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Full text of "Historisch-kritisches Lehrgebäude der hebräischen Sprache"

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3»  : 


GIFT  OF 
HORACE  W.  CARPENTIER 


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HISTOKISCH-KKITISCHES 

LEHRGEBÂUDE 


BKK 


HEBRÀISCHEN  SPRACHE 

MIT  STETER  BEZIEHUNG  . 

AUF  QIMCfll  UND  WE  ANDERBN  AUCTORITATEN 

AUSQEARBBITET   VON 

Db.  FRIEDEIOH  eduabd  kônig 

LICBNTIAT  CKD  PRlVATDOCiïNT  DEa  THKOLOOIE  AX  DKB  U\1VKR«ITÂT  LEIPZIG. 

.ER6TE  HÂLPTE 

I^EHBB  VOK  DKB  SOHRIPT  DBE  AUS3PRA0HB 
DEM  PBONOMEN  UKD  DEH  VERBtTM. 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRÎCHS'SCHE  BUCHHANDLIING 

1S81. 

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HI8T0RISCH-KEITISCHBS 

LEHRGEBÂUDE 


DBB 


HEBRÀISCHEN  SPRACHE, 

MIT  STETER  BEZIEHUNG 
ATT  QmCHl  UND  DIE  ANDEREN  AUCTORITÂTEK 

AUSOBÂBBBITÏT    VON 

Dr.  FEIEDBICH  EDUARD  ZÔNIQ 

LICBSTIAT  UND  PRIVATDOCENT  DER  THEOLOGIE  AU  DErAjNIVEBSITAT  LEIPZIG. 

ERSTE  HÂLFTE: 

LEHBB  VON  DBB  SGHBIPT,  DBB  AUSSPBAGHB, 
DEM  PBONOMBN  UND  DBM  VEBBUM. 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'SCHE  BUCHHANDLUNG 

1881. 


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„So  liob  ail  a^  dai  Brangelinm  Ut, 

•o  hart  laaiet  ans  liber  den  Sprachen  haltani" 

LUTltBR  (Waloh,  Bd.  X.  S.  546). 


I 


Aile  Rechte  vorbehalt^m. 


Drack  von  Hundertatmid  à  PriM  in  Leipiig^. 


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Vorrede. 


Die  Eigenschaften,  durch  welche  sich  vorliegendes  Werk 
von  den  vorhandenen  Bearbeitungen  der  hebrâischen  Sprache 
unterscheidet,  sind  folgende:  Erstens,  in  vielfacher  Hinsicht 
sucht  es  eine  ans  der  Praxis  geborene  Anleitiing  zur  Erlernung 
der  Sprache  zu  bieten;  zweitens,  trotzdem  ist  es  dem  Interesse 
der  strengsten  Wissenschaft  gewidraet;  drittens,  es  gewâhrt 
eine  voile  Verschmelzung  der  alten  Betrachtungsweise  der 
Grammatik  mit  der  historischen  Spracherklârung  unseres  Jahr- 
hunderts;  viertens,  es  ist  in  untersuchender  Darstellungsart 
bearbeitet,  indem  es  nicht  nur  die  Streitfragen  selbst  von  allen 
Seiten  sich  darstellen,  sondern  aiich  die  Auctoritaten  zu  Worte 
kommen  lasst,  deren  Meinungen  gegeneinander  abwiegt  und 
so  den  Wahrscheinlichkeitsgrad  jeder  Ansicht  bestimmi  Es 
bildet  zu  allen  gebrâuchlichen  Lehrbtichern  der 
hebrâischen  Sprache  einen  Commentar,  welcher  in  aus- 
f&hrlicher  Rede  hauptsâchlich  dà  Auskunft  geben  soll,  wo  jene 
schweigen,  oder  wegen  ihrer  kurzen  und  bloss  thetischen  Dar- 
stellungsart den  Léser  unbefriedigt  lassen. 

Es  sei  gestattet,  dièse  vier  Eigenschaften  des  vorliegenden 
Bûches  mit  wenigen  Strichen  genauer  zu  beschreiben! 

Erstens.  Schon  in  der  Lehre  von  der  Schrift  und  Aus- 
sprache  sind  aUe  Dinge  ausfthrlich  angegeben  und  aile  Er- 
klarungen  mit  grosster  Deutlichkeit  aufzustellen  versucht 
worden.  —  Die  Setzung  des  Cholem  ist  S.  44—49  genau 
erortert,  weîl  darin  von  Allen  so  sehr  gefehlt  wird.  Auch  ist 
die  neuerlich  in  Prage  gekommene  Aussprache   des  Qames 


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IV  Vorrede. 

chatuph  ausftihrlich  betrachtet  (S.  90 — 111).  Femer  ist  zu 
allen  Beispielen  eine  genaue  Uebersetzung  gefCigt,  damit  der 
Léser  sich  Form  und  Bedeutung  gleichzeitig  aneignen  kann. 
Auch  ist  im  Gegensatz  zu  Olshausen,  Stade  u.  A.  der  Fundort 
der  Sprachgebilde  angegeben.  -Sodann  dtirfte  es  sich  in  der 
Formenlehre  als  eine  wesentliche  Fôrderung  erweisen,  dass  die 
mehrfach  schwachen  Zeitwôrter  immer  erst  da  behandelt  sind, 
wo  sie  wegen  ihrer  verschiedenen  Schwachen  conjugirt  werden 
kônneti.  Weiterhin  sind  aile  Puncte,  welche  nach  des  Verf/s 
Erfahrung  den  Lernenden  in  seiner  Beherrschung  des  Hebrâ- 
ischen  durch  ihre  Dunkelheit  unsicher  machen,  beharrlich  im 
Auge  behalten:  so  die  schwebenden  Silben;  die  Bildung  und 
Betonung  des  Jussivs,  die  Betonung  des  Perfectiim  und  Imper- 
fectum  consecutivum,  die  Vocalisation  der  transitiven  und  in- 
transitiyen  Verba  vor  Suffixen.  Die  darUber  gegebenen  Regeln 
haben  sich  im  Unterricht  als  ausgezeichnet  werthvoU  erwiesen. 

Zweitens.  Auf  der  andern  Seite  tritt  das  Buch  liberall 
in  den  Fluss  der  wissenschaftlichen  Forschung  an  demjenigen 
Puncte  ein,  wo  derselbe  gegenwartig  angelangt  ist,  nimmt 
Stellung  zu  den  Streitfragen  und  sucht  mit  allen  Mitteln 
unserer  Sprachwissenschaft  ihre  Entscheidung  zu  fordern. 

Drittens.  Dariiber,  dass  das  Buch  die  sonst  angewendete 
analytische  und  die  erst  in  unserra  Jahrhundert  gefundene  hi- 
storische  und  lautphysiologische  Méthode  der  Spracherklârung 
zu  yerbinden  trachtet,  ist  in  der  Einleitung  §  2  gehandelt. 

Viertens.  Gesenius  hat  noch  in  seinem  Lehrgebâude 
1817  an  vielen  Stellen  eine  untersuchende  Darstellungsart  an- 
gewendet  und  sich  mit  Vorgangern  und  Gegnem  auseinander- 
gesetzt.  Darauf  aber  hat  die  bloss  behauptende  Darstellungs- 
art gerade  auf  dem  Gebiete  der  hebrâischen  Grammatik  sich 
der  Herrschaft  bemâchtigt.  Die  ausfUhrlichen  Lehrbticher  haben 
mit  Absicht  wie  aus  Intuition  oder  nach  einem  grossen  Princip 
kûhne,  géniale  Système  aufgebaut,  und  die  kurzgefassten  haben 
nothgedrungen  die  Untersuchung  ausgeschlossen.  Insbesondere 
wegen  dieser  Beschaffenheit  der  vorhandenen  Lehrbticher  habe 
ich  meine  Ausarbeitung  unternommen.  Es  muss  die  Débatte 
wieder    erôfi&iet   werden,    und    grûndlich,    allseitig    Uber    die 


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Vorrede.  V 

Hnnderte  von  alten  und  neuen  Fragen  verhandelt  werden, 
welche  die  hebrâische  Sprache  aufwirft.  Denn  die  Benutzer 
der  vorhandenen  Lehrbîicher  bekommen  kein  deutliches  Be- 
wQsstsein  von  den  Schwierigkeiten,  welche  vorhanden  sind, 
von  den  Mitteln,  durch  welche,  sowie  von  dem  Grade  der 
Wahrscheinlichkeit,  mit  welchem  die  Problème  gelôst  werden 
konnen.  Eben  dièses  Bewusstsein  soll  das  vorliegende  Buch 
in  seinen  Lesem  wachrufen.  Dadnrch  soUen  sie  zur  Urtheils- 
fahigkeit,  zur  Mitarbeit  und  zur  Bildung  einer  bestimmten  An- 
sicht  geftlhrt  werden. 

Dièses  uber  die  Art  des  Bûches!  Sein  Inhalt  mag  ftir 
sich  selbst  sprechen!  Hoffentlich  beweist  er  die  Liebe  zur 
Sache,  mit  welcher  von  dem  Verfasser  gearbeitet  worden  ist. 
Derselbe  darf  wohl  hoffen,  dass  sich  das  Buch  Allen,  welche 
es  ihrer  Beachtung  wilrdigen,  wegen  der  darin  niedergelegten 
Materialien  und  Untersuchungen  als  ein  willkommener  Rath- 
geber  bewâhren  wird.  —  Ein  Verzeichniss  aller  behan- 
delten  Schriftstellen,  von  welchen  mehrere  Hunderte 
einen  ausftihrlichen  grammatischen  [und  sachlichen] 
Commentar  erhalten  haben,  wird  dem  Exegeten  die 
Benutzung  des  Bûches  mtihelos  machen. 

Was  die  allgemeine  Voraussetzung,  nâmlich  die  Stellung 
des  Verfassers  zum  masoretischen  Texte  anlangt,  so  kann  er, 
vgL  seine  Schrift  De  Criticae  Sacrae  arguraento  e  hnguae  le- 
gibus  repetito  (1879)  pag.  23  ss.,  es  nicht  gelten  lassen,  dass 
unser  hebrâischer  Text  auf  einem  einzigen  Exemplar  beruht, 
und  dass  ailes  Auffallende  desselben  der  Willkiir  und  Blindheit 
der  Punctatoren  sowie  der  Nachlâssigkeit  der  Abschreiber 
Schuld  gegeben  werden  musse.  Man  vergesse  nur  nicht  die 
allgemeine  Richtigkeit,  Feinheit  und  Regelmâssigkeit  der  tiber- 
lieferten  Vocalisation!  Ein  besonders  éclatantes  Beispiel  von 
der  Ueberlegtheit  der  Punctation  ist  S.  404—406  (1  M  16,  11) 
besprochen.  Ferner  die  relative  Auctoritat  der  Vocalbuchstaben 
hat  der  Verfasser  schon  in  der  eben  genannten  Habilitations- 
schrift  pag.  38  s.  als  alte  richtige  Erkenntniss  wieder  in  das 
Gedâchtniss  zuriickgerufen,  vgl.  unten  S.  124  ff.  und  S.  486—89 
ûber    eine    Aufstellung    Wellhausens  zu  1   M  3;  15;    ein  ein- 


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YI  Vorrede. 

leuchtender  Fall  von  der  Urspriinglichkeit  eines  Servilbuch- 
staben  ist  S.  275  erôrtert;  vgl.  284.  391  f.  461.  463.  503.  640.  — 
Andererseits  hat  der  Verf.  ganz  unbefangen  den  masor.  Text 
auf  seine  Fehlerhaftigkeit  bin  geprîift  und  viele  Versehen 
desselben  nach  dem  Vorgange  Anderer  zugegeben  oder  selbst 
gefunden:  z.  B.  S.  286.  289.  491  f.  609  f.  etc.  etc. 

Meine  Anschauung  liber  das  Verhâltniss  des  Hebrâischen 
zum  Arabischen  und  des  Arabischen  zum  Ursemitischen  will 
ich  auf  Grund  von  S.  6  f.  12.  516  ;dahin  prâcisiren,  dass  ich 
das  Arabische,  was  den  Wortkorper  der  dem  Arabischen  und 
dem  Hebrâischen  gemeinsamen  grammatischen  Bildungen  an- 
langt,  im  wesentlichen  als  die  geschichtliche  Vorstufe  des 
Hebrâischen  ansehe,  also  dem  Ursemitischen  gleichstelle.  Dass 
man  eine  semitische  Ursprache  construirt  und  dann  die  he- 
brâischen Formen  als  Degenerationen  derselben  betrachtet, 
halte  ich  fur  finichtlos,  weil  man  da  keinen  geschichtlichen 
Boden  unter  den  FUssen  hat.   Vgl.  S.  207—10.  19.  34.  94  f.  etc. 

Ueber  „Dikduke  ha-teamim"  oder  bloss  „Dikduke"  siehe 
S.  31.  Ihre  Materialien  sind  in  Uebersetzung  vollstândig  mit- 
getheilt,  soweit  sie  sich  auf  die  hier  behandelten  Puncte  be- 
ziehen. 

Das  grammatische  Werk  David  Qimchi's  habe  ich  nicht 
in  der  Ftirther  Ausgabe  von  1793,  obgleich  diess  fîir  mich 
wegen  der  in  den  Werken  anderer  Gelehrten  sich  findenden 
Citate  bequemer  gewesen  wâre,  sondern  in  der  Ausgabe  von 
Rittenberg  benûtzt,  weil  ich  jedem  Léser  die  Môglichkeit 
geben  wollte,  sich  dieselbe  Ausgabe  anzuschaffen  und  die  tiber- 
setzten  Stellen  im  Original  zu  vergleichen.  Dièses  erschien  zu 
pib  =  Lyck  nicht  p"feb  non  »^  ni2pn  ID  raca  d.  h.  im  Jahre 
„Der  Kad  des  Mehles  wird  nicht  aile  werden''  (1  Kg.  17,  14) 
nach  kleiner  Zeitrechnung,  1842;  sondern  nach  S.  VIII,  1868. 
Dièses  Werk  habe  ich  mit  Qimchi  und  beigeftigter  Folio-zahl, 
einige  Maie  auch  als  Mikhlol  (bibDti)  citirt.  —  Die  lexicalische 
Abtheilung  des  zweigetheilten  sprachlichen  Werkes  D.  Qimchi's, 
D'^tD'niÉÏI  1ÇD  (so  vielleicht  richtig  punctirt,  obgleich  D'^tD^tD  mit 
dem  Artikel  nicht  vorkommt,  und  D'^tDlJSjil  2  M  26,  33  etc. 
geschrieben    ist),    liegt    uns    in   der    trefiflichen    Edition    von 


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Vorrede.  VU 

Biesenthal  und  Lebrecht,  Berlin  1847,  vor.  —  Ich  habe  wôrt- 
lich  tibersetzt,  theils  weil  ich  den  Anfangem  eine  wirkliche 
Hiife  leisten,  theils  weil  ich  den  Alten  ihre  Einfachheit  und 
Naivitat  lassen  woUte;  und  ich  habe  auch  solche  Zusatze,  wie 
„inein  Herr  Vater  segensreichen  Gedenkens  (b"T  =  ÏTD'Tab  iSilDT)" 
ausgeschrieben  oder  abgekûrzt  wiedergegeben,  weil  ich  hoffen 
kann,  dass  das  Eigenartige  vergangener  Jahrhunderte  nicht 
bloss  mich  anheimelt. 

Das  Buch  von  J.  P.  N.  Land,  Hoogleeraar  te  Amsterdam, 
habe  ich  in  der  hoUandischen  Originalausgabe  gebraucht: 
Hebreeuwsche  Grammatica  ten  dienste  van  het  hooger  on- 
derwijs;  'Amsterdam  1869.  Davon  ist  auch  eine  Uebersetzung 
erschienen:  J.  P.  N.  Land.  The  principles  of  Hebrew  Grammar. 
Translated  from  the  Dutch  by  R.  Lane  Poole,  London  1876. 

Andere  angeftihrte  Schrifken  sind  an  ihrem  Orte  genfigend 
bezeichnet,  vgl.  zunâchst  S.  2—5.  7.  9.  24.  31.  32.  47.  156. 
173.  386. 

Was  bei  Citaten  in  eckigen  Klammern  steht,  ist  Zusatz 
Ton  mir. 

Nôldeke  hat  in  der  Vorrede  zu  seiner  „Syrischen  Gram- 
matik"  (1880)  S.  X  gesagt:  „Au8dracklich  bemerke  ich,  dass 
ich  mich  der  Auffassung  der  Wurzeln  1":?  und  !P"!P  anschliesse, 
welche  August  Millier  in  der  Zeitschrift  der  Deutschen  Mor- 
genlândischen  Gesellschaft  [XJXXIII,  698  ff.  dargelegt  und 
welcher  gleichzeitig  auch  Stade  in  seiner  hebrâischen  Gram- 
matik  folgt,  ohne  dass  ich  die  Schwierigkeiten  verkenne,  die 
auch  bei  ihr  noch  bleiben''.  Welches  nun  die  Anschauung 
Milliers  ist,  und  dass  sie  dem  Ausgangspunct  nach  von  der- 
jenigen  Stade's  sich  unterscheidet,  und  dass  mir  die  Schwierig- 
keiten der  Auffassung  Milliers  unîiberwindlich  scheinen,  habe 
ich  S.  479 — 81,  vgl.  S.  451 — 53,  auseinander  gesetzt. 

Auch  in  Bezug  auf  die  22.  Auflage  von  Gesenius'  Gram- 
matik  durch  Kautzsch  ist  manchmal  ausdrîicklich  bemerkt,  dass 
er  eine  schwierige  Form  nicht  erwâhnt  hat,  weil  er  in  der 
Vorrede  sagt,  dass  er  die  unregelmâssigen  Verbalformen  „môg- 
lichst  vollstândig'*  nachgetragen  habe,  und  weil  es  mir  lieb 
wâre,   wenn  ich  einen  so  gediegenen  Kenner  des  Hebrâischen 


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Vm  Vorrede. 

veranlassen  konnte,  sein  Urtheil  ûber  viele  schwierige  Er- 
scheinungen  abzugeben,  und  wâre  es  auch  nur  mit  éinem 
Worte  oder  durch  Erwâhnung  der  Form  oder  ihrer  Stelle  an 
einem  bestimmten  Orte. 

Die  Regel  ûber  Bezeichnung  der  Vocallânge  S.  28  ist 
nicht  conséquent  durchgefûhrt,  weil  die  Buchstaben  mit  grie- 
chischem  Circumflex  nicht  gegossen  waren;  ich  glaube  aber, 
dass  es  schon  fordemd  ist,  wenn  die  Idée  einer  solchen  drei- 
fachen  Bezeichnung  der  Vocallânge  angoregt  wird. 

Hâtte  ich  noch  mehr  Jahre  auf  die  Ausarbeitung  dieser 
ersten  Hâlfte  des  Werkes  verwenden  wollen,  so  batte  ich  ja 
noch  manches  hineinbringen  kônnen;  aber  es  schieu  mir  vor 
allem  nothig,  dass  einmal  Heerschau  liber  die  Streitkrâfte, 
welche  sich  in  unserm  Jahrhundert  auf  dem  Gebiete  der  hebr. 
Grammatik  gemessen  haben,  gehalten  werde,  z.  B.  aile  An- 
schauungen  Bôttcher's,  der  mehr  gelobt  als  gelesen  wird,  auf 
ihren  Wahrscheinlichkeitsgrad  hin  untersucht  werden. 

Die  zweite  Hâlfte  des  Werkes,  welche  die  Lehre  vom 
Nomen  imd  den  Partikeln,  die  Allgemeine  Bildungslehre  und 
die  Syntax  umfassen  wird,  soll  in  Wahrheit  eine  zweite  Hâlfte 
werden  und  mit  Gottes  Hilfe  in  zwei  bis  drei  Jahren  er- 
scheinen.  Vgl.  Uber  den  Plan  einer  voUstândigen  Grammatik, 
wie  er  mir  richtig  zu  sein  scheint,  S.  8  f. 

» 

Leipzig,  den  1.  Juli  1881. 

Der  Yerfasser. 


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Uebersicht  des  Inhaltes. 

Einleituig. 

Seite 

§     1.    Wichtigkeit  des  Studioms  der  hebr.  Sprache 1 

§     2.     Die    verschiedenen    Methoden,    die    Grammatik    der    hebr. 

Sprache  zu  schreiben 2 

§     3.    Stammbanm  der  hebr.  Sprache 9 

§     4.    Urspriingliche  AngehOrigkeit  der  hebr.  Sprache 14 

§     5.     Namen  der  hebr.  Sprache 17 

Enter  Hanpttheil:  Sohrift  und  Ansspraohe. 

§     6.    Form  der  Consonanten 25 

§    7.    Namen  und  Ordnung  der  Consonanten  .    .    .    .* 28 

§    8.    Âussprache  der  Consonanten 31 

§    9.    Die  Vocale 42 

§  10.    Die  Arten  des  Schewa  und  Dagesch 50 

§  11.    Die  Tonzeichen 75 

§  12.    Die  Qualit&t  des  langen  Qaraes 90 

§  13.    Dae  Qames  chataph 95 

Excurs  ûber  die  Offenheit  der  Silben  mit  langem  Vocal  und 

Metheg 111 

§  14.    Wichtige    masoretirche     Beizeichen    des    alttestamentlichen 

Textes 118 

Zweiter  Hanpttheil:  Die  Formenlehre* 
I.    Die  Pronomina. 

§  15.    Pronomen  personale 124 

§  16.    Der  Artikel 132 

§  17.    Pronomen  demonstrativum 135 

§  18.    Pronomen  relativum 135 

§  19.    Pronomen  interrogativum  und  indefinituui 141 

II.  Die  Verba. 

A.  Starke  Verba. 

§  20.    Der  Grundstamm  oder  das  Qal  der  Tranaitiva 147 

§  21.    Das  Qal  der  Intransitiva 167 


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X  Uebersicht  des  InhaJies. 

Seite 

§  22.    Der  Stamm  Niqtal 179 

§  23.    Der  Stamm  Qittel 186 

§  24.    Der  Stamm  Quttal 192 

§25.    Der  Stamm  Hithqattel 195 

§  26.    Nebenformen  der  Intensivstâmme 20u 

§  27.    Der  Stamm  Hiqtil 204 

§  28.    Der  Stamm  Hoqtal 213 

§  29.    Die  Verbalsuffîxe 216 

B.  Schwache  Verba. 
Erstens:  Verba  guttaralia. 

§  30.    Verba  primae  guttoralis 236 

§  31.    Verba  mediae  gutturalis 260 

§  32.    Verba  tertiae  n,  n,  :r .    .    , 280 

Zweitens:    Verba  contracta. 

§  33.    Verba  liquida 298 

§  34.    Verba  y']? 320 

Dritteiu:    Verba  quiescentia. 

§  35.     Verba  »"t  quiescentia 382 

§  36.     Verba  -^i"!) 398 

§  37.    Verba  ■'"» 434 

§  38.    Verba  ■>">  quiescentia 438 

§  39.    Verba  '''>">  quiescentia 504 

§  40.    Verba  ''":r  quiescentia 517 

§  41.    Verba  rt"h  d.  h.  -^VV  und  -«"V  quiescentia 520 

§  42.    Verba  k"V 605 

Exeurse:  1)  Ueber  die  Setzung  des  Cbolempunctes  ....  659 
2)  Ueber  die  Vocale  und  das  Schewa  nach  Abenesra 

und  Juda  Chajjug 661 

'  8)  Ueber  die  Vermeidung  der  unmittelbaren  Auf- 

einanderfolge  doppelter  Aspiration     ....  677 

4)  Ueber  die  Betonung  von  kbk 678 

5)  Vom  Dagesch  forte  hinter  dem  Artikel      .    .    .  680 
Uebersicht  der  Abweichungen  von  der  Flexion  des  starken 

Verbs 681 

Verzeichniss  von  Formen 685 

Register  der  citirten  Schriftstellen 687 

Berichtigungen  und  ZusS.tze 709 


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Einleitung. 


§  1.  Wiehtigkeit  des  Stndinms  der  hebriLlschen  Spraehe. 

Dieselbe  bietet  1.  ein  linguîstisches  Interesse,  weil  sie  uns 
einen  vom  indogermanischen  vielfach  verschiedenen  Sprach- 
zweig  kennen  lehrt  und,  zur  Vergleichung  auffordemd,  nicht 
bloss  den  Scharfeinn  ûbt,  sondem  auch  die  Besonderheiten  der 
Muttersprache  zu  durcbschauen  und  zu  lieben  anleitet.  Die 
hebraische  Spraehe  nimmt  also  an  dem  Nutzen  Theil,  welchen 
jede  Spraehe  als  formales  Bildungsmittel  gewâhrb  2.  Sie  ge- 
wâhrt  uns  einen  Einbliek  in  die  3eisteskraft  und  Gulturstufe 
der  Hebraer,  soweit  sich  dièse  in  Qrammatdk  und  Lexikon 
jeder  alten  Spraehe  einen  Au^druek  gegeben  haben.  Indem 
der  Hebraer  z.  B.  nur  zwei  Tempora  ausbildete  und  die  Neben- 
ordnung  der  Sâtze  vielfaeh  der  Dnterordnung  derselben  vorzog, 
zeigte  er,  dass  er  auf  die  genaue  Bezeichnung  der  temporalen 
und  logischen  Weehselbeziehung  der  Handlungen  verziehtete. 
Sehon  an  sich  ist  also  die  hebraisehe  Spraehe  ein  materiales 
BOdungsmittel.  3.  Sie  ist  fbr  historisehe  Studien  wiehtig,  weil 
sie  einen  SehlQssel  zur  Erlemung  der  verwandten  Spraehen 
nnd  Literaturen  bildet,  welehe  insbesondere  flir  die  Gesehiehte 
der  Religion  von  aUergrosster  Bedeutung  sind.  4.  Nur  ihre 
Kenntniss  ermoglieht  das  voUe  Yerstandniss  des  Alten  Testa- 
ments, welches  dureh  keine  Uebersetzung  vermittelt  werden 
kann.  5.  Sie  befahigt  zur  Beurtheilung  der  das  Alte  Testa- 
ment betreffenden  kritisehen  Streitfragen,  deren  Entseheidung 
ja  immer  vom  Spraeh-  und  vom  Sachbeweis  abhangt.  6.  Sie 
lehrt  das  ungriechisehe  Colorit  kennen,  welches  das  Sprach- 
idiom  des  Neuen  Testaments  an  sich  tragt. 

KOnig,  LehrgeMade  d.  hebr.  Spr.  1 

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2      ':\'  '  :*'  i  •.  .•      Einleitung. 

Da  m.6h.  iiû  ,(irxyi*àaS»izen  der  evangelischen  Eirche  jeder 
Geistliche  die  Môglichkeit  eines  vollen  Verstandnisses  der 
Heiligen  Schrift  und  die  Fahigkeit  zur  Beurtheilung  der  die 
Eirche  bewegenden  Streitfragen  besitzeo  soU,  so  muss  auch 
Von  jedem  eine  gediegene  Kenntniss  des  Hebrâischen  gefordert 
werden.  Darauf  ist  um  so  weniger  Verzicht  zu  leisten,  als  die 
Erlernung  des  Hebrâischen  keine  grossen  Schwierigkeiten 
bietet,  wenn  sie  ;Qur  einmal  mit  voiler  Energie  und  nach  rich- 
tiger  Méthode  betrieben  wird. 

§  2.   Die  verschledenen  Methoden,  die  Orammatik 
der  hebrilisehen  Sprache  zu  sclireilren. 

Setzt  man  die  Forderung,  dass  jede  Darstellung  der  hebr. 
Sprache  mit  Grûndlichkeit  die  wirklich  vorhandenen  d.  h.  im 
richtig  constituirten  Texte  befindlichen  Erscheiniingen  dieser 
Sprache  suchen  soll,  als  selbstverstandlich  voraus,  so  giebt  es 
drei  Methoden,  nach  welchen  in  unserm  Jahrhundert  die  hebr. 
Grammatik  geschrieben  worden  ist. 

1.  Wilhelm  Gesenius  (f  1842  als  Prof  essor  der  Théo- 
logie zu  Halle)  hat  in  seiner  hebr.  Grammatik  von  1813  die 
Beobachtung  der  Formen  zur  Hauptsachè  gemacht  und  hat 
auch  in  seinem  ffAusltlhrlichen  grammatisch-kritischen  Lehr- 
gebâude  der  hebr.  Sprache"  von  1817  gerade  die  Flexions- 
erscheinungen  des  Hebr.  ans  diesem  selbst  zu  erklâren  gestrebt, 
so  sehr  er  auch  ftir  das  Sto£9iche  der  Grammatik  Parallelen 
aus  anderen  Sprachen  beigebracht  hat  Ebenso  hielt  es 
Friedrich  Bôttcher  (f  1863  zu  Dresden)  in  seinem  „Aus- 
f&hrlichen  Lehrbuch  der  hebr.  Sprache",  herausgegeben  von 
Ferdinand  Miihlau  (Professor  der  Théologie  in  Dorpat) 
(1.  Band  1866;  2.  Band  1868),  fîir  die  Pflicht  des  hebr.  Gram- 
matikers,  ,,sich  nicht  den  Blick  fttr  das  eigenthtimlich  Hebra- 
ische  trûben  zu  lassen,  indem  man  hebrâische  Spracherschein- 
ungen  etwa  nach  arabischer  Schablone  zu  deuten  versuche", 
vgl.  die  Vorrede  zum  2.  Bande  S.  HI  f.  Man  kann  dièse  erste 
Méthode  die  analytisch-particularistische  nennen,  inso- 
fern  nach  ihr  vom  Einzelnen  zum  Ganzen ,  von  den  Erschein- 
ungen  zu  den  Gesetzen  fortgeschritten  wird,  und  die  letzteren 
aus  dem  Hebr.   allein   entnommen  Werden.  —  Eng  an  seinen 


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Méthode  der  hebr.  Grammatik.  §  2.  3 

Lehrer  Bottcher  hat  sich  Friedrich  Immanuel  Grandi  (Reli- 
gioiuslehrer  am  Ejreuzgjnmaaium  zu  Dresden)  in  seiner  „He- 
braiâchen  Elementargràmmatik^^  Leipzig,  1875  angeschlossen. 

2.  Um  die  Spracherscheinungen  mehr  in  ihrem  gegen- 
seitigen  Znsainmenliang  und  innem  Entstehen  vor  Âugen  zu 
fïihren,  hat  Georg  fleinrich  August  Ewald  (f  1875  zu  Gôt-  * 
tingen)  in  seiner  „Kritischen  Grammatik  der  hebr.  Sprache" 
1827,  welche  in  5.  bis  8.  Aufl.  als  „Ausftlhrliche8  Lehrbuch  der 
hebr.  Spr.  d.  A.  Bundes"  1844 — 1870  erschien,  mehr  aïs  die 
Prûheren  in  der  Lautlehre  das  Aufeinanderwirken  der  Conso- 
nanten  und  Vocale  beachtet  und  in  der  Formenlehre  die 
einzelnen  Sprachbildungstriebe  in  ihrem  Einflusse  auf  die 
mancherlei  Wurzelarten  verfolgt.  Er  hat  also  zu  zeigen  ver- 
sucht,  wie  aus  dem  verschiedenen  Material,  welches  die  Sprach- 
wurzeln  darbieten,  die  Nominal-  und  Verbalstamme  gebildet 
werden,  wie  an  diesen  Person,  Geschlecht  und  Zahl  bezeichnet 
wird,  und  wie  endlich  am  Nomen  die  Gasus,  am  Yerbum  die 
Tempora  und  Modi  bemerkbar  gemacht  werden.  Man  kann 
seine  Méthode  die  synthetisch-speculative  nennen,  weil 
das  Ganze  der  Erscheinungen  und  die  wirkende  Idée  bei  iVim 
die  Anordnung  und  Darstellung  an  die  Hand  gegeben  haben.  — 
Nicht  nur  Ewald  selbst  hat  sein  Yerfahren  in  einer  „Hebrâ- 
ischen  Sprachlehre  ftLr  Anfanger^^  zu  verwerthen  gesucht,  son- 
dem  ihm  sind  auch  gefolgt  Seffer  in  seinem  „Elementarbuch 
der  hebr.  Sprache^  imd  Hermann  Gelbe  in  seiner  ,3ebraischen 
Grammatik,  f&r  den  Schulgebrauoh  bearbeitet^*  (Leipzig,  Hin- 
richs'sche  Buchhandlung,  1868). 

3.  Dièses  in  der  Formenlehre  von  Ewald  beobachtete  Ver- 
&hren  hat  Justus  Olshausen  (jetzt  Geh.  Oberregierungsrath 
in  Berlin)  in  seinem  „Lehrbuch  der  hebr.  Sprache^  1861  nach- 
geahmt,  indem  er  z.  B.  den  ersten  Yerbalstanmi  (das  Qal)  von 
allen  Arten  der  ZeitwÔrter  angiebt  und  zwar  zuerst  wieder  das 
Perfect  von  den  starken  und  schwachen  Zeitwôrtem  hinter 
einander,  dann  den  Lnperatiy  des  Qal  von  den  starken  und 
schwachen  Zeitwôrtem  u.  s.  w.  Er  unterscheidet  sich  aber 
von  seinen  Yorgângem  dadurch,  dass,  wie  er  selbst  in  der 
Yorrede  sagt,  er  zuerst  ,4n  hinreichendem  Umfange  auf  die 
altère  Gestalt  der  hebraischen  Sprache  zurûckgehen  wiU, 
aus  welcher  die  in  den  heiligen  Schrifben  vorliegende  hervor- 

1* 


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4  Einleitang. 

gegangen  ist".  ^  Desshalb  construirt  er  S.  7 — 37  die  frûliere 
Gestalt  des  biblischen  Hebrâisch  und  leitet  dann  die  Erschein- 
ungen  der  Laut-  und  Formenlehre  yon  jenem  Urhebraisch  ab, 
welches  dem  Altarabischen  Bchwesterlich  verwandt  war.  Seine 
Méthode  muss  die  sprachvergleichende  oder  compara- 
tive oder  auch  die  historische  genannt  werden,  weil  er 
immer  die  alteren  Formen  der  Sprache  vor  die  jûngeren  stelli 
Ihm  sind  gefolgt:  Oustav  Bickell  (Professor  der  katholischen 
Théologie  in  Innsbruck)  in  seinem  ^Grondriss  der  hebr.  Gram- 
matik*'  1869,  in  englischer  Uebersetzung  „0utline8  of  Hebrew 
Qrammar**  von  Samuel  Ives  Curtiss  (jetzt  Professor  am  theo- 
logischen  Seminar  zu  Chicago)  1877  (die  Lehre  von  den  Ac- 
centen  §  18—20  hat  Prof.  Franz  Delitzsch  geschrieben),  und 
Âugust  Mûller  (Professor  der  orientalischen  Sprachen  in 
Halle)  in  seiner  hebr.  Schulgranmiatik  1878. 

4.  Dièses  also  sind  die  drei  Metholen,  welche  in  unserm 
Jahrhundert  bei  der  Bearbeitung  der  hebraischen  Ghrammatik 
befolgt  worden  sind.  Es  firagt  sich  nun,  ob  eine  von  diesen 
drei  Methoden  ftbr  sich  allein,  oder  ob  eine  Yerbindung  aller 
drei  oder  zweier  das  zu  erstrebende  Ziel  sei.  Eine  Synthèse 
von  Gesenius  und  Ewald  woUte  Garl  Wilhelm  Eduard  Nâgels- 
bach  (f  1880)  in  seiner  ,^ebraischen  Grammatik  als  Leitfaden 
fttr  den  Gymnasial-  und  academischen  Unterricht"  geben;  eine 
Synthèse  von  Gesenius  und  Olshausen  die  spâteren  Âuflagen 
von  „Gesenius'  hebraischer  Grammatik^,  welche  Emil  Rodiger 
(t  1874  als  Professor  der  orientalischen  Sprachen  in  Berlin) 
herausgab,  und  insbesondere  die  22.  Auflage,  welche  Emil 
Kautzsch  (jetzt  Professor  der  Théologie  in  Tûbingen)  bear- 


1)  Schon  Hermann  Hupfeld  (f  1866  als  Professor  der  Théologie  in 
Halle)  batte  aber  in  seiner  ,  «Ausfûhrlichen  hebr.  Grammatik^  1.  Lie- 
ferung,  (S.  1—128)  vom  Jahre  1841  auf  S.  20  sich  dièse  Anfgabe  gestellt, 
ygl.  ,Sofem  aile  darch  Literatur  in  die  Geschichte  getretenen  Sprachen 
in  einem  Grange  der  Entwickelung  und  zwar  der  ZerrÛttang  ihres 
sinnlichen  Lebens  (ihrer  ftosseren  Formen)  begriffen  sind,  ao  hat  die 
Grammatik  nicht  nur  jeden  Fortechritt  in  den  vorliegenden  Denkmftlern 
sorgfîUtig  zu  beobachten,  altères  und  jûngeres  zu  unterscheiden,  son- 
dern  auch  die  untergegangene  Sprachbildung,  aus  der  sich 
die  gegenwârtige  entwickelt  hat,  mitBenutznng  aller  darauf 
hinweisenden  Spuren  soviel  wie  mOglich  auszumitteln,  um 
daraus  die  vorhandenen  Sprachformen  zu  erklftren.' 


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Méthode  der  hebr.  Grammatîk.  §  2.  5 

beitete.  —  Endlich  Bernhard  Stade  (Professer  der  Théologie 
in  Giessen)  sagt  nicht  bloss,  dass  er  in  seinem  ,Jjehrbuch  der 
hebr.  Grammatik"  (1879)  eine  Synthèse  vom  Standpunkte 
Ewalds  und  Olshausen's  geben  wolle,  sondem  hat  in  der  That 
die  zwei  eigenthiimlichen  Qrundsatze  jener  beiden  Mânner 
noch  scharfer  verfolgt.  Denn  a)  er  hat  beim  Verb  die  Perfect- 
formen  aller  Verbalstamme  von  allen  Arten  der  Verba  hinter 
einander  behandelt  und  zwar  wieder  zuerst  die  3.  pers.  sing. 
masc.  u.  s.  w.;  b)  er  hat  die  vorhandenen  hebraischen  Formen 
noch  dorchgangiger  als  Olshausen  auf  ursemitische  Formen 
zur&ckgefdhrt 

Ich  kann  aber  nur  die  analytisch-historisch-laut- 
phjsiologische  Méthode  f&r  die  richtige  halten. 

a)  Analytisch  soll  die  Méthode  sein.  Ich  kehre  also 
in  dieser  Beziehung  im  Wesentlichen  zu  dem  Verfahren  zurûck, 
welches  Gesenius  und  Bottcher  in  der  Anordnung  der  Formen 
befolgt  haben,  hoffe  aber,  nicht  unwichtige  Yerbesserungen 
bieten  zu  kônnen.  Ich  werde  also  in  der  Verballehre  wieder 
die  einzelnen  Verba  als  Individuen  betrachten  und  in  ihrer 
Gesammtgeschichte  an  einer  und  derselben  Stelle  beobachten. 
Ich  werde  femer  jede  Classe  der  schwachen  Zeitwôrter  wieder 
an  éinem  Platze  nach  dem  ganzen  Complex  ihrer  Eigenthûm- 
lichkeiten  entfalten.  Ich  werde  weiter  in  der  Nominallehre 
wieder  die  Nomina  in  Declinationen  ordnen  und  dadurch  auch 
das  Schicksal  mancher  Endungen,  vgl.  îTj^,  njh,  n»"]»,  wieder 
im  Zusammenhang  zur  Anschauung  bringen.  Denn  etwas  an- 
deres  ist  die  Lehre  von  der  Nominalbildung  und  etwas  anderes 
die  Lehre  yon  der  Nominalflexion,  und  so  wenig  man  z^B.  im 
Griechischen  beide  Abiheilungen  der  Grammatik  vereinigt 
(vgL  z.  B.  Raphaël  Kûhner's  grosse  griechische  Grammatik),  so 
wenig  darf  man  es  im  Hebraischen.  Und  es  lâsst  sich  sogar 
ein  Mittelweg  einschlagen,  damit  die  doppelte  Vorftlhrung  des- 
selben  Stoffes  vermieden  werde,  nâmlich  innerhalb  der  Decli- 
nationen konnen  immer  die  Wortbildungsarten  von  der  ein- 
fistchsten  bis  zu  der  zusammengesetztesten  betrachtet  werden. 
Und  diesen  Weg  gedenke  ich  einzuschlagen.  —  Man  sieht 
Bchon  aus  diesen  wenigen  Bemerkungen,  dass  dièse  Art  der 
Anordnung  auch  wissenschaftlich  gleich  sehr,  wie  die 
Ewald'sche,  berechtigt  ist  Ihre  praktische  Vorzuglichkeit 
ist  aber  allgemein  anerkannt;  denn  es  wird  wohl  bei  dem  Ur- 

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5  Einleitang. 

theil  bleîben,  welches  Bôttcher  ttber  die  Verwerfung  der  Decli- 
nationen  von  Seiten  Ewald's,  Olshausen  s  und  aller  Nachahmer 
derselben  gefallt  bat,  dass  nâmlicb  nach  der  Méthode  dieser 
Manner  die  Nominaiflexion  f&r  die  meisten  Hebrâisch  Lemen- 
den  eine  terra  incognita  bleibe  (2.  Band  S.  535). 

b)  Historisch  soll  die  Méthode  sein  d.  h.  aie  soll  bei 
jedem  einzelnen  Abschnitte  diejenigen  Formen  als  die  alteren 
betrachten,  welche  dem  Arabischen  nâher  stehen,  als  die  andem. 
Dièse  historische  Méthode  fordert  auch,  dass  die  dem  Arabischen 
am  nâchsten  stehenden  Formen  bei  jedem  Abschnitte  zuerst 
aufgefbhrt  werden,  wenn  sie  auch  im  Hebraischen  selbst  sel- 
tener  geworden  sind.  Es  gentigt  nicht,  dass  die  im  Hebraischen 
herrschenden  Formen  zuerst  vorgefllhrt  werden,  und  nur  bei 
den  seltenen  Formen  aufinerksam  gemacht  wird,  ob  sie  dem 
arabischen  Typus  naher  oder  femer  stehen,  als  die  im  Hebra- 
ischen herrschenden.  —  Zur  allgemeinen  Begrûndung  der  hi- 
storischen  Méthode  lasst  sich  diess  sagen,  dass  die  Sprache  ein 
Oewâchs  ist,  dessen  einzelne  Entwickelungsstufen  organisch 
aus  einander  hervorgehen,  und  femer,  dass  nur  der  Blick  auf 
die  mit  dem  Hebraischen  yerwandtên  Sprachen  und  auf  die 
Sprachwissenschaft  ûberhaupt  den  Lehrer  des  Hebraischen  da- 
Yon  abhalten  kann,  aile  die  falschen  Erklârungen  yon  hebra- 
ischen Formen  vorzutragen,  welche  sonst  gefanden  werden. 
Man  denke  hauptsâchlich  an  die  willkûrliche  Annahme  so- 
genannter  Vorton vocale!  Aber  dabei  soll  er  allerdings  die 
Regel  beobachten,  dass  er  nur  aus  der  si  cher  en  Yerwandt- 
schaft  hebraischer  Formen  mit  arabischen  u.  s.  w.  seine  Er- 
klarung  schôpffc;  dass  er  femer  nicht  Erscheinungen  aus  dem 
Arabischen  herleitet,  flir  welche  das  Hebraische  selbst  ein  Er- 
klarungsprincip  gibt. 

Anmerkung.  Die  historische  Erklâmng  hat  aber 
auch  ihre  Schwierigkeiten  und  ihre  Grenzen,  obgleich  noch 
Niemand  darûber  gehandelt  bat.  Was  dio  Schwierigkeiten  an- 
langt,  80  erinnere  ich  an  das  Yerhftltniss  des  hebr.  niqtal  zu  dem 
arab.  inqàtàla;  femer  an  das  e  von  qiud  ùnd  hUhqaUel  sowie  an  das 
zweite  t  von  hiqtû;  vgl.  unten  §  28  und  27.  —  Was  die  Qrenzen 
der  historischen  Erkl&nmg  anlangt,  so  weise  ich  hin  auf  quttal, 
neben  arabischem  quUûa;  hoqtcU  neben  arabischem  ûqfUa,  —  Man 
kann  femer  das  bloss  tongedehnte  â  von  c^sVfi  etc.  nicht  auf  hi- 
storischem  Wege  erklâren.  Olsh.  §  134,  a  spricht  in  richtiger  Er- 
k^nntnis8  der  Sachlage    von  einer  neigenthiimlichen  Yer&nderong", 


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Méthode  der  hebr.  Grommatik.  §  2.  7 

„einem  Einschab";  Stade  §  86,  8  spricht  aber  ein&ch  von  „Yer- 
lângemng  eines  semitiBchen  a  za  hebr&ischem  à^*  und  fûhrt  die 
angegebene  Form  mit  als  Beleg  auf.  —  Es  ist  mir  ferner  mehr  als 
fraglich,  ob  das  ursemitische  a  von  ha  sich  in  'y va,  "•»«».  ï'^ïi?  er- 
halten  hat,  wie  es  gegen  Olsh.  §  223,  e,  der  beim  Zusammentreffen 
der  Praepositiones  praefixae  mit  vocallos  anfangenden  W5rtern  „die 
gewdhnlichen  Wohllautsgesetze  walten  l&sst**.  Stade  §  374  anflBasst. 
Es  ist  ¥iel  wahrscheinlicher.  dass  a,  weil  es  gewôbnlich  so  laatete, 
fur  das  Sprachbewusstsein  des  Hebrâers  eine  eigene,  selbst&ndige 
Ezistenz  gewann  nnd  sich  non  auf  dem  Boden  seiner  Sprache  ein 
Gesetz  bildete,  wonach  die  Vorsatzwôrtcben  (auch  ^)  mit  dem  folgen- 
den  Worte  je  nach  dem  Anlaute  des  letzteren  auf  verschiedene  Art 
verknQpft  wnrden.  Ich  denke,  dass  im  Unterschiede  vom  einheit- 
lichen  ^'y^  (mein  Erwfthlen)  Hes.  20,  5  das  ''^  (in  Zomgluth)  auch 
f&r  den  seine  Muttersprache  redenden  Hebrfter  durch  eine  Zusammen 
setzung  zu  Stande  kam,  wovon  er  ein  Bewusstsein  batte.  —  Es  sind 
aber  dièse  Schwierigkeiten  nicht  im  Stande,  die  ganze  l^istonsche 
Erklârungsart  und  insbesondere  die  des  Yortonqames  ûber  den 
Haufen  zu  werfen  und  uns  zu  einer  ftûckkehr  znr  alten  allgemeinen 
Annahme  eines  willkûrlichen,  unorganischen  à  vor  der  Tonsilbe  zn- 
rfickzudrfingen.  Es  wird  immer  eine  Errungenschait  der  historischen 
Sprachbetrachtung  bleiben,  dass  wir  das  Qames  von  ab;  etc.  etc. 
altf  Dehnung  des  a  im  arabischen  jctsubhu  ansehen  etc.  etc.  Und 
auch  im  vorliegenden  Werk  wird  das  Hebràische  aus  dem  Ursemiti- 
schen  (Arabischen)  erkl&rt  werden,  wo  nur  immer  ein  organisches 
Fortbestehen  sich  aufspûren  l&sst. 

c)  Lautphysiologisch  soll  die  Méthode  sein  d.  h.  aile 
Sprachverânderungen,  in  welchen  sich  nicht  ein  Gedankentrieb 
ausgewirkt  hai,  sollen  aus  der  wahren  Natur  der  Sprachlaute  und 
aus  der  wahren  Beschaffenheit  ihrer  gegenseitigen  Beeinflussung 
erkiârt  werden.  —  Die  Anregung  zu  meinen  auf  Lautphysio- 
logie  bezûglichen  Studien  gab  mir  die  Leipziger  Antrittsvor- 
lesung  des  Herm  Geheimen  KirchenrathDelitzsch,  welche  ge- 
druckt  Yorliegt  in  ^Physiologie  und  Musik  in  ihrer  Bedeutung 
fôr  die  Grammatik,  besonders  die  hebrâische.  Mit  physicali- 
schen  Âbbildungen  und  einer  musical.  Beilage'^,  Leipzig,  1868. 

Ich  erlaube  mir  an  eine  Stelle  aus  meiner  bisher  wenig 
beachteten  Schrift  ^Gedanke,  Laut  und  Accent  als  die  drei 
Faktoren  der  Sprachbildung  comparativ  und  physiologisch  am 
Hebrâischen  dargestellt*  (1874)  S.  22  zu  erinnem:  „Es  war 
ein  grosser  Fortschritt,  als  die  Théorie  von  den  très  morae 
beseitigt  war,  welche  Âlting  aufstellte,  Danz  (compendium 
grammaticae  hebraicae,  éd.  8.  p.  29)  unangefochten  stehen  liess, 


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g  Einleitung. 

deren  Willkûrlichkeit  J.  D.  Michaelis  (hebr.  Qram.,  3.  Aufl. 
(1778),  S.  14)  erkannte  („prmcipiuin  oder  besser  hypotiiesis 
trium  morarum''),  und  welche  Seyerin  Vater  in  seinen  Qram- 
matiken  nicht  mehr  erwahnt;  —  es  war  ein  grosser  Fortschritt 
als  âesenius  in  seinem  Lehrgebâude  (1817)  die  Kategorien  der 
Lautyerânderungen  mit  meisterhafker  Elarheit  besprach  und 
durch  zahbreiche  Vergleiche  ihre  Natûrlichkeit  zu  erweisen 
strebte.  Die  tiefere  Wissenschafklichkeit  unserer  Zeit  bat  sich 
sodann,  nacbdem  Eant  den  Begriff  des  Organiscben  entwickelt, 
Schelling  und  Hegel  in  allen  Spbâren  des  Daseins  die  Ver- 
korperung  eines  Geistes  geseben  batten,  auf  allen  Gebieten 
Ton  der  blessen  Nebeneinanderstellung  der  beobachteten  Formen 
losgesagt,  betracbtete  Ailes  nicbt  mebr  als  Todtes,  sondem 
als  Lebendes  und  forscbte  nacb  dem  Principe,  welcbes  die  £r- 
scbeinungen  aus  sicb  beraus  geboren  bat  Auf  dem  Gebiete 
der  Pbilologie  insbesondere  bat  man  der  Empirie  bekanntlicb 
dadurcb  zu  entgeben  gesucbt,  dass  man  einmal  die  einzelne 
Spracbe  bis  in  ibre  Eindbeit  zurûckbegleitete,  das  andere  Mal 
môglicbst  yiele  Spracben  miteinander  yerglicb.  Aber  ist  man 
dadurcb  scbon  ûber  die  blosse  Beobachtung  und  Bescbreibung 
des  Spracblebens  binausgelangt?  Man  will  eine  organiscbe 
Entwickelung  geben,  stellt  aber  nicbt  die  wirkenden  Erafte  in 
den  Yordergrund,  wabrend  man  docb  in  einer  solcben  von  den 
Orûnden  zu  den  Folgen  fortscbreiten,  ja  die  wirkenden  Ur- 
sacben  zum  Eintbeilungsprincipe  macben  muss,  ygl. 
Drobiscb,  Logik,  3.  Aufl.  §  136".  Dièse  Vervollkommnung 
der  Erklârungsmetbode  babe  icb  in  der  genannten  Schrift  zu 
begrûnden  gesucbt,  und  sie  soll  sich  in  dem  yorliegenden 
Werk  zeigen,  selbstverstandlicb  besonders  im  IQ.  Haupttbeile. 
5.  Was  den  Plan  einer  vollstandigen  Grammatik 
anlangt,  so  giebt  eine  solcbe  I.  eine  Lebre  von  der  Scbrift 
und  der  Aussprache,  wozu  aucb  die  Betonung  gebort. 
Darauf  kann  aber  nicht  eine  sogenannte  ,Jjautlehre"  folgen, 
wie  es  in  den  bisherigen  Grammatiken  der  Fall  ist;  denn  dièse 
Beibenfolge  bringt  drei  Nachtbeile  mit  sich.  Sie  widerspricht 
der  analytischen  Méthode  ûberhaupt;  sie  fUbrt  dem  Lemenden 
eine  Menge  von  Formen  vor,  die  er  noch  gar  nicht  in  ihrem 
Zusammenhange  kennt;  sie  mûsste,  wenn  sie  voUstandig  sein 
soUte,  aile  regelmâssigen  und  unregelmâssigen  Beispiele  der 
Formenlehre  beibringen,  oder  sie  muss  wenigstens  die  weiteren 

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Stammbaum  der  hebr.  Sprache.  g  8.  ^ 

Belege  in  einem  spâteren  Theile  des  Systems  zu  suchen  an- 
leiten,  und  das  ist  allemal  wenigstens  ein  formeller  Mangel  der 
Darlegang.  Yielmelir  folgt  gleich  II.  die  Formenlehre, 
wo  das  zur  YerftLgung  stehende  lauUiche  Material  in  kritischer 
Sichtang  dargeboten  wird.  Als  III.  Theil  erscheint  die  all- 
gemeine  Bildungslehre,  welche  untersuclit,  wie  sich  in 
dieser  speciellen  Sprache  die  Denkthâtigkeit  eines  Yolkes  kund- 
gegeben,  wie  das  Nebeneinanderstehen  der  verschiedenen  Laute 
eine  gegenseitige  Beeinflussung  derselben  verursacht,  und  wie 
der  Tonfall  auf  die  Wortgestalten  gewirkt  bat.  IV.  folgt  die 
Satzlehre,  worin  nun  nach  der  von  mir  yorgeschlagenen 
Zerlegong  der  Ghranunatik,  bloss  Material  behandelt  zu  werden 
braucht,  welches  sich  wirklich  aus  dem  Begriffe  des  Satzes, 
der  Satztheile,  der  Satzerweiterungen,  Satzklânge,  Satzverbind- 
UDgen,  Satzgef&ge,  Satzkûrzungen  u.  s.  w.  ergiebt,  vgl.  meine 
Schrift  ^eue  Studien  ûber  Schrift,  Aussprache  und  Allgemeine 
Bildungslehre  des  Aethiopischen''  (1877),  S.  73. 


§  3.  Stammbaum  der  hebriUsehen  Spraehe. 

1.  Stellung  des  Semitischen  zur  menschlichen 
Sprache  ûberhaupt.  —  Aile  menschlichen  Sprachen  bilden 
einen  Baum,  welcher  drei  Aeste  getrieben  bat:  die  isolirenden, 
die  agglutinirenden  und  die  flectirenden  Sprachen.  Und  es 
sind  die  Sâtze  uniichtig,  welche  Bickell,  Grundriss  der  hebr- 
Gramm.  (englische  Uebersetzung)  §  2  schreibt,  z.  B.  ,J)ie  innere 
Fleiion  an  sich  bat  nichts  mit  der  Modification  der  Idée  zu 
thun^  Daftir  konnte  er  seinerseits  nur  einen  scheinbaren 
(wie  er  Andem  vorwirft)  Beweis  bringen,  indem  er  den  se- 
cundâren  YocaUsmus  des  Hebrâiscben  zu  Hilfe  nabm  und 
(meist  mit  Becht)  in  Bezug  auf  die  Abweichungen  desselben  vom 
Arabischen  leugnete,  dass  sie  zum  Ausdruck  yerschiedener  Ge- 
danken  dienten.  Er  bat  aber  doch  allgemein  von  je  der  innem 
Flexion  seine  obige  Behauptung  aufgestellt  und  sagt  von  der 
innem  Flexion  an  sich  auch  weiter  §  3,  Anmerkung:  „Durch 
die  rein  mechanische  Wechselwirkung  der  Wurzeln  und  Af&xe 
aof  einander  und  durch  andere  Yocalgesetze,  welche  allgemein 
mit  der  Betonuhg  yerbunden  wurden,  entstand  eine  scheinbare 
Veranderung  der  Wurzel  selbst  (innere  Flexion).    Flexion 


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10  Einleitung. 

ist  einfach  die  Verbindung  von  Wurzeln,  und  daher  hat  die 
Lautsymbolik  nur  Statt  in  der  Wurzelbildung,  aber  niemals  in 
der  Flexion".  Wie  gesagt,  zum  Beweise  dieser  ganz  allge- 
meinen  Behauptung  batte  Bickell  den  primâren  Yocalismus 
des  Altarabischen  benutzen  mûssen;  freilicb  wâre  dann  die 
Unrichtigkeit  seiner  Behauptung  sofort  klar  gewesen.  Wie 
kann  denn  im  Ârabischen  die  verschiedene  Vocalisation,  durch 
welche  sich  z.  B.  vom  Activum  das  Passivum  (z.  B.  qdtala  [er 
tôdtete]  und  qûtUa  [er  wurde  getôdtet])  und  vom  Perfectum  das 
Imperfect  {jdqtvlu  [er  wird  tôdten]  uni  Jilqtalu  [er  wird  getôdtet 
werden])  unterscheidet,  durch  Aufeinanderwirken  von  Wurzel 
und  Affix  sowie  durch  Accentuation  hervorgerufen  worden 
sein?  Sind  denn  nicht  die  Wurzellaute  und  der  Accent  der 
beiden  gênera  und  tempora  verbi  dieselben?  Vielmehr  dièse 
innere  Flexion. hat  an  sich  und  von  vomherein  den  Zweck, 
die  Verschiedenheit  des  Oedankens  auszudriicken.  —  Zu  den 
innerlich  flectirenden  Sprachen  gehôren  nun  insbesondere  die 
indogermanischen  und  die  semitischen. 

2.  Yerhâltniss  des  Indogermanischen  zum  Semiti- 
schen. Vom  indogermanischen  oder  arischen  Sprachzweig,  dessen 
einzelne  Schosslinge  das  Sanskrit,  Altbaktrische,  Griechische) 
Lateinische,  Litthauische,  Geltische  und  Germanische  sind,  und 
der  nach  der  Vôlkertafel  1  Mos.  10,  2 — 5  auch  der  japhethische 
heissen  konnte,  scheidet  sich  ein  Sprachzweig,  welchen  man 
seit  1781  den  semitischen  nennt.  Damais  hat  Schlôzér  in 
Eichhom's  Repertorium  flir  biblische  und  morgenlândische  Li- 
teratur,  Theil  VIII.  S.  161  diesen  Ausdruck  zuerst  angewendet. 
Das  Recht  zu  dieser  Bezeichnung  beruht  darauf ,  dass  die 
meisten  von  denjenigen  Vôlkem,  welche  diesen  Sprachzweig 
sprechen,  in  der  Vôlkertafel  von  dem  âltesten  Sohne  Noah's, 
dem  Sem,  abgeleitet  werden  1  Mos.  10,  21 — 31.  —  Ueber  das 
lexicalische  Verhaltniss  beider  Sprachzweige  vgl.  Friedrich 
Delitzsch,  Studien  ûber  Indogermanisch-Semitische  Wurzel- 
verwandtschaft,  Leipzig  1873. 

In  grammatischer  Hinsicht  unterscheidet  sich  vom  In- 
dogermanischen das  Semitische  hauptsâchlich  durch  folgende 
Eigenheiten:  a)  Fast  aile  semitische  Schrift  lâuft  von  rechts 
nach  links.  Es  giebt  nur  einzelne  ^ovoxçoq^ôàv  (nach  Acker- 
stierwendung)  geschriebene  Inschriften  der  Himjaren  in  Sûd- 
arabien,  wo  akb   die  erste   Zeile  von  rechts  nach  links,   die 

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Stammbaiim  der  hebr.  Sprache.  §  3.  \\ 

zweite  von  links  nach  rechts  lauft  und  so  abwechselnd  iveiter. 
Und  nur  die  Aethiopen  haben  wahrscheinlich  von  ihren  grie- 
chischen  Bekehrern  durchaus  die  Schreibrichtung  von  links 
nach  rechts  angenommen,  ^gl.  dartiber  meine  Aethiopischen 
Stndien  S.  14 — 19.  —  b)  Die  Bezeichnung  der  Vocale 
theils  durch  Bnchstaben  theils  durch  Zeichen,  die  den  Gonso- 
nanten,  wie  im  Aethiopischen,  angehângt,  oder,  wie  im  Arabi- 
schen,  Synschen  undHebraischen,  unter,  (in),  oder  ûber  dieselben 
gesetzt  wurden,  ist  hinter  der  Ausbildung  des  Yocalsystems  viel- 
fach  zurQckgeblieben.  Im  iîbrigen  aber  sollte  man  aufhôren, 
von  „dem  vagen^Charakter  der  semitischen  Vocale'*  zu  reden, 
vgL  Bickell  a.  a.  0.  §  62  auch  wieder  in  der  englichen  Ueber- 
setzung  „the  vague  character  of  Semitic  vowels**. .  Denn  auch 
im  Semitischen  haben  aile  Veranderungen  der  Vocale  ihre  Ur- 
sache  und  ihre  Schranken,  vgl.  meine  Schrift  „Gedanke,  Lant 
und  Accent**  S.  131  f.  —  c)  In  der  Aussprache  bietet  das 
Semitische  Schwierigkeit  wegen  seiner  Vorliebe  flir  Verwen- 
dung  der  Eehle  und  flir  Zusammenpressung  der  Mundhôhle. 
—  d)  Der  einer  indogermanischen  Wurzel  in  seiner  Verwen- 
dung  flir  die  Wortbildung  entsprechende  einfachste  Verbal- 
stamm  ist  immer  dreibuchstabig.  —  e)  Abgeleitete  Verba 
und  Nomina  im  Sinne  z.  B.  der  deutschen  Orammatik  fehlen 
ganzUch,  obgleich  es  Weiterbildungen  des  einfachsten  Stammes 
giebt,  welche  den  deverbalia  und  denominativa  z.  B.  der  latei- 
nischen  Ghrammatik  in  der  Bedeutung  entsprechen.  Ebenso 
fehlen  zusammengesetzte  Verba;  in  der  Nominalbildung 
aber  giebt  es  Beispiele  vûn  Zusammensetzung.  —  f)  In  der 
Verbalflexion  giebt  es  zwar  einen  reichlichen  Ausdruck  flir 
die  gênera  verbi  ;  aber  nur  2  tempora  und  wieder  nur  bei  dem 
einen  von  diesen  beiden  verschiedene  modi.  —  g)  In  der  No- 
minalflexion  besass  das  Semitische  von  vomherein  nur  End- 
ungen  zur  Bezeichnung  des  Nominativ,  des  Genetiv  und  des 
Accusativ.  Aile  drei  Endungen  hat  nur  das  Arabische;  nur 
zwei  davon,  eine  flir  den  Nominativ  und  eine  ftir  den  Oenetiv 
sowie  Accusativ,  hat  das  Aetbiopische  bewahrt;  Hebraisch  und 
Syrisch  zeigen  nur  Ueberreste  von  ihnen  und  haben  zur  Unter- 
scheidung  der  Casus  diejenigen  Mittel  hervorgesucht,  welche 
die  Sprachen  im  Verlaufe  ihrer  lautlichen  Verkûmmerung  ûber- 
haupt  anwenden,  vgl.  mit  dem  Lateinischen  das  Italienische 
und  Franzësische.  —  h)  Wieder   nur  das   Arabische    hat  die 


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12  Einleitung. 

Mittel  bewahrt,  durch  welche  die  Gomparation  der  Adjec- 
tiva  durch  Umbildung  dieser  selbst  bewirkt  wurde.  —  i)  Es 
findet  sicb  nur  eine  sehr  beschrânkte  Ausbildung  der  Ordi- 
nalzablen.  —  k)  In  der  8y  ntax^hat  der  Sémite  zwar  den  ein- 
fachen  Satz  reichlich  ausgestattet;  aber  schon  bei  den  Satz- 
verbîndungen  die  copulative  Gonjunction  meisi  zugleich  mit 
ftir  die  adversative  gebraucht.  Ebenso  bat  er  die  Satzverbind- 
ungen  vieliach  den  Satzgeâigen  Vorgezogen  und  yoUends  den 
Periodenbau  sehr  yemachlassigt.  Dagegen  die  Abkûrzung  der 
Satze  durch  Particip  und  Infinitiv  hat  er  wieder  yiel  geûbt. 

3)  Die  Schôsslinge  des  semiti^chen  Sprach- 
zweiges.  Bei  der  absichtlich  kurzen  Aufzahlung  derselben  soll 
uns  der  Hauptsatz  leiten,  welchen  die  Sprachwissenschaft  iiber 
dafi  Wachsthum  der  Sprachen  aufgestellt  hat,  dass  nâmlich 
unter  den  zu  einem  Sprachzweig  gehôrigen  Sprachen  deijenigen 
das  grôsste  Alter  zuzuschreiben  isi,  in  welcher  insbesondere 
Fûlle  des  Yocalismus  im  Auslaute  der  Worter,  môglichst 
grosse  Unversehrtheit  der  drei  Ghrundyocale  a,  s',  u  sowie  Un- 
versehrtheit  der  Diphthonge,  femer  in  der  Stammbildung  und 
Flexion  der  grôsste  Reichthum  von  Formen  anzutreffen  ist. 

a)  Nach  diesem  Satze  muss  unter  den  in  Inschriften  und 
Literaturen  uns  bekannt  gewordenen  semitischen  Sprachen  dem 
Altarabischen  die  hôchste  Alterthûmlichkeit  zugeschiieben 
werden.  Oegen  dièse  Entscheidung  biidet  keine  hinreichend 
kraftige  Gegeninstanz  der  Umstand,  dass  in  der  Verbalstamm- 
bildung  der  Hebraer  den  starkeren  Spiritus  asper  hat,  wo  der 
Araber  den  Spiritus  lenis  spricht;  wenn  man  auch  nicht  wohl 
der  Ansichtbeistimmen  kann,  dass  der  starkere,  aber  auch  leichter 
yemehmbare  Hauch  der  jûngere  sei,  wie  sie  v.  Maltzan  in 
seinem  Bericht  ûber  das  Méhri,  vgl.  Z.  d.  D.  M.  6.,  JLXV, 
S.  202.  209;  XXYII,  S.  273,  ausgesprochen  hai  Mehr  darûber 
in  meinen  Aethiopischen  Studien  S.  77 — 79.  Und  vollends  gar 
nicht  haben  die  Spuren  der  Alterthûmlichkeit,  welche  das  Ara- 
bische  an  sich  tragt,  in  dem  Umstand  ein  Gegengewicht,  dass 
das  Nomen  plurale  im  Hebrâischen  auf  9n,  im  Arabischen  auf  7i 
ausgeht  Denn  dass  da  n  der  altere  Gonsonant  ist,  scheint 
mir  sicher  daraus  hervorzugehen,  dass  die  Pluralendung  im  Im- 
perfect  (und  einmal  im  Perfect)  des  Verbum  auch  im  Hebrâ- 
ischen tÎTi,  im  Arabischen  ûna  lautet  (wo  also  wegen  des  folgenden 
a  nicht  das  n  als  erst  aus  m  entstanden  aufgefasst  werden  kann). 

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Stammbanm  der  hebr.  Sprache.  §  3.  13 

Yielmelur  ist  das  hebr.  m  am  No  m  en  plurale  als  erleichtemde 
Yertanschung  des  dentalen  Nasal  (n)  mit  dem  labialen  (m)  zu 
betrachten.  So  aach  Stade,  Lelurbuch  §  323.  —  Die  Beduinen 
baben,  begûnstigt  durch  ihre  geringereBerûhrung  mit  Vôlkerbe- 
wegangen,  in  ihrer  Liebe  zu  correcten  Sprachformen  langer  ibre 
Spracbe  in  ibrer  altertbûmlicben  Oestalt  bewahrt.  Dagegen  das 
Neuarabiscbe  ist  in  vielen  Punkten  zu  einer  viel  spâteren  Ent- 
wickelungsstnfe  fortgeschritten.  Darûber,  dass  man  eine  spatere 
Gestalt  der  Spracbe  nicht  in  jegUcber  Hinsicbt  eine  unYoll- 
kommenere  nennen  darf,  ygl.  die  Urtbeile  Jacob  Ghimms  und 
Max  Mûllers  im  Scbluss  von  ^Oedanke,  Laut  und  Accent*^ 
S.  154 — 156.  —  Fast  gleicb  altertbûmlicb  wie  das  Âltarabiscbe 
iat  das  Âethiopiscbe.    Beide  bilden  das  Sûdsemitische. 

b)  Nacb  der  FûUe  des  VocaUsmus  folgt  an  AlterthUmbcb- 
keit  dem  Siidsemitischen  das  Mittelsemitiscbe,  welcbes 
wieder  in  Pboniziscb  und  Hebraiscb  zerfîLllt.  Zu  letzterem  ge- 
bort  aucb  das  Moabitiscbe  des  Mesasteines,  vgl.  2  K5n.  3,  4  ff., 
welcher  1868  gefiinden  wurde. 

c)  Schon  nacb  dem  angegebenen  Haupteintbeilungsgrund 
wird  man  am  besten  dabei  steben  bleiben,  die  eben  genannten 
beiden  Spracben  Yom  Nordsemitischen  oder  Aramaischen 
zu  trennen  (anders  Stade  §  9a).  Aber  Yom  Hebrâiscben  unter- 
scheidet  sicb  das  Aramâiscbe  und  zwar  aucb  die  testait  des- 
selben,  welcbe  in  Dan.  2,  4—7,  28;  Esra  4,  8—6,  18;  7,  12—26 
Yorliegt,  nicht  bloss  durch  das  Yerklingen  yieler  Vocale,  son- 
dem  aucb  durch  die  Beyorzugung  der  Yerscblusslaute  d,  ^  und  f 
Yor  den  hebrâiscben  Engelauten  z^  sch  lind  f .  Auch  der  Aus- 
drack  des  PassiYum  ist  im  Aramaischen  anders  bewirkt  worden; 
die  masculine  Pluralendung  geht  auf  n  aus  u.  s.  w. 

d)  ITeberdasOstsemitische  d.h.die  Sprache  der  assjrriscb- 
babjlonischen  Eeilinschriften  siebe  Schrader  selbst  z.  B.  kurz 
in  der  8.  Auflage  Yon  De  Wette's  Einleitung  in  das  Alte  Te- 
stament 1869,  S.  82—85. 

Fur  diejenigen,  welcbe  sicb  einen  ersten  Einblick  in  die 
mit  dem  Hebrâiscben  Yerwandten  Spracben  Yerscbaffen  woUen, 
empfieblt  sicb  die  Yon  Petermann  in  Berlin  begrûndete  Porta 
linguarum  orientalium,  welcbe  in  je  einem  Bandchen  nacb 
ganz  gleicher  Méthode  durch  Grammatik  und  Leseproben  in 
die  einzelnen  Dialecte  einftihrt.    Ich  erwahne  dièses  Hilfsmittel 


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14  Einleitnng. 

besonders  auch  desshalb,  weil  ich  es  sonst  nicht  bemerkt  finde, 
und  doch  Manchem  mit  dieser  Erwâhnung  ein  Dienst  geleistet 
werden  kann.    (Jetzt  im  Verlag  von  H.  Reuther  in  Karlsnihe). 

§  4.  TJrspranglicheAngehSrlgkeltder  hebrUschenSpraehe. 

1.  Die  Eanaaniter  und  somit  auch  die  von  den  Griechen 
sogenannten  Phonizier  gehôrten  na«h  der  biblischen  Ueber- 
lieferung  1  Mos.  10,  6  zu  den  Nachkommen  des  dritten  Noah- 
sohnes  Ham  und  sind  von  dem  Arabien  umfluthenden  Meere, 
wahrscheinlich  dem  persischen  Golfe,  gekommen,  wo  ein  an- 
derer  Hamit,  Nimrod,  das  kuschitische  Reich  Altbabylonien 
begrttndete  1  Mos.  10,  8—12.  Jenen  Ausgangspunkt  berichtet 
Herodot  1,  1:  ano  trjç  ^Eçvd'Q^ç  xakeo^évTjç  d'aXàairqç  und 
zwar  7^  89  wg  av%oî  Xéyovaiv,  VgL.  Justini  Historiarum  XVIII, 
3,  2:  Tyriorum  gens  condita  aPhoenicibus  fait,  qui  terrae  motu 
vexati,  relicto  patriae  solo,  Assjrium  stagnum  primo,  mox  mari 
proximum  litus  incoluerunt,  condita  ibi  urbe,  quam  a  piscium 
ubertate  Sidona  appellaverunt;  nam  piscem  Phoenices  sidon 
vocant  —  Die  biblische  Ueberlieferung  ist  fiir  richtig  zu  halten 
Denn  man  kann  nicht  sagen,  dass  die  Eanaaniter  von  den 
Israeliten  aus  Nationalhass  dem  hamitischen  Vôlkergeschlecht 
zugetheilt  worden  seien;  weil  trotz  des  Nation alhasses  von  den 
Israeliten  die  Amalekiter,  Moabiter,  Ammoniter  und  Edomiter 
als  ihre  Verwandten  anerkannt  worden  sind.  Und  an  die  Stelle 
der  leiblichen  Abstammung  eine  geistliche  Verwandtschaft  der 
Kanaaniter  mit  dem  hamitischen  Vôlkertypus  zu  setzen,  wie 
es  Fr.  W.  Schultz  im  Artikel  „Canaan*',  Herzogs  Realencyclo- 
pâdie,  m,  S.  118  thut,  ist  nicht  bloss  gegen  den  Text,  sondem 
auch  desshalb  unmôglich,  weil  nicht  die  Eanaaniter  allein 
auf  einen  andem  Sohn  Noah's  als  die  Israeliten  zurlickgeftihrt 
werden,  sondem  auch  Eusch,  Aegypten  und  Put  und  diesen 
dreien  doch  nicht  dieselbe  unsittliche  Art  zugeschrieben  werden 
kann.  Und  dass  die  Unkeuschheit  der  Eanaaniter  eben  speciell 
kanaanitisch  und  nicht  allgemein  hamitisch  war,  dass  also  die 
Eanaaniter  nicht  wegen,  sondem  trotz  ihrer  Unsittlichkeit 
zu  Ham  gerechnet  worden  sind,  ergiebt  sich  aus  1  Mos.  9,  22, 
wo  Ham  als  unkeuscher  der  Vater  E  an  a  an  s  (allein)  heisst,  und 
aus  V.  25,  wo  nicht  Ham,  sondem  Eanaan  allein  verflucht 
wird.  —  Sind  nun  die  Eanaaniter  der  Rasse  nach  Hamiten,  so 


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UrsprûDgIiche  Àngehôrigkeit  der  hebr.  Sprache.  §  4.  15 

haben  aie  (da  nicht  umgedreht  mit  J.  G.  Mtiller  s  Buch  ^Die 
Semiten  in  ihrem  Verhâltniss  zu  Chamiten  und  Japhetiten" 
1872  aile  Semiten  hamitisirte  Indogermanen  sein  kônnen)  ihre 
spâtere  Sprache  von  den  Semiten  gelernt,  unter  welchen  aie 
sich  ansiedelten.  Und  es  ist  wahrscheinlicli,  dass  aie  mit 
diesem  Tausch  schon  im  Osten,  in  der  Nahe  der  Euphrat- 
mfindnng  begannen,  als  sie  zuerst  in  semitisclies  Sprach- 
gebiet  eindrangen.  Es  ist  weniger  wahrscbeinlich,  dass  sie  die 
neue  Sprache  erst  in  Palastina  eingetauscht  haben,  obgleich 
die  Berôlkerungsschicht,  welche  vor  den  Kanaanitem  Palastina 
bewohnte,  auch  eine  semitische  Sprache  redete,  soweit  man 
ans  ihren  Namen  einen  Schluss  ziehen  kann.  Solcher  Um- 
tausch  Yon  Sprache  und  Gultur  ist  zu  allen  Zeiten  vorgekommen, 
vgL  die  Westgothen  in  Spanien  nnd  die  Longobarden  in  Italien. 

2)  Eine  ganz  andere  Frage  ist,  ob  anch  die  Hebraer  durch 
Anfgeben  einer  andem  semit.  Sprache  das  neue  semit.  Idiom  der 
Xanaaniter  nach  ihrer  Einwanderung  in  Palastina  angenommen 
haben.  Bei  den  Israeliten  batte  solcher  Sprachentausch  leichter 
aïs  bei  den  hamitischen  Kanaanitem  Statt  finden  konnen,  weil 
Abraham  nur  mit  wenigen  Leuten  sich  unter  den  Kanaanitem 
ansiedelte.  Es  ist  aber  wahrscheinlicher,  dass  die  Bibel  keinen 
solchen  Sprachentausch  Abrahams  lehrt,  als  dass  sie  es  thut 

a)  Denn  die  Bibel  lasst  zwar  den  Abraham  von  Arpachsad, 
dem  dritten  Sohne  Sem's  1  Mos.  10,  22,  abstammen,  aber 
erst  als  9.  Génération  1  Mos.  11,  10  fEl,  braucht  ihn  also  gar 
nicht  aus  dem  Lande  jenes  Arpachsad,  der  ^A^^anaxtvtç  (nach 
Bochart)  am  obem  Tigris,  auswandern  zu  lassen.  Sie  lasst 
ihn  vielmehr  aus  dem  Ur  der  Ghaldâer  oder  in  Ghaldaa  kom- 
men  1  Mos.  11,  28  und  will  doch  eben  damit  sagen,  dass  er 
unter  den  Chaldaem  damais  seinen  Sitz  gehabt  habe.  Nun 
kennt  das  Alte  Testament  weder  nach  der  Etymologie  Yon 
Arpachsad  (als  sei  es  mit  Schlozer  =  Grenze,  Gebiet  der  casd) 
noch  nach  1  Mos.  22,  22  (denn  der  dort  erwahnte  kèsed  be- 
deutet  so  wenig  wie  Bethuel  einen  sich  mit  den  Aramâera 
Yermischenden  und  in  Mesopotamien  wohnhaffcen  Stamm)  noch 
endlich  nach  Jes.  23,  13  (Ygl.  Delitzsch  und  Nâgelsbach  dazu) 
andere  Ghaldâer,  als  solche,  welche  Bewohner  Babyloniens 
waren.  Folglich  ist  es  schon  desswegen  wahrscbeinlich,  dass 
der  Stammsitz  Abrahams  in  Babylonien  gelegen  bat,  abgesehen 
also  daYon,  dass  man  kein  anderes  Ur  im  Norden,  in  den  kar* 


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Qoo^^ 


16  Ëinleitang. 

duchischen  Bergen  gefunden  hat,  und  dass  dièse  Earduchen, 
die  Ghaldaer  Xenophons  (z.  B.  Anabaais  lY,  3,  4),  nichts  mit 
den  Ghaldâem  Babyloniens  zu  thnn  hatten.  Aus  seiner  chal- 
dâisch-babjlonischen  Heimath  hat  nun  Abraham  einen  Dialect 
mitgebracht,  welcher  ahnlich  demjenigen  war,  welchen  Yorher 
in  benachbarten  Gegenden  wahrscheinlich  die  Eanaaniter  oder 
Phônizier  bei  ihrem  Abznge  nach  Westen  zu  lemen  ange- 
fangen  hatten,  ygl.  unter  Nr.  1  dièses  §. 

b)  Theils  daraus,  dass  Abraham  immerhin  aus  einem  an- 
dern  Theile  des  ostlichen  Gebietes  als  die  Eanaaniter  wegzog, 
theils  daraus,  dass  er  spâter  als  sie  aus  jenen  Gegenden  aus- 
waiiderte,  theils  endUch  aus  der  getrennten  Entwickelung  der 
Eanaaniter  urid  der  Abrahamiden  erklâren  sich  die  Verschieden- 
heiten,  welche  zwischen  dem  phônizischen  imd  dem  hebraischen 
Dialecte  bestanden.  Yergleiche  ûber  dièse  Unterschiede  Stade, 
Emeute  Prûfang  des  zwischen  dem  Phônizischen  und  Hebra- 
ischen bestehenden  Verwandtschafbsgrades  in  ^Morgenlândische 
Forschungen"  Leipzig,  1875.  Dièse  Verschiedenheiten  wtirden 
sich  nicht  wohl  erklâren  lassen,  wenn  Abraham  mit  seinem 
Gefolge  in  Eanaan  die  Sprache  derjenigen  eingetauscht  hâtte, 
unter  welchen  er  sich  ansiedelte.  Diess  ist  ein  zweiter  Grand 
dagegen,  dass  Abraham  seine  Sprache  bei  der  Einwanderung 
in  Eanaan  gewechselt  hat. 

c)  Und  es  ist  auch  drittens  auf  Grand  folgender  Erwâgung 
nicht  wahrscheinlich,  dass  die  Bibel  einen  Sprachenwechsel  Abra- 
hams  lehren  will.  Denn  weder  der  Vater  Abraham's,  der  auch 
sèinerseits  schon  aus  Ur  der  Ghaldaer  auswanderte,  um  nach 
Eanaan  zu  ziehen  1  Mos.  11,  31,  noch  Abraham  selbst, 
welcher  nach  kurzem  Aufenthalte  in  Haran  durch  Gott  zur 
Abtrennung  von  seinen  Stammgenossen  berufen  worden  ist 
1  Mos.  12,  1  ff.,  kann  Absicht  oder  Veranlassung  gehabt 
haben,  die  aus  Babylonien  mitgebrachte  Heimathsprache  erst 
in  Mesopotamien  mit  der  dortigen  Sprache  zu  vertauschen, 
um  dann  in  Eanaan  wieder  zu  einem  andern  Dialecte  tlber- 
zugehen.  Es  hat  ja  auch  Jacob  bei  seinem  mehr  als  zwanzig- 
jâhrigen  Aufenthalte  in  Paddan  Aram  nicht  seine  Sprache 
gegen  die  aramaische  vertauscht,  welche  die  in  Mesopotamien 
zurûckgebliebenen  Verwandten  Abrahams  angenommen  hatten 
1  Mos.  31,  20.  24.  47.  Und  wie  wenig  das  Erlernen  der  ara- 
mâischen  Sprache  mit  dem  Aufenthalte  eines  Mannes  in  Aram 

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Namen  der  hebr.  Sprache.   §  5.  17 

verbunden  gedacht  wurde,  ergiebt  sich  daraus,  dass  Jacob,  der 
doch  notorisch  bel  seinem  Aufenthalte  in  Aram  die  aramaische 
Sprache  nicht  sich  aneignete,  wegen  seines  Fluchtaufenthaltes 
in  Aram  ein  ,,heruiuirrender  Aramaer^^'  genannt  wird  5.  Mos. 
26,  5.  Daftir,  dass  auch  Abraham,  wie  seine  zarttckbleibenden 
Yerwandten,  in  Aram  die  aramaische  Sprache  gelemt  und 
dièse  in  Kanaan  mit  der  kanaanitischen  wieder  yertauscht  hat, 
kann  endlich  auch  das  nicht  geltend  gemacht  werden,  was  der 
An&ng  des  folgenden  §  erwahnt. 

§  5.   Namen  der  hebrSIschen  Sprache. 

1.  Nâmlich  der  eine  von  den  beiden  Namen,  unter  welchen 
dièse  Sprache  in  der  âlteren  Literatur  Israels  erscheint,  ist 
Lippe  d.  h.  Mundart,  Sprache  Kanaans  Jes.  19,  18,  wo 
voransgesagt  ist,  dass  einstmals  fftnf  Stadte  im  Lande  Aegypten 
die  Sprache  Kanaans  reden  und  Jehova  Zebaoth  eidlich  sich 
yerpfiichten  werden.  Da  hier  gemeint  ist,  dass  einstmals  die 
Verehning  Jehoyas  in  Aegypten  yerbreitet,  die  alttestament- 
lichen  Bundesbûcher  also  in  Aegypten  bekannt  sein  werden, 
so  ist  mit  jenem  Ausdruck  die  althebraische  Sprache  gemeint. 
Dass  dièse  nun  nicht  nach  den  Israeliten,  sondern  nach  dem 
Lande  Kanaan  genannt  ist,  hat  seinen  einfachsten  Ghiind  darin, 
dass  in  der  angeftihrten  Stelle  dem  Lande  Aegypten  eben  eine 
andere  Qebietsbezeichnung  entgegengestellt  werden  sollte. 
Nicht  braucht  man  zur  Erklârung  den  Gedanken  zu  Hilfe  zu 
nehmen,  dass  auch  die  Nichtisraeliten  in  Kanaan  mit  den 
Israeliten  zusammen  eine  gleiche  oder  âhnliche  Mundart  redeten 
(so  Bertheau,  Artikel  „Hebr.  Sprache"  in  Herzogs  Real-EncycL 
V,  S.  681)  ;  yollends  gar  nicht  den  Gedanken,  dass  die  gemeinte 
Sprache  eigentlich  und  ursprtinglich  diejenige  Kanaans 
war  und  yon  den  Hebraem  nur  durch  Eintausch  angenommen 
wurde;  auch  dazu  sehe  ich  keinen  Grand,  eine  dichterische 
Parbung  der  Stelle  anzunehmen  mit  Gesenius-Kautzsch  §  2,  1 
und  Kautzsch  im  Artikel  ,3ebrâer"  in  Riehms  Handwôrterbuch 
d.  bibl.  Alterthums. 

Bei  Jes.  36,  11  bitten  die  Beamten  Hiskia's  den  Gesandten 
Sanheribs,  dass  er  aramaisch  zu  ihnen  rede  und  nicht  ju- 
dâisch,  damit  die  auf  der  Mauer  sitzenden  Jerasalemer  nicht 
die    Botschaft    des    assyrischen  Konigs  mit    verstîinden.     Der 

Konig,  Lehrgebftude  d.  hebr.  Spr.  2 


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18  ËinleituDg. 

Assyrer  aber  antwortet,  dass  er  gerade  des  Volkes  wegen  ju- 
dâisch  reden  werde,  v.  12f.  Dieselben  Worte  2  Kôn.  18,  26 — 28. 
Es  ist  nun  nicht  anzunehmen,  dass  die  Bezeichnung  ,,  judaiscli^^ 
gewahlt  sei,  damit  eine  besondere  Mundart  des  Althebraifichen 
ausdrûcklich  genannt  werde;  denn  die  Bezeichnung  bildet  den 
Gegensatz  gegen  ,,arainai8ch^^  und  ausserdem  ist  nicht  voraus- 
zusetzen,  dass  der  assyrische  Gesandte  etwa  wegen  des  Feld- 
zugs  gegen  Sttdpalastina  sich  den  sUdpalastinischen  Dialect  an- 
geeignet  hâtte.  ,Judâisch"  ist  also  Benennung  des  Althebrâ- 
ischen  tiberhaupt.  —  Neh.  13,  23  £  ist  berichtet,  dass  Nehemia 
die  Juden  gesehen  habe,  welche  fremde  Frauen  aus  der  phili- 
staischen  Stadt  Asdod,  aus  Ammon  und  aus  Moab  geheirathet 
hatten  (23),  und  dass  die  Kinder  dieser  Juden  zur  Hâlfte  asdo- 
disch  redeten  und  nicht  judaisch  zu  reden  verstanden  (24)  etc. 
Auch  in  dieser  Stelle  ist  nicht  mit  „ judaisch'*  ein  besonderer 
Dialect  gemeint,  weil  es  dieselbe  Sprache  bezeichnet,  in  welcher 
z.  B.  das  Buch  Nehemia  s  selbst  abgefasst  ist 

3.  Dièse  selbe  Sprache  erscheint  nun  spâter  auch  unter 
dem  Namen  „Hebraische  Sprache^  Je  ktirzer  und  unbe- 
stimmter  in  den  neueren  Grammatiken  ûber  dièse  Benennung 
gehandelt  worden  ist,  desto  mehr  habe  ich  damach  gestrebt, 
dieselbe  zu  erklâren. 

a)  1  Mos.  10,  21  ist  Sem  der  Yater  allei  Sohne 
Eber's  genannt.  Nâmlich  von  Sem  stammte  als  der  dritte 
von  fiinf  Sôhnen  auch  Arpachsad  ab,  1  Mos.  10,  22,  und  von 
diesem  aïs  sein  Enkel  Eber  v.  24.  Von  dem  einen  Sohne 
dièses  Eber  stammten  die  Joqtaniden  d.  L  die  reinen  Araber 
ab  V.  25 — 30.  Von  Eber's  anderem  Sohne  Peleg  (v.  25)  aber 
stammte  als  ftinfter  Nachkomme  Abraham  ab  1  Mos.  11,  18.  26, 
und  durch  diesen  wieder  stammten  von  Eber  die  Ismaeliter 
21,  21,  die  Midianiter  25,  2,  die  Amalekiter  36,  12.  16,  die  Edo- 
miter  36,  20  S.  und  die  Sohne  Jacobs  Gap.  37  ff.  ab.  Dièses  sind 
„alle  Sohne  EberV*.  Daher  ist  in  den  Worten  bei  Gesenius- 
Eautzsch  S.  8  „Es  dtirfte  schliesslich  doch  auf  alter  und  rich- 
tiger  Erinnerung  beruhen,  wenn  die  hebraischen  Genealogen 
durch  ihre  Zurtickftihrung  [namlich  des  ""^d?]  auf  das  Patronym 
Eber  (1  Mos.  10,  2;  4  Mos.  24,  24  dem  Namen  eine  ursprîlng- 
lich  viel  umfassendere  Bedeutung  [nâmlich  als  die,  nach  welcher 
es  s=  Israelit  ist]  beilegen,  obschon  die  uns  zugângliche  Ueber- 
lieferung  von  keinen   andem  Sôhnen  Eber's  mehr   weiss,  als 


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NameD  der  hebr.  Sprache.    §  5.  19 

eben  den  Israeliten"  —  weniger  der  Dnickfehler  10,  2  und  das 
Feblen  der  Klammer  hinter  der  zweiten  citirten  Stelle  (auch 
Zeile  5  oder  6  fehlt  eine  Klammer),  als  die  am  Schlusse  des 
Satzes  stehende  Behauptang  verwunderlich.  Das  Richtige  hat 
aber  Eautzsch  im  Ari  ,^ber^^  in  Riehms  Handworterbuch  dea 
bibL  Alterthums. 

b)  Unter  diesen  vielen  Sôhnen  Ebers  nahmen  nun  die 
S5hne  Jacob's  nicbt  bloss  in  religionsgeschichtlicher,  son- 
dem  auch  in  weltlich-politischer  Beziebung  durch  ihre  Zabi 
und  Macbt  die  erste  Stelle  ein,  und  es  ist  daher  ganz  selbst- 
verstandlich,  dass  sie  die  eigentlichen  Sôbne  Eber's  und 
damm  der  hervorragende  Theil  der  Sohne  Sems  sind  in  dem 
citirten  Ausdruck  ,,Sem  der  Vater  aller  Sôbne  Ebers^^  1  Mos. 
10,  21.  Denn  Sem  war  der  Vater  auch  anderer  Leute,  als  der 
Sobne  Eber's.  Ans  welcbem  Grunde  ist  also  da,  wo  der  auf 
Sem  bezûglicbe  Theil  der  Yôlkertafel  beginnt^  ihm  das  Attri- 
but „der  Vater  aller  Sôbne  Ebers"  beigelegt?  Weil  zu  dem 
ganzen  Complex  der  in  y.  21  gemeinten  Sôbne  Eber's  aucb  die 
Eberssôbne  xcrr^  iSoj[j^v  d.  b.  die  Israeliten  gebôrten;  derjenige 
Theil  der  nachsûndfluthlicben  Menschbeit,  innerhalb  dessen 
Gott  sein  Gnadenreich  aufnchtete;  das  Salz  und  Licht  (Matth. 
5,  13 — 16)  der  vorchristlichen  Vôlkerwelt;  die  Nation,  wegen 
deren  religiôser  Bevorzugung  der  Stammvater  Sem  seine  beiden 
Brader  ûberragte  und  der  Gott  Sem's  gepriesen  wird  1  Mos. 
9,  26.  —  Nicbt  aber  liegt  dasselbe  Verhaltniss  ron  Eber  und 
Israël  oder  ûberhaupt  eine  Beziebung  beider  aucb  in  4  Mos. 
24,  24,  wie  Gesenius  im  Tbesaurus  s.  v.  n^y  meint  „et  poetice 
-lay  Num.  XXIV,  24  i.  q.  o-^nay,  Hebraei*';  ebenso  Gesenius- 
Eautzscb  in  den  oben  citirten  Worten  der  Grammatik;  nicbt 
aber  Kautzscb  in  dem  citirten  Artikel  „Eber*'.  Denn  an  der  ange- 
fttbrten  Stelle  lâsst  der  Verfasser  den  Bileam  seinen  4.  Spruch  mit 
den  Worten  scbliessen  „Und  Scbiffe  von  Seiten  der  Kittim:  und 
sie  demûtbigen  Assur  und  demûtbigen  Eber,  und  aucb  er  gebt 
unter*'.  Dièses  beziebt  sicb  auf  den  siegreicben  Widerstand, 
welcben  die  Tyrier  dem  assyrischen  Kônige  Salmanassar  leiste- 
ten,  und  „Eber*'  bezeichnet  da  Mesopotamien,  und  davon,  dass 
es  die  Sôbne  Ebers  in  Kanaan  bezeicbne  oder  aucb  nur  mit 
umfasse,  kann  gar  nicbt  die  Rede  sein.  Denn  Bileam  bat 
seinen  yerbeissenden  Sprucb  ûber  Israël,  das  er  wider 
Willen  segnen  musste,   v.   22a   gescblossen.     Es  bedeutet 


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20  Einleitong. 

also  y.  24  Eber  ein  Land,  welches  in  der  Nachbarschaft  Assur's 
lag,  gleichsam  dessen  zweite  Hâlfbe  ausmachte,  also  das  Land 
jenseit  des  Ëuphrai  Und  dièse  Bezeichnung  des  Landes, 
welches  jenseit  des  Euphrat  lag,  aïs  ^das  jenseitige  xor^  i^oxrp^ 
erklârt  sich  ans  der  Bedeutung  des  genannten  Stromes  ftlr 
Vorderasien.  Dièses  gegen  Dillmann,  welcher  im  Gommentar 
ZUT  Genesis  bei  11,  14  bemerkt:  „Wie  viele  Vôlker  sind  ûber 
einen  Fluss  gezogen!  Der  blosse  Uebergang  ûber  einen  Fluss 
{nicht  Meer,  nicht  grosses  Gebirge)  ist  nichts  so  absonderliches, 
dass  ein  Volk  sich  damach  benennen  kônnte".  —  Also  4  Mos. 
24,  24  hat  Eber  nur  die  oben  angegebene  Bedeutung  „Jenseits- 
land",  bedeutet  auch  nicht  etwa  die  Abkônunlinge  Eber  s, 
welche  von  den  Verwandten  Abrahams  in  der  Nâhe  Assur  s 
geblieben  sind. 

c)  Nun  kann  jener  von  der  Ueberlieferung  als  Stanxm- 
vater  Israels  genannte  Eber  nach  seiner  Appellativbedeutung 
auch  „Jenseits^^,  „Jenseitsland^^  heissen,  und  dieser  Name  kann 
also  nur  eine  Personification  des  jenseits  (vom  Euphrat)  ge- 
legenen  Gebietes  und  seiner  Bewohner  sein.  Da  nun  unter  . 
den  neun  Nachkommen  Sem's,  welche  1  Mos.  11,  10  ff.  aufge- 
zahlt  sind,  wenigstens  Arpachsad,  also  der  erste,  und  Seras, 
der  sechste,  v.  21  f.,  bestimmt  in  ihren  Namen  mit  Landschafts- 
bezeichnungen  zusammenfallen,  und  da  auch  andere  von  den 
in  Gap.  10  f.  sowie  anderwârts  aufgezâhlten  Personennamen 
mit  Namen  von  Landschaften  und  Volkem  sich  decken:  so  ist 
es  das  wahrscheinlichste,  dass  auch  bei  Eber  diess  der  Fall  ist.. 
zumal  sich  eine  f&r  eine  einzelne  Person  passende  Appellativ- 
bedeutung des  Namens  nicht  wohl  finden  lâssi  Dièses  kônnen 
wir  um  so  unbedenklicher  annehmen,  als  damit  doch  nicht  ge- 
leugnet  wird,  dass  die  im  „Jenseitslande'^  zunâchst  sich  fest- 
setzenden  Stamme  in  der  That  auch  in  einem  genealogischen 
oder  Abstammungs-Verhâltnisse  unter  einander  und  zugleich 
zu  den  Stammen  von  Arpachsad  standen,  also  ihre  Gesammt- 
bezeichnung  als  „Sôhne  Eber  s"  zugleich  eine  locale  und  eine 
nationale  Zusammengehôrigkeit  derselben  ausspricht.  —  Wir 
brauchen  uns  aber  nicht  mit  Wahrscheinlichkeiten  zu  behelfen. 
Denn  ein  Umstand  der  biblischen  Ueberlieferung  scheint  niir  die 
Identificirung  des  Personennamens  Eber  mit  der  Gebietsbezeich- 
nungEber  zu  erzwingen,  Nâmlich  wie  kâme  der  Name  ,JEber^\ 
wenn  er  bloss  als  Personbezeichnung  gedacht  wâre,  dazu,  dass 


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Namen  der  hebr.  Sprache.  §  5.  21 

gerade  yon  ihm  die  Abrahamiden  und  insbesondere  das  Heils- 
volk  abgeleitet  wûrde,  wie  es  doch  nach  1  Mos.  10,  21  unbe- 
dingt  der  Pall  ist  [ygl.  oben  unter  b]?  „Eber''  ist  ja  (als  Person) 
gar  nicht  der  nâcbste  Yorfahre  Âbrahams,  sondem  yielmehr 
der  secbste!  Dièse  Bedeutung  Eber's  in  der  Ahnenreihe  Abra- 
hams kann  sich  nur  daber  scbreiben,  dass  ^Eber^  zugleiçh  und 
eigentlicb  Oebietsbezeicbnung  ist,  und  dass  das  ,Jen- 
seitsland^  der  langste  und  festeste  Standort  sowie  der  Ans- 
gangspunkt  zur  Weiterwanderung  f&r  die  ûber  Arpachsad  yon 
Sem  sich  ableitenden  Stanime  war. 

d)  Es  fallt  also  die  Bezeichnung  des  Stanimyaters  Abra- 
hams  und  des  Transeuphratgebietes  zusammen.  Damach  kann 
es  auch  nicht  fraglich  sein,  ob  yon  dieser  doppelseitigen  Be- 
zeichnung das  Adjectiyum  '^'i^?  abgeleitet  ist,  ob  dièses  also 
soyiel  wie  „Sohn  des  Eber  in  dessen  zweifachem  Sinne^ 
also  der  Singular  des  1  Mos.  10,  21  stehenden  Plural  „Sohne 
Eber's"  ist.  Denn  wenn  dièses  „Sôhne  EberV*  wenigstens 
auch  „Abkônmilinge,  Auswanderer  aus  dem  Jenseitslande^^  be- 
deutet,  so  ist  es  ûberfliissig,  zu  fragen,  ob  nicht  yon  einem 
Appellatiyum  eber  „Jenseit8"  das  genannte  Adjectiyum  ge- 
bildet  sei.  Und  wenn,  wie  nicht  bestritten  werden  kann,  1  Mos. 
10,  21  unter  den  „Sdhnen  EberV^  die  Abrahamiden  und  das 
Heilsyolk  nicht  bloss  mit  yerstanden  sind,  sondem  erst  yon 
ihnen  aus  sich  jener  Ausdruck  „Sem  war  der  Vater  aller  Sôhne 
EberV  erklârt:  so  ist  es  sogar  unzulâssig,  zu  fragen,  ob 
nicht  ftr  Abraham  insbesondere  die  Bezeichnung  „ibri"  er- 
funden  worden  sei.  Er  war  ja  schon  als  Abkômmling  und 
Auswanderer  des  Transeuphratlandes  ein  „ibri",  und  umgedreht 
Joqtan  war  es  eben  so  gut,  wie  er.  —  Qegen  dièse  Ableitung 
kann  nun  nicht  mehr  angeflihrt  werden,  ygl.  noch  Mtihlau- 
Volck  in  der  8.  Auflage  des  Handwôrterbuchs  yon  Gesenius, 
dass  ,4bri"  auch  noch  flir  das  spâtere  Volksbewusstsein  appel- 
latiye  Bedeutung  gehabt  habe;  denn  eben  dièse  batte  es  nach 
der  hier  entwickclten  Herleitung.  Es  kann  auch  nicjit  einge- 
wendet  werden,  wie  denn  die  Israeliten  allein  mit  der  Benenn- 
ung  ,Jbri"  als  Abkommlinge  des  Jenseitslandes  bezeichnet 
sein  konnten  ;  denn  gerade  nach  der  hier  gegebenen  Ableitung 
geschieht  dièses  eben  nicht,  weil  ja  wenigstens  1  Mos.  10,  21 
(wo  es  auch  nur  nothig  war)  yon  „allen  Sôhnen  Eber  s*^  also 
Ton  einem  grôsseren  Vôlkerkreise    als  yon  den  Abrahamiden 

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22  Einleitung. 

aJlein  die  Benennung  gebrauckt  ist  nnd  v.  25  Joqtan  aasdrfick- 
lich  auch  als  Sohn  Eber's  aufgeflihrt  ist.  —  Alsio  ibri,  welches 
zum  ersten  Maie  1  Mos.  14,  13  als  Attribut  des  Abraham  er- 
scheint,  ist  diesem  beigelegt  worden,  weil  er  der  Abkômmling 
^,des  transeuphratensischen  (Stammheros  und  Gebietes)^  in  dem^- 
selben^eminenten  Sinne  als  Einzelner  war,  wie  aile  seine  Nach- 
kommen  und  insbesondere  die  Israeliten  die  Abkdmmlinge  des- 
selben  ,^ber**  waren  1  Mos.  10,  21.  Das  o  fvaçctcf;ç,  welches  die 
LXX  1  Mos.  14,  13  ftir  ,4bri"  gesetzt  haben,  ist  also  yon  der 
Vulgata  ganz  richtig  mit  „Transeuphraten8i8'*  wiedergegeben 
worden. 

e)  Man  fragt  noch,  wesshalb,  wenn  „ibri**  1  Mos.  14,  13 
die  Einzahl  von  der  Mehrzahl  ,,bené  Eber'^  1  Mos.  10,  21  sein 
solle,  nicht  jener  Singular  durch  „ben  Eber''  ausgedrUckt  sei. 
Die  Antwort  lautet,  dass  „ben"  zwar  ausser  Sohn  auch  Enkel 
bedeutet,  wie  1  Mos.  29,  5,  wo  Laban  (welcher  doch  Sohn  des 
Bethuel,  also  Enkel  Nahor  s  war  1  Mos.  22,  23;  24,  15.  24.  29) 
ein  „ben  Nachor*'  genannt  wird.  Aber  zur  Bezeichnung  der 
entfemteren  Yerwandtschaft,  also  des  Nachkommen,  wird  nur 
der  Plural  9,bené^^  gebraucht.  Ygl.  nur  ein  Beispiel  von  allen: 
„bené  JischmaeP'  1  Mos.  25,  13.  16  heisst  das  Volk;  aber  der 
einzelne  Mann  heisst  „Jischmeëli'^  1  Chr.  2,  17,  und  dièses 
Adjectivum  wurde  dann  auch  wieder  im  Plural  gebraucht,  daher 
die  Kaufleute,  welche  Joseph  kauften^  ,Jischmeëlim^^  heissen 
1  Mos.  37,  25.  8o  ist  es  bei  allen  andern  Nationalbezeich* 
nungen.  Also  musste  auch  von  den  bené  Eber  1  Mos.  10,  21 
der  Einzelne  (Abraham)  ,4bri"  heissen  1  Mos.  14,  13.  Dièse 
allgemeine  Regel  war  schon  bekannt,  vgl.  Gesenius  im  Thésaurus 
s.  V.  la;  aber  die  Anwendung  der  Regel  in  Bezug  auf  den 
Singular  „ibri'^  hat  man  noch  nicht  gemacht. 

f)  Auch  daron  kann  also  nach  der  vorausgehenden  Unter- 
suchung  nicht  die  Rede  sein,  dass  „ibri'^  den  Abraham  als  den- 
jenigen  bezeichne,  welcher  tiber  den  Jordan  gekommen  sei. 
Aber  die  Begriindung,  welche  Stade,  S.  1  f.  ftir  dièse  seine 
Vermuthung  giebt,  ist  liberhaupt  sehr  precâr.  Denn  er  sagt: 
„Es  fragt  sich  noch,  nach  welchem  Flusse  die  Hebraer  die  jen- 
seitigen  heissen.  Meist  denkt  man  an  den  Euphrat.  Besser 
denkt  man  an  den  Jordan.  Denn  die  hebraischen  Stâmme 
haben  sich  nach  der  Rûckwanderung  aus  Aegypten  wohl  ge- 
raume  Zeit  auf  das  Ostjordanland  beschrankt  und  das  West- 


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Namen  der  hebr.  Sprache.  §  5.  23 

jordanland  im  Besitze  der  stammyerwandten  Kanaanaer  ge- 
lassen*^.  Da  ist  fireîlich  die  Zuyerlâssigkeit  der  israelitischen 
Ueberliefemng  sogar  in  Bezug  auf  die  mosaische  tmd  nach- 
mosaisclie  Zeit  uDd  selbst  in  Bezug  auf  die  allgemeinsten 
Dinge  (Eroberung  des  Westjordanlandes  im  Ganzen  und 
Qrossen  noch  unter  Josua)  in  Frage  gestellt,  und  dieser 
Zweifel  scheint  mir  der  Gmndlage  zu  entbehren.  Auaserdem 
ist  Yon  Stade  vorausgesetzt,  dass  die  Bezeichnung  ,4bri"  erst 
nach  der  Rûckkunfb  Israels  aus  Aegypten  entstanden,  auf  Abra- 
ham 1  MoB.  14,  13  zurfickgetragen,  und  dann  ebenso  weiter  rQck- 
warts  dem  Abraham  ein  Urahne,  Namens  Eber,  1  Mos.  10,  21  ge*^ 
geben  worden  sei.  Diess  ailes,  wie  auch  die  Ton  Stade  ange- 
nommene  Stammyerwandtschaft  der  Eebrâer  und  Kanaanaer,  ist 
nach  der  obigen  Auseinandersetznng  unmôglich. 

g)  Der  Name  „Ibrim^,  welchen  die  Nachkommen  Jacobs 
nach  ihrem  nationalen  Zusammenhang  mit  andem  Stammen 
und  ihrem  territorialen  Ausgangspunkt  trugen,  musste  auch 
gebraucht  werden,  wenn  sie  in  politischer  Hinsicht  von  andem 
Yôlkerschaften  unterschieden  werden  soUten,  und  er  war,  wie 
der  profane,  so  der  frûher  bekannte.  Dièse  Eigenschaften  besass 
dieser  Name  gegenûber  dem  andem  „bené  Jisraer^  welchen 
der  hervorragendste  Theil  der  „Ibrim^^  und  zwar  aus  religiôsen 
GrQnden  und  spâter  empfing.  —  Es  erscheint  daher  nur  als 
nattirlich,  wenn  die  spâter  in  Canaan  gebrauchliche  chaldaische 
Form  jenes  „ibri",  namiich  ^ibraj  oder  viehnehr  die  syrische 
Form  %ébraj  yon  den  Griechen  in  ihrem  ffigaloç  nachgeahmt  und 
auch  z.  B.  yon  Tacitus  in  seinem  grossen  Abschnitte  Uber  die 
israelitischen  Verhaltnisse  (Historiamm  liber  V.  Gap.  1 — 13) 
Cap.  2  „hebraeus^^  geschrieben  wurde. 

^H  kfiçatç  qfwvrj  und  das  Adyerbium  efiçaiatl  bezeichnen  im 
Prolog  des  Sirachenkels ,  wo  letzteres  steht,  jedenfalls  die  ait- 
hebfâische  Sprache,  aber  4  Macc.  12,  7;  16, 15,  wo  der  erstere 
Ausdruck  steht  und  beide  Maie  yon  der  Anrede  der  heroischen 
Mutter  an  ihre  sieben  Sôhne  erzahlt  wjrd,  wahrscheinlich  schon 
die  chaldaische  Sprache.  —  Im  Neuen  Testament  bezeich- 
net  ipQaïofL  Apoc.  9,  11  ,4»  hebrâischer  Sprache".  Denn  die 
Stelle  heisst:  „(die  aus  dem  Brunnen  des  Abgrundes  auf- 
steigenden  Heuschrecken)  ^xovaiv  ère  ovtwv  ^ailéa  tov  cty^ 
yaXov  TÎjç  à^vaaovy  (^  ovofia  avri^  h^çaiozl  ^A^addciv  xtA". 
Dièses  Wort  steht  im    hebraischen  Texte  z.  B.  Hiob  26,  6 


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24  EinleituBg. 

aber  im  chaldâischen  Dialecte  giebt  es  genau  dièse  Form  nicht, 
sondem  •j'iaN  und  «;n3i».  •—  Apoc/16,  16  bleibt  zweifelhaft,  ob- 
gleich  von  l4Qfiayeâ{ô)oiv  der  1.  Theil  wahrscheinlicher  hebr. 
•nn,  als  chaldâisch  ticq^n  (Verbanniing,  Vernichtung)  ist  (auch 
das  syrische  Wort  ftbr  ,,aiiathema^  zeigt  nur  den  6-laut,  nicht 
den  a-laut).  —  An  den  ûbrigen  Stellen  des  N.  Testaments  be- 
zeichnen  jene  beiden  Wôrter  aber  die  spâtere  chaldâische 
Landessprache  Palâstinas,  wie  die  ans  dem  Mande  Christi  und 
Paali  Mqqùv  à&à  1  Cor.  16,  22  (was  Schûrer  bei  seiner  Zu- 
sammenstellung,  NeutestiunentL  Zeitgeschichte  S.  372  iibersehen 
hat)  ûberlieferten  Ausdrilcke  beweisen.  —  Josephus  spricht 
selbstverstandlich  von  der  althebraischen  Sprache,  weon  er 
Antiqq.  I,  1,  2  sagt:  „*0  d*  av^Qtanoç  ovzoç  uiâaftoç  hikrjSr], 
^rj^aivet  de  tovto  xazà  ykiarrav  tijy  'Efigaiwv  nv^^6v^\  Ebenso 
wenn  er  weiter  schreibt:  ^laaà  xavà  Ttjv  ^E^Qaiwv  ôuikexTov 
y.alelTat  yvvS^,  Dagegen  seine  chaldâische  Muttersprache 
meint  er  jedenfalls,  wenn  er  im  Prooemium  der  l^çxaiokoyia  §  2 
von  ihrsagt:  „Mékkei  neqU^uv  ixnaaav  tijv  naq  ^fiïv  à^aio- 
Xoyiav  xai  %r]v  ôiuca^iv  tov  nohvevfuxtoç  èx  tmv  ^E^qaïxfSv  /us- 
xhjQfATjvevfiévrjv  y^afi^arwv".  Ebendieselbe  spâtere  Sprache  meint 
er  Bellum  Judaicum  Prooemium  ,§  1  in  den  Worten:  „/Tço€^£- 
fitjv  èyd  voïg  %a%à  ttjv  ^Pw/iaiav  rjyefioviav  ^Ekkdâi  ykdaoïj, 
liSTa^aXœv  S  toïç  avo)  paç^dçoiç  %y  nccTQifp  avrrd^aç  àvé7t€fi- 
t^a  nqoTBQOVj  àqn^yrpaa^ai^  — 

Im  Gegensatz  zu  dieser  spâteren  Landessprache  wurde  die 
althebrâische  Sprache  von  den  chaldâischen  Targamim  ,,die 
heilige  Sprache"  genannt,  vgLdas  '»73b©n';  ow*jn  inBuxtorf's  rab- 
binischer  Bibel  hinter  der  Chronika  Pag.  n  Zeile  20  von  unten 
zu  1  M  31,  11:  "'3sn  K-dn^p  id!?a  ap:s:  *?.?  [richtiger:  i^-'ba 
nach  Dan.  3,  4  etc.]  (respondit  Jacob  linguà  [sanctitatis  ==] 
sanctâ:  "3251). 


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Erster  Haupttheil; 

Schrift  und  Ausspraclie. 
§  6.  Form  der  Consonanten. 

Vorbemerknng.  Eine  hinreichende  Veranschaulichuiig  der 
Schriftgeschichte  bietet  schon  die  bei  Gesenius-Kautzsch  sich  findende, 
Yon  J.  Ëuting  in  Strassburg  gezeichnete  Schrifttafel  ;  ein  Meisterstûck 
des  létzigenaniiten  Gelehrten  iat  aber  die  Schrifttafel  hinter  der 
englischen  Uebersetzung  von  Bickeirs  oben  §  2  erw&hntër  Grammatik. 

1.  Die  meisten  Gelehrten  sind  jetzt  der  Meinung,  dass  die 
hieratischen  d.  h.  die  ans  den  Hieroglyphen  vereinfachten 
Formen  der  âgyptischen  Schrifk  die  Vorbilder  fttr  die  ursprting- 
lichste  Schrift  der  Semiten  gewesen  sind.  Und  die  Aehnlich- 
keit  der  Mehrzahl  jener  hieratischen  Zeichen  mit  den  altesten 
Schriftfonnen  der  Semiten,  wie  sie  uns  auf  dem  Mesastein  und 
den  phonizischen  Inschriften  entgegentreten,  ist  allerdings  so 
frappant,  dass  dièse  Meinung  wohl  die  richtige  sein  wird.  Man 
kann  anch  nicht  die  vermittelnde  Hypothèse  aufstellen,  dass 
sowohl  die  Kanaaniter  wie  die  Aegypter  aus  den  hamitischen 
Ursitzen  im  Osten  die  gemeinsamé  Schrift  mitgebracht  haben; 
denn  da  wir  Hieroglyphen  nur  im  Nillande  finden,  so  entbehrt 
die  Annahme,  dass  sie  von  den  Hamiten  schon  im  Osten,  am 
Unterlanf  des  Euphrat  und  weiter  stidlich,  gebraucht  worden 
seien,  der  thatsachlichen  Ghrundlage.  —  Von  jener  jetzt  herr- 
schenden  Meinung,  dass  die  Eahaaniter  von  den  Nilanwohnem 
Anlass  nnd  Muster  zur  Schriftverwendung  bekommen  haben, 
kann  uns  nicht  der  Umstand  abbringen,  dass  die  Kanaaniter 
nicht  im  Nillande  selbst  oder  unmittelbar  an  dessen  Grenze 
gewohnt  haben;  denn   der  Handelsverkehr,  welcher  die  Kunde 

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26  I-  Haupttheil:  Schrift  und  Aussprache. 

vom  Schriilbesitze  der  Aegypter  brachte,  und  die  Vortheile, 
welche  der  Besitz  der  Schrift  und  insbesondere  der  Besitz  einer 
mit  der  âgyptischen  tibereinstimmenden  Schrift  bot,  erldaren 
die  Nachahmung  der  âgyptischen  Schrift  auch  von  Seiten  eines 
etwas  entfemter  wohnhaften  Volkes.  —  Auch  das  Bedenken 
kann  uns  nicht  zur  Verwerfung  jener  Meinung  bewegen,  dass 
gemâss  derselben  von  den  Phôniziem,  wie  die  Hebraer,  so  aile 
ostlichen  und  sûdlichen  Semiten  die  Schrift  bekommen  haben 
mtissen;  denn  wieder  dieselben  beiden  Factoren,  welche  die 
Phônizier  zur  Annahme  der  âgyptischen  Schrift  mdgen  be- 
wogen  haben,  wirkten  zur  Weiterverbreitung  derselben  Schrift 
im  Binnenlande  Asiens.  —  Endlich  die  Form  der  Buchstaben- 
namen,  welche  uns  im  griechischen  Alphabet  entgegentritt,  ist 
kein  zwingender  Beweis  daftir,  dass  aie  Schrift  aus  dem  ost- 
lichen, aramâischen  Gebiete  zu  den  Phëniziem  gekommen  ist. 
Nâmlich  die  griechischen  Buchstabennamen  gehen  doch  zum 
grôssten  Theile  auf  a  aus.  Diesen  a-laut  wollte  Schultens, 
institutio  linguae  hebr.  p.  9  vom  status  emphaticus  der  Ara- 
mâer  ableiten.  Dagegen  bemerkte  aber  schon  Ewald  in  der 
„Kritischen  Grammatik'-  von  1827  (im  Abschnitt  von  Figur 
und  Namen  der  Buchstaben),  dass  jenes  a  nur  zugesetzt  sei, 
damit  nicht  Consonanten  am  Ende  des  Wortes  blieben,  welche 
das  griechische  Ohr  beleidigen,  wie  naaxcc  f&r  nof ,  Dièses  ist 
ganz  richtig;  denn  wenn  man  die  betreffenden  Wôrter  durchgeht, 
so  findet  man,  dass  nicht  einmal  das  auf  l  ausgehende  garni 
vom  Griechen  unverândert  gelassen  werden  konnte,  vgl.  aXç 
(Salz).  Anstatt  nun  die  von  den  Phôniziem  gehorten  Endcon- 
sonanten  nach  den  Gesetzen  seiner  Sprache  abzuândem,  hat 
der  Grieche  eine  vocalische  Endung  angeftigt.  Mêm  verlor 
sein  zweites  m  zur  Beseitigung  der  Kakophonie;  ebenso  nïin^ 
welches  sein  Schluss-n  hâtte  behalten  konnen,  vgl.  den  dori- 
schen  Namen  ^àv  f&r  2iyfia  (Herodot.  1,  139:  Ta  ovv6f4.cctd 
OfpL  [totç  IléQaaig]  TskevriSai  navra  èç  iwvzo  yçccfificc^  ro  ^^oi' 
Qiéeg  fièv  ^àv  nakéovoiy  "lœveç  de  2iy(.ia\  Endlich  von  roach 
liess  der  Grieche  lieber  gleich  den  ftlr  ihn  unaussprechbaren 
Laut  weg,  anstatt  ihn  erst  umzuwandeln.  Nicht  zwingend 
aber  war  es,  wenn  Ewald  aus  der  monophthongisirten  Form 
von  ^Ha  [und  Ç^ra]  einen  Schluss  auf  die  aramâische  Heimath 
der  griechisch-phônizischen  Buchstabennamen  zog;  denn  jene 
monophthongische    Aussprache    konnte    bei    so    gewohnlichen 


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Form  der  ConsonanieiL   §  6.  27 

Wôitem  anch  im  Mande  der  mit  den  Qriechen  yerkehrenden 
Phônizier  gehôrt  werden.  Und  wenn  Ewald  endiich  die  Fonn 
"d^n  ftir  den  aramâischen  Ursprnng  geltend  machte,  so  hatte 
er  nicht  an  das  griechiache  ^Fà  gedacht,  welches  auf  Cfi^n  der 
Hebraer,  on  der  Phônizier  hinweist,  welches  also,  nebenbei  be- 
merki,  damais  noch  mcAArûa  ansgesprochen  worden  seinkann. 

2.  Ursprîinglich  gebrauchten  die  Hebraer  eine  Schrift 
welche  der  phonizischen  nahe  verwandt  war.  In  dieser  alten 
Schrift  war  der  Pentateuch  geschrieben,  als  die  Samaritaner 
ihn  als  ihren  Kanon  annahmen,  and  wesentlich  in  seiner  da- 
maligen  Schriffcform  bewahrten.  Dièse  selbe  alte  Schrift  steht 
auch  aaf  den  20  geschnittenen  Siegelsteinen  und  auf  den 
Mûnzen  der  Hebraer,  von  denen  manche  erst  bei  Barkochba's 
Aufstand  unter  Hadrian  gepragt  worden  sind,  rgl  Schttrer, 
Neutestamentliche  Zeitgeschichte,  S.  364 — 367.  Diess  ist  der 
'-la^  nns,  der  wegen  seiner  vielen  Ecken  auch  yyj^  an^  scri- 
ptûra  frsictionis  =:  scriptura  fracta  genannt  wird. 

3.  Obgleich  aber  die  alte  Schrift  noch  gelesen  werden 
konnte  und  (allerdings  yielleicht  dem  HandelsYolk  der  Phonicier 
zu  Gefallen  und  auch  nur  bei  bekannten  Wôrtern,  wie  die 
Mûnzinschriffcen  waren)  immer  noch  verwendet  wurde,  war  doch 
seit  der  Rûckkehr  aus  dem  Exil  der  aramâische  Schrifbductus 
bekannt  und  bûrgerte  sich  wegen  seiner  abgerundeten  Art 
immer  mehr  ein.  Esra,  der  schnelle  Schreiber,  Esra  ly  6,  hat 
nach  der  Tradition  dièse  ,^ssyrische  Schriff  ^  *n:i:set  ans  mitge- 
bracht.  Und  auch  bei  Abschriften  der  heiligen  Literatûr  muss 
dieser  Ductus  schon  zu  Christi  Zeit  verwendet  worden  sein, 
weil  nur  in  ihm  das  Jod  der  kleinste  Buchstabe  war,  als  wel- 
cher  es  Matth.  5,  18  erscheint  Çiùxa  *èv  rj  fila  xegaia). 

4)  Auch  mit  diesem  jûngem  Alphabet  wird  von  rechts 
nach  links  geschrieben.  Man  schreibt  daher  zuerst  den  rechten 
Theil,  wenn  der  betreflFende  Buchstabe  fliglich  in  mehrere 
Theile  zerlegt  wird.  Die  22  Zçichen  sehen  folgendermassen 
ans:  1)  «,  2)  a,  3)  3,  4)  i,  5)  n,  6)  %  7)  t,  8)  n,  9)  a,  10)  % 
11)  a,  12)  V,  13).  »,  14)  :,  15)  0,  16)  y,  17)  c,  18)  >:,  19)  p, 
20)  ■^,  21)  b  und  d,  22)  n.  Zuerst  sollen  die  Zeichen  mit 
ihrer  Nummer  benannt  werden.  —  Aus  der  Schreibrichtung 
erklârt  sich,  dass  viele  Zeichen  eine  Oe&ung  nach  links  haben, 
gleichsam  ihr  Oeaicht  dahin  wenden,  vgl.  „Neue  Studien  ûber 


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28  I.  Haupttheil:  Schriffc  und  Aassprache. 

das  Aethiopische  u.  s.  w."  S.  16 — 19  in  Betreff  des  Einflusses, 
welchen  die  Verânderung  der  Schreibrichtung  auf  die  Gestalt 
der  Buchstaben  tibte.  —  Weil  viele  von  diesen  Buchstaben 
rechte  Winkel  und  starke  AnnlLhening  an  die  qnadratische 
Form  zeigen,  so  nannte  man  dièses  Alphabet  Scriptura  quad* 
rata,  y^^'o  nns.  —  Halbe  Breite  besitzen  nur  sechs  Zeichen: 
;,  -,  t,  %  :,  y;  halbe  Lange  hat  *;  aber  tiber  den  zwischen 
beiden  Grundlinien  befindlichen  Raum  ragt  b  hinaus,  unter  den- 
selben  hinab  p,  —  ar,  c,  :,  ?:,  d  bekommen  am  Ende  der  Wôr- 
ter  zum  Theil  einen  Abschluss  nach  unten,  werden  respective 
zu  einem  vollen  Quadrat  umgebildet:  y,  C],  i,  o,  i.  Dièse  li- 
terae  finales  stehen  in  der  vox  memorialis  kainenappès  (wie 
der  Zerschmetterer).  —  Fûnf  Buchstaben  werden,  weil  man 
beim  Schreiben  und  Drucken  des  Hebraischen  die  Wôrter  am 
Ende  der  Zeile  nicht  abtheilt,  benîitzt,  um  mit  ihrer  Verbrei- 
terung  innerhalb  der  Zeile  zu  verhindem,  dass  ûberhaupt  am 
Ende  der  Zeile  Veranlassung  zur  Wortabtbeilung  entsteht 
Dièse  fÛnf  sind:  &,  m,  ^,  rr,  r<.  Ftir  dièse  der  Verbreiterung 
fahigen  Buchstaben  (literae  dilatabiles)  ist  vox  memorialis: 
ahaltém  (ihr  habt  Zelte  aufgeschlagen). 

§  7.   Namen  und  Ordnnng  der  Consonanten. 

VorbemerkuDg  ûber  die  gegebeiien  TranscriptioDen: 
Die  y  on  mir  gebranchten  Aequivalente  der  hebrftiBchen  Conso- 
nan  ten  folgen  unter  Nr.  1  dièses  §.  —  Aile  kurzen  Vocale  sollen  ent- 
weder  durch  kein  Zeichen,  oder  durch  den  herkômmlichen  Bogen  be- 
zeichnet  werden.  Die  langen  Vocale  des  Hebraischen  zerfallen  nach 
ihrem  Verhfi.ltniB8  zu  der  Vocalquantitât  des  Arabischen  und  zu  den 
ËinflûBsen  des  Tonwechsels  in  drei  Glassen:  a)  Solche,  die  auch  im 
Arabischen  lang  sind  und  beim  Tonwechsel  als  unverdr&ngbar  bleiben, 
werden  mit  franzôsischem  Circumflex  bezeichnet,  z.  6.  à;  /9)  solche, 
die  im  Arabischen  kurz  sind,  aber  im  HebrSiscben  durch  lautliche 
oder  ideelle  Einflûsse  ebenfalls  unverdr&ngbar  gemacht  sind,  erhalten 
den  griechischen  Circumflex,  z.  B.  a;  y)  solche,  die  im  Arabischen 
kurz  sind  und  im  Hebraischen  durch  den  Ton  selbst  oder  den  Vor- 
ton  gedehnt  sind  und  desshalb  beim  Tonwechsel  verkûrzbar  und  ver- 
dr&ngbar  sind,  erhalten  dea  Balken,  z.  B.  â.  —  Der  Accent  soU, 
wo  er  nicht  auf  der  letzten  Silbe  liegt,  durch  einen  senkrechten 
Strich  links  yom  Vocal  der  Vorletzten  bemerkt  werden;  doch  ist 
bei  den  Lesern  meines  Bûches  vorausgesetzt,  dass  sie  im  aJlgemeinen 
die  Betonung  der  Verbalformen  und  die  der  Nomina  segolata 
kennen.  —  Ueberdiess  aber  wird  bei  5fter  wiederkehrenden  Bezeich- 


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Namen  nnd  Ordnung  der  Consonanten.  §  7.  29 

Bungen  die  Transcription  nur  einmaJ  genau  gegeben  werden.  Die 
genaue  Répétition  der  typographisch  schwieiigen  Transcriptionen 
darch  ein  ganzes  fiuch  halte  ich  fur  Luxus. 

1.  Die  Namen  der  hebr.  Gonsonanten  sind  in  hebrâi- 
seller  Schrift  meist  folgendermaassen  ttberliefert  worden:  1)  qV.», 
'âleph^  Rind;  2)  n-a,  bêth,  Haus;  3)  br-^s,  gïmel,  Kameel; 
4)  nb;j,  daleth,  Thûre;  5)  »n,  hè'  Giick(fenster)  [?;  so  Hupfeld 
und  Bottcher];  6)  ii,  wâv,  Nagel;  7)  tîî,  zâjin,  Waffe  (franzô- 
sdfiches  z);  8)  rr^n,  Chêth,  Zaun;  9)  rr^a,  têth,  Schlanch;  10)  nr, 
jod,  Hand;  11)  qs  kaph^),  hohle  Hand;  12)  n^jb,  lâmed,  Ochsen- 
stecken;  13)  0^73,  mêm,  Wasser;  14)  1^)3,  nûn,  Fisch;  15)  "rjTgo 
sâmekh,  StQtze;  16)  ^y,  )âjin,  Auge;  17)  kb,  pé*  (Qimchi, 
Mîkhlol,  S.  2)  oder  ->çi  (Dikduke  hateamim,  vgl.  Schluss  dièses 
§,  S.  7)  Mund;  18)  "^"la:,  Sâdê,  (Bartjschnitt  [?;  so,  nach  dem 
Aethiopischen,  Bottcher;  Andere:  Fisclierhaken]^);  19)  qip, 
q5ph,  (01ir)hôhle;  20)  U5"»i,  resch,  Kopf;  21a)  iiio,  àîn,  Zahn 
und  2lb)  T»r,  schîn,  Zahn  3);  in,  tiv,  Kreuz  d.  h.  kreuzformiges 
Zeichen,  welches  man  den  Thieren  als  £rkennungszeichen  ein- 
brannte  oder  anmalte. 

In  griechischer  Schrift  lesen  wir  die  Buchstabennamen 
zunâchst  bei  den  Septuaginta  Klagel.  Cap.  1—4. 

Die  ursprûngliche  Form  der  Gonsonanten  stellte  in  den  cha- 
racteristischten  Zûgen  das  Thier  oder  Ding  dar,  dessen  Name 
mit  dem  betreffenden  Gonsonanten  anlautet.  Schrift  nun, 
welche  ihre  Zeichen  aus  der  Abbildung  einer  Anzahl  von 
Dingen  schôpft,  die  mit  den  einzelnen  Lauten  einer  speciellen 
Sprache  beginnen,  heisst  akrophonetische.     Solche  ist  die 


1)  Eautzsch  hat  kâph;  aber  wenn  sich  aucb  dieser  11.  Buchstabe  mit 
dem  22.  reimen  soll  und  wenn  auch  P)d  bei  kleiner  wie  bei  grosser 
Pause  vorkommt  (Olsh.  §  139,  c),  b}>  ist  doch  die  gewôhniicbe  kurze 
Form  des  Wortes  beizubehalten. 

2)  Wie  beîm  Teth,  behalte  ich  beim  Sade  den  Punkt  als  diacriti- 
sches  Zeichen  bei,  wie  die  Deutsche  Morgenlftndische  Gesellschaft  beim 
Arabischen. 

3)  Ich  transcribire  tj  mit  dem  Doppelbuchstaben  sch,  obgleich  ich 
die  Forderung  von  Lepsius  kenne,  dass  kein  Buchstahe  mit  zwei  Zeichen 
wiederzugeben  sei,  Standard  Alphabet  (1863)  p.  62:  „Ever7  simple 
Sound  ought  to  be  represented  by  a  single  sign".  Denn  im  HebrS.i8chen 
treten,  wenn  fiberhaupti  D  und  n  ohne  dazwischenstehendén  Vocal  so 
selten  neben  einander,  dass  man  in  diesen  wenigen  Ffi.llen  zwischen  s 
und  h  einen  Bindestrîch  setzen  kann. 


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30  L  Haupttheil:    Schrift  and  Âassprache. 

canaanitisch-semitische  inséfem  gewesen,  als  die  kanaanitisch- 
semitischen  Nachahmer  von  hîeratischen  Zeichen  dièse  mit  se- 
mitischen  Namen  von  Thieren  und  Dingen  benannten,  welche 
jenen  Zeichen  âhnlich  waren  und  durch  ihre  An&ngslaute  die- 
jenigen  Lautwerthe  bestimmten,  die  die  Zeichen  bei  den  Ka- 
naaniter-Semiten  haben  soUten. 

2.  Die  Reihenfolge  der  hebr.  Consonanten  ist  in  den  alpha- 
betisch  abgefassten  Dichtungen  des  A.  Testaments  ûberliefert. 
Dièse  sind  Ps.  25.  34.  37.  111.  112.  119.  145;  Spr.  31,  10  ff.; 
Elagel.  Cap.  1 — 4.  Da  fangt  einer  von  den  22  Consonanten 
nach  dem  andern  je  einen,  oder  mehrere  Verse,  oder  einen 
Verstheil  an  (Ps.  111.  112).  Dabei  zeigt  sich  ein  Schwanken  in 
der  Anordnung,  indem  Klagel.  2,  16  f.;  3,  46.  49;  4,  16  f.  y 
hinter  d  steht.  Dièse  Abweichung  ist  auch  von  einem  Theil 
der  Septuagintahandschriften  beibehalten  worden,  wâhrend  an- 
dere  die  gewôhnliche  Reihenfolge  hergestellt  haben.  Wahr- 
scheinlich  hat  Bôttcher  Recht,  wenn  er  §  138  sagt,  dass  man 
den  „Mund"  (Pe)  nâher  zu  denjenigen  Dingen  habe  stellen 
wollen,  welche  die  Mahlzeit  betreffen,  oder  dass  man  einen 
Reim  auf  den  Schluss  der  ersten  Fûnfeahl  (He)  erstrebt  habe. 
Aber  die  gewôhnliche  Reihenfolge  wird  als  die  altère  diirch 
das  griechische  Alphabet  erwiesen,  weil  dièses  sein  o  {ivAqov^  wo- 
durch  der  knarrende  Laut  des  r  ersetzt  wurde,  vor  nX  hat.  — 
Dass  in  Psalm  37  zwischen  Vers  27  und  30  das  v  und  in 
Psalm  145  zwischen  Vers  13  und  14  das  :  fehlt,  kann  nur  im 
Wegfall  eines  Verses  seinen  Grand  haben.  —  Dass  ausser  dem 
E  noch  D  sich  als  liberschtissiger  Buchstabe  in  Psalm  25  und 
34  findet,  hat  wahrscheinlich  in  der  Aussprache  beider  Zeichen 
seinen  Grand,  vgL  S.  37.  —  Ueber  die  Spuren  alphabetischer 
Anordnung  in  Psalm  9  und  10  sowie  Nahum  1,  2  — 10  hat 
Bickell  in  Zeitschrift  der  deutschen  morgenl.  Gesellschafi;  1880, 
S.  559 — 563  gehandelt;  aber  die  Mittel,  durch  welche  er  die 
alphabetische  Anordnung  in  diesen  Stellen  als  eine  vollkommene 
darstellen  will,  sind  gewaltsam. 

3.  Aus  den  Namen  der  hebr.  Consonanten  lâsst  sich  viel- 
leicht  noch  erkennen,  nach  welchem  Princip  die  22Zeichen 
die  angegebeneOrdnung  erhalten  haben.  Denn  wenn  sich 
nicht  verkennen  lâsst,  dass  die  ersten  neuu  Namen  das  Haus  des 
ackerbautreibenden  und  nomadisirenden  Menschen  beschreiben, 
so  kann  man  das  10.  Zeichen  ,,Hand^^  als  Abschluss  der  ersten 


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Aossprache  der  ConBonanten.  §  8.  3i 

Zelmzahl  fassen;  das  1 1.  Zeichen  ,3^aph^^  als  erstes  Reimglied  fUr 
das  22.,  Tay.  Durch  das  10.  nnd  11.  Zeichen  ist  auch  der,,0ch8en- 
stachel^'  Nr.  12  vom  9.  Zeichen  getrennt  worden.  Unter  Nr.  13 
und  14  folgen  die  Nahrungsquellen  des  meer-  und  flussbefahren- 
den  Theiles  der  Menschen,  Nr.  15  ist  rielleicht  ein  Bild  des  beini 
Essen  au%estlitzten  linken  Armes,  Nr.  16 — 21  andere  Theile 
des  (bei  der  Mahlzeit  liegenden)  Menschen,  Nr.  22  endlich  das 
Wort,  welches  sich  anf  das  11.  reimt.  So  nachBôttcher  §  138. 
Yergl.  als  Ergânzung  zum  6.  nnd  7.  §  hauptsâchlich  die 
reicbhaltige  Schrift;  von  Dr.  A.  Berliner,  Beitrâge  zur  hebrâi- 
schen  Grammatik  im  Talmud  und  Midrasch,  Berlin  1879,  59 
Seiten,  und  dazn  die  Ilecension  yon  Ignaz  Goldziher  in  der 
Z.  d.  D.  M.  G.  1880,  S.  375—384.  —  Ebenôo  sind  hier  zu  yer- 
gleichen  die  Dikduke  ha-teamim  des  Ben  Ascher  ans  Tiberias 
in  der  ersten  Halfte  des  10.  Jahrh.,  herausgegeben  yon  S.  Baer 
und  Qermann  L.  Strack  (1879)  und  recensirt  yon  Kautzsch,  Z. 
i  D.  M.  G.  1880,  S.  384—89,  in  §  5. 

§  8.   Ansspraclie  der  Consonanten. 

1.  Die  Quel len,worauswir  eine  Kenntniss  derselben  schopfen 
kônnen,  sind:  a)  Erscheinungen  der  Sprache  selbst,  indem  die 
Grammatik  zeigt,  inwieweit  die  Kehllaute  theils  der  Syncope 
unterworfen  sind,  theils  durch  ihre  Starke  auf  die  Quantitât 
und  Qualitât  der  Vocale  einwirken  u.  s.  w.,  ygl.  Theil  III.,  und 
indem  das  Lexikon  die  Bedeutungsgleichheit  und  Yerwechse- 
lung  yerschieden  geschriebener  Wôrter  lehrt,  also  damit  zugleich 
die  Gleichheit  ihrer  Laute  aussagt,  ygl.  nDip  und  ido  (um  Lohn 
dingen,  bestechen).  b)  Die  Transcriptionen  der  hebrâischen 
Buchstabennamen  und  yieler  Eigennamen  bei  den  griechischen 
Uebersetzem  und  bei  Hieronymus.  Die  Auctoritat  der  Septuaginta 
ist  zu  yerwerfen,  wo  sie,  wie  bei  den  Kehllauten  (fiAcç),  ti,  J/v> 
aïv)  nach  der  spateren,  aramâischen  Aussprache  aile  Unter- 
schiede  yernichtet  hat;  aber  sie  ist  werthvoU,  wo  sie,  wie  bei 
den  Sibilanten,  starke,  eine  krâftige  ^^Bewegung  der  Sprech- 
werkzeuge  fordemde  Laute  ûberliefert,  obgleich  auch  da  ihre 
Lautangabe  durch  die  Schwierigkeit  der  Transcription  beein- 
trachtigt  wird.  c)  Die  ausdrtlcklichen  Angaben  ûber  Consonanten- 
laute  bei  Hieronymus  und  gelehrten  Rabbinen  des  Mittelalters. 
Dagegen   die  Aussprache  der  neueren  Juden  kann  nicht  nach- 


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32  I-  Haupttheil:  Schrift  und  Aussprache. 

geahmt  werden,  obgleichauch  unter  ihnen  die  morgenlândischen, 
span.,  portug.  u.  italienischen  Juden  sich  durch  bessere  Tradi- 
tion auszeichnen,  nur  dass  sie  d  wie  s  sprechen.  Ihre  Aus- 
sprache ist  durch  Reuchlin  bei  den  Christeu  eingefbhrt  worden. 
Die  deutschen  u.  pohiischen  Juden  sprechen  n  wie  s;  y  meist 
wie  ng;  und,  um  dies  gleich  hier  hinzuzuf&gen,  -p  wie  o;  Cholem 
meist  wie  au;  ;».  wie  a*,  -:-  wie  u  und  setzen  den  Accent  auf 
Paenultima,  vgl.  bréschù  h&ro  1  M  1,  1.  d)  Eine  viel  directere 
Quelle  ist  die  Aussprache  der  alten  und  neuen  Araber,  und 
dièse  ist  denn  auch  von  Reisenden  und  Lautphysiologen  sorg- 
faltig  beobachtet  und  beschrieben  worden,  vgL  nur  Wallin  in 
Z.  d.  D.  M.  6.  IX  und  XII  undLepsius,  AUgemeines  linguistisches 
Alphabet  1855,  2.  Aufl.  (Standard  Alphabet)  1863;  voUstandige 
Literatur  in  me  in  en  Aethiopischen  Studien,  S.  22. 

2.  Lautphysiologische  Erlâuterung.  Bei  der  Bildung 
der  menschlichen  Stimmlaute  ist  abgesehen  von  dem  Brust|:asien. 
der  wie  ein  Blasebalg  den  Athem  durch  die  Lufbrôhre  treibt, 
das  Ende  dieser  letzteren,  der  Kehlkopf,  thâtig.  Die  Muskeln, 
welche  um  und  ûber  dièses  Gehâuse  ausgespannt  sindj,  lassen 
zwischen  ihren  Bandern  einen  von  der  hintern  nach  der  vordem 
Halsseite  gehenden  Spalt^  durch  welche  der  Athem  streicht. 
Eben  jene  Muskelrânder  heissen  die  Stimmbander.  Denn  je  nach- 
dem  sie  wâhrend  des  Sprechens  einander  genahert  und  desshalb 
vom  vorbeistreichenden  Athem  in  Schwingung  versetzt  werden 
oder  nicht,  zerfallen  aile  Laute,  mit  Ausnahme  der  Liquidae  und 
Nasalen,  in  zwei  Halften:  die  ton  en  den  d.  h.  die  mit  Stimmton 
gesprochenen  und  die  tonlosen.  Sonst  sagte  man:  mediae  und 
tenues.  —  Zur  weiteren  Ausbildung  (Gliederung,  Articulation) 
dièses  zweifach  vom  Kehlkopf  beeinflussten  Athems  dienen  Ver- 
schl lisse  undYerengungen,  welche theils  in  derKehle  selbst, 
theils  zwischen  Oaumen  und  Zunge,  theils  zwischen  den  Zahn- 
reihen  und  theils  zwischen  den  Lippen  hergestellt  werden.  Je 
nachdem  die  Consonanten  bei  Durchbrechimg  eines  Verschlusses 
oder  beim  Durchstreichen  der  Lufk  zwischen  einer  Verenge- 
rung  entstehen,  heissen  sie  Verschluss-  und  Engelaute, 
auch  Schlag-  und  Reibelaute,  auch  Explosiv-  und  Fricativlaute, 
auch  momentané  und  continuirliche  Laute;  sonst:  mediae  nebst 
tenues  und  aspiratae  oder  vielmehr  spirantes.  —  Die  vier  Abthei- 
lungen  des  Kehl-  und  Mundraums,  in  denen  die  erwâhnten  Ver- 
schltisse  und  Engen  hergestellt  werden,  heissen  Articulations- 


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Anssprache  der  Consonanten.  §  8.  33 

gebiete,  und  man  unterscheidet  das  gutturale,  palatale,  den- 
tale und  labiale  Articulationsgebiet. 

3.  Die  einzelnen  Laute. 

a)  Eehllaute.  »  bezeichnet  die  Verstârkung  und  Ein- 
eiigung  des  zur  Lebenserhaltung  dienenden  Lufkstroms  durch 
die  einander  genâherten  und  straffgezogenen  Stimmbânder.  Da 
ohne  VoUzug  jener  beiden  Operationen  die  Stimmbânder  ûber- 
haupt  nicht  durch  Schwingungen  einen  Ton  hervorbringen,  so 
mi  jene  Operationen  die  Vorlâufer  jedes  Vocales  und  mûssen 
also  auch  zwischen  zwei  aufeinanderfolgenden  Vocalen  wieder- 
holt  werden,  bezeichnen  also  auch  den  Hiatus  d.  h.  eben  die 
Pause  in  der  Vocalhervorbringung,  welche  die  Stimme  braucht,  um 
nach  der  Bildung  des  ersten  Vocals  jene  beiden  Operationen  wieder 
vollziehen  zu  kônnen.  Dieser  1 .  Consonant  wird  durch  den  Spiritus 
lenis  transcribirt  (')  —  n  bezeichnet  die  Hervortreibung  einer 
die  gewôhnliche  Athemstârke  bedeutend  Ubersteigenden  Luft- 
masse  durch  die  weit  geoffiiete  Stimmritze.  Ohne  die  Aus- 
deutung  der  einzelnen  Sprachlaute  weiter  begîinstigen  zu  wollen, 
muss  man  es  doch  natfirlich  finden,  dass  die  Menschen  durch 
eine  (seiche  dem  Husten  âhnliche)  Verstârkung  ihrer  Exspira- 
tion  die  Aufmerksamkeit  zu  erregen,  auf  etwas  hinzudeuten 
suchten,  und  darum  begreifen,  wesshalb  dieser  Laut  bei  hin- 
weisenden  Fûrwôrtem  und  Interjectionen  besonders  oft  auf- 
tritt.  (h).  Wâhrend  die  genannten  beiden  Laute  im  Kehlkopfe 
ibre  artikulirende  Stelle  haben,  haben  die  beiden  folgenden  sie 
oberhalb  desselben.  —  y  bezeichnet  die  gewaltsameDurchbrechung 
eines  im  Schlunde  gebildeten  Verschlusses.  Bei  dieser  Durch- 
brechufig  vemahm  das  Ohr  verschiedene  Gerâusche.  Denn  bald 
fand  sie  nâher  am  Kehlkopfe  statt  und  war  dann  eine  dem 
Spiritus  lenis  gleichartige,  nur  verstârkte  Einschntirung  des  Luft- 
stromes  oder  es  uberwog  in  der  Wahmehmung  der  dem  Spiritus 
asper  âhnliche  Lufkstoss,  bald  fand  sie  nâher  am  Gaumen  Statt 
nnd  erschoU  dann  als  ein  palataler  Laut,  welcher  auch  noch 
von  einem  r-artigen  Knarren  begleitet  wurde.  Die  2.  Haupt- 
art  wird  in  der  arabischen  Schrift  durch  einen  îiber  das  Zeichen 
gesetzten  diakritischen  Punct  unterschieden.  Daher  kommt  die 
vierfache  Weise,  in  welcher  das  y  bei  den  LXX  wiedergegeben 
'^^  vgl-  l^?.i  '^^^^n  1  M  2,  8;  ngy,  "Ef^eg  10,  21;  m?  FaKa  10,  19; 
das  arabische  Wort  n^T?  (expeditio  bellica)  =  Razzia.  Am 
besten  sucht  man  aile  vier  Ingredienzien  des  Lautes  durch  eine 

KOdïk,  Lehrgebftade  d.  Iiebr.  Spr.  3 

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34  I-  Haupttheil:  Schrift  und  Aussprache. 

heftige  Zusammenpressung  des  Schlundes  und  Hervorstossung 
eines  rauhen  Hauches  bei  der  Aussprache  zu  vereinigen.  Man 
kann  aber  ohne  Schaden  der  Sache,  dem  Zage  nach  Erleichte- 
rung  der  Aussprache,  von  welchem  wir  auch  schon  die  Semiten, 
namentlich  aile  mit  den  Aramâern  zusammenhângenden  (Sama- 
ritaner,  Qalilâer,  Syrer,  Mandâer)  bewegt  sehen,  nachgebend, 
das  y  nur  wie  einen  etwas  verstârkten  Spiritus  lenis  aussprechen. 
Wir  umschreiben  es  durch  doppelten  Spiritus  lenis  {%)  —  n 
bezeichnet  das  Durchstreichen  der  Luft  durch  eine  im  Schlunde 
gebiidete  Verengerung.  Weil  diess  die  Articulationsstelle  dièses 
Tones  ist,  so  nâhert  er  sich  den  palatalen  Lauten  und  steht 
zwischen  Doppel-A  und  ch,  Durch  letzteres  soU  er  hier  um- 
schrieben  werden.  —  War  dieser  Laut  von  einem  Rasseln  be- 
gleitet,  so  versah  der  Araber  das  Zeichen  mit  einem  diakritischen 
Puncte. 

b)  Gaumenlaute.  a  ist  der  tônende,  D  der  tonlose  Ver- 
schlusslaut  des  Gaumens  (^  und  fc).  p  gleicht  in  allen  drei  an- 
gegebenen  Merkmalen  dem  vorausgehenden  ^),  aber  bei  seiner 
Bildung  wird  die  Mundhôhle  aussergewohnlich  zusammenge- 
drtickt  und  daher  eine  aussergewohnliche  Luftmasse  erfordert. 
Daher heisst er  emphatischer  Gaumenlaut.  Zur  Umschrift eignet 
sich  q  ura  so  niehr,  als  es  im  Alphabet  die  dem  Qoph  ent- 
sprechende  Stelle  einnimmt,  vgL  hinter  ni  das  Zahlzeichen 
K6n7ra  flir  90.  —  Zuni  palatalen  Gebiete  gehôrt  auch  der  vor, 
zwischen  und  nach  Vocalen  vom  t  sich  ablosende  Engelaiit 
des  Jod,  ^  (J). 

c)  Z  ah  ni  au  te.  t  ist  der  tônende,  n  der  tonlose,  u  der 
eraphatische  Verschlusslaut  des  dentalen  Articulationsge- 
bietes.  Auf  diesem  Gebiete  sind  auch  die  En  gelante  durch 
besondere  Zeichen  dargestellt  worden:  die  Spiranten  ira  engeren 
Sinne,  daher  auch  mit  einem  besondern  Namen  (Sibilanten, 
Zischlaute)  versehen.  —  t  ist  der  tônende  Sibilant  und  ist  gewiss 
gleich  zuerst  kein  afl&icirter  d.  h.  ans  Verschluss-  und  Engelaut 
gemischter  Laut,  aflfricirtes  Daleth  {dz)  gewesen.  Denn  hâtte  die 
hebrâische  Sprache  afifricirte  Laute  gekannt,  so  hâtte  sie  nicht 


1)  Darûber  dass  p  ursprfinglich  wenigstens  eine  Tenuis  (und  nicht 
eine  média,  wie  vielfach  behauptet  worden  ist)  war,  vgl.  die  Unter- 
suchung  mit  Anfnhrung  der  Literatur  in  meinen  Aethiopiachen  Studien, 
S.  28—31. 


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AuBsprache  der  Consonanten.  §  8.  35 

znr  Vermeidung  derselben  die  Transposition  der  dentalen  Ver- 
schlusslaute  mit  den  Sibilanten  vorgenommen.  Das  Ç  aber 
mit  welchem  die  LXX  den  Laut  wiedergeben,  kann  schon  damais 
den  weichen  ^laut  gebabt  haben,  welchen  es  im  Neugriechi- 
scben  bezeichnet;  vgl.  das  s  in  lesen,  leise  (z),  —  o  ist  der  ton- 
lose  Sibilant,  das  anlautende  s  im  Deutschen.  Eben  diesen  Laut, 
nnd  nicht  wohl  einen  etwas  breiteren,  bezeichnet  man  mit  c,  wo 
sich  (vgl.  ûber  dialectische  Verschiedenheit  in  diesem  Puncte 
das  ephraimitische  nVàp  (Fluss)  Richt.  12,  6)  das  s  anstatt  sch 
ausgebildet  batte,  und  man  doch  noch  bei  der  historischen  Recht- 
schreibung  bleiben  wollte,  also  sich  mit  einem  diakritischen 
Puncte  behalf,  anstatt  gleich  o  fftr  o  einzusetzen,  wie  es  spâter 
nach  aramâischer  Orthographie  geschah.  —  Wo  nun  o  seinen 
ursprîinglichen  Laut  sch  behalten  batte,  setzte  man  einen  Punct 
rechts.  Wir  schreiben  h  und  sch.  Dass  der  Laut  sch  zur  Zeit 
derSeptuagintagehortwurde,  haben  sie  durch  ihre  Umschreibung 
der  beiden  Buchstabennamen  VP  und  ti^n  mit  yoév  und  ^r^xç  aus- 
gedrûckt,  weil  sie  sich  nicht  anders  helfen  konnten.  Da  woUten 
sie  ein  ftkr  aile  Mal  angeben,  wie  das  a  aufeufassen  sei,  welches 
sie  bei  den  Umschreibungen  fftr  ^  setzen.  —  Das  Arabische 
hat  oft  den  n.  m.  M.  abgeleiteten  Laut  à,  wo  im  Hebraischen  sich 
sch  bewahrt  hat.  —  Endlich  s  ist  nicht  das  affiricirte  a,  also 
nicht  wie  deutsches  z  oder  te,  wie  es  bei  den  heutigen  Juden 
lautet,  zu  sprechen.  Dafiir  ist  der  Buchstabenname  Tactôi] 
bei  den  LXX  nicht  entscheidend;  denn  die  LXX  wollten  nur, 
so  gut  es  ihnen  moglich  war,  die  emphatische  Eigenthûm- 
lichkeit  dièses  Sibilanten  angeben.  Wichtiger  ist  des  Hiero- 
nymus  Ausspruch  zu  Jes.  XI:  Proprietatem  Zade  inter  Z  et  8 
latinus  sermo  non  exprimit,  et  strictis  dentibus  vix  linguae 
impressione  profertur.  Der  Umstand,  dass  das  ^  an  der 
Transposition  der  Sibilanten  mit  dentalen  Verschlusslauten 
theilninimt,  worauf  Hupfeld ,  Gram.  S.  50  Gewicht  legte,  muss 
gegen  die  affiîcirte  Aussprache  als  entscheidend  angefiihrt 
werden.  Es  |ist  also  ein  mit  zusammengepresster  Mundhohle 
heftdg  hervorgetriebenes  s  (s).  Wie  sich  aber  dieser  schwere 
Laut  in  den  leichteren  des  deutschen  z  umsetzen  konnte,  zeigt 
das  Aethiopische,  Amharische  u.  s.  w.,  vgl.  meine  Aethiopischen 
Studien  S.  47—49. 

d)  Von  den  Lippenlauten  ist  der  tônende  Verschluss- 
laut  3,   der  tonlose  e.     Zum  labialen  Gebiete  gehôrt  auch  der 


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36  I-  Haupttheil:    Schrift  und  Ansspracho. 

vor,  zwischen  und  nach  Vocalen  vom  u  sich  ablôsende  Laut 
des  T  (w).  Dieser  î/j-laut  geht  am  Wortende,  weil  er  ohne  fol- 
genden  Vocal  nur  ganz  schwer  hervorzubringen  ist,  naturge- 
mâss  in  den  leichteren  Laut  des  deutschen  v  ûber,  vgl.  engl. 
leaf,  leaves  (Blatt). 

e)  Sechs  von  diesen  Lauten  (nâmlich  rc^naa)  werden  durch 
den  Debergang  der  Sprachwerkzeuge  von  der  vorausgehenden 
Hervorbringung  eines  Vocales  zur  Production  dieser  Gonsonanten 
aus  Verschlusslauten  zu  Engelauten.  Wird  der  ursprîingliche  Laut 
gesprochen,  so  bat  der  Buchstabc  ein  Dâgêsch  (acuens;  es  ist 
chaldâisches  Participium  activum  Qal)  d.  h.  einen  Punct  in  seiner 
Mitte,  welcher,  als  die  schwâchere,  einfachere  Modification  des 
betreflfenden  Gonsonanten  bezeichnend,  im  Unterschied  von  einem 
andern  das  Dagesch  lene  beisst.  Die  beiden  Laute  des  ;;  und  :^ 
klingen,  wie  die  in  gegen,  vgl.  5n73  (Zaum);  vom  hauchartigen 
und  rauheren  n,  vgl.  nbiz  (Salz),  scheidet  sich  als  glatterer 
Laut  D,  vgL  '!jb/};  "5  und  n  klangen  vielleicht  wie  neugriech. 
ô  und  ^,  kônnen  aber  der  Bequemlichkeit  halber  um  so  mehr  un- 
aspirirt  ausgesprochen  werden,  als  vielleicht  beim  Leben  der  alt- 
hebraischen  Sprache  dièse  Aspiration  noch  gar  nicht  geîibt  wurde. 
a  lautet  wie  das  zweite  b  von  Babel;  am  Wortende,  gleich  dem 
"»,  wie  deutsches  i';  c  wie  f.  Dièse  sechs  aspirirbaren  Verschluss- 
laute  stehen  in  der  vox  memorialis  nD^jna^  begadlcepliadi,  Ich  tran- 
scribire  dièse  Zeichen,  wo  sie  aspirirt  sind:  b,  g,  d;  aber  kh,  pli,  th. 

Ich  habe  friiher,  Gedanke,  Laut  und  Accent  S.  19,  auf 
Grund  lautphysiologischer  Beobachtung  mit  Berufung  auf  Mer- 
kels  Anthropophonik  S.  917  ausgeftihrt,  dass  die  Punctatoren 
wahrscheinlich  das  Gesetz  von  der  Aspiration  einer  litera  nct^iia 
durch  einen  vorausgehenden  Vocallaut  zu  abstract  an  der  zu 
ihrer  Zeit  doch  todten  Sprache  durchgefiihrt  haben.  Ich  habe 
a.  a.  0.  darauf  hingewiesen,  dass  beim  Leben  der  Sprache  nicht 
der  schliessende  Vocal  eines  vorhergehenden  Wortes  einen 
aspirirenden  Ëinfluss  auf  den  aspirirbaren  Anlaut  des  folgenden 
Wortes  ausgeîibt  haben  kann,  sondern  dass  dieser  Ëinfluss  erst 
beim  langsamen  und  ausserdem  nach  kîinstlichen  Regeln  ein- 
gerichteten  Vortrag  der  Schriffcabschnitte  im  Gottesdienste  hervor- 
gebracht  oder  vielmehr  hinzugebracht  wurde.  Ich  habe  ferner, 
was  die  Hauptsache  ist,  dort  on:;:?'^  mit  yéyQçxmai;  DDaaV  mit 
der  von  Petermann,  „Hebrâische  Formenlehre  nach  der  Aiis- 
sprache  der  heutigen  Samaritaner"  S.  7  berichteten  Aussprache 


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Âussprache  der  Consonanten.    §  8.    rra-ras.  Dagesch  lene.  37 

des  Samaritaners  lebmchimma  verglichen  and  habe  bemerkt,  dass 
von  der  lebenden  Sprache  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  im 
ersten  Falle  das  Gesetz  der  Assimilation,  im  zweiten  Falle  das 
Gesetz  der  Dissimilation  beobachtet  worden  sei.  —  Dazu  flige 
ich  jetzt  dièses,  dass  in  unsem  deutschen  Wôrtem  b  nur  dann 
durch  die  Vocalaussprache  in  seinem  Laute  verândert  wird, 
wenn  nicht  blos  ein  Vocal  vorausgeht,  sondem  auch  einer-  folgt, 
vgl.  L€tb\  reiben  und  reîb\  Damach  wird  wohl  der  Hebrâer  ab 
auch  fei,  ana  auch  tôb  ausgesprochen  haben.  Ausserdem  be- 
steht  der  Einfluss  des  Vocals  auf  den  folgenden  Consonanten 
\m  uns  darin,  dass,  wâhrend  d  ein  tônender  Verschlusslaut 
Meibt,  g  und  b  aus  tônenden  Verschlusslauten  zu  tônenden  Enge- 
lauten,  fc,  t  und  p  aber  aus  tonlosen  Verschlusslauten  nur  zu 
tônenden  Verschlusslauten  werden,  vgl.  beîde^  g^^^t  beben^  Ilaken^ 
freten^  hneîpen.  Man  konnte  bei  den  ftinf  ersten  Lauten  dièse 
Gewohnheit  unserer  lebenden  Sprache  auf  die  hebrâischen 
Worte  ûbertragen  und  dabei  doch  dem  sechsten  Laut  p  hinter 
einem  Vocal  den  Laut  p1i=f  geben;  denn  dass  bei  s  und  d  die 
Discrepanz  der  Aussprache  schon,  wâhrend  die  Sprache  noch  eine 
lebende  war,  starker  als  bei  den  ersten  fQnf  Aspirabiles  hervorge- 
treten  ist,  soll  doch  wahrscheinlich  dadurch  ausgedrîickt  werden, 
dass  în  Ps.  25  und  34  das  c  am  Schlusse  noch  einen  ûber- 
zahligen  Vers  anfangt.  —  Aber  eben  das  c  schon  macht  uns 
aufmerksam,  dass  wir  nicht  die  Wirkungen  der  Vocale  auf  die 
fraglichen  sechs  Laute,  wie  sie  im  Deutschen  sich  zeigen,  als 
Analogien  flir  das  Hebrâische  betrachten  dilrfen.  Ausserdem 
lâsst  sich  bei  D  nachweisen,  dass  es  durch  den  vorausgehenden 
Vocal  nicht  nur  zum  tônenden  Verschlusslaut  (wie  im  deutschen 
Ilaken)^  sondern  zu  einem  Engelaut  geworden  ist,  sodass  es 
âhnlich  war  dem  Laut  des  n,  aber  nur  nicht  wie  dièses  hinten 
im  Schlunde,  sondern  weiter  vorn  am  Gaumen  gesprochen  wurde. 
Dièse  Aehnlichkeit  des  aspirirten  D  mit  dem  n  lâsst  sich  mehr- 
fach  beweisen.  Zunâchst  erscheint  bei  den  Punctatoren  Chateph- 
Pathach  auch  unter  aspirirtem  Kaph,.  wo  dièses  Chateph  sonst 
nicht  weiter  veranlasst  sein  konnte,  vgl.  zwar  nicht  das  neben 
:S3ins  (in  eurer  Mitte)  erscheinende  QP.5"ina  z.  B.  1  M  23,  9, 
weil  diess  auch  nach  §  10,  Schluss  erklârt  werden  konnte,  aber 
"f?2»n  l  M  3,  17  und  isbDNn  (du  sollst  es  essen)  Hes.  4,  9. 
10.  12.  In  Dikduke  hateamim  §  51  ist  richtig  1  M  3,  17,  nicht 
fr«iiiz  richtig   Hes.   4,   13  bemerkt.     In  der   Hahn'schen  Bibel 


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38  I-  Haupttheil:   Schrift  und  ÂusBprache. 

liest  man  das  Chateph-Pathach  auch  bei  JJsbDfii''  3  M  7,  6;  5  M 
12,  15.  Bôttcher  §  205  hat  richtig  die  Stellen  aus  1  Mose  und 
Hesekiel;  hat  aber  das  Ghateph  irrthtimlich  mit  dem  fi<  in  Causal- 
nexus  gebracht.  Ferner  vgl.  die  Transcription  der  LXX,  z.  B. 
Idfii^iékex  fUr  'ïib?:-*^»  Ri.  9,  1,  vgl.  weiter  in  meiner  Schrift, 
Gedanke,  Laut  und  Accent  S.  74  ff.  Endlich  wird  auch  im 
Talmud  eine  Gleichheit  von  d  und  n  vorausgesetzt,  wie  Gold- 
ziher  in  der  am  Schluss  von  §  7  erwâhnten  Recension  S.  378 
bemerkt.  Dort  verweist  er  auch  auf  das,  was  v.  Maltzan,  Reise 
nach  Sttdarabien  (1873;  Braunschweig,  Vieweg  und  Sohn)  S.  177 
ûber  die  Aussprache  der  aspirirten  Laute  giebt,  und  weil  Gold- 
ziher  die  Stelle  nicht  mittheilt  und  der  Reisebericht  nicht 
Vielen  zur  Hand  sein  wird,  so  will  ich  die  Worte  v.  Maltzan's 
hierher  setzen:  ,Jnteressant  war  mir,  was  mir  der  Mêri  (= 
Herr;  Oberrabbiner  in  Aden)  ûber  die  landesûbliche  Aussprache 
des  Hebrâischen  sagte.  Qâmez  wird  wie  ô  ausgesprochen, 
ebenso  Qâmez  chatuph,  nur  ktirzer.  Zêre  ist  ê,  Segol  aber  a 
und  von  Patach  kaum  verschieden.  Chôlem  lautet  auch  wie 
ein  ê,  so  dass  man  Mescheli^  Yêsef  u.  s.  w.  sagt;  doch  ist  dièses 
ê  nicht  ganz  so  lang,  wie  Zêre.  Das  Beth  ist  hier  stets  hart, 
nie  aspirirt,  nie  iA,  selbst  wenn  es  ohne  Dagesch  steht.  Das 
Zâde  klingt  sehr  weich,  fast  wie  englisches  z  und  deutsches 
schwaches  s,  Das  Qoph  wird  in  Aden  selbst  wie  (?,  in  Çan'à 
dagegen  soll  es  wie  O  (in  Gott,  gut)  ausgesprochen  werden. 
Dièse  Eigenthûmlichkeit  ist  wohl  dem  Einfluss  des  Dialects 
von  Yemen  zuzuschreiben,  in  welchem  das  arabische  Q  auch 
wie  G  klingt.  Daleth  und  Thau  ohne  Dagesch  aspirirt,  wie 
bei  den  spanischen  Juden,  lauten  etwa  wie  das  englische  th.  in 
ilie  (stark)  und  their  (schwach)". 

Tabelle  der  Mutae. 
tônend  (média)  tonlos  (tenuis) 


Gaumen 


Verschlusslaut      Engelaut     Verscblusslaut 


3,   P 


Engelaut 

n,  0,  b ,  \Z3,  X. 


Zâhne  n  n,  t       |        n,  t3 

Lippen  a        j        3  ,       £>  ^ 

Vgl.  die  tabellarische  Anordnung  der  arabischen  Laute, 
wie  sie  nach  dem  Verhalten  der  Stimmbânder,  der  Verschluss- 
oder  Engebildung,  der  Articulationsstelle  und  der  Beeinflussung 


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ÂuBsprache  der  Gonsonanten.  §  8.  Liquidae.  39 

seitens  der  umgebenden  Vocale  von  den  Nationalgrammatikern  be- 
schrieben  worden  sind,  in  m.  Aethiopischen  Studien  hinter  S.  24. 
f)  Verschieden  von  den  besprochenen  Lauten  sind  die  Li- 
quidae, die  einen  unbestimmteren  Laut  haben,  weil  sie  durch 
Schwingung    entstehen,    und    zwar   /    durch    Vibration    der 
Zungenrander,  r  durch  die  des  Zâpfchens  (r  uvulare),  oder  der 
Zungenspitze  (r  linguale),   vgl.  die  Bedingungen  fUr  das  Ein- 
treten  des  ersten  oder  zweiten  r-lautes  bei  Delitzsch,  Physio- 
logie und  Musik  in  ihrer  Bedeutung   flir  die  Grammatik,  be- 
âonders  die   hebrâische,  (1868),  S.  11—13.    Ich  kann   ihm  nur 
beistimmen,  wenn  er  das  in  der  Nâhe  von  Zungenlauten  ge- 
sprochene  n   (vgl.  die  unten    folgende  Anmerkung)  fUr  das 
r  linguale  erklârt.  —  Aus  der  Thatsache  aber,  dass  uns  nur 
in  sehr  wenigen  Ausnahmefallen  eine  doppelte  Aussprache  des 
hebrâischen  r  ûberliefert  ist,  lâsst  sich  nicht  mit  Stade,  Lehrb. 
§  62,  d  schliessen,  dass  die  Hebrâer  gewôhnlich  ein  r  uvulare 
sprachen;  denn  im  Oegentheil   lâsst  sich  das  r  linguale  noch 
schwerer  doppelt  aussprechen  als  das  andere.  —  Ueber   dièse 
doppelte  Aussprache  des  1  handeln  die  Dikduke  ha-teamim  in  §7. 
Anmerkung.    Icb  gebe  eine  Uebersetzung  dièses  lautphjsiolo- 
gisch   wichtîgen  §.    ,,Das  Merkmal  desjenigen  Kesch,  welches  aus- 
gesprochen  wird  mit  Dagescb,  und  desjenigen,  welches  mit  Baplie 
ausgesprochen  wird!   Und  dièses  [dièse  Unterscheidung]  ist  bei  den 
Kindem  des  Landes  [Israël]  allein  —  (im  Codex  Caire  steht  dafûr  „und 
dîess  ist  bei  den  Bewobnern  von  Ma3azja  [=»  Tabarja  d.  h.  Tiberias] 
nur";  auch  im  Codez  Tscbufutkale  13  beisst  es  ,,wis8e,  dass  die  Be- 
wobner  von  Maîazja,  das  sind  die  Bewobner   von  Tabarja,  sprechen 
und  lesen  in  ihr,  der  Scbrift  [nâmlicb  mit  jener  Unterscbeidung  des 
doppelten  Rescb]  [und  zwar]  sie  nur").  —  Und  dièses  [die  Unterschei- 
dung]  ist  angebunded  an   ibre  Zunge  [=  verknûpft  mit  ihrer  Aus- 
sprache], sei  es  dass  sia  in  der  Scbrift   lesen  oder  dass  sie  in  ihrer 
Unterbaltung  sich  unterhalten.    Und  dièses  findet   sich    im   Munde 
der  M&nner  und  der  Frauen  und  im  Munde  der  Kinder.     Und  nicht 
schwankt  es  und  nicht  unterliegt  es  einem  Wecbsel,  wenn  sie  in  ibr, 
der  Scbrift,   lesen;    [sondern]   am  Orte  eines  Dagescb   [^  eines  zu 
dagescbirenden  Rescb  erklingt]  Dagescb,   und  am  Orte  eines  Baphe 
[«-  eines  zu  raphirenden  Rescb  erklingt]  Raphe.     Und  dies  ist  sein 
[dièses  doppelten  Rescb]  Merkmal:  Wenn  sich  Rescb  sttitzt  auf 
[»  sich  anscbltesst  an,  folgt  auf]  die  sechs   Buchstaben,    deren 
Merkformel    r"so    i3"nt    ist,    und    wenn    unter    dem   Buch- 
staben, auf  den  es  sich  stûtzt  [=>  dem   es  folgt],  Schewa  ist, 
dann  wird  Rescb  mit  Raphe  ausgesprochen;  z.  B.  ^w';'»'^  *".?»; 
ïT^wi    Tt:srnh    zur    Vermehrung    der    Herrschaft  Jes.    9,    6;    O'^J^s»; 
rrbynVi  und  fûr  die  Zehnten  Neh.  12,  44;  «a-n^3ss:  dûrt'ten  wir  doch 

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40  I.  Haupttheil:  Schrift  und  Âusaprache. 

dich  zurûckhalten  !  Ki.  J3,  15;  ^rw  rnD?-r|ji  ein  Orlsname  4  Mob. 
32,  35;  'W]^  n-i-^at  seine  mâchtigen  Regenstrôme  Hi.  37,  6;  >^n  '^70^ 
und  die  KnOchel  seines  Rûckgrates  Dn.  5,  6;  ^3''î:fV»  "*;  ^^y^  hilf  uns 
Jehova,  unser  Gott!  2  Chr.  14,  10;  Baer-Strack  baben  anrichtig 
"^rrty;  •^'iTs^a  "^aç  '^lihvj  ■»»  denn  der  Gott  moines  Vaters  zeigte  sich  als 
meine  Hilfe  2  Mos.  18,  4;  '^^'y^^  in  meinen  Wegen  1  Kg.  3,  14; 
''3r'?7>?  lass  micb  einbergeben!  Ps.  25,  5;  n-'a-on  die  Fûrsten  Ri. 
16,  30;  K^r*'  ^lav^  und  sein  Name  war  Jitbra  2  Sm.  17,  25;  n^rn 
fiie  bricbt  in  sicb  zusamnien  Jes.  24,  19.  Dièses  sind  die  secbs 
Bucbstaben  vor  Rescb,  und  zwei  nach  ibm,  deren  Merk- 
formel  ^"d  ist,  [bedingen  ebenfalls  jene  rapbirte  Ausspracbe],  z.  B. 
^y^^yi  Unbeschnittene  am  Herzen  Jer.  9,  25;  ^3'la  meine  Tenne  Jes. 
21,  10;  ^:*1g  mein  Hom  1  Sm.  2,  1;  n-^rtç^B  n^^*^^  Vorbaute  der  Pbi- 
lister  1  Sm.  18,  25.  Dièses  sind  die  acbt  Bucbstaben,  secbs 
vor  Rescb  und  zwei  nach  ibm,  n"sD  i5"-rt,  V'a,  und  nur  wenn 
Scbewa  unter  dem  vom  Rescb  gestûtzten  [»»  gefolgten] 
Bucbstaben  ist,  [wird  rapbirtes  Rescb  ausgesprocben] ;  wenn 
aber  nicbt  Scbewa  [unter  dem  vom  Rescb  gefolgten  Bucbstaben 
ist],  wird  es  [Rescb]  mit  Dagescb  ausgesprocben.  Undebenso 
wenn  Scbewa  unter  dem  Rescb  stebt,  welcbes  den  [jenen 
genannten]  secbs  Bucbstaben  folgt,  wird  es  mit  raphirter 
Ausspracbe  ausgesprocben,  z.  B.  tî^»^  "irvû  von  seiner  Nacb- 
kommenscbaft  dem  Molocb  3  M  20,  2;  T^'in  ''5';na  in  den  Wegen  Da- 
vids  2  Cbr.  17,  3;  ''^  ■'D';'?  D-^n^jn  n^  dass  gerade  sind  die  Wege  Jeho- 
va's  Hos.  14,  10;  O'^aitts^n  Dariken  Esra  2,  69;  tnmi  "'B'^^w-^s  aile 
friscben  Zweige  seines  Sprossens  =  aile  seine  sprossenden  frischen 
Zweige  Hes.  17,  9;  "ïrfejnç  seine  Sprossen  31,  5;  rç^x— 1?  bis  Sarepta 
Obadja  v.  20;  rp^Ç  du  scbiagst  breit  =  breitest  aus  Hi.  37,  18. 
Und  obenso,  wenn  die  Bucbstaben  V'a  vor  Rescb  kommen, 
und  es  kommt  [darauf]  das  Rescb  mit  Scbewa,  ist  es  raphu- 
(uin,  z.  B.  Baps-i^^  zu  euerm  Woblgefallen  3  M  19,  5;  ï^»7??  und  wir 
werden  seben  1  M  37,  20  und  dergleicben  [et  quae  sunt  similia]. 
Und  die  Abrigcn  Rescb,  welcbe  sicb  in  der  Scbrift  finden, 
sind  in  Bezug  auf  Ausspracbe  aile  dagescbirt.  Und  dicss 
ihr  Merkmal  ist  klar**. 

Wird  durch  OefiFnung  der  Gaumenklappe  flir  die  Lufk  ein 
Weg  zugleich  durch  den  IVIund-  und  den  Nasencanal  geôflFnet, 
80  entstehen  die  Nasenlaute,  und  zwar  der  dentale  Nasal  71 
und  der  labiale  Nasal  m, 

g)  Die  Verdoppelung  der  Laute  wird  ebenfalls  durch  Da- 
gesch  angezeigt.  Als  die  stârl^ere  Modification  eines  Lautes 
angebend,  heisst  dièses  Dagesch  forte.  Diess  steht  nur 
nach  vorausgehendem  voUen  Vocale.  —  Weil  diess  der  Fall 
ist,  80  kann  g,  nur  wo  es  hinter  einem  Vocal  steht,  low  sein. 
Ueber  den  Laut,  den  1   dann  hat,  wenn  es  nicht  hinter  einem 


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Âas8prache  der  Consonanten.  §  8.  Dagesch  f.;  Mappiq;  Raphe.    41 

Vocal  steht,  vgl.  §  9,  —  Ueber  die  Bedingungen  des  Auftretens 
der  yerschiedenen  Arten  von  Dagesch  kann  erst  unten,  §  10 
gehandelt  werden. 

h)  Wenn  n  am  Ende  eines  Wortes  seînen  Gonsonanten- 
laut  behalten  hat,  ist  es  mit  einem  Punkte  in  seiner 
Mitte  versehen  vgl.  nn-j  (hoch  sein).  Er  heisst  p-B73  Mappiq 
proferens  d.h.  efficiens,  ut  litera  proferatur,  pronuntietur,  also: 
zar  Aussprache  bringend,  lautbar  machend).  Dasselbe  Zeichen 
steht  ûber  oder  unter  n  viermal:  l  M  43,  26;  Esr.  8,  18r  3  M 
23,  17;  Hi.  33,  21.  Man  hat  wohl  an  den  ersten  drei  Stellen 
jï«'3^  und  ^K^nn  (sie  werden  und  ihr  werdet  bringen)]  mit  in- 
eonsequenter  Genauigkeit  bezeichnen  woUen,  entweder  dass  « 
f^egen  den  Augenschein  seinen  Gonsonantenlaut  besitze,  oder 
dass  es  zwischen  zwei  Vocalen  nach  aramâischer  Weise  wie  j 
jçesprochen  werde.  An  der  vierten  Stelle  (îifiin  [Athias],  îjn-î 
Baer-Delitzsch] ,  sie  wnrden  gesehen)  ist  der  Punkt  am  wahr- 
scheinlichsten  Zeichen  der  Verdoppelung.  —  Die  Abwesenheit 
der  beiden  Dagesch  und  des  Mappiq  ist,  wo  sie  nicht  erwartet 
wird  und  werden  kann  oder  soll  (1  Mos.  7,  23)  und  desshalb 
den  Léser  und  Schreiber  (  l  Mos.  42,  25)  zu  falscher  Aussprache, 
Cebersetzung  und  Schreibung  verleiten  konnte,  ausdrîicklich 
durch  ein  besonderes  Zeichen,  einen  wagerechten  Strich  ûber 
deni  betreffenden  Consonanten,  angemerkt  worden.  Dieser 
Strich  heisst  Ràphâh  (schlaff,  schwach  r;çn  oder  -çn  Ràphè)  d.  h. 
er  bezeichnet  den  betreffenden  Consonanten  als  schwach  aus- 
gesprochen,  weil  er  entweder  1)  hervorhebt,  dass  der  Conso- 
aant  als  Engelaut  (aspirata)  und  nicht  als  Yerschlusslaut  (mé- 
dia, resp.  tenuis)  ausgesprochen  wird  (Gegensatz  zum  Dagesch 
lene),  oder  2)  dass  der  Consonant  einfach  und  nicht  doppelt 
pesprochen  wird  (Gegensatz  zum  Dagesch  forte),  oder  3)  dass 
er  quiescirt  (Gegensatz  zum  Mappiq).  Beispiele  zu  1)  sind 
inâbn  (ihre  Fettstûcke)  1  Mos.  4,  4;  ferner  v.  8,  vgl.  aber  v. 
14;  19,  17.  33.  35;  24,  31;  29,  13;  39,  19;  40,  10.  Beispiele 
zu  2)  sind:  î^njpb  (sie  ist  genommen)  1  Mos.  2,  24,  ferner  6,  2. 
16;  7,  4.  20.  23r9,  24;  10,  2;  12,  19;  18,  5.  17;  20,  3;  25,  23; 
26,  14  f.;  29,  5;  30,  15.  37  flF.;  31,  6.  26;  33,  12;  34,  9; 
•J6,  34  f.;  41,  21.  23;  42,  16.  25;  43,  9;  46,  23;  50,  6.  Ein 
Beispiel  zu  3)  ist  hx?  (Blûthe)  Jes.  18,  5  im  Unterschied  von 
nat:  (ihre  Blûthe)  1  Mos.  40,  10  (Ausgaben  von  Baer  und 
Delitzsch);  vgl.  andere  Beispiele  in  der  Formenlehre. 


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42  I-  Haupttheil:  Schrift  iind  Auasprache. 


§  9.  Die  Vocale. 

1)  Wie  die  hebrâischen  Mlinzen  und  die  Synagogenrollen 
zeigen,  hat  man  die  Vocale  zuerst  bloss  durch  einzelue  Con- 
sonanten  angezeigt  Man  zahlt  gewôhnlich  als  solche  »,  n, 
1  und  -  auf.  Aber,  um  das  Werden  der  Sache  verstehen  zu 
lerne!!,  muss  man  zunâchst  die  Fâlle  unterscheiden,  wo  dièse 
vier  Consonanten  zu  den  Radicalen  und  Bildungsbuch- 
staben  des  betreflfendenWortesgehôren.  Daran  schliessen  sich 
die  Fâlle,  wo  «  (selten),  rr,  "jund  -^  des  Vocales  wegen  an  S  tel  le 
eines  Radicales  oder  Bildungsbuchstaben  getreten  ist.  Endlich 
kommen  die  Fâlle,  wo  einer  von  diesen  Buchstaben  zu  den 
Radicalen  und  Bildungsbuchstaben  hinzugetreten  ist.  Dies 
hat  N  ganz  selten,  n  gar  nicht,  i  und  ^  sehr  oft  gethan.  Dièse 
vier  Vocalbuchstaben  nennt  man  literae  quiescibiles  (des 
Ruhens  d.  h.  des  Nichtausgesprochenwerdens  fahige),  weil  sie 
ihren  eigenen  Consonantenlaut  verlieren  kônnen,  oder  auch 
„fulcra  sive  matres  lectionis",  weil  sie  bei  der  Auffindung  des 
jedesmaligen  Vocales  eine  Unterstûtzung  gewâhren,  diesen 
gleichsam  gebâren  konnen. 

2)  Durch  die  beiden  letztgenannten  Vocalbuchstaben  sind 
zunâchst  und  nothwendigerweise  die  im  Âuslaute  stehenden 
Vocale  angezeigt  worden.  Nur  der  lange  o-laut  kann  jetzt  am 
Wortende  stehen,  ohne  durch  einen  Vocalbuchstaben  angezeigt 
zu  sein.  —  Oftmals  ist  dann  in  der  vorausgehenden  Silbe  der 
Vocalbuchstabe  ausgelassen  worden.  —  Doch  hat  man,  wenn 
das  Wort  consonantisch  endete,  auch  umgedreht  die  letzte 
Silbe  ohne  Vocalbuchstaben  geschrieben  und  ihn  schon  in  die 
vorletzte  gesetzt.  —  Endlich  findet  man  auch  die  letzte  wie 
vorletzte  Silbe  mit  Vocalbuchstaben  geschrieben.  —  Ausserdem 
hat  man  ftir  die  einzelnen  grammatischen  Bildungen  meist 
nach  einer  bestinmiten  Regel  die  Vocalbuchstaben  gesetzt  oder 
weggelassen,  vgl.  die  Formenlehre:  z.  B.  der  Infinitivus  con- 
stnictus  Qal  gewôhnlich  ohne  Vocalbuchstaben,  der  Inf.  ab- 
solutus  mit  Vocalbuchstaben;  wieder  der  Imperativ,  das  Imper- 
fect  und  Particip  Qal  ohne  Vocalbuchstaben  u.  s.  w.  Und  wie 
die  Formen  gewôhnlich  geschrieben  sind,  stehen  sie  im  Pa- 
radigma.  —  Ist  ein  Vocal  durch  einen  Vocalbuchstaben  an- 
gezeigt, so    nennt   man  dièse   Orthographie  Scriptio  plena', 


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Die  Vocale.  §  9.  Vocalbuchstaben,  Vocalzeichen.  43 

im  andem  Fall  Scriptio  defectiva;  oder  man  sagt  in  jenem 
Fall,  der  Vocal  sei  pie  ne,  in  diesem,  er  sei  defective  ge- 
schrieben. 

Anmerkung.      Deber    das     Al  ter    der    Vocalbuchstaben  wird 
unten  §  15  im  Anscfalass  an  einen  concreten  Fall  gehandelt. 

3)  a.  Obgleich  ursprQngliche  d.  h.  vom  Gedaukentrieb  flir 
die  betreflfende  Form  geforderte  Vocallânge  meist  durch  den 
Vocalbuchstaben  angezeigt  ist,  so  ist  diess  doch  auch  manch- 
nial  nicht  der  Fall.  —  Von  radical  langen  Vocalen  zu  reden, 
ist  falsch;  denn  dazu  batte  man  -nicht  einmal^bei  den  Verba 
mediae  semivocalis  ein  Recht,  weil  dièse  eben  nicht  Verba 
mediae  vocalis  (u  oder  i)  sind,  wie  unten,  §  38,  5  am  Schlusse 
ausfuhrlich  bewiesen  ist.  —  b.  T  on gedehnte  Vocale  sind  zwar 
gewôhnlich  defective  geschrieben,  aber  doch  auch  plene.  — 
c.  Kurze  Vocale  sind  selten  plene  geschrieben.  Aber  das 
Eintreten  einer  andem  als  der  geraâss  diesen  Regeln 
in  einer  bestimmten  Form  zu  erwartenden  Scriptio 
ûbt  keinen  Einfluss  auf  die  Quantitât  der  betreffen- 
den  Vocale  und  ermôglicht  weder  (bei  den  ursprûng- 
lich  langen)  noch  verhindert  (bei  den  tongedehnten 
und  kurzen)  Vocalen  das  Verschwinden  derselben 
beim  Rûcken  des  Accentes. 

4)  Erst  nach  der  Zeit  des  Hieronymus  (f  420),  im  5.  und 
(j.  Jahrh.,  hat  man,  um  die  Aussprache  sicherer  zu  ûberliefern, 
theils  zu  Tiberias  theils  in  den  Schulen  zu  Babylonien  ein 
System  •  von  Vocalzeichen  erfanden.  Sie  machen  also  nur 
den  Vocal  sichtbar,  der  vorher  schon  in  der  plene  oder  defec- 
tive geschriebenen  Silbe  gesprochen  wurde. 

5)  Die  Vocalzeichen  des  tiberiensischen  Systems  sind  nun, 
verbunden  mit  einigen  der  hâufigsten  scriptiones  plenae,  dièse: 
1.  3  (cf);  2.3  (à,  oder  vielmehr  dunkel  gefërbt:  langes  a);  3.  a  (e, 
^,  a);  4.  "3  (5  und  selten  à);  5.  a.  (ê);  6.  i  (è);  7.  a  (ï  und  î); 
8.  "î  (î  und  selten  ï  bei  Spâteren);  9.  3  (d);  10.  3  (ô);  11.  i  (o); 
12.  a  (m  und  u);  13.  ^  (û  und  selten  û  bei  Spâteren).  Hier, 
in  diesen  Transcriptionen  bezeichnet  der  Balken  aile  drei  Arten 
Ton  Vocallânge,  welche  oben  §  7  unterschieden  worden  sind; 
nor  dass  die  defective  geschriebenen  langen  Vocale  zunâchst 
nur  die  durch  den  Ton  und  lautliche  Einflûsse  hervorgerufene 
Lange,  in  zweiter  Linie  auch  die  urspriingliche  Vocallânge;  um- 
gedreht  die  plene  geschriebenen  langen  Vocale   zunâchst  die 


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44  I*  Hauptiheil:  Schrift  and  Aasspracbe. 

iirsprtinglich  langen  Vocale,  dann  erst  auch  die  andem  beiden 
Arten  von  Vocallânge  darstellen.  —  Welche  von  diesen  Vocal- 
bezeichnungen  nur  kurz,  welche  mittelzeitig  (ancipites),  und 
welche  nur  lang  sind,  ist  durch  die  Transcription  angegeben. 
—  Ueber  die  Unterscheidung  des  zweiten  und  neunten  Vocals 
handelt  §  12.  —  Dièse  Zeichen  und  scriptiones  plenae  heissen: 
1.  Pâthach,  OefiFnung,  naml.  des  Mundes,  wie  sie  zur  Aus- 
sprache  des  a  nôthig  ist;  2.  Qà'meç,  Zusammenziehung;  '^. 
Sego'l  (Traube,  von  der  Gestalt  des  Zeichens)  parvum.  4.  Segol 
magnum;  5.  Sêrê  (Zerreissung)  parvum;  6.  Sere  magnum; 
7.  Chï'rT'q  (Knirschen,  Kreischen)  parvum;  8.  Chireq  magnum; 
1).  Qames  châtû'ph,  kurzes  Qames;  10.  Chô'lem  (Vollheit) 
parvum;  11.  Cholem  magnum;  12.  Qibbû'ç,  ZusammendrUck- 
ung;  13.  Schûrëq,  Pfeifen,  wie  es  bei  der  Aussprache  des  u 
ertônt. 

Zeichen  der  Vocallosigkeit  ist  a,  Schewa,  «itd;  viel- 
leicht:  Leerheit;  allerdings  Gesen.  Lgb.  S.  64:  sistens  vocem, 
also  vom  chald.-hbr.  *ip,  nrc;  Stade,  Lehib.  S.  40  „Ruhe''  vgl. 
arab.  hikûn^  aber  die  letzte  Ableitung  von  naq  scheint  unan- 
nehmbar,  weil  die  Masora  das  Wort  immer  mit  %o  schreibt  und 
erst  Elias  Levita  u.  A.  es  mit  b  schreiben. 

6)  Dièse  Zeichen  stehen  zum  grôssten  Theil  mitten  unter 
dem  Consonanten,  hinter  welchem  sie  zu  sprechen  sind.  Nur 
in  das  Kaph  finale  tritt  —  und  —  also:  ïj  und  "rj,  wahrschein- 
lich  der  AusfuUung  wegen;  vgl.  dass  beim  Nun  finale  das  Qames 
links  vom  untern  Schaft  (^i  z.  B.  l  Mos.  19,  33),  beim  Qoph 
aber  rechts  davon  steht  (]:);  ferner  dass  Pathach  furtivum 
unter  demjenigen  Consonanten  steht,  vor  welchem  es  erklingt, 
z.  B.  nî)-i  (Geist)  1  Mos.  1,  2;  ferner  der  Punct  des  Schiireq 
steht  im  Wav,  und  das  Cholem  steht  gewohnlich  tiber  dem 
linken  obern  Ende  des  vorausgehenden  Consonanten.  Nur 
kann  ein  Accent  das  Cholem  aus  seiner  gewôhnlichen  Stellung 
verdrângen,  wie  man  z.  B.  1  Mos.  7,  13  beobachten  kann: 
nb  (Noah),  auch  n:,  aber  n'D,  vgl.  weiter  gegen  den  Schluss 
dièses  §. 

Aber  a)  defective  geschriebenes  Cholem  steht  liber  dem 
rechten  obern  Ende  eines  folgenden  n,  wenn  dasselbe  ein 
quiescirendes  ist  oder,  besser,  nicht  den  Vocal  der  folgenden 
Silbe  unter  oder  tiber  sich  hat. 


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Die  Vocale.  §  9.   Gholempunci.  45 

Anmerkung.  a)  Rîchtig  ist  z.  B.  kS:c;  (herausgehen)  1  Mos. 
8,  7;  Mis  (komm!)  1  Mos.  24,  31  (ausnahmsweise  plene  geschrieben)  ; 
r>  (nicht),  nur  35  Mal  plene  geschrieben,  z.  B.  Jer.  4,  11. 

(9)  Richtig  ist  auch  &Mi  (ihr  Eonunen)  2  Mos.  28,  43;  40,  32; 
Hes.  42,  14;  richtig  steht  desshalb  bei  Olshausen  im  Index  riKh  (Eom- 
men),  aber  falsch  S.  533  ntia;  ebenso  falsch  aber  in  der  Bibelansgabe 
Ton  Hahn  (1839)  r|iû  (Ëhebrecherin)  3  Mos.  20,  10.  ->  Richtig  nsi<â 
(dein  [m.]  Eonunen)  1  Mos.  10,  19,  aber  falsch  jene  Form  Jer.  51,61 
und  û5«a  (ener  [m.]  Eommen)  4  Mos.  15,  18  (Hahn).  —  Richtig  rççb 
(verwêifend  [f.])  Hes.  21,  15,  falsch  r^^ia  v.  18  (H.).  —  Richtig  Vie 
(Loskâufer)  4  Mos.  35,  27,  falsch  eiw  (Ehebrecher)  3  Mos.  20,  10.  — 
Richtig  rkS  (sehende,  fem.  plur.)  5  Mos.  3,  21;  11,  7. 

y)  Richtig  steht  auch  dann  der  Gholempunkt  nicht  auf  dem 
folgenden  k,  wenn  diesem  ein  Segol  magnum,  Sere  magnum  oder 
Chireq  magnum  folgt,  vgl.  "p»^  (die  dich  sehen)  Hes.  28,  18;  ""mS 
(âehende  [in  Genetivverbindung])  Jer.  52,  25;  "Ki  (komm  [f  ]!)  Jes. 
47,  5;  Hes.  37,  9;  û-^ià  (schmutzige)  Sach.  3,  4,  aber  falsch  w^h^ 
(sehende)  5  Mos.  4,  12  (Hahn). 

6)  Âber  auf  dem  folgenden  m  steht  der  Cholempunkt,  wenn 
dièses  nicht  das  Zeichen  eines  ihm  folgenden  Vocals  unter  oder  ûber 
sich  trâgt,  z.  B.  ka  (tritt  ein!)  1  Mos  7,  1;  A  (nicht),  in  seiner  ge- 
wGhnlichen  defectiven  Orthographie. 

In  richtiger  Consequenz  steht  Gholem  parvum  auch  auf  dem  fol- 
genden K,  wenn  diesem  ein  Schureq  folgt;  daher  richtig  nkn^  (sie 
[m.]  werden  kommen)  z.  B.  2  Mos.  35,  10.  21.  22;  36,  4,  aber  falsch 
^.icà;  4  Mos.  27,  21  (H.);  richtig  n«3P  Baer-Del.  Jes.  1,  12;  richtig 
sM  (kommt!  [m.])  Joël  4,  11,  aber  falsch  ntà  v,  13,  auch  bei  Baer- 
Delitzsch.  —  Conséquent  wâre  es  nun  auch,  wenn  Cholem  parvum 
auf  dem  folgenden  m  stûnde,  wenn  diesem  ein  Cholem  magnum 
folgt,  und  80  steht  auch  bei  Olshausen  S.  850  und  Gesenius  im  The- 
.saurns  Hka'^  (Zehntausende)  ;  aber  bei  diesem  Zusammentrcffen  wird 
in  andem  Drucken  der  erstere  Cholempunkt  zurûckgerûckt ,  wabr- 
richeinlich  wegen  der  zu  grossen  Nâhe  des  zweiten  Cholempunktes. 
Daher  liest  man  Hsi-i  Dan.  11,  12  bei  Hahn;  Gesenius,  HandwOrter- 
buch.  8.  Aufl.  von  Mûhlau  und  Volck  in  Dorpat.  Und  ao  immer 
bei  derselben  Constellation,  vgl.  -îKa  (sein  Eommen)  2  Mos.  28,  29. 
3U.  35;  Hes.  10,  3;  42,  9. 

Ueber  diesem  nâchsten  n  bleibt  Cholem  parvum  stehen, 
auch  wenn  etwa  noch  Wav  folgt,  vgl.  biî^D'i;^  (linke  Seite)  Hes. 
1,  10;  mfiîLîn  (Vergehungen,  in  Genetivverbindung)  Jes.  44,  22; 
niî^bia  (voll  sein)  Jer.  25,  12. 

Und  in  Fâllen,  wie  n'«?q  (sehr)  ist  ja  n  gar  kein  dem  o-laute 
iolgender  Consonant,  vgl.  n*N7:r3  (Dnreinigkeiten)  3  Mos.  16, 
16;   c^aiwST?  (Schmerzen)   Ps.   32,   10;    noch   viel   weniger  in 


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46  ^-  Haupttbeil:   Schrift  und  Auaspracho. 

nSNtÇ75  Iles.  17,  9  oder  vielmehr  mit  éinera  ir  (wegnehmen); 
n«V73  (erfuUen),  falsch  angenommen  in  Ges.  Thés.  s.  v.;  richtig 
m^Vyâ  Dn.  9,  2;  1  Chr.  29,  5;  2  Chr.  36,  21;  Bô.  II.  S.  422; 
Mûhlau-Volck  s.  v. 

b)  Soll  a)  Cholem  durch  t  angezeigt  werden,  so  steht  es 
gewôhnlich  uber  dem  rechten  obem  Ende  des  n,  also  i,  ô.  — 
fi)  Dièses  gewôhnliche  Zeichen  heisst  aber  aueh  noch  ow,  wenn 
der  vorausgehende  Consonant  weder  Vocal  noch  Schewa,  das 
T  selbst  aber  einen  Vocal  un  ter  sich  bat,  vgl.  «ip  (speien)  = 
qô\  Also  i»  (oder)  lautet  'ô;  nir  (wieder,  noch)  lautet  3ôd; 
aber  \ip  (barrende)  ist  =  qôu^ê  (bei  Hahn)  Ps.  37,  9.  Damit 
nicht  1  zwei-Vocalzeichen  bei  sich  habe,  wird  aber  vielfach  und 
richtiger  bei  der  Bezeichnung  von  ôw  das  Cholem  liber  den 
vorausgehenden  Consonanten  gesetzt,  wie  in  der  Hahn'schen 
Bibel  (die  also  inconséquent  ist)  ^^ip  (die  auf  dicb  harrenden) 
Ps.  25,  3.  Ebenso  richtig  bei  Baer-Delitzsch.  Wieder  falsch 
r,jh  (abborgend)  Jes.  24,  2  bei  Hahn;  richtig  r.j'b  bei  Baer- 
Delitzsch.  Man  dUrfte  aber  dann  conséquent  auch  nicht  rT;rT; 
drucken  lassen,  was  auch  bei  Baer-Delitzsch  steht.  —  y)  Soll 
aber  wô  bezeichnet  werden,  so  steht  gewôhnlich  das  Cholem 
ûber  dem  linken  oberen  Ende  des  t,  also  i  vgl.  fir  (Sûnde) 
1  Mos.  4,  13.  —  Wenn,  wie  z.  B.  im  Thésaurus  von  Gesenius, 
in  allen  drei  Fâllen  b  steht,  hat  dièses  Zeichen  die  zweite  Be- 
deutung  {ôic)  unter  den  bei  P)  angegebenen  Umstânden  und  die 
dritte  Bedeutung  (wU)^  wenn  der  vorausgehende  Consonant 
Vocal  oder  Schewa  hat. 

c)  Tritt  zu  ib  oder  ti  ein  in  i  quiescirendes  Cholem,  so  be- 
hîilt  der  Cholempun'ct  seine  Stelle  fiber  dem  i,  vgl.  Beispiele 
von  den  vier  môglichen  Fâllen:  «pi:  (aufhebend,  tragend) 
3  Mos.  15,  10;  Niisr  (wegnehmen  =  vergeben)  1  Mos.  4,  Vi;  ^i:^ 
(Enos)  4,  26;  ird^B  (Pison)  2,  11.  —  Ebenso  behâlt  das  Cholemi 
seine  Stelle,  wenn  es,  in  «  quiescirend ,  dem  d  vorangeht,  vgl. 
dN^  (Haupt,  Kopf)  1  Mos.  3,  15.  Es  ist  also  nicht  nôthig,  durch 
Hoch-  nnd  Tiefstellung  die  beiden  Puncte  zu  unterscheiden, 
wie  es  besonders  auffallend  bei  Gesenius  Thésaurus  geschieht 
—  Trifft  aber  mit  ir  oder  u5  ein  defective  geschriebenes  Cholem 
zusammen,  so  gelten  folgende  Regeln:  in  heisst  sô,  wenn  es 
selbst  weder  Vocal  noch  Schewa  hat;  d  heisst  ffsch^  wenn  der 
vorausgehende  Consonant  weder  Vocal  noch  Schewa  hat;  ir 
heisst  ôà,  wenn  der  vorausgehende  Consonant  weder  Vocal  noch 


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Die  Vocale.   §  9.  Cholempunci.  47 

Scliewa  hat,  aber  sdib^  wenn  es  selbst  weder  Vocal  noch  Schewa 
hat,  vgL  »:iD  (hassend)  =  i&m  z.  B.  5  Mos.  7,  11;  "ijtin  (Finster- 
niss)  =  choadiehh  1  Mos.  1,  2;  4,  20;  7,  13;  rvqv  (thuend)  = 
\osah  1  Mos.  1,  11;  9,  2;  18,  17;  21,  22;  onis  (Onyx)  ^sc/wham 
l  Mos.  2,  12.  Das  1.  2.  und  4.  von  diesen  Beispielen  hat  aucli 
Hnpfeld,  Ausflihrliclies  Lehrbuch  S.  64;  vgl.  zum  4.  Fall  noch 
1  Mos.  1,  18;  4,  9;  7,  21;  8,  1;  9,  5.  6;  10,  5.  20.  31;  13,  4; 
18,  10.  25;  21,  6;  24,  11.  20.  —  Andere  Beispiele  zur 
Uebung  Hes.  16,  44;  17,  2.  10.  15;  18,  2.  10;  26,  16;  Am.  9, 
12  f.;  Ps.  91,  1;  insbesondere  auch  niiD  Esth.  5,  13;  7,  4  (gleich, 
passend).  — 

Es  war  also  unnôthig,  bei  îi^-^hJ  (Entwurzelung)  Esra  7,  26 
die  Aussprache  anzugeben,  wie  es  Rodiger  in  Gesenii  Thés, 
pag.  1484  gethan  hat  (,4ege:  schirdschu'^)  und  wie  Mtihlau  und 
Volck  in  der  8.  Aufl.  des  Handwôrterbuchs  nachgeahmt  haben 
{sckèroschu).  Bei  diesen  findet  sich  tiberdiess  dort  der  Druck- 
fehler  y-jtS  statt  ri-nc  (Wurzel). 

Von  dieser  Regel  hat  man  bei  Goncurrenz  zunâchst 
eines  N  nicht  conséquent  Gebrauch  zu  machen  gewagt,  vgl.  1) 
richtîg  »^:  (erheben,  vergeben)  4  Mos.  4,  2.  21;  Hos.  1,  6; 
vgl.  Jes.  1,  14  «»3  richtig  Baer-Delitzsch,  aber  unrichtig  ô^âî 
(aufheben,  sich  erheben)  Jes.  18,  3  (auch  bei  Baer-Delitzsch); 
und  80  unrichtig  auch  bei  Goncurrenz  eines  ïi  steht  riioy  (machen) 
Hes.  23,  30.  Olsh.  §  36,  b  erwahnt  1  M  50,  20  als  Ausnahme; 
aber  diess  wohl  bei  Buxtorf  ;  doch  nicht  bei  J.  H.  Michaelis  und  Baer. 
Richtig  «tM  (das  Annehmen)  2  Chr.  19,  7  und  so  auch  richtig  bei 
Gesenins  Thés,  und  Handwôrterb.  Aber  falsch  ist  es,  dass  in 
diesen  Btichem  die  Aussprache  massa  dazu  gesetzt  ist.  Denn  dièse 
ausnahmsweise  Angabe  der  Aussprache  ist,  weil  das  ';d  kein 
Schewa  hat,  nicht  nur  ganz  Qberfltissig,  sondern  auch  verwirrend, 
weil  der  Lemende  denkt,  dass  bei  diesem  Worte  eine  ganz  beson- 
dere  Schwierigkeit  der  Aussprache  vorliege.  —  2)  Richtig  steht 
'<DN^  (Gestank)  Amos  4,  10,  und  es  kann  ja  das  m  so  wenig 
vocallos  sein,  wie  z.  B.  das  y  in  cr'nB  (Floh)  1  Sam,  24,  15. 
Trotzdem  steht  mit  ûberflussigem  Gholempunct  ^'iiONnn  (zeigt 
euch  fest!)  Jes.  46,  8  (auch  bei  Baer-Delitzsch);  Gesenius  schrieb 
im  Thésaurus  plene  rdownn  (pag.  84);  aber  Mûhlau- Volck 
haben  richtig  im  HWB  \Dp«nn.  —  Vom  dritten  Falle  habe 
ich  kein  Beispiel  mit  concurrirendem  «  bemerkt.  4)  Richtig 
steht  '^•:o»«  (deine  [f.]  PlQnderer)  Jer.  30,  16:  aber  dièse  Form 


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48  ^*  Haupttheil:    Schrift  und  Anssprache. 

• 

ist  nur  ein  scheinbarer  Beleg;  denn  das  Kethib  ist  '?j'?D»o  aus- 
zusprechen;  die  im  Texte  stehende  Punctation  gehôrfc  vielmehr 
zur  Bandlesart,  also  '^î'^oizj,  vgl.  Graf  zur  Stelle.  Falsch  ist  aber 
^Jtt5î  (vergessen)  Jer.  23,  39;  aber  so  auch  Olsh.  §  38,  f.  und 
im  Index.  Gesenius  hat  im  Thésaurus  pag.  920  zwar  richtig 
die  beideu  Puncte  (iber  dem  'jd,  aber  unnothigerweise  den 
zweiten,  das  Cholem  anzeigenden,  hoher  stellen  lassen;  Bo.  II. 
S.  421  richtig. 

Die  Vocalzeichen  sind  zuweilen  durch  andere  concur- 
rirende  Zeichen  ein  wenig  aus  ihrer  regebnâssigen  Stellung 
gedrângt  worden:  ^ît^  (er  gelobt)  4  Mos.  30,  3  durch  Qadma, 
wâhrend  der  Cholempunct  seinen  gewôhnlichen  Platz  hat  v.  4  ; 
jene  Verdrangung  auch  5  Mos.  4,  9  f.;  6,  25,  und  wahrend  an 
der  zuletzt  citirten  Stelle  n^^T  (dièse  fin.  sing.)  gelesen  wird,  also 
das  Cholem  seinen  Platz  ûber  m  behalten  hat,  musste  es  weichen 
in  nN72  (sehr)  5  Mos.  4,  9.  Wie  es  hier  nach  links  weichen 
musste,  so  nach  rechts  in  «h^i  (und  er  kam)  4  Mos.  20,  6; 
25,  8  und  «h^i  27,  17;  5  Mos.  4,  21.  Dagegen  keine  Verdran- 
gung brauchte  einzutreten  in  ^ii2^  (und  wir  kamen)  5  Mos.  1, 
19,  und  nicht  das  Rebîa  hat  die  beiden  Cholempuncte  aus- 
einander  getrieben  3,  21,  sondem  vgl.  oben  unter  a).  -—  Der 
letztgenannte  Accent  Rebîa  hat  gewohnlich  ganz  dieselbe 
Qestalt  wie  Cholem.  Daher  war  bei  seiner  Concurrenz  mit  diesem 
in  zwei  Fâllen  wirklich  eine  Beseitigung  der  Unsicherheit  durch 
Hôherstellung  des  Rebîa  nôthig.  Nâmlich  in  der  1 .  und  2.  der 
vier  in  Bezug  auf  td  aufgezâhlten  Môglichkeiten.  Denn  «io; 
(aufheben,  erheben)  4  Mos.  4,  2.  21  hâtte,  wenn  die  beiden 
Puncte  in  gleicher  Hôhe  neben  einander  standen,  falsch  riasc/to 
ausgesprochen  werden  mfissen.  Nôthig  ist  die  Hôherstellung 
des  linken  Punctes  auch  in  rrtÇTD  2  Mos.  19,  9;  36,  2  f.;  denn 
ohne  solche  Hôherstellung  miisste  das  Wort  mosàh  gelesen 
werden.  —  In  den  neuen  Textausgaben  von  Baer  und  Delitzsch 
unterscheidet  sich  Rebîa  schon  durch  seine  bedeutendere  Grosse 
vom  Cholem,  vgl.  Jes.  62,  11,  wo  Cholem  und  Rebîa  auf  dem 
T  zusammentreffen;  vgl.  noch  unten  §  11,  5,  Schluss.  —  Ein 
Circellus,  welcher  auf  die  ungewôhnliche  Grosse  des  Nun 
aufinerksam  macht,  hat  das  Cholem  nach  links  gedrângt  in  *^2p 
(bewahrend)  2  Mos.  34,  7.  Ein  Asteriscus,  welcher  irgendwie 
die  Form  als  merkwiirdig  bezeichnet,  concurrirt  in  ya?©':  (er  zer- 
schmeisst)  Jer.  23,  29. 


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Die  Vocale.   Wann  quiesciren  die  Quiescibiles?  §  9.  49 

Anmerkung.  Dièse  Begeln  ûber  Gholem  einina  1  ausfuhrlich  z ur 
Sprache  zu  bringen,  war  nothwendig,  weil  man  in  den  Schriften  ge- 
lehrter  Tind  ungelehrter  Verfasser  auf  Schritt  und  Tritt  VerstÔsse 
dagegen  findet.  Ich  habe  mir  bei  der  Lecture  ûber  hundert  Stellen 
angemerkt,  wo  die  vorstehenden  Begeln  ûber  den  CUolempunkt  ver- 
letzt  sind.  Yerhâltnissmâssig  correct  sind  Gesenius,  Thesauras  und 
Lehrgebânde  ;  Olshausen;  Bôttcher-Mûhlau;  Mûhlau-Volck;  Gesenius- 
Eaatzsch;  aber  decadenweise  hintereinander  stehen  falsche  Gholem - 
ponkte  bei  Ëwald  und  Stade.  Auch  wenigstens  in  den  Beigaben  zu 
den  Editiones  biblischer  Texte  von  Baer  und  Delitzsch  habe  ich 
Fehler  bemerkt,  vgl.  Liber  duodecim  prophetanim:  'rvUsn  p.  74 
(richtig  pag.  64);  vih  pag.  77;  k*j^  pag.  82  statt  «SV;  *^ç«à«i  pag.  99; 
—  Liber  ProYerbiorum  :  riKV  zweimal  pag.  X;  auch  pag.  XI;  ^&k&  und 
^xfc  pag.  X;  np"]>  pag.  XII  zweimal;  ebenda  n?«^  u.  a.  In  den  Dikduke 
ha-teamim  Yon  Baer  und  Strack  steht  Hh  S.  8.  12.  28  (2  mal).  30  (2 
mal),  richtig  A  S.  2t.  23.  25;  Mfe  S.  8  (2  mal);  rr^teKi  S.  11;  yonr*  S. 
67  (2  mal);  n»Kb  S.  67  (2  mal);  'VskI?  S.  42  (2  mal);  Kâji  S.  20.  25 
neben  richtigem  »3»i  S.  20;  raCt  S.  87;  nfe*  S.  87. 

7)  Ob  die  Vocalbuchstaben  in  den  Vocalzeichen  quiesciren, 
kann  nach  folgender  Regel  erkannt  werden.  Vorauszuschicken 
ist,  dass  N  in  allen  fiinf  Vocalen;  n  in  a,  e,  o  und  zwar  nur 
am  Wortende;  i  nur  in  0  und  i*,  "•  in  e  und  t  quiescirt.  Die 
bei  jedem  Vocalbuchstaben  genannten  Vocale  heissen  die  ihm 
entsprechenden.  Wenn  nun  "in^  selbst  kein  Vocalzeichen  oder 
Schewa  unter  oder  links  ûber  sich,  aber  einen  ihnen  entsprechen- 
den Vocal  vor,  in,  oder  rechts  ûber  sich  haben,  so  werden  sie 
als  quiescirende  Vocalbuchstaben  nicht  mit  ausgesprochen  (so 
nach  Seffer  s  Elenientarbuch  §  4).  —  Steht  vor  t  oder  •  ein 
anderer  als  der  ihnen  entsprechende  Vocal,  so  bilden  sich  auch 
keine  Diphthonge,  weil  es  dièse  imÂlthebrâischen  nach  ûber- 
lieferter  Aussprache  nicht  giebt.  —  Fur  die  Fâlle,  wo  die  vier 
Vocalbuchstaben  in  den  ihnen  entsprechenden  Vocalen  quies- 
ciren, sind  keine  Beispiele  nothig.  Aber  ich  will  einige  Bei- 
spîele  hersetzen,  wo  die  vier  Vocalbuchstaben  nicht  quiesciren: 
1)  c^«;  (er  ist  schuldig)  =fescham  Hqs.  4, 15.  Da  hat  also  n  seinen 
Consonantenlaut  behalten,  obgleich  es  im  e  quiesciren  kann. 
Gegen  Ewald  §  15,  e  „3',25fi«'»  Jêscham  Hes.  6, 6".  2)  tf^rr^  (er  stôsst) 
=  jeAdôpL  Da  steht  rr  nicht  am  Wortende  und  hat  auch 
Schewa  unter  sich.  3)  "ja?"!  (©r  môge  befehlen)  =  jezàv;  it  oder 
auch  1^3  (Nagel)  =  wàv.  Wie  in  diesem  Beispiele,  so  steht  oft 
vor   auslantendem  1 —  ein  qniescirendes ,   unausgesprochenes  \ 

KOnig,  L«hrgebftade  d.  hebr.  Spr.  4 


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\ 


50  I-  Haupttheil:    Schrifb  und  Aussprache. 

Ferner  in  (Kreuz)  =  tâv;  ibfe  auch  v\b  (Wachtel)  =  selâr; 
ino,  Qeri  vnq  (Winter)  =  sethâv  HL.  2,  11;  t*o-o  (seine 
Pferde)  =  sûsâv;  —  •nib;ç  (ich  war  ruhig)  =  schcUdutî;  — 
•fe^  oder  auch  i^b;^  (ruhig)  =  schâlëv.  —  vt  (sein  Mund)  = 
pïv.  —  4)  -^n  (lebendig)  =  chàj;  ••nN  (mein  Herr,  der  Herr, 
von  Gott  gesagt)  =  'adoTiâj;  -«nn  (Volk)  =  gôj;  ^^iVs  (ge- 
offenbart)  =  gâluj;  —  ^"P";»  (ich  werde  ziichtigen)  =  ^a/sîr 
Hos.  7,  12.  -.  '" 

Damit  die  noch  fehlenden  Regein  ûber  die  Aussprache 
eine  sichere  Grundlage  erhaiten,  muss  folgender  Weg  einge- 
schlagen  werden. 


§  10.   Die  Arten  des  Sehewa  and  dos  Dageseh. 

1)  Es  kommt  darauf  an,  die  Kennzeichen  einer  offenen 
d.  h.  auf  einen  Vocal  ausgehenden  Silbe  aufzufinden.  Da  ist 
erst  noch  vorauszuschicken,  dass  eine  auf  einen  quiescirenden 
Vocalbuchstaben  endigende  Silbe  mit  langem  Vocal  oflFen  ist, 
wenn  auch  die  analoge,  aber  eines  quiescirenden  Buchstaben 
entbehrende  Silbe  nicht  zu  den  oflFenen  Silben  gehôrt.  — 
Immer  ist  a)  eine  Silbe  mit  unbetontem  langen  Vo- 
cal, meist  b)  eine  Silbe  mit  betontem  langen  Vocal, 
nianchmal  c)  auch  eine  Silbe  mit  betontem  kurzen 
Vocal  eine  offene  Silbe.  Die  Fâlle,  welche  unter  a)  ge- 
hôren,  sind  sicher,  da  der  Wortaccent  und  die  Quantitat, 
welche  den  einzelnen  Vocalzeichen  von  vomherein,  abgesehen 
von  den  hier  zu  erwâhnenden  Âusnahmen,  zukommt,  feststeht, 
vgl.  §  9,  5.  S.  43  f. 

Die  Fâlle  von  b)  sind:  a)  aile  betonten,  vocalisch  anlauten- 
den  Endsilben,  und  dazu  gehoren  auch  die  aus  einem  zu- 
fâlligen  Grunde  auf  der  ultima  betonten  Verbalformen ,  vgl. 
nb::g1  (und  du  (m.)  wirst  tôdten);  (i)  in  der  Mitte  fast  aile 
Siiben  mit  methegirtem  Qames  (vgl.  darûber  die  Untersuchung 
unten  §  13)  nnd  aile  Silben  mit  Metheg  bei  anderm  Vocal 
als  Qames,  soweit  sie  nach  der  Analogie  eigentlich  plene  ge- 
schrieben  werden  mûssten;  ferner  auch  aile  Silben,  welche 
(zufallig)  wegen  des  Satztones  einen  langen  Vocal  bekommeu 
haben,  vgl.  ï^\^^,R  (sie  hat  getôdtet);  die  sogenannten  Binde- 
vocale    der    Verbal-    und    NominalsuflBxa;    die    Nomina    nach 


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Offene  nnd  geschlossene  Silbe.  Schewa  mobile.   §  10,  1.  2.        51 

der  Analogie  von  nçD  (Buch);  ti^jp  (Heiligthum)  ;  rvj  (Tod). 
Ausnahmen  von  b)  sind  o)  aile  betonten,  consonantisch  aus- 
lautenden  Éndsilben  mit  langem  Vocale,  und  dazii  gehôren 
ancb  die  mit  zwei  Gonsonanten  schliessenden  Endsilben,  die 
langen  Vocal  haben,  vgl.  T]l  (Narde),  pdp  (Wahrheit),  ^^a* 
(jëbk,  er  môge  vreinen)  und  aile  diesem  gleichen  Beispiele,  die 
von  Gesenins  Lgb.  S.  67  falschlicb  als  anderthalbsilbig  aufge- 
fasst  worden  sind.  —  /?)  in  der  Mitte  des  Wortes  die  Formen 
der  intransitiven  Zeitvrôrter  mit  ô,  vgl.  Pj:bR  (du  bist  kiein  ge- 
wesen);  die  Verbalformen  mit  consonantischem  Afformativum, 
welche  unter  dem  Satztone  einen  verlangerten  Vocal  bekom- 
men,  vgl.  rnbûjj  (du  (m.)  hast  getôdtet). 

Die  Pâlie  von  c)  sind  die  Nomina  nach  der  Analogie  von 
-jbg  (Kônig);  ]^y  (Auge,  Quelle)  und  tiberhaupt  aile  Formen, 
welche  den  betonten  kurzen  Vocal  in  der  vorletzten  Silbe 
haben.  Vorletzte  Silbe  ist  aber  diejenige,  auf  welche  eben  noch 
eine  voUe  Silbe  folgt.  Diess  wegen  Nr.  2,  S.  52  u.  Nr.  4,  S.  60. 
Daher  sind  von  c)  die  Formen  wie  nnb^  (du  [f.]  hast  gesandt); 
femer  in*)  (er  môge  sich  freuen),  bei  denen  niir  scheinbar  auf 
den  betonten  kurzen  Vocal  noch  eine  voile  Silbe  folgt;  ebenso 
die  SufGxa  "S-;;-,  "»:-;:-,  iî—  und  ni-^  ausgenommen. 

Und  wie  nun  schon  aile  unter  b)  und  c)  genannten  Aus- 
nahmen, so  sind  auch  noch  aile  diejenigen  Silben  geschlosseil, 
welche  einen  unbetonten  kurzen  Vocal  haben,  vgl.  noch  S.  68. 

2)  Das  auf  eine  offene  Silbe  folgende  Schewa  ist  ein 
Schewa  mobile,  also  ein  solches,  welches  bewegt  d.  h.  hervor- 
gebracht  oder  ausgesprochen  werden  kann.  Denn  die  hebrâi- 
schen  Grammatiker  sagten  von  einem  Zeichen  des  Alphabetes, 
dass  es  bewegt  oder  ausgesprochen  werde,  wenn  es  durch  Ver- 
bindung  mit  einem  Vocale  zum  Gehôr  gebracht  werden  konnte. 
Solches  Schewa  mobile  ist  also  aussprechbar,  lautbar,  ist  ein 
Vocalanstoss,  welcher  beim  Leben  der  Sprache  gemâss  seiner 
Abstanfmung  und  gemâss  seiner  consonantischen  und  voca- 
lischen  Umgebung  verschieden  gefarbt  gewesen  ist,  vgl.  z.  B. 
die  Eigennamen  bei  den  LXX.  Das  Genauere  darliber  im  III. 
HauptiiieiL  Jetzt  aber  kann  es  nur  als  kurzes,  farbloses  ë  ge- 
.sprochen  werden. 

Es  fangt  eine  neue  Silbe  an,  ist  silbenanlautend.  Da- 
mit  aber  angezeigt  werde,  dass  sein  Laut  noch  grôssere  Flîichtig- 

4* 


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52  1.  Haupttheil:  Schrift  und  Âussprache. 

keit  besitzt,  als  selbst  eîn  unbetontes  Segol,  wird  es  durch  ein 
hochgestelltes  e  transcribirt,  wo  es  auf  Genauigkeit  der  Tran- 
scription ankommt.  Solches  Schewa  mobile  steht  in  der  Mitte 
des  Wortes,  ausser  (1)  hinter  einer  offenen  Silbe,  auch  (2)  unter 
einem  verdoppelten  Gonsonanten  und  (3)  hinter  einem  andem 
Schewa,  wie  auch  (4)  unter  dem  Anfangsconsonanten  ein  es 
Wortes. 

Dagegen  ein  Schewa^  welches  nicht  in  den  aufgezâhlten 
Verhâltnissen  steht,  heisst  qalescens,  unausgesprochen,  s  tu  mm. 
Es  steht  also  am  Ende  einer  geschlossenen  Silbe,  ist  silben- 
schliessend.  Schewa  quiescens  ist  also  jedes  Schewa, 
welches  am  Ende  aller  der  Silben  steht,  die  in  Nr.  1  dièses  §, 
im  Unterschied  von  den  offenen  Silben,  als  geschlossene 
Silben  erkannt  worden  sind,  also  z.  B.  von  "îi*^?  (Narde)  u.  s.  w. 
Dièses  Schewa  quiescens  wird  als  unnôthig  weggelassen  am 
Wortende,  vgl.  bçî:  (tôdten).  Aber  auch  da  wird  es  ge- 
schrieben,  wenn  das  Wort  auf  Kaph  finale,  oder  auf  mehr  als 
einen  lautbaren  Gonsonanten  endet,  vgl.  "ij-n^  (Weg);  nbu]^  (du 
(f.)  hast  getôdtet);  ebenso,  wenn  man  die  Erinnerung  an  mehr- 
fachen  Schlussconsonanten  festhalten  woUte,  vgl.  r]N  (du  [f.]); 
nn:  (du  [f.]  hast  gegeben);  rinb;^  (du  [f]  hast  gesandt);  'in; 
(er  môge  sich  freuen).  Aber  nicht  steht  es,  wenn  von  mehreren 
Schlussconsonanten  der  eine  quiescirt,  vgl.  mao;  n'^bj;  ne^an 
(Vergehen)  1  M  4,  7.  Doch  bieten  in  diesem  Falle  die  Hand- 
schriften  und  Ausgaben  mehrfach  ein  Schewa,  vgl.  die  Formen- 
lehre.  Auch  steht  Schewa  nicht  am  Wortende,  wenn  der  eine 
von  beiden  schliessenden  Gonsonanten  ein  «  otiosum  ist,  welches 
entweder  stehen  geblieben  ist,  obgleich  es  nicht  mehr  ausge- 
sprochen  wurde,  vgl.  z.  B.  Nùn  (Vergehen),  oder  welches  des 
graphischen  Abschlusses  wegen  hinzugefttgt  wurde,  vgl.  z.  B. 
«^5  (Thaï). 

3)  Es  mag  hier  noch  einmal  (vgl.  oben  §  8,  3,  g,  S.  40)  wie- 
derholt  werden,  dass  Dagescli  forte  nur  hinter  voUem  Vocale, 
also  hinter  keinem  Schewa  steht. 

Die  verschiedenen  Arten   des  Dagesch  forte  sind: 

1)  Es  steht  im  zweiten  von  zwei  ursprûnglich  vorhan- 
denen  Gonsonanten. 

a)  z.  B.  bpp  (ptiel^  wo  die  Verdoppelung  zum  Gharacter 
der  Form  gehôrt;  daher  Dagesch  forte  characteristicum  bei  Ges. 

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Schewa  quîescens.  Dageach  forte.  §  10,  3.  53 

Lgb.  S.  84;  D.  f.  noëticum  bei  Bottcher  §  295,  auch  intensivum, 
Dor  dass  er  darunter  Yerschiedenes  begreift  Ich  ziehe  die 
Bezeichnung  Dag.  forte  intensitatis  vor,  weil  dièses  Dag.  f. 
nur  bei  der  Intensiystammbildimg  yorkommt. 

b)  z.  B.  Tî'ns  Icardtti  (ich  habe  geschlossen  (einen  Bund]) 
2  Kg.  17,  38;  nao  sdbba^  das  ist  Dagesch  forte  contractionis. 

c)  z.  B.  «ai  jiggaach  flir  jingasch.    Das  ist  Dagesch  forte 
assimilationis. 

2)  Es  stehtbei  der  Verdoppelung  eines  einzelnen  Con- 
sonanten. 

a)  Dagesch  forte  orthoconsonanticum. 

a)  non-pausale.  Dièses  Dagesch  forte  wird  am  richtig- 
sten  in  den  Formen  der  sogenannten  Verba  -^i^d  assimilantia 
angenommen,  vgl.  unten  §  36,  8,  also  1X3  etc.  Dièses  ergiebt 
sich  aus  ms-^b  etc.  Assimilation  des  "«"i  liegt  also  nicht  vor 
Nur  so  erklârt  es  sich,  dass  dièse  sogenannte  Assimilation  des 
*"i  nur  bei  Sibilanten,  bei  l  und  einmal  beim  scharfen  p  sich 
findei  Nicht  in  dem  "«"t  liegt  also  die  Quelle  dieser  Erschei- 
nung,  sondem  in  dem  folgenden  Consonanten,  welcher  durch 
seine  Neigung  zur  dauemden  und  scharfen  Âussprache  sich 
selbst  als  doppelt  und  in  Folge  dessen  den  vorausgehenden 
Vocal  als  kurz  bat  erschallen  lassen.  —  Olshausen  flihrt  §  83,  c 
nVb  an  und  giebt  sehr  instructive  nominale  Beispiele  dieser 
Selbstverdoppelung  von  Dauerlauten  und  vom  scharf  abge- 
stossenen  k  und  t.  —  Hierher  gehôrt  auch  npN'nn  Mi.  7,  10, 
womit  auch  Olsh.  §  83,  b  nichts  anzufangen  wusste,  in  dem  er 
es  in  der  Verlegenheit  zu  den  pausalen  Beispielen  gestellt  bai 
Deber  n?79''r:n  Mi.  2,  12,  wo  Baer-Delitzsch  das  Dagesch  forte 
verwerfen,  vgl.  unten  in  der  Formenlehre. 

