Historische Zeitschrift

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3:88
u

me

Hifkorifhe Beitfhrift

beraußgegeben von

Heinrih von Shbel,

0. 5. Profefior der Geihichte an der rheinifchen Wriedrich-Wilhelms-Univerfität zu Bonn.

Einnndpreißigfier Band.

Münden, 1874,
R. Oldenbourg.

162.:46

Ion gemesantı

garen, ut erwandiften berührt fand.

nen ud buiderieits ganz mit der gleichen

sw. ryripattei degangenen Diebftahls die

one Senn nicht bloß reden chriftliche

a eophilus, Minucind, Glemens, von Unter=

. Auaigenon Deren Sich die griechifchen Dichter und
ac gldßed dent WE. fchuldig gemacht hätten, fondern
er estyelehtt vun Jandiges Thema fiir Gelfus, darzuthun,
rs Diepos und jeney in freilich mißverflandener Form
Soosihden Mptdologie md Gefchichte entfehnt Habe, wie
vet Ayrillen Das Nildifihe annectirt und mit Hellenifhem
erden Willen bermiföht Hätten. Gin $näuel von Mik-
uerla and ulhden Soransfeßungen auf biefer wie auf

v

weni he
Boote mdt odne allgemeineres Intereffe fein, den tmefent=
da BURBEN tweitnbult in gedrängter STürze zufannmenzuftellen.
Made Dan dipielde in einer folden Form fogar wirkfaner be-
im wen m. als im der zerfloffenen und breitjpurigen,
de sis analenh ehwas forcirt wißigen Wedemeife des Drigis
side ent ide an einzelnen bezeichnenden Stellen zu Wort
te anse Z IL ABERDEN,
wid an Boriworte wird dabon ausgegangen und im meiteren
Saal nupt dellen auch wieder Darauf zurüdgelentt, daß das Chri=
on iv Mirddaut irrationale und incommenfurabfe Sade jei.
Boos va Mid doc) eigentlich) jeder Discuffion durch fein, allen
ern Blnt fipendes, formales Princip: „Prüfe nicht!
ud! Glaube vor Allen! Dein Glaube madht dic
so. HD aber macht ungefund. Die Weisheit diefer Melt
iganıea NN man diefem unfaßbaren Glauben gleihwohl auf
sort fo unterfucht man ihn am beiten genetifh, nad
yarprunge aus dem Nudenthun. Diefes felbjt erjcheint bei
at ld die erfie Etappe eines unverfländigen und twillfürs
du Rs von den nationalen Heiligthümern (Keim, S. 233),
au Rd Mirdigen Religionseinheit der alten, „gottvollen“ Völfer,
u Nnon Belius alles Gute und Heilige herleitet. Die Juden
ar don aften grohen Vetrug dar, davon Die Neligionsgefhichte

12 d. Helsmaun, Tie ältefe Streitkhrift antiker Weltaniheuung zc.

unbewußt ibm entgegenflutenden und feinen endlichen Sieg für«
dernden Glemente des religiöfen Zeitbetvußtfeind wirft, wie diefe
erfe und intereiantefte, in ihrem pofitiven wie negativen Gehalte
bis auf die unmittelbare Gegenwart reidende und aud) heute noch
fa unmittelbar verfländlide Streitichrift.

24 Iok. Zeller,

it nicht befannt, auch iehr unmahricheintih. Schr wahrihemlich if
dagegen, daß Sieronnmus ganz wie ılle Autoren jener Zeit ein Sach,
daS eine ipätere Jeit zurädherechnet harte. wirklich im dietem Jahr
aud) erfunden, rein. zuerit „milanden sem führt. durdans Yidor
analog, der die era Durch Maiter Auguik ermgeiegt milfen will
Run finden wir dieiefhe Rotiz wieder im den Nem Jhatius zuge
ichriebenen *aiten '). wohl aud) Gier aus Derielhen Tuelle genommen,
aber mit einem Zuiug eigenrhümlicher Art. & Heißt zum Jahre 32
vor Ehriftus: His consulibus Era prima cursus lunae inventus
est. Yabbe”), Der erile Geramsgeber. rüdt Diefe Bemertung —
»uae librarins temere in sexennium utque distulit« — dur
das ort Era prima bewogen, in da3 Jahr 38 zurüd. Bir haben
aber gefehert, du urfprünglic, Diete Rutiz au) beim Dieronymus jpäter
Hand. Aber wie konnte man, zumal da dee Juhre nicht genau zu-
treffen, Era prima und jene übernonmene Rotiz verbinden’)? Offen
bar nur deshalb, weil man icon damal! det Hieronnmus Worte jo
verftand, da& mit jenem cursus lunae, der neu eingerichtet wurde,
die Aera begann. Sehr oft if im jenen Zeiten gedanfenlos compilirt,
hier aber, glaube ich, Hieke «+ entichieden zu weit gehen, ein Gleiches
anzunehmen, zumal nidjt ein Mal die Jahreszahl den Schreiber ver:
führen fonnte. War kann zwar einwenden, aud) er habe fi} ge-
tert; fehr wohl! aber mit dem Anerfennen eines Jrrthums wird
andererfeit zugegeben, daß ein bewußtes Verfahren vorliegt, und
das ift Hier offenbar nicht Hinmwegzuleugnen. Ban fieht das auch

