der Südküſte der Krim (Juſchno⸗ 
bereihli) zu 18 bis 33 Rubel pro Bub. 


Wolle. Im Laufe der lekten 10 Jahre Kat fich die Ausfuhr 
dieſes Artikels, welche ih im Sabre 1584 auf 350000 Pub bes 
zifferte, allmählich um über 80 pCt. vermindert. Was im Berichts⸗ 
jahre audgeführt wurbe (65 000 Pub gegen 118500 Bub im Bor: 
jahre) ging größtentheild (47000 Pub) über Britifche Häfen nad 
Nordamerika, wo für die geringen Sorten, jogenannte Dondloy, zur 
Teppichfabrikation Nachfrage befteht. Der Neft ging nach Rumänien 
und Stalien, während Deutihland faft gänzlich aufgehört bat, Wolle 
von Ddefla zu beziehen. 

Ebenfo wie die Ausfuhr iſt auch bie Erzeugung ber Wolle im 
Süden Rußlands in ftetigem Rückgang begriffen, weil die Schafzucht 
bei ben fteigenden Lande und fintenden Wollpreifen einen Bin« 
scihenden Gewinn mehr abwirft. 


Der Bedarf der inlänbifhen Wolleninduftrie bat dagegen zus 
genommen und erjeht jet einigermaßen die abnehmende Nadyfräge 
nad Sübruffiiher Wolle im Auslande. So wurden ben Fabriken 
des Meichfelgebiet3 im Berichtsjahre von Dpefia 830 000 Bud Rob: 
wolle zugeführt. Dadurch war es möglih, daß nicht nur die alten 
Borräthe, fondern auch bie Ergebniffe der neuen Schur im Juni und 
Juli größtentheild geräumt wurden. Die Preife für die erfteren 
ſchwankten zwiſchen 7 und 91/s Rubeln pro Pud und ftellten fich für 
die letzteren folgendermaßen: 


Krimmer „22222... 7 588 Rubel pro Bud 
Cherfoner............ 8 Du non 
Ananjew ............ U u Ya men 
Zaurifhe ............- Bu u» Bd un 
Roſtow .............. lie „ 9 n "on 
Kaukaſus ............ u „ a u u 


Vom Herbft an gingen diefe Preife um 25 bis 78 Kopeken 
pro Pud zurück. Die Veichaffendeit der neuen Schur war befries 
digend, jeboch wird bemerkt, daß fich die Dualität der Südruſſiſchen 
Mole aufs Neue verſchlechtert hat, indem die feineren Sorten immer 
mehr außarten. 

Lebende Thiere. Nach ver Mißernte im Sabre 1891 wurden 
die Landwirthe in Südrußland durch den Yuttermangel genöthigt, 
ihren Vichbeftand zu verringern, daher die Ausfuhr in ben beiden 
legten Jahren erheblich zugenommen Hatte. Wie zu erwarten war, 
it fie im Berichtsjahre wieder zuricigegangen. 


Ochſen und Kübe wurben ausgeführt: 


1893. 1892. 

Stüd. Stüd. 

nach Malta ............ 4 124 8 657 
„ ver Türke ....... 3 628 5 269 
„  Griedenland...... 3 106 4 754 
„ anderen Ländern... 92 1316 
zufammen... 10949 14 996 


Deutihland, das bei ber vorjährigen Ausfuhr mit einigen 
Hundert Stüd betheiligt war, Bat im Berichtsjahre Leine Ochſen ober 


559 


Kühe von Dbefla bezogen; ebenjowenig Großbritannien. Jedoch 
dürfte anzunehmen fein, daß die Ausfuhr nad) Malta, wo das Vieh 
einer Duarantäne unterzogen wird, größtentheils für Großbritannien 
beftiimmt war. Die Breife für dad Exportvieh waren etwas höher 
ala im PVorjahre, nämlich 3 bis 5 Rubel pro Pub. Kälber und 
Schweine waren für die Ausfuhr nicht am Marlte. 


Hammel und Schafe wurden ausgeführt: 


1893. 1892. 

Stüd. Stüd. 
Snögefammt......--.-..... 0. 49 871 190 224 
Hiervon neh der Türkei....... 81 500 84 000 
n Griechenland ..... 9250 23 000 
„ Hrankeih ....... 4 500 117 000 


Rah Deutihland gingen im Sahre 1892 2000 Stück Schafe, im 
Berihtsjahre Feine. Die Pferdeausfuhr von Ddeſſa ift gering und 
faft nur für den Drient beftimmt. Bebeutender ift die Geflügel« 
außfuhr, im Berichtsjahre 586 000 Stüd. Der größere Theil geht 
nad) Franfreih unmittelbar, der kleinere nach Konftantinopel, fol 
aber gleichfalls dort für Frankreich umgeladen werden. Schliehlich 
gelangt dann ein nicht unbeträchtlicher Theil des Ruſſiſchen Geflügels 
aus Franfreih nad Spanien, was Anlaß gegeben Bat, zu erwägen, 
ob nicht ein birelter Berfand von Odeſſa nad Barcelona eingerichtet 
werden Tönnte. 


Bon tbierifgen Produkten, die von Odeſſa ausgeführt 
werben, verdienen Erwähnung: geſalzenes und eingemachtes Fleiſch, 
Käſe, Kuhbutter, Margarin, Hafen: und SKanindhenfelle, Häute, 
Knochenmehl (größtentheild nad Großbritannien, während im Jahre 
1892 Deutihland für 231000 Rubel bezogen Batte), Geflügelfebern, 
Rindertalg (in Dbefia zu 5 Rubel pro Pub verkauft). Andere 
thiertihe Abfallprodulte, wie Mähnen, Borften, Haare, Hörer, 
Anochen u. |. w, wurden, wie gewöhnlich, hauptſächlich nach Deutſch⸗ 
land ausgeführt, Getrocknetes Blut, dad u. A. als Dünger Bers 
wendung findet, gebt gleihfall8 nad Deutſchland. Eine unlängft 
bei den ſtädtiſchen Schlachthäuſern errichtete Fabrik erzeugte von 
biefem Artilel etwa 80 Pub täglih und verfauft ihn zum Durch⸗ 
(Hnittspreife von 1 Rubel pro Pub. Gebärme, auch für bie Saiten» 
fabrifation, wurden im Werte von 96000 Rubel (19000 Bub) 
ausgeführt, davon im Werthe von 54000 Rubel nah Deutichland. 


Petroleum Die Bufuhr aus dem Kaulafus betrug rund 
5 Mill. Pud Petroleum und 500 000 Bud Naphthanebenprodukte, wie 
Schmieröle, Benzin u. ſ. w. Die Zufuhr erfolgte beinahe ausſchließ⸗ 
lich durch die Dampfichiffe der Ruſſiſchen Dampfſchifffahrts⸗ und 
Handelsgejellichaft, welche außerdem 2800 000 Pub bireft nad dem 
Auslande, darunter 21/5 Mil. Pub nach Trieft, beförberten. Abs 
züglich des eigenen Verbrauchs wurbe fat die ganze Zufuhr von 
Odeſſa mittelft der Suüdweſtbahn weiter befördert, denn zur Ausfuhr 
feewärt8 gelangten nur etwa 60 000 Pud Schmieröle nad Rumänien. 

Als die Erhöhung der Acciſe von 40 auf 60 Kopelen am 
15. Dezember 1892 eingeführt wurde, fprangen die Odeſſaer Preiſe 
von 95 bis 104 Kopeken auf 115 bis 124 Kopelen pro Bud, fielen 
aber im Sanuar 1833 ſchon wieder auf 109 Kopelen und either 
allmählich bis auf 101 Kopelen, fo daß die geſammte Preislage in 
Doefla, ebenfo wie im Kaukaſus, im Berichtsjahre niedriger war als 
im Borjabre. 

Bauholz. Die Zufubren auß dem Drjeprgebiet betrugen 
25665 000 Pud, wovon jedoch der größere Theil zum eigenen Ges 
brauch in Odeſſa und in den inneren Märkten diente. Zur Ausfuhr 
gelangt hauptſaächlich Galiziſches Holz, das den Dnieftr herabgeflößt 


560 


wird und Ddeffa nur als Tranfitplak berührt. Es wurden aus⸗ 
geführt: 


1898. 1892. 1893. 189. 
Bretter und Ballen. Faßdauben. 
Tauſend Pud. 
nach Belgien........... 620 261 88 — 
„Frankreich......... 398 283 419 99 
„der Türke........ 220 209 — — 
„anderen Ländern... 247 398 8 31 


Für den inneren Gebraud in Rußland Tann Defterreichiiches 
Holz des Hohen Zolles wegen (20 pEi.) im Allgemeinen nicht kon⸗ 
kurriren. Eine Ausnahme macht das beim Zerfägen der Stämme 
geroonnene Abfallholz, das find bie dünnen, Tonvergeformten Bretter 
von der Außenfeite der Stämme, melde zu fehr billigem Preiſe ab» 
gegeben und in Rußland zur Anfertigung von Petroleumliften benutzt 
werden. Davon wurden von Odeſſa durch Küftenfchiffe 891 000 Bub 
nah Batum verjandt, welde übrigens ben größeren Theil feines 
Bedarf? an dieſen Galiztihen Brettern über Gala bezieht, wo 
beſſere Eifenbahntarif: und Verſchiffungsbedingungen befteben als in 
Odeſſa. 

Heu. Die Ausfuhr hat im Berichtsjahre wegen des in Weſt⸗ 
europa herrſchenden Futtermangels zum erſten Male größere Aus» 
dehnung angenommen. Ganz Rußland exportirte 3589 000 Pub im 
Werthe von 1527000 Rubeln gegen 354 000 Pub im Werthe von 


Segelſchiffe 


Rationalität. 


mit Ladung. in Ballaſt. 
Ans Ans 
acht. Laften. zahl. Laften. 











Ruſffiſche...................... 2 179 — — 
Britiſche................... — — — — 
Deſterreichiſch⸗ Ungariſche......... 2 586 1 297 
Italieniſche ................... 8 1749 2 357 
Turkiſche ..................... 10 1316 1 66 
Griechiſche ................... 21 3612 6 1154 
Däniſche ...................... — — — — 
Norwegiſche................... — — — — 
Deutſche . ................ — — — — 
Franzöſiſche ................... — — — — 


zuſammen einſchl. der Schiffe anderer 
Nationalität................. 43 





1442 | 10 Ä 1874 

Das Verbältniß der Britifchen Flagge zu der gefammten Schiffs» 
bewegung, welches von 67 pCt. im Sabre 1887 allmählich auf 46 pCt. 
im Sahre 1892 zurückgegangen war, hat ih im Berichtäjahre wieder 
auf 58 pCt. gehoben. Daflelbe Berhältniß betrug bei ver Ruſſiſchen 
Flagge 17 pCt. Das Verhältniß der in Balaft angelommenen Schiffe 
zu ben beladenen war 55 p&t.; der Antbeil der Segelfhifffahrt an 
der gefammten Laftenbewegung iſt weiter zurüdgegangen und ftellte 
fih kaum auf 11/ pCt. 

Daß die Deutiche Flagge dem Vorjahre gegenüber um 15 Schiffs⸗ 
antünfte und 7451 Laften abgenommen bat, ift durd die in Folge des 
Zollkrieges am 2. Auguſt 1898 eingetretene Erhöhung der Hafen: 
abgabe von 5 Kopelen auf 1 Rubel pro Laft, durch welche bie 
Deutihe Schifffahrt gänzlih unterbunden wurde, genügend erflärt. 
Die ſechs in der erften Jahreshälfte angelommenen Deutfchen Dampfer 







| un \oosour | 501 oma 


ODbeſſa. 


108. 000 Aubeln im Vorjahre. Odeſſa Hat 192000 Pub ausgeführt, 
hauptfählih nah Frantreih (84000 Pub), Großbritannien und 
Belgien. Daß biefer Ausfuhrartikel ſowohl für gang Rußland wie 
für Ddeſſa einer faft unbegrenzten Steigerung fühig ift, zeigen fol: 
gende Zahlen: Rußlands Heuernie im Jahre 1893 wird auf 2281 Mil. 
Pud geſchätzt, wovon auf ben Ddeflaer Bezirk 219 Mid. Pub oder 
beinahe ein Zehntel entfallen. Der Preis für Heu, der im Durch⸗ 
fchnitt auf 50 Kopelen pro Pud anzunehmen fein bürfte, ſchwankt 
ungemein und finkt im Innern des Landes oft zu unglaublicher 
Niebrigkeit herab. Da Heu meift nur in gepreßtem Zuftande ver 
fandt wird, fo Hat dieſer neue Ausfuhrartikel auch Nachfrage nad 
einem neuen Einfuhrgegenftande, nämlich Heupreflen, nah ſich ge: 
zogen, die ſowohl in Odeſſa wie in Nikolajew in Thätigkeit geſetzt 


worben find. 
Schifffahrt. 

Sm Jahre 1892 war die Schiffsbewegung Odeſſas einerſeits in 
Folge der durch Mißernte und Ausfuhrverbot verminderten Getreide: 
ausfuhr, andererfeits in Folge ber durch das Auftreten der Cholera 
in Sübrußland bervorgerufenen Duarantänemaßregeln fehr zurüds 
gegangen. Mit dem Wegfall diefer ungünftigen Umftände Hat ji 
der Schiffsverkehr im Bericht3jahre wieder auf Die frühere Höhe 
gehoben und dem PVorjahre gegenüber in bem Berlehr mit dem 
Auslande eine Zunahme von 720 Schiffäreifen und 551675 Laften 
erfahren. Es find angelommen: 


18938. 1892. 
Dampfigniffe zufammen zufammen 
mit Sabung. | in Ballaft. Schiffe. Schiffe. 
An⸗ An⸗ An⸗ An⸗ 
ni. Laſten. zahl. Raten. | zahl. | Laſten. zahl. Laſten 















162 111355 | 12 2991 | 176 |114525 | 192 |107334 
112 _ 74360 266 |182010 
54 | 31461 45 | 16 706 
60 | 35658 23 | 19099 
— — 22 1574 
3 1273 42 8523 
24 | 14458 23 | 14085 
3 2 204 6 4845 
6 2 884 21 | 10285 
33 | 22444 3 1505 36 | 23949 


37 | 24 062 





1001 Iorso | 685 Ion 


gehörten einer regelmäßigen Linie zwiichen Samburg— Konftantinopel-- 
Dvefia— Batum an. Auffallend iſt, daß ber bebeutende Getreide 
transport zwiſchen Odeſſa und Deutihen Häfen auch in normalen 
Jahren faft ausfchließlich unter Britiſcher Flagge gebt. Der Haupt: 
grund dieſer Erſcheinung dürfte darin liegen, daß ber Getreide: 
transport in der Britiichen Rhederei eine Spezialität geworben ift, 
welcher die Bauart der dazu beftimmten Dampfer von vornherein 
angepaßt wird. Sole Schiffe können verbältnigmäßig größere 
Getreibemengen aufnehmen und fi daher auch mit billigeren Frachten 
begnügen. 

Bemerkenswerth tft, daß bie Rufftiche Handelsflotte im Schwarzen 
Meere fich rüftig weiter entwidelt. Die Ruffifhe Dampfihifffabrts: 
und Handelsgeſellſchaft hat jet 76 Dampfer von 117 000 Reg.:Zonnen, 
bie SchwarzmeersDonaugelellihaft Hat 10 Dampfer, die freiwillige 


Dbefla. 


Flotte, welche Hauptfäglih den Fernverkehr mit Wladiwoſtock und 
den Theeiranzport (von den 7 birelten Theedampfern der letzten 
Saiſon gehörten ihr 6) vermittelt, Hat ihren Beftand burch 2 neu: 
erbaute Schiffe auf 9 große Seebampfer vermehrt. 

Der Frachtenmarkt bat im Berichtäjahre nicht unglinftig gelegen 
und im Allgemeinen eine fleigende Tendenz gehabt, bie im Monat 
November ihren Höhepunkt erreichte. Es wurde bezahlt: pro Tonne 
Gewicht nad) dem Feftllande von Europa von Havre bis Hamburg 
8 bis 149/4 Schill, nad) Antwerpen und Rotterdam 7 bis 18 Schill, 
nad London und Hull 7 bis 121/5 Schill. im Mittel: und Adriatiſchen 
Meere 90 Centimes bis 1 Frank 50 Centimes pro Lafl. 

Der Hafen war im Januar zugefroren, woburd die Schifffahrt 
zwar erichwert, aber nicht völlig unterbrochen wurde, ba ber in Niko» 
lajew ſtationirte Eisſsbrecher ber Kaiſerlichen Marine, Sobald er dort 
abkömmlich wurde, in Odeſſa in Dienſt geſtellt worden iſt. Die 
Anſchaffung eines eigenen Eisbrechers iſt ſeitens der Stadtverwaltung 
in Ausſicht genommen. Dan bat bemerkt, daß ber Odefſaer Hafen, 
fit er durch Wellendrecher und Molen abgetheilt wurde, leichter 
zufrieet wie früher und in ben letzten zwanzig Sahren überhaupt 
nur in zwei Wintern (1886/87, 1889/90) eißfrei geblieben if. 

Als in den Herbſtmonaten fich ein überaus reger Schiffänerlehr 
entwidelte, haben die Räumlichleiten des Hafens fih als völlig uns 
zureichend erwieſen. Es wurde geradezu die Regel, daß neuanlommenbe 
Dampfer längere Beit, 10 bis 14 Tage, warten mußten, ehe fie mit 
der Ladung beginnen konnten. Dieſe Berzögerung erwies fi für 
die Rhedereien um fo nachtbeiliger, ald nad einer von dem Kammer; 
gericht kürzlich beftätigten Plakufance die Liegetage in Odeſſa nicht 
von der Ankunft im Hafen, fondern von M Zulaffung an ben 
Hafenquai berechnet werden. Die Nothwendigteit einer Ermeiterung 
bed Hafens wird daher allgemein anerlannt, aber über Brojelte und 
Koſtenanſchlãäge dafür (16 bis 17 Millionen Rubel) ift es noch nicht 
hinausgekommen. Nahezu fertig geftellt iſt dagegen ein befonberer 
Petroleumbafen, der mit einem Aufwande von 11/5 Millionen Aubel 
in der Nähe der Petroleumtanks am Perefigp neuerbaut worden tft, 
während biäher die Tankdampfer ihre Ladung im Duarantänehafen 
entlöfchten und mittelft einer mehrere Kilometer langen Röhrenleitung 
den Tanks zuführten. Beſchloſſen ift ferner die Errichtung eines 
befonderen Kohlenhafens. 


Dertehrsüperfichten. 
Die Haupteinfuhrartilel in ben Jahren 1892 und 1893 waren: 

1893. 1892. 

Mertb: Rubel. 
Ungemablenes Getreide. ........... 6 135 81 428 
Gereinigter Reis............... 16 076 67 995 
Stärke.......................... 63 752 59 750 
Gemüfe ......................... 107 993 86 381 
Friſche Früchte................... 1.007 466 863 794 
Getrocknete Früchte .............. 297 968 219 101 
Dliven.......................... 297 612 268 433 
Anis, Kümmel w ſ. w. ............ 45 117 60 015 
> 111) ı ........................... 492 057 831 460 
Mandeln ........................ 126 072 — 
Pfeffer, Nelken u. |. w. ........ ... 607 980 466 696 
Ungemablener Raffee.............- 1055 594 1096 973 
Thee ........................... 1210 080 1.096 973 
Blättertabak..................... 289 760 275 496 
Cigarren........................ 13610 17 860 
Spirituofen in Fällen ............ 23 235 27039 


Deutiched Handels⸗Archiv 1894. IL 


561 


1893. 1892. 
Mertb: Rubel 
Spirttuofen in Flaſchen ........... 61554 54 264 
Wein in Fäfſern.................. 117 251 138 867 
Richt mouffirende Weine in Flafchen 12 882 10 007 
Mouffirende Weine in Flafcden ..... 93 281 68 851 
Mineralwaſſer in Flafden ......... 100 741 91 488 
Marinirte Fiſche................ 887 245 268 414 
Berfchiebenes WahB .............. 169 317 95 893 
Unbearbeitete Häute, robe ......... 191 938 95 260 
Bearbeitete Hänte, gegerbte ........ 54 698 26 510 
Lederwaaren..................... 77021 19 068 
Holzwaaren ................... 10 354 50 780 
Korkholz ........................ 68 548 53 840 
Tiſchler⸗ und Dredislerwaaren....... 69 118 75 410 
Lebende. und getrodnete Pflanzen... 1016299 622 816 
Sement u. |. w. .................. 174 715 180 814 
Verſchiedene Steine ............... 194 264 71823 
Narmorplatten................... 44 545 92 523 
Edelſteine....................... 44 639 75 340 
Gewoͤhnliche und fewerfefte Badfteine, 

Dachziegel, Drainageröbren ...... 205 652 117 8865 
Polirmaterial.................... 71 031 — 
Glasſswaaren ..................... 78 691 85 504 
Steinkohlen.................... 457 769 294 235 
Koks ........................... 6610 — 
Karbolſaͤure, Benzol u. |. m........ 176 255 168 277 
Kolophonium u. ſ. w. ............. 255 193 186 442 
Asphalt u. |. W. ................. 89 269 67 466 
Einfaher Weihrauch u. |. m........ 117 887 125 189 
Gereinigter Weihrauch u. ſ. m. ..... 17 807 27 890 
Ungereinigter Schwefel ............ 95 685 43 800 
Gereinigter Schwefel .............. 45 140 82 711 
Ammoniakpräparate.............. 65 828 53 800 
Soda, Pottaſche, Natron und Kalt, 

verſchiedene ................ 489 299 399 360 
Säuren ........................ 135 357 112 030 
Vitriol.......................... 56 627 79 680 
Chemiſche und pharmazeutiſche, nicht 

benannte Produkte.............. 186 902 175 486 
Düvndl ........................ 1 569 170 1850 933 
Rieinußöl ....................... 32040 32 143 
Kokos⸗ oder Palmöl .............. 128 887 144 484 
Aetheriſches Del.................. 69 409 50 112 
Gerbſtoffe ....................... 509 678 889 235 
Natürliche Färbeftoffe............. 210 475 1565 968 
Indigo ......................... 15 325 51 542 
Bleiweiß (trocken)................. 133 654 107 976 
Grünfpan ....................... 113 030 81411 
Trockene Farben. 222222200.» ..... 53 018 — 
Gußeiſen in Klumpen............. 136 819 150 155 
Unverarbeiteted Eifen ............. 697 761 340 789 
17.1: 132 622 226 618 
Kupfer.......................... 108 254 68 781 
Binn ........................... 871 951 200 666 
Blei ............................ 399 983 853 919 
Gold» und Silberfabrilate.......... 118 746 115 404 
Kupfer⸗ und Meffingwaaren ....... 98 541 83 780 
Gußeiſenfabrikate................. 102 533 69 161 

75 


66% 


1898. 1892. 
Werth: Rubel. 
Eiſerfabrikate, Bäuuiebenrbeit ...... 27 884 16 821 
Depgl., Reflelarbeit .......20...... 69.778 28 777 
Eiſen⸗ nnd Stahlfahrilate ......... 216 897 123 954 
Draht⸗ und Drahtjabritate ........ 85 225 44 864 
Blechwaaren..................... 65 588 _ 
Senjen und Sichel............. 171311 156 54 
Ddapndwerkſ8zeug................... 246 169 162 9924 
Maſchinen, Apparate u. |. m. ...... 648 593 413 879 
Landwirthſchaftliche Mafhinen...... 699 761 240 150 
Nathematiſche und andere Inftrumente 65 533 54 676 
Goldene, filberne umb andere Uhren. 173661 184 704 
Mufilaliide Zufteumente .......... 89 830 77408 
Equipagen....................... 44 756 64 970 
Eiſerne Schiffe................... 1400000 8124000 
Hölgerne Schiffe.................. 6 300 _ 
Goreibpapierfahrllate ...........-. 171 984 121 896 
Bücher, Bilder, Roten u. |. w....... 135 937 106 764 
Rohe Baumwolle. .....-.ornconnc. 13 994 338 22160820 
Rohe Jute ...................... 439 800 198 820 
Boaummollengam und Zwirm....... 168 689 168 577 
Süde aus Jute und Leinen........ 23.067 15 696 
Seidene und Balbjeipene Fabrifate.. 51 708 45 404 
Wollwaaren........ .............. 108 828 105 799 
Galanteriewaaren............... 73 809 78 336 
Pie hauptſachlichſten Ausfubrartitel in hen Jahren 1892 und 
898 waren: 
1893. 1892. 
Werth: Rubel 
BAD. 20.2020. ............... 81688705 10 808 0 
Roggen ......................... 8 341 819 1477 245 
Bahr... .................. 18 699 927 6 436 078 
Hafer ........................... 2286 922 16 698 
Buchweizen ...................... — 1885 
dirſe .......................... 85 596 229 
Mais ......................... 8 608 758 6 780 284 
Erbſen .......................... 362 716 16 042 
Faſeolen, Bohnen und Linfen....... 130 716 108 122 
Weizenviehl ...................... 2 100 712 15838 042 
Roggenmehl .................... 6 429 _ 
Verſchiedenes anderes Mebl........ 15 177 37 797 
Rleie ........................... 249 467 17 197 
Fleiſch ......................... 101135 107 204 
Kaſe............................ 88. 090 123 238 
Butter.......................... 276 960 383 340 
Kunſtliche Butter................. 67488 33 464 
Zuderwert und Eingemadted....... 146120 127 520 
Rother Kaviar................ 173 847 119 829 
Anderer Kaviar............... 366 980 246 672 
Geſalzene, marinirie und geräucherte 
1 ....................... 1321288 1867888 
Sands und raffiniriex Zuder....... 2170 892 5 292 541 
Tabal in Blättern amd zerfleinert.... 283496 6% 576 
Cigarren und Bigazrelten.......... 76 348 81083 
Spiritus in Grad ............... 719775 631 469 
Lifdre, Branntwein x. |. w. ....... 367 700 160 875 
Dein......... .................. 97 882 86 892 


1888. 
Werth: 

Bauholz ........................ 155 674 
Bearbeitetes Holz................. 667 489 
Leinſaat...................... 1.035 065 
Hanflant ........................ 94 461 
Ropds und Nählaat ............-. 143% 697 
Nohnſaat u. ſ. w................. 11 574 
Samentreber . .....orccerercennnne 390 073 
Heu .............. .. ........... 06 292 
Rauch und Welgwerk.............. 85 195 
Unbearbeitete Pelle ........-n.0n.. 151183 
Bearbeiteteß Leber und Zudten .... 578 660 
Knochenmehl u. f. w.............. 74 820 
Vogelfedern....... Ooenenounnencen 117 660 
Viehfett....................... 80 445 
Kammſeideabfall................. 51 800 
Rohe Selbe. .................... 92 700 
Molle.......................... 87 256 
Bruchſtuckeiſen............. 87 781 
Queckſilber.................... 450 
Sqchmieroöl....................... 120 540 
Apothekerwaaren................ 48 600 
Gedlrme........................ 35 Mb 
[7 "5: Tı7> Ge . 685 910 
Ochen und Kühe................ 656 940 
Schafe..oononso-eoeenenunnonunne 191 484 
Pferde.......................... 72000 
Fayencewaaren................. 17 340 
Rorzelanwaaren ................. 55 480 
Glaſwaaren..................... 89535 
Artitel aus edlen Metallen ........ 106 608 
Jabrikate aus Flittergold...... .... 184 250 
Debgl. aus Kupfer ueb Meifing 194 575 
Desgl. aus Bußelien .......-.0u.- 96 986 
Desgl. and Gchmiebesifen.......... 242 180 
Sewehre....................... 42 840 
Maſchinen ....................... 196 200 
Gummtelaftitumfabrilate........... 80 440 
a .................... 62 500 
Schuhzeug....................... 302 750 
—— und Pfer degeſchirr .... 98 160 
Seile, Stricke und Vindfaden ...... 184 788 
Leinwand ....................... 185 825 
Seibenftoffe....... ............... 117 300 
— ..................... 121 800 

........................... 728 320 
—— — ................... 77 020 
Baumwollengewebe ............... 1 586 360 
Mäfhe, Kleider u. ſ. w............ 1558 950 
Galanteriewaaren................ 287 345 
Muftlinfteumente .......... 000... 21 350 
Stearinlichte..................... 75 204 
VBilder ........... ............... 98 000 
Bucher ...................... 291 700 


1892. 


Rubel 


26.000 


117697 


— 


800 130 


Tele. 


563 


Trieſt. Die Geſammumenge und ber Gefammtwerth — Einfuhr unb 
| | wudfuhe gafümmtehgereähnet — Beirmgen 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.) Doppelcentnir Guben 
Die Handelsbewegung Trieſts zeigt im Jahre 1898 im 1893......... 22 512 708 674 191 802 
Bergleiche zu ben Borjahren ſowohl in den Mengen wie in den Werthen 1892......... 21 677 294 665 047144 
eine mäßige Bımahme. 1891......... 20 899 226 623 606 493 
davon entfielen auf 
die Einfußr bie Ausfuhr 
zur Ger zu Lande im Ganzen ur See zu Sande im Ganzen 
in Doppelcentnern 
189.... 73125109 6 857 859 14 170 169 8 635 9642) 4 806 580 8 342 534. 
u. 7497 St. Vieh u. 73747 St. Bieh u. 80244 St. Vieh u.171 St. Vieh u. 1003 St. Vieh u. 1274 St. Vieh 
1892.... 6598690 7390 036 13 988 726 3 340 848 4 347 720 7 688 563 
u. 7490 &t. Vieh u. 84819 St. Vieh u. 87734 Gt. Vieh u. 196 St. Vieh u. 826 St. Vieh 1. 1022 St. Bieh 
1891.... 6 392 806 6983 788 13 326 039 3 591 989 3981198 7 573 187 
n.110856t.2ich u. 46842 &t. Sich u. 57927 St. Vieh u. 162 St. Vieh u. 588 St. Vieh u. 750 St. Vieh 
in Gulden 
189.... 189171 707 168 856 714 858 028 421 166 911 287 149 251 594 816 162 881 
1892.... 187 94 768 165 656 986 853 611 754 157 003 064 144 432 326 301 435 39 
1891.... 166 776673 168 071196 324 846 869 161 942 017 136 717 607 298 659 624 
Hierndach hat ſowohl die Einfuhr wie bie Ausfuhr zugenommen. LZandbwärts. 
Die Entmidelung war aber Teine gleihmäßige. Eine Verſchiebung Einfuße. Aasfuir. Zuſammen. 
ift infofern eingetreten, als bie Einfuhr zu Lande in den Mengen Werth: Oulden, 
um mehr als 500000 Doppelceniner gefunten, dagegen zur See um | Serbien......... ....... 84800 1608569 1698878 
etwa 700000 Doppelcentner geftiegen iſt. Die Gründe hierfür find | Granlreih.............. 151 20% 288 632 484 334 
verfhiedene, nämlich Verdrängung der binnenlänbiihen Kohle auf | Rumänien... ....cccr... 220 282 9723 288 192 
vem Triefter Markt durch die Tüftenländifhe und die Engliſche, was Belgien ................ 101 760 11 774 118 684 
eine Dindereinfuhr zu Lande um 200 000 Doppelcentner und eine | Andere Staaten......... 70 599 284 036 SR 625 
Mehreinfußr zur See um 350000 Doppelceniner ergab, Rüdgang Seemwmärts, 
bes Triefter Holzhandels, der Einfuhr von Weizen und Mehl, fowie | die Turkel.......... 27219698 66889120 88.008 813 
ver Cinfuhr anderer, zum Theil minberwerthiger Artikel, wie z. B. Italien ............... 838149849 24 740 426 67890275 
Eis, deſſen Einfuhr um 117000 Doppelcentner zurückging. DaB | Dftindien............... 29 905272 12765041 42060818 
bie Einfuhr zu Lande nicht noch bedeutender ſank, war dem gefteigerten | Defterreielingarn ....... 11 968688 291687299 «118 31P 
Berkehr In anderen Artikeln, beſonders in Buder, zu banken. Die | Yegypten......... ...... 16 973577 18345925 3032505 
Steigerung ber Geeeinfuhr entfällt, abgefehen von Kohle und Ko, | Verafilien............... 26 609 453 GBR9AB 27 244 896 
namentlich auf bie Artikel Petroleum, Mein, Sämerelen, Südfrüchte, | Griechenland............ 6200472 79865725 18186197 
Baumwolle und Tabak, während In anderen Artikeln, wie Kaffee, Großbritannien. ......... 9495618 3650 1685 18.008.802 
eine Mindergafuhr finttgefimben bat. Frankreich ............ 6 180 700 3040 281 9236047 
Die in Trieſt beſtehenden induſtriellen Untenegmungen Gaben | Rußland............ 477160 10664778 6 406 308 
nur eine umtergeorbnete Bebeutung. Die Hauptbebeutung bed Platzes Yereinigte Sianten yon 
liegt im Durchgangs⸗ und Stapelverkehr. Amerika.............. 45601957 1894838 6896290 
Der Handelsverkehr Triefts mit ben einzelnen Ländern | Deuiißland............. 4 910.487 688968 6629415 
geftaltete fi) im Jahre 1898, wis folgt: Bulgarien .............. 147071 24185914 2500266 
andwärts. —— PS 80 23333 23 
ina ................. 
BR. ri 18: Garh . SRVeumen. Malta ..... 182234 1628010 1810244 
Deſterreich .......... .. 1986078577 102089920 228 168497 Niederlande............. 1 560 878 64842 1625720 
4 15404474 19954508 86.268 982 Aden .................. 1 086 951 428197 1514148 
BGEN ae een ne net Tunis ................ 171620 1284878 1456507 
Bosnien und Herzegowina 602426 1080262 1582688 Si 96 908 662 236 
Deutſchland.......... 20488110 16499812 86987929 | IP... | 2236 76914 
; 994 Belgien ............... 665 543 5 881 561 374 
Schweiz ................ 8 655 188 2 369 644 b 924 832 X {oter 199 952 18 171 60742 
Italien ................ 2892219 1668168 4050877 Br 3 
Rußland ............... 2710 8178827 3 205 467 Zrieſt vermittelt ben Verkehr zwifchen den landwärts belegenen 


1) Bergl. Hand. Arch. 1894 TIL. &. 79 und wegen bed Vor⸗ 
jahres ebenda 1893 II. &. 77 und ©. 540. | | 

2) Ausichliehlich des nad der Stuckzuhll angeſchrirbenen Hol 
verkehrs. 


Gebieten einerjeit und den ſeewärts belegenen Gebieten andererſeits. 

Daneben findet Über Trieſt auch ein Verkehr unter ben ſeewärts 

belegenen Ländern und in beſchränktem Umfange unter ben landwärts 

belegenen Gebieten ftatt. Landwaͤrts bilden ben wichtigfien Theil 
75% 


564 


bes Verkehrsgebiets bie Defterreichifchen Kronlänber, für Deren Außen⸗ 
handel Xrieft der wichtigfte nationale Einfuhr: und Ausfuhrhafen 
ift, und welche daneben einen nicht unbebeutenden internen Verkehr 
über Trieft mit dem Defterreihiichen Küftenlande und mit Dalmatien 
unterhalten. Auch der Verkehr Trieftd mit Ungarn ift nicht un⸗ 
bedeutend und behauptete im Jahre 1893 noch einen Werth von 
mehr ald 35 Millionen Gulden. 

Nähft dem Berkehr mit Defterreich fteht landwärts der Verkehr 
mit Deutihland. Trieſt ift Umſchlags⸗ und Stapelplag für den 
Verkehr Deutſchlands mit den Mittelmeerländern und mit Indien. 
Der Werth dieſes Umſatzes betrug im Jahre 1893 etwa 87 Millionen 
Gulden, wovon auf die Ausfuhr aus Deutichland 20 488 110 Gulden 
bei einem Waarengemwichte von 162515 Doppelcentnern und auf bie 
Einfuhr nah Deutſchland 16499812 Gulden bei einem Waaren⸗ 
gewichte von 505 077 Doppelcentnern entfielen. Neben diefem Verkehr, 
welcher fich zwiſchen Trieft und Deutihland über Land bewegt, Hat 
fi ein minder umfänglider Seeverkehr Trieſts mit den Deutichen 
Häfen entwidelt, deſſen Jahreswerth fih auf etwa 651/3 Millionen 
Gulden beziffert. Dieſer Verkehr befteht zum großen Theile in der 
Einfuhr von Kolonialmaaren, welche wegen des in Deſterreich⸗ Ungarn 
für diefe Artifel beftehenden ermäßigten Seeeingangszoll® auf ben 
Seeweg angewielen find. 

Für den Seeverkehr Trieft3 find die wichtigften Gebiete: bie 
Türkei, Stalien, Oſtindien, Aegypten, Brafilien, Griechenland und 
Großbritannien. Im Verkehr mit der Türkei überwiegt die Ausfuhr. 
Dagegen ift im Verkehr mit Stalien und Aegypten, namentlich 
aber mit Brafilien (Kaffee), Dftindien (Baummolle) und Groß: 
britannien (Kohle, Eifen, Baummollfamenöl) die Zufuhr größer. 

Die Berbefferung der Bahnverbindungen der Norditalieniſchen 
Häfen, der rührige und von ber Ungariihen Eiſenbahn⸗ und Schiff⸗ 
fahrtspolitik wirffam unterftüte Wettbewerb Fiumes, bie Eröffnung 
der Drientalifhen Bahnen für den Levanteverkehr, die Ausgeftaltung 
des Verkehrs auf den Deutihen Waſſerſtraßen und die Entwidelung 
ber Deutihen Schiffslinien nah dem Mittelmeer und nad dem 
Drient, alle diefe Umftände haben zufammengemwirlt, um das Handels⸗ 
gebiet Trieſts einzuſchränken. Dazu kam die mit der Aufhebung ber 
Freihafenftellung Trieftd im Sabre 1891 verbundene Kriſis, deren 
Folgen noch nicht überwunden find. 

Der Verkehr Trieflö hat zwar im Ganzen nicht nachgelafien, aber 
doch mit der Entwidelung ber anderen Häfen nicht Schritt gehalten. 
Die in Trieft mündenden Bahnen find die Suüdbahn und die Staats: 
bahn. 

Einfuhr und Ausfuhr vertheilt ſich im Jahre 1898 auf die vers 
ſchiedenen Straßen, wie folgt: 

gewöhnliche 
Sudbahn. Staatsbahn. Wege. 
Doppelcentner. 
Einfußr........ 4887885 1040816 979 458 
Ausfuhr ....... 8522676 1209925 73 977 


Seemwärtd vollgieht fich der Verkehr Überwiegend unter Defter- 
reichiſch⸗ Ungariſcher Flagge. Es betrug der Werth 


der Einfuhr der Ausfubr zufammen 
unter in Gulden 
Defterreichtich- Ungarifcher 
Flagge............. 126498881 136685 871 263 184 762 
anderer Flagge ....... 62672826 80225416 92897 242 
und zwar unter 
Stalienifher ...... 26 905101 17803 998 
Britifder ........ 22 144 933 7241 542 
Deutiher ........ 6 639 855 147 010 


Trieſt. 


der Einfuhr der Ausfuhr 


und zwar unter in Gulden. 


Griechiſcher ..... 8 747 446 4 101 244 
Auffiiher .......- 2 845 952 — 
Schwediſch⸗Ror⸗ 

wegiſcher ....... 863 846 453 897 
Franzöſiſcher ..... 676 858 24 498 


Die betheiligte Deſterreichiſch⸗ Angariſche Dampfichiffsflotte befteht 
im Ganzen aus 98 Schiffen von 116 732 Reg.»Tonnen für lange 
Fahrt, 25 Schiffen von 8441 Tonnen für große Küftenfahrt und 
80 Schiffen von 4688 Tonnen für Heine Küftenfahrt. Die größte 
Baht, 76 Dampfſchiffe (138 583 Brutto-Reg.-Tonnen), entfällt auf 
den ſtaatlich fubventionirten Defterreihiihen Lloyd, welcher durch 
regelmäßige Linien befonders den Verkehr mit der Levante, Oftindien, 
China, Japan und Brafilien gefördert hat. Der Verkehr mit Stalien, 
Großbritannien und Deutihland wird vorzugsweiſe von den Flaggen 
diefer Länder bebient; die Petroleumzufubr aus dem Schwarzen 
Meer erfolgt durch Ruſſiſche Tankdampfſchiffe. Zur Zeit wird in 
den Defterreichifchen Handelskreiſen eine Berbeflerung der Verbindungen 
nad dem weftlicden Mittelmeer und nad Amerila angeftrebt. 

Zur Abwidelung des Verkehrs am Plage dienen außer den 
alten Hafenanlagen die Quai⸗ und Magazinanlagen bed Freigebiets 
(punto franco) am neuen Hafen und, in abgefonderter Lage, der 
Betroleumbafen. Die Anlagen des Freigebiets, welche anläßlich der 
Aufhebung der Freihafenftelung Trieſts im Jahre 1391 gejchaffen 
wurden, baben bisher keine volle Verwendung gefunden und zugleich 
troß Einhebung hoher Gebühren erhebliche Opfer feitens der Stadt 
und Handelskammer als Unternehmern erfordert. Seit April 1894 
ift das Unternehmen verftaatliht worben; die Mieths⸗ und Lagers 
zinfen haben eine bedeutende Ermäßigung erfahren, jo daß die Bla: 
ſpeſen fi den in Fiume erhobenen durchſchnittlich gleichftellen, und die 
Benugung der Anlagen iſt in Zunahme begriffen, was allerdings 
allein noch nicht eine Steigerung des Triefter Verkehrs beweiſt, 
fondern zum Theil aus ber Anmiethung größerer und bequemerer 
Räume jeitend der biöherigen Inhaber und aus ber weiteren Ber: 
legung von Geſchäften aus den Privatmagazinen in der Stadt nad 
ben Lagerhäufern im Freihafen zu erflären ift. 


Ueber den Handel in den wichtigeren Artileln iſt Fol 
gendes zu bemerken: 


Gewebe, Nanufalturmanren, Gefpinnke: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 192438 57628234 170177 48037739 
1892 .... 182815 5100096 162055 43417980 


Bezugsland ift hauptſächlich Defterreich, in zweiter Linie Deutfch- 
land; Abfatgebiete find in erfter Reihe bie Türkei, Aegypten, Britifch 
Indien und bie Deſterreichiſch⸗ Ungariſchen Häfen. 

Was den Verkehr in den verfchiedenen Waarengattungen im 
Sabre 1893 betrifft, jo wurden 


eins außs 
geführt geführt 
Doppel: Doppel- 
ceniner. centner. 
Manufalturwaaren: 

baummollene: überhaupt. 64486 überhaupt ....... ... 62527 

Davon aus: davon nad): 
Defterreih .......... 41105 der Türlei........... 22 642 
Deutihland ......... 11 971 BritifSnbien ...... 7217 

















eins 
geführt 
DRanufalturwaaren: Doppel- 
baummollene: centner. 
davon aus: 
der Schweiz ........- 8 666 


Großbritannien und 
anderen Zändern(3.5.) 2349 


wollene: überhaupt ...... 80 987 
davon auß: 
Defterreih .......... 20 315 
Deutihland .......... 6476 
ber Zürlei .......... 8279 
feidene: überhaupt ...... 1474 
davon auß: 
Defterreih ........... 855 
Deutihland ......... 289 
der Schweiz ......... 268 
aus Leinen und Hanf: 
überhaupt .......... 8 444 
Davon aus: 
Deiterreih ........... 7624 
aus Jute: aus Deſterreich uaa. 876 
Gewebe u. Manufakturwaaren, 
nicht näher deklarirt: 
überhaupt .......... 86 982 
davon auß: 
Defterreih.... 2.00... 26 508 
Deutihland ......... 6 222 
Großbritannien ...... 8 626 
Geſpinnſte: 


baumwollene: überhaupt . 19 991 
Davon auß: 


Deſterreich ........... 18 085 
Deutihland ......... 1407 
Gelpinnfte: 
auß Jute .............. 119 
wollene ................ 806 
leinene ................ 1236 
nicht näher deklarirt: 
überbaupt .......... 13 706 
Davon aus 
Defterreih............ 8 965 
Großbritamien ...... 2759 
Deutidland ......... 947 
der Schweiz ......... 819 


Trieſt. 


außs 
gerührt 
Doppel» 
centner. 
davon nach: 
Aegypten ........... 4500 
den Deſterreichiſch⸗Un⸗ 
garifchen Häfen .... 4513 
Stalin ............ 3 568 
Rumänien .........- 2 6650 
Griechenland ........ 1 799 
Bulgarien .......... 988 
dem Küftenland ıc. 8607 
überhaupt .......... 34 992 
davon nad 
der Türlei ......... 25 989 
Aegypten ........... 4636 
ben Deſterreichiſch⸗Un⸗ 
gariſchen Häfen ... 1165 
Griehenland ........ 649 
dem FKüftenland und 
lanbwärt® ........ 623 
überhaupt .......... 831 
davon nad): 
der Türket ......... 178 
überhaupt .......... 2.007 
davon nad: 
den Deſterreichiſch⸗Un⸗ 
gariihen Häfen ... 771 
überhaupt .......... 209 
überhaupt .......... 86 677 
davon nad): 
den Deſterreichiſch⸗Un⸗ 
sariihen Häfen ... 18199 
Britiſch⸗ Indien ...... 7151 


Defterreich (landwaͤrts) 4947 


ber Türke ......... 3 019 
Ungarn ............ 890 
Deutſchland ........ 610 
überhaupt .......... 19 243 
davon nach: 
der Türke ......... 9243 
den Deſterreichiſch⸗Un⸗ 
gariſchen Häfen ... 1650 
Rumänien .......... 1696 
aus Jute. ......... — 
wollene. ............ 643 
leinene. ............ 1442 
Überhaupt .......... 18 417 
davon nad): 
den Deſterreichiſch⸗Un⸗ 
gariihen Häfen ... 5046 
Defterreich (lanpwärts) 1184 
Indien (Britiih) .... 4756 


565 
Kaffee: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel: Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 897885 42971586 897948 42978887 
1892 .... 462560 46255660 895942 89594 030 


Kaffee zahlt bei ber Einfuhr zur See 8 Gulden Go an Bol 
weniger als bei ber Einfuhr zu Lande. üefterreidh-Ingarn wird 
deshalb faſt ausſchließlich üuber Trieft mit Kaffee verforgt. Die 
Waare wird Überwiegend aus Brafilien mit ben direlten Schiffen des 
Lloyd und der Adria bezogen; eima 10000 Tomnen kamen von 
Europätichen Zwiichenplägen, u. a. von Hamburg (weſtindiſcher Kaffee). 
Drei Viertel der Zufuhr iſt für Defterreichslingarn, der Reft für bie 
Mittelmeer» und Schwargmeerländer beftimmt. Die Betbeiligung ber 
Länder im Sabre 1893 war folgende: 


Einfuhr. Einfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. centner. 
von von 
Braſilien ............ 244 540 Britiſch⸗Indien ....... 22 278 
Italien.............. 27800 Niederländiſch⸗-Indien... 2283 
Frankreich ......2.0.. 28500 Großbritannien ........ 11 178 
Hamburg ............ 23 77T Niederlande ........... 10 745 
Aegypten ............ 16 778 
Ausfuhr Ausfubr 
Doppel: Doppels 
centner ceniner 
feewärtß. landwaͤrts. 
nach nach 
Deſterreich⸗ AUngar. Häfen 21868 Defterreih ............ 223 162 
alien .............. 14800 Ungarn .............. 61 922 
Turkei ............... 81 095 Bosnien und Herzegowina 5884 
Rumänien ............ 5938 Italien ............. 1468 
Vereinigten Staaten von Deutihland .......... 4 464 
Amerila ........... 5670 Serbien ............. 4073 
Griechenland .......... 8152 
Aegypten............. 1481 
Baumwolle, rohe: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 600 880 29989613 2579811 28 990 420 
1892 .... 576283 27085292 577799 27 156 576 
1891 .... 667255 25957251 556180 25584152 


Dauptfählih wurde Indiſche, in zweiter Linie Aegyptiſche und 
Türkiihe Baummolle bezogen, und zwar ber größere Theil für 
Defterreich, der Reft hauptſächlich für Deutichland und Stalien. Es 


betrug 1893 

die Einfuhr die Ausfuhr 

Doppelcentner, Doppelceniner 

aus feewärts lanbwärts 
Britiſch⸗Indien ... 376 912 104 496 475 815 
Aegypten ........ 144 754 und zwar nah darunter nad 
ber Türkei ....... 53 206 Benedig Deutichland 
den Vereinigten 98 975 118.039 


Staaten v. Amerika 10262 Rußland(Schwarzmeer) 


Großbritannien .. 6471 


8117 


Der Verkehr ift feit dem Jahre 1891 geftiegen, bat aber noch 
nicht den Umfang der Sabre 1889 und 1890 wieber erreicht. 
Die Ausfuhr Hat feewärts zu», landwärts feit 1889 etwas abs 


genommen. 


Kruf. 


* 
366 
Tabal: Einfuhr. Ausfuhr 
Doppel: Doppel: 
ceniner. Gulden. eentner. Gulden. 
1898 .... 88189 196927845 76112 15150 400 
1892 .... 67661 1801481 593 10408 541 


Die Triefter Einfuhr ſtammte bauptfählid aus ver Türkei 
(Cewalla u. a.) und aus Aegypten und war überwiegend für bie 
Monopoiverivaltung, zum Theil auch zur Durchfuhr nach Deutſchland 
und anderen Staaten beftimmt. 

Der Berlehr ift geftiegen. 

Im Jahre 1898 Betrug: 


die Einfuhr 


die Ausfuhr 


feewärt3 landwärts 
Doppel: Doppel: Doppel 
ceniner. eentner. center. 
in Blättern.. 73892 in Blättern.. 12640 im Blättern... 55171 
Darunter au?: verarbeitet... 3134 darunter nach: 
ber Türkei .. 54.033 Deutihland.. 8842 
verarbeitet: verarbeitet... 5177 
Iondwärts . 13 760 darunternag: 
feewärts ... 478 Deutihlann.. 268 
Buder: Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 894865 18680662 819249 17 194 480 
1892 .... 750528 14225510 725574 13 744.033 
1891 .... 574499 10288674 702629 12696533 


Defterreichslingarn bat feine Rübenzuderprobultion bebeutend 
entwidelt und die Zuckerausfuhr im Sabre 1893 bis auf 4 566 988 
Doppelcentner (etwa 11/s Mil. Doppelcentuer Robzuder und un: 
gefähr 3 Mill. Doppelcentner Raffinade) im Werthe von. 97 MIR. 
Gulden gefteigert. Die Ausfuhr nimmt zum. größeren Theil den 
Weg über Deutihland und die Deutichen Häfen. Ueber Trieſt ge 
langt faft ausschließlich raffinirter YZuder, und zwar ſowohl aus 
Defterreih (Böhmen, Mähren, Scleften) wie aus Ungarn, zur Ber 
ſchiffung, hauptſächlich nach der Türkei. 


Es betrug 1893: 
die Einfuhr. die Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppelcentner. 
Rohzucker: centner. Rafffnirter Zucker: 
aus Deſter⸗ ſeewärts.... 804886 landwärts.. 18626 
reich ...... 27046 davon nad: 
(Mähren, der Türlei.. 496317 
Schleſien, 
Böhmen) 
rafftnirter 
Auder..... 866387 
davor au: 
Defterreich .. 744449 
Süpdfrädte: 
Einfuhr = Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. eentner. _ Gulben. 
1898.... 1016%8 148476857 941073 13980 706 
1892.... 959198 16869285 917076 15481 636 
1891.... 815054 14054119 794478 14.085 156 


Der Süudfruchthandel ift für Trieſt von Befonderer Bedenkung. 
Die Hauptartikel find Agrumen (Drangen sber Apfelfinen, Limonen, 
Cedern, Randarinen), faft ausſchließlich auß Sitilten, teodene Feigen 
aus Griechenland, Kieinaften und aus dem Reapolitaniſchen unb ges 
trodinete Weinbeeren aus Kleinaflen und Griechenland. Der Agrumen: 
verfand erfolgte zur Hälfte nad) Defterreih, zur anderem Hälfte 


nad Deutihland, Ungarn und Rußland. Bon ben eigen ging ber 
größte Theil nach Defterreih, etwa ein Zehntel nah Deutidland; 
vom den Weinbeeren war ein Drittel für Deutihlumb, ver Reſt Aber⸗ 
wiegend für Defterreich beſtimmt. 

Der Verlehr int Jahre 1893 geftaltete fich, wie folgt: 


Einfuhr. 
Doppel⸗ 
centner. 
Agrumen.......... ... 313945 
davon an: 
GSicilien .......... 280 876 
Karruden (Johannisbrot) 39 406 
davon auß: 
dem Neapolitanfichen 
Sebtet ........... 31 612 
Cedern in Ealzwafler.. 7616 
davon aus: 
ver Europatſchen Türft 6898 
Dakteln.............. 4.483 
(aus Algier u. Aegyp⸗ 
ten u. X.) 
Feigen, trodene ....... 259 408 
davon aus: 
Griedenland ........ 98 773 
Mandeln, trodene ..... 41 250 
davon aus: 
vem Reapolitanifchen 
Gebtet ........... 30 864 
Nüfſe................ 37 920 
davon aus 
der Türkel.......-.. 26 624 
Dliven............... 1187 
Pflaumen, getrocknete. 2810 
(aud Deſterr⸗Angar. 
Häfen) 
Ianbwärts hauptſuchklich 
aus Bosnien und 
Sergegomwina ..... . 19215 
Weinbeeren, getrodinete. 210174 
davon auß: 
der Aftatifchen Türkei 138 739 
Yrüchte, verichiedene: 
friſche: 
ſeewarts. landwärts 
Doppelcentner. Doppeltentner. 
42 108 16 711 
(davon aus 
Stalien 
80 000) 


troddene und zmbereitete: 


3 019 


6888 


Ausfuhr 
feewärt®. landwãrts. 
Doppels Doppels 
ceniner. ceniner. 

12 666 324 640 
(nad Defterr.: (davon nad) 
Unger. Häfen) Deutihland 

63 462) 

5 562 32 465 

(nad) Rußland (davon nad 
und Großs Deutichland 
Britannien) 3 250) 
1004 5 264 
(nachhdamburg (davon nad 
und Groß⸗ Deutſchland 
britannien) 3795) 
822 4200 
(nad) Deſterr.⸗ 
Ungar. Häfen 
und Stalien) 

297 217 532 
(nat) Defterr.» (davon nad) 
Unger. Häfen) Deutfhland 

19 355) 

872 38 743 
(davon nad 
Deutſchland 

10 628) 

8045 35 443 
(nah Stalien (davon nad) 
u. Aegypten) Deutidland 

7 289) 
409 — 
19 885 1784 
(davon nad 
Deutihland 
764) 
10 034 188 437 
(davon nad 
Deutihland 
70 190) 
feewärt?. lanbwärts. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 

10 168 9985 

4882 5715 

(davon nad 
Deutichland 
3773) 











Xeh. 


Im Mllggmeinen waren die Fruchreiſe geſunken, quantitativ 


naher der Verdezr namezulich in geirostustes Zeigen, Mandeln und 


Weinbeeren zu. 
Wein. 
Einfußr. Ausfuhr. 

Doppel⸗ Dopwpel⸗ 

centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 655912 11917391 610971 11086 597 
1892.... 604973 18436912 438674 9741606 
1891.... 431706 9701212 400 492 9012 881 


Das Jahr 1892 bezeichnet einen Wendepunkt in dem Trieſter 
Weinhandel. Der Berluft des Franzöſijchen Marktes, hervorgerufen 
durch die am 1. Februar 1892 eingetretene Erhöhung des Franzö⸗ 


ſiſchen Weinzolles und durch bie wieder zunchmende Ergiebigkeit des 
Tranzöfiihen Weinbaues, und andererſeits die Deffnung des Deſte⸗ 


reichiſchen Marktes für die Italieniſchen Weine hatten eine völlige 
Ummälzung des Verkehrs zur Folge. Die Griechiſchen und Dalmes 
tinifchen Weine, welche vorker Über Trieft nach Frankreich gegangen 
waren, fanden bort Teinen Abſatz mehr, obwohl die Preiſe bedeutend 


niebriger geßellt wurben. Die Triefter Weinausfuhr nah Frankreich 


fan? in Folge deflen von etwa 240000 Doppelcentnern im Jahre 
1891 auf 54000 Doppelcentuer im Sabre 1892 und beitrug im 
Sabre 1893 nur noch 12000 Doppelcentner, während die Einfuhr 
aus Griechenland von 166101 Doppelcentner im Sabre 1891 auf 


24 7147 Doppelcentner im Sabre 1892 und 22930 Doppelcentner im | 


Sabre 1893 fiel. Eine Einfuhr von Stalienifhem Wein hatte das 
gegen bis zum Sabre 1892 in nennenswerthem Umfange nicht ſtatt⸗ 
gefunden; fie betrug im Sabre 1891 nur 25000 Doppelcentner. 

Sn Folge der Ermäßigung ber Oeſterreichiſch⸗ Ungariſchen Wein⸗ 
zölle entwidelte ſich eine gang bedeutende Einfuhr Stalienifcher Faßweine 
nad Defterrel-Ungarn ſowohl über Trieft wie über fyiume. Die 
Einfuhr Stalienifher Weine nah Trieſt ſtieg im Sabre 1892 auf 
333 838 Dpppelseninse und im Sabzse 18088 auf 412736 Doppel: 
ceniner. 

Die Italieniſchen Weine gehen von Zrieft nach Defterreih und 
auch nad Ungam. Defterreich, welches 1891 von Trieft nur 98 768 
Doppelcentner Wein bezog, erhielt im Jahre 1892 263632 Doppels 
centner und im Jahre 1893 867 495, und Ungarn, wohin im Sabre 
1891 von Trieft nur 9601 Doppelcentner gingen, erhielt im Jahre 
1892 70871 und im Jahre 1893 179432 Doppelcentner. 

Unter der derzeitigen Marktlage leivet der Dalmatinifhe Wein⸗ 
bau beionderd. Nah ſachkundiger Auffafiung wird Hierin bei der 
übergroßen Weinproduktion Europa fo lange keine Beflerung ein⸗ 
treten, als nicht die Dalmatinifhen Produzenten ihre Weine jo bers 
fielen, daß fie dem direkten Konſum angepaßt find. 

Nach Deutſchland find von Trieft nur geringere Mengen Wein 
direlt verfendet worden; im Sabre 1891 9995 Doppelcentner, im 
Sabre 1892 17778 Doppelcentner, im Jahre 1893 12 789 Doppels 
centner. Im Sabre 1894 läßt der Weinhandel nad. 

Eine Heberficht Über den Verkehr des Jahres 1898 giebt folgende 
Tabelle: 


Einfuhr. 
Dappel⸗ Doppel⸗ 
ceniner cantuer. 
Zur Ge ...... |... 623 466 Ba Lande ........... 82 466 
Davon aud davon aus 
alien .......... 411018 Deuiihland ........ 471 
Ausfube. 
Bur See .......... 85154 Bu Lande........... 575 817 
davon nad: Davon nad: 
Deutihland (Hamburg) 973 Deutihland........ 





86 
Balz 
Einfupr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centuer. Gulden. 
1893. 2168599 10529971 2861381 11149417 
1892 2357423 1428643 2568548 12732988 
1891.... — 13 511 799 — 13 883 158 
Der Holzhandel hat im Sabre 1893 im Allgemeinen einen Rück⸗ 
gang erfahren. 
Bei den wichtigeren Artileln ftellte fi der Verkehr, mig folgt: 
Faßdauber: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
1893: : 1893: 
Doppel: 

Stüd. ceentner. Stüd, 
zur Gee.... 586720 zu Lande... 169987 zur Scee..112911%0 
(Banptiähli Davon aus: davon nach: 
aus den Deſt.⸗ Ungarn .... 140 110 Frankreich 4471040 
Ung. Haͤfen); Griechen⸗ 

aus: land.... 3791610 
Tunis ..... 97 500 
1892: 1892: 1892: 


zur &ee...8922920 zu Lande... 259352 zur See.. 9990097 

Der Verkehr Hatte fich im Jahre 1893, hauptſächlich in Folge 
ſtärkerer Franzöſtſcher Nachfrage gehoben. Das Hauptgeſchäft hat 
fich jedoch in Folge günftigerer Bahnfrachtſätze und niedrigerer Platz⸗ 
ſpeſen ſowie beſſerer Schiffsverbindungen mit den weftlihen Abſatz⸗ 
ländern nad Fiume gezogen. 


Staffelhälzer: 
Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Bande. sur See. 
Stück. Doppelcentner. Stück. 
1893 ...... 7880 105 467 8 487 000 
1892 ...... 84 122 120 512 4 079 000 
Pfoſten 
1893 ...... 599 26 439 251 000 
1892 ...... 17 642 29 185 275 000 
Zatten: 
1893 ...... 16 680 28 272 1138 467 
1892 ...... 10 150 54 164 1 601 348 
Bretter 
1893 ...... 66 550 807 225 4 482 861 
1892 ...... 93 440 975 000 5 088 849 
Bretten, budene: 
1893 ...... 61 550 63 000 2 636 000 
1892 ...... 67510 61 000 2 921 000 
Ballen; 
1893 ...... 285 408 576 412 000 
1892 ...... 1220 605 382 494 000 
Häute und Felle, rohe: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 121858 10000311 121 316 9786 824 
1892 .... 115465 9485042 119967 9686198 
1891 .... 108446 8902880 112947 9179114 


Große Häute wurden aus Indien, Stalien, Aegypten, Heine aus 


| der Türkei, Griechenland und Dalmatien eingeführt. Die Ausfuhr 


richtete fich hauptſächlich nach Defterreich und Ungarn, außerden nad) 


11 816 | Stalien und Deutfchland (1898 zu Lande 11063 Doppelcentner). 


568 


Hüte und Mützen aus Filz, Seide und anderen Stoffen: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 7799 7797000 1657 _ 1656 100 
1892 .... 1393 9608 950 1162 1509690 
1891 .... 1493 97838820 4504 5855 860 


Die Einfuhr erfolgte Hauptfählih aus Defterreih (Böhmen, 
Mähren und Schlefien), die Ausfuhr nah Indien und der Türkei. 
Kleider und Modewaaren: 


Einfuhr Ausfuhr 
Doppels Doppels 
centner. _ Gulden. centner. _ Gulden. 
1893 7588 6070 240 10 324 8258160 
1892 ... 8292 6631 920 11436 9145360 
1891 .... 8442 6763 710 7590 6070960 


Die Einfuhr erfolgte faft ausſchließlich aus Defterreich, Die Aus⸗ 
fuhr bauptjählich nach ber Türkei und Aegypten. 
Bapier und Bapierwaaren: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 251529 5166902 226210 4838309 
1892 .... 239885 5676020 219789 5468 152 
1891 .... 226969 5497004 209939 54833022 


Die Einfuhr erfolgte hauptſächlich aus Deſterreich, die Ausfuhr 
banptjählid nad der Türkei und Griechenland. 
Alkohol, Lilör und Rum: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 ......... 100342 6061244 111618 5878441 
1892 { Alkohol 9144 2712435 101369 3341055 
“r Likör 2423 145 332 92756 656 296 


Alkohol wurde Hauptfählih aus Ungarn unb Defterreich ein- 
geführt und nach der Türkei, Frankreich, Aegypten, Dalmatien und 
Tunis ausgeführt. Lildr kam aus Dalmatien. 

Eifen und Eifenmwaaren: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 2529831 4813427 171474 8083 982 
1892 .... 290425 5652842 163841 2978156 
1891 .... 269196 6494 706 177101 3560 825 


In den einzelnen Artikeln ftellte fich ber Verkehr im Jahr 1893 
folgendermaßen: 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Robeifen......... 18 000 2831 688 9097 
(aus Groß» 
britannien) 
Alt⸗ u. Brucheiſen. 17 600 8 081 657 44.016 
Schmiedeeifen..... 11 787 58 675 157114 3709 
Stahl .......... 12 782 8b 928 26811 4873 
(aus Groß: 
britannten) 
Schwarzbleh ..... 1691 — 1800 — 
(aus Groß⸗ 
britannien) 


Zrieſt. 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelceniner. Doppelceniner. 
MWeißbleh ........ 4687 1225 1009 1640 
(aus Groß⸗ 
britannien) 
Draht ........... 57 2589 1213 478 
(aus Deutichland) 
Anker .......... 630 420 47 — 
(aus Groß⸗ 
britannien) 
Ketten......... 1991 175 215 76 
(aus Groß⸗ 
britannien) 
Nägel ........... 1294 18 310 9746 607 
Bußwaaren ...... 1 452 4 287 5 784 301 
Schmiebewaaren .. 2061 52 923 34058 5063 
(davon aus Deutſch⸗ 
land 7866) 
Senſen .......... — 1054 2292 — 


Baummwollenfamendl (Cottonöl), Sefam:, Erdnuß— 
Bucheckern- und andere nicht beſonders benannte fette 
Dele: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 134077 4669 798 62777 1946 853 
1892 .... 119863 3742844 39768 1474202 
1891 .... 98086 8251316 42917 1548532 


Der Verkehr in Baummollenfamenöl ift ſeit dem Sabre 1889 
bedeutend geftiegen. 


Sm Zabre 1898 betrug ber Verkehr in den Hauptartikeln: 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Baummollenfamendl....... 95 081 18 854 6324 
Sefams, Erdnuß⸗ und Buchs 
(u: 12 2 11) 27 377 — 4962 
Mehl: | 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel: Doppels 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 394793 4842718 410878 4519610 
1892 .... 405037 5265456 8975636 5167916 
Getreide: 
1898 .... 5622141 4122151 80 217 561 344 
1892 .... 424007 3432065 117008 886 916 
Im Einzelnen geftaltete fich der Verkehr tm Sabre 1898, wie folgt: 
Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Safer „222-020... 11 378 81411 2719 2683 
Weizen........... 115278 276000 20509 13 042 
Mais ............ 32 036 81713 15 876 13 818 
Gerfte ........... unbedeutend 17 562 7152 1100 


Die Einfuhr von Hafer, Maid und Gerfte diente vorzugsweiſe 
dem Lokalbedarf; der Verkehr in Roggen war nicht nennenswertb. 
Die Einfuhr von Weizen erfolgte Hauptfählih zum Vermahlen. 


Eicheln und Eichelhülſen: 


Einfuhr. Ausfuhr. 

Doppel⸗ Doppel⸗ 

centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 . 189845 8417192 198703 8576 6421) 
1892 . 28%0 820 5045 733 266014 4 788 214 

Indigo 

1898 .... 5669 83400 320 6885 41311% 
1892 .... 8840 4378974 8413 4415198 


Die Einfuhr erfolgte von Aegypten und Britiſch⸗Indien, Die Aus: 
fuhr bauptfähli zu Lande nad Rußland und Deſterreich⸗Ungarn, 
zu geringerem Xheil (1892: 461, 1898: 260 Doppelcentmer) nach 
Deutſchland. 

Mineralöl und Schmiersl: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 549518 3807188 469245 28211983 
1892 .... 458091 2762217 410125 2462285 


Im Sabre 1893 betrug 


bie Einfuhr, bie Ausfuhr 


zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelceniner. Doppelcentner. 
Mineralöl ... 5686876 7617 25 139 441 240 
(davon nad 
Deutſchland 17 725) 
Schmieröl ... 4 864 — 2 768 — 


Trieſt bezieht jetzt nur Ruſſiſches Petroleum in Tankdampfſchiffen. 
Die Ausfuhr nad) Deutſchland geht hauptſächlich nach Bayern (1893: 
13 400 Doppelceniner). Sie ftodte im Jahre 1898 in Yolge des Bol: 
zuſchlages von 50 p6t. In den Jahren 1892 unb 1891 hatte fie noch 
49 000 und 53 500 Doppelcentner betragen. 


Dlivendt: 
Einfuhr. Außdfube. 
Doppels Doppel» 
centner. Guben. centner. Gulden. 
1893 .... 85637 8254167 147085 5589 172 
1892 .... 87%9 86518868 147697 6903 860 


Rah Deutihland wurden im Jahre 1893 8848 Doppelcentner 
zu Lande audgeführt. 

Während der Verkehr in Kottondl geftiegen ift, bat ber Handel 
in Diivenöl abgenommen. Im Sabre 1889 Hatte die Einfuhr an 
Diivenöl nod 168 292 Doppelceniner betragen. 


Rindvieh: 
Einfuhr. 
Stüd. Oulden. 
1893 .... 21 630 3 244 600 
1892 .... 22 791 8 076 785 


Die Einfuhr dient zur Dedung des Lolalbebarfd; eine Ausfuhr 
findet nicht ſtatt. 
Unedle Metalle und Waaren daraus: 


Einfuhr. Yusfube. 
Doppel» Doppels 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 48478 2968 892 45481 2868 327 
1892 .... 41028 2872284 96528 2575 482 


1) Davon nad Deutihland zu Lande 14575 Doppelcentner. 
Deutſches Hanbelb⸗Archiv 1894. IL 


569 
Im Sabre 1893 verteilte ſich Der Verkehr, wie folgt: 
Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Waaren, nicht näher 
bezeichnet ...... — 17 099 16 916 638 
(davon aus Deutſch⸗ 
land 12 487) 
Metalle, nicht näher 
begeihnet....... 482 — — 1087 
Meſſing .......... 300 600 407 284 
Meſfingwaaren .... 68 1076 1528 — 
Kupfer ........... 6014 1294 860 3948 
Kupferwaaren..... 39 561 859 112 
Blei............. 6660 1416 8547 2225 
Binn ............ 4279 — 1294 8077 
Zink............. 4295 4108 55% 627 
Kurzmaaren: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 26438 2834920 26 0863 8008690 
1892 .... 26719 2969380 24 738 8464 050 


Die Einfuhr erfolgte bauptfählih aus Defterreih und aus 
Deutihland, die Ausfuhr nad der Levante und nad) Indien. Der 
Verkehr vertheilte fi im Jahre 1893, wie folgt: 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
2448 23 990 24 722 2061 
(davon aus Deutich- (davon nach Deutſch⸗ 
land 9323) land 331) 
Thee: Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Culden. 
1898 .... 10045 2811928 9610 2690772 
1892 ...._ 8700 2610030 866 2569 260 


Die Einfuhr erfolgt ausfchließlih zur See, die Ausfuhr lands 
wärts. Thee zahlt in Defterreih:Iingarn bei der Einfuhr zur See 90, 
bei der Einfuhr zu Lande 100 Gulden Gold Zoll. Die Einfuhr 
nad Defterreih-Ungarn erfolgt deshalb, jelbit von Deutſchland aus 
über die Seegrenze. Die Einfuhr nad Trieft gefchieht größtentheils 
nicht direlt aus den Produftiondländern, jondern über Zuwifchenpläße, 
namentlich über Deutihe Häfen. Jedoch beginnt auch bereits eine 
birelte Einfuhr aus China (1892 132, 1893 1449 Doppelcentner). 
Im Sabre 1893 wurden aus Hamburg eingeführt 3407 und aus 
dem fonftigen Deutſchland 1417 Doppelcentner. Audgeführt wurden 
zu Lande nach Deutihland 847 Doppelceniner. 

Baraffin, Cerefin und Erdwachs: 

Einfuhr. 
Doppels 
centner. 


Ausfuhr. 
Doppels 
Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 50011 2735693 46237 2542 703 
1892 .... 26808 1188783 25821 1161180 
Der Verkehr ift geftiegen; er vertbeilte fi im Sabre 1893: 
Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See zu Lande, 
Doppelceniner. Doppelcentner. 
Baraffin u. Serefin. 21835 27 602 26097 20 1832 
, (davon aus Deutſch⸗ 
land 1722) 


76 


70 


Glas und Spiegel: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppels Doppels 
centnee. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 76420 2699 942 56124 1959 924 
1892 .... 72285 2566968 523711 1878737 
Der Verkehr vertbeilte ih im Sabre 1893: 
Einfuhr Ausfuhr 
zue See. zu Lande. zur See. zu Lande, 
Doppelceniner. Doppelcentner. 
Glas ............ 8727 12 304 50 646 4000 
(davon aus Deutſch⸗ 
land 7824) 
Spiegel..... ..... — 344 417 — 
(davon aus Deutſch⸗ 
land [Bayern] 202) 
Holzwaaren: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 60492 2485 827 564711 2920612 
1892 .... 50250 2028869 64293 2609 904 


Der Verkehr TR zunehmend und ſtellte fih im Jahre 1893, 
wie folgt: 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Gewohnliche Holz⸗ 
WARTEN ..... ... 1863 24.164 14 327 2017 
(davon aus Deuiſch⸗ 
land 2268) 
Stüd. Stud. 
Leere Füfler ...... — — 97 172 — 
Agrumenkiſten..... — — 92 000 — 
(nach Sicilien) 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Barquetplatten..... — 2287 2 368 — 
Möbel und andere 
Tiſchlerarbeiten. 1638 30 645 82 181 2000 
. (davon auß Deutſch⸗ 
land 356) 
Waffen und Waffentheile: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel: Doppel: 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 11474 2294 760 11788 2357 100 
1892 .... 11187 1558880 1168 1685678 


Es handelte ſich bei biefem Verkehr faſt ausichlieklih um 
Lieferung von Waffen aus Württemberg nah der Türkei, melde 
über Trieft zur Ausfuhr gelangten. 


Gewürze: 
Einfußr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 568341 2285018 47078 2160 868 
1892 .... 41787 1661566 46253 2133505 


Gewürze genießen bei der Einfuhr zur See eimen Zolnachlaf 
pon 5 Gulden pro 100 kg. 


Keieft. 


In den einzelnen Artikeln ftellte ſich ber Verkehr im Jahre 1893 
folgendermaßen: 


Einfuhr Ausfuhr 
yar See. gu Sande. ar See. zu Lande, 
Doppelcentimer. Doppelcentner. 
Bimmt......... 12 688 — 1217 6825 
(davon aus China 
9658, aus 
Aegypten 1868) 
Kelten ......... 973 — 638 865 
Bieffer........... 28 906 319 7464 14 040 
(davon aus 
Britifch- Indien 
26 322) 
Piment (Neu⸗ 
gewũrz) ...... 8212 — 616 4998 
Ingwer ........ 2076 — — 1645 
Nicht beſonders be⸗ 
nannte Gewürze 536 1874 6314 1668 
(davon aus Deutfchs 
land 355) 


Sn der Ausfuhr zur See ſind auch anbere, nicht zu den eigents 
lihen Gewilrzen gehörige Sorten einbegriffen, baber bie große 
Differenz in ben Mengen. 

Sämereien, verſchiedene: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 178778 2190098 111797 1289670 
189 .... 89308 1156 683 16 374 991 208 


Die Einfuhr im Dekſaat tft bebeutenb geftiegen. Im Einzelnen 
ſtellte ſich der Verkehr im Jahre 1898, wie folgt: 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Leinfant ......... 14 508 — 3 294 3438 
(davon au 
Brittich- Indien 
11 450) 
Raps............ 37 068 — — 28 875 
Indien) 
Sefamjamen...... 9 609 — — — 
Nicht näher bezeich⸗ 
nete Sämereien. 101 755 15 688 59385 16321 
(davon aus (davon nad 
Indien 77 396) Stalien 48000) 


Chemiſche Produkte, nit befonders benannte: 


Einfuhr. 
Doppelceutner. Gulden. 
1893 .... 1212 1 965 912 
1832 .... 6846 2473 816 


Die Einfuhr erfolgte überwiegend Yı Lande, und zwar aus 
Deutfihland und Oeſterreich. 

Es betrug im Jahre 1893 bie Einfuhr gur See 665, zu Lande 
6647, davon aus Deutihland 3888 Doppelcentuer. 

Ein Theil der Einfuhr diente dem Lolalbebarf, ein anderer 
ging feewärts weiter, namentlich nad der Türkei, Indien, Griechen: 


| Iand, Rußland und Wegypten. 





FE 571 
Gegerbte Felle: Schwämme: 
Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ Doppel⸗ Doppel: 
centner. Gulden. centner. Gulden. ceniner. Gulden cenimer. Gulden 
1893 .... 12037 1901189 11954 1886711 1898 .... 2599 1 687 465 2463 1599 196 
1892 .... 10835 1593857 9767 17112883 1892 .... 83691 8 137 435 2497 2121090 
Der Berfehr verteilte fich im Jahre 1898, wie folgt: Der Verkehr fand im Jahre 1898 bei niebrigeren Preifen ftatt. 
Einfuhr Ausfuhr Die Einfuhr erfolgte hauptſachlich aus Griechenland und ber Türkei, 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. | bie Audfuhr hauptſächlich und in fteigenbem Umfange nad Deutſch⸗ 
Doppelcentner. Doppelceniner. land. Es gingen im Sabre 1893 landwärts 2344 Doppelceniner 
Schaf⸗ und Ziegenfle. 64 — — — aus, davon nach Deutichland 1546 Doppelcentner. 
Sohllever ........... 3286 — 3987 — Gummen und Harze, verſchiedene: 
Feines Leder ........ — — 436 — Ginfuhr. Ausfuhr. 
Nicht beſonders be⸗ Doppel⸗ Doppel⸗ 
nanntes 2eber ..... 1624 7060 1460 4979 centner. Gulden. centner. Gulden. 
(davon aus (davon nach 1893 .... 20890 1683843 21691 1710471 
Deutihland Deutſchland 1892 .... 19782 2351 42 20892 2273020 
2235) 129) Der Verkehr geftaltete fi im Jahre 1898, wie folgt: 
Konterten (Glasſchmelz u. f. w.): Einfuhr Ausfuhr 
Einfuhr. Ausfuhr. zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppel⸗ Doppel⸗ Doppelcentner. Doppelceniner. 
ceniner. Gulden. centne. Gulden. Richt beionders benannte 
1893 .... 18504 1850490 20646 2064270 Summen unb Harze.. 14858 — 1868 8295 
1892 .... 1234 1284450 12616 1261063 Tragantgummi ........ 703 — — — 
Die Zufuhr erfolgte ganz überwiegend aus Venedig, zum (aus der Türkei) 
kleineren Theil aus Deutſchland (Bayern) und Deſterreich (Böhmen). Weihrauch ............ 4662 — 4448 1282 
Die Ausfuhr richtete ſich hauptſächlich nach Britiſch · Indien, außerdem Kohle und Koks: 
nad Aſrika (Banzibar, Aegypten u. f. w.), der Türke, Deſterreich Einfuhr. Ausfuhr. 
und anderen Ländern. Doppel: Doppel: 
—* u 33 
.... 4 
Ehe ae 1899 .... 1466980 3456980 180007 180.007 
center. Gulden. contner. Gulden. Dee Verkehr des Jahres 1898 vertheilte ſich: 
1893 .... 192168 1882413 103018 1545219 Sinfuhr Ausfuhr 
1892 .... 146191 2192867 117844 176762 zur °= ae zur De ee Zande 
Der Werlehr vertheilte ſich im Jahre 1898, wie folgt: 1 10468" 158 408 4 —* 198 497 
Einfußr Ausfuhr (danan and Groß 
at ae bt | Britannien 998 708) 
gppelceniner. oppelcentner. | , 
109 814 12349 61155 41 868 Die Einfuhr deckt hauptfächlih den "Bedarf des Plakes und 


(davon aus Italien 
14 000, Deutſchland 
7520) 

Die Zufuhr von Reid aus Deutſchland iſt gegen bie Borjahre 
geiunten; fie Batte im Sabre 1891 26500 und im Sabre 1892 
333 000 Doppelcenines betragen. Die dem Deutichen Handel Binder: 
liche Beſtimmung vom 4. Dezember 1892, wonah die Anwendung 
des Vertragezollſatzes für gefchätten Reid und Bruchrei® von ber 
Beibringung non Urfprungdzeugnifien abhängig war, tft feit dem 
20. Mai 1894 wieder aufgehoben. 


Abfallfeide: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 4257 1787100 6747 1885194 
1892 .... 2970 890 520 56668 16674 


Die Einfuhr erfolgte zur See aus Stalien, Frankreich, Aegypten, 
die Ausfuhr nach dem Küftenlanbe. 


Hafens. Die Seeeinfuhr hat fi feit dem Sabre 1889 verboppelt; 
fie betrug damals nur 773283 Doppelceniner. Die Steigerung ent⸗ 
fänt ſowohl auf die Defterreichifche wie auf die Britifche Kohle. Die 
Landeinfuhr ift feit dem Jahre 1889 non 596 Y5L Doppelcentner auf 
158 408 Doppelcenter gefunten; die Zufuhr aus Mähren und 
Schleſien hat aufgehört. 

Hülſenfrüchte, getrodnete: 


Einfuhr. Ausfuhr 
Doppels Doppel: 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 163659 1498826 141681 1295984 
1892 .... 156603 14388665 135011 1234947 
Der Verkehr vertheilte fh im Jahre 1893, wie folgt: 
Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. wur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
Bohnen ....... 1137 164 068 133 695 899 
Linien ......... 2 606 — — 
Erbſen ......... 4088 3 780 b 896 621 


76* 


572 
Bier: 
Einfuhr. Yusfupr. 
Doppels Doppel: 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 115627 1386680 117666 14118652 
1892 .... 118735 1781016 11991 1799086 


Der Berkehr weift Teine Zunahme auf. An ber Ausfuhr ift 
auch das Erzeugniß Trieftö betheiligt, während andererfeitd bie Ein» 
fuhr auch dem Berbraud) Trieftd dient. Im Sabre 1898 vertheilte 
fih der Verkehr, wie folgt: 


Einfuhr Ausfuhr 
zu Lande. ur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
115 540 96 407 21249 
(davon aus Deutſch⸗ 
land 13 873) 
Mafhinen und Theile von Maſchinen: 
Einfußr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 21389 1316864 11 333 123 193 
1892 .... 25674 1784299 18925 13723% 
Der Berlehr vertheilte fih im Jahre 1898, wie folgt: 
Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Toppelcentner. 
Rähmafchinen..” 154 1543 2061 116 
(davon aus Deutſch⸗ 
land 880) 
Maſchinen, vers 
ihiebene..... 6104 13 518 6652 8395 
(davon aus (davon nad 
Deutſchland Deutſchland 
3615) 232) 
Inſektenpulver: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 10836 1300296 8713 1045416 
1892 .... 10720 1500856 9334 1806676 


Die Einfuhr erfolgt Überwiegend aus Dalmatien, audgeführt 
wurden im Sabre 1893 nad) Deutichlanb 1576 Doppelcentner. 
Theerfarbſtoffe: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 65130 1282825 1843 835 100 
1892 .... 8752 937 875 1102 275 300 


Deutſchland beherrſcht den Markt. Die Einfuhr findet zu Lande 
ftatt; fie bewegt fich felt dem Jahre 1890 im fehneller Steigerung. 
Sm Sabre 1893 gingen von Deutihland 4747 Doppelcentner ein. 
Die Einfuhr deckt hauptſächlich den Lokalbedarf. Ausgeführt wurden 
im Sabre 1893 feewärtd 1234 Doppelceniner, landwärts 109 Doppels 
centner. 

Schwefelhölzer und Zündwaaren: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893 .... 55394 1218677 62084 1145889 
1892 .... 51206 1228896 1 126 388 


46 933 


Trieft. 


Sanptbezugsland iſt Defterreih, Hauptabſatzgebiet der Drient. 
Der Verkehr vertheilte ſich im Jahre 1898, wie folgt: 


Einfuhr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
1930 63 61 704 880 
(davon aus Stalien (davonaus Deutſch⸗ 
1892) land 824) 


Schuhmacher⸗, Handſchuhmacher⸗, Sattlers und ähn- 
liche Waaren: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898 .... 3200 1154 700 3033 1091484 
1892 .... 83465 1247 292 8097 1113588 


Borberrihend iſt das Defterreichifche Erzeugniß, welches nad) der 
Levante Abſatz findet. Der Verlehr im Jahre 1893 war folgender: 


Einfußr Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. gu Zanbe. 
Doppelcentner. Doppelcentner. 
99 8110 2834 199 
(davon auß Deutſch⸗ 
land 319) 
Seidenkokons: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 2749 1154496 2313 971418 
1892.... 5393 1848225 4981 1245125 


Die Einfuhr erfolgte im Jahre 1898 Hauptfählih aus ber 
Türkei und aus Griechenland, die Ausfuhr nah Stalien und dem 
Küftenlande. 

Fiſche, friſche und zubereitete: 
Ausfuhr. 


Einfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 84987 1113817 83624 1334 626 
1892.... 28540 815 985 29146 1072555 
Im Einzelnen beitrug im Sabre 1898: 
bie Einfuhr die Ausfuhr 
zur See. zu Lande. zur See. zu Lande. 
"Doppelcentner. Doppelcentner. 
Heringe ......... 3544 — 1077 1586 
Stodfiih........ 14 698 — 10 067 2287 
(davon aus 
Hamburg 5676) 
Sardellen,gefa gene 5867 _ 2088 2627 
Fre, frilde..... 4.666 1672 1870 1644 
(davon nad 
Deutihland 191 
Fiſche, verſchiedene, 
geräucert, ger 
trocknet, gefagen 1904 1 974 808 695 
Fılde,marinirtund 
in Del... er... 635 — — 8991 
Wolle, rohe: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898.... 13661 1092808 11 318 904 808 
1892.... 12198 1168492 11190 1062835 





Trieft. 


An der Einfuhr und Ausfuhr von Schafwolle im Deſterreichiſch⸗ 
Ungarifhen Zollgebiete iſt Trieſt verhältnißmäßig wenig betheiligt. 
Die Einfuhr ſtammte im Sabre 1893 zur Hälfte auß der Türkei, 
zur anderen Hälfte aus ven Deſterreichiſch⸗Angariſchen Häfen, Griechen» 
land, Stalien, Rußland und anderen Ländern; die Ausfuhr richtete 
ih hHauptfähli nach Stalien, daneben nad) Defterreich und zu einem 
Heinen Theile nad Deutſchland. 

Seide, abgegafpelt, filirt oder gezwirnt: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppels Doppel; 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1898.... 1919 _ 687 _ 
1892.... 2214 8984300 601 1 081 620 


Die Einfuhr erfolgte im Jahre 1893 aus Stalien, Aegypten, ber 
Fürlei, China und dem Deſterreichiſchen Küftenlande, bie Ausfuhr 
richtete ſich hauptſächlich nach Defterreih und ber Türkei. 


Beinftein: 
Einfubr. Ausfuhr. 
Doppels Doppel: 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 10020 603 441 20808 1084668 
1892.... 18474 11121% 22638 1436154 


An der Einfuhr find in erſter Linie Stalien, die Defterreichiich« 
Ungariſchen Häfen, Griechenland und bie Türkei betheiligt; die Ausfuhr 
erfolgte überwiegend nad) Defterreich, zu einem kleineren Theile nad 
Deutihland. 


Berimutter: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel» Doppels 
ceniner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 6486 713284 17176 789 118 
1892.... 8151 896 500 9039 994 169 


Der Handel befindet fih im Nüdgange Der Bezug erfolgte 
aus Aden, Aegypten und Maſſaua; bie Ausfuhr nad Defterreidh, 
zum kleineren heile nach der Türkei. 

Aetheriſche Dele, aromatiſche Efjenzen und Barfüs 


merien: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
1893.... 2239 623 707 2560 816 954 
1892.... 2617 894 654 2276 179 549 


Aromatife Effenzen werben aus Stalien, Parfümerien aus 
Defterreih und beſonders aus Deutihland bezogen. Die Ausfuhr 
erfolgt Hauptfählih nach Deutſchland, der Türkei und Aegypten. 


Danf: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel: Doppels 
centner. Bulben. centner. Gulben. 
1893.... 28210 928 328 18 106 724 128 
1892.... 23672 862 180 20 220 727 861 


Die Einfuhr erfolgt Überwiegend aus Stalien, die Ausfuhr nad) 
Deſterreich, Deutfihland (tim Jahre 1898 4485 Doppelcentner) und 
anderen Zänbern. 