P)  pausale  [sonst:  Dagesch  forte  affectuosum].  Siebe  die 
Beispiele  nach  der  Reihenfolge,  in  welcher  sie  unten  in  der 
Formenlehre  auftreten:  Jes.  19  ,6  in  einzelnen  Handschriften; 
Ri  5,  7;  1  Sm.  2,  5;  Hes.  27,  19;  Jes.  41,  17;  Hi.  29,  21;  22, 
12,  [aber  nicht  (gegen  Olsh.  §  83,  b)  Hi.  24,  24];  —  und  mit 
kurzem  Vocal  vorher  in  dem  scharf  abgestossenen  und  daher 
leicht  doppelt  klingenden  t\  BK.  21,  13  und  Jes.  33,  12  sowie 
Jr.  51,  58.  In  der  Pansa  kann  nicht  das  Streben,  die  Vocal- 
kurze  zu  erhalten,  der  treibende  Factor  bei  der  Verdoppelung 


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% 


54  1-  Haupttheil:    Schrift  und  Aussprache. 

sein;  sonst  mîisste  man  dièse  letzten  drei  Fâlle  unter  2,  c 
bringen. 

b)  Dagesch  forte  orthoconsonantico-vocalicum. 
Hierher  gehôren  î)»^  ^•o^'p  (steht  auf,  zieht  aus!)   1  M  19,' 

14;  2  M.  12,  31;  '^ysi  q^a^ip  (aii^  brecht  auf!)  5  M.  2,  24  und  die 
andern  Beispiele,  welche  Baer  in  der  Abhandlung  vor  dem 
Liber  Proverbiorum,  edîderunt  Baer  et  Delitzsch  1880  „depri- 
marum  vocabulorum  literarum  dagessatione^  §  7  noch  aufge- 
zâhlt  bat,  nâmlich  •!«':?  îjn-^a'jjn  2  M  12,  15;  îit:]  îin5  1  Sm.  15, 
6;  ^ns  ïid:  Jr.  49,  30;  cy"»  ^iVrî^n  Hos.  8,  10;  -h  ^-^viik^^  Ri.  18,  19; 
Esth.  6,  13.  [Die  beiden  Stellen,  wo  ^^V  folgt,  gehôren  aber 
unten  zu  e)].  Hier  ist  Uberall  ein  doppelter  Factor  wirksam 
gewesen:  Der  Dauerlaut  am  Anfang  des  folgenden  Wortes  und 
die  Natur  des  vorausgehenden  tt^  welches  auch  sonst  im  Gegen- 
satz  zum  gepressten  o  in  geschârfter  Silbe  erscheint.  —  Aber 
hierher  gehôren  auch  einige  Beispiele,  von  denen  Baer  a.  a.  O. 
§  7  mit  der  Einleitung  handelt  „Anomala,  utpote  quae  legibus 
supra  expositis  subjici  nequeant,  at  auctoritate  Masorae  confir- 
mata  sunt":  nj  ^ï^^çrr  Ps.  94,  12;  ebenso  rr  hinter  e  Ps.  118, 
5.  18.  Dièse  drei  Fâlle  hat  mit  den  obigen  sehon  Delitzsch 
zu  Ps.  94,  12  zusammengestellt.  Aber  wenn  er  meint,  in  allen 
diesen  Fâllen  sei  das  Dagesch  ein  Zeichen  des  Nachdruckes, 
weil  Neigung  vorhanden  gewesen  sei,  die  Zischlaute  zu  ver- 
schleifen  und  das  Jod  unvernehmlich  auszusprechen  (so  auch 
Ges.-Kautzsch  §  20,  2,  2)  Anm.;  Stade  §  40,  b):  so  kann  ich  nur 
die  Erklârung  flir  richtig  halten,  wonach  wie  die  Dauerlaute 
so  auch  die  Semivocalis  j  kraft  ihrer  Natur  zur  Selbstverdop- 
pelung  geneigt  ist  und  dem  Ohre  leicht  als  doppelte  erscheinen 
muss.  —  Und  da  auch  das  p  wegen  seines  scharfen  Lautes 
anderwârts,  vgl.  unter  a,  solche  Selbstverdoppelung  zeigt,  so 
erlaube  ich  mir  hierher  noch  ein  anderes  von  jenen  „Ano- 
mala^^  zu  stellen,  die  Baer  nicht  eingereiht  hat:  '^y^  ^""^^ 
5  M  32,  6. 

c)  Dagesch  forte  orthovocalicum. 

Vgl.  nur  z.  B.  bîa.;  (Kameel),  D"«b?3S  etc.  etc.  So  ist  das 
Wesen  der  weitgreifenden  Erscheinung  aufzufassen,  wonach 
zur  Bewahrung  des  kurzen  Vocals  bei  der  Flexion  des 
Nomens  der  letzte  Stammconsonant  so  oft  verdoppelt  vrird. 
Ich  nenne  solche  Verdoppelung   eine  unorganische  im  Gegen- 

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Dagesch  forte.   §  10,  3.  55 

satz  zur  organischen,  welche  im  Stammauslaut  des  Nomens 
wegen  Identitât  des  zweiten  imd  dritten  Radicals  erscheint.  — 
Denselben  Vorgang  haben  wir  in  nTja  etc.  (Olsh.  §  223,  e)  und 
in  Nachahmung  dieser  Formen  bei  HTjb.  Man  bat  also  nicht 
Dôthig,  mit  Bo.  §  295  ein  besonderes  Dagesch  forte  firmativum 
anzunehmen  —  Wie  Stade  das  Dagesch  forte  hinter  dem  Ar- 
tikel  nennt,  als  dessen  ursprûngliche  Form  er  ha  und  nicht 
hal  annimmt  §  172,  hat  er  nicht  bemerkt.  Es  miiBste  aber 
hierher  gehoren,  wenn  jene  Âufstellang  iiber  den  Artikel  sich 
halten  liesse,  vgl.  unten  §  16.  —  Hierher  gehôrt  die  Verdop- 
pelung  hinter  n»  und  ïrr,  vgL  w-nTS  z.  B  1  M  27,  20;  nÉ*?-n72 
42,  2S;  ^y«B-n?3  31,  36  (nicht  v.  16,  wie  bei  Baer  a.  a.  0.)  etc. 
rp^iB-nj  4  M  13,  27  (nicht  v.  17).  Und  hierher  gehôrt  auch 
n;rT*-nT  4  M  34,  6.  7.  9,  was  Baer  nicht  erwâhnt  a.  a.  0.  §  5, 
Ânm.;  Olsh.  §  83,  e  aber  unrichtig  zum  pTi'i  zieht,  vgl.  nach- 
her  d).  Auch  n»  muss  hierher  gezogeu  werden;  denn  es 
scheint  unrichtig,  bei  ihm  die  Verdoppelung  im  Anfangslaut 
des  folgenden  Wortes  mit  Olsh.  §  83,  e;  Ges.-Kautzsch  §  20, 
2,  Ânm.  1  aus  Assimilation  zu  erklâren,  wonach  dann  dièse 
Fille  oben  zu  1,  c  gehoren  wûrden.  Das  schliessende  n  von 
nç  kann  doch  als  lautlos  bei  Entstehung  dieser  Verdoppelung 
gar  nicht  als  wirkender  Factor  in  Frage  kommen.  Vielmehr 
das  helle  und  kurze  a  und  à  haben  das  doppelte  Erklingen 
des  folgenden  Consonanten  veranlasst  —  Dagegen  das  Streben, 
dièses  Wôrtchen  mit  dem  folgenden  Worte  zu  einer  Einheit  zu 
verbinden,  war  wieder  kein  Factor  bei  der  Verdoppelung  des 
folgenden  Anfangslautes.  Dièses  Streben  hat  eine  andere 
Wirkung  gehabt,  nâmlich  das  viel&che  Zusajnmenschreiben  des 
nn  mit  dem  folgenden  Worte,  vgL  05^»  Jes.  3,  15;  m»  2  M 
4,  2  etc.,  vgl.  das  Wôrterbuch  unter  ïin;  unten  §  19.  —  Auch 
gehoren,  wie  die  Falle  mit  nt,  so  auch  die  mit  n»  nicht  zur 
folgenden  Art  des  Dagesch  forte  d),  weil  die  hinter  ihnen 
eintretende  Verdoppelung  nicht  von  der  Vornbetontheit  des 
nâchsten  Wortes  abhângt.  Dies  hat  Baer  hervorgehoben, 
indem  er  a.  a.  0.  schreibt:  „n73  et  n.T  aliquid  praecipui 
habent". 

d)  Dagesch  forte  orthovocalico-accenticum. 

So  muss  man,  wenn  man  das  Werden  und  Wesen  der 
Spracherscheinung  erfassen  will,  das  sogenannte  Dagesch  forte 
coniunctivum  nennen,   nach    seinen   beiden  Arten:  p'^n'^^  (ara- 

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56  I.  Hanpttheil:    Schrift  nnd  Aussprache. 

mâisch:  eng,  gedrangt,  zusammengedrUckt,  vgl.  Levy,  Chal- 
daisches  Wôrterbuch  s.  v.),  wo  das  erstere  der  beiden 
Wôrter  immer  durch  Maqqeph  mit  dem  andem  vereint  ist, 
und  p^m??  •»:!«;  (aram.  =  hebr.  pin'iTa  nn»,  kommend  =  wirk- 
sam  seiend  aus  der  Peme),  wo  das  erstere  der  Wôrter  aut 
Paenultima  oder  Ântepaenultima  betont  ist  und  kein  Maqqeph 
hinter  sich  hat.  Die  Falle  mit  Maqqeph,  welche  Baer  a.  a.  O. 
unter  §  6,  c  aufgefûhrt  hat,  mûssen  nach  seinen  eigenen  Be- 
stimmungen  (ûber  §  5  und  §  6)  zu  §  5  gezogen  werden.  —  Das 
letztere  der  beiden  Wôrter  hat  beim  p'^m  den  Accent 
immer  auf  der  ersten  Silbe,  beim  p-rinia  "^n»  entweder  ebenfalls 
den  Hauptton  oder  wenigstens  den  Nebenton  auf  der  ersten 
Silbe.  — 

Der  Vorgang,  welchen  die  Punktatoren  durch  dièses  Da- 
gesch  bezeichnen  woUten,  ist  hauptsâchlich  durch  einen  dop- 
pelten  Factor  yeranlasst  worden:  a)  durch  die  Natur  des 
Schlussvocals  des  ersteren  Wortes,  denn  nur  hinter  dem  mît 
leichter,  ungezwungener  Mundôffnung  gesprochenen  a  und  à  ist 
diei^e  Erscheinung  eingetreten.  Vgl.  das  von  Baer  a.  a.  0.  nicht 
erwâhnte  n'^"!iN^-'  Ps.  94,  7;  Delitzsch  z.  St.  iasst  aber  nicht 
unerwâhnt,  dass  dièses  Dagesch  zum  p-^n^  gehôrt'.  VgL  ins- 
besondere  das  gleichfalls  von  Baer  fibergangene  M|~"^sn  1  M 
19,  2  im  Gegensatz  zum  oftmaJigen  e<;"nsn  1  M  12,  11  etc. 
Jenes  Dagesch  19,  2  hat  auch  Delitzsch  z.  St.  nicht  eingereiht, 
aber  richtig  ein  Unicum  genannt.  Und  nicht  allgemein  aner- 
kannt  ist  die  einzige  Stelle,  wo  hinter  Sere  ein  solches  Dagesch 
forte  stehen  wûrde:  "il^-nsin  Hab.  2,  3;  auch  Baer-Dehtzsch 
lassen  in  ihrem  Text  das  Dagesch  aus,  und  diess  nach  der 
Analogie  mit  Recht.  —  b)  Der  andere  Factor  sind  die  Be- 
tonungsverhâltnisse  der  beiden  Wôrter.  Genauer:  der  an- 
dere Factor  ist  die  Verstarkung  der  Stimme,  welche  allemal 
durch  die  Emphase  des  Accentes  herbeigef&hrt  wird,  vgl.  meine 
Schrift  ,.Gedanke,  Laut  und  Accent**  S.  114  ff.  Zunâchst  beim 
p^ni  hat  das  Zusammenstossen  des  Accentes ?| der  Endsilbe  des 
ersteren  Wortes  mit  dem  Accent  der  Anfangssilbe  des  letzteren 
Wortes  die  fragliche  Erscheinung  hervorgenifen,  noch  ehe  oder 
vielmehr  zugleich  indem  jenes  Zusammenstossen  durch  Maqqeph 
paralysirt  wurde.  Obgleich  aber  die  eben  ausgesprochene 
Deutung  die  richtige  sein  wird,  scheint  mir  doch  das  Wort 
p-^m  so,  wie  oben   geschehen  ist,  Ubersetzt  werden  zu  mUssen 


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Dagesch  forte.    §  10,  3.  57 

(vgl.  Ges.  Lgb.  S.  85,  Anm.  h  ,,'p-'n^  eilends",  Bô.  §  4S(î  ..p^rn 
beeilt**),  nicht  mit  Olsh.  §  83,  e  durch  „pul8um"  mit  der  Er- 
lâuterung  „wobei  gleichsam  ein  Fortstossen  der  Aussprachezu 
dem  Folgenden  hin  statt  hat".  Ëbenso  ^^p^n'i  pulsum"  Ges.- 
Kautzsch  §  20,  2.  —  Sodann  beim  p-ni::  tn  hat  die  Wechsel- 
wirkung  des  Haupttones  (oder  Nebentones)  des  letzteren 
Wortes  gegenîiber  dem  Tone  des  ersteren  Wortes,  der  sicli  zu 
jenem  wie  der  Gegenton  verhâlt,  den  in  Frage  stehenden  laut- 
lichen  Vorgang  zum  Gehôr  gebracht.  Baer  §  7,  Schluss  be- 
merkt  hier  eine  Ausnahme  Ps.  77,  16,  vgL  was  er  zu  diescr 
Stelle  in  der  nenen  Ausgabe  der  Psalmen  von  1880  angemerkt 
hat.  —  Auch  der  Silbenbau  des  vorausgehenden  Wortes  greift 
beim  'p^ri'^  als  Nebenfactor  ein,  vgl.  Baer  §  5  Schluss,  und  die 
Neigung  zur  Selbstverdoppelung  beim  Anfangsconsonanten  des 
nâchsten  Wortes  macht  sich  beim  '73  '«  geltend,  vgl.  Baer  § 
b,  e,  wo  bemerkt  ist,  dass  ï[b  hinter  einem  Milelworte  mit 
Qames  am  Schlusse  allemal  Dagesch  bekomme. 

Aber  welches  ist  der  lautliche  Vorgang,  der  vom 
feinen  Ohr  der  Punctatoren  aus  der  Recitation  des  Textes  an 
den  betreffenden  Stellen  herausgehôrt  und  durch  jenes  Dagesch 
angezeigt  wurde?  In  dem  dasselbe  von  Ges.  Lgb.  §  19;  OlsL  § 
83;  Bo.  §  485;  Ges.-Kautzsch  §  20;  Stade  §  39,  c  als  Dagesch 
forte  bezeichnet  wurde,  sollte  die  Meinung  ausgedrûckt  v^erden, 
dass  durch  dièses  Dagesch  die  Verdoppelung  des  betreflFenden 
Consonanten  angezeigt  werde.  Diess  ist  auch  die  Ansicht  von 
Dehtzsch  fur  aile  FâUe  des  p-^m  und  f&r  die  Fâlle  des  tn 
P'^ma,  in  denen  das  zweite  Wort  auf  seiner  ersten  Silbe  den 
Hauptton  tragt,  wâhrend  er  fiir  die  Fâlle  des  '73  '«,  in  denen 
das  zweite  Wort  auf  der  ersten  Silbe  nur  den  Nebenton  hat, 
das  Dagesch  nur  seinem  Consonanten  die  richtige  Aussprache 
vindiciren,  ihn  vor  Vemacblâssigung  schûtzen  lassen  will. 
Die  letztere  Ansicht,  dass  das  fragliche  Dagesch  nur  ein  ortho- 
phonicum  sei,  seinem  Consonanten  nur  eine  Befestigung, 
Kraftigung  zuweise,  vertritt  Baer  in  Bezug  auf  aile  Fâlle  des 
p^m  wie  des  p-^ni?:  -^nw,  vgl.  Delitzsch,  Praefatio  zura  Liber 
Proverbiorum,  pag.  VI.  —  Ich  muss  mich  aber  flir  die  alte 
Ansicht,  und  zwar  ohne  eine  Scheidung  der  Fâlle  mit  Delitzsch 
vorzunehmen,  erklâren.  Denn  wenn  man  sagt  „Verstârkung'*, 
tiVerschârfung",  was  ist  dièses,  lautphysiologisch  betrachtet, 
tei  den  Nicht-begadkephath  anderes,  als  eben  Verdoppelung? 

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r)S  I-  nauptthcil:   Schrift  und  AuHspracfae. 

Also  weil  (1er  Vorgang  nicht  bloss  beî  den  Begadkephaih, 
sondern  auch  bei  den  Nicht- begadkephath  eintritt,  ist  er 
bei  beideii  Arten  von  Lauten  gleichmassig  nur  ala  Verdop- 
peluiig  zu  deuten.  DafÛr  spricht  auch  femer,  dass  die  Er- 
scheinung  niir  hinter  Vocalen  eintritt,  welche  leichter  ala  an- 
dere  in  einer  geschârften  d.  h.  auf  einen  Doppelconsonanten 
ausgehenden  Silbe  stehen  konnen.  —  Ob  dièse  Verdoppelung 
des  Anfangslautes  vom  zweiten  Worte  zu  gleicher  Zeit  eine 
engere  Verbindung  des  Wortpaares  anzeigen  soUte,  ist  eine 
ganz  andere  Frage,  und  sie  scheint  mir  nicht  mit  Sicherheit 
bejaht  werden  zu  konnen. 

e)  Dagesch  forte  emphaticum. 

Ein  solches  ist  z.  B.  in  •aWî^a  bekhftUlibi  (mit  meinem 
ganzen  Herzen)  Ps.  9,  2.  Viele  andere  Beispiele  liest  man  jetzt 
gesammelt  bei  Baer,  Proverb.  §  8.  Dièses  Dagesch  ist,  als  in 
vielen  Bibelausgaben  vemachlâssigt,  von  Qes.  Lgb.  §  19;  Ew. 
§  21;  Olsh.  §  83  nicht  erwâhnt  worden.  Es  fragt  sich,  ob 
liber  dièses  Dagesch  diejenige  Anschauung  richtig  ist,  welche 
in  dem  Dagesch  ein  Zeichen  der  Verdoppelung,  also  des  Zu- 
sammensprechens  der  beiden  gleichen  Gonsonanten  und  darum 
der  engeren  Verbindung  beider  Worter  sieht,  oder  diejenige 
AuflFassung,  wonach  das  Dagesch  nur  eine  Verstarkung  des  mit 
ihm  verselienen  Lautes  angiebt  und,  was  die  Hauptsache  ist, 
zur  Verhinderung  des  Zusammensprechens  der  beiden  gleichen 
Gonsonanten  und  der  Wôrtervereinigung  gesetzt  ist.  Die  er- 
stere  Ansicht  ist  von  Bô.  §  29G  vertreteii;  die  andere  von 
Delitzsch-Baer,  Proverb.  §  8,  Anmerkung;  Ges.-Kautzsch  § 
13,  2;  Stade  §  40,  b.  —  Die  erstere  Ansicht,  die  von  vom- 
herein  als  die  nâchstliegende  erscheint,  lâsst  sich  durch  ver- 
schiedene  Erwagungen  vertheidigen.  Man  kann  sagen:  Nur 
bei  dieser  Annahme  steht  die  Wirkung  im  directen  Verhâlt- 
niss  zu  den  vorliegenden  Ursachen.  Denn  die  Erscheinung 
zeigt  sich  ja  nur  bei  verbindenden  Accenten  (ich  habe  die  bei 
Baer  gegebenen  Beispiele  in  dieser  Hinsicht  aile  geprlift),  wo 
also  wohl  Anlass  zur  Zusammenziehung  der  Worte,  aber  nicht 
zur  Trennung  vorhanden  ist,  femer  beim  Zusammentreffen 
gleicher  Gonsonanten,  die  doch  eben  zu  einem  doppelten  ver- 
bunden  werden  konnen.  Dazu  kommt,  dass  die  hebrâische 
Sprache  und  auch  die  spâtere  Ueberlieferung  zum  Theil  ein 
Strebeu    zeigt,    gleiche  Gonsonanten,    die    nur    durch  Schewa 


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Dagesch  forte.    §  10,  3.  59 

quiesceus  getrennt  sind,  in  der  Âussprache  und  im  Schreibeii 
zu  Terbinden,  vgl.  fur  letzteres  Bôttcher  a  a.  0.,  der  daraus 
die  Lesart  Hos.  8,  12;  Pred.  9,  12;  1  M  49,  24;  5  M  33,  2; 
l  Kg.  5,  23;  Am.  4,  3  erklart.  —  Aber  nur  die  zweite  Ansicht 
i?t  richtig.  Denn  wie  Baer  a.  a.  0.  bemerkt,  wird  die  Dage- 
âchirung  an  andem  Stellen  durch  eine  Trennungslinie  (z.  B. 
5  M  7,  1),  oder  durch  ein  von  der  schnellen  Aussprache  des 
ersteren  Wortes  und  vom  Porteilen  die  Stimme  zurtickhalten- 
des  Metheg  ersetzt  (z.  B.  4  M  17,  23). 

Solches  emphatisches  Dagesch  forte  steht  nun  auch  in 
îfe  ^t72ai«^i  (und  sie  sagten:  Nein)  1  M  19,  2;  1  Sm.  8,  19,  die, 
wie  schon  oben  unter  b)  bemerkt  wurde,  bei  Baer  §  7  und  so 
auch  bei  Delitzsch  zu  1  M  19,  2  in  mir  unrichtig  scheinendem 
Zosainmenhang  aufgeftihrt  sind.  Denn  wâhrend  das  Dagesch 
in  den  oben  unter  b)  au%eftihrten  Beispielen  geniâss  deni 
Sione  dieser  eine  rasche  Aufeinanderfolge  der  beiden  Wôrter 
forderi  oder  doch  zulasst,  ist  bei  den  hier  unter  e)  aufgefUhrten 
Fillen  umgedreht  Auseinanderhaltung  der  Wôrter  durch  den 
Sinn  derselben  gefordert. 

Eben  solches  emphatisches  Dagesch  forte  steht  in  n73fii«T 
îï?  (und  er  sagte:  Nein)  1  Kg.  11,  22;  vgl.  Bô.  §  227  „Auch 
l  M  3,  17;  20,  3  malte  es  so  in  ^^b  und  nn]:V  das  rûcksichts- 
lo8  Feste,  blieb  aber,  der  Masora  missfallig,  bloss  in  Manu- 
st-ripten".  Nicht  kann  jenes  Wortpaar  mit  Ges.  Lgb.  S.  88, 
Annu  mm)  aïs  Dagesch  assimilationis  aufgefasst  und  damach 
fraJjomelU  ausgesprochen  werden,  so  sicher  auch  eine  weit- 
^ehende  Neigung  einzelner  Rabbinen  und  Handschriften  zur 
Assimilation  behauptet  werden  kann,  wie  Ges.  Lgb.  S.  88—92 
nachweist. 

Hierher  gehôren  auch  die  Pâlie,  welche  Baer  am  Schlusse 
von  §  8  anftigi  Namlich  ûberall  wo  die  an  Laut  ahnlichen, 
aber  an  Bedeutung  verschiedenen  ib  tkb  zusammentreffen,  da  wird 
8ê?  geachrieben  und  dadurch  der  Léser  erinnert,  dass  er  die 
Négation  mit  Emphase  aussprechen  und  sie  vorsichtig  vom 
Pronomen  unterscheiden  solle,  z.  B.  1  M  38,  9.  So  auch 
se?  15  5  M  32,  5.  Hierher  dûrfte  allerdings  auch  das  zu  ziehen 
sein,  was  Baer  a.  a.  0.  §  8,  Schiuss  hinzugefligt  hat,  dass 
namlich  nfe«b  mit  Dagesch  geschrieben  werde,  so  oft  nia  73  mit 
verbindendem  Accent  vorausgehe  z.  B.  2  M  6,  10.  29;    13,  1; 

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f>0  I-  Haupttheil:    Schrift  und  Ânssprache. 

Il,  1.  Denn  dass  dièses  Dagesch  hierher  zu  e)  gehôrt,  wozii 
es  aiich  Baer  gerechnet  hat,  d.  h.  dass  es  zur  Hervorhebung 
des  V,  zur  Trennung  der  Wôrter  dient,  ist  der  einzige  hait- 
bare  Grund;  den  man  f&r  die  Setzung  dièses  Dagesch  findea 
kann.  Ebenso  scheint  niir  hierher  gestellt  werden  zu  mûssen, 
was  er  §  6  am  Schlusse  angemerkt  hat:  ,^Quam  analogiam 
(namlich  der  des  -rjb,  vgl.  oben  unter  d)]  sequitur  n^^bV  nb^Vi 
Ps.  19,  3^^  Dièses  Dagesch  scheint  mir  nicht  mit  Baer  zum 
p^nn73  "^rN  gestellt  werden  zu  dttrfen,  sondem  scheint  mir 
ein  emphâtisches  zu  sein,  also  der  Worttrennung  zu  dienen. 
Nach  den  zwei  vorausgehenden  l  sollte  dasjenige,  welches 
das  Wort  anfing,  mit  starkerem  Lufkstrom  herrorgebrachfc 
werden. 

4)  Da  in  den  literae  ncDi^a  nur,  wenn  gar  kein  Vocallaut 
vorhergeht,  ein  Dagesch  lene  steht,  vgL  §  9,  3,  e;  S.  36,  so 
kann  ein  solches  nicht  hinter  Schewa  mobile,  sondern  nur 
hinter  Schewa  quiescens  stehen.  Und  dièses  ist  die  Be- 
dingung,  unter  welcher  man  Dagesch  lene  im  Innem  eines 
Wortes  gesetzt  hat.  Dagesch  lene  steht  darum  in  den  oben 
zu  Nr.  1  und  2  dièses  §  gegebenen  Beispielen  von  geschlos- 
senen  Silben  mit  Schewa  quiescens  an  ihrem  Ende,  wie 
'n'ns  (Narde)  etc. 

Man  hat  aber  ein  Dagesch  lene  auch  in  eine  das  Wort 
beginnende  litera  Begadkephath  gesetzt.  Darliber  hat 
Baer  in  der  unter  Nr.  3  dièses  §  genannten  Abhandlung  vor 
dem  Liber  Proverbiorum  (1880)  vortrefiFlich  sich  ausgesprochen, 
und  ich  habe  nach  dem  Erscheinen  seiner  Arbeit  meine  Aus- 
einandersetzung  umgegossen,  damit  nicht  durch  doppelte  An- 
ordnung  die  Léser  beider  Besprechungen  unnôthigerweise  ver- 
wirrt  werden. 

a)  Dagesch  lene  steht,  wenn  a)  ûberhaupt  kein  Wort  voraus- 
geht  (was  Baer  weggelassen  hat^;  (i)  wenn  zwar  ein  Wort 
vorausgeht,  aber  einen  trennenden  Accent  hat,  vgl.  darQber 
§  11.  —  Das  erste  Beispiel  flir  den  ersteren  Fall  ist  das  Dagesch 
lene  von  n-^Nna  1  M  1,  1.  Das  erste  Beispiel  flir  den  anderen 
Fall  ist  das  Dagesch  lene  von  «*;a  1  M  1,  1  ;  weil  man  nur  den 
trennenden  Accent  des  vorausgehenden  Wortes  als  Grund  flir 
die  Anwesenheit  des  Dagesch  lene  anzugeben  braucht.  Denn 
dieser  trennende  Accent  ist  flir  sich  allein  eine  hinreichende 


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Dagesch  lenc.  §  10,  4.  Q\ 

Ursache  ftir  das  Dagesch  lene  im  folgenden  3,  weil  ein  solcher 
trennender  Accent  auch  das  Dagesch  lene  in  der  folgenden 
Begadkephath  herrorruft,  wo  das  vorausgehende  Wort  vocalisch 
auslauiet.  Der  erste  Beleg  dafur  ist  im  Codex  îjrniions  îi:?2b^^ 
(oach  imsenn  Bilde,  gemass  unserer  Aehnlichkeit^,  wo  das  erstere 
Wort  mit  Tiphcha  versehen  ist  v.  26.  —  Hierher,  also  bei  Baer 
zu  §  1,  wâren  die  Falle  zu  stellen  gewesen,  welche  Baer  zu  §  2 
(wo  er  doch  vom  Dagesch  lene  hinter  verbindendem  Accent 
handelt)  aufzahlt,  und  zwar  in  folgender  Ordnung:  n^s  vdt 
sie  handelten  gânzlich)  1  M  18,  21;  '^Na  -in»  (ihn  mit  Feuer) 
5  M  9,  21;  C'^'^'r^  î^l^"''^  (in  Juda  Tretende,  namL  die  Kelteni) 
Neh.  13,  15;  —  "33  »ien  (o  doch  mein  Sohn!)  Spr.  6,  3;  — 
CÎ7.S  V2y  br  ([môge  hinzufftgen  Jehova  zu]  seinem  Volke  ihre  Quan- 
titët  [hundertmal]!)  1  Chr.  21,  3.  Denn  in  den  ersten  drei  Bei- 
spielen  steht  der  trennende  Accent  Legarmeh  (Nr.  15  des  pro- 
saischen  Systems;  unten  §  11,  2);  —  beim  vierten  Beispiel 
steht  Mahpakh  legarmeh  (Nr.  lia  des  poetischen  Systems;  unten 
§  11,  3);  —  beim  flinfken  Beispiele  steht  das  Paseq  (im  eigent- 
lichen  Sinne),  wie  z.  B.  1  M  1,  5,  vgl.  unten  §  14,  3.  Ueberdies 
ist  an  der  fûnften  Stelle  die  Lesart  verschieden. 

b)  Dagesch  lene  steht  trotz  eines  vorausgehenden  ver- 
bindenden  Accentes,  oder  gar  eines  Maqqeph  (vgl.  §  11,  Gj: 
a)  wenn  das  vorausgehende  Wort  consonantisch 
schliesst.  Erster  Pall  ist  "^DB-b?  (auf  der  Oberflâche  etc.) 
1  M  1,  2.  Besonders  zu  erwahnen  ist  aber  noch,  dass  auch  y 
consonantischen  Wortschluss  bildet,  vgl.  z,  B.  '•Vpa  r72tj  (hore 
auf  meine  Stimme!)  1  M  27  43,  wo  das  erstere  Wort  Munach 
hat  (Nr.  21  in  §  11,  2).  —  Consonantisch  schliesst  aber  das 
vorausgehende  Wort  auch,  wenn  an  seinem  Ende  eine  des 
Quiescirens  fâhige  Litera  thatsachlich  nicht  quiescirt  (vgl. 
§  9,  7).  Von  den  vier  Quiescibiles  quiescirt  nun  «  immer  am 
Wortende.  —  Bei  n  wird  das  Nichtquiesciren  am  Wortende 
duTch  Mappiq  angegeben.  Daher  o-'bn  n'issu  [BaerJ  (an  ihrer 
Seite  sollst  du  anbringen)  1  M  6,  16.  —  Wann  -i,  wie  liberhaupt, 
80  am  Wortende  nicht  quiescirt,  ist  oben  §  9,  7  angegeben. 
Daher  z.  B.  tjnbg  i©y  (Esau,  dein  Erstgeborener)  1  M  27,  19, 
wo  das  erstere  Wort  wieder  mit  Munach  (Nr.  21  in  §  11,  2) 
versehen  ist  —  Wann  endlich  -,  wie  îiberhaupt,  so  am  Wort- 
schlusse  nicht  quiescirt,  steht  oben  §  9,  7.  Daher  z.  B.  Tiirr 
ip^xs  (Jehova  nach  seiner  Gerechtigkeit)  Ps.  7,  18,  wo  das  erstere 


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(52  I-  Haupttheil:    Schrift  nnd  Ausapracho. 

Wort  den  verbindenden  Accent  Munach  bei  sich  hat.  Der  Pull 
gehôrt  aber  hierher,  weil  fiir  mn**  bekanntlich  -px  geleseii 
wurde.  —  An  drei  Stellen  findet  sich  aber  bei  verbindendeni 
Accent  und  nichtquiescirendem  i,  •»  doch  kein  Dagesch  lene: 
Jes.  34,  11  (Maqqeph);  Hes.  23,  42  (Munach);  Ps.  68,  18  [nicht 
V.  6,  wie  Baer  hat;  richtig  steht  die  Stelle  in  Dikduke  hateamim 
pag.  29,  Zeile  4.]  mit  Merkha.  „Die  Vocalahnlichkeit  des  t 
und  ••  schien  diess  zu  gestatten",  sagt  richtig  Millier  §  86. 

fi)  wenn  eine  mehrfache  Aspirirung  im  folgendeii 
Worte  vermieden  werden  soll.  Wâhrend  Baer  darûber  in 
seinem  4.  §,  wo  ûberdiess  aus  Versehen  Kaph  flir  Pe  gedruckt 
ist,  eine  grôssere  Samralung  von  Beispielen  giebt,  will  ich  eine 
Uebersetzung  der  auf  diesen  Fall  bezûglichen  Worte  der  Dik- 
duke hateamim  geben.  Es  heisst  S.  30:  „Ueberall  wo  zwei 
Buchstaben  [von  den  Begadkephath]  gleich  sind  und  der 
erste  Schewa  hat,  steht  immer  Dagesch,  z.  B.  nfij^ba  "n-;^ 
(und  es  geschah  bei  ihrem  Kommen)  Ri.  1,  14;  Ofijiaa  ^n^i  (und 
es  geschah  bei  ihrem  Kommen)  1  Sm.  16,  6;  i:b3  ©'•n^-iDS  tibn 
(ist  nicht  wie  Karkemisch  Kalno?)  Jes.  10,  9;  m'VDs  "H"»!  (und 
es  geschah  beim  Beenden)  Jos.  8,  24;  «5*^»  ti?3  nj^p  (klein  wie 
die  hohle  Hand  eines  Mannes)  1  Kg.  18,  44;  aber  oh  ne 
Schewa  ist  es  Raphe,  z.  B.  nRi  n-'bîjnaa  n^»  Énni  (und  er 
soll  ein  Weib  unter  ihren  Jungfrauen  nehmen)  3  M  21,  13; 
N^baa  «r.lS'nN  (die  Leute  von  Erech,  die  von  Babel)  Esra  4,  9; 
!ib-rï^a  ibTN  (sie  gingcn  weg  in  Eile)  4,  23.  Und  aile  ca  sind 
gleich  an  gemâss  ihrem  Ausgang  von  der  Lippe,  z.  B. 
„und  ich  will  mich  verherrlichen  an  Pharao  îi'ynça"  2  M  14,  4; 
„sein  Lob  ist  in  meinem  Munde  "^ca"  Ps.  34,  2;  „denn  in  einem 
Augenblick  cxnca  geschah  das  Wort"  2  Chr.  29,  36.  Und 
die  ganze  ttbrige  Schrift  ist,  wenn  rt-'-'i»  einer  [litera] 
nc^nja  vorangeht,  Raphe.  Und  aile  Begadkephath  hinter 
"n;:  sind  Raphe  z.  B.  1M29,  13;  aber  „gtirte  doch  wie  ein  Mann 
12}D  deine  Lenden!**  Hi.  38,  3;  „ist  es  nicht,  wenn  anrtlhrt 
ny55  etc."  Hes.  17,  10;  „denn  so  hoch  der  Himmel  ist  rrh^^" 
Ps.  103,  11.  Ailes  dièses  und  ailes  ihm  âhnliche  ist 
Raphe  immer*'.  —  Wâhrend  aber  Ben  Ascher  gegenûber  Ben 
Naphtali  bei  den  nicht  ganz  gleichen  Lauten  5D  eine  DiflFeren- 
zirung  durch  Verhinderung  der  Aspiration  fttr  unnpthig  hielt, 
hat  Ben  Bileam  (vgl.  Baer  zu  Ps.  23,  3)  zur  DifiFerenzirung  der 
beiden  Labialen   ?33  eine   Verhinderung  der   Aspiration   des  3 


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Dagesch  lene.  §  10,  4  6«) 

gefordert,  z.  B.  ■^Vs3^72^  (in  den  Qeleisen  etc.).  Baer  fiigt  bei 
Ps.  23,  3  hinzu,  dass  Joseph  Qimchi  in  seinem  grammatischen 
Werke  „da8  Buch  des  Gedâchtnisses"  den  Grund  der  zuletzt 
t-rwâhnten  Erscheinung  auseinandersetze,  und  fUhrt  die  hebrâi- 
schenWortean.  Auch  davon  gebe  ich  eine  Uebersetzung:  Wenn 
der  ersie  Bachstabe  2  ist  und  nach  ihm  -o  kommt,  so  ist  das 
2  dageschirt,  z.  B.  •'bpoa  ''S  (denn  mit  meinem  Stabe)  1  M 
3i  11;  und  wer  es  raphirt  [aspirirt]  liest,  in  dem  ist  nicht  die 
Gesinnung  der  granunatisch  geschulten  Zungenbeweger  [Sprecherj  ; 
(lenn  siehe,  raphirtes  [aspirirtes]  a  ist  âhnlich  der  Silbe  n,  und 
niemals  darf  [doch  bekanntiich]  ein  mit  Schewa  versehenes  -; 
Tor  den  Buchstaben  t)"73a  sein,  sondern  es  verwandelt  sich  in 
Melophûm  [VoUheit  des  Mundes,  hier  =  Schureq]." 

Hierher  scheint  mirMehrereszugehôren,  was  Baer  ara  Schlusse 
von  §  7  mit  der  Bemerkung  „Anomala,  quae  legibus  expositis 
^ubiici  nequeunt,  at  auctoritate  Masorae  confirmata  sunt"  an- 
gehangt  hat.  Ein  Beispiel  scheint  gar  keine  Schwierigkeit  zu 
machen,  nâralich  «•narj'i  (die  Gesetzesverstandigen)  Dn.  3,  2  f.; 
Jenn  darin  ist  doch  nur  das  Zusammentreffen  der  unmittelbar 
aufeinander  folgenden  beiden  aspirirten  Dentalen  vermieden. 
Aber  wîe  in  den  vorhergehenden  Beispielen  die  unmittelbare, 
so  soll  die  zu  nahe  Aufeinanderfolge  desselben  aspirirten 
Lauies  beseitigt  werden  in  nfij.j  n^a— ^d  (denn  hocherhaben  ist 
er)  2  M  15,  1.  21;  nsfas  V2  (wer  wie  Du?)  v.  11.  Derselbe 
Grund  wird  gewaltet  haben  in  nbK5  iT-oy  (das  Volk,  welches 
du  erloset  hast)  v.  13;  denn  y  zeigt  ja  oft  in  den  alten  Transcrip- 
tionen  einen  dem  g  ahnlichen  palatalen  Laut.  So  scheint  sich 
mir  auch  zu  erklâren  n^'b^  n"*^::  (du  bist  dick  und  feist  ge- 
worden)  5  M  32,  15.  Dasselbe  Streben,  durch  Verhinderung 
der  Aspiration  Gleichheit  des  Lautes  zu  vermeiden,  sehe  ich 
in  ib-t?  (funkelnder  Stein,  Rubin)  Jes.  54,  12  und  in  •^n'>^5Î?: 
bsba  (ich  bin  mûde,  auszuhalten)  Jr.  20,  9.  Aus  der  Schea 
vor  gleicherweise  aspirirtem  Wortanfang  deute  ich  mir  auch 
3rn-15  'T-TTin  (^'  haben  es  erforscht,  so  ist  es)  Hi.  5,  27; 
ebenso  nio^ns  "7:507  (und  Weisheit  gleich  Weisheit  etc.)  Dn. 
5,  11,  Endlich  i^«t3  1731,1  (sie  verstummten  gleich  dem  Stein) 
2  M  15,  16  erklârt  sich  daraus,  dass  auch  gegen  den  zwei- 
maligen  Silbenanfang  mit  aspirirtem  33  eine  Abneigung  be- 
stand.  Vgl.,  was  diesen  letzten  Fall  anlangt,  Ges.-Kautzsch 
§  21,  1,  Anm.  2. 


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64  !•  Haupttheil:  Schrift  iind  Auasprache. 

Das  bis  jetzt  besprochene  Dagesch  lene  istDagesch  le  ne 
commune  sive  literarum  aspirabilium. 

Ausserdemgiebt  es  nocliDagesch  lene  orthosyllabicuni. 
Nâmlich   weil  das  Dagesch   lene   in   den  fiegadkephath   nicht 
nur  die  Nichtaspirirung,  sondem  auch  die  Geschlossenheit  der 
vorausgehenden    Silbe    anzeigt,    so   ist    der  straffe   Silben- 
schluss  durch  einen  Punct  wie  Dagesch  lene   auch  in  andern 
Buchstaben  als  den  rc^^^n  angezeigt  worden.    Diess  geschieht 
hinter  Gutturalen,  wo  der  Léser  auf  die  Vermuthung  kommeii 
konnte,    es    sei   vom  Typographen   aus  Versehen  ein  Schewa 
simplex  (vgl.  nachher  Nr.  6  dièses  §)  gesetzt  worden,   oder  es 
sei  ohne  seine  Schuld  bei  dem  Druck  das  Schewa  compositum 
verstummelt  worden.     Da   soll  also  der  Punct  in  dem  auf  die 
Gutturalis  folgcnden  Buchstaben,  weil  dieser  Punct  nicht  beim 
Druck  verloren  gehen  kann,  den  Léser  darûber  versichem,  dass 
der  vorausgehende  Guttural  Schewa  simplex  hat,  also  die  voraus- 
geht^îde  Silbe  eine  straff  geschlossene  ist.    So  hat  Delitzsch 
in  der  Praefatio  zum  ,Jiiber  Psalmorum,  edidit  Baer  1880"  pag. 
VIII.  den   nerausgeber  Baer,  der  in  Nachahmung  von  Haud- 
schriften  in  seinen  Ausgaben  dièses  Dagesch  hâufiger  als  ifrîihere 
Editoren    gesetzt    hat,    gegen    die  Einwânde    von    Strack    in 
Schtirers  Theologischer  Literaturzeitung,  1879,  Nr.  8  verthei- 
digt.    Dieser  hatte  gesagt  :  „Durchaus  missbilligt  Réfèrent,  dass 
die   Consonanten,    welche    auf  einen    mit  Schewa  versehenen 
Guttural  folgen,   Dagesch  bekommen  haben  z.  B.   -^snb  (mein 
Brod)  Hos.  2,  7  etc.     Kein  Dagesch  steht  bei  Baer  z.  B.   in 
I2'rnri  (ihr  denket)."    Dièse  Inconsequenz  verwirft  Strack  mit 
Recht;  aber  beistimmen  kann  ich  ihm  nicht,  wenn  er  fortfôhrt: 
„Wenn  die  Masoreten  (Grammatiker)  sagen,  jene  Consonanten 
seien  dagessirt,   so  soll  dadurch  nur  hârtere  d.  h.  nicht  durch 
vorangehenden  Vocal  erweichte  Âussprache,  nicht  aber  Schrei- 
bung  mit  Dagesch  ausgesagt  werden".    Dagegen  gilt:    1)  jene 
Meinung  der  Masoreten  (Grammatiker)  ûber  die  in  Frage  stehen- 
den  Consonanten   kann  doch  jedenfalls    durch  Dagesch   auch 
ausdrûcklich  angezeigt  werden;  2)  die  Deutung,  welche  Strack 
von  der  Dageschirung  dieser  Consonanten  giebt,  ist  unrichtig; 
denn  wie   soUte  z.  B.  bei  73  eine  Erweichung  der  Aussprache 
durch  vorausgehenden  Vocal  gedroht  gewesen  sein  und  dièse 
Gefahr   durch  Beneunung   und  Bezeichnung  des   73   als   eines 
dageschirten  beseitigt  worden  sein?  Mir  scheint  dièses  Dagesch 


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Dagesch  lene  orthosyllabicom.  §  10,  4.  65 

hinter  den  Gntturalen  nicht  die  Aossprache  des  mit  ihm  ver- 
Khenen  Consonanten  selbst  bestimmen  zu  sollen^  also  kein 
Dagesch  forte  zn  sein,  denn  diess  steht  ja  nur  hinter  vollem 
Vocal,  und  es  war  ein  unhaltbarer  Gedanke  von  Qes.  Lgb.  S.  91, 
der  dièses  Dagesch  in  der  That  beim  Dagesch  forte  erwahnt, 
dass  die  Gtitturalen  vorher  halb  verschluckt  wlirden.  Aber  es 
ist  anch  kein  Dagesch  lene  in  demselben  Sinne,  wie  bei  den 
Begadkephath;  denn  bei  den  Nichtbegadkephath  kann  es  keine 
gleiche  Einwirkung  auf  die  Qualitat  des  Lautes  angeben;  die 
Einwirkong  auf  die  Quantitat,  die  Starke  wâre  aber  eben  Ver- 
doppelnng,  die  nur  hinter  vollem  Vocal  eintreten  und,  wie  ge- 
sagt,  darch  Dagesch  forte  bezeichnet  werden  kann,  vgl.  unter 
Nr.  3  dièses  §;  S.  52.  Diess  auch  gegen  Bôttcher  §  227  „Da- 
gesch  lene  findet  sich  in  manchen  Manuscripten  zur  Krâftigung 
derConsonantenanssprache  auch  auf  Nichtaspiraten  ausgedehnt**. 
Das  Dagesch  lene  dieser  Formen  hat,  wie  oben  schon  an- 
gegeben,  nur  die  Nebenfunction,  die  das  Dagesch  lene  allemal 
auch  bei  den  Begadkephath  hat,  und  die  es  hier  hinter  den 
Gntturalen  einzig  haben  kann.  Denn  die  Gutturalen  sind 
doch  die  Veranlassung,  wesswegen  dièses  Dagesch  lene  ge- 
aetzt  wurde.  Wie  soUen  nun  gerade  die  Gutturalen  veran- 
lasst  haben,  dass  irgendein  auf  sie  folgender  Bucbstabe  eine 
starkere  Âussprache  bekomme?  Âber  dazu  konnten  sie  that- 
sâchlich  Anlass  geben,  dass  die  Silbe,  die  sie  strafiP  schliessen 
soUten^  als  eine  locker  geschlossene  erscheine,  und  dièse  6e- 
bhr  soUte  durch  die  Setzung  jenes  Dagesch  lene  beseitigt 
werden.  —  Damit  glaube  ich  dièse  Sache  ins  Reine  ge- 
bracht  und  diesen  Zweck  des  fraglichen  Dagesch  durch  die 
Âttribute  Jiene^'  und  „orthosyllabicum"  zum  unmissverstând* 
lichen  Ausdmck  gebracht  zu  haben.  Ueberdiess  als  Dagesch 
lene  ist  dièses  Dagesch  auch  betrachtet  von  Bôttcher,  dessen 
§  227  schon  angefâhrt  ist;  Ges.-Kautzsch  §  13,  2;  Stade  §  40. 
Die  letzten  Beiden  haben  auch  mit  weniger  oder  mehr  Be- 
stimmtheit  diesem  Dagesch  lene  die  Function  zugesprochen, 
den  straffen  Silbenschluss  der  vorausgehenden  Silbe  anzuzeigen. 
Kautzsch  sagt:  „um  scharfer  den  Anfang  einer  neuen  Silbe  her- 
Torzuheben";  aber  er  setzt  doch  zugleich  das  firagliche  Dagesch 
demjenigen  gleich,  welches  oben  zum  Dagesch  forte  als  letzte 
Art  (Dagesch  forte  emphaticum  S.  58)  gerechnet  werden 
mosste.    Er  meint  also,  auch  das  hier  besprochene  Dagesch  sei 

KOnig,  Lebrgebaade  d.  hebr.  Spr.<  5 


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g5  ^'  Haupttheil:    Schrift  und  Aussprache. 

ein  emphaticum  oder  orthophonicum,  wie  es  Delitzsch  in  seiner 
Âbhandlung  (Zeitschrift  fbr  die  gesammte  lutherische  Théologie 
und  Kirche,  1863,  S.  409  ff.)  genannt  hat.  Dass  aber  das  jetzt 
zuletzt  besprocbene  Dagesch  kein  „emphaticum^^  ist,  dass  es 
keine  grôssere  Quantitat  des  mit  ihm  versehenen  Bucbstaben 
anzeigt,  glaube  ich  hier  bewiesen  zu  haben.  Dass  man  es 
„orthophonicum"  nenne,  ist  ganz  wohl  môglich,  nur  hat  gegen- 
ûber  diesem  Namen  der  von  mir  vorgeschlagene  ^orthosyllabi- 
com^^  den  Vorzug  der  Bestinuntheii  Was  gegen  Eautzsch 
gilt,  gilt  auch  gegen  Stade,  der  a.  a.  0.  das  hier  firagliche  Da- 
gesch mit  der  Formel  einf&hrt  „Eine  Abart  des  Dagesch  lene 
ist  das  sogenannte  Dagesch  emphaticum  oder  orthophonicum 
z.  B.  m^rn  l  M  10,  7"  und  der  auch  wie  Kautzsch  jenes 
wirkliche  Dagesch  emphaticum  (oben  S.  58)  daran  anschliesst. 
Ganz  richtig  drQckt  sich  nach  meiner  Ansicht  nur  Ewald  aus, 
der  dièses  Dagesch  zwar  nicht  §  21  erwâhnt,  aber  §  48,  f  es 
als  Merkmal  daftbr  betrachtet,  dass  „das  vorhergehende  Schewa 
die  Yollkommenste  Yocallosigkeit  bezeichnen  soUe^^;  ebenso 
MûUer  §  86  mit  den  Worten:  ,JEimge  setzen  Dagesch  lene 
sogar  in  andere  Consonanten,  als  die  ncDnaa,  in  Fâllen,  wo 
dadurch  die  vorhergehende  Silbe  als  geschlossene  (mit  Schewa 
qmescena)  besonders  markirt  werden  sollte;  z.  B.  nb»*2  [und  er 
schirrte  an]  1  M  46,  29". 

Und  wie  hier  im  Innem  des  Wortes  zwei  aufeinander 
folgende  Consonanten  durch  einen  dem  Dagesch  lene  aspira- 
bilium  in  der  einen  Function  gleichen  Punkt  zu  einem  Com- 
plexe vereinigt  werden,  so  im  Anfange  des  Wortes  durch  einen 
dem  Dagesch  lene  aspirabilium  in  allen  beiden  Functionen 
gleichen  Punkt  in  dem  einzigen  Beispiele,  dem  Femini- 
num  des  Zahlwortes  „zwei"  D">.r3p  =  achtdjim^  also  mit 
Schewa  quiescens  und  Dagesch  lene.  Dass  man  gerade 
in  diesem  Beispiele  den  Consonantencomplex  sprach,  erklSrt 
sich  aus  der  Hâufigkeit  des  Wortes.  Dièse  Auffiissung  (auch 
Olsh.  §  35,  e  erwâhnt  nichts  von  einem  Yorschlagslaute  und 
fbhrt  unser  Wort  nicht  §  87,  a  bei  den  Beispielen  des  k 
prostheticum  auf;  ebenso  Millier  §  44.  127),  wonach  also  die 
leichte  Verbindbarkeit  des  scht  unmittelbar  selber  jene 
Dageschirung  des  n  in  der  Aussprache  und  Schrift  veranlasst 
hat,  ist  die  richtige  gegenliber  derjenigen,  wonach  das 
Dagesch  auch  ein  Dagesch  lene  sein,  aber  dadurch  veranlasst 


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Dagescfa  lene  in  d^po.  §  10,  4.  67 

worden  sein  soll,  dass  man  einen  Vorschlagslaut  vorher  ge- 
sprocben  habe.  Letztere  Ânsicht  bei  Ges.  Lgb.  S.  96  nach 
Qimcbi  ^wie  O^n;©»";  Ew.  §  48,  b  yfichtdjim^  fast  eschtdjîm'''; 
Bo.  §  258.  263  ^'là' =  '©»";  Ges.-Kautzsch  §  97,  Anm.  1  JEb 
ist  schtdjtm  (mit  Dagesch  lene  =»  'n^.M  oder  'nt3&;  mit  k  pros- 
theticum)  zu  lesen^S  Denn  es  ist  natûrlicb  nicht  zu  bestreiten, 
sondem  als  Thatsache  anzuerkennen,  dass  das  Wort  im  Mittel- 
alter  weîthin  o-^ncK  gesprochen  worden  ist,  vgL  Rôdiger  in 
Gesenii  Thésaurus  s.  v.;  es  ist  auch  nicht  zu  fin^en,  wesshalb 
das  K  prostheticum  nicht,  wie  in  riniM  (Arm)  Jer.  32,  21  und 
Hi.  31,  22,  geschrieben  worden  sei;  weil  die  Entstehung 
dièses  Yorschlagslautes  hinter  die  Feststellung  des  Gotisonan- 
tentextes  fiel;  —  aber  bei  der  Ableitung  jenes  Dagesch 
aus  dem  Yorschlagslaute  macht  man  sich  eines  circulus 
ritiosus  schuldig.  Man  dreht  sich  im  Kreise  herum.  Denn 
woher  ist  dieser  Vorschlagslaut  entstanden?  Doch  aus  dem 
Bedûr&iiss,  sich  die  Consonantenverbindung  acht  ftir  die 
Âussprache  zu  erleichtem.  AIso  leitet  man  erst  den  Vor- 
schli^slaut  aus  der  als  schon  yorhanden  angenommenen  Con- 
sonantenverbindung ab,  und  dann  will  man  dièse  wieder  aus 
dem  Yorschlagslaute  ableiten.  Man  kann  desshalb  hôchstens 
sagen,  dass  gleichzeitig,  wie  jenes  Zusammensprechen  des 
sch  und  t^  so  auch  die  Aussprache  eines  Yorschlagslautes  ein- 
getreten  ist.  —  So  ist  also  aus  der  nach  dem  Masculinum  d^stzJ 
Torauszusetzenden  ursprûnglichen  Femininform  schirUdjtm^ 
8chûtdjim  unser  von  den  Tiberiensem  ûberliefertes  acktdjim 
entstiuiden  und  zu  erklâren.  Der  Yorgang  ist  selbstverstand- 
lich  nicht  so  gewesen,  wie  Nâgelsbach  §  50,  2  ihn  beschreibt: 
nDas  Dagesch  lene  in  '^  verstosst  wider  die  Regel.  Es  erklart 
sich  daraus,  dass  das  3  des  Stammes  (o^nsip)  vor  dem  n  ver- 
Bchwunden  ist,  ohne  dass  die  Schreibart  des  letzteren  geândert 
wurde^  und  wonach  er  das  Dagesch  ein  monumentum  scriptum, 
wie  in  rj»  §  13,  nennt.  Weder  vom  Yerklingen  des  unassimi- 
lirten  :,  noch  vom  Stehenbleiben  des  Dagesch  kann  natûrlich 
die  Rede  sein,  weil  die  Puncte  spâter  aufkamen,  als  die  Wand- 
lung  der  Aussprache  eintrat.  —  Wie  fest  in  dem  Worte  die 
Consonantenverbindung  und  der  Silbenschluss  war,  ersieht  man 
daraus,  dass  auch  beim  Yortreten  der  Praeposition  \n  und  des 
Fragepronomens  n?^  dieser  enge  Silbenschluss  nicht  aufgelost 
wurde;  daher  o-ntiîa  Jona  4,  11  und  'np-n73  Sach.  4,  12,  vgL 

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gg  I.  Haupttheil:  Schrilb  und  Aussprache. 

Baer  zu  den  Stellen;  und  -n;^'?:  Ri.  16,  28  (Olsh.  §  81,  a)  er- 
scheint  als  Inconsequenz,  die  nicht  bloss  formai,  sondem  anch 
material  unberechtigt  ist.  —  Denn  dass  die  Tiberienser  die 
straffe  Verbindung  sckt  mit  ihrer  Punctation  haben  ausdrûcken 
woUen,  dass  sie  also  das  Schewa  als  quiescens  und  das  Dagesch 
als  lene  gemeint  haben,  ist  ja  zweifellos.  Unraôglich  ist  also 
die  Meinung,  dass  sie  das  Schewa  als  mobile  und  das  Dagesch 
als  forte  hâtten  betrachtet  wissen  wollen.  Denn  hâtte  das 
Schewa  einen  kurzen  Vocal  ersetzen  soUen,  so  hatte  man  Se- 
gol  oder  Chireq  parvum  geschrieben.  —  Âuch  so  darf  man 
nicht  sagen,  wie  Stade  §  361,  b,  „die  Entstehung  von  D^nd  ver- 
rath  sièh  noch  durch  das  abnorme  Dagesch  lene  in  n.  Letz- 
teres  ist  unaspirirt  geblieben,  weil  es  in  D'ind  verstârkt  ge- 
sprochen  wurde^^  Nein;  in  einem  Causalzusammenhang  stehen 
das  frûhere  Dagesch  forte  und  das  spatere  Dagesch  lene  (die 
frUhere  Doppeltheit  und  die  spatere  Nichtaspirirung)  nicht  zu 
einander,  sondem  nur  in  dem  Verhâltniss  der  temporalen  Suc- 
cession. Man  kann  nur  sagen:  Das  p,  welches  ficher,  als 
noch  der  kurze  e-laut  vor  ihm  gesprochen  wurde,  ein  Dagesch 
forte  hatte  (doppelt  erklang),  hatte,  als  der  2-laut  wegen  der 
leichten  Verbindbarkeit  des  sch  und  t  syncopirt  (ûbergangen, 
verschluckt)  wurde,  ein  Dagesch  lene  (erklang  unaspirirt).  — 
Dass  derjenige,  welcher  ira  Prophetencodex  mit  babylonischer 
Punctation  vom  Jahre  916  [Prophetarum  posteriorum  codex 
Babyloniens  Petropolitanus,  éd.  Hermann  L.  Strack  1876]  fiîr 
das  ursprQnglich  dort  stehende  Dinp  fast  immer  oind  ge- 
schrieben hat  (Friedrich  Philippi  in  Z.  d.  D.  M.  G.,  XXXII 
S.  85  ff.),  das  Dagesch  als  forte  angesehen  hat,  ist  selbstver- 
standlich.  Ebenso  selbstverstandlich  ist  aber,  dass  daraus  kein 
Aufschluss  ûber  den  Character  des  Dagesch  im  tiberiensischen 
WTvô  sich  ergiebt;  denn  weder  die  tiberiensischen  Punctatoren, 
die  vor  dem  n  ein  Schewa  setzten,  noch  die  Rabbinen,  die  vor 
dem  n  ein  ^cn  sprachen,  haben  das  Dagesch  als  forte  an- 
gesehen. 

5.  Wenn  nun,  wie  gesagt,  das  Dagesch  lene  nur  hinter 
Schewa  quiescens  im  Innern  eines  Wortes  erscheinen  kann, 
so  ist  auch  umgedreht  sein  Vorhandensein  ein  sicherer  Be- 
weis  dafiir,  dass  ein  ihm  vorausgehendes  Schewa  ein  quiescens, 
also  die  vorausgehende  Silbe  eine  geschlossene  ist. 
Die   Geschlossenheit    einer  Silbe    ist  femer  nicht   zweifelhaft, 

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Halbgeschlossene  Silbe;  Schewa  médium;  Dagesch  dirimens.  §  10,  5.  69 

wenn  sie  auf  einen  verdoppelten,  also  mit  Dagesch  forte  ver- 
sehenen  Consonanten  ausgeht,  und  ebensowenig,  wenn  sie  die 
Endsilbe  eines  Wortes  ist  und  auf  einen  rnichtquiescirenden) 
Consonanten  ausgeht.  —  Dièse  Bestimmungen  liber  geschlos- 
sene  Silben  mnssten  zu  den  oben  (am  Schluss  von  No.  1 
dièses  §;  S.  51)  gegebenen  noch  hinzukommen,  weil  eins  von 
den  Vocalzeichen  nicht  bloss  lang  und  kurz  ist  (denn  solche 
doppelte  Quantitat  haben  auch  noch  andere),  sondem  mit 
dieser  verschiedenen  Quantitat  auch  seine  Qualitat  modificirt; 
TgL  darûber  weiter  §  12. 

Folgt  aber  eine  litera  nsDn^s  ohne  Dagesch  lene 
auf  ein  Schewa  und  geht  diesem  ein  unbetonter  kurzer 
Vocal  voraus,  so  ist  dièse  Silbe  nicht  offen,  vgl.  S.  51. 
Aber  sie  ist  auch  nicht  geschlossen,  weil  eben  die  auf 
das  Schewa  folgende  litera  ncsi^s  kein  Dagesch  lene  hai 
Eine  solche  Silbe  nennt  man  eine  halbgeschlossene  oder 
schwebende  und  das  darauf  folgende  Schewa  ein  Schewa 
médium.  Ein  Beispiel  sei  ^133.  kïb^du  (seid  schwer!);  die 
ûbrigen  Fâlle  werden  in  der  Formenlehre  allemal  besonders 
namhaffc  gemachi  Theils  wo  nach  der  grammatischen  Ana- 
logie straflFer  Silbenschluss  war,  also  Schewa  quiescens  folgte^ 
dieils  wo  nach  derselben  lockerer  Silbenschluss  war,  also 
Schewa  médium  folgte,  hat  in  nicht  wenigen  Beispielen  sowohl 
ein  einzelner  Laut  durch  dauemden  Klang  (73,  3,  b,  ^),  oder 
schwierige  Production  (a,  ar,  p  und  d  [?])  als  auch  vielleicht 
Terschiedene  Consonantencomplexe  (bn,  D3)  bewirkt,  dass  eine 
Zerdehnung  der  Silbe  eintrat.  Auch  die  vorher  eng- 
geschlossenen  Silben  nâhem  sich  nun  stark  den  halb  ge- 
schlossenen,  und  man  nennt  den  Punct,  welcher  dièse  Zer- 
dehnung des  Silbenverbandes  anzeigt,  Dagesch  (médium) 
dirimens  und  das  daranter  stehende  Schewa  ein  Schewa  mé- 
dium. Ich  gebe  Beispiele  a)  von  derjenigen  Reihe,  wo 
nrsprûnglich  nach  der  grammatischen  Analogie  straffer  Silben- 
sichluss  war:  'Jbij^^a  (Heiligthum)  2  Mos.  15,  17  fïlr  '«âip73,  und 
dabei  darf  ein  verbales  Beispiel  nicht  vergessen  werden  rpy 
(es  wird  dich  [f.]  trefiFen)  1  Sam.  28,  10.  b)  Beispiele,  wo 
schon  von  vom  herein  nach  der  grammatischen  Analogie 
lockerer  Silbenschluss  vorhanden  war,  sind:  "^iDïn  (glatte,  nâml. 
Steine)  Jes.  57,  6;  -^nss?  (Trauben)  5  Mos.  32,  32.  —  Zweifel- 
haft  ist,  ob  ursprûnglich  straffer  oder  lockerer  Silbenschluss 


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70  ^*  Haupttheil:  Schrift  und  Aussprache. 

vorhanderi  war,  bei  nn)5i  (Gehorsam)  1  Mos.  49,  tO,  weil  man 
nicht  weiss  (so  richtig  Ges.  Thesauras  s.  y.  gegen  Mfihlau- 
Volck  s.  V.,  die  nur  die  erstere  Môglichkeit  geben),  ob  nnp"» 
oder  ^rrp^']  der  Status  absolutus  war.  Der  Name  „Dagesch 
médium  orthoconsonanticum**  wûrde  die  Quelle  der  Er- 
scheinung  hervorheben. 

6.  Allé  dièse  drei  Arten,  in  welche  die  Schewa  nach 
ihrer  Beziehung  zum  Silbenschlusse  zerfallen,  konnen  in 
Bezug  auf  den  Lautbestand  entweder  einfache  (simplicia) 
oder  zusammengesetzte  (composita)  sein.  Nâmlich  zum  ein- 
fachen  Schewa,  welches  mit  den  blossen  zwei  Puncten  ge- 
schrieben  wird  und  wie  ë  in  der  Dauer  einer  halben  Silbe 
(Schewa  mobile),  oder  einer  Viertelsilbe  (Schewa  médium)  ge- 
sprochen  wird,  oder  gar  keinen  Laut  besitzt  (Schewa  quiescens), 
konnen  noch  die  drei  kurzen  Vocale  Pathach,  Segol,  oder  Qa- 
mes  links  antreten,  also:  m/  k,  m.  —  Die  Zeichen  heissen 
nnç  qpn  «in?,  biao  'n  '«5,  yûp^  'n  '«  d.  h.  Schewa,  welches 
verkûrzt,  oder  zur  kurzen  Aussprache  bringt  Pathach,  Segol 
und  Qames.  Mit  Weglassung  von  Schewa  sagt  man  bloss: 
Châtêph-Pathach,  Ch.-Segol,  Ch.-Qames. 

Dièse  zusammengesetzten  Yocalanstôsse  wurden  erzeugt: 
a)  meistens  durch  die  vocalverwandte  Articulation  der 
Gutturallaute.  Und  dabei  ist  zu  bemerken,  dass  a)  die  Gut- 
turalen  ftir  Schewa  mobile  simples  immer,  fUr  Schewa  médium 
simplex  fast  immer  Schewa  compositum  haben,  vgl.  als  Bei- 
spiele  von  Schewa  médium  compositum  niçno  (schlachten) 
Hos.  5,  2;  i73?s  (ihn  antreiben)  Ri.  13,  25;  "^pys:  (schrei  [f.]!) 
Jer.  22,  20;  tjnV^  (er  hat  dich  entsendet)  1  Sm.  20,  22;  ^"i?: 
(Jûnglinge,  st.  constr.  pi.)  1  Kg.  20,  15;  rawo  (Lôwengebrûlî, 
st.  constr.  sg.)  Sach.  11,  3.  ^)  Schewa  quiescens  bleibt  mehr 
simplex  unmittelbar  vor  der  Tonsilbe,  weil  da  der  lockere, 
schlaffe  Silbenverband  durch  das  Streben  der  Sprechorgane 
sich  flir  die  Hervorbringung  der  Tonsilbe  vorzubereiten  nattir- 
licherweise  mehr  vermieden  wird;  aber  in  weiterer  Entfemung 
von  dera  Tone  geht  es  mehr  in  compositum  ûber;  vgl.  darQber 
einen  Beleg  darin,  dass  ^s»";  (er  wird  binden  etc.)  vorkommt 
1  M  46,  29;  2  M  14,  6;  1  Kg.  20,  14;  Hi.  12,  18;  2  Chr.  13,  3 
(Bô.  IL  S.  375),  dass  also  bei  unmittelbarer  Folge  des  Accentes 
wenigstens  die  straffe  Form  auch  vorkommt,  in  den  lângeren 
Formen  nicht.  Ebenso:  îisnVd,  aber  ^i:nbd  nach  1  M  26,  29  etc. 

Il-     T»  M       -II-      J  ' 


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Schewa  compodtum.  Chateph  bei  Kichtgutturalen.    §  10,  6.       71 

b)  durch  die  Schwierigkeit  der  gutturalverwandten  und 
emphaidsclien  Laute,  vgl.  «s-ninçt  (ich  will  doch  hinabsteigen) 
1  M  18^  21;  Dikduke  §  50  xind  ândere  Beispiele  unten  §  20,  8; 
mit  p  1  M  30,  38,  Ew.  §  31;  Stade  §  105  aus  Ps.  27,  2;  -^-jrp 
5  M  9,  27  und  ^ij.  2  M  23,  19,  Dikduke  §  14;  femer  ïisbDMn 
(du  Tvirst  es  essen)  Hes.  4,  9.  10.  12.  Die  ersten  zwei  dieser 
Stellen  sind  auch  bei  Olshausen  §  65,  e  angefbbrt,  und  Bô.  § 
205  liât  noch  sxl  1  M  3,  17  erinnert;  aber  weder  er  noch  ein 
Anderer  bat  den  Ghrund  der  Erscheinung  angegeben.  Intéressant, 
Tgl.  S.  53.  73,  ist,  dass  beim  scbarf  abgestossenen  t  Cbateph 
steht,  onnD-  Jes.  10,  19  [n.  „9"]  u.  njanD»  Jr.  31,  33,  Dik.§  14. 

c)  durch  die  Schwierigkeit,  zwei  aufeinanderfolgende  gleiche 
Consonanten  auseinanderzuhalten ,  wenn  nicht  ein  deutlicher 
Vocal  dazwischen  steht,  vgl.  zum  Ânschluss  an  das  Yoraus- 
gehende  das  neben  o^sinsi  (in  eurer  Mitte)  ofhnals  stehende 
cD^ina  z.  B.  1  Mos.  23,  9.  Zwei  andere  Beispiele  erwâhnt 
Bô.  n.  S.  311  aus  5  M  8,  2.  15  (^^''b'ïn  er  bat  dich  wandeln 
lassen  und  :{3*biî3,  Particip);  vgl.  noch  '^.:in:fiî  (ich  werde  dich 
leiten)  EL.  8,  2;  1  Sm.  24,  10;  maa*!  (Zehntausende;  st.  cstr.  pi.) 
Ps.  3,  7;  Tb'^s  (sein  Mist)  Hi.  20,  7.'  Die  Regel  giebt  §  33  der 
Dikduke  ha-teamim,  welcher  îiber  diesen  Punct  in  gereimter 
und  reimloser  Fonn  handelt.  Dieser  §  lâsst  sich  in  Folgendem 
zusanmienfassen  :  Wenn  in  einem  Worte  sich  zwei  gleiche  Con- 
sonanten f olgen  und  es  geht  demersteren  ein  Vocal  mitMetheg 
[vgl.  unten  §  11,  7]  voraus,  so  wird  dieser  erstere  Consonant 
mit  Chateph -Pathach  ausgesprochen,  z.  B.  ïiVbs  (sie  wâlzten) 
1  M  29,  3.  So  verhalt  es  sich  mit  der  ganzen  Schrift,  abge- 
seben  von  sechs  Versen,  welche  in  dieser  Beziehung  sich  ab- 
sondem,  weil  sie  Metheg  haben  und  doch  nicht  im  Lesen  mit 
Pathach  verseben  werden:  (1)  •*::nn;D';  (sie  suchen  mich)  Hos.  5, 
15;  femer  (2)  Ps.  50,  23;  dann  (3—5)  in  Spr.  1,  28;  endlicb  (6) 
ebendaselbst  [dc]  8,  17.  —  Geht  aber  dem  ersteren  von  den 
beiden  gleichen  Gonsonanten  ein  Vocal  ohne  Metheg  voraus, 
so  wird  dieser  erstere  Consonant  nicht  mit  Pathach  gesprochen: 
z.  B.  nba-)  5  M.  33,  17;  îi::rT  (siebe,  wir)  Jr.  3,  22;  -•rrn  (siebe, 
ich)  Hes.  34,  U;  •']:]:n  (Pestsetzungen;  st.  cstr.  pi.)  Jes.  10,  1; 
ebenso  Ei.  5,  15;  •^bbaç  (Schatten;  st.  cstr.  pluralis)  Jr.  6,  4. 

d)  durch  die  Schwierigkeit,  ein  en  der  Schreibweise  oder 
wenigstens  der  Potenz  nach  verdoppelten  Consonanten  zu  Gehôr 
zu  bringen,  wenn  nicht  ein  deutlicher  Vocal  folgt,  vgl.  ^in^ibNni 

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72  I-  Haupttheil:  Schrift  nnd  Aussprache. 

(und  aie  drângte  ihn)  Richi  16,  16;  ,*?î?53  (in  dem  Dickicht) 
1  M  22,  13;  vgl.  aber  -«ra?:  (meine  Hasser)  Ps.  18,  41  etc.  etc. 
auch  hei  Baer-Delitzsch.  Hierher  gehôrt  §  34  der  Dikdnke 
ha-teamim:  Es  heisst  D''*^.2i'ir:rr  (die  Redenden)  etc.;  [auch  z.  B. 
-:nNa:??n  1  Kg.  21,  20;  rî:;S5.v  1  Mos.  27,  38]  Wenn  Me- 
theg  unter  dem  Artikçl  ist,  so  hat  das  is,  welches  dem 
Artikel  folgt,  Chateph-Pathach.  Die  Ausnahmen  sind: 
mV^Tsn  die  Hebammen  2  M  1,  17.  19;  cn^^Nttn  sechsmal  die 
Verfluchenden  4  M  5,  18.  19.  22.  24  (zweimal).  27;  mn^sTTsn  die 
Lichtputzscheeren  dreimal  Jr.  52,  18;  1  Kg.  7,  50;  2  Chr.  4, 
22;  D^^iapan  die  Rauchemden  2  Kg.  23,  5;  a^-i'iïDTan  die  Sânger, 
ûberall  wo  es  vorkommt,  1  Chr.  9,  33  etc.;  D-^bbnTsn  die  Loben- 
den  2  Chr.  23,  12;  o-sxd^?^^  die  Pipenden  Jes.  8,  19;  D^Visaïaïi 
die  Kochenden  Hes.  46,  24;  o-'^aTnr»  die  Redenden  2  Chr.  33, 
18;  D-iCD'ttrî  die  Gerademachenden  Spr.  9,  15;  mpnb?3n  die 
Scherzenden,  Spielenden  1  Sm.  18,  7;  np«!P73n  die  Verdrehte 
Jes.  23,  12;  V'smzn  der  Entweihte  Hes.  36,  23;  o^nap^sr.  die  Be- 
grabenden,  ebenda  39,  15;  mnîapTan  die  Rauchpfannen  2  Chr. 
30,  14;  mitîaDîi  die  frohe  Botschaft  Bringenden  Ps.  68,  12 
[nicht  „13"];  o^DVrîDn  die  Einherwandelnden  Pred.  4, 15;  n^nisyon 
[hier]  die  den  Zehnten  Erhebenden,  Erapfangenden  Neh.  10,  38. 
e)  durch  die  Schwierigkeit  einen  langen  Vocal  auszuhalten, 
wenn  zwei  Consonanten  folgen,  denn  da  war  immer  die  Nei- 
gung  der  Sprechwerkzeuge  vorhanden,  den  Vocal  zu  verkûrzen. 
Die  Beispiele  sind  so  dargeboten  worden:  1  M  2,  12;  3  M  25, 
34;  4  M  23,  18;  5  M  5,  24;  Rich.  5, 12;  Hes.  26,  21;  so  Ges.  Lgb. 
S.  77.  Ew.  §  31,  b  hat  die  Lesart  mit  Châteph  1  Kg.  14,  21 
(gegen  2  Chr.  12,  13)  und  2  Kg.  19,  16  (gegen  Jes.  37,  17 
[wo  aber  Baer-Delitzsch  auch  Chateph  haben])  sowie  2  Kg  9, 
17  und  Jes.  45,  14  [auch  bei  Baer-Delitzsch]  hinzugeftigt.  Olsh. 
§  65,  e  hat  die  Stellen  von  Ges.  Lgb.  u.  1  Kg.  14,  21  von  Ew. 
gegeben.  Bô.  §  205  hat  aile  Stellen  von  Ew.  ausser  Jes.  45,  14. 
Die  Neueren  haben  wieder  nur  die  bekanntesten  Beispiele; 
aber  Ges.-Kautzsch  hat  neu  Ps.  28,  9;  55,  22  und  Stade  §  105: 
1  M  1,  18.  Die  Beispiele  sind  aber  so  anzuordnen,  dass  zur  An- 
schauung  kommt,  dass  ausser  der  Lange  des  Vocals  auch  die 
Gutturalverwandtschaft  oder  der  Dauerlaut  oder  der  scharfe 
Stoss  des  folgenden  Consonanten  zur  Erzeugung  eines  voUeren 
Lautes,  als  das  Schewa  simples  gewesen  wâre,  beigetragen 
hat.  —  a)  05*^^  (und  weide  sie!)    Ps.  28,  9.     Fur   diesen  Fall 


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Chateph  bei  Nichtgatturalen.   §  10,  6.  73 

geben  die  Dikduke  ha-teamim  §  14  nach  der  Aussprache  des 
Rabbi  Pinchas  {und  Ben  Ascher]  noch  folgende  Beispiele: 
='^-c':^  2  M  19,  2;  nn7nn  (die  Erleichterung)  8,  11;  'jr'arîvJ 
(der  Yierte)  1  M  2,  14^  [mcbt  „19"];  ttJ'Dnn  (der  Besitz)  14,  16 
iûberdiess  bei  Baer-Delitzsch  defective  geschrieben];  a^rti-ir 
(die  Gottlosen)  2  M  9,  27.  —  (i)  -a^j^îi  =  ûqSrâb  (und  Kampf) 
Ps.  55,  22  [nicht  Ps.  ,,58'S  wie  in  den  Dikduke  §  14  steht]; 
daran  scUiesst  sich  ein  Beispiel  mit  dem  scharf  abgestossenen 
t:  -ppanîi  (und  du  [fin.]  wurdest  gesucht)  Hes.  26,  21.  —  y) 
r*^3nVi  (und  um  zu  scheiden)  1  M  1,  18.  Dazu  fûgen  die 
Dikduke  ha-teamim  in  §  50  aile  Fonnen  von  ^Vn,  welche  ein 
Wort  mit  Dagesch  hinter  sich  haben  z.  B.  «s-nDbN  (ich  will 
doch  geben)  2  M  4,  18;  ebenso  NS-nsb:  3,  18;  ois  nsb:  1  Sm. 
9,  6;  •V-rîDb»  Jr.  5,  5;  aber  allemal  wenn  ein  nicht  mit  Dagesch 
Tersehenes  Wort  kommt,  wird  die  Form  von  rjVn  nicht  mit 
Pathach  ausgestattet.  —  â)  ^rip  und  [das]  Gold  etc.)  1  M  2,  12. 
Da  sollte  nicht  iizhtlb  gesprochen  werden.  Ebenso  ein  Sibilant 
folgt  3  M  25,  34;  4  M  23,  18;  5  M  5,  24;  Ri.  5,  12;  1  Kg.  14, 
21;  2  Kg.  9,  17  [die  letzten  drei  Stellen  auch  in  Dikd.  §  14]; 
2  Kg.  19,  16;  Jes  37,  17;  45,  14;  Dn.  6,  23;  2  Chr.  2,  7  [nicht 
•9,  6**,  wie  in  den  Dikduke  steht,  welche  allein  die  beiden 
letzten  Stellen  bieten]. 

Vergleiche  hier  §  27  der  Dikduke  ha-teamim:  Das  Erkenaungs- 
zeichen  der  zwischen  einem.„Gare8ch"  (Vorwârtstreiber  =  Accent, 
nâmlich  Verbindungsaccent  [meist]  ver  Sinnor  oder  Klein-Rebia 
TgL  unten  §  11,  S.  80)  und  dem  Pathach  bestehenden  Beziehung. 
In  den  drei  Bûchem,  den  schônen  und  reinen  [Psalmen,  Pro- 
verbien,  Hiob]  sollen  wissen  die  da  lesen;  in  den  drei  Bûchem 
wird  jedes  lange  und  mit  Raphirung  versehene  d.  h.  dagesch- 
lose  Wort,  das  da  aufgestellt  und  mit  festem  IVIetheg  versehen 
ist,  mit  festem  Pathach  ausgesprochen  [das  letztere  «festem** 
ist  bloss  des  Reimes  wegen  hinzugeftigt] ,  z.  B.  ^^^l^»  (ich  rufe) 
Ps.  18,  7  mit  Itfunach  vor  Sinnor;  ebenso  in  •'rDtib  (meinen 
Nachbam)  31,  12  mit  Itfunach  vor  Sinnor;  m-iia»  (Worte)  12, 
7  mit  M.  V.  S.;  otts»  (von  Mânnem)  17,  14  mit  Merkha  vor 
Azla  legarmeh;  ynisn  (du  schûttelst  herum)  68,  24  mit  Merkha 
Tor  Klein-Rebîa;  mpon  (der  da  bâlkt  d.  h.  aufbaut  104,  3  mit 
M.  V.  K1.-R.;  in?»  (ich  erwâhle)  Hi.  29,  25  m.  IMunach  v.  Sinnor; 
^tz»  (Mânner,  st.  cstr.  plur.)  ebenda  34,  10  mit  IVIerkha  vor 
Klein-Rebia;   arbn  (es  verspottet)  Spr.  30,  17  mit  IVIunach  vor 


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74  I-  Haupttheil:  Schrift  und  Anssprache. 

Sinnor.  Ausgenommen  sind  vier  Verse,  welche  in  dieser 
Beziehung  sich  absondem  und  dièse  Regel  zerreissen  und  Ton 
diesem  Verhalten  sich  trennen:  îinTa^zJ  (behtite  doch!)  Ps.  86,  2; 
n-i3©  (sie  hat  gebrochen)  69,  21;  ^3T3D  (sie  haben  versteckt) 
140,  6  [nicht  ,,101,  6"];  nein-»  (die  Furcht;  si  constr.  sg.)  Spr.  8, 
13;  aile  vierFalle  mitMunach  vor  Sinnor.  —  In  diesen  Fallen 
wird  also  der  volière  Elang  des  Schewa  auf  den  Einfiuss  des 
Accentes  zurûckgefiihrt.  Nach  den  betreffenden  Consonanten- 
lauten  zu  urtheilen,  sieht  es  aber  ganz  se  ans,  als  wenn  von 
ihnen  dièse  Erscheinung  abhinge. 

Die  besondere  Fârbung  des  Chateph-Qames  wurde 
erzeugt: 

1)  Meist  durch  die  forterbende  Macht  eines  in  der  be- 
treffenden Silbe  friiher  vorhandenen  o-lautes,  vgl.  i^î5^P,  (sein 
Scheitel)  von  ^'p'jp^  Ps.  7,  17  (Vererbungschateph-qames). 

2)  Seltener  durch  die  vorwârtsschreitende  Assimilations- 
kraft  eines  vorhergehenden  o  oder  w,  vgl.  -^t^Oj:  (=  q^sorni 
wahrsage  [f.]!)  1  Sam.  28,  8;  nn]^-  (sie  ist  genommen)  1  Mes. 
2,  23  (Assimilationschateph-qames). 

3)  Ebenfalls  selten  in  Formen,  wo  weder  die  betreffende 
Silbe  selbst  firiiher  einen  o-laut  batte  noch  einer  in  der  Nâhe 
ist,  durch  die  wachsende  Neigung  zur  Trûbung,  ZerdrUckung 
des  reinen  a,  vgl.  die  Besprechung  des  ersten  derartigen  Falles 
unten  §  23,  3.  Dièse  3.  Art  konnte  man  in  Nachahmung  eines 
psychologischen  Terminus  «freisteigendes  Chateph-Qames" 
nennen;  aber,  weil  auch  dièses  nicht  unmotivirt  ist,  sagt  man 
besser:  „Vocaltrtibungschateph-qames".  Aile  hierher  ge- 
hôrigen  Fâlle  werden  in  der  Formenlehre  erôrteri  —  Hier 
gebe  ich  bloss  noch  eine  Uebersetzung  des  darauf  bezUglichen 
§  14  der  Dikduke  ha-teamim. 

„Es  giebt  Schreiber,  welche  Zuverlassiges  lehren  und  rich- 
tige  Ausgaben  fertigen,  und  die  an  vielen  Stellen  Chateph- 
Qames  lesen,  wie  nnnBSi  (und  wir  ôffi^eten)  1  M  43,  21;  ny7rd 
(hôre  doch!)  Ps.  39,  "l3;  njn\DNi  (und  ich  hôrte)  Du.  8,  13; 
n«npDi  (und  sie  wird  genannt  werden)  Zach.  8,  3  ;  nNnp:i  (und 
sie  wurde  gerufen)  Esth.  2,  14;  ny^T:i  (und  sie  wird  befruchtet 
werden)  4  M  5,  28  [nicht  „21"];  nb]5«»T  (und  ich  wog)  Esra 
8,  25;  nrjï^  4  M  4,  2;  ^n,ri'pri  3,  27;  o-înnçn  10,  21;  nn^jjîi  (die 
Schale)  7,  85;  m:'i.î;n  (die  Tennen)  1  Sm.  23,  1;  n:F)3  (Kleider) 

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Die  3  Ârten  des  Chateph-Qames.  §  10,  6.  75 

2  M  28,  40;  -d-j^t^  Esth.  2,  5;  ^or^-ob  4,  12,  und,  wie  sie  [dièse 
Beispiele],  viele.  Aber  es  giebt  auch  andere  Schreîber,  die  nicht 
Chateph-Qames  lesen,  und  die  doch  auch  richtige  Âusgaben 
fertdgen,  wie  nnnsn;  [und  nun  folgen  aile  obigen  Beispiele 
wieder  mit  Schewa  simples;  nur  nicht  Esra  8,  25,  jedenfalls, 
weil  da  das  Kethib  nbîipicçi  oder  rtbTip©«i  las;  vgl.  darûber 
unten  §  21,  12].''  Man  sieht,  dass  die  Beispiele  bis  4  M  5,  28 
zu  der  dritten  von  mir  angegebenen  Classe  des  Chateph-Qames 
gehôren;  die  dann  folgenden  Beispiele  zur  ersten  oder  zweiten 
Classe. 


§  11.    Die  Tonzeichen. 

1.  Die  Wortbetonung,  welche  doch  einen  wesentlichen  Be- 
standtheil  einer  richtigen  Aussprache  bildet,  wird  durch  die 
Accente  angezeigt.  Dièse  geben  auch  noch  die  Trennung 
der  Sâtze,  wie  auch  die  Trennung  resp.  Zusammengehorigkeit 
der  Satztheile  an,  sind  also  zugleich  Interpunctionszeichen  und 
dienten  endlich  noch  als  Notenzeichen  ftir  den  gesangartigen 
Vortrag  der  Schriftabschnitte  im  Gottesdienst. 

2.  Die  Accente  dermeisten  Bûcher  des  Alten  Testa- 
ments (die  sog.  prosaischen  Accente)  sind: 

a)  trennende  (distinctivi  oder  domini),  namlich 
a)  die  imperatores:  (1)  Unter  der  Tonsilbe  des  letzten 
Wortes  im  Verse,  dessen  Abschluss  in  der  Zeile  durch  einen 
Doppelpunct  (:),  Sôph  pâsûq,  finis  versus,  angezeigt  wird,  steht 
»«  (Sillûq,  Gipfel,  Ende).  Er  beherrscht  vom  Schlusse,  gleich- 
sam  vom  hochsten  Puncte,  des  Verses  ans  den  ganzen  voraus- 
gehenden  Vers.  Die  Grosse  seines  Gebietes  (ditio)  hângt  also 
von  der  Lange  des  betreflfenden  Verses  ab,  wie  iiberhaupt  das 
von  den  starkeren  distinctivi  beherrschte  Gebiet  immer  eine 
relative  Ausdehnung  hat,  indem  der  betreffende  Vers  zwar 
immer  in  denselben  Proportionen  zerschnitten  wird,  aber  die 
dabei  abgeschnittenen  Theile  bald  grôsser  bald  kleiner  sind, 
vgL  1  Mos.  1,  2  mit  Vers  14.  —  Wenn  es  der  Vers  nicht, 
weil  er  zu  kurz  ist,  oder  weil  er  trotz  grôsserer  Lange  keinen 
starkeren  Sinnabschnitt  besitzt  (wie  1  Mos.  1,  13;  2,  1;  3,  21), 
verbietet:  so  wird  er  in  zwei  Haupttheile  zerlegt.  Dnd  der 
erstere  Haupttheil  des  Verses,  welcher  bald  grôsser  bald  kleiner 


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76  I  Haupttheil:  Schrift  and  Auseprache. 

(ygl.  1  Mos.  1,  21)  als  der  zweite  ist,  wird  (3)  vom  n:nK  (Ath- 
nftcli^  das  Ausruhen  ^\  als  erstem  UnterherTScher,  befehligt. 

/?)  reges:  Sind  die  beiden  Hauptabtheilungen  des  Verses 
lang,  80  werden  ihre  Unterabtheilungen  wieder  beherrscht  von 

(3)  t)i5.T  Zflqéph  qaton^),  vgL  1  Mos.  1,  22,  wo  die  1.  Vers- 
halfite  wegen  ihrer  KOrze  keine  Unterabtheilimg  hai,  aber  wohl 
die  2.  Hâlfte.  Umgedreht  ist  es  in  V.  24.  —  Seltener  ist  die 
erstere  Unterabtheilnng  einer  der  beiden  Haupttheile  beherrscht 

(4)  vom  oi^  Zaqeph  gadol^  z.  B.  1  M  2,  9.  20;  3,  10;  ebenso 

(5)  vom  r-hn  (Sebîa;  wahrscheinlich  nicht  „ruhend,  sich  lagemâ** 
mit  Ges.  Lgb.  S.  110,  sondem  nach  der  eigentUch  viereckigen 
Gestalt  „viereckig"  mit  Bô.  §  237),  wie  1  Mos.  2,  4  im  2.  Haupt- 
theil; noch  seltener  (6)  vom  ànbap  (Segolta,  die  Traube),  oder 
dessen  Yertreter  (7)  tnbob;D  îichalsehèleth  mit  folgendem 
Pâsëq3)  z.  B.  1  Mos.  19,  ié;'  24,  12.  —  Schon  dièse  reges  be- 
herrschen  aber  ofhnals  Unterunterabtheilungen,  vgl.  1  Mos.  3,  1 
wo  Zaqeph  qaton  in  der  1.  Yershâlfte  zweimal  hintereinander, 
in  der  2.  Yershalfbe  dreimal  sich  selbst  untergeordnet  ist;  3, 
11  ist  Zaqeph  gadol  seinem  Zwillingsbruder  mitergeordnet; 
Rebia  ist  oflmals  z.  B.  1,  2.  9.  11.  14.  21.  22.  24.  25.  26  u.  s.  w. 
der  Beherrscher  einer  Unterunterabtheilung;  ebenso  Segolta, 
vgl.  1,  7.  28;  2,  23;  3,  3.  14.  17. 


1)  Auch  ï^n:rK;  Dikduke  ha-teamim  §  16,  a;  als  von  ma  (quievit) 
kommend,  hat  das  Wort  hinter  dem  a  einen  arsprûnglicb,  also  mit  Cir- 
cumflex  zu  bezeichnenden  a-laut  (gegen  Ge8.-Eautz8ch  §  15). 

2)  Wesshalb  im  Unterschiede  von  Dàgesch  and  Ch&teph  das  Zaqeph, 
welches  doch  auch  Particip  ist  (von  ï^^t;  also:  snspendens;  suspensor, 
Ges.  Lgb.  S.  110),  bei  Ges.-Eaatzsch  §  15  einen  Balken  ûber  dem  a  hat» 
ist  nicht  zn  erkennen. 

3)  D.  h.  Kette  (daher  pr-^Dik.  16, a,  vgl.  Jes.40,19;  war  vielmehr  plene 
zu  schreiben]  mit  folgendem  Trenner.  Der  erstere  Accent  heisst  auch 
noch  B"?-*»,  ,entweder  Uepidans  (von  der  Gestalt)  oder  elevans  (nach 
dem  Talmudischen)'^  Ges.  Lgb.  S.  111.  Den  zweiten  Bestandtheil  des 
Accentes  nannte  man  sonst  Peêik  (Ges.  Lgb.  S.  111;  £w.  S.  204;  Olsh. 
§  48;  BO.  §  237  .separatio*;  Mûller  §  58;  Stade  §47).  Aber  wenn  auch 
dafûr  in  der  Masora  vereinzelt  k)5DB  steht  (Buxtorf,  Tiberias,  S.  68),  so 
ist  letzteres  nicht  der  Status  emphaticus  von  einem  p'*Dc,  sondem  von 
pcç  (Buxtorf  a.  a.  0.),  und  wenn  auch  unser  Wort  plene  geschrieben 
wird  (in  den  Dikduke  ha-teamim  §  28  aber  steht  defective  pçf),  bo  ist 
es  doch  P&sëq  auszusprechen  mit  Baer-Delitzsch,  Genesis  (1869),  pag.  91, 
nota;  Ges.-Eautzsch  g.  15  (nur  wieder  inconséquent  „Pâ8êq"). 


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Qoo^^ 


Prosaisohe  Accente.    §  11,  2.  77 

y)  Wâhrend  die  Yorhergehenden  Zeichen  gewôhnlich  emen 
ganzen  einfachen  Satz  beherrsclien,  dienen  znr  Unterschei- 
dang  der  Hauptsatzgruppen,  wie  des  Subjectes  mit  seinen 
Âttaributen  nnd  des  Pradicates  mit  seinen  Bestimmungen,  die 
duees:  (8)  i^dpE  (Pasehta;  inclinatio  (Ges.  Lgb.  nnd  B5.  a. 
aa.  OO.)  1  Mo8.  1,  2;  (9)  ^"rw  J^hib;  (nicht  „sedens  i.  q.  sistens 
sermonem*^  mit  Ges.  Lgb.  a.  a.  0.,  sondem  „sessio"  mit  Bô.  a.  a.  0.) 
1,  11;  (10)  nnçp  (Tlpheha)  1  M  1,  1;0  (U)  1^9^  (Tebîr) 
1, 4;  (12)  Àp^i  (Zarqa),  der  Unterbefehlshaber  des  Segolta,  Tgl. 
die  oben  angêfiihrten  Stellen  1  Mos.  1,  7.  28;  2,  23;  3,  3.  14.  17. 

â)  Auch  die  genannten  Hauptsatzgruppen^  2,  8  £, 
oder  die  einzelnen  Worter  derselben  werden  getrennt 
Ton  den  comités:  (13)  aJ'^rj  (Gèreseh  oder  oy^  Tères  oder 
vhiH  Azla)  1,  9;  (14)  oV'»ë>î  (GeraschéJIni  oder  Doppel- 
gèresch)  1,  11;  (15)  irro.'^^b  (Legarméh)  1,  21;  2)  (16)  ^td 
(Pftzer)  1,  21;  (17)  bi  Vj  -ïtb  (Pazer  gadol  d.  L  Grosspazer, 
oder  n-iD  •^:-)î2  Qamêpbara  d.  h.  Kuhhôrner)  4  Mos.  35,  5, 
nur  16  Mal,  vgl.  Delitzsch  bei  Bickell,  Outlines  §  20;  (18) 
nbiT^  fico'bn/  (Telischa  gedôla  d.  h.  Grosstelîscha)  1,  12.  30; 
5/29';  6,' 22;  7,  2.  7;  8,  21  (zweimal). 

b)  Yerbindende  Accente  (coniunctivi  oder  servi). 
Die  Interpunctoren  der  hebrâischen  Sâtze  haben  sich  nicht  be- 
gnûgt,  bei  den  Wortem  der  genannten  Hanptsatzgruppen  durch 
das  Fehlen  eines  kleinen  Trenners  die  Zusammengehôrigkeit 
der  Worter  darzustellen,  sondem  sie  haben  auch  positiv  durch 
das  Setzen  von  Accenten  die  enge  Verbindung  der  Worter 
hervorgehoben,  welche  eine  solche  Hauptsatzgruppe  bilden. 
Dièse   Zeichen  sind:    (19)   nDnN73    (Mér^kba)    1  Mos.  1,  Ib; 

(20)  nbîîDD  nsn»»  (Merkba  kepbfila  d.  h.  doppeltes  Merkha); 

(21)  n:'tî?a  (Mûnftcb)  1  Mos.  1,  la;    (33)  ns-î-t  (Darga)   1,  4a; 
(28)  »Jb-Ti5  (Qadma)  vgl.  1,  5a;  (24)  "!;e-7û  (Mahpâkh)  1,  5a; 


1)  Tiphcha  ^  .flache  Hand'  (Ges.  Lgb.);  «»  palma  (65.).  Der  an- 
dere  Name  mt^o  Tarchâ  (Ermûdung)  ist  aber  nicht  zu  verschweigen, 
weil  gerade  dieser  in  den  Randbemerkungen  gebraucht  ist  (so  3  M  27,  10; 
4  M  9,  2;  13,  8;  21,  6;  5  M  9,  14;  Richt.  17,  1).  Den  Druckfehler  »j^d 
bei  B5.  a.  a.  0.  hat  der  Herausgeber  selbst  Band  I.  S.  645  berichtigt. 

2)  Ygl.  £wald  §  97,  n,  Ânm.:  ,Dîe  Rabbinen  haben  das  Manach 
mit  Pesi'q  nicht  ohne  Grand  darch  den  chald&ischen  Namen  irti^ih  d.  h. 
fUr  $îch,  9élbstdndig  ausgezeichnet,  weil  es  sich  wirklich  ûber  die  blosse 
Kraft  einer  Senkung  [eines  coniunctivus]  erhebt". 


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7S  ^  Haapttheil:    Schrift  nnd  Ânssprache. 

(25)    n|U]|:    Mo^bn   (Teliseha   qetaniia    d.    L    Kleintelischa) 

1,  25a;  '2,  19;  '(26)  n^:;!  (Jèraeh)  oder  bs^â  (Oalgal),  unter 
dem  Worte  vor  Pazer  gadol,  also  wie  dièses  nur  16  Mal; 
(27)  »b-;N73  (Me'ajla)  immer  unter  einem  Worte,  welches  Sillaq, 
oder  Âthnacli  hat,  zur  Bezeichnung  des  Gegentones  (darfiber 
unten  Nr.  7  dièses  §,  S.  86)  vgl.  3  Mos.  21,  4;  4  Mos.  28,  26, 
wie  Delitzsch  a.  a.  0.  angegeben  bat.  — 

Auch  die  Zusammengehorigkeit  der  Hauptsatzgruppen 
selbst  wird  durch  dièse  coniuncidvi  angezeigt,  wenn  eine  solche 
Hauptsatzgruppe  nur  aus  éinem  Worte  besteht,  vgL  1  Mos.  1,  3*, 
wo  durch  Merkha  angezeigt  wird,  dass  das  folgende  Wort  das 
Subject  zum  vorausgehenden  Verbum  ist.  Ebenso  ibt  es 
Vers  4a.  6a.  Ja  selbst  die  enge  Zusammengehorigkeit  zweier 
Sâtze  wird  angezeigt,  vgl.  Vers  8b.  —  Die  Coniunctivi  haben 
nicht  verschiedene  Grade  in  der  Fâhigkeit  des  Verbindens. 

VgL  hier  die  Worte  von  Ges.  Lgb.  S.  113:  „In  sehr  kurzen 
Versen,  oder  wo  das  Gebiet  eines  grossen  Distinctivus  sehr 
kurz  ist,  hat  man  wenige  oder  gar  keine  Coniunctivos  gesetzt, 
und  der  kleine[re]  Distinctivus  in  der  Nâhe  des  grossen  hat 
dann  verbindende  Kraft  (servit  domino  maiori;  fit  vicarius 
servi).    Z.  B.  ^dcan"«,  fiibi  [und  sie  schâmten  sich  nicht]  1  M 

2,  25.  Hier  steht  Tiphcha  als  Servus  des  Silluq  und  verbindet. 
Je  kleiner  tiberhaupt  das  Gebiet  eines  grossen  Distinctivus  ist, 
je  weniger  bedeuten  die  [ihm]  untergeordneten  Distinctivi.  Diess 
nennt  man  quantitas  relativa.  —  In  sehr  langen  Versen 
werden  dagegen  auch  wohl  Coniunctivi  ftir  kleinere  Distinc- 
tivos  gebraucht  (legati  dominorum)**.  *) 


1)  Zn  8  KtsvK  «-»  ,,NeigTmg,  Fall  (des  Tones],  voo  xspu  inclinavit  «» 
das  hebr.  ntsa  (man  wird  an  iyxliaiç  und  vox  enclitica  erinnert)*^  Ges. 
Lgb.  S.  110;  „inclinatio",  Bô.  §  287. 

Zu  11.  ^^■'ar,  vt'^2r  —  Bruch  im  Chaldâischen  ;  K-^ar,  was  Dikdoke 
ha-t.  §  16,  a  steht,  ist  jedenfalls  Status  emphaticus  vom  synonjmen  ^or, 
also  K^nr  auszasprechen. 

Zu  ïZ.  MpT  «  ZersprenguDg,  Âbtheilung. 

Zu  13.  Geresch  »  Forttreibung;  Teres  hângt  zusammen  mit  D'^^'p  ^" 
^çeoç  (Schild),  vgl.  Levy,  Chald.  WOrterbuch;  kVjiç  «  kWh,  der  Strick. 

Zu  14.  Auch  KsnQ  „Yon  t^vi  (schûtteln,  klâppern)  wegen  des  trillem- 
den  Tones",  Baer  zu  Dikd.  §  16,  a. 

Zu  15.  [im  Anschluss  an  die  schon  vorfaandene  Anmerkung.]  Auch 
«733  (ziehend,  dehnend);  Baer  in  den  Dikduke  §  16,  a. 


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Poetische  Accente  §11,  3.  79 

3.  Die  drei  Bûcher  Psalmen^  Proverbien  und  Hiob,^) 
c^Vrîn,  rriobti  -btj?:;  mid  ai»»»,  welche  in  der  vox  memorialis 
m»  (Trene)  zasammengefasst  werden,  haben  ein  von  dem  bis 
jeM  dargestellten  sog.  prosaischen  System  abweichendes 
System  von  Accentuation:  die  sog.  poCtischen  Aeeente* 

a)  Trennende  Accente:  (1)  p^Vc.  Silluq,  wieder  als 
Beherrscher  des  ganzen  Verses;  (3)  tit^I  ^\'^^  ^016  wejored 
d.  k  hinanfeteigend  und  herabsteigend;  sonst:  ^^Merkha  mahpa- 
khatum^y  weil  die  beiden  Bestandtheile  dièses  Accentes  gleiche 


Zn  16.  ^t;  Status  emphaticus  k;y|  (Dikduke  §  16,  a);  —  theilend. 

Zu  18.  Auch  Kôhe)  (Dikduke  §  16,  a)  und  kç;*!:;  ailes  drei  —  Schild. 

Za  19.  Auch  kç'^k»;  ks^ç,  ks^  (prolongatio;  nicht:  adaptatio, 
zwischen  welchen  Bedeutungeu  die  Wahl  gelasses  ist  bei  Ges.  Lgb.  und 
Ba.  a.  aa.  00.);  aach  T'^nt'o  (yerlftngemd;  nicht:  anpassend);  Bnxtorf» 
Tiberias  s.  t.;  Dikduke  §  1*6,  a. 

Za  21.  „VollBt&ndig  n|«o  ^|S«7  angesetzte  Trompeté,  auch  ?(^  'yç^  't 
gerade  fortgehende  Trompeté,  von  der  ;Ge8talt",  Ges.  Lgb.  a.  a.  0.; 
weniger  wahrscheinlich  mit  Bd.  a.  a.  0.  ^demissa  se.  tuba,  tiefer  Posaunen- 
ton'S    Auch  -f^  allein  wird  gebraucht  Dikduke  §  16,  a.  17.  21.  28.  26. 

Zu  tZ.  ïo-n  „Stufe,  Steige,  Schritt",  Levy,  Chald.  WB.  s.  v.;  auch 
V^i  >rm,  hihi  '«7  gewundene  Trompeté,  von  der  Gestalt,  Ges.  Lgb.  a.  a.  0.; 
auch  kVv^'v  Dikduke  §  16,  a.  17.  19;  Tgl.  kpV^'^o  „die  Eette,  der  gefloch- 
tcne  Stiick»*,  Levy,  Chald.  WB. 

Zn  S8.  vuenp,  ?  der  erstere,  vomstehende,  im  Unterschied  Tom  Paschta, 
welehes,  an  Gestalt  gleich,  weiter  nach  hmten,  links  steht.  —  In  den 
Dikduke  —  K>T«  §  16,  a.  17.  23. 

Zu  24.  ^vm  Umkehrung;  auch  ^^vh  *^|^o  (Dikd.  §  16,  a.  17)  oder 
Ti^  '©  tuba  inversa. 

Zu  25.  Auch  KÇ-^ç,  also  yySchild**,  wie  Nr.  18;  letzterer  Name  steht 
Dikduke  §  16,  a.  17. 

Zu  26.  TTf^  «=  Mond;  h  Ai  —  Rad;  dafûr  auch  n^»  —  Wagenrad. 
So  Tocalisiren  die  letaite  Beseichnung  Baer-Strack  in  den  Dikduke  §  17, 
ond  es  ist  nicht  auszusprechen  „nW^  rotunda**,  Ges.  Lgb.  a.  a.  0. 

Zu  27.  kV*"!!».  „Sic  vocatur  accentus  Tiphcha  prozime  ante  Athnach 
et  Silluk;  ante  Athnach  quidem  undecies,  ante  SiUuk  quinquies.  Quare 
Masorae  régula:  Accentui  Athnach  non  ministrat  niai  Munach,  praeter 
nndecim   loca,    in^quibus   ministrat   ipsi   Meaijela,   quorum   unum  4  M 

2^1  26 Masorethae  vocarunt  Meaijela,  quasi  Tiphcha  roborans 

aot  roborans  regem  sequentem  Athnach''.    Buztorf,  Tiberias  s.  v. 

1)  Bis  Hiob  3,  1  herrscht  aber  das  prosaische  System;  ebenso  im 
Epilog  42,  7  ff. 


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go  I-  Haupttheîl:    Schrift  nod  Aussprache. 

Form  mit  Merkha  und  Mahpakh  haben.  Das  Genauere  geben 
Baer-Delitzsch,  Psalmi,  pag.  IX.  Dieser  Accent  beherrscht 
bei  grôsseren  Versen  die  erste  Haupthâlfte  des  Verses.  Die 
zweite  Hâlfle  wird  in  diesem  Palle  oftmals,  aber  nicht  „8tets"' 
(gegen  Ge8.-Kautzsch,  vgl.  Ps.  1,  2;  3,  3;  4,  5)  wieder  in  zwei 
Unterabtheilungen  zerlegt,  wovon  die  erstere  durch  (8)  ^;;- 
Atlinach  geschlossen  wird,  TgL  Ps.  1,  1.  3;  2,  7;  3,  6;  4,  7.  9. 
Die  meisten  Verse  sind  aber  entweder  zu  klein,  als  dass  sie  ia 
drei  Haupttheile  zerlegt  werden  konnten,  ygl.  1,  4.  5.  6;  2,  t. 

2.  3.  4.  5.  6.  8.  9.  10.  11;  3,  1.  2.  4.  5.  7.  9;  4,  4.  6.  8,  oder 
sind  trotz  bedeutenderer  Lange,  vgl.  2,  12;  3,  8;  4,  2.  3  nur 
mit  Athnach  versehen  worden. 

Die  nâchstgrossen  Unterabtheilungen  der  drei  oder  zwei 
Haupttheile  yerden  beherrscht  von  (4)  * —  Rebîa  gadol  d.  h. 
3rossrebî%  Ps.  1,  la;  (5)  v'^']  Bebia  mngraseh  d.  h.  Rebîa, 
welchem  ûber  dem  Anfangsconsonanten  desselben  Wortes  ein 
Gèresch  vorangeht,  Ps.  1,  Ib.  2b.  4b;  (6)  *—  Bebîa  qaton  d.  h. 
nicht  an  Form,  sondem  an  Trennkraft  klein,  weil  es  ûber  dem 
dem  Olewejored  vorangehenden  Worte  steht  Vers  2»;  2, 7a;  3,  6a; 
4,  5^';  (7)  {—  Schalschèleth  gedola  (grosse  Eette)  d.  h.  Sch.mit 
folgendem  Paseq  10,  2b;  (8)  —  Zarqa  oder  Sinnor  1,  l».  3a. 
Von  diesem  kann  das  an  Form  gleiche  Sinnorit  dadurch 
leicht  unterschieden  werden,  dass  letzteres  immer  auf  einer 
Silbe  steht,  welcher  eine  mit  Merkha  oder  mit  Mahpakh  ver- 
sehene  unmittelbar  folgt,  vgl.  1,  Ib.  2b;  3,  4b,  wo  tiberall  Merkha 
in  der  nâchsten  Silbe  steht,  und  3,  5b,  wo  Mahpakh  in  der 
nâchsten  vollen  Silbe  steht. 

Gewôhnliche  Unterabtheilungen  werden  beherrscht  von 
(9)  nnE.t)  Tiphcha  initiale  oder  ^n-!?  (Bechi)  z.  B.  o*»ïïn 
(Sttnder,  st.  abs.  pi.)  1,  Ib;  ^rîb:?i  (und  seine  Blatter)  1,  3b;  (10) 
Pazer  n;  (11»)  i—  Mahpakh  legamieh  d.  h.  Mahpakh  mit 
Paseq  1,  5a  und  (Ub)  «NbîN  Azla  legarmeh  =  „Azla  fûr  sich 
selbst",  „selbstândig  gemachtes  Azla^'  d.  h.  Azla  mit  Paseq 
1,  3b;  2,  2a. 

b)  verbltidende:  (12)  —  Merkha  1,  la;  (13)  -  Mû- 
nach  1,  Ib;  (14)  n    Ulûj  oder  Mûnach  superior  1,  3b;  2,  12» 

3,  Ib;  4,  8b;  (15)  —  Tarcha  z.  B.  bbi  (und  ailes)  1,  3b 
-j-nni  (und  Weg)  1,  6b;  (16)  -7  Jèrach  oder  Galgal  1,  la.  3a 
4,"7a.  9a;    5,    10»;    (17)    —    Mahpakh    1,    la  n-^N;   Vers    3b 

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Praepositivî  und  Postpositivi.  §  11,  4.  gl 

(18)  Mbm  Azla  5,  j2a;  (19)  tfi  Sehalschèleth  qetAnna  d.  h. 
kleine  Kette  (Sehalschèleth  ohne  Paseq).  *) 

4)  Von  den  aufgezâhlten  Accenten  zeigen  einige  nicht  die 
Tonsilbe  an,  weil  sie  nothwendig  ihren  Platz  rechts  vom 
ersten  Gonsonanten  und  Vocal,  oder  links  vom  letzten  Con- 
sonanten  des  Wortes  haben:  praepositiTi  und  postposltlTl. 
Beim  prosaischen  System  sind  praepositivi:  (9)  Jethib,  vgl. 
zz^  (Kraut)  1  Mos.  1,  11;  dann  ebenso  2,  5a.  11b.  23a;  3,  ib. 
.«,  lia.  auch  22b;  4,  6b,  und  (18)  Telischa  gedola,  vgl.  «d'-n' 
(Ghrfines)  1,  12;  aber  postpositivi:  (6)  Segolta  o'ïi'bït  (Gott) 
1,  28;  (8)  Paschta  ntiwN  (welcher)  1,  7;  (12)  Zarqa  s-^n^x  1,  7; 
125)  Telischa  qetanna  D^ïi'bs  1,  25a.  —  Beim  poetischen  System 
ist  praepositivus:  (9)  Tiphcha  initiale  n^ab  (warum?)  Ps.  2,  la, 
aber  postpositivus  ist  (8)  Zarqa  ^bn  (er  ging)  î,  la. 

Stehen  dièse  acht  Accente  tiber  einem  Worte,  so  kann 
an  dem  betreffenden  Orte  die  Tonstelle  des  Wortes  nicht  aus 
dem  Accente  erkannt  werden,  sondern  man  muss  das  Wort 
an  andem  Orten  beobachten,  wo  es  nicht  einen  praepositivus, 
oder  einen  postpositivus  trâgt,  um  seine  Tonstelle  zu  erkennen 
In  den  Ausgaben  von  Baer  und  Delitzsch  bedarf  es  aber 
meist)  nicht  erst  einer  solchen  Vergleichung,  um  auch  bei 
einem  mit  praepositivus,  oder  mit  postpositivus  versehenen 
Worte  die  Tonstelle  ausfindig  zu  machen.  Denn  wenn  die 
Tonstelle  mit  dem  Platze  der  acht  Accente  ûbereinstimmt,  wie 
es  in  den  obigen  Beispielen  ist,  d.  h.  wenn  ein  mit  praepositi- 
vus versehenes  Wort  auf  der  ersten  und  ein  mit  postpositivus 
versehenes  Wort  auf  der  letzten  Silbe  die  Tonstelle  hat,  so 
stehen  in  den  genannten  Ausgaben  die  praepositivi  und  post- 
positivi nur  einmal,  und  wo  sie  stehen,  da  ist  eben  die  Ton- 
stelle des  Wortes.  Aber  wenn  die  Tonstelle  nicht  gerade  mit 
dem  Platze  der  acht  Accente  ûbereinstimmt  d.  h.  wenn  ein 
mit  praepositivus  versehenes  Wort  nicht  auf  der  ersten  Silbe 
und  ein  mit  postpositivus  versehenes  Wort  nicht  auf  der  letzten 
Silbe  die  Tonstelle  hat  [oder  wenn  der  allerdings  betonten 
letzten  Silbe  noch  ein  Hilfslaut,  wie  Pathach  furtivum  folgt]: 
so  stehen  in   den   genannten  Ausgaben  die  mçisten  der  prae- 


1)  Zn  8  "^82^  *=•  Wasserstnrz,  Wasserfall,  Wasserleitung. 
Zu  9  '«m  «  AnstoBs  zmn  Fallen. 

KO  ni  g,  Lehr^cbftoda  d,  hebr.  Spr.  6 


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82  I-  Hanpttheil:  Schrift  nnd  Aussprache. 

posiidvi  und  postpositivi  zweimal,  Dâmlich  ausser  an  ihrem 
Platze  auch  auf  der  Tonstelle  des  Wortes,  vgL  der  Reihe  nach: 
von  Jethib  habe  ich  kein  solches  Beispiel  doppelter  Setzung 
gefanden;  aber  Telischa  gedola  V"!î9'^/  (die  Erde)  1  Mos.  1,  30a; 
Segolta  ■?••']?. 'in  (die  Veste)  1,  7a;' Pa'schta  \nn  (Wûste)  1,  2a; 
Zarqa  'loô^'^i  (und  er  sprach)  2,  23a;  Telischa  qetanna  n^V) 
(und  er  bildete)  2,  19a.  Der  poetische  praepositivus  Tiphcha 
initiale  wird  nicht  zweimal  gesetzt,  vgl.  D''»an  (Sûnder,  pi.) 
Ps.  1,  Ib;  ebenso  3b.  5a.  6a:  2,  3a,  und  auch  vom  poetischen 
Zarqa  oder  Sinnor  habe  ich  kein  Beispiel  der  doppelten  Setz- 
ung  beobachtet,  auch  wenn  das  betreffende  Wort  nicht  seine 
Tonstelle  auf  der  letzten  Silbe  hat,  vgl.  oi»©  (Himmel) 
Ps.  14,  2a;  16,  lia;  18,  44a;  22,  15a  als  erste  im  Psalter  vor- 
kommende  Beispiele,  wo  eine  .doppelte  Setzung  hatte  eintreten 
mfissen. 

Ist  ein  praepositivus  doppelt  gesetzt,  so  giebt  das  zweite 
Zeichen  die  Tonstelle  an;  ist  ein  postpositivus  doppelt  gesetzt, 
so  giebt  das  erste  Zeichen  die  Tonstelle  an.  —  Stehen  zwei 
verschiedene  Accente  Uber  deinselben  Worte,  so  giebt  das 
zweite  Zeichen  die  Tonstelle  an. 

5)  Der  hebrâische  Orammatiker  sagt  von  den  Worten, 
welche,  wie  es  meist  der  Pall  ist,  den  Accent  auf  der  letzten 
Silbe  haben,  dass  sie  „von  unten"  oder  vielmehr  „unten" 
(ynbTa,  milra),  von  denen,  welche  auf  der  vorletzten  den 
Accent  haben,  dass  sie  „von  oben''  oder  vielmehr  „oben" 
(b'':?b72,  milsêl)  betont  seien.  Man  findet  beide  Bezeichnungen 
z.  B.  in  den  Randbemerkungen  zu  1  M  40,  15;  3,  10.  —  Der 
Ton  liegt  selten  auf  der  drittletzten  Silbe,  vgl.  Delitzsch  in 
der  Praefatio  zum  ,Jiiber  Jobi"  pag.  VI.  So,  wenn  die  vor- 
letzte  Silbe  einen  Hilfsvocal  besitzt,  der  keine  Dehnung  ver- 
trâgt,  wie  bei  qssn;  Hi.  12,  15  (n.  „11")  [bei  ^73n^3  2  M  15,  8 
Munach  nur  Gegenton],  oder  wenn  die  vorletzte  wegen  ihrer 
Geschlossenheit  nicht  den  Accent  auf  sich  nehmen  kann.  — 
Als  Interpunctionszeichen  geben  die  Accente  den  Satz- 
ton  an  und  den  Einhalt  in  der  Rede,  welchen  die  grôssten 
(und  grôsseren)  Accentus  distinctivi  beider  Système  bewirken, 
nennt  man  Pau  sa.  —  Wie  oftmals  in  der  Pansa,  kann  die 
gewohnliche  Tonstelle  eines  Wortes  auch  beim  Zusammen- 
treflfen  zweier  Accentsilben  geândert  werden,  indem  der  Ton 


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^•jn»  aioa.  §11,5.  83 

Yon  der  Dltima   auf   die    Paenultima    zurUckgeschoben    wird: 
Tfn»  no5  (sich  zurûckbewegend). 

Anm.  Eiue  Besprechung  dieser  Erscheinimg  an  zwei  Special- 
^en  §  31,  5  Schluss;  §  38,  5  Schlusa.  Eine  Zosanunenfaâsung  des 
Einzelnen  bringt  der  III.  Haupttheil. 

Anmerknng:  Es  ist  dafîir  gesorgt,  dass  an  Gestalt 
)?leiche  Accente  nicht  verwechselt  werden  konnen. 
Denn  1)  beîm  prosaischen  System  ist  (8)  Paschta  als  post- 
positivus  iinmer  links  îiber  dem  Schlussconsonanten  des  Wortes 
(imd  beim  Milel  der  eigentl.  Tonsilbe),  aber  das  gleichgestal- 
tete  (23)  Qadma  steht  tiber  dem  ersten  Consonanten  der  Ton- 
silbe,  vgl.  \n'r\  1  Mos.  1,  2a;  N-jp^i  (und  er  nannte)  v.  5; 
vifT  (aie  môgen  sich  sammeln)  v.  9.  —  Ferner  (9)  Jethib 
siehi  als  praepositiyus  unten  rechts  vom  Vocal  des  ersten  Con- 
sonanten, aber  (24)  Mahpakh  steht  links  vom  Vocal  der  be- 
tonten  Silbe.  Oben  unter  Nr.  4  dièses  §  habe  ich  ans  den 
ersten  vier  Capiteln  des  1.  Bûches  Mose  die  Fâlle  verzeichnet, 
wo  das  Zeichen  -7  Jethib  ist.  In  den  andem  PâUen,  wo  in 
diesen  vier  Capiteln  dasselbe  Zeichen  getroffen  wird,  ist  dièses 
aise  Mahpakh:  1,  7a.  9a.  10a.  lia  (NÇ^f!  sie  lasse  grîinen,  r^'i^?) 
n.  s.  w.;  auch  unter  ia  2,  3b  nach  dem  Gesetze,  dass  nicht  2 
Coniunctivi  zusammenstehen,  sondem  zur  Vermeidung  dièses 
Falles  Maqqeph  gesetzt  wird,  Ges.  Lgb.  S.  113;  [aber  zwei 
Manach  folgen  einander  Hi.  6,  13.  17].  —  2)  Beim  poetischen 
System  ist  (9)  Tiphcha  initiale,  wie  sein  Name  besagt,  ein 
praepositiTus,  vgL  nïT^yi^Ps.  1,  3^,  aber  (15)  Tarcha  giebt  die 
Tonstelle  an,  TgL  bbi  in  dem  nachsten  Verstheile. 

Wenn  der  Punct  des  Rebia  nicht,  wie  z.  B.  in  der  Psalmen- 
aiisgabe  von  Baer  und  Delitzsch  (1861),  durch  quadratische 
Figur,  oder,  wie  in  den  andem  Textausgaben  dieser  beiden  Ge- 
lebrten,  durch  bedeutendere  Grosse  sich  vom  Cholempunct 
Qnterscheidet,  so  ist  trotzdem  keine  Verwechselung  des  Rebia 
mit  Cholem  moglich,  weil  Rebia  ziemlich  mitten  ûber  oder 
ibeim  V,  vgL  1  M  13,  8.  11  O'fi)  rechts  von  dem  die  Tonsilbe 
anlautenden  Consonanten,  das  Cholem  aber  ei^tweder  genau 
fiber  dem  linken  obem  Ende  des  vorhergehenden  Consonanten 
oder  genau  aber  dem  rechten  obem  Ende  eines  folgenden  k 
and  1  oder  (in  andem  Drucken,  als  dem  vorliegenden]  ûber 
dem  linken  obem  Ende  des  folgenden  1  stehi 


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g4  I.  Hanpttheil:   Schrifk  and  Aussprache. 

6.  Auch  die  mit  einem  Accentas  coniunctivus  yenehenen  Worte 
besitzen  einen  eigenen  Wortaccent.  Danim  enthâlt  folgender  Satz 
Yon  £w.  §  97,  b  kaum  etwas  Bichtiges:  ,,Man  theilt  nach  der  sprache 
des  Mittelalters  aile  accente  in  zwei  grosse  schichte:  d'^s^^  kônige 
d.  i.  herrschende,  st&rkere,  and  a^rr^ve  diener,  sich  anschliessende 
8chwS,chere;  spâtere  Qelehrte  nannten  dann  minder  passend  die 
st&rkern  accentus  di^unctivi,  weil  aie  die  stimme  l&nger  aofhalten 
und  im  fiasse  der  worte  oft  eine  gewisse  trennuiig  auch  im  sinne  zu 
machen  scbeinen,  die  scbwâchem  cor^unctivi;  am  deatlichsten  and 
zagleich  am  kûizesten  sind  die  namen  hebungen  and  senkungen,  dem 
onterschiede  von  arais  und  thesis  oder  noch  besser  von  oÇu  and 
fiaçv  entsprechend".  Denn  gleich  diess  ist  an  Ewald's  Satze  fietlsch, 
dass  er  den  Mheren  Gelehrten  vorwirft,  sie  hâ.tten  die  eine  Reihe 
der  Accente  mit  Unrecht  „trennende"  genannt;  weil  es  vielmehr 
aaf  der  Hand  liegt,  dass  die  Interpanction  (die  Trennong  der  Sâtzc 
and  Satztheile)  die  erste  and  allervomehmste  Aofgabe  der  melakhim 
ist,  and  dass  sie  ganz  mit  Recht  D*'};'«pK  B->&;ftt  (Accente,  die  Ein- 
schnitte  hervorbringen)  genannt  worden  sind.  Dafur  genOgt  es 
einen  Satz  von  Ges.  Lgb.  S.  102  anzafflhren:  „Die  Namen  der  Ac- 
cente. welcbe  grOsstentheils  chaldâische  Etymologie  haben,  beziehen 
sich,  soweit  sie  deatlich  sind,  aaf  Interpanction  and  Abtheilong  der 
Satze,  oder  auf  ihre  Figur,  nicht  aaf  masikaliscben  Ton".  Ond  eine 
masicalische  Formel  des  Verses  aaszadrûcken,  wie  Olsh.  §  41,  b  sagt, 
war  allerdings  spâ.ter  die  wesentliche  Bestimmung  dieser  Zeichen, 
und  ihretwegen  haben  sie  den  Namen  Hraa  „modalatione8"  em- 
pfangen,  aber  dièse  masikalische  Bestimmung  der  Accente  kann  nur 
eine  accessorische  sein.  —  Femerhin  ist  auch  dièses  an  jenem 
Satze  Ewald*8  falsch  und  verwîrrend,  dass  er  die  n'^yfp  (servi)  nicht 
als  D->'^2n)9  (coniunctivi)  gelten  lassen  will  und  ganz  allgemein  „8en- 
kungen"  nennt.  Denn  unter  „Senkangen"  versteht  man  doch  Silben 
die  entweder  keinen  Ton  oder  hôchstens  den  Mittel-  (Neben-}ton 
besitzen,  aber  im  Hebrâ.i8chen  tragen  auch  ganze  Wôrter  and  die 
aller bedeutsamsten  WOrter  solche  Accentus  coniunctivL  Diess  lehrt 
jeder  Vers  des  Alten  Testaments,  vgl.  z.  B.  den  Anfang  des  Je- 
saja.  —  Aber  soviel  scheint  an  jenem  Satze  Ewald's  richtig  (wenn  er 
auch  nicht  selbst  die  Bezeichnung  „Senkung"  damit  in  Zusammenhang 
bringt),  dass  in  einzelnen  Fâllen  die  mit  Accentus  conianctivus  ver- 
sehenen  Wôrter  keinen  Ton  oder  nur  einen  Mittelton  besitzen. 
Diess  bat  nur  Olsh,  §  57,  b  beobachtet;  vgl.  1  M  17,  17;  5  M  25,  2; 
(Hi.  3t,  35);  Ps.  35,  10;  Spr.  19,  7;  Ri.  19,  5  sowie  die  AnfÛhrnng 
und  Verwerthung  dieser  von  ihm  beigebrachten  SteUen  unten  §  13, 
1 ,  a,  S.  95  f.  —  Indess  auch  dadurch  erh&lt  die  EwaJd'sche  Auffassung 
der  Verbindungsaccente    als  „Senkangen"  nur  eine  scheinbare  Be- 


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Maqqeph.    §  11,  6.  85 

rechtignng  Denn  die  kiirzen  WOrtchen  dk,  d?,  Vk,  r^,  welche  auch 
ôfters  mit  Verbindungsaccent  erscheinen  (Olsh.  a.  a  0),  haben  doch 
aach  Trennasgsaccente  bei  sich,  vgl.  dk  mit  Jethib  Jer.  31,  20;  ^^ 
mit  Tiphcha  Ps.  83,  14.  Es  scheint  darum  die  Ewald'sche  Idée, 
dass  die  VerbindDngsaccente  nur  einen  Mittelton  den  mit  ihnen  ver- 
sehenen  Wôrtem  verliehen,  aucb  oicht  einmal  bei  den  sechs  Fàllen 
(!  M  17,  17  etc.),  wo  bei  ihnen  thatsacblich  ein  sonst  nur  in  ton- 
loser  Silbe  stehender  Vocal  gesprochen  wird  (vgl.  S.  95  f),  die  Idée 
der  Pnnctatoren  gewesen  zu  sein.  Dièse  sechs  F&lle  scheinen  viel- 
mehr  desshalb  knrzen  Vocal  bei  Verbindungsaccent  zu  haben,  weil 
dieser  knrze  Vocal  nun  einmal  an  den  betreffenden  Stellen  ûber- 
liefert  war  und  andere  Accentuatoren  an  denselben  Stellen  wirklich 
das  Zeichen  der  Tonlosigkeit  (Maqqeph;  vgl.  gleich  nachher)  gesetzt 
haben.  Dass  diess  der  Hergang  der  Sache  war,  lS.s8t  sich  durch 
folgende  Grûnde  wahrscheinlich  machen.  a)  Was  die  sechs  Stellen 
selber  snn&chst  anlangt,  so  notirt  J.  H.  Michaelis  zwar  1  M  17,  17; 
5  M  25,  2;  Ri.  19,  5  keine  Lesart  mit  Maqqeph,  aber  bei  Hi  31,  35 
ans  der  zweiten  and  dritten  Erfurt'schen  Handschrift,  ebenso  aus 
noch  mehr  Handschriften  Ps  35,  10  und  Spr.  19,  7.  /?]  Ebenso  ist 
aber  in  andern  Stellen  ein  Wechsel  der  tJeberlieferung  zwischen 
verbindendem  Accent  und  Maqqeph  zu  bemerken,  vgl.  bei  den  S. 
96  besprochenen  Stellen  mit  ursprûnglichem  Qames  Esth.  4,  8 
(J.  H.  Mich);  Ps.  15,  5;  104,  26.  Vgl.  ûber  Ben  Ascher  als  Freund 
des  Maqqeph  Ges.  Lgb.  S.  117;  Baer-Delitszch,  Genesis,  pag.  81.  — 
Anadrûcklich  gegen  Ewald  in  Dikduke  §  40:  Neben  -^n,  -w;,  -jï, 
"B^i,  "Tç,  -^^,  "TÇ'?  bei  Vornbetontheit  des  folgenden  Wortes 
steht  -T?  ^8-  »1»  ^  «n<l  Pred.  6,  11,  -ic;  Hi.  9,  33;  -j,?  J^s.  83,  23 
(n.  „20")  bei  Nichtvombetontheit  des  folgenden  Wortes;  „und 
80,  wenn  [kein  Maqqeph,  sondem]  ein  Accent  unter  einem  von 
diesen  kleinen  WOrtern  ist,  ist  jedes  mit  Sere",  vgl.  4  M 
SI,  16;  2  Kg.  8,  19;  demgemâss  yerl&uft  die  gauze  Schrift;  ausge- 
nommen  bei  rvt  und  )^  vgl.  unten  §  15. 

Soll  angezeigt  werden,  dass  ein  Wort  keinen  eigenen 
Wortton  besitzt,  so  wird  es  durch  VerbinduDgslinie ,  ti^pi.'o 
oder  q^73  =  Maqqeph  (coniungens)  mit  dem  folgenden 
Worte  zasammengehângt.  —  Es  leuchtet  ein,  dass  bei  dieser 
Enttonung  eines  Wortes  ein  tongedehnter  Vocal,  welcher  doch 
eben  bloss  dem  Accent  seine  Quantitat  verdankt,  verkiirzt 
werden  musste.  —  Ebenso,  wenn  Mahpakh  vom  Olewejored 
das  Maqqeph  vertritt:  Ps.  1,  3;  Spr.  23,  7;  Dikduke  p.  38,  Z. 
4;  Baer-Delitzsch,  Psalmi,  p.  IX.  Die  Regel  dartiber  vgl.  am 
Schluss  des  Petit-Satzes. 


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gg  I.  HaupttHeil:   Schrift  und  Aussprache. 

7.  Der  Gegenton  d.  h.  ein  Gegendruck  gegen  den  Haupt- 
ton  des  Wortes  wird  durch  einen  senkrechten  Strich  links  vom 
Vocalzeichen  angegeben,  vgl.  nn-^in  (sie*  war)  1  Mos.  l,  2.  Der 
Strich  heisst  in 73  Mètheg  (Zaum)  und  er  hat  als  Zeichen  des 
Gegentones,  wie  jeder  Betonnng,  fur  den  Vocallaut,  an  dessen 
linker  Seite  er  steht,  die  Wirkung  einer  geringen  Dehnung, 
Aber  nicht  wird  daJurch  eine  geschlossene  Silbe  zu  einer 
schwebenden  oder  gar  offenen,  und  nicht  wird  dadurch  ein 
Schewa-laut  zu  einem  vollen  Vocal;  vgl.  Genaueres  bei  einer 
conçreten  Frage  unten  §  13,  Anhang.  —  —  Mit  Silluq, 
welehes  unter  der  Haupttonsilbe  des  letzten  Wortes  im  Verse 
steht,  kann  Metheg  nicht  verwechselt  werden. 

Daruber  hat  Baer  (und  Delitzsch)  in  Merx*  Archiv  fur  wisaen- 
scbaftlicbe  Ërforschong  des  Alten  Testaments  I.  Band  (1S67— 1869) 
S.  55—67  und  194—197  in  grundlegender  Weise  gehanddt.  Ich 
gebe  einen  Auszug  daraus  und  mâche  ein  paar  Bemerkungen  unter 
dem  Texte  dazu  (10  Gitate  sind  nebenbei  berichtigt). 

Neben  arî?  steht  der  Name  1{^*^m  (Verlângerer)  und  n^y*  (Stimm- 
erhebung  [mugitus,  EuhgeblOke]).  I.  Leiehtes  Métheg  (^^  ^rta). 
A.  Das  gewôhnliche  leichte  Metheg  («iioç  'p  '&).  Dasselbe 
steht  in  der  Begel  beim  zweiten  Vocal  vor  der  Tonsilbe,  wenn 
dieser  Vocal  eine  offene  Silbe  {mrvm  rrsr)  bUdet  d.  h.  weder  ein 
Schewa  noch  ein  Dagesch  nach  sich  hat;  z.  B.  bnicn  1  M  1,  27; 
wç-K^ç  25,  30;  iy  l>y-'&  18,  5;  in  der  dritten  Silbe  vor  dem  Ton 
z.  B.  n'''i«rp-«Vî3  48,  19;  in  der  vierten  z.  B.  Hahnprm  Hes.  42,  5;  in 
der  zweiten  und  vierten  z.  B.  p-isSs^pnttn  Hes.  42,  5;  aber  auch  z.  B. 
Tj^-^io  1  M  19,  12,  damit  das  Schewa  mobile  des  zweiten  Wortes  in 
seiner  Dauer  geschûtzt  werde;  wiederum  indess  n  immer  ohne  Metheg, 
weil  es  bloss  fur  n  steht.  B.  Das  feststehende  leichte  Metheg 
C^n^an  hp_  ')a)  zur  Ankiindigung  des  langen  Qames,  des  Sere,  des 
langen  Chireq  (d.  h.  eines  solchen,  in  welchem  Jod  quiesciren  kann), 
des  Cholem  und  des  Schureq,  z.  B.  Tfcpr:  (sie  war  klug)  Sach.  9,  2, 
vgl.  weiter  unten  §  13;  nw  (wir  woUen  hinabsteigen)  l  M  11,  7; 
ïiK^''  (sie  werden  fûrchten)  2  Kg.  17,  28,  vgl.  2  M  16,  32;  Spr.  4,  16; 
Hi.  29,  22;  n^K  1  M  27,  25;  ^raaa  (gestohlene)  1  M  31,  39;  so  auch 
vor  Maqqeph  •'V"-rtt?  1  M  4,  25  etc.  Die  Lange  des  Sere  wird  auch 
geschûtzt  bei  '^*in»  aica  z.  B.  "içi^ti  Jes.  66,  3;  dièses  Metheg  insbe- 
sondere  heisst  trricyp  (Innehaltung).  Fest  steht  das  Metheg  auch  bei 
dem  kurzen  Vocal  vor  Chateph  (ausser  wenn  zwischen  beiden  D.  forte 
steht)  z.  B.  nfey^  (lasst  uns  machen!)  1  M  1,  26;  ebenso  in  hjm  und 
rnn*^   und  so  allen  Formen  von  n^n  und  rr^n,  in  denen  n  oder  n  eii» 


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Metheg.  §  11,  7.  87 

Schewa  haben;  ebenso  in  b->p|  etc.;  Km;  and  es  kônnsn  zwei  fest- 
stebende  Metbeg  aaf  einander  folgen  z.  B.  ï^'7aK^  (ond  ich  will  seg- 
nen)  1  M  12,  3;  aucb  kann  das  feststehende  leichte  Metheg  on- 
mitteibar  vor  dem  gewdhnlichen  leichten  Metheg  stehen  z.  B. 
-rfcçtp  (tmd  ich  werde  aufrichten)  1  M  9,  11;  wahrend  ein  gewôhn- 
licbes  leichtes  Metheg  vor  dem  feststehenden  nur  beim  Dazwischen- 
treten  einer  Silbe  stehen  kann  z.  B.  ^pTr^isr^^vô  1  M  84,  25,  aber 
a^VsKti  43,  32.  Ueberdiess  kann  das  leichte  Metheg  sich  bel  geeig- 
netem  Wortbau  in  einen  dienenden  Accent  verwandein,  wie  Merkha, 
Mnnach,  Mahpakh,  Qadma,  Meajla.  >) 


1)  8o  von  den  prosaischen  Accenten  Munach,  ygl.  1  M  13,  11; 
14,  7;  15,  5.  —  TJeber  Qadma  batte  Ges.  Lgb.  S.  118  ans  Yalentin 
LSscher's  Buch  „De  Causis  linguae  hebraicae"  (S.  351)  den  Satz  wieder- 
holt  ^Eadma  servit  ry  Geresch".  Dièses  bat  anch  Ewald  §  97,  f.  g. 
besprochen  nnd  mit  Beispielen  belegt,  wie  1  M  9,  28.  Und  er  bat 
richtig  hinzngefQgt,  dass  Qadma  aucb  dem  Geresch  auf  der  Gegenton- 
silbe  ebendeeselben  Wortes  vorbergehen  kann,  vgl.  1  M  48,  20;  5  M 
7,  18.  —  Olsh.  §  45,  c  bat  dardber  aber  folgendes  Unrichtige  „Wenn 
du  Zeichen  des  Paschta,  wie  b&ofig  geschiebt,  bei  der  Tonsilbe  desselben 
Wortes  wiederholt  wird,  oder  wenn  Paschta  vor  einem  nachfolgenden 
Zaqeph  qaton  innerhalb  desselben  Wortes  bei  einer  Nebentonsilbe  steht, 
80  ist  es  von  Qadma  &U8serlich  nicht  zu  unterscheiden.  Da  aber 
Qadma  nie  onmittelbar  vor  Paschta,  oder  vor  Zaqeph  qaton  steht, 
so  ist  eine  Verwechselnng  dennoch  nnmôglicb^'.  Dièse  Worte  ent- 
halten  zwei  Behanptmigen.  Davon  ist  zan9,chst  die  er  stère  nnbe- 
weisbar,  dass  das  dem  PascCta  gleiche  und  vor  demselben  auf  der 
Tonalbe  des  n&mlichen  Wortes  stehende  Zeichen  nicht  Qadma  sei. 
Gegen  dièse  erstere  Bebauptnng  von  Olsbaosen  ist  richtig  der  Satz  von 
Deliizsch  in  Bickell's  Outlines  of  Hebrew  Grammar  §  20  „Qadma,  always 
over  ihe  first  letter  of  the  tone-syllable,  while  Paschta  stands  at  the 
end  of  the  word  [Qadma,  ûber  dem  ersten  Buchstaben  der  Tonsilbe, 
wâhrend  Paschta  am  Ende  des  Wortes  steht]*  und  die  Worte  von  Ges.- 
Kaatzsch  §  15  „Qadma,  ûber  dem  letzten  [vielmehr:  ersten]  Consonanten 
der  Tonsilbe  vor  Paschta".  —  Aber  wâhrend  die  citirten  Worte  von 
Delitzsch  und  Kautzsch  nur  missverstândlich  sind,  weil  sie  im  Léser  den 
Gedanken  hervormfen,  dass  Qadma  nur  mit  dem  Paschta  auf  ebendem- 
selben  Worte  stebe,  ist  die  zweite  von  den  beiden  Behauptungen  Gis- 
hansen^s,  dass  der  vor  Zaqeph  qaton  auf  ebendemselben  Worte  stehende 
und  dem  Paschta  gleiche  Accent  wirklich  Paschta  sei,  positiv  unrîchtig, 
Vielmehr  dieser  vor  Zaqeph  qaton  auf  demselben  Worte  zur  Bezeichnung 
des  Gegentones  dienende,  das  Metheg  vertretende  Accent  ist  ein  con- 
iunctivus,  nnd  zwar  Qadma.  Olshausen  bat  keine  Beispiele  gegeben; 
aber  man  findet  zwei  in  tj^tV  (und  deinem  Samen)  1  M  12,  7,  vgl. 
srVV-Oii  (und  auch  dem  Lot)  13,  6.  —  Ueber  den  verbindenden  Accent 
des  poetischen  Systems  Azla  als  Yertreter  des  Metheg  vgL  HL  1, 15—17. 
19;  unten  §  13,  1  gegen  Scbluss. 


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SS  I-  Haupttheil:    Schrift  und  Aussprache. 

II.  8ehwcres  Meiheg  {w  ar»)  hat  nicht  den  Zweck,  einen  Vo- 
cal zu  dehnen,  sondem  nnr  zu  yeranlasffexif  dass  man  den  Laut,  bei 
dem  es  stebt,  mit  etwas  mehr  Ausdrack  spreche,  wesshalb  ihm  aucb 
der  besondere  Name  Gaja  zukommt.  Dies  stebt  eptweder  a)  bei 
den  kurzen  Vocalen  Pathach,  Segol,  Kurz-Cbireq  und  Qibbus. 
a)  beim  Ârtlkel  vor  schewairten  und  dageschlosen  Consonanten  z.  B. 
ns^teV,  aber  nicht  vor  Jod  (û"^"'^*;!!  1  M  33,  5)  oder  unmittelbar  vor 
der  Tonsilbe  (o^wi  4  M  35,  8),  aucb  nicht  unmittelbar  vor  oder 
nach  dem  gewOhnlichen  1.  M.  (z.  B.  ^nvtrna),  wiewohl  vor  dem 
feststehenden  1.  M.  (z.  B.  ^^^i?h  Ps.  38,  18);  —  fi)  beim  Pathach 
des  n  interrogativum   und   zwar   rechts   vom   Pathach   z.  B   ns^an 

1  M  27,  38  (doch  in  den  drei  Buchem  n"toK  links:  DV^]?Vn  Ps.  85,  6), 
nur  wieder  nicht  vor  Jod  (arrj^n  1  M  29,  5),  vor  dem  Wortton  oder 
dem  gewôhnlichen  1.  M.  (daher  ûjftn  1  M  30,  15  [aber  «V"tD|ttn  Jos. 
22,  17]  und  D^ntcn  4  M  32,  6);  aach  nicht  vor  dageschirtem  Bach- 
stabcn  (nri^çn,  ob  entsprechend  ihrem  Gerûcht?)  1  M  18,  21;  — 
y)  falls  der  Accent  des  Wortes  ein  trennender  ist  (daher  nicht  wie 
n^fii;»^  1  M  34,  24  mit  Mahpakh),  und  die  Accentsilbe  mit  beweg- 
lichem  Schewa  anf&ngt  (daher  nicht  bei  n^Vj?.!  1  M  18,  22),  und  die 
zweite  (daher  nicht  bei  S3-îi!>«ç«»^  1  M  32,  2)  Silbe  vor  dem  Accente 
Pathach,  Segol,  Kurz-Chireq  oder  Qibbus  hat  sowie  in  Schewa  oder 
Dagesch    endet  z.  B.  ^tts^^  1  M  3,  8    mit   Doppelgeresch;    ^iç^-w 

2  M  3,  10;  r,©;E:  1  M  32,  18;  bsVskVi  l  M  47,  24;  auch  vor  dem 
Gegenton,  den  das  leichte  Metheg  anzeigt  z.  B.  arr*2^'n»to  (als  eure 
Gedanken)  Jes.  55,  l);  aber  nicht  vor  Cholem  und  Chateph-Pathach, 
die  nicht  unter  gleichen  Buchstaben  stehen  z.  B.  '^Kâ"^2  1  M  19,  22, 
auch  nicht  bei  Qames  chatuph  z.  B.  H3;*»-^s  1  M  7,  11;  —  â)  gehen 
der  Toneilbe  des  Wortes  zwei  ^ilben  voran,  die  beide  mit  ruhendem 
Schewa  oder  Dagesch  schliessen,  und  ist  in  der  ersten  Silbe  Segol, 
Kurz-Chireq  oder  Qibbus,  so  tritt,  wenn  der  Accent  des  Wortes  ein 
trennender  ist,  das  schwere  Gaja  zum  Vocal  der  ersten  Silbe  z.  B. 
Il^-rttnç  1  M  4,  16,  doch  nicht  hinter  gewôhnlichem  leichtem  Me- 
theg (darum  n^nrcçn  1  M  24,  48,  und  nicht  '«gj);  -  f)  z.  B. 
^rs-;f—ft»;  Ps.  121,  8,  aber  î>an-t}£ï^'  Ps.  9,  9;  —  Ç)  ^^j^  1  M  3,  15 
mit  (trennendem)  Tiphcha,  aber  '73rn  mit  (verbindendem)  Merkha 
1  M  17,  10;  —  r/)  ^n-1  und  '^n^n  nur  vor  Maqqeph  und  bei  Paschta 
—  b)  Das  schwere  Metheg  bei  Schewa  (diess  wird  von  Manchen 
auch  allein  Gaja  genannt).  a)  In  Psalmen,  Sprûchen,  Hiob,  wo  diess 
Schowa  vorzugsweise  heimisch  ist  z.  B.  w53r-nD3  (heb  auf  ûber  uns!) 
Ps.  4,  7  statt  is'^Vsrrrçr.  Bei  der  Intonirung  solcher  Worte  soll  ein 
Theilchen  der  complicirten  Mélodie  schon  auf  das  Schewa  fallen,  vgl. 
die  Vorschlagsnote  unserer  Musik.  Geht  aber  dem  trennenden  Ac- 
cente des  zweiten  Wortes  ein  Diener  voraus,  oder  hat  es  nur  schwache 


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Metheg.  §  11,  7.  89 

Trenner,  wie  Sinnor  oder  Klein-Kebia,  oder  hat  es  einen  verbînden- 
den  Accent,  so  behâlt  das  leichte  Metheg  die  Stelle,  welche  es 
ansserhalb  Pss.,  Spr.,  Hî.  einnimmt.  Insbesondere  die  Gottesnamen 
•;,  ^:-«,  B-^rr^»,  -n^K  mit  Gross-Kebia  ohne  vorangehendeii  Diener  be- 
kommen  beim  Anfangs-Schewa  dièses  Gaja,  vgl.  Ps.  2,  7;  90,  1; 
6S.  8;  25,  2;  aber  17,  13.  14.  Ferner  wenn  ein  Wort  das  Olewejored, 
Gross-Bebia  oder  Dechi  ohne  vorhergehenden  Diener  hat  nnd  mit 
Sehewa  anfftngt,  so  erhâlt  dièses  Schewa  ein  Gaja,  vorausgesetzt, 
dasa  zwischen  dem  Schewa  und  dem  Worttone  wenigstens  ein  Vocal 
liegt  und  dieser  nicht  bereits  das  gewQhnliche  leichte  oder  bei  ein- 
fachem  Schewa  stehende  Metheg  bei  sich  hat,  vgl.  Ps.  50,  23;  25,  5; 
Spr.  19,  26.  Endlich  -^sk  mit  Munach  als  Diener  des  Dechi  hat 
dièses  Gaja,  Tgl.  Pb.  17,  6;  116,  16,  aber  3,  6;  27,  3;  51,  5.  — 
^  AuBserhalb  Ps.,  Spr.,  Hi.  kommt  dièses  Schewa-Gaja  in  solchen 
Wôrtern  vor,  welche  mit  Geraschajim  oder  Pazer  ohne  vorher- 
gebenden  Diener  accentuirt  sind,  wenn  zwischen  dem  Anfangs- 
Schewa  und  der  Tonsilbe  wenigstens  zwei  Vocale  liegen,  und  der 
erete  Vocal  nioht  schon  das  gewOhnliche  leichte  Metheg  bei  sich 
hat,  vgl.  1  M  10,  14;  3  M  11,  26,  aber  Jer.  34,  1;  Hes.  20,  40;  16,  3; 
80  wenigstens  Ben  Ascher,  wfthrend  freilich  Ben  Kaphthali  das 
Gaja  auch  bei  den  ûbrigen  Trenner n,  sowie  auch  wenn  nicht  zwei 
Vocale  zwischen  dem  Schewa  und  dem  Ton  liegen  und  auch  wenn 
schon  das  leichte  Metheg  beim  ersten  Vocal  steht,  gesetzt  hat. 
Femer  steht  das  Schewa-Gaja  in  solchen  W($rtem,  die  mit  Darga 
als  zweitem  Diener  ror  dem  Bebia,  oder  mit  Qadma  als  zweitem 
Diener  vor  Paschta  oder  Tebir,  oder  mit  Munach  als  drittem  Diener 
des  Telischa  accentuirt  sind,  wenn  zwischen  dem  Anfangs-Schewa 
und  dem  Tone  wenigstens  éin  Vocal  liegt,  der  nicht  schon  das  ge- 
wôhnliche  leichte  Metheg  hat,  vgl.  1  M  34,  21;  2  M  ^9,  23;  5  M 
25,  19;  Jer.  86,  6^)  (ausserdem  noch  unterandern  AccentverhSitnissen 
z.  B.  3  M  21,  10;  Esth.  3,  12;  8,  9^  so  auch  vor  dem  Chateph-Metheg 
(vgl  4  M  4,  14),  aber  nicht  vor  dem  gewôhnlichen  leichten  Metheg, 
wie  5  M  24,  19. 2)  Der  von  der  Tonstelle  weit  entfemte  Schewa- 
Biichi»tabe  soU  nach  der  Mahnung  dièses  Gaja  durch  starkere  Aus- 
sprache  hôrbar  gemacht  werden. 

III.  Wobliaats-Metbeg  (ï^k"''^?"  l^^r^  î^^s»;).  Dièses  Gaja  hat 
nicht,  wie  die  leichten  und  schweren  Metheg,  eine  Dehnung  oder 
Erhebung  des  Vocals,  sondern  mehr  und  hauptsachlich  die  richtige 


1)  Auch  bei  J.  H.  Michaelis  in  der  Nota  bemerkt. 

2)  Nicht  ,9";  richtig  ohne  Metheg  bei  Buxtorf  und  J.  H.  Michaelis; 
^ech  mit  Metheg  bei  Hahn. 


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90  I-  Haupttbeil:  Schrift  und  Aussprache. 

und  deutliche  jAuaspracIie  des  Buchstaben  zum  Zwecke.  Es  kommt 
meistens  bei  Eehl-  und  Zischbuchstaben  vor  in  folgender  Art  und 
Weise.  a)  Dièses  Gaja  sieht  bei  schliessendem  s  mit  verbindendem 
Accent  vor  vornbetonten  WOrtem,  vgL  "^V  ^h  (mit  Munach)  3  M 
26,  21;  S^  ^|5W«5  1  M  24,  9;  —  b)  beim  ersten  von  zwei  âhnlich 
lautenden  Eehlbuchstaben,  wenn  die  beiden  Wfirter  accentuell  ver- 
bunden  sind,  ygl.  C]Ddt-i  y^ax  (der  silbere  Focal)  1  M  44,  2; 0  b*^m  *73nb 
1  M  28,  2.  5— 7;  2)  —  c)  ferner  bei  ri^_\  ^^r,  n;tic,  npfs  und  &hnlichen 
Wortformen,  wenn  sie  durch  Maqqeph  mit  einem  Worte  verbunden 
sind,  das  einen  trennenden  Accent  am  An&nge  hat,  vgl.  z.  B.  1  M 
34,  16;  2  M  21,  10;  3  M  15,  29;  Hos.  4,  11;  2  Chr.  19,  7;  1  M  24,  7; 
3  M  15,  11;  4  M  30,  6;  Hos.  4,  17  ;8)  —  d)  endlich  im  Wortan&nge, 
wenn  die  erste  Silbe  mit  einem  kurzen  Vocale  auf  einfaches  Schewa 
scbliesst,  und  die  zweite  Silbe  gleich  mit  einem  vocalisirten  aber 
Bchwachen  Buchstaben  d.  i.  einem  Labiale,  Gutturale  oder  einer 
aspirirten  Muta  (nftdiaa)  anf&ngt.  Das  Gaja  wird  alsdann  dem  Vo- 
cale der  Anfangssilbe  beigegeben,  theits  damit  dem  vorangehenden 
Hauch-  oder  Zischlaute  Deutlichkeit  verliehen,  theils  damit  angezeigt 
werde,  dass  beim  Anfangsbuchstaben  der  zweiten  Silbe  die  Abwesen* 
beit  des  Dagescb  das  Richtige  sei,  vgl.  1  M  36,  23.  40;  nrn  Ps.  71, 
11;  -^s^ç»  Jes.  10,  34  u.  s.  w.*) 


§  12.  Die  QnalitSt  des  langen  Qames. 

Ich  stelle  eine  âhuliche  Erwâgung  voran,  wie  sie  schon 
nebenbei  in  Gedanke,  Laut  und  Accent  S.  146  f.  angedeutet 
worden   ist.     Ich   weise   z.   B.  auf  folgende  Eigennamen  hin: 


1)  Weder  bei  Buxtorf  noch  bei  J.  H.  Michaelis  oder  Hàhn,  aber  bei 
Baer-Delitzsch. 

2)  Buxtorf  und  J.  H.  Michaelis  baben  aber  in  allen  vier  Versen 
Merkha  in  der  letzten  Silbe  des  ersteren  Wortes,  und  Michaelis  recht- 
fertigt  diess  durch  Citirung  einer  Nota  aus  seinem  ersten  Erfurt*schen 
Manuscript  „]îi3a  ^s"^*:!*»»  frit^  =  sie  aile  mit  Maarikh  beim  Nun";  das 
Maarikh  muss  aber  hier  Name  fur  Merkha  sein,  weil  ja  auch  dièses 
erste  Erfurt'sche  Manuscript  Merkha  bei  jenem  Nun  hat  (vgl.  beim 
Merkha  oben  S.  79),  nicht  Name  des  Metheg. 

3)  J.  H.  Michaelis  hat  dièses  Metheg  nicht;  Hahn  hat  es  nicht  1  M 
34,  16;  Hos.  4,  11;  2  Chr.  19,  7;  Hos.  4,  17;  aber  2  M  21,  10;  3  M  15. 
29;  1  M  24,  7;  3  M  15,  11;  4  M  30,  6. 

4)  Bei  schwebender  Silbe  des  Verb  und  Nomen. 


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Differenz  des  langen  und  des  kurzen  Qames.  §  12.  91 

ban  und  ban  nebeneinander  1  Mos.  4,  2;  "^jî^b  und  *!j7jb  4,  18  f.; 
r!P  und  ns;;  5,  32;  7,  13  etc.  etc.  Ich  hâtte  auch  Verbalfonnen 
oder  Nomina  appellativa  nehmen  kônnen;  aber  die  Eigennamen 
ilinstriren  am  deutlichsten  den  Satz,  dass  nicht  dieselben  Worte 
unter  deni  Satzton  (in  der  Pausa)  und  ausser  demselben  einen 
generell  verschiedenen  Vocal  gehabt  haben  kônnen.  Es  kônnen 
beim  Leben  der  Spracbe  nicht  dieselben  Personen  unter  dem 
Satzton  Hàbely  Lâmekh  und  Jâpheth^  ausseihalb  desselben  aber 
Hëbely  Ldmehh  und  JdpJieth  gerufen  worden  sein.  Um  noch 
eines  anzuftihren:  Damaskus  kann  nicht  beim  natlirlichen,  unwill- 
kûrlicben  Aushalten  der  Stimme  am  SatzendeZ>a9nd9e^,  im  Flusse 
der  Rede  aber  Damàieq  gesprochen  worden  sein.  Vielmehr  ist 
es  nur  môglich,  dass  unter  dem  Satztone  die  Wôrter  (abge- 
sehen  von  der  Vocal qu an titât)  nur  einen  graduell  ver- 
schiedenen Vocal  gehabt  haben,  also  einen  a-laut,  welcher 
breiter  (mit  weiter  auseinander  gezogenem  Munde)  gesprochen 
wurde,  als  das  dem  a/,  i  zuneigende,  mit  spitzerem  Munde  ge- 
sprochene  a.  Jener  in  der  Pausa  gesprochene  Vocal  zeigte, 
wie  ein  Versuch  Jedem  lehrt,  weniger  Abbiegung  vom  reinen 
a-laut,  also  weniger  ^Imâleh,  als  das  in  forteilender  Rede  ge- 
sprochene a. 

Also  beim  Leben  der  Sprache  zeigte  sich  unter  dem  Satz- 
ton ein  nur  wenig  vom  a  abweichender,  ein  dem  a  nahestehen- 
der  Laut  Nach  dem  Aussterben  der  Sprache  schritt  die  Neigung 
zu  enger  Mundôffiiung,  und  damit  zugleich  zu  Hervorbringung 
donkler  Vocale,  welcher  schon  frliher  viele  reine  a  des  Ursemi- 
tischen  (Arabischen)  zum  Opfer  gefallen  waren  (vgl.  nur  ara- 
bLsches  qâtilun  und  hebraisches  qôtel)  in  der  Ausdehnung  ihres 
Terrains  weiter  vorwârts.  Es  wurden  nun  vom  mechanisch- 
theoretischen  Standpunct  ans,  wie  aile  tîbrig  gebliebenen  langen 
a,  so  auch  die  dem  reinen  a  nahestehenden  Pausalvocale  der- 
jenigen  Worte,  welche  ausser  der  Pausa  ganz  imâlirtes  a,  also 
n',hatten,  dunkel  gefarbt,  also  o-artig  gesprochen.  Diesen  o-artigen 
Laat,  also  â,  hat  im  Punctationssystem  das  lange  Qames.  Diess 
ist  ja  bekanntlich  daraus  sicher,  dass  dasselbe  Zeichen,  welches 
langes  a  darstellt,  auch  zur  Darstellung  des  kurzen  o-lautes 
dorch  die  Punctatoren  verwandt  werden  konnte  und  verwandt 
worden  ist. 

Ebenso  sicher  aber  ist  femer,  dass  bei  der  Festsetzung 
des  Vocalsystems  das  lange  Qames  noch  nicht  den  wirklichen, 

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92  î>  Haupttheil:  Schrift  iind  Aaasprache. 

voUen,  runden  o-laut  hatte,  den  es  bei  den  polnischen  und 
deutschen  Juden  im  weiteren  Fortschritt  der  Entwickelung, 
nach  der  Feststellung  des  Vocalsystems  bekam.  Also  einfach 
„Komez"  [anstatt  „Kâmez"]  mit  Baer  (z.  B.  1  M  19,  34;  vgL  zu 
Joël  2,  20,  aber  richtig  Mal.  1,  14;  ebenso  „cum  Kamez  brevi" 
zu  Ps.  52,  7;  „cum  Kamez  correpto"  zu  69,  19;  Prov.  4,  4)  zu 
schreiben,  ist  unmôglich.  Dièse  Aussprache  geht  tiber  die 
Meinung  des  Vocalsystems  hinaus.  Denn,  wenn  bei  der  Fest- 
steUuDg  desselben  das  lange  Qames  einfach  wie  o  gesprochen 
worden  wâre,  so  batte  man  es  gar  nicht  als  besonderes  Vocal- 
zeichen  aufgestellt,  sondem  Cholem  flir  dasselbe  gebraucbt, 
man  batte  insbesondere  nicht  in  der  Pausa  Formen,  welche 
ausser  der  Pausa  o  haben,  mit  langem  â  punctiri  Und  diesem 
Beweis  kann  man  doch  sich  nicht  dadurch  entziehen  wollen, 
dass  man  entgegnete,  Cholem  seinerseits  sei  schon  bei  Fest- 
stellung des  Vocalsystem,  wie  spâter  der  Differenzirung  wegen, 
gleich  au  gesprochen  worden.  Aussprachen  wie  Vb]?'',  ==  jiqtmd^ 
bbp  =  qetaul  wird  doch  Niemand  fiir  von  den  Punctatoren 
beabsichtigt  ausgeben  wollen. 

Demnach  besitzt  das  Qames  non-chatuph  (correp- 
tum)  nur  einen  o-àhnlichen  Laut,  den  zerdrtickten  und  daher 
getrtibten  a-laut,  wie  man  ihn  auch  in  deutschen  Provinzial- 
dialecten  z.  B.  im  Voigtlande  hort.  Und  daflir,  dass  Qames 
non-chatuph,  wenn  auch  ein  getrubtes,  so  doch  inmierhin  ein 
a  bezeichnen  soU,  spricht  auch  noch  diess,  dass  es  doch  die- 
jenigen  a-laute  bezeichnet,  welchen  im  Arabischen  a-laute  ent- 
sprechen  und  welche  eben  bis  zur  Feststellung  des 
Vocalsystems  noch  nicht  vom  Trûbungsprocesse  er- 
fasst,  noch  nicht  zu  o  (Cholem)  geworden  waren.  — 

Trotzdem  konnte  dasselbe  Zeichen,  welches  in  seiner  Un- 
verkûrztheit  nur  einen  o-artigen  Laut  bezeichnet,  zur  Dar- 
stellung  des  kurzen  3  selber  verwendet  werden;  weil  das 
kurz,  flûchtig,  mit  unvoUstândiger  Herstellung  der 
Articulationsbedingungen  gesprochene  o  nicht  die 
reine  Farbe  des  langen  o  besitzt,  wie  aile  kurzen  Vocale 
mehr  oder  weniger  Beimischung  von  einer  unreinen  Fârbung 
haben.  Gerade  die  Verkennung  dièses  Satzes  bat  Verwirrung 
gebracht.  Denn,  da  der  Laut  des  Qames  chatuph  wegen  dessen 
Wechselbeziehung  znm  reinen  o  (Cholem)  sich  als  der  des 
kurzen  o  aufdrângte,   so  schloss  man   von    da  rûckwârts 

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Differenz  des  langen  und  des  kurzen  Qames.  §  12.  93 

auf  den  Laut  des  Qames  non-chatuph  und  bestimmte 
auch  diesen  wie  reines,  wirkliches,  eigentliches  ô. 

Um  die  doppelte  Verwendung  desselben  Vocalzeichens  zu 
begreifen,  braucbt  ebensowenig,  wie  dass  langes  Qames  gleich 
wirldicbes  ô,  diess  angenommen  zu  werden,  dass  umgedreht 
kuizes  Qames  von  den  Vocalzeichensetzern  gleich  kurzes  ge- 
trûbtes  a  gesprochen  worden  sei.  Es  kônnen  sich  vielmehr 
der  lange  Vocallaut,  der  durch  Qames  dargestellt  wurde,  und 
der  kiuze  Vocallaut,  der  durch  dasselbe  Zeichen  dargestellt 
wurde,  immerhin  etwas  im  Grade  ihrer  Trûbung,  also  ihrer 
Terwandtschaft  mit  0  von  einander  unterschieden  haben. 
Es  kann  also  diess  die  Meinung  der  Punctatoren  gewesen  sein, 
dass  langes  Qames  =  langes  d,  aber  kurzes  Qames  nicht  bloss 
wie  kurzes  â,  sondem  nâher  dem  o-laute,  also  =  kurzes  S, 
oder  einfach  o  gesprochen  werden  soll.  Und  dass  diess  die 
Meinung  der  Punctatoren  gewesen  sein  muss,  ergiebt  sich  daraus, 
dass  die  Formen  mit  Qames  chatuph  solchen  entsprechen, 
welche  im  Ârabischen  den  t^-laut  haben,  und  dass  das  Qames 
chatuph  im  Hebrâischen  selbst  unter  dem  Druck  des 
Accentes  in  den  reinen  o-laut  (Cholem)  iibergeht  und 
umgedreht  beim  Weichen  des  Accentes  aus  dem  reinen 
0  entôteht:  vônp  und  ''tcnp;  ib^s  und  ib^B  Jes.  1,  31;  nba^n 
er  ist  hinaufgebracht  worden)  und  nb^rr  Richt.  6,  28. 

Die  Tendenzen  der  Punctatoren  selbst,  welche  sich  aus  der 
Vcrgleichung  der  einzelnen  Theile  ihres  Systems  ergeben,  miissen 
aber  fBr  uns  maassgebend  sein.  Théorie  und  Praxis  der  Spâteren 
kOnnen  uns  nicht  bewegen,  den  ursprûnglichen  Sinn  des  Punctations- 
systems  zu  alteriren.  Uebrigens  scheint  mir  nicht  aus  dem  vcn  Baer 
in  Marx*  Archi?  S.  59  f.  citirten  Ausspruche  von  Chajug  zu  liegen, 
dass  er.  wie  Baer  sagt,  das  Qames  nicht  wie  â,  sondem  dem  ô  ahn- 
lich  sprach.  Die  Worte  haben  doch  folgenden  Sinn:  Wenn  auf 
ein  Schewa  mobile  (s:  «a»)  einer  von  den  Buchstaben  3>"nnï<  folgt, 
80  wird  es  bewegt  [ausgesprochen]  gemâss  der  Aussprache  die  in 
dem  jedesmal  folgenden  Vocale  liegt,  ausser  bei  folgendem  Qames, 
denn  es  ist  zu  schwer  fiir  die  Zunge,  wenn  das  Schewa  mit  Qames- 
Yocalen  ausgesprochen  wird,  darum  wird  es  mit  Pathach  ausge- 
sprochen; z.  B.  in  rn?^,  î^i3fp,,  ïiaçn,  fi^anV  ^rd  nicht  das  Schewa  mit 
dem  Qames  ausgesprochen.  welches  hinter  ihm  ist,  sondem  mit  Pa- 
thach, dem  entsprechend  die  Zunge  leicht  ist  [leichte  Arbeit  hat].  — 
Weil  da  als  derjenige  Laut,  welcher  vom  Qames  vermôge  regressiver 
Assimilation   zur    NSherbestimmung   des   Schewa  mobile  zurfickge- 

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94  I-  Haupttheil:    Scbrift  und  Aussprache. 

worfen  worden  ist,  Pathach,  also  der  helle  a-laut  erscheint,  so  ist 
ans  dieser  Stelle  Tiehnehr  die  gegentheilîge  Folgerung  ûber  die  Aus- 
sprache des  Qames  zu  ziehen,  als  welche  Baer  daraus  gezogen  hat, 
nâmlich  dass  Chajug  eine  helle  Aassprache  des  Qames  meint.  — 
Nach  der  Ansaprache  der  deutschen  Juden,  welche  Baer  aach  die 
der  Methegsetzer  [d.  h.  doch  der  Punctatoren]  sein  lâsst,  ist  Qames 
nicht  ,dein  ô  fthnlich",  sondern  einfach  gleich,  und  dass  diess  eben 
nîcht  bei  den  Punctatoren  so  gewesen  ist,  ist  oben  bewiesen.  Dess- 
halb  dififerenziren  eben  die  polnisch-deutschen  Juden  das  Cholem  als 
au,  wâhrend  die  Punctatoren  mit  Cholem  und  eben  nur  damit  ein 
ô  gemeint  haben. 

Das  Résultat  dieser  UntersuchuDg  ist  also,  dass  Qames 
non-chatuph  (^  non-correptum)  und  Qames  chatuph  (^  correptum) 
nicht  nach  der  polnisch-deutschen  Aussprache  eine  ganz  gleiche 
Qualitat  besitzen  also  ô  und  o;  auch  nicht  eine  ganz  verschie- 
dene  Vocalqualitât  besitzen,  wie  man  frtther  nach  der  spanisch- 
italienisch-reuchlinischen  Aussprache  annahm,  also-  a  und  o; 
sondern  eine  obgleich  unwesentlich  verschiedene  Vocalqualitât 
haben,  also  langes  â  und  kurzes  S-  Dièses  Verhâltniss  des 
unverktirzten  und  des  verkûrzten  Qames  mit  Deutlîchkeit  her- 
vorheben,  ist  von  grosser  Wichtigkeit.  Denn  daraus  ergiebt 
sich,  dass  es  sich  bei  dem  Streite,  der  sich  neuerdings  tiber  die 
Aussprache  man  cher  Qameszeichen  erhoben  hat,  zwar  nicht 
darum  handelt,  ob  sie  eine  wesentlich  verschiedene  Vocal- 
qualitât besitzen  spllen  (â,  oder  o);  aber  auch  nicht  bloss 
darum,  ob  sie  eine  verschiedene  Vocalquantitât  haben  soUen 
(ob  sie  langes  a,  oder  kurzes  â  sind),  sondern  auch  zugleich 
mit  darum,  ob  sie  eine  wenn  auch  unwesentlich  verschiedene 
Vocalqualitât  haben  (langes  â  und  kurzes  o).  Dass  so  der 
strittige  Punct  zu  formuliren  sei,  ist  einerseits  wegen  der 
wesentlich  gleichen  Benennung  beider  Laute  (Qames  [non- 
chatuph]  und  Qames  [chatuph]),  andererseits  wegen  der  frûher 
liblichen  reuchlinisch'en  Aussprache  des  Qames  non -chatuph 
als  eines  reinen  a  und  des  Qames  chatuph  als  eines  wesentlich 
verschiedenen  Lautes  [o]  nicht  so  selbstverstândlich,  wie  es 
scheint,  und  muss  daher  erst  zum  deutlichen  Bewusstsein  ge- 
bracht  werden.  Vor  der  Erôrterung  dieser  Streitfrage  ûber  die 
Aussprache  mancher  Qameszeichen  gebe  icli  erst  eine  Dar- 
stellung  derjenigen  Bedingungen,  unter  welchen  Uberhaupt 
Qames  chatuph  gesprochen  wird. 


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Qames  chatnph  in  unbetonter  gesohlossener  Silbe.    §  13,  1.       95 


§  13.   Das  Qames  chàtûph. 

Haben  wir  in  §  10,  4  (S.  69)  drei  sichere  Merkmale 
einer  geschlossenen  Silbe  erkannt,  so  haben  wir  aucb  eine 
sichere  Grondlage  gewonnen,  um  in  einem  grossen  Theile  der 
Beispiele  den  inneren  Ghrund  zn  durchschauen ,  wesshalb  in 
ihnen  das  ^  wie  o  gesprochen  wird.  Dieser  innere  Grund  ist 
die  Geschlossenbeit  der  betreffenden  Silben.  Und  von  diesem 
grossen  Theile  der  Beispiele  ans  kônnen  wir  dann  den  Schluss 
ziehen,  dass  anch  in  andem  Beispielen  dièse  Geschlossenbeit 
der  Silbe  fftr  die  Aussprache  des  ^  als  0  die  Ursache  gewesen 
ifit.  Zur  Geschlossenbeit  der  Silbe  muss  aber  noch  deren  Un- 
betontheit  treten,  wenn  ein  knrzer  Vocal  erklingen  soll. 
Uad  dièse  zweiteEigenschaftderjenigen  Silben,  welche  ^  chatuph 
haben,  steht  f&r  die  erste  Betrachtung  im  Vordergrund.  Noch 
muss  vorausbemerkt  werden,  dass  bloss  die  Aussprache  von 
defectiv  geschriebenem  Qames  in  Frage  kommt.  Daher  kônnen 
wir  als  erste  Regel  folgende  anfstellen: 

1.  ^  wird  wie  0  in  unbetonter  geschlossener  Silbe 
ausgesprochen. 

a)  Die  unbetonte  geschlossene  Silbe  ist  die  End- 
silbe  und  zwar 

a)  indem  die  vorletzte  betont  ist,  vgl.  DOfj  wajjâsob  (und 
er  umgab); 

jî)  indem  das  Wort  eines  eigenen  Worttones  entbehrt,  vgl. 
n*n-b3  kol'chajjh  (jedes  Thier)  1  M  1,  28.  —  Dièse  Ton- 
losigkeit  einer  Endsilbe  wird  auch  dreimal  durch  einen 
verbindenden  Accent  angezeigt.  Denn  Ps.  35,  10  steht 
eben  dies  b2  mit  Merkha,  und  es  kann  doch  nicht  angenommen 
werden,  dass  das  Wort  kàl  ausgesprochen  werden  soll.  So  auch 
o  bei  Merkha  Spr.  19,  7,  und  so  auch  0  in  der  unten  §  31,  1 
besprochenen  Form  ans  Ri.  19,  5  (mit  Darga);  vgL  Bô.  §  250; 
ebenso  Ew.  S.  89;  Olsh.  §  156;  Stade  §  198  b;  Dikd.  §  47. 
—  Dagegen  braucht  man  nr  (Sims,  Schirmdach;  so  Smend  z. 
St.)  bei  Merkha  Hes.  41,  25  nicht  mit  Qames  chatuph  auszu- 
sprechen  [so  Bôttcher  zôgemd;  Ewald  entschieden],  obgleich 
der  Plural  o'^ay  v.  26  auf  eine  Grundform  mit  ô  zurîickflîhrt; 
da  nun  einmal  2?  mit  Tiphcha  1  Kg.  7,  6  ein  a  zeigt  und  da 


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Qoo^^ 


96  ^-  Haupttheil:   Schrift  and  Âussprache. 

aucli  sonst  Wechselbeziehung  von  Wôrtem  mit  o  und  a  sich 
zeigt,  vgl.  Olsk  §  147,  a;  160,  a.  —  Olsh.  §  139,  d  sagt  nichts 
liber  die  Aussprache  des  fraglichen  nrf,  erwâhot  es  aber  auch 
§  57,  b  nicht  mit,  wo  er  in  vortrefflicher  Weise  darauf  aof- 
merksam  macht,  dass  die  libliche  Verlângerung  bei  verbinden- 
den  Accent  en  unterblieben  ist  und  dort  neben  la  bei  Mah- 
pakh  1  M  17,  17  und  la  bei  Merkha  5  M  25,  2  [statt  in  bei 
Munach  Hi.  31,  35  haben  aber  Baer-Del  in]  auch  die  obigen 
drei  Beispiele  mit  „o  bei  verbindendem  Accent"  aufiftihri  — 
Col  Ps.  35,  10  auch  Del.  z.  St.;  vgl.  noch  §  38,  4,  c  bei  Jes.  40,  12. 

Soll  aber  trotz  des  Maqqeph  ein  Qames  non-chatuph  ge- 
lesen  werden,  so  steht  béi  diesem  gewohnlich  Metheg,  vgL 
■'b-nti  schâth'li  (er  hat  mir  gesetzt  =  als  Ersatz  gegeben) 
1  M  4,  25;  n-nn-anD  kethâb-haddâth  (die  Schrift  des  Befehles) 
Esth.  4,  8.  An  andem  Stellen  muss  aber  trotz  der  Abwesen- 
heit  ein  es  Metheg  ein  Qames  non-chatuph  geleseu  werden, 
vgl.  '*b."^*7]5  qerâb'lî  (Kampf  mir)  Ps.  55,  19  und  laV^anp  qerôh- 
libho  (Kampf  seines  Herzens)  Vers  22.  In  den  letzten  beiden 
Versen  steht  auch  bei  Buxtorf,  J.  H.  Michaelis  und  Baer- 
Delitzsch  Maqqeph,  aber  kein  Metheg.  Ebenso  ist  zu  urtheilen 
ûber  n;?û  mefiiât  (Theil)  Ps.  16,  5,  wo  Buxtorf  und  J.  H.  Mi- 
chaelis Maqqeph  ohne  Metheg,  aber  Baer-Delitzsch  den  ver- 
bindenden  Accent  Munach  haben.  Ebenso  à  ist  zu  sprechen 
in  D^  scMm  (da,  daselbst)  Ps.  104,  25,  wo  Buxtorf  Maqqeph 
mit  Metheg;  Hahn  Maqqeph  ohne  Metheg;  J.  H.  Michaelis  und 
Baer-Delitzsch  aber  Munach  bieten.  —  Von  d;  (Meer;  gedehnt 
aus  C"],)  heisst  |der  Status  cstr.  bekanntlich  (ausser  in  r|^D"D:, 
Schilfnieer)  o;.  Soll  der  nun  in  den  wenigen  Fâllen,  wo  Maq- 
qeph ohne  Metheg  folgt,  vgl  4  M  34,  11;  Jes.  1*1,  15  [Baer- 
Delitzsch]  seinen  a-laut  verlieren?  Delitzsch  in  der  Praefatio  ad 
Librum  Jobi,  éd.  Baer,  pag.  VIII,  nota  2;  Mtihlau-Volck  beant- 
worten  die  Frage  mit  Nein,  indem  sie  zu  Qames  ein  Metheg 
setzen;  ebenso  Curtiss  bei  Bickell§95  mit  Berufung  aufLuzzatto; 
Mûller  §  336;  Ges.-Kautzsch  §  93,  Anm.  7;  Stade  §  149,  a. 
Ihnen  schliesse  ich  mich  an.  —  Wo  en  (unschuldig)  Hi.  9 ,  20 
sein  Qames  sogar  bei  folgendem  Maqqeph  hat  (Olsh.  §  139,  a), 
steht  Metheg  dabei.  So  Baer-Delitzsch;  J.  H.  Michaelis  hat 
aber  statt  Maqqeph  ein  Munach. 

b)  Die  unbetonte  geschlossene  Silbe  geht  auf  Da- 
gesch  forte  aus,  d.  h.  sie  ist  eine  geschârfte  Silbe.    Be- 

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Qames  chataph  in  unbetonter  geschlossener  Snbe.   §  13,  1.       97 

tont  ist  die  gescharfte  Silbe  z.  B.  in  riTjb  lammà  (warum?) 
1  M  4,  6;  n?5^  schammâ  (dahin)  20,  13;  23, 13.  Aber  wenn  die 
gescharfte  Silbe  auch  unbetont  ist,  so  wird  trotzdem  Qames 
non-chatuph  gesprochen ,  wenn  das  folgende  Dagesch  ein  Da- 
gesch  forte  coniunctivum  ist,  vgl.  nfi^^-n^ip:j  (du  hast  diess 
gethan)  1  M  3,  14.  Aber  o  wird  gesprochen,  wenn  das  Dagesch 
forte  anf  die  unbetonte  Silbe  in  der  Mitte  des  Wortes  folgt, 
TgL  •'nn  chonnéni  (erbarme  dich  meiner!)  Ps.  4,  2. 

Auch  in  der  gesch&rften  Silbe,  die  des  Haupttones  entbehrt, 
bat  der  Nebenton  (Mittelton,  Gegenton),  angezeigt  durch  Metbeg, 
die  Verkûrzung  des  Lang-Qames  ]p^  ftep]  verhindert.  So  in  D-^ra 
bSt(t)îm,  worin  n.  m.  Mnthmassung  das  Dagesch  den  Ausfiall,  gleich- 
sam  die  Assimilation  des  doch  syncopirten,  verschluckten  Jod  von 
rr*a  anzeigen  soUte.  Diess  scheint  mir  noch  eher  haltbar  zu  sein, 
als  die  Meinung  von  Eautzsch,  dass  dièse  akûnstliche  Dageschirung 
zor  Unterscheidang  gleichlautender  Formen"  vorgenommen  worden 
sei  (Z.  d.  D.  M.  G.  XXXIV,  S.  887);  weil  dièse  Unterscheidung,  wemi 
aie  irgendwo  beabsichtigt  worden  wftre,  ôfter  h&tte  auftreten  mûssen. 
Mehr  dartiber  in  der  Nominallehre.  Ebenso  in  m9k.  Diess  letztere 
Wort  trftgt,  wie  anch  zu  erwarten  ist,  auf  der  Ultima  den  Haupt- 
accent.  Diess  lebrt  der  Anblick  der  Stellen,  wo  es  gebraucht 
ist,  z.  B.  1  M  50, 17  mit  Pazer  auf  Ultima  und  Munach  als  Vertreter 
des  Metheg  auf  Paenultima;  2  M  32,  31  mit  Rebia  auf  Ultima. 
Zu  einer  falschen  Anscbauung  kônnte  verleiten  der  Ausdruck  bei 
6e8.  Thés.  s.  ▼.  ^pronuntiandum  ànna^  niebt  onna'^,  Ich  erwâhne 
diess  nicht  ohne  Anlass.  N&mlich  bei  Mûblau-Yolck  stebt  „m^k, 
[das  sieht  ganz  wie  Paenultimabetonung  ans;  voUends  da  dabei  stebt:] 
spiich  ânna**.  Ricbtig  bat  das  Accentzeicben  auf  Ultima  Eautzscb 
§  16,  3  [nur  bat  dieser  das  Wort  vergessen,  indem  er  Z.  d.  D.  M. 
G.  8.  887  scbrieb:  „£&  bietet  sicb  im  ganzen  Bereich  der  Spracbe 
nur  ein  Beispiel  fOr  langes  â  in  unbetonter  gescblossener  Silbe, 
nimlich  b^ps".].  Ueber  das  Dagesch  forte  in  mk  scbrieb  Ges.  Thés, 
s.  y.  ^utrum  compensatiTum  sit,  an  euphonicum,  non  définie".  Mir 
scheint  hier  mit  mehr  Grand,  als  bei  nç  (vgl.  oben  S.  55),  das  Da- 
gesch als  Zeichen  der  Assimilation  des  n  angesehen  werden  zu 
kSnnen,  weil  der  Spiritus  asper  vom  vorauszusetzenden  hk,  wie  es 
auch  bei  einem  Ausdruck  des  Seufzens,  des  schwer  athmenden 
Elagens  zu  erwarten  ist,  noch  lebendig  gewesen  zu  sein  scheint, 
vgL  das  wirklich  existirende  iitiK  z.  B.  Jer.  1,  6  und  nrr  Hes.  30,  2. 
Es  ist  mir  darum  weniger  wahrscheinlich,  dass  das  Dagesch  „eupho- 
nisch*  d.  h.  richtiger  wegen  des  Dauerlautes  n  dem  Ohre  erklungen, 
also  ein  orthoconsonanticum  sei  (vgl.  oben  S.  53). 
Konig,  LohrgeMudo  d.  li«br.  Spr.  7 

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98  I.  Haupttheil:  Schrifb  und  Aassprache. 

c)  Die  unbetonte  geschlossene  Silbe  geht  auf  zwei 
verschiedene  Consonanten  aus  d.  L  sie  ist  eine  doppelt 
geschlossene  Silbe  im  engeren  Sinne. 

Betont  ist  die  doppelt  geschlossene  Silbe  z.  B.  in  nVb 
lajlâ  (Nacht)  1  M  1,  5.  Was  aber  die  unbetonten  doppelt- 
geschlossenen  Silben  anlangt,  so  ist,  wo  auf  einen  Vocal  zwei 
Consonanten  folgen,  wie  wir  wissen  (§  10,  4;  S.  67), 

a)  die  Geschlossenheit  der  Silbe  unzweifelhaft,  wenn  der 
zweite  auf  den  Vocal  folgende  Consonant  eine  litera  nsDian 
ist  und  Dagesch  lene  bat,  vgl.  nur  *îjsnn  kokpakh  (es  ist  ge- 
kehrt  worden)  Hi.  30,  15;  ns^»  orJcà  (seine  Lange)  und  nan^j 
rochbé  (seine  Breite)  2  M  25,  10;  fi^-jn  (Trockenheit,  Zerstorung); 
n^]?:;  (Nachstellung.  List),  wie  2  Kg.  10,  19  zu  schreiben  ist, 
wenn  nicht  die  Form  wegen  der  schwierigen  Aussprache  des 
p  nach  §  10,  6  mit  Dagesch  dirimens  geschrieben  Werden  soll. 
VgL  femer  'n^yi  (Schwâgerin  der  Ruth;  Luther,  wie  ôfler,  mit 
dem  a-laute:  Arpa)  Ruth  1,  4;  niri'i  n.  propr.  1  Chr.  7,  34; 
^'•yj^  (Darbringung,  Opfer)  z.  B.  3  M  1,  2;  ■'5'n'ntt  (Mordekhai; 
Luther:  Mardochai)  Esth.  2,  5.  —  In  diesen  Fâllen  bediirfen 
wir  keines  weiteren  Mittels,  um  die  Aussprache  des  Qames  zu 
bestimmen,  und  da  nach  der  grammatischen  Analogie  dieser 
Beispiele  andere  bestimmt  werden  kônnen,  so  ist  auch  deren 
Aussprache  ausser  Zweifel  gesetzt,  vgl.  z.  B.  nbarr  (er  ist  weg- 
gefiihrt  worden)  Esth.  2,  6;  itt5i.R  (seine  Heiligkeit)  Ps.  3,  5; 
nb^N  (Speise,  Essen)  1  M  1,  29  f.;  itjî?;  n.  pr.  1  M  10,  25.  Vgl. 
auch  bN"»:!!:?  =  ^Othnîêl  (n.  pr.  meine  Kraft  ist  Gott;  Luther: 
Athniel)  nach  bK"^3b73,  vgl.  Olsh.  §  277,  e;  ^nja.^-;  =  Jekhon- 
jahu,  Luther:  Jechanja  Jer.  24,  1;  vgl.  flir  den  siraffen  Silben- 
schluss  p^at^  Neh.  3,  16,  mag  da  nun  t?  Perfectum  Qal  (Olsh. 
S.  620),  oder  Adjectivum  (Mtihlau-Volck  s.  v.)  sein.  Damach 
auch  n;?5:  Jr.  27,  20  (Qeri  §  14,  1);  28,  4;  Estk  2,  6;  îirs;?3 
Jer.  22,  24.  28;  37,  1;  ^ti^D']  2  Kg.  15,  2. 

Da  aber  die  Bestimmung  der  grammatischen  Analogie  dem 
Anfônger  Schwierigkeit  macht,  so  ist  es  vortheilhaft,  dass  in, 
denjenigen  Fâllen,  wo  ^,  wenn  zwei  Consonanten  folgen 
von  denen  der  erstere  Schewa  simplex  hat,-  wie  d  ge- 
lesen  wird,  das  ^  kein  Metheg  neben  sich  hat.  Wo  aber 
das  ^  in  offener  Silbe  stehen  und  das  darauf  folgende  Schewa 
ein  mobile  sein  #  soll,  steht  Metheg,  vgl.  nry^ti  (sie  war)  1  M 
1,  2;  ocj'nati  hibbâre-^am  (ihr  [eorum]  Geschaffenwerden)  2,  4. 

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Qames  chatnph  in  imbetonter  geschlossener  Silbe.    §  13,  1.       99 

Ausgenommen  ist  aber,  wenn  das  Metheg  zuweilen  un- 
mittelbar  vor  einer  Pause  sogar  beim  kurzen  Vocal  steht,  so 
bei  i^-np^  =  qorebân  Hes.  40,  43;  ian;i  =  dorebân  (Stachel, 
Spitze)  i  Sm.  13,  21;  vgL  nnsh'n'n  ='ddrebônôth  Pred.  12,  11, 
wo  das  Meiheg  durch  den  Accentus  conjunctivus  Munach  ver- 
treten  ist;  vb^  =  dolfijàv  (sein  Eimerpaar)  4  M  24,  7  (wieder 
Munach  f&r  Metheg);  ferner,  wenn  das  Metheg  in  viertletzter 
Silbe  steht,  vgL  •^^-rt]J«j  =  ^ôscheqû-Uî  (Beklemmung  [ist]  mir) 
Jes.  38,  14.  Dièse  letzte  Fonn  kann  nicht,  wie  Stade,  Lehrb. 
§  52,  a  meint,  die  3  pers.  sg.  fem.  sein,  weil  'piôy  ein  transitives 
Zeitwort  ist,  welches  sônst  den  Âccusativ  regiert;  allerdings 
rs^^n  Mi.  3,  6  kann  die  unpersonliche  3.  pers.  sg.  fm.  sein, 
weîl  "îiorf  ein  in  transitives  Zeitwort  ist,  und  es  ist  die  Verbal- 
fonn,  weil  nicht  (mit  Ges.  Thés.)  das  vorhergehende  n^b,  son- 
dem  das  folgende  in;^  das  parallèle  membrum  ist  AJle  vier 
Beispiele  haben  nicht  Schewa  quiescens,  wie  ja  bei  den  ersten 
beiden  die  Abwesenheit  des  Dagesch  lene  im  3  beweist.  Sie 
haben  aber  auch  nicht  Schewa  mobile,  wie  Olshausen  in  Bezug 
auf  t^bi  S.  295  schreibt.  Sondem  sie  haben  Schewa  médium, 
wie  wahrscheinlich  Mûhlau-Volck  s.  v.  "•b'n  meinen,  wenn  sie 
sagen  „mit  lautbarem,  weil  aus  einem  voUen  Vocal  verkQrzten 
Schewa",  indem  sie  dièse  Dualform  richtig  nach  der  Analogie 
D":3'3p  (Hômerpaar)  ti^b'^  st.  cstr.  ■^^b'n  =  dolejê  gebildet  haben. 
Und  woher  dièses  Schewa  médium  in  den  vier  angeflihrten 
Beispielen?  Entweder  dcr  starke  Druck  des  Gegentones  vor 
der  Pausa,  wie  Gesenius  im  Lehrgebâude  S.  43  wegen  der  ersten 
beiden  Beispiele  meinte,  oder,  wie  es  mir  vielmehr  scheint, 
wegen  der  liquiden  Natur  und  (beim  4.  Beispiel)  der  Schwierig- 
keit  der  Laute  n,  b  und  p  scheint  mir  eine  Zerdehnung  der 
Silben,  âhnlich  wie  beim  Dagesch  dirimens,  eingetreten  zu  sein. 
Diess  hier  zur  positiven  Begrtindung  ider  von  mir  angegebenen 
Aussprache;  négative  Bemerkungen  zur  Zurtickweisung  einer 
anderen  Aussprache  gebe  ich  am  Schlusse  der  Zusammen- 
stellung. 

p)  Ebenso  nôthig  ist  die  Abwesenheit  eines  Metheg  als 
Kennzeichen  eines  Qames  chatuph,  weil  dièses  auch  vielfach  in 
Silben  gelesen  werden  muss,  die  schon  von  vornherein  nach 
der  granmxatischen  Analogie  (nicht  erst,  wie  die  vier  eben  be- 
sprochenen  Beispiele,  in  Folge  besonderer  '  Lautverhâltnisse 
ausnahmsweise)   halbgeschlossen    oder    schwebend    sind. 

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100  I-  Hanpttheil:    Schrift  nnd  Aussprache. 

Denn  in  schwebenden  Silben,  deren  2.  Schlussconsonant  eine 
litera  begadkephath  ist,  kann,  weil  diesem  2.  Schlussconsonanteu 
das  Dagesch  lene  fehlt,  die  Kûrze  des  Vocals  nicht  leichter 
erkannt  werden,  als  in  solchen  schwebenden  Silben,  deren  2- 
Schlussconsonant  keine  litera  begadkephath  ist,  ygl  die  beiden 
Beispiele  ^'py  nnd  nn^qr  =  ^obedâh  und  schmn^âh  (ihr  Be- 
bauen  und  ihr  Bewahrea)  1  M  2,  15  nebeneinander.  Vgl.  weiter 
';f?5«  =  ahkoMchâ  (dein  Essen)  2,  17;  hd^tj  =  mol^khâ  (sei 
doch  Kônig!)  Bicht.  9,  8;  ^"l'fd":  =  jischmor^khâ  (er  wird  dich 
behûten)  Ps.  121,  7;  D'iarn  =  td)db^dem  (du  sollst  ihnen  dienen) 
2  M  20,  5;  nnîqrn  =  ho^omeda  (sie  ist  zum  Stehen  gebracht 
worden);  -edn  =  os^phê  (Sammlungen  st.  cstr.  pL  von  qo«) 
Micha  7,  1  (so  z.  B.  J.  H.  Michaelis;  aber  Baer*Delitzsch  bieten 
-Bp»,  wonach  wegen  der  leichten  Verbindbarkeit  von  sp  die 
haïbgeschlossene  Silbe  zur  geschlossenen  geworden  wâre). 
Vgl.  noch  ma^n  (Wtisteneien,  Trûmmer  si  cstr.  pL)  z.  B.  Jes. 
52,  9.  Haïbgeschlossene  Silbe  ist  auch  in  b«np;  =  Jdqeteel 
Jos.  15,  38;  2  Kg.  14,  7,  weil  der  erste  Theil  der  Zusammen- 
setzung  wahrscheinlich  das  Imperfect  Qal  eines  Verbum  r^p 
ist  (Olsh.  S.  624);  ebenso  haïbgeschlossene  Silbe  in  oy^fj:^^ 
Jos.  15,  56,  weil  der  erste  Theil  zwar  nicht  mit  Olsh.  a.  a.  Ô. 
Imperfect  Qal  eines  Verbum  n^p,  aber  weil  er  Infinitiv  Qal  von 
ip;  (brennen)  ist.  Haïbgeschlossene  Silbe  hâtte  auch  in  TO^^aq-^ 
1  Chr.  25,  4.  24  sein  mûssen,  môchte  nun  der  erste  Theil 
wahrscheinlicher  mit  Olsh.  das  Impf.  von  n^i'i  oder  weniger  wahr- 
scheinlich mit  Mûhlau-Volck  der  Infinitiv  von  nd;  sein;  aber, 
weil  3'û  sich  leicht  verbinden,  vgl.  a^ij'^i  4  M  21,  1,  ist  straffer 
Silbenschluss  entstanden. 

In  allen  diesen  Fâllen  zeigt  nur  das  Fehlen  des  Metheg 
den  Laut  ô  an.  Daher  ^y^::^  schom^rà  (behûte  dochl)  1  Chr. 
29,  18,  aber  'n^DT  =  s^hâmerâ  (sie  hat  behûtet)  Hi  24,  15, 
wo  statt  Metheg  der  accentua  coniunctivus  Mahpakh  steht; 
femer  n*npT  =  zokherâ  (gedenke  doch!)  Neh.  13,  31,  aber  rrjDT 
=  zâ-kherâ  (sie  erinnerte  sich)  Klagel.  1,  7.  (Die  letzten  vier 
Beispiele  nach  Gesenius,  Lehrgebâude,  S.  48).  —  Ueber  einzelne 
Fâlle,  in  denen  die  Aussprache  des  Qames  als  ô  trotz  des 
fehlenden  Metheg  bestritten  worden  ist,  wird  unten  ausf&hrlich 
gehandelt,  vgl.  §  26,  1;  29,  8;  30,  6;  31,  8;  32,  5;  35,  5;,nâm- 
Kch  ûber  Formen  ans  Ps.  101,  5;  1  Sm.  13,  10;  1  Chr.  23,  6; 
Ps.  94,  20;  18,  2;  81,  8;  62,  4;  Hi.  20,  26. 

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Qames  chataph  in  anbetonter  geschlossen'er-SilWi  §  Xh;  i.'   '\Q'% 

Es  mag  noch  ausdrQcklich  wiederholt  werden,  dass  das 
Metheg,  wie  Ûberhaupt,  so  auch  beim  Qameszeichen  durch  einen 
verbindenden  Accent  vertreten  werden  kann,  vgl.  ^î£jbte«j  (und 
ich  bin  entronnen)  Hi.  1,  15 — 17.  19.  Da  steht  ûber  der  Silbe 
des  Gegentones  Azla,  der  18.  Accent  des  poetischen  Systems. 
So  auch  in  dem  Beispiele,  welches  Bô.  §  250  ans  HL  8,  1  an- 
fôhit:  'rjp^TSN  (ich  werde  dich  kiissen),  also  mit  Munach.  —  Die- 
selbe  Funciion  ist  dem  Accentns  distinctivus  Dechî  gegeben 
worden,  wenn  bei  gipj  Pâ,  106,  7  einzelne  Ausgaben  das  Metheg 
weglassen.  — 

Aber  ausnahmsweise  steht  auch  in  der  schwebenden  Silbe 
Metheg  neben  Qames  chatuph  vgl.  ^p^si  =  jiphgoschfikhd  (er 
wird  auf  dich  stossen)  1  M  32,  18;  bei  Baer-Del.  ïj^JDi  = 
jiphegosch^khcL  Die  zwei  Fâlle,  welche  Bô.  II.  S.  314,  Anm.  1 
noch  ans  Jes.  22,  18  u.  Ps.  121,  7  bemerkt,  stehen  nicht  in 
den  Ausgaben  von  J.  H.  Michaelis;  Baer  und  Delitzsch.  I^yy^ 
=  schom^â  (behiite  doch)  Ps.  86,  2;  '^r'iWTÇ  =  achomeréni  (be- 
hate  mich!)  Ps.  16,  1;  '2Œtn;;b  ==  lejoreachéni  (uns  in  Besitz  zu 
nehmen)  Ri.  14,  15.  Femer  ^'i^r  =  ^amodekkâ  (dein  Stehen) 
Obad.  V.  11  und  in  einem  Falle  wie  tjnd^ab  =  Umsckochakha 
(om  dich  zu  salben)  1  Sam.  15,  1.  —  Um  dièse  richtige  Aus- 
sprache  mit  o  zu  schiitzen,  welche  auch  Olsh.  §  64,  d  giebt, 
braucht  man  nicht  mit  Ew.  §  40,  b  Anm.  u.  Bô.  II.  S.  396  Anm. 
4  die  Lesart  ^n^çub  als  allein  richtige  und  mit  Olsh.  a.  a.  0. 
als  conséquente  zu  vertheidigen.  6es.-Eautzsch  und  Stade 
sprechen  nicht  darQber.  —  In  viertletzter  Silbe  bei  durch 
Maqqeph  verbundenen  Wortgruppen,  vgl.  "^la— ^i^;;  jor^-dî-bôr 
^mein  Hinabsteigen  in  die  Grube)  Ps.  30,  4  (Randlesart,  vgl. 
§  14,  1);  m'û— 'D^n  =  rod^fî-tôb  (mein  Verfolgen  [Erstreben] 
das  Gute)  Ps.  38,^21  (Randlesart).  — 

In  allen  unter  1.  angefûhrten  Fâllen  ist,  abgesehen 
von  den  angegebenen  Ausnahmen,  die  Abwesenheit 
des  Metheg  oder  eines  dasselbe  vertretenden  Accentus 
coniunctivus  das  âusserliche  Erkennungszeichen  eines 
Qames  chatuph.  Daher  ist  es  môglich,  fiir  den  Anfangs- 
unterricht  die  Fâlle  unter  1,  c  in  der  Regel  zusammenzufassen: 
Hat  ein  Qameszeichen  ein  Schewa  simplex  oder  Chateph  Pathach 
nach  sicfa,  so  ist  es  bei  Abwesenheit  eines  Metheg  ein  Qames 
chatuph. 

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iOÎ':^.-  ':'''.  i  .*i*-Haàpttheil:    Schrift  und  ÂuBsprache. 

2.  -7-  lautet  wie  0  auch  in  unbetonter  oflTeiier  Silbe, 
wenn  dieselbe 

a)  erst  aus  einer  eng-,  oder  einer  halbgeschlossenen  Silbe 
entstanden  ist.     Und  diess  erkennt  man  daran,  dass 

a)  unter  dem  nachsten  Consonanten  ein  Chateph-Qames 
steht,  vgl.  ^73yn  =  ko^omdd  (er  ist  gestellt  worden),  aus  einer 
enggeschlossenen  Silbe,  also  yorwârtsschreitende  Assimilation; 
■^^na  =  bochorî  (raein  Erwâhlen)  Hes.  20,  5,  aus  einer  halbge- 
schlossenen Silbe,  vorwârtsschreitende  Assimilation;  nominale 
Beispiele:  "^b^B  =  po^olî  (mein  Thun),  aus  enggeschlossener 
Silbe,  vorwârtsschreitende  Assimilation;  ^^tvsl  =bôchorî  (in  Zom- 
gluth)  z.  B.  2  M  11,  8,  fiir  das  Sprachbewusstsein  wahrschein- 
lich  rûckwârtsschreitende  Assimilation,  vgl.  oben  S.  7. 

Nur  etymologische  Rûcksicht,  wie  Bô.  §  250  richtig  sagt, 
bewahrt  einem  Qames  trotz  folgenden  Chateph-Qames  den 
Laut  a.  So  in  der  Randlesart  "^ri^a  (Hôhen)  z.  B.  Jes.  14,  14 
bâmotM  mit  Ges.  Lgb.  §  125,  6;"Ew.  §  38,  a;  Bô.  a.  a.  0.; 
Miihlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  95  Anm.  2.  Aber  schon 
Ges.  hatte  a.  a.  0.  hinzugesetzt  „oder  vielleicht  auch  bonvoth^'' 
und  vertheidigte  dièse  Aussprache  als  einzig  richtige  im  Thé- 
saurus s.  V.  Er  machte  geltend,  dass  von  nv^â  das  ô  nicht 
hatte  verkiirzt  werden  kônnen ,  wie  auch  D-^nsat  (Vôglein,  Sper- 
ling). nicht  von  niBir,  sondem  von  einem  vorauszusetzenden 
n':i^]£  stamme.  Diess  letztere  kann  jetzt  dahingestellt  bleiben, 
wie  es  auch  Olsh.  §  184,  b  dahingestellt  sein  lâsst.  Jedenfalls 
ist  dièse  Parallèle  kein  Entscheidungsgrund  gegen  die  aus- 
nahmsweise  Verkiirzung  der  Endung  ôth,  Denn  '»ni733  mit 
doppelter  Endung  hatte  eben  auch  etwas  Ausnahmsweises  und 
es  konnte,  wenn  auch  nicht  bei  dem  einmaligen  Beispiele  •»ni25«l^. 
1  Sm.  26,  12  (Olsh.  §  127,  b),  so  doch  bei  dem  oft  gebrauchten 
■•niwa  eine  Verktirzung  des  nicht  als  Femininendung  betrach- 
teten  ôth  eintreten.  Ich  halte  es  flir  ganz  unerlaubt,  ftir  ''M^ 
eine  andere  Grundform  nia  la  anzusetzen  [Ges.  im  Thés.],  als 
wovon  der  sonst  gebrauchte  Status  cstr.  herkommt,  obgleicb 
auch^Olsh.  §  164,  d  ein  bïmiëth  vermuthet  und  jedenfalls  dess- 
wegen  §  65,  c  die  Aussprache  boinotyé  giebt.  Denn  wenn  die 
Etymologie  aller  Formen  von  bâmâ  festgehalten  wird,  dann  ist 
fur  •>n;p5  die  Aussprache  bâmotê,  wie  auch  flir  in*n.«ni  Jes.  44, 
l*i>  vgl.  §  31,  8,   jetliÀ'orehâ  zu  behaupten;  weil  nun  einmal 


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Qamee  chatnph  in  nnbetonter  offener  Silbe.  §  13,  2.  103 

bei  Nominibus  mit  dem  Ârtikel  als  ô-o  doch  auch  y  on 
den  Punctatoren  gemeint  ist,  vgl.  jetzt  nur  ■':Na  (auf  dem 
[erbauten]  Schiffsgeschwader)  bâronî^  welches  1  Kg.  9,  27  îm 
Unterschiede  von  einem  Geschwader  [-«^nt  wo-onî]  steht,  das 
Salomo  erst  erbauen  liess  v.  26.  Andere  Beispiele  unten  im 
Anhang  dièses  §.  —  Stade  §  185  giebt  nichts  ûber  die  Aus- 
«prache  von  "•nwa;  Mîiller  §  349:  bomoehê^  wie  Olshausen. 

fi)  Dass  die  mit  Qameszeichen  versehene  Silbe,  welche  f&r 
die  ânsserliche  Betrachtungsweise  offen  ist,  doch  ihrem  Ur- 
sprunge  nach  eine  geschlossene  ist,  erkennt  man  ancb  daran? 
dass  der  nâchste  Gonsonant  ein  (anderes)  Qames  chatuph  unter 
sich  bat.  Wenn  also  in  zwei  Silben  hinter  einander 
steht,  80  ist  erst  der  Laut  des  zweiten  zu  bestimmen,  die 
Wortanalyse  also  vom  Wortende  herein  vorzunehmen.  Dièses 
zweite  Qames  kann  nun  ans  den  meisten  der  oben  unter  Nr.  1 
dièses  §  angegebenen  GrUnden  =  o  sein.  Gehen  wir  die  unter 
Xr.  1  angegebenen  flinf  Moglichkeiten,  in  welchen  ^  =  o  war, 
der  Reihe  nach  durch!  AUerdings  gleich  wegen  der  ersten  von 
diesen  fîinf  Moglichkeiten  (1,  a,  or),  deren  Beispiel  aoj;i  war, 
kann  dafi  voranstehende  von  zwei  aufeinanderfolgenden  Qames 
nicht  =  0  sein,  weil  ja  eben  bei  dieser  ersten  von  den  flinf 
Moglichkeiten  die  vor  dem  o  stehende  Silbe  betont  sein  muss. 
Âber  wegen  der  andern  vier  Moglichkeiten  kann  das  erste 
von  zwei  aufeinanderfolgenden  Qames  =  o  sein,  vgl.  (1,  a,  fi) 
njj-baj  =  qobolr^âm  (vor  dem  Volke)  2  Kg.  15,  10.  Bei 
«î-3t^  (er  kehre  doch  zurûck!)  2  Sm.  19,  38;  Dn.  9,  16  oder 
iif^P^  Hi.  22,  28,  was  ich  noch  unerôrtert  finde,  ist  die  Sache 
aber  doch  anders,  weil  da  die  drittletzte  Silbe  nicht  urspr.  o 
bat  und  weil,  verglichen  mit  D!ja«5;  1  Chr.  11,  11,  die  Verbal- 
fonn  mit  der  folgenden  Silbe  nicht  zur  Worteinheit  zusammen- 
gewachsen  ist.  Ueber  einen  ahnlichen  FaU  vgl.  §  21,  1.  — 
Femer  neben  ibajj  (sein  Gegenûber)  [bei  Buxtorf],  welches 
also  unter  2,  a,  a  gehôrt  und  hier  bloss  der  Vergleichung 
wegen  mit  erwâhnt  wird,  'lesen  manche  Ausgaben  iVd]?  = 
qoboUo  Hes.  26,  9,  und  darin  ist  dann  das  zweite  ^  nach  der 
Môglichkeit  (1,  b)  =  o;  verwerflich  aber  ist,  weil  kein  Schewa 
vor  Dagesch  forte  stehen  kann,  die  Lesart  (bei  J.  H.  Michaelis 
und  Hahn)  iVa]?.  —  Die^elbe  Sache  ist  es  mit  ••:ttç  =  qotonî 
(mein  kleiner  Finger)  [J.  H.  Michaelis  1  Kg.  12,  10],  oder  -^âûp. 
=  qotmni  (so  J.  H.  Michaelis  und  Hahn  2  Chr.  10,  10);  ver- 


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104  I-  Haupttheil:  Schrifb  and  Anssprache. 

werflich  aber  ist  wieder  ^ity^  (bei  Buxtorf  1  Kg.  12,  10  und 
2  Chr.  10,  10  und  Hahn  1  Kg.  12,  10).  —  Vgl.  zu  1,  c,  a  aïs 
Beispiel  0^1*7;  =  Jorob^dm  1  Kg.  11,  26  tind  0?3O;  =  «/o- 
sckobidm  1  Chr.  11,  11.  —  Zu  1,  c,  /3  gehorfc  das  zweite  Qames 
von  ni?3]?rj  =  ho^oniedd  (sie  ist  gestellt  worden);  von  tjby©  = 
po^oUkhd  (dein  Werk)  z.  B.  Hab.  3,  2;  ^tj];  =  qotob^hhd  (dein 
Verderben,  Luther:  Stachel)  Hos.  13,  14.  In  diesen  Formen 
wirkt  vorwârtsschreitende  Assimilation  des  Vocales. 

b)  Die  Silbe  ist  oflfen  und  enthâlt  eigentUch  nur  einChateph- 
Qames  und  zwar  in  Folge  der  forterbenden  Kraft  eines  Silben- 
vocals,  hat  aber  durch  die  vocaldehnende  Wirkung  eines  schwer 
auszusprechenden  Consonanten  einen  vollen  kurzen  Vocal  ei> 
halten.  So  in  "V^^Ç?  =  or[r\a'llî  (verfluche  mir  doch!)  4  M 
22,  6;  23,  7  und  in  **lç"nn]g  =  qohâr-Uî  (verwlinsche  mir  doch!) 
4  M  22,  11.  17.  Man  wird  dièse  beiden  Falle  nicht  anders  er- 
klâren  kônnen,  als  dass  zunâchst  von  h'hn  =  orà  die  analogie- 
gemâsse  (vgL  nab  umgieb  doch!)  Verdoppelung  der  ersten 
Silbe  aus  dem  Sprachbewusstsein  verschwunden  und  nun  wegen 
des  folgenden  r-lautes  beim  Forteilen  des  Accentes  das  ô  bloss 
zu  o  (Qames  chatuph),  nicht  vollends  zu  Chateph-Qames  ver- 
flûchtigt  wurde.  Und  nacb  der  Analogie  dièses  orâ-llî  scheint 
das  in  demselben  Zusammenhange  stehende  qobâ^Uî  gesprochen 
und  punctirt  worden  zu  sein,  obgleich  allerdings  das  schwierige 
p  eine  vocaldehnende  Kraft  auch  seinerseits  besass,  vgl.  das 
Genauere  ûber  beide  Formen  unten  §  34,  1.  —  Dieselbe  fort- 
erbende  Kraft  des  Silbenvocals  und  dieselbe  vocaldehnende  Kraft 
schwieriger  Consonanten  zeigt  sich  endlich  auch  in  D-'ttî'no  = 
srhdrâschîm  (Wurzeln)  und  D'«P"j]g  =  qodâschîm  (Heiligthûmer). 
—  Fur  den  Anfangsunterricht  kônnen  die  unter  2.  aufgeffthrten 
Fâlle  in  die  Regel  gefasst  werden:  Qames  ist  auch  =  Ô, 
wenn  ein  Chateph-Qames  oder  ein  zweites  Qames 
chatuph  darauf  folgt,  sowie  in  vier  einzeln  zu  merken- 
den  Formen,  und  in  allen  diesen  Fâllen  von  Nr.  2  ver- 
hindert  die  Anwesenheit  eines  Metheg  nicht  die  Aus- 
sprache  des  Qames  als  Qames  chatuph. 

Anhang:    Vertheidigung  der   bei   einigen  in  diesem  § 
erwS.hnten  Qameszeichen  angegebenen  Aussprache. 

I.  i.  Bei  den  FSJlen,  wie  "^V-a^jp  oben  S.  96,  steht  die  ursprftng- 
liche  L&nge  des  à  fest.    Es  ist  daher  nicht  ansnnehmen,  dass  dièse 


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Yertheidigung  mancher  Qames  and  Qames  chatnph.    Anhang.    105 

WUrter  dnrch  die  znfSJlige  Verbindnng,  in  der  sie  uns  an  den  an- 
gefaiurten  Stellen  entgegentreten,  ihren  «S-laut  verlieren.  Wenn  also 
angenommen  werden  mnss,  dass  diejenigen,  welche  das  Metheg  weg- 
liesBen,  anch  damit  das  d  in  d  verwandelt  wissen  wollten,  wenn 
nieht  angenommen  werden  kann,  dass  sie  trotz  des  weggelassenen 
Meiiheg  die  Ausspraclie  des  â  fQr  selbstverstÂndlich  hielten:  so  moss 
eine  Yerirrang  der  Tradition  angenommen  werden,  der  wir  nicht 
folgen  d&rfen.  Dass  die  dort  angegebenen  WGrter  mit  â  zu  sprechen 
seien,  haben  aach  angenommen  Ges.  Lgb.  S.  44;  Ew.  §  29,  d;  B6. 
§  250;  Ge8.-Eaatz8ch  §  0;  Mûhlan-Volck  s.  vv;  Del.  aosser  Ps.  55,  19; 
(bei  Olsh.  §  173,  b;'  Stade  §  208,  b;  Mûller  §  298  keine  ansdrûck- 
licbe  Angabe  daruber);  nur  Baer  sagt  von  -s^p  Ps.  55,  22  „Resch 
cum  Kamez  correpto.    Similiter  "a;^»  2  Sm.  15,  5". 

2.  Wie  in  den  eben  erw&bnten  Beispielen  die  Abwesenheit  des 
Metheg  nicht  das  Qames  chatuph  anzeigt,  so  verhindert  in  andem 
Beispielen  nicht  die  Anwesenheit  desselben  die  Aiusprache  des  Qa- 
mes ak  chatnph.  Delitzsch  bat  1875  in  der  Fraefatio  zum  Liber 
Jobi  pag.  YI  es  als  folsch  bezeichnet,  dass  man  ,'\^'^t  'ih^  und 
tr»^  spreche  dorebân,  po^lo  und  qodasMtn.  MûMaa-Volck  haben 
daranf  1878,  wenn  ich  die  Beispiele  immer  in  der  von  mir  ange- 
gebenen Reihenfolge  vorfûhre,  transcribirt:  ')3';in  und  fi'iaâ';?»  (nicht, 
wie  sie  ansdracklich  hinzofugen,  mit  dorhan  und  dorhonoth,  sondem) 
mit  dareban  nnd  dâr^bonoth;  i;^n  mit  daUJav;  ng«3?  mit  „â8ch*qd  (mit 
yerbreitertem  Kurz-Qames)";  njtow  Ps.  86,  2  mit  schâmh'a,  und  sie 
rerweisen  dabei  auch  auf  Ps.  16,  1,  woUen  also  das  dort  stehende 
n&chste  fragliche  Wort  •'ajw  auch  schâm^éni  ausgesprochen  haben; 
i*i»9)p  mit  kabùUo;  "«agg  mit  katôni  und  die  andere  môgliche  Lesart 
-80g  mit  katonni;  d^ajj  mit  „Jarob3am  oder  nach  starkerer  Ver- 
kûrzung  JorohSam*';  bei  ûja»;  verweisen  sie  in  Betreff  der  Aus- 
sprache  auf  das  eben  erw&hnte  Wort  zurûck;  7j^;^|  mit  poolcha;  t^siç;^ 
mit  katoheha;  bei  -^^k  ist  keine  Aussprache  angegeben,  -nag  ist 
gar  nicht  erw&hnt;  'l'^f^e  mit  sehorâschaw;  endlich  a'^vng  mit 
lidasehim.  — 

In  diesen  Transcriptionen  sind  zunâchst  die  citirten  Worte 
f^âgdtfqâ  mit  yerbreitertem  Eurz-Qames''  wichtig;  denn  damach  soll 
es  sich  in  der  Streitfrage  ûber  die  masoretisch  treue  Aussprache 
der  firaglichen  Qameszeichen  bloss  um  die  Qnantit&t  derselben 
handeln.  Aber  die  Herausgeber  des  WOrterbuchs  haben  diesen 
Standpunkt  wenigstens  selbst  nicht  festgehalten;  denn  sie  um- 
schreiben  die  fraglichen  Qameszeichen  nicht  bloss,  wie  es  ihrem  Stand- 
punct  angemessen  ist,  mit  a  und  dreimal  mit  o,  sondem  anch,  ihrem 
Standpuncte  ontreu,  mit  â  und  zweimal  mit  a.  Wenn  sie  dièse 
letEtere  Transcription  geben,   dann  handelt  es  sich  nicht  bloss  um 


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106  I*  Haupttheil:    Schrift  nnd  Anssprache. 

die  Quantitât  jener  fraglichen  Qameszeichen,  sondem  auch  um 
deren  Qualitât;  denn  dann  sind  jene  fraglichen  Qames  mit  Metheg 
wie  langes  a,  die  kurzen  Qames  aber  wie  Ô  anszusprechen,  wie  letz- 
ieres  ja  die  Herausgeber  bei  der  Zolassung  von  Jorobam  and  bei  der 
Aossprache  poolcha  vom  zweiten  Qames  angeben. 

Ich  habe  nun  schon  im  vorigen  §  die  GrQnde  dafQr  gegeben 
dass  Qames  non-chataph  nicht  bloss  der  Qoantit&t,  sondem  auch  der 
Qualit&t  nach  sich  vom  Qames  chatuph  unterscheidet.  Ist  das  non 
80,  so  kann  man  nicht  zngeben,  dass  WOrter,  welche  im  Arabischen 
den  u-lant  haben  und  deren  Qames  im  Hebr&ischen  unter  dem  Druck 
des  Accentes  zu  Ô  werden  kônnte,  also  vom  ersten  der  fraglichen 
Beispiele  -ff^^  bis  zum  letzten  v^^'^^^y  mit  dem  à  oder  auch  nur 
langem  &  gesprochen  werden,  sondem  sie  kônnen  nnr  mit  dem 
o-laute  gesprochen  worden  sein.  Oder  wie?  Neben  dem  oft~ 
maligen  )^'^p'^,  wo  kein  Mensch  an  der  Anssprache  qôrbân 
zweifelt,  und  welches  das  Genus  seines  ersten  Yocals 
durch  das  zweimal  vorkommende  )^*yp  qurbân  Neh.  10,  35; 
18,  31  noch  deutlich  verr&th,  soll  ëinmal  eine  Form  vor- 
kommen,  deren  erster  Yocal  in  das  genus  des  a-lautes 
ûbergegangen  wâre? 

Welches  sind  nun  aber  die  fraglichen  Qames-zeichen  und  wess- 
halb  sollen  sie  nicht  wie  o  ausgesprochen  werden?  Delitzsch  sagte 
in  der  angefûhrten  Praefatio:  Aile  Qames-zeichen  dûrfen  nach  den 
Masoreten  nicht  wie  o  ausgesprochen  werden,  welche  Metheg  bei 
sich  haben;  „Eamez  illud  methegatum  non  est  o,  nam  fCamez  chatuf 
nec  Metheg  et  ne  Gaja  quidem  patitur".  Und  dass  dieser  Satz  ganz 
umfassend  gemeint  war,  das  sieht  man  aus  den  beigesetzten  als 
falsch  bezeichneten  Aussprachen:  doreban;  paolo,  kodaschim  d.  h., 
mag  das  ^  inunbetonter  geschlossener  [auch  halbgeschlossener 
vgl.  die  Transcription  der  Lesart  Ben  Ascher's  1  M  32,  18  (nicht  ,47**) 
in  Genesis,  éd.  Baer  et  Del.  pag.  85  ,Jif-ghâ-8chacha*']  oder  in  un- 
betonter  offener  Silbe  stehen,  so  soll  nach  jenem  Satze  von  Delitzsch 
durch  Metheg  seine  Anssprache  wie  ô  verhindert  werden. 

An  der  MQglichkeit,  jenem  Satze  von  Delitzsch  auch  in  Bezug 
auf  die  zwei[te  H&lite  der  F&lle  des  ^  chatuph  (wo  es  also  in  offener 
Silbe  steht)  beiznstimmen,  haben  nun  schon  Mûhlau-Yolck  gezweifelt, 
indem  sie  (in  gltlcklicher  Inconsequenz)  auch  J&robam,  poolcha  und 
schoraaehato  umschrieben  haben.  Eautzsch  aber  hat  daran  ver- 
zweifelt,  indem  er  fOr  ,  chatuph  in  offener  Silbe  ausdrflcklich  den 
Lant  0  fordert  und  umschreibt:  po^ld,  po^Vkha,  qodasMm.  Th&te 
man  diess  nicht,  so  k^nnte  man  auch  *«^n^  (in  Erankheitszustande) 
Jes.  1,  5;  2  Chr.  21,  18   nicht  mehr   mit  Kurz-Qames  aussprechen 


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Vertheidignng  mancher  Qames  und  Qames  chatuph.    Anhang.   107 

imd  kOnnte  nîcht  mehr  ^e  ^^3R|  (gleich  Kanfinannsschiffen)  mit 
Eurz-Qames  Spr.  31,  14  von  n^aRk  (auf  dem  Schiffe)  mit  Lang-Qames 
untencbeiden  Jon.  1,  5.  — 

Aber  waa  die  erste  Hâlfte  der  fraglichen  Falle  (wo  also  ^  mit 
Metheg  in  unbetonter  geschlossener  Silbe  steht)  anlangt,  sohaben 
Mûblaa-Yolck  immer  dem  Satze  von  Delitzscb  Reebnung  getragen, 
and  Kantzsch  bat  die  vorber  mit  aufgefûbrte  AuBspracbe  dâ-^ebân 
nicbt  ebenso»  wie  die  gemissbilligten  Ansapracben  von  metbegirtem 
Qames  in  offener  Silbe,  anfidrCicklicb  zurûckgenommen,  scbeint  also 
dièse  Aussprfusbe  dà-r^bân  gelten  lassen  zn  woUen.  —  Demnacb 
wollen  Mûblau-Volck  und  Eautzscb  wenigstens  bei  der  ganzen  ersten 
H&lfte  der  fraglicben  F9lle,  bei  den  in  gescblossener  Silbe  steben- 
den  Qames-zeicben,  die  Anwesenbeit  eines  Metbeg  als  Hinderniss 
for  die  Ausspracbe  des  ,  »  d  anseben.  —  Das  ist  aber  jedenfÎEblls 
inconséquent  nnd  desswegen  wenigstens  formai  fidscb.  Denn  wenn 
man  bei  b*>v;!jp  (Mablan-Volck)  und  bei  B'^onp  (Eautzscb)  das  Metbeg 
kein  Hinderniss  fur  die  Ausspracbe  von  ^  aïs  o  sein  l&sst,  dann  kann 
man  es  aucb  in  ^s^g  u.  s.  w.  kein  Hinderniss  fiir  die  Ausspracbe 
qor*bân  u.  s.  w.  sein  lassen.  Dass  aber  die  Ausspracbe  z.  B.  jenes 
dnmaligen  i^^  Hes.  40,  48  aucb  material  fÎEdscb  ist,  ist  scbonvor- 
bin  angegeben  worden.  —  Und  das  Metbeg  bat  ja  gar  nicbt  immer 
die  Fonction,  einem  Vocal  eine  andere  Quantit&t  zu  geben,  vgl. 
Trn^:  es  macbt  die  enggescblossene  Silbe  mitkurzem  Vocal  nicbt 
zn  einer  balbgescblossenen  Silbe;  und  die  an  sich  scbon  balbge- 
scblossene  oder  scbwebende  Silbe  macbt  es  nicbt  zu  einer  ofEénen, 
TgL  "o^p  (Dickicbte)  Jes.  10,  34;  nur  die  an  sicb  d.  b.  nacb  der  Her- 
kunft,  der  Analogie  scbon  offene  bezeicbnet  es  als  solcbe,  wie 
urj  (timebnnt)  zur  (Jnterscbeidung  von  ïi»^*?  (videbunt). 

So  ist  jedenfiEhIls  die  Streitfrage  nacb  Sinn  und  Tendenz  der 
Feststeller  unseres  tiberiensiscben  Functationssystems  selber  zu  ent- 
scheiden. 

IL  Die  Auffassung  der  jûdiscben  Grammatiker  kann 
nicbt  s  beweisen,  weil  sie  nur  eine  Ausdeutung  der  von  der  Masora 
gebotenen  Metbeg-Setzung  ist,  wie  wir  eben  aucb  eine  solcbe  Aus- 
deutung geben.  Wftbrend  oben  bebauptet  worden  ist,  dass  mebrere 
orsprûnglicb  lange  â  trotz  der  Abwesenbeit  eines  Metbeg  ibren 
langen  a-lant,  und  mebrere  ans  u  entstandene  ô  trotz  der  Anwesen- 
heit  eines  Metbeg  ibren  kurzen  o-laut  bebalten  miissen,  baben  altère 
jûdische  Grammatiker  die  zuf&llige  Abwesenbeit  oder  Anwesenbeit 
eines  Metbeg  fûr  entscbeidend  ûber  den  Cbaracter  des  à  resp.  ô  er- 
klârt.  Sie  baben  also  dieselbe  Auffassung,  wie  Delitzscb  sie  aucb 
wieder  in  der  3.  Auflage  seines  Jesajaconmientares  (1879)  ausge- 
sprocben  bat,  vgl.  7,  11   um  n\ifp  bei  Zaqepb  qaton  als  Pausalform 


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108  ^*  Haupttheil:  Schrift  und  Anssprache. 

von  'hhiff  za  erweisen  ,,Uebergang  des  o  m  d  (a)  erzeugt  auch  die 
Infinitivform  ^î^wtoV  1  Sm.  16,  1;  tj?^)  (nach  Nom)  1  Sm.  24,  11; 
ïîw  Obad.  V.  11.  Die  Sehreibung  fITWftV  iat  ein  Unding.  Ueber 
entsprechende  Imperativformen,  vgl.  zu  S8, 14".  Ich  fahre  auch  das 
bei  88,  14  Stehende  noch  an,  weil  es  uns  die  Unsicherheit  der  Me- 
theg-Setzung,  ad  ocnlos  demonstrirt,  vgl.  „UnmQglich  ist*8  '■*\rr%p^'è^ 
alfl  Imperativ  zu  fassen;  die  Punctation,  wonach  âsehka  zu  lesen  ist, 
Iftsst  diees  [allerdings]  zu  (vgl.  '^Wi^jÇ  lu^d  "^V-na^  in  der  Geschicbte 
Bileams;  msfô  schSmra  Pb.  86,  2;  119,  167  [an  der  letzteren  Stelle  ist 
aber  die  Form  nicht  Imperatir,  sondem  3.  ag.  un.  Perfecti]  nnd  da- 
gegen  nm  iiMiuy  l  Chr.  29,  18.  wo  sich  aber  auch  die  Lesart  '  rvfi^v 
findet,  und  «^V  mmu;  zochraUi  u.  5.);  aber  der  Sprachgebrauch  bietet 
keinen  passenden  Sinn  dièses  Imperativs  etc.". 

Schon  Gesenius  hat  im  Lgb.  S.  42,  Anm.  darauf  aufmerksam  ge- 
macht,  dass  Danz  in  seinem  Literator  hebraeo-chaldaicus  die  An- 
gaben  Qimchi's  ôfters  gut  berichtîgt  bat.  Ich  fuhre  Ëiniges  daraus 
an.  S.  83  (Secunda  editio  1696)  reiht  er  an  das  bekannte  -^r&  Esth. 
4,  8  auch  -Dng.  (coram)  Dn.  2,  10.  86  und  -^^  (secundum  legem)  Dn. 
6,  9.  13  und  bemerkt:  .Pronunciemus  Koddm,  Keddthy  quamvis  tono 
per  Makkeph  ablato,  nec  hic  nec  ibi  Metegh  habeatur.  Utriusque 
origô  chamez  chatuph  respuit*.  Diess  ist  filr  jene  Zeit  eine 
sehr  feine  Bemerkung.  Femer:  „1\'^^  hatkrach  (i.  e.  post  te)  Dan. 
2,  89,  quia  est  ex  '^çrs  Dan.  7,  6  f.,  quamvis  metegh  adjectum  non 
sit;  et  contra  ^a^  lohbhel  (i.  e.  ex  opposite),  utut  metegh  habeat. 
Est  enim  pro  h^  Dan.  5,  1.  5.  10*.  Ich  bemerke  zu  Dan.  2,  89, 
dass  dort  viele  Ausgaben  tpiia  haben,  und  diess  ist  der  sicherste 
Beweis,  dass  die  traditionelle  Anssprache  an  jener  Stelle  den  (reinen) 
a-Iaut  forderte.  J.  H.  Michaelis,  welcher  auch  die  Form.  mit  Pathach 
im  Texte  hat,  bemerkt  «7^1  sic  per  Eametz  cum  Metheg  [Erfurt] 
1  et  sine  Metheg  7.  8.  11—16.  19".  Ferner  sagt  Danz  p.  85—87: 
,In  •'Sitow  Ps.  16,  1;  yn9  Obad.  v.  11;  •'n^'î»»  Ps.  30,  4;  •'fcvt'n  38,  21 
et  iuxta  Eimchium  "jAirt^  1  Sm.  24,  11  multa  exemplaria  extraordi- 
narie  Metheg  habent:  quod  non  obstat,  quominus  ^  pronuncietur  ut 
0,  invitis  quidem  Ebraeorum  multis.  Formatio  tamen  voeu  m 
non  admittit  vocalem  aliam.  Nec  ^  hhatuph  in  sjllaba  simplici 
inusitatum  est,  quoties  scilicet  ea,  novo  émergente  superveniente, 
taJis  effecta  est  e  compositâ..  Legamus  ergo  s^Mmëréni  etc.  Quin 
si  metegh  laxum  dixeris,  Schewa  maneret  quiescens  §  13,  II*.  Da- 
mit  verweist  er  auf  S.  117,  wo  es  heisst:  .Metegh  laxum  datur  1. 
ad  vocalem  brevem  in  sjUaba  compositâ  a)  primae  radicali  verborum 
rrn  (cf.  n^n-^  1  M  2,  25)  et  mn".  —  Danz  hat  die  Worte  David 
Qimchi*s  »  welche  sich  auf  die  obigen  Formen  beziehen,  nicht  ange- 
fOhrt.    Damit  man  sehe,  inwieweit  er  zu  den  „inviti  Ebraei*'  geh6re, 


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Yertlieidignng  mancher  Qames  und  Qames  chatuph.   Anhang.   109 

will  ich  seine  Worte  ans  der  Ausgabe  des  Mikhlol  von  Biitenberg 
ûbersetzen.  Zuerst  S.  15,  wo  vom  Imperativ  geredet  wird,  heisst  es: 
„nnd  yiele  Maie  mit  HinzufÛgnng  eines  rt  am  Ende  z.  B.  Ti^o 
1  Chr.  29,  IS;  mt  Neh.  5,  19.  Der  ente  Stammbnchstabe  mit 
^9v  TÇR-  Wird  aber  der  erste  Stammbnchstabe  [d.  h.  seine  Sîlbe] 
durch  einen  Accent  gedehnt,  so  wird  es  in  am  fvp  verwandelt: 
rms^  Ps.  86,  2  [wo  das  Metheg  dnrch  Merkha  vertreten  ist]''.  Dazu 
fûgie  Elias  Levita:  ,,Wenn  ein  Accent  bei  dem  ersten  Stammbuch- 
staben  des  Yerb  ist,  dann  wird  das  Qames  ein  Qames  gadol;  denn 
wir  haben  nicht;  gefanden,  dass  ein  Accent  neben  einem  9(en  fop 
stebt".  Dann  ûber  den  Infinitiy  heisst  es  S.  82:  „^VdK  etc.  Cnd  so 
der  Infinitiy  mit  tpn  i^p  im  Unterachied  vom  Nomen  z.  B.  n'^'^^f» 
welches  Cholem  bat.  Aber  es  giebt  Schreiber,  welche  ansdrûcken 
ytioy  Obadja  v.  11.  Das  a  ist  ausgestattet  mit  Gaja.  Und  so  auch 
in  dem  7^t^^  des  Ben  Ascher.  Das  Reseh  wird  gelesen  mita)-n  pip; 
denn  das  Gimel  ist  mit  Schewa  and  Pathach  pnnctirt.  Und  es 
wird  verwandelt  zu  Qames  in  dem  dritten  Stammbnchstaben  des 
Yerbs  bei  dem  Worte  "Tt^'ts^.  Ferner:  es  wird  gedehnt  das  Qames 
dnrch  einen  Accent  in  ^fn*^  u.  *tn*^r.    Endlich  S.  34:  Es  wird  gedehnt 

das  Qames  in  "^a^tb". Daxanf  geht  Danz  S.  88  za  den  Ffillen 

ûber,  wo  Qames  vor  Ghateph  Qames  oder  einem  andern  Qames  cha- 
tuph steht,  und  er  streut  auch  da  trotz  seiner  Théorie  von  den 
drei  morae  einige  richtige  Bemerknngen  ein.  Ueber  Metheg,  den 
steten  B^leiter  dieser  Qames  chatuph,  sagt  er:  Aliis  qnoque 
brevibus  vocalibns  adiici  solet;  cf.  ay^M  1  Reg.  6,  18  et  nat^K 
(derelinquam)  Hi  9,  27.  Quare:  po-ôlâ  5  M  32,  4;  ho-hhôri  Hes. 
20,  5;  tno-vaâm  Am.  2,  4;  këo-hobhdm  Hos.  9,  10;  lëgh<holéch  Buth 
3,  13.  Quae  perperam  Eimchi  pronuncianda  putat  per  Eamez  lon- 
gum  primae  radicali  attribuendum".  Die  Worte  Qimchi^s,  worauf 
8Îch  Danz  bezieht,  stehen  in  der  Ausgabe  von  Bittenberg  S.  32: 
„Wenn  der  zweite  Stammbuchstabe  des  Verbs  ein  Kehlbuchstabe  ist, 
80  wird  er  mit  {jttn  "pap  und  der  erste  Stammbuchstabe  des  Verbs 
mit  an*^  foip  gelesen".  Dièse  Bemerknng  Qimchi*s  bezieht  sich  zn- 
gleich  auf  die  F&lle  wie  b^çmo  Jes.  30,  12,  welches  Danz  richtig  mit 
nuhos-chém  transcribirt. 