1) Roncall. 3. 71. Chron. Pasch. 2, 157 (Corp. SS. hist. Byz.).
BVergl. Pallnann, Seichicte der Bölferwanderung 2, 214 Anm. 3.

3) Labbe, Nov. Bibl. manuser. libr. Tom. I, pag. 7. Ban fann
hinter prima eine nterpunftion annehmen, der Sinn bleibt aber derfelbe.

8) Dindorf führt (Chron. Pasch. a. a. ©.) am Rande feiner kritifchen
Ausgabe der Raften, den Handfchriften folgend, ebenfalls wie Vabbe jebes 10.
Jahr der Nera richtig vom Yahre 38 am Hinzu. Sollten die Zahlen fon vom
Weif. der TFaften felbft ftammen (2) umd nicht exrft jpäter binzugefchrieben fein,
fo zeigt dies, mie man fro befieren Wifiens treu der überlieferten Nachricht,
Die Antig nicht weiter hinauf an den richtigen Ort zu rüden wagte. Daß man
deffen ungeadptet die Entftehung der era mit ihr verband, dürfte ein Zeugmik
fein, wie feft der Echreiber von der Richtigkeit diefer feiner Anficht überzeugt war.

Rn. Thilippfon,

Schi proteftantifche große Herren, die bei
* waren, durften folhe Gonfidenzen aus-
‚zsenpt böchft unordentli bei den Ernennungen
: x: Nm GErften, der fid) darum bewarb, preiöge-
a Nr sronte. ohne irgend eine gründliche Prüfung, wie
weoE geringen ftaatlichen Angelegenheiten angewendet
"an gönnte dem glerus wenig den ruhigen Genuß
. naran Die Juriften, in ihrer damals jhon drei Jahre
Sr ame Abneigung gegen die Geiftlichfeit, fanden feinen
RER a um diefelbe finanziell zu bedrüden und zu Gunften
Zene ‚nitubenten. Die perfönliche Steuerfreiheit der Seriker
SNerdiiit niihl gewahrt !).
sän Deintich IV fotwohl fein eigenes Verhältniß zur
or cn De prangdfifche Kirche felbft orditen wollte, fand er fih
a Ne nstiptuihllen Schwierigkeiten behindert. Cs trug gerade
Na dr Ibn den Weg zu ebenen, daß felbft den Gemäßigteren
an Au gieltlat überbaupt verdächtig war, daß fie fi) wiederholten,
eds nwnig Proteftantijch, wie die Gnijen fatholifh (Thou,
ya, ib. TID, d.h. ibm fei die Religion nur Sadje des
DIERU ING
abend, jet der Mitte des 16. Jahrhunderts, Sranfreih in
oo Nttyinnsparteien gefpalten war, welche, beiderfeit3 von dem
onen Aanalisinus bejvelt, einander auf Zod und Leben
arerhlin bildete ya allmäblih. von den Zeitgenofjen wohl be=
tan an das Närtefte angefeindet, ein Kreis von Männern,
solin als veligiöfer Öleiogültigleit, Tei c8 aus wahrer Huma=
u albpanmere und gerechtere been zu Degen begannen. Gerade