Zubereitete Farben, verſchiedene: 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Doppel⸗ Doppel⸗ 
centner. Gulden. centner. Gulden. 
15%.... 8048 804 760 10128 1012790 
1892.... 83% 838 800 6412 641 150 


573 


Der Artikel wurde aus Defterreih und Deutihland (im Sabre 
1893 3334 Doppelcentner) eingeführt und in erfter Linie nach Britiſch⸗ 
Indien, fowie nad der Türkei außgeführt. 


Sonftige wichtigere Artifel des Trieſter dandeldverlehroi im Jahre 


1893 waren folgende: 


Kautſchuk, Guttapercha und 

Waaren darauß........ 
Steine und Steinwaaren.. 
Butter, Sped und Schmalz 
Muſikaliſche Snftrumente .. 
Käfe 
Eßwaaren, verihiedene.... 
Fleiſch, friſches und zuberels 

tete; Fleifhmwürfte..... 
Borzelan ............... 


Schwefel ................ 
Bücher und Druckſachen.. 
Balms und Koloßöl; Talg, 

vegetabtlifher........ -- 
Sarbs und Gerbfioffertrafte. 
Blajen und Därme....... 
Wiſſenſchaftliche und Präs 

zifionßinftrumente ...... 
Seilerwaanren........0... 


Kleie................... 


Meerſchaum ............. 


Sumach 
Heu und Stroh ......... 
Wachs, animaliſches und 

vegetabiliſches 
Sago 
Mauer⸗ und Dachziegel... 


.s.-„—......e.a.n„.ne.s 


Malz ................... 


Mediziniſche Präaͤparate. 


Einfuhr. 


Doppel⸗ 
centner. 


2 186 
682 124 
11 699 
8 581 
10 895 
12 414 


10 669 
11 284 
2122 
94 772 
2887 


173% 
87 159 
4.000 


611 

7 283 
6359 
150 771 
82 277 
10 954 


Gulden. 


982 503 
896 199 
873 451 
872 711 
871 544 


898 198 


897 606 
892 614 


Ausfuhr. 


Doppel 
centner. 


Gulden. 


188 125 


974 


Einfuhr. Ausfube. 
Doppel: Doppel: 
centner. Gulden ceniner. Gulben. 
Stiche, Farbendruckbilder zc. 159 143100 197 176670 
Hüte aus Stroß, Holzfpahn 
und andere Saden..... 142 186608 110 103680 
Bierhefe ........0.0000.. 2065 134225 390 . 
Sußholzſaft ............. 1564 132915 1361 115619 
Zwieback............... 21903 131413 33792 202 745 
Teigwerk............... 2496 128904 15544 166 266 
Korbflehterwaaren ....... 3627 12692 1648 . 
Seegras ................ 20871 1265231 23260 139553 
Stärke.................. 4866 116786 3847 . 
Bofamentier- u. Bandwaaren 225 112850 255 127400 
Fiſchöl.................. 5287 111034 85987 125707 
Chokolade und Surrogate . 86 108628 1085 134485 


Der Agrumenhandel im Fahre 1893/94. 


Der von jeher bedeutende Agrumenhandel Triefts, welcher mit 
ber im Jahre 1888 erfolgten Aufhebung des Agrumenzolled in 
Defterreih- Ungarn lebhaften Aufſchwung genommen hatie, bat ſich 
auch in ben legten Jahren in zunehmender Entwidelung bemegt, 
obwohl auch in dieſem Handelszweige Fiume in ben Wettbewerb 
mit Trieft eingetreten if. Die Kampagne September 1893 hie 
Auguft 1894, weit für Trieft bei einer Zufuhr vom 1064 264 Kiſten 
(etwa 350 000 Doppelcentner im Schägungöwerthe von 3 bis 4 Mill, 
Gulden) die bisher erzeichte höchfte Zahl auf. Der Triefter Umfay 
beläuft fi) damit auf dag Fünffache De Fiumaner. 

Die im Jahre 1893/94 nad) Trieſt zugeführten 1064 264 Kitten 
verteilten fih auf die verſchiedenen Artikel, wie folgt: 


Drangen (Apfelfinen) ........ 648 267 Kiften. 
Limonen (Citxonen) ......... 37620 „ 
Mandarinen................ 38211, 
Cedretten (von Rodi)........ 2586 


Bezugsland ift fait ausſchließlich Stalien. Heben neun Sebntel 
der Waare lommt aus Sicilien; der Hauptplatz ift Catania, welches 
mit mehr als der Hälfte der Zufuhr betheiligt iſtz nächſtdem 
kommen Meffina und Syrakus (lekteres Hauptfählih nur für 
Limonen); in dem übrigen Stalien iſt Rodi in Apulien der 
wichtigſte Bezugsort. Außeritalieniihe Plätze — Jaffa, Kandia, 
Beirut, Malta, Poros, Scio und Tripolis — ſind nur mit 
geringeren Mengen an der Zufuhr betheiligt. 

Der Verſand erfolgt hauptſächlich nad Defterreih, nächſtdem 
nah Deutſchland und Rußland. Der Befand tft auch nah 
Deutihland (Preußen, Sachſen, Bayern) im Steigen; er belief fi: 


18983 ........... auf 63462 Doppelcentner. 
1892 ........... „ 64739 n 

1891 ........... „ 54212 n 

189 ..... ...... „51699 


Nach Rußland betrug der Verſand im Jahre 1898 44 726 Doppel- 
ceniner. 

Die Saifon für Orangen währt von November bis Mai; das 
Haupigeſchäft fällt in die Monate Januar, Februar und März; in 
den Monaten Juni bis Dftober ruht das Geſchäft faft ganz, nen 
einzelnen Provenienzen (Robi) abgejehen. Die Zeit der Mandarinem 
find die Monate Degember und Januar, die der Gebreiten (von 
Rodi in Apulien) der Monat September. 


Are 


Die Zufuhr der Limonen vertheilt ih auf das ganze Sahr; fie 
war am ftärkften im Rovember und Dezember, am ſchwächſten im 
Mär und Suli, 

Ren größten Agrumenverichz wies yıit 184608 Kiſten, haupt 
ſächlich in Folge der ftarlen Zufuhr Siciliomifger Drangen und 
Mandarinen, der Monat Januar auf. 

Die Waare wird zum großen Theil von ben Produzenten oder 
von Berjandfirmen in ben Produktionsgebieten nach Trieſt in Kons 
fignation geſchickt, zum anderen Theil wird fe von Triefter Häufern 
für eigene Rechnung bezogen oder gelangt jüs Rechnung auswärtiger 
Bezugdfirmen zur Berfeudung. Der Transport erfolgt bis Trieft 
zur See, fomohl auf Dampfidiffen, wie auf Segelichiffen, von Trieſt 
aus mittelft ber Eiienbahn. An der Zufuhr waren 825 Dampficiffe 
und 98 Segelſchiffe betheiligt; den Oauptbienft leitete bie Königlich 
Ungarische Segelſchiffiahrts⸗Geſellſchaft „Adria“ und bie Gelellichaft 
„Etnea”, während die „Navigazione Generale Italiana“ und ver 
Defterreihiiche „Lloyd“ nur geringen Theil an dem Berlebr nahmen. 
Die Januargufubs von 184603 Kiften vertheilte fi auf 39 Dampf: 
ſchiffe. 

Die Vewackung geſchieht durchweg in Kiſten Bu ihrer Her: 
ſtellung wird Holz von Trieft nad Sicilien geliefert, auch werden 
fie als fertige Waare dorthin ausgeführt. Getlagt wird Über Ber: 
werbung bereits gebzaucter, ſchadhafter Kiften, woburd bie Früchte 
leiden. Jede Lifte faht in der Regel 80 bis 36, durchſchnittlich 
3b kg ober, je nach der Größe ver Früchte, etwa 200 big 330 Stüd. 
Die Früchte werden, jede einzeln, in Papier gehült und ſeſt in die 
Kiften verpadt. In Trieft wird jede Kifte geöffnet und jede Frucht 
aus der Hülle genommen, die verborbenen oder zu reifen Etüde 
werben, und zwar lehtere für den Lokalverbrauch, ausgeſchieden, bie 
baltbare Waare aber fortirt, wieder in Papier gehüllt und von 
Neuem ſeſt verpadt. 

Gepolſterte Eifenbabnwagen, wie folde für Transporte von 
Fiume zu ben Agrumenaultionen nach Bell zur Bermendung 
gelangen, find für Die Transporte von Trieſt biäher nicht in Auf 
nahme gelommen; bie Kiften werben im Winter zum Schutze gegen 
Zroft mit Scegras umgeben. Die Sortirungs⸗ unb Umpackungs⸗ 
Arbeit gab in XTrieft acht Monate lang etwa 1400 männlichen und 
weiblihen Wrbeitern lohnende Beſchaͤftigung. 


Der Gewinn aus dem Agrumenbandel während ber letzten 
Kampagne wird im Allgemeinen als beiceiben bezeichnet; ber Aus 
gleich lag in der Vergrößerung des Umſatzes. Die Preife unterliegen 
bei der leicht verderblihen Waare, je nah Zufuhr, Nachfrage, 
Witterung (Froftihäden) und Transportverhältniſſen (Verkehrs⸗ 
flörungen durch Schnecverweßungen u. a.), großen Schwankungen. 
Die Breite für Drangen Blieden in der Kampagne 1893/94 befriedis 
gend; die Ausdehnung des Geſchäfts war mit feinem Preisrüdgang 
verbunden. Dagegen überftieg im Limonenhanbel das Angebot zu 
verichiedenen Zeiten die Nachfrage; bedeutende Entwerthung und 
Unverfäuflichfeit der Waare war die Folge. Man ift ber Anficht, 
daß die Gewinnung von Limonen auf Sicilien von Dezember bis 
Mat weit Über den Bedarf hinausgeht. 

Eine Ucherfiht über die Bertheilung ber Zufuhr ber einzelnen 
Daaren auf die verſchiedenen Probuftionsgebiete giebt nachſtehende 
Tabelle: 


Orangen. Limanen. Nandarinen. Cedretten. 
Kiſten. 
Catanig ........ 315 444 177 408 26 650 _ 
Meffina. ........ 219475 41024 1692 — 
Syrakus ........ 34718 106890 214 — 














— —— — 


Trieft. — Shanghai. 


Drangen. Limonen. Bandarinen. Gebretten. 
KRiſten. 
Palermo........ 8480 8 948 5 788 — 
Rodi ..... ...... 87 034 82 581 — 2686 
Riviera Sorrento — 5 406 — — 
Riviera Ligure .. — 284 — — 
Jaffa „une... 8438 — — 
deirut 866 2174 { _ — 
Tripolis........ 697 806 — — 
Kandia ........ — — 1906 — 
Seio .......... — — 1840 — 
Malta ...... ... — — 121 — 
zufammen... 648 267 8762001) 88211 2686?) 
Schanghai. 


Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Der Waarenhandel Hat fi) nad) Ausweis ber von dem Seegolls 
amt veröffentlichten Statiftil, wie folgt, geftaltet: 


Es betrug 
1893. 1892. 
1000 Matt. 

die Bruttoeinfubr fremder Waaren..... ..... 887576 849 772 
bie „ Chineſiſcher Waaren....... 2222831 218404 

die Ausfuhr Chinefifcher Produkte Lokalen Ur⸗ 
iprungd..... ....... ........ .... ... .. 101754 172538 
zufammen... 711611 740 714 


Die Silberwertheinheit der zollamtlichen Statiſtik if für das 
Jahr 1893 zu 4,02 Darf gegen 4,44 Marl für 1892 gerehnet. Aus 
biefem veränderten Werthuerhältniß ergiebt fich einerfeits, daB ſtatiſtiſch 
der Silberwerth bed Handels um etwa 10 000 000 Haik. Taels geftiegen ift 
(177017 836 Hail. Taelögegen 166 827 602 Hail, Taels),undbandererfeitz, 
dab der Goldwerthabnahme bes Handels im Jahre 1892 von 87 005 000 
Mark fiir das Berichtsjahr eine folche von nur noch 29 108 000 Mark 
gegenüber ſteht. Trotzdem ſpricht Niemand dem Sabre 1893 eine 
Beflerung der Lage des legitimen Waarenhanbelä zu, und man ift 
barin einig, daß die Mitte des Jahres eingetretene Silberbaifle, vor 
Allem aber bie ſtarken Kursſchwankungen das geſunde Geſchäft einer 
lebensfäͤhigen Baſis mehr und mehr beraubt und ſchwere Verluſte 
gezeitigt hat. 

An der Bruttoeinfuhr ausländiſcher Waaren ſind betheiligt 
geweſen: 


1898, 1892. 

pet. pCct. 
Großbritannien................... mit 82,038 86,00 
Hongkong................ ...... on 2444 22,00 
Britiſch⸗Indien................... m 19,92 17,60 
Japan „.ouoneonennnorsennennnenn 7549 7,40 
Vereinigte Staaten von Amerika... „ 619 7,40 
Feſtland von Europa ohne Kukland n„ 59 6,00 
Ale Übrigen Länder .............. 8,99 8,70 


Bemerkenswerth ift hierbei bie haupiſa hzlich auf verminderten 
Abſatz in Baumwollenwaaren zurückzuſührende Abnahme der Engliſchen 
und in geringerem Maße auch der Amerikaniſchen Einfuhr. Bes 


—— 


1) GEinſchl. Sieiltanijcher Cedretten (von Catania und Syratuß). 
9) Bergl. Anmerkung 1. 
5) Wegen bes Vorjahres |. Hand. Arch. 1898 II. &. 546. 





575 


deutungslos tft die Steigerung des Antheils von Hongkong, indem 
dieſer als Tranſithafen wichtige Platz fein Plus nur veränderten, 
dem Zollſyſtem beſſer angepaßten ſtatiſtiſchen Vorarbeiten verdanken 
ſoll. Die Zunahme der Indiſchen Zufuhr dagegen entſpricht nicht 
annähernd den auf die Entwickelungsfähigkeit bed Garngeſchäüftes 
gefehten, durch bem bedeutenden Silberfall getäufchten Hoffnungen. 

An der Ausfuhr nad dem Auslande Haben fih bie Beſtimmungs⸗ 
länder, wie folgt, beibeiligt: 


1893. 1892. 

pPCt. pet. 
Feſtland von Europa ohne Rußland. mit 31,21 89,80 
Bereinigte Staaten von Amerila.... „ 1591 17,00 
Großbritannien................... „ 15,39 17,00 
Japan .......................... „ 14,00 14,40 
Honglong ....................... „ 12,50 4,71 
Indien.......................... n 5,67 3,20 
Alle übrigen Länder .............. „ 65,32 4,39 


Die Verſchiebungen in der progentualen Betheiligung bes Euros 
päilhen Kontinents und Hongkong finden burd bie Berbeflerung 
der zollftatiftifhen Vorarbeiten ihre Erflärung; die Abnahme ber 
Antheile Großbritanniens und der Vereinigten Staaten wird dagegen 
wiederum auf Schwankungen des Thees bezw. Seiden⸗Handels zurüds 
geführt. 

Belebend für daB Ausfuhrgefhäft In einzelnen Produkten, mie 
Baummolle, Häuten, Gallen, Rofhuöfedern u. ſ. w., d. 5. Artikeln, 
denen beſonders das Deutfhe Geſchäft Aufmerfiamkeit ſchenkt, war 
der hohe Goldkurs. Produkte wie bie genannten find es daher, 
welche bei ber thatfächlihen Steigerung des Silberwerthes der Eigen» 
ausfuhr um etma 6 000 000 Halt. Taels (25 484 891 gegen 19 495 830) 
betheiltgt find. Im GSeidengeihäft dagegen Baben die andauernden 
Kursihwankungen & la baisse allgemein zum Theil zu fehr Karten 
Berluften geführt. 


Einfuhr. 


Baummollenfabritate. Die Einfubrzahlen flellten fih für 
die Hauptartikel, wie folgt. 
Es wurben eingeführt: 


Werth: 
1000 Stüd. 1000 Hail. Taelß. 
Waaren. 1893. 1892. 1893. 1892. 

Graue und weiße Shirtinge. 5223 7685 8664 13300 
T-Tuh ................... 978 1373 1326 1652 
Engliſche Drills........... . 47 155 982 309 
Amerilanifhe Drils........ 423 638 1099 1437 
Engliſche Sheetingd ...... . 728 653 16765 1389 
Amerikaniſche Sheetings .... 904 1315 240 3166 
Bebrudte Baummollenwaaren 246 886 489 636 
Türkiichroth>Waaren......... 158 345 210 437 
Glatte BaummwollensLaftings. 167 29 448 185 


Obſchon hiernach nur die Einfuhr von Englifhen Drills und 
Shirtings eine Zunahme zeigt, alle übrigen Artikel aber einen zum 
Theil jehr beträchtlichen Rüdgang erlitten haben, wird das Berichts⸗ 
jahr fowohl von den Europäiſchen Importeuren wie den Chinefifchen 
Engrosabnehmern nicht ungünftig beurtheilt und ſoll bier wie bort, 
wenn nidt ausnahmsweiſe à la hausse fpefulirt wurde, recht gute 
Berbienfte gebracht Haben. GErllärt wird bieje Erjheinung dadurch, 
daß u. U. die alten Lager kaum ben Winterbebarf nur des Nordens 
bedten und daher, unterftügt burch bie wegen ber Kursſchwanlungen 
vorjichtig beſchränkte, relativ ungenügende Reuzufuhr, Preisaufſchläge 
leicht durchgeicht werden konnten. 





576 


Shrer Herkunft nad find es beſonders die Amerilanifchen 
Fabrikate, welche den billigeren Lancaſhire⸗Imitationen den Pick 
räumen mußten, indem bie hoben Kurfe den Chineſiſchen Händler 
beftimmten, weniger auf gute Waare als auf niedrigen Preis zu 
jehen. Eine‘ nicht unbedeutende Zunahme bat dagegen die Einfuhr 
Japaniſcher Baummollenwaaren aufzumweifen, welche binnen 4 Jahren 
von 8200 auf 142 500 Stüd geftiegen ift. 


Inwie weit auch die Chineſiſche Konkurenz als lebens⸗ und ent⸗ 
wickelungsfähig den weſtländiſchen Fabrikanten gefährlich werden wird 
— außer der im Berichtsjahre niedergebrannten, fofort wieder in 
Reubau genommenen biefigen BaummollensSpinnerei und Weberei 
und der angeblid Iufrativ arbeitenden Cotton Mill in Wuchang bei 
Hankau find allein in Schanghai 3 weitere Fabriken mit zuſammen 
120 000 Spindeln in der Entftehung begriffen —, entzieht-fich vorläufig 
noch der Beurtheilung. Die Thatſache, daß nahezu 300 000 Stüd 
Englifher Drills mehr eingeführt worden find, diefe Zunahme aber 
in erfter Linie auf die Durch Brand nothwendig gemorbene zeitweilige 
Einftelung des Betriebes der (Dangtizespoo) Weberei in Schanghai 
zurüdgeführt wird, warnt vor einer Unterfhägung des zu mindeft 
Tapitalfräftigen Konkurrenten. 


Wollenfabrikate. Das Berichtsjahr hat den heimiſchen Tuch 
fabriten, inäbefondere denen, welche größere Lager Bielten, fchwere 
Berlufte gebracht; obfchon die Preife nicht unbedeutend in bie Höhe 
gegangen, ftanden fie doch in keinem Verhältniß zu der fortichreitenden 
Entwertbung bes Silber3, welches Ende Dezember 1898 für 1 Schanghai⸗ 
Tael 3,20 Mark gegen 3,85 Mark zu berfelben Zeit des Borjahres 
notirte. Eingeführt wurden: Ruffentude 8204 Stüd im Wertbe 
von 201 818 Haik. Taeld gegen 20 864 Stüd im Wertbe von 613 254 
Haik. Taeld im Borfahre, Mediums und Broad⸗Tuche 7498 Stüd 
im Werthe von 149 800 Haik. Taels gegen 14467 Stüd im Werthe 
von 288 340 Haik. Taels im Borjahre. 


Abgefehen von dem Kursrückgang wird biefer bebeutende Abfall 
dur die ſtarken, den Markt für lange Überfüllenden Bufuhren bes 
Sahres 1892 erklärt. Allein auch dafür, daß die Konfumenten felbft 
der hohen Preiſe wegen ihren Bedarf nah Möglichkeit einfhränfen 
und flatt Tuch einheimiſche Fabrikate, hauptſächlich mattirte Seiden, 
wieder zu bevorzugen beginnen, fehlt e8 nicht an Anzeichen. 

Iſt hiernach das Tuchgeihäft ein trübes gemweien, jo bat dafür 
Einfuhr und Umſatz in glattem wie gemuftertem „Stalian Cloth“ 
eine erhebliche Steigerung erfahren — 113 798 Stüd gegen 73405 
im Werthe von 665 523 Haik. Taels gegen 412210 Haik. Taels —; 
auch Long- EIS zeigten eine Zunahme, desgleichen Kamlets; die Übrigen 
bisher beionder den Englifhen Produzentenmarkt intereifirenden 
Artikel der Wollenbranche, Laftings und Spanijh Stripes, gingen etwas 
zurück. 


Lamabraids. Die Einfuhr in dieſem Artikel iſt um 84 000 
Groß (756000 gegen 840 000) zurückgegangen. Das Hauptgeſchäft 
fand in um 2-8 Nummern überzeichneter Waare (genannt Nr. 45) 
in Längen von 25—27 Yarda das Stüd flat. Trotz des tiefen 
Kursfalles find die Zaelpreife nur wenig geftiegen, theils weil bes 
beutende, noch zu befleren Kurſen finanzirte Vorräthe ein Aufgehen 
ber Preife verhinderten, vor Allem aber, weil große Mengen gewöhn⸗ 
lihfter Wanre auf den Markt geworfen wurben, beifpielämeife eine 
mit Nr. 4b bezeichnete Ar. 88 derart fabeniheinigen Gehalts, daß 
ein Stüd nicht mehr wog ald ein gleichlanges Stüd reeller vols 
gewidhtiger Waare in Nr. 25Breite. Gute, nicht überzeichnete Waare, 
wie fie bis vor 5 ober 6 Jahren den Markt beberrichte, ift nur noch 
felten anzutreffen. 


Schanghai. 


Metalle Die Nachfrage für Metalle war Teine lebhafte, und 
it das Geſchäft darin ziemlich ruhig verlaufen. Gegen bie Europäiſche 
Einfuhr des Jahres 1892 ift die Einfuhr in der Mehrzahl der 
Artilel des Metallmarktes abermals zurückgegangen; da inbeflen bie 
Nachfrage aus dem Innern eine jchleppende war, jo find ſtets ges 
nügende Vorräthe auf Lager geweien. Die großen Bufubhren bes 
Jahres 1891 find noch immer nicht aufgebraucht, und obgleich während 
des Jahres 1892 weniger als die Hälfte eingeführt wurde, tft es 
nur jener Marktüberfüllung zu danken, daß ſich die Hoffnungen auf 
ein flotteres Geſchäft nicht verwirkiiht Haben. An ein lohnenbes 
Geſchäft, bedingt durch plötzlich eintretende Nachfrage oder Knappheit 
eined Artikels, war daher nicht zu denken; im Gegentheil, alte Lager 
und ftändige, wenn auch beſchränkte neue Zufuhren haben fortdauernd 
die biefigen Preiſe gebrüdt, und ed mußten Die Smporteure durchweg 
mit allerfleinftem Nugen, oft jeldft ohne ſolchen arbeiten, nur um 
bei der allgemeinen Geihäftsftille Fühlung mit ben einheimifchen 
Händlern zu behalten. Letztere Haben es überdies vorzüglich verfianden, 
die Lage auszunugen, und e8 iſt daher bie Konkurrenz unter den 
Smporteuren, meift deuticher Zunge, eine äußerft fcharfe geworben, 
Das Geſchäft in Metallen bat fich daher wieder mehr dem gefahr, 
aber auch faft profitlojen „Eintauf für Chineſiſche Rechnung gegen 
Kommilfion” zugewandt; Spefulationdfäufe, wie fie früher ftattfanden, 
haben dagegen in Folge der mit der GSilberentwerthung Hand in 
Hand gehenden allgemeinen Gelbinappheit jo gut wie aufgehört. 
Berlufte find trotzdem nicht zu vermeiden geweſen, müfien jebod 
mehr den Kursſchwankungen als den Marktverhältniffen zugefchrieben 
werben; betroffen von folden Berluften wurden vornehmlich Die 
Chinefifhen Großhändler, deren Kontrakte faft ausſchließlich auf Gold: 
baſis gemacht waren. Obwohl der Rüdgang des Silberkurſes Dies 
erwarten ließ, find größere Veränderungen in den Preiſen kaum zu 
verzeichnen; niedrigere Fradıtfäge und Billigere Preife des Rohmaterials 
in Europa, vielleicht eine Folge der verringertn Nachfrage, Haben 
die Kursdifferenzen beinahe ausgeglihen. Eine Auänahme Bilden 
u. 9. die befleren Sorten von Nageleifen, Stabeifen und Eiſendraht, 
die bald berart theuer einftehen dürften, daß ſich bie Chinefen fchon 
jetzt nad Erſatz umfehen; können die genannten Artikel allerdings 
auch nicht völlig vom Markt verdrängt werben, fo ift doch ein Rüds 
gang bereits bemerkbar, und die Nachfrage wendet fi) der billigeren, 
ſchlechteren Waare zu. In Nageleilen war die Einfuhr etwas größer 
als im Vorjahre, der Abfag nad dem Innern um etwa 10°; 
niedriger; Lager guter Waare ließen fi kaum realifiren. In Stab: 
eifen ift die Einfuhr dagegen nahezu um 1/5 zurüdgegangen, ebenio 
bat fih in Roheiſen ein wejentlicher Rüdgang bemerkbar gemacht 
Blei und Zinn find flabil geblieben, die Einfuhr von Spelter hat 
ſich falt verdoppelt. In altem Eijen find bie Zufuhren durchweg 
zurückgegangen, die non Radſchienen, Speichen und Drahttauwert 
um 50, von gewöhnlichen Stücken ſogar um faſt 65 pCt Under 
Sorten zeigen unbebeutendere Differenzen, trotzdem tft der Handel in 
ſämmtlichen alten Eifenarten fo fchwierig geworben, baf nur nod 
mit Verluften gerechnet werden Tann; die Schuld trifft in erfter Linie 
die Verſchiffer, melde ſtets fchlechtere, oft unvermenbbare Waare 
ſchicken und die erhaltenen, ben Berhättnifien angepaßten Vorſchriften 
bezüglich Größe, Gewicht u. |. w. der beftellten Waaren oft umgeben. 


Nähnadeln. Das Beitreben der Deutſchen NRabelinduftrie, ein 
billiges, aber trogbem den Anſprüchen des Chinefilhen Marktes ge: 
nügendes Fabrikat zu liefern, Bat weiteren Umfang gewonnen. Ob⸗ 
[don gut eingeführte ältere Deutſche Marten vollmerthiger Waare nad 
wie vor glatte Abnahme fanden, hat ſich Doch vereinzelt eine Leber» 
ſchwemmung des Marktes mit Nadeln geringerer Güte bemerkbar 


Schanghai. 


gemacht. ingeführt wurden: 2542 Millionen Mille im Merthe 
von 319457 Haik. Tael gegen 1894 Millionen Mille im Vorjahre 
im Werthe von 259 000 Haik. Taels. 


Meſſingknöpfe. Soweit Deutjches Vabrifat bei der Einfuhr 
von Meſſingknöpfen in Betracht kommt, war das Berichtsjahr ein 
recht ſchlechtes. Die Gefammteinfuhr zeigt zwar eine Steigerung 
(515.000 Groß gegen 440 000 im Borjahte), ber Hauptantheil des Ges 
ſchäfts muß indefien nicht mehr in Deutfchland, fordern in Sapan 
gelußt werden, und es Tann kaum noch einem Zweifel unterliegen, 
daß die Japaniſche Konkurrenz, unterftügt durch die billigen Arbeits: 
löhne und, den hohen Goldkurs, dem einft blühenden Deutfchen 
Geſchäft in Metallinöpfen bald ein Ende bereiten wird. Diele Ers 
kenntniß zeitigte allgemein den Berjuh, an Stelle ber gelben und 
weißen Meſſingknöpfe Metallknöpfe mit farbigen Muftern auf Glas 
aus Deutihland einzuführen; obſchon nicht unbedeutende Mengen 
diefer Wanre Abnahme fanden, fteht der Konſum doch in feinem 
Berhältniß zu den früheren, außfchließlich aus Deutihland ftammenden 
Zufuhren in reiner Meffingwaare. 


Lampen. Nach ver Statiftif hat der Werth der eingeführten 
Lampen 130000 Haik. Taelö gegen 119 000 Hail. Taeld im Borjahre 
betragen. Die bebeutenden Mengen billiger Lampen, welde Japan 
Ihidt, find indefien zum größten Theil bei Ermittelung der obigen 
Beträge nicht berüdfichtigt, da bie Lampenglastheile in der Regel 
allein anlommen und als „Glaswaaren“ zollfrei eingeführt werden, 
die Brenner aber als „Meffingmwaare” deklarirt eingeben und ala 
jolde einen im Berhältnig gu ihrem Werth geringen Zoll zahlen. 
Bon Europa wurden hauptfählich vernidelte Tiſch⸗ und HängesQampen, 
Glaslampen mit bemalten Füßen und nicht unbeträchtliche Mengen 
von größeren Hängelampen mit guten Brennern verſchiedenſter 
Syſteme bezogen. Wo nicht allzu ſcharfe Konkurrenz ein Aufgehen ber 
Preiſe verhinderte, ſind dieſelben meiſtens langſam gefolgt, wenn ein 
neuer Kursfall den Einſtand vertheuerte. 


Uhren. Während des Berichtsjahres find Taſchenuhren im 
Werthe von 78000 Haik. Taels, ſonſtige Uhren im Werthe von 
100 000 Haik. Taels (gegen 108 000 bezw. 66 000 Haik. Taels im 
Vorjahre) eingeführt worden. Die gezahlten Preiſe waren wenig 
zufrie denſtellend; die in Chineſiſchen Händen befindlichen Vorräthe, 
aus früheren, noch zu beſſeren Kurſen abgefchloffenen Kontrakten her⸗ 
rührend, haben vielmehr meiſt das berechtigte Streben der Importeure 
vereitelt, die Preiſe bei Neuabſchlüſſen dem weichenden Taelwerth 
anzupaſſen. Abgeſehen hiervon hat ſich auch in dieſem Artikel die 
Japaniſche Konkurrenz bereits recht fühlbar gemacht; insbeſondere 
fanden bie in Japan gefertigten billigen Gehäufe, für welde bie 
Birke vorläufig noch aus Europa bezogen werben, fchnellen Abgang; 
bem Deutfchen Uhrengeſchäft nad China, namentlih in größeren 
Uhren, wird daher ſchwerlich eine gute Bufunft bevorftehen. 

Zündhölzer. Es mwurben eingeführt: 


1893. 1892. 

Groß Groß. 
aus Japan........ 1 838 000 1 320 000 
aus Europa ....... 220 000 626 000 


Die Zufubren Nicht⸗Japaniſcher Herkunft beſtanden faft nur aus 
Salonhölzern; in den gewöhnlichen log. Schweben erwies fi die 
Japaniſche Konkurrenz bereits zur Zeit befjerer Silberkurfe als eine fehr 
gefährliche; bei der fortdauernden Entwerthung des Silbers haben 
ſeitdem die Europäifchen Produzenten das Feld dem auf den Japa⸗ 
niſchen Poſtdampfſchiffen auch durch Ausnahmetarife begünſtigten 
Konkurrenten ſo gut wie geräumt. 

Deutſches Handeld-Archiv 1894. II. 


577 


Antlinfarben. Die eingeführten Anilinfarben repräfentiren 
einen Werth von 773186 gegen 783 246 Haik. Taels im Borjahre. 
Wieder ausgeführt nah Chinefiihen Häfen wurden für 679 209 
gegen 657 717 Haik. Taels im Vorjahre. Aus diefen Zahlen gebt 
bervor, daß die Einfuhren zwar um 10060 Haik. Taels abgenommen 
haben, die Wiederausfuhr aber um 21492 Hait. Taels geftiegen ift, 
ſich mithin ein richtigeres Verhältniß von Nachfrage zum Angebot 
vorzubereiten ſcheint. Wenn trogbem, d. h. der Räumung ber ftändigen 
Zager um 31552 Haif. Zaels, eine gejunde Preisbaſis noch immer 
ein Wunſch der Zukunft ift, fo bat dies feinen Grund darin, daß 
jene Lager von vornherein viel zu groß waren und es bisher ge: 
blieben find, um die Chinefen zu zwingen, fi aufs Neue mit Waare 
zu verforgen und nun bie durch den ſtarken Kursrückgang bedingten 
Preife zu zahlen. Die Schwierigteit, höhere, der Kursdifferenz ent» 
fpredende Werthe durchzuſetzen, ift daher für die Importeure oft 
eine unüberwindbare geweſen. Ungeachtet der fchlechten Kurfe find 
freilich au Anilinfarben vereinzeli zu Spottpreifen verſchleudert 
worden, angeblid um ber Gefahr bes z. B. bei Billigeren Violet? 
in der beißen Jahreszeit beobachteten Berderbend (Zufammenballens) 
zu entgehen. 

Die erften Monate des Berichtsjahres charakteriſirt ein limitirtes 
Geſchäft auf Andentbafis, und es weift bier die Wieberausfuhr von 
Anilinfarben größere Mengen auf ala die Einfuhr. Nachdem jedoch 
ber gewaltige Silberfturz im Juni alle Konjunkturen der Chineſiſchen 
Händler für bie Zukunft auf einmal vernichtet hatte, ruhte dag Ges 
ſchäft zeitweife völlig und begann bei höheren Preifen nur langſam 
fih erft dann zu erholen, als man enbli doch eingefehen Hatte, 
daß Einkäufe zu alten Breifen ein Ding der Unmöglichkeit waren; 
trogdem ift das Geſammtergebniß der erlöften Werthe für die 
Fabrikanten ein unbefriedigendes gewejen. Lähmend auf die Kaufluft 
wirkten außer den beftändigen Silberihwanfungen Nachrichten aus 
Tientfin und Hankau, ben beiden Hauptausfuhrplägen des Farben 
geichäfts, dahin, daß im Norden große Veberfhwemmungen, im 
Dangtizethale aber allgemeiner Geldmangel eingetreten waren. Abs 
gejehen hiervon, ſcheint ſich der Tientfinmarkt mehr als früher direkt 
mit Farben verforgt und hierburh einen Theil des früher durch 
Schanghaihändler gemachten Geſchäfts nah dem Norden gezogen zu 
haben. Bemerkenswerth ift ferner, daß fih in Schanghai filr die 
waſchechten jogen. Benzidin⸗Farben ein zunehmendes Intereſſe bemerkbar 
zu machen beginnt. Ihrer Herkunft nach waren die eingeführten 
Anilinfarben wie früher faſt außfchließlich Deutiches Fabrikat; vers 
einzelte Zarbeneinfuhren aus Großbritannien, der Schweiz, Frankreich 
unb den Niederlanden kommen für bie Gejammteinfuhr nah mie 
vor kaum in Betracht; Englifhe Blaus find zurüdgegangen. 

Seiten? der Chineſiſchen Händler find Klagen über Mängel ber 
Farben nicht laut geworben. 

Petroleum. Die Zunahme des Betroleumlonfums ift auch 
im Berichtsjahr eine ftetige geblieben; es ift eingeführt worden 

1899. 1892. 
enge. Werth: Menge. Werth: 
Gallonen. Haik. Taels. Gallonen. Haik. Taels. 
Amerik. Petroleum 28619005 2332408 17191400 1640 917 
Ruſſiſches „ 56132045 483475 8886448 8458386 

Der Hauptantheil an der Einfuhrfteigerung fällt hiernach (mit 
etwa 6 000 000 Ballonen gegenüber etwa 1000 000) dem Amerikaniſchen 
Produkt zu. 

Ausfuhr. 

Seide. Die günftigen Ausfichten, welche fih ber Seiden⸗ 

fatfon 1893/94 bei Abſchluß der vorjährigen eröffnet hatten, haben 
77 





578 


ſchnell Enttäufhungen aller Art Play machen müflen, Enttäufchungen, 
deren Schwere und WUllgemeinheit in ben Bankſchwierigkeiten 
Auftraliend, den finanziellen Kriſen Norbamerilas, der Rückkehr des 
Stüdzolled in den Vereinigten Etaaten von Amerila u. f. w., vor 
Allem aber in ben fortwährenden Schwankungen des Silbers 
genügende Erklärung findet. Abgeſehen von den Biefigen, mit 
Chineſiſchem Kapital nah Europäifhem Wufter arbeitenden, an 
Einzels und Baffinzahl mehr und mehr zunehmenden Seibens 
fpinnereien, deren Yabrilat in Folge bed niedrigen Gilbers 
werthes mit dem Franzöſiſchen und Stalieniichen leichter Tonkurriren 
konnte, bat das Berichtsjahr jebenfalg dem Chinefiihen Seiden⸗ 
geihäft vor Allem Berlufte gebracht. Im Einzelnen belief fich bie 
Ausfuhr von weißer und gelber Seide auf rund 64000 Ballen 
gegen 69500 im Borjahre, diejenige von Tufſahſeide auf rund 
6000 gegen rund 8000 Ballen im Vorjahre. Bon der Ernte wurden 
in diefer Saiſon von Juni 1893 bis Mai 1894 verſchifft 57 158 Ballen 
weiße, 11 756 gelbe und 7070 Ballen Zuffahfeide gegen 62 458 bezw. 
8811 und 5621 Ballen im Borjahre. 

Thee. Die Theeſaiſon 1893/94 wird allgemein als eine recht 
unbefriebigende bezeichnet, und ſoll dieſelbe ven Chineſiſchen Zwiſchen⸗ 
bändlern wie den Europäiſchen Einkäufern gleich ftarle Verluſte 
gebracht Haben. Diejelbe eröffnete am 6. Mat in Hankau mit 
Preifen, welche — nur Keemung ausgenommen — durchweg niebriger 
waren ald im Borjahr. Mit Ausnahme der früher auf dem 
Londoner Markt Start begehrten, jet Taum mehr verkäuflichen 
Banfathees, welche ſowohl Fräftig und gut im Waffer, al rei vom 
Blatt waren, ließ aud bie Güte ſämmtlicher Sorten in Folge der 
zur Beit ber Pflüde Überftandenen Dürre viel zu wünſchen übrig. 


Es wurden an Thee auß Hankau ausgeführt: 
8. 


189 1892. 
Werth: Werth: 
nad Piluls. Haik. Taels. Pikuls. Hai. Taels. 

London direlt.... 66892 1560101 74811 1298 663 

Dbefa „ 153783 3027713 115677 1925389 
Schanghai u. and. 

Chineſ. Häfen.. 2687068 5246174 246165 AO0IZAOH 

zulammen... 489878 9838988 4366538 7317467 


Die im Vorjahr zurüdgegangene Ausfuhr nad Odeſſa Hat fich 
mithin um rund 38 pCt. wieber gehoben. Aus Schanghai jelbit 
mwurben 167 000 Pikuls ſchwarzen und 233 000 Pikuls grünen Thees 
nah dem Auslande ausgeführt, gegen 180000 bezw. 186000 Pikuls 
im Vorjahre; von ſchwarzem Thee gingen bierbei 79000 gegen 
106 000 Pikuls nad Großbritannien, 5500 gegen 435 Pikuls nad 
Deutſchland; an grünem Thee bat der Londoner Markt 44 000 Pikuls 
gegen 47000, der Rordamerifaniiche 139 000 gegen 98 000 bezogen. 


Baummolle. Die Gelammtausfuhr diefed für den Euros 
päiihen Markt bisher kaum in Betracht kommenden Rohproduftes 
nad dem Auslande (Sapan) betrug rund 500000 Piluls im Wertbe 
von rund 5500000 Haik. Taeld gegen rund 490000 Pikuls im 
Werthe von rund 5000000 Haik. Taels im Vorjahre. In Folge 
des niedrigen Wechſelkurſes Tonnte jedoch Chinefiide Baummolle es 
in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres verfuchen, die Konkurrenz 
mit dem Umerilanifchen Probult aufzunehmen. Gegenüber 3624 Pikuls 
des Vorjahres find daher im Berichtsjahr bereit? 29 280 Pikuls zum 
Durchſchnittspreiſe von 11!/3 Hall. Taeld nad Europäifhen Häfen 
verſchifft worden, und zwar: 


nad Hamburg-Bremen........ 18 746 Biluls. 
„Antwerpen.............. 5589 „ 
„London ................ 3727 „ 
„Trieſt.................. 1358 „ 


Schanghai. 


Auch im Sabre 1894 Hat fi Diefer neue Zweig des Europätihen 
Ausfuhrgeichäfts weiter entwidelungsfähig gezeigt, und find bis Ente 
April 131545 Pikuls nah Europäiihen Pläken, darunter 85809 
nad Hamburg und Bremen, ausgeführt worben. Ob indeflen das 
Chinefiihe Produkt, welches einen Fürzeren Stapel als Amerilanifche 
Baumwolle Hat, au bei Preiöniedergang in ben Vereinigten 
Staaten von Amerila ober nur wenig böberen Kurſen erportfähig 
bleiben wird, erfcheint zweifelbaft. 

Kuh⸗ und Büffel»Häute. Die Ausfuhr in Kuh⸗ und Büffel 
Häuten betrug 75000 Pikuls im Werthe von 600000 Haik. Taels 
gegen 51200 Pikuls im Werthe von 409000 Haik. Zaels im Bors 
jahre. Die bedeutend gewichenen Kurſe erlaubten es den Erporteuren, 
gute Raten zu bezahlen, und ift Hierdurch die eine Zunahme von 
rund 24000 Pikuls aufweifende Ausfuhr weſentlich belebt worden. 
Hankau blieb auch im Berichtsjahre der Hauptmarkt für Häute, und 
wurden in Schanghai felbft nur geringe Mengen Büffelhäute aus 
den unteren YangtfizesHäfen ber zum Berlauf angeboten. Das 
Gefhäft Tag ausfchließlih in Deutihen Händen. Die Behandlung 
diefer Wanre erfordert genaue Fachlenntnifje und bedeutende Arbeit, 
da das ganze Geihäft, wenigftend von den Deutſchen Firmen, nur 
auf der Drderbafis betrieben wird. Ausgeführt wurden u. A.: 


nad Piluls, nad Pikuls. 
Italien .............. 2328500 NRorbamerila.......... 2 500 
Frankreich .......... 16600 der Türkel............ 2 500 
Deutfhland .........-- 15000 Spanien ............. 500 
Großbritannien ....... 6 000 Rußland ............- 500 
Oeſterreich⸗ Ungarn ..... 5 000 


Die Zunahme ber Ausfuhr nad) Großbritannien um 100 p&t. ift 
nur eine fcheinbare, ba es fich hier zweifellos um Tranfitwaare für den 
Kontinent handelt. Bemerkenswerth ift dagegen die ohne Zweifel 
noch . weiter entwidelungsfähige Zunahme des Geihäfts nad der 
Türkei. 

Selle. Die Zunahme ber Ausfuhr in den Hauptartifeln ber 
Fellebranche Hat aud im Berichtsjahr angehalten, und wirb das 
Geſchäft als gutes bezeichnet. An Siegenfellen — goat rugs — 
wurden ausgeführt 788000 Stüd im Wertbe von 613000 Hait. 
Taels gegen 6232000 Stüd im Werthe von 494000 Hail. Taela 
im Vorjahre. Bon der Ausfuhr gingen rund 35000 Stück nad 
Deutfchland, 36 000 Stüd nad Frankeidh; in den Reft theilten ſich 
Großbritannien mit etwa 60 pGt. und.bie Vereinigten Staaten von 
Amerifa mit etwa 40 pet. 

Bon Biegenhäuten (roh und und gegerbt) kamen 2 194 000 Stüd 
im Werthe von 309 000 Haik. Taels zur Ausfuhr, gegen 1945 000 
Stüd im Werthe von 247000 Sail. Taels. Neben den Vereinigten 
Staaten von Amerika und Großbritannien ift auch Bier Frankreich 
der Hauptlonfument. 

: Sn Schafs und Hunde⸗Fellen ift dagegen bie Ausfuhr zurüd: 
gegangen; ber Ausfall darf indeflen lediglich auf die Vorſicht des 
unter der allgemeinen Kriſis Ieidenden Amerikaniſchen Markies 
zurüdgeführt und daher nur als ein vorübergehender beurteilt 
werden. Ausgeführt murben von Schaffellen 29000 Stüd skina 
im Merthe von 74000 Haik. Taels und 52000 Stüd rugs im 
Merthe von 30 000 Hai. Taels gegen 42000 und 97000 Stüd im 
Werthe von 125000 und 58000 Hai. Taels im Vorjahre. Hundes 
fele (dog skin rugs) find 47 000 Stüd im Werthe von 87000 Haik. 
Taels gegen 66 000 im Wertbe von 149 000 Haik. Taeld im Borjabre 
ausgeführt worden. 

Shweinsborften. Die Ausfuhr beirug 16000 Biluld im 
Merthe von 331000 Haik. Taels gegen 9000 Piluls im Werthe 
von 177000 Haik. Taels im Vorjahre. Obſchon Tientſin nod 





Schanghai. 


immer ben Sauptantheil zu den Verladungen ftellt, fehlt es 
doch nidt an Anzeihen, daß aud die Chinefen der Yangtize-Häfen 
die Bedeutung des Artikels mehr und mehr Innen lernen, fo daß 
fi vorausfichtlih die Zufuhren aus biefen Diftriften bald bedeutend 
vergrößern werben. Trotz hoher Raten ift dad Angebot bisher ganz 
weſentlich Binter dem Bedarf zurüdgeblieben, und es würde mit 
Leichtigkeit die doppelte Menge unterzubringen geweſen fein. 
Ausgeführt wurden unter Anderem: 


nad) Pikuls. Pikuls. 
Deutſchland ................. 1750 gegen 692 im Jahre 1892 
Frankreich .................. 150 „ 16 „ n 
den Berein. Staaten von Ameria 250 „ 5 „ " 
Großbritannien ............. 8850 4 „ 8187 „ n 


Federn. Im Berichtsjahr wurden rund 25000 Pikuls Federn 
im Werthe von 141000 Haik. Taeld ausgeführt, gegen 21 300 Pikuls 
im MWerthe von 124000 Haik. Taels im Vorjahre. Gereinigt wurben 
die Federn faft nur noch durch Maſchinen, und erklärt ſich hieraus 
auch der größere Werth der Ablabungen. Das Geſchäft felbft liegt 
nad wie vor in Deutichen Händen und bürfte im laufenden Sabre 
Durch NRiederlaffung eines Deutſchen Agenten in Chungling, dem ents 
fernteften Yangtſze⸗Hafen, in eine neue Phaſe getreten fein. Verladen 
wurden unter Anderem 17450 Pikuls nad Deutſchland, je 2000 
nach Großbritannien und den Vereinigten Staaten, ſowie 50 nad 
Frankreich. 

Moſchus. Es wurden 1855 Kättis Moſchus gegen 1591 im 
Borjahre nady Europa und Amerifa, ſowie 685 nah Japan und 
Hongkong verfandt, d. 5. immer noch weniger als ber normale 
Jahresertrag; von der Ausfuhr gingen 682 Kattis nad London, 
661 nah Paris, 314 nah New⸗York und 198 nah Deutſchland. 
Die Preife behaupteten ſich bis April bei guter Nachfrage auf 180 
bis 190 Haik. Taeld, gingen dann aber in Folge ftarker Zufuhren, 
fallenden Bedarfs und geringer Dualität ftetig Bid auf 140 Haik. 
Taels hinunter und konnten fi erſt am Ende des Jahres auf 
160 big 165 Haik. Taels erheben. 

Rhabarber. Das Geſchäft in Rhabarber war, ba bie hei⸗ 
miſchen Märkte noch immer an Weberfülung litten, trotz billigfter 
Preife ununterbroden ein ſchleppendes und für alle heile wenig 
befriedigenbes. Während 1892 bei einer Geſammtausfuhrzahl von 
7200 Pikuls nod etwa 4000 nad Europa und Amerika Abnahıne 
gefunden hatten, Tonnten im Berichtsiahre nur rund 8000 Pikuls 
derjelben Ausfuhrſumme untergebracht werden; betheiligt find Bieran 
Großbritannien mit 1968, Amerika 723, Deutihland mit 314, Frank⸗ 
reih und Stalien mit 99 Pikuls. Bei guter Mittelmaare war bie 
Ernte eine Inappe Durchſchnittsernte in mittleren und beften Sorten, 
eine fehr reichlihe dagegen für gewöhnliche Wurzeln in ber Preis» 
Iage von 14 bis 16 Haik. Taels für 1 Pilul; Preiſe für Shenfi 
ſchwankten zwifhen 40 und 50 Hail. Taels. für New⸗Canton und 
Highdried zwiſchen 24 und 28 Haik. Taels; das find Beträge, welche 
bei herrſchenden Kurſen als niedrig gelten miljien. 

Galläpfel. Die Geſammtausfuhr von Gallen betrug rund 
49 000 Pikuls im Werthe von 584000 Haik. Taeld gegen 40 000 
Pikuls im Werthe von 483000 Haik. Taeld im Vorjahre. Nach 
Europa und Amerila wurden 25 000 Pikuls alter, 21 000 Piluls 
neuer, gegen zufammen 38,500 Pikuls im Borjahre verſchifft; reichlich 
zwei Drittel ber Ausfuhr gingen in gewohnter Weiſe nach Deutichland. 
In Folge reicher Ernte, unterftügt durch Zufuhren aus neuen Dis 
ftriften in Honan und Kweichau einerjeit3, billigen Kurſen und 
Frachten anbererfeits, ift das Gefhäft in Chinefiiden Gallen 
um fo glatter verlaufen, als Turkiſche Gallen Inapp geraten waren, 


579 


und veripricht daſſelbe bei weiter fallenden Kuren auch für das 
laufende Jahr gewinnbringenden Ausgang. | 

Talg. Seit Jahren haben fih die hieſigen Exrporteure mit 
der Abſicht getragen, zwei Artileln in Europa Eingang zu vers 
Ihaffen, welche für den Chinefiihen Konfum bei der Herftellung von 
Seifen, Kerzen u. |. w. von größter Bedeutung find, biäher aber fich 
als nicht abſatzfähig ermiejen hatten, vegetabilifihem und animas 
liſchem Talg. Erft in Folge der ſchnell gewidhenen Kurſe wurde es 
möglich, dieſe Pläne ihrer Realifirung zu nähern. Ausgeführt wurden 
von vegetabilifchem Talg 38000 Pikuls im Werthe von 276 000 Haik. 
Taeld, von animaliſchem Talg 13000 Pikuls im Werthe von 84 000 
Haik. Taeld. Auf Europa entfielen hiervon 30500 bezw. 8300 
Pikuls im Werthe von 213500 bezw. 50000 Haik. Taeld. Unter 
den Beftimmungsländern behauptete Frantreih mit 11000 bezw. 
7500 Biluld den erſten Platz; vegetabiliihen Talg Haben ferner 
Deutihland 8500 Pikuls, Stalien 4000 und Defterreich » Ungarn 
8500 Piluld abgenommen; von animalifhem Talg find dagegen 
500 Pikuls nah Großbritannien und 300 Pikuls nad Deutfchland 
gegangen. Bemächtigt ſich nicht beider Artikel eine kurzſichtige Spe⸗ 
tulation, und bat fi der Chinefifhe Markt auf den Konſum der 
Europäifhen Abnehmer erft genügend vorbereitet, jo wird beiden 
Artikeln jeher bald ein bemerkenswerther Platz in der Kleinbrande 
bes Chineſiſchen Ausfuhrhandels eingeräumt werden Tönnen. 


Rurfe. 

Für Sichtwechſel auf Deutſchland eröffneten die Kurfe Anfang 
Sanuar 1893 bei einer GSilbernotirung von 381/8 Pce. mit 
3,82 Mark für 1 Haik. Tael und bielten fi dann bis Ende 
April recht flabil; nahdem am 4. Mai Silber 389/15 Pce., Sichts 
tratten 3,94 Mark notirt Batten, begannen die Kurfe zu fallen, am 
24. Juni wurden 371/4 Bee. und 3,80 Mark notirt, und konnte jekt 
die nächſte, darauf folgende offizielle Notirung erft am 3. Juli 
abgegeben werden. Silber Hatte fih nah dem Schluß der Indiſchen 
Münzen (26/27. Juni) von 301/4 Pce. wieder auf 831g (%/4) Bee. 
erholt, und wurden Wedel am 3. Juli 3,46 Mark notirt; 
zwei Tage fpäter notirte man fogar 3,56 Marl. Hiernach trat 
wieder mit Furgen Unterbrehungen eine Bewegung nad unten ein, 
und war die Notirung am 28. Oktober bei 381/4 Bee. 3,36 Marl, 
um 5 Tage jpüter, nah Aufhebung der Sherman Act, am 
2. November bei 31!/g Pre. 3,27 Marl zu lauten. Es erfolgte jetzt 
nod ein kurzes Auffladern der Kurſe, indem am 10. November die 
Notirung 325/8 (1/s) Pre. und 3,37 Mark lautete, welches indeſſen 
fhnel einem beftändigen Weiden Plab machen mußte. Am 
80. Dezember war der Kurs zu 318/4 (1/s) Pce. 3,19 Mark, und 
erreichte derjelbe, auch im laufenden Jahre anhaltend, am 3. März 
1894 bei 27 Bce. mit 2,72 Mark feinen niebrigiten Stand. 


Schifisvertehr und Srahtengeihäft. 

In Schanghai verkehrten im Eins und Ausgang zuſammen 
5643 Dampfihiffe von 6 302 113 Reg.-Tonnen, gegen 5671 Dampf: 
ſchiffe von 6 320 779 Reg.⸗Tonnen im Borjahre. Der Schiffsverkehr 
Schanghai® im Jahre 1893 zeigt mithin eine Tleine Abnahme in 
der Bahl der Schiffe fomohl wie im Tonnengehalt. Wird der 
Raumgehalt der eins und ausklarirten Dampfidiffe zu Grunde 
gelegt, jo partizipirte an dem biefigen Schiffenerfehr bie Britiſche 
Flagge mit 57 pet, die Chinefiihe mit 24 pGt. und an britter 
Stelle wieder die Deutiche mit 71/s pCt., was eine Verſchiebung zu 
Gunften der Iekteren und zum Nachtbeile der Britiiden Flagge 
bedeutet. Auch Für fich genommen zeigt der Deutſche Dampfſchiffs⸗ 

77* 


580 


verfehr eine Zunahme, indem 569 Dampfſchiffe von 467682 Reg. 
Tonnen eins und ausklarirten, gegen 529 Dampfidiffe von 
421 802 Reg.»Tonnen im Borjahre. 

Was das Frachtengefhäft angeht, fo zeigten bie Anfang bes 
Jahres 1893 für Fahrten an der Chineſiſchen Küfte herrſchenden 
niedrigen Frachtraten bei ber Eröffnung ber nörbliden Schifffahrt 
einen Aufjhwung, fo daß beredtigte Hoffnung auf ein lohnendes 
Geſchäft für das Inufende Jahr vorlag. Es fanden in Folge deſſen 
auch die in den hiefigen Gemwäflern beihäftigten Dampfichiffe bis 
Ende Mai zu lohnenden Raten gute Charter, ſpäter irat eine 
Reaktion ein, und konnten jegt Räumte während der nächſten Monate 
nur zu äußerſt niedrigen Raten untergebracht werden. Der gleich: 
zeitig eingetretene bedeutende Kursrückgang brachte überdies den 
Europäiſchen Rhedereien einen weiteren unvorbergefehenen großen 
Berluft, jo daß fi jetzt verichiedene Rheder entichlofien, ihre 
Dampfſchiffe ganz von der Chinefifhen Küfte fortzunehmen. Erft 
gegen Ende der Saiſon machte ſich wieder eine entfchiedene Beſſerung 
des Frachtenmarktes geltend, und erreichten Raten an ber Küfte 
gegen Schluß der nörbliden Schiffahrt eine feit vielen Jahren 
vermißte Höhe, trogdem wog dieſer Auffhmung nur gerade ben 
Rüdgang des Silberwerthes auf, und das Ergebniß war aud) jetzt 
noch für die Rheder fein glänzendes. Dagegen Hatten diejenigen 
Chineftihen ECharterer, welche während der flauen Sommermonate 
im Voraus für die Herbitfaifon auf längere Zeit abgeichloflen Hatten, 
durch jene Beſſerung bed Marktes ein vorzügliches Geſchäft gemacht. 
Die guten Raten für Küftenfrachten während des Winters 1893/94 
haben feitbem nicht nur auf dem Frühjahrsmarkt des laufenden 
Sahres angehalten, jonbern fich feitbem noch weiter gebeflert, fo daß 
endlich wieder mit Nuben der Rheder gerechnet werben Kann. 

Das Geſchäft in Segelſchiffsfrachten blieb für die Deutfche Flagge 
auch im Berichtsjahr ein ſehr kleines und beſchränkte fich auf einige 
Abſchlüſſe von Niutſchwang und Tſchifu mit Bohnen nad Amoy, von 
Sutihau mit Holz nah dem Norden und von Japan mit Kohle 
nah Schanghai. 


Matanza?. 
Handelsbericht für das Fahr 1893.) 


Die wirthſchaftlichen Verhältniffe Cubas beſſern fich jährlich, 
faft alle Eiſenbahnaktien ftehen über pari und die Lage des Lanb- 
mannes wurde burd die hohen Zuderpreife günftig beeinflußt. Die 
Geſchäftskriſis in den Bereinigten Staaten ift ohne Einfluß auf bie 
Zuderfultur Cubas geblieben und die Landwirthſchaft behilft ſich 
mit eigenen Mitteln und ohne Beiftand der Cubaniſchen Banken, bie 
zur Beit ihre Thätigkeit beſchränkt Haben. Man erwartet für bie 
nächſte Kampagne eine Zuderproduftion von 1000000 Tonnen. 

Die letzte Zuderernte hatte unter dem Mangel an Regen zu 
feinen, der die völlige Entwidelung bes Zuderrohrs nicht zuließ, fo 
daß fich ein bedeutender Ausfall der Produktion ergab. 

Es wurden erzeugt: 

825 000 Tonnen Zuder und 63 000 Tonnen Melafle, gegen 
951200 „ „" 64000 „ „im Jahre 1892, 
was einen Minderertrag von 131/, pCt. Zucker ergiebt. 

Der Durchſchnittspreis für Centrifugalzucker, 96 Grad Polari⸗ 
ſation, belief ſich auf: 

3,67 Cents Gold pro Pfund, 
gegen 3,32 „ "on „ im Sabre 18%. 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 517. 


Schanghai. — Matanzad. — Melbourne. 


Die Pächter ver Zuderfabriten haben dburiähnittlih 125 Pfund 
Gentrifugalzuder von 96 Grab Polarifation Toftenfrei in die Stabt 
zu liefern für jebe in die Fabrik gelieferten 2500 Pfund Zuckerrohr. 

Die Verbrennung des naſſen außgepreßten Zuckerrohrs eripart 
nicht allein die Feuerungskoſten, jondern Bat auch die früher erfor: 
derliche Zahl der Arbeiter auf ein Viertel reduzirt. 

Die Löhne find auf 25 bis 20 Peſos, ohne Belöftigung, pro 
Monat gefunten, und es find genügende Arbeitäträfte vorhanden. 

Die Anzahl der Zuderfabriten hat fi) auf 450 vermindert, 
worunter zehn mit einer Probuftion von etwa 100000 Säden zu 
160 kg. BZuderraffinerien giebt es nur eine und vier Melaſſe⸗ 
Entzuderungsanftalten. 

Die Einfuhr von Deutihland war gering und beſchränkte fich 
auf Maſchinen, Eifenwanren, Aderbaugeräthicaften, Garn, Minerals 
wafler, Drogen und Bier. 


Es wurden außgeführt: 1893. 1892. 
Buder ..... Säde 1163176 1549520 
Buder ..... Fäfſer 2.066 4 209 
Nelafle .... „ 49 677 51 652 
Rum ...... n 2 785 4100 
Sonig...... Gallonen 34 714 20 600 


Bon der Ausfuhr im Jahre 1893 gingen nad den Vereinigten 
Staaten von Amerita 1001692 Säde und 2066 Fühler Zucker, 
ſowie 48482 Fäfler Melafle, während der Honig ausſchließlich dort⸗ 
bin ausgeführt wurde. 

Die Wechjellurfe waren ohne weientlicde Veränderung während 
der Erntemonate und Hielten fich zwiſchen 191/3 und 21 pCt. Brämie. 

Schiffe Haben im Ganzen 387 verkehrt, darunter 224 mit Zabung 
gegen 270 im Vorjahr. Bon Deutſchen Schiffen haben zwei Matan- 
za® berührt, eined, um einen Theil der Labung zu löfchen, das 
andere zur theilweiſen Beladung. 

Die Frachten nad bem Kanal für Drbre ſchwankten zwiſchen 
20 und 25 Schill. pro Tonne von 2240 Engl. Pfund. 


Melbourne. 
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.') 

Die Handelds und Geichäftsverhältniffe der Kolonie Victoria 
waren während bes Berichtsjahres nicht günſtig. Im Anfange Des 
Jahres ftellten fieben Banken, bis dahin fämmtlich für vollkommen 
zablungsfähig gehalten, ganz unerwartet ihre Zahlungen ein. Die 
Urſachen, melde die bis dahin unbezweifelte Stabilität diefer Banken 
erihütterten, waren hauptſächlich die Depreifion im Einfuhrhandel, 
bie niedrigen Preife der Hauptausfuhrartifel Weizen und Wolle, der 
große Fall des Marktwerthes von Orunbeigentfum in Melbourne 
und im Innern der Kolonie, fo daß die darauf haftenden, in den 
Händen der Banken befindlichen Hypotheken nicht realifirt werden 
konnten. Alle diefe Banken wurden im Laufe des Jahres auf neuen 
Grundlagen wieber errichtet, doch wurden die Wirkungen ber Geld» 
frife mehr ober weniger von jedem Koloniften gefühlt. Die wohl⸗ 
habende Klafje, der die Aktionäre ber gefallenen Banken angehörten, 
wurden hart betroffen, ba der unbezahlte Betrag der Bankaktien nun 
zahlbar wurde, und die Dividenden wegfielen, die arbeitende Klafie, 
weil alle induftriellen Unternehmungen ftodtten. 

Alle Anftrengungen wurden gemadt, bie Ausgaben ben neuen 
Berbältnifien anzupaflen, die Bauinduſtrie, die ftaatliche ſowohl wie 
bie private, hörte fait gänzlih auf, und Melbourne, eine Stabt von 
490 896 Einwohnern, verlor etwa Bl/s pCt. der Benöllerung durch 


1) Wegen bed Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. ©. 571. 


Melbourne. 


Fortgang nad} den Weftauftraliigen und Südafrilaniſchen Goldfeldern, 
theild ind Innere der Kolonie. 

Der Handel beſchränkte fih auf das Nothwendigſte, und e3 wird 
angenommen, baß keine Hanbeläfirma das Jahr mit Gewinn abge: 
ſchloſſen habe. Faliſſemenis und private Abmachungen zwifchen 
Schuldner und Gläubiger waren an der Tagesordnung. Auch jetzt 
noch ſollten Deutſche Geſchäftsleute bei Anknüpfung von Verbindungen 
in Nelbourne große Vorſicht üben. 

Für den Deutſchen Fabrikanten, der nach Melbourne liefert, ver⸗ 
dient auch das dortige Geſetz Beachtung, wonach bei Faliſſements 
Kommiſſionswaaren in die Maſſe des Falliten gehen. Dieſe Waaren 
Tönnen nur von den Eigenthümern beanſprucht werben, wenn fie in 
transito oder in Räumlichleiten gelagert find, die fich nicht im Bes 
fite de3 Falliten befinden. 

Um eine Anhäufung von Arbeitslofen in der Hauptſtadt zu vers 
bindern, wurden biefen durch freie Beförderung und Berabreihung 
ber nöthigen Geräthichaften die Mittel geboten, die in günftigeren 
Zeiten ald zu wenig ergiebig verlaflenen Golbminen auszubeuten 
oder nad) neuen zu fuchen, und das Refultat iſt ein überaus günfliges. 

Die Einfuhr verringerte fi um beinahe 4 Milionen Bd. Sterl. 
gegen das Vorjahr; die Ausfuhr um etwa 1 Million. Die Sefammts 
einfuhr betrug 13283 814, die Ausfuhr 13308551 Pfd. Sterl. 
Die Einfuhr von Deutfchland betrug 266 151 Pfd. Sterl., bie 
Ausfuhr dorthin 246280 Pfd. Sterl., wobei zu bemerken ift, daß 
die in Großbritannien nad; Melbourne verladenen Deutſchen Fabrikate 
in der amtlichen Statiftif ala Einfuhr von Großbritannien kommend 
verzeichnet find. 

Dertebrsüderfißten. 
1. Untheil der hauptſächlichſten Länder und Häfen an ber 
birelten Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1898. 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Herkunfts⸗ ober Beftimmungsland. Werth: Pfd. Sterl. 

Großbritannien ............. 5511 785 7490 804 
Auftralafin ................ 5875669 8617096 
Donglong .................. 128 400 44 539 
Bengalen................... 246 805 12 868 
Bombay ................... 3901 176841 
Ceylon .................... 121 751 4 158 
Madraß .................. 432 18 661 
Singapur .................. 25 860 5472 
Kapkolonie ................. 401 11 993 
Mauritius.................. 42 949 17 998 
Natal...................... 206 9404 
Kanada .................... 4040 49 
Belgien .................... 48679 886416 
Frankreich ............... 87 862 961 082 
Deutihland .......... ... 266151 246 280 
Italien .................... 22460 7021 
Norwegen .................. 42 028 869 
Rußland ................... 6180 — 
Spanien .................. 181 8 500 
Shweben ................. 28 654 — 
China ......... ............ 167 879 61 
Japan ..................... 13 934 818 
Java ...................... 823 160 6 498 
Engliiher Kanal für Drber... — 266 0951) 
Philippinen ............... 3873 762 
Vereinigte Staaten v. Amerila 864 581 16 452 


1) Theilweiſe ift der Beftimmungsort zweifelbaft. 


581 


23. Einfuhr nah Waarengattungen im Jahre 1893. 


Werth: 

Pfd. Sterl 
Manufakturwaaren .................... 1298 389 
Konfektionswaaren, Hüte, Bandiwaaren . 165 187 
Schuhmaaren ......................... 41.030 
Säcke, Wollpads, Seilerwanren........... 154 044 
Metallwaaren und Draht............... 394 685 
Maſchinen, Schmiedewaaren, Pulver zc.... 580755 
Nähmaſchinen........................ 82 504 
Glas⸗ und Borzelanwaaren ............ 94 029 
Chemilalien und Drogen ............... 233 178 
Farben, Fenſterglas, Tapeten 2r.......... 87 740 
Möbel, Linoleum, Matten, Bürften und 

Holzwaaren......................... 98 357 
Papier, Bücher, Schreibutenſilien, Drucker⸗ 

artikel............................. 44 914 
Sattler: und Leberwaaren .............. 8 350 
Galanterie: und Spielmanren, Parfümerien 62 032 
Pianos und andere Muftlinftrumente .... 31 000 
Goldarbeiterwaaren, Uhren und wiſſen⸗ 

Thaftlihe SInftrumente..... ........... 87 486 
Kohle, Koks und Brandſchiefer ......... 431 339 
Bauholz, Cement, Pachichiefer, fertige 

Thüren ⁊c........................... 197 875 
Leder, gegerbtes, Lackleder u. gugelchnittenes 98 078 
Hanf, Flachs, Zute und andere Fajerftoffe. 78 909 
Häute, Talg, Hörner X................ 881 202 
Guano, Kunftbünger, Knochen .......... 4289 
Wolle............................... 2 662 938 
Gold und Silber, gemünzt und in Barren 2051 067 
Eiſenbahn und Armeematertalien ........ 38 948 
Spirituofen, Wein, Vier................ 265 246 
Tabak und Cigarren ................... 187 141 
Hopfen ........... ................... 12215 
Zucker............................. 619 830 
Thee ................................ 412 274 
Kaffee, Kakao und Chokolade............ 68 162 
122.712 1561 
Spezereiwaaren, getrodinete Yrüchte, Korke, 

Biskuits, Konjerven, Salz, Bünbhölzer, 

Tafelöl ....................... .... 886519 
Betroleum und andere Brennöle......... 154 002 
Reis ................................ bõ 864 
Mehl, Korn, Mais, Hafer, Gerſte, Weizen ꝛc. 49 046 
Friſches Obft, Sämereien, Gemüfe, Pflanzen, 112904 
Hornvieh, Schafe, Pierbe, Schweine ...... 477 442 
Andere verfchiedenartige Waaren einishl. 

Perſonaleffekten.............. un. 2382174 

. Ausfuhr nah Waarengattungen im Jahre 1898. 
Werth: 

Bd. Stel 

Gold, gemünztes und in Barsen......... 2861 179 
Leder ................................ 214 570 
—* in gefrorenem Zuftande od. konſervirt 102582 
................................. 228 092 
* ................................ 5 103 907 
Getreide............................. 1190 280 
Andere verſchiedenartige Waaren......... 3617 941 














589 Melbourne. — Wladiwoſtok. 
4. Schiffsverkehr in den Häfen der Kolonie Bictoria im Jahre 1898. 
Eingang. Ausgang. 
Anzahl Darunter Anzahl Darunter 
i 
Rattonalität der Reg »Tonnen. | mit Ladung. der Reg.»Tonnen. mit Zabung, 
Shiffe. Schiffe. Schiffe. Schiffe. 
Deutſche............................ 53 99 936 68 105 782 58 
Britiſche ......................... 849 166 473 356 773 472 336 
Auſtralafiatiſche...................... 1442 1050 267 1430 1049 996 1178 
Niederländiſche...................... 4 4766 4 4678 4 
Franzöſiſche........................ 26 71 804 26 13 458 26 
Sstalienifche ......................... 4 4312 4311 4 
Rorwegiſche ......................... 6 4878 6 4779 5 
Schwediſche ......................... 1 1422 1 399 1 
Amerilaniihe (Ber. St.).............. 6 5 829 3 8676 2 
zufammen... 1889 2009 187 1824 1887 2 020 551 1614 
davon waren Segeiiiifle ..... 191 144 713 164 197 151 049 170 
Dampfihiffe.. 1698 1 864.474 1660 1690 1869 502 1444 
Wladiwoſtok. oder Manila gehen, um dort Ladungen für ihren Beſtimmungshafen 


Handelöbericht für da8 Jahr 1893.') 


Der Hafen Wladiwoſtok wurde von 136 Schiffen von 
134 864 Reg.sTonnen, gegen 188 Schiffe von 117955 Reg. Tonnen 
im Vorjahre beſucht, während 137 Schiffe von 136 628 Reg.-Tonnen 
wieder abgegangen find. 

Das erfte Schiff traf am 1. April ein, das letzte verließ den 
Hafen am 20. Dezember, womit die Schifffahrt für die Saiſon 
abſchloß. 

Der Flagge nach verkehrten im Hafen: 


Reg.» Tonnen. 
85 Deutihe Dampfidiffe ....-.. von 29 015 
45 Ruſſiſche More „ 49 533 
22 Japaniſche Rees „ 2677 
17 Britiſche mM Renee „ 21 288 
15 Norwegiſche....... „ 11157 
8 Amerikaniſche Segelfdiffe..... „ 118 
Don biefen kamen auß: 
Anzahl ber 
Schiffe. Reg. Tonnen. 
Nikolajewsk am Amur und anderen 
nörblihen Häfen............ 68 vom 44013 
Sapan und Ehina............- 66 „ 51258 
Europa ...................... 24 „ 88480 
Amerila ..................... 8 „1118 
Dagegen gingen ab nach: 
Nikolajewsk am Amur und anderen 
nördlichen Häfen ............ 60 „ 51280 
Sapan und Ehina............. 74 n„ 82 744 
D\ [1111 ........ 1 n 1150 
Manila ...................... 1 " 1156 
auf ven Walfifhfang .......... 1 n 298 


In obigen Zahlen für Japan und Gbina find 9 für Dbefla 
beftimmte Dampfſchiffe ber freiwilligen Flotte von 21967 Reg.» Tonnen 
mit enthalten, da biefelben von Bier zunähft nad) Japan, Hanlau 


1) Wegen des Borjahres |. Hand. Arch. 1893 IL. ©. 474. 


einzunehmen. 

Im Berbältniß zum vorigen Sabre bat fih die Anzahl ber 
Schiffe nicht, wohl aber deren Raumgehalt vergrößert. Der Gejammts 
Nettoraumgehalt betrug im Sahre 1893 136528 Tond, gegen 
117 965 Zons im Jahre 1892. 


Die Waareneinfuhr beitef fih auf 81 829 Tons; davon kamen: 
aus dem Guropälfchen Rußland (Odeſſa, Nikolajew 


und St. Petersburg)...................... 32695 Tons 
„ Deutihland (Hamburg) biret......uo........ 56 „ 
„ Großbritannien (Cardiff) direlt ............. 2 863 
„ Rordamerila (San Francisco)................ 1273 
„ Japan und China (einichl. Tranfitgüter) ...... 25128 „ 
„ Nilolajewst am Amur und anderen nörblichen 

Häfen .................................. 14 315 


Schwere Güter find bei Zuſammenſtellung biefer Zahlen nad 
Gewicht und leichte nach Maß berechnet worden. 

Die Angaben des Werthes der eingeführten Waaren md 
immer ſchwieriger gu erhalten, da die AccifesBehörbe Feine Statiftit 
mehr führt. 

Unter den aus dem Europäilden Rußland eingeführten Waaren 
befinden fih 13671 Tond Schienen, Waggons und Materialien für 
die UffurisBahn und unter den aus Großbritannien eingeführten 
Waaren 2200 Tons CarbiffsKohle für die Regierung. 

Die Waaren aus Hamburg wurden in 3 Deutihen, 3 Ror- 
wegiihen und einem Britiihen Dampfihiff angebradt. 

Unter den eingeführten Waaren befanden fi) etwa 30 000 Tons 
oder 1860000 Pub zollfreie Waaren auslänvifhen Urfprung?. 

Bon den eingetroffenen Deutihen Dampfihiffen famen 3 von 
zulammen 2333 Reg. »Zonnen mit voller Labung aus Hamburg, die 
Übrigen theil® aus China und Sapan, tbeil3 aus Rilolajewät am 
Amur und anderen nördlichen Häfen, und zwar: 9 Dampfidiffe non 
8878 Reg.⸗Tonnen aus China, 2 Dampfichiffe von 1858 Reg.- Tonnen 
auß Japan und 20 Dampffhiffe von 14682 Reg. » Tonnen aus 
Nikolajewsk am Amur und anderen nörblicden Häfen; von letzteren 
hatten 3 zur Ausfuhr nach China beftimmte Ladungen an Bord. 

Vier Deutfhe Dampfſchiffe brachten in ſechs Reifen 6200 Tons 
Steinkohle von den Sadaliner Minen Due, Sertunai und Mgatſch. 

















Wladiwoſtol. — Fidſchi⸗Inſeln. 


Die Geſammtausfuhr an Steinkohle aus Sachalin belief ſich auf 
10 200 Tons, gegen 11000 im Vorjahre, davon wurden 7200 Tons 
nach Wladiwoſtok, 2000 nad) Petropaulowst᷑ und 1000 nad) Korſakowsk 
gebraht. Die Ausfuhr aus Wiladimoftod an Erzeugniflen des 
Küftengebietes im Jahre 1898 befand mit Ausnahme von 650 Tons 
getrodneten und gefalzenen Fiſchen, Ginfeng, Hirſchhörnern u. dergl. 
aus Holz und Seekohl. Bon erfterem ift nad ausländiſchen Häfen 
nur eine Schiffsladung, eima 1200 Ton, von Imperatorski nad) 
Tientfin expedirt worden, nad Wlabimoftof in vier Reifen zweier 
Rorwegifher Dampfihiffe etwa 4500 Tond. Die Audfuhr von 
lezterem betrug 4400 Zond von Mauka, DigasBai und Nahodka 
nah Tſchifu, Tientfin und Niutfchwang. 

Bon den aus Nikolajewsk audgeführten 1779 Tons Fiſchen 
waren 1020 Tons für Rechnung Ruſſiſcher Kaufleute in Wladiwoſtok, 
die übrigen 759 Tons für Japan. Bon Sadalin wurden 4646 Tons 
Fiſche nah Japan ausgeführt. 

Durch Bermittelung der Wladiwoſtoker Rentei find 10207 364 
Rubel, gegen 8997540 im Borjahre überführt, mithin nicht ganz 
132/3 pCt. gegen 44 pCt. im Borjabre. 

Der Bau ded neuen Trodenbods in Wlabimoftot iſt wenig 
fortgefehritten; nur das Balfin ift vollfländig ausgegraben worden. 
Die Arbeiten beim Bau der Eiſenbahn find verhältnigmäßig gut 
von Statten gegangen. Die Gtrede von Wladiwoſtok bis Nikolsk 
(102 Werft) ift am 2. November dem Perfonens und Waaren: Bericht 
übergeben worden, und am 15. Februar d. 38. wurde bie Strede 
Nikolsk⸗Tſchernigowla eröffnet. Das Babngeleife wird im Herbft bis 
zur Station Grawskaja (378 Werft von Wiabimoftof) vollendet, und 
werden in biefem Jahre beftimmt bie Arbeiten für daß Geleife von 
Grawskaja bis Habarowsk (400 Werft) in Angriff genommen werben. 

An Nikolajewsk währte die Schifffahrt vom 6. Juni bid zum 
13. Oktober, und beſuchten den Hafen während bieler Zeit: 

13 Ruſſiſche Dampfihiffe.. von 6654 Reg. »Tonnen, 
T Deutſche nm 49 " 


9 Britifche n .. m. 1050 _ n 
4 Rorwegifhe „ en. 2627 " 
1 Japaniſches Segelſchiff. 215 n 
2 Amerik. Segelidifie... „ 640 n 
uf. 41 Schiffe.............. von 24979 Reg.sTonnen 


gegen 33 Schiffe von 19 101 Reg.sTonnen im Borjahre. 
Die LimansBarre wurde paffirt von 


2 Dampfidiffen..... mit 16 Fuß Tiefgang. 
6 FE „1 n 
..... 131/, „ " 


"n ” 

Die übrigen Schiffe hatten fämmtlich einen geringeren Tiefgang. 

Bon obigen Schiffen kamen aus Samburg über Antwerpen 
oder Odefſa direkt 2 Dampfihiffe von 2603 Reg.» Tonnen, aus 
Guropa über Wladiwoſtok 7 Dampfihiffe von 6080 Reg. » Tonnen, 
aus Schanghai 1 Dampfſchiff von 660 Reg.⸗Tonnen, aus Wladiwoſtok 
17 Dampfichiffe von 12 803 Reg⸗Tonnen, aus Sadalin 11 Dampf 
ihiffe von 2178 Reg»Tonnen, aus San Francisco 2 Segelichiffe von 
640 Reg.sTonnen und aus Japan 1 Segelihiff von 215 Reg.»Tonnen. 

Die GSefammteinfuhr von Waaren in Nilolajemät belief fi auf 
14788 Tons; davon famen aus; 


Ton. Tons. 
Shanghai ............. 3861 San Yraneidco ......... 967 
Dvefla und Batum!).... 4482 Japan................. 261 
Hamburg 1)............. 2764 Wiadiwoflol........ .... 1500 
Antwerpen .......... ... 1623 


1) Direkt und in Durchfracht über Wladiwoſtok. 


383 


Der Unterfhied gegen das Borjahr liegt in ben 1523 Tons 
aus Antwerpen, welche die Ladung zweier Dampfichiffe, be⸗ 
ſtehend aus 7 Dampidifften und 2 Bargen für die gegründete 
„Amurgefellihaft für Dampfſchifffahrt und Handel”, darftellen. 
Die Einfuhr aus Schanghai zeigt eine bedeutende Abnahme, 
3351 gegen 5100 Tons im PVorjahre, wofür der Grund in ber 
ſchlechten Theeernte im Jahre 1892 in China zu ſuchen ift, in 
Solge defien im vorigen Frühjahr Teine Winterwaare aus China 
zur Berihiffung kam und erft im Spätſommer Thee der letzten 
Ernte herangebracht werben konnte. Dagegen ift die Einfuhr 
von Dbefja und Hamburg in Folge der billigen Frachtgelegenbeiten 
und des durch den Eifenbahnbau bedingten Zuſtroms an Menfchen, 
wie überhaupt durch die mit ber Kulturentwidelung eined Landes 
wachſenden Bebürfnifie der Bevölkerung, ftetig im Steigen begriffen. 

Der Transport ber Waaren in bad innere wurde durch ben 
hohen Waflerftand der Flüffe ſehr begünftigt. Eine Unterbrechung 
deſſelben Hat während bes ganzen Sommers nicht ftatigefunden. 

Die Einfuhr von Schlahtvieh aus China und Korea in das 
Süduffuris@ebiet belief fih auf 17165 Stüd, davon famen aus 
Korea 692 Dehien, 1056 Kühe und 10 Kälber, aus der Mandſchurei 
und Mongolei 11003 Doehſen, 529 Kühe, 12 Kälber, 199 Pferde, 
437 Schafe und 3287 Schweine. 

Die Ernte ift ſowohl im UfjurisGebiet ald aud am Amur nod 
weniger befriedigend geweien ala im Borjabre, jo daß bie Regierung 
in biefer Saifon größere Getreibevorräthe aus dem Europäiſchen 
Rußland beziehen wird. 

Die vorhandene Tauwerkfabrik ift zwar Klein und unbedeutend, 
Doch wird fie, wenn dem Anbau von Hanf in diefem Gebiete erft 
etwad mehr Intereſſe gewidmet wird, immerhin eine gewiſſe Leiſtungs⸗ 
fähigkeit erlangen können. Das erite Fabrikat der im vorigen Jahre 
in Betrieb geſetzten Zündholzfabrik fteht dem Europäifchen nod bes 
deutend an Güte nah, wad man der fchledhteren Dualität ber 
Chemikalien zufhreibt. Die neue Dampfmühle im Dorfe Nikolsk 
{ft durch Die Großartigkeit ihrer Einrichtung, was bie Maſchinen der 
mobernften und praktiſchſten Syfteme anbelangt, als durchaus leiſtungs⸗ 
fähig zu begeihnen. Eine zweite Dampfmühle wird in Tichernigomfa 
(100 Werft von Nikolst) gebaut und in diefem Jahre fertiggeftellt. 
Auch die neue Spritbrennerei in Nikolsk wird in Kurzem ihre 
Thätigfeit beginnen. Für verſchiedene Fabriken, elektriſche An: 
lagen u. |. w. find die Maſchinen auß Deutſchland bezogen worden. 


Fidſchi⸗Inſeln. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Das Jahr 1898 war ein ziemlich gutes, bie Verhältniſſe haben 
fih merklich verbeflert. 

Während die benachbarten Kolonien buch kommerzielle Schwierig» 
keiten jehr erſchüttert wurden, ftehen die wirthſchaftlichen Berhältnifie 
der Fidſchi⸗Inſeln befier als zuvor. Eins und Ausfuhr zeigen zus 
fammen eine Zunahme in den letzten 5 Jahren von 72 000 Pf. Sterl. 

Bon cykloniſchen Stürmen Hatten bie Fidſchi⸗Inſeln allerdings 
zu leiden, und auch bie Maßregeln gegen die Einfchleppung ber 
Mafern beeinträcdhtigten etwas den Handel. 

Sehr Hinderlih für das weitere Gebeihen der Fidſchi⸗Inſeln 
ift Die Abgelegenheit von den großen Dgeanfahrftraßen. Diele bat 


1) Wegen bed Vorjahres f. Hand. Arch. 1893 II. S. 340. 


584 


fi infomweit gebefiert, als bie neue Kanadiſch⸗Auſtraliſche Dampfs 
ſchiffslinie die Inſeln jegt anläuft, was die Fahrt von Europa auf 
30 Tage ermäßigt und Die Inſeln au anderen Ländern näßer 
Bringt. 

Folgende Linien vermitteln einen regelmäßigen Verkehr mit den 
Fidſchi⸗Inſeln: 

Die Union Steam Ship Company of New-Sealand mit 
14 tägiger Verbindung nad Audland, monatlicher Bers 
bindung nad Melbourne und periobiiher Fahrt nad) 
Tonga und Samoa. 

Die Australian United Steam Navigation Company mit 
14 tägiger Verbindung nad) Sydney. 

Die Canadian- Australian Line mit monatlid einem Dampfs 
fHiffe von Kanada nah Sydney und einem folden von 
Sydney nad Kanada. 

Außerdem fahren noch unregelmäßig verſchiedene Frachtdampf⸗ 
ſchiffe, die Kohle bringen und Zuder ausführen. Leuchtthürme an 
ber Dftpaffage und fonftige Verbeflerungen haben den Schiffäverlehr 
erleichtert. 

Der Entwidelung des Felbbaues fiehen immer noch bie hoben 
Löhne entgegen. Die billigſten Arbeitskräfte waren bisher die 
Indiſchen Kulis. Set macht die Colonial Sugar Refining Com- 
pany Verſuche mit Japanern. 

Mit dem Tabakbau wurben Berjuhe gemadt. Das Refultat 
war injomeit gut, als der gewonnene Tabaf von ausgezeichneter 
Qualität war, gleichwohl glüdte der Berfuh nicht, da die Fermen⸗ 
tation des Produkts nicht fachgemäß durchgeführt wurde. 

Nah der amtlichen Statiftit Kat die Einfuhr feit Iektem Jahre 
um 22000 Pfd. Sterl. zugenommen. Die wictigften Einfuhrartifel 
im Sabre 1893 waren: 


Werth: Werth: 

Pfd. Sterl Pd. Sterl. 
Manufakturwaaren..... 47121 Schiffsbedürfnifſe ...... 2467 
Maſchinen ............ 22 781 Zucker, raffinirt ....... 2262 
Vieh................. 14466 Fiſche ................ 21% 
Mehl ................ 13 116 Drogen .............. 2 044 
Fleiſch ............... 12392 Seife ................ 2.057 
Reis ................. 1235 Meſſer ............... 1938 
Eiſenwaaren .......... 11246 Seilerwaaren ......... 1859 
Kohle ................ 9603 Galvaniſute Waaren... 1840 
Dünger, Tünftlider..... 6262 Del.................. 1743 
Hafer ................ 5610 Farbmaaren .......... 1 704 
Sartbrot ............. 5577 Tabak................ 1 624 
Bauholz, unbehobelt .... 5523 Holzwaaren........... 1544 
Landwirthſch. Mafhinen. 4286 Möbel................ 1508 
Säcke ................ 4117 Schinken und Sped.... 1456 
Wellblech ............ 3876 Fäſſer................ 1307 
Bauholz, bebobelt...... 3564 Nägel ................ 1245 
Schuhwaaren.......... 3410 Roheiſen ............. 1012 
Eiſen⸗Schienen u.„Röhren 8157 Gold» u. Silber⸗Waaren, 
Spirituoien........... 8.038 Uhren ............. 1062 
Kerofinöl............. 2921 Cement .............. 966 
Glas und Steingut.... 2862 Hüte................. 841 
Gemüſe .............. 2868 Bier in Fäſſern...... 824 
Pickles und Delilatefien. 2852 WMufilinftrumente....... 182 
Sattlerwaaren.......... 2765 Pinſel ........ ...... 656 
Bier in Flafden .. ... 27110 PDrudpapier .......... 527 
Papierwaaren ......... 2640 GSpielmaaren .......... 293 
Butter ............... 2499 Drahtſeile ............ 148 


Fidſchi⸗ Inſeln. — Puerto Montt und Calbu 


Unter dieſen Waaren ſind viele Deutſchen Urſprungs, deren 
Werth jedoch nicht angegeben werden kann, da faſt alle Waaren 
über Britiſche Häfen bezogen und die Einfuhren dort in ber 
Statiftil zugerechnet werden. 