Neben  Danz  bemerke  als  Bekftmpfer  der  mittelalterlichen  Auc- 
torit&t  noch  J.  H.  Michaelis.  Dieser  bemerkt  zu  h^^  Ps.  35,  10  „per 
Makkeph  et  Metheg  Codex  3.  21,  per  Makkeph  cum  superfluo  Merca 
7.  11.  Sed  Merca  et  Kametz  heic  et  Prov.  19,  7  requirit  Masora 
1.  2.  impr.  et  Erfart.  Item  Eimchi  et  M.  L  et  R.  Chaiim  ad  Mtis. 
fin.  fol.  26,  c.  Geteram  negat  cum  Eimchio  etiam  M.  J.  esse  Yoca- 
lem  istam  h.  1.  Eomethschatuph  (sici)  et  nonnuUi  codices  notam  mar- 
ginalem  addunt  an**  ^p,  Eamets  magnum:  verum  tamen  accent  us 


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110  I.  Haupitheil:    Schrifb  and  Aussprache. 

tonicuB  hic  forte  non  magis  impedit  lectionem  per  Ko- 
metschatuph,  ut  poscit  analogia,  qnam  euphonicnm  Me- 
theg  in  *«a'^&tD  custodi  me!  Ps.  16,  1,  et  cf.  analognm  quod  in  nts 
ProY.  3,  12,  ubi  quemadmodum  notatur  in  margine  f\fn  "^^a  ^iad,  sic 
omnino  convenientius  hic  notaretur  p|)^b  -«V^  f\^f^-  Quod  vero  ad 
consecutionem  accentuum,  cf.  Prov.  30,  9;  Job  84,  87."  —  Zu  Spr. 
19,  7  bemerkt  er:  ^  per  Makkeph  sine  accentu  vel  Metheg  [codex] 
3.  6.  9—16.  20.  23  contra  Maa.  1.  Porro  -î5  7.  8  contra  M.  J.  hic 
et  Ps.  35,  10,  quippe  quod  Makkeph  abesse  iubet  At  Vç  per  Mah- 
pakh  1.  contra  Mas.  1  et  imprimis  ad  Ps.  35,  10,  quae  Merca  et 
Eomets  requirit,  ut  habet  17.  18.  22.  24.  —  Zu  Ps.  16,  5  bemerkt 
er:  naa  per  Pathach  [codex]  3.  5.  14.  15.  22  et  in  margine  6.  9,  quam 
yariationem  adnotavit  etiam  B.  Chaiim  ad  Mas.  finalem  foL  14,  b. 
Verum  Kamets  requirit  Mas.  1  et  Erfurt.  cf.  Ps.  11,  6.  Also  um 
den  a-laut  zu  bewahren,  hat  man  Pathach  geschrieben. 
Geradeso  bemerkt  er  zu  4  M  34,  11;  Jes.  11,  15. 

m.  Ebensowenig  beweist  endlich  die  babylonische  Punc- 
tation  etwas  gegen  die  oben  dargelegte  Aussprache  der 
fraglichen  Qameszeichen.  Denn  dièse  unterscheidet  be- 
stândig  das  Eurz-Qames  von  dem  Lang-Qames.  Zum  Beweis 
nehme  ich  zun&chst  Beispiele  aus  einem  babjlonisch  punctirten 
Stûcke,  welches  den  meisten  meiner  Léser  zur  Hand  ist,  nSjnlich 
dem  Abschnitt  aus  dem  babylonischen  Hiob,  welcher  der  Job-Aus- 
gabe  Yon  Baer-Delitzsch  (1875)  beigegeben  ist.  Da  sieht  man  in 
36,  4.  10  die  Bezeichnung  des  Qames  chatuph  von  Da&K  und  dstk  im 
Unterschied  Yon  dem  Qames  non-chatuph  in  der  zweiten  Silbe  der 
beiden  genannten  Wôrter  und  in  yn^Y.  ^  ^®^8  8.  Dieselbe  Unter- 
scheidung  der  beiden  fraglichen  Laute  wird  gelehrt  durch  jede  an- 
dere  Stelle  des  „Codex  Babyloniens  Petropolitanus  Prophetarum  po- 
steriorum  Yon  916".  Vgl.  z.  B.  -^j  Hes.  10,  12;  %5t«a  v.  13;  07»» 
Y.  17;  •'Kaara  11,  13;  -^^j  11,  16,  vgl.  mit  n-nteK  ebenda;  a^tit  12,  2; 
-wi  12,  5;  -^5  12,  10.  —  Darum  kann  es  nur  ein  scheinbares 
Gewicht  haben,  wenn  Delitzsch  in  der  Praefatio  ad  „Libriim 
Jobi,  edidit  Baer  et  Delitzsch",  pag.  VI  zum  Erweis,  dass  die  Aus- 
sprache z.  B.  von  SVye  =»  poolé  faUch  sei  und  daas  „Eamez  illud 
methegatum  non  esse  d",  sagt:  „[In  codicibus,  qui  ut  Ghatef  Kamez 
sic  etiam  Eamez  chatûf  ^  scribere  soient,  nusquam  ,^  reperitor  et] 
*  Babylonii  ^V"»  e.  c.  Hab.  3,  7  sic  scribunt,  ut  posteriori 
Eamez  lineolam  quae  signum  correptionis  est  addant, 
priori  non  item".  Wie  dièse  Zeichen  aussehen,  k^nnen  die  Léser 
zun&chst  wieder  an  jenem  Stûckchen  des  babylonischen  Hiob  er> 
kennen,  weil  dort  &^^b  v.  9  vorkommt.  Ëbenso  zeigt  sich  diesa  in 
dem  Theile  des  ganzen  Prophetencodex.  welcher  fik  sich  von  Her- 


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Offenheit  der  Silben  mit  langem  Vocal  und  Metheg.   Ëzcurs.    m 

mann  Strack  herausgegeben  worden  ist,  n&mlich  „Ho8ea  et  Joël 
prophetae  ad  fidem  codicis  Babylonici  Fetropolitani"  1875,  dem  auch 
eine  Belehnmg  ûber  das  Babjlonische  Functa^onsBjstem  beigegeben 
ist.  Vgl.  d»^  Ho8.  1,  1;  Am.  1,  1;  OT^J»  (ihre  Zelte)  Hos.  9,  6; 
naniK  (amare  eorum)  9,  10;  Q'^VnKa  (in  Zelten)  12,  9;  '^au]^  (dein 
Stachel)  13,  14;  und  so  steht  auch  Lang-  und  Eurz-qames  fOr  he- 
brâisches  ^viça  (sein  Gestank)  Joël  2,  20,  alao  im  Babjlonischen  mit 
lockerem  Silbenschluss.  Es  ist  dièse  Schreibweise  nur  ganz 
analog  der  tiberiensischen;  sie  gestattet  sich  nur,  wie  die  tibe- 
rienaische,  bei  Qames  chatuph  vor  einem  andern  Qames  chatnph 
das  Zeîchen  der  Correption  als  selbstverstândlich  wegzulassen.  Ja 
noch  mehr;  wie  sollte  die  Babjlonische  Aussprache,  welche  beim 
Yorhandensein  nur  éines  Eurz-qames  noch  deutlicher  als  die  tibe- 
riensische  dièses  Kurz-qames  bemerkbar  macht,  dazu  konmien,  gerade 
beim  Yorhandensein  zweier  Eurz-qames  das  erstere  wie  Lang-qames 
zQ  sprechen?  —  Yon  diesem  UrtheiL  kann  uns  selbstverstandlich 
auch  nicht  die  Wahmehmung  abbringen,  dass  in  *\''^'^  Hos.  14,  6 
auch  unter  dem  ^  einfach  das  Zeîchen  des  Lang-qames  steht,  gerade 
ebenso  wie  bei  n*»?,;!  (Pferde)  Joël  2,  4  oder  dçj^  (ihr  Unrecht) 
4,  13.  Ist  denn  in  der  tiberiensischen  Punctation  nicht  ebensowenig 
bei  D-^v;^  bemerkt,  dass  die  erste  Silbe  mit  Eurz-qames  zu  sprechen 
ist,  und  bat  nicht  die  babylonische  Punctation,  welche  in  allen 
analogen  F&llen  den  dem  Ursprunge  des  Wortes  ent- 
sprechenden  Laut  des  Eurz-qames  zeigt,  den  meisten  An- 
spruch  darauf,  dass  ihr  nicht  Inconsequenz  der  Aussprache  vor- 
geworfen  werde?  —  Indess  mCchte  auch  die  Tendent  des  babyloni- 
schen  Punctationssystems  in  Bezng  auf  die  Qualitat  und  QuantitS.t 
des  ersten  Qames  von  t-^v^^v  sein,  welche  sie  wollte,  keinesfalls 
dûrfte  auch  das  Qames  vor  Chateph-Qames  und  Qames  chatuph 
(z.  B.  in  Dm^nM  und  d9ai*>)  fîir  Lang-qames  erklârt  und  daraus  ein 
Schluss  auf  den  Character  des  Qames  unter  &  z.  in  i^:»fe  gezogen 
werden. 

Exonrs 

ûber  die  Offenheit  der  Silben  mit  langem  Vocal  und  Metheg. 

Hier  ist  der  richtige  Ort  zu  einer  Erôrterung  daruber,  ob  dièse 
mit  Metheg  versehenen  Silben  zu  den  offenen  gehCren,  oder  nicht. 
Nimlich  Baer  hat  in  seinem  (hebrâisch  geschriebenen)  Bûchlein  ûber 
âas  poetiscfae  Accentuationssystem  „Torath  Eméth*'  (1852)  S.  0  £,  in  seiner 
Abhandlung  ,Jietheg-Setzung"  in  Merz'  Archiv  S.  60,  endlich  in  Dikduke 
ba-teamim  in  einer  Anmerkung  zu  §  11  behauptet,  eine  solche  mit  Me- 
theg versehene,  einen  langen  Vocal  enthaltende  Silbe  sei  keine  offeue 


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112  I*  Hanpttheil:   Schrift  und  Auasprache. 

und  das  unier  dem  ZL&chaten  Gonsonanten  stehende  Schewa  sei  kein 
avsgesprochenes  (9a),  sondern  die  Silbe  sei  eiae  ,,gedebnte''  Silbe  msn 
re^ob  und  das  onter  dem  n&chsteii  Gonsonanten  stebende  Scbewa  sei  ein 
unausgesproobenes  (n^). 

a)  In  der  „Torath  Emeth<*  spricbt  Baer  von  folgender  Sacbe  Zeile 
7  ff.:  ,,Wenn  der  Diener  Merkba  auf  ein  Wort  f&lli,  vor  dessen  TonsteUe 
noch  eine  gedebnte  Silbe  ist  (d.  i.  eine  Silbe,  hinter  welcber  weder 
Scbewa  qniescens  nocb  Dagescb  ist),  dann  pnnctirt  man  Merkba  nnd 
Sinnorith  in  dem  Worte,  nnd  es  kommt  Merkba  auf  die  Tonstelle  nnd 
das  Sinnoritb  wird^  ûber  der  gedebnten  Silbe  punctirt,  welcbe  vor  ihr 
ist,  z.  B.  dna  rvt<  (er  blast  sie  an)  Ps.  10,  5".  Und  unter  den  folgenden 
Beispielen  fObrt  Baer  aucb  rf^  ^a^n"  (wir  baben  auf  dich  gebarrt)  Ps. 
38,  22  sowie  *";  7K3  (er  Ifistert  Jebova)  10,  8  an.  Also  wir  bemerken 
nebenbei,  dass  das  Sinnoritb  sowobl  bei  wirklicb  offenen  Silben,  als 
aucb  bei  solcben  stebt,  welcbe  eine  virtuelle  Yerdoppelung  binter  sicb 
baben.  Darauf  fôbrt  Baer  fort:  „[Jnd  wenn  ein  Wort  ein  Merkba  in 
seiner  Anfangssilbe  bat,  und  es  ist  ein  Wort  vor  ibm,  welches  auf  eine 
gedebnte  Silbe  ausgebt  und  welches  sicb  mit  ibm  verbinden  soll,  so  Iftsst 
man  dass  Maqqepb  weg  und  pnnctirt  das  Sinnoritb  ûber  den  Anfieuig 
des  ersteren  Wortes  und  zwar  [nocb]  ausserbalb  desselben  [d.  h.  nocb 
vor,  recbts  von  demselben),  z.  B.  ^^  mn  '^^  (denn  die  Zomglutb  ent- 
brannte  ibm)  Ps.  18,  8''.  Darauf  sagt  Baer  Zeile  5  y.  unten:  „Und  das 
Eennzeicben  des  Sinnorith  ist,  dass  es  nicbt  vorkommt,  ausser  auf  einer 
gedebnten  Silbe;  aber  eine  dagescbirte  oder  in  Scbewa  rubende  Silbe, 
aucb  die  dienenden  Bucbstaben  B"^a*i3  am  Anfang  des  Wortes,  sie  be- 
kommen  das  Sinnoritb  nicbt,  z.  B.  '^im»  Ps.  4,  1;  '♦k'^ï^^  4,  4,  vgl.  dw 
2,  7;  nin>V  9,  10;  yv^  19,  6;  a-^":»  81,  21;  waiO'»'!  59,  16*.  —  Dazu  fûgt 
Baer  folgende  Anmerkung:  „Und  wisse,  dass  aucb  WOrter,  wie  7r)°?& 
(in  deiujBr  Zomglutb)  Ps.  6,  2  [besitzt  aber  gar  nicbt  Merkba]  (vgl.  an- 
dere  Beispiele  solcber  mit  Metheg  yersebener  Silbe  Ps.  90,  Il  [nicbt 
«12*;  besitzt  nicbt  Merkba];  92,  8;  119,  29  [bat  wieder  kein  Merkba, 
sondern  Munach];  19,  10  [nicbt  .7*;  bat  kein  Merkba];  tr>rùt^'  58,  12 
^  [nicbt  ,59,  12'];  150,  6;  aucb  -«luto  129,  5  und  ihresgleichen)  —  ancb  sie 
sind  durchaus  rubend  in  Scbewa.  Denn  das  Scbewa  dei  Tav 
von  n^tona  ist  m  (rubend,  quiescens)  und  wird  zugleicb  mit  dem 
Vocal  [tt^ç,  Dikduke  §  10]  ausgesprocben,  welcber  vor  ibm  ist, 
und  ebenso  ist  das  Mem  von  v^*fa6  rubend,  und  so  aile  gemfiss 
ihrer  Gestalt.  So  [verhait  sicb  die  Sacbe]  gem&ss  der  Einsicbt 
der  Aelteren  [Gelebrten]  nnd  nicbt  [yerbftlt  sicb  die  Sacbe],  wie 
[dieselbe  darstellen]  die  spftteren  [neueren]  Grammatiker,  welcbe 
durchaus  erklftren,  dass  immer  binter  ruhendem  Scbewa  ein 
Dagescb  kommt,  und  dessbalb  Scbewa  gleich  den  genannten 
als   Scbewa   mobile  lesen.    Yielmebr   durchaus   das   Bicbtige 


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Offenlieit  der  Silben  mit  langem  Vocal  and  Metheg.  Excurs.    li3 

ist  dièses,  dass  jedesSchewa,  welchem  einer  von  den  7  Vocalen 
[q^sVb]  Yorangeht,  ein  rahendes  Schewa  ist  und  zugleich  mit 
dem  Vocal,  welcher  vor  ihm  ist,  gelesen  wird;  ansgenommen 
die  Buchstaben  y'nrtK  and  wenn  Yon  zwei  [aufeinauderfolgenden] 
gleiehen  Buchstaben  der  erstere  ein  Schewa  hat,  sie  lassen 
beim  Schewa  einen  Vocal  erklingen,  wie  BdaSna  2  M  12,  49  etc." 

Hier  bat  also  Baer  seine  Thèse,  dass  eîne  Silbe,  wie  die  dem  n  in 
•jpsna  Ps.  6,  2  vorhergehende,  geschlossen  sei,  damit  begrùnden  woUen, 
dass  aaf  dieser  Silbe  yor  Merkha  und  Silluq  kein  Sinnorith  stehe.  — 
^l^nd  se  [wie  oben  dargestellt  wurde]  hat  gesagt  der  Babbi  Aben  Ëzra 
in  aeinem  Bûche  n'^nx  S.  11:  in  dem  Worte  ^2W  erscheint  das  Schin 
Fohend,  und  man  spricht  es  aus  um  der  Quanti t&t  willen.  Und  so  hat 
er  in  aeinem  Bûche  d;«:tki9  S.  7  gesagt:  Bei  Drrrp^^  war  das  ^  zuerst  aus- 
gesprochen  und  es  ist  jetzt  unausgesprochen.  Und  auf  S.  28  hat  er 
gesagt:  Und  in  der  Conjugation  ^yta  ist  das  :P  beim  Imperfect  ruhend 
in  Schewa  z.  B.  ^Vù»;^  Ësra  9,  4.  Und  so  ist  die  Erkenntniss  des  Ben 
ÂBcher  und  des  Ben  Bileam  und  sie  besitzen  die  Wahrheit  und  ihre 
L'eberlieferung  ist  die  richtige,  wie  wir  aua  der  Setzung  der  Accente^'ge- 
sehen  haben.  Denn  wir  haben  gefunden  ïi^&Mn  hOKi  1  M  34,  11,  ygl. 
■p-n  *7K'j  2  M  9,  15;  niop  kî>  ebenda  12,  22;  rip»  ^«jk  4  M  26,  64;  irip^  '^ôh 
1  Sm.  SO,  16;  -ji^fe*  "inrt  1  Kg.  16,  24;  unxav  U'^^^ss  Jes.  28,  2;  insfe  it^y 
ebenda  51,  20;  taw  ■'S  Jer.  17,  13;  d'^s^h  ^k  Hes.  13,  3;  f'^aw  t^wi  Mi. 
1,  6  nnd  ihresgleichen  aile  mit  Merkha,  welches  dient  einem  Tebir,  um 
deasenwillen  weil  das  Schewa  in  dem  Worte  des  Tebir  ruhend  ist  und 
weil  swischen  dem  Tebir  und  seinem  Diener  nur  ëine  Silbe  ist.  Aber 
wir  haben  gefunden  ^ri^  n^  Hes.  28,  16  mit  Darga,  weil  dièses  Schewa 
einen  Vocallaut  hQren  l&sst  wegen  der  zwei  gleiehen  Consonanten  und 
weîl  in  Folge  dessen  zwischen  dem  Worte  des  Tebir  und  seinem  Diener 
zwei  Silben,  ein  Vocal  und  ein  Chateph,  sind,  also  entsprechend  dem 
2^  vi^2  (™it  Darga  vor  Tebir)  1  M  27,  22.  —  Und  was  die  Spateren 
[die  neueren  Grammatiker]  in  den  Irrthum  verfuhrt  hat,  bei  den  er- 
wâhnten  Worten  das  Schewa  fur  mobile  zu  halten,  das  war  das  Gaja, 
welches  l>ei  dem  Vocal  vor  ihm  [dem  Schewa]  steht,  und  sie  hielten  es 
fur  einen  Zaum  [fur  einen  Anhalter],  imi  das  daraufiblgende  Schewa  aus- 
zQsprechen.  Aber  in  Wahrheit  erscheint  dièses  Gaja  nur,  um  fest  zu 
siellen  die  Silbe,  damit  wir  sie  nicht  in  Ëile  lesen  und  nicht  gehôrt 
wird  das  Qames  und  das  Cholem  wie  Qames  chatuph  und  nicht  das  Sere 
wie  Segol;  und  es  ist  gleich  dem  Gaja  von  nan|  1  M  28,  2;  ^9aS  4  M 
24,  22;  y*nh  Esth.  3, 14  und  alien  ihjesgleichen.  Und  nun  ist  es  erklârt, 
warom  wir  nicht  ein  Wort  mit  der  er  wâhnten  Silbenconstruction  mit 
Sinnorith  vor  dem  Merkha  finden;  weil  n&mlich  auf  der  Silbe,  die  auf 
mhendes  Schewa  ausgeht,  kein  Sinnorith  steht". 

b)  In  Merz*  Archiv  S.  60,  Anm.  sagt  Baer:  „Eine  solche  [mit  fest- 

KOnig,  Lebrgebande  d.  hebr.  Spr.  S 

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1X4  ^-  Haupttheil:  Schrift  and  Aussprache. 

stehendem  Metheg  bei  Lang-Qames,  Cholem,  Sere,  Lajig^Chireq  and 
Schureq  yersehene]  Silbe  heisst  darum  eine  gedehnte  (ndnvb  srun),  nicht 
offene  Silbe".  Darin  liegt  also  kein  Beweis  fur  seine  Thesia,  sondem 
nur  eine  Folgerung.  Einen  zweiten  Beweis  zu  dem  ans  der  Accentuation 
entnommenen  will  aber  Baer  in  den  Dikduke  ha-teamim  in  der  Anssage 
Ben  Ascher^s  finden.  Dort  wird  in  §  11  gelehrt:  „In  der  Mitte  der 
Wôrter,  wenn  sich  ein  Schewa  zam  andern  fôgt  z.  B.  4iiV^^%  da  wird 
das  zweite  ausgesprochen ,  aber  das  erstere  wird  nicht  aosgesprochen, 
wie  wir  erlftntert  haben.  Es  iat  ihm  [d.  h.  einem  Schewa  «  welches  dem 
ersteren  von  den  eben  besprochenen  beiden  Schewa  im  àusserlichen 
gleicht]  noch  eine  Art  des  Yerhaltens  ûbrig,  wenn  es  in  der  Mitte  des 
Wortes  iat  und  es  voraasgeht  einem  von  den  vier  Bachstaben  :p'*rsmii 
z.  B.  airr-na  1  M  19,  2;  Hi;  29,  7;  Bi.  19,  20  [nicht  „18,  20"];  Jes.  59,  14; 
rnK"^  1  M  27,  1;  Jes.  21,  3;  û'^prr'Trt  etc.;  mph  1  M  2,  23;  '♦«p)  1  Kg. 
17,  11;  n^t^J?  Hes.  34,  10;  airn»  2  Sm.  21,  12;  njo©  Ps.  39,  13;  ^irrrron, 
la^^n  Ps.  14,  1;  53,  2;  dièse  werden  aasgesproohen  and  dasjenige 
Schewa,  welches  ihnen  gleicht.  —  Doch  wenn  ein  Dagesch  in  dem 
Buchstaben  ist,  so  werden  sie  [die  Schewa]  aile  ausgesprochen 
[auch  wenn  sie  nicht,  wie  im  voransgefaenden  Falle,  einer  Gatturalis 
vorausgehen]  z.  B.  siMaai  (und  sie  weissagten)  etc.  Aile  dièse  [Schewa] 
und  die  ihnen  gleichen  werden  mit  der  Punctation  des  Buchstabena  aus- 
gesprochen, welcher  hinter  dem  Schewa  steht  [d.  h.  der  vocalische  Laut 
des  Schewa  trSLgt  die  Farbe  des  folgenden  Yocalsj;  es  ist  darin  kein 
Wechsel.  Aber  aile  ûbrigen  Bachstaben,  welche  nicht  mit 
Dagesch  [forte]  versehen  sind  und  die  doch  ein  Schewa  tragen, 
werden  nicht  ausgesprochen  z.  B.  ©wb  4  M  25,  7;  nnpV,  •)>»»,  ')iC6\ 
ly^p,  int,  1:^33,  •ïK'i'^,  ijna,  aile  dièse  und  die  ihnen  gleichen  werden  nicht 
ausgesprochen,  ausgenommen  die  orlâuterten  WOrter  [d.  h.  die  oben  an- 
gefuhrten  aSn';ia  etc.]. 

c)  Als  einen  dritten  Beweis  hat  Baer  Aussprûche  von  alten  Gramma- 
tikem  verwendet.  Wie  er  schon  in  „Thorath  Emeth"  den  Aben  Esra  an- 
gefilhrt  hat,  so  in  Merx'  Archiv  noch  drei  hebrâische  Aussprûche,  die 
Qbersetzt  etwa  heissen:  1)  Parchon:  Es  gehôrt  zu  den  Gesetzen  der 
heiligen  Sprache,  dass  nicht  gestattet  wird,  dass  drei  ausgesprochene 
Buchstaben  jemals  sich  folgen;  sondern  nur,  wenn  unter  ihnen  einer  ist 
von  den  Buchstaben  :?"nnK  z.  B.  i^rt^,  oder  bei  wîederholten  Buchstaben 
wie  ^^îîJî;  —  2)  Juda  ha-Levi:  Was  das  Hebrilische  anlangt,  so  ist  ihm 
die  Aufeinanderfolge  von  drei  ausgesprochenen  Consonanten  schwierig 
ausser  beim  Zusammenstossen  von  Verdoppelung  wie  1^9  oder  bei  den 
Buchstaben  :»"nnK,  wie  "^^m  ;  —  8)  Chajug:  Es  ist  dir  zu  wissen,  dass  die 
Hebrâer  nicht  drei  ausgesprochene  Consonanten  in  einem  Worte  auf  ein- 
ander  folgen   lassen    ohne  Schewa  und  Dagesch,  ausser  wenn  darunter 


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Offenheit  der  Silben  mit  langem  Vocal  and  Metheg.  Excars.    1X5 

[onter  den  drei  Confionanfeen]  ein   Consonant   y*'rtr>»  oder    zwei  gleiche 
ConsoDanten  sind,  welche  de  dann  sich  folgen  lassen. 

d)  Wîe  lîaben  die  neueren  Gelehrten,  soweit  aie  dièse  Thèse  Baer's 
ûberhaapt  beachtet  haben,  dieselbe  aafgenommen?  Delitzsch  bat  ihr 
zogestimint,  wie  es  scbeint,  indem  er  in  Merx*  ArchiT  a.  a.  0.  binzage- 
fngt  bat:  «Wir  werden  sp&ter  einmal  in  dieser  Zeitscbrift  aaf  die  bei 
unsem  Grammatikern  eingerissene  Verkennang  der  darch  Metbeg  ange- 
zeigten  gedebnten  Silbe  zarâckkommen;  die  Regel  «Nacb  langem  Vo- 
cal ist  das  Scbewa  beweglich,  nacb  karzem  rubend*  ist  in  dieser  allge- 
meinen  Fasaong  eine  dem  Accentaationssystem  and  der  Masora  wider- 
streitende  Neaerang  Mose  Eimcbi's''.  Ëwald  §  96,  a,  Anm.  sagt:  ,,Ëine 
râche  Menge  Yon  Beispielen  ûber  die  Metbeg-Setzung  giebt  die  Abband- 
loBg  in  Merx'  Arcbiv  etc.;  aber  ibr  VerfEi^er  weiss  nicbt  einmal,  was 
eine  hebrâiscbe  Silbe  sei".  Stade  §  50,  Anm.:  „Leider  bat  sicb  Baer 
?on  der  traditionellen  Vorstellung  der  bebr&iscben  Grammatiker  von  der 
Silbe  nnd  dem  Scbewa  mobile  nicbt  emancîpirt''.  Ges.-Eautzscb  §  16,  Scbl. 
erw&bnt  bloss  die  Sacbe:  ,,Allerdings  betracbten  die  jûdiscben  Gramma- 
tiker anch  die  darcb  Metbeg  gedebnte  Silbe  nicbt  als  offene,  sondern 
das  Scbewa  gilt  ihnen  in  Fâllen  wie  n^SN  als  i abondes,  zam  vorber- 
^ehenden  Vocal  za  ziebendes".  In  der  Becension  der  Dikdake  ba-t. 
Z.  d.  D.  M.  G.  XXXIV,  S.  387  bat  aber  Kaatzsch  sicb  im  Ganzen  za- 
âtîmmend  so  aasgesprocben:  mO^s^b  [in  Dikd.  §  11]  scheint  ans  ausser 
Betracbt  zu  fallen,  nnd  zwar  tbeils  als  Ëigenname,  tbeils  wegen  der 
Muglicbkeit,  dass  das  Jod  nur  als  Vocal  bucbstabe  eingedrungen,  ar- 
sprûnglich  aber  die  Form  pïncbâs,  vgl.  1  Sm.  1,  3,  gemeint  ist.  Was 
die  ûbrigen  f^Ue  anlangt,  so  bietet  sicb  aUerdings  im  ganzen  Bereich 
der  Spracbe  nar  ein  Beispiel  fur  langes  â  in  anbetonter  gescblossener 
Silbe,  nâmlicb  &**ra  [vgl.  aber  oben  S.  97],  and  aacb  dièses  fâllt  streng- 
genommen  ausser  Betracbt,  da  es  sicb  dabei  lediglicb  um  eine  kûnst- 
liche  Dagessirang  zum  Zweck  der  Unterscbeidung  gleicblautender  Formen 
handelt.  Dennocb  dûrfte  die  Masora  mit  ihrer  Tbeorie  bis  za  einem  ge- 
wissen  Grade  im  Recbte  sein.  St&nde  nSLmlicb  das  â  von  n^D;;?  etc.  in 
einer  vôUig  offenen  Silbe,  so  wS.re  nicbt  abzaseben,  warum  dann  nicbt 
die  von  den  Bildungsgesetzen  geforderte  Umbildang  in  n^tt^  (vgl.  ^^i'op^ 
etc.)  eintreten  masste.  Dagegen  war  die  Beibebaltang  des  a  in  ge- 
iicblossener  Silbe  môglicb,  allerdings  nicbt  als  eines  langen,  sondern  als 
eines  kurzen  VocaJs  —  and  diess  ist  obne  Zweifel  der  wabre  Sacbver- 
hait  in  der  Zeit  gewesen,  wo  die  Spracbe  nocb  als  eine  lebende  ge- 
sprochen  wurde.  Darauf  fQbrt  vor  allem  die  Analogie  des  Aram9.iscben, 
wo  das  nrsprûnglicbe  à  der  ersten  Silbe  in  der  Verdûnnang  za  t  (im 
Sjriscben  in  der  Un:i]aatang  za  e)  wiederkebrt.  Die  Masora  dagegen 
hielt  zwar  den  Silbenscblass  fest,  folgte  aber  der  Analogie  von  h'^p^,  pVçp^ 
etc.,  indem  aie  der  Verkiirzang  des  â  zu  a  oder  gar  der  VerdQnnung 

8* 


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lj[g  I.  Haupttheil:   Schrîft  und  Aussprache. 

za  ï  widerstand.  Den  sonat  feststehenden  Bîldungsgesetzen  trog  sie 
wenigstens  insoweit  Bechnang,  als  sie  die  Dagessining  der  auf  die  ge- 
schlossene  Silbe  folgenden  Muta  (in  FSilen  wie  nar^  etc.)  iinterliess. 
Eine  andere  noch  einfieichere  Ërklârung  wûrde  sich  ergeben,  wenn  man 
im  Widerspruch  mit  der  Masora  die  Vombetonung  der  fraglicben  Formea 
fur  das  Ursprûnglicbe  b&lt,  entaprechend  dem  arabischen  qâtala  etc. 
AlBdann  stande  das  à  von  qaûa,  qadu  auf  gieicher  Stufe  mit  dem  pau- 
salen  â  in  qatâlta  etc.  —  allerdings,  wie  bemerkt,  im  Widerspruch  mit 
der  masorethischen  Betonung". 

e)  Wie  ist  die  in  Rede  stehende  Thèse  Baer*8  zu  beur- 
theilen?  —  Sie  kann  nicht  als  die  Ansicht  der  Punctatoren 
selber  erwiesen  werden.  Gehen  wir  die  drei  von  Baer  (vgL  oben 
a,  b,  c)  Yorgebrachten  Beweise  durch!  a)  Das  was  Baer  als  thats&chlich 
beobachtet  hat»  dass  erstens  im  Unterschied  z.  B.  von  dna  rrc^  Ps.  lu,  5  das 
'iT^ny  d-i»«n  Ps.  92,  S  bei  dem  «7  kein  Sinnorith  vor  Merkha  enthalte 
und  dass  zweitens  ii'^Kn  '^'k  1  M  84,  11  ein  Merkha  vor  Tebir  im  Unter- 
schiedevon  "pin  1^»  Hes.  28,  IGsteht,  diess  beides  erweist  nicht,  dass  die 
Punctatoren  (hier:  Accentuatoren)  selbst  das  auf  die  ôraglichen  langen 
Vocale  und  Metheg  folgende  Schewa  als  quiescens,  als  stumm  angesehen 
haben.  Die  beiden  von  Baer  beobachteten  Umst&nde  erweisen  nur,  dass 
erstens  die  Silbe  o  in  dnavn  nur  nicht  in  derselben  Weise  offen  und 
darum  nicht  ebenso,  wie  die  erste  von  n-^B^,  mit  einem  Melodietheile  zu 
bedenken  war  und  dass  zweitens  das  Schevra  von  i*«k^  nur  nicht  als  ein 
ebenso  deutlichor,  voiler  Vocalanstoss ,  darum  nicht  ebenso  als  halbe 
Silbe  betrachtet  wurde,  wie  das  Ghateph  von  ^^in,  ^ti,  Und  dièse 
beiden  Puncte,  worin  die  wahre  Meinung  der  Accentuatoren  iiber  dièse 
Silben  liegen  muss,  ergeben  sich  auch  fur  die  Betrachtung  der  Lautver- 
haltnisse  als  ganz  naturgemlLsse.  Denn  es  folgt  in  den  fraglicben  Silben 
auf  den  Vocal  die  Articulation  eines  Consonanten,  der  elnes  vollen  Vo- 
cals  entbehrt;  darum  wird  der  vorausgehende  Vocal  nicht  ganz  voll 
ausgehalten.  Und  dass  das  Schewa  mobile  simplez,  welches  unter  dem 
folgenden  Consonanten  steht,  nicht  so  viel  Art  von  einer  Silbe  bat,  wie 
ein  Schewa  compositum,  ist  noch  weit  natûrlicher.  —  Dièse  Distinc- 
tion en,  durch  welche  die  fragUchen  Silben  als  nach  der  Ansicht  der 
Punctatoren  offene  und  das  folgende  Schewa  als  mobile  behauptet  werden 
soll,  sind  keine  mûssigeErfindungund  unerlaubte  Haarspalterei;  sondem  sie 
werden  uns  durch  einen  entscheidenden  Grund  aufgezwungen. 
Denn  bekanntlich  erweist  sich  ein  solches  fragliches  Schewa  als  mobile, 
als  Vocalanstoss  durch  die  Aspirirtheit  einer  auf  dasselbe  folgenden  litera 
Begadkephath.  Oder  kann  man  mit  Eautzsch  a.  a.  0.  etwa  sagen,  dass 
in  einem  Palle  wie  nap|  die  erste  Silbe  geschlossen  jmd  das  Schewa  ein 
quiescens  sei,  obgleich  das  n  als  aspirirt  ausgesprochen  wurde  und  so 
uns  ûberliefert  ist?    Nun,  diess  ist  erstens  eine  Meinung,  welche  in  das 


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Offenheit  der  Silben  mît  langem  Vocal  nnd  Metheg.  Ezcurs.    117 

PiinctatioDssystem  hineibgetragen  nnd  nicht  ans  demselben  herausge- 
nommen  ût;  femer  wird  nach  dieser  Meinung  die  Wirkung  des  voraus- 
gehenden  Yocals  (nâmlich  die  Aspirirung  der  Begadkephath)  als  noch 
bestehend  angenommen,  wahrend  die  Ursache  (das  Vorausgehen  eines 
VcMads)  als  verschwnnden  betrachtet  wird;  endlich  aber  widerapricbt 
dièse  Meinung  einer  den  Punctatoren  dentlich  bewussten  nnd  in  ihrem 
Sjstem  y  or  ansem  Angen  lebenden  Idée.  Sie  tritt  uns  scbon  im 
Innem  der  Wortgesialten  handgreiflich  und  unausweichlicb  entgegen, 
sobald  wir  Wôrter,  die  ans  gleicben  Consonanten  besteben,  mit  einander 
vergleichen.  Denn  was  bat  die  Punctatoren  abgebalten,  im  Untenicbiede 
Ton  ^1  (sie  nehmen  ge&ngen)  dem  ^yt^  oder  ^yp^  oder  v^sé^  ein  as- 
pirirtes  3  zu  lassen?  Hat  dièse  Nicbtsetzung  eines  Dagescb  lene  etwa 
aach  den  Zweck,  die  Gedebntbeit  der  vorausgebenden  Silbe  anzuzeigen 
(welchen  Zweck  Baer  entsprecbend  seiner  Tbese  dem  Metbeg  solcber 
Silboi  giebt,  obgleicb  aucb  diess  scbon  keinen  Sinn  bat,  weil  man  zwar 
beîm  Qames  und  Gbireq,  aber  nicbt  beim  Sere  und  Cbolem  einen  solchen 
bidex  der  Vocallange  braachte!)?  Dièse  Antwort  kann  docb  Niemanden 
ein&llen.  Also  kann  nur  die  Verscbiedenbeit  des  Scbewa  und  in  Folge 
desaen  die  Yerschiedenbeit;  der  vorausgebenden  Silbe  der  Grund  fur  die 
Setzung  und  Weglassung  des  Dagescb  lene  in  den  angefuhrten  Beispielen 
^in.  Also  bat  man  in  is»:*  binter  t  keinen  Vocallaut,  in  ia^^  etc.  aber 
einen  Vocallaut  binter  «7  gesprocben,  und  in  Folge  dessen  dort  das  a 
unaspirirt,  bier  es  aspirirt  gesprocben.  —  Und  dieselbe  Erscbeinung, 
dass  Tom  Vocallaut  die  Aspirirung  abbftngt,  tritt  uns  auf  einem  zweiten 
Wege  entgegen.  Die  Aspirirtbeit  der  Begadkepbath  existîrt  ja  nicbt 
bloss  innerbalb  der  WOrt^r,  sondem  aucb  am  Wortanfange  binter 
einem  Vocale  (bei  Accentus  coniunctivus).  Und  da  kann  dièse  Aspi- 
rirtbeit nicbt  (wie  Eautzscb  in  Betreff  der  Wortmitte  meint)  eine  als 
erstarrte  und  nicbt  mebr  in  lebendigem  Connex  mit  ibrer  Ursacbe 
rtebende  Erscbeinung  aufgefasst  werden.  Da  ist  die  Aspirirtbeit 
noch  ihatsâcblicb  von  ibrer  Ursacbe  abb&ngig  und  tritt  nicbt  ein, 
wenn  die  Ursacbe  nicbt  vorbanden  ist.  Folglicb  diirfen  wir 
Auch  den  Punctatoren  nicbt  die  Meinung  zuscbreiben,  als 
bâtten  sie  trotz  der  Abwesenbeit  der  Ursacbe  (des  Vocalanstosses) 
in  Fâllen  wie  r^n  die  Wirkung  (die  Aspirirtbeit  der  Begadkepbath) 
als  rorhanden  bezeicbnet  [Die  ûbrigen  von  Eautzscb  a,  a.  0.  aus- 
g<»8procbenen  Gedanken  kOnnen  erst  §  20,  6  beurtbeilt  werden].  —  b)  und 
c)  Die  yen  Baer  ans  den  Dikduke  Ben  Ascber's  und  aus  den  Werken 
«uiderer  mittelalterlicber  jûdischer  Grammatiker  vorgebracbten  Aus- 
T-'prûche  beweisen  nicht,  was  die  Punctatoren,  sondem  was  die  Spâteren 
aber  die  &aglichen  Puncte  gemeint  baben. 

Die    Yon  Baer    erneuerte  Meinung  der'Sp&teren  kann  sebr 
wohl    erklârt    werden.      Denn   die    Verkûrznng    der   Wortgestalten 


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118  I.  Haupttheil:  Schrifb  nnd  Aussprache. 

durch  Uebergehung  (Verschluckung,  Syncopirung)  yod  Vocalen,  die 
zwischen  den  Articulirungen  der  Consonanten  stand  en,  ist  eine  allge- 
meine  Ërscheinung»  ygl.  oben  S.  12  und  „Gedanke,  Lant  und  Accent*' 
S.  153.  Ein  Yergleich  des  Aramâischen  und  Neuarabischen  mit  dem  Alt- 
arabischen  und  Aethiopiachen ,  des  Nenhochdeutschen  oder  Englischen 
mit  dem  Alt-  und  Mittelhochdeutschen  beweist  diess.  So  ist  auch  nach 
der  Zeit  der  Punctatoren  das  HebrSische  zur  Bildung  von  gedrungeneren 
Wortgestalten  fortgeschxitten.  Es  ist  also  ganz  erklSxiich,  dass  Baer 
(Dikduke  §  11)  mit  den  mittelalterlichen  Grammatikern  nicht  Pî-nechâs. 
sondem  Pînchas  ausgesproeben  wissen  wiU.  Es  ist  ebenso  erkl&rlich, 
wie  wenn  man  z.  B.  bei  Strack,  Prolegomena  Critica  in  Vêtus  Testa- 
mentum  Hebraicum  (1873),  pag.  70  fur  rii^p  tô-Môth  liest  als  Buch- 
titel  «Toldoth";  oder  wie  wenn  «conmientarius**  zusammengezogen  ist 
zu  D^îip  —  ^Kontres*. 

§  14.   Wlchtige  masoretlsche  Belzeichen  des  alt- 
testamentUelieii  Textes. 

Vor,  neben  und  hauptsâchlich  nach  der  Punctation  des 
Bibeltextes  sind  theils  aus  sprachlichen  Grûnden  zur  Conser- 
virung  alter  Formen  und  Einfàhrung  von  Neuerungen,  theils 
aus  religiôsen  und  theils  aus  ethisch-aesthetischen  Grûnden 
zur  Beseitigung  von  Anstôssigem  Bemerkungen  gemacht  und 
nach  langer  mûndlicher  Fortpflanzung  schriftlich  fixirt  wordeii. 
Die  Summe  dieser  Bemerkungen  heisst  Ueberlieferung  im  be- 
sondem  Sinne  d.  i.  Mâsôrâ  ("•nioi:  oder  rn  sd  =  traditio).  Aus 
diesen  Bemerkungen  sei  Folgendes  erwâhnt: 

1.  Kethlb  und  Qerî  oder  Textlesart  und  Rand- 
lesart.  1  M  8,  17  Liest  man  im  Texte  die  Consonanten  NS'jn 
und  daruber  ein  Ringelchen,  einen  circellus,  wie  anderwârts 
auch  ein  Sternchen,  asteriscus,  z.  B.  11,  32  bei  dem  nûn  sini- 
strorsum  mclmatum;  27,  40  bei  der  Mitte  des  Bûches;  30,  18, 
wo  zuerst  Jissakhar  vorkommt.  Jener  Ring  8,  17  verweist 
darauf,  dass  unter  dem  Texte  eine  abweichende  Lesart  zu  suchen 
ist,  und  man  findet  dort  fi^X'^n.  Das  im  Texte  Stehende  heisst 
das  Geschriebene  a^ns,  das  unter  demselben  Stehende  heisst 
-^p,  also  das,  was  anstatt  jenes  gelesen  worden  ist  Die  unter 
der  Textlesart  stehenden  Vocale  wûrden  a.  a.  0.  ebensogut 
zu  derselben  passen,  wie  zur  Randlesari  Denn  man  kônnte 
ebensogut  fi<3:in  (lass  herausgehen!)  einmal  lesen,  abgesehen 
davon,    dass    sonst   es   e<^.-in  heisst,   aïs  man  nach  der  Rand- 


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Eeihib  und  Qeri.    §  14,  1.  119 

lesart  «x-n  leseu  soU.  So  stimmen  die  unter  der  Textlesart 
stehenden  Vocale  noch  manchmal  ebenso  zu  derselben,  wie  zur 
Randlesart,  vgL  9,  21;  12,  8;  13,  3;  14,  2.  8;  20, 6  und  so  schliess- 
lich  auch  in  ^^sn  (das  Mâdchen)  24,  14  vom  Standpunct  der 
Môglichkeit  aus,  obgleich  sonst  die  Femininendung  à  nicht 
defecidv  geschrieben  ist.  Âber  gewohnlich  passen  die  unter 
der  Textlesart  stehenden  Vocale  nicht  zu  derselben. 
Das  ist  nocb  nicht  sofort  klar^  in  oi^^*2  24,  33,  obgleich  das 
Fehlen  eines  Vocaizeichens  unter  dem  ersten  *  aufinerksam 
machen  muss,  dass  der  Punct  des  zweiten  ^  nicht  ein  Dagesch 
forte,  sondem  der  Punct  des  Schureq  sein  soll,  und  dass  zu 
diesem  Puncte,  weil  ein  solcher  im  -«  nicht  stehen  kann,  ein  *. 
aïs  mater  lectionis  zu  suchen  ist,  wie  es  in  der  Bandlesart 
gefiinden  wird.  Âuf  den  ersten  Blick  aber  deutlich  ist,  dass 
die  Vocale  der  Textlesart  nicht  zu  dieser  gehôren,  bei  nnnts-;') 
(und  sie  sollen  anbeten)  27,  29,  weil  eine  hebrâische  Form  un- 
môglich  anf  ein  defectiv  geschriebenes  u  ausgehen  kann.  Der- 
selbe  FaU  auch  43,  28.  Zur  Textlesart  mUssen  darum 
die  Vocale  gesucht  werden;  zur  Randlesart  sind  sie 
vorhanden.  Natlirlich  nicht,  um  diesen  bekannten  Satz  zu 
bezweifeln  oder  zu  beweisen,  habe  ich  die  in  1.  Mose  vor- 
kommenden  Fâlle  von  Eethib  und  Qeri  durchgegangen,  son- 
dem um  die  Regel  aus  der  Ânschauung  abzuleiten.  —  Auch 
die  Ponctation  id  Hi.  15,  31  weist,  als  ftir  das  Kethib  unmoglich 
(§  10,  2,  Schluss'  S.  52),  auf  das  Qeri  eti©  (Eiteles)  hin. 

Bei  vier  Wôrtem,  anstatt  deren,  so  oft  sie  geschrieben 
waren,  etwas  anderes  gelesen  worden  ist,  also  ein  Qeri  per- 
petuum  vorhanden  war,  hat  man  sich  begniigt,  bloss  eine  nicht 
zum  Eethib  passende  Vocalisation  zu  setzen  und  dadurch  den 
Léser  au&ufordern,  sich  nicht  nur,  was  beim  gewôhnlichen 
Kethib  die  einzige  Âufgabe  war,  die  zum  Kethib  gehorige 
Vocalisation,  sondem  auch  die  zur  vorliegenden  Vocalisation 
stimmenden  Gonsonanten .  zu  suchen.  Man  hat  aber  keinen 
circellus  gesetzt.  Dièse  vier  Wôrter  sind:  1)  «irr  von  1  M  2,  12 
an;  denn  im  Pentateuch  steht  K*»n  flir  er  und  sie,  die  Masoreten 
woUen  aber,  wo  jene  Form  fÛr  „sie''  stand,  «••n  gelesen  haben. 
2)  n;h-î  von  1  M  2,  4  an,  weil  zur  Vermeidung  von  Missbrauch, 
VgL  2  M  20,  7;  3  M  24,  16,  seit  den  letzten  Jahrhunderten  v. 
Chr.  nicht  „der  abgesonderte  Name"  (aJ^jbTsrr  oto)  rnrt:,  sondem 
-3*1»  (mein  Herr  =  der  Herr)  gelesen  wurde.     3)   nD©®*)  von 


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120  ^  Haupttheil:   Schrift  und  Anssprache. 

1  M  30,  18  an',  wo  das  is  durch  Uiipuiictirtheit  aïs  nicht  aus- 
zusprechender  Buchstabe  bezeichnet  werden  soU,  weil  vom  ur- 
sprunglichen  "^^bu)::  (es  ist  vorhanden  Lohn)  der  erste  Sibilant 
dem  zweiten  sich  assimilirt  batte.  4)  Db^Çîi*^:,  vgl.  2  Sam.  5,  5, 
wonach  statt  des  âlteren  Singular  oVdn'n";  der  Duel  D";bt;^T;  mit 
■•  gelesen  werden  soU,  welches  aucb  ftinf  Mal  geschrieben  ist 
Jr.  26,  18;  Esth.  2,  6;  1  Chr.  3,  5  (da  bei  J.  H.  Michaelis;  aber 
nicht  bei  Buxtorf  und  Hahn);  2  Chr.  25,  1;  32,  9. 

Wie  schon  beim  dritten  dieser  Wôrter  gesehen  worden  ist., 
dass  ein  nicht  auszusprechender  Consonant  nicht  punctirt  wurde, 
so  steht  auch  ausdrQcklich  Jos.  12,  20  bei  i^N^îq  am  Rande 
»  -^^^  ï^b  =  non  est  lectum  Aleph.  Und  dièses  Weglassen  ist 
auch  schon  durch  die  Vocalsetzung  angezeigt;  denn  wenn  sonst 
•)«  mit  Cholem  stehen,  so  trâgt  es  ja,  vgl.  S.  45,  das  n.  Ander- 
wârts  ist  die  INichtaussprache  eines  organischen  m  unangezeigt 
geblieben,  vgl.  îiN-n^  =  Jerû  (fUrchtet!)  Jos.  24,  14;  1  Sm.  12, 
24;  Ps.  34,  10  (Baer).  Aber  bei  îic^b^jd^  (und  sie  wurden  gesund 
gemacht)  Hes.  47,  8,  welches  wenirpû  gelesen  werden  soU,  steht 
am  Rande  nn:  «n  (das  Aleph  ist  quiescirehd).  Bei  D^«7a  =  mûm 
Hi.  31,  7  ist  bei  Baer-Delitzsch  wieder  nns  »,  und  bei  derselben 
Form  Dn.  1,  4  hat  auch  Hahn  »  n-^n;:  (superfluus  [est]  »).  — 
Ein  einzelner  Buchstabe  ist  auch  1  Kg.  21,  8  nicht  punctirt 
(O'^'içpn).  Und  so  sind  auch  manchmal  ganze  Wôrter  durch 
Nichtpunctirung  als  imLesen  zu  ûbergehende  bezeichnet  worden. 
Da  steht  am  Rande:  -«^p  ôibn  n-n:;  (geschrieben,  aber  nicht 
gelesen).  So  zuerst  d«— 3  2  Sm.  13,  33,  wo  die  Conjunction 
„8ondern"  als  zu  schwierig  mit  der  leichteren  und  dem  nâchsten 
Zusammenhang  entsprechenderen  „denn"  vertauscht  werden 
soUte.  Derselbe  Fall  15,  21;  2  Kg.  5,  18;  Jr.  39,  12;  Ruth 
3,  12.  Femer  uberflûssiges  -»-i«  ist  getilgt  Jr.  38,  16;  eine 
falsche  Wiederholung  beseitigt  Jr.  51,  3;  Hes.  48,  16. 

Wo  aber  ein  Wort  ergânzt  werden  soUte,  wagte  man  in 
den  Text  nicht  die  Consonanten,  sondern  nur  die  Vocale  dièses 
Wortes  zu  setzen,  wâhrend  die  Consonanten  am  Rande  bemerkt 
wurden.  Diess  ist  a^np  tkh'\  ^n]5  (gelesen,  aber  nicht  ge- 
schrieben). So  zuerst  Ri.  20,  13,  wo  im  Texte  -^^-^  und  am 
Rande  die  Consonanten  dazu  ••sa  stehen.  Ebenso  2  Sm.  8,  3; 
16,  23;  18,  20;  2  Kg.  19,  31;  Jr.  31,  38;  50,  29;  Ruth  3,  5.  17. 
Ein  einzelner  Buchstabe»  ist  Hi.  2,  7  durch  Punctirung  als  zu 
lesen  angezeigt.     Hes.  9,   11  sind  im  Texte  nicht  einmal  die 


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Puncta  extraordinaria.    §  14,  2.  121 

Vocale  des  einzaschiebenden  Wortes  gesetzt,  sondern  nur  *i'^n? 
punctirt  und  durch  dièse  unmôgliche  Punctation  auf  "^^N-b^:? 
als  ^Gelesenes^^  aufinerksam  gemacht. 

Die  Dikdoke  ha-teamim  geben  nicht  bloss  in  §  62  ein  Verzeich- 
nÎBS  der  Siellen,  wo  beide  Erscheinungen  hervortreten  [nur  sind  BL 
20, 18;  2  Sm.  8,  13;  2.  Sm.  12,  83  falsche  Citate],  sondern  sie  versuchen 
auch  eine  Erkl&rung  and  Angabe  der  jedesmaligen  Yeranlassung  in 
§  63.  64.  Doch  ist  es  Sache  der  Ëxegeten,  dièse  Yersuche  bei  den 
einzelnen  Stellen  mit  den  andern  traditionellen  Erkl&rungen  zu  yer- 
gleichen  und  ibren  Wahrscheinlichkeitsgrad  zu  bestimmen. 

Kreis  oder  Stem  zeigt  auch  noch  an,  dass  eine  Form 
aus  religiôsem  ^Grande  bemerkenjwerth  sei.  So  zuerst  weist 
beî  'pK  1  M  18,  3;  19,  18  ein  Kreis  auf  ein  am  Rande  stehen- 
des  •d^]:  (sanctum)  hin.  Dièse  Bemerkung  dient  also  zur  Con- 
serrirung  der  im  Texte  stehenden  Orthographie,  damit  nicht 
ein  Abschreiber  etwa  das  Nûn  mit  Pathach  schriebe  (also  •*2h«) 
und  dadurch  zum  bi'n  (profanum)  machte,  ihm  die  Bedeutung 
,,meine  Herren"  gab,  die  es  19,  2  hat,  wo  denn  nun  auch 
Hn  dabei  steht.  Ebenso  bezeichnet  bei  D'^n'bN  20,  13  das  'di];, 
dass  das  Wort  nicht  von  heidnischen  Gôttem,  sondern  voni 
wahren  Gotte  gebraucht  sei;  so  auch  35,  7;  und  Bei  rr'bN  5  M 
32,  17;  bei  b»  v.  21.  Umgedreht  ist  D-n'bN  als  bin  (profanum) 
1  M  31,  53  bezeichnet,  wo  es  im  Munde  Labans  erscheint. 

Endiich  aus  ethisch-aesthetischem  Grunde  ist  durch 
Kreis  oder  Stem  von  einem  im  Texte  stehenden  Worte  auf 
ein  am  Rande  stehendes  verwiesen  zuerst  5  M  28,  27,  wo  das 
anstôssige  Wort  D"«bçy  (Aftergeschwûlste)  durch  den  Ausdruck 
s-'n-no  ersetzt  werden  sollte,  der,  wenn  er  auch  an  specieller 
Bedeutung  jenem  im  Texte  stehenden  Worte  gleich  war,  so 
doch,  w^ie  es  auch  bei  uns  geschieht,  vielleicht,  als  nur  in  vor- 
nehmeren  Gesellschaftsclasseli  gebraucht,  die  Ohren  der  Zu- 
hôrer  weniger  verletzen  sollte.  So  auch  1  Sm..5,  9.  12;  6,  5. 
Wenigstens  ist  sonst  ûberall  der  derbere  Ausdruck  durch  einen 
feineren  ersetzt,  vgl.  5  M  28,  30;  Jes.  13,  16;  Jr.  3,  2;  Zach. 
U,  2.  —  2  Kg.  6,  25;  10,  27;  18,  27. 

2.  Puncta  extraordinaria  findet  man  uber  den  Wôrtem, 
wo  am  Rande  steht  V?  i^p:  (punctum  oder  puncta  supra  etc.). 
So  ist  zuerst  bei  ^^p/ni  (und  zwischen  dir)  1  M  16,  5  ein  Punct 
ûber  dem  zweiten  Jod,  weU  dièses  sonst  fehlt,  also  das  Singular- 

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122  I-  Haupttheil:    Schrift  und  Aussprache. 

suffix  steht.  Die  drei  Puncte  18,  9  liber  vn  in  T«bN  sind  un- 
erklârbar,  vgl.  Delitzsch  z.  St  Der  Punct  19,  33'  soll  das  ^ 
(und)  hervorheben,  um  zu  behaupten,  dass  Lot  beim  Aufstehen 
seiner  Tochter  zum  Bewusstsein  von  seiner  That  gekommen 
sei.  Die  Punkte  33,  4  bezweifeln  die  Aufrichtigkeit  des  Kûssens 
Esau's. 

Wie  anderwârts  werden  auch  in  Dikduke  ha-teamim  §  58  die 
15  Stellen  verzeichnet,  wo  die  ausserordentlichen  Punkte  sind:  10  in 
der  Thora  und  4  in  den  Nebiim  und  1  in  den  Eethubim,  nSmlich 
1  M  16,  5;  18,  9;  19,  SS;  33,  4;  37,  12;  4  M  9,  10;  3,  39;  21,  30; 
29,  4  [nicht  ,6«];  5  M  29,  28  [nicht  ,8«];  —  2  Sm.  19,  20;  fies.  41. 
20;  46,  22;  Jes.  44,  9;  —  Ps.  27,  13.  Die  aus  dem  Codex  Baer  bei 
den  ersten  sechs  Stellen  eingeschalteten  Erkl&ungen  zu  prûfen, 
mûssen  wir  uns  hier  versagen. 

3.  Wie  noch  ausser  beim  7.  und  15.  Accente  des  prosaiscben 
Systems  und  bei  Accent  7;  11  und  11b  des  poetischen  Systems 
eine  senkrechte  Linie  zwischen  den  Wôrtem  (p^oç,  pOB  Pâsëq, 
Abschneider,  Unterbrecher)  zur  Verhinderung  von  Wortzu- 
sammenziehungen  gebraucht  wurde,  vgl.  1  M  1,  5.  10;  2,  21  f.; 
12,  17  u.  s.  w.;  Ps.  5,  2  u.  s.  w.;  so  findet  sich  auch  manchmal 
ein  Zwischenraum  und  zur  Anzeigung  desselben  ein  Ring, 
welcher  auf  die  Randbemerkung  p^iDs  î'^^n^  î^jî^B  (Unter- 
brechung  in  der  Mitte  des  Verses)  hinweist.  So  1  M  35, 
22;  5  M  2,  8;  Jos.  4,  1;  8,  24;  Ri.  2,  1;  1  Sul  10,  22;  14,  19. 
36;  16,  2.  12;  17,  37;  21,  10;  23,  2.  11;  2  Sm.  5,  2.  19;  6,  20; 
7,  4;  12,  13  u.  s.  w.  Es  soll  mit  diesem  Zwischenraum  auf  die 
Trennung  aufinerksam  gemacht  werden,  welche  an  den  be- 
treffenden  Stellen  im  Gedankenzusammenhang  sich  findet,  und 
welche  dem  Masoreten  den  Wunsch  einflôsste,  dass  vieUeicht 
an  der  von  ihm  freigelassenen  Stelle  wenigstens  der  Versanfang 
sein  soUte.  Aber  damit  kommen  wir  schon  an  die  masoretische 
Eintheilung  des  Bibeltextes,  deren  Auseinandersetzung  der  Ein- 
leitung  in  das  Alte  Testament  ûberlassen  bleiben  muss. 

Von  diesem  seibstftndigen  Paseq  handeln  die  Dikduke  ha-teaniim 
in  §  28:  ,Das  Paseq  (p&|)  dient  zu  fûnf  Dingen  (o'^'un,  Zwecken). 
wie  es  festgestellt  haben  die  richtigen  Seher.  Der  ers  te  ist,  abzuson- 
dem  einen  OonsonEmten  von  seinem  Genossen,  welcher  ihm  gieich  ist 
und  kommt  ihn  aufzunehmen  [=ihm  foigt],  um  die  Aussprache 
deutlich    zu  machen  (in  der  Lieblichkeit  des  FIûsteniB  [?]),  s.  B. 


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Pisqa  und  selbstandiges  Paseq.  §  14,  S.  123 

Ç5  1  îs-ranlî  1  Chr.  22,  5;  a^^  i  hi'^2  22,  3;  'j'ï!^  r  û'^Vi!?  i  Vaa  Jr.  51,  37.  — 
Zweitens:  bei  zwei  [gleichen]  Wôrtern,  die  neben  einander  in  un- 
mittelbarer  Aufeinanderfolge  stehen,  z.  B.  trin*' i  nirr  2  M  34,  6; 
pri  D'J'»  1  M  39,  10;  a'^as  r  a-^ao  Hes.  37,  2;  pK  r  pK  4  M  5,  22; 
t:^»  TT'wm  la-ja  i  Taian  Jes.  21,  2.  —  Drittens:  ans  Purchfc,  dass  zwei 
WGrter  unmittelbar  hintereinander  ausgesprocben  werden,  die  neben- 
einander  ausgehauen  [wie  ans  dem  Fels  ^  bereitet],  aber  doch  nicbt 
dazn  bestimmt  sind,  verbunden  zu  werden,  und  nicbt  wie  ein  Wort 
gesprochen  werden  sollen,-z.B.  o'^n^K  i'^'^'^]  '  D'**3?  Ps.66,8;  [nicbt  ,67,4*1; 
îTJTP  I  fi-^a-i  Pb.  119,  156;  ^^  i  îii'^k  Ps.  139,  19;  wfe»  i  nirr^  v.  21.  — 
Yiertens:  um  festzustellen  das  Wort,  welcbes  nicbt  mit  einem  an- 
dem  yermengt  werden  soll,  und  um  abzuaondem  den  Laut  oder  Aus- 
drack  des  Wortes,  damit  es  nicbt  yerbunden  sei,  z.  B.  nV&  nby  1  M 
18,  21;  Vk  r  ^r*»  Ps.  55,  20;  '\ih  i  h«n  68,  21.  —  Fûnftens:  um  eine 
Trennung  zwischen  den  Accenten  zu  bewirken,  welcbe  getrennt  sein, 
mit  einander  nicbt  verknûpft  sein  sollen,  z.  B.  rvi^vo  \  i:?itt  Vnwafc^ 
4  M  3,  38;  yr^  îWJ'jrpi  i  "inart  -^t^Vk  Jos.  19,  51;  Kjttç  rthnh  \  ]^h:sih  \  y^'y»»'^ 
Es»  6,  9.* 


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Zweiter  Haupttheil: 

Die    Formenlehre. 

L  Die  Fronomina. 

§  15.  Pronomen  personale. 

a)  Pronomen  personale  separatum. 

Ich  =  •'pbN  die  altère,  "^rw  die  jûngere  Form. 

Du  [m.]  =  nrjN  und  defectiv  5  Mal  in»  1  Sm.  24,  19; 
Ps.  6,  4;  Hi.  1,  lOrPred  7,  22;  Neh.  9,  6.'—  Du  [fj  =  ^n« 
7  Mal  Ri.  17,  2;  1  Kg.  14,  2;  2  Kg.  4,  16.  23;  8,  1;  Jer.  4,  30; 
Hes.  36,  13.  Dièse  Wortgestalt  weist  in  ihren  Consonanten 
auf  die  altère  vocalisch  auslautende  Form  altî^  in  ihrer  Punc- 
tation  aber  auf  den  Widerspruch  der  Punctatoren  gegen  jene 
altère  Form  zu  Gunsten  der  jungeren  rjfi^  hin. 

Er  =  Nin,  mit  ursprunglichem  N,  nicht  «  otiosum,  wie  das 
athiopische  û^'h'^i  loçétû  (er)  zeigt 

Anmerkang.  a)  Dîeselben  Consonanten  bezeichnen  im  Pen- 
tateuch  .sie".  Nor  an  11  Stellen  steht,  wie  die  Masora  zn  1  M 
38,  25  bemerkt,  auch  im  Pentateucb  die  spâtere  Form  irh  far  ,8ie". 
Dièse  11  Stellen  sind  1  M  14,  2;  20,  5;  38,  25;  3  M  2,  15  [hier 
richtig  bel  Buztorf;  aber  nicht  bel  J.  H.  Michaelis  und  Hahn]; 
11,  39;  18,  10.  21;  16,  31;  21,  9;  4  M  5,  18  f.| 

b)  Und  dièse  epizône  Form  bat  wirklich  in  der  Sprache  existirt, 
ist  nicht  durch  Schreiberversehen  hineingekommen.  Nâmiich  Well- 
hausen  in  der  4.  Auflage  von  Bleek's  Ëinleitung  in  das  Alte  Testa- 
ment S.  686  f.  sagt:  ,Geht  man  von  den  hier  dargelegten  Anschau- 
ungen  aus,  so  ubt  es  fast  eîne  komische  Wirknng,  wenn  Kin  »>  vrrt 
fur  die  Authentie  oder  das  hohe   Alter  des  Pentateucb   angeftLhrt 


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Pronomen  personale.  §  15.  125 

▼ird.  Nach  dem  stehenden  ovx  îôoi  zn  schliessen,  scheint  noch 
die  L  XX  in  der  bekannten  Citirformâl  nicht  irn  vhn,  sondem  tm  KVn 
gelesen  und  vm  als  lâov  yerstanden  za  haben*^  —  Die  Anschauung 
anf  welche  sîch  Wellbausen  berufb,  ist  die,  dass  auf  dem  Mesastein 
(etwa  aus  dem  Jahre  900  y.  Chr.;  vgl.  oben  S.  13)  im  Innern  des 
Wortes  1  und  "  nicht  als  Yooalbuchstaben  erscheinen,  und  dass  sie 
desshalb  anch  in  hebrSischen  Schrifben  derselben  und  frûberer  Zeit 
gefehlt  h&tten.  —  Aber 

a)  Die  Orthographie  eines  harten  Steindenkmals  kann  schon 
Ton  vomherein  nicht  als  Muster  der  auf  gefûgigerem  Schreibmaterial 
angewendeten  gelten.  Ebendasselbe  gilt  in  Bezng  auf  die  defectiye 
Schreibart  der  phOnizischen  Inschriften.  Ferner  die  Mûnzinschrifken 
zeigen  theils  Uebereinstimmung  mit  dem  Fortschritt  der  Plene- 
aehreibung,  theik  Gegensatz  zu  derselben.  Die  Mûnzen  kônnen 
aber,  wenn  sie  auch  Uebereinstimmung  mit  dem  Fortschritt  der  Plene- 
sdireîbung  zeigen,  doch  jenen  inBezug  auf  die  Steindenkmâler  auf- 
gestellten  Satz  nicht  widerlegen,  weil  bei  ihnen  die  Herstellung 
eines  Prâgestockes  mit  den  matres  lectionis  sich  wegen  des  oft- 
maligen  Gebrauches  der  Mûhe  yerlohnte. 

^)  Jene  Uebersetzang  der  LXX  beweist  so  wenig  das  Fehlen 
der  mater  lectionis  in  der  fraglichen  Citirformel,  dass  man  es  yer- 
wunderlich  nennen  kann,  wenn  Wellhaus'en  sich  darauf  berufb.  £r 
meint  nftmlich,  die  LXX  hâtten  das  defectiy  geschriebene  vm  fÛr 
un  »  en,  ecce  (1  M  47,  23;  Hes.  16,  43)  angesehen.  Aber  die  LXX 
setzen  lâov  auch  fur  das  blosse  tciVri  Jos.  1,  9;  Bi.  6,  14;  Esth.  10,  2 
und  ohx  iâov  fur  &n  Mî^n  2  Kg.  15,  21.  Also  haben  sie  die  Frage- 
partikel  K^n  in  eine  behauptende  Partikel  nmgesetzt  (wie  auch  schon 
die  Chronika  meist  nvn  fur  das  K^n  der  E5nigsbûcher  setzten  z.  B. 
2  ,Chr.  16,  11  gegenûber  1  Kg.  15,  23)  und  nicht  das  angebliche 
Pronomen  xn.  Im  Gegentheil  haben  die  LXX  Kin  K^n  5  M  3,  11  mit 
lâov  avri;  wiedergegeben. 

y)  Auch  wird  die  Richtigkeit  der  Anschauung  Wellhausen's 
[dass  die  Yocalbuchstaben  erst  spât  den  Texten  hinzugefûgt  worden 
sind]  nicht  durch  folgenden  Satz  yon  ihm  a.  a.  0.  S.  632  bewiesen: 
„Nur  80  erklâren  sich  die  zahlreichen  Misyerstândnisse,  welche  durch 
Annahme  oder  Nichtannahme  einer  mater  lectionis  yerschuldet  sind, 
nur  80  die  zahlreichen  Yarianten  in  dîesem  Puncte,  welche  nicht 
aUeîn  die  Yergleichung  der  LXX  liefert  (d'^V'^i!?  Hi.  19, 18  LXX  aîd>v 
s»  dVi»),  sondem  ebenso  sehr  innerhalb  des  masoretischen  Textes 
die  Vergleichung  der  Eigennamen,  namentlich  der  minder  gebràuch- 
lichen,  welche  aus  leicht  begreiflichen  GrOnden  hâufig  der  Anpassung 
an  die  spâtere  Regel  widerstanden  und  einen  SJteren  Zustand  der 
Schrift    cq^servirt  haben".    Yielmehr   erklâren   sich    die   Yarianten 


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126  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  t  Pronomen. 

welche  die  Vocalbuchataben  betreffen,  daraus,  dass  die  Vocalbuch- 
staben  als  accessorischer  Beafcandtheil  der  Wortgestalten  immerhin 
in  ihrer  Setzung  mehr  als  die  Radicale  dem  Gntdûnken  der  Schreiber 
unterworfen  waren.  Und  wenn  die  Eigennamen  weniger  Vocal- 
buchataben zeigen,  so  bedorften  aie  derselben  auch  weniger,  als  die 
Nomina  appellatiira  und  das  ûbrige  Sprachgut  ûberhaupt. 

6)  Aile  dièse  yon  Wellhausen  fur  seine  Anschauung  vorgetragenen 
Griinde  haben  also  an  sich  kein  Gewîcht;  aber,  wenn  sie  auch  mehr 
hâtten,  ao  wûrden  sie  durch  folgenden  Gegengrund  widerlegt:  Der 
Yorhandene  Bestand  der  Yocalbuchstaben  liefert  den  Beweia,  dass 
die  Vocalbuchataben  nicht  eine  willkûrliche  Zugabe  Spâterer  zum 
Texte  aind.  Der  Beweia  liegt  in  dem  yerachiedenen  Maaaae,  'in 
welchem  im  Ganzen  und  Grosaen  die  Vocalbuchataben  in  den 
frûheren  und  ap&teren  Bûchern  verwendet  sind.  Ea  ist  ja  eine  ail- 
gemein  bekannte,  von  Ew.  §  15,  d  wie  Bô.  §  167  hervorgehobene 
Thataache,  daaa  yon  den  Bûchern  der  Kônige  und  Jeremia  an  die 
Scriptio  plena  h9.ufiger  ist.  Das  alte  bekannte  durchschlagende 
Beispiel  iat:  -iin  ateht  in  den  âlteren  Bûchern;  n*^n  in  dieaen  nur 
aelten,  aber  durchaus  in  (Zach.  12,  7.  8.  10.  12;  13,  1}  Eara,  Keh., 
Chronica.  Hâtten  nun  Sp&tere  die  Vocalbuchataben  eingesetzt,  so 
h&tten  aie  ea  gleichmàssig  und  zwar  nach  der  spS,teren  Gewohnheit 
geth%n.  Ea  lâaat  sich  nicht  erkl&rlich  machen,  wesshalb  sie  die  Ein- 
setzung  ungleichmâ«sig  vorgenommen  haben  sollten.  —  Wenn  nun 
die  Yocalbuchstaben  ûberhaupt  nicht  im  Ganzen  spâter  zu  den 
Texten  hinzugesetzt  sein  kônnen,  so  nimmt  ûberdiesa  die  Annahme. 
dass  jenes  angebliche  Kn  in  Blindheit  fur  das  Genus  des  vom 
Pronomen  vertretenen  Subatantivs  von  irgend  einem  Abachreiber  des 
Pentateuch  mit  Auanahme  jener  11  Stellen  mit  i  versehen  worden 
sei,  ein  fSrmliches  Wunder  von  sprachlicher  Verblendung  nicbt 
eines  Einzelnen,  aondern  der  mit  der  heiligen  Literatur  aich  beschaf- 
tigenden  Kreiae  laraels  zu  Hilfe.  Aber  wie  soll  eine  solche  unbe- 
rufene  Hand  ûber  den  Pentateuch  gerathen  sein?  Wie  kônnte  es 
auch  nur  einen  Abachreiber  in  jenen  frûhen  Zeiten  (etwaËsra's)  ge 
geben  haben,  der  gar  nicht  gewusst  h&tte,  was  er  schrieb?  Wie 
soll  er  seine  ailes  Sprachbewuastsein  verleugnende  Neuerung  seincr 
Zeitgenossenschaft  aufgedrungen  haben,  sodass  erst  Sp&tere,  eben 
die  Punctatoren,  die  Fâlschung  erkannt  und  das  richtige  Genus  an 
den  betreffenden  Stellen  reatituirt  hâtten? 

c)  Dieaea  epizône  Kin  iat  auch  ala  Archaismus  zu  betrachtcn 
(gegen  Bertheau,  Proteatantiache  Kealencyclop&die,  2.  Aufl.  V.  [Ar- 
tikel  „Hebrâiache  Sprache"]  S.  690:  „Man  wird  zugeben  mûasen, 
daaa  die  dem  Pentateuch  eigenthûmlichen  Eracheinungen  uns  nicht 
berechtigen,  aeiner  Sprache  einen  alterthûmlichen  Character  beizu- 


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Kin  im  Pentateacb.  §  15.  127 

legen,  da  ûberall  nicht  bewiesen  werden  kann,  dass  sie  Ârcbaisxnen 
and").  Denn  Jes.  30,  33  ist  «in  ohne  Noth  in  K'^n  verwandelt;  femer 
1  Kg.  17,  15  und  Hi.  31,  11  sind  Kih  und  K-^n  nur  umgestellt;  end- 
lich  Ps.  73, 16  und  Pred.  5,  8  ist  im  Gegensatz  zur  pentateuchiscben 
ËrBcheinmig  fur  mn  ein  kim  pingesetzt.  Was  aber  nun  nicht  in  der 
sp&tem  Literatur  vorkonunt,  muss  doch  fur  alterthûmlich  gelten. 

d)  Obgleich  aber  demnach  das  doppelgeschlechtige  Kin  ecbtes 
nnd  altes  Sprachgut  iat,  so  ist  doch  auch  der  Satz  von  Keil,  Ein- 
leitung  in  das  Âlte  Testament,  3.  Aufl.  §  35  [S.  160  f.]  „Es  bleibt 
der  aLlen  5  Bûchern  Mose's  gemeinsame  alterthûmlicbe  Sprachcba- 
racter  fur  die  ErgSuzungs-  und  Urkundenhypothese  ein  Stein  des 
Ânstosses,  an  dem  sie  fallen  und  zerschellen  muss^*  nicht  richtig. 
Demi  was  die  Erg&nzungshypothese  anlangt,  so  bat  schon  Bleek, 
S.  151  f.  richtig  bemerkt:  „E8  konnte  in  einzelnen  Puncten  eine  ge- 
wisae  Gleicbmâssigkeit  auf  zwie&che  Weise  bewirkt  werden,  tbeils 
80,  dass  die  spâteren  Bedactoren  [Erg&nzer],  indem  sie  dâs  frûhere 
Werk  ganz  oder  tbeilweise  aufnahmen  und  es  jedenfalls  wieder  ab- 
schrieben,  in  die  ursprûngliche  Darstellung  Einzelnes  von  ihren 
Eigenthûmlichkeiten  in  Hinsicht  des  Sprachgebraucbs  hineintrugen, 
tbeils  so,  dass  sie  selbst  von  den  Ëigentliûmlichkeiten  der  friiheren 
Verfasser,  mit  deren  Werken  sie  sich  eifrig  bescbâftigten,  sich  etwas 
aneigneten".  Und  auch  die  Urkundenhypothese  kann  sich  darauf 
berofen,  dass  die  Bedactoren  bei  der  Verscbmelzung  der  unabh&ngig 
Ton  einander  entstandenen  Schriften  das  ganze  Werk,  weil  es  von 
einer  alten  Zeit  handelte,  uniformirten.  Der  Gedanke  aber,  dass 
doch  im  Bûche  Josua  u.  s.  w.  dieser'Archaismus  sich  nicht  finde, 
scheint  mir  keine  Schwierigkeit  zu  machen,  weil  ein  Fortgehen  des 
Jehovisten,  Deuteronomiker  und  Elohisten  im  Josua,  Bichter  etc. 
nach  meiner  Ueberzeugung  nicht  nachgewiesen  werden  kann,  sondern 
in  diesen  Bûchem  bloss  ein  Nachahmer  des  Deuteronomikers  als 
Ergânzer  erwiesen  werden  kann 

e)  Dieser  sprachliche  Archaismus  ist  durch  die  vorausgehende 
Auseinandersetzung  auch  gegen  die  Grûnde  geschûtzt,  welche  Kautzsch 
§  32  gegen  seine  Annahme  angefîîhrt  bat.  Nur  gegen  seinen 
ersten  Ghrund  „da88  keine  andere  semitische  Sprache  die  (ganz  un- 
entbehrliche)  Unterscheidung  der  Geschlechter  im  Pron.  separ.  der 
3.  Pers.  aufgehoben  hat"  muss  noch  bemerkt  werden,  dass  derselbe 
mit  dem  „ganz  unentbehrliche*'  immerhin  eine  unbewiesene  Voraus- 
setzung  macht,  folglich  auch  in  dem  „ aufgehoben'*  eine  unbeAviesene 
Condusio  hat.  Der  zweite  Grund  „dass  sich  dièse  Unterscheidung 
doch  auch  11  Mal  im  Pentatench  findet  und  zwar  1  M  38,  25  Kir: 
und  mrr  dicht  nebeneinander"  kann  gerade  fur  successive  Differen- 
zirang  der  Gênera  angefûhrt  werden  und  dafur,  dass  man  die  Unter- 


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128  n.  Haupttheil:  Pormenlehre.  I.  Pronomen. 

Bcheîdung  nur  anwendete,  wo  aie  am  nGthigsten  war.  —  Der  oben 
nacfagewiesenen  Nothwendigkeit  gegenûber,  die  mater  lectionie  i  ais 
wenigstens  in  einexn  Theile  der  Pentateuchurkunden  ursprQnglich 
vorhanden  anzanehmen,  sind  dièse  Grûnde  yollends  ohne  Qewicht. 
Und  wie  kann  man  sich  mit  Eaatzsch  bei  der  Annahme  berahigen. 
,,da88  die  Schreibung  xin  ftir  K*^n  auf  einer  orthographiscben  Eigen- 
thOmlichkeit  beruht,  die  bei  irgend  einer  Recension  des  Pentateach- 
textes  £a,8t  conséquent  durchgefûhrt ,  nachmals  aber  von  den  Maso- 
reten  mit  Recht  beseitigt  worden  ist"?  Wer  war  denn  die  dnnkle 
Grosse,  der  es  in  den  Sinn  kam  und  kommen  durfte,  dièse  „ortho- 
graphische"  Ëigenthtimiichkeit  *in  den  Pentateuchtezt  einza- 
schmuggeln? 

Yielmehr  ist  die  einzig  m5gliche  Annahme,  dass  zuerst  im  Se- 
mitisch-Hebrâischen  fur  das  Pronomen  der  8.  pers.  sing.  wenn  auch 
nicht  dieselbe  Form  vorhanden  gewesen  sei  und  sicb.  erst  allm&h- 
lich  neben  hû  fur  ,,er"  auch  hû  fur  .sie*  ausgebildet  habe,  aber 
doch  zwei  einander  âhnliche  Formen  {hû  und  hû)  existirt  haben. 
welche  beide  Kin  geschrieben  worden  sind,  bis  die  féminine  Form 
sich  allm&hlich  deutlicher  zu  M  differenzirte.    So  Bôttcher  §  860. 

Solche  Zuspitzung  und  Erleichterung  des  tiefen  und  schweren 
u  zum  hôberen  i  l&sst  sich  belegen,  vgl.  âthiopisch  qatàlkû  (ich 
habe  getôdtet)  und  hebr.  ànôkhi  (ich);  arab.  qatàltû  (dass.)  und  hebr. 
qatàliî  (dass.);  alte  Pluralendung  un,  spfttere  in,  tm;  alter  Imperativ 
qutli,  qutlû,  spâtere  Form  qitlt,  qitlû.  Hierher  gehôrt  auch  die 
Wechselbeziehung  zwischen  WOrtern  mit  [jetzigem]  Cholem  nnd 
Chireq,  ygl.  Olsh.  S.  628:  «Neben  ■^jîn  [von  prt  Satzung]  findet  sich 
auch  "j*^^  Bi.  5,  15;  Jes.  10,  1  ...  .  mit  Abschwâchung  des  ur- 
sprânglichen  u  in  ï".  So  auch  Mûhlau-Volck  s.  v.  Aller  Wahr- 
scheinlichkeit  nach  ist  dieselbe  Ërscheinung  bei  ^"^uk  (sein  Wort) 
Hi.  20,  29,  a'''?ûM,  ".fSK  (pro  sing.  absol.  est  "laic,  Ges.  Thés.  s.  v.). 
Dieser  Uebergang  muss  eingetreten  sein,  als  die  jetzt  mît  Cholem 
gesprochenen  Worte  nocli  mit  te  gesprochen  wurden.  Damais  hat 
sich  dièses  u  zum  Theil  in  ï  zugespitzt.  erhôht.  So  fâllt  ein  er- 
wfinschtes  Licht  auf  eine  Ërscheinung,  die,  wenn  man  Cholem  und 
Chireq  nebeneinander  stellt,  dunkel  erscheinen  muss.  —  Und  ebenso 
wie  in  vorgeschichtlichen,  oder,  wie  beim  Imper,  in  alten  geschicht< 
lichen  Zeiten,  so  sehen  wir  denselben  Process  der  IJmwandlung  von 
u  ins  bequemere  i  nach  dem  Aussterben  der  hebr.  Sprache  im  vollen 
Gange.  Denn  die  Punctatoren  kâmpfen  theils  gegen  unberechtigtes 
i  zu  Gunsten  des  u,  vgl.  Jes.  10, 13;  12,  5;  28,  15;  Jer.  18,  22;  29,  14: 
52,  1  (offenbares  Schreibversehen)  ;  Hes.  39,  25;  Sach.  9,  9,  theils 
verwandeln  sie  selbst  u  in  »,  vgl.  Jes.  62,  3;  Jer.  18,  16;  19,  2; 
49,  39;  Zeph.  2,  7  (da  wird  r«^,  das  sie  doch  (Jfters  umgedreht  fîir 


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Pronomen  personale.  §  15.  129 

eingesetst  oder  anch  wie  Zeph.  3,  20  nnangetastei  golassen 
hal»6B,  in  rr^'p  verwandelt);  Saoh.  11,  2.  —  Und  die  Tendenz  des  u 
su  fl  ist  ja  ûberhaupt  eine  weitverbxeitete;  man  erinnere  sich  za- 
nâchjst  noch  daran,  dass,  wie  §  8,  1  erw&hat  ist,  Qibbus  von  den 
spfiteren  Juden  yielfach  wie  û  gesprocfaen  wurde  und  wird.  Ygl. 
Delitzscli  zu  Ps.  94,  12:  «.AB  [»  Abenesra]  and  Parchon  bezeugen, 
dass  das  n  als  ans  o  (u)  -f  %  zusammengesetzt  von  den  Pal&stinensern 
«i  gesprochen  wurde'*. 

Sîe  also  spater  ==  N-r;,  wieder  mit  ursprûnglichem  »,  vgl. 
das  âthiopische  RX"ti  jèétî^  sic;  vgl.  zur  Aussprache  die  Ab- 
handlung  von  Trumpp,  Z.  d.  D.  M.  Gesellschaft  XXVIII,  S.  548. 
Indem  Mahlau  in  einer  Ann^erkung  bei  Bo.  U.  S.  8  gegen  Ew. 
§  105,  e  und  Olsh*  §  95,  b  ans  dem  Arabischen  beweisen  will, 
dass  das  k  von  Kin  und  ec^rs  ein  et  otiosum,  ein  ,JËlif  der  Wahrung^^ 
sei,  liât  er  auf  die  athiopischen  Formen  keine  RUcksicht  ge- 
nommen.  Es  lâsst  sich  wohl  begreifen,  dass  der  sturam  gewordene 
Lant  des  n  im  Arabischen  weggefallen  ist;  aber  nicht,  dass  er 
îm  Aethiopischen  hinzutrat.  Mit  Mflhlau  stimmt  nur  Millier, 
indem  er  §  147  schreibt:  „Das  »  in  vt^'n  und  «-«n  hat  keinen 
Consonantenwerth"  und  auf  §  108  verweist,  wo  er  vom  N  als 
^raphischem  Abschluss  haudelt.  Aber  6es.-Kautzsch  §  32  und 
Stade  §  171,  c  wie  wir.  Weder  die  âth.  Porm  noch  das  hebr. 
Snffix  ha  lehren  Zusammensetzung  aus  ha  und  va  (gegen  Bick. 
§  82);  vollends  gar  nicht  weist  das  n  auf  Zusammensetzung 
aus  hu-jia,  hi-ya  hin  (gegen  Land  §  91;  jy  =  Spir.  lenis). 

WIr  =  ^:n:N;  6  Mal  abgektirzt  i:n?  1  M  42,  11;  2  M  16, 
7  f.;  4  M  32,  32-  2  Sm.  17,  12;  Klagel.  3,'  42.  ^-çi  nur  als  Kethîb 
Jr.  42,  6. 

Ihr  [m.]  ==  tnN.  Dessen  e  ist,  wie  das  Aethiop.,  Arab.  und 
Syr.  beweist,  ans  n  zerdrBckt.  Diess  gilt  gegen  Olshausen,  der 
es  f  95,  b  als  aus  3  veriângert  ansieht.  Er  will  dieès  §  98,  4 
damit  beweisen,  dass  das  e  in  den  abgektlrzten  Formen  dièses 
Pronomens  lang,  weil  betont  sei.  Das  letzte  nun,  die  Be- 
tontheit,  ist  Factum,  aber  daraus  folgt  nicht  der  2.  und  1.  Punct, 
nândieh  die  Lange  des  p,  und  seine  Entstehung  aus  a.  —  Dièse 
Anfstellung  von  Olshausen  ist  nur  von  Land  §  90  gebilligt,  ob* 
gleich  sîe  auch  noch  nicht  von  Jemand  (vgl.  Bickell  §  82; 
Mûller  §  147;  Stade  §  178;  Ges.-Kautzsch  §  32)  widerlegt 
worden  ist.  —  Ueberdiess  braucht  man  gar  nicht  tiber  das 
Hebraische  hinaus  zu  blicken,  um  den  Ursprung  des  fraglichen 

KdDig,  L«hrgebAade  d.  hebr.  Spr.  9 


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Q^oo^z 


130  ^I-  Haapttheil:  Fonnenlehre.  I.  Fronomen. 

e  aus  u  zu  erkennen;  denn  die  Verbalformen  des  Hebr.  auf 
tem  und  ten  zeigen  bekanntlich  vor  Suffixen  noch  ihr  altes  u.  — 
Dièse  Form  ateem  steht  einmal  fiir  das  Féminin  in  Hes.  13,  20,  b. 

Ihr  [f.]  =  in»  Hes.  34,  31,  vielmehr  (Qimchi  170,  a)  inN; 
njn»  1  M  31,  6;  Hes.  13,  U;  34,  17;  nsn»  aber  in  Mss.  und 
Editt.  Hes.  13,  20,  a  (so  Buxtorf). 

Sle  [m.]  =  on  und  n^^îi  gleich  hâufig  *). 

Sle  [£]  =  in  und  n^n  gleich  haufig. 

Anmerkang.  In  Pau  sa  heissen  die  Pronomina:  *'95m  z.  B. 
1  M  4,  9;  "^aK  z.  B.  1  M  27,  24;  rmii  bel  Athnach  viermal:  Ps.  2,  7; 
(nicht  .5,  5-,  wie  Bô.  IL  S.  8  atehib);  25,  7  (nicht  ,26,  7-,  wie  bei 
Stade  §  178,  a  steht);  40,  18;  70,  6;  sonst  nrM  wie  z.  B.  Ps.  5,  5; 
PK  z.  B.  1  M  12,  13;  ^arnii  1  M  18,  8;  aber  Ps.  100,  S  «roM  (Boxtorf; 
J.  H.  Michaelia;  fiaer-DeÛtzsch). 

b.  Der  Oenetiv  kann  nur  von  einem  Nomen  abbângen, 
da  es  im  Hebraischen  keinen  von  einem  Verb  regierten  Genetiv, 
kein  Genetiyobject,  giebt.  Man  verwendet  zum  Ausdruck  des 
Genetiv  abgekOrzte  und  ans  Nomen  angehângte  Formen  des 
pronomen  personale  separatum  und  ersetzt  dadurch  das  pro- 
nomen  possessivum.  Und  die  Praxis  kann  sich  nun  erlauben, 
gleich  an  dieser  Stelle  an  einem  in  der  Declination  unverander- 
Uchen  Worte  das  Pronomen  suffixum  nominis  singularis  und 
nominis  pluralis  zu  veranschaulichen,  nachdem  die  Gasusbildung 
eines  solchen  unveranderlichen  Wortes  im  Singular  und  Plural 
an  einem  Beispiel  veranschaulicht  ist.  Hier  aber  soll  diess  erst 
bei  der  Behandlung  der  Declination  geschehen. 

Der  Dativ  wird  ebenfalls  mit  Hilfe  solcher  abgektbrzter 
und  an  die  Praeposition  \  (zu)  angehangter  Formen  auagedrûckt: 
"«b  mir;  :{b  oder  auch  plene  geschrieben  nsb  dir  [m.];  in  Pau^a 
rj^  1  M  3,  18;    14,  21;    15,  1;    ^\  dir  [£];   "nb  ihm;    aber  dafûr 


1)  Dikdnke  ha-teamim  §  4S:  Das  Erkennimgszeichen  von  an  und  ot?-  — 
on  heisst  es  an  jedem  Orte  mit  ,Qames  qaton*  oder  ,zwei  Poncten* 
d.  h.  Sere.  Aber  wenn  sich  yerbinden  mit  ihm  die  vier  Buchstaben 
«"V«7a,  so  steht  es  mit  ,drei  Punkten"  d.  h.  Segol:  onz,  anw,  on^,  anr. 
Und  wenn  sich  yerbinden  mit  ihm  die  drei  Buchstaben  ^"sn,  so  steht  es 
mit  Sere:  ann,  vnt,  Bn;i,  ausser  einem,  welches  in  der  Schrift  vereinzeit 
ist,  n&mlich  ans  2  Kg.  17,  15. 


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Caëas  obliqui  des  Fronomen  personale.  §  15.  131 

kommt  eine  Verschreibung  an  ziemlich  viél  Stellen  vor;  *) 
in  gehobener  Rede  auch  i^V  ihm.  Letzteres  zwar  nicht 
5  M  33,  2,  wo  gar  keine  Einzahl  verlangt  wird;  auch  nicht 
Jes.  30,  5,  wo  das  Collectivum  uy  (Volk)  dabei  steht,  wie  Ps. 
73,  10;  auch  nicht  Ps.  28,  8,  wo  man  gegen  das  Targum  (iiîi':;) 
mit  den  LXX  (tov  Xaov  aviov)  die  Lesart  i^rt?  bevorzugen  muss, 
um  eine  natOrliche  Gedankenbewegung  herzustellen  ;  denn  es 
bleibt  doch  unnattirlich,  dass  in  einem  Verse  eine  Sache  im 
Pronomen  und  erst  im  folgenden  Verse  die  Sache  selbst  stehen 
soU.  Aber  irsb  ist  schon  1  M  9,  26  f.  ein  Singular,  weil  da 
die  drei  Noahsohne  durchbus  als  Individuen  vor  dem  Vater 
stehen;  ebenso  Jes.  44,  15;  53,  8.  —  Femer  rrb  ihr;  wb  uns; 
CDb  each  [m.];  n:Db  ench  [f.]  Hes.  13,  18  und  wahrscheinlich 
•,dV,  obgleich  es  nicht  vorkommt;  ortb  ihnen  [m.];  einmal  nTjnb 
Jr.'  14,  16;  nur  in  gehobener  Rede  iîzb  5  M  32,  32.  35;  33,  2; 
Jes.  23,  1;  30,  5;  35,  8;  43,  8;  44,  7  (auf  cr  bezûgUch);  Hab. 
2,  7;  Ps.  2,  4  u.  s.  w.  -jrt^  ihnen  [f.]  l  M  19,  8  u.  s.  w.;  „stets 
mit  Segol",  Qimchi  foL  19i^b;  rtzrih  Hes.  1,  5.  23;  42,  9;  Zach. 
5,  9;  das  letzte  nach  Bôttcher  II,  S.  59. 

Der  Âccusativ  wird  durch  Anf&gurig  abgekfirzter  Fonnen 
an  das  zur  Praeposition  gewordene  ni»;  (nj»,  nn»)  n»,  -n» 
(Ziel,  Olsh.  §  223  d)  ausgedrtickt.  Dabei  zeigen  sich  folgende 
Fonnen:  tî»  oder  plene  ■^niN  mich;  ïjn'N  dich  [m];  in  Pausa 
-jrT»,  einmal  nDnN  2  M  29,  35;  'îjn'»  dich  [f.];  -inb^  ihn;  rrn»  sie 
[eam];  vn»  uns;  einmal  cDni'fit  euch  [m.]  Jos.  23,  15;  Bôttcher 
falsch  V.  16;  sonst  oDnç;  p.r)ç  euch  [f.];  cn«  sie  [eos],  auch 
ctin-i»  Hes.  23,  45;  onrnç  1  M  32,  1;  2  M  18,  20.  in«  sie  [eàs] 
nur  einmal  Hes.  16,  54  und  n;nb<  2  M  35,  26;  einmal  inr^n'M 
Hes.  23,  47;  aber  10  Mal  inn»  iM  19,  8  u.  s.  w.  'Die  Formen 
mit  Cholem  kommen  aile,  wie  defective,  so  auch  plene  ge- 
schrieben  vor.    Qimchi,  foL  189,  a. 


1)  Die  Masora  bemerkt  zu  8  M  11,  21:  ft  TT^iB)  ^^  WT?  "'"«?  also 
15  Kethib  A  und  Qeri  f^;  aber  die  Bemerkong  findet  sich  an  mehr  als  15 
Stellen,  ygl.  2  M  21,  8;  3  M  11,  21;  25,  30;  1  Sm.  2,  3;  2  Sm.  16,  18; 
2  Kg.  8,  JO;  Jes.  9,  2;  49,  5;  63,  9;  Ps,  100,  8;  189,  16;  Spr.  19,  7;  26,  2; 
Hi.  [6,  21,  v^.  Baer  «.  St.)  18,  15;  41,  4;  Esra  4,  2;  1  Chr.  11,  20.  Vgl.  hanpt- 
sftchUeh  8.  JreziBdorf ,  Ochla  W'Oohla  (1864),  Bectio  105;  Hermann  L. 
Strack,  Prolegomena  Critica  in  Yetus  Testamentam  Hebmcmn  (1878), 
pag.  89  8.  123.  V, 

9* 


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132  n*  Haupttheil:  Formenlehre.  I.  Pronomen. 

Dikduke  harteamim  §  42:  Das  Erkennuag^zeichen  von  tk  and  r^ 
des  nK,  welches  mit  2  Punkten  (Sere),  und  desjenigen,  welches  mit 
8  Punkten  (Segol)  [ygl.  die  yerwei9ung  hieranf  oben  S.  85  am  Schlusse 
des  Petit-Absohnittes,  weil  sich  tk,  wie  •)?,  von  den  ûbrigen,  dort  be- 
sprochenen  ,kleinen*  WOrtem,  Dikduke  §  40,  unterscheidet]  —  Ea 
solL  wissen  der  Lernende,  welcher  nach  der  Schrift  sich  sehnt:  jedes 
pç  mit  Maqqeph  wird  mit  drei  Punkten  gestûtzt,  ausser  einem, 
welches  in  der  Schrift  vereinzelt  ist,  -nç  Hi.  41,  26  [vgl.  Baer  zu 
dieser  Stelle];  denn  diess  hat  Maqqeph  nnd  lehnt  sich  ans  Folgende 
an  und  ist  [trotzdem]  mit  zwei  Punkten  gestûtzt.  —  Aber  jedes  r», 
welches  einen  .Garesch*  {„Treiber",  theils  „Wegtreîber",  d.  h. 
Accentus  distinctivas,  z.  B.  1  M  1,  25  mit  Tebûr,  ▼.  29  mit  Darga; 
theils  „yorwfirtstreiber"  d.  h.  Accentue  coniunetivns,  z.  B.  1  M  1, 
1.  21.]  als  seinen  Accent  hat,  in  zwei  Puncten  besteht  sein  Abzeichen  ; 
mit  Ausnahme  yon  drei  Versen,  denn  aie  sind  mit  dem  „Qaresch" 
und  doch  sind  drei  Punkte  bei  ihnen  eingegraben:  Ps.  47,  5;  ebenda 
60,  2;  Spr.  3,  12  [aile  drei  mit  Merkha,  ygl.  Baer  zur  3.  Stelle].  Und 
diess  ist  es,  wo  sie  [die  rç]  mit  Accent  versehen  sind;  aber  die  ûlHige 
Schrift  ist  so:  wenn  tk  maqqephirt  ist,  so  ist  es  mit  drei,  und  wenn 
es  nicht  maqqephirt  ist,  so  ist  es  mit  zwei  [Puncten]  geiesen".  £s 
unterscheidet  sich  also  nK  însofern  yon  den  ûbrigen,  oben 
S.  85  erw&hnten  „kleinen  Wdrtern",  dass  dièse  bei  Maqqeph 
nur  vor  vornbetonten  Wôrtem  Segol  haben,  wobei  aUerdin^  ein 
Schewa  nicht  in-  Betracht  kommt,  wie  Dikduke  §  40  ftusdrûcklich 
hinzugefûgt  ist,  „weil  ein  Schewa  nicht  zu  den  yooalen 
(fi*"?^?)  gerechnet  wird",  z,  B.  mV-tç^  5  M  4,  38;  -ias-DW  1  M  16, 15; 
1  Sm.  8,  2;  ^yVnc.T  1  M  31,  29.  Dagegen  tk  hat  Segol  bei  Maqqeph 
sowohl  vor  vornbetonten  Wôrtem  (vgl.  1  M  1,  16;  3,  18),  als  auch 
vor  nichtvombetonten  WOrtem  (vgl.  1  M  I,  4.  7.  etc.). 


§  16.   Der:Artlkel. 

Anmerkung.  Stade  sagt  §  132,  a  „Der  hebrâische  Artikel  ist 
etymologisch  mit  dem  arabischen  Artikel  al  nicht  verwandt.  Letz- 
terer  geht  auf  die  Deutewurzei  la  zurûck.  Aus  beiden  ist  vielleicht 
zusammengesetzt  der  beduinische  Artikel  hcU.  Gleichen  Ursprungs 
mit  dem  hebr&isehen  Artikel  ist  die  Endung  des  aramSiachen  Status 
emphaticus  â.  Da  der  Artikel  von  Haus  aus  ein  Demonstrativ  und  Ap- 
position ist,  war  seine  ursprûngliche  Stellung  am  Ende  des  Wortes". 
Diess  ailes,  was  auch  Bdttcber  in  frûheren  Publicationen,  dann  Hup- 
feld  im  „System  der  semitischen  Demonstrativbildung'*  (^eitschrift 
fur  die  Kunde  des  Morgenlandes,  II.  S,  128  ff.)  und  Dietrieh  in  der 
6.  AuÛage  des  Handwûrterbuchs  von  Gesenius  angenommen  hatten. 


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Der  Artikel.   §  16.  133 

l&nt  sich  am  wenigsten  mit  Beetinuntheit  behaupten.  Unter  den 
Neoeren  bat  aach  nur  Mûller  §  118  die  Fonn  Vn  eine  hypothetische 
genannt  und  hinzugefôgt,  dass  die  Erklftrang  der  immer  auf  daa  n 
folgenden  Yerdoppelung  aas  Asumilation  streitig  sei  Aber  Ew. 
§  103,  c  (ha-la,  àlaj]  Olsh.  §  100  (,,ûberall  liegt  die  Lautgnippe  hal 
^  arab.  al  zu  Q-runde");  Bickell  §  83  (the  article  ha^  originally  hal, 
û  evidently  cognate  with  rt^K);  Land  §  S6;  Ges.-Kaatzscb  §  85;  Bô. 
I.  S.  400  f.  baben  erkl&rt,  dass  die  bebrâische  Form  des  Artikels 
ihren  nftcbsten  Verwandten  in  dem  arabischen  Artikel  babe.  Unter 
den  zehn  Grfinden,  welche  Bôttcber  f^  seine  spfttere  Ansicbt 
a.  a.  0.  aufftthrt,  scheint  mir  der  nennte  zu  gelten:  ,,Mit  jenem  *n 
▼on  n  [dièse  lange  Form  w&re  aber  selbstverstftndlich  nicht  zu 
Gmnde  zu  ]Qgen,  aucb  wenn  die  andere  Ansicht  ricbtig  wftre]  v&re 
das  Hebrftieche  dem  Arabiscben,  dem  es  docb  sonst,  wenn  aucb  nicht 
immer  in  Wartbedeutungen,  meist  in  Wortbildnng  und  -beugong 
ungleicb  n&ber  stebt  als  dem  Aram9ischen,  ausser  allem  Yerbftltniss 
entrûckt".  —  Aucb  was  Stade  ûber  die  ursprûnglîche  Stellung  des 
Artikels  am  Ënde  des  Wortes  sagt,  ist  mir,  als  aller  semitiscben  und 
indogermaniscben  Analogie  widersprecbend,  mehr  als  fraglicb,  zumal 
es  nicht  einnuJ  durch  das  Aram&ische  gestûtzt  wird,  weil  dièses 
das  demonstratiye  ha  vor  die  Pronomina  setzt  (^^^^n;  \y<n  etc.).  Yiel 
leiehter  amiehmbar  scheint  mir,  dass  die  alte  Aocusatiyform  des  se- 
mitischeii  Nomen  auf  an  im  Aramftiscben  (vgl.  das  Franzôsische)  zu 
einer  Form  des  Nominatiy  geworden,  und  zwar  nicht  bloss  als  die 
detemûnûrte  Foim,  sondem  als  die  fnst  regelm&ssige  Form  des  No- 
mens  verwendet  wurde. 

Ist  ein  Wort  nicht  durch  seinen  Begriff,  weil  es  eigent- 
liches  oder  uneigentliches  Nomen  proprium  ist,  oder  durch  ein 
Pronomen  possessivum,  oder  ein  genetivisches  Attribut  deter- 
minirt,  so  kann  es  durch  den  Artikel  von  andem  abgegrenzt 
werden.  „Und  das  n  dient  zum  Kennenlemen  des  Wortes", 
beginnt  Qimchi  42^;  daher  n:j'»n7n  «n  Z.  3  v.  u. 

Weil  hal  mit  dem  folgenden  Worte  immer  aufs  engste 
verbonden,  ja  zusammengesprochen  (und-geschrieben)  also  nicht 
bloss  Procliticum,  sondern  Prâfixum  wurde:  so  trat  immer  Assi- 
milation des  liquiden  l  ein,  und  es  steht  daher 

1)  vor  Nichtgutturalen  ïn  mit  folgendem  Dagesch  £, 
nur  dass,  wenn  der  Anfangsconsonant  keinen  voUen  Vocal  hinter 
sich  hat,  also  die  Doppeltheit  des  Consonanten  schwer  zu  Gehôr 
gebracht  werden  konnte,  einige  Consonanten  diethatsâchliche 


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134  II-  Haupttheil:  Ponnenlehre.  L  Pronomen. 

Verdoppelung  und  damit  das  Verdoppelungszeichen  aufgegeben 
und  nur  eine  virtuelle  Verdoppelung  bewahrt  haben,  insofem 
die  Oeffiiung  der  Artikelsilbe  nicht  so  perfect  geworden  ist, 
dass  Verlâugerung  des  Vocals,  Ersatzdehuung,  eingetreten  wâre. 
Dîese  Consonanten  sind:  das  schon  in  seiner  Einfachheit  schwer 
aussprechbare  ^  (in  D-»:ri-jD5çn  2  M  7,  27  etc.;  doch  8,  2);  die 
schon  als  einfache  andauernden  b  und  t2  („weun  n  vor  Ta  ohne 
Gaja");  endlich  das  wegen  seiner  Vocalâhnlicbkeit  schwer 
doppelt  zu  Gehôr  zu  bringende  *.  Jod  bleibt  aber  doppelt  vor  n 
und  y,  v^eil  da  die  Sprechwerkzeuge  den  vorausgehenden  Vocal- 
anstoss  voll  aushielten,  um  sich  fiir  die  schwere  Aussprache  der 
beiden  Gutturallaute  die  richtige  Position  zu  geben:  Esth.  3,  6; 
Ri.  8,  15;  1  Sm.  24,  3;  Jr.  26,  20:  „aber  ^ia-ri  [l  M  41,  l  etc  ] 
etc.  mit  raphirtera  Jod,  und  ebenso  n^'Dy'îS  KL.  4,  3",  Qimchi  41». 

2)  Weil  die  Gutturalen  in  der  Reihe  n,  n,  y,  «,  -^  in 
einem  aufsteigendem  Grade  der  doppelten  Aussprache  (also  auch 
sogar  eines  virtuellen  Dagesch  forte)  unfahig  sind,   so  triit 

a)  bei  ihnen  in  umgedrehter  Proportion  eine  off  ene  Silbe 
und  damit  Ersatzdehnung  des  Artikels  ein,  daher  n  nur  drei- 
mal  vor  n  1  M  6,  19;  Jes.  3,  22;  17,  8;  auch  selten  vor  n,  nâm- 
lich  orrj,  tTT^nn,  inrj  n;nrT  und  ^li'n  (der  Berg);  aber,  ausser 
1  Sm.  16,  7;  2  Sm.  5,  8;  Jes.  24,  2-  59,  10;  65,  11;  42,  18;  Jr. 
12,  9;  Spr.  2,  13.  17;  Hi.  29,  15;  Pred.  Il,  7,  vor  y;  stets  vor  »,  -n. 

b)  Auf  Dissimilation  der  Vocallaute  beruht  es,  dass  vor 
unbetontem  "n  ha  und  :;  3â  (also  beide  mit  Qames  non-chatuph), 
vgl.  D^^nn  (die  Berge);  Dçn  (das  Volk),  aber  i;:çn  (die  Wolke), 
und  ebenso  vor  unbetontem  sowie  betontem  n  châ  (also  mit 
Qames  non-chatuph)  und  n  die  Form  n  steht,  vgl.  onn  (der 
Schwiegervater);  pmn  (derStarke);  -Vnn  (die  Krankheit);  m'a'nnr| 
(die  Trûmmer)  Hes.  33,  24.  [Aber  n^^^nn  und  nicht  nr;, 
vgl.  Smend  zu  Hes.  26,  2].  Erklârung  der  lautphysiologi- 
schen  Vorgânge  findet  sich  in  „Gedanke,  Laut  und  Accent" 
S.  70  f.  89  f. 

Ueber  den  Artikel  vor  n  geben  die  Dikduke  ha-teamim  folgen- 
den  kleinen  §  48:  „ÂUe  V'da  [das  sind  die  Praepositiones  praefixae] 
und  aile  n,  welche  bei  n  vorkommen,  sind  immer  pathachirt,  abge- 
sehen  von  drei,  welche  Qames  haben,  nâmlich:  *m  1  M  6,  19; 
tt'^sîjrtn  (die  Sonnens&ulen)  Jes.  17,  8;  und  v>if^*yrn  (die  Geldb(Jrsen), 
ebenda  3,  22",  vgl.  Baer  zur  3.  Stelle.    Ebenso  Qimchi,  fol.  47^. 


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Pronomen  demonstrativain.   §  17.  135 


§  17.  Pronomen  demonstratiyam. 

Singular.  Dieser  =  rîî;  anch  bei  einem  femininen 
Worte  J08.  2,  17;  nj^rr  deutet  auf  weiter  Entfemtes  hin,  nur 
2  Mal  und  zwar  im  Pentateuch  1  M  24,  65;  37,  19;  îVrt  nur 
ausserhalb  des  Pentateuch  Bi.  6,  20;  1  Sm.  14,  1;  17,  26;' 2  Kg. 
23,  17;  Zach.  2,  8;  Dn.  8,  16.  ^t  ist  Demonstratinun  nur  in 
Ps.  12,  8.  Dieee  =  nfitt;  (nnô^ffl  -i-yn  Jr.  26,  6  ist  jedenfalls 
Sehreibfelder,  so  auch  die  Masoreten);  it  nur  Hos.  7,  16;  nr 
2  Kg.  6,  19;  Hes.  40,  45;  und  im  Pred.  2,  2  u,  s.  w.;  tVïi  auch 
einmal  femininum  2  Kg.  4,  25  (îbn  n-^'i^rgtin);  ^îVn  nur  Hes. 
36,  35  (t,da8  verwûstete  Land  y^»  da  war  gleich  dem  Garten 
Eden"). 

Plural.    ï-.Vg  ellâhf  generis  communis;  b»  nur  9  Mal  1  M 

19,  8.  25;  26,  3  f.';  3  M  18,  27;  5  M  4,  42;  7,  22;  19,  11;  1  Chr. 

20,  8,  wobei  es  nach  meiner  Ânsicht  keinen  fassbaren  Unter- 
schied  ausmacht,  wenn  dièse  kûrzere  Form  im  Pentateuch  aile 
Mal  hinter  einem  mit  dem  Artikel  determinirten  Worte  steht, 
abo  selbst  detenninirt  ist,  in  der  Ghronikstelle  aber  im  An- 
fange  des  Satzes  als  Substantivum  gebraucht  wird. 

Der  Qenetiv  wird  ausgedriickt  durch  Nachstellung  der 
aufgezahlten  Pormen  hinter  die  res  possessa,  vgl.  m  ^-^nq  (der 
Preis  von  diesem)  1  Kg.  21,  2;  nV»  ■'D'^y  (die  Augen  dieser) 
2  Kg.  6,  20;  bei  Bôttcher  §  896  ohne  Angabe  der  Stellen. 

Dativ:  njb  (diesem)  1  Sm.  21,  12;  pî^tI?  (dieser)  1  M  2,  23; 
nV»V  und  nV»b  vgl.  letzteres  bei  Zaqeph  qaton  1  Kg.  22,  17. 
Accusatîv:  nt-n»  und  ht;  nfi^T-Pfi*  und  n^i;  rr^N-n»  und  rtV» 
Bôttcher  a.  a.  0.  giebt  richtige  Belege. 

Auch  das  pronomen  personale  der  dritten  Person  wird,  mit 
dem  Artikel  verbunden,  zur  starkeren  Hervorhebung  einer  Person 
oder  Sache  gebraucht,  also  wiiiti,  «"^Hï!»  ortïi,  îi^tnïi,  njïiïi. 
Wir  gebrauchen  daftir  oft  nur  den  betonten  Artikel;  oft 
•jdieser**,  ,jener";  oft  „derselbe,  ebenderselbe'*. 


§  18.   Pronomen  relativom. 

1)  Unser  Belativpronomen   wird  ausgedrftckt,  indem  sich 
das  Pronomen  "^.^i»  auf  aile  Gênera  und  Numeri  zurûckbezieht 


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136  ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  I.  Pronomen. 

Zunachst  in  Nordpalâstina,  also  in  der  Nâhe  Âramâas,  wo  man 
nur  eine  kûrzere  Form  kennt,  aber  dann,  mit  der  wachsenden 
Herrschaft  aramâischen  EinjQusses,  auch  in  Sûdpalâstina  wurde 
eine  kûrzere  Form  gebraucht  und  mit  dem  folgenden  Worte 
znsammengeschrieben  :  meist  ç  mit  folgendem  Dagescb  forte, 
welcbes  in  Qutturalen  virtuell  liegt,  vgl.  '•rci'^  (dass  ich)  Pred. 
2,  18;  V?Tb  Ri.  7,  12;  8,  26  [die  Gideongeschichten  Ri.  6— S 
haben  nordpalâstinische  Art];  ts  oder  w  wird  gelesen  vor  w^^r: 
Pred.  2,  22  und  ror  -on  3,  18;  —  ti  mit  folgendem  Dagesch 
forte  Ri.  5,  7;  Hohesl.  1,  7  [Deboralied  und  Hoheslied  sind  nord- 
palâstinisch  gefarbt];  Hi.  19,  29  und  vor  Guttural  mit  Ersatz- 
dehnung  ^  Ri.  6,  17. 

2.  Dièses  Relativpronomen  bat,  wie  nach  meiner  Kenntniss 
Nâgelsbach  §  80,  2  aJlein  richtig  bemerkt  bat,  scbon  als  No- 
minativ  mancbmal  eine  genauere  Bestimmung  seinerBeziebung 
bekommen.  Zwar  das  einzige  von  ibm  angeflibrte  Beispiel  -icç 
^R  «in  (vi^elcbes  lebendig  ist)  1  M  9,  3  ist  nicbt  beweisend. 
Denn  da  *n  nacb  der  nâcbstliegenden  Ânnabme  Adjectiv  ist, 
jedenfalls  sein  kann,  so  bat  dieser  Satz  ein  nominales  Pradicat, 
und  Mttn  kann  also  Gopula  sein.  Und  die  SteUung  des  K^n 
kann  dièse  Annabme  nicbt  verbindem,  obgleicb  et-n  als  Gopula 
in  einem  relativen  Nominalsatze  7,  2  binter  dem  Pradicats- 
nomen  stebt;  weil  «in  als  Gopula  bald  zwiscben  Subject  und 
Prâdicatsnomen  vgl.  1  M  2,  14;  9,  18;  21,  29;  25,  16;  27,  38; 
3  M  14,  13;  Pred  1,  17;  1  Gbr.  1,  31  und  bald  ausserbalb 
Von  Subject  und  Prâdicatsnomen  stebt  vgl.  1  M  34,  21;  3  M 
17,  11;  Pred.  2,  23.  Aber  ich  babe  ein  Beispiel  gefunden,  wo- 
durcb  jene  Behauptung  von  Nâgelsbacb  bewiesen  wird,  ygl. 
v.^^  nn^5  «^n  niSN  njrr7  mzn  (der  Qrimm  Jebova's,  welcber  sich 
entzûndet  bat  gegen  uns)  2  Kg.  22,  13.  Denn  da  vnr  hier 
keinen  Nominalsatz  haben,  so  kann  «••n  nicbt  Gopula,  sondern 
nur  genauere  Bestimmung  des  Relativpronomens  -)©«  sein. 

3.  Die  Genetivbeziehung  des  Relativpronomen  zu  einem 
folgenden  Worte  konnte  gar  nicbt  auf  die  gewohnliche  Weise, 
d.  h.  durch  Vorsetzung  der  res  possessa  vor  den  Besitzer,  dar- 
gestellt  werden,  weil  sonst  der  Relativsatz  nicbt  mehr  mit  dem 
Relativpronomen  begonnen  hatte.  Man  drûckte  daber  dièse 
Beziehung  so  aus,  dass  man  der  res  possessa  dasjenige  Possessiv- 
pronomen  anfligte,  welcbes  nacb  Person,  Genus  und  Numerus 
demjenigen  Worte  entsprach,  worauf  sich  das  Relativpronomen 


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Pronomen  relatiyam.  §  18.  137 

siir&ckbezog.  Beispiele,  wo  sich  "n^rN  im  Genetiv  auf  eîn 
Wort  der  zweiten  Person  znrQckbezieht,  sind  Jr.  32,  19  und 
Pred.  10,  16  f.  nach  Gesenius  Lgb.  S.  745  und  Nâgelsbacli  a. 
a.  0.«  wâhrend  an  den  von  Gesenius  gegebenen  Stellen  5  M  3,  24  ; 
Neh.  %  3  ità»  natûrlicher  als  Conjunction  gefasst  wird  und  an 
der  von  Nî^elsbach  gegebenen  Stelle  Jr.  31,  32  nothwendig 
als  Conjunction  gefasst  werden  muss.  Und  es  ist  Nagelsbach 
entgangen,  dass  er  mit  seiner  Âu£Fassung  von  Jr.  31,  32  „quod 
foedus  meum  ii  violaverunt^  seine  eigeneausdrûcklicheErklarung 
liber  Ps.  8,  2,  dass  nâmlich  da  ^^îï!  rîrn  màn  nicbt  mit  „quam 
magnificentiam  tuam  edas^^  tibersetzt  werden  dûrfe,  ausser  Augen 
gelassen  bai  Beispiele,  wo  sich  das  Relativpronomen  als 
Genetiy  auf  eine  dritte  Person  zurtickbezieht,  sind  hâufig, 
imd  ich  gebe  daber  ein  Paradigma: 

iD^D  —  "i;»»  dessen  Pferd 

ïïïtjsD    —      'N  deren  [f.  sg.]  Pferd 

OQ^O    —      '«  deren  [quorum]  Pferd 

iq^ro    —      '«  deren  [quarum]  Pferd. 
Die  res  possessa  ,^ferd**  kônnte  dabei  wieder  zwar  nicbt 
im  Genetiv,  aber  im  Dativ,  Accusativ  steben,  oder  eine  Prâ- 
positdon  baben,  also  ioïidV  —  '»  cuius  equo;  i'Oîio  pn  —  'K  cuius 
equiun;  1D103  —  '«  in  cuius  equo  etc.  etc. 

4.  Auch  der  Dativ  konnte  am  Relativpronomen,  wenn 
niclit  die  Môglichkeit  vernichtet  werden  sollte,  vor 
demselben  ein  ebenfalls  im  Dativ  stehenden  Demon- 
stratiypronomen  auszulassen,  nur  so  bezeicbnet  werden, 
dass  im  Relativsatze  der  Dativ  desjenigen  Personalpronomens 
folgte,  welches  in  Person,  Geuus  und  Numerus  mit  der  vom 
Relativpronomen  vertretenen  Sache  iibereinstimmi  Wenn  daber 
die  vom  Relatiyum  vertretene  Sache  in  der  dritte u  Person 
steht,  80  ist  Tb  —  '«  welchem;  nb  —  '«  welcher  [cui,  f.  sg.]; 
snb  —  '»  welchen;  lïi^  —  'm  welchen  [quibus  f.  pi.].  Wenn  die 
vom  Relativum  vertretene  Sache  aber  eine  erste  oder  zweite 
Person  ist,  so  heisst  es  ••b  —  '«  ;  :|b  —  '«  etc. 

So  war  es  auch  beim  Accusativ,  also:  ti»  —  '»  quem 
oder  quam  me;  ^snfcï  —  '«  quos  oder  quas  nos;  ïjns  -—  '«  quem 
te,  *^Ti/à  —  '«  quam  te,  D^n»  —  '«  quos  vos,  -Dn»  —  'n  quas 
vos;  ir*  —  '«  quem  [eum],  rrn»  —  'n  quam  [eam],  cnh  —  '» 
quos  [eos],  ^k  —  quas  [eas]. 

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! 


138  lî-  Haupttheil:  Formenlehre.  I.  Pronomen. 

5.  Ebensowenig  nun,  wie  b  und  nî«,  sind  ûberhaupt  Prâr 
positionen  vor  ndN  zu  desaen  eigener  Genauerbeetimmung 
gesetzt  worden;  sondern  zu  dièse  m  Zwecke  werden  auch  die 
iibrigen  Priipositionen  mit  dein  Personalpronomen  nachgesetzt, 
das  mit  dem  durchs  Relativum  vertretenen  Worte  in  Person, 
Genus  und  Numerus  iibereinstimmt,  also:  bei  Beziehung  auf 
eine  erste  Person  4  M  22,  30;  auf  eine  zweite  Person  Hos. 
14,  4;  auf  eine  dritte  Person  ia  —  '«  in  welchem;  irwt  —  '« 
mit  welchem  1  M  44,  9  f.;  1723?  —  '«  mit  welchem  etc. 

Nur  an  zwei  Stellen  definirt  eine  dem  Relativpronomen 
vorangehende  Prâposition  dièses  selbst:  tûw  Qy  bei  wem  [apnd 
quem  oder  quam;  quos  oder  quas]  1  M  31,  32.  —  Aber  nicht 
ohne  Zweifel  ist  dièse  Auffassung  bei  der  andem  Stelle,  welchie 
Gesenius  seit  der  10.  Auflage  seiner  Grammatik  (1831;  vgl. 
Bôttcher  II,  S.  82)  angeflihrt  hat,  nâmlich  Jes.  47,  12.  Denn 
da  heisst  es  „Tritt  doch  her  mit  (a)  deinen  Bannfonneln  und 
mit  (a)  der  Menge  deiner  Zaubergebete,  mit  den  (Dingen),  mit 
welchen  du  dich  abgemuht  hast  von  deiner  Jugendzeit  anî'^ 
(py?;  ^-dNS).  Da  kann  das  dritte  a  auch"  vom  vorausgehenden 
abhângen,  eine  Wiederaufhahme  der  beiden  ersten  a  sein;  es 
braucht  nicht  vom  folgenden  Zeitworte  ra;  abzuhangen;  denn 
wenn  dièses  auch  flir  gewôhnlich  mit  dem  a  der  Sache  con- 
struirt  wird,  so  hat  es  doch  auch  die  Sache  im  Accusativ  bei 
sich.  Und  zwar  steht  diess  in  einem  inhaltlich  wie  fonnell  mît 
dem  zu  erklârenden  verwandten  Satze  in  demselben  Capitel 
Vers  15:  r]?5;  ^c<  r^b  ï|-rj  is  (so  sind  dir  geworden  die,  mit 
denen  du  dich  plagtesti.  So  unabhângig  von  Bôttcher  II,  S.  80. 
—  Doch  bestimmt  eine  vor  dem  Relativum  stehende  Prâposition 
dièses  selbst  Sach.  12,  10  „und  sie  werden  blicken  auf  mich, 
welchen  sie  durchbohrt  haben".  Denn  môchte  man  auch  ftir 
*bN  das  erleichternde  i^b»  (ad  eum)  lesen;  so  ist  doch  unmôg- 
lich  zu  lesen  ^bw,  so  dass  zwei  Prâpositionen(!)  sich  auf  ein 
weggelassenes  Demonstrativum  bezôgen.  Das  hait  Bôttcher  IL 
S.  78  f&r  moglich.  Muss  also  eine  von  den  ersten  beiden  Les- 
îirten  gewâhlt  werden,  dann  kann  pn  nicht  vom  vorausgehenden 
û-'aîi  abhângen,  weil  diess  doch  nicht  in  demselben  Moment 
zwei  verschiedene  Prâpositionen  regieren  kann;  es  kann  nur 
vom  folgenden  Verbum  nj^n  (perforare)  abhângen.  —  Wiederum 
die  von  Kohler  zu  Sach.  12,  10  als  eine  Analogie  citirte  SteUe 
Jr.  38,  9  ist   wahrscheinlicher  nicht,   wie  von   ihm  geschieht, 

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Cnprung  des  Pronomen  relativum.  §  18.  139 

ftii£eu£iS8en.  Dexin  es  heisst  „Meiii  Herr  Kônig,  dièse  Mânner 
haben  ûbel  gehandelt  in  Bezug  auf  Ailes,  was  sie  dem  Propheten 
Jeremia  gethan  haben,  in  Bezug  darauf  dass  sie  ihn  in  die 
Grube  geworfen  haben",  sodass  also  ^©«  n»  einen  Objectsatz 
einleitet,  welcher  eine  Apposition  zum  vorhergehenden  Accusativ- 
objecte  bildet  (Kohler  will  ûbersetzen  „quem  iecenint  in 
puteum"). 

Wo  also  sonst  eine  Praposition  vor  einem  Relativum  steht, 
bezieht  sich  dieselbe  vielmehr  auf  ein  vor  dem  Relativsatze 
[wie  im  Lateinischen  oftmals]  weggelassenes  Demonstrativum. 
Auf  einer  solchen  Ellipse  beruht  auch  ittj»a  ubi;  es  ist  da 
hinter  '»  nicht  noch  einmal  die  vor  dem  weggelassenen  neu- 
tralen  DemonstratiT  stehende  Praposition  mit  dem  Personal- 
pronomen  gesetzt,  also  nicht  Sa— i^«a  „an  dem  [Puncte],  an 
welchem".  Also  in  diesem  Ausdruck  befindet  sich  n©»  nicht 
im  Uebergang  zu  den  Adverbîen;  gegen  Nâgelsbach. 

Wie  durch  ein  folgendes  Personalpronomen,  wird  das  Relativ- 
pronomen  gemâss  einer  leicht  begreiflichen  allgemeineren  Ver- 
irendung  auch  durch  ein  folgendes  Demonstrativadverbium  nâher 
bestimmt  Dadurch  werden  Relativadverbien  geschafifen,  z.  B. 
« — '»  wo;  u^-o,  —  '»  woher;  n'Jj^D  —  'n  wohin. 

Weder  dadurch,  dass  'wm  nicht  vor  sich  seine  eigenen  Genauer- 
beetimmnngen  nimmt,  noch  dadurch,  dass  es  durch  Âdverbien 
nâher  definirt  wird,  wird  die  Frage  vemeint.  ob  "^'k  ein  Pronomen 
ist.  Denn  beide  Erscheinungen  sehen  wir  ja  auch  im  Aramëischen, 
vgL  Winer,  Orammatik  des  biblischen  und  targumischen  Ghaldaismus 
§  41;  Dan.  2,  11.  26;  Esra  6,  1  und  im  Syrischen  vgl.  nur  z.  B. 
Mattb.  1,  16.  24.  Es  haben  also  auch  die  Aram&er,  getrieben  durch 
jenen  von  mir  oben  beim  Dativ  (Nr.  4  dièses  §)  nachgewîesenen  ver- 
hâltniBsmâssigen  Zwang,  die  zur  Nàherbestimmung  des  Belativums 
dienenden  pronominalen  und  adverbialen  Elemente  dem  Relativum 
folgen   lassen.   —   Kun  ist    das    aram&ische    "«n   ein   Pronomen. 

Es  ist  ja  auch  das  arabische  «ô  (dhûi  dh  »»  weiches  englisches  th) 
trotz  seiner  nominalen  Flexion  ein  Pronomen,  weiches  den  folgen - 
den  Satz  wie  ein  Attribut  oderSubject  oder  Object  oder  Prâdicatsnomen 
[das  letzte  in  n^çt  ^'»  rt^rtK  2  M  3,  14]  regiert  und  zu  einer  Eînheit 

zusanimenfasst.     Also  z.  B.  ^^jûJuf   «ô  ist  „der  von  den  beiden 

H5mem";  es  ist  irref^hrend  und  gar  zu  mechanisch  «ô  mit  „Herr, 
Besitzer*'  su  ûbersetzen,  wie  noch  bei  Mûhlau-Yolck  geschieht;  vgl. 


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140  IT.  Haupttheil:  Formenlehre.  1.  Pronomen. 

8chon  den  Ëinspruch  von  Gesenios  im  TheBauriu  pag.  405  s.  Und 
es  kann  anch  keinem  Zweifel  unterliegen,  dass  dièse  aram&ÎBche  and 
arabische  Belativbildong  mit  Demonstrativbildnngen  verwandt  ist. 
Da  bedarf  es  gar  keines  Hinweises  auf  athiopisches  1|i  ;B^(di6fl6r) 
und  H^  zà  (der  »=  welcher). 

Folglich  hat  es  die  uberwâltigende  Analogie  fur  sich.  auch  dem 
Hebrâischen  in  ^v»  mit  Ges.  Lgb.  §  63;  Ew.  §  105,  a;  Bôttcher  II. 
S.  77  ff.;  Bickell  §  84  ein  Helatiypronomen  zu  vindiciren,  welches 
vonseiner  Demonstrativbedeutung  zu  seiner  sp&teren  relativen  Functîon 
fortgescbritten  ist.  Nur  darin,  dass  er  dem  "^ok  die  Stellung  einos 
'wirklicben  Relativpronomens  abstreitet,  ihm  rielmehr  fortwilhrende 
Demonstrativbedeutung  zuspricht,  scheint  mir  Bôttcher  zu  irren. 
Darin  aber  wieder,  dass  er  if'  durch  Bemfnng  auf  aram&iBches 
fifeAaphel  und  ITaphel;  Hijto  Hi.  88,  32  und  HV»«  2  Kg.  23,  5  (Woh- 
nungen,  Herbergen,  nftmlicb  der  Sonne  im  Thierkreis)  mit  dem  Ar- 
tikel  hi2  in  Verbindung  setzt  und  das  k  fûr  ein  prosthetisches  a  er- 
klârt,  scheint  er  mir  die  richtige  Spur  festgehalten  zu  haben. 

Es    scheint    mir    demnach    zu    sebr    der    Analogie    zu     ent- 

behren,   wenn   man  i^'ç   mit  aramâischem   içk  (Ort),   arabisch  JiK 

^T  (Spur)  identificirt  (So  Fleischer;  Olshausen,  weil  er  19'fei  unter 
den  Pronominibus  nicht  erwâhnt  §  94—101;  A.  G.  Sperling,  Die  nota 
relationis  im  Hebr&ischen,  Leipzig  1876;  Mûhlau-Yolck  s.  t.;  Eautzsch 
§  123;  Millier  §  153;  Stade  §  176,  e.)  Und  obschon  die  oftmalige 
Verbindung  von  iok  Q'ip^,  ^f'v(  sip)s  sich  bei  dem  ËrlOschen  jedes 
Bewusstseins  von  diesem  Ursprunge  des  10 k  verstehen  liesse;  so  wftre 
es  doch  zu  auffallend,  dass  die  Hebrâer  bald  dasjenige  Wort  (ivk) 
zum  Belativum  selbst  gemacht  hâtten,  dessen  aram&isches  Aequiva- 
lent  iÇK  so  oft  vor  dem  Relativpronomen  erscheint. 

Ist  also  das  Belatiypronomen  aus  einer  dem  hal 
des  Ârtikels  verwandten  Form  entstanden,  so  ist  es 
nar  natûrlich,  dass  der  Artikel  selbst  und  andere  hîn- 
zeigende  Bildungen  dazudienen,  einen  folgenden  Satz 
zur  nominalen  Einheit  zusammenzufasseu  undalsSub- 
ject,  Prâdicatsnomen,  Object,  Adverbiale,  Attribut  mit 
dem  ûbergeordneten  Satze  oder  Worte  zu  verknûpfen. 
Damit  mag  noch  einmal  der  Process  bescbrieben  sein,  durch 
den  es  ûberhaupt  zur  Entstehung  der  von  uns  sogenannten 
Relativsâtze  gekommen  ist.  Einen  subjectiven  Relativsatz 
knUpfb   der   Artikel   an    in    îia^   m'^^nDj    eu??    a-pnn    „welche 


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Pronomen  InierrogatiTum.  §  19.  141 

fremde  Frauen  heimgefUhrt  haben,  soUen  kommen^  Esra  10,  14; 
einen  objectiyen  in  ,,(leii  Schenkel  und  was  daran  war'^  1  Sm. 
9,  24;  und  zu  den  objectiven  wûrde  ich  auch  ein  Beispiel  wie 
-and  ailes  Volk  freute  sich  ûber  das,  was  Gott  dem  Volke  be- 
reitet  batte"  2  Cbr.  29,  36  recbnen;  einen  adverbialen  in 
^ber  die  Lade  Gottes  bat  David  heraufgefiihrt  von  Qirjatb- 
jearim  in  das,  was  [den  Raum,  den]  ihr  David  bergestellt  batte 
T»i-j  T?  VP"a"  2  Cbr.  1,  4;  so  aucb  Dan.  8,  1;  attributive 
oftmals  z.  B.  „die  Kriegsmânner,  die  mit  ihm  gegangen  waren" 
Jos.  10,  24.  Soviel  Beispiele  sollen  zum  Beweise  jener  Ver- 
wandtschaft  des  -iri»  mit  Vn  gegeben  werden;  die  Ubrigen  Bei- 
spiele geboren  in  die  Syntax. 

ni  knûpfk  einen  subjectiven  rûckbeziiglichen  Satz  an 
Hi.  19,  19  „die  icb  geliebt  babe,  haben  sicb  gegen  micb  ge- 
wandt";  einen  objectiven  Hi.  15,  17  „was  icb  geschaut  babe, 
will  icb  erzSblen";  einen  adverbialen  2  M  13,  8;  attributive 
Jes.  25,  9;  Ps.  74,  2;  78,  54;  104,  8.  26;  Spr.  23,  22.  Die  Stellen 
an  sicb,  aber  ohne  Ordnung  und  obne  Andeutung  der  ver- 
.scbiedenen  Arten  von  Relativsâtzen,  giebt  Bôttcber  II.  S.  71. 

Das,  wie  §  17  angegeben,  einmal  (Hos.  7,  16)  demonstrativ, 
und  dort  nicbt,  wie  Hitzig,  Bôttcber  woUen,  relativ  gebrauchte 
-^T  (vgL  Qimcbi  beî  Wlinsche  z.  St.),  steht  wirklich  relativ  Ps.  132, 
12  in  einem  attributiveu  Satze. 

Das,  wie  §  17  angegeben,  einmal  (Ps.  12,  8)  demonstrativ 
gebraucbte  îit,  knîipft  oftmals  einen  Relativsatz  an.  Die  Ord- 
nung der  aucb  bierfUr  von  Bôttcber  gegebenen  Belege  nach 
dem  Satztheil  der  ûbergeordneten  Sâtze,  der  in  diesen  Relativ- 
sâtzen  enthalten  ist,  soU  in  der  Syntax  versucht  werden. 

§  19.   Pronomen  InterrogatiTom. 

Wer  =  ■»»  und  zwar  bei  der  Frage  nach  einem  einzelnen 
Maane  z.  B.  -Dbfi$  -"73  (Wer  bin  icb?)  2  Sm.  7,  18,  wie  nacb 
einer  einzelnen  Prau  z.  B.  nc<— «îq  (Wer  bist  du?  [£])  Rutb  3,  9, 
wie  aadi  nach  mehreren  Personen  1  M  33,  5,  obgleich  auch 
rom  deuilich^en  Pragen  nach  einer  Mehrheit  "«Tai  ■'p  gebraucht 
wird,  TgL  2  M  10,  8  (Gesenius,  Thésaurus  s.  v.).  —  Selten  fragt 
es  nach  Sachen,  nâmlich  wenn  in  diesen  entweder  Personen 
sind  oder  gemeint  werden,  vgL.die  Fortsetzung  jener  obigen 
Frage  aus  2  Sm.  7,  18  „und  wer  ist  mein  Haus?  •'n-'a  ""p^",  wo 


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142  H-  Haapttheil:  Forinenlebre.  1.  Pronomen. 

Haus  =  PainUienglieder  ist;  ypy-^^  r'^ç  v^  „wer  ist  die  Sûnde  = 
der  eigentliche  SUnder,  der  Urheber  der  Sûnde  Jacobs  (Israels)?** 
Mi.  1,  5. 

Der  Genetiv  wird  durch  Nachstellung  tinter  die  res  pos- 
sessa  bezeichnet,  vgl.  das  bekannte  n«  ■'73"r3  (wessen  Tochter 
bist  du?)  1  M  24,  23.  Der  Dativ  heisst  -^pb  (wem?)  z.  B.  Ruth 
2,  5;  der  Accusativ  "^î^-nfij  (wen?)  z.  B.  1  Sm.  28,  11. 

Es  firagt  nicht  bloss  nach  dem  Namen,  sondem  auch  nach 
der  Beschaffenheit,  die  ursprûnglich  im  Namen  ihren  Ausdruck 
batte  und  immer  haben  soll,  ist  also  aucb  =  wie  beschaffen? 
was  fur?  z.  B.  DM  ra^  ^irbtD-^aN  ■'Ta  =  Wer  d.  h-  mit  welchen 
Vorztigen  ausgestattet  [ironisch]  ist  Abimelech  und  was  fiir 
Leute  sind  die  von  Sichem?  Ri.  9,  28, 

Was?  =  rT7a.    Ueber  seine  verschiedene  Schreibweise  diess: 

1)  Seine  enge  Verbindung  mit  dem  folgenden  Worte,  seine 
proclitische  Natur  hielt  die  Vocalklirze  à  fest,  sodass  gewôhn- 
lich  n7a  gesprocben  wurde  Dieser  engen  Zusammengehorigkeit 
desWortes  mit  dem  folgenden  gab  man  im  Punctationssystein 
Ausdruck,  indem  manMaqqeph  folgen  liess,  und  die  Consonanten- 
verstârkung,  die  dem  à  folgte,  zeigte  man  durcb  Dagesch  forte 
orthovocalicum  an,  vgl.  oben  S.  55.  —  So  vor  den  Nicht- 
gutturalen  und  zwar  bei  diesen  mit  ausgedriickter  Ver- 
doppelung,  die  hinter  diesem  Worte  (im  Gegensatz  zum  Artikel) 
auch  in  Ta  und  "•  bleibt,  wenn  dièse  blossen  Yocalanstoss  hinter 
sich  haben.  Die  enge  Verbindung  fiihrte  sogar  mehrmals  zum 
Zusammenschreiben  mit  dem  folgenden  Worte,  vgl.  z.  B.  nra 
(was  doch?)   2  M  4,  2. 

2)  Weil  die  Gutturalen  nur  mehr  oder  weniger  oder  gar 
nicht,  vgl.  §  16,  2,  der  doppelten  Aussprache  fahig  sind,  so  steht 

a)  n7a  mit  virtueller  Verdoppelung  zwar  in  der  Regel  vor  n 
und  n,  welches  letztere  nur  in  an,  nTjrr,  in,  Ti^n  sowie  dem 
Artikel  n;:  vorzieht,  aber  selten  vor  y,  welches  also  meist  Trz 
vor  sich  hat,  und  gar  nicht  vor  k  und  *i,  welche  abo  ohne 
Ausnahme  n7a  vor  sich  haben.  Dabei  folgt  Maqqeph  oder 
auch  nicht,  bleibt  also  die  eine  Spur  der  Verbindung  des  Wôrt- 
chens  mit  dem  folgenden  oder  nicht,  welche  auch  vor  Chittu- 
ralen  einmal  zum  Zusammenitchreiben  geftLhrt  hat,  vgL  srtTa 
(was  sie)  Hes.  S,   6  Kethib.     Wegen  Abwesenheit  der  engen 

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Pronomen  interrogativara.  §  19.  143 

Verbiodnng  muss  natûrlich  die  Verlangerung  des  à  zu  a  auch 
in  der  Pausa  eintreten;   da  also  Tno  z.  B.  Spr.  9,  13. 

b)  Auf  einer  regressîven  Dissimilation  der  Vocalqualitât 
bemht  es,  dass  auch  nta  =  ma  gesprochen  wurde 

a)  vor  n^  T^^  Tj  wenn  aie  Qames  non-châtuph,  oder  auch 
sogar  Pathach  (ausser  2  Kg.  8,  13),  oder  Qames  chatuph  und 
eiDmal  Cholem  Pred.  2,  22  haben.  Dabei  folgt  Maqqeph  oder 
verbindender  Accent. 

^  Nachdem  die  Form  mit  a  durch  jene  Dissimilation  vor 
den  Ghitturalen  einmal  sich  erzeugt  hatte,  wurde  sie  vielleicht 
alfi  die  am  starksten  in  die  Ohren  schallende  Âussprache  auch 
vor  Nichtgutturalen,  hauptsâchiich  am  Anfang  von  Sâtzen  und 
zwar  nie  mit  Maqqeph,  sondern  mit  verbindendem  oder  auch 
trennendem  Accente  verwendet,  vgl.  Stade  §  173,  c. 

y)  Auf  der  Helligkeit  des  n)^  beruht  es  wohl  auch,  dass  es 
neben  Ti-q  hinter  Prâpositionen  erscheint,  vgl.  n?3-Vy  (worauf?) 
Jes.  1,  5;  5^?2-^?  (bis  wann?)  Ps.  4,  3;  î^??"!?:  (um  weswillen?) 
Hag.  1,  9,  vgl.  Kôhler  zur  Stelle;  vgl.  auch  uTib  îT:-nr^Dn 
iWeisheit  wovon  ist  ihnen?)  Jr.  8,  9.  Es  kônnte  aber  auch 
schon  in  diesen  Beispielen  das  a  seine  bestimrate  Ursache  in 
einer  vom  a  ausgehenden  Dissimilation  haben.  Solche  liegt 
gewiss  vor,  wenn  neben  rr?;  das  n?^  auch  hinter  den  mit  a  oder 
«  gesprochenen  Prâpositionen  \  (zu),  3  (in,  mit,  durch),  3  (go- 
mâss,  wie)  erscheint. 

Fur  den  Genetiv  ist  soeben  ein  Beispiel  in  der  citirten 
Stelle  Jr.  8,  9  gegeben;  ein  anderes  Beispiel  4  M  23,  3.  Der 
Dativheisst  r.731?  wozu?  wodurch?  warum?  und  dièse  Betonung 
ist  festgehalten,  damit  die  Stimme  austônen  und  Zeit  zu  neuer 
Production  gewinnen  kônne,  von  den  Gutturalen  und  wenn 
auch  nicht  von  -»,  vgl  1  Sm.  28,  12;  Ps.  2,  1  ;  aber  von  »  (ausser 
2Sm.  2,  22;  Ps.  49,  6)  und  desshalb  von  rr.n^,  weil  daflir  *n« 
gelesen  wurde;  von  y,  vgl.  ^:.riaî5;  n?^^  Ps.  22,  2;  von  n  ausser 
2  Sm.  14,  31;  Jr.  15,  18;  wiederum,  der  Erwartung  gemâss, 
nicht  von  dem  leichter  sprechbaren  n,  vgl.  2  Sm.  24,  3;  Pred. 
2,  15.  Aber  wegen  dieser  Ausnahmen  kann  der  Einfluss  der 
Kehllaute  auf  die  Festhaltung  des  Accentes  bei  n?:  um  so 
weniger  geleugnet  werden,  als  die  Kehllaute  auch  sonst  Be- 
tonung der  Silbe  vor  sich  fordern,  vgl.  ':n«  r.'nîio  und  "«bN  n'^^io 

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144  I^-  Haupttheil:  Formenlehre.  I.  Pronomen. 

(tritt  doch  her  zu  mir!)  Ri.  4,  18;  •»;h«  ïir^p  (steh  doch  auf, 
Herr!)  Ps.  3,  8;  '«  rrawi  (kehre  doch  zurûck,  Herr!)  6,  5.  Und 
kann  die  Betonung  der  ultima  auf  das  Streben  nach  einer  be- 
sondern  BetonuDg  des  Fragewortes  zurûckgefQhrt  werdenV 
Wesswegen  denn  dann  die  Betonung  des  Ftirwortes  gerade  vor 
^;i«?  Nein;  dass  nicht  eine  besondere  Energie,  eine  ungewôhnliche 
Heftigkeit  der  Frage,  die  Ungeduld  des  Fragers  durch  die 
Accentuation  des  Pronomens  ausgedrtickt  werde,  lehrt  schon 
ein  Vergleich  der  angefiihrten  Stellen,  in  denen  vor  Gntturalen 
nicht  das  n73  betont  ist.  Oiebt  es  z.  B.  eine  erschrecktere  Frage, 
als  die  der  Hexe  vonEndor  1  Sm.  28,  12;  eine  ûnwilligere  als 
die  des  Verfassers  von  Ps.  49,  6;  eine  erregtere  als  die  des 
Propheten  Jr.  15,  18?  —  Der  Einfliuss  der  Ghitturalen  auf  die 
Festhaltung  der  Betonung  desVî?}  kann  auch  nicht  desswegen 
geleugnet  werden,  weil  dieselbe  auch  vor  Nichtgutturalen  vor- 
kommt,  vgl.  "•rnnD'jj  mzb  (warum  hast  du  mich  vergessen?) 
Ps.  42,  10;  ^;*jn3T  î^'^V  (warum  hast  du  mich  in  Verruf  gebracht?) 
43,  2.  Daraus  folgt  nur,  dass  man  den  Ton  auch  ohne  die  An- 
regung  einer  lautlichen  Umgebung,  aJso  vom  Gedanken  ge- 
trieben,  auf  das  Fûrwort  legen  konnte.  Ich  kann  der  Aus- 
flihrung  Hupfelds,  Psalmen  I.  S.  285,  wonach  îiberall,  auch 
immer  vor  den  Gutturalen  der  Gedanke  dièse  Betonung  des 
Pronomens  veranlasst  habe,  nicht  beistimmen;  weil  dièse  Be- 
grlindung  durch  mehr  Ausnahmen  erschûttert  wird,  als  die  alte, 
wonach  vor  den  Gutturalen  die  Schwierigkeit  eben  des  folgen- 
den  Guttural  die  Betonung  der  Endsilbe  veranlasst  hat. 

Einraal  findet  sich  ri73^  Hi.  7,  20;  dreimal  n?^b  in  dem  Verse 
1  Sm.  1,  8.  Die  gewohnliche  Form  ist  aber  mjj,  mit 
Dagesch  forte  orthovocalicum  in  Nachahmung  der  Formen 
rr^a  etc.;  S.  55.  —  Ein  Vortonvocal  konnte  gar  nicht  steben, 
weil  der  Accent  weiter  entfemt  war,  in  den  beiden  Zusammen- 
setzungen  n:i\i:«'n:î:ab,  (desswegen  weil  anfanglich)  1  Chr.  15,  13 
und  'y'n'Qb.  (gemâss  [h  normae)  dem  Genûgenden  =  in  genûgeu- 
dem  Maasse)  2  Chr.  30,  3. 

Die  Dikduke  ha-teamîin  bemerken  in  §  56  ,,£rkennungszeiclien 
des  rmV  raphatum  [d.  h.  ohne  Dagesch  forte]  und  des  rroh  dageschatum. 
Die  ganze  Schrift  [ist  so]:  Jedes  rrah,  welches  einem  k,  oder  n, 
oder  9  vorangeht,  ist  raphirt,  z.  B.  vor  m  1  M  12»  19;  Ps.  10,  1; 
88,  15;  4  M.  14,  S;  —  vor  n  4  M  20,  4;  21,  5;  —  vor  9  Ri.  12.  S;  mit 
Âusnahme  von  fiinfVersen,  denn  sie  gehen  einem  k,  n,  y  voran 

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Pronomen  înterrogatiyiim  nnd  indefinitam.    §  19.  145 

und  sind  [doch]  mit  Dagesch  [versehen]:  1  Sm.  28,  15  (vor  n);  2  Sm. 
2,  22  (vor  »);  14,  81  (ror  n);  Jr.  16,  18  (vor  ïi);  Ps.  49,  6  (vor  ic), 
Und  die  ganze  ûbrige  Schrift  bat  noV  dageschatum,  abge- 
sehen  von  drei  [Yersen],  welche  mit  Rapbe  gestCitzt  sind,  obgleich 
sic  einem  k,  r»,  y  nicht  vorangeben  :  Ps.  42,  10  (vor  v);  48,  2  (vor  r); 
Hi.  7,  20  [nicht  „2";  vor  b]";  —  also  aile  drei  Mal  vor  Sibilanten. 
—  Ueberdiess:  ,.6eî  jedem  rrnh  dageschatum  eetst  man  seinen  Accent 
zn  dem  h;  aber  bei  jedem  msV,  welches  raphirt  isi,  stellt  man  seinen 
Accent  zn  dem  &  mid  gemftss  seinem  Lante  l&sst  man  es  als  Milra 
erschallen;  abgeseben  von  einem,  das  im  Hiob  vereinzelt  ist,  welches 
beim  h  den  Accent  bat  nnd  als  Milel,  obscbon  raphirt,  zu  Geb5r  ge- 
bracht  wird,  nftmlich  *«3P&fe  rt&V  (warom  hast  da  mich  gemacht  [zum 
Angriffiiobject  fEb:  dicb]?  Hi.  7,  20."  —  Wftre  dieser  8.  Fall  nicht,  so 
kGnnte  man  vielleicht  behanpten,  dass  durch  dieselbe  Ultimabe- 
tonnng,  welche  vor  den  Qutturalen  dnrch  das  Bedûrfhiss  der  Sprech- 
organe,  sich  fttr  deren  scbwierige  Production  fertig  zu  machen,  ber- 
Torgerofen  wurde.  vor  den  Sibilanten  verbindert  werden  soUte,  dass 
die  letsie  Silbe  des  Fragewortes  wegen  des  zor  Yerdoppelung  ge- 
neigten  Sibilanten  verkflrzt  wQrde. 

Der  Accusativ  heisst  nur  n?3. 

T 

Gleich  dem  vz  ist  dièses  rr^z  ein  substantivisches  Ptirwort 
oder  pronomen  interrogativum  absolutum  (pronom  interrogatif 
•lisjoint).  Auf  Substantiva  bezogeii,  fragt  es  ofter  als  ••72  nach 
der  Qualitat. 

Weiter  macbt  '^»  (wo?)  aus  demonstrativen  Pûrwôrtem  und 
AdverWen  interrogative,  vgl.  nt-'^fi*  (welches?)  als  adjectivi- 
5»ches  Fragpronomen,  in  directerFrage  «ïj'^n  rj^iiti  nt— '»  (welchen 
Weg  oder  auf  welchem  W.  ist  er  gegangen?)  1  Kg.  13,  12  nnd  so 
auch  2  Kg.  3,  8;  Hi.  38,  24;  2  Chr.  18,  23,  und  in  indirecter 
Frage  Jr.  6,  16  und  auch  substantivisch  Pred.  11,  6.  —  Perner 
'^?  ^'^.  ï^îî3  "^fi*  (aus  welcher  Stadt  bîst  du?)  2  Sm.  15,  2; 
-aog  welchem  Volk  bist  du?"  Jon.  1,8.  —  Nach  der  Ent- 
i'tehung  der  Pormel  wâre  ja  freilich  z:u  tibersetzen  „wo  da  ist 
<ler  Weg  u.  s.  w.?";  ^woher  in  BeRug  auf  Stadt  bist  du?*;  aber 
'1er  Qebrauch  erlaubt,  ja  erzwingt,  vgl.  die  Stelle  aus  dem 
Pred.,  die  gegebene  Uebersetzung.  —  Endlich  nfi^TV—>N  (warum?) 
Jr.  5,  7. 


1(0 Bif,  L«brg«b»ade  d.  hebr.  Spr.  10 

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146  ^^'  Hanpttheil:  Formenlehre.  I.  Pronomen. 

§  19I».  Pronomen  Indeflnltnm. 

"•73  wird  in  seiner  Bedeutung  zu  einem  verallgemeinerten 
Relativum  „wer  auch  immer*',  vgl.  2  M  24,  14,  wofEîr  auch 
-iiDfi$  v:  steht,  vgL  2  M  32,  33;  2  Sm.  20,  11.  —  Ebenso  wird 
n7;  als  Relatdvum  und  zwar  als  verallgemeinertes  Relativum 
gebraucht,  vgl.  Ri.  9,  48;  4M  23,  3,  indeni  auch  das  RelaiÎYum 
dabei  steht  ".stït^  Pred.  1,  9  u.  s.  w.  —  Und  rt»  geht  von  der 
Bedeutung  „was  es  auch  sei'^  schliesslich  in  die  Bedeutung 
,4rgend  etwas'*  liber,  vgL  Spr.  9,  13.  — 

„Irgend  etwas^^  hauptsâchlich  in  verneinten  Sâtzen  heisst 
n73ïiN:3.  Die  Ableitung,  welche  Gesenius  im  Thésaurus  gegeben 
hat  npi'obabiliter  pro  rr?2i  T:i2  (an  forte  rt73  S»  "'9?)"  kann  aber 
weniger  gebilligt  werden,  als  die  von  Qimchi,  Buxtorf^  Redslob, 
welchen  Gesenius  erwâhnt,  Olshausen  §  133  und  205,  wonach 
es  soviel  wie  D9«7a  (Flecken,  Punct)  sein  soU.  Denn,  wenn 
Gesenius  bemerkte,  die  Betonung  auf  Paenultima  kônne  bei 
seiner  Ableitung  noch  eher  erklârt  werden,  als  bei  dem  femininen 
Nomen,  so  ist  eben  das  firagliche  Wort  kein  Femininum,  sondern 
eine  Bildung  mit  der  ursprilnglichen  Accusativendung,  wie 
nb-;b  (Nacht). 

Die  erstere  Ableitung  als  einzige  erwâhnt  and  gebilligt  nur  von 
Land  §  50.  87. 

Qimchi,  Worzelbuch  s.  v.:  ,,Dafi  n  in  diesem  Worte  iat  hinzu- 
gefflgt,  weil  das  Wort  ein  Milel  ist;  und  seine  Bedeafcung  ist 
„,4rgend  etwas"".  Und  es  kommt  ohne  n  vor,  mit  quiesdrendem 
K,  und  sein  Vocal  wird  auf  das  ia  ûbertmgen:  d^mo  Hi.  31,  7;  [Dan. 
1,  4];  und  wir  werden  es  noch  einmal  schreiben  bei  der  Wurzel 
D4tt".  Auch  Ew.  §  104,  d;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Eautzsch  §  80; 
Mûller  §  298  haben  die  zweite  Ableitung  gebilligt.  Bei  Stade  finde 
ich  das  Wort  nicht;  er  sagt  nur  §  111:  „^vo  neben  u^kû*\  und  fuhrt 
die  letztere  Form  mit  &  auch  im  Index  auf;  aber  dièse  Form  liegt 
zwar  zu  Grande,  doch  sie  existirt  selbst  nicht  mehr. 


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IL  Das  Verbum: 


A.   Regelm&ssiges  Verbum:  bç;;  (tôten) 
(auch  „fe8tes'*  Verbum  genannt). 

§  30.   Ber  O^rnndstamm  oder  das  Qatal. 


qâtdl  er  hat  getôtet. 
qâ^f^ld  sie  hat  getôtet. 
qa(dltâ  du  [m.]  hast  getôtet. 
qâ(dà  du  [f.]  hast  getôtet. 
qâfdltî  ich  [com.]  habe  g. 
qa-felâ  sie  [com.]  haben  g. 
qHaltêin  ihr  [m.]  habt  g. 
q^taJtéi  ihr  [f.]  habt  getôtet. 
qâtdhiû  wir  [com.]  haben  g. 
vieqâtalta   u.  du  [m.]  wirst 

tôten. 
weqâtalfï  u.  ich  werde  tôten. 
jiqtol  er  wird  tôten. 
tiq0l  sie  wird  tôten. 
tiqtol  du  [m.]  wirst  tôten. 
ttqtHÏ  du   [f.]  wirst  tôten. 
'  eqiol  ich  [com.]  werde  tôten . 
jtqt^lû  sie  [m.]  werden  tôten. 
tiqtôlnâ  sie  [f.]  werden  tôten. 
tiqt^lû  ihr  [m.]  werdet  tôten. 
tiqtôlnâ  ihr  [f.]  werdet  tôten. 
niqtol  wir  [com.]  werden  t. 
er  môge  tôten  u.  s.  w.  wie 

der  Indicativ  Imperfecti. 
10* 


Perfeqtum: 

Sing.  3.  m. 

vg,. 

3.  fin. 

n;£j]5 

2.  m. 

.  ^>m 

2.  fin. 

«^^tîij 

1.  com. 

''^'?î;?^ 

Plur.  3.  com. 

i-P(j 

2.  m. 

Dr!!?t3j5 

2.  fin. 

1P"^t31? 

1.  com. 

«■?!?;? 

Perfectum 

consecutivum, 

'îV'îi?! 

soweit  es  im  Accent  abweicht: 

•nbapi 

Imperfect: 

Sing.  3.  m. 

Visîf' 

3.  fim. 

bbjjn 

2.  m. 

bbpn 

2.  fm. 

^VqRF! 

1.  com. 

-iSjîN 

Plur.  3.  m. 

'-^î^": 

3.  fin. 

n:Vaî5P 

2.  m. 

VîtîTJn 

2.  fin. 

n?Va)?r! 

1.  com. 

^iûRD 

Juasiy: 

Vap-; 

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148  II»  Hauptihei]:  Formenlehre.   H.  A.  Starkes  Verbom. 


Cohortativ:  ^5^5??  ^eqt^Ui  ich  will  toien. 

nVap:  m'qf^la  wir  wollen  tôten. 
Imperfectum  consecutivum:    Vbp^i]  wajjiqfol  und  er  tôtete. 

Vbpni  wattiqfol 

Vapn"»  u.  s.  w. 


••bûpm 


-T 


Imperativ:     Sing.  2.  m. 
verstarkt 

2.  fin. 
Plur.  2.  m. 
2.  fm, 
Inônitiyus  constructus: 
Infinitivus  absolutus: 
Participiam  activum: 
Participium  passivum: 


îjbap'jT  wajjiqtfilû 
ïirVapni  u.  s.  w. 

nDVtapni 

bbp  î«^7  tote  [m.]! 
nbtjp  ^0^'  tôte  doch  [m.]! 
-btsp  /»  tôte  If.]! 
qbïpp  3»?«/t2  tôtet  [m.]! 
hdVûP  q^tolrûl  tôtet  [f.]! 

bbp  }«^Z  tôten. 
bia]:  jéîfô?  durch  Tôten. 

Vap  yô;^  /  tôtend. 


biûjj  çô^w/  getôtet, 

ErUaterongen  zu  allen  Puncten  dcvS  voransgehenden 
Paradigma  der  Reihe  nach. 

1)  Die  Eigenschaften  des  regelmâssigen  oder  festen 
Verbum  ergeben  sich  von  selbst  und  in  einzig  richtiger  und 
vollstandiger  Weise  ans  der  Betrachtung  der  Eigenschaften  des 
unregelmâssigen  oder  schwachen  Verbum,  vgl.  darum  §  30 — 42. 

2.  Vom  Paradigma  b^ij  (niederhauen,  tôten)  bin  ich.,  weil 
es  immemoch  in  hebraischen  und  andem  semitischen  Gramma- 
tiken  das  verbreitetste  ist,  nicht  abgegangen,  obwohl  es  nur 
von  Dichtem  dreimal  (Ps.  139,  19;  Hi.  13,  15;  24,  14)  gebraucht 
wird,  und  obwohl  es  zur  Darstellung  der  halbgeschlossenen 
Silben  im  Imperativ  und  Infinitiv  nicht  geeignet  ist.  Es  ist 
aber  geniigend,  dass  man  die  Halbgeschlossenheit  einzelner 
Silben  durch  Transcription  zur  Anschauung  und  Einpragung 
bringt.  —  ans  (schreiben),  welches  in  der  Ewald'schen  Schule 
gebraucht  worden  ist,  participirt  an  dem  ersteren  Mangel,  der 
die  Bedeutung  und  praktische  Yerwendbarkeit  des  Paradigma 
betriffk,  weil  bei  ihm  eine  TJebersetzung  einiger  Yerb&lstamme 


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Transitives  Qal.   §  20.  149 

kaum  moglich  ist.  Allerdings  ist  bei  ihm  dem  andem  Mangel 
aaf  die  yollkommenste  Weise  abgeholfen.  —  Ich  ware  daher 
bst,  wie  Land,  zum  Paradigma  Ton  Moses  Qimchi  (einem  Sohne 
des  Joseph  Qimchi  aus  Narbonne,  also  einem  [âlteren]  Bruder 
des  David  Qimchi  von  1200),  namlich  i]:ç  (aufeuchen  etc.),  wo- 
mit  b9B  verdrangt  wnrde,  zurUckgekehrt  Denn  dièses'  ist 
bekanntlich  das  einzige  Yerbum,  von  dem  aile  gewôhnlichen 
Verbalstamme  nnd  auch  nocb  ein  aussergewôhnlicher  im  Sprach-> 
gebrauch  wirklich  vorkommt,  von  dem  femer  aile  Verbalstamme 
ûbersetzt  nnd  im  Unterrichte  verwendet  werden  konnen.  Femer 
weil  der  dritte  Stamndaut  eine  aspirirbare  Muta  ist,  treten  die 
halbgeschlossenen  Silben  hervor.  Und  die  doppelte  Aussprache 
des  anlautenden  t  sowie  das  Znsammenklingen  des  auslautenden 
n  mit  dem  n  der  Sndungen ,  auf  welche  beide  Ëigenschafben 
dièses  Yerbs  Gesenius,  Lgb.  S.  227  als  auf  Uebelstfinde  hinweist, 
aind  nach  meiner  Erfahrung  zwar  Nachtheile  dièses  Paradigmas, 
aber  aie  werden  durch  Vortbeile  ausgeglichen.  Denn  ich  habe 
bei  den  Lemenden  die  Erfahrung  gemacht,  dass  sie  nach  dem 
Erlemen  von  Vrj;;  immer  beim  Aufsagen  eines  mit  litera  begad- 
kephath  anfangenden  Zeitworts  erst  eine  Schwierigkeit  zu  liber- 
winden  hatten,  und  ebenso,  dass  sie  in  Verlegenheit  darûber 
waren,  welches  denn  das  Schicksal  eines  auslautenden  Dentalen 
vor  den  mit  n  beginnenden  Endungen  sei.  Indess  dièses  Yerb 
ist  in  einigen  Formen  nicht  regeknâssig  und  kann  auch  aus 
diesem  Qrunde  nicht  an  die  Stelle  des  bup  treten.  Danz,  Lite- 
rator,  Praef.:  „Pro  recepto  hactenus  verbo  npD  substitui  bcap". 

3.  Vqîj  heisst  „er  hat  niedergehauen,  getotet".  Aber  man 
gebraucht  von  den  meisten  Zeitwôrtem  in  der  hebraischen 
Grammatik  wie  Wôrterbuch  die  dritte  Person  sing.  masc. 
als  die  einfachste  Form  zur  Bezeichnung  des  Zeit- 
wortes  ûberhaupt;  giebt  aber  trotzdem  die  Bedeutung  ge- 
wôhnlich  im  Infinitiv  an;  daher:  toten. 

4.  boç  heisst  nun  der  Grundstamm  und  seine  drei  Con- 
sonanten  die  drei  Stammconsonanten,  weil  er,  wie  aile  semi- 
tisch-hebraischen  im  Sprachgebrauch  befindlichen  Verba,  aus 
einer  zweibuchstabigen  Wurzel  hervorgewachsen  ist,  welche  aus 
dem  palatalen  und  dem  dentalen  Consonanten  bestand,  vgl. 
32]j  (hauen,  schneiden)  u.  s.  w.  bei  Mtihlau-Volck.  —  AJs 
nâchster  Trieb  aus  der  Wurzel  und  als  for  die  gewôhnliche 
Betrachtungsweise  einzig  wahmehmbare  Erscheinungsform  der 


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150  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

Wurzel  hiess  bÇ|;  bei  den  Alten  selbst  Wurzel  (radix)  und 
seine  drei  Consonanten  daher  Wurzelconsonanten  (literae  radi- 
cales). Den  alten  Ausdruck  aber  f&r  Vûp  beizubehalfcen  und 
die  zweibuchstabige  Bildung  etwa  Urwurzel  zu  nennen,  vgl. 
Friedrich  Delitzsch,  Studien  ûber  indogermanisch-semitische 
Wurzelverwandtschaft  (1873)  S.  69  £,  ist  an  sich  eine  unnôthige 
Erschwerung  des  Ausdruckes  und  wegen  Vergleichung  mit 
dera  Indogermanischen,  wo  man  doch  biliterale  Bildungen  einfach 
Wurzel  nennt,  verwirrend.  —  Das  einzigartige  Verhaltniss, 
welches  dièse  Bildung  b'iij>  zur  Wurzel  besitzt,  lâsst  sich  auch 
zur  Geltung  bringen,  wenn  man  sie  den  Grundstamm  nennt.  — 
Der  (Jrundstamm  ist  auch  Qal,  b;:  d.  h.  leicht  [levis]  genannt 
worden,  weil  er  fiir  die  alte  Betrachtungsweise  gar  nicht,  f&r 
die  neuere  relatiy  am  wenigsten  mit  Stammbildungssilben 
beschwert,  belastet  ist.  Es  ist  aber  râthlich,  dass  man  auf  diesen 
Ausdruck  im  Anfang  der  Darstellung  verzichtet,  weil  derselbe 
doch  erst  aus  dem  Gegensatz  (ai^s  der  Betrachtung  der  schweren 
Stammbildungen)  seinen  Inhalt  empfangt. 

5.  Bei  der  Abbeugung  (Flexion)  der  Zeitwôrter  hat  der 
Hebrâer  zunâchst  nicht  sowohl  Zeitstufen  als  vielmehr  zwei 
Zeitarten,  vgl.  Curtius,  Griechische  Grammatik  §  484  f.,  dar- 
gestellt.  Denn  er  hat  a)  das  der  Wirklichkeit  oder  der  An- 
schauung  nach  VoUendete,  Abgeschlossene  bezeichnet.  Dièses 
ist  Helbstverstandlich  einerseits  im  Verhaltniss  zu  einem  andern 
Vergangenen  ein  Vorvergangenes  (Plusquamperfectum)  und 
im  Verhaltniss  zu  einem  Zukûnftigen  ein  Vorzuklinftiges  (Fa- 
turum  exactum).  Andererseits  kann  es  mit  seinem  Ergebniss, 
vgl,  das  griechische  Perfect,  nâmlich  einer  erworbenen  Eigen- 
schaft,  oder  mit  seiner  Vorbildlichkeit,  vgl.  den  Aoristus  gno- 
micus,  in  die  Gegenwart  hereinreichen.  b)  Er  hat  das  in  Ver- 
gangenheit,  Gegenwart,  oder  Zukunft  Unvollendete,  Fort- 
dauemde  bezeichnet.  Diess  ist  seltener  ein  relativ  UnvoUendetes, 
nâmlich  in  Beziehung  zu  einem  Vergangenen  (lateinisches  und 
griechisches  Imperfect;  franz.  Imparfait  oder  Relativ,  Hirzel, 
franz.  Grammatik),  oder  ein  theilweise  UnvoUendetes  (Praesens), 
meist  vielmehr  ein  absolut  und  ganz  UnvoUendetes  (Futurum) 
und  dess wegen  ist  im  Paradigma  „er  wird  tôten''  gebraucht, 
und  vom  Standpuncte  des  Gebrauchs  aus  war  die  alte  Benen- 
nuDg  „Futurum"  nicht  so  absurd,  wie  man  sie  verschrieen  hat 


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Die  beiden  Tempnsst&mme.  Perfectum.  §  20,  5.  6.  151 

6.  Am  Perfectum  wird  die  Bezeiclinung  von  Person,  Ge- 
schlecht  und  Zahl  durch  angehan^te  Flexionssilben,  AfFor- 
mativen  (literae  affonnativae),  bewirkt,  welche  theils  mit  dem 
Personalpronomen ,  theils  mit  der  Femininendun^,  theils  mit 
der  Pluralendang  verwandt  sind.  Fur  die  3.  ps.  Sg.  fin.  die 
arsprûnglicheFemininendungn,,  welche  nochmehrmals  erscheint, 
aber  gewôhnlich  mit  trager  Vernachlâssigung  der  consonan- 
tischen  Endarticulation  rr^  geworden  ist.  Fur  die  3.  ps.  Sg.  m* 
das  sofort  an  Mn»  erinnernde  nn,  gewôhnlich  aber  defective  ge- 
schrieben  n.  Fur  die  2.  ps.  8g.  fin.  ursprQnglich  das  ans  dem 
alten  (Utî  abgekûrzte  "«n,  welches  als  persônliche  Eigenheit 
einzelner  Schriftsteller  noch  ôfter  gelesen  wird:  zwar  nicht 
Mi.  1,  10,  wie  Ges.  Lgb.  S.  266  steht,  denn  da  ist  die  erste  ps. 
sg,  in  einen  Imp.  nmgewandelt,  aber  Jr.  2,  33;  3,  4  f.;  4,  19; 
13,  21;  22,  23;  31,  21;  46,  11;  Hes.  16,  13.  18.  20.  22.  31.  36. 
43.  47.  51;  aber  nicht  ^n.  s.  w."  wie  Qes.  a.  a.  0.  hat;  Ruth 
3,  3  f.;  aber  nicht  Zacb.  9,  11,  vgL  Kôhler  z.  St.  Die  Puncta- 
toren  haben  fiberall  die  spâtere  Form  rj,  und  nur  2  Kg.  4,  23 
das  Particip  gesetzt.  Verkannt  ist  jedenfalls  dièse  alte  Endung 
in  •»r->3«,Jr.2,20  LXX  oivétçiipaç;  St.  §438,b;  Ew.§  190,cAnm.: 
wohl  nicht.  Deber  andere  Falle  vgl.  unten  §  22,  2;  30,  5; 
33,  6;  dagegen  38,  1;  (namlich  in  den  Stellen  Hes.  27,  34; 
Mi.  4,  13;  Jr.  2,  20;  —  dagegen  Ri.  5,  7).  —  Wie  schon  oben 
§  15,  b  zu  sehen  war,  dass  das  Pron  ps.  separatum  der  2.  ps. 
ein  /,  das  Pron.  suffixum  ein  k  zeigt,  welches  das  Aethiopische 
auch  im  Afformatirum  ka  hat  (qataLka^  qatdlkîj  qataïkémmûy 
qataOcén);  so  beobachten  wir  den  umgedrehten  Wechsel  des  k 
and  des  t  in  der  1.  ps.  sg.  Denn  wahrend  das  Pron.  separatum 
k  hat  "*3':fij,  welches  k  auch  vom  Aethiopischen  im  Afformatirum 
bewahrt  ist  {qatcUkû  ich  habe  getôtet),  hat  das  Afformativum 
im  Arab.  u.  s.  w.  das  t  So  erklart  es  sich,  dass  das  Afformativ  ftir 
die  1.  ps.  Bg.  coin,  im  Hebrâischen  '^n  lautet.  Diess  ist  auch 
4  oder  vielmehr  5  Mal  da  zu  lesen,  wo  der  Yocalbuchstabe 
fehlt,  1  Kg.  8,  48;  Hes.  16,  59;  Ps.  140,  13;  Hi.  42,  2,  und  so 
auch  jedenfalls  Ps.  16,  2,  wo  man  nicht  tiç3  (Seele)  als  Subject 
erganzen  kann.  —  FOr  die  3.  ps.  pi.  com.  ursprûnglich  die 
alte  Pluralendung  i^,  die  noch  5  M  8,  3.  16;  Jes.  26,  16  er- 
halten  ist;  sonst  mit  bequemer  Unterdrlickung  des  Nasals  !). 
Die  Schreibweise  M?  Jos.  10,  24;  Jes.  28,  12;  Jr.  10,  5;  Ps. 
139,  20  zeigt  nur  graphischen  Abschluss  (das  arabische  „Elif 


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152  ^I-  Haupttheil:  Fonnenlehre.  IL  A.  Storkee  Yerbum. 

der  Wahrung").  Die  Umsetzung  von  Formen  auf  n^  in  Plural- 
formen  auf  \  welche  die  Masoreten  vorgenommen  haben,  scheint 
4  M  34,  4;  5  M  21,  7;  Jos.  15,  4;  18,  12  ff.;  1  Kg.  22,  49; 
Jr.  2,  15;  50,  6  nicht  nôthig;  wohl  aber  scheinen  sie  ricbtig 
eine  Verschreibung  von  *)  in  n  angenommen  zu  haben  2  Kg. 
24,  10;  Jr.  22,  6;  Hes.  35,  12;  Ps.  73,  2;  Hi.  16,  16.  —  Fur  die 
2.  ps.  pi.  m.  DP.  —  Fur  die  8.  ps.  pi.  fin.  einmal  n:n  Am. 
4,  3,  sonst  in.  —  Fût  die  1.  ps.  pi.  coin.  ^ï. 

Dièse  Afformativen  zerfallen  ihrem  Aniaute  nach  in  zwei 
Vocalafformativen  und  sechs  ConsonantaflEormativen.  —  Die 
afformati  vlose  Fonn  byjj  bat  den  Ton  auf  der  letzten  Stamm- 
silbe  und  in  der  vorletzten  einen  durch  den  Vorton  gedehnten 
Vocal.  —  Die  beideu  Vocalafformativen  nebmen  den  Accent 
auf  sich,  und  der  Wortaccent  batte  nicbt  soviel  Kraft,  um  in 
der  oflFenen  Vortonsilbe  den  ursprtinglicben  kurzen  Vocal  zu 
schtttzen  und  zu  debnen,  sodass  vielmehr  der  Gegenton  seinen 
Vocal  Bcblitzen  konnte.  So  ist  jedenfalls  das  Problem  von 
nbuç  und  ibtjig  qd-fela  und  qd-flû  zu  lôsen,  vgl.  Gedanke, 
Laut  und  Accent  S.  142—144.  Die  Endung  bat  nicbt  die  voile 
Wucbt  des  Accentes  gebabi  Denn  man  kann  bier  nicbt  sagen, 
obgleicb  diess  sonst  fireilicb  wabr  ist,  vgl.  §  29,  1,  dass  der 
Hebraer  nicbt  in  zwei  unbetonten  offenen  Silben  binter  einander 
unureprûnglicb  lange  Vocale  ertragen  babe.  Denn  es  batte  ja 
eben  der  Vocal  der  Vortonsilbe  nur  bleiben  und  dagegen  der- 
jenige  des  Oegentones  verballen  konnen,  wie  es  in  Formen  mit 
Suffixen  ja  factiscb  stets  der  FaU  ist  ('•snVcj]^  sie  baben  micb 
getôtet).  Dieser  Unterscbied  zwiscben  der  suffixlosen  und  der 
mit  Suffix  versebenen  Form  lasst  sicb  eben  nur,  wie  gescbeben, 
deuten,  dass  namlicb  in  der  su£Sxlosen  Form  der  Wortaccent 
weniger  beberrscbende  6ewalt  besessen  bat,  als  in  der  Form, 
welcbe  durcb  das  Suffix  verlângert  ist  —  Darûber,  dass  iTyryQ 
Am.  1,  11  nicbt  die  3.  ps.  sg.  fin.  ist,  siebe  §  29,  1,  e. 

Es  ist  auch  sonst  nicht  ohne  Analogie,  dass  der  a-lant  zwischen 
Gegenton  und  Hauptton  verklungen  ist.  Ich  habe  dabei  znn&cbst  die 
Pluralformen  von  Participia  Niqtal  o'^içxttçn  z.  B.  1  Sm.  13,  15;  Esth. 
1,  5;  4,  16;  v^vce^i  (verunreinigte)  Hes.  20,  30;  D*»Kari.j  (verborgene) 
Jos.  10,  17;  B*"»»  (weissagende)  1  Sm.  19,  20  etc.  im  Auge..  Denn 
bei  diesen  Fonnen  mit  Ges.  Lgb.  S.  560  f.  tind  Olsh.  §  192,  c  eine 
Gtandform  mit  Sere  in  der  letzten  Stommsilbe  anznnehmen,  halte  ich 
fur  imerlaubt,  weil  die  Formen  mit  dem  a  in  der  Paiisa  (Esra  8, 25; 


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Die  3.  sing.  feminini  Perfecti.    §  20,  6.  153 

Hm.  18,  2)  auch  von  jenen  Verben  imd  von  den  andem  Verben  be- 
kanntlich  aneh  ausser   der   Pansa   existiren,     Vielmehr   ist   Nach- 
ahmong  der  Participien  von  n"*5  mit  Ew.  §  189,  f  und  Bô.  II.  S.  419 
anzunehmen,  weil  die  Ërscbeinung  gerade  bei  den  »**h  aufbritt,  bei 
denen  nan  einmal  solche  Nacbabmung  der  Tt"h  weitbin  gewirkt  bat. 
Es  iat  demnach  zwar  nicht  eiuîach  mit  Stade  §  327,  a  zn  sagen  „Ver- 
kûrzung  zwischen  Ton  und  Gegenton  zeigen  â'^Kistsa  etc.";  indess  bleibt 
immerhin  die  zwischen  Gegenton  und  Hauptton  waltende  Wechsel- 
beziehung  ein  Nebenfactor.  Denn  indem  die  Sprache  auch  bei  die- 
sen  Fonnen  die  erwfthnte  Analogie  wirken  liess,  gab  sie  thata&cbHcb 
knnd,  dass  es  ihr  m(Jglich  nnd  leicht  war,  den  zwischen  Gegenton 
nnd  Hanptton  stehenden  Vocal  verklingen  zu   lassen.     Ebendaranf 
fabrt  uns  auch  die  Wahmehmung,  dass  die  Erscheinung  auch  ausser- 
halb  der  k''^  bei  ^nna  (sein  Verstossener)  2  Sm.  14»  13  in  Pausa  sich 
zeigt  —  Femer  das  tongedehnte  e  ist  in  Wôrtem  mit  unver&nder- 
licher  Antepaennltima  bekanntlich  in  der  Regel  zwischen  Gegenton 
und  Hauptton  verklungen.  —  Auch  sonst  kônnen  wir  die  Ëinwirkung 
des  Gegentones  auf  den  Vocalbestand  der  Fonnen  beobachten;   vgl. 
jetzt  nur  «zu  o^.  (verborgen)  findet  sich  u'^h^  und  rro^,  wo  das 
&  durcb  den  Gegenton  geschûtzt  zu  sein  scheint'',  Olsh.  §  192,  b;  vgl. 
femer  unten  §38,  5  ûber  H^^.ni;  eine  Zusammenfassnng  bringt  der 
III.  Hanpttheil.  —  Also  kann  man  nicht  mit  Kautzsch  in  der  oben 
Seite  115  ansZ.  d.  D.  M.  G.  XXXIY.  S.  387  in  extenso  mitgetfaeilten 
Stelle  sagen:    „St&nde  das  à  von  rr^iag  etc.  in  einer  vôUig  offenen 
Sflbe,  so  wâre  nicht  abzusehen,  warum  dann  nicht  die  von  den  Bil- 
dungsgesetzen  geforderte  Umbildung    in  n^ttjp  (vgl.  "«a^tt^  etc.)  ein- 
treten  mnsste."    Die  Kraft  des  Gegentones  gegenûber  dem  in  der 
soffixlosen  Form  schwS.cheren  Hauptton  ist  dabei  von  Kautzsch  nicht 
in  Anschlag  gebracht  worden.    Es  l&sst  sich  ja  auch  dasjenige  nicht 
aufrecht  erhalten,  was  Kautzsch  zur  Erklârung  von  n^oj^  sagt.  Denn 
dass  in  dieser  Form  die  beiden  ersten  Stammconsonanten  nicht,  wie  die 
mittelalterlichen  Grammatiker  wollten,  eine  geschlossene  Silbe  bilden, 
glanbe  ich  oben  in  dem  Excurs  zu  §  13,  S.  111  ff.  erwiesen  zu  haben. 
Und  wie  denkt  sich  Kautzsch  den  Ëinfluss  der  Masora  auf  die  Ge- 
stalt,  in  welcher  uns  das  alttestamentliche  Hebraisch  vorliegt,  wenn 
er  sagen  kann:  „Die  Masora  hielt  zwar  den  Silbenschluss  fest,  foigte 
aber  der  Analogie  von  h^p^,  p^ç;?  etc.,  indem  sie  der  Verkûrzung  des 
à  zu  cf  oder  gar  der  Verdunnuug  zu  t  widerstand*'  und  wenn    er 
meint,  die  Masora  habe  dieser  vocalisch  afformirten  Form  (und  zu- 
nâchst  noch  i^ç^)  eine  andere  Betonung  gegeben,  als  dieselbe  beim 
Leben  der  Sprache  war?     Nein;    weder  ist  anzunehmen,   dass   die 
Masora,    bloss  verleitet  von  dem   langen  a  in  hvp  etc.,   auch   der 
3.  sg.  bxL  und  3.  plur.  ein  langes  a  gegeben  habe,  ûoch  dass  dieso 


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^ 


154  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

\ 

beiden  Formen  von  der  allgemeinen  Tonverruckung,  die  im 
Hebrâischen  gegenûber  dem  Altarabischen  eintrat  (ygl.  ^Gedanke, 
Laut  und  Accenf  S.  124  ff.),  ausgenommen  gewesen  seien.  Und 
endlich,  selbst  wenn  ^^ç^^.  ^^ç)^  beim  Leben  der  Sprache  auf  dem 
p  betont  gewesen  waren,  wûrde  sicfa  die  Lange  des  auf  p  folgenden 
a  nicht  mit  den  Pausalformen  r!9]sp»  etc.  in  Parallèle  bringen  lassen, 
weil  die  Wirkungen  des  Worttones  und  des  Satztones  eben  dadurch 
sich  unterscheiden ,  dass  nur  der  letztere  den  Vocal  der  Silbe  dehnt. 
—  Eine  Aussprache  ûber  die  hier  untersuchten  Formen  finde  ich 
weder  bei  Ges.  Lgb.  §  77,  noch  Ew.  §  173.  190;  Olsh.  §  108.  226;  Ges.- 
Eautzscb  §  44.  80;  Mûller  §  79.  169.  298.  Ausgesprochen  bat  sich 
aber  Stade  §  398,  b:  „Die  Yerbalformen  haben  durch  eine  von  der 
Betonung  des  Nomens  verschiedene  Behandlung  der  Nebentône  eine 
von  den  entsprechenden  Nominalformen  durohaus  verschiedene  Ge- 
stalt  erhalten.  Wâhrend  im  Nomen  die  zweite  Stammsilbe  Vorton 
hat,  also  ntoïrr  gebildet  wird,  erhâlt  im  Verbum  die  erste  Silbe  Gegen- 
ton,  daber  rm^rt.**  In  dieser  Erklârung  ist  ihm  Bdttcher  vorausge- 
gangen»  welcher  §  254  mit  dem  grSssten  Nachdruck  hervorhebt: 
„Es  unterscheiden  sich  die  Nomina  wesentlich  von  den  Verben  z.  B. 
dadurch,  dass  die  Nomina  ihre  Sinn vocale  wie  schon  in  der  Bildnng 
gedehnter,  so  auch  in  der  Beugung  fester  gegen  die  Verflûchtigong 
als  die  Verba  schûtzen,  vgl.  von  ip.»  îijpT  (die  Alte),  aber  îiaçj  (illa 
senuit)"  und  §  932  hinzufiigt:  ,,05^,  ï^ç^n  aoçpoç,  co^fj^  aber 
Dsn,  n^sn  er,  sie  aog)ll^6Tai.''  Wahrscheinlich  ist  dièse  ËrklS.rung 
Bôttcher's  die  einzig  richtige  und  fur  sich  allein  ausreichende  ;  sodass 
also  auch  das  beim  Nomen  und  Verb  verschiedene  Gewicht  der 
Gegentône,  als  aus  dem  ersten  Grundtrieb  (Nomen  und  Verb  zu 
differenziren)  geflossen,  gar  nicht  als  Factor  bei  der  Erkl&rung  von 
nVttg  etc.  in  Betracht  kommt. 

Von  den  seclis  Consonantafformativen  lassen  vier  den 
Hauptton  auf  der  letzten  Stammsilbe;  wâhrend  die  aus  langeren 
Formen  entstandenen  und  noch  eine  geschlossene  Silbe  bilden- 
den  on  und  in  den  Hauptton  besitzen  und  der  ersten  Stamm- 
silbe ihren  ursprûnglich  kurzen  Vocal  entzogen  haben. 

Man  kann  nun  an  dem  Paradigma  beobachten,  dass  die 
vier  Gruppen,  in  welche  die  Formen  sich  nach  der  Anhângung 
der  Afformativen  zerlegen,  in  ihrem  Bau  einander  gleich  sind. 
Darum  braucht  man  zur  Veranschaulichung  jeder  Gruppe  nur 
oine  Form.  Die  kann  man  vorbildliche  Form  oder  auch 
Leitform  nennen.  Es  liegt  auf  der  Hand,  wie  sehr  die  Ueber- 
sicht  und  das  Lernen  erleichtert  wird,  und  wie  sehr  zugleich 


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Le  itformen.  Pausaleinflûsse.  Perf.  consecutiYom.    §  20,  7.        155 

die  geistdge  Kraft  des  Lemenden  angeregt  wird,  wenn  man  bei 
den  ûbrigen  Paradigmata  des  Verbum  nur  die  Leitformen  giebt. 
Und  wegen  dièses  doppelten  Nutzens  werde  ich  dièses  Verfahren 
(Nâgelsbach's)  im  Folgenden  anwenden. 

Bei  der  Anfôgiing  der  Afforniativen  ist  noch  zu  beachten, 
dass  n  und  :  als  Staramauslaute  mit  den  Afformativanlaiiten 
n  und  r  zusammengesprochen  und  daher  auch  zusammenge- 
schrieben  wurden.  Von  den  regelmâssigen  Verben  lassen 
sich  nur  Belege  ftbr  n  bringen,  vgl.  "^niis  (ich  habe  geschlossen, 
nâml.  einen  Bund)  2  Kg.  17,  38  von  n'i3  feriit,  insbes.  foedus. 
Beispiele  fbr  :  kommen  vom  regelmâssigen  Verbum  zufallig 
nicht  vor.  —  Was  unter  dieser  Nr.  6  vom  Qal  gelemt  worden 
ist,  gilt  auch  ausserhalb  des  Qal,  soweit  nicht  eine  Ausnahme 
bemerkt  ist.  —  Der  ursprîingliche  Vocal  der  zweiten 
Stammsilbe  ist  In  Pansa  bewahrt  vor  den  Vocalaffor- 
mativen  und  gedehnt  vor  den  Consonantafformativen: 
':c;:;  nbç;;^;  r'^^]?.  Und  dièse  Regel  gilt  ûberhaupt  bei 
den  Verbalformen,  soweit  nicht  eine  Ausnahme  be- 
merkt ist  [doch  habe  ich  von  den  Ausnahmen  diejenigen  weg- 
gelassen,  die  nur  im  III.  Haupttheile  bei  der  Uebersicht  ûber 
die  Pausaleinflîisse  zur  Erklârung  kommen  kônnen]. 

7.  Wenn  von  einer  ersten  in  die  Zukunft  reichenden  und 
(lesswegen  durch  futurisches  Imperfect,  Imperativ  oder  Particip 
mit  nzTî  (siehe)  gegebenen,  auch  manchmal  elliptisch  ausge- 
lassenen  Aussage  eine  zweite  Aussage  als  innerlich  (d.  h.  con- 
clusiv,  consecutiv,  oder  final)  abhângig  vorgestellt  ist:  so  setzt 
der  Hebrâer  das  Perfectum  consecutivum,  soweit  nicht 
zwischen  Conjunction  und  Verb  ein  nothwendig  (z.  B.  fcib  nicht) 
oder  wegen  zufalliger  Bedeutsamkeit  voranzustellender  Satz- 
theii  trat.  Diess  ist  das  gewôhnliche  Perfect  mit  (1)  7  (und), 
welches  (2)  vor  c,  73,  3  (ciç^ïs  vox  memorialis)  îj  [ausgenommen 
Fall  (4)]  und  ebenso  vor  jedem  Schewa  simplex  (nur  aber  mit 
":  zusammen  ■•■))  heisst;  (3)  vor  einem  Schewa  compbsitum  aber 
den  darin  liegenden  kurzen  Vocal  annimmt;  (4;*  endlich  un- 
mittelbar  vor  der  Tonsilbe  mit  Vortonqames  gesprochen  wird.  Der 
Uebersicht  wegen  mag  das  hier  zusammenstehen ,  obgleich  die 
Fâlle  von  "i  an  beim  regelmâssigen  Verb  nicht  eintreten  kônnen. 
—  Als  nach  vorwârts  weisende  Aussage  hat  dièses  Perfectum 
consecutivum  auch  bei  den  zwei  ersten  von  den  drei  auf  der 
vorletzten  Silbe  betonten  Perfectformen  den  Accent  auf  die 


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156  ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbom. 

letzte  Silbe  geworfen,  also  nljû^j?  (und  du  [m.]  wirat  tôten) 
und  -nVû);!  (und  ich  werde  tôten).  Weil  dièse  Betonung  ntur 
eine  zufallige  und  vorlibergehende  Beeinflussung  dieser  Formen 
und  dièse  so  betonten  Formen  nicht  dauernde,  selbstandige 
Neubildungen  geworden  sind,  so  ist  der  Vortonvocal  geblieben. 
Aber  die  1.  ps.  pi.  bleibt  auf  der  vorletzten  betont,  also 
13^UÎ51  (und  wir  werden  tôten),  vgl.  z.  B.  Ri.  19,  12;  20,  10; 
21,  22.  —  Auch  Nr.  7  gilt  ausserhalb  des  Qal,  soweit  nicht 
das  Gegentheil  angegeben  ist.  —  Hier  soll  nur  im  Allgemeinen 
noch  darauf  hingewiesen  werden,  dass  auch  bei  Formen,  wo 
das  Fortrûcken  an  sich  eintritt,  dasselbe  doch  meist  unterbleibt, 
sobald  das  fotgende  Wort  vombetont  ist,  also  der  starkere  Trieb 
des  m'n»  aie:  (S.  S3)  wirkt.  InPausa  bleibt  stets  der  Ton,  Qincubb. 
8.  Vom  Perfect  unterscheidet  sich  das  Imperf ect  a)  durch 
einen  andern  Tempusstamm,  indem  bei  den  meisten  Verben 
das  à  der  letzten  Perfectstammsilbe  ursprtinglich  in  tt,  jetzt  ge- 
wôhnlich  in  tongedehntes  ô  ûbergeht,  welches  selten  plene  ge- 
schrieben  wird.  b)  durch  Flexionssilben,  welche  dem  Stamm 
vorgesetzt  werden  (Praeformativa),  die  theilfl  die  Person 
theils  das  Genus  anzeigen.  Gehen  wir  dièse  nach  der  Ord- 
nung  des  Paradigma  durch!  *>  vertritt  das  im  Hebraischen  am 
Wortanfange  fast  immer  durch  Jod  ersetzte  t,  den  charac- 
teristischen  Laut  des  «î)ïi  (er). 

Dièse  Ableitung  ist  ait.  So  heisst  es  im  Thésaurus  Grammaticus 
von  Buxtorf  (editio  VI,  1668),  pag.  94:  ,Tertia  singularis  masculini 
-rSpt'^  visUttbit  ûUj  ex  "^  vicarîo  rot?  i  ex  M^in  iUê,  ne  i  formativum  con- 
fanderetor  cum  *i  consignificativo ,  quod  pro  Coniunctione  asurpatur; 
Pluralis  r\^yi  visitabunt  illi.*  Ebenso  Ges.  Lgb.  8.  274:  .Ueber  das 
Jod  des  Masculini  der  3.  Person  ist  die  Erkl&rung  zîemlich  befirie* 
digend,  dass  es  yon  tufn  herkomme  und  eigentlich  ein  i  sein  sollte» 
welches  aber  in  Jod  verwandelt  worden  sei,  weil  der  Hebr&er  ûber- 
haupt  das  i  im  Anfange  der  Wôrter  vermeidet  und  in  Jod  verwandelt 
Man  hat  eingewendet,  dass  sich  das  Jod  hier  auch  im  Arabischen 
fande,  wo  doch  sonst  das  ursprûngliche  *)  bleiben  kann,  imd  dass  im 
Syrischen  gar  ein  Nun  statt  dessen  stehe.  Allein  dièse  Einwûrfe 
lassen  sich  wohl  heben.  Das  Arabische  hat  seine  gegenwârtige  Bil- 
dung  ofiFenbar  aus  einer  Zeit,  wo  jene  Grundeinrichtungen  schon  be- 
standen,  und  ist  selten  so  etymologisch  geregelt,  als  das  Hebr&îsche; 
das  syrische  Nun  scheint  aber  erst  eine  sp&tere  aus  dem  Jod  ent- 
standene  Bildung,  aus  einer  Zeit,  wo  man  an  die  ursprOngliche  und 
ctymologîsche   Bedeutung    solcher   Bildangsbuchstaben    aicht   mehr 


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Imperfectum  Qal.  §  20,  8.  157 

dachte.  Man  mag  sich  daher  ein  fthnliches  VerhSitiiiss  denken,  wie 
zwiachen  der  dorischen  Form  xiôitTOfiBÇf  worin  sich  die  Ëntstehxmg 
aeigti  and  der  gewôhnlichen  xihcTOfÂSv^  wo  dièse  Spii)r  verwischt  ist. 
Jod  nnd  die  Liquida  Non  weohseln  aber  dfter  als  AnfangsbuchBtaben, 
vgL  die  Verba  ■»"fc  imd  i"fc".  Dieser  Erklârung  war  auch  Ëwald  an- 
ânglich  geneigt  gewesen,  ygl.  seine  Worte  §  191»  b,  Amn.:  ,,Da8 
dunkle  j  kônnte  man  (wie  ich  zuerst  that)  von  vcscn  ableiten,  da  diess 
im  Aeihiop.  zu  vee  wird  nnd  da  v  im  anfang  des  wortes  in  j  ûber- 
gefat;  doch  hat  auch  das  Arab.  nnd  Aethiop.  welche  soiurt  v  yom  im 
worte  behalten  hier  j.  Bichtiger  also  h&,lt  man  es  fiir  ans  /  oder  n 
erweicht;  denn  l  fiodet  sich  auch  noch  im  Chaldftischen  rnh^  nnd  ein- 
mal  im  Hebr.  nSs^  »  rro*i  Jes.  44»  14;  nnd  im  Syrischen  iautet 
dieee  person  im  eg.  und  pi.  best&ndig  n.  Ueber.  die  Aramftisch- 
BabbiniBchen  bildungen  &>)rV  (er  stehe  anfl)  siehe  jedoch  §  237»  c 
{wo  er  bemerkt»  dass  sich  im  Neuhebr&ischen  ganz  neu  vom  Impf. 
au  wOrter  wie  yr^h  (er  gebe!)  bilden].    Ganz  &hnlich  entstand  ||f  i 


heja  im  Aethiop.  ans  UiD  (hier)". 


Da  haben  wir  die  wesentlichen  Ëinw&nde  geh5rt»  welcbe  gegen 
die  Ableitnng  des  Praeformativs  j  von  Knn  erhoben  werden.  Und 
die  Entscheidung  schien  Olshansen  se  schwierig»  dass  er  §  226»  c 
sdineb:  „Der  Urspmng  der  Subjeetsbezeichnung  dutch  *>  und  r  ist 
iiir  Zeit  noch  dmnkel  und  eine  Berûhrung  mit  den  sonst  bekannten 
Pronominalformen  nicht  nachweisbar*^  Bôttcher  aber  hat  §  925  mit 
fintKhiedenheît  die  Combination  des  ^  wie  mit  Kin»  so  mit  ^n,  tn^K 
oder  der  BeflexiTsilbe  :m  (im  Sinne  von  »,8elbst*')  abgelehnt  und  ge- 
ibrdert»  in  jenem  Jod  oder  Nun  fsyrisch]  gar  kein  Person-,  sondem 
ein  bloflsee  T^sipus-Zeichen  %n  sehen»  ,»wie  solcfaes  auch  in  der  lU 
Person  mr  tJnterscheidnng  vom  Perfect  nôthig  wurde,  diess  Tempus- 
Zeidien  aber  hervoigegangen  ans  den  Bildungslauten  '^  und  a»  die 
bei  blossen  Adjectiven  angeh&ngt»  aber  fQr  verbale  oder  substanti- 
viscbe  Adjectivform,  bei  jener  den  Eintritt,  bei  dieser  das  AuffâUige 
oder  Yoransbestimmte  ansdrûckend  vorangestellt  wurden»  ganz  wie 
aadi  sonst  dieselben  Beugungs-  oder  Bildungslaute  als  Prae-  oder 
Âfformativen  ihre  Stelle  und  damit  den  Sinn  gewechselt  haben'*. 
.,Und  wirklich  giebt  es  ja  in  Beispielen»  wie  ^'nr^,  (aufglânzend)  Oel, 
^'Ff-  (sammeWer&itê)  FlOche,  Diip*;  (exisfens)  Wesen  u,  dgl.  mehr  noch 
Bildnngen  genug<  die  ganz  mit  dem  Fiens  [^  Imperfectum]  ûber- 
einstimmen,  als  Nominalformen  aber  sehr  unnatûrlich  bleiben»  wenn 
im  Jod  schon  ein  „er"  oder  „der"  oder  „9elbst"  gesteckt  haben 
soU".  »»Da8  Sjrrische  hat  neben  Nominibus  mit  a  vom  auch  eînzelne 
mit  \  die  dem  Fiens  gleichen  (F.  E.  C.  Dietrich,  Abhandlungen  zur 
liebrftiscben  Grammatik  S.  176  f.).     6o  hat  sich  ohne  den  schwer 


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158  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

annehinbaren  Lautwechsel  sowohl  Nun  im  Syiischen  wie  Jod  im 
ûbrigen  Semitischen  als  Formlaut  des  Fiens  festsetzen  kônnen".  — 

Trotzdem  gehen  die  Meinungen  immer  wieder  aaseinander. 
Denn  Land  §  91  ganz  wie  Buztorf;  und  Bickell  §  114  „The  3. 
sing.  masc.  yiqtol  «=  ya^tul-u  bas  certainly  arisen  bj  prefîxing 
the  pronominal  root  of  the  tbird  person  ya  —  va*',  —  Dagegen 
Ges.-Kautzsch  §  47,  2,  Anm.  erklârt,  dass  die  gewôbnlicbe  Ableitimg 
ans  dem  i  des  MnM  wenig  fiir  sicb  habe  und  erinnert  an  Bôdiger^s 
Vermuthungy  dass  ehedem  ein  entsprechendes  Pronomen  der  3.  Pers. 
(ja?)  existirt  habe,  wie  auch  im  Ambarischen  ein  fih  (dieser)  und 
ja  (welcher)  vorhanden  sei.  Qegen  Ableitung  des  j  von  «"jn  spreche 
auch,  dass  im  Arabischen  und  Westaramâiscben  Jod  auch  als  Prae- 
formativ  der  3.  Flur.  feminini  erscheine.  Und  so  ist  auch  Mûller 
auf  der  Bahn  Ton  Ewald,  Dietrich  und  BOticher,  indem  er  sagfc 
§  114:  „Die  Herkunfb  dièses  ^  ist  dunkel;  doch  scheint  es  zn  den 
durch  vorgesetztes  ■»  gebildeten  Nominibus  in  einem  fthnlichen  Ver- 
hSltniss  zn  stehen,  als  die  3.  Masc.  Sing.  Perf.  zu  den  verwandten 
Nominalformen*^  Ebenso  Stade  §  478,  c:  „DieMeinung,  im  Praefixe 
■•  der  3.  Pers.  Masc.  Sing.  und  Plur.  stecke  ein  verkûrztes  Kir,  bedarf 
keiner  Widerlegung.  Yielmehr  die  zur  Imperfectbildung  verwandte 
Nominalbildung  ist  die  Bildung  vermittelst  eines  rorgeschobenen  Ja 
(nach  Dietrich  a.  a.  0.).  Gerade  sie  eignete  sich,  weil  yorzugsweise 
Concreta  nach  einer  bestimmten  Ëigenschaft  benennend,  ganz  vor- 
zûglich  zur  Bildung  des  Imperfects". 

Ich  glaube  nicht,  dass  die  Verurtheilung  der  alten  Ableitung  so 
apodiktisch  lauten  kann.  Denn  a),  wie  das  Aethiopische  weAû  uns 
oben  S.  124  schon  erwiesen  bat,  dass  das  k  von  Min  ursprQnglich 
ist,  so  zeigt  es  auch,  dass  das  rr  dièses  Pronomens  nur  accessorisch 
sein,  also  dièses  Pronomen  zuerst  auch  mit  u  oder  te  angelautet 
haben  kann.  Dièses  w  kann  also  vor  den  Imperfectstamm  zur  Be- 
zeichnung  der  3.  Person  getreten  und  in  das  bequemere  j  umge- 
wandelt  worden  sein,  b)  Auch  das  Arabische  und  das  Aethiopische 
kônnen  hierin  dem  Allgemeinsemitischen  sich  angeschlossen  haben: 
wahrend  das  ostaramâische  n  in  Folge  der  Keigung  zu  noch  grôsserer 
Bëquemlichkeit  an  Stelle  des  y  getreten,  nicht,  als  identisch  mit 
der  Bildungssilbe  des  Niqtal,  von  Anfang  an  neben  demselben 
gestanden  zu  haben  scheint,  weil  durch  dièse  Annahme  von  vorn- 
herein  das  Semitische  eine  wesentliche  Discrepanz  aufgebfirdet  be- 
kâme.  c)  Die  Berufung  auf  die  Nominalformen  mit  vorgesetztem  j 
scheint  mir  eine  petitio  prindpii  zu  sein,  weil  man  ruhig  behaupten 
kann,  dass  dièse  Nominalformen  aile  selbst  Imperfectformen  sind. 
d)  So  ist  zugleich  die  Analogie  mit  den  ûbrigen  Praeformativen  ge- 
wahri,  welche  (ausser  der  3.  sg.  fem.  und  der  3.  plur.  fem.,  soweit 


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PraeformatiTa.  §  20,  8.  159 

der  Sémite  bei  dieser  eine  Unterscheidang  des  Genus  aach  vor  dem 
Worte  nôthig  £a.nd)  abgekûrzte  Formen  des  Personalpronomen  sind, 
Dnd  zugleich  das  Bildungselement  ja  beseitigt ,  dessen  selbst&ndige 
und  uranfôngliche  Existenz  neben  dem  u  (tv)  des  Pronomen  der  3. 
Person  Singularis  nicht  erwiesen  werden  kann. 

Das  nâchste  n  ist  die  alte  Femininendung.  Aber  die  n 
der  beiden  zweiten  Personeu  sind  der  characteristische  Laut 
von  nn»  und  r»  fdu).  n  vertritt  ^rbî*  (ich).  Bei  den  vier  ersten 
Fonnen  des  PluTal  ist  der  Ursprung  des  Prâformativs  wie  bei 
den  entsprechenden  Personen  des  Singular.  Endlich  3  vertritt 
5:n5  (wir).  —  Der  urspriingliche  Vocal  der  Prâformativa,  nâm- 
lich  â,  hat  sich  im  regelmâssigen  Verb  immer  zu  1  zugespitzt, 
welches  durch  «  zu  e  zerdrûckt  wird.  — 

Theils  um  die  Scheidung  des  Genus  zu  vollenden  (bei  der 
2.  8g.  fin.),  theils  um  die  Formen  von  gleicher  Person  uud 
gleichem  Oenus  auch  im  Numerus  zu  unterscheiden ,  hat  die 
Sprache  auch  im  Imperfect  Afformative  verwendet.  Zwar 
thut  sie  diess  nicht,  wie  im  Syrischen  vereinzelt,  bei  der  dritten 
sg.  fin.;  denn  in  "nipi'rn  Jer.  47,  7  (Pausalform)  kann,  obgleich 
auch  das  Targum  vn^-^^  ^^^  der  Codex  Alexandrinus  ijav/àatiç 
liest,  nur  eine  (fehlerhafte)  Wiederholung  derselben  Form  aus 
Vers  6  erkannt  werden.  So  Ew.  §  191 ,  c;  Olsh.  S.  452;  Graf 
z.Si  —  Bô.  sieht  es  als  zweite  sg.  fin.  an,  vgl.  §  1028  ^^''Xyppr\  Jr. 
47,  6  f.'*;  ebenso  Land  §  208;  ebenso  scheint  es  bei  Ges.  Lgb. 
und  Stade,  weil  sie  niôhts  von  der  Frage  erwâhnen.  —  FUr  die 
2.  ps.  sg.  ftn.  ist  Afiformativ  noch  vielfach  zur  Herstellung 
Yolleren  Abschlusses  in  der  Pausa  v.i  welches  im  Arab.  und 
Aramaischen  noch  die  regelmassige  Endung  ist;  gewôhnlich 
aber  mit  bequemer  Verschliessung  des  Nasencanals  bloss  ".. 
Und  dièses  î  bewirkte  als  der  feinere  Laut  schon  beim  Pron. 
pers.  separatum  atti(n)  die  Unterscheidung  der  weiblichen  Form 
von  der  mânnlichen  attâ  mit  volltônendem  a.  —  Ftlr  die  3.  ps. 
pi.  m.  ist  Afiformativ  urspriinglich  die  alte  Pluralendung  '\\ 
Dièse  hat  sich  hier  beim  Imperfect  viel  haufiger  erhalten,  als 
beim  Perfect;  und^zwar  hat  sie  ausser  der  (grossen  [und  kleinenj) 
Pausa  nicht  das  o  oder  a  oder  e  der  Form  als  Vortonvocale 
behalten,  wohl  aber  in  Pausa.  —  Gewôhnlich  aber  steht  das 
bequemere  i2,  dessen  îi  sicher  mit  den  Masoreten  3  M  21,  5, 
'weniger  sicher  Hes.  37,  22  als  verschrieben  in  n  anzunehmen 
ist.  —  Flir  die  8.  ps.  pi.  fin,  ist  Afformativ  /,  oder  gewôhnlich 


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160  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Sfcarkes  Verbum. 

plene  geschrieben  nj  nach  rîSîi.  (sie,  eae).  Fûr  die  3.  ps.  pL  m. 
wieder  ursprtinglich  lî),  die  alte  Bezeîclinuiig  der  Mehrzahl; 
aber  gewôhnlich  îi.  Fûr  die  2.  ps.  pi.  fin.  ,T  oder  vielmehr 
n:  von  nsn»  (ihr  [fm.]).  — 

Es  giebt  fûnf  aflfbrmativlose  Pormen;  drei  mit  Vocalaflfbr- 
mativen;  zwei  mit  Consonantafformativen.  Die  Vocalaffor- 
mativen  haben  wieder  den  Accent  auf  sich  und  haben 
den  vorausgehenden  tongedehnten  Vocal  nicht  als  einen  Vorton- 
vocal  geschûtzt.  —  Das  :  als  Stammauslaut  wird  wieder  mit 
dem  :  des  Afformativs  znsammengeschrieben,  vgl.  nss'qn  (sie 
[eae]  werden  wohnen)  Hes.  17,  23.  —  Es  ergiebt  sich,  dass  beim 
Imperfect  nur  drei  Leitformen  nôthig  sind.  — 

Die  Lesart  s^h^r»  Ps.  7,  6  iat  eine  von  denjenigen  Sprach- 
erscheinangen,  welche  die  SJteren  Grammatiker,  vgl.  Abraham  de  Bal- 
mis,  S.  198—208,  Formas  mixtae  nannten.  Ges.  hat  im  Lgb.  §  114 
in  seiner  mnsterhaften  Klarheit  darûber  gehandelt.  £r  hat  mit 
einigen  Yorgângem  die  unnatûrliche  Ansicht  jener  Aeltertm,  als 
h&tte  z.  B.  die  obige  Form  in  den  beiden  Bedeutongen  ,,er  verfolge'* 
und  „er  lasse  verfolgen"  der  lebenden  Sprache  angehOrt,  darch  die 
natiirliche  Betrachtungsweise  zu  verdrS.ngen  gesucht,  dass  1)  manche 
von  den  Formae  mixtae  gar  keine  sind,  2)  andere  die  Verbindung 
zweier  Lesarten  darstellen,  3)  andere  auf  Uneorrectheiten  beruhen. 
Aile  von  Gesenius  angefûhrten  Beispiele  werden  unten  besprochen, 
und  es  ist  angegeben,  in  welche  der  drei  Classen  sie  bei  Gesenius 
gestellt  sind  und  ob  sie  darein  gehôren.  —  Die  Form  Tf^  stellt  er 
in  die  zweite  Classe,  weil  die  Aelteren  meinten,  in  dieser  Punctation 
sei  die  Môglichkeit  zweier  Aussprachen  {tf^*r:  und-  r^rr^*;  Qimchi 
69,  a)  angedeutei  Er  hait  aber  selbst  filr  wahrscheinlicher,  dass  jene 
Lesart  aus  der  fehlerhaften  Vermischung  zweier  Aussprachen  sf^''^ 
und  t\'r\':  entstanden  sei.  NâJier  als  die  Beispiele,  welche  man  ge- 
wôhnlich zur  Illustrirung  dieser  letzteren  Form  beibringt  (vgl.  unten 
§  31,  1  und  36,  7,  a),  steht  dieser  Form  die  Lesart  ''m^  Jes.  60,  5. 
Da  hat  man  das  Dagcsch  lene  als  Dagesch  forte  angesehen  und  dess- 
wegen  dann  Fathach  unter  -  geschrieben,  So  Rôdiger  in  Gesenii  The^^. 
analyt.  Anhang;  Olsh.  §  230,  e;  Geâ.-Eautzsch  §  63,  Anm.  2.  — 
Ew.  §  224,  a  schreibt  richtig  ?|^tr,  will  aber  das  Pathach  nicht  ans 
Chateph-Pathach  entstanden  wissen,  sondern  als  ein  Hilfspathach 
ansehen,  wie  in  rtrj^  (er  freue  sich),  worauf  er  mit  §  66,  a  verweist. 
Aber  solches  Hilfspathach  haben  wir  [nur  zwischen  zwei  vocallosen 
Endconsonanten.  Auch  Stade  schreibt  richtig  %  483,  a,  indem  er  sagt 
„  t]'^:»;  Ps.  7,  6  ist  eine  TJnform,  1.  sfr'j':";  aber  falsch  steht  im  Index 


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Jussiv;  Gohortativ;  Impf.  coiuec.  §  20,  9—11.  161 

rnr.>  iii^d  dièse  falsche  Form  steht  bei  B6, 1.  S.  S04;  II.  S.  168  Anm.; 
S.  271  Schluss  nnd  im  Index,  und  ebenso  falsch  bei  MtLhlau-Volck 
im  anaJyi.  Anhang,  obgleich  dièse  letzten  drei  Gelehrten  die  Form 
richtig  nach  Gresenius  erkl&ren. 

In  Pausa:   "^bb^^n  etc.;  vgl.  Nr.  6,  Schluss. 

Das  Imperfect  drîlckt  auch  das  „Sollen"  und  mit  der  objectiv 
vemeinenden  Négation  ï«b  (non)  das  ,^icht  sollen"  ans,  vgl. 
nban  ikb  (du  sollst  nicht  stehlen)  2  M  20,  15.  —  Auch  Nr.  8 
gilt  ausserhalb  des  Qal^  soweit  nicht  eine  Ausnahme  bemerkt  ist. 

9.  Eine  vom  Indicativ  des  Imperfects  sich  unterscheidende 
(nach  dem  Wortende  hin  vocalisch  erleichterte  oder  sogar  ver- 
kûrzte)  Form  des  Jussiv  giebt  es  nur  bei  den  afformativ-  und 
ûberdiess  (mit  wenigen  Âusnahmen)  suffixlosen  Formen  und 
auch  da  nur  bei  manchen  Yerbalstammen  und  -arten.  So  zu- 
nachst  beim  Imperfect  Qal  des  regelmâssigen  Verb  haben  Indi- 
cativ imd  Jussiv  dieselbe  Form.  Ueberall,  wo  ausserhalb  des 
Qal  der  Jussiv  eine  besondere  Form  hat,  wird  es  angegeben 
werden.  —  Die  zweiten  Personen  Singularis  und  Pluralis  ver- 
treten  mit  der  subjectiv  vemeinenden  Négation  V»  (ne)  den 
Yerneinten  Imperativ,  vgl.  î)DB^*ri-bfi*  (vergiesset  nicht!) 
1  M  37,  22. 

10.  Das  d  des  Cohortativs  (He  [n]  cohortativum)  tritt 
gewôhnlich  nur  an  die  1.  ps.  sg.  u.  pi.  und  hângt  sich,  was  den 
Vocal  der  letzten  Stammsîlbe  und  die  Schlussart  der  voraus- 
gehenden  Silbe  anlangt,  wie  die  Vocalaifformativen  an.  Ueber 
nijipCN  'esckqd(a  (ich  will  still  sein)  Jes.  18,  4  vgl.  beim  Impe- 
rativ. —  In  Pausa:  nV^û;:;»,  ^bbp-.î  ^gL  Nr.  6,  Schluss;  Ps.  55, 
7;  59,  10. 

11.  Soweit  es  eine  besondere  Form  des  Jussiv  giebt,  wird 
sie  meist  zur  Bildung  des  Imperfectum  consecutivum  ver- 
wendet,  durch  welches  der  Hebraer  an  eine  wirklich  oder  ideell 
vergangene  Handlung  eine  andere  innerlich  (consecutiv)  damit 
ZTisamnïenhângende  anknûpfb,  soweit  nicht  zwischen  Conjunction 
und  Verb  ein  nothwendig  (z.  B.  ik'b)  oder  wegen  zufalliger 
Bedeutsamkeit  voranzustellender  Satztheil  trat.  —  Als  Wâv 
consecutivum  oder  conversivum  Imperfecti  hat  das  Binde- 
wort  wà  „und^^  sein  altes  à  beibehalten,  weil  es,  als  innig  mit 
der  hâufig  gebrauchten  Form  zusammengewachsen,  in  Gedacht- 
niss  und  Mund  des  Volkes  haften  blieb.    Die  enge  Verbindung 

Ko  ni  g,  Lehrgebiude  d.  hebr.  Spr.  \\ 


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162  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

des  loâ  mit  der  Verbalform  hat  sich  auch  noch  darîn  ausge- 
prâgt,  dass  der  Anfangsconsonant  der  Verbalform  verdoppelt 
wurde,  vgl.  denselben  Vorgang  bei  n?^  (was?),  însbesondere  r:-r:û 
und  ïT?3b  §  19;  anch  S.  55.  Vor  n  musste  natûrlich  (§  16,  2; 
19,  2)  die  Verdoppelung  unterbleiben  und  durch  Ersatzdehnung 
ausgeglicben  werden,  also  ;  entstehen.  —  Wâhrend,  wie  das 
obige  ,.meist"  besagt,  in  ail  en  Personen  (in  denen  es  tiberhaupt 
einen  Jussiv  geben  kann)  seltener  hinter  ^consecutivum  Imper- 
fecti  auch  der  Indicativ  steht,  steht  dieser  bei  der  ersten 
Person  Singularis  fast  immer,  und  bei  dieser  sowie  bei  der 
1.  plur.  hauptsâchlich  im  spâteren  Spracbgebrauch  erscheint 
hâufig  sogar  das  verlângerte  Imperfect,  der  Cohortativ,  also 
nbqp«i  (und  ich  tôtete),  n^tipy  (und  wir  tôteten).  Ueber 
r.bipti»;  waeschgold  (und  ich  wog)  Esra  8,  25  vgl.  beim  Impe- 
rativ..  —  Als  nach  rtickwârts,  in  die  Vergangenheit  weisend, 
hat  das  Imperfectum  consecutivum  den  Accent  in  der  Regel 
auf  Paenultima,  wenn  dièse  ofiFen  ist  und  die  Ultima  einen  kurzen 
oder  verklirzbaren  Vocal  enthâlt  Allé  Âusnahmen  werden 
angegeben  werden. 

rnspi  (und  du  [fm.]  machtest  dir  eine  Festsetzung)  steht  fÛr 
'^rro'p'^  Jes.  57,  8,  wo  das  Sabject  vorher  schon  mehrmals  als  2.  sg. 
fem.  bezeichnet  ist,  auch  eine  Ferfectform  aof  n  mehrmals  voraus- 
geht  and  folgt. 

Gegen  die  friiher  gebrauchte  alte  Bezeichnung  pïf^fen  ii,  Waw 
conversivom**  bat  Bottcher  in  §  971  aasfïihrlich  sich  ausgesprochen, 
weil  dièse  Verwandiung,  dièse  fost  1000  Jahre  lang  geduldig  hin- 
genommene  UnmOglichkeit,  weder  mit  Scholze  und  Windheim  durch 
„.j  =.  n;nVS  noch  mit  J.  D.  Michaelis  mit  ,/j  «  abgekûrztes  ^in  oder 
nin'*  erkl&rlich  gemacht  werden  kOnne.  Dass  dièse  Erkl&mngen  un- 
m($glich  sind ,  liegt  auf  der  Hand  :  aber  ohne  Anstoss  ist  jene  Be- 
nennung  „Waw  conversivum'S  wenn  man  nur  damit  sagen  will, 
dass  das  %  o  ^i^^  Verwandlung  des  Perfects  oder  Imperfects  as- 
zeigt,  nicht,  dass  es  dieselbe  bewirke.  Eine  solche  Verwandlung 
zeigt  aber  dièses  Wav  wirklich  an,  weil  sich  das  mit  ihm  verbun- 
dene  Perfect  oder  Imperfect  factisch  oft  im  Accent  und  Yocalismus, 
immer  in  der  Bedeutung  von  den  Temporalformen  unterscheiden, 
die  nicht  hinter  jenem  Wav  gebraucht  sind.  Die  wirkliche  Ursache 
der  accentuellen  und  lautlichen  Umwandlung,  die  nur  desshalb  nicht 
durchgreifend  ist,  weil  st&rkere  Triebe  im  Wege  standen,  ist  die 
darcbgreifende  Umwandlung  der  Bedeutung.  Dièse  bleibt  factisch, 
80  sehr  man  sich  dieselbe  auch  erkl&ren  und  dieselbe  als  im  Grunde 


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Imperativ  Qal.  §  20,  12.  163 

gar  nicht  ezisidrend  bezeichnen  kann.  Denn  ich  kann  fireilich  sages, 
dass  der  HebrS^r,  wenn  er  die  Zeitart  einer  Reihe  von  Aussagen 
einmal  als  die  der  Unvollendetheit  angegeben  batte,  dann  die  aii- 
dem  Maie  das  Ansgesagte  ohne  Ftircbt  vor  MisayerstaxidnisB  als 
schon  voUendet  bingestellt,  und  dass  derselbe  Hebrfter,  wenn  er  bel 
einer  ersten  Ânssage  das  VoUendetsein  angezeigt  batte,  dann  die 
andem  Anssagen  als  beglei tende  Nebenhandlungen  hingestellt 
bat;  —  îndess  scbliesslich  sagen  docb  eben  die  fraglicben  Perfecte 
nsTollendete  (zukûnfbige)»  die  fraglicben  Imperfecte  aber  voUendete 
(yergangene)  Dinge  ans;  also  die  Umwandlnng  der  Bedeutang  ist 
bel  den  fraglicben  Temporibns  der  endgiltige  Erfolg. 

12.  Der  Imperativ  hat,  weil  er  ebenfalls  etwas  UnTollen- 
detes,  noch  Abznschliessendes  bezeichnet,  den  Tempusetamm  des 
Imperfects,  hat  aber  keîne  Praformativa.  —  Die  beiden  Vocal- 
Qnd  das  éine  Gonsonantaffbrmativ  yerhalten  sich  zum  Accent, 
wie  im  Imperfect.     So  auch  ausserhalb  des  Qal.  —  InPausa 
aber  nVbi?,  "^bb]?,  ^iVu]:;,  vgl.  Nr.  6,  Schluss;  Zach.  7,  9.  —  Die 
nacbste  Form  also  ist  bb]^,  und  hier  ist  das  tongedehnte  d  noch 
seltener  plene  geschrieben  als  im  Imperfect.    Die  yerstârkte 
Form  hat  den  Vocal  dreimal  hinter   dem  zweiten  Stammcon- 
Bonanten:  rs^ib?^  (sei  doch  Kônigîj  Ri.  9,  8  Kethib;  nçi^ss^  (lâutere 
doch!)  Ps.  26,  2  Kethib;   nijçç  (zieh  doch  ans!)   Jes.  32,  11; 
denn  dass  dièse  letzte  Form  ein  yerstarkter  Imperatiy  ist,  scheint 
mir  schon  aus   dem   parallelen    nT^n  (zittert!)  hervorzugehen. 
Und  nach  dem  Imperativ  r*^^  scheint  zunâchst  die  folgende 
form  des   Gleichklangs   wegen   îTiisn    nnd   weiter  rtickwarts 
•Qt>  nnd  rtiyi  betont  zn  sein.     Dièse  Betonung  hâtte   aber 
nicht  ans  Nachahmung  verwendet  werden  kônnen,  wenn   sie 
nicht  ûberhaiipt  beim  Leben  der  Sprache  vorgekommen  wâre. 
Also  die  Formen  Jes.  32  sindgleichsamPansalformen  des  verstârkten 
hnp.  ntjps  etc.  —  Als  n  locale  am  mânnlichen  Infinitiv  kann 
das  a  nicht  mit  Bôttcher  §  606,   3  gefasst  werden;   denn  n;i» 
Ps.  120,  5  ist  eben  Substantiv;  femer  haben  wir  sonst  kein 
Beispiel  eines  n  locale  am  Infinitiv;  Jes.  32,  11  hat  der  Impe- 
rativ das  erste  Recht,  weil  der  Imperativ  vorausgeht  und  dieser 
den  natûrlichsten  Sinn  giebt;  von  TS'n  wâre  tiberdiess  als  Infinitiv 
eher  njjn  zu  erwarten.  —  Ist  die  Form  nîjip'ç  also  mit  Recht 
znm  Imperativ  gezogen,  so  kônnen  wir  nicht  zweifelhaft  sein, 
dasa  auch    naibis,    nonn»   in   Pausa    mit  betontem  o  in  der 
2weiten    Stammsilbe    auszusprechen     wâren,    wie    ja    in    der 

11* 


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164  ^-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

Pausa  betontes  o  hinter  dem  zweiten   Stammconsonanten  ge- 
sprochen  wird. 

Wenn  aber  auch  darch  Hinzuziehung  der  (Pausal)fonn  ntavB 
zum  Imp.  die  Pausalausaprache  der  beiden  Keihib  roi^i  nfii^  fest- 
gestellt  îst  (oder  wenn  msvB  nicht  zum  Imp.  gehôrte),  so  bleibt  noch 
zweifelhafb,  ob  dièse  Eethib  in  gewôhnlicher  Bede  mit  o  oder  u 
gesprochen  worden  sind.  Denn  es  l&sst  sich  schon  gar  nicht  be- 
stimmt  sagen,  ob  die  betreffenden  Formen  auf  der  vorletzten  oder 
auf  der  letzten  Silbe  betont  worden  sind. 

Nehmen  wir  Betonung  der  vorletzten  Silbe  an,  dann  Ifisst 
sich  fUr  o  zwar  nicht  sagen,  dass  doch  die  ganze  Entwickelung  des 
ursprûnglichen  u  in  seine  Umwandelung  zu  betontem  ô  ausgemflndet 
ist;  aber  weil  dièses  tongedehnte  ô  gewOhnlich  nicht  mit  i  ange- 
deutet  wird  y  so  fragt  es  sich  eben,  ob  sich  nicht  Spuren  der  anab- 
geschlossenen  Entwickelung  erhalten  haben.  Es  fallt  fur  o  auch 
nicht  entscheidend  ins  Gewicht,  dass  gerade  hinter  dem  emphati- 
schen,  gepressten  p  mehrmals  ein  solches  i  erscheint  und  p  eine 
Yorliebe  fur  den  o-laut  hatte,  wie  seine  Vorliebe  fOr  Chateph-Qames 
beweist;  denn  es  haben  sich  gerade  hinter  p  zwei  von  den  wenigen 
erhaltenen  ursprûnglichen  u  gerettet,  und  nicht  bloss  geschûtzt 
durch  folgenden  Labial  Sx&^  (seine  Handvoll)  3  M  2,  2  u.  a.,  sondern 
auch  bei  einem  ebenfalls  emphatischen  Laute,  vgL  B?^p  (euer 
Ëmten)  3  M  19,  9;  23,  22,  bei  Stade  §  92.  Also  nicht  ohne'Zweifel 
ist  die  Aussprache  Olshausens  nsS^  und  ^$"^7^  §  234,  a;  ebenso  Ges.- 
Eautzsch,  wie  es  scheint  §  46;  Stade  §  591,  d. 