Ali Werbandiungen des Klerus in den Gencralftänden de8 Jahres
at Meer 5. 1°. 13, December; Manuser: gall. der Fönigl.
Bello Wlan ol BP NEN gobne Seitenzablen). Da dieje Hagen als
ib human blh buylluben Bmaeltelte werden. ibrend der Renierung Heinrid'8 IV
It aber ne Bent aan (nen anyufübrenden Zeugniie des Klerus meift in
U et bunten demand berieben Me Fb ehe Stveiiel chenio anf den biefer
sr tens hochsnnehuntun Arıttatım wie wu) die idr folgenden vier Jahre. Bol.
Ws dene cht Pete Biunde EROSI al Sonate vonez. p. 83f. (Alberi,

148 Johannes von Beiffel, Eardinal und Erzbiiof von Köln.

Ausihlag Welhe Früchte ein folhes Verfahren, verbunden mit
der oben gejähilderten Erziehungsiweife des Klerus für den Charalter
der Geiftlihkeit tragen mußte, liegt auf der Hand. Hierardifcher
Hohmutd, Beratung gegen die weltlihen Behörden, Yeindichaft
gegen dad moderne Staatswejen, Mangel an nationalem Sinne
und andererjeits in demjelben Maße verftandes- und willenloje Er-
gebenheit gegen die Kirchliche Autorität, Mangel an Bildung, von
gediegener, umfaflender Gelehrjamteit nicht zu reden, Charatterlofig-
teit unter der Maste des Gehorfams, Ulttamontanismus in kirch-
licher wie politifcher Beziehung: das mußte das Gepräge fein, tweldhes
Herr von Geiffel feinem Slerus gab. Er rühmte fich tmieberholt
feiner ihm treu ergebenen Geiftlihleit. Die Thatfadhen von heute
beweifen, daß er nicht Unrecht hatte. Die Erbidhaft, melde Herr
Melchers antrat, hat fi bewährt.

252 Friedrich Aapp,

jhardere fecrionele Zufpigung gaben. Sie fodhten den Kampf nit
als cine nationale Rarte, jondern al& eine geographiich abgejchlojtene
Section, Deren Wohlfahrt auf dein Dandel beruhe und deren C’ppo=
fition daaer ein Mnlämpien gegen den Ruin fei, weil die übrige
Union disiss Anterenie inftematisch, wielleicht jogar principicll befehbe.
gemök beiräntten fie ih aud nicht darauf, als Staaten ihre
Vorkeluzgen zu maden und ihre Vrotefte zu erheben, fondern fie
tormlide Verbindung unter einander an, die fie zum
Sınde in Qurde gemadt baben mürde. Und alle dieje Schritte
werden nit durch das cilerne Gele der Notbmendigfeit gereditfertigt,
r Zouperönetöt der Staaten wird in den Worten

anamım vorbehalten. Ultras Köderaliften und
ner weren Ab in einem verfafungsreätlichen Grund»
R :agiiibe Conteouenz Die Ahhängigteit Des Ber
Rorde ver Umsz non Dem freien Ielieben jedes einzelnen Staa-

eatkin Imeds Dei Arieges waren durbmeg nicht er
mogdem Rerxbiitaner getärlt aus
ri&t rMtsndia gu einem
and Dos Ve:
n Julammens

TienE

Nlnına Dir ÄrbNTO®

tat az Ver

s; vr

414 Aug. Kludhohn, Die Zefuiten in Baiern und ihre Kehrthätigleit.

genheit. Nur auf dem Wege planmäßiger Erziehung, durch melde
die Jefuiten den urkräftigen Stamm allmählich ihrem Willen zu
beugen verftanden, fonnte einem beffern Geifte Bahn gebroden twer-
den. Daß dafür, aller nadhhaltigen Wirkjamkeit des Ordens zum
Troß, den Altbaiern dankbare Empfänglichleit geblieben, defien haben
fi [don vor Hundert Jahren jene wadern Männer gefreut, welde,
nicht verfümmert duch pfäffifchen Drud, in Schrift und Wort
al3 die Lehrer und Erzieher ihres Volfes auftraten.

xe failerlihen Pojuit

‚zust sermebren, läßt wohl
masrıTa#ung Wriedri'a 1,
‚wer zershumd, der Deuts

Aytstung: an der
uni des Zuftändliden,
.. I meer mie zür ruhigen Metrad):

sPririiges Urtheil über
sm Verf. aller Sinn
Neger über die ein
any zie gerade in Diele
I in dem dreis
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derielben auf die
szägubenten, Die den Veri. jener