Die wichtigften Artikel der Ausfuhr waren folgende: 


Werth: 
Menge. Pfd. Sterl. 

Buder .............. Tonnen 15390 246 231 
Kopra ............... 5 890 51 970 
Bananen ............. Bunde 348599 
Ananas .............. Kiſten 17421 36 64 
Rum ................ Gallonen 106 921 18 365 
Cronäfle ............. Tonnen 192 3587 
Maid ................ Buſhel 17864 2679 
Gewöhnliche Kokosnüſſe. Säcke 5869 2342 
Häute................ Stück 886 664 
Shilbpait ............ — — 567 
Perlmutter ........... Tonnen 7 291 


Sm Einzelnen ift hierzu zu bemerken: 

Zuder. Die Yuderinduftrie Hat fich in ben letzten 10 Jahren 
in ihrem Umfange verdreifacht. Die Ausfuhr Hat gegen das Vorjahr 
um 3000 Tonnen abgenommen, in Folge der Ueberſchwemmungen 
Ende des Jahres 1892. Für das Jahr 1894 wird eine Produktion 
von 28000 Tonnen erwartet. 

Der Ertrag an Kopra im Jahre 1894 wird auf 7000 Tonnen 
geſchaͤtzt. 

Bon Fruüchten, hauptſächlich Bananen, wurden zuſammen 
848 599 Bunde und 17 421 Kiſten verſchifft. Dieſer Handel iſt durch 
eine noch nicht ergründete Krankheit der Bananenpflanzungen und 
dadurch, daß die Pflanzer fi mehr dem ertragreicheren Zuckerrohr 
zugewandt haben, zurüdgegangen. 

Die Produktion von Rum bat fi) ftetig vermehrt. Im Jahre 
1883 wurden 1800 Gallonen zum Werthe von 332 Pb. Sterl., im 
Sabre 1893 dagegen 106 920 Gallonen zum Werthe von 13365 Pfd. 
Sterl. erzeugt. 

Mit Banille und Ingwer find Unbauverfuhe gemadt 
worden, die ausgezeichnete Refultate ergeben haben. 

Der Schiffspverkehr bat ih im Ganzen feit dem letzten Sabre 
um 4000 Reg.⸗Tonnen vermehrt. 

Es kamen an 84 Schiffe von etma 71000 Reg. » Tonnen, 
darunter 67 Dampfſchiffe von etwa 63500 NReg.»Tonnen und 
17 Segeliiffe von etwa 7500 Reg.⸗Tonnen; von diefen waren 
Britiihe 8 Segelichiffe von etwa 3000 Reg. + Tonnen und Deutiche 
2 Segelfchiffe von etwa 1296 Reg.⸗Tonnen. 

Die Letzteren braten 1130 Tonnen Fracht und nahmen 
1619 Tonnen Ladung mit. 

Die Übrigen Schiffe waren Norwegiſche und Amerikaniſche. 
Direlt von oder nach Deutichen Häfen find Feine Schiffe expebirt worden. 


Puerto Montt und Calbuesv (Chile). 
Waaren⸗ und Schiffs⸗-Verkehr im Jahre 1893.) 


Schiffe mit Deutſcher Flagge liefen nicht in die Häfen von 
Puerto Montt und Calbuco ein. 

Die Ausfichten für die Ernte find überaus günftig; fie verfpricht 
fo reichlich auszufallen, daß der Bedarf gebedt und eine Einfuhr von 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1893 II. &. 375. 





Puerto Montt und Calbuco. — Curacao. 


Lebensmitteln nicht erforderlich fein wird, was feit vielen Jahren 
nit vorgefommen ift. 

Verſchiedene ftarfe Ausbrüche des Vulkans Galbuco bedrohten 
die Deutihen Niederlaffungen am See Llanquihue und verurſachten 
beträchtlihen Schaden an Bieh und dur Berwäftung des von den 
Koloniften mit vieler Mühe in Tulturfähigen Zuſtand gebrachten 
Landes. Seit dem letzten großen Ausbruche vom 29. November ſcheint 
eine Rubepaufe eingetreten zu fein, wenn aud die vullanifhen Ers 
ſcheinungen durchaus nidyt ganz geſchwunden find. 

Rad der GStatiftil der Chileniſchen Bollverwaltung betrug im 
Sabre 1893 der Werth der Einfuhr: 


aus Peſos 
verſchiedenen Häfen Chiles............... 959 224 
Deutihland.......--oeuuunenuneneneennen 22 674 
Geanlreih ......eeceocnnernnennnne none 720 
den Bereintsten Staaten Amerilad ........ 1869 
Peru ................................ 2622 
zuſammen... 987109 
Dagegen betrug der Werth der Ausfuhr: 

nach Peſos. 
verfhiedenen Häfen Chiles ............... 761 926 
Deutſchland (Wade, Honig und Sohlleder). 16 780 
Peru.................................. 8 830 
zufammen... 787536 


Der Scifisnerlehr in ben Häfen von Puerto Montt und Calbuco 
im Sabre 1893 ſtellte fich, wie folgt: 
Eingang. 
Reg.» Tonnen. 
85 Dampfidiffe von 54 160 
19 Segelidifie „ 11627 


Audgang. 
Reg.⸗Tonnen. 
85 Dampfſchiffe von b4 160 
18 Segelihiffe „ 11506 


Curacao (Weftindien). 
Hanbelsbericht für da8 Fahr 1893.') 


Das Jahr 1893 if} wiederum für den Handel wenig günftig 
geweien. In Folge der bedeutenden Einfuhr fowie ber jährlich zus 
nehmenden Konkurrenz wurben im Allgemeinen für eingeführte Waaren 
ſchlechte Preiſe erzielt. 

Die hauptſächlichften Einfuhr artikel waren: 


Werth: Werth: 

Gulden. Gulden. 
Aloe.............. 6281 Mehl ............. 316 268 
Bier .............. 12487 Provifionen ....... 150 653 
Sognal............ 87105 Rum .P............ 63 995 
giegenfelle ........ 11312 Cigarren u. Cigarretten 295 719 
Trodene Waaren... 42 146 GSteinloble ........ 28 041 
Holz für Bauten... 44645 Buder .....22..... 107 654 
Genever „2.0.2.0. 85582 Tabak ............ 148 410 
Kuſe............. 26449 Farbholz .......... 17 796 
Roffee ...........- 97861 Dividivi .......... 56 429 
Raufmanndglter 1292030 Bein............. 19 350 
Liköre............. 4009 Eis............... 2565 
Maid ............. 80 762 


Die wichtigſten Ausfuhr artikel der Inſeln Curacao, Bonaire, 
Aruba, St. Martin, St. Euſtatius und Saba waren folgende: 


1) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IT. ©. 625. 
Deutſches Handeld-Archiv 1894. IL 


585 


Bon Curagao wurden 2 Schiffe von 3317 cbm Raumgehalt 
mit phoßphorfaurem Kalk erpebirt. Ueber Die meitere Ausfuhr von 
diefer Inſel Liegt kein ftatiftiihes Material vor. 


Bonaire. 
Werth: Werth: 
Gulden. Gulden. 
Dividivi ........... 11812 Eſel ............... 2740 
Biegenfelle ........- 8870 Biegen ...... ...... 7560 
Holzkohle ........... 3794 Ninder............. 2040 
Salz............... 12404 Schafe .............. 3003 
Aruba. 
Werth: Dertb: 
Gulden. Gulden. 
Aloe .............. 12348 Erbnüfle ........... 6783 
Dividivi .......... ’ 1229 GSteobhüte .......... 5486 
Biegenfelle....-.-- - 8576 Wolle ............. 1164 
Phosphorſaurer Kalt. 161173 
St. Martin. 
Werth: 
Gulden. 
Tamarinden ................... 360 
Felle............ ............. 112 
Salz .......... ............... 41 085 
St. Euſtatius. 
Werth: Werth: 
Gulden. Gulden. 
Kartoffeln............ 3350 Ninber................ 900 
Erdnüffe ............ 1352 Schweine ............. 780 
Pferde .............. 720° 
Saba. 
Dertb: Werth: 
Gulden. Gulden. 
Kartoffeln .......... 10535 Schafe ........ ....... 784 
Rinder. ............ 800 Schweine .......... 676 
Die wichtigeren Artikel der Durchfuhr waren: 
Kakao ........ Säcke 964 Kaffee ......... Säcke 235 524 
Dividivi ...... kg 4022 Ochfenhäute .... Stüd 9787 
Biegenfelle .... Pad 8770 Farbäolz....... kg 179000 
Ehinarinde .... u 49 


Schiffsverkehr. Bon den im verfloffenen Jahre angelommenen 
Schiffen (1262 mit einem Laderaum von 1201286 cbm) waren: 


Kubilmeter 
Anzahl. Raumgehalt. 
Deutide ....... ....... 38 157 896 
Niederländiſche......... 697 134 649 
Britiſche ............ 118 362 977 
Stanzöfiide......... on 1 215 
NRorwegiihe............ 10 9 398 
Spaniſche ............. 8 562 
Italieniſche ............ 1 625 
Amertlanifhe (8. St.)... 142 515 009 
Dominilanifde......... 2 168 
Columbianiſche ......... 16 3 000 
Venezolanifhe.......... 839 26 787 
78 


586 Solumbien. — Allgemeines. 


Dem Gewichte nach ftellte fi die Ausfuhr nach Deutichland im 
Jahre 1892, verglihen mit dem Vorjahre, wie folgt: 


Es wurden audgeführt: 


Columbien. 
Ausfuhr im Jahre 1892.) 


Es wurden im Jahre 1892 ausgeführt: 














* Werth: kg Br 
g Goldpeſos. 
nad) Großbritannien ......... 119230711 5966911 Kaffee... 0.0. a 103338 
5 NRordamerika ............ 26362188 4865467 Mineral. ........o nennen 23333 8701176 
JFrantreich... 2774017 1520905 — nennen 09.098 71193 
Deutſchland ...... . 8774606 1450908 Rindshaute . ... ..... ... .2222 2183548 2082237 
„  amberen LÄNdem.. nu... 8566429 2074616 Steimnüfle. .......n une. 19.065 95.886 
zufammen... 58400306 15873 801 Kakao....................... 3* 
über den Iſthmus ............ 1062 499 193 748 Kautſchuk · ............*222*26* 907 3448 
überhaupt... 69452805 16067549 —— ννννν“: 3 99 185 
Bapiervefos. Dividivi............ 490 883 99 371 
im Sabre 1891 .............. 51005 611 24 802 769 Gi 40 45 
mithin 1892 mehr... 8447194 _ igarren ................ .... 1500 13 
Die hauptſächlichſten Artikel der Ausfuhr im Jahre 1892 waren: — Pflanzen ....... 7 13 387 33471 
— Indianiſche Alterthümer ....... 60 _ 
einfehl. Deutich« Farbhölzer .........* 707 799 259 850 
Cucuta. land. zulammen einſchl. anderer 
Goldpefos. Waaren ............. 8774 606 8535180 
Kaffee ..................... 7 609 356 689 550 
Edelmetalle .................. 3471629 38 697 
Minerale .................... 620 424 16 250 
Rohtabak............... nun. 676 536 626 672 
Nindshäute................. 560 485 32 501 Allgemeines. 
Steinnüfſe................... 421415 191 690 Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während 
Kakao................ ....... 335 787 80 207 
Rauiſchut .... BR 288 064 2 331 bed Jahres 18953. 
Holz ....................... 214 395 12 
Kinder, lebende .............. 170 222 — Eingang. Ausgang. 
ſtokosnüfſe .................. 129 296 — —— 
Baumwolle .................. 128 195 810 Häfen. Angohl AR Darunter Anzahl Darunter 
Strohhute .................. 93 038 _ . der onen Savın r — 
Divibivi .................. 77628 9455 Syiffe. | SORTE Gqhiffe. "UNE 
Cigarren .................... 61344 15 Schiffe. Schiffe 
Lebende Pflanzen............. 67 990 850 
Baiſam.. .... 45 822 10.939 Europa. 
Bananen.................... 43 608 — Santander ........... 83 | 20241 30 88 32 
Sique, verarbeitet........... .. 42 184 — Aſien. 
Dogelbälge und Federn......* 2861 — Rikolaſewsk.......... 121483 7 lı| 3 
Indianiſche Alterthümer |. 40 030 30 Wladiwoſtok 1) un 365 29 015 97 35 28 
Schaffelle.................... 87 670 — a it 
Baumwollenſamen ...........- 28.626 — Georaelomn (Brit 6, 
Farbhölzer................... 20 205 4.685 org 1 458 1 1 _ 
Edelſteine 12 bos _ Ouayana........... 
zuſammen Waaren einichl.der nit 
beſonders aufgeführten Artitel 165216516 1445 916 
Geld ...................... 851 033 4987 — 
überhaupt... 16067 549 1 450 903 1) Außerdem kamen auß Deutfchen Häfen 4 nichtdeutſche Schiffe 


von 3642 Reg. »Tonnen, ſämmtlich mit Ladung, und gingen nad 


1) Vergl. Hand, Arc. 1894 Auguftheft J. &. 854, Deutſchen Häfen 4 nichtdeutſche Siiffe, darunter 3 mit Ladung. 


Gedrudt in der Königlichen Hofbuchdruderei von C. S. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68-70. 














189. 


DHandelsberichte 


587 
Dezember. 


über das In und Nusland. 


Dentfches Handels-Arcdiv, Bweiter heil. 





— 


Berichte über das Ausland. 


Bangkok. 
Handelsbericht für das Jahr 1893.) 


Die Geſammiwerthe der Ein» und Ausfuhr Bangkoks betrugen 
nad den Angaben des Zollhauſes (1 Dollar == 2,60 Matt). 


Einfuhr. Ausfuhr. 
Dart. Rart. 
1893............. 45000000 1898 ............. 90 000 000 
1892 ............. 238000000 1898 ............. 50 000 000 


Die Ausfuhr bed Jahres 1898 wäre mithin doppelt fo groß 
gemefen wie bie Einfuhr. Xhatlähli dürften aber die Ausfuhr 
werthe zu hoch, die Einfuhrwerthe zu niebrig angegeben fein. 


Einfuhr. 


Die ganze Einfuhr Banglols kommt von Singapore und 
Songlong, anögenommen Petroleum, das größtentpeild Direkt 
von ben Herkunftsländern eingeführt wird. Im Berichtsjahre kam 
auch eine Schiffsladung Eifenbahnmaterial direkt aus Großbritannien. 

Hongkong führte nur Afiatifhe Erzeugnifie ein, abgeſehen von 
Keinen Mengen Amerilanifher Waaren. Die Einfuhr von Eingapore 
befteht aus Afiatiſchen und Europäifchen Erzeugnifien. Zu letzteren 
gehören hauptſächlich Baummollenwaaren, Garne und andere 
volumindfe Artikel, für welde Singapore Stapelplatz iſt. Außerdem 
gehen alle Waaren, welche von Europa und Dftindien (Bombay) 
direkt für den Bangkoker Markt verſchifft werben, behufs Umlabung 
über Singapore. 

Bon den 12200000 Dollars, auf melde das Zollamt bie 
Geſammt⸗Waareneinfuhr Vangkoks für das Jahr 1893 Berechnet bat, 
entfielen auf Hongkong 2600000 Dollars; ein Werth von 
200 000 Dollars für aus China (Smatau) direft nach Bangkok ver: 
Ihiffte Waaren ift darin eingeichloflen. Bon Hongkongs Einfuhr 
waren rein Ehinefifcher Herkunft: Seidenwaaren für 400 000 Doll, 
Goldblättchen, Meffing- und Kupferwaaren, Gilberwaaren, Kleider: 
kiſten, Schuhe (für Chinefen), Matten, Dachziegel, Porzellan, Papier, 
Feuerſchwärmer, Medizin, Tabal, Thee, Branntwein, Melaffe, Gemüfe, 
gefalgener Knoblauch, Dbft, Vermicelli. Erzeugniffe der Europäifchen 
Induſtrie in Hongkong waren: Mafhinen und Maſchinentheile für 
Dampfbarlafien für 110000 Dollars, Kupferplatten und raffinirter 
Buder. Un Japanifhen Waaren wurden von Hongkong eingeführt: 
Schmefelhölzer für 190 000 Dollars, Regenihieme, verſchiedene Baum: 
mollengewebe, Lampen, Porzellan und Gladmaaren. Amerikaniſche 
Erzeugniffe waren Mehl für rund 60000 Dollars und etwas 
Batentmedizin. 

Der Werth der von Singapore nah Bangkok eingeführten 
Woaren betrug 6 Millionen Dollars. Hiervon waren Erzeugniffe 


I) Wegen ber Jahre 1891 und 1892 |. Hand. Arch. 1894 
Sanuarheft II. &. 8. 


Deutſches Handels⸗Archiv. 1894 IL. 


der Malayifhen Halbinfel, Sumatras und Javas: Lampendl, welches 
in Singapore jelbft bergeftellt wird, für 130000 Dollars, Betelnüffe 
für 80000 Dollars, Kokosnüfſe, Datteln, Dpft, Bienenwachs, Matten, 
Malayifche Seidenftoffe, weißer Zuder aus Java fir 130000 Doll. 
Petroleum von Langlat auf Sumatra. Indiſcher Herkunft waren: 
Juteſäcke für 630000 Dollars, Baummollenzeuge für 300 000 Doll., 
Dpium für 150000 Dollars. Curopäifhe Eryeugnifle waren: 
Baummollenwaaren für 1800000 Dollard, Baummollengarne und 
Tmifte für 220 000 Dollars, Gewehre, Munition und Batronen für 
740 000 Dollars, Juwelen für 2756000 Dollars, Bier, Wein und 
Spirituoſen für £0000 Dollars, ferner Konferven, Glaswaaren, 
Bapier, Schirme, Medizin xc. 

Die direkte Einfuhr von Bombay mit Umlabung in Singapore 
Batte einen Werth von 900 000 Dollard. Davon entfielen 220 000 Doll. 
auf Shawls, 150000 Dollars auf andere Baummollenwasten, bie 
zum Theil wenigitend aus Europa gelommen fein mögen, 
150 000 Dollars auf Juteſacke und 320000 auf Opium. Es vers 
dient darauf Bingemwiefen zu werden, daß aus Bombay außer 
Indiſchen Ergeugnifien auch eine Anzahl einer Europäiſcher Artikel, 
wie wollene und balbwollene Deden, Muſſeline, Möbelftoffe :c., 
nad Bangkok eingeführt wird. 

Die direkte Europäifche Sinfuhr mit Umlabung in Singapore 
betrug 2600 000 Dollard. Es waren für 400000 Dollars Eiſen⸗ 
waaren, und zwar zum größeren Theil Eifenbahnmaterial Britifcher 
Herkunft, welches ohne Umladung nad) Bangkok gelangte; Gewehre, 
Munition und Patronen für 360 000 Dollars; Petroleum, größtens 
theild aus Batum und direlt in Tankſchiffen eingeführt; Baumwollens 
maaren für 800000 Dollars, Shawls, Garne, Seiden⸗ und Wollen» 
Baaren, Juwelen für 240 000 Dollars; ferner Mafchinerien, Gold» 
und SilbersWaaren, Wetalle, Eiſen- und Stabl-Rurzmaaren, Werks 
zeuge, Porzellan, Glaswaaren, Lampen, Papier, Hüte, Schirme, 
Medizin, Wein, Bier und Spirituofen für 40 000 Dollars. 

Die günftige Lage Singapore als Stapelplag für Siam, bie 
Malayiiche Halbınfel, Java, Sumatra und Cochinchina macht bie 
direlte Einfuhr von Jahr gu Jahr fchwieriger. Die Zahl ber 
Europäischen Importeure Bangkoks wird daher immer kleiner; fie 
müflen den Chinejen weichen, die das Einiuhrgeihäft mit Hongkong 
ganz, mit Singapore fchon zum größten Theil in Händen haben. 

Im Befonderen ift über einzelne Einfubrartitel dad Yolgenbe 
zu bemerken: Das Ameritanifhe Betroleum ift von dem Ruſſiſchen 
faft ganz verdrängt worden; es wurden von jenem im Berichtsjahre 
nur 10000 Kıften eingeführt, von dieſem dagegen 160 000 Kiſten. 
Dem Ruifiihen Petroleum dürfte aber eine mächtige Konkurrenz in 
dem Produkte von Langlat auf Sumatra erwachſen, weldhes ihn an 
Büte gleihlommt und für den Abſatz nad Indiſchen Ländern den 
Bortbeil der billigen Fracht hat. Es kamen davon im Berichtsjahre 
12000 Kiften an den Markt. 

Ganz bejondere Beachtung verdient bie zunehmende Konkurrenz, 

79 














588 


welche Japaniſche Induſtrieerzeugnifſe den Europäiſchen auf bem 
Bangkoker Markte machen. Insbeſondere find die Europätichen Zün d⸗ 
hölzer von dem Japaniſchen Fabrilat verdrängt worden, fo daß fie 
im Berichtsjahre nicht mehr auf den Markt gelommen find. 

Auch Japaniſche Baummollenartitel Haben ſich ein 
Abſatzgebiet erobert. Es find hauptſöchlich billige Unterjaden, wofür 
große Nachfrage vorhanden ift, die von ber Japaniſchen Induſtrie 
zu Breilen geliefert werben, mit denen Europa nicht konkurriren 
fann. Die Güte ded Materiald und die Ausführung find freilid 
noch eine mangelbafte, und daher finden billige Europäifche Unter: 
jaden noch immer Abſatz. Schr leiftungsfähig ift Japan in baums 
mollenem Er&pe; e3 Hat die Europäilden Fabrikate dieſer Waaren- 
gattung vollftändig verdrängt. Außerdem liefert es in großen 
Mengen baummollene Schirme, Badetlicher für die Eingeborenen, 
baummwollened marineblaue3 Zeug zu Anzügen für die Polizei, Grey: 
Shirtings, eine Nahahmung des Britifhen und Indiſchen Fabritats, 
billige baummollene Strümpfe und dergl. Die Japaner verfertigen 
auch geringwertbige Glaswaaren, wie Gläfer, Flaichen, Bulver: 
häfen 2c., und in billigen Lampen Haben fie Deutichland ganz 
aus dem Felde gefchlagen. Neuerdings beginnen fie ferner 
Europäilhes Porzellan nachzuahmen, es gelingt ihnen indeß nod 
nicht, eine reine, weiße Farbe berauszubringen; ihr bisheriges 
Fabrikat Hat einen bläulihen Schimmer und gefällt deshalb nicht. 


Ausfuhr. 

Bon der Ausfuhr gingen 47 pCt. nach Hongkong, 35 pPCt. nad 
Singapore, 8 pCt. nad) Europa und der Neft nach anderen Länbern. 

Reis. Die Ausfuhr betrug rund 630000 Tonnen, d. i. foviel 
als die Ausfuhr der drei Vorjahre zufammen. Es gingen nad) 
Hongkong 820000 Tonnen, nah Singapore 180000 und nad 
Europa 70000, davon nah Deutihland 56000 Tonnen. Bangkok 
führte vorwiegend Cargoreis aus, d. i. geichälter Reis, der mit 
15 bis 20 p&t. Paddy vermiſcht wird, damit er nicht zufammenbadt. 
Im Berichtöjahre war jedoch die große Ausfuhr von weißem, d. i. 
polirtem Reis bemerkenswerth. Abnehmer baflir war biß dahin nur 
Singapore geweien; ſeit 3 Jahren gehen auch Heine Boften nad 
Deutihland. Im Berichtöjahre gingen zum erften Male 12 000 Tonnen 
nach Brafilien, und die Ausfuhr nad Singapore, von mo aus dem 


Produkt neuerdings ein Abjaggebiet in Java eröffnet worden ift, | 


fteigerte fi auf 150 000 Tonnen. 

Sn Folge der großen Ernte waren bie Preiſe für Paddy zu 
Anfang bes Jahres niedrig geweien, fliegen aber, als im April bie 
Berwidelungen mit Frankreich begannen. Die Zufuhren aus dem 
Snneren blieben gänzlich aus, und die Landleute fingen an, ihre 
Vorräthe zu kochen und zu vergraben. Doc bald gewöhnten fich die 
Eingeborenen an die Situation. Die Bufuhren begannen von Neuem, 
und die Breife für Paddy ſanken wieder, aber nur für kurze Zeit, 
denn Ende Zuni fielen plöglid die Dollarkurſe. Die Entwerthung 
des Silber nahm ihren Anfang. Die Paddypreiſe ftiegen in 
unmittelbarer Folge jo oft und genau in dem Berhältniß, wie die 
Silberkurſe janten. 

Teakholz. Die Ausfuhr war fait doppelt fo groß als die 
des Vorjahres, blieb aber erheblich unter dem Durchichnitt der legten 
fünf Sabre. An Stämmen wurden etwa 15000 Tonnen ausgeführt. 
Die Tonne von 50 Engliſchen Kubikfuß Toftete 30 bi3 40 Dollars 
oder nad Europa gelegt 5 Pfd. Sterl. 4 Schill. Planken wurden 
etwa A000 Tonnen verſchifft zum Preiſe von 37 big 46 Dollarä die 
Tonne oder zu 5 Pfd. 4 Schill, 1/a bis 2 Bee. frei nach Europa. 
Die Hölger und Planken erfter Güte gingen nad Eurppa und 





— —— — —— 





Bangkok. 


Singapore, die zweiter nach Hongkong und Bombay. In Europa 
war Großbritannien der Hauptabnehmer, Frankreich erhielt drei 
Schiffsladungen, Deutſchland eine. 

Pfeffer. Es wurden 12000 Tonnen, faſt ausſchließlich weißer 
Pleffer, zu der einen Hälfte nach Hongkong, zu der anderen nach 
Europa ausgeführt. Die Preiſe betrugen nicht über 15 bis 161/5 Doll. 
für 1 Bilul ober 4 biö 45/5 Bee. für 1 Englifches Pfund frei an 
Bord. Bei ſolchen niedrigen Breiten lohnt der Anbeu und namentlich 
die mühenolle Herftelung bes weißen Pfeffer nit mehr, und 
ebenio wenig laflen fie dem Kaufmann bei der Ausfuhr Gewinn. 

Fiſche und Salzfleifh. Nach den Angaben des Zollamtes 
hatte die Ausfuhr von gefalzenen und getrodneten Fiſchen, Mufcheln 
und Krebſen einen Werth von mehr als 5000000 Dollars, gegen 
500 000 Dollars im Vorjahre. Dana hätte fie fi alfo ver: 
zehntaht. Bon dem Europäifhen Handelöftande ift eine außer: 
ordentliche Steigerung biefer Ausfuhr, die ganz in den Händen der 
Chinefen ift, allerdings bemerkt worden, doch wird die Anfiht auds 
gefproden, daß der Geſammtwerth zu hoch angegeben if. Auch bie 
Werthangabe für Satzfleifch, 850 000 Dollars gegen 24.000 im Bor: 
jahr, wird für zu hoch gehalten. 75 pCt. der Fiſche gingen mit Dampf: 
ihiffen nad) Simgapore und von dort nad) Samarang und Eheribon 
auf Java; in früheren Jahren geihah die Ausfuhr mit Segelſchiffen 
direft nach diefen beiden Pläten. 25 pCt. gehen nach Hongkong. 
Das Salzfleiſch geht faft ausſchließlich nach Singapore für ben 
Konfum in den Malayiſchen Gebieten. 


Schiffahrt. 

Das Shiffsgefhäft war in Folge der großen Reisvorräthe, die 
auszuführen waren, ſehr belebt. Die vorhandenen feſten Tampf: 
ſchiffslinien zwiſchen Bangkok, Hongkong und Singapore genügten dem 
Bedürfnifſe nicht, und es mußte daher von den Exrportcuren eine 
große Anzahl ausmwärtiger Dampfichiffe, meift Deutſcher, gechartert 
werden. 

Die Frachten für 1 Pikul bewegten fih im Laufe des Jahres 
nad) Singapore zwiſchen 15, 20, 10,20 Dollar-Gents, nad Hongkong 
zwiichen 20 biß 221/35 Dollar⸗Cents, nach Europa beitrug die Fracht 
für 1 Tonne von 20 Englifchen Gentnern etwa 80 Schilling. 


Aurie. 

Kurſe für Wechſel auf London, zahlbar 4 Monate nah Eid, 
ftanden zu Anfang des Jahres auf 33Ys Pce. pro Dollar, fielen 
Ende Juni plöglich auf 311/2 Pce. und wien dann beitändig, bis 
fie Ende des Jahres auf 28 Pce. angelegt waren. 


Dertehrsüberfihten. 
1. Einfuhr. 

Werth: Werth: 
Dollars Dollars 
Weißer Schirting ..... 562558 GSeidenwaaren........ 461 615 
Grauer Sıirting..... 349 301 Baummollenzwirn..... 23 412 
Farbiger Schirting.... 105968 Garne, weiße......... 117 713 
Chowls ............. 668 818 Desgl., rothe und farbige 185 466 

Bedruckte Baumwollen⸗ Regen⸗ und Sonnen⸗ 
waaren und Kaliko.. 157839 Schirtme. .......... 80 756 
Verſchiedene Baum: Huͤte................ 634441 
wollenwaaren ...... 730 243 Schuhe.............. 62 811 
Segeltuh........ .... 15910 Eiſen und Stahl ..... 36 6521 
Leinwand............ 1358 Blei ................ 5571 
Wollenwaaren ........ 17998 Galvanifirtes Eifen... 31259 


Zinkblech ............ 
Aupferplatten „....... 
Eiſenwaaren ......... 
Meifings und Kupfers 


WAALEN .......... 
Reflerihmiedewaaren. . 
Mafchinerien......... 


Gewehre und Munition 
Patronen............ 
Schiffs materialien .... 
Silberwaaren ........ 
Gold⸗ und Silber⸗Faͤden 
Goldblaͤttchen 
Juwelen ............ 
Irdenwaaren, Steingut, 

Ganz⸗ und Halb⸗ 

Porzellan.......... 
Glaswaaren 


Ratten und Mattenſäcke 
Gtreihhölger......... 
Feurihmwärmer ...... 
Petroleum ......... . 


Werth: 
Dollars. 
18 163 





Werth: 
Dollars. 

Ricinusöl ........... 46 875 
Bienenwadd........ «4193 
Arzneien............ . 109744 
Opium.............. 462 250 
Tabak ..... ernennen 49 681 
Cigarren............ 20 416 
Branntwein, Wein und 

} ı] 71 148 582 
Melaſſe ............. 45 632 
Zucker ............. . 199890 
Thee .............. . 100972 
Gemüfe und Obſt .... 132532 
Gefalzener Knoblauch.. 103218 
Rotoönüffe......... .. 79201 
Berelnüfle ........... 80 768 
Konſerven ........... 116 049 
Biskuits ............ 29 489 
Bands u. Faden⸗Nudeln 35 768 
Mehl ........ 64.078 | 
Zuſammen einſchließ⸗ 


lich der nicht beſ. 
aufgeführten Artikel 12210 848 
Dazu Kontanten.... 5278 798 


überhaupt... 17489 641 


2. Ausfuhr. 


Werth. Werth. 
Dollars. Avillahol Dypugt 
one 1570 illaholz ......... 109 
Reid, geſchauer 24 Elfenbein ......... 17722 
Deögl., ungefchälter 
Badoy) 2222... 18349 Qogelnefter........ 69 400 
DA Büffel- und Rinder 
Bruchreis ......... 97 080 
Pfeffer ........... 510 408 Häute oe... *** 174 172 
Kardamomen ...... 125603 Buffel⸗ und Rinder» 
Benzoe ........... 11860 Knochen, Hörner 
SM .......... 20 237 Und Qufe....... 57694 
Baumwolle, ges Salzfletfch ......... 863 415 
teinigte und uns Fiſche, geſalzene und 
inigte ....... 14 o80 8getrodnete, 
te 116707 Nudeln u. Rrebie 5193263 
Gummi gutti ...... 21 005 Dchſen ..... h ... .. 232 987 
Sapanholz ........ 44.171 Bulammen einichlieh- 
Teakholz .......... 727 390 lich der nicht beſ. 
Nutzhölzer, wie Eiſen⸗ aufgeführten Artikel 34 436 653 
Eben⸗, Roſen⸗, dazu Kontanten.... 70 043 
Padoe⸗Holz ic.... 81 839 überhaupt... 84 506 696 
8. Schiffsverkehr im Hafen von Bangkok. 
Eingegangen. Ausgegangen. 
Reg.⸗ Reg.⸗ 
Rationalität. Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Britiſche ............ .... 884 318111 36606 288116 
Deutſche ............. ... 15 1068320 119 1056378 
Niederlänbifce .......... . 86 83 740 85 81 605 
Schwedische und Norwegiſche 24 15 982 20 18 361 


— — — — — — 


589 


Eingegangen. Ausgegangen. 

Reg.⸗ Reg.⸗ 
Schiffe. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Stalteniihe ....... ...... 8 965 6 6154 
Sranzöfiie.............. 6 1181 7 1879 
Siameſiſche............. 2 1312 2 1198 
Ameritaniſche ............ 2 872 1 486 
Däniſche ................ 1 842 1 842 
Bufammen.... 576 4872716 666 448469 

Fiume. 


Ausfuhr von Faßdauben aus Fiume und Trieſt in den 
erſten drei Vierteljahren 1894.) 


Die Geſammtausfuhr von Faßdauben nach den weſtlichen Abſatz⸗ 
ländern über Fiume —Trieſt betrug in den erſten drei Vierteljahren 


Davon gingen: 


nach Frankreich 
nach Italien 


Millionen Stück. 


........... 45,93 
........... 60,32 
........... 26,15 
189. 1893. 1892. 
Millionen Stüd. 
89,9 43,77 1715 
2,76 5,66 6,06 


Der Reft vertheilt fi im Jahre 1894 nach verichiebenen anderen 
Gebieten, worunter Algier die erfte Stelle einnimmt. Auf Flume 
entfallen rund 43 Millionen, ber Reſt kommt auf Trieft. 

Diefe Zahlen geben nur die Ausfuhr zur See wieber, weshalb 
der Umfang diefeß Handelsartikels hiermit keineswegs erſchöpft ift. 
Eo führt Defterreih-lingarn zur Fabrikation von Fäffern auch Faß⸗ 
dauben unter der Bezeichnung „Deutſches Binderholz“ nah Deutfch- 
land aus; die Ausfuhr von Fiume aber bewegt fi) zumeift nad 
Frankreich, Italien und Griechenland. 

Nach dem Gewicht ergeben fi folgende Bablen für die Defter- 
reichiſch⸗ Ungariſche Faßdaubenausfuhr für die Zeit von Januar bis 
Ende Auguſt 1894: 1091924 Doppelcentner, gegen 1048834 im 


Borjahre, und zwar nad): 


Doppelcentner. 
Franfreih ........ 718 929 
Deutihland ...... 209 680 
Italien........... 96 119 
Griehenland....... 27165 
der Schweiz ...... 16 6520 
Aumänien ........ 6 994 
den Niederlanden. . 5 309 
Bulgarien. ........ 4 667 


Doppelcentner. 
Großbritannien..... 2 680 
Tunis ............ 1888 
ber Turkei......... 1025 
Rußland .......... 560 
Belgien ........... 546 
Serbien........... 205 
Spanien .......... 137 
Dünemarl......... 101 


Der Mittelmertb für 1 Doppelcentner Faßdauben wirb auf 
7,60 Gulden berechnet. Danach würde fich für den obenbezeichneten 
Beitraum ein Geſammtwerth von 8,29 Millionen Gulden, gegen 
7,71 Millionen Gulden in demfelben Zeitraum des Vorjahres ergeben. 

Einen abermaligen Rüdgang hat die Ausfuhr nach Stalien zu 
verzeichnen, was theilweiſe fi dadurch erflärt, daß bie Italieniſche 
Weinausfuhr fih mehr nad) folden Ländern richtet, wo der Bezug 
in zugeſandten leeren Käflern (wie 3. B. nach Fiume —Trieſt) ober 


I) Bol. Hand. Arch. 1894 Maibeft II. S. 131. 


79% 


590 Stamm. 
in Reſervoir⸗Waggons und Schiffen flattfindet, wodurch weniger 
Faßholz zum Berfande benöthigt wird. 

Befondere Beachtung verdient bie vor nicht langer Zeit eins 
geführte Tarifmaßregel der Schweiz, es find nämlich für die Linie 
Romanshorn tranfito Verrieres 7,75 Tranlen, und Romanshorn 
tranfito Genf 10,35 Franken für je 1000 kg bewilligt worden. Dieſer 
Ausnahmetarif ift trogdem nicht im Stande, die Linien Fiume, 
Mare, Cette, Darfeille, Toulon umd ihren Anziebungstreis, eima bis 
Balence nördlich, zu unterbieten. Indeß haben dieſe Tarife den 
Smwed, zu verhüten, daß das Rhones und Loire-Gebiet zu dem Bes 
reich der Fiumaner Seelinie gezogen wird. 


Georgetown Gritiſch⸗Guayana). 
Handelsbericht für das Jahr 18931) und Ausſichten für 
das Jahr 1894. 


Im Ganzen kann das Jahr 1893 ein befriedigendes genannt 
werden. Die Zuckerernte ſtand der vorjährigen wenig nach; die 
Preiſe, bis zur Mitte des Jahres fortwährend ſteigend und für 
gute Plantagen lohnend, gingen darauf bis zu Ende des Jahres um 
etwa ein Drittel zurück. Für die ganze Ernte wurden indeß gute 
Durchſchnittspreiſe erzielt. Die Menge der Zuckerernte betrug 
107 771 Xonnen, gegen 111880 Tonnen im Borjahre. 

In der Goldindufirie war die Bewegung äußerft Iebhaft, indem 
von einem von Großbritannien angelommenen Yinternehmer drei 
Quarzminen⸗Geſellſchaften mit je 60 000 Bid. Sterl. Kapital gegründet 
wurden, welche ſchon entwidclte Gruben auflauften, während ſich 
mehrere Geſellſchaften zur Entwidelung neuer Gruben bildeten. 
Es wurden zwei Stampfmaſchinen von Chicago beorvert, um fpäter 
aufgerichtet zu werden. 

DaB Ergebniß der Wälchereien zeigt gegen daB Borjahr einen 
Mebrertrog von 85308 Tollard. Die Ausfuhr des Goldes belief fich 
auf 2451 408 Dollars. Die Eifenbahn, melde den Demerara und bie 
Effequeboflüffe in ihren oberen Läufen verbinden fol, wurde während 
des Jahres genehmigt. Wenn bdiefelbe vollendet ift, wird fie zur 
Definung des Binnenlandes, wohin die Verbindung zur Zeit ſchwer 
und toftipielig ift, bedeutend beitragen. Man redynet, daß die Koften 
der Sotdauebeute damit wenigfiend um 25 pCt. verringert werben. 

Das Waarengefhäft war im Ganzen befriedigend, eine Yolge 
bes günftigen Standes der Goldprobultion, da bie darin erworbenen 
Arbeitalohne ſchnell verzehrt werden. Auch auf die öffentlichen Eins 
nahmen war die Golderzgeugung von gutem Erfolg Diefelben 
beliefen ſich auf etwa 2800000 Dollars, die Ausgaben auf etwa 
2760000 Dollars. 

Die in den Goldfeldern beichäftigten Einwohner find meiftens 
eingeborene Neger; eine Anzahl derjelben wurbe von den benachbarten 
Inſeln Barbados und Trinidad eingeführt. Die Arbeitslöhne auf 
den Suderplantagen fleigen höher troß der regelmäßigen Ein« 
wanderung aus Calcutta. 

Mit Deutſchland Hat ein birelter Handel über Deutiche Häfen 
nicht ftaltgefunden. Dagegen werben Deutſche Waaren häufig über 
Großbritannien, bie Rıederlande und Surinam nad hier beförbert. 
Statiſtiſche Nachweiſungen laflen fi über das Ergebniß nicht liefern. 
Die Zolbehörden geben den Waarenverkehr Deutiher Einfuhr auf 
1618 Dollars an, gegen 980 Dollard im Borjahre, während ohne 
Zweifel eine höhere Einfuhr vorliegt. Mehrere Deutihe Häufer, 


1) Wegen bed Vorjahres ſ. Sand. Ar. 1893 IL ©. 478 


— Georgetown. 


welche mit foliden Firmen gearbeitet Gaben, haben Berlufte erlitten, 
und Tann in dieſer Beziehung nit zu viel Sorgfalt empfohlen 
werben. 

Der Handel mit Deutigen Waaren Bier unb in ben benachbarten 
Britifch Weftindiihen Vefigungen würde ohne Zweifel größerer 
Ausdehnung fähig fein, wenn die vereinigte heimiſche Induſtrie 
etwa auf ber Inſel Barbados ein Deutſches Muſterlager aller 
Sattungen von Waaren errichtete, an deſſen Spike ein tüchtiger 
Bertreter ftehen müßte. Beriplitterte Verfuche Deutſcher Häufer, von 
Zeit zu Zeit einen Neifenden zu fenden, dürften fi kaum Lobnen. 


Einfuhr. 

Die Einfue beftand hauptſächlich aus Manufalturwaaren, Kohle, 
Eiſenwaaren, Maſchinen, Dünger und Eßwaaren von Großbritannien 
und zum Meinen Theil von anderen Enropäiſchen Ländern und 
Britiſchen Befigungen, Reis und Waaren für Kulis von Dftindien, 
Brotftoffen, Schweines und Rind» Fleifh, Holz und Petroleum von den 
Vereinigten Staaten, fowie Fiſch, Holz, Hafer und Mehl von den 
Britiſch⸗Nordamerikaniſchen Beſitzungen direlt und über die benach⸗ 
darten Weftindifhen Infeln, hauptiählic Barbados, fodann Zwiebeln 
und Kartoffeln von Madeira, Teneriffa und Lifjabon. 

Der Werth der Einfuhr betrug 9219 409 Dollars. 


Ausfuhr. 
Die Ausfuhr betrug: 
1893. 1892. 
Zuder ......... . Tonnen 10 771 111880 
Melafle ........... Tuns (Fäfler) 12 027 10 176 
Rum. ............. „ („319995 25 7% 
Holzkohle........ .. Säcke 67 246 64 927 
Schindeln....... ... Stilick 1192850 2426 350 
Kotoßnüäfle......-.. n 77 037 62 600 
X 3] ] | Kubikfuß 284870 825868 
Balata ........... Pfund 205194 287405 
Gum Animi..... . ” 2173 6 088 
Gold ............ . Umm 137629 183146 
Kakao ........... . Pfund 8 528 1224 
Kaffee............. 16 630 8 362 
Der Werth der Ausfuhr Betief fih im Sabre 1893 für: 

Buder....... source. auf 7528898 Dollars. 

Melafle .......... on 161402 „ 

Kum:....... |. gg 683 605 " 

Gold .............. mn 2451408 

Holy . 74 346 


Der größere Theil der Buderernte ging nad) ben Vereinigten 
Staaten von Amerika, nämlih 61616 Tonnen im Werthe vor 
4 304479 Dollars. 

Der Sefammimwerth ber Ausfuhr beitrug 10 926 278 Dollars. 


Schiffsvertehr. 


Es find angelommen: 
Anzahl. Reg.⸗Tonnen. 


Brittiihe Dampfidiffe ...... ... 14 1831086 
Fremde ......... 96 69 965 
Britiſche Segeiſchiffe. ........... 310 53 996 
Fremde ............ 180 70 674 

Zuſammen.. 710 u16 600 





Georgetown. — Belgien. 


63 ſind abgegangen: 
Anzahl. Reg.sTonnen. 


Britiſche Dampfidiffe .......... 120 117818 
Fremde m kreoneeene 94 52 886 
Britiſche Segelfhiffe............ 904 68 786 
Fremde " ............ 179 68 962 

Bufammen... 697 297896 


Für das Jahr 1894 ift biäher Folgendes zu bemerken: 

Sn Folge der erwarteten Sollgeießgebung in den Bereinigten 
Staaten ift der Zudermarlt im Jahre 1894 ſehr empfindlich 
geweſen, indeß hat die während der erften Hälfte des Jahres eingebrachte 
Ernte, welche ungefähr Kart Yünftel der ganzen Ernte beträgt, noch 
leidliche Preife erzielt, d. 5. foldhe, wobei gute Piantagen noch eben 
beftehen können, nicht fo gute aber Geld einbüßen. Dagegen find 
die Ausfichten für die Haupternte, melde zwiihen Mitte September 
und Ende des Jahres an den Markt Tommt, trog der guten Erwars 
tungen auf eine quantitativ gute Ernte ungünftig, theild in Folge 
des großen Borrathes zollfreien Zuderd in den Bereinigten Staaten, 
hauptfähjli aber wegen ber durch die erwartete große Rübenzucker⸗ 
ernte veranlaßten niedrigen Preije, fo daß das Ergebniß Hier ein 
felten ungünftiges zu werden verſpricht. Es fteht daher zu erwarten, 
daß eine Anzahl der Zuderplantagen, wenn nicht günftigere Umſtände 
eintreten, nad Einheimfung ber Ernte nicht mieder bepflanzt werden, 
und die Wirkung auf das allgemeine Geſchäft ift daher fehr 
beunruhigend. 


Die zweite Hauptinduſtrie der Kolonie, die bes Goldſammelns, 


welche im legten Jahre der Wohlfahrt der Einwohner fo viel aeholfen hat, 
ift im Jahre 1894 ebenfall3 etwas zurüdgegangen. Die Goldausfuhr 
bis zum 5. September beirug dem Werthe nad) 1868923 Dollars 
gegen 1520460 Dollar. Died ift indeß nicht eine Folge der 
Reihhaltigleit der Kolonie an Bold, fondern weil das edie Metall 
mit mehr Umficht, geringeren Koften und weniger Ausgaben 
gewonnen wird. Das Ergebniß, obgleich etwas geringer, ift dennoch 
mehr lohnend für die Unternehmer. 

Die Quarzminen⸗Geſellſchaften entmideln fi allmählich, und 
nur eine derfelben hat gegen Ende Auguft angefangen, zu jtampfen. 
Die anderen Minen, meiftend am Barimafluffe gelegen, find noch 
nicht jo weit vorgeichritten. 

Inzwiſchen befindet ſich hier eine Anzahl Sachverſtändiger aller 
Gold produzirenden Länder, wie Kalifornien, Südafrika und Auſtralien, 
welche der Induſtrie ihre Aufmerkſamkeit zuwenden. Der Nachtheil 
für diefe Kolonie ift, daß bed Klimas halber weiße Anfiedler die 
gewöhnlichen Arbeiten im freien nicht verrichten können; fonft 
würde das Land ohne Zweifel von Weißen mehr beachtet werben. 
Ein Bortheil ift, dab die Goldinduftsie dad Geld mehr in Umlauf 
Bringt, was fonft bei ben mäßigen Ausgaben der im BZuderbau 
beihäftigten Arbeiter, welche meiſtens Oftindiſche Kulis find, nicht 
der Fall wäre. 


Belgien. 
Stand der Bergmerld- und HüttensInduftrie in der 
Provinz Hennegau im Jahre 1893.') 


Eine Iefammtüberfiht über den Werth der Brobultion in ben 
Minen, Hüttenwerken, Steinbrüden und fonftigen gewerblihen Ans 


1) Begen bed Vorjahres |. Sand. Arch. 1894 Februarheft II. &. 89 


591 


lagen der Provinz Hennegau während der letzten gehn Jahre giebt 
nachſtehende Weberficht: 





Sodöfen, 











Stein: |gifens und] Glass 
Kohle. Zuſammen. 

ahr. brü Stahl» | fabrite 

Jah che. —* fabriken. 
Werth: Franken. 
1884 129 626 988 17 576 16761 540 503/40 249 450} 248 993 058 
1855 1114 736 790116 201 297156 410 067137 398 200] 224 776 354 
1886 1106 452 561117 291 314, 47 106 87082 766 740| 202 617475 
1887 | 108 220 771117 716 665166 164 288137 188 786 219 240 600 
1888 117 577 235117 706 758164 799 571134 408 6151 284 492 179 
1889 1135 701 031/19 981 336|76 996 876139 649 4951 272 328 738 
1890 1191879 830 20 665 021 ‚82 495 860|48 315 236] 837 866 946 
1891 | 177 475 810/18 736 933'65 873 107189 706 312] 801 792 162 
1892 145 303 100|18 562 952161 748 360138 U11 800] 268 696 212 
1898 1130 836 000|20 148 3106 948 450137 325 250] 245 268 070 
Bergwerte. 
Kohle. 


Die Kohlenforderung betrug 14071480 Tonnen, d. i. 182820 
Tonnen oder 11/4 pCt. weniger als im Vorjahre. Der Werth ber 
Förderung betrug 130 836000 Franken, d. i. 14467100 Franken 
weniger ald im Sabre 1892. Der mittlere Verkaufspreis der Tonne 
fiel auf 9,80 Franken oder 0,89 Franken weniger ald im Borjahre. 
Im Jahre 1898 wurden gefördert: 











Magere Kohle ................. 80 500 Tonnen. 
n „ für kurze Flamme. 1586740 „ 
n „ nn ln 2867190 „ 
Halbfette „ u nm „ » 7212800 „ 
Fette Schmiedelohle ............ 287670 „ 
Die Betrichsergebniffe ftellen fich, wie folgt: 
1893 
189. 1898. mehr. | weniger. 
Zahl der beichäftigten 
Arbeiter: 
unter Tage....... 64 703 62 91 _ 1798 
zu Tage ........ 22211 22 973 _ 
zufammen.. 86 91 1031 


ranken. 
4 141 420 


Franken. 
Gezahlter Lohn überhaupt | 82 071 260 
Gezahlter Lohn durch⸗ 


ſchnittlich im Jahre.. 944 U — 81 
Koſten der Förderung 
Überhaupt... ........ 137 806 9501126 227 3000| —- 1118579650 
Koften der Förderung 
für 1 Tonne ....... 9,67 8 — 0,71 
Tonnen. | Tonnen. ITonnen.| Tonnen. 
Gelammtförberung..... 14 263 7650| 14071401 — 182 320 
Durchſchnittl. Förderung 
des einzelnen Arbeiters: 
unter Tage....... 220 4 — 
gu Tage ..... 642 — 15 
beider Rategorien.. 5 „4 Frant * ei ge F 
ranken. inken. Frank. anfen. 
Blemimerth der Förs 
derung ............ 145 303 100130 836 — [14 467 100 
Bertaufspreiöflir 1Xonne 10,19 — 0,89 
Gewinn aus der Yör- 
derung betrug: 
MMENR .......) 7496150] 46087 — | 2887 460 
1 Tonne ..... 0,52 — 0,18 


592 

Die Betriebsergebniſſe der Iekten zehn Jahre waren folgende: 

Merth der Gefammt- Rein⸗ 

Förderung. Förderung. audgabe. gewinn. 

Sahr Tonnen. Franken. Franken. Franken 
1884 ..... 18 510996 129626988 124895448 4731490 
1885 ..... 12 925815 114736790 109187183 5549 607 
1886 ..... 12801540 1056452551 101812206 3610345 
1887 ..... 13470060 108220 771 101 532 771 6 688 000 
1888 ..... 13993140 117577235 108786685 8790 550 
1889 ..... 14 447355 135701031 121029551 14671480 
18% ..... 14 768 620 191 379831 152572030 38807 800 
1891...... 14250 840 177475810 152748470 24 727 840 
1892 ..... 14 258 750 145303100 137806950 7496 150 
1893 ..... 14071430 130836000 126227300 4608700 


An Borräthen waren am 31. Dezember 1892 687 962 Tonnen 
und am 31. Dezember 1893 389 320 Tonnen vorhanden. 

Die Zahl der Konzeffionen fiel durch Bereinigung ziveier Kons 
zeffionen von 103 auf 102 mit einem Flächeninhalt von 87 162 ha. 
Bon diefen Konzeffionen waren 67 in Betrieb. Die mittlere Tiefe 
der in Thätigkeit befindlichen Werte betrug 448 m. Die Zahl der 
in den SKohlenminen gebraudten Dampfmafchinen belief fih auf 
1576 von 100040 Pferdekräften. Die Kokserzeugung betrug im 
Sabre 1893 1207400 oder 136385 Tonnen (etma 10 pEt.) 
weniger ald im Borjabre, wozu 1635460 Tonnen Kohle erforderlich 
waren. Der mittlere Berlaufspreis fiel um 1,47 Franken, und zwar 
auf 13,25 Franken. Die Kokserzeugung in den legten fünf Jahren 
war folgenbe: 


Koks ⸗ Mittlerer Werth 
erzeugung. für 1 Tonne. 
Jahr Tonnen. Franken. 
1889...... eo... 1564 710 15,92 
1890............ 1 593 852 23,52 
1891............ 1 296 659 18,89 
1892............ 1 343 785 14,72 
1893............ 1207 400 13,25 


An Briketts wurden 1072 510 Tonnen oder 110811 Tonnen 
(gleich 111/3 pCt.) mehr als im Borjahre hergeftellt; der Durchſchnitts⸗ 
werth der Tonne fiel um 86 Gentimes auf 11,24 Franken. 

Ueber die Ausfuhr an Brennſtoff giebt nachftehende Ueberſicht 
Aufſchluß: 


Kohle. Koks. Briletts. 

Land der Beſtimmung. Tonnen. Tonnen. Tonnen. 
Frankreich ....... ............ . 2666508 419198 140210 
Luxemburg ...... ............. 228355 121 194 12010 
Schweiz ..... ................. 27 590 60 10980 
Deutſchland. .................. 1456855 81748 22010 
Niederlande................... 18 860 — — 
Weberfeeif und für Dampfſchiffe 155 017 440 258 600 





Bufammen 1898... 8086440 615630 438810 

„ 1892... 2802889 734940 234779 

Im Berichtsjahr find aus Belgien folgende Mengen an Kohle 
ausgeführt worben: 





Tonnen. 
Roblohle.......... ............. ........ 3 036 440 
Kohle in Form von Koks ................ 833 730 
vx " " rn Briketts. Seren... 359 690 
zufammen.... 4229 860 


Belgien. 


Tonnen. 
Die gefammte Kohlenprobultion betrug..... 14071030 
einſchl. der für den Gebrauch der Maſchinen 
nöthigen...... ....................... 1 344 890 
nußbringende Probuftion........ serenrec. 12 726 140 
Ausfuhr an Kohle unter verſchiedenen Formen 4229 860 
Sm Lande gebliebene Kohle ....... 8 496 20 
Sn Koks umgewandelt 801 730 Tonnen 
„ Britt? 51940 5 | 1321160 
7176120 
Borrathan Kohle Ende 1893 889 820 Tonnen 
> nn m 1892697900 „ ss sao 
Fügt man bie Differenz der Vorräthe hinzu, 
fo erhält man ........................ 7 473 760, 


welches die Menge der ald Rohkohle im Lande verbrauchten Kohlen: 
förderung der Provinz barftellt. 


Erzminen. 
Bon den fünf beftehenden Erzminen war wie im Borjabr nur 
eine Eifenmine in Betrieb; fie befehäftigte 59 Arbeiter und förberte 
7150 Tonnen Eiſenerz im Gefammtwerthe von 57200 Franlen. 


Steinbrüde. 


Es wurben im Jahre 1893 gewonnen: 
Werth: Franken. 


Hauſteine........................... 7380 935 
Kalk, Bruchſteine, Steinſchlag......... 4677 090 
Pflaſterſteine........ ................ 2874 115 
Platten und Flieſen.................. 160 022 
Marmor ........................... 1 225 300 
Kreide ............................. 132 000 
Kalkzuſchlag......................... 236 750 
Phosphorſaurer Kalk................. 2 588 000 
Schmefelfaurer Baryt (Schwefelfies).... 290 500 
Plaſtiſcher Thom .................... 338 165 
Kieſel für Steingutwaare ........ ..... 1583 000 
Sand....... ....................... 192 493 

Bufammen... 20148870 


Bohdfen, Eifen- und Stahl⸗Werte. 

12 Hochöfen waren im Betrieb; geſchmolzen wurden 259 510 
Tonnen, deren Werth fih auf 11725200 Franken belief. Der 
mittlere Verkaufspreis betrug 45,18 Franken für die Tonne. Die 
entiprehenden Zahlen für das Borjahr waren 270513 Tonnen, 
12199 150 Franken und 45,09 Franken; es find alſo im Berichts⸗ 
jahr 11 008 Tonnen over 4 pCt. weniger produzirt worden. 


Eifenwerte. Die Gefammtprobuktion belief fih auf 337180 
Zonnen im Werthe von 40389650 Franken gegen 311419 Tonnen 
im Werthe von 40079960 Franken im Vorjahre. Beſchäftigt waren 
7954 Arbeiter. 

301 Pubdbelöfen, 91 Schweiköfen, 11 Flammenöfen, 52 Hämmer 
und Mühlen, 92 Walzgänge und 464 Dampfmaſchinen von 15 %7 
Pferdefräften waren im Gange. 

Stahlwerke. Bier Werte mit drei Martinsöfen und zwei 
Beflemerbirnen probuzirten mit 728 Arbeitern 37855 Xonnen im 
Werthe von 4833 600 Franken, gegen da3 Vorjahr eine Zunahme 
von 16 801 Tonnen ober 80 p&t. 











Belgien. 


Slasfabriten. 
Es waren 39 Fabriken im Betrieb, darunter vier für Spiegel» 
glas. Beſchäftigt waren 13 737 Arbeiter. Der Werth der Fabrikation 
betrug 37 325 250 Franken. 


Handel und Schifffahrt im Jahre 1893 nach der amt- 
Tichen Belgiſchen Statiftik.') 


Sm Seneralbandel des Jahres 1893 Bat die Einfuhr und 
Ausfuhr Belgiens zufammen den Werth von 5401 Mil. Franken 
erreicht. Dieje Zahl bleibt um 61 Mil. Franken oder 1 pCt. gegen 
das Ergebniß des Borjahres zurüd. Die Gefammteinfuhr nad 
Belgien beitrug 2810 Mil. Franken, d. i. um 7 Mill. Franken weniger 
ala im PVorjahre, die Gejammtausfuhr 2590 Mil. Franken, d. i. um 
54 Mil. Franken weniger ala im Borjahre. 

Im Spezialhandel?) wird die Einfuhr und Ausfuhr zufammen 
auf 2931 Mil. Franken, oder um 25 Mill. Franken, d. i. 1 pCt. 
mehr als im VBorjahre angegeben. Davon entfallen auf die Einfuhr 
1575 Mil. Franken, d. i. um 381/5 Mil. Franken oder 3 p&t. mehr 
al8 im Borjahre, auf die Ausfuhr 1366 Mill. Franken, d. i. 
135 Mil. Franken oder 1 pGt. weniger als im Borjahre. 

Die nachſtehende Zufammenftellung zeigt die Handelsbewegung 
im Jahre 1893 im Vergleiche gu den vorangegangenen drei fünf- 
jährigen Perioden. 

Einfubr und Ausfuhr zufammen. 


Sabre. Generalhandel. Spezialhandel. 
Millionen Franken. 
1878 biß 1882............. 4919 2812 
1883 „ 1887 ............. 5 831 2679 
1888 „ 1892............. 5 914 3 025 
1893.................. 6401 2931 


Der Seneralbandel Belgiens bat alfo in der Periode 1878 bis 1892 
ftetig und recht beträchtlich zugenommen. Dad Jahr 1893 ift hinter 
dem Durchſchnitt der vorangegangenen fünfjährigen Periode zurück⸗ 
geblieben, aber immer noch höher als der Durchſchnitt der Jahre 


1) gl. Hand. Arch. 1894 Märzheft I. S. 227. 

2) In der Belgiihen Geſetzgebung wird dem Veredelungs⸗ 
verkehr volle Rechnung getragen, indem geftattet ift, die zu dieſem 
Zwecke eingehenden Waaren den Induſtriellen zollfrei gegen Sichers 
heit auözuliefern, die beim Rüdtransport der veredelten Waare 
wieder freizgugeben if. Statiftiih wird aber ber Veredelungsverkehr 
bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr im vollen Werth der Waare 
dem Spezialhandel zugeſchrieben und meiter nicht berückſichtigt. 

Der Belgiihe Begriff des Spezialhandels dedt fih demnach mit 
bem, was die Deutihe Statiftif unter Geſammteigenhandel verftebt. 
Der Deutihe Begriff des Spezialhandels findet dagegen in ber 
Belgiſchen Statiftit fein entjprechendes Aequivalent. 

Im Durchgangsverkehr verzeichnet die Belgiſche Statiftit nur, 
was ausdrücklich als foldher zollamslich angemeldet wird, und Died 
erfolgt in der Regel nur bei zollpflihtigen Waaren. Der weitaus 
größte Theil der in Belgien zollfrei eingehenden Maflengüter wird 
Dagegen, auch wenn er von vornherein zum Durchgang beftimmt ift, 
zur Bermeidung ber mit der Durchgangserklärung verbundenen 
Förmlichkeiten zunädft in den freien Verlehr geieht und dann als 
Belgifhe oder in Belgien naturalifirte Waare zur Ausfuhr wieder 
angemeldet. In Folge defien werden ftatiftifh ale dieſe Waaren 
bem Belgiſchen Spezialhandel bei der Einfuhr und dann wieder bei 
der Ausfuhr vol zugeſchrieben. 


593 


1883 bis 1887. Im Spezialhandel zeigt fi auch im Allgemeinen 
eine Zunahme, doc ift dieſelbe geringer ald im Generalhandel und 
nicht ohne Schwantung. Das Jahr 1893 fleht auch bier gegen bem 
Durchſchnitt der vorangegangenen Periode zurüd. 

Bom Speialhandel Bılgiens entfallen auf den Bertehr mit ben 
Europäiſchen Staaten im Jahre 1893 79,6 pCt. des Werthes und 
20,4 pCt. auf den überfeeilhen Verkehr. Der letztere hat in ber 
Periode von 1884 bis einſchließlich 1892 einen wachſenden Antheil 
am Gefammthandel gehabt; er ftieg in diefer Zeit von 17,4 pCt. des 
Werthes auf 21,5 pCt. nur ba8 Jahr 1898 zeigt einen kleinen 
Abſchlag gegen die beiden Borjahre. Das Wachsthum dei übers 
feeiichen Waarenaustaufches kommt in ber Hauptſache auf bie Ausfuhr 
aus Belgien, die 8,3 pCt. im Jahre 1884 und 11,9 p&t. im 
Sabre 1893 betrug, was auf einen erfolgreichen Wettbewerb der 
Belgiſchen Induſtrie auf den Überfeeiihen Märkten hindeutet. 

Am Belgiſchen Spezialhandel betheiligten fi bie einzelnen 
Qänder im Sabre 1893, wie folgt: 


Es entfallen dem Werthe nach auf: 


Einfuhr. Ausfuhr. Yufammen. 
pCt. pCt. pPCt. 
Frankreich ......... ...... 17,7 22,9 20,1 
Deutihland .............. 11,4 22,2 16,4 
Großbritannien ........... 12,6 17,8 15 
Die Niederlande ........... 12,7 13,1 12,9 
die Vereinigten Staaten von 
Amerika ............... 8,6 3,7 6,3 


In Einfuhr und Ausfuhr zufammen ſtand Deutihland im 
Jahre 1887 an vierter Stelle; damals waren ihm noch Großbritannien 
und Amerika, letzteres allerdings nur vorübergehend, überlegen. 
Inzwiſchen ift Deutfchland an bie zweite Stelle getreten. 

In der legten fünfjährigen Periode ſtellt fich ber Waarenaustauſch 
mit Belgien zwiſchen Deutſchland einerſeits und ſeinen Haupt⸗ 
mitbewerbern Frankreich und Großbritannien andererſeits in 
Mill. Franken, wie folgt: 


Einfuhr und Ausfuhr zuſammen. 


1889. 1890. 1891. 1892. 1893. 

Deutſchland....... 431 447 42 , 480 481 

Frankreich ........ 675 675 705 610 588 

Großbritannien.... 498 480 465 417 439 
Ausfuhr allein. 

nad Deutihland... 258 265 313 313 301 

„ Branlreih .... 353 359 379 311 310 

„Großbritannien 300 268 266 235 242 
Einfuhr allein. 

aus Deutichland ... 174 182 180 168 180 

„Frankreich .... 325 816 827 800 278 

„ Großbritannien 148 213 199 183 198 


Der Handel Frankreichs mit Belgien ft während be in 
Betracht gezogenen fünfjährigen Beitraums in ber Einfuhr und 
Audfuhr ftetig zurückgegangen, und zwar hat die Franzöſiſche Einfuhr 
nad Belgien die größere Einbuße erlitten, ein Beweis bafür, wie 
ſehr der ftarfe Schugzoll, mit dem Frankreich ſich umgeben bat, dem 
Stanzöfiihen Ausfuhrhandel ſchadet. Freilich iſt dies nicht der 
einzige Geſichtspunkt, unter welchem das Franzöſiſche Zollſyſtem 
beurtheilt werden darf. Indeſſen muß hervorgehoben werden, daß 
in ben letzten Jahren der Abnahme der Einfuhr einzelner Franzoͤſiſcher 
Snduftrieerzeugnifle nad Belgien eine Zunahme ber Einfuhr gleich» 
namiger Deutſcher Waaren ebenbahin gegenüberficht. DHierher 


594 


gehören: Drogen, Maschinen, Guffiahl und Gußſtahlwaaren, Eifen, 
gehämmert und gemwalzt, Lederwaaren, chemiſche Produkte ſowie 
Baumwollgewebe. 

Die Ausfuhr Belgiens nach Großbritannien hat gleichfalls ab⸗ 
genommen, während bie Britiſche Ausfuhr nach Belgien eine gewifſe 
Stabilität zeigt. 

Sm Gegenſatz zu Frankreich und Großbritannien ift Belgien 
Einfuhr aus Deutſchland, wie auch deflen Ausfuhr babin nad 
einer vorangenangenen rüdläufigen Periode fett 1887 wieder ftetig 
gewachſen. Zumeiſt betheiligt an der Zunahme der Belgiihen Aus⸗ 
fuhr nad) Deutihland dürfte der Betreidehandel fein. Das Jahr 1891 
war ein Jahr der Mikernte in Mittels und DftsEuropa; in den 
Jahren 1892 und 1893 hielt Deutihland durch differenzielle Behand: 
lung das Auififche Getreide von feinem Markte fern und eriegte ben 
Ausfall gumeift dur Rumäniſches und Amerilaniiches Korn, für 
welches Antwerpen einer der wichtigſten BDurdgangshäfen für 
Deutſchland ift. 

Die Ausfuhr von Körnerfrucht nah Deutihland und Luxem⸗ 
burg von und über Belgien ftellte fi in den leiten fünf Jahren, 


wie folgt: 
1000 kg 
1889 ...................... 186 676 
1890 ............ .......... 234 178 
1891 .............. nu . 850749 
1892 ............. anne . 86197 
1838 ......... ............. 840 631 


Die nahftehende Zufammenftelung zeigt die Gelammteinfuhr 
von Weizen und Roggen nad) Belgien und die Betheiligung Ruß⸗ 
lands daran in den legten fünf Jahren: 


BGejammteinfubr nah Belgien: 
1889. 1890. 1891. 1892. 1893. 
1000 Kilogramm: 
Weizen... 766687 896 722 1416686 1032058 1034096 
Roggen... 107489 91 134 106 91 87573 29 547 
Bufammen 874076 987856 1523587 1069631 1063643 
Davon aus Rußland: 
Weizen... 108499 95891 124 118 8807 40 207 
Roggen .. 28680 33811 81 905 757 4 831 
Bufammen 187179 129 702 156 023 4 664 45 038 


Während alfo hie Einfuhr von Brotgetreide nach Belgien inner 
balb diefer Periode eine fteigende Tendenz hatte, tft die Betheiligung 
Rußland daran, welche bis einfchließlich des Jahres 1891 ebenfalls 
zunahm, in den beiden legten Jahren ganz auffallend herunter 
gegangen. Die außerordentlich geringe Einfuhr Rußlands im 
Jahre 1892 iſt zu einem Theil auf Rechnung des vorangegangenen 
ſchlechten Erntejahres zu ſetzen. Im Uebrigen brüdt fidh in Dielen 
Zahlen die Rückwirkung der gegen Rußland gerichtet gewefenen 
Deutſchen Zollmaßnahmen auf dem Antwerpener Pla aus, ber 
Bauptfäghlih bier in Frage kommt. Das Ruſſiſche Getreide hat 
offenbar beöhalb, weil e8 von der Einfuhr nad Deutihland aus⸗ 
geihloffen war, auh an feinem früheren großen Abſatz nad Ants 
werpen eine Einbuße erlitten, die ſich nicht allein auf den Deutſchen 
Markt beſchränkte, fondern auch die Verkaufsmöglichkeit überhaupt 
berührte. 

Den nacftehenden Angaben über die Einfuhr der haupt: 
jähliften Waaren aus Deutichland und Luxemburg ift die in ber 
Belgiſchen Statiſtik getrennt aufgeführte Einfuhr aus Hamburg und 
Bremen zugezählt worben, 


—— —— — — — — — — — — 


Belgien. 


1) Waaren, bei welchen die Einfuhr aus Deutſchland 
geftiegen tft: 


Werth ber and aus] Bezeichnung 


i der in dem 
Deutichland Deutätand betzeffenben 
Bezeichnung der Waaren. und — ch⸗ 55 
au i 
Luxemburg. * bar 
taaten 


Millionen Franken. 





Lebende Schafe ......... 15. Fe 
Pierbe (bauntjäß- |) 2,39 847 | Großbritannien. 
ih aus Luxemburg). . 1,48 | Rieberlande 
Lebende Tiere, nicht bes 0,50 |Stalien. 
ſonders benannt ...... 0,52 { 0,37 | Frantreid 
gie in a a. —28 1,36 — — 
ichen⸗ u um⸗Holz, 7 ntrei 
mit ber Rinde er mit |} 0,95 | 0iG |Kuklanb. 
gei'gnitten....... ..... 
2 RNußland. 
Desgl. geiänitten ....... 4,15 { a8 —*8 
Andere Holzarten, mit der 1,17 ußland. 
en oder wicht ges 0,46 33 8 
mitten ............ 
Kunſttiſchlerholz mit Auss 2,88 Niederlande 
—5— von Eichen und 1,14 — 921 |Frankeid. 
Nukbaum....- un. . 
Holzwaaren ............ 0,2 0A —E 
Kautſchukwaaren ........ 0,17 { 0.29 Frantreich 
Koks ................ . 4,82 945 Franlreich 
Malz — — — 0,48 — 0,62 Niederlande. 
1,12 |Nieberlande. 
Hülſenfrũchte............ 0,68 0 —— 
0,76Niederlande 
Mineralwafler .......... 0,59 0.36 —5* — 
Garn aus Leinen und an⸗ 5,02 roßhritannien. 
deren PBflanzenfaferftoffen, 7,01 Frankreich. 
ungefürbt und nicht ges 0,58 1,9 —— 
—E ——— 
aleidungsſtücke........ 312 | 9758 |Scopsritannien. 
Mufitalifche ale 0,73 Frankreich 
Werkzeuge aus miebes 
eifen oder Stahl ...... —ã 
Maſchinen nicht beſonders ro 
benannt, aus Gußeiſen. Bene. en 
Desal. aus Stahl und —— 
a fer "und 0,97 | Großbritannien. 
Beeren Metalle 1,19 { 0,37 |Xrantreid 
anderen Metollen...... 3 —— — 
Thieriſche Rohſtoffe, nicht 0,11 Rußland 
beſonders benannt..... 0,91 02 a 
Eiſenerz (Hauptfählih aus |} 10,37 [ 2,47 Spanien. 
2,66 ankreich. 
Luxemburg).......... * Großbritannien 
‚58 |Spanien. 
Andere nicht beſonders bes 9,56 1.09 Frankeid. 
nannte Erze . ......... 3,10 | Griechenlant. 
6,79 ee konn 
. 13,34 roßbritannien. 
Robfeide Dunst eenne 4,33 0,99 Fr ante m 
Kurz⸗ und Quincaillerie⸗ 1,42 toßhritannien. 
Baaten ensure nnnure 6,88 6,86 Frankreich. 


Dezeihnung der Waaren. 


Gußſtahl, roh, (hauptſächlich 
aus Luxemburg) ...... 
Stahl, nicht befonders bes 
nannter, in Barren, 
Blättern, Stangen..... 
Stahlmaaren ........... 
Kupfer und Nidel, gehäns 
mert, geſtreckt und ges 
walzi . .............. 


Gußeiſen, roB........... 


Eiſenblech ............. 
Eiſenwaaren, nicht beſon⸗ 
ders benannt ......... 


Goldigmiebearbeiten...... 


Blei, unbearbeitet ....... 


Kunftgegenftände u. Gegen⸗ 
ftände für Sammlungen 


Bapiertapeten ........... 
Bapier, nicht befonders 


benannt ....... anne 
Rohe Hände ........... 


Leder, gefärbt, gfrnißt. 
lackirt, maroquinirt.. 

Leder, in anderer Beife 
zugerichtet............ 


Handſchuhwaaren........ 
Lederwaaren, nicht beſon⸗ 
ders benannt...... ... 


Töpferwaaren, gemeine... 


Fayence ............... 


Porzellan .............. 
Schießpulver .......... : 


Natron, fohlenjaures..... 


Natron, ſchwefelſaures und 
Ihmefligfaures ........ 
Budydrudarbeiten in Bläts 
tern und geheftet...... 
Gebundene Büder ...... 
Buchdrudarbeiten, nicht bes 
jonders benannt....... 


Harz und Erdpech, nicht 
befonders benannt..... 


Farbſtoffe und Farben, 
nicht beſonders benannt 


th der —— au 


Deutſchland Deutkhland 
und Hauptjä 
Zuremburg. furrirenben bauptjächlidh 


Millionen Sranfen. 


1,67 


0,91 
1,61 


0,88 
2,88 
0,25 
0,70 
1,12 


0,67 
0,85 


8,78 
0,25 


2,17 


Dentiches Handels⸗Archiv 1894. IL 


gu) un, — (if un 50 NS, uf un, 


=o 


oe 
8328588 


= 


nn 


PaoB 


—— 
Bann 


[=] 
P<) 


Belgien. 595 


Bezeichnung 
der in dem 
betreffenden 
Artikel mit 
Deutichland 


konkurrirenden 
Staaten. 


Frankreich. 


Großbritannien. 


Frankreich. 
Frankreich. 


Großbritannien. 


Frankreich. 
Niederlande. 
Spanien. 


Großbritannien. 
Ver. St. v. Am. 


Brand. 
roßbritannien. 


Frankreich. 
rankreich. 
chweden und 
Norwegen. 

Argentinien. 

Frankreich. 

Niederlande. 

Uruguay. 


Großbritannien. 


Frankreich. 


Großbritannien. 


Frankreich. 
Niederlande. 
Frankreich. 
Frankreich. 


Großbritannien. 


Beankreic, 
tederlande. 


Großbritannien. 


Frantreich. 


Frankreich 
Algerien. 


Frankreich. 


Großbritannien. 


Frankreich. 
Niederlande. 
Frankreich. 
Frankreich. 
Niederlande. 


Großbritannien. 
Ver. St. v. Am. 


Frankreich. 
Niederlande. 
Rußland. 
Großbritannien. 
Frankreich. 
Italien. 
Niederlande. 


Werth der Einfuhr aus— Bezeichnung 
den mit der in dem 
Deutſchland Deutſchiandj betreffenden 


Artilel mit 
Bezeichnung der Waaren. und ig tom Deutihland 


b fu den hauptſächlich 
Luxemburg. St wende konkurrirenden 


Millionen BLillionen Ftanke. Staaten. 


Baumwollengewebe, ge⸗ 0,69 1,04 I Großbritannien. 
bleicht ............... { 0,714 Frankreich. 
Rofamentiermaarın aus 
Baumwolle. .......... 0,36 — 
Baumwollene Bänder.. 0,70 0,23 Granfteic, 
Mollene Strumpfmaaren... 1 ‚38 — 
Seidene Bänder..... .... 031 0,23 Frankreich. 
Gewebe aus nicht belonderd 0,29 { 0,76 —— 
benanntem Material. 0,43 Frankreich. 
2,38 Großbritannien. 
2,97 JBVer. St. v. Am. 
Del und andere Sämereien 1,37 Frankreich. 
(mit Ausnahme von Pals 1,12 37,97 Britiſch⸗Indien. 
menkernen u. Erbnüflen) 8,39 | Argentinten. 
2,08 IRumänien. 
8,04 Rußland 
Andere nit beſonders 118 Großbritannien. 
benannte vegetabilifche 1,64 131 Frantreich 
Stoffe ———06 o 2,23 vritiſch ⸗Indien. 
0.97 Niederlande. 
Holgmafle .............. 0,79 | 30 [Schweden und 
’ Norwegen. 
8,10 | Ber. St. v. Am. 
Delludhen .............. 0,55 2,16 | %ranfreid). 
0,78 Rußland. 
Gemwöhnliche Glasflafchen . 0,89 — 
Gegofiene —SE— 0,84 0,64 Frankreich. 
Wagen aller Art, mit us 
nahme von Gifenbahns 0,37 { 038 ã— 
und Pferdebahn ⸗Wagen 


2) Waaren, bei welchen die Einfuhr aus Deutſchland 
zurückgegangen iſt: 


Werth der Einfuhr Vezeichnung 











der in dem 
betreffenden 
Artikel mit 
Deutſchland 
hauptſächlich 
konkurrirenden 


taaten 
Sia Staaten. 


Millionen Franken. 


Lebende Lämmer........ 0,46 0,48 nee: 
0,1 rankreich. 
Waffen ................ 0,37 [ 0,12 Großbritannien 
8,86 roßbritannien. 
Steinkohle 4 ... 10,35 6,06 Frankrei ch. 
Butter, friſch und geſalzen 1,06 Bus Kan 
Weizenmehl ............ 0,96 36 Jantzeich Am. 
6,32 | Stallen. 
Seflügeleier ............ 1,02 0% |&rofbritannien. 
5,71 | Sranfreid. 
Zumpen und Hadern .... | 0,84 1,10 Niederlande. 
10 Groböritannten. 
1 er. St. v. Am. 
Drogeriewaaren, nicht bes ’ N 
ſonders benannt. ..... 0,61 | 163 en. 
80 


596 Belgien. 


Werth ber Srlubr außl Bezeichnung 
n mit der in dem 
Deutichland Deutfeland betreffenden 


. urtfä Artikel mit 
Bezeichnung der Waaren. und be Deutichland 


Luxemburg. kurtirenden| hauptſächlich 
Staaten. JxLkonkurriren den 


Millionen Franken. Staaten. 

Dünger mit Ausnahme 2,58 10,93 Frankreich. 

von Guano .......... ⸗ 2,14 Niederlande. 
Baumwollengarn, gefärbt 081 | , Großbritannien. 
8 ——n F Ar 0,18 | Frankreich. 

egetabiliihe Dele, n . . 

um Genuß, ausgenoms ) 0,99 — 1,85 | Großbritannien. 

nen Palmöl... ” ..... 1,48 Frankreich. 
Wiſſenſchaftliche Inſtru⸗ 


mente und Apparate... 0,37 0,27 Frankreich. 
Eifenbahn» u. Pferdebahn- 
Magen aus . Schmiede: 


eifen oder Stahl ....... 0,36 0,67 | Frankreich. 
127 | Gro&britannien. 
Hanf .................. 0,90 | 0,96 Britiſch⸗Indien. 
0,93 | Stalien. 5 
4,79 Frankreich. 
Heede ⸗ ——— — 000000000 0,44 2,38 Rukland. , 
Kupfer und Nidel, vob .. 0,79 2,18 | Großbritannien. 


3,12 |NRiederlande. 
Kupfer: u. Nidel-Waaren 0,22 0,29 Frankreich. 
0,04 Frankreich. 


{ 
Eiſendraht ............. ) 0,75 0.03 Nieberlande. 
Eiſen, gehämmert, geſtreckt, 
gewalzt und nicht beſon⸗ 
| 
| 
| 


derd benannt ......... 0,90 0 ankreich. 
Silber in Barren und altes 2 8r ⸗ 

Silber ............... 0,31 0,72 Frankreich. 
Silberwaaren ........... 0,81 0,59 Frankreich. 
Uhren und Ubrentbeile... 1,61 — 
Chemikalien, nicht beſonders 3.09 3,6 Großbsitennin 

benannt ............. 274 Niederlande. 
Verſchiedene Erzeugnifie für 

die Snöduftrie......... 0,45 0,85 Beonkeig) 
Seife, harte ............ } 0,86 1,16 en 
Zucker, raffinirter ...... . 0,28 


Algerien. 


Cigarren ............... | 0,27 Frankreich. 
Niederlande. 


Baummollengewebe, gefärbt 8,28 Frankreich. 


Desgl. bedrudt ......... 1,31 


Strumpfwaarenaus Baums 
wolle................ 0,91 
Bollene leichte Stoffe, nicht 4.66 
beſonders benannt..... ’ 
Seidene Gewebe, nicht bes 9,19 
ſonders benannt....... 


Frankreich. 


— 


1 
7,70 Frankreich. 
1,45 | Sroßbritannien. 
1,53 Frankreich. 
18 


14 Frankreich. 


| 
| 
| 
| 
| 


Dopfen ................ 3,76 
Dein in Fäffern u. Flaſchen 158 


Die wichtigften Artikel der Belgifhen Ausfuhr nah Deutichland 
und Luxemburg find in ber nachftehenden Zufammenftellung dem 
Werthe nach verzeichnet. Eine Reihe von gleichnamigen Waaren 
fommt im Belgiihen Spezialhandel mit Deutihland ſowohl in der 
Einfuhr wie in der Ausfuhr vor. Wo dies der Yal, ift in ber 
nachſtehenden Lifte neben der Ausfuhrzahl die Differenz zwiſchen 
Einfuhr und Ausfuhr angegeben, 


Ber. St. v. Am. 


0,47 

0,25 

0,77 

4,19 | Großbritannien. 
2,90 

2,54 Großbritannien. 
0,80 


Großbritannien. 


1) Baaren, bei welden bie Ausfuhr nad Deutſchland 


zugenommen bat: 


Gegen bie 
Einfuhr aus 
Deutichland 
mebr (+), 


weniger (—). 


Millionen Franken. 


Briqueis................................. 0,81 
Steinkohle ............................... 6,68 
Geflügel, geſchlachtetes .................... 0,32 
Gerſte ................................... 481 
Hafer............... ..................... 10,72 
Hulſenfrüchte ............................. 0,80 
Kleie................................... 3,76 
Cichorie, friſch und getrocknet ............... 187 
Fiſche, nicht beſonders benannt, friſch und kon⸗ 
ſervirt............... ............. .... 0,65 
Reis, gefchälter ........................... 0,98 
Hadern und Lumpen ..................... 3,00 
Drogen, nicht beſonders benannt ............ 4,05 
Guano ................. een euer nenn nun 3,19 
Baummollengarn, gefärbt und aufgefchweift ..... 0,34 
Kammgarn, nicht gedreht und nicht gefärbt..... 6,28 
„ gedreht und gefärbt............. 3,89 
Srüchte, friiche, nicht befonders benannt ...... 0,22 
Wachs, roh ....... ....................... 0,26 
Elfenbein, roh........................... 0,91 
Knochen und Hörner aller Art .............. 0,28 
Robftoffe, andere thieriihe ........... ...... 3,34 
Kalt ..... ............................... 1,11 
Schwefel ................................. 0,41 
Hanf ......... ........................... 0,37 
Heede .............. ..................... 1,15 
Jute ..................... ............... 0,53 
Rohwolle................................. 2,77 
Rohſeide ............. .................... 4,86 
Rohſtoffe für die Textilinduſtrie, nicht be⸗ 
ſonders benannte........................ 1,54 
Eifen, gehämmert, gezogen und gemwalst....... 0,25 
Eifenwaaren, nit bejonderß benannt, mit Aus⸗ 
nahme von Nägeln ...................... 0,34 
Gußeiſenwaaren........................... 0,39 
Blei, roh ............................... 2,49 
Leder, gefärbt, gefirnißt, maroquinirt......... 0,99 
Leder, anderweit zubereitet ............... 3,06 
Handſchuhwaaren.......................... 1,54 
Lederwaaren, nicht beſonders benannt ........ 0,30 
Salpeterfaured Natron..................... 1,83 
Chemikalien, nicht befonders benannt......... 6,80 
Erböl, nicht beſonders benannt.............. 7,14 
Cigarren................................. 6,12 
Farbholz, gemahlen oder nicht .............. 1,39 
Farbftoffe, nicht befonverd benannt .......... 3,17 
Baummollgewebe, gefärbte .................. 0,22 
MWollgemebe, Kafimir und Äbnlide........... 1,36 
Leinengewebe, weiß und bedrudt ............ 0,94 
Balmnüfle .....- ......................... 0,21 


Erdnufſe .................... ............. 0,74 


— 3,67 


+3,44 


— 0,41 


+2,88 


— 0,53 
+0,11 


+ 0,85 


Belgien. 


Billionen Franken. 


Delfamen .......... ...... ....... ......... 21,12 
Hopfen ............................... ... 1,03 
Lebende Pflanzen und Blumen ............. 0,70 
Spiegel .................... ............ 0,72 


2) Waaren, bei welchen die Ausfuhr nach Deutſchland 
zurückgegangen iſt: 


Gegen die 
Einfuhr aus 
Deutſchland 
mebr (+), 
weniger (—). 
Millionen Franken. 
Bferde und Füllen ......0.-00e--n0nnenun0n 15,62 4 12,80 
Waffen .......... ........................ 2,96 
Holzwaaren.............................. 0,50 -+-0,28 
Kokls ................... .......... ....... 632 +1,50 
Fleifh aller Art ....... ............ ........ 6,17 
Weizen ............ ........ .............. 32,76 
Roggen ...... ........... .............. eu. 2,21 
Weizenmehl ............ .................. 1,15 
Mehl, anderes..... ....... ........... ..... 088 
Kartoffeln......... ......... .......... on. 1,68 
Dünger, anderer......................... 817 +5,69 
Vollgarn, nicht gebreht und gefärbt ...... un. 2,89 
„ gedreht und gefärbt .............. 8,85 
Aepfel, friſch ............................. 0,41 
Belleidungägegenftände ........... ......... 0,48 — 2,64 
Palmöl............................... ... 028 
Dele, andere vegetabiliſche, nicht zum Genuß... 2,64 + 1,65 
Deögl. zum Genuß ................ rennen 0,46 
Eiſenbahn⸗ und Vferdebahn · Wagen .......... 2,04 
Naſchinen aus Gußeiſen................... 1,42 — 2,22 
Desgl. aus Schmiedeeiſen und Siahl ...... . 0,74 — 004 
Deögl. aus Kupfer ober anderem Material. 0,70 — 0,49 
Fett, thierifches ........... ......... ....... 129 
Eiſenerz ....... .......... ................ 106 — 9,31 
Rohftoffe, mineralifche, nicht befonberd benannt 6,88 
Flachs............................. ...... 0,86 
Kurz: und DuincailleriesWaaren ..... ....... 037 —591 
Stahlwaaren ............ ................. 0,72 — 0,89 
Kupfer und Nickel, roh.................. ... 239 +1,00 
Zink, voB........ ......................... 8,56 
Kunftgegenftände und Segenflände für Samms» 
lungen ................................ 040 — 8,33 
Häute, robe ........ ........ ............. . 1845 +-15,01 
Dachziegel ............ Larennsenn. ........ 0,41 
Erntefrühhte und Futter................ .... 2,0 
Petroleum .............................. 8,07 
Lohe .................... ....... ......... 0,79 
Saͤmereien, andere .......... ............. 4,94 
Delkuchen.......................... neu 108 +0,49 
Pflangenftoffe, nicht beſonders Benannt ....... 148 
Fenſterglasßs.............................. 0,64 


Die Ausfuhr Belgiens nad Deutichland und Luxemburg belief 
fh, wie oben angeführt, auf 839 Mill. Franken, die Einfuhr beider 
nah Belgien auf 212 Mil. Franken. Die Handelsbilanz ftellte fich 
aljo mit 127 Mil. Franken gu Ungunften Deutichlands. Hierbei ift 


— nn mn — 


aber in Betracht zu ziehen, daß dem Belgiſchen Spezialhandel der 
Ausfuhr nach einzelnen Ländern und insbefondere nach Deutſchland 
ſehr beträchtliche Werthe zugeichrieben werben, die, ftreng genommen, 
dem Durchgangshandel angehören, und daß die große Mafle ber 
Belgifhen Ausfuhr nah Deutſchland auf Rohftoffe entfällt, während 
umgekehrt Deutſchlands Einfuhr nah Belgien in ber Hauptſache 
Fabrikate und Halbfabrilate bilden. 