Nehmen  wir  die  Betonung  der  letzten  Silbe  an,  so  Iftsst 
sich  fur  die  Aussprache  mit  û  zwar  sagen,  dass  doch  û  in  unbetonter 
Silbe  in  einer  Zahl  von  Ërscheinungen  auftrete,  vg).  Olsh.  §  55,  b; 
Stade  §  78,  a;  aber  dièse  unbetonten  û  sind  fOr  betontes  ô  ent- 
standen.  Das  gleichfalls  unbetonte  und  in  offener  SObe  aus  altem 
u  gedehnte  û  von  aç^n  hat  Olsh.  §  55,  e  zu  erw&hnen  vergessen, 
weil  er  die  Entstehung  dièses  û  so  annimmt.  Stade  aber  §  92  mit 
Absicht  nicht  erwâ.hnt,  weil  er  aDin  anders  erkl&rt,  vgl.  unten  § 
34,  b.  Auch  dièses  û  in  offener  unbetonter  Silbe  hat  aber  kein  ent- 
scheidendes  Gewicht  fur  die  Aussprache  mit  â,  weil  vielleicht  beim 
Passiv  gerade  der  alte  dumpfe  Laut  gewahrt  werden  soUte.  Es 
hat  auch  kein  ganz  entscheidendes  Gewicht,  dass  in  der  That  2  (3) 
Mal  von  den  Punctatoren  selbst  das  Imperfect  in  der  unbetonten 
letzten  Stammsilbe  mit  û  g^esprochen  worden  ist:  fi!:^avn  (sie  wird 
sie  (eos)  bewahren)  Spr.  14,  3;  "«^sasfn  (du  sollst  weiter  gehen)  Ruih 
2,  8;  und  auch  2  M  18,  26  ist  von  Qimchi,  wie  Kantzsch  §  47,  3, 
Anm.  1  bemerkt,  ni9qfee->  (sie   werden    richten)    auf  der   vorletzten 


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ImperatiY  Qal  §  20, 12.  t6& 

nicht  betont  worden.i)  Ich  sage,  dass  dièse  2  (3)  Fftlle  kein  eut- 
scheidendes  Gewicht  haben,  weil  ihr  u  zwar  nicht  aus  Nachahmung 
des  Aramaîschen,  aber  aus  dem  Ëinfluss  des  Yoransgehenden  La- 
bialen  erklârt  werden  kann.  Also  auch  die  Aussprache  von  BOttcher 
aller  FâUe  mit  û  §  1005,  4  ist  nicht  zweifellos.  — 

Ich  erlaube  mir  daher  eine  dritte  Anssprache  kurz  zq 
begrûnden.  Ich  glaube  nicht,  dass  die  Tonlosigkeit  des  rr^  mit 
Olsh.,  Eantzsch,  Stade  angenommen  werden  kann,  weil  in  jenem 
Falle  Jes.  32,  11  dièse  Tonlosigkeit  des  n  dorch  Nachahmung  be- 
grtodet  ist.  Wenn  ich  alfio  Bôttcher  in  Betonung  des  Afformati?8 
an  den  betrefiPenden  Formen  beistimme,  so  glaube  ich  doch  nicht, 
dass  die  vorhergehende  Silbe  immer  mit  einem  langen  Vocal  ge- 
sprochen  worden  ist.  Ich  glaube  vielmehr,  dass  zunftchst  bei 
den  betreffenden  Imperfectformen  i  den  kurzen  u-o-laut  be- 
zeichnen  soll,  der  je  nach  der  Lautnachbarschaft  in  der  betreffen- 
den Silbe  gehôrt  wurde.  Vgl.  dieselbe  Vermuthung  bei  Stade,  §  95, 
Anm-  Auch  bei  den  Imperativ formen  aber  ist  am  wahrschein- 
lichsten  mfilûkhd,  z^ûphà  gesprochen  worden,  indem  sich  der  alte 
karze  Vocal  u  noch  als  Vorton vocal  an  seinem  Flatze  erhalten  hatte, 
bis  die  anlautende  Consonantverbindung  und  das  st^ke  Geftlhl  des 
Hebrâers  fur  den  Gegenton  dem  Vocal  vielmehr  zwischen  dem  ersten 
und  zweiten  Stammconsonanten  seinen  Flatz  anwiesen,  also  mûUhhâ 
(mo),  zur^phâ  (zo)  siegte.  Ebenso  war  es  bei  dem  unten  §  29,  4  er- 
wâhnten  Infinitiv  aus  Ps.  38,  21.  —  Bei  der  Begrundung  dieser 
Aussprache  ist  vorausgesetzt,  dass  die  Vocal  buchstaben  nicht  so 
Jung  sind,  wie  man  neuerdings  vielfach  annimmt.  Aber  das  relativ 
hohe  Aller  der  Vocalbuchstaben  Iftsst  sich  auch  wirklîch  nachweisen, 
vgl.  oben  S.  115  und  meine  Dissertatio:  De  Criticae  Sacrae  Argu- 
mente e  linguae  legibus  repetito,  p.  38  s.  41  s. 

Diess  ist  also  spâter  das  Herrschende  geworden,  dass  das 
ursprttngliche  w,  dann  daraus  getrûbtes  o  hinter  dem  ersten 
Stammconsonanteii  in  halbgeschlossener  Silbe  mitSchewa  médium 
(gegen  Ges.-Kautzsch  §  46)  steht,  weil  die  frûbere  Vocalaus- 
stattung  des  zweiten  Stammconsonanten  unbewusst  anf  den 
Silbenschluss  wirkte.     Also  z.  B.  nn^s  korethd  (schliess  doch, 


1)  Qimchi.  MikhloI,  fol.  18:  „Es  kommt  vor  Schureq  anstatt  Cholem 
in  dem  Worte  nn  n»«B>  2  M  18,  26  [nicht  „Cap.  Il",  wie  bei  Eittenberg 
steht],  und  es  ist  Milra."  Wie  in  der  dort  stehenden  Nota,  so  ist  auch 
fol.  19  ûi^wçp  Spr.  14,  3  und  nicht  viel  spâter  ^'^^^9p  Ruth  2,  8  erwâhnt, 
nnd  anch  hier  ist  hinzugefûgt,  dass  die  Form  Milra  sei. 


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]g5  ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Yerbum. 

nâmlich  eînen  Bund!)    2   Sm.   3,  12.  —  Einmal  hat  sicli  das 
ursprîingliche  w  zu  «  zugespitzt:  n'npTa  (verkanfe  doch!)  1  M  25, 31. 

Das  alte  it,  welches  zuerst  hinter  dem  zweiten  Stamm- 
consonanten  (vergl.  ^'Dibu  =  7n^lukki  (sei  doch  Kônigin!)  Ri 
9,  12  Kethib  und  •'73iOj5  =  q^sihni  (wahrsage  [f.]!)  1  Sm.  28,  8 
Kethib)  war,  stand  darauf  in  der  nâchsten  Stufe  der  Entwicke- 
lung  in  halbgeschlossener  Silbe  ursprîinglich  in  der  2.  ps.  sg. 
fm.  und  in  der  2.  pi  m.  aïs  o  hinter  dem  ersten  Stammconsonani 
Denn  es  findet  sich  noch  •'pl?^  (sei  doch  Kônigin!)  Ri.  9,  10 
und  auch  y.  12  als  Qeri  des  angefuhrten  Kethib;  "^'ilD]?  qosômî 
(wahrsage  [£])  1  Sm.  28,  8  Qeri  mit  vollerem  Schewa  wegen 
des  dem  emphatischen  :£  nahestehenden  Sibilanten  (Assimilations- 
chateph-qames  S.  74);  î)Ddi5  (zieht)  Hes.  32,  20.  Gewôhnlich 
aber  hat  sich  das  alte  u  zu  ^  zugespitzt,  ygl.  z.  B.  '^o^'o  (zieht!) 
2  M  12,  21,  vgL  îiiT^tD  (schliesst!)  und  ^de?©  (giesst!)  in  demselben 
Verse  Jr.  6,  6. 

Die  2.  ps.  pi.  fin.  kommt  vor  in  Ti'yi^^  (klagt!)  Jr.  49,  3. 

13.  Wird  der  Infinitiv  von  etwas  Vorhergehendem  regiert 
oder  regiert  er  seibst  etwas,  so  steht  in  der  Regel  die  leichtere 
Form  des  Infinitivus  constructus,  dessen  wiederum  bloss 
tongedehntes  d  gewôhnlich  defective  geschrieben  ist  Ein  In- 
finitivus constructus  mit  Femininendung  kommt  beim  regel- 
mâssigen  Thatverb  ûicht  vor;  aber  ein  Beispiel  der  (aramâischen; 
Infinitivhildung  mit  n,  nâmlich  in  Tnb  STO*;^»  ysrûl>  (um  es  [das 
Land]  auszutreiben  zur  Beute)  Hes.  36,  5.  Siehe  Ges.  Lgb.  S. 
304;  Bo.  II.  S.  234;  Mûhlau-Volck  s.  v.  —  Ew.  §  239,  a  er- 
wâhnt  gerade  nicht  dièses  Beispiel,  aber  die  andem  Fâlle, 
wo  im  Hebrâischen  dièse  Bildung  als  Infinitiv  gebraucht  wird. 
Olsh.  §  245,  g  Anm.  macht  wenigstens  die  Bemerkung,  dass 
ganz  vereinzelt  Nondna  von  abstracter  Bildung  auch  als  Infinitivi 
gebraucht  werden.  Stade  macht  keine  solche  Bemerkung  §  271 
oder  618  ff.  —  Die  Erscheinung  ist  wichtig  ftlr  die  Kritik,  vgl. 
Ryssel,  De  Elohistae  Pentateuchici  sermone,  pag.  48  ss.  —  Der 
Infinitivus  absolutus,  welcher,  wie  sein  Name  besagt,  in  der 
Regel  nach  vom  und  hinten  ausser  Rection  steht,  hat  bei  seinem 
ô  gewôhnlich  scriptio  plena. 

14.  Obgleich  das  Participium  activum  ein  ursprûnglich 
langes  ô  hat,   wird  es  doch  'gewôhnlich  defective  geschrieben. 


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Infinitiv;  Particip  Qal.    §  20,  13.  14.  167 

Was  TP&'^r)  Ps.  16,  5  betrifft,  so  îst  1)  davon  auszugehen,  dass 

das  Yoransgehende   •^pVv'^?'?   nAntheil  meines  Theila"   aufFâUig  ist 

(=  mein   ganz    besonderer  Theil)  statt  des  einfachen   y\n.    Daraus 

scheînt  sich  die  Forderung  zu  ergeben,  dass  16b  eine  gleiche  H&ufang 

des  Aosdracks  festgehalten  wird.  Zugleich  scheint  dem  Farallelismus 

am  meisten  es  zu  entsprechen,  wenn  das  fragliche  Wort  als  Sub- 

stantÎTxim  aafgefasst  wird.    Es  fragt  sich  nar,  ob  eine  solche  Sub- 

gtantiybildung  angenommen  werden  kann.    Ewald  §  156,  e  scheut 

sich  nicht,  das  Wort,  welches  er  «besizang"  ûbersetzt,  unter  lauter 

Bildnngen  aufzufîihren,  welche  Ô,  û^  t  in  der  1.,  aber  aile  a  in  der 

2.  Silbe  haben.    Bas  ist  selbstyerstândlich  ein  Grewaltact.     Bôttcher 

§  548,  1  ([festgehaltenes]  Kleinod),  vgl.  §  767,  g  und  den  Vergleich 

von  rpttîin  (schweigende,  Schweigen)  §  828,  a,  das  bei  Olsh.  und  Stade 

fehlt.    £r  meint  also.  dass  eine  Diminutivbildung  zu  Qrunde  liegt 

(arab.  qntailun);  aber  Umwandlnng  des  arab.  u  zu  ô  in  unbetonter 

Silbe  lâsst  sich  nicht  nachweîsen,  wenn  auch  die  von  arab.  ai  zu  î, 

Tgl.   Stade  §  95.  100.  —  2)  Die    fragliche  Form    fiir   ein   Verb   zu 

halten,  l&sst  der  Farallelismus  trotz  seiner  angegebenen  Beschaffenheit 

immerhin  zu,  vgl.  das  16^  neu    eintretende   rrrK.      Aber    dass    die 

Form  nun  mit  Schultens  (citirt  von  Ges.  Lgb.),  Hgstb.  z.  St.,  Maurer 

Lezicon  Âppendix,  Del.  zu  St.  die  2.  sg.  msc.  Impf.  Hi.  vom  arab. 

^  (weit  sein)  sei,    hat  schon  Rédiger  im  analyt.  Anh.  zum  Thés. 

wegen  der  Selteuheit  des  arab.  Yerbs  fiîr  unwahr.scheinlich  erklârt. 

—  3)  LXX  geben:    ov  el  ô  ànoxa&iotwi't  haben  also  die  Form  fur 

das  Partie,  act.  Qa.  von  ^tor  (festhalten,  aufrechterhalten)  genommen 

nnd  desshalb   bleibt  dièse  Auffassung  die  wahrscheinlichste.    Dafîlr 

Qim.  9,  a;   Ges.  Lgb.  §  91,  15;    Mûhlau-Volck  s.  v.  ti^n  „vielleicht"; 

Ges.-Eautzsch  §  50,  3,  1  lâsst  die  Wahl  zwischen  der  Auffassung  2) 

und  3);  Olsh.  §  179:  ,Gewis8«   ein  Fehler;  Stade  §  214,  b:  Vielleicht 

nach  §  100  zu  erklâren[?J;  vielleicht  incorrecte  Punctation.  — 

Das  Partie,  passivum  bezeichnet  einige  Maie  nicht  mehr 
dasBeeinflusstwerden  selbst,  sondern  den  Zustand,  welcher  durch 
dasselbe  herrorgerufen  ist.  So  beim  regelmâssigen  Thatverb 
nurnw  einmal  „eingedenk"  Ps.  103,  14,  von  Gott,  der  duroh  die 
Erfahruhg  vieler  menschlicher  Schwâchen  gleichsan:  zum  Be- 
'^nsstsein  daron  gebracht,  gekommen  ist,  dass  wirStaub  sind, 

§  21.  Das  Qal  der  ZastandsYerba. 

153  (schwer  [gravis]  sein;  l"t:{;  (klein  sein). 

Perfectnm:       3.  sg.  m.  ins       fj); 

3.  sg.  fm.     rnis    njûg 


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168  n«  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 


2.  sg.  m. 

*7i??  ^y^pr 

2.  pi.  m. 

nmas  nn?t:p 

Imperfectum:  3.  sg.  m. 

"J53?    ■????? 

2.  sg.  fin. 

•^7â?n  •^atjïjri 

3.  pi.  fin. 

ndiâppi  nsçpri 

Imperativus:    2.  sg.  m. 

"^?à  'm 

verstarkt 

rnas   nsop 

2.  sg.  fm. 

^»    ■'iép 

2.  pi.  fm. 

n3133    ™?î? 

Inf.  constructus: 

là?     fûj? 

Inf.  absolutus: 

-rias    ru;? 

1.  Das  ë  liinter  dem  zweiten  Stammconsonanten  der  Intran- 
sitiva  ist  durch  die  Macht  der  Analogie  vielfach  durch  das  à 
der  Transitiva  verdrângt  worden.  Daher  haben  nur  wenige 
Yerba  bloss  è;  andere  è  und  a;  andere  bloss  a.  Zum  The  il 
ist  der  Vocal  des  Imperfectstammes  ein  Anhalt  ftLr  die  Ein- 
ordnung  der  Verba  unter  die  Intransiidva,  und  daher  empfiehlt 
es  sich,  erst  beim  Imperfect  die  angedeuteten  Classen  aufzu- 
zâhlen.  —  Neben  dem  Paradigma  der  Intransitiva  mit  ô  findet 
sich  beim  regelmâssigen  Yerb  noch  bbtj  (kinderlos  sein). 

Das8  auch  da  die  Macht  der  Analogie  bewirkt  h&ite,  dass  das 
Yerb  aach  mit  der  gewôhnlicheren  Intransitivausaprachei  aJso  V^, 
yorgekommen  wâre  (so  Ges.  Lgb.  S.  302  ^diese  Form  mit  Cholem 
und  die  gewôhnliche  Form  nebeneinander  1  M  43,  14  "^rVst?  T^a^^; 
Bôdiger  in  Gesenii  Thésaurus  s.  v.;  Mûhlau-Yolck  s.  y.;  Bô.  §  499 
Schluss),  lâsst  sich  nicht  desshalb  behaupten,  weil  das  Yerb  im 
Arabischen  nur  mit  Eesra  (tj,  im  Chald.  mit  o  und  e  existirt.  YieU 
mehr  scheint  die  Form  mit  Qames  nur  in  Pausa  fur  die  mit  Cholem 
zu  stehen  (so  Ew.  §  93,  a;  Olsh.  §  222,  k;  Mû.  §  170).  Denn  ein 
Uebergang  von  Cholem  in  Qames  unter  dem  Druck  des  Satzaccentes 
scheint  mir  durch  die  von  Ëwald  a.  a.  0.  und  B5ttcher  I.  S.  29S 
gege benen  Beispiele  sicher  gestellt  zu  sein.  Und  es  ist  auch  laui- 
physiologisch  zu  begreifen,  dass  der  voile,  runde,  reine  o-laut  bei  dem 
Druck  und  der  Dehnung,  die  der  Satzton  veranlasste,  in  den  ge- 
quetschten,  unreinen  langen  a-laut  ûbergehen  konnte.  —  Ëine 
neue  Erklârung  hat  Stade  §  459,  c  geben  wollen,  vgl.:  ,Die  Form 
mit  Qames  ist  nicht  aus  làtultî  durch  irgend  einen  Lautwandel  ent- 
*  standen.  Yielmehr  ist  die  gew6hnliche  Form  der  Euphonie  wegen 
nicht  nochmals  gebraucht  und  dafur  willkûrlich  eine  Pausalform 
nach  a  punctirt  worden".  Darin  ist  aber  unrichtig  die  ursemitische 
Form  mit  u  zur  unmittelbaren  Yorg&ngerin  jeuer  fraglichen  Fausal- 


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Iniranfiitives  Qal:  Perfect.  §  21,  1.  169 

form  mit  langem  a  gemacht.  Macht  man  aber  mit  Ew.,  Olsh.,  Mû. 
die  hebr.  Form  mit  Cholem  zur  Schwester  der  fraglichen  Pausalform, 
dami  ist,  wie  vorhin  angedeutet  wnrde,  das  Nebeneinanderstehen 
der  Nichtpansalform  nnd  der  Pausalform  gar  nicht  unbegreiflich, 
imd  dami  braacht  man  nicht  einen  ,willkûrlichen'  Uebergpnff  in  die 
tnuuitiven  Verba  za  statuiren. 

Das  ë  geht  yor  den  GonsonantafiformatiYen,  also  in  doppelt- 
geschlossener  Silbe  in  kurzes  à  ûber.  ô  erhâlt  sich  aber  vor 
Consonantafformatîven  und  verklirzt  sich  beim  Fortriicken  des 
Accentes  in  der  2.  pers.  plur.  masc.  und  fem.  zu  o,  also  Qames 
chatupk  Diess  geschieht  auch  beim  Perfectum  consecutivum, 
KCg*!  und  *^rûtjg1  (und  du  (m.]  wirst  klein  sein;  und  ich  werde 
klein  sein). 

Ich  finde  da  noch  nicht  die  Frage  erôrtert,  wie  das  Qames  unter 
dem  ersten  Stammconsonanten  dieser  Formen  ausgesprochen  werden 
soU.  Denn  schon  Qimchi  im  Mikhlol  pag.  S  und  Elias  Levita  in 
seiner  Nota  haben  blosa  ûber  die  durch  das  T»r?^  "^ay  rsvryo  r*^  (Wav 
conTertens  Perfectnm  in  Futurum)  bewirkte  Accenttbrtschreitmig 
nnd  die  davon  abh&ngige  Verwand]ang  des  Cholem  in  Qames  chatuph; 
nicht  aber  ûber  den  Klang  des  unter  dem  1.  Stammconsonanten  be- 
hairenden  Qames  gehandelt.  Ges.  Lgb.  S.  302  ;  Olsh.  §  232,  g;  Bô.§974; 
Kautzsch  §  44;  Mûller  §  229;  Stade  §  427,  c  schweigen;  doch  nicht 
Ewald  §  234,  c,  indem  er  sagt  ,Bei  der  nur  sanften  Tonver&nderung 
des  Perfectum  consecutivum  bleibt  der  Vorton  à  in  der  dritten 
Silbe:  rars-i  und  mit  halbpassivem  o  "^p^^I"-  Auch  Bickell  §  111 
erklârt  sich,  obgleich  bioss  andeutungsweise,  ûber  die  Frage,  vgl. 
,When  ^  is  prefixed,  the  accent  is  transferred  to  the  final  syllable. 
This  change  of  accent  however  effects  no  other  vocal  altération 
than  that,  which  is  indispensably  necessarj,  namely  that  the  now 
toneless  syllable  should  retain  the  originally  short  instead  of  the 
heigbtened  vowel,  e.  g.  pab;^  qâtônta  par  vus  eras,  ppttj^i  vëqâtontâ*. 
—  Doch  was  ist  ,  sauf  te  Tonveranderung",  womit  Ewald  die  Er- 
scheinung  erklâren  will?  Man  wird  besser  sagen,  dass  beim  Per- 
fectum consecutivum  als  einer  vorûbergehenden ,  nicht  bleibenden 
Verânderung  der  Wortgestalt,  wie  der  Wegfall  des  Vortonqames,  so 
auch  die  Verkûrzung  dièses  Vortonqames  zu  Qames  chatuph  unter- 
blieben  ist  Man  hat  also  die  Analogie  fur  die  Aussprache  des 
fraglichen  Qames  als  non-chatuph;  man  kann  behaupten,  dass  dièse 
Aussprache  der  Intention  der  Sprache  selbst  entspricht;  und  ich 
halte  diess  fûr  zureichende,  zwingende  Grunde.  Einen  âusser- 
lichen  Anhalt  hat  man, aber  nicht,  um  die  Aussprache  dièses  Qa- 


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170  n.  Haupttheil:  Formenlefare.  IL  A.  Starkee  Yerbnm. 

mes  aïs  non-chatuph  zu  behaupten;  dezm  das  Meibeg  ist  kein  sol  cher 
ftosserlicher  Grund,  wie  oben  ausfûhilich  er5rtert  worden  ist  §  13, 
Anhang;  S.  106  f. 

2.  Der  Imperfectstamm  der  Zustandsverba  hat  den  Vocal  «. 
Diesen  haben 

a)  diejenigen,  welche  noch  bloss  mit  ê  vorkommen:  7pT 
(ait  sein);  btsj^  (verwelken)  Jes.  19,  6  und  da.  in  manchen  Hand- 
schrifben  mit  dem  Dagesch  forte  orthoconsonanticum  pansale 
(oben  S.  53);  wegen  des  Sere  bei  Silluq  ist  die  Stelle  erwâlmt 
bei  Qimchi,  Mikhlol,  pag.  3;  33,  9  und  da  in  Pausa  ausnahins- 
weise  mit  Pathach;  bloss  im  Perfect  gebrâuchlich;  nbtj  (voll- 
standig  sein);  btW  (niedrig  sein). 

b)  diejenigen,  welche  ê  in  der  Pausa  und  a  ausser  der 
Pausa  zeigeii:  ni5  (stark  sein);  bia  (gross  sein);  pl*^  (ankleben) 
z.  B.  Vi??!'^  Ruth  2,  8  mit  Vortonvocal,  obglcich  in  ganz  kleiner 
Pausa;  133  (schwer  sein);  ttfab  (bekleiden);  t?"Ij;  (heilig  sein); 
l")p  ^)  (sich  nahen,  nahe  sein);  aber  )21Û  (wohnen)  5  M  33,  12 
bei  Silluq;  y.  20  und  Ri.  5,  17  bei  Zaqeph  qaton  zeigt  im 
Imperfect  nur  ô,  also  "jisC^  (^^  wird  wohnen). 


1)  na-^irn  als  3.  plur.  fm.  Hes.  37,  7;  Ew.  §  191,  b  (nicht  190,  wie 
Smend  z.  St.);  Olsh.  §  226,  c;  BO.  II.  S.  134.  Wie  Ge8.-Lgb.  S.  29S.  344, 
erwS.hnt  auch  Stade  §  534  die  Frage  nicht,  aber  Ges.-Kaatzsch  §  60. 
Anm.  u.  d.  Texte.  —  Dass  Hes.  37,  7  fur  die  3.  plur.  fem.  die  2.  plur. 
masc.  gesetzt  ist,  sagt  Qimchi,  fol.  19  s;  denn  er  redet  dort  von  der  2. 
oder  S.  plur.  fem.  Puturi  (t^m  ya^h  '{T^p^^tv  r^'^nç?  ^«  f"^»»»?)  ^nd  sagt  von 
diesen  Formen  aus,  dass  sie  auch  dreimal  mit  ^  als  Praeformativ  vor- 
k&men,  und  dass  sie  auch  als  3.  plur.  masc  sowie  als  2.  plur.  masc.  er- 
schienen  (b''k:ç):p  ^ya^  Q'^'^rDa  d^s^  ^.rst),  und  zwar  als  2.  plur.  masc.  (b^KS&p;; 
falsch  bei  Bittenberg  's^n)  eben  an  der  oben  angefuhrten  Stelle  Hes.  37,  7. 
Znr  Erklârung  ihrer  Àuffassung,  wonach,  wie  gesagt,  die  3.  plur.  fem. 
anstatt  des  ns  ein  n  angenommen  h&tte,  hat  Olsh.  §  226,  c  den  „spâtem 
Hebraismus"  und  Bô.  II.  S.  134  den  „spâteren  Reduerstyl"  erwSJint;  aber 
die  „spa,tere"  Zeit  erklart  die  Ërscheinung  nicht,  weil  im  aram&ischen 
^Vçç-^  keine  Veranlassung  zur  Aenderung  vorlag.  Damit  ist  zugleich  fQr 
unwahrscheinlich  erklârt,  dass  zur  Zeit  Hesekiels  und  von  ihm  selbst  die 
3.  plur.  fem.  statt  mit  na  vielmehr  mit  i  afformirt  worden  sei.  Dass  eine 
solche  Verleugnung  feststehender  Sprachgewohnheiten ,  wenn  sie  ûber- 
haupt  vorhanden  gewesen  w&re,  nur  sweimal  uns  tiberliefert  worden  w&re, 
ist  ganz  unwahrscheinlich.  —  Es  ist  aber  im  Gegensatz  zu  den  ange- 
f&hrten  Auctoritâten  vielmehr  zu  sagen,  dass  Hes.  37,  7  eine  fonna  mixta 
stehe,  indem  ein  Léser,  ein  Diaskeuast  fQr  die  frOher  vorhandene  Form 


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Intransitives  Qal:  Imperfect.  §  21,  2.  171 

c)  Nur  a  haben  folgende,  die  im  Perfect  zwar  kein  è  in 
nnsem  Texten  zeigen,  aber  da  sie  im  Perfect  auch  nicht  a 
zeigen,  im  Perfect  ê  besessen  haben  kônnen  und  wahrscbeiniich 
ïum  Theil  besessen  haben:  ïfia  (niederknieen);  bos  (thôricht 
sein};  pis  (gerecht  sein);  ûljj  (iiberziehn);  SÇl  (feucht,  saftig 
sein);  içn  (hinlegen,  hinbreiten);  Igl  (faulen};  "IStÛ  (sich  be- 
rauschen);  IÇtj  (fett  sein);  aber  nicht  ba»  (beschlafen),  wie  die 
Concordanz  und  Olsh.  S.  505,  1.  Z.  sagt;  denn  der  â-laut  unter 
dem  Kethib  5  M  28,  30  gehôrt  doch  zu  dem  Qeri  nDtj;  also 
bleibt  das  Imperfect  von  biW  ungewiss.  So  schon  Gesenius  im 
Thésaurus  s.  v.  — 

d)  Bloss  a  zeigen  im  Imperfect  folgende  Verba,  die  im 
Perfect  ansdrûcklich  durchaus  a  haben:  pb"!  (hitzig  sein);  Itib 
(lemen);  pDti  (sûss  sein);  lOft  (spalten,  hervorbrechen  lassen, 
weggehn);  Siç'p  (steif  sein,  von  den  Ohren  gesagt),  im  Qal 
bloss  Jes.  32,  3,  wo  kein  Einfluss  des  Satztons  geltend  gemacht 
werden  kann,  vgl.  unter  e);  fT)  (auf  allen  Vieren  liegen,  nieder- 
kaoem);  ni  (beben);  n?!  (reiten,  fahren);  notj  (liegen);  tDb» 
(herrechen)  in  der  3.  sg.  masc.  Pfi.  Pred.  8,  9;  in  der  3.  sg. 
maso,  Impfi.  Pred.  2,  19,  wie  die  Concordanz  ausweist. 

e)  a  und  ô  zeigen:  nsp  (kurz  sein),  welches  nach  dem 
Adjectiv  nij;  (kurz  wahrscheinlich  ursprîinglich  mit  ê  im  Perf. 
gesprochen  wurde,  dessen  (neben  sechsmaligem  à)  einmaliges 
à  in  ro'TipPi  bei  Silluq  Spr.  10,  27  aber  doch  nicht  mit  Bôtt- 


"^^J  die  jetzt  vorhandene  Form  îia'^fpi  gesetzt  hat.  Denn  die  Subjecte 
f^rsf  encheinen  in  jenem  Capitel  37  zwar  auch  als  Feminina  (v.  3  f.)  ; 
aber  meigt  aJs  Masculina  (t.  1.  5  ff.),  und  zwar  auch  das  Verbalpr&dicat 
iteht  y.  5  f.  im  Mascolinum  bei  die^en  Subjecten.  Also  war  auch  y.  7 
die  masculine  Yerbalform  zu  erwarten.  Dièse  rein  masculine  Form  hat 
Jemand  aus  Bûcksicht  auf  das  sonst  sich  meist  findende  Genus  des  Wortes 
fi|?  durch  Yerwandlung  des  ^  in  das  n  zu  einer  ans  Masculiuum  und 
Femininum  gemischten  Form  gemacht.  —  Dass  dieser  Diaskeuast  sein 
*rpr*  als  2.  plnr.  maac.  gemeint  habe,  weQ  y.  5  f.  mehrmals  die  ri&sy 
als  2.  plur.  masc.  stehen,  ist  immerhin  môglich.  obgleich  es  an  sich 
weniger  wahrscheinlich  ist  und  obgleich  das  Targum  die  S.  plur.  (na'^^jp) 
bat  (die  Alexandriner  ûbersetzen  freier:  nçooiJYays),  —  Dass  aber  der 
Prophet  selbst  dièse  kflnstliche  Anpassung  der  Verbalform  an  die  im 
Capitel  heryortretende  Doppeltheit  des  Genus  yon  Drcy  bewirkt  habe,  ist 
veit  weniger  wahrscheinlich,  als  dass  ein  sp&terer  mit  grammatischem 
Auge  lesender  Sopher  sie  gemacht  habe.    Vgl.  noch  §  29,  2,  b  und  32,  5. 


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172  II-  Haupttheil:  Formenlehre.    H.  A.  Starkes  Verbum. 

cher  I,  S  299,  1.  Z.  aus  dem  Dmck  des  Satztones  hergeleitet 
werden  kann,  da  auch  sein  einziger  anderer  Beleg  ^5h  (sie 
schossen  mit  dem  Pfeil;  mit  Athnach  bei  der  Paenultima) 
1  M  49,  23  nicht  von  ^13^,  San,  sondern  von  nhl  herkommt; 
vgl.  weiter  §  34,  2.  Dnd  dièse  beiden  Erscheinungen  sind  am 
so  mehr  zweifelhafte  Belege  Bôttchers  fliriUmwandlung  des  a 
in  0  durch  den  Satzton,  weil  eher  umgedreht  an  mehreren 
Stellen,  wie  er  selbst  gleich  vorher  ausftOirt,  eine  Bevorzugung 
des  langen  â  vor  d  in  Pausa  wahrgenommen  wird  (vgl.  oben 
S.  160),  und  von  der  nâmlichen  Ursache  (unter  den  gleicben 
Nebenumstanden)  doch  nicht  entgegengesetzte  Wirkungen  her- 
geleitet werden  kônnen.  Es  muss  wohl  ein  Hinûberschwanken 
der  Tradition  zu  dem  Impf.  von  nsjP  (abschneiden,  mâhen)  an- 
genommen  werden.  —  Umgekehrt  zweimal  d  (Jes.  48,  8;  Mal. 

2,  15)  und  nur  einmal  â  (Mal  2,  10)  hat  13Û  (verdeckt  han- 
deln).  —  nT5  (schneiden,  scheiden)  heisst  mit  ô  Jes.  9,  19  ab- 
schneiden, namlich  Nahrung,  mit  â  Hi.  22,  28  bescheiden,  be- 
schliessen.  —  Çi^tJ  (reissen)  hat  ô,  aber  einmal  langes  â  \  M 
49,  27  bei  Zaqeph  qaton,  welches  also  hier,  wie  vielfach  ander- 
wârts,  kleine  Pausa  bewirkt.  Und  es  muss  f&r  môglich  oder 
gar  wahrscheinlich  gehalten  werden,  dass  das  lange  â  vom 
Einfluss  des  Satztones  herrUhrt,  weil  in  einigen  Fâllen  der 
Satzton  sicher  dièse  Wirkimg  hervorgebracht  hat;  obgleich 
allerdings  gleich  das  nâchste  Yerb  tSÇB  (sich  ausbreiten,  aus- 
ziehen)  gerade  umgedreht  bei  Athnach  ô  Hes.  26,  16  und  ausser 
der  Pausa  à  hat  1  Sm.  19,  24.  —  ÛDJP  (wahrsagen)  hat  ô  Micha 

3,  11  bei  Athnach  (auch  im  Imperativ  o)  und  einmal  à  Hes. 
13,  23;  nicht  bei  Miihlau-Volck  bemerkt.  —  nitf  (ruhen)  hat 
ô  und  zweimal  a  3  M  26,  34  (vom  Lande)  und  Neh.  6,  3  (vom 
Mauerbau)  ausgesagt.  Dieser  Vocalwechsel  ist  nicht  in  der 
Concordanz  (1632),  aber  bei  Bôttcher  §  911  angegeben-  —  bj?© 
(wiegen)  hat  oftmals  ô  \ind  dem  entsprechend  nbjjlÇK'J  (und 
ich  wog)  im  Qeri  Esra'8,  25,  also  mit  Vererbungschateph- 
qames  [oben  S.  74];  aber  8,  26  konmit  zwar  dieselbe  Form  als 
Lesart  vor,  aber  daneben  nbplÇiJ,  welches  auch  Jer.  32,  9  steht. 
Man  kann  bei  dem  mannigfaltigen  Wechsel,  der  hier  beobachtet 
wird,  schwerlich  mit  Stade  §  94  urtheilen,  dass  es  „kaum  richtig" 
stehe.  Qimchi  im  Mikhlol,  pag.  17  erwâhnt  allerdings  bloss 
die  Aussprache  mit  ;:|î:n  fttj;  Esra  8,  und  J.  H.  Michaelis  hat 
Esra  8,  26  die  Aussprache  mit  Ghateph-Qames  vorgezogen  und 


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Intransîtives  Qal:  Imperfectum.  §  21,  2.  173 

Jr.  32,  9  bemerkt,    àssa   viele  Handschriften  Chateph- Qames 
bieten. 

Weim  man  die  erobernde  Gewalt  der  Analogie  des  hAufiger  ge- 
brancfaten  Thatverbs,  die  in  den  meisten  der^voraosgehenden  Bei- 
spiele  gewaltet  bat,  ins  Ange  fàaat,  so  kOnnte  man  sicb  zn  dem 
Schlusse  berecbtigi  fûhlen,  dass  zu  den  Zustandsyerben  ursprtlnglicb 
ancb  nacb  ibrer  Vocalisation  solcbe  Yerben  gebdrt  baben,  die 
thats&cblicb  einen  Zustand  bezeicbnen,  aber  jetzt  im  Perfect  nnd 
Impfl  wie  Thatverba  vocalisirt  sind.  Bôttcber  erinnert  §  910  nnter 
anderm  an  tov  (steben).  Wenn  aber  jener  Schluss  auch  unberecb- 
tigt  ist,  80  mnss  man  docb  den  Umstand  im  Bewusstsein  bebalten, 
dass  es  derBedeutung  nacb  nicbt  wenige  Zustandsverba  giebt,  die 
in  ihren  Tempusstamm  vocal  en  keine  Spur  davon  zeigen.  —  Eine 
weitere  Zerlegung  der  Znstandsverba  in  solcbe,  welche  Eigenscbafben, 
mid  in  solcbe,  welche  soznsagen  objectslose  Handlungen  (z.  B.  )yp 
wobnen)  bezeichnen,  l&sst  sicb  zwar  versucben,  aber  nicht  dnrcb- 
f&bren  (Tgl.  "(^^  lemen)  und  bringt  keinen  .wesentlicben  Nutzen. 
Die  ursprûngliche  Idée  und  Tendenz  der  Sprache  muss  das  aber  ge- 
wesen  sein,  aile  Yerba,  welcbe  Ëigenscbaften  oder  nicht  ein  Object 
beeinflussende  Handlungen  ausdrûcken,  durch  ibre  Vocalisation 
Ton  den  Yerba  zu  unterscheiden ,  welcbe  eine  Beeinflussung  eines 
Objectes  voraussetzen.  —  Auf  der  andern  Seite  muss  aucb  diess  ber- 
Yorgeboben  werden,  dass  aucb  die  Zustandsverba  einen  Accusativ  zur 
Bezeicbnung  der  Spb&re  annebmen,  in  Bezug  auf  welche  sich  der 
Zustand  geltend  macbt.  Wenn  dieser  Accusativ  also  auch  ursprûng- 
lich  nur  ein  Accusativus  relationis  (limitationis)  gewesen  sein  kann, 
so  ist  es  docb  eben  epi  Accusativ,  und,  wenigstens  âusserlich  ange- 
sehen.  sind  die  Zustandsverba  keine  Intransitiva.  Desswegen  habe  ich. 
der  Anregung  Bdttchers  §  910  folgend,  den  Ausdruck  „Intransitiva*' 
oftmals  vermieden,  habe  aber  seinen  neuen  Terminus  „verba  stativa'* 
mit  der  deutlicberen  obgleicb  hypriden  Bezeicbnung  ^Zustandsverba** 
vertauscbt.  Buztorf,  Thésaurus  gramm.  pag.  96:  „ Activa  verba 
Hebraeis  vocantur  b->ks^  D'^Wb  »  Yerba  transeuntia  sive  Transitiva, 
quomm  actio  transit  in  aliud  subjectum;  Neutra,  &-<ni9'3»  «  Stantia 
sive  D^Msr  -«P^a  «s  Non  transeuntia,  hoc  est,  intransitiva,  quando 
actio  non  transit  extra  agentem.  Passiva  periphrastice  appellant 
D^V^9S  vel  D'^Wta,  pro  forma  quaque  passiva/'  Bei  Qimchi  Mikhlol  fin- 
det  man  dièse  Ausdr&cke  z.  B.  pag.  20. 

Noch  genaner  handelt  daruber  Abraham  de  Balmis  im  m^ 
Bïr)2K  (1523),  pag.  125  s. 

Neben  "jûj)^  (er  wird  klein  sein)  findet  sich   vom  regel- 
mSssigen  Verb  nur  b^tû"!  (er  wird  kinderlos  sein). 


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X74  n*  Haupttheil  :  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Yerbmn. 

3.  Der  Imperativ  zeigt  meist  â,  Nach  den  oben  beim 
Imperfect  gemachten  Glassen  geordnet,  sind  die  yorkommenden 
oder  aus  der  Pausalform  hinsichtlich  des  Yocais  sicher  bestimm- 
baren  Beispiele  f&r  die  2.  sg.  masc.  dièse:  a)  thtû  Hi.  22,  21; 
—  b)  tînb  1  Kg.  22,  30;  2  Chr.  18,  29;  nip  3  M  9,  7  u.  s.  w.; 
aber  ibt?  1  M  26,  2  etc.,  wie  das  Impf.  erwarten  lâsst;  —  d) 
non  Ps.  45,  5;  ngt?  l  Sm.  3,  5  etc.;  —  e)  ^11X3  (discindite!)  1  Kg. 
3,  26.  —  Die  verstârkte  Form  hat  nur  bei  ausnahmsweiser 
Betonung  den  Silbenvocal  hinter  dem  2.  Stammcons.,  Dâmlich 
in  rttjn  (bebe  doch!)  Jes.  32,  11,  vgl.  ûber  dièse  Imperativ- 
form  oben  §  20,  12.  Sonst  zeigt  sich  hinter  dem  1.  Stamm- 
consonanten  t,  vgl.  «13?©  1  M  39,  12.  Aber  o  findet  sich  in 
ntJtÇÇ  (zieh  doch  aus!)  Jes.  32,  11,  wenn  dièse  Form,  wie  vahr- 
scheinlich  ist  §  20,  12,  Imperativ  ist^),  und  so  neben  T\p  auch 
naij?  (sei  doch  nahe!)  Ps.  69,  19  u.  soivBi  —  Die  Femininform 
heisst  mit  dem  aus  dem  ursprûnglichen  u  zerdrûckten  ô  '^taog 
(weissage!)  1  Sm.  28,  8  mit  Âssimilationschateph-qames  (S.  74), 
vgl.  ûber  das  Kethib  dieser  Stelle  schon  oben  §  20,  12;  sonst 
ûberall  ist  ï  wie  in  ''Mt?  1  M  19,  34.  —  Die  2.  pL  m,  z.  B. 
ïinpîj,  ï)T?n,  ^ntib,  um  dièse  Beispiele  von  Verben  hervorzuheben, 
die  bei  der  2.  sg.  m.  nicht  vorkamen. 

4.  Der  Inf.  cstr.  hat  selten  a,  nâmlich  bçtÇ  Spr.  16,  19  * 
Pred.  12,  4  und  nDtp  2  Kg  14,  22  etc.  —  Sonst  hat  er  ô.  — 
Mit  Femininendung  heisst  er  dann  D^bt?  (das  Beilîegen) 
3  M  18,  20  etc.  [das  dabei  stehende  ']n  heisst  „machen,  voU- 
bringen"];  sonst  mit  der  jtingeren  Endung  nj;^'^  5  M  U,  22; 
30,  20;  Jos.  22,  5.  So  auch  neben  3'1J5  Ps.  32,  9;' 27,  2;  2  Sm. 
15,  5;  5  M  20,  2  nnnjÇ  2  M  36,  2;  40,  32;  3  M  16,  1.  Aber  rtanj?, 
vielmehr  Status  cstr.  nnij?  Jes.  58,  3;  Ps.  73,  28  kann  doch. 


1)  Schwanken  ûber  die  Auffassong  der  beiden  aus  Jes.  32,  U  ent- 
nommenen  Formen  finden  wir  auch  bei  Qimchi,  vgl.  Mikblol,  fol.  16: 
,[Die  2.  plur.  fem.  Imperativi  wird  gebildet]  auch  durch  AnftSguug  eines 
nallein.*  [£r  sieht  also  nicht,  wie  in  dem  vorliegenden  Bûche  geschieht, 
die  Formen  als  2.  sg.  masc.  an,  die  in  Yerallgemeinerung  ihres  Gebrauches 
Huch  als  Zuruf  an  mehrere  weibliche  Subjecte  verwendet  sei,  sondem  als 
eine  ganz  nnerhôrte  Verstûmmelung  fÛr  n3T9*i,  r.psmf  anj.  „Aber  es  giebt 
Leute,  welche  sagen,  das  nts^  der  Infinitiv  (^p»)  mit  Anfôgung  eines  n 
sei  [also  wie  BOttcher].  Und  ebenso  verhâlt  es  sich  mit  nt3tt;fe  [in  der 
Bibel  ist  es  defective  geschrieben]  und  den  ûbrigen  dort  stehenden 
Formen." 


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Intransitives  Qal:  Imp.;  Inf.;  Particip.  §  21,  3—6.  175 

eben  weil  es  den  Status  cstr.  bildet,  nicht  mit  Bô.  §  1006  ein 
Infinitiy  genannt  werden;  es  ist  nomen  actionis  (Mûhlau-Volck). 
Ebenso  ist  zu  urtheilen  uber  das  bloss  mit  der  Endung  des 
Status  cstf.  Yorkommende  tOStà  2  M  16 1  13  etc.,  welches  aber 
richtig  in  der  Goncordanz  mit  ^cubatio,  das  Liegen^S  tibersetzt 
isi  Darauf  weisst  das  targumische  nnnj  3  M  16,  13  f.  (das 
Niedersteigen)  und  rQ^t?'  3  M  15,  16  etc.;  ebendarauf  weist  das 
alexandrinische  yMTanavofiévrjç  2  M  16,  13  und  tcoitj]  3  M 
15,  16  etc.  Die  Tradition  kennt  nicht  das  ^^Ausgiessen*' 
Muhlau's  und  Volck  s.  —  Aber  es  existirt  noch  mDttib  (zum  sich 
Berauschen)  Hag.  1,  6.  ^)  Der  Inf.  absolutus  ist  immer,  wie  im 
Paradigma  angegeben;  nur  dass  auch  scriptio  defectiva  vor- 
kommt  Ti^"^  Pred.  4,  17  ist  Inf.  abs.  Qatal,  vgl.  Knob.  z.  Stelle; 
80  des  Sinnes  wegen;  nicht,  wie  Bôtt.  II,  S,  228,  Anm.  1  will, 
weil  es  keinen  Inf  Qittel  mit  ê  gebe;  so  auch  Stade  §  624,  c; 
nicht  ist  es  Inf  Qittel,  wie  Olsh.  §  249,  c;  Ew.  §  240,  b  meinen. 
5.  Fût  das  Particip  wird  meist  ein  Adjectiv  gebraucht; 
vgL  nach  den  beim  Impf  gemachten  Classen:  a)  IJ^T  ait  und 
altemd;  nbtj  unversehrt  seiend;  cbi)  vergeltend  nur  Ps.  7,  5; 
Tgl.  bsô  niedrig;  —  b)  "ùà  tapfer;  blâ  gross  werdend  1  M  26,  13; 
1  Sm.  2,  26;  2  Chr.  17,  12;  aber  Vi-Tà  gross;  pnn  anklebend, 
haftend  nicht  2  Kg.  3,  3;  aber  Spr.  Ts,  24;  5  M  4,  4;  2  Chr. 
3,  12;  "JM  schwer  1  M  12,  10  etc.;  tDn*b  bekleidend  nur  Zeph. 
1,  8;  ©Tp  geweiht  seiend,  im  schlinmien  Sinne,  lû^l^  im  guten 
Sinne;  IIJJ  nahend;  aberlinj;  nahe;  )M  Bewohner,  Anwohner, 
Nachbar,  aber  IDIÔ  wohnend.  —  c)  p^^ni  gerecht;  SOT  saftig 
Hi.  8,  16;  ItitD  fett;  —  d)  pb^  hitzig  seiend;  pintt  sûss;  ywp 
1  aufinerksam)  ist  vorauszusetzen  zu  dem  Féminin  Mt&g  Neh. 
I,  6.  10;  auch  rnytà]>  Ps.  130,  2;  2  Chr.  6,  40;  7,  15;  npifi 
hervorbrechen  lassend,  bloss  Spr.  17,  14;  vgl.  Tâl  bebend  5  M 
2S,  65;  fnn  kauemd;  n^'l  reitend,  fahrend;  MÏtiliegend;  O'^l?©* 
(dominator);  —  e)  ISJ?  (kurz  seiend,  kurz)  kann  bloss  erschlos- 
sen  werden  aus  der  Analogie  von .  'JJ5T  etc  ;  denn  die  Form  mit 
Sere  existirt  nicht  selbst,  sondem  nur  der  Status  cstr.  t2p  und 
•^T^g  Hi.  14,  1;  2  Kg.  19,  26  etc.;  fur  ninsp  in  der  Concordanz 


1)  Qimchi,  Mikhlol,  fol.  18  fÛgt  rra^aj)  (zurn  Gl^tten)  Hes.  21,  16 
hinzu.  Dièses  Beispiel  bat  Niemand ,  ausser  Stade  §  619,  g  wieder  er- 
wfthnt  (sein  rrrs^  ist  ûberdiess  verdruckt  fur  'v,  obgleich  es  auch  im 
Index  itebt). 


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176  n.  Haupttheil:  Formenlehre.  U.  A.  Starkes  Yerbnm. 

steht  Hes.  42,  5  Dinsp;  l?ia  verdeckt  handelnd;  ntà  sclineîdend 
nur  Ps.  136,  13;  Ç|")*î:  zerreissend;  TOft  (ausziehend)  nur  Neh. 
4,  17;  ÛD^  «^ahreagend;  bpi)  wiegend.  —  )''DJ>,  "jîJJJ  (klein). 

Von  mehreren  findet  sich  auch  das  Participium  pas- 
sivum,  zum  Theii  mit  activ  gewendeter  Bedeutung;  vgL 
ttfîûb  bekleidet;  )^0W  gelagert,  aber  auch  schliesslich  =  wolinend, 
bloss  Ri.  8,  U;  •f'ina  gesegnet;  ^'^M  berauscht,  nur  einmalJes, 
51,  21  und  zwar  als  Fem.;  ôfter  aber  T[2W  als  AdjectiT  iind 
Femin.  rnst?  1  Sm.  1,  13;  "Jîittb  gelehrt,  gewohnt,  gewohnt, 
nur  1  Chr.  5,  18;  ôfter  IVCh;  blD»  der  Kinder  beraubt,  bloss 
im  Femininum  Jes.  49,  21;  ôfter  aber  eine  abgeleitete  Adjectiv- 
bildung  bïi3TÇ  orbatus  proie.  — 

Auch  bnVv  zum  Frieden  gebracht  [an  Frieden  gewOhnt],  und 
darum  friedliebend  und  friedlich,  welches  Gesenius  im  Lgb.  §  91,  IS 
erwâhnt  und  Bôdiger  im  Thésaurus  vertheidigt,  ist  gegen  die  Con- 
jectur  von  Thenius  in  der  1.  Auflage  seines  Commentares  zu  den 
Bûchern  Samuelis  (^^Vv^  "w»  fur  ''taW  *^s5k)  festzuhalten.  Es  ist  aber, 
um  diess  nebenbei  zu  bemerken,  auch  die  neue  Con jectur  von 
Thenius  in  der  2.  Auflage,  wo  er  das  Pronomen  "55»  fur  unmOg- 
lich  h9,lt,  abzuweisen.  Denn  das  Weib  von  Abel  spricht  schon  im 
Yorhergehenden  Verse  2  Sm.  20,  18  nicht  von  sich,  sondem  von 
ihrer  Stadt.  Darum  kann  sie  ohne  Schwierigkeit  Y.  19  als  Ver- 
kOrperung  und  BeprS,Bentantin  ihrer  Stadt  fortfahren  mit  ,4ch  bin 
Friedliebende,  Treue  [wir  wiirden  sagen  Loyale]  Israels."  Und  dass 
sie  nicht  sich  als  einzelne  Person  mit  dem  „ich"  meint,  das  zeigt 
die  Fortsetzung  aufs  deutlichste.  Denn  sie  fahrt  fort:  „Dn  suchst 
sterben  za  lassen  eine  Stadt  und  Mutter  in  Israël;  warum  ver- 
schlingst  du  das  Erbe  Jehova'sV"  Mit  der  Mutter  meint  sie  doch  nicht 
sich,  das  einzelne  Weib,  sondem  ihre  Stadt.  Auch  das  Targum 
hat  «nnjtt-^rra  ^-^ib^»  «ir'lÇ  ^'^^  die  LXX  haben:  'Eyd  ei/u  ëlçrjvixh  xwv 
axtjçiyfidtwv  iaçarjX  xxX.  AIso  die  pal&stinische  und  die  ausser- 
palâstinische  Tradition  garantirt  das  Pronomen  und  spricht  da- 
gegen,  dass  mit  Bôttcher  und  Thenius  f&r  ■'S^k  ein  *V3K  zu  lesen  sei. 
—  Die  beiden  Status  cstr.  kOnnen  bei  der  Festhaltung  der  Leeart 
1)  wie  es  oben  geschehen  ist,  einander  coordinirt,  also  beide  als 
Nomina  recta  zum  folgenden  Status  absoL  gefasst  werden;  denn  es 
kommen  ja,  wenn  auch  selten,  2  Nomina  recta  vor  demselben  St. 
abs.  vor,  vgl.  Ewald  §  339,  b;  Ges.-Kautzsch  S.  256,  1.  Anm.  unter 
d.  Texte;  Nagelsbach  §  63,  2,  und  wenn  da  die  beiden  Stat  cstr. 
durch  „und"  verbunden  sind,  so  kônnte  diess  auch  wohl  fehlen,  wie 
ja  auch  sonst  2  Adjectiva  asyndetisch  bei  einander  stehen,  vgl.  Sach. 


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Participialbildaiig  im  Qal.   §  21,  5.  177 

1,  S  mît  6,  3.  Es  kann  anch  der  1.  St.  cstr.  als  assimîlirt  an  den  fol- 
genden  coordinirten  gefasst  wer^en,  ygl.  nur  a^K  rVys  r^K  ]  Sm.  28,  7 
ond  viele  Beispiele  bei  Ges.-Eautzsch  §  116,  5  und  N&gelsb.  §  64,  4J) 
Die  Lesart  kann  aber  anch  2)  mit  den  LXX  so  gefasat  werden,  dass 
die  beiden  Status  cstr.  einander  subordinirt  sind. 

Ueber  -^jo»  handelt  Qimchi,  Mikhlol  fol.  20,  wo  er  nach  der  Be- 
handlong  des  Qal  anbangsweise  von  den  D'^ntai?  t3''V|ç  spricht,  die  so 
heissen,  „weil  sie  fôr  sich  selbst  stehen  and  ihre  Handlung  nicht  auf 
einen  Andem  ûbergeht*'  (*inK  h»  DrVn^ç  kxçi  «^,  B»2ç?a  d**"t«^»  '^'=*??) 
and  Yon  denen  dessfaalb  das  Participiom  passivnm  nicht  vorkomme. 
—  Dort  ft.hrt  er  fort:  „Und  es  giebt  Verba,  bei  denen  du  das  Ptc.  act. 
(^rs)  oder  das  Ptc.  pass.  (^ns|)  sagen  kannst,  welches  davon  [von 
den  Beiden]  du  willst;  wie  wenn  du  sag^t:  ^sSo,  D'^a^'iv  oder  du  sagst: 
•pss,  D-^a-j^ïî,  z.  B.  "^s^s»  Ri.  8,  1 1  [nicht  „Cap.  5"],  sodass  •^rs»  ein  Ad- 

jectirum  ('^K'ir)  îst  an  Stelle  des  Ptc.  act.  und  pass Und 

ebenso  ^^^:^  (gesegnet)  ist  ein  Âdjectivum;  denn  wir  haben  nicht 
[eine  Form]  gefunden  vom  Qal  von  dieser  Bedeutung  [segnen], 
ond  ebenso  ist  &«9  ein  Adjectiv,  denn  das  Qal  davon  ist  ein  intran- 
sitives  Zeitwort  (w3>  ^r*)-  — Darauf:  „Und  es  giebt  Verba,  von  denen 
man  die  ganze  Conjugation  sagen  kann,  aber  von  denen  man  veder 
das  Ptc.  act.  noch  das  Ptc.  pass.  sagt,  weil  von  ihnen  das  Nomen 
âdjectivum  (^k^ph  Dp)  an  Stelle  des  Ptc.  act.  und  pass.  vorkommt, 
2L  B.  a^-j^  und  p-^rn,  und  weder  sagt  man  ^rt^^  oder  prrn  noch  s,y,p 
oder  a^-p.  Und  so  -jb^,  •^•iaa,  pm,  ûan,  Vaç,  ^*;,  p-^ns.  Nicht  sagt  man 
von  ihnen  "jB^p  oder  ^?.a^  etc.  Und  von  ^^sj  haben  wir  weder  ein 
Ptc.  act  oder  pass.,  noch  ein  Adjectivum  in  der  Schrifb  gefanden; 
aber  in  der  Mischna  haben  wir  das  Adjectivum  ^ia;  etc.  gefunden." 

Ich  habe  dièse  Stelle  desshalb  angefuhrt,  weil  doch  die  darin  aus- 
gesprochene  alte  Anschauung,  dass  die  Yerba  intransitiva  der 
Participalbildung  entbehren,  und  dass  die  Nomina  -tas,  p;?  etc. 
keine  Participia,  sondem  Adjectiva  zu  nennen  sind  (er  ftihrt  auch 
foL  9  s  keine  .,Participia"  dieser  Art  auf),  mit  derjenigen  An« 
schanung  ausgeglichen  werden  muss.  welche  man  in  neuerer  Zeit 
vertreten  findet.  NSjnlich  Gesenius  sagt  im  Lgb.  S.  280:  „Man  kann 
eine  dreifache  Bildung  des  Particips  unterscheiden:  a)  die  ursprung- 
lichste  scheint  die.  wo  das  Participium  mit  der  tertia  praeteriti  gleich- 
lautend  ist,  oder  sich  nur  durch  Yerlângerung  des  kurzen  Vocal 
nnterscheidet.      Tddtet  und  tôdtend  wurde  durch  dieselbe  oder  eine 


1)  Eine  ziemlich  ganz  entsprechende  Parallèle  zu  den  als  coordinirt 
gefassten   Status  constnictî  -von  2  Sm.  20,  19  ist  aber  **ftn  ni-^wa  r^*«Kï 

T-  -nn  titv 

'l^niDnen,  Brunnen  von  Asphalt)  1  M  14,  10. 

Ko  ai  g,  Lehrgeblnde  d.  hebr.  Spr.  12 


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178  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

sehr  âhnliche  Form  angezeigt.  So  in  Eal  bei  den  regnl&ren  Verben 
mit  E  und  0  in  der  zwdten  Sylbe,  als  k^w,  «n-a-  praet.  und  part.\  in 
den  Verhis  i"9,  als  o^,  «la,  "Sk;  und  vorzûglich  im  ^iphal  aller  Verba, 
als  Vttp;a,  nea,  D^pa.  —  Derselben  Analogie  folgte  urspriinglich  auch 
das  regelmâssige  Verbum  der  Form  ^oj? ,  aber  die  Participialform  h^;^ 
ist  nur  noch  als  Nomen  verbcUe  gebrâuchlich.  Daher  ist  bei  der  ^e- 
wôhnlichsten  Form  —  b)  eine  zweite  Bildungsweise  angewendet,  dio 

sonst  nicht  vorkommt,  n&mlich.  wie  ^o'^p,  sn'^D,  np*),  im  Arab.  cMfL^', 

aram.  '^i-îuo,  ^dj?  .  —  c)  Aile  ûbrigen  Participia  schliessen  sich  an  den 
Infinitiv  an  nnd  setzen  »  Yor  etc."  Ebenso  £w.  §  169;  Olsh.  §  245; 
BO.  §  991;  mit  besonderer  Deutlichkeit  Stade  §  613,  b:  ^Dasselbe 
Urnomen,  welches  zum  Particip  verwandt  wurde,  diente  einst  auch 
znr  Bildung  der  3.  Pers.  Masc.  Sing.  Perf.  Ganz  besonders  deatJich 
ist  dièses  Verhâltniss  noch  im  Niphal." 

Dièse  neuere  Anschauung  scheint  mir  zu  viel  ans  den  vor- 
Hegenden  Prâmissen  zu  folgern.  Denn  es  liegt  doch  nur  unfraglich 
Yor,  dass  einige  Nomina  mit  Qames  und  Sere,  sowie  eines  mit  Qames 
und  Cholem  (^ir  Jr.  22,  25;  39,  17)  wie  Participien  gebraucht  wer- 
den;  bei  fi^  und  &-p  etc.  sowie  den  wenigen  âhnlichen  ist  die  Ent- 
stehung  fraglich  (Ygl.  §  38),  und  hxs^i  scheint  mir  als  relatÎY  jung* 
keine  ursprûngliche  Idée  der  Sprache  zu  bezeugen.  Aus  diesem 
Thatbestand  scheint  mir  nicht  erschlossen  werden  zu  kônnen,  dass 
auch  bei  Verben,  wie  Vo^,  die  ursprûngliche  Participialform  ^çg,  hebr. 
^j;  gelante  t  habe,  nnd  dass  es  die  ers  te  (unbewusste,  aber  doch  Tor- 
handene)  Idée  des  Sprachgeistes  gewesen  sei,  die  einfachste  Form  des 
Perfectums  und  das  Participium  gleichlautend  sein  zu  lassen.  Yiel- 
mehr  bedeutet  die  einfache  Form  des  Perfects,  dass  Jemand  eine 
Handlung  vollendet  habe,  aber  das  Particip  sagt  aus,  dass  Jemand 
eine  Handlung  nicht  Yollendet  habe  (dass  er  "prra  sei,  eine  mit t- 
lere  Stellung  einnehme  zwischen  dem  •^ajn  und  dem  "^r^,  wie  die 
hebr.  Grammatiker  sich  ausdrûcken).  —  Man  wird  zwischen  der  alten 
und  der  neuen  Anschauung  folgenden  Mittelweg  als  den  richti^en 
anerkennen  mûssen  :  In  Bezug  auf  die  Participialbildung  scheiden 
sich  die  That verba  und  die  ZustandsYerba;  die  ersteren  haben  ihr 
Particip  im  arab.  qâttlun,  hebr.  qôtëî  etc.;  die  letzteren,  weil  bei 
ihnen  das  Gewesensein  in  einem  Zustande  und  das  Nochsein  in 
demselben  gewGhnlich  zusammenfîel,  in  einer  Sprachbildung,  die  mit 
der  3.  sg.  Perfecti  zusammenfôllt.  Qimchi  muss  also  anerkennen,  dass 
auch  -tas  etc.  nach  der  Idée  der  Sprache  Participia  sind,  und  die 
Neueren  mûssen  anerkennen,  dass  das  Particip  Yon  Vçp^  auch  Yon 
Yornherein  nicht  h'ap^  hiess.  £ine  solche  richtige  mittlere  Meinung 
liegt  auch  den  Angaben  bei  Bickell-Curtiss  §  116;  Ges.-Kautzsch  §  50; 
Mûller  §  182  zu  Grunde. 


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.Conjngation*,  oder  .Stamm"?  §  22,  Vorbemerkung.  179 


§  22.  Der  Stamm  Niqt&L 

Vorbemerkung.     Es  ist  schon  §  20,  4  hervorgehoben,    dass 

der   Grundstamm  QaJ  ein  einzigartiges  Verh&ltniss  zur  Wurzel  hat. 

Cnd  68  ist  hier  binzuztiftigen,  dass  die  Bildungen,  welche  maii  durch 

die   gleiche   Benennong    , Stamm*  mit  ihm  coordiniren    zu  woUen 

scheint,  ihm  in  Betreff  der  Wortableitung  (derivatio)  durchaus  sub- 

ordinirt  sind,    weil  sie  nicht  ebenfalls  prim&re,  sondem  secund&re 

Bildongen  ans  der  Wurzel,  nicht  Brader  des  Grundstammes,  sondem 

Kinder  desselben  sind.  —  Welche  einzelnen  seltenen  St&mme  wahr- 

scheinlich   eben£Eklls   direct   aus    der  Wurzel  abgeleitet   sind,   wird 

unten  besonders  bemerkt  werden.  —  Es  w&re  bei  dieser  Beziehung 

des  Grundstanmies  und  der  andern  St&mme  zur  Wurzel  und  darum 

zu  einander  gut,  wenn  man  bei  Qal  und  z.  B.  Niphal  gar  nicht  das 

gemeinsame  Wort  „ Stamm'  gebrauchte.    Aber  eine  solche  gemein- 

eame  Benennung  brancht   man   durchaus,    und   w&re  es  auch  nur, 

wenn  man  Jemanden  im  Unterrichte  fragen  will,  ob  eine  dastehende 

Verbalform    dem  Qal  oder  Niphal  oder  u.  s.  w.  angehOrt.     Denn 

man  kann  doch   da  nicht  allemal  aile  Namen  aufz&hlen,   um  den 

Gefragten  daraus  einen  w&hlen  zu  lassen.  —  Zu  solcher  zusammen- 

^  &88enden  Benennung  der  directen  und  indirecten  Ableitungen  der 

Wurzel  habe   ich  nun,    wie  Andere,   das  Wort  „Stamm"  gewfihlt. 

„Specie8"  oder  „Form"  mit  der  arabischen  Grammatik  anzuwenden 

habe  ich  mich  doch  nicht  entschliessen  kônnen,  weil  der  erstere  zu 

gesucht  und  doch  stumpf,  der  letztere  aber,  wie  schon  Gesenius, 

Lgb.  S.  234  bemerkte,  zu  allgemein  ist.    Denn  wenn  ich  Jemanden 

frage:  „Welche  „Form"  ist  diess?",  so  soll  er  mir  nicht  bloss  den 

„Stamm",  .sondem  auch  das  Tempus  etc.  angeben.  —  Den  Ausdruck 

„Conjugation"  aber  fÛr  „Stamm*'  anzuwenden,  konnte  ich  nicht  f&r 

richtig  halten,  da  er  in  der  Anschauung  der  Lemenden  etwas  ganz 

anderes  bezeicbnet  und   sein  Gebrauch  immer  eine  Verwirrung  in 

den  EOpfen  zurûckl&sst.  —  Undeutlich  ist  auch    der  Ausdruck  der 

Nationalgrammatiker,    von   welchem    Buztorf,   Thesaums,    pag.    95 

spricht,  Ygl.  „Flexio  Yerbi  secundum  Tempora  et  Fersones  didtur 

Canjugatio:  Hebraeis  ^as  Birman,  Structura,  Aedificium,  a  naa  Aedi- 

ficare^'.    Davon  handelt  Qimchi  im  Mikhlol  gleich  zu  Anfang:  „Der 

Bau  der  Zeitwôrter  (û''îîj»n  ^aa)  haut  sich  in  acht  Beihen  auf.    Die 

eine  Reihe  (^siia)  ist  der  leichte  Bau  (Vj^n),  und  er  ist  die  Grundlage 

der  ZeitwOrter  und  ist  so  genannt,  weil  bei  ihm  kein  Buchstabe  zu 

den  Grundbuchstaben  gefîigt  ist,  ausser  um  zu  dienen  dem  Bedûrf- 

niss  aeiner  Flexion  fur  den  Gefundenen  [die  getroffene  «  angeredete 

Person]  und  den  Yerborgenen  [die  abwesende  «  dritte  Person]  und 

12» 


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180  II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbrun. 

den  fôr  sich  Redenden  [»  erste  Person]  und  fôr  das  Weibliche  und 
fur  die  Yielen  (mânnlichen  und  weiblichen)''. 

Perfectum:  3.  sg.  m.      bûp53  niqtal  (er  ist  getôtet  worden). 

3.  sg.  fm.  nbpj??  niqt^la  u.  s.  w. 

2.  sg.  m.  ïjbttj??  niqtdha. 
Hier  braucht  '  man  nur  drei  Leitformen,  -weil  die  erste 
Silbe  keinen  tongedelmten  Vocal  in  ofiFener  Silbe  enihâlt;  und 
so  ist  es  ûberall,  wo  eben  nur  drei  Leitformen  im  Perfect  ge- 
geben  sind.  Dass  aber,  wenn  auch  nicht  im  Yocalismus  der 
erst^n  Silbe,  doch  in  der  Betonung  die  2.  ps.  pi.  m.  und  fem. 
sich  von  den  andem  mit  Consonantafformativen  yersehenen 
Formen  unterscheidet,  ist  aus  dem  Qal  bekannt. 

Impf.        3.  sg.  m.         iP!?'?  y*î2'«?^^ 

2.  sg.  fm.     *»bûgPl  tiqqâ'teli 

3.  pi.  fin.   njîJçjjn  tiqqOtdlnâ 
Imp.          2.  sg.  m.        btD]gn  hiqqâtel 

2.  sg.  fm.    '^btt^gn  hiqqâ't^lz 
2.  pi.  fin.  TXAli'^^  hiqqâtdlnâ 

Inf.  cstr.  bîDjçrj 

„    abs.  bt:;pn,  bui^ïl  und  bttp??  mq(ffl. 

Parte.  btD)?5  mqfal. 

1.  Was  den  Namen  dièses  Verbalstammes  anlangt,  so 
nennt  man  ihn  sonst  Niphal,  genauer  NiphSal,  indem  die  vom 
Grundstamm  Qal  abgeleiteten  Stâmme  mit  derjenigen  Form 
benannt  werden,  welche  sie  beim  ehemaligen  Paradigma  b^TS 
(machen,  thun;  nur  im  hôheren  Stil,  zuerst  2  M  15,  17)  hatten. 
Dièse  alte  Benennimg  wûrde  aber  besser  aufgegeben  werden; 
schon  weil  das  Verb  b^t  ein  unregelmâssiges  ist.  Der  Haupt- 
grund  ist  aber,  dass  diess  Verb  wegen  seines  Guttural  ein  ganz 
unbrauchbares  Veranschaulichungsmittel  ist.  Ein  anderer  Grund 
folgt  §  24,  1.  Man  muss  Bôttcher  Dank  wissen,  dass  er  sich 
nicht  gescheut  hat,  diesen  Anachronismus  zu  beseitigen.  Oder 
was  soll  uns  nôthigen,  dièse  Last,  die  jeder  Lehrer  beklagt, 
weiter  fort  zu  schleppen?  Zur  Verstandigung  mit  solchen,  welche 
nur  den  alten  Namen  kennen,  kann  man  ja  diesen  zum  neuen, 
80  oft  es  nôthig  ist,  hinzusetzen;  diejenigen  aber,  welche  altère 
Grammatiken  studieren,  die  sind  ûber  einen  Ânstoss  an  anderer 
Benennung  erhaben.  —  Der  erste  vom  Qal  durch  Vorsetzung 
von  3  abgeleitete  Stamm  bedeutete  ursprûnglich,  wie  die 


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Bedeutung  des  NiqtaJ;  Perfect.  §  22,  1.  2.  ]gi 

Arabische  Sprache  und  das  aUgemeinsprachliche  Yerhaltniss 
Yon  Mediam  und  Passivum  beweist,  stets,  und  jetzt  noch  zum 
Theil  das  Reflexivum  zum  Qal,  wobei  das  Reflexivpronomen  im 
Accusatiy  oder  auch  im  Datiy  stehen  kann  (I2bl33  sibi  d.  h.  in 
seinem  Interesse  glatt  sein  =  entschlûpfen) ,  und  wobei  auch 
das  Subject  ein  mehrkôpfiges  sein  kann,  also  die  Handlung 
nicht  sowohl  reflexiv  als  reciprok  genannt  werden  muss,  vgl. 
SBC:  (miteinanderrechten).  Gewôhnlichaber  hatdieserStamm 
passive  Bedeutung. 

2.  Das  a,  welches  ursprûnglich  im  Perfect  hinter  3  ge- 
sprochen  wurde,  ist  beim  regelmâssigen  Verb  immer  zu  ï  er- 
hoht,  vgl.  z.  B.  ÎTO^)  (und  du  soUst  ausgerottet  sein)  Obadja 
vs.  10;  ''Pl'Çî?  (ich  bin  zum  Schweigen  gebracht  d.  h.  vernichtet, 
von  rot  gebunden,  verschlossen  sein,  stumm  sein)  Hi.  23,  17. 

r^ysi  ist  wahrscheinlich  als  2.  sg.  fem.  verkannt  und  als  Partie, 
fem.  puBctirt  Hes.  27,  34;  LXX  vvv  avvsrçifitjç;  Ew.  §  190,  c;  Smend 
z.  Si  Da  die  2.  sg.  fem.  vorausgeht  und  nachfolgt,  so  ist  dièse  Auf- 
&ssQng  als  richtige  anzusehen  gegenûber  dem  Targum  (n::nPK  ^to 
=»  nunc  fracta  est),  welches  die  3.  sg.  fem.  setzt.  Die  dritte  Person 
nimmt  anrichtig  auch  Qimchi  im  Commentar  znr  Stelle  an,  indem 
er  das  Subject  der  zweiten  Yershâlfte  auch  fur  die  erste  annimmt. 
—  Als  Perfectform  ist  jedenfalls  auch  hçi^ï'sI  4  M  21,  20  gemeint 
ond  zu  ûbersetzen  „und  sie  (die  Pisga)  =  welche  sich  vomeigt  (ûber 
die  Flâche  der  Wûste)".  Das  Tiphcha  bei  der  Vorletzten  bezeichnet 
dànn  kleine  Pausa  und  desswegen  steht  die  Form  fdr  nfpî«'3'i.  Weil 
kein  Pronomen  dabei  steht,  ist  dièse  Auffassung  der  Form  als  Per- 
fectform wahrscheinlicher ,  als  die.  dass  sie  Particip  sei  und  dann 
auch  in  kleiner  Pausa  stehe.  Eeinesfalls  haben  wir  eine  Spur  davon, 
dass  die  Perfectendnng  n^  auch  unbetont  gesprochen  worden  sei. 
Es  ist  nicht  iiGthig,  mit  Olshausen  §  226,  b  eine  Verschreibung  des 
1  fur  den  Artikel  n  anzunehmen,  weil  dieser  23,  28  steht:  P]|?»8î?. 
Und  ûberdiess  bleibt  ja  dann  in  jener  Stelle  21,  20  die 
eben  zu  erklârende  besondere  Betonung  ganz  unerklâ>rt. 
Allerdings  sowohl  das  Targum  (K^^rçfin  =  und  hinschauend)  als  auch 
die  LXX  (to  pXénov)  bieten  das  Particip.  Desshalb  nimmt  auch 
Bô.  L  S.  414  das  Particip  an;  aber  auch  Ëwald  §  173,  b,  Anm.  giebt 
richtig  wenigstens  die  Môglichkeit  zu,  dass  die  Form  PausaJform 
des  Perfects  sein  kônne. 

3.  Beim  Imperfectstamm  ist  das  3  eng  an  den  ersten 
Stammconsonant    getreten,   ja    mit  ihm  zusammengesprochen 


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182         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

worden  und  hat  sich  zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Stamm- 
consonanten  ein  tongedehntes  Qames  erzeugt.  —  In  der  1.  ps. 
sg.  bleibt  hier  neben  ë  auch  ï  dreimal:  tDblûliJ  (ich  werde  ent- 
schltipfen)  1  Sm.  27,  1;  tJn'^K  (ich  werde  gesucht)  Hes.  14,  3, 
aber  beide  Maie  vielleicht  zur  Erzeugung  eines  QleichUangs 
mit  der  vorausgehenden  Form;  doch  ohne  solche  Veranlassung 
tDfî'CK  (ich  werde  rechten)  Hes.  20,  36.  Und  immer  bleibt  * 
im  Cohortativ,  auch  wo  dieser  zur  Bildung  des  Impf.  consec. 
verwendet  ist  (Qim.  55;  Bô.  §  1009).  —  Darein,  dass  vor  dem  TO 
thatsâchlich  immer,  ausser  bei  einem  Beispiel  des  unregel- 
mâssigen  Verb,  à  sich  zeigt,  mûssen  wir  uns  fiigen  \),  obgleich 
dadurch  das  im  allgemeinen  herrschende  6esetz  zerstôrt  wird, 
dass  ein  ë  (oder  i)  der  ersten  Perfectform  vor  den  Consonant- 
afformativen  als  a  erscheint,  aber  ein  ë  (oder  7)  der  ersten 
Imperfect-  oder  Imperativforra  auch  vor  ConsonantaflFormativen 
sich  als  ë  hait.  Die  „regelmâssige"  Form  ist  also  die  mit  a;  das 
ist  der  Anmerkung  Bôttcher  s  zu  §  1009  zuzugestehen;  aber  sie 
ist  nicht  die  ursprungliche ,  wie  er  §  1007,  3  meint,  indem  er 
sagt:  „Impf.  u.  s.  w.  sind  mit  verdunntem  En dsilben vocal  (^  statt  _) 
u.  s.  w.  gebildet".  Nein.  Denn  der  Vocal  des  hebr.  Impf.  ist 
nicht  aus  dem  hebr.  Perf.  abzuleiten,  sondem  aus  dem  Impf. 
der  arabischen  Vil.  Form;  also  wurde  aus  ï  erst  ê,  und  daraus 
nach  der  Analogie  des  Perfects,  welches  im  Niphal  schon  durch 
die  Stammbildungssilbe  genug  abgesondert  zu  sein  schien,  oder 
aus  irgend  welchem  lautlichen  Grunde  in  doppelt  geschlossener 
Silbe  jenes  à,  —  Qimchi  57,  J)  Wetet  Sere  vor  n. 

nafc^f^  Kb  •5''nw!i  (und  seine  Kleider  werden  nicht  yerbrannt 
werden)  steht  Spr.  6,  27.  Nun  ist  nfa  (Kleid)  sonst  masc.«  und  anch 
3  M  6,  20  môchte  ich  gegen  Ges.  Thés,  und  Mû.-V.  mit  Enobel  und 
B5.  §  658,  4  es  nicht  unter  dem  femininen  Suffis  yerstehen,  weil 
sonst  der  Ausdruck  ganz  sinnlos  weitschweifig  wird.  Trotzdem 
kann  ich  nicht  mit  Bô.  §  929,  «f.in  Spr.  6,  27  die  Verbalform  fïir 
die  3.  sing.  fm.  nehmen  [uretur  und    'i-'nsa   als   adverbieller   Âcc.], 


1)  Vgl.  die  Worte  von  Ges.  Lgb.  §  92  Anm.  4:  „Man  muss  sehr  ver- 
sucht  werden,  die  Form  mit  Pathach  ins  Paradîgm  aufzunehmen.  Da  in- 
dessen  die  mit  Zere  die  ursprungliche  scheint  und  hier  und  in  Piel  noeh 
Spuren  derselben  vorkommen  (Ruth  1.  13;  Hi.  27,  4),  so  habe  ich  sie 
nicht  von  ihrem  Platze  verdrângen  môgen".  Ew.  S.  9  und  Ges.-Kautz8ch 
haben  aber  das  Pathach  im  Paradigma;  ebenso  Bickell,  Land  und  Mûller. 


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Imperfect  des  Niqtal.  §  22,  3.  Ig3 

weil  ja  im  Hebr.  auch  sonst  yiele  Nomina  doppeltes  Genus  haben.  — 
Âuch  Jes.  27,  U  geht  ^3*^3^2»  (eae  firangentur)  nicht  auf  das  zunâchst 
Torausgehende  ^^p^  (Ërnte),  sondern  auf  die  im  Schluss  von  Ys. 
10  erw&hnten  d'»e?ç  (Zweige).  —  Auch  nsçs^r  (eae  conculcabuntur) 
Jes.  2S,  3  geht  nicht  bloss  auf  das  zunâchst  folgende  rn^^  (Krone), 
sondera  auf  die  beiden  Vs.  1  genannten  femininen  Subjecte  '9  und 
rs  oder  vielmehr  ws,  welches  letztere  auch  Vs.  4  folgt,  nur  dass 
die  Construction  abgebrochen  ist.  Also  auch  in  der  letzten  Stella 
habe  ich  gegen  Ew.  §  191i  c;  Bd.  §  929,  ô  keinen  Anhalt  dafûr 
finden  kGnnen,  dass  die  3.  sing.  fem.  zut  CFnterscheidung  von  der 
2.  8g.  maso,  mit  n:  versehen  worden  sei.  Auch  Ges.  Lgb.  S.  800  f. 
m5chte,  so  sehr  er  auch  Farallelen  aus  dem  Neuarabischen  kennt, 
dièses  Zugest&ndniss  abwehren;  ebenso  strâubt  sich  Ges.-Eautzsch 
S.  106.    Olah.  erwâhnt  obige  Stellen  nicht;  Stade  Jes.  28  als  S.  pL 

Impf.  consecutivum  ist  auch  auf  der  Vorletzten  betont 
nach  §  20,  11;  beim  regelmâssigen  Verb  aber  nur  in  TOS^  (und 
er  band  [hing]  sich  [an])  4  M  25,  3.  b^ûii'^*!  (entwôhnt  werden) 
1  M  21,  8. 

hidem  uns  beim  Imperativ  wieder,  wie  im  Qal,  der  Imper- 
fectstamm  ohne  Prâformativ  entgegentritt,  bemerken  wir,  dass 
er  wieder  mit  dem  Spiritus  asper  (n)  beginnt,  welchen  das 
Hebrâische  bei  den  Stammbildungsprâfixen  nun  einmal  vor  dem 
Spiritus  lenis  bevorsftigt  hat.  —  Imperfect  und  Imperativ  standen 
beim  Leben  der  Sprache  als  zwei  selbstândige  Bildungen  da 
aber  doch  ist  ursprûnglich  das  Imperfect  so  entstanden,  dass 
die  Praformative  vor  den  Imperfectstamm  traten,  der  uns  z.  B. 
im  Imperativ  entgegen  tritt.  Bei  diesem  Zusammenwachsen 
der  Praformative  mit  dem  Imperfectstamm  ist,  wie  wir  sehen, 
eine  Uebergehung  oder  Verschluckung  (Syncope)  des  n  ein- 
getreten,  mit  welchem  der  Imperfectstamm  anlautet.  Nur  kann 
Niemand  si^en,  ob  beim  Beginn  jenes  Zusammenwachsens  der 
Spir.  asper  oder  der  Spir.  lenis  im  Ânlaut  des  Imperfectstamms 
gesprochen  zu  werden  pflegte.  Zur  letzteren  Annahme  nôthigt 
uns  kein  Bedenken,  weil  im  Hebraischen  auch  ausser  der  Verbal- 
fleiion  eine  Syncope  des  Spiritus  asper  ofbmals  vorgekommen 
ist,  sondern  konnte  nur  dasjArabische  mit  seinem  Spiritus  lenis 
in  den  entsprechenden  Formen  uns  geneigt  machen.  Doch  diess 
istgleichgiltig;  mehr  von  Belang  ist  aber,  dass  man  sich  nicht 
vorstellt,  jenes  Verbinden  der  Praformative  mit  dem  Imperfect- 
stamm und  die  dabei  stattfindende  Syncope  seien  von  den  ein- 


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184  II.  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

zelnen  redenden  Subjecten  mit  Bewusstsein  yollzogen  worden; 
vielmehr  sind  sie  vom  Gesammtsubject  der  Redenden  oder 
Yom  Sprachgeist  unbewusst,  allmâhlicli  und  stetig  begonnen 
und  fortgesetzt  worden. 

Das  1  im  Anlaut  eines  Verb  hat,  als  der  &ctisclien  und 
virtuellen  Verdoppelung  unfahig,  immer  die  Silbe  des  Prâfor- 
mativs  zu  einer  ofFenen  gemacht  und  mit  einem  langen  Vocal 
ausgestattet  z.  B.  Dl'^!'5  (und  er  war  betaubt  im  Schlafe)  Jon. 
l,  5.  —  Es  ist  nach  meiner  Ansicht  durchaus  nôthig,  die  Verba 
mit  1  ganz  und  gar  bei  den  regelmâssigen  Verben  zu  be- 
handeln.  —  ■^5'OPi  Hes.  32,  28.  —  "ID-Tn  (es  w.  mânnl.  geboren) 
2  M  34,  19  (Qimchi,  Wurzelb.  s.  v.):  Qames  nicht  Dehnung 
des  Pathach^  das  als  brelterer  Laut  ofters  in  der  letz- 
ten  Stammsilbe  Impfi.  Ni.  erscheint  (Qimchi  56,  a); 
nicht  Rest  einer  urspr.  Lesart  IDjn  ;Ew.  §  93,  a;  Olsh.  §  265,  a; 
Bô.  I.  S.  298;  Stade  §  552;  Mû.-V"  s.  v.  [?]),  denn  Trg.  'jinr'n, 
LXX  r«  àçaevixa  nur  Erleichterung;  sondem  es  ist  ein  be- 
wusster  Hinweis  auf  den  denominativen  Character  dieser  Form. 

4.  Der  Imperativ  ist  auf  der  Letzten  betont.  Diess  Selbst- 
verstândliche  ist  nur  desshalb  zu  erwâhnen,  weil  flir  „hûte  dichî'* 
sei  es  wegen  des  Emstes  dieser  Mahnung,  sei  es  wegen  des 
hâufigen  Gebrauches,  bloss  einmal  "lyû^n  Jes.  7,  4  und  auch  da 
vielleicht  nur  zum  Gleichklang  mit  der  folgenden  Form  steht, 
die  auch  ë  in  der  letzten  Silbe  hat,  sonst  aber  1Î2TÇ?7  punctirt 
ist.  —  Die  verstârkte  Form  erscheint  zufôUig  beim  regehu. 
Verb  nicht.  —  2.  sg.  fin.  u.  2.  pi.  m.  wie  im  Paradigma. 

Da  komint  aber  noch  die  Form  «a;??  Jo.  4,  11  in  Frage.  Dièse 
ist  von  Ges.  Lgb.  §  92,  6  mit  knrzer  Verweisung  auf  die  Syntax 
§  205,  wo  aber  die  Stelle  nicht  angefûlirt,  geschweige  besprochen 
ist,  und  wieder  von  Bôttcher  mit  ausfûhrlicherer  Begrûndung,  indem 
er  zur  Erklârung  von  §  1009  auf  (§  966  ist  Druckfehler)  §  956,  m 
zuruckweist  und  hier  ein  Perf.  precativum  zu  Hilfe  nimmt,  fur  das 
Perfect  gehalten  worden.  Ich  muss  ihnen  beistimmen;  denn  ehe 
man  eine  so  ausserordentliche  Abweichung  der  Imperativbildung 
annimmt,  kann  man  eher  einen  raschen  Uebergang  von  der  2.  ps. 
der  vorauagehenden  Imperative  zur  3.  des  folgenden  Perfects  an- 
nehmen  und  dièse  3.  ps.  pi.  das  allgemeine  Subject  ,,man'*  aus- 
drucken  lassen.  Also  die  ganze  Stelle  wûrdejheissen:  „Drângt  euch 
(beeilt  euch)  und  kommt.  alleVôlker  von  ringsumher,  und  man  ver- 
sammle  sichî".    (Jes.  43,  9,  wo  ?.S2;;:  einer  folgenden  dritten  Person 


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Imperativ;  Infinitiv;  Particip  NiqtaJ.  §  22,  4—6.  185 

parallel  ist,  kann  die  Frage,  ob  die  Form  Imperativ  ist,  welche 
flitzig  z.  St.;  Ew.  §  226,  c;  Ges.-Kautzsch  §  51,  Anm.  3  bejahen, 
gar  nicht  emstlich  gestellt  werden;  die  Stelle  ist  auch  nicht  von 
Qimchi,  Mikhlol  f.  54  erwâhnt  worden).  Und  dièse  Erklfijung  kann 
man  auch  fiir  die  andere  in  Betracht  kommende  Stelle  Jr.  50,  5 
aufrecht  erhalten,  obgleich  dort  kein  zur  3.  ps.  binlenkender  Vocativ 
zwischen  Imp.  und  der  fraglichen  Form  steht;  vgl.  unten  §  41,  5,  f. 
Man  braucht  aber  zu  dieser  Erklârung  nur  das  gewôhnliche  Perf. 
consecutivum,  nicht  das  Perfectom  precativum,  dessen  Ezistenz  BO. 
§  947,  g  ansfûhrlich  nachweist.  —  Ans  der  obigen  Vorfûhrung  von 
Joël  4  wird  aber  ersehen,  dass  die  AufiPassung  der  Form  als  einer 
Perfectform,  obgleich  sie  mir  wahrscheinlicher  ist,  eine  grosse  Harte 
hat.  Das  Targum  setzt  die  3.  Pers.  Impfî.  nnd  dieser  zu  Liebe  fur 
das  vorausgehende  nKa,  als  wenn  nM'a;  stûnde,  die  3.  plur.  Impfi. 
(rPTl  K"^);  8.ber  die  LXX:  avrâx^rire;  und  auch  fur  Qimchi 
(Mikhlol  pag.  54  und  im  Commentar)  ist  die  Form  ein  '^nnx  mit  aus- 
nahmsweisem  Flexions-Nun;  Buxtorf,  Thésaurus,  pag.  114  folgt 
seiner  Auctoritât;  aber-  in  der  Goncordanz  ûbersetzt  er  ,,et  cum  con- 
gregati  fuerint".  Es  ist  also  nicht  zu  verwundem,  dass  Ewald  § 
226.  c;  Olsh.  §  264;  Ges.-Kautzsch  §  51,  Anm.  3  die  Form  als  Im- 
perativ fassen.  Stade  hat  weder  bei  der  Besprechung  des  Perfects 
§  425  noch  bei  der  des  Imperativs  §  611  dieser  Form  gedacht. 

Die  Verba  mit  anlautendem  n  wûrden,  wenn  ein  Imperativ 
gebildet  werden  sollte  (die  Goncordanz  zeigt  keinen),  wieder 
Ersatzdehnung  vor  1  haben. 

5.  Infinitivus  constructus  wie  imParadigma.  —  Verba  mit 
anlautendem  1  wie  im  Imperativ.  —  Als  Infinitivus  absolutus 
erscheint  a)  Tn'STl  (abgehauen  werden);  tDbiaïl  (entschlûpfen), 
':^^rf  (vermisst  w.);  Tatin  (vemichtet  w.);  b)  eine  Form  mit  ô 
in  der  letzten  Stammsilbe  bei  tJl'HÉÇ  (gesucht  w.)  Hes.  14,  3, 
wo  ûberdiess  wegen  eines  vorausgehenden  Spiritus  asper  (n, 
das  Fragewort)  das  folgende  H  sich  zum  Spiritus  lenis  dissimi- 
lirt,  abgeschwâcht  hat;  c)  vom  Perfectstamm  ï|b?3  (von  Sehn- 
sucht  zerrissen  w.)  1  M  31,  30.  Dièse  Beispiele  sind  die  einzig 
vorkommenden  vom  regelmâssigen  Verb,  wenn  Bôttcher  II. 
S.  228  ricbtig  beobachtet  hat. 

6.  Das  Particip  zeigt  wieder  wie  das  Perfect  einen  Vocal 
zwischen  3  und  dem  ersten  Stammconsonant,  also  kurz:  Es  wird 
vom  Perfectstamm  abgeleitet. 


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186  IL  Haupttheil:  Formenlehre.    II.  A.  Starkes  Verbum. 


§  23.  Der  Stamm  QIttel. 

Perfectum:       3.  sg.  m.         btûj?  qiUel  (er  hat  gemordet) 
3.  8g.  fin.      rfetDp  qîU^la 
2.  sg.  m.       ribtDJJ  qît(cUta 

Imperfectum:  3.  sg.  m.        btDp*?  J^Ç^tC^^ 

2.  sg.  fin.     "^îîûpn  teqa((el'i 
[1.  Sg.  btÇpSt  aqaitel] 

3.  pi.  fin.  njbtûpri  t^qaUelna 

Imperativ:  2.  sg.  m.  btsg  qaUê'l 
2.  sg.  fin.  '^btpl?  g'a««/*' 
2.  pi.  fin.     nabûp  qaCtfîlnâ 

Infinitivus  constructus:  btSJJ  qa(tel 

„  absolutus:  bûg 

Particip:  it?i?P  meqaUêl. 

1.  Dièse  Forni  nennt  man  sonst  Piel,  genauer  Pi^^eL  — 
Die  Verdoppelung  des  mittleren  Stammconsonanten  bildet  die 
(intensive  oder  extensive)  Steigerung  einer  Handlung  ab,  welche 
soweit  gehen  kann,  dass  Andere  unter  die  Einwirkung  der  vom 
Qatal  bezeichneten  Handlung  gerathen  oder  zur  Versetzung  in 
den  vom  Qatal  bezeichneten  Zustand  veranlasst  werden  oder 
als  mit  demselben  behafliet  erscheinen,  oder  auch  dass  die  Hand- 
lung einen  zerstôrenden  Character  annimmt.  —  Dieser  Stamm 
hat  also  a)  intensive  und  extensive  Bedeutung,  vgl.  nnt: 
(zerbrechen),  lâtt?  (zersplittem)  und  was  die  extensive  Steigerung 
anlangt,  so  wird  wenigstens  das  chald.  bûp  vom  Tôten  Mehrerer 
gebraucht,  ebenso  im  Sjrrischen.  b)  Er  hat  causative  Be- 
deutung, vgl.  itib  (lemen),  iBb  (lehren)  d.  h.  das  Lernen  in 
solchem  Grade  austiben,  dass  Andere  zum  Lernen  angeregt 
werden  oder  dass  Andere  mit  lernen.  Der  Accusativ  ist  da  zu- 
nâchst  ein  solcher,  wie  bei  den  Zustandsverben  §  21,  %  nâmlich 
Accusativus  relationis.  Vgl.  noch  b"^  (gross  sein),  b'iîâ  (gross 
sein  lassen,  auiziehen)  d.  h.  das  Gross  sein  ausîiben,  pflegen  in 
Bezug  auf  Jemanden.  Deutlicher:  Die  Qittel  sind  (im  Grunde) 
nicht  indirect  causativ,  wo  eine  Mittelsperson  zur  Realisirung 
des  vom  Qatal  bezeichneten  Begriffs  veranlasst  wird,  sondern 
direct  causativ,  wo  dieser  Begriff  selbst  zur  Realisirung  bewogen 


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Bedeutung  des  Qittel.    §  23,  1.  187 

wird;  ?gL  das  Qenauere  ûber  dièse  Unterscheidung  in  §  27,  1. 
—  Cnd  von  der  causativen  Bedeutung  ist  die  déclarative 
niir  eine  Abart,  indem  jene  vorhanden  ist,  wo  die  Anregung 
ZUT  Realisirung  des  Qatalbegriffes  durch  ^H^i^deln^^  gegeben 
wird,  dièse  aber,  wo  die  Anregung  durch  lautes  Urtheilen,  oder 
stummes  Denken  geschieht,  vgL  p^î  (fiir  gerecht  erklâren). 
c)  Er  hat  privative  Bedeutung,  vgl.  b^jo  (steinigen),  bjpo  (ent- 
steinigen)  d.  h.  so  stark  sich  mit  Werfen  von  Steinen  be- 
schâftigen,  dass  ein  genannter  Accusativus  relationis  von  Steinen 
befreit  wird,  wie  der  von  Jehova  im  Gleichniss  gepflanzte  Wein- 
berg  Jes.  5,  2.  Natttrlich  kônnte  die  starke  Austibung  des 
Steinewerfens  auch  die  entgegengesetzte  Bedeutung  haben  d.  h 
einen  Acker  auch  ganz  mit  Steinen  tiberschûtten;  aber  weil 
diess  von  vemûnitigen  Menschen  und  im  naturgemâssen  Gang 
der  Dinge  nicht  geschieht,  brauchte  die  Sprache  keinen  Miss- 
branch  ihres  bÇO  zu  fttrchten  und  von  vornherein  abzuwehren. 

Ich  fuhre  hier  eine  Stelle  aus  Buxtorf,  Thés.  gram.  pag.  116 
as,  damit  man  sehe,  wie  genau  er  schon  die  Sache  dargestellt  hat: 
„Qaae  Verba  in  Eal  sunt  nentra,  hic  sunt  activa  notantque  actionem 
tTansetmtem  in  aJium,  ut  t^jh  didicit,  nn^  discere  fedt  vel  iussit,  hoc 
est,  docuit,  instituit  alinm.  Quae  antem  in  Eal  sunt  activa,  hic  fere 
idem  significant,  niai  quod  actio  saepe  videtur  intensior  et  gravior 
aut  etiam  accuratior  et  frequentata  magis  designari,  ut  '^nv'  fregit 
"^zp  confregit,  contrivit.  Nentra  significatio  videtur  esse  in  seqnen-' 
tibus:  npB  aperuit  se,  Cantic.  7,  12  [vielmehr:  v.  13];  nrrn  confrac- 
tus  est  Jer.  51,  56;  nnre  aperientur  Jes.  60,  11;  mr^B  aperta  fuit  Jes. 
48,  8;  rnix  valide  germinavit  Hes.  16,  7;  rtr^»^  inebriata  est  Jes.  34,  5 
[Stade  §  155,  d  hat  von  diesen  Beispielen  das  aus  dem  Hohenliede 
nicht,  fûgt  aber  richtig  nne  (in  Furcht  sein)  Jes.  51,  13;  Spr.  28,  14 

hinzu] Sunt  etiam  pauca  quaedam  Verba,  quae  primae 

conjngationis  contrarium  significatnm  obtinent,  ut  Kun  peccavit, 
rjrr  [vielmehr  Kttn,  wie  Buxtorf  selbst  richtig  in  der  Concordanz  ans 
3  M  14,  52  citirt].  Monet  Elias  in  libro  Habachur,  non  fieri  istud 
niai  in  Verbis  derivatis  aNominibus:  ^yô,  pn,  q.:??".  Dièse  privative 
Bedeutung  erwSiint  Stade  a.  a.  0.  nicht. 

2.  Das  Perfect  batte  ohne  Zweifel  ursprûnglich  in  beiden 
Silben  â.  In  der  ersten  Silbe  hat  es  sich  beim  regelmâssigen 
^  erb  stets  zu  î  erhôht  Das  a  der  zweiten  Silbe  hat  sich  ausser 
der  Pansa  mehrmals  noch  erhalten,  theils  vielleicht  wegen 
des  Endconsonanten,  theils    wegen   eines  folgenden   Guttural, 


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Igg  n.  Haapttheil:  Formenlehre.   IL  A.  Starkes  Verbom. 

theils  aus  Assimilation  an  einen  benachbarten  Vocal,  theils  aus 
Dissimilation  yon  einem  solchen.  Die  Beweisfiilirung  Bôttcher  s 
§  1021  tritt  da  zu  sicher  auf.  a  seigt  sich  ausser  in  den  schon 
genannten  b'^a  (gross  machen)  und  Tab  (lehren)  noch  in  tD>13 
(entschlûpfen  und  entschlûpfen  lassen),  >^IB  (theilen),  tffnj?  (heiligen), 
D^"  (voUstândig  sein  lassen),  'jp'gttJ  (verwerflich,  greuelliaft 
machen  und  daftir  ansehen).  Da  ein  a  im  Ârab.  hinter  dem 
zweiten  Consonant  des  Stammes  steht  und  im  Hebr.  die  auf- 
gezahlten  Yerba  ein  a  zeigen,  so  kann  kein  Zweifel  sein,  dass 
die  hebr.  Verba  den  ursprûnglichen  Vocal  und  nicht-etwa  erst 
einen  secundâren,  aus  ë  entstandenen  Vocal  enthalten.  —  Bei 
Ta"!  (reden);  OâS  (walken,  waschen)  mit  zwei  Ausnahmen  (1  M 
49,  11  bei  Mahpakh  und  2  Sm.  19,  25  bei  Zaqeph  qaton;  wohl 
von  Qimchi  im  Mikhlol  fol.  58;  nicht  von  Abraham  de  Balniis, 
pag.  173  £  bemerkt  —  und  bei  163  (zudecken,  sûhnen)  hat  das 
ursprlingliche  a,  welches  wie  ûberall  so  auch  im  Semitischen 
unter  begtinstigenden  Umstanden  der  Erhôhung  zu  à  zuneigt 
(*Imâla),  in  Folge  des  hâufigen  Gebrauchs  oder  der  phonetischen 
Umgebung  sich  vom  reinen  a  entfernt  und  verktirzt  und  ist 
daher  durch  Segol  dargestellt  worden.  —  Wie  aile  genannten 
Verba  unter  dem  Satzton  â,  bezeichnet  durch  Sere,  haben,  so 
die  lîbrigen  Verba  ausser  und  in  Pausa.  Bôttcher.  sagt  §  1021, 
dass  na"!  2  M  12,  25  und  5  M  26,  19  in  der  grossen  Pausa 
stehe;  doch  die  Tradition  schwankt,  wie  J.  H.  Michaelis  in 
seiner  Nota  beweist;  und  er  selbst  hat  an  der  ersteren  Stelle 
eîn  Sere  und  nur  an  der  letzteren  ein  Segol  vorgezogen.  — 
Mit  dem  VocaUoswerden  des  zweiten  Stammconsonanten  beim 
Antreten  der  VocalafiFormative  fallt  mit  der  doppelten  Aus- 
sprache  bei  dem  ohnehin  starken  p  auch  das  Zeichen  der  Ver- 
doppelung  meiat  aus,  also  ÎTOpa  an  seinen  zwei  Stellen  Esth. 
2,  15;  Pred.  7,  28,  Wpâ,  welches  letztere  nur  Zeph.  1,  6  mit 
Dag.  f.  geschrieben  ist  mit  J.  H.  Michaelis  u.  Bô.  §  1025,  aber 
vgl.  Baer  z.  St.  —  Vor  Consonantafformativen  hat  sich  das 
alte  a  erhalten. 

Die  Verba  mit  mittlerem  n  haben  zum  Ersatz  f&r  die  unter- 
bliebene  Verdoppelung  das  vorhergehende  i  zu  ë  gedehnt  z.  B. 
^nai  segnen;  nur  zweimal  tyiSl;  riin  (Schârfe  entfalten  [alsodirect 
causativ]  in  Bezug  auf  Jemanden  =  verhôhnen;  T)B  (Absonde- 
rung  treiben  =  sich  absondem)  Hos.  4,   14;   p^lB  (abreissen); 


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Perfect;  Imperfect  Qittel.  §  23,  2.  8.  189 

tHB  ausbreiten;  ang  (herannahen  lassen,  sehr  nahe  sein);   Hjyà 
(entwuizeb);  mtf  (freiwilKg  dienen). 

Hierher  gehOrt  Dikduke  §  49:  „Die86  [sei  erw&hnt]  aus  dem  Ab- 
schnitt  Yom  Verb:  ''rhzrt  etc.  Sie  aile  sind  pathachirt  sei  es  in  der 
Mitte  [des  Verses],  sei  es  bei  Athnach,  sei  e's  bei  Soph  Pasnq,  ab- 
gesehen  Von  vieren:  -^p^Vb  1  M  48,  11;  "^«Vri  Ps.  38,  7;  "P^rj*  Ps.  119 
(v.  43.  74.  81.  114.  147]/ ww:  Ps.  119,  128". 

3.  Der  Imperf  ectstamm  bat  sein  ursprtlngliclies  a  in  der 
ersten  Silbe  bewahrt  und  sein  i  in  der  zweiten  Silbe  durch  den 
Ton  gedebnt.  Das  u  der  Praeformativen  bat  sicb  in  der  offenen, 
unbetonten  Silbe  zu  dem  unbestimmten  Laut  des  Schewa  ver- 
&rbi  K  bat  bei  dieser  Umwandlung  den  bomorganen  a-laut 
sich  erzeugi 

Bei  Vocalafformativen  gilt  wieder  die  obige  Regel  vom 
Tocallos  gewordenen  Jp.  Als  Beleg,  dass  das  Dagescb  f.  aber 
auch  bleibt,  sei  HtJi^bK  (icb  will  sammeln)  Ruth  2,  2.  7  erwâhnt. 
Wenn  da  aucb  gi  gelesen  wird  (wie  von  David  Qimcbi  sowohl 
im  Mikhlol,  fol.  17  als  im  Wurzelbucb  s.  v.  geschiebt),  obne 
dass  doch  vorher  weder  in  derselben  noch  in  der  Nachbarsilbe 
ein  0  gestanden  bat,  so  ist  dièses  als  Nacbabmung  der  Falle, 
wo  p  Cbatepb-Qames  aus  dem  eben  erwabnten  Grunde  und  wegen 
seines  eigenen  empbatiscben  Lautes  bekommen  bat,  erklârlicb. 
Die  Lesart  ist  nicht  erwabnt  bei  Qes.  Lgb.  S.  78;  Bô.  1.  S.  221; 
II,  S.  290  ;  aber  Ew.  erinnert  §  68,  b  ricbtig  an  die  Consonanten 
p  nnd  13.  Nocb  ricbtiger  ist  es,  an  die  Punctationsrichtung  zu 
erinnem,  welcbe,  der  allgemeinen  Trtibung  des  a  zu  â  ent- 
sprechend,  das  Cbatepb-Qames  unter  p  und  vor  Gutturalen  dem 
Chatepb-Patbacb  vorgezogen  bat.  Weil  also  diess  o  unorganiscb 
int  und  nor  der  Aussprachsneigung  entsprossen  ist,  sagt  Olsb. 
§  65,  c  ricbtig,  dass  die  Lesart  mit  Cbatepb-Qames  nicht  den 
Voizug  verdiene.  —  Vpcaltrûbungscbateph-qames,  vgl.  S.  74. 

Vor  Consonantafformativen  erscbeint  bei  Atbnach  einmal 
a  inroBJonri  (sie  zerschmettem)  Jes.  13,  18;  Qim.,  Mikblol,  foL  60. 

^  coDsecutivum  Imperfecti  verliert  beim  vocallosen  *»  immer 
«ein  Dagescb  f.,  also  fast  wie  §  16,  1;  Qimcbi,  fol.  49  im  Mikblol; 
aber  nie  beim  vocallosen  n  und  3.  Vor  K  bekommt  es  immer  \ 
Diess  verstebt  sicb  zwar  nacb  der  allgemeinen  Regel  §  20,  12 
von  selbst,  muss  aber  bier,  damit  einer  Verwecbselung  vorge- 
beugt  werde,  nacbdrttcklicb  bervorgehoben  werden     Also  z.  B. 


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190  lî-  Haupttheil:  Formenlehre.   II.  A.  Starkes  Verbmn. 

ISn^*]  =  und  ich  werde  reden;  aber  'lâlK'J  =  und  ich  redete; 
QÏmcîii,  Mikhlol,  foL  49. 

In  nytôT  (er  halte  ftlr  fett  =  lieblich)  Ps.  20,  4  steht  das 
n  cohortativum  an  der  dritten  sg.  und  tiberdiess  mit  à.  So 
Buxtorf,  Thésaurus,  pag.  123;  Ges.  Lgb.  §  84,  2;  Ew.  §  228,  c; 
Olsh.  §  228,  b;  Bô.  §  349,  f.;  Ges.-Kautzsch  §  48,  3;  Stade 
§  492,  b.  Aber  Qimchi,  Wurzelwôrterbuch  s.  v.  Ittfl  tW^Xû^  (er 
mâche  es  zu  Asche!);  also  n^  =  Pronomen. 

Die  mit  mittlerem  n  haben  das  a  der  ersten  Stammsilbe 
immer  zu  à  gedehnt,  also  •fiD';'  (er  wird  segnen)  u.  s.  w.;  rODiar 
(Bôttcher  §  1054);  aber  n  mit  Pathach  zu  schreiben,  hat  auch 
etwas  ftr  sich,  vgl  §  25,  3.  —  Weil  da  die  vorletzte  Silbe 
ofiFen  war  und  die  letzte  einen  verkîirzbaren  Vocal  enthielt,  trat 
die  Regel  §  20,  U  in  Kraft,  also  ^'JD'??  (und  er  segnete)  u.  s.  w.; 
aber  auch  Ç|nn'?5  2  Sm.  21,  21.  — "tln»|5  Ri.  6,  9  muss,  da 
zweimal  1  vorausgeht  und  zweimal  folgt,  ans  Versehen  ftr  'ÇT 
gesetzt  sein;  Bô.  U,  S.  201;  Ges.-Kautzsch  §  52.  Anm.  2.  Qimchi, 
Mikhlol,  fol.  49  erwâhnt  nur  zwei  Pâlie  derselben  Verirrung, 
die  nicht  zum  starken  Verb  gehoren. 

4.  Der  Imper ativ  zeigt  a  in  der  letzten  Silbe  in  a^ft  (zer- 
theile!)  Ps.  55,  10,  Qimchi,  fol.  59.  Die  verstârkte  Form  wie 
z.  B.  rnfiO  (erzâhle  doch!)  2  Kg.  8.,  4,  Qimchi,  fol.  60.  Im 
Imperativ  hat,  im  Unterschied  vom  Imperfectum,  das  vocallos 
gewordene  p  sein  Dagesch  f.  immer  behalten,  also  W"]^a  (sucht!); 
Baer  zu  Zeph.  1,  6. 

Die  mit  mittlerem  n  haben  immer  ô,  vgl.  Ijnâ  (segne);  aber 
auch  Dnj?  (lass  sich  nâhern!)  Hes.  37,  17,  Qimchi,  fol.  59;  nach 
Bô.  II.  S.  366  wegen  des  folgenden  «.  —  ri^y}^,  aber  vielleicht 
auch  mit  n. 

5.  Der  Infinitivus  constructus  mit  Femininendung,  Ygl. 
nj?"!?  (das  Rechtfertigen)  Hes.  16,  52,  Qimchi,  fol.  59;  ro^' 
(das  Hinwerfen)  Jes.  6,  13;  rniat  (das  Citherspielen  =  musi- 
calisch  verherrlichen;  mit  Accusaldvobject)  Ps.  147,  l.  Er  zeigt 
mehrmals  in  der  ersten  Silbe  das  i  des  Perfects,  vgl.  Db©  (das 
Vergelten)  5  M  32,  35;  sicher  auch  ItDp?  (Râuchem)  Jr.  44,  21; 
wahrscheinlich  la"!  (Reden)  Jr.  5,  13.  Dièse  drei  Beispiele  hat 
Olshausen  §  182,  e  als  wahrscheinlich  bemerkt;  Stade  §  222 
hat  ihm  in    Betreff  der  ersten  beiden  beigestimmt  „&lls  die 


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Imperativ;  Infinitiv;  Particip  Qittel.  §  23,  4 — 6.  191 

Puiictation  richtig";   im  dritten  Beispiele  aber  entschieden  die 

3.  sg.  Pfi.  gefunden.    Bô.  giebt  II.  S.  226  keins  von  den  drei 
Beispielen;  aber  dafiir  ^^  nan  DÎ^â  2  M  6,  28;  4  M  3,  1;  5  M 

4.  15;  und  er  bat  Reeht;  denn  die  Regel,  dass  DÎ*^?  aucb  mit 
Weglassung  von  ntJÉj  ein  Perfect  hinter  sich  habe  (Ges.  Thés. 

5.  5S4),  beruht  bloss  auf  solchen  Stellen  (3  M  7,  35;   2  Sm. 

22,  1),  wo   eben  auch  der  Infinitiv  anzuerkennen  ist;   vgl.  nur 

einmal  3  M  7,   35  mit  v.  36!  Ebenso  richtig  bat  er  Hos.  1,  2 

hinter  Kjnn  den  Infinitiv  erkannt.    In  den  Formen  ans  5  M  32 

imd  Jr.  5  sowie  44,  Hos.  1  bat  auch  Qim.,  fol.  48  den  Infinitiv 

(■>^pO)    erkannt.      Ueber  Hos.    1,    2   sagt  er:   „Nach   meinem 

Wissen   ist    aucb    diess  das  Nomen  verbi,  und  die  Erklârung 

davon  ist:  Der  Anfang  des  Sprecbens  Jebovas,  welcbes  gescbab 

zu  Hosea,  war  diess,  dass  er  sagte  etc."    Mit  dem  Inf.  cetr.  ist 

der  Inf.  absol.  beim  regelmâssigen  Verb  immer  gleichlautend. 

Ebenso  bei  den  scbwacben  Verben  (ausser  vier  Fâllen;  siehe  u.). 

—  Die  mit  mittlerem  1  haben:  ïfna.    Ob  ïfina  Jos.  24,  10  Infin. 

absoL  Qittel  ist,  ist  unsicher;  denn  es  kônnte  aucb  Qatal  sein, 

also  zu  §  21,  4  gebôren,  nach  der  Syntax.     Da  aber  vom  Qal 

dièses  Verbs  nur  das   Partie,   pass.   mit   derselben  Bedeutung 

vorkommt,  so  ziehe  ich  die  erstere  Ableitung  vor    Zum  Qittel 

rechnet  aucb  Qimchi,   fol.  59  die  Form,  obgleich  es  scbon  zu 

seiner  Zeit  Leute  gab,  welche  sagten,  dass  die  Form  ein  Infinitiv 

Tom  Qal  sei.  —  Die  Form  [ll'in]   TD'i'^*ilb  (um  zu  untersucben 

[die  Sacbe])  Esra  10,  16  bat  Ges  Tbes.s.v.  von  tJ'i'n'5  mit  Zu- 

bilfenahme  eines  mouillirenden  j  ableiten  woUen.    Nicht  dièse 

Hilfsannabme,  vgl.  darQber  §  34,  1,  sondem  die  Annabme  eines 

Inf  constr.  mit  o  ist  unbegreiflicb,  ganz  abgesehen  davon  dass 

1  nach  der   herrschenden  Regel  Ersatzdehnung   vor  sich  bat 

nnd  das  Qittel  dièses  Verbs  sonst  nicht  vorkommt.      Gesenius 

batte  dièse  Erklârung  auch  noch  nicht  im  Lgb  §  91,  Anm  6,  d, 

sondem  da  erklârte  er  die  Form  iiir  einen  alten  Schreibfehler 

ûvielleicht");  ebenso   Ew.  §  239,  b  Anm.;   Olsh.  §  82,  d;   Bô. 

§  300b,  Anm.,    welcher  auch  den  Schreibfehler  flir  ©illb  aus 

dem  gewohnten  ttJl^l'l  (Darius)  erklârt.    So  auch  Mlihlau-Volck 

8.  V.    Stade  erwâhnt  die  Form  nicht.  —  Qimchi,  64,  b  „viel- 

leicht  zusammengesetzt;  ich  weiss  es  nicht";  Wurzelbuch  s.  v.: 

Jod  ist  hinzugeftigt,  und  die  normale  Form  wâre  tfllb"- 

6.  Das  t3  des  Particips  hângt  mit  dem    13    von    *»ti    quis? 
nnd  aliqnis  zusammen;  das  Schewa  ist  aber  wieder  ein  verdumpftes 

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192 


II.  Haapttheil:  Formenlehre.    II.  A.  Starkee  Verbum. 


u.  —  Von  denen  mit  mittlerem  "1  vgl.  z.  B.  ïf^M  1  M 
12,  3;  qn»  (lâuternd)  Mal.  3,  2  f.;  nn«t3  (minister,  famulus) 
4  M  11,  28.' 


§  24.  Der  Stamm  Qattal. 


Perfectum: 


sg.  m. 
sg.  fin. 
sg.  m. 

sg.  m. 
sg.  fin. 


3. 
3. 
2. 

Imperfectmn:  3. 
2. 
[1.  sg. 
3.  pi.  fin 

Inf.  constructus: 
,,     absolutus: 

Paridcip: 


bûp     qu4tdl  (er  ist  gemordet  w.) 
rhtùp^      quffela 
nbûpJ      qu((dliâ 

btSp?;«  jequttdl 

''btDjPPi  tequftfilî 

bts;?^  aqut(dl\ 

njbûpjn  fequftdlnâ 

1.  Was  den  Namen  anlangt,  so  hat  Bottcher  §  1000  richtig 
bemerkt,  dass  Puai  mit  u  eine  falsche  Porm  ist,  weil  die  Verba 
mit  mittlerem  ^  aile  ihr  t^  zu  ô  zerdrûcken  und  dehnen,  wie 
er  §  1056,  III  nachweist.  Man  kann  nun  zwar  entgegnen,  dass 
b^^lB  in  der  Grammatik  nur  ein  Schemen  ist,  woran  die  Formen 
veranschaulicht  werden  sollen,  und  dass  es  nicht  als  Theil  der 
lebendigen  Sprache  in  Betracht  kommt;  femer  dass  wir,  wenn 
wir  so  streng  verfahren  wollten,  beim  regelmâssigen  Verb 
Quttal,  beim  unregelmâssigen  aber  Qotal  u.  s.  w.  sagen  mttssten. 
Indess,  es  bleibt  doch  b5?B  ein  ûberaus  schlechtes  Veranschau- 
lichungsmittel  der  regelmâssigen  Stammbildung.  —  Seiner  Be- 
deutung  nach  vertritt  Quttal  das  Passivum  zu  Qittel  und  nur, 
wo  dièses  scheinbar,  d.  h.  flir  unser  unvollkommnes  Sprach- 
gefûhl  und  nach  dem  wenigen  uns  ûbriggebliebenen  Sprach- 
material,  in  seiner  Bedeutung  mit  dem  Qatal  ûbereinstimmt,  ver- 
tritt es  das  Passivum  auch  zu  diesem. 

Dièses  war  gegen  Bottcher  §  903—906  zu  bemerken,  wo  er  die 
Spuren  des  von  ihm  in  ausserordentlichem  Umfange  postulirten 
Passivum  zu  Qal  sammelt.  Weuigstens  soweit  er  als  solche  Spuren 
auch  Formen  mit  verdoppeltem  mittlerem  Stammconsonanten  anf- 
fôhrt  (ht^  beschlafen  werden  Jer.  3,  2;  ^^v  abgespûlt  werden  "3  M 
6,  21;   7Tlv  ausgegossen  werden  4  M  35,  33  und  noch  mehrere  aïs 


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Der  Stamm  QuttaJ.  g  24.  193 

wahncheinlich),  ist  sein  Beweis  Ton  vomherein  haltlos,  weîl  er  den 

Ponctatoren   zutraut,   dass  sie   einen   falschen    Yerbalstamm   ange- 

nommen  haben.    Aber  anch  sachlich  ist  sein  Beweis  nicht  zwingend  ; 

denn  aos  dem   blossen   Fehlen   eines   entsprechenden  Qittel  in  der 

ûbriggebliebenen  Literatur  l&sst  sich  nicht  das  Fehlen  desselben  in 

der  lebenden  Sprache  erschliessen.    Weil  aber  doch  die  Erscheinung 

anffiEdlend    ist,    dass    einerseits    das    Passiynm    Qal    verschwunden, 

andererseits  zu  manchem  Passivom  Qittel  kein  entsprechendes  Activ 

gebrftuchlich  ist,  so  erlaube  icl^  mir  folgende  Hypothèse  aufzustellen: 

Das  nach  aller  Wahrscheinlichkeit  anch  im  Hebr.   erst  vorhandene 

Passivmn  za  Qatal,   also  Vçp,   drohte  mit  der  Ton-  und  Vocalver- 

rfickung,  die  das  Hebr.  im  sjlgemeinen  vom  Ursemitischen  allmSJi- 

licfa  trennte,  nach  den  oben  §  20,  12  betrachteten   Spuren   in  der 

offenen  unbetonten  Silbe  Schnreq  zu  bekommen,  also  V^np.    Um  nun 

dièse  Zerstôrnng  des  orsprûnglichen  Wortkôrpers,  welche  man  nicht 

dorch  Yerflûchtigung  des  u  [wie  oben  beim  Impf.  Qal]  oder  dorch 

Umstellung  desselben  [wie  beim  Imperativ  QaJ]  verhindern  konnte, 

unmGglich  zu  machen,  bevorzugte  man  zur  Vertretung  des  Passivum 

Qal  das  Passiy  des  Intensivstammes.  —  Es  soU  dabei  noch  daran  er- 

innert  werden,  dass  auch  sonst  vielfach  der  ursprûnglich  korze  Vocal 

dorch  Yerdoppelnng  des  folgenden  Consonanten  in  seiner  Quantitftt 

geschfltzt  wnrde,  vgL  za  diesem  letzten  Puncte  S.  55  oben  und  in 

„6edanke,  Lant  und  Accent"  S.  72. 

£8  ist  jedenfalls  nicht  ohne  Lautsymbolik,  dass  das  tiefef 
u  zum  Ausdrack  des  Leidens  gewâhlt  wurde.  —  Dass  in  HMfj 
Mi.  1,  7  ein  Quttal  vorliege,  ist  die  Meinung  von  Qimchi, 
Wuizelbnch  s.  v.,  welcher  das  Jod  [i]  mit  dem  von  ^inr^ïl  (und  es 
werden  ofiFen  stehen)  Jes.  60,  11  vergleicht;  von  Ewald  §  131,  d: 
J)a8  Passiv  ist  passender  und  einige  Handschriften  lesen  wirk- 
lich  Qibbus''  und  von  Bôttcher  §  350,  4,  e,  und  dièse  Meinung 
hat  flir  sich,  dass  wirklich  ein  vielfacher  Uebergang  von  u  durch 
U  in  i  vorliegt,  vgl.  S.  128  £  Dagegen  die  Ânsicht,  dass  die 
Form  ein  Qittel  sei  (Buxtorf,  Goncordanz;  Gesen.  Thés.  s.  v.; 
Olsh.  §  246,  a,  2;  Stade  §  402,  a),  [beruht  auf  der  Annahme 
einer  einzigartigen  Abweichung  des  Pausalvocals  im  Qittel. 

2.  Dorch  Analogie  ist  der  Tempusstanmi  des  Perfects  auch 
im  Imperfect  gebraucht  worden.  —  Die  Praformative  sind  wieder 
Tocallos.  K  wird  wieder  mit  Chateph  Pathach  gesprochen.  — 
Auch  im  Qu.  fallt  das  Verdoppelungszeichen  aus  dem  yocallos 
gewordenen  p,  obschon  selten,  aus;  nur  dass  die  Verdoppelung 
Tirtuell  bleibt  d.  h.  keine  Ersatzdehnung  des  vorhergehenden 

KOaig,  Lebrgebande  d.  hebr.  Spr.  IS 


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194  n.  Haupttheil:  Formenlehre.  U.  A.  Starkes  Verbum. 

Vocals  eintritt.  Bôttcher  fiihrt  §  1025  als  Beispiel  von  dem 
vielgebrauchten  Verb  ttlj^â  die  Form  '^©pin?  (und  du  [fm.]  wirst 
gesucht  werden)  Hes.  26,  2i  an  (uberdiess  mit  Schewa  com- 
positum  wegen  des  langen  û,  Ges.  Lgb.  S.  77  u.  s.  w.;  oben 
S.  73;  Nebenmoment  war  aber  das  Zusammentreffen  so  vieler 
Consonanten;  Qimchi,  Mi.  fol.  49  sagt,  wie  auch  bei  andern 
Erecheinungen,  bloss  „zur  Verzierung  des  Wortes"). 

Ein  Imperativ  kommt  von  diesem  rein  passiven  Verbal- 
stamm  nicht  vor. 

Ueberhaupt  das  einzige  Beispiel  eines  Infinitivus  absolutus 
vom.Quttal  ist  "^Piaiâ  32â  (wahrhaftig  gestohlen  bin  ich  worden) 
1  M  40r25. 

Die  Verba  mit  mittlerem  1  haben  auch  nicht  einmal 
virtuelle  Verdoppelung  des  n  behalten,  indem  das  vorausgehende 
w,  das  vor  ihnen  schon  zu  o  zerdrûckt  war,  in  der  offen  ge- 
wordenen  Silbe  immer  als  o  sich  zeigt.  Also  -fnâ  ;  If^b."^  u.  s.  w. 
■sflilî*;  ^y)y)  jebd-'rekku ,  Die  Tonzurîickziehung  beim  Impf.  consec- 
(§  20,  11)  ist  wegen  des  a  in  Ultima  nicht  eingetreten,  weil 
dièses  eine  sorgfaitigere  MundôfiFnung  verlangt  als  e,  —  Infinitiv 
vermuthlich  -flia;  Particip  ïfnitt.  Ein  Particip  ohne  ti,  viel- 
leicht  wegen  der  gehâuften  Lippenlaute  (Bô.  U.  S.  246;  Ges.- 
Kautzsch  §  52,  Anm.  6)  ist  Witi  (geglâttet,  glatt  etc.,  vgl.  »^tade, 
De  Isaiae  vaticiniis  Aethiopicis  pag.  100  s.)  Jes.  18,  2.  7.  So 
auch  Ew.  §  169,  d;  Olsh.  §  250,  c;  Stade  §  220.  —  Die  Form 
ist  aber  nicht  unter  den  des  Mem  entbehrenden  Participien 
aufgefiihrt  von  Qimchi,  fol.  62;  aber  ist  von  ihm  dazu  gerechnet 
im  Wurzelbuch  s.  v.,  indem  er  sagt:  Nach  der  Analogie  (b? 
bgtt?tt)  von  „und  der  Dombusch  wurde  nicht  verzehrt  (bSïC)*'; 
wieder  von  Buxtorf,  Thés.  p.  126  ist  die  Form  nicht  als  Par- 
ticip aufgezâhlt.  —  Auch  von  t^ns  heisst  das  Quttal  z.  B.  TVrrÔ 
(sie  war  abgehauen,  gefallt)  Ri.  6,  28;  dort  in  Pausa.  Nur 
einmal  wird  uns  dièses  Verb  auf  einer  Durchgangsstufe  ge- 
zeigt  indem  rrns  (er  ist  abgeschnitten)  Hes.  16,  4  punctirt  ist, 
Qimchi,  fol.  62.  Dass  durch  das  Schnarren  des  r  ein  vorwurfs- 
voller  Ton  gemalt  werden  soUe  (Bô.  §  392,  b),  kann  man  nicht 
wohl  einsehen;  eher  liesse  sich  denken,  dass  das  Ritzen  [Razen], 
Schlitzen  des  Schneidens  abgebildet  werden  soUe. 


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Bedeutung  des  Hithqattel.  §  25,  1.  195 

§  25.   Der  Stamm  Hithqattel. 

Perfectum:       3.  sg.  m/,      bû^nn  hithqattel  (er  hat  sich  get.). 
3.  sg.  fm.    flbtDgnn  hàhqati^ld 
2.  sg.  m.    ribtogrin  hàhqattdlta 

Imperfectum:  3.  sg.  m.        bûJPn"?  jithqaftel 

2.  sg.  fin.     *»!;tDgriri  tCthqatt^lî 

3.  pi.  fin.   nAfâgnri  tithqattdlna 

Imperativ:  2.  sg.  m.  iû^r^H  hithqattel 
2.  sg.  fin.  *»btû;?rin  hàhqatt^li 
2.  pL  fin.    riSbûÇPin  hîthqattdlnâ 

Inf.  constructus  u.  absol.:  bfâjprin 

Particip:  îsûpt^ti. 

1.  Hithqattel  oder  HithpaB^el  bedeutet  zunâchst  das  Re- 
flexivum  vom  Qittel,  aber  bei  Verben,  welche  im  Qal  transitive 
Bedeutung  haben,  tbatsâchlich  zugleich  auch  vom  Qal.     Das 
Hebraische  hat  sich  eben  darum  diesen  Yerbalstamm  bewahrt, 
Tim  àem  BedQrfiiiss  der  Sprache,  die  Reflexivbedeutung  auszu- 
drucken,    Genûge  zu  thun.     Vgl.  "TS^ri?!  (sich  verkaufen  und 
verkauft  werden),  wo  gar  kein  Qittel  existirt;  BTÇfi  (ausziehen); 
Qittel   ausplûndem   [Erschlagene];    Hithqattel  sich  (sibi)  aus- 
âelien  etwas  1  Sm.  18,  4;  "^IÇpn?!  (sich  [zu  einer  Verschwôrung] 
Yerbûnden),   was  doch  eine  Bedeutung  des  Qal  ist;    vgl.  die 
andem  weiterhin  angefClhrten  Beispiele.  —  Sofem  Qittel  auch 
ein  Causativum  des  Qal  von  Zustandsverben  ist,   so  ist  Hith- 
qattel von  eben  diesen  Verben  ein  Reflexiv-causativstamm,  indem 
es  bedeutet  ,,sich  dasjenige  sein  lassen,  was  Qal  aussagt",  „sich 
zu  dem  machen",  „als  das  beweisen,  zeigen,  stellen",  vgl.  IIHtnïl 
(sich  anmuthig,  gnadenwûrdig  zeigen  Jemandem  [mit  b,  bfcj,  '^?tib])  = 
zu  Jemandem  beten;    "îDnnn  (sich  huldreich  erweisen).     Man 
sieht,  wie  das  Hebr.  die  Reflexivcausativstamme  des  Arab.  und 
Aeth.  [meine  Aeth.  Studien  S.  79  fiE]  hat  aufgeben  kônnen.  — 
Es  ist  begreiflich,  dass  die  reflexiv-causative  Wendung  der  Zu- 
standsverba  diesen  selbst  gleich  scheinen  kann.  —  Es  kann  wie 
oei  Ni.  das  Reflexivpronomen  im  Dativ  stehen.  —  Auch  Hith- 
qattel steht  von  der  gegenseitigen  Handlung  eines  mehrkôpfigen 
Subjectes,  vgl.  unten  ein  Beispiel  „sich  unterreden".  —  Seltener 
uat  Hithqattel  passive  Bedeutung. 


13^ 


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196  ^-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

2.  a)  Das  n  der  Verbalstamrabildungssilbe  nnerleidet  immer 
Metathesis  hinter  einem  den  Stamm  beginnenden  Sibilanten  und 
dabei  findet  noch  Assimilation  des  Starkegrades  ^)  des  Dentalen 
an  den  des  Sibilanten  statt,  soweit  beide  nicht  schon  gleichen 
Starkegrad  besitzen  (n  und  0,  tD,  W).  a)  nnPion  (sich  verbergen); 
"Onten  (sich  verdingen)  ;  msrttçn  (sich  hûten  und  sibi  observare 
m,  è,  16);  ^)  p'rairi  (sich  rechtfertigen)  1  M  44,  16;  y)  mit  T 
kommt  im  Hebr.  kein  Beispiel  vor,  aber  schon  Qimchi  foL  69 
verglich  das  chaldâische  XSfWl  (unter  einander  bestimmen,  ver- 
abreden)  von  "jttT  Dn.  2,  9  Qeri.  —  b)  n  wird  mit  folgendem 
Dentalen  zusammengesprochen.  Fur  Zusammensprechung  mit 
n  und  t3  kommt  beim  regelmâssigen  Verb  kein  Beispiel  vor, 
aber  mit  i  ist  n  zusammengesprochen  in  nSl'T?!  (sich  unterreden), 
„dessen  nach  dem  âusserlichen  Gesetz  zu  erwartende  Form"  (= 
itSfitD'a,  Qimchi,  fol.  68)  '^Sl'^Pin  gewesen  wâre;  vgl.  aber  auch 
pOTrirt  (unter  einander  =  gemeinschafklich  stossen)  Ri  19,  22; 
bei  Buxtorl^  Thés.  p.  145  erwâhnt. 

3.  In  der  affbrmativlosen  Form  desPerfects  ist  das  a  der 
zweiten  Stammsilbe  vielfach  bewahrt.  —  Davon  dass  beim  An- 
tritt  der  VocalaflFormative  die  Verdoppelung  ausfallt,  giebt  es 
(in  unsem  Ausgaben)  keine  Beispiele.  —  Vor  ConsonantaflFor- 
mativen  haben  in  tonloser  Silbe  b  und  VJ  das  regelmâssige  a 
zu  i  erhôht  in  '^nb'^jrin'l  sowie  '^niD^TpnîTl  (und  ich  werde  mich 
gross  und  hehr  erweisen)  Hes.  38,  23  und  in  nniD'îTpPni  (und 
ihr  soUt  euch  heiligen)  3  M  11,  44;  20,  7  [Qimcld,  fol!  69;  bei 
Bôttcher  sind  die  Citate  in  Verwirrung  gerathen  §  974.  1  ;  1023]. 

4.  Auch  in  Formen  des  Imperf  ectstammes  hat  sich  durch 
Analogie  das  a  in  die  2.  Stammsilbe  gedrângt.  Und  vor  dem 
nj  des  Imperfects  hat  sich  ê  nur  in  nDDÇÇtfri  (sie  [fm.]  wurden 
hingegossen,  hingeschûttet)  Klagel.  4,  1  erhalten.  Qimchi,  foL 
70  erwâhnt  dièse  specieUe  Form  nicht;  sondern  drûckt  sich 
allgemein  aus:  „H27i?§nri,  aile  Beispiele  mit  Sere  oder  mit 
Pathach."  Abraham  de  Balmis,  pag.  196  sagt:  „Und  im  Plural 
kommt  dié  3.  Person  des  Féminin  auf  zwei  Arten  vor;  denn 
manchmal  kommt  sie  vor  mit  Segol,  wie  riSp&Qinn,  und  manch- 
mal  mit  Pathach  etc.^^     Jedenfalls  ist  in  EL.  4,   1  das  e  be- 


1)  Ygl.  die   lautphysiologîsche  Begrûndasg    dièses   Ausdruckes   in 
m.  Âeth.  Studien  S.  74  f. 


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Gestaltung  des  Hithqattel.  §  25,  2—5.  197 

stiinmt  Qberliefert.  Die  ûbrigen  2  Fâlle,  welche  [vom  unregel- 
mÂssigen  Verb]  aus8er|der  Pausa  vorkommen  (Am.  8,'  13;  Zach. 
6,  7;  der  3.  Fall  Am.  9,  13  in  Pauga)  zeigen  a.  Daher  habe  ich 
Pathach  in  dasParadigma  anfgenommen.  Diess  ist  diewahrschein- 
lichere  Aussprache  der  Mebrzahl  der  einst  in  der  Sprache  vor- 
handenen  Formen  dieser  Art,  weil  anch  die  einzige  Form,  welche 
mit  m  vom  Imperativ  der  Reflexivstamme  vorkommt,  ein  a  hat; 
Jr.  49,  3.  —  Ein  Beispiel  von  Metathesis  des  Dentalen  und  zu- 
gleich  der  alten  Endung  în  ist  'j'^'l^ïgTDFi  (du  [fin.]  benimmst 
dich  als  Berauschte)  1  Sm.  1,  14  bei  Àthnach.  —  Fur  bn&nn  (du 
wirst  dich  verkehrt  erweisen)  Ps.  18,  27  steht  im  Paralleltext 
2.  Sm.  22,  27  b&nri;  worin  zur  Herstellung  eines  Gleichklangs 
mit  2  vorhergehenden  Formen  wahrscheinlich  eine  Umstellung 
Ton  &  und  n  vorgenommen  worden  ist  und  dann  die  beiden  D 
ZQjsammenfielen.  Genaueres  siehe  §  34,  4.  Hier  vergleiche  nur 
die  Worte  von  Qimchi,  fol.;68:  „bfir)ri;  sein  nâchster  Vorgânger 
i*"^^?)  ist  bfiÇiriri  und  die  eigentlich  zu  erwartênde  Form  (iowJti) 
ist  bx%rin;  und  es  ist  verdreht  der  2.  Stammbuchstab  des  Verbs 
mit  dem  ersten,  wie  bei  *»3nTD^  aiC^  2  Sm.  15,  8  [,  wo  das  1  von 
TV  als  "^  vor  TD  gesteUt  sein  soU  (I)]  und  bei  tDIlD  und  ato 
3  M  5  [vielmehr  3,  7]  sowie  bei  nbtitÇ,  ntibt?  2  M  i%  8." 

Aile  Paasalformen  vom  Yerbum  finitum  dièses  wie  der  ûbrigen 
ReflexiTst&mme  mit  rn  zeigen  Qames,  also  Vtt;;rn  etc.  etc.  Qimchi, 
foL  70.  Die  einzige  Ausnahme  unten  §  84,  4,  b  (Pred.  7,  16).  BO. 
IL  S.  294  sagti  man  durfe  dièses  pausale  a  nicht  mit  dem  ausser- 
paosalen  a  znsammenbringen,  welches  in  den  reflexiven  IntensiT- 
st&mmen  noch  mehr  als  im  Qittel  sich  zeigt,  weil  das  ausser- 
pausale  a  in  jedem  einzelnen  Fall  darch  die  lautliche  Nachbarschafb 
motivirt  seL  Aber  das  pausale  a  h&ngt  sicher  mit  dem  ausser- 
pausalen  znsammen,  weil  sich  letzteres  nicht  immer  darch  die  Con- 
Bonantenmaigebnng  begrûnden  l&sst.  Und  beide  Arten  yon  a  (das 
pausale  und  ausserpausale)  sind  ein  Nachklang  von  dem  a,  welches 
nrsprûnglich  im  Perfect  in  der  letzten  Stammsilbe  stand  (und  ans 
Analogie  aach  in  Imperfect  und  Imp.  eingedrungen  ist). 

5.  Particip.  Es  ist  nicht  môglich,  mit  Bôttcher  §  297,  g; 
500,  10  là'»  4  M  7,  89;  2  Sm.  14, 13;  Hes.  2,  2;  43,  6  als  bloss 
des  Nachdrucks  halber  (=  wirklich  redend)  umgebildete  Form 
Ton  nSTÇ  aufeufassen.  Denn  es  kann  kein  giltiger  Beweis  da- 
f&r  gebracht  werden,  dass  durch  ein  (virtuelles  oder  ausdriick- 
liches)  Dagesch  f.  orthoconsonanticum  (z.  B.  ^>^]p  sie  sind  ver- 


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igg  IT.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Yerbum. 

welkt,  Handschrr.  Jes.  19,  6;  ^inç^  sie  werden  lodem,  33,  12 
u.  s.  w.)  ein  Schewa  simplex  in  i  verwandelt  worden  sei.  Es 
kann  diess  auch  bei  den  von  Bôttcher  angefûhrten  Nominal- 
formen  (nifiS,  'J'ibs,  n*BS,  D'^b^tf ,  nb^ttJ,  natf)  nicht  angenommen 
werden,  obgleich  beim  2.  Wort  das  Chaldâische  und  das 
Arabische  nur  éin  &  zeigt.  Denn  der  Vorgang  batte,  wenn  er 
eingetreten  wâre,   weitere  Dimensionen  annehmen  mûssen. 

6.  Die  Verba  mit  mittlerem  n*  haben  immer  Ersatzdehnung, 
àlso  â,  vor  1,  z.  B.  ïf^llarin  (sich  segnen):  p'iBnn  (sich  [sibi]  ab- 
reissen;  zerbrochen  werden).  —  rtJD'l^Piri  und  rtjp'iarin  sind  nach 
Nr.  4.  berechtigter,  als  die  Formen  mit  Sere,  welche  Bôttcher 
im  Paradigma  bietet. 

7.  Die  Formen  ^Ipçnn  (sie  werden  gemustert)  Ri.  20,  15. 
17;  ^"Ipfin^ï  V.  15;  Ipfin^l  21,  9  [mit  Ton  auf  Ultima;  also 
§  20,  11  ist  nicht  angewendet  worden]  sind  auf  3 fâche  Weise 
aufgefasst  worden:  a)  Sie  sind  zu  Hithqa.  ohne  Begrilndung 
gestellt  worden  von  Qimchi,  fol.  68  mit  der  bloss  referirenden 
Ëinleitung  „Wir  haben  in  dieser  Conjugation  den  2.  Stamm- 
consonanten  des  Verbs  auch  raphirt,  welches  ungesetzmâssig  ist, 
gefiinden;"  (Abraham  de  Balmis  îibersah  dièse  Formen,  wenn 
er  pag.  208  schrieb:  „Der  2.  Buchstabe  der  Wurzel  steht,  wenn 
er  nicht  ein  Guttural  ist,  immer  mit  Dagesch'');  6es.  Lgb. 
§  71,  3,  a,  indem  er  sogar  l)?fir)?l  schrieb;  Ewald  §  132,  d  be- 
merkend:  „die  Verdoppelung  ist  aufgegeben,  weil  im  BegrifFe 
dîe  Steigerung  nicht  mehr  lebendig  genug  war"  [da  hâtte  die 
Verdoppelung  ôfter  beseitigt  sein  mûssen];  Olshausen  §  267,  a 
bemerkend:  „ohne  sichtbaren  Grund"  mit  â;  Bô.  §  1025;  Land 
§  243;  IMûller  §  220:  „mit  aufgehobener  Verdoppelung''.  — 
b)  Aber  Olshausen  hat  es  §  274  fiir  môglich  erklart,  dass  das 
Qames  auch  ein  urspriingliches  â  sei,  obgleich,  wie  er  vorsich- 
tig  hinzuf&gt,  sonst  tiberall  sich  f&r  â  nur  6  hinter  dem 
1.  Stammcons,  zeige.  —  c)  Nôldeke  (Merx'  Archiv  S.  458)  hat 
die  Form  zu  einem  Reflexivstamm  vom  Qatal  gemacht;  ebenso 
Kautzsch  §  54;  Stade  §  162.  —  FUr  die  "erste  Ansicht  fallt 
entscheidend  ins  Gewicht,  dass  gerade  ans  dem  vocallosen  p 
wegen  dessen  gutturalartiger  Schwierigkeit  die  Verdoppelung 
ofb  ausgefallen  ist.  Und  wenn  nun  dabei  auch  immer  im  Qi. 
die  Verdoppelung  virtuell  blieb,  also  keine  Ersatzdehnung  cin- 
trât,  so  kann  doch  in  der  langeren  Wortgestalt   des  Hithqa. 


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nf;j|Pî7;  Passivum  vom  Hithqattel.  §  25,  7.  8.  199 

Ersatzdehnung  in  der  drittletzten  Silbe  eingetreten  sein,  damit 
ein  kraftigerer  Gegenton  gewonnen  werde.  Von  diesem  Falle 
ans,  wo  das  p  vocallos  geworden  war,  kann  sich  dann  die  Er- 
satzdehnung  auch  in  die  Falle  hineingezogen  haben,  wo  p  einen 
Vocal  hinter  sich  batte.  —  Die  1.  Ansicht  erscheint  mir  also 
nâher  liegend  als  die  2.  (jetzt  ganz  abgesehen  von  Wesen  und 
Annehmbarkeit  von  Stâmmen  mit  â-ô,  vgl.  §  26,  1  dartîber), 
weil  das  Qi.  und  Qu.  von  ipfi  die  gewôhnliche  Intensivbildung 
TpB  (genau  besicbtigen,  raustem)  Jes.  13,  4  und  TJjfi  (gemustert 
sein)  2  M  38,  21  zeigen.  —  Die  3.  Ansicht  bat  das  Misslicbe, 
dass  sie  nur  dièse  éine  Spur  von  âthiopisch-aramâischem 
Reflexiv-Passiv  zu  Qal  im  Hebr.  aufzeigen  kônnte,  wie  denn 
das  moabitische  Beispiel,  worauf  Kautzsch  verweist,  uns  auch  in 
der  Nâhe  Israels  doch  Nachahmung  der  eigenthtimlichen  VIII. 
aiab.  Form  verrâth,  indem  der  Dental  hinter  den  Stammanlaut 
gesetzt  ist,  obne  dass  dieser  ein  Sibilant  ist. 

8.  Vom  Passivum  des  besprochenen  Verbalstammes  findet 

sich:  'JlÇ'în.  Vielmehr  statt  jener  Form  liest  man  mit  virtueller 

Verdoppelung  Tl^tûytn  (sie  [Jehovas  Schwert]  ist  eingefettet  w.) 

Jes,  34,  6.   Die  Vorletzte  ist  betont,  weil  wahrscheinlich  (Olsh. 

§  271)   beim    schwindenden  Sprachbewusstsein   die  Imperfect- 

Tind  Imperativform    auf  il3   nachgeahmt   wurde.  —  Dlasn  (ge- 

waschen  sein')  3  M  13,  55  f.;  In£  cstr.;   ê  nicht  vom  arab.  t; 

8ondem  Imâla  des  a  (5  M  24,  4),  Nachahmung  des  DM.  — 

ïTpçrn  (sind  gemustert  w.)  4M  1,  47;  2,  33;  26,  62;  1  Kg.  20,  27. 

Vgl.  arabiscbes  tuqûttilaf  wo  das  u  des  Stammes  in  rûckwâ,rts- 

gehender  Assimilation  auch  auf  ^  ûbergegangen  ist,  w&hrend  umgedreht 

im  Hebr.  der  Passivcharacter  der  Form  bloss  beim  Stammbildungs- 

élément  bemerkt  worden  ist.    Dièse  Beziehung  der  arab.  und  hebr. 

fiildnng  ist   angenommen  bai   Ges.  Lgb.  §  71,  4.    Olsh.  §  271;  Bi. 

§  119;  Land  §247;  Mû.  §226spr6chen  nicht  ûber  diesen  Zusammenhang. 

—  Aber  £w.  §  132,  a  nimmt  keinen  directen  Zusammenhang  dieser 

Passivformen  mit  dem  Passiv  der  arab.  Y.  Form  an,  sondern  erklârt 

die  hebr.  Formen  ans  einer  Uebertragung  des  passiven  u  auf  das 

hebr.  Reflexivnm.    So  auch  B6.  II.  S.  106;  St.  §  165.    Die  1.  Ansicht 

m(k;hie  aber  trotz  der  angegebenen  Verschiedenheit  der  arab.  und 

der  hebr.  Bildung  vorzuziehen  sein,   weil    im  Hebr.  nur  das  u  als 

Characterrocal    des    Passifs    festgehalten    wurde,    sonst    aber   die 

Stammeonsonanten   nach    dem    Genius    des  Hebr.    vocalisirt  worden 

sind,  vgl.  Quttal  mit  arab.  qtUtila,  —  Nôldeke  a.  a.  0.:    nav'irt  huth- 

qattal;  aber  •rptnn  Passiv  der  Vlli.  arab.;  diess  auch  Kautzsch. 


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200  ÏI-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbmn. 


§  26.   Nebenformen  der  IntenslTstSmme. 

1.  ïitinj  Ps.  77,  18  wîrd  von  Hupf  z.  St.  und  Stade  §  158, 
Anm.  1  als  Qu.  gefasst  (=  sie  wurden  ausgeschUttet).  Aber 
dies  ist  weniger  wahrscheinlich,  weil  im  parallelen  61iede  ein 
actives  Prâdicat  folgt;  also  ist  vielmehr  zu  ûbersetzen:  „es 
haben  im  Gewitterregen  ergossen  Wasser  die  Haiifenwolken 
(eig.:  Dicht-,  Dickwolken)".  —  '^Dtfibtt  Ps.  101,  5  =  „der  die 
Zunge  gebraucht  [im  Versteck  gegen  seinen  Nâchsten]. 

Dièses  ""açiVia  ist  jedenfalls  folgendermaassen  zu  beurtheilen. 
a)  Dass  die  Masoreten  die  Aassprache  ihres  Qeri  mit  ô  beabsich- 
tigten,  kann  nach  meiner  Ansîcht  nicht  zweifelhaft  sein.  Denn  es 
feblt  Metheg,  und  dessen  Setzung  wareine  Sache  der  Aufmerksamkeit 
far  die  Masoreten,  vgl.  die  Verschiedenbeit  der  Lesart  r^nioh  und 
i^^rra'^  (iis  [feminis],  quae  delent)  Spr.  31,  3  cf.  Mûhlau,  De  Prover- 
biorum  quae  dicuntur  Aguri  et  Lemuelis  origine  et  indole,  pag. 
XIII.  Und  wenn  man  denken  kOnnte,  dass  bei  der  Punctatîon  eines 
Eetbib  etwas  von  den  Puncten,  die  strenggenommen  zum  Qeri  ge- 
hôren,  eben  ein  Metheg,  weggelassen  worden  sei,  so  werden  wir 
eines  Besseren  belehrt,  sobald  wir  '^n'^'p  (mein  Hinabsteigen]  Ps. 
80,  4  und  '^aj^^R»  (mein  Verflucher)  Jer.  15,  10  betrachten.  Da  also 
Ps.  101,  5  kein  Metheg  steht  (auch  bei  6aer-DeI.  nicht),  so  soll  das 
Qeri  mit  ô  gelesen  werden.  Dièse  Aussprache  giebt  auch  ausdrûck- 
lich  Olsh.  §  207,  d.  —  b)  Aber  welches  ist  die  Ëntstehung  dièses  ô? 
a)  Das  Kethib  weist  uns  auf  die  Ableitnng  aus  der  Form  iip^h  und 
dieser  Hinweis  wird  stets  die  st&rkste  Beweiskraft  behalten.  Und 
man  darf  nach  meiner  Ansicht  nicht  sagen,  dass  kein  aus  â  (vgl. 
darûber  unten)  entstandenes  6  habe  zu  ô  verkûrzt  werden  kdnnen. 
Denn  langes  o  war  fur  den  Volksmund  und  fur  die  Punctatoren,  die 
nur  die  gewordene  Aussprache  markirten  und  doch  keine  sprach- 
vergleichenden  Ëtjmologen  waren,  langes  o.  Und  es  wird  wohl 
auch  ein  Anlass  ausfîndig  gemacht  werden  kônnen,  wesshalb  ein  ô 
ausnahmsweise  sich  verkûrzt  hat.  Ew.  §  211,  b  hat  den  Grund  in 
der  Anfûgung  der  alten  Endung  des  Status  cstr.  f  gesucht,  welche 
eine  stSxkere  Yerkûrzung  herbeigefiihrt  habe.  Das  ist  wohl  ebenso- 
wenig  erweisbar,  wie  die  Vermuthung  von  B5.  I.  S.  621,  welcher 
die  Aussprache  mit  ô  eine  ,mimisch  beschleunigte ,  verSK^htliche" 
nennt.  Olsh.  §  2U7,  d  nennt  aber  trotzdem  die  Form  mit  d  unrichtig 
eine  aus  den  Bildungsgesetzen  der  Sprache  unerkl&rliche;  denn  in 
der  leichten  Verbindbarkeit  des  schn  scheint  mir  die  Verkûrzung 
begrûndet  zu  sein.    Man  wird  desshalb  die  Ableitung  des  ô  aus  6 


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Seltene  Intensivsfc&mme:  Qotel.  §  26,  1.  201 

folgender  2.  Ableitung  vorziehen  mûssen.  —  p)  Gea.  im  Lgb.  S.  251 
nnd  Thés.  s.  y.  meinte,  das  Qeri  sei  mit  a  zu  lesen  und  setze  ein 
Qittel  yf?  vorans,  und  ans  der  Form  ^}fv?^  sei  •'3«?Vtt  und  durch  Er- 
satzdehnung  "^avVio  entstanden.    So  auch  Mûhlau-Yolck  s.  y.,  welche 
ebenûills  ein  Metheg  hinzusetzen.    [Ges.-Eautzsch  erw&bnt  die  Form 
nicht  mit  §  55,  1  ;  Stade  §  282  nur  das  Eethib].    Sofem  dièse  2.  Ab- 
leitung das  Qeri  mit  a  spricht,   ist  «ie  nach  dem  Obigen  von  vom- 
herein  zu    verwerfen;   aber   man  kann  auch  von  ihr  ans  zar  Aus- 
sprache  des  Qeri  mit  ô  kommen,  indem  man  annimmt,  dass  das  aus 
Ërsatzdehnnug  stammende  a  aus  Verseben  obne  Metbeg  geblieben 
und  daber   als  Qamee  cbatupb  gesprocben  worden  sei.    Dieser  Yor- 
gang  kann  sebr  wabrscbeinlich  gemacbt  werden.    Denn  schon  Ges. 
Lgb.  S.  251  bat  auf  Jes.  62,  9  aufînerksam  gemacbt,  worûber  wir 
jetzt  ancb  bei  Baer-Del.  eine  instructive  Bemerkung  baben:  „Triplex 
exstat  buius  vocis  punctatio:  i'^^çk»  [seine  Einsammler],  '>*'&&m)9  [ge- 
wObnlich  ^**tOKa]  et  l'^fio^  [siebe  die  Uebersetzung  der  Worte  Qim- 
chi*8  unten  §  35,  3]*'.    Ein  anderes  Beispiel  desselben  Processes  sieb 
unten   §  30,  6.     Aber  da  nacb  dem  Eetbib  "{«'^^  existirte,  ein   ^v^ 
aber   sonst  nicbt  vorkommt,   so  wird,   wie  gesagt,    die  erstere  Ab- 
leitung des  d  hier  den  Vorzug  verdienen. 

Der  nâchste  Vertreter  dièses  Stammes  ist  wieder  ein  Ptc. 
■)  aççtj  b  „den  als  Richter  ûber  mich  aufkretenden  [flehe  ich  an]" 
Hi.  9,  15.  Bô.  hait  dièse  Form  fÛr  einen  Pluralis  fractus  exten- 
sivuflyonia&tiauf  Gott  bezogen,  I.  S.  459.  Ganz  unwahrscheinlich. 
—  Qimchi,  fol.  67  hat  auch  tXOtSÈ  Ri.  4,  4  hierher  gerechnet; 
auch  Bnxtorf,  Thés,  pag,  117;  aber  die  Neueren  halten  die  Form 
fbr  das  Féminin  des  Ptc;  es  &agt  sich  aber,  ob  mit  Recht, 
weil  einmal  die  Form  aus  Hiob  existirt.  tJ'liti  (Wurzel  schlagen) 
Jes.  40,  24;  MûSt  (sie  sind  eingewurzelt)  Jr.  12,  2.  Nach  dem 
Index  stUnde  diess  bei^Bô.  in  Band  IL  S.  348,  Anm.  1;  es  ist 
aber  S.  384  gemeint,  und  da  ist  die  Form  ftir  Passiv  vom  Qôtel 
erklart. 

Ges.  Lgb.  §  72;  Ew.  §  125,  a,  der  besonders  deutlich 
darQber  spricht;  Olsh.  §  254,  indem  er  dem  ô  ein  ^  zu  Grunde 
liegen  lâsst;  Ges.-Kautzsch  §  55;  Stade  §  158  (MûUer  §  227 
sagt  bloss  „mit  Einschiebung  eines  ô  hinter  dem  ersten 
Radical^)  haben  die  aufgezâhlten  Formen  fttr  Reste  des  Ein- 
wirkangsstammes  (der  HI.  Form)  im  Arabischen  erklart.  Ich 
habe  einige  Bedenken  dagegen:  Denn  wenn  die  Form  im  hebr. 
Sprachbewusstsein  gelebt  hâtte,  wesshalb  dann  so  wenige  Bei- 


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202  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  Verbum. 

spiele?  Ferner  lâsst  sich  nachweisen,  dass  Gonsonantenschwere 
durch  Vocalschwere  im  Hebr.  ersetzt  wurde  und  insbesondere 
auch  durch  o  g  30,  4;  38,  7,  a.  Dieselbe  Form  muss^nach 
jener  Ansicht  bei  den  Verben,  deren  2.  u.  3.  Stammconsonant 
gleich  ist,  anders  als  bei  dem  regelmâssigen  Verb  erklârt  wer- 
den,  und  zwar  so,  wie  es  mir  unmôglich  erscheint,  vgl.  §  34,  4 
und  die  dort  aus  Bickell  §  132  citirte  Stelle,  die  auch  keine 
solche  Ableitung  der  fraglichen  Formen  aus  der  III.  arabischen 
Form  annimmt.  —  Und  flir  die  Uebersetzung  der  obigen 
Stellen  ist  die  Bedeutung  des  Einwirkungsstammes  nicht  gerade 
nôthig.  Es  scheint  mir  desshalb  plausibler,  dass  in  den  aufge- 
zâhlten  Formen  die  Intensivstammbildung  einiger  Glassen  der 
unregelmassigen  Verba  nachgeahmt  worden  ist.  Qimchi,  fol.  67 
spricht  sich  nicht  ûber  das  Yerhâltmss  dieser  Form  Poel  zum 
Piel  aus;  Abraham  de  Balmis,  pag.  176  stellt  dièse  Form  nur 
desshalb  hinter  Piel,  weil  die  alten  Grammatiker  auch  dièses 
„yi3îintt"  genannt  hâtten,  wie  er  seinerseits  das  Poel  nennt;  aber 
Buxtorf,  Thés.  p.  111  sagt  mit  voiler  Deutlichheit:  „BTT  etc. 
His  peculiares  conjugationes  attribuunt,  quasi  aliquid  novi  con- 
tineant.  At  nihil  aliud  habent,  quam  anomaliam  huius  conju- 
gationis  Pihel,  ob  ejectum  Dagesch,  quod  in  Gholem  con- 
versum  est,  ut  etiam  fit  in  Defectivis  secundâ  radicali."  — 
Es  ist  auch  wahrscheinlicher,  dass  die  letzte  Form  aus  Jr. 
12,  2  bloss  die  Pausalform  und  nicht  das  Passivum  ist.  —  Bei 
Bottcher  habe  ich  keine  Aussprache  liber  das  Verhâltniss  die- 
s-er  Formen  zu  den  arabischen  gefunden. 

2.  Wie  in  den  besprochenen  Formen  die  Verdoppelung  der 
mittleren  Stammconsonanten  durch  einen  langen  Vocal,  so  ist 
sie  anderwârts  durch  einen  liquiden  Gonsonanten  ersetzt,  ygl. 
tiber  dièse  im  Semitischen  weit  dominirende  Erscheinung  Stade, 
Ueber  den  Ursprung  der  mehrlautigen  Thatwôrter  im  Ge^ez 
(1871)  S.  21  S.;  meine  Aethiop.  Studien  S.  101  f.  —  So  ist  es 
bei  DD-iD'^  (es  [das  Schwein]  frisst  ab)  Ps.  80,  14  flir  DDD^;  TOnç 
(durch  Àusbreiten)  Hi.  26,  9  zunâchst  aus  Dissimilation  f&r 
««nç,  und  dièses  flir  TTÎTSÇ.  Passivum:  bâlDtt  (umgûrtet)  fur 
baDtil  Ghr.  15,  27. 

3.  Verdoppelung  des  dritten  Stammconsonanten  liegt,  wie 
die  Form  dasteht,  vor  in  "^Dï^nmas  von  tint  (stumm  sein),  also 
„sie  haben  mich  zum  Schweigen  gebracht"  Ps.  88,  17.  Zur 
Erleichterung  der  Aussprache  ist  das  erste  n  mit  u  statt  mit 


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Seltene  Inten6ivstS.mme  mit  Einschub  etc.  §  26,  2.  3.         203 

e  gesprochen  worden.  Ewald  meint  sogar  §  120,  a,  dass  die 
Wortgestalt  durch .  absichtliche  Wiederholung  des  3.  Stamm- 
œnsoDanten  sammt  dem  Âfformativ  zu  Stande  gekommen  sei; 
wozu  in  Hos.  4,  18  kein  genûgender  Grund  liegt.  Die  Ein- 
setzang  dièses  Qibbus  ist  im  Yerhâltniss  zum  folgenden 
Schureq  jedenfalls  anffallend,  zeigt  ûberlegte  Wahl  und  das 
Dagesch  im  tù  kann  nicht  als  das  gedankenlos  stehengebliebene 
Verdoppelungszeichen  des  Qittel,  sondem  muss  mit  Bô.  §  1021,  4 
als  Dag.  dirimens  (vielmehr:  orthoconsonanticum  S.  69  f.)  an- 
gesehen  werden.  —  Einen  seltsamen  Nebengedanken  enthâlt 
die  Aussprache  von  Qimchi,  fol.  60:  „Es  giebt  ein  Wort,  zu- 
isammengesetzt  aus  dem  Plural  der  3.  pers.  und  dem  Plural  der 
2.  pers^  nâmlich  'S.  Wenn  es  dem  Plural  der  3.  allein  ange- 
hôrte,  80  wâre  es  "^S^^tTSat,  und  ebenso  die  2.  Pluralis  allein 
wâre  '^Sîînnias.  Und  es  ist  môglich,  dass  die  Verdoppelung  ein- 
^etreten  ist,  um  den  Sinn  zu  verstârken,  und  dass  es  nicht  zu- 
sammengesetzt  ist;  denn  so  ist  die  Art  der  Hebrâer,  z.  B. 
fTjn'!  etc.  Dies  ist  das  Sichere  in  meinen  Augen;  denn  nicht 
habe  ich  einen  Sinn  in  dieser  [der  oben  angegebenen]  Zu- 
sammensetzung  gefanden.  Und  so  ist  es  [auch]  die  Art  der 
Hebrâer,  zu  verdoppeln  die  Wôrter,  um  den  Sinn  zu  verstârken, 
z.  B.  nngn  nn;pn  4  M  17,  28  etc.  etc."  Aber  die  von  Qimchi 
TCTworfene  Erklarung,  dass  '2  zusammengesetzt  sei  aus  '^D'inttS 
and  '!3»nnat,  trâgt  ganz  genau  so  vor  Abraham  de  Balrais, 
p.  201;  dagegen  Buxtorf  nimmt  die  von  Qimchi  vorgezogene 
Erklarung  an,  indem  er  Thés.  pag.  120  kurz  bemerkt:  „Gemi- 
natio  est  ad  augendam  significationem/*  Man  kann  nicht  un- 
bedenklich  sagen,  dass  das  Qibbus  in  Schewa  zu  verwandeln 
iGes.  Lgb.  §  73,  1)  oder  vielmehr  das  ganze  n  als  nachlâssige 
Wiederholung  (Vorausnahme)  der  letzten  Silbe  zu  streichen  sei 
(Olsh,  §  251,  a;  Mûller  §  227;  Stade  §  155,  a:  „Schreibfehler"). 

Nicht  der  wiederholte  letzte  Stammconsonant,  sondern  ein 
anderer  leichterer  Laut  ist  angehângt  in  IDÇtî'l  (er  ist  aufge- 
grûnt,  aufgelebt,  vgL  nçn  feucht,  safkig  sein)  Hi.  33,  25;  Uber- 
dies  mit  Schewa  compositum  nicht  zum  Ersatz  fbr  weggelassenes 
Dagesch  forte,  wie  6es.  Lgb.  S.  77  ein  ttJÇtD'i  voraussetzte,  auch 
weniger  des  u  wegen  [Ew.  §  31,  b;  Bô.  §  205],  sondem  haupt- 
sâchlich  des  schwierigen  13  und  seines  Ueberganges  zu  t  wegen. 

Eine  Verschmelzung  des  Niqtal  u.  Hithqattel  haben  wir 
in  1823  (gesUhnt  sein)  5  M  21,  8. 

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204  II-  Hanpttheil:  Fonnenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbom. 

§  27.  Der  Stamm  Hlqtll. 


Perfectum: 

3.  sg.  m. 
3.  sg.  fm. 
2.  sg.  m. 

b'^Ûpn  Mqtïl  (er  hat  tôten  lassen) 
nb'itjpn  hîqtïlâ 

rnbûpri  hiqtdUa 

Imperfectum: 

3.  sg.  m. 

2.  sg.  fin. 
[1.  sg.  com 

3.  pL  fin. 

b-^ûp?  jaqttl 
^b'^ûpï?  taqiilî 
..    b*»t:pfc<  "aqtil] 
nDbttpï?  taqtë'lnâ 

Jussivus 

3.  sg.  m. 

bpp^  jaqtel (er  môgetoten  lassen) 

Imperatiy: 

2.  sg.  m. 
2.  sg.  fin. 
2.  pi.  fin. 

bt:pn  haqtel 
'^b'^Opn  haqtilî 
njbopn  haqtelnâ 

Inf.  constr.: 

b'^tSpn  haqttl 

Inf.  absolut.: 

btDpn  haqtel 

Particip: 

b'^ûpti  maqfil 

1.  Die  Bedeutung  dièses  Stammes,  der  gewohnlich 
Hiph^  heisst,  ist  die  causative  und  zwar  a)  die  indirect 
causative,  wenn  das  Subject  eine  Person  zur  Vollbringung 
der  im  Qal  ausgedriickten  Handlung  oder  zur  Yersetzung  in  den 
Yom  Qal  bezeichneten  Zustand  yeranlasst;  b)  die  direct  causa- 
tive, wenn  das  Subject  das  Eintreten  der  durchQal  bezeichneten 
Handlung  oder  des  dadurch  bezeichneten  Zustandes  veranlassi 

Âd  a)  sind  die  Beispiele  hâufig.  Ich  will  nur  darauf  hin- 
weisen,  dass  auch  beide  Bedeutungen  bei  demselben  Verb 
vorhanden  sein  kônnen.  Denn  T^pîDïl  heisst  1)  Jemanden  beauf- 
sichtigen  lassen  (jubere)  =  ihn  zum  Aufseher  machen;  2) 
Jemanden  oder  Etwas  beaufsichtigen  lassen  =  zur  ÂufSsicht 
ûbergeben.  Bei  diesem  letztem  Fall,  wo  ein  persônliches  oder 
sâchliches  Object  der  Beaufsichtigung  hinzugefiigt  ist,  konnte 
ïnan  meinen,  dass  jene  Mittelsperson  durch  eine  Ellipse  ver- 
schwiegen  sei;  aber  dièse  Erklârung  wird  durch  die  Mehrzahl 
der  Beispiele  verboten.  Denn  zwar  Jr.  37,  21  konnte  man  eine 
solche  Ellipse  statuiren:  „und  sie  liessen  beaufsichtigen  (Jeman- 
den) den  Jeremia  u.  s.  w.";  aber  nicht  ist  eine  solche  Ellipse 
dem   Gedanken   entsprechend  bei  'yi  D'^tf?»  in«  "Pptn  40,  7. 

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Bedentung  des  Hiqtil.   §  27,  1.  205 

Denn  woUte  man  (ibersetzen  „er  liess  beaufsichtigen  (Jemanden) 
bei  ihm  [Gedaljah]  Mânner  n.  s.  w.",  so  ware,  ganz  dem  Sinn 
der  Stelle  zuwider,  ein  Jemand  als  durch  die  Babylonier 
zum  Aufseber  neben  dem  Gedaljah  bestellt  angenommen, 
wihrend  doch  eben  der  Gedaljah  der  von  den  Babyloniem  be- 
atellte  Aafeeher  sein  soll  [der  seinerseits  Unteraufeeher  er- 
wahlen  konnte;  aberdies  war  dann  nicht  Maassregel  der  Baby- 
lonier], So  ist  eine  Ellipse  der  beaufsichtigenden  Person  auch 
nicht  vorhanden  in  "insin  TjPÇK  îlljjla  Ps.  31,  6,  wo  es  wider- 
sinnig  wâre  zu  ûbersetzen  ,,diirch  dich  lasse  ich  (Jemanden) 
beaufsichtigen  meinen  Geisi"  Ebensowenig  bei  'y\  T'b?  l'^'ptin 
2  Chr.  12,  10;  denn  nicht  môglich  ist  „er  liess  beaufsichtigen 
[die  Schildé]  (Jemanden)  auf  Grand  der  Hand  der  [=  durch  die] 
Anfttlirer  der  Lâufer,  welche  die  Wache  hielten  am  Eingange 
znm  Hause  des  KOnigs/'  Da  hat  wieder  Rehabeam  nicht 
Jemanden  neben  den  AnfÛhrern,  sondern  eben  dièse  selbst  zu 
An&ehern  ernannt,  mochten  dièse  nun  ihrerseits  Unterauf- 
seher  wâhlen  oder  nicht.  Vielmehr  ist  in  diesen  Beispielen  und 
in  Vb2  TJJÇ*^  Jes.  10,  28  die  Bedeutung  schon  eine  direct 
cansative,  namlich  „das  Beaufsichtigen  austiben^^  Der  dabei 
stehende  Accusatiy  der  Sache  ist  ein  Accusativus  relationis,  in 
Bezug  auf  welchen  das  Subject  das  Beaufsichtigen  austibt. 
Dass  man  dann  statt  „das  Beaufsichtigen  austiben  in  Betreff 
einer  Person  oder  Sache"  auch  klirzer  sagen  kann  „zur  Auf- 
aicht  ûbergeben",  „in  Verwahrung  geben"  und  einen  Ort  des 
Gewahrsams  hinzufligen  kann,  wie  Jer.  36,  20,  —  diess  thut 
nichts  zur  gegebenen  Ableitung  der  eigentlichen  Bedeutung, 
aber  beeintrachtigt  auch  nicht  deren  Richtigkeit.  —  Indirect 
causativ  ist  aber  die  Bedeutung  in  den  Fâllen,  welche  Nâgels- 
bach  §  18,  ni,  3  zunâchst  als  Belege  der  direct  causativen 
Bedeutung  angef&hrt  hat:  I'^jOT}  (schwer  sein  lassen,  namlich 
Jemanden);  und  von  unregelmassigen  Verben  ftihrt  er  noch  an 
Mtkos  gehen  lassen"  und  „zu  Grande  gehen  lassen". 

Ad  b)  direct  causativ  ist: 

a)  von  Thatverben  b'^'=T?#l  das  Scheiden  ausliben;  b'^âSïl  das 
Abgrenzen  aus&ben  in  Bezug  auf  das  Yolk  2  M  19,  12  und  in 
Bezug  aui'  d^n  Berg  v.  23;  —  "T'âin  Ps.  18,  48  „und  er  ûbte 
ans  das  Antreiben  von  Yôlkern  in  meinen  Spuren"  ;  ebenso 
47,  4;  —  sP77n  1)  Jemanden  treten  lassen;  2)  das  Treten  aus- 
ûben  in  Bezug  auf  ein  Object  Hi.  28,  8;  Jr.  9,  2;  Ki.  20,  43;  — 

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206  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbnm. 

^*^^Tn  1)  Jemanden  sich  ermnern  lassen;  2)  das  Sicherinnem 
selbst  ausûben  in  Bezug  auf;  —  V^pH  das  Verbergen  an  sich 
selbst  bewirken  2  Kg.  7,  8;  —  Tn'^ûsn  das  Unterwerfen  ausûben 
an  Jemandem  Jr.  34,  11  Ktli.;  — '  C^b??!  das  Verwunden  (durchs 
Wort)  ausliben  in  Bezug  auf  Jem.  =  Jemanden  beschamen 
u.  s.  w.;  —  n'^'^ipn  das  Schneiden,  Fâllen  ausûben  in  Bezug 
auf  Jemand  oder  etwas;  —  vgl.  noch  z.  B.  ^l'^'^TI»?  das  Verfol- 
gen  ausûben  in  Bezug  auf  Jemand  Ri.  20,  43. 

^)  von  Zustandsverben  vgl.  "T^âan  1)  Jemanden  stark  sein 
lassen;  2)  das  Starksein  selbst  ausûben  Ps.  12,  5;  —  b*^??n  1) 
Gross  sein  lassen  Jemanden  oder  Etwas;  2)  das  Grosssein  zur 
Erscheinung  bringen  =  Grosse  erweisen,  im  Thun  nite?b  und 
dann  auch  mit  Weglassung  dièses  Mittels;  'j'^ptn  das  Altsein 
an  sich  selbst  zur  Erscheinung  bringen  =  ait  werden;  —  ^^^«7 
1)  Jemanden  schwer  u.  s.  w.  sein  lassen;  2)  das  Geehrtsein  an 
sich  selbst  eintreten  lassen  =  sich  geehrt  machen  2  Chr.  25,  19;  ' 
—  ■^'^tt??n  das  Tauglichsein,  Nûtzlichsein  in  Bezug  auf  sich 
selbst  eintreten  lassen  =  sich  Vortheil  erringen  Pred.  10,  10;  — 
vgl.  noch  z.  B.  51'^jpiçn  das  Sichvomeigen  ausûben  =  sich  vor- 
neigen;  —  ts'^fptfn  das  Sichruhigverhalten  ausûben  =  Uuhe 
halten;  —  dagegen  bei  S'^CpH  „aufmerken"  ist  bloss  das  W» 
(sein  Ohr),  welches  ja  auch  zuweilen  ausdrûcklich  dabei  steht, 
elliptisch  unterdrûckt. 

Man  sieht,  dass  dièse  direct -causativen  Bedeutungen  des 
Hiqtil  bisher  im  Lexicon  unter  ^intransitiv**,  „wie  Qal"  er- 
schienen;  —  eine  Entwickelung  dieser  Bedeutungen  ans  dem 
Qal  ist  aber  bis  jetzt  nicht  gegeben  worden.  —  Der  Gedanke 
der  Dnterscheidung  einer  indirect-  und  einer  direct- causativen 
Bedeutung  des  Hiqtil  stammt  von  Nâgelsbach  a.  a.  0.,  und  er 
hat  in  seinem  Commentar  zu  Jesaja  ôfter  darauf  hingewiesen; 
die  Durchfôhrung  des  Gedankens  ist  aber  bei  ihm  theUs  falsch, 
wie  oben  angegeben,  theils  so  dûrftig,  dass  sie  nur  das  bis 
dahin  schon  Bekannte  enthielt.  Ich  hoffe  aber  angedeutet  zu 
haben,  welches  reiche  Licht  dièse  Unterscheidung  auf  die  Ab- 
leitung  der  Bedeutungen  des  Hiqtil  aus  dem  Qatal  wirft,  und 
wie  sie  gradezu  der  Schlûssel  zu  lexicographischen  Schwierig- 
keiten  ist,  welche  jetzt  ungelôst  dastehen,  wie  in  Mûhlau-Volck 
bei  einzelnen  der  angeftthrten  Verben.  —  Stade  kennt  den 
Ausdruck  indirect-causativ  nicht  und  hat  §  160,  b  fUr  „direct- 

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Indirect-  und  direci-causative  Bedeatung.  §  27,  1.  207 

cawsativ*'  den  weniger  deutlichen  Ausdruck  „innerlich  causativ" 
nnd  alâ  Belege  giebt  er  nur  das  altbekannte  Material  (tS'^pttJn, 
'{•'abn,  Vptn)  d.  h.  nur  Beispièle  von  Zustandsverben. 

Wie  die  causative  Bedeutung  in  die  déclarative  ûbergelit 
z.  B.  p'^'^TSrj  gerecht  sein  lassen  durch  die  That  und  durchs 
Wort,  ist  beim  Qittel  §  23,  1  auseinandergesetzt, 

2.  Die  causative  d.  h.  hinweisende,  anregende  Bedeutung 
wnrde  durch  das  Stammbildungselement  H  dargestellt,  welches 
mit  den  Deutewurzeln  zusammenhangt  und  welches  in  andem 
Lialecten  zwar  als  schwâcherer  Spiritus  lenis  erklingt,  aber 
doch  auch  als  s  und  im  Hebr.  selbst  als  t  erscheint,  vgl.  §  28 
Anhang. 

Dièses  n  wurde  ursprlinglich  mit  a,  jetzt  beim  regelmâssigen 
Terb  immer  mit  leichterem  t  gesprochen,  welches  in  Dï^SttbDH 
(wir  haben  sie  [eos]  beschimpft)  1  Sm.  25,  7  durch  das  guttural- 
verwandte  Kaph  (oben  S.  37)  zu  e  zerdrtickt  ist. 

Dass  auch  das  ï  der  zweiten  Stammsilbe  aus  a  geworden  ist, 
lâsst  sich  nicht  auf  zwingende  Art  dadurch  beweisen,  dass  die 
Formen  mit  ConsonantaflFormativen  ein  a  in  der  zweiten  Stamm- 
silbe zeigen.  Denn  bei  diesem  Hinweis  vergisst  man, 
dass  auch  das  ursprlingliche  t  von  15?  ^-  s.  w.  vor  Con- 
sonantafformativen  in  doppelt  geschlossener  Silbe  als 
a  erscheint.  Die  Behauptung,  dass  die  zweite  Stammsilbe 
ïuerst  a  enthielt,  kann  sich  also  nur  auf  die  Wahrscheinlichkeit 
berofen,  dass  auch  das  HiqtH  sich  historisch  aus  einem  der 
IT.  arab.  Form  entsprechenden  fuiqfala  entwickelt  habe.  Der 
Uebergang  ist  dann  so  zu  denken,  dass  aus  imâlirtem  a,  also  a, 
erst  unter  dem  Druck  des  Accentes  geschlossenes  e  [e  fermé] 
geworden  sei. 

ZuBftchst:  dieser  Uebergang,  vgl.  ziim  St.  cstr.  1^  (Nest)  5  M 
22,  6  den  St.  abs.  '{;^;  zu  '^»  etc.  ^fe  (Stelle)  moss  als  mOglich  ange- 
nommen  werden.  Sodann  erinnere  ich  an  folgende  Worte  ans  ,,Ge- 
danke,  Lant  und  Accent*'  S.  136  f.:  „W6nn  fur  die  Ableitnng  des 
ê  im  Perfect  Qittel  und  Hithqattel  aus  dem  arab.  Imperfect  aller- 
dings  der  Umstand  spricht,  dass  dem  hebr.  Quttal  und  Hoqtal  das 
Impf.  der  arab.  II.  und  IV.  Form  zu  Grnnde  zu  liegen  scbeint;  so 
doch  dagegen,  dass  dem  Perf.  Qatal  wie  Niqtal  auch  im  Arab.  das 
Perfect  entspricht.  Also  scheint  es  sîcherer  auch  das  Perf.  Qittel 
und  Hithqa.  vom  arab.  Perfect  abzuleiten  und  dann  kann  deren  ë 


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208  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

nur  aus  imâJirtem  a,  also  â,  entstanden  sein".  Ans  dem  ê  muss 
dann  im  Hiqtil  das  verwandte  i  geworden  sein.  Dass  nun  beim 
Uebergang  des  ë  in  i  der  2.  Stammsilbe  eine  Assimilation  an  das 
eben  erst  gewonnene  i  der  1.  Stammsilbe  thS.tig  gewesen  sei,  is»t 
nicht  anzunehmen,  weil  solcher  assimilirender  Einfluss  beim  Qittel 
nicht  wahrgenommen  wird.  Trotz  dieser  Schwierigkeit,  das  i  des 
Perfects  zu  erkl&ren,  kann  man  nicht  beim  Hiqtil  den  Perfectstamm 
ans  dem  Imperfect  ableiten.  Denn  wenn  beim  Qittel,  wie  schon  be- 
sprochen,  solche  Herleitung  nnannehmbar  ist,  so  kann  man  das  Hiqtil 
nicht  von  der  allgemeinen  Analogie,  dass  die  hebr.  Ferfecte  ans  dem 
arab.  Perfect  [ausser  den  selbstSndigen  Bildungen  Qattal  und  Hoq- 
tal]  entstanden  sind,  isoliren.  Es  muss  aber  dièse  allgemeine  Ana- 
logie aller  activen  und  medialen  Perfectst&mme  umsomehr  festge- 
halten  werden,  als  bei  Herleitung  der  Formen  Qittel  und  Hiqtil  ans 
dem  Imperfect  das  i  der  erst  en  Silbe  unerklârt  bliebe.  Da  wûrde 
also  die  letzte  Silbe  aus  dem  Imperfectstamm  abgeleitet;  aber 
angenommen,  dass  die  vorletzte  Silbe  sich  dann  wieder  vom  Im- 
perfect differenzirt  hâtte.  Also:  da  man  nicht  aUe  bei  de  Silben 
des  Perfect  Qittel  und  Hiqtil  aus  dem  Imperfect  ableiten  kann,  so 
muss  man  dièse  Ableitung,  gegen  welche  ohnehin  jene  Analogie 
spricht,  ûberhaupt  verwerfen.  —  Stade  aber  nimmt  das  i  des  Per- 
fects als  Nachahmung  des  i  vom  Imperfect  §  91. 

3.  Das  einmal  gewâKlte  l  der  letzten  Stammsilbe  hat  be- 
wirkt,  dass  im  Hiqtil  auch  die  Vocalafformative  ausser 
dem  alten  1^,  den  Accent  auf  det  letzten  Stammsilbe 
lassen  und  dièse  Betonung  auch  beim  Perfectum  consecutivum 
bleibt,  ausser  bei  «ib'^'^sni  (und  sie  soll  trennen)  2  M  26,  33. 
Bôttcher  sagt  §  308:  „weÛ  es  das  erste  îiberhaupt  vorkommende 
Beispiel  war*';  und  er  scbeint  auf  etwas  Richtiges  aufinerksam 
gemacht  zu  baben.  Wenigstens  ist  es  auffallend^  dass  dièse 
TonyerrQckung  bloss  nocb  bei  der  nâchsten  vorkonmiendeu 
Form  auf  â  yorhanden  ist,  vgl.  §  42,  10,  e.  Die  Berufung  auf 
die  beide  Maie  folgende  Gutturalis  gUt  nicht,  weil  an  andem 
Stellen  trotz  folgender  Outturalis  der  Ton  geblieben  ist.  Als 
Beispiel  von  Zusanmiensprechung  der  beiden  t)  und  zugleich 
der  regelmassigen  Betonung  des  Perfectum  consecutivum  vgl. 
'^îTjprr)  (und  ich  werde  ausrotten)  3  M  20,  3;  26,  30;  *»M«rn  (und 
ich  werde  zur  Ruhe  bringen  ==  verschwinden  lassen)  26,  6; 
Hes.  23,  48. 

4.  Das  Imperfect  der  IV.  arab,  Form  heisst  juqtîl;  die  hebr. 
¥orm  Jaqtî'L    Das  u  und  das  a  unter  dem  Praeformativ  scheinen 


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Bildïmg  der  Tempusstamme  im  fliqtil.  §  27,  2—4.  209 

eine  unûbersteigbare  Schranke  fbr  die  historische  Erklârungs- 
methode  zu  bieten.  Doch  bat,  glaube  ich,  der  Einzige,  welcher 
die  Frage  berûhrt,  Olshausen  §  257,  a  den  ricbtigen  Weg  der 
Erklarang  gezeigt,  indem  er  scbreibt:  ,J)as  n,  womit  die  Wuxzel 
vermehrt  worden  [bei  der  Bildung  des  Stammes  Hiqtil],  ist  hinter 
der  Sabjectsbezeichnung  mit  wenigen  Ausnahmen  durch  Syncope 
ausge&lleii  und  der  darauf  folgende  Vocal  a,  nachdem  der  ehe- 
malige  Yocal  der  Sabjectsbezeicbnung ,  namlicb  u,  ebenfalls 
unterdrQckt  worden,  auf  dièse  ûbertragen  worden".  Die  Dis- 
crepanz  zwischen  der  arab.  und  der  hebr.  Bildung  scheint  auch 
80  noch  Yorhanden  zu  sein;  denn  beim  Zusammenwachsen  des 
Praformatiys  mit  dem  Imperfectstamm  ist  doch  auch  im  Ârab. 
der  den  letzteren  anlautende  Spiritus  sjncopirt  worden  und 
dabei  bat  sich  das  u  des  Prâformativs  gegenûber  dem  a  der 
ersten  Stammsilbe  behauptet,  wahrend  im  Hebr.  eben  dièses  a 
gesiegt  hat  und  das  u  verschwunden  ist.  Um  dièse  Verschieden- 
heit  der  Entwickelung  zu  erklaren,  muss  man  hinzunehmen, 
dass  beim  Zustandekommen  der  erwâhnten  Syncope  im  Ârab. 
dag  Praformatiy  sein  u  noch  besass ,  im  Hebr.  aber  schon  mit 
dem  nnbestimmten  ë  vertauscht  hatte.  So  ist  es  erklarlich,  dass 
im  Arabischen  auch  beim  Imperfect  der  IV.  Form  das  u  siegte, 
welches  auch  unter  dem  Praformativ  der  Imperfecte  der  H.  und 
HL  Form  gesprochen  wurde;  im  Hebr.  aber  an  die  Stelle  des 
e  das  a  der  Imperfectstammsilbe  trat.  —  Ges.  Lgb.  §  94;  Ew. 
§  141;  Land  §  227  schweigen;  Bickell  §  120  u.  Oes.-Kautzsch  §  53 
stellt  bloss  b'^OpiT  und  Juqtil  nebeneinander.  Stade  §  478. 
492.  498  meint,  dass  sein  Praformativum  Ja  im  Ursemitischen 
anct  beim  Intensiv-,  Tendenz-  und  Causativstamm  gesprochen 
worden  sei.  Soll  also  das  arab.  ju  eine  secundâre  Bildung, 
etwa,  wie  Bôttcher  §  1013  Anm.  sagt,  eine  Nachahmung  des 
passiven  Imperfects  sein?  Solche Nachahmung  des Passivs  durchs 
Activ  scheint  nicht  annehmbar.  —  Auch  Millier  §  207  nennt 
das  hebr.  a  in  der  ersten  Silbe  „ursprîinglich";  sagt  aber  nicht, 
woher  das  arab.  u  in  eben  dieser  Silbe  rtihre. 

Dass  in  der  zweiten  Stammsilbe  des  Imperfects  flir  das  i 
dei  arab.  Form  zunâchst  ein  vom  Accent  zerdrQcktes  ë  stand, 
ist  nothwendig  anzunehmen,  ygl.  den  entscheidenden  Beweis  am 
Schluss  dièses  §.  —  Wie  diess  ê  zu  î  wurde,  ist  wieder  die 
I*nige.  Am  nâchsten  liegt  es,  auch  im  Imperfectstamm  einen 
t^ebergang  des  geschlossenen  e-artigen  ê  in  t  anzunehmen.  — 

Ko  ni  g,  Lehrgebftnde  d.  hebr.  Spr.  14 

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210  IL  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbam. 

Olsh.  scheint  eine  Analogiewirkung  des  Perfects-Z  anzunehmen, 
Ygl.  §  257,  a:  ,J[n  der  Silbe  nach  dem  zweiten  Radical  hat  frfiher 
ï  vorgeherrscht,  jetzt  ist  seit  langem  auch  hier,  wie  im  Imperativ 
und  zum  Theil  im  Perfect,  fast  ûberall  î  an  dessen  Stelle  ^e- 
treten".  Dies  halte  ich  nicht  ftbr  so  wahrscheinlich,  wie  meine  Er- 
klârung.  Bickell  §  47,  remark  hat  erklârt:  „The  remarkable  tran- 
sition of  i,  which  has  arisen  £rom  a,  to  i  in  the  hiphil  has  perhaps 
originated  according  to  an  erroneous  analogy  &om  the  conju- 
gation  of  the  verbs  mediae  v^  y^  where  this  î  is  phoneticallj 
legitimate^'.  Stade  erklârt  ganz  ebenso  §  91:  „yerlângerang 
des  i  zu  î  ist  eingetreten  im  Imperfect  Hiphîl  aUer  Wurzeln, 
ausser  !P"!P  ^"9  und  Tt^.  Es  ist  das  eine  Analegiebildung  nach 
dem  Muster  der  Wurzeln  ^'y.  'T^p6?  und  danach  TpÇ?7  richten 
sich  nach  W^^y^-  Das  scheint  mir  aber  zu  gewagt,  wenn  man 
die  Bildung  des  regelmassigen  Verb  yon  einer  einzigen  Art 
des  unregelmassigen  Verb  herleitet.  Da  scheint  mir  die  Basis 
zu  schmal.  —  Land  §  227;  Kautzsch§  53  sprioht  sich  nicht  darûber 
aus,  wie  das  i  wurde.  —  Endlich  Mûller  §  207  und  §  69  nennt 
das  i  „ursprtînglich  lang^\  wie  aile  !  und  û  ursprûnglich  lang 
seien.  Damit  verzichtet  man  einfach  auf  irgendwelche  historische 
Ableitung  der  hebraischen  Form  aus  der  arabischen;  aber 
ich  meine:  nursprûnglich"^  konnen  solche  lautliche  Discrepanzen 
der  semitischen  Schwestersprachen  nicht  sein. 

Mag  meine  Erklarung  des  I,  oder  die  von  Olshausen  richtig 
sein,  so  fordert  immer  noch  die  Form  mit  ê  eine  Erklarung,  welche 
fttr  den  Indicatiy  Imperfecti  bei  Dichtern  und  sonst  nicht 
selten  vorkommt,  und  welche  nicht  erst  von  den  Punctatoren, 
wenn  wir  ihnen  fiberhaupt  eine  solche  Yerkennung  der  Hebr. 
Eigenthlimlichkeit  zutrauen  dûrften,  nach  aramâischer  Art  bei 
der  scriptio  defectiva  angebracht,  sondern  eben  durch  die  scriptio 
^lefectiva  als  altes  Sprachgut  gesichert  erscheint.  Ist  das  e  dieser 
Formen,  wie  z.  B.  von  pai?  (er  wird  sich  heften  lassen)  5  M 
28,  21,  eine  Spur  der  alten  Bildung  wie  sie  vor  dem  auf  irgend 
eine  Weise  eingedrungenen  ï  war,  oder  des  Strebens  nach  Ver- 
kûrzung  der  Form?  FUr  die  erstere  Auffassung  spricht,  dass  auch 
vor  Vocalafformativen  (und  Suffîxen)  die  zweite  Stammsilbe 
vocallos  erscheint:  ^ipa^îl  (und  sie  hefteten  sich  an  =  setzten 
nach)  1  Sm,  14,  22;  31,  2;  1  Chr.  10,  2;  «iDn^în  (u.  sie  traten  == 
spannten  [den  Bogen])  Jr.  9,  2.  Doch  kônnte  auch  dièse  £r- 
scheinung  eine  weitergehende  Folge  davon  sein,  dass  in  den 


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Jxuàv  und  Impf.  conaecutivmn  Hiqtil.  §  27,  4.  211 

afformativlosen  Formen  die  Aussprache  mit  ë  anstatt  der  Aus- 
sprache  mit  l  angewendet  wurde. 

Die  Fonn  mit  ê  wird  regelmâssig  ftir  den  Jussiv  gebraucht. 
Dièse  Form  unterscheidet  sich  nicht  durch  die  Silbenzahl  von 
der  Indicativform  und,   wie  es  scheint,   auch  nicht  durch  die 
VocaUange.    Aber  in  der  That,   dem  Schicksale  (wenn  auch 
nicht  dem  Ursprunge)  nach,  ist  das  ê   bloss  tongedehnt  und 
darum  beim  Weichen  des  Accentes  der  Verkûrzung  zu  ë  (Segol) 
unterworfen.    Die  leichtere  Form,  wie  man  besser  ftir  „kûrzere" 
sagt,  hat  der  Jussiv  des  Gedankens  wegen,  weil  bei  Befehl  wie 
Anrede  der  Accent  nattirlicherweise  auf  den  Wortanfang  gelegt 
wird,   vgl.  „Gedanke,  Laut  und  Accent"  S.  43.  117.     Ist  dièse 
leichtere  Form  nun  die  alte  noch  nicht  durch  î  beschwerte,  oder 
eine  erleichterte?  Jene  Annahme  erscheint  als  die  naturgemasse; 
dièse  als  ein  unm5glicher  Umweg  (von  i  durch  ë  ûber  I  zu  ê 
zuriick);  aber  nicht  nur  erscheint  bei  einigen  Arten  des  unregel- 
mâaaigen  Verb  der  Jussiv  als  die   aus   der  Indicativform   er- 
leichterte Form,   sondem    der   Umstand,    dass   manchfach  bei 
Verbis  tertiae  gutturalis,  insbesondere   it"b,  die  Indicativform 
als  Jussiv  u.  Impf.  consec.  [u.  die  schwerere  Form  als  Imperativ] 
vorkommt,  ist  nur  erklàrlich,  wenn  die  Form  mit  t  als  gewôhn- 
lich,  zunâchst  gebrauchte,  die  mit  ë  [a]  als  davon  abgeleitete 
gedacht  wurde. 

Ueber  Imperfectum  consecutivum  gilt  §  21,  U,  also 
ba;j!1  u.  s-  w.  aber  b'^Of^KI  und  wieder  bopfî,  vgl.  4M  31,  50. 
So  beim  regelmâssigen  Verb  ohne  Ausnahme,  wenn  auch  Bô.  IL 
S.  198  f.  vermuthet,  dass  die  Formen  der  ersten  Pers.  Sing., 
welche  nur  mit  defectivem  Chiréq  punctirt  sind  (3  M  20,  26; 
5  M  9,  21;  Hes.  31,  15),  nach  der  Intention  der  Schrîftsteller 
oder  wenigstens  der  Gonsonantenschreiber  vielmehr  mit  Sere  zu 
sprechen  seien,  weil  ausser  bei  Wav  consecutivum  die  1.  Sing. 
Impfi,  nicht  defectiv  geschrieben  sei.  Aber  den  letzten  Satz 
kann  Bôttcher  nur  durch  eine  neue  Hilfsannahme  vertheidigen. 
Jene  Vermuthung  hat  allerdings  noch  diess  ftir  sich,  dass  bei 
i^T  1.  Sing.  hinter  Wav  consec.  zwar  bei  einigen  Arten  des 
unregelmâssigen  Verb  immer  die  unerleichterte  Imperfectform, 
oei  einer  Art  (den  îY 'b)  aber  doch  neben  der  langen  auch  die 
apocopirte  Form  erscheint 

14* 


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212  II*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

5.  Imperativ:  bî?î?n,  aber  verstarkt:  ïTb*>t:pn. 

Der  Infinitivus  constructus  hat  bei  sechs  Verben  statt 
a  unter  ïi  ein  i. 

Qimcbi  fol.  65b  z&hlte  auf  "^^m,  (et  eripiet)  Jes.  31,  5;  dann 
Jer.  50,  34,  „und  es  ist  mOglich,  dass  hier  das  Perfectum  steht  fur 
Tv^ll  l^^V';  dann  Jer.  51,  33;  Jos.  11,  14.  Gesenios  batte  im  Lgb. 
§  94,  Anm.  4  vom  starken  Yerb  zaerst  genannt  Jes.  31,  5;  aber  da 
ist  wahrscheinlicher  das  Perfect  gemeint;  so  Ew.  §  350,  a,  and  ea 
kommt  dièse  Stelle  in  keiner  Grammatik  seitdem  bei  den  Inff.  Hi. 
mit  «  vor.  Weiter  batte  Ges.  (Y)  Jer.  50,  34  als  unsicberee,  aber 
(VI)  5  M  7,  24  wegen  des  Suffixes  als  unzweifelbaftes  Beispiel  ge- 
nannt.    Ewald    bat   aufgefûhrt  §  238,  d  (I)  Jer.  51,  33;    (IH)  8  M 

14,  46;    (V)  Jr.  50,  34;    (VI)  5  M  7,  24;    29,  48;   Jos.  11,  14,    1  Kg. 

15,  29;  2  Kg.  10,  17.  Olshausen  hat  §  192,  f  aïs  besonders  deutliche 
Beispiele  aufgefûhrt  :  (lU)  3  M  14,  46;  (V)  Jer.  50,  34;  (VI)  5  M 
7,  24;  28,  48;  1  Kg.  15,  29.  Bôttcher  fïihrt  II.  S.  226  ausser  den  bei 
Ew.  erw9hnten  noch  auf:  (II)  P^^orr-ry  (bis  zum  Ausrotten)  1  Kg. 
11,  16.  Das  haben  Ew.  und  Olsh.  jedenfaUs  weggelassen,  weil  da 
*^?|c  oder  *>^  ergâazt  und  die  Form  als  Perf.  gefasst  werden  kCnnte. 
13  nd  dièse  M5glichkeit  ist  anzuerkennen,  da  13»  in  der  That  mit  dem 
Perfect  in  der  Bedeutung  ,bis"  steht,  vgl.  Jos.  2,  22  etc.  (Ges.  Thee, 
pag.  992).  Femer  hat  Bô.  noch  als  Nr.  FV.  eingefïigt  ^"^^  bî"»? 
3  M  7,  35.  Das  haben  Ew.  und  Olsh.  jedenfalls  ans  demselben 
Grunde  weggelassen.  Aber  v.  36  steht  ganz  in  derselben  Construc- 
tion Drk  Sne^c  QS'^a.    Desswegen  habe  ich  schon  §  23,  4  die  Ansicht 

.  ausgesprochen,  dass  hinter  Q'^-^a  die  Verbalform  wahrscheinlicher  In- 
fînitiv  ist.  Diess  ist  ûberdiess  auch  die  Consequenz  aus  dem  Bei- 
spiel III.  —  Die  rômischen  Ziffern  beziehen  sich  auf  meine  Anord- 
nung  der  sechs  Verba  nach  dem  Alphabet:  I  rp'nn;  II  imûr»; 
m  'TjGn;  rV  a-^^fn;  V  rann;  VI  ■T'«a»'n  Ges.-Kautzsch  §  58,  Anm.  2 
will  nur  Beispiele  geben  und  giebt  (V)  Jr.  50,  34;  (VI)  5  M  7,  24; 
28,  48;  Jos.  11,  14.  Stade  §  247  nennt:  yielleicht  3  M  14,  46  a.  a; 
bestimmt  5  M  7,  24;  28,  48;  Jos.  11,  14.  —  Ueber  den  Ursprung 
dièses  i  hat  wahrscheinlich  Ges.  im  Lgb.  §  94,  Anm.  4,  ohne  dass  er 
sich  dessen  bewusst  war,  das  Bichtigste  gesagt,  indem  er  schrieb: 
,,Noch  hSiufiger  als  im  Piel  finden  sich  hier  Formen  des  Inf.,  die 
mit  dem  Praeterito  gleichlautend  sind^^  Die  Analogie  der  Per- 
fectvocalisation  schien  mir  schon,  ehe  ich  dièse  Aeussenmg  las, 
der  einzige  môgliche  Erkiârungsgrund  dieser  Aussprache.  Ewald 
g  238,  d  hat  auch  an  das  Perf.  erinnert  und  wollte  der  Sache  so  zu 
Hilfe  kommen,  dass  er  meinte,  es  w&re  dièse  Vocalisation  nur  ein- 
getreten,  wo  die  Setzung   eines  verbum  finitum  sehr  nahe  gelegen 


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Imperativ  und  Infinitiv  Hiqtil.  §  27,  5.  213 

w&re.  Da  hat  er  nur  das  aach  von  ihm  aiierkaimte  Beispiel  (Y) 
Jr.  50,  34  yergessen,  wo  die  Form  von  yyah^  abb&ngi,  hinter  welchem 
sonst  kein  Perfect  steht,  vgL  darûber  §  42,  10,  d  ûber  Jos.  4,  24. 
Olsli.  und  Stade  a.  aa.  00.;  ebenso  Mûller  §  211  haben  die  Erschei- 
nuDg  als  einen  Fall  der  Abschwâchung  des  a  za  i  bezeichnet  d.  h. 
eine  besondere  Ausnahme  dnrch  eine  allgemeine  Regel  erki&rea 
woUen.  BO.  und  Ges.-Eautzsch  baben  nichts  znr  Ërkl&ruiig  bemerkt. 
Bickell  und  Land  baben  die  Sache  nicht  erwS.hnt.  —  Beim  Inf. 
cstr.  hat  die  ietzte  Stammsilbe  einige  Maie  auch  ê  behalten,  ohne 
dass  flich  ein  einleuchtender  Grund  angeben  Iftsst.  Vom  regelm&ssi- 
gen  Yerb  gehôrt  dazu  ^n  (yerbergen)  Spr.  25,  2;  auch  ttgeti  (Buhe 
halten)  Jes.  57,  20;  Jer.  49,  28.  Ew.  hat  die  Sache  §  238,  d,  aber 
nicht  dièse  beiden  Ffiile  gegeben;  aber  dièse  stehen  bei  Olshausen 
§  25S,  b.  Ges.-Eautzsch  §  53,  Anm.  2  erw&hnt  Jes.  57,  20;  Stade 
§  621,  a  hat  beide  Beispiele.  Bei  B5.  habe  ich  sie  nicht  gefonden. 
Seine  Erkl&mng  aus  gutturalischer  Umgebung,  die  er  aber  andeutet 
n.  8.  226,  lâfist  sich  nicht  bei  allen  Beispielen  anwenden.  Vgl. 
Ew.  nnten  §  33,  0,  a.  Allerdings  bei  ^sVk  ^°-  11»  35  (um  weiss  zu 
za  machen)  folgt  wenigstens  9. 

Der  Infinitiyus  absolntus  hat  herrschend  Sera  mit  und  ohne 
^  n  iât  anf  aramâische  Art  zu  Spiritus  lenis  geschwâcht  in 
rstj»  (mit  Sichfrûhaufinachen  =  auf  eifrige  Art)  Jr.  25,  3 
VgL  auch  !plK  1  M  41,  43,  was  als  Inf.  absolntus  Hiqtil  als 
Vcrtreter  des  Imperativ  aufgefasst  werden  konnte,  also  = 
Jtniebeugen!".  —  ^£Bn  (direct -causativ;  das  Ausliben  des  Be- 
stûnnens,  des  Angreifens;  das  aggressive  Verhalten)  1  Sm. 
15,  23  ist  nicht  sowohl  Infinitivus,  weder  constructus  noch  ab- 
solatos,  als  infinitivartiges  Nomen.  Was  das  Pathach  anlangt, 
80  ist  anznnehmen,  dass  sich  der  Einfluss  des  n  auf  das  (vgl. 
S.  209  £)  in  der  zweiten  Stammsilbe  stehende  ê  geltend  gemacht 
liât,  ehe  dièses  zu  î  ûberging.  Zu  dieser  Auffassung  nôthigt  eine 
Fonn  mit  Suffixum,  in  welcher  sich  auch  beim  Inf.  constructus 
w  T  ein  a  zeigt,  ygl.  §  29,  11.  — 

Das  Verhâltniss  des  arab.  Particip  mûqtil  zum  hebr.  maqfil 
mnss  wieder  so,  wie  beim  Imperfect,  erklârt  werden. 

§  28.   Der  Stamm  Hoqtal. 

Perfectum:       3.  sg.  m.       btspn  hoq(dl  (er  ist  getôtet  worden) 
3.  sg.  fm.    nbûf^n  hoq(elâ' 
2.  sg.  m.    ribôjin  hoqtdUa 


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i 


214  ^^-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbom. 

Imperfectum:  3.  sg.  m.        btjj?^  joqtdl 

2.  sg.  fm.     "^^;o^i\  toqt^lî 

3.  pi.  fm.    n;b"Ç}5n  toqtdlna 

Infinitivus  constructus;        iûj?'^  hoqtdU 
„  absolutus:  ^ÇJ?^  ^qt^l 

Particip:  btjptj  moqfaL 

1.  Dieser  Stamm  (Hoph3al)  bedeutet  ,^um  Object  der  in- 
direct-  oder  direct -causativen  Bedeutung  des  Hiqiil   gemacht 
werden*'.     Nehmen-  wir  als  Beispiel  Igfert,  so  bedeutet   es  1) 
,»zum  Aufseher   gemacht  werden*',    also   Passiv  zum   indirect- 
causativenTpÇïi;  2)  „ziir  Beaufsichtigung  niedergelegt  werden" 
oder  auch  „zur  Heimsuchung   ûbergeben  sein"  Jr.  6,   6,  also 
Passiv  zum  direct-causativen  T'pfe?!.    Ist  Hoqtal  Passiv  des  in- 
direct-causativen  Hiqtil,  so  kann  man  sich  die  Bedeutung  ver- 
anschaulichen  durch  „Befehligtwerden  (iuberi),  Yeranlasstwerden, 
die  im  Qal  ausgedrîickte  Handlung  zu  vollbringen**.    So  ist  es 
beîm  Hoqtal  zu  allen  indirect-causativen  Hiqtil,  also:  pâltt  „ver- 
anlasst  zumSichankleben'S  Passiv  zu  p''ai«7  IPs.  22, 16;  btjptî  „ge- 
bracht  zum  Wanken"  Jr.  18,  23;  ïfbpïl  zum  Kônigsein  bewegt 
werden  ;  l'OpH  veranlasst  werden  zum  Duften,  angenehmen  Rauch 
zu  entwickein;  Mtçn  veranlasst  werden  oder  sein,  sich  zu  legen. 
—  Bei  déra  Hoqtal  zum  direct-causativen  Hiqtil  wird  dasjenige, 
was  beim  Hiqtil  die  Sphâre  der  Einwirkung,  also  ein  Accusativ- 
object  im  weiteren  Sinne,  bildet,  zum  Subjecte  gemacht,  welches 
die  Bealisirung   des   vom  Qal  bezeichneten  actus  oder  status 
erfâhrt.    Also:   ni  b*!»  Jos.  16,  9  „das  Trennen  (b'>'=Tan)  er- 
leidende  Subjecte";  cbD»l  das  Beschâmen  (C^bpn)  erleiden;  tTiDïi 
das  Ausrotten  (n*^'}??!)  erleiden;  ïfbtç'n  das  Hinwerfen  (ïf»!?©»?) 
erleiden.    Bei  cbtDn  Hi  5,  23  kann  man  zweifelhafk  sein,  ob 
es  Passiv  zu  einem  indirect-causativen  D^'btDn,  also  =  „veran- 
lasst  werden,  befriedigt,  freundschaftlich  zu  sein^,   oder  ob  es 
Passiv  zu  einem  direct-causativen  D*>btDiT,  also  =  „das  Prieden-, 
Freundschaftstiften  erleiden'^  isi 

Nun  ezistirt  za  drei  Hoqtalst&mmen  des  regelmâssigen  Yerbs 
kein  direct-causatives  Hiqtil.  Dièse  sind:  "tatn  das  'Brechen  er- 
leiden —  gebrochen  werden  Jer.  8,  21  {^vèn  [bloss  Jes.  66,  9] 
ist  da,  wie  T'^V'i"»  indirect-causat.)  ;  îy^'jîa  oder  vielmehr  die  Fe- 
mininform  «a*^»  „gemengt**,  3  M  6,  14  u.  s.  w.;  ^tta  „gezwimt" 
2  M  26,  1  u.  s.  w.  —  Da  ist   ein    direct- causatives  Hiqtil  Toraasza- 


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Bedentung  und  Bildung  des  Hoqtal.  §  28.  215 

setzen^  also  ^v?^  fidas  Breclien  aosûben"  wie  z.  B.  rr-rsir}  ^das 
Schneiden  aosûben*';  tT^p  ndas  Mengen  aosflben'*;  ^i^rt  „àaa 
Zwimen  betreiben".  Obgleich  also  zn  diesen  drei  Beispielen  keîn 
entsprechendes  d.  h.  direct-causatives  Hiqtil  existirt,  so  sind  sie  doch 
selbstverst&ndlich  keine  Spuren  des  Passivum  Qatal,  f&r  dessen  Exi- 
stenz,  wie  schon  §  24,  1  erwfthnt  ist,  besonders  Bôttcher  gek&mpft 
bat.  Denn  ^&vn  ist  ja  eben  das  Perfect  der  passîven  IV.  arab. 
Form  und  nicht  der  passiven  I.,  und  das  zweite  una  dritte  Beispîel 
eînd  das  eigenthûmliche  Particip  der  aftmlicben  passiven  IV.  arab. 
Form  und  nicht  der  passiven  I.,  welches  letztere  ja  maqtû'l  heisst. 
—  Das  regelmftssige  Verb  bietet  ûberhaupt  keine  Spuren  von  dem 
postTilirten  Passivum  Qatal.  Denn  ich  sehe  aile  Spuren  dièses  frag- 
lichen  Passivum  als  nicht  beweiskr&ftig  an,  welche  erst  durch  die 
Behauptung  gewonnen  werden,  dass  die  Punctatoren  einen  falschen 
Verbalstamm  angenommen  hatten.  Also  wo  Bôttcher  meint  (§  906), 
dass  die  Punctatoren  irrthûmlich  einen  Niqtalstamm  punctirt  h&tten, 
-wo  Passivum  Qatal  zu  punctiren  gewesen  wfijre,  wie  issi'  (abge- 
schnitten,  verwehrt  sein)  1  M  11,  6  statt  "i»;,  da  muss  ich  "wider- 
sprechen.  Denn  das  klingt  ganz  so,  als  h&tten  die  Punctatoren  ein 
fremdsprachiges,  auslftndisches  Buch  zugeschickt  bekommen,  zn 
dessen  Consonanten  sie  die  Vocale  h&tten  schreiben  soUen.  Die 
Punctatoren  haben  sich  aber  die  Aussprache  nicht  ausgesonnen, 
sondem  die  durch  lebendige  Tradition  ûberlieferte  nur  fîxirt. 

Da  das  regehn&ssige  Verb  keine  Spuren  des  Passivum  Qatal 
liefert,  so  verlieren  auch  diejenigen  Formen  des  unregelm&ssigen 
Verb  an  Beweiskraft,  welche  allerdings  solche  Spuren  sein  kônnen, 
vgl.  §  84,  7.  9,  c. 

2.  Was  die  Vocalisation  anlangt,  so  hat  sich  der  alte 
PassiTvocal  u  noch  erhalten  beim  Perfect  viermal  neben  elf- 
mal  o;  beim  Imperfect  zweimal  neben  einmal  o,  Das  einzige 
Beispiel  von  Imperativ  beim  starken  Verb  nasiD'n  „sei  doch 
Teranlasst  oder  dazu  gebracht  zu  liegen;  erleide  doch  das  Zum- 
liegenb^ingen^  also  Passiv  vom  indirect-causativen  S'^STT'n,  zeigt 
also  o;  Hes.  32,  19;  das  zweite  Bei^iel  siehe  §  41,  1,  e  (Jr. 
49,  8).  Das  Particip  hat  wegen  des  Lippenlautes  lu  zwôlf- 
mal  den  homorganen  u-laut,  einmal  das  ans  u  erhohte,  zuge- 
spitzte  t  in  dem  schon  ans  Jos.  16,  9  angeflihrten  M'^b'lM  und 
nur  dreimal  o.  Die  Formen  selbst,  welche  das  regelmâssige 
Vetb  bietet,  giebt  Bôttcher  §  1014.  —  Wâhrend  bei  'ntt  Jos. 
16,  9  wegen  der  Adjectivconstr action  die  Ânnahme  Bôttchers, 


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216 


IL  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbnm. 


dass  die  Form  Particip  Hoqtal  seî,  zu  billigen  ist,  ist  diess  bei      | 
trh^ya  (Schnuren)  2  M  28,  14  unnôthig. 

Anhailg»     Vom   Causatiystamme   giebt    es  die    folgenden      ! 

§  29.  Die  Objeetsbezelehnnng 


'^ï^?. 

^î?û.?? 

Ïï'?t?î? 

^iop 

»=^ï?î? 

er    hat  ge- 

dich  [m.] 

dich  [f.] 

ihn 

sie  (eam) 

tôtet    mich 

^?f?^.BÎ? 

^^^ÛJ? 

nn^tjp 

innbBjî 

nribcp 

sie  hat  ge- 

dich  fm.l 

dich  [£] 

«IpbBJÎ 

tôtet    mich 

- 

'^^>^7i 

— 

— 

innbBjî 

nnbçp 

dil  [m.]  hast 

inbfip 

get.  mich 

•^s'^nbop 

— 

— 

irrnbçp 

npbop 

du  [f.]  hast 

get  mich 

ich  habe  g. 
dich  [m.] 

ïf'^ribçp 

irrnbBjs 
rriboî? 

fTPbap 

•^sAtjp) 

^i^^?. 

?PÎ50P 

^"^^ 

«î"?? 

sie  haben 

get.  mich 

•is^nbttî? 

— 

— 

innbBf) 

renbop 

ihr  [com.] 

habt   getôt. 

mich 

' 

wir  haben 
g.  dich  [m.] 

1I^5bBj5 

^™'?'3Ï? 

ÏTîbÇ? 

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Sufifixe  am  Perfect  Qa  der  Tranaitiva.  §  29,  1.  217 

zwei  ïormen  mit  t:  '^ribânn  (ich  habe  die  Fusse  setzen 
lassen)  Hos.  11,  3  und  passiv  t3|nnti  ,,das  Uebersetzen  erlitten 
Idabend^  =  libersetzt  Esra  4,  7. 


am  Yerb  oder  die  Yerbalsufflxe* 

^Atjp  CObçp  )A^J>  DbtJÎ?  Ibtjp 

uns  euch  [m.]     euch  [fm.]      sie  (eos)        sie  (eas) 


—  B?"^!?!??»?         I?'^'?^?^  D'^I?Î5ÇJ5  T^^'^'? 


DDî^îbçp       l^î^&çjj        D'^Açpj         ?3bçp 


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218  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Yerbum. 

1.  Ich  flige  auch  hier  das  Paradigma  bei,  weil  ohne  vor- 
ansgesetzte  mechanische  und  ganz  exacte  Eenntniss  desselben 
sich  gar  nicht  operiren  lâssi  —  Es  handelt  sich  nun  damm, 
eine  durchsichtige  Analyse  des  Paradigma's  zu  geben.  Dabei 
geht  man  nach  meiner  Ansicht  am  besten  von  der  Verbalfonn 
zu  den  Suffixen  fort.  Nach  dieser  Méthode  ist  tiber  das  Perfect 
der  Thatverba  dièses  zu  bemerken: 

a)  Weil  der  Accent,  ausser  bei  den  ohnehin  schon  auf 
Ultima  betonten  beiden  Formen  (Drtbçî?  und  fribop?),  bei  An- 
fîigung  der  Suffixe  um  eine  Stelle  nach  dem  Wortende  hin- 
rtickt,  so  ist  der  vorhandene  Vortonvocal  verschwunden,  aber 
ein  anderer  in  der  Silbe  vor  der  neuen  Tonstelle  enstanden, 
falls  dièse  Silbe  offen  ist.  Das  kann  man  sich  nun  an  dem 
memorirten  Paradigma  durchgehen. 

b)  Die  Endungen  sind  vor  Suffixen  zum  Theil  andere: 
statt  n^  ist  das  alte  M.  bewahrt;  statt  V\  meist  das  alte  '^j^,  nnr 
dass  es  defective  geschrieben  ist,  ausser  Jer.  2,  34  und  Hes. 
16,  19  (bei  Bôttcher  §  1042);  statt  DP)  und  fp)  das  alte  ^Vu 

c)  Von  den  so  entstandenen  beiden  consonantisch  aus- 
lautenden  Formen  (bûf)  und  ribtjj?)  zeigt  btjJ5  vor  dem  Sufifix 
den  alten  Auslaut  a,  und  zwar  als  à  vor  dem  spitzen  nî,  wie 
Bôttch.  Il,  S.  323,  Anm.  2  wohl  richtig  vermuthet,  oder  â. 
Nur  bei  ?[  (dich  [fem.])  ist  durch  das  dem  D  ursprQnglich  fol- 
gende  ^  ("^D)  ein  assimilirender  d.  h.  hier,  erhôhender  Einfluss 
ausgetibt  worden,  sodass  ê  gesprochen  wurde  und  nur,  wenn 
doppelte  Gutturalis  vorausging,  zweim^  dièse  retrogressive  Ein- 
wirkung  aufgehalten  wurde.  So  Qimchi,  fol.  27,  a;  Abraham 
de  Bahnis  S.  243,  Zeile  18.  Bôttcher  hat  §  881,  a,  y  aile  vor- 
kommenden  FâJle  aufgefîihrt  (Hes.  27,  26;  Mi.  4,  9;  Ri.  4,  20; 
1.  Sm.  25,  32;  —  Jes.  60,  9;  54,  6).  Aber  auch  Ewald  §  249,  c 
hat  das  Richtige;  ebenso  Olshausen  S.  231,  c;  Eautzsch  aber 
erwâhnt  §  58,  3  Anm.  1  -f  nur  als  Ausnahme  Ri.  4,  20;  Stade 
§  634,  a  richtig;  und  nur  er  giebt  die  richtige  Erklârung  dièses 
e  §  lOSt  obgleicli  er  nicht  gerade  von  Epenthese  des  e' hatte 
sprechen  sollen'  Richtig  bei  MuUer  §  235  und  Land  §  196; 
falsch  Tjbïûp  bei  Bickell  §  139.  —  Vor  q,  DD  und  "jO  erscheint 
hier,  wie  uberbaupt,  der  ursprttngliche  Vocalauslaut  nur  als 
Sch&wa  mobile  (wemi  langer  Vocal  vorhergeht)  oder  als  Schewa 

(wenn  kurzer  Vocal  vorhergeht).    (In  Pausa  î|^,  wovon 


k. 


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Suffixe  am  Perfect  Qal  der  Transitiva.  §  29,  1.  219 

es  DUT  wenige  Ausnahmen  giebt;  vgl.  unten  Nr.  7,  ferner 
§  31,  8;  ferner  mehrmals  bei  den  n"b  §  41,  4;  endlich  einmal 
bei  den  «'1d  §  42,  9). 

Die  andere  Form  r^ttç  8oll  nun  durcbaus  schon  ursprûnglîch  einen 
consonantischen  Anslaut  gehabt  haben,  vgl.  Ewald  §  248;  Stade 
§  628,  a.  Ge8.-Eaatz8ch  §  58,  Anm.  unt.  d.  Texte  2  spricht  sogar 
poâtiy  davon,  indem  er  arab.  qatalani  tind  qatalatni  aïs  Gegensâtze 
auffubrt;  ebenso  positiv  Olshausen  §  281,  b  „Unter  allen  Verbalformen 
istmir  eine,  welcbe,  jetzt  wie  frûher  auf  einen  Gonsonanten  ausgebend, 
einen  Theil  der  Suffixe  obne  Bindelaut  anf&gt,  n9.mlicb  die  3.  fm.  sg. 
im  Perfect".  Bickell  §  110  :  „Tbe  form  qatalat  even  in  primitive 
Semitic  bas  lost  the  vowel,  and  ended  in  the  consonant  t";  ebenso 
MQller  §  170;  Land  §  211,  d.  Indess  Olshausen  selbst  sagt  S.  34  „£& 
rnuss  auffallen,  dass  die  3.  sg.  fm.  binter  der  Gescblechtsbezeicbnung 
aaf  at  keinen  Vocal  aufweist."  Nun  zeigt  das  Aethiopiscbe  aucb 
binter  at  durcbgebends  ein  a,  also  qatalatânt  (sie  bat  micb  getôtet) 
u.  8.  w.,  wie  ja  aucb  im  Hebrâîscben  vor  zwei  Suffixen  an  dieser 
3. 8g  fm.  ein  a  erklingt,  nnd  diess  ist  einer  von  den  Grûnden,  welcbe 
ich  in  meinen  Âetbiopîscben  Studien  S.  141  —  143  gegen  die  al  te 
Théorie  vom  BindevocaJ  aufgefabrt  babe.  —  Wenn  nun  aucb  die 
3.  Bg.  im.  ursprunglich  auf  ein  a  ausging,  wie  erklftrt  es  ùcb  dann, 
dass  sie  diess  a  vor  den  meiaten  Suffixen  verloren  bat?  Icb  meine 
so:  Die  3.  sg.  fm.  bat  ibren  vocalischen  Auslaut  verloren,  wo  beim 
Festhalten  desselben  die  beiden  ersten  Stammoonsonan- 
ten  vocallos  h&tten  werden  mûssen,  also  eine  un- 
hebr&iscbe,  aramftiscbe  Wortgestalt  bâ.tte  entsteben 
mûssen,  nâmlicb  ^3^^Bp,  -fnVttp,  ^ri^a;?  u.  s.  w.  Und  dass  dièse  Scbeu 
wirklicb  den  Spracbgenius  des  Hebr&ers  geleitet  bat,  erkennt  man 
daians,  dass  aus  eben  jenem  Grande  das  at  ûberall  betont  ist.  Und 
weU  eben  dièse  Betonung  des  at  vor  qs,  i^  nicbt  môglicb  gewesen 
wâre,  weil  also  vor  dd  und  15  jene  unbebraiscbe  Bildung  trotz  Weg- 
werfung  des  a  batte  eintreten  mûssen  (nsr^ûp,  isr^^)?),  ebendaraus 
und  nur  daraas  erkl&rt  es  sîcb,  dass  die  8.  sg.  fm.  nie  mit 
&a  und  1^  verbunden  auftritt,  sondern  den  Accusativ  mit  tk 
bat.  (Eben  dessbalb  existirt  nicbt  bs^^q;?  und  "{^a^^;:;  gegen  Qimchi 
28^;  Âbr.  de  Balmis  244.)  —  Da  die  Betonung  des  at,  wenn  es 
mit  andem  Suffixen  als  ?;  verbunden  ist,  featstebt,  so  bat  die  Meinung, 
dass  das  at  aucb  vor  ?;  betont  gewesen  sei  und  zwar  aus  demselben 
Grande,  wie  vor  den  andern  Suffixen,  das  erste  Recbt.  Also  die 
Meinung  von  Bôttcber  II.  S.  328,  dass  gerade  vor  ?;  allein  das  at  nur 
in  Pansa  betont  worden  sei,  ist  eine  willkûrlicbe.  Ausserdem  tragen 
von  den  f&nf  Beispielen,  welcbe  iiberbaupt  vorkommen,  nur  zwei  das 


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220  ^«  Haapttheil:  Formenlehre.  I.  Pronomen. 

Sillaq  HL.  8,  5;  Hi.  42,  5;  zwei  aber  das  Zaqeph  qaton  Hes.  28,  18; 
Jr.  22,  26,  also  eînen  Accent,  der  doch  nur  aufluahmaweise  Pansa 
macht,  and  an  diesen  beiden  Stellen  auch  desshalb  wahrscheinlicli 
diess  nicht  thut,  weil  der  kurze  Vocal  bleibt.  Endlich,  wenn  das 
5.  Beispiel  HL.  8,  5  (Ttr^arT}  sîe  bat  dicb  gekreisst)  nicbt  auf  at  betont 
ifit,  80  waltete  in  diesem  Beispiel  ancb  nicht  der  dièse  Betonung 
fordernde  Grand. 

Die  Reste  des  urspriinglichen  Vocalauslauts  darf  man  auck, 
nachdem  die  Sache  erkannt  ist,  nicht  Bindevocal  nennen,  denn 
sonst  wird  die  Coordination  dieser  Auslautsreste  mit  den  andem 
Auslautyocalen  im  Bewusstsein  zerstôrt.  Man  kann  ja  ,,Yocal- 
stammauslaut"  sagen.  Er  trâgt,  ausser  bei  tfnbtjj?,  Q^blSp, 
■JçbtDp,  den  Accent.  Bei  den  ûbrigen  Verbalformen  ist 
es  ebenso. 

d)  Die  Verbalsuffixe  heissen:  *>5  mich;  ÏJ  dich  (m.),  auch 
pie  ne  ÏID;  If  dich  (fioi.))  [^^  nur  einmal  bei  einer  Imperfectform 
Ps.  137,  6;  —  Ps.  103,  4  und  die  ûbrigen  von  Ges.-Kautzsch 
angedeuteten  Stellen  §  58,  3  Anm.  1  haben  "^D  nur  an  Nomi- 
nalformen];  sin  ihn;  n  sie  (eam);  das  von  Ge8.-Kautz8ch  ange- 
gebene  KH  Hes.  41,  15  steht  an  einem  No  m  en  plurale;  ^  uns; 
DD  euch  (m.);  )0  euch  (fin.);  D  (eos),  itî  nur  in  gehobener  Bede, 
ausser  2  M  23,  31;  "j  sie  (eas).  —  Es  werden  aber  diejenigen 
Ftirwôrter  nicht  angehângt,  welche  zu  der  betreffenden  Person 
des  Verbs  die  Reflexiva  wâren,  weil  die  Reflexivbedeutung  durch 
besondere  Yerbalstâmme  ausgedrtickt  ist.  Ausgenommen  ist 
Hes.  29,  3;  und  auch  da  bezeichnet  das  SufEix  den  Dativ  des 
Reflexivpronomens  „ich  habe  (ihn)  mir  gemacht*'.  Uni  so 
weniger  Nôthigung  liegt  vor,  mit  Olshausen  §  231,  a,  der  l'^n'^TD? 
vorschlâgt,  und  Smend  z.  St,  der  nach  den  LXX  D'^Pi'^to  lesen 
will,  die  Lesart  zu  ândem.  —  b),  c)  und  d)  gelten  fUr  aile 
Verbalstamme,  mit  wenigen  Ausnahmen. 

e)  Ueber  das  Schicksal  des  Vocals  der  letzten 
Stammsilbe  und  einzelne  Erscheinungen,  die  beim  Antreten 
der  Suffixe  sich  zeigen.  —  Schon  aus  der  Porm  "^Sbûf)  konnen 
wir  eine  Regel  von  grosser  praktischer  Bedeutung  abstrahiren: 
Ein  a  in  der  letzten  Stammsilbe  bewahrt  sich,  und 
zwar  ausser  vor  CD  und  "JD  in  gedehnter  Gestalt,  so- 
weit  es  im  Qatal  ursprtinglich  oder  der  Vertreter 
ein  es  ô  ist.    In  ?ib^p^  hat  das  Suffîx  wegen  geringerer  Wucht 


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Saffîxe  am  Perfect  Qal  der  Transiidva.  §  29,  1.  221 

des  Haupttones  dem  Gegenton  seine  yocalverlângernde  Kraft 
gelassen;  aber  ÛD  und  fD  haben  dies  nicht  gethan.  —  Die  Ver- 
wandlung  des  ^m^  in  i  beruht  auf  Uebergehung  des  Hanches 
nnd  Monophthongisirung  des  entstandenen  Diphthong  au.  Die 
Form  rr—  kommt  am  regelmâssigen  Verb  nicht  vor.  —  Das 
Mappiq  des  n  in  tiy^'p  zeigif  an,  dass  nach  dem  Wegfall  des 
auslautenden.  a  von  rt  das  n  noch  seine  Consonantenpotenz  be- 
wahrt  hat. 

Aber  das  Mappiq  îst  ausge&Ileii  is  n^ç  (er  hat  sie,  seine  n^n^, 
Wath,  bewahrt,  festgehalten)  Am.  1,  11.  Denn  wollte  man  die  Form 
als  snffizlose  3.  sg.  6n.  ansehen,  so  mûsste  das  Verb  objectslos  stehen, 
w&hrend  sonst  nnr  vçs  (Seele)  bei  der  Bedensart  ,,8ich  hûten*<  und 
eben  das  Wort  Zom  (jr.  3,  5)  weggelassen  wird,  welches  hier  Ob- 
ject  ist,  nnd  nur  beim  Parte.  „Hiiter,  Wâchter"  selbstverst&ndlich 
das  Object  fehit.  Femer,  wenn  jene  Form  die  8.  sg.  fm.  sein  sollte, 
kSnnte  man  zwar  das  Gesetz  (Delitzsch,  praef.  ad  Jobum  Baerianum 
pag.  VI),  dass  vor  vornbetontem  Worte  eine  offene  Paenultima  den 
Accent  bekommt,  gel  tend  machen;  aber  wie  wollte  man  erkl&ren, 
dass  desswegen  die  drittletzte  ihren  Vocal  verloren  hâtte?  Zu  jener 
Anffassnng  kann  femer  auch  nicht  der  Gedanke  bewegen ,  dass  in;>3^ 
entsprechend  dem  vorausgehenden  "isK  Subject  sein  mcLsse;  sondem, 
da  dièses  nachgestellt  und  jenes  vorangestellt  ist,  so  scheint  ange- 
deutet  zu  sein,  dass  der  Prophet  im  letzten  Satze  zum  allgemeineu 
Subjecte  des  Verses  (Edom)  zurûckgekehrt  ist  und  •in^nj  bedeutsam 
als  absolûtes  Object  vorausgeschickt  hat.  Es  kommt  dazu,  dass  i\ 
sein  Mappiq  oft  verloren  hat  Viele  solche  Fâlle  zâhlt  Qimchi, 
fol.  26,  b  auf,  indem  er  beginnt:  „Und  manchmal  wird  das  n  des  Pro- 
nomens  ruhend*'  und  nun  eben  die  hier  behandelte  Stelle  zuerst  auf- 
âhlt,  also  dieselbe  als  S.  sg.  m.  mit  dem  Suffîz  auffasst,  wie  es  hier 
Tertheidigt  worden  ist.  So  auch  Abraham  de  Balmis  S.  243,  indem 
er  das  Wegfallen  des  Mappiq  eben  auf  die  Milelbetonung  der  be- 
sprochenen  Form  zuruckfïihrt;  Ges.  Lgb.  S.  267;  Ew.  §  249,  b;  Bô.  I. 
S.  243;  Ges.-Kautzsch  §  5S,  3.  Es  ist  also  auch  unnôthig,  mit  01s- 
hausen  §  226,  b  die  Lesart  in  ns3^  nç;^  (und  seine  Wuth,  er  hat  sie 
bewahrt  ftbr  immer)  zu  Sndern.  Stade  allerdings  nimmt  dièse  Lesart 
an  §  384. 