Der Durchgangsverkehr Belgiens, und zwar fowohl der 
unmittelbare wie derjenige durch Bermittelung der zollfreien Lager, 
bat im lettten Jahrzehnt nur geringen Schwankungen auf: und ab⸗ 
wärtB unterlegen. Im Jahre 1893 belief fih der unmittelbare 
Durchgang auf 1200 Mil. Franken, der Durchgang unter Ber: 


mittelung der zollfreien Lager auf 85 Mil. Franken. Am höchſten 
Betheiligte find am Durchgangsverkehr durch Belgien: 
der Deutiche Bollverein............. mit 27,6 pCt. 
Frankreich ............... rn DL „ 
Großbritannien... 0... sense rrene „ 144 „ 
die Niederlande.................... n #8 „ 
die Schweiz....................... 8,8 


bes Geſammtmwerthes; ber Ref von 19,3 p&t. vertheilt iq auf bie 
übrigen Staaten. 

Der unmittelbare Durchgangsverkehr ift nad Waarengattungen 
geordnet, natürlih unendlih mannichfaltig. In größeren Bolten 
fommen darin nur vor: 


Maidinen..... mit 3 pet. des Geſammtwerthes. 
Rohmwolle...... „ MD un n 
Kurzwaaren ... „ 31 un n 


Seidengewebe. „ 121 u m 
Im Durchgangsverkehr durch Bermittelung yollfreier Lager fallen 
durch höhere Zahlen die nachbenannten Waaren auf: 


Baubolz ...... mit 31,5 pCt. des Gejammtwerthes. 
Kaffee nn. n.e " 82 " " " 
Robtabat ..... " 8 ” n ” 
Meine ....... n 6,2 "n " ” 
Früchte ...... n 8,3 n n n 


Der gefammte Schiffsverkehr in ben vier Belgiſchen Häfen 
Antwerpen, Dftende, Nieuport und Gelzaete belief ſich im Jahre 1893 
im Eingang auf 7022 Schiffe (darunter 902 Segelſchiffe) von rund 
6 Mil. Neg»Tonnen. Die Anzahl der Schiffe iſt während ber 
Ichten fünf Sabre ungefähr biefelbe geblieben. Der Raumgebalt 
zeigt feit dem Jahre 1889 eine Zunahme von faft 1 Million. Zahl 
und Raumgehalt der außgelaufenen Schiffe ift um Weniges geringer 
als der der eingelaufenen. 

Aug Deutihen find nah Belgiſchen Häfen im Sabre 1893 
gekommen 503 Dampfidiffe und 24 GSegelichiffe von zufammen 
673145 Reg.⸗Tonnen. Aus Belgiſchen find nad Deutihen Häfen 
im gleihen Jahre audgelaufen 42 Segelſchiffe und 377 Dampffchiffe 
von zuſammen 422015 Reg.-Tonnen. inter Deutiher Flagge find 
im Jahre 1893 in Belgiihe Häfen eingelaufen 56 Segelſchiffe und 
735 Dampfidiffe von zufammen 947103 Reg.-Tonnen, ausgelaufen 
54 Segelfhiffe und 782 Dampfidiffe von zulammen 930 085 Reg. 
Tonnen. 

Der Antheil der Deutihen Flagge an dem Verkehr in Belgtichen 
Häfen berechnet fi nad dem Raumgebalt auf etwa 16 pCt. gegen 
etwa 50 pPCt., welche der Britifhen, und ungefähr 20 pPCt. welde der 
Belgifhen Flagge zufielen. Mit Bezug auf den Verkehr in Belgifchen 
Häfen nimmt die Deutihe Flagge unter ben feefahrenden Rationen 
bie britte Stelle ein. Ihr folgen bie Schwediſch⸗Rorwegiſche mit 

80* 


597 


— —— 


598 


4,7 p&t., bie Däniſche mit 2,5 pCt. und bie Sranzöfiihe und Nieder: 
ländiſche Flagge mit je 2 p6&t.; die Übrigen Flaggen finb nur gering» 
fügig vertreten. Seit dem Jahre 1889 ift der Antheil der Deutfchen 
Flagge von 13 p&t. auf 16 pEt. geftiegen, während derjenige der 
Britiihen Flagge von 53,8 p&t. auf 50 pCt, gefunten if. Ebenfo 
if auch der Verkehr Franzöſiſcher Schiffe in VBelgiihen Häfen von 
8 pCt. im Jahre 1889 auf 2 pCt. im Jahre 1893 gefunfen. 

Die Belgiihe Handelämarine zählte am Schluffe des Jahres 1898 
6 Segelſchiffe und 50 Dampficiffe von zufammen 75538 Reg. 
Tonnen. Im Sabre 1886 war ihre Beltand 12 Segelſchiffe und 
55 Dampfihiffe von zufammen 86887 Reg»Tonnen. Es ift alio 
ein Rüdgang eingetreten. 

Der Seefifherei dienten in Belgien zu Ende des Jahres 1893 
864 Yahrzeuge von zufammen 10686 Neg.-Tonnen und mit 1781 
Köpfen Bemannung, welche fi auf die Häfen Antwerpen, Dftende, 
Nieuport, Blantendergbe, Heyft und La Banne vertheilten. Der 
Kabeljaufang hat fett dem Jahre 1863 mit geringen Schwankungen 
aufwärts ſtets fallende Erträge geliefert; 1863 wurde ber Werth des 
Fangs auf nahezu 3 Mill, Franken beziffert, Ende 1898 betrug er 
nur noch 168000 Franken. Die Hochſeefiſcherei auf Heringe ift feit 
1864 in Belgien überhaupt nicht mehr vertreten. Die Küftenfifcherei 
auf Heringe bat im Laufe ber letten 20 Jahre ſehr wechſelnde Erträge 
geliefert. Der höchſte Werth des Fangs ift feit 1863 im Jahre 1877 
mit 163000 Franken erzielt worden, während im abgelaufenen 
Sabre das Erträgniß des Fangs nur auf 89000 Franken ſich belief. 

Die fonftige Seeflicherei lieferte feit dem Jahre 1863 im Ganıen 
fteigende Erträge. Im Jahre 1893 war der Werth des Fangs 
3 848 000 Franken. 


Eyra. 
Handelsbericht für das 1. Halbjahr 1894.) 


Allgemeines. 


Ungeachtet der mißlichen Kursverhältnifſe, melde auf Einfuhr⸗ 
und Ausfuhr⸗Handel ſtark einwirken mußten, ſcheint ſich der Verkehr 
nach der Statiſtik des Zollamts doch um 20 pCt. günſtiger als im 
Vorjahre geſtaltet zu haben. Die Erwartung, daß der Kurs zwar ein 
hoher, jedoch ſtabiler bleiben werde, ſowie die ſeit geraumer Zeit leer⸗ 
ſtehenden Waarenlager trugen weſentlich zur Belebung bes Einfuhr⸗ 
handels im Allgemeinen bei. Die von Neuem ins Leben gerufene 
Griechiſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft, die mit Beginn ihrer Thätig⸗ 
keit die ſeit Langem unterbrochene regelmäßige Verbindung mit den 
Nachbarinſeln aufnahm, vermehrte allmählich die Anzahl der Käufer 
von dorther und den Eparchien, welche wegen Verlehrsmangels im 
Vorjahre fehlten, und zeigte ſich ſomit das Streben, den Einfuhrhandel 
nach Kräften zu fördern. Was die Handelsbeziehungen mit den 
fremdländiſchen Kaufleuten anlangt, ſo müſſen ſolche auch jetzt noch 
als nur loſe bezeichnet werden. Der Handel hatte während der 
letzten vier Jahre ſchweren Schaden gelitten; die Kredite ſind geſchwächt, 
und, um ber Gefahr einer Kriſis auszuweichen, beſchränkt ſich der 
biefige Geſchäftsmann berzeit nur auf den Einkauf der ganabarften 
Artilel. Diefe vermochte der fremdländiihe Händler nur mit größter 
Schwierigkeit zu den niebrigften Preifen und gegen Gewährung einer 
langen Bahlungsfrift von 3 bis 5 Monaten auf den Markt zu 
bringen. Es Tann jomit nur im Intereſſe bed fremdländiſchen 
Kaufmanns gelegen erſcheinen, eine Geſchäftsverbindung erft nad) 


1) Wegen beflelben Zeitraums bes Vorjahres ſ. Sand. Arch. 1893 
H. 565 und wegen des Vorjahres ebenda 1884 Juliheft IL S. 250. 


Belgien. — Syra. 


vorgängiger fiherer Auskunft Über die gefchäftlicden Berbältnifie des 
betreffenden Hauſes einzugehen. 


Einfuhr. 

Die Gefammteinfubr während des 1. Halbjahres Betrug 
16 417414 Dia im Werthe von 6472880 Dradmen. Es ergiebt 
fih fomit eine Zunahme von 552845 Dia im Werthe von 
1160 400 Dradmen gegen bdenielben Zeitraum des Vorjahres, in 
melhem nur 16884 569 Dia im Werihe von 5312440 Dramen 
zur Einfuhr gelangt find. 

Es betrug die Einfuhr von: 


Menge: Werth: 

Dia. Dramen 
Großbritannien ........... 7966867 2504463 
Rußland ................. 4 193 468 1 267 021 
Frankreich. ............... 471970 878 433 
Deſterreich⸗ Ungarn......... 870 526 789 121 
Deutſchland............... 646 944 519 567 
ber Türkei ............... 1 467 247 427 064 
Stalin .................. 900 180 86 1 
Aegypten................. 212 270 


Großbritannien, welches mit Steinkohle, rohem Eifen und Staßl, 
Baummollen- und WollenStoffen, Erd» und Del $arben, Segeltud) und 
Spulenzwirn den Markt behauptet, brachte 7 966 867 Dfa im Wertbe 
von 2 504 468 Drachmen zur Einfuhr, mithin 1238 104 Dfa weniger, 
jedoch an Werth 452 004 Drachmen mehr ala im 1. Halbjahr des 
Borjahres, in weldem aus Großbritannien 9 204 971 Dia im Wertbe 
von 2052459 Drachmen eingeführt worden find. Wirb dabei in 
Betracht gezogen, daB rohe gefalzene Häute zu einem Merthe von 
258 368 Dramen durch Britiihe Schiffe aus Antwerpen em: 
gingen, fo ift der wirkliche Einfuhrwerth Großbritanniend in biefem 
Salbjahre nur mit 2251 098 Dramen anzunehmen. 

Rußland brachte 4193463 Dia Waaren im Werte von 
1267 021 Dramen auf den Markt und verzeichnet gegen die erften 
6 Monate des Borjahres eine Zunahme von 872 377 Dia im Werthe 
von 268 790 Dradmen. Als HauptsEinfuhrartifel find anzuführen: 
Getreide, ſchwarzer und rother Kaviar, Butter und marinirte Fifche. 
Die Getreideeinfuhr Rußlands erreichte in biefem Halbjahr allein 
eine Höhe von 4169629 Dia im Werthe von 1221 800 Drachmen. 

Frankreich hatte ald Haupt-Einfuhrartifel trodene und ges 
falzene Häute, Seidens, Sammet- und Wollen⸗Waaren, Flaihenmeine, 
Arzneien und fonftige chemiſche Produkte zu verzeichnen. Gingeführt 
wurden: 471970 Dfa im Werthe von 878433 Drahmen gegen nur 
263 712 Dia im Werthe von 521483 Dradymen im 1. Halbjahre des 
Vorjahres. Frankreichs Waareneinfuhr veripricht jedoch gegen das 
Borjahr durch bie Einfuhr gefalzener Häute eine bedeutend beffere 
zu werben. 

DefterreihsUngearn beberrichte wie alljährlih ben Markt in 
Kaffee und Zuder, Baus und Tiihler-Holz, fertigen Kleidern und in 
Bier. Im Ganzen waren 870 626 Dia im Wertbe von 789 121 Drach⸗ 
men zur Einfuhr gelommen, wovon jedoch nur die Hälfte des an« 
geführten Werthes ala Defterreihifche Einfuhr anzunehmen if, 
indem Deutiche, Belgiihe und Niederländifhe Waaren mitteld Defter: 
reichiſcher Lloydſchifſfe eingingen und als aus Deſterreich⸗Ungarn 
kommende Produkte verzeichnet wurden. 

Deutſchland brachte angeblich nur 546 944 Dia Waaren im 
Werthe von 519 567 Drachmen zur Einfuhr, demnach die Hätfte bes 
während bes 1. Halbjahres im Vorjahre verzeichneten Waarenwerthes. 
In Wirklichkeit ift Deutichlands Einfuhr nad Syra doppelt fo hoch 
anzunehmen, da in Betracht gezogen werben muß, daß viele Deutſche 





Syra. 


Induſtrieartikel, wie Maſchinen, lackirtes Leder, Leinen⸗, und Wollen⸗ 
Stoffe, Kurz⸗ und Poſamentier⸗Waaren, Seidenbänder, Stickereien, 
Uhren, Thon⸗, Glas⸗, Porzellan- und Galanterie⸗Waaren, Sonnen⸗ 
ſchirme, Fächer, Schuhſtoffe, Vergolderwaaren, Chinin, Drogen und 
Spielwaaren, einerſeits durch Oeſterreichiſche Lloydſchiffe Eingang 
finden und als Deſterreichiſche Probulte in ber Statiſtik ſtehen, und 
andererſeits aus Hamburg durch Britiſche Schiffe eingeführte Deutſche 
Fabrikate als Britiſche Erzeugnifſe verzeichnet find. 

Aus Deutſchland wurden nach der ſtatiſtiſchen Aufnahme haupt⸗ 
fächlich eingeführt: 


Menge: Werth: 

Die. Dradmen. 
Häute, rohe, teodene.......... 103224 195 660 
„ gelalgene......... 0... 19120 112483 
Eifenwaaren, gewöhnlidie ...... 129 300 6 806 
" gehämmerte...... 14 345 26 035 
„ emaillirte........ 626 1875 
Stahl in Stäben............- 19 980 28 322 
Spiegelglas.................. 41 630 24 918 
Rägel und Schranden......... 123 150 6 075 
Borhängeihlöffer.............- 2 800 8 460 
Erd⸗ und Metall»-Sarben....... 5 540 26 410 
Kodbutter......... ........... 28 300 56 600 
Eifen, rohes................. 101 500 24 140 


Sm 1. Halbjahre des Borjahres find 486187 Dia im Wertbe 
von 1048 248 Drahmen eingeführt worben. 

Unter den Deutihen Einfuhrartileln nehmen Eifens und Metall 
Waaren im Allgemeinen ben erftien Rang ein. In neuerer Zeit ift 
man zur Erfenntniß gelangt, daß aus PDeutihland viele Artikel 
bezogen werden Können, für welche man fi nur auf Frankreich oder 
Großbritannien angewieſen glaubte. Bon vielen Seiten wird 
anerfannt, daß, was Golivität und Arbeit anlangt, Deutiche 
Produzenten bedeutende Fortichritte gemacht haben. Beſonders gilt 
dies für Mafchinen und Eifenwaaren, welche anderen frembländiichen 
in mandjer Beziehung den Rang abgelaufen haben. 

Das trodene und gefalgene Häute anlangt, jo war die Einfuhr 
derfelben im Allgemeinen in biefem Halbjahre um bie Hälfte geringer. 
Eine merllihe Zunahme erfuhren dagegen inäbefondere gehämmerte, 
gewöhnliche und emaillirte Eiienmaaren, Vorhängeſchlöfſer, Nägel und 
Schrauben. 

Die Türkei, welde im erften Halbjahre bes Vorjahres 
1897 785 Dia Waaren im Werthe von 290269 Drachmen einführte, 
bradte in biefem SHalbjahre nur 1467247 Dia im Werthe von 
427064 Dradmen auf den Markt, fomit eine Abnahme von 
430 488 Dia mit eines Zunahme von 136 795 Drachmen. 

Die Haupt:Ginfuhrartikel bildeten Käfe, Butter, Mehl, Hülſen⸗ 
früdhte, Biegenhaare, Faßdauben, Schiffsbauholz, Holzkohle, Tabat, 
marinirte Fiſche, Fichtenlobe und Eichelfrüchte zu Gerbzwecken. 

Staliens Einfuhrartikel waren wie alljährlich Strohhüte, Reis 
und Kaſtanien, marinirte Fiſche und gemöhnlide Töpferwaaren. 
Im Ganzen kamen 900180 Dia im Werthe von 86 941 Dramen 
zus Einfuhr, ſomit fat der gleihe Werth wie in den erften ſechs 
Monaten des Borjahres. 

Aegypten bradte nur 87 Dia Tabak im Werthe von 
148 Dradmen und 175 Dia Früchte im Werthe von 122 Drachmen 
zur Einfuhr. 

Ausfuhr. 

Wie ſehr die Griechiſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft durch 
Wiederaufnahme ihrer Thätigkeit den Ausfuhrhandel Syras be⸗ 
günftigte, ergiebt fich aus dem Zahlenunterſchiede, welcher ſich in 


599 


dieſem Halbjahre gegenüber dem vorjährigen in ber Zollamisftatiſtik 

bemerkbar macht. Im 1. Halbjahre des Vorjahres betrug die Geſammt⸗ 

ausfuhr Syras 2377386 Dla im Werthe von 1791418 Dramen, 

mährend viefelbe in diefem Halbjahre die Höhe von 9 454 866 Oka 

im Werthe von 3624 191 Drachmen erreihte. Es ergiebt fich fomit 

eine Zunahme von 7 077 480 De im Werthe von 1632 775 Drachmen. 
Es gingen nad: 


Menge: Werth: 

Dfa. Dramen. 
ber Türkei.............. . 57142478 2880619 
den Nieberlanden.......... 1 682 250 272 175 
Frankreich ................ 1461 788 261 712 
Deſterreich⸗ Ungarn......... 892 990 119 672 
Rußland ........ ......... 105 620 46 026 
Deutihland .............. 11 795 20 246 
Großbritannien ........... 44 195 14 895 
Stalien .................. 8 980 13 465 
Algerien ...... ........... 3 360 6040 
Ameila.......... ........ 460 690 
Bulgarien ................ 300 90 
Aegypten................. 750 72 


Die Türkei als Hauptlonfument bezog aus dem biefigen Tranfit 
von allen zur Einfuhr gelangten wie aud bierielbfi erzeugten 
Artikeln nahezu das Doppelte an Werth gegen das 1. Halbjahr 1898, 
und zwar rohes und verarbeitete Metall, Wollenftoffe, Schießpulver, 
Batronenhälfen, Schuhe, Tabak, Kanditen und Lugumi. 

Die Niederlande erfheinen ausnahmöweile als Konſument 
von 1680800 Dia manganbaltigen Eilend im Werthe von 
268 000 Drachmen und 2250 Dia Tabak in Blättern im Werthe von 
83875 Dradmen. 

Diefelben Produkte wurden auch nah Frankreich audpefüßtt, 
und zwar zu einem Werthe von 251 712 Dramen. Frankreich nahm 
fomit den doppelten Werth an Waaren gegen ba8 1. Salbjabre des 
Vorjahres auf. 

Rah Deiterreihslingarn gingen rohe Felle und Eichelfrüchte. 
Bon letteren konſumirte DefterreihhsUngarn allein für 95000 
Dramen. 

- Außland empfing Del und Waldprodukte, Kanditen und Tabak 
in Blättern, und überftieg der Werth den bes 1. Halbjahres im Vor⸗ 
jahre nur um 6000 Dradmen. 

Deutihland nahm 11795 Dia Waaren im MWertbe von 
20 246 Dradmen, und zwar: 


Menge Werth: 

Die. Drachmen. 
Felle, rohe .................. .. 11566 20174 
Flaſchenwein........ .......... 240 72 
zuſammen... 11795 20246 


Der Werth der nach Deutſchland ausgeführten Waaren geſtaltete 
ſich nur ſcheinbar geringer als im 1. Halbjahre des Vorjahres, 
indem 50.000 Dia Schmirgelſteine im Werthe von 18000 Drachmen 
fowie eine große Menge Tabat in Blättern mittel Britiſcher 
Dampficiffe nah Hamburg abgingen, die in ber Statiftil aber nicht 
unter Deutihland ausgewieſen erjcheinen. 

Rad) Großbritannien wurden 44195 Dia Waaren im Werthe 
von 14395 Drachmen verichifft, nämlich für 10010 Dramen Eichels 
früdhte, für 3675 Drachmen Lugumt und für 810 Drachmen Wein. 
Der Werth der im 1. Halbjahre des Borjahred nach Großbritannien 
verſchifften Waaren betrug 18876 Dramen. 

Stalien, Algerien und Amerika bezogen nur Tabak in 
Blättern, Hegypten und Bulgarien nur Wein in Flaſchen. 





600 Riga. 
Riga. 


Seehandel und Schifffahrt im Jahre 1893.') 


(Nah den im Auftrage der handeläftatiftiihen Sektion bed Rigaer Börfen-Komitees herausgegebenen Beiträgen zur Statiſtik 
des Rigajchen Handels.) 


Dergleibende Sufammenftellung des Werthes der Einfuhr und Ansfuhr zur See. 
Einfußbr. 





Berzehrungds | Rohftoffe, Halb» Manufaktur⸗ 
gegenſtände ffabrikate, Baus und) und Induſtrie⸗ Thiere. Zuſammen. 
Es kamen aus: u. dergl. BrennsDlaterialien. Waaren. 


Bertb in Rubeln. 








Deutfhland ......... ................... | 1290 984 2 210 326 1139 876 | 17148 4.658 282 
SCHWEDEN. ..................... 154 275 203 531 216 336 | _ 673 141 
RNorwegen............. ................. 1 204 145 138 643 — — 1342 788 
Danemark.............. —W 119 407 607 217 8048 3 100 637 772 
den Niederlanden ........» Snonanuunenenn — 184 486 748 185 234 
Belgien oneaeenennnaonnnnnenunennnnnenn 607 629 2 840 966 112018 17 839 3.577 962 
Frankreich ................ ........... 258 174 283 637 60 748 692 659 
Portugal. ........... Genuss .. ........ 36 302 140 632 _ _ 776 934 
Spanien ...oueesenenenonenerennenernene — 304 892 28 — 304 920 
talien....... kennen nenennnneneen nenn _ 47430 — — 4140 
toßbritannien ..o..00.0r0ncrnnnnnern nn. 941 873 8 592 998 2 586 951 325 12 122 147 

2 ST 225 421 770 207 _ 423 302 
Aſien ................ ................. — 85 355 — — 85 3655 
Amerita............... ............. .. 3 500 1 054 327 | — — 1 057827 
zufammen... 4616 464 17 616 109 | 4113 968 88 112 26 384 648 

Ausfuhr. 





Verzehrungs⸗ Rohſtoffe, Halb⸗ 
gegenſtände fabrikate und Holzwaaren. Thiere. Zuſammen. 
Es gingen nach: u. dergl. verſchiedene Artikel. 


Werth in Rubeln. 















Deutſchland....... 
Schweden.............................. 1 025 013 
Norwegen ................... ......... 179 634 
Dänemark ............................. 941390 
den Niederlanden ............ .......... . 2 335 812 
elgien ......... une ...... .......... 9068 110 
Frankreich ............. ...... ......... 7 608 981 
Portugal .............................. 158 420 
Spanien .................. ............ — 20 776 
Italien.............. ............. ..... 160 51 951 
Großbritannien. .....00...... ........... 8673 901 90 827 680 
zufammen... 13 893 486 21 999 351 11 035 420 62 600 46 990 867 





1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1894 Zanuarkeft IL. ©. 1. 

















Riga. 


Die Hauptfählihften Artikel der Einfuhr zur See waren: 





Maß, 
Artikel. Gewicht 
ober 
Zahl. 
AVerzehrungs⸗ 
gegenſtaͤnde n. dergl. 

a. Eßwaaren. 
Apfelſinen............ Kiften 
Blättertabal .......... Bud 
Kakao ............... „ 
Kaffee ............... „ 
Cigarren............. Stück 
Eitronen ............. Kiſten 
Korinthen ............ Pud 
Früchte, getrodnete . „ 
Gewürze ............. 
Heringe.............. 1/ı Tonnen 
Hıpfen .............. Pud 
Hummer ............. 
Käſe................. " 
Mandeln............. „ 
Pflaumen ............ n 
Heiß ................ „ 
Steinſalz............. 
Sardinen ............ 
Schmalz ... ......... n 
Thee ................ * 
Zucker, gemablener..... n 
Zuſammen einfchließlich 

der minder wichtigen 
Artikel. ....... nu. — 

b. Getränke. 
Champagner.......... Flaſchen 
Cognak .............. Drboft 
Desgl. ............... Pud 
Deögl....... ......... Flaſchen 
Mineralwaſſer ........ n 
Desgl................ Kruken 
Mein ................ Pipen 
Desgl................ Oxhoft 
Des gl............ .... Dhm 
Desgl................ Butts 
Desgl................ Pud 
Desgl................ Flaſchen 


Zuſommen einſchließlich 
der minder wichtigen 
Artifel............. — 


B. Rohſtoffe, Balb- 
fabritate, Bau und 
Brenn-Moterialien. 


Anilinfarben.......... 
Apothelerwaaren 
Baummolle, roße...... 
Blei in Mulden....... n 
Bleimeiß...., 


29 
128 713 


31 912 





Ueberbaupt. 
Menge. Wenth 


3994 838 


621 631 


44 850 
52 025 


2801 215 


102 125 
28 107 





Darunter 
3 


au 
Deutfchs 


land. 


Merth 
fin — — ——blin Rubeln. 


113 407 


27 100 
16 990 
380 


8 488 
7889 





Chemifhe Stoffe und 
Produtt e ........... 

Düngemittel, "Einftlice. 

Gifen, unverarbeitetes.. 


Farben 
Farbholz, in Scheiten... 


Garn: 
Baummollens ....... 


Glauberlall........... 
Gummiarten, robe..... 
Gußeifen,unverarbeitetes 


Häute: 
große, bearbeitete.... 
Heine, desgl. ....... 
lackirte............. 


Kreide, rohe .......... 
Kupfer, unverarbeitetes. 
Mauerfieine .......... 


Metallerz............. 
Del in Fäffern........ 
Papiermaſſe, robe ..... 
Paraffin, unverarbeitetes 
Sämereien, Garten: ... 
Säuren, chemiſche ..... 
Ealpcter ............. 


Statt, unverarbeiteter... 
Steine: 


Zinkweiß ............. 
Zinn, unverarbeitetes.. 


Zuſammen B. einſchließ⸗ 
lich der minder wich⸗ 
tigen Artikel........ 


Korkholz, unverarbeitetes 





























Pud 89 329| 643 169 
n 181 0941| 6543 282 
„ 1352 021} 743612 
n 360 877] 721 76 
„ 20 370) 188 334 
n 143 916| 892 700 
n 5062| 101 250 
* 3842| 230520 
n 12889) 45118 
„ 12383) 34674 
„ 86 277] 25394 
n 42391| 847880 
" 508637| 603587 
n 2760| 66000 
n 187 8437 
n 17 1137 
n 32 060 500 
* 204 955] 276 689 
n 273] 21880 
„ 8276| 24828 
* 2016) 30240 

1 310 981 
118 570 

1 194 632 
4471 825 
45 742 
26 523 
420% 
877 251 
178 329 
82 ı27 
80 428 
63 024 
470% 
101 871 
87 286 
878 496 
109 244 
868 676 
2 084 289 
20 429 
119 000 
18 071 


17616 110| 2210 825 


602 





Gewicht 
oder 


Zahl. 


Artikel. 


OÖ. Sannfaltur: und 
Induſtrie⸗Waaren. 


Baummollenfabrifate... Bud 
Leere Fäfler .......... 
Buabruderferift 
(Lettern) 
Bücher, gedrudte....... n 


Drabt: 

unverarbeiteter. ..... 

verarbeiteter ........ 
Drainröhren.......... 
Eifenbledifabritate ..... 
gapeneefabritate ....... n 

losfabrilate ......... 
®ummifabrifate........ 
Gußeiſen, verarbeitetes . 
Handwerksgeräthe ..... 


Sinftrumente: 
matbematiiche, phyſi⸗ 
Talifhe ic. ........ 


mufifalifhe......... 


Zutegewebe. .......... 
Kurzwaaren .......... 
Leinenfabrikate........ 


Maſchinen: 
landwirthſchaftliche... 
induftrielle ....... .. n 

Maſchinentheile: 
induftrielle ......... 

Meflerwaaren.......... 

Meifing und Kupfer: 


Bapter..... .......... 
Parfümerien.......... 
Schlofſerarbeit......... 
Schmiedearbeit........ 
Senſen. .............. 
Silber⸗ u. Goldfabrikate 
Tifchlerarbeit ......... 
Töpferwaaren. ........ 
Ubren: 

aoidene und filberne. 

Tiſch⸗ und Wand... 
Velocipedes........... 
angen zum Wägen.. 


Bufammen CO. einſchließ⸗ 
lih der minder wid» 
tigen Xrtifel........ 


D. Thiere. 
Rinder —eoPrbeougronn0e 









neberhaupt. 


491 
50 939 


626 
10 784 


152 102 
223 885 


10 229 
216 


Riga. 


Darunter 


Die hauptſächlich ſten Artikel ber Ausfuhr zur Ger 
waren: 













Maß, Veberbaupt. Darunder 
, na 
Artikel. Gewicht Deutſch⸗ 
oder menae Werth land. 
Babl. 9 in Rubeln. Werth 
in Rubeln. 


A. Verzehrungs⸗ 
gegenfänbe u. dergl. 


2 ” 
109 * 


Pud 9 


Bohnen .............. 


Butter............... 


Meigen .............. 
Wild und Geflügel.... 
BZwiebeln...... ....... 


Zuſammen A. einſchließ⸗ 


lich der minder wich⸗ 
tigen Artilel........ 


B. Robfioffe, Balb- 


fabritate u. peri@iebeue 
Artitel. 

Baluine........ ...... 132 379 
Dedderſaat ........... 
Eigelb ............... 33 888 
Eiweiß............ 7000 
Eiſenſchlacke.......... 31 680 
Federn: 

Bettfedern.......... 28 638 
gigenen ....... un 1 * 

achs ........... un 
Flachäheebe...... non , 28 437 526 
Gummiwaaren......... 409 320 
Haſenfelle ............ 9164 


Kalbs und Lamm⸗Felle. 






Pferdehäute .......... 34 440 
Rinderhäute .......... 15 040 
ı WR 34 124 
HanfsTors ........... 3 
Hanfgarn ............ 
Hanflaat ............. 
Holzdraht ............ 
Kleeſaat.............. 4920 
Knochenkohle.......... 126% 
Korkenadfal .......... 
Leder ................ 3 192 
Leinſaat: 
Saͤe⸗ { Säde 133 867 153 0% 
MESWENTEREEM) .. Tonnen 5 317 22 445 
Schlag⸗............ Pud 1150 941| 1668 561 687 


Riga. 







Veberbaupt. I Darunter 






Menge. 








Lumpen.............. Pud 8364 25092] 25092 
Matten ......... — 14468 26 1698 

| “nn stüd | 20000 8300 — 
Wicken............... Bud 29892) 191 1896 
Bolk........ nennen . n 4024 60 375 
Sufammen B. einſchließ⸗ 

lich der ei 

tigen Urtilel........ — — 1 999 3611 2841 064 

C. Polzwaaren. 

Ballen: 

fi 009000000. Stüd 14 807 408 958 1496 

grähnene ........... 187 6000 960 668£ 1336 

diverſe........... 113%8 239 207) 51988 
———— Saben BU KT — 

1 bie 21/5" Did....| @tüd | 69651.570| 2085471] 468 140 

3 Di. ... n 4 585 638| 8 668 610 9 957 

über 39 dich n 2985| 85862] 1088 
Gementtonnenftäbe..... " 279 676 5 593 765 
— diverſe......... * 66 888| 115 047]) 43442 
Latten............... * 41859 62789 — 
Nauerlatten: 

fichtene............. n 65819| 381 750| 52107 

grähnene .......... n 2189| 109470) 18080 
Orboftläbe „nenne... n 108883) 651691 2894 

under 18....... 69108) 6601 1561 
; übe „1 nennen n , se 805 118409] 16628 
—ãa ........... 3 271296 — 

lantige........... 1583 869| 1900 6631) 11687 

FUNDE .. 3675 DI — 
Sparten und Rider... ‚ 290018) 116007 180 
Spuͤtthoiz Faben 11070] SB530 — 
Zuſammen O. einſchließ⸗ 

lich der minder wich⸗ 

tigen Artikel ........ — — 111035 688 669 

D. Chiere. 
Pferde ....... ........ Stück 313 62 3 600 
Schifisbeweaung. 
Eingang. 
Mit Labung. In Ballafl. Bufammen. 

Rotionalität. Anzahl. Laften. Anzahl. Laſten. Anzahl. Laſten. 
Ruhfiſche ..... 26 68854 52 11166 478 75010 
Schwebiihe .. 82 10 293 99 5219 121 15 512 
Rorwegiſche. & 14197 19 3959 108 18086 
Dinifde..... 2a 19029 99 47428 191 66457 
Deutiche ..... 168 34676 10° 82975 263 67650 
Niederländiihe 80 5691 12 8884 42: 9576 


Deutſches Handels Archiv 1894. IL 


603 
Mit Ladung. In Ballaft. Zuſammen. 

Rationalität. Anzahl. Laften. Anzahl. Laſten. Anzahl. Laſten. 

Belgiihe..... 4 1 780 2 890 6 2670 

Stanzöfifhe .. 4 511 — — 4 511 

Britilde ..... 148 60692 264 115941 412 176683 

Italieniſche... 1 204 — — 1 204 
Deſterreichiſch⸗ 

Ungariſche. — — 1 456 1 4566 


Bufammen... 1094 210846 588 221918 1622 432764 


Ausgang. 
Mit Ladung. Sn Ballaft. Bulammen. 

Rationalität. Anzahl. Laften. Anzahl, Laften. Anzahl. Laften. 
Ruſſiſche ..... 492 77610 23 2021 515 79681 
Schwebilde... 116 14809 5 708 121 15512 
Normegiihe.. 95 16426 8 1660 108 18086 
Dänilde ..... 184 64605 4 636 18 65141 
Deutihe ..... 261 66 942 1 421 262 67863 
Niederländiſche 42 9575 — — 42 9575 
Belgiihe...... 6 260° — — 6 2670 
Franzöfiide .. 4 511 — — 4 611 
Britiſche..... 406 174097 3 12831 409 175378 
Stalieniide . — — 1 204 1 204 

Defterreichifchs 
Ungarifde . 1 466 — — 1 456 
Zufammen...1607 427701 45 6826 1652 434527 


Sterzu wird ber Düna-Beitung in Nr. 222 vom 18. Dftober 
d. 38. Folgendes gefchrieben: 

Wie auch nicht anders zu erwarten fland, bat bad Jahr 1893, 
weldes in einer Zeit, wo fich der Handel noch nicht recht von den 
Folgen der Audfuhrverbote Hatte erholen können, den Ruſſiſch⸗ 
Deutihen Zollkrieg brachte, vielfach Veränderungen und Verſchiebungen 
in dem Hanbeldvertehr Riga mit Deutihland hervorgerufen, welche 
auch auf ben ganzen auswärtigen Handel Rigas nicht ohne Einfluß 
bleiben konnten. Diefe Veränderungen, deren Nachwirkungen bie 
Handelsweltnod heute ſpürt, werden in dem ſoeben erfchienenen handels⸗ 
ſtatiſtiſchen Wert „Riga Handelsverkehr auf den Waſſer⸗ 
wegen“ ilufirirt. Wenn auch diefes Werk nicht den gefammten 
auswärtigen Handel Rigas umfaßt, fondern nur den Sceebandel, 
fo wird wohl dad Bild, welches man fi aus bemfelben machen 
kann, im Großen und Ganzen der wirklichen Geftaltung und bem 
effektiven Umfang des Handelsverkehrs mit bem Auslande entiprechen, 
da Rigas Handel auf den Eifenbahnen für die Beurtbeilung des 
Ausfuhr» und Einfuhr Handels von untergeordneter Bebeutung ift und 
in der Hauptſache nur bie Abfubren nad dem Innern und bie Bus 
fußren aus dem Innern des Reiche, alfo den Binnenhandel, umfaßt. 

Der Werth de Gefammtumfages im auswärtigen Handel 
erreichte im Jahre 1893 einen Gefammtwerth von 73 375 500 Rubel, im 
Sabre 1892 62 242 124 Rubel, 1891 73 284 084 Rubel und in ber 
Pentade 1886—1890 durchſchnittlich 74 353 719 Nudel. Mithin ift 
alſo troß des Bollfriege das verfloffene Jahr feinen beiden Bors 
gängern überlegen, während es Hinter dem Durchſchnitt der Pentade 
1886—18% um rund eine Million Rubel zurüdgeblicben tft. Diefe 
auf den erſten Blick Hin unerklärliche Thatfache wird fofort einleuchtend, 
fobald man einerfeit3 berüdfichtigt, daß man im vorigen Sabre 
einen verhältnigmäßig befferen Kursftand zu verzeichnen hatte als 
in den Borjahren, was der Einfuhr zu Gute kam, andererfeits, daB 
infolge von günftigeren Abfagverhältniffen in Amerika eine lebhaftere 

8l 


604 2 


Nachfrage nach Flachs ſeitens Großbritanniens ſtattfand. Zudem 
können bie Jahre 1891 und 1892 gar nicht als maßgebend zur Bes 
urtbeilung herangezogen werben, weil fie, unter der Herrichaft ber 
Ausfuhrverbote ftehend, als durchaus abnorme angejeben werben 
wälen. 


Mas dem Einfuhrverfehr im Veſonderen anlangt, fo belief 


ſich ſein Werth im Jahre 1893 auf 26 384 643 Rubel, 1892 auf 
20.695 539 Rubel, 1891 auf 18830 838 Rubel und im Ducgiehnitt 
für ‚die Pentade 1886-1890 auf 21189 758 Rubel. Das Berichts. 
jahr weft jomit den bier in Betracht gezogenen vorbergegangenen 
Jahren gegenüber eine ganz beträchtliche Steigerung auf, wofür ber 
Grund offenbar in der oben erwähnten Befierung des Rubelkurſes 
zu fuchen if. Hier ift es nicht wie bei ber Höhe bes Werthes bes 
gefammten Handelaumfages das Jahr 1892, welches allen anderen 
nachſteht, ſondern das Jahr 1891, deſſen Einfuhrhandel etwa 7I/g 
Millionen Rubel weniger ergeben bat als das Berichtsjahr. Der 
lebhafte Einfuhrhandel ift eg auf, welder bie hohe Werthziffer 
des Geſammtumſatzes des Handels vom Sabre 1893 zu Wege gebracht 
hat, während die Ausfuhrziffer in diefem Jahre, wie noch nachſtehend 
ausführlich dargelegt werden wird, einen ſtarken Rüdgang erfahren 
bat. Snterefjant ift e3, daß ber Werth ver 1893er Einfuhr in allen 
vier Hauptwaarengruppen den Borjahren gegenüber geftiegen 
ift, und zwar am meiften in der Gruppe der Thiere (um das Biers 
bis Neunfache) und in der der Rohſtoffe (um etwa 25 Prozent). 


Wenn man nun den Sandel mit einzelnen der wichtigſten 
Einfuhrartikel Hinfichtlich ihrer nad) Gewicht berechneten Mengen 
in ben Vereich der Betrachtung zieht, fo ift die Thatſache zu 
tonftatiren, Daß has Jahr 1893 für Diefelden im Allgemeinen eine 
ftarfe Belebung aufweifl. So ift die Einfuhr von roher Baums 
wolle (280 192 Pud) trotz ded zum Schutz her in Gentralafien 
aufblübenden Baummollentultur für dieſen Artikel im Dezember 1892 
eingeführten höheren Zolleßs den Vorjahren gegenüber um faft bas 
Doppelte geftiegen. Während Riga aber im Sabre 1892 71,7 pEt. 
aller eingeführten Baumwolle aus Deutihland bezog und nur 
28,3 p&t. aus Großbritannien, bat Deutihland im vorigen Sabre 
nur 88 Bub (0,1 pEt.), Großbritannien dagegen 230 084 Pud (alfo 
89,9 p&t.) geliefert. 

Die wiätigften Einfuhrwaaren (Steintohle und Koks) 
haben ſich mit den Borjahren auf gleidher Stufe gehalten; es wurben 
nämlih 11492698 Bud bezogen. Die Verforgung mit Kols hat 
an Stelle Deutichlanda, deſſen Ausfuhr in dieſem Artikel um die 
Hälfte zurückgegangen ift, die Niederlande übernommen (mit 45,4 pEt. 
gegen 14,4 pCt. im Vorjahre). 

Von nicht geringer Bedeutung find auch bie künſtlichen 
Düngemittel, von benen im Berichtsjahre 1352 022 Pud eins 
geführt wurben, eine Menge, welde nur das Jahr 1892 aufzumeiien 
Hatte. Diefen Artikel lieferte Deutfchland während des Berichtjahres 
in größerer Menge als in ben früheren Jahren. 

Eine ftetige Steigerung mweift rohe Kreide auf (2 985 504 Bub 
gegen 1415417 Bud im Vorjahre), was eine Erhöhung um mehr als 
das Doppelte bedeutet. 


Ferner find noch Heringe (125 357 Tonnen gegen 99 206 Tonnen 
im Borjahre) und Kaffee (34675 Bud gegen 21 701 Pub im Bors 
jahre) als wichtige Einfuhrwaaren zu erwähnen. Auch in biefen 
beiden Artikeln ift Deutſchlands vorjährige Ausfuhr nah Riga um 
die Hälfte zurüdgegangen. Als Lieferant von Heringen trat an 
Deutichlands Stelle Norwegen, welches ohnehin die Hauptbezugsquelle 
Mr dieſen Artilel ift, als Lieferant von Kaffee Großbritannien, 


welches den Hauptigell des Deuiihen Ausdfuhrhandels nach Riga an 
fid) gebracht Hat. 

Endlich ift noch Die Einfuhr von Eifen, Stahl und Mafchinen 
zu betrachten, welde zuſammen 1099349 Bub im Mertbe von 
4 685 978 Rubel betrug. Bon den beiden erften Artileln bat Deutfch- 
land nur den britien Theil bezw. die Hälfte ber früheren Menge 
abgelegt. Hierin ift Belgien Deutſchlands Konkurrent geworben, das 
übrigen? nächſt Großbritannien Deutichland überhaupt am meiften 
Konkurrenz gemacht ‚hat; vom dritten Artikel, Maſchinen, Hat 
Deutihland ebenfalls nur die HRlfte ‚geliefert, fo daß die fehlende 
Menge von Großbritannien bezogen wurbe. 

Aus Obigem gebt hervor, daß faft alle wichtigen Artikel im 
Berichtsjahre in erhöhtem Maße eingeführt worden find, daß aber 
der Bezug berjelben infolge der bereits mehrfad erwähnten handels⸗ 
politiichen Verwickelungen vielfah in andere Bahnen geilenit 
worden ift, und zwar auf Koſten Teutilands, welches an Dem 
Geſammtwerthe der nah Riga ausgeführten Warren wit nur 
17,6 p&t. gegen 38,4 p&t. im Jahre 1892 und 31,6 p&t. im Jahre 
1891 theilnimmt. Großbritannien ſteht, wie aud fon in den 
früheren Jahren, als Lieferant au ber Spitze {46 pSt.); dann 
folgen Deutfihland, Belgien (13,1 p&t.), Rorwegen (5,1 pCt.), Anterika 
(4 pCt.) und Portugal (3 pCt.) Die Einfuhr aus allen übrigen 
Ländern (Dänemark, Frankreich, Schweden, Afrika, Spanien, Riebers 
ande und Afen) hatte einen geringeren Werth als eine Million Rubel. 
Die geringfte Zahl weift die Einfuhr aus Italien auf. 

Eine viel größere Bebeutung als der Einfuhrverkehr Kat für 
Riga der Ausfuhrhandel. In den beiden letzten Jahren belie 
fih der Merth der ausgeführten Waaren auf ungefähr daß Doppelte 
des Werthes der in benjelben Beitabfchnitten eingeführten Waaren, 
im Sabre 1891 gar auf das Dreifache. Es find nämlid im Jahre 
1893 Woaren im Werte von 46 990 867 Rubel, im Sabre 1892 für 
41 513 485 Rubel, 1891 für 54453245 Rubel und durchſchnittlich 
während der Pentabe 1886-1890 für 58218961 Rubel von Riga 
ins Ausland ausgeführt worden. Das Jahr 1891 ſteht denmach 
obenan, während dag Berichtsjahr allen feinen Vorgängern mit Aus⸗ 
nahme des Jahres 1892 unterlegen if. E haben alfo bie beiden 
Sabre der Ausfuhrverbote, 1891 und 1892, in denen ber Handels⸗ 
verkehr unter ein und denſelben unglnftigen Berhältniffen nor fi 
ging, doch ganz und gar verichiebene Reſultate — dad Minus bes 
Sahres 1892 dem Jahre 1891 gegenüber beiträgt etwa 18 Millionen 
Rubel — ergeben. Dieſes findet feine Erklärung darin, dag zwiſchen 
dem Erlaß und dem Termin des Inkrafttretens des erften Ausfuhr⸗ 
verbotes im Sabre 1891 eine größere Spanne Zeit lag, welche die 
Exporieure dazu ausnugen, um fo viel wie möglich Aber die Grenze 
zu fchaffen, während im Sabre 1892 die beiden Ereignifie faft 
gleichzeitig aufeinander folgten. Zu den Hauptausfuhrartikeln 
gehören wie in früheren Jahren Getreide, Flachs und Holz. 

Aus den Zahlen für die Getreideausfuhr ergiebt ſich, daß im 
Handel mit dieſem Artikel eine ſſarke Erlahmung eingetreten ift. 
Die ganze vorjährige Getreideausfuhr belief ſich auf elma 
9 Millionen Pud im Werthe von 7676048 Rubel, ein ſchlechtes 
Reſultat, wenn man fid Die Ergebnifie von 1887 (19 Millionen Pub), 
1888 (23 Millionen Pud) und 1886-180 (durchidmittiidh 16 Millionen 
Pud) vergegenwärtigt. 

Bon ben einzelnen Getreibearten ift beionbers bie Ausfuhr non 
Noggen und Weizen dermaßen zurüdgegangen, daß ein Vergleich 
mit dem früheren Handel in biefen Artikeln ganz und gar unmöglich 
it. Auch Gerfte ift gegen den Durchſchnitt ver Bentade 1886-1890 
um mebr als die Hälfte weniger ausgeführt worben. Nur bie vers 





Kiga, — Sigapore. 


ſtarkte Rachfrage nach Safer, moon. im vorigen Jahre über 
7 Millionen Pub verfhifft worden find, eine Zahl, Die nur von 
den Jahren 1887 und 1888 (91/s Millionen bezw. 12 Millionen Pub) 
übertroffen worden tfl, bewahrte bie Getreibegroßhändler vor dem 
Aeußerſten. 

Deutſchlands Bedeutung für den Getreidehandel Bat ſich in den 
letzten Jahren dermaßen abgeſchwächt, daß es nachgerabe dabei gar 
nicht mehr in Frage kommt. Weizen, Dafer, Roggen wirb verhältniß⸗ 
mäßig wenig nad Deutſchland gefandt, und auch fein Gerſtebezug 
iſt ein nur fehr geringer. Alfo aud bei der Yusfubhr nad Deutichland 
Haben fi die Folgen der Abiperrung burh die Zollmaßnahmen 
und Ausfußrverbote fühlbar gemadt. Für den Weizen⸗ und Roggen» 
Handel waren Schweden und Dänemark die widtigften Begugsländer, 
für den Handel mit Hafer Belgien, Großbritannien und Frankreich 
(tu Jahre 1892 hauptſächlich Großbritannien) und für ben Gerfie- 
handel Belgien und Großbritannien (in den Jahren 1892 und 1891 
auch Die Niederlande). 

Als Abnehmer bed zweiten Hauptausfuhrartilels, des Flachſes, 
defien Abſatz im letzten Jahre den früheren gegenüber um 

etwa 1 Million Bub geftiegen if, ſteht an erſter Stelle Groß⸗ 
britannien, daB ungefähr bie Hälfte bes 3 738 256 Bub im Wertbe 
von 13467 723 Rubel beiragenden Flachſes bezogen Bat. Auch 
Belgien und Frankreich bethetligten fih wie auch ſchon in früheren 
Sahren nicht unbebeutend an dem Bezug dieſes Artikels, während 
Deutſchlands Rachfrage danach ſchon fett einer Reihe von Jahren 
glei Null war. Die Hanfausfuhr, deren Werth fi auf etwa 
2 Millionen Rubel beltef, richtete fich meiftentheils nach Großbritannien 
und Frankreich, während die Ausfuhr nah Deutſchland in den 
Ichten Jahren eine Einbuße erlitten hat. 

Das Holzausfuhrgeſchäft ift fich während der letzten Jahre fo 
ziemlich glei geblieben und repräjentirte einen Umſatz von etwa 
11 Millionen Rubel jährlid. Auch Bier find die meiften Geſchäfte mit 
Großbritannien abgefhloflen worden, aber aud die Niederlande, 
Frankreich, Belgien und Deutihland nahmen daran lebhaft Antheil, 
fetered jedoch in bedeutend geringerem Maße als im Jahre 1891, 


Auch Leinſaat fpielt in dem Ausfuhrhandel eine bedeutendere 
Role, doch ift in dem letzten Jahr ein Rüdgang in dem Berjand 
dieſes Artikels eingetreten, welcher dem Durchſchnitt ber Sabre 
1886—1890 genenüber ala bedeutend bezeichnet werden muß. Es 
wurden nämlich im Jahre 1898 1 864 208 Bud Leinjaat gegen 8809 614 
Bud durchſchnittlich in den Jahren 1886—1890 verſchifft, d. h. ungefähr 
um bie Hälfte weniger. Schlagleinſaat iſt auch, abgeſehen von Holz, ber 
einzige Artikel, von dem Deytihland im vorigen Jahre eine anfehnliche 
Menge abgenommen hat. Doch aud in diefem Artikel bezog Groß. 
britannien mehr als Deutſchland. 

Was die Ausfuhr von Hanffaat anlangt, fo ift aud hierin 
eine allmählihe Abnahme zu Fonftatiren. Für dieſen Artikel tft der 
Hauptkonſument Frankreich mit 65 pCt. an ber Geſammtausfuhr. Yerner 
wäre noch der Delluhenbandel erwähnendwertb, der allmählich 
an Bedeutung zu gewinnen ſcheint und hauptſächlich mit Groß⸗ 
britannien betrieben wird. Enbli muß noch bemerkt werben, daß 
die Eierausfuhr im Vergleich mit dem Jahre 1886 um das 
Zehnfache geftiegen ift. 

Sn gleiher Weile wie der Binfuhrhandel bat auch die Ausfuhr 
im vorigen Jahre eine weientlih andere Richtung genommen, und 
zwar hat fie fih von Deutichland abgewanbt, um ſich neue Abſatz⸗ 
gebiete in Belgien und Frankreich zu fchaffen. Während nun aber 
Deutihland unter den Herkunftsländern ber Einfuhrwanren doch 
noch immer den zweiten Bla einnimmt, Bat es bie Ungunft ber 


605 


Berhältniffe zu Wege gebracht, bafı e3 unter den Beftimmungslänbern 
für die Ausfuhrartikel erſt au vierter Stelle in Betradht Tommi. 
Großbritannien ſteht, wie als Lieferant, jo auch als Abnehmer 
obenan; es folgen Belgien und Frankreich, dans erſt Deutſchland. 
An der vorjährigen Gefammtausfuhr betheiligten fi Großbritannien 
mit 44,3 p&t. gegen 50,1 pCt. im Jahre 1892, Belgien mit 19,3 pGt., 
Frankreich mit 18,2 pCt. Deutihländ mit 10,2 pEt. gegen 13,7 pCt. 
im Sabre 1892 und 19,4 pCt. im Jahre 1891, die Niederlande mit 5 pCt., 
wovon aber ein großer Theil nicht im Lande bleiht, ſondern für den 
Durchfuhrhandel beftimmt ift, und zwar hauptſächlich nad) Deutfchland. 
Rah Schweden gingen nod 2,1 pCt. und nah Dänemark 2 pCt; 
Portugal bezog für etwa 150 000 Rubel, Norwegen für etwa 180 000 
Rubel, Stalin für 50000 Rubel Waaren. Der geringfie Betrag 
entfiel auf Spanien. 

Der Ginfluß der Rufſiſch⸗Deutſchen Zolldifferenzen bat, wie 
voraudzujehen war, lähmend und umgeftaltend au auf ben Handel 
gewirkt. Jetzt, wo bie läftigen Zollſchranken gefallen find, ſteht zu 
boften, das bie alten Beziehungen zum Nachbarreiche, wenn aud 
nur fehr allmählich, in das frühere Geleife einlenlen werben. 


Singapore. 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.') 


Der Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr weift in Dollars 
eine beträdtliche Steigerung gegen dad Vorjahr auf, nämlich von 
205 auf 233 Millionen; nad dem Goldwerthe bebeutet diefe Summe 
jedoch einen Rüdgang nit nur gegen das Vorjahr, fondern gegen 
alle Vorjahre feit dem Sabre 1888. Wenn die Schwankungen bes 
Kurſes auch einen ganz zuverläffigen Vergleih nicht geftatten, fo 
zeigt doch eine Nebencinanderftellung der Werthe des Gefammthandels 
jeit dem Jahre 1885 deutlich, daß die Entmwidelung Singapores ſeit 
dem Sabre 1889 zum Stillftand gekommen ift. Bis zu diefem Jahre 
ſchwankte der Kurd nicht erheblich; Die Grenzen der Durchſchnitts⸗ 
Zurfe waren 9,50 bis 3,20 Marl. Der Geſammthandel belief fich 


auf etwa 
136 Millionen Dollars (476 Millionen Mark) im Jahre 1885 
138 „ „ im Sabre 1886 
167 u „nn 187 
195 ” 1) n „ 1888 
199 „ (647 Millionen Marf) im Jahre 1889. 


Im Jahre 1890 brachten dann die Bewegungen im Silbermartte 
im Berein mit aus lokalen Urſachen entiprungenen Schwierigkeiten 
der Lage der eingeborenen Händler eine andauernde Unficherheit im 
Verkehr hervor. Der Geſammtverkehr belief fich im Jahre 1890 zwar 
auf 207 Millionen Dollars, indeffen ift dies nur ein fcheinbarer 
Fortſchritt gegen das Vorjahr, da diefe Summe die Eins und Aus⸗ 
fuhr der Edelmetalle einjhlicht, der Umjag in Waaren fi aber nur 
auf 179 Millionen Dollars (gegen 183 im Vorjahre) belief. Im 
Sabre 1891 betrug der Geſammtverkehr 194 Millionen Dollars, 
1892 205 Millionen, 1893 232 Millionen. Der Gegenmwertb diefer 
Summen zum Durchſchnittekurfe betrug 1891 (1 Dollar = 3,15 Marl) 
613 Millionen Marl, 1892 (1 Dollar — 2 Schill. 1094 Pee. — 
2,89 Mark) 6592 Millionen Mark, 1893 (1 Dollar = 2 Schill. 
63/4 Pre. = 2,55 Mark) 590 Millionen Mark. 

Neben dem fallenden Silberkurje bedrohte ben Handel von 
Singapore im Jahre 1893 aud) der Ausbruch des Krieges zwiſchen 


1) Bergl. Sand. Ach. 1893 II. &. 688. 
\ 81* 








606 Singapore 


Frankreich und Siam, ber eine Zeit lang den fo bebeutenden Ber: 
kehr mit Bangkok völlig brach legte, jedod wurde nad) Beendigung 
des Kriege? das Berläumte wieder eingeholt. Im Uebrigen baben 
fi) die Verhältniſſe Singapores nicht weſentlich verändert. 


Einfuhr. 

Die Sefammteinfuhr, ungerechnet 15 730 989 Dollars gemünzter 
und ungemüngter Edelmetalle, belief fih im Sabre 1893 auf 
108 243 658 Dollars oder 276 021 315 Marl. 

Die entſprechenden Zahlen für die Borjahre waren: 

1889... 102471 384 Dollars oder 827 08449 Mark 
1890... 99456765 „ „ 848098677 „ 
1891... 92121672 „ „ 29939544 „” 
1892... 59696 „ „ 279166116 „ 

Bon dem Gefammtwertbe der Einfuhr (einſchließlich der Ebel: 

metalle) kamen aus: 


Werth: 

Dollars. 
Großbritannien...................... 17 728 902 
Britiihen Beſitzungen................ 26 911 619 
nicht Britifchen Ländern. ............. 14 376 759 


anderen Nieberlaflungen ber Kolonie 
Straits Settlement3 (Penang und 
Nalalka) ....................... 4 957 862 


Zufammen.... 123974 642 

Diefe Zahlen laſſen ungefähr die Bedeutung Singapore als 
Handelsplatz erfennen, da fie etwa den Geſammtwerth des Handels 
repräfentiren, denn die Ausfuhr befteht aus denlelben Waaren mie 
die Einfuhr, nach Abzug des verbältnigmäßig geringen heimifchen 
Konfums. Singapore produziert und fabrizirt nur ganz geringe 
Werthe. Jeder Artikel ift daher zugleich Einfuhrs und Ausfuhrartikel, 

Sm Wefentlihen unabhängig vom Wechſelkurſe regelt fich bie 
Einfuhr der Rohprodukte, welde zur Wieberausfuhr nad) den großen 
Snduftrieländern oder zur Vertheilung an andere umliegende Länder 
dient, und deren Umfang durch das zunädft von der Probultion, 
ben Ernten ıc. abhängige Maß von Angebot und Nachfrage beftimmt 
wird, wie Zinn, Reis, Kaffee, Pfeffer ꝛc. So find 3. 8. von Reis 
608 721 Pikuls oder etwa 365 000 Poppelcentner mehr gegen das 
Borjahr, nämlih 5158 742 Piluls oder etwa 3 Millionen Doppels 
centner, eingeführt worden. Reid kam von Siam, Sranzöftih Indien, 
Birma und Bengalen und ging nad ber Yalbinfel von Malaffa und 
dem Indiſchen Archipel. Eine gute Ernte in Siam ermöglichte vers 
mehrte Ausfuhr von dort, melde den Ausfall von den anderen 
Produktionsländern reichlih dedte. Dagegen war ber Handel mit 
Induſtrieprodukten fehr erheblid) durch den Wechſelkurs beeinflußt 
und zwar zu Ungunften der Golbländer. Zwar ift die Einfuhr aus 
bielen Ländern, nah Dollarwertb bemeflen, um etwa 21/5 Millionen 
Dollars geftiegen, nah Goldwerth bemeflen ftellt ſich aber bei den 
meiften Ländern ein Berluft heraus, jo namentlid bei Großbritannien, 
defien Einfuhr von 17,5 Millionen im Borjahre, zum Kurſe von 
2,89 Mark berechnet, etwa 491/ Millionen Mark betrug und im 
Berichtöjahre mit 17,7 Millionen zu 2,55 Mark nur einem Werthe 
von 45 Millionen Mark entfprad. Dazu kommt nod, daß im Jahre 
1893 bei der Einfuhr mit gerechnet find 6 146 470 Doll. Edelmetalle 
gegen 5 076 000 Dollars im Vorjahre, fo daß die Einfuhr an Waaren 
allein fi im Sabre 1893 auf 111 Millionen gegen faft 
121/, Millionen Dolars im Borjahre ſtellt. Am ftärkiten, ift der 
Rückgang der Einfuhr von Mandefterwaaren, namentlih einfachen 
Baummollenftoffen, die von 2448819 Stül im Jahre 1892 auf 


1 700 967 Stüd zurüdging, bie Einfuhr gefärhter Baummolleufoffe 
fiel von 381 738 auf 195 760 Stüd. Der Werth ber eingeführten 
Baummollenftoffe fiel von 53565294 auf 4128453 Dollars. 
Gefärbtes Garn wurde für 269 668 Dollars gegen 465 521 Dollars 
im Borjabre eingeführt. Ebenfalls zurüd ging die Einfuhr von 
Sarongd und Slendangs (Belleivungsftüde der WMalaitigen Be 
völlerung), Tafchentühern und anderen Waaren einfacher Kabrilation. 
Zum Theil wird diefer Rüdgang dem Ausfall der früher nad 
Saigon verſchifften Waaren zugefchrieben, welche jetzt nicht mehr 
nah Singapore gebracht werben, zum Theil aber ift der Ausfall 
durch andere Länder gebedt worden. An Sarongd und Slendangs 
wurden 3. B. aus Nieberlänbiich Indien für 370 842 Dollars gegen 
248 984 Dollar im Borjahre eingeführt. Japan, welches im 
Sabre 1892 erft für 1520 Dollars Baummollenwaaren in Singapore 
eingeführt batte, bat im Berichtäjahre für 105014 Dollars ein» 
gefübzt. 

Ueberhaupt macht fi) der Wettbewerb Japans mehr und mehr 
fühlbar. In irdenen Waaren ftieg die Einfuhr von dort von 
16 554 auf 106552 Dollars, in Zündholzern von 96303 auf 
356 987 Dolard, in Regenihirmen von 8320 auf 74848 Dollars, 
im Ganzen von 867 791 auf 2204 425 Dollars, aljo nahezu auf 
das Dreifahe. Darunter ift beſonders auch die große Zunahme ber 
Kohleneinfuhr (von 823 175 auf 795110 Dollars) zu beachten, bie 
der Britifhen Kohle, welhe um 34166 Engliihe Tonnen zurüd- 
gegangen ift, eine immer fteigende Konkurrenz bereitet. 

Petroleum ift theils durch bie Einführung des Transports in 
Tankſchiffen von Rußland, theild durch die Konkurrenz Sumatra? 
im Breife um etwa 25 pCt. geſunken, ver Menge nad ift die Einfuhr 
um mebr als 200 000 Kiften geftiegen. Die Einfuhr von Rußland 
it um 112986 Kiften, die von Sumatra um 172 494 Kiſten gemadjien. 
Letztere beträgt jegt 276 792 Kiſten. Die Einfuhr von Amerika ift 
um 81629 Kiften gefallen. Immerhin beträgt auch letztere noch 
241229 Kiften. Das Amerikaniſche Petroleum ailt für das befte. 

Die Einfuhr aus Deutfhland if, was die Europäiſchen Länder 
betrifft, nad) der Britifhen die höchſte gemweien, fie betrug nämlich 
1583267 Dollar oder 4037 331 Marl. In den Borjahren war 
die Einfuhr aus Deutfchland Die folgende: 


1889 ....... 1283 606 Dollar — 3947539 Mart 
1890 ....... 1388935 „ —=4686273 „ 
1891 ....... 12920546 „ = 375 „ 
1892 ....... 108972 „ =31678 „ 
Dagegen betrug die Einfuhr aus: 
Dollars. Dollars. 
Frankreich ......... 1014297 den Nieberlanden...... 359 318 
DefterreihsUingarn .. 270286 Stalien ............. 220 881 
Belgien... .......... 699 658 
Die hauptjählichften Deutihen Einfubrartifel waren: 
1893. 1892, 
Kleidungsftüde (einſchl. Putz⸗ Dollars, 
und Strumpfwaaren)...... 211375 166616 
Meſſingwaaren............... 58 008 28 629 
Brot und Bieluitd ........... 78 190 62 089 
Branntwein ................. 80 333 82 986 
Porzellan.............. ...... 10159 14 805 
Baummollene Stüdgüter........ 35489 1970 
Glaswaaren ....... .......... 88 245 76 919 
Stahl- und Meifingwaaren .... 171389 112192 
Eifenwaaren ............... .. 26883 14 423 
Maihinen ....... IDELFETFERTE 3392 4405 


Siagavore. 607 


1888. 1892 
Dollars. 
Diet ....................... 155 089 138629 
Zünbhölger ...... ............ 182 601 44 8606 
Kondenſirte Milch ............ 81 835 65617 
Berihiedene Lebensmittel ...... 8547 6.080 
Dollenwaaren..... ........... 180947 103252 
1103 > 72 20 677 ? 
Rufilinftrumente............. 20 198 ? 
Farben.................... 35 197 3 
Barflümerien. ............ .... 11918 ? 
Irdene Waaren........... ... 10140 ? 
Papier ..................... 87208 ? 


In Kleidungsſtücken, Mefſingwaaren, Brot und Biskuits, Glas⸗ 
waaren, Stahl⸗ und Meſſerwaaren, Zündhölzern und Wollenwaaren 
find die Ergebnifſe für Deutſchland recht befriedigend, auch im Ver⸗ 
gleih zu Großbritannien. LBehteres führte in dieſen Artikeln im 
Jahre 1893 ein: 


Werth. 

Dollars. 
Kleidungtſtücke...................... 508 860 
Meſſingwaaren......................... 75 812 
Brot und Biskuitß...................... 82 562 
Öladwaaren ......................... .. 51800 
Stahl» und MRefier-Waaren............... 310 564 
Zündhslzer...................... ..... 20346 
Wollenwaaren........... .......... oe... 163 168 
dazu noch wollene Decken ................ 116 442 


Im Allgemeinen ift anzunehmen, daß Deutfchland auf dem 
Singaporer Marfte nur infomeit mit Großbritannten konkurriren 
Ian, ald es im Stande ift, die Waaren billiger auf den Markt zu 
dringen, wie dies namentlich der Fall ift bei eifernen Haus» und 
Kühengerätben, Lampen und bergleihen. Auf biefem Gebiete bat 
gerade der Kurs die Deutihe Einfuhr unterftügt, weil die befferen 
Roaren für die Mehrzahl der Käufer unerſchwinglich gemorden find, 
und billigere von Großbritannien nicht eingeführt werden. Ihrer 
Güte und Gediegenheit wegen finden Deutiche Waaren Borzug bei 
muftlaliihen Snftrumenten (befonderd Bianinod), welche indeß der 
Natur der Sache nach nur in geringeren Mengen Abjay finden. 


Die Menge des aus Deutichland eingeführten Branntweins 
(Brandy) betrug 12 393 Dutzend Flaſchen zu dem Durchſchnittswerthe 
von 2,44 Dollars für ein Dukend, mährend aus Frankreich 
4971 Dutzend zum Durchſchnittspreis von 7,43 Dolard und aus 
Großbritannien 20351 Dugend zum Durchſchnittswerthe von 
1,19 Dollars eingeführt wurden. Der billige Branntwein findet 
bei den Ehinefen guten Abſatz. 

Der Rückgang der Biereinfuhr ift den fteigenden Preifen bes 
Biere zuzuschreiben; eine Kifte, die früher 7 Dollars Toftete, 
bewerthet ſich jet auf 12 Dollars. 

In der Statiftif ift als ein beträchtlicher Einfuhrartifel Deutſch⸗ 
lands auch fondenfirte Milch erwähnt. Es würde aber ein Irrthum 
fein, anzunehmen, daß es fih dabei um Deutfhe Milch handelte. 
Bon der gefammten Einfuhr von 17223 Kiften im Werthe von 
14455 Dollars follen kaum 5 pCt. anderen als Gchmeizer 
Urfprungs fein. 

Die Deutſchen Konferven erfreuen fi großer Beliebtheit, 
werben jedoch wegen bed feigenben Breifes immer mehr Luxus⸗ 
gegenftand. 


Ausfuhr. 


Die gefammte Ausfuhr Singapores beftef ſich auf 108456082 Doll. 
gegen 97850449 im Berichtsjahre ober unter Abrechnung von 
15575 954 Dollard Kontanten (13496674 im SBorjabre) auf 
92 880 128 Dollars gegen 84 853 775 im Borjahre. Hiervon gingen 
nach Großbritannien für 18211578 Dollare genen 15887928 im 
Vorjahre, wobei für 288327 Dollar (45467 im Borjahre) Gold 
mit eingerechnet if. Nah Britiſchen Beftgungen: wurde ausgeführt 
für 13714126 Dollars gegen 12139480 im Vorjahre. Nach 
Deutfhland wurde für 8 718133 Dollars, d. 5. für 274088 Doll. 
weniger als im Sorjaber, ausgeführt. Die Abnahme betraf befonders 
folgende Artikel: 


Gegen bad 
Ausfuhr. Borjahr 
- 1898 weniger 
Dollars Dollars 
1) 2 .................... 216 148 74 000 
Guttapercha ......... ...... 122 089 166 000 
Schwarzer Pfeffer ..... ..... 466372 209 000 
Weiber Pieffer..... ........ 144056 48.000 
Perlfago .................. 98 977 38 000 
Stocklack................. 40 067 13 000 
Zinn ..................... 76 666 108 000 


Dagegen betrug die Zunahme der Ausfuhr gegen das Vor⸗ 
jahr bei: 


Dollars. Dollars. 
Rohrſtöcken......... 85899 Neid .............. 34.100 
Stuhlrohr..... ..... 1264743 Borneo⸗Gummi ..... 24921 
Kaffee ............. 337 932 Sagomedl........ .. 21 360 
Gambier .......-... 555 784 Scdildpatt.......... 29 178 
Gummi RKopal...... 46331 PBerltapioca......... 102 617 
Hörnern ........... 36 265 


Die Mengen ber nach Deutſchland ausgeführten Produkte haben 
von Jahr zu Jahr derartig geichwanlt, daß in der Zunahme oder 
Abnahme der Ausfuhr einzelner Artikel ein Leichen zunehmender 


oder abnehmender Handelsbeziehungen an ſich noch nicht erblidt- 


werden kann; vermuthlih wird dies vielmehr mit dem jemaligen 
in Deutihland vorhandenen Borratd und Bedarf und fonftigen 
Marttverbältnifien zufammenbängen. Nur ein Artikel bat feit Jahren 
in ununterbrocden fteigendem Maße Abjak in Deutichland gefunden, 
das ift dad Stuhlrohr (Notang, Rattan). Hiervon wurde nach 
Deutſchland ausgeführt: 

1889 1890 1891 1892 1893 

Dollars. 
610778 642324 822 149 996398 1264 748 


Das bedeutet für das Jahr 1893 166 674 Pikuls oder 100 738 Doppel⸗ 
centner, d. h. nahezu die geſammte Einfuhr Deutſchlands an 
ungeſpaltenem Stuhlrohr (116586 Doppelcentner). Der Antheil 
Deutſchlands an der Geſammtausfuhr Singapores an Stuhlrohr 
verhält ſich der Menge nach wie 1 zu 2,28, beträgt alſo mehr als 
ein Drittel, Die dorthin ausgeführte Waare gehört zu der biſſeren 
Qualität (durchſchnittlich 7,60 Dollars pro Pikul). Rah Deutfchland 
find die bedeutendften Abnehmer des Stuhlrohrs Hongkong mit 
422 461 Dollars (89309 Piluls), deſſen Durchſchnittswerth für 
1 Pikul 4,73 Dollars beträgt, Großbritannien mit 74964 Pikuls zu 
267 066 Dollars (Durchſchnittswerth 3,56 Dollars) und bie Bers 
einigten Staaten von Nordamerika mit 35 805 Pikuls zu 409 897 Doll. 
(Durchſchnittswerth 11,46 Dollars). 








608 


An Pfeifer find nad Deutfhland ausgeführt worden: 
‚46 397 Pituls ſchwarzer Reeffer im Werthe von 466 872 Dollars, 
91 Pikuls fogenannter langer Pfeffer im Wertbe von 850 Dollars 
und 9078 Pikuls weißer Pfeffer (144056 Dollars), zuſammen 
55566 Piluls im Wertbe von 610 778 Dollars ober 88617 Doppels 
centner Im Werthe von 1557 484 Marl. 

Bei faft allen bebeutenden Artikeln ber Singaporer Ausfuhr 
wach Deutſchland macht es ſich immer noch bemerkbar, daß ein großer 
Theil der Büter, die aus Singapore ſtammen, in Deutſchland als 
aus Großdritennien oder zum Theil guh aus den Niederlanden 
kommend aufgeführt werden. Dies weiſt Darauf bin, daß der 
Frachtentransport von Singapore nad) Deutichen Häfen auf Deutien 
Schiffen noch der Ausdehnung fähig if. Beſonders auffällig ift 
dies beim Zinn. 

Deutihland führte insgefammt 10557 Tonnen Sinn ein; 
davon Tamen aus: 


Großbritannien. „ouuunonoenneeneneee 6506 
den Niederlanden... ureonnensnucncen 3093 
Kiederländii-Dftindien........... ‚... 1195 
Britiſch⸗Oſtindien nur ............... 480 


Großbritannien produzirt ſelbſt im Jahre durchſchnittlich nur 
etwa 9400 Tonnen und bat im Berichtsjahre aus Singapore und 
Benang zufammen 25 786 Tonnnen eingeführt. Die Gefammtausfuhr 
aus Singapore und Penang betrug 46846 Tonnen, auß Singapore 
alfein 24 829 Tonnen. Es ift aljo anzunehmen, daß ein erheblicher 
Theil des aus Großbritannien bezogenen Metalles thatjählih von 
den Straits Settlements und den Walatifhen Staaten auf ber 
Halbinſel Malakka berrührte. Auch das von den Niederlanden ein» 
geführte Zinn Fam zum Theil aus Niederländiſch⸗Indien (Banca, 
Billion), zum Theil aus ben Straits GSettlements, es iſt 5. B 
betannt, daß von Singapore Zinn über Amfterdam nad Weftfalen 
verichifft worden ift. 

Es müßte Doch möglich fein, die Betrüge, welde aus Zwiſchen⸗ 
ländern nad Deutſchland gebracht worden find, künftig direkt von 
den Produftiousländern zu beziehen. Died dürfte wenigſtens für 
die befferen Dualitäten, welde aus Dftindien ſtammen, ber Yal fein, 
wenn fich auch vielleicht der Bezug des Bolivianiſchen Zinnes vortheil⸗ 
Bafter von London aus bewirken läßt. 


Rursverhältnifle, 

Der Kurs des Sichtwechſels auf London und auf Hamburg 
(wobei das Pfund Gterling glei 20,45 Mark angenommen ift) 
ſchwankte zwiſchen 2 Schill. 4 Pce. (Dezember) und 2 Schill. 91/g Pce. 
(Met) ſowie zwiſchen 3,39 Mark (Dezember): und 2,82 Mark (Mai). 


Sehifffahrt. 
Im Hafen von Singapore find an fremden Schiffen eingegangen 
4435 von 3519063 Regifter - Tonnen, audgegangen 4402 von 
8425 283 Regifter-Tonnen. 

Segen das Jahr 1892 fand eine Zunahme des Verkehrs flatt 
und gwar im Cingang um 292 Schiffe von 238 841 Regifter- Tonnen 
und im Ausgang um 288 Schiffe von 243 582 RegiftersTonnen. 

Der Verkehr von Fahrzeugen der Eingeborenen geftaltete fich im 
Sabre 1893 folgendermaßen: 

€3 find angefommen 7062 Schiffe von 277994 Regifters 
Tonnen. 

Es find abgegangen 69386 Schiffe von 270 391 Regifter-Tonnen. 


Eugapore. 


Die Abnahme gegen das Vorjahr beträgt im Eingang 904 Schiffe 
von 81168 Negifter-Tonnen, im Ausgang 951 ‚Säfte von 
36 867 Regifter-Tonnen. 

Don den eingelaufenen fremben Schiffen waren der Natio⸗ 
nalität nad: 

Ueberhaupt. Darunter mit Labung. 
Babl. Reg.sTonnen. Buhl Weg.sTonnen. 


Britifhe ........... 2756 2272 179 273 32975 
Niederländiide...... 853 291 146 846 287 655 
Deutide ........... 333 879 802. 827 872 6% 
Franzöſiſche......... 128 210 401 119 202 693 
Malaiiſche .......... 88 6 702. 38 6 702 
Sarawatanifdhe...... 62. 28 476 62 28 475 
Stalienife ......... 52 61 883 48 48 328 
Spenifde ....:..... 42 62 882 39 61 884 
Schwediſche und Nor⸗ 

wegiſche....... 37 43 644 3 39 697 
Defterreihifch = Ungas 

riſche.......... 33 80 004 33 80 004 
Ruſſiſche ».........- 24 65 766 24 65 766 
Amerilantihe (B.6.) 15 22 185 14 20 620 
Siameftfde......... 7 1861 7 1 861 
Ehinefice..... voraus 4 1336 3 968 
Sapanlide.......... 4 7614 4 7614 
Bortugiefifge ....... 2 8 193 2 3193 


Die Britiiche, Deutfhe und Niederländiſche Schifffahrt haben 
Zunahmen erfahren, im Uebrigen find die Verhältniſſe ziemlich un: 
verändert geblichen. 

Die Zahl der im Hafen von Singapore im Jahre 1893 an⸗ 
gelommenen Deutihen Schiffe betrug 333 von 379 802 Regifters 
Tonnen gegen 307 von 364.088 Reg.⸗Tonnen im Jahre 1892. 

Bon Dielen Schiffen waren 313 Dampfigiffe und 2U Segel 
Ihifie von 22359 Regifter- Tonnen. 

112 Schiffe von 228345 Regifter- Tonnen befanden fich auf 
großer Fahrt, 221 Schiffe von 151457 RegiftersTonnen auf 


Küftenfahrt. 

Bon den Schifien auf großer Fahıt kamen von: 
Deutihen Häfen .......:... ........ 43 von 88443 Reg. Zonen 
China und Japan................. 41 „ 89791 ra 
Britifhen Kohlenbäfen.............. 13 „ 19216 “ 
fonftigen Europätfhen Häfen........ 1 „ 1629 „ 
Auftraliihen Häfen ................ 8 „ 17032 v 


fonftigen (Amerikaniſchen ze.) Häfen... 8 „ 12234 

Bon den Küftenfahrern kamen von Sumatra 38 Sie, von 
Hongkong und Chinefiihen Häfen 36 Schiffe, von Franzöſiſch⸗ 
Cochinchina 35 Schiffe, von Stam 31 Schiffe, von Borneo 30 Schiffe, 
von Penang 12 Schiffe, von Lingpi 12 Schiffe, von Deutſch⸗Reu⸗ 
guinea 9 Schiffe, von Java 7 Schiffe, von Mauritiuß 3 Schiffe :c. 

Bon den 339 audgegangenen Schiffen befanden ſich: 

119 von 234637 Reg.⸗Tonnen auf großer Fahrt und 


220 „ 150436 n „ Küftenfahrt. 
Bon den erjteren gingen nad: 
Deutihen Häfen ............. 47 Schiffe von 102990 Reg.⸗Tomn. 
Ehina und Japan ........... 6 „nn. 87 „ 
Indiſchen Reishäfen.......... 3 50m DO 
nichtdeutfgen Europäifhenhäfen 0 „ „ 13821 n 
fonftig. (Amerifaniihen ıc.) Häfen 83 „ 8139 


Bon den Küftenfahrern gingen nad Sam 48 Sqiffe, nah 
Franzöftiih-Eodinhina 41 Schiffe, nah Sumatra 38 Schiffe, nach 


Eingapser. 


Borneo 80 Schiffe, nad; Penang Ib Schiffe, nad Songlong und 
China 13 Schiffe, nach Lingpi 12 Schiffe, nad Deutſch⸗Neuguinen 
8 Schiffe, nad Java 8 Schiffe, nach Indien 8 Schiffe ıc. 

Don den Schiffen auf großer Fahrt waren im Eingang 5, im 
Ausgang 13 in Ballaſt; von den Küftenfahrern im Eingang 1, im 
Ausgang 14; der Reſt kam sber ging mit Ladung. 

Bergleiht man Die norflehenben Zahlen mit benen ber Borjahre, 
fo Iommt mar gu einem für bie Deutſche Schifffahrt recht gümftigen 
Refultat. 

Die Zunahme im Sabre 1898 beträgt nämlich gegen ba 
Jahr 1892 26 Schiffe von 15 714 Reg.⸗Tonnen und gegen 1891 
65 Schiffe won 47 855 Reg-Tennen, und je weiter man zurüdgreift, 
um fo augenjälliger wizb der Auffchwung, ben die Deutſche Schifffehrt 
im Hafen von Singapore genommen hat. Es kamen ein: 

im Sabre 1825 110 Deutihe Schiffe von 688956 Reg.⸗Tonnen 
180 105 „ „ „ 39618 " 


” = 

nn 15 „ „ „ 190189 ” 
" N 18% 286 " ” " 826 219 o 
nn 1088 „ „71902 5 


Die Zahl der Schiffe Hat ſich alfo feit 18 Jahren verbreifact, 
der Tonnengehalt berfelben mehr als verfünffacht. Unter Zugrundes 
legung ber Tonnenzafl, nad) Prozenten berechnet, flieg ber Antheil 
der Deutſchen Schifffahrt an der Geſammtſchifffahrt im Hafen von 
Eingapore von 5,4 pCt. im Jahre 1875 auf 10,8 p&t. im Jahre 1898, 
obgleich fi die Geſammtſchifffahrt in demfelben Zeitraum nahezu 
verbreifacht Bat. 

Im Jahre 1875 fand die Deutiche Schifffahrt an vierter Stelle, 
und zwar famen na Großbritannien Frankreich an zweiter und die 
Niederlande an britter Stelle, im Jahre 1885 überflügelte fie bie 
Niederländifche und im Jahre 1887 die Franzöſiſche Schifffahrt, und 
ſeit dieſer Bett behauptete fie ihren Platz nad der Britifhen. Die 
letztere bat ſtets ben erften Pia eingenommen, ihr Antheil an der 
Sefammtichifffahrt betrug während ber beiden legten Jahrzehnte 
ziemlich gleihmäßig etwas über 60 p&t. 

Für die Zukunft find die Ausfihten ber Deutfhen Schifffahrt 
im Safen von Gingapore gleichfalls günftig. Die regulären Dampf 
ſchiffalinien nach Deutſchland find bereits durch Einflellung größerer 
Zampficiffe dem vermehrten Bedurfniß an Raum für die Ausfuhr 
nad) jeftlänbiichen, beionders Deuticden Häfen entgegengelommen, und 
mit der Beit werden fie wohl in die Lage fommen, die Einſtellung 
fremder Schiffe zur Bewältigung bes direlten Verkehrs mit Deutſch⸗ 
land ganz entbehrlich gu machen. 

Daß durch Die vegeimäßigen Linien ber Bebarf an Räumten für 
Iefllänbiiche Häfen zur Zeit noch nicht gebedt if, bemweift ber Lmftand, 
daß im Jahre 1892 von Deutigen Firmen in Gingepore nicht 
weniger ald 10 nichtdeutſche Dampfſchiffe zur Reife nach Europäifchen 
Häfen gechariert worden find. 

Die Deutihe Dampfichiffa⸗Rhederei und die DeutfchAuftralifche 
Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft haben ihre für Singapore verfügbaren 
Räume immer filllen können. 

Im Jahre 1898 ift Yein einziges Deutiches Schiff unter Charter 
von Singapore nach Deutihland gegangen, während in den Vor⸗ 
jahren eine Reihe kleinerer Dampffchiffe ſtets lohnende Charter fand. 
Der Grund diefer Thatſache iſt darin zu ſuchen, daß bie größeren 
fremden Dampfidiffe ihrer verhiltnibmähig geringeren Betriebäloften 
wegen den Ghartexern beſſeren Verdienſt bringen als bie Heinen, 
meiſt nur 1800 bis 2000 Tonnen Haltenden Deutihen Dampficiffe. 

Die Küftenfäifffahrt zeigte gegen das Borjahr einen Auffchwung. 
Die großen Neidernten, namentlich in Siam, batten gute Frachten 


609 
zur Kolge, und · verſchiedene Heinere Deutihe Dampfiiffe fanden 
auf der SingaporesFabrt gute Beihäftigung. 

In letzter Beit macht fi) das Veftueben Norwegiſcher Rhedereien 
geltend, in das Dſtindiſch⸗Chineſtiſche Küftengeihäft hineinzukommen, 
und mit außerordentlich praftifch gebauten Dampfſchiffen haben fie gute 
Erfolge gehabt. Für die Singapore⸗Fahrt find Dampfichiffe erforderlich 
von geringem Tiefgang und großer Labefühigkeit, letztere aus 
allgemeinen Grimben, erftere, weil mande Häfen an Flüflen gelegen 
find, weldde an der Mündung fogenannte Barren vorgelagert haben, 
die nur einen geringen Tiefgang zulafien, wie 3. 8. Banglof, wohin 
nur Schiffe mit 18 bis 14 Fuß Tiefgang gelangen Finnen. Deutſche 
Dampfſchiffe, die biefen Berhältnifien Rechnung tragen, giebt ed im 
Singapore nur wenige. 

Im Allgemeinen war dad Jahr 1893 für den Frachten markt 
Singapores ein günftigeres als das voraufgegangene. In erfter 
Linie war dies verurſacht durch befieres Angebot von Ladung in 
Sapan und China, wo die Dampfichiffe der regelmäßigen Linien vers 
bältnigmäßig hohe Frachten bedingen Tonnten, während fie für 
Singapore nur auſnahmsweiſe große Räumte frei Hatten, fo daß es 
während bed größten Theiled des Jahres möglich war, die Fracht⸗ 
raten ab Singapore auf befonderer Höhe zu halten. 

Im Anfang des Jahres zeigte fich ſelbſt Mangel an Schiffes 
räumen, fo daß für gedarterte Dampfidiffe in einigen Fällen recht 
hohe Raten bezahlt werden mußten. Nach dem Chineftihen Neujahr 
(Februar) leerten ſich die mit Produktion thatfählih Überflüllten 
Baarenhäufer aber recht bald, und als natürlide Folge trat eine 
Reaktion im Frachtenmarkte ein, welche von April bis Jull währte. 
Für diefe Monate waren die Fracdtennotirungen mehr ober minder 
nomineH, und je nad dem Verhältniß zwiſchen Angebot und Nach⸗ 
frage ſchwankten die Raten um 5 Schilling und mehr. Allmählich 
trat aber wieder größere Stabilität zu Tage, und gegen ben Schluß 
des Jahres fanden die Frachten durchweg fehr günftig. 

Die Schwankungen der Fradtraten find aus folgenden Aufs 
ſtellungen erfichttich. | 
Für Dampfichiffe nah Lonbon. 


Maß⸗ und Stuhl» 

Gambier. Sadgut. Leichtgut. Zinn. rohr 

= o o ou = = 8 

4434 

Niedrigſter Stand 20 — 176 26 6 — 17 6 

Hbchſter Stand. 7 6 SS — M6 76 DB — 
Für Dampfſchiffe nah Liverpool. 

Niedrigſter Stand 28 — 2 — — — — — — 
Höchſter Stand. 30 — U — — — — — — — 
Für Dampfſchiffe nach Hamburg. 

Niedrigſter Stand 20 — 2 6 BB — — — 5 — 
Höchſter Siand. 7 6 277 6 MD — — — 80 — 
Für Segelſchiffe nah London 

Schwergut. Leichtgut. 

Schill. Pre. Schill. Bee. 

Niebrigſter Stand ....... 17 6 I — 

Höchſter Etanb.......... O—— m 6 
Für Segelſchiffe nach Liverpool. 

Niedrigſter Stand ....... Do — > — 

Höchſter Stand. ......... 2 — 27 6 


610 
Neapel. 

Handelsbewegung in den legten Jahren, insbejondere 
1892,93.) 