^Fbup  beruht  auf  rûckwârtsgehender  Assimilation,  sagtman 
gewohnlîch,  Man  soUte  aber  sagen:  Die  Kraft  des  Sprech- 
organs,  welche  zur  Anssprache  des  Hanches  nôthig  gewesen 
wâre,  hat  sich  durch  Verstarkung  des  t  kundgegeben.  —  Dass 


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222  II.  Haupttheil:  Pormenlehre.  II.  A.  Starkea  Verbum. 

man  ausser  der  Pausa  '^^ribçp  sagt,  kann  nur  in  Nachahmung 
des  "^Sbtjp  seinen  Grand  haben.  —  Ans  ïiTT'ljbBp  (ich  habe  ihn 
getôtet)  entstand  l^'Pbçp,  indem  sich  bei  Uebergehung  des  n 

2.   Imper fe et  Qatal  der  Thatverba 

•^îbûpj^         ^)'R7^'^  ^'?^P?         ^^P?^.         n^^î?? 

jzqtdl^JcJid 
er  wird  t.     dich  (m.)     dich  (fin.)  ihn  sie  (eam) 

mich 


u.  s.  w, 
sie  wird 
t.  mich 

•^sbopPi    u.  s.  w.,  nur  mit  Weglassung  der  Pronomina 
du[m.]wirst 
t  mich 

'^s'^bûpri  —  —         ^n^'b'ojjri      rr'jPÏ?^ 

du[fin.iwirst 
t  mich 

—  ^^'^Tm    ^  S-  w.  wie  bei  bûf?^ 

ich  werde  t. 
dich  (m.) 

•^S^bîDJJ^         ^^btDj5^         ?F*ï?ï??    ^-  8-  w-  ^ô  l>6î  '''îPpP 
sie    werden 
i  mich 

•^D^btDJ^ri     sie  [fin.]  werden  t.  mich;    ihr  [com.]  werdet 
?|btDJ53    wir   werden    i  dich    [m.]    u.  s.  w. 

Bei  der  Analyse  schlage  ich  der  Uebersichtlichkeit  wegen 
denselben  Weg,  wie  beimPerfect,  ein. 

a)  Ein  Vortonvocal  konnte  beim  Biicken  des  Accentes  nicht 
mit  rUcken,  weil  keiner  da  war. 

b)  Die  beiden  Formen  auf  ursprtingliches  "p  erscheinen  in 
gehobener  Rede  noch  mehrmals  vor  Suffixen  mit  ihrem  alten  ^y 
vgL  'i31?b'?  (sie  werden  ihn  fangen)  Spr.  5,  22,  auf  dem  Sufifix, 
nicht,  wie  bei  Bôttcher  §  1047,  f  steht,  auf  dem  Qibbus  betont, 
und  mit  i,  welches  beim  Impf.  selten  vorkommt,  vgl.  .unten. 

Und  eben  weH  diesa  ô  angehângt  ist,  tr&gb  daa  un  nicht  den 
Accent^  wie  es  thut,  wenn  es,  nach  seiner  Gewohnheit,  die  Suf- 


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Suffixe  am  Imperfect  Qal  der  Transitiva.  §  29,  2.  223 

Yon  u  der  verwandte  Semivocal  v  abloste.  Zwischen  ^n-~  musste 
aber  n  bleiben,  weil  sonst  die  beiden  u  in  einander  geflossen 
und  die  Form  sofiSxlos  geworden  wâre. 


ï^Dbup^         d?^ï;P?        l^^ûj??         obopj'j  ibop;» 

jiqtol^Tchém  jiqtoUhhén 
uns  euch  (m.)    eucb  (fm.)     sie  (eos)       sie  (eas) 


der  2.  Person. 


?:*'btDj5n  —  —  n-^bopjr       •j'^' 


toten  mich.     Wie  bei  ïl^pfJ'J 
wie  bbjJK. 

fixe  ohne  Bindevocal  luit.  Qimchi,  fol.  85,  b  stellt  diess  „Nnn  mit 
1"  nur  als  der  Hegel  widersprechend  hin  (Atip  kVv);  ebenso  Abraham 
de  Balmis,  pag.  250,  Z  27;  aber  die  Endong  un  liaben  in  dieser  Form 
gefonden  Ges.  Lgb.  §  100,  Anm.  13;  Olshausen  §  281,  c;  Bôttcher 
a.  a.  O.;  Ges.-Kautzsch  §  60,  Anm.  8;  Stade  §  628,  e;  Mûller  §  286; 
Land  §  198,  b.  Nur  Ew.  bat  §  250,  b  die  Endting  û  und  yielmehr 
das  Non  epentheticam  vor  dem  SafGx  angenommen  und  so  bei  allen 
Beispielen,  wo  die  Endong  un  vor  Soffixen  erscheint.  Ëwalds 
Meinong  lâ^st  sich,  wie  bei  unserm  Beispiel,  ûberall  nicht  durch- 
fâhren. 

Die  beiden  Formen  auf  nj  erscheinen  vor  Suffixen  bloss 
mit  der  allgemeinen  Pluralendung  û,  alsa  'ibppn. 


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224  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  A.  Starkes  VerbunL 

Darûber,  dass  die  Form,  wenn  sie  auch  ohne  Snffixe  eweimal  so 
erscheint  Hes.  37,  7;  Jer.  49,  11,  nicht  aus  Nachahmang  der  Form 
geflossen  ist,  welche  vor  Suffîxen  gebraucht  wurde,  vgl.  oben  S.  170. 
£s  ist  hier  an  die  Gewalt  der  Analogie  des  Masculinmn  zu  erinnern, 
mit  Ewald  §  191,  b;  Stade  §  534.  571,  indem  letzterer  seine  eigene 
Vermuthang,  dass  die  Erscheinung  ans  einem  unterschiedslosen  Ge- 
branch  von  taqtulûna  und  taqtulna  in  einer  9.1  ter  en  Sprachperiode 
stamme,  bek&mpfb.  —  Hier,  bei  einer  regelmâssig  anftretenden,  also 
wirkiich  der  alten  Sprache  angehOrenden  Erscheinung  kann  man 
dièse  Erkl&ning  annehmen;  anders  war  es  oben  bei  einer  Erscheinung, 
deren  Aechtheit  wegen  ihrer  Seltenheit  zweifelhaft  war,  vgL  S.  170. 

c)  Die  f&nf  afformativlosen  Formen  bewahren  ihren  ur- 
sprlinglichen  Endvocal  u  a\s  ê,  welches  sich  vor  «^  zu  à  assi- 
milirt,  nach  der  positiven  Verwandtschaft,  welche  zwischen  à  und 
à  sich  zeigt,  vgl.  „Gedanke,  Laut  und  Accent"  S.  90  f.;  meine 
Aethiopischen  Studien  S.  124.  Nur  Nachahmung  der  kûr- 
zeren  Perfectsufiixform  ist  es,  wenn  fÛr  ^irr  erscheint  i  in 
nsbn  (sie  vrird  ihn  fangen)  Ps.  35,  8;  iW'J'J  (er  wird  ihn  ver- 
folgen)  Hos.  8,  3  trotz  der  Pansa;  ifej^n'J  (er  iibemimpelt  ihn) 
Pred.  4,  12.  "iSBtrt^  (und  sie  verbarg  ihn)  Jos.  2,  4  geht  auf 
die  beiden  Kundschafter;  aber  vielleicht  in  Folge  einer  Brevilo- 
quenz  auf  den  Ort,  wo  Rahab  die  Beiden  wie  vergraben  hatte; 
desshalb  nicht  mit  Bôttcher  §  881,  A  in  DDBtriî  zu  andem.  — 
Ebenso  der  Eûrze  wegen  erscheint  flir  n—  das  perfectische  S—, 
Q.ber  nach  Bôttcher  §  881,  rj  nur  an  iDb  (fangen,  einnehmen, 
erobem)  von  den  regelmâssigen  Verben  z.  B.  »T]?b^  (und  er 
nahm  es  [Lachis]  ein)  Jos.  10,  32  u.  s.  w.     VgL  Qimchi  foL  35. 

Der  Yocalstammauslaut  des  Perfects,  also  a,  erscheint  auch  sonst 
mehrmals,  aber  nicht  der  Eûrze  wegen,  sondem  wegen  gutturalischer 
Umgebung,  oder  zum  Gleichklang  mit  benachbarten  Formen,  oder 
wegen  der  Pausa;  vgL  ânt,  anû  an  Imperfectformen  nach  der 
Beihenfolge,  in  welcher  sie  unten  erw9hnt  werden,  1  M  19,  19;  Jes. 
56,  3;  Hi.  9,  18;  Jes.  63,  16;  1  M  29,  32;  1  Kg.  2,  24  Qeri;  2  M  33,  20; 
4  M  22,  33.  —  atn  fur  em  steht  2  M  29,  30;  5  M  7,  15;  Ps.  74,  8; 
4  M  21,  30.  —  Das  Streben  zwischen  t  und  ë  zu  dissimiliren  scheînt 
auch  ein  Factor  gewesen  zu  sein,  i-^-  erscheint  gar  nicht  im  Codex 
(Bôttcher  II.  S.  31),  sondem  dafûr  die  Form  mit  dem  Yocalstammaus- 
laut des  Perfects;  aber  diess  wahrscheinHch  nur,  weil  die  betreffenden 
Formen  gerade  in  kleiner  oder  grosser  Pausa  stehen;  vgl.  2  M  2, 17; 
Hab.  2,  17. 


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Softizformen  mit  Nun  energicum.  §  29,  2.  225 

d)    Als  Verstarkung  der  Suffixform  (hauptsachlich  in  der 
Pansa)    erscheint  ein  wahrscheinlich  altes  an  und   (erhôht)  a;i, 
vgl.  das  einmalige  *'5?lâ?"',  also  eine  Qittelform  (er  ehrt  luich),  mit 
Verlângerung  des  a  durch  den  Satzton  Ps.  50,  23;   ofter  con- 
trahirt  '^çbtej?';»  (er  wird  mich  morden;.  nach  1  M  27,  19;  seltener 
mit  e,  also  ''sb'^Çp?  (er  wird  mich  tôten  lassen)  nach  Jer.  49,  19. 
—  Ferner  ^zbcp"^  jiqtelénkâ  (er  wird  dich  [m.]  toten)  nach  Jer. 
22,  24  (Pausa);  ôfter  contrahirt  ^  n^tJPi  tischraerékkâ  (sie  wird 
dich  [m.]  behtiten)  Spr.  4,  6.     Da  auch  dièse  Form  bei  Âthnach 
steht,    so  kann  nicht  mit  Ges.-Kautzsch  §  5S,  4  hervorgehoben 
werden,  dass  in  Pansa  TO—  stehe  Spr.  2,  11.   Die  letztere  Form 
ist  vielmehr  nur  Pleneschreibung,  wie  dieselbe  auch  bei  7\  vor- 
kommt,  vgL  S.  130.  220.  —  Ferner  mehrmals  Tpbûp';»  (er  wird  ihn 
toten)  nach  5  M  32,  10;   viel  ôfter  mit  Verstarkung  des  3  bei 
Verschluckung  des  folgenden  n,   also  ï^i— ,    ''sbt:p\  —  Ferner 
bloss  contrahirt  Ttt-^  sie  (eam).  —  Es  ist  zweifelhaft,    ob  î^a^ 
auch  „ims^'  bedeutet.   ,Denn  Jos.  1,  18  bedeutet  es  sicher  „ihn"; 
Targam  n'^î—  und  LXX  avTO);  Hos.  12,  5  heisst  es  wahrschein- 
lich ^ihn",    wie    auch   das  Targum    die    3.   sg.  (*^rrb?f)    setzti 
wâhrend  freilich  die  LXX  eine  erste  Person   (sing.:  ^le)  geben, 
wie  wenn    sie   "^a—  gelesen  hatten;  aber  in  Hi,  31,   15  ist  es 
unwahrscheinlich,  ja  unmôglich,   dass  es  nur  auf  das  zunâchst 
Torausgehende    ''.H—,    namlich    den    in^    (Knecht)    von   v.  i:i 
zuruckweist;  wie  denn  auch  die  erste  plur.  vom  Targum  (XJt^y 
geboten  wird,  wâhrend  die  LXX  wieder  sich  ganz  frei  bewegen 
{yeyovafiev  èv  tfj  avTfj  xoilltf), 

Ursprung  dièses  an,  Ges.  Lgb.  §  35,  2;  58,  3  macht  auf  die 
Schwierigkeiten  aufmerksam,  welche  die  Annahme  bat.  dass  das  an 
eine  ursprûngliche  Eudung  des  Impfs.,  des  modus  energicus  des 
Arabischen,  sei;  weil  die  Formen  qiit  a  keine  andere  Bedeutang  als 
die  mit  den  gewQhnlichen  Suffîxen  versebenen  Formen  haben,  und 
weil  die  Formen  mit  s  auch  [am  Perfect]  an  Adverbien  und  Inter- 
jectionen  vork&men.  Aber  in  der  Anmerkung  macht  er  doch  auf  die 
Mdglichkeit  anfmerksamy  dass  dièses  Nun  ursprûnglich  zum  Yerb 
[und  zwar  zum  Imperfect]  gehôrte,  aber  bedeutungslos  geworden  sei 
und  durch  Missverstand,  nachdem  es  einmal  mit  dem  Sufiîx  verwachsen 
gewesen  w&:e,  auch  an  andere  W5rter  gehS^ngt  worden  wS,re.  Dièse 
Auffassung  scbeint  mir  die  richtigste  zusein,  und  der  fur  die- 
selbe ausschlaggebende  Grund  ist  noch  nicht  erwâhnt: 
dieser  ist:  der  a-laut,  welcher  vor  diesem  n  bei  Imperfect- 
ion! g,  Lehrgabilude  d.  hebr.  Spr.  t5 


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226  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

suffixen  erscheint  und  hOchstens  zu  d  ûbergeht.  w&hrend  sonst 
vor  Imperfectsuffîxen  das  aus  ii  gewordene  geschloBsene  ê  gesprochen 
wird.  Cnd  ich  glaube  auch  erklâren  zu  kônnen,  wesshalb  gerade  die 
Formen  des  Imperfectsuffîzes  vorzugsweise  an  Adverbien  u.  s.  w.  er- 
scheinen,  n&mlich  weil  das  Imperfect,  dessen  Tempusstamm  auch  im 
Infinitiv  erscheint,  iiberhaupt  mehr  ala  das  Perfect  dem  Nomen  ver- 
wandt  ist,  und  die  Adverbien  u.  s.  w.  ursprûnglich  Nomina  sind. 
Daher  schlage  ich  als  den,  [Jrsprung  und  Bedeutimg  der  Ërscheinung 
am  deutlichsten  bezeichnenden  Namen  „Nun  energicum"  vor.  — 
Ges.-Eautzsch  giebt  keine  Entscheidung,  sondera  erinnert  bloss  §  5S.  4, 
Anm.,  wie  an  die  Ëinschiebungen  des  Aramftischen,  so  an  den 
Modus  energîcus  des  Arabischen.  Mûller  §  238  spricht  sogar  aus- 
drûcklich  gegen  die  angegebene  Ableitung,  vgl.  „Man  hat  dièse  For- 
men mit  dem  Cohortativ  [dessen  a  aus  an  stammt]  in  Verbindung 
gebracht;  da  sie  aber  bisweilen  auch  am  Perfect  (bezw.  Infin.).  h&ufig 
an  Partikebi  vorkommen,  so  ist  dièse  Erkl&riuig  sehr  zweifelhaft.*' 
Aber  Stade  §  480,  c  vertritt  die  Ableitung  des  n  vom  Modus  energi- 
cus  des  arabischen  Impf.  und  Imp.  (und  weiter  zurûck  von  einem 
Pronominalstamm  an  §  177,  b). 

Ewald  nimmt  §  105,  f;  123,  a  nicht  nur,  mit  Erinnerung  an  da^ 
Sanskrit,  eine  ursprûngliche  Verwandtschaft  zwischen  dem  Stamm- 
bildungselement  t  (Vipp.rn)  und  n  (Vçp^a),  sondera  auch  §  247,  a  Zu- 
sammenhang  zwischen  diesen  und  nn»,  tk,  tk,  dem  Zeichen  des  Accu- 
sativ  und  dem  Nun  vor  Suffixen  an  §  250,  a,  welches  ihn  auch  bei- 
lâufîg  an  die  Nunation  des  Arabischen  erinnert.  —  Die  ersten  zwei 
Zusammenstellungen  will  ich  nicht  bestreiten,  denn  einen  logischen 
.  Zusammenhang  scheinen  auch  mir  die  beiden  Elemente  haben  zu 
mûssen,  welche  beide  ursprûnglich  zur  Bildung  des  lleflexivs  dienten. 
Aber  Hk  lâsst  sich  nicht  als  VerlSugerung  des  einfachen  t  auflkssen. 
vgl.  oben  §  15  Schluss;  und  wenn  das  Nun  vor  Suffixen  Zeichen  des 
Accusativ  sein  soUte,  so  mûsste  es  gleichmâssig  an  den  Suffixen  des 
Perfects  und  des  Imperfects  stehen.  —  Also  nicht:  Nun  demonstra- 
tivum.  —  Ich  weiss  nicht,  ob  durch  Ëwald  angeregt  worden  ist 
Bickell,  vgl.  §  140:  „In  the  future  the  suffixes  can  also  be  appendeil 
to  a  future  form,  which  instead  of  the  nominative  ending  i  ^^  u  had 
the  indefinite  accusative  ending  an  ^^  am,  Hebrew  an.  For  in  the 
verb  the  indefinite  form  can  remain  before  the  suffixes,  since  the 
verbal  suffixes  are  accusative,  while  the  nominal  suffixes,  as  genitive, 
must  always  hâve  the  noun  before  them  in  the  defînite  form  of  the 
status  constructus."  Darin  scheint  mir  die  firagliche  Imperfectendung, 
die  ja  im  allerletzten  Grunde  mit  der  alten  Accusativendnng  zu- 
sammengehangen  haben  mag,  unrichtig  als  Accusativendnng  noch 
in  ihrer  Function  am  Imperfect  und  in  ihrer  Verwendung 


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UrspruDg  des  an,  an  energicum.  §  29,  2.  227 

vor  den  Suffi  zen  betrachtet.  Es  scheint  aber  die  volière  Imper- 
fectforxn,  die  also  nur  aine  ursprûngliche  Verwandtschaft  mit  dem 
nominalen  an  des  Hinstrebens  anf  ein  Ziel  hat,  nur  aus  lantlichen 
Grânden  anch  vor  SufHxen  gebraucht  worden  zu  sein,  damit  ein 
Yollerer  Elang  der  Form  entstehe.  (Wenn  Bickell  in  seinen  Worten 
die  ang-ebliche  Accusativforra  de3  Verbs  in  demselben  Athem  auch 
die  unbestimmte  Fonn  desselben  nennt,  so  ist  das  ein  sehr  kUhner 
Sprvm^).  —  Eîne  &Imliche,  zu  nahe  Beziehung  zwischen  der  fraglichen 
Imperfectendung  und  der  alten  Accusativendung  nimmt  auch  Land 
§  195  an,  vgl.  „De  roi, van  en  bindvocaal  wordt  niet  zelden  door  de 
klankverbinding  an  yervuld.  die,  behalve  vôor  den  ersten  pers.  enk., 
onder  den  klemtoon  in  en  verandert.  Dat  dit  tin  oorspronkelijk 
ostensief ,  en  met  de  oude  casusuitgangen  en  de  bindvociilen  van  bet 
genitiefâuffîx  verwdnt  is,  is  niet  onwaarscbijnlijk/* 

Olfihausen  §  97,  c  giebt  die  Yermuthung,  dass  an  mit  dem  atç  zu- 
sammenhânge,  welches  in  ^zh  u.  s.  w.  erscbeine,  bekâmpft  sich  selbst 
aber  mit  einer  Beibe  von  Bedenken  und,  wie  icb  glaube,  siegreich. 
—  Dièse  AufsteUung  bat  Bottcber  nicbt  gekannt,  indem  er  §  S69,  2 
schrieb  :  „Da38  das  a—  dieselbe,  nur  lautlich  erschlaffte  Reflexivsilbe 
1»  ist,  welcbe  den  Separaten  der  1.  und  2.  Person  vortritt,  liegt  so 
auf  der  Hand,  dass  es  unbegreiflicb  ist,  warum  es  die  Lehrbiicher 
nicbt  lângst  haben."  Gegen  ibn  bemerke  icb:  Gerade  reflexiv  ist 
ja  das  angeb&ngte  Pronomen  nicbt;  es  scbeint  also  auch  nicbt  durcb 
ein  altes  Bildungselement  verstârkt  worden  sein  zu  kOnnen,  welcbes 
das  , selbst ''j  die  Buckbeziebung  der  Handlung  auf  das  Subject,  aus- 
drûckt.  —  Aile  seine  Verweisungen  auf  die  weite  Verbreitung  dièses 
in  oder  I  im  Cbaldâiscben  erkl&ren  sicb  so,  wie  es  scbon  Gesenius 
iiQ  Lgb.  angedeutet  bat,  vgl.  oben.  Femer  ist  es  zwar  ricbtig.  dass 
im  Aramâischen  auch  ein  "^  vor  Suf6zen  eingeschoben  ist,  und  ûber- 
haupt  ist,  vgl.  oben  §  26,  2,  die  Einsetzung  von  Bucbstaben  unbe- 
stimmteren  Lautes  weit  im  Semitiscben  verbreitet:  indess  aus  aile 
dem  ergiebt  sich  nicbt,  dass  jenes  an,  an,  welcbes  zunâcbst  an 
Imperfectformen  des  HebrSiscben  erscbeint,  aus  eben  solcber  Laut- 
wocherung  stamme.    Also  nicbt:  Nun  epentbeticum. 

b),  c)  und  d)  gelten  im  allgemeinen  von  allen  Verbal- 
stanunen. 

e)  Das  tongedehnte  ô  der  letzten  Stammsilbe  bat 
sieb  als  dumpfer,  gedrlickter  Vocal  nicbt  im  Vorton  erJialten, 
sondem  ist  zu  d  (Scbewa)  verklungen.  Es  hat  aber  ofter 
^einem  Vererbungschateph-qames  [S.  74]  eine  Spur  von  sicb 
zurackgelassen,  vgl.  nanrpK  (ich  werde  sie  schreiben)  Jr.  ^1,  33 


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228  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Staorkes  Verbum. 

bei  Athnach;  ^S'^n'^  (er  wird  dich  verfolgen)  Hes.  35,  6  bei 
Athnach;  ''sbrjTÇX  (ich  werde  ihn  pflanzen)  Hes.  17,  23  bei 
Zaqeph  qaton;  vgl.  Qimchi  fol.  35,  a.  Stade  verweist  §  574,  b 
falsch  auf  seinen  §  104,  als  lâge  hier  kein  Vererbungschateph- 
qames  vor.  Nur  vor  ?{,  ÛD  und  )0  hat  ô  sich  als  unbetonter 
o-laut  d.  h.  als  Qames  chatuph  erhalten. 

3.  Imperativ  Qatal  der  Thatverba. 

'^^b'qp^  ^nbxiP^  nbt:;; 

qotelenî  qd(^lehû  qotHàhâ 

tôte  mich!  tôte  ihn!         tôte  sie  (eam)! 

ï^.3bt:;;  cbr»!?  "{bt:;? 

qot^lënû  qot^lëm  qof^len 

tôte  uns!        tôte  sie  (eos)!     tôte  sie  (eas)! 

■^rbtsp?  qîplinî,  tôte  [fm.]  mich!  u.  s.  w.  mit  ï)n  ïl  !^5  a  u.  7. 
•^ï^bçp  qîi^lunû^   tôtet  [com.]  mich!  n.  s.  w.  mit  denselben 
Suffixen. 

a)  Die  2.  pers.  sg  maso,  zeigt  vor  Suffixen  ihr  altes  (w)  o 
hinter  dem  ersten  Staramconsonanten  in  halbgeschlossener 
Silbe,  wie  die  Transcription  veranschaulichen  soU. 

b)  Die  Form  auf  n3  erscheint  wieder  ersetzt  durch  die 
nâchstliegende  Masculinform. 

c)  und  d)  Vocalstammauslaute  und  Suffixformen  sind  wie 
beim  Imperfect,  nur  dass  fûr  dhâ  das  ktirzere  ôA,  ausser  bei 
iDb  vgl.  rnDb,  (nimm  sie  ein!)  2.  Sm.  12,  28,  auch  bei  nre  vgL 
nnns  Jes.  30,  8  vorkommt.  —  b),  c)  und  d)  gelten  im  Allge- 
meinen  bei  allen  Verbalstâmmen. 

e)  Die  Bemerkung  liber  den  Vocal  der  letzten  Stammsilbe 
liegt  hier  schon  mit  in  a). 

4.  Infinitivus. 


^bt:;;^          tiîîoî;  ^         ^i^ 

^^î?R 

qot^li'          qotl^kha          qotelëkh 

qot^lo 

mein  Tôten        oder          dein  [fm.] 

'^abîDp            ïjlîtjp        Tôten  und 

u.  s.  \ 

qotHënî        qe0lek1ia       das     dich 

das  mich    dein  Tôten  [fm.]   Tôten 

Tôten.        und    das 

dich  Tôten 

qot^lah 


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Suffixe  am  Imp.  u.  Inf.  des  transitiven  Qal.  §  29,  3—5.        229 

î^rbç;:  Mbt:;?  i^bL?)?  ^)^Pr  i^^^ 

qot^lë'nû       qb^Mchêin  etc.  qoi^lam         qd(^lan 

oder 

qe(dl^kJiém 

Daftlr,  dass  der  Infini tiv  auch  vor  Suffixen  sein  u-o  zwischen 
dem  zweiten  und  dritten  Stammconsonanten  batte,  ist  Beleg  das 
Kethib  "^^m  (mein  Verfolgen)  Ps.  38,  21,  ûber  dessen  muth- 
masslicbe  Aussprache  redupht  (redophî)  oben  §  20,  12  im  Zn- 
sammenbang  gebandelt  worden  ist.  Nach  der  spatem  Ent- 
wickelnngsstufe  batte  abei  der  Infinitiv  gleicb  dem  Imperativ, 
wie  die  Transcription  andeutet,  vor  Suffixen  sein  o  binter  dem 
eisten  Stammconsonanten  in  balbgescblossener  Silbe.  —  Beim 
SafiSx  der  ersten  pers.  sg.  wird  zur  Bezeicbnung  des  Subjects 
der  Handlung  das  Nominalsuffix  2,  aber  zur  Bezeicbnung  des 
Objects  der  Handlung   das  Verbalsuffîx  ni  angebângt;    ûber 

2  Chr.  35,  21  und  Hes.  47,  7  vgl.  §  31,  8;  3S,  6.  Bei  den 
Suffixen  der  ûbrigen  Personen  wird  Subject  und  Object  durch 
das  Nominalsuffix  bezeicbnet;  die  einzige  Ausnabme  Jr.  39,  14 
eiehe  unten  §  42,  10,  d.  Dièse  Regel  gilt  fiir  den  Infinitiv  aller 
Verbalstamme,  soweit  an  denselben  ein  Object  angebângt 
werden  kann.  —  Vor  %  CD,  "jD  ist  ausser  der  Pausa,  bei  unbe- 
tontem  Vocalstammauslaut,  zur  Vermeidung  der  beiden  vocal- 
losen  Consonanten  und  eines  sicb  daraus  bildenden  Hilfscbireq 
entweder  straflfer  Silbenscbluss  eingetreten,  wie  er  also  aucb 
in  ï3t?fîFl  (euer  Erfassen,  Erobern)  Jos.  8,  8  und  in  DD"JSpJ  (euer 
Emtenj  3  M  19,  9;  23,  22;  Qimcbi  32,  b  vorauszusetzen  ist, 
oder  der  Silbenvocal  bat  seinen  Platz  binter  dem  zweiten 
Stammconsonanten;  vgL  das  Paradigma.  Qimcbi,  fol.  32,  b 
fthrt  2  M  23,  20  und  1  Sm.  25,  29  als  Belegstellen  an.  Aber 
in  der  Pausa,  bei  betontem  Vocalstammauslaut,  konnte  sicb  und 
bat  sicb  die  Halbgescblossenbeit  der  Stammsilbe  erbalten;  da- 
ter in  Pausa   Tfbpj?    qat^léJcha,    vgl.   Tï^^J?  bei  Zaqepb  qaton 

3  M  23,  22;  Qimcbi  32,  b.  —  Neben  dem  ans  U  zerdrûckten 
0  zeigt  sicb  zugespitztes  i  bei  nDtt,  vgl.  DnM  (ibr  [eorum]  Ver- 
kanfen)  Am.  2,  6  und  bei  15©,  vgl.  ^^nntJ  (mein  Zerbrecben) 
3  M  26,  26;  Qimcbi  33,  a.  Bloss  î  zeigt  pte  in  iSûte  b  (um 
ibn  anzuklagen)  Zacb.  3,  1. 

5.  Die  Participia  werden  in  die  Declinationen  eingereibt. 


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230  H-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Starkes  Verbum. 

0.  Das  Qatal  der  Zustandsverba.  Diejenigen,  welche 
in  der  afformativlosen  Fonn  des  Perfects  è  und  a  zeigen, 
haben  ihr  f?,  wie  in  der  Pansa,  so  vor  Suffixen  allemal  bewahrt 
vgl.  die  einzigen  Beispiele  vom  regelmâssigen  Verb  *^?biai  (er 
ist  mir  grossgewachsen )  Hi  31,  18  und  DtJlb  (er  hat  sie  [eosf 
umkleidet)  3  M  16,  4.  Daraus  ergiebt  sich  die  Regel:  Das  ë 
in  der  letzten  Stammsilbe  der  Zustandsverba  erbâit 
sich  vor  Suffixen  als  Vortonvocal. 

Auch  T^vnV  hat  es  nach  der  Analogie  des  unreg^lm&ssigen  Verb 
geheissen  und  b^^^V  )ri^\  i^^  ^^^  sicherer,  weil  Formen  mit  ebes- 
falls  ursprûnglichem  t  [wie  ^^"^.^  (euer  zur  Erinnening  Kommen 
[Smend])  Hes.  21,  29]  als  Analogie  berangezogen  werden  musses, 
als  die  Aussprache  mit  Patbacb,  wofïir  sich  nur  Ajudogien  mit  ur- 
sprûnglichem  a  [wie  Bsçrra  (euer  Scb&ndlichhandeln)  Am.  5,  11} 
bringen  lassen;  gegen  Bôttch.  §  1048,  2. 

Beim   Imperfect  gilt  die  Regel  ûber   da^  a  der  letzten 
Stammsilbe,  oben  1,  e,  ohne  Ausnahme.   Also  z.  B.  ''StÇâb'J  (er 
wird  mich    umkleiden)  Hi.  29,  14;    '?îtÇ2b'^  (er  wird  dich  [m.] 
umkleiden)  u.  s.  w.     Und   es    ist    DStfab'^,    'JDtJ^i?'?    nach    der 
Analogie  zu  erwarten.    Ja,   es   erhalt    sich   nicht  bloss  das  a 
der    letzten    Stammsilbe,    sondem    es   haben   sogar    die  drei 
Formen    mit    Vocalafformativen    vor    Suffixen    immer 
ihr  altes  a  als  Vortonqames  bewahrt:    also  *'5'^©abri  (du 
[f.J  wirst  mich  umkleiden),  "^îW'âb^  (sie  [m.]  werden  mich  um- 
kleiden);   "^riDabri  (sie  [f.]    und   ihr  [com.]  werdet    mich    um- 
kleiden).   Nur  vor  QD  und  )3,  die  doch  betont  gewesen  wâren, 
hâtte  die  3.  pi   m.  und  fm.  das  a  nicht  behalten  kônnen,  weil 
es  da  nicht  mehr  vor  der  Tonsilbe  gestanden  wâre.  Vgl.  noch 
'^ÇÎja'TPi  (es  heftet  sich  an  mich)  1  M  19,  19  (Qimchi  35,  a)  und 
Dtjab'J  2  M  29,  30  „verbunden  nach  der  Weise  des^  Fûrwortes 
[*^?2S]  des  Perfects"  (Qimchi  35,  b),  mit  Vocalstammauslaut  des 
Perfects. 

Was  vom  Imperfect  gilt,  gilt  auch  vom  Imper ativ.  Das 
a  zeigt  sich  nâmlich  immer  als  Vortonvocal  hinter  dem  2. 
Stammconsonanten,  also  *^?tDlb  (umkleide  mich!)  u.  s.  w.  Und 
wieder  zeigt  sich  in  den  vocalisch  afformirten  Formen  das  ur- 
sprlingliche  a,  also  '^?'^tDnb  (umkleide  [fin.]  mich!),  *^?W'lb  (um- 
kleidet [com.]  mich!).  —  Ich  habe  diesen  Gegenstand  so  aus- 
fûhrlich    dargestellt,    weil    nach    meiner  Erfahrung    hier  ein 


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Suffixe  am  intrana.  Qal;  am  Niqtal,  Qittel.  §  29,  6— S.  231 

breiter  Grand  gelegt  werden  muss,  wenn  ein  klares  und  be- 
stimmtes  Bewusstsein  entstehen  soU. 

Beiiu  Infinitiv  haben  die  Zustandsverba  auch  vor  Suf- 
fixen  gewôhnlich  o,  und  es  gelten  ûber  den  Silbenschluss  die- 
selben  Regeln,  wie  bei  den  Thatverba.  Dabei  zeigt  sich  ein- 
mal  in  CD^nj;  (euer  Nahen)  5  M  20,  2  eine  Vorausnabme  des 
0  unter  dem  schwierig  producirbaren  p,  also  qoroMchém.  Frei- 
lich  kann  man  auch  das  o  hinter  dem  n  als  das  secundare 
ansehen,  und  dann  batte  Qimchi  auch  ein  innerliches  Recht 
gehabt,  das  Verb  fol.  32,  b  zu  den  Verbis  mediae  gutturalis 
zu  stellen.  —  Aber  o  und  ï  zeigen  'jDîj  (wohnen)  und  SDtÇ 
(liegen)  Tgl,  ïjaDtj  5  M  6,  7  (Qimchi  32,  b)  [tiber  das  Dagesch 
iene  vgL  Nr.  4J  und  nnsc  1  M  19,  33.  35;  bloss  i  zeigt  lia 
^verdeckt  handeln)  2  M  21,  8. 

7.  Am  Verbum  finitum  des  Niqtal  kommt  beim  regel- 
màssigen  Verb  kein  SufBx  vor.  —  Vom  Infinitiv  vgl.  als  Vor- 
bilder:  "^"HSn  (das  mich  Geehrtmachen,  -erweisen)  2  M  14,  18 
und  îil'Clén  (dein  fm.]  Vernichtetwerden)  5  M  28,  20.  (In 
diesem  Capitel  hat  die  Pausalform  ausnahmsweise  drei  Mal 
tî^IST]  V.  24.  45.  51;;  MnD-Tn  Hes.  21,  29;  Qimchi  55,  b.  — 
Also:  Das  ê  im  Imperfectstamm  Niqtal  erhâlt  sich 
nicht  als  Vortonvocal,  sondern  verhallt  im  Allge- 
meinen  zu  Schewa  und  verkûrzt  sich  vor  îj,  M  und  )0 
zu  Segol. 

S.  Das  ë  in  der  letzten  Stammsilbe  des  ganzen 
Qittel  hat  dasselbe  Schicksal  vor  Suffixen,  wie  das  e 
des  Imperfectstamm  Niqtal.  Also:  "^Sbûp  =  qi((Hdnî^ 
Tjbep  =  qîttel^kha  u.  s.  w.  u.  s.  w.  Bemerke  noch  das  poe- 
tische  Suffix  in  i^nTHn?"]  2  M  23,  31.  Aber  neben  ^tù^t") 
(und  er  wird  dich  entwurzeln)  Ps.  52,  7  heisst  es  immer  TJ?^? 
5  M  2,  7  etc.  (8  Mal  nach  der  Concordanz^.  Das'kann  nur  als 
^irkung  des  gutturalartigen  D  betrachtet  werden,  vgl.  S.  37  f. 
—  ^yyi  5  M  24,  13  mit  Athnach;  „nach  falscher  Analogie", 
Stade"  §"633,  b. 

Beim  Imperfect  bemerke  mit  dem  ktirzeren  Perfectsuffix 
^W>^  Hi.  28,  27;  Qimchi  35,  a.  Femer  ist,  weil  wegen  des 
Tns  y.03  der  Ton  auf  die  Silbe  gelegt  wurde,  das  Sere  ein- 
lûal  geblieben  in  ''S  ^153ri  (mit  Rebia  mugrasch)  Spr.  4,  8; 
Qimchi  60,  a.  —  Hier   seien   vom  regelmâssigen  Verb   einige 


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232  II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A,  Starkes  Verbum. 

Beispiele  mit  Suffix  energicum  erwâhnt:  ^"^Sapï?  (ich  werde 
dich  zusammenbringen)  Jes.  43,  5;  vgl.  "^S^nan  mit  dem  ur- 
spranglichen  an  1  M  27,  19.  31.  Mit  dem  jûngeren  eii  imd 
zwar  uncontrahirt:  î^npD'll^  Ps.  72,  15,  Qimchi  35,  a;  contrahirt 
ôfter  z.  B.  4  M  23,  25.  Im  Imperfect  hat  auch  ?f")l  vor  Ty 
immer  Segol,  also  den  e-laut  bewahrt,  vgl.  ïjp^a*;»  l  M  27,  10 
u.  s.  w.  —  Q^!15^5  (^ïid  îch  werde  sie  [eosj  s.)  1  M  4S,  9  bei 
Silluq  (auch  Baer-Del.)  muss  nicht  ein  Versehen  (Olsh.  S. 
469,  Anm.)  sein.  —  Beachte  noch  ^srintO*?  (sie  werden  dich 
[fin.]  bedienen)  Jes.  60,  7.  10  (Qimchi  35,  b),  wo  das  alte  tin 
seinen  Vocalauslaut  bewahren  musste. 

Hierher  gehôrt  Dikduke  ha-teamim  §  52  „MerkmaI  des  Wortes 
„„Vertreiben""  inuf-n).  Da8  ganze  Verb  „Vertreiben'*,  unter  dessen 
Schin  der  Dreipunct  [Segol]  ist,  hat  Pathach  [d.  h.  Chateph-Pathach], 
z.  B.  Mw:;5«  2  M  23,  29;  ebenso  4  M  22,  6.  Und  das  ganze  abrige 
Wort  „Vertreiben"  in  der  Schrift  hat  nicht  Pathach,  z.  B.  îjt'^i'^t 
RL  U,  2;  •':n»'^?.  1  Sm.  26,  19;  abgesehen  von  einem  Pathach 
d.  h.  einer  mit  Chateph-Pathach  versehenen  Form,  in  der  doch 
nicht  der  Dreipunct  [unter  dem  r]  ist,  nâmlich  ^^nj-^r^  Ps.  34,  1". 
Baer  bemerkt  aber  in  einer  Nota,  dass  dieser  Fall  nicht  die  einzige 
Âusnahme  bilde. 

Ebenso  gehôrt  hierher  §  53  :  „Merkmal  des  Wortes  „  „Segnen"  ", 
welches  in  der  Schrift  richtig  di8ponirt[?],  mit  einem  Gesundheits- 
mittel  und  Verband  immer  verkniipft  ist.  Wenn  das  Wort  „Segnen" 
beim  s  gedehnt  ist  [d.  h.  hinter  s  einen  langen  Vocal  hat]  und  bei 
diesein  a  der  Accent  angebracht  ist,  so  ist  es  immer  gebunden  [zn- 
sammengebunden  d.  h.  kurz  ausgesprochen,  vgl.  die  Stelle,  welche 
Levy,  Chald.  WB.  s.  v.  tç:?  ganz  zuletzt  anfuhrt:  sna^ç'-rç  TTf'^  '^ 
sie  lesen  „das  Schéma*'  ohne  Pausen  oder  Absatz,  eig.  abgerundet]. 
Z.  B.  ««^irrr  Jr.  4,  2  [mit  Merkha  beim  a];  ebenso  in  Ps.  72,  17 
[beide  Maie  mit  Accent  beim  a  wegen  "^-inK  sws];  ebenso  1  Chr. 
29,  20  [mit  Merkha  beim  a  als  Vertreter  des  Metheg].  —  Aber 
wenn  beim  a  sein  Accent  ist,  so  wird  es  pathachirt  in  seinem  Khinge, 
und  man  lâsst  es  mit  der  Zunge  lautbar  werden  [d.  h.  man  giebt 
durch  Chateph-Pathach  dem  Worte  einen  volleren  Lautkôrper]. 
Z.  B.  r;sr;aK  1  M  12,  3  [mit  Paschta];  vgl.  27,  34;  4  M  6,  27;  1  M 
22,  18;  Ps.  103,  20;  —  ausser  einem,  welches  in  der  Schrift  ver- 
einzelt  ist,  weil  beim  s  sein  Accent  ist,  und  es  doch  nicht  in  seinem 
Laute  pathachirt  wird:  rs'ja  (ich  pries)  Dn.  4,  31". 

Hier  bietet  das  regelmâssige  Verb  zwei  Beispiele  davon, 
dass  die  Imperativform  auf  ns  durch  die  auf  î'  ersetzt  wird: 


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Suffixe  am  Hiqtil.   §  29,  11.  233 

''riD'aç  (stutzet,  krâftiget    mich!)  und  ''D^lË'i  (erquicket  mich!) 

HohesL  2,  5,    weil    nach    dem    Zusammenhang    die   Jerusale- 

merinnen    des   7.  V.    aufgefordert   sind.      Und    so    ist  zu  ur- 

iheilen,  obgleich  Yon    diesen  Femininis   auch  sonst  Y.  7   das 

Mascalin  gebraucht  ist.  —  Infinitiv:  '^btDp  (mein  Morden)  und 

■'Sbop  (das  mich  Morden).  —  innnb  steht  1  Sm.   13,  10  ohne 

Metheg  und  so  auch  1  M  28,  6;    2  Sm.  8,  10;    l  Chr.  18,  10 

in  manchen  Ausgaben,  wie  6e s.  Thés.  s.  v.,  Bô.  II.  S.  399  an- 

geben  (bei  Buxtorf  1  Sm.  13,  10  und  1  Chr.  18,  10;  bei  Mich. 

nnd  Baer-Delitzsch    nicht).     Es  haben   daher  Manche,  haupt- 

sâchlich  Fûrst  bo  ausgesprochen.     Es  fragt   sich  zwar    kaum 

noch,  ob  diess  auch  wirklich   die  Schreiber  gewollt,  welche 

das  Metheg  weggelassen.     Aber  môchte    diess   auch  sein;    da 

die  Bedeutung  ganz  so  wie  bei  den   mit  Metheg  versehenen 

Fonnen  ist,  so   ist  das  Metheg   nachzutragen   und  ba  auszu- 

sprechen.  —  Fur  das  gewôhnliche  Segol  in  der  letzten  Stamm- 

silbe  vor  ïj,  DD,  "JD  steht,   vielleicht  unter  Begiinstigung  des 

Sibilanten,  auch  Chireq  in  ûstença  (bei  eurem  Ausbreiten)  Jes. 

t,  15,  Qimchi  59,  b.    Und  diess.  ist  das  einzige  Beispiel  eines 

Int  von  Vb.  mediae  n  vor  ïj,  QD,  p.     Mit    Femininendung: 

^Fçnt  (dein  Rechtfertigen)  Hes.  16,  52. 

9.  Im  Quttal  kommt  nicht  einmal  der  Infinitiv,  sondem 
nur  das  Parfcîcip  mit  Suffixen  vor,  und  das  gehort  in  die  No- 
minalflexion. 

10.  Beim  Hithqattel  kommt  wieder  vom  regelmassigen 
Verb  keine  Form  des  Verbum  finitum  mit  Suffixen  vor.  — 
Der  Infinitiv  lautet  wie  '^brppnn  (mein  mich  Tôten);  ïjbtDgnn 
(dein  dich  Tôten);  also  ë  ist  behandelt,  wie  im  Imper- 
fectstamm  Niqtal  und  im  ganzen  Qittel.  —  Die  sel- 
teneren  Intensivstâmme  verhalten  sich  vor  Suffixen  wie 
ihre  herrschenden  Verwandten.  Die  vorkommenden  Formen 
sind  gieich  oben  in  §  26  mit  aufgef&hrt  worden. 

11.  Beim  Perfect  und  Imperfect  Hiqtil  hat  das  /  der 
letzten  Stammsilbe  sich  unverânderlich  erhalten,  also  '^5b'»t:j?n 
;er  hat  mich  toten  lassen),  îjb'^ïjjpn  lilq(l'Mchd  (er  hat  dich  [m.] 
tôten  lassen)  u.  s.  w.  u.  s.  W:  In  5îl5tt?Dn  (wir  haben  sie  ver- 
letzt)  1  Sm.  25,  7  (Qimchi  63,  b)  hat  das  gutturalverwandte  D, 
Tgl.  S.  37  £,  das  I  zerdriickt.  —  'inB'^lT'n  (sie  haben  sie  ver- 
folgt)  Ri.  20,  43  mitDagesch  médium  orthoconsonanticum  der 


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234  ^^«  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A   Starkes  Verbum. 

1.  Art  [S.  69  f.].  Inconséquent  haben  Buxtorf,  Michaelis, 
Hahn  zwar  kein  Dagesch  lene  im  i,  aber  auch  keinen  Punct 
im  n,  wâbrend  sie  ihn  1  Sm.  1,  6  haben.  —  Bemerke  '^sb*'"!??? 
(er  wird  mich  absondem)  Jes.  56,  3  mit  Yocalstammauslaut 
des  Perfects  (Qimchi  35,  a). 

In  Bezug  auf  den  Jus  si  v  ist  schon  bemerkt,  dass  es  (fast 
ausnahmslos)  vor  Suffîxen  keine  besondere  Form  desselben 
giebt.  Man  kann  diess  praktisch  auch  so  ausdrucken:  Das  ë 
des  Jussiv  wird  vor  Suffixen  wieder  zu  /.  Also  heisst 
*>3b*>t:p?  nicht  bloss  „er  wird  mich  tôten",  sondem  auch  „er 
môge  mich  tôten!";  letzteres,  wenn  die  Optativbedeutung 
irgendwie  durch  eine  Beifugung  («S;  bx)  bemerkbar  gemacht 
wird;  sonst  wird  auch  der  Jussiv  ftir  sich  gesetzt  und  das  Pro- 
nomen  mit  nx  hinzugefÛgt.  —  Folglich  auch  '»3b'^t:p?5  „und  er 
liess  mich  tôten"  u.  s.  w.  Auch  das  ê  des  Imperativ  wird, 
wie  vor  dem  verstârkenden  n^ ,  so  auch  vor  SuflSxen  zu  /,  also 
bï?]5n  (lass  tôten!),  nb'^tjpn  (lass  doch  tôten!),  *'?b'^t?pn  (lass  mich 
tôten!).  — 

Beim  Infinitiv  wieder  '^b'^tjjjn  (mein  Tôtenlassen)  und 
'^?b'^î:p>n  (das  mich  Tôtenlassen).  is'^fesrn  (ihn  verstecken)  2  M 
2,  3  mit  Dagesch  dirimens  [Dagesch  médium  orthoconsonanti- 
cum  S.  69  f.].  Hier  konmit  nun  n5"??Tîl  (euer  Sicherinnem- 
lassen  d.  h.  euere  Einwirkung,  dass  man  sich  erinnert;  in- 
dir.ect-cau8ativ)  Hes.  21,  29  vor,  und  dièses  a  ist  ans  ê  ge- 
worden  und  zwar  als  diess  noch  vorhanden  war.  Es  ist  also 
ein  Beweis  daftir,  dass  der  Imperfectstamm  des  Hiqtil  einmal 
ein  [aus  i  zerdrûcktes]  ê  besass.  Denn  die  letzte  Môglichkeit, 
durch  welche  man  der  Annahme  eines  solchen  ê  als  der 
Zwischenstufe  zwischen  [arabischem]  ï  und  hebrâischem  i  ent- 
gehen  kônnte,  nâmlich  dass  [arabisches]  î  unmittelbar  durch 
den  Einfluss  des  n  in  a  ûbergegangen  wâre,  ist  ja  ausge- 
schlossen. 

Qimchi  65,  a  erwâhnt  dièse  Form  hinter  den  Imperativen  Hiqtil, 
welche  bei  Verbia  mediae  (und  tertiae  "^"jn  Ps.  5»  9)  gutturalis 
(ausser  Pausa  rrran  Joël  4,  11  und)  in  Pansa  statt  Sere  ein  Patfaach 
haben,  vgl.  daraber  §  81,  7.  Er  sagt:  «ispj  1  Sm.  15,  28;  Infinitiv 
(->iptt)  imd  zwar  mit  Pathach  bei  Athnach;  und  ebenao  ^T^r:^  Hes. 
21,  29  mit  Pathach**. 


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Bedeutung  der  Suffixe.  §  29,  13.  235 

12.  Beim  Hoqtal  kommt  nicht  der  Infinitiv,  sondern  nur 
das  Particip  mit  Suffixen  vor. 

13.  Was  die  Bedeutung  der  Suffixe  anlangt,  so  be- 
merke  ich  nach  Bôttclier  §  875  diess:  a)  Das  Suffix  bedeutet 
auch  seltener  den  Dativ,  vgl.  -f^rplÇtt  (ich  habe  dir  [fm.]  hin- 
ausgezogen  d.  h.  lang  dauem  lassen  [Huld])  Jer.  31,  3;  den 
Dativ  bei  einem  Zustandsverb  vgl.  schon  oben  Nr.  6  dièses  § 
ans  Hi.  31,  18.  —  b)  Das  Suffix  steht  auch,  wo  eine  nicht 
dtirch  Suffix  ausgedrûckte  Erganzung  des  Verbs  durch  Prae- 
position  angeknûpffc  ware.  Vgl.  das  schon  oben  Nr.  6  aus 
anderm  Grande  gebrachte  Beispiel  "^Spâiri  (es  heftet  sich  an  mich) 
1  M  19, 19;  denn  pyn  wird  sonst  mit  3  oder  ''^nç  construirt  etc. 


B.   Unregelmassiges  Verbum. 

Diess  ist  dasjenige  Verbum,  welches  durch  die  Beschaffenheit, 
oder  (^in  éinem  Falle)  durch  die  gegenseitige  Beziehung  der  Stamm- 
consonanten  zu  Abweichungen  in  der  Flexion  Anlass  giebt.  Man 
nennt  dièses  Verbum  auch  «schwaches*  Verb  und  die  Stammcon- 
sonanten,  welche  Abweichungen  herbeifûhren,  „8chwache''.  Und  dièse 
Bezeichnnng  ist  gegen  Ges.  Lgb.,  Olshausen  und  BOttcher  §  99S  auch 
aof  die  Gutturalen  auszudebnen;  denn  a  parte  potiori  fit  denomina- 
tio.  —  Es  war  etwas  anderes,  wenn  Qimchi  im  Mikhlol,  fol.  2—70  die 
Formen  der  gutturalen  Verba  zugleich  mit  bei  den  &*<»Vï;  ^''hvt  (verba 
intégra)  behandelte;  denn  da  soUten  nach  der  praktisch-mechanischen 
Art  der  Alten  die  Verba  zusammengenommen  werden,  von  denen  kein 
^itammconsonant  in  der  Flexion  verschwand. 


I.   Terba  gnttnralia. 

Vorbemerkung:  Die  Literae  gutturales  zeigen  drei  Ëigen- 
thûmlichkeiten: 

1)  Die  Eigenschaft,  bloss  virtuell  (wenn  vor  der  allerdings  einfach 
gebliebenen  Gutturalis  keine  Ersatzdehnung  eingetreten  ist),  oder  gar 
nicht  verdoppelt  zu  werden  (wenn  der  vorhergehende  Vocal  gedehnt 
wird).  Dièse  Ëigenschaft  besitzen  sie  in  folgender  absteigenden 
Keihe:  n,  n,  9,  k,  die  ich  darum  immer  einhalte,  wenn  es  sich  um 
dièse  Ëigenschaft  handelt,  vgl.  schon  §  16  beim  Artikel  und  §  19 
bei  r». 

T 

2,  a)  Eine  mehr  oder  weniger  grosse  Vorliebe  fur  den  ihnen 
homorganen  Vocal  a,  und  zwar  in  der  Keihe  v,  n,  n,  k  abw&rts,  und 


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236        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

darum  wende  ich  immer  dièse  Reihenfolge  an,  wo  die  Yorliebe  der 
Gutturalen  fur  den  a-lant  in  Betracht  kommt. 

2,  b)  Einen  zerdrûckenden  Einfluss  auf  die  ihnen  nicht  homorganen 
Vocale  *  und  u. 

St  a)  Durchgreifende  UniUhigkeit,  ein  Schewa  mobile»  oder 
médium  simplex, 

3,  b)  Theilweise  Unf&higkeit  ein  Schewa  quiescens  simplex  nnter 
sich  zu  haben.  Letztere  Unf&higkeit  beraht  auf  der  grôsseren  oder 
geringeren  Schwierigkeit,  die  Gutturalen  mit  dem  folgenden  Conso- 
nantencomplex  zu  verbinden.    Und  da  ist  die  Reihe  rr,  y^  n,  k. 


§  30.  Yerba  prlmae  gntturalls. 

Dièses  sind  Verba  primae  [literae  radicalis]  gutturalis  d.  h. 
Verba  von  (oder  mit)  einem  gutturalischen  ersten  [Stammcon- 
sonanten].  Aber  aile  Verba  primae  K,  in  denen  das  K  der  Qiiiesci- 
rung,  oder  der  Syncope  unterliegt,  werden  §  35  behandelt. 
Das  Verzeichniss  dieser  Verba  siehe  dort  ûber  dem  §. 

1.  Qatal  der  Thatverba. 

Perfectum:       3.  sg.  m.       1W     (er  ist  gestanden). 
:i  sg.  fin.   Tnw 
2.  sg.  m.     Piti:? 
2.  pi.  m.  nn-'ç^ 

Imperfectum:  3.  sg.  m.        ■»'Q?|Î  ja^amod 

2.  sg.  fin.     '^l'QÇr)  ta-^am^di 
[l.  sg.  corn.   italPX] 

3.  pi.  fin.  nnbrn 

Imperativus:    2.  sg.  m.       "Ttyp 

2.  sg.  fin.     '^IÇr     "iimedi 

2.  pi.  fm.  nntar 

Infinitivus  constructus:        "fe5J 
„  absolu  tus:  T13:j 

Participium  activum:  Tci? 

„  passivum:         "Tltilf. 

a)  Periect.  Wie  cn"»:?,  haben  aile,  auch  die  mit  dem 
schwâcheren  K  beginnenden,  Chateph-Pathach;  also  Eigen- 
thumlichkeit  2,  a  und  3,  a. 


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Perf.,  Impf.  der  trana.  Verba  I.  gutt.    §  30,  1.    ■  237 

b;  Beim  Imperf  ect  handelt  es  sich  zunâchst  um  den  Vocal 

des  Prâfonnativs;  also  um  die  Eigenthlimlichkeit  2,  a.    Da  gilt: 

die  Verba  mit  T  haben  aile  das   ursprttngliche  </    unter  dem 

Prâformativ  bewahrt;  nur  hat  bei  diesen  Verben,  wie  bei  den 

mit  andem  Gutturalen  beginnenden,  das  K  des  Prâformativs ,. 

also  in  der  1.  sg.,  fast  ohne  Ausnahme  seinerseits  die  Erhôhung  * 

des  a  zu  î  bewirkt.  —  Ebenso  a  unter  dem  Prâformativ  haben 

die  mit  n  beginnenden,  ausser  ïiteH^I  (und  er  schâlte  ab,  ent- 

bliitterte)  Ps.  29,  9  und  ^TrVDn:  (wir  begehren  seiner)  Jes.  53,  2. 

—   Von    den  mit  n  beginnenden  hat  immer   a   ïfçn  (wenden) 

und  y^ii  (toten)  und  hier  sogar  in  der  1.  sg.  neben  dem  zu  er- 

wart^nden   îiinij  (ich  werde  tôten)  njnnç  ^a-hai-e^ga    :ich  will 

tdten)   1  M  27,  41;  a  und  e  haben  CIH  (niederreissen)  und  Dbîl 

(hammern,   schlagen);   bloss  e  hat  Dlïl  (stossen).  —  Die  mit  K 

als   erstem  Stammconsonanten  haben  immer  a  unter  dem  Pré- 

iormativ    in   allen  Pormen,   wo  der  Accent  liber   dem  letzten 

Stammconsonanten  hinaus  liegt:  also  zunâchst  die  Formen  mit 

Vocalafformativen,  so  lange  dièse  nicht  in  der  Pausa  den  Ton 

auf  der  letzten  Stammsilbe  tragen,^  wie  Bôttcher  H.  S.  374  einen 

Fall  anfiihrt  ^anîsçn  (du  [fin.]  wirst  weben)  Ri.  16,    13  *),  aber 

^aiS';  (sie  werden  weben)  Jes.  59,  5;   dann  die  funf  afiormativ- 

losen  Formen  mit  Suffixen.     Bei   der  angegebenen  Betonung 

ist  das  e  selten,  vgl.  îl^ÇS;:  (wir  werden  dich  binden^  Ri.  15,  13; 

zwei  weitere  Fâlle  vgl. '§'35,   1  (Olsh.  §  236,  c).    Aber  regel- 

mâssig  steht  bei  denen  mit  K  e,  wenn  der  Ton  vor  dem  letzten 

Stammconsonanten  liegt:  also  bei  den  ftinf  afiformativlosen  Formen 

und  bei  den  zwei  consonantisch  afiformirten  Formen,  so  lange 

âieselben  keine  SufiRxe  haben. 

Ferner  handelt  es  sich  um  die  EîgenthUmlichkeit  der  Guttu- 
ralen 3,  b.  Ein  Beispiel  sei  uns  lûn^  (er  wird  begehren)  und 
Tûnv,  ^i-jonn  (du  [fin.]  wirst  begehren)  und  '^llûnn.  Von  jedem 
dieser  beiden  Paare  heisst  die  erstere  Form,  wo  die  Gutturalis 
îhr  silbenschliessendes  Schewa  (Schewa  quiescens)  als  simplex 


1)  So  mit  A  auch  bei  J.  H.  Michaelis;  aber  bei  Buxtorf  und  Hahn  das 
ï  mit  Dagesch  lene,  weil  wegen  des  leichten  Zusammensprecbens  von  rg 
au8  der  halbgeschlossenen  Silbe  eine  geschlossene  wurde.  Qimchi  erwâ.hnt 
ûichts  im  Mikhlol  19,  a;  im  Wurzelbuch  haben  aber  Biesenthal  und 
Lebrecht  die  Form  mit  Dagesch  geboten.  Im  Mikhlol  37,  a  ist  nns-ina 
1  M  37,  20  geboten. 


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238        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

hat:  die  Form  mit  straffem  Silbenschluss  (die  straffe 
Fomi);  die  andere,  wo  die  Gutturalis  ein  Schewa  composituni 
resp.  wegen  der  Vocallosigkeit  auch  des  zweiten  Stammcon- 
sonanten  einen  kurzen  Vocal  hat:  die  Form  mit  lockerem 
Silbenschluss  (die  lockere  Form). 

Nach  der  auf  Zerdehnung  der^Wortkôrper  gehenden  Gesammt- 
tendenz  des  Ilebrâischen  gegenûber  dem  Arabischen  sind  die  8tra.â'en 
Formen  im  Allgemeinen  die  âlteren.  —  Die  Veranlassungen  zur  Auf- 
lôsung  des  straffen  Silbenschlusses  in  den  lockeren  sind  verschiedene. 
Bôttcher  hat  darûber  §  1059.  60  vollstândige  Beobachtungen  ange- 
stellt.  Dieselben  hier  zn  reproduciren,  hat  keinen  Zweck.  Denn  beim 
Uebersetzen  aus  dem  Hebraischen  nimmt  Niemand  Anstoss  daraiii 
ob  eine  Form  straffen  oder  lockeren  Silbenschluss  besitzt,  nachdem 
er  ûberhaupt  ein  deutliches  Bewusstsein  vom  Unterschied  der  beiden 
Bildungsarten  bekommen  hat.  Fur  das  Uebersetzen  in  das  Hebrâische 
aber  muss  man  das  Lezicon,  oder  die  Concordanz  zu  Hillfe  nehmen« 
—  Icb  habe  nur  das  Résultat  aus  den  Beobachtungen  Bôttchers  ge- 
zogen,  indem  ich  schon  oben  in  der  Yorbemerkung  zu  diesem  §  sagte, 
dass  die  AdaptationsfUhigkeit  der  Gutturalen  an  den  zweiten  Stanun- 
consonanten  nach  der  Beihenfolge  n,  y,  n,  k  abnimmt  Ich  habe  aber 
ûber  diesen  Punct  auch  selbstândige  Sammlungen  von  Beispielen  ge- 
macht  und  lautphysiologische  Untersuchungen  darûber  angestellt  und 
das  Ergebniss  derselben  in  „Gedanke,  Laut  und  Accent"  S.  102  mit- 
getheilt.  Im  III.  Haupttheile  dieser  Schrift  werde  ich  auf  die  Frage 
zurûckkommen. 

Praktisch  wichtiger  als  die  Angabe  aller  einzelnen  Fâlle 
ist  die  Âufbtellung  einer  Regel,  wouach  man  sich  jede 
straffe  Form,  die  einem  bei  der  Lecture  begegnet,  in 
eine  lockere  uradenken  kann,  und  umgedreht.  Sie  heisst: 
Aus  strafifem  Silbenschluss  macht  man  lockeren,  indem  man  das 
Schewa  simplex  bei  den  flinf  afformativlosen  und  den  zwei  con- 
sonantisch  afformirten  Formen  in  ein  mit  dem  kurzen  Vocal 
der  vorausgehenden  Silbe  zusammengesetztes  Schewa  compositunv 
bei  den  drei  vocalisch  afformirten  Formen  aber  in  diesen  kurzen 
Vocal  selbst  verwandelt.  Umgedreht  aus  lockerem  Silbenschluss 
macht  man  straffen,  indem  man  bei  den  fônf  afformativlosen 
und  den  zwei  consonantisch  afformirten  Formen  das  Chateph 
des  Guttural,  bei  den  drei  vocalisch  afformirten  aber  den  kurzen 
Vocal  des  Guttural  in  ein  Schewa  simplex  verwandelt  Die  bei 
dieser   doppelten  Umwandlung   nôthig    werdende   Weglassung 


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Impf.,  Imp.  der  trans    Verba  I.  gutt.    §  30,  1.  239 

und  umgedreht  Hinzusetzung  eines  Dagesch  lene  beim  mittleren 
Stammconsonanten,  falls  dieser  eine  litera  lBD13tn  ist,  ergiebt 
sich  von  selbst. 

Ueber  ''•^«Jri  Rath  2,  3  ausser  Pausa   vgl.  schon  §  20,  12.  — 

Neben  n3rê5p  (aie  [fm.]  werden  erstehen)  steht,  ebenfalls  auf  ein  weib- 

liches  Subject  bezogen,  nnis?^  Dn.  S,  22.    Qimchi  19,  b  bat  nar  dièse 

Fonn  mit  den  zwei  anderen,  gleich  beschaffenen  eînfach  zusammen- 

gestellt,   uad  in  ciner  beigefiigten   Nota   des  ic"k  [■'75K?k  ^hj^k  d.  h. 

Elia  der  Dentsche,  Levita  vgl.  Buxtorf,  de  abbreyîaturis  Hebraeorum, 

8.  V.]  wird  nur  bemerkt,   dass  die  Masoreten  (rs^-own  •^«a)  dièse  drei 

Formen  „androgyiie''  genannt  hâtten.    Abraham  de  Balmis  fûhrt  die 

Form  nicht  unter  den  zusammengesetzten  auf,  aber  Buztorf,  Thés. 

p.  lOS  sagt    „Mixtam  formam  habet  ex  masculina  et  feminina  nota". 

Dièse  haben  nichts  znr  Erklârung  gesagt.  —  a)  Ich  môchte  allerdings 

nicht  mit  Bô.  II.  S.  134  stimmen,  der  die  Form  zwar  nicht  als  blesse 

Verschreibung  des  "^  vom  vorausgehenden  ^*i,  aber  als  Assimilation 

an  -js?-  V.  23  ansieht,  ich  mÔchte  sie  vielmehr  als  Wirkung  des  Ge- 

dankens  ansehen,  dass  auch  unter  den  vier  Eônigreichen  (v.  22)  KGnige 

zu  verstehen  sind.    Denn  darauf  weist  das  a^  (eorum)  statt  -j, 

(earnm)  hin.  Wegen  des  Zusammenstehens  der  normalen  und 

der  anormalen  Form  in  demselben  Verse  ist  mir  keine  der  beiden 

folgenden  Ërkl&rungen  wahrscheînlich.  — -  b)  Durch  den  Ëinfluss  des 

Aram&iBchen  [genauer  Westaram&ischen  oder  Ghaldâischen,  vgl.  oben 

S.    170]   auf  das  sp&tere    Hebr&isch    ist    die    Form  erklart   worden 

von  Ges.  Lgb.  S.  276;   [Ew.  §  191,  b  lâsst  unsere  Form  weg  und  er- 

w^nt  sie  auch  sonst  nicht];  Olsh.  §  226,  c  „  Analogie  anderer  ver- 

wandter  Sprachen**;  Ges.-Kautzsch  §  47,  Anm.  3  „wie  stets  im  West- 

aramaiscben,  Arabischen,  Aethiopischen,  Assyrischen".  Daran  erinnert 

auch  Bickell  §  114.  —  c)  Stade  •§  534  hâlt  dièses  fttr  môglich,  wagt 

aber  auch  die  Vermuthung,  dass  in  der  Form  eine  Spur  vom  einstigen 

Vorhandensein  einer  allgemein  semitischen  Form  jaktulnâ  auch  im 

HebrSischen  vorliege.     Mûller  §  24S  giebt  kein  Urtheil;    bei  Land 

§  190.  208  findet  sich  die  Frage  nicht  erwâhnt.  —  Vgl.  daruber  weiter 

§  36,  7,  b.  8,  f. 

c)  Beim  Imperativ  haben  in  der  2.  sg.  m.  und  pi.  fm. 
afle  mit  3^,  n,  n  Chateph-Pathach;  aber  aile  mit  K  Chateph- 
Segol.  Also  neben  "jta?  steht  nbfcj  (binde;  schirr  an!)  1  Kg. 
18,  44.  —  Bei  der  verstarkten  2.  sg.  m.,  der  2.  sg.  fm.  und 
2-  pi.  m.  kann  sich  hôchstens  die  Eigenthûmlichkeit  der  Guttu- 
ralen  2,  b  geltend  machen.  So  zeigt  sich  bei  der  verstarkten 
2-  8g.  m.  neben  dem  regelmâssigen  nat:?  (verlass  doch!)  Jr.  49,  11 


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240         II-  Haupttheil:  Fonnenlehre.  II.  B,  Schwaches  Verbum. 

auch  mit  Segol  HDIÇ  (mach  doch  Schlachtordnung!)  Hi.  33,  5, 
wo  das  urspriingliche  u  ausnahmsweise,  vielleiclit  ziim  Ânklang 
an  das  Nomen  -jnç,  '^sn:?  (Schlachtordnung)  zu  e  zerdriickt  wiirde. 
Bei  Andern  habe  ich  keinen  Versuch  einer  Erklârung  gefunden. 

—  In  der  2.  sg.  fm.  mit  dem  zerdrûckten  ursprûnglichen  u  ''îb^J 
(frohlocke!)  Zeph.  3,  14  neben  dem  regelmâssigen  ^.ibv  Ps.  68,  5. 
Anstatt  mit  Schewa  médium  vielmehr  mit  Schewa  quiescens 
wegen  der  leichten  Zusammensprechbarkeit  von  sp  steht  "^Çton 
(entblôsse!)  Jes.  47,  2,  wo  auch  noch  ausnahmsweise  l'durch  deii 
Guttural  zerdriickt  ist.  —  Bemerke  noch  lin  (vertilge!)  Jr,  50,  21 
und  ïinnn  (vertilget!)  v.  27  von  einem  Verb,  welches  sonst  nur 
intransitive  Bedeutung  und  Vocalisation  zeigt,  vgL  Nr.  2  dièses  §. 

—  njnan  (gûrtet  um!)  Jr.  49,  3. 

d)  Beim  Infinitivus  constructus  haben  wieder  ^  (ausser 
■itÇSi  [beim  Helfen]  1  Chr.  15,  26  neben  dem  oftmaligen  'itçb), 
n  und  n  Chateph-Pathach.  fc<  hat  wieder  Chateph- Segol.  — 
Mit  Femininendung  nblûti  (schonen)  Hes.  16,  5,  also  mit  dem 
alten  u  (wegen  des  )2) ,  und  mit  Zuspitzung  dièses  u  zu  i  und 
Zerdriickung  desselben  durch  den  Guttural  nbian  1  M  19,  16; 
Jes.  63,  9.  —  FOr  den  Infinitiv  steht  nrEHia  (Umkehrung)  mit 
folgendem  Accusativobject  (nij)  in  derselben  Redensart  dreimal 
Am.  4,  U;  Jes.  13,  19;  Jr.  50,  40.  Dièses  findet  sich  zwar  noch 
nicht  erwâhnt  bei  Ges.  Lgb.  S.  304;  aber  bei  Ew.  §  239,  a; 
Bô.  n.  S.  235. 

'  e)  Beim  Particip  einmal  fdr  tf^^  ein  Ij^^l  (st.  cstr;  in 
Schlachtordnung  aufgestellt)  Joël  2,  5.  Es  beruht  wohl  nicht 
auf  Dissimilation  vom  vorausgehenden  D^.S^  [stark]  (Bô.  I.  S.  219); 
auch  nicht  auf  Dissimilation  der  Vocalquantitât  (Ew.  §  68,  a; 
108,  c);  auch  wohl  nicht  auf  einreissender  Schwâchung  der 
Gutturale  und  damit  parallel  gehender  Begiinstigung  des  be- 
quemen  e,  woran  man  denken  kônnte;  sondern  wahrscheinlicher 
auf  Assimilation  an  das  oben  c)  erwâhnte  Nomen  -f^^  (acies).  — 
Ges.  Lgb.;  Olsh.;  Stade  erwâhnen  die  Form  nicht. 

2.  Qatal  der  Zustandsverba. 

a)  Beim  Perfect  verlangt  eine  Besprechung  das  •^Pibinïl 
Ri.  9,  9.  U.  13.  Die  Form  kann  nicht  fur  Schreibfehler  erklart 
werden,  wie  Ges ,  der  im  Lgb.  die  Form  nicht  erwâhnt,  im  Thés. 
s.  V.  meinte.  a)  Man  kann  nicht  einfach  sagen  mit  M&hlau- 
Volck  im  analytischen  Anhang,  die  Form  sei  Qal  und  sei  mit 

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Perf.  Qal  der  intransitiven  Verba  I.  gutt.  §  80,  2.  241 

dem  dunkleren  o-laute  statt  mit  dem  a-laute  gesproclieii  worden 
zur  Erleichterung  der  Aussprache  der  aufeinanderfolgenden 
Gutturale.  Denn  dann  hâtte  dièse  Erleichterung  ôfter  eintreten 
mfissen;  wahrend  doch  sonst  'nn  ruhig  nebeneinander  stehen. 
Der  Grand,  welchen  die  beiden  Gelehrten  flir  Verwerfang  der 
folgenden  Deutnngen  anftLhren,  nâmlicli  dass  weder  Hi.  noch 
Ho.  dièses  Zeitwortes  vorkomme,  kann  nicht  den  Ausschlag 
geben.  Uebrigens  ist  die  Angabe,  Ewald  handele  §  51,  c  ûber 
dièse  Frage,  ans  den  friiheren  Auflagen  stehen  geblieben  (Thés, 
im  Index  analyticus  steht  richtig  „5.  editio^^  dabei).  Jetzt  in 
der  8.  Auflage  seines  Lehrbuchs  handelt  Ewald  anderswo  ûber 
dièse  Form,  vgL  unter  fi). 

Far  Qal  ist  fibrigens  die  Form  von  Abraham  de  Balmis  gebalten 
worden,  vgl.  S.  181,  Z.  29  „Und  es  giebt  von  dieser  Conjugation  [Hi.] 
auch  eine  solche  Bildung  nach  der  Ansicht  der  meisten  Grammatiker, 
dass  das  rt  mit  Segol  und  der  erste  Stammbncbstabe  mit  Chateph- 
Qames  yerseben  ist,  z.  B.  'rfn;  aber  nach  meinem  Wissen  ist  es 
nicht  von  dieser  Conjugation,  sondem  yom  Qal  und  das  n  ist  das  n 
der  Verwunderung". 

P)  Eine  Begîinstigung  des  Chateph-Qames  durch  n,  welche 
B5.  L  S.  219  behauptet,  kann  nicht  vertheidigt  werden.  Denn 
es  machte  sich  ûberhaupt,  vgl.  oben  S.  74.  189,  eine  Neigung 
za  danklerer  Aussprache  des  Ghateph,  also  zur  Bevorzugung 
des  Chateph-Qames  vor  dem  Chateph-Pathach  in  der  Aussprache 
und  bei  Schreibem  geltend;  also  ist  es  nicht  aufTallend,  dass 
dièse  Bevorzugung  auch  bei  n  mehrmals  vorkommt.  Denn  die 
Ton  Olsh.  §  64,  d  citirte  Aussprache  des  Eigennamens  Sl^STlTl 
neben  Sfmn  Neh.  3,  8  hait  der  Aussprache  TV^yn  Neh.  7,  63 
neben  ïTjan  (derselbe  Mann)  Esra  2,  61,  welche  Bôttcher  zu- 
nâchst  zum  Beweise  seiner  Behauptung  anftihrt,  das  Gegen- 
gewicht.  Pemer  das  ninnnn  (die  wttsten)  Hes.  36,  35.  38  er- 
klârt  sich  wohl  als  Anklâng  eines  seltenen  Wortes  an  ein 
hâufiges,  nâmlich  ÏTânnn,  Miû'inn  (die  WQsteneien),  niann,  in 
velchen  substantivischen  Formen  ja  das  o  ganz  normal  ist  (vgl. 
Dikduke  ha-teamim  §  45).  Bçi  ll'jrjti,  welches  Bô.  w^eiter  anfilhrt, 
spielt  aber  dièse  Neigung  voUends  keine  RoUe,  vgl.  darQber 
Olsh.  §  206,  c.  Der  Fall  "^inwr\  (du  [fin.]  schenkst)  wird  ja, 
was  er  hier  vergessen  hat,  von  Bô.  selbst  II.  S.  365  aus  Assi- 
milation an  ein  folgendes  o   erklârt,  vgl.  unten  31,   1.    Aber 

Ko  ni  g    LehrgeMade  d.  hebr.  Spr.  16 


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242        1^-  Haupttheil:  Formenlelire.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

wenn  diess  auch  nicht  richtig  wâre,  so  stiinde  doch  dièse  Form 
neben  der  endlich  noch  îibrig  bleibenden  '^Tnç  (erfasse  [fin.]! 
vgl.  nnten  §  35,  6)  neben  andem  Formen,  wo  bei  andem  Guttu- 
ralen  statt  Ohateph-Patbacli  ein  Ghatepb-Qames  steht.  Ist 
nun  dièse  Neigung  des  Tl  zu  Ghatepb-Qames  unerweislicb,  so 
ist  auch  die  Deutung  der  firaglichen  Form  unmoglich,  wonach 
sie  ans  dem  Hiqtil  entstanden  wâre.  Nâmlich  fiir '^Pibinïin 
(sollte  ich  aufhoren  lassen  =  aufgeben?)  sei  nach  Syncope  des 
einen  n  anstatt  "^ribirin  gesprochen  worden  mit  Assimilation 
•^riblTin  und  daftir  eben  wegen  jener  Neigung  des  n  zu  ^  dann 
•^ribinn  und  zur  besseren  Abhebung  des  Frageworts  schliess- 
lich  ^ribinn.  So  Ew.  §  70,  c;  Ges.  Thés.  s.  v.;  Bô.  I.  S.  239 
Schluss.  Bo.  ftîgt  hinzu,  dass  dièse  Deutung  nôthig  sei  wegen 
des  dreimal  folgenden  Accusativobjectes  mit  MiJ.  Das  ist  nicht 
der  Fall;  denn  dièses  n^C  ist  auch  bei  folgender  einfacheren 
Deutung  berticksichtigt.  —  y)  Die  Consonanten  sind  von  den 
Punctatoren  als  Hoqtal  flir  "^ribinrjn  (sollte  ich  veranlasst 
sein  aufzugeben?)  aufgefasst  worden,  indem  dieselben  meinten, 
dass  das  zweite  H  syncopirt  worden  sei.  So  Olsh.  §  89;  Stade 
§  175,  a,  bei  welchem  letzteren  die  Form  nicht  im  Index  steht. 
Aber  den  Zusatz,  welchen  Beide  machen,  dass  ursprûnglich  das 
Hi.  '^ribinï^  beabsichtigt  gewesen  sei,  vor  welchem  das  Frage- 
wort  wegen  des  Wohllautes  weggeblieben  sei,  halte  ich  flir 
unnôthig  und  unzulâssig,  weil  auch  die  Punctatoren  das  Frage- 
wort  nicht  missen  mochten. 

Fur  Hoqtal  hielt  die  Form  auch  Qimchi  63  s.:  „Man  hat  gesagt 
dass  dièse  drei  Formen  seien  ausgeschmûckt  mit  Ghatepb-Qames  fur 
'nn;  aber  das  Sichere  ist,  dass  sie  zur  Gonj.  Ho.  geh5ren,  und  wenn 
nicht  das  n  ein  Guttural  w&.re,  wûrden  sie  'm  gelautet  haben,  aber 
wegen  des  n  wurde  das  Qames  gewandelt,  dass  es  auch  onter  n 
wâre,  wie  in  "'^'^Vnn.  Wenn  nun  auch  das  rr  von  Tt^Vrm  mit  Qames 
und  das  n  von  '«nVnrm  mit  Segol  steht,  so  braucht  man  sich  darûber 
nicht  zu  bekûmmem;  denn  der  Vocal  des  n  dient  nur  zur  Ver- 
lângerung  und  Verbreiterung  der  Lesung  des  n,  und  wenn  er  ver- 
iSjigert  und  verbreitert  die  Lesung  des  n,  was  kûmmert  es  uns,  wenn 
diess  geschieht  wegen  des  Vocals  'Qames  oder  wegen  des  Vocals 
Segol"  [!].  Buxtorf,  Thés.  p.  138  s.  stellt  ebenfalls  die  Form  zu  Hoqtal, 
bringt  aber  nic&t  selbst  eine  ErklSxung,  sondem  beruft  sich  nur 
auf  die,  wonach  die  Form  ihr  ?j  vom  Hiqtil,  die  ûbrigen  Theile  vom 
Hoqtal  haben  soll. 


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Impl  Qal  der  intransitiven  Verba  I.  gutt.    §  30,  2.  243 

îiVrn  Ri.  5,  7;  1  Sm.  2,  5  mit  Dagesch  forte  orthocon- 
sonanticmn  pausale  (nach  den  besten  Auctoritaten,  ygl.  Michaelis 
z.  St.,  OlsL  §  83,  b). 

b)  Beim  Imperfect  haben  Verba  mit  allen  Gutturalen 
im  Anlaut  das  urspriingliche  a  unter  dem  Prâformativ  viel- 
fach  bewabrfc,  so  lange  der  Accent  ûber  dem  letzten  Stamm- 
eonsonanten  hinaus  liegt,  aber  haben  Segol,  soweit  dièses  nicbt 
der  Pall  ist,  vgL  113S??3  (und  sie  waren  stark,  zahbeich)  2  M 
1,  7.  20  von  einem  voranszusetzenden  DS?^";;  ^ittH?  (sie  werden 
Gefillen  haben)  Jes.  13,  17,  aber  fçrj;  Psï  37,  23,  auch  ï)ffln; 
Ps.  68,  31  in  Pansa,  vgl.  sogar  ïibnnx  Hi.  16,  6;  stD^tç;!  (sie 
werden  lang  sein)  Hes.  12,  22,  aber  njonstr;  31,  5. 

Es  gîlt  also  hier  bel  Yerben  mit  allen  Gnttaralen  weithin  die- 
Bdbe  Eegel,  welche  bei  den  transitiven  Yerben  nur  die  mit  k  be- 
ginnenden  traf.  Angedeatet  ist  dièse  Erscbeinong  scbon  von  Ges. 
hgb.  §  97,  Anm.  6;  in  bestimmterer  Fassung  bei  Ew.  §  198,  a  „der 
liint  e  verschwindet  in  der  Umbildung  vor  den  betonten  Nach- 
Bâtzen".  Dièses  Moment  der  verschiedenen  Betonung  der  Formen 
mit  a  und  é  ist  scharf  heryorgehoben  bei  Olsh.  §  236,  c.  BOttcher 
aber  bat  IL  S.  874  liber  den  Einzelheiten  das  allgemeine  Gesetz  aus- 
znsprechen  £Mt  vergessen.  Bei  Ges.-Eantzsch  ist  das  Gesetz  hin- 
reichend  angedeutet  §  63,  2,  Anm.  Stade  §  81  verweist  auf  den 
Sprachgebraach  and  auf  das  YerhSJtniss  der  Lautgruppen  ^^  und 
zor  Betonung.  Auf  eine  &usserliche  Weise  bat  Mûller  §  247  das 
Gesetz  ausgesprochen,  ygl.  ,Statt  des  Chateph  muss  ein  (ebenfaUs 
mit  dem  PrâfîxYOcal  ûbereinstimmender)  Hil&yocal  eintreten,  wenn 
demselben  ein  weiteres  Schewa  (mobile)  folgt.  Im  Imperfect  Qal  mit 
ô  aber  schlâgt  hierdurch  entstehendes  Doppel-Segol  âtst  stets  in 
Doppel-Pathach  um^'.    Genau  ebenso  §  134. 

Aber  wie  das  Qesetz  bei  den  transitiven  Yerben  mit  ^  drei 
Ansnahmen  hatte,  so  erleidet  es  auch  bei  den  intransitiven 
Verben  mehrere,  vgl.  Jes.  28,  22;  58,  2;  Hes.  26,  18;  Hos.  11, 
10  f.;  1  Chr.  19,  12. 

In  Bezug  auf  den  straffen  und  lockeren  Silbenschluss 
gilt  wieder  als  Directive  durch  das  Wirrsal  der  Einzelheiten 
die  Wahmehmung,  dass  nach  der  Reihenfolge  n,  ^,  H,  i(  die 
Qnttoralen  des  Schewa  quiescens  simplex  im  absteigenden  Maasse 
fihig  sind. 

Von  TîTÎTFl  (du  soUst  ehrfurchtsvoll  sein  in  Bezug  auf  =  ehren 
Jm,)  2  M  23,  3   [wo  nicht  mit  Knobel  vorher  anstatt  bn  (Trg. 

16* 


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Qoo^^ 


"244        II.  Haupttheil:  Formenlehre.  H,  B.  Schwaches  Verbum. 

i^jSO^;  LXX:  zov  névrjta)  ein  b'iâ  zu  lesen  ist],  auch  3  M  19,  15; 
von  nfâiçr  (verschliesst)  Ps.  69,  16  und  nn?;  (gleichsam  als 
Opferrauch  aufsteigen  =  beten)  nahm  Bô.  IL  S.  357  an,  dass 
das  a  nicht  durch  die  intransitive  Bedeutung,  sondern  durch 
das  1  erzeugt  sei.  Aber  solche  Einwirkung  mlisste,  wenn  sie 
angenommen  werden  sollte,  allgemein  sein,  und  das  ist  sie  nicht. 
Und  ausserdem  mlisste  man  ja  hier  annehmen,  dass  infolge  der 
fraglichen  Erzeugung  des  a  durch  "1  in  der  Stammsilbe  auch 
der  Vocal  des  Prâformativs  wenigstens  bei  dem  letzten  Beispiel 
sich  geândert  habe,  und  das  ist  nicht  wahrscheinlich.  Also  ist 
festzuhalten,  dass  das  a  durch  eine  zustandliche  Wendung  in 
der  Bedeutung  der  drei  Zeitwôrter  bedingt  sei. 

c)  Beim  Imperativ  haben  wieder  die  mit  y,  n  und  Tt 
Chateph-Pathach,  aber  die  mit  &(  Chateph-Segol,  vgl.  f  tt»^  prn 
(sei  stark  und  muthig!)  Jos.  1,  6  f .  —  Pausalform  ganz  nach 
Erwartung  z.  B.  ibin  Zach.  11,  12.  —  Wie  oben  §  21,  3  unter 
den  regelmâssigen  Verben  sich  bei  einem  Intransitivum  ein 
Fall  von  verstarktem  Imperativ  mit  o  fand,  so  auch  hier  ^ann 
(starret!  [gleichsam  wie  die  Einôde  dûrr,  leblos])  Jr.  2,  12»  Die 
Form  bei  Qimchi  15,va;  aber  nicht  bei  Ges.  Lgb.  §  91  oder97; 
Ew.  §  226;  Olsh.  §  234,  e;  Ges.-Kautzsch  §  46  oder.  63;  bei 
Stade  nicht  nach  dem  Index,  weil  da  Metheg  dabei  steht,  aber 
wohl  §  93;  ebenso  bei  Bô.  H.  S.  376.  Das  o  dieser  Form  er- 
klârt  sich,  kann  man  sagen,  ganz  natûrlich  aus  Nachahmung 
des.  transitiren  Verb;  aber  es  muss  doch  ein  Aniass  vorhanden 
gewesen  sein,  wesshalb  dièse  Nachahmung  gerade  bei  diesem 
Zeitwort  eintrat.  Diesen  Aniass  finde  ich,  wie  oben  bei  tli^inn 
vgL  unter  a),  im  Streben  nach  Assonanz  an  das  hâufige  Wort 
nS'in.  Die  Berechtigung  zu  dieser  Annahme  wird  bei  der 
Pausalform  ^yyn  (vertrockne!)  Jes.  44,  27  noch  mehr  Licht  er- 
halten,  denn  da  ist  tiill'^n  v.  26  genannt.  Das  Chateph-Qames 
dieser  Pausalform  scheint  mir  also  nicht  mit  Bôttcher  auf  einer 
unbeweisbaren  (vgL  oben  unter  a))  Neigung  gerade  des  n  zu  Ch- 
Qames  zu  beruhen,  aber  auch  nicht  ein  fireisteigendes  (S.  74) 
Vocaltrtibungschateph-qames  zu  sein  mit  Qim.  15,  a  „Gh.-Qames 
m«ï>rib  =  zum  Zierrath";  Buxtorf,  Thés.  p.  105;  (bei  Ges.  Lgb. 
fehit  es);  Ew.  §  68,  b;  Olsh.  §  234,  e;  Stade  §  599,  a,  indem 
er  auf  seinen  §  104  zurtickweist.  Mû.  §  132  sagt  bloss  „"n  ist 
eine  stark  vereinzelte  Ausnahme^S 


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Imp.,  M.,  Ptc.  Qal;  -  Niqtal  der  intr.  Vb.  I.  gutt.  §  30,  2.  8.  245 

d)  Beim  Infinitiv  haben  wir  wieder  dasselbe  Yerlialtmss 
der  Gutturalen  zum  a-laute,  soweit  Formen  vorhanden  sind, 
Tgl.  bin.  Einen  Fall  mit  «  giebt  es  §  35,  6,  b.  —  Mit  Peminin- 
endung  ÏTSW  (das  Sauern  Hos.  7,  4  mit  dem  u  wegen  des  Xi) 
nnd  mit  Erhohung  des  u  zu  t  und  Zerdrûckung  desselben  durch 
die  Gutturalis  in  njJTn  (Starksein,  Starkwerden)  Jes.  8,  11; 
Dn.  11,  2;  2  Chr.  12,' 1;  26,  15  (Bô.  IL  S.  224). 

e)  Particip.  Dass  b^y\^  [Eigenname  eines  Ismaeliters,  des 
Kameelhirten  Davids  (1  Chr.  27,  30)]  ein  Deminutivum  sei  (Bô. 
§  994,  3),  ist  nach  der  Untersuchung  oben  §  20,  14  eine  un- 
berechtigte  Annahme.  Die  Erklarung,  dass  die  Form  nicht 
hebraisch  sei  (Olsb.  §  179)  ist  von  fraglicher  Geniigendheit,  weil 
die  Form  ihr  ô  docb  nicht  ans  dem  Arabischen  haben  kônnte, 
sondem  darin  arabisches  â  getrûbt  oder  au  zusanmiengezogen 
wâre,  also  nnarabischen  [hebrâischen]  Lautwandel  erfahren  hâtte. 
Anch  die  arabische  Etymologie  bei  Miihlau-Volck  (=  ^ahhâl) 
ist  dem  Gedanken  nach  ktinstlich,  weil  dieser  Kameeltreiber 
anch  mit  seinem  Eigennamen  so  geheissen  liaben  wûrde,  den 
Lauten  nach  aber  selbstverstandlich  gar  nicht  als  eigentliche 
Etjmologie  gemeini  Trotzdem  braucht  die  Form  nicht  mit 
Ges.  Thés,  ein  Parte,  act.  =  bnfe  (ti;auemd)  zu  sein,  sondern 
ist  nach  meiner  Ansicht,  da  ja  (ygl.  Olsh.  S.  617)  anch  erste 
Personen  Sing.  als  Eigennamen  verwendet  wurden,  die  1.  sing. 
haj^  Hi.  von  ba^,  also  ==  „ich  flihre,  bringe"  =  Fûhrer,  Bringer. 
Ewald  und  Stade  erwahnen  die  Form  nicht.  —  Dass  ptn  (im 
Unterschied  von  ptn)  ein  wirkliches  Particip  sei  (nomen  actionis), 
muss  mit  Bô.  II.  S.  237  behauptet  werden;  obgleich  an  der 
zweiten  der  Stellen  (2  M  19,  19;  2  Sm.  3,  1)  ein  Adjectivum 
im  paraUelen  membrum  steht,  vgl.  S.  177  f. 

3.  NiqtaL 

a)  Im  Perfect  hat  das  3  beim  einfach  schwachen  Verb- 
aosnahmslos  SegoL  —  Beim  straffen  und  lockem  Silbenschluss 
waltet  wieder  die  Eigenthtimlichkeit  3,  b:  z.  B.  ITÇnj  (wurde 
gerechnet),  T:Mr\Z  MTÇnj;  aber  TDl^D  (wurde  gestellt),  rnû:j3, 
rnw3. 

b)  Das  Imperfect  hat  ohne  Ausnahme  bei  Tl,  H,  ^,  &(  wegen 
unterbliebener  Verdoppelung  Ersatzdehnung.  Dass  dieser  Aus- 
dnick,  nebenbei  bemerkt,  nicht  neu  ist,  beweist  Qimchi  47,  b, 
wo  er  vom  Artikel  spricht  und  sagt:  „TDWn  Dî^bttJç  iCin  T^î?'?)  = 

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246        ^  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbmn. 

und  das  Qames  ist  der  Ersatz  fÛr  das  Dagesch".  Also:  MTV^ 
u.  s.  w.  gerade  so  wie  TOT^  u.  s.  w.  Und  so  bei  allen  vom 
Imperfectstamm  abgeleiteten  Formen. 

Bei  n»9P  (ihr  verschliesst  [enthaltet]  ench;  von  ^xp)  Buih  1,  13 
mit  dem  ursprûnglichen  Sere  ist  in  Pausa  nach  dem  lang  ansge- 
haltenen  Vocal  die  Verdoppelang  des  a  niclit  zur  Aussprache  und 
desswegen  nicht  zur  Schreibung  gekommen.  Ebenso  bei  n;ttMri  (aie 
werden  getragen  werden)  Jes.  60,  4  in  Pausa  mit  dem  gewOhnlichen 
Vocal  der  Form,  Pathach.  Ew.  §  93,  d;  Olsh.  §  82,  b;  BO.  §  494; 
Ges.-Eantzscb  §  51,  Anm.  2;  Miiller  §  120;  Stade  §  137,  a.  Es  bleibt 
diess  eine  Inconsequenz  gegenûber  dem  Dagesch  forte  orthoconso- 
nanticum  pausale  (oben  S.  53),  welches  doch  auch  (Hes.  27,  19)  bei 
a  steht.  —  Bei  ^^  (sie  wird  geschlossen)  4M  17,  13  etc.  kann  das 
a  nicht  auf  das  schliessende  ^  zurûckgefûhrt  werden,  weil  dieser 
Einfluss  wie  im  Ni.,  so  im  Qi.  imd  Hithq.  auch  oftmals  fehlt.  —  Fur 
das  Sere  der  Ersatzdehnung  erscheint  Segol  in  ^^  iy^  (beim  Voll- 
bracbtwerden  von  T5tung)  Hes.  26,  15  in  Folge  der  bekannten  und 
dem  Mund  wie  Schreibrobr  gel&ufigen  positiven  Verwandtschaft 
zwiscben  à  und  â,  die  aber  regelrecht  nur  bei  Pathach  y  or  Qames 
eintritt.  In  den  Handschrifben  ist  dièse  Erscheinung  noch  Cfier, 
wie  bei  t)tt9s  (beim  Verschmachten)  EL.  2, 11.  Man  kann  diess  Segol 
nicht  als  das  des  Artikels  gemeint  auflEieissen,  indem  man  ann&hme, 
die  Punctatoren  h&tten  die  ungewGhnliche  Syncope  des  Infinitiv-n 
verkannt.  Denn  dasselbe  Segol  kommt,  wie  unter  dem  n,  so  auch 
unter  dem  Pr&formatiy  des  Ni.  vor,  vgl.  41, 5,  a.  —  Qimchi  erw&hnt 
nichts  von  dem  Segol  auch  nur  iil  a^tm  Mikhlol  fol.  54,  b  oder  im 
Wurzelbuch  s.  y.  W&hrend  aber  Bittenberg  die  Form  mit  Sere 
giebt,  haben  Biesenthal  und  Lebrecht  a  geboten,  und  EUas  Levita 
bemerkt  in  den  Zus&tzen  zum  Wurzelbuch:  „Ich  habe  ein  Bedenken 
wegen  des  Segol  beim  a,  und  es  sollte  mit  Sere  nach.  der  Analogie 
yon  r^9h  punctirt  sein,  und  ich  werde  noch  einmal  darflber  sprechen 
in  der  Anmerkung  bei  vp9**.  Aber  da  yerweist  er,  was  das  Segol 
anlangt,  nur  auf  seine  Bemerkung  zu  sr^n  zurQck. 

c)  Der  vom  Perfect  abgeleitete  Infinitivus  absolu  tu  s  hat 
unter  3  immer  a,  vgl.  mit  straffem  Silbenschluss:  Dinnj  (ge- 
siegelt  werden)  EstL  8,  8,  lirtifD  (sich  erbitten  lassen)  1  Chr. 
5,  20;  mit  lockerem  Silbenschluss:  ïfÎBnD  (sich  wenden)  Esth.  9,  1. 

d)  Im  Particip  steht  unter  3  meist  Segol,  aber  a  in  fy?^ 
(furchtbar)  Ps.  89,  8,  wie  einige  Maie  bei  dem  Plural  und  dem 
Féminin;  siehe  die  Lehre  vom  Nomen. 


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i 


IntenflÎYst&mme  der  Yerba  I.  gutt.    §  30,   4.  247 

4.  Bei  den  Intensiystâmmeii  sind  dièse  Yerba  regelmâssig. 
Bemerke  den  Infinitivus  constructus  mit  Perfectvocali- 
sation  fbn  fherausreissen)  3  M  14,  43;  Qimchi  58,  b;  Ges. 
Lgb.  §  93,  Ânm.  2;  Ew.  §  238,  d;  Olsh.  §  182,  e;  Bô.  II.  S.  226; 
Ges.-Kautzscli  §  52,  Anm.  3;  Stade  §  221  „falls  dpr  Text  richtig 
ist".  —  Bei  denen  mit  mittlerem  t  zeigt  sich  selbstverstandlich 
Ersatzdehnung,  vgl.  'fû'l^  (festmachen,  erfreien)  5  M  20,  7.  Ç|']n75 
(und  er  schmahte)  2  Sm.  21,  21.  —  Ausfall  der  Verdoppelung 
aus  dem  Sibilanten  bemerke  in  D'^nteÇ^H  ([hier]  die  den  Zehnten 
Erhebenden)  Neh.  10,  38,  vgl.  oben  S.  72.  —  Zerdrûckung  des 
tt  [EigenthQmlichkeit  der  Gnttnralen  2,  b]:  W^^q  (rothgefarbt) 
2  M  25,  5  etc.  —  Wie  bei  dem  obigen  tenx  will  Bô.  E.  S.  366 
4a&  Pathach  der  letzten  Silbe  auf  ein  folgendes  i(  zuriickf&Iiren 
in  nn]^^  (miscbt  sich)  Spr.  14,  10  [nicht  'nn,  wie  bei  Bô.  steht.] 
Ind  er  scheint  Recht  zu  baben,  wenn  man  mit  ihm  &(3  ll2^nn 
Jes.  36,  8  vergleicht  Aber  wenn  man  'TO  DJjriFi  (sich  ver- 
hûllen)  Ps.  55,  2  n.  3ib©-nb?n'^  Hi.  6,  16  vergleicht  und  bedenkt, 
dass  anch  sonst  oftmals  a  in  der  letzten  Stammsilbe  der  Intensiv- 
stânune  vorkommt,  so  wird  man  immer  wieder  zu  dem  Satze 
kommen,  dass  der  Wechsel  des  a  und  e  in  der  Schlusssilbe  des 
Ql  nnd  Hithq.  nicht  wohl  in  Regeln  gefasst  werden  kann.  — 
12nntfi  (er  verbfindete  sich)  2  Chr.  20,  35  mit  aramâischem  Sp. 
lenis,  vgl.  §  27,  5. 

Yon  seltenen Intensivstâmmen  kommt  vor  das  Passivum 
des  Qitlel  bbti»  (verwelken). 

Dieselbe  Form  steht  in  ^k  *^^»k  Ps.  6,  3  als  Nomen  mit  dem 
kanen  Vocal;  nicht  wie  Stade  §  230  meint  „wegen  zurackgezogenen 
Tones^.  Dazu  ist  er  jedenfalls  von  der  Stellong  des  Mahpakh  ans 
gekommen,  weil  es  davon  bei  Baer-Delitzsch,  Psalmi,  p.  IX  heisst, 
dass  dièses  Mahpakh  des  Olewejored  bei  Vornbetonung  des  zweiten 
Wortes  ûber  den  letzten  Consonanten  des  voransgehenden  Wortes 
gesetzt  werde,  falls  dièses  anf  Paenultima  betont  sei.  Wir  hâtten 
ja  aber  dann  ^init  ^noa  bei  geschlossener  Paenultima.  Und  schon 
J.  H.  Michaelis  bemerkt  z.  St.  :  „^^aK  cnm  Makkeph,  quod  secundum 
nostros  accentus  subintelligi  débet,  expresse  [im  Codex]  2'S  und  Herr 
Prof.  Delitzsch  hat  mir  auf  meine  Befragnng  gûtigst  mitgetheilt, 
dass  er  dieselbe  Aufifassung  vertrete.  Dieselbe  war  mir  desshalb 
zweifelhaft  gewesen,  weil  nach  Baer-Del.  a.  a.  0.  Mahpakh  bloss  dann 
das  Maqqeph  vertreten  soll,  wenn  die  beiden  mit  Olewejored  ver- 
sehenenWôrter  „einen  Zusammenhang  haben*',  wie  u^ia  "aVfi  Ps.  1,  3. 


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248        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbnm. 

Dièse  Bestimmong  mnss  also  etwas  erweitert  werden.  —  Die  Er- 
kl&rang  des  also  vom  Maqqeph  bedingten  à  ist  ohne  Bedeutong  f5r  die 
Beantwortnng  der  Frage,  'ob  die  Form  Ps.  6,  3  Adjectivum,  oder  Par - 
idcipium  obne  )9  (§  24,  2)  sei.  Das  erstere  nehmen  £w.  §  157,  b; 
Olsh.  §  187,  a;  Ges.-Kautesch  §  84,  Nr.  21.  22î  Stade  §  230  an,  in- 
dem  sie  das  Wort  mit  Adjectiven  -wie  ]39p  (grûn)  und  dem  Substan- 
tiv  rrr;B  (iios,  proies)  EL  30,  12  zusammenstellen.  Aber  immerhin 
bleibt  es  die  einzige  Form  mit  m,  und  da  non  das  b  gerade  beim 
Participiam  Quttal  Ofters  unterdrûckt  ist,  so  ist  mir  die  letztere  An- 
sicht  wahrscheiiJicher  mit  Ges.  Lgb.  S.  316;  Tbes.  s.  y.;  Mûhlau- 
Volck  s.  V. 

EinPealal[Qetaltal]liegfcwahr8cheinlich  demKethib  2*^1257113 
1  Chr.  15,  24;  2  Chr.  5,  13;  7,  6;  13,  14;  29,  28  zu  Grande. 
Denn  wie  das  allemal  dahinter,  oder  in  der  Nâhe  stehende 
rnS2ETl  (Trompeté)  wegen  seiner  Zusammengesetztiheit  nicht  mit 
Ges.  Thés,  und  Mti.-yolck  s.  y.  als  ein  nomen  onomatopoeticum, 
sondem  nach  alterem  Vorgang  mit  Ew.  §  158,  c;  Olsh.  §  1S8  a; 
Millier  §  100;  Stade  §  124,  b  als  umgewandelt  ans  rnrirn 
(vgl.  §  26, 1)  anznsehen  ist,  so  ist  jenes  Kethib  D'^'lSSftÇ  auszu- 
sprechen  und  fUr  entstanden  ans  D'»'ian?nti  zu  halten;  Olsh. 
§  252;  Stade  §  280.  Wahrscheinlicher  aber  noch  ist  das  Verb 
unmittelbar  Yom  Nomen  abzuleiten  (so  Ew.  §  126,  b)  und  bat 
es  nicht  auch  seinerseits  jenen  Process  der  Umsetzung  einer 
Liquida  in  ein  vocalisches  Aequivalent  durchgemacht.  Die 
Masora  lasst  immer  das  zweite  S  unpunctirt  und  bemerkt  '1  y^P"^ 
(superfluus  '^fS),  und  sie  punctirt  die  ûbrigbleibenden  Con- 
sonanten  Q'^nsriQ  ^o  &^s  Hi.  (nicht  erwâhnt  von  Qimchi  64,  b), 
aber  2  Chr.  5,  13  D'^-Jîntt  also  als  Qi.  —  2  Chr.  5,  12  steht 
vor  demselben  ninsiTlâ  (mit  Trompeten)  vielmehr  D'^nnsnti,  also 
statt  mit  doppeltem  S  vielmehr  mit  doppeltem  X  Aber  schon 
die  Masoreten  haben  es  mit  ihrem  '*1  T'PÎ^  als  Schreibfehler  an- 
erkannt.  So  auch  Ges.  Thés.;  und  es  hat  voUends  nach  der 
von  uns  gebilligten  Ableitung  des  Substantivs  flir  „Trompete" 
und  des  Verbs  fûr  „trompeten"  keinerlei  Wahrscheinlichkeit 
fur  sich,  dass  nach  diesem  Kethib  ein  Pilel  D'^'l'isnti  als  wirk- 
lich  gebrauchte  Form  vorauszusetzen  sei,  wozu  Mûhlau-Volck 
geneigt  erscheinen. 

Derselbe  Stamm  mit  dem  passiven  Vocal  ist  "ïtt'içn  (in 
Gâhren,  Brausen  versetzt;  erhitzt,  gerôthet  sein;  denn  dieser 
Zusammenhang  der  Bedeutungen  ist  mit  Ges.  Thés,  gegenûber 


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Seliene  Intensiyst&mme  der  Yerba  I.  gutt.    §  30,  4.  249 

Mfiidau-Yolck  festzulialten,  und  nicht  ist  die  Bedeutung  activ 
anzugeben,  wie  Ûberall  geschieht)  Klagel.  1,  20;  2,  11;  Hi. 
16,  16.  Das  Chateph-Qames  ist  als  Zeichen  der  passiven  Be- 
deutung angesehen  worden  von  Qimchi  135,  sofern  er  dîese 
Bildung  vom  b?S  ableitet;  Ges.  Lgb.  S.  253;  Thés.  s.  v.;  Ew. 
§131,  g;  Olsk  §  252;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  55,  3; 
Stade  §  417,  wenn  auch  die  Bedeutung  activ  angegeben  ist. 
Und  da  jenes  bbtt^  ebenfalls  in  zustândlicher  Bedeutung  den 
v-laut  zeigt,  so  ist  an  dem  Passiwocal  von  'Tl  auch  weiter  kein 
Anstoss  zu  nehmen.  Nur  Bô  II.  S.  105  will  den  o-laut  auf 
die  Einwirkung  der  Consonanten  tin  zu^ckfiihren,  indem  er 
auf  seinen  §  383  zurûckweist,  mit  dessen  Widerlegung  wir  uns 
schon  oben  Nr.  2  beschaftigten  bei  Besprechiuig  der  Form 
•^rinnïj.  Eine  solche  Beeinflussung  der  Charactervocale  durch 
zofallige Consonanten  kann  an  sicb  angenommen  werden (DDti'n). 
DBçnP  (Abgeschupptes,  Schuppenartîges)  2. M  16,  14,  das 
doch  jedenifails  mit  ï)iDn  (abschalen,  abblâttem)  zusammenhângt 
und  von  qon  [vgl.  ^W  (Scherbe)  Dn.  2,  33]  abzuleiten  ist,  ist 
in  seiner  Bildung  nicht  beanstandet  worden  von  Ges.  Lgb. 
§  73,  6. 

Anch  Olsh.  §  214  und  276  nimmt  keinen  Anstoss  und  stellt  unsere 
Form  mit  ^^"p^  (vgl.  oben  §  26,  2)  zusammen.  So  auch  Stade  §  291. 
Das  nun  bemht  auf  Verkennung  der  Eigenartigkeit  beider  Formen; 
denn  bei  'aa  ist  doch  nicht  das  h  der  Bildimgsbachstabe.  Und  wenn 
diess  auch  w&re,  wovon  gar  nicht  die  Bede  sein  kann,  so  wS.re  doch 
in  'm  das  schliessende  D  nicht  ein  unorganischer  Sibilant  (ein  Mittel 
daQuadriliteralstammbildung,  wie  es  allerdings  factisch  vorkommt, 
Tgl.  das  Beispiel  §  26,  3),  weil  es  zu  auffîllligwâre,  dass  gerade  diè- 
ses zur  Weiterbildung  eines  Stammes  verwendet  w&re,  welcher  D  zum 
mittleren  Stammconsonanten  hnt.  Olshausen  und  Stade  haben  auch 
kein  quadriliieres  Nomen  angeben  kônnen,  wovon  dièse  Yerbalform 
denominirt  w&re.  Dieselben  haben  also  die  Schwierigkeit  nicht  er- 
klârt,  sondem  ignorirt.  —  £w.  §  131,  g,  Anm.  sagt:  „Es  ist  eine  Form 
wie  "T^  «te.,  nur  dass  der  dritte  Wurzellaut  an  zweiter  Stelle  ab- 
gefallen  ist/'  Ja,  aber  das  Abfallen  des  dritten  Stammconsonanten 
in  der  Beduplicationssilbe  ist  eben  das  Characteristische  der  Form 
und  ist  derjenige  Umstand,  um  dessen  Môglichkeit  und  Erklârung  es 
sieh  eben  handelt.  —  Bô.  U.  S.  284  f.  hat  die  Môglichkeit  dièses  Ab- 
fiallens  nicht  zugegeben  und  hat  darum  die  flberlieferte  Form  nicht 
als  gesichertes  Sprachgut  gelten  lassen  und  mit  Erinnerung  an  rtcsçK 
[Sammelsurium;  zuBammengelaufenes  Gesindel  4  M  U,  4]  c)DtDnn  her- 


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250        II*  Haupttheil:  Formenlefare.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

stellen  wollen,  dessen  Endbuchstabe  in  der  GoBsonantenscbrift  abge- 
fiEkUen  gewesen  und  darum  die  noch  vorhandenen  Consonanten  nach 
^^ttK  punctirt  worden  seien,  wie  eben  dasteht  —  Dieser  Aimahme 
BOttcbers  wSxe  es  gleichgeordnet,  wenn  ich  v\Wo  als  die  ursprnng- 
licbe  Form  voraussetzte  nnd  das  scbliessende  d  als  fehlerbafle  Znthat 
betracbtete.  Vielleicht  I9.sst  sicb  aber  auch  noch  die  Form  ver- 
tbeidigen,  wie  aie  dastebt.  Nâmlich  wenn  die  Form  dem  ^Vuk  gleich 
sein  BoUte,  so  batte  sie  v\tpni2  heissen  mûssen.  Vielleicht  nahm  ICund 
und  Obr  an  dem  doppeltenb  irgend  welchen  Anstoss;  oder  vielmehr: 
vielleicht  bat  sicb  die  Form  im  Yolksmonde  fur  die  letzte  Silbe  den- 
selben  AnsLaut  gegeben,  welchen  die  mittlere  Silbe  bat.  Und  so  w&re 
eben  die  dastebende  Form  oiçrns  entstanden;  die  dann  also  nicht  ein 
verstûmmeltes  Qupaltaly  sondem  ein  mundgerechter  gemachtes  Qutlal 
[Pulal]  w&rn. 

5.  Hiqtil,  bald  mit  strafiPem  Silbenschluss,  baldmit lockerem: 
Perf.      D'^snn  (weise  machen)  Tti^îir  (zum  Stehen  bringen) 

T      r    ;    »  T       r  w   rr 

Impf. 
Imp. 


In£ 


Parte.    D^^STltt  Tttans 

Eben  das  Particip  kommt  beim  ersteren  Paradigma  Ps. 
1 9,  8  in  straffer  Âussprache  vor  und  gestattet  uns  einen  Schluss 
auf  die  straffe  Aussprache  des  ganzen  Hiqtil  dièses  Yerbum 
DDH  zu  machen. 

a)  Beim  Perfect  ist  Ausnahme  r!"i5?n  (du  hast  herûber- 
gehen  lassen)  Jos.  7,  7.  Dièses  ist  das  erste  Beispiel  davon, 
dass  bei  der  Aufeinanderfolge  eines  kurzen  Yocal  und  seines 
entsprechenden  Chateph  vor  der  Production  des  Guttural  sich 
der  kurze  Yocal  verlângert  und  dann  der  Guttural  mit  dem 
ihm  homorganen  Chateph,  also  Ch.-Pathach,  aufgetreten  ist. 
Es  ist  mir  aber  wahrscheinlich,  dass  bei  allen  den  hierher 


D'^sn? 

-^^r. 

''la'isni? 

'^r^.m 

rtjtijnç 

^mm 

D?n^! 

"^^ 

•^ti'^srin 

''T^yn 

n;ti3nn 

TiT}iû:?n 

D'^snn 

T^ti?n 

Dsnn 

•n??n 

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HiqtU  nnd  Hoqtal  der  Verba  I.  gatt.   §  30,  5.  251 

gehôrigen  Fallen  von  einer  Form  mit  straffem  Silben- 
schlnss  auszugehen  ist.  Dann  ware  also  die  Delmung  des 
Yocals  z.  B.  in  n"!^?»!  vor  dem  Uebergang  dieser  Form  in  den 
lockeren  Silbenscfaluss  eingetreten,  und  zugleich  hâtte  sich  das 
dem  Guttural  homorgane  Chateph  erzeugt.  —  Beim  Perfectum 
consecutivum  zeigt  sich  das  alte  a  unter  dem  Stammbildungs- 
buchstaben,  wenn,  wie  es  Regel  ist^  der  Accent  iiber  den  letzten 
Stammconsonanten  hinausrfickt,  ygl.  %  b  dièses  §.  Daher  Segol 
allerdings  beim  Perfectum  copulativum  ^^rijjtnni  (und  ich  fasste 
an),  was  1  Sm.  17,  35  nicht  bloss  scheinbar,  sondem  wirklich 
TorKegt  (gegen  Bô.  II.  S.  380  ex.)*  Ebenso  steht  Segol  beim 
Perfectum  consecutiTum,  wenn  wegen  Zusammenstoss  von  Ton- 
silben  der  Ton  doch  seine  SteUe  behâlt  in  t\pTr\7V]  (und  du  sollst 
ilm  anfassen)  3  M  25,  35;  aber  sonst  Pathach  ohne  Ausnahme 
lB.  '^nptnïl'^  (und  ich  werde  anfassen)  Hes.  30,  25  und  so  bei 
allen  Verben.  —  Bei  '^Flti'inïTl  (und  du  wirst  weihen;  Targum 
T'^'Sîri'^  [und  du  wirst  den  Garaus  machen],  LXX:  xai  ^avadijaeig) 
Mi.  4,  13  ist  von  den  Punctatoren  die  2.  sing.  fin.  mît  der 
alten  Endung  î  (vgl.  §  20,  5)  jedenfaUs  verkannt  und  falschlich 
fiir  die  1.  sing.  gehalten  worden,  weil  sie  das  Jod  punctirt  und 
kein  Qeri  dazu  geschrieben  haben.  So  auch  Bo.  11.  S.  132; 
Stade  §  438,  b. 

b)  Beim  Imperfectum  einmal  ltf5ffc^5  (und  ich  werde  reich 
machen)  Zach.  11,  5;  also  Verschluckûng  des  Spiritus  lenis.  — 
^:^  (ihr  erregt  Erstaunen)  Hi.  19,  3  ist  mit  Ges.  Lgb.  §  94, 
Anm.  8;  Thés.  s.  v.;  Bo.  H.  S.  278,  der  ein  ?  dazu  setzt;  Mû.- 
Volck  der  Bedeutung  wegen  ftir  das  Hi.  zu  nehmen.  Denn 
wenn  das  Imperfectum  auch  sonst  bloss  bei  1  consec.  ohne  î 
in  der  letzten  Stammsilbe  vorkommt,  so  ersetzt  vieUeicht  hier 
die  Enttonung  durch  Maqqeph  dièse  Bedingung.  Ew.,  Olsh., 
Stade  erwahnen  die  Form  nicht.  —  ^itDbn^j  (und  sie  drângten 
ikn  ;zur  Erklârung])  1  Kg.  20,  33;  vgl.  §  27,  4.  —  Umgedreht 
îbeimimpf.  consec.  in  ïlttJn*!:  (und  es  dunkelte;  direct-causativ) 
fs.  105,  28  in  Pausa  und  Ttil^r  Neh.  4,  3.    Der  erstere  Fall  | 

vird  anf  den  Einfluss  des  Satztones,  der  letztere  auf  die  Eigen-  I 

teit  der  1.  plur.  zurûckzuftihren  sein,  welche  in  der  Bewahrung 
des  Indicativs  hinter  1  consec.  ein  wenig  der  1.  sing.  âhnlich 
ist,  ygl.  den  Fall  §  38,  1.  Der  zweite  FaU  ist  also  nicht  mit 
Bô.  IL  S.  197  auf  Assimilation  ans  folgende  iti©^  (Wache) 
zuriickznftlhren,  Beide  Beispiele  sind  nicht  von  Ges.  Lgb.  S.  321 

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252        n.  Hauptiheil:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Yerbnm. 

erwâhnt;  bel  Ew.  §  231,  a  ist  das  erste,  aber  nicht  das  zweite 
Beispiel,  auch  nicht  §  224,  b  erwahnt;  beide  nicht  bei  Olsh. 
S.  467  oder  570;  auch  |Stade  erwahnt  nichts  §  498,  c.  Bei 
Qes.-Eautzsch  bezieht  sich  wohl  auf  die  letztere  Âusnahme  der 
Âusdruck  §  49,  2:  „Nur  bei  der  ersten  Person,  zumal  im 
Sing.,  ist  die  Zurfickziehung  des  Tones  und  selbst  die  Rediicirung 
des  langen  Vocal  in  der  zweiten  Silbe  nicht  gewôhnlich".  Dieser 
Ausdruck  ist  aber  auch  zu  unbestimmt,  weil  bei  der  1.  pluralis 
die  Umwandlung  der  Indicativform ,  soweit  dieselbe  hinter  i 
consec.  tiberhaupt  môglich  und  tiblich  war,  nur  in  zwei  Fâllen 
unterblieben  ist:  Neh.  4,  3  und  v.  9  und  zwar  an  letzterer 
Stelle  bloss  im  Kethib,  vgl.  §  38,  1. 

c)  Beim  Imperativ  einmal  Perfectanalogie:  ïip'^ttÇn  (macht 
Tiefe;  direct-causativ)  Jer.  49,  8.  30. 

d)  Ebenso  beim  Infinitiv  Perfectvocalisation:  '^p'^Tnn  (mein 
Erfassen)  Jr.  31,  32.  So  selbstverstandlich  wegen  des  Suffixes 
Aile,  die  die  Form  erwahnen:  Ew.  §  238,  d;  Olsh.  §  192,  f; 
Bô.  II.  S.  226;  Stade  §  247.  —  ê  in  der  letzten  Stammsilbe 
zeigt  "ite^b  (um  zu  yerzehnten;  tiberdiess  mit  syncopirtem  n  und 
Dagesch  îene  orthosyllabicum)  5  M  26,  12;  ifeM  Neh.  10,  39. 
Beide  Pormen  [falsch  punctirt  u.  citirt]  bei  Ges.  Lgb.  §  94,  Anm.  3; 
Ew.  §  131,  b,  Anm.;  238,  d;  Olsh.  §  258,  b;  Bo.  H.  S.  279  oben. 

e)  DreiParticipia  D*»tibTO  (traumende)  Jr.  29,  8;  D^^nsnç 
(trompetende)  1  Chr.  15,  24  etc.,  vgL  oben  Nr.  4;  D'^'irarg  (hilfe- 
leistende)  2  Chr.  28,  23  sind  ausnahmsweise  im  Plural  zu  er- 
wahnen, weil  sie  auf  die  Entstehung  des  Hiqtil-I  aus  ê  hin- 
weisen,  vgl.  §  27  ex.;  29,  U.  —  Ew.  §  131,  b  sieht  in  der 
Punctation  mit  Schewa  unter  dem  mittleren  Stammconsonanten 
einen  Aramaismus.  Aber  weswegen  wâren  dann  nicht  aile 
Falle  der  Scriptio  defectiva  im  Hiqtil  mit  Sere  oder  Schewa 
ausgestattet  worden?  Auch  Stade  §  285  will  ftbr  das  erste  und 
dritte  Beispiel  einfach  Formen  mit  Chireq,  beim  zweiten  Bei- 
spiel das  Kethib  lesen. 

Wenn  die  Formen  des  Hoqtal  straffen  Silbenschluss 
haben,  sind  sie  von  Formen  des  starken  Yerbs  nicht  Terschieden, 
VgL  den  Infinitivus  absolutus  brjnn  (in  Windeln  eingewickelt 
werden)  Hes.  16,  4.  —  Mit  lockerem  Silbenschluss  lauten  sie 
wie  TttSjrj  (er  ist  zum  Stehen  gebracht  worden);  TTTÙSTi;  in 
Pausa  ni'inrj  (sie  ist  verôdet)  Hes.  26,  2,  wo  die  masoretische 


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Suffixe  am  Yerbnm  I.  gatt.   §  80,  6.  253 

Lesart  den  Sieg  behalten  wird  (vgl.  Smend  z.  Si);  denn  das 
Targum  raiin  K^bç  rrjïtj  [quae  fait  plena,  vastata  est]  nnd 
die  LXX-ûbersetzung  17  nXijQriç  ^QYiuœvai  sindj  blosse  Er- 
leichterungen.  —  Die  2.  sg.  masc:  PlttÇïi.  —  Das  Imperfect 
Tçr  3  M  16,  10;  "nWP;  nDltaÇn;  Infinitïvus  absolutus:  'n^n 
nacï  2  Kg.  3,  23;   Participa  -VûTû  1  Kg.  22,  35. 

6.  Vor  Suffixen  haben  dièse  Verba  wenig  Eigenthûm- 
liches.  VgL  beim  Perfect  Qal  ''3'IT?  (er  bat  mir  geholfen)  etc.; 
bemerke  itiriJJJ?  (sie  umgiebt  sie  [eos]  als  Halsband)  Ps.  73,  6; 
Dann  beim  Imperfect  Qal  vgl.  "^yy^Tj,  (er  wird  mir  helfen). 
T^]  T!)T?IÎ  ^^'  Mit  Suffixum  energicum  bemerke  ïin3'll?;î 
les  [das  Meer]  ûberschreitet  ilm  [seine  ewige  Grenze  nicht]  Jr. 
5.  22.  —  Man  erinnere  sich  aber  an  oben  Nr.  1 ,  b,  um  neben 
*t^  (er  wird  binden)  das  ^imo^JI  (und  er  band  ihn)  2  Kg.  17,  4; 
TnCKT*  (und  aie  band  ihn)  Ri.  16,  8  ff.  zu  verstehen!  —  Ausser 
dem  Wechsel  zwischen  Segol  und  Pathach  ist  der  Wechsel 
zwischen  Chateph  und  kurzem  Vocal  unter  dem  Guttural  zu 
beiichten,  je  nachdem  der  mittlere  Stammconsonant  seinen  vollen 
Vocal  behâlt  oder  Schewa  bekommt.  —  Bemerke  liOTïT'  (er 
stôsstihn)  4M  35,  20  mit  Vererbungschateph-qames  (oben 
S.  74);  bei  demselben  Verb  auch  in  DOTrn  Jos.  23,  5;  aber 
nicht  in  ^Tt^rn  Hi.  18,  18.  Da  haben  die  zwei  folgenden  u 
den  o-laut  des  Schewa  unmôglich  gemacht.  Zu  beachten  ist, 
dass  auch  oben  S.  227  £  dièses  Vererbungschateph-qames  hinter 
einem  (scharfabgestossenen)  Dentalen,  resp.  vor  einem  Labialen 
sich  zeigte.  —  Beachte  noch  ïin3"in?;î  (sie  ûberschreiten  ihn) 
Jr.  5,  22  mit  der  alten  Endung  un;  oben  S.  222  f.  —  rntirjnî 
lund  sie  verpichte  es)  2  M  2,  3  mit  Perfectsuffix  und  noch 
dazu  ohne  Mappiq  in  demselben;  .Qimchi  26,  b.  —  Beim  In- 
fiûitiv  findet  sich  nichts  Abweichendes.  Bemerke  nur  ^Sk'jnb 
l  Sm  24,  10  [vgL  ûberdiess  S.  109]  ausser  Pausa,  aber  ^^yh 
1  M  27,  42;  Neh.  6,  10  in  Pausa;  vgl.  S.  229.  Von  denen'mit 
»  gehôrt  hierher  Çjnosb  Ri.  15,  12.  — 

Qittel.  Ueber  ^Tnban  (sie  bat  dich  gekreisst)  HL.  8,  5 
mit  Ultimabetonung  ygi."  schon  S.  219  f.  —  Beachte  ^insbçril 
(und  sie  drangte  ihn)  Ri.  16,  16;  vgl.  wegen  des  Chateph- 
Paihach  S.  71,  unten.  —  QDSÏ^K  (ich  werde  euch  stârken) 
K-  16,  5  mit  Chireq  statt  des  gewôhnlichen  Segol,  jedenfalls 
nnter  Einwirkung  des  Sibilanten,  vgl.  S.  233. 


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254        II-  Hauptthefl:  Formenlehre.  H.  B.  SchwaclieB  Verbum. 

1  dur.  23,  6  und  24,  3,  wo  von  der  Eintheilung  der  Leviten  dnrch 
David  die  Rede  ist,  kommt  —  a)  neben  andern  Lesarten  auch  Dg.^^i, 
aUo  oh  ne  Metheg,  vor.    Da  kann  nun  nicht  mit  Ges.  Lgb.  S.  251 
Streit  darûber  sein,  ob  nach  der  Meinung  der  Masoreten  und  Gram- 
matiker  d  zu  lesen  ist.  —  b)  Es  fragt  sich  nur,  wie  dièses  o  entstan- 
den  ist.    Ist  es  ein  Hinweis  darauf,  dass  das  Qôtêl  von  diesem  Zeit- 
wort  gebrâachlich  war,  also  pVn,  vgl.  oben  §  26,  1  ûber  Ps.  101,  5? 
Dièses  za  vertheidigen,  baben  wir  hier  keinen  solchen  Ânlass,  wie 
*  dort.    Es  kommt  ja  auch  jener  seltene  Verbalstamm  sonst  von  dem 
genannten  Zeitwort  nicht  vor.  Darum  auch,  wenn  Qames  mit  Metheg 
gelesen  wird,  so  ,kann  sich  nicht  darin  eine  Spur  vom  urspriinglichen 
â  des  fraglichen  Verbalstammes  erhalten  haben',  wie  Olsh.  §  254  fur 
m^glich  hâlt.  Da  h&tten  wir  gareine  Buine  von  TJrsemitismus  noch 
im  Hebrâischen!     Ebensowenig  kann  die  Meinung,  welche   Ewald 
in  der  Anm.  zu  §  83,  c   fur  mdglich  hait   und  B5.  I.  S.  237  ver- 
theidigt,  gebilligt  werden,  dass  nSmlich  die  angefûhrte  Lesart  mit  o 
eln  alter  Schreibfehler  fur  ajaV*;!?^  ^^^-    Denn  dièse  letztere  Bildung 
ist  selbst  unerhôrt  im  HebrSliBchen   und   beruht   nur   auf  der  An- 
schauung  Ewalds  ûber  Diayri,  welche  gleich  nachher  in  ihrer  Grand- 
losigkeit   nachgewiesen  werden   soU,   und  wo  B5ttcher  das  ô  her* 
bekommt  zu  der  .sicher  normalsten  Ableitung  von  phrv»^*,  sagt  er 
gar  nicht  —  Yielmehr  die  Entstehung  des  ô  durch  Weglassun^  des 
Metheg  bei  Qames  erkl&rt  sich,  wie  oben  §  26,  1  nach  Jes.  62,  9  ge- 
zeigt   wnrde.  —  Aber   wie   ist  dièses   Qames   selbst   entstanden? 
Daruber  herrschen  zwei  Meinungen.    a)  .Yor  dem  h  der  regelrechten 
und  auch  als  Lesart  vorkommenden  Imperfectform  Qal  DiP^m^  (und 
er  theilte  sie)  (vgl.  J.  H.  Michaelis  z.  St),  bildete  sich,  weil  es  seiner 
Natur  nach  wie  ein  Doppellaut  klingt,  gleichsam  als  Ersatzdehnung 
ein  â  aus,  also  'rr«i  und  daf&r  (vgl,  beim  Artikel)  'njî  und  daraus  in 
falscher  Correctur,  als  lâge  ein  Niqtal  zu  Grande,  'mi."    Davon  aber, 
dass  diess  etwa  wirklich  zu  Grande  liège,  kann  gar  keine  Bede  sein. 
Und  es  ist  geradezu  sinnlos,  wenn  Mûhlau-Yolck  s.  v.  sagen:  „Niphal 
bedeutet  3)  nnter  sich  theUen;  so  viel  als  Hîthp.;  1  Chr.  23,  6*.  Denn 
es   kommt  das  Hithq.[  allerdings   in  der  redproken  Bedentung  vor 
Jofl.  18,  5,  aber  im  Plural:  ï'fV'3*?^l  (et  diviserunt  interse).  Aber  wer 
ist  denn  1  Chr.  23,  6  der  bei  «unter  sich"  verstandene?  David?!  — 
Die  Niqtal -lesart  hat  BOttcher  IL  S.  310  so  fassen  zu  kOnnen  ge- 
meint  „et  distribuit  sibi  eos."     Das  muss  als  mOglich  zugegeben 
werden;  vgl.  hwci  (sibi  petere  1  Sm.  20,  6.  28;  Neh.  13,  6;  Ges.  Lgb. 
S.  239)  und  das  Beispiel  mit  Suf6x  am  verbum  finitum  Niqtal  unten 
§  31,  8;  aber  dièse  Auffassung  ist  ganz  und  gar  unwahrscheinlich, 
weil  das  „8ibi"  zwar  bei  jenem  ^wds,  aber  gar  nicht  hier,  wo  es  sich 
um  eine  Offentliche  Einrichtung,  eine  Institution  fur  die  ganze  Ge- 


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Snffixe  am  Verbum  I.  gutt.:  npj^\  §  80,  6.  255 

xneinde  handelt,  yerst&ndlich  isi    Bôttcher  selber  sagt  I.  S.  237  von 

der  Nîqtal-lesart  „wobei  ein  Pronomen  nnrichtig  mit  einem  Reflexiy 

▼erbonden  worde";  das  ist  nun  wieder,  wje  gesagt,  an  sich  falsch. 

Die  nirn  nnter  a)  erwiUiiiten  Lesarten  sind  die  gewOhnlich  1   Chr. 

23,  6  YorkommendeB   and  die  oben  gegebene  Ërkl&rnng  [mit   der 

jetzigen  Spracherkenntniss  vermehrt]  ist  die  von  D.  Qimchi  [Mikhlol 

35,  b  „Und  das  Wort  »3^^.jj  kommt  vor  mit  Eleinpathach  (Segol) 

anstatt  Ghrosspathacli  (wie  beim  Artikel  nach  der  Anmerkong),  and 

iregen  des  Segol  vom  Jod  (das  auch  als  Sere  erscheint,  and  dann  die 

Fonn  alfl  Kiphal)  warde  n  qamesirt;  aber  seine  normale  Form  wâre 

Bg^^]»  ▼gl-  ^68.  Tbes.  and  so  aach  Stade  §  681,  e.    Und  jene  Er- 

U&mng  Yon  Qimchi  hat  dièses  fur  sich,  dass  das  Qal  phn  von  der 

Eintheilang  der  Leviten  wirklich  gebraacht  ist,  vgl.  1  Chr.  24,  3,  wo 

die  gewOhnliche  Lésait  eben  das  Impf.  Qal  ^phrrp  ist,   and  2  Chr. 

28,  18.    Femer  nach  der  von  mir  bei  der  Erkl&rong  angedeateten 

be  sonde  m  Natar  des  l,  wonach  es  an  sich  wie  doppelt  klingt,  kann 

man  nicht  mit  Olsh.  S.  501  sagen,  „dass  dièse  Ableitung  den  Laut- 

gesetzen  der  Sprache  darcbaas  widersprichf    Und  unsere  Laatge- 

seize  worden  erst  spâter  geschrieben,  nachdem  die  Spracherscheinun- 

gen  im  lebendigen,  onbewassten  Fiasse  entstanden  waren,  and  sie 

kOnnen  aach  eine  Lficke  haben,  weil  hier  die  Sache  sich  durch  die 

Natar  des  Maates  begrûnden  l&sst.  Es  ist  daher  immerhin  mOglich, 

dass  die  angegebene  Umbildang  des  Impf.  Qal  in  der  mûndlichen 

Tradition  des  anpanctirten  Textes  za  Stande  gekommen  ist.  Vgl.  noch 

Abraham  de  Balmis  pag.  249:  „nnd  manchmal  ist  vorgekommen  das 

^  Yon  ^K  [yox  memorialis  der  Imperfectpraeformatiyen  ]  mit  Segol 

and  das  c  der  Worzel  mit  Qames,  wie  tap.^n*^  and  das  rr  ist  qamesirt 

worden  in  Folge  des  Segol  yom  Jod,  obgleich  die  normale  Aassprache 

beider  Consonanten  mit  Pathach  gewesen  w&re/'  —  fi)  Indess  die  Er- 

satzdehnang  ist  doch  sonst  nar  yor  orsprûnglich  za  yerdoppelndem 

Consonanten  eingetreten,  ygl.  den  Fall,  welchen  Ew.  §  88,  c,  Anm. 

aiis  dem  codex  Stattg.  za  4  M  1,  18  anfûhrt  ^"i^;^r.»^  (und  sie  meldeten 

sich  als  Geborene  an)  statt  mit  Pathach.    Aach  fUhrt  die  yorkom- 

mende  Lesart  fi^Vrr^  aaf  Qittel.    Und  es  ist  nan  jetzt  die  Ansicht 

der  Meisten,  dass  daraas  *rr^  and  dafûr  in  Unkenntniss  'm  und 

dafïb:  aach  'm  sich  gebildet  habe.  So  Ges.  Lgb.  S.  251;  Thés.  s.  y.;  Ew. 

§  83,  c;  Olsh.  S.  501.    MÛ.-V.  s.  y.  bei  Niqtal.    Ges.-Kautzsch  schweigt 

§  61  and  63.  —  Wie  man  aach  flber  dièse  beiden  Erkl&rungen  ent- 

scheiden   mag;  jedenfiEJls   liegt  hier  keine  forma  mixta  vor,    wie 

Aeltere,  ygl.  Ges.  Lgb.,  annahmen,  indem  sie  glaubten,  dass  man  mit 

der  anormalen  Punctation  habe  darauf  hinweisen  wollen,  dass  die 

Form  als  Qi.  oder  als  Ni.  aafgefasst  werden  kOnne.  Denn  die  letztere 

Aofiassung  konnte  einem  Léser  und  Abschreiber,  welcher  ûberhaupt 


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256        II-  Haupttheîl:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Verbum. 

Hebrâiflch  kannte  and  die  Gedanken  beim  Lesen  und  Schreîben  batte, 
nicbt  in  den  Sinn  kommen.  Ganz  kenntnisa-  oder  gedankenlose  Léser 
und  Abscbreiber  aber,  wie  deren  ja  bei  der  Fortpflanzang  der  fithio- 
pischen  Literabor  gewirkt  baben  nnd  wirken,  die  wollten  wenigstens 
nicht  eine  kritiscbe  Andeutung  in  jene  Funktationen  legen. 

Der  Imperativ  ^rh^ti  Spr.  20,  16;  27,  lli  wird  allgemein 
als  Qal  aufgefasst,  vgl.  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.;  Ge^- 
Thes.  s.  V.;  Ew.  §  251,  f;  Olsh.  §  234  ex,;  Mtthlau-Volck  s.  v.; 
Ges.-Kautzsch  §  63,  Anm.  l.  Aile  haben  auch  die  Eimdgkeit 
dièses  Imp.  Qal.  mit  a  anerkannt;  nur  der  letztgenannte  Gelefarte 
glaubt  eine  Analogie  in  der  Lesart  ''SSan  Ps.  9,  14  gefunden  zn 
haben.  Aber  dièse  Form  ist  ganz  andersartig;  denn  da  beruht 
das  a,  wie  nicbt  auf  einer  aasnahmsweisen  Fârbung  des  o  durch 
den  Guttural  [so  muss  es  docb  Ges.-Eautzsch  meinen],  so  auch 
nicbt  auf  der  intransitiven  Bedeutung,  welche  auch  sonst  bei 
i:n  intransitive  Vocalisation  bervorgerufen  bat,  vgl.  darQber 
§  34,  7,  a;  denn  da  miisste  die  Form  ''SSjn  beissen  (Bôttcher  IL 
S.  528,  Anm.),  sondem  auf  der,  wegen  der  ausnabmsweisen  Un- 
contrahirtheit  der  Form  [jedenfalls  mit  Unrecbt]  vermutheten, 
Abstanmiung  derselben  vom  PieL 

Warum  bat  man  also  immer  die  Form  mit  dem  anerklftrlichen 
a  fur  Qa]  gehalten?  Der  Bedeutung  wegen;  wie  Umbreit  zur  ersi- 
genannten  Stelle  sagt:  «^sn  ist  der  ûbliche  Auedruck  fôr  pf&nden*. 
Da  bai  er  R-ecbt;  aber  er  musste  Hi.  22,  6  als  Belegstelle  zun&chst 
'  bringen,  weil  da  das  Verb  mit  einem  persônlichen  Object  in  der 
That  stebt,  w&brend  es  sonst,  ausser  unsem  beiden  fraglichen  Stellen, 
mit  s&cblichem  Object  gebraucbt  wird.  Aber  ist  die  Bedeutong 
des  .Pf&ndens"  in  den  Stellen  der  SprQcbw5rter  nOtbig?  Dies  ist 
nicbt  der  Fall  wegen  des  Parallelismus;  sondem  es  kann  auch  eine 
gradatio  ad  maius  im  zweiten  Membrum  beabsichtigt,  also  das  Qittel 
gemeint  sein,  wie  es  gerade  ancb  in  der  Bedeutung  «verderben  Jm. 
durch  richterliche  Sentenz"  vorkommt  Jes.  32,  7.  Eurz,  indem  sich 
die  Aussprache  mit  a  ûberlieferte ,  muss  das  Qittel  gemeint  sein. 
Dagegen  kann  der  Einwand  erhoben  werden,  dass  dann  nicht  das 
Dagesch  forte  intensitatis  ausgefallen  wftre.  Aber  gerade  bei  der 
Consonantenverbindung  hl  konnte  aus  chabMihu  ganz  naturgemSss 
entsteben  chàblihu^  wie  auch  sonst  kurze  Zwischenvocale  bei  Her- 
stellung  eines  leicht  sprechbaren  Gonsonantencomplexes  unterdrQckt 
wurden,  vgl.  oben  1,  c  dièses  §  statt  des  zu  erwartenden  chestpi  rieX- 
mehr  chespi;  ein  anderer  allgemein  anerkannter  Fall  wird  gleich  jetzt 


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Suffixe  am  Verbum  I.  gutt.  §  30,  6.  257 

bei  Qattal  erw&hnt  werden;  vgl.  ferner  §  35,  1,  Imperativ.  —  Stade 
hat  die  Form  nicht  §  628  usd  sonst. 

QuttaL  In  den  Worten  niin  KÔD  ^^^^^^  Ps.  94,  20, 
welche  den  Sinn  haben  mtissen  „Ist^  vereinigt  dir  [Gott]  ein 
Stutl  des  Unlieils  [zunâchst:  Richterstuhl]?**  bildet  das  erste 
Wort  wieder  einen  Fall,  vgl.  §  26,  1  und  vorhin  beim 
Qittel,  wo  — 

a)  die  Aussprache  des  Qames  als  ô  beim  Fehlen  des  Metheg 

nicht  zweifelbaft  sein  kann.    Diess  hat  in  diesem  Falle    auch  Ges. 

Lgb.  S.  251  zngegeben.  —  b)  Es  fragt  sich  nur  wieder,  wie  das  ô 

entstanden  ist.  à)  Auch  hier  ist  die  Meinung  aosgesprochen  worden, 

wie  Ges.  bemerkt,  dass  das  ô  ein  aosnahmsweise  verkûrztes  Ô  der 

Form  Qotel,  also  '^an,  sei.    Dafûr  liesse  sich  sagen,  dass  das  Wort 

Denominatiy  Ton  'on  (Genosse)  sein  kônnte,  auch   dass  die  Form 

ausnahmsweiBe  wegen   der   leichten  Zusammensprechbarkeit  von  hr 

kurzen  Vocal  erhalten  habe.     Indess  jener  Yerbalstamm   ist   nicht 

weiter  anznerkennen,  als  wir  mûssen,  und  dazu  liegt  hier  kein  Gtund 

▼or.  —  fi)  Ewald  h&lt  die  Form  §  89,  d  fur   entstanden   ans  dem 

Imperfect  Qal  ïf^y^,  indem  er  meint,  dass  der  Vocal  ô  nnter  die  Gui- 

turaJis  n  gerûckt  sei.    Um  dièse  Vermuthung  zu  erweisen,  stellt  er 

a.  a.  O.  unsere  Erscheinung  mit  T^arç»  ï)???  zusammen  (ygl.  das  Ge- 

nauere  darûber  oben  §  29,  4),  welche  aber  gar  nichts  fdr  Ëwalds 

Meinung  beweisen;  denn  in  der  ersteren  Form  ist  nur  die  beim  Inf. 

Qal  mit  Suffizen  ganz  normale  Metathesis  des  Silbenvocals  einge- 

treten,  in  der  letzteren  Form  aber  ist  dièse  Metathesis  aus  lautlichen 

Grnnden  unterblieben.   Ferner  stellt  er  zu  unserer  Form  die  Parallèle 

TfVrr  statt  Tjprr  auf  ;  aber  diess  beruht  auf  einem  anerkannten  hebr. 

Lautgesetze,  dass  die  Gutturalis  den  Vocal,  welchen  sie  hat,    ôfters 

an  einen  vorausgehenden  Yocallosen  Consonanten  abgiebt,  vgl.  die 

Form    in   ihrem  Zusammenhang  §  34,  7,  a,   und   ûber  das   Gesetz 

§  31,  7;  42,  1.    Endlich  bringt  er  §  251,  d  noch  fi?39ri  zum  Beweise, 

weil  er  auch  dafiîr  annimmt,  dass  das  o  vor  die  Gutturalis  gerûckt 

sei;  ygl.  darfiber  nachher  beim  HoqtaL  Die  Vermuthung  von  Ewald 

hat  also  gar  keine  Basis.    Trotzdem  hat   sie    die  Zustimmung  von 

Bc.  I.  S.  237  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  gefunden.     y)  Aber  wirklich 

begrûnden  zu  k5nnen  glaube  ich  die  Ansicht  von  Ges.  Lgb.  S.  251; 

Thés.  s.  V.,   dass  die  Form  Puai  sei.     So  Qimchi  62,  b:    „Und  das 

Wort  ^arnn  gehOrt  zu  dieser  Conjugation,  und  seine  Erklârung  ist 

vi*9  ■»?'J^n.     Und  bei  seiner  Vereinigung  [nftmlich  des  Verbs  und  des 

Pronomens]  fiel  das  Dagesch  weg,  und  das  Qames  Ghatuph  ist  gleich 

dem  Schureq  [Qibbus]."     Fur    Puai   hâlt  die  Form  auch  Buxtorf, 

Ko  ni  g,  Lehrgebftude  d.  hebr.  Spr.  17 


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258        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Thés.  p.  128.  Âuch  nach  Olsh.  §  250,  b  „8o11  die  Fonn  wohl  zum 
Puai  gehôren  =  m'??v';'3  erhâlt  er  dich  zum  Genoasen?  Das  Wort  ist 
aber  auf  abnorme  Weise  abge9.iidert  durch  die  Aufgebung  des  letzten 
Vocals  der  Yerbalform,  woza  sich  kein  zweites  Beispiel  aus  der  Ver- 
ballehre  nachweisen  lâ-ssi."  Aber  der  letzte  Satz  ist  eben  fiedsch;  denn 
da  bat  Olshausen  os-^yn^  [far  o?^fn^]  8  M  26,  15  vergessen,  und  das  war 
um  80  leicbter»  weil  er  ii^  der  ErklSjUDg  dieser  Form  in  seinem  Lehr- 
buch  scbwankte,  vgl.  deu  Nacfatrag  von  ibm  und  die  Besprechung  unten 
§  84,  6.  In  der  Form  3  M  26,  15  baben  wir  aber  genau  dieselbe 
Ërscbeinung,  wie  die,  welcbe  wir  erkl&ren  woUen:  nSmlich  die 
Verschluckung  eines  Vocale  zwischen  zwei  zu  einem  Con- 
sonantencomplez  znsammenstrebenden  Gonsonanten.  Und 
ancb  in  uneerm  Fall  ist  ein  so  gem  zusammengesprochenes  br  ent- 
standen.  Die  Zerdrûckung  des  u  zu  o  durch  den  Guttural  lief  jenem 
Frocesse  parallel.  —  Allerdings  kommen  keine  allgemein  anerkann- 
ten  Beispiele  von  Quttal  mit  Suffixen  vor  (worauf  auch  Elias  Levita 
in  seiner  Nota  zu  Qimchi  a.  a.  0.  hinweist);  aber  da  auch  Zustands- 
verba  Suffixe  erhalten  und  fUr  den  Dativ  wie  fÛr  pr&positionale  £r- 
f^zung  ausnahmsweise  das  SuflGx  eintritt,  ygl.  oben  §  29,  13,  so 
liegt  wohl  im  Suffix  kein  Hindemiss,  die  Form  als  Qu.  au&ufassen. 
Puai  ist  sie  auch  nach  Millier  §  248.  —  Gesenius-Kautzsch  und  Stade 
schweigen.  —  [Mit  dieser  Begriindung  kann  man  aber  selbstver- 
st&ndlich  nicht  der  Ansicht  Ëwalds  zu  Hûlfe  kommen;  weil  ja  in  der 
Yorausgesetzten  Qalform  T)*;3n:  der  dem  b-r  vorausgehende  Consonant 
keinen  Vocal  bat,  also  die  Sprechorgane  gar  nicht  die  Neigung 
h&tten  bekommen  k5nnen,  auf  diesen  eben  fehlenden  Vocal  einen 
.    Consonantencomplex  folgen  zu  lassen.]         , 

Beim  Hiqtil  haben  wir  hier  zwei  Fâlle  ohne  i:  ^vrÔS^'^ 
(„den  wird  [der  Konig]  reich  machen^S  Luth.)  1  Sm.  17,  25  imd 
ninin^n  („du  machst  es  [sehr]  reich"  Luth.)  Ps.  65,  10.  Vgl. 
Qimchi  66,  a:  „Obgleich  nicht  (iber  sie  [dièse  zwei  Formen]  das 
Pathachirtsein  des  Praeformatiyconsonanten  aufklart,  weil  auch 
in  der  Conjugation  Qal  der  Praeformatiyconsonant  pathachirt 
wird  wegen  des  Kehlbuchstaben  z.  B.  ^ntilT!,  so  klârt  doch  sein 
Object  darliber  au^  weil  es  ein  transitives  Verb  ist." 

Hoqtal.  Von  in^  (dienen)  lautet  das  Lnpf.  Qal  nh?^ 
ganz  regelmâssig  mit  Suffîxen  z.  B.  ^ni?3  (wir  werden  ihm 
dienen)  Ri.  9,  28;  ,Tîn?3  (wir  werden  dir  dienen)  1  Sm.  U,  1. 
Der  Lemende  muss  also  eine  falsche  Vorstellung  bekommen, 
wenn  es  bei  Mlihlau-Volck  s.  v.  heisst:  „Kal  impf.  mit  Suff. 
Din^n  2  M  20,  5  etc."  —  Neben  jenen  Formen  von  Qal  kommt 


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Suffixe  am  Verbum  I.  gutt.  §  80,  6.  259 

nnn  die  eben  aus  Mûhlau-Volck  citirte  Fonn  [bei  Stade  §  549,  g 
fiteht  falsch  Chateph-Qames  unter  y,  aber  richtig  im  Index]  vor 
2  M  20,  5;  23,  24;  5  M  5,  9  und  CinrjS  13,  3  [bei  Stade  §  588,  e 
richtig,  aber  falsch  im  Index]. 

Es  ist  ntm  eben  die  Frage,  welchem  Yerbàlstamm  disse  letzteren 
Formen  angehdren.  Was  nun  der  erste  Augenschein  lehrt,  dass  an 
daeselbe  Qal  nicht  anf  zweifacbe  Weise  die  Suffixa  angeh&ngt 
worden  sein  kônnen,  dass  also  die  Formen  mit  ô  yielrnebr  zum  Hoqtal 
gehôren,  das  muss  und  kann  vertheidigt  werden.  So  Qes.  Thés.  s.  y.; 
Olsh.  §  261;  Mûller  §  248;  Stade  §  549,  g;  588,  e.  Ich  habe  niir 
selbst  dagegen  eingewendet  1)  dass  die  Formen  nicht  Hoqtal  sein 
kdnnen,  weil  dieser  Yerbàlstamm  sonst  keine  SufBxe  habe;  aber  vgl. 
darûber  vorhin  nnter  Quttal.  2)  Ich  habe  mir  weiter  eingewendet, 
dass  doch  nicht  anzunehmen  sei,  dass  mitten  unter  den  Qalformen 
ein  paar  Hoqtalformen  stûnden  und  zwar  mit  der  n&mlichen  Be- 
dentung.  Jedoch  ersteres  wurde  nichts  ausmachen,  und  letzteres  ist 
gerade  nicht  der  Fall;  denn  die  Formen  mit  Ô  stehen  bloss  in  Be- 
zagaufdieGôtter,  also  Yon  dem  Sichzueigengeben  an  die  Gottheit, 
and  da  soUte  ein  st&rkerer  Âusdruck  ,zu  Enechten  gemacht  werden 
[durch  die  eigene,  innere  Sucht  nach  YielgCtterei]"  gebraucht  wer- 
den. 3)  Man  kann  einwenden,  dass  die  Formen  anch  aus  dem  Qal 
erklârt  werden  kônnen.  Nun  selbst,  wenn  diess  der  Fall  wâre,  wûrde 
es  bei  der  thatsacblichen  Yerschiedenheit  der  wirklichen  Qalformen 
mit  Suffixen  von  diesen  angeblichen  nichts  ausmachen;  indess  die 
fraglichen  Formen  lassen  sich  auch  gar  nicht  aus  dem  Qal  erklâ^ren. 
Eben  Yersuch  dieser  ËrklUrung  hat  Ewald  gemacht.  Scfaon  §  66,  b 
stellt  er  die  Formen  mit  ?;prn  zasammen;  welches  sich  aber  nach 
einem  anerkannten  Gesetz  der  Sprache  fur  t^^tt^  gebildet  hat,  vgl. 
§  34,  7,  a;  and  ûber  das  Gesetz  unten  §  31,  7;  42,  1.  Ewald  sagt 
aber:  ,^  ziehen  die  schwereren  rr,  y  vor  dem  Tone  statt  des  a  auch 
▼ohl  ein  o  an  sich,  wenn  es  durch  eine  stârkere  Bewegung  [!]  und 
L'mbildung  [!]  des  Wortes  in  ihre  N&he  kommen  kann".  Aber  bei 
Formen,  wie  lar,  batte  offcmals  ein  o  in  die  Nâhe  des  Guttural 
kommen  kônnen,  vgl.  nur  îT^tôn^i  (und  er  rechnete  es)  1  M  15,  6,  wenn 
das  0  nicht  ganz  selbstverstàndlich  bei  der  Anfiigung  Yon  SufBxen 
ausfiele  und  gar  nicht  etwa  wanderte.  An  den  abrigen  Stellen  fSgt 
Ewald  nur  ebenso  Unhaltbares  zur  Yertheidigung  seiner  Ableitung 
hii>2u.  Ygl.  §  89,  b:  „Doch  bemerkt  man,  dass  in  dem  Gebilde 
s-rayn  von  -layn  das  verschwindende  o  sogar  in  die  vorige  Silbe  ge- 
drungen  und  hier  sich  festgesetzt  hat,  aber  nach  §  66,  b  nur  unter 
BegOnstigung  des  Hauchlautes  vorher,  und  weQ  dièse  Silbe  an  sich 
keinen  wesentlichen  Yocal  hat.''    Der  letzte  Satz  ist  also  das  Neue; 

17» 


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260        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbmn. 

aber  es  ist  eine  auB  der  Lufb  gegriffene  BehauptuDg;  denn  das  a  des 
Praeformativ  von  "l'zri  ist  ein  ebenso  wesentlicher  Vocal  wie  irg^end- 
einer,  ja  bei  der  Suffixanfûg^ng  der  bleibende  gegenûber  dem  ver- 
Bchwindenden  tongedehnten  ô.  Endlich  §  251,  d  bringt  er  nur  noch 
eimnal  die  Zasammenstellong  mit  ;^arp.  Also  ist  dièse  Meinang,  dass 
die  Formen  mit  o  zu  Qal  gehOrten,  zu  yerlassen,  obgleicb  ihr  aach 
BOttcber  I.  S.  237  und  Mûblau-Volck  zugestimmt  haben.  JOeB.-Kaatssch 
scbweigt.  —  Qimchi  87,  a  rechnet  die  fraglichen  Formen  zu  Qal,  v^l.  : 
,,Und  der  zngefôgte  Consonant  [das  Fraeformatiy]  ist  mit  Qames 
pnnctirt  wegen  des  Qames  chatuph,  welches  hinter  ihm  steht  [anier 
9,  als  wenn  nicht  eben  dièses  der  zu  erkl&rende  Pnnct  w&re]". 


§  31.   Yerba  mediae  gnttiiralls. 

1.  Qatal.    Paradigma:  t^ntj  (schlachten). 

Perfect:        tsntj    Imperfect:  tsnTD^    Imperativ:  ûtitD 
rtmtè  *^t:nTnri  *^t?n^ 

V    :    -     I 

Inf.  cstr.  tthin,  abs.  tsintD.  Ptc.  act  tsni),  pass.  WTW. 

Beim  Perfect  hat  die  Gutturalis  ihre  Eigenschaft  3,  a  (ygL 
oben  Yor  §  30)  walten  lassen,  also  Chateph  statt  Schewa  mobile 
RÎmplex.  —  Nach  dem  Ârabischen  und  Aethiopischen  bat  bKlT 
(yerlangen,  bitten,  fr^en)  erst  transitives  a  in  der  zweiten 
Silbe  besessen,  wie  dièses  die  Pausalformen  «i^KID  und  ^bKtD 

'  T  rr    T  rr     T 

noch  haben.  Dann  aber  hat  es  durch  eine  Yereinigang  von 
lautlichen  Pactoren  ï  bekommen  und  dièses  ist  auch  durch  M 
zu  ë  zerdrîickt,  daher  DrtiJTÏ?  z.  B.  1  Sm.  12,  13,  daher  auch 
ïin'^Pibi^irl  Ri.  13,  6  oder  l'^nbsttf  1.  Sm  1,  20,  und  dann  nach  der 
Festsetzung  des  ^*-e  wurde  auch  vor  Suffixen  das  ë  gesprochen^ 
vgl.  TjbçtJ  1  M  32,  18  und  1{\l!^W  Ri.  4,  20,  und  auf  demselben 
Wege  ist  die  Aussprache  dièses  Verbs  mit  e  im  Ghaldâischen 
und  Syrischen  entstanden.  Dièse  Anschauung  von  Ew.  §  67,  c; 
Bô.  §  1145;  Ges.-Kautzsch  §  44,  Anm.  2;  Mûller  §  249;  Stade 
§  82,  2  ist  der  entgegengesetzten  von  Oes.  Lgb.  §  91,  2  und 
Olsh.  §  232,  i  vorzuziehen.  Die  Entwickelung  ist  jedenfalls,  wie 
angegeben;  die  Ursachen  aber,  weswegen  a  in  das  hohere,  be- 
quemer  und  fltichtiger  zu  bildende  ï  libergegangen  ist,  sind 
nicht  so  leicht  zu  fixiren.    Es  muss  eine  combinirte  Wirkung 


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Qal  der  Verba  med.  gatt.  §  31,  L  261 

Terschiedener  Factoren  angenommen  werden:  das  unbestimmte 
Articulationsgebiet  des  l;  die  Schwâclie  des  Spiritus  lenis; 
assûmlireiider  Einfluss  eines  banachbarten  i  iind  die  Hâufigkeit 
des  Gebrauches.  Auf  eine  feste  Basis  dieser  Anschauung,  nâm- 
lich  eine  Hiqtitform,  glaube  ich  unteB  aufmerksam  gemacht  zu 
haben;  vgL  schon  oben  §  25,  3;  weiter  §  36,  2.  6;  38,  1. 

Die  Intransitiva  zeigen  ihr  Sere  in  Pausa:   nntj  (rein  sein)  ; 
2Sn  (hungern).  ' 

Beim  Imperfect  ist  statt  des  u  als  ursprtinglichen  Stamm- 
Tocals  der  Transitiva  gewôhnlich  der  bomorgane  Vocal  a  er- 
zengt  worden,  vgl.  z.  B.  ''^"pnS'J  1  M  21,  6,  wo  liberdiess 
Schewa  compositum  wegen  das  Zusammentreffens  schwerer 
Consonanten  sich  gebildet  bat;  vgl.  Ges.  Lgb.  S  77;  Ew.  §  68,  b; 
6es.-Kautz8ch  §  64,  Ânm.  3;  demnach  Ersatz  ftir  Dagesch 
médium  orthoconsonanticum  S.  69.  71.  —  p?Tri  2.  sg.  fem.  obne 
£  Jr.  30,  15;  Ew.  §  232,  e.  —  Das  tongedehnte  5  haben  nur 
behalten  D>r  (zûmen)  4  M  23,  8  neben  !iti?T'^  Spr.  24,  24;  biTû"; 
fer  liandelt  vêrdeckt)  3  M  5,  15;  4  M  5,  27  neben  bç^-j;  ia-!3:fï>n 
Hi  35,  6,  sonst  b?6\  ''intfri  (du  [fin.]  beschenkst)  Hes.  16,  33 
neben  '^tîmnr^  v.  21  will  sich  Bô.  H.  S.  365  ans  dem  o-laut  er- 
klâren,  welcher  folgt  und  welcher  den  Punctatoren  in  dem 
haufigen  int)  vor  der  Seele  schweben  konnte.  Vielleicht  hat 
er  das  Richtige  getroffen.  —  Ew.  §  68,  a  und  Olsh.  §  64,  d 
erwahnen  die  Form  nur;  Ges.  Lgb.  §  98  und  Stade  §  555  f. 
thnii  auch  diess  nicht. 

Beim  Imperatiy  ist  in  der  2.  sg.  m.  wieder  statt  des  ton- 
gedehnten  ô  ein  a;  ebenso  in  der  2.  pi.  fin.  —  Bei  den  zwei 
Yocalisch  afiformirten  Formen  hat  die  Gutturalis  sogar  den  vor- 
ausgehenden  kurzen  Vocal  (ii-i)  durch  den  homorganen  Laut  a 
verdrângt  und  sich  fiir  Schewa  médium  simplex  ein  Chateph- 
Pathach  erzeugt.  —  Die  2.  sg.  m.  behâlt  o  bei  K5"n?D  (sttitze 
=  starke)  EL  19,  8  und  so  auch  vorher  v.  5  llfO  mit  demselben 
0,  weil  Darga  eine  engste  Verbindung  herstelït,  das  Maqqeph 
Tertritt,  vgl.  oben  S.  95  f.  Da  die  beiden  dort  angegebenen 
Beispiele  mit  verbindendem  Accent  Qames  chatuph  haben 
mûssen,  so  kann  uns  auch  Qimchi's  Auctoritat,  welche  Ges.- 
Kautzsch  §  64,  2  fur  die  Aussprache  mit  a  anfUhrt,  hier  nicht 
ZUT  abnormen  Pausalaussprache  bewegen.  Qimchi  15,  a 
fahrt  erst  K5"V0  als  mit  o  unter  den  unfir^lichen  Beispielen 

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262         II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

auf  (wie  «^"'TOT  etc.);  dann  sagt  er,  die  Formen  nach  b?B  hâtten 
in  Pausa  (pMSnâ)  ein  Qames,  wie  MT»  1  Sm.  3,  5;  dann  fahrt 
er  fort:  ^Und  es  kommt  auch  ohne  Pausa  Qames  vor  in  "1^^ 
Ri.  19,  5,  ohne  dass  es  nach  der  Norm  wâre."  Mit  o  spricht 
die  Form  auch  Ew.  S.  89;  Olsh.  §  57,  b;  234,  e;  Bô.  §  250  ex- 
Stade  erwâhnt  die  Form  nicht  §  591  f. 

Beim  verstârkten  Imperativ  hat  o  maÇt  (zûme  doch!) 
4  M  23,  7.    In  einem  vorauszusetzenden  STûTT  ist  also  da  dîe- 
selbe  Erscheinung  eingetreten,  welche  oben  §  30,  5,  a  erklart 
ist.  —  «TÎJîJTÇ  Jes.  7,  11  ist  gemâss  dem  Versanfang  bWD  [wozu 
es  eine  Tautologie  bilden  wurde]  und  dem  Versschluss  „nach 
oben^*  [wozu  es  keinen  Parallelismus  bilden  wQrde]  nach  meiner 
Ansicht    nicht   einmal    von    den    Punctatoren    als    verstârkter 
Imperativ  „bitte  doch!"  gemeint,  wie  Qimchi   15,  a,  der  aber 
dieselbe  Form    14,  b  beim  Inf.  anfiihrt;  Olsh.  S.  490;  MûUer 
§  250;    Bô.  I.  S.  298,  Anm.  3    annehmen.    Es  steht  vielmehr 
ftir  nbklD  (ad  orcum).    Es  kann  aber  auch  die  Form  nicht  ein- 
fach  aJs  Beleg  f&r  die  Bevorzugung  des  langen  â  vor  o  in  Pausa 
(vgl.  oben  §  21,  2),  welche  anzuerkennen  ist  (Ew.  §  93,  a;  Bô. 
§  492),  gelten.  Vielmehr  scheint  mir,  wie  Ew.  a.  a.  0.,  die  Form 
schon  Yon  den  Punctatoren  mit  Bewusstsein   als  eine  Asso- 
nanz  zum  folgenden  Slblfab  aufgefasst  zu  sein,  wie  sie  in  einem 
solchen  geflUgelten  Worte  sich  leicht  bilden  konnte.   So  ja  auch 
wahrscheinlich  das  Targum  mit  seinem  a^T}}^  b$  in  terra  und 
die  LXX  mit  ihrem  eig  ^a%^oç;   bestimmt  Aquila,  Symmachus 
und  Theodotion.    [Stade  erwâhnt  die  Form  nicht].  —  Ob   bei 
rrr^Dï)  (und  stârke  dich  doch!)  1  Kg.  13,  7  von  dem  û  aua  das 
Chateph- Qames  durch  vorwârtsschreitende  Assimilation  einge- 
treten  ist  (Ges.-Kautzsch  §  10,  2),  ist  mit  Olsh.  S.  490  zu  be- 
zweifeln.    Denn,  wie  oben  S.  73  angegeben  ist,  koromt  oft  die 
Erscheinung  vor,   dass  hinter  û  und  T,  te,  te  doch  Chateph- 
Pathach  eingetreten  ist.    Andererseits  giebt  es  neben  unserer 
Form  noch  nbD"nKDïl  (und  ein  Seah  Feinmehl)  2  Kg.  7,  1 8,  an 
welches  Bô.  §  386  erinnert.   Also  kann  man  zur  Erklârung  des 
Chateph -Qames  nur  an  den  mehr  sausenden,  mehr  emphati- 
schen  Laut  des  D  appelliren,  welcher  sich  auch  in  rn^POa  (,4m 
Wetter*',    Luther)  2  Kg.  2,  1.  11   zeigt.      Chateph-Qames    der 
dritten  Art,  vgl.  S.  74  f.,  ist  es  also  auch  nicht.   Stade  §  592,  c 
sagt  nichts  zur  Erklârung. 


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Qal  der  Verba  med.  gutt.  §  81,  1.  263 

Die  Pausalform  von  "^p^S  (schrei  [fin.]!)  hiess  regelrecht 
7?t.  Wenn  nun  '^pÇS')  Jr.  22,  20  gelesen  wird,  so  kann  man 
nicht  mit  Stade  §  104  sagen,  dass  hier  Qames  statt  eines  ur- 
sprfinglichen  a  eingetreten  sei;  denn  eine  Pausalform  ist  nicht 
ans  der  Nichtpausalform  abzuleiten.  Âber  abgesehen  davon  ist 
das  Chateph-Qames  wieder  nicht  als  vorwârtsschreitende  Assi- 
miktion  vom  vorhergehenden  û  ans  zu  erklâren  (Qes.-Kautzsch 
§  10,  2);  vielmehr  es  ist  als  Wirkung  des  emphatischen  S  zu 
betrachten,  vgL  '^■jsn  oder  "^^tn  fist  Balsam?)  Jr.  8,  22;  Ew. 
§  40,  b.  Es  ist  also  auch  wieder  nicht  ein  ireisteigendes 
Chateph-Qames.  —  Bei  der  zweiten  pL  m.  ist  Âusnahme  TiTW 
(schenkt!)  Hi.  6,  22.  Qimchi  15,  a:  „Mit  Chireq,  obgleich  n 
eine  Guttorajis  ist;  aber  es  ist  zerdehnt  durch  deu  Accent,  um 
yenigstens]  beim  n  einen  breiteren  Laut  [als  bei  ^bpp,  nâm- 
Kch  das  Chateph]  eintreten  zu  lassen"  (?;.  Ew.  §  65,  b  sagt: 
..Nor  Tor  dem  hârtesten  n  und  in  sehr  lose  geschlossener  Silbe 
bleibt  »".  Davon  ist  eher  das  Gegentheil  der  richtige  Ghnind 
dieser  Erscheinung,  vgL  liber  die  Anschlussfahigkeit  des  n  oben 
§  30  Vorbemerknng.  Bô.  H.  S.  367  ruft  zur  Erklârung  den 
Gegenton  zn  Hilfe  [dér  doch  bei  allen  diesen  Imperativen  gleich 
ist].  Ges.  Lgb.  S.  333  und  Olsh.  S.  490  schweigen  liber  das 
cur?  dieser  Bildung.  Stade  §  605  £  hat  die  Porm  ganz  weg- 
gelassen.  —  Die  Stelle  Jr.  49,  3  liefert  uns  auch  hier  eine  2. 
pi.  fem.:  rcp». 

Der  Infinitiv  zeigt  bei  That-  und  Zustandsverben  ge- 
wôhnUch  ô;  auch  vor  der  Femininendung,  vgL  TWn'y  (wgschen) 
Z.B.  2M30,  18;  Tt^n}  (entferntsein)  Hes.  8,  6  [richîtig  locker 
B5.II.  S.  225;  richtig  so,  aber  auch  falsch  straff  S.  363];  Qimchi 
14,  b,  wo  aber  bei  der  ersteren  Porm  unrichtig  von  Rittenberg 
Chateph  Pathach  unter  n  gesetzt  ist;  vgl.  richtig  im  Wurzel- 
buch  8.  V.  —  Der  a-laut  zeigt  sich  nur  in  nb'Hn'l  (Weitsein  des 
Herzens)  Spr.  21,  4  und  vor  der  Femininendung  in  naSTî  (ver- 
schmachten)  Jr.  31,  12. 

Ânch  ryjgy  Hos.  5,  2  kann  von  den  Punctatoren  nur  als  Inf.  Qal 
mit  der  Fenûninendang  gemeînt  sein.  Denn  im  Infinitiv  sind  die 
tranflitiven  und  die  intransitiven  Yerba  einander  gleich,  halten  beide 
ô  fest;  nnd  so  gnt  nun  ein  intransitives  Yerb  nicht  wegen  seiner 
Bedentong,  sondern  wegen  der  Gutturalis  den  a-laut  bekommen 
konnte,  ebensogut  ein  transitives.  Und  zum  Ueberfluss  zeigt  sich 
neben  tsmj  auch  vor  SufBxen  fionv  (mactare  eorum,  vom  Schlachten 


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264         I^*  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaçhes  Yerbum. 

der  Kinder  als  Opfer  fur  die  Gôtsen)  Hes.  28,  39.  i)  So  als  Infin.  Qal 
ist  die  Fonu  gefasst  von  Qimchi  14,  b;  Worzelbuch  8.  v.  und  ebenso 
auch  im  Commentar  zar  Hoseastelle.  So  auch  Gesenius,  wie  Bôd. 
bezeugt  s.  y.  Olsb.  245,  d  erwâhnt  rr^rr^  Hos.  5,  2  bei  den  Infinitiven 
Qal;  68  scheint  ihm  aber  auf  einem  Fehler  za  beruhen;  bei  den 
Feminininfinitiven  Qi.  erwSbnt  er  ihn  nicht  §  249,  b.  —  Femer  das 
Yerb  war  sonsb  our  im  Qal  gebrâ^ucblicb  und  seine  Qalbedeutang 
(schlachten,  nâmlich  Opferthiere)  passt  hier  vortrefflich  in  den  Zu- 
sammenhang;  denn  die  Rede  wendet  sich  zun&chst  an  die  Friester 
T.  1  und  gegen  das  àusserliche  Opferschlachten  v.  6.  Cm  so 
weniger  ist  es  nOthig,  fur  das  Zeitworb  ein  einziges  Mal  eine  andere 
Bedeutung  zu  suchen,  als  die  es  gewôhnlich  bat.  Am  wenigsten 
durfte  der  Zufall,  dass  dasselbe  Hilfszeitwort  «ptejn  9,  9  bei  einem 
âhnlich  klingenden  Zeitworte  rry  (verderben)  stebt,  dazu  verleiten, 
das  wvD  5,  2  als  Fiel  aufzufiussen  und  ihm  dieselbe  Bedeutung  wie 
rmj  zu  geben.  Und  doch  bat  sich  dièse  Hypothèse  Ewiilds  [nicht  im 
Index,  aber  §  238,  d]  viele  Freunde  erworben  :  Rédiger  in  Ges.  Thés.  s.  v.  ; 
Bô.  IL  S.  224  , verderben'  Qittel;  ebenso  S.  364.  MOhlau-Yolck  haben 
als  Anhânger  der  Hypothèse  ein  hebràisches  xsrvô  IL  nach  dem  syr. 
w^^ft^  (yerderbt  sein)  anfgestellt,  w&hrend  dieseg  doch  neben  L^i^^ 
nur  das  hebrâische  nno  vertritt.  Bei  Stade  finde  ich  die  Form  weder 
§  191,  d,  wo  doch  rûMi  erwâhnt  ist,  noch  §  221,  wo  die  femininoi 
Inff  Piel  besprochen  werden,  noch  §  619,  g  oder  620,  a,  wo  ebenfalls 
die  femininen  Inff.  Qa.  und  Qi.  behandelt  werden. 

Particip.     Auch  von  pnn  Ps.  73,  27    kann    mit  Bô.   IL 
S.  237  behauptet  werden,  dass  es  wirkliches  Particip  sei. 
2.   Niqtal. 

Perf.       ttnTç:       Impf.     t:n®f       W-      ^n^H 

ïTOni»"?  ''PO^r!  "^^ntfn 

nanç':  njentéri  ^ï?'?'?^ 

Inf.cstr.it3n®n        abs.       ûinta        Pte.        t3nt3 

Beim  Perfect  bemerke  '^RÇIM   (ich  bin  erschrocken)  Dn. 

8,  17  und  ^.^^  (wir  haben  uns"  gestUtzt)  2  Chr.  14,  10. 

Der  Imperfectstamm  hkt  in  der  letzten  Stammsilbe,  wenn 
sie  am  Wortende  steht,  durchaus  Sere  behalten,  vgl.  z.  B.  DnVî 
(er  flihrt  Krieg)  2  M  14,  14.  Das  Impf.  consecutivum  wieder 
(S.   183)  mit  doppelter  Betonung,   vgL  z.  B.  UTQVT    (und  sie 


1)  Aber  die  Worte  bei  B6.  IL  S.  399  „Pnsrrâ  etc.  Inf.  Qittel  Hes.  22,  30; 
1  M  19,  18  u.  a."  involviren  einen  Druckfehler  fllr  nrtw. 


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Niqtal  der  Verba  med.  guti  §  81,  2.  265 

wurde  gepocht  =  beunruhigt)  1  M  41,  8.  Also  die  voraus- 
gehende  Gatturalis  macht  nie  ht  einmal  das  folgende 
Segol  zu  a,  und  so  immer,  wo  bei  diesen  Verba  mediae  guti 
die  letzte  Stammsilbe  Segol  bekommt,  wie  bei  ninij  aios  UDd 
bei  Maqqeph.  —  Die  andere  Betonung  beobachtet  man  z.  B. 
in  fn>Fl]  (und  sie  wurde  gedrângt)  4  M  22,  25. 

flierher  geliCrt  auch  eine  auffiallende  Fomi  von  ^w  II  (=  \>9i), 
Terwerflich,  befleckt  sein.  Namlich  neben  dem  normalen  Ptc.  fem. 
nUw  Zeph.  3,  1  findet  sich  ïiî^îûj  Jes.  59,  3;  KL.  4, 14.  Dièse  Formist 
Ton  Aelteren  f&r  eine  forma  mixta  angeseben  worden,  ygl.  oben 
§  20,  8.  Vgl.  Qimchi  56,  a:  „Es  ist  zusammengesetzt  aus  zwei  Con- 
jugationen,  ans  dieser  [»  Niqtal,  die  er  eben  bebandelt]  nnd  aus  der 
4.  [Qtu];  und  man  bat  es  so  gemacbt,  weil  so  in  dem  Worte  darge- 
steUt  wird  die  Meinnng  der  beideo  Conjugationen  :  die  Meinung 
dieser  [des  Ni.],  weil  sie  befleckt  wurden  mit  dem  Blute  [KL.  4, 14] 
dmch  sich  selbst  obne  einen  Urbeber  ausser  ihnen,  und  die  Meinung 
der  4.  Conjugation  [des  Qu.],  weil  es  ricbtig  ist,  dass  ihre  Feinde  sie 
mit  dem  Blate  befleckt  baben  (^^k*.),  und  siehe,  sie  wurden  befleckt 
an  ihrer  Hand  (n^MÎJs).  Und  ebenso  ist  es  Jes.  59,  S:  das  Schwert  des 
einen  war  gegen  den  andem;  ein  jeder  vergoss  das  Blut  seines  Ge- 
nossen;  und. siehe  [also]:  ein  jeder  von  ibnen  wurde  befleckt  mit  dem 
Blute  seiner  selbst  (Vicfs)  und  [zugleicb]  befleckt  mit  dem  Blute  seines 
Genossen  (^tç^a)*  (Abraham  de  Balmis  aber  z9hlt  die  Form  nicht 
unter  den  Zusammensetzungen  pag.  202  s.,  sondern  unter  den  Eigen- 
heiten  des  Ni.  pag.  207  auf.  Auch  Elias  Levita  erinnerte  in  seiner 
Ânmerkung  zur  angefOhrten  Stelle  Qîmchi's  an  die  Niqtal  mit 
Cholem  yon  den  9"9).  Qes.  Lgb.  S.  462  setzte  die  Form  in  die  1. 
Classe  der  f.  miztae,  weil  nur  die  FrClheren  sie  f&r  eine  Mischung  aus 
dem  Ni.  n^K^a  und  dem  Qu.  nViçâ  gehalten  h&tten.  Ich  halte  aber  dièse 
Utere  Meinung  in  dem  Sinne  fOr  richtig,  dass  die  Punctatoren  absicht- 
lich  auf  die  MOglichkeit  hindeuteten,  anstatt  des  Ni.  k5nne  auch  das 
Qu.  geleeen  werden.  Denn  dièses  letztere  kommt  in  derselben  Be- 
deutong  wie  das  Ni.  wirklich  mehrmals  vor,  vgl.  n^Kii';  Esra  2,  62; 
Neh.  7,  64;  das  Ptc.  Mal.  1,  7. 12  und  das  dazu  gehOrige  QLMal.  1,  7; 
also  der  Intensiystamm  dièses  Yerbs  war  in  der  sp&teren 
Zeit  gebr&uchlicher  als  das  Niqtal.  —  Dièse  Auffassung  scheint 
mir  der  Wirklichkeit  n&her  zn  kommen,  als  die  schon  yon  Gesenius 
a.  a.  0.  beyorzugte  Ansicht,  dass  die  Form  einen  Ueberrest  des 
Passiys  yon  Niqtal  d.  h.  der  arabischen  VU.  Form  darstelle  (so 
MOhlau-Volck  s.  y.  und  (ïes.-Kautzsch  §  51,  2);  —  oder  .dass  sich  die 
Aussptache  yon  Puai  als  dem  n&chsten  Passiyum  auf  das  Nifal  tiber- 
tragen  habe"  (so  £w.  §  132,  b);  —  oder  .dass  Ni.  bei  passiy  dûsterem 


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266        lï-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwacbes  Verbum. 

Sinn  gleich  Qu.  vocalisirt  sei"  (BO.  II.  S.  106);  —  oder  ^dass  sich 
3  auch  vor  Puai  gesteUt  habe«  (Olsh.  §  275;Land  §  248;  Mû.  §  250). 
Dièse  neueren  Anschauungen  kann  ich  nicht  billigen,  weil  ich  die 
alte  durch  Hinweis  auf  den  spâteren  Sprachgebrauch  ganz  hin- 
reichend  motivîrt  zu  haben  glaube  ;  w9.hrend  bei  den  neueren  durch- 
aus  das  Motiv  feblt,  wessbalb  eine  sonst  unerhôrte  Spracherscheiniing 
gerade  bei  diesem  Verb  nnd  wessbalb  aie  nicbt  Ofber  aufgetareten  ist- 
Auch  Olsbausen  aber  Ipostulirt  etwas  UnerbOrtes,  weil  das  a  zwar 
tbats&cblicb  vor  das  Hiihpael  getreten  ist  (oben  S.  203  nnd  in  der 
Miscbna),  aber  nicht  vor  Puai.  —  Stade  §  169,  a  erkl&rt  sich  auch 
nicht  mit  diesen  neueren  Auffassungen  der  Form  einverstanden,  aber 
nicht  weil  er,  wie  ich,  zor  alten  Anschauung  zurûcklenken  will,  son- 
dem  weil  er  ,  die  Form  fur  wohl  fehlerhaft'  hâlt. 

Auch  *-tt^Ka;i  Hes.  9,  8  ist  forma  mizta,  vgl.  oben  §  20,  8  und 
ist  von  Ges.  Lgb.  S.  463  richtig  in  die  zweite  Classe  gesetzt  worden, 
weil  die  Consonanten  der  Form  wahrscheinlich  aus  zwei  Lesarten 
entstanden  sind  und  die  Punkte  darauf  hindeuten  soUen.  Die  Con- 
sonanten sind  aus  dem  Ptc.  ^^iS^)  (mit  B6.  II.  S.  364;  wegen  des  fol- 
genden  *^.3k;  nicht  Perf.,  was  Qimchi  im  Com.  z.  St.  ^diess  ist  zu- 
sammengesetzt  aus  ^tns^lt  welches  ist  Niqtal  Perfect,  und  aus  *^k^k, 
welches  ist  )'îr>»  [«  Impf.]  vom  Qal*  und  Gesenius  meinte)  und  (nicht 
aus  *^^^}f  BOttcher,  sondem  wegen  der  Punkte  der  dastehenden  Form) 
aus  ^«v^^t  vcM  Ges.  meinte  und  B5.  fur  môglich  h&lt,  entstanden;  oder 
man  las  auch,  wie  mir  das  soost  unerklfixliche  Chateph-Pathach  an- 
deutet,  rnKvçt; ,  gleich  dem  unmittelbar  folgendenn^s^.  Eux- 
torf,  Thés.  p.  112  leitete  die  Form  vom  Propheten  selbst  her,  vergL 
„Mens  utramque  linguae  formam  simul  suggessit;  constematio  autem 
et  perturbatio  ingens  ipsi  confusam  vocem  expressit'*.  Es  ist  aber 
yielmehr  zn  sagen:  abge&ndert  bat  man  im  Laufe  der  LFeberlieferung 
das  PaHdcip,  nicht  sowohl  weil  man  die  Fortsetzung  der  Rede  hinter 
"^Tn  mit  dem  Particip  als  uDgewOhnliche  oder  gar  unmOgliche  be- 
seitigen  woUte,  denn  vgl.  §  32,  5;  Jes.  28,  15,  sondem  weil  man  den 
Nacbsatz  nicht  erst  mit  ï^V?^^  beginnen  zu  dûrfen  glaubte.  —  Im 
Mikhlol  54,  a,  worauf  er  auch  im  Wurzelbuch  s.  v.  als  auf  die  l&ngst 
Yon  ihm  gegebene  Erkl&rung  hinweist,  bat  Qimchi  eine  unmOgliche 
Deutung  gegeben:  ,Man  hat  gesagt,  dass  es  [die  fragliche  Form]  zum 
Niqtal  gehôre,  und  dass  das  Aleph  binzugef&gt  sei,  und  dass  die  nor- 
male Form  davon  sei  ^'i  und  die  Deutung  davon  „und  ich  selbst  wurde 
ûbrig-,  zurûckgelassen*'.  Aber  das  Sichere  ist,  dass  es  zu  dieser  Con- 
jugation  [Qal]  gehOrt  und  dass  es  zusammengesetzt  ist  aus  dem  „Nun 
der  Yerzierung"'  z.  B.  rt^sfa  [lasst  uhs  machen!]  1  M  1,  26  und  aus  dem 
Aleph  der  ersten  Person,  obgleich  das  eine  [von  diesen  Beiden,  3  und 
k]  genûgt.''  So  auch  Abraham  de  Balnus  pag.  200.  —  Gesenius  meinte 


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Qittel  der  Verba  med.  gutt.  §  31,  3.  267 

aeibst,  die  gewôhnliche  Punctation  sei  ans  der  noch  in  einzelnen 
Codices  yorliegendeii  ^H^i  erweitert  worden.  Aber  letzteres  kann 
nicht  mit  Gesenins  nach  rtV^n  (Hab.  1,  15,  vgl.  darûber  §  41,  5;  er 
hâtte  auch  r^a??  oben  §  80,  5  nehmen  kOnnen)  verglichen  werden, 
weil  ja  die  Gatturalis  zur  Ërklâorung  des  ë  feblt  und  ûberhaupt  aucli 
nicht  die  Vocalfolge  ^  da  war.  Also  kann  dièse  seltene  Schreib- 
art  nnr  umgedreht  ans  jener  gewOhnlichen  als  Yerkiirzung  abgeleitet 
werden.  —  Nenere  haben  freilich  meist  die  wahrscheinliche  sjntao- 
tiBcbe  Entstehnog  der  Gonsonanten  nnd  das  Hinweisende  der  vor- 
liegenden  Punctation  nicht  zn  erkl&ren  versucht,  sondem  die  Gonso- 
nanten ein&ch  als  Schreiberversehen  nnd  die  Pnncte  als  Verlegen- 
heitsact  anfgefasst  und  lesen  wollen  entweder  ^»v'})  (Hitzig  z.  St.; 
ftôd.  im  Index  analyticns  zu  Ges.  Thés.;  Glsh.  S.  589;  Mûhlau-Yolck 
im  analytischen  Anhang;  Stade  §  397,  a)  oder  ^môçi  <ëw.  z.  St.; 
Smend  z.  St.). 

3.  ^ttel.  Paradigmen:  nntD  (verderben);  )im  (sich  weigem). 


riHTD 

1»?^    - 

rn»^ 

l»»?   - 

nrtiç 

T«3 

firniD 

n^Kis 

■ipinçpi 

••ssfttn 

•^nniç 

■'?»'? 

nnç 

ni«» 

njnntfn 

ro^an 

nînn© 

n|!«B 

Inff.  r\TW;      IKtt.  Ptc.     nniÇ'ti;     lï^titi. 

Die  zweite  Stammsilbe  von  Qittel  [und  Hithq.]  hat  a  und 
e,  wie  beim  festen  Verb.  —  Im  Perfect  Qi.  haben  H,  )n  und  ^ 
immer  virtuelle  Verdoppelung;  K  aber  nur  in  'ibÇTD';  (und  sie 
bett^lten)  Ps.  109,  10;  Pausalform  ûberdiess.  —  Bei  Formen 
Tom  Imperfectstamm  haben  n*)  und  n  immer  virtuelle  Ver- 
doppelung (Qimchi  60,  a);  ^  ûberwiegend;  Qimchi  60,  a;  59,  a 
erwâhnt  als  Ausnahmen  «açtl"?  (verabscheuen)  Ps.  5,  7;  iî?tn'?3 
Ps.  106,  40;  'û:?n'>  Am.  5,  10;  i:?ntt  Jes.  49,  7";  ausserdem  noVh 
■^"3  (brennen)  Jes.  4,  4  etc.;  Çl?Dti  (entzweîgend)  Jes.  10,  33; 
p?XB  (schreiend;  Lesart)  2  Kg.  2,  12.  K  nur  in  der  gewôhn- 
lichen  Lesart  iKâ  (eingraben)  5  M  27,  8.  Nicht  dièse  Lesart 
erwâhnt  Qimchi  60,  a  oder  im  Wurzelbuch  als  Ausnahme;  aber 
■lîÇttî)  [die  Zweige  durchsuchen,  stoppeln  5  M  24,  20)  Mikhlol  60,  a 
und  bemerkt  im  WB.  s.  v.:  „Mit  Pathach,  um  die  Bedeutung 


1)  Nnr  in  v'reri  1  M  18,  15  steht  in  Handschrr.  ein  Qames.  Elias  L. 
in  seiner  Nota  znm  Wurzelb.  s.  v.  —  B5. 1.  S.  224  wohl  richtig:  „Mimisch 
gedebnt  fur  vergehlich  Bemiihn'';  Ygl.  die  Lesart  "^a  pn^^  1  M  39.  14.  17 
J.  H.  Michaelis  z.  St.);  allerdings  bei  ^irrK  3iD3,  woranf  BQ.  I.  S.  288  die 
Dehnnng  znrQckfuhren  will. 


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268        II-  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

zu  unterscheiden  [vom  gewôlinlichen  nstte,  schinûckeii  etc.], 
nâmlich  „du  soUst  nicht  wegtragen,  was  ûbrig  geblieben  ist 
an  Zweigen  (nin»B)".  [Die  Fortsetzung  gehôrt  ins  Wôrterbuch].  — 
Bemerke  nocli  die  Pausalform  z.  B.  SiDnb  (sie  leckte)  1  Kg. 
18,  38;  Zusammensprechung  der  beiden  n  4  M  32,  15;  Mal. 
2,  8;  das  Sere  in  njlH'an  (sie  [fm.]  werden  eilen)  Jr.  9,  17. 

Zu  Zephanja  1,  14.  Anerkanntermaassen  ist  bei  Participiis 
Puai,  vgl.  oben  §  24,  2,  mehrmals  das  13  verschluckt  worden. 
Die  Vocallosigkeit  des  "â  war  der  allgemeine  Anlass;  Hâufung 
von  Lippenlauten  an  einer  betrefPenden  Stelle  ein  besonders 
begiinstigendes  Nebenmoment.  Ânerkannt  ist  auch,  ygL  unten 
§  34  und  ;i8,  dass  das  vocallose  1û  mehrerer  Participia  Poel, 
Poal,  Polel  und  Polal  verklungen  ist.  Ewald  §  169,  d  und 
Stade  §  277,  a  haben  sogar  auch  ânerkannt,  dass  )iX1û  (welches 
Qes.  Thés.  s.  v.  flir  Adjectivum  verbale,  Olsh.  §  182,  d  fUr  ein 
Adjectivum  [ohne  Analogie  unter  den  Adjectiven]  erklâren, 
Bô.  n.  S.  246  gar  nicht  als  Particip  in  Erwâgung  zieht)  in  der 
Redensart  nrjK  IKû  D«  2  M  7,  27;  9,  2;  10,  4;  Jr.  38,  21  ans 
•jKîJti  abgekîirzt  sei,  „aber  offenbar  nur  wegen  der  vielen  zu- 
sammentrefPenden  w",  wie  Ew.  hinzusetzi  [Qimchi  59,  a:  „ Ad- 
jectivum statt  des  Particips",  und  dazu  Elias  Levita:  «"J^ti  steht 
dort,  wie  •ji^titi"].  —  Trotzdem  sagt  Ewald:  ,J)er  Fall  Zeph. 
1,  14  gehôrt  nicht  hierher".  Nun  heisst  es  aber  dort;  „Nahe 
ist  der  grosse  Tag  Jehovas,  nahe  und  sehr  eilend  ^TlW  ^i'^fj 
nkp^^  TrefPen  denn  da  nicht  auchmehrere  m  zusammen?  Sind 
also  nicht  auch  Zeph.  1,  14  aJle  Bedingungen  gegeben,  welche 
die  Uebergehung  eines  m  begûnstigten?  —  Dazu  kommt  ein 
négatives  Argument.  Denn  erklârt  man  die  Form  fÛr  den 
Infinitiv,  wie  es  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  240,  e;  Olsh.  §  249,  a; 
Bô.  IL  S.  246  thun  [Ges.-Kautzsch  und  Stade  erwâhnen  die 
Form  nicht]:  dann  muss  man  so  construiren,  wie  es  Ewald 
§  240,  e  thut,  wo  er  unsere  Form  mit  Siâ^in  zusammenstellt. 
Seine  Worte  sind  so  characteristisch,  dass  ich  sie  ganz  her- 
setzen  muss.  Es  heisst:  „Femer  ist  nnti  schon  so  sehr  unser 
eilen ds  geworden,  dass  es  auch  als  einfache  Aussage  gilt 
Ssef.  1,  14  und  wie  ein  gemeines  Nennwort  sogar  einem  Adjectiv 
gleich  im  St.  cstr.  verbunden  werden  kann  Jes.  8,  1.  3;  wahrend 
von  diesem  Piel  ^us  rnnt?  (SchneUigkeit,  aber  lieber  unter- 
geordnet  schnellst)  nach  §  153,  h  [er  meint:  a]  neugebildet 
ist^^    Gehen   wir   die   einzelnen  Puncte    dièses  Citâtes  durch! 


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Quttal  der  Verba  med.  gutt:  §  81,  4.  269 

Waszunâchst  Zeph.  l,  14  anlangt,  so  ist  das  eben  dieïrage, 
ob  da  inti  wahrscheinlicher  Particip,  oder  Infinitdv  ist.  Es  spricht 
aber  f&r  die  erstere  Auffassang  ausser  allem  schon  Angef&hrten 
diess,  dass  Jes.  8,  1.  3  das  yni2  in  Parallèle  mit  einem  Particip 
en  (sich  beschleunigend)  steht  und  also  gar  nicht  Inf.  und 
St.  cstr.  ist.  Das  b  Jes.  8,  1  ist  =  fïir,  als  Umschreibung  des 
Genetivs;  also  heisst  die  Stelle:  „die  Tafel,  welche  Bezug  bat 
anf  [das  Eond  Namens]  Eilendebeute-sichbescbjeunigenderraub^^ 
Soheisst  der  Name  des  Eindes  noch  einmal  ohne  b  y.  3.  Das 
ire  ist  also  auch  v.  1  nicbts  anderes  als  ein  zu  tt?n  parallèles 
Particip.  Es  ist  nach  meiner  Ansicbt  schon  allein  auf  Grund 
Ton  Jes.  8,  3.  1  [so  absicbtlich  geordnet]  ausser  allem  Zweifel, 
dass  ISTOp  nicht  bloss  bei  zufâllig  zusammentreffenden  Lippen- 
laoten,  sondem  seines  hâufigen  Gebrauches  wegen  auch  ausser-* 
dem  sein  B  verloren  bat.  Und  in  dieser  Beweisfîihrung  werden 
mir  wohl  Mtlhlau-Volck  beistimmen,  welche  schreiben:  „*iïtg 
Adjectivum  eilend  Zeph.  1,  14".  [Fîir  nijiP)  =  Adjectivum  batte 
auch  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.  das  nritt  in  Zeph.  1,  14  erklârt].  — 
Was  endlich  in  jenem  Citât  aus  Ewald  die  horrende  Ableitung 
des  rnrrp  von  der  Pielform  "iritt,  dessen  erste  Silbe  doch  eine 
geschârfte  (mit  hh)  ist,  anlangt,  so  ist  das  jetzt  Nebensache.  — 
Es  ist  nicht  bloss  unnothig,  sondem  nach  dem  vorausgehenden 
-*TJ  sogar  ganz  inconcinn,  wenn  Olsh.  §  249,  a  als  wahrschein- 
Kche  Lesart  £Ûr  Zeph.  1,  14  nTO"?  vorschlâgt. 

4.  Quttal.    Paradigma:    fnn  (waschen);   IfTl  (verlôschen). 

frn    ^t;    —    frn^   ïjrr'j  Imp.  vacat. 
nsn-i  my^  etc.-    etc. 

ninS  etc. 
Inf.  fnn,  ?[?^;  Ptc.  fmî?;  i\Trû. 

Im  Quttal  bat  n  immer  virtuelle  Verdoppelung,  also  Qibbus 
vor  sich  [Qimchi,  62,  b  ,JBei  ^  tritt  keine  Verânderung  ein", 
nâmUch  an  dem  Qibbus  des  starken  Verb];  n,  3?,  ï(  gar  nicht, 
also  immer  ô  vor  sich. 

Unter  der  Voraussetzung,  dass  die  Vermuthung  eines  Schreib- 
feUers  unerlaubt  ist,  ist  rn:^!ltt  bei  Athnach  Spr.  25,  19  fiir 
dasFem,  des  Ptc.  act.  Qal  erklârt  worden  von  Ges.  Lgb.  §  91, 
Anin.  15;  Thés,  s.  v.;  Bô.  L  S.  299,  und  letzterer  bat  auf  andere 
Verwandelungen  von  ô  za  û  vor  verstârkter  Tonsilbe  auf- 
laerksam  gemacht,  wie  ichjneinerseits  noch  auf  den  Parallelismus 

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270        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

„brechender  Fuss"  hinweisen  mochte,  welcher  auch  f&r  dièse 
Ableitung  zu  sprechen  scheint.  Dann  also  =  wankend.  — 
Andere  erkiâren  die  Porm  flir  abgeklirztes  Partie.  Qu.  VgL 
Qimchi  62,  a:  „Es  schrieb  der  weise  Abraham  Aben  Ezra  im 
Namen  des  Rabbi  Mose  ha-kohen,  dass  das  Schureq  an  Stella 
des  Cholem  stehe,  und  dass  es  wie  fib^ilî  von  der  Conjugation 
Qal  sei".  Aber  Qimchi  selbst  hait  die  Form  f&r  ein  Parte.  Qu., 
das  zum  Adjeetiv  geworden  ist  (IKÎD  *^?'^2*^?);  wie  er  dièse  Auf- 
fassung  auch  im  Wurzelbueh  s.  v.  vorzieht.  —  Nun  hat  aller- 
dings,  wâhrend  Ew.  §  169,  d,  AnuL  und  naeh  ihm  Mûhlau- 
Volck  s.  V.  gegen  die  erstere  Ableitung  bemerken,  dass  solche 
Umwandlung  von  ô  zu  û  beim  Ptc.  act.  Qal  sonst  unbelegbar 
sei,  umgedreht  Bottcher  gegen  die  andere  Ableitung  eingewandt, 
dass  vor  !P  zur  Ersatzdehnung  immer  o  gesprochen  werde  und 
dass  der  Fall  nicht  mit  Q'^tj^')'^  (vgl.  §  36,  4)  sieh  deeke,  inso- 
fem  die  letztere  Form  keine  eigentliche  Outturalis  in  der  Mitte 
habe.  Die  Argumentation  von  Bottcher  gegen  die  zweite  Ab- 
leitung ist  aber  nicht  haltbar;  vgl.  auch  noeh  l^'^  Ptc.  §  36,  4. 
Daher  ziehe  ich  die  zweite  Ableitung  vor.  So  auch  Ges.  Thés. 
s.  V.,  Ew.  §  169,  d;  Olsh.  §  182,  e;  250,  e;  Mtthlau-Volck  s.  v.; 
Oes.-Kautzseh  §  52,  Anm.  6;  Stade  §  617,  b.  Und  da  ein 
Hiqtil  vorhanden  ist,  kann  es  um  so  leiehter  ein  Passiv 
dazu  von  diesem  Yerb  gegeben  haben.  Also:  „zum  Wanken 
gebracht". 

Aber  mrn  (tkb)  Hos.  1,  6.  8;  2,  3.  25  ist  nicht  Ptc.  [Ges. 
Thés.  s.  V.],  oder  ein  Ptc.,  welches  in  vb.  fin.  ûbergeht  [Ew. 
§  320,  c],  sondem  Perfect  [Olsh.  §  250,  a;  Bô.  IL  S.  246,  Anm.), 
weil  die  Form  sonst  nicht  auf  der  Paenultima  in  Pausa  betont 
sein  konnte. 

^ytù  (schauerlich)  Jr.  29,  17  von  den  schlechten  (24,  S) 
Feigen  gesagt,  haben  Rod.  in  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  169,  d; 
Bô.  II.  S.  364  fiir  ein  abgekiirztes  Parte.  Qu.  erklârt.  Allein 
da  die  passive  Bedeutung  fehlt,  welche  die  andem  abgekûrzten 
Participia  Qu.  [auch  tsniiû  §  24,  2  ursprilnglieh]  haben:  so  halte 
ich  das  Wort  fftr  ein  Adjectivum  mit  Qimchi,  Wurzelbueh  s.  v. 
nsin);  Olsh.  §  166,  a  [vielleicht"] ;  Mûhlau- Volck  s.  v.  Wie 
Ges.  Lgb.  §  93,  Anm.  6,  erwâhnt  auch  Stade  §  617,  b  die  Form 
nicht  unter  den  abgekûrzten  Prtcc.  Qu.,  und  weil  naeh  der  von 
ihm  gebrauchten  Ausdrucksweise  Stade  dièse  vollstandig  auf- 
zâhlen  will,  so  scheint  er  ftir  die  zweite  AufFassung  zu  stinunen. 

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Hithqattel  der  Verba  med.  gutt.    §  81,  5.  271 

Anch  6es.-Eaatzsch  f&hrt  die  Stelle  nicht  §  52,  Ânm.  6  mit 
an,  obgleich  er  sonst  aile  Fâlle  von  abgekUrzten  Particc.  Qu. 
auffîihrt.    Also  scheint  auch  er  der  zweiten  Ansicht  zu  sein. 

5.  Hithqattel.    Paradigma:  liÇBrin  (sich  verherrlichen). 

Perf.    iKçnn   Impf.     nxfin^    Imp.     "iMnn  ' 
rnKçrin  "^I^Ç^P!  "^I^Ç^H 

nnKçnn  njiçBnri  nnçBnn 

Inf.     '"iKBnri    Ptc.     '"^Kfinta. 

Im  Hithqattel  bat  die  zweite  Stammsilbe  a  und  e,  wie  beim 
festen  Verb.  —  Ferner:  n  immer  virtuelle  Verdoppelung,  ausser 
bei  •^rctnnnrr  (ich  habe  mich  gewaschen)  HL  9,  30,  ebenso  n 
immer,  ausser  bei  ^^nïTOrt  (sie  reinigten  sich)  sowie  innû^5  (und 
rie  reinigten  sich)  Esra  6,  20;  Neh.  12,  30.  Aber  wie  die  1.  plur. 
Perfi.  mit  Pathach  Jos.  22,  17,  so  der  Imp.  ïiintDH  mit  Pathach 
1  M  35,  2.  Da  hatten  Baer-Delitzsch  zwar  in  der  Anmerkung 
richtig  Pathach,  aber  im  Texte  Qames;  doch  sie  haben  den 
Fehler  schon  selbst  bemerkt,  Ygl.  Praefatio  ad  Liber  Jesaiae 
pag.  V.,  nota.  —  Bemerke  noch  '^'^ïTtsn']  (und  sie  sollen  sich 
reinigen)  4  M  8,  7;  2  Chr.  30,  18,  wo  in  der  Pausa  nach  Er- 
wartung  das  alte  a  der  letzten  Stammsilbe  bewahrt  ist,  und 
dayor  das  Pathach  in  yirtuell  gescharfter  Silbe  zu  à  sich  dissi- 
milirt  hat.  —  Aber  umgedreht  !P  hat  keine  virtuelle  Verdoppelung, 
also  immer  ^  vor  sich,  ausser  bei  einem  Falle  von  einem  doppelt 
schwachen  Zeitwort,  vgl  unten  §  33,  9,  a.  —  Endlich  fe(  zeigt 
gar  keine  virtuelle  Verdoppelung. 

Zu  allen  Intensivstâmmen:  Wo  Ersatzdehnung  einge- 
treten  und  damit  die  vorletzte  Silbe  eine  offene  geworden  war, 
konnte  die  Regel  (oben  §  20,  11;  22,  3;  23,  3)  in  Anwendung 
lommen,  dass  das  Impf.  consec.  bei  offener  Paenultima  und 
huzer  oder  yerkttrzbarer  Ultima  auf  Paenultima  betont  sein 
bmiL  Aber  mait  findet  Mt^^^  (und  er  betrachtete  als  Greuel) 
Ps.  106,  40  (Bô.  n.  S.  369)^  und  aiich  Ges.  Lgb.  §  98,  Anm.  1 
verweist  auf  l^ti^l  als  auf  der  Ultima  [z.  B.  1  M  37,  38]  betont. 
Andere  Beispiele  habe  ich  in  der  Concordanz  nicht  gefunden.  — 
Cnd  was  das  Hithqattel  anlangt,  so  habe  ich  nicht  bemerkt, 
dass  die  Regel  noch  in  einem  andern  Beispiele  zur  Anwendung 
gebracht  worden  ist,  ausser  in  dem  von  Bô.  U.  S.  198  ange- 
fthrten:  Q;jBriF|3  (und  sie  wurde  gepocht  =  beunruhigt)  Dn. 
2,  1.  —  Wo  keine  Ersatzdehnung  eingetreten  war,  also  virtuelle 


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272        II'  Haupttheil:  Formenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

Yerdoppelung  ist,  konnte  die  Regel  gar  nicht  angewendet 
werden,  vgl.  bn?*;»]  (erschrecken)  Esth.  2,  9;  ^HD^il  (das  Priester- 
amt  verwaltenj  4  M  3,  4;  5  M  10,  6;  W^VQ  (verleugnen)  1  M 
18,  15.  Also  "in'a'?]  i;M  18,  6  etc.  durfke  von  Ges.  a.  a.  0.  gar 
nicht  als  auffallig  angeflihrt  werden.  - —  Bei  'TÎniÇ  y\tû  aber  ist 
der  Accent  auch  auf  die  virtuel!  verdoppelte  Silbe  zurûck- 
gegangen:  ïnâ  tûT]T>  (und  er  verleugnete  es)  3  M  5,  22;  HL  8,  18; 

n^  wny^  Hos.  9,2. 

6.  Von  seltenen  Intensiystammen  kommt  vor;  "^b^  (er 
zersttirmt,  verweht;  intrans.)  Hos.  13,  3.  Qimchi  61,  b  rechnete 
die  Form  zum  Quttal;  aber  man  sieht,  mit  welcher  Willkûr, 
vgl.  „Wie  z.  B.  1M%  so  auch  "n^fa*?;  denn  dafi  Sere  darin  steht 
an  Stelle  des  Pathach,  und  seine  normale  Form  wâre  n^'^  mit 
Pathach*\  Genau  so  im  Wurzelbuch  s.  v.  —  Aber  die  Form 
ist  nach  jetziger  allgemeiner  Anerkennung  ein  Qotel,  vgL  oben 
§  26,  1;  wahrscheinlich  Denominativ  von  n?0  (Sturm).  Zwar 
Ewald,  welcher  §  125,  a  allein  etwas  liber  die  Quelle  dieser 
Beziehung  sagt,  meint,  es  habe  sich  dièse  Form  von  'lyo  (zer- 
stiirmen,  auseinandertreiben;  trans.)  Sach.  7,  14  abgesondert 
Aber  wenn  es  sich  bloss  um  die  Gewinnung  eines  Intransitivums 
gehandelt  hâtte,  so  hâtte  das  wirklich  vorkommende  Qal  ge- 
nûgt  Es  sollte  also  nach  meiner  Ansicht  das  Sturmartige 
dièses  Verwehens  der  Spreu  ausgedrtickt  werden. 

Hithqotel.  Neben  dem  Hithqa.  W?àn^  (sie  werden  be- 
wegt;  sie  schwanken)  2  Sm.  22,  8  ex,;  Ps.  18,  8  ex.;  Jr.  5,  22; 
46,  7  [aber  nicht  v.  8,  wie  Ges.  Thés,  und  Mûhlaa-Volck  s.  v. 
haben]  steht 

ïlTtfSfàrin  Jr.  25,  16  und  ïitjçàn'j  46,  8;  und  man  kann  wohl 
nicht  sagen^  dass  dièses  bloss  zufâllig  in  diesem  Zusammen- 
h  an  g  aus  Anlass  des  bbhTin  (unsinnig  sich  erweisen;  rasen) 
geschrieben  sei,  welches  an  der  ersteren  Stelle  unmittelbar,  an 
der  andem  in  der  nachsten  Zeile  folgt.  —  Aber  mag  man  die 
Existenz  dieser  Formen  ftir  bloss  zufôUig  in  diesem  Zusammen- 
hang  oder  fQr  dauemd  im  Sprachleben  halten,  jedenfalls  kann 
man  fragen,  ob  auf  das  Hithqattel  ^die  Aussprache  von  Puai 
als  dem  nachsten  Passivstanmie  ûbertragen  worden  sei^,  wie 
Ew.  §  132,  b  und  Stade  §  165  sich  die  Sache  vorstellen,  sodass 
also  ein  Hithquttal  vorauszusetzen  wâre.  Aber  auch  wenn  die 
Form  ïib«b3  (vgl.  unter  Niqtal)  eine  Form  der  lebendigen  Spracbe 
darstellen  sollte  und  dort  die  Erklarung  Ewalds  von  der  Ueber- 

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Seltene  Intensîvst&mme  der  Yerba  med.  gatt.   §  SI,  6.         273 

tragnng  des  Passivrocals  richtig  wâre:  wûrde  doch  in  unserm 
Falle  dièse  Anschauung  Ewalds  unwahrscheinlich  sein,  weil  hier 
die  ErUarung  yiel  naher  liegt,  dass  ein  Qotel  Ton  W^y  voraus- 
zusetzen  and  dazu  sich  gerade  so  ein  Reflexiy  gebildet  habe, 
wie  zn  Qittel.  So  Ges.  Lgb.  §  72,  3;  Olsh.  §  274;  Bô.  II. 
S.  367,   Anm.  3;  Oes.-Eautz8ch  §  55,  1. 

QitleL  —  Einem  n':^^  (grttn)  HL.  1,  16  mit  Silluq  steht 

gegenQber  ïlîïSn  ebenfalls  mit  Silluq  Hi.  15,  32.    Diesen  Unter- 

schied  der  Betonung  hat  Olsh.  nicht  bemerkt,  indem  er  hinter 

dem  anf  Paennltima  betonten  Worte  bei  de  Stellen  citirt  §  251, a. 

So  auch  Stade  §  404,  a,  indem  er  die  Form  als  Milel  giebt 

und  kein  -f  dazn   setzt,  welches  sonst  bei  ihm  das  einmalige 

Vorkonunen  einer  Porm  anzeigt.  —  Die  Form  im  HL.  hat  also 

die  Nominalbetonung  in  Pausa  d.  h.  wie  wenn  sie  auch  ausser 

der  Pansa    einen   vollen  Vocal   in  vorletzter  Silbe  hâtte;   die 

Yorm  im  Hîob  hat  die  Verbalbetonung  in  Pausa  d.  h,  wie  wenn 

sie  ausser  der  Pausa  in  vorletzter  Silbe  ein  Schewa  hâtte,  also 

TO5n  hiesse.    Jene  steht  im  Parallelismus  mit  zwei  Adjectiven; 

dièse  mit  einem  Yerb.     Jene  kann   aber  trotzdem  nicht  ohne 

Bedenken  fttr  ein  Adj.  erklârt  werden,  weil  sie  nicht  die  Yer- 

doppelung  des  letzten  3   zeigt   [Dagesch  forte  orthovocalicum 

S.' 53],  welche  im  Plural  des  Adjectivs  D*^|3?n  Ps.  92,    15  ge- 

lesen  wird.  —  Beide  Pormen  zum  Verb  zu  nehmen,  was  Ges. 

im  Thés,  bevorzugt  und  Olsh.  [jedenfalls  auch  Stade]  giebt,  ist 

unerlaubt,  weil  da  die  Betonung  im  HL.  durch  keine  Analogie 

gedeckt  werden  kann;  denn  es  konmit  zwar  vor,  dass  bei  Verbal- 

formen  das  Schewa  der  Paenultima  bleibt,  weil  die  Dltima  den 

Ton  behâlt  ("jIMn^   [sie  werden  eingehauen]  Hiob  19,  24  bei 

Silluq;    Bo.  I.  S.  304),  aber  dass  das  Schewa  der  Paenultima 

durch   den   ursprQnglichen   Vocal   ersetzt  wird,    obgleich   die 

Ultima  den  Ton  behalt,   das  konmit  sonst  nur  bei  den  alten 

Verbalendungen  un  und  în  vor;  Olsh.  §  230,  3.  —  Beide  Formen 

nan  zu  den  Adjectiven  zu  stellen,  was  Ges.  im  Thés,  ftir  moglich 

lûelt,  ist  ein  erlaubter  Ausweg,  weil  die  Milelbetonung  im  Hiob 

dann  mit  den  bekannten  Beispielen  *^Db«  etc.   gedeckt  werden 

kann. — Aber  der  sicherere  Weg  ist:  die  erstere  Form  ist  Adjectiv 

^d  bloss  die  letztere  ist  Verb.  So  ausdrticklich  Qimchi,  Wurzel- 

|>iich  8.  V.:  „'n  Hi.  15,  32  ist  Verbum  im  Perfectum;   denn  es 

^Mel;  '^  HL.  1,  16  ist  Adjectivum;  denn  es  ist  Milra";  — 

80  auch  Ewald  jedenfalls,  in  dem  er  §  120,  a  bloss  die  Hiob- 

Koiiig,  Lehrgebtade  d.  hebr.  Spr.  18 

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274        n*  Haupttheil  :  Formenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbam. 

stelle  citirt;  Mûhlau-Volck  ausdrûcklich,  indem  sie  die  Stelle 
aus  dem  HL.  beim  Adjectivum,  die  aus  Hiob  beim  Verb 
citiren. 

Nicht  solcher  Zweifel  ist  ûber  die  Verbainatur  von  "Jî^tD 
(ruhig  sein)  Jr.  30,  10;  46,  27;  Spr.  1,  33,  weil  es  schon  durch 
sein  Pathach  vom  Adjectir,  welches  Qames  hat  (z.  B.  Jes.  33,  20) 
unterschieden  wird;  abgesehen  davon,  dass  es  an  den  drei  ge- 
nannten  Stellen  im  Parallelismus  mit  einem  Verb  stehi  Ebenso 
Yerbalform  ist  )^i<1Û  Jr.  48,  11,  obgleich  es  parallel  mit  einem 
Particip  steht.  So  auch  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.:  ,^r.  48,  11; 
30,  10;  Spr.  1,  33,  aile  dièse  drei  sind  Verbalformen  im  Perfect; 
denn  sie  haben  Pathach  und  auch  der  erste  Stammbuchstabe 
hat  Pathach''.  [Die  Stelle  Jr.  48,  11  steht  nicht  bei  Ges.  Thés., 
Ew.,  Olsh.  §  251,  a;  Bô.].  —  Dazu  gehôrt  auch  î^SJKTÇ  HL  3, 18 
bei  Athnach,  also  fur  die  Nichtpausalform  !)33«tï.  Wenn  sich 
nun  dabei  auch  in  den  Texten  vielfach,  weil  man  den  Redupli- 
cationsstamm  nicht  erkannte  und  ihn  nût  einem  Qatal  zusammen- 
warf  [diess  ist  wahrscheinlicher,  als  dass  Dehnung  des  a  durch 
fe(  und  den  Gegenton  Statt  gefunden  hâtte],  ein  Qames  unter  ê 
findet:  so  ist  doch  die  Schreibung  mit  Pathach  selbstverstandlich 
Yorzuziehen,  vgl.  Baer-Delitzsch  z.  St.  —  Die  Bemerkung  bei 
Stade  §  80:  ,,ï13^«T»  Hi.  3,  18;  Andere:  ^IS^XT»"  beruht  auf  Irr- 
thum;  denn  es  handelt  sich  nicht  in  der  Athnachsilbe  um  Pathach, 
pder  Qames,  sondem  in  der  ersten  Silbe. 

In  beiden  Verben  ist  das  urspr&ngliche  a  in  der  ersten 
Stiammsilbe  des  Intensivstammes  durch  den  mittleren  Gruttural 
geschtitzt  worden. 

Qetaltal.  —  "^ninp  ([mein  Herz]  hat  heftig  gestossen,  sich 
bewegt)  Ps.  38,  11;  Qimchi  135,  b.  —  Dièse  Forra  von  ino 
ist  also  Pealal  zu  benennen;  so  richtig  Ew.  §  120,  a;  Laud  §  1S6; 
Ges-Kautzsch  §  55,  3;  Miiller  §  227;  Stade  §  156.  Olsh.  giebt 
§  252  bei  diesen  Stammen  keine  Benennung  vom  alten  b:^t 
und  tiberhaupt  nicht,  wâhrend  er  sonst  aile  Stâmme  mit  der 
alten  ûblichen  Bezeichnung  versiehi  Das  ist  noch  besser  als 
,4?ilp."  zu  schreiben  mit  Ges.  Tbes.  s.  v.  Das  ist  selbstver- 
standlich einfach  falsch.  Und  doch  findet  es  sich  noch  bei 
Mûhlau-Volck  s.  v. 

7.  Hiqtil.  Da  ist  kein  Paradigma  nothig,  weil  dieser  Stamm, 
soweit  er  l  unter  dem  mittleren  Stammconsonanten  hat,  von 
vomherein  den  Gutturalen  keine  Gelegenheit  bietet,  ihre  Eigen- 


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fliqta  der  Verba  med.  guti  §  31,  7.  275 

thamlichkeiten   geltend  zu  machen.    Es  ist  nur  Folgendes  zu 
bemerken: 

*fribK^  (ich  habe  befleckt;  also  von  bKâ  U)  Jes.  63,  3  mit 

Spiritus  lenis  fÛr  Spiritus  asper  auf  aramaische  Art,  vgL  oben 

§  27,  5;   30,  4;   Qimchi  64,  b.    So  Ges.  Lgb.  §  94,   Anm.  1; 

Ew.  §  122,  a;  Bô.  §  1015;  Ges.-Kautzsch  §  53,  Anm.  6.     Und 

zwar  halte  ich  es  fôr  wahrscheinlich,  dass  die  Form  der  leben- 

den  Sprache  angehôrt  hat,  also  vom  babylonischen  Verfasser 

des  zweiten  Jesaja  selber  gesprochen  und  geschrieben  worden 

ist.    Diess  hait  anch  Olsh.  §  255,  b  fiir  môglich;  doch  hait  er 

es  andererseits   ftir  „naheliegend,   einen  blossen  Schreibfehler 

darin  zu  vermuthen",    Stade  vollends  sagt  kurz  §  159,  b  „Auf 

Schreibfehler  beruht  es  etc'^    Das  muss  man  geradezu  fbr  eine 

imerlaubte  Vermuthung  erklaren,  weil  sich  sonst  solcher  Um- 

schreibungen    des  hebr.   n  in   aram.   ^(  mehr   finden  miissten. 

Und  warum  kâme  solche  Verschreibung  nur  inSchriften 

seit   der    Zeit    des    Jeremia    vor?    Denn  Micha  7,   15  ist 

gar  nicht  daran  zu  denken,   dass  K  f&r  n  steht,  vgL   darliber 

§  41,  5,  b. 

Zusammensprechung  der  beiden  D  bemerke  in  Dnnt$n 
5  M  4,  25  von  n*^ntJn  (direct-causativ:  verderbt  handeln;  diess 
ist  sicherer,  weil  auf  allgemeiner  Analogie  beruhend,  als  bei 
der  ersteren  Bedeutung  allemal  eine  Ellipse  von  1fy\  [Weg, 
Handlungsweise]  anzunehmen,  wie  Rôdiger  in  Ges.  Thés,  und 
Mûhlau-Volck  s.  v.  wollen;  in  direct-causativ:  verderben  ein 
Object).  ' 

Einen  Indicativ  Imperfecti  mit  Sere,  vgl.  §  27,  4,  setzt 
es  voraus,  wenn  wir  2  M  22,  4  vor  Maqqeph  ein  Segol  lesen: 
tD'*ïr*^yn^  ■'S  (wenn  abweiden  lâsst  Jemand  etc.).  Es  ist  nicht 
nôthig,  mit  Bô.  H.  S.  365  die  folgende  Gutturalis  zu  Hilfe  zu 
nifen,  um  dièse  Aussprache  mit  é  zu  erklaren;  und  fe(  zeigt 
auch  80  wenig  gutturalische  Kraft,  dass  ihm  ohnehin  eine  solche 
Wirkung  nicht  zuzutrauen  ist;  ûberdiess  hat  fe(  bei  den  Verben 
^'^  das  lângere  ï  oft  geschûtzt,  wo  dies  beim  Pehlen  des  K  nach 
ier  Analogie  zu  ë  erleichtert  worden  ist,  vgl.  §  42,  10,  a.  —  Wie 
das  eben  erwâhnte  Segol,  so  hat  [weil  hinter  dem  Ghittural] 
das  Sere  des  Jussiv  der  Umwandlung  in  a  widerstanden,  vgl. 
^TO'Ç-bîç  5  M  9,  26  und  in  der  Ueberschrift  von  Ps.  57—59. 
"îS.  —  Imp£  consecutivum  riTOn?  Hes.  23,  U.  Fiir  beide 
Pâlie  hatte  selbst  Bo.  II.  S.  365  keine  Beispiele  gegeben. 

18» 


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276        ^'  Haupttheîl:  Fonnenlehre.  H.  B.  Schwaches  Yerbum. 

Der  Imperativ  heisst  pH^H  (lass  fern  sein!)  Spr.  4,  24'; 
5,  8;  Bô.  II.  S.  365  hat  (nach  der  Concordanz)  noch  30,  8  hinzu- 
gefligt;  und  erst  in  Pansa  pnin  HL  13,  21  nnd  "T?pn  (lass 
wanken!)  Ps.  69,  24;  beide  Pausalformen  bei  Qimchi  65,  a.  Den 
Fehler,  welchen  Ges.  Lgb.  §  98,  2  hierbei  gemacht  batte,  dass 
er  nâmlicb  ans  den  beiden  ersten  Stellen  der  SprQche  eine 
Form  mit  a  anffîLbrte,  hat  schon  Ewald  vermieden  §  226,  c; 
Olsh.  §  256,  a;  Bô.  II.  S.  365,  Anm.;  Stade  §  595,  a.  Bei  Ges.- 
Kantzsch  wûrde  §  64,  3  die  ansdrticklicbe  Erwahnung  der  Nichi- 
pausalform  mit  Sere  wesentlich  znr  Belebmng  des  Lésera  bei- 
tragen. 

Infinitivns  cstr.  mit  Perfectvocalisation:  TKtÇïl  hinter 
•^rjba^?  4  M  21,  35;  5  M  3,  3;  Jos.  8,  22;  10,  33;  11,  8;  2  Kg. 
10,  il;  hinter  ibM  5  M  28,  55;  hinter  blossem  t?  2  Kg.  3,  25. 

Dièse  bei  Bô.  II.  S.  226  ohne  Angabe  der  Praeposition  nach  der 
Beihenfolge  der  biblischen  Bûcher  gegebenén  Stellen  habe  ich  nach 
den  Praepp.  geordnet,  hinter  welchen  der  Inf.  stehen  soll.  Bôttcher 
vergleicht  noch  die  normale  Form  ^KwrV  Esra  9,  8.  —  Qimchi  60,  b 
erw&hnt  dièse  Stellen,  auch  die  mit  ny  nicht,  wie  er  auch  nicht  ana- 
loge  Infinitivi  vom  festen  Verb  hinter  n:>  anff&hrt,  vgl.  §  27,  5.  Qerade 
die  Stelle  mit  ny  hat  auch  Ges.  Lgb.  §  94,  Anm.  4  schon  gegeben; 
hat  aber  allerdings  bemerkt,  dass  man  ^vk  oder  "d  erg&nzen  kCnne. 
Ew.  §  238,  d  hat:  4  M  21,  85;  2  Kg.  10,^  11;  —  5  M  2S,  55.  Aber 
2  Kg.  8,  25  erwShnt  er,  wie  wir  nach  §  27,  5  schon  erwarten  kOnnen, 
nicht  unà  hat  die  Stelle  auch  sonst  nicht  wegen  des  *r«Kvn.  Okh. 
sagt  §  192,  f:  n*^Ktln  4  M  21,  35  u.  6.  Ges.-Eautzsch  §  58,  Anm.  2 
und  Stade  §  247  erw9.hnen  die  Form  nicht. 

Eine  quadrilitere  Nebenform  des  Hiqtil  bildet  hier 
das  Denominativ  von  btXlcilO  (linke  Seite,  linke  Hand),  welches 
in  folgenden  Formen  vorkommt:  sib'^ijtiteri  (ihr  geht  nach  links) 
Jes.  30,  21;  nb'^ÉjtaiÇK  (ich  will  nach  links  gehen)  1  M  13,  9. 
Aber  der  Spiritns  ïenis  ist  auch  zwischen  einem  vocallosen  Con- 
sonanten  nnd  seinem  Vocal  ûbergangen  [syncopirt]  und  dann, 
als  unausgesprochen,  zum  Theil  nicht  mehr  geschrieben  worden 
[vgl.  das  weite  Gebiet  dieser  Erscheinung  §  42, 1  j  :  "^b'^BÎÇn  (wende 
dich  links!)  Hes.  21,  21;  b*^t3'tDnb  (sich  nach  links  zu  wenden) 
2  Sm.  14,  19;  û'^bKiateig  (solche,  die  [aucW  mit  der  linken  Hand 
thâtig  sind)  1  Chr.*12,  2. 

Hoqtal  bietet  der  Gutturalis  nur  Gelegenheit,  statt  Schewa 
simplex  ein  Schewa  compositum  erklingen  zu  lassen. 


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Suffixe  am  Qal  der  Verba  med.  gutt.   §  31,  8.  277 

rrrea  Jes.  52,  14  wird  von  BO.  §  1014  und  350,  e  fOr  denSt.  cstr. 
des  Ptc.  Ho.  mit  «  fur  u  erkl&rt.  Diess  i  kommt  non  allerdings  vor, 
7gL  oben  §28,  2;  aber  bei  diesem  Yerb  ist  dièse  Ausnahme  g^nz 
nnwahrsclieinlich,  weil  davon  das  Particip  r»?p*  (verderbt)  Spr. 
25,  26  nnd  im  Femin.  Mal.  1,  14  und  dieselbe  Form  als  Substantif 
3  M  22,  25  vorkommt.  Trotz  des  i[ù  scheint  desshalb  die  Auffie^ssung 
jenes  Wortes  als  eines  Substantivs  (»  Verderbniss;  Entstellang) 
Torzuziehen  mit  R6d.  in  Ges.  Thés.;  Mûhlau-Volck  s.  y.  —  Qimchi 
erw&hnt  die  Fonn  nicht  bei  der  Conjugation  Hophal  fol.  66.  67; 
nicht  bei  den  Nominibns  V^fec  164;  nicht  im  Wurzelbnch  s.  v.;  anch 
im  Commentar  znr  Stelle  geht  er  mit  einfacher  Répétition  des  Wortes 
Torûber.  Auch  Ew.  erwfthnt  die  Form  nicht;  aber  Olsh^  obgleich 
nicht  im  Index,  so  doch  §  198,  b,  obwohl  bloss  mit  dem  Bemerken, 
dass  sie  „vahr8cheinlich"  Verbindungsform  sei;  so  auch  Stade 
§  271  „b  „vieUeicht". 

8.  Yor  Snfflxen  zeigt  das  transitive  Perfect  Qal  keine 
Àbweichung.  IntransitivePerfecte  mit  nur  einem  schwachen 
Coneonanten  kommen  vor  Suffixen  nicht  vor,  sie  hâtten  aber 
nach  der  Analogie^  wie  in  der  Pausa,  so  vor  SufiSxen  ihr  ë  ge- 
zeigt  —  Imperfect  z.  B.  ''niJO^  Ps.  94,  18  nach  §  29,  6. 

Es  &agt  sich  hierbei,  wie  n^79  (ich  liebe  dich)  Ps.  18, 2  auszn- 
sprechen  ist.    Nach  meiner  Ansicht  haben  dlejenigen,  welche  das 
Metheg  weggelassen  haben,  ein  o  gesprochen;  da  doch  das  Metheg 
aïs  Zeichen  des  Qames  non-chatuph  eine  bekannte  Sache  war.    So 
(xes.  Thés.  s.  y.  und  mit  ausdrûcklicher  Transcription  Olsh.  §  236,  d; 
nwof&r  jedoch  ^vor\»  (ich  erhebe  dich)  zu  lesen  sein  wird*^    So  ist 
68  auch,  wenn  ^ii^»  (ich  werde  dich  prûfen)  Ps.  81,  8  gelesen  wird, 
[auch  Baer-Del.]'  Olsh.  §  238,  a;   B5.  aber  setzt  II.  S.  394  ohne  Be- 
merkung  ein  Metheg.  —  Onwahrscheinlich  ist  es  aber,  wenn  Bô. 
il.  S.  314,  Anm.  meint,  »?)&7;m  sei  auch  ohne  Metheg  mit  à  zu 
sprechen''.    Nach  der  Lesart  bei  Baer-Dftlitzsch  mit  Metheg,  welche 
auch  schon  Stade  §  633,  a  anfgenommen  hat,  kann  uber  die  Aus- 
sprache  mit  â  kein  Streit  sein;  und  dièse  Lesart  ist  naoh  der  Ana- 
logie Torzuziehen.  —  Femer  in  îj^eçto^'j  (so  verwerfe  ich  dich)  Hos. 
4,  6  meinte  Ges.  Lgb.  S.  287  mCglicherweise  eine  Spur  davon  finden 
ZQ  kdnnen,  dass  anch  der  Ck)hortativ  mit  Suffixen  vanehen  worden 
^   Aber  davon  haben  wir  sonst  keine  Spur;  denn  ûber  fii.  22,  21 
▼gl  §  42,  10,  e;  ja  es  kann  knrzweg  fOr  unmôgUoh  erkl&rt  werden. 
^▼-  §  247,  e  sah  in  dem  k  ein  Anzeichen  der  Suffîxform  's\^,  welche 
auch  bei  Verben  n"V  leicht  erscheine;   aber  vgl.  darûber  §  41,  4; 
ii&mlich  sie  ist  bloss  im  Perfect.    Und  doch  h&lt  auch  B&II.  S.  17 
dièse  Ërkl&rung  fur  richtig  („ein  vereinzelt  erhaiiener  aramaiBiren- 


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278        I^*  Hanpttheîl:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

der  Epbraimism").  Da  liegt  es  doch  wirklich  n&her,  mit  den  Ifaso- 
reten  anznnehmen,  dass  -wegexi  der  2  m  noch  ein  drittes  sich  ein^e- 
schlichen  habe.  So  auch  Obb.  §  96,  e;  ROd.  im  Index  analyt  zuin 
Thés.  —  UnbestixQmt  Mû.-V.  im  analyt.  Anb. 