Während der Werth der geſammten Waareneinfuhr Stalien 3 
im Spezialhandel, Edelmetalle ausgeſchloſſen, im Verlaufe des vor 
dem Inkrafttreten des Zolltarifö vom 14. Juli 1887 liegenden fünfs 
jährigen Zeitraums (1883 bis 1887) fih im Jahresdurchſchnitt auf 
1425 Mil. Lire belief und fein Marimum mit 1458 beziehungsweife 
1604 Mill, Lire in den Jahren 1886/87 erreichte, ift derſelbe während 
der nächſtfolgenden 5 Jahre (1888 bis 1892) auf durchſchnittlich 
1387 Mil. Lire gefallen, und zwar wurde bie Minimalzahl mit 
1126 Mil. Lire im Jahre 1891 erreicht. 

Bon diefem Sabre ab tritt dann zwar eine leichte Aufbeflerung 
in die Erſcheinung, indeflen find, wie die nachfolgende Aufftellung 
näher dartäut, die Zahlen ber Jahre 1889/90, welche unter ber Eins 
wirkung des neuen Bolltarifs einftweilen ala Normaljahre angefehen 
werden dürfen, in den folgenden, unter dem Einfluß einer allgemeinen 
Geſchäftsdepreſſion ſtehenden Jahren noch nicht wieder erreicht worden. 

Der Werth der Einfuhr beirug: 


Mill ˖ Lire. Mill. Lire 
1889...... .... 1391 189% .......... .... 1173 
I880.......... u... 1819 1803.............. 1191 
1 1} ) 1126 


Sn den Neapolitanifhen Provinzen dagegen, wie in ganz 
Süditalien, welhes an mobilen finanziellen und gewerblichen Hülfs⸗ 
quellen weniger reich ift als die nördlicher gelegenen Landestheile 
und überbem während der. legten Jahre im Ganzen genommen aud) 
feine beſonders guten Probultenernten aufzumweifen gehabt bat, tritt 
der Niedergang des Einfuhrhandels Ihärfer in die Erſcheinung, aud) 
Dauert berielbe biß in das Berichtsjahr Binein fort. Während nämlid 
der Werth der Waareneinfuhr über die Zollſtelle Neapel im Jahre 1890 
124,6 Mil. Lire betrug, ift ee im Jahre 1891 auf 108,2 Mill Lire, 
im Jahre 1892 auf 101,7 Mill. Lire und endlich im Jahre 1893 auf 
70,4 Mill. Lire zurüdgegangen. 

Sn den einzelnen Kategorien des Stalienifhen Zoll⸗ 
tarifs geftaltete die Einfuhrbewegung fih folgendermaßen: 

Die Einfuhr Über die Zollſtelle Neapel betrug: 












* 1892. | ıssa. 
= +) 
& Lire. Lire. 








L| Spiritus, Getränfe, Dele 
II.| Rolonialwaaren, Tabak. 
DIL! Shemilalien, Mebizis 


nalie 
IV. Gerb⸗ und ——— 


8 211 045 
8 978 869 


1 8923 956 


V. Hanf, Flachs, Jute 1 019 625 
VI. Baumwolle ........... 9 879 041 
VILIWole ............... 4 802 236 
VIIL| Seide ............... 1 856 049 
IX.]90l, Stroß ......... 608 601 
X. Bapier, Büher ....... 451 646 
XL! Häute, Leder ......... 5 880 636 
XII] Mineralien, Metalle . - 6 808 684 
XoI. Steine, Kohle, Toryellan, 
Glas .............. 7362 674 
X. Cerealien, Begetabilien.| 28 910 470 84 849 266115 052 102 
XV. — — Zieriſche Er⸗ 


I) Vergl. Hand. Arch. 1894 Septemberheft IL ©. 879. 


Reapel. 


Aus einem Vergleich der vorſtehenden Zahlen des Jahres 1893 
mit den Durchſchnittſgergebniſſen der 3 Vorjahre erhellt, 
daß erftere Hinter ben leßteren in 14 Kategorien unter 16 zurüds 
bleiben, und zwar in Kolonialwaaren, Tabak zc. um rund 1 Mil. Lire; 
in Chemikalien und Mebizinalien um 1/; MIN. Lire; in Gerbſtoffen 
und, Sarbwaaren um 240000 Lire; in Hanf, Flachs, Jute um 
420 000 Lire; in Baumwolle und Waaren daraus um 2 Mil. Lire; 
in Wollenwaaren um 2,4 Mill. Lire; in Seidenwaaren um 5,8 Mill 
Lire; in Holz und Strohwaare um 29,5 Mil. Lire (ein Zeihen vom 
gänzliden‘ Dantederliegen der Bauthätigleit); in Papierwaare um 
374.000 Lire; Häute und Leberwaare um 1,1 Mil. Lire; in Eiſen⸗ 
waaren um 5,2 Mil. Lire; Kohle, Steingut, Glas u. T. f. um 3,5 Mill. 
Bire (vornehmlich Kohle und Ebdelfteine, welder Umſtand darthut, 
daß einerſeits Die gewerbliche Thätigfeit lahm liegt und andererfeits 
reine Luxusausgaben eingefhräntt werben) ; in Cerealien und Beges 
tabilien um 18,8 Mil. Lire; in Thieren und thieriſchen Ergeugnifien 
um 1,1 Mil. Lire. 


Gehoben, und zwar nur um ein Geringes, bat fi die Einfuhr 
nur in den beiden Kategorien Spiritus, Getränte, Dele und Kurz⸗ 
waaren. 


In der nachſtehenden Ueberſicht findet ſich die Waareneinfuhr 
über die Zollſtelle Neapel nach den Herkunftsländern georbnet; 
unter lIekteren haben indeſſen nur die bedeutenden Europäiiden 
Snduftrieländer Berüdfihtigung gefunden, mit beren Erzeugniſſen 
das Deutihe Fabrikat vornehmlich in Wettbewerb tritt. Ein Blid 
auf dieſe Weberficht zeigt, dab die rüdläufige Bewegung ber Einfußr 
eine ganz allgemeine ift, d. 5. daß an derſelben biefe Länder ohne 
Ausnahme theilnehmen. Die höchſten Zahlen wurden im Jahre 1890 
erreicht, die niedrigfte weift das Berichtsjahr 1893 auf. Bei einem 
Vergleich der Ergebniffe diefer beiden Jahre zeigt fi, daß die be: 
beutendfte Einbufe Großbritannien zu verzeichnen bat, nämlid 
202 Mill. Lire, danach folgen Deſterreich⸗ Ungarn 12,4 Mil. Lire, 
Frankreich 6,3 Mil. Lire, Deutichland 2,2 Mil. Lire, Schweiz 0,9 Mil. 
Lire, Belgien 1, Mil. Lire. Verhältnißmäßig bat die größte 
Einbuße erlitten; Defterreih- Ungarn mit rund 77,5 p&t. (Bauholz), 
danach Frankreich 54,9 pCt., Großbritannien 61,5 p&t., Schweiz 50pEt, 
Belgien 29 p&t., Deutihland 23,9 pCt. 


Die Zahlen, welche in ber Kategorie „Andere Länder” zulammens 
gefaßt find, werden weientlich beftimmt durch die alljährlich ſtarken 
Schwankungen unterworfenen Zufuhren von Korn aus Rußland, 
der Türkei und Indien (1893 zufammen 13 Mil. Lire), Rohbaum⸗ 
wolle, Petroleum und Tabak aus Nordamerika (1698 1,2 DEIN. Lire, 
1,2 Mill. Lire und 1 MIN. Lire), Bauholz und Stodfiid aus Schweden⸗ 
Norwegen (1893 Stodfiih zu 2 Mi. 2ire). 


Die Einfuhr Über die Zolftelle Neapel betrug: 


In den Jahren 
1890. 











Aus: 1891. 1893. 
Werth: Werth: 
Lire. Lire. t 

Großbritannien ....... 42 947 937137 010 135125 409 832122 755 339 
Defterreid» Ungarn ..... 16 090 931112 745 972| 4 505 3461 3 647 169 
Frankreich ........... 14 233 63412 346 483110 012 4521 7 887 561 
Deutihland „......... 9363 7821 8 284 8647 327 6 984 313 
der Ochweig oauune....| 1889173] 1473412) 1295 7955 914 796 
Belgien,. ...... ...... 1714901] 1414 031] 2100 242] 1201 0% 
anderen Ländern... .. 38 509 125186 029 49 740 27 022 911 


Die Einbußen, welde bie gedachten Induſtrieſtaaten von 1892 
auf 1893 auf dem Biefigen Abſatzmarkte erlitten haben, treten vor: 
nehmlich auf nachſtehenden Gebieten in bie Erſcheinung: 








Reapel | 61 


Großbritannien in wollenen Wegren, namenttih Streich» | Farb⸗Stoffe 15 528 Lire; Hanf, Leinen und Jute 60 044; Baumwolle 
garngeweben, rohen Häuten, Inſtrumenten, Stockfiſch, Kohle (Ieterer | 307 842; Seidenwaare 114583; Holz und Stroh 38161 Lire; Papier 
Artikel im Jahre 1892 für 6,6 Mill. Lire, 1893 für 5,7 Mil. Lire). | und Bücher 65178; Häute und Leber 239233; Metallmaaren 


DeferseihsUngarn in Bauholz, 907 691; Porzellan, Steingut und Glad 11196 und Begetabilien 
Hrantreid in baummollenen Waaren, wollenen Aammgarnen, | 16058 Lire. 
zubgreitelem Leber. Die Einfuhr Hat gewonnen in ben Kategorien: Spiritus, Ges 
Schweiz in baummwollenen Drudwasten. teänte und Dele 3490 Lire; Kolonialmaaren 18849; Wollenwaaren 
Deutſchlands Einfuhr bat auf folgenden Gebieten verloren: | 120891; thieriſche Erzeugniffe 89 096; Kurzwaaren 34984 Lire. 
Bier im dab 21 724 Lire; Ghemilalien 161 214 Lire; Gerb- und Weitere Angaben enthält bie nachſtehende Ueberſicht: 
j Baareneinfuhr über die Zolfftelle Neapel in den Jahren 1892 und 1898. 
Fi E * Deutjchland. Großbritannien. Deſterreich⸗ Angarn. 
Waarengattung. 1892. 189. | 189. | 189, 1892. | 1898. 
23e Verth: | Werth: Werth: Werih: Beth: | Werth; 
5% Lire. Lire Lire. Lire. Lire. Lire. 
I. Spiritus, Getraͤnke, Dele.... 152451 155 941 4719 150 849 188 14 831 48 411 
IL | Kolonialwearen, Tabat ...... 30 615 48964 | 1561968 | 1698 854 36 761 28 264 
II. |&hemilalien, Medizinalien ....1 487 989 826 775 130 482 666 442 81 159 74 318 
IV. Gerb⸗ und Yarb-Gtofle ...... 148514 | 132991 468 316 383 189 115 551 79 125 
V. Sant, Leinen, Aute.......... 830 535 | 270491 446 348 287 369 147 984 | 206 940 
VL IBaumwolle.............. ...1 1087306 779 464 | 46378 | 6049 561 820 541 237 987 
WM. Wolle...................... 1065 886 | 1 186 777 2601 389 1 814 756 552 769 483 362 
YoOL Seide ..... nenne nunneonene 796 909 682 326 294 209 187 889 99 108 18 178 
RK. 190, Stroß ...... Konuennene 61 816 18 155 65 607 50 269 1140 489 257 762 
X. I Bapier, Büdher ......... ... 2595667 | 196379 72 161 16 666 128 659 48 687 
XI. Häute, Leder ...... ........ 1257838 | 1013605 | 1720887 | 1335280 171 569 110 882 
XIL ineralien, Metalle ......... 2107243 | 1199552 | 3848906 | 2877308 8325 241 | 323271 
XIIL | Steine, Kohle, Porzellan, Sla⸗ 265 540 254 344 | 6888674 | 6 109 350 197 203 105 844 
XIV. |Gerealien, Begetabilien ..... 75 680 69 521 68 835 25 698 608212 | 921176 
XV. | Thiere, thieriiche Erzeugnifie .. 31063 | 458630 | 1534 389 883 785 406 150 | 204 460 
XV. |Berichiedene Gegenftände .....| 159414 | 194898 45 762 161 356 204 129 | 608512 








Sufammen...| 8 647 227 | 6.984318 | 25.403 852 | 29 765 839 | 10012 452 | 7 887 661 | 4.505 346 | 3647 169 











3 5 Schweiz. Andere Länder. 
EEE Wonrengattung | 1892 | 18 | 10m | 108. | 1a. | 180. | sm | 1808 
38 Werth: Werth: Dertb: | Werth: Werth: Beth: Werth: Werth: 
— Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. 
I. | Spiritus, Getraͤnke, Dele.... 60 628 10 528 89 890 2421 | 1340463 | 1771129 2706227 | 83211045 
IL | Rolonialwaaren, Tabal ..... 275 — 10 239 4659 | 1166332 | 2136346 2868158 | 3978859 
DL |Ehemilalien, Mebizinalien .. 220 441 158 384 1129 6 718 529 628 785 4 ° 2406005 | 1892 956 
IV. Gerb⸗ und Farb-Stoffe ..... 68 661 64 095 328 — 916 907 267 556 2113698 | 1416629 
V. Hanf, Lein, Zute........... 84 369 67 087 14 B61 780 74 827 108 932 1209 848 | 1019625 
VL Baumwolle ......... ...... 7918 167 | 484934 | 553749 | 37282756 | 2070747 | 10860950 | 9879041 
vu olle................... 19 742 17845 448 6 635 42 598 172 368 6 746 990 | 4802 236 
VM. |Seide .................... 2101 1667 | 129731 | 69685 9 856 14 889 2890651 | 1856049 
IX. |9olg, Siroh ............. 3 963 546 1108 | 2488| 30207 | 222783 | 1712056 | 608601 
X. |Berier, Büdher ....... ..... 160 443 8081 5 285 1240 34 581 20 821 780 287 451 646 
XL Häute, Leder .......... 163 181 155 143 190938 | 4122 | 1989083 | 1800271 6625937 | 5.380 536 
XI. | Rineralien, Metalle......... 654 | 300173 | 844985 | 85876 | 1509 642 920 960 | 10694460 | 6808 684 
XID. | Steine, Kohle, Dorgellan, Glaal 170384 | 213110 905 6 260 223 992 437 559 8112667 | 7352674 
XIV. | Gerealien, Begetabilten...... 111 476 117 489 2 4 | 33900 571 | 13869 822 | 34 849266 | 15052 102 
XV. I Thiere, thieriſche Eneugnife . 44.489 29 820 228 9237 | 172191 | 8784578 | 2600594 1069366 | 5393 317 
XV JVerſchiedene Gegenftän 522 1960 6 200 5 340 7391 79 449 688366 | 1314184 
Sufammen... | 2109 242 | 1201095 1296 795 | 914 796 | 49 740 032 | 27022 911 | 101 719 926 | 70418 184 
Die Außfuhrbewegung hat fi unter der Beglinftigung DB Diefelbe Ericheinung weift nad) Maßgabe der folgenden Ueberficht 
hohen Golbaufgeldes während der Iekten beiben Sabre in SZtalien | ber Ausfuhrhandel über die Bollftelle Neapel auf. Während der 
folgendermaßen gehoben: Werth des Iekteren im Sabre 1890 nur 29,7 Mill. Lire und im 
1889 ...... 950,6 Mill. Lire. 18M ......... 968 Mill. Lire. Sabre 1891 nur 28,7 Mill. Lire umfaßte, ift er im Jahre 1892 auf 
1890 ..... 8° u a :1:); WE: GE 81,8 Mil. Live unb im Sabre 1893 auf 81,7 Mil. Live geftiegen. 
1891 o....>. 876,8 / 


Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 82 











.| Spiritus, Getränfe, Dele 
‚| Rolonialwaaren, Tabak. 
| Shemitalien, Mebizis 


.| Gerd» und Bar Stoffe. 
(Hanf, Flachs, Jute.. 


612 


Die Ausfuhr Über die Zollſtelle Neapel betrug: 





1891. 


Werth: 
Lire. 


18%. 


Werth: 
Lire. 





Waarengattung. 














8 544 456 47023671 4701487 
148 9738| 1451729] 996 600 


nalien b 130 979| 5 285 6540 


Baumwolle .......... 60675) 22100 
Wolle ............... 987 432i 996 091 
Seide .............. 47 351 2438 
Hol, Stroh .......... 318 9071 94974 
Papier, Bücher ....... 860 2861 743 509 

Häute, Leder ......... 1 540 047| 1161969 

IMineralien, Metalle . 810 415| 1397 834 

.| Steine, Kohle, Porzellanı, 

Glas .............. 280 8711 120 0% 

. Gerealien, Begetabilien. 3074534] 1 713 961 

ee thieriſche Er⸗ 

........... 4 984 992| 5 890 921 
Berihiedene Gegenftände 326 507] 519 372 
Bufammen...| 29 724 2 28 776 151| 31.309 ssöfs: 127 506 


Bon beionderer Bebeutung für den Biefigen Hafen find bie 
Kategorien: I. Spirituß, Getränte, Del, und zwar in erfter 
Linie Wein, von weldem Artilel im Jahre 1898 für 3,4 Mil. Lire 
nach den Südamerikaniſchen Staaten verſchifft wurden, ferner Cognak 
für 222000 Lire nad Aegypten. IH. Chemikalien und Medis 
zinalien, vornehmlich Weinftein, von welchem im Berichtsjahr für 
1,4 Mil. Lire nad Nordamerika, für 1 Mill. Lire nad) Deutfchland, 
für 762 000 Lire nad Frankreich, für 793 000 Lire nad Großbritannien 
und für 418000 Lire nad Defterreichs Ungarn verſchifft wurden. 
V. Hanf x., von welchem Artikel allein für 4,8 Mil. Lire nad 
Trrankreih und Deutfchland, für 730 000 Lire nad Belgien und für 
440 000 Lire nad Großbritannien gingen. VIL Wolle ıc., 
namentlih Rohwolle, davon nah Frankreich für 259000 Lire, 
Defterreichslingarn für 157 000 Lire, Großbritannien für 366 000 Lire 


Neapel. 


uf. f. X. Bapier, Bücher, beſonders Papter nad Aegypten für 
308 000 Lire. XI. Häute und Leder, namentlih Hidelfelle nad 
Deutſchland für 444 000 Lire und Lederhandſchuhe nad Nordamerika 
für 362 000 Lire. XI. Rineralten, Metalle, vorwiegend Schmuck⸗ 
fachen, von benen allein nach Frankreich für rund 1 Mill. Lire geliefert 
wurden. XIV. Gerealien, barunter Rüffe nah Deutihland für 
165000 Lire, Verſchiedenes nad Norbamerila für 361000 Lire, 
Rartoffeln nad dem Orient für 182000 Lire. XV. Thiere und 
thieriſche Erzeugnifje, darunter bearbeitete Korallen für 940 000 
Lire nach Frankreich, für 875000 Lire nach Aegypten, für 224 000 
Lire nach der Türkei, Maftihweine!) 21119 Stüd für 2 323 090 Lire 
nad Rordamerita, Käſe nach Nordamerika für 510184 Lire, Braftlien 
für 101900 Lire, Menſchenhaare für 204 000 Lire nad Nordamerika, 
für 473 000 Lire nad Frankreich. 


Die Ausfuhr Über die Zollſtelle Neapel betrug: 










1890. 1891. 


Werth: | MWertb: 
Lire. Lire. 


1892. 


Werth: 
Live. 


1893. 


Bertb: 
Zire. 











Sanleeih............ 6 764 083| 7901 727! 9 360 660 10 568 360 
Großbritannien ....... 6 144 6531| 6 880 853 4489 713 3433 855 
Belgien ............. 1 200 688 1.043 602 1217039, 1600 862 
Defterreich⸗ Ungarn. ....| 1032875 794 882 1 770 705) 1232 260 
Deutſchland ......... 863 706! 1331240 853 192 1843 762 
bee Schweig .........- 282831] 31686] 1095761 83972 
anderen Ländern... ...113 695 16410 792 261113 608 751112 964 415 





Wie die vorſtehende Weberficht barlegt, richtete fih die Ausfuhr 
des BHiefigen Hafens Überwiegend nah Frankreich mit Hanf, 
Schmuckſachen, Korallen, Menſchenhaaren, Weinftein, danad folgten 
Großbritannien mitWeinftein, Zakrigenfaft, Hanf, Rohwolle, Früchte 
und Gemüfe in Eifig; Belgien mit Weinftein, Lakritzenſaft, Hanf, 
Feigen; Defterreih>sUngarn mit Wermuth, Weinflein, Roh⸗ 
mole; Deutihland mit Wermuth, Weinftein, Hanf, Rohwolle, 
Bidelfellen, Wals und Hajel-Nüfien. 

Die folgende Ueberficht giebt ausführlichere Auskunft über die 
Bewegung der Ausfuhr nah ben verfhiedenen Ländern unter Be: 
rüdfihtigung der einzelnen Kategorien bed Italieniſchen Zolltarifs. 


Waarenausfuhr Über die Holiftelle Neapel in den Jahren 1892 und 1898. 



































j Deutihland. Großbritannten. Frankreich. Deſterreich⸗ Ungarn. 
Waarengattung. 1892. | 1898. 1892. | 1898, 1892. | 1898. 1892. | 1898. 
3 Werth: Merth: | Werth: Werth: Werth: | Werth: Werth: Werth: 
& Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. Lire. 


I. | Spiritus, Getränke, Dele..... 101 “2 76 192 50 052 109108 | 261293 109 612 290 221 
II. | Kolonialwaaren, Tabal ...... — 1 176 503 193 239 148 822 66 898 1 709 
III. | Chemikalien, Mebizinalien .... | 871 978 1017131 | 1487216 | 1172009 813011 168 574 423 916 
IV. | Gerd: und Farb⸗Stoffe ...... 1 933 369 2948 82 32 838 70 8 355 
V. 1} Hanf, Leinen, Jute .......... 46 993 20 876 250 757 444 948 | 5259 194 | 6351 778 81 163 
VI ] Baummolle. .... ......... . 211 — 1147 375 20 942 6 — 
VII.Wolle ..................... 60 674 16 826 | 533 957 390 677 13 290 304 102 158 075 
VID. J Seide ..................... — — 982 — 13 081 — — 
IX.JHolz, Stroh ................ 5673 4 877 43 673 8187 226 722 7078 179% 
X. 1 Papier, Bücher ............. 1243 484 48 189 69 106 19 584 7898 7358 
xXT. | Häute, Leder ............... 149 739 452 909 41 868 80 222 876 082 128 887 43 064 
XII. | Mineralien, Metalle ......... 6 740 5887 54471 8118 75007 | 1024172 323 
XIII. | Steine, Kohle, Porzellan, Glas 22 039 19 873 4860 6 676 11 854 239 032 149% 
XIV. | Serealien, Begetabilien ...... 69 318 166 841 380 041 267 363 I 1217489 157 726 89 305 
XV. | Shiere, thieriſche Erzeugnifle.. 8985 — 368 623 48 190 | 1298636 | 1441446 33 479 
xXVI. | Zerfchiebene Gegenftände...... 841 2987 45 702 72 887 13 816 175 704 75 305 
Zufammen... 





853 192 | 


1) Broviant für Auswanderer. 


1843 752 | 4.489 778 | 


3.433 885 | 9.360 660 |10868200| 1 770 705 


































Reapel. — Philadelphia. 613 
Andere Länder. Zuſammen. 
* Wanrengattung. 1892. | 1898. 1892. | 1898. 1892. | 1898. 
3 Det): Werth: Werth: Werth: Be: Werth: 
% Lire Lire. Lire. Lire. Lire. 
J.GSpiritus, Getraͤnke, Dele. ..... 9781| 77740 83 900 663 4 067 324 4 792 267 4 791 437 
H. | Kolonialwaaren, Tabat ....... 6| 6232 108 570 137 857 1451 729 996 600 
HI | Chemilslien, Mebizinalien.... — — 2223 665 1600 790 6130979 b 286 540 
IV.Gerb⸗ und Farb⸗Stoffe ...... — — 201 243 28129 240 652 69 803 
V.}9anf, Lein, Zute ........... — — 819 016 239 613 6 913 202 1921 942 
VL] Baummolle ...... .......... — — 28 375 16 342 60 675 223 100 
VIE Wolle .............. oo... — — 53 295 65 411 937 432 995 091 
VIL I Seide ..................... — — 444 2 488 47 351 2 438 
IX 190%, Stroß......... o.... — — 95 214 62 337 318 907 94 974 
K.|Rapier, Bücher........... — — 687 411 670 710 850 285 143 609 
ZI | Hänte, Leder ............. — — 919 610 506 887 1540 047 1161 969 
XU. | Diineralien, Metalle ......... — — 131 413 862 946 310 415 1397 834 
XI. | Steine, Kohle, Porzellan, Glas. — — 228 004 63 465 280 871 120 025 
ZIV. | Gerealien, Begetabilien ......| 194641 6475 — 1118 309 702 711 3 074 534 1 713 951 
XV. Thiere, thieriſche Erzeugnifie .. 6 175 518 — 3222276 4 345 066 4 984 992 5 890 921 
XVL Verſchiedene Gegenftände ..... _ _ _ — 247 454 192 489 325 507 619 372 
Bufammen...| 1217039 | 1 600 862 raıroae | ne00003 [iossrs| ssora | 1er | 120215 | samen: 575 | 83 972 raıroae | ne00003 [iossrs| ssora | 1er | 120215 | samen: 13 508 761 | 12 964 415 | 81.309 696 | 81 727 506 
pH u adelphi a. Die hauptlählichften — 2 tube im Jahre 1898 waren: 
andelsbericht für das Sahr 1898, Werth: Werth: 
H ch f J h ) Dollars. Dollars. 
dinfuhr Kunftwerke Amerikani⸗ Pelzwerk, unverarbeitet 150215 
ſcher Künftler..... 9601 Hmar......... ..... 292 524 
Die Sefammteinfuhr im Hafen von Philadelphia im Jahre 1898 | Aöphalt...........-. 23249 Biegenfelle ......... 1 446 680 
betrug 58 870 186 Dollars gegen 68 277 781 Dollar im Jahre 1892. | Bücher. ............ 62900 Andere Felle........ 61 571 
Die Einfuhr aus Deutfchland belief fi auf 7397 764 Dolark Beinftein, roher ..... 2106 Haushaltsgegenſtände 67 867 
gegen 6249 865 Dollars im Jahre 1892, N ......... 218 oe Del, —* ....... * * 
auholz........... n ges ...... 
gänder Hei inte im Jahre 1998 nahmen hauptjachlich folgende Andere Farbhölzer .. 48251 PBapiermaterial...... 213 983 
j ‚ | Gummi Gambier.... 124942 Blatina, unverarbeitt 287 906 
Werih Verth: Gummi, nicht beſonders Pflanzen u. Sämereien 117 729 
Dollars. Dollars, genannt.......... 2280 wBieffer .......... ... 12 113 
Defterreich Angarn..  BELOBE Meg „un... LIGEE | nnige .... 281844 Melaffe oeananccnn. . 476196 
Belgien ........... 600 816 Zritiſch-Weſtindien. 32106060 | ourukalk nennen. 14702 Nübenguder aueccn.. 4521 598 
Frankreich......... 1827 306 Daiti ........... 132 862 Mineralmafler....... 415601 Robrzuder.......... 26091602 
Deutigland ....... TBOIT TEA Cuba · **. 16 487 668 pium.. ATIALB Thee ran 98 127 
©Srönland......... 125 475 Puerto Rico....... 289 769 Thiorſaures Kali... 32623 Jute... 105 229 
Italien ........... 1 070 677 Argentinien nenne 123 641 Salzſaures Rali..... 123 692 Nanilabanf ........ 978 484 
Niederlande ....... 237446 Brafilien.......... 1206598 | Anderes Kali ....... 188571 Siſalhanf .......... 116.046 
Portugal oo oo . ... 174 689 Chile .........1... ‘.. 494 303 Saipeterfaures Natron 271 149 Andere vegetabiliſche 
Rußland, Baltiſches Britiih-®uayana... 1608455 | Schwefel, zober ..... 154.988 Spinnfloffe....... 40 278 
Meer........... 638 148 China nano .. 243 712 Chemitalien, nicht be⸗ ginn in Bloden ıc.. 284 998 
Rußland, Eamarged Britiid-Dftindien... 967804 fonders genannt... 737151 Holz, unverarbeitet .. 42946 
Meer. un... 150 155 Nievel»Dftinbien... 2877870 | game... ........ 24016 Lehrapparate........ 27 711 
Spanien ..... «814872 Aſiatiſche Türkei... 460626 | gockgoi anennunn.. 196590 Antiquitäten cucc... 84548 
Schweden Norwegen 121 406 Britiſche Beſitzungen Baumwolle, unverars Kunfkwerke für Aus 
Schweiz ...** 819628 im Auſtralien ... 218 1601 heiet . 77488 ſtellungen ........ 66 480 
Europäifhe Türkei . 801 729 Bhilippinen ....... 8 515 941 Phosphate een. 25001 KNMOChENn een. 140 545 
England.......... 11659444 Franzoͤſiſche Befigun- Anderer Dünger .. 24 944 WEM nennen. 14 936 
Schottland. ....... 1106321 gen in Afrika. .. 1232240 vananen . 818947 Gteintoblentheer..... 45 097 
Irland ........... 287821 Wegypten.......... 70282 | gokoßnüffe senenene. 115425 Seimmateriale....... 31605 
Mn Datteln .......... 17321 Muſcheln .......... 27513 
1) Wegen ded Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1893 II. ©. 498. Früchte u. Rüffe,andere 27061 Schwefelerze ........ 166 765 


Steinkohlentheerfarben 
Aetznatron 
Sodaaſche u. Sodaſalz 
Andere Soda....... 


Shemilalien, nicht bes 
fonder8 genannt .. 
Thon .............. 
Baummollenwaaren, 
gebleicht, gefärbt ꝛc. 
Baummollene Kleider 
Baummollene Strumpfs 
waaren 


Baumw. Spiten sc... 
Baummollengarn .... 
Andere Baummollen: 

waaren 


s0 —— — ——⏑— — 


Desgl., verzierte... 
Desgl., andere ...... 
Federn und Blumen 
fünftlihe......... 
Anchovis u. Sardinen 
Heringe, gefalzene .. 
Mafrelen, deögl. .... 


Sanf..... nennen 


Leinenwaaren........ 
(Burlaps) 

Garn von Flach und 

Flachs⸗ u. hanfwaaren 


Limonen ........... 


Pflaumen .......... 
Eingemachte Früchte. 
Früchte, nicht beſonders 

genannt.......... 
Pelzwerk ........... 
Flaſchen 
Fenſterglas......... 
Glas und Glaswaaren, 

nicht beſonders ge⸗ 

nannt ........... 


v.roa...u.,..,.:,.m 


Brucheifen 
Eifen in Stäben 2... 
Stablingst3 ........ 
Eiſen⸗ u. Stahl⸗Blech 


Weißblech . 


voor e.0%8 


Zollpflichtige: 


Werth: 
Dollars. 
164 891 
57 827 
386 076 
32 424 
24 724 
137 741 
87 877 
25 362 


260 336 
70 613 


525 504 
104 477 


299 273 


419 940 
82 704 


176 664 


75 433 


282 623 
20 027 


45 118 
15 002 
19 904 


112850 8 


25 088 
693 031 


75 579 
1983 881 
220 421 

91 598 

46 244 

21 733 


23 210 
167 368 
25 831 
51 067 


138 231 
26 661 
402 548 
230 167 
21 535 
583 066 

19 416 
509 101 
2 374 900 


Eiſen und Stahl in 
Städen zur Draht 
fabrilation...... ... 


Eifendraht und Draht⸗ 
feile ............. 


Patien. ......... 
Eiſen⸗u. Stahl-Wanren, 
nicht beſonders ges 
nannt 
Juwelen .......... . 
Ebelfteine ......... 
Häute zu Saffianleber 
Oberleder .......... 
Lederne Bandidube.. 
Andere Leberwaaren . 
Malzbier in Flaſchen. 
Marmorwaaren ..... 
Bronzewaaren ...... 
Metallwaaren, nit 
bejonder3 genannt. 
Muſikaliſche Inſtru⸗ 
mente......... 


Farben ........ .... 


wangnren .......... 


Salz .............. 
Sämereien, nicht be⸗ 

ſonders genannt... 
Seidene Kleider ..... 
Seidenzeugmanten ... 
Seidene Bofamenten 

und Stidereien ... 
Seidene Bänder .... 
Andere Seidenwaaren 
Seife .............. 
Gewürze ......unene 


tuofen ........ ... 
Zucker ............. 


Cigarren, Cigarretten 
Spielwaaren........- 
Bohnen und Srbjen.. 
Kartoffeln. .... 
Pickles und Saucen . 
Eingemachtes Gemüſe 
Champagner... .- .. 
Bein in Fällern.... 

„„„Flaſchen ... 


„.... 


Vhiladelphia. 
Werth! Bert: 
Werth: Dollars. Dollars. 
Dollarg. LVolzmaffe ....... 160 868 Wollene Bulwaaren.. 249 888 
Holgwaaren........- 860 Wollene Strumpf: 
Wolle für Heugmaaren 272258 waaren .......... 17 989 
80 382 Kammmolle......... 226 447 Wollenwaaren, nidt 
Teppihwole ....... 1068795 beſonders genannt. 22 659 
Wollene Teppiche und Bein: u. Hornwaaden 40 615 
25 434 wollene Teppichzeuge 41034 Regen: und Gonnens 
22151 | MWollene Aleiber..... 108117 ° ſchirme........... 22888 
118855 | Wollene Kleiderſtoffe. 766251 
Ausfuhr. 
101 818 Die Gefammtausfubr aus dem Hafen von Philadelphia im 
15152 Jahre 1898 betrug 48416 965. Dollars gegen 60274024 Dollars 
180 175 | im Jahre 1892; davon gingen nah Deutſchland für 1891 025 Dollars 
96 375 | gegen 3 9383 607 Dollard im Jahre 1892. 
170 786 An der Ausfuhr im Jahre 1898 waren hauptſächlich folgende 
63467 } Länder Betheiligt: 
36 890 Werth: Werth: 
21614 Dollars. Dollars. 
72019 | Defterreih-Ungarn 133 009 England ........... 22 855 91 
33 738 | Belgien. ....00..... 287450 Schottland ......... 8618 125 
Brafilien ........-. 1064598 Irland ...........- 376 061 
193 0282 | Dänemarl.......... 456668 WMeriev........0.... 213 241 
Trantreidh ....... 2941820 Reufundlanb........ 50 7710 
40415 | Deutiland......... 1891025 Britiſch⸗Weſtindien. 104.006 
34442 | Italien ............ 1170246 DänifhWeftinbien .. 71585 
107 6577 | Die Niederlande 1099544 Caba.............. 1148 4% 
Bortugal .......... 282 906 Britifh-Imdien ..... 1276 882 
299 618 | Spanien ........... 488 118 Japan ............. 1062 18 
17 760 | Schweden u. Norwegen 102366 
44 698 Die Hauptartikel der Ausfuhr bildeten: 
79 094 1893. 1892. 
25 852 Wertb: Dollars. 
Brotſtoffe................. 13047570 28047 980 
47 423 Provifionen aller Art ...... 6 686 281 7841186 
95 382 Petroleum mit den baraus 
357 545 gewonnenen Präparaten... 12085209 12148 781 
: Davanter: 
63 866 Betroleum, vob..... ... 8014679 3.333 488 
48409 Rapbia.. care... ... 279 026 88 680 
520 823 Raffinirtes Del........ 7887 720 7 937 658 
17 068 Schmieröl ......... u... 884 844 188 940 
82 967 Rückſtände ............ 19 440 
Baraffin............». 792 284 1077166 
44 605 Die Ausfuhr von Petroleum nad) Deutichland betrug: 
36 499 1893. 1892, 
532 345 Gallonen. 
128 778 Vetroleum, vobeß .......... 888 150 1 500000 
291 6522 Naphta ....... ........... 1923 460 269 050 
50 975 Raffintrtes Petroleum ....... 25 972019 227208 478 
119 896 davon in Tank⸗Dampffchiffen 25963582 25.097 378 
97 918 Schmieröl ............... 762 650 986 200 
22 825 Außerdem wurden von hauptfählihften Artileln ausgeführt: 
65 441 Mertb: Werth: 
86 860 Dollars. Dollars. 
45 327 | Rindrieb........... 1566 544 Knochen, Hörner, 
30386 | Kunftwerte......».. 3151 Huſe x. ....... .. 83 507 


Perth: Werth: Berth: Werts: 
Dollars. Dollars. Dollars. Dollars. 
Buͤcher, gebruckte 81786 Baumwolle...... 1119203 | Delluden .......... 483154 SKleefaat........ .... 89 960 
Maid .......... ... 1980606 Dünger ......0.... 55465 | Farben........ u. 30162 Geife.............. 209 047 
Hafer ............. 87848 Lad in Büdien.... 80 364 | Papier............- 542% GStärke............. 89 577 
Safermehl.........- 44 904 Glykofe ............ 373 507 | Nindfleifch in Büchfen 394 719 Melafle und Syrup.. 75 690 
Weizen ........... 4157 718 Fette............. 160 669 n frifches .. 673250 Kandis ......... ... 168 345 
Weizenmehl......... 6767477 Haare und Waaren " eingefaßen 135 884 Tabakhlätter......... 1 569 538 
Andere Brotftoffe.... 69299 daraus .......... 58282 | Talg ............. 197 436 Tabaffabrifate‘...... 60 861 
Wagen u. Theile davon 68 660 Gummiwaaren ...... 172456 Speck.............. 8276 797 Gemüfe in Bücfen.. 80 652 
Güter⸗ und Perſonen⸗ NMetallwaaren ....... 34 136Schinken ....... nun. 885851 Fahbauben......... 118 006 
wagen .......... 474 000 Maſchinen ........ . 88 760 Schweinefleiſch, geſalzen 40409 Anderes Stabholz... 174402 
Farben und Farbſtoffe 88078 Nähmaihinen....... 108469 Schmalz ..... ...... 1168 403 Möbel ............. 28 ı71 
Nicht befonberd ges 2ofomotiven........ 649 328 | Dieomargarine...... 122 840 Holzwaaren, nicht bes 
nannte Ehemilalien 471686 Eiſenwaaren, nicht bes Fleiſchprodukte, nicht ſonders genannt .. 48 922 
Antbrazitlohle....... 97424 ſonders genannt... . 208340 beſonders genannt. 164387 Bintwaaren ........ 144 838 
Bituminöfe KRobke ... 806685 Leder, nicht beſonders 
Meifingwaaren ...... 61414 genannt ..... .... 245109 


Schifisvertehr im Jahre 1898. 
Segelfihiffe 
Eingang. Ausgang. 


Derunter Darunter 
neberhaupt. mit Ladung —— mit Ladung. 
An⸗ 


Ans] Reg» jun] Reg eg.» |Ans| Reg.» Reg. 
Tonnen. zahl. Tonnen. * nen. zahl.| Tonnen.|zahl.! Tonnen. 


Dampfſchiffe. 
Eingang. | Ausgang. 
Darunter 
mit Sadung. Ueberhaupt. 


Ans | Reg. a, Reg 
zahl. Tonnen.zahl 





















Nationalität 

















Ueberhaupt. 














An⸗ Reg.⸗ 
Tonnen.zahl. Tonnen. 




















eihiihUngarifäe. 1 095 1 9 4 289 A 289 — | — —— — | — 
Belgiſche................ — — 13 — I — — — — 121 21495) 7; 15190) 18! 23 6 665 1 286 665 
2 ................ 137 182 586| 1001 84948] 134| 188 953 122128 0691 587; 879 204| 428 674 9721 40 670 214 866 620 686 
Dänüde ........... . 1 2) 16541 1 98 1 9811| 14 6517 13 4903 13 6 139) 1614 
Riederländiihe........... 8 4413 23 296 4 591 A 5911| 12 23203) — — 11| 21087; 1 21 087 
Franzöſiſche „uu.......... 6 56 2 19a Bl 8a 8 Baal 7 KBLCK 1 1109 7 86638 7 8663 
eutſche............. 101 123401 8 92351 121 17315 121 173151 40] 77 631) 16! 30 3221 32 68053| 321 58053 
Stalienife .............. 41| 265421 881 24409] 66 43 7211| 661 48721 — — — — I— — — _ 
Rorwegiſche............. 52) 4640 801 21251} 56] 49883] 5640 8381 72) 87896 TI| 37 68 8596| 9 4678 
Bortuaiefiige ............ 1| 5216 6 2349 10 47660 10 476 1 1644 1) 1644| — — — — 
uſſiſche................ 2 2124 — — 2 2124 2 2124 1 6121 1 1 6i2 1 612 
Epanifhe ............... 1 685 1 6856| 1 65 1 6356| 11| 17686 3 57568 8 118781 8 11878 
Schwediſche............. 3 1719 3 1719 2 1387 2 1387) 155 8464 151 84 111 6485| 2 1916 
Venezolaniſche..... nn. .1_ — 1 — — 1 — — — — 1 68 63 — _ — — 


Bufammen... 20 240 1 7 151 104 >” a71 166 as 265 88 raaı 083 0s8 7 780 s2 516 842 7 





“0 162 852 


Hiernad Hat die Einfuhr im Jahre 1898 um 334 Mill. Franken, 
Frankreich. die Ausfuhr um 224 Mill. Franken gegen das Vorjahr abs 
Frankreichs Außenhandel im Jahre 1893. ') genommen. 


Die Abnahme der Einfuhr hat insbejonbere bie Bereinigten 
Audzug aub dem Bericht ber Kommiffion zus Feſtſerung ber Waaren⸗ Staaten von Amerika, Spanien und Großbritannien betroffen, erftere 


werthe mit einer Mindereinfuhr in Höhe von 216 Mill. Franken. Seit 

(Annales da Oommerce Exterieur von 1894 ®b. 9.) 10 Jahren hat die Franzöfiſche Einfuhr eine fo niebrige Ziffer nicht 
erreiht. Im Vergleih zum Jahre 1890 — das Jahr 1891 brachte 

L Geammt-Anpenpanbel. eine außnahmöweife hohe Einfuhr wegen ber Ausfiät auf das neue 

Der Außenhandel Frankreichs im Spezialhandel bat im Sabre | Zollregime — ift die Einfuhr um 583 Mil. Franken zurückgegangen. 
1898 «einen Geſammtbetrag von 7090 Mill. Franken erreicht, gegen Die Ausfuhr des Jahres 1893 iſt erheblich niedriger gemefen 


1649 MU. Franken im Sabre 1892. Davon fallen 3868,7 Mill. alß bie der Jahre 1889 und 1890, melde beiden Jahre durch die 
Franken auf die Sinfuht, gegen 4188 Mil. Franken im Jahre 1892 | Iekte Parifer Ausſtellung einen befonderen Aufſchwung erfuhren. 
und 3236 MN. Franken auf die Ausfuhr, gegen 3460 Mill. Franken | Die Abnahme der Ausfuhr bat bereit? im Sabre 1891, alfo vor 
im Borjahre. Eintritt der neuen Handelspolitik, begonnen und fich feither forts 
— 1 —- dauernd verihärft. Wenn von den Ländern, nad welchen die Aus; 

) Bergl. Hand. Arch. 1894 L Februarheft S. 166. fuhr zurüdgegangen tft, einzelne zum Schutzzollſyſtem übergegangen 


616 


find, fo war bei anderen eine ſolche Veränderung nicht eingelreten, 
wie 3. B. tn Großbritannien, wohin die Ausfuhr von 1027 Mil. 
Franken im Sabre 1892 auf 961 Mil. Franken im Sabre 1893 
zurüdgegangen ift, ober.in den Bereinigten Staaten von Amerila, 


Frankreich. 


wohin Frankreich im Jahre 1898 nur für 204,9 Mil. Franken aus: 
geführt bat, gegen 240,1 MIN. Franken im Sabre 1892. 

Rah den Hauptlategorten vertheilt Fih der Außenhandel Frank⸗ 
reichs, wie folgt: . 





Einfuhr. 
1892. 1833. Bunahme. Abnahme. 
Franken. Franken. Franken. Franken. 
Verzehrungsgegenſtände.................. 1400 435 000 1.060 683 000 — 339 762 000 
Bedarfsartikel für die Imduftste.......... 2 172 683 000 2 228 862 000 56 174 000 — 
Fabrikate ............... 8 ...... 614 937 000 564 155 000 — 50 782 000 
| Bufammen ..... 4 188 069 000 3 863 700 000 — 334 359 000 
1 Ausfuhr. 
Verzehrungsgegenſtände ................. 159 303 000 710 595 000 — 48 708 000 
Bedarfsartikel für die Inbuflrie.......... 822 587 000 7188 991 000 — 38 596 000 
Fabrikate....... 1 878 845 000 1 741 796 000 — 137 049 000 
Zuſammen ..... 3 460 734.000 8 286 383 000 — 224 351 000 





In der Einfuhr if eine Zunahme bei den Bedarfsartikeln für 
die Induftrie gu verzeichnen, dagegen eine Abnahme nicht nur bei 
den Fabrikaten, ſondern beſonders auch bei den Verzehrungsgegen⸗ 
ſtänden. 

In der Ausfuhr iſt der Rückgang allgemein. Am Jahre 1890, 
dem in dieſer Hinſicht allerdings günftigften Jahre des Iehten Des 
cenniums, hatte Die Ausfuhr von Yabrilaten 2 000 600 000 Franken 
betragen. Die Ziffern des Jahres 1893 zeigen hiernach eine enorme 
Depreffion; daher bie lebhaften Klagen aus verſchiedenen Induſtrie⸗ 
centren. 

Für den unparteliiden Beobachter ift es klar, daß die Induſtrie 
einer vollftändigen Umänderung ihrer Kräfte entgegengeht. So zeigt 
z. B. die Statiftit, daß Die Herrihaft Großbritanniens in der Wollen: 
und Baummwollen-Induftrie ſtark erfehüttert if. Ueberall verbreiten 
fi Kenntniffe und profeifionelle Erziehung und die Mittel zu deren 
Nutzanwendung. Dieſer Fortihritt wert auch bei den am meiften 
zurückgebliebenen Bölfern das Berlangen und die Kraft, ſich ſchnell 
frei zu machen, bie fremde Bevormundung abzufchütteln und Tom- 
merzielle Macht zu erlangen. Wohin man aud blidt, fieht man bie 
kräftigſten Anftrengungen, Werkftätten und Fabriken zu errichten, 
umfangreiche Märkte zu jchaffen. Man muß mehr und mehr mit 
dem allfeitigen auf Begründung nationaler Induſtrien gerichteten 
Beftreben rechnen. 

Die zunehmende Beichränkung der ausmärtigen Abjatgebiete, 
welche bisher ben großen Staaten der alten Welt vorbehalten waren, 
führt ambererjeit3 zu einem erbitterten Wettbewerb unter biejen 
Nationen. Mit mächtigen Einrihtungen verfehen, kämpfen fie Fuß 
um Yuß um das zu ihrer Ausbreitung noch vorhandene Terrain, 
entreißen fi gegenfeitig die von Tag zu Tag Heiner werdende 
Kundihaft und bringen felbft bie größten Opfer, um ihre Mafchinen 
nicht ftillftehen zu laffen und ihre Arbeiter zu ernähren. 

Welches Land könnte künftighin behaupten, fich im dauernden 
Befige eines ober ded andern Handelsmonopols zu befinden?! “Die 
altberübmte und verbiente Lyoner Fabrikation bat die Entftehung 
und raſche Entwidelung ähnlicher Snbuftrien in ben Zereinigten 
Staaten von Amerika und in Deutfhland nicht zu hindern vermodht. 

Ein fortwährender Wettlampf, der Wechſel von Gunft und Ins 
gunft, die Zurückdrängung ber alten burd) die neue Welt, häufige 
und koſtſpielige Aenderungen aller inbuftriellen Einrichtungen, das 
find die Ausfichten, weldhe fi ben Probuzenten und dem Handel 
bieten und welchen fie Falten Blutes begegnen müſſen. 


Und mitten in diefe allgemeine Ummälzung hinein ift ber Aus⸗ 
bruch von Kriſen gefallen, welche faft überall die gefammten Inter 
effen bedrohten und die Schwierigleiten ber Gegenwart no beſonders 
erhöhten. Die finanzielle Krifis in Auftralien, welche eine jo tiefe 
Rückwirkung auf Großbritannien ausübte, der fortdauernd ſchlechte 
Stand ber Finanzen und der Wechſelkurſe in fafl allen Sild⸗ 
amerilanifhen Staaten fowie im Süben Europa, bie noch nie da⸗ 
gewefene Entwertfung des Silberd, welche die Handelsbeziehungen 
Europas mit den Aſtatiſchen Ländern fo fehr beeinträctigte und in 
den Vereinigten Staaten von Amerika eine fo tiefe Störung hervors 
bradite, daß das inbuftrielle und Zommerzielle Leben dort für ein 
halbes Jahr faft ganz aufhörte und fi noch immer nit ganz er⸗ 
bolen Tonnte, alles dies waren Ericheinungen im wirtbichaftlichen 
Leben ber Völker, von denen eine einzige allein Bingereicht Hätte, 
überall die Geichäfte fchwierig zu machen. Viele Induſtrien haben 
ſchwer gelitten, fo namentlih die Baumwolleninduſtrie in Große 
dritannien und in Amerika, die Wolleninduftrie in Frankreich und 
Deutihland, die Seideninduſtrie und der Seidenhandel überall. 


IL Verzehrungsgegenflände. 

Getreide. Die Einfuhr von Getreide ift non 487 100000 Franken 
im Sabre 1892 auf 307300000 Franken im Berichtsjahre zurüds 
gegangen, fo daß die Mindereinfuhr 179800 000 Franken betrug. 
Die letztere betraf namentlih Weizen und Roggen, während bie Ein 
fuhr von Hafer, Gerfte und Mais zugenommen bat. Im Bezug von 
Meizen ift eine Veränderung infofern eingetreten, als bie Einfuhr 
aus den Vereinigten Staaten von Amerila von 10 062892 Duintal 
auf 2876 386 zurüdging, während die Einfuhr Auffifhen Weizens 
von 2300189 auf 8430431 Quintal geftiegen iſt. Die Ausfuhr 
von Getreide ift ebenfalls erheblich zurüdgegangen, von 60 500 000 
Franken im Sabre 1892 auf 15300000 Franken im Berichtsjahre, 
mithin um 45200000 Franten. Bei der geringen einheimifchen 
Ernte hätte die ſtarke Minbereinfubr ein Steigen ber Getreidepreife 
bewirken follen. Trotzdem find diefe noch weiter zurüdigegangen, vers 
muthli infolge der großen Beſtünde aus ber reichen Ernte und 
der Einfuhr des Vorjahres. Die einheimiihe Ernte war eine un: 
günftige, Dagegen waren zu Beginn bed Jahre noch große Borräthe 
vorhanden. 

Dein. Die Einfuhr von Wein, welde im Jahre 1886 
517 746 000 Franken erreiht Hatte und im Sabre 1892 nod 
805 627 000 Franken betrug, ift im Jahre 1893 auf 183 Mid. Franken 








Frankreich. 


gefallen, eine weit niebrigere Ziffer, als bie Statiſtik in den letzten 
10 Jahren aufweiſt. Diefer ſtarke Rüdgang ber Einfuhr iſt ben 
außergewöhnlichen Umfänden bed Jahres 1898 zuaufchreiben, wo 
Frankreich eine beſonders reiche Weinernte zu verzeichnen hatte, bie 
auf mehr als 50 Mill. Hektoliter geichägt wird. In einzelnen De: 
partements ifi bie Ernte um 600, 800 und felbft 900 pPCt. geftiegen. 
Dagegen if in einigen Gegenden bie Gäührung zu rafch vor fich ges 
gangen, und läßt die Güte des Weined zu wünſchen. 

Hauptſãchlich beiroffen wurben buch die Mindereinfuhr Spanien 
und Algier. Die Einfuhr orbinärer Spaniſcher Weine in Fäflern 
ift von 5394074 auf 3429689 Heltoliter gefunten, Die von Algerifchen 
Weinen von 2821 386 auf 1817179 Hektoliter. Es ift zw fürchten, 
dab die Wigerifchen Weinprobugenten arge Enttäufhungen erfahren 
werben. Sie haben ihren Weinbau ausgedehnt, als ob die in Frank⸗ 
reich beftandene Arifis ewig andauern würbe, und jekt wird ihr 
Abſatz mehr und mehr eingefchräntt. Zum erften Male feit der durch 
die Phylloxera hervorgerufenen Krifis ift Die Franzöſiſche Meinausfuhr 
(188 600 000 Franken) wieber etwas höher geweien ald die Einfuhr. 
Es ift jedoch nicht zu Überfehen, daß die Franzöſiſche Weinausfuhr 
eine rüdgängige Tendenz aufweift und daß biefelbe im Berichtäjahre 
wiederum um 25MiN. Franken gegen das Vorjahr (213600000 Franken) 
abgenommen bat. 


Branntwein, Sprit und Lilör. Die Einfuhr ift von 
13524000 Franken im Sabre 1892 auf 11863000 Franken im 
Berichtsjahre zurüdgegangen, bie Ausfuhr von 66160000 auf 
56 401 000 Franken. Die Abnahme in der Ausfuhr ift befonbers 
bemerfenswerth gegenüber Großbritannien, wohin im Sahre 1893 
nur 57 229 Heltoliter ausgeführt wurden, gegen 69 486 Heltoliter im 
Sabre 1892 und 81428 Heltoliter im Sabre 1891. Es ift zu er. 
warten, daß eine Wenbung zum Befleren eintreten wird, ba bie 
Franzöfiſche Weinbeftillation, insbeſondere in der Charante, eine leb⸗ 
Bafte Thätigkeit entwidelt. Während der Krifis konnten aud bie 
mittelmäßigen Weine leicht abgefegt werben, aber mit ver Steigerung 
der Produktion hat fi) der Markt für diefe verkleinert. Im Berichts: 
jahre fanden in Folge ber reihen Ernte große Mengen einen Abſatz 
und mußten zur Deftillation verwendet werben, was wieberum zur 
Hebung der Cognak⸗Induſtrie beiträgt. Vor den Verwüſtungen der 
Reblaud haben die Deftillateure 500 000 518 700000 Hektoliter 
Altohol produzirt, je nad dem Jahrgange. Im Sabre 1893 ift die 
Produktion erft wieder auf 261000 Heltoliter geftiegen. Die 
Sabrilation von Inbuftriebranntwein wirb durch das Wieberaufblühen 
der Weinſpritproduktion Bart bebrängt werben. 

Die auf Grund des Minifterialbefchlufies vom 6. Januar 1865 
in die Entrepot3 eingeführte Menge von Robbranntwein zum Zwecke 
ber Umwandlung in Trinfdranntwein und zur Wiederausfuhr betrug 
im Beridhtsjahre 74 096 Heltoliter. 


Bieh und. Fleifh. Für bie Viehzucht iſt das Berichtsjahr 
äuferfi ungünftig geweien. Die Futternoth hat viele Lanbwirthe 
gezwungen, ihr Bieh zu Schleuderpreifen zu verlaufen. Späterhin 
find dann bie Viehpreiſe raſch geftiegen, und die Lanbwirtbe mußten 
ihren Biehbeſtand gu hoben Preifen ergänzen. In Yolge der Krifiz 
mußten natürlih die Märkte überfült werben; gleichwohl bat ber 
Konfument wenig Bortheil davon gehabt. 

Die Einfuhr von Vieh ift von 55 MIN. Franken im Sabre 1892 
auf 41500000 Franken zurüdgegangen. Die Mindereinfuhr Bat 
hauptiähli Stalten und Algier betroffen, während bie Einfuhr aus 
Deutihland und Defterreih Ungarn um 120000 Stüd geftiegen ift. 

Nachdem die Bieheinfuhr aus diefen beiden Länbern längere Zeit 
verboten max, ift fie feit zwei Jahren wiederum geftattet, unter der 


617 


Bedingung, daß bie Thiere nach bem Markt von La Billette verbracht 
und beim Ausgang von bort geſchlachtet werben. 

Ebenfo weift die Einfuhr von Geflügel und Wild aus Deutſch⸗ 
land, Defterreih»Ungarn unb Stalien eine Zunahme auf. 

Die Einfuhr von frifhem und Tonfernirtem Fleiſch, welde im 
Sabre 1891 72600000 Franken erreicht hatte, ift im Jahre 1892 
auf 37 100 000 Franken und im Berichtsjahre auf 21 400 000 Franken 
gefallen. Die Mindereinfuhr vertheilte fi auf alle Bezugsländer. 
Diefeibe betrug 5 861 000 Franken für friihes Schaffleiich (878 460 
Franken gegen 6 739 869 Franken im Jahre 1892) und 1517000 
Franken für geſalzenes Schweinefleiih, Schinken und Sped (3479 861 
Franken gegen 4996 426 Franken im Jahre 1892). Dagegen ift bie 
Einfuhr von friſchem Rindfleiſch, Kalb⸗ und Schweinefleifch geftiegen. 
Was das Ionfervirte Fleiſch betrifft, jo dürfte die einheimiſche Fabri⸗ 
kation die Einfuhr aus dem Auslande mehr und mehr verbrängen. 
Die Einrichtung großer Konfervenfabriten würbe auch dazu beitragen, 
Krifen wie die durch die Futternoth bes Jahres 1893 bervorgerufene 
leichter zu überwinden. Die Ausfuhr nimmt im Allgemeinen zu. 
Im Sabre 1893 beitrug bie Ausfuhr von Vieh 38100000 Franken, 
gegen 33 100 000 Franken im Borjabre, bie Ausfuhr von Fleiſch 
22 900 000 Sranten, gegen 18 700 000 Franken im Sabre 1892. 
Allerdingd wurde weniger Rindvieh verkauft, aber die Ausfuhr von 
Schweinen hat erheblich zugenommen in Folge größerer Nachfrage 
aus Deutichland. 

Tafelfrühte und Gemüfe Die außergewöhnlich reiche 
Dbfternte Hat gleihwohl dem Produzenten ſowie dem Händler wenig 
Nutzen gelafien. So deckte ber Preis der Tafeltrauben im ſüdlichen 
und fübmweftliden Frankreich kaum die XTransportloften und die 
Ditroiabgaben. Unter dieſen Umftänden haben die Weinbauer ihren 
Wein teltern muſſen. 

Bon 48800000 Franken im Sabre 1892 ift die Einfuhr von 
Tafelfrüchten auf 85700000 Franten im Berichtsjahre herunter: 
gegangen, d. i. um 12600000 Franten. Die Mindereinfubr Hat 
hauptſächlich die Tafeltrauben und namentlich die getrodneten Wein» 
beeren aus Griechenland betroffen, von welchen nur 15898000 kg 
eingeführt wurden, gegen 31 536 000 kg im Borjahre. Hieraus ers 
giebt fih, daß die Fabrikation von Wein aus getrodneten Wein⸗ 
beeren zurüdgebt. Auch die Einfuhr von Zitronen und Orangen auß 
Algier hat erheblich abgenommen; die Hauptzufuhr in diefen Artikeln 
tommt wie immer aus Spanien. 

Die Ausfuhr von Früchten ift von 31 Mil. Franken im Jahre 
1892 auf 36 300 000 Franken geftiegen. Die Zunahme vertheilt fich 
auf Aepfel, Birnen und andere friſche Früchte, Zwetſchgen und ge⸗ 
trocknete Pflaumen. 

Die Einfuhr und Ausfuhr von grünen, eingejalgenen und eins 
gemachten Gemuſen ift ungefähr diefelbe geblieben wie im Vorjahre. 
Friſche Gemüſe geben in zunehmendem Maße nah England. Kar⸗ 
toffeln führt Frankreich nah Großbritannien und Belgien aus und 
feit einigen Jahren auch nad Brafilien. 

Köfe und Butter. Die Einfuhr ift von 30200000 Franken 
im Sabre 1892 auf 31 800 000 Franken geftiegen, die Ausfuhr von 
88 300 000 Franten auf 80 600 000 Franken gefallen. Die Minbers 
ausfuhr ift ſowohl auf die Futternoth als auf die zunehmende Ber» 
wendung von Margarine zurüdzuführen Frankreich führt haupt⸗ 
ſächlich Hartläje (Gruyere und Holländiſchen Käfe) ein und Weichkäſe 
(Brie und Eamembert) aus. 

Der für die Sranzöfiiche Ausfuhr von friiher und gelochter 
Butter ſonſt fo aufnahmsfähige Engliihe Markt fcheint fi für 
Frankreich mehr und mebr zu verfchließen. Es gingen dorthin nur 


618 


270 253 kg Butter, gegen 761 428 kg im Jahre 1892 und 1057 841 kg 
im Sabre 1891. 

Geſalzene Butter geht noch fortwährend nah Broßbritannien, 
aber auch bei biefem Artikel macht ſich eine Abnahme der Ausfuhr 
bemerfbar. Es beirug bie Geſammtausfuhr im Sabre 1893 nur 
26 086 405 kg, gegen 30 486 921 kg im Sabre 1892. 

Erzeugniſſe des Fiſchfanges. Der Außenhandel in biefem 
Artikel bat fi wenig verändert. Bei einigen Artikeln, wie bei 
Stockfiſch, Hat bie Einfuhr leicht zugenommen, während die Ausfuhr 
zurüdgegangen if. Immerhin hat die Zunahme bes einheimifchen 
Konſums hingereicht, um die Preife zu halten. Im Allgemeinen Tann 
das Ergebniß dieſes Induſtriezweiges für das Berichtsjahr als ein 
befriedigendes bezeichnet werden. 

Hopfen. Die Einfuhr vom Hopfen mar etwas geringer als im 
Vorjahre, fie beirug 2321 588 kg (im Werth von 9 294 125 Franken), 
gegen 2904414 kg im Jahre 1892, Die Einfuhr erfolgt haupt⸗ 
ſächlich aus Belgien und Deutſchland. Deutichland liefert fortgeſetzt 
den erforderlichen Dualitätshopfen für bie befieren Viere, Doch findet 
bei ber einheimifchen Brauerei auch der Hopfen aus ber Bourgogue 
mehr und mehr Anklang. Lebterer Toll neueftens in größeren 
Partien für Deutihe Rechnung gefauft worden fein und bat in 
Nürnberg und Hamburg fowie in Großbritannien einen guten Kura. 

Zuder und Melaffe. Die Branzdfiiche Zuckerproduktion bat 
im Berichtsjahre wiederum einen leichten Rüdgang erfahren. Der 
Rübenbau bat zwar einige Ausdehnung erhalten, aber das Warhöthum 
ber Rübe Bat durch die Trodenheit gelitten, und ber höhere Zucker⸗ 
gehalt Hat den Ausfall in der Ernte nicht auszugleichen vermocht. 
Eine Einfuhr von Rübenzuder findet fortgeſetzt nicht ſtatt. Die 
Einfuhr von Rohrzucker aus den Yranzöfiihen Kolonien ift von 
37376 211 Franken im Sabre 1892 auf 44573196 Franken im 
Berichtajahre geftiegen. Die Mehreinfuhr iſt Hauptfählih aus 
Martinique erfolgt. Dagegen ift bie Einfuhr anderer fremder Rohre 
zuder von 22144333 auf 12617163 Franken gefallen. Aegypten 
und Java haben hauptſächlich darunter gelitten. Die Franzöſiſche 
Zuckerausfuhr iſt, was ben einheimifchen Rohzucker betrifft, von 
86 268 944 Franken im Sabre 1892 auf 61262307 Franken im 
Berichts jahre, alfo um sund 26 Mil. geftiegen. Die Hauptabnehmer 
find Großbritannien und die Vereinigten Stanten von Umerila. Die 
Ausfuhr von raffinirtem Zuder in Broten u. f. w. weift eine nicht 
geringe Abnahme auf. Es wurde im Berichtsjahre ausgeführt für 
48 040 917 Franken, gegen 50 162 851 Franken im Sabre 1892. Die 
Minderausfuhr betraf insbeſondere die Schweiz und Sudamerila, 
wo Deutſcher und Stalienifcher Zucker an die Stelle bes Franzöſiſchen 
traten. 

Die Ausfuhr von Melafie ift unbedeutend. Die Einfuhr bat 
dagegen erheblich zugenommen. Ramentlih war Deutihland an bes 
Zunahme beiheiligt. 


III. Bedarfsavtitel für die Induſtrie. 


Wolle Die Einfuhr von Wolle bewegt fi feit mehreren 
Jahren in einer Höhe von etwa 350 MIN. Franlen. Im Jahre 1898 
beirug biefelbe 842 Mi. Franken, gegen 384 Mid. Franken im 
Yahre 1892, erreichte mithin eine Mebreinfuhr von 8 Mil. Franken. 
In der Ausfuhr ift eine Leichte Zunahme zu Tonftatiren, 120 400 000 
Franken gegen 119500000 Franken im Sabre 1892. Der Antbeil 
gelämmter Wolle an der Ausfuhr betrug 46 666 000 Franken und 
blieb damit ungefähr auf gleicher Höhe mie im Borjahre. 

Der Beſtand an Schafvieh blürfte ungefähr ber gleiche geblieben 
fein. Die gefammte Wolleprobultion Frankreichs Bleibt unter 


Frankreich. 


50 000 000 kg, wekhe Biffer vor einigen Jahren als Duschidmitiä« 
ziffer angenommen wurbe. In Auftralien nimmt bie Welleprobultion 
etwa3 ab, in Nordamerika ftetig zu. Der Wollebebarf der gefamnıten 
Mollinduftrie der Welt wird auf 1200 DIN. ke Wolle aller Art 
gefchätst ober 500 Mill. kg gewaſchene Wolle. 

Der Verbrauch bat im Jahre 1898 im Mllgenteinen etwas ab⸗ 
genommen. Dies trifft trotz der großen Einfuhr auch auf Frankreich 
zu, wo die Magazinvorräthe am Schluſſe des Jahres 1893 ſehr 
groß waren. Bon ber im Jahre 1898 auf den Markt geführten 
Wolle hat Großbritannien 220, der Europäffe Kontinent 672 und 
Nordamerika 290 Mi. Kilogramm ablorbirt. Während Grofbritunnien 
ftattonär blieb, Hat der Wollebebarf des Europäifchen Kontinents 
fowte derjenige Rordamerikas feit drei Jahren erheblich gugenommer, 
in Folge der in ben meiften diefer Länder hervorgetretenen Des 
firebungen, auch ihrerſeits die Herftellung von Wollen-Garnen und 
⸗Geweben zu fördern. Die Entwidelung der Transportmittel und die 
veränderte Richtung bed Handel haben bie Bebeutung bes Englifchen 
Wollmarktes wefentlih beeinträchtigt. Bor 30 Jahren wurden nur 
etwa 8 pCt. der Auftraliihen und ber Kapwolle bireli nad den 
Induſtriecentren eingeführt; vor 10 Jahren waren ed nit mehr ala 
18 p&t., der Reſt wurde auf den Auktionen in London verkauft. 
Heute erreicht die direkte Einfuhr 40 pCt. und wird ficher noch weiter 
fieigen. Wenn auch ber Engliſche Markt noch von Wichtigkeit bleibt, 
fo ift er doch nicht mehr ber einzige Regulater für den Wollmarit. 


Sm Sabre 1893 ging bie Wolle zu niedrigen Preifen ab. In 
den beiden erſten Monaten bielten fi die Breife feit, aber vom 
April ab fielen fie, und ber Durchſchnitt war der gleide wie im 
Sabre 1892. Da die Preiſe für gefämmte Wolle, Garne und Gewebe 
einen noch größeren Niedergang erfubren, waren bie Berlufte all 
gemein für die Brobuzenten wie für bie Fabrikanten und für bie 
Händler. Für Frankreich war bie Kriſis in der Wollinbuftrie 
indbefonbere auf den Rüdgang bed Ausfuhrhandels zurüdzuführen, 
der namentlih in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten 
von Amerita beionderen Schwierigleiten begegnete. 


Seide Die Einfuhr Frankreichs if} von 267 700 000 Franken 
im Sabre 1892 auf 261 200000 Framken im Berichtäjahre geſtiegen, 
die Ausfuhr Dagegen son 132 auf 126 Mill. Franken gefallen. Faſt 
überall und namentlih aud in Frankreich war bie Ernte eine ſehr 
reichliche. In Folge ber der Seidenzucht gewährten Prämien bat ſich 
Diefelde ausgedehnt, wie fich burd die in der Auswahl ber Kelond und 
in der Zucht der Maulbeerbäume erreichten Fortfchritte auch Die Aus⸗ 
beute gehoben bat, welche lange Zeit Hinter Italien zurückſtand, wuns 
mebr aber daſſelbe überflügelt hat. Der geſammte Ertrag ber 
Seanzöfiichen Seibenernte wird auf 10 000 000 kg Kokons im Verthe 
von 50 Mil. Franken geichäkt. 

Auf den gefammien Weltmarkt wurden im JZahre 1895 
15200000 kg Gelbe gebradt, ber Durchſchnitt der letzten wies 
Sabre betrug 12500 000 kg. 

Obgleich die von dem Franzöfiihen Markt aufgenommene Menge 
Seide nicht viel geringer war als im Beriahre (6 885000 kg im 
Jahre 1898, gegen 6.692000 kg tm Voriahre), fo iſt doch ber progem- 
tuale Antheil des Sranzöftichen Marktes an ber auf ben gefanımten 
Weltmarkt gebrachten Dienge von 52 auf 42 „Gt. gefunden. Für ben 
Bedarf der einheimiihhen Fabriten haben 8 800000 kg Verwendung 
gefunden, etwas weniger als im Jahre 1891, aber erheblih mehr 
als im Jahre 1892; ein Peiner Theil Hiervon Bat zur Vermehrung 
ber Beftänbe beigetragen, die zu Ende 1893 vecht erheblich waren. 
Frankreich nimmt In ber Berardetiung von Geibe immer noch bie 

















Frankreich. 


erſte Stelle ein; bie Bereinigten Stanten kommen mit einem Ver⸗ 
brauch von 3000 000 kg Seide indeſſen fon ſehr nahe heran. 

Das Jahr 1898 ließ fi anfangs fehr ginftig an für die Breite 
bes Rohmateriald. Ben Ianmar bis Mai ftiegen bie Breite fort 
gefekt. Die fruhzeitige Franzoͤfiſche Ernte Tonnte zu vortheilhaften 
Preifen abgeſetzt werden. Bon Anfang Juni ab verurſachten jedoch 
der Ueberfluß ber Probuftion ſowie die Kriſen in Auftralien, Großs 
britannien und Nordamerika, fomie die geftörten Handelsbeziehungen 
Europas mit den Afiatifchen Ländern einen rafchen Preisfall. Gegen 
Ende Dezember bradjte Greège zweiter Dualität von Eövennes, welde 
Anfang Mat einen Preis von 75 Franken Batte, nur noch 46 Franken. 

Um biefe Zeit batten die Beflände, welche fonft etwa 2 000 000 kg 
betrugen, fich 618 "auf 6000 000 oder 7000000 kg erhöht. Die Aus⸗ 
fuhr von gefärbter Seide, einſchließlich der zum Farben eingeführten 


auslänbiichen Seide, hat um 23 p&t. abgenommen, während die Außs | 


fuhr gefärbter Seide aus ber Schwein nur um 8 p&t. purückgegangen, 
die aus Deutſchland dagegen um 7 pCt. geſtiegen if. 

Baumwolle Die Einfuhr von rober Baumwolle ift von 
207 000000 Franten im Sabre 1892 auf 184200000 Sranlen im 
Berichtsijahre gefallen. Gleichwohl darf hieraus nicht auf eine Abs 
nabme der Thätigleit der Yranzöfifchen Spinnereien und Webereien 
geſchloſſen werben, welde vielmehr im Auffteigen begriffen fcheint. 

Man ſchätzt die in den Vereinigten Staaten, in Indien und 
in Aegypten produzirte Baummolle auf 2/3 Milliarden kr. Die 
Ernte der Bereinigten Staaten bildet den Sauptfaltor für bie Ver⸗ 
forgung der ganzen Welt. Diefelbe weift für das Jahr 1893 einen 
Nindererirag von 2 Mi. Ballen auf (7 gegen 9 Mil. im Jahre 
1892). Diefe Abnahme Tann zu 2/5 Tlimatifchen Urſachen und bem 
Minderverbraud von Dungftoffen zugeichrieben werben, zu 9/5 ber 
Beihräntung der Anbaufläde in Folge bed Preisrüdganges. Die 
Abnahme der Produktion darf als ein Glück betrachtet werben, denn 
überall Häuften ſich die Borräthe, und eine dritte fo reiche Ernte wie die 
ber Jahre 1891 und 1892 Hätte einen nochmaligen Preisfturz herbei⸗ 
geführt, während fo Die Preife Leicht in die Höhe gingen. Im Sabre 
1891 bat der Europätiche Kontinent 900 000 000 kg Baummolle vers 
braucht, wonon 245 000 000 kg auf Deutiäland, 165 000 000 kg auf 
Rußland und 155 000 000 kg auf Frankreich entfielen. 

Hanf und Flachs. Die Einfuhr von Hanf tft ungefähr gleich 
geblieben; fte betrug 18 700 000 Franken, gegen 13500000 Franken 
im Sabre 1892. Dagegen bat bie Einfuhr von Ylahd um etwa 
I Mill. Franken zugenommen (70 800 000 Franken im Jahre 1893, 
gegen 61 500000 Franken im Borjahre). 

Die Ausfuhr von Hanf und Flachs ift von 15200 000 Franken 
im Jahre 1892 auf 14400000 Franken im -!:richtäjahre zurück⸗ 
gegangen. Im Allgemeinen weiſt bie Ernte in bivj.ı beiden Artikeln 
im Berichtäjahre ein Defizit auf, Im Frankreich fährt der Flachabau 
fort abzunehmen und liefert kaum den fünften Theil des Bedarfs 
der Spinnereien. Die vom Staate gewährten Prämien veichen nicht 
aus, um ben Preisunterichied zwiſchen dem Ruſſiſchen unb dem 
Franzoſiſchen Erzeugnifie außzugleichen;; ber Ruckgang ber Franzöſiſchen 
Probultion wird fi noch weiter fortjegen. 

Dellaat und Delfrüädte Die Einfuhr tft von 163 800 000 
Franken im Sabre 1892 auf 187900000 Franken im Berichtsjahre 
geftiegen. Die Mehreinfuhr betrifft namentlich Raps, Seſam unb 
Zeinfamen. Die Einfuhr von Arachiden iſt im Ganzen gleich ges 
blieben, doch nimmt die Einfuhr vom Senegal ftelig zu. Die Aus⸗ 
fuhr Frankreichs in dieſen Artileln ift fortgefet ohne Bedeutung. 

Gewöhnliches Holz. Nach den ſehr ungünftigen Jahren 1891 
unb 18092 bat die Einfuhr erhebtich zugenommen und ben normalen 

Deutſches Handels⸗Archiv 1394 IL 


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619 


Stand wieder erweicht. Es wurde eingeführt für 124.300 000 Franten, 
gegen 103 700000 tm Borfahre. Die Ausfuhr nimmt dagegen feit 
drei Jahren ad; fie iſt im BerichtBjahre wiederum um vier Millionen 
Franken zurückgegangen (40 gegen 44 Mil. Franken). 

Der Hauptantheil der Mehreinfuhr fällt auf Bauholz, anderes 
als Eichen: und Nußbaum⸗Holz, und auf Stabholz. In letzterem Ars 
titel blieb die Einfuhr gleichwohl noch weit unter ber ber Borjahre. 
Sm billigeren Yournieren aus Nußbaumholz bat die Konkurrenz 
Deutfchlands die Ausfuhr beeintrachtigt. 

Steintohle und Koks. Die Einfuhr iſt von 184600 000 
Sranten im Jahre 1892 auf 164400 000 Franken im Verichtsjahre 
zurüdigegangen. Nad der eingeführten Menge flellt fich bie Minder⸗ 
einfuhr geringer und ergiebt ſich fogar eine Feine Zunahme der Eins 
fußr von Koks. In der Ausfuhr zeigt die Statiftit eine Zunahme 
ſowohl nad der Menge als nad dem Werthe. Die einheimifche 
Brobuktion, welche ungefähr 26 Millionen Tonnen zu erreichen pflegt, 
iR im Berichtäjahre um 440 000 Tonnen zurüdgegangen im Folge ber 
Streiks im Departement Pas de Calaid und im Departement du Nord. 
Die Mindereinfubr bat hauptſächlich Großbritannien betroffen, während 
die Einfuhr aus Belgten und Deutihland zugenommen bat. Yür 
Kobs iſt Deutſchland im zunehmendem Maße der Hauptlieferant, 


IV. Sabeitate. 
Eiſen und Stahl. Die Einfuhr von Elfen unb Stahl bat 
etwas gugenommen, bie Ausfuhr dagegen erheblich abgenommen. Es 
wurden im Spezialbandel 


eingeführt. ausgeführt. 
1892. 1893. 1892. 1893. 
Tonnen. 
Gußellen..........- 86 996 85949 . 120765 104689 
Sämiedeelfen....... 18 424 21 587 80 024 22 738 
Stahl ............ 5407 5 724 9 000 10 783 
Zufammen. 110827 113260 159779 138205 


Die Einfuhr unter dem Regime ber admission temporaire hat 
in Folge der Schwierigteiten ber Ausfuhr eine Abnahme von zus 
fammen über 29000 Tonnen zu verzeichnen. 

Die ſchwierige Lage der Etfeninbuftrie im Auslande hat fi 
natürli auch in Frankreich geltend gemacht, jedoch ohne bie Produk⸗ 
tion weſentlich zu beeinfluffen, weiche, weniger ausgedehnt und haupt⸗ 
ſächlich auf die Verforgung des einheimifchen Marktes eingerichtet, 
nur um etwa 1 pCt. zurüdigegangen iſt. 

Tertilinduftrie. Allgemeines. Ban muß unterſcheiden 
zwiſchen venjenigen Induſtrien, für welche ber Exporthandel eine 
Lebenzfrage iſt, und denjenigen, welde auf bie Berforgung des ein 
heimiſchen Marktes baſirt find, Die Erſteren haben ſchwer gelitten, 
die Legteren haben entweder fehr profperirt, wie-die Baummollens 
induftrie, oder fie find wenigſtens normal beihäftigt gemweien und 
baden ſich ausreichend bezahlt gemacht, wie Die Leineninduſtrie. 

Die Seibeninbuftrie, die Wollinduftrie und die Konfeltionsinbuftrie 
haben mit einer Abnahme des Verbrauchs ihrer Erzeugnifle im Aus⸗ 
Iande zu kämpfen gehabt. Sie haben, um ben erfchwerten Abſatz im 
Auslande einigermaßen zu erhalten, ihre Preife ermäßigen, ihren 
Gewinn einſchranken und vielfach Derlufte auf fich nehmen müſſen. 
Gleichzeitig wurben die beiden großen Induſtrien, die Seiden⸗ und 
die Woll⸗Induſtrie, in ihrem LBebensnern durch bie Bewegung ber 
Preife ihrer Rohmaterialten angegriffen. Zu Anfang bes Jahres 
18% waren bie Außfichten für den Handel gut, ein gewiſſes allge: 
meines Vertrauen batte im Kurs für Wolle und Seide eine Haufſe⸗ 
bewegung zur Folge, weile fih in ben erftien 4 bis 5 Monaten 

83 


620 


erhielt und Handel und Induſtrie veranlaßte, ſich mit Borräthen zu 
verforgen. Mit einem Male trat die Baifle ein unb erbielt ſich 
während bed ganzen zweiten Halbjahres, jo daß fie ſchwer auf Handel 
und Induſtrie laſtete, die fich bereitd verforgt batten. So fand fi 
der wichtigfte Theil der Tertilinbuftrie, deſſen Probultion etwa zwei 
Drittel der gefammten Zranzöftichen Tertilinbuftrie ausmacht, während 
des Berichtzjahres in fchwerer Bebrängniß, und es fcheint noch Teine 
Ausſicht auf den fo jehr nöthigen Umſchwung zum Beſſern vorhanden. 

Die Urſache bes Nebels tft Har und gebt aus Allem zur Evidenz 
hervor: es tft bie ſchlechte Lage bes Franzöfiihen Ausfuhrhandels. 
Ausfuhr, wachſende, thätige, fih außbehnende Ausfuhr thut ber 
Stanzöftiden Induftrie Noth wie Luft zum Leben. Das Beftreben, 
den Zugang zu ben fremden Märkten, mit welden Frankreich feit 
langer Zeit Verbindungen unterhält, zu erhalten und neue Abſatz⸗ 
wege zu eröffnen, milfſen die Hauptaufgabe derer fein, welchen bie 
Fürforge für die Erhaltung und Entwidelung ber Reichthümer bes 
Landes anvertraut ifl. 

Wollene Garne und Gewebe. Die Einfuhr von Wollen» 
garn (12455 000 Franlen) bat fi wenig verändert, die Ausfuhr 
(21 Mill. Franken) bat gegen das Jahr 1892 leicht zugenommen, 
erreicht aber noch Iange nicht bie Ausfuhr des Zabres 1839 (55687000 
Franken). Die Franzöfiide Spinnerei bat offenbar feit einigen 
Jahren einen Theil ihrer Kundſchaft im Auslande eingebüßt,. zum 
Theil in Folge der Begünftigung der Cheviotgewebe, woflir die Garne 
beſonders in England bBergeftellt werben. Im Verhältniß zu beim 
einheimiſchen Verbrauch iſt die Ausfuhr nur von geringer Bedeutung. 
Die Jahresproduktion der Franzöftigen Spinnerei beträgt 96 000000 kg 
im Wertbe von 500 Mil. Franken. 

Es ift nicht zu verfennen, daß bie fo wichtige Franzöſiſche Wolle 
Ipinnerei eine ſchwere Kriſis durchmacht. Schon feit mehreren Jahren 
ſchwer bebrängt, Hat die Kammgarnipinnerei im Sabre 1893 mit 
Berluft gearbeitet. Die Streichgarnſpinner haben nad) einer günftigen 
Periode mit einem Preisfall von 18 pCt. zu Fämpfen gehabt. 

Bei den mollenen Geweben tft bie Einfuhr um 6 Mill. zurlid- 
gegangen, von 56 Mil. Franken im Sabre 1892 auf 50 200 000 
Franken im Berichtsjahre. Die Ausfuhr weift hauptſächlich in Folge 
der Einſchraͤnkung des Engliſchen und Amerilaniihen Marktes eine 
Abnahme um 50 Mil. Franken auf; dieſelbe beirug 278 900 000 
Franken, gegen 828 500 000 Franken im Sabre 18%. Diele Ziffern 
geben noch nicht einmal ein vollfänbiged Bild der ungünftigen Lage 
der Induſtrie, denn es tft dabei noch zu berüdfichtigen, mit welchen 
Dpfern die Probuzenten und Händler genötbigt waren, file ihr Pro⸗ 
dukt im Auslande Abſatz zu fuchen. Die ſchlechte Lage der Ausfuhr 
bat eine unbeilvolle Wirkung auf die Breife ber Gewebe gehabt. Da 
die einheimiſche Probuktion fich nicht verminderte, entſtand ein heftiger 
Kampf unter den Fabrikanten, und die Preife, welde ſchon im Sabre 
1892 den möglihft niedrigen Stand erreicht zu haben ſchienen, find 
noch um 5 bis 10 p&t. gefallen. Unabhängig von biefer Beſchraͤnkung 
ber Ausfuhr haben die Sabrifanten noch mit ber Mode und der 
Nothwendigkeit zu rechnen, Neuheiten zu bringen, wodurch bie Fabri⸗ 
kationskoſten weſentlich erhöht werden. Dazu kommt, daß bei ſteigen⸗ 
der Produktion der Verbrauch wollener Artikel in Frankreich zweifel⸗ 
los abnimmt. Bemerkenswerth iſt die Verbreitung ber Fagonweberei, 
d. i. der Weberei für Rechnung von Fabrikanten, welche die Garne 
liefern. Dieſer Umſtand drückt häufig auf die Preiſe und macht die 
Weberei zu einem Annex ber Nouveautsmagazine 

Die Fabrikation gemifchter Gewebe aus Wolle und Seide bat 


ganz beſonders gelitten, da fie hauptſächlich für den Export arbeitet, 


während bie Fabrikation gemiichter Gewebe aus Wolle und Baum⸗ 


Srantreidh. 


wolle, welche auf ben einheimiichen Verbrauch bafirt if, günſtiger 
deran war. Die Fabrifen von Amiens und Reims fangen an, ber 
Börliger Fabrikation fogen. Silefienne ober Gloria (Kette von Seide, 
Einihlag von Wolle) Konkurrenz zu mahen. Immerhin hat Deutſch⸗ 
and feine Leberlegenbeit in Stoffen für Sonnen und Regen⸗Schirme 
bewahrt. Die Yabrilanten von Nouveautés haben einen ſchweren 
Kampf zu befiehen mit bes Deutichen Induſtrie, welche, mächtig, 
ebenjo rübrig wie die Franzoſiſche, erfinderiſch in ber Herftellungs- 
weise, mit billigen Arbeitäfräften verfehen und in geihäftlihen Bes 
giehungen mit ber ganzen Welt fiehend, der gefürdtetfie Rivale auf 
den außlänbiichen Märkten ift. Während Großbritannien an bemjelben 
Genre fefthält, macht fi Deutſchland an alle Genres, verwertet 
nacheinander alle Stoffe und richtet fig mit befonderem Anpaflungs- 
vermögen nad dem Geſchmack der Kundſchaft und dem Wechſel der 
Mode. 

Seidengarn und ſeidene Gewebe Die Einfuhr von 
Schappegarn hat im Berichts jahre 410 489 kg betragen, gegen 415 136 kg 
im Borjabre, die Ausfuhr 417468 kg, gegen 486 477 kg. im Jahre 
1892. Un der Einfuhr war Deutſchland mit 40 bis 50 pGt. ber 
theiligt. Die einheimifche Produktion, welche ſich auf etwa 1600 000 kg 
beläuft, Hat fi auf ungefähr ber gleichen Höhe erhalten wie im 
Sabre 1892. 

Die Einfuhr von ſeidenen Geweben tft von 62200000 Franken 
im Sabre 1892 auf 51 Mill. Franken im Berichtäiahre gefunfen, das 
it um 11200000 Franten; die Ausfuhr von 249900 000 auf 
224 500 000 oder um 24 800000 Franten. Die Minbereinfuhr Hat 
namentlich bie Schweiz betroffen, deren Einfuhr nad) Frankreich von 
glatten wie feidenen Geweben nur 92 692 kg betrug, gegen 254947 kg 
im Sabre 1892 und 400473 kg im Sabre 1891. Damit erflären 
ih zum Theil die heftigen Klagen in ber Schweiz über bie neue 
Zollpolitit Frankreichs. Die fehr bebauerlihe Abnahme der Aus⸗ 
fuhr iſt hauptſächlich verurfadt durch die Einſchränkung des Eng: 
liſchen Rarktes. Die Ausfuhr Frankreichs nad Großbritannien 
betrug: 


1892. 1893. 

kg kg 
Glatte, reinfetbene Gewebe.......... 607126 874685 
Fagonnirte reinfeibene Gewebe ...... 7044 51416 
Gemiſchte feidene Gewebe. .......... 5834 706 616 442 
Geidengage und Eräöpe ..... nun... 84689 73918 
Seidentüll....................... 172880 88382 


Der gleiche Rüdgang Hat ſtattgefunden bei Seidenpoſamenterie, 
gemiſcht, bei Bändern u. ſ. w. 

Auch nad) den Ländern des Europätfden Kontinents ift ber Ab: 
fat Frankreichs zurüdgegangen. Uber dieſe Minberausfuhren find 
lange nicht von berfelben Wichtigkeit. Die Ausfuhr von glatten, 
seinfeidenen Geweben nad) Deutſchland beirug 56183 kg, gegen 
64549 kg im Borjahre. 