Ebenso  nach  §  29,  6  immer  mit  Rûckkehr  des  a,  z.  B. 
''SnbKt?'?  Jes.  58,  2..  —  Imperativ  z.  B.  'isjna  (prOfe  michî) 
Ps.  26,  2;  ^?ïi3na  (prttfet  mich!)  Mal.  3,  10.  ~  Infinitiv  -^nns 
(mein  Érwahlen)  Hes.  20,  5;  Ifb^^  (dein  Loskaufen)  Ruth  3,  13; 
DDDÉjla  (euer  Verwerfen)  Jes.  30,  12;  ÛDK^  Am.  2,  4.  Die 
Gutturalis  hat  sich  aber  sonst  vor  Su£Sxen  den  homorganen 
a-laut  erzeugt:  ifeïî  (sein  Aufbrausen)  2  Chr.  26,  19;  ?lg?T  (dein 
Schreien)  in  Pausa  Jes.  30,  19,  vgL  57,  13;  ûbyç  (ihr  Untreu- 
handeln)  Hes.  20,  27;  ÏTlÇOb  (um  sie  zu  stûtzen)  Jes.  9,  6;  îia^Ç 
(sein  Stossen)  Ri.  13,  25;  ^*^^  (dein  Schreiten)  Ri.  5,  4;  Ps. 
68,  8;  '^^T}'^  (mein  Waschen)  Ps.  60,  10;  108,  10;  ûberdiess  mit 
Dagesch  lene  orthosyllabicum  bei  Baer-Delitzsch  [oben  S.  63]; 
OtjrjT»  (ihr  Schlachten)  Hes.  23,  39. 

Vom  Niqtal  bemerke  •^S'^lûr!^^  (und  sie  ftihrtenKrieg  gegen 
mich)  Ps.  109,  3  als  den  einzigen  Fall,  wo  sicher,  vgl.  S.  254, 
ein  Suffix  an  das  Verbum  finitum  Ni.  gefiigt  ist.  —  ^îî^tén 
(dein  Dichsttitzen)  2  Chr.  16,  7;  also  auch  da  ist  Segol  ge- 
blieben  nach  der  oben  Nr.  2  dièses  §  gegebenen  Regel. 

Beim  Qittel  im  Perfect  wie  '^aÇHTÇ  etc.  Vgl.  noch  ï^PlTM 
(sie  hat  ihn  erschreckt)  1  Sm.  16,  14.  —  Vor  ïj  [DD,  ]D]  steht 
nében  ^"DIT)  (er  hat  dich  geliebt)  5  M  13,  18,  wo  also  die  Regel 
liber  das  Beharren  des  Segol,  oben  Nr.  2,  verletzt  ist,  aber 
TjrintD  Hos.  13,  9,  welches  im  Perfect  auch  wieder  das  einzdge 
Beispiel  ist.  Jede  Punctation  hat  also  ein  Beispiel  fïbr  sich; 
aber  die  letztere  ist  als  der  allgemeinen  Regel  entsprechend 
wahrscheinlich  die  hâufigere  gewesen  und  desshalb  bei  vor- 
kommendem  Bedûrfiiiss  im  Uebersetzen  zu  bevoizugen. 

tp|i|  (er  hat  dich  [masc]  verherrlicht)  Jes.  55,  5  bei  Sillnq  mit 
abweichendem  Pansai  vocal  nach  falscher  Analogie.  —  Dagegen  die- 
selbe  Form  60,  9  hat  i\^  fÛr  „dich  [fin.]'*  nnd  ist  der  eine  von  den 
beiden  F&Uen,  wo^vor  tf  der  Vocalstammanslant  a  geblieben  ist 
[§  29,  1,  c). 

Beim  Imperfect  bemerke  *^sri;ff3Fl  mit  dem  ursprQnglichen 
an  energicum  als  3.  sg.  fem.  Hi.  9,  34;  13,  21  [wahrscheinlich]; 


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Suffixe  am  Qittel  der  Verba  med.  gutt.  §  31,  8.  279 

als  2.  sg.  m.  7,  14  [bei  Bô.  IL  S.  398  ist  9,  34  falsch  flir  die 
2.  Bg.  HL  angegeben]. 

b:?30ki  (tind  ich  werde  sie  auseinander  treiben)  Zach.  7,  14.  Da 
ist  suerst  die  Meînung  abznlehnen,  dass  in  dieser  Fonu  .^  zu  Sera  ge- 
▼orden  seî,  wie  Geâ.  Lgb.  S.  152  annahm,  indem  er  dch  auf  die 
Form  Dt^^^K  Jes.  88,  10  berief;  aber  dièses  ist  Hitliqatlel,  vgl.  §  38,  4. 
Trotzdem  hat  B5.  §  427  ebendasselbe  fur  môglicb  gehalten.  Es  ist 
riehnehr  ^  Yorauszusetzen,  wie  in  rçYM  3  M  26,  33,  nnd  dann  ist 
unsere  Form  mit  ntM  [§.  41,  5,  d]  znsammenznstellen,  wie  bei  BO. 
§427  ex.;  Olsh.  §  87,  b;  Stade  §  103,  b  geschieht.  Vielleicht  ist 
aber  auch  die  ganze  Form  ^'!3^^  va  Grande  zu  legen,  wie  bei  Ew. 
§  62,  b.  Und  dann  ist  hier  die  Erscheinnng  eingetreten,  dass  bei 
der  Lantfolge  e^  m  scharf  eingesetzt  hat.  Ich  erinnere  nur  an  r^. 
Dièse  Ërscheinung  ist  eine  Parallèle  zu  dem  oben  §  30,  5  zuerst  be- 
sprochenen  Vorgang  [p*;a9f7]. 

Ver  ïj,  DD,  p  erscheint  beim  Impf.  nur  Segol,  vgl.  ^^t^^} 
(es  erschreckt  dich)  Hi.  22,  10.  Ebenso  ist  es  beim  Inf.  Û5Î3H'5 
Jes.  30,  18  und  DDtnnTÇ  Hes.  5,  16.  —  Vgl.  mit  der  Endung  un 
^?nTO*>  (sie  werden  mich  suchen)  Spr.  1,  28. 

In  •^a^naV  2  Chr.  35,  21  erkennt  man  richtiger  das  Suffix  als  Ob- 
jectsbezeichnung  an  (»»  nm  mich  aufzuscheuchen,  zov  xataonsvaai 
fte,  LXX)  mit  Olsh.  §  132;  BO.  II.  S.  32,  als  dass  man  es  fflr  Sub- 
jectsbezeichnung  nimmt  (gegen  §  29,  4)  mit  Ew.  §  261,  b. 

Jes.  44,  13.  —  Wenn  an  dieser  Stelle  neben  ^"r^vir^.  in  demselben 
Verse  anch  ^^*\rn  steht,  so  ist  bekannt,  dass  auch  fïir  die  letztere 
Form  in  manchen  Handschriften  die  Lesart  mit  Chateph-Pathach 
miter  h  Yorkommt.  Aber  die  gewOhnliche  Lesart  steht  nicht  bloss 
in  den  meisten  und  besten  Handschriften,  sondern  es  ist  auch  wahr- 
scheinlich,  ja  sogar  nôthig,  dass  beide  Verbalformen  in  verschiedener 
Bedeutung  und  desshalb  verschiedener  Aussprache  neben  einander 
gebraucht  sind.  —  Ferner  ist  bekannt,  dass  ^  gewôhnlich  ô-ô  zu 
lesen  ist  Dièse  Aussprache  kann  man  nun  auch  in  der  zu  erklftren- 
den  Form  fOr  yon  den  Punctatoren  beabsichtigt  halten,  indem  man 
Toraussetzt,  dass  neben  jenem  "^kp  (umschreiben,  vorzeichnen)  ein 
Denominatiy  von  i»in  (Umriss,  Form),  n&mlich  ein  Qotel  *^Hh  ge- 
bildet,  und  in  diesem  wieder  anstatt  sirriKh*;  in  Nachahmung  der 
Formen  ir<H^  und  b^kp  [wo  aber  die  Entstehungsreihe  umgedreht 
ist;  und  80  noch  ôfter  beide  Vocalfolgen  nebeneinander]  ausnahms- 
weise  das  ô  verktùrzt  und  jethô'ôrûiu  gesprochen  und  daher  auch  ge- 
Bchrieben  worden  sei.  Und  zur  Unterstûtzung  dieser  Ansicht  kami 
man  den  allgemeinen   Satz   anftihren,   dass   die   Punctatoren  doch 


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280        ^'  Haupttheil:  Formenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

nicht  grammatische  Erw^&gungen  angestellt  und  sich  gefragt  haben, 
ob  aie  ein  von  â  (abgesehen  von  meînem  Zweifel  §  26,  1)  stammen- 
des  à  aucli  zu  ô  verkûrzen  dûrften,  sondem  dass  sie  nach  der  Qber- 
lieferten  Auesprache  die  Vocale  gesetzt  haben.  Bai  dieser  Ansicht 
iflt  da^  Nebeneinanderstehen  der  beiden  Verba  in  demselben  Verse 
am  besten  erklârt.  Und  die  Annahme  eines  Denominativum  Qôtel 
wird  auch  dadurch  begûnstigt,  dass  dieser  Stamm  auch  bei  yç^h, 
wr*'  (§  26)  und  ^ib  (Nr.  6  dièses  §  31)  denominirt  ist.  —  Aber  jetet 
ist  eine  andere  Auffassung  der  fraglichen  Form  herrschend.  Nftm- 
lich  es  ist  bekannt,  dass  ans  etymologischem  Grande  anch  von 
den  Punctatoren  in  gewissen  Fallen  ^^  als  â-d  gemeint  ist,  vgl. 
§  13|  2.  Und  ein  Fall  dieser  Art  kônnte  hier  vorliegen,  wo  die 
Ezistenz  eines  "^Mr*;  mit  ans  Ërsatzdehnung  stammendem  â  durch 
die  erstere,  in  demselben  Verse  gebranchte  Form  bezeugt  istw  Se 
sprechen  ye^^-or^u  Ges.  Lgb.  §  72,  2,  Anm.  2;  BOd.  in  Ges.  Thés, 
s.  V.;  Ew.  §  68,  b;  Olsh.  §  64,  d;  Bô.  §  250  und  492;  MfiUer  §  132. 
(Mûhlau-Volck;  Ges.-Kautzsch  ;  Stade  erw&hnen  die  ^che  nicht). 
Da  nimmt  man  also  an,  dass  die  Unterscheidung  der  beiden  VerbaJ- 
formen  bloss  durch  das  verschiedene  Chateph  der  zweiten  Stamm- 
silbe  bewirkt  werde.  Aber  was  woUte  man  damit?  Wie  kam  man 
darauf?  Und  war  es  genûgend  zur  Qnterscheidung?  Eine  Antwort 
auf  die  ersten  beiden  Fragen  sehe  ich  bloss  bei  Rédiger  im  Thés, 
versucht,  indem  er  schxeibt  „cum  Chateph-Eames  [nâmlich  erscheint 
die  zweite  Form],  cuius  soni  obscuri  occasionem  dédit  sonus  ante- 
cendentis  vocalis  ,,  quippe  qui  ad  o  inclinaret"  [!].  Dam^^  mûsate 
ja  die  Form  in  beiden  F&llen  gleichmâssig  in  der  Tradition  mit 
Chateph-Qames  gesprochen  worden  sein.    Oder,  habe  ich  selbst  mich 


§  32.   Yerba 

Von  Verben  mit  rt  (ïl  mappiqatum)  bemerke  als  hierher 
gehorig  rtnà  (hoch  sein)  Jes.  52,  13  etc.;  m?3  (bedeckt,  um- 
dunkelt,  ohnmâchtig  sein,  schmachten)  Ps.  63,  2;  int^  (starren, 
staunen;,  vgL  ^mgFi  in  Pausa  Ps.  48,  6. 


Perf. 

nb»"; 

n^»?; 

n^-, 

In  Pansa: 

nie; 

ni»? 

n^'; 

"1^^ 

etc. 

T    :  r-    T 

etc. 

«îl^^î 

Fl»5^»3      etc. 

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Paradigma  der  Verba  m.  gutt.   §  32.  281 

gefragt,  hat  vielleicbt  die  Aussprache  der  zweiten  Fonu  mit  o  die 
Terschiedene  Bedeutang  der  zweiten  Form  ^gestalten,  formen**  (nach 
*^fa)  aosdrûcken  sollen?  Das  war  natûrlîch  àaa  Motiv  der  Erscheiming, 
aber  ich  weiss  nicht,  ob  eine  solche  Unterscheidung  bloss  durch  die 
verscbiedene  Vocalisation  einer  Nebensilbe  genûgend  bewirkt  werden 
konnte.  —  Ein  letzter  Ausweg  w&re  die  Axmahme,  dass  aaf  die 
Form  *^içr|  die  Vocalisation  ô-ô  ûbertragen  worden  sei,  um  dem  Zeit- 
worte  die  Bedentmig  des  „Formen''  zn  geben.  Aber  dieser  Ausweg 
darf  wohl  nicht  eingescblagen  werden.  Denn  wie  b&tte  man  ein 
diesem  Impf.  entsprecbendes  Perfect  von  *^Kri  unterschieden?  Dieser  , 
,  Ausweg  wûrde  nns  also  wohl  aof  die  erste  Annahme  eines  Qotel 
•^  znrQckleiten. 

Beim  Hiqtil  begegnet  uns  ïin'^nb«tÇ?7  1  Sm.  1,  28  (ich 

habe  in  Bezug  auf  ilm  das  Bitten  ausgelibt;   also  hier  direct- 

cansativ,  wâhrend  es  2  M  12,  36  indirect-causaliv  ist  =  zum 

Bitten  yeranlassen,  drângen).    Dièse  Form  ist  ein  entscheiden- 

der  Beweis  fur  die  Verwandlung   des  a  durch  i  und  andere 

Factoren  in  unbetonter  Silbe.  —  Beim  Jussiv  geht  nach  der 

allgemeinen  Regel  auch  hier  dem  Suffix  ï  voraus:  'liTr)'^ntf25"b« 

1  Sm-  26,  9.  —  Ebeuso   beim  Imp.,   vgl.  "'DO'^ybn   (lass  mich 

Bchlingeu!)  1  M  25,  30;  'inp'^n'in  Hi.  11,  14.  —  Beim  Inf.  be- 

merke  WOI^^iïl  ([um  sie]  in  Aufrégung  zu  versetzen)  1  Sm.  1,  6 

mit  Dagescb  médium  orthocoasonanticum  der  ersten  Art,  S.  69. 

9.  Yon  doppelt  schwachen  Yerben   gehôrt  hierher  nur 

■nnçnn  (vereinige  dich  [fem.])  Hes.  21,  21. 


tertlae  n,  n,  :p. 

Paradigma:  nb©  (senden);  Ni.  gesendet  w.;  Qi.  haupt- 
sâchlich:  entsenden;  Qu.:  Passiv  davon;  Hithq.  kommt  nicht 
vor;  Hiq.:  hereinbrechen  lassen;  Hoq.  kommt  nicht  vor,  aber 
es  wâre  Passiv  vom  Hiqtil. 


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282        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.   B.  Schwaches  Verbum. 

Impf.  nb«v,  nbwy,  rk&i; 

In  Pausa:  nî?1S^  n>tD^ 

Jussiv. 

3.  plur.  fem  nanbltin  etc.  immer  mit  a  vor  n. 

Imp.  nbtf;  ïi^tsrr;  rktû; 

In  Pausa:  nbtén;  n>Ç; 

3.  plur.  fem.  HOnblD   etc.  immer  mit  a  vor  n. 

Inf.  constr.  n'btj;  nbtén;  n^'; 

In  Pausa:  ïl^'^H;  n^* 

In£  abs.  nibtj;  nbTSnu.nibtfD;         tfsti; 

Parte.  nî?©;  nbttî?;  n^'tt; 

nï^bTtf. 

ÂUgemeine  ErlSatenmgen: 

1.  Beim  Perfect  hat  die  2.  sg.  fem.  zur  Vermeidung  der 
schweren  Gonsonantenverbindung  ein  Hilfspathach  erzeugt; 
aber  diess  soll  nicht  eine  kurze  Silbe  bilden,  wie  die  Beibe- 
haltung  des  Dagesch  lene  und  des  Schewa  quiescens  lehrt. 
So  in  allen  Verbalstâmmen.  Ausnahme:  VTtM  (du  [fm.]  hast 
vergessen)  Jr.  13,  25,  wo  aber  auch  andere  Ausgaben  das 
Hilfspathach  unter  n  haben.  Diess  steht  nicht  bloss  am  Rande, 
sondem  ist  auch  von  Delitzsch  in  der  Praefatio  zu  Baer's 
Eleinen  Propheten  hervorgehoben,  pag.  IH. 

2.  Anstatt  der  tongedehnten  Vocale  ist  das  ho- 
morgane  a  gesprochen  worden,  wie  das  Paradigma  zum 
grossten  Theil  lehrt:  a)  Beim  Impf.  und  Imp.  Qal  statt  ô 
ausser  und  in  Pausa;  vgl.  z.  B.  rtâr  1  Sm.  10,  23;  mgrjri-b« 
Pred.  5,  7;  ausgenommen:  HibOK  (ich  werde  vergeben)  Jr.  5,7 
Kth.  und  nho  (schlachte!)  1  M  43,  16,  vielleicht  zur  Dissimi- 
lirung  vom  folgenden  niO  (Bô.  II.  S.  357).  Ebenso  statt  è 
ausser  und  in  Pausa  beim  Jussiv  und  Imp.  Hiq.  Und  diess 
Pathach  bleibt  auch  in  Pausa,  vgl.  nbtn  l  Kg.  22, 12.  15,  weil 
das  den  Sinnvocal  e  vertretende  Pathach  ûberhaupt  in  Pansa 
bleibt,  wie  Bô.  L  S.  297  beobachtet  hat.  Daher  sei  auch 
1  Chr.  29,  23  die  Lesart  mit  Pathach  die  richtige,  itlgt  er 
hinzu.  —  b)    Aber    statt    ë   nur    ausserhalb    grosser    (und 


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Bildungsgesetze  der  Verba  III.  gntt.  §  32,  1—4.  283 


nbrwn 


nbntfn  nbtfn;  Vf?M^' 


kleiner)  Pansa:  beim  Perfect  der  Zustandsverba,  vgl.  von  nbx 
(gliicklichen  Fortgang  haben)  bei  Zaqeph  qaton  nnbs  Jer. 
12,  1;  von  !PM  (satt  sein)  ï^:^nte  bei  Athnach  Jes.  9,  19;  von 
rm  (sich  freuen)  rrnw  bei  Silîuq  Spr.  29,  6;  von  ynUS  (horen) 
^nê  z.  B.  Ri.  2, 17.  —  Ebenso  ist  es  beim  Impf.,  Imp.  und 
Inf.  cstr.  Niqtal,  beim  Perf.,  Impf.,  Imp.  und  Inf.  cstr.  Qittel 
and  Hithqattel.  Bei  den  letzten  drei  Verbalstâmmen  steht  nur 
bei  wenigen  Impff.  consec.  ein  Pathach  bei  grôsserem  Accentus 
distinctivas;  nmgedreht  bei  dem  zu  nominaler  Lange  geneigten 
Infinitiv  ein  ë  mit  folgendem  Pathacb  furtivnm  auch  bei 
Accentas  coninnctivus;  Bô.  H.  S.  357.  —  Zur  Dissimilation 
des  Tonfalles  vom  vorausgehenden  Worte,  wie  mir  scheint,  und 
zugleich  in  Nacbahmung  der  Pausalform  der  Nomina  segolata 
steht  a^5«rriK  (oder  schworen  =  schwôrt)  4  M  30,  3.  — 
Man  kann  nicht  mit  Enobel  z.  St.  sagen:  „Man  wird  indess 
besser  »©■»  lesen".  Denn  wie  sollte  ans  dieser  leichten  Lesart 
jene  schwere  entstanden  sein?  —  Beim  Impf.  Qi.  ist  Ausnahme 
nan  (er  opfert)  2  Kg.  16,  4;  2  Chr.  28,  4;  Hab.  1,  16;  Qimclii 
60,  a;  jedenfalls  zur  Erzielung  eines  Gleichklangs  mit  dem  ë 
des  folgenden  ItDj?';»  (er  râuchert).  So  ausdrûcklich  schon  Ges. 
I«b.  S.  338;  Ew/§  232,  a;  Bô.  H.  S.  359.  OlsL  erwâhnt  §  248,  a 
die  Ausnahme,  aber  er  widerlegt  weder  jene  Begrtindung,  noch 
versucht  er  eine  neue.    Stade  verweist  von  §  492,  a  auf  §  90,  1 


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284        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  H.  B.  Schwaclies  Verbum. 

zurûck;  aber  da  spricht  er  im  AUgemeinen  von  der  Steigerung 
des  t  zu  ë^  wâhrend  dôch  zn  erklaren  ist,  wesshalb  ausnahms- 
weise  ausser  Pausa  das  è  geblieben  ist.  §  106,  worauf  er  auch 
verweist,  spricht  er  vom  Pathach  furtivum. 

3.  Wie  beim  Inf.  cstr.  Qal  das  tongedehnte  d  seinen  Platz 
behauptet  (ausser  :^5à  [verscheiden]  4  M  20,  3  und  nblD  Jes. 
58,  9,  beide  im  Status  cstr.;  das  erstere  von  Qimchi,  Wurzel- 
buch  s.  V.;  das  letztere  im  Mikhlol  14,  a  bemerkt),  —  so  auch 
das  tongedehnte  ë  im  Ptc.  act.  Qal  und  im  Ptc.  Qi.  und  Hithq.  — 
mw  Jr.  17,  23  Kethib  ist  schon  von  den  Masoreten  als  Schreib- 
fehler  erkannt  worden. 

4.  Wie  das  ô  des  Inf.  abs.  Qal  und  des  niblD^  beim  Niqtal 
Esth.  3,  13  und  das  û  des  Ptc.  pass.  Qal,  hat  sich  auch  das  ê 
in  allen  Inff.  abs.  behauptet,  und  es  hat  sich  nur  Pathach  fur- 
tivum zur  Erleichterung  des  Uebergangs  vom  nichthomorganen 
Vocal  zur  Qutturalis  gebildet. 

5.  fiinzelne  Bemerkangen  zn  allen  Yerbalstôjnmen  der  Beihe  nach. 

Kna^  (sie  war  hoch)  Hes.  81,  5;  von  Qimchi,  8,  a  sowie  im  Wnr- 
zelbuch  s.  v.  nnr  erwShnt;  .nichts  als  aramSische  Orthographie*  Ges. 
Lgb.  §  78,  Anm.  1;  bo  richtig  anch  Ew.  §  173,  b,  indem  er  anf  §  16.  b 
znrûckweist;  Olsh.  §  38,  f.;  Bô.  II.  S.  130  .mit  aram&isch  geschriebenem 
à,  um  das  wiederholte  n  zu  vermeiden,  vgl.  dagegen  Zeph.  3,  11*; 
Ge8.-Eantz8ch  §  44,  Anm.  4.  —  Stade  sagt  §  31  :  „E8  Iftast  âch  nicht 
mehr  ausmachen,  ob  hier  [wo  m  am  Ënde  oder  in  der  Mitte  von 
WOrtem  zur  Anzeige  eines  a  dient]  Beste  au8  jener  Période  einer 
régellosen  Orthographie  vorliegen,  in  welcher  man  sich  etwa  an 
dièse  Uebertragung  des  k  gewChnte,  oder  ob  nnr  die  Fehler  eines 
sp&teren  Abschreibers  vorliegen,  welchem  jene  Orthographie  ans  dem 
Aramâischen  oder  Arabischen  gel&nfîg  war.'*  Die  Fftlle  sind 
aber  zn  sondem  in  solche,  welche  aramâisch  [und  arabisch]  und  in 
solche,  welche  bloss  [oMp^ ,  akh]  arabisch  sind.  Und  bei  den  aramftîsch 
[•arabischen]  k  mûssen  wenigstens  die  in  den  sp&teren  Bûchem 
von  den  Schriftstellern  selbst  herrûhren;  denn  wamm  soUten  Ab- 
schreiber  dieselben  fast  nnr  in  die  spftteren  Schriften  gebracht 
haben? 

rnmçK;!  (und  ich  hôrte)  Dn.  8,  13  und  ny^^  (ich  will  schreiten) 
^  Jes.  27,  4  (Qimchi,  17,  b;  im  Wnrzelbuch  s.  v.  ^t  fOgt  er  hinsu  «in 
einem  Theile  der  Handschriften*.).  Darin  kann  man  nicht  ein  Yer- 
erbungschateph-qames  annehmen,  weil  ja  in  diesem  Cohortativ  und 
am  allerwenigsten  beim  intransitiven  yom  niemals  ein  o  in  der  letz- 
ten  Stammsilbe  gesprochen  worden  ist.    Man  kann  in  ihnen  nnr  ein 


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Besonderheiten  îm  Qal  der  Verba  III.  gatt.  §  32,  5.  285 

inehr  freisteigendes  Chateph  -  Qames  der  aUgemeinen  Trûbung  des  a 
erkennen,  vgl.  S.  74  nnd  189.  So  auch  Ew.  §  68,  b;  228,  b;  Olsh. 
§  65,  c;  BO.  §  886;  Stade  §  104. 

n:nWn  Obad.  v.  13.  —  Da  in  der  Weissagung  des  Obadja  die 
BJigeredete  Person  offc  auf  das  DeuUichste  als  Masculinum  bezeichnet 
ist,  erst  noch  r.  11  ansdrûcklich  nçK  steht,  auch  y.  12  immer  die  2. 
sg'.  masc.  z.  B.  nç^rr^K  (du  soUtest  dich  xiicht  freaen)  gelesen  wird, 
ebenso  y.  13  nnd  wieder  y.  14:  so  kann  dazwischen  eine  féminine 
Form  ,^Qf  keine  Weise*'  stehen  (so  richtig  Ew.  §  101,  c,  Anm.),  auch 
nicht  die  2.  plur.  fem.,  etwa  weil  die  angeredete  Person  eine  Nation 
ist,  was  Ges.  Lgb.  S.  800  f&r  mOglich  hfiJt.  Ein  féminines  Subject 
muss  auch  Gaspari  z.  St.  Toraussetzen,  wenn  er  an  das  na  der  2  sg. 
&a.  (arab.  taqtulina)  erinnert.  Aber  dièses  ina  erscheint  sonst  im 
Hebr&ischen  nur  àls  )%  weil  das  a  nicht  mehr  gesprochen  wurde. 
l^nn  kCnnte  man  zwar  dièses  )  als  ursprOnglich  fur  n:  gesetzt  ansehen, 
wie  bei  den  Pluralformen  auf  na.  Indess  bei  den  letzteren  (tiqtolna) 
wissen  wir  aus  vielen  Beispielen,  dass  da  a  noch  gesprochen  wurde, 
aber  bei  der  Endung  în  wissen  wir  das  nicht.  Ausserdem  fehlt  das 
Jod.  —  Also  nach  dem  ganzen  Ténor  des  gegenw&rtigen  Textes  kann 
die  Form  rsan^^tr-^R  v.  18  nur  eine  2.  sg.  masc.  sein.  Was  sich  nun 
die  Punctatoren  unter  dem  angeh&ngten  m  gedacht  haben,  ist  schwer 
zu  sagen.  Ob  das  optatiye  ks,  welches  ausnahmsweise  in  der  Zu- 
sammensetzung  kbk  auch  mit  n,  also  naK  geschrieben  ist?  An  dièse 
Môglichkeit  denkt  nicht  nur  Ew.  §  246,  a;  sondern  er  zieht  sie  den 
andem  Auffassungen  yor.  Aber  dièse  Annahme  ist  unerlaubt^  weil 
diess  K3  [ns]  niemals  mit  dem  vorausgehenden  Worte  zusammenge- 
schrieben  ist;  und  die  Berufang  Kleinert's  z.  St.  auf  rratjfp  etc.  Jes. 
32,  9,  als  w8.r6  dièses  ein  Singular,  weil  die  Tôchter  Jerusalems  als 
Kepr&sentanten  des  ganzen  Yolkes  singularisch  angeredet  seien,  mit 
angefûgtem  optatiyen  ha  i»  m,  ist  einfach  ein  Yersehen.  —  Auch  mit 
Boseumûller  (bei  Ges.  Lgb.  S.  801)  das  ha  f&r  Zusammensetzung  aus 
r^  cohortatiyum  und  a  epentheticum  zu  erkl&ren,  war  nur  auf  dem 
alten  Standpunct  der  mechanischen  Sprachbetrachtung  mSglîch.  — 
Es  liegt  aber  diesen  ErklSxungen  (yon  Ewald  und  Rosenmûller)  die 
Anschauung  zu  Grunde,  dass  die  Masoreten  bei  der  yorliegenden  Les- 
art  sich  etwas  gedacht  haben  mûssen,  dass  sie  derselben  ein  Ver- 
stiUidniss  abgewonnen  haben  und  also  doch  ein  solches  ha  an  der  2. 
sg.  masc.  fur  mOglich  gehalten  haben.  Obgleich  man  diess  zugiebt, 
macht  man  doch  den  Zusatz,  dass  ursprûnglich  eine  andere  Aus- 
sprache  beabsichtigt  war,  m.  a.  W.,  dass  die  Punktatoren  die  yorge- 
fandenen  Consonanten  falsch  punctirt  haben,  oder  yielmehr  dass 
ako  schon  yor  ihnen  in  der  Tradition  die  richtige  Aussprache  der 
dastehenden  Consonanten  yerloren  gegangen  war.    Diess  konnte  nur 


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286        II-  Haupttheil:  Pormenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbnm. 

geschehen,  wenn  die  GoifiBonanten  eine  Form  andeuteten,  welche 
spâter  ans  der  Sprache  verschwunden  war.  Darauf  bemht  es,  wenn 
man  sagt,  dass  hier  eine  Sptir  vom  Modus  energicos  der  Araber  auf 
annavorliege.  Das  liesse  sich,  wie  schon  Ges.  Lgb.  S.  801  sagt,  ver- 
gleichen,  und  so  punctirt  denn  auch  Bô.  § 966  ex.  sowie  §  967  ex.  (II.  S.  190) 
n|n^ttin-^K  und  ûbersetzt  „8trecke  ja  nichti"  [Nach  dem  Zusanunen- 
hange  vielmehr:  Du  hâ>ttest  ja  nicht  strecken  sollen!].  Man  muss 
geneigt  sein,  dièse  Ansicht  fur  unmôglich  zu  halten,  weil  die  Spur 
80  vereinzelt  wSxe  und  weil  die  yorausgehenden  Verba  keine  solche 
Endung  tragen.  Auch  Ges.-Eautzsch  S.  106  hSlt  dièse  Annahme  kaum 
fur  berechtigt.  —  Allerdings  diess  kônnte  man  nicht  gegen  die  vor- 
gefuhrten  Ansichten  geltend  machen,  dass  doch  ûberhaupt  n^c  nicht 
absolut  gebraucht  hâtte  werden  k($nnen,  wie  aile  dièse  Ansichten 
Yoraussetzen.  Denn  die  LXX  haben  auch  bloss  /âtj  ovyenid^yf  und 
nW  ist  in  der  That  fur  sich  gebraucht  worden,  wie  auch  Bôd.  in 
Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  unsere  Stelle  Obadja  y.  13  zu 
2  Sm.  6,  6  und  Ps.  18,  17  fiigen,  wo  nVw  wirklich  absolut  steht. 
Aber  so  wenig  wie  dièse  beiden  Umstande  kann  zur  Billigung  der 
Ansicht  von  Ewald-Bôttcher  die  Schwierigkeit  der  Annahme  bewegen, 
welche  nach  Ablehnung  jener  Ansicht  bloss  noch  ûbrig  bleibt,  nSjn- 
lich  dass  die  [wie  von  den  LXX,  so]  von  den  Punctatoren  vor- 
gefundenen  Consonanten  schon  faisch  waren  und  von  ihnen 
punctirt  worden  seien,  ohne  dass  sie  eine  Harmonie  der  von  ihnen 
punctirten  Consonanten  mit  dem  Context  fur  môglich  gehalten,  oder 
vielleicht  auch  nur  emstlich  ins  Auge  gefasst  hâtten.  Denn  die 
Punctatoren  und  Masoreten  haben  auch  sonst  nicht  geSudert,  wo 
eine  Verschreibung  auf  der  Hand  liegt,  vgl.  ns  fur  m  Hes.  47,  13. 
M!it  Becht  sagt  darum  Olsh.  S.  452:  „Die  vorgefundenen  Consonan- 
ten waren  fîir  t'  rkvr.  verschrieben.  "  Und  wenn  auch  nV»  ohne  "r» 
gebraucht  werden  konnte,  wie  vorhin  angegeben  wurde,  so  schliesst 
doch  dieser  Gebrauch  eine  Hârte  in  sich.  Das  sieht  man  aus  dem 
Targum  ..'fjtj  «pu-^wSk  (du  strecktest  aus  deine  Hand)".  Und  Bâschi 
sagt  ausdrûcklich  z.  St.:  n^'^^  'i^^k;  so  das  Targum  Jonathan;  und 
[der  masoretische  Text]  ist  eine  kurze  Ausdrucksweise ,  und  es  ist 
nôthig  zu  ihr  hinzuzufugen  ^'^'^"»  Diess  fûgt  auch  Qimchi  im 
Commentar  hinzn  mit  Berufung  aufs  Targum.  Sonst  erwSimt  Qimchi 
die  Stelle  weder  im  Mikhlol  noch  im  Wurzelbuch.  —  Stade  sagt 
§  545,  c  bloss:  „rT:n^tt;n  Obad.  13  beruht  auf  einer  Entstellung  des 
Textes".  Man  weiss  also  nicht,  ob  er  sich  f&r  die  vocalische 
Aenderung  Bôttchers  oder  die  consonantische  Olshausens  entscheidet, 
oder  ob  er  selbst  noch  eine  andere  vorschlagen  will. 

Es  wirkt  verwirrend,  wenn  die  eben  besprochene  2.  sing.  maso, 
welche    wegen   des    voranstehenden   Vk   ein   Modus   energicus   sein 


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Besonderheiten  im  QaJ  der  Verba  m.  gutt.  §  32,  5.  287 

kOiinte,  znaamm engenaimt  wird  mit  einer  Reihe  von  dritten  pers. 
8g.  fem.,  bel  denen  nach  dem  Sinn  gar  nicht  an  einen  Modus 
energîcus  zn  denken  ist,  und  von  denen  wir  schon  drei  oben 
S.  182  f.  besprochen  haben,  eine  eben  jetzt  besprochen  werden  soll, 
und  die  ûbrigen  (Spr.  1,  20;  8,  3;  fli.  17,  16;  2  M  1,  10)  unten  folgen 
werden.  Trotzdem  haben  dièse  Zusammenstellung  Ges.  Lgb.  S.  800; 
Olsh.  §  226,  c;  Ges.-Eautzsch  §  47,  Anm.  3;  —  aber  nicht  Ewald, 
indem  er  Obad.  13  §  246,  a,  die  andem  Stellen  §  191,  c  behandelt, 
und  noch  weniger  BOttcher,  welcher  Obad.  13  in  §  966  bespricht  und 
anch  nicht  einmal,  wie  Ewald,  in  einer  Anmerkung  mit  den  andem 
aiaammenbringt,  welche  er  §  929  behandelt. 

ftTT^p  Ri.  ô,  26.  —  Hier  ist  es  immerhin  môglich,  dass  die 
Pnnotatoren  die  von  ihnen  pnnctirte  Form  als  3.  pi.  fem.  angesehen 
haben.  -^  Wenigstens  hat  auch  Qimchi  (w&hrend  das  Targum  fUr 
den  hebr&ischen  Vers  26  einen  ganz  andem  giebt  und  Raschi  den 
Anfang  desselben  gar  nicht  erw&hnt)  diess  .ongewdhnliche'  na  (Com- 
mentar  z.  Bt.)  nach  einer  Aualegting  seines  Vaters  als  auf  die  beiden 
Hfinde,  die  linke  und  die  rechte,  bezûglich  aufgefasst  (V?  nan^ufri 
BTÇ5  [?]}.  Es  kann  aber  dièse  Meinung,.  welche  môglicherweise  die 
der  Punctatoren  [und  Masoreten]  war,  keine  entecheidende  AuctoritSlt 
beaitzen,  weil  sie  nun  einmal  manches  fur  mOglich  gehalten  haben, 
was  umnCglich  in  der  lebenden  Sprache  existirt  haben  und^  von  den 
Schriitstellem  beabsichtigt  sein  kann,  vgl.  nur  wieder  Hes.  47,  13.  — 
Was  also  war  vom  Schriftsteller  Ri.  5,  26  beabsichtigt?  Wie  schon 
?orhin  angedentet  wurde,  nach  dem  Sinn  kein  Modus  energicus.  — 
Aber  wahrscheinlich  das  Yerb  mit  dem  Suffis  enna.  Nun  haben  zwar 
die  Punctatoren  dièse  verst&rkte  Suffixform  sonst  nicht  verkannt; 
aber  an  unserer  Stelle  kann,  obwohl  nicht  das  vorausgesetzte  Object 
*n^  [denn  diess  kommt  auch  sonst  vor  z.  6.  1  M  47,  21;  Bô.],  aber 
doch  das  auf  die  Yerbalform  folgende  zweite  Object  nf^ia^)  [LXX: 
Z^^a  avx^  dçiareçiv  elç  naaaakov  è^éxeivs  xal  âeSiày  aitîjç]  sie 
zor  Verkennung  des  na..  veranlasst  haben.  So  ^|n^vn  zu  lesen,  hat 
schon  Ludovicus  de  Dieu  (bei  Ges.  Lgb.  S.  801)  vorgeschlagen  und 
Gesenius  selbst  es  nicht  fux  unmCglich  gehalten,  und  dem  haben  zu- 
gestimmt  Olsh.  §  226,  c;  Gefl.-Eautz8ch  §  47,  Anm.  3:  Stade  §  510,  c. 
—  Gesenius  a.  a.  0.  empfahl,  wenn  keine  der  angefûhrten  Auffassun- 
gen  angenommen  werde,  die,  dass  wirklich  die  dritte  plur.  fem.  vor- 
liege,  nur  dass  dièse  durch  irgend  einen  Gebrauch  oder  Missbrauch 
fur  die  dritte  s  in  g.  gesetzt  sei,  wie  im  Vulg&rarabischen  der  Plural 
nekul  fur  „ich  esse"  und  antina  (ihr,  fem.)  fÛr  anti  (du,  fem.)  und 
dièses  f&r  anta  (du,  masc).  S.  276  des  Lgb.  und  S.  263  erinuert  er 
an  j'avons  bei  Moliëre.  Aber  dieser  Gebrauch  des  Plurals  fur  den 
Singular  im  Munde  der  Leute,  welche  von  sich  selbst  sprechen  oder 


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288         n.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Yerbam. 

weiche  Andere  anredeni  kann  nicht  erklftren,  wesshalb  die  dritte 
pers.  plur.  fOr  die  dritte  siiig.  gebraucht  worden  w&re.  —  Endlich, 
wie  Andere  frûber,  haben  sicb  Ew.  §  191,  c  usd  Bô.  §  929  zu  der 
Annabme  entschlossen,  dass  znr  (Jnterscheidang  der  dritten  sing- 
fem.  Impfi.  von  der  doch  gleichlautenden  zweiten  sing.  masc.  ein  hs 
angefôgt  worden  sei  Icb  halte  dieae  Annahine  aber  fôr  durchaus  un- 
zul&ssig.  Denn  wenn  die  Sprache  das  Bedflrfiiiss  solcher  Unter- 
scheidung  gehabt  hfttte,  so  h&tte  sie  nicht  in  hnndert  F&llen  dieselbe 
verschmâht  nnd  in  allerh{5chsten8  acht  Fâllen  dieselbe  angewendet; 
vgl.  §  22,  3;  34,  1;  88,  1;  42,  1. 

sirmap  (sie  sollen  vertrauen]  als  8.  plnr.  fem.  Jr.  49,  11;  Ewald 
§  191,^;  Olsh.  226,  û;  BO.  II.  S.  134;  Ges.-Eautzsch  §60,  Anm.;  vgl. 
flber  dièse  Erscheinnng  schon  oben  S.  170  and  228  t  den  andem  noch 
vorkommenden  Fall.  —  Hier  bei  diesem  FaU  scheint  mir  eine  Ver- 
stfimmelung  des  Afformatîvs  )  und  Umwandlung  desselben  in  *i  zu 
Grunde  zu  liegen,  die  dann  durch  Nachabmung  alhnS.hlich  in  aile 
Handschriften  eingedmngen  ist. 

n^ïjaarn  (und  sie  waren  hochmûthig)  Hes.  16,  50  (.unregel- 
mftssig",  Qimchi  19,  b)  stebt  bei  Ges.  Lgb.  S.  468  als  forma  mixta  der 
dritten  Art  (vgl.  oben  §  20,  8),  weil  nâmiich  in  der  Sprachbildang 
selbst  eine  Vermischung  der  Flexionen  der  Yb.  tertiae  gpitturalis  nnd 
der  yy  (dièse  vergleicht  Qimchi,  Wurzelb.  s.  v.)  sowie  n"^  stattge- 
fîinden  habe.  Ist  aber  nun  anzunehmen,  dass  die  Hes.  16,  50 
stehende  Aussprache  ûberhaupt  im  Sprachleben  existirt  habe?  Diess 
will  60. 1.  S.  281;  IL  S.  861  vertheidigen  (und  dazu  scheint  Gesenios- 
Eautzsch  §  47,  Anm.  8  zu  neigen),  indem  er  meint,  dass  n  mappiqa- 
tum  im  (îegensatz  zu  n  und  9  vor  dem  na  „ein  verdeutlicbendes  £r- 
haltungsmittel  bedurfb  habe''.  Wir' haben  aber  daftlr  keinen  Beweis, 
und  im  Gegentheil  steht  auch  wçs  HL  3,  11  [§  42,  10,  d],  woranf 
er  sich  beruft»  gerade  vor  einer  Form  r"h,  Ja,  wir  haben  einen  posi- 
tiven  Gegenbeweis  gegen  die  Vermuthung  von  Bôttcher,  nSmlich 
ïjîrrtorrtofn  (wir  verwunderten  uns)  1  M  43, 10;  denn  dièse  Nichtpausal- 
form  ist  dort  nnr  gedehnt.  hat  aber  keinen  vocalischen  Einschub  er- 
halten.  Also  ist  die  sicherste  Annahme,  dass  die  Form  nur  in  die- 
sem Zusammenhange  zum  Gleichklang  mit  dem  folgenden  n3^?|P^ 
entweder  vom  Propheten  selbst  (Ew.  §  198,  b  „zugleich  aber  durch 
Gleichklang  befOrdert"),  oder  von  einem  Abschreiber  (Olsh.  §  237,  a 
„blosser  Schreibfehler";  Stade  §  586,  b)  gebildet  worden  ist. 

yevï)  4  M  23,  18;  5  M  5,  24  in  kleiner  Pausa  bemerke  wegen  des 
Chateph-Pathach  hinter  û;  oben  S.  73. 

Die  verst&rkte  Form  heisst  hnVv  (sende  doch!)  nach  Erwartung 
z.  B.  1  Sm.  16,  11.  19.  So  auch  n^nao  z.  B.  Ps.  17,  1.  Aber  neben 
dieser   Lesart   findet   sich   Ps.  89,  13  auch  inTtfà  oder  rwê  (Baer- 


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BeBonderheiten  im  Qal  der  Yerba  UI.  gutt.  §  32,  5.  289 

Delitzsch),  mit  Chateph-QameB  der  aUgemeinen  Trflbung  des  a,  ygl. 
S.  74.  189;  und  gleich  vorhin  ûber  Dn.  8,  18;  Jes.  27,  4.  —  In  Pansa 
erachemen  hier  nach  Erwartung  ^vro^  nnd  hnVo  (vergieb  doch!) 
Dn.  9,  19.  —  Die  2.  sg.  fem.  beisst  abweichend  '^rrip^  (mach  dir  eine 
Glatze!)  Mi.  1, 16  vieUeicht  in  Assimilation  an  das  folgende  '^i  (scheer 
ab!).  Weil  dièse  Bildnng  des  Imperativ  mit  dem  alten  û-S  aucb 
sonst  vorkommt,  bedarf  sie  keine  Motivirung,  wie  auch  keine  ge- 
geben  ist  bei  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.  (Mikhlol,  16  a  erwfthnt  er  es 
nicht);  Ges.  Lgb.  S.  805;  Olsb.  §  284,  b;  Stade  §  598,  a,  nnd  B5tt- 
cher  mit  seiner  Yerweisnng  von  §  1052  auf  851  ^  nur  an  die  allge- 
meine  Natnr  der  Gonsonanten  dièses  Verbs  erinnem  zu  woUen 
scbeint;  aber  das  folgende  Wort  kann  doch  eine  Veranlassung  zur 
Bevorzugimg  dieser  seltenen  Bildnng  gewesen  sein.  Ew.  §  226,  d  er- 
w&hnt  die  Form  nicht  mit. 

•^  (hôrt  [fem.]!)  1  M  4,  23;  von  Qimchi  16,  b;  Warzelbuch 
s.  Y.  einfach  erw&hnt;  bei  Abraham  de  Balmis  pag.  162  s.  geschieht 
auch  diess  nicht.  —  Dièse  Form  hat  Bô.  §  931  als  eine  solche  aufge- 
fasst,  in  welcher  auch  die  Punctatoren  noch  eine  Eunde  von  einem 
Du  al  verrathen  hfttten.  Aber  so  wenig  stichhaltig  sein  Beweis  ans 
dem  „8ichtbar  dualischen'*  hsjPM  (vos  ambae)  1  M  31,  6,  ist  jeder  6e- 
▼eisgrand  f&r  seine  Thèse,  und  so  aucb  der  aus  dem  vorliegenden 
hnperativ  gezogene.  Denn  Bôttcher  muss  ja  selbst  §  929  zugeben, 
dass  ]  sehr  oft  der  AbkQrzung  wegen  fîir  ha  geschrieben  ist.  Folg- 
lieh  kann  er  doch  nicht  das  Fehlen  des  n,  wenn  nun  vorher  gereide 
zwei  weibliche  Subjecte  gehen,  fQr  eine  Spur  des  Dual  auffûhren;  und 
auch  1  M  4,  23  ist  ja  von  denselben  beiden  Frauen  eine  Imperativ- 
fonn  mit  ha  gebraucht.  —  Abgesehen  von  der  angegebenen  Behaup- 
toog  Bôttchers  fragt  es  sich  nun,  ob  die  Aussprache  ^tpô  dem  wirk- 
Hchen  Sprachleben  angehOrt  habe.  So  Ges.  Lgb.  S.  290;  Ew.  §  226,  d; 
Olsh.  §  226,  d;  Bôttcher,  nur  mit  seiner  besonderen  Deutung;  Ges.- 
Kaatzsch  §  46,  Anm.  8;  Mûller  §  252;  Stade  §  612,  a.  Zur  ErklOrung 
erinnert  Gesenius  a.  a.  0.  daran,  dass  dis  arabische  Form  tagtulna 
auch  Tulg&r  zu  t€tqttdn  abgekûrzt  gesprochen  werde.  Aber  solche 
Abkârznng  des  Imperfects  ist  eben  nach  dem  Zeugniss  der  Puncta- 
toren bei  den  Hebr&em  nicht  geûbt  worden,  weil  sie  beim  Imperfect 
die  Formen  mit  "j  immer  mit  Qames  versehen  haben.  Es  kann  auch 
nicht  mit  Ewald  §  226,  d  darauf  hingewiesen  werden,  dass  gerade  die 
den  Verbalstamm  schliessende  Gutturalis  die  Verschweigung  des  ans- 
laotenden  a  nnd  die  Zerdehnnng  der  vorhergehenden  Silbe  veran- 
lasst  habe.  Denn  dièse  Erscheinnng  kommt  ja  sonst  bei  den  Formen 
von  Yerben  tertiae  gutturalis  auf  ha  nicht  vor.  Ja,  es  wird  doch  sogar 
^:^  Jes.  32,  9  und  Jr.  9,  19  gelesen!  Man  kann  sich  eben  dieser 
beiden  Stellen  wegen,  und  weil  sonst  ûberall  ausser  1  M  4,  28;  2  M 

Kaaif ,  Lehrgebanda  d.  hebr.  Spr.  19 


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290         II.  Haupttheih  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbum. 

2,  20;  Buth  1,9.  12.  20  das  m  auch  beim  Imperativ  steht,  nicht  wohl 
darauf  berufen,  dass  der  Imperativ  wegen  der  Raschlieit  seiner  Aus- 
sprache  dièse  Verkilrzang  der  Form  begûnstigt  habe.  Ich  habe  dess- 
balb  in  De  Criticae  Sacrae  argumento  ex  linguae  legibus  repetiio 
pag.  40  nota  1  die  punctirten  Formen  1  M  4,  23  und  2  M  2,  20  fôr 
falsch  erkl&rt.  Dièses  Urtheil  scbeint  festgehalten  werden  zu  mflBsen, 
wenn  man  bedenkt,  dass  auch  beim  Imperativ  an  drei  yon  den 
oben  genannten  fûnf  Stellen,  n&mlich  Ruth  1,  9.  12.  20,  das  ^  mit 
Qames  verseben  worden  ist  und  dass  beim  selteneren  Imperativ 
und  insbesondere  bei  der  Seltenheit  der  Imperativform  auf  na  die 
beiden  obigen  Formen  auf  )  in  der  Tradition  eine  falsche  Aus- 
sprache  erhalten  konnten.  Icb  glaube  nicht,  dass  gegen  dièse  Grande 
ein  hinreichendes  Gegengewicht  in  folgender  ErwS^gung  liegt:  Die 
Punctatoren  mûssen  gerade  beim  Imperativ  dièse  Verkûi'zung  des  na 
fur  mOglich  gehalten  baben,  weil  sie  nie  beim  Imperfect,  sondern 
eben  nur  zweimal  beim  Imperativ  das  *)  obne  Qames  gelassen  haben. 
Vielmebr  halte  ich  dièse  Aussprache  der  beiden  Imperativfonnen» 
weil  es  eben  nur  zwei  sind,  bloss  fûr  ein  Prodnct  der  verkennenden 
l'raditîon;  ich  halte  es  fQr  nnmOglich,  dass  in  der  lebenden  Sprache 
die  Silbe  nâ  auch  nur  beim  Imperativ  verklingen  konnte.  Vgl. 
den  Anlass  zur  Yerirrung  der  Tradition  onten  bei  2  M  2,  20. 

Als  Infinitive  mit  Femininendung  bemerke:  ï^?*;  ï^v?^; 
njwp;  urari  (sich  niederkauern,  legen)  3  M  20,  16.  Die  erste  Form 
(=  sich  erheben,  Zeph.  3,  11)  wird  von  Qimchi  weder  MikhIol,  fol.  14, 
noch  im  Wurzelbuch  s.  v.  erw&hnt:  aber  die  drei  andem  Formen 
an  der  genannten  Stelle  des  Mikhlol.  So  in  Bezug  auf  die  letzte 
Form  auch  Ew.  §  238,  a;  Olsh.  §  245,  d;  B5tt.  z.  B.  IL  S.  60,  Anm.; 
Stade  §  619,  c.  Nur  Ges.  Thés.  s.  v.  wollte  nach  3  M  18,  23  den 
Wegfall  eines  Mappiq  annehmen.  Das  ist  nicht  unmdglich;  aber 
nicht  wahrscheinlich,  weil  dann  18,  23  nur  das  Object,  aber  20,  16 
Subject  und  Object  bezeichnet  wâj*e.  Was  Bôttcher  in  Bezng^  auf 
beide  Stellen  sonst  vermuthet,  ist  hier  nicht  zu  discutiren. 

Niqtal.  rpvai  Am.  8,  8  Eth.  bat  nach  dem  Parallelismus  and 
nach  der  entsprechenden  Stelle  n9f:^i  9,  5  den  Sinn  „and  wird  sich 
senken".  Also  kommt  die  Form  von  vpv  [von  rrpô  wûrde  sie  ja  î^J^^s: 
lauten;  Ges.  Thés.  s.  v.].  Ist  nun  schon  in  der  lebenden  Sprache 
das  9  nach  der  8.  276  bei  den  Formen  von  hvnb  besprochenen  £r- 
scheinung  syncopirt  worden?  Im  Hebrâischen  ware  diess,  wie  Ew. 
§  73,  b  bemerkt,  der  einzige  Fall,  weil  Va  fïir  V?a  Jes.  46,  1  aus  dem 
ChaldS,ischen  stamme.  Obgleich  nun  dièse  Behauptung  in  Bezng  auf 
9  nicht  ganz  richtig  ist,  indem  (gegen  Olsh.  §  79,  e)  jedenfalls  schon 
vom  Schrifbsteller  îsa  Mi.  1,  10  des  Wortspiels  wegen  fîlr  Si;pa  gebil- 
det  ist  und  "«^  (Bitte)  doch  vielleîcht  von  r^z  stammt  (Gesenias  Lg^b. 


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fiesonderheiten  im  Niqtal  der  Verba  III.  gutt.  §  32,  5.         291 

S.  137  nnd  noch  Ëiniges  bei  B5.  §  263):  bo  ist  doch  die  Syncope  des 
y  eine  so  seltene  Ërscheinung,  dass  man  besser  mit  den  Masoreten 
ein  irrthûmlicbes  Aosfallen  des  9  annimmt  Âuch  Qimchi  fôbrt  im 
Wnrzelbuch  s.  y.  nur  die  Form  mit  9  an.  Dazu  neigen  aucb  die  ge- 
naainten  Gelehrten,  ausser  Ges.  Lgb.  a.  a.  0.  nnd  BOttcher. 

mB^si  Jes.  23,  15  ist  mit  B0tt.  U.  S.  362,  Anm.  fQr  das  Femimn 
des  Particip  Niqtal  zu  haJten.  —  Denn  seine  Berofung  aof  Jes.  2,  2 
ist  freilich  eine  onglQcklicbe,  weil  da  nicht  das  Particip  allein,  son- 
dem  das  Particip  mit  dem  Hilfisverb  mm  folgt.    Auch  war  das  Par- 
ticip wegen  der  Zeitangabe  ,,70  Jahre"  nicht  gerade  nOthig.    Auch 
wenn  er  die  Fortf&hrung  der  Bede  hinter  mm  mit  \  und  dem  Par- 
ticip eine  zoAUige  nennt,  so  ist  das  kein  Beweis,  weil  es  sich  eben 
fragt,  ob  wir  dièse  FortfÛhrang  anerkennen  dOrfen.  —  Indess  er  hat 
Beweismittel  vergessen.    Er  h&tte  n&mlich  nicht  dièse  AnknQpfdng 
eine  einzigartige  nennen,  sondem  an  1  M  20,  16  erînnem  sollen,  wo 
er  doch  S.  361  richtig  mit  den  Punctatoren  das  Ptc.  Niqtal  findet. 
Femer,  wenigstens  Tom  Standpnnct  der  Punctatoren  ans,  muss  auch 
an  rnav3  ny  (.Zeit»  wo  du  [fin.]  zerscheitert  bist)  Hes.  27,  34  erinnert 
werden;  ygl.  flber  dièse  Stelle  oben  S.  181.    Und  ebenfiills  noch  un- 
beachtet  ist  *^M«|Kai  Hes.  9,  8,  vgl.  S.  266,  wo  hinter  *«mi  die  Rede 
mit  dem  Particip  ^M«'ai  ursprûnglich  fortgesetzt  war,  und  dièse  Fort- 
fuhrung  nicht  sowohl    als  eine  ungewOhnliche,    sondem,    weil  der 
Nachsatz  schon  mit  mMv^  beginnen  sollte,  verschm&ht  wurde.    Das 
Ptc.  steht  hinter  *«m^   auch  1  M  41,  1.    EndUch   auch   die   ange- 
legentliche   Beziehung   auf  das  Particip   in    «vergessene  Hure'' 
scheint  mir  ftlr  die  Auffassung  der  Form  als  Particip  zu  sprechen. 
—  Die  Form  ist  nicht  fiir  die  dritte  sing.  fem.  Perfecti  zu  halten, 
worin  die  alte  Endung  ai  in    Trtm\   ihr  a  an  den  vorausgehenden 
Yocallosen  Consonanten  abgegeben   [Ûber  den  Process  ygl.  S.  276] 
und  dann,  damit  nicht  rrr&v;  entstehe,  ein  Hilfspathach  sich  erzeugt 
hâtte.    Fur  die  dritte  sg.  Pfi.  h&lt  die  Form  Qimchi,  Mikhlol  57,  a; 
Wurzelbuch  s.  y.  („Da8  r  ist  eine  Abwechselung  fiir  n,  wie  das  n  yon 
rta9>  [und  sie  wird  zurtickkehren]  Hes.  46,  17");   B5d.  in  Ges.  Thés. 
8.  y.;  Ew.  §  194,  b;  Olsh.  S.  449;  Mtiller  §  252;  Stade  §  410,  a.  Dièse 
Erscheinung  wâre  so  einzigartig,   dass  gar  kein  Ausweg  yorhanden 
sein  mûsste,  wenn  sie  asperkannt  werden  soUte. 

Intensiyst&mme.  Dass  in  ^mc^n  (ihr  zerstosst)  Ps.  62,  4  beim 
Fefalen  des  Metheg  o  zu  sprechen  ist,  kann  nicht  mit  Gesenias  Lgb. 
S.  251  in  Zweifel  gezogen  werden.  Aber  wie  ist  dièses  o  ent- 
«tanden?  —  Dass  darin  nicht  desshalb  keine  Spur  yon  Qotel  (der 
arab.  III.  Form)  i)  stecken  k5nne,  weil  es  unerhôrt  wSjce,  dass  ein 


1)  Irreleyant  ist   dabei,    dass  ich  dièse  Grundlage  des  hebr&ischen 

19^ 


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292        U-  Haaptiheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbom. 

ursprûnglichea  â  und  hebr&isches  ô  sich  verkûrzt  h&tte»  darQber  siehe 

5.  200  und  279  f.  Aber  dièse  Herleitnng  des  o,  welche  Olsh.  g  254 
,nicht  fur  ganz  unmSglich  hS,lt",  ist  unwahrscheiiilich,  weil  dieser 
angebliche  Verbalstamm  von  rs*^  sonst  nicht  vorkommt.  Aber  das 
Qittel  erscbeint  in  ^naçt':  Ps-  ^4,  6;  dieselbe  Form  ausser  Paaaa  Hos. 

6,  9  und  das  Parte.  2  Êg.  6,  32;  Jes.  1,  21.  Dass  nun  auch  die  in 
Frage  stehende  Form  ein  Iroperfect  Qittel  orsprûnglich  war,  dafur 
spricht  auch  die  Lesart  des  Ben  Naphtali  ^ns^.  [«Getbeilter  Meinung 
sind  bei  diesem  Worte  Ben  Naphtali  und  Ben  Ascher.  Denn  Ben 
Naphtali  liest  es  mit  ^Pathachirung  des  ^,  und  Ben  Ascher  liest  das 
Wort  mit  Qamesirung  des  -<",  sagt  Qimcbi,  Wurzelbuch  s.  y.]  Da 
ist  nun  in  der  Ëntwickelung  der  Aussprache  Dehnung  und  TrSbung 
eingetreten.  Nftmlich  wie  bei  -îj^frïi  etc.,  vgl.  S.  198.  200.  254.  257. 
279  f.,  ist  nach  Vereinfachung  des  Oonsonanten  ErsatzdehnQDg  einge- 
treten, aber  bei  der  dunklen  Aussprache  des  Qames  verkanni  und 
desswegen  ohne  Metheg  ^rn^r,  ja  sogar  nr»^  geschrieben  worden 
(Baer-Delitzsch).  Dièse  Auffassung  findet  man  mit  mebr  oder 
weniger  Ëntschiedenheit  bei  Ges.  Lgb.  S.  251;  Thés.  s.  v.;  £w.  §  83,  c 
und  Anm.;  Olsh.  §  248,  a  ex.;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Mûller  §  195; 
Stade  §  566,  c.  —  Bôttcher  will  §  853,  b  die  Lesart  mit  Qames  und 
ohne  Metheg  als  eine  Assimilation  an  das  yorausgehende  nrrifnp  (ihr 
stiirmt  ein)  auiiassen.  Aber  das  l&sst  sich  weniger  plansibel  machen, 
als  jene  von  uns  angenommene  Ërsatzdehnung,  welcher  BOttcher 
.Ursache  und  Analogie"  mit  Unrecht  abspricht.  Man  vergleiche  die 
hier  gebotene,  eingehende  Wurdigung  aller  einzelnen  F&ile. 

Dafur,  dass  in  ""SM  nav^  Pred.  4,  2  ein  abgekûrztes  Particip  ver- 
•  liegt,  ygl.  §  81,  8,  liesse  sich  nur  die  Seltenheit  der  Construction 
gel  tend  machen,  dass  zu  einem  Inf.  abs.,  welcher  die  Bede  fortsetzt, 
ein  Pronomen  als  Subject  gefûgt  ist,  wâhrend  diess  eben  beim  Ptc. 
der  Fall  ist.  --  Aber  schon  Qesenius,  welcher  Lgb.  g  99,  2,  c  mit 
„laudando  ego  se.  laudo"  flbersetzt,  hatte  8.  783  unsern  Fall  mit 
einem  andern  zusammengestellt,  wo  ebenfalls  das  Subject  beim  Inf. 
abs.  genannt  ist:  Hes.  1,  14.  Und  da  ist  der  Syntax  wegen  die 
Lesart  nicht  mit  Smend  anzugreifen,  weil,  wenn  auch  nicht  Hi.  40,  2 
von  den  bei  Ges. -Eautzsch  g  181  ex.  genannten  Beispielen,  se  doch 
Spr.  17,  12  'ai  a^  v^a»  ganz  gleich  ist.  —  Indess  auch  zu  Pred.  4,  2 
ist  von  £w.  g  851  ex.  ein  ganz  gleicher  Fall  aufgefiihrt:  Esth.  9,  1 
K^n  ^"icnai  (^Qtweder  „da  wurde  er  umgewandelt**  nâmlich  der  Tag 
[Bertheau  z.  St.],  oder  auch  wohl  „da  wandte  es  sich''}.    So  heisst 


Qotel  iiberhaupt  bezweifele  §  26,  1;  denn  es  bliebe  immer  ein  l&ngster 
Vocal  als  Grundlage. 


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Qittel  and  Hiqtil  der  Verba  III.  gntt.  §  32»  5.  293 

aach  nnsere  Form  als  Fortsetziing  za  dem  "laK  ^nv'i  (nnd  ich  sah 
wieder  an  etc.)  v.  1:  „uiid  ich  lobte  die  Toten  etc."  —  Als  Infin.  ist 
die  Form  aasser  von  Ges.  Lgb.  und  Ewald  gefasst  von  Bô.  II.  S.  246; 
Ges.-KantzBch  §  131  ex.  Als  Particip  ist  die  Form  gefasst  von 
Qimchi,  58,  b  ,,e8  ist  Adjectivnm  anstatt  des  Particips";  —  in 
neaerer  Zeit  auch  von  Enobel  im  Gommentar  z.  St.  im  Jahre  1836, 
nnd  das  ist  zu  erw&hnen,  weil  er  (denn  ich  habe  dessen  Qoheleth- 
camxnentar  im  Thésaurus  p.  564  etc.  erw&hnt  gefunden)  >»ei  Gesenius 
bewîxkt  zu  haben  scheint,  dass  derselbe  1842  im  Thésaurus  s.  y.  zur 
anderen  Ansicht  flberirat.    So  auch  Mûhlau-Volck  s.  v. 

^9^1^  (de  wurden  ges&et)  Jes.  40,  24  (bei  kleiner  Pausa)  ist  Quttal 
(so  auch  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.)  und  ist  nicht  mit  BO.  II.  S.  103 
ala  eine  Spur  des  von  ihm  postulirten  Passivum  Qal  anzusehen  (vgl. 
oben  §  24,  1).  Ich  habe  gerade  bei  dieser  Form  die  Sache  noch  eîn- 
mal  erw&hnt  weil  die  Stelle  zeigt,  dass  die  Tradition  und  die  Punc- 
tatoren  nicht  beliebig  die  VerbalstStnme  angenommen  haben.  Denn 
unmittelbar  vorher  in  demselben  Verse  ist  das  Niqtal  punctirt. 

Von  ri&p  (starren,  staunen)  stammt  rrirn  oder  yielmehr  der 
Imperativ  îirtîsrn  (wundert  euch!)  Hab.  1,5.  Diess  ist  der  Ver- 
gleichiug  (mit  einer  unten  auf  S.  878  f.  besprochenen  Form)  wegen 
zu  eTw&hnen. 

Causativformen.  —  Infinitiv  Hiqtil  r*?!  (berUhigen)  Jr.  50,  34 
mit  Perfectvocalisation,  hinter  i^&y.  So  Qimchi  65,  b;  Gesenius  Lgb. 
§  94,  4;  Ew.  §  238,  d;  Olsh.  §  192,  f;  Bô.  II.  S.  226;  Ges. - Kautzsch 
§  53,  Anm.  2.  Stade  §  247  begreift  vielleicht  die  Form  mit  unter 
den  andem,  welche  „ vielleicht"  Infinitiv  mit.t  in  der  ersten  Stamm- 
sîlbe  sind. 

iirpaTiçn^  (und  sie  werden  stinken;  direct^causatives  Hiqtil)  Jes. 
19,  6.  Qimchi  64,  b:  „Bei  dem  Worte  'm  ist  das  k  hinzugefûgt;  denn 
seine  rechtm&ssige  Form  w&re  nrraTr;  so  ist  das  Wissen  der  Gram- 
matiker;  aber  me  in  Wissen  ist,  dass  das  n  hinzugefûgt  ist  und  das 

K  dne  Abwechselung  far  n  ist Und   es   giebt  welche,   die   da 

sagen,  dass  das  k  sei  nach  der  Gewohnheit  der  aramAischen  Sprache, 
welche  hinzuf&ge  k  am  Anfang  des  Wortes  etc.,  und  es  sei  darin  ge- 
schiieben  k  nach  der  aramSischen  Sprache  nnd  das  n  nach  der  heili> 
gen  Sprache  etc.'<  Es  ist  also  eine  al  te  Anschauung,  wonach  das  Wort 
eine  forma  mixta  sei.  Ges.  Lgb.  S.  463  setzt  das  Wort  unter  die 
zweite  Classe,  weil  schon  Faber,  wie  Gesenius  erwahnt,  die  wahr- 
scheinliche  Vermuthung  gegeben  habe,  dass  ursprunglich  die  chal- 
dâische  Form  ^rP3T^  (vgl.  oben  S.  213.  247.  275)  geschrieben  ge- 
wesen  und  dièse  ,durch  die  hebr&ische  ^mif^  erklârt  worden  sei. 
[Wie  wir  gesehen  haben,   sagte  man  diess  schon  zu  Qimchi's  Zeit]. 


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294        I^*  Haupttheil:  Formcnlehre.  11.  B.  Schwaches  Verbum. 

So  auch  im  Thés.  s.  y.,  und  dort  giebt  er  auch  zwei  Beispiele,  wo 
die  aram&ische  und  die  hebrâische  Orthographie  in  demselben  Worte 
nebeneinander  stehen,  vgl.  Esra  2,  44.  50  mit  Nefa.  7,  47.  52  (so  aoch 
Berthean  z.  ersteren  Stelle).  Dièse  Erklftrnng  bat  auch  B((.  IL  S.  281 
fur  ..hOchflt  wahrscheinlich  "  gebalten.  —  Ges.  Lgb.  a.  a.  0.  hatie  die 
Vermathung  ausgespiocben,  dass  die  Form  auch  Ton  einem  Adjectiv 
nat^  (stinkend)  kommen  kOnne,  hatte  aber,  wie  anch  im  Thesannis, 
dièse  Ableitung  fur  onwahrscheinlicher  erkl&rt.  Aber  Ewald  hat 
diess  festgehalten  [dass  er  naTK  schreibt,  ist  gleichgiltig,  «reil  die 
Form  auf  beide  Arten  gelaniet  haben  kann,  vgl.  Olsh.  §  211]  §  126,  b 
und  fûhrt  dièses  conjicirte  Adjectiv  sogar  §  162,  b  als  vorhandene 
Form  mit  auf;  und  so  auch  Mâhlaa-Volck  im  analytischen  AnhaTig, 
Aber  erstens  existirt  jenes  Adjectiv  nicht;  zweitens  haben  wir  kein 
Beispiel  von  genau  solchem  Hiqtil;  drittens  existirt  'm  sonst  nicht, 
dagegen  rr^tri  1  Chr.  28,  9;  2  Chr.  11,  14;  29,  19.  —  OÎsh.  §  254,  b: 
,,'Kn  Jes.  19,  6  beruht  „8icherlich"  nur  auf  einem  Versehen;  man  hat 
dafûr  'm  herzostellen*';  HlOller  §  248:  „ist  ein  Textfehler*';  Stade 
§  420,  a:  ,,'Rn  Jes.  19,  6  ist  Schreibfehler  fttr  'tn'*. 

Dass  rii^^f^tt  (zu  Winkeln  gemacht  «»  an  die  Ecken  geaetzt) 
Hes.  46»  22  wegen  seiner  losen  Yerbindung  mit  dem  vorauBgehenden 
Worte,  wegen  des  Schweigens  der  LXX  und  der  Puncta  extraordinaria 
der  Masoreten  als  G 1  os  se  zu  betrachten  ist,  das  kann  nicht  wohl 
streitig  sein.  —  Aber  die  Form  kann  nicht  mit  BO.  1. 8.  286  ab  ver- 
schriebene  Glosse  angesehen  werden.  —  Das  Wort  ist  abc  nur 
unter  die  sp&teren  Bildungen  der  hebrâischen  Grammatik  gesetsi, 
nicht  aua  ihr  ganz  entfemt  und  muss  desshalb  erkl&rt  werden.  Es 
ist  f[ir  uns  das  erste  Beispiel  davon,  dass  das  n  des  Imperfectstammee 
beim  Yortreten  des  Praeformativs  nicht  sjncopirt  ist.  YgL  Qimchi 
64,  a:  „Die  Participia  [der  CausativBtftmme  werden  gebildet]  dnrch 
HinzofQgung  von  &,  und  es  verschwindet  das  bel  den  Perfectfoimen 
hinzugefûgte  n,  weil  es  fur  die  Zunge  schwer  ist,  zwei  Zusatzbuch- 
staben  wie  einen  [auszusprechen];  und  einmal  erscheint  es,  in  'wa; 
und  die  Participia  activa  und  passiva  sollten  aile  so  sein,  nnd  wenn 
das  n  verschwunden  ist,  so  ist  der  Yocal  des  n  auf  das  ta  gewoifén". 
—  Dièse  Nichtsyncopirung  fîndet  nun  selten  in  alten  Ëigennamen, 
wie  rnnrp,  vielfach  aber  in  den  jungen  Schriften  statt.  Es  ist  nirn 
sicher,  dass  dièse  Nichtzusammenziehung  aus  dem  Alterthom  sich 
erhalten  hat;  denn  w&re  keine^Spur  yom  n  des  Imperfectstammes  in 
Imperfectbilduugen  vorhanden  gewesen,  so  w&re  eine  von  der  da- 
maligen  Zeit  nicht  zu  erwartende  Reflexion  ûber  die  Sprache  nôthig 
gewesen,  damit  aus  dem  Imperfect  der  Imperfectstamm  abgeleitet, 
oder  im  Imperativ  etc.  erkannt  worden  w&re.  Also  so  ist  es  einsn- 
schrâuken  und  zu  verstehen,  wenn  Stade  §  113  sagt:    „Anch  hier 


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Suffixe  am  Qal  dcr  Verba  III.  gutt.  §  82,  6.  205 

[uuser  beini  Ârtikel]  kommen  in  Folge  der  schlafferen  Aussprache 
der  spâteren  Zeit  uncontrahirte  Formen  wieder  auf'\  Femer 
wahrscheinlich  ist  es,  dass  auch  im  Hebr&iBchen  solche  Nicht- 
zQsammenziehiing  dch  im  Munde  des  Volkes  immer  erhalten  nnd 
dièse  Neigping  durch  den  Ëinfluss  aramSischer  Dialecte  spftter  nur 
eine  neae  Kraft  empfaBgen  hat.  Denn  ohne  jene  Voraussetzung 
wSre  68  aiifiallend,  dass  gerade  dièse  Erscheinung  viel&ch  und  frûh 
in  die  Literatur  sich  eingedrftngt  habe.  Und  noch  ist  hinzuzufiigen, 
dass  die  sp&teren  nichtsyncopirten  Formen  nicht  aile  ans  dem  Alter- 
thum  sich  erhalten,  sondern  zum  Theil  nach  der  nenen  Mode 
nea  gebildet  sind.  Also  nur  in  diesem  beschr&nkten  Sinne  ist 
Ton  einem  sp&teren  ^SicbauflÔsen"  der  Sprache  (£w.  §  192,  d)  zn 
reden. 

6.  Yor  Saffixen: 

Qal,  Perfect.  Hier  kommt  ninfi  (erhat  ihm  [dem  Voit, 
3J]  die  ZQgel  schiessen  lassen)  2  M  32,  25  vor.  Dièse  Endung 
ist  immer  mit  Recht  als  eine  nur  orthographische  Abweichung 
?om  gewOhnlichen  i  aufgefasst  worden.  Ges.  nennt  [beim  No- 
minalsuffix]  die  Schreibung  mit  n  die  altère  Lgb.  S.  212. 
£w.  §  249,  b  stellt  sie  jedenfalls  nur  als  die  seltenere  an 
zweite  Stelle;  ebenso  Olsh.  §  231,  c;  Ges.-Kautzsch  §  58,  2; 
MoUer  §  40.  Vgl.  besonders  Stade,  welcher  §  28,  a  es  schon 
Terwerthet  hat,  dass  auf  dem  Mesastein  das  Suffix  der  3.  sg.  m. 
immer  durch  n  bezeichnet  ist.  —  Nur  Bôttcher  hat  §  872 
dièse  Suffixform  zunâchst  im  vorUegenden  Falle  als  Irrthum 
beaeitigen  wollen,  indem  er  daflir  n^  (eam)  schreiben  wollte. 
Denn  er  meinte,  dièse  Suffixform  sei  ûberhaupt  ein  verkanntes 
î5^,  oder  ein  aramaischartiges  n  ,  welches  die  Punctatoren  im 
Hebraischen  zu  setzen  sich  gescheut  hatten.  Indess  jene  Iden- 
tificirung  mit  n^  ist  z.  B.  an  unserer  Stelle  unmoglich;  denn 
vorher  geht  das  sonst  immer  masculine  d:^  [auf  Kin  kann  man 
âch  nicht  berufen,  weil  es  im  Pentateuch  generis  communis 
war],  and  diess  soll  nun  hier  einmal  generis  feminini  seini  Und 
wie  kann  bewiesen  werden,  dass  die  Punctatoren  sich  gescheut 
haben,  etwas  Aramaischartiges  im  Hebr.  anzuerkennen? 

?î^2?3f5  (wir  haben  dich  beraubt)  Mal.  3,  8  ist  ein  Beispiel 
davon,  dass  in  der  1.  plur,  mit  dem  Tonloswerden  der  zweiten 
Stammsilbe  das  Schewa  quiescens  simplex  sich  immer  in 
Chateph-Pathach  auflôst;  vgl.  noch  Ps.  44,  18;  132,  6  die- 
selbe  Erscheinung. 


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296        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

Die  Intransitiva  haben  ihr  ê^  wie  in  der  Pausa,  so  vor  Suf- 
fixen  bewahrfc,  vgl.  '»?n?TD'  (er  hat  micli  vergessen)  Jes-  49,  14; 
•^îîinM  Jr.  2,  32  etc. 

impefTfect  z.  B.  ^ITOtt'J  mit  â  1  Sm.  15,  17;  vgL  ntai^bnFi 
(aie  verschlingt  sie  [eos])  2  M  15,  12;  '^n^a^  Hos.  8,  7  nach 
§  29,  6  und  so  immer  mit  Bûckkehr  des  a;  vgl.  noch  be- 
sonders  D^Tjâtriî  Hes.  16,  20.  —  Imper ativ  z.  B.  "^înbtf  Jes. 
6,  8;  ^'îiawaiÇ^  Chr.  29,  5  nach  §  29,  6  und  so  immer/ 

Bei  BQf^  (und  yerwunde  aie  [eos]!)  Amos  9,  1  îst  die  richtige 
Erkl&rung  noch  nicht  Tollst&ndig  vorgetragen.  a)  Wie  das  Targum 
die  Imperative  dièses  Verses  tpi  (schlage!)  etc.  in  die  3.  Person  des 
Passivum  ^"^«l^riK  (er  soU  getôtet  werden)  etc.  verwandelt  hat, 
wfthrend  die  LXX  richtig  naxaÇov  und  diojifoi^ovûbersetzten:  ebenso 
hat  anch  Qimchi  die  zn  erklSjrende  Form  als  S.  sg.  Perfecti  gefasst, 
vgl.  Mikhlol  26,  b:  .Mit  Pathach  der  3.  Stammconsonant,  weil  das 
Wort  Milel  ist.'  Wie  aber  dort  Ëlia  Levita  bemerkt,  dass  ihm  die 
Form  als  Imperativ  erscheine  mit  HinzufÛgung  eines  Mem,  so  hat 
Qimchi  selbst  im  Wnrzelbuch  s.  ▼.,  wo  er  seinerseits  wieder  die 
Form  als  3.  sg.  Perfecti  fÎEisst,  hinzugefûgt,  dass  Rabbi  Jona  [Abul- 
walid  Merwan  ibn  Gannach]  die  Form  als  ^^^x  und  das  Pathach  ala 
Stellvertreter  eines  Sere  ansehe,  weil  der  Prophet  [vorher]  sage:  Tin. 
Aber  auch  Abraham  de  Balmis  p.  243  fasst  die  Form  als  3.  sg. 
Perfecti.  —  Ein  auffallendes  Versehen  steht  bei  Olsh.  §  96,  f,  dass 
nftmlich  fOr  a^  hier  d.  sich  zeige.  Aber  wenigstens  wiederholt  Olsh. 
§  231,  c  dièse  Aeusserung  nicht  und  er  bezeichnet  hier  die  Form 
ausdrûcklich  als  Imperativ.  Es  ist  selbstverst&ndlich,  dass  vielmehr 
eine  Form  mit  d.,  also  03^^,  der  Erkl&rung  zu  Grunde  zn  legen 
ist.  fi)  Wie  ist  nun  die  Betonung  der  vorletzten  Silbe  zu  erklfiren? 
Stade  §  631,  e  spricht  richtig  vom  Zurûckweichen  des  Tones,  giebt 
aber  keine  Ursache  davon  an.  Olsh.  hat  am  erstgenannten  Orte 
sça»  (sie  hat  sie  [eos]  gestohlen)  1  M  31,  32  als  Parallèle  aufgestelli; 
ebenso  Ges.-Eautzsch  §  61,  2.  Aber  da  sind  zwei  voUst&ndig  hétéro- 
gène Dinge  zusammengebracht.  Ew.  §  253,  a:  „Zu  beachten  ist, 
dass  auch  an  Gutturale  sich  die  Suffixe  tonlos  anh&ngen  kOnnen, 
âibnlich  wie  an  Vocal endungen;  so  beim  Imperativ,  der  ûberhaupt 
Verkurzung  liebt:  Am.  9,  1  und  1  M  48,  9  [wo  aber  Maqqeph  folgt, 
vgl.  unten  S.  320]".  Man  sieht  also,  dass  er  mit  einem  Seitenblick 
auf  die  Gutturale  zur  Erklârung  von  Olshausen  noch  eine  andere 
hinzufûgt;  n&mlich  dass  der  Imperativ  auch  sonst  nach  dem  Wort^ 
ende  h  in  erleichtert  werde.  Dièses  Moment  hat  nun  B6ttcher  stark 
hervorgehoben,  indem  er  I.  S.  215  unsere  Form  „als  rednerischen 
Imperativ  mit  Tonzurûckziehung"  bezeichnet  und  durch  Zurûckver- 


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SnfBxe  am  Qal  and  Qittel  der  Yerba  ITI.  gutt.  82,  6.  297 

weison^^  auf  S.  166  aaf  die  vielfache  Betonung  von  Imperativen  und 
Jussiven  auf  Paenultima  aafinerksam  macht.  Indess  in  keinem 
dieser  Beispiele  bat  die  Yerbalform  ein  Suffix.  Darum  kann  aU 
richti^er  Grand  der  Tonzurilckziehnng  in  unserm  Falle 
nur  ^nnK  ros  wegen  des  folgenden  vk*^ç  gel  te  n;  denn  dabei  ist  ja 
ein  folgendes  Wort  mit  Scbewa  onter  dem  ersten  Consonanten  als 
einsilbig  betracbtet  worden,  vgl.  z.  B.  7\h  rr^h  l  M  15,  7;  oben 
S.  132.  —  y)  Warum  ist  nun  nicht  die  za  erwartende  Form  Dm 
vK^s  ^esprochen  worden?  Das  l&sst  sich  mit  Bô.  S.  215  ans  Nacb- 
ahmxiiig  der  Analogie  der  Segolatformen  "«ja  etc.  erklâren. 

Infinitiv.  —  ^^SnatD  Dn.  10,  9;    ?!?W  2  Chr.  34,  27  oder 

^ntj^b    mit  o  1  Sm.  15,  1;  vgl.  wegen  des  o  S.  101.  108;  in 

Pansa    TjnîîlÇ    1    M    38,    17.  —  Mit  a   !?|?^n  (dein   Stampfen) 

Hes.  25,  6;   mit  i\  wie  ^[noa  (dein  [fin.]  Vertrauen)  Jr.  48,  7 

auch  von  3h^  Hi.  7,  19;    aber  zu  Çiâ  (Gewinn  machen)  Hes. 

1%  27    îst   jedenfalls    auch  nicht  einmal  ^H^t^  Jer.  22,  17  zu 

ziehen,  obgleich  Infinitivi^folgen,  sondern  wahrscheinlich  ge- 

hôrt  auch  diess  zu  ^Sâ  (Gewinn);  aber  Infin.  ist  D^â  (diffîn- 

dere  eos)  Am.  1,   13;    i^Mj    (sein    Stossen    auf  ihn)  4  M  35, 

19.  21;  '>nriB  (mein  OefiFneiî)  Hes   37,  13  und  inriB  Neh.  8,  5; 

M^inb  (ut  coeat  cum  ea)  3  M  18,  23.    Die  beiden  Stellen  von 

nnô  sind  auch  von  Qimchi  33,  a  beispielsweise  angeftthrt. 

QitteL  —  "^^nbtû  etc.  Hier  kommt  auch  mnism  Jr.  20,  15 
m  Pausa  mit  der  alten  uncontrahirten  Suffixform  vor.  — 
î^n^'  1  Sm.  20,  22.  —  ï^W3?ba  (wir  haben  ihn  verschlungen) 
Ps.  35,  25.  —  Impf.  ''3Hl?tD'?  etc.,  und  so  beim  Imp.  ''an^*  etc. 
Aber  vor  ?|  bleibt  bei  Pormen  vom  Imperfectstamm  immer 
Sere:  TinbtÇ';  nach  1  M  26,  29;  31,  27;  32,  27;  ?inbiça  5  M 
15,  18.  Vor  DD  und  p  vermuthet  Bô.  H.  S.  398  Anm.  ein 
Pathach  und  so  jedenfaUs  richtig  wegen  der  Gutturalis,  vgl. 
§  42,  9,  Qittel.  —  Da  in  Dn«  'inb«-1ti  1  Chr.  8,  8  der  Sinn 
des  Portschickens,  Entlassens,  also  der  des  Qittel  liegt  (LXX: 
«îiooreiAat),  wie  auch  Bô.  U.  S.  232  anerkennt,  so  ist  es  nicht 
mit  ihm  S.  316.  396  zu  Qal  zu  rechnen;  zumal  wir  Inffi  Qi.  mit 
i  ja  sonst  haben.  So  auch  Ew.  §  238,  d;  Olsh.  §  182,  e;  Ges.- 
Kautzsch  §  52,  Anm.  3.  Stade  erwâhnt  diesen  Fall  nicht  mit 
§  222  oder  sonst. 

Hiqtil.  —  Statt  des  a  des  Jussiv  und  Imperativ  steht 
nach§  29,  U  vor  Suffixen  i.  —  Bemerke  noch  "^SÇât?;?  (er  wird 
mich  sâttigen)  mit  Vocalstammauslaut  des  Perfects  Hi.  9,  18. 

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298         îl-  Haupttheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

7.  Doppelt  schiraehe  Verba.  —  a)  Verba  primae  gut- 
turalis  und  tertiae  gutturalis.  ^nbK!)  (sie  sind  verdorben)  Ps. 
14,  3;  53,  4  in  Pausa;  Ptc.  nb»f  Hi.  15,  16.  —  Ttn^^l  (sie 
seufiste)  KL.  1,  8;  pi.  Jes.  24, 'f;  Jlmpf.  n?»*;  Spr.  29,  2  mit 
TonzurUckziehung  zufallig;  plur.  2  M  2,  23.  —  Imp.  mtxn 
Hes.  21,  11  mit  Pathach  bei  Athnach.  Da  ist  nicht  mit  Stade 
§  597,  a  darauf  (bei  ibm  §  107,  a)  zu  verweisen,  dass  Pathach 
Uberhaupt  ôfter  fûr  ê  in  Pausa  steht;  auch  nicht  mit  Bottcher 
I.  S.  305  auf  das  parallèle  nSKR;  sondern  mir  scheint  das 
zweimalige  e-a  vermieden  zu  sein.  —  Ptc.  njtÇJ  mit  straffem 
Silbenschluss  Hes.  21,  12,  aber  mit  lockerem  Silbenschluss  das 
Femin.  KL.  1,  21;  Joël  1,  18  und  der  Plural  KL.  1,  4.  11.  — 
ni»  (wandem)  Hi.  34,  8;  Ptc.  TTik  z.  B.  Bi.  19,  17. 

'îi^^?^    (sie    schlûrfen;    Targ.    I^Oâ  [sind]   schlûrfende)  Hi. 
39,  30  wtirde  ein  ^b:?  voraussetzen;  aber  eine  solche  Ersetzung 

einer  Sernivocalis  (hebr,  <^b;  arab.  iJ;,  wdla^a)    durch    ^    ist 
beispiellos  in  der  hebr.  Stammbildung.     Vgl.  Buxtorf,   Thés. 


n.  Verba 

§33 

.  Yerba 

Paradigma:  b&3  (falleu); 

[ttia:]  (sich  nâheru). 

Qal 

Perfectum: 

etc. 



Imperfectum: 

Vb% 

ea? 

etc. 

etc. 

Lnperativ: 

bfe?, 

ca 

etc. 

lefa 

Infinitiv: 

bb?, 

m}f 

abs.: 

bis:, 

v% 

Participium: 

bçi, 

DigitizedbyVjOOÇ 

:1e 

Yerba  prima e  tmd  zngleich  tertiae  gutt.  §  32,  7.  299 

p.  214:     ,^0  ^^^^1^%  ne  duplex  ^  ad  maiorem  pronuntiationis 

difScultatem  concurreret.    Thema  enim  est  Th,  non  2^^;  nul- 

Imn  etdxn  Verbum  perfectum  et  primitivum  reperitur  in  Bibliis 

HebraiciSy  cnius   prima  et  tertia  radicalis  sit  eadem^S    Wenn 

nun  auch  die  Gonjectur  Buxtorfs  nicht  richtig  ist,  so  ist  doch 

vielleiclit  anzunehmen,  dass  die  ûberlieferte  Form  aus  '^bj^by;" 

(Pilpel  von  bb^),  wie  in  einem  Codex  steht  [vgl.  Schultens  bei 

Ges.  TLes.  s.  v.],  umgebildet,  im  Munde  der  Leute  verstlimmeU 

worden  sei,  wie  es  bei  einem  solchen  auf  Sâuglinge  bezUglichen 

Worte  nicht  unmôglich  ist    Andere  baben  einen  Schreibfebler 

vermuihet,  und  zwar  Gesenius  selbst  bat  die  Form  ftbr  ver- 

sckrieben  gebalten  mit  •»  flîr  b,  also  £tir  [^S^^Sh]  (Perfect  Pilpel 

von    Th    [oder    besser   von  ^^^  vgl.  S.  375  f.]);    aber  Olsh. 

§  253;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Stade  §  528  fftr  das  Impf.  davon, 

also  ftbr  'ir^afb'J  [richtiger,  vgl.  S.  378,  locker:  ^y^^lfy;]. 

b)  Yerba,   welcbe  mediae  gutturalis  und  zugleich  tertiae 
în,  n,  ^  wâren,  babe  ich  nicht  gefiinden. 


contracta. 

Uqnida. 

Niqtal 

Hiqtil 

Hoqtal 

in>: 

«un 

*àn. 

etc. 

etc. 

etc. 

[^m 

É'^5? 

*5r 

-  \ 

etc. 

etc. 

etc. 

[^m 

im 

— 

etc. 

etc. 

©•^ân 

- 1 

«Jân 

«an. 

ôâs 

ib*Ȉti 

miû. 

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300        n*  Haupttbeil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbnm. 

1.  Beim  Perfecriâsst  nur  das  mit  zwei  Non  versehene 
und  oft  gebrauchte  )n  (geben)  sein  zweites  Nun  vor  den  Con- 
sonantafformativen  assimiliren:  also  t^z  oder  oft  zur  Yenroll- 
stândigung  der  Wortgestalt  plene  geschrieben  Tttyrù;  PtC; 
•^riW;  DWn^;  "JIJÇ?.  In  der  1.  plur.  fallen  die  beiden  Nun  zu- 
sammen:  ^m  Kli.  5,  6;  1  Chr.  29,  14;  ^lansi  Perf.  consecutivum 
und  doch  auf  Paenultima  betont  (vgl.  S.  156)  1  M  34,  16;  [mit 
Suffixen  Ri.  15,  13;  2  Chr.  25,  16].  —  Einzelnes:  Fur  nnips 
(sie  ist  versiegt)  Jr.  51,  30  steht  nicht  die  regelmâssige  Form 
nni^d  in  Pausa  Jes.  41,  17,  sondem  das  n  hat  Dagesch  forte 
orthoconsonanticum  pausale  [S.  53].  So  Qimchi  3,  b  und  Wurzel- 
buclis.v.;  Ges.Lgb.S.85;  Thés.  s.  v.;  Olsh.  232,  e;  Itftihlau-Volck 
s.  V.;  jMtiller  §  170.  —  Die  Formen  sind  sammt  einer  S.  306  be- 
sprochenen  Niqtalform  wegen  des  vorkommenden  Yerb  tin 
(versiegen)  nicht  mit  Hitzig  zu  Jes.  19,  5  von  nntb  abzuleiten, 
obgleich  auch  Stade  §  399,  a  dièse  Moglichkeit  offen  lâsst. 
Auch  stammen  dièse  Formen  nicht  mit  Bô.  I.  S.  300  [nach  dem 
Vorgang  Frttherer]  von  mC3.  —  Ebenso  steht  flir  die  regel- 
mâssige Pausalform  von  si^nj,  nâmlich  ïisnj,  vielmehr  Hes.  27,  19 
^tn  (sie  haben  gegeben;  Targum:  ^^IT;  LXX,  codex  Alex.: 
êdioAov);  also  mit  demselben  Dagesch  orthoconsonanticum  pau- 
sale [S.  53].  Und  da  ist  es  allgemein  anerkannt,  vgl.  Qimchi 
3,  b;  Ges.  Lgb.  S.  85;  Ew.  §  93,  d;  Olsh.  §  83,  b;  Bô.  I.  S.  299; 
Stade  §  138.  In  der  Concordanz  von  1632  steht  die  Form  als 
1.  pers.  plur.  —  Fttr  nnns  Ps.  18,  41  steht  in  der  Parallel- 
stelle  2  Sm.  22,  41  nnn.'  '„E8  fehlt  das  t  [der  erste  Stamm- 
buchstab]  des  Verbs,  was  gegen  die  Gewohnheit  ist  bei  den 
Formen  des  Perfects",  Qimchi  im  Commentar  z.  Si;  ebenso  im 
Wurzelbuch  s.  v.  Diess  ist  als  aus  der  lebenden  Sprache 
stammend  anzuerkennen.  Die  Griinde,  welche  mich  zu  diesem 
Urtheil  bewegen  sind:  a)  Es  sind  zuviel  Beispiele,  wo  ein  Con- 
sonant  mit  voUem  Vocal  im  Texte  fehlt  (w  hier;  l  Hes.  17,  5 
vgl.  Hos.  11,  3;  j  Ri.  19,  11  und  Jr.  42,  10,  vgl.  unten  ûber 
die  Stellen  nach  dem  Register).  (i)  es  wâre  unerklârlich,  wess- 
halb  der  ûberlieferte  Text  solche  Aphaeresis  gerade  bei  den 
schwachen  Gonsonanten  unbestimmteren  Lautes  zeigte,  bei  den 
starken  Gonsonanten  aber  keine,  wenn  sie  nicht  wirklich  ge- 
sprochen  worden  wâre.  In  unserm  Fall  ist  dièse  Aphaeresis 
auch  als  richtig  anerkannt  worden  von  Ges.  Lgb.  S.  139;  Rod. 
in  Ges.  Thés,  index  analyt;  Ew.  §  195,  b;  Bô.  I.  S.  136;  JVIOhlau- 

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.     Perf.  und  Impf.  Qal  der  Verba  ft,  §  33,  1.  2.  301 

Volck  s.  V.  „poetiscli";  Bickell  §  128.  Aber  Olsh.  §  89  sieht 
in  allen  diesen  Fallen  eîne  ^zufallige  Beschâdigung  des  Textes^'; 
Ges.-Kautzsch  §  19,  3  ^nnn  2  Sm.  22,  41  ist  eine  Abnormitat", 
und  er  erwâhnt  keinen  andem  von  den  drei  fraglichen  Fallen; 
MûUer  §  257  „wolil  Textfehler^;  Stade  §  127,  b  ,,nnn  2  Sm. 
22,  41  ist  ein  Schreibfehler". 

2.  Beim  Imperfect  nnterblieb  Assimilation  in  ïitiâsri  (ihr 
drângt)  Jes.  58,  3,  (sonst  iû^f);  tp^Pj  (auseinandertreiben)  Ps. 
6S,  3,  vgl.  darQber  unter  Nr.  6  (sonst  9(V)]  TitDJ'J  (bewachen) 
Jr.  3,  5,  (sonst  ntD*');  ito'J  (behiiten  etc.)  ôfter  neben  nk'j;  apD"^ 
(bohren  etc.)  Hi.  40,  24  (sonst  np*'  [26]);  ï)fip3^  (kreisen)  Jes.  29,  i; 
ohne  Chrund  Stade  §  126,  c  „Niphal**;  denn  Activ  geht  voraus; 
Trg.  aips^;  LXX:  t^»;W;  auch  andere  Vb.  ja  mit  und  ohne  3.  — 
fiQckwârtsschreitende  Assimilation  in  pD^  (ich  werde  hinauf- 
steigen)  f&r  pbp»  Ps.  139,  8.  So  richtig  Ges.-Kautz8ch  §  19,  2.  — 
Ges.  Thés.  s.  y.]  Olsh.  §  237,  a;  Bô.  IL  S.  114;  MûUer  §  257; 
Stade  §  576,  a  sprechen  nicht  fiber  den  Modus  derEntstehnng.  — 
Ewald  §  78,  c  nimmt  eine  unbegrtindete  Metathesis  des  l  und 
s  an.  —  In  npo^ïl  Dn.  6,  24  ist  das  3  ebensowenig  Stammcon- 
sonant,  wie  in'ins»  2,  9;  rT3n  2,  30;  11^13*'  4,  14;  bJ?3n  2,  25. 
VgL  aber  die  Liquidae  als  consonantische  Compensation  der 
Verdoppelung  oben  §  26,  2  und  die  dort  angefûhrten  Schriften. 
Also  ist  nicht  wegen  dieser  Form  im  Daniel  die  Form  des 
139.  Psalm  von  einem  p03  abzuleiten,  welches  sonst  nicht  exi- 
stirt  iwâhrend  pbo  im  Aram.  gewohnlich  ist),  wie  Qimchi, 
Wurzelbuch  s.  v.  geschieht.  —  In  ISTiri^  (und  ihr  risst  nieder) 
Jes.  22,  10  hat  das  vocallose  M  ausnahmsweise  sein  Dagesch 
forte  verloren;  wahrscheinUch,  wie  Bô.  I.  S.  136  sagt,  wegen 
der  aufeinanderfolgenden  Dentale. 

3.  Stammvocal  des  Imperfects  ist  meist  o,  wie  selbst  von 
il:  (verwelken)  Jes.  40,  7  bia^  Ps.  1,  3.  —  o  und  a  zeigt  sich 
von  Tî2  (geloben),  also  'TT^  und  n'ïï^;  von  -pç;  (beissen),  also 
W]  und  1fW\  Obgleich  letzteres  5  M  23,  20  bei  Silluq  und 
Spr.  23,  32  bei  Athnach  steht,  ist  wahrscheinlich  nicht  die 
Pansa  als  Erklârung  des  langen  â  zu  verwenden,  obgleich  dièse 
Wirkung  der  Pausa  allerdings  nachgewiesen  werden  kann,  vgl. 
S.  172.  Der  Wechsel  zwischen  o  und  a  im  Imperfectstamm 
eines  Yerbs  liegt  als  Erklârungsgrund  ^  dièses  Qames  viel 
niiher.  —  Von  ptî3  (ktissen)  findet  sich  ïTptDiJ  1  Kg.  19,  20  oder 
anch  mit  Wegfall  des  Dagescb  forte  aus  dem  vocallosen  Sibi- 

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302         ÏI-  Hfiupttheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Scbwaches  Verbum. 

lanten:  ïTJJlÇliC.  Dièse  Form  hat  kein  Vererbungschatepli-qaines, 
wie  Ew.  §  40,  b  lehrt;  weil  das  Impf.  dièses  Verbs  sonst  immer 
a  zeigi  Dièse  Annahiae  muss  aber  auch  Olsh.  §  238,  a  f&r 
môglich  halten,  indem  er  dort  das  Verb  unter  denen  aafiKQirt, 
welche  Imp£  mit  o  haben.  Die  Form  bat  auch  kein  Âssimi- 
lationschateph-qames,  wie  Bô.  1.  S.  207  meint:  „eines  Nachbar- 
conspnanten  wegen".  Sie  bat  viebnehr  das  Chateph-Qames  der 
allgemeinen  TrQbung  des  a  [S.  74].  So  Olsh.  §  65,  c,  wo  er 
die  Form  zu  denjenigen  stellt,  „in  denen  weder  vormals  ein  u 
oder  0  gehôrt  worden  ist,  noch  auch  einer  dieser  Laute  vorber- 
geht^^  So  auch  Stade  §  574,  b,  indem  er  auf  seinen  §  104 
verweist.  —  Bloss  a  haben  t)*l7,  welches  im  Perfect  durch  das 
Perfect  Niqtal  ersetzt  wird;  bt]  (fliessen);  btÇ^  (ausziehen);  ptf^ 
(kiissen);  UTO  (sich  ergiessen).  —  Den  Vocal  e  zeigt  nur  ^n% 
inn  etc.  Ftir  fn'^l  Ben  Aschers  sprach  Ben  Naphtali  'jn'»'}  1  M 
27/28;  28,  4,  vgi;  Baer  z.  St.;  unten  §  36,  7,  b  (Hi.  29*,  21) 
und  42,  6  (Hi.  5,  4;  34,  25). 

4.  Beim  Imperativ  haben  die  mit  o  keine  Aphaeresis. 
Vgl.  z.  B.  die  verstârkte  Form  nipj  (bezeichne  doch!)  1  M 
30,  28  und  mit  Verdttnnung  des  alten  u  zu  /  rnït?  (blicke  doch!) 
Ps.  141,  3,  wo  ûberdiess  noch  Dagesch  médium  orthocon- 
sonanticum  der  zweiten  Art  steht  [S.  69  f.].  —  Aphaeresis 
des  Nun  beim  Silbenvocal  0  zeigt  sich  nur  in  *^1ûl  Ruth 
2,  14  (woraus  Bô.  U.  S.  456  ialsch  ein  '>Çâ  entnonmien  bat, 
welches  also  ûberhaupt,  wo  es  citirt  wird  z.  B.  Qimchi  74,  a; 
Ges.-Eautzsch  §  66,  1  nur  richtig  erschlossen  ist)  und  in 
wa  Jos.  3,  9;  1  Sm.  14,  38;  2  Chr.  29,  31.  Ges.  Lgb.  S.  354 
giebt  dièse  Formen  ohne  Bemerkung;  ebenso  Ges.-Kautzsch 
§  66,  1;  Stade  §  125,  a.  Olsh.  §  235,  b  und  Mtiller  §  257  be- 
merken  nur,  dass  die  Formen  auSPallend  sind.  Dagegen  Ewald 
sagt  §  227,  b:  „ïiCâ  Jr.  46,  3  (bei  ^  [und])  lautet  durch  grôssere 
Verklirzung  (wie  bei  nDH  §  228,  a)  bei  zurûckstrebendem  Vocale 
(§  100,  a)  Mal  Jos.  3,  9;  Ruth  2,  14;  aber  auch  schon  ohne 
dièse  Veranlassung  2  Chr.  29,  3r\  Lassen  wir  nun  ganz  die 
„grÔ8sere  Verklirzung  wie  bei  rorf'  [wofUr  doch  das  gerade 
Gegentheil  gesagt  sein  mûsste]  bei  Seite,  so  will  also  Ew.  nach 
seiner  Verweisung  auf  seinen  §  100,  a,  wo  er  vom  niHiÇ  yycn 
spricht,  das  0  als  durch  die  Tonzurtickziehung  wieder  hervor- 
gerufenen  Vocal  betrachten.  Diess  ist  bei  Ruth  2,  14  und 
1  Sm,  14,  38,  wo  a'bn  (hierher)  folgt,  sowie  Jos.  3,  9,  wo  ron 

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Imperativ  Qal  der  Verba  )"t.  §  3S,  4.  303 

^hierher)  folgt,  sis  môglicli  zuzugeben,  und  schon  Ges.Lgb.S.  178 
hat  bei  Jos.  3,  9  dièse  Erkiarung  angewendet.  Es  muss  aber 
Ew.  zugeben,  dass  2  Chr.  29,  31  seine  Erkiarung  nicht  anwendbar 
ist,  weil  da  das  folgende  Wort  keine  Veranlassung  zum  'iÇ  aïOD 
gab.  Femer  Bô.  will  I.  S.  188  das  o  \om  Gaumenlaut  ab- 
leiten;  S.  288  die  abweichende  Betonnng  bei  [Ruth  2,  14  lâsst 
er  also  wieder  weg]  Jos.  3,  9  und  1  Sm.  14,  38  aus  Ton- 
znrûckziebung  und  bei  2  Chr.  29^  31  aus  der  ausnahmsweisen 
Betonung  des  Imperativs  auf  Paenultima  nacb  seinem  §  311 
und  497  erklaren.  Indess,  wenn  aucb  dièse  Zurûckschiebung 
des  Tones  bei  Imperativen  nachgewiesen  werden  kann  (ygl. 
■rotin  oben  S.  184),  so  erregt  miif  doch  dièse  Erkiarung  Be- 
denken,  weil  die  besondere  Betonung  gerade  bei  einer  Form 
stat^efunden  haben  soU,  die  ohnehin  ganz  gegen  die  Erwartung 
ist.  —  Bei  allen  diesen  Unerklârliclikeiten  kommen  mir  dièse 
Formen  sehr  verdâcbtig  vor,  und  es  liesse  sich  erklaren,  dass 
die  Tradition  auf  eine  falsche  Aussprache  gerathen  sei,  da  gerade 
das  ©  verf&bren  konnte,  ein  osch  zu  sprechen.  Vgl.  zwei  Formen 
des  Imperativs  mit  o  und  Apbaeresis,  welche  jedenfalls  auch 
erst  durcb  die  Tradition  gescbaflfen  worden  sind,  S.  329.  357.  — 
Dagegen  ist  die  Apbaeresis  immer  eingetreten,  wo 
der  Silbenvocal  a  oder  e  ist:  ttfà;  ntjSi;  Wâ  1  M  45,  4;  Jr 
46,  3;  b©  2  M  3,  5;  Jos.  5,  15;  nj;©''  (und  kûsse  doch!)  1  M 
27,  26  mit  Schewa  compositum  zum  Schutz  flir  die  Quantitat 
des  m;  S.  73.  —  -©à  1  M  19,  9  ist  vielleicht  nur  Dissimilation 
des  ohnehin  imâlirten  [â'-artigen]  a  von  ©'à  wegen  des  folgenden 

'ï.  —  iPi;  -jn;  nan;  >^r\;  m 

Da  n:r,  wie  Ges.  Thés.  s.  v.  betont ,  28  Mal  als  verst&rkter  Im- 
perativ vorkommt,  so  hat  die  Meinung  das  erste  Recht,  welche  die 
Form  auch  Ps.  8,  2  so  fasst.  So  Ges.  a.  a.  0.;  Bô.  II.  S.  176  und 
zwar  mit  der  Nebenbemerkusg,  dass  es  permissiven  Simi  habe.  So 
auch  Baschi  z.  St.,  indem  er  umschreibt  ^li^^ri?^.  —  Dagegen  Abenesra 
z.  St.  hat  die  n&chste  môgliche  Auffassung  vertreten,  indem  er  sagt: 
„Das  Wort  r^ar;  ist  dort  der  Infinitiv,  wie  d::?»»  nn'^to  [1  M  46,  8 
„vom  Hinabziehen  nach  Aegypten"],  wie  wenn  er  sagte:  'n  '9  n-jin  mp." 
Indess  dièse  Auffassung  der  Form  als  Infinitiv  ist  wegen  der  Con- 
stmctionssch^erigkeit  unmOglich.  —  Als  3.  sg.  msc.  (=  nar»)  ist  die 
Form  gefasst  von  Ew.  §  87,  a,  Anm.,  indem  er  sich  wegen  Verlust 
des  a  auf  Ri  5,  18  [vgl.  unten  §  36,  1]  und  Hi.  39,  8  [vgl.  §  38,  1] 
beruft    Aber  auf  dièse  beiden  F9.11e   kann   man  sich  nicht  wegen 


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304        I^'  Haaptfcheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Wegfall  des  a  berufen,  weil  in  ihnen  die  Entstehung  des  â-lantes 
ihre  besondere  Begrûndung  bat.  Nicht  unmGglich  aber  w&re  es, 
dass  durch  die  aram&ische  Panctation  der  aram&ische  Cbaracter  des 
gebrauchten  Zeitwortes  „weil  man  wiederholt^s  erz&hlt,  lobt^'  an- 
gedeutet  werden  soll.  Diess  halte  ich  fQr  die  wahrscheinlichste 
Auffassnng.  £b  ist  mir  ûberdiess  [aach  wegen  h^  st.  t?]  unwahrschein- 
licher,  dass  rrap  die  Bedeutang  „8ich  erstrecken''  (Delitzsch,  Riehm 
z.  St.)  habe  nacb  Hos.  8 .  10,  wo  es  „porrigere**  and  „porrigendo 
conducere'^heisst;  weil  mir  die  Vorstellung  angreifbar,  kOnsUich  vor- 
kommt,  dass  der  Ruhm  Jehova*s  sich  von  der  Ërde  durch  die  Luft- 
sph3.re  bis  zam  Firmament  erstrecke.  Die  LXX  (or<  in^çd^i,  quia 
elatum  est)  kCnnen  nicht  dièses  Bedenken  heben.  —  Olsh.  §  89 
meinty  dass  die  Form  ans  der  3.  sg.  fem.  verschrieben  seL  Ebenso 
Mûller  §  257.  Nehmen  wir  nnn  statt  dieser  „zufîUligen  Besch&digung' 
die  MOglichkeit  einer  Aphaeresis  fîir  rnri  an,  so  wûrde  sich  dieselbe 
nicht,  wie  S.  300  bei  der  Form  ans  2  Sam.  22,  41,  begreiflich  machen 
lassen,  weil  hier  die  verkûrzte  Form  mit  einer  andem  [eben  dem 
verst&rkten  Imperativ]  zasammengefallen  w&re,  dort  aber  der  Cba- 
racter der  2.  sg.  msc.  Pfi.  trotz  der  Aphaeresis  gewahrt  blieb.  Dass 
die  Form  aber  eben  aus  dieser  2.  sg.  masc,  also  nrra,  corrumpirt  sei, 
muss  ttir  unmôglich  erklârt  werden,  obgleich  das  Targum  (MParr^r,  quia 
dedisti)  die  Form  so  gefasst  hat.  —  Stade  erw&hnt  unsere  Frage  nicht. 

5.  Beim  Infinitivus  cstr.  zeigt  von  den  Verben,  welche 
a  und  ^  im  Imperfectstamm  haben,  (soweit  sie  ûberhaupt  im 
Inf.  cstr.  vorkommen)  keine  Aphaeresis  "pOjb  2  Sm.  20,  9i 
aber  immer  nvâ  (also  mit  der  alten  Femininendung  ftlr  pnp|, 
nach  malk,  malehh)  und  ebenso  meist  HP.  Dièses  steht  ftlr 
Ppri,  nri  und  mit  Ersatzdehnung  Wf),  nach  siphr  se  plier,  Also 
es  hat  sich  nicht  gebildet  ftir  Djr),  wie  Ges.  Lgb.  §  102,  Amn. 
1  und  11;  MÛ.-V.  s.  v.  steht;  richtig  Ges,-Kautz8ch  §  19,  2  „filr 
rpri^^;  und  §  66  Anm.  3  wehrt  er  die  alte  falsche  Anschauung 
richtig  ab;  wenn  es  heisst  „Pi?ri  nicht  zu  nDR  erweitert,  vgL  XTlDâ"; 
denn  das  ist  doch  «AAo  yivoQ,  nâmlich  malk  und  siplvr\  — 
aber  nur  halb  richtig  bei  Stade  §  127,  b  „nF)  aus  tint  (nsn)".  — 
Ziemlich  richtig  Ew.  §  79 ,  b  „np  Het  ftir  tett  aus  ^en/";  denn 
da  ist  nur  der  Vocal  des  letzten  Wortes  falsch;  richtig  Olsh.  § 
77,  f.;  Bickell  §  35  „nr)  for  7iBtme\  MtlUer  §  118  „nP)  st.  titt^.  — 
Was  oben  S.  132  gelegentlich  nach  Dikduke  ha-teamim  §  40 
erwâhnt  wurde,  daran  soll  hier  nach  Qimchî  76,  b  erinnert 
werden;  vgL  „Wenn  nri  mit  Maqqeph  steht  und  einem  kleinen 
Worte  oder  einem  Worte  mit  Paenultimabetonung  vorausgeht, 


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Qal;  Niqtal  der  Verba  f  ».  §  33,  5.  6.  305 

so  steht  Segol:  ï*-nnb  Esth.  %  9;  r\b  nnb  1  M  15,  7  etc".  — 
fro  steht  nur  1  M  Ss/O;  4  M  20,  21. 

1  Kg.  6,  19  iind  17,  14   findet  dch  die  Fonn   ipp.    Nur  an  der 

erateren  Stelle  haben  die  Masoreten  die  Form  gelten  lassen,  indem 

aie   die  Form  als  zweite  sing.  masc.  Impfi.  und   h   als  Conjonction 

(also  «s  ,,damît  man  lege^O^Bsten;  an  der  letzteren  Stelle  aber  baben 

sie   den  gewOhnlicben  Infinitiv  rç  als  Qeri    bemerkt.     Darnm    bat 

Qimelii  76,  b  nnr  die  erstere  Stelle  bemerkt,  ygl.  ,,Und  wir  baben 

^  [^]  gefunden  mit  Hinzufôgung  vonNnn  am  Ende:  ^h  1  Kg.  6"; 

ebenso  Wurzelbuch  s.  y.:   ^Infinitiv   mit   Hinsuf&gnng   von   Nun''. 

Die  masoretische  Ânsicht  ist  an  beiden  Stellen  gebilligt  von  Mûhlaa- 

Yolck  im  analytiachen  Anhang.     Das  Qeri  ist  1  Kg.  17,  14  acceptirt 

nad  6,  19  [anch]  ein  Schreibfehler  angenommen  von  Olsh.  §  224*  d; 

wfthrend  ROdiger  im   Index  analyticns  nnr  ûber  die  verschiedenen 

Meinongen  referirt,    und  Stade  unsere  Frage  nicbt  berûbrt  bat.  — 

Sowenig  aber  das  Urtheil  der  Masoreten  ansschlaggebend  sein  kann, 

wo  aie  uns  eine  Schwierigkeit  bereitet,  kann  es  maassgebend  sein,  wo 

aie  eine  beseitig^  baben.    Also  ist  die  Sache  unabbftngig'  yon  ihnen 

zn  betrachten.  —  Da  kann  nun  dieselbe  Form  nicbt  zufHUig  zweimal 

verscbrieben  sein.    Ferner  beide  Formen  sind,  da  der  co^jnnctionale 

Oebrancb   des   blossen   h   vor   dem  yerbum   finitum  6,  19   ftlr   das 

Hebr&iscbe  mehr  als  fraglicb  ist  (obgleicb  Ges.-Eautzsch  §  155,  2,  e 

ibn  anerkennt),  gleichm&ssig  als  Inf.  zu  betrachten.    So  Ew.  §  288,  c, 

welchem  Gesenius  im  Thés.  pag.  733,  col.  B  zuzustimmen  geneigt  ist, 

und  B5.  n.  S.  535.  W&hrend  aber  Beide  die  Form  aus  Beduplication 

ableiten  (a»  ynry),   halte  ich  das  n  bloss  fur  ein  parasitisches  An- 

h&ngsel,  welches  das  Volksbedflrfniss  angebracht  bat,  da  in  der  Form 

rrt  die  Erinnerung  an  ps  fast  ganz  verwischt  war.    Und  dièse  Form 

finden  wir  nur  angewendet,  wo  eine  Yerwechselnng  mit  der  zweiten 

sing.  masc.  Impfi.  ausgeschlossen    war.     Ueberhaupt   ist   aber   das 

laatliche  Zusammenfallen  zweier  Formen  kein  Hindemiss  der  Sprach- 

bitdung,  wie  wir  in  unseren  modernen  Sprachen  sehen. 

6.  Das  Perfect  Niqtal  kann  âusserlich  nicht  vom  Perfect 
Qittel  nnterschieden  werden,  wo  dièses  das  alte  a  bewahrt  hat. 
Es  ist  darum  erklarlich,  dass  immer  Streit  ûber  die  Conjugation 
^on  tDâ?  (man  blickte;  nur  Jes.  5,  30)  gewesen  ist;  vgl.  Qimchi, 
Wurzelbuch  s.  v.:  „Das  Nun  ist  Radical,  und  es  ist  Verbalform 
un  Perfect  vom  Intensivstamm;  aber  es  giebtLeute,  welcbe  sagen, 
es  sei  Niphal".  Hun  stimmen  bei  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck 
s.  T.;  aber  Buxtorf  in  der  Concordanz  und  Bô.  II.  S.  452  er- 
Uaren  die  Form  f&r  Niphal.    Aber  ich  sehe  nicht,  wie  B5ttcher 

KO  ni  g,  Lehrg«bliid«  d.  hebr.  Spr.  2U 


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306        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbmn.   ' 

sagen  kann,  dass  flir  das  Qittel  weder  das  Pathach  atatt  Sere, 
noch  eine  Sinnverstarkung,  noch  die  impersonale  Stellung 
motivirt  erscheine.  —  Vgl.  noch  von  dem  im  Qal  nicht  existiren- 
den  113  das  Ni.  nâ?  (sich  ergiessen,  hinwerfen).  —  Wie  1DA3  das 
Perfect  zum  Imperfectstamm  Qal  ist,  so  ist  das  Sinnverhâltniss 
noch  anderwârts.  (Bô.  IL  S.  453.)  —  î^n"©?  (sie  sind  versiegt) 
Jes.  19,  5  gehôrt  hierher;  so  Ges.  Thés.  s.  v.  ntD3  ùnd  Mûhlau- 
Volck;  auch  dièse  Form,  vgL  (S.  300)  unter  Nr.  1,  gehôrt  nicht 
mit  Hitzig  z.  St.  zu  T)tW;  aber  auch  nicht  mit  Bô.  II.  S.  452 
zu  làrù  (wovon  linrir  [sie  versiegen)  Jr.  18,  14),  sodass  Metathesîs 
eingetreten  wâre,  wahrend  umgedreht  gegenûber  den  drei 
Formen  von  DW  die  eine  Form  von  tSTù  auf  vorzeitlicher 
Metathesis  beruhen  muss  [so  Ges. -Thés,  und  MtOilau-Volck]. 
Ew.,  Olsh.,  Stade  erwâhnen  die  Fonn  nicht.  —  Neben  tOfiS^'J 
(sich  verschnaufen  =  erholen)  2  M  23,  12  (Merkha)  und  T&fiB^ 
(Tiphcha)  2  Sm.  16,  14  steht  TtÎEir5  (Silluq)  2  M  31,  17.  —  Aïs 
Infinitivus  abs.  bemerke  Çi^U?  (geschlagen  werden)  Ri.  20»  39. 
So  richtig  plene  bei  Olsh.  S.  364  und  600;  falsch  defective  im 
Index  und  so  auch  bei  Stade  §  626,  c  und  im  Index. 

Da  in  ejnîp  -jc j  ci'Taîis  Ps.  68,  3  das  verbum  finitum,  obgleich  vor- 
her  Jehova  nicbt  angeredet  ist,  doch  wegen  des  lebhaften  Personen- 
wechsels  im  Hebraischen  auf  ihn  bezogen  werden  kann,  so  ist  dièse 
AufiÎEisstLng  festzahalten:  „gleich  dem  Sichzerstreuen  von  Rauch 
zerstreust  Du  [die  Gottlosen]".  Nicht  ist  Pjhpn  3.  sing.  fem.:  Ewald 
§  174,  b.  Denn  dann  muss  dem  Verb  ansnahmsweise  intran- 
sitive Bedeutang  [so  aber  auch  Stade,  indem  er  §  126,  c  ïn|r 
vermuthet,  was  dann  bloss  ic?  zum  Subjecte  haben  kônnte]  nnd 
dem  "ixàrf  ausnahmsweise  genus  femininum  gegeben  und  endlich  der 
allerdings  „8ehr  merkwûrdige  Fall  eingetreten  sein,  dass  ein  Inf. 
absol.  zngleich  Inf.  cstr.  und  von  fi  regiert  wâre**  Ew.  §  240,  c;  so 
aber  auch  Mûhlau-Volck  s.  v.,  indem  sie  schreiben  ,,'rr  ans  8>'n|r!". 
—  WahrEcheinlich  um  Gleichklang  mit  dem  verbum  finitum  „du 
treibst  auseinander"  zu  erzielen,  ist  nun  statt  VQVn  die  dastehende 
Form  gesprochen  worden,  die  also  immerhin  Inf.  constr.  blieb  und 
also  ganz  richtig  vor  dem  Substantiv  steht.  So  Ges.  Lgb.  §  92, 
Anm.  2:  Thés.  s.  v.;  [Ew.,  was  die  Umwandlung  der  lautlichen  Form 
anlangt].  Vgl.  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.:  „Was  die  Form  p-rat^ 
anlangt,  so  sa^en  Manche,  dass  es  Inf.  vom  Stamm  Niphal  und  dass 
die  eigentliche  Form  tpm  sei;  aber  Manche  sagen,  dass  es  Infinitiv 
vom  Stamm  Hiphil  sei;  aber  ich  habe  davon  geschrieben  im  Abschnitt 
von  den  Verben:  Es  ist  Nomen  verbi  von  dem  Stamme  Hiphil'*;  fast 


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Niqtal;  Qittel  der  Verba  ft.  §  88,  6.  307 

gKùz  dieselben  Worte  Btehen  an  der  Stelle  des  Mikhlol,  woranf  er 
sich  bezieht  (fol.  65,  b);  ygl.  75,  a.  Dagegen  Olshausen  erkennt  eine 
solche  Âbdcht  der  Tradition,  n&mlich  Âssonanz  herzustellen ,  nicht 
an,  sondem  sagt  §  266,  b:  „Man  wollte  nicht  das  regelrechte  f^l'^. 
und  konnte  nicht  das  ebenfedls  regebrechte  P)n;p  sprechen".  Wess- 
halb  aber  soll  man  das  erstere  nicht  gewoUt  haben?  Bas  Niqtal  in 
Yergleioh  zn  bringen  mit  einem  Qal,  davor  konnte  sich  doch  nie- 
mand  scheuen.  Und  wesshalb  soll  man  das  letztere  [t)*n»]  erstrebt 
baben,  das  doch  gar  nicht  erstrebenswerth  war,  weil  dann  entweder 
es  intransitiy  genommen  und  anf  "py  als  Subject  h&tte  bezogen,  oder 
transitlT  hâtte  genommen  werden  mûssen,  wobei  dann  das  Aus- 
einandertreiben  des  Rauches  Gott  beigelegt  w&re?  Trotzdem 
schreibt  anch  Stade  §  253:  „fClr  tf\m  Ps.  68,  8  lies  entweder  «jiBro, 
oder  5)H^»";  MOUer  §  190:  „tpir.  statt  tQVr}  ist  ganz  abnorm".  —  BOtt- 
cher  wollte  vermeiden,  dass  mit  Ewald  E)^3n  als  dritte  sing.  fem.  zn 
dem  ausnahmsweise  femininen  ^9  geiasst  wûrde,  vgl.  I.  S.  453  ;  aber 
anch,  dass  p-rsr  als  zweite  sing.  masc.  aof  Gott  bezogen  wûrde ,  weil 
derselbe  doch  eben  Torher  nicht  angeredet  ist.  Damm  nahm  er 
tnp  als  Substantivum  II.  S.  235  -»  „das  Fortstossen",  welcbes  im 
Accasatiy  adverbialis  stehe,  also  „stossweiae''  bedeute.  Das  ist 
originell;  aber  ein  solches  Snbstantiv  von  rtns,  welches  mit  o^'r^p 
(Most)  Olsh.  §  213,  d  yerglichen  werden  mOsste,  wûrde  jedenfalls  nicht 
sein  3  behalten  haben. 

Qittel.  In  '^V!Ç>Vù  Jr.  2,  20  scheint  mir  die  2.  sg.  fem. 
(du  hast  zerrissen)  von  den  Punctatoren  verkannt,  vgl.  S.  151 
und  gegen  das  Targum  {l'^{;>0)8  (ich  habe  zerhauen)  vgl  LXX: 
ôiioTraaaç, 

Hes.  28,  23  steht  bbn  bbç?"!  (und  fallen  werden  Erschlagene); 
vgl.  Qimchi,  Wurzelbuch  s.  v.  „mit  Verdoppelung  des  b;  so  das 
Targum  'J^Tann'J  [sie  werden  hingeworfen]*' ;  was  er  mit  dieser 
Verweisnng  besagen  will,  weiss  ich  nicht.  —  Das  sieht  doch 
an  sich  schon  wie  ein  Fehler  wegen  ofioioxélevrov  aus.  Ausser- 
dem  ist  lângst  bemerkt,  dass  30,  4  und  32,  20  in  derselben 
Redensart  das  einfache  b)D3  steht.  Ueberdiess  weiss  man  nicht, 
welche  Nuance  des  BegriflFs  durch  diesen  seltenen  Steigerungs- 
stamm  Pilel  bei  diesem  Verb  ausgedriickt  hâtte  werden  soUen. 
fles,  im  Thés.  s.  v.  flihrt  zur  Vertheidigung  der  Form  an:  „Apud 
SzecUelem,  qui  formis  minus  usitatis  abundat'^  MQhlau-Yolck 
8.  T.  „beî  Ezechiel,  der  an  ungewohnlichen  Pormen  so  reich 
isf*;  îndess  seltene  Verbalstâmme  haben  wir  bei  Hesekiel 
nicht  mehr,  als  anderswo.  —  Als  Schreibfehler  ist  die  Form 

20  • 

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308        ^^'  Hauptiheil:  Formenlebre.  II.  B.  Sohwachee  VerbanL 

gefasst  von  Bôd.  in  Ges.  Thés,  index  analyt.;  Ew.  §  120,  a; 
Olsh.  §  251,  a;  Stade  §  155,  a. 

7.  Causativstâmme.  Vom  Perfect  vgl.  z.  B.  ïo©»!  (aus- 
giessen)  Jr.  32,  29.  —  Bei  DÏJ'lîni  (und  ihr  sollt  sich  entfemt 
halten  lassen  etc.)  3  M  15,  31  hat  der  Samaritaner  Dmrttn, 
ebenso  der  Syrer,  und  die  Vulgata  ûbersetzt:  docebitîs;  und 
desswegen  haben  schon  Aeltere,  vgl.  Ges.  Thés.  s.  v.  ntî,  ge- 
meint,  auch  die  Fonn  des  masoretischen  Textes  sei  von  iriT 
mit  rflckwârtsgehender  Assimilation  des  n  [vgL  'inbtDp  etc.  S.  221] 
gebildet  worden.  —  Da  ist  ein  auffallendes  Versehen  in  Ges. 
Thés,  zu  beobachten:  nâmlich  unter  nnt  steht  DHISTTÎl  mit  dem 
Citât  3  M  15,  31  ohne  ein  Wort  der  Erlâuterung  einfach  als 
Textlesart,  als  wenn  die  Form  wirklich  so  dort  stûnde;  auBser- 
dem:  unter  1T3  wird  die  Ableitung  der  3  M  15,  31  wirklich 
stehenden  Form  von  lïTT  verworfen  und  die  von  nT3  vertheidigt. 
Und  so  ist  die  Sache  noch  in  der  achten  Auflage  des  Hand- 
wôrterbuchs  bei  Mtihlau-Volck.  —  Die  Ableitung  der  Form 
von  nïTt  hat  Bôttcher  II.  S.  Sl7  emeuert;  aber  sie  ist  zu  ver- 
werfen;  denn  sie  ist  bloss  eine  erleichternde  Etymologie,  die 
aus  einer  Zeit  und  aus  einem  Kreise  stammt,  wo  das  mehr 
aramâische  als  hebrâische  nïlT  gelâufig  war.  In  andem  Kreisen 
leitete  m  an  das  Wort  richtig  von  "ITS  ab,  vgl.  Targum  l'^lD'Mpril 
(und  ihr  sollt  absondem);  LXX:  eila^eîç  TiûirjGere. 

Beim  Jussiv  vgl.  z.  B.  *ir)?  (liesse  er  doch  aufspringen!) 
Hi.  6,  9.  -—  An  tD'>aP)-bïJ  (nicht  blicke!)  1  M  19,  17  haben  die 
Punctatoren  keinen  Anstoss  genommen  und  nicht  einmal  Sere 
magnum  punctirt.  Der  Gebrauch  der  schwereren  Form  des 
Indicativ  flir  den  Jussiv  ist  ziemlich  weit  verbreitet  bei  Verben 
mit  schwerem  Endconsonanten;  die  vorkommenden  Falle  werden 
angefuhrt;  vgl.  zunâchst  S.  211.  —  Wie  Wî5  (und  brachte  [es] 
dar)  Ri.  6,  19  in  Pausa,  steht  ausser  derselben  (bei  Tiphcha) 
vorn:5|)5!n  (undliess  einen  Kreis  machen)  KL.  3,  5  „wegen  des 
harten  p^'^Olsh.  S.  570;  Bô.  §  348,  c;  Stade  §  498,  c.  —  Nach 
Erwartung:  T^âîJI  (vortragen,  melden)  Jes.  48,  5  etc.;  bîttçn  (er- 
retten)Jos.  24, 10;  Ri.  6,9;  plenelSm.  10,18.  —  Beimlmperativ 
steht  neben  der  regelmâssigen  Form  Mrt  (blicke!)  Ps.  84,  10 
(sechsmal)  [vgl.  KJ'Mn  zweimal  (1  M  15,  5  und  Jes.  64,  8)1 
auch  û^^âil  Ps.  142,  5;  aber  t3*^irî  KL.  5,  1,  welches  auch  mit 
Sere  magnum  oder  Chireq  magnum  hâtte  gelesen  werden  konnen, 
haben  die  Punctatoren  selbst  als  Hinweis  auf  den  fehlerhaften 

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Hiqtil;  Suffixe  am  Verbum  l'^fc.  §  SS,  7.  8.  309 

Aasfidl  eines  n  angesehen,  obgleich  kein  n  foigt,  und  darum 
TO'^aïl  gelesen,  wie  1,  11;  2,  20  in  derselben  Verbindung 
auseerdem  noch  3,  63;  Ps.  13,  4)  steht. 

Beim  Infinitiv  steht  ïf'^riSrt  (hingiessen,  ausschûtten)  Hes. 
22,  20,  wegen  •>  nicht  mit  Stade  §  120,  c:  „Niphal";  aber 
richtig  sagt  er:  Fur  blBjb  4  M  5,  22  war  bbA  beabsichtigt.  — 
b'^tn  W^  2  Sm.  22, 1;  Ps.  18,  1  ist  von  Bô.  IL  S.  226  als  Inf.  mit 
Perfectvocalisation  gefasst,  und  ich  stimme  ihm  darin  bei  ans  den 
oben  S.  191  und  212  angegebenen  Ghlinden;  also  „am  Tage  des 
Eirettens**.  Wir  erwarten  auch  schon,  dass  Ew.  §238,  d;  Olsh. 
§  192,  f  nicht  beistimmen.  Auch  Ges.  hat  im  Lgb.  §  94,  Anm.  4 
den  Fall  nicht  mit  aufgezâhlt  und  erklârt  im  Thés.  p.  584  die 
Fonn  fftr  Perfect.  Ges.-Kautzsch  und  Stade  erwâhnen  die  Form 
nicht  aïs  Infinitiv.  Auch  Qimchi  hat  die  Form  nicht  65,  b; 
74,  a;  76,  a;  Wurzelbuch  s.  v.;  Commentar  z.  St.  —  -[©n  (aus- 
giessen,  spenden)  Jr.  7,  18  hinter  Inf.  cstr.  mit  b  ist  aïs  Inf. 
cstr.  mit  ë  gefasst  von  Olsh.  §  258,  b.  Aber  nach  den  andem 
von  Ew.  §  351,  c  gegebenen  Beispielen  [2  M  32,  6;  1  Sm.  25, 
*26.  33]  ist  es  als  Inf.  absol.  zu  fassen.  Genau  so  auch  ^f^DïTi 
Jr.  44, 17  und  wieder  ohne  *>  (also  defectiv)  v.  18  f.;  und  so  auch 
endlich  ïfDïti  hinter  dem  Perfect  Jrl  19,  13.  —  Dagegen  ïfDrjb 
Jr.  44,  19.  25  ist  selbstverstandlich  Inf.  cstr.;  Ew.  a.  a.  0.; 
Bô.  n.  S.  455.  Wenigstens  in  diesen  beiden  Stellen  kann 
Bôttdier  doch  keine  gutturalische  Umgebung  beschaffen,  um 
daraus  das  Erscheinen  des  e  fÛr  I  zu  erklâren.  —  Infinitivus 
cstr.  hegt  auch  in  D''5lB"t5n  (anerkennen  Gesicht  =  Person) 
Spr.  24,  23;  28,  21  vorVoisL  §  258,  b;  Bô.  II.  S.  455;  Stade 
§  621,  a. 

Beim  Hoqtal  hat  sich  in  geschârfter  Silbe  das  alte  u  be- 
wahrt,  vgl.  nur  IJD'J  (es  wird  gegossen)  2  M  25,  29;  aber  ^pVùn 
,sie  wurden  abgerissen)  Ri.  20,  31;  Stade  §  126,  c  sagt  trotz 
des  n:  ,J)arfte  durchs  Niphal  zu  ersetzen  sein"*.  —  f  Z?*^  (wird 
niedergerissen)  nur  3  M  U,  35;  Cran  (wird  ausgerissen)  nur 
Hes.  19,  12  und  ^îy^  (wird  gegeben)  3  M  U,  38  etc..  sind  von 
Bô.  n.  S.  104  fiir  Passiva  Qal  erklârt  worden,  weil  ein  Hiqtil 
feUt.  Hier  wâre  dièse  Aufstellung  ohne  AngrifiF  auf  die  ûber- 
lieferte  Form  môglich;  vgl.  §  28,  1. 

8.  VorSuffixen  haben  die  Vocale  der  letzten  Stammsilbe 
ikr  bekanntes  Schicksal.  —  Beim  Perfect  Qal  bemerke  nur 
'ïT2^Ç:î^  (und  wir  werden  ihn  losreissen)  Ri.  20,  32  mit  Dagesch 


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310        IL  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

médium  orthoconsonanticum  der  ersten  Art,  vgl.  S.  69  f.  — 
Beim  Imperfect  bemerke  5?J5Pl^  (ett^qêiHca  =  ich  werde  dich 
losreissen)  Jr.  22,  24  mit  SiUuq  neben  dem  Segol;  also  mit 
unassimilirtem  en  energicum;  ebenso  ''rtJ'lK'^  (er  wird  ihn  be- 
wahren)  5  M  32,  10.  Femer  zeigen  'lîÇI'j  (er  wird  ihn  schlagen) 
1  Sm.  26,  10  bei  Athnacli,  ^Sljg*^  (er  wird  ihn  bestimmen)  Jes. 
62,  2  bei  Silluq  und  ebenso  nnSf^  (ich  behûte  sie)  Jes.  27,  3 
ein  Vererbungschateph-qames;  S.  74.  Stade  verweist  §  574,  b 
in  Bezug  auf  das  letzte  Beispiel  falsch  auf  seinen  §  104;  denn 
damach  hâtten  dièse  Formen  ein  Ghateph-Qames  der  allge- 
meinen  Trlibung  des  a.  —  Das  ë  in  der  letzten  Silbe  von  IPi"^ 
verhalt  sich,  wie  beim  Qittel,  vgL  z.  B.  "^b-i^riri  2  M  22,  29 
mit  der  kûrzeren  Suffixform  des  Perfects;  ïfatJ'J  5  M  28,  25  etc.  — 
Beim  Imperativ  bemerke  ïTjat3  (bewahre  sie!)  Spr.  4,  13  mit 
ausnahmsweisem  i  und  Dagesch  médium  orthoconsonanticum 
der  zweiten  Art  [S.  69  f.].  ~  ^^n^n  Neh.  1,  11  etc.  —  Infinitiv 
z.  B.  iM  2  M  12,  27,  Bô.  U.  S"316.  470;  wo  Hahn  allein  ÎBX 
bietet;  aber  neben  ibç;  1  Sm.  29,  3  auch  ibw  2  Sm.  1,  10  und 
DblD?  Jr.  49,  21.  —  *>pi«>  etc.  —  "ipiri  1  M  29,  19  etc. 

In  den  andern  Y erbalstammen  verhalten  sich  dièse  Verba 
Tor  SufBxen  wie  feste  Verba.  Nur  zeigt  sich  hier  einmal  ein 
Jussiv  vor  dem  Suffix:  îllâ^l  (und  er  raôge  dir  [es]  verkûndigen  = 
damit  er  es  dir  verkûndige)  5  M  32,  7.  —  Bemerke  13^5^  (er 
kennt  uns)  Jes.  63,  16  mit  PerfectsufQx,  vielleicht  wegen  des 
n  und  der  Pausa;  vgl.  S.  224. 

9.  Doppelt  BChwaeli.  a)  Verba  yt  und  mediae  gut- 
turalis. 

Beim  Imperfect  Qal  unterbleibt  die  Assimilation  meifit 
und  zwar  bei  Stammvocal  o,  den  nur  Dh?^  (er  knurrt)  Jes. 
5,  29  f.  zeigt,  wie  auch  Stammvocal  a,  den  aile  andern  haben. 
So  auch  von  nns  (heruntersteigen)  nnsri  3.  sg.  fem.  Ps.  38,  3 
(Qimchi  75,  a  und  Wurzelbuch  s.  v.),  und  man  braucht  nicht 
mit  Bo.  I.  S.  225  zu  vermuthen,  dass  nach  dem  vorausgeheaden 
Perf.  Niqlial  auch  hier  das  Impf.  I^iqtal  beabsichtigt  sei;  denn 
nichtassimilirte  und  assimilirte  Form  kam  ja  auch  bei  den  ein- 
fach  schwachen  *\*%  mehrfach  vor  [Nr.  2  dièses  §]. 

Hiemeben  heîsst  es  nnn  auch  nnr  (descendet)  Jr.  21,  13  (Qimchi 
75,  a  und  WB.  s.  v.)  und  rnjP  Spr.  17,  10,  ein  W^>  wie  die  ICasoia 
bemerkt.    An  der  letzteren  Stella  bat  das  Targam:  k^^  (es  tritt  ein. 


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Yerba  f^  und  mediae  gutt  §  33,  9,  a.  311 

koznxnt  ûber);   Abenesra   z.  St.  „yon  rnsn".    Gesenius  verweist  im 
Thésaurus  s.  v.  anf  sein  Lgb.  §  51,  1,  Asm.    1,  wo  er  vom  '^vim  an&s 
spricht.    Davon  kann  aber  hier  nicbt  die  Bede  sein,  weil  n^^fi  (das 
Schelten),   also  kein  vombetôntes    Wort,  folgt.    Ew.  §  189|  c:    ,,an 
letzterer  Stelle  [Spr.  17,  10]  hat  das  Wort  gar  den  Ton  vom,  welches 
allerdings  nach  §  a  nicht  sehr  auffîUlig  w&re".  In  Abschnitt  a)  dièses 
§  139  spricht  er  nim  von  den  Imperfecten  v'^'^'^  etc.;   man  sieht  nun 
nicbt,  wie  ans  der  Verweisang  darauf  die  besondere  Betonung  des 
m  erkl&rt  werden   soU,   denn  jene  Imperfecte  haben  ja  aile  den 
Accent  anf  der  Letzten.   Olsh.  §  237,  a:    „Spr.  17,  10  mit  einer  ganz 
ongewGhnlichen  Betonung,  die  incorrect  erscheint,  aber  anf  der  An- 
nahme  einer  andem  Ableitung  beruhen  wird."  Was  er  mit  dem  letz- 
ten Satze  meint,  sagt  er  nicht;  jedenfalls  aber  sollen  die Punctatoren, 
da  die  Ableitung  ,von  rrn  nicbts  helfen  wûrde,  an  Ableitnng  von 
rrrt  gedacht  und  dann  z.  B.  nach  nr^  Hi.  3,  6  [vgl.  unten  §  41,  5,  a] 
eine  Milelbetonung  vorausgesetzt  haben.    Von  dieser  Voraussetzung 
kônnen  aber  die  Punctatoren  nicht  ausgegangen  sein,  weil  nnn  nicht 
in  derBedeutung  „hemnter8teigen"  oder  „brennen"  existirt,  und  die 
Bedeutung  „wegraffen*'  nicht   paset;    auch  die  LXX  jedenfiEiIls  mit 
ihrem  avvTçipsi  [conterit]  nur  eine  Auslegung  des  „de8cendit",  nicht 
elne  Ableitung  von  nrtr  beabsich^gt  haben.     Qimchi    freilich   hat 
Mikhlol  118,  a  und  Wurzelbuch  s.  v.  nrn  dièse  Ableitung  vorgetragen, 
vgl.  an  der  letzteren  Stelle:  „nach  der  Norm  (&^9)  von  yrr^  [und  sie 
verirrte  sich  1  M  21,  14],   und  seine  rechtm&ssige  Form  wftre  nçtnp, 
und  seine  Bedeutung  ist  die  des  Nehmens"  (ttrr^\)'>  ^^^^  [aber]  es 
passt  [auch],  dass  rnn  von  der  Wurzel  ma  komme,  wie  wenn  man 
sagen  woUte:  sie  steigt  herab  (1:75)  etc."    Auch  wâre,  weil  das  Verb 
n"h  und  primae  n  ist,  das  Sere  [anstatt  Chireq]  dabei  eine  einzig- 
artige  Ausnahme,   wenn  auch  nicht  das  n  dann  Dagesch  lene  und 
Schewa  quiescens  [wie  bei  nn;J  batte  bekommen  mûssen.  ~  BO.  I. 
S.  302  giebt  die  Erkl&rung,  dass  die  Form  von  nna  stamme,  aber  der 
Ton  des  Nachdrucks  halber  auf  die  vorletzte  Silbe   gelegt   worden 
sei,  wie  sonst  manchmal  im  Jussiv  und  Imperativ.    Das  bleibt  zwar 
prek&r,  ist  aber  als  letztes  Auskunftsmittel  unanfechtbar,  weil  wenig- 
stens  ein  anàloger  Fall  (2  Chr.  24,  11;   vgl.  §  41,  5,  a)  mit  Wahr- 
Bcheinlichkeit  nachgewiesen  wird.    Der  Sinn  w&re  also;    Es   dringt 
wirklich  [tiefer]  ein;  es  macht  in  der  That  [mehr]  Eindruck  etc.  — 
Stade  erwfthnt  weder  §  126,  b  noch  510,  b,  dass  die  Form  ansnahms- 
weise  aoi  der  Yorletzten  betont  ist,   giebt  ûberhaupt  die  Betonung 
nicht  an.  —  vtp::   Hi.  21 ,  13  mit  Dagesch  forte  orthoconsonanticum 
pansale  [S.  53];  Qimchi  76,  a;  vgl.  Wurzelbuch  s.  v.:  „Es  scheint  mir, 
dass  von  dieser  Wurzel  (rns)  stamme  'trri'^,  und  das  Dageschirtsein  des 
r  ist  wegen  der  Pausa   zur  Verzierung".    Ein  solches  Dagesch  forte 


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312        II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

affectnosum  nahm  auch  an  Ges.  Lgb.  S.  85;  6ô.  I.  S.  299;  auch  Ew. 
§  139,  c;  Olsh.  §  287,  a,  nur  daes  die  beiden  letzten  Gelehrten  meineii, 
dasB  die  Masoreten  an  ein  anderes  nn-n,  n&mlich  Ton  mrrt  [§  84,  7,  a]« 
gedacht  hfttten.  Da  indess  das  genannte  Dagesch  aucb  gerade  in 
dem  scharf  abgestossenen  t  nocb  Jes.  33»  12;  Jr.  51,  58  encbeint,  so 
ist  jene  Vennuihung  flbèrfldBsig.  —  Stade  erw&hnt  §  523  uns  are 
Fonn  irm  nicht;  aach  nicbt  §  39  beim  Dagescb  affectuosnm. 

Imperativ:  b^D^i  (und  verriegele!)  2  Sm.  13,  17;  aber  an? 
(ftlhre!)  2  Kg.  4,  2A. 

Infinitivus  cstr.:  bnisb  4  M  34,  18  (um  erben  zu  lassen; 
zufallig  eine  von  den  wenigen  Stellen,  wo  das  Verb  causativ  ist). 

Niqtal.  '^Fi'lÇM  (ich  bin  abgeschûttelt  worden)  Ps.  109,  23; 
aber  î^nnj  (sie  senkten  sich  herab)  Ps.  38,  3;  Qimchi  75,  b; 
vgL  WB.  s.  V.:  „Seme  gesetzmassige  Form  wâre  ItinSD,  wie 
wenn  er  sagen  wollte:  sie  steigen  herab  nach  mir  und  lagem 
sich  auf  mich".    DH?  (sich  trôsten  oder  sichs  gereuen  lassen)  etc.; 

Impf.  Dns%  mr^:  etc. 

Qittel.  bm  (erben  lassen);  DHd  (trôsten);  tàm  (wahrsagen 
etc.)  2  Kg.  21,  6;  nnn?  (sie  bat  niedergedrttckt  =  gespannt 
[den  Bogen])  Ps.  IS,  35;  das  Targum  ûbersetzt  ganz  firei;  die 
LXX  rathen  auf  tlPtù  mit  ihrem  s^ov;  Qimchi  leitet  es  von 
nnn  ab  =  gebrochen  isi  Im  Imperfectstamm  haben  aile 
Pathach;  vgl.  z.  B.  nnj  (driick  nieder  =  ebne!)  Ps.  65,  11;  diess 
leitet  Qimchi  wieder  vow  tins  ab;  WB.  s.  v.  —  Mit  mittlerem 
n:  an?  (fûhren),  aber  bn?  (ffthren)  2  M  15,  13,  aber  beim  Im- 
perfectstamm bat  auch  dièses  Pathach,  vgl.  Ps.  23,  2.  —  "T?? 
(schûtteln)  Ps.  136,  15;  ebenso  "\?5\  —  nPinx?  (verabscheuen) 
Ps.  89,  40,  aber  IK?  KL.  2,  7,  und  so  auch  q«?  (ehebrechen) 
und  f2<3  (schmâhen);  aber  im  Impf.  haben  dièse  beiden  Verba 
theils  Qames  Ps.  74,  10  [Bô.  U.,  S.  368  falsch  v.  13;  auch  da 
bat  Baer-Delitzsch  Pathach]  und  Hosea  4,  13  f.,'  theils  Pathach 
4  M  14,  11  und  Jr.  29,  23,  wo  aber  auch  Andere  à  lesen.  Also 
das  „stets  fx;*?",  was  Ew.  §  141,  b,  Anm.  schreibt,  muss  irre- 
flihren.  Im  Particip  bat  C|K3  immer  Qames;  aber  fVÙ  theils 
Qames  4  M  14,  23,  theils  Pathach  Jes.  60,  14;  Jr.  23,  17.  — 
fî<?  2  Sm.  12,  14  mit  Perfectvocalisation  Inf.  abs.,  vielleicht 
zum  Gleichklang  mit  dem  folgenden  Perfect;  Qimchi,  WB.  s  v.; 
Ew.  §  240,  c;  Olsh.  §  182,  e;  Bô.  il  S.  227;  Ges.-Kautz8ch 
§  52,  Anm.  3;  Stade  §  221  „falls  der  Text  richtig  ist". 


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Verba  ft  und  med.  gutt.  §  83,  9,  a.  313 

QuttaL  Bloss  DHD  Jes.  66,  13.  Die  Meinnng  von  Ges.  Thés, 
s.  y^  dass  ttûm  Jes.  54,  11  ein  Particîp  ohne  tt  sei,  hat  keine 
Anhanger  gefunden;  obgleich  dièse  Auffassung  selir  gut  zu  dem 
T^oiatL^ehenden  Adjectiv  und  Paiticip  passt;  nnd  selbstver- 
stindlich  nicht  mit  Nâgelsbach  z.  St.  zu  sagen  ist:  ,,'5  ist  Per- 
fect,  denn  als  Particip  mûsste  es  'yn  heissen^;  indess  wenigstens 
die  Punctatoren  haben  die  Porm  als  Verbum  finitum  betrachtet, 
wefl  sie  dieselbe  in  Pausa  auf  der  Paenultima  betont  haben. 
Vgl  oben  S.  270  ûber  rflonn.  —  Kein  Verb  mit  anderm  Ghit- 
tond  m  der  Mitte  bietet  Quttalformen. 

HithqatteL  bn3  und  onD  zeigen  Pathach;  bemerke  aber 
"injTin  4  M  33,  54.  Neben  Dnjrin  erscheint  auch  einmal  (denn 
en»  Jes.  1, 24  wird  richtig  von  Qimchi,  WB.  s.  v.  gegenûber  dem 
Babbi  Jona  flir  Niphal  erklârt)  mit  Assimilation  des  n  '^Pitinj^ 
Hes.  5,  13,  wo  ûberdiess  in  der  Pausa  das  alte  a  der  letzten 
StammsUbe  nach  Erwartung  bewahrt  und  das  vorhergehende 
Pathach  in  der  virtuell  geschârften  Silbe  sich  zu  à  dissimilirt 
hat,  vgl.  oben  S.  271  liber  4  M  8,  7;  dieselbe  Erscheinung 
noch  in  DnDri»^  Ps.  119,  52;  4  M  23,  19;  5  M  32,  36.  —  Ebenso 
Pathach  findet  sich  in  rtbnjn^  (ich  will  dahin  gehen  so  flir 
mich)  1  M  33,  14.  —  ^'l^inn  (entschtittele  dich!)  Jes.  52,  2  ist 
der  einzige  Fall,  wo  tiberhaupt  9  als  mittlerer  Stammconsonant 
keine  Ersatzdehnung  im  Hithq.  hat. 

fîâti  (geschmâht)  Jes.  52,  5  ist  immer  als  Ptc.  von  Hith- 
poel  aufgefasst  worden:  Qimchi  62,  b:  „Es  giebt  ein  Wort,  zu- 
sammengesetzt  ans  dieser  Gonjugation  [Qotel]  und  der  achten, 
welche  flithqattel  ist:  fV&û;  in  welchem  das  Dagesch  fbr  den 
Mangel  des  n  ist,  und  es  sollte  sein  '3)n'â;  und  es  ist  zusammen- 
gesetzt  ans  dem  Particip  der  achten  fSÇjriti  und  dem  Ptc.  Qotel  = 
fîê  etc.**;  Qes.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  1327b;  Olsh.  §  274;  MUhlau- 
Volck  s.  V.  [wo  aber  das  Pathach  zu  corrigiren  ist];  Ges.-Kautzsch 
§  55,  1;  Stade  §  165.  —  Nur  Bô.  will  I.  S.  159,  wie  bei  nSlTO, 
das  Chireq  unserer  Form  als  „emphatisch  und  pausal"  auffassen, 
demnach  die  Form  als  Ptc.  Puai  ansehen.  Ich  habe  aber  schon 
oben  §  25,  5  (S.  197  f.)  die  Dnmôglichkeit  dieser  Annahme 
nachzaweisen  gesucht. 

Hiqtil.  ^"^mri  (erben  lassen);  b'^^SÎTT  (beschuhen)  2  Chr. 
28,  15.  —  Imperifectum  b^'H??  etc. 

Wenn  fV^y^  flir  wirklich  aus  fi???,  als  direct-causativem 
Hiqtil,    entstanden  erklart  wird  [Ges.  Lgb.  S.  411;  Thés.  s.  v. 


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314        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachee  Yerbum. 

ftX^  mit  vielen  Âudem]:  so  ist  nicht  so  selir  aufialleiid,  dass  K 
seinen  Vocal  an  den  vorausgelienden  vocallosen  Consonanten 
abgegeben  batte  [denn  diess  kommt  oft  vor,  vgl.  S.  276  ond 
§  35];  aber  es  mûsste  aucb  6  f&r  Z  angenommen  werden.  — 
Glaubt  man  aber,  dass  die  Form,  wie  sie  dastebt,  als  Impf.  vou 
fS3  (blûhen)  gemeint  sei  [Ew.  §  141,  b;  OlsL  §  257,  f  w^oU 
nach  der  jetadgen  Âussprache  hieher  zu  den  :p'y  gehoren^; 
Mtthlau-Volck  s.  v.  ft:  nach  Delitzscb  z.  St.;  6es.-Kaatzsch 
§  73,  Anm.  3]:  so  ist  auffallend,  dass  ein  ^(  zur  Anzeige  eines  e 
gebraucht  worden  sein  soU.  Und  dièses  kann  man  nicht  hin^ 
reichend  mit  Ew.  §  15,  e  durch  Hinweis  auf  »«■)  Spr.  6, 11;  30,  S 
oder  ïitattJÉj;  Hes.  6,  6  (nach  Ew.  §  138,  b  =  îlttTHfcr  von  ot^)  und 
gar  nicht  mit  Mtthlau-Volck  durch  Hinweis  auf  DKg  Hos.  10,  4 
[gemeint  ist  v.  14]  erklarlich  machen,  denn  zur  Ânzeige  von  a 
dient  K  ofter  und  naturgemass.  Dieselbe  Schwierigkeit  ist,  wenn 
Qimchi,  WB.  s.  v.  die  Form  von  einem  "ps  ableitet,  welches 
er  auch  dem  p,  mu  (Biûthe)  zu  Grunde  legt;  denn  seine  ein- 
fâche  Bemerkung  hilft  nicht  „das  Aleph  ist  darin  an  Stelle 
des  Jod".  —  Beiden  Schwierigkeiten  entgeht  man,  wenn  man 
mit  Bottcher  I.  S.  251,  Ânm.  meint,  dass  unserer  Punctation 
ein  „unangemerktes  Qeri^^  ^3^  zu  Orunde  liège,  dass  also  die 
Punctatoren  wohl  gewusst  hatten,  das  Eethib  sei  fKS^  auszu- 
sprechen.  Daran  ist  nun  der  Satz,  dass  es  auch  „unangemerkte 
Qeri"  gebe,  welchen  Bottcher  ôfter  verwendet,  nicht  richtig; 
aber  richtig  ist  der  Gedanke  von  der  ursprUnglich  beabsichtigten 
und  der  spâter  vorgezogenen  Auffassung.  Diesen  Gedanken 
hat  auch  Olsh.  a.  a.  0.  und  Stade  §  492,  a.  —  Beabsiohtigt 
war  also  auch  nach  meiner  Ânsicht  ursprttQglich  f  M37  (veracht- 
lich  ist)  und  ipO  war  als  Euphemismus  ftir  ein  menschliches 
Glied  gemeint,  das  man  nicht  gem  mit  dem  richtigen  Nameu 
benannte.  —  Es  konnte  ja  auch  die  Stumpfheit  der  Zâhne  nicht 
noch  einmal  hervorgehoben  werden  nach  v.  3j  und  gegen  den 
]^andelbaum  als  Bezeichnung  des  Greisenhaares  ist  schon  genug 
gesagt  worden.  —  Weil  man  den  Euphemismus  nicht  verstehen 
konnte  oder  wollte,  las  man  das  Verb  so,  als  wenn  ipw  Mandel- 
baum  bedeute. 

Imp.  nnsn  (lass  hinabsteigenl)  Joël  4,  11,  also  mit  Pathach, 
obgleich  ausser  Pausa;  Abweichung  von  §  31,  7.  Ew.  §  226,  c: 
Stade  §  595,  a  erwâhnen  die  Form  nicht.  Olsh.  §  256,  a  er- 
wâhnt  sie,   aber  çicht  als  auffiallend,     Nur  Bottcher  versucht 

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Verba  fÈ  und  mediae  gutt.  §  33,  9,  a.  315 

eine  Erkiarung,  aber  schwankt,  ob  er  den  Nasenlaut  [§  34Sj^ 
der  aber  doch  iiicht  in  derselben  Silbe  steht,  oder  den  folgenden 
Chittural  [§  378]  die  Ursache  des  a  sein  lassen  soll.  Letzterer  mag 
die  Veranlassung  zur  Wahl  der  Aussprache  gewesen  sein;  denn 
dass  im  Leben  der  Sprache  dièse  Imperative  Hiqtil  von  Verbis 
mediae  gutt.  mit  e  und  a  gelautet  haben,  ersieht  man  daraus, 
dass  sie  in  der  Pansa  das  a  haben. 

'»  'a  'm  'a  ':?  bnsna  5  M  32,  8  (als  erben  liess  der  Hôchste 
die  Vôlker,  als  er  zertheilte  die  Menschenkinder:  da  setzte  er 
fcflt  etc.);  also  Inf.  constr.  mit  a,  Ew.  §  238,  d.  Wenn  dieser 
ilm  mit  dem  leichteren,  auch  fOr  den  Indicativ  gebrauchten 
e-Imperfect  (oben  S.  210)  zusammenbringen  will  §  233,  a,  so 
bat  er  dadnrch  auf  die  richtige  Analogie  hingewiesen,  indem 
beiderlei  êSpuren  von  der  fiHheren  Vocalisation  des  Imperfect- 
stammes  Hiqtil  sind.  Bô.  II.  S.  365  will  die  beiden  Gutturale 
(n  und  das  folgende  2^)  als  Ursache  auffassen;  aber  da  diess 
nicht  ûberall  giltig  ist,  vgl.  oben  S.  309,  so  ist  es  ûberhaupi 
nicht  zur  Erklârung  zu  verwenden.  Olsh.  §  258,  b;  Ges.-Kautzsch 
§  58,  Anm.  2:  keine  Deutung;  Stade  §  621,  a:  vieil.  =  bnn 

Hoqtal.    bmn;  vgl.  nn^îfl  Dn.  5,  20. 

Vor  Suffixen  verhalten  sich  dièse  Verba,  wie  die  verba 
mediae  gutturalis  ûberhaupt.  Ausnahme:  1fb??îJ^  (und  ich  be- 
schnhete  dich)  Hes.  16,  10.  Ohne  Erklârung  steht  es  bei  Ges. 
Lgb.  §  100,  Anm-  12.  Bô.  I.  S.  304  will  die  Ktirze  des  a  auk 
der  Lebhafidgkeit  der  DarsteUung  ableiten.  Ich  glaube  viel- 
mehr,  dass  man  die  Form  als  Denominativ  von  b^':  darstellen 
wollte,  damit  sie  nicht  als  Form  von  bjj  (verriegeln)  erscheine. 
Ew.,  OlsL,  Stade  erwahnen  die  Form  nicht.  —  Beim  Qittel 
vgL  z.  B.  'y'Anyj  (er  fûhret  mich)  Ps.  23,  2.  —  Nach  Erwartung, 
vgl.  oben  §  31,  8,  heisst  es  qanj';»  5  M  28,  37  und  DMns» 
Jes.  66,  13.  * 

Da  ausgemachterweise  auch  achon  im  biblischen  Hebr&isch  Spuren 
davon  vorkommen,  dass  das  anlautende  Jod  in  den  Vocal  ûberging 
(vgl.  v'n  far  »'::  2  Sm.  14,  19  und  Mi.  6,  10;  '»tt'»K  fur  ^v^  den  Vater 
Davids  1  Chr.  2,  13)i  so  kann  principiell  nicht  geleugnet  werden, 
dass  auch  das  Jod  der  3.  sg.  msc.  Ipfi.  wie  i  aasgesprochen  werden 
und  auch  dièse  Aussprache  in  der  Orthographie  sich  geltend  macben 
konnte.  Und  auch  Yerwechselung  mit  der  ersten  sing.  konnte  im 
Qal  nicht  eintreten,  weil  letztere  durch  ihr  Segol  noch  gesondert 


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316  n.  Hauptthei:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

blieb.  Wenn  also  Oontext  und  Yersionen  irgendwo  dieae  Sehreib- 
weise  der  dritten  sing.  masc.  an  die  Hand  geben,  so  ist  das  Zuge- 
stftndnifls  nicht  za  yerweigem.  Und  diess  scheint  mir  bel  ^çnaK  "^o 
Jes.  51,  19  der  Fall  zu  sein  (65. 1.  S.  271).  Denn  im  parallelen  Glied 
steht  die  dritte  sing.  masc;  femer  l&sst  sich  "fa  mit  der  ersten  sing. 
nicht  construiren,  das  ist  formai  (weil  ^^sâK  nicht  erg&nzt  werden  kann) 
und  sachlich  nnmôglich;  endlich  die  LXX  bieten  tlç  Ttaçaxakéaet  as-, 
und  auch  das  Targum  hat  die  dritte  singularis  „e8  ist  keiner,  der 
dich  trôstet,  auBser  ich". 

Q^^r!^^<D  (^uid  sie  theilen  sie  sich  als  Erbtheil  aus)  Jes. 
14,  2  bemerke  als  zweites  Beispiel  [vgl.  §  31,  8],  wo  an  das 
verbum  finitum  aines  reflexiy-passiyen  Verbalstammes  ein  SufiKx 
gebangt  ist. 

b)  Verba  )**t  und  tertiae  gutturalis. 

Imperfect  Qal  nâ'J  (er  strahlt)  Hi.  18,  5;  Wt'  (stossig  sein) 
2  M  21,  28.  32;  :^â^  (berUhren)  etc.  3  M  5,  3  etc.;  n^"?  (stossen) 
2  Sm.  14,  14;  ^^fâ-j  (pflanzen)  etc.  1  M  2,  8  etc.,  in  •^TtDn  Jes. 
17,  10  haben  Editionen  kein  Dagesch  forte;  vgl.  nnter  Nr.  2 
dièses  §  den  Pall  aus  Jes.  22,  10;  J.  H.  Michaelis  z.  St.;  n& 
(ausreissen)  Spr.  15,  25;  IPD'J  (die  Zeltpflôcke  herausreissen  = 
aufbrechen)  von  1  M  12,  9  an.  Die  Formen  dièses  Verbs 
mit  Vocalafformativen  verlieren  ihr  Dagesch  forte,  z.  B.  auch 
nro?  (wir  wollen  aufbrechen)  1  M  33,  12;  nç^  (blasen) 
1  M  2,  7. 

Imperativ:  !P^  Ps.  144,  5;  ^i^^D  5  M  2,  24;  '^nfi  Hes.  37,  9; 
aber  auch  ïi^^lD?  2  Kg.  19,  29  etc. 

Infinitivus  cstr.:  n?5  und  ?b?;  ni?  5  M  20,  19;  n?0  und 
?^3;  ?b3;  nnç  Hes.  22,  20.  —  Fur  den  Inf.  steht  auch  a^©"Ç 
(autbrechen)  5  M  10,  11;  aber  dièse  Form  hat  4  M  10,  2  nicht 
Qal-Bedeutung,  wie  Ew.  §  239,  a;  Pô.  II.  S.  234;  Mû.-V.  s.  v. 
angeben,  sondern  Hiqtil-Bedeutung,  wie  Sinn  und  Construction 
fordem,  wie  auch  das  Trg.  («btDKb,  aufbrechen  lassen)  sowie  die 
LXX  {è^ai(}eiv)  es  geben  und  Ges.  Thés.  s.  v.  vorziehen  mochte. 

Niqtal.  n*??;  :^t?a  Jes.  40,  24;  HD?  5  M  28,  63;  :?©?  Jes. 
38,  12;  nnx?  (dauemd,  fem.)  Jr.  8,  5;  !PVÙ  (ausgeschlagen  werden) 
Hi.  4,  10.  —  Obgleich  vom  Ptc.  m?  die  Formen  inn?  2  Sm. 
14,  13  und  "^ma  Jr.  49,  36  ihr  Dagesch  forte  behalten  haben, 
und  obgleich  aus  dem  Dentalen  Jes.  17,  10;  22,  10  nur  bei 
vorhergehendem   Dentalen    das  Dagesch   forte  ausnahmsweise 

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Verba  ft  und  tertiae  gutt.   §  33.  9,  b.  317 

Terschwnnden  ist:  so  glaube  ich  doch,  dass  man  bei  "^nis  Jes. 
il,  12;  56,  8;  Ps.  147,  2  an  das  hâufig  gebrauchte  ni^,  nicht 
jedoch  [was  Ges.  Tbes.  s.  v.  TlTil  fftr  môglich  hait  und  Bô.  IL 
S.  457  bestimmt  behauptet]  an  das  seltene  Tim  gedacht  babe. 
Von  rrn  leitet  die  Formen  anch  Qimchi,  WB.  s.  v.  ab,  nur 
dass  er  hinzuf&gt:  ^Und  es  ist  moglich,  dass  die  Form  Adjectivum 
Tom  Qal  nach  der  Analogie  von  "^IVOIÛ  Jes.  24,  7  ist".  Daran 
ist  nicht  zu  denken,  weil  m  ein  transitives  Verb  ist 

Hiqtil  —  Ç^^an  etc.,  Wàn  Esth.  4,  14;  n'^^T}  2  Sm.  15,  14; 
WJSTL  —  Impf.  ;r*ia?  (aussprudeln,  verkiindigen;  iT^âK  Ps.  78,  2; 
ttS^  Ps.  119,  171.  —  Die  leichtere  Form  des  Imperfects,  wenn 
auch  nicht  in  Jussivbedeutung:  ^D?  Ps.  78,  26;  Impf.  cons.  z.  B. 
^?!3  J^-  6,  7.  —  Imperativ  ohne  SuÉfix  kommt  nicht  vor,  mfisste 
aber  z.  B.  ^Pp^  gelautet  haben;  n^^^n,  '^y^ân,  ï^^^'^ân,  n^Pfin.  — 
hfinitivus  cstr.  ?^5n  Esth.  2,  12.  —  Ptc,  ^^'^âtt  Pred.  8,  uVetc.  — 
Hoqtal  z.  B.  Ptc.  HTO  Jes.  13,  14. 

Vor  Suffixen  verhalten  sich  dièse  Verba,  wie  die  verba 
tertiae  gutturalis.  Bemerke:  îjWJS  (wir  haben  dich  verletzt) 
1  M  26,  29;  iti^ton  (du  pflanzest  "sie  [eos])  2  M  15,  17;  D^DJ 
(ihr  Aufbrechen)  1  M  11,  2;  mit  t^  zeigt  sich  nur  -fÇpa  (dein 
ifin.)  Pflanzen)  Jes.  17,  11. 

c)  Verbum  V'^  und  tertiae  gutturalis:  li^b  (nehmen). 

Ist  es  mOgHch,  dass  ng  Hes.  17,  5  fftr  riph  aus  dem  Leben  der 
Sprache  stammt?  Ja;  bei  einem  so  vielgebraàchten  Worte  konnte 
der  erste  Hquide  Laut  auch  verschluckt  werden;  vgl.  oben  Nr.  1 
dièses  §.  Wâhrend  Ges.  Lgb.  S.  139  diesen  Fall  der  Silbenaphaere- 
ais  nicht  mit  erwâhot,  nahm  er  die  Form  als  rîchtig  ûberhefert  an 
dort  S.  356,  Anm.  und  im  Thés.  s.  v.;  ebenso  Rôd.  im  Index  analyt. 
and  Mû.-Y.  im  analyt.  Anhang.  Qimchi,  Mikhiol,  77,  a  »,denn  so 
haheé.  wir  es  gefnnden'S  und  im  WB.  s.  v.  fiigt  er  hinzu:  „Und  es 
ist  mit  Qames  yersehen,  um  eine  Trennung  zwischen  ihm  und  dem 
Imperativ  zu  bewirken".  —  Das  Urtheil  von  Olsh.  §  89  ûber  aile 
dièse  FâUe,  dass  sie  ,,zufUllige  Besch&digungen''  seien,  steht  oben 
Nr.  1;  auch  dass  Ges.-Kantzsch  §  19,  S  unsem  Fall  nicht  mit  er- 
wahnt;  Stade  §  884:  „Statt  np,  [sic]  Hes.  17,  5  lies  nf>\>",  —  Wie 
Ewald,  der  unsere  Form  im  Lehrbuch  gar  nicht  erw9.hnt,  in  seiner 
Erklârung  der  Propheten  zu  unserm  rrp^  ein  Substantiv  von  nip  ver- 
glichen  hat  [von  Smend  z.  St.  acceptirt]:  so  will  Bd.  I.  S.  137,  Anm. 
imsere  Form  als  Ptc.  von  diesem  nSp  £a«sen  und  ûbersetzen  „wuchemd 
[an  grossem  Wasser]".    Aber  wenn  er  diess  wegen  des  am  Versan- 


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318         n.  Haupttheîl:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

fange  stehenden  np_i;i  ihun  will,  dann  muss  îch  sagen,  daus  mir 
dièses  gerade  ein  Grund  dafOr  ist,  das  np^  als  Perfect  ftir  npV  feat- 
zuhalten;  weil  wir  dann  einen  yoUkommenen  ParaUelifimns  zwûchen 
17»  (nahm  und  setzte  ihn)  and  17b  (nahm  ihn  an  grosses  Wasser,  zo 
einer  wasserliebenden  Fflanse  machte  er  ihn)  haben.  Gerade  als 
Wiederaufnahme  des  vorausgehenden  npi  konnte  das  np,  das  im 
Targam  mit  ^«setzte  ihn**  wiedergegeben  wird,  von  den  LXX  ûber- 
gangen  werden. 

P^ng';  (^"  [^1  ^^^*  genommen)  Hes.  22,  12,  aber  einmal 
nngb  1  Kg.  14,  3.  Qes.  Lgb.  S.  336  hatte  unrîchtig  gerade  aus 
dieser  Stelle  die  regelmâssige  Porm  citirt;  im  Thés.  s.  v.  hat 
er  die  Porm  ohne  Hilfspathach  bei  1  Kg.  14,  3,  aber  umîclitig 
Hes.  22,  12  hinzugeftlgt. 

Imper fe et um  n^'J  etc.;  aber  vor  Vocalafformatîven  ver- 
liert  p  sein  Dagesch  forte,  also  ''npri  Zeph.  3,  7;  '^Hp^,  '^Hpr; 
nnp^  [riïlpfe(,  mit  à  beim  n  cohortativum  steht  Jes.  56,  12  in 
einem  TheU  der  Godices;  ygl.  §  23,  3  ûber  Ps.  20,  4;  Qimchi 
erwâlmt  nichts  von  einer  besondern  Porm  in  Jes.  56];  ïTnp? 

Imperativ  np;  verstarkt  nnp;  "'Hp,  ^inp;  aber  npb,  TTpb 
2  M  29,  1;  Hes.  37,  16;  Spr.  20,' 16;  1  Kg.  17,  11. 

Infinitiv  nng.  Das  einmalige  Ç|D3"Mnp  2  Kg.  12,  9  er- 
wâhnt  Qimchi  77,  a  mit  den  Worten:  „Mit  Schewa  das  p,  um 
das  Wort  hineilen  zu  lassen  zu  dem  S|D|,  welches  Milel  ist'\ 
Es  ist  Yon  Ges.  Lgb.  §  102,  Ânm.  10  ohne  Erklarungsyersueh 
bemerkt;  von  Ew.  §  62,  a  nnd  Olsh.  §  147,  e  als  ein  Pall  der 
ofter  vorkommenden  Versetznng  des  Silbenvocals  hînter  den 
zweiten  Stammconsonanten  aufgef&hrt.  Wâhrend  dièse  Be- 
grûndung  zu  allgemein  ist,  auch  wenn  man  die  Beobachtung 
hinzu  nimmt,  dass  Ghitturale  dièse  Metathesis  begûnstigen  (vgL 
8  31,  8  ûber  die  Porm  aus  Zach.  7,  14):  scheint  die  von  Bô. 
§  1107,  b  „um  die  eintônigen  zwei  Milel  zu  vermeiden"  der 
RUcksicht  auf  den  Ton  zuviel  Macht  zazuschreiben.  Aber  dièses 
zufallige  Zusammentreffen  der  Betonung  kann  die  Yeranlassung 
zur  Wahl  dieser  auch  sonst  im  Sprachleben  moglichen  und 
vielleicht  gebrâuehlichen  Wortgestalt  gegeben  haben.  —  Mit  b 
heisst  es  nHpb.  So  als  Infinitiv  ist  auch  tingb*)  1  M  30,  15 
nach  der  feststehenden  Regel  der  Punctation  gemeint.  So  auch 
Olsh.  §  232,  h,  wenn  er  auch  mit  Unrecht  dièse  Auffiassung 
der  Punctatoren  eine  unrichtige  nennt;  Bô.  II.  S.  361;  Stade 
§  439,  a  [Delitzsch  und  Dillmann  z.  St.].    Dagegen,  dass  auch 

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Verbïim  rrjp.V.  §  33,  9,  c.  319 

die  Punctatoren  die  Porm  als  2.  sg.  fem.  Perfecti  gemeint  hatten, 
dieas  ist  die  Ansicht  von  Ew.  §  195,  b  [Tuch  z.  St.].  —  Dass 
die  Fonction  des  Inf.  auch  dnrch  n^tt  verwaltet  wird  2  Chr. 
19,  7,  hat  nur  Bo.  H.  S.  235  hervorgehoben.  —  Inf.  abs.  npb; 

Niqtal:  ngb?  1  Sm.  4,  11.  17.  22;  Hes.  33,  6;  ng^  2  Kg. 
%  9;  npbn?  Estii.  2,  8  etc.  Inf.  ngb??  1  Sm.  4,  19  ff.;  21,  7. 
.Qimchi  77 ,  b  sagt:  „nga  und  so  ganz  durch,  und  zu  den 
unversehrten  Verben  gehort  die  Form  njjb?  Hes.  33,  6  und 
zwar  qamesirt  bei  Zaqeph  qaton".  Aber  Formen  vom  Perfect- 
■^tamm  Niqtal,  welcbe  das  b  assimilirt  hatten,  sind  uns  nicht 
iiberliefert]. 

Quttal.  Das  Per£  Quttal  und  Impf.  Hoqtal,  die  sich  im 
Sprachgebrauch  einander  ergânzen,  nimmt  Bô.  II.  S.  104  wieder 
als  Passivum  des  Qal.  Hier  ist  dièse  Aufstellung  wieder  môg- 
lich.  —  ngb;  nngb  l  M  2,  23.  Nicht  begrtindet  war  dièses 
Chateph-Qames  bei  Ôes.  Lgb.  S.  78.  —  Es  kann  natûrlich  kein 
Vererbungschateph-qames  sein,  weil  kein  o  in  dieser  SUbe  ge- 
standen  hat;  aber  es  kann  wohl  ein  Assimilationschateph-qames 
genannt  werden,  insofem  das  u  und  dtls  emphatische  p  zusammen 
den  Schewalaut  verdunkelt  haben  mogen  [Ew.  §  41,  c;  Olsh. 
§  65,  c;  Bô.  I.  S.  221;  Ges.-Kaut2sch  §  10,  2].  Weniger  richtig 
durfte  es  sein,  mit  Stade  §  104  unser  Wort  zu  deiyenigen  Bei- 
spielen  zu  steUen,  wo  ein  Chateph-Qames  der  dritten  Art  d.  h, 
der  allgemeinen  Trûbung  des  a-lautes  vorliegt  [S.  74].  —  Hj^b 
2  Kg.  2,  10  ist  aïs  Ptc.  ohne  B  gefasst  von  Ges.  Lgb.  S.  316; 
Ew.  §  169,  d;  Olsh.  §  250,  c;  Ges.-Kautzsch  §  52,  Anm.  6; 
Stade  §  220.  —  Bô.  IL  S.  246,  Anm.  8  stimmt  nur  desshalb 
nicht  bei,  weil  er,  wie  angegeben,  ûberhaupt  npb  als  Passivum 
Tom  Qal  ansieht,  dem  ein  Ptc.  nach  Art  des  verbum  iinitum, 
wie  cg,  gegeben  sei.  —  Hoqtal:  n^'J  1  M  18,  4  etc. 

Vor  Suffixen  wie  ein  Verbum  tertiae  gutturalis. 

Bemerke  nur:  an)?.  Hos.  11,  3.  Obgleich  da  die  erste  ps.  sg.  vor- 
bergeht  und  nachfolgt  aach  die  LXX  {ivéXafiov)  und  das  l^rgum 
l^irr^ça  (ich  hob  aie  auf)]  die  1.  sg.  ûbersetzen  [aiso  die  ursprûng- 
liche  Lesart,  wenn  auch  nicht  i*^fîn^V»  so  doch  Dn;^ç  gewesen  zu  sein 
scheinen  kônnte]:  so  muss  es  doch  noch  als  eine  leichtere  Annahme 
erscheinen,  dass  dièse  Uebersetzer  die  Rede  gleichfôrmiger  gemacht 
haben,  als  dass  sîch  ans  der  gleichfôrmigen  Rede  eine  schwierige 
durch   eine   dreifache    VerUnderung    gebildet   hat,    n&inlich    Weg- 

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320        II*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

lassung  des  Prfifonnatiy  m  and  Yerwandlung  des  Saffix  o^  in  o,  ao- 
wie  des  darauf  folgenden  \  in  v*^.  Es  scheint  also  anch  hier,  wie 
Hes.  17,  5,  gerathen,  eine  Verschlucknng  der  ersten  Silbe  anzu- 
nehmen,  sodass  die  Form  fur  an)^^  stQnde.  So  nicht  Qes.  L^b. 
S.  454|  wie  Wûnsche  zur  Hoseastelle  angiebt,  denn  dort  ateht  nichts 
davon  und  Ges.  hatte  ûberhaupt  eine  andere  Meinnng;  aberMûhlau- 
Voick  im  analyt.  Anhang.  —  Aber  ah)pgt  will  herstellen  Ew.  z.  St., 
Olsh.  §  77,  i;  Stade  §  884.  —  Fur  den  Inf.  —  Bçhg  ist  die  Form  ge- 
nommen  von  Ges.  Thés.  s.  ▼.  „e08  sumendo^S  w&hrend  er  im  Lgb. 
S.  356,  Anm.  die  Wahl  zwischen  der  1.  nnd  der  S.  Auffassung  liées; 
Bô.  I.  S.  531;  [B5d.  im  index  analyticos  referirt  bloaa.].  Dièse  An- 
aicht  ist  die  unwahrscheinlichate. 

Der  Imperativ  mit  Suffix  ist  einmal  vor  Ma()qepli  gestellt; 
daher  W"Dni;  (nimm  =  hole  sie  doch!)  1  M  48,  9.  —  Infinitivua 
cstr.  *'riHg  etc. 


§  34.   Yerba  T9 

d.  h.  Yerba,  deren  ^  oder  mitUerer  Stammconsonant  doppelt 
ist;  m.  a.  W.:  Verba,  derer  zweiter  und  dritter  Stammconsonant 
identisch  ist. 

Paradigmata:  nno  (umgeben);  bb]P  (leicht  sein). 


Perfectum:           MO; 

ip 

«Wç; 

% 

n>9; 

ni^ 

Imperfectum:        ab^; 

iK 

-^m, 

^^n 

rn''aoB; 

™^^n 

Imperativus:           ab; 

lab 

«"•lô 

Infinitivus  cstr.:      ab; 

î»? 

„       abs.:  a-iao 

Participum:          aab 

a«iaD. 

1.  TransitiTes  Qal.  —  Im  Perfect  herrscht  die  uncon- 
trahirte   Âussprache    bei    der    afformativlosen    und   den  mit 


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Perf.  des  tranritiven  Qal  der  3>"».  §  34,  1.  321 

VocalaflFormativen  versehenen  Formen,  vgl.  z.B.  Tnt  (zusammen- 
binden,  eînengen)  Hos.  4,  19;  ^ibbâ  (sie  wâlzten)  1  M  29,  3.  8 
mit  Schewa  compositnm  wegen  Aufeinanderfolge  desselben  Con- 
sonanten;  Ges.  Lgb.  S.  77  u.  A.  Und  so  bei  diesen  Verben 
nach  der  S.  71  aus  den  Dikduke  reproducirten  Regel.  Aus- 
nahme  ^lEi^  (schweîgen,  still  sein)  Hi.  30,  27  in  Pausa,  wie  auch 
Ps.  35,  15.  Die  contrahirte  Aussprache  herrscht  bei  den  mit 
Consonantafformativen  yersebenen  Formen,  vgl.  z.  B.  mit 
Ersatzdehnung  '^n'inâ  (ich  trenne)  Hes.  20,  38;  ausser  bei  '^TWnX 
(sinnen)  ZacL  8,  14  f.  und  ^m^  (plûndem)  5  M  2,  35,  welches 
nicht  mît  Bô.  IL  S.  478  wegen  î^3i«i  3,  7  als  Schreibfehler  be- 
tracMet  werden  kann. 

Dass  dièses  von  Bôttcher  II.  S.  478  durch  Vorfôhruiig  aller 
Beispiele  bewiesene  Gesetz  noch  nicht  Verwerthang  gefunden  hat, 
bat  Mûhlaa  in  seiner  Recension  7on  Ges.-Kautzsch  in  Schûrer^s 
Theoî.  literatiirztg.  1879,  Nr.  16  hervorgehoben.  Olah.  §  283,  c 
batte  allerâingfl  die  doppelte  Flezionsweise  dargestellt,  batte  aber 
nicht  die  Beziehung  derselben  zum  trandtiven  und  intransitiven 
Imperfectstamm  bemerkt. 

Das  0,  welches  vor  den  ConsonantaflTormativen  erscheint,  ist  — 
a)  ans  der  Zuhilfenahme  einer  litera  quiescens  erkl&rt  worden  (Ges. 
Lgb.  8.  358).  Das  ist  der  âusserlichste  Standpunct  der  Betrachtung, 
wo  man  den  Yocalbuchstaben  fur  den  Vocallaut  nahm  —  b)  Dieser 
Vocal  sollte  aus  der  Nachahmung  der  n''V  (welche  Gesenius  schon 
yergljchen  batte)  stammen.  So  BO.  II.  S.  477.  Dièse  ErklSxung 
kann  sich  anf  das  Arabische  berufen,  weO  da  der  Zwischenvocal  ge- 
wOhnlich  ai,  ê  heisst;  aber  kanm  auf  das  Hebr.  Denn  hier  haben 
die  n"9  eben  kein  ô  aïs  Bindevocal,  obgleich  sie  es  allerdings  „ge- 
babt  haben  kOnnten"  (Ew.  §  196,  a,  Anm.),  soweit  sie  i"V  waren, 
^gl*  '*?'|Vï'  Hi.  S,  26.  Und  im  Hebr.  haben  femer  umgedreht  die 
9'*9  kein  ai,  ê.  Denn  wenn  ''rrhi  Jr.  11,  20;  20,  12  von  Hitzig  und 
Graf  z.  St.  von  hh  abgeleitet  wird,  weil  der  Prophet  doch  Gott 
seinen  Kechtsstreit  nicht  zu  offenbaren  r;vi  brauche,  so  ist  diess  kein 
Grand,  weil  ja  die  Mânner  des  Alten  Testamentes  sehr  ofb  Gott  ihre 
Anliegen  vortragen^  und  wenn  Bô.  II.  S.  479  ihnen  wegen  der  Pr&- 
position  ^  beistimmt,  so  steht  doch  diess  sehr  oft  fur  h  zur  Bezeich- 
nung  des  Dativs,  vgl.  ein  besonders  deutliches  Beispiel  1  M  37,  10. 
Wenn  ferner  B(J.  a.  a.  0.  mit  Hitzig  und  Graf  Jr.  33,  6  ■•r'^Va  von 
hh^  wegen  des  Objectes  „einen  Ueberschwall  von  Heil"  herleiten 
woUte,  80  ist  diess  unnOthig  und  daher  unannehmbar.  Und  eben- 
sowenig  braucht  endlich  rTtrtj  Spr.  24,  28  von  nrfc   abgeleitet  zu 

KOnig,  Lehrg«bftode  d.  hebr.  8pr.  21 

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322        ^1-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  6.  Schwaches  Verbom. 

werden,  was  schon  Qim.  138,  a  bek&mpft.  Da  also  der  Zwischenvocal  bei 
den  h"V  und  den  v*'9  nach  der  uns  ûberlieferten  Sprachentwickelnngs- 
stufe  thats&chlich  verschieden  ist,  so  mûsste  zur  Vertheidigang  der 
Erklâxong  b)  yorausgesetzt  werden,  dass  der  yen  den  i"V  anf  die 
9"9  ûbertragene  Vocal  au,  à  bei  den  i^V  selbst  zwar,  indem  aie  sich 
immermehr  zu  "«"^  entwickelten ,  zu  ai,  ê,  î  geworden,  bei  den  :f"y 
aber  geblieben  wftre.  Das  ist  nicht  unmôglich.  —  c)  Trotzdem  kann 
man  vielleicht  dièse  immerhin  befremdliche  Annahme  einer  Nach- 
ahmung  der  i"V  entbehrlich  machen.  Denn  ea  kann  der  Vocal- 
stammauglaut  a  bei  dieson  Verben,  damit  der  Doppelconsonant  am 
Ende  hôrbar  blieb,  beibehalten  und  betont  und  dadnrch  gedehnt 
worden  sein.  Diess  dadnrch  entatandene  â  kann  die  gewOhnliche 
Trûbong  zu  5  erfEihren  haben.    So  meint  ea  jedenfalla  Bickell  §  129, 

vgL    .An  6  JB  inaerted ,  which  haa  probably  ariaen  Uirough 

the  lengthening  of  the  a  after  ita  tranapoaiiion'.  —  Ew.  §  196,  a, 
AnuL;  Olah.  §  233,  c;  Ge3.-Kautz8ch  §  67,  4,  Anm.;  Stade  §  428,  b 
aagen  wohl,  daaa  daa  ô  aua  â  entatanden  aei,  aber  nicht,  wie  dièses 
auch  im  Arabiachen  aich  zeigende  â  selber  entatanden  aein  mdge; 
und  ebensowenig  Miiller  §  268.  276.  Land  §  212,  c  aagt,  man  habe 
den  Nominativauagang  u  bei  dem  Stanun  stehen  laaaen,  der  das  n 
verloren  hat.  Indeaa  von  aNpminativ'-Auagang  kann  man  beim 
Verb  [Imperfectum]  Qberhaupt  nicht  wohl  aprechen;  jeden&lla  hat 
daa  Perfect  nie  einen  Aualaut  un  gehabt.  —  Ebenao  acheint  es  am 
einfachaten,  daa  e,  welchea  bei  den  Formen  dea  Imperfectatammes 
vor  Conaonantaffbrmativen  eracheint,  ala  aua  u,>ê  differenzirt  aufzu- 
faaaen.  Dieaen  Zwiachenvocal  haben  Ew.  §  196,  c  und  Stade  §  535,  b 
aua  Nachahmung  der  n"^  erkl&rt,  alao  auf  eine  gleichm&asige  £r- 
kl&rung  beim  Perfect  und  beim  Imperfect  verzichtet  Olab.  §  222,  c; 
243,  a  [244,  a;  257,  f.  g]  hat  nichta  ûber  den  môglichen  Crsprung 
dieaea  &;  ebenao wenig  Gea.-Kautzach  §  67,  4,  Anm.  ^  Ich  nenne 
daher  ô  und  A  immer  «Voealstaramauslaat'*,  wie  ich  dieas  Wort 
achon  §  29  bei  den  Suffixen  anatatt  Bindevocal  gebraucht  habe. 

An  den  contrahirten  Stamm  ist  das  Gonsonantafformativ 
ohne  yocalstammanslant,  wie  es  im  Aramâischen  geschieht, 
angehângt  bei  ^Tût^  (sollten  wir  aile  [verscheiden]?)  4  M  17,  28 
und  Jr.  44,  18  mit  Qames  bei  Silluq.  An  diesen  beiden  Stellen 
kann  kein  Zweifel  iiber  die  Zahl  der  Person  aufkommen.  Man 
konnte  nur  fragen,  ob  gerade  bei  diesem  Verb  die  Analogie 
der  X'9  gewirkt  habe,  da  eine  solche  beim  Hiqtil  mit  Suf&c 
bemerkt  wird,  vgl.  S.  360  ûber  Jes.  33,  1  und  das  Adjectiv  cri, 
welches  sogar  bei  folgendem  Maqqeph  sein  Qames  hat  (Olsh. 
§  139i  £^);  <^s  muss  aber  immerhin  der  Dauerlaut  7n  den  Anlass 


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Impf.  des  tranûtiTe;!  Qal  der  9"9.  §  34,  1.  323 

gegeben    haben,    dass    gerade    bel    diesem  haufigen  Yerb  die 

Analogie  zur  Geltung  kam.  —  Ebenfalls  als  1.  plur.  wird  ISiaig 

!  so  bei  Baer  mit  Dagesch  médium  orthoconsonanticum  [S.  69  f.]) 

Ps.  64,  7    gefasst  von   Qimchi  128,  a;    Ges.  Lgb.  S.  373  und 

Mûhlau-Volck  s.  v.  „wir  sind  fertig".    Die  Form  ist  aber  nach 

dem  Zusammenhang  vielmehr  die  3.  plur.  [LXX:  iSéliftov],  und 

so  Ew.   §   83,   b  „sie  sind  zu  Ende"  und  so  aucb  „fortassis'* 

Rôdiger  im   index  analyt.  zum  Thés.;   Bô.  II.   S.  488   „wahr- 

scheinlich".     Olsh.  erwâhnt  Ps.  64,  7  nicht.  —  Und  fOr  dièse 

Â-uffassung  von  Ps.  64,  7  als  3.  plur.  kann  man  um  so  leichter 

stimmen,  weil  die  3.  plur.  ^3^n  auch  KL.  3,  22  heisst,  wie  man 

nacb    der    zweiten  Hâlfte    des   Verses    nicht  bezweifeln  kann 

[Targum   ïî:^'^5tiriK  Kb  (sind  nicht  zurûckgehalten  worden  [seine 

Barmberzigkeitserweisungen];  LXX:  ovk  i^éline],    So  Ges.  Lgb. 

S.  135,  allerdings  mit  dem  Zusatze  „sehr  zweifelhaft^';  bestimmt 

Rôdiger    im  index  analyt.;    Ew.  §  83,   b.    Mûhlau-Volck  er- 

wâhnen  KL.  3,  22  nicht    Wenn  man  aus  ihrem  Schweigen  ihr 

Urtheil  erschliessen  darf,  nehmen  sie  die  Form  KL.  3,  22  ftbr 

ilie  1.  plur.,   wie  Qimchi  128,  a;  und  dasselbe  kann  man  viel- 

leicht  bei  Stade  annehmen,  weU  er  die  Form  latiD  zwar  als  1. 

Vlur.  §  472,  b,  aber  nicht  bei  den  3.  plur.  §  413,  b  erwâhnt.  — 

Haben  wir  nun  Ps.  64,  7  und  KL.  3,  22   die  3.  plur.  zu  ver- 

^^tehen,  woran  ich  wie  gesagt  nicht  zweifele,  so  haben  wir  hier 

consonantische    Compensation    der   Verdoppelung  an- 

statt  !iiQr).    So  Qimchi,  WB.  s.  v.,  wo  er  freilich  4  M  17,  28 

ftir  1.  pi.;    aber  Ps.  64,  7;    KL.  3,  22  aus    W^F}    erklârt,   also 

sich  selbst  bekâmpfend.     Vgl   S.  332  liber  Spr.'26,  7. 

Die  letzte  Stammsilbe,  auch  vor  VocalaiBFormativ,  oder  vor 
ConsonantaflFormativen  der  Vocalstammauslaut  tragt  den  Accent. 
So  durch  die  ganze  Flexion  dieser  Verba  hindurch; 
doch  kommen  vor  Vocalafformativ  nicht  wenige  Ausnahmen  vor. 
Das  Imperfect  bat  unter  dem  Prâformativ  in  offener  Silbe 
Aas  alte  a  erhalten,  vgl.  z.  B.  auch  ni^  (einengen)  Jes.  11,  13; 
auch  m'^,y  (sie  schneiden  =  dringen  ein)  Ps.  94,  20;  vgl.  S.  356. 

Der  Pluralifl  intensivus  r^'o^r  steht  Spr.  24,  7  mit  dem  Plural 
des  Ad j activa  tind  steht  Ps.  49.  4  im  ParaUelismus  mit  einem  Plural, 
wird  aber  meist  mit  dem  8ingular  des  Verb  verbunden.  Aber  wo 
er  zum  ersten  Maie  als  Subject  auftritt  Spr.  1,  20  folgt  das  ers  te 
Verb  in  der  Form  na^ir,  w&brend  dann  weiter  vom  Subject  entfemt 
*|PP  etc.  folgt.    Liegt  nun  da  die  Auffaasung  jener  Form  als  der  S. 

21  •  * 


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324        ^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

plur.    fem.    [ohne    Vocalatammauslaut    wegen   der   zusammen- 
fliessenden  beiden.n]  nicht  nahe  genug?    So  Qimchi,  WB.  s.  v..  weil 
'n  ein£Etch  erwâhnend;  Ges.  Lgb.  S.  286,  Anm.    Dessbalb:  —  a)  Die 
Form  ist  kein  Beleg  dafûr,  dass  die  3.  sg.  fem.  zur  CntencheidiiDg 
von  der  2.  sing.  masc.   (ygl.  auf  S.  182  f  ,  sowie  auf  S.  287)   nnter 
andern  Mitteln  auch  die  Pluralenduog  r.z  verwendet  habe,  oder  dass 
die  3.  plur.  fem.  fur  die  3.  sing.  fem.  gebraucbt  worden  sel.    Olsh. 
erw&hnt  wenigstens  unsere  Form  da,  wo  er  von  den  angeblicfaen 
Erweiterungen  der  3.  sg.  fem.  spricht,  §  226,  c.  —  b)  Es  ist  nicht 
die  zu  erwartende   Form  -j^p  mit   der  weiblicben  Endung  n^   (dem 
n  femininam)  versehen  worden.     So  £w.  §  191,  c;   B6.  §  929.     Bei 
dieser  Annahme    bleibt   doch    wenigstens  die  Indicativbedeatang 
der  Form  bewahrt,  welche  auch  diejenigen  zugeben  mflasen,  welche 
—  c)  an  der  Form  das  n  cohortativum  erblicken.    So  Ges.-Eautzsch 
§  4S,  3,  Anm.;    Mûhlau-Volck  s.  v.   mstsn;   Stade  §  480,  c;    506,  d. 
Das  Bewusstsein,  da«8  die  Form  doch  keinen  cohortativen  Sinn  be- 
sitzt,  welcher  Jes.  5,  19  vorhanden  ist  [gegen  Ges.-Eautzsch  a.  a.  0.]. 
hat  vielleicht  Mahlau-Yolck  a.  a.  0.  zur  Pr&gung  eines  neuen  ter- 
minus technicus  veranlasst  yy'ni'^T^  ist  die  emphatische  Form  der  3. 
sg.  fem.  impf.  von  "jai".    —    d)  Olsh.  §  226,  c  vermuthet,  dass  ur- 
sprûnglich  eine  Form  von  "i^  beabsichtigt  gewesen  sei,  und  so  auch 
Stade  §  506,  d  „doch    kOnnte    auch   eine   Ableitung   von  rr"^   vor- 
liegen".    Dièse  Form  mûsste  rrj^P  gelautet  haben  und  wûrde  aller- 
dings  die  Schwierigkeit  wegschaffen,  und  sie  steht  wirklich  Hi.  39,  23 
vom  Elirren   des  EOchers  beim  Anschlagen  der  Pfeile.    Indess  mir 
scheinen  die  Punctatoren  mit  Recht  das  oft  gebrauchte  ^r>  festge- 
.  halten  zu  haben.  —  Auch  Spr.  8,  3  am  Schloss  scheint  mir  rtpr  3. 
plur.   fem.  in  ideellem  Bezug  auf   den   Pluralis   intensivns    niwn* 
Denn  wenn  dieser  auch  nicht  dort  steht,   sondem  v.  1  mon  ver- 
wendet ist.  80  scheint  mir  doch  der  Verfasser  an  die  Form  rrassx 
in  der  sich  die  Personification   der  Weisheit  sprachlich  ausdrûckt, 
zu  denken,  ehe  er  v.  4  die  Rede  dieser  personificirten  Weisheit  be- 
ginnen  lilsst     Die  Andern  haben  ûber  dièse  Form  8,  3  so  geurtheilt 
wie  ûber  die  1,  20.    J.  D.  Michaelis  hat  zu  8,  3  rt^'^r  gelesen,  indem 

er   ein  n:^  mit   der   Bedeutung   des  arabischen  u^  (spectavit)  an- 

nahm  und  ilbersetzte  „sie  lauert".  Aber  diess  ist  richtig  von 
Friiheren  zurûckgewiesen,  vgl.  Umbreit  z.  St.,  weil  vor  der  directen 
Rede  ein  Verb  des  Rufens  verlangt  wird. 

In  )^y^  (jauchzen)  Spr.  29,  6  ist  V':^- Analogie  zu  erkennen. 
So  Ges.  Lgb.  S.  369;  Ew.  §  138,  a;  Olsh.  §  243,  a;  Bo.  IL 
S.  518.    Nur  Stade  §  95  sieht  in  dieser  Form  und  den  nachher 


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Impf.  des  transitiveii  Qal  der  9"v.  §  84,  1.  325 

anfeufthrenden ,  „fall8  der  Consonantentext  in  Ordnung  ist", 
Aussprache  des  gemeinen  Lebens.  Da  aber  in  die  Flexion  der 
T*S  anerkanntermaassen  die  Y':?- Analogie  hineingewirkt  hat,  so 
kann  man  wohl  nicht  dièse  einzelne  Ânnâherung  an  die  1"^ 
ron  den  andern  Annâherungen  losl5sen  und  ans  einer  andem 
Ursache  erklâren;  vgl.  noch  S.  328  bei  der  Form  Dm  —  Davor, 
dass  die  Entscheidung,  ob  neben  einem  wirklich  und 
gewôhnlich  vorkommenden  ^**^  oder  V'3^  auch  ein  ^**^ 
resp.  ^"^  anzunehmen  sei,  willkûrlich  ausfalle,  werden 
t'olgende  Grundsâtze  behtiten:  a)  Zu  einem  wirklich  und 
$(ewôhnlich  vorkommenden  Verb  der  einen  Art  kann  nicht  dess- 
wegen  allein  ein  Verb  der  andem  Art  hinzugeftigt  werden, 
weil  auch  Bildungen  nach  der  Flexion  der  andem  Art  sich 
finden.  —  b)  Steht  die  Existenz  eines  Verb  von  der  andem  Art 
aber,abgesehen  vonsolchenFlexionslibergângen,  durch  einSprach- 
gebflde  fest,  so  wird  man  es  besser  auch  flir  die  Verbalformen 
anuehmen.  —  Solche  V'IT-Analogie  zeigt  auch  l^sn  (zerbrechen), 
indem  es  Jes.  42,  4;  Pred.  12,  6  Impf.  mit  u  aufweist.  Auch  zu 
TU*^  (tritt  gewaltthâtig,  verwUstend  auf)  Ps.  91,  6  kann  kein 
besonderes  Verb  IW  angenonmien  werden,  vgl.  insbesondere 
mit  demselben  Adverbiale  D'^inîtâ  TW  Jr.  15,  8.  Beide  Stellen 
ând  vei^lichen  von  Rod.  Thés.  p.  1364,  obgleich  gerade  er 
noch  die  Moglichkeit  der  Ableitung  jener  Form  von  TltD  ange- 
nommen  hat. 

Verdoppelnngswegfiili.  Da  die  Doppeltheit  des  zweiten 
Stammeonsonanten  in  den  afifbrmativlosen  Formen  verschwand, 
âo  konnte  fttr  das  Sprachbewusstsein  die  Abstammung  einzelner 
Fomen  ûberhaupt  verloren  gehen  und  die  Doppeltheit  des 
zweiten  Stammeonsonanten  nicht  mehr  gesprochen  werden.  Es 
scbeint  mir  aber  dabei  die  leichte  Zusammensprechbarkeit  der 
betreffenden  Cousonanten  die  Veranlassung  gegeben  zu  haben 
und  daher  nenne  ich  dièse  erste  Art:  Verdoppelungsweg- 
fall  wegen  Consonantenverbindung.  So  in  ïi'Oti;  (sie 
siimen)  1  M  U,  6  und  nb^D  (wir  wollen  durcheinander  mengen) 
V.  7.  —  Eine  andere  Art  von  Verdoppelungswegfall  ist  nur 
scheinbar,  nâmlich  wo  hinter  dem  langen,  betonten  Vocal  die 
ûicht  gesprochene  und  unh5rbare  Verdoppelung  auch  âusserlich 
nicht  angezeigt  ist.  Nicht  die  „Weichheit"  der  folgenden  Cou- 
sonanten wirkt  dabei  mit,  wie  Bo.  U.  S.  488  meint,  sondera 
&  Eigenschaft  der  betreffenden  Consonanten  als  „Dauerlaute". 


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326        ^I-  Haupttheil:  Fonnenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Darum  sage  ich  „Verdoppelungswegfall  in  Dauerlauten"- 
mis  (wir  woUen  plûndem)  1  Sm.  14,  36. 

Da  bel  den  afFbrmativlosen  Formen  die  Verdoppelang  des 
zweiten  Staminconsonanten  ftir  Ohr  und  Mund  verloren  ging, 
so  hat  sich  die  Sprache  einen  Ersatz  durch  doppelte  Aus- 
spracbe  des  ersten  Stammconsonanten  geschaffen.  Vgl. 
Qim.  128,  b:  bfân  ni»  D*tprib  «W.  Ges.  Lgb.  S.  370  be- 
zweifelt  zwar  dièse  BegrOndung;  aber  nicht  Ew.  §  112,  e;  Bô.  II. 
S.  486.  —  Olsh.  §  105,  b  sagfc:  „Manche  Derivate  von  Wurzeln 
!^":^  sind  der  Bildungsweise,  die  bei  starken  Wurzeln  Statt  hat, 
wenn  auch  nur  âusserlich  âhnlich  gemacht,  indem  man  die 
Wurzeln  auf  zwei  Consonanten  zurûckfiihrte,  dagegen  den  ersten 
Radical  ohne  irgend  einen  andem  Grand  yerdoppelle,  als  um 
sich  dem  Silbenbau  der  Derivate  starker  Wurzeln  genau  anzu- 
schliessen^^  War  denn  aber  der  Stamm  nicht  schon  in  der 
gewôhnlichen  Bildung  !ib^  auf  zwei  Consonanten  zurûckgefbhrty 
Wie  hâtte  man  da  das  Bestreben  haben  soUen,  den  Stamm  nun 
erst  aut  Twei  Consonanten  zu  reduciren  und  ib^  zu  bilden? 
Âlso  das  Moment  von  der  Reducirung  der  Wurzeln  auf  zwei 
Radicale  ist  in  der  Erklârung  Olshausens  falsch.  Ist  nun  das 
andere  Moment  richtig,  dass  die  Verdoppelung  des  ersten  Radicals 
eingetreten  sei,  damit  die  Form  einem  Dérivât  von  starker 
Wurzel  [Mûller  §  277:  dem  Impf.  der  yt]  âhnlich  werde?  Zu 
solcher  Behauptung  scheint  mir  viel  weniger  Anhalt  vorhanden 
zu  sein,  als  zu  der  alten  Erklârung  der  Verdoppelung  als  einer 
compensirenden.  —  Etwas  von  dieser  neuen  Erklârung  Ols- 
hausens scheint  auch  in  den  Worten  bei  Ges.-Kautzsch  §  67,  5. 
Ânm.  zu  liegen:  ,J)iese  kilnstliche  Schârfung  des  ersten  Stamm- 
consonanten dient  offenbar  nur  dem  Zweck,  den  biliteral  ge- 
wordenen  Stamm  wieder  zum  triliteralen  zu  erheben".  —  Noch 
eine  andere  neue  Erklârung  hat  Stade  §  484,  a  vorgetragen, 
indem  er  auf  §  82,  1,  wo  er  vom  Uebergang  mancher  a  in  / 
handelt,  und  auf  §  71,  3  zurQckweist,  wo  er  von  dem  Dagesch 
forte  spricht,  welches  die  Sprache  hâufig  angewendet  habe,  um 
den  Ausfall  oder  die  Dehnung  eines  kurzen  Vocal  zu  vermeiden. 
Das  Dagesch  forte  von  ab^  soU  also  nach  ihm  ein  solches 
Dagesch  forte  orthovocalicum  sein,  wovon  ich  oben  S.  53  ge- 
sprochen  habe.  Aber  auch  dièse  neue  Erklârung  ist  abzuweisec, 
weil  jene  zum  Schutz  eines  kurzen  .Vocals  eingetretene  Ver- 
doppelung [Dagesch  forte  orthovocalicum]  sonst  nur  im  Stamm- 


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Impf.  des  transitiyen  Qal  der  a»^y.  §  S4,  1.  327 

aoslaut  erscheint,  und  weil  dieselbe  im  Aramaischen  nicht  vor- 
handen  ist,  wâhrend  doch  jene  Vorderverdoppelung  der  !f"!P  im 
Aiam.  gerade  heimisch  ist.  —  Stade  kann  dagegen  einwenden, 
da88  ich  den  Kern  seiner  neuen  Erklârung  nicht  erfasst  habe. 
Et  meint  namiich  jedenfalls,  dass  das  a  des  Praformativs  Yon 
30^  ebenso  in  î  verwandelt  worden  sei,  wie  das  vom  arab. 
jaqtulu  in  VtDp^  nnd  dass  das  Streben,  eine  solche  Gleichheit 
zwischen  starkem  und  schwachem  Impf.  Qal  herzustellen,  der 
erste  treibende  Factor  bei  der  Umwandlung  von  ab^  in  ab'J 
gewesen  sei.  Indess  diess  kann  nicht  zugegeben  werden,  weil 
dann  nnerklart  bleibt,  wesshalb  gerade  bei  den  !r''^  dièses 
Streben  (den  Vocal  des  Bildungsbuchstabens  wie  beim  starken 
Verb  zn  gestalten)  so  stark  sich  gezeigt  hat  und  nicht 
ebenso  wie  bei  den  V':r  etc.  Vielmehr  war  der  erste  Factor 
das  Streben,  die  verlorene  Verdoppelung  wieder  zu  Gehôr  zu 
bringen;  und  nur  nebenher  geschah  es,  dass  nicht  nb^  ge- 
bildet  wurde,  sondem  !ib\ 

Demnach  bleibe  ich  bei  der  alten  Erklârung  und  nenne 
jene  Yordenrerdoppelung  immer  ErsatzTerdoppelnng.  Sie 
zeigt  sich  z.  B.  in  D^*?  (schweigen)  etc.  z.  B.  auch  der  Gohor- 
tativ  ntt'îT?  (wir  wollen  schweigen)  Jr.  8,  14.  So  Qtmchi  129,  a; 
Ges.  Thés.  s.  v.;  [Ew.  §  193,  c];  Olsh.  §  243,  d;  Bô.  H.  S.  487; 
Mû.  §  279.  h.  Nicht  ist  es  Niq.  mit  Qim.  WB.;  MOhlau-Volck 
s.  V.;  Kautzsch  §  67,  Anm.  11.  Und  da  (S.  353.  355)  beim 
Hiq.  und  Hoq.  ganz  sicher  dièse  Ersatzrerdoppelung  auch 
ausnahmsweise  angewendet  worden  ist,  wo  die  Verdoppelung 
des  zweiten  Stammconsonanten  Yorhanden  war,  so  ist  zum  Qal 
auch  ^^la^ri  (du  [fin.]  sollst  schweigen  =  der  Existenz  verlustig, 
vemichtet  sein)  Jr.  48,  2  zu  ziehen;  so  Qim.  107,  b;  Olsh.  §  243,  d. 
Nicht  ist  es  f&r  ein  nach  V'IT-Analogie  gestaltetes  Niqtal  zu 
halten  mit  Ges.  Lgb.  S.  367  und  Thés.  s.  v.;  Bô.  IL  S.  519; 
Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  5.  —  Die  Formen 
3b^  und  nbri  (oder  auch  beide  plene  geschrieben)  sind  von  Ges. 
u.  s.  w.  f&r  Qal  gehalten  worden.  Nur  Bô.  H.  S.  519  hat  die 
Meinung  [Qim.'s  WB.]  emeuert,  dass  sie  Niq.  seien.  Man  wird 
aber  besser  bei  jener  Meinung  bleiben,  weil  derBedeutungsunter- 
schied  von  afa^  und  ab'J  nicht  ganz  bestimmt  ist.  —  Die  Formen, 
wie  ap7,  muss  man  zum  Theil  von  Mp  (verfluchen)  ableiten, 
weil  man  nicht  mit  Bô.  II.  S.  560  soweit  gehen  kann,  anzu- 
nehmen,  dass  sich  nur  ans  Versehen  der  Sprache,  die  bloss  âp3 


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328        II-  Haupttheil  :  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

besessen  batte,  aber  die  Imperfectformen  von  Up  abgeleitet 
batte,  aucb  ein  Imperativ  ^^  gebildet  batte. 

In  DWi  (sie  soll  aile  werden)  Hes.  24,  11  liegt  Ersatz- 
verdoppelung  und  V'IT-Analogie  vor.  Denn  das  u  ist  nicht 
mit  Bô.  U.  S.  487  auf  Einfluss  des  folgenden  n  zurûckzufiibren  ; 
da  ja  von  diesem  eber  eine  BegtinstiguDg  des  o  abzuleiten  wâre. 
Es  wird  aucb  kein  anderer  lautlicber  Einfluss  ausfindig  gemacht 
werden  kônnen,  etwa  das  vorausgebende  'tio.  Man  kann  aber 
aucb  nicbt  diesen  Fall  von  u  beim  Impf.  mit  denjenigen  Fâllen 
von  altem  u-o  zusammenbringen,  welcbe  oben  §  20,  12  be- 
sprocben  worden  sind,  wie  Ges.  Lgb.  S.  369  geilian  bat  und 
Stade  §  95  wieder  thut,  vgL  darliber  scbon  S.  325  bei  '\^^\ 
Ricbtig  also  aus  VIT- Analogie  baben  das  u  erklârt  Ew.  §  139,  c; 
Olsb.  §  243,  d.  Und  ûberdiess  sind  beide  Abweicbungen  auch 
in  einer  Form  des  Hiq.  aus  Jr.  49,  20  vereinigt,  was  zu  ver- 
gleicben  man  bis  jetzt  vergessen  bat  (S.  353). 

Imperfectum  consecutivum  wie  iOJI  wajjdsob,  —  nÎD^ 
(und  er  warFûrst)  Ri.  9,  22  bat  seinPatbacb  nacb  V'3^-Analogie. 
Denn  bei  den  y$  ist  das  tongedebnte  o  des  Impf.  Qal  nicbt 
wegen  eines  folgenden  n  oder  Gutturalen  dem  bomorganeu  a 
gewicben,  vgl.  dariiber  unten  S.  376.  Eine  Begriindung,  wess- 
balb  die  Form  Ri.  9,  22  zu  den  ^'":p  gestellt  worden  ist,  babe 
icb  nicbt  gefunden;  aber  wenigstens  tbatsâcblicb  ist  die  Form 
(aucb  Hos.  12,  5)  zu  ^itû  gestellt  bei  Qimcbi  WB.;  Ges.  Tbes. 
s.  V.;  Olsb.  §  244,  a;  Miib.-V.  s.  v.  —  Bo.  bat  die  Form  einfacb 
zu  den  T^  gestellt  II.  S.  489  und  bat  das  Paibacb  durcb  Ver- 
weisung  auf  §  378,  5  auf  Einfluss  des  n  zurlickgeflibrt  Er  bat 
aber  dabei  libersehen,  dass  eben  bei  den  y$  das  1  und  die 
Gutturalen  diesen  Einfluss  nicbt  ausliben.  Er  batte  also  die 
Form  II.  S.  518  erwâbnen  sollen,  wo  er  von  den  Debergângen 
der  T:P  in  die  Ï'IT  handelt. 

Ueber  nri  (und  er  drtickte  ausj  Ri.  6,  38  glaube  icb  das- 
selbe  Urtbeil  fallen  zu  mtissen;  also  icb  leite  es  von  IIT,  einer 
scbwâcberen  Gestalt  des  n'iS,  ab.  Die  Annabme  eines  n^^T 
(Qimcbi  WB.;  Ges.  Lgb.  S.  404;  Tbes.;  Olsb.  244,  a;  Mîiblau- 
Volck;  Stade  §  484,  d)  balte  icb  nacb  S.  325  trotz  rniT  (zer- 
drtickt)  Jes.  59,  5  fiir  inconséquent  Bei  Ew.  und  Bô.  finde 
icb  die  Form  nicbt. 

Dnjl.  So  beisst  die  Form  2  M  16,  20  und  nicbt  nnpn,  wie 
Ew.  §  232,  c  scbreibt,  was  er,   nebenbei  bemerkt,   „es  wurde 


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Imperatiy  des  transitiven  QaJ  der  y"9,  §  84,  1.  329 

&ul"  âbersetzt.    Dass  jene  Form  von  Ottl  (krieclien,  wimmeln), 

dem  Stammwort  von  StB'l  (Wnrm),  auch  durch  die  Pnnctatoren 

gemeint  sei,  kann  man  mit  Sicherheit  behaupten.    Denn  nur 

so  erklart  sich  die  abweichende  Aussprache;  wodurch  die  Form 

von  der  des  Verb  Wl  (hoch  sein)  nnterschieden  werden   sollte 

iQimchi  128,  b),  und  ausserdem   bat   Onkelos   TD'^nn   (kriechen, 

winnneln)  und  ebenso  die  LXX  s^é^eoe^  welches  letztere  gerade 

beim  „Sichbewegen ,  Wimmeln"  von  Wûrmem  gebraucht  wird, 

vgl.  Herodot  4,  205  von  der  OeçerlfiT}  „Çc5aa  evléuv  i^é^eaei^^  = 

etiamnunc  vivens   verraibus  ebuUivit  sive   scatuit.    Also  dièse 

Ableitung  jener  Form  von  WûTi  ist  anzunebmen  mit  Ew.  a.  a.  0.; 

Olsh.  §  243,  a.;  Bo.  II.  S.  480;  Dillmann  z.  St    Nicht  ist  sie  zu 

beweifeln  mit  Ges.  Thés.   s.  v.  und  Stade  §  484,  d,  oder  ganz 

zu  ûbergehen  mit  Knobel  z.  St.  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  Oïan. 

Imperativ.    nb    1    Sm.  22,  18    etc.    —   Auch    Vu    (be- 

schneide!)  Jos.  5,  2   ist  von  bbtj    abzuleiten,    weil    dièses    nun 

einmal  neben  b^%]  existirt  hat;  nicht  ist  es  mit  Bo.  U.  S.  499. 

519  zu  diesem  Verb  zu  ziehen,  vgl.  unten  S.  344. 

•'V-na^  (verfluche  mir  doch!)  4  M  22,  11.  17.  Ueber  die  Aua- 
sprache  qàtâ-Ui'  ist  schon  S.  104  gehandelt.  —  Die  Fonn  kann 
von  apa  (verfluchen)  abgeleitet  werden;  obgleich  Aphaeresis  der  Im- 
peratîve  ]"t  mit  o  nur  in  dem  zweifelhaften  ^xof  und  Sqa  vorkam  und 
der  Imp.  dièses  Verb  ap  (allerdings  in  anderer  Bedeutung)  ohne 
Aphaeresis  wirklich  gebraucht  ist ,  vgl.  oben  S.  302  f.  Die  Form  ist 
aber,  wie  sie  dasteht,  vielfach  von  aap  abgeleitet  worden.  Die 
Aussprache  Qimchi's  Mikhlol  182,  b  ûber  die  Form  siehe  unten  in 
ihrem  Zasammenhang  unten  Nr.  7,  a  (S.  364)  bei  "h^k!  —  ROd.  im 
Index  analyt.  zum  Tbes.  entscheidet  sich  nicht  fOr  eine  der  beiden 
Âbleitungen.  Olsh.  hatte  §  77,  h  die  Form  von  apa,  aber  §  235,  f 
im  Widersprnch  mit  sich  selbst  von  aap  abgeleitet  und  hat  sich  im 
Nachtrag  S.  626  fur  letztere  Ableitung  entschieden.  —  Wesshalb 
aber  ist,  wenn  man  die  Form,  wie  sie  dasteht,  von  aap  ableitet, 
das  a  nicht  verdoppelt?  Darûber  habe  ich  nichts  gefunden  bei  Ges. 
Lgb.  oder  Thés.,  wo  die  Form  aasdrûcklich  von  aap  abgeleitet  wird, 
bei  Olsh.  a.  aa.  00.;  Mûhlau-Volck  im  analyt.  Anh.;  Ges.-Eautzsch 
§  67,  Anm.  2.  Auch  Land  §  207,  f  sagt  bloss:  «Yerwaarloosd  vinden 
wij  de  verdubbeling  (vgl.  §  56,  h)  in  de  voorbeelden  nap  und  m»". 
Und  §  56,  h  schliesst  er  dièse  FâUe  an  ,die  bekannte  Erscheinung 
an,  dass  am  Worteude  die  Verdoppelung  weggefiedlen  ist,  indem 
er  fort&hrt:  ,Ook  tusschen  bepaalde  vocaJen  is  de  verduppeling 
meermalen  verwaarloosd ;    b.  v.  rrap  in   pL  v.  nap;    naa^n  in  pi.  v. 


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330        II*  Haupttbeil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

njajn".  Da  wird  alsp  ganz  Hétérogènes  vermischt;  vgl.  ûberdievon 
ihm  mit  verglichene  Pausalform  aus  Ruth  1,  13  oben  S.  246.  — 
Ëwald  stellt  nnsere  Form  §  82,  b  mit  der  Lesart  nr  «  (nach  Gath) 
1  Kg.  2,  40  und  weiter  mit  dem  Wegfall  des  Dagesch  forte  in  der 
Pansa,  vgl.  oben  §  30,  3  (S.  246),  zusammen.  Aber  wenn  auch  die 
Lesart  1  Kg.  2,  40  richtig  w&re,  so  wS.re  doch  dièse  Form  wenigsten^ 
auf  der  Silbe  betont,  hinter  welcber  die  Verdoppelung  weggefallen 
sein  soll,  und  es  w&re  also  dièse  Lesart  mit  den  erw&hnten  Pausal- 
fiUlen  zusammenzustellen  ;  unsere  Form  ist  aber  unbetont  auf  dieser 
Silbe  und  mit  den  Pausalf&llen  ist  sie  also  nicht  zusammenzu- 
bringen.  Ein  tauglicheres  Moment  zur  Erklârung  der  Nichtver- 
doppelnng  des  a  bringt  ËwaJd  anch  §  90  imd  228,  b  nicht  hinziL 
Und  ganz  dieselbe  Erklftrung  bat  auch  Bô.  I.  S.  160.  Wenn  dabei 
n^  von  Beiden  erwS.hnt  wird,  so  ist  ja  die  Ableitung  dieser  Bildnng 
▼on  Vç  gerade  wegen  des  Fehlens  der  Verdoppelung  fraglich,  wenn 
anch,  weil  bei  ihm  das  Dagesch  forte  in  der  betonten  Silbe 
fehlen  wûrde.  vielleicht  mOglich.  Und  wenn  von  Beiden  rrjn  (berg- 
w9xts)  1  M  14,  10  mit  Vergleichung  von  în;j"]»  (nach  der  Wûste) 
1  Kg.  19,  15  erw&hnt  wird,  so  sind  da  die  betreffenden  Silben  nicht 
nnr  wieder  betont,  sondern  es  lieg^  auch  virtuelle  Verdoppelung 
vor,  nur  dass  ^,  wie  auch  sonst,  das  Dagesch  forte  nicht  hat  — 
Ans  eben  diesem  Grnnde  darf  durcha^s  nicht,  wie  von  beiden  Ge- 
lehrten  geachieht,  die  fragliche  Form  mit  "^n,  vgl.  unten  auf 
S.  864,  auf  die  gleiche  Stufe  der  Anomalie  gestellt  werden;  weil 
ja  in  letzterer  Form  nicht  der  Mangel  der  Verdoppelung,  sondern  nur 
die  trotz  der  etymologischen  Verdoppelung  des  *>  ausnahm8wei>e 
[aber  wegen  des  folgenden  Metheg  erklftrlicherweise]  eingetretene 
Verkdrznng  des  o-lautes  aufiallend  ist.  Und  doch  hat  auch  Stade 
§  591,  e  die  beiden  Formen  einander  ganz  gleich  gestellt,  indem  er 
hinzuftigt:  «Sie  erkl&ren  sich  nur  aus  der  Aussprache  des  ,  als  o'. 
Was  meint  er  mit  diesem  Zusatz?  Er  muss  damit  die  verdunkelte 
Aussprache  des  Qames  meinen,  welche  in  den  sp&teren  Zeiten  cin- 
trât. Ich  habe  aber  §  12  erwiesen,  dass  bei  der  Fesisetzong  der 
Punctation  die  Verdunkelung  des  Qames  zu  (wirkUchem)  ô  noch 
nicht  (wie  in  der  jetzigen  poln.-deutschen  Aussprache)  eingetreten 
gewesen  sein  kann.  Folglich  hâtten  auch  die  Punctatoren  nicht  das 
Dagesch  forte  aus  diesem  Grunde  aus  dem  a  weglassen  kdnnen. 
Und  wenn  die  Punctatoren  das  Dagesch  forte  im  a  gesetzt  gehabt 
hsltten,  dann  w&re  es  gewiss  sp&ter  nicht  weggefallen.  —  Aber  ist 
vielleicht  unsere  Form  dem  gleichbedeutenden,  ihm  vorausgehenden 
(22,  6)  sowie  nachfolgenden  (23,  7)  -ît^k  nachgebildet  worden?  Das 
wûrde  immerhin  auf  eine  beim  1T»  wegen  des  dageschscheuen  *i 
leichter,  beim  nap  aber  schwer  erkl&rliche  Verkennung  der  Etymo- 


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Imp.;  Infin.  des  transitiven  Qa,l  der  9'*9.    §  34,  i.  331 

logie  zurûckgefûhrt  werden  mfissen;  and  fOr  dièse  Zusammenstellung 
spricht  anch  nicht  die  gleidunâissige  Schreibong  des  Qames  chatnph 
mit  blossem  Qames  in  beiden  Formen,  weil  wir  dièse  Schreibung 
aach  in  D*«ôn];  haben.  —  Es  bleibt  also  als  Er]dS.rung8gnind  far  die 
Nichtverdoppelung  des  a  nor  der  Gedanke,  dass  die  Punctaioren  die 
Form  Yon  dem  synonymen  npa  abgeleitet,  der  Form  wegen  des  p 
ein  Yererbangschatepb-qames  gegeben  and  dièses  entweder  wegen 
des  p  oder  wegen  des  -mu  mit  einfachem  Qames  geschrieben  haben. 

—  Dass  aber  arsprûnglich  dièse  Ableitnng  der  Form  nicht  ge- 
meint  war,  kann  man  wohl  mit  Bestimmtheit  sagen,  weil  Aphae- 
resis  des  a  bei  Imperativen  yt  mit  o  nur  in  den  oben  S.  802  f.  an- 
gefûhrten  and  bestrîttenen  F&llen  ans  entgegentritt. 

^TT^'  (verheert!)  Jr.  49,  28  nncontrahirt;  man  weiss  nicht,  ob 
ans  beeonderm  Grande,  etwa  des  starken  Worttons  wegen,  wie  Bd. 
U.  S.  481  meint.    Qimchi  16,  a;  nicht  128,  a. 

Jedenfalls  haben  wir  keinen  Imperativ  mit  a  von  einem  ein&ch 
schwachen  y"9.    Denn  es  bleibt  immerhin  unwahrscheinlich,  dass 

n»  Ps.  80,  16,  dessen  Betonang  auf  Dltima  allerdings  manche 
Analogie  bei  diesen  Yerben  h&tte,  von  den  Panctatoren  als  verst&rk- 
ter  Imp.  von  i»  (decken)  gemeint  sei  [Ges.  Lgb.  S.  365;  Mûhlau- 
Volck  8.  V.];  denn  die  Fortsetzang  der  Rede  mit  hy  macht  dabei 
wenigstens  ebensoviel  Schwierigkeit,   wie  bei  andern  AafiBossangen. 

—  Die  LXX  mit  ihrem  xaxdçxLCai  haben  vielleicht  die  Form  anders 
ausgesprochen  and  an  inb  gedacht;  jedenfalls  passt  ihre  Form  nicht 
zom  folgenden  V?,  obgleich  aach  aie  sinnlos  mit  ènl  fort£B.hren.  — 
Andere  nehmen  mit  dem  targumischen  H^Sy  („and  [npç  sache  heim)!] 
den  Zweig,  das  Reis")  das  Wort  »  Setzling,  Pflanze.  So  Ges.  Thés. 
s.  V.  Und  da  erklfijrt  sich  das  folgende  hy  am  leichtesten  als  Varia- 
tion der  Constraction  des  voraasgehenden  -i^k,  indem  bei  der  Aus- 
dehnang  des  Objectes  ans  diesem  Yerb  leicht  der  allgemeinere  Be- 
grift  „wach  sei  âber!'*  heraasgenommen  warde.  Fur  dièse  Aaf- 
fassang  spricht  aach  das  unmittelbar  voraasgehende  „diesen  Wein- 
stock"  and  das  anmittelbar  folgende  „welchen  gepflanzt  hat  deine 
Rechte".  Aber  diess  ailes  spricht  gegen  die  AoffiEissang  von  Qimchi, 
welcher  im  Warzelbach  von  ^33  aaf  '\^'ù  verweist  and  dort  an  ^,  ias 
(Stelle,  Platz)  auch  die  hier  fragliche  Form  mit  den  Worten  anreiht:  1 
,,Und  mit  dem  He  feminini  n»  Ps.  80,  16".  Ebenso  spricht  das  | 
,ypflanzen'*  gegen  die  Auffassang  von  BO.  I.  S.  448,  wonach  die  Form  l 
fur  Tat  „ihr  [des  Weinstockes]  Gestell"  gesetzt  sein  soll.  —  £w.,  | 
Olsh.,  Stade  erwâhnen  die  Form  nicht. 

Infinitivus  cstr.  wie  afa  5  M  2,  3  oder  nÎD  4  M  21,  4.  — 
Einmal  V'^-Analogie  in  ninb  (zu  prttfen)  Pred.  9,  1.    Qimchi 


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332        M.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbum. 

128,  a  „Und  [der  Inf.]  kommt  vor  mit  Schureq";  WB.  s.  v. 
„Mit  Schureq  wie  mit  Cholem". 

Particip  inte  Esth.  1,  22;  plene  n'^nb  2  Kg.  8,  21. 

2.  Intransltires  Qal.  Perfect.  In  der  aflformativlosen 
und  den  vocalisch  aflormirten  Formen  herrscht  hier  die  contrahirte 
Aussprache;  vgl.  z.  B.  n?  (eng  sein)  und  von  b'u  (schlaflf  herunter- 
hangen;  schlaff,  schwach  sein)  steht  ^iVl  Hi.  28,  4.  Und  davon 
kommt  auch 

îT^b'5  Spr.  26,  7.  Denn  a),  wie  es  eine  consonantische 
Compensation  der  Verdoppelung  giebt,  wo  der  unbestimmte 
Laut  Yor  dem  eigentlich  verdoppelten  Consonanten  sich  erzeugt 
(§26,  2;  33,  2;  S.  202.  301),  ebenso  giebt  es  eine  solche,  wo 
derselbe  nach  dem  eigentlich  verdoppelten  Consonanten  sich 
einstelli  Nach  den  Beispielen,  welche  Ges.  Lgb.  S.  135;  Thés, 
s.  V.  bbl;  Rod.  im  index  analyt.  zum  Thés.  pag.  12  gegeben 
haben,  kann  man  die  Erscheinung  nicht  fUr  unbewiesen  er- 
klâren.  Sie  wird  als  wirklich  zugegeben  ausser  von  Ges.  u.  Rod. 
auch  von  Ew.  §  84,  b;  Bô.  §  300 b.  Plir  unbewiesen  hait  die 
Erscheinung  Olsh.  §  82,  d,  weil  der  Text  an  den  betreffenden 
Stellen  corrumpirt  sei.  Das  war  nun,  vgl.  oben  §  23,  5  (S.  191), 
wirklich  der  Fall  bei  Esra  10,  16;  aber  nicht  kann  solche  Cor- 
ruption auch  angenommen  werden  Ps.  64,  7;  KL.  3,  22,  vgl.  oben 
S.  323;  Spr.  26,  7  und  Jes.  23,  U.  Fur  unbewiesen  halten 
die  Erscheinung  auch  Mfihlau-Volck  s.  v.  bbl  sowie  MûUer 
§  120,  und,  wie  von  Bickell  §  22—36;  Land  §  44  —  56;  Ges- 
Kautzsch  §  20,  wird  sie  auch  von  Stade  in  dem  auf  die  Con- 
sonanten bezQglichen  Theile  der  Lautlehre  nicht  erwâhnt.  — 
Also  nach  meiner  Ânsicht  heisst  unsere  Form  „schlafif  hangen 
herab^^;  und  dièse  Uebersetzung  giebt  den  zur  Beschaffenheit 
der  Beine  eines  Lahmen  einzig  passenden  Sinn.  So  Ges.  Thés. 
s.  V.;  Bô,  I.  S.  162;  II.  S.  488.  —  b)  Das  Targum  „Wenn  du 
gabest  [geben  konntest]  das  Gehen  [die  Fâhigkeit  des  Gehens] 
dem  Gelâhmten  etc."  ist  nur  eine  freie  Wiedergabe  des  Sinnes. 
Die  Uebersetzung  der  LXX  ^açpsXov  ist  aber  auch  nur  errathen 
aus  der  folgenden  Prâposition  *|Î3.  Sie  giebt  sachlich  eineu 
unpassenden  Sinn;  denn  darnach  wûrde  aufgefordert,  dem 
Lahmen  seine  Beine  zu  nehmen,  die,  wenn  auch  keinen  voU- 
standigen,  so  doch  einen  theilweisen  und  genUgenden  Werth 
ftlr  ihn  haben.  Ausserdem  mtisste  angenonmien  werden,  dass 
das  nbl  nicht  „schôpfen",  sondem  „wegnehmen"  bedeute,  und 


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Perfect  des  intranritiven  Qal  der  ^':f.  §  34,  2.  333 

dass  ganz  ausnahmsweise  der  dritte  Stammconsonant  geblieben 
ware,  ohne  dass  der  Ton  voranging,  oder  die  §Ite  schwere 
Endung  mj,  oder  ein  SufSx  folgte.  Freilich  so  auch  Qimchi,  WB. 
s.  T.:  „5|'^b'5  (l'^i'jj).  So  schrieb  ■  es  Rabbi  Juda  Cbajug  bel  den 
Perfectformen  in  der  Conjugation  Qal.  Und  ich  habe  gefunden 
pathachirt  das  l.  Und  so  hat  es  geschrieben  Rabbi  Jacob  ben 
Elasar  [Zeitgenosse  Qimchi's;  Einleitung  zum  WB.  p.  XXVIII]; 
und  wenn  so,  dann  ist  es  Imperativ  vom  Intensivstamm  mit 
Raphirong  des  b,  und  seine  normale  Form  ware  zu  dageschiren. 
Und  seine  Erklârung  ist  ,,Nehmt  weg  ('Iti'^'lïl)  die  Schenkel  vom 
Lahmen;  denn  was  nûtzen  sie  ihm  (^b'^yi*^);  und  ebenso  ist  der 
Spnich  im  Munde  von  Thoren"**.  Kurz  Buxtorf,  Thés.  p.  270: 
JEst  et  unum,  in  quo  n  in  "^  conunutatum  est:  '",  tollite,  Prov. 
26,  7".  Ebenso  Ges.  Lgb.  S.  431  „'l  eigentlich  haurite  sive 
tolïïte  Spr.  26,  7";  Olsh.  §  247  ex.:  ,/i  Spr.  26,  7  soU  vielleicht 
als  Imperativ  Piel  mit  Beibehaltung  des  dritten  Radical  ange- 
sehen  werden;  ob  aber  eine  solche  Form  hier  ursprûnglich 
beabsichtigt  war,  ist  sehr  zweifelhaft".  —  c)  Mit  diesen  letzten 
Worten  hat  Olsh.  vielleicht  darauf  hingedeutet,  dass  '1'^^'^  ur- 
sprûnglich beabsichtigt  war.  So  Ewald  [im  Lehrbuch  finde  ich 
nichts],  Dietrich  bei  Mûhlau-Volck  s.  v.  bbi,  welche  selbst  fttr 
dièse  dritte  Âuffinssung  sind;  Stade  §  413,  a.  Aber  man  darf 
gar  nicht  mit  Mtihlau-Yolck  a.  a.  0.  sagen:  „Die  nicht  elidirte 
Form  vb*^  fttr  i^^'l  ist  zwar  in  Pausa  heimisch,  kommt  aber  auch 

T    T  T  ' 

ausser  Pausa  vor".  Denn  wo  der  dritte  Stammconsonant  der 
rr b  ausser  Pausa  vorkommt,  namlich  nur  1)  hinter  betontem 
Vocal,  2)  vor  der  alten  Endung  mi  und  3)  vor  Suffixen,  das 
siehe  bei  Ps.  122,  6  nach  d.  Register.  Âusserdem  hat  das  Verb 
nbl  im  hebr.  Sprachgebrauch  nur  die  Bedeutung  „schôpien" 
und  nicht  die  Bedeutung  „schlaff  herabhangen'*. 

Ausnahmen  von  der  obigen  Regel  ttber  die  Contrac- 
tion der  beiden  gleichen  Consonanten  sind:  ibb"!  Jes.  19,  6 
and  ï^bbs  (sie  klangen,  schwirrten,  klirrten)  Hab.  3,  16; 
Xeh.  13,''l9. 

Bei  den  consonantisch  afformirten  Formen  haben  dièse 
Intransitiva  den  Yocalstammauslaut,  wie  die  Transitiva. 

Intransitiva  mit  Cholem. 

^  Jes.  1,  6.  —  a)  Schon  die  Bedeutung  „sie  sind  aus- 
gedrQckf*,  welche  der  Context  fordert  und  im  Gegensatz  zum 
Targom    (PplV  Kb,   nicht  ablassende)    sowohl  die  LXX  (ovx 

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384        ^  Hanpttheil:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Yerbmn. 

eati  fiulayfia  inid-elvai)  aLs  auch  Qimchi  und  Raschî  z.  St. 
annehmen,  itthrt  uns  auf  das  "nt,  wovon  schon  oben  S.  32S 
ITjg  Ri.  6,  38  abgeleitet  wurde.  Und  dagegen,  dass  die  Fomi 
von  einem  intransitiv  vocalisirten  lit  mit  Ges.  Lgb.  S.  401  und 
Thés,  abgeleitet  werde,  spricht  auch  entscheidend,  dass  eben 
dièses  die  Bedeutung  „abweichen"  hat  Ps.  58,  4;  vgl.  unten 
§  38,  2.  Auch  Qimchi,  der,  wie  angegeben,  der  Fonn  die  Be- 
deutung „sind  ausgedrlickt'^  giebt,  stellt  sie  doch  zu  lit,  vgl. 
WB.  s.  V.  :  „Pual  ist  die  Porm  nach  dem  Wissen  des  Gramma- 
tikers  Rabbi  Juda.  Aber  nach  meinem  Wissen  ist  es  Perfect- 
fonn  von  der  Art  bi^Ç  nach  der  Analogie  von  ïQ'tD  [pbgleich 
er  dort,  wo  er  dessen  Verwandte  behandelt,  Mikhlol  100,  unsere 
Form  nicht  erwâhnt],  und  es  ist  intransitives  Verb  etc."  -- 
b)  Aber  welche  Form  vonniT  steht  nun  Jes.  1,  6?  Die  Form  kanr. 
ein  intransitiv  vocalisirtes  Qal  sein.  So  Kautzsch  §  67,  AnuL  1. 
Sie  kann  aber  auch  eine  Spur  vom  Passivum  Qal  sein.  Dièses 
findet  am  natûrlichsten  Olsh.  §  245,  1;  Mûhlau-Volck  s.  v.; 
Mûller  §  279.  Dagegen  lâsst  sich  nicht  mit  Bôttcher,  der  doch 
sonst  dem  Passivum  Qal  am  meisten  nachspûrt.  II.  S.  414. 
Anm.  5  sagen,  dass  die  Punctatoren  solche  Passiva  nicht  ge- 
funden  hâtten.  Denn  die  Punctatoren  haben  vocalisirt,  wie  die 
Aussprache  ûberliefert  war,  mochte  nun  die  Form  einer  gramma- 
tischen  Bildung  angehoren,  welcher  sie  wollte.  —  c)  Trotz  des 
Accentes  auf  der  vorletzten  Silbe,  der  vollends  ausser  Pausa 
doch  nicht  verschoben  sein  kônnte,  ist  die  Form  f&r  Puai  von 
einem  sonst  nicht  existirenden  mt  =  lit  erldârt  worden  von 
Ew.  §  138,  b,  Anm.;  Bô.  I.  S.  296  und  Anm.;  IL  S.  414  und 
Anm.;  Stade  §  385,  b. 

Bei  ^'n  l  M  49,  23  mit  Athnach  fragt  es  sich  zuerst,  ob 
es  von  nil  (n'^n)  [hadern,  befehden]  hervorkommt.  Dièse  An- 
sicht  hat  Ges.  Thés.  s.  v.  fbr  passend  gehalten,  „modo  scribas 
ïQni".  Gesenius  hat  also  ganz  richtig  die  Schwierigkeit  her- 
vorgehoben,  welche  dièse  Ableitung  besitzt.  Bôttcher  aber. 
welcher  dieselbe  Ableitung  vertheidigt  hat,  glaubt  auch  die 
Punctation  mit  derselben  in  Ëinklang  bringen  zu  kônnen. 
£r  nimmt  nâmlich  I.  S.  300  und  307  zunachst  an,  dass  das 
Dagesch  forte  der  Pausa  zuzuschreiben  sei.  Dagc^gen  lasst  sich 
nichts  sagen,  weil  solche  Verdoppelung  sonst  vorkommt,  vgl. 
S.  53.  Nachdem  er  so  ^^n  gewonnen  hat,  nimmt  er  I.  S.  299 
Zeile  1  an,  dass  das  Qames  in  der  Pausa  zu  Cholem  geworden 


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Perf.  des  intransitiven  Qal  (mit  ô)  der  f':P.  §  84,  2.  335 

seL  Dass  dièses  eine  unbeweisbare  Annahme  sei,  ist  schon 
oben  S.  171  f.  nachgewiesen  worden.  —  Da  wir  nun  ein  sûil 
,faadem,  befehden)  neben  der  sonst  gebrâuchlichen  Fonn  nicht 
annehmen  konnen,  so  steht  es  uns  nur  frei,  ein  lâ'l  (mit  dem 
Pfeil  schiessen)  nach  Frûheren  anzunehmen  mit  Ges.  Lgb.  S.  364, 
wo  er  auch  noch  hinzufbgt:  ,^um  Unterschiede  von  ^û*!  (sie  sind 
viel)";  Ew.  §  138,  b  „nh  jaculari";  Olsh.  S.  482  ex.;  Lmd  §  212; 
MQhlan-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  1;  MiQler  §  279. 
Stade  §  385,  b  yerwirfb  nicht  gerade  dièse  Âbleitung;  ^doch  die 
Bedeatung  passt  nicht  zu  der  Form;  ausserdem  findet  sich 
Ps.  18,  15  ^"1  in  transitiver  Aussprache".  Beide  Bedenken 
sind,  wie  eben  Stade  mit  seinem  Endurtheil  selbst  bewiesen 
bat,  nicht  gewichtig.  Denn  das  erstere  hat  gar  keinen  Gtund; 
die  Form  ans  dem  Psalm  beweist  aber  nur,  dass  das  Yerb  in 
intransitiver  und  transitiver  Aussprache  vorhanden  war,  je  nach- 
dem  es  absolut  oder  mit  einem  Object  gebraucht  wurde. 
Darûber,  dass  Qimchi  unsere  Ansicht  vertreten  hat,  ygl.  seine 
Worte  am  Schluss  des  Absatzes  ûber  ^\ 

Wenn  f&r  ^^3*1  (sie  sind  hoch)  (was  also  zu  §  38  gehôrt 
and  hier  nur  der  Untersuchung  wegen  genannt  wîrd)  auch  TOT 
Hl  22,  12  bei  Silluq  erscheint,  so  ist  diess  als  Pausaiwirkung 
erklarlich.    Wenn  aber  Bô.  L  S.  307  bei 

liai  Hî.  24,  24  auch  dem  Versanfang  dièse  Kraft  der  Ver- 
doppelung  beilegen  will,  so  ist  diess  eine  ebenso  willklirliche 
Annahme,  wie  die  (S.  194  und  305  bei  ihm),  dass  auf  eben  dièse 
Stellung  im  Versanfang  auch  die  Umwandlung  des  a  in  o  zu- 
iUckzafuhren  sei.  Auch  £w.  §  114,  a  legt  ein  D^n  zu  Orunde; 
leitet  die  Verdoppelung  aus  der  Verwandtschaft  der  V'^  und  T**9 
ab,  spricht  aber  liber  das  o  nicht  Olsh.  S.  486:  „In  der  Form 
"^  Hi.  24,  24  ist  das  Dagesch  forte  aus  §  83,  b  [wo  er  vom 
Dagesch  pausale  spricht]  zu  erklâren,  wenn  nicht  etwa  ein 
l'ebeigang  in  die  Bildung  von  :P":p  anzunehmen  ist."  Also  in 
Bezug  auf  die  Verdoppelung  in  unserer  Form  lâsst  er  die  Wahl 
zwischen  der  Erklârung  von  Bôttcher  und  der  von  Ewald.  Das 
"  leitet  er  aus  intransitiver  Bedeutung  [wie  in  IDiâ]  ab.  Stade 
S  413,  e  „'l  Hi.  24,  24  wiirde  sich  nach  §§  39,  b;  138,  b  [wo 
•T  Tom  Dagesch  pausale  spricht]  erklâren;  doch  liegt  wahr- 
"^heinlich  wie  in  5131  falsche  Punctation  eines  9"9  vor".  Ich 
liabe  nun  schon  gegen  Bôttcher  bemerkt,  dass  sich  die  Ver- 
doppelung eben  nicht  als  pausale  aufifassen  lasst,   weil  unsere 


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336        ^I*  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Sehwaches  Yerbnm. 

Form  nicht  in  Pansa  steht.  Femer:  Das  vorausgesetzte  y*y 
soUte  wohl  ï^tn  punctirt  sein?  Aber  wie  hâtte  nur  die  Punc- 
tation  auf  die  Aussprache  mit  o  kommen  sollen?  Das  erklart 
Stade  nicht.  —  Es  bleibt  kein  anderer  Ausweg,  ak  die  Fonii 
von  dIdt  abzuleiten  mit  Ges.  Lgb.  §  103,  Anm.  1;  Thés.  s.  v.: 
Mtihlau-Volck  s.  v.;  Ges  -Kautzsch  §  67,  Anm.  1.  Qimchi  127  s.: 
„Nach  derForm  b'i:^B  [gehen]  îia'lund  ï^iah;  ihre  normalen  For- 
men  in  ihrer  Integritât  [Uncontrahirtheit]  wâren  ^ûiai,  "fchcn^  wie 
î^biD^  [potuerunt].  Und  Rabbi  Juda  schrieb,  dass  'la'!  vom 
quadriliteren  Intensivstamm  bÇÎB,  und  dass  seine  normale  Form 
îûlh  sei." 

Imperfecta:  "W^  (bitter  sein)  Jes.  24,  9;  nr;  Spr.  4,  12; 
^P*!;  îp!!  (^^^  sein);  U&]  (wûste  sein)  nach  Hes.  12,  19.  Auch 
or*^»  Ps.  19,  14  gehôrt  hierher.  Denn  der  Sinn  der  Stelle  ver- 
langt  „ich  werde  unversehrt  sein",  und  wenn  nun  auch  Dn^  in 
Dir^  (der  Verwaiste)  etc.  existirt  und  von  der  Bedeutung  „fertig 
sein  im  negativen  Sinne"  ausgegangen  ist,  so  scheint  doch  dièse 
Bedeutung  zu  sehr  aus  dem  Bewusstsein  gewichen,  aLs  dass 
man  jene  Form  darauf  zurîickfiihren  kônnte.  Diess  zur  Ab- 
wehr  der  Ableitung  von  nn^,  welche  bei  Schick,  Hebraisches 
Uebungsbuch  (Leipzig,  Teubner),  2.  Abtheilung  (1862)  S.  44, 
Anm.  steht.  —  Richtig  von  Dtin  wird  die  Fom;  abgeleitet  durch 
Ges.  Lgb.  S.  366;  Roi  im  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  138,  b;  Olsh. 
§  243,  b;  Bô.  II.  S.  480;  Mûller  §  279;  Stade  §  576,  c.  So 
auch  Miihlau-Yolck  im  analytischen  Index  ;  nur  haben  dièse 
dabei  eine  abweichende  Théorie  ûber  die  Bildung  dièses  in- 
transitiven  Imperfects  ûberhaupt  aufgestellt.  Denn  richtig  wird 
gelehrt,  dass,  wie  das  transitive  Impf.  von  jasubbu^  so  das 
intransitive  von  jiqaUu  ausgehe  und  dabei  sich  t  in  offener  Silbe 
zu  Sere  zerdehnt  habe,  von  Ges.  Lgb.  S.  366  u.  s.  w.  bei  allen 
den  vorhin  citirten  Gelehrten  [ûber  Stade  aber  siehe  nachher 
bei  W]  Nr.  7,  a;  S.  365]  und  auch  bei  Ges.-Kautzsch  §  67,  6. 
Nur  Mûhlau-Volck  lehren,  dass  unsere  Form  fûr  DPK  stehe  und 
das  Sere  Ersatzdehnung  flir  den  verdoppelten  Consonanten 
sei.  Das  beruht  aber  bei  den  beiden  Gelehrten  vielleicht  nur 
auf  einer  Breviloquenz,  weil  sie  bemerken  wollten,  dass  einige 
Codices  DniX  [also  ohne  JodJ  hâtten.  Meinen  sie  es  aber  im 
Emst  S.O,  so  ist  zu  sagen,  dass  unsere  Form  Ps.  19,  14  doch 
nicht  desswegen  eine  besondere  Erkiârung  [aus  UT^]  find^u 
kamiy  weil  gerade  neben  ihr  Formen  mit  Ersatzverdoppelung 

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Mpf.  des  intransitÎTen  Qal  der  :9"9,  §  84,  2.  337 

steheD  [ïnaç-j].  Qimchi  128,  b:  „Rabbi  Jona  [vgl.  oben  S.  296] 
schrieb,  dass  nn'^K  zur  Conjugation  Qal  gehôre".  Er  selbst  aber 
rechnet  die  Form  zu  Niqtal  fol.  130,  a  und  WB.  s.  v.;  so  ur- 
theilt  Qimclii  îiber  aile  Imperfectfonnen ,  die  Ser^  unter  dem 
Prafonnativ  haben. 

ro^^^n  (sie  werden  klingen)   1   Sm.  3,  11.    Es  ist  daran 

festzuhalten,  dass  dièse  Form  zum  Qal  gehôre,  zumal  auch  in 

derselben  Redensart  2  Kg.  21,  12;  Jr..l9,  3  das  Qal  gebraucht 

isf  ;  Ygl.  das  Qal  in  derselben  Bedeutung  S.  333.    Zi^  Qal  ist 

die  Form  gerechnet  von  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  197,  a;  OlsL 

§  243,  b;  MuUau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  67,  5;  MûUer 

§  279;  Stade  §  536,  d.    Und  zwar  ist  wahrscheinlich  dièse  Um- 

wandlung  des  a  in  t  nicht   ^Is  Ausnahme  gerade  bei  diesem 

Verb    anzusehen,    wie   es  vielleicht  Olshausen   und  jedenfalls 

Stade  dnrch  Verweisung  auf  §  82  meint,  sodass  wie  bei  bw  etc. 

in  der  tonlosen  Silbe  unter  dem  Einfluss  des  l  dieser  Wandel 

eingetreten  ware;   sondem  wahrscheinlich  ist  bei  den  Intransl- 

tiven  ein  Lautwechsel    parallel    zu   dem    bei    den    Transitiven 

ûblichen  (ô  und  w)  angewendet  worden,  oder,  worauf  Ew.  a.  a.  0. 

hindeutet,  das  e-ï  der  Intransitiven  ist  in  der  Stammsilbe  wieder 

zum  Vorschein  gekommen,   wo  es  unter  dem  Prâformativ  ver- 

schwunden  war.    Damach  ist  auch  im  Paradigma  ÏID'^^n  an- 

geDonunen.  —  Man  kann  also   nicht  mit  Qimchi   131,  a    und 

Bô.  n.  S.  484  die  fragliche  Form  flir  Hiqtil  nehmen.    Der  Um- 

stand,    dass    die  Form   mit  ihrer  Vocalisation  wie   ein  Hiqtil 

khmg,  kann  kein  Gegengrund  sein;  da  solche  Lautidentitat  be- 

kannthch  in  weitem  Umfange  existirte  [z.  B.  no**;  b?J^  etc.]  — 

Qimchi,  WB.  s.  v.  schrieb,  nachdem  er  als  Niqtal  rtAxn  aufge- 

ftihrt:    „rû''^Bn  1?3Ï1V'.    Nun  haben  Biesenthal  und  Lebrecht 

selbst  in  dem  von  ihnen  yorausgeschickten  Glossar  der  gram- 

matischen  Termini  gesagt,  dass  ISD  die  Conjugation  „Piel  et 

Hiphil"  bezeichne.    Trotzdem  haben  dieselben  bei  der  oben  an- 

gefbhrten  Form  "Iâ3  als  Piel  gedeutet,  und  so  die  ausdrûckliche 

Angabe  Qimchi's  im  Mikhlol  ignorirt. 

Verdoppelungswegfall  wegen  V'c-Analogie  haben 
wir  in  •'nsç  (du  [fm.]  bist  eng)  Jes.  49,  19;  Vyi'^  (sie  werden 
eng  sein)  ÎHi.  18,  7  und  '^T\^  (sind  schlecht  =  traurig)  Neh  2,  3. 

Ersatzverdoppelung:nj^  (kâut  wieder)3Mll,7;  bg^;  tpa*? 
iàiikt  zusammen);  bw  (verwelkt)  Hi.  14,  2  etc.   Ges.  Thés,  hait  1 

Konlff,  Lahrgebltide  d.  hebr.  Spr.  22 

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338        n.  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B    Schwaches  Verbom. 

und  4  fur  Qal;  2  und  3  fiir  Niq.;  Ew.  erwâhnt  nur  das  3. 
§  193,  c  und  zwar  als  Qal;^01sh.  §  243,  d  hait  wohl  richtig 
aile  vier  flir  Qal;  Bottcher  die  drei  ersten  fiir  Niqtal,  das  vierte 
fiir  Qal  n.  .S.  48Ï.  487.  Mûhlau-Volck:  1  =  Qal;  2  und  3  = 
Niq.;  4  schwankend;  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  3  erwâhnt  als 
Qal  b'J*]  und  sagt:  u.  s.  w.;  Stade  490,  a  erwâhnt  1  und  3  als 
Qal;  Bickell  §  129:  bT  =  Qal;  ebenso  Land  §  210;  Mûller 
§  279:  b^\  Ein  solches  Imperfectum  kann  von  einem  Imper- 
fect  Niqtal  ununterscheidbar  werden.  Denn  a)  trotz  jener  Er- 
satzverdoppelung  kann  die  Verdoppelung  auch  im  zweiten 
Stammconsonanten  .  bleiben;  daher  das  Schwanken  bei  ^"ETp^ 
4M  14,  35  etc.  b)  Auch  bei  einer  wirklichen  Niqtalform  kann 
ja  in  Pausa  die  Verdoppelung  des  zweiten  Stammconsonant<.'n 
nach  S.  246  wegfallen;  daher  das  Schwanken  bei  ^:^Pf^^  wie  es 
neben  der  Porm  mit  Dagesch  forte  als  andere  Lesart  Ps.  102,  28 
erscheint.  —  Qimchi  129.  130  rechnet  aile  Pormen,  wie  bT,  zuni 
Niqtal.  Diess  erweist  sich  durch  die  Bedeutung  und  zum  Theil 
das  Perfect  dieser  Formen  als  unrichtig.  Nur  eine  stellt  er 
zum  Qal,  nâmlich  O'E'^  5  M  20,  8;  „weil  es  transitiv  ist  wegen 
des  [folgenden]  Wortes  MK,  so  sage  ich,  dass  es  zur  Conjugation 
Qal  gehôrt".  Aber  dièses  tlK  zeigt  nur  das,  beim  Passiv  eines 
hebrâischen  Transitivum  stehen  bleibende  Object  [erstes  Beispiel 
l  M  4,  18]  an,  und  desswegen  ist  das  angefûhrte  D'Q^  gerade 
so  Niqtal,  wie  es  auch  sonst  nur  im  Niqtal  vorkommt.] 

Mit  Consonantafformativ  «IsbKZ*!  (sie  sollen  klingen)  2  Kg. 
21,  12;  Jr.  19.,  3.  Das  kann  nicht  Niqtal  sein,  wie  Ges.  Lgb. 
S.  373  meinte;  weil  die  andem  Formen  mit  derselben  Bedeutung 
Qal  sind  (S.  333).  Als  solches  wird  unsere  Form  angesehen  von 
Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  197,  a;  Olsh.  §  243,  d;  Bô.  U.  S.  487; 
Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  67,  5,  Anm.;  Mûller  §  279; 
Stade  §  536,  d.  Ist  nun  unsere  Form  Qal  mit  Ersatz- 
verdoppelung;  bei  welcher  doch  regelrecht  die  Verdoppelung 
des  zweiten  Stammconsonanten  fehlt,  so  kann  sie  auch  nicht 
unter  dem  Gesichtspunct  betrachtet  werden,  dass  wie  im  Ara- 
mâischen  auch  im  Hebrâischen  einigemale  Consonantafformative 
ohne  Vocalstammauslaut  angehângt  werden.  Bei  Gesenius, 
welcher  im  Lgb.  a.  a.  0.  unsere  Form,  wie  gesagt,  als  Niqtal 
betrachtete,  hatte  dièse  Bemerkung  ihr  Recht.  Zu  Niqtal  ge- 
hôrt  die  Form  auch  bei  Qimchi  130,  a;  WB.  s.  v. 


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Imp.,  Inf.  des  intranaitiven  Qal  der  t"^.   §  84,  2.  33g 

Impf.  consecutiyum.  nsj5  Ri.  2,  15  etc.  beruht  auf 
^"D-Analogie,  die  wir  ja  bei  diesem  Verb  weiter  haben  wirken 
j^eheiL    Also  ist  dièse  Form  nicht  mit  Ges.  Thés,  auf  ein  ns"^ 

-  T 

(pressit)  zurûckzuflihren.  Andererseits  darf  man  nicht  mit 
B5.  II.  S.  480  einen  Einfluss  der  Lautgruppe  *\1  hervorheben.  — 
IÇP^  Hes.  19,  7;  nur  bgni  (und  sie  war  leicht,  gering)  1  M 
16,  4  ist  Milra.  Bô.  IL  S.  480  meint,  indem  er  auf  §  497,  g 
verweist,  die  Form  habe  den  Ton  auf  der  letzten  SQbe,  „um 
den  Wortsinn  deutlicher  zu  machen".  Aber  der  Wortsinn  war 
doch  anch  Hes.  19,  7  sehr  bedeutsam.  Yielleicht  lasst  sich 
sagen,  dass  die  zu  enge  Verbindung  der  Laute  k-l  vermieden 
werden  sollte. 

Imperativ  kommt  vom  einfach  schwachen  Verb  nicht 
vor.  Ein  Verb,  das  zugleich  primae  gutturalis  ist,  zeigt  0,  vgl. 
S.  365.  Aber  es  ist  desswegen  nicht  mit  Bô.  II.  S.  480  zu 
meinen,  dass  aile  Intransi ti va  zur  Unterscheidung  vom  Perfect 
beim  Imp.  den  transitiven  o-laut  besesseh  haben. 

Infini tiyus  cstr.  wie  T5  Jes.  45,  1  „zu  Boden  strecken*'. 
Qimchi  128,  a;  WB.  s.  v.:  „E8  ist  Infinitiv  vom  Qal  nach  der 
Analogie  von  ïflÇ";  Ges.  Lgb.  S.  365;  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  238,  e; 
Olsh.  §  245,  c;  Mîihlau-Volck  s  v.;  MûUer  §  279.  Und  so 
âcheint  es  richtig  nach  der  activen  Fortsetzung  der  Rede. 
.,Sich  unterwerfen"  ûbersetzt  Bô.  II.  S.  481.  Stade  §  619,  b 
giebt  nicht  die  Bedeutung  an.  Es  wird  eine  neutrale  Bedeutung 
-niedertreten"  zu  wâhlen  sein. 

Das  Pathach  aber  ist  nicht  ohne  Analogie;  denn  neben 
^  (sich  senken)  Esther  2,  1  zu  ^13©^  1  M  8,  1  findet  sich  eben- 
Mls  ^tç  (sich' bûcken)  Jr.  5,  26;  Qimchi  128,  a. 

Bôttcher  hat  H.  S.  225  als  Inf  noch  15  (prttfen)  Pred.  3,  18 
anerkannt;  aber  II.  S.  226  Anm.  gegen  Ew.  §  238,  b;  Olsh. 
§  245,  c;  Mûller  §  279;  Stade  §  619,  b  behauptet,  dass  das  ntt 
und  te  Hi.  7,  11  substantivisch  gebrauchte  Adjective  seien. 
Doch  diess  ist  ganz  unwahrscheinlich.  Ferrier  "ïjI  2  Kg.  22,  19 
soll  nach  Bôttcher  Perfect  sein,  und  das  ist  trotz  des  1?;;  nicht 
bloss  môglich,  sondem  sogar  wahrscheinlich,  weil  dadurch  das 
folgende  Impf  consec.  erklârlich  wird.  Und  flir  das  Praeteritum 
erklârt  die  Form  auch  Ges.  Thés.  s.  v.  Auch  in  DjTÇâ  1  M  6,  3 
sieht  Bô.  keinen  Inf,  und  diess  ist  auch  meine  Ansicht,  weil 
ich  das  Dâ  als  „auch^'  f&r  nôthig  halte. 

22* 


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340        IL  flaupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbom. 

In  S-ç  i^hf  Hi.  29,  3  ist  der  Infîn.  Qal  Vn  gefunden  worden  von 
Qûnchi  182,  a:    „Und  [der  Infinitiv  mit  Saffîzen]   kommt  vor  mit 
Chireq  in  iVnn  nach  der  Art  des  festen  Verbs;  denn  in  seiner  Iiite> 
gritat   [Uncontrahirtheit]    w&re    es   ^V^na   nach   der  Analogie    von 
^npjD*  Neh.  8,  5  (oben  S.  297)."    Genau  ebenso  WB.  s.  v.    Ebenso 
Ges.  Lgb.  S.  365;  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  255,  a;  Mûhlau-Volck  s.  v.     Da 
muss  das  Su£6x  als  logisches  Subject,  als  Vorausnahxne  des  Sabjects 
aufgefasst  werden,   und  davon  finden  sich,    vgl.  Ew.  §  309,  c,    im 
Hebrâischen  mannichfaltige  Analogien.    Zu  ûbersetzen  ist  also:  „Als 
sie  hell  war,  seine  Leuchte".    Die  Umwandlong  des  a  zu  «  in  ton- 
loser  Silbe  erklfijrt  sich  dann   nach  der   oben  S.  337   besprocbenen 
Form  ans  1  Sm.  3,  11.    Ueberdiess  aber  haben  wir  auch  beim  starken 
Verb  im  intransitiven  Infin.  i  beobachtet,  vgl.  oben  S.  281,  —  Theils 
die  sjntaktische,  theils  die  lautliche  Schwierigkeit,  theils  der  Qebrauch 
des  Hiqtil  mit  folgendem  Object  '^'^.k  (Jes.  13,  10;  Hi.  41,  10)  kGnnte 
bewegen,  die  Form  fur  Hiqtil  zu  nehmen  ^^  'iVrrj$  »=  „als  er  hell 
sein  liess  seine  Leuchte".    Dièse  Aufi'assung  Buxtorfe  in  der  Conoor- 
danz  hat  B5.  H.  S.  532  emeuert.    Jedoch  eine  Syncope  des  n  beim 
Hiqtil  hinter  Praepositiones  praefîxae  kommt  wohl  sonst,  aber  nur 
nîcht  bei  den  9' '9  vor.    Und  wenn  sich  B5ttcher  auf  '^v*>na  5  M  23,  4 
beruft,   so  beweist  schon  die  unmôgliche  Uebersetzung  „bei  seinem 
Dreschenlassen'S  dass  die  Berufong  fidsch  ist    Denn  die  Form  heisst 
„bei  seinem  Dreschen"  und  k5nnte  also  hOchstens  direct -cansatiTes 
Hiqtil  sein.    Ferner  wenn  auch  o^n  ein  abgekurztes  Hiqtil  w&re  [vgL 
dartiber  §39,  b  imd  f]:  so  w9xe  doch  der  Inf.  eben  v'^n  gewesen,  und 
es  kônnte  nicht  von  einer  Syncope  des  n  in  der  vorliegenden  Form 
die  Rede  sein.  —  Olsh.  §  245,  c;  „iVna  Hi.  29,  8  gehôrt  nicht  hierher 
[zu  den  Inff.  Qalj  und  ist  vermuthlich  fehlerhaft";    Stade  lâsst  die 
Form  weg. 

ni)s«7  Hes.  36,  3  war  fur  den  Léser  zunâchst  der  Plural  eines 
hâufigen  Substantifs  =  „yerwiiBtungen".  So  Bôdiger  in  Ges.  Thés. 
Aber  bei  dieser  Auffassung  kann  man  nicht  stehen  bleiben.  Die  Form 
muss  Infinitiv  sein,  welcher  durch  den  Inf.  absol.  richtig  fortgesetzt 
wird  (Smend  z.  St.).  Es  hat  allerdings  dièse  Auffassung  ihre 
Schwierigkeiten.  Denn  entweder  muss  man  dem  DbiD  ansnahmsweise 
die  transitive  Bedeutung  „verwû8ten"  geben.  So  Ges.  Lgb.  S.  365 
und  Miihlau-Volck  s.  v.  und  im  analytischen  Anhang.  Das  ist  nicht 
unmOglich.  Oder  man  muss  mit  Bô.  IL  S.  481  die  Bedentung 
intransitiv  lassen,  aber  eine  woitere,  ungewôhnliche  Ableitung  von 
„Starr  sein^'  annehmen,  nâmlich  „den  Mund  aufreissen",  also  die 
„Mime"  bezeichnet  sein  lassen,  welche  beim  hôchsten  Verwundem 
einzutreten  pflegt.  Daran  schlôsse  sich  dann  die  Fortsetzang  jener 
Form  „8chnaufen,  schnappen  nach"  t\kf]  an.    Das  liegt  allea  n&her, 


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Infin.  des  intransitiven  Qal  der  9*%  §  S4,  2.  341 

als  mit  Uitzig  nnd  Smend  z.  St.  ein  sonst  nicht  vorkommendes  Zeit- 
wort  mi7  anzimehmen,  indem  man  sich  auf  f\WD}$)  &Vk  Jes.  42,  14 
beroft  Dexm  wenn  auch  dièses  oVk  sicht,  wie  ^h»  von  mu,  von 
mra,  sondem  [vgl.  flber  die  [Jngewissheit  dieser  Ëntscheidung  aber 
schon  Grès.  Lgb.  S.  871]  wegen  rtnoa  von  eiBem  d«73  abzuleiten  w&re: 
80  foigt  doch  daraos  nichts  fur  die  Wahrscheinlichkeit,  dass  anch  ein 
rw6  existirt  habe.  —  For  den  Inf.  nimint  die  Form  auch  Qimchi 
128,  a;  WB.  s.  v.;  Ew.  §  238,  e;  aber  Olsh.  §  166,  k  und  245,  f; 
Millier  §  279;  Stade  §  619,  b  zaudem,  dièses  Urtheil  auszusprechen, 
weîl  de  ûberhaupt  nicht  anerkennen  mOgen,  dass  die  Infinitivendong 
ôt  von  den  n"V  auf  die  y"9  ûbertragen  worden  sei.  Nâmlich  Olshausen 
meint,  dass  die  schon  von  Ges.  Lgb.  S.  365  zusammengestellten  nnd 
Ton  Ew.  §  238,  e  sowie  Mablan-Yolck  s.  vv.  nnd  im  analytischen 
Ânfaang  anerkannten  Beispiele  ["^Hit  mein  Denken  Ps.  17,  3;  "^nSVn 
mein  Dnrchbohrtsein  Ps.  77,  11;  hSin  das  Gn&digsein  v.  10;  die  letz- 
ten  beiden  Stellen  anch  Qimchi  128,  a]  und  das  von  Andem  binzu- 
gefïlgte  '^r^n  „da8  Kanzig-,  Stinkendsein''  Hi.  19, 17  nicht  hinreichend 
aicher  als  Inff.  zu  erweisen  seien.  Olshausen  hat  aber  keine  An- 
dentong  darûber  gegeben,  wie  er  dièse  Formen  anfiassen  will.  Stade 
bat  die  Vermuthung  ansgesprochen,  dass  auch  die  Ëndung  ût  ge- 
meint  gewesen  sein  kGnnte,  die  also  von  den  Pimctatoren  verkannt 
worden  sei.  B5.  IL  S.  481  will  Ps.  17,  3  das  Perfect  finden  (so  jeden- 
hMa  auch  Qimchi,  da  er  im  Mikhlol  nichts  besonderes  erwâlint  und 
im  WB.  s.  ▼.  die  Form  ohne  Nebenbemerknng  auffdhrt);  aber  das  ist 
imwahrscheinlich;  denn  dann  mûsste  das  folgende  Va  im  Unterschied 
Tom  vorausgehenden  ht  einen  vemeinten  Heische^tz  einfûhren  und 
âberdiess  b&tte  das  folgende  Verb  kein  Subject.  Ps.  77,  11  soll  nach 
BSttcheir  das  Piel  von  nVn  vorliegen  =  „da8  Michkrankmachen".  Aber 
brotz  der  Yerweisung  auf  5  M  29,  21  bleibt  diess  eine  unverst&ndliche 
Kûrze.  Ps.  77,  10  und  Hi.  19,  17  soUen  nach  BiJttoher  Substantiva 
im  Plural  vorliegen.  Diess  w&re  an  der  ersteren  Stelle  am  leichtesten 
môglich;  aber  da  das  Wort  non  sonst  nur  als  Eigenname  vorkommt, 
ao  ist  es  auch  dort  unwahrscheinlich.  Hiob  19,  17  findet  Qimchi  128,  a 
die  Perfectform. 

3.  NiqtaL 

Per£  103  Impf.  ao-? 


nao5  •'aon 

Imp.        açn  Inf.  non 

•^âDn  abs.  aiorj 

«•laôn  Ptc.  nos. 

T        »  •  TT 

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342        ^^'  Hanpttbeil:  Formenlehre.  II.  A.  Schwaches  Verbam. 

Das  Perfect  zeigt  hinter  3  immer  das  alte  a  von  einem 
vorauszusetzenden  nasabba.  Aber  in  der  Stammsilbe  sieht  aus 
Nachahmung  intransitiver  yt  [wie  baj  S.  301]  auch  Sere:  cr: 
zerschmelzen)  Ps.  22,  15  etc.,  aber  Plural  ï^MJ  Ps.  97,  5  etc.: 
bp:  2  Kg.  3,  18,  aber  auch  bpj  2  Kg.  20,  10  etc."  TJnd  da  dièse 
Bildung  nun  einmal  tiblich  war  und  jene  Nachabmung  der  i*t 
die  Ursache  derselben  war,  so  bat  man  keinen  Grund,  sîe  mit 
Bô.  n.  S.  482  in  naoS  Hes.  26,  2  zu  leugnen  und  den  Puncta- 
toren  eine  Verkennung  der  Fonn  ftir  JlâDJ  Schuld  zu  geben. 
weil  sie  die  Form  als  Cohortativ  vom  Hiqtil  gefasst  hâtten. 
Die  gewôhnliche,  richtige  Auflfassung  der  Form  als  Niqtal  beim 
Targum  tinnriDK  ihat  sich  auf  die  Wanderung  gemacht);  LXX: 
ineaxQOLifY,  Qimchi  129,  a;  WB.  s.  v.;  Ges.  Lgb.  S.  367;  Ew. 
§  193,  b;  Olsh.  S.  592;  Land  §  238,  g;  Ges.-Kautzsch  §  67, 
Anm.  5;  Stade  §  410,  b. 

I^iu  (geplûndert  werden)  Am.  3,  11;  WM  (abgeschoren  = 
vertilgt  werden)  Nab.  1,  12;  ^y:  (gerollt  werden)  Jes.  34,  4; 
f'iD  (zerbrocben  werden)  Pred.  12,  0  sind  von  Qimchi  129,  b 
(im  WB.  bei  den  vier  Verben  bemerkt  er  nichts);  Ges.  Lgb. 
S.  367;  Ew.  §  140,  a;  ,01sh.  §  263,  b;  Ges.-Kautzsch  §  67. 
Anm.  5;  Stade  §  425,  b  als  Nachahmung  des  intransitiven  Qal 
z.  B.  *|b;;  erklârt  worden.  Millier  §  279  giebt  keine  Ver- 
muthung.  Aber  Bô.  U.  S.  518  f.  scheint  mir  mit  Recht  auf 
Gegengrtinde  aufmerksam  gemacht  zu  haben,  nâmlich  dass  dièse 
Perfecte  im  Unterschied  von  OttJ  etc.  ihre  passive  Bedeutung 
behalten  und  in  Forraen  vom  Imperfectstamm  (S.  345)  doch  nun 
einmal  V'!?-Analogie  offen  vorliegt.  Man  kann  doch  nicht, 
obgleich  das  wenigstens  conséquent  wâre,  mit  Ges.  Lgb.  a  a.  0.; 
Ew.  §  140,  b  das  ô  der  Imperfectformen  auch  aus  Nachahmung 
des  intransitiven  o  erklâren,  weil  im  Imperfectstamm  jenes  t> 
von  fûj;  nicht  vorhanden  ist;  sondem  man  muss  bei  den  Imper- 
fectstammformen  die  ï'!?- Analogie  anerkennen  (Olsh.  §  265,  e; 
Stade  §  552,  b).  Da  scheint  es  einfacher,  auch  beim  Perfect 
jene  Formen  mit  o  aus  V'J^ -Analogie  zu  erklâren. 

Vor  Consonantafformativen  bleibt  in  der  tonlos  gewordenen 
Silbe  das  a,  vgl.  "^n'ip?  2  Sm.  6,  22. 

natrsfa  (wir  sind  verheert)  Mi.  2,  4  mit  u  f&r  o  zum  Ausdrack  der 
Klage^  wie  Ew.  §  197,  a,  Anm.  und  Bô.  II.  S.  483  vermuthen. 
Wâhrend    Olsh.   S.  592,  wie  auch  Gea.-Kautzach  §  67,  Anm.  5,  nai 


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Perfect  Niqtal  der  y"?.  §  34,  8.  343 

die    Ungewdhnlichkeit  der  Form  hervorhebt,  stellt  'Stade  78,  a  die 

Bildung  mit  denjenigen  FâUen  zasammen,  in  denen,  wie  er  selber 

an^ebi,  tonloses  6  zn  û  geworden  ist.    Dieae  ZuBammenstellung  iet 

natfLrlioh  anrichtîg,  wie  aach,  nebenbei  bemerkt,  ans  den  Ton  Stade 

§  78,  a  gegebenen  Beispielen  ^n^sr^  (gestern)  Mi.  2,  8;  Jes.  30,  38 

ausznscheiden   ist,   in    welchem  jedenfalls  das  /  mit  seinem  unbe- 

stixnmten  Ârticnlationsgebiet  die  Umwandlung  des  gepressten  o  in 

scblafferes  u  bewirkt  bat.    Dass  Mi.  2,  4  die  fraglicbe   Verbalform 

die  1.  plar.  ohne  SuflGz  sei,  ist  nach  dem  Zusammenbang  selbstver- 

stSndiich,  und  dièse  haben  auch  das  Targnm  M^nsrM  (wir  sind  uus- 

^eplûndert)  und  die  LXX  êta^inœç^aafiEi'  wiedergegeben.  So  auch 

Qimchi  129,  b  and  \V1B.  s.  t.;    aber  er  berichtet  an  beiden  Stellen: 

,Und  der  weise  Babbi  Juda  [Cbajug]  schrieb,  dass  das  a  und  das  *) 

aeien  Anzeichen  der  S  abjecte   [also  Suffix]   and  seine   Deutung  sei 

niçtt  ^n«3,   wie  '»3'«>«|^  Jr.  10,  20  =  \8*»  i»aç".    Das  ist  ein  willkiir- 

licher  Einfall.    Vgl.  wegen  des  u  noch  va^W]  2  M  15,  5. 

Verdoppelungswegfall  nach  1"t-Analogie  ist  ein- 
getreten  in  ibtS  Ri.  5,  5;  denn  es  heisst  dort  nicht,  dass  die 
Berge  fliessen,  trôpfeln  werden,  wie  etwa  Joël  4,  18,  sodass 
die  Fonn  von  bT3  kommen  kônnte.  AUerdings  so  Qimchi, 
WB.  s.  V.  bT3;  vgl.  s.  v.  bbt  „Rabbi  Jona  hat  hierin  die  Wurzel 
von  !)!5tD  Jes.  64,  2  [gefundenj,  aber  das  Sichere  ist,  dass  es 
von  der  Wurzel  bt3  ist";  Darum  hat  auch  Qimchi  beide  Formen 
nicht  im  Mikhlol  129,  h,  wo  er  die  nâchstbesprochene  Form 
erwâhnt.  Auch  ist  nicht  zu  iibersetzen,  dass  „sie  zerrinnen 
werden"  [Ew.  §  193,  c,  der  aber  richtig  bbr  zu  Grunde  legtj, 
sondem  dass  „sie  erschûttert  werden".  So  das  Targum  ^^^  und 
LXX  èaak€Vxh]oav;  Ges.  Lgb.  S.  372,  Anm.  „vielleicht" ,  aber 
bestimmt  im  Thés.  s.  v.;  Mtthlau-Volck  s.  v.  Also  ist  die 
Form  =  ibtD  Jes.  63,  19;  64,  2  bei  Silluq,  und  so  auch  Olsh. 
S.  592;  Bô.  U.  S.  488;  Land  §238:  Stade  §425,  b.  -  Unbe- 
stritten  ist  dièse  Erscheinung  bei 

ïip^*}  (und  sie  wird  ausgeleert)  Jes.  19,  3  fttr  ïtggj  Ges. 
Lgb.  S.  "372;  Ew.  §  193,  c;  Olsh.  S.  592;  Bô.  U.  SV  488; 
Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  U;  Millier  §  279;  Stade  §  410,  b. 
Ebenso  bei 

rû05  (sie  wandte  sich)  Hes.  41,  7  a.  aa.  00.  ausser  bei 
Mûller;  aber  bei  Land  §  238.  Qimchi  hafr  dièse  Form  im 
Mikhlol  129,  a  und  im  WB.  s.  v.,  vgl.  „und  die  normale  Form 
des  Wortes  wâre  nâOS,  wie  Hes.  26,  2". 


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344         ^'  Hauptfcheil:  Formenlebre.  II.  6.  Schwaches  Verbum. 

Dnbti?')  (und  ihr  sollt  besclmitten  w.)  1  M  17,  11  erwahnt 
Qimchi  129,  b  nicht,  denn  er  leitet  es  von  bÇ3  ab  im  WB., 
wovon  er  auch  das  oben  S.  337  erwahnte  bû^  Ps.  37,  2;  Hi. 
14,  2;  18,  16;  24,  24  ableitet.  Aber  da  1  M  17,  11  von  bbta 
abgeleitet  werden  kann,  ist  es  gegen  d.  Targ.  (*|*lTapi)  mit  4. 
TilCX  (jiBQix(Âri%rjGB(S^é)  passiv  zu  fassen;  also  konnen  wîr  kein 
bttD  (abschneiden)  im  Wôrterbuch  ansetzen.  —  Von  bbti  leiten 
die  Form  ab  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  234,  e;  Olsh.,  Bô!,  Ges.- 
Kautzsch,  Millier  a.  aa.  00.-,  Mtihlau-Volck  s.  v.  und  Stade 
§  452,  b.,  So  ist  es  richtig,  weil  bbti  existirt  hat,  vgl.  329.  Also 
ist  die  Form  nicht  zu  b^lS  zu  stellen,  wie  es  Bô.  auch  thut  IL  S.  520. 

Auch  flD^  (es  hat  sich  zerschlagen,  zerstreut)  1  Sm.  13,  11 
und  STEÇD  1  M  9,  19  sowie  ^SE)3  Jes.  33,  3  sind  von  ftB  abzu- 
leiten,'  da  es  diess  nun  einmai  gegeben  hat,  wie  man  ans  dem 
Eigennamen  fSB  1  Chr.  24,  15  sieht.  So  Ew.  §  193,  c;  Olsh. 
S.  592;  Miihlau-Volck  S.  681;  Mtiller  §  279.  Schwerlich  konnen 
die  Pormen  von  fila  abgeleitet  werden,  wie  Bô.  II.  S.  51^9  ï. 
thut.  Moglich,  aber  weniger  wahrscheinlich  ist  es,  dass  die 
Pormen  von  einem  Qal  1^&3  stammen,  indem  diess  neben  seiner 
transitiven  Bedeutung  „zerstreuen"  auch  eine  intransitive  ^ch 
zerstreuen'*  besessen  hâtte.  So  Qimchi,  der  die  Pormen  im 
Mikhlol  129,  b  nicht  aufftthrt,  weil  er  sie  im  WB.  zum  Verb 
I^K  stellt;  Ges.  Thés.  s.  v.  und  vielleicht  Stade,  weil  er  die 
Pormen  gar  nicht  erwahnt. 

Aber  TOJ?3  (sie  fiihlt  sich  abgestossen)  Hi.  10,  1  gehôrt 
nach  S.  325  nicht  hierher.  Denn  die  Existenz  eines  t3t3p  ist  trotz 
des  Impf.  tDÏpJ  Hi.  8,  14  und  der  Lesart  î^tD'pj  Hes.  6,  9  unsicher. 
Also  gegentiber  Olsh.  S.  592;  Stade  §  410,  b  leiten  richtig  Ton 
O'ip  die  Porm  ab  Qimchi,  WB.  s.  v.  Olp;  Ew.  §  193,  c;  Bô.  H, 
S.  520.  Nicht  anzunehmen  ist  Abstammung  von  tDpD.  So  Ges. 
Thés.  s.  V.  und  vielleicht  Miihlau-Volck;  denn  dièse  f&hren 
zwar  t3p3  nicht  mit  auf ,  aber  bringen  es  bei  t31p  als  bekannte 
und  sichere  Grosse  in  Vergleich  und  erwâhnen  unsere  Porm 
weder  unter  t2t3p  noch  unter  û'ip.  Ges.  a.  a.  0.  beruft  sich 
darau^  dass  t3p3  im  Ghaldâischen  existire;  aber  es  hat  da  eine 
ganz  andere  Bedeutung,  nâmlich:  halten,  fassen,  ergreifen. 

Imperfectum.  Die  1.  sg.  zufallig  nur  in  tj^K  (ich  werde 
mich  beugen;  Mi.  6,  6;  Qimchi  nicht  130,  a,  aber  WB,  s.  v.  — 
Wenn  in  Pausa  M^V  1  Sm.  2,  9  (J.  H.  Michaelis  z.  St;    Ges. 


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Impf.,  fmp.  Niqtal  der  i"t.   §  34,  3.  345 

Thes.  s.  y.)  und  ittP^  Ps.  102,  28  (J.  H.  Michaelis  z.  St.;  Bô.  II. 
S.  483),  fialls  man  letzteres  fiir  Niqtal  hait,  ohne  Dagesch  forte 
erscheinen,  so  erkiârt  sich  diess  nach  §  30,  3  (S.  246). 

r':?-Analogie  in  Tian  (ausgeplûndert  w.);  P'ian  (aus- 
î,'el^ert  w.)  Jes.  24,  3.  Mit  Ersatzdehnung  wegen  des  n  auch 
fiiP  (du  zerbrichst  [intr.])  Hes.  29,  7.  So  Ges.  Thés.  s.  w., 
auchligb.  S.  367;  Ew.  §  140,  b;  Olsh.  §  265,  e;  Bickell  §  130; 
land  §  237,  e;  Bô.  II.  S.  519;  MUhlau-Volck  s.  w.;  Mtdler 
§  279,  t;  Stade  §  552,  b.  Ges..Kautz8ch  reiht  §  67,  5  an  die 
Formen  des  Perfectums  mit  o,  die  er  ans  Nachahmung  von  ft5); 
erkiârt,  immittelbar  die  Formen  vom  Imperfectstamm  mit  o 
an;  also  scheint  er  dièse  ans  der  Analogie  jener  Perfectformen 
erkiâren  zu  wollen. 

Verdoppelungswegfallin  njpJIsrtCsiewerdenzerschmelzen,  v 
^ch  auflosen)  Zach,  14,  12.  Dièse  Form,  stellte  Oes.  Lgb. 
S.  373  zum  intransitiven  Qal  und  f&gte  nur  hinza,  dass  sie  auch 
Niqtal  sein  konne.  Etwas  âhnliches  sagt  Ew.  §  197,  a,  indem 
er  vermittelnd  meint,  dass  die  Form  „aus  Nif.  erst  ins  intran- 
âtiTe  Qal  trete**.  Aber  da  dieselbe  Bedeutung  sonst  mit  dem 
Niqtal  bezeichnet  wird,  so  ist  auch  dièse  Form  zum  Niqtal  zu 
ziehen  mit  Qimchi  130,  a  (im  WB.  s.  v.  erwâhnt  er  dièse  Form 
nicht);  Olsh.  §  265,  e;  Bô.  II.  S.  488;  Stade  §  542,  b.  Dièse 
Form  muss  auch  noch  unter  dem  Gesichtspunct  betrachtet 
werden,  dass  wie  im  Aramaischen  das  Gonsonantafformativ  ohne 
Vocalstammauslaut  angefUgt  worden  ist,  vgL  schon  Ges. 
Lgb.  a.  a.  O.,  obgleich  nach  de  s  se  n  Auffisussung  der  Form  die 
Bemerkung  unrichtig  war;  vgl.  S.  338  bei  îTDbm 

Voile  Flexion  nur  in  M^^?  (Verstand  annehmen)  Hi. 
U,  12,  weil  es  als  Denominativ  von  asb  kenntlich  sein  sollte; 
vgl  Qimchi  WB.  s.  v:  „Seine  Erklârung  ist:  Der  Mensch  ist 
hohl  und  ausgebohrt  am  Anfange,  aber  damach  d^^%  sodass 
er  nab  und  Wissen  hat". 

Imperativ:  TùSTi  (lautert  euch!)  Jes.  52,  11,  wo  wegen 
<i<?s  1  die  Verdoppelung  durch  Ersatzdehnnng  ausgeglichen 
i'^t.  —  Aber  wahrschéinlich  ist  nicht  mit  Bô.  H.  S.  486  ^&tn 
reinigt  euch!)  Jes.  1,  16  von  IfST  abzuleiten;  da  dièse  Form 
ausnahmsweise  den  Accent  auf  dem  Vocalafformativ  besasse. 
Freilich   kann  zur  Begrdndung  dieser  Betonung  das  Streben, 

ben  Tonfall   mit  dem    vorausgehenden  Imperativ  herzu- 

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346        n.  Éaaptthei]  :  T'ormenlehre.  II.  5.  Schwaches  Verbum. 

stellen^  geltend  gemacht  werden.  Und  ein  Grund,  dièse  Ab- 
leitung  vorzaziehen,  ist,  dass  gewôhnlich  nicht  Zusanunen- 
sprechen  des  n  mit  dem  folgenden  Sibilanten,  sondem  Umstellung 
und  Ausgleichung  des  Hârtegrades  Statt  gefunden  bat.  Weil 
aber  doch  in  einem  sichem  Beispiele  Pred.  7,  16  (vgl.  die  Fomi 
unten  S.  350)  solcbes  ZusammeD  sprechen  des  n  und  des  Si  bilan  ten 
vorliegt,  so  bleibt  die  gewôhnliche  Âbleitung  unserer  Fomi 
wahrscheinlicher,  vgL  dariiber  §  41,  1,  c. 

Der  Infini tiv  kommt  zufallig  nicht  in  der  Form  ^DH  Tor; 
sondem  nur  OBTl  (zerfliessen,  sick  auflosen)  als  cstr.  Ps.  68,  3 
(Qimchi  129,  b),  als  absoL  2  Sm.  17,  10.  —  Inf.  abs.  nacli 
V'^-Analogie  nan  und  pian  Jes.  24,  3  zur  Verstarkung  der 
oben  angeftihrten  Imperfecte.  Qimchi  129,  b  giebt  als  Paradigma 
QFiïl,  welches  selbst  nicht  in  der  Sprache  existirt. 

Particip,  ausser  (wie  im  Paradigma  steht)  mit  â,  auch 
mit  è:  Otia  1  Sm.  15,  9.  —  Mit  Ersatzverdoppelung:  nina? 
(Zusammengezogenes,  -gerafiFbes)  Hi  20,  28  von  nnSi;  also:  „das 
Zusammengeraffte  am  Tage  seines  Zomes^'.  So  6es.  Thés. 
Additamenta  pag.  81;  Olsh.  §  261,  a;  Bô.  II.  S.  487.  Das  ist 
wahrscheinlicher,  weil  so  das  paraUele  membrum  ein  Subject 
bekommt,  als  dass  die  Form  von  nSÛ  komme,  „Zusammenrinnende8'' 
Ubersetzt  werden  musse  und  Apposition  zum  vorausgehendeu 
Subjecte  sei,  wie  Qimchi,  WB.  s.  v.  und  Muhlau-Volck  s.  v. 
wollen.  Die  Bedeutung  „rinnen,  dahinfliessen*'  hat  allerdings 
auch  das  Targum  in  der  Form  gefunden,  indem  es  mit  will- 
kUrlich  erganztem  Subject  ubersetzt:  „sein  Oel  und  sein  Wein 
sind  dahinfliessende  IçV^ps^^  Die  LXX  zerhauen  den  Knoten 
mit  rfiéga  OQyrjç  ènékéoi.  aitn). 

4.  IntensirstUmme. 

a)  aao,    nao,    aanon  1     ,   ^ 

:  :'  .  ■  '  •      wie  biop  etc. 

Bei  den  drei  Intensivstammen  konnte  wegen  Verdoppelung 
des  mittleren  Stammconsonanten  nicht  ein  Zusammensprechen 
desselben  mit  dem  dritten  Stammconsonanten  eintreten. 

a)  Qittel.  —  Ich  erlaube  mir  hier  aus  praktischen  Gr(inden 
ein  Beispiel  mit  Gutturalis  zu  nehmen,  weil  in  den  Intensiv- 
stammen die  Gutturalis  keine  Abweichung  hervorgerufen  hat. 
Vgl,  bbn  (hell  sein  lassen  =  verherrlichen,  loben);    ib^?;  'ûîp 

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Qittel,  Quttal,  Hithqattel  der  >">.  §  54,  4.  347 

nisteten)  Hes.  31,  6  mit  ausgefaUenem  Dagesch  forte,  wahrend 
dièse  sonst  auch  in  dem  n  blieb.  —  Iinp£  z.  B.  bbï3S|,  "^^^V! 
ohne  Dagesch  forte  wegen  der  Hâufigkeit  des  Wortes,  wahrend 
sonst  Dagesch  forte  auch  in  l  meist  blieb  ;  rfe^Hl*-  Ausfall  des 
Dagesch  forte  aber  auch  in  nteteM  (wir  wollen  tasten)  Jes.  59,  10. 
Solcher  Wegfall  des  Dagesch  forte  noch  im  Plural  des  Ptc. 
bei  einem  andem  Verb  1  Sm.  3,  13;  bei  S  Ri.  5,  11;  bei  p 
Ri.  7,  6  f.  —  Bei  n  mit  Ersatzdehnung  z.  B.  inttK  (bitter 
machen)  Jes.  22,  4.  —  Imp.  z.  B.  ibbîl. 

QuttaL  —  STTTO  Jr.  4,  20;  auch  plene  ^b^Ti  =  huUa'lu 
Ps.  78,  63  bei  Silluq!  Bô.  I.  S.  274  f.  spricht  dTe  Vermuthung 
aus,  dass  durch  das  *1  die  Lesart  ibbin  (sie  haben  gewehklagt) 
ftlr  "^n  angezeigt  werde,  weil  bbin  Ps.  137,  3  von  bb'>  vorkomme 
und  der  Parallelismus  y.  64  es  verlange.  Das  ist  unsicher.  — 
Nnr  einmal  in  geschârfter  Silbe  mit  nachfolgendem  Schewa  0 
in  tmw  (sie  ist  verheert)  Nah.  3,  7.  —  Particip;  nb^H  Hes. 
26,  17  bei  Rebia  ist  als  Ptc.  ohne  %3  aufgefasst  von  Ges.  Lgb. 
S.  316;  Ges.-Eautzsch  §  52,  Anm.  6,  ohne  dass  dièse  die  Be-^ 
tonnngauf  derVorletzten  in  kleiner  Pausa  als  dagegen  sprechend 
erwâhnt  hâtten.  Olsh*  §  250,  c  hat  bemerkt,  dass  nach  dieser 
Betonung  die  Form  von  den  Punctatoren  als  3.  sg.  Pfi.  und 
der  Ârtikel  als  Stellvertreter  des  Relativpronomens  aufgefasst 
worden  sei,  vne  auch  Elias  Levita  in  seiner  Nota  zu  Qimchi's 
WB.  erklârt.  Olsh.  ist  aber  wohl  mit  Recht  geneigt,  dièse 
Auffassung  fiir  unrichtig  zu  halten,  und  so  auch  Bô.  H.  S.  77. 
Stade  §  220  sieht  in  der  Form  ein  „feniinines  Particip  mit 
Vortonqames".  Man  sieht  nicht,  was  er  damit  sagen  will. 
Denn  soll  es  bedeuten;  dass  dièses  Wort  vor  der  Femininendung 
sein  a  zeigt,  so  ist  dièses  nichts  Hervorzuhebendes,  weil^^diess 
uherhaupt  die  Regel  ist.  Soll  es  aber  etwas  Besonderes  in 
fiezug  auf  unsere  Form  bedeuten,  so  steht  das  £ragliche  Qames 
eben  nicht  in  der  Vortonsilbe,  sondem  in  der  Tonsilbe.  — 
Bei  1  tritt  Ersatzdehnung  ein:  D'»'?'litt  (zusammengebundene) 
J08.  9,  4. 

Hithqattel.  ~  Z.  B.  bbônn  (sich  als  Entscheider,  Ver- 
Qiittler  xar  è^oxifjv  d.  h. 'als  Beter  erweisen).  Diori?!  (sich  als 
voUkommen,  redlich  erweisen)  Ps.  18,  26,  also  von  QttM  (in 
sich  gesammelt  sein).  —  Bei  mittlerem  n  Ersatzdehnung:  z.  B. 
■^TOFi  (du  beninamst  dich  als  Fiirst)  4  M  16,  13,  worin  auch 

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348        n.  Haapttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

noch  Metathesis    des  Dentalen  und    des   Sibilanten  zu  beob- 
achten  îst.    Auch  der  Inf.  abs.  r^ïWTf  folgt. 

An  das  Ps.  18,  26  bel  Silluq  stehende  B)fpr  schliesst  sich  y.  27 
"^^r  (du  erweist  dich  aïs  rein)  bei  Âtbnach,  wie  dort  ja  auch  das 
schon  §  25,  4  (S.  197)  erw&hnte  regelm&ssige  VrErm  (du  erweist  dich 
als  verdreht)  steht  bei  Silluq.  Im  Paralleltexte  2  Sm.  22  steht  y.  26 
gleichfalls  zu  Ende  a^rip.  Darauf  folgt  aber  v.  27  *^artp  (als  Nicht- 
pausalform  ist  kaum  mit  Ges.  Lgb.  und  Milhlau-Volck  eine  Form 
mit  Pathach,  sondern  eine  mit  Sere  anzusetzen).  £s  scheint  doch  dièse 
Form  mit  Ges.  Lgb.  S.  374  als  eine  Spur  der  Ërscheinung  erkl&rt 
werden  zu  mûssen,  dass  die  aramâische  Bildung  des  Ethpeal  [und 
des  Ittaphal]  ^^r  [und  "^stp]  auch  im  Munde  der  Israeliten  mOglich 
war  oder  wenigstens  mit  dem  Yordriugen  des  Aram&ischen  mGglich 
wurde.  So  auch  BOd.  im  Index  analjt.  z.  Thés.;  Ew.  §  182,  d;  Olsh. 
§  269,  e;  Land  §  248;  Mûhlau-Volck  im  Ânh.  Aber  Stade  §  550,  b 
nrtheilt:  .Die  Unform  *iaçp  2  Sm.  22,  27  verbessere  nach  Ps.  18, 27!*. 
Nun  abgesehen  davon,  dass  Stade  selbst  eine  Unform  geschrieben 
hat,  indem  er  in  den  hebr.  Text  eine  aram&ische  Form  eingetragen 
hat,  kann  ich  mir  sein  Urtheil  nicht  aneignen,  weil  1)  in  dem  vann 
ein  Anlass  za  solch  abweichender  Bildung  vorliegt,  weil  2)  das  Chai- 
dAische  eben  eine  &hnliche  Bildung  bei  den  r'9  hat,  und  weil  3)  das 
schon  §  25,  4  erwShnte  h^m  folgt.  Denn  dièse  letzte  Form  l&sst 
sicb  doch  nur  als  Nachbildung  der  beiden  vorausgehenden  Formen 
ourry  und  "uroi  verstehen  ^Ges.  Lgb.  S.  374).  Dafur  habe  ich  mich 
schon  oben  entschieden  und  ich  fûge  hier  hinzu:  Es  scheint  mir  die 
aVerdrehtheit'  des  Benehmens  Jehovas,  welche  in  Aussicht  gestellt 
wird,  durch  die  Umstellung  der  Buchstaben  veranschaulicht  zu  sein. 
Dièse  Ansicht  îst  der  vorzuziehen,  dass  an  Stelle  des  im  Psalm  ver- 
wendeten  hryt  bei  Sam.  Vfen  (fade,  geschmacklos  sein)  gesetzt  sei 
(Rôd.  im  Index  anal,  und  Mûhlau-Volck).  'Dass  endiich  aach  dièse 
Fotm  auf  einem  „Schreibfehler'*  beruhe,  also  zwei  zu&llige  Schreib- 
fehler  hinter  einander  vorl&gen  (Olsh.  §  269,  a)  und  auch  dièse  „ Un- 
form" nach  dem  Psalm  zu  verbessem  sei  (Stade  §  550,  a),  ist  schwer 
YorsteUbar.  —  Qimchi  WB.  s.  v.  bemerkt  nur,  dass  die  zu  Gnmde 
liegende  Form  nh^nn  sei. 

Ausfûhrlicher  erklârt  sich  Qimchi  im  Mikhlol  S.  182,  b:  „vq; 
es  giebt  ein  schweres  Wort  von  dieser  Wurzel,  und  das  ist  n^rn  und 
seine  normale  Form  wâre  y^^rr.  Und  wenn  beim  Wegfallen  des 
Zeichens  der  Verdoppelung  wir  sagen  wûrden  i^n,  so  wSxe  diess 
einer  Form  gleich,  deren  Wurzel  ma  wSxe,  wie  ^«n^  [und  er  entblOaste 
sich]  1  M  9,  21  von  rki,  und  in  Folge  dessen  warfen  sie  die  Laute 
Ton  *^^q^  in  *^ai9r.    Und  das  Dagesch  im  n  soll  lehren,  dass  an  dem 


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Qotel,  Qotal,  Hitbqotel  der  t'*^.  §  84,  4.  34g 

Worie  mangelhaft  ist  das  Fehlen  der  Verdoppelung  [er  deht  also 
in  dem  Doppel-n  eine  Ërsatzverdoppeliuig]". 

b)  Die  Doppeltheit  des  zweiten  Stammconsonanten  ist  durch 
den  langen  Vocal  0  ersetzt,  mag  das  diesem  zu  Grunde  liegende 
a  aus  zur  Ersatzdehnung  verlangertem  à  [was  nach  §  26,  1 
mir  daa  wahrscheinlichste  ist],  oder  aus  der  III.  arab.  Fonri 
stammen.  Wie  ich^  sieht  dièse  Formen  auch  Bickell  an,  vgl. 
§116:  i,These  verbs  mediae  geminatae  seldom  form  aPiel  and 
its  related  conjagation,  but  most  commonly  a  Poel,  of  which 
the  ô  ==  â  is  probably  to  be  regarded  as  a  compensative  leng- 
thening  for  the  doubling  which  has  fallen  out,  thus  avoiding 
the  triple  répétition  of  the  same  consonant^^  Auch  Land  schliesst 
§55  dièse  Formen  an  (33)12)  IDi^  an,  indem  er  sagt:  ,J)e  eerste 
helft  van  dien  dubbelen  klank  gaat  dan  over  in  ^  b.  v.  rfeMS^ 
(Pbbv)  in  pL  v.  nb^?*'. 

Pô^êl.  —  Z.  B.  bbin-J  (er  erklârt  fÛr  prahlerisch)  Hi.  12,  17; 
Fgl.  TfiY^  (und  er  nieste;  eig.  streute  aus)  2  Kg.  4,  35  von  int 
I.  die  einzige  Porm.  —  Cohortativ:  ïlMbfit  (ich  will  umgehen) 
Ps.  26,  6.  ^"'    ". 

Mt;  Dn.  8,  13;  9,  27;  12,  11  mit  BO.  II.  S.  491  als  Inf.  aufeu- 
&«en,  ist  onmôglich.  Âuch  dass  es  Ptc.  Qal  sei  [Mûhlau-Volck 
8.  T.]  ist  unwahrscheijilich,  weil  es  ja  ûberhanpt  unsicher  ist,  ob 
MO  transitive  Bedeatung  bat,  vgl.  Nr.  2  (S.  340)  ûber  Hes.  36,  3. 
Wahrscbeinlicber  ist  es  Partie.  Poel  obne  ».  So  ROd.  in  Ges.  Tbes. 
8.  7.;  Olsh.  §  190;  Stade  §  233.  —  Dagegen 

HfitSp  (Panken  scblagend)  Ps.  68,  26  ist  wahrscbeinlicber  Ptc. 
Qal  [R^d.  Tbes.;  Mablau-Yolck  s.  v.],  als  Ptc.  Poel  [Olsb.  §  254],  da 
von  letzterem  Yerbalstamm  *rfQ  Nab.  2,  8'  in  abgeleiteter  Bedeutung 
(anf  die  Bnist  scblagen)  gebraucbt  ist.  Auch  v^\\yn  (Prablende, 
Uebermatbige)  Ps.  5,  6  etc.  ist  wabrscheinhcb  Ptc.  Qal,  da  das  Qal 
iw  (prablend,  ûbermûtbig  sein)  mit  jenem  Ptc.  in  demselben  Verse 
P8.'75,  5  stebt.  So  Ges.  Tbes.;  B(J.  II.  S.  482;  Miiblau-Volck  gegen 
Olshaosen  §  254. 

Neben  ^"^y»  (Wabrsager)  ist  aucb  ]a^9  im  Femin.  und  Plor.  Par- 
tidp.Ew.  §  179,  a;  Olsb.  §  187,  a;  Bô.  U.  S.  491;  Stade  §  233;  Ges. 
Thés,  und  Mùblau-Volck  s.  v. 

Pô^aL  —  Z.  B.  Ptc.  bbima  (f&r  Scheinbares,  âuagerlich 
ulSnzendes  erklart  =  blosser  Schein,  innerlich  Hohles,  Schein- 
vergnûgen)  Pred.  %  2. 


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350        ^^-  Haupttbeil:  Formenlehre.  II.  6.  Schwaches  Verbum. 


Hifhpo^êL  ibbhnn  (sich  als  prahlerisch,  unsinnig  erweisen) 
Jr.  46,  9  etc.  —  Auch  mit  Spiritus  lenis  und  Metathesis  ïtbbirt?» 
(sie  wurden  ausgezogen,  gepltindert)  Ps.  76,  6,  vgl.  S.  213. 
247.  275.  293.  —  Neben  Dtiintf'^  (erstarren)  Jes.  59,  16  etc. 
(worin  also  die  Metathesis  vorliegt)  findet  sich  einmal  mit 
Assifliilatioii  des  Dentalen  DUitéPl  (du  verwQstest,  zerstôrst  dich  < 
Pred.  7,  16.  Diess  ist  zugleich  die  einzige  reflexive  Fomi, 
welche  in  Pausa  nicht  Qames  zeigt;  jedenfalls,  wie  Bô.  U.  S.  294 
sagt,  weil  durch  die  Assimilation  der  Reflexivcharacter  ver- 
wischt  war. 

c)  Seltenere  Intensivstâlnme.  Pilpel:  bàbà  (roUeii, 
wâlzen)  Jr.  51,  25;  n5)"û  (stark  kreisen  =  tanzen)  2  Sm.  6,  14.  16: 
bobo  (in  der  Schwebe  halten  =  hochhalten)  Spr.  4,  8;  "IB^E 
(zertrtimmem)  Hi.  16,  12;  ^|ns  (pipen,  zirpen)  Jes.  29,  4;  38,  14; 
Î5pbp  ([als  leicht  behandeln]  =  schûtteln;  [leicht  =  glatt  sein 
lassên]  =  schârfen)  Hes.  21,  26;  Pred.  10,  10. 

Hithpalpel.  bàbânn  (sich  einherwalzen)  Hi.  30,  14;  bgbgnn 
(erschttttert  werden)  Jr.  4,  24;  vgl.  noch  Itintin^  (erbittert 
werden)  Dn.  8,  7;  U,  11.  Mit  Metathesis  fïlptbpriïj^von  ppir 
(laufen)  =  „sich  einander  tlberrennen"  Nah.  2,  5. 


Cansatlrstllinme. 

Perfectum:          son 

ao^n 

naon 

rraoïn 

«î^sion 

niaoïin 

Imperfectum:        ao^ 

aoi"^ 

^aon 

•^aoin 

HD'^aon 

HD'^ao'ir 

Imperativ: 


non 

•^aon 

ns'^aon 

son 

Hiqtil.  Perfeot.  Das  ê  hinter  fi  ist  als  Dehnurig  des  i 
erklârt  worden,  in  welches  das  alte  a  [von  ïuisahba]  wie  bei 
den  starken  Verben  ttbergegangen  war,  von  Ges.  Lgb.  S.  359; 
Olsh.  §  255,  h;  (Bickell  §  131  stillschweigend  durch  seine 
Transcription);  Bô.  II.  S.  474;  Ges.*Kautzsch  §  67,  6.     Und  das 


Infinitiv: 
Particip: 


noi^. 


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Perfect  Hiqtil  der  J"y.  §  S4,  5.  351 

îst  anch  die  richtige  Erklarung;  denn  i  ist  auch  sonst  in  offener 
Vortonsilbe  in  ê  ûbergegangen,  vgl.  Stade  §  90.  Ew.  si^t 
nichts  ûber  die  Entstehung  dièses  n,  vgl.  §  122,  e;  131,  e;  eben- 
80  wenig  Land  §  228;  Millier  §  273—281.  —  Nur  Stade  hat 
eine  andere  Erklârang  aufgestellt  §  159,  a,  indem  er  anf  seinen 
§  108  zurQckweist,  wo  er  von  der  riickwârtswirkenden  Kraft 
eines  folgenden  i  auf  voihergehendes  a  spricht  [vgl.  oben 
§  29, 1,  c;  S.  218].  Aber  in  unserm  Fall  hat  die  folgende  Silbe 
gar  kein  /,  und  ausserdem  kann  Stade  nicht  erklâren,  weswegen 
dieselbe  Wirkung  nicht  im  Imperfectstamm  eingetreten  wâre, 
wenn  sie  ûberhaupt  in  dieser  Hiphilbildung  thatig  gewesen 
wâre.  —  Das'  ê  der  Stammsilbe  ist  nicht  mit  Ges.  Lgb.  S.  357 
daraiis  zu  erklâren,  dass  man  fdr  l  das  kOrzere  e  gewahlt  habe 
[!  alte  Erklârungsweise],  damit  ûberhaupt  die  Contraction  der 
beiden  gleichen  Stammconsonanten  môglich  wûrde.  Richtig 
Ew.  §  131,  e:  Vor  dem  eigentlich  doppelten  letzten  Wurzel- 
knte  hat  sich  der  Vocal  hier  nicht  zum  l  dehnen  kônnen. 
Dann  sind  also  die  i  in  den  Formen  mit  Consonantafformativen 
VerkOrzungen  aus  jenem  ê.  So  auch  Bô.  II.  S.  473;  Bickell 
§  131.  —  Olsh.  §  255,  h  lâsst  vielmehr  das  ursprttngliche  a  zu 
i  and  aus  diesem  nach  dem  allgemeinen  Gesetz  durch  den  Accent 
l  werden.  Ebenso  Land  §  228,  f:  „De  eerste  stamvocaal, 
hoewel  thans  in  een  open  lettergreep  staande,  wordt  toch  in 
analogie  met  de  sterke  wortels  geregeld  tôt  %  (thans  é)  ge- 
wijzigd";  Ge8.-Kautzsch  §  67,  6;  Mûller  §  274.  Da  dieser  Ent- 
wickelungsgang  nicht  beim  starken  Yerb  Statt  gefunden  zu 
haben  scheint,  vgl.  §  27  (S.  207),  ist  er  auch  hier  zu  verwerfen. 
-  Endlich  Stade  §  159,  b  lâsst,  wie  ja  ûberhaupt,  vgl.  §  27 
;S.  210),  in  das  Perfect  Hiqtil  den  Vocal  des  Imperfectum  ein- 
dringen  und  dièses  /  zu  è  werden.    Dagegen  oben  S.  210. 

In  der  Stammsilbe  steht  ofters  das  alte  a,  z.  B.  pTrt  (zer- 
malmen)  2  Kg.  23,  15;  bpn  (gering  sein  lassen)  Jes.  8,  23; 
Qimchi  130,  a.  b;  î^^pn  Hes.  22,  7.  Wenn  also  nign  (bitter  sein 
laasen)  Hî.  27,  2;  Ruth  1,  20  sowie  -isn  (einengenj  5  M  28,  52 
erscheint,  so  kann  dies  um  so  weniger  auf  Einfluss  des  1  zu- 
rûckgefûhrt  werden,  als  auch  ifin  immer  (sechsmal)  gesprochen 
wird  z.  B.  Jes.  33,  8,  und  nur  zweimal  içn  in  Pausa  erscheint 
l  M  17,  14;  4  M  15,  31.  Die  beiden  letzten  Hiqtilformen  hat 
Qimchi  unrichtig  von  ^1  und  llfi  abgeleitet,  darum  fol.  104,  a 
(.'rwalmt.   —  Dagegen  bewirkt  das  folgende  n  Ersatzdehnung 

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352         I^-  Haapttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

fftr  i;  daher  "^Thsn  Jr.  10,  18;  Zeph.  1,  17.  In  der  letzteren 
Stelle  hat  das  Per£  consec.  keine  abweichende  Milelbetonungr, 
wie  Delitzsch  besonders  hervorgehoben  hat,  Praefatio  zu  Baers 
Kleinen  Propheten,  pag.  IV.  Vgl.  noch  ïînfiri  (sie  haben  ge- 
brochen)  Ps.  119,  126,  Qimchi  104,  a.  —  'in'^ten  (Fûrsten  ein- 
setzen)  Hos.  8,  4;  Y'2^- Analogie;  vgl.  Esth.  î,  22;  Ri.  9,  22; 
Ho8.  12,  5;  4  M  16,  13;  Jes.  32,  1;  Spr.  8,  16;  also  nnte  liegt 
zu  Gronde;  ein  n^to  kann  'nicht  mit  Qimchi,  WB.  angesetzt 
werden. 

Ohne  Yocalstammauslaut:  iin'^ltin';  (und  du  sollst  mir 
zerbrechen  =  vemichten)  2  Sm.  15,  34;  t^htin  (du  hast  be- 
trogen)  Ri.  16,  10.  13.  15.  Bei  Bô.  II.  S.  488  steht  unrichtijr 
•^nbnm  aus  Verwechselung  mit  "^nbtann  Jr.  16,  13;  22,  26,  wo 
dieselbe  Erscheinung  bei  einer  Form  von  b^'û  sich  findet. 

Imperfectum.  ^btniHZ^  (ihr  haltet  lange  hin  =  tauscht) 
Hi.  13,  9  mit  [gebliebenem  oder]  wiederhergestelltem  Ânlaut 
des  Imperfectstammes;  vgl.  oben  S.  294.  In  Aç#T  Jr.  9,  4  bei 
Zaqeph  qaton  kann  der  Ausfall  des  Dagesch  forte  nicht  der 
kleinen  Pausa  zugeschrieben  werden,  sondern  muss  als  Ver- 
doppelungswegfall  im  Dauerlaute  betrachtet  werden.  In 
br)ï57  I  Kg.  18,  27  haben  wir  Ersatzverdoppelung. 

IW'^ti'?  (direct-causativ:  das  Tasten  ausQben  :=  tasten)  Ps. 
115,  7  nâch  V'^ -Analogie.  Bô.  II.  S.  518  stellt  die  Form 
richtig  zu  intD%3,  aber  meint,  "^  stehe  ftir  1,  und  die  Form  sei 
Qal.  —  Von  einem  ©'W  leiten  die  Form  ab  Qimchi,  WB.;  Ges. 
Thés,  und  Mllhlau-Volck  s.  v. 

Impf.  consecutivum  z.  B,  pTj5  2  Kg.  23,  6  (Qimchi 
181,  a),  fyjfi  (und  sie  zerschmetterte)  Ri.  9,  53  wahrscheinlich 
[vgl.  oben  S"  328  die  Form  von  Dttl  2  M  16,  20]  zum  Unter- 
schied  von  der  entsprechenden  Form  des  Verb  fT[  (laufen); 
Ew.  §  232,  c;  Bô.  II.  S.  484.  Olsh.  §  257,  f  und  Ges.-Kautzsch 
§  67,  Anm.  7  versuchen  keine  Erklârung;  Stade  erwâhnt  die 
Form  nicht.  —  Es  ist  unverstândlich,  wie  Qimchi  105,  b  („das 
Dehnungs-jod  ist  weggefallen,  weil  das  Wort  ein  Milel  isf ')  und 
WB.  s.  V.  die  Fortn  von  fTi  ableiten  konnte,  das  doch  sonst 
nur  die  Bedeutung  ,Jaufen"  hat.  Wâhrend  Buxtorf  ihm  in  Be- 
zug  auf  das  oben  erwahnte  nsn  und  njpn  gefolgt  ist,  ist  er  in 
d  i  e  s  e  r  unlebendigen  Betrachtung  der  Spracherscheinungen 
nicht  gefolgt,  sondern  hat  in  der  Concordanz  die  Form  richtig 
zu  fT)  gestellt. 


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floqtal  der  a?"y.  §  34,  5.  355 

een  onregelmatige  verdubbeling  van  den  eersten  radical  (gelijk 
wij  eens  îOtSl  van  t\yû  „verzakken**  vinden),  die  later  volgens 
wordt  opgelost".  Da  ist  eine  oflFenbar  abweichende  Bildung 
(die  mit  Ersatzverdoppelung)  zur  Quelle  der  regelmâssigen  ge- 
macht.  — Mit  Ersatzverdoppelung:  ^Oian  (gedrttckt  werden, 
znsannnensinken)  Hi.  24,  24. 

Imperfect.     Bemerke  nçni  (und  sie    wurde   zerbrochen) 

Sach-    11,  II,  also  das  a  in  Ultima  behielt  den  Accent,  obgleich 

die  Paenultima  offen  war;  vgl.  S.  162.    Bei  im*^  Hos.  10,  14 

und  der  2.  sg.  Jes.  33,  1  haben  wir  nicht  mit  Ges.  Lgb.  S.  371; 

Ew.  §  131,  e;  Olsh.  §  261;  Bô.  II.  S.  487  Ersatzverdoppelung 

oder  mit  Stade  g  516,  b  Dagesch   forte  orthovocalicum   [zum 

Schntze    des    kurzen  Vocals]   anzunehmen.     Denn   dann  wâre 

die  Plenarschreibung  nur  eine  zufallige,  willklirlibhe.     Sondern 

wir  haben  Verktirzung  der  nach   der  Analogie    langen    Silbe 

wegen   des  folgenden  Sibilanten,  also  Dagesch  forte  or- 

thoconsonanticum,  vgl.  S.  53.     So  auch  in  15*1"^  Jes.  28,  27. 

Aber   Ersatzverdoppelung    haben    wir    z.  B.  .in  'irû''    (sie 

werden  zerstossen)  Jr.  46,  5;  Mi.  1,  7;  Qimchi  131,  a.  b. 

Imperativ.  Wie  TO«n  Perfect  Hiqtil  Jer.  10,  25  bei 
Silluq,  80  steht  der  Imp.  Hiqtil  ïiTûTÇn  (starret!)  bei  Athnach 
Hi.  21,  5.  Nur  aus  Verkennung  dieser  pausalen  Vocalisation 
sind  die  Schreiliweisen  'tSn,  ttfsi,  'ttfn  zu  erklâren  (Qim.  134; 
Michaelis  z.  St.),  wonach  hier  ein  Imp.  Hoqtal  vorlâge.  So 
Qimchi,  WB.  s.  v.:  „Das  tÛ  ist  nicht  dageschirt,  und  das  n 
wird  gelesen  mit  breitem  Qames  (am  'p);  so  wird  es  gefunden 
in  correcten  Manuscripten,  und  es  ist  Imperativ,  und  das 
Pathach  des  ttf  steht  anstatt  eines  Sere,  und  seine  normale 
Form  wâre  ^IMn.  Und  Rabbi  Jona  schrieb,  dass  das  tô  da- 
geschirt  und  das  H  gelesen  werde,  wie  wenn  es  mit  Ciûrt  'p 
versehen  ware;  aber  er  erklârte  es  auch  so  flir  den  Imperativ 
und  sagte,  dass  es  sein  soUte  nach  der  Analogie  von  ''aon 
HL.  6,  5";  ebenso  Rôd.  Thés.;  Bô.  IL  S.  485;  Olsh.  §  260; 
Land  §  226,  d;  Baer-Del.;  Stade  §  609,  b;  wâhrend  MUhlau- 
Volck  dièse  passive  Vocalisation  als  richtig  anftihren. 

6.  Vor  SnfBxen  richten  die  afformativlosen  und 
die  vocalisch  afformirten  Formen  sich  in  der  Punc- 
tation  der  Stammsilbe  nach  den  consonantisch  affor- 
mirten Formen. 

23* 

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356         ^I-  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbnm. 

Also  Perfect  Qal  "«sxo  etc.  Bemerke  nkjp  (er  hat  ilm  yerflucht) 
4  M  23,  8.  Von  uncontrahirten  Formen  sei  ein  Beispiel  rrm  (er  hat 
ihn  gemessen)  Hes.  42,  20. 

Imperfect  Qal  '«aô»^  (er  wird  mich  betasten)  1  M  27,  12;  vgl. 
y.  22.    Zu  demselben  tdvi9  ist  auch  zu  rechnen  Tjvtatn  y.  21  mit  weg- 
gefallenem  Dagesch   forte    und  mit  û   trotz   des  Metheg  ygL  oben 
§  13,  Anh.  8.  107.    Dos  Metheg  gerade  bietet  also  nicht,  wie  Olsh. 
S.  520  sagt,  einen  Grund,  in  der  Form  die  t";- Analogie  wirken  zu 
sehen  (Olsh.  a.  a.  0.)  oder  sie  yon  einem  o'*ii9  abzuleiten  (Hûblau- 
Volck  s.  y.).  —  Aufgeben  oder  Verkennung  der  Yerdoppelang,  also 
Ableitung  yon  -t-ta  ist  in  ^i-i^^X]  (er  wird  in  ihn  einschneiden  «»  ein- 
dringen)  1  M  49,  19;    Hab.  8,  16  angenommen  yon  Bô.  IL  S.  51S. 
Und  man  kann  daftir  sagen,  dass  nicht  bloss  an  der  erstem  Stelle 
ein  Deriyat  yon  na  dayor  steht,  sondem  auch  sonst  keine  Deriyate 
yon  -:*ia  yorkommen.     Und  da  nnn    einmal   das  Yerschwinden    der 
Yerdoppelung  bei  9'*^  unfraglich  ist,  so  kann  wegen  solcber  Formen 
nicht  ein  besonderes  Verb  angenommen  werden.  —  Eine  solche  £r- 
kl&rung   h&lt   selbst   Qimchi   fur   naheliegend,    ygl.  WB.  s.  y.  Tta: 
,,naiir;  I&n^st  haben  wir  daran  erinnert,  dass  es  die  Bedeutung  yon 
ima  hat,  obgleich  es  nicht  zu  seiner  Wurzel  gehOrt;  nnd  es  ist  n^ïs 
und   -!-ia   derselben   Bedeutung,    und    ihresgleichen   giebt   es    viele 
[Verba].       Und   yielleicht   ist    auch  nannr    yon    der    Wurzel 
des  nriij;  und  der  quiescirende  Buchstabe  ist  ein  Ersatz  fur 
das  Zeichen  der   Verdoppelung".  —  Ein  Verbum   nia  ist  aber 
angenommen  yon  Ges.  Thés.  ;  Mûhlau- Volck  s.  y.  ;  Stade  §  484,  e.  — 
Ebenso  glaube  ich  ûber  n^^rp  (sie  zerdriickt  sie)  Hi.  39,  15  nrtheilen 
zu  mûssen,  ygl.  darûber  oben  S.  328  bei  ^xi^-  —  o?''^!?  Jr«  50,  44  Kth 
ist  nach  49,  19   yerschrieben  fur  ds'^tk   (ich    werde  sie  zum  Laufen 
bringen);   ygl.  Graf  z.  St.  —  Mit  Ersatzdehnung   nrni^  (er  zog  ihn) 
Hab.  1,  15,  [und  yon   demselben  *i"ia  (trahere)  jeden&lls   auch  ^yy, 
(es  zieht  sie  nach)  Spr.  21,  7  mit  Ges.  Thés,  und  Mâhlau- Volck  s.  y. 
Nicht  ist  wegen  der  Pleneschreibung  mit  Ew.  §  138,  a  an  dehnenden 
Einfluss  des  ^  zu  denken  (denn  es   gab  nichts  zu  dehnen),  oder  mit 
Bô.  IL  S.  528  an  Ableitung  yon  -nia  („einkehren",  oder,  was  es  gar 
nicht    bedeutet,    „8chrecken").    —  na^j^ri    (du  soUst  ihn  yerfluchen) 
4M  23,  25  hinter  dem  als   Inf.  absol.  ,fungirenden    sp   gebraucht, 
kann  nur  yon  n^p  mit  Annahme  der  Ersatzyerdoppelung  abgeleitet 
werden  (Olsh.  §  243,  d;  Stade  §  544,  c).     Weder  kann  ein  Einfluss 
der  "{"t-Analogie  des  sjnonjmen   npa   angenommen  (B5.  IL  S.  527) 
noch  die  Form  geradezu  yon  diesem  Verb   apa  hergeleitet  werden 
(Ges.  Thés.,  Miihlau- Volck  s.  v.).    Die  Form  besitzt  îiberdiess  Ver- 
erbungschateph-qames  [S.  74].  —  Uncontrahirt  :  ^Tfô^   (er   wird  sie 
verheeren)    Jer.    5,  G  (Qimchi  132,  a);    aber    contrahirt   Spr.    11,    3 


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Suffixe  am  Qal  der  s"9,  §  84,  6.  357 

Qeii.  —  Neben  nrao*;  (aie  bedecken  ihn)  Hi.  40,  22  auch  T^ntp*;  (aie 
werden  dich  ausplfindem)  Hab.  2,  8  and  ebenso  ô  Zeph.  2,  9. 

Imperatiy  Qal  mit  u  in  der  Stammsilbe ,  wie  man  daraus  er- 
sieht,  dass  selbst  bei  einer  Gatturalis  einmal  u  steht,  ygL  S.  364. 
Andererseits  anch  ohne  Concurrenz  einer  Guttnraiis  d  in  mVb 
(«chfîttet  es  auf!)  Jer.  50,  26.  • 

^S3p^    (yerflnche  ihn!)  4  M  28,  18.     Einfach  angefûhrt  ist  die 
Fonn  bei  Ges.  Lgb.  §  103,  Anm.  4.    Anerkannt,  wenn  auch  „merk- 
wûrdig^S   oder   ^hOchst   aaS&llig'<   genannt   ist  die  Form  bei  Olsh. 
§  97,  b;   Ge8.-Eautz8ch  §  67,  Anm.  2.    £w.  §  250,  b   hat   bemerkt, 
dass  die  Yerdoppelnng  nnterblieben  sei,  wie  wenn  das  a  noch  in  der 
ToDsîlbe  laute.     Er  meint:   wie  wenn  es  noch  am  Wortende  stehe. 
Das  ist   selbstverstandlich    keine    Erklâmng.     Bô.  IL  S.   35    weist 
daraaf  hin,  dass  dies  Yerb  im  Impf.  und  Imp.  seine  hintere  Yerdop- 
pelnng aofgegeben  hatte.     Aber  beim  Imp.  soll  es  doch  eben  erst 
erklftrt   werden.     Ër  h&tte  also  sagen  soUen:  Weii  diess  Yerb  im 
Imperfect  bei  Ersatzverdoppelung  seine  hintere  Yerdoppelnng  ein- 
gebCIsst  hatte,  konnte  man  sich  auch  beim  Imperatiy  eine  Aussprache 
ohne  hintere  Yerdoppelung  leicht  angewôbnen.     Ich  glaube,   dass 
auch  hier  der  Einfluss  des  sjnonymen  apa  gewirkt  bat,  indem  auch 
dièse  Form  durch  die  Tradition  und  die  Punctatoren  yon  np  ab- 
geleitet  worden  ist.    Dass  dièse  Aussprache  nicht  schon  yom  Gonso- 
nantentext  gemeint  îst,  sondem  dass  in  diesem  eine  Form  yon  aap 
beabsichtigt  ist,  Iftsst  sich  wohl  bestimmt  behaupten.    Diess  meint 
aoch  Stade  §  591,  e,  indem  er  scbreibt,  dass  wp^  zu  lesen  sei.   Auch 
die  SufGxform  ia  mag  im  Leben  der  Sprache  nicht  am  Yerb  existirt 
haben;  bei'^av7(er  ist  yorhanden)  5  M  29, 14  etc.  I&sst  sich  noch  darQber 
streiten.    —    Qimchi   behandelt   die   Form   zun&chst  fol.  88  s.,  ygl. 
.,Der  Imp.  heisst  nn7)?e  oder  ^-t^|,  obgleich  nicht  gefunden  wird  das 
FQrwort  mit  1  allein.   So  ist  die  Erkenntniss  des  Kabbi  Juda  Chajug, 
welcher  sagte,  dass  yon  ^aap^   sei  die  Wurzel  pp  und  dass  es  nach 
der  Analogie  yon  i-^av  gehe.     Und  Rabbi  Mose  hakohen  griff  ihn 
an  und  sagte,   dass  man  nicht  sagt  S'^iatp  yon  -iS^tD,  sondem  ^msv, 
Aber   das   ist   kein   siegréicher   AngriÔ*,   denn   wenn  es  einmal  so 
[^^]  geliinden  wird  beim  Infinitiy,  warum  soll  man  nicbt  auch  so 
behn  Imperatiy  sagen?   Und  man  muss  sagen,  dass  Sa  das  Suf&c  der 
3.  Person  sei,  obgleich  das  a  raphirt  [ohne  Dagesch  forte]  und  mit 
Cholem   gegen   die   Regel    anftritt.     Aber  so,   wie  es,  kommt  yor 
^rraV:  [oben  S.  222]  und  iar;**.  —  Auf  fol.  188,  a  fîigt  er  hinzu,  dass 
die  Wurzel  pp  nicht  yorkomme,  und  sehr  sicher  sei,  dass  das  s  so 
binzugefagt  sei,  wie  er  fol.  84,  a  geschrieben  habe;  —  oder  dass  das 
s  an  Stelle  des  Yerdoppelungszeichens  ist,  wie  in  ^.V^f^  Jes.  23,  11 
and  nsaç  KL.  3,  22  [ygl.  oben  S.  832].    Auch  ist  es  erlaubt  zu  sagen, 


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358         ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

dass  3  u.  1  VerbalsiifBx  seien,  wie  es  beim  Ixnpf.  ist:  ^s^^iss^,  unddass  so 
es  auch  beim  Imp.  aufgetreten  sei  und  dass  die  normale  Form  davon 
mit  dem  Dagesch  ns^p,  sei,  and  dass  das  Wort  erleichtert  wurde  und 
das  Dagesch  ans  dem  identischen  Stammconsonanten  und  dem  s  ans- 
gefallen,  und  es  mit  Gholem  aufgetreten  sei,  wie  ^i'^th\ 

Infinitiv  zeigt  in  der  Stammailbe  m,  vgl.  nur  Ba'i  (ihr  Vielsein) 
Hos.  4,  7.  Nur  Yon  ^^  (aussondem,  reinigen,  prtLfen)  kommt^D^z^ 
(um  sie  zu  prûfen)  vor  Pred.  3,  18  neben  dem  auf  S.  331  erw&hnten 
suffixlosen  Inf.  mit  Schureq.  Aber  da  auch  sonst  transitive  und  in- 
transitive  Aussprache  im  Inf.  ,neben  einander  aaftritt,  so  ist  um  so 
weniger  an  eine  Erkl&rung  zu  denken,  wie  sie  Qimchi  132,  b  giebt: 
yd^^^  soUte  sein  D'paV,  indem  das  a  chatuphirt  und  das  *^  dageschirt 
wâre  nach  der  Analogie  von  fi^f^V  Denn  das  Schureq  und  das 
Qames  chatuph  sind  dieselben  Laute,  wie  ich  dich  habe  sehen  lassen, 
und  weil  das  ^  nicht  soUte  dageschirt  werden,  so  worde  das  Qames 
gedehnt  und  das  a  wurde  mit  breitem  Qames  anstatt  mit  Kurz-Qameis 
vocalisirt,  wie  ich  geschrieben  habe  bei  rn»*'  (unten  S.  864).  —  dsbs 
1  M  6,  3  heisst  nicht  ,durch  ihr  Irren**,  sondern  «insofem  auch". 

Parti  ci  p.  ^rD»«  (deine  [fm.]  Zerreisser,  Plûnderer)  Jr.  30,  16 
bei  folgendem  n&sf:  von  ddu,  indem  nach  aramâischer  Gewohnheit 
beim  Ptc.  activum  Qal  der  9"9  nach  dem  Muster  der  n"^  eine  Um- 
bildang  mit  mittlerem  m  sich  einstellte.  Diess  wird  wahrscheîniich 
der  Process  gewesen  sein.  Die  Vermeidung  der  beiden  gleichen 
Consônanten,  welche  Ew.  §  114,  b  als  Motiv  erwâhnt,  kann  nicht 
als  solches  angenommen  werden.  So,  wie  vorher  angegeben,  haben 
die  Form  nach  dem  Vorgange  Frûherer  abgeleitet  Ges.  Lgb.  S.  3T3  f.; 
Thés.  s.  V.;  Ew.  a.  a.  0.;  Bô.  II.  S.  521.  Olsh.  und  Stade  erwahnen 
weder  dièse  noch  eine  andere  der  hierher  gehOrigen  Formen.  — 
Unmôglich  ist  die  AufiPassung  von  Qimchi,  WB.  s.  v.  neô:  »£s  ist 
geschrieben  mit  k  an  S  telle  des  Dehnungs-i'';  also  anstatt  eines 
tj'^çSo.  Denn  es  kommt  einerseits  solche  Ersetzung  der  mater  lectionis 
1  bei  Cholem  durch  m  sonst  nicht  vor,  und  andererseits  ist  die  ara- 
mâische  Zerdehnung  gerade  der  Participia  von  den  y"9  in  dieser 
AufFassung  Qimchi's  nicht  berûcksichtigt.  Und  da  dièse  aram&ische 
Zerdehnung  dieser  Participia  zu  dreibuchstabigem  Bestande  eine 
natûrliche  Grundlage  hat,  so  sind  Spuren  derselben  um  so  eher  im 
Hebr.  vorauszusetzen,  und  dièse  Erscheinung  also  bei  der  Erklftrung  der 
fraglichen  Form  zu  berûckaichtigen.  —  Von  der  richtigen  Erkl&rung 
jener  Particîpalform  ai^s  haben  dann  Ges.  im  Lgb.,  Ew.  und  Bô. 
a.  aa.  00.  auch  dk»^  (er  zerachmilzt)  Hi,  7,  5  und  ^tveit*'  Ps.  58,  8 
so  erklart,  als  ob  sie  aus  oçy  [Ges.]  oder  0*7  [Ew.  und  Bô.]  un- 
mittelbar  umgebildet  worden  wâren.  So  schon  ausdrQcklich  auch 
Qimchi  130,  a:  ,Es  kommt  das  m  anstatt  des  Verdoppelungszeichens 


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Suffixe  am  Qal,  Qotel,  Hiqtil  der  ]>"3>.    §  34,  6.  359 

For,  wie  dwp:  statt  0519:  etc.*;  ebenso  im  WB.  s.  v.  owa:  «Das  »  iet 
Ersatz  fur  die  Verdoppelung*.  Es  ist  aber  richtiger,  mit  Gea.  Thés. 
and  MûhlaQ-Yolck  s.  y.  anzunehmen,  dass  sich,  wie  es  im  Aramâi- 
schen  vorkam,  neben  oob  ein  Yerb  dk99  in  der  Bedeutung  „zer- 
schmelzen  etc."  ausgebildet  bat,  und  davon  die  erwftbnten  Formen 
stammen.  —  Von  demselben  Yerb  scbeint  mir  aucb  dkisk  Hi.  42,  6 
abgeleitet  werden  zu  mûssen,  welches  Ges.  im  Thés,  fibergangen  bat, 
mag  man  nun  das  Qal  belassen,  oder  das  Niqtal  punctiren,  wie  Bô. 
wilL  Es  scheint  mir  jedenfalls  die  Bedeutnng  „ich  zerschmelze" 
haben  zu  mûssen,  und  das  von  den  LXX  fOr  das  folgende  "^i^tora 
gesetzte  èxi»nv  scheint  mir  auf  dieae  Bedeutung  irgendwie  hinzu- 
weisen.  Die  Uebersetzung  „ich  verwerfe",  nur  hier  ohne  Object 
gesetzt  [Mûhlau-Yolek  s.  v.],  scheint  mir  nicht  mOglich  zu  sein. 
Dièse  Unmôglichkeit  hat  das  Targum  geiiihlt,  indem  es  ein  Object 
ergftnzte  und  ubersetste:  '^^typ  mw^  «»  ich  verachtete  meinen  Reich- 
thom.  Wegen  dieeer  Objectslosigkeit  des  dk»^  omschreibt  auch 
Abenesra  z.  St.  mit  n?^3  ""aiM  =  ich  bin  verachtet.  Aber  dièse  Un- 
môglichkeit der  objectslosen  Setzung  des  gew5hnlichen  bK»  (ver- 
werfen)  nôthigt  uns,  wie  gesagt,  zor  Annahme  eines  secundâren 
DM  SB  eota  —  zerfliessen.  —  Auch  T^&Ç  (Schmerz  erregend)  Hes. 
28,  24  und  npwtti  3  M  13,  51  f.  [nicht  „k",  wie  bei  B5.  steht];  14,  44 
haben  Ges.  im  Lgb.  und  B5ttcher  direct  von  ^*i&»  etc.  abgeleitet. 
Da  hat  sich  aiso  auch  Bô.  entschliessen  mûssen,  die  uncontrahirte 
Form  der  £rkl&rung  zu  Grunde  zu  legen.  Ewald  erw&hnt  dièse 
Form  nicht  Aber  auch  hier  hat  sich  ein  nKa  neben  ^1%  gebildet, 
[80  Qimchi,  WB.  s.  y.  „seine  Bedeutung  ist  wie  a'^voç";  Ges.  Thés, 
und  Mûhlau-Yolck  s.  y.]  wie  im  Arabischen.  —  Nach  dem  Vorgange 
Ton  Simonis  batte  Ges.  Lgb.  auch  na»n  (ihr  macht  schlecht)  2  Kg. 
3,  19  yon  sad  abgeleitet.  Aber  er  hat  selbst  im  Thés,  die  Nicht- 
nothwendigkeit  dieser  Erkl&rung  bemerkt.    So  auch  Thenius  z.  St. 

Bei  allen  Intensiystâmmen  hat  das  e  der  letzten  Silbe  sein 
bekanntes  Schicksal.  —  Bemerke  ^t^sn^b';  (er  umgiebt  es)  5  M  32,  10 
mit  oncontrahirtem  an,  —  Der  Fall  Jr.  15,  10  gehôrt  in  die  Nomi- 
nalâexion. 

HiqtiL  Perfect.  Z.  B.  nats-iri  (er  hat  uns  zum  Schweigen  ge- 
bnuiht  =s=  der  Ezistenz  beraubt,  yernichtet)  Jr.  8,  14;  Qimchi  131,  a. 
Mit  Ersatzdehnung  steht  D^jpn  (er  hat  sie  [die  Gelûbde]  gebrochen) 
4  M  30,  13. 

Imperfect  wie  '«pve';^  (und  er  liess  mich  herumgehen)  Hes.  47,  2. 
Mit  ËrsatEdehnung  ni^v;  (er  kann  es  brechen)  4  M  30,  14.  —  i"9- 
Analogie  findet  sich  in  der  fur  d)i>im  (ich  werde  sie  dûnn  machen 
[LXX:  kënxvvsiv]  »  zermalmen)  2  Sm.  22,  43  sich  findenden  Lesart 
ap-'nii.    So  Ges.  Lgb.  S.  369;   BO.  IL  S,  531  durch  Yerweisung  auf 


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360        ^I*  Haupttheil:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Yerbnm. 

S.  519;  doch  verweist  er  auch  unricHtigerweise  aaf  I.  8.  161,  wo 
von  den  F&Uen  mit  Ersatzdehnung  die  Rede  ist.  [Bei  Qimchi  141,  a; 
W6.  8.  y.  pp-i;  Ew.,  Olsh.,  Stade  nicht  bemerkt].  Und  erst  au  s 
jener  Lesart  nach  V'9- Analogie  erklftrt  sich  das  up^*^^  derParallel- 
stelle  Ps.  18,  43  als  weitere  Verschlimmbesserang.  —  ^nna*;  (eie  lassen 
ihn  fliehen)  Hi.  18,  18. 

Imperativ.  '^av'^an  (lass  mich  tasten!)  Ri.  16,  26  (Qeri)  von 
ovtt  nach  Vy- Analogie,  vgl.  oben  S.  352  bei  der  Form  aus  Ps. 
115,  7  und  S.  356  ûber  die  Form  ans  1  M  27,  21.  V'»-Analogie  hat 
in  dieser  Form  richtig  angenommen  B6.  II.  S.  519.  Qimchi,  WB. 
8.  y.,  welcher  der  Form  nnrichtig  die  Bedeutnng  des  Entfemen:i 
giebt;  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  haben  dièse  Form  als 
dritte  zu  dem  yon  ihnen  angenommenen  r^«  g^tellt.  £w.,  Olsh., 
Stade  haben  dièses  Qeri  nicht  erwâhnt.  Auch  das  Eethib  ^3v«*«n  ist 
nur  bei  Olsh.  §  256,  b  bemerkt,  welcher  es,  wie  auch  BO.  I.  S.  278, 
fur  einfaches  Versehen  erkl&rt.  Aber  mir  ist  es  wahrscheinlicher, 
dass  dièse  Umsetzung  des  *"  als  grammatischer  Fingerseig  yerstaaden 
sein  will,  damit  die  Form  yon  ^v»  abgeleitet  werde. 

Infinitiy  wie  "^açt?»  ^î^çn  etc.,  obgleich  solche  ganz  regehn&ssige 
Beispiele  zufâUig  nicht  yorkommen.  Yielmehr  nach  "Z'^^- Analogie 
lautet  Tjta^im  (wenn  du  voUendet  hast,  fertig  bist,  aufgehSrt  hast) 
Jes.  83,  1.  Qimchi  130,  b:  „Leicht  ist  das  ta";  WB.  s.  v.  n^r: 
„Leicht  [n&mlich  das  ta],  und  es  soUte  das  'a  dageschirt  sein''.  So 
auch  Ges.  Lgb.  S.  369;  Ew.  §  114,  a;  BO.  IL  S.  519;  Mûller  §  280,  a. 
Unrichtig  ist  dieser  Fall  unter  die  Beispiele  der  Ersatzdehnung  ge- 
rechnet  yon  Olsh.  §  191,  c  durch  Verweisung  aui  §  82,  c;  Ges.- 
Eautzsch  S.  306  durch  Yerweisung  anf  §  20,  3,  Anm. 

Zur  Bîldung  einer  leicht  sprechbaren  Consonantengruppe  ist 
gesprochen  worden  B3*^En^  (sodass  ihr  bréchet)  3  M  26,  15  fÛr  D?^|?tV» 
indem  unter  dem  t  ein  Segol  [R5d.  im  Index  analjt.  des  Thés.], 
nicht  wahrscheinlich  ein  Pathach  [wie  Bô.  II.  S.  532  meint]  und 
daraus  dann  ein  Schewa  sich  bildete.  Wie  Bôttcher  da  aber  I.  S. 
236  yon  einer  „Zurûckwerfung  des  Vocals  zum  vordem  Guttural** 
sprechen  kann,  begreifb  man  nicht,  und  diess  ist  mit  Recht  auch 
yon  Ew.  §  89,  d,  Anm.  abgelehnt.  Was  nun  die  Veranlassung 
zu  dieser  Bildung  anlangt,  so  ist  sîe  einfach  als  ein  Fall  von  Ver- 
doppelungswegfall,  wie  die  S.  343  angefiihrten  nVsa ,  rta&a  angesehen 
worden  yon  Ew.  §  112,  f;  Bô.  I.  S.  198;  Mûhlau-Volck  im  analyt. 
Anhang.  Diess  scheint  mir  aber  nicht  ausreichend  zu  sein.  Yiel- 
mehr muss  die  Geeignetheit  der  Laute  ^t^  einen  Consonantencomplex 
zu  bilden,  als  Motor  betrachtet  werden;  ygl.  S.  256  f.  bei  den  Formen 
aus  Spr.  20,  16  und  Ps.  94,  20.  Etwas  âhnliches  hat  jedenf^Us  schon 
Qimchi  gemeint,  wenn  er  Mikhlol  105,  a  sagt:    „B^EnV;    es  ist  das 


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Suffixe  am  Hiqtil,  Hoqtal  der  9"7.  §  84,  6.  361 

FaCbach  des  Lamed  zum  n  hingewendet  worden,  nnd  das  Schewa 
des  Tt  zum  Lamed,  um  eine  Ërleichterung  za  bewirken;  denn 
die  normale  Porm  davon  wître  B^'r^tr?^  [er  leitet  ja,  vgl.  oben  8.  351, 
dièse  Formen,  die  wir  za  ^t  ziehen,  von  -«li  ab]".  —  Olahausen  hat 
tiber  unsere  Form  eine  doppelte  Ansicht,  eine  im  Texte  and  eine 
andere  in  den  Nacbtr&gen,  ansgesprocben.  Nâmlicb  S.  860  stellt  er 
die  Form  mit  ncn  zusammen  nnd  meint,  es  liège  wie  §  167  ein 
Uebergang  in  die  Segolatbildung  z.  B.  ïp^  St.  cstr.  tjj.^  vor.  Aber  vor 
Soffixen  kommt  diess  gefade  nicht  vor.  In  den  Nachtr&gen  stellt 
er  die  Form 'mit  y^  zusammen  und  verweist  auf  §  61,  wo  er  im 
Âllgemeinen  von  der  Metathesis  des  Silbenvocals  gesprochen  bat. 
Es  handelt  sich  aber  bier  ja  gar  nicbt  um  eine  Metathesis,  sondern 
um  die  Ausstossung  eines  Vocals  zwiscben  zwei  zu  einem 
Consonantencomplex  zusammenstrebenden  Gonsonanten. 
Bci  Stade  steht  die  Form  nicbt. 

Hoqtal.  rnywn  (ibr  Verwûstetsein)  S  M  26,  34  f.  Icb  denke 
mir  die  Form  so  entstanden,  dass  in  Qvnrr  wegen  des  folgenden  Sî- 
bilanten  eine  7erkQrzung  des  Vocals  eingetreten  ist,  also  Dagescb 
forte  ortboconsonanticum  sicb  bildete,  vgl.  beim  snffixlosen  Hoqtal 
(S.  355),  und  dass  in  dgn  eine  oftmals  beobacbtete  Zerdrûckung  des 
ti  durcb  den  Guttural  zu  ô  eintrat,  oder  aucb  dass  diess  ô  nacb 
der  Analogie  des  sonstigen  Hoqtal  gesprocben  wurde.  Dièse  Er- 
klârung  der  Vocalkûrze  und  des  Dagescb  forte  erscbeint  mir  ricb- 
tiger,  als  die  Annabme  einer  Ersa^verdoppelung  mit  Ges.  Lgb. 
S.  371;  Ew.  §  131,  e;  Olsb.  §  191,  d  durcb  Verweisung  auf  §  105,  b; 
Mûller  §  280,  m;  277.  Stade  §  246  sagt  „Mit  ursprflnglicbem  H  in 
erster  Silbe**.  Nun",  dass  die  Vocalkûrze  ursprûnglicb  sei,  kGnnte 
man  ja  gelten  lassen;  aber  es  fragte  sicb  dann,  wesswegen  dieser 
knrze  Vocal  gerade  in  diesem  Beispiel  geblieben  wftre.  —  Wessbalb 
dieser  kurze  Vocal  nun  nicbt  u,  sondern  ô  lautet,  darûber  findet 
sich  bei  diesen  Gelebrten  nichts.  Nur  BO.  II.  S.  4S4  f.  bat  gemeint, 
es  sei  ûberhaupt  das  Hoqtal  der  9"9  binter  dem  n  [auch]  mit  Cholem 
gesprochen  worden,  denn,  wie  «np  dem  *ijd,  und  ?ï?â  dem  ïjij»  ent- 
sprecbe,  so  sei  auch  son  neben  npn  zu  erwarten.  Welcher  Mangel 
an  Einsicht  in  die  Umbildung  der  urspriinglichen  Vocale  in  die  he- 
brfiischeni  Denn  bei  ttiip  steht  Cholem  in  betonter  Silbe;  bei  ?p^  ist 
es  in  der  Ersatzdehnung  gefârbt  durcb  den  folgenden  Guttural. 
Beide  Fâlle  treffen  bei  unserm  Hoqtal  nicht  ein.  —  Oboe  Raphâ 
steht  die  obige  Form  2  Chr.  36,  21.  Und  darans,  dass  auch  vielfach 
rtîjtn  =  hoschammâh,  vgl.  O"»»'??;,  gelesen  und  geschrieben  wurde, 
erklftrt  sich  rvwp'vvL  (bei  ibrem  Verwûstetsein)  3  M  26,  48.  Da  hat 
der  Spiritus  asper  hinter  dem  vocallosen  Gonsonanten  seinen  Vocal 
nicht  selbst  behauptet,  sondern  ihn  an  den  vorausgehenden  vocallosen 


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362        I^*  Haupttheil:  YormeDlebre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Coosonanten  abgegeben.  Vgl.  ûber  dièse  Ërscheiniing  oben  §  31,  7 
(8.  276).  Also  steht  jene  Form  fur  'na  (BOdiger  im  Thés.  s.  v.). 
Diess  ist  ein&cher,  als  ein  'n^  mit  Olsh.  S.  5S8  und  Ba.  IL  S.  485 
yorauBZuseizen.  —  Qimchi,  WB.  s.  y.  sagt:  ,Und  der  Infiiiitiv  von 
der  Conjugation,  dessen  Nomen  actionis  nicht  erwâhnt  wird  [»  pas- 
siyer  (Gaa8atiy-)8tamm]  heisst  rmyn,  worin  das  o  und  das  «  dsLge- 
Bchirt  sind.  mypn^;  da  ist  das  Qames  chatuph  hin  zu  dem  Servil- 
bachstaben  a  gewendet  worden  zur  Erleichtemng.  Und  l&Dgst  habe 
ich  die  grainmatische  Ërklftrang  diesSr  Formen  gegeben  [Mikhlol 
133,  b,  wo  er  noch  einschaltet  ^Yor  der  Yerbindnng  mit  Suffizen  «»= 
D«n,  wie  n|n;  aber  bei  der  VerbinduiJig  mit  Saffixen  kehrte  das 
Dagesch  ins  «  zurfick  wegen  des  Mangels  des  doppelten  Bachstaben 
Und  in  beiden  Worton  steht  das  n  femininum  [dem  Anschein  nach], 
aber  beurtheile  es  als  mit  Mappiq  versehen  [d.  h.  sieh  es  als  n  sof- 
fixi  an]". 

7.  Doppelt  schwach. 

a)  Yerba  primae  guttaralls  und  :p'y. 

Transitives  QaL  Z.  B.  nnK  (fluchen).  Mit  Suffix  z.  B. 
'DttW  (er  hat  uns  in  BestQrzung  versetzt)  Jr.  51,  34  Kth.; 
attW  2  Chr.  15,  6.  —  Perf.  consec.  '^ninKI  (und  ich  werde 
verfluchen)  Mal.  2,  2.  —  Impf.  n&îri  (du  'wirst  fluchen)  2  M 
22,  27  etc.;  l&î»  (ich  werde  fluchen)  1  M  12,  3.  —  Impf.  cons. 
z.  B.  OiTJ3  (und  er  verwirrte)  2  M  14,  24,  und  so  lasst  die 
yorausgehende  Outturalis  immer  den  nicht  homorganen  Vocal 
bestehen.  —  Vor  Suffixen  hat  n  u  nur,  wenn  zwei  Doppel- 
consonanten  folgen:  also  J^m'}  (er  sei  dir  gnâdig)  in  Pausa 
4  M  6,  25,  vgl.  Jes.  27,  11;"  Hi.  33,  24  [Bô.  U.  S.  527  hlach: 
Capitel  23].    Dagegen  wn;»  Ps.  67,  2  etc.,  auch  5  M  7,  2. 

In  Tfsrr  fûr  i^arn  hat  die  ,Gutturalis  wieder  ihren  Vocal  an  den 
vorausgehenden  vocallosen  Consonanten  abgegeben  1  M  43,  29;  Jes. 
30,  10;  vgl.  ûber  dièse  Erscheinnng  oben  §  31,  7  (S.  276)  und  vorhin 
S.  361  f.  8o  Ges.  Lgb.  S.  171  und  366.  —  Qimchi  132,  b:  „Es  aoUte 
T^wv)  sein;  doch  man  machte  das  rr  rnhend,  und  es  fiel  das  Dagesch 
aus  dem  a,  und  es  wnrde  der  Vocal  des  rr  auf  das  ■>  geworfen'*. 
£w.  §  66,  b  spricht  hier  von  der  Anziehung  des  ô  durch  rr,  wâhrend 
doch  umgedreht  das  n  erst  das  ô  besass  und  an  den  vocallosen  Con- 
sonanten abgegeben  hat;  vgl.  darûber  schon  §  30,  6  bei  der  Be- 
sprechnng  der  Formen  aus  1  Chr.  23,  6;  Ps.  94,  20  und  von  tnsfp 
(S.  254.  257.  259).  —  Olsh.  S.  520  betrachtet  unsere  Form  durch 
Verweisung  auf  §  61  zu  allgemein  als  einen  Fall  von  Metathesis  des 


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Transit.  Qal  der  Verba  T.  gutt.  und  r'9.    §  84,  7,  a.  363 

Silbenvocals;  er  bringt  also  die  Gutturalis  und  die  Yocallosigkeit 
des  Toraiisgehenden  Consonanten  nicht  in  Bechnong.  Ebenso  MQller 
§  279,  e  durch  Verweisung  auf  §  83.  —  BO.  I.  S.  237  âeht  einen 
starken  Wortton  zur  Erkl&rung  herbei;  aber  das  ist  willkOrlicb. 
Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  2  erw&hnt  bloss  das  Factum;  Stade  bat 
auch  diess  nicht.  —  Zur  Sicherung  der  gegebenen  Erkl&rimg  bemerke 
ich,  dass  in  Fâllen,  die  m  an  vielleicht  gegen  dieselbe  ins  Feld  filhren 
kOnnte  [r^T^l  ^nd  er  druckte  dich  nieder  5  M  8,  3;  T^mit  ich  werde 
dich  schrecken  Jr.  1,  17;  Tî-irç  ich  will  dir  anzeigen  Hi.  15, 17]  theils 
we^en  Doppeltheit  des  a  und  n.  theils  wegen  des  i,  das  nicht  vocal- 
los  am  Silbenanfang^  h&tte  bleiben  kOnnen,  das  Yorrficken  des  Vocals 
vom  Guttural  auf  das  Prâformativ  unterbleiben  moBste.  Die  Ver- 
muthung,  dass  die  Form  Hoqtal  sei,  bat  schon  Ges.  Lgb.  S.  366 
zurûckgewiesen. 

Aber  n  hat  immer  u  hinter  sich,  vgl.  DtaïT^t  (und  er  ver- 
wirrte  sie)  Jos.  10,  10  etc. 

Iraperativ  Qal:  nr:?  (sei  doch  stark  [Ges. -Thés.]  in  Bezug 
auf  das,  was  etc.    Qimchi  128,  a  „mit  Schureq";  WB.  s.  v.:  ,,Es 
ist  mit  ^  und  mit  Dagesch  geschrieben,  und  es  ist  Imperativ. 
Erklârung:  sei  doch  stark,  o  Gott,  ujn  unsertwillen  gegenûber 
dem  Feind,  wie  du  es  uns  viele  Maie  gethan  hast  [Elias  Levita 
bemerkt:   Die  Form  sei  ein  Nomen,  wie  rt^T\  4  M  9,  14,  und 
die  Erklârung  sei:    Du,   Gott,  bist  Starke,  die  du  uns  oft  be-    , 
wiesen  hast]".  —  Land  §  207,  £:   „wees  toch  sterk!"  —  Man 
braùcht  nicht  mit  Mtihlau-Volck  die  transitive  Bedeutung  „be- 
festige!"    anzunehmen)  Ps.  68,  29.  —  Die  Form  ist  plene  ge- 
schrieben; jedenfalls  [wegen  des  Verb  V\'9  seine  Zuflucht  suchen] 
nach  l":?-Analogie  [gegen  Bô.  II.  S.  486  „emphatisch,   daher 
auch  mit   gedehntem    u  gesprochen].    Die  Form   ist  auf  der 
Letzten   betont  wegen   des  folgenden  «.    Das  hat  Ges.  Lgb. 
S.  365  unbemerkt  gelassen.    Wie  Stade  seine  Conjectur  §  591,  e 
'n  r:?  begrûnden  und  ttbersetzen  will,  hat  er  nicht  beigefûgt. 
Targum:    zeige  dich  mâchtig,  Gott  («nb^  1Ç?r»^);    die  LXX: 
àvva/iiioaov  6  ^enç.  —  rn>  (entblôsse  doch!)  Jes!  32,  11.    Dass 
diess  Imperativ  und  nicht  nach  Bôttcher  Infinitiv  mit  n  locale 
ist,  habe  ich  schon  §  20,    12   (S.  163)  zu  begrûnden  gesucht. 
So  auch  Ges.  Thés.  s.  v.;  Olsh.  §  235,   f.,  mit  dem  aber  nicht 
m  vier  Beispielen  hintereinander  die  Richtigkeit  des  Textes  zu 
bezweifeln  ist;  Stade  §  591,  e.    Aber  mit  Qimchi,  vgl.  schon 
oben  S.  174,  Anm.,  und  Ew.  §  226,  a  anzunehmen,  dass  a  fttr 

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364        ^^'  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwacbes  Verbum. 

na  stehe,  ist  f&r  das  Hebrâische  ganz  unmoglich.  —  '^^  = 
ftr[r]ah  (fluche  doch!)  4  M  22,  6;  23,  7.  Ueber  die  Aussprache 
dieser  Porm,  die  nur  Ges.  Lgb.  S.  365  nach  den  angeblichen 
Imperativen  aus  Ps.  119,  22  und  80,  16  (S.  331)  mit  a  pprechen 
wollte,  vgL  schon  oben  §  13,  2  (S.  104).  —  Qimchi  132,  b:  „Es 
schrieb  Rabbi  Juda,  dass  tV\t!^  vom  Intensivstamm,  und  dsLss 
seine  normale  Form  iinnit  sei.  Aber  es  scheint  mir  vom  Qal 
zu  sein  und  ohne  Zusatz  des  n  zu  lauten  niK  nach  der  Analogie 
Yon  ib,  und  wenn  man  das  n  zu  âb  hinzuflîgt,  so  sa^  man 
n^O  mit  Qames  chatuph.  Weil  nun  das  n  nicht  yerdoppelt 
werden  soUte,  so  verbreiterte  man  den  Vocal  des  i(,  und  er 
wurdein  nni  f  tiJJ  anstatt  des  qpn  'p  verwandelt  Und  ebenso 
ist  es  bei  'Slip.  Indem  man  das  Dagesch  ausfaUen  liess,  ob- 
gleich  das  3  keine  Ghitturalis  ist,  so  verbreiterte  man  das  Qames 
und  es  wurde  quiescirend  als  Ersatz  ftb*  das  Dagesch,  denn 
die  Normalform  davon  ware  n^p  mit  Dagesch  und  mit  Qames 
chatuph".  —  Plural:  siniK  Ri/ 5,  23.  —  Mit  Suffixen:  -^zin 
Ps.  4,  2  etc.;  einmal  uncontrahirt  '^333n  Ps.  9,  14,  wenn  dièse 
Lesart,  wie  wahrscheinlich,  richtig  ist,  vgL  bei  den  Intransitiven 
(S.  366).  Bei  diesem  Verb  immer  o;  aber  PT^n  (grabe  es  ein!) 
Jes.  30,  8,  ûberdiess  mit  kûrzerem  Perfectsuffix. 

Infinitiv:  ohne  Suffix  wie  ah  (feiem  [das  Fest])  Zach.  14,  16, 
oder  tit^  (stark  sein)  Spr.  8,  28;  —  vor  Suffixen  immer  mit  m^ 
vgl.  UKSn  (ihr  Verwirren)  5  M  2,  15  etc.;  yBT\  (sein  Warmsein) 
Hi.  6,  17  etc.  Neben  ipn  (sein  Eingraben,  Festsetzen)  Spr. 
8,  27  steht  nach  l":?-Analogie  ipïin  v.  29;  Qimchi  132,  a.  So 
Ges.  Lgb.  S.  369;  Bô.  II.  S  518;  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  3; 
Mtiller  §  279.  Es  ist  unrichtig,  dièse  Form  unter  den  Fâllen 
der  Ersatzdehnung  au&uftihren,  wie  bei  Ew.  §  84,  a;  Olsh. 
§  82,  c  geschieht,  obgleich  letzterer  im  Widerspruch  mit  sich 
selbst  S.  531  auch  die  V':?- Analogie  in  der  fraglichen  Form 
walten  lassi  Die  Lesart  v.  27  mit  Raphâ  ûber  dem  p  ist  jeden- 
£eJ1s  erst  aus  der  v.  29  stehenden  entstanden  und  nach  dem 
Gonsonantentext  f&r  falsch  zu  erklâren,  mag  sie  bezeugt  sein, 
wie  sie  will.    Bei  Stade  ist  unsere  Form  nicht  erwâhnt. 

Intransitives  Qal.  Perfect:  Hier  finden  sich  uncontrahirt 
als  Ausnahmen  von  der  unter  Nr.  2  (S.  332)  gegebenen  Regel*. 
bbrj  (durchbohrt,  verwundet  sein)  Ps.  109,  22,  bei  Mfihlau-Volck 
weggelassen;  rVDW  (ausgedôrrt  werden)  Ps.  6,  8;  31,   10  und 

5)ï?ttj:f  V.  11. 

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Intrans.  Qal  der  Verba  I.  gntt  und  9"9.    §  84,  7,  a. 

Imperfect:  Neben  Dh^  (warm  sein),  DW  findet  sich  auch 
zn\  pi.  înan*!  Hos.  7,  7.  Die  Lesart  on'J  1  Kg.  1,  1  kann  von 
srn  abgeleitet  werden  und  zwar  als  intransitives  Impf.  Qal 
mit  Ersatzyerdoppelung,  welche  aber  wegen  des  n  nur  aine 
virtuelle  sein  konnte.  Denn  bei  den  !P":P  kommt  auch  von  bbt 
und  3t2n  die  Form  mit  e  und  /  unter  dem  Praformativ  d,  h. 
ohne  und  mit  Ersatzverdoppelung  nebeneinander  vor.  So  Ges. 
Lgb.  S.  366 i  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  138,  b;  193,  a;  Olsh.  vgL  §  242,  c 
mit  243,  d;  MtQilau-Volck  s.  v.;  Stade  §  490,  a.  Dieser  giebt 
dabei  eine  eigenthûmliche  Bemerkung,  indem  er  sagt:  ^^^'l  etc. 
Ferner  pflegt  man  hierher  zu  rechnen  un;;,  nn^!  etc.  In  ihnen 
wâre  an  Stelle  der  verstarkten  Aussprache  des  ersten  Wurzel- 
lautes  Steigerung  des  Vocals  des  Prâfixes  eingetreten.  Ptir 
dièse  Erklârung  spricht  die  Form  QH*^  1  Kg.  1,  1,  falls  dieselbe 
auf  einer  richtigen  Ueberlieferung  beruhi  Doch  kônnen  dièse 
Formen,  welche  sâmmtlich  an  der  zweiten  oder  dritten  Stelle 
einen  Hauchlaut,  resp.  ein  i,  haben,  auch  von  Imperfectis  mit 
l' abgeleitet  werden^^  Darin  sind  zwei  Punkte  zu  beanstanden. 
Il  Stade  will  also,  wie  wir  es  oben  Nr.  2  (S.  336  f.)  bei  Qimchi 
undMûhlau-Volck  inBezug  auf  ûtT^K  Ps.  19,  14  gefunden  haben, 
das  Sere  von  Dn*;  etc.  auf  Ersatzdehnung  f&r  die  vorausgesetzte 
Ersaizverdoppelung  zurûckfUhren,  also  ein  jichcham  etc.  voraus- 
setzen.  Woher  kommt  dièse  Scheu,  die  gewôhnliche  Erklârung 
dieser  Formen  wie  bp"),  Qn*^K  [denn  auch  fiir  dièse  beiden  beruft 
sich  Stade  §  576,  c  auf  seinen  §  490,  a  zurûck]  zu  biUigen,  also 
dieselben  auf  jîqalhi  etc.  zurûckzuflihren  ?  Man  wéiss  es  in 
diesem  Falle  nicht,  weil  Stade  selbst  §  90,  2,  c  richtig  angiebt, 
dass  ursprûngliches  i  m  offener,  unbetonter  Silbe  auch  zu  ë 
geworden  sei,  vgl.  MÎ?.  Und  was  soll  die  positive  Veranlassung 
zn  dieser  Âufstellung  sein?  Die  Lesart  un\  Es  kann  aber 
doch  dièse  vereinzelte  Form,  welche  in  der  That  Ersatzver- 
doppelung zeigt,  uns  nicht  veranlassen,  dièse  Ersatzverdoppelung 
als  die  regelmâssige  Erscheinung  aufzufassen  und  allen  jenen 
Formen,  die  Sere  unter  dem  Praformativ  haben,  zu  Qrunde 
m  legen.  2)  Welcher  Qrund  ist  vorhanden,  das  Pathach  in 
der  Stammsilbe  von  Bïl^  etc.  anders,  namlich  aus  der  Einwirkung 
des  Guttural  oder  des  r  auf  ein  von  Stade  vorausgesetztes  i-e 
ict  in^]  zu  erklâren,  als  bei  bp*!  etc.?  —  Freilich  kann  unsere 
Form  an'j  auch  von  dem  ebenfalls  existirenden  on*»  abgeleitet 
werden,  weil  diess  neben    dem  Impf.  'n;;  1  M  30,  38  (welche 


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366        II*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  6.  Schwaohes  Verbnm. 

Form  freîlich  auch  von  UlûU  siammen  kônnte)  auch  wegen 
V.  39  das  mit  t  gehabt  haben  muss,  wie  ja  auch  andere  Verba 
•^'•fc  beide  Bildungen  nebeneinander  haben:  ip*^;  np*»;  vgl.  ûber 
die  beiden  zuletzt  citirten  Stellen  das  Genauere  §  36,  7,  b. 

Neben  dem  oftmaligen  "jh^  steht  auch  einmal  "jsn^  (erbarmt 
sich)  Am.  5,  15.  — 

nn;^  (gebrochen  =  erschreckt  sein)  Jes.  7,  8  etc.;  vgl.  ïTOnK 
(ich  wiU  erschreckt  sein)  Jr.  17,  18;  '^nn')  1  Sm.  2,  10  etc. 
Wegen  des  gleichbedeutenden  Perfect  Qal  sind  mit  Recht  dièse 
Formen  zu  Qal  gerechnet  von  Ges.,  der  sie  zwar  im  Lgb.  S.  3G0 
nicht  mit  unter  den  Intrans.  aufzâhlt,  im  Thés.  s.  v.;  Ew. 
§  138,  b;  Olsh.  243,  b;  Bô.  IL  S.  480;  Stade  §  490,  a.  Nur 
Qimchi  130,  a  und  Mtthlau-Volck  ziehen  dièse  Formen  zu  Niqtal. 

Imperativ.  ïinh  (seid  erschfeckt!)  Jes.  8,  9.  Diess  Beisj)iel 
ist  nicht  mit  Bo.  IL  S.  480  als  allgemein  maassgebend  ftir  die 
Vocalisation  des  Imperativs  der  intransitiven  :P":p  anzusehen; 
sondem  es  ist  wahrscheinlich  a  zu  erwarten.  —  Diess  lîegt 
allerdings  nicht  in  der  wahrscheinlich  zu  verwerfenden  Lesart 
'*???n  Ps.  9,  14  vor.  Die  drei  Môglichkeiten,  dièse  Form  zu 
erklâren,  sind:  a)  Das  zu  erwartende  o  ist  ausnahmsweise  dureh 
die  Gutturalis  in  a  umgewandelt  (Ges.-Kautzsch;  oben  S.  256).  — 

b)  Die  Form  hat  intransitive  Vocalisation.    So  Ew.  g  251,  c: 
Olsh.  S.  630;  Mûller  §  279.    Aber  da  mlisste  es  "^mn  heissen.  — 

c)  Die  Form  ist  Imp.  Piel.  So  Ges.  Thés.  s.  v.;*Bô.  H.  S.  52S, 
Anm.  und  S.  530.  Vgl.  Qimchi  132,  b:  „Es  schrieb  Rubbi 
Juda,  dass  'n  vom  Intensivstamm  sei,  und  man  habe  2  raphirt, 
wie  in  ^Djnriïl  1  M  42,  21.  Aber  auch  in  Bezug  darauf  ist  das 
Sichere,  zu  sagen,  dass  es  zum  Qal  gehôre.  Vielleicht  ist  da.s 
n  die  Ursache,  dass  es  pathachirt  ist,  und  dieser  Vocal  hat  den 
Rabbi  Juda  veranlasst,  zu  sagen,  dass  es  zum  Intensivstamm 
gehôre;  aber  es  wird  in  einem  Theile  der  Bûcher  mit  Qames 
gefunden'*.  —  Wâhrend  Ew.  a.  a.  0.  [die  Andem  sprechen  nicht 
darûber]  die  Lesart  mit  Pathach  filr  richtiger  hait,  als  die  mit 
Oj  kann  sie  nach  meinem  Ermessen  nur  als  eine  unbegrQndete 
Vermuthung  angesehen  werden,  welche  man  aus  der  Uncon^- 
trahirtheit  der  Form  zog  So  vielleicht  auch  Mûhlau-Volck, 
weil  sie  dièse  Lesart,  die  auch  Baer-Delitzsch  anfgenommen 
haben,  gar  nicht  erwahnen. 

Infinitiv.    UTSnb  (zu  erwârmen)  Jes.  47,   14  mit  Dag.  forte 
orthosyllabicum  {S.  63].    Diess   ist   ein  Fall,   vgl.   §  30   Vor- 

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IntranH.  Qal  der  Verba  I.  gutt.  nnd  >"?.   §  34,  7,  a*  367 

bemerkung,  wo  wir  beobachten,  dass  die  relativ  grosse  Pâhig- 
keit  des  n,  sich  an  den  folgenden  Consonanten  anzuschliessen, 
das  Verschwinden  des  kurzen  Vocals  vom  Chateph  bewirkt  bat. 
Denn  auch  wo  sonst  hinter  der  Prap.  b  und  hinter  *i,  vgl.  Ew. 
§  245,  b,  der  straffe  Silbenscbluss  eintritt,  ist  der  treibende 
Factor  die  Leiehtigkeit,  mit  welcher  der  folgende  Guttural  mit 
dem  ihm  folgenden  Consonanten  in  éinem  Zuge  zusammen- 
gesprocben  werden  kann. 

Von  15n  kommt  beim  Inf.  nur  die  intransitive  Vocalisation 
vor:  aDîjnb  (sich  eurer  zu  erbarmen)  Jes.  30,  18  [bei  Bô.  steht 
§  1118^3  nnd  1155,  4  ,Jer/^. 

Wîïrj  (ihr  Erbarmungfinden)  Ps.  102,  14.  Dièse  Porm  fftr 
Inf.  Piel  mit  Aelteren  zu  halten,  ist  nicht  einmal  Veranlassung, 
geschweige  denn  Môglichkeit.  AUerdings  vgl.  Qimchi  132,  b: 
Jn  'n  kommt  Eleinpathach  f Segol]  statt  Gb'osspathacb  vor,  und 
seine  Normalform  wâre  nMH;  denn  das  Wort  gehôrt  zum 
Intensivstamm.  und  es  ist  erleichtert  worden,  wie  viele  1  ormen 
des  Intensivstammes  erleichtert  [ihres  Doppelconsonanten  be- 
raubt]  wurden,  wie  ich  es  beschrieben  habe".  —  Wie  aber  ist 
das  Segol  zu  erklâren?  Darûber  habe  ich  nichts  gefunden  bei 
Ges.  Lgb.  und  Thés.;  Ew.,  Stade.  Die  blosse  Thatsache  der 
-Abschwâchung"  oder  „des  Umlauts"  ist  erwâhnt  bei  Olsh. 
§245,  c  und  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  10.  B8.  I.  S.  221  steUt 
die  Erscheinung  mit  Pormen  wie,  trvyn  (Zittem)  von  îTTin, 
ZQsammen,  wo  nach  seiner  eigenen  Angabe  durch  die  Gutturalis 
dem  Pathach  ein  Segol  vorgezogen  sei.  Darnach  wîirde  er 
also  meinen,  dass  auch  in  unserer  Porm  das  Pathach  und  zwar 
durch  die  Gutturalis  zu  Segol  umgelautet  worden  sei.  Jene 
Erklâmng  der  Pormen,  wie  fH'in,  ist  aber  nun  unrichtig;  denn 
es  hegt  denselben  eine  Zwischenform ,  wie  Hl^irt,  zu  Grunde, 
worin  dann  das  ^'  durch  die  Gutturalis  zerdrûckt  ist.  Folglich 
muss  der  Umlaut  in  unserer  Porm  anders  erklart  werden.  Ich 
glaube,  wir  haben  darin  eine  Dissimilation  des  Pathach  vor 
Qames  zu  a,  wie  wir  sie  sonst  beobachten.  —  Da  lene  Porm 
Jes.  30,  18  existirt,  so  ist  der  auch  mogliche  Gedanke,  dass 
onserer  Porm  eine  Porm  mit  Chireq,  wie  es  ja  auch  in  den 
Infinitiven  mit  Suffixen  vorkommt,  zu  Grunde  liège,  wohl  abzu- 
lehnen.  —  Ueber  il^na  Hi.  29,  3  vgl.  schon  oben  S.  340. 

Niqtal.  —  Jedenfalls  wegen  Neigung  des  H  zu  virtueller 
Verdoppelung  heisst  es  bn?  (sich  profaniren,  profanirtsein)  Hes. 

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368        ^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

25,  3;  rbm)  Hes.  22,  16  [falsch  bei  Bô.  IL  S.  490  die  2.  sg. 
masc],  und  'ibna'l  Hes.  7,  24.  Zugleich  war  aber  auch  ein 
Factor  bei  der  Entstehung  dieser  Formen  das  Streben, 
bei  diesen  Formen  dieselbe  Umwandlung  des  ursprûng- 
lichen  a  unter  3  zu  i  eintreten  zu  lassen,  welche  beim 
starken  Verb  vorhanden  war.  Neben  irî3  Jr.  6,  29  etc 
auch  nn?  (verbrannt,  vertrocknet  sein)  in  Pausa  Ps.  69,  4  ;  ^in: 
Ps.  102,  4;  nn?  (erschreckt  sein)  Mal.  2,  5. 

•^rtjn?  Jr.  22,  23  ist  als  Niq.  von  "Jin  gefasst  durcb  Qimclii 
129,  b:  „Es  tritt  diess  in  der  Art  seiner  Ersatzdehnung  auf. 
indem  es  bei  seiner  Flexion  als  festes  Verb  rpjna  biesse,  und 
das  Sere  des  3  ist  der  Ersatz  fiir  das  Dagesch,  denn  ofbmals 
tritt  ein  rubender  [langer  Vocal]  als  Aequivalent  (rn^ttR)  fiir 
Dagesch  auf';  ebenso  im  WB.  s.  v.  und  im  Commentar  z.  Si 
Ebenso  Ges.  Lgb.  S.  371  „wie  bist  du  [fm.]  mitleidswûrdig"; 
Thés.  8.  V.  „quam  miseranda  tu  es!";  Miihlau-Volck  s.  v.  ^be- 
mitleidet  werden  oder  mitleidswtixdig  sein".  So  jedenfialls  auch 
Stade  §  445,  b;  wenigstens  bat  er  die  Form  bei  den  !^'y  und 
sagt  nichts  von  einer  andern  Ableitung.  [Dass  er  im  3egen- 
satz  zu  den  andern  Gelehrten,  welche  mit  grôsserer  Walir- 
scheinlichkeit  .das  "^  als  Endung  der  2.  sg.  fm.  Perfecti  fassen, 
die»  "f  vielmehr  als  alte  Endung  des  Si  cstr.  und  die  Form 
demnach  als  Particip  fasst  §  343,  e,  ist  jetzt  gleichgiltig]. 
Gegen  die  formale  Moglichkeit  dieser  Ableitung  lâsst  sich  nicht 
mit  Olsh.  S.  593  sagen,  dass  sich  nur  in  dieser  Form  keiue 
virtuelle  Verdoppelung  vor  n  finde;  denn  da  bat  er  das  aut" 
S.  371  erwâhnte  Ptc.  aus  Jes.  57,  5  vergessen,  das  doch  auch 
vom  Perfectstamm  gebildet  ist.  Auch  der  Umstand,  dass  das 
Niq.  dièses  Verbs  ^^n  sonst  nicht  vorkommt,  kann  nicht  gegen 
dièse  Ableitung  entscheiden.  —  Aber  freilich  (das  Targum 
ignorirt  die  specielle  Form  und  iibersetzt  „was  wirst  du  thun?*'j 
LXX,  Vulg.,  Syr.,  vgl.  Graf  z.  St.,  Ubersetzen  xaraarava&zs. 
Kann  man  nun  nicht  vermuthen,  dass  sie  das  "jn?  in  der  Be- 
deutung  des  hâufigen  Hithqa.  lannn  „bitten,  flehen"  genommen 
haben?  Weist  ihre  Uebersetzung  durchaus  auf  das  haufige  Niq. 
n3K3  (seufisen)  hin?  Mir  scheint  die  erstere  Moglichkeit  ange- 
nommen  werden  zu  mûssen,  wâhrend  Ew.  §  197,  a,  Anm.; 
Olsh.  S.  593;  Bô.  II.  S.  490,  Anm.  die  andere  vorziehen.  Bei 
dieser  letzteren  Auffassung  muss  man  weiter  annehmen<,  dass 
aus  njKJ  ein  njK^,   n^^   und  zur  Vermeidung  der  beiden  n  am 


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Niqtal  der  Verba  I.  gutt.  und  ^*x    §  54,  7,  a.  369 

Wortanfange  ITt;  entstanden  sei.  Bô.  a.  a.  0.  nimmt  aber 
nicht  eine  „lautiiche  Umstellung  der  beiden  n**,  sondern  eine 
blosse  Verderbung  der  Form  ans  'n33  an.  Er  meint  also,  dass 
nicht  ein  auch  sonst  geltendes  Lautgesetz  die  Umstellung  ver- 
anlasst  habe,  sondern  dass  eine  zufallige  Unischreibung  gerade 
nnr  in  nnserer  Form  stattgefiinden  habe.  Das  ist  weniger 
wahrsclieinlicli,  denn  mit  dem  Zufall  lâsst  sich  nicht  operiren. 
Es  ko nn te  vielmehr  (obgleich  ich,  wie  gesagt,  dièse  Auffassung 
nicht  fur  die  wahrscheinlichere  halte)  immerhin  das  seltene 
ZusammentrefFen  zweier  n  am  Wortanfange  zur  Metathesis  ver- 
anlasst  haben  hier,  wo  dieselbe  môglich  war.  Bei  Pormen, 
wie  sie  Bô.  anf&hrt,  z.  B.  Ciaj,  war  die  Metathesis  freilich  nicht 
môglich. 

Imperfect:  bn^  Jes.  48,  11  und  bn»  Hes.  22,  26;  daneben 

aber  auch  einmal  mit  e  in  der  Stammsilbe  in  Nachahmung  des 

ê  vom  Perf.,  Inf.  und  Ptc.  ^r\r\  (sie  entweiht  sich)  3  M  21,  9; 

Targum:  bnriTt  (sie  wird  entweiht);   LXX:  èàv  fie^rjlmd'fj.     So 

6es.  Thés.  s.  v.;  fiod.  im  index  analyticus;   Olsh.  §  265,  e  ex.; 

Bô.  n.  S.  490;    Mtihlau-Volck  s.  t.   und  im  analyt.  Anhang. 

Ewald  erwâhnt  die  Form  nicht.  —  Qimchi  im  WB.  s.  v.  hat 

die  Form    ausdrQcklich  fdr  Niqtal   erklârt;    aber  im  Mikhlol 

130,  b  hat  er  die  Form  als  Hiqtil  gefasst,  vgl.:  „Und  es  [das  Hi. 

von  bbn]  kommt    mit  Kleinqapaes    [Sere]    anstatt   Grossqames 

vor  in  dem  Worte  bnn;   seine  Normalfonn  wâre  bnn.    Und  es 

giebt  Leute,    welche   sagen,    dass  es  zur  Conjugation  Niphal 

gehôre,  und  das  Sere  unter  dem  n  in  dem  Worte  bnn  an  Stelle 

des  Pathach  sei".    Neuere  haben  nun  zum  Theil  die  tiberlieferte 

Form  in  eine  regelrechte  Hiqtilform  umândern  woUen.    Denn 

Olsh.  a  a.  0.    meinl:    „doch   ist   dafîbr   wohl  btiri  (Hiqtil)  zu 

lesen".  Das  wîirde  dann  bedeuten  „sie  fangt  an",  und  so  ûbersetzt 

Knobel   z.   St    ohne  eine  gram.   Bemerkung,    als  wenn  dièse 

Form  im  Texte  stîinde  (Von  Dillmann  z.  St.  berichtigt).    Auch 

Stade  §  515,  e  „Ftir  'n  3  M  21,  9  wird  'n  zu  lesen  sein".    Er 

fiigt  aber  etwas  Neues  hinzu,  indem  er  fortfahrt:  „Doch  erklârt 

sich  die  Form  auch  nach  §  108**.   Das  ist  nun  der  §,  in  welchem 

Stade  ûber  die  rUckwârts  gehende  Einwirkung  eines  folgenden 

i-e  auf  vorausgehendes  a  handelt;   oben  S.  218.  351  etc.).    Da 

nrnss  er  also  anuehmen,   dass  die  Form  in  der  ersten  Silbe 

eigentlich  keîn  e  haben  soUte,  sondern  dièses  e  in  der  ersten 

Silbe  erst  durch  den  rûckwirkenden  Einfluss  der  zweiten  Silbe 

KO  ni  g,  liehrgebinde  d.  hebr.  Spr.  24 


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370        ^-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Yerbmn. 

bekommen  hat,  wie  er  ja  in  demselben  §  108  21iy^  aus  jaachib 
erklârt,  vgl.  darûber  unten  S.  400  f.  Also  muss  er  meinen,  dass 
unsere  Form  ein  Hiqtil  =  bni?  sei,  wie  er  auch  unsere  Form 
beim  Causativstamme  anfûhrt  (also  wie  Qimchi  im  Mikhlol). 
Aber  dies  Hiqtil  hat  sonst  activen  Sinn  ^profaniren"^,  und  ausser- 
dem  darf  man  jenes  Erklârungsmittel,  die  rûckwârts  wirkende 
£[raft  eines  folgenden  i-e^  nur  da  anweuden,  wo  eine  andere 
Erklârung  unmôglich  isi  Eine  andere  Erklârung  liegt  aber 
in  unserer  Form  viel  nâher:  nâmlich,  wie  angegeb^,  dass  man  das 
%  des  Prâformativs  fïir  das  Sere  hait,  welches  auch  in  den  beiden 
andem  Imperfectformen  Jes.  48,  11;  Hes.  22,  26  steht;  als  das 
zu  Erklârende  demnach  nur  das  ê  der  Stammsilbe  betrachtet 
und  diess  aus  Nachahmung  jenes  Sere  erklart,  welches  wir  im 
Perfect,  Inf.  und  Ptc.  Niqtal  der  T'S  S.  342  gefunden  haben.  — 
Dass  Bô.  II.  S.  482  von  zwei  Imperfectformen  mit  6  in  der  Stamm- 
silbe spricht,  wahrend  er  doch  selbst  S.  490  nur  die  eine  eben 
besprochene  erwâhnt,  ist  irrthtimlich;  denn  die  Goncordanz  zeigt 
nur  eine  solche  Form. 

nn;;  Hes.  15,  5  und  inn;)  24,   lO  bei  Silluq  (verbrannt  w.). 

ni:?r)  (sie  wird  entblôsst)  Hab.  3,  9.  Da  wir  beim  einfach 
schwachen  :?'*:?  im  Impf.  Niq.  (S.  345)  Formen  nach  1":?-Ana- 
logie  haben,  so  erscheint  es  als  inconséquent,  wenn  Ges.  Thés, 
und  Mtihlau-Volck;  Stade  §  519,  b  wegen  dieser  einzigen  Form 
ein  besonderes  Verb  niy  (nackt  sein)  annehmen.  So  allerdings 
auch  Qimchi,  bei  dem  die  Form  weder  im  Mikhlol  fol.  104.  130 
noch  im  WB.  s.  w.  ni:?,  ni:?  steht,  der  aber  im  Commentar 
z.  St.  sie  von  n^i:?  ableitet,  indem  er  sagt:  „ni:?n  hat  auch  die 
Bedeutung  des  Aufdeckens  [wie  das  vorausgehende  pl^*t?],  nur 
dass  es  nicht  von  seiner  Wurzel  [ni^]  stammt;  denn  n*^"^  ge- 
hôrt  zu  den  [Verbis]  quiescentibus  Lamed  und  ni^r  ist  das 
Niphal  von  den  [Verbis]  quiescentibus  Ajin".  —  Richtig  leitet 
auch  dièse  Form  von  "Yt?  ab  Bô.  H.  S.  519. 

Infinitiv.  —  '^T\y\  (profanirt  werden)  Hes.  20,  9;  mit  Su£6b[ 
ilsnn  (um  sich  zu  entweihen)  3  M  21,  4.  —  Hieran  schliesse 
ich  mit  Qimchi  130  s.  eine  Besprechung  des  pinb  2  Chr.  34,  7. 
Er  hat  dort  geurtheilt,  dass  die  Form,  wie  bnp),  ein  Hiphil  sei, 
obgleich  andere  die  Form  fur  Niphal  erklâreten.  Bei  diesem 
Urtheil  bleibt  er  [anders  als  bei  bnr)]  auch  im  WB.  s.  v.,  vgl. 
„E8  schrieb  Rabbi  Jacob  ben  Eleasar,  das  Niphal  hiervon  [von 
^y^  sei  pinb   mit  Sere  und  Pathach  nach  der  Analogie  von 


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Niqtal  der  Verba  I.  gutt.  und  5"?.   §  34,  7,  a.  371 

fSnri.  Aber  es  scheint  vom  Hiphil  und  seine  Normalform  'p'ITp 
zu  sein".  (Die  Worte  von  Qimchi  im  Com.  z.  St.  plTti  tTù 
b?^fi  1??3?  ^''H  beziehen  sich  auf  das  erstere  Wort).  Ans  den 
LXX:  Tunéxoifje  "kami  ersieht  man  nichts  Uber  die  Conjugation 
der  FomL  Sie  scheint  mir  aber  Niqtal  zu  sein,  weil  einerseits 
der  In£  Niq.  dièses  T\  thatsâchlich  in  andem  Beispielen  zeigt 
und  weil  andererseits  der  Inf.  Hi.  von  ^"pn  in  der  regelrechten 
Form  pin  (comminuendo)  2  M  30,  36  existirt.  Dagegen  Olsh. 
§  258,  b  erwâhnt  die  Form  (wie  Qimchi)  als  Inf.  HiqtiL  Bôttcher 
endlich,  der  die  Form  noch  erwâhnt,  II.  S.  484  meint,  die  Form 
enthalte  ein  unangemerktes  Qeri  pim.  Diess  kann  nicht  an- 
genommen  werden. 

Particip.  —  a*»!»?  (Verfluchte)  Mal.  3,  9  und  û^^ton?  (Sich- 
erhitzende)  Jes.  57,  5.  Bei  beiden  Formen  lâsst  stch  bestimmt 
fol^ende  Ableitung  aufstellen:  Zu  Grunde  liegt  'K3  und  'n;, 
also  mit  vorgeschobener,  Ersatzverdoppelung.  Denn  wenn  man 
diess.  nicht  annâhme,  hâtte  man  in  der  ersten  Silbe  gar  kein 
ù  welches  wegen  der  Offenheit  der  Silbe  ë  hâtte  werden  konnen; 
weil  man  die  beiden  Formen  doch  nicht  unmittelbar  nach 
S'^b'op^  gebildet  sein  lassen  kann,  sondern  sie  nach  der  Analogie 
der  y"T  erklâren  muss.  Ausserdem  mtisste  ohne  Annahme  jener 
Ersatzverdoppelung  das  folgende  tt  bei  der  zweiten  Form  ver- 
doppelt  sein;  die  Formen  mtissten  also  nach  C^p^D  Hes.  33,  10 
laaten  n2it3,  D'^*?K3;  Qn3,  D'^'an^.  Ersatzverdoppelung  setzen  in 
den  beiden  Formen  auch  Ôlsh.  §  266,  a;  MtiUer  §  279,  w 
vorauB.  —  Dass  nun  nicht  D'^IKS  geblieben  ist,  erklârt  sich  aus 
dem  Verhalten  des  i(  zu  virtueller  Verdoppelung  von  selbst; 
dass  aber  auch  nicht  D'^^ns  mit  virtueller  Verdoppelung  wie 
im  Perfectstamm  [wenn  man  von  Jr.  22,  23  absieht]  geblieben 
ist,  kann  man  ebensowohl  mit  Ew.  §  169,  b  auf  die  nominale 
Natur  des  Particips,  als  mit  Bô.  U.  S.  490  auf  das  Streben,  die 
Form  von  D*^t3n?  (Bereuende)  zu  scheiden,  zurQckftihren.  Die 
Polemik  von  Bôttcher  gegen  Ew.  a.  a.  0.,  weil  dieser,  wie  an- 
gegeben,  das  3  zur  Unterscheidung  des  Particips  batte  eintreten 
lassen,  hat  also  keinen  Qrund.  —  Es  ist  wohl  nur  der  Ver-, 
gleichung  wegen,  wenn  Stade  §  249,  a  schreibt:  „Von  •}"&: 
aaD,  aber  sno  und  Jes.  57,  5  a*»ttnD,  a*^n«3  Mal.  3,  9",  wâhrend 
er  dann  bei  den  Participiis  Niqtal  von  den  y*^  die  beiden 
fraglichen  Formen  nicht  erwâhnt.  Denn  Stade  will  doch  nicht 
die  beiden  fraglichen  Formen  von  Dn3  und  1K3  ableiten.    Bei 

24  • 

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372        ^I-  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

a^^titTS  Jes.  57,  5  ist  ja  der  Bedentung  wegen  gar  nicht  an  solche 
Âbleitung  zu  denken,  wenn  sie  auch  Mal.  3,  9  môglich  ware. 
Bei  der  ersteren  Form  hat  ja  aucli  Qimchi  im  WB.  s.  v.  S'en 
die  Ableitung  von  diesem  Verb  gegeben,  nur  die  von  an*^  far 
môglich  erklârt,  aber  an  die  von  003  gar  nicht  gedacht;  bei  der 
zweiten  Form  allerdings  ist  er  nicht  abgeneigt,  der  Ableitung 
von  nn»  die  von  ni^3  vorzuziehen.  Dasselbe  Schwanken 
Mikhlol  132,  b. 

Intensivstamme.  —  VgL  *»Dririn  (du  hast  mich  erschreckt) 
Hi.  7,  14  mit  Vereinigung  zweier  ri;  ÏH^'IK  (er  verfluchte  sie) 
1  M  5,  29;  ''î??  (mein  Wolkensammeln)  1  M  9,  14  mit  Scliewa 
compositum  zum  Ersatz  ftir  weggefallene  Verdoppelung  iind 
wegen  Aufeinanderfolge  ^eicher  Consonanten,  Ges.  Lgb.  S.  77  etc. 
vgl.  oben  S.  71  f.  —  Q'n^W  4  M  5,  18  etc.  —  iSînrin  (sein 
flir  sich  das  Gnâdigsein  Veranlassen  [causativ-reflexiv]  =  flehen) 
1  M  42,  21.  —  Die  Poelformen  habe  ich  schon  beim  einfech 
schwachen  y  y  besprochen.  —  Von  seltenen  Intensivstammen 
bemerke:  ^n^nb  (sich  entzûnden)  Spr.  26,  21;  Inf.  abs.  n?*;"? 
(entblossen)  zur  Verstarkung  vor  1?*l?r)Pi  (sie  soll  entblôsst  = 
bis  auf  den  Grund  niedergerissen  werden)  Jr.  51,  58. 

Causativstâmme.  —  btrn  (anfangen),  nbnn  etc.  —  Ver- 
doppelungswegfall  im  Dauerlaut  bei  nrçn  (sie  machte 
stark  =  firech)  Spr.  7,  13;  so  von  n:?  bei  Qinachi  130,  b;  WB. 
s.  V.  „mit  Erleichterung  des  t,  und  es  sollte  dageschirt  sein^ 
Ges.  Thés.  s.  v.  und  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  11  erklâren  nicht 
den  Verdoppelungswegfall;  Ew.  §  82,  b:  „als  ob  der  mitlaut 
am  ende  des  wortes  sttinde'*;  Olsh.  §  82,  b:  „hinter  einem 
langen  Vocal";  Bô.  II.  S.  488:  „in  weichen  Lauten**;  Stade 
§  136  f.  hat  allein  richtig  die  Natur  der  Dauerlaute  als  Er- 
klârungsgrund  angegeben.  —  Hibnn  5  M  3,  24,  also  mit  voUem 
Pathach  vor  dem  Guttural  und  so  immer.  —  Hier  kommt  eine 
uncontrahirte  Form  '^ririnn'l  (imd  ich  will  zerbrechen)  Jr. 
49,  37  vor,  weil  hier  der  dritte  Stammconsonant  eine  andere 
Contraction  eingegangen  war.  —  Imperfect.  bn^  (er  wird  an- 
fangen) etc.  Verdoppelungswegfall  im  Dauerlaut  zeigen 
Ausgaben  in  5)bnj5  Hos.  8,  10  (J.  H.  Michaelis  z.  St.).  —  bn^5  etc. 
und  so  immer  mit  Segol  hinter  dem  Guttural.  —  Zum  Unter- 
schied  von  diesem  Imperfectum  steht  mit  virtueller  Verdoppe- 
lung bn?  (er  wird  entweihen)  4  M  30,  3  und  bnç  Hes.  39,  7. 
So  Qimchi  130,  b;  WB.  s.  v.;  Ges.  Lgb.  S.  371  etc. 


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Piel  etc.;  Hiqtil  der  Verba  L  gutt.  und  !^  9.  §  34,  7,  a.         373 

V'tnK;^  Hi.  25,  5  bedeutet  scheinbar  nach  dem  Farallelismus  (,,die 
Sterne  sind  nicht  rein,  durchscheinend  vor  Gott")  „hell  sein,  scheinen* 
(BOgar  der  Mond  ist  nicht  klar  vor  Gott).  Es  haben  auch  die  LXX 
tibersetzt:  ènifpavoxei\  auch  Abenesra  z.  St.  bemerkt:  „E8  giebt  auch 
welche,  die  sagen,  dass  das  m  hinzugeftlgt  sel";  und  Qimchi,  WB.  s.  v. 
hhrt  sagt:  „E8  giebt  Leute,  die  von  dieser  Bedeutung  [der  des  Hell- 
seins]  erkl&ren  V^nie^,  und  es  sei  darin  geschrieben  der  ruhende  [lange 
Vocal],  welcher  in  h^  ist,  obgleich  es  [m]  nicht  wurzelhaft  ist,  wie 
er  geschrieben  ist  in  qç^k  Ps.  19,  14*.  —  Aber  der  Farallelismus 
zwingt  an  jener  Stelle  nîcht  zur  Annahme  der  Bedeutung  „i8t  hell". 
Es  kann  der  Ausdruck  doch  ein  yariirender  sein;  es  kann  also  immerhin 
der  Dichter  haben  sagen  wollen,  Gott  senke  sich  nicht  auf  den  Mond 
herab,  wie  auch  die  Sterne  nicht  rein  seienvor  ihm.  Die  Ableitung 
vonj  ^nK  (zelten)  hat  auch  frei  zum  Ausdruck  gebracht  das  Targum 
,.giebt  es  eine  Zabi  fQr  seine  Schaaren",  und  Qimchi,  WB.  s.  v.  hr,» 
bâlt  dièses  als  Etymon  der  fraglichen  Form  fest.  Es  ist  nicht  wahr- 
scheinlich,  dass  neben  dem  Verb  hhn  ein  anderes  ^n»  in  derselben 
Bedeutung  existirt  habe,  wie  Gesenius  im  Thés,  und  Mûhlau-Volck 
annehmen.  Noch  weniger  aber  kann  h'^twr^  als  Zerdehnung  des  hrr 
angënommen  werden;  denn  bei  den  oben  S.  358  besprochenen  Zer- 
dehnongen  hat  sich  der  zerdehnende  Hiatus  zwischen  den  Stammcon- 
sonanten  erzeugt. 

Bei  ^n;;  und  tn^.  Spr.  27,  17»  und  17»>  ist  von  der  Betonung 
auf  der  Vorletzten  auszugehen.  Und  es  handelt  sich  dabei  nicht  um 
ausnahmsweiae  Yorrûckung  der  Betonung  in  der  Fausa,  wie  sie  aller- 
dings  vorkommt,  vgl.  mit  BOttcher  §  490  den  Fall  Fs.  87,  20;  denn 
die  Form  hat  ja  in  11^  auch  ausserhalb  der  Fausa  den  Ton  auf  der 
vorletzten  Silbe.  —  Ist  nun  wegen  dieser  Betonung  die  Form  von 
den  Masoreten  als  das  Nomen  trr^  „Vereinignng"  ^^  ,tzusammen"  ge- 
meint,  wie  £w.  §  217,  h;  Olsh.  §  243,  d;  B5.  II.  S.  490  wollenV  Es 
wird  keine  and  ère  Wahl  bleiben,  und  Ewald  versucbt,  bei  dieser 
Auffassung  der  Form  einen  Sinn  in  den  Vers  zu  bringen  und  ver- 
gleicht  V.  19,  welcher  zu  jener  Auffassung  h&tte  veranhissen  kônnen. 
—  Ist  aber  die  angegebene  Auffassung  der  fraglichen  Form  wirklich 
die  der  Masoreten  gewesen,  so  hat  es  eine  andere  daneben  gegeben, 
denn  das  Targum  sagt:  „EiBen  wird  an  Ëisen  gesch&rft,  geglâttet, 
und  der  Mann  sch&rfb  das  Gesicht  seines  Genossen"  und  die  LXX 
Sbersetzen:  alétjçoç  ciâtjçov  dëi^vfi,  avriQ  âh  naçoÇvvei  nçôawnov 
ktalçov,  Ednnen  nun  die  fraglichen  Formen,  wie  sie  dastehen,  die 
Bedeutung  des  „Sch&rfens*'  gehabt  haben,  welche  ihnen  Targum  und 
LXX  geben?  Nun,  in  17»  mûsste  wenigstens  wegen  der  Praeposition 
2  die  Bedeutung  intransitiv  gewesen  sein.  Diess  vorausgesetzt,  kônnte 
eine  Form  nn;i  mit  der  Bedeutung  „wird  scharf  '  als  QaJ  fur  17»  und 


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374        ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

,»macht  Bcharf"  als  Hiphil  fur  17b  beschafft  werden,  wenn  man  ein 
nnn  (scharf  sein)  annehmen  dûrfte.  Darûber  sagt  Qimchi,  welcher  im 
Mikhlol  118,  a  beide  Formen  als  Qal  von  rrrn  auffOhrt,  im  WB.  s.  v. 
■nn  „es  scheint  von  dieser  Bedeutung  zu  sein  im  Spr.  27,  17,  ob- 
gleich  es  nicht  von  dieser  Wurzel  ist"  und  s.  v.  mn  „es  scheint  von 
dieser  Wurzel  zu  sein  nm  Spr.  27,  17,  aber  sie  sind  von  der  Be- 
dent  un  g,  welche  ich  schon  bei  der  Wurzel  "^nn  angegeben  habe." 
Ein  rrm  =»  scharf  sein  nahm  an  Gesenius  in  der  ersten  Aufiage  seines 
grOsseren  Lezicons  und  Rédiger  im  index  analytîcus  zum  Thesanrus. 
Und  so  in  Bezng  auf  17»  auch  MAhlau-Volck.  Da  mûsste  man  auch 
annehmen,  dass  die  Rede  optativ  gemeint  sei,  oder  die  verkûrzte  Form 
des  Imperfects  „nothwendig  Entschiedenes  aussagt"  in  gehobener 
Rede,  wie  es  B5.  IL  S.  179.  183  durch  Beispiele  belegt.  —  Man  kann 
freilich  auch  annehmen,  dass  die  richtdge  Vocalisation  und  damit 
Accentuation  der  Consonanten  verloren  gegangen  ist.  Man  kann 
also  annehmen,  dass  die  richtige  Aussprache  gelautet  habe  :  Qal  -rn^ 
[nicht  zu  erwarten  ist  bei  einem  intransitiven  Verb  '•:rr]  oder  weni^er 
wahrscheinlich  Hoqtal  trv^  (Ewald  frûher;  Olshausen  a.  a.  O.  jetzt) 
fur  17»;  Hiqtil  mit  Ersatzverdoppelung  -in^  fur  17*»  von  dem  ge- 
wôhnlichen  Zeitworte  des  Scharfseins  mn.  So  fur  17*  Ges.  Lgb. 
S.  367,  Anm.;  Thés.  s.  v.  'nn;  Bô.  a.  a.  0.;  Mûhlau-Volck  s.  v.  -rm. 
Ein  solches  Verlorengehen  der  richtigen  Aussprache  kann  nicht  fQr 
unmOglich  erkl&rt  werden.  Die  beiden  letztgenannten  Gelehrten 
meinen  aber,  dass,  sowenig  wie  in  17»,  wo  sie  (wie  angegeben)  ein 
rnn  zu  Hilfe  rufen,  auch  in  17  *>  die  richtige  Aussprache  verloren  ge- 
gangen sei,  sondem  zur  masoretischen  sich  umgebildet  habe.  Sie 
nehmen  an,  dass  fSr  trn  in  17i>  ausnahmsweise  zun&chst  nm  ent- 
standen  und  weiter  in  Pausa  der  Accent  ausnahmsweise  auf  die  Vor- 
letzte  gelegt  worden  sei,  sodass  dann  die  masoretische  Lesart  tr^  ent- 
etanden  wSjre.  Bas  ist  eine  sehr  kûnstliche  Position  :  also  Ansgangs- 
punkt  von  zwei  Verben  (rnn  17»  und  -nn  17  *)  und  ausserdem  eine 
anormale  Umbildung  der  Form  in  17^.  —  Olshausen  a.  a.  O.  giebt 
nicht  an,  was  nach  seiner  Ansicht  in  17i>  wohl  gelesen  worden  sein 
mag.    Stade  aber  erw&hnt  unsere  Formen  ûberhaupt  nicht. 

Neben  "^arm  (hatte  mich  erschreckt)  HL  31,  34  findet  sich  yr^rr^^ 
(erschreckte  sie  [eas])  Hab.  2,  17.  Darin  ist  "("y- Analogie  erkannt 
worden  von  Ges.  Lgb.  S.  369;  BO.  IL  S.  519.  Bei  Ewald  finde  ich 
die  Form  nicht.  Principiell  unrichtig  ist  es,  wenn  die  Form  unter 
den  F&Uen  der  Ersatzdehnung  aufgefûhrt  wird  von  Qimchi  131,  a  [Es 
kommt  vor  die  litera  quiescens  als  Aequi valent  des  Dagesch];  Olah. 
§  82,  c;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Eautz8ch  §  20,  S,  Anm.  —  Man  kann 
auch  nicht  bei  diesem  Falle  ausnahmsweise  das  "^  als  incorrectes 
Zeichen  des  ï  betrachten,  wie  Olab.  §  257,  f  far  mOglich  hftlt  —  Fur 


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Qal  der  Verba  IL  gutt.  und  y"j?.  §  S4,  7,  b.  375 

en,  welches  in  der  Tbat  im  Codex  gar  nicht  Yorkomint,  BO.  II.  S.  81, 
steht  bei  Athnach  das  hellere  an,  ygL  oben  §  29,  2,  c  (S.  224)  — 
Dass  dièses  Suffiz  ûberfaaupt  ein  Schreibfehler  sei  und  dafOr  ursprimg- 
lich  T^  gestanden  habe,  wie  Olsh.  §  257,  f  und  Stade  §  632  fïlr  ans- 
gemacht  lialten,  scheint  mir  ans  dem  Parallelismus,  dem  Targum 
Tfpsrp  (bricht,  knickt  dich)  und  dem  nzoï^asi'as  der  LXX  nicht  er- 
wiesen  werden  zu  kônnen;  yielmebr  scheint  mir  die  Uebersetzung 
des  Targums  und  der  LXX  ans  dem  Streben  nach  Erleichterung  und 
Gleichmachung  des  Textes  hervorgegangen  zu  sein. 

sbnn  (ihr  Anfangen)  1  M  11,  6,  also  wieder  mit  vollem 
Pathach,  nicht  mit  Ghateph-Pathach. 

HoqtaL  —  bniïl  (es  wurde  angefangen)  1  M  4,  26  etc.  — 
Impf.  nKi*»  (verflucht  werden)  4  M  22,  6;  DÇ'î'^  (verdunkelt  sein) 
KL  4,  1  ;  )n"l  (begnadigt  sein)  Jes.  26, 10.  Dass  da  gerade  vor 
n  bloss  Qibbus  steht,  konnte  man  auf  die  Neigung  dièses 
Guttond  zu  virtueller  Verdoppelung  ziirQckf&hren,  sodass  man 
denselben  Vorgang  annâhme  wie  oben  (S.  355)  bei  IÇ^I*^  etc. 
Ebendasselbe  konnte  man  sagen  bei  ^pTV^  (eingegraben  werden) 
Hi.  19,  23  in  Pausa  fÛr  die  Nichtpausalform  ïipn\  Aber  es  ist 
richtiger,  auch  bei  jenem  Beispiel  das  Qibbus  ans  Ersatzver- 
doppelung  zu  erklaren,  weil  im  zweiten  Beispiel  das  Fehlen 
der  Verdoppelung  im  p  die  Annahme  der  Ersatzverdoppelung 
verlangt  So  richtig  Ges.  Thés.  s.  y-;  Ew.  §  193,  c;  Mûhlau- 
Volck  s.  V.;  Ges.-Kautzsch  §  67,  Anm.  8;  Stade  §  530,  b.  Es 
ist  also  kein  Orund  vorhanden,  mit  Olsh.  §  261  zu  sagen,  dass 
die  Verdoppelung  ans  dem  p  wegen  der  Pausa  [vgl.  oben 
§  30,  3;  S.  246]  weggefallen  sei. 

b)  Yerba  medlae  und  tertlae  gatt.  und  :p'y. 

QaL  Perfect  Z.  B.  das  intransitive  rîtiTÇ  (sie  ist  ge- 
duckt)  Ps.  44,  26.  Aber  nur  in  dieser  Form  hat  n  [vielleicht 
nach  ï':?-Analogie]  ein  Qames  vor  sich,  wie  die  andem  Gutturale 
immer.  Sonst  hat  n  virtuelle  Verdoppelung,  also  Pathach  vor 
sich;  und  es  findet  sich  auch  uncontrahirt  als  Ausnahme  von 
der  Eegel  (oben  S.  332)  inn©  Hi.  9,  13. 

»7b  (sie  stammeln,  sind  stammelnde,  sind  geschwâtzig)  Hi. 
6,  3  bei  Silluq  stammt  wahrscheinlich  nicht  von  ïll^b  [Ges. 
Thés.  s.  V.;  Ges.-Kautzsch  §  29,  4,  c],  weil  da  eine  ausnahms- 
weise  ZurQckschiebung  der  Betonung  in  Pausa  angenommen 
werden  muss,  wie  sie  auch  beide  Gelehrte  annehmen.  Und  die 
Form  7^2  SP^*  20,  25  (er  schwâtzt)  bei  tin«  5*103,  welche  doch 

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376        II-  Haupttheil;  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbum. 

eine  gleiche  Ableitung  finden  môchte,  kônnte  ja  nicht  einmal 
als  Jussiv  Hiqtil  von  TOb  abgeleitet  werden,  sondem  mûsste 
davon  ^b^  heissen.  —  Eben  dieser  zweiten  Fonn  wegen  ist  auch 
zu  verwerfen  die  Ableitung  der  Form  Hi.  6,  3  von  yib  [Qimclii, 
WB.;  Mûhlau-Volck  s.  v.];  denn  da  mlisste  wieder  fftr  Spr. 
20,  25  der  Jussiv  angenommen  werden.  —  Beide  Formen 
kommen  vielmehr  von  SS'b.  So  auch  Bô.  I.  S.  296,  Anni, 
Olsh.  S.  480  ftihrt  bloss  die  drei  Moglichkeiten  der  Ableifcung 
auf.  Ewald  und  Stade  erwâhnen  unsere  Form  nicht.  —  Von 
demselben  !P^^  von  welchem  ja  auch  ?'b  (Schlung,  Kehle) 
Spr.  23,  2  konunt,  kann  dann  auch  ^^^1  (und  aie  werden 
schlucken,  schlingen)  Obad  v.  16  abstammen  (Qimchi,  WB. 
wieder  von  ?*);  vgl.  noch  die  Form  §  32,  ex.  (S.  299).  —  Dar- 
nach  braucht  also  im  W5rterbuch  bloss  ein  !P^  und  weder  ein 
Tb  noch  ein  n2^  angesetzt  zu  werden. 

Das  i:?n  (sie  taumeln,  irren)  Jes.  16,  8  mit  Munach  und 
ohne  'K  9iiD3  auf  der  Yorletzten  betont,  wie  auch  die  Masora 
anmerkt,  muss  nicht  von  !^^r\  [oder  T\'F\]  abgeleitet  werden, 
sondem  kann  von  n^D  stammen.  Die  Stelle  ist  auch  bei  R5d. 
im  Thés,  und  Bô.  nicht  erwâhnt.  Auch  Qim.,  WB.  s.  v.  rVPD 
erwâhnt  nur  ir^tj  Jes.  28,  7.  Aber  DeL  z.  St  richtig:  „ia?n  Milel 
Consonanz  mit  îi^ij";  vgl.  [das  Gegenstûck]  Ps.  37,  20"  [S.  373). 

Imperfect.  —  Z.  B.  ,?'n^  (er  zerschmettert)  Hi.  34,  24; 
nié;  Ps.  10,  10  und  !)n«J  (sie  werden  sich  ducken)  Hi.  38,  4(». 
Also  bei  den  :?"a?  ist  das  tongedehnte  ô  nicht  durch  die  folgende 
Outturalis  in  das  homorgane  a  verwandelt  worden.  Und  das 
lâsst  sich  nicht  mit  Bô.  U.  S.  489  damit  begrûnden,  dass  man 
das  lautliche  Zusammenfallen  der  Form  mit  Hiqtil  gescheut 
habe.  Von  solcher  Scheu  ist  die  Sprache  nicht  beherrscht 
wôrden,  vgl.  z.  B.  10J3  und  b?^.  Es  ist  daher  diess  Bleiben 
des  ô  bei  den  ^P'*!^  als  ein  Regulativ  daftir  zu  betrachten,  dass 
Formen  mit  Pathach  in  der  letzten  Silbe  nicht  von  !P"!P^  sondetn 
von  den  entsprechenden  V':?  abgeleitet  werden,  oder  dass 
wenigstens  bei  solchen,  die  von  !P"^  stammen  und  jenes  Pathach 
besitzen,  der  Einfluss  der  V':^-Analogie  anerkannt  werde. 

Intransitiv:  Ty^  (schlecht  sein)  1  M  21,  12  etc. 

Imperativ:  ^iù  (seid  verklebt  [an  den  Augen]  ==  seid 
blind!)  Jes.  29,  9.  ' 

Infinitiv  cstr.:  nint?  Jes.  60,  14  in  derFunction  des  Infinit, 
abs.  —  Als  Infin.  abs.  fungirt  auch  Wn  (zerbrechqp)  Jes.  24,  19, 

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Niqtal;  Piel  etc.  der  Verba  II.  gutt.  und  »"».  §  84,  7,  b.       377 

fur  dessen  Betonung  auf  der  Yorletzten  ich  den  Gruud  darin 
sehe,  dass  bel  diesem  yy  aucli  das  Femininaffonnatiy  n  tonios 
angehangt  wurde.  Wessbalb  freilich  von  den  vier  an  jener 
Sfcelle  in  gleicher  Function  aufeinanderfolgenden  Inff.  von  !P"!P 
DUT  der  erste  ein  n  bat,  sieht  man  nicht  ein;  es  bat  aber  auch 
wieder  seine  Schwierigkeit,  mit  Olsh.  §  245,  i  eine  Verschreibung 
wegen  des  folgenden  T\  anznnehmen,  da  solches  T\  auch  den 
beiden  nâchsten  dieser  vier  Inff.  folgt. 

Niqtal.  nté*?  Jes.  2,9;  5,  15;  niÊT}  29,  4;  inç;'  Pred.  12,  4 
werden,  weil  schon  ein  Imperfeetum  Qal  von  diesem  Verb 
existirt  [obgleich  dieser  Grund  nicht  zwingend  ist],  weniger 
lichtig  fur  Imperf.  Qal  mit  Ersatzverdoppelung  gehalten  von 
Olsh.  8  243,  d;  Ges.-Kantzsch  §  67,  Anm.  3;  Stade  §  490,  a, 
als  fur  Impf.  Niq.  von  Rôd.  Thés.;  Bô.  II.  S.  483,  der  ûbrigens 
die  Pluralform  gar  nicht  erwâhnt;  MUhlau-Volck  s.  v.  Bei 
beiden  Aufiassungen  besitzt  ûberdiess  das  n  virtuelle  Ver- 
doppelung.  —  Hierher  gehôrt  auch  ^tiT}  (sie  werden  gestossen) 
Jr.  23,  12,  und  zwar  nicht  wegen  der  Efirze  des  a  (vgl.  die 
masoretische  Note  f1ûU>  Q'ip^^  l^^Ç)f  denn  dièse  EUrze  des  a 
kônnte  ans  der  Neigung  des  n  zu  virtueller  Verdoppelung  er- 
klart  werden,  sondem  wegen  der  Milelbetonung,  die  bei  Ab- 
leitung  von  nm,  vgl.  §  41, 5,b  tlff^  Spr.  14,  32,  unerklârlicb  ist. 
Ganz  oder  balb  Unrecht  haben  desshalb  Bô.  §  1078, 1  (Ableitung 
Ton  rrm);  Ges.  Thés.,  derda  meinte,  die  Form  kônne  von  nm 
abgeleitet  werden,  wenn  man  nur  Qames  schriebe  ;  ebenso  Graf 
z.  St.;  Mûhlau-Volck  s.  v.  TTm  „Die  Form  ist  metaplastisch 
von  nm  entlehnt";  —  Recht  haben  Olsh.  §  265,  e  „von  nm 
mit  Dag.  f.  implicitum'';  Stade  §  533,  b. 

T\y^  (in  schlechten  Zustand  gerathen)  Spr.  11,  15;  13",  20 
mit  Ersatzdehnung  in  der  ersten  Silbe  und  mit  V':?- Analogie 
in  der  zweiten  Silbe.  Da  beim  einfach  schwachen  y*'!P  (S.  345)  im 
Impf.  Niq.  die  V'!? -Analogie  sicher  ist,  so  darf  man  nicht  mit 
Ges.  Thés,  und  Ma.-Volck  fttr  dièse  Form  allein  ein  Verb  :?n 
annehmen.   Qim.  freilich  setzt  im  WB.  Uberhaupt  kein  !PT\  an. 

Intensivstâmme. 

Ist  Hithqattel  von  srv  mit  Metathesia  ^jr^;^  (so  woUen  wir  wie 
Terblendet  sein,  oder  domit  wir  wie  verblendet  sind,  gleichsam  die 
Âugen  zndrûcken)  Jes.  41,  23?  Bei  dieser  Ableitung  ist  die  Betonung 
auf  der  Yorletzten  erkl&rlich.  Denn  die  beiden  9  konnten  vor  dem 
â  des  Cohortativs  zusanunengesprochen  werden,  und  da  nnn  dièse 


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378        lï-  Haupttheil:  Formenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

Form  in  die  Flexionsweise  des  QaJ,  Niq.,  Hiq.,  Hoq.  der  y"9  ûberg'e- 
gangen  war,  musete  auch  die  Betonungsweise  dieser  Verbalstâmme 
eintreien  d.  h.  das  VocalafformatiT  musfite  den  Accent  aof  der 
Stammsilbe  lassen.  —  Die  Form  wOrde  ako  statt  nyypçs  entstanden 
sein  unter  Beg^nstiguDg  der  scheinbaren  Einfachheit  des  1.9.  So 
wiirde  dann  auch  ypf^v)  t.  10  ftlr  9?pvn  erkl&rlich  sein  nnter  Be- 
gûnstigung  der  beiden  a  im  Gegensatze  zu  der  Form,  welche  gleich 
nacbher  ans  Jes.  24,  19  angefûhrt  werden  wird.  Irgendwelche  Ver- 
donklong  des  Sprachbewusstseins  in  Bezug  auf  die  erstere  Form  aus 
41,  23  w3.re  ja  wegen  der  abnormen  Beionung  allemal  anzunehmen. 
Meine  Ableitung  ist  eben  nnr  ein  Versuch  zor  Erkl&rung  dieser 
Schwierigkeit.  —  Ueberdiess  l&sst  sich  eine  passendere  Bedeatnng 
fur  die  Formen  schaffen,  indem  man  dieselben  von  demjenigen  9td 
ableitet,  von  weichem  der  Imperativ  Qal  and  Hiq.  Jes.  20,  9  nnd 
Ps.  89,  14  kommt,  als  wenn  man  sie  von  n|o  ableitet,  wie  anch 
Qimchi,  WB.  s.  v.  thnt.    Vgl.  darûber  §  41,  5,  b. 

nw'inn  (sie  bricht  in  sich  zusammen)  Jes.  24,  19;  mit 
Metathesis  '»nniPnDPi  (du  [fin.]  duckst  dich)  Ps.  42,  6.  12;  43,  5: 
vgl.  die  dritte  sing.  42,  7. 

Pilpel.  TtûTtÛ  (streicheln,  schmeicheln,  Liebkosung  treiben, 
sich  vergnûgenj  Jes.  11,  8  vgl.  Ps.  119,  70;  in  transitiver  Be- 
deutung  das  Imperfectum  IIWJTÇ'?  (sie  streicheln  =  thun  wohl) 
Ps.  94,  19.  Ptc.  7M(tyQ  (mit  der  Zunge  anstossend  =  ans- 
spottend)  1  M  27,  12.  —  Beide  sind  von  Qimchi  135,  a  als  von 
TUn  und  ni^n  abgeleitet  betrachtet. 

Pulpal.  IIW'jJTÇri  mit  o-a  (ihr  werdet  gestreichelt  =  ge- 
liebkost  werden)  Jes.  66,  12;  dort  in  Pausa  (von  Qimchi  nicht 
erwâhnt). 

Hithpalpel.  —  nbnbra  wahrscheinlich  von  nnb  vor  innerer 
Gluth  schnappend  =  hundstoll,  toU  seiend  Spr.  26,  18.  So 
Qimchi,  WB.  s.  v.;  Ges.  Thés,  s.  v.;  Olsh.  §  273,  nur  dass  er 
dabei  die  Versttimmelung  der  Wurzel  [sagter]  ^b"^  unbegr&ndeter 
Weise  flir  môglich  hait;  Bô.  II.  S.  405;  Mahlau-Volck  s.  v.; 
Stade  §  291  „Wiederholung  der  zweilautigen  Wurzel";  also  legt 
er  ein  nb  zu  Grunde.    Ewald  erwâhnt  die  Form  nicht. 

nçnçrn,  —  Neben  der  oben  §  32,  5  (S.  293)  erwfthnten,  von  rran 
abstammenden  Form  rni^n  (starr  werden  etc.),  vielmehr  Imperativ 
!\n^Pf7  Hab.  1,  5,  erscheint  Ofter  die  diesem  Absatz  vorgesetste  Form 
(sich  verwundern),  vgl.  •^pnttnw^  bei  Athnach  Ps.  119,  60;  îirmnçrn 
Ri.  19,  8;  Mnçmopn  1  M  43, 10  bei  Athnach;  nançp-»  Hab.  2,  3;  rwnçr-i 


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Piel  etc.;  Hiqtil  der  Verba  IL  gntt.  nnd  !?"?.    §  34,  7,  b.       379 

1  M  19,  16  (mifc  Schalscheleth  und  Paseq;  oben  S.  76);  Imperativ 
^rwrerrr  Jes.  29,  9;  Infinitîv  nttnîsrnV  2  M  12.  89:  ûnttnttrrr-ij  Ri.  8,  26; 
Participium  ;?çï7^»  2  Sm.  15,  28.  Ich  habe  die  vorhandenen  Formen 
hierher  gesetzt,  damit  der  Verbalstamm  zar  vollen  Anschauniig 
komme.  Dièse  Formen  k5imen  nicht  unmitteibar  mit  rmn  zusammen- 
gebracht  werden,  wie  Olsh.  §  273  es  fur  mdglich  h&lt,  dass  eine  Ver- 
atûmmelung  der  genannten  starken  Wurzel  [sagt  er]  za  Grande  liège. 
Sie  kOnnen  nur  von  einer  Wnrzel  rts  oder  einem  Stamm  rrtrc  abge- 
leitet  werden.  So  Ges.  Thés.  s.  v.  So  anch  Ewald;  nar  hat  sich  bel 
ibm  in  Bezug  auf  dièse  Formen  ein  bôser  Fehler  eingeschlichen. 
Nftmlich  er  Iftsst  ûberall  ntmsmn  drncken  §  75,  c;  §  116,  a,  Anm.; 
§  124,  d  und  im  Index.  Und  dièse  Weglassnng  des  Mappiq  ist  kein 
blosses  Versehen,  sondem  an  der  erstgenannten  Stelle  erwfthnt  er 
aosdnicklich  die  Form  nnter  den  wenigen  F&llen,  wo  das  n  a  m 
En  de  des  Wortes  seinen  Hauch  anfgegeben  habe.  Woranf  beruht 
dieser  Fehler?  Yielleicht  auf  1  M  19,  16,  weil  er  dièse  Stelle  citirt: 
m^&n»*).  Aber  da  ist  ja  nur  bel  kleiner  Pansa  ganz  regelrecht  der 
Vocal  gedehnt  worden  (wie  Qimchi  bemerkt  185,  a),  aber  das 
Mappiq  geblieben.  Der  Fehler  kann  doch  nicht  daranf  beruhen, 
dass  das  n  natfirlich  innerhalb  des  Wortes  sein  Mappiq  anfgegeben 
hat.  Aber  auch  da  steht,  selbst  bei  Pansaldehnnng  des  Pathach  zu 
Qames  Ps.  119,  60,  im  folgenden  Consonanten  ein  Dagesch  lene  zum 
Zeichen,  dass  das  n  nicht  qaiescirt.  —  Auch  B6.  behandelt  die  For- 
men bei  den  y"j  II.  S.  492;  ebenso  MQhlau-Volck  s.  v.;  Stade  §  166,  c. 
Qimchi  giebt  135,  a  kein  Etymon  an;  aber  im  WB.  p.  204  setzt 
er  rrosn  voran. 

MitMetathesis:  IWÇPiTÇn  (sich  streichen  =  sich  vergntigen) 
Ps.  119,  16.  47;  (sich  streichen  [die  Augen]  =  sich  ver- 
blenden)  Jes.  29,  9.  Qimchi  106,  b  leitet  es  von  T\t6  ab;  eben- 
so WB.  s.  V. 

Mit  Contraction  der  beiden  n  bemerke  0'^?r\5^r)ti  (sich  als 
Spôtter  Erweisende)  2  Chr.  36,  16.  Das  ist  der  dritte  und  letzte 
FaU,  vgl.  §  25,  5;  33,  9,  a  (S.  197  f.;  313),  wo  Bô.  II.  S.  247 
das  "C  als  bloss  emphatische  Verstârkung  des  î3  nimmt,  durch 
welche  der  Wegfall  des  12  habe  verhindert  werden  soUen.  Ich 
tabe  Bchon  oben  zu  erweisen  versucht,  dass  eine  solche  An- 
nahme,  so  verlockend  sie  auch  insbesondere  beim  ersten  FaU 
iât,  amnôglich  scheini    Qimchi  leitet  es  135,  a  von  tiTV\  ab. 

Hiqtil.  ynrt  (zerbrechen;  schlecht,  unglûcklich  sein  lassen); 
^Tyn  etc.;  immer  mit  Ersatzdehnung  e  flir  el  —  Imperfectum 
3HJ  etc.,  in  Pausa  ?n;  Zeplu  1,  12.  —  Impf.  cons.  inj]  1  Kg. 


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380        n.  Hanpttheil:  JTormenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

16,  25  etc.  —  Imperativ  ^Wn  direct -causativ:  das  Bestreichen 
ausiiben  «»  bestreichen  Jes.  6,  10  mit  beigeiûgtem  Object 
D'Iip!?  (Augen).  Hier  bleibt  trotz  des  Athnach  das  Pathach  nach 
der  ÏBeobaclitung  Bottchers,  welche  oben  §  32,  2  (S.  282) 
mitgetheilt  ist.  (Qimchi  leitet  dièse  Porm  von  yîtD  ab  im  WB. 
s.  v;  ebendavon  dièse  nnd  die  nâchste  Form  imMikhlol  105,  a). 

yen  Fs.  39, 14  scheint  mir  dieselbe  Fonn,  nur  absolut»  ohne  o^"*? 
gebrancht,  in  der  Bedentimg  „drûck  zu  deine  Augen!  *%  alao  in  der 
Bedeutung  des  S.  376  beim  Qal  angefï&hrten  Imperativ  ans  Jes.  29,  9. 
Und  eben  dièse  Stelle  beweist,  dass  das  Verb  absolut,  ohne  sein 
Object  „die  Augen 'S  verwendet  wurde.  —  Dièse  Form  wird  ja  sonst 
von  n9v  abgeleitet  durch  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.,  ohne 
dass  dièse  ûber  die  abweichende  Betonung  sprâchen;  BO.  U.  S.  414, 
welcher  wiUkûrlich  die  Form  ^mimisch  accentuirt"  sein  l&sst  Olsh. 
§  256,  b  sagt:  „Auch  Ps.  39, 14  ist  die  Form  auf -der  Letzten  betont, 
schwerlich  mit  Becht*.  Stade  §  595,  c.  d  erw&hnt  die  Form  ans 
Jes.  6,  10,  aber  nicht  die  aus  Ps.  39,  14.  Ewald  §  63,  d  hat  wenig- 
stens  sich  bemûht,  die  [bei  der  Ableituog  der  Form  von  r^Tà]  ab- 
weichende Betonung  auf  der  Letzten  zu  erld&ren,  indem  er  sich  auf 
r^  (Pflanzung)  fÛr  9p^  beruft.  Ja,  aber  bei  diesen  Segolatformen 
haben  wir  auch  sonst  Umstellung  des  Vocals  zwischen  den  zireiten 
und  dritten  Stammconsonanten.  Femer  verweist  er  auf  irr;  oder 
vielmehr  nach  Baer-Delitzsch  auf  »^^  mit  Munach  bei  der  letzten 
Silbe  1  M  41,  33;  sowie  darauf,  dass  auch  sonst  der  Anfangsgnttural 
des  folgenden  Wortes  den  Accent  auf  die  letzte  Silbe  des  vorans- 
gehenden  Wortes  gezogen  bat.  ës  scheint  mir  aber  immer  gewagt, 
einen  Fall  wie  1  M  41,  33,  der  nun  einmal  nur  als  unerklârliche  Ab- 
weichung  betrachtet  werden  kann,  zur  Erklârung  eines  Falles  zu 
benutzen,  welcher  eine  andere  Erkl&rung  zulftsst.  Endlich  von  einem 
Einfluss  des  Anfangsgutturales  kann  Ps.  39,  14  nicht  die  Rede  sein, 
weil  keiner  da  ist.  —  Desswegen  schlage  ich  die  pbige  Ableitung  der 
Form  Ps.  39,  14,  n&mlich  von  fvô,  vor  und  ûbersetze  .Drûck  zu 
deine  Augen  von  mir  weg  =  Lass  ab  deine  [Zornes]blicke  auf  mich 
zu  richten,  damit  ich  meinerseits  wieder  froh  die  Augen  aufschlag'en 
kann!'  Nach  der  Ausarbeitung  meiner  Schrifb  sah  ich,  dass  mir 
Millier  mit  dieser  Ableitung  zuvorgekommen  ist,  indem  er  §  289,  nn 
sagt;  „y»rf  Ps.  39,  14  ist  !^'y", 

Infinitivus  constr.  :?nn  Ps.  54,  7  etc.,  in  Pansa  yin  Spr. 
24,  8  etc.  Inf.  abs.  TTj  1  Sm.  12,  25  etc.;  auch  nçn  (in 
Schlingen  legen)  fur  das  verbum  fin.  Jes.  42,  22. 

Particip.   :fiy2  (Uebelthâter)  z.  B.  Jes.  9,  16;  auch  in  Pausa 


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Verba  f'D  nnd  >":?.  §  84,  7,  c.  381 

nicht  mit  êa,  vielleicht  zur  Unterscheidung  von  Tyû  (Preund) 
Bo.  n.  S.  490.  Die  Wahrscheinlichkeit  dieser  Vermuthung 
wird  nîcht  dadurch  aufgehoben,  dass  letztere  Form  in  unsern 
Texten  nicht  ohne  Suffixe  vorkommt,  wie  Olsh.  §  210  bemerkt. 

c)    Terba  )"t  und  :p'y. 

Tj5  (bewegen,  sich  bewegen  etc.);  Impf.  I^'J  und  IT.  — 
Hiq,  1371  (verscheuchen)  Hi.  18,  18.  —  Hoq.  "H^  (verscheucht 
werden)  Hi.  20,  8.  Dies  ist  die  einzige  Form  vom  Hoq.  der 
?":?,  -welche  uncontrahirte  Flexion  zeigt,  weil  hier  der  îf-laut 
behalten  werden  konnte,  ohne  dass  er  sich  dehnen  musste.  — 
Particip:  1313  (weggeworfen)  2  Sm.  23,  6;  auch  13^  geschrieben, 
also  mit  Ersatz verdoppelung  (Qimchi  leitet  es  von  TÙ  ab 
im  WB.  8.  V.). 

•pKS  (glânzen  und  blûhen);  Hi.  îlSDïi  (sie  haben  Blttthen 
angesetzt)  HL.  6,  11;  7,  13  mit  Verdoppelungswegfall  im 
Daaerlaut. 

hx^  Jea.  64,  5  mit  dem  Sinn  „und  wir  verwelkten  [wie  Laub]* 
kann  nnr  von  einem  vorauszusetzenden  hhz  oder  ^13  yerstanden 
werden.  So  auch  Ges.  Thés.  s.  v.;  Olsh.  §  236,  e;  Mtthlau-Volck  im 
analjtiscben  Anhang.  —  Es  kann  die  Form  nicht  von  ^aa  abgeleitet 
werden.  So  Qimchi,  75,  a:  .V^a  wie  v;a.  Und  beim  Niphal  von 
demselben  haben  wir  eine  etwas  schwere  Form  gefonden:  Vaa  \  Und 
68  ist  darans  das  a  der  Worzel  herausgeflEbllen,  nnd  seine  Normalform 
ist  ^9<3^;  und  bei  seinem  [des  a]  Yerlust  wnrde  sein  Vocal  auf  das 
Zuaatz-a  geworfen,  wie  es  recht  ist.  Und  manche  sagen,  dass  die 
Form  znr  Conjugation  Hiphil  gehôre;  und  dass  seine  Normalform 
Vssi  mit  Dagesch  sei,  und  es  trete  der  lange  Vocal  als  dessen  Aequi- 
valent  auf".  So  auch  im  WB.  s.  v.  [Aber  richtig  bemerkte  Elias 
Levita  im  Mikhlol:  Es  scheint,  dass  seine  Wurzel  h^s.  ist].  Dièse  Ab- 
leitong  hSlt  auch  Olshausen  fur  m5glich,  obgleich  er  die  Art  der 
Entstehnng  der  Form  fur  undurchschaubar  erklart.  Auch  diesen 
Process  erkl&ren  zn  kOnnen,  meinte  zunâchst  Ew.  g  232,  c.  Er  geht 
vom  Hiq.  Van  ans  und  stellt  unaere  Form  mit  )h^^  (neben  •j'^Vn)  etc. 
znsammen.  Aber  da  ist  doch  nur  umgedreht  ein  unregelmSâsiges 
nnd  zwar  ein  nach  einer  bestimmten  und  bei  den  i"?  auch  sonst 
wirkenden  Analogie  unregelm&ssiges  Perfect  neben  dem  regelmâssigen 
Imperfect  in  Gebranch  gewesen.  Femer  Bô.  I.  S.  307;  II.  S.  455  setzt 
eben&Us  Vart  Imperfect  !)a|n  voraus  und  vergleicht  ntyn  Spr.  7, 13  etc. 
(oben  S.  372).  Aber  in  allen  diesen  F&llen  ist  das  Dagesch  forte  ver- 
schwunden,  w^rend  der  Accent  auf  der  Silbe  lag.  Jedoch  in  der  von 
BOttcher  vorausgesetzten  Imperfectform  V^si  wâ,re  der  Accent   gar 


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382        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

nicht«auf  der  vorleizten  Silbe  geleg^n.  —  Ges.  Lgb.  S.  456  hatte  noch 
einen  andem  Versuch  der  Ableitung  gemacht,  indem  er  die  Fonn  von 
n^a  «:  ^na  ableitete  und  meînte,  dass  die  Form  wan  eben  ein&ch 
eine  Anomalie  fur  das  zu  erwartende  V^ej  sei.  Aber  setzen  wir  anch 
Yoraus,  dass  die  Form  den  Jussiv  des  Hiq.  enthalte,  so  mûsste  sie 
h^i^  beissen,  und  das  Qames  bliebe  unerkl&rt.  —  Bei  Stade  finde  ich 
die  Form  nicht  im  Index  oder  §  588. 


m.   Verba  quiescentia. 

§  35.   Yer1)a  M"£)  quiescentia. 

Die  Bezeichnung  riihrt  daher,  dass  nach  dem  alten  Para- 
digma  b2?&,  dessen  erster  Stammconsonant  eben  ein  &,  dessen 
X  zweiter  ein  y,  dessen  dritter  ein  b  war,  die  drei  Stammconso- 
nanten  der  Reibe  nach  die  Namen  &,  y^  b  erhielten.  Ein  Verb 
^"t  ist  also  ein  solches,  dessen  t  d.  h.  erster  Stanunconsonant 
ein  K  ist.  Dièse  Yerba  gehôren  nun  im  allgemeinen  zu  den 
Verba  primae  gutturalis.  Aber  in  einigen  Verben  mit  an- 
lautendem  K  quiescirt  dièses  d.  b.  es  verliert  seine  Gonsonanten- 
potenz,  wird  stumm  und  iibt  dabei  einen  dehnenden  Ein- 
fluss  auf  den  Vocal  ans,  welcher  nach  der  Analogie  der  Verba 
primae  gutturalis  vorausgegangen  ware.  Die  Trûbung  dièses 
neu  entstandenen  langen  Vocals  zu  o  und  das  ortho- 
graphische  Verschwinden  des  stunun  gewordenen  K  sowie 
seine  Erse tzun g  durch  den  das  o  sonst  gewôhnlich  anzeigen- 
den  Vocalbuchstaben  ")  kommt  ofter  oder  seltener  hinzu. 

Die  Verba  sind  in  der  Ordnung,  in  welcher  sie  im  Verlaufe 
des  §  auftreten,  dièse:  qoK;  —  "ÛK,  bD«,  ittK;  —  btK,  ITK, 
Slb»;  —  1TX,  b2«,  an»,  nsK;  —  m»,  anx,  nn«. 

1.  Transitives  Qal.  ïiçij,  dessen  Bedeutungen  ich  in 
,,zusammenra£Fen,  wegraffen^^  zusammenzufassen  pflege,  hat  im 
Imperfect  Qal  zum  Theil  regelmâssig  ï]bK|||  etc.  nach  allen 
Regeln,  welche  §  30,  1  (S.  237)  ûber  die  Verba  primae 
gutturalis  mit  anlautendem  K  aufgestellt  worden  sind.  Aber  da- 
neben  steht  auch  CjOh  (du  raffst  zusammen)  Ps.  104,  29  bei 
Munach,  also  ausser  der  Pausa;  TSBOk  (ich  will  zusammenraffen) 
Mi  4,  6;  ^D^  (und  er  rafPbe  zusammen)  2  Sm.  6,  1.* 

T^ttk  (ich  werde  dich  wegraffen)  1  Sm.  15,  6;   2  Chr.  34 ,  28  ist 
wegen  des  Metheg  von  Ges.  Lgb.  S.  377  und  B5.  II.  S.  SU.  436  fur 


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Transit.  Qal  der  Yerba  W't  qmescentia.  §  35,  1.  383 

Hiq.  erkl&rt  worden.  Dîess  iat  vom  Standpuukt  der  Punctation 
ans  einzig  richtig;  denn  man  macht  die  Beobachtung.  dass  von  den 
Punctatoren  sonst  vor  dem  Suffi x  ;;  und  d^  beim  t  das  Metheg  be- 
harrlich  weggelassen  wird,  vgl.  2  Kg.  22,  20;  2  M  23,  4;  2  Sm.  4,  8; 
2  M  31,  13;  Jes.  52,  12.  Qim.  S5,  b:  ,Und  in  der  Conjugation  Hiphil 
daron  [heissi  es]  t^^cSk  1  Sm.  15,  6,  und  es  geht  nach  der  Art  von 
rrT*a*»i  Jr.  46,  8."  Ebenso  zu  Hiphil  rechnet  er  die  Porm  im  WB.  s.  v. 
Dagegen  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  139,  b;  251,  b;  Olsh.  §  241,  a; 
Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  68,  1;  Maller  §  254,  c;  Stade 
§  479,  c  haben  die  Form  fur  Qal  erklârt.  —  Darûber  ist  so  zu  ur- 
tbeilen:  H9,lt  man  die  Form  fur  Qal,  indem  man  die  MetlTegsetzung 
fur  gleichgiltig  oder  incorrect  erkl&rt,  so  ist  dièses  richtig,  weil  auch 
nach  meiner  Ansicht  dièses  Metheg  nur  aus  der  lautlichen  Aehnlich- 
keit  und  daraus  fliessenden  orthographischen  Verwechselung  des  Qal 
pçir  und  des  Hiq.  c)'»o^'»  (hinzufûgen)  stammt;  vgl.  Ûber  letzteres 
S.  409.  Erkl&rt  man  aber  die  Form  fiir  Qal  gerade  mit  ausdriick- 
licher  Bemfung  auf  analoge  FâJle,  wo  kein  Metheg  steht  [wie  Ges.- 
Kautzsch  a.  a.  0.  auf  §  60,  4  zurûckweist,  wo  doch  lauter  F&Ue  ge- 
nannt  sind,  in  denen  bei  fehlendem  Metheg  I  zu  sprechen  ist]:  so 
ist  diess  unrichtig. 

Ich  habe  dièses  Verb  t\tH  vorangestellt,  weil  es  im  Qal  bei  de 
Bildungsweisen  des  Imperfectums  hat. 

IHe  beiden  Bildangen  sind  nicht  auseinander  entstanden; 
sondem  sind  ganz  unabh&ngig  von  einander  aus  der  ursprûng- 
lichen  Form  hervorgegangen.  Dieser  négative  Satz  ist  mit  besonderem 
Nachdmck  vorzatragen.  Alao:  aus  demselben  q&K^  hat  sich  a)  r)bK;;; 
b)  BjCtc;  und  zur  Dissimilation,  oder  wahrscheinlicher,  damit  der  Vocal 
der  Stammsilbe  ebenso,  wie  der  der  Praeformativsilbe,  zerdruckt 
wûrde:  siçw"*  gebildet. 

Die  Entstehung  der  letzteren  Bildung  ist  nicht  erkl&rt  bei  Ges. 
Lgb.  §  104;  N&gelsbach  §  32.  Richtig,  obgleich  sehr  kurz,  ist  der 
Procees  in  Bezug  auf  die  Pr&formativsilbe  angegeben  von  Ewald 
§  189,  b;  Olsh.  §  241,  a;  B0.  IL  S.  434  ,sie  lassen  das  k  in  einem 
ans  a  vertieften  o  quiesciren";  Bickell  §  124  ,Five  verbs  primae 
eiide  their  first  consonaut  in  the  future  qal  and  in  this  way  receive 
6  »  â*;  besser  Land  §  49,  c;  210,  c;  MûUer  §  254;  Stade  §  77,  a; 
491,  b.    Ont  geht  auf  die  Sache  ein  Ge8.-Kautzsch  §  68,  1. 

Yen  den  beiden  in  der  Stammsilbe  erscheinenden  Vocalen  (ge- 
w5hnlich  inderPausa^}  Sere;  ausserhalb  derselben  Pathach)  istSere 


1)  Man  kann  nicht  sagen  mit  Ges.-Kautzsch  §  68,  1  „80wie  vor  dem 
betonten  schwerenAfformativ  "jn'*;  denn  bei  diesem  kommt  es  nur  ingrosser 
und  kleiner  Pausa  5  M  4,  26;   8,  19.  20;    30,  18;    18,  1;   Jes.  13,  8  vor; 


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384         II.  Haupttheil:  Formenlehre  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

als  der  relativ  urspriinglichere  angeHehen  worden  von  6es.  Lgb.  S.  376; 
Bô.  II.  S.  434;  Bickell  §  124;  Land  §  210;  Ges.-Kautesch  §  68,  1,  in- 
dem  das  Pathach  aïs  „leichterer  Vocal"  bezeichnet  ist;  Stade  §  491,  b. 
Diess  ist  anch  nach  dem  allgemeinen  Gesetze,  dass  in  Pausa  der 
relativ  ursprûngliche  Vocal  einer  hebrâischen  Form  sich  erhalteD 
bat,  das  Richtige.  Unrichtig  ist  es  also,  mit  Ew.  §  139,  b;  Mûller 
§  254  umgedreht  das  Sere  als  die  Umbildnng  des  Pathach  auf- 
zufassen. 

Als  absolut  ursprûnglicher  Vocal  der  Stammsilbe  ist  u  stillscbwei- 
gend  vprausgesetzt  von  Grès.  Lgb.  §  104,  da  er  dièse  Verba  den  andem 
primae  guttoralis  ganz  gleich  stellt;  ausdrûcklich  angenommen  von 
BO.  I.  S.  285,  indem  er  sagt,  dass  das  o  des  Pr&formativs  kein  o  in 
der  Stammsilbe  geduldet  habe.  Dièse  Ansicht  halte  ich  nach  dem 
Arabischen  durchaus  fur  richtig,  und  die  CJmbildung  des  ursprQng- 
lichen  û  auf  die  oben  angegebene  Weise  von  der  Prâformativsilbe 
aus  zu  «,  welches  sich  unter  dem  schwereren  Satzton  aïs  geschlossenes 
é,  im  Redeilasse  als  offenes  è,  d,  ganz  belles  à  dem  Obre  knndgab, 
halte  ich  fur  wohl  begrûndet.  Wenigstens  die  arabischen  Verba, 
welche  dem  ^sk  und  dem  ^n»  entsprechen,  haben  im  Imperfectmn 
nur  u\  und  wie  bei  letzterem  Verb  diess  auch  durch  die  nichi- 
quiescirendo  Form  thm^i  bezeugt  ist,  so  ist  es  auch  noch  der  Fall 
bei  tiOK.  —  Ich  kann  also  nicht  den  Neueren  beistimmen,  welche  jenes 
geschlossene  ë  ans  ursprûnglichem  %  ableiten  (Olsb.  §  241,  a;  Land 
§  49,  c;  210,  c;  Ges.-Kautzsch  §  68,  1;  Stade  §  491,  b;  Mûller  §  ISg 
,Eintritt  eines  andem  Grundvocals  in  der  Pausa"  [dièse  Annahme 
halte  ich  in  allen  Formen,  wo  sie  gemacht  wird,  fur  unrichtig;  denn 
der  Pausaleinfluss  ist  ein  vom  Accent  und  den  Sprechwerkzeugen 
bewirkter  Vorgang;  die  Grundvocale  hângen  vom  Gedanken  ab]).  — 
Dass  ich  Ewald  nicht  beistimmen  kann,  weicher  ein  ursprûngliches 
Imperfect  mit  a  zu  Gruode  legt  §  139,  b,  liegt  schon  darin  einge- 
schlossen,  dass  ich  seine  Erklârung  ûber  Pathach  als  nrsprûng- 
licheren  Vocal  gegenûber  dem  Sere  zurûckgewiesen  habe. 

Die  zweite  Bildungsweise  ausschliesslich  hat  zu- 
nâchst  n5K  (zu  Grande  gehen):  15»'^  etc.;  aber  z.  B.  "irOKn 
5  M  4,  26  bei  Zarqa.  Das  Imp£  consec.  kommt  nicht  vor, 
wlirde  aber  ISÀ^^  heissen  nach  Hi.  3,  3.  —  nsmKnn  1  Sm.  9,  3. 

b?»  (essen):  bDK"^  etc.;  bemerke  bDiKrt  (esse  ich?)  mit 
Cholem  magnum  Ps.  50,  13;  Ges.  Lgb.  S.  377;  auch  bei  Baer- 
Delitzsch.    Ebensolches  1  in  der  1.  sg.  hat  das  Qeri  2  Sm.  1,  8; 


ausserhalb  derselben  aber  nicht:  5  M  4,  28;  4  M  11,  19;  1  M  32,  5;  1  Sm. 
Il,  9;  2  Kg.  18,  22;  '19,  6.  10;  Jes.  8,  12;  37,  6.  10;  Jr.  21,  8. 


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Transit.  Qal  der  Verba  n't  qulesc.    §  35,  1.  385 

ferner  Ps.  42,  10;  Neh.  2,  7  etc.;  anch  l^bD»"^  h  M  4,  28  und 
VbpKn  4  M  11,  29,  beide  Maie  bei  Tiphcha.  Aber  in  kleiner 
iind  grosser  Pau  s  a  selten  bDfci*^  etc.,  gewôhnlich  bDïi*^  etc.  - 
Imperfectum  consec.  bDiJ*»;,  bDiini  (2.  sg.)  1  M  3,  17,  aber 
auf  der  Letzten  betont  bDKI  1  M  27,  33.  In  Pausa  aber  wieder 
mit  Sere,  vgl.  bDK^  1  m"3,'  12  f. 

Auch  4^31-^  Hes.  42,  5  ist  als  Qal  von  hzvt  festzuhalten  in  der  Be- 
deutung  „wegraÔen,  beseitigen".  So  Qimchi  85,  a;  WB.  s.  v.  „Er  will 
sagen,  dass  sie  wegnahmen  die  Ecken  von  ihnen;  und  so  das  Targum 
Jonathan  „8iehe  es  wurden  weggenommen  die  Ecken  von  ihnen",  und 
so  bei  dieser  Form  nach  den  Worten  unserer  Vorfahren  in  Baba  bathra 
14,  a** ;  Ges.  Thés.;  Mûhlau-Volck  s.  v. ;  Muller  254,  b.  Also  ist  weder  mit 
andern  Ëditionen  ^Vsn»^,  welches  bloss  auf  Verkennung  der  spàteren 
Orthographie  ••  beruht,  noch  mit  Ewald  wegen  V^ks  v.  6  îjVs^"»  zu  lesen, 
obgleich  auch  Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Thés,  urtheilt  ,.quod  confirmari 
videtur  v.  6.";  obgleich  ferner  auch  Olsh.  g  241,  a  ein  anderes  Verh 
gelesen  haben  will  und  Smend  z.  St.  die  Lesart  Ëwalds  billigt.  — 
Ges.  Lgb.  S.  3' 8  hielt  die  Form  fflr  Hoqtal  ==  i^k;  =  „8ie  wurden 
abgeschnitten  d.  h.,  kûrzer,  kleiner".  Das  ist  in  lautlicher  Hinsicht 
unndthig-,  in  sachlicher  Hinsicht  eine  Verkennung  des  Inhalts.  Auch 
das  è^elxfto  (ragte  hervor)  der  LXX  scheint  nur  gerathen  zu  sein. 

IÇiJ  (sagen,  sprechen):  vgl.  nebenbei  'lï'iTDX'l  (und  wirwerdeu 
sagen)  1  M  37,  20,  also  Perf.  consec.  ohne  Tonveranderung  nach 
S.  156,  —  ,Jede8  '^vn^ûV^  bat  Pathach  in  der  ganzen  Schrift 
sowohl  in  der  Mitte  [des  Satzes]  als  bei  Âthnach  und  bei  Soph 
Pasuq,  abgesehen  von  einem  einzigeu:  "^ri^i^ij  bei  Athnach 
Ps.  40,  11",  Dikduke  §  40.  —  l^fcê''  etc.;  spâter  aucb  mit  1 
geschrieben  z.  B.  Ps.  42,  10  und  ganz  obne  mater  lectionis 
nti^  Ps.  139,  20;  îinian  2  Sm.  19,  14;  bemerke  auch  )^^'q}ir\ 
l  M  32,  5  (bei  Zaqeph  qaton)  und  noch  îichtmal,  vgl.  auf  S.  384, 
Anm.  —  In  Pausa  ni?K'^  bei  Athmich  4  M  10,  36;  aber 
•^ÏKPl  (sie  spricht)  Spr.  1,  21;  =  du  [m.]  sprichst  1  Kg.  5,  20; 
wieder  liaK,-  wenigstens  auch  bei  Zaqeph  qaton  Jos.  7,  8;  'l^lttii*^ 
Jr.  5,  3;  ^ITÇ^in  mit  Segolta  Jr.  23,  38;  "TnXS  kommt  in  Pausa 
nicht  vor.  —  Imperfectum  consec.  112X'^;  "TûKni  (und  sie 
sprach)  1  M  3,  2  etc.,  z.  B.  auch  25,  22.  [Qimchi  85,  a: 
Ausnahme  "^b  T)û»r^5  Spr.  7,  13,  am  Versende;  wie  Elias  Levita 
beraerkt  „ist  flir  Pausalform  gerechnet  wegen  des  Wortes  "^b"; 
Yon  keinem  Neueren  beraerkt]:  --- =  und  du  [m.]  sprachst  I  M 
44,  21  etc.;  aber  imnier  '^'ÇK'J  1  M  20,  13  etc.;  dagegen  wieder 

EOnig,  Lebrgeb&ade  d.  hebr.  Spr.  25 


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386        lï-  Haupttheil:  FormeDlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

n^«35  1  M  26,  28  etc.  In  P a  usa  n^X'^l  bei  grossen  und  kleinen 
Trennern.  Aber  bei  Letzteren  ohne  Consequenz,  vgl.  ItaÉT^ 
1  M  27,  24a  mit  Zaqeph  gadol,  aber  yiM^  v.  36b  mit  demselben 
Accente.  Auch  v.  22b  und  25a  lOX'^l  mit  Rebîa,  also  bat  dièses 
keine  kleine  Pausa  bewirkt.  Nur  im  Bûche  Hiob  3,  2  flF.  ist 
l^ij'»;,  also  die  Pausa Iform  auf  Paenultima  betont.  So  Qimchi 
85,  a  und  Aile,  z.  B.  Ew.  §  232,  b;  Olsh.  §  241,  a;  Ges.-Kautzsch 
§  68,  1.  Unrichtig  aber  sagt  Stade  §  491,  b,  die  angefûhrte 
Ponn  mit  Pathach  und  mit  Accent  auf  Paenultima  stehe  ftir 
[die  Nichtpausalform]  lÛX'']  im  Hiob  3,  2  flF.  [Vgl.  aber  32,  6 
und  die  Accentregel  bei  Baer-Delitzsch,  Psalmi  (1880),  p.  Xll 
ItiKIT  (und  sie  sprach)  Esth.  5,  7  etc. 

Ob  in  *>5K«3  fiir  ^okj  2  Sm.  1,  S  [hier  das  Qeri  mit  ^];  Zach.  4,  2: 
Neh.  5,  9;  7»  3  (Eethib)  das  k  zur  Beseitigung  des  Hiatus,  wie  es 
thatsachlich  vereinzelt  im  Hebrâiscben  (vgl.  nur  1  Sm.  22.  18.  22; 
1  Chr.  27,  8;  Zach.  11,  13),  vielfach  aber  im  Aram&ischen  (vgl.  nur 
Winer,  Grammatik  des  bibl.  und  targ.  ChaJdaismus  §  22,  1  ;  Luzzatto. 
Grammatik  der  biblisch-chaldâischen  Sprache  §  78)  in  "  verwandelt 
worden  ist,  wie  Ewald  §  45,  d  meint;  —  oder  ob  es  2  Sm.  1,  8  aus 
Versehen  wegen  des  vorausgehenden  "«i,  in  den  Stellen  der  sp&teren 
Bûcher  aber  ans  dem  Leben  der  Sprache  selbst  stammt  (B5.  1.  S.  254); 
—  oder  ob  es  auch  in  den  jûngeren  Biichem  nur  Verschreibong  fur 
das  gelâuQgere  '"^i  ist  (Bertheau  zu  Neh.  5,  0),  —  das  Iftsst  sich  nicht 
mit  Bestimmtheit  sagen. 

Imperativ:  qbX  4  M  21,  16;  so  auch  bei  den  andem  Zeit- 
wortern.  —  Verstârkt  nbDK  (iss  doch!)  1  M  27,  19.  —  Bei  ntc» 
(sammle  doch!)  4  M  11,  16;  vgl.  eine  gleich  abweichende  Form 
§  30,  1,  c  (S.  240).  Darin  ist  wakrscheinlich  die  Entwickelung 
vom  ursprûnglichen  ii  zu  ï  fortgegangen,  welches  uns  zweimal 
begegnet  ist  §  20,  12  gegen  Ende  (S.  166);  §  33,  4  am  Anfang 
(S.  302).  So  Olsh.  §  234,  a.  Formell  unverstandlich  ist,  wie 
Bô.  II.  S.  174  sagen  kann,  die  Form  hâtte  das  Segol  behalten 
neben  ^IfeÇK;  er  meint  aber  jedenfalls,  dass  die  verstarkte  Form 
unmittelbar  von  der  unverstârkten  aus  gebildet  sei  und  deren 
Segol  nachgeahmt  habe.  Das  ist  môglich.  Materiell  unver- 
atandlich  ist  aber,  wie  Ew.  §  228,  b  die  Form  wegen  des  / 
mit  den  Intransitiven  auf  gleiche  Stufe  stellen  kann;  denn  bei 
den  Transitiven  ist  das  *'  flir  o  im  Imp.  mit  n^  Âusnahme,  bei  den 
Intransitiven  ist  es  der  regelrechte  Vocal.  —  "^BDK  Jr.  10,  17 
ausnahmsweise  mit  engem  Silbenverbande  wegen  der  leiehton 


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Intrans.  Qal;  Niq.;  Qittel  der  k"b  quiesc.  §  35,  2.  3.  387 

Zusammensprechbarkeit  von  sp  (S.  240).  —  «^J^î??  îst  von  Bô. 
Tabelle  XLIV  im  2.  Bande  angegeben,  und  das  scheintmir 
allein  berechtigt,  obgleich  kein  Beleg  vorkommt.  So  auch  mit 
Chateph-Segol  bei  Abraham  de  Balmis  pag.  163,  Zeile  8.  (Ew.;  Land 
und  Mûller  lassen  die  Fonn  im  Paradigma  ans).  Denn  da  der 
Accent  in  dieser  Form  nicht  Qber  den  letzten  Stammconsonanten 
hinausgerûckt  ist,  ist  kein  Grand  vorhanden,  mit  Ges.-Kautzsch, 
Nâgelsbach  und  SefiFer  in  den  Paradigmatabellen  die  Form  mit 
Chatepb-Pathach  anzusetzen.  Denn  auf  den  singulâren  Fall 
l'^Tîftrr,  vgl.  unten  Nr.  4  (S.  390),  darf  man  sich  nicht  mit 
Nâgelsbach  §  32,  6  berufen,  um  die  Umwandelung  des  6  in  a 
zn  begr&nden. 

Infinitivns  cstr.:  inx  nur  5  M  7,  20;  bbX  5  M  12,  23, 
und  so  mit  Chateph-Pathach  auch  bei  folgendem  Maqqeph  1  M 
3,  11;  aber  anders  ist  es  hinter  Praepositio  praefixa,  wo  nur 
"àfiÇ?  Spr.  11,  10  (ûberhaupt  aber  von  diesem  Verb  der 
einzige  Fall);  bbKâ  4  M  26,  10,  bbXI?  Ps.  102,  5  gesagt  ist  und 
sonst  Chateph-Segol  erscheint;,  was  bei  ClÇK  und  ntiK  (ausser 
Spr.  25,  7;  Hi.  34,  18)  ûberhaupt  steht.  —  Die  Complicirtheit  der 
Verhâltnisse  drttckt  sich  in  der  Schwerfalligkeit  der  Regel  ans; 
aber  ich  glaube  wenigstens  erreicht  zu  haben,  dass  dièse  ein 
getreues  Abbild  der  von  der  Concordanz  dargebotenen  That- 
sachen  giebi  —  Infinitivns  abs. regelmâssig,  vgl.  nhïj  (pereundo) 
5  M  4,  26;  biDKH  2  Sm.  19,  43  (edendone?);  nb»n  Hes.  28,  9 
fdicendone?);  qbx  Jr.  8,  13  (toUendo)  etc. 

2.  In  transitives  Qal.  Von  btij,  wovon  nbtç  (sie  ist  vreg- 
l?egangen)  5  M  32,  36,  also  mit  der  alten  Femininendung  vor- 
kommt, erscheint  '»bTrj  (du  [fm.]  gehst  bei  Seite)  Jr.  2,  36. 