Während die Franzöfifhe Ausfuhr nah Großbritannien fo 
erheblich zurüdkging, haben die Deutfche und die Schweigeriihe Aus⸗ 
fuhr dorthin zugenommen. Der Grund hierfür liegt angeblich darin, 
daß in Folge der neuen Franzöſiſchen Bollgefekgebung Paris auf: 
gehört hat, zugleich ein Stapelplak für Schweizeriſche Seidenwaaren 
zu fein, wodurch viele Käufer angezogen wurben, was zugleich Dem 
Abſatz der einheimifchen Produkte zu Gute kam. 

Im Berichts jahre hat Die Lyoner Selbeninbuftrie einerfeits durch 
den rapiden Aufihwung der auswärtigen Konkurrenz, anbererjeit 
durch ben Optimismus, wit welchen fle bei Beginn ber Saiſon ihren 
Bedarf zu ſehr hoben Preiſen anſchaffte, gelitten. Der Ruckgang ber 





dranireich 


Preiſe des Rohmalerials in den lezten Monaten bes Jahres bat auf 
die Preiſe der Gewebe gebrüdt. Im Verhältniß dürfte inbeflen die 
Schweiz noch mehr gelitten haben ala Frankreich. 

Die Franzöfifhe Produktion an jeldenen Geweben wirb auf 
600 Mil. Franken geihägt, worunter 407 Mill. Franken eigentliche 
Seidenftoffe, und zwar 360 Mil. Lyoner Erzeugnifie und 47 Mil. 
Ergeugniffe von Roubatz und der Picardie. Da die Preiſe im Durch⸗ 
ſchnitt um 7 pCt. böber waren als im Sabre 1892, bebeutet bie 
Stetigleit im Werthe der in ben Jahren 1892 und 1893 hHergeftellten 
Warren eine Verminderung ber Thätigleit der Webereien 


Baummollene Garne und Gewebe. Während die große 
Subuftrie baumwollener Garne und Gewebe in Großbritannien und 
in ben Vereinigten Staaten von Amerils aufs Schlimmfte bebrängt 
wurde, ift fie in mehreren Staaten bed Europäiſchen Kontinents im 
Gegentbeile aufgeblübt. Es ift dies eine Yolge ber in Europa im 
Allgemeinen beſtehenden partitulariftiihen Tendenzen. In vers 
Ihiebenen Europäiihen Staaten, mo bie Induſtrie nur in den aller» 
erfien Anfängen beftand, bat dielelbe, unter dem Schuße hoher Zölle 
und befreit von der Engliſchen Konkurrenz, wirklich bedeutende Fort⸗ 
ſchritte gemacht. Aber während diejenigen Europäifhen Staaten, 
deren Produktion unter oder nicht viel Über dem einheimiſchen Be⸗ 
barf fi bewegte, ihre Baummolleninbuftrie ſich gedeihlich entwickeln 
faben, haben bagegen diejenigen Staaten, welche feit langer Zeit 
ihren Fabrikbetrieb auf einen umfangreichen Export eingerichtet hatten, 
mit den ernfteften Schwierigkeiten zu Tämpfen gehabt. 

So werben Rußland, Deutihland und Franfreih das Jahr 
1893 zu den günftigften für ihre Baummolleninbuftrie zählen, während 
die Schweiz, deren Abſatzgebiete zumeift verfchloffen waren, ſchwer 
gelitten bat, 

Die Einfuhr von Baumwollengamen nimmt feit mehreren Jahren 
ab; fie tft von 22500 000 Franken im Sabre 1892 auf 18 Mil. 
Franken im Berichts jahre zurüdgegangen. Hauptlieferant ift Groß» 
Britannien, ein Heiner Neft kommt aus Deutihland. Die Ausfuhr, 
wenn auch etwas in ber Zunahme, bleibt doch fehr niedrig; fie ift 
von 2 800000 Franken im Jahre 1892 auf 3100000 Franken im 
Berichtsjahre geftiegen. 

Die Franzöſiſchen Spinnereien, mit reihlihen Beftellungen vers 
jeben, Haben kaum ben WBebürfniffen der Weberei gu genügen vers 
modt. Die Garnpreife Haben fi gut gehalten Gleichwohl ift der 
Gewinn vielfach geringer gewefen, ald man erwarten konnte, weil ein 
Theil der Spinner, in Erwartung einer Preisfteigerung, feinen Be: 
darf an Rohmaterial zu hohen Preifen angelauft batte. 

Frankreich befigt 5 Mil. Spindeln mit einer burdfchnittlichen 
Jahr esprodultion von zufammen 125000 000 kg Garnen im Werthe 
von 350 Mill. Franken. Seit vier Jahren bat die Zahl der Spindeln 
um 900 000 zugenommen. 

An der ganzen Welt rechnet man ungefähr 92 Mil. Spindeln, 
wovon faft bie Hälfte auf Großbritannien füllt. Letzteres vermehrte 
feine Produktionskraft in den Iekten 10 Jahren um 5,9 pCt.; tn 
der gleichen Zeit nahm aber bie Produktionskraft des Europätichen 
Kontinentd um 18,5, diejenige der Vereinigten Staaten von Amerika 
um 16,9 und bie Indiens um 100 pCt. zu. Trotz bed relativen 
Rüdganges der Ausdehnung Tönnen bie Schwierigleiten, welchen bie 
Engliide Baummwolleninbuftrie im Jahre 1893 begegnet ift, noch mehr 
ber Ueberproduktion ala dem Lancaſhire⸗Streik zugefchrieben werben. 

Die Franzöfiihe Baumwollweberei bat vielleiht noch ein 
günftigere® Ergebniß aufzumeilen als die Spinnerei. Die Einfuhr 
ift von 39 100000 Franken im Jahre 1892 auf 32 700 000 Franken 
im Berichtjahre zurüdigegangen; die Ausfuhr, wenn auch um 5 p6t. 


6 


niedriger als der Durchſchnitt der Jahre 1884 bis 1893, iſt von 
95 500 000 Franken im Jahre 1892 auf 100500000 Franken ges 
ftiegen und bat bamit die Ausfuhr von 1891 wieder erreicht. 
Hinfichtlih der Gefammtziffer der Ausfuhr müflen jedoch gewiſſe Vors 
behalte gemacht werben. Erſtens find 8 MIN. Franken für gemifchte 
Gewebe auszuſcheiden, die aus den Fabriken für Wollengewebe her⸗ 
ftammen und mit der Baummolleninduftrie nichts zu thun haben. 
Sodann enthält die Franzöfiihe Statiftit auch die Ausfuhr nach 
Algier, was eigentlich nicht ald Ausfuhr ind Ausland bezeichnet 
werden kann. Der hierauf entfallende Theil der Ausfuhr beträgt 
25 Mi. Fronten. Die wirkliche Ausfuhr beträgt Daher nicht mehr 
ala 60 bi8 65 Mil. Franken, während bie Ausfuhr Deutihlands 
195 MIN. Franken ausmacht. Die Ueberlegenheit Deutichlands zeigt 
fih namentlich in ben gefärbten und bebrudten Geweben. 

Die Menge ber zur Zeit in Frankreich gefertigten Gewebe be⸗ 
trägt 100000 000 kg im Werthe von 400 Mil. Franken. Rechnet 
man bazu bie Yabrikation von Nähfaben, von Stidereien, Bofamens 
tertemaaren, TÜR, Spigen u. f. w., fo gelangt man zu einem Ge- 
ſammtproduktionswerth von 500 bis 550 Mil. Franlken. 

Die Franzöfiihe Baummolleninbuftrie zählt 86 000 mechaniſche 
MWebftühle und 40000 Handwebſtühle. Ihr Material nimmt in 
Folge des guten Ergebnifies des Jahres 1893 zu, 

Deutihland bat eine leiftungsfähige Baummollipinnerei und fucht 
fi mehr und mehr vom Engliſchen Markte frei zu machen. Es ift 
dahin gelangt, Baummollengarne bis zur Nr. 120 Englifch Berguftellen, 
und ift heute in der Lage, den verfhiedenften Bebürfniffen der 
Deutichen Induſtrie zu entſprechen. Der Berbraud an Baummolle 
in Deutihland bat ungefähr 240 000 000 kg betragen, wovon wohl 
25 bis 30 Mil. zur Mifhung mit Wolle Verwendung gefunden haben 
mögen, worin Deutihland und Belgien in erfter Linie fliehen 
Deutichland führt 17211000 kg Baumwollengarn ein, Frankreich nur 
5452000 kg. Dagegen ftellt fi die Einfuhr von baummollenen 
Geweben in Frankreich auf 3305000 kg gegen 1867000 kg in 
Deutihland. Danach jcheint ed, daß die Spinnerei im Berhältniß 
zur Weberei in Deutichland weniger entwidelt ift als in Frankreich, 
und man follte annehmen, daß Deutihland feine Spinnerei, Frank⸗ 
reich feine Weberei ohne Gefahr noch weiter zu entwideln vermöchte. 
In der Ausfuhr von Baummollengarnen und Geweben ift Deutſchland 
weit überlegen; die Deutfche Ausfuhr beträgt das Doppelte ber Fran⸗ 
zöftihen (68 000 000 kg Garne und Gewebe im Werthe von 282 Mil. 
Franken gegen 28000000 kg im Werthe von 136 Mil. Franten 
Sranzöftiiger Ausfuhr. 

LeinensGarne und »Bewebe. Das Jahr 1893 war für Die 
Leinen» und Sanf-Spinnerei ein günftiges. Die ſtarke Haufle in ben 
Preiien für das Rohmaterial bat allerdings einige Schwierigleiten 
bereitet, da die Garnpreiſe nicht ganz zu folgen vermochten, aber bie 
Spinnerei war während des ganzen Jahres gut beihäftigt und Bat 
zufriedenftellenden Gewinn gehabt. Die Einfuhr und Ausfuhr von 
Leinengarn ift fo ziemlich die gleiche geblieben wie im Vorjahre; es 
wurden eingeführt 1220 600 kg, gegen 1 456 300 kg im Jahre 1892, 
außgeführt 4 422 600 kg, gegen 4547000 kg. Die Einfuhr von 
feineren Sarnen überwiegt biejenige ber größeren Nummern. Die 
Einfuhr gezwirnter Garne ift unerheblih. Die Spinnerei beberriät 
den einheimifhen Markt. 

Die Leinenweberei ift fehr thätig; während bes ganzen Jahres 
war die Nachfrage nad Leinwand gut, und die Ergebniffe des Jahres 
waren für die Fabrikation wie für den Handel gleich befriedigend. Die 
Breife haben indeſſen nicht Schritt halten können mit der Erhöhung 
ber Breife ber Garne, woraus da und dort einige Schwierigfeiten 

83* 


622 


entftanden find. Doc find die Preiſe reihlih um 10 pEt. gegen bie 
Durchſchnittspreiſe des Jahres 1892 geftiegen. Die Einfuhr von 
leinenen Geweben betrug im Berichtsjahre 390 769 kg, gegen 391917 kg 
im Borjabre, die Ausfuhr 1565 390 kg, gegen 2136 969 kg im Jahre 
1892. Der erhebliche Rüdgang der Ausfuhr erklärt fi durch die 
ſchlechte allgemeine Lage des Ausfuhrgefchäfts. 

Jute⸗Garne und Gewebe. Somohl für die Spinnerei als 
für die Weberei war das Jahr ein normales. ZYutegarne fanden 
guten Abjak, die Vorräthe am Schluß des Jahres waren mäßig. 

Die Einfuhr betrug 188 000 kg, gegen 180.000 im Sabre 1892 
und 359000 im Sabre 1891, die Ausfuhr 2732000 kg, gegen 
2815 000 und 2 740 000 kg in den beiden Vorjahren. Die Ausfuhr 
bleibt hiernach auf gleicher Höhe, während die Einfuhr in Folge der 
neuen Zölle ſtark zurüdgegangen iſt. Bon Jutegeweben find e8 nur 
bie eigentlihen Gewebe ſowie die Säde, welche für den Handel mit 
dem Auslande in Betracht kommen. Es wurden davon eingeführt 
im Berichtsjahre 517 500 kg, gegen 1434 000 kg im Jahre 1892 und 
3 933 000 kg im Jahre 1891, außgeführt 3 843 000 kg, gegen 4 169 000 
und 4181000 kg in den beiden Vorjahren. In den Einfuhrziffern 
kommt biernad die Wirkung der neuen Zölle ſtark zum Ausdrud. 
Die Fabrikation von Juteteppichen und von Linoleum macht gute 
Fortſchritte. 

Wäſche und Konfektion. Die an ſich ſchon niedrige Einfuhr 
iſt im Abnehmen begriffen. Die Ausfuhr hat leicht zugenommen; es 
wurden ausgeführt für 130 800 000 Franken, gegen 129 600 000 
Franken im Vorjahre. Deutſchland nimmt mit einer Ausfuhr im 
Werth von 304 620 000 Franken weitaus bie erfte Stelle unter allen 
audführenden Ländern ein. 

Die Ausfuhr von genäbter MWäfche iſt zurückgegangen in ber 
Richtung nach Belgien und den Bereinigten Staaten von Amerika, 
wo Werkftätten für Näharbeit und Konfeltion entftanden find. 
Zugenommen Hat die Ausfuhr dieſer Artifel nad Großbritannien, 
Brafilien und Argentinien. Deutfhland und Deſterreich⸗ Ungarn, wo 
bie Arbeitöfräfte und bie Leinwand billiger einftehen, machen eine 
ſchwere Konkurrenz in Herrenwälhe. Dagegen bat bie Sranzöftiche 
Zuruswälde für Damen ihren alten Ruf bewährt und ihr Ueber⸗ 
gewicht behauptet. 

Die Ausfuhr von Herrentonfeltion bat einige %ortichritte ges 
madt. Die Franzöfiihde Produktion beherrſcht Darin den einheimifchen 
Markt, welcher vom Auslande nur noch wafferbichte Kleider und ges 
wiſſe Engliſche Konfeltiondartilel aufnimmt. Man ſchätzt die aus 
Frankreich nad) dem Ausland ausgeführten Damenkleider auf jährlich 
100 Mil. Franten. In Strumpf⸗ und Rofamentier-MWaaren mat 
Deutichland ſtarke Konkurrenz. 


Zugerihtete Häute und Waaren daraus. Nah der 
Statiftif wurden 
eingeführt. ausgeführt. 
1892. 1898. 1892. 1898. 
Franken. 


Zugerichtete Häute... 24000000 27900000 114100000 97300000 
Waaren aus Fell oder 
Leder ............ 8900000 8900000 111700000 96000000 
Die Einfuhr hat hiernach etwas zugenommen, die Ausfuhr 
dagegen erheblih abgenommen. Ein Bergleih der Ausfuhr mit der 
des Jahres 1891 ergiebt noch ein wejentlih ungünftigered Refultat 
für Waaren aus Fellen und Leder. Ein erheblicher Theil ber Minder⸗ 
ausfuhr fält auf Großbritannien, die Bereinigten Staaten von 
Amerika, die Türkei, Sübamerila u. |. w. So batte Frankreich im 
Sabre 1891 an Schuhwerk 211 635 kg nad Brafilien und 786 909 kg 


Frankreich. — Kongoftant. 


nach Algier ausgeführt, im Jahre 1893 dagegen nur 161398 und 
529 5l1 kg. | 

Tifhlerwaaren, Spielwaren u. ſ. w. Die Einfuße von 
Tiſchlerwaaren, Spielmaaren und dergleichen ift etwa zurückgegangen, 
die Ausfuhr Hat um 4 MN. Franken zugenonmen. Der Abjak von 
Möbeln und Holzwaaren weift eine Einbuße von 6 Mil. Franken 
auf, wovon hauptſächlich der Abſatz nad Großbritannien betroffen 
murbe. 

Shemifhe Prodakte, Papier und Pappe, Büder und 
Stihe, Werkzeuge und Waaren von Retail, Maſchinen 
und Inftrumente. Die Statiſtik zeigt eine leichte Zunahme der 
Einfuhr von chemiſchen Produkten, bei einer Abnahme der Ausfuhr 
dieſer Artikel in Höhe von 5 Mill. Franten. Bei Bapier und Pappe, 
Büchern und Stichen tft die Ausfuhr wenig, die Einfuhr ſtark zurück⸗ 
gegangen. Es wurden eingeführt für 23 ZH Franlen, gegen 
39 400 000 Franken im Jahre 1892. 

An Werkzeugen und Waaren von Metal wurben eingeführt für 
26 800 000 Franken, gegen 28 800 000 Franken im Jahre 1892, auß- 
geführt für 69500000 Franken, gegen 81 600.000 Franken im Bor: 
jaßre. Die Einfuhr von Elfen und Stahl⸗Waaren ift von 17605 
Tonnen Im Sabre 1892 auf 15890 Tonnen im Berihtsiahre herab: 
gegangen, bie Uusfuhr von 49 649 auf 43506 Tonnen. Die Ein: 
fuhr von Waſchinen unb Inſtrumenten betrug 46 700000 Franken 
gegen 55 100000 Franken, bie Ausfuhr 80200000 Franken gegen 
85 300 000 Franken im Vorjahre. Ber Rückgang in der Audfuhr 
war demnach ſtärker als bie Abnahme der Einfuhr. 


Kongoftaat. 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1892.) 

Einem Britiſchen Konſulatsbericht entnehmen wir über ben 
Handel und die Schifffahrt des Kongoſtaates im Sabre 1832, 
was folgt: 

Ausfuhr. 

Die Geſammtausfuhr einfchließlih der fremden Durchfuhrgüter 
umfaßte im Sabre 1892 6 053 877 kg im Werthe von 76529 980 
Franken, hiervon entfallen auf ben Eigenbandel des SKongoftaates 
4371088 kg im Wertbe von 5487633 Sranfen. Im Vergleich 
mit dem Jahre 1891 zeigt die Gelammtausfuhr bed Jahres 1892 
einen Rüdgang non 3 005 640 Franken, während bie Ausfuhr eins 
heimischer Produkte des Kongoftantes (Eigenhandel) von 5358519 
Franken im Sabre 1891 auf 5487633 Franken gefttegen tft. 

Die Betbeiligung ber einzelnen Länder an ber Ausfuhr im 
Sabre 1892 ift aus folgender Tabelle erfichtlid: 


Beſtimmungsländer. Franken. 
Belgien.................................. 2949 149 
bie Riederlande . ............................. ern 2601 535 
Tranzöfilde Beſichungen am oberen Kongo ............ 917 408 
Portugieſiſche Befikungen an der Meeresküfte.......... 673 981 
Deutfhland ...................................... 206 598 
Portugiefifge Befigungen am linken Ufer des Kongo... 178515 
Großbritannien ................... ................ 85 829 
Frankreich........................... nee rennen ne 16 063 
Portugal......................................... 896 


I) Bergl. Hand. Arch. 1886 II. S. 646, 1890 IL ©. 628 und 
1891 L ©. 661, 











Kongoftant. 


Die hauptſachlichſten Auzfuhrartitel waren Kaffee (in Durchfuhr 
- von den Bortugiefiihen Beſitzungen), Kautſchuk, Palmöl, Elfenbein 
und Balmlerne. 

Kaffee. Die Sefammtausfuhr belief fih auf 216 937 kg im 
Werthe von 809 786 Franken, hiervon wurben 209206 kg nad den 
Niederlanden verſchifft. 

Der Bau der Eiſenbahn zwiſchen Matabi und Stanley Pool 
bat die Aufmerfiamleit auf die Kaffeebaumkfultur am oberen Kongo 


gelentt. Der Kaffeebaum wählt in einigen nörblihen Provinzen. 


wild, und dort ift Land zu feiner Kultur im Ueberfluß vorhanden. 
Die Regierung bed Kongoftaates hat in der Nähe ihrer Stationen 
Leopoldville, Bangala und Baſoko mit der Anpflanzung von Kaffees 
bäumen begonnen, und die „Socist6 du Haut Congo“ hat ihre 
Agenten beauftragt, Kaffeeplantagen anzulegen, fobald durch bie 
Eiſenbahn Gelegenheit gegeben ift, die Ernte an die Küfte zu fchaffen. 
Bei dem größten Theil der biöherigen Kaffeepflanzungen hat es fi 
um 2iberiasKaffee gehandelt, dod werben jegt auch Verſuche mit 
Kaffee von S. Thom gemacht. 

Kautſchuk. Die Ausfuhr ſtellte fih im Sabre 1892 auf 
46039 kg im Werte von 1841596 Franken, hiervon waren 
156 339 kg im Werthe von 625356 Franken im Kongoftaate ges 
wonnen, der Reft ſtammte aus Portugiefilhen und Franzöſiſchen 
Befisungen. Die Hauptausfuhrländer waren die Niederlande und 
Belgien, wohin 316 492 kg im Werthe von 1265968 Franken und 
56488 kg im MWerthe von 225962 Franken verfhifft wurden. 

Kautfhuf wird in allen Teilen bes Kongoſtaates gefunden, 
gegenwärtig aber hauptſächlich in den Beden der Flüfſe Ubangi, 
Mongalla und Kaſſai geſammelt. 

Die Ausfuhr von Kautſchuk aus dem Kongoſtaate in den Jahren 
1887 bis 1891 war folgende: 


Werth: 
kg Franken. 

ISS7.................. 30 050 116 768 
ISS8.................. 74 294 260.029 
ISSO.................. 1311183 458895 
1890.................. 123666 566 497 
3 }:):) 81680 826 720 


Die Eingeborenen zahlen für das Einfammeln bes Kautſchuks 
ein Achtel ihres Ertrages an die Regierung, was etwa einer Abgabe 
von 25 Cents pro Kilogramm Kautſchuk gleihlommt. Der Aus: 
fuhrzoll beträgt 40 Franken pro 100 kg. 


Palmöl. Im Jahre 1892 wurden auögeführt 1194189 kg 
im Werthe von 569 628 Franlen, hiervon waren im Songoftaste 
erzeugt 906 295 kg im Werthe von 432 303 Franken, der Reſt 
flammte aus den Portugiefiichen Brfigungen. Im Sabre 1891 betrug 
bie Geſammtausfuhr 2272 111 kg im Werthe von 1326 940 Franlen, 
wovon 1673192 kg im Werthe von 849 594 Franken im Kongo» 
ſtaat produzirt worden waren. 

Die hauptſächlichſften Ausfuhrländer im Sabre 1892 waren: 


die Niederlande.................. 478 572 kg 
Bortugiefifche Befigungen an ber Küfte.. 850120 „” 
Belgien ............. .............. 176 608 „ 
Großbritannien. ...... ............. 160856 „ 


Elfenbein. Die Ausfuhr im Jahre 1892 betrug 195 291 kg 
im Wertbe von 8905820 Franken, Hiervon flammten aus dem 
Kongoftaate ſelbſt 186 521 kg im Werthe von 8780420 Franken, 
der Reſt kam aus Portugiefiihen und Franzöfiihen Befitungen. 
Im Borjahr wurben 166905 kg im Werte von 8318100 Franken 


ausgeführt, wovon 141775 kg im Werthe von 2885500 Franken 
auf den Eigenhandel bed Kongoftantes entfielen. 


Bom Kongo und Gentralafrile murben nad Antwerpen aus⸗ 


geführt: 
1888........ 6 400 xç 1801........ 69 500 
1889........ 4660 „  189........ 118000 „ 
18%........ 7750 „  189........ 224.000 „ 


Die Zunahme der Ausfuhr in ben letzten beiden Jahren ift auf 
bie beträchtliche Anzahl des in dieſem Sabre unternommenen Handels⸗ 
und Forichungserpeditionen zurüdyuführen. 

Balmlerne. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1892: 3 799 094 kg 
im Werthe von 889600 Franken, gegen 6658401 kg im Werte 
1 864 852 Franken im Sabre 1891. Auf den Eigenhandel be 
Kongoftantes entfallen hiervon 8064 747 und 4714 768 kg im 
Werthe von 677809 und 1320184 Franken. 


Bon der Ausfuhr im Jahre 1892 entfielen auf: 


kg Franken. 
die Niederlande ............ 1713102 878696 
Bortugichifche Befigungen .... 1895808 808862 
Belgien.................... 466 882 100 964 
Deutſchland ................ 198 850 43 946 


Die Sefammtmenge aller übrigen Außfuhrartifel belief fich 
im Sabre 1892 auf 187967 kg. ihr Werth auf 68550 Franken, 
bierunter Produkte bed Kongoſtaates 57186 kg im Werthe von 
22245 Franken. Dieje Ausfuhrartitel waren Erdnüffe, rother und 
weißer Gummi, Kopal, Seſam, Drfeile, Drlean, Baumwolle, 
andere Pflanzenfafern, Bohnen, Kolarüffe, rohe Häute und 
Biafiavafafer. 


Einfuhr. 


Seit dem 9. Mai 1892 werden im SKongoftaat Einfuhrzölle 
erhoben. Der Werth der Gefammteinfuhr in ber Zeit vom 9. Mai 
bis Ende bes Jahres 1892 (einjchließlih der Einfuhr auf Nieder 
lagen und Durchfuhr) belief fih auf 5679195 Franken, der Werth 
ber zum Verbrauch im Kongoftant eingeführten Waaren ſtellte ſich 
auf 4984465 Franken. Die VBethelligung der einzelnen Länder an 
der Einfuhr tft aus folgender Tabelle erſichtlich: 


Davon 
Gefammts zum Verbrauch 
Hertunftsländer. einfuhr. im Kongoftaat. 

Franken. Franken. 

Belgien.................... ........ 197356839 1913288 

Großbritannien ..................... 1616 684 1511111 

bie Niederlande ................... 781 711 561977 

Deutihland ........................ 711 828 410 972 

Portugal .......................... 177 649 174 546 

PVortugieftfhe Befigungen an der Küfe 108471 108 471 

Frankreich ......................... 91 568 90 188 

Walfiſchbai (Britifche Beſttzungen) ....: 88 950 83 950 

alien ........................... 36 840 86 840 

China............................. 82628 32 628 
Portugieſiſche Beſitzungen am linken Ufer 

des Kongo ...................... 26 187 32 001 

Kanariſche Infeln ................... 12 807 19 807 

Kapland ........................... 11779 11779 

Deſterreich⸗ Ungarn .................. 10 695 10 478 
Zufammen einfchließlih der Einfuhr 

von anderen Ländern ......... 6679195 4984455 





’ 


624 

Beüglih der hauptſaͤchlichſten Einfuhrartilel Liegen folgende 
Angaben vor: 

Vieh. Der Werth der Einfuhr beitrug 141997 Franken, davon 
entfallen auf Hornvieh aus den Portugiefifhen Befitungen an der 
Küfte 56 850 Franken, auf Hornvieh überhaupt 80250 Franken und 
auf Schafe aus den Britiſchen Befttungen an der Walftichbai 
8700 Franken. 

Waffen und Munition. Der Geſammwerth der Einfuhr 
belief ih auf 466300 Franken, Darunter 266578 Franken für 
Gewehrpulver, wovon 818956 kg eingeführt wurden. Bon diefer 
Menge waren 288 258 kg im Werthe von 197602 Franken für den 
Verbrauch im Kongoſtaat beftimmt. Es wurden ferner eingeführt 
2181 Feuerſteinmusketen im Werthe von 22167 Franken, 2551 Ber- 
Zuffionsgewehre im Wertbe von 24429 Franken, 2804 Gewehre 
befieren Syſtems im Werthe von 83165 Franten und 8 Geichüge 
im Werthe von 29857 Franken. Bon Patronen wurden 877301 
Stüd im Werthe von 41583 Franken eingeführt. 


Bier, Wein und andere Spirituofen. Der Werth bed 
eingeführten Bieres betrug 57156 Franken. Bon Spirttuofen unter 
60 Grad wurden 767523 Liter im Werthe von 292513 Franken 
eingeführt, wonon 489 329 Liter zum direkten Berbraud) deklarirt 
waren. Die Einfuhr von Spirituofen Über 50 Grab belief ih auf 
169 625 Liter im Werthe von 98 757 Franken, wovon 145 533 Liter 
zum direkten Verbrauch deklarirt waren. Spirituofen unter 50 Grab 
wurden hauptſächlich eingeführt von Deutſchland (662 066 Liter), den 
Niederlanden (145 584 Liter), Belgien (39030 Liter) und Groß- 
Britannien (16367 Liter), während von Spirituofen über 50 Grab 
eingeführt wurden von Deutihland 140841 Liter, von Belgien 
13 908 Liter und von Großbritannien 13429 Liter. Bon anderen 
Spirituofen und Lilör gelangten für 27 640 Franken, von Wein für 
137546 Franken zur Einfuhr. Der Werth der Gejammteinfuhr 
aller altoholhaltigen Getränke belief fi auf 613613 Franken. 

Die Einfuhr von Lebensmitteln einjhließlih Salz für ben 
Tauſchhandel belief fich im Jahre 1892 auf 871 742 Franken, hiervon 
tamen aus Belgien für 348 799, aus Großbritannien für 232 962 
und aus Deutfchland für 68 267 Franken. Die Einfuhr von Büchſen⸗ 
konſerven ftellte einen Werth von 417538 Franken dar. Davon 
famen au3: 


Franken. Franken. 
Großbritannien...... 155484 den Niederlanden.... 49678 
Belgien ............ 127540 Frankreich .......... 20 610 
Deutfhland......... 62180 


Mehl gelangte im Werthe von 131646 Franken zur Einfuhr, 
davon aus Belgien für 96 759, aus Großbritannien für 18403 und 
aus den Niederlanden für 12219 Franken. Ferner wurden eingeführt: 


Werth: 

Franken 
Erbſen, Bohnen, Getreide ................ 11196 
Getrocknete Fiſche................. ..... 70 684 
Kartoffeln und Bwiebeln ..........-er.... 20 430 
Reis .................................. 178 648 
Salz zum Tauſchhandel.................. 86 731 
Andere Lebensmittel..................... 9874 


Reis kam Hauptfählih aus Belgien (102682 Franken) und 
China (24500 Franken), Salz bauptfählih aus Großbritannien 
(80 666 Franken). 

Irden⸗ und Töpferwaaren wurben im Werthe von 51 583 
Franken eingeführt, davon aus Großbritannien für 28490, ben 
Niederlanden für 11273 und aus Belgien für 4646 Franken. 


Kongoſtaat. 


Kleider und Wäfche wurden für 184 86 Franken eingeführt, 
davon kamen aus Belgien für 88 975, auß Großbritannien für 49 432 
und aus den Niederlanden für 28083 Franken. 

Die Einfuhr von Maſchinen, Werkgeug und Metall: 
geräthen beitrug im Sabre 1892 267728 Franken. Hiervon ents 
fallen auf: 


Davon aus 
Deutichland 
Sranfen. Sranlen. 

Berichiedene Maſchinen und Theile davon 20 001 4 033 
Zubebörs und Refervetheile von Maſchinen 234751) ? 
Eifenbabnmaterial, rollended ........... 118 038 73 459 
Berfhiedene Werkzeuge ................ 83 443?) 7 
Telegraphen⸗ und Telegraphenmaterial... 1 788 ? 
Berichiedene Metallgerätde ............. 60 976 32 008 


Der Werth der Einfuhr von Baumaterial ftellte fi auf 
152 223 Sranlen, und zwar wurden eingeführt Kalk für 15 658 Franken 
(Hauptjählid aus Belgien), Cement für 49066 Franken (Haupts 
füchlicd aus Belgien) und verichiedenes Baumaterial für 87 499 Franten, 
davon auß Belgien für 32682, aus den Niederlanden für 23486 


und aus Großbritannien für 17836 Franken. 


Die Metalleinfuhr, deren Geſammtwerth 818507 Franken 
betrug, ftellte fich, wie folgt: 


Franken. Franken 
Stahl.............. 66 122 Eiſen ............ 109 761 
Kupfer und Meifing.. 182286 Blei............ . 452 
Zinn............... 82 Zink............. 4 854 


Kupfer und Meffing wurben eingeführt aus Belgien für 65 639, 
aus Großbritannien für 25484 und aus den Niederlanden für 
22 038 Franten. Die Eifeneinfuhr ſtellte ſich, wie folgt: 


Franken. Darunter aus: Franken. 

Draht ........... 702 
Träger ......... 3 909 Belgien ........ 3144 
Bleh............ 16 509 Belgien ........ 12 762 
Belgien. .....-.. 4410 
Nägel......... . 9 738 | Großbritannien .. 8 396 
den Niederlanden 169 
, Belgten......... 66 5693 
Verſchiedenes Eiien 78902 Seohbritennien.. 11632 


Un Meſſerſchmiede⸗ und Kleineifenwaaren einſchließlich 
Küchen⸗ und Haushaltungsgeräthe murben für 173 708 Franken ein- 
geführt, darunter von Großbritannien für 69318, von Belgien für 
86 710, von Deutichland für 28870 und von den Rieberlanden für 
23464 Franken. 

Der Geſammtwerth der eingeführten baummollenen Gewebe 
betrug 1442892 Franken, davon entfallen auf die Einfuhr zon 
Großbritannien 807 072 Franken. Im Gingeinen flellte ſich bie 
Einfuhr von Baummollenwaaren, wie folgt: 


Ueberhaupt: 
Sranten. Darunter auß: Franken 
Ungebleichte Gewebe 170987 Belgien........ . 113677 
. Großbritannien... 220236 
Gebleichte Gewebe... 51779 den —— 17810 
Großbritannien.. 845 628 
Bebrudte Gewebe... 521 702 den Nieberlanden 125 634 
Schnupftüder...... 21 180 Großbritannin .. 200% 


1) Darunter aus Belgien für 22850 Franken. 2) Desgl. für 
23297 Franken. 


Kongoftaat. — Somalitüfe. 


Ueberbaupt: . 

Franken. Darunter aus: Franken. 

Großbritannien.. 812 771 

Gefärbte Gewebe... 575 285 | Belgien... ....... 128 244 

ben Nieberlanden 116 806 

Andere Baummollens Großbritannien .. 62842 

waaren......... \ 101608 { Belgten........ .. 29583 

Die Einfuhr wollener Gewebe war folgende: 

Granlen. 
Ungebleihte Gewebe ......--ucnceconunnce 3 779 
Gebleichte FE 1 836 
Bebrudte ................... 4049 
Gefärbte ................... 15 133 
Tuch⸗ FE 1167 
Andere Wollenwaaren .................... 81 010 


Die ungebleihten Gewebe kamen aus Belgien, bie gebleichten 
hauptſächlich aus ben Niederlanden, bie bedruckten hauptſächlich aus 
Großbritannien, die gefärbten bauptfädli aus Großbritannien und 
den Niederlanden, bie übrigen Gewebe hauptſächlich aus Großbritannien 
und Belgien. 

Teppiche wurben im Werthe von 15041 Franken eingeführt, 
derunter von Großbritannien für 7546 und von den Nieberlanben 
für 4884 Franken. 

Bon Glaſswaaren und Glasperlen gelangten für 23861 
und 93227 Franken zur Einfuhr. Bei Glaßwaaren war Deutichland 
mit 18 586 Franken Saupteinfuhrland, bei Glasperlen Stalten mit 
86265 Franken; für 23712 Franken kamen von Großbritannien, 
für 10670 Franken aus Defterreih-Ungarn und für 7306 Franken 
aus den Niederlanden. 


Schiffahrt. 

In den Hafen von Banana liefen im Sabre 1892 in großer 
Fahrt ein: 77 Schiffe von 85401 Reg.:Tonnen und in Küftenfahrt 
341 Schiffe von 9637 Reg.⸗Tonnen. In derſelben Zeit liefen aus: 
86 Schiffe von 94890 Reg »Tonnen und 386 Schiffe von 10 781 
Reg⸗Tonnen. 

In Boma liefen im Jahre 1892 ein: Schiffe in großer Fahrt 79 
von 88 168 Reg.⸗Tonnen und in Küſtenfahrt 272 von 16196 Reg. 
Tonnen; es liefen aus: 79 non 88 750 Reg.⸗Tonnen und 276 Schiffe 
von 16026 NReg.-Tonnen. 

Die Betheiligung der einzelnen Nationen an dem Schiffsverkehr 
iR aus folgender Tabelle erſichtlich: 


Banana. 
Eingang. Ausgang. 
Reg.⸗ Reg.» 
Rationalität. Schiffe Tonnen. Schiffe. Tonnen. 
Britiſche.................. 38 42 144 85 44 786 
Deutſche.......... ........ 14 15 683 19 21212 
Niederländifche „22.0.0... 15 18 231 15 13 231 
Franzöſiſche............... 7 11360 7 11850 
Belgiſche................ 7 2688 9 8 466 
Norwegiſche............... 1 406 1 405 
Boma,. 
Britiſche................ 41 54 421 40 63 606 
Deutſche............... 19 22 279 20 28 781 
Riederländifhe . .........-. 6 41713 6 4772 
Belgiſche............. . 13 4992 18 4992 
Framzöſiſche.............. 1 1699 1 1699 


625 
Somalitüfte (Britiſch). 


Handelöbericht für dad Jahr 1893/94 (April bis Ende 
März). 

Einem Bericht des Britifchen Konfulats zu Aden entnehmen wir, 
was folgt: 

Das Jahr 1898/94 ſchloß Für die Diſtrikte, bie ſich auf bie 
Häfen Berbera und Bulhar fügen, mit fchlechten Ausfichten in Folge 
anhaltender Dürre, bie großen Verluſt an Rindvieh, Schafen und 
Ziegen im Gefolge hatte. Die Biehbefiker mußten, nur um ihre 
Exiſtenz zu friften, ihr Vieh zu jedem Preiſe verkaufen. Der Banterott 
der größten Fellhandel treibenden Firma in Aden verflimmerte 
bie Lage noch, da eine Zeit lang in Folge dieſes Fallifſements bie 
Vreife für Biegens und Schaffelle jo niebrig waren, daß es nicht 
Iohnte, Die Waare in die Häfen zu bringen. Seit Schluß bed Jahres 
bat e8 zwar geregnet, doch ift der Regen nicht früh genug gelommten, 
um Elend und Hungeränoth zu verhindern. Rad übereinſtimmenden 
Nachrichten ift der Verluft an Vieh im Innern bes Landes ſehr 
groß, und die Benöllerung macht einen verarmten und herunter- 
gekommenen Einbrud. 

Sn Beila dagegen weift der Handel eine Zunahme auf, Hungers⸗ 
noth und Cholera find dort ferngeblieben, indeß erreichen die Zahlen 
noch nicht die für Die Jahre 1890/91 und 1891/92. Der Werth der 
Einfuhr und Ausfuhr (einſchl. lebenden Viehes und Silber) in ben 
Jahren 1892/93 und 1898/94 in Berbera und Bulhar fowie in 
Zeile tft aus folgender Aufftellung erfichtlich: 


1898/94 1892/98 

Einfubr: Pfund Sterling 
Berbera und Bulbar ... 227 741 254 601 
Zejla................ 182 866 120 446 
Zufammen.. 360 107 874 947 

Ausfuhr: 

Berbera und Bulhar ... 286 536 191 106 
Zejla.............. 164 628 189 822 
Bufanımen . 301 159 830 928 
Ueberhaupt ...... 751 266 105 875 


Berbera und Bulhar. 
Die Ein» und Ausfuhr von VBerbera und Bulhar ausſchließlich 
Edelmetalle geftaltete fi in ben legten Jahren, wie folgt: 


Einfubr. Ausfuhr. Zufammen. 
Bfund Sterling 
1889/90......» 159 239 162 266 821 506 
1890/91....... 191 712 141 279 332 991 
1891/92....... 161 112 119 568 280 664 
1892/98....... 218 146 182 189 400 284 
1898/94........ 219 075 200 846 419 421 


Die Einfuhrartilel, deren Werth 10000 Pfund Sterl. übers 
flieg, waren folgende: 


Wert: Gegen das Vorjahr 
Bd. Sterl. mehr (+), weniger (—) 
Bd. Sterl. 

Amerilanifcher ungebleichter 

Schirling..........-..- 84 680 — 3760 
Britifhe Tuche........... 10 589 — 8089 
Reis ................... 86 616 + 1409 
Datteln ................. 60 267 — 8548 
Durra .................. 14 789 + 6510 
Berichiebeneß ........ 11 780 + 190 


626. 


Die Artikel, deren Einfuhrwerth 1000 Pib. Sterl. überftieg, 
waren folgende: 
Gegen das Borjahr 
PD. Sterl. mehr (+), weniger (—) 


Pro. Stel 
Europäifhes feine? Baum⸗ 
wollentuch (long eloth). 8689 — 931 
Mehl ................... 8038 + 484 
Zucker................ 2299 — 188 
Tabak .................. 1113 — 546 


Die Einfuhr aller Lebensmittel, mit Ausnahme von Zucker, 
bat zugenommen, da durch Einfuhr derſelben der Ausfall an. Milk 
und Milchprodukten erfeht werben mußte, ber durch den Berluft bei 
ben Herden in Folge ber Trockenheit veranlaft worden war. Dev 
Rüdgang in der Ausfuhr von Beugftoffen hat feinen Grund in ber 
geringeren Kaufkraft der Stämme, bie nur das für ben Lebens 
unterhalt Nöthige aufbringen Ionnten. Die hauptſächlichſten Aus⸗ 
fuhrartikel waren folgende: 


Gegen bad Boriahr 
mehr (+) weniger (—) 
Bund Sterling 
Gummi unb Harz.. 16885 — — 8.386 
1,11 ............ 148 816 + 44 323 _ 
Federn ........... 10 962 41211 — 
Lebendes Vieh..... 20 581 — — 23 145 
Ghee(zerlafſene Butter) 11 512 42918 _ 
Kaffee............ 3664 — — 2812 
„Daras” soo. 2368 -+ 297 — 
Häute ............ 1469 — — 544 
Verimutterihalen .. 2586 +1678 — 


Die große Zunahme in der Ausfuhr von Fellen und bie Abnahme 
in der Ausfuhr von lebendem Zieh erflärt ſich aus dem Umſtande, 
daß mehr Vieh in Folge ber Dürre für Nahrungszwecke gefchlachtet 

werden mußte. 


Zeila. 
Der auswärtige Handel Zejlas geftaltete ſich in den letzten fünf 
Jahren, wie folgt: 
Einfuhr. Ausfuhr. Zuſammen. 
Pfund Sterling 
1889/90 ....... 80 778 142 149 2322 9237 
1890/91 ........ 104 813 210708 815 022 
1891/92 ....... 101598 151 721 258 319 
1892/93 ....... 94 680 132 1465 226 825 
1898/94 ....... 106208 145885 252 089 


Die bauptjählihften Ginfuhrartikel im Jahre 1898/94 waren: 
Gegen das Vorjahr 
mebr (+) weniger (—) 
Bfund Sterling. 
Ungebleichte Schirting® aus Groß⸗ 


britannien................ 12973 + 5010 — 
Dergl. Umerilanifde ......... 84543 126506 — 
Baumwollene Städglter...... 12 735 — — 3245 
Reis...................... ‚ 16231 — — 2089 
Dura ....... .............. 11 632 + 716 — 
Europäiſches Baumwollentuch 

(eloth) ................... 2164 +1045 _ 
Datteln .................... 2414 — — 2112 
Mehl ...................... 1099 — — 900 
Tabak................... . 1016 + 305 — 


——— —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 


Somaliküſte. — Zurich. 


Die Zunahme der Einfuhr von Schirting iſt auf eine günſtige 
Kaffeeſaiſon zurückzuführen; die Händler pflegen ihren Erlös in dieſem 
Artikel anzulegen. Die Zunahme in der Einfuhr von Europätichem 
Baummollentuh Hat ihren Grund in der größeren Nachfrage nach 
biefer Waare in Harrar, wo fie fehr beliebt zu fein ſcheint. Die 
Abnahme in der Einfuhr baummollener Stückgüter tft eime Folge 
geringerer Nachfrage. Die Abnahme in der Einfuhr vom Reis hängt 
damit zufammen, daß die Stämme im Innern des Landes in Folge 
ber für ihre Herben günftigen Verhättnifie in größerem Maße Milch⸗ 
produkte zum Lebensunterhalt verwenden Fonnten und nicht in dem⸗ 
felben Umfang wie in früheren Jahren auf den Genuß von Reis 
angewiefen waren. Der Rückgang in ber Einfuhr von Datteln 
entſpricht nicht dem Rückgang im Verbrauch, denn es waren am 
Schluß bed Vorjahres große Vorräthe zurüdgeblieben, bie erft auf 
geräumt worden find, ehe neue Bufuhren erfolgten. 

Die hauptfälicften Ausfuhrartifel waten: 

Gegen das Borjahr 


meßr (+) meniger (—) 
Pfund Sterling 
Kaffee............. 94679 -+10%04 — 
Felle .............. 28 184 — — 958 
Gummi Arabicum 2422 +1404 — 
Häute ............. 1715 — — 108 
Elfenbein. ......... 2 200 -+ 982 — 
Perlmutterſchalen .... 774 — — 1527 
„Waras“........... 1014 — — 299 
Zibeth ............. 1 684 — — 493 
Gold in Barren .... 834 — — 1782 
Lebendes Bieh ...... 1 622 + 409 — 


Die Zunahme in der Ausfuhr von Kaffee iſt auf eine günſtige 
Ernte in Harrar und die Zunahme in der Ausfuhr von Elfenbein 
darauf zurückzuführen, daß in Aden häufig Geld geborgt wird, das 
in Waaren, von denen Elfenbein einen Theil bildet, zurückgezahlt 
wird. Der Rüdgang in ber Ausfuhr von „Waras“, Zibeth und 
Gold, lauter Abeſſiniſchen Produkten, tft eine Folge ber Nachfrage in 
Jibuti. Felle gelangten weniger zur Ausfuhr, weil bie Somalis 
mehr von Milchprodukten leben konnten und nicht nöthig hatten, 
Vieh zu ihrem Lebensunterhalt zu ſchlachten. 

Sn Zibuti war am Schluß bed Jahres 1893/94 im Handel 
ein volllommener Stilftand eingetreten. Die „granzöfiih-Afrilanifche 
Geſellſchaft“ Hat MWegeverbeflerungen vorgenommen und Schienen 
gelegt bis Hyabili, etwa fünf Meilen von Jibuti, aber die Eins 
geborenen haben ſich jedem Projekt, Wagentransporte zwiſchen Jibuti 
und Harrar einzurichten, tmiberfegt aus Furcht, es Tönnten ihre 
Kameele für den Transport überflüffig werden. Mit dem Gtraßen- 
bau bat man aufgehört, doch find bie Schienen bis Hyabili Liegen 
geblieben. Es ſcheint die Abficht vorzuliegen, Jibnti mit Abeſſinien 
dur eine für den Transport mit Dechſenkarren geeignete Straße 
zu verbinden. Auch ift es wahrſcheinlich, daß der Sig des Gou⸗ 
vernement3 der Franzoͤſtſchen Kolsnien tm Golf von Tabjurre von 
Obok nach Jibuki verlegt werben wird. 


Zürich. 
Handelsbericht für da8 Jahr 1893.) 

Die Folgen ber duch die Schutzzollpolitik Frankreiche vers 

anlaßten Schweigertihen Zolltarife gegen Frankreich und ber dadurch 


1) Vergl. Hand. Arch. 1889 DI. &. 662, ſowie 1894 Mais und 
Juni⸗heft I. &. 419 u. S. 560. 


Züri. 


Gesbeigefüßsten Verſchlebungen dev Dandels⸗ Veriehungen wab Wars 
hältniſſo zwiſchen ber Schweiz und einzelnen Ländern ftellen ſich als 
fo eingreiſend heraus, daß fie vorauaſichtlich auf lange Sabre hin 
bemerkbar bleiben werden. 

Ferner ift das Jahr 1893 noch bemerkendwerih durch bie großen 
Schwankungen, "melde ſich in einigen Induſtriegweigen fühlbar 
machten, durch ben Kampf, welchen einzelne Induſtriezweige mit der 


durch die Verhältnifſe geſchaffenen Konkurrenz zu beftehen hatten, 


und durch Die veranderten Zohnverhältnifie. . 

Dad Seidengeſchäft des Jahres 1898, das mit fo vielen 
Hoffnungen begormen, ſchloß mit ben bitterſten Enttäufchungen. Die 
übertriebenen Erwartungen, welde man auf bie Weltausftellung in 
Chieago geſetzt Hatte, wurben nicht realifirt. Die nachhaltige große 
Gefhäftstrifis in ben Bereinigten Staaten machte fih in nach⸗ 
theiligfter Weiſe bemerfhar. Außer diejen Urſachen kam nod der 
Zollkrieg zwiſchen der Schweiz und Frankreich hinzu. Beiſpielsweiſe 
fet erwähnt, daß die Schweizeriiche Ausfuhr von reinfeidenen Stoffen 
nad Frantreih in den neun Monaten Sanuar biß September 
6500 000 Franken betrug, während fie in ven Jahren 1890 und 1891 
vor Ablauf des Hanbelövertraged in benfelben Monaten durch⸗ 
ſchnittlich 20 000 000 Franken und 1892 unter dem Minimaltartf noch 
13450000 Franken erreicht hatte. Die Ausfuhr aus der Schweiz 
nad Deutſchland weift für die erften neun Monate bes Jahres 1893 
eine Zunahme von etwa 10 p&t. auf; Schweizeriſche Berichterftatter 
behaupten, daß viele Deutſche Grofftften dabei Beftellungen weit 
über ihren Bedarf gemacht Gaben. Gs liegen freilich Teine Anzeichen 
bafür vor, daß biefe Ausfuhr fich bedeutend erhöhen wird; es ift 
vielmehr nicht außgeichloffen, daß fle zurüidigehen kann. Im Jahre 1898 
bat die Schweizeriſche Seideninduſtrie nach Deutihland für 
60162000 Franken Produkte geliefert, und zwar: 


Mertb: Werth: 
Franken. Tranten. 
Abfälle von Seide c. 733000 Näh⸗ ıc. Seide und 
Gelämmte Floretfeide 1460000 Floretſeide auf 
Groͤge ............. 3 486 000 Spulen .......... ‚ 272.000 
Ungezwirnte Floretſeide 463000 Getvenbeuteltud ..... 165 000 
Gezwirnte Rohſeide Gewebe aus reiner 
(Organzine u. Trame) 19895000 Seide............ 6 512 000 
Rohe Floretfeibe..... 19 072 000 een 
Seide,abgelocht,gefärbt 8611000 pen ........ ..... 1781000 
Floretſeide, abgekocht —* Bänder.. 454 000 
gefärbt........... 183 000 Halbſeidene Bänder.. 811000 
Näh⸗, Sticks, Cordonet⸗ Seidene Stiderein .. 209 000 
v.Bofamentier-Seide 455 000 


Die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutſchland hatte einen Werth 
von 3800 000 Franken und jegte ſich zujammen, wie folgt: 


Werth: Werth: 
Franken. Franken. 
Ungezwirnte Floretſeide 122 000 Gewebe aus reiner Seide 360 000 
Gezwirnte Floretſeide. 552000 Halbſeidene Gewebe... 385000 
RoheFloretſeide, gezwirnt 489 000 Ganzſeidene Gewebe .. 482 000 
Seide abgekocht, gefärbt 212000 Halbſeidene Bänber.... 479000 
Floretſeide abgekocht, Seidene Poſamentier⸗ 
gefünbk............ 122 000 .......... 201 000 
Nah⸗ ꝛc. Seide und Halbſeidene Poſamentier⸗ 
Floretſeide aufSpulen waaren.. ...... 319 000 
u. ſ. w ........... 127 000 


Dagegen beziffert fih die Ausfupr ber Schweiz nad 
Frankreich allein im Seidengeſchäft für das Sabr 1893 auf 


Deuntſches Handels⸗Archiv 1894. IL 


627 


5 827 000 Franken für Rohſeide und Schappe, auf 12 170 000 Franken 
für Seidenwaaren. Diefen Zahlen ftehen für den Durchſchnitt der 
Sabre 1891/02 gegenüber: 9924000 Franken und 81 383.000 
Franken; die Differenz zwiſchen dem Mittel von 1891/92 und ber 
Ausfuhr des Jahres 1893 beisägt hiernach 4097000 Franken und 
19168000 Franken, aljo 41,28 pCt. und 61,16 pEt. 

Die Seideneinfuhr der Schweiz aus Frankreich belief 
N im Sabre 1893 auf den Werth von 3413000 Franken, gegen 
9219000 Franken im Deittel von 1890/92. Rad) dem Bericht bes 
Eidgenöffifchen Zolldepartements wäre ber ganze Rädgang der Eins 
fuße aus Frankreich, über 77000 kg, der Schweizeriihen Induſtrie 
zu Gute gelommen, da nur die Einfuhr aus Stalten eine Keine 
Zunahıne aufweiſt. 

Sn Baummolletwaaren gehört Deutihland, nament- 
lich aber das Elſaß, zu den beiten Abnehmern ber Schweiz, und 
zwar ſowohl in groben Tüchern, wie Cretonnes, als in mittel: 
feinen, wie Kalikots, und in ven feinen Makogeweben. Dennoch ift 
zu Ionftativen, daß im Sabre 1893 das Geſchäft einen kurzathmigen 
Charakter angenommen bat. Während fonft bie Deutſchen Handels; 
leute gegen. Jahreßende große Beſtellungen für das kommende Jahr 
abgefchlofien Haben, wurden ſolche biegmal nur fpäirlich gegeben und 
gingen fhlieflich ganz aus. Es wurde Überhaupt nur der bringenbfie 
Bebarf gebedt, für weitfihtige Kontrakte ſchien bie Marktlage zu 
unficher zu fein. Für diefenigen Weber, welche es verftehen, Neu⸗ 
heiten zu ſchaffen ober nad gegebenen Vorlagen Speztalitäten richtig 
zu erfafien, bietet die Elſaſſiſche Druckerei durchweg befriebigenbe 
Beihäftigung Immerhin tft diefer in den farbig gewobenen Eng: 
lifchen Neuheiten eine wicht zu unterſchätzende Konkurrenz erwachſen; 
doch bemächtigt fich in neuerer Beit auch die Deutihe Baumwollen⸗ 
weberei der Reuheit und verbrängt fo ein wenig bie gebrudten Ges 
webe. Für die Baummolleninduftrie begann dad Jahr 1893 mit 
einer fihtbaren Weltverforgung von 4 874 000 Ballen Rohbaumwolle 
und enbigte mit einer foldhen von 4289000 Ballen; ben niebrigften 
Stand zeigten bie Borräthe um die Mitte September mit 2 104 000 
Ballen. Zn Dielen Bahlen liegt die Signatur bed Ganges ber 
Baummolleninduftrie im Sabre 1893. Die Yührerrolle auf dem 
Weltmarkte fällt ohne Rangftreitigleiten der Amerikaniſchen Baum« 
wolle zu. Im Ganzen iſt das Jahresergebniß ein unglnftiges für 
die Spinnerei, die Feinweberei und Kattundruderei, dagegen bürfen 
bie anderen Branchen mit dem Jahresergebniß mehr ober weniger 
leiblih zufrieden fein. In Deutſchland und in Frankreich, einiger 
maßen auch in Italien und Defterreich-Ungaen bat die Baummollens 
induſtrie mit großem Gewinn, in Großbritannien aber mehr mit 
Berluft gearbeitet. 

Die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutichland im Baummollen- 
geſchäft belief fi; auf einen Geldwerth von 10 566 000 Franken und 
wird aus folgenden Poften sufammengeicht: 

Werth: Werth: 


Franken. Franken. 
Baumwollenabfälle.. 293000 Gebleichte Gewebe, glatt 
Garn, gefärbt, einfach. 56501000 ober gekbpert über 
Garn, gefärbt, doublirt 288000 7 kg auf 100 qm.. 472000 
Garn auf Spulen (für Bunt gewebte Gewebe, 
den Detailverkauf), glatt ober: gelöpert 
Garn breis und mehr⸗ über 7 kg auf100qm 188000 
fa gezwirnt ...... 970000 Gefürbte Gewebe, glatt 
Glatte ober gelöperte ober gelöpert, über 
Rohtgewebe im Ger 7 kg auf 100 qm.. 813.000 
wit von 6 kg unb Desgl. bis und mit 7 kg 
barüber auf 100 qm 858000 auf 100 qm....... 116 000 
84 


628 


Bebrudte Gewebe, glatt 
oder geköpert, über 


Berth: 
Franken. 


7 kg auf 100 qm.. 1726000 


gebleicht, bunt gemwebt, 
gefärbt, bedruckt. 
Deden ohne Räb: oder 


Zurich. 


Werth: 
Franken. 


861 000 


Desgl. bis und mit Pofamentier » Arbeit, 
7 kg auf 100 qm.. 102000 gebleicht, buntgefärbt, 
Gemuſterte Gewebe, bedruckt........... 268 000 
Pikets u. ſ. w., ge Decken mit Poſamentier⸗ 
bleicht, bunt gewebt, arbeit ober genähtem 
gefärbt, bebrudt .... 902000 Gaume .....nn00.. 191.000 
Sammetertige und bros Bänder u. Poſamentier⸗ 
chirte Gewebe, ges Waaren........... 760 000 
bleicht, bunt gewebt, Sandftidereten ....... 213000 
gefärbt, bebrudt ; bros Spitzen............. 374 000 
chirter Tülll, auch roh 1030 000 Wachstuch zu Möbel 
Plattſtich⸗ und Bobinet⸗ u. |. w, Wachstaffet 145000 


(Spitzen⸗) Gewebe, 
Die Ausfuhr der Schweiz nach Deutſchland erreichte im Jahre 
1893 einen Werth von 17840000 Franken und ſetzte ſich aus 
folgenden Boften zufammen: 
W 


Werth: 
Franken Franlken 

Baummollenabfälle... 706000 Plattſtich⸗ u. Bobinet⸗ 
Garne, einfach, roh, bis (Spitzen⸗) Gewebe, 

u. mit Nr. 40 Engliſch 3094000 roh .............. 186 000 
Garne, einfach, roh, Plattſtichſtickerelen, auf 

Nr. 41 Engliſch und der gewöhnlichen 

darüber........... 3591000 Stickmaſchine oder auf 
Garne, gezwirnt, geſengt Schiffchen » Mafchine 

oder nicht gefengt.. 281000 hergeſtellt; Beſatz⸗ 
Slotter TUN, roh.... 108000 ° artikel .. une. 1 704 000 
Glatte oder gelöperte Andere Plattſtichſticke⸗ 

NRobgewebe........ 7073000 reien (Spetalitäten 
Gemuſterte Gewebe, Pi⸗ und Roben) ....... 236 000 


kets, Baſins, Da- 
maſt, Brillantoͤs, roh 866 000 


Welche Aenderung der Verkehr der Schweiz mit Frankreich auch 
im Baumwollengeſchäft erlitten bat, zeigen folgende Zahlen: Das Mittel 
der Schweizerifhen Ausfuhr nad Frankreich in ben Jahren 1890/91 
betrug für Baummollengarne, roh, 4 956 000 Franken, für Baumwollen⸗ 
gewebe, robe, glatte 2007 000 Franken, für Baummollengewebe, fertige:c., 
8303 000 Franken. Diefen Zahlen ftehen für das Jahr 1898 in 
gleicher Reihenfolge die nachſtehenden gegenüber: 1074000 Franken, 
192000 Franken und 1022000 Franken. Die Differenzen betragen 
alfo 3882 000 Franken, 1815000 Franken und 2281000 Franken 
ober 78,82, 90,43 und 69,06 pCt. Aehnlich verhält es ſich mit ber 
Einfuhr der Schweiz aus Frankreich, weldhe in ber gleihen Friſt von 
25687 000 Franken auf 758 000 Franten, alfo um 1 834000 Franken 
glei 71 PCt. zurüdgegangen tft. 

In Bezug auf Mafchinenftiderei ift zu bemerken, daß, obgleich 
die Ausfuhr der Menge nach zugenommen bat, der Rüdgang ber 
Mafchinenftiderei in der Schweiz doch ein offenkundiger if. Es 
erflärt fi bie durch den beinahe 3 Millionen beiragenven Rüds 
gang im Werth der ausgeführten Stidereien und dann auch durch 
die Thatfache, daß im Sabre 1893 über 1500 m mehr als im Bor 
jahre in Borariberg beitidt worden find. Letzteres bat feinen Grund 
darin, daß mit Ausnahme ber Moudoird ober Tüchel und einer 
geringen Menge von geflidten Mullen und Aetzſpihen, neben bem 


Gtapelartifel der Bandes und Entrebeug, durchaus Feine anderen 
Artikel von wirflider Bedeutung auf dem Weltmarlte Aufnahme 
fanden. Die Mode tyrannifirt die Stickerei und entzieht ihr zur 
Zeit die einträglichſten Arbeiten, wie Seidenftidereien, Spikentleider, 
Spttenunterkleider, farbige Kleider und Hub Stidereien ıc. 

Die Wollenindbuftrie weift im Jahre 1898 Teine wefentliche 
Beräinderung des Preiſes auf, aber ber des niebrigen Preisſtandes 
wegen erwartete Auffchwung tft nicht eingetreten. Im 1. Bierteljahre 
blieben die Wollenpreiie auf der Höhe des Vorjahres fliehen. Im 
April und Mai zeigte fih dann etwas mehr Lebhaftigkeit im Geſchäft, 
und bie Preife zogen um 5 bis 8 pCt. an, aber nur um im Juni 
wieder abzubrödeln und auf das früßere Niveau, bei einigen Sorten 
jogar noch tiefer zu ſinken. Die Einfuhr von Wolle nad Europa 
beitrug in Ballen: Aus Aufiralien 1743000, aus dem Kapland 
284 000 und nom La Blata 401000, zufammen 2480000 Ballen, 
gegen 2484000 Ballen im Jahre 1892 und 2340000 Ballen im 
Jahre 1891. Der Verbrauch von Kunftwolle nimmt fortwährend zu; 
allein es tft, namentlich in Deutichland, den Fabrikanten eine Kon⸗ 
furrenz erſtanden, bie man in anderen Induſtrien ſchwerlich fürchten 
würde, da fie nicht mit Kapital Mimpft. Eine Menge Tieiner Leute 
nämlid) hat ſich feit einiger Zeit auf bie Herftellung von Kunſtwolle 
verlegt und betreibt fie, oft mit Grau und Kindern, ohne Sach⸗ 
kenntniß und mit ganz Inappen Mitteln, was zur Folge hat, daß 
bie Waare zu ganz fchlechten Preiſen vertauft werben muß. Dadurch 
wird ber Markt gebrüdt unb ber zur Berzinfung eines großen 
Kapitals gezwungene Fabrilant arg in bie Enge getrieben. Währenb 
bed kurzen Deutihen Bolllrieges mit Rußland tft es ber Schwei⸗ 
zeriſchen Wolleninbuftrie gelungen, eine Ausfuhr nad Ruklanb ans 
zubahnen, doch nur auf kurze Zeit, da bie Erwartung bed Zuſtande⸗ 
kommens eines Sanbelövertrages die Rufſen mit. ihren Einlänfen 
zurüdhielt. Die Deutihen Fabrilanten haben durch Berbilligung 
ihrer Preife, wozu fie durch Die gänzliche Stodung bes Handels mit 
Rußland veranlaft wurden, weientlih zum Rüdgang ber allgemeinen 
Preife des Wollengeihäftes, beſonders aber der Kanımngarnipinnerei, 
beigetragen. In Folge des ſtarken Rückganges, den der Schweizerifch> 
Franzsͤſiſche Zollkrieg aud für das Gebiet des MWollengefchäfts 
bewirkt bat, haben ſich Deutſche Fabrikanten und Hanbeläleute mehr 
ala fonft um bie Schweizeriſche Kunbihaft bemüht. Dieles ſtarke 
Ungebot brüdte auf die Preife um fo mehr, als die Schweizerifchen 
Produzenten dad Mögliche thaten, um ſich daB inländiſche Abjaks 
gebiet zu erweitern. Dieſes Iehtere Beſtreben macht ſich überhaupt 
fehr lebhaft geltend. Noch immer flagen bie Schweizeriihen Wollen 
induftrielen auch über den guten Abſatz der außerorbentlid) billigen 
Sähfiihen Halbwollenftoffe auf Schmeigeriichenm Boden, welcher ber 
Aargauiſchen Halbwollenweberei große Konkurrenz madt. Dagegen 
ſcheint die Halbleinenfabrflation (Halb Leinen und Halb Wolle) die 
Deutſche Konkurrenz gum Theil überwunden zu haben. 

Die Einfuhr der Schweiz aus Deutihland beläuft fih in Wollen: 
artiteln auf einen Geldwerth von 24 945000 Franken und fett fich 
aus folgenden Poſten zufammen: 


Werth: Bert: 
Franken. Franken 
Wolle, roh u. gewaſchen, Streichgarn, gebleicht, 
Wollabfäle, Kamm⸗ gefaͤrbt, einfach oder 
linge, Kunftwolle... 957000 doublirt .......... 261 000 
Wolle, gemahlen, gefärbt, Kammgarn, gebleicht, 
gelämmt, Kammzug 1742000 gefärbt, drei⸗ ober 
Kammgarn, Watte, roh, mehrfach gegwirnt.. 113000 


einfach ober doubliri 














Srid, 624 

Werth: Werth: | Sündeutihland als Abſatzgebiet, das es einſtens war, vollftänbig 

Franken. Sreanten. | verloren gegangen. Die Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland ers 

Garn auf Spulen ıc. Shawls, Schärpen x. 2458000 | reichte im Jahre 1893 den Werth von 20508000 Franken und fegt 
für den Detailverfauf 1338000 Bäünder............. 536 000 | fi aus folgenden Poſten zufammen: 


NoheStreichgarngewebe 124000 BPofamentierwaaren u. 


Streich⸗ u Ramm-Garn- Litzen ......... 2 308 000 
gemwebe, gebleicht, ge Filzwaaren ohne Näh⸗ 
färbt, bebrudt.....14455000 arbeit, gebleicht, ges 

Desgl. im Gewicht von färbt, bebrudt ..... 102 000 


9 780 000 

Die Schweigeriihe Ausfuhr nach Deutihland beläuft fi im 
Volgeihäft auf den Werth von 8680000 Franken und fekt ſich 
aus folgenden Boften zufammen: 


Werth: Werth: 
Franken. Franken. 

Wolle, roh u. gewaſchen, Garn auf Spulen:c. für 
Bollabfälle, Kämm⸗ ben Detailverfauf.. 494 000 


linge, Runftwolle... 1640000 Rohe Rammgarngewebe 1619 000 
Kammgarn, Watte, rob, 
einfach oder doublirt 4 927 000 

Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich betrug in Wollmaaren 
in den Jahren 1890/92 im Mittel 9673000 Franken, 1898 
1817 000 Sranten, alſo 7.856 000 Franken oder 81,22 pCt. weniger 
als dad Mittel der Jahre 1890,92. 

In Wollwaaren erjegt Deutſchland faft 1/s, Großbritannien 1/e 
be Verluftes Frankreichs, die andere Hälfte das Inland, Heinere 
Poften Belgien, Deſterreich⸗ Angarn und Stalien, während in ben 
Baumwollenwaaren beinahe der ganze Berluft Frankreich vom Inland 
gedeckt wurde. 

Die Lein eninduſtrie, bezw. die Flachsund Hanf⸗Bearbeitung 
hatte im Jahre 1893 keinen günftigen Erfolg. Die niedrigeren 
Arbeitälöhne und Garnpreife ermöglichten dem Außlande erfolgreiche 
Konkurrenz in der Schweiz felbft. 

Die Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland von Flachs, Jute 
und daraus gefertigten Sachen belief fi im Jahre 1893 nad) der 
Schweiz allein auf einen Werth von 3037000 Franken, welde 
Summe aus folgenden Poſten zufammengefckt ift: 


Wertb: Werth: 
Franken. Franken. 
Flachs, Hanf ıc. und Packtuch aus Jute oder 
deren Abfälle...... 218000 anderen ähnlichen 
Garn aus Jute oder Spinnftoffen unter 14 
ühnlihenSpinnftoffen, Fäden auf bmm im 
bis und mit Nr. 10, Geviert ........... 526 000 
einfach, roh und ges Dedgl. um 14 bis 22 
baut ............ 129000 Fäden aufb mm im 
Gare, gezwirnt und Geviert .......... 149 000 
gebleiht........ ... 206000 Desgl.mitüber 22 Fäden 
Packtuch aus Leinen, auf 5 mm im Geviert 1180 
Hanf, Ramie, unter Bänder und Poſamen⸗ 
I Fäden auf 5b mm tierwaaren ........ 133 000 
im Geviert........ 105000 Sticereien und Spiten 184 000 
Andere Seilerarbeiten. 257 000 


Ausgeführt nach Deutſchland hat die Schweiz in dieſen Artikeln 
im Jahre 1893 nichts. 

m der Konfeltionsinbuftrie bat bie Einfuhr aus Deutſch⸗ 
land zugenommen. und feit dem Bollfeieg mit Frankreich noch 
mehr als vorher. Der Schweizeriſchen Kıavattenfabrilation iſt 


Werth: 
Franken. 
Leibwaſche aus Baum⸗ 
wolle ............. 176 000 
Korſets aus Baumwolle 767 000 
Andere Konfektions⸗ 
waaren aus Baunts 


Leibwäſche aus Leinen, 
Jute 26. .......... 
Andere Konfektions⸗ 


666 000 


oder Halbfeide ..... 
Andere Konfeltions: 
waaren aus Seide 
ober Halbſeide ..... 
Konfektionswaaren aus 
Wolle oder Halbwolle 5 169 000 
Wirkwaaren aus Baums 


648 000 


ober Halbjeide..... 


Werth: 
Franken. 
Pelzwerk, Konfektions⸗ 
artikel mit Pelz⸗ und 
Teber-Befah........ 
Nicht genannte Putz⸗ 
macherwaaren; kunſt⸗ 
liche Blumen, Schmuck⸗ 
federn ............ 
Andere fertig geformte 
Hüte, nicht ausgerüſtet 
Ausgerüftete Filzhute. 
Schirmgeſtelle, Schirm⸗ 
ſtöcke............. 
Vorgearbeitete Schuh⸗ 
beſtandtheile ausLeder 
Andere vorgearbeitete 
Beſtandthelle von 
Schuhwaaren...... 
Grobe Lederiääuße .... 
Keine Leberihube..... 
Schuhwaaren aus Ges 
weben mit Leberjohle 878 000 


865 000 


Wirkwaaren aus Wolle 
oder Yalbwolle..... 2 898 000 


Die abermalige Vermehrung bei Zeugſchuhen mit Lederſohlen 
im Jahre 1898 tft zurüdyuführen auf ben durch ben trofenen 
Sommer ſtark vermehrten Verbrauch dieſer Artilel, dem die 
Schweizeriſche Fabrikation nicht rechtzeitig und völlig zu genügen 
vermochte. 

Die Ausfuhr der Schweiz nach Deutſchland in dieſen Artikeln 
ſcheint ſehr zurückgegangen zu ſein. In Schuhwaaren z. B. iſt ſie 
um 22988 Franken auf 96 738 Franken gefallen. 

Aus Frankreich bat die Schweiz, an Schubwaaren eingeführt: 
im Sabre 1891 für 14069560 Franten, im Sabre 1892 für 
1233560 Franken und im Sabre 1893 für 405950 Franken. Die 
Einfuhr Bat alfo gegenüber dem Borjahre um 66 pCt. und gegen 
1891 um 7196. abgenommen, doch ift diefer Ausfall im Geſammt⸗ 
werthe von etwa einer Million völlig ber Schweizeriihen Schub 
induftrie zu Gute gelommen und bat ihre vermehrte Beſchäftigung 
gebracht. Die Schweizeriihen Schuhinbuftriellen haben beinahe nichts 
verdient, und zwar wegen ber Konkurrenz des Auslandes, und weil 
fie ſich gegenfeitig die Preile herunterdrückten. 

Die Einfuhr Franzöfiicher Konfeltion tft von 7 778.000 Franken 
auf 1807000 Franken, alſo um 5966000 Franken pder 77 pCt. 
zuriidgegangen. Der Berluft Frankreichs in der SKonfeltion wird 
fat zur Hälfte von Deutichland, zur anderen Hälfte hauptſächlich vom 
Inland, Heinere Poften von Defterreih-Ungarn, Belgien und Jtalien 
beglichen. 

Bon Erzeugnifien ber Stroh, und Roßhaar-Induſtrie hat Die 
Schweiz im Sabre 1893 aus Deutihland eingeführt für 300 000 
Franken, dagegen nach Deutichland außgeführt für 745000 Franken, 
und zwar Geflechte für 272.000 Franken und feine Waaren, aud in 
Berbindung mit Pferbehaaren, Garnen, Geweben u. |. w. für 
475 000 Franken. 


Lederne Hanbihube... 459000 


84* 


630 

Der Elaftilen» Weberei Hat das Jahr 1898 nicht yum- Guten 
audgefchlagen. Die Einfuhr der Schweiz au Deutſchland bellef ſich 
immerhin auf einen Geldwerth von 300000 Franten, und year 
vertheilt fich diefer Betrag auf 175000 Franken für Kautſchuk und 
Guttapercha, roh, und auf 125000 Franken fr elaftiihe Gewebe 
aus Kautſchuk in Verbindung mit Baumwolle, Wolle, Seide u. f. m. 

Die Deutſche Bapierinduftrie bat im Sabre 1893 an bie 
Schweiz für 4007000 Franken geliefert, und zwar in folgenden 


Boften: 
Werth: Werth: 
Franken. Franken. 
Hadern aller Art..... 348000 Desgl. mehrfarbig, Noten⸗ 
Desgl., getrodnet..... 301000 papier und Tapeten. 476 009 
Packpapier, nicht ſatinirt, Briefpapier und En⸗ 
einfarbig, Wachs⸗ und veloppen in Kartons 211000 
Theer-Bapier....... 110 000 Etitetten, Formulare, 
Druds, Schreib: u. Poſt⸗ Afiden ı.; Ens 
Papier, ſatinirtes veloppen........... 525 000 
Bas, Lich, Fließ⸗, Buchbinder⸗ und Kar⸗ 
Filtrir⸗ u.Bergament- tonnage⸗Arbeiten... 709 000 
Papier ꝛc. einfarbig . 741000 Papierwäſche ........ 586 000 


Die Ausfuhr der Schweiz in diefem Artikel nach Deutichland 
belief fih nur auf einen Geldwerth von 1023 000 Franken, darunter 
842 000 Franken für Hadern und 181000 Franken für Etiketten, 
Formulare, Affiden u. |. w. und Enveloppen. 

Die Bapiereinfuhr der Schweiz auß Frankreich bat ſich für die 
Jahre 1890/92 im Durchſchnitt auf 1169000 Franken belaufen und 
ift im Jahre 1892 auf 477000 Franken, aljo um 692000 Franken 
glei 59 pCt. zurückgegangen. 

Der Buhbandelverlehr mit ber Schweiz blieb in alten Bahnen. 
Deutſchland Bat an die Schweiz für 5 823 000 Franken geliefert, 
und zwar für 4386 000 Franken Bücher, gebrudte, Landkarten, für 
329 000 Franken Mufilalien und für 1108000 Franken Holzſchnitte, 
Kupfer⸗ und Stahl⸗Stiche, Lithographien, Photogsaphien, Gemälde und 
Beihnungen ohne Rahmen. 

Die Ausfuhr der Schweiz nah Deutihlandb betrug 
2580 000 Franken; nämlich fir 1804000 Franken gedruckte Bücher 
und Landkarten und für 776000 Franken Holzſchnitte, Kupfer und 
Stahl⸗Stiche, Lithographien, Photographien, Gemälde und Zeichnungen 
sone Rahmen. 

Die Gerberei bat im Sabre 1598 in Folge der Futternoth 
ungewöhnliche Verbältniffe angenommen, denn bie maffenhafte Thier⸗ 
abſchlachtung Kat em großes Hauteangebot und daher ſtarken Preis⸗ 
abſchlag hervorgerufen. 

Die Einfuhr der Schweiz aus Deutihland betrug im 
Jahre 1893 in Geldwerth berechnet 6 153 000 Franken und fegt ſich 
aus folgenden Poſten zuſammen: 


Werth: Werth: 
Franken. Franken. 
Gallusſcture, Gerbjäure, Zeugleder und Riemen⸗ 
Gerbſtoffextrakte, feſte 144000 leder, Kalbleder, 
Häute, rohe grüne, ge⸗ braun und gewichſt. 478 000 
ſalzene, getrocknete. . 3238 000 Anderes Leder....... 2957 000 
Felle, rohe grüne, ges Fertige Lederwaaren, 
ſalzene, getrocknete. 659 000 ausgenommenSthuh⸗ 
Häute und Felle, ge⸗ waaren und Reiſe⸗ 
gerbt, zugerichtet 211000 artikel............ 978 008 
Sohlenleder ......... 403 000 


Zarich. 


Die Schweizeriſche Ausfuhr nad Deutſchland belief fi im Jahre 
1898 in dieſem Artikel auf 3550000 Franken, welde in folgende 


Poſten zerfällt: Ä 
Dei: Werih: 


Gerbſtoffextrakte, flüffige 126000 Felle, rohe grüne, ge⸗ 
Häute, rohe grüme, ges falgene, geiroffuele... 
falzene, ‚getrodiwete.. 1807 000 Gohltenlever ......... 
Die Schweizerifge Ledereinfuhr aus Frankrteich betrug 
in den Jahren 1890/92 durchſchnittlich das Jahr 2688080 Franken 
und fiel im Jahre 1893 auf 1508000 Franken oder um 1180000 
Franken = 44 y&t. Die Einbuße Frankreichs wird weit übers 
holt durch flärfere Einfuhren aus Nordamerika, Deutſchland und 
Italien. Die geringere Einfuhr aus Frankreich in Papier ift zu 45 pEi 
von Deutihland, zur größeren Hälfte vom Inlande erjeßt worben. 
Chemiſche Induſtrie. Die Einfuhe der Schweiz aus Deutſch⸗ 
land belief fi im Sabre 1893 auf 16307 000 Franten. Diefer Bes 
trag fett fi zufammen, wie folgt: 


Death: Bertb: 
Franken. Franten. 
Aetzkali, Aeknatron, Leim, roh (Tiihlerleim) 315000 
Kali⸗ und Natron: Farberde, gemahlen, ge⸗ 

Lauge ............ 413 000 ſchlemmt, gepulvertꝛc. 114 000 
Chlortalk............ 169000 Alizarin, kunſtliches 
Salfäure........... 217000 teoden ober in Teig 645 000 

....... 33000 Krappertrakte und an⸗ 
Soda, kalzinirt 744000 dere Crtivalte von 
Thonerde, eſſtgſaure, Farbſtoffen, Garan⸗ 

ſchwefelfaure.... 214 000 zine, Indigolbſung. 116 000 
Arſenige Säure ıc. ... 285000 Bleiweiß und Zinkweiß 340 V00 
Anilin, Anilinverbin- Chromgelb, Chrom - 

dungen zur Farben» grim 20. .......... 471 000 

fabrifatton ...... -.. 3569000 SKümftlihe Farben aus 
Anthragen ıc......... 471000 Steinloßlentbeer ... 1635 000 
Artenfänre 20. ....... 1089000 Andere nicht genannte 
Holzeffig , Effigfäure, Farben, bunte ..... 218000 

rohe, Hokzgeiſt, roher 2321000 Firniſſe und Lade ohne 
Phthalſaͤure (Alizarin⸗ Delfirniß.......... 188 000 
füure), Reforzin.... 178000 Andere Fette, nicht medi⸗ 
Salpeter, raffinirt.... 184000 ztniſcheOele in Fuſſern, 
Borfäure X. ......... 45500 Pflangenwads ..... 886 000 
Brom und Bromſalze ꝛc. 442000 Barfümirte Seifen ... 183 000 
Citronenfänre, Wein- Guano , Phosphorite, 

fteinfäure ......... 164000 Phosphate, Knochen⸗ 
Kartoffelmehl (foculoe). 288000 mehlec. Ehiliſalpeter, 

Stärke (Amlung) aller Kunftvünger....... '. 858000 

Art .............. 849 000 


Dagegen weift die Ausfuhr der Schweiz nach Deutigland 

an chemiſchen Produkten im Sabre 1898 einen Werth von 3267 000 

Franken auf, welcher ſich folgendermaßen zufammenfett: 
Werth: 


Framen .. 
116 000 Ktappextrakte und an⸗ 


Flafſiger Theer 
Kali, blauſaures, gelbes, dere Extrakte von 
chlorſaures, hrom⸗ Fvarbſtoffen, Garan⸗ 
ſaures, rothes ..... 132 000 zine, Indigoloſung.. 208000 
Leim, roh, Tiſchlerleim 180 000 Kimſtliche Farben aus 
Beim, gertiniat (Gela⸗ J Surinkohlentheer... 2550000 


== 10 p@t. zurüd. 
Raſchinen. 


Bürid. 


Die Aus fuhr ber Schweiz nah Frankre ich in Theerfarben 
Beizug in ben Jahren 1890/92 durchſchnitilich 1402 000 Franken und 
ging 1893 auf 1262000 Franken, alfo um 150000 Franken, 


Die Einfuhr der Schweiz aus Deuts 


Land belief fi im Jahre 1895 auf 18 857 000 Franken. Dieler 
Betrag ſetzt fi aus folgenden Einzelpoften zuſammen: 


Werth: Werth: 
......... 184 000 Webftühle und Weberei⸗ 

Eiferne ſtonſtruktionen malhinen.......... 115 000 
(Bräden, Ballen, " Bergeugmaidinen ... 857000 
Eifenbahnmateriaf) . 767000 Andere Maſchinen aller 

Zanbwirthiheftliche und Art mit Ausnahme 
hauswirthſchaftliche von Lokomotiven... 5 758 000 
Maidinen......... 1507 000 Maſchinentheile, roh, 

Rähmaidinen........ 957 000  vorgearbeitet, Eiſen⸗ 

Spinnereis und Zwirn⸗ material „......... 1 978 000 
Maihinen..... .... 10000 Zereidsiemen......... 206 000 

Stil: und Wirk⸗Ma⸗ Babrzäber .......... 324 000 
Ihinen .......... . 102.000 


Dagegen weift die Ausfuhr dev GSchweiz nach Deulſchland ben 
Werth von 4922000 Franken auf, weiche fih zuiammenickt, wie 


folgt: 
Werth: Werth: 
Franken. Franlen. 
Dynamo⸗elektriſche Mas Andere Maſchinen aller 
IHinen............ 2566 000 Art, mit Ausnahme 
Mülleretmofhinen..... 514000 von LZolomotiven... 2282000 
Epinnereis und Zwir⸗ Kratzen und Kratzen⸗ 
nerei⸗Maſchinen .... 529000 befihläge.........- 101 000 
Webftühle u. Weberei⸗ 
malhinen ......... 1 240.000 


Die Ausfuhr der Schweiz nad Frankreich in ber Maſchinen⸗ 


Kupfererge .. 
‚Kupfer, rein oder legirt 


Werth: 


Waaren aus Schmiede⸗ 
eiſen, Stahl x ganz 


Laſchen und Unterlags⸗ 
platten ꝛc., Senſen 
und Sicheln....... 

Andere gemeine Waaren 
aus Schmie deeiſen ıc. 
roh, abgedreht, ga⸗ 


De agl. abgeſchliffen, ver 
zinnt, verzinlt...... 
Feine Waaren aus 
Schmiebeeijen ꝛc, Po» 


Desgl., ganz oder theil⸗ 
weile emaillirt..... 
Dedgl., ganz ober theils 
weife vernidelt..... 
Meſſerſchmiedewaaren. 
Waffen aller Art, aus⸗ 
’ gmommen Geſchitz⸗ 
rohre; fertige Waffen⸗ 


254 000 
Dlei,gewalzt, Blech, Röhs 


ren, Draht, Schrot 2c. 
Bucdrudietten...... 


178 000 
225 000 
126 000 


(Meifing)in®nreenze. 228 000 


Desgl., gehämmert, ges 
walzt, Röhren, Drabtxc.2842 000 
Rupfers oder Meffing- 
Wanren,norgenrheitet 237 000 
Kabel aller Art für 
elektriſche Leitungen, 
Kupferdraht mitſtaut⸗ 
ſchub ꝛc. Umbällung 1465 000 
Kupferihmiebes, Roth⸗ 
u. Gelbgießer⸗Maaren 760 000 
Nickel, rein ober legirt, 
gewalzt ze, Blech, 
Draht x.......... 
Hink, gewalzt, gezogen, 
Blech, Draht ....... 
Warren aus Zinn ober 
Zinnlegirungen .... 176000 
Gold, unbearbeitet ... 3060 900 
Bold, in Mümyen..... 1562 000 
Gilber, unbenrbeitet .. 2317 000 
Blatigoldn. Blattfilber; 
Gold-u. Silber Draht 
Plattirte, vergoibeteund . 
verfilberte Waaren 
(Chriftofle zc.)...... 
Inſtrumente u. Anpa⸗ 
rate, aftronomifche, 
chemiſche 3. ....... 
Mikroſtope, Brillen ꝛc. 
GSlektriſche Apparate .. 
Drthopübilge Apparate 


167.000 


880 000 


660 000 
303 000 
665 000 
178 000 


inbuftrie beitrug in ben Jahren 1890/92 durchſchnittlich 3 880 000 
Frantken. Gie flieg im Zahre 1898 auf 4487000 Franken, alfo um 
1107 000 Franken — 83 p6t. 

Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich dagegen ging von 
8 606 000 Jranten, auf 1 715 000 Franken, alfo um 1.891 000 Franken 
== 52:.p6t. zurück. 

Metalle Die Schweizeriſche Einfuhr aus Deutſchland in 
Metallen und daraus gefertigten Waaren beirug im Sabre 1898 
42094000 Itanlen. Diefe Summe ſett fih zufammen, wie folgt: 


Dagegen weiſt die Ausfuhr ber Schweiz nad Deutſchland an 
Metallen im Jahre 1898 eine Summe von 12 673.000 Franken auf, 
Die fich aus Folgenden Eingelpoften zufammenfekt: 


Werth: 

Franken. 
Roheiſen in Maſſeln; 
Rohſtahl in ſogen. 
Ingots, Luppeneiſen 
und Nodfchienen; 

Brud und Alt⸗Ciſen 2710000 
Etſenbahnſchienen, Stab⸗ 


dick oe, era 0 0 006 


‚Giiendradt .........- 


Werth: 

Franken. 

Eiſenblech unter 3 mm 
Dicke (defapttistes 
ausgenommen), roh. 
Desgl. verbleit, ver⸗ 
zinnt x. ......... 


615 600 


7168 000 
402 000 
Elſengußwaaren, ganz 

grobe, robe........ 
Eiſengußwaaren, andere 
Röhren, gezogene, ge 

walzte, vobe....... 


676 000 
689 000 


1 769 000 


Werth: Werih: 
Franken. Franken. 
Waaren aus Schmiede⸗ Aluminium, rein..... 223332000 
eifen, Stabl ıc., ganz Gold, unbearbeitet ... 2 913 000 
große, robe.......- 212000 Gold, in Rüngen.... 8 768000 
Andere gemeine Waaren Silber, unbearbeitet.. 768.000 
aus Schmiebeeifen 2c., Silber, in Münzen... 1110000 
roh, abgedreht, ges Gold, Silber, Platina, 
feilt ꝛc............ 846 000 gewalzt, in Streifen, 
Desgl. abgeſchliffen, ver⸗ Platten........... 242 000 
zinnt, verzinkt ..... 818 000 Inſtrumente und Appa⸗ 
Waaren auß rate, aſtronomiſche, 
Schmie deeiſen ec, po» chemiſche ze. ....... 171.000 
lirt, bemalt ic...... 110 000 Eieltriihe Apparate... 104 000 
Ubrmacerwerigeug ... 210000 
Kupfer, rein ober legirt 
(Meſſing) in Barrenzc. 169 000 


Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich ging von 6 417 000 Jranken 
auf 3961 000 Franken, alfo um 2456000 Franken ober 38 pEt. 


zurück. 
Bijouterie. 


Die Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland in 


Bijouteriewaaren belief ſich im Sabre 1893 auf einen Werth von 


632 


4.670000 Franken, und im gleihen Jahre beftand die Ausfuhr der 
Schweiz dorthin in dem gleichen Artikel in einem Werthe von 
624 000 Franken. 

Sn Holzwaaren belief fih die Einfuhr der Schweiz aus 
Deutihland im Jahre 1898 auf 7 786000 Franken. Diefe Summe 
fest fich aus folgenden Einzelpoften zufammen: 

Werth: 


Werth: 
Franken. Franken. 
Brennholz, Laubholz. 1897000 MöbelsTheile aus ge: 
Brennholz, Nadelholz. 929000 meinen Holzarten, roh 256 000 
Bauholz und Rutzholz, Möbel rc. aus gemeinen 
roh, Laubholz .....- 839000 Holzarten, bemalt, 
Desgl., Nadelholz .... 691000 gefirnißt, fourirt.. 171.000 
Andere eichene Schnitt» Deögl. polirt ....... 5834 000 
wanren, Fourniere Desgl. geſchnitzt, ge: 
ausgenommen ....- 334000 polſtert ıe. ........ 181 000 
Bretter, Latten u. Schin⸗ Möbel ꝛc. aller Art aus 
dein, Laubholz .... 124000 exotiſchen Holzarten, 
Desgl., Nabelholg.... 928000 ausgenommen bes 
Ballen, Schwellen 2c., niftenbog, bemalt, 
andere als eihene.. 275000 poliert, ladirt...... 233 000 
Fourmiere....n-n00.. 116 000 2eiften: zu Rahmen... 155000 
Holzwaaren, vorge⸗ Rahmen für Spiegel 
arbeitete, Holzoraht. 158000 und Biler........ 189 000 
Holzwaaren, fertige, auß Korbflechtwaaren, grobe, 
gemeinem Holze, roh 106000 vom ungeſchälten, uns 
Böttcher: und Kübler geipaltenen Ruthen. 284000 
Waaren, montirt und Bürftenbinderwanren, 
demontirt ......... 180000 grobe ............ 182 000 
Schreiner» u. Drechsler⸗ Bürftenbinderwaaren, 
Arbeiten, Möbel und feine.......... «... 125000 


Dagegen führte die Schweiz nad Deutiäland an Holzwaaren 
im Jahre 1893 für die Summe von 326 000 Franken aus, worunter 


Zurich 


Die Einfuhr von Steinen und Thbonwaaren aus Deutſch⸗ 
land nad) der Schweiz belief ih im Jahre 1893 auf 1 7638000 Franken, 
welcher Werth ſich zufammenfeit, wie folgt: 


Werth: Werth: 

Franken. Franken 

PortlandsGement...... 785 000 Baufteine,Feuerfteinex. 283 000 

Bruchfteine, roh; Baus Nüblfteine .......... 227 000 
fleine, roh, behauen 495.000 


Die Ausfuhr der Schweiz an Steinen und Thonwaaren nad 
Deutihland belief ſich im Jahre 1893 auf einen Wertb vom 
1076 000 Franken, worunter 217 000 Franken für Bruchfleine, zo, 
Baufteine, roh behauen; 668 000 Franken für Aaphalt und Erbharze 
und 201000 Franken für Schiefer in liefen oder Platten. 

Bieh. Die Einfuhr der Schweiz an Groß⸗ und Klein⸗Vieh aus 
Deutihland betrug im Jahre 1893 8012000 Franken und fet ſich, 
wie folgt, zuſammen: 


Werth: Werth: 
Franken. 
Pferde.......... .... 286000 Jungvieh, ungeſchaufelt 
Ochſen........ ...... 2886000 (ausgenommen Naſt⸗ 
Zuchtſtiere ....... 117000 kulber im Gewicht von 
Kühe, geihaufelt..... 660000 über 60 kg)....... 50 700 
Rinder, geihaufelt.... 144000 Schweine ..o.uun.... 408 000 
Shafe ............ 599 000 


Dagegen belief fih die Ausfuhr ber Schweiz an Groß⸗ und 
KleinBich nad) Deutihland im Jahre 1898 auf 10 748000 Franken, 
bie fi, wie folgt, vertheilen: 











121000 Franken für Bretter, Latten und Schindeln von Nabelholz 
und 205000 Franken für Möbel ꝛc. aller Art aus exotiſchen Holz⸗ 
arten (Eheniftenholz ausgenommen), geichnikt. 

Die Ausfuhr der Schweiz nah Frankreich beirug in den 
Jahren 1890/92 im Mittel 3218 000 Franken. Im Jahre 1893 
verminderte ſich die Ausfuhr auf 825000 Franken, was einen Rüds 
gang non 2393 000 Franken gleich 74 pCt. bedeutet, 

Glas. Die Einfuhr der Schweiz aus Deutfhland an 
Glaswaaren belief fi im Sabre 1898 auf einen Werth von 
4498000 Franken, welcher in folgende Einzelpoften gefällt: . 

Werth: 


Franken. 
Spiegelglas u. Spiegel 416 000 
Dachziegel, roh ...... 


Gemeine Toͤpferwaaren, 
Iſolatoren ........ 193 000 
Feinere Töpferwanren 
Porzellan aller Art... 
Fenſterglas, gewöhns 


Asbeſt, roh, Gips⸗ und 
Kalt» Stein, roh, 
Köpfertbon ıc. ..... 

Balfteine, Platten, 
Fliefen, roh ....... 

Ofenkacheln und aufs 
gefekte Kachelöfen 


Hohlglas und Glas 
waaren, nit ges 
Ihlffen......... . 

Sohlglad und lad. 

Steinzeugfliefen und waaren, geichliffen, 
Platten........... 189 000 farbig,matt,bemaltic. 395000 

Eine Ausfuhr der Schweiz nach Deutſchland von Glas⸗ 
waaren hat im Jahre 1893 nicht ſtattgefunden. 


Werth: Werth: 

Franten. Franken 
Verde ............. 547000 Jungvieh, ungeſchaufelt 
Ochſen.............. 178 000 (ausgenommen Maſt⸗ 
Zuchtſtiere ........ 648 000 kalber mit über 60 kg 

Kühe, geihaufelt ..... 7473000 Gemidt) .......... 802 000 
Rinder, geihanfelt ... 764000 Kälber bis und wit 

60 kg Gewidt..... 169000 

Schweine ........ ... 243 000 


Die Ausfuhr in Vieh von der Shweiz nah Frankreich 
beirug in den Jahren 1890/92 im Mittel 2830 000 Franken und 
ging im Jahre 1898 auf 2306 000 Franken zurüd; gleichbedeutend 
mit einem Minus von 524000 Franken oder 18 p6t Die Einfuhr 
verringerte ſich von 12904000 Franken auf 7384000 Franlen, 
aljo um 5520 000 Franken gleich 43 pCt. 

Die Einfuhr der Schweiz an Käſe aus Deutfchlanb belief fid 
im Jahre 1893 auf 707000 Franken; nämlih 872000 Franken für 
MWeichfäfe, 96000 Franken für Butter, friih, 239 000 Franken für 
Butter gefotten, gefalzen und Kunftbutter. 

Die Käfeausfuhbr der Schweiz nad Deutſchland belief 
fd im Sabre 1893 auf 8568000 Franken; nämlih 8283 000 
Franken für Hartläfe und 280 000 Franken für friſche Butter. 

Die Kaſeausſsfuhr der Schweiz nah Frankreich beirug 
in den Jahre 1890/92 im Mittel 10 812000 Franin und ging im 
Sabre 1893 auf 8411000 Franken, alſo um 2401000 Franken 
= 22 pCt. zurüd. 

Bein. Die Schwer bat an Wein im Sabre 1893 aus 
Deutichland bezogen für 1936000 Franken, worunter für 811 000 
Franken in Fäſſern und für 1125000 Franten Weingeiſt und 
Alkohol in Fäflern. 

Die Ausfuhr der Schweiz an Wein nah Deutſchland 





Zürid. 


beſchränkte fih im Jahre 1893 auf Naturwein in Zäffern im Werthe 
von 144000 Franken. 

Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich belief ſich in 
ben Jahren 1890/92 in Wein im Mittel auf 9 886000 Franken und 
fel im Jahre 1893 auf 960 000 Franten, alfo um 8876 000 Franken 
ober 90 pCt.; in Ylafchenwein betrug bie Einfuhr 1890/92 durch⸗ 
fchnittli 1381000 Franfen und ging 1898 auf 387000 Franken 
oder um 1044 000 Franken = 76 pGt. zurüd. 


Bier. Was bie VBierbrauerei betrifft, fo betrug bie Einfuhr 
der Schweiz aus Deutſchland den Werth von 1641000 Franken 
für Hopfen und 1262000 Franken für Bier und Malzextrakt in 
Fafſern, alfo im Ganzen bie Summe von 2907000 Franken. 
Ausgeführt nad Deutſchland hat bie Schweiz in biefen Ar⸗ 
tikeln nichts. j 

Die Einfuhr von ausländifden, namentlih Bayeriſchen Bieren 
Hat um etwa 1800 hl zugenommen, was indeß in Anbetracht bes 
bebeutenb erhöhten allgemeinen Bierverbrauchs relativ eher eine 
Verminderung als eine Vermehrung be Verbrauchs von Deutfchem 
Bier bedeutet. 


Chokolade. Die Ausfuhr der Sqchweiz nah Deutſch⸗ 
land beirug 232000 Franken für Kakaopulver und Chofoladeteig 
und 156 000 Franken für Chofolabe, alfo zufammen 388 000 Franken. 


Tabak. Die Schweizeriſche Tabakeinfuhr aus Deutſch⸗ 
Land betrug im Jahre 1898 318 000 Franken ſpeziell für Cigarren 
und Cigarretten und die Tabakausfuhr der Schweiz nach 
Deutſchland 122000 Franken für Tabak⸗Blätter, ⸗Rippen und 
»Stengel. 

Kolonialwaaren. Die Einfuhr der Schweiz in Kolonial⸗ 
waaren aus Deutſchland betrug im Jahre 1893 150 000 Franken 
für Cichorienwurzeln, geröftete Feigen; 283 000 Franken für Kaffee⸗ 
furrogate; 134 000 Franken für Melaffe und Syrup; 684 000 Franken 
für Stampfzucker und Traubenzucker, für Roh⸗ und Kryſtallzucker; 
317000 Franken für Zucker in Hüten, Platten, Blöden ıc.; 
511 000 Franten für Zucker, gefänitten, ober fein gepulvert; im 
Ganzen 2079000 Franken, während Teine Ausfuhr der Schweiz 
in biefen Artileln nad Deutſchland zu verzeichnen iſt. 


Die Einfuhr der Shmweiz in Zuder aus Frankreich 
beirug in den Jahren 1890/92 durchſchnittlich 7 458000 Franken, im 
Jahre 1893 478000 Franken, alfo 6980000 Franlen = 93 pCt. 
weniger. 

Im Kohlen handel betrug bie Einfuhr der Schweiz aus 
Deutihland zufammen 24021000 Franlen, und zwar 20 151000 
Franken für Steinkohle, 1719000 Franten für Koks, 1588000 
Franken für Briquettes, 892000 Franken für Holzkohle und 
171.000 Sranten für Torf und Lohluhen. Eine Ausfuhr der 
Schweiz nah Deutfhland ift auch hier nicht zu verzeichnen. 

Die Uhreninduftrie weift für dad Jahr 1893 eine Einfuhr der 
Schweiz aus Deutihland im Werte von 321000 Franken auf. 

Die Ausfuhr ber Schweiz nad) Deutſchland beträgt im Ganzen 
21203000 Franken, worunter 2285000 Franken Uhren in Ge⸗ 
hauſen von Nidel und anderen gewöhnlichen Metallen, fowie Schritt» 
meſſer, 8293000 Franken Uhren in filbernen Gehäufen, 9 733 000 
Franken Uhren in goldenen Gehäufen, 155000 Franken Ehronos 
graphen, Repetiruhren 2c., 181000 Franken goldene Uhrgehäufe und 
556 009 Franken andere fertige Uhrmacherbeſtandtheile. 

Die Einfuhr der Schweiz aus Frankreich beirug im 
Durchſchnitt der Jahre 1890/92 4605000 Franken und ging im 
Jahre 1893 auf 743000 Franken, aljo um 3862000 Franken 


633 


— 84 pCt. zurüd. Die Ausfuhr der Schweiz nad Frankreich 
betrug 1890/92 im Mittel 5 751 000 Franken für das Jahr und ver- 
ringerte fi) 1898 auf 2543000 Franken oder um 38208000 Franken 
== 56 p6t. 

Der Getreidehandel und die Müllerei weift im Jahre 1898 
eine Einfuhr der Schweiz aus Deutſchland im Betrage von 
1227000 Franken auf und Feine Ausfuhr dorthin. 

Maihinen x. Der Rüdgang der Einfuhr aus Frankreich 
(etwa 14000 metr. Str.) wird durch die Mebreinfuhr aus Deutſch⸗ 
land (+ 31000 metr. Etr.) und Belgien weit überholt. Die gleiche 
zeitige Mebreinfubr aus Stalien (+ 23 000 metr. Etr.) enthält Yeinen 
Erſatz für Franzöfiihe Lieferungen, ſondern befteht in Brückenkon⸗ 
ftruftionen für die Gotthardbahn. 

Metallwaaren. Die Mindereinfubr aus Frankreich wirb 
überholt durch die ftärfere Einfuhr aus Deutſchland und Belgien. 

Den Ausfall in der Einfuhr aus Frantreih (1,34 Millionen 
Franken) Hat großentheild Deutſchland (+ 0,8 Millionen) erfegt, in 
zweiter Linie dad Inland und Deſterreich⸗Ungarn (+ 70 000). 

‚ Der Geſammtverkehr Deutſchlands mit ber Schweiz weiſt 
für legtere im Jahre 1893 eine Einfuhr von 237 779 975 Franlen, 
gegen 227 408 256 Franken im Sabre 1892 auf und eine Ausfuhr 
von 167 868249 Franken, gegen 162 198 780 Franken im Sabre 1892. 
Die Einfuhr bat fih alfo um 10871 719 Franken und bie Ausfuhr 
um 5669519 Franken vermehrt, während in berfelben Zeit die 
Einfuhr der Schweiz aus Frankreich ſich von 179486 161 Franken 
im Jahre 1892 auf 111 558 646 Franken im Jahre 1898 vermindert 
bat und die Ausfuhr der Schweis nad Frankreich von 102 545 981 
Franken auf 74252 502 Franten. Die Abnahme in der Einfuhr 
aus Frankreich beläuft fi alfo auf 67877 615 Franken und die in 
der Ausfuhr nach Frankreich auf 28293 479 Franken. 

Welches Verhältnig der Verkehr Dentſchlands mit der Schweiz 
bat, erhellt aus folgenden Zahlen: Die Gejammteinfuhr ber Schweiz 
beträgt 837 521 829 Franken, von welder Summe 287 779 975 Franken 
auf die Einfußr aus Deutihland entfallen, was in Prozenten aus⸗ 
gebrüdt 28,7 ergiebt. Der Rüdgang bed Verkehrs mit Frankreich 
im Bergleih zum Mittel der Sabre 1890,92 beläuft fih auf 
49 892 000 Franken = 40 pCt. für die Ausfuhr der Schweiz nad) 
Frankreich und 57 646 000 Franken = 67,7 pCt. für die Einfuhr ber 
Schweiz aus Frankreich. 

Nachftehende Weberficht zeigt ben gefammten Einfuhr⸗ und 
Ausfuhr⸗Handel der Schweiz mit Deutihlanb und Frankreich in den 
letzten Sabren: 


Einfuhr 
1890. 1892. 1898. 
aus Franlen. Franken. Franken. 
Deutſchland......... 296 189 7834 220408 266 237 779 975 
Trantreih .......... 226 810784 179436161 111558546 
Ausfubr 
1890. 1892. 1898. 
nad Franken. Franken. Franlen. 
Deutſchland..... .... 181873427 162198730 167 868 249 
Frankreich......... 128 928 781 102545 981 14 252 502 


634 
San Thoms (Portugiefiich). 


Sao Thoms. 


Meberfichten über ben auswurtigen Handel und den 


Schiffsverkehr im Jahre 1893.) 


Einfuhr (einſchließlich der Einfuhr wiederausgeführter 


Waaren) im Jahre 1893. 
8ollpflichtige Waaren. 


Zucker........................................ 
Del und jede zlarug⸗ Flüuſſigkeit, zu Speiſen verwendbar 
Gegohrene Getränke: 
Dein, Eſſig und Bier (Portugieſiſchen Urſprungs) ... 
Gegohrene Getränfe, nicht befonders aufgeführt...... 
Dettillirte Getränte: 
Alkohol und einfaher Branntwein Portugiefifhen Ur: 
ſprungs ..................................... 
Deſtillirte Getränke, nicht beſonders aufgeführt ...... 
Kalt und Eement .................... ............ 


Werkzeuge und Inſtrumente für Künfte und Handwerke 
Nahrungsmittel: 
Reis .......................................... 
Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Weizenmehl und 
Teigmafle ................................... 
Geſal zenes Fleiſch, trockener geſalzener oder geräucherter 
Fiſch ........................................ 
Butter und ihre Rachahmungen, Käfe, Schmalz, Fett, 
Sped, zubereiteteß Fleiſch, Konferven aller Art (eins 
ſchließlich Verpackung), Gewürze, trodene Früchte, 
Zwieback, füßes Gebäd und andere, nicht beſonders 
aufgeführte Nahrungsmittel..................... 
Segeltuh aus Leinen oder Baumwolle zu Schiffsſegeln 
und Seilerwerk geeignet, auch verarbeitet ........... 
Holz, verarbeitet, zu Bauten, mit und ohne Eifen ..... 
Metalle: 
Edelmetalle in Barren ober verarbeitet, einſchließlich 
ber Arbeiten mit Edelſteinen.................... 
Reines Kupfer, Meffing, Bronze und ähnliche Berbins 
dungen: 
verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt (einfach, vers 
zinnt, vernidelt, verfilbert oder vergoldet) ..... 
Blei, Zinn und Zink: 
verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt (einfach, lackirt, 
verfilbert oder vergoldet)...................... 
Eiſen und Stahl: 
gegofien, geſchmiedet oder gemalzt, einfach, verzinkt, 
verkupfert oder verzinnt) Ketten, Hafen, Anker und 
Nägel ..................................... 
verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt........... 
Petroleum ....................................... 
Töpferwaaren: 
Geſchirr aus Porzellan, Steingut und fonftigem feinen 
Thon ....................................... 
Geſchirr aus gewöhnlichem Thon .................. 
Dachziegel und Ziegelſteine ..................... 


1) Vergl. Sand. Arch. 1891 IL ©. 446. 


3471 


2291 


22 360 
13 777 
5 402 


2 397 
2019 
8 356 


Werth: 
Milreéis. 
Seife ......... ..............6. 6689 
Zabel, Portugieſiſcher: 
in Blättern, Rollen oder Tafeln ...........0.... .. 16 244 
auf irgend eine Art zubereitel „........0.. unse 2 384 
Gewebe: 
aus reiner ober Halb⸗Seibe in Stüden ober verarbeitet - 23098 
aus Wolle, in Stücken oder verarbeite: 
Tuche und Kaſchmir, rein ober gemiſcht, auch mit Seide 9988 
Grobe Gewebe und Deden aus zveiner Wolle oder 
mit Baumwolle .....oncccsnenuueononnenunnne 5.066 
Flanell, Shawls und Tücher aus reiner Wolle oder 
mit Baummolle, gewirkte und Strumpfmaaren ... 18 967 
Merinos, Drleans, Apallas x. aus reines Wolle ober 
mit Baumwolle .....0.... Dereasnennuennnnnce 5942 
Leinengemebe und verwandte Arten, im Gtüd oder vers 
arbeitet: . 
Hanfgewebe, grobe Leinwand und Säde daraus .... 17 298 
Leinengewebe, nicht beſonders aufgeführt........... 1364 
Baummollengewebe im Stüd ober verarbeitet; 
ungebleicht ober gebleiht ....-uunoonurorennnncnne 19.925 
gefärbt oder gemuftert ......uo-uonsonnnncnnune .. 99 212 
Sarben tn Staubform, Farb⸗ und Teodenftoffe ....... 932 
Farben irgendwie zubereitet und Lack ................ 2 353 
Glas und gewöhnliche ſchwarze oder grüne Glasgefühe ..... 821 
Glas verarbeitet, nicht beſonders aufgeführt .......... 3580 
Bollfreie Waaren. 
Mineralwaſſer................... ....... .......... 1 380 
Lebende Thiere „uu.2.coonoonosnnenetunenunnnenunnne 17068 
Hanf und grobes Leinen und verwandte Gewebe, jowie 
Säcke aus diefen Geweben Portugiefiihen Uriprungs 3810 
Portugieftiches Geld, aus Bortugiefiichen Häfen kommend 89 400 
Fahrzeuge von mehr al$ 200 cha Raumgebalt (Segel und 
Dampfkhiffe mit Zubehör), jowie Fahrzeuge von weniger 
als 200 cbm Raumgehalt Portugieftfchen Hripeunge 17287 
Mandiofamedl........ Loos nsnennnseneer een nenne. 1.033 
Gemüfe „.uesonansonennennenersnnnnnrnnen aan 29 976 
Nähmaschinen .................... ....... ... 913 
Maihinen und Snftrumente für Aderbau und Gewerbe 
nebft Bubehör „....occconononenenneonnnennnnenne 27 031 
Bauholz, unbehauen oder verarbeitet, mit und obne 
Eilentbeile ...o-2cnsnoonnnonenernrsen nun nenn nn 8854 
Dachziegel, Biegelfteine und Baufteine Bortugiefilgien Urs 
ſprungs „noe2eneeronenonnnnussoner nern nun nun. 83349 
Große und Heine Waggons, Lolomotiven, Bogen . Eiim 
bahnen und Straßenbahnen 4.6365 
Zufammen einſchließlich minder wicptiger —— 10 063 
Ausfuhr im Jahre 1898. 
Werth: Werth: 
Milreis. Milreis. 
Kaffee ............. 437555 Hornvieh .......... 9210 
Kakao ............ 567267 Kolanüſſe .......... 986 
Koloßlerne ......... BAD Holz .............. 1960 
Kokosnufſe ......... 113 Chinarinde......... 14 895 
Palmkerne ......... 1519 Quf.einfhl. der minder 
Trockene Häute..... 3 wichtigen Artikel .. 1046 820 
Mandiokamehl ...... 825 


Sao Thoms. — Cooks⸗ (Hervey-) Injeln. 


Schiffsverkehr im Jahre 1888, 


Eingang: Ausgang: 
Schiffe.) Tonnen. Schiffe!) Tonnen. 
Deutide....... 1 1286 1 1286 
Franzoõſiſche ... 3 8 876 8 8 876 
Spaniide.....- 16 1595 16 1 596 
Britiihe....... 18 20 573 18 20 578 
Bortugiefihe .. 561) 1036661) 661) 108 6661) 
Zufammm 1200 151863 120 151863 


Eoofd- (Hervey:) Inſeln. 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.) 


Der Außenhandel ber Cooks⸗Inſeln beſchränkte fih au im 
Berihtsjahre ausſchließlich auf den Verkehr mit Auckland und Tahiti. 

Der Werth des Geſammthandels iſt gegen bad Vorjahr um 
23489 Dollars geftiegen. Während der Handelsverkehr mit Auck⸗ 
land um 16808 Dollars ſank, hat fi ber Werth bes Handels 
mit Tahiti mehr als verboppelt, indem ſich Diefer um 45 292 Dollars 
gegen das Vorjahr erhöhte. Dieſe Berihiebung wird hauptſächlich 
dem großen Sinterefie zugeichrieben, welches die Kaufmannidaft in 
Tahiti dem Verkehr mit den Cooks⸗Inſeln entgegenbringt, während 
anbererfeitö in Reufeeland dem Kandel mit dieſer Gruppe weniger 
Beachtung geſchenkt zu werden ſcheint. 

Um den Werthſchwankungen, welchen die in der Inſelgruppe 
gangbare Münze, der Chileniſche Dollar, bisher unterworfen war, 
en Ende zu machen, wurbe Mitte des jahres ber Werth der 
genannten Münze für alle Berechnungen gefeglih auf 3 Schilling 
Engliſch feſtgeſtellt. Eine wichtige Folge dieſer Maßregel ift dabei 
freilich, daß fich der Einfuhrzol dadurch thatſächlich auf 5 pCt. vom 
Werthe ſtellt, während berjelbe bei der alten Berechnung nur etwa 
Pu pCt. betrug. 


Der Geſammthandel ber Infelgruppe wird im Berichtsjahre auf 


245 304 Dollar ober 785912 Marl angegeben, davon entfielen 
114 191 Dollars ober 342 578 Marl auf die Einfuhr, 181 118 Dollars 
oder 393 340 Mark auf die Ausfuhr. 

Un der Einfuhr mar Audland mit 60 822 Dollars, Tahiti 
mit 53869 Dollars betheiligt. 

Die Haupteinfuhrwaaren und deren Werthe find folgenbe: 

: Gegen bad Borjabr 
Werth: mehr (P) oder weniger( —) 
Dollars. 


Dollars. 

Belleibungdgegenflände ....... 6.508 + 1868 
Schnitt⸗ und Mode⸗Waaren... 89519 -+-10 316 
Lebenämittel (Galzfleiih und 

Konſerven)................ 10 925 + 8256 
Brotftoffe einſchl. Zwieback 9 690 + 1879 
Materialmaaren ............. 10 010 + 1836 
Spirituoſen................. 2466 + 845 
Bauholz, auch bearbeite ...... 8841 + 5885 
Eifens und Kurz⸗Waaren ..... 12 691 + 3770 
Tabak...................... 2106 — 16 


Aus Tahiti wurden namentlich Reis, Brotfloffe, Bauhbolg, Kurz 
waaren, Salanteriewaaren, ferner Kleider, Lebensmittel, Materials 
maaren, Tabak und Gpirituofen eingeführt. 


1) Dampfiiffe mit Ausnabme von 5 Portugieſiſchen Segelichiffen 
mit 3332 Tonnen. 
3) Wegen bed Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1894 Januarheft IL. &. 12. 


Deutſches Handels⸗Archiv 1894. IL 


635 


Die Ausfuhr zeigt gegen das Vorjahr eine Verminderung um 
4459 Dollars. Dabei hat fi die Ausfuhr von Landesprobuften um 
22 787 Dollars gehoben, fo daß der Ausfall lediglich der geringeren 
Durchfuhr von Kopra, Perlmutter und Böhe be Mer auß den 
benachbarten Inſelgruppen zuzuſchreiben ift. 

Die Ausfuhr nach Neufeeland zeigt eine Abnahme von 22152 
Dollars gegm das Borjahr und betrug 95380 Dollars, biejenige 
nach Tahiti dagegen vergrößerte fih um 17693 Dollars und er⸗ 
reichte damit die Höhe von 35 733 Dollars. 

Die hauptſächlichſten Ausfuhrwanren waren folgende: 





Werth: + N eder 





Baaren. Maßſtab. Menge. br (+ 
Dollars. | weniger (—) 
Dollars. 
Kaffee ............... Dfund 1914991 429560| 4 10 771 
Kopra ............... Gentner| 136924 88077) — 12493 
Baummolle........... Dfund | 147603] 2041| 4 5103 
Eitronenfäure......... Gallonen 98751 1880| — 3570 
Upfelfinen ........... Kiften 12374| 16917) + 8346 
Berimutter ........... Biund | 42843] 5458| 3 — 13488 
Böhe de Mer ........ n 5 264 27007 — 1981 
Schwämme........... „ 4648 2411 + 136 
Bananen ............ Bündel | 10676 2655 + 2163 
Arrowroot ........... Pfund 9072 479 + 479 
Ananas.............. Stück 13 224 7461 + 880 
Tahiti war bei der Ausfuhr Hauptfächlich mit folgenden Waaren 
betheiligt: 
Kaffee....... im Werthe von 12027 Dollar. 
Kopra....... n „ 80 u. 
Baumwolle... „m „1 „ 
Perlmutter... „ nm 1 320 


Bon dort finden biefe Produkte ihren Weg nach "Hamburg unb 
Kalifornien. 

Außer der Ausfuhr von Kaffee, dem Hauptprodukt biefer Inſeln, 
deren Werth um 10 771 Dollars gegen das Borjahr ftieg, Bat fi 
befonderd noch die Ausfuhr von frifhen Früchten, wie Drangen, 
Bananen und Ananas, vergrößert. Die Qualität der auf dieſen 
Inſeln gewonnenen Früchte fol eine fehr gute und die Ausfuhr 
darin noch großer Entwidelung fähig fein. 

Der Schiffsverkehr Hat gegen dad Vorjahr eine Steigerung 
bes Tonnengehaltes erfahren, indem das ben Verkehr mit Audland 
und Tahiti vermittelnde Poſtdampfſchiff die Samoainfeln nidt 
mehr anläuft und darum Rarotonga häufiger beſucht. Der Segels 
ſchiffsverkehr hat fih um 19 Schiffe und 940 Reg.⸗Tonnen verringert. 
Diefer Ausfall Hat lediglich die Britiſche und die einheimiſche Flagge 
betroffen, während bie Sranzöftfhe und bie Amerikaniſche Flagge 
eine Zunahme von 160 Reg. Tonnen erfuhren. 

Ueber den Schiffsverkehr in Narotonga im Sabre 1898 iſt 
folgende Ueberfiht zufammengeftellt: 


Segelſchiffe. Dampfſchiffe. 
Rationalität Reg.⸗ Reg.⸗ 
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
Britiſche................ 2 2863 22 13816 
Franzöſiſche ............. 7 656 — — 
Amerikaniſche (V. St.) ... 1 -120 — — 
Eingeborene............. 30 1353 — — 
Zufammen .. 6 43% 22 13816 
a nn 
82 Schiffe von 18 208 Reg.⸗Tonnen, 
gegen 8 „ „ 12372 „ 
im Borjabre. 
85 


636 
Bulgarien. 

Die wirtbichaftlichen Verhältniffe der Stadt Varna. 
Dertehrsweien. 


Der Verkehr Barnad mit der Außenwelt wird in erfier Linie 
zur See unterhalten. Die Berbindung mit Konflantinopel wird 
mehrmals wöcdentlih burh die Dampfihiffe des Defterreichifchen 
Lloyd, der beiden Türkifhen Geſellſchaften Mahsufſe und Eourbfi, 
der Bulgariihen Handelsſchifffahrtsgeſellſchaft, der Griechiſchen Kepha⸗ 
Ionia”:Gefelfhaft u. A. vermittelt, theilweiſe mit Berührung von 
Burgas. Mit Rumänien iſt die Stadt ebenfalls zur See verbunden. 
Nach Ruſtſchuk führt die im Jahre 1888 ſtaatlich erworbene Bahn⸗ 
linie. Zwiſchen Schumla und Barna beſteht eine aus der Türkenzeit 
ſtammende, allerdings in ſchlechtem Zuſtande befindliche Landftraße- 
Dagegen iſt bie Stadt mit dem 50 km entfernten Dobritſch durch 
eine gut gebaute Straße verbunden. Den Verkehr mit dem nahen 
Baltſchik endlich vermitteln hauptſächlich die im Küftenbienfte fahrenden 
Schiffe der Bulgarifhen Schifffahrtsgeſellſchaft, ſowie auch Wagen 
und Droſchken. 

Der Fremdenverkehr in Varna nimmt zu; namentlich ſind es 
Bulgaren aus dem Innern des Landes, die mit Vorliebe einige 
Wochen an der Varniotiſchen Küſte verbringen. 


Dandel. 
Als das erfte Emporium Bulgarien am Schwarzen Meer bat 
Barna für den Handel biöher faft durchweg die führende Rolle gehabt. 
Bon den 26 Zollämtern Bulgariens wirft Barna dem Staate die 


größten Einnahmen ab. Es betrug: 
Einfuhr. _ Ausfuhr. Durchfuhr. 
Prozent Prozent 
Jahr. Werth: 5 ber Werth: & der Werth: 
eſammt⸗ .Geſammt⸗ 
Franken einfuhr. Franken außfuhr. Franken 





1886..... 13 944 827 | 26,69 i 3836080] 19,51 | 264 128 
1887..... 139673388 | 21,57 | 8373789) 18,31 52 159 
1888..... 14 713085 | 22,17 111630055) 18,12 | 212290 
1889..... 16 063 994 | 22,03 |11942986| 14,82 | 860 087 
18%..... 14688535 | 17,26 110496249] 14,77 | 155468 
1891..... 13196 184 | 16,22 110249492) 14,42 | 134678 
1892..... 1 15174929 | 19,63 |13193449| 17,68 | 111771 
1898..... | 15970 878 16 304 789 | 20 — 


Eine Durchfuhr von Waaren findet vorwiegend nur im Winter 
ſtatt, wo die Donau unbenutzbar iſt. 

Allerdings hat der Handel namentlich mit Einfuhrgütern nach 
Eröffnung der Linie Jamboli⸗Burgas etwas nachgelafſen, da früher 
die Ballanftädte wie Sliwno, Kotel, Aitos, Karnob& u. A. von 
Varna aus verforgt wurden und nad) Eröffnung der bejagten Bahn 
die Gelegenheit zum direkten Bezuge über Burgas ergriffen, wozu 
bie direkten Frachtſätze, wie 3. B. mit der Deutſchen Levante⸗Linie 
zu Hamburg, nicht wenig beigetragen haben mögen. 

Die Schifffahrt ift, wie bereitö erwähnt, einer der erften 
Faktoren im Verkehre Barnas mit dem Auglande. Im Jahre 1892 ver» 
Tehrten im Ein- und Ausgange 1169 Schiffe von 675 899 Reg.»Tonnen, 
welche fi folgendermaßen vertheilen: 


Dampfigiffe Segelſchiffe. 
Eingegangen: Zahl. Reg.⸗Tonnen. Zahl. Reg.⸗Tonnen. 
beladen ........ 342 241 910 88 6 710 
unbelaben..... 110 85 137 42 4924 
Audgegangen: 
beladen......... 882 292 252 86 7542 
unbeladen ...... 67 88 690 63 3734 


Bulgarien. 


An diefen Zahlen Hat ſich die Deutſche Flagge mit 11 Schiffen 
von 11 749 Reg. -Tonnen beladen im Eingange und mit 10 Schiffen 
von 10639 Reg.sTonnen beladen und 1 Schiff von 1110 Reg.-Zonnen 
unbeladen im Ausgange betbeiligt. Die Deutihen Schiffe gehörten 
auöfchließlich der Deutihen Sevante⸗Linie an. Es ift zu bemerken, 
daß die Deutiche Flagge erft feit etwa 5 Jahren auf der Rhede von 
Barna verkehrt. 

Der Getreidehandel im Dften Bulgariens kommt ebenfalls 
der Rhede von Barna zu Gute. Im Sabre 1898 wurden in Barna 
119 488 075 kg Getreide verſchifft. Bon ber Ausfuhr gingen nad): 


kg 
Deutihland diret ......... ........... 4988 643 
Antwerpen )....................... .. 18827 922 
Barcelona........................... 628 192 
Konſtantinopel................... .... 17654 510 
Gibraltar!) .......................... 60 035 306 
Marfellle ............................ 21 042 518 
Stalin ............................ 6 861 0865 


Die Ausfuhr der Gerealien erfolgte mittel 110 Dampfidiiffen, 
welche folgende Slaggen führten: 


Bahl. 
Britiihe ........ ... 40 
Stalieniide ......... I 2 mit Bolllabungen, 
Spaniſche „.....u... 2 
Deſterreich⸗Ungariſche 11 (qhiervon 5 mit Volllabungen, der 
Reſt mit Theilladung) 
Dttomaniſche ....... 21 
Griechiſche.......... 20 mit Theillabungen, 
Franzöfiihe ........ 7 


ferner mittelft 56 Segelſchiffen (42 Dttomaniſche und 14 Griechiſche), 
bie volle Ladungen, verfhüttet (& la rinfusa), mitnahmen. 

Daß Getreide und Mehl die Hauptausfuhr und den haupt⸗ 
ſächlichſten Handelsartikel bilden, gebt beutlih aus ber amtlichen 
Statiſtik hervor. Im Jahre 1893 entfielen von ber 127126231 kg 
betragenden Ausfuhr im Werthe von 16 304 789 Franken auf Korns 
früdte und deren Brobulte 125369691 kg im Werthe von 
14 308 01 Franken. 


Bermöge ihrer Rhede ift bie Stadt Barna berufen, in der Bus 
kunft nach Odeſſa eine der erſten Stäbte am Schwarzen Meere zu 
fein. Freilich fehlt Varna noch der Beſitz eines geficherten Hafens 
und bie fchnellere Verbindung mit dem Innern Bulgariend. Indeſſen 
die projektirte und bereit? an beiden Ausgangspunkten begonnene 
große Trandverfalbahn Varna⸗Kaſpitſchan⸗Tirnowa⸗Sofia dürfte dem 
Iekterwähnten Mangel bald abhelfen, da nach ber Fertigftellung der⸗ 
felben bei angemeflenen Tarifen nah dem Innern Bulgariens 
Varna als geeignetfte Umlabeftatton filr den Handel Bulgarien 
mit dem Auslande gelten Tann. Die bisherige Gepflogenbeit, bie 
Landesprodukte per Achſe nad der Donau zu führen und fie ben 
dortigen Bermittleen zu geringen Preifen zu überlaflen, dürfte ala 
dann aufhören, ba ber Probugent oder fein Vertrauendmann in 
Varna fih mit dem ausländiſchen Abnehmer in direkten Verkehr zu 
feßen bemüht fein wird. 

Der Bau des Hafens von Barna fol noch in dieſem Herbfte 
an den Minveftbietenden vergeben werben; die Pläne und Koftens 
anfchläge dazu find bereits fertiggeftellt. Mit dem Bau fol alsdann 
im Frübjabre 1895 begonnen werben. 


Die Einfuhr und Ausfuhr bei bem Zollamt Barna im Jahre 
1898 betrug: 


I) Son biefen Mengen waren faft 2/s für Deutſchland beftinmt. 














Einfuhr. Ausfuhr. 
Maßſtab. Menge. Werth: Franken. Menge. Werth: Franken. 
Lebende Thitre..... ....... ............ .............. Stück 1 150 851 350 448 661 
Rabrungsprobukte aus dem Thierreich.................. kg 335 135 215 367 1059 199 931 458 
Kornfrühte und deren Brodulte ..... .................. 839 195 253070 126359591 14308901 
Gemüfe, Samen, Früchte ............................ n 412 991 155 849 116 857 19 956 
Kolonialmaaren ........ .............. ............... n 2587 398 1 748 059 53 669 60 575 
Getränle .......00ccnune. ........................... n 460 582 356 067 2560 800 
Konferven und Ronfituren ............................ 384 483 222 049 3 068 1681 
Dünger und Abfälle............ ..................... „ 2500 12 604 9% 21 295 
Brennmaterial...................................... 2 924 333 116 542 — — 
Chemiſche Produkte ..........- ................. ...... " 354 032 103 698 24 725 2967 
Gerbers und Färbers-Waterial ........ ................. 266 358 157 568 1 300 130 
Harz, mineralife Defe, Leim. .......... .............. n 1490 402 250 308 — 
Dele, Fette, Wachs und deren Produkte............... n 1 325 794 994 237 6 500 3 250 
Medikamente und Argneien ......... .................. n 27 576 61 820 — 
Parfümerien...................................... n 5 997: 16 385 — — 
Steine, Erde, Glas und deren Produrie ............... „ 2165 371 814 674 9 763 537 
Metalle und deren Produkte.......................... „ 3 665 261 1209 088 — — 
Tiſchler⸗ Flechter⸗ Schuitzer⸗Material.................. n 3 455 436 366 519 177 296 45 862 
Bapier und Papierwaaren............... .......... ... 374 668 200 484 _ — 
Leber und Ledererzeugnifſe........ ............ ...... 662 007 1 205 123 228 441 218 719 
Waaren der Textilinduſtrie..................... ...... n 2 992 316 1 389 548 51 277 240 417 
autſchuk, Guttapercha .............................. R 5810 28 385 — — 
Eiſenbahnwaggons, Wagen, Schiffe..... ................ — * 2692 — — 
Maſchinen, Inſtrumente, Apparate ...... ........... .... „ 252 049 337 6552 — — 
Kurz⸗ und Zier⸗Waaren (Bijouterie und Galanterie)..... " 19 308 157 160 — — 
Literatur⸗ und Fortbildungs⸗Mittel.................... „ 6 485 14 198 — — 
Andere nicht bezeichnete Waaren....................... 1384 937 81778 — — 
Stüd 4 361 350 

Bufammen..... "ir 26200089 } 15970874 jgrıssaa } 16304789 

Die Einfuhr und Ausfuhr Barnad im Jahre 1893 nad Yer- Marſeille. 


kunfts⸗ bezw. Beſtimmungs⸗Ländern betrug: 










Maß⸗ ö— — —— 
Von bezw. nach Ka Werth: Werth: 
"I Menge. | Franten. | Menge. Franken. 













Defterreihefingarn. | kg |4 364 on 2445 742 





612585 58940 
Großbritannien ... | „ |9 105180, 7449 699148 998 839| 4 906 740 
Belgien ......... „ j1445484| 845 367| 8186288) 436 293 
Deutihland ...... n 721164 800 803 13 a00 305 1674 948 
. tü — 
Griechenland...... 89 u} 39 106| 9 109 364 209 
Stalin ...... u... Ka 771 915) 8845681 8849 712} 1104417 
Stu — 
Rumanien........ 15 | 10073 | 2716 19a) 1972 
Stü 
Außland ........ kg 1 819 551 471 817 — — 
Bereiniate Staaten 
von Amerila.... ea 61 os 70 702 15173 — 
Stü — 
Frankreich. .. on... 877 874 105 9 97 232 925 3108 744 
ben Niederlanden... | „ 15085| 19172 — 
Fr Schwein .. ul m 31103| 185.009 — — 
we 
Norwegen ..... I „1 151669] 3 — — 


Handelsbericht für das Jahr 1893.') 


Das allgemeine Ergebniß der Handelsbewegung von Marſeille 
im Jahre 1893 wird von der dortigen Handelskammer, ebenſo wie 
das des Vorjahres, als wenig befriedigend bezeichnet. 

An dem Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr Frankreichs 
im Betrage von 9273 000 000 Franken, gegen 9 687 000 000 Franken 
im Borjabre, war Marieille mit 1766400000 Franken, gegen 
1957 000 000 Franken im Sabre 1892 beteiligt. 


Der Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr Frankreichs und 


Marfeilles für die vorhergehenden 13 Jahre betrug: 
Gefammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr 
Frankreichs. Marſeilles. 
Jahr. Mill. Franken. Mill. Franken. 
I879........................ 9849 1893 
1880 ........................ 10 725 1965 
I881........................ 10720 1997 
1882....... ................. 10 726 2022 
1883 ........................ 10 449 1970 
1884........................ 9457 1655 
} U. > Vor 8 886 1595 


1) Wegen des Borjahres ſ. Hand. Arch. 1894 Februarheft IL 
S. 63. 


85* 


Marſeille 


638 
Geſammtwerth der Einfuhr und Ausfuhr Zu den Gefammizolleinnahmen Frankreichs im Betrage vor 
Frankreichs. Warſeilles. 492 227000 Franken, gegen 471492000 im Vorjahre, lieferte 
Jahr. Mill. Franken. Mil. Franken. Marſeille 76 469 000 gegen 72 573 000 Franken im Vorjahre. 
1886........................ 9363 1760 Die Waareneinfuhr Marſeilles zur See umfaßte 1893 im 
3 12/7 9181 1 665 Generalhandel 2664 824199 kg gegen 2 550 254 342 kg im Bors 
1888........................ 9485 1 752 jahre; im Spezialhandel 2 003 895 334 kg gegen 2.083 184 378 kg 
1889 ........................ 10 123 1 826 im Borjahre. Die Wanrenausfuhr im Generalbandel 1582 348 816 kg 
1890 ........................ 10293 1 844 gegen 161479610 kg im Borjabre, im Spezialhandel 
IBOI........................ 10 668 2046 996 829 096 kg gegen 1020831124 kg im Borjahre. 
Sm Sabre 1893 wurden eins bezw. ausgeführt: 
Einfubr. Ausfuhr. 
Generalhandel. Spezialhandel. Generalhandel. Spezialhandel. 
Bezeichnung der Waaren. kg kg kg kg 
Lebende Thiere................... ........................ 25018 918 24 999 970 889 646 873 672 
Thieriiche Produkte und Abfälle............................. 82 781 917 59 874 165 29 239 482 16 395 201 
Fiſchereiprodukte............................. ............ 6 408 495 5513 143 3 810 868 2 948 075 
Thierifche, Medizinals und Barfümerie-Subflanzen ........... . 275 406 69 841 . 210 578 140 062 
Harte thierifche Subſtanzen..................... .......... .. 7451 661 1 380 095 224.076 22 115 
Mehlhaltige Nahrungsmittel............................... 941096718 684210419 206 299 399 62 389 184 
Früchte und Saaten....................................... 424 993 7163 400 676 436 84 916 0% 14 971 177 
Kolonialwaaren .............................. ............. 1215668511 102251 257 62 999 177 41 968 869 
Begetabilifche Säfte und Dele.. .. ........................... 46 212 772 33 071 895 50 569 875 41 289 097 
Begetabiliihe Medizinalartilel.............................. 8 492 806 2835 149 27% 511 2 130 761 
Nutzholz ............ ...................... ............... 64 945 546 49 947 987 
Erotifce Hblzer ... .:.:. nennen | 16918702 12206888 
Früchte, Faſerſtoffe und bergleihen zur Verarbeitung .......... 26 349 767 20 160 377 1984 331 1 804 025 
Farb⸗ und GerbsStoffe........ ............................ 11 836 695 10 403 145 21126659 1220413 
Vegetabiliſche Erzeugniffe und Abfälle........................ 49 081 711 92 720 382 69 438 201 65 962 596 
Steine, Erdarten und mineraliihe Brxennftoffe ................ 588 808686 233 381 575 7162 688 7560 450 222 216 
Metalle.................................................. 108249865 100128684 41 786 162 88 971 967 
Chemiſche Produlte........................................ 81 696 862 29 067 921 12 381 721 66 587 354 
Präparirte Farbfloffe und Farben ............ ............... 4 866 801 8 911 229 14 883 587 13 929 898 
Zufammenfeungen verihhiedener Art...................... ... 869 604 863 499 20 101 005 17156 979 
Getränke................................................. 131210682 117910766 65 513 642 45 906 815 
Glas und Slasfabrilate ................................... 1 925 968 79 118 61 601 273 50 454 570 
Garne ............ ..................................... . 1 084 254 279 441 1375 468 627 980 
Gewebe.......................... ..................... .. 14344 471 684 867 23 085 021 9 224 287 
Papier und Papiererzeugnifſſe .......................... ..... 529 422 97 6526 1 830 956 7422178 
Häute und verarbeitete Felle............................... 757 049 168 730 8 926 086 8563 807 
Bijouterien und Uhren fowie Metallfabrikate ..........2...... 4 917 404 1 845 413 20 734 066 17 646 117 
Waffen, Pulver und Munition .............................. 109 812 130 1 004 457 892 590 
Mobilien, Holzfabrifate und Muftlinftrumente ................. 1579 819 907 622 6 298 722 5192 774 
Seiler: und Korb⸗Waaren.................................. 2 089 390 1661 287 864 293 529 094 
Fabrikate aus verſchiedenen Metallen, wie Gold, Silber 2. ...... 7 752 226 6 574 032 9 868412 8651646 


In Betreff der Einfuhr und Ausfuhr, bezw. ber Produktion 
und des Abſatzes der wichtigeren Artikel ift Folgendes zu bemerken. 
Die Einfuhr von Gerealien betrug: 


1892. 1893. 
für: Meterceniner. 

Meizen...... ........... 5 630 451 6 677 663 
Roggen ...... .......... 6341 1410 
Maid .................. 548 918 137 058 
Gerſte ................. 118 360 442 165 
Hafer.................. 323 623 694 571 
DWeizeumehl............. 23 907 14 885 
Zuſammen einſchließlich der 

übrigen Gerenlien... 6651 635 8 467 717 


An der Einfuhr waren im Berichtsjahre beſonders betheiligt: 


Rußland mit 4159025, Indien mit 799104, die Türkei mit 
547 812, Algerien mit 361 415, die Vereinigten Staaten von Amerika 
mit 831 318, Tunis mit 215329 und Rumänien mit 198976 Meter: 
centner. 

Die Ausfuhr umfaßte 2 734 910 Metercentner gegen 2094 340 
im Vorjabre. Die Zunahme von 640 570 Metercentner entfiel jedoch 
fait gänzlid auf den Durchgangsverkehr, der im Werichtsjahre 
1698 364 Metercentner gegen 1172289 im Borjahre betrug, mithin 
mehr 526 077 Meterceniner. Die wirkliche Ausfuhr betrug 
1086 546 Metercentner gegen 922 061 im Vorjahre, mithin mehr 
44495 Metercentner und ging namentlih nad) Spanien (362 424), 
nad) der Schweiz (64093) und nad Tunis (48 816 Metercentner). 

An Gerfte wurden im Ganzen 442165 Wetercentner gegen 118360 
Metercentner im Vorjahre eingeführt, davon allein 323 777 Meter: 


Marſeille. 


centner aus Rußland. Ausgeführt wurden 66 965 Metercentner gegen 
45800 im Vorjahre, mithin mehr 211556 Metercentner. 

Zuder. Die Einfuhr von Robzuder belief fih auf 105 230 819 kg 
gegen 109 513 354 im Borjahre, die Ausfuhr auf 8416 779 kg gegen 
7085927 kg im Borjabre. An raffinirtem Zuder wurden nur 
34687469 kg gegen 42 557 994 im Borjabre ausgeführt; für ben 
Berbraud) lieferten die Raffinerien 44 169 179 kg gegen 45 213 000 kg 
im Borjabre, die Küftenfchifffahrt beförberte 1810415 kg gegen 
2602000 kg im Borjahre. An Kochzucker (vergeoises) wurben 
ausgeführt 4600392 kg gegen 6740441 im Borjahre, für ben 
Berbraud) wurden geliefert 5 400 000 kg gegen 5 084 000 im Borjahre. 
Eingefübrt wurden auf bem Lands und Seewege 260 000 kg gegen 
262 000 kg im Borjabre. 

Kaffee. Eingeführt wurden 19 479 Tonnen gegen 21751 Tonnen 
im Borjahre, davon 8448 Tonnen aus Brafilien, 1896 aus Indien, 
1628 aus Benezuela und 975 aus Haiti. 

Pfeffer. Die Einfuhr umfaßte 1811 065 kg gegen 2511 000 kg 
im Borjabre, davon 640 022 kg aus Britiſch⸗Indien, 362427 kg 
aus Niederländiſch⸗Indien und 677 614 kg aus Franzöſiſch⸗Hinter⸗ 
indien. 

Kakao. Die Einfuhr verminderte fi im Bergleih zum Vor⸗ 
jahre um 76 762 kg und betrug nur 634 638 kg. 

Die Einfuhr von Dellaaten nahm gegen das Borjabr um 
638270 Metercentner zu und umfaßte 3803790 Metercentner, 
darunter Seſam aus Indien und Afrika 1043010, ungeſchälte 
Aradiben 330 970, gejchälte 894 320 und Kopra 466 340 Metercentner. 

Baummolle. Der Vorrath beitrug am Schluß des Berichtös 
jahres 5617 Ballen gegen 8134 Ballen am 31. Dezember 1892. 
Die Einfuhr ſank von 58798 Ballen im Borjahre auf 43 688 Ballen. 
Die Durchfuhr nah der Schweiz und dem Elſaß ſcheint fih von 
Marjeille günzlich abzulenten und nad Genua und Antwerpen zu 
wenden. 

Seide. Das Geſchäft nahm für feine Seide in ber erfien 
Hälfte des Berichtsjahres einen glänzenden Berlauf, erlitt aber in 
ber zweiten Hälfte einen nicht unerbeblihen Nüdgang. Es wurden 
im Ganzen 1165 Ballen verlauft. In grober Seide belief fich ber 
Umfag auf 8500 Ballen. 

Einen bedeutenden Stapelartilei bilden für’ Marfeille Kokons. 
Die Einfuhr ftieg von 850000 kg im Vorjahre auf 500000 kg. 
Der Vorrat am Jahresſchluß umfaßte 460 000 kg gegen 100 000 kg 
am 31. Dezember 1892. 

Volle. Es gelangten 74 257 gegen 65 751 Ballen im Vorjahre 
nad) Marjeille, während die Durchfuhr 64730 Ballen gegen 69 117 
Ballen im Vorjahre umfaßte. Berkauft wurden 58 532 Ballen. Beftand 
am 31. Dezember 1893 31100 Ballen. 


An Geweben aller Art wurden über Marſeille ausgeführt 
22 464 805 kg gegen 24000000 kg im Borjahre, unb zwar 
13 868 000 kg frembländijchen, 8 606 000 kg Franzoſiſchen Urſprungs. 
Bon ber Iegteren Menge gingen 5 Millionen kg nad Algerien. 
Unter den auögeführten Mengen befanden fi 15 721 000 kg Baums 
wollengemwebe, 1086 000 kg Tuche, 373 000 kg Merinog, 3 196 869 kg 
Juteſtoffe und 541 824 kg Seidengemebe. 

Vieh. Die Einfuhr verminderte fi im Vergleich zum Vorjahre 
und belief fih nur auf 1068480 Stüd gegen 1293 592 Stüd im 
Borjahre. Davon langten 784 388 Stüd auf dem Seewege an, und zwar 
5909 Dchſen und Kühe, 28 Kälser, 728118 Hammel, 57 Lämmer 
und Biegen, 276 Schweine. Bon den zur See eingeführten Sammeln 
kamen allein aus Afrika (mahricheinlich faft ausſchließlich aus Algerien) 
112 641 Stüd. Die Ausfuhr belief ſich auf 669 715 Stü gegen 


639 


906 142 Städ im Borjahre; 6852 Stud wurden davon auf bem 
Seewege befördert. Ber Lolallonfum umfaßte 869000 Stüd im 
Gewicht von 30 426 388 kg, jomie 428369 kg verſchiedene Fleiſch⸗ 
forten gegen 858643 Stüd im Gewidt von 29 366309 kg und 
481448 kg verichiedene Fleiichlorten im Vorjahre. Wird Die dem 
Dftroi unterworfene Bevöllerung auf 338 797 Berjonen angenommen, 
fo entfallen auf jede Perfon 52,2 kg gegen 50,5 kg im Borjabre. 

An Pferden, Ejeln und Maulthieren wurden 3565 Stück gegen 
8655 Stüd im Borjahre geichlacdhtet. 

An Schafs und LammsYellen wurden 50584 Ballen gegen 
81 041 im Borjahre eingeführt. 

Die Einfuhr von Ziegenfellen belief fih auf 37072 Ballen 
gegen 29 312 im Borjahre; verarbeitet wurden etwa 180 000 Dutzend 
gegen 200 000 Dugend im Vorjahre. Die Konkurrenz ber billig 
arbeitenden Indiſchen Gerbereien macht fi bereits feit einigen 
Jahren ſehr fühlber. 

An Eichenrinde wurden etwa 4 Millionen kg verbraucht 
gegen etwa 6 Millionen im Vorjahre. 

In Ziegenhaaren war ber Geihäftsgang in der erften Hälfte 
des Berichts jahres befriedigend. Später trat ein Preisrüdgang ein. 

Häute. Die Einfuhr belief fih auf 226250 Stück gegen 
155 251 im Vorjahre. Die Geſchäftslage war unbefriedigend, da ber 
Abſatz ſtockte. Die Hauptzufuhren kamen vom La Plate, aus Dfts 
indien, vom Senegal, aus China, Algerien und Maroflo. 

Del. Die Einfuhr von Dlivendl betrug 500000 kg gegen 
1400 000 kg im Vorjahre; von der Sous-claire genannten Sorte 
300 000 kg gegen 180000 kg im Borjabre, von Del, das aus ben 
Preprüdftänden der Dliven durch Schwefellohlenftoff ausgezogen 
wird, 2693 000 kg gegen 3 715 000 im Borjabre. 

An Reffences gingen 200000 kg ein gegen 897000 im Bors 
jahre. An Dlivenfpeifeöl wurden aus Spanien, Tunis, Algerien 
Korfila, Korfu, Sizilien 2c. 4 260 600 kg eingeführt gegen 9 777 000 kg 
im Borjahre. Die Preiſe ſchwankten für fehr feine Sorten zwiſchen 
190 und 110 Franken, für feine zwilhen 150 und 95 Sranten, für 
mittelfeine zwiſchen 180 und 90 Franken. 

Samen und Fruchtöle. Der Borrath an Delfanten betrug: 
am 31. Dezember 1892 55 000 Wetercentner 
die Zufuhr im Jahre 1893 umfaßte 3803 790 " 

Zufammen... 8888 790 Metercentner, 
biervon gebt ab der Beſtand am 31. Dezember 1893 mit 40 000 Neters 
centner. Der Reft von 3 798 790 Metercentner (1892: 3 260 520 Meter: 
centner) wurbe von den Marfeiller Delmühlen verbraudt, die daraus 
1511395000 kg Del gegen 136 272 000 kg im Vorjahre produzirten. 
Die Zufuhr an fremden Delen umfaßte 12698000 kg gegen 
16 228000 im Borjahre, fo daß der Gefammtumjag des Marfeiller 
Marktes 163 893 000 kg gegen 162 500 000 im Vorjahre betrug. Eins 
geführt wurden einfchließlich der erwähnten 12 698000 kg im Ganzen 
289363 000 kg gegen 29254000 kg im PBorjahre, ausgeführt 
87 863 000 kg gegen 86 657 000 kg im Borjahre. 

Petroleum. Es wurden in Marjeille und in dem benachbarten 
Port de Bouc zufammen 147476 Fäfler und 12892 Kiſten gegen 
115 993 Fäfſer und 44489 Kiften im Vorjahre eingeführt, und zwar 
rohes und raffinirtes Petroleum fowie Petroleumeſſenz. Außerdem 
wurden zu Schmiergweden aus Nordamerila 18414 Fäfler und aus 
Rußland 26508 Fäfler eingeführt. 

Die Produktion von Delkuchen flieg auf 2308000 Meter 
centner gegen 1713000 Wetercentner im Borjahre. 


Dein und Spirituojen. Weber Marfeile wurden ausgeführt 
Dein in Fäſſern 21124809 1 (1892; 15 743697 }), in Flaſchen: 


640 


2297626 1 (1892: 2159965 1), Lilörwein in Gebinden 986300 1 
(1892: 1160189 1), in Flaſchen 2118800 1 (1892: 19404 1), 
Traubenbranntwein 441 205 1 (1892: 908 888 1), Melafiebranntwein 
450 110 1 (1892: 286687 I), reiner Alkohol 8414 702 1 (1892: 
2219 295 1), Lilöre 682911 1 (1892: 508 144 1), fonftige Spirituofen 
83454 215 1 (1892: 4 137523 ]). 

Die Gefammtausfuhr umfaßte 35 146 748 1 gegen 28 481445 1 
‚tm Borjabre, die Geſammteinfuhr 109 990 611 1 gegen 135 476 357 1 
im Borjahre. 

Die Brodultion von Alfohol in Marſeille betrug 4869 hl gegen 
1763 hl im Borjahre, im übrigen Departement 1455 hl gegen 
4148 hi im Vorjahre. Der Spirituoſenkonſum ftieg in Marfeille 
auf 25919 hl gegen 19787 hi, im Departement auf 833108 hl 
gegen 80 275 hi’im Vorjahre. 

Bier. Die Produktion im Departement Bouches du Rhone 
hob fih auf 70128 hl, gegen 62340 hi im Borjahre, während der 
Berbraud, 3 826 700 1 gegen 8 638 300 1 im Borjahre umfaßte. Ein» 
geführt wurden in Marfeille 612231 1 (1892: 770929 1), davon 
aus Deutichland 405 862 1. Ausgeführt wurden 5365 0711 (1892: 
3650 2375 I), davon nad Algerien 8097 759 1, nach Hinterindien 
711858 1, nad) Tunis 818990 1 und nad der Türkei 171935 1. 

Reid. An ungefhälten Reis wurden 136000 Metercentner 
"gegen 160 000 im Vorjahre, an gefhältem Reis 187000 Metercentner 
gegen 200000 und an Bruchreis 33000 Metercentner gegen 
20 000 Im Vorjahre eingeführt. 

Hülfjenfrüdte ꝛe. Es mwurben eingeführt: 


1893. 1892. 
Metercentner. 
Bohnen ..................... 155500 150000 
Grline Erbfen ............... 26 500 16 600 
Linfen oo... 20000 n nn nenn 12 000 25 000 
Kichererbſen ................ 60000 57 000 
Hirſe, Ranariens und Hanf» Samen 77000 85 000 


Drogen, Farbhölzer und Gewürze An Weinfteinfäure 
mwurben 800 000 kg gegen 700 000 kg im Vorjahre produzirt. Es 
murben eingeführt: 


1898. 189. 
Fuſtikholz ............ Tonnen 400 260 
Campecheholz ......... n 9 800 8 500 
Kautſchuk............. kg 170000 160 000 
Kocdenille. ........ .... Säcke 3000 3 400 
Gewürznellen .o....... Körbe 25000 30 000 


Außerdem wurden aus Kftafrila 70000 kg Drfeille eingefüßrt. 

Tabak. Die Einfuhr von Amerikaniſchem Tabak betrug 
5967 Padiäfler gegen 5443 Badfäfler im Vorjahre, davon 1927 
für den Marſeiller Markt und ungefähr 4040 für die Staats⸗ 
manufaltur. Der Preis ftellte ſich für 100 kg auf 40 bis 160 Franken. 
Serner wurden etwa 51000 Ballen verſchiedener Herkunft gegen 
38 500 Ballen im Vorjahre eingeführt, Davon 15 881 für den Marieiller 
Markt, 26231 Ballen im Durchgangsverkehr und 93857 Ballen für 
die Staatdmanufaltur. 

Wachs Die Einfuhr ftieg auf 292 700 kg gegen 372 600 kg 
im Borjahre, verkauft wurden 204 700 kg, auf ben Tranſitverkehr 
entfielen 118500 kg; ber Beftand am Schluß des Berichtsjahres 
betrug 15000 kg. 

Talg und Shweinefhmalz. Die Einfuhr von Talg betrug 
& 904 400 kg gegen 5498 768 im Borjahre, die von Schweinefhmalz 
1832492 kg gegen 8720869 im Vorjahre. NAusgeführt wurden 


Marſeille. 


1225916 kg Talg gegen 1581648 im Vorjahre und 1841296 kg 
Schweineſchmalz gegen 2501159 kg im Borjahre. 

Die Ausfuhr von Lichten ſank von 5 918 000 kg im Jahre 1892 
auf 4867239 kg. 

Metalle. Das Hütten werk von St. Louis produzirte 
11 372 Tonnen Eiſen gegen 18668 Tonnen im Vorjahre, bei einer 
Einfuhr von 25592 Tonnen Eifenerz gegen 30269 Tonnen im 
Vorjahre. 

An Eiſenerz wurden überhaupt 68 627 000 kg gegen 59 458 321 kg 
im Borjahre, an rohem Gufeifen 800 081 kg gegen 1636 990 im 
Borjahre eingeführt. 

An Bleiergen murben 2021096 kg gegen 2315808 kg ım 
Vorjahre, an Blods und Klumpen-Blei 21966608 kg gegen 
24 660405 im Borjabre, Hauptfählih aus Spanien eingeführt, 
während an Blei 8616 Tonnen gegen 8782 im Borjahre, namentlid) 
nah Rußland, Großbritannien und Brafilien ausgeführt wurben. 

An Kupfer wurden aus Auftralien und Amerika 308 300 Barren 
gegen 218 381 im Borfahre größtentheils im Durchgangsverkehr ein- 
geführt. Es gelangten überhaupt 5 240 457 kg Kupfer nad Marſeille. 

Die Einfuhr von Zinn umfaßte 91967 Barren gegen 88 991 im 
Borjahre, ebenfalls zum größten Theil im Tranſitverkehr. 

Kohle Die Einfubr ftieg auf 1028000 Tonnen gegen 
982 000 Tonnen im Borjahre. Die Marfeiller Induftrie verbraudte 
224 000 Tonnen gegen 236000 im Vorjahre, die Stabt Marfeille 
überhaupt 308000 Xonnen gegen 312000 im Borjahre. Zur 
Sciffäverforgung wurden 284 897 Tonnen gegen 313 114 im Bors 
jahre verwendet, davon waren 141617 Tonnen Franzöfifhen Urfprungs. 
Die Ausfuhr umfaßte 183 471 Tonnen gegen 188 782 im Borjahre. 


Biegeleiprobufte. Die Ausfuhr von Wauerfteinen betrug 
13 044 000 Stüd gegen 10 948 000 im Borjahre, die von Dachziegeln 
31 617 000 Stüd gegen 31 568 000 im Borjahre und von Steinfliejen 
(carresux) 1906 000 Stüd gegen 2436000 im Borjahre. 

An Stodfiich wurden 226 600 kg gegen 575000 in: Borjahre 
eingeführt. Die dem Trodenplag La Capelette zugeführten 513 415 kg 
(1892: 818320 kg) lieferten bei der Ausfuhr in getrodinetem Zu⸗ 
ftande 419 679 kg gegen 267 437 kg im Borjahre. 

Seife. Die alte und bedeutende Marſeiller Seifeninduftrie 
probuzirte 116 376 026 kg, gegen 111476 820 kg im Borjahre, im 
ungefähren Werthe von 58320000 Franken. Ausgeführt murden 
109 076 026 kg gegen 104 976 820 im VBorjahre, währen» in Marſeille 
4700000 kg gegen 4000000 kg im Vorjahre und in den 
Departements Bar, Bafles Alyes, Bauckufe und Bouches bu Rhone 
2600000 kg gegen 2500000 kg im Borjahre verbraucht murben. 

Mühlenprodukte. Die Ausfuhr von Mehl flieg auf 
629 338 Metercentner gegen 442383 Metercentner im Borjahre. 
Davon gingen 154797 Metercentner nad Aigerien, 95308 nad) 
Tunis, 61687 nad der Schweiz, 60833 nad) Aegypten und 
66 875 nah Spanien. Cingeführt wurden 14885 Metercentner 
gegen 23907 im Rorjahre. 

Tie Ausfuhr von Ortes flieg auf 39533946 kg (1892: 
36443 015 kg), davon gingen nah Tunis 10876932 kg gegen 
12501857 im Borfahre, nad der Schweiz 9520028 kg gegen 
10401 652 im Vorjahre, nad) Deutſchland 2580 215 kg gegen 
2443467 im Borjahre, nad) Tripoli 1078896 kg gegen 1 246 598 
im Borjabhre. 

Die Ausfuhr von Nudeln und dergl. (pätes alimentaires) 
belief ſich auf 4309579 kg gegen 4606 647 im Vorjahre; Deutſch⸗ 
land bezog 137 886 kg. gegen 65231 im Borjahre, 








Rarfeille. — Jedda und Hobeiba. 


Schwefel. An der Granzöfiiden Geſammteinfuhr ungereinigten 
Echweie® von 99733 Tonnen gegen 96091 im Borjabre war 
Rarjeille mit 35476 Tonnen gegen 34 424 im Borjabre betheiligt. 

An gereinigtem Schwefel führte Marſeille nur 9600 Tonnen 
aus gegen 10400 im Borjabre. 

Shemifche Erzeugniffe Chlorkalk flieg im Breite um 
2 Sreanten für 100 kg. Der Berbrauh war in Marjeille und 
Umgegend ſehr geringfügig. Nur bie Ausfuhr nad) Spanien und 
Stalien war von einiger Bebeutung. Der Preis für ungereinigte 
Eoda fiel von 6 Franken bis auf 5,4 Franken. Laugenſoda (sel de 
sonde caustique) wurde um 3 Franken billiger. 


Seeſalz. Es wurden geliefert für chemiſche Fabrilen in 
Marfeille 9489 Tonnen gegen 9864 im Borjahre, im Departement 
Bouches du Rhoͤne 13 376 Tonnen gegen 14834 im Borjahre, für 
die Seifenfiedereien in Marieile und tm Departement 6793 Tonnen 
gegen 6746 im Vorjahre. Die Ausfuhr Über Marfeille umfaßte 
5162 Tonnen gegen 5031 im Vorjahre, über Port de Bouc 
18009 Tonnen gegen 16958 im Vorjahre, die Küftenfchifffahrt eins 
begriffen. 

Hol. Der Werth der eingeführten Faßdauben betrug 
4587 797 Franken gegen 5 654 005 im Borjahre. 

An Baus und Tifchlerei-Holz wurden 106 398 cbm gegen 92 297 
im Borjahre eingeführt, und zwar aus Schweden 84495, aus 
Finland 27099, aus HDefterreih-Uingarn 14742, auß Rumänien 
7805 und aus Amerila 22257 cbm. | 

Geldverkehr. Die Filiale der Bank von Frankreich in Mars 
kille disfontirte Wechſel im Betrage von 893 882 000 Franken gegen 
422 594.000 Franken im Borjabre und kaſſirte ein 567 500 Wechſel 
im Betrage von 481 377 100 Franken genen 680100 Wechjel im 
Betrage von 487 060400 Franken im Borjabre. 


Dur die Marſeiller Dampfer der Messageries maritimes, 
ber Compagnie generale transatlantique, der Compagnie de 
navigation mixte, der Compagnie de navigation Marocaine et 
Arm&nienne, der Soci6t6 générale de transports maritimes & 
vapeur und der Compagnie Marseillaise de navigation & vapeur 
wurden an Kontanten 60342866 Franken gegen 87502 933 im 
Vorjahre eingeführt und 89 148939 Franken gegen 57920789 im 
Sorjahre ausgeführt. 


Jedda und Hodeida. 


Handelsbericht für das Jahr 1893. 
Rah Britiſchen Konſulatsberichten.) 


Jedda. 


Für den Einfuhrhandel kommt in erſter Linie die Einfuhr 
aus Britiſch⸗Indien, einfchlieklid der Straitö Eettlement3 und Maus 
ritius, und fodann erft die Einfuhr auß den Übrigen Ländern, vors 
nehmlich der Türkei, Perſien und Aegypten, in Betradt. Die Einfuhr 
aus Indien Bat gegen dad Vorjahr, wenn aud nicht fehr merklich, 
zugenommen jowohl in der Menge ald in den Werthen, die Einfuhr 
von den Übrigen Ländern weift nur eine geringe Steigerung auf. 
Viele Güter werben von Indien nach Hebjas eingeführt, die zweifellos 
Brittihes Fabrikat find, fo daß die Frage entfieht, warum fie nicht 
direkt vom Probultionälande zur Einfuhr gelangen. Der Hauptgrund, 
warum dies nicht gefchieht, ift in den außerordentlich hohen Trachten 


641 


von England (Zonbon und Liverpool) nad) Hedjas im Vergleich zu 
ben äußerft niebrigen Frachten von London nad Bombay unb von 
Bombay nah Jedda zu ſuchen. Es ift thalſächlich billiger, bie 
Waaren erft nah Bombay und von bort nad) Jedda zu verichiffen 
als direkt von London ober vielmehr von dort Über Bort Said und 
Sue; ober über Aden nad) Jedda. 

Mit Ausnahme von Baummwollenwaaren tft für Europätfche 
Ürtitel, wie Eifen, Kupfer, Zinn, Fenfterglas ꝛc., in einen Lande 
wie Arabien der Bebarf natürlich fehr befchräntt, in Folge defien tft 
von Londoner Firmen nur ein Heiner oder gar Fein Diskont zu 
erbalten, während von Indiſchen Firmen günftigere Bebingungen zu 
erreichen find. — Die Gejammteinfuhr ift als eine zufriedenftellende 
zu begeichnen, wenn man die Bebürfnißlofigleit und Armuth ber 
Araber in Betracht zieht. 

Bezüglich der von Indien eingeführten hauptſächlicheren 
Artikel ift Folgendes zu bemerken: Reis ift der bedeutendfte Indiſche 
Einfubrartikel, deſfſen Einfuhrwerth mehr ald ein Drittel des Geſammt⸗ 
wertbes der Einfuhr von Indien ausmacht. Die Einfuhr bat gegen 
das Vorjahr zugenommen. Bon Weizen, Weizenmehl und Mais 
find gegen das Vorjahr erheblich geringere Mengen eingeführt worben. 
Der Grund hierfür iſt, ſoweit es fi) um Weizen und Mehl handelt, 
in ben hoben Breifen für diefe Produkte auf dem Bombayer Markt 
zu ſuchen. Beſier Weizen galt 25 Schilling 3 Pence pro Duarter 
während des größten Theils des leiten Jahres, der Durchſchnittspreis 
für befted Weizenmehl betrug 33 Schilling 9 Pence pro Quarter. 
Meizen von Busra Tonnte in Folge befien mit dem von Bombay 
fonfurriren, obwohl er in ber Regel in der Dualität hinter letzterem 
zurüdfteht. Baummollenwaaren bilden nad) Reis und Getreide 
den Saupteinfuhrartifel Indiens, ihre Einfuhr hat, was den Werth 
betrifft, gegen das Vorjahr um ein Geringes zugenommen, obgleid) 
in der Dualität der Waare in ihrer Gefammtheit ein Rüdgang zu 
verzeichnen iſt. Folgendes find die Hauptarten von Baummollens 
waaren, die von Indien eingeführt werben: Long⸗Cloth (in ber 
trächtlicder Menge), ungebleicht zu Hemden für die Bebuinen, Long» 
cloth, gebleicht (in geringer Menge), Mul (in beträchtliher Menge); 
Long⸗Cloth anderer Art, in Großbritannien angefertigt und in Bombay 
gefärbt; Garamſoot, ein gemifchtes Gewebe von Baummolle und 
Seide, in Surat angefertigt (in beträdhtliher Menge); Melayah aus 
Wolle und Seide zu Kleidern für die Araberinnen (in nicht jehr 
erhebliher Menge); Melayah anderer Urt; Scharkiyah, ein Gewebe 
ganz aus Baummolle mit rothen und weißen Streifen gefärbt für 
die Bebuinen zu Turband und Kamarbands (in beträchtlicher Menge) 
Long⸗Cloth ähnlid dem Bit, daß von den Bebuinen zu Bettdecken 
benugt wird; Dacca aus Wolle und Seide (letztere von China), ges 
blümt und glatt (in nicht fehr erheblicher Menge). 

Die Einfuhr von Zuder, ber, obwohl von Bombay eingeführt, 
von Mauritius ftammt, hat gegen das Borjahr zugenommen. Es tft 
dies ein Zuder in Pulverform von gelblichweißer Farbe und billiger 
al8 der von Trieft, Marfeile oder Aegypten eingeführte Er wird 
hauptſächlich zum Kochen und zur Buderbäderei verwendet. Kleine 
Mengen YZuder ganz ähnlicher Art werden au von China Über 
Bombay eingeführt. Die Einfuhr von Thee ift gegen das Borjahr 
zurüdgegangen. Der Bedarf an Thee ift bei den Arabern verhältniß⸗ 
mäßig groß; ber Thee ftammt zumeift von China und Java und 
gelangt über Indien zur Einfuhr. 

Für die Einfuhr von anderen Ländern und Drien ala 
Indien fommen Großbritannien hauptſächlich mit Baummollenwaaren 
und Weißblech, Trieft mit Fichtendielen und Yuder und Marfeille 
mit Buder in Betracht, alle Übrigen Artilel kommen, wenn nicht von 


642 


Indien, mit Auönahme von Pelroleum aus ber Türkei, Verfien und 
Aegypten. Die Einfuhr von Baummollenwaaren zeigt eine erhebliche 
Zunahme, die zum Theil eine Folge der ungewöhnlich großen Zahl 
der nah Mekka und Mebina audgezogenen Pilger if. Die Waaren 
beftehen bauptfädhlich in Madapolams, Long⸗Cloth und weißem Schirting. 
Die Einfuhr von Baummollenwaaren, billiger bebrudter Artitel zu 
Kleidern und zum geringen Theil auch für Divandeden, aus Syrien 
und Aegypten nimmt von Jahr zu Jahr zu. Deden und Teppiche 
werben nur von Berfien eingeführt. Ein Einfuhrartilel von einiger 
Wichtigkeit ift noch Petroleum, dad aus Amerika kommt, wogegen 
Ruffiiches Petroleum in Jedda Keinen Markt findet. Die Verſuche, 
legteres einzuführen, find, obwohl es billiger ald das Amerilaniſche 
Betroleum mar, fehlgeſchlagen, weil es in der Dualität zu fehr hinter 
biefem zurüdftand. Auch wird die Konkurrenz des Ruſſiſchen Petroleums 
Dadurch erichwert, daB es in Tankdampfern, in denen «3 hauptſächlich 
verſchifft wird, nicht den Suezlanal paffiven darf. Das Ameritantiche 
Petroleum kommt von RewsPork in einem Dampffchiff, der Jedda, 
Hodeida und Aben verjorgt, während Sualin und Maſſaua wieder 
ihren Bedarf von dieſen Städten entnehmen. 


Folgende Ueberfichten veranſchaulichen die Einfuhr der haupts 
ſächlichften Artilel nad) Jedda aus Indien einerfeit? und allen Übrigen 
Zänbern anbererfeitö im Sabre 1893: 


Einfuhr von Indien: 


Werth: 
Menge. Pfd. Sterl 
> 01; ......... Quarters 71450 183 370 
DWeizenmedl.......... on " 12 250 22 650 
Weizen ................. „ 9356 12 480 
> 1.1.1} u " 2 486 2578 
Erbſen ................. n 444 580 
Linſen.................. n 215 280 
Gerſte .................. „ 470 370 
Baummollenwaaren ....... Ballen 920 12 232 
FR Kiften 620 14 222 
Nenn Padete 460 43 445 
Buder. .................. Engl. Etr. 12 000 11 066 
Kaffee................... n 1130 5 133 
Thee.................... n 800 6160 
Ingwer ................. n 660 6 272 
Pfeffer .................. 2200 5500 
Seſam ................ 4 6500 2410 
Kardamom .............. n 185 1280 
Andere Materialmaaren „ — 5 600 
Seide................... Kiſten 28 500 
Dielen .................. Stüd 181600 11 000 
Eifen und Nägel.......... Engl. Zonn. 225 20 
Kupfer .................. Engl. Ctr. 650 2925 
Bin ................... on — 1777 
Parfümerien ............. „ 75 1670 
Aloeholz (Paradiesholz).... n 27 1650 
Indigo.................. " 120 1066 
Hanf, Tauwerk x. ........ n 2170 1 925 
Senfterglad .............. Kitten 870 330 
Kokosnufſe ............... Stück 40 000 130 
Sefamöl ................ Engl. Ctr. 1140 1620 
Bufammen, einfchl. ber 
nicht befonder genannten 
Artikel............... — 820 410 


Jedda und Hobeibe. 


Einfuhr von anderen Ländern: 





Werth: 
Menge. Po. Stel. 
Weizen.................. Quarters 832750 22 475 
Gerfle ................. n 9560 7550 
Bohnen ................. n 1060 1455 
Erbſen ............. .... 160 300 
Linſen .................. n 1% 875 
Maid .................. n 3 900 4350 
Anderes Getreibe......... — — 11 660 
Baummwollenwaaıen ....... Ballen 897 87 715 
— Kiſten 109 6 000 
Were en Packete 496 17 500 
Teppiche ................ Ballen 350 23 000 
Decken .................. 176 7425 
Tombak................. Engl. Ctr 950 3300 
Cigarrettm und Zabal.... „ 2 500 87 600 
Buder ................ n 25 798 26 020 
Kaffee.................. 2 500 12 500 
Datteln................. 36 200 11 605 
Fichtene Dielen.......... Stüd 7 600 950 
Eeife....... ............ Engl. Ctr. 4200 5450 
Petroleum............... Kiſten 60 000 12 000 
Ghee (zerlaflene Butter)... Engl. Ctr. 1500 4536 
Mahlep............. .... n 75 1335 
Baumwolle.............. n 576 300 
Weißblech............... Kiſten 675 525 
Bufammen, einihl. der 
nicht beſonders genannten 
Artikel......... ...... — 263 600 


Ausfuhr Der Geſammtwerth ber Ausfuhr blieb im Jahre 
1893 unter 22 000 Pfund Sterling und wird vermuthlich in Zukunit 
noch weiter heruntergehen. Adt Jahre vorher wurden noch für 
42000 Pfund Sterling PBerlmutter von Jedda außgeführt, im Iekten 
Jahre nur nod für 5250 Pfund Sterling. Auch bie Ausfuhr von 
Gummi ift fehr zurüdgegangen, während im Jahre 16886 die Ausfuhr 
dieſes einft wichtigen Arabien Ausfuhrartiteld einen Werth von 
19 000 Pfund Sterling barfiellte, betrug der Ausfuhrwerth im letzten 
Jahre nur noch 2350 Pfund Sterling. Nur Häute und Felle 
werben noch in gleicher Menge wie früher ausgeführt, ihre Ausfuhr 
beträgt mehr als die Hälfte der Geſammtausfuhr. Auf die Ausfuhr 
biefer Artilel Hat im letzten Jahre die ungewöhnlid) große Zahl von 
Pilgern und ber von ihnen geſchlachteten Opferthiere, deren Selle für 
die Ausfuhr verfügbar wurden, Einfluß audgeübt. 

Berimutter war früher der hauptſächlichſte Ausfuhrartikel, Hat 
aber nit nur aufgehört, dieſe Bedeutung zu haben, jondern Icheint 
ganz von ber Lifte der Ausfuhrartikel zu verihwinden. Im legten 
Jahre haben die Bebuinen nichts zum Verkauf gebradt. Die Händler 
taufchten Perlmutter gegen Baummollenwaaren x. ein. Aud bie 
Ausfuhr von Gummi verringert ih, wie ſchon erwähnt, von Jahr 
zu Jahr. Der Gummi von Jedda tft in der Dualität gut, obwohl 
er dem von Korbofan nachſteht, der faft weiß ift und ſich beſſer 
zerreiben läßt als ber im Bezirk von Jedda gefundene. Die geringere 
Dualität des Jedda⸗Gummis gegenüber bem von Kordofan ift aber 
nicht bie Yirfache des Rückganges der Ausfuhr, dies ift vielmehr die 
große Abnahme in der Nachfrage nad) Arabiſchem Gummi überhaupt. 
Es ift nämlich in Madagaskar und in einem Theil von Rorbamerifa 
ein Erſatz für den Arabiſchen Gummi gefunden worden, ber fi be⸗ 
deutend billiger ſtellt. Diefer Lebt ebenfo gut wie ber Arabiſche 

















Jedda unb Hodeida. 


Summi, wenn er auch nicht fo rein iſt. In der Reinheit ifi der 
Arabiſche Bummi unübertsoffen, doch iſt die Verwendung von Gummi, 
bei dem die Reinheit eine Hauptbebingung iſt, nur eine beichränkte. 

Im Einzelnen ftellte fih bie Ausfuhr ber bauptfächlicgften Artitel 
aus Jebba im Sabre 1898, wie folgt: 


VWerth: | Beftimmungds 





Menge. d. Sitiland. 
Biegenfelle...... ..- 87 2 400jAmerila u. Groß⸗ 
britannten. 
Shaffele ......... 135 8 750jAmerila u. Groß» 
britannien. 
Däfenhäute ......- 1 1701Amerila u. Groß⸗ 
britannten. 
Alcannamurzel 
(Henna) .......- 80 1 Türkei. 
Smng,....... eo... j 34 500Großbritannien. 
Gummiarabicum ... |Eng 26 2 " 
Schildpatt......... " 
Berlmutter ........ 2 5 350ifmerika u. Groß⸗ 
britannien. 
Leonnnnnnnee 800 nen 
Lavendel .......... 1 500 rſien u. Indien. 
Mandeln.......... 200 Indien. 
Bujammen ... | — 2197 


Der Schiffsverkehr im Hafen von Jedda im Sabre 1893 
geftaltete fich folgendermaßen: 
Es gingen ein und auß: 


GSegelſchiffe. Dampfſchifſfe. Zuſammen. 
Nationalität. Reg.s Reg.» Reg.» 

Zahl. Tonnen. Kahl. Tonnen. Schiffe. Tonnen. 

Britiihe......»- . — — 188 186168 188 186168 
Türkiſche. ...... B 200 64 30% 67 86100 
Niederlaͤndiſche.. — — 37 60973 87 60978 
Aegyptiſche...... — — 62 4776 62 41 775 
Sranzöfiiche....»- — — 5 WU 26 24980 
Defterreihtihe.... — — 4 6474 4 6474 
Banzibartide.... — — 8 1784 8 1 784 
Zufammen.. 3 2004 828 856245 — 868249 


Die Anzahl der in Jedda und Jambo gelanbeten Pilger war 
im Jahre 1898 eine ungewöhnlich große, fie betrug 92 625 und war 
mebr als doppelt fo groß wie fonft durchſchnittlich. Die Sterblichkeit 
unter den Pilgern war eine ſehr bebeutenbe in Folge der ausgebrochenen 
Cholera. An der Weberfahrt ber Pilger betheiligten fi die 
Britiſchen Schiffe mit 45 Prozent, demnächſt Aegyptiſche, Türkiiche 
und Franzoſiſche Dampficifie, lektere brachten die Pilger von Nord» 
afrika. 

Landwirthſchaft. Mit Ausnahme eines kleinen Theils des 
Landes in der unmittelbaren Nähe von Taflf, einer Heinen Stadt 
etwa 140 Engliſche Meilen öſtlich von Jedda, wo Weizen, Gerfte, 
Linien und Exbfen für den eigenen Bedarf ver nächſten Anwohner 
gebaut werben, ift Hedjas unfruchtbar und produzirt nichts als Datteln 
und hier und da einige Bananen. 


Podeida. 

Die Provinz Jemen, das „Arabia felix“ der Alten, ift ſehr 
fruchtbar mit Ausnahme eined 20 Engliſche Meilen breiten Land⸗ 
fixelfens am Rothen Meer. Im Innern des Bandes werben überall 
zwei, an manchen Stellen jogar drei Ernten in jedem Jahr eingebradit. 
Im Juni, Juli und Auguft fällt zeichlich Regen, zumellen auch im 
Winter in den Monaten November, Dezember und Januar. 

Deutiches Handels⸗Archiv 1894. IL 


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) 
! 
' 


643 


Jahre 1898 Hatte eb nur ſehr wenig geregnet, moburch die Kaffeeernte 
und die Ausfuhr von Kaffee aus Hodeida ungünftig beeinflußt 
wurden. Die Araber bauen in Jemen neben Kaffee auch Getreide, 
Linſen, Wein, Früchte verſchiedener Art, Mais, „Joari” und „Brinbiß" 
und füße Kartoffeln. Kohl und Rüben werben in den kübleren 
Theilen des Lande um Sana, wo bie Temperatur im Winter zwiſchen 
60,8 und 68 Grab Fahrenheit ſchwankt, gezogen. 

Bon Hausthieren find Efel, Rameele und Schafe zu nennen. 
Außer dem Hirſch und ber Gazelle giebt es wenig milde Thiere in 
Semen. Die Araberpferbe kommen von anderen Theilen Arabiens. 

Mineralien follen im Innern Jemens mannigjad vorlommen, 
Steinkohle, Eiſen, Silber, Salz, ferner Petroleum, auch Gold iſt an 
einigen Stellen gefunden worden. Das Mißtrauen ber Türken läßt 
es nicht zur Ausbeutung des Bodens durch Fremde, nicht einmal zu 
deffen Unterſuchung kommen. 

Die Bevölkerung Jemens zählt etwa 8 000 000 Seelen, die Hodeidas 
50000. Die Bebuinen bringen nad Hobeida Kaffee auf Kameelen 
und handeln dagegen ein Petroleum und Datteln, ihr Hauptnahrungs⸗ 
mittel. Die Induſtrie beſchraͤnkt ſich auf das Bedrucken, Faͤrben 
und Weben einiger Arten Tuch. 

Eiſenbahnen giebt es nicht in Jemen, nicht einmal eine gute 
Straße führt von Hodeida nah Aden oder Sang, finanzielle 
Schwierigkeiten ftanden der Anlage einer ſolchen im Wege. Hodeida 
iſt notoriſch ein Play, befien Vedeutung in wirthſchaftlicher und 
und politifcher Beziehung fich Heben ließe. Im Berlauf von zwei Jahren 
ſoll nun, heißt es, eine gute Handels⸗ und Heerſtraße nad dem 
Innern des Landes gebaut werden. Wöchentlich einmal kommen und 
gehen während der „Haj’-Beit Poſtbriefe von und nad Sana, Lohija und 
Ramaran. Die Britiihen Schifie, die bie Poſtſachen von Suez, Jedda 
und Maſſaua bringen, kommen regelmäßig alle 14 Tage einmal. Die 


| Poſt von Indien und Großbritannien Über Aden kommt jede Woche 


einmal nad Hodeida. Die Beförberungszeit von London dauert 
etwa 3 Wochen, bie von Bombay ungefähr 10 Tage. 

Telegraphenverbinbungen beftehen gegenwärtig zwiſchen Hodeida 
und Sana, Jedda und Aden über Perim, eine Linie zwischen Kamaran 
und Hodeida ift im Bau begriffen. 

Einfuhr. Lebensmittel bilden den hauptſächlichſten Einfuhr 
artitel, fie werben buch Indiſche Kaufleute Hodeidas von Indien 
eingeführt, daneben zuweilen ein Heiner Theil von Europa. Außer 
dieſen Lebensmitteln für bie Ermährung der Gingeborenen gelangen 
no große Mengen von Buder und Mehl zur Einfuhr für die in 
den verfhiedenen Theilen Jemend ftationirten Türkiſchen Soldaten. 
Der Zuder kommt gemöhnlid) von Mauritius, zuweilen auch von 
Anbien, der erftere wird aber legterem vorgezogen. 

Baummollenwanren, Städgüter und Scheetings kommen von 
Amerika und Indien, werden aber auch zuweilen durch Indiſche 
Kaufleute von Großbritannien eingeführt. Petroleum gelangt in 
großen Mengen von Amerika zur Einfuhr, von Batum kamen im 
Jahre 1898 41000 Kiſten. Das Amerikaniſche Petroleum findet vor 
dem Ruſſiſchen, obwohl es theurer ift als dieſes, wegen feiner befleren 
Beſchaffenheit den Vorzug. 

Metallwaaren, Metall, Bauholz und Bapier werben durch Staliener 
und Griechen von Defterreich eingeführt, auch gelangt Bauholz und 
Metall von Indien durch Indiſche Kaufleute zur Einfuhr. In letzten 
Jahr iſt auch Telegraphenmaterial, Britiſches Fabrikat, eingeführt 
worden. | 
Datteln werben durch Perſer von Busra und Plägen am Berfiichen 
Golf eingeführt. Xeppihe kommen ebenfalls von Berfien nad 


Sm : Hobeide, 


86 


644 


An dem Einfuhrhandel im Jahre 1998 beikelligten fi} bie 
einzelnen Nationen annähernd, wie folgt: 


Indier .............. 70 pCt. Amerikaner .......... 6 pet. 

Griechen ......0...0... 13 „ Araber und andere 

Italiener 22.2002... 8 „ Nationen .......... 4 
Ausfuhr Induſtrieartikel gelangen mit Ausnahme einiger 


roh gearbeiteter Stoffe, die bie Araber zur Mleidung gebrauchen, und 
einer Ark bedrudten Tuchs, nur fehr wenig zur Ausfuhr. 

Perlen (zumeift im Wege bed Schmuggele), Senna, Myrrhen⸗ 
Haifiſchflofſen, Schildpatt und Perlmutter werden nah Indien, zus 
weilen über Aden auch nad Europa ausgeführt. 

Die Ausfuhr von Kaffee ift im Jahre 1893 gegen die des Bors 
jahres zurüdgegangen, einmal meil der Markt noch vom Vorjahre her 
überfüllt war, ſodann in Folge fchlechterer Ernten, und ſchließlich hat 
auch die Silberfrage in Amerila und Europa die Ausfuhr ungünſtig 
beeinflußt. 

Die Ausfuhr von Häuten und Fellen tft ungefähr vie gleiche 
wie im Vorjahre geweien, doc waren die Preife für diefe Artikel in 
Folge des Konkurrenzlampfes zweier Amerikaniſcher Firmen, deren 
Agenten die Hauptläufer ber genannten Waaren in Jemen find, 
während einiger Monate ehr hoch. 

Steinſalz, das im Heberfluß In Satif vorhanden ift, wird jährlich 
in großen Mengen nad) Indien verfäifft. 

Ueber die Einfuhr und Ausfuhr Hobeibas im Jahre 1898 tft | 
von ber dortigen Turkiſchen Zollbehoörde folgende Aufftelung gemacht 
worden: 


Einfuhr. 
Annäbernder Werth 
Menge Bid. Sterl. 
Zebenömittel .......... Kolli 150 000 800 000 
Stüdgüter von Indien . Ballen 25 000 100 000 
desgl. von Amerila. „ 500 4666 
Betroleum ............ Kiften 123 987 33 063 
Seide und Silber...... Koli 1000 20 000 
Berihiebened........... „ 86181 234 540 
Bufammen.. — — 692 269 
Ausfuhr. 
Annäbernder Werth 
Menge. Bid. Sterl. 
Häute und Felle ..... Ballen 7181 94 983 
Kaffee ............... Säle 49000 326 666 
Beriiedened.......... Kolli 48500 830 000 
Bufammen.. — — 751 599 


Im Sabre 1893 liefen in den Hafen von Hobeiba ein unb von 
dort wieder aus 158 Dampficiffe, Darunter 88 Britiſche von 29 619 
Reg. Tonnen, 35 Aegyptiſche von 23 304 Reg.⸗Tonnen, 27 Türkiſche 
von 17 534 Reg.»-Tonnen und 1 Defterreichtfches von 1286 Reg.⸗Tonnen. 
Alle brachten und nahmen Ladung. 





— — 


Sautander. | 
Handels» und Schifffahrts-Bericht für das Jahr 1893.) 
Im Laufe des Jahres 1893 befuchten 83 Deutſche Dampfſchiffe 
von 20241 Reg.e Tonnen den Hafen, während von Hamburg 


16 Dampfiiffe von 9188 Reg.⸗Tonnen unter Spaniſcher Flagge 
Santander anliefen. 


— · — 


1) Wegen des Vorjahres ſ. Hand. Arch. 1898 IT. ©. 349, 





| 
| 


Jedda und Höbelta. — Gantander. 


Die Gtatiftfl Über direkt aus Deutichen Häfen eingeführte 
Waaren zeigt im Vergleich zu derjenigen des Jahres 1892 im 
Allgemeinen geringe Schwanfungen. Die Berhältnifie, die aud 
diegmal hemmend auf die Hebung der Ausfuhr nad) Spanien 
einwirkten, find ſich in der Hauptſache gleich geblieben, und der im 
Laufe des Jahres 1898 immer höher, mitunter big zu 23 pEt. 
geftiegene Wechſelkurs übte mehr und mehr auf eine Einfchräntung 
der Kaufluf in Spanien ein. 

Einfuhr. Die in ben früheren Jahren bebeutende Spiritus: 
einfuhr bat gänzlich aufgehört. Nachdem in ben Borjahren ein 
mehr oder minder flarker Nüdgang zu verzeichnen wer, bat ſich bie 
Einfuhr folgender Artikel wieder ein menig belebt: 

1891. _ 1892. 1893. 


Reis .............. Säcke 2445 370 1180 
Stärke...... ...... Sen 214 1021 2181 
Drogen ........... Koli 914 659 689 
Papier und Kartons. n 580 302 481 
Leere Flaldden ..... Bee 1% 134 287 
Fett .............. Kolli 48 42 109 
RKartoffelmebl....... Säde 410 — 421 
Bier ........... .. Kiſten 166 — 120 
Bohnen ........... Säde — — 60 
Kerefin............ 300 130 189 
Maſchinen ......... Koli 279 139 160 
Leere Fäfler ....... Sid — — 206 
MWebwaaren.. ...... Kiften 19 63 60 
1892. 1898. 
Kurzwaaren .......... Kolli 121 148 
Efſenzen .......... ... " 8 23 
Kleineifenwaaren ..... „887 396 
Gummimwaaren ....... n 7 16 
Holzgegenftänbe........ n 9 24 


Dagegen murben bie folgenden Waarengattungen auch im 
Sabre 18% wieder in verminderter Anzahl eingelührt, nachdem fid 
zum Theil im Vorjahr die Einfuhr etwas gehoben hatte: 

1891. 1892. 1893. 


Häute............ Packen 870 677 6 
Stab⸗ u. Band⸗Etſen Kolli 1148 1091 1080 
Del............... Fafſer 140 211 8 
Möbel ............ Kiften 42 22 11 
Pulver............ 189 80 — 
Indigo............ Kolli 14 11 9 
Palmkernöl ........ File — 109 71 
Baummolle ........ Ballen — 50 4 
Wachs ............ Kolli 145 96 — 
Stofl............. " — 36 — 
Kakao............. Säde 50 816 50 
Genwer.......... .. Roi _ 21 12 
Glas ......... .... n 9 179 82 
Nägel........... n 152 209 70 
Elektriſche Apparate . „ 26 831 18 
Zwirn ............ Kiſten — 269 83 


Bon Steingut, Borzellan und Thonwaaren wurden im Jahre 1892 
119 bezw. 12 und 14 Kolli eingeführt, wohingegen tm Jahre 189 
die Einfuhr fih auf ein Geringes beſchränkt hat. 

Sonft noch von Bedeutung find: 


Anis ................ mit 99 Rolli. 
Harz ................ „ 38 „ 
Ultromarindlau . ern Mm 





Santander. — Italien. — Weſtauſtralien. 


Diret aus Deutihland (fämmtlih über Hamburg) wurden 
eingeführt: 


Geſammt⸗ Geſammt⸗ 
menge. menge. 
Stärke ........ Kiften 2181 Palmlernöl.... Fäfler 71 
Reis.......... Säcke 1180 Nägel ........ Kolli 70 
Stab: u. Bands Webwaaren ... F 60 
Eiſen....... Kolli 1000 Zinnkapſeln ... Kiſten 51 
Drogen....... 689 Kakao ........ Säde 50 
Bapier unb Bohnen ...... n 50 
Karton? ... n 481 Baummolle Ballın 40 
Kartoffelmegt .. Säcke 421 Glad......... Kot 82 
Rleineijens Harz ......... n 8 | 
waaren ..... Koi 896 Holggegenfände „ 4 | 
Leere Flafhen... „ 237 Efienen ...... n 23, 
Leere Yäfler... Süd ME Bier .......... n 20 
Rofdinen..... Kol 1590 Gummiwaaren. n 15 | 
Kurzmaaren ... " 188 Nlteamarinblau n 14 
Kerefin ....... Säde 139 Genevwer....... n 12 | 
Fett und Käſe. Kolli 119 Drabt....... „ 12 | 
Anis ......... n 9 Mödel........ „ 11 
Elektriſche Därme ....... 10 
Apparate „ 78 


Außerdem wurden in geringen Mengen eingeführt: Indigo, | 
Del, Häute, Chemikalien, Pianoforted, Butter, Soda, Zinnplatten, | 
Ronferven u. dergl. 

Ausfuhr Die Ausfuhr nah Deutihen Häfen beichräntte ſich 
nur auf Heine Mengen Wein und SKonferven. Getreide wurde 
niht ausgeführt, dagegen lud im Geptember 1898 ein Britiſches 
Dampfſchiff etwa 1400 Tonnen Eifenerz nad Stettin. | 

| 


Italien. 
Die Zuckereinfuhr im erſten Halbjahr 1894.) | 
Im erften Halbjahr 1894 betrug die Einfuhr von: 





Doppelceniner. 
Zuder erfler Klafſe................... 20 871 | 
Buder zweiter Klafle......-. 220022220... 861 894 
Bufammen... 872 266 


Nach den an der Einfuhr beiheiligten Ländern betrug bie Einfuhr; 





1890. | 1891. | 1892. | 1898. 4. 
Aus: 1890. | 1891. | 1892. | 1888. | 1899. vet. 
Doppelcentiner 
| Ä 
Deſterreich⸗ Angarn.. | 67987, 78 * 78 907 111 283 144 oss 38.70 
Frentreich ; | 37 167. 50.081.13.45 
Deutihland | JZso 1868| 98 843 148 790 48 778113,10 
Großbritannien .... ! 59996! 47 820 38614 B1 876 80 770 8.97 | 
Rußland ......... 116246 58 292|119 564. 178. 23992| 6,46 ! 
Aſien (Brit. Befik.). 160 087165 8305| 15 056) 619) 9485| 2,55 
Aegypten ......... 61213] 74 286 72 180 71 518| 64 196 17,33 | 
Zuſammen einſchl. der | Ä | | 
Einfuhr aus ans | | 
beren Ländern ... | 


482 7061418 101418 410,897 soon * 100 


Deutet ſchon die Abnahme in dieſem Zeitraum auf eine Abnahme 
des Verbrauchs in dieſem Sabre bin, fo iſt der Rüdgang dadurch 


2) Bergl. Hand. Arch. 1894 Auguftheft II. &. 876. 








645 


noch flärfer, daß am 1. Juli in Händen ber Genusier Raflingrien 
noch Vorräthe für mehrere Monate vorhanden waren, alſo vor⸗ 
ausfichtlih die Abnahme im zweiten Halbjahr noch bedeutender 
werden wird. 

Defterreih » Ungarn bat fi in bervorragender Weile an der 
Einfuhr betheiligt, während Deutichland zurüdgegangen if. Auf 
Aegypten wie auch auf die Übrigen Länder entfällt annähernd ber 
gleihe Antheil der Einfuhr wie im Borjahr. Es ift zu erwarten, 
daß die Einfuhr von Deutigland in dem zweiten Halbjahr etwas 
zunehmen wird, wenn bie von den Raffinerien geforderten Qualitäts⸗ 
garantien von ben Deutfchen Exporteuren gewährt werben. 


Weſtauftralien. 
Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.1) 


Der Werth des Geſammtaußenhandels der Kolonie Meftauftralien 
wird für das Berichtsjahr auf 2412535 Pfd. Sterl. oder 49 216 734 
Mark angegeben, da find 139 328 Pfd. Sterl. oper 2 842 291 Marf 
mehr ald im Borjahre. 

Bon dem Gelammthandel entfielen auf die Einfuhr 1494 438 
Pd. Sterl. oder 30486 535 Mar, auf die Ausfuhr dagegen 918 147 
Pfd. Sterl. oder 18730 198 Marf. 


Die Einfuhr meift gegen das Borjahr eine Zunahme von 

103 329 Pfd. Sterl. auf. Es waren an berfelben betheiligt: 

Gegen bad 

Vorjahr 
mehr (+) 
weniger (—). 
Pd. Sterl. 
+ 140 506 
— 24230 


1893. 


Großbritannien mit.........2.0... 
Britifche Kolonien mit............. 
Andere Länder mit................ — 12946 


Zufammen... 1494488 -+- 1038329 
Bon ber Einfuhr aus den Britifchen Kolonien nad) Weftauftralien 
; entfällt auf die Nachbarkolonien bei Weitem der größte Theil, nämlich 


665 000 Bd. Sterl., wie ſich aus der nachfolgenden Ueberficht ergiebt. 
' Die Einfuhr betrug: 


1898. 
Werth: 
aus Pfd. Sterl. 

Viktoria........................ 406 242 
Süudauſtralien................... 238 764 
Neuſudwales.................... 22 424 
Neuſteland...................... 748 
Tasmanien ..................... 1101 
Queendland........ ......... .... 721 


Die eigenen Erzeugnifſe dieſer Kolonien find hierbei auf 388 830 
Pd. Sterl. bewerthet, während ber Reſt mit 276 170 Pfd. Sterl. aus 
anderen Ländern berrübrte. 

Die direkte Einfuhr aus Nichtbritiihen Ländern bat fich um faft 
13000 Pfo. Sterl. gegen das Borjahr vermindert. An derſelben 
waren bauptjädhlich betheiligt: 

Die Bereinigtem Staaten von Amerika mit 25 170 Pfb. Stert. 


Frankreich mit............ ............ 114 „ „ 
Rorwegen mit ............. ........... 186 „ „ 


1) Wegen des Vorjahres f. Hand. Arch. 1898 II. &. 561, 
86* 


646 


Die hauptſachlichſten Einfuhrwaaren und beren Werthe waren 
folgende: 


Gegen das 

Borjahr 

1898. mebr (+) 
Werth: weniger(—). 
Did. Sterl. Pfd. Sterl. 
Landwirthſchaftliche Maſchinen und Geräthe 637 — 4682 
Munition und Sprengftoffe ......... on. 5506 — 869 
Kleidungsſtücke........................ 20083 + 4641 
Apothekerwaaren...................... 12976 — 6827 
Speck, Schinken und Zungen ............ 118711 4 2760 
Bier in Fäfſern................ ...... 2148 + 1822 
Bir in Slafhen ....0.usrouoonnnnunnı> 830911 — 1228 
Biskuits............................ 8865 + 14 
Gedruckte Bucher .................... 7660 — 886 
Stiefel und Schuhe.................... 2335 — 6404 
Kleie und Kleienmehl .................. 114865 — 2650 
Butter ............................... 351438 — 7089 
Lichte................................ 4882 — 1114 
Cement .............................. 4118 + Mil 
Käſe................................. 6870 194 
Cigarren und Cigarretten............... 10900 — 3646 
Kohle................................ 15 202 1 362 
Seilerwaaren........................ 602 — 1183 
Safer ................................ 26982 — 1422 
Weizen .................... nenn nn nn 21898 — 15187 
Schnittwaaren .......orcen0... ........ 133 016 — 87623 
Töpfers und Porzellan⸗Waaren .......... 44938 — 3012 
Galantertes und Spiel-Waaren .........» +16 — 7301 
Mehl ................................ 46 120 — 2208 
Möbel ............................... 5808 5197 
Kurzwaaren .......................... 6622 — 2502 
Verzinktes Eiſen....................... 271698 + 3574 
Eiferne Rohren...................... 26465 — 3341 
Eifens und Stabl Draht .............. 13818 — 5184 
Eifenwaaren .. sonen enceorennennn ern. 216004 - 7866 
Fruchtmus und Seleed......... ........ 1977 + 232 
Mafhinen „un. ..enennensunnennennnnne 19478 + 8828 
Fleiſchkonſerven ...................... 13 170 — 32132 
Fleiſch, gefalgen ....................... 3801 — 3234 
Milchkonſerven........................ 9792 + 1744 
Muſikaliſche Infteumente ........... on... 417 — 1668 
Dele................................. 121% 1668 
Delwaaren ........................... 23974 — 2174 
Eiſenbahnmaterial.................... 244 988 * 162 338 
Reis ................................ 764 + 13% 
Säde für Korn, Mebl, Kleie und Erz.... 494 — 266 
Spirituofen.......orcocosnenensunencnn 3800 — 7381 
Schreibmaterialien ............. ..... 715 — 686 
Dampfmaſchinen und deren Theile....... 24542 + 16085 
Zuder, Melafle und Syrup ............. 61940 — 4661 
Thee ........................ nenn nen 277426 — 4821 
Bauholz, unbearbeitet................. j 6141 — 83872 
Tabak .................. ............. 13166 — 1628 
Wein ............................ 12716 — 20% 
Oandwerlögeug ........................ 602 — 2071 


Der Werth dee Geſammtausfuhr aus Weftauftralien Bat ſich 
gegen das Vorjahr um 85999 Pfd. Sterl. vergrößert. Als Bes 
flimmungsländer werben aufgeführt: 


Beftauftzalient. 





Gegen das Bor: 

jahr mehr (+) 

Werth: weniger (—). 
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
Großbritannien mit................ 349 080 — 46 6%0 
Britiihe Kolonien mit ......-...0... 658 643 + 87.068 
Andere Länder mit............... 10 524 — 4449 
Zufammen.. 918147 + 35 99 


Deutihland mar an ber direften Ausfuhr mit 7362 Pi. 
Sterl. oder mit 2918 Pfd. Sterl. mehr, ald im Vorjahre, betheiligt. 

In Folge der Auffindung anicheinend fehr reicher Goldfelder 
innerhalb der Kolonie hat fi die Ausfuhr dieſes Edelmetalld gegen 
das Borjabr faft verdoppelt. Und auch für die nädfte Zukunft bes 
ftehen in diefer Beziehung ſehr gute Ausfichten. Leber bie Ents 
widelung ber Golbausfuhr in ben legten ſechs Jahren iſt folgende 
Ueberfiht zufammengeftellt worden. Es wurden ausgeführt an Gold: 





1888. | 1889. | 1890. | 1891. | 1892. | 1898. 
Gewicht in Tingen. | 8498| 15 492| 32 30311] 69 548| 110 891 
Werth in Pfd. Ster!. | 13 099] 58 871] 86 115 182] 2236 284| 421 385 


Außer Gold wird Zinn und Kupfer in größeren Mengen ges 
mwonnen. Die Ausfuhrwerthe dieſer Erze waren in den beiden letzten 
Jahren bie folgenden: 

Gegen da3 Bors 


Werth: jahr weniger(—). 
Pfd. Sterl. Pd. Stert. 
Zinnerz....................... 11 134 — 210% 
Kupfererz ..................... 606 — 80% 


Der Rüdgang in ber Ausfuhr von Kupfererz dürfte theilmeije 
den im Berichtöjahre berrichenben niebrigen Preiſen zuzufchreiben fein. 

Die Berihiffungen von Wolle zeigen, verglichen mit dem Vor⸗ 
jahre, die folgenden Mengen und Werthe: 


















Jahr Menge: Werth: 
Engl. Pſd. xgPſD. Stel] Bart. 
1898 10 742 348 244 972 | 4997429 
Gegen das Vorjahr ° 
mehr (-+) ober + —R 919 712] — 81731 | — 1667312 
weniger (—) 


Der Niedergang des Werthes ift dadurch zu erflären, daß im 
Berichtöjahre der Preis für das Pfund ungewaſchener Wolle auf 
5 Pence, gewaſchener Wolle aber auf 9 Pence zu berechnen mar, 
während in früßeren Jahren ber Preis für ungewaſchene ober ges 
wafchene Wolle mit 9 Pence für bad Engliihe Pfund angenommen 
wurde. Etwa 45 der im Berichtsjahre veriifften Wolle fanden ihren 
Weg nad) Großbritannien, der größte Theil des Reſtes aber ging nad) 
Singapore und Dftaften. 

Die Ausfuhr von Känguruh⸗, Schaf⸗ und anderen Fellen zeigt 
einen abermaligen Rüdgang, indem ber Wert auf 23975 Br. 
Sterl. gegen 36 667 Pfd. Sterl. im Vorjahre fiel; bei dieſem Aus⸗ 
fall iſt insbeſondere der Werth der Kängurubfelle auf 9097 Pfo. 
Sterl. gegen 27699 Pb. Steel. im Vorjahre herabgegangen. Augen: 
heintih tft der Grund Hierfür einerſeits in ber theilweiſen Aus⸗ 
rottung biefer Thiere, andererjeitö darin zu juchen, daß bie früher fi 
durch dieſe Jagd ernaͤhrenden Kreife anderweitige lohnendere Beſchäfti⸗ 
gung gefunden haben. 

















Weſtauſtralien. — Neuſuͤdwales. 647 


Die Ausfuhr von Nutz- und Bau⸗Holz iſt um über die Hälfte, 
nämlich von 78419 Pfd. Sterl. im Vorjahre auf 33 888 Pfd. Sterl. 
im Berichtsjahre, geſunken. Dieſer Ausfall findet ſeine Erklärung in 
der regen Bauthätigleit innerhalb der Kolonie während des Berichts⸗ 
jahres, welche einen großen Theil der Zufubren an Drt und Stelle 
in Anſpruch nahm. 

Die Ausfuhr von Guano hat fih im Berichtsiahre um 2663 Pfb. 
Sterl. gehoben und erreidhte einen Werth von 7062 Bid. Sterl. Der 
bei Weiten größte Theil hiervon fand feinen Weg nad Deutſchland. 

Bon anderen Außfuhrwaaren find noch erwähnenswerth: 

Eukalyptus⸗ und Sandelholzol im Wertbe von 2142 Pfo. Gterl. 
Sandelholz F „32160 
Perlen " ” „» RW „ m 

Der Schiffsverkehr hat ber Zahl der ein» bezw. außgehenben 
Schiffe nad gegen dad Vorjahr einen nicht unbedeutenden Ausfall 
auhumeilen, während der Raumgebalt verhältnimäßig weniger zurück⸗ 
ging. Hierbei kommt in Betracht, daß im VBerichtsjahre erheblich 
weniger Schiffe in Ballaft die Häfen Weftauftraliend befucht haben, 
und daß die Ein» und Ausfuhr faft ſämmtlicher Maflengüter, ver⸗ 
glihen mit dem Borjahre, gefunten if. 


Es gingen ein: 


1892. 1898. 
Reg. Reg. 
Schiffe. Anzabi. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
Segelihiffe.........0... 91 4374 67 48256 
Dampfichifie..........-. 265 528 346 226 496 697 
BZufammen.... 866 5720% 293 539 968 
Es gingen aus: 
1892. 1898. 
Reg.s Neg.⸗ 
Schiffe Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
Segellhiffe............. 89 48488 715 46829 
Dampfichiffe............ 281 508987 2318 484.686 
Bufammen.... 820 652475 288 681465 


Bon den die Häfen Weftauftraliend im Jahre 1893 befuchenden 
Schiffen waren 255 Schiffe von 466 060 Reg.⸗Tonnen Britiiher und 
38 Schiffe von 73 898 Reg.⸗Tonnen anderer Rationalität. 


Ueber ben Verlehr Deutiher Schiffe giebt Die folgende Ueber» 
fiht Aufihluß. Ea verkehrten Teutihe Schiffe: 


1892. 1898, 
Reg.s Reg. 
Anzahl. Tonnen. Anzahl. Tonnen. 
Segeliifle............. 12 7.089 7 4383 
Damnpfihiffe ..........- 1 1 504 1 1701 





Bufammen.... 13 8 693 8 6 084 


Der Schiffsverkehr veribeilt fi in folgender Weile auf bie 
einzelnen Häfen: 


Hafen. Besen. Dampfichiffe. 
Aldany..... ....... .......... 197 
Fremantle.................. n 6 
Bunburry.................... 1 — 
Vaſſe........................ 8 — 
Champion Bay............... 2 — 
Cofſack..................... 4 — 
Broome ..................... 1 12 
Dady..... ................. — 6 
Wyndham .............. .... — 6 


Allgemeines. Die Bevölkerung Weftauftraliend wurde am 
Ende des Berichtsjahres auf 65 064 Köpfe, gegen 58674 zu derſelben 
Zeit des Borjahres, geſchätzt. 

Sn Folge der Erſchließung anſcheinend jehr reicher Golblager im 
Bezirke von Eoolgardie und am Murchiſon⸗Flufſe hat fih die Ein» 
wanberung und das gefammte Verlkehrsleben der Kolonie feit dem 
Ende deö Jahres 1893 im außerorbentlicher Weiſe gehoben. Freilich 
bat der Waflermangel auf den neuen Goldfelbern vielfach hindernd 
gewirkt, indefien hat die Regierung der Kolonie durch Erleichterungen 
im Verkehrsweſen, Unterftügung der Waflertonfervirung und durch 
Beihülfe bei Bohrverfuden nad Duellen ben lebelftänden entgegen» 
zutreten verjucht. 

Der Berlehr des Berichtsjahres iſt durch den erwähnten Aufs 
ſchwung noch nicht jehr weſentlich beeinflußt worden, aber es wirb 
angenommen, daß bie ſchnelle Entwidelung ber Kolonie in einer bes 
deutenden Steigerung der Handelöverhältnifie im Jahre 1894 zum 
Ausdruck gelangen wird. 


Neuſüdwales. 
Die Lage des Zuckermarktes im Jahre 1893.') 


Die Bußerrohrernte bed Jahres 1898/94 Tann alß eine günftige 
nicht bezeichnet werden. Während ſich die Anbaufläde um 1361 Ader, 
die zum Schnitt gebrachte Fläche um 195 Ader gegen das Borjahr 
vergrößert bat, tft der Ertrag an Zuderroßr um 12226 Tonnen 
ober um faft 11/4 Xonnen für 1 Acker zurüdgeblieben. Der 
Zuckergehalt der gewonnenen Ernte ftellte ſich allerdings etwas 
günftiger als im Vorjahre. Obgleih nämlih im Berichtsjahre die 
Rohrernte um über 12000 Tonnen gegen das Vorjahr zurüdging, 
iſt die erzeugte Budermenge nur um 359 Tonnen gefunten. 

Die Ergebnifje der Ernte und Produktion find nachſtehend zus 


ammengeftellt: 
seen Gegen ba Vorjahr 
mehr (+) weniger (—). 
Adler. Hektar. 
Beftellte Fläche: 28112 Ader = 118377 ha + 1861= 551 
Gefchnittene Fläche: 11 766 Adler = 4757 ba + 1% 179 
Nicht geichnitten: 16357 Acker — 6620 ha + 1166= 472 
Engl. Deutide 
Tonnen. Tonnen. 
Robrertrag: 252606 Engl. Tomen = 


256 647 Deutſche Tonnen ............ — 12 226 = 12 422 
Ertrag auf 1 Ader 21,5 Engl. Tonnen... — 1,4 

„ auf Iha 58,95 Deutfhe Tonnen... — 8,56 
Erzeugter Zuder: 28980 Engl. Tonnen = 

24 318 Deutſche Tonnen............ — 39 = 864 
Zu 1 Tonne Zuder erforderlich Robr: 10,56 

Tonnen............................ 0,84 


Die Zufuhr von Robzuder aus anderen Gebieten fteigerte fi 
im Betriebbjahre um 40 020 Etr., und zwar erhöhte fi Die Einfuhr 
aus Queensland um 58520 Etr., aus Java um 560 800 Etr., um 
ein Geringes aud diejenige aus Fidſchi, Mauritius und Neukaledonien, 
während aus Hongkong 85 820 und aus allen anderen betheiligten 
Zändern 40240 Etr. weniger als im Vorjahre eingeführt wurden. 

Die Ausfuhr von NRobzuder flieg gegen das Vorjahr um 
116 090 Ctr. wovon jedoch nur 16 Eir. Erzeugniß ber Kolonie Reus 
fübwales waren. 


1) Wegen des Vorjahres |. Hand. Arch. 1894 Maiheft II. S. 142, 





648 


Die Eins und Ausfuhr von Raffinaden verminderte fi gegen 
daB Vorjahr etwas. Einzelheiten über Ein- und Ausfuhr enthält 
die folgende Nachweiſung: 

Einfuhr von Robzuder im Sabre 1898 aus: 
’ Segen das Boriabr 


mebr (+) 
Menge: weniger (—). 
Centner Centner. 
Dentſchland................. 1 600 — 5680 
Viktoria.................. 52 760 — 12240 
Queendland............... 496 800 + 53520 
Shpauftralien .......crr00.. 37 720 — 4940 
Fidſchi..................... 24 240 + 5760 
Hongkong ................ 12 240 — 35320 
Nanritiu8g................. 10 060 + 528 
Java .................... .. 74040 + 50800 
China, Japan, Indien....... 2240 — 2440 
Neukaledonien............... 220 + 220 
Neuſeeland, Tasmanien, Belgien — — 1490 
Bufammen.... 711920 + 40020 
Einfuhr von Raffinaben aus: 
Deuntſchland. ................ 380 4 200 
Großbritannien........ 840 _ 860 
VBittoria.................... 1620 — 640 
Queenſland................. 20 4 20 
Sudauſftralien............. 60 — 100 
Belgien.................... 740 + 3%0 
BZufammen.... 3 160 _ 460 
Ausfuhr von Rohzucker nad: 
Bittoria.................... be 867 + 49266 
Queensland................. 4 800 + 967 
Süudauſtralien............... 18 067 + 12689 
Tasmanien ................. 101 961 + 835275 
Reufeeland .......... ....... 20 169 + 19739 
Neukaledonien............... 3872 — 2049 
Sudſee⸗Inſeln.......... ..... 956 + 927 
Anderen Ländern. ........... 1 768 — 24 
Bufammen.... 208440 + 11609 
Ausfuhr von Raffinaden: 
Nach verſchie denen Ländern.... 62 — 652 


Die Produktion der Zuckerraffinerien der Colonial sugar refining 
company in biefer Kolonie flieg gegen das Vorjahr um 1429 Tonnen 
auf 88 109 Tonnen, wovon 82 765 Tonnen zum Verbraud in ber 
Kolonie abgenommen wurben. 

Sn den Bollipeihern und auf ben Lagern der Raffinerien bes 
fanden fih am Ende des Jahres 1893 13622 Tonnen, Der Ge 
—— im Berichtejahre fegt ſich aljo folgendermaßen zu⸗ 
ammen: 


Produktion........................ 23 930 Engl. Tonnen. 
Einfuhr........................... 36 714 „ n 





Kasfubr ...... Peosnennenenneennene 1015 „ n 
Mühin Berbraud in der Kolonie..... 52487 Engl. Tonnen. 
Gegen dad Borjahr weniger ......... 1404 „ n 


. Reufübwales. — Libau. 


Die Durchſchnittspreiſe unter Steuerverſchluß ftellten ſich, wie folgt: 


Rohzucker....................... 12 Pfd. Sterl. 10 Shi. 
Gelbe Raffinade................. 17, 
Plantation mediums............. Tun 
. good whites ......... 18 „ " 
» best whites........... 19 un 
Weiße Raffinaden................ 20 „ n 
Kryſtalle ....................... 20 „ „ 20 „ 
Libau. 


Handel und Schifffahrt im Jahre 1893.) 
Der Werth der Einfuhr aus dem Auslande beitrug: 


aus Rubel, 
Amerika ........... 2 317 676 
Auftralien ......... 3839 560 
Aſten.............. 9188 
Afrika............. 34 245 
Belgien............ 1 452 209 
Dänemarl ......... 176 983 
Deutihland ........ 5 690 114 
Großbritannien ..... 10 492 602 
Sranfreih.......... 448 617 


den Riederlanben ... 


Eingeführt wurden aus den Auslande hauptſächlich: 
Bub. 


Weizen ............. 284% 
Mais............... 1588 
Reis ............... 15 918 
Stärke, Sago u. Dertrin 2920 
Mehl jeder Art...... 1 701 
Gemuͤlſe ............. 451 
Obſt, friſches........ 185 
! Apfelfinen:, Citronen⸗ u. 
Pomeranzen- Schalen, 
getrocnete.......... 296 
Meintrauben, frife .. 206 
Apfelfinen, Citronen u. 
Pomeranzen, friſche. 22865 
Früchte, getrocknete, alß: 
Pflaumen, Aepfel, 
Rofinen, Birnen und 
Feigen............ 1920 
Korinthen........... 499 
Anis, Kummel und Jo⸗ 
hannisbrot........ 478 
Rüfle .............. 928 
Mandeln............ 1093 
Soja, Pickles sc. und 
Konferuem......... 506 
Trüffelnu. Champignons 20 
Banille und Safran... 16 
Kardamomen, Muskat⸗ 
Nüffe und »Blüthe . 157 
Gewürznelten, Zimmet, 
27 934 


Pfeffer, Ingwer ꝛc.. 








aus Aubel. 
3 11:10 BO 19 191 
Norwegen. ......... 468 758 
Defterreih» Ungarn... 4 721 
Portugal .......... 447 943 
Shweben.......... 1 829 872 
Spaniem........... 158 197 
Shweil.........- . 23 704 
Turkei............. 1321 
Bufammen... 23450 480 
Sorbeerblätteru.@algant 585 
Kaffee .............. 19 866 
Kalkan .............. 4199 
Thee ............... 521 
Tabak .............. 7 
Cigarren ........... 41 
Zucker.............. 253 012 
Konfekt, eingekochtes 
Obſt und Kakao, ges 
riebener mit Zucker 334 
Kalkan, geriebener ohne 
Zucker........... 217 
Kognak, Arvak, Rum, 
Dhiäky in Fufſern 700 
Flaſchen 
Kognak, Rum, Likör 
und Whisky....... 20 569 
Bub. 
Wein in Fäflern..... 138 82 
Flaſchen. 
Wein, nicht mouſſirend 8 075 
Wein, mouffirend..... 9193 | 
Bud: | 
Porteru. Bier in Züflern 867 
Flaſchen. 
Porter und Bier..... 6100 
Mineralwafler ....... 155 998 
Pud. 
Käſe ......... ...... 2085 
Fiſche, marinirte in Del 4 968 


1) Wegen des Jahres 1891 f. Hand. Arch. 1892 II. &. 387. 


Tonnen 
Heringe, geſalzene: 

Normegifhe ....... 50 320 

Schwediſche ....... 43 643 

Scottilde ........ 118 660 

d. 
Thomaßihlade ...... 296 676 
EGuperpbosphate ..... 436 700 
Ruß ............... 2593 
Gelatine und Fiichleim 189 
ziihlerleim ......... 199 
Thieriihe Theile und 

Produkte verſchiedene, 

welche in der Medizin 

gebraudht werben... 181 
Roßhaarfabrikate und 

Bürftenwaaren .... 26 
Fiühbein ........... 10 
Nerihwämme....... 137 
Sdweinefhmal ..... 7916 
Fiſchthran u. Spermacet, 

Knodendl u. Degad 12040 
Wachs ............ 31 198 
Häute, gefalzene und 

getrodmete ........ 18 920 
Häute, bearbeitete .... 2440 
RKauchwerk als: Bibers, 

Biſam⸗, Marderfellei. 119 
Zreibriemen, leberne.. 4041 
Raftantenholz,ordinäre8 16313 
Holz, werthvolles zu 

Tiihler: u. Drechbler⸗ 

Arbeit in Bläden .. 2876 
Holgfourniere ........ 28 


Korkholz, unverarbeitetes 80914 
„verarbeitetes. 321 
Tiſchlerarbeit, orbinäre 1180 


nüfle, Pflanzen und 
Pflanzenprodukte, 

welche in der Medizin 

gebraucht werben... 115375 


Ricinusfamen u. Kopra 556 594 
Korbarbeiten u. Fabri⸗ 


late aus Stroh, Schilf 

und Bat ıc........ 154 
Thon für Fabriken... 87496 
Kalt, ungelöfäter..... 3 087 
Gement und Gips.... 1010276 
Plafterfteine, Kalkſteine 

und Feldſpath ..... 182 961 
Muͤhlen⸗, Lithographies, 

Schleif » Steine und 

tobbearbeitete Steine, 

veriiedene........ 81555 


2967 


Libau. 
Strontian, kohlenſaurer 
Asbeſt.............. 462 und fchwefelfaurer .. 
Schmirgel, Bimftein, Arfenit ............. 
Graphit in Stüden. 582 Cyankali u. Chromjalz 
Schmirgel, Bimſtein, Alaun und fchwefelfaure 
Graphit, gemablen.. 1902 Thonerde ......... 
Polirfele auf Bapier Salpeter........... 
und Leinwand..... 1 838 | Soda und Pottaſche 
Schmiere für Achfen, Ratron, doppeltkohlen⸗ 
Räder 2c. zum Ruben faureß ............ 
der Metalle und Praͤ⸗ Aehnatron .......... 
parate zum Bus Natron, ſchwefelſaures 
jammenlitten ...... 2223 | Waflerglad.......... 
Biegein,feuerfefte, Fliefen Chlorkalk u. Bleichlauge 
aus feuerfeſtem Thon Schwefelſäure ....... 
und Chamottemaſſe. 179602 Schwefelkohlenſtoff.... 
Waflerlettungsröhren. . 6413 | SalpeterfäureundSalz: 
Töpferwaaren ....... 5 098 fäure ............ 
Fayencewaaren ...... 635 | Weinfteinfäure....... 
Porzellanmwaaren ..... 78 | Galläpfel-, Citronen⸗ u. 
Blaßwaaren......... 982 Salicyl Säure x... 
Spiegel und Spiegel- Bitriole, verfchiedene.. 
glas bis 50 D.:W.. 20 Chemiſche und pharma= 
Spiegel und Spiegel DW. zeutiiche Produkte. 
las über 5D..W.. 217931 | Medikamente, zuſammen⸗ 
Steins und Schmiede⸗ Bub. geſetzte in fertigem Zu» 
Kohle ............ 4 236 611 ſtande ........... 
Koks............... 156 994 | Aether, Jodoform, Chlo⸗ 
Theer und Beh...... 4518 ral und Chloroform 
Karbolfäure ungereinigte 28960 | Dele, fette, Baums, 
Harpius und Harz für Dlivens u. Lorbeeröl 
Bierbrauer......... 123 974 | Ricinuß: und Alizarinöl 
Asphalt ............ 1629 | Kolosnußölu.Baimendt 
Benzin und Gazolin .. 613 | Defe, ätherifche, wohl⸗ 
Terpmtin........... 3596 riechende.......... 
Gummi und Gummi⸗ Kosmetiſche Waaren.. 
arz ............. 21491 | Gerbftoffe..........» 
Weihrauch, vrbinärer, Farbholz in Blöcken 
Kampher und Manna 4949 und Querzitron .... 
Peru» Tolu⸗Valſam und Farbholz, zerrieben .. 
Benzoe ........... 135 Mineral⸗Farbſtoffe. 
Gummielafticumfabritate 781Kreide gereinigte, u. Tall 
Staßfurter Salz in na⸗ Katechu, Drlean und 
türlihem Yuflande.. 839881 Shätigelb ......... 
Katnit .......... 7859 | Indigo ............. 
Kreuznacher Mutter Codenille ......... . 
laugenſalz, Vicchi⸗ Ultramarin u. Berliner: 
ſalz ⁊c............. 1151 blau ............. 
Schwefel, ungereinigter 6783 | Blei: und Zinkweiß.. 
" ereinigter . 868 | Mennige ............ 
Antimon im rohen Zu- Kupferfarben u. Gruͤn⸗ 
ſtande ............ 687 ſpan ............. 
Antimon im Netall⸗ Farb⸗ und Gerbſtoff⸗ 
zuſtande ........ 2299 pröparate ........- 
Botat .............. 18601 | Anilinfarben......... 
Magneſit............ 200 Tinte, Tintenpulver und 
Schwerſpath u. Witherit 8 240 Farben, verſchiedene 
Salmiat, Ammontaffalz, mit Wafler und Del 
und Hlüffige® ...... 2977 zubereitele ......... 


Metall: u. Mineralerze 
Gußeiſen in Stüden.. 
Eiferne Schienen..... 
Elfen in Stangen wıb 
Blatten............ 
MWeißbleh ........... 
Stahlihienen........ 
Stahl in Stangen und 
Platten. .......... 
Kupfer, Meifing mb 
Tombak in Stangen, 
Platten und Barren 
Binn in Blöden und 
Stangm.....o.... 
Duedfilber .......... 


fabrifate .......... 


Eilenfabrilate, unbear⸗ 


beitete.......... +.» . 
Eifenfabrifate, beat 
beitete........0.... 
Reficlarbeit.......... 
Blchfabrilate ......- 


Eifen» und Stahldraht 
Kupfer und Meifing- 


Drahtfabritate verſchied. 
Waſſen mit Zubebör.. 


Senſen, Strohmeſſer, 
Schaufeln, Schaf⸗ 
ſcheeren u. Heugubela 

Handwerkszeug, eiſerneß 
und ftählernes..... 


CÜhEB ........... 
Zinn» und Zinkfabrikate 
Bleifabrikate 
Maſchinen, landwirth⸗ 

ſchaftliche 
Maſchinen, Apparate u. 

Theile ......... ... 
Wagen mit Zubebör.. 
Sinftrumente, mathema⸗ 


tiſche, phyſilaliſche u. 


chirurgiſche — —— — 


Brillen, Lorgnetten und 


Dpernguder ....... 


Taihenubren, verſchied. 
Muſikaliſche Inſtru⸗ 


mente, verſchiedene. 


Bud. 
21 








650 Libau. 


Stüd. Bub. Ausgeführt nad 
Velozipede........... 498 Wollengarn ......... 872 vem Außlande Darunter 
Wagenbeſtandtheile, ein- Pub.  Baummollenzeuge..... 184 wurden nad 
zelne.............. 68 Taue, Stricke Bindfaden hauptſächlich: Deutichlanb: 
Dampfbaggerſchiffe, Süd. und Filcherneke.... 437 Pud. Pub. 
elerme „oooneennnn- 2 Leinwandfäde, Sutefäde Anis............. ..... 37 669 1849 
Dampfiäiife......... . 1 und grobe Gewebe Hirſe............ ....... 4218 — 
Boote .............. 5 aus Jute fir Säcke 180 Kanarienfant ...... ...... 881 324 
Celluloſe............. 669 Dielenläufer aus Jute, Sonnendlumenfaat ....... 1111 — 
Pappe, gewöhnliche und Pub. Manilla und Hanf. 994 Mohnſaat ............... 18 682 16 702 
Aspbaltpappe....... 318 Leinwand, Battift und Senflaat....... .......... 12 618 4894 
Papier, ungeleimtes ... 179 Xafdientüder ...... 40 Büverfaat ......... ...... 2259 2147 
rn  geleimies ..... 493 Wachstuch, baumwollenes, Kürbisſaat............ 10 — 
Papier mit Verzierungen, Brezente, Treibriemen Kleeſaat.... ........... 1363 1231 
Seidenpapier, Photo⸗ aus Hanf und Baum⸗ Roggenmehl ............. 20 048 — 
graphien und Del⸗ wolle............. 444 Kartoffelmehl ............ 611 610 
druckbilder ....... 208 Wollengeug.......... 79 Perlgraupen ....-oocc0 0.» 2372 — 
Bußbinderarbeit ...... 84 Wollene Gewebe, Tuche 1 7 7 2 468 987 403 646 
Bücher, Noten u. Bilder 106 und wollene Riemen Grüuge................ 96 277 — 
Baumwolle, robe..... . 720281 zum Gebrauch für Roßhaar und Pferdeſchweife 8581 8141 
Jute, rohe ......... 30 868 Fabrikate ......... 2408 Qameelhaar.............. 88 620 — 
Pflanzenſtoffe, verſchie⸗ Teppiche, wollene...... 46 Kuh⸗ und Ziegenbaar...... 5183 1008 
bene, Flachs und Hanf Stück Wolle................... 71044 11% 
erfegende .......... 3765 Hüte aus Fil....... 1357 Sanfs, Zlahd: und Baum: 
Abfälle, ſeidene unge Multzen ............. 204 wollengarn ............ 40 296 — 
fämmte..... ....... 621 Galanteriewaaren, koſt⸗ Pud. Flachs............. ..... 1121178 6 649 
Wolle in rohem Zuftande 8982 bare unb ordinäre, Hanf ................... 219 041 3 060 
Volle, gefärbte und und Rinderipielfachen 117 Flahäheede........ none 13 448 — 
Kunſtwolle (Shoddy) 9795 Schreib⸗, Malereis und Hanfheede .......- ....... 50 706 _ 
Watte, hygroſtopiſche 289 SKeichen » Materialien 219 Hopfen.................. 319 239 
Baummollengarn...... 61438 Bündfäpren........... 106 Rohe Felle und Sänte .. 147 040 82 081 
Leinen» Sutes u Hanfgarn 182 Häute, bearbeitete ........ 6” 1 
Der Werth der Ausfuhr nah dem Auslande betrug: Tabal .................. 6849 8247 
nad) Abel. nach Nubel. Oleonaphta.............. 686 12 
Amerika........... 1477887 den Nieberlanden ... 1660670 Petroleum............... 311 278 123 421 
Belgien........... 3640 147 Norwegen.......... 187 843 Terpentin.............. 65 288 36 106 
Deutfhland ........ 3965220 Portugal .......... 2 835 Borften ......--0nnnenne. 847 623 
Dinematl.......... 2484 623 Schweden .......... 860 391 Federn................. 1884 1748 
Großbritannien... 11 681 699 ee Sanfs, Delkuchen und Dels 
Frankreich. 6.878 766 Zuſammen. ... 81.589 571 Duhenmehl anne 1060421 BA 658 
Ausgeführt na Blubbünger .......... 26 584 8 974 
dem Außlande Darunter QUMPER. non con e nen. 23% — 
wurden nach Butter.................. 17.009 722 
bauptfäglih: Deutſchland Margarin ....onnunnencr. 822 — 
Pud Bud. Hanf⸗ und Leinöl......... 60 — 
Roggen ................. 1 250 682 86 630 UniBöl ................. 106 106 
Gerſte .................. 379 989 56 800 Knocenloßle...... ....... 16 967 7808 
Hafer................... 16 856 987 116 041 Reifingfabrilate .......... 85 10 
Exbfen und Widen ...... “1144 665 75 807 Eifenfabrilate ..... sn 92 17 
Bohnen ................ 13 635 3849 Holzfabrikate ............. 683 68 
Linfen .................. 107 507 32 550 Gummifabrilate .........- 275 174 
Buchweizen............. 426 395 148 776 Maſchinen u. Raſchinentheile 204 142 
Schlagleiniaat............ 1 720 554 107 094 Eigelb ................ 42 182 19 43 
Dodder ................. 11227 611 Eiweiß. ........ ......... 7542 539 
Hederich .............. 13 217 18 217 Käſe............ ....... 382 256 
Rüubſaat................. 24 804 6 %08 Fleiſch und Fett, frifches, ger 
Hanſſaat ................ 165 816 169 ſalzenes und gefrorenes . 70 426 10.099 
Koriander............... 395 396 Wild und Geflügel, friſches 


Kummel............. 1419 85 \ und gefroreneß ...u.0.. 89 026 6 970 




















Audgeführt nach Ausgeführt narh 
dem Auslande Darunter dem Außlande Darunter 
wurben nad wurden nad 
Hauptjählih: Deutſchland: hauptſächlich: Deutihland: 
Pudb. Pub, Pub. Bub. 
Kaviar.................. 122 Baderde ............... 3 287 3 287 
Senf, trodemer ........... 249 504 Manganerze ............. 590 _ 
Riezchen................ 405 —, Seu.................... 381 620 1 064 
Zwiebeln................ 29 565 24 163 Getränke, verihiebene...... 9 9 
Därme, gefalgene ......... 21 155 20 762 Bier ...ooeueenunnenennn 1407 1400 
Konditorwaaren .........- 28 18 Ausftellungsgegenftänbe ... 36 932 — 
Drogen u. Apothekerwaaren 4134 3 292 Holzdraht ............... 4716 32 648 
Kalmuswurgein .......... 333 . 3833 Holzplatten für Stublfige.. 2 884 930 
Ameileneier........0...... 165 165 Cigarrentiftenbreiter ...... 1415 — 
Santonin ........ ....... 48 48 ſAubikfuß. Kubikfuß. 
Spaniſche Fliege ......... 1198 1180 Eipenbolg ............... 134 047 50 776 
Licopodium ........... 697 639 Eihenbolg ............... 15 081 _ 
Rapbtalin ............... 116 — Birken⸗ und Ellernholz .... 35 650 — 
Glycerin.............. 3104 684 Fichten» und Tannenbol; .. 662 693 87 337 
Pottaſche.............. 2470 — Eichenholz ............... 153 396 — 
Eichene Rinde........ 116 — Bretter und Blanfen...... 205 069 1 970 
Quedfllber ..............- 1928 7923 Pittpropꝰ............... 13 520 — 
Drudfahen............... 66 64 Stüd. Stück. 
Korken.................. 336 200 Eichene Speiden ......... 116 150 — 
Kortholgabfälle .. ......... 54.662 _ | Eichene Stäbe ........... 1 006 815 _ 
HSornabfälle.............- 1 668 56 | Sleepers................ 71 695 12 485 
Metallabfälle........... .. 2577 2573 Matten ................. 147 692 42 170 
Metalllapfeln ............ 38 — Papyros ................ 13 000 — 
Manufakturwaaren ....... 33 — Eier ................... 38 505 600 7 188 080 
Leinwand und Segeltuch. 127 124 Pferde ................. 1 025 67 
Wollod ......... .... 338 338 Schafe.................. 3011 — 
Leere Säcke........... 14 120 3631 Tonnen. Tonnen 
Pafſſagiergut............. 2030 1016 Säeleinſaat ............. 2040 _ 
Theer, Beh ꝛc............ 1946 1896 Wedro. Wedro 
Asbeſt .................. 1800 — Spiritus................ 762 280 682 050 
Schiffsvertehr. 
Eingegangen. Außdgegangen. 
Rationalität Kus ion Aus a itgen Rach ae Ian Nach reniſchen 
ahl der ahl der I der ahl ber 
Cine Sie | Samen | Shine | Muten | She | Safım 









Ruffiiche Ey 
Daniſche — 
Deutiche Sc 
Vriliſche * —— 

Rorhegihad san a ............. 
gmeiiär — 


vs ge 8 1 01 9 0 98 


“0 go 000000 >. 





Davon Seaeliaifte ................. 
„Dampffchiffe .............. | 
Deutſches Haubels⸗Archiv 1894. IL 


17684 
17 662 


— — — — _. 







107 4.569 


20 477 


„& 







at 
—XEXXE 








iine! 














112 4784 
215 811 194 | 31286 
87 











Rad: 
Amerika .......... 1 
Dänemarl......... 197 
Deutihland ....... 128 
Großbritannien | 279 
......... 106 
den Niederlanden... | 46 
Norwegen ........ t 22 
ortugal.......... 1 
Ääweden ......... ı 7 
Belgien ........... | 75 
Zufammen .... | 972 


Perfien. 
Der auswärtige Handel in der Provinz Aferbaidichan 


im Sahre 1893/94 (20. März 1894 endend).') 


Die Einfuhr bat gegen das Vorjahr um 441540 Pfd. Sterl., 
die Ausfuhr um 189 884 Pfd. Sterl. abgenommen. Bei der Ausfuhr 
if ein Ausfall von menigftend 40 000 Pfd. Sterl. auf den Umſtand 
zurüdzuführen,, daß die Türkiihe Tabak⸗-⸗Monopolgeſellſchaft für bie 
Berfendung des Tombakus (Tabak für Waflerpfeifen) nah ber 
Türkei den für fie vortheilhafteren Weg über Buſchir flatt des nörd⸗ 
lichen Weges vorziebt. 

Die Einfuhr im Jahre 1893/94 ftellte ſich, wie folgt: 

Cinfubr von 





Europa 
ausſchl. 
Rußland. Rußland. 

Pfund Sterling. 
Baumwollenwaaren, ungebleichte, glatte. 74 554 — 
Desgl., gefärbte................... 114204 20240 
Wollenwaaren...................... 42 4009 3%0 
Seide und Sammet ................. 6 688 — 
Goldfpigen und Golddraht. ........... 6 700 — 
Glaswaare .................. ....... 86092) 9168 
Zucker ............................ — 48 888 
Streichhölzer ........................ 4.060 40 
Petroleum.......................... — 3977 
Thee .............................. 27 000 — 
Spirituoſen und Wein ............... 1834 410 
Bapier ............................. 12360 1500 
Drogen ............................ 673 93 
Sndigo und Cochenille .............. 499 1.056 
Lichte.......... ......... ........... 2806 450 
Holzwaaren......................... 117 260 
Kurzwaaren ........................ 26 670 — 
Bänder und Spitzen................. 4500 — 
Metalle............................ 1300 766 
Zuſ. einſchl. minder wichtiger Waaren... 325604 87937 


1) Bergl. Sand. Arch. 1898 II. S. 209. 
2) Darunter auch von Deutſchland. 


|— En ee ee a en —— — — — — — — —— iD 


Libau. — Perfien. 


Ausgeführt wurden im Sabre 1898/94: 
Ausfuhr nach 


Europa und 
der nach 
Türkei Rußland. 
Pfund Sterling. 
Baummollenftoffe, glaite............... 43% 4240 
Roſinen............................. 1180 31574 
Getroduete Früchte... ...-oooncnnuncne 12000 _ 
Mandeln ........................... 441 35 581 
Häute, Felle, Leder ................. 48 12 238 
Tombakn............................ — 1218 
Teppiche........................... 42 000 7114 
Kolonialwaaren...................... 620 2491 
Thee — ———————————— 600 ® — 3 11 1 
Reis................................ 798 46 
Bedruckte Baummollenwaaaren ......... — 533 
Tabak ........................... ... — 666 
Shawls............................. 21668 572 
Dpium ............................ 4317 — 
Wolle und Baumwolle................ 500 511 
Seide und Seibenabfälle .............. 666 — 
Bienenwachs...................4.. — 600 
Gallnüfſe..... ...................... 322 789 
Farben ............................ 176 468 
Eßwaaren und Getränfe .............. — 1333 
Zuf. einfchl. minder wichtiger Artikel... 88100 111617 


Aſerbaidſchan ift die wohlhabendſte und benöltertfte PBrovin; 
Perfiens, ihre Bevölkerung zählt, fomeit fie in einem Lande, wo es 
feine Volkszählung giebt, gejchägt werben kann, 2000000 Seelen, 
von denen etwa 200 000 in der Hauptftabt Tebris, der größten Stadt 
Perfiend und früher Hanbeläcentrum von großer Bedeutung, wohnen. 
Sest iſt der Handel dort meniger belebt Große Mengen von 
Weizen, Serfte, Rofinen und Mandeln werden jährlich geerntet, aber 
in Folge der mangelhaften Berbindungen und ber theueren Trans 
portloften ift für einen großen Theil der Ernte keine Verwendung. 
Der große Urumiah⸗Salzſee Fünnte ala Billiger Transportweg für 
die wohlhabenden umliegenden Bezirte und Tebris auögenußt 
werben, indeß wirb er nur von brei Segelbooten von 20 Reg. «Tonnen 
befahren, welche dem Gouverneur von Maragha gehören. Dieſer 
hat das Transportmonopol auf bem See und Läßt Feine Konkurren; 
m. Früher war Tebris der Gtapelplag für bie Europäiſchen 
Wagren, die für die nördlichen Provinzen Perfiens beftimmt waren. 
Hierin trat zuerft eine Aenderung ein, ald ber Suez⸗Kanal eröfjnet 
wurde, das Aufbizen des Duchfuhrbanbeld über Rußland machte 
ſodann der überlegenen Stellung von Tebris ein Ende. Die Wearer 
finden jegt ihren Weg nad den ſüdlichen Provinzen Perſiens über 
Buldir und Bagdad. Isfahan und Schiras find Stapelpläge ge- 
worden, und Teheran bezieht einen großen Xheil jeined Bedarfs 
direft von Rußland, von bort werben aud die Provingen Gilan und 
Karaghan verjorgt. 

Die Transportloften find auf dem Wege Über Bukhir billiger 
ala über Trapegunt— Erzerum, die Koften über lehtere Route bes 


: trugen im Berichtsjahre Bi/s Pf. Sterl. für das Aanter (500 Eng⸗ 


liſche Pfund), während bie Kaufleute auf dem anderen Wege 
gewöhnlich die Hälfte diefes Betrages zahlen. 

Ein anderer Grund für den Niedergang bed Handels 
it in der Gntwertfung des Silber gu ſuchen. Der Werth 
des Silbers ift non 3 SH 2 Per. pro Ange im 





Berfien. — Timor. — Migemeines. 


Sabre 1898 auf 2 Schill. 31% Pee., alio beinahe um 30 pEt. ges 
fallen, wodurch den Kaufleuten, bie beim Berlauf ihrer Waaren 
langen Krebit geben müflen, großer Schaden erwachſen iſt. Seit 
dem Sabre 1891, in weldem der Perfiihe Tanan 5 Schi. 9 Bee. 
galt, ift fein Werth ftetig gefallen und beträgt jett nur noch 4 Schill. 
6 Pre. Die Entwerthung der Münze ift nicht allein eine Folge der 
allgemeinen Entwertbung bes Silberd, fondern auch der fchlechten 
Berhältnifie der in Pacht gegebenen Perſiſchen MUnze. Ein Pfund 
Sterling bat jegt etwa einen Werth von 50 Kranz, 1 Papierrubel 
einen ſolchen von 5 bis 51/s Krans, eine Türkiſche Lira ( Medſchidie) 
einen ſolchen von 44 bis 46 Kranz und 1 Franken einen foldhen von 
2 bis 21/5 Krans. 

Sn Folgenden find die Entfernungen verjchiebener Routen, bie 
bie für Berfien beſtimmten Waaren nehmen, in Tagereilen ans 
gegeben: Bon Trapezunt Bis Tebris von 32 Tagen im Winter bis 
70 Tage im Sommer, wo man die Laftthiere unterwegs weiden läßt; von 
Tebris nad Teheran 14 bis 18 Zage; von Bagdad nad Teheran 
über Chanikin, Kermanſchahan und Hamadan eima 28 Tage, je nad 
ber Jahreszeit; von Buſchir nad) Teheran etwa 46 Tage, einſchließlich 
Aufenthalt; von Buſchir nad Schiras 10 Tage; von Schiras nad 
Isfahan 14 Tage und von Isfahan nad Teheran 14 Tage. 

Die meilten Importeure in Tebris haben Agenten ın Kons 
ftantinopel, die den Ankauf und bie Ueberſendung der Europäifchen 
Waaren beforgen. Die Güter werden direkt an einen Kommiſſtonär 
in Trapezunt verjendet, dort zollamtlich als Durchfuhrgut behandelt 
und mit SBollpapieren verjeben weiter verſendet. In einer ans 
gemeflenen Friſt müflen die Waaren über die Türkische Grenze wieder 
ausgeführt werben, anderenfalls für fie der doppelte Boll, 16 pCt. 
vom Werth, zu zahlen if. In Erzerum werden bie Waaren zum 
Ausgang nad Perfien zollamtlich abgefertigt und von den Kara⸗ 
mwanentreibern übernommen. In Wirklichkeit geht der Transport 
nicht jo glatt von Statten, fondern wird im Winter durch Schnee 
und Sturm häufig aufgehalten. Die Waaren häufen fi zuweilen 
am Sollamt in Trapezunt derart auf, daß bei Wiedereröffnung der 
Wege oft nicht genug Laftthiere vorhanden find, wodurch den Im⸗ 
porteuren Zeitverluft und höhere Transportkoſten erwachſen, auch 
vermehren fi) in joldem Fall die Berlufte, die durch Nachläſſigkeit 
und Diebftahl ſeitens der Treiber entftehen. 


Timor (PBortugiefiich). 
Auswärtiger Handel und Schiffsverkehr im Jahre 1893. 


Nach einem Berichte des Britiſchen Konfulats in Macao betrug 
der Werth der Einfuhr nad den Portugiefifchen Befigungen auf Timor 
im Sabre 1898 1238 180 Pfund Sterl., gegen 115260 Pfund Sterl. 
im Borjahre, während die Ausfuhr in Folge fchlechter Ernten erheblich 
hinter ber bes Vorjahres zurüdigeblieben ift. Indeß kann der Reichs 
thum ver Kolonie nicht beſſer nachgewieſen werden als durch bie 
ſchrittweiſe Steigerung der Einfuhr und Ausfuhr trotz des Mangels an 
Unternehmungsluft der Bewohner fowie an Gelbmitteln und birelter 
Berbinbung und ungeachtet der ungünftigen geſundheitlichen Ver⸗ 
hältnifle. Bei Gewinnung des Goldes wird noch ein ganz primitines 
Berfahren beobachtet; die PBetroleumquellen bleiben ungenugt, und 
der Boden bebarf fleißiger Arbeit, wenn man feine Schätze beben 
will. Die Eingeborenen find zu gleichgültig, um ben Boden in 
Kultur zu bringen, vor ben Petroleumquellen haben fie Scheu und 
betrachten fie als göttlihen Uriprungs. Auch find Heine Schritte 
gethan worden, andere Hülfsquellen des Landes zu eröffnen, obwohl 


653 


bie Konzeifionäre Alles aufgeboten haben, um fich das nöthige Kapital 
zu verichaffen. Allein die finanziellen Verhältniſſe find jo ſchwierige, 
und die Entwerthung des Silbers ift eine fo große, daß bie 
Beitrebungen, Geld aufzutreiben, ſowohl in Honglong als aud in 
Großbritannien bis jetzk zu keinem Nefultat geführt haben. Der 
Erlangung von Geld ftehen wohl aud) die Bedingungen, unter denen 
es zu erhalten ift, im Wege. In der Regel kann kein Ausländer 
eine Konzeifion erhalten, und die wenigen Privilegirten miffen die 
ganze Verwaltung monopolifirten und jeglihe Kontrole ausüben. 
Ebenſo wird zum Beifpiel ein ausländiſcher Arzt, der nicht in Liffabon 
ein Diplom erlangt hat, weder in Timor noch in anderen Portu⸗ 
giefiihen Kolonien zur Praxis zugelafien. 

Der Kurs für 1 Gulden, das Zahlungsmittel in Timor, ift auf 
360 Rois feftgefeßt worden. Aus dem Wechſelkurs haben manche 
Bewohner Timors Vortheil gezogen, indem fie, als bes Kurs 
heraßging und Rimefien auf Europa Berlufte brachten, von ben 
Arabern und Händlern Britihe Sovereigns, dad Stüd zu 6 Dollars, 
Zauften, wofür fie in Honglong und Macao nie weniger ald 8 Dollars 
erhielten. Die Nachfrage fleigerte zwar den Preiß für das Pfund 
Sterl., brachte ihn jedoch nicht auf die Höhe bed Kurfes in Hongkong 
und Macao. 

Am Schluß des Jahres brach die Cholera aus, Die unter ben 
Gingeborenen Berheerungen anrichtete, aber auch einige Eingewanderte 
ergriff. Der Ausbruch der Krankheit ſoll auf die mangelhafte Beerdigung 
der in ben legten Kämpfen der Eingeborenen mit ben Regierungs« 
truppen Gefallenen zurüdzuführen fein. 

Der Schiffsverkehr in Didi iſt noch befchränkt auf die Schiffe, 
die von Malafiar und anderen Nieberländifhen Kolonien nach 
Niederländiſch⸗Timor fahrend, Dilli anlaufen. Außerdem wirb monats 
lih noch einmal dieſer Hafen in Folge des Abkommens mit dem 
Gouverneur von einem Britifhen Schiffe auf deſſen Wege nad 
Auftralien berührt. Die Niederländiigen Schiffe haben daher ſowohl 
für die Einfuhr ald au für die Ausfuhr das Monopol. Den 
größten Theil des Kaffees und anderer Raturprobulte Bringen fie 
nah Batavia, von wo berjelbe nad) Europa verſchifft wird als 
Kaffee Nieberländifcher Herkunft, zum Scaben des Portugiefifchen 
Theils der Infel Timor, dem man Teine erhebliche Vegetation zutraut, 
noch weniger aber, daß er Kaffee erften Ranges hervorbringt. 


Allgemeines, 
Verkehr Deutſcher Schiffe in fremden Häfen während 
des Jahres 1893. 





Eingang. 
Häfen. 


Annhi 
de 








Aboi) ....... ........ 14 6436 10 14 11 
166 | 825526 166 | 164 


1) Außerdem nichtdeutſche Schiffe aus Deutfchen Häfen 76 von 
25 889 Reg.-Tonnen, darunter 47 Schiffe belaben, und nad) Deutſchen 
Häfen 35, darunter 34 Schiffe beladen. 


87% 





654 
Hinterindien. 


Reisausfuhr von Bangkok und Saigon (Berichtigung). 


Auf Seite 460 des Handels⸗Archivs, Jahrgang 1894 (September- 
beft), ift in dem Artikel Reisausfuhr von Bangkok und Saigon“ in 
ber Veberfhrift ſtatt „Brittih-Dftindien” zu Iefen „Binterindien“. 


Belgien. 
Produktion und Ausfuhr von Cichorie. 


Nah einem Bericht des Konſuls der Vereinigten Staaten von 
Amerita in Gent ift der Berbraud von Cichorie in den Vereinigten 
Staaten von Amerika in ber Bunabme begriffen. Wir entnehmen 
dem Bericht Folgendes: 

Die Cihortenernte in Belgien Felt ſich auf jährlich 280 000 
bis 350 000 Tonnen. Beim Waſchen und Trodnen veduzirt fich Die 
Menge auf 70000 bis 80000 Tonnen. Davon geht ber größte 


Hinterindien. — Belgien. 


Theil ins Ausland, etwa 25000 Tonnen merben im Lande ſelbſt 
verbraucht. 


Die Ausfuhr vertheilte fi im Jahre 1893 etwa, wie folgt: 
Es gingen nad: 


Tonnen. Tonnen. 

Tranlreid) ..... Kennen 25 000 Rordifgen Ländern. .... 2000 

Deutihland........... 10000 der Schweiz .......... 1500 

ben Vereinigten Staaten Stalten .. 2.220000... 150 

von Amerila........ 4000 Baltifchen Häfen....... 1.000 

Sroßbritannien........ 8500 Bufammen... 50500 
Defterreich-Uingarn ..... 2 000: 


Früher mwurde der größte Xheil der nad) ben Bereinigten 
Staaten von Amerika audgeführten Cichorie zuvor bearbeitet, jekt 
befteht die Ausfuhr ausfchließlih in der Verſchiffung ver rohen 
Sichorienwurzel. Die Ausfuhr von Cichorie, roh oder getrocknet, 
aus dem Diftrift des Amerikaniſchen Konjuls in Gent nach den 
Vereinigten Staaten von Amerika iſt dem Werte nad von 
11 166 Dollars im Jahre 1889 auf 129 663 Dollars im Jahre 1893 
geftiegen. Mehrere Geſchaftshäuſer, welche in Flandern, dem haupt: 
jächlichſten Produktionsgebiet für Cichorie, den Artikel bauen, Haben 
in den Vereinigten Staaten von Amerika Saltoreien angelegt. 


Gedruckt In der Königlichen dofbuchdruckerei von E. ©. Mittler & Sohn, Berlin, Kochſtraße 68— 70. 

















Yalborg II 234. 324. 
Xalefund II 234. 
Aarhus II 234. 319. 
Abo HI 653. 

Adelaide IL 108. 294. 
Aden II 66. 89. 
Aegypten I 442. 541. 

800 


Abus II 234. 
Alyab II 84. 99. 
Albany II 166. 
Werandrette II 126, 
Mlerandrien II 108. 
Algerien I 146. 331. 
685. II 329. 
Alinge II 234. 
Almeria II 98. 99. 
Amble II 9. 
Amerika, Vereinigte 
Staaten J 133. 148. 
226. 237. 238. 266. 
361. 627. 672. 675. 
148. 785. 801. 807. 
813. 866. 880. 883. 
930. 943. 962. 1. 


Amſterdam II 99 
Ancona I 9. 
Anping II 19. 108. 
antofogafte II 235. 


Antnerpen II 166 
Pr IL 166. 
Arhangel II 168. 

231. 

Arendal II 284. 
Arequipa II 26. 
Argentin. Republik. 

I 845. 867. 

639. 808. [I 80. 

68. 59. 601 
Aflens II 284 
Athen II 208. 


Auckland II 116. 
Auflralien I 857. UI 
38. 207. 288. 501. 


650. 
Aux Cayes II 166. 
191. 


Bahama-Infeln 


Bangtot II 8. 108.587. 
Bari II 376. 882. 
Baron in Furneß 


Bafiein II 108. 163. 
Batavia II 108. 
Batum II 196. 284. 


Beirut II 13. 14. 

Belgien I 224. 227. 
323. 366.433. 639. 
684. 635. 645. 715. 
834. 931. II 39. 
661. 652. 591. 598. 
654 


Benicarlo II 376. 

Bergen II 234. 

Bermudaßinieln 
I 530 


Bilbao II 370. 376, 
Björneborg II 442. 


Bloemfontein II 353. 

Bluefields II 18. 

Blyth II 99. 

Bodö Il 234. 

Boeloe II 108. 

Bogenſe II 234. 

Bolivien I 417. 

Bombay II 26. 

Bordeaur II 477. 

Bofton(Wafjachufetts) 
II 216. 

Boulogne II 165. 


Braheſtad II 448. 464. 
Brafilien I 134 679. 
785. 930 


Bremen II 83. 167. 
Bripgetomn II 100. 
Brindiſi II 379. 
Bridbane (Queens⸗ 
land) II 61. 238. 
Buenos Aires II 108. 
Bulgarien I 75. 147. 
226. 2892. II 289 


636. 
Burntisland II90.99. 


Cadiz TI 506. 612. 
Cajamarca II 200. 
Calais II 135. 166. 
Galbuco II 584. 
Salcutta II 212. 234. 
Galeta Buena II 812. 
Canada I 417. 886. 
911. II 883. 
Gandia II 125, 
Canton 11 45. 51.99. 
629. 686. 
Caracas II 2. 
Carlshamn II 179. 
Gartevona II 166. 
Carthagena II 464. 
606. 
Cebu g Foitippinen). 
I 862 


Gephalonia II 286. 


Alphabetiſches Verzeichniß ic. 


berichtet worden iſt. 


Charlom II 247. 
Charlestomn II 99. 
Chatham II 93. 
Chile —798 214. 345. 


—* ai 981. 
I 4. 36. 
—S S— —* 


Chriſtiania u "234. 
Shriftianfand II 234. 
Chriftianfund II 234. 
Chriftineftad II 464. 
Gienfuegos II 100. 
Eimbriähamn II 166. 


Colombo II 32. 152. 

ColumbienI 332.731. 
875. 943. IL 354. 
586 


(Chile) 


Coots⸗Inſleln I 1000. 
II 12. 6386. 
Coronel II 100. 
Coſta Rica 1147. 788. 
Cuba 1148. 624. 747. 
Guragao I M. 224. 
998. II 108. 586. 
Guzco U. 
Cypern I 338. 


Goncepeion 
II 222 


Dänemart I 147.168. 
172. 8362. 439. 618. 
626. 680. 704. 780. 
815. 824. 885. 962. 

Deiterro II 108. 

Deutiäeä Reich I 1. 
17. 18. 198. 248. 
828, 859. 451. 667. 
641-660. 652.699. 
81 1. 886. 869. 982. 


Dieppe II 1685. 
Dominikaniſche 
publit I 962. 
Domejd Il 234. 
Dover II 69. 99. 
Dranmen II 234. 
Drontheim II 284. 
Dünisgen II 166. 


Dunebin II 235. 272. 
D’Urban(Port Ratal) 
II 100, 227. 


Res 


en. Zonbon II 812. 


ehe II 234, 
Ecuador I 1011. 


Faaborg II 2. 
Falmouth IL 99. 
Ferrol II 9%. 99. 
Fidichi⸗Inſeln II 583. 
Finland I 145. 210. 
Siam II 128.181. 
me 
46. 464. 089, 


Sloren; I 16. 526. 
Frankreich I 64. 72. 
146. 166. 218. 238. 
331. 866. 368. 450. 
518. 624. 628. 629. 
685. 702. 730. 819. 
8836. 858. 937. 960. 
995. II 197. 616. 
Frederikshald II 234 
BreneritspamnIT 446. 


Brederifähann II 234. 


—— IL 234. 


reetomn IL 612. 
Fremantle II 166. 
idericia za. 320. 
hau I 


@alay II 99. 
Balefton U 100. 
Gambia (Britiſch) 


Pe II 464. 
Gefle II 179. 234. 
Genf II 3808. 
Gent II 166. 
@enualIl91. 181.254. 
Gessgelomn II 686. 


Gibraltar II 464.600. 
@fedfer II 234. 
Giur ine II 84. 
Golofl (Britifh) 


Bond Haiti 
m. (Yaiti) 


Sorontalo DI 312. 
Gothenburg II 284. 
273. 


Grenaa II 234. 
Griechenland 156.389. 
866. 417. 519. 540. 
626. 847. II 26. 
Grimftad IL 234. 
Groningen II 99.276. 
Großbritannien und 
Irland I 75. 241. 


417.486. 472. 520. 


530. 548. 789. 7%. 


866. 921. 928. 992. 
Quatemala I 84. 85. 


226. 846. 980. 


Guayana (Britiſch) 
1000. 
—8 U 100. 
368. 376. 
Gudhjem II 234. 


Haiti I 345. 1000. 
Salifar II 100. 
Halmſtad IL130. 234. 
Samburg II 33. 
Hammerieſt II 234. 
Dangd II 443. 464. 
Harlingen [I 99. 106. 
Hasle II 234. 

avana IT 100, 

abre II 117. 166. 


Samali, (Sandwich⸗) 
Inſeln II 328. 
de ſigborg II 181. 


de grofors II 444. 


Am ör I1 234.298. 
ernoſand Il 181.234. 

Dinterindien II 460. 
654. 


Sinterindien (Frans 
—— I 731. 99. 
ag II 297. 
Sion II 9. 
obro IT 384 
SHodeida II 641. 
Oonglong IL 849.376. 
Sonolulu II 108. 
orſens II 234. 821. 
— 2— 166. 182. 
uelva II 464. 469. 


FT 1(dait) II 280. 


atobfta II 464. 
Japan I 683. 
638. 786. 
IT 143. 830. 
bo II 81. 
Seelen 1 9, 
eriey . 
loilo II 108. 188, 
oana II 108. 
Ööntöping II 1883. 
quique II 262. 812. 
talien I 65. 95. 108. 
200. 824. 866. 876. 
474. 622. 546. 682. 


634. 
928. 


269. 876. 646. 
Junin II 812. 


655 


Alphabetiſches Berzeiguiß der Sünder und Handelsplähe, über welde im lanfenden zehnnen 


Kalamata II 198. 

Kalmar 11 178. 234; 
Kamerun I 689. 702, 
Kandia II 126. 310. 
Kap Delgado II 100. 
Ray, Dat II 229. 


Kaptolonie 1834.919. 
I 434. 


—8* Ir 100. 

Kelung II 108. 

Kıadıta II 104. 

Kierteminde II 234. 

KiungtfhauIl43.541. 

Koetu Samarinda 
II 464 


Koldiug ii 234, 821. 
Kengoftnat I 99. 
II 62 


2. 
KonftantinopelIl 167. 
166. 
Kopenhagen II 234. 
299 


Korea I 345. 981.962. 
Korfu II 287. 
Korför II 234. 821. 
Kotla II 446. 464. 
Rragerd II 234. 
Kronſtadt II 82. 66. 
Küftenpje II 99. 160. 


Lagos I 829. 
2a Guaira II 358. 
876. 


Landatrona IT 166. 


—8* II 498. 

La Rochelle II 66. 
Laurvig II 284. 
La Balette II 9. 
Lemvig II 234. 
Leon II 108. 
gibau II 648. 
Lilleſand II 284. 
Lima II 508. 
Limerick II 66. 
Liffaben II 66. . 
Liverpool II 18, 
Livorno u 99. 228 
Zögftör II 284. 
Some Riederlande) 


gela 1 286. 
Lourenzo⸗Marques 
II 108. 


Züttih II 191. 

Zules II 284. 

Lyſekil IL 284.275, 

Zyttleton Reufers 
land) 


erh 


Macaflar II.209.812. 
Maceiö II 165. 166. 
Madeira I 688. 


II 461. 

Mabraß II 121.166. 
Madrid II 454. 
Malaga II 234. 286. 
Maimd II 187. 234. 
Malta I 865. 
Mansos II 141. 
Randeler II 61. 76. 


an dr "166. 
Mariager II 234. 
Marfeille II 63. 99 
284. 637. 
MRarftrand II 234. 
Mastat I 417. 
Naſſaua I688. II 162. 
Matanzad II 580. 
Mauritius I 531. 
Mazagan II 376. 452, 
Mazatlan II 165.166. 
Melbourne II 166. 


Merida II 99. 100. 
Meifina II 488. 490. 
Metbil II 99. 
Mexito 1 843. 623. 
680. 698. 747. 
Midvelfart II 284. 
Mobile II 312. 
Mogador II 356. 376. 
Mollendo II 15. 
Montenegro. 
Montevideo II 108. 
Montreal (Quebec) 
II. 66 


Montrofe II 99. 

Mosfau II 55. 412. 

Mob II 76. 9. 

Moulmein II 875. 

Mozambique II 217. 
294. 


Naeſtved II 234. 
Ragafali II 295. 312. 
Natstov II 234. 
Namfos II 284. 
Nantes II 99. 471. 
Narva II 60. 66. 
Natal I417. 580. 834. 
912. 913. 
Neapel II 379. 610. 
658. 


Neverlaliz II 166. 

Reufundland I 417. 

ReusGuinen (Deuts 
GE Schutzgebiet) 


aen Nonien II 66. 


606, 
Neufeeland I 581. 
IT 82. 863. 


Neuſüdwales I 531. 
I1m. 201. 518. 
New⸗Orleans II 100. 
Newport( Monmouth) 

II 99 


Nerö II 284. 
Nicaragua 1418.999. 
I 81 


Niederlande 164. 74. 
86. 223. 229. 336. 
418. 438. 582. 787. 
818. 1001. II 108. 

Nieumediep II 376. 

Nitolajem II 149. 

Nitolajemst II 586. 

Nitolaiftad II 464. 

Niutchwang II 108. 


Norrköping II 234. 

Norwegen I 60. 843. 
345.419.675—677. 
683. 685. 788. 860. 
993. II 335. 504. 

Romoroffiizt II 462. 


Nyborg II 234. 305, 
Rytjöping Il 234.322. 


Odenſe II 234. 
Ddefia II66.475. 554. 
Defterreihslingarn 
1 74. 103. 224. 344. 
875. 448. 620. 649. 
610.653— 664. 732. 
812. 837. 889. 861. 
990. 1008. II 288. 
Dranie Sreiftant 


—E II 234. 
—2 oFeutſch) 


— 5 gritiſch 
614. II 143. 


d ‚ Niederl. 
I 9%. 224. 338.787. 


1005. 
Dftindien, Portugieſ. 
I 532. 


bang II 286. 
aimboeuf II 99. 
Pqua, Blura ( (Peru). 


Pakhoi 1I 42. 542. 
Palembang IL 164. 
Papeete II 123. 
Paraguay II 137. 
Baramaribo II 103. 
Pascagoula II 100. 
Paſoeroean II 234. 
Batrad II 269. 812. 
Penang U 376. 450. 


Alphabetiſches Verzeichniß ze. 


ſacol lorida). 
Ba: Sorte 


Bernau II 233. 234. 
werfen 1846. II 376. 


Be II 9. 
vn 1147. 788, 886. 


Böilnbelphia IL 613. 
Philippinen I 747. 
II 544. 


Piräus II 99. 192. 
Pilagua II 312. 
Pitea II 166. 
Plymouth II 83. 99. 
Point de Galle IT 184. 
Poole II 9. 
Porsgrund IT 284. 
Port Augufta IL 108. 
Bart au Brince 11376. 
l. 


Port de Paix II 464. 
499 


Port Elizabeth IT 100. 
Port Louis 
Feuritius) 11108. 


Bono II 124. 166. 
Para Alegre II 108. 


Bora of Spain II459. 

Boris Novo (Benin) 

orto Novo (Benin 
I 686. 


ort Birie IT 108. 
ort Said IL 220. 
Portsmouth II 66. 
Port Stanley IL 166. 
Portugal I. 74. 326. 
610. 689. 788. 835. 
842. 929. 1000. 
Poti II 246. 
Probolinggo II 234. 
BuertoCabello II 249. 
Puerto Montt II. 584. 
Buerto Rico I 143. 
624, 747. 1000. 


Duuchee II 113. 166. 
Dusensians I 417. 
I 94, 156. 254. 


628, 
Quezaltenango II101. 


Nabat II 166. 281. 
Randers II 234. 322. 
Nembang II 108. 
Reval II 234. 281. 
Riga II 1. 234. 287. 
470. 600. 
Ringkjöbing II 807. 
Rio de Janeiro I 680. 
U 108. 402. 


Rio Grande do Sul 
II 157. 166. 

Riſör 234. 

Radıefort ſ. Ne U 


Rochehier IT 66. 
NRodhamton II 236. 
Nönne II 234. 807. 
Rofario II 108, 
Rotterdam LI 66. 90. 
Rouen II 166. 
Rudjöbing II 234. 
Rumänien I 2. 225. 
843. 53 540. 


1. 
06610. 788.885. 


Rukland I 75. 145. 


163. 174. 210. 240. 


244. 265. 369. 429. 
432. 478. 541. 663, 


664—672.693. 706. 


810. 815. 841. 858. 


862-—866.959.997. 
II 67. 68. 107. 868. 


Saffi II 484. 
Saigon II 464. 466. 
Salonit II 235. 
Salvador I 623. 689. 


Samarang II 108. 
San ı Sranciöco II 66. 


ea mot (Eofta Rica) 
San Soon del Rorte 


—* II88. 
Sannefund Il 234. 
Eanta Elena (Argen⸗ 
tinien) II Er 
Santander I. . 686. 


64 
Santiago de Cube 
I 328 


Santos II 108. 
Eao Tome II 634. 
St. Davids II 99. 
et elena II 100. 
ohn (Neu⸗ 
—— 


St. Nazaire II 99. 
St. z peteräburg II 32. 


& homas H 236. 
St. Uebes IL 66. 
Savannah II 221. 
Syanghei IL 166, 


Each 1 57. 74. 
175. 225. 239. 210. 


Same I 71. 1328. 
7.862. 866. 418. 
118 425. 519. 550. 
662. 563. 677. 788. 
980. 960. 942. 998. 
Semaphore II 108. 
Serajewo II 368. 
Serbien I2Y. 73.131. 
172. 345. 366. 373. 
618. 962. 
Seychellen II 463. 
Shorebam II 9. 
Siam I 228. 
Eingapore II 166. 
605 


GStelleften IT166.188. 
en 1T 40, 108. 
186 a5 


Söderhamn II 234. 
Soerabaya II 108. 
Smatitäfte (Brit.) 


Spatato IT 108. 119. 
Spanıen I 58. 57. 77. 
18. 1083. 134. 212. 
864. 444. 529. 626. 
681. 683. 686. 746. 
823. 882. 838. 
Stavanger II 234. 
Stodholm II 234. 
Straits GSettlements 
I 76. 225. 688. 
Etrömitad II 284. 
Struer II 234. 
Stubbefjöhing II 234. 
Sudafrita II 106. 
Südafrikaniſche Re⸗ 
publit᷑ I 226. 827. V 


350. 
Sübdauftralien I 915. 
II 254. 866. 

Eund8valII166.188. 
Surinam I 94. 234. 
Spanele II 234. 324. 
Spendeborg II 234. 
Smwatau II 70. 106. 


108. 
Sydney HI 100. 104. 
Syra II 250. 698. 


Zacna»Xrica II 510. 
Tagal IT 108. 
Tabiti II 326. 
Tafao II 108. 
Zalcahuano II 285. 
TLamtui II 108. 
Tarragona II 852. 
Tasmanten I 78.691. 
916. 
Terneuzen II 99. 166. 
Thifted II 234. 307. 
Tientfin II 108. 491. 
Tiilatjap II 108. 


we Y. 


Timor (Portuaq 
I 929. II 688. 
%oeban II 108. 


Tönäberg II 4 
Logo 1 I 298. 660. 60 


Townsville JI 235 

Trelleborg II 2. 

Trieft Ii 66. 79. 53 
674. 


Trinidad I 33. 
Trinidad de Cube Il 
4062 


Tripolis (Syrimj 
II 33. 


Tromſo II 23. 
zinif II 159. 166 


—8 I 554. 93. 
Zunis I 788. IIl. 
148. 292. 


Wleäborg II 447.454 
Umeä II 166. 18. 
Uruguay I 652. 6% 


Balencia II 359.36 
Balparaifo IL 18. 
Bardö II 234. 
II 63%. 
Veile II 234. 
Benedig II 108. 
Benezuela I 689.838 
Bictoria Aura 
aften) I 33. 
688. 786. a 
I 23. 25. 191. 
Victoria (Britilde 
Solumbien) Dia 


Bin II 123. 166 
Bliffingen I 9.28 


Ballaroo II 108. 


BWieby II 1%. 3% 
Wiadimoftot II 68 
686. 


ofobanıa II 9. 
ftad II 166. 1% 


ante II 311. 

anzibar II 376 

üridy 626, 
Zululand I 3. 





He 


Es