Niqtal.  Bemerke  neben  dem  gewohniichen  "lt;K|)  auch 
içk:  1  m  10,  9  bei  Zaqeph  qaton;  ebonso  4  M  21,  U\  bei 
Bebia  Ps.  87,  5  und  neben  dem  einmai'gen  ib  Itt»*;  Jes.  4,  3 
das  ebenfaUs  einmalige  Ittx;;']  mit  Zaqeph  qaton  auf  der  Letzten 
Jos.  2,  2.  Bei  dieser  Gelegenheit  erlaube  ich  mir  an  drei 
Imperfecte  Niqtal  mit  dem  breiteren  Pathach  (S.  184)  zu 
erinnem,  welche  Qimchi  56,  a  erwâhnt:  fnsj  iTÇr)  Hi.  18,4;  TDJK?;: 
(bank  werden)  2  Sm.  12,  15;  pyn^^  (sich  erdrosseln)  2  Sm.  17,'^23. 

3.  Intensivstâmme.  Qittel  zeigt  Verschluckung  des 
Spiritus  lenis,  vgl.  '^D'iTKri!  (und  du  giirtetest  mich)  Ps.  18,  40, 
aber  in  der  ParallelsteÛe  "^^irni  2  Sm.  22,  40,  wo  also  auch 
das  Dagesch  forte  ans  dem  vocallosen  Sibilanten  weggefallen 

25» 


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388        ï^-  Haoptiheil  ;  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

ist.  —  ^"îâ^^  (iind  ich  liess  dich  zu  Grande  gehen)  Hes.  2S,  16 
fttr  'SKKT  '— '  d!??  (lehrend)  ftir  C^^Ktt  Hi.  35,  11. 

Nebenbei  zu  erw&hnen  ist  hier  f'ttnts  (seine  Sammler)  J es.  62,  9 
von  PtKç,  dessen  verschiedene  Schreibweisen  und  dcssen  grammatische 
Bedeutnng  schon  g  26,  1  bei  Besprechung  der  Form  ans  Ps.  101,  ^ 
erôrtiet  worden  ist.  Hier  filge  ich  noch  die  Worte  Qimchi's 
fol.  58,  a  hinzu:  ,,v&otC3.  In  dem  einen  Theile  der  Handschriflen  ist 
das  K  mit  Qames,  und  in  dem  andem  mit  Pathach  versehen.  Und 
in  der  Masora  ist  man  getheilter  Meinung  dariiber:  es  giebt  Leute. 
die  mit  Gaja  lesen  ^''ttH'o ,  und  os  giebt  Leute,  die  mit  Chateph  lesen 
n^EDKtt-"  —  Die  Erinnerung  an  dièses  Particip,  in  welchem  beim  Ver- 
gessen  der  Ersatzdehnung  durch  Weglassen  des  Metheg  ein  ô  ent- 
standen  ist,  ist  uns  wichtig  fQr  die  Besprechung  der  Form 

^r^^^tfp  Hi.  20,  26.    Dass  dièse  Form    beim  Fehlen   des   Metheg 
mit  Qames  chatuph  zu  sprechen  ist,  ist,  wie  bei  den  fiinf  schon  be- 
sprochenen  Fftllen  §  26,  1  (Ps.  101.  5);  §  3o,  6  (l  Chr.  23,  6;  Ps.  94.20J; 
§  31,  8  (Jes.  44.  13);  §  32,  5  (Ps.  62,4)  (S.  200.  254.  257.  279.  291  f.], 
80  auch  bei  diesem  letzten  nicht  zweifelhaft.  —  Âber  wie  ist  das  ô 
un  ter  dem  k  entstandenV   a)  Auch  bei  dieser  Form  ist  von  Friiheren 
die  Meinung  ausgesprochen  worden,  dass  sie  Poel  sei.   So  Qimchi  85,  a; 
,,Und  das  „„quadrilitere"**  hiervon  [von  Vax]  ist  'p.  Denn  die  suffii- 
lose  Form  davon  ist  Viskr  mit  Cholem;    und  bei  seiner  Verbindnng 
mit  dem  Fûrwort  ist  es  zu  Qames  chatuph  zurûckgekehrt  nach  der 
Norm,  wie  '^aw'V?  von  iw^^ti"    So  als  ya^»*:»  hTit  auch  WB.  s.  v.    Die- 
sel be  Ansicht  vertreten  Mûhlau-Volck  s.  v.    Aber  es  bleibt  immer 
gewagt,    diesen  Verbalstamm    anzunehmen,    wo  er  uns   nicht  ganz 
deutlich  vorliegt.  -  p)  Die  Form  soll  eine  Umgestaltung  der  regel- 
m&ssigen  Form  des  Impf.  Qal  ^TthirHp  sein.    So  Ew.  §  75.  d;  253,  a* 
indem  er  sich  auf  ^^»^  (und  er  Hess  8chw5ren)  1  Sm.  14,  24  statt 
!)K»^  beruft,   w&hrend  dièses  selbst  doch  nur  aus  der  Yerwechselmig 
mit  einer  hilufigen  und   gleichgeschriebenen  Form  zu  erkl&ren  ist, 
vgl.  unten  §  41,  5,  d.    Denn  davon  kann  gar  nicht  die  Rede  sein, 
dass  ein  quiescirendes  k  noch  eine  Oonsonantenpotenz  irgendwie  ent- 
wickelt   und  eine  Zerdehnung  der  Form   veranlasst  haben   kônnte. 
L'nd  doch  haben  eben  dieselbe   £rkl9j:ung  Bô.  I.  S.  249  und  Stade 
§  102,  a,  welch  letzterer  die  regelm&ssige  Form  'icn  toe/^éhu  aosge- 
sprochen  wissen  will,    wâhrend    sie   doch    einfach    td-x^léhu   auszu- 
sprechen    ist,    insofern   ein  quiescirendes    m    nun    eben    quiescirend 
d.  h.  filr  den  consonantischen  Lautbestand  gar  nicht  mehr  vorhanden 
ist.    Das  der  Erklârung  einer  einr.elnen  Form  zu  Liebe,  also  ad  hoc, 
erfundene  o-?  soll  weiterhin  in  der  Tradition  zu  ?-o  umgedreht  worden 
sein.    Nicht  besser  wird  die  ErkI&rung  unserer  Form  aus  dem  Impf- 


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Qittel,  Quttal  der  «"e  quiesc.  §  35,  3.  389 

Qal,  indem  R()diger  im  Index  analyt.  zum  Thésaurus  an  die  der  regel- 
mfisaigen  Form  'kp  zu  Grunde  liegende  Fonn  'dKÇ  erinneH;  denn  dans 
sich  die  Urform  des  Impf.  Qal  in  unserer  Form  einmal  erhalten  habe, 
ist  ebenso  nnglaublich,  als  dass  sich  die  spâtere  Form  '»>  einmal 
zerdehnt  habe.  —  /)  Die  Form  ist  aus  dem  Piel  erkl&rt  worden. 
Durch  Wegfall  der  Verdoppelung,  welcher  zwar  sonst  bei  5  nicht 
beobachtet  wird,  aber  wie  bei  p  auch  bei  ihm  ausnahmsweise  ein- 
treten  konnte,  entstand  gedehnte  Aussprache  des  a  von  nn^Mr  und 
ans  6  bei  der  allgemeinen  Verdunklung  dièses  Yocals  ein  o,  dessen 
Laut  nun  durch  Weglassung  des  Metheg  fixirt  wurde.  So  Ges.  Thés. 
8.  T.;  also:  «verzehren  soU  ihn*;  Targum  ,*T\B'itiap  (consumet);  LXX: 
xaxéôtxai.  Diess  bleibt  die  wahrscheinlichste  Ërklârung, 
weil  Beweise  vorliegen,  dass  auf  dem  angegebenen  Wege  aus  Pathach 
ein  Qames  chatuph  geworden  ist.  —  ô)  Die  Ableitung  des  ô  ans  Zer- 
drûckong  des  û  des  Puai  ^in^SKfî  (Olsh.  g  250,  b)  halte  îch  nicht  fîlr 
m5glich  Denn  wenn  Olshansen  ûbersetzt  ,,es  —  das  Feuer  —  wird 
ihn  zn  essen  bekommen",  so  mûsste  es  deutlicher  heissen  „zam  Essen 
veranlasst  wird  in  Bezng  auf  ihn  (=  gen&hrt  mit  ihm  wird)  Feuer". 
Dièse  passive  Yorstellung,  welche  Targum  und  LXX  nicht  haben, 
balte  ich  fur  zu  kunstlich.  Die  Meinung  von  Ges.  Lgb.  S.  170.  322, 
dass  die  Form  ein  Hiqtil  ohne  r  sei,  wie  es  ja  allerdings  welche  giebt, 
wird  Kiemand  erneuern  woUen;  denn  da  bleibt  die  Schwierigkeit  in 
Bezug  auf  die  Entstehung  des  d,  abgeséhen  davon,  dass  dièses  Hiqtil 
bu  direct- causativ  [das  Essen  ausûben  in  Bezug  auf  Jemanden]  sein 
mûsste,  was  es  sonst  nicht  ist. 

VsK  2  M  3,  2  ist  Particip  Qu.  ohne  o;  nicht  bei  Ges.  Lgb.  S.  316; 
aber  bei  Qimchi  62,  a;  ûberdiess  nach  ihm  (WB.  s.  v.)  plene  zu 
schreiben  (w^  k^);  Bw.  §  169,  d  etc. 

W^ntt  Hes.  27,  19  soll  nach  der  Punctation  ein  Particip  Qu.  sein. 
Und  wenigstens  die  Pleneschreibung  des  û  kann  kein  Gegengrund 
dagegen  sein,  dass  diess  Particip  auch  vom  8chreiber  des  *)  beab- 
sichtigt  war;  denn  solche  kommt  auch  sonst  vor,  vgl.  bei  Olshansen 
§  39,  e.  Ich  sehe  bei  Olshansen  niehts  von  einer  Andeutung,  wie  sie 
Smend  z.  St.  findet,  dass  nâmlich  Bchon  die  Orthographie  des  Wortes 
auf  die  nrsprûngliche  Auffassung  des  ^tik  als  eines  selbststândigen 
Wortes  hinwiese.  Auch  Ges.  Lgb.  §  93,  Anm.  5  fahrt  die  Foim  mit 
unter  den  plene  geschriebenen  Participien  Puai  auf.  Bôttcher  fûhrt 
II.  S.  382  bei  Besprechung  der  obigen  Form  noch  zwei  Beispiele  von 
Pleneschreibung  des  u  vor  Sibilanten  an.  Dièse  hatte  nicht  den 
Zweck,  welchen  ihr  Bôttcher  giebt,  dass  sie  anzeigen  sollte,  dass  das 
«  hinter  k  nicht  [wie  in  dem  on»»,  vgl.  oben  §  30,  4;  S.  247]  wie  ô 
gesprochen  werden  sollte;  denn  dièse  Aussprache  haben  wir  bei 
^K  etc.  trotz  des  fehienden  i  aach  nicht.  —  Jedenfialls  aber  komnit 


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390        lï-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbnm. 

-^uiLBere  Form,  wenn  aie  anch  nach  der  Meinung  des  Propheien  eîn 
Particip  sein  soU,  nicht  yon  dem  hier  behandelten  hiH  (weggefaen), 
sondem  von  einem  Vtk  «  Vt>  (spinnen).  —  Von  ht»  (weggehen)  aber 
bat  die  Form  Qimchi,  der  sie  nicht  Mikhlol  84,  a  bei  Wk  anff&hrt, 
abgeleitet  im  WB.  s.  v.  ^'^;  darin  ist  geschrieben  i  mit  Dagesch,  wic 
um  zn  sagen  „gehend  von  Ort  za  Ort**,  und  so  hat  das  Targnm  ge- 
sagt  x^'êz,*'  Dièses  Targam  soll  also  nach  Qimchi  bedenten  ,mit 
Garavanen'S  wie  auch  Levy,  Chald.  WB.  II.  8.  477  bemerkt,  indem 
er  dièse  Dentung  zugleich  als  unwahrscheiniich  beeeichnet  nnd  den 
Ausdrnck  des  Targums  durch  „mit  seidenen  Stoffen'*  ûbersetzi. 

4.  Hiqtil.  Von  VT^O  (Ohren  machen  =  horchen)  erscheint 
l'^TStni  (und  er  wird  horchen)  Ps.  77,  2  als  die  einzige  affor- 
mativlose  Form  des  Perf.  consec.  Hi,  primae  gutt.  mit  a  (§  30, 
5,  b;  S.  251),  indem  der  Accent  zwar  nicht  dem  Orte,  aber  dem 
Qewichte,  der  Idée  nach  gertickt  ist,  vielleicht  aber  auch  nur 
eine  Nachahmung  der  afformirten  Formen  mit  Wav  consecutivum 
vorliegt.  Davon  kommt  vor  l'^TX  (ich  horchte)  Hi.  32,  11  fttr 
rt^Ç-  Bemerke  uoch  nebenbei  den  Imp.  ïlgr^n  1  M  4,  23  und 
in  der  ganz  âhnlichen  Stelle  Jes.  32,  9.  —  Ebenso  mit  ein- 
facher  Dehnung  des  a  erscheint  b'^Drt?  (essen  zu  lassen)  Hes. 
21,  33.  —  Ebenso  bei  zwei  Formen  von  bSiJ  (bei  Seite  thun) 
und  nn^  (im  Hinterhalt  liegen),  von  welch  letzterem  Verb  die 
weiteren  Ausnahmen  der  Regel  §  30,  1,  b  (S.  237)  stammen: 
lanX';::  Ri.  9,  34  und  nanx:  Spr.  l,  il.  Die  beiden  hierher 
gehôrigen  Formen 

bSKJI  4  M  11,  25  und  an;:  1  Sm.  15,  5  sind  fur  Hi.  erklârt 
worden  von  Qimchi  85,  b;  WB.  s.  vv.,  nur  dass  er  bei  der 
Form  von  IIK  an  beiden  Orten  bemerkt  „oder  es  ist  vom  Intensiv- 
stamm";  Ges.  Lgb.  S.  378;  Ew.  §  232,  b;  Olsh.  §  257,  b;  Ges.- 
Kautzsch  §  (•>8,  Anm.  1;  Stade  §  498,  c.  Nur  meint  Olsh.,  das-s 
die  zweite  Form  schwerlich  'so  viel  als  nnfcÇ'^1  sein  solle  und 
die  uberlieferte  Gestalt  des  Textes  1  Sm.  1 5,  5  ûberhaupt  kaum 
als  hinreichend  gesichert  angesehen  vrerden  dtirfe.  Aber  zu 
solchem  Zweifel  bietet,  da  auch  die  LXX  èytjâQetae  haben, 
weder  die  verallgemeinerte  Uebersetzung  des  Targums  0'^)??*' 
n^'rt^no^  „und  schlug  sein  Lager  auP,  noch  das  Schweigen  von 
einem  Hervorbrechen  aus  dem  Hinterhalte,  was  Thenius  z.  St. 
nothig  findet,  einen  ausreichenden  Grund.  —  Bôttcher  allein  II. 
S.  436  hat  beide  Formen  fttr  Qal  erklârt,  weil  das  erstere  Verb 
in  derselben  Bedeutung  sonst  im  Qal  vorkomme  (4  M  11,  17 


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Hiqtil  der  k"d  quiescentia.  §  85,  4,  391 

und  z.  B.  1  M  27,  36),  und  weil  er  flir  die  andere  Fonn  die 
Qalbedeutung  flir  richtig  hait;  weil  ferner  das  o  hinter  deni 
Prafonnativ  des  Qal  doch  auch  erst  aus  a  entstanden  sei  und 
auch  in  der  Stammsilbe  des  Qal  (1ttK»»5)  ein  Segol  sich  gebildet 
habe.  Aber  dem  allem  steht  gegeniiber,  dass  beim  Impf.  Qal 
die  Verwandlung  des  ursprunglichen  a  zjx  o  durcbgângig  und 
sogar  vor  der  Gutturalis  n  eingetreten  ist,  und  es  lâsst  sich 
nicht  annehmen,  dass  dièse  Analogie  in  zwei  Fâllen  nicht  be- 
folgt  worden  sei.  Anders  ist  es,  um  auch  diesen  moglichen 
Einwand  zu  beruhren,  wenn  beim  Hiqtil  neben  a  sich  o  zeigt, 
denn  die  Tendenz  der  Lautumwandlung  ging  nun  einmal  von 
a  zu  o  hin  und  hat  selbst  da  Eroberungen  gemacht,  wo  die 
allgemeine  Analogie  uoch  a  zeigt,  wie  eben  im  Hiqtil. 

Mit  erhôhtem  a  (vgl.  aram.  yû"^*^  aus  jd-dmar)  finden  wir 
°^  rro  (horchend)  Spr.  17,  4. 

Mit  verdunkeltem  a  haben  wir  ITJ'^iK  (ich  will  zu  Grunde 
richten)  Jr.  46,  8  und  ïTJSii^l  (und  ich  machte  zum  Schatz- 
meister),  also,  nebenbei  bemerkt,  ohne  l  in  der  Stammsilbe 
Neh.  13,  13. 

Âlfl  Qal  ist  die  letztere  Form  angesehen  worden  von  Qimchi  85,  b, 
indem  er  sagte  „nach  der  Analogie  von  H^»^k;*  und  so  auch  Buxtorf 
in  der  Concordanz.  Aber  es  ist  nicht  wahrscheinlich ,  dass  von  "^^Sk 
(thésaurus)  ein  Denominativ  gebildet  worden  sei,  welches  mit  '^sk 
(thesaurum  colligere)  zusammenfiel.  Es  ist  wahrscheinlicher,  dass  die 
Form  Hiqtil  sei  «  und  ich  befehligte,  Schâtze  zu  sammeln.  So  als 
Hiqtil  ist  die  Form  gefasst  von  Qimchi,  WB.  s.  v.,  ,|Obgleich  er  hS.tte 
sagen  sollen  h^">xSKi.  Aber  wir  haben  als  seinesgleichen  gefunden 
5p^-n3  1  Sm.  14,  22";  vgl.  oben  S.  210.  Hiqtil  ist  die  Form  auch  nach 
Ges.  Lgb.  S.  377;  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  117,  c;  Olsh.  §  257,  b;  BO.  II. 
436.  Stade  §  580,  b:  „lies  n^s»!",  weil  er  ûberhaupt  meint  (§  529), 
dass  die  Hiqtilformen,  welche  gegen  die  Norm  kein  ï  zeigen,  von 
den  Masoreten  irrthfimlich  wegen  des  Mangels  eines  ^  in  der  vorge- 
fondenen  Consonantenschrift  ohne  i  ausgesprochen  worden  seien. 
Aber  wesshalb  h&tten  denn  dieselben  Masoreten  *^'é^)  (5  M  9,  21)  etc. 
▼ocalisirt?  Stade  sagt  freilich  in  Bezug  auf  die  Imperfecta  consecu- 
tiva,  wie  das  angefûhrte,  §  580,  b,  dass  man  an  der  Bichtigkeit  des 
i  zweifeln  musse.  Er  meint  also  iîber  ips-r»i  etc.,  die  Punctatoren 
h&tten  unrichtig  das  i  weggelassen,  aber  ûber  '!\^tl^^  etc.,  sie 
bfttten  unrichtig  das  i  hinzugesetzt.  Solche  Beurtheilung  der 
Masoreten  richtet  sich  selbst.  Sie  kOnnen  1)  nicht  willkurlich  die 
Aussprache   gesetzt  haben;    2)    dieselbe    nicht   nach   der   herr- 


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392        ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

schenden  Analogie  gew&hlt  haben,  weil  aie  daan,  wie  bel 
^Vviti,  auch  bei  ^ip^r^^i  das  i  gesetzt  hS,tien;  aie  kônnen  3)  nnr  in 
beiden  Reihen  von  Fâllen  einer  festen  Tradition  gefolgt  sein. 

b'^p^M  Hos.  11,  4  ist  als  Impf.  Hiqtil  angesehen  vorden  Ton 
Qimchi  85,  a;  Ges.  Lgb.  S.  377  „ich  speise";  Thés.  s.  v.;  Rôd.  ini 
Index  analyt.;  Ew.  §  192,  d  „ich  lasse  essen**;  Olsh.  §  257,  b;  Land 
§  227,  d;  Mûhlau-Volck  s.  v.  und  im  analytischen  Anhang  „ich  reiche 
Speise";  Ges.-Kautzsch  §  68,  Anm.  1  „ich  gebe  za  essen";  Mûller 
§  254 >  d;  Stade  §  77,  a.  Der  Sinn  der  vorliegenden  Panctation  ist 
jedenfalls  so,  wie  dièse  Gelehrten  ihn  annehmen  „und  ich  reichte 
ihm  dar,  gab  [ihm]  zu  essen".  Und  nicht  ist  in  dieser  Panctation  mit 
Qimchi,  WB.  s.  v.  und  Commentât  z.  St.  ein  Nom  en  (dç),  wie  f»6S«,  oder 
mit  Bô.  IL  S.  436,  Anm.  ein  Deminuti^  zu  sehen,  vgl.  ûber  dieae 
angebliche  Deminutivbildung  im  Hebrftischen  oben  S.  167.  245.  — 
Dass  aber  das  ->  ursprûnglich  nicht  in  der  Form  gestanden  habe, 
sondem  ^51k  (==  Vsk,  Speise-,  auch  das  Targum  ûbersetzt  „zum  Easen*') 
geachrieben  gewesen  sei,  zeigt  die  Uebersetzuug  der  LXX  {âvi^tjaofiat)^ 
welche  jene  Form  ebenso  falsch  VaiK  lasen,  wie  Andere  durch  Ein- 
fïigung  des  •»  eine  schwierige  Asyndese  in  den  Satz  brachten. 

5.  Vor  Suffixen.  Beachte  den  Fall  ^iribDîJ  mit  Zaqeph 
qaton  Hes.  28,  18,  also  nach  Erwartung  (vgl.  S.  219  f.)  mit 
raeuultimabetonuug.  Es  erweist  sich  das  Pathach  des  Impf.  Qal 
als  nicht  direct  ftir  o  gesetzt  oder  als  selbstândiger  intransitiver 
Vocal  dadurch,  dass  es  verschwindet.  Es  bewâhrt  sich  also 
die  praktische  Regel,  welche  oben  S.  220  gegeben  wurde.  — 
Vgl.  Dikduke  §  51:  „Erkennungszeichen  des  Wortes  ^Essen". 
Das  ganze  Wort  „Essen'-,  wenn  es  mit  dem  Dreipunct  [Segol] 
angethan  ist,  so  ist  mit  Pathach  seine  Aussprache,  vgl.  He8. 
4,  12;  1  M  o,  17,  und  so  verlâuft  die  ganze  Schrift;  abgesehen 
von  rj'^bDiX  [ihre  Esser]  Pred.  5,  10".  —  Zur  lUustrirung  der 
oben  S.  229  gegebenen  Regel  bemerke  ich:  ïjinK  5  M  28,  -20 
und  SDiniÇ  Jos,  23,  13  ausser  Pausa,  aber  îjin»  5  M  28,  22 
in  Pausa;  ebenso  ausser  Pausa  ïjbDSÇ  1  M  2,  17  und  noch 
3,  5;  4  M  15,  19;  Tjnr^C  Hes..35,  10  und  noch  Jr.  23,  38;  2ril3M 
Mal.  1,  7.  12;  2,  17;  und  die  er stère  von  den  beiden  ausser 
Pausa  moglichen  Silbengestaltungen  zeigt  sich  in  7{ÇQ^  2  M 
23,  16;  5  M  16,  13;  DDfîDX  3  M  23,  39.  Bei  allen  vier  Verbeu 
sind  aile  Fâlle  angeflihrt,  wo  der  Infinitiv  mit  dem  SujEfix  der 
2.  Person  vorkommt. 

6.  Doppelt  schwache  Verba. 

a)  Transitiv.  —  Von  tnîj  (ergreifen)  kommen  neben  den 


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Suffixe  an  K"t  qu.  —  Verba  med.  gutt.  u.  K"ft  qu.  §  85,  5.  6.     393 

Formen  mit  gesprochenem  K  Tnîj;;  Ri.  16,  3;  1  Kg.  6,  10;  und 
th^P  Pred.  7,  18  nur  solche  mit  quiescirendem  M  Yor  und  zwar 
immer  mit  Sere  Tn»"^  Jes.  5,  29  etc.;  tnKn  5  M  32,  41,  1'lTn«'^ 
Jes-  13,  8,  aber  'îrnK'^  Bi  12,  6  etc.;  Cohortativ  mni^  HL.  7,  9. 
Impf.  consec.  mij'n  2  Sm.  6,  6;  mKPîl  Ruth'3,  15;  rnhj 
2  Sm.  20,  9;  tni^^  Ri/20,  6,  auch  nrni^n  2  Sm.  4,  10.  Bemerke. 
noch  îtttnK*^  2  M  15,  15  und  die  Lesart  Ifîîtn»'^  Jr.  13,  21 
(Qimchi  84,  b). 

Imperativ:  ThîJ  2  M  4,  4;  ^^TH»  Ruth  3,  15,  wo  sich  eine 

Spur    des  alten  u  hinter  dem  zweiten  Stammconsonanten  er- 

halten  bat;  also  mit  Vererbungscbateph-qames  [S.  74].  So  richtig 

Ew.   §   65,  b;    Ges.-Kautzsch  §  64,  2.    Das  Chateph  ist  nicht 

besprochen  bei  Qes.  Lgb.  S.  330.    Olsh.,  der  es  §  64,  d  erwâhnt, 

betracbtet  es  §  234,  e  als  „Âbnonnitat,  da  der  urspriingliche 

Vocal  u  in  Formen  dieser  Art  dem  ersten  Radical  zu  folgen 

pflegt,  hier  aber  in  è  abgeschwacht  erscheinf*.  Aber  ganz  abnorm 

ist   die  Erscheinung   nicht.     Denn   wenn   auch    das   u   in    der 

îîichtpausalform  sibtDp  hinter  p  steht,  so  muss  es  doch  im  Sprach- 

leben  auch  hinter  1}  noch  gesprochen  worden  sein,  wie  die  Pausal- 

form  zeigt;  abgesehen  von  den  Imperativen  mit  1  hinter  dem 

zweiten  Stammconsonanten    §  20,    12  (S.    163  f.).     Also  von 

diesem  in  der  Pausa  thatsâchlich  hinter  n  erscheinenden  Gholem 

muss  das  Chateph-Qames  ein  Nachklang  sein.    Desswegen  kann 

es  auch  nicht  mit  fio.  II.  S.  376   aus  Absimilation  erklârt,  und 

kann  nicht  die  Form  mit  Stade  §  598,  a  durch  Verweisung  auf 

§  104  zu  denjenigen  Fallen  von  Chateph-Qames  gestellt  werden, 

wo  demselben  kein  o  in  derselben  Form  vorangegangen  ist.  — 

nnK  HL.  2,  15;  in  Pausa  ïitHk  Ne  h.  7,  3 

^^Infinitiv:  îhK  1  Kg,  6,  6;  aber  rn«|  Ps.  56,  1;  '«b  Hi 
38, 13  etc.  Das  Participium  passivum  (nnn)  ^^tn»  HL.  3,  8  ist 
zu  bemerken,  weil  es  activen  Sinn  „sich  befassend  mit*^  hat 
Ges.  Lgb.  S.  309  u.  A.  Es  ist  nicht  geradezu  passiv,  wie  Qimchi 
Wfe.  s.  V.  angiebt,  wenn  pr  l^ian  Ri.  18,  11  und  «sûb  Hes.  9,  2 
vergleicht. 

Niqtal:  sitnKS  (sie  ergrifTen  flir  sich  [sibi]  Besitz)  4  M  32,  30; 
Jos.  22,  9  neben  mK3  1  M  22,  13;  vgl.  ïlTHKn  1  M  47,  27. 

b)  Intransitiv.  —  nsi»  in  grosser  Pausa;  bei  Zaqeph  qaton 
1  Sm.  1,  5;  Mal.  2,  U;  im' Worte  vor  der  Pausa  1  M  27,  14; 
aber  sonst  nnîj  1  M  37,  3.  4;  5  M  4,  37;  1  Kg.  11,  1.  —  ^nn« 
5  M  7,  13;   15,  16;  23,  6  und  so  immer  vor  Suffixen  (S.  230) 

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394        I^*  Haupttbeil:  Formenlebre.  lî.  B.  Schwaches  Verbam. 

mit  dem  intransitiven  Sere;  vgl.  noch  tltninK  Ruth  4,  15,  wie 
richtîger,  anstatt  mit  Pathach  un  ter  D,  zu  lesen  ist.  So  auch 
immer  bei  der  3.  plur.;  1  Sm.  18,  22  etc.  Hier,  im  Unterachied 
von  §  29,  6  (S.  230),  ist  wegen  der  Gutturalis  DDnïlX  richtiger 
mit  Bô.  II.  S.  393  vorauszusetzen,  als  Segol  un  ter  dem  Si  mit 
Ew.  pag,  14  und  §  251,  a. 

Imperfect:  Sn»);  etc.  (strafifen  SiJbenschluss^liest  raan  neben 
lockerem  2  Chr.  19,  2);  nur  existirt  die  2.  sg.  fem.  nicht,  sondern 
k5nnte  nur  erschlossen  werden.  Aber  in  der  1.  sg.  erzeugte 
sich,  als  noch  strafFer  Silbenschluss  vorhanden  war,  nïiîÇ  Spr. 
8,  17;  „mit  Sere",  Qimchi  84,  a.  Die  Analogie  bat  bewirkt, 
dass  dafiir  auch  die  transitive  Aussprache  entstand:  Sïi»  Mal.  1,  2 
und  mit  Suffixen  Hos.  11,  1;  14,  5;  Ps.  119,  167.  Weiter  kommt 
die  1.  sing.  nicht  vor.  Im  Plural  existirt  nur  ^iSîlçn  Spr.  1,  22, 
wo  zur  Vermeidung  der  drei  mit  Schewa  versehenen  Silben  in 
dem  vorauszusetzenden  'ûnijr)  [vgl.  "jïûîriKr)  mit  ttn  Ps.  4,  3  und 
die  Pausalform  ^3«]T2<r!  Zacb.  8,  17]  der  Spiritus  lenis  stark  eîn- 
gesetzt  und  dadurch  den  vorausgehenden  kurzen  Vocal  unter- 
driickt  bat.  Vgl.  ttber  den  Vorgang  §  31,  8  bei  der  Besprechung 
der  Form  aus  Zach.  7,  14  (S.  279);  §  33,  9,  c  ûber  "nnp  (S.  31S); 
unten  §  42,  1  bei  Besprechung  von  "jK^ip  2  M  2,  20.  Mit  solchen 
Erscheinungen  ist  unsere  Form  schon  zusammengebracht  von 
Ges.  Lgb.  S.  170;  Ew.  §  60,  c.  Auch  Olsh.  §  237,  c  verweist 
auf  §  61,  wo  er  von  der  Metathesis  des  Silben vocals  im  All- 
gemeinen  spricht.  Ebenso  Bô.  I.  S.  239  mit  Verweisung  auf 
S.  249.  Einfluss  des  Gegentons  braucht  nicht  mit  Stade  §  102,  a 
zu  Hilfe  gerufen  zu  werden.  Vgl.  Qimchi  84,  a  ,J)ie  Normal- 
form  davon  war  ^Dil^(D,  mit  Schewa  das  K  und  das  H,  und  es 
war  schwer  das  Zusammenstossen  zweier  Buchstaben  der  Kehle 
mit  zwei  Schewa.  Oder  vielleicht  war  das  K  mit  Segol  [sûiT^Pl, 
und  es  war  das  n  chatuphirt  („er  will  sagen  mit  Schewa  quiescens"* 
heisst  es  in  der  Nota),  und  um  einen  breiteren  Laut  beim  n 
entstehen  zu  lassen,  verwandelte  sich,ihr  [des  M,  M  und  Ti\  Vocal, 
[und  es  entstand]  das  Schewa  unter  n  und  Sere  unter  M  und 
Schewa  mit  Pathach  unter  Si.  Und  Rabbi  Jona  schrieb,  dass 
die  Form  gehôre  zum  Intensivstampi  und  dass  das  Sere  auf- 
trete  anstatt  Pathach*'.  Und  so  Qimchi  selbst  im  WB.  s.  v.  — 
Mit  Suffixen  z.  B.  *^?nrT«;;  l  M  29,  32  mit  dem  Perfectsuffix: 
ebenso  in  innK^')5  1  Sm.  18,  1  Kth.  Aber  die  Punctation  des 
Stammes  ist  immer  so. 

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Verba  mediae  gutt.  und  K"i  quiescentia.    §  35,  6.  395 

Imperativ:  an»  Hos.  3,  1;  mit  SufiF.  r\^^^  Spr.  4,  6.  Die 
2.  fem.  kommt  nicht  vor.  Die  2.  plur.  ïDn»  A  m.  5,  15;  Ps. 
31,  24;    in  Pausa  ïDrjK  Sach.  8,  19. 

Infinitivus:  nnrT»"  1  M  29,  20  etc.  —  Transitiv  und  ohne 
Femininendung  !2h^b  nur  Pred.  3,  8  nach  Analogie  von  an- 
deren  dabeistehenden  Infinitiven.  In  OIinK  Hos.  9,  10  kann 
man  ebensogut  diesen  Inf.  (Oes.,  Thés.)  als  den'  Sing.  {rpTÙ^ 
wie  bnk",  Qimchi,  WB.  s.  v.)  von  dem  D'^anç,  Liebkosungen 
(MûMau-Volck)  erkennen. 

Particip:  nSlÉÇ;  n^^n».  Niq.  nsi»^  einmal  2  Sm.  1,  23  im 
Bogenliede. 

Intensivstâmme:  nïlÇti  (Freund;  gewôhnlich:  Qôtzenlieb- 
haber). 

vxn  >2ritç  Hos.  4,  lÔ.  Der  zweite  Theil  kann  und  soll  nicht 
irgendwie  ein  Substantiv  sein,  aondern  ist  als  Yerbalform  gemeint. 
Das  Targam  ûbersetzt  ^sie  lieben,  dass  komme  {''^rp.  nam)  ûber  sie 
die  Schande";  LXX:  ijydnrjaav.  Und  zwar  haben  die  Punctaioren 
niclit  an  abgekurztes  ^ah^  (dederunt)  gedacht,  vgl.  Ges.  Thés.  s.  v. 
nrr;  denn  dies  Yerb  hat  auch  in  den  Dialecten  keine  intransitive 
Aussprache.  Sie  haben  auch  nicht  mit  Qimchi  Mikhlol  91,  b;  WB. 
B.  V.  nrp;  Gommentar  z.  St.  ('»  nsn)  and  Easchi  z.  St.  „nan  ist  ein 
Ausdruck  des  Planens,  wie  rra^  2  M  1 ,  9**  an  den  Imperativ  von  am 
denken  kOnnen,  denn  sonst  hâtten  sie  die  Consonanten  M'n  wie  5  M 
1,  13  etc.  panctirt.  Sie  kônnen  aber  die  Worte  als  Verkûrzung  des 
intransiûven  artM  verstanden  haben.  —  Ëine  andere  Frage  ist,  ob 
dièse  Bildungsweise  dem  Leben  der  Sprache  angehOrt  hat.  a)  Ew. 
§  120,  a  h&lt  diess  auch  hier  fur  richtig,  wie  bei  der  Form  ans  Ps. 
88,  17,  vgl.  oben  §  26,  3  (S.  203).  Ebenso  BOttcher,  welcher  IL 
S.  367  die  Form  ohne  jede  Nebenbemerkung  giebt,  aber  nach  einer 
Anmerknng  auf  S.  286  das  û  des  ersten  Theiles  als  vorausge- 
nommenes  Afformativ  betrachtet.  Mûhlaa-\rolck  im  analyt.  Anhang 
sagen:  ,',Mifc  spottender  Wiederholong  des  hinteren  Theiles  des  voll- 
stftndig  gebildeten  Verbums  mit  der  Verbalperson  als  selbst&ndiger 
Form".  Und  das  soll  doch  „Pealalbildung"  sein.  Es  ist  ja  eben  die 
Frage,  ob  eine  solche  Wiederholung  des  zweiten  Theiles  vom  verbum 
finitum  denkbar  ist.  —  /9)  Es  ist  die  dastehende  Form  als  Verkennung 
eines  regelmâssigen  Qetaltal  fiir  die  beabsichtigte  Form  nanarrM  an- 
gesehen  worden  vOn  Ges.  Thés.  s.  v.,  wie  ja  auch  die  Quadriliteral- 
bildung  verkannt  worden  sei  Jes.  2,  20;  61,  1;  Jr.  46,  20  (Lgb.  S.  118). 
So  auch  Stade  §  156  mit  halber  Entschiedenheit  („falls"  lahartK  zu 
lesen  ist).    Man  kann  fur  dièse  Deutung  noch  anftihren,   dass  mit 


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396         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

den  besprochenen  Formen  ein  starker  Ansdruck  des  Verbalbegriffes 
gegeben  werden  soUe,  weil  im  paraUelen  Gliede  der  Infl  abs.  mit 
dem  Yerbum  fînitum  stehe.  Man  kann  femer  fur  eine  Intensiv- 
bildong  anfQhren,  dass,  wie  mit  dem  Fiel  gewôhnlich,  so  aucb  bier 
die  abtrûnnige  Liebe  zu  den  GOtzen  gemeint  sei.  aleo  ûbersetEt 
werden  musse  ,.sie  haben  mit  dem  Scbandgôtzen  geliebelt".  — 
y)  Aber  Gesenius  selbst  bat  im  Tbes.  s.  y.  nrr  die  Entstehong  des 
ganzen  zweiten  Theiles  als  «infaches  Schreiberversehen  kennen  ge- 
lehrt.  N&mlicb  ein  Scbreiber  babe  zufôllig  die  zwei  letzten  Silben 
des  Torausgebenden  Wortes  wiederbolt  gebabt,  babe  aber,  om  die 
Eleganz  der  Handscbrifb  nicbt  zu  verderben,  die  falscbe  Wieder- 
bolong  lan  nicbt  ausradirt,  sondem  nur  durcb  ein  Zeichen  bemerk- 
lich  gemacht,  and  Sp&tere  h&tten  mit  Yernacbl&ssigung  dièses 
Zeicbens  die  Consonanten  aLs  eine  zum  Texte  gebôrige  punctirt. 
Diess  bielt  aucb  B5d.  im  Index  analjt.  zum  Tbes.  s.  v.  lan  ftir  wabr- 
scheinlicb;  ebendafûr  bat  sicb  aucb  Olsb.  §  252  mit  voiler  Ent- 
schiedenbeit  erkl&rt.  Wie  sicb  Gesenius  die  Yerbreitang  dièses  Ver- 
sebens  in  aile  Handschriften  gedacbt  bat,  bat  er  nicbt  bemerkt. 
Icb  babe  aber  in  De  Criticae  Sacrae  argumento  e  lingnae  legibus 
repetito  pag.  28  schon  anseinander  gesetzt,  dass  man  sicb  die  Ver- 
pflanzung  der  einzelnen  AuffS.lligkeiten  in  aile  Handscbriften  denken 
kônne,  obne  dass  man  mit  Olshausen,  de  Lagarde  und  Wellhausen 
die  Meinnng  von  dem  éinen  Muttercodex  aller  unserer  Handscbriften 
hegt.  Es  wird  ricbtig  sein,  was  icb  dort  geschrieben  babe,  «pniras 
manuscriptomm  nostrorum  notas  in  variis  exemplaribus  paulatim 
ortas,  tum  a  masoretis  collecïtas  et  postea  secundum  eomm  régula î^ 
in  omnibus  codicibus  retentas  esse". 

Neben  bn»;;  (er  zeltet)  1  M  13,  12.  18  findet  sich  bïT?  mit 
vh  hinter  andem  Imperfecten  Jes.  13,  20  =  „iiicht  soll  zelten 
(dort  ein  Araber)".  Es  steht  ftir  bnK%  also  das  Impf.  Qi.  So 
Ges.  Lgb.  S.  378  „walirscheiiilich^^;  bestimnit  Thés.  s.  t.;  Rod. 
im  Index  analyt.  So  auch  Olsh.  §  248,  a;  nur  dass  er  ohne 
hinreichenden  Grand  einen  Fehler  ftlr  bn?'?  (er  leitet)  annimmt; 
Bô..n.  S.  436;  Ges.-Kautzsch  §  68,  Aniîa^  2;  Mûller  §  Î54,  d; 
Stade  §  154,  a.  Die  gewôhnliche  Lesart  mit  Pathach  kann 
nicht  mit  Ew.  §  75,  a  als  Hiqtil  aufgefasst  werden,  weil  da 
die  Kûrze  des  a  unerklârt  bleibt;  aber  auch  die  seltenere  Lesart 
bn^  soll  man  nicht  als  Jussiv  Hiqtil  f&r  bnb(];,  sondem  als  An- 
nâherung  unserer  Form  an  das  regelmassige  bST  (er  lasst  hell 
sein)  betrachten,  welches  gerade  in  demselben  Capitel  Vers  10 
vorkommi     Qimchi   spricht  aber   nur   von  der  gewôhnlichen 


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Yerba  mediae  giitt.  und  m"k  qniescentia.  §  S5,  6.  397 

Lesart  and  erkiârt  aie  fïU*  Hiphil  (wâhrend  Elias  Levita  hixizu- 
fôgt,  dass  ihm  die  Form  zum  Piel  zu  gehôren  scheine);  „da8  "^ 
sei  mit  Pathach  versehen,  um  das  Wort  zu  scheiden  von  bïl^ 
welches  eine  andere  Wurzel  und  eine  andere  Bedeutung  hat". 
Genau  so  iin  WB.  s.  v. 

inK^  (und  ich  zôgerte)  1  M  32,  5  ist  Ixnpf.  Qal  (Qimchi, 
WB.  s.  V.)  Im  Mikhlol  84,  b  sagt  er  ..Wir  sagen  darûber,  dass 
es  zum  Piel  gehore;  obgleich  wir  bei  der  Wurzel  irTK  gefunden 
haben,  dass  die  Imperfectformen  des  Qal  auf  zwei  Arten  vor- 
kommen,  liegt  es  hier  bei  dieser  Form  doch  sehr  nahe,  dass 
aie  zum  Piel  gehore".  —  IHK  (er  zôgerte)  1  M  34,  19  ist  Perfect 
Qittel.  Diess  ftigt  Elias  Levita  Mikhlol  84,  b  hinzu,  weil  Qimchi 
im  Mi.,  obgleich  nicht  im  WB.,  es  weggelassen  hatte.  Jedenfalls 
ist  die  Doppeltheit  der  Gutturalis  die  Ursache  gewesen,  dass 
hier  vor  n  (gegen  S.  267)  Ersatzdehnung  ist.  Der  Process 
wird  80  zu  denken  sein,  dass  im  ursprûnglichen  *in^  durch  den 
js^utturalischen  Stimmeinsatz  das  ï  zn  ë  zerdrûckt  und  dann 
dièses  per  Syriasmum  gedehnt  wurde.  —  Der  Plural  ïiinç  (sie 
haben  gezogert)  Ri.  5,  28  kann  nur  durch  Ânnahme  einer  Zer- 
drûckung  des  i  aus  ï^nnK  abgeleitet  werden.  Dièses  als  Ghrund- 
fonn  aufzustellen ,  ist  einzig  richtig;  denn  jede  Form  muss 
organisch  aus  ihrem  nachsten  Typus  erkiârt  werden;  vgl.  meine 
Âethiopischen  Studien  S.  83  —  85.  Und  nur  aus  dieser  Grund- 
foraikonnte  jene  werden;  also  wird  meine  Théorie  hier  durch 
die  Praxis  bewâhrt.  Jene  richtige  Grundform  ist  angenommen 
von  Ew.  §  70,  b;  Olsh.  S.  539;  Ge8.-Kautzsch  §  64,  Anm.  3; 
Stade  §  414,  a.  Rod.  im  Index  analyt.  zum  Thés,  schwankt 
zwischen  der  richtigen  und  der  unrichtigen  Grundform,  vgl. 
^pro  ïinnK  vel  siin»".  Nur  letztere  Form  ist  als  zu  Grande 
hegende  betrachtet  von  Ges.  Lgb.  S.  170;  Thés.  s.  v.;  Bô."  IL 
8.  367;  Mûhlau-Volck  im  analyt.  Anhang. 

in'^'n  (und  er  tibte  Verzôgerang;  direct-causativ)  2  Sm.  20,  5 
Qeri.  Die  Form  ist  als  Hiqtil  von  in«  abgeleitet  durch  Qimchi, 
WTJ.  s.  V.'  (im  Mikhlol  84  erwâhnt  er  die  Form  nicht);  Ges. 
Lgb.  S.  377;  [Ewald  erwahnt  die  Form  nicht);  Bô.  II.  S.  436; 
Stade  §  498,  c.  Freilich  kônnte  die  Form  auch  ein  Impf.  Qal 
(Olsh.  §  241,  c)  sein,  weil  nun  einmal  auch  von  lïiiC  eine  intransitive 
nnd  eine  transitive  Bildung  des  Imperfect  Qal  vorhanden  ist.  — 
•ledenfalls  ist  kein  Grand,  fUr  dièse  Form  ein  Verb  nn*^  anzu- 
nehmen,  wie  Ges.  Thés  und  Mûhlau-Volck  gethan  haben.    Wie 

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398 


II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 


ist  man  darauf  gekommen?  Durch  das  Kethib  in'»'^*l.  Aber 
diess  scheint  mir,  wie  eben  auch  den  Masoreten,  eincir  von  den 
vielen  Fâllen  der  Verschreibung  eines  "^  ftir  1  et  vice  versa  zu 
sein.  Ich  sehe  keinen  Grund,  von  dem  Urtheil  der  Masoreten 
abzuweichen.  Sie  scheinen  mir  mit  Recht  in  in'^'^l  keine 
aramâische  Schreibweise  (die  zu  erkennen  ibnen  doch  sehr 
nahegelegen  batte)  fur  in^5,  wie  Olsh.  a.  a.  0.  und  Stade 
§  112,  G  das  Kethib  aussprechen,  gefunden  zu  haben;  demi 
wozu  wâre  ausnahmsweise  scriptio  plena  beim  Prâformativ  •» 
noch  dazu  hinter  1  gewâhlt?  Und  wesshalb  soUten  die  Masoreten 
ein  in*^^,  wie  das  Kth.  von  Ges.  Thés.  s.  v.,  oder  das  Piel 
"^n??!?  ^®  dasselbe  von  Bô.  IL  S.  461  und  Mtthlau-Volck  ge- 
lesen  wird,  nicht  erkannt  haben;  falls  dièse  Formen  von  dem 
angeblichen  in*^  vorhanden  gewesen  wâren?  Ich  kann  also  das 
Urtheil  von  Stade  §  112,  c  „E8  liegt  gar  kein  Grund  vor  mit 
dem  Qeri  zu  lesen^^  nicht  billigen. 


§  36.    Verba  "^rB. 

Das  sind  Verba,  deren  erster  Stammconsonant  ursprQnglich 
1  war,  aber  im  Hebr.  am  Wortanfang  [und  Hithqa.]  ak  das 
bequemere  *^  erscheint.  „0b  ein  Verbum  wirklich  ï'fi  sei,  zeigt 
sich  an  der  fiildung  von  Hiphil,  den  Derivaten  und  haufig  in 
dem  Arabischen,  wiewohl  zuweilen  auch  ein  Verbum  im  Hebr. 
n"6  sein  kann,  im  Arab.  aber  *^"t,  und  umgekehrt''.  Ges.  Lgl). 
S.  383. 

Paradigmata:  IÇJ  (sitzen,  wohnen,  bewohnt  werden)  und 
ttf")"  (Besitz  ergreifen  und  haben  von  etwas). 


Perfectum: 

m; 

"T 

nniç;; 

rnD"!!^ 

M«;: 

^'^y: 

Imperfectum: 

^»'! 

«T? 

'^Mn 

•    :       r 

rrsstfn 

fryèyv) 

Imperativ: 

^V. 

™T» 

«3  «l 

inc 

itj-i 

n?itf! 

? 

• 

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Impf.  Qal  der  ^'\*t  nacb  aô^.  §  86,  1.  399 

Inf.  constr.:        riM  ntJ'l;  wy^ 

„    absolutus:  ni©"^  «il* 

T  T 

Partdcip:  attf*^ 

1.  Qal   nach   der   Analogie    ron  21û\    Darnach  gehen 

■fe^  (ferzeugen]  gebaren)  und  Tl^  (herabsteigen). 

ryi  Ri.  5,  13  und  -iH  19,  H.  Fiir  t^i^  hatie  sich  seines  hftufigen 
Qebrauches  wegen  auch  die  Form  jârdd  Ri.  5,  13  gebildet  und  es 
fiel  auch  das  j  ganz  weg,  Ki.  19,  11.  Denn  jene  erstere  Form  soll 
nach  dem  Context  nichts  anderes  sein,  als  das  nna  des  Targum  und  das 
xaxépu  ^^^  LXX,  und  die  zweite  kann  nichts  anderes  heissen  als 
das  ïfim  (hatte  abgenommen)  des  Targums  und  das  nQofiefifpea  der 
LXX.  Und  man  muss  sich  doch  bedenken,  zwei  Schreibfehler  an- 
zunehmen.  Was  insbesondere  die  Aphaeresis  bei  der  zweiten  Form 
anlangt,  so  ist  beachtenswerth ,  dass  gerade  bei  drei  so  viel  ge- 
brauchten  WOrtem  wie  pa  [S.  300];  rrph  [S.  317.  319  f.]  und  unserm 
-:^  der  unbesiimmtere  Laut  fehlt.  Ygl.  noch  die  Aphaeresis  desj 
einnud  (8.  402)  beim  Inf.  absolatus  und  die  dort  stehende  Bemerkung 
aos  Qes.  Lgb.  Die  Andem  haben  so  geurtheilt:  Qimchi:  1  *—  Impf. 
apocopatum  Piel  verbi  mn  ,,die  Bedeutong  ist  die  des  Herrschens**; 
2  —  Perf.  Qal  verbi  ti-»;  WB.  s.  vv.;  Qes.  Lgb.:  1  «  Imperativ 
S.  384;  2  «=  Perf.  S.  139;  —  Ew.:  1  «  Perf.  §  87,  a,  Anm.;  2  ist 
nicht  erw&hnt;  —  OUh.  §  232,  a:  beide  Formen  sind  Schreibfehler 
fur  w;  —  Bô.  II.  S.  412:  n?;  =  a^;:,  aber  fQr  diesen  Vorgang  haben 
wir  keinen  gesicherten  Beweis;  S.  442:  Ri.  19,  11  =  Perf.;  —  bei 
Muhiau-Yolck  finde  ich  1  nicht  erwâhnt;  2  =  Perf.  im  analjt. 
Ânhang;  Stade  §  384  wie  Olshausen. 

Imperfect.  ntp\  Qes.  Lgb.  S.  379  sagte  tlber  die  Bildung 
dièses  Imperfects:  „Das  Futur  hat  in  sehr  vielen  Verben  in  der 
letzten  Silbe  Zere  und  dann  quiescirt  auch  prima  Jod  in  Zere, 
fallt  aber  zugleich  aus^  Er  hat  also  fUr  die  Stammsilbe  wie 
for  die  Prâformativsilbe  nur  den  Thatbestand  angegeben;  bei 
der  letzteren  aber  noch  unrichtig  vom  Âusfallen  eines  Jod  ge- 
redet,  wâhrend  es  sich  doch  um  1  handelt.  —  Ewald  §  139,  a 
lehrt:  „Ein  Ï'D  hâltunter  den  beiden  zusammentreffenden  Lauten 
'-tf  [damit  meint  er  1]  folgerichtig  den  ersten  als  das  Qal  be- 
zeichnend  fest,  dehnt  dann  aber  sofort  unter  vôlliger  Ausstossung 
des  *!  das  2*  zu  é;  .  .  .  .  und  es  bâlt  dann  hinten  das  ê  fest  als 
Wiederhall  des  ê  und  als  die  rechte  Senkung  nach  einem  solchen 
Vocale".  Er  geht  also,  was  die  Prâformativsilbe  anlangt,  vom 
Impf.  des   starken  hebrâischen  Verb,    demnach   von    dem 


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400        ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

Chireq  in  Vop'J  aus,  legt  also  yià*]*>  zu  Grunde,  lasst  das  "^ 
Syncope  erleiden  und  das  i  in  ofiFenwerdender  Vortonsilbe  zu 
langem  e  sich  dehnen.  Wesshalb  dièses  lange  e  mit  Circumflex 
geschrieben  wird,  wahrend  es  doch  nur  ein  gedehntes  î  sein 
soU,  sieht  man  nicht  ein.  Femer  betrachtet  Ew.  das  e  der 
Stammsilbe,  welches  er  als  tongedehntes  richtig  mit  dem  Balken 
bezeichnet,  als  Wiederhall  vom  langen  e  der  Prâformativsilbe.  — 
Bô.  IL  S.  440  f.  geht  von  dem  Satze  ans,  dass  das  e  der  Prâ- 
formativsilbe thatsâchlich  nicht  ein  bloss  tonge- 
dehntes, sondern  ein  festes  ist,  weil  es  sich  in  der  dritt- 
letzten  Silbe  vor  dem  Ton  immer  erhâlt.  Mit  diesem  Satze 
hat  er  Recht,  nnd  es  ist  unrîchtig,  wenn  Ges.-Kautzsch  §  69,  1 
schreibt:  „at?|;  mit  tonlangem  Sere  in  beiden  Silben.  Statt 
des  ursprûnglichen  a  erscheint  als  Vocal  des  Prâformativs  bereits 
/  (aus  a  verdûnnt);  nach  der  Elision  des  Waw  musste  diess 
/  in  ofiFener  Silbe  nothwendig  in  tonlanges  ê  ûbergehen. 
[Also  so  mit  Ewald].  In  zweiter  Silbe  haben  dièse  Verba 
ursprûnglich  t\  welches  in  der  Tonsilbe  gleichfaUs  zu  tonlangem 
ê  wird''.  —  Jenem  thatsâchlichen  Beharren  des  Praforraativ-/' 
dieser  Verba  auch  beim  FortrQcken  des  Accentes  lâsst  sich  kein 
willkttrlicher  Grund  unterschieben:  etwa  der,  dass  sich  die 
Sprache  davor  gescheut  habe,  dièse  Praformative  vocallos  werden 
zu  lassen.  Es  kann  also  das  e  des  Prilformativs  dieser 
Verba  nur  als  ursprûnglich  langes  betrachtet  werden.  — 
Dieser  Thatsache  wird  nicht  durch  die  Erklârung  von  Olsh. 
§  242,  d  Rechnung  getragen,  welcher  die  hebr.  Bilduug  von 
der  arabischen  ableitet,  wie  sie  dort  gewôhnlich  ist  [jathîhuj 
jatîdu,  jàridû]^  und  nun  meint,  die  Bildung  M^  etc.  sei  ver- 
mieden  worden,  weil  dieselbe  schon  fiir  andere  Nominalformen 
in  Anspruch  genommen  gewesen  wâre.  Mit  Olshausen  gehen 
Bickell  §  133  „n«:)  =  yiachib  ^  ya[v\sch{bu'';  Land  §  210,  b 
„!lbK  =  \lik'^;  Mûller  §  261  „Das  ï  des  Prâformativs  Jî  wird 
in  ë  verlângert".  —  An  Stelle  jenes  willkOrlichen  Gnindes, 
durch  den  Olsh.  die  Vertauschung  des  a  hinter  J  durch  i  er- 
klâren  wollte,  hat  Stade  in  seinem  §  108  die  Erklârung  gesetzt, 
dass  das  e  des  Prâformativs  aus  riickwârtsgehender  Einwirkung 
des  in  der  Stammsilbe  ursprtinglich  stehenden  i  entstanden 
sei.  Aber  auch  dadurch  bekâmen  wir  bloss  ein  tonlanges  e. 
Wenigstens  in  a'^pn  und  C^pti,  worin  nach  Stade  derselbe  Ein- 
fluss  gewirkt  haben  soll,  ist  das  durch  angebliche  Riickwirkung 


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Impf.  QaJ  der  *«i''i)  nach  3V^  §  86,  1.  401 

eines  i  auf  a  entstandeue  e  ein  tonlanges,  beim  Fortrûcken 
des  Accentes  verschwindendes.  Ich  halte  es  daher  ûberhaupt 
nicht  fur  richtig,  jener  rlickwârtswirkenden  Assimilation  im 
Hebraischen  eine  weitere  Bildung  znziischreiben,  als  die  Um- 
wandlung  des  nki  in  êhh  [?[  ],  vgl.  S.  218;  vgl.  noch  §  34,  5 
ncrtl   auf  S.  351  und  S.  484  f.  [D-^pn]. 

Aber  jener  richtige  Satz  von  Bottcher  ûber  das  thatsâch- 

liclie  Beharren  des  Praformativ-f<  hat  ihn  eine  Folgerung  ziehen 

lassen,  die  zu  weit  zu  gehen  scheint.    Namlich  er  hat  nicht  die 

Entstehung  dièses  e  ans  c/t',  also  ans  3tt|7?,  sondern  ans  au,  o, 

also    ans   StJI^   unmittelbar  angenommen.     Aber  mit  der  Be- 

rufang   auf  niM,    D^  lâsst    sich  die  Umwandlung  des  o  zu  ^ 

nicht  decken.    Es  scheint  also,  dass  Bottcher  yielmehr  bei  der 

Ansicht  hâtte  stehen  bleiben  sollen,  dass  zwar  St?"^?  zu  Grunde 

liège,  dass  aber  daraus  "M^^^  und  schliesslich  Itfî')  =  jeschëb 

geworden  sei.    Der  Umstand,   dass   die  Pleneschreibung  jenes 

**  hinter  ">  nicht  geûbt  wurde,   kann  uns  von  dieser  einzig  der 

Wirklichkeit    entsprechenden    Erklârung    nicht    zurûckhalten. 

[Vgl.  aber  ûberdiess  scriptio  plena  Ps.  72,   14;    auch   in  dem 

Kethib  rDStf'^r)  (sie  soUen  bewohnt  sein)  Hes.  35,  9,  weil  dièses 

nach  dem  vorherrschenden  Sprachgebrauch  Qal  (Ges.  Thés,  und 

Olsh.  §  242,  d),  nicht  Ni.  'M^^n  (Bô.  II.  S.  461)  ist;   auch  Mi. 

1,  8,  vgl.  Nr.  7,  a  (S.  415).  —  Uebrigens  erlaube  ich  mir  noch 

eine  Andeutung  zu  geben,  wie  das  ^  mehr  unmittelbar  (also  im 

Sinne  Bottcher  s)  aus  au  entstanden  sein  diirfke,  so  dass  nicht 

unser  e  aus  derjenigen  Sprachstufe  stammte,  wo  das  anlautende 

Wav  schon  in  Jod  ûbergegangen  war.   Namlich  das  chald.  1W^T\ 

^Stannen)  scheint  mir  Levy  richtig  von  Oavfxa  abzuleiten,  und 

nicht  ist  mit  Fleischer  im  Nachtrag  ein  i^ifxa  vorauszusetzen, 

denn  wie  sollte  diess  dem  chald.  Worte  die  Bedeutung„Staunen'^ 

geben?  &avfia  ist  nun  aber  nur  durch  tâuma^  taîma,  teima  hin- 

durch  zu  tWt!\  geworden.    So  kann  auch  aus  jauschiby  jduscîdby 

jeischib  endlich  jêschëb  geworden  sein.  —  Dass  ûberdiess  auch 

im  Wûstenarabisch  Imperfecte  ohne  Syncope  des  w  gesprochen 

werden,  hat  schon  Bottcher  erwâhnt. 

Imperfectum  consecutivum  StÇJ*  etc.;  aber  STÇîjÇI  ^  ^ 
9,  9;  dagegen  wieder  ^tV)  4  M  20,  15.  Stf*;  und  ib;;  und  auch 
mit  1  consec.  behalten  ihr  zweites  Sere  auch  in  Pausa;  aber  y^^ 
Ps.  18,  10  in  grosser,  Spr.  30,  4  in  kleiner  Pausa. 

Zu  den  Formen  mit  Vocalafformativen  bemerke  noch  die 

KOnig,  Lehrgebllade  d.  hebr.  Spr.  26 


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Qoo^^ 


402        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Scliwaches  Verbum. 

kurze  Notiz  in  §  50  der  Dikduke:  „KJ-rnn»  1  M  18,  2r*. 
Dieser  Cohortativ  der  1.  sing.  kommt  nicht  weiter  vor;  der 
Cohortativ  der  1.  plur.,  welcher  nach  der  Concordanz  dreimal 
(1  M  11,  7;  43,  4;  1  Sm.  14,  36)  vorkommt,  zeigt  dièses  Chateph- 
Pathach  nicht;  ebensowenig  zeigt  es  sich  in  einer  anderen 
Form  mit  VocalaflFormativ. 

^j-Tt:iri  Hi.  17, 16  bel  Athnach  ist  dritte  plnr.  fem.,  bezogen  auf  die 
beiden  yorherc^ehenden  h^;;n  (Hoffhung,  Gehofftes),  welche  nach 
V.  15  als  Bubjectiv  (Qefûhl  der  Hoffnung)  und  objectiv  (Gegenstânde 
der  Hoffnung)  aufge&sst  werden  nicht  bloss  konnten,  sondem  ge- 
wissermassen  mnssten.  Daher  setzten  die  LXX  r)  êXnlç  und  rà 
àya&d  und  v.  16  den  Plural  xaxapriaovxai,  Âiso  aach  dieae  Form 
[vgl.  oben  S.  182  f.;  239;  285-287;  322  f.]  ist  mir  kein  Beleg  dafûr, 
dass  die  dritte  sing.  fm.  durch  rra  von  der  zweiten  sing.  masc.  anter- 
schieden  worden  sei,  wie  Ew.  §  191,  c;  BO.  §  929  meinen.  Ges.  Lgb. 
S.  800  und  Ges.-Eantzsch  §  47,  Anm.  3  geben  kein  bestimmtes  Ur- 
theil  ab;  Olsh.  und  Stade  erw&hnen  dieae  Frage  nicht. 

Imperativ.  —  2.  sing.  m.  verstârkt  HM.  —  2.  sing.  fm. 
einmal  '^atf'J  (bleib  sitzen!)  Jr.  48,  18;  wo  aber  doch  wahr- 
scheinlich  mit  den  Masoreten  Verschreibung  eines  "^  ftlr  *i  an- 
zunehmen  ist  Bôttcher  allerdings,  welcher  allein  die  Form  er- 
wâhnt  II.  S.  444,  will  wegen  50,  8,  wo  dieselbe  Verschreibung 
von  den  Masoreten  angenommen  wird,  das  "^  als  âcht  betrachten. 

Infinitivus.  —  z.  B.  auch  nib  ohne  und  mit  Praepp., 
zusammengezogen  in  Pib  =  Idtt  1  Sm.  4,  19;  aber  auch  [mit 
Praepp.]  einige  Maie  mit  der  spâteren  Femininendung  Trh  Jr. 
13,  21  in  Pausa,  mit  b  in  Pausa  2  Kg.  19,  3;  Jes.  37,  3;  VnVç 
Hos.  9,  11.  —  !T1"1^  (vom  Hinabsteigen)  1  M  46,  3,  wo  zwischen 
Qegenton  und  Hauptton  das  é  als  Vortonvocal  verklungen  ist. 
Ges.  Lgb.  S.  384;  Ew.  §  238,  c;  Olsh.  §  245,  d;  Ges.-Kautzsch 
§  69,  Anm.  1  haben  nichts  zur  Erklârung  bemerkt;  Bô.  II. 
S.  445:  „Mit  .  flir  ^  wegen  der  Quetschung  durch  yù  fîir  'ntt''  [?]; 
Stade  §  619,  h:  „Kann  ans  rîdat  erklart  werden.  Vielleicht  ist 
jedoch  ein  Textfehler  anzunehmen." 

Inf .  absol.  Bemerke  aSoJ  mit  Aphaeresis  des  ja  Jr.  42,  10.  Ver- 
gleiche  ilber  solche  Aphaeresis  (S.  399)  am  Anfieing  des  §.  So  Ges.  Lgb. 
S.  139  „habitando''.  Und  er  macht  dabei  eine  Bemerkung,  die  nach 
meiner  Ansicht  ganz  der  Wirklichkeit  abgelauscht  ist:  „Es  scheint 
fast,  aïs  ob  man  beim  Leben  der  Sprache  den  Vocal  in  offener  Silbe 


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Imp.,  Inl,  Ptc.  Qal  der  •»■»"»  nach  3W>.  §  86,  1.  403 

sehr  birz  gesprochen  habe,  etwa  wie  im  Arabischen  \J^  Ofter  Dur 
wie  l^iah,  wodnrch  dann  die  Aphaeresis  leichter  herbeigefôhrt  wurde/ 
Ebenso  ROdiger  im  Index  analyticua  zum  Thésaurus;  Ewald  §  240,  b; 
Miîhlaa-Volck  im  analytischen  Anhang.    Qimchi  96,  b:  „Rabbi  Juda 
hat  gesagt,  dass  der  erste  Stammbuchstabe  in  den  zweiten  verwàin- 
delt  sei,  denn  die  normale  For  m  sei  an»*».     Und  daa  Sichere  ist,  dass 
ed  seiner  eigenen  Normaltbrm  entspricht  und  dass  das  *)  in  niv  das 
t  der  Dehnung  ist,  wie  das  i  von  ^fwè  5  M  5,  12,  und  dass  das  Jod, 
der  erste  Stammbuchstabe,  Aphaeresis  erlitten  hat,  obgleich  es  nicht 
die  Grewohnheit  so  ist  beim  Infinitiv.    Siehe  wir  haben   gefanden  ^s 
Vsiri  Hi.  42,  1,  welches  ist  In f.,  wie  ^is';".   [Dièse  Berufung  ist  freilich 
sehr  irrthOmlich,  denn  Vîb  ist  ==  omnia;  Targum  mV^s;  LXX:  Trebrcr. 
Freilich,  wie  Qimchi,  auch  A  bon  Esra  zu  Hi.  42,  1  ,wie  V?np  V-is;",  ob- 
gleich er  das  Vs   richtig  vom   Allumfassenden  des  Kônnens  Gottes 
aasdentet.]    Qimchi  giebt  dieselbe  Auffassung  von  sSv  auch  im  WB. 
s.  y.  3V'«,  fûgt  aber  nicht  die  Berufung  auf  Hi.  42,  1  hinzu;    aber  er 
wiederholt  seine  Deutung  von  Vb  Hi.  42,  1  im  WB.  s.  v.  ^ia*>,  indem 
er  aosdrûcklich  sagt,  es  sei  Inf.  mit  Verlust  des  ersten  Stammconso- 
nanten,  also  —  Vu;.  —  Olsh.  hSit  §  89.  245,  h  wie  aile  solche  Aphaeresis 
auchJr.  42,  10  fur  ein  Versehen.  So  auch  Bô.  H.  S.  227,  indem  er  zur 
Erkl&rung  bemerkt:   ,Weil  auch  das  verbum  finitum  mit  o  anfUngt.** 
Aber  das  ist  schon  an  sich  nicht  richtig,  weil  das  verbum  finitum 
^vr  heigst,  und  dann  kann  auch  der  angegebenen  Rûcksicht  nicht 
die  bezeichnete  Wirkung  zugeschrieben  werden.    Bei  Stade   ist  die 
Frage  nicht  erw&hnt. 

Particip.  —  Von  sjD^  (hinzuraffen,  hinzufûgen),  welches  nur  im 
Perfect  Qal  gebraucht  wird  [vgl.  die  Vervollstâindigung  dièses  Verbs 
dnrch  das  gleichbedeutende  Hiqtil  in  Nr.  5  (S.  409);  im  Imperativ 
§  41,  1,  e]  hat  das  Particip  Qal,  wie  man  aus  dem  Plural  D*^Kb*i  5  M 
5,  22  erschliessen  kann,  ganz  regelmftssig  pjç^  gelautet.  Aber  wahr- 
scheinlich  sagte  man  auch  ffiçi**,  vgl.  Jes.  29,  14;  88,  5.  Denn  nach 
^iirr  steht  sonst,  wenn  eine  Aussage  von  der  Zukunfb  gegeben  werden 
solly  immer  das  Particip.  Femer  das  an  nsn  angeh&ngte  Sufifix  und 
daa  folgende  Zeitwort  haben,  wenn  dièses  bei  Beziehung  der  Aussage 
auf  die  Yerg^ngenheit  ein  verbum  finitum  ist,  dieselbe  Person;  vgl. 
., siehe,  ich  habe  euch  gegeben"  1  M  1,  29,  und  die  Person  wechselt 
sicher  nur  éin  Mal,  nâmlich  Jes.  28,  16  „ siehe,  ich  bin  es,  der  ge- 
prûndet  hat";  vgl.  Ges.  Thés.  s.  v.  njrr.  Obgleich  nun  dieser  Fall 
mit  Stade's  Anm.  §  214  «Jes.  28, 16  ist  zu  emendiren"  noch  nicht^be- 
seitigt  ist,  so  kann  er  nns  doch  nicht  veranlassen,  weiterhin  auch  in 
29,  14  und  88,  5  denselben  Wechsel  der  Person  anzonehmen,  also  die 
&agliche  Form  ftlr  die  dritte  sing.  Impfi.  Hiqtil  zu  halten;  weil  sich 

26* 

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404         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

in  diesen  beiden  Stellen  eben  noch  die  Môglichkeit  bietet,  da«8  pd^'* 
Parte.  Qal  soi.  80  Qimcbi  9,  a;  WB.  s.  t.;  Gob.  Thés.  s.  v.;  Ewald 
§  169,  a;  Ohh.  §  177,  a;  ;Mûhlaa-Volck  8.  v.;  Stade  §  214,  b.  Auch 
ï)^Ç'i'^  Pred.  1^  18  ist  wahrscheinlicher  Ptc.  Qal,  ala  dritte  sing.  masc. 
Jmpfi.  Hiqtil,  wovor  -r»  zu  erg&nzen  ware;  so  Knobel  z.  St.  Vgl. 
noch  flber  ?f^tiip  oben  S.  167.  —  Es  iat  aber  t\tr^  auch  nicht  Ptc.  Hiq., 
wie  Bô.  §  994,  9  will;  denn  ein  Particip  Hiq.  mit  •»  Iftsst  dch  ûber- 
haupt  nicht  erweken  durch  Heranziehung  von  nç^  (schnaabend)  Ps. 
27,  12  und  ^^^  (Wideraacher)  Jee.  49,  25;  Jr.  18,  19;  Ps.  85,  1.  Dièse 
sind  keine  Participia,  sondem  andersartige  Nominalbildnngen. 
Und  aberdiess  das  wirkliche  Particip.  Hiq.  t)*>&^t3  steht  ansdrficklich 
Neh.  13,  18. 

vnh^  1  M  16,  11;  Ri.  13,  5.  7  ist  von  Aelteren  zu  den  formae 
miztae  [vgl.  S.  160]  gerechnet  worden,  weil  die  Form  aus  dem 
Particip  und  dem  Perfect  genûscht  sei  d.  h.  weil  die  Punctatoren 
durch  ihre  Punctation  einen  exegetischen  Fingerzeig  geben  woUten. 
Vgl.  Qimchi  53,  a.  b:  „Wir  haben  in  dieser  Conjugatîon  Qal  ein 
Wort  gefunden,  das  zusammengesetzt  ist  aus  dem  Perfectum  und  dem 
Participium;  '^raç'»  Jr.  22,  23,  welches  zusanmiengesetzt  ist  aus  r^r*" 
und  pav'^y,  es  will  besagen,  dass  sie  gewohnt  bat  und  bis  dahin 
wohnt.  Und  ebenso  **n?^):^  [eingenistet],  welches  ist  zusammengesetzt 
aus  wçp?  und  r?5"ipi;  es  will  besagen,  dass  sie  [die  (vornehme)  Nation 
Israël]  sich  ein  Nest  gebaut  bat  und  noch  bis  dahin  ein  Nest  [ans 

Cedernbalken]  besitzt. Und  ebenso  P"]V"i''i  1  M  16.    Denn  an 

den  Ausdruck,  welchen  er  erwâhnt  bat,  rr^'n  ^srt,  schliesst  sich  an 
die  Form  ^^^i*";  und  mit  ihr  bat  man  zusammengesetzt  die  Form 
rpy^],  denn  das  Gebâren  fallt  in  die  Zukunft,  weil  sie  bis  dahin  noch 
nicht  geboren  hatte.  Und  manche  sagen,  dass  dièse  Wôrter,  deren 
wir  gedachten^  nicht  zusammengesetzt,  sondem  das  Perfect  von  der 
Intensivconjugation  h^.^  seien.  [Da  wirft  Elias  Levita  gleich  ein: 
Aber  was  werden  sie  in  Bezug  auf  "naap»  sagen?]  Und  Rabbi  Jona 
der  Grammatiker  bat  gesagt,  dass  das  Schewa  diene,  um  das  Wort 
hineilen  zu  lassen,  und  dass  [die  genannten  Formen]  nichts  anderes 
seien  als  Participia  [also  keine  Mischformen],  und  dass  sie  sein  soll- 
ten  ry^f'^^  etc.,  und  um  das  Wort  hineilen  zu  lassen  zu  dem,  welches 
vor  [hinter]  ihm  ist,  habe  man  das  Segol  in  Schewa  verwandelt." 
WB.  s.  V.  referirt  Qimchi  bloss  ûber  die  beiden  Ansichten,  dass  mV^ 
eine  Zusammensetzung  sei,  oder  dass  es  vom  Poel  stamme.  —  Ich 
halte  die  AufPassung  Qimchi's  fur  die  richtige.  Denn  zunâchst  1  M  16 
konnte  und  musste  es  stOren,  dass  das  Schwangerwerden,  dessen  Ein- 
tritt  schon  v.  4  erz&hlt  ist,  und  das  Geb&ren,  welches  noch  sukûnflig 
ist,  durch  gleichmlLssige  Construction  v.  11  in  dieselbe  Zeit  verlegt 
werden  sollte.    Die  Punktatoren  wollten  also  nach  meiner  Ansicht 


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Ptc.  Qal  der  -V'fc  nach  aer    §  36,  l.  405 

aufldrfickeii,  dass  das  Schwangersein  gegenwârtig,  das  Gebâren  aber 
znkûnftîg  sei;  „siehe,  du  bist  schwanger  und  du  wirst  gebaren". 
So  ansdrûcklich  das  Targum  (')'»'TVr"î  k^I?»  *?«)  sowie  die  LXX:  êv 
yaorçl  ^x^iç  xtxl  ré^y.  Ri.  13  ist  zwar  v.  3  gesagt.  dass  die  Frau 
des  Manoah  fruher  noch  nicht  schwanger  gewesen  sei  und  geboren 
babe;  aber  von  dem  Schwangerwerden  mit  Simaon  ist  auch  nicht 
im  weiteren  Yerlauf  des  Capitels  die  Eede,  sondem  gleich  von 
seinem  Geborenwerden  v.  24.  Also  ist  auch  da  das  Schwangersein 
schon  V.  5  und  7  vorausgesetzt.  —  Scheinbar  dasselbe,  aber  in  der 
That  etwas  ganz  verschiedenes  der  Grundlage,  dem  Ausgangs- 
punk  te  nach  sagt  Ew.  §  188.  b,  Anm.:  „Da  sich  dièse  Âussprache 
[jôlâdt]  nicht  fîndet,  wo  nicht  von  der  zweiten  Person  die  Rede  ist 
(Jes.  7,  î  4),  so  haben  die  Punctatoren  wahrscheinlich  bloss  wegen  der 
Aehnlichkeit  mit  der  zweiten  sing.  fem.  rnh"^  in  einem  Zusammenhang 
80  ausgesprochen,  wo  man  beinahe  [I]  auch  dièse  erwarten  kOnnte/' 
Aber  solche  Aeusserlichkeit  der  Betrachtung  sollte  man  sich  nicht 
gestatten,  um  sie  den  Punctatoren  an  Stellen  aufzubûrden.  wo  es  eine 
gar  nicht  irrationale  Erkl&rung  fur  deren  Yerfahren  giebt.  —  BO.  II. 
S.  248  sagt:  ,Jm  Schwanken  zwischen  Participium  und  Perfectum 
consec.  sei  die  Punctation  gewShlt  worden."  —  Ges.  Lgb.  S.  462 
stellte  die  Form  in  die  erste  der  von  ihm  gemachten  drei  Classen 
von  formae  mixtae,  indem  er  meinte,  dass  die  Form,  wie  sie  dastehe, 
9}ao  jôlâdtf  als  Particip  von  den  Punctatoren  gemeint  sei.  Aber  was 
hâtte  denn  diesem  Particip  die  ganz  besondere  Aussprache  ver- 
scbafft?  Ich  habe  erst  selbst  gemeint,  daran  denken  zu  kônnen,  dass 
bei  diesem  Yerb  wegen  der  beiden  Dentalen,  wie  oben  (S.  402)  beim 
Infinitiv  r\h,  die  Zusammensprechung  eingetreten  sei;  aber  das  ist 
eine  willkûrliche  Annahme,  weil  dasselbe  Particip  an  andem  Stellen 
(vgl.  1  M  17,  19;  3  M  12,  7;  Jes.  7,  14;  Jr.  15,  9;  31,  8)  uncontrahirt 
steht.  Trotzdem  urtheilt  ebenso,  dass  die  dastehende  Participialform 
jélédt  dem  Sprachleben  angehOrt  habe,  Olsh.  §  68,  g;  109,  a.  Gea.- 
Kaotzsch  will  dieser  Ansicht  zu  Hûlfe  kommen,  indem  er  §  80,  2,  b; 
94,  2  hervorhebt,  dass  die  Form  als  Status  constr.  so  kurs  laute. 
Âber  erstens  l&sst  sich  nicht  sicher  sagen,  dass  die  Form  vor  ]9  als 
Status  constr.  gedacht  sei  [=  Gebàrerin  eines  Sohnes];  zweitens  steht 
doch  Jes.  7,  14  vor  demselben  la  die  uncontrahirte  Form;  drittens 
baben  doch  ûberhaupt  die  Segolata  im  Status  constr.  diesel be  Form 
wie  im  Status  absol.  Und  dieser  Gedanke,  dass  die  Punctatoren  in 
der  That  das  Particip,  aber  eine  kiirzere  Aussprache  desselben  ge- 
meint h&tten,  Iftsst  sich  auch  nicht  durch  Hinweis  anf  das  oben  an- 
gelûhrte  rsspis  Jr.  22,  23  und  das  ebenfalls  von  Qimchi  53,  b  erw&hnte 
■•p^b'  Jer.  51,  13  vertheidigen ,  indem  man  etwa  meinte,  die  Puncta- 
toren h&tten  auch  mit  diesen  For  mon  wirklîch   bloss  Participia  in 


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406         n.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

verkûrzter  Aussprache  bieten  wollen.  Dièse  làsst  sicb  nicht  sagen, 
weil  diesel ben  das  Jod  des  Status  constructus  auch  stehen  ge^ 
lassen  haben  in  -^park  Hos.  10,  11  (Qimchi  12,  a;  Olah.  §  176,  a). 
Sie  kônnen  also,  wo  sie  das  Jod  des  Status  constr.  beseitigten  und 
scheinbar  eine  verkiirzte  Fonn  des  Particips  geboten  haben,  nur 
die  Absicht  gehabt  baben,  das  Perfect  in  den  betreffenden 
Formen  anzudeuten.  —  Stade  §  213,  b:  „Die  Punctation  rp^  Gen. 
16,  11;  Ei.  13,  5.  7  ist  falsch".  Das  ist  kurz  und  bûndig;  aber  das 
nennt  man  keine  Erklârung;  und  das  bemht  auf  der  Yoranssetzung, 
dass  ailes  Auffallende  der  masoretiscben  TextûberUeferang  anf 
Willkûr,  Blindheit  und  Schreiberversehen  beruhe. 

%  Qal  nach  der  Analogie  Yon  irn\ 

Perfect.  —  HrtÇ'^'?  5  M  4,  l  etc.  mit  ausnahmsweise  be- 
wahrtem  /;  jedenfalls  unter  dem  Einfluss  des  Sibilanten;  vgl. 
daruber  Nr.  6  dièses  §  am  Anfang  (S.  411). 

Imperfect.  —  ©T??  auch  defective.  In  «'1';?  hat  sich  wegeii 
desaderStammsilbe,  d.  h.  wegendes  zu  schtitzenden  Gharakter- 
vocals  des  intransitiven  Imperfects,  das  ursprûngliche  a  des 
Prâformativs  vor  der  Bildung  eines  au,  6  oder  a/,  ê  zu  i  erhôht. 
Und  in  ttj'i'i^  hat  sich  *1  wegen  des  vorausgehenden  î  in  "^  ver- 
wandelt  und  ist  dièses  quiescirt,  soàass  ji-rasch  entstand.  —  Von 
S?n^;  in  Pausa  Ps.  90,  6,  wie  ausser  Pausa  22,  16  mit  Sere, 
Plur.  in  Pausa  Jr.  50,  38;    Hes.  19,  12;    Joël  l,  12;    (trocken 

sein)  [allerdings  arab.  (jluo;  Impf.  jaîbàsul  heisst  es  tb?*»^;  von 

1»;  (schlafen),  so  mit  Sere  gemâss  dem  Ptc.  'Jtç;  1  Sm.  26,  7  etc., 
•jÇ-ii;  ïisttjS  Spr.  4,  16.  TI?;  fbrennen)  mit  ^'jes.  10,  16  und 
mit  ^  5  M  32,  22;  ebenso  von  ipj  (werth  sein):  ^  Ps.  49,  9: 
72,  14,  î  1  Sm.  18,  30;  2  Kg.  1,  is'f. 

Das  Impf.   consec.  behâlt  immer  den  Accent  auf  Ultima. 

Imperativ.  —  »n  5  M  1,  21;  t  Kg.  21,  15;  in  Pausa  t'y 
5  M  2,  24.  31;  ebenfalls  in  Pausa  ntùy>  5  M  33,  23.  Sonst  findet 
sich  nur  noch  ïlÉn  5  M  1,  8;  9,  23." 

Infinitiv.  —  tiTÇl  3  M  20,  24  etc.  Aber  »!;•  Jes.  27,  11: 
mit  Féminin endung 'niljn';'  1  M  8,  7;  'jilDf  Pred.  5,  11, 

Intransltlva  mit  ô.  —■  [rjln'r  und  "^vnri  (sich  scheuen); 
bb";  (kônnen),  z.  B.  rbr)  2  M'  18^  23  mit  Qames  non-chatuph 
hintery,  vgl.  dartiber  S.  16P,  '^riSJîp^  (eine  Schlinge  legen),  neben 
welchem  im  Ptc.  Qal  Ps.  9,  17  ein  TDp3  existirt.  Denn  Ép^: 
scheint  mir,    als  subordinirt   dem    vorhergehenden  niÇJ?  "^^  mit 


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Qal  der  ^'^"t  nach  id^^\  Intransitiva  mit  ô.  §  36,  2.  407 

Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Land  §  238  Ptc.  Qal;  es 
ist  kein  Zwang,  in  der  Form  ein  Perfect  Ni.  (Ew.  §  140,  a; 
Olsh.  §  263,  b;  Bô.  IL  S.  461;  MaUer  §  263),  oder  ein  Ptc.  Ni. 
;6e8.  Lgb.  S.  385)  zu  sehen.  St.  §  397,  a  hait  es  ebenfalls  flir 
zweifelhaft,  ob  die  Punctatoren  ein  Perf.  Ni.  gemeint  haben. 
AUerdings  passiv  ist  die  Form  ttbersetzt  vom  Targum  bgriK 
(Levy  8.  V.  b^PiK)  =  „ist  gesttirzt"  und  von  den  LXX  avvthjq)^})], 
Aber  Qimchi,  WB.  s.  v.  Cp3  scheint  mir  mit  Recht  zu  sagen: 
.,Der  Heilige  lâsst  zu  Grunde  gehen  (lâKti)  den  Frevler  durchs 
Werk  seiner  Hande;  und  das  Werk  seiner  Hânde,  das  ist  der 
FaDstrick  fÛr  ihn  auf  dem  Wege".  Unzweifelhaft  existirt  ein 
rp3  im  Impf.  Niqtal,  Impf.  Qittel  und  Ptc.  Hithqattel;  das 
letzte  1  Sm.  28,  9,  wofiir  bei  MUhlau-Volck  unrichtig  das  „Hiph." 
angegeben  ist. 

Das  Impf.  ^5^1"^  kann  aus  Jatikal,  jôkal  vermittels  einer  Ver- 
dampft^ng  des  ô  zu  i2,  vielleicht  zur  Unterscheidung  von  b5K'> 
fessen)  bergeleitet,  demnach  als  Impf.  Qal  angesehen  werden. 
Qimchi  93,  a:  „Die  Futurformen  wurden  vocalisirt  mit  Schureq 
und  nicht  mit  Cholem,  damit  keine  Vermischung  eintrate  mit 
b?i»,  und  auch  wurden  sie  nicht  vocalisirt  mit  Sere,  damit 
keine  Vermischung  eintrate  mit  bDn5  2  M  39, 32".  So  auch  WB.  s.  v. 
Ârabisches  jaudsclml^  jôdschal  hat  schon  Ges.  Lgb.  S.  385  citirt. 
F&r  dièse  Âuffassung  haben  sich  Bo.  IL  S.  439;  Bickell  §  33; 
Ges.-Eautz8ch  §  69,  Anm.  3;  Stade  §  486  entschieden.  Der 
Beweis  daf&r,  dass  die  Form  Hoqtal  sei,  kann  nicht  stringent 
dadurch  geftihrt  werden,  dass  der  Eigenname  bg^n^  Jr.  37,  3 
fiir  bgîi'ï  38,  1  erscheine  (Ges.  Lgb.  S.  385;  Thés.  s.  v.;  Ew. 
§  127,  b;  Olsh.  §  261).  Denn  die  Imperfectformen  mit  unSyn- 
copirtem  T\  sind  nicht  aile  sicher  alte  Bildungen,  sondern  jeden- 
falls  zum  Theil  Imitationen  (S.  295).  Und  wenn  allerdings  sonst 
solcb  unsyncopirtes  n  nur  im  Hiqtil  und  Hoqtal  vorkommt, 
kann  nicht  bei  bDI'»  das  n  eingeschoben  sein,  weîl  jene  Form 
den  Schein  eines  Hoqtal  batte?  Ftlr  Hoqtal  aber  erklâren  die 
Form  auch  Land  §  232,  b;  Mûller  §  263,  s.  —  )>y\T\^  in  Pansa 
fcr  ''bjW  Jr.  3,  5,  unter  Begttnstigung  des  Un^standes,  dass 
das  Subject  als  2.  sg.  feminini  schon  hinreichend  bezeichnet 
ist;  Ew.  §  232,  e;  Bô.  IL  S.  134. 

Inf.  cstr.  nbb*^;  abs.  biD'^;  auch  defective.  Ueber  die  falsche 
Au&sBung  des  bD^in  bà  Hi.  42,  1  von  Seiten  Qimchi's,  als  sei 
b:  der  Infinitiv,  also  =  bb^,  vgl.  schon  oben  S.  403. 


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408         n.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 


3.  NIqtal. 

Perf. 

Impf. 

Imp. 

M. 

açis; 

^«?rî 

^'Çîn; 

^^^n? 

T 

iM'jn 

^ai&jn 

^«?în 

PÛID'iS 

••  T      • 

"?5«îr! 

Pte. 

rT5ûTD>n 

n«i:. 

Perfect.  —  Das  alte  a  hat  sich  mit  1 

zu  aw,  0  vereinigt. 

"T?'i:;  qoi3;  nn"^:  (ûbrig  gelassen 

werden  = 

Ubrig  bleiben);  "JÇ-: 

(schlaff  werden  =  austrocknen  vom  Getreide 

;  etwas  al  tes  werden 

als  Einwohner);  TDpil 

Bei  mVw  1  Chr.  3,  5;  20,  8  denke  ich  mir  den  Vorgang  so:  h 
ist  doppelt  gesprochen  worden  und  dann  hat  sich  der  gewôbnliche 
Vocal  der  geschârften  SUbe  «  eingestellt.  Vielleicht  enthâlt  den 
richtigen  Grand  die  Betrachtung  bei  Qimchi  93,  b  „Da8  Dageach 
ist  Aequivalent  fiir  das  Cholem  von  tV*^:;  obgleich  nicht  i  beim  Da- 
gesch  geschrieben  wird,  ist  es  doch  zn  Grunde  gegangen  [d.  h.  hat 
nicht  die  Lange  des  Vocals  schûtzen  kGnnen]  wegen  des  Luftstromis 
[?  wegen  der  starken  Aussprache  des  folgenden  h]".  Ges.  Lgb.  S.  3S5 
giebt  nichts  zur  Ërklârung;  Ew.  §  117,  e  weiss  nicht,  ob  er  û  oder 
ô  der  Verkurznng  zu  Grunde  legen  soU;  Olsh.  §  263,  b:  „'«  fQr  '^: 
beruht  auf  einer  Yerhâltnis8mâ,8sig  jungen  Corrnption  im  Monde  ûe» 
Yolkes;  ans  den  allgemeinen  Lautgesetzen  konnte  eine  seiche  Form 
nicht  her?orgehen".  Bô.  IL  S.  445  sagt,  die  Form  enthalte  ein  Qu. 
n-tV.  Dazu  aber  ist  kein  Anhalt  vorhanden.  Stade  §  425,  a:  „Dio 
Richtigkeit  dieser  Punctation  steht  dahin". 

Das  Impf.  behâlt  in  der  1 .  sg.  immer  sein  i  unzerdrackt. 
z.  B.  CnjÉ?  (ich  werde  besetzt.  occiipirt  d.  h.  der  Gâter  beraubt> 
Spr.  30,' 9. 

4.  IntenslTStSmme.  Bemerke:  tjn'j'j  (er  wird  besetzen,  mit 
Beschlag  belegen,  in  Anspruch  nehmen)  5  M  28,  42. 

-î^"!  ist  Particip  ohne  ti  Ri.  13,  8;  Qimchi  62,  a.  —  Die- 
selbe  Erscheinung  liegt  vor  in  D'^©j;i''  Dns  (gleich  ihnen  [sind) 
in  der  Schlinge  Gefangene)  Pred.  9,  12,  wo  ausserdera  vor  dem 
p  Ersatzdehnung  eingetreten  ist  So  Qimchi  62,  a;  Ges.  Lgb. 
S.  316;  Ew.  §  169,  d;  Olsh.  §  250,  c;  Bô.  IL  S.  449  oben: 
Ges.-Kautzsch  §  52,  Anm.  6;  Stade  §  220  „ialls  man  nicht  ans 
dem  vorhergehenden  Worte  ein  ta  ergânzen  will".  Aber  wie 
soU  man  in  diesem  éinen  Beispiel  ein  IQ  ergânzen,  weil  es  da 
einmal  gerade  môglich  ist? 


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Nîqtal;  Tntensivstamme  ;  HiqtU  der  '»i"8.  §  36,  3—5. 


409 


HitLqattel  hat  beim  einfach  schwachen  Verb  îmmer  als 
Stammanlaut  ■»;  vgl.  ^^ib^n^  (und  sie  erklârten  sich  fftr  Geborene 
à.  h.   liessen  sich  in  die  Geburlsregister  eintragen)  4M  1,  18. 

Ueber  in'û:;nn  Jes.  61,  6  vgl.  unten  S.  457  f. 

Nithqattel.  11Ç??1  (und  sie  werden  sich  erziehen  lassen 
d.  h.  sîe  werden  Zucht  annehmen)  Hes.  23,  48;  vgl.  liber  diesen 
Verbalstamm  oben  S.  203  am  Ende. 

5.  CausatiystBmme. 

Perf.  Impf.  Imp.  Inf.  Ptc. 


T        r 


etc. 


n«nn 


2X0^71 


2tSV  — 

etc. 


aiDiia. 


Hiqtil.  Perfect.  Das  alte  a  hat  mit  dem  1  erst  au,  dann 
'"  gebildet.  —  Das  ô  ist  auch  defective  geschrieben,  vgl.  y^16T^  Esra 
10,  14;  ebenso  das  î  ibin  4  M  26,  58;  Tiin  2  Kg.  16,  17. 
Neben  dem  gewôhnlichen  Perfect  SlÇ^  (hinzufligen)  tritt  seltener 
das  Perfect  q^^Diil  auf  in  derselben  Bedeutnng;  z.  B.  2  Kg.  24,  7. 
Sonst  noch  lO*»nin;  ©"^nirj;   n'^Pi'^rj  (tibrig  sein  lassen). 

Imperfect.  —  Von  den  genannten  Perfecten  z.  B.  Cl'^oi'^; 
auch  in  einer  der  beiden  oder  in  beiden  Silben  defective,  vgl. 
?pk  (ich  werde  hinzufiigen)  1  M  8,  21  (zweimal);  einmal  mit 
»  ^BÇ^R  (ihr  soUt  hinzufligen)  2  M  5,  7;  vgl.  liber  den  Grund 
flieser  Schreibweise  §  35,  1  S.  382  f.  —  Vgl.  noch  als  Impff. 
Tp?»  Jes.  13,  12;  b'^ni''  (wallen  lassen  =  bringen)  Ps.  68,  30  etc.; 
Z;'>WV  (ausstrecken  "[das  Scepter])  Esth.  4,  11;  5,  2;  8,  4. 

Jussiv.  —  Z.  B.  rip'''^  oder  auch  defective  (=  er  môge 
hinzufligen!'  1  M  30,  24;  in  Pausa  mit  Pathach  in  der  betonten 
Ultima  Hi.  40,  32;  ?0'^ri-bK  5  M  3,  26,  oder  auch  defective  2  M 
10,  28;  auch  mit  Herstellung  einer  bequemen  Consonantenver- 
bindung  «ipiD-bK  tô»jj  Spr.  30,  6. 

Imperfectum  consec.  —  Z.  B.  noi^^l,  C|p^5  (und  er  fiigte 
hinzul  4  M  22,  26  etc.;  1  Sm.  3,  8;  einmal  mit  K,  also  C|pî{*1 
l  Sm.  18,  29  (Umschreibung  des  Adverbs  „weiter,  femer,  mehr**); 
vgl.  wegen  des  K  oben  S.  382  f.  So  nach  Erwartung  auch  in 
èer  1.  plur.  2t)t^   mit  Verklirzung    der   letzten  Silbe.     Aber 


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410        H-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

man  findet  auch:  atô'i'^î  1  M  47,  11  und  nri'i^n  2  Sm.  8,  4  [Bô.  II. 
S.  448  falsch  „1  Sm.  8,  3"];  1  Chr.  18,  4!"  —  nnh5  Kuth  2,  14 
bel  Silluq  ist  die  richtigere  Lesart  (oben  S.  282),  aïs  die  mit 
Qames.    So  auch  J.  H.  Michaelis. 

Imper ativ.  Neben  nnin  Ps.  79,  11  steht  -i;?in  Spr.  25, 17. 
Mir  scheint  dièses  a  nicht  durch  das  am  Anfange  des  nachsten 
Wortes  stehende  n  (so  Bô.  U.  S.  448),  sondem  durch  das  con- 
currirende  p  erzeugt  zu  sein. 

Im  Hoqtal  erscbeint  ôfter  z.  B.  auch  bi^^"^  (er  wird  ver- 
anlasst  zu  wallen,  wandern  =  er  wird  geftihrt,  gebracht)  Jes. 
18,  7;  53,  7  etc.  —  Dass  Pilbiti  3  M  18,  9.  11  nach  dem 
Zusammenhange  Ptc.  Ho.  sei  (Ew.  §  131,  f.),  ist  nach  v.  9, 
scheinbar  richtig,  aber  schon  v.  U  streitet  da^egen,  weil  es 
hier  nicht  heissen  kann  „eine  Erzeugte  deines  Vaters'*,  sondern 
den  allgemeineren  Sinn  „Familie,  Familienglied"  haben  muss, 
wie  1  M  48,  6.  Das  Targum  hat  also  auch  unrichtig  3  M 
18,  9.  11  fcn'^b^  Qbersetzt;  richtig  die  LXX  in  v.  9  èvôoytvt^ç  î^' 
yeyewrjfiévrj  «Çw,  aber  auch  ungenau  v.  U  ofi07caTQia,  Unrichtig 
nennt  auch  Qimchi,  WB.  s.  v.  rilbiti  ein  nxin,  also  Adjectivum. 

6.  Vor  Sttfflxen* 

Qal.  Perfect.  —  îjnib';  (sie  hat  dich  geboren)  Jr.  22,  26 
bei  Zaqeph  qaton  kann  nicht  mit  Bo.  IL  S.  323  als  Pausal- 
aussprache  angesehen  werden;  denn  da  miisste  das  Pathach  in 
Qames  gedehnt  sein,  wie  bei  Silluq  ^rn^j  HL.  8,  5  wirklich 
steht.  Vgl.  vielmehr  îiber  den  wahren  Orund^  wesshalb  in  den 
beiden  Formen  at  betont  ist,  S.  249  1.  —  '^^tTk';  (du  hast  micli 
hervorgebracht)  Jr.  2,  27,  also  wieder  mit  i  ftir  a  vor  l  in  tonlo>' 
gewordener  Silbe.  Und  so  auch  in  der  2.  sg.  fem.  und  in  der 
1.  sg.  Ftir  die  angegebene  Begrtindung  habe  ich  oben  S.  196. 
260.  281  einen  haltbaren  Beweis  beigebracht.  Dieselben  Factoren 
haben  die  Erhôhung  des  a  [arab.  lodlada]  zu  t  im  Aramaischen 
so  weit  getrieben,  dass  ib';',  syr.  îled  entstand.  —  Uebrigens 
ist  die  Form  Jr.  2,  27  auf  ein  féminines  Subject  bezogen,  ja 
steht  hinter  n&Ç,  also  fîir  das  erwartete  '^aPT?''.  Diess  ist  einer 
von  den  Fâllen,  um  deretwillen  oben  S.  218  gesagt  wurde. 
dass  vor  SufBxen  sich  nur  „meist"  die  alte  Endung  /  bewahrt 
hatte,  vgl.  dass  auch  ïi2Pi?açri  (du  hast  uns  schwôren  lassen) 
HL.  5,  9;  Jos.  2,  17.  20  von  einem  weiblichen  Subjecte  aus- 
gesagt  wird.  Die  Fâlle  sind  wahrscheinlich  so,  wie  angegeben 
(mit  Eautzsch  §  59,  Anm.  4)  zu  beurtheilen,  dass  also  die  SuiSxc 


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Hoqtal;  —  Suffixe  am  Qal  der  m"*.  §  36,  6.  411 

seltener  auch  an  die  gewôhnlich  ohne  Suffîxe  gebrauchte  Form 
fîifÇJ^  geft&gt  wurden.  Denn  zu  sagen,  man  habe  die  2.  sg. 
masc.  auch  beim  femininen  Subjecte  gebraucht,  wttrde  jeden- 
falls  die  Idée  der  Sprache  nicht  erfassen;  Qimchi  27,  b. 

Das  Intransitivum  zeigt  auch  yor  Suffix  das  alte  I  oder 
das  gedehnte  ê  in  inniïJn'^'l  (und  du  wirst  es  besetzen)  5  M  17,  14, 
sriri'^-  19,  1;  31,  b;  ïi^*T?  Jes.  34,  11  etc.,  siehe  die  flinf 
Stellen  dieser  Form  ausser  in  der  Concordanz  auch  bei  Mtthlau- 
Volck.  Dass  dièses  Verb  urspriinglich  intransitive  Vocalisation 
gehabt  habe,  nehmen  an  6es.  Lgb.  S.  302;  Olsh.  §  232,  i;  Ges.- 
Kautzsch  [§  44,  Anm.  2]  §  69,  Anm.  4.  Dièse  Ansicht  hat 
wegen  des  arabischen  warïthâ  [chald.  D"]'?,  syr.  îreth  kann  nicht 
in  die  Wagschale  fallen]  mehr  Wahrscheinlichkeit,  als  die  andere, 
dass  auch  in  diesem  Verb,  wie  in  bxti  und  ib'^  (S.  260.  410),  urspr. 
a  duTch  die  lautliche  Umgebung  zu  t  zugespitzt  worden  sei 
(Ew.  §  53,  d;  Bô.  §  1110;  Land  §  211,  c;  MûUer  §  263,  a; 
Stade  §  82).  Die  Letzteren  kônnten  sich  darauf  berufen,  dass 
nnter  Begûnstigung  des  127  ans  a  ein  t  geworden  ist  ,oben 
S.  196  und  unten  S.  441  (Mal.  3,  20),  dass  also  auch  hier 
unter  Begûnstigung  desselben  W  und  eines  sich  leicht  an- 
schHessenden  t  [denn  bei  schwererer  Consonantenfolge  steht 
TOtn'^l  Hes.  35,  10  bei  Athnach]  derselbe  Lautwandel  ein- 
getreten  sei.  Auf  den  Einfluss  des  allemal  vorausgehenden  '' 
oder  ''';  kann  man  sich  aber  nicht  mit  Bô,  a.  a.  0.  benifen, 
weil  wir  von  solchem  Einfluss  keine  sichere  Spur  haben. 

Imperfect.  —  a)  ib^  kommt  zufôUig  nicht  mit  Suffixen 
vor.  —  b)  iDn'^'^  mit  allen  Formen  geht  ganz  nach  tjab'j  (S.  230); 
uber  Hiob  16,  11  vgl.  §  41,  4. 

Imperativ  kommt  nicht  mit  Suffixen  vor, 

Infinitiv  z.  B.  ^r\2tà  Ps.  27,  4;  '^rnb  1  Kg.  3,  18,  vgl. 
noch  nsml?  (parère  earum)  Hi.  39,  2  mit  voUerer  Form  des 
Saffixe8';''''rnn  Ps.  30,  10. 


Ps.  30,  4.  Ueber  die  Auseprache  des  Qeri  vgl.  schon  S. 
101.  109,  und  obgleich  Qimchi  auch  im  WB.  s.'v.  bemerkt,  die  Form 
sei  gedehnt  beim  Qamea  durch  den  Accent  [das  Metbeg],  so  kann 
doch  auch  seine  Auctorit&t  dem  Metheg  nicht  dièse  Function,  die 
Silbe  zu  einer  offenen  zu  machen,  verleihen.  —  Der  Consonantentext 
beabsichtigte  die  Form  '^yf'^  und  den  Sinn  „du  hast  mich  am  Leben 
erhalten  ans  der  Zahl  [=  sodass  ich  nicht  kSme  unter  die  Zahl]  derer, 
die  in  die  Grube  hinabsteigen".    Und  genau  diesen  Text  geben  die 


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412        II.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbnm. 

LXX  wieder  mitihiem  ,,«710  tœv  xatafiaivovtwv^'.  Fur  die  schwie- 
rigere  Constrnction  des  p  mit  dem  Particîp  haben  die  Masoreten 
die  leichtere  mit  'dem  Infinitiv  geaetzt,  wie  schon  das  Targuro 
nnç!>  )»  (vom  Hinabsteigen).  Man  denkt,  dass  ûber  den  Sinn  des 
Eethib  and  des  Qeri  kein  Streit  sein  kOnne;  nnd  doch  vnll  Ew.  §  29,  d, 
Anm.  und  §  211,  b,  Anm.,  im  Eifer,  die  Masoreten  vor  dem  Vorwurf 
der  Unkenntniss  zu  schûtzen,  behaupten,  dass  die  Masoreten  das  Qeri 
wie  nicht  aïs  Inf.  Qal,  so  nicht  als  Inf.  Fiel,  sondern  als  Parte.  Qal 
gemeint  h&tten.  Aber  wenn  die  Masoreten  .diess  gewollt  hâtten, 
dann  h&tten  sie  die  Form  mit  Wav  stehen  lassen.  —  Also  abgesehen 
von  Ew.,  fragt  es  sich  bei  den  ûbrigen  Gelehrten  nur,  ob  die  Maso- 
reten ein  Recht  gehabt  haben,  einen  solchen  Infinitiv  ■•■t'^;  anzu- 
nehmen.  Dièses  Recht  spricht  ihnen  ab  Olsh.  §  245,  d.  B5.  H. 
S.  470  redet  nur  von  einem  Rûckfall  in  die  voile  Form.  Ges.-Eantzsch 
§  69,  Anm.  1  nennt  die  starke  Bildung  hôchst  aufF&llig.  Nach 
meiner  Ansicht  bleibt  dièses  Recht  fraglich.  —  Stade  §  619,  h  er- 
wfthnt  die  Form  nicht. 

Neben  z.  B.  T^nchV  (damit  du  besetzest)  1  M  28,  4  steht  ^^T^^ 
(umtms  ZQ  besetzen  [occupiren]  d.  h.  arm  machen?)  Ri.  14, 15.  Und 
auch  nach  dem  Theile  der  Codices,  welche  ein  Metheg  beim  Qameâ 
haben,  soll  doch  Qames  chatuph,  also  Qal,  und  nicht  das  sonst  nur 
einmal,  vgl.  oben  S.  408,  vorkommende  Qittel  gelesen  werden;  vgl. 
ûber  die  Aussprache  S.  101. 

Qittel.  —  Verschluckung  des  anlautenden  Jod  liegt  vor  in  nnisii: 
(und  er  machte  es  trocken)  Nah.  1,  4  fiir  's:*;].  Vgl.  ûber  dièse 
Syncope  Qimchi  88,  b  „Das  Jod  der  Wurzel  ist  weggenommen,  und 
sein  Vocal  ist  auf  den  Zusatzbuchstaben  Jod  geworfen,  und  mein 
'  Herr  Vater  segensreichen  Andenkens  sagte,  dass  es  zur  Oonjugation 
Hiphil  gehOre,  und  dass  seine  Normalform  Jinça-;;^  sei";  [eine  un 
begrOndete  und  unfruchtbare  Vermuthung];  Ges.  Lgb.  §  105,  Anm.  9; 
Ew.  §  232,  f.;  auch  Olsh.  §  78,  e  erkennt.  obgleich  er  an  môgliche 
Verschreibung  erinnert,  die  MOglichkeit  solcher  VerkQrzung  an;  Bô. 
U.  S.  448;  Ge&-Eantz8ch  §  69,  Anm.  6;  Stade  §  123,  a. 

ffiqtil. 

•ia  naTO^n  if  «  (mit  welchem  du  [fin.]  uns  hast  niedersteigen  lassen) 
Jos.  2,  18.  Wie  schon  S.  218  bemerkt  wurde,  dass  die  2.  sg.  fem. 
Pfi.  nur  meist  mit  ihrer  alten  Endung  %  vorSuffixen  erscheine,  und 
wie  S.  410  durch  Beispiele  bewiesen  wurde,  dass  an  dieser  Form 
auch  der  Vocalstammauslaut  des  Masculinum  sich  zeige,  so  haben 
wir  hier  die  einzige  Form,  wo  die  2.  sg.  fem.  vor  dem  Suf- 
fix  auf  Sere  ausgeht.  Darûber  sagt  Qimchi  27,  b,  wo  er  dièse 
Frage  bespricht:  „Das  Sere  steht  anstatt  Cfaireq,  denn  das  Sere  und 
das  Chireq  sind  nahe  [d.  h.   verwandte  Vocale]  und  Zeugniss  dafQr 


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Soffixe  am  Qittel  und  Hiqtil  (1er  ^^*'t.    §  36,  6.  413 

ist  ^yie  und  V*^9Sft  [er  denkt  dabei,  wie  Eliaa  Levita  bemerkt,  an 
trftrp,  oben  S.  167;  er  bat  jedenfalls  auch  an  rj'^Di'^  S.  403  gedacht] 
und  ^n^  und  V-'ïr  [vgl.  den  Gebrauch  der  ersteren  Form  als  Indi- 
cativ  S.  210]'.  Die  Form  iet  nicht  erw&bnt  bei  Ges.  Lgb.  S.  347  und 
Ew.;  nur  erwahnt  bei  Olsh.  S.  469;  Ge8.-Kautz8ch  §  59,  Anm.  4. 
Bd.  n.  S.  324  bat  allein  einen  ErklS-rungaversuch  gemacht,  n&mlich 
das  Sere  entsprecbe  den  Nacbbarlauten;  ein  QamoB  habe  zu  atark 
geklungen;  ein  dfinnes  i  habe  fÛr  „den  wie  bei  Ligatur  gehobenen 
Milelton'*  weniger  getaugt;  es  habe  die  Môglichkeit  der  Uebersetz- 
ung  ^demisi  nos'*  beseitigt  werden  soUen.  Da  bleibt  Qimchi^s  Be- 
grûndnng  immer  die  einzig  mGgliche.  —  Stade  §  637,  d:  ^.Diese 
Form  steht  ausserhalb  aller  Analogie.  Es  wird  dafûr  nan-n-in  herzu- 
stellen  oder  das  Masculin  zn  scbreiben  sein*'.  Freilich  kann  die 
MOglichkeit  einer  Verirrung  der  Tradition  nicht  geleugnet  werden. 

Q*«Hs«^ni  Zach.  10,  6  ist  forma  mixta  [S.  160].  Ich  halte  diess 
fur  die  einzig  haltbare  Ansicht,  dass  mit  Absicht  die  Form  ao  ge- 
staltet  sei,  weil  man  auf  die  Môglichkeit  einer  doppelten  Exégèse 
hinweisen  woUte.  Ueber  die  Môglichkeit  dieser  Annahme  kann 
kein  Zweifel  sein.  Denn  E5hler  z.  St.  sagt  unrichtig:  „Zwar  kommen 
solche  zwiefache  Vocalisationen  in  Einem  Worte  vor  (vgl.  Ex.  20, 
3.  4.  13;  OlRh.  37,  b);  dass  man  aber  zu  dem  Ende  gewagt  habe,  die 
traditionellenGonsonanten  zu  vermehren,  ist  nicht  wohl  anzunebmen"; 
weil  es  aieh  bloaa  um  Vocal bnchstaben  handelt,  die  in  einem  ge- 
wiaaen  Grade  dem  GutdOnken  der  Abschreiber  nnterlagen.  —  Es 
hat  femer  die  Meinung  Hitzig*s  z.  St.  die  meiste  Wahrscheinlichkeit, 
dass  die  beiden  i  zuerat  fehlten,  also  a'^naorri  daatand.  Denn  nfthme 
man  an,  dass  a)  das  zweite  t  vorhanden  gewesen  w&re,  also  &*>Havni 
gelesen  worden  w&re,  so  konnte,  da  auch  der  Znsammenhang  den 
Simi  „nnd  ich  werde  sie  zurûckfûhren'*  begûnstigt  [ao  das  Targnm 
fmnVfi  vS:aKi  (und  ich  werde  versammeln  ihre  Exulantenschaft); 
Hitzig  z.  St.;  Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Thés.;  Kôhler  z.  St.],  schwer- 
tich  Jemand  auf  die  Idée  kommen,  eine  andere  Lesart  zu  suchen. 
Anders  aber  war  es,  wenn  /9)keines  von  beiden  i  vorhanden  war;  da 
konnte  man  leicht  mit  den  LXX  meinen,  dass  die  Worte  auch  xal 
xaroixioi  airovç  bedeuten  und  von  sv'>  stammen  kdnnten,  also 
D-raç^n-j  zu  lesen  seien.  [Ich  weiss  nicht,  ans  welchem  Grunde  die 
zweite  Ableitung  als  die  den  passenderen  Sinn  darbietende  begfinatigt 
wird  von  Ges.  Thés.  s.  v.  a»*^;  Olsh.  §  265,  e;  Mûhlau-Volck  im 
analyt.  Anhang;  St.  §  631,  b].  Wâre  endlich  y)  dièse  letzte  Ansicht 
durch  Vorhandensein  des  ersten  i  schon  fixirt  gewesen,  so  w&re  auch 
Bchwerlich  Jemand  darauf  verfallen,  noch  ein  zweites  n  einzusetzen.  — 
Der  von  mir  vorgezogenen  Ansicht  ist  dem  Besultate  nach  gleich 
die  von  BO.  I.  S.  278  „Mit  zweifach  gelassener  [!] ,  gleich  zul&asiger 


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414         n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Erg&nzung  von  b'^na^'n*)".  >^  Ansser  der  oben  veitheidigten  Ànsicht, 
das8  die  Punctation  in  exegetisch-kritischer  Absicht  so  gesialtet 
sei,  sind  noch  zwei  Ansichten  m5glich,  von  denen  aber  keine  be- 
grûndet  werden  kann:  —  a)  dass'  die  Form  einem  Schreiberversahen 
ihr  Dasein  verdanke.  So  Ges.  Lgb.  S.  464;  Thés.  s.  v.  av'^;  BM.  im 
Index  analyt.  z.  Thés.;  Olsh.  §  255,  e;  Mûhlan-Volck  im  analjt.  An- 
hang.  ~  b)  Die  andere  môgliche  Ansicht  ist,  dass  die  dastehende 
Form  wirklich  im  Sprachleben  von  a^w  oder  aw''  so  gebildet  worden 
sei.  Anch  xlieses  hielten  fur  môglich  Ges.,  R5d.,  Miihlaa-Volck 
a.  aa.  00.,  and  nnr  dièses  Ew.  §  196,  b,  Anm.;  EOhler  z.  St.  Man 
bat  sich,  um  dièse  Auffassong  weniger  grotesk  erscheinen  zu  lassen, 
immer  so  aasgedrûckt,  dass  dem  Concipienten  eine  Form  des  andem 
Verb  „vorge8chwebt  habe"  (obversari).  Welcbe  Vorstellung  vom 
Sprachleben!  Oder  bat  der  Prophet  das  Hebrâische  so  geschrieben, 
wie  bei  uns  ein  unsicherer  Lateiner?  —  Stade  sagt  nichts  ûber  die 
wahrscbeinliche  Entstebung  der  dastebenden  Form,  sondem  schreibt 
nnr:  „Fûr  'in  Zach.  10,  6  1.  o^nawîn"  §  681,  b.  —  Aucb  Qimchi  96,  b 
constatirt  nur,  dass  die  Form  so  aus  einer  regebechten  Form  von 
a«''  und  von  aiv  gemiscbt  sei,  wie  oben  angegeben,  und  dass  dess- 
wegen  aucb  die  Bedentnngen  beider  Verba  in  der  Form  gemiacht 
seien,  nnd  er  glaubt  bebanpten  zu  kdnnen,  dass  ao**  und  aiv  aucb 
in  einander  fibergegangen  seien  in  na^^v^'  (das  Wobnen)  2  Sm.  19,  33 
sowie  in  'taatD';  aSv;  Qeri  2  Sm.  15,  8;  allein  jenes  Nomen  ist  nur 
durch  Apbaeresis  des  Je  dem  ha'^v  (Riickkehr)  Ps.  126,  1  gleich  ge- 
worden,  nnd  ûber  2  Sm.  15,  8  siehe  S.  470  f. 

**aa'^vn»^  (nnd  er  bat  mich  sitzen  lassen)  1  Kg.  2, 24  Qeri  mit  dem 
'  Vocalstammaoslant  des  Perfects;  oben  S.  224, 

7.  Doppelt  schifMlie  '^T'b. 

a)  Gewissermaassen  primae  gutt.  und  "«Vto  ist  Ifbn 
(gehen).  Das  Perfect  Qal  wie  bei  einem  Verbum  primai 
gutturalis.  —  ^^^^n  J^s.  10,  24.  Ueber  solch  schliessendes  ^( 
im  allgemeinen  ist  vierfach  geurtheilt  worden:  a)  Ew.  §  16,  c 
will  dièses  K  physiologisch  erklaren,  indem  er  meint,  dass  der 
Hauch  damit  bezeichnet  werde,  welcher  einem  Schlussvocal 
nachlaute;  so  auch  §  190,  b.  Aber  das  lasst  sich  nicht  halten. 
/^  Es  ist  als  „Elif  der  Wahrung*'  d.  h.  als  graphiacher  Ab- 
scUuss  aus  dem  Arabischen  erklârt  worden  von  Ges.  Lgb  S.  7S, 
Anm.  2;  Ges.-Kautzsch  §  23,  3,  3;  §  32,  Anm.  6.  Wegen  der 
Seltenheit,  mit  welcher  dièse  arabische  Orthographie  yerwendet 
ware,  scheint  die  Verwendung  ttberhaupt  fraglich.  Daher  ist 
y)   mît  Bôttcher   IL  S.    131    zu    urtheilen:    „ Arabische,   auch 


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Qoo^^ 


Doppelt  schwache  ^^"t.  —  ?j?n.   §  36,  7,  a. 

hebraisch  môgliclie  Schreibung;  doch  kritisch  hochst  verdâchtig  . 
i)  Ebenso,  nur  entschiedener  ist  dàs  Urtheil  von  Olsh.  §  38,  g: 
mS  îst  Sctreibfehler,  soweit  es  nicht  auf  incorrecter  Versetzung 
des  K  beruht"  und  Stade  §  31,  Anm.  „Diese  K  sind  Schreib- 
fehler,  und  es  liegt  in  ihnen  keine  Einwirkung  der  arabîschen 
Orthographie  vor".  —  Was  nun  insbesond  ère  Jos.  10,  24  anlangt 
so  mag  das  folgende  2(  den  Anlass  zur  Setzung  eines  Scbluss-K 
gegeben  habefi. 

Impf.  Qal.  —  ly'bni;  Jr.  9,  3  bei  Silluq;  sonst  dièse  Porm 
DUT  Ps.  91,  6;  Hi.  14,  20;  16,  6;  20,  25;  tj'bnK  Hi,  16,  22;  23,  8 
und  'D'brn  Hi.  41,  11  bei  Athnach.  —  tfbnp)  2  M  9,  23  von  dem 
Lanfen  des  Feuers,  Ps.  73,  9  von  dem  zischelnden  Schritte  der 
Verleumderznnge  gebraucht,  scheint  mit  dem  spitzen  (dtinnen, 
hohen)  î  dièse  Bewegung  abbilden  zu  woUen.  Zu  solcher  Ver- 
wendung  scheint  sich  die  intransitive  Imperfectbildung  und 
zwar  mit  bewahrtem  (nicht:  neuem)  î  in  straffem  Silben- 
scfaluss  geltend  gemacht  zu  haben.  —  Gewôhnlîch  1\b^  etc.; 
einmal  plene  HDb'^iÇI  Mi.  1,  8  in  Nachahmung  eines  voraus- 
gehenden  Verbs,"  vgi.  noch  njDbn  3.  pi.  fin.  1  M  24,  61  etc.; 
i  pL  fin.  Ruth  1,  11.  -  ïjb;;  Hi.  27,  21  bei  Athnach;  ïfb^î,  in 
Pausa  !fbn  1  M  24,  61  etc.;  aber  ohne  Tonzurttckziehung  steht 
^«^  Ri."  19,  18  etc.;  aber  Ifbn  5  M  1,  19  (nur  hier).  —  Was 
§  50  der  Dikduke  ha-teamim  tîber  die  Bedingung  sagt,  unter 
welcher  das  D  ein  Chateph-Pathach  empfangt,  steht  schon 
ûben  S.  73. 

Imperativ.  —  îobïl  Jr.  51,  50;  da  auch  der  In£  cstr.  mit  H 
existirt,  ist  kein  hinreichender  Anlass  vorhanden,  mit  Hitzig 
z.  St.  daa  n  zum  vorausgehenden  Worte  zu  ziehen.  —  Ge- 
wôhnlich  ?jb;  verstârkt  nob;  dreimal^jb  4  M  23,13;  Ri.  19, 13; 
2  Clir.  25,  17;  aile  drei  Steîlen  von  Qimchi,  WB.  s.  v.  genannt; 
*:b  Bi.  9,  10  etc.;  ^ob  1  M  29,  7  etc.;  r\;A  Ruth  1,  8,  Jpî?  v.  12. 

Infinitiv.  —  ?fVn  2  M:3,  19;  4  M  22,  13.  14.  16;  Hi.  34,  23; 
Pred.  6,  8.  9.  —  Gewo'hnlich  Mb.  —  Inf.  abs.  tfibr;  1  M  8,  3  etc. 
oder  ^J^în  31,  30  etc.  ~  Ptc.  ?jbh  1  M  2,  14  etc.  oier  ïjbin  Jes. 
30,  29  etc.  —  Ni.  ''MbiiD  (ich  bin  zum  Gehen  gebracht  worden) 
Ps.   109,  23;    bei  Athnach  mit  Qames.  —  QL  ïfbn;  —  i^TS^^- 

Hiqta.  —  îf'^îî'in  (gehen  lassen;  flihren);  —  ÏJ'^bi'^;  —  Jussiv 
^*i  5  M  28,  36,  auch  defective  1\b^  Pred.  5,  14;  als  Jussiv, 
Finalsatz  richtig  gefasst  von  den  LXX:  ïva  noQevxtf],  —  ïjb'i'** 
2  M  14,  21;  aber  viermal  defective;  aber  !fÎ5iK^  3  M  26,  13  etc.; 


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416        II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

also  zwajT  mit  der  erleichterten  Form,  aber  nicht  mit  Tonzurûck- 
ziehung;  vgl.  S.  162.  211.  252.  385.  401. 

Imp.  tyb'in  nur  4  M  17,  11;  ID'^bh  nur  2  Kg.  17,  27;  einmal 
'^3'^!;\n  2  M  2,  9,  vielleicht  (mit  Bô'  II.  S.  461)  dem  folgenden 
Worte  '^p'^rn  assimilirt;  vielleicht  auch  blosses  Versehen.  — 
Ptc.  sr^biti  Jea.  63,  12  etc. 

D'^DbïTQ  Zach.  3,  7  ist  flir  Ptc.  Hiqtil  ohne  t  und  zwar  in 
indirect-causativer  Bedeutiing  (=  Fûhrende),  oder  in  direct- 
causativer  Bedeutung  (=  Wandelnde,  wie  V?^n?  ^^'  3,  25: 
4,  34)  gehalten  worden.  So  ist  es  gefasst  worden,  und  zwar 
mit  der  ersteren  Bedeutung  von  Ges.  Thés.  s.  v.  „duces,  comités"; 
mit  der  letzteren  Bedeutung  von  Ges.  Lgb.  S.  322  ^gehende** 
[Ew.  erwâhnt  die  Frage  nicht]  sowie  von  Bô.  U.  S.  438.  Aber 
Qimchi,  WB.  s.  v.:  Plural  von  ïybnç  Jona  3,  4  [St.  cstr.];  daher 
auch  von  ihm  nicht  Mikhlol  64,  b  mit  unter  den  Hiqtilparti- 
cipien  ohne  t  aufgezâhlt;  Olsh.  §  258,  a:  „Schwerlich''  Ptc.: 
und  80  auch  Kôhler  z.  St.:  Ein  Substantiv;  Plural  von  'SpïTÇ; 
so  auch  Mii.-Volck  s.  v.;  auch  Stade  §285,  .nur  dass  er  D'^Dbrrc 
gelesen  haben  will.  —  Von  der  1.  Deutung  „Wandelnde"  [LXX: 
àvaoTQeçof^évovi:]  kann  uns  aber  nicht  der  Umstand  abbringen, 
dass  der  hebr.  Âusdruck  daftb:  zu  Gebote  gestanden  hatte.  —  Die 
2.  Deutung  ist  schon  vom  Trg.  vertreten:  )'^?*Jû  l'^ban  [pedes  am- 
bulantes]; von  Raschi  z  St.  abgeândert  in  „Ftisse  von  solchen, 
welche  wandeln";  und  Qimchi  sagt,  seiner  oben  erwahnteu 
F^assung  des  Wortes  treu  bleibend,  im  Com.  z.  St.:  „Die  Stehen- 
den  sind  die  Engel,  und  bei  der  Auferstehung  in  Ewigkeit  sollst 
du  unter  ihnen  gehen''.  Aber  dagegen,  dass  die  Form  Substantiv 
sei,  spricht  mir  hauptsâchlich  die  Pluralform;  dann  auch  die 
zu  grosse  Dunkelheit  des  Ausdruckes  flir  den  Gedanken,  welcheu 
Kôhler  in  der  Stelle  ândet  ,Jch  werde  dir  mit  deinen  Bitten 
freien  Zutritt  zu  meinem  Thron  gewâhren". 

Vor  Suffixen:  "^Mb  (mein  Gehen),  und  so  mit  Segol  vor 
allen  Suffixen,  indem  das  ^  durch  das  gutturalartige  aspiiirte  2, 
vgl.  S.  37  f.,  zerdrûckt  wurde.  —  îirbin  5  M  8,  2;  S.  71. 

b)  Verba  mediae  gutt.  und  'iV'lD. 

o)  Impf.  nach  a©\  —  inp)  (sie  vereinigt  sich)  1  M  49,  6.  — 
Bei  njiûn;;  l  M  30,  38  firagt  es  sich  zuerst,  ob  es  von  aiîn  oder 
DTT^  (warm  sein)  stammt.  Da  nun  das  letztere  Verb  1  M  30, 
[39.]  41;  31,  10;  Ps.  51,  7  existirt  und  die  specielle  Bedeutung 
„brttnstig  sein"  besitzt,  so  ist  es  am  sichersten,  die  genannte 

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Verba  med.  gutt.  und  *•>"».    §  36,  7,  b.  417 

Form  von  an'»  herzuleiten.  —  Von  Qttn  abgeleitet  durch  Olsh. 

§   243,  b;  Mûller  §  279,  1;  Stade  §  .536,  d;    von  om  durch 

Qimchi,  WB.  s.  v.;   Ges.  Thés.  s.  v.;  Bo.  H.  S.  443;  Mûhlau- 

Volck   8.  V.  —  Die  Form  selbst  ist  von  Q*imchi  19,  b;   92,  a, 

vgl.   oben  S.  239,  [im  WB.  s.  v.  erwahnt  er  bloss  die  Form] 

fiîr  forma  mixta  erklârt  worden,  indem  die  Alten   meinten, 

dass   in  der  Form   die  Bildungselemente   des  masculinen  nnd 

des  femininen  Genus  gemischt  seien.   Ânders  ist  die  Anschauung 

Bôttchers  IL  S.  138,  indem  er  in   der  Form  einen  sexuellen 

Dual,  also  eine  wirklich  gebraucbliche  Sprachform,  sieht,  weil 

es   ihm  zu  auffîllig  ist,   dass  v.  38  f.  erst  das  Praformativ  D 

richtîg  von   den  weiblichen  Thieren,   dann   'i  von  den  mânn- 

lichen,  dann  wieder  n  von  den  weiblichen  gebraucht  ist.    Ob- 

gleich  nun  das  )llÔ!Si,  (in  veniendo  earum)  hinter  unserer  Form 

von  Bô.  unerwâhnt  geblieben  und  fiir  seine  Erklârung  storend 

ist,  80  glaube  ich  doch  an  der  alten  Anschauung  festhalten  zu 

mQssen,  dass  man   durch  Lesen  und  Schreiben  eines  **  anstatt 

des  urspriinghch  vorhandenen  n  habe  ausdrûcken  wollen,  dass 

das  Q)7*>  sich  eigentlich  nur  auf  die  mannlichen  Thiere  bezogen 

habe.  —  Gesenius  hat  aber  Lgb.  S.  276.  462  (vgl.  oben  S.  239 

ûber  Dn.  8,  22)  die  Form  aus  dem  Aram.  und  Arab.  erklâren 

wollen,  und  so  Ew.  §  191,  b;  Olsh.  §  226,  c;  Ges.-Kautzsch  §  47t 

Anm.  3.    Mir  ist  auch  hier  dièse  Erklârung  nicht  einleuchtend. 

Denn  wie  soU  man  sich  einen  solchen  vereinzelten  Einfluss 

der  verwandten  Sprachen  vorstellig   machen?  —   Stade  §  534 

nimmt  auch  hier  seine  oben  S.  239  angegebene  Doppelstellung 

ein.    Und  so  sagt  auch  Mûller  (ûber  den  ich  oben  S.  239  be- 

merkte,  dass  er  kein  Urtheil  abgebe,  weil  er  bei  nsi-û^''  §  248,  d 

mit   seiner  Verweisung    auf  §   174,  b  sich  selbst  falsch  citirt 

hat)  §  279,  1  durch  Verweisung  auf  §  174,  f,  dass  als  Praefix 

der  3.  pi.  fin.  Impfi.   vielleicht   ursprûnglich  ■»  ûblich  gewesen 

sei,  wie  in  der  3.  masc,  und  sich  in  vereinzelten  Fâllen  erhalten 

liabe.    Aber  ich  kann  das  Fortleben  einer  solchen  ursemitischen 

Bildung  nicht  wahrscheinlich  finden. 

P)  Impf.  nach  W'^'^\  —  Fur  'lîanjî  (und  sie  wurden 
brûnstig)  1  M  30,  39  ist  wahrscheinlich  ein  Impf.  DH'^^  voraus- 
zusetzen.  Diess  konnte  gemâss  der  Neigung  des  n  zu  virtueller 
Verdoppelung  mit  kurzem  t  gesprochen  und  anstatt  ^'ÛTVJ  dann 
die  uns  ûberlieferte  Form  mit  Zerdrûckung  des  ï  zu  ^  gesprochen 
worden  sein.    Es  konnte  aber  dièses  vorauszusetzende  UW  auch 

KO  ni  g,  Lohrgebftnde  d.  bebr.  Spr.  27 


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418        IJ-  Hauptiheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

von  Dtin  mit  Ersatzverdoppelung  herstammen;  vgl.  darûber 
S.  365.  Dièse  Ableitung  von  Disn  haben  angenommen  Oes. 
Thés.  8.  V.;  Ew.  §  193,  a;  Olsh.  §  243,  b.  Ich  zôgere  nur  dess- 
halb  die  fragliche  Form  direct  von  Dtin  abzuleiten  und  nehme 
lieber  eine  indirecte  Beeinflussung  eines  Cn*^^  (von  taïT^)  durch 
ein  DH^  (von  Dtin;  vgl.  oben  auf  S.  365)  an,  weil  in  demselben 
Zusanunenhang  1  M  30,  41;  31,  10  das  Verb  DTT'  thatsachlich 
gebraucht  ist.  —  Eine  unbewiesene  Ânnahme  ist  es  aber,  dass 
unsere  Form  ans  ^lûiy^  geworden  sein  soU,  mag  man  nun  dièses 
von  DTT^  (Qimchi  92,  a  „von  Dh^;  nach  der  Analogie  von  ''■P^r*' 
aber  Jod  bekam  Segol,  weil  das  n  mit  Chateph-Segol  punctirt 
war";  Ges.  Lgb.  S.  170;  Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Thés.;  Bô.  I. 
S.  222;  II.  S.  367;  MUhlau-Volck  im  Analyt.  Anhang)  —  oder 
von  Dtin  (Millier  §  279,  k;  Stade  §  523,  d)  herleiten.  Nur  das 
^  kann  durch  den  Guttural  zerdrûckt  sein;  dièses  ist  uns 
durch  Thatsachen  (Imp.  ITH^  und  'îiïiK;  vgl.  oben  beim  Perf. 
Pi.  îinn»  S.  397)  bewiesen;  a'ber  die  Lautfolge  ^W^  hâtte  HÎcht 
durch  die  Gutturalie  verândert  werden  kônnen;  vgl.  noch  S.  419  f. 
die  Form  aus  Ps.  51,  7  beim  Piel.  —  Schon  Olsh.  a.  a.  0.  hatte 
hinzugefligt:  „Durch  dièses  abnorme  Verhalten  bekommt  die 
Form  das  Ansehen  eines  Imperfects  von  einer  Wurzel  n'^s"*. 
Stade  a.  a.  0.  sagt  nun,  es  sei  die  Umwandelung  „nacli  Ana- 
logie der  n''b''  geschehen.  Das  ist  ein  unbegrûndeter  Zusatz. 
weil  bei  den  andern  Beispielen  der  nâmlichen  Umwandlung 
dieser  Factor  nicht  geltend  gemacht  werden  kann. 

Von  q?;»  (ermatten)  q?*^^  Jes.  40,  28,  ï^B^  v.  30;  femer 
T?'^'^  (festsetzen,  bestimmen)*;  f^'}  (rathen),  z.  B,  auch  nt;PX 
(ich  will  rathen)  Ps.  32,  8. 

Imperativ:  sn  (gieb!);  verstarkt  nin,  zunâchst  als  Zunif 
(wohlan!)  so  vom  betont  und  in  Folge  dessen  dann  auch  liber- 
haupt,  und  nur  einmal  Milra  1  M  29,  21  wegen  folgender 
Gutturalis;  "^nn  Milra  Ruth  3,  15,  denn  der  dort  stehende 
Accent  Grosstelischa  giebt  als  Praepositivus  [S.  81]  nicht  die 
Tonstelle  an;  ï'nrj  Milra  und  nur  bei  linK  a'^03  Milel  Hi.  6,  22. 
So  richtig  Olsh.  §  235,  a;  Bô.  II.  S.  444.  465.  Ew.  §  227,  a 
sagt  erst,  dass  "^M  den  Ton  so  zurQckgezogen  habe,  vrie  nDH, 
dann  aber,  es  sei  erklârlich,  wesshalb  im  Laufe  des  Satzes  der 
Endvocal  dennoch  zunâchst  betont  wurde.  Richtig  aber  Ges.- 
Kautzsch  §  69,  Anm.  2;  nur  war  kein  Grund  zu  sagen,  dass  die 
Form  Ruth  3,  15  bloss  „wahrscheinlich"  Milra  sei. 


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Verba  med.  gutt.  imd  »i"i.    §  80,  7,  b.  419 

Niqtal.  —  b^ls  (sich  thôricht  zeigen);  «KÏD  (er  verzweifelte) 
1  Sm.  27,  1;  niniD  (sie  wurde  warten  gelassen)  Hes.  19,  15; 
T?73  (sich  [sibi]  gegenseitig  festsetzen;  an  einem  verabredeten 
Orte  mit  Jemand  zusammentreflFen);  yT":  (sich  rathen  lassen; 
berathschlagen;  beschliessen).  —  Impf.  z.  B.  T^J»  2  M  29,  42; 
-r^n  Neh.  6,  10.  —  bn^?  (und  er  harrete)  1  M  8,  12  mit  As- 
^dmilation  des  "^  an  i,  Dnd  es  ist  um  so  weniger  dieser  Vor- 
gang  zn  bezweifeln,  da  noch  ein  Beispiel  vorkommt,  vgl.  § 
41,  5,  e  (2  M  19,  13).  So  Qes.  Lgb.  S.  385;  Ew.  §  140,  b; 
Mtililau-Volck  s.  v.;  Qes.-Kautzsch  §  69,  Anm.  5.  Es  ist  also 
kein  Grand  vorhanden,  mit  Bo  U.  S.  461  anzunehmen,  dass 
das  Pi.  bW'^'j  (so  auch  Stade  §  504,  a),  oder  mit  Olsh.  §  265,  b, 
dass  das  Hiq.  von  bin  zu  lesen  sei,  welches  v.  10  stehe. 
Mûller  §  263,  v:  „Die  Verwandlung  des  1  in  "^  ist  auffallig,  und 
die  Lesart  bedenUich".  Aber  bei  der  Form  ans  2  M  19,  13 
zweifeln  doch  auch  Bô.  I.  S.  258  und  Olsh.  §  265,  d  nicht  an 
der  TV^irklichkeit  jener  Umwandlung;  Stade  freilich  und  MûUer 
bieten  die  Form  aus  2  M  19,  13  nicht.  Qimchi  92,  a  lehnt 
die  Ërklarung  seines  Vaters,  1  M  8, 12  stehe  das  Hithpael,  ab, 
wîll  aber  auch  nicht  mit  Rabbi  Juda  und  Jona  die  Form  mit 

•  schreîben;  das  Qames  passe  nicht  zur  Form,  wenn  sie  wegen 
des  "^  Hithpael  zu,  sein  scheine.  Zu  Ni.  zâhlt  er  die  Form 
auch  WB.  s.  V.  ~  1  Sm.  13,  8  war  den  Masoreten  der  Conso- 
nantentext  bn*^"^*!  nicht  so  bezeugt,  und  daher  lasen  sie  nicht 
wie   1    M  8,  f2,  sondem  nahmen  eine  Verschreibung  des  "^  flir 

•  an  und  lasen  bnw,  alao  das  Hiqtil.  —  Ueber  das  Kethib  Hes. 
35,  9  vgL  oben  S.  401.  —  Das  Segol  der  vorigen  Form  ent- 
Hpricht  der  Regel  [S.  265  in.];  aber  abweichend  davon  ist 
Pathach  in  fT\^  (Milra)  1  Kg.  12,  6;  Qimchi  56,  a;  11  Mal 
nach  der  .Concordanz;  vielleicht  ist  der  emphatische  Laut  des 
r  bei  der  Entstehung  des  breiteren  „Pathach  gadol  statt  des 
Pathach  qaton"  [=  Segol]  die  Ursache  gewesen.  —  Ptc.  z.  B. - 
rr*:  (ein  sich  frech  zeigendes  [Volk])  Jes.  33,  19. 

Qittel.  —  "à^lV  (sie  warteten)  Hi.  29,  21  mit  Dagesch  forte 
orthoconsonanticum  pausale  [S.  53].  Ueberdiess  flir  'n^*  Ben 
Aftchers  sprachBen  Naphtali  'n*^";;  vgl.  Baer  z.  St.;  oben  S.  302 
1  M  27,  28);  unten  §  42,  6  (Hi.  5,  4).  —  ^^tWn^  (sie  ist  in 
Bezng  auf  mich  brûnstig  geworden)  Ps.  51,  7,  mit  Zerdriickung 
des  t  fBr  'ttn^  [vgl.  S.  417.f.  ûber  1  M  30,  39],  wie  (Qimchi  92,  a; 
WB.  s.  r-  giebt  keine  Normalform   an)  Rôd.  im  Index  analyt. 

27» 

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420         n.  Haupttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

z.  Th.;  Ew.  §  193,  a;  Olsh.  §  246,  a;  Bô.  EL-  S.  367;  Mûhlau- 
Volck  im  analyt.  Anhang;  Ges.-Eautzsch  §  64,  Anm.  3;  Mttller 
§  250,  f  sagen;  nicht  fUr  'ttn;;,  wie  Qes.  Lgb.  S.  170;  Thés. 
s.  T.  batte.  —  Wrt?riï7  (sie  wurden  einregistrirt)  1  Chr.  5,  17; 
9,  1;  tiber  den  Vorgang  vgl.  S.  366  f.  bei  Jes.  47,  14.  —  Vgl. 
ferner  '^SÇIjn^  (sie  berathschlagen  sich)  Ps.  83,  4,  also  mit  ''. 

Hiqtil.  —  b'^K'in  (sich  vornehmen);  b'^nin  (harren;  direct- 
causativ);  b'^a^'^n  (emporkommen  lassen  =  nûtzen;  empor- 
kommen  =  Nutzen  von  etwas  haben). 

Jussiv.  —  bx^  Hi.  6,  9;  bnin  1  Sm.  10,  8  (du  môgest 
harren!);  Impf.  consec.  bKi*3  2  M  2,  21  etc.;  bni«^:  1  Sm.  13,  8 
Qeri,    Imp.  bKiïl  2  Sm.  7,  29  etc. 

Vor  Suffixen:  z.  B.  r\2T^V^  (ich  werde  dir  rathen)  2  M  18,  19. 

m&rr!?  1  M  3U,  41.  So  mit  Chateph  nnter  rr  bei  Hahn,  Baer, 
Mûller,  Stade;  Dilbnann  z.  St.;  w&hrend  bei  J.  H.  Michaelis,  bei 
allen  gleich  zu  erw&hnenden  Grammatikeni  nnd  auch.  bei  Delitisch 
z.  St.  Scbewa  simplex  nnter  n  steht  Ueber  diesen  (wahracbein- 
licberen)  straffen  Silbenschluss  vgL  S.  420  Zeile  4  f.  nnd  oben  S. 
366  f.  —  Die  Form  bedeutet  „damit  aie  brûnstig  werden  sollten''. 
Daa  Suffix  hb.  fur  ns^,  i^  iat  nicht  in  Zweifel  zn  ziehen,  da  nun  ein- 
mal  na.^  fur  dièse  gebrâuchlicheren  Formen  vorkommt  1  M  41,  21. 
Qîmchi  92,  b:  naçn^V;  das  ns  ist  Zeichen  des  Sg.  Fem.,  obgleicb  sonst 
dabei  nicht  Sere,  sondera  Segol  steht,  oder  es  ist  Zeichen  des  Plor. 
Femin.;  vgl.  nsHK  8  M  35,  26  [vielmehr  2  M  85,  26],  nnd  das  Sere 
steht,  wie  bei  d^v  das  Qames;  denn  es  stehe  ja  anstatt  bv'aV  [oben 
S.  230]  anch  eine  Form  mit  Qames,  folglich  kOnne  umgedreht  fur 
•j^  am  Inf.  auch  ]..  ns^  stehen,  und  das  Dagesch  diene  znr  Ver- 
zierong.  —  Es  kam  den  Punctatoren  nur  auf  Darstellnng  des  Lantes 
aiL  Dass  sie  also  bei  der  Form  mit  doppeltem  n  nur  an  das  fem. 
sing.  h&tten  denken  kOnnen  (Ëw.  §  247,  d,  Anm.},  oder  dass  das 
Dagesch  forte  zu  streichen  sei  (Stade  §  352,  b),  oder  Tielleicbt 
n3ttn:^  zu  lesen  sei  (Olsh.  §  224,  d)  ist  unbegrûndet.  Mûller  §  240,  a 
„i8t  aehr  unsicher'*.  Keinen  Anstoss  haben  am  SufQx  gewonnen 
Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Thés,  und  Bô.  II.  S.  22. 

D*T'?r'  (ilire  Einregistrirung)  Esra  8,  l;  1  Chr.  4,  83  etc.  mit 
straffem  Silbenschluss;  vgl.  oben  Z.  4.  18;  S.  366  f.  Straflfen  Silben- 
schluss  zeigt  auch  das  Ptc.  Neh.  7,  64;  aber  lockeren  D-^wrrrç  Esra 
2,  62,  wie  D-^wnti  (sich  fur  Juden  erklârend)  Esth.  8,  17. 

c)  Verba  tertiae  gutt.  und  ''ï'fc. 

a)  Mit  Imperfect  nach  M\  —  Tl'^  (merken,  wissen): 
vgl.  nn;  1  Kg.  2,  15;  y.T^'l  5  M  8,  3.  16.'    Beira  Impf.  findet 


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Verba  tertiae  gutt.  und  "^Vr.  §  36,  7,  c.  421 

sich  nebeii  yi>  einmal  yi*;^  Ps.  138,  6  bei  Silluq.    Das  ist  die 

erste  von  den  Formen,  weïche  doppeltes  Prilformatiy  zeigen. 

Am  ansfâhrlichsten  bat  darûber  Ges.  Lgb.  S.  388  f.  gehandelt. 

Er  erwâbnt,    dass    a)    altère  Grammatiker  eine    unsyncopirte 

Form  zu  Ghrunde   gelegt  und   gemeint  hâtten,  dass  n  wie  K 

zwischen  den  beiden  Vocalen  in  "^  verwandelt  worden  sei.    [Er 

denkt  dabei  jedenfalls  an  Qimcbi  93,  a,  wo  dieser  von  einem 

Theile  dieser  Formen  spricht,  von  i'^o;!'?  Hi.  24,  21  und  von 

der  jetzt  hier  fraglicben,  UAd  sagt,  sie  lauteten  so  „mit  Mobilitât 

Nichtqaiescirung]  des  Jod,  weU  das  Zugrundeliegende  in  den 

Formen  sei  S'^OW  und  Ç^TH'J,  worin  sich  das  n  der  Conju- 

gation  zeige  und  quiescire  das  \  welcbes  erster  Stammconsonant 

des  Verbums  ist,  wie  es  vorliege  in  ^b*^b'^n^  Jes.  52,  5".    Fttr  n 

lasst    sich    aber    dièse    Verwandlung    nicht  erweisen]. 

Oes.  entgegnet  darauf,  dass  ja  gerade  bei  unserer  Form,  da  sie 

nicht  ffi.  oder  Ho.  sei,  keine  unsyncopirte  Form  mit  rt  voraus- 

gesetzt  werden  kdnne;  hâlt  aber  doch  zuletzt  dièse  Erklârung 

flir  die  vorzûglichste,  nur  dass   er  die  Âussprache  bloss  den 

Punctatoren  zuschreibt.  —  /?)  Oes.  erwâbnt   femer,    dass  man 

einen  Yerbalstamm  bp"^)?,   b''t3''p   vorausgesetzt   habe,    wie  er 

z.  B.  in  2V1Dj  ^T^  Dn.  3,  15  etc.  vorliege.    Dagegen  sagt  er 

nichts;    aber   das   angef&hrte  Beispiel   eines    solchen    Verbal- 

stammes  ist  ja  wahrscheinlich  Schaphel  von  ar.  —  y)  Endlich 

enrahnt  6es.  die  Erklârung,  dass,  da  dièse  Bildung  nur  bei 

Verben  v'^  vorkomme,    das  ">  ein  Ersatz   fur   das  aus- 

gefallene  Jod  sei,  wie  etwa  im  Deutschen  gegessen  flîr  ge- 

essen,  gessen  nach  De  Wette  zu  Ps.  138,  3.  Dieser  Erklârung 

folgen,  auch  mit  Erwâhnung  der  deutschen  Parallèle,  aber  ohne 

Citirong  eines   Gewâhrsmannes,  Ew.  §  192,  d;    fiô.  U.  S.  450; 

sie  wird  auch   vertreten  von  Ges.-Kautzsch  §  70,  Anm.    Dièse 

Erklârung  scheint  auch   mir  die    richtige.    Und  der  erwâhnte 

Process  scheint  mir  nicht   so  unnattirlich  zu  sein,   dass  man 

mit  OlsL  §  242,  d  einen  Anlass  batte  zu  sagen,  sie  vertrage 

sich  mit  den  Gesetzen  der  Sprache  auf  keine  Weise.    Er  will 

aber  auch  die  Form  nicht  aus  Missverstândniss  einer  scriptio 

plena  erklart  wissen.    [Das  wâre  auch  nicht  moglich,  wie  schon 

Ew.  a.  a.  0.  Anm.  hervorhob;    denn    die    scriptio   plena   war 

aonst  nicht  ûblich,  oder  ist  nicht  so  missverstanden  worden], 

OIsh.  sagt  nicht,  was  er  positiv  meint;  jedenfalls  aber  meint  er 

entweder  dasjenige,  was  MttUer  §  259,  c  sagt  „eine  schwer  zu 


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422         ^'  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

erklârende  Unregelmassigkeit^',  oder  auch  dasjenige,  was  St  §  491, c 
sagt:  ,,"^'^  Ps.  138,  6  ist  Schreibfehler  und  :^T?  zu  punctiren". 
Aber  die  Form  wird  durch  die  (S.  437)  §  37  anzufthrenden 
Formen  geschûtzt;  weil  dièse,  obgleich  sie  im  Unterschied  von 
der  jetzt  besprochenen  Qalform  zum  Hiqtil  gehoren,  von  der 
Qalform  nur  getrennt  werden  kônnten,  wenn  von  den  obigen 
drei  Erklârungen  die  unter  a)  richtig  wâre,  aber  eine  solidarische 
Einheit  mit  derselben  bilden,  wenn  (wie  es  nothwendig  ist)  die 
Erklârung  unter  y)  gebilligt  wird,  also  wie  bei  unserer  Qalform 
so  auch  bei  den  Hiqtilformen  von  einer  Form  mit  anlautendem 
*>  auszugehen  und  das  *;•  als  Vorschlagssilbe  zu  betrachten  ist 

—  Was,  um  diess  gleich  noch  hier  mit  zu  erwâhnen,  die  hier 
in  Frage  kommenden  Hiqtilformen  S.  437  anlangt,  so  urtheilt 
Olsh.  §  257,  c,  „da8s  die  gegenwârtige  Âussprache  auf  einer 
eigenthtimlichen  Entartung  in  jûngerer  Zeit  beruhen  môge^,  be- 
merkt  aber  nicht,  was  er  sich  dabei  denke;  und  St.  sagt  §  498,  a; 
499,  d;  529,  b,  dass  dafOr  Formen  mit  plene  geschriebenem 
Sere  zu  lesen  seien.  Aber  es  kann  nicht  angenommen  werden, 
dass  gerade  in  diesen  Fâllen  die  scriptio  plena  von  der  Tradi- 
tion verkannt  worden  sei. 

Neben  dem  Perfect  Qal  n^3  (sich  loslosen,  entfremden) 
Hes.  23,  18.  22.  28  [eine  Wurzef  :^5  erkennt  auch  Qimchi, 
WB.  s.  V.  :^*»  an,  indem  er  die  Deutung  des  !^3  als  Niphal 
von  a^a^p  verwirft]  findet  sich  von  einem  vorauszusetzenden  Perf. 
yp*^  das  Impf.  a^pr)5  (sich  lôsen,  verrenken)  1  M  32,  26;  (sich 
entfremden)  Jr.  6,  8  [a^Çri]  und  Impf.  cons.  wieder  Hes.  23, 17  f. 

—  ^T-   1  M  4,  17  etc.;    aber    yitf^)    Jes.    50,  7;    Jer.  32,  S; 
Hes.  iÔ,  20. 

/5)  Imperfect  nach  1Dy\  —  Von  :py^  (mûde  werden), 
vgl.  rc?r  Jes.  47,  12.  15;  57,  10;  62,  8.  Impf.  :P¥>^^  Jes.  40, 2S: 
z.  B.  auch  îi:?J^  V.  30  in  Pausa  oder  plene  v.  31;  vgl.  65,  23; 
Hab.  2,  13  ausser  Pausa. 

Imper ativ.  —  T};  verstarkt  T\T\  fandere  nan]  Spr.  24, 14; 
und  es  folgt  Qames  chatuph  darauf,  vor  welchem  der  Artikel 
nicht  à  hat  [ïtQ?n]  ;  aber  n  cohortativum  zeigt  auch  sonst  ô\ 
vgl.  S.  190.  318  und  unten  §  41,  1,  e  ûber  Ri.  9,  29.  Qimchi 
91,  a  bemerkt,  es  zeige  sich  ja  auch  umgedreht  Qames  gadol 
statt  Pathach  qaton  in  H^'îÇ  Ps.  119,  117;  so  stûnden  die 
Vocale  in  Wechselbeziehung  unter  einander;  und  speciell  unsere 


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Verba  tertiae  gutt.  und  "V'e.  §  86,  7,  c.  .  423 

Fonn  habe  unterschieden  werden  sollen  von  îrrK*l  etc.  [Deber 
Ps.   119,    117  aber  vgl.  §  41  nach  dem  Register].  —  '^rj;  nTT. 

Infinitiv.  —  nn  1  M  3,  22  etc.;  auch  T\Th  2  M  2,  4. 

Nîqtal.  —  rriS  1  M  41,  21  etc.;  n?i3  (geschlichtet  und 
gerîchtet,  gerechtfertigt  sein)  Hi.  23,  7  (Ptc.)  etc.,  woneben 
in  den  Nominibus  n?b  (das  gerade  vor  Jem.  Liegende)  und 
nb;  (gerade)  ein  Verb  tlDD  sich  zeigt;  :^''i5  (in  den  Zustand 
der  Weite  versetzt  werden  =  befreit  werden)  4M  10,  9  etc. 
—  Impf.  T]Vi  1  M  41,  31  etc.;  aber,  wie  zu  erwarten,  in  Pausa 
m.  vgl.  ^V^  Jr.  30,  7  etc.;  —  an^^'^l  Esth.  2,  22;  Ti:^!»r\  Hes. 
20,  5;  bemerke  noch  nnDja  (wir  wollen  mit  einander  rechten) 
3es.   1,   18. 

nrrA\  1  M  20/ 16  bei  Silluq  ist  Participium  mit  den  Pancta- 
toren,  welche  die  2.  sg.  fem.  Pfi.  auch  in  der  Pausa  immer  mit 
Da^esch  lene  und  Schewa  quiescens  verseben  baben,  wie  BO.  II. 
S.  361  durcb  80  gesicberte  Beispiele  beweîst,  ygl.  oben  S.  818  f.  ûber 
1  M  80,  15.  Als  Fem.  des  Particips  fasst  die  Form  auch  Ges.  Thés. 
8.  V.  mit  dem  Zusatz,  dass  er  die  andere  Auffiassang  (als  2.  sg.  fem. 
Pfi.)  vorzieben  wurde,  wenn  gesicberte  Belege  dafur  vorbanden 
wâren,  dass  in  der  2.  sg.  fem.  Pfi.  obne  Dagescb  lene  und  Scbewa 
panctirt  worden  sei.  So  auch  Delitzscb  z.  St  ;  Mûblau-Yolck  s.  v. 
-—  Aber  Ew.  §  195,  b;  Tuch  z.  St.;  Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Tbes. 
seben  trotz  der  Punctation  des  r\  die  Form,  wie  sie  dasteht,  als 
zweite  sing.  feminini  Pfi.  an.  ~  Olsh.  §  268,  b:  „Als  2.  sg.  fem. 
Pfi.  ist  vielleicbt  'at  Gen.  20,  16  in  Pansa  zu  betrachten,  mit  Weg- 
laasang  des  Dagescb  lene  im  n.  Docb  beurtbeilten  die  Punctatoren 
dièse  Form  yielleicht  anders".  Das  ist  verwirrend,  denn  es  bandeit 
sicb  um  gar  weiter  nicbts  zun&cbst,  als  um  die  Frage,  wie  eben  die 
Pnnctatoren  die  Form  aufgefasst  baben;  wie  die  Form  abgesehen 
Tom  Urtheil  der  Punctatoren  zu  betracbten  sei,  ist  aber  eine  ganz 
andere  Frage.  Siebt  man  nun  eben  von  der  Ricbtigkeit  der  Punc- 
tation ab,  dann  kann  man  mit  Dillmann  z.  St.  und  Stade  §  445,  a 
rrrzï\  gelesen  baben  wollen.  Darûber  lâsst  sicb  streiten.  Docb  ver- 
gleiche  fQr  die  Ërtrâglichkeit  des  Particips  oben  S.  291  iiber  Jes. 
23,  15;  vgl.  nocb  das  n;?,^-a  K-'ni  (und  sie  goss)  2  Kg.  4,  5.  Und 
zwar  ist  es  dann  als  Fortsetznng  der  Rede  Abimelecbs  mit  einem  tk, 
sicbt  als  Rede  (Abimelecbs  oder)  des  Erz&blers  mit  K'^n  zu  erg&nzen.  — 
Niebt  ist  daran  zu  denken  (vgl.  S.  291  meine  GrÛnde  gegen  dièse 
Môglicbkeit),  dass  die  dastehende  Form  von  den  Punctatoren  als 
dritte  sing.  feminini  Pfi.  mit  der  alten  Endung  ai  gemeint  sei. 
So  siebt  es  allerdings  Qimcbi  7,  b  an,  indem  er  die  Form  mit  den 


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424        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  6.  Schwaches  Verbum. 

andern  3.  8g.  fem.  Pfi.,  welche  at  baben,  zQsammenstellt,  znnfldut 
n^tHi(vgl.  oben  S.  S87)  u.  s.  w.  So  jedenfiaJls  anch  im  WB.  s.  v., 
weil  er  Mia^'a  dafûr  setzt  und  hinznfûgt,  das  )  sa  wie  das  Way  in  117!:'' 
1  M  22,  4.  Und  80  sagt  auch  Mûller  §  252,  b:  ,,mâ  and  hn^V  [oben 
S.  318  f.],  die  einmal  obne  Schewa  und  Dagescb  Torkommen,  soUen 
nacb  Abeicbt  der  Pnnctationen  Perf.  fem.  Nif.,  bezw.  Inf.  Betn". 

Intensivstâmme.  —  Bemerke:  yjîfiSl  (sich  zu  erkennen 
geben)  lM45,  l;4Ml2,6;  ra^rtK  (sich  gegenseitig  ansein- 
andersetzen)  Mi.  6,  2  in  Pausa. 

^^pfyf^  (icb  babe  wissen  lassen,  Weîsung  ertbeilt)  1  Sm.  21,  8. 
Die  Form  ist  aie  ricbtig  ûberliefert  und  darum  als  Poel  anfgefiEust 
von  Qimcbi  91,  b:  „Man  bat  gesagt,  dass  das  Jod  ein  Verireter  des 
He  von-^rcnth  sei;  aber  es  gefâllt  mir,  dass  das  Jod  Wuraelbucbstabe 
sei,  und  dass  das  Wort  zur  Gonjngation  ^rifi  g^hOre  nach  der  Norm 
Yon  '^tsfeSvio  [oben  S.  201]'.  Im  WB.  s.  v.  îst  er  aber  nicht  so  eni- 
schieden,  indem  er  sagt:  „wie  '^rvn'm  oder  es  gebOrt  znm  Intensiv- 
stamm".  Ebenso  unentschieden  sagt  er  im  Commentar  z.  St.: 
^■'panin  S)9to  oder  es  geb6rt  zu  denen,  die  fthnlicb  dem  Qnadriliteral- 
stamm  sind,  und  die  Erkl&rung  ist:  icb  babe  sie  wissen  lassen,  dass 
sie  mir  yoransgeben  sollen,  und  icb  werde  sie  treffen  an  oinem  ge- 
wissen  Orte".  Als  Poel  fasst  die  Form  auch  Ew.  §  125,  a;  Ba.  U, 
S.  359,  Anm.;  Eautzscb  §  55;  MûUer  §  227.  Aucb  mir  scbeint  kein 
triftiger  Grund  yorzuliegen,  mit  Olsh.  §  254  zu  scbreiben,  „dass  die 
Ricbtigkeit  des  Textes  bezweifelt  werden  kann*^  Die  constructio 
praegnans  des  Verbs  mit  h^  ist  kein  solcber  Qrund.  Das  âiafiiput^ 
xvQtifiai  der  LXX  verlangt  ein  Verb  des  Kundgebens;  also  kSmite 
die  Aenderung  bloss  ^rvf^  beissen,  vgl.  Ges. -Eautzscb  §  55, 1  ^wenn 
nicbt  'rt  zu  lesen  ist".  —  Eine  baltlose  Yermuthung  war  es,  weui 
Dathe  '(bei  Ges.  Tbes.  s.  y.)  aus  diesem  griechischen  Worte  die 
Aenderung  ■«n-|9<irt  ableiten  wollte,  weil  es  an  -tr  erinnere;  er  h&tte 
sagen  soUen:  an  tny,  t**^,  welcbes  die  LXX  mit  Siafiaçtvçta^ai 
5  M  8,  19;  2  Kg.  17,  15;  Mal.  2,  14;  Neh.  9,  34  etc.  oder  Shnlich 
1  M  43,  3  Qbersetzen.  Trotzdem  scbien  dièse  Meinung  „nicht  ûbel' 
Ges.  Tbes.  s.  y.  Etwas  anderes  ist  es,  wenn  man  wegen  der  Construc- 
tion des  Yerbs  mit  hif  sagt,  dass  '^mTiTt  urspr&ngl.  gelesen  worden  sein 
mOge,  wie  Ges.  a.  a.  0.  sagt,  weil  -9^  im  Nipbal  mit  V^-yerbunden 
werde  4  M  10,  4;  Neb.  6,  10.  Desshalb  wabrscheinlicb  filgen  auch 
Mûblau-Volck  s.  y.  binzu:  „Son8t  -f^yih".  Allerdings  bat  das  Hiphil 
yon  ^ç  an  den  drei  Stellen,  wo  es  ûberbaupt  yorkommt  (Jr.  49,  19; 
50,  44;  Hi.  9,  19),  die  Bedeutung  „bestellen*'.  Aber  aucb  die  Con- 
struction giebt  keinen  hinreicbenden  Grund,  eine  solcbe  Verschreib- 
ung  anzunebmen,  die  an  drei  Stellen  nicbt  bei  ^*?^^  eingetreten  w&re. 


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Verba  tertîae  gutt.  nnd  -n"».  §  36,  7,  c.  425 

Jeden&Us  iat  Qimchi  kein  Gewfthrsmaim  fôr  die  Ânnahme  des  Hiphil 
▼on  ir,  wie  Ges.  Thés.  s.  t.  schreibt:  „Kimchiu8  "^myin  to";  denn 
was  Qimchi  ûber  die  Form  geurtheilt  bat,  ist  oben  verzeichnet.  — 
Stade  §  158  ,/-  1  Sm.  21,  8  ist  Schreibfehler**;  §  465  „E8  ist  ent- 
weder  ein  Poel  •^rayi'»  oder  Hi.  "^nyiSrr  zn  lesen". 

Causativstâmme.  —  y^y\Tl  (mûde  machen)  Jes.  43,  24 
etc.;  ynin  (wissen  lassen)  2  M  18,  20  etc.;  H'^Sin  (schlichten, 
richten)  1  M  21,  25  etc.;  Ç'^Çin  (hervorbrechen  lassen,  erglânzen 
lassen  [indirect-causativ];  erglânzen  [direct-causativ]  5  M  33,  2 
etc.;  S^tDin  (befreien)  Ri.  2,  18  etc.  —  Impf.  z.  B.  y^W'^  Ps. 
72,  4,  welches  nicht  „deutlich"  Jussiv  ist,  wie  Ew.  §  224,  b  an- 
nimmt.  Es  geht  v.  2  1*»7J  voraus,  und  auch  die  LXX  ûber- 
setzen  a(oO€i;  tùr  Impf.  nimmt  die  Form  auch  Bô.  IL  S.  171, 
Amn.  —  ?''t»W  1  Sm.  17,  47;  Ps.  116,  6  mit  unsyncopirtem 
H;  vgL  darliber  S.  294  f.  Jussiv:  Tf^"^^  (am  Morgen,  da  môge 
er  kund  thun!)  4  M  16,  5;  es  ist  nicht  Perfect  von  jenem  Poel, 
welches  1  Sm.  21,  3  steht,  wie  Bô.  II.  S.  359,  Anm.  flir  am 
nâchsten  liegend  hielt;  nDÎ"^  Hos.  4,  4  etc.  Dass  1  Chr.  12,  17 
bei  Silluq   das   Pathach  die   richtigere  Lesart  ist,  hat  Bo.  1. 

5.  297  nach  der  oben  S.  282  mitgetheilten  Regel  gelehrt;  aber 
dièse  Regel  ist  von  der  Tradition  zum  Theil  nicht  eingehalten 
worden.  r^Çin  (sie  erglânze)  Hi.  3,  4;  TÔ"^  Spr.  20,  22.  — 
rh  RL  8,  16;  riD-jî^î  1  M  31,  42  etc.;  r^çn;  Hi.  10,  22;  Michaelis; 
7tv^  2  M  14,  30;  seltener  defective.  Imperativ:  IH'in  Hes.  16, 
2  etc.;  nain  Spr.  9,  8;  y^'^n  4  M  25,  4;  yiÉ^n  Jer.  31,  7;  Ps.  86,  2. 
—  1Ty\Tl  Spr.  19,  25  konnte  als  Infinitiv  festgehalten  werden, 
wenn  man  das  folgende  1*»^J  indirect-causativ  (=  wird  verstehen 
lassen)  auffasste.  Aber  der  Parallelismus  macht  nôthig,  dass 
man  'J'^S'^  direct-causativ  oder  als  Qal  (=  er  wird  verstehen; 
LXX  voîjoei)  auffasst.  Also  scheint  die  Fassung  jener  Form  als 
Imperativ  nôthig  (Ew.  §  224,  b;  Olsh.  §  256,  b;  Qes.-Kautzsch 
§  69,  Anm.  7).  So  auch  das  Targum:  0*^3  K,  weise  zurecht,; 
denselben  Sinn  drticken  die  LXX  toit  iàv  èXéyxf]ç  aus.  Es  hâtte 
also  die  Gutturalis  das  î  festgehalten,  vgL  S.  211,  wie  diess  ja 
das  K  bestimmt  gethan  hat,  vgL  unten  §  42,  10,  a  ûber  2  Kg. 

6,  29  etc.;  insbesondere  Jes.  43,  8;  1  Sm.  20,  40;  Jr.  17,  18 
nach  dem  Register.  Weil  aber  die  andem  Gutturale  ausser  K 
sonst  nicht  das  t  festgehalten  haben,  so  ist  es  besser,  die 
Analogie  des  Jussiv  und  Imperativ  der  Verba  tertiae  gutt.  auch 
bier  nicht  verletzt  sein  zu  lassen  und  die  Form  als  Inf.  cstr. 


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426         ^^-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

anzusehen,  welcher  die  Function  des  Inf.  abs.  als  Imp.  ver- 
waltet  An  eine  Aenderung  der  Form  in  rf>y\V\  (Bô.  Il  S.  358  f. 
„unbedenklich")  ist  freilich  nicht  zu  denken.  —  -îpfi'iîl  (brich 
leuchtend  hervori)  Ps.  94,  1  ist,  wie  es  dasteht,  als  Imperativ 
gefasst  von  Ew.  §  224,  b.  Targum:  a^Çin  (strahle!);  die  LXX 
freilich  fassten  die  Form  als  Perfect:  èna^^rjoiàaato;  aber  die 
folgenden  Imperative,  welche  auch  von  den  LXX  wiedergegebeu 
werden  (vipWxhjTi  etc.)  verlangen  auch  fiir  v.  1  einen  Imperativ. 
Da  aber  hier  das  folgende  Wort  mit  n  beginnt,  so  kann  an- 
genommen  werden,  dass  ein  n  ausgefallen  sei,  sodass  der  ver- 
starkte  Imp.  n^fiin  ans  Ps.  80,  2  beabsichtigt  gewesen  wâre.  So 
Olsb.  §  256,  b;'Bô.  II.  S.  170.  358;  Ges.-Kautzsch  §  69,  Anm.  7; 
Stade  §  595,  a.  Millier  §  263,  q  „soll  Imp.  sein,  ist  aber  be- 
denklich".  Bemerke  als  verstârkte  Form  des  Imperativs 
noch  ny^lû^n  z.  B.  Ps.  118,  25. 

Infinitivus  cstr.  r^lin  1  M  41,  39  etc.  Neben  H'^Dinb 
Hab.  1,  12  kommt  nsin  in  Verbindungen  vor,  wo  man  den 
Inf.  cstr.  erwartet.  Spr.  15,  12  heisst  es  „Nicht  liebt  der  Spôtter 
ib  "in''.  Ew.  §  156,  c  scheint  es  als  Nomen  zu  fassen,  aber 
nach  §  283,  c  muss  er  es  als  Verb  fassen,  weil  er  da  von  b  in 
ib  als  dem  Dativ  bei  „Verben"  spricht.  Als  Inf.  abs.  fasst  es 
Bo.  IL  S.  460,  und  unz^eifelhafb  kommt  ja  der  Inf.  abs.  hinter 
solchen  Hilfszeitwôrtem  vor,  vgL  Ges.-Kautzsch  §  131, 1.  Aber 
da  wir  einmal  zahlreiche  Infinitivi  cstr.  Hi.  mit  ë  in  der  Stamm- 
silbe-  haben  und  hier  gerade  auch  eine  Gutturalis  das  ê  bewahrt 
haben  kann:  so  kann  man  die  Form  auch  fiir  den  Inf.  cstr. 
erklâren  mit  Olsh.  §  258,  b;  Stade  §  621,  a.  Ebenso  ist  es 
Hi.  13,  3  „Und  klar  zu  legen  meine  Sache  gegentiber  Gotte, 
bin  ich  geneigt".  Und  von  der  Annahme  einer  solchen 
Form  des  Inf  cstr.  mit  è  aus'lâsst  sich  verstehen,  dass  der- 
selbe  einmal  mit  a  in  der  letzten  Silbe  erscheint  bei  n5'^nbn 
(um  zurechtzuweisen?)  Hi.  6,  26.  Ew.  §  131,  b  erinnert  an  das 
ê  des  erleichterten  Imperfects,  welches  auch  oft  f&r  den  Indi- 
cativ  steht;  oben  S.  210.  Bô.  H.  S.  226  „die  Form  scheint  als 
Gerund.,  dem  Jussiv  sinnverwandt,  auch  der  Jussivform  ge- 
nâhert'*[!];  Stade  §  107,  a  bringt  die  Form  damit  in  Parallelismus, 
dass  im  Inf.  cstr.  Pi.  tktû  ausser  Pausa,  t]\w_  in  Pansa  stehe;  aber 
die  Sache  ist  doch  beim  Infîuitiv  Hiqtil  ganz  anders,  da  muss 
doch  erst  erklârt  werden,  wesshalb  das  Pathach  erklingen 


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Verba  tertiae  gutt.  und  '»i"*.  §  36,  7,  c  427 

konnte.  —  Inf.  absolu  tus:  z.  B.  noin  Hi.  6,  25.  —  Particip: 
z.  B.  rtJTO  5  M  22,  27.  etc. 

Hoqtal.  —  Neben  r\^^r\  Hi.  33,  19  muss  als  Ho.  aner- 
kannt  werden  rjin  3  M  4,  23.  28  mit  Targum  {Tj'^rï»);  LXX 
iymax^-jj);  Qimchi  87,  b,  der  das  Nebeneinanderbestehen  des  m- 
und  des  o-lautes  in  diesen  Hoqtalformen  von  "^Vt  so  erklârt: 
,.Denn  auch  bei  den  unversehrten  Verben  ist  es  [Hoqtal]  mit 
Schureq  [Qibbusj  oder  mit  Qames  chateph  [chatuph],  welches 
an  Stelle  des  Cholem  ist;  und  das  "1  [in  der  Porm]  ist  der  erste 
Stammconsonant,  und  das  Zugrundeliegende  ist  I^-jn,  l'I'jrj,  und 
so  bei  allen".  WB.  s.  v.:  „Das  Cholem  ist  èine  Variante 
pTl>^ri,  was  ich  auch  manchmal  mit  Aequivalent  tibersetzt  habe] 
von  Schureq".  Es  ist  als  Hoqtal  anerkannt  worden  von  Qes. 
Lgb.  S.  38G;  Thés.  v.  v.;  Ew.  §  131,  f;  Olsh.  259,  b;  Bô.  L 
S.  274,  der  Assimilation  ans  vorausgehende  ÏK  annehmen  woUte, 
ohne  dass  sich  der  Einfluss  solcher  zufalliger  Nachbarschaft 
beweisen  liesse;  Qes.-Kautzsch  §  69,  Anm.  7.  Stade  §  394,  a 
sagt:  „Es  spottet  jeder  Erklârung  und  ist  wahrscheinlich  ein 
Fehler".  Dem  gegeniiber  ist  aber  doch  zu  bedenken,  dass  der 
o-laut  bei  Ho.  von  ''V'c  noch  einmal  vorkonunt,  vgl.  §  41,  5,  e 
Spr.  11,  25  (wird  freilich  von  Stade  nicht  erwâhnt  §  500),  und  dass 
der  o-laut  sich  vom  starken  Verb  auf  das  schwache  in  der  Aus- 
sprache  tibertragen  konnte.  —  Trotzdem  (wenn  auch  jene  Aus- 
:<prache  mit  o  als  richtig  traditionirte  anerkannt  wird)  kann  das 
Qeri  rirnia  Jes.  12,  5  richtig  mit  u  ausgesprochen  sein,  weil 
ja  im  Unterschied  vom  Verbum  finitum  beim  Particip  Ho.  des 
starken  Verbs  das  alte  u  haufiger  als  das  spatere  o  war,  vgl. 
§  28  (S.  215). 

Vor  Suffixen:  '^^'::n^  Hos.  8, 2;  ^^^Ty;  Jes.  59, 12  (S.  295).  — 
îî?nK  2  "M  33,  13  und  so  bleibt  das  e  unter  dem  Prâ- 
formativ  allemal  beim  Impf.  von  3^1^,  siehe  v.  17;  Ri. 
19,  22;  Jr.  17,  9;  Hos.  14,  10;  Ps.  78,  3;  ïpinn  Jes.  43,  19.  — 
^Tl  Spr.  3,  6.  —  '^rm  (5  M  9,  24)  etc.  —  ^:y>Tr\  Jr.  11,  18; 
''IPyyiTl  Jes.  43,  24;  l'^nrjDh  2  Sm.  7,  14;  bemerke  besonders 
r'::^'?n  (wir  haben  sie  ausgerenkt  i  h.  aufgehângt)  2  Sm. 
21,  6  (S.  295).  —  nrii"^  Jes.  40,  13  f;  q?f'»-jiK  1  Sm.  16,  3; 
aber  selbstverstândlich  in  Pausa  îin'^S^  Hi.  22,  4;  wieder  regel- 
massig  weiter  IJ^ttJi'^  2  Kg.  6,  27;  aber  auch  einmal  'j^'^''^, 
(et  adiuvit  eas)  2  M  2,  17  mit  dem  Vocalstammauslaut 
des  Perfects;  S.  224.  374  f.  —  Jussiv  hier  wieder  einmal 


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428        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

mit  Suffix:    ÛD?*"^*!  (und  er  helfe  euch!)  Jes.  35,  4,  vgl.  den 
ersten  Fall  S.  310.   —  Imperativ:   *»??l'in  (2  M  33,  13)  etc. 

d)  Verba  ^'{'1P  und  *»V'fc. 

naijnî  (und  sie  nef  laut)  Ri.  5,  28. 

!irT^  (sie  warfen),  allemal  mit  folgendem  V^^a  (Loos)  Joël  4,  3; 
Obad.  V.  11;  Nah.  3,  10.  Dièses  Perfect  ist  nicht  erw&hnt  von  Ges. 
Lgb.  §  110,  2,  e,  denn  das  i-r*^  im  Index  bezieht  sich  bloss  anf  das 
Impf.  §  105;  und  da  ist  nnsere  Form  auch  nicht  erwâhnt;  aach 
nicht  bei  den  9"9  §  103,  Ânm.  1  ;  aber  im  Thés,  hat  er  die  Form  zn 
11"  gestellt.  Auch  Olsh.  hatTsie  bei  den  5":?  S.  483  Z.  2.  Und  der 
ZurûckfQhrung  der  Form  auf  tr^  steht  nicht  entgegen  die  Betonong 
auf  der  Letzten,  weil  dièse  auch  bei  andem  y"9  vorkommt,  ohne 
dass  die  Ausnahme  immer  begrûndet  werden  kônnte;  aber  wohl 
macht  Schwierigkeit,  dass  sonst  ein  Verb  irr^  in  der  Bedeutung 
„werfen"  nicht  vorkommt.  Bô.  §  1166  hat  desshalb  die  Form  von 
rn^  abgeleitet,  indem  er  sich  zur  Erkl&rung  des  a  auf  das  §  41,  5,  c 
erw&hnte  ^yài  (1  M  41, 51)  berufb,  welches  doch  bloss  zur  BegrOndung 
einer  Etymologie  mit  a  gesprochen  worden  ist.  Auf  Dissimilation 
des  Vocals  hS.tte  er  sich  eben  so  wenig  berufen  sollen;  denn  es 
kommt  z.  B.  nsm^  (du  hast  wissen  lassen)  Hi.  33,  12  vor.  Man  kann 
auch  nicht,  woran  ich  zur  Erklâ.rung  erinnem  wollte,  sagen,  dass 
das  alte  a  sich  in  einer  solchen  Bedensart  erhalten  konnte.  Also 
bleibt  es  nicht  môglich,  dass  die  Form  von  hi^  stammt.  Und  so 
haben  auch  Mûhlau-Volck  die  Form  von  n-:*>  abgeleitet.  So  auch 
Qimchi,  WB.  s.  v.  tn**:  „So  haben  es  geschrieben  Rabbi  Juda  und 
Rabbi  Jona  segensreichen  Gedenkens,  dass  die  Wurzel  davon  tt  sei 
und  dass  es  gehe  nach  der  Analogie  von  qV;»  Jr.  4,  13;  |i&^  (weich 
sein)  Ps.  55,  22;  und  Qimchi  selbst  citirt  noch  w  Pb.  69,  5.  Und 
mein  Herr  Yater  segensreichen  Gedenkens  schrieb,  dass  die  Wurzel 
davon  rn*^  sei,  und  dass  es  gehôre  zu  Hiphil,  wie  nr»i  KL.  8,  53  [vgl. 
ûber  dièse  Angabe  unten  §  41  bei  EL.  3,  53  nach  dem  Begister]". 
Ëwald  hat  die  Form  weder  §  141,  a  noch  §  193  bei  den  t^t,  Ges.- 
Eautzsch  nicht  §  67,  Anm.  2  und  nicht  §  76,  2,  e.  Auch  Bickell, 
Land,  Mûller  haben  die  Form  nicht.  Stade  hat  dieaelbe  nicht  im 
Index,  aber  auch  nicht  §  413,  b;  414»  b;  auch  nicht  unter  den  Im- 
perfecten  §  525,  b,  wenn  man  den  Fall  ann&hme,  dass  er  die  Form 
fur  verkûrzt  aus  ^rr\  hielte,  was  Bôttcher  als  die  Meinung  mancher 
Leute  erwâ.hnt,  wovon  ich  aber  in  den  angef&hrten  Werken  keine 
Spur  gefunden  habe.  Auch  ist  solche  Aphaeresis  des  vocallosen  Jod 
beim  einfachen  Impf.  Piel  unerhôrt;  es  kommt  vielmehr  bloss  hinter 
dem  n  consecutivum  die  erwahnte  Syncope  vor;  wie  wir  sie  gerade 
auch  bei  einem  Impf.  cons.  Qittel  verbi  rrr^  haben  EL.  3,  53,  Tgl- 


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Verba  y*'?  und  ^-ï"  .  —  Verba  *n"t  assimilantia.    §  36,  8.       429 

in  §  41  nach  dem  Rester.  Biese  Gelehrten  balten  jedenfalls  aile 
die  Form  fur  Perfectom  Qal  verbi  tt^,  weil  sie  dieselbe  nicht  be- 
sonders  hervorheben. 

8.  Verba  "^V'fc  assimilantia;  besser:  Verba  mit  Schar- 
fung  des  mittleren  Stammconsonanten. 

a)  Das  Perf.  Ni,  ns?  (gestellt  sein)  1  M  18,  2  etc.,  Hi. 
a-'içri  (stellen),  n*»»?  1  M  21,  28  £  etc.  und  Ho.  aïtn  1  M  28,  12 
und  Ri,  9,  6  kônnten  zwar  von  einem  Verb  aS5  kommen,  von 
welchem  das  Nomen  a*^S5  (Saule;  Posten;  Vorgesetzter)  1  M 
19,  26  etc.  stammt;  aber,  da  nS3  gar  nicht  als  Verb  erscheint, 
dagegen  32^,  welches  in  seinem  Consonantenbau  Aehnlichkeit 
mit  wirklichen  verbis  *»V'fc  assimilantibus  hat,  wenigstens  im 
Hithqattel  auftritt  von  2  M  8,  16  an:  so  werden  jene  Formen 
besser  von  32^  abgeleitet.  Neben  den  oftmals  vorkommenden, 
ganz  regelmâssigen  Formen  des  Hithq.  von  ri2*^,  also  neben 
dem  regelmâssigen  ÛU^f?^;  (und  er  stellte  sich)  2  M  34,  5  etc. 
(vgl.  noch  die  2.  sg.  m.  2  Sm.  18,  13),  erscheint  einmal 

asrçi  2  M  2,  4.  Qimchi  95,  a  sagt:  „E8  kommt  ein  Wort  von 
dieser  Wurzel,  das  ein  wenig  scbwer  ist,  n&mlich  in  der  Conjugation 
hmin  von  ihr:  sbmtii.  Dnd  wisfle,  dass  bei  den  Verbis  mit  qnies- 
drendem  ersten  Stammconsonanten  die  Quiescirung  nicht  im  Fiel 
und  nicht  im  Hithpael  gefunden  wird  wegen  der  Da^escbirung  des 
zweiten  Stammconsonanten,  weil  nicht  Dagesch  forte  in  einem  Con- 
sonanten  beliebt,  ohne  dass  ein  anderer  mit  einem  Yocal  ausge- 
sprochener  Consonant  ihm  vorangeht.  Als  man  non  [ausnahmsweise] 
an  dem  Verlostiggehen  des  "^  von  ssnpt,  dessen  Normalform  nss'^nn*) 
ist^  Gefallen  fand,  da  hat  man  den  langen  Vocal,  welcher  der  Stell- 
vertreter  des  "^  ist,  zwischen  den  beiden  n  vorausgehen  lassen;  und 
das  Dagesch  des  x  weist  nicht  hin  auf  das  [verschwnndene]  '^,  denn 
es  dient  zum  Hinweis  auf  die  Conjugation  [es  ist  Dagesch  forte  in- 
tensitatis,  oben  S.  52].  Und  auch  der  lange  Vocal  [das  Sere]  beliebte 
nicht  zwichen  dem  r  und  dem  x  wegen  des  Dagesch  im  x;  desshalb 
hat  man  den  langen  Vocal  vorausgehen  lassen".  Darauf  beruft  sich 
Qimchi,  WB.  s.  v.  Âber  man  sieht,  dass  seine  Auseinandersetzung 
nur  eine  Beschreibung  des  ûberlieferten  Thatbestandes,  nicht  aber 
eine  Erklârung  der  Ëntstehung  desselben  ist.  —  Schultens  und  Vater 
hatten,  wie  Ges.  Lgb.  S.  386  f.  berichtet,  zur  Erklârung  der  Form 
eine  Umstellung  des  "^  vor  r\  angenommen,  woran  nicht  zu  denken 
ist.  Dem  gegenûber  erinnerte  Ges.  an  die  Aphaeresis  des  anlauten- 
den  %  die  aber  eben  fur  das  Innere  des  Wortes  nichts  zur  Erklâxung 
beitrâgt;  femer  an  das  aramâische  w^»  neben  *'?kï7ïc  (wird  gesagt) 


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430        !'•  Haupttheil:  Fonnenlehre.  II.  6.  Schwacbes  Yerbtim. 

ygl.  Levy,  Ghald.  Wôrterbuch  s.  y.;  also  er  meinte  rûckwârtsgehende 
Assimilation  des  k,  ■«;  ygl.  oben  S.  221  ex.;  aber  yom  Schicksal  jenes 
M  lAsst  sich  nicht  aaf  das  des  "^  schliessen  —  Obgleich  desshalb 
dièse  Vertheidigung  der  Form  als  einer  der  Sprache  angehOrenden 
gebilligt  wurde  yon  Rôd.  im  Index  analyt.  2umThes;und  Mûhlau-Volck 
im  analyt.  Anhang;  obgleich  Ew.  §  54,  c  yon  einem  Zuruckwerfen 
des  "«  in  die  yorausgehende  Silbe  sprach ,  and  Bô.  I.  S.  284  an  ^an*?^ 
(deine  Schwangerschaft)  1  M  8,  16  von  i-i-»;?!  Hos.  9;  11  und  Bath 
4,  13  und  an  andere  Beispiele  yon  Syncope  des  '^  erinnerte:  so  scheint 
doch  die  Form  nicht  ans  der  lebenden  Sprache  zu  stammen,  weil 
man  y  or  folgenden  drei  Môglichkeiten  steht:  entweder  war  die  Form 
gebr&achlicb,  und  dann  mûsste  sie  ôfber  erscheinen;  oder  die  Form 
war  wenig  gebr&uchlich,  und  dann  mâsste  2  M  2,  4  ein  Anlass  zu 
ihrer  Verwendung  yorliegen;  oder  die  Form  war  gar  nicht  gebrauch- 
lich,  und  dann  mûsste  2  M  2,  4  ein  Anlass  zu  dieser  ausnahmsweisen 
Behandlung  des  *>  yorliegen.  Dayon  findet  sich  nun  2  M  2,  4  keine 
Spur;  anders  liegt  die  Sache  2  Sm.  22,  26  f.,  ygl.  oben  S.  197.  348. 
Also  wird  nichts  anderes  ûbrig  bleiben,  als  mit  Olsh.  §  79,  b  und 
Stade  §  517,  a  eine  BeschSdigung  des  Gonsonantentextes  anzunehmen, 
welche  yon  den  Pnnctatoren,  so  gut  es  ging,  zur  Herstellung  einer 
neuen  Form  yerwendet  wurde. 

Als  Hinweis  auf  die  Wechselbeziehung  der  beiden  Laute 
unbestimmteren  Arfciculationsgebietes  3  und  "^  bemerke,  dass 
neben  nçj  (anblasen,  wegblasen),  welches  wirklich  im  Qal  (vgl. 
Jes.  54,  16;  oben  S.  316)  sowie  Qu.  Hi.  20,  26  vorkonunt  und 
von  welchem  darum  auch  das  Hi.  n*»fin  (indirect-causativ:  aus- 
hauchen  lassen  Hi.  31,  39;  direct -causativ:  das  Anblasen  aïs 
Mime  des  Qeringschâtzens  ausiiben  Mal.  1 ,  13)  abzuleiten  ist, 
ein  nB?rin  (sie  athmet  ângstlich)  Jr.  4,  31  bei  Tiphcha  vorkommt, 

b)  Es  ist  wahrscheinlich,  dass  y^p^  (hinstellen)  1  M30,  38  etc. 
und  a»n  bloss  ^  M  10,  24  von  einem  allerdings  nicht  vor- 
kommenden  i2*^  abstammen,  weil  von  ps^  (hingiessen)  3  M 
2,  6  etc.  ein  Hi.  p*>^T\  Jos.  7,  23  in  der  Bedeutung  „hinstellen" 
vorkonmit.  Davon  auch  ptfQ  Ptc.  Ho.  Hiob  11,  15,  wo  ich 
wegen  der  Bedeutung  (hingestellt  =  standhaft;  Vulg.  „stabilis") 
die  Schreibung  mit  Dag.  f.  fur  vorzuglicher  halte.  In  den 
Worten  „Die  zarte  [Dame]  unter  dir  und  die  verweichlichte, 
welche  nicht  versucht  hat,  die  Sohle  ihres  Fusses  zu  setzen 
auf  die  Erde  b?  3iïtn"  5  M  28,  56  ist  die  Infinitivform  so  zu 
beurtheilen,  wie  oben  S.  426  Min.  Ich  habe  eine  Erwahnung 
der  Form  bloss  bei  Olsh.  §  258,  b  und  Stade  §  621,  a  gefunden. 


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Verba  v"fc  assimilantia.  §  36,  8.  431 

und  dièse  fassen  sie  richtig  als  Inf.  cstr.  —  pt^  zeigt  im  Qal 
in  der  Bedeutung  „sich  ergiesen"  die  Formen  pSj;5  1  Kg.  22,  35, 
wo  freilich  Andere  (J.  H.  Michaelis)  pSJ5  lesen;  Inf.  nfjSâ  Hi. 
38,  38;  —  ,^schûtten"  ^ipS^Î,  also  von  einem  vorauszusetzenden 
pr^^  2  Kg.  4,  40;  Imp.  psV  41;  —  „giessen"  pk";  1  M  28,  18  etc.; 
pkPi?  3.  8g.  2  Sm.  13,  9;  Imp.  pi"^  Hes.  24,  3  und  ^ipr  1  Kg. 
18,  34;  Inf.  npsb  2  M  38,  27;  Hi.  Ptc.  npsitt  2  Kg.  4,  5  Qeri; 
Ho.  pSïin  Ps.  4^  3,  pSî^*»  3  M  21,  10;  Hi.  22,  16;  pSTO,  einmal 
pM  1  Kg.  7,  16,  wo  man  wegen  der  Bedeutung,  vgl.  Baer  zu 
Hi.  11,  15,  richtiger  eine  scriptio  defectiva  annimmt,  als  S  mit 
Dag.  f.  schreibi  Dièse  Hoqtalformen  kônnen  freilich  anch  vom 
synonymen  p^l  herrûhren,  welches  §  38  besprochen  wird  (Jes. 
26,  16;  Hi.  28,  2;  29,  6;  41,  15  f.);  S.  440  f. 

c)  ll'l  (bilden)  1  M  2,  8  etc.  gehôrt  zu  den  *»V'fi,  und  es 
zeigt  sicb  auch  keine  arabische  Form  mit  ''.  Neben  *I2**^  nur 
1  M  2,  7.  19  [hier  defective]  zeigt  sich  vor  Suffixen  ^^ÏTISJ^  Jes. 
44,  12,  ïinufc?  Jes.  49,  8  und  Jr.  1,  5  Qeri.  Ni.  nsia  Jes.  43,  10; 
Qu.  Perf.  '^^^  Ps.  139,  16  [Qimchi,  WB.  s.  v.;  Ges.  Thés.  s.  v.; 
Ew.  §  135,  à;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Bô.  U.  S.  103  findet  hier 
wieder  sein  Passivum  Qal];  Ho.  Impf.  ^Tï*^  Jes.  54,  17. 

d)  Von  n?;  (entbrennen)  bemerke  nst?  Jes.  9,  17;  ï^nat"; 
mit  Dag.  forte  orthoconsonanticum  pausale  (S.  53),  indem  der 
Druck  des  Satztones  sich  leichter  in  der  Verstârkung  des  scharf 
abgestossenen  t  als  in  der  Dehnung  des  Vocals  kund  gab,  Jes. 
33,  12;  Jr.  51,  58;  njriKPi  Jr.  49,  2.  -  Ni.  ns?  etc.  2  Kg. 
22,  13  etc.  Hi.  z.  B.  "^tWT,  (und  ich  werde  entbrennen  lassen) 
Jr.  17,  27  etc. 

:1n^■'S1n  mit  dem  Sinn  „zûndet  es  an!"  2  Sm.  14,  80  halte  ich 
mit  den  Masoreten  nnr  fur  eine  Verschreibnng  statt  ïrtn'^s&n.  (So 
jedenfalls  anch  Stade,  weil  er  die  Form  nicht  erwâhnt.).  Denn  es 
k5nnte  sich  eine  Form  r*<^Sn  nicht  hloss  einmal.  neben  dem  ofbmaligen 
r^sn  erhalten  haben  und  hauptsâchlich  k5nnte  auch  die  Form  'm 
nicht  neben  'sn  existirt  haben,  weil  die  Verdoppelnng  des  x  vor  der 
Bildung  des  Diphthongs  ô  eingetreten  sein  muss  (gegen  Ges.  Thés. 
s.  V.;  Ew.  §  114,  c;  BcJ.  II.  S.  459;  Mûhlau-Volck  s.  v.). 

rrïr'^SK  (ich  werde  es  entbrennen  lassen)  Jes.  27,  4  ist  hierher  zu 
ziehen"^mit  Ew.  §  114,  c;  Olsh.  §  257,  c;  Bô.  IL  S.  471  f;  MiUler 
§  264,  b.  Und  zwar  scheint  mir  die  Punctation  nicht,  wie  diesen 
Gelehrten,  einen  Uebergang  der  Flexion  von  r*sî7  in  die  von  i"»  zu 
beweisen,  sondern  nur  ein  bei  der  gleichen  Aussprache  leicht  erkl&r- 


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432        II-  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Sdiwaches  Verbmiu 

licher  Irrthom  der  Punctation  za  sein;  —  gegen  Qimchi,  WB.  8.  t.: 
„%  obgleich  es  von  dieser  Bedeutung  [nftmlich  des  Brennen  trvran, 
welche  ra-»  besitzt]  ist,  so  ist  ea  doch  nicht  von  dieser  Wnrzel; 
sondern  es  ist  von  der  Wurzel  rr»s*  ;  Ges.  Thés.  s.  v.,  der  aber  anch 
bemerkt:  ^Vestigium  eius  [nnx]  in  lingnis  Cognaiis  non  repperi",  und 
Mûhlau-Volck  s.  v.;  vgl.  den  Fall  aus  2  M  2,  9  S.  487. 

e)  Yon  :^^  (als  Lager  hinschûtten),  dessen  Existenz  durch 
"^Tit^  (mein  Lager)  1  M  49,  4  etc.  erwiesen  wird,  bildet  sich 
nachi  dieser  Analogie  y^ïtn  Jes.  58,  5  und  Ps.  139,  8;  y?n  Jes. 
14,  11  und  Esth.  4,  3."   '  * 

f)  Spuren  solcher  Scliarfung  des  mittleren  Stammconsonanten 
finden  sich  auch  bei  Verben  mit  einem  andern  Sibilanten 
als  2.  Nâmlich  von  10^  (grûnden)  existirt  im  Qal  ausser  dem 
Per£  (Jes.  23,  13  etc.)  und  dem  Ptc.  (Jes.  51,  13  u.  Sach.  12,  1) 
nur  noch  der  Inf.  lio*;»  in  ib'^bl  Jes.  51,  16;  aber  dafûr  findet 
sich.  auch  geschrieben  T^©*»!?,  aîso  lissôd  ausgesprochen  2  Chr. 
31,  7.  Qimchi  94,  a  „Das  *»  ist  geschrieben,  wie  bei  ^l^a**; 
vgl.  S.  433  unter  g),  Vgl.  noch  den  Inf.  '^lo;  (mein  Grûnden) 
Hi.  38,  4  und  Esra  3,  12;  Ni.  iDi^  (sich  zasammensetzen)  Ps. 
2,  2,  welches  Perf.  bei  Qimchi  94,  a  und  WB.  s.  v.  fehlt;  10^ 
(sie  wird  gegrûndet  werden)  Jes.  44,  28;  Inf.  îîlOJÏl  (ihr  Ge- 
grUndetwerden)  2  M  9,  18;  taiOjn  (ihr  Sichzusammensetzen)  Ps. 
31,  14;  Qi.  1©^  (setzen,  grûnden)  z.  B.  Jes.  28,  16;  Qu.  nç^ 
1  Kg.  6,  37  etc.;  vgl.  noch  iÇ-^tt  7,  10;  Ho.  Inf.  iÇî^n  (das  Ge- 
grûndetwerden)  Esra  3,  11  und  2  Chr.  3,  3;  aber  beim  Particip 
1©^^  (gegrûndet),  also  mussâd  Jes.  28,  16,  und  man  kann  nicht 
sagen,  dass  das  Vorausgehen  des  Substantivums  lOî^ti  jene  Ver- 
doppelung  des  D  geschaffen  hat,  sondern  nur,  dass  dièses  Voraus- 
gehen die  Wahl  einer  auch  an  sich  môglichen  und  vielleicht 
gebrâuchlichen  Verdoppelung  angeregt  hat. 

no;  (in  Zucht  nehmen);  Impf  Qal  mit  Suff.*»?*)©^  Jes.  8,  11 
(Qimchi  94,  b  sieht  in  dieser  Form  richtig  das  Qal,  zieht  aber 
dann  die  Meinung  vor,  dass  sie  Piel  sei  mit  Sere  statt  Pathach; 
so  auch  im  WB.  s.  v.,  nur  dass  da  die  Reihenfolge  der  beiden 
Ansichten  umgedreht  ist).  —  Û'IÇK  Hos.  10,  10  mit  Ver- 
erbungschateph-qames  (S.  74)  beim  Dauerlaut  s.  —  Bemerke 
den  Inf.  cstr.  mit  Femininendung  rv&l  (=  Qal)  3  M  26,  18; 
femer  n©?  Ps.  118,  18  als  einen  der  vier  Fâlle,  in  denen  der 
In£  abs.  Qi.  nicht  c,  sondern  o  hat;  vgl.  §  41,  5,  f  (Ps.  42,  2); 
§  42,  4.  —  Ni.  hÇ'iï],  *lor,  nojn  (Zucht  annehmen,  sich  wamen, 


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Yerba  *i''b  assimilantia.  §,  36,  8.  433 

belehren  lassen,  vgl.  Ps.  2,  10).  —  Aber  in  Û^Ç?^  Hos.  7,  12 
ist  das  1  noch  nicht  durch  die  Schârfang  des  mitÛeren  Stamm- 
consonanten  ûbertont  worden,  sondem  zeigt  sich  noch  und  zwar 
in  der  llmwandlnng  zu  bequemerem  •».  Qimchi  94,  b;  WB.  s.  v.; 
Ew.  §  131,  c  und  Ges.-Kautz8ch  §  24,  2,  Anm.  geben  nichts 
zar  Erklaning.  Bô.  I.  S.  258  sagt:  „Zur  deutlicheren  Erhaltung 
eines  Sinnvocals",  als  wenn  nicht  *  in  so  vielen  Fallen  gentigt 
hâtte,  um  den  alten  Sinnvocal  des  Hi.  zu  reprasentiren.  Olsh. 
§  257,  c  und  Stade  §  120  halten  die  Form  ftbr  einen  Schreîb- 
fehler  statt  D'IÔ'^K,  weil  Hi.  sonst  nicht  vorkomme.  Indess  wie 
wen  die  Punctatoren  darauf  verfallen,  das  nicht  yorkommende 
Hiq.  zu  setzen,  wenn  sie  nicht  eine  bestimmte  Tradition  be- 
sessen  hatten;  und  wie  hatte  die  Tradition  die  hâufige  Pielfonn 
verkennen  kônnen,  da  sie  doch  vom  Hiq.  in  der  Aussprache 
80  sehr  Terschieden  Uang?  —  Vgl.  noch  zwei  Formen  mit  solcher 
Schârfang  in  §  37  (1  Kg.  3,  15;  1  Sm.  6,  12);  S.  434  f. 

g)  Neben  ibis  (ist  geboren)  Pred.  4,  14;  1  Chr.  2,  3  etc. 
kommt  im  Perfectum  bloss  noch  die  3.  plur.,  und  zwar  (Olsh. 
§  263,  b  fthrt  unrichtig  auch  î^lbiS  aut)  folgendermaassen  vor: 
n!?»3  ==  nulledû  1  Chr.  3,  5;  20,  8.  Qimchi  93,  b:  „Das  Dagesch 
«t  Aequivalent  ftbr  den  langen  Vocal  in  lb'i3.  Obgleich  das  *i 
geschrieben  ist,  ist  es  doch  in  der  Aussprache  verloren  ge- 
gangen".  Dahat  das  schon  an  sich  doppelt  lautende  l  den  Process 
<ler  Umwandlung  begonnen,  und  wegen  der  Schârfung  der  Silbe 
hat  sich  das  mit  strengerer  Zusammenpressung  des  Mundes 
gesprochene  o  in  das  schlaffer  gesprochene  u  verwandelt.  6es. 
Lgb.  S.  385:  J3agesch  euphonicum";  Ew.  §  140,  a:  JSxxt  vor 
einer  neuen  betonten  Personenendung";  Olsh.  §  263,  b:  „Ver- 
liâltnîssmâssig  junge  Corruption  im  Munde  des  Volkes";  Stade 
§  425,  a:  ,J)ie  Richtigkeit  dieser  Punctation  steht  dahin".  — 
^^Tt  (das  Geborensein)  =  huMdet  Hes.  16,  4  und  auch  defective 
n?^  V.  5  und  1  M  40,  20.  Das  ist  der  Inf,  cstr.  Hoq.  (Qimchi 
93,  b)  mit  Femininendung.  Da  ist  die  Schreibung  mit  1  die 
zu  Gronde  liegende,  und  es  hat  sich  nur,  weil  der  Dauerlaut  l 
schon  als  einfacher  nach  seiner  Natur  wie  doppelt  klingt,  eine 
turze  Aussprache  des  ù  ausgebildet,  und  ist  daher  auch  Qibbus 
jçeschrieben  worden.  Anders  ist  es  bei  'i^'^T]  n?jn  Ri.  13,  8. 
Da  ist  der  kurze  7*-laut  das  Normale,  Zugrundeliegende,  und 
fe  Pleneschreibung  gehôrt  zu  den  Fallen,  wo  im  alttestl.  Codex 
iie  spâter  herrschend  werdende  Sitte    sich  anbahnt,    auch  U 

KOnig,  Lehrgebinde  d.  hebr.  Spr.  2$ 


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434         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwftcbes  Yerbum. 

durch  die  mater  lectionis  zn  bezeichnen,  vgl.  S.  389  liber  Hes. 
27,  19;  dieselbe  Orthographie  bei  lb*^  noch  Ei.  18,  29;  Hi.  5,  7.  — 
Die  Form  aus  Ri.  13,  .8  ist  ûberdiess  Ptc.  Qu.  ohne  fi  nach 
jQimchi  62,  a;  Ew.  §  169,  d;  Olsh.  §  250,  c;  Ges.-Kautzsch  §  52, 
Anm.  6;  Stade  §  617,  b;  aber  Bô.  II.  S.  224  „Pas8ivtuii  Qal^ 
Von  hier  wird  ein  Licht  auf  die  Bildung  der  '»V'fi  zurûck- 
geworfen.  Denn  nicht  das  '^''1,  sondem  der  mittlere  Stamm- 
consonant  hat  wegen  der  Dauer  [oder  Starke]  seines  Lautes 
einen  Theil  der  *^Yt  abgetrennt;  vgl.  schon  oben  bei  der  Ein- 
theilung  der  Dag.  forte  S.  53.  —  Ebenso  hat  MtLhlau  gegen 
die  Annahme  einer  „Assiniilation"  in  diesen  Verben  sich  aus- 
gesprochen  in  der  Recension  von  Ges.-Kautzsch  (Schûrer  s  TheoL 
Literaturztg.  1879,  Nr.  16),  nur  dass  er  Quelle  und  Verlauf  des 
Processes  umgedreht  und,  wie  mir  scheint,  anrichtig  darstellt 
vgl.  seine  Worte:  ,Jch  halte  es  flir  bedenklich,  hier  [bei  ''inx] 
von  Assimilation  zu  reden,  da  Formen  wie  niC^  nicht  zunachst 
ans  jiw^or  oder  jîjaor  entstanden  sind,  sondem  die  Mittelformen 
jî^or  voraussetzen,  deren  erster  Radical  aus  rein  euphonischeu 
Ghrtinden  (zum  Zweck  bequemerer  Aussprache)  verkûrzt  worden 
ist,  was  wiederum  die  Scharfung  des  folgenden  Consonanten 
nach  sich  gezogen  hat'S 


§  37.   Verba  vfî. 

Qal.  Impf.  Von  dem  ungebrâuchlichen  Perf.  SO*"  {giii 
sein)  wird  gebraucht  aç*^*?  1  M  12,  13  etc.;  femef  gehôren  dazu 
von  pj'j  (saugen)  4  M  11,  12  etc.  pj*'^  5  M  33,  19  etc;  dann  f^;- 

(erwachen;  vgl.  Laj  jdhka)  1  Kg.  18,  27  und  ^>  Hab.  2,  7,' 

wâhrend  ini  Perf.;  Imp.;  Inf.  das  Hi.  f"^)??!  (direct-cauaativ:  ^da^ 
Regesein  ausûben",  daher  „sich  regen")  gebraucht  wird,  welches 
auch  im  Impf.  vorkommt  Jr.  51,  39  etc.,  sodass  also  das  Impf. 
von  beiden  Verben  existirt.  Auch  'p'g^^  (und  er  erwachte)  zeigt 
sich  einmal  1  Kg.  3,  15,  weil  das  p  mit  seinem  starken  Laute 
doppelt  klang  und  daher  l  sich  verktirzte.  —  Femer  von  ItÇ^ 

(gerade  sein;  vgl.  1^  jdsara\  Impf.  jdisiru)  wird  gebUdet 
^1û!^\  Die  Verscharfung  des  SibUanten  hat  aber  auch  Ver- 
kûrzung  des  l  bewirkt  (Qimchi  97,  a  „Da8.  *»  ist  verschiuckt 
durch  Dagesch'';    so    auch  WB.  s.  v.);    denn   es  wird  einmal 


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Qal  der  Verba  •»"».  §  37.  435 

gelesen   ro'itç^î    (und    sie   [fm.]    blieben    auf   geradem  Wege) 
1  Sm.  6,  12.  ' 

^V^''^  —  a*}  Obgleicli  die  Subjecte  ausdriicklich  als  s&ugende 
JuDgkûhe  y.  10  bezeicbnet  sind,  so  scheint  mir  die  Form  bloss  auf 
einei  Ueberwncherung  der  mânnlichen  Analogie  zu  bernben,  wie  sie 
sich  ans  dem  Hebr.  selbst  erkl&rt.  Und  dazu  berechtigt  die  Er- 
scheinung,  dass  in  demselben  t.  10,  wo  die  weiblicbe  Natur  der 
Thiere  so  ausfahrlicb  bescbrieben  ist,  unmittelbar  dahinter  zwei- 
mal  das  masctiline  Suffix  steht.  Diess  die  dritte  ,,androgyne"  Form 
(Qimcfai  19,  b)  neben  Dn.  8,  22  und  1  M  30,  38.    Nicht  ist  mit  BO. 

11.  S.  138  aucb  hier,  vgl.  oben  S.  417  sexueller  Dual  anzunehmen; 
denn  das  einheitliche  Geschlecht  der  Tbiere  war  za  genau  bescbrieben, 
and  die  LXX  geben  al  floeç  und  eben  nicht  ta  ^oe,  was  Bôttcher 
zmn  Vergleich  heranzieht.  b)  Dièses  ist  die  dritte  Form,  ygl.  S.  239. 
417,  in  welcher  Ges.  Lgb.  S.  276;  Ew.  §  191,  b;  Olsh.  §  226,  c;  Ges.- 
Kaatzsch  §  47,  Anm.  3  Einwirkang  einer  aramSischen  (und  allge- 
meiner  semitischen)  Bildung  erkennen.  c)  Stade  §  534  giebt  auch 
hier  die  oben  dargestellte  doppelte  Môglichkeit.  Auch  Mûller  § 
264,  c  urtheilt  hier  wieder  so,  wie  S.  417  angegeben.  —  Die  gerîngere 
Wahrscheinlichkeit  dieser  Anschauungen,  welche  die  Sache  von  aus- 
w&rts  und  aus  dem  Alterthum  erklâren  wollen,  habe  ich  schon  oben 
angedeutet. 

Impf.  consecutivum:  M'^^l  1  M  41,  37  etc.;  M^^n;;  Esth. 
2.  9;  "fg*^^  1  M  28,  16  (5  mit,  2  mal  ohne  ^):  aber  auch  fZT- 
l  M  9,  24  findet  sich  neben  der  regelmâssigen  Form;  *\1iï^^ 
1  Sm.  18,  20.  26,  plene  2  Sm.  17,  4;  n«>Fi5  Ri-  14,  7. 

ap^i  finden  wir  1  M  24,  38  als  Eethib,  aber  dazu  D^n»^  als 
Qeri;   xn^^^^  50,  26  Kth.  und  kein  Qeri  dazu  bemerkt;   mot**^  fid. 

12,  3  Kth.,  aber  nfi-^fe»;  Qeri.  Wenn  wir  nun  nicht  annehmen  dûrfen, 
dass  die  Nichtbemerktmg  eines  Qeri  1  M  50,  26  ein  Versehen  der 
Masoreten  ist,  oder  dass  sie  die  Gorrectur  yon  24,  88  auch  auf  50,  26 
beeogen  wissen  woUten,  so  ist  von  ihnen  ein  Yerb  eb^  anerkannt 
worden.  Die  active  Form  kann  aber  nicht  mit  Delitcsch  z.  1  M 
24,  83  durch  Berufong  auf  43,  34  (wo  im  Unterschied  von  dem  die 
Diener  betreffenden  Plural  v.  32  der  Singular  den  Joseph  zum  Subject 
hat,  wie  auch  das  S»t  gegen  die  LXX  erweist)  vertheidigt  werden; 
aie  behalt  auch  bei  Verweisung  auf  1  M  11, 9;  48,  l'f.  (Kautzsch  §  137, 1) 
ibre  H&rte;  und  die  Annahme  einer  Zuspiteung  des  Ju  vom  Hoqtal  zu 
ji  in  der  lebenden  Sprache  (Ew.  §  131,  d;  Tuch  und  Dlm.  zu  1  M 
24,  83)  kann  nicht  gebilligt  werden,  vgl.  S.  436  bei  2  M  30,  32.  Da- 
her  môohte  ich  annehmen,  die  Masoreten  bërtten  dio  Correctur  von 

28* 


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Qoo^(^ 


436        ^^'  Hanptiheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

24,  33  auch  aaf  50,  26   ausgedelint  wiasen   woUen.    Âacfa  Bi.  12,  3 
halte  ich  die  masoretische  Annahme  eîner  Verschreîbang  fur  richtig. 

Ebenso  scheint  ^D-**;  2  M  30,  32  (fehlt  im  Thés,  von  Ges.  nnd 
beiStade§  487f.)  weder  zur  Annahme  eines  sonst  nicht  existirenden  Yerb 
■^5^  [s  ïjç|  und  ?ïnD]  (giessen)  [so  Mûhlau-Volck  s.  v.],  noch  zur  An- 
nahme eîner  Zuspitzong  des  u  beim  Praeformativ  Hoq.  zu  i  [so  schon 
auadracklich  Qimchi  94,  a.  b;  97,  a;  Ew.  §  181,  d;  B5.  §  460  Schinss], 
sondem  nor  zur  Anerkennung  eines  verschriebenen  i  [Olsh.  §  242,  d] 
za  berechtigen.  Denn  so  unlengbar  auch  u  durch  il  hindurch  sich 
vielfach  zu  f  erhSht  hat,  vgl.  oben  S.  128  f.  193.  215,  so  ist  doch 
D^-t;»  1  M  24,  33  von  den  Masoreten  seibst  nicht  anerkannt  und  also 
an  dieser  Stelle  eine  Yerschreibung  des  "^  f&r  i  angenommen  worden. 
Ferner  von  den  zwei  weiteren  durch  B6.  §  460  angef&hrten  Bel- 
spielen  ist  '^t'^^  (bedeckter  Gang)  2  Kg.  16,  18  gleichfiEklIs  von  den 
Masoreten  fur  Fehler  erklSxt  worden  und  ist  auch  an  sich  eine  ganz 
unwahrscheinliche  Bildung,  und  ebenso  ist  es  bei  rrnt'^r^  (Grundlagen) 
Hes.  41,  8.  Und  es  ist  nnbegreiflich,  wesshalb  wir  .die  Correctoren 
der  Masoreten  in  einer  solchen  Sache  nicht  respectiren  sollen,  worin 
doch  wirkiich  viele  Fehler  vorgekommen  sind  (Yerschreibung  des  * 
fur  1,  \vie  oben  S.  128  f.  nachgewiesen  ist)  und  worin  sie  doch  h&tten 
geneîgt  sein  mûssen,  eine  gâte  Lesart  zu  erkennen  wegen  der  herr- 
schenden  Tendenz  das  u  als  â  zu  sprechen.  Also  halte  ich  es  fur 
das  richtigste,  in  i^u^l  eine  von  den  Masoreten  ûbersehene  Yer- 
schreibung fUr  i^w^  zu  erkennen. 

Bei  n|i9|;-<ri  (sie  [fm.]  werden  wuste  sein)  Hes.  6,  6  liegt  die  Sache 
anders,  weil  die  Existenz  eines  Yerb  ds""  durch  die  Nomina  ffi^r- 
.  (Wûste)  etc.  ohnehin  feststeht.  Da  kann  jene  Form  eher  als  Spar 
davon  angesehen  werden,  dass  auch  das  Yerb  do*^  noch  in  Gebranch 
war.  So  Qimchi  96,  b;  Ges.  Lgb.  S.  3S4  und  Thés.  s.  v.;  Olsh.  § 
242,  c,  „&ll8  der  Text  richtig  ist";  B5.  II.  8.  560;  MQhlau-Yolck 
8.  V.  £w.  §  138,  b  will  unbegreiflicberweise  mit  Berufong  anf  c^. 
1  Kg.  1,  1,  worin  doch  [wenn  es  von  D»n  kommt,  wie  Ewald  mit 
dieser  Berufung  voraussetzt]  Ersatzverdoppelung  liegt  (vgl  oben 
S.  365)  unsere  Form  von  fi&v^ableiten.  Stade  §  536,  d:  rrswpr  ist 
zu  lesen. 

Imperativ  und  Infinitiv  existiren  von  keinem  dieser 
Verba;  ebensowenig  ein  Niqtal.  —  Qi.  zeigt  die  Abweichung 
Û'!!^*'!^  (^ïid  ^^  leitete  sie  gerade)  2  Chr.  32,  30.  Da  lassen 
zwar  viele  Codices  das  Dagesch  aus  dem  Schin  ans,  aber  die 
Masora  fordert  es  (J.  H.  Michaelis  z.  St  ).  Qimchi  97,  a:  „Seine 
Normalform  ist  Q^t^^*^^  mit  Mobilitat  der  beiden  Jod,  und  beim 
Quiesciren  des  ersten  Stammconsonanten  wurde  sein  Vocal  auf 


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Qittel,  Hiqtil  der  Verba  ^"t.  §  37.  437 

das  Jod  praeformativum  geworfen^.  Es  ist  aber  gar  nicht  sicher, 
dass  das  Qittel  rom  Gonsonantentext  gemeint  war,  weil  das 
flîqtil  TTD^n  existirte,  vgL  nachher;  also  scheint  yielmehr  D')tÇ';i?3 
Tom  Gonsonantentext  beabsichtîgt.  —  Die  punctirte  Form  al>er 
muas  als  forma  mixta  anf  die  Môglichkeit,  Hiqtil  oder  Qittel 
zu  lesen,  hindeuten  wollen.  —  Nicht  erwâhnt  von  Qes.  Lgb.  u. 
Thés.  Ew.  §  83,  b,  Anm.  „Das  doppelte  Jod  steht  im  Kethib"; 
§  232,  £:  Das  Qeri  bat  Syncope  des  Jod,  ist  also  Piel;  bei 
Olsh.  nicht;  Bô.  I.  S.  284  wie  Qimchi;  ebenso  Stade  §  123,  a. 
Hiqtil.  Perfect.  n^tD^^n  1  M  12,  16  etc.;  p^S^^n  1  M21,7  etc.; 
auch  b'»b*^n  (wehklagen)  Jes.  13,  6  etc.  vom  ungebrâuchlichen 
ir.  —  imperfect  n^t?*^;;  1  M  4,  7  etc.  Die  Form  '^M'^nn 
NaL  3,  8  (von  Qimchi  weder  93,  a  noch  im  WB.  s.  v.  bemerkt) 
hat  den  Sinn  ,3ist  du  (fin.)  besser?';  Trg.:  «M  rw  m;  [LXX 
ganz  frei:  ëToifidaaL  (xeçiôa  l4/,t^(ûv],  Darum  ist  es  richtiger, 
die  Form  mit  Ges.  Lgb.  S.  388;  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  139,  a,  Anm.; 
Olsh.  §  242,  a;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Qes.-Kautzsch  §  70  [Stade 
erwâhnt  die  Form  nicht]  flir  Qal,  als  mit  Bo.  II.  S.  561  f&r 
Hiq.  ohne  ï  [==  *iat?*^r)  Jr.  2,  33]  zu  halten.  —  Ueber  a'^t3;!'J  Hi. 
24,  21  siehe  obenS.  421  f.  —  pî'^r)  2  14  2,  7.  —  Mit  îinver- 
sehrtem  Diphthong  findet  sich  noch  rm)^  Spr.  4,  25;  Ittîn» 
Jes,  45,  2  Kth.  ist  nur  Versehen,  wie  das  Qeri  nig^K  anerkennt.  — 
Mit  Tinsyncopirtem  n  (S.  294  f.)  ib^'bw  Jes.  52,  5;  regelmassig 
nur  nb'^b'^K  Mi.  1,  8.  —  Ueber  b'^bi)  Jes.  15,  2  f.;  16,  7;  b'^b'^» 
Jr.  48,' 31;  îlb*'î?:;'J  Hos.  7,  14  und  s^b^b:;!?!  Jes.  65,  14  siehe  oben 
S.  421  t  —  Qimchi  93,  b.  94,  a:  „So  mit  schewairtem  Prafor- 
mativ  nach  der  Lesung  Ben  Aschers;  aber  nach  der  Lesung  Ben 
Naphtali's  quiescirt  das  *^,  der  erste  Stammconsonant,  und  das 
''praeformativum  in  Sere".  —  Jussiv  y^'O'^']  (er  môge  gut  sein 
lassenî)  1  Kg.  1,  47,  also  plene  auch  in  der  Stammsilbé  ge- 
schrieben.  —  Cohortativ:  2.  B.  nj'a*'»  (ich  will  zur  Rechten 
gehen)  1  M  13,  9.  —  Imperfectum  consecutivum:  z.  B.  aû*^î5 
2  M  1,  20.  So  auch  ganz  normal  pS'^nî  1  Sm.  1,  23  und  ^inp?;^ 
und  er  liess  ihn  saugen)  5  M  32,  13.  Aber  daneben  findet 
sich  îTTp^^Dnn  (und  sie  sâugte  ihn)  2  M  2,  9.  Diess  ist  von  pa*» 
abgeleitet  bei  Ew.  §  15,  c;  253,  b;  Olsh.  §  257,  c;  B5.  II.  S.  471; 
6e8.-Kautzsch  §  70,  Anm.  „nach  Art  der  V':^";  und  auch  Ges. 
Thés,  und  Mtthlau-Volck,  welche  ein  Verb  p^D  auff&hren,  scheinen 
geneigt,  eine  unrichtige  Punctation  der  Form  fûr  '^Vfy  anzunehmen. 
Qim.  nimmt  95,  b  zwei  Wurzeln,  pr  und  pî^S,  an.  Bei  Stade  finde 


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438        U-  Hauptthdl  :  Formenlehre.  n.  B.  Schwaches  Verbum. 

ich  es  nicht  erwahnt.  —  Imperativ:  z.  B.  bb\T  Sach.  11,  2,  etc.; 
*'D'»ti'»n  Hes.  21,  21.  —  Infinitiv  z.  B.  l^tini  2  Sm.  14,  19.  — 
Particip  z.  B.  a*^D'ȕ?  1  Sm.  16,  17,  auch  in  einer  oder  beiden 
Silben  defective  geschrieben;  aber  mit  unyersebrtem  Diphthong 
tt'^a^'ti'^tt  (solche,  die  mit  der  rechten  Hand  thun)  1  Chr.  12,  2. 

ïS'^aKFi  Jes.  80,  21.  —  Weil  die  Formen  von-pîaijn  (glauben)  wahr- 
scheinlich  auch,  obgleich  in  der  Fauctation  keine  Spur  vorkommt, 
r'???»  r*?^  gesprochen  wiirden,  so  trat  eine  Verwechselung  zwischen 
diesem  Verb  und  dem  y^o^r}  (zur  Rechten  gehen)  ein.  Und  nar  so 
erklârt  es  sich,  dass  fur  ,,ihr  geht  nach  rechts"  einmal  eine  Form 
von  T^toHn  entlehnt  ist:  eben  die,  welche  an  der  Spitze  dièses  Ab- 
satzes  steht.  Qimchi  bemerkt  die  Form  nicht  Mikhlol  04,  a  bei  "p^: 
aber  im  WB.  unter  diesem  Worte  sagt  er  nach  Aafzahlong  der 
regelmSssigGn  Formen:  „Und  es  kommt  k  mobile  als  Aequivalent 
filr  das  "^  Yor  in  dem  Worte  'p'^.  Von  den  Gelehrten,  welche  neuer- 
dings  dièse  Form  ûberhaupt  erwfthnt  haben,  haben  Ges.  Thés.  s.  v. 
nnd  dentlicher  £w.  §  106,  c,  Anm.  an  den  etymologischen  Znnunmen- 
hang  des  Verboms  ^"^  mit  pK  erinnert.  Dieser  ist  nicht  za  be- 
streiten^  ygl.  das  Arab.  u.  Aram.,  thut  aber  nichts  zur  Erkl&rung  unserer 
Form,  weil  doch  nicht  angenommen  werden  kann,  dass  neben  den 
uns  ûberlieferten  Formen  von  p'^,  aleo  y^ia'^r^  etc.  auch  solche  von 
pK  in  der  Bedeutung  „nach  rechts  gehen"  einhergegangen  seien. 
oder  dass  ausnahmsweise  der  Prophet  im  Bewusstsein  von  jenem  ety- 
mologischen Zusammenhang  einmal  die  Form  von  pK  gebildet  habe. 
Der  dritte,  welcher  die  Form  erw&hnt  bat,  BSttcher,  erinnert  §  441 
an  Uebergang  eines  *^  in  k.  Dieser  ist  wieder  an  sich  nnzweifeiliaft, 
that  aber  nichts  zur  Ërklârung  unserer  Form,  weil  dieser  Uebergang 
nur  zwischen  zwei  Vocalen  eingetreten  ist,  hier  aber  hSchstens  eine 
Form  ^r>to';p,  aber  nicht  ein  unmOgliches  Vn  angenommen  werden 
kfinnte.  Hôchstens  am  Wortende  ist  aber  \  in  k^  ûbergegangen. 
vgl.  -"WRJ  1  Chr.  6,  10  etc.  und  nyw  2  Sm.  17,  25  etc.  [Ew.  §  16,  b: 
B5.  §  471].  Es  liegt  also  ausser  aller  Môglichkeit,  dass  (mit  BCttcher) 
hier  ein  nroMP  beabsichtigt  und  diess  nur  falsch  so,  wie  es  oben 
citirt.  ist,  puncèirt  wordén  sei.  Mûhlau-Volck  s.  v.  p^  sagen  blos^: 
„In  derselben  Bedeutung  steht  auch  'p  Jes.  30,  21". 


§  38.  Yerba  r  :^  qnleseentla. 

Vorbemerkung:  Einîge  Verba  1"a^,  welche  zugleich  Verbi 
primae  gutturalis  [n5n  (weiss  werden,  erblassen)  nur  n5nj  Jes. 
29,  22],  oder  zugleich  Verba  tertiae  gutturalis  sind,  zeigen  ibr 


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Perf.  des  transit.  Qal  der  V'y  quieso.  §  8S,  1.  439 

1  als  festen  Consonanten:  !P^^  (hinschmachten,  hinscheiden), 
T\y^^  z.  B.  1  M  6,  17;  mt  (schreien)  nur  ïinnx?  Jef  42,  11  in 
Pausa;  n::n  (luftig,  daher  weit  sein)  1  Sm.  16, 23,"  mn^  Hi.  32, 20.  — 
Die  andem  Verba,  welche  Bô.  §  1131  anfûhrfc  (in:?,  niy,  niy, 
T\tà)^  gehôren,  weil  bloss  im  Qittel  gebrauchlich,  auf  S.  453.  — 
Diejenigen  Verba  nnn,  deren  mittlerer  Stammconsonant  "t  [oder  *i] 
quiescirt,  pflegt  man  niclit  in  der  3.  sg.  Pfi.,  sondem  im  Inf. 
cstr.  Qal  zxl  citiren,  weil  dieser  das  1  [oder  >]  enthâlt. 

Paradigma:  Clp,  aufstehen. 

1.  TransltlTcs  Qal. 


Perf. 

Impf. 

Imp. 

Inf. 

Ptc 

B»? 

o*p; 

Bip 

n*p 

OR 

"»B 

fttîipn 

itt?p 

Dip 

Dip 

R«?5 

nj-'Bsipri 

'T5P|? 

Das  à  von  Qj;  ist  auch  einmal  plene  geschrieben  Hos.  10, 14. 
Aber  dièse  Form  sollte  vielleicht  D^jp  gelesen  werden,  weil 
bei  diesen  Verben,  vgl.  bei  den  T"^  S.  358  £,  zur  Herstellung 
der  Dreiconsonantigkeit  eine  Umbildung  mit  mittlerem  M 
sich  zeigt.  Sie  ist  von  den  Punctatoren  anerkannt  in  TTûrxy) 
(nnd  sie  wird  sich  erheben)  Zach.  14,  10.  (Von  Qimchi,  WB. 
zu  D^tn  gezogen,  aïs  eine  Umbildung  von  tWl  betarachtet).  Aber 
beim  Paiticip  ist  sie  wieder  niclit  anerkannt  in  t}MJ  (mit  Weg- 
werfiong  behandelnd;  verachtend)  Hes.  16,  57;  28,  24;  obgleich 
bei  diesem  Verb  sich  die  Zerdehnung  im  Hauptworte  D»tt5 
(Verachtung)  Hes.  25,  6.  15;  36,  5  gezeigt  hat.  Es  zeigt  sich 
freilich  auch  D'^ÇO  Hes.  27,  26  und  darum  haben  jedenfalls 
die  Punctatoren,  wie  Qimchi  gedacht,  der  zwar  im  WB.  ein 
Verb  t»(C  ansetzt,  aber  sagt:  „[die  aufgezâhlten  Formen  sind] 
Mittelwortnach  der  Analogie  von  0*^13)5". 

11  (er  hat  niedergetxeten,  verachtet)  Zach.  4,  10  nach  :?'':^- 
Analogie;  Anlass  dazu  gab  Tt3  (plûndern);  ebenso  nn  (er 
hat  ub^&ncht)  Jes.  44,  18;  Anlass  dazu  gab  die  Neigung  des 
n  za  virtueller  Verdoppelung. 

Wegen  der  Schwere  des  Stanmivocals  haben,  wie  im  Hiqtil 
des  regebnassigen  Verbs,  auch  die  Vocalafformative  den 
Accent  auf  der  Stammsilbe  gelassen;  und  so  auch  beim 
Niqtal  und  Hiqtil.  Aber  im  Perfect  und  Imp.  Qal  ist  einige 
Maie  auch  das  Vocalafformativ  betont;  manchmal,  ddmit  das 
Sprechorgan  fBr  die  Production  eines  folgenden  Guttural  aus- 


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440        ^*  Haapttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbiim. 

ruhe,  manchmal,  damit  gleicher  Tonfall,  wie  in  der  Umgebung, 
hergestellt  werde,  einmal^  damit  Tonwechsel  eintrete  ;  vgL  beim 
Imperativ. 

Wahrend  beim  Hiqtil  des  regelmassigen  Verb  im  Perf 
consecutivum  der  Accent  der  vocalisch  afformirten  Formen 
nur  in  éinem  Beispiele  (oben  S.  208)  fortgeschoben  wurde, 
wird  er  hier  im  Qal  und  Niqtal  fast  ebenso  oft  fortgeschoben 
als  er  bleibt;  also  mûg'l  oder  TVS^).  Bemerke  noch  nnibl  (und 
sie  wird  zurUckkehren)  Hes.  46,  17  mit  der  alten  Endung  af. 

•jlpî  Jes.  26,  16;  Trg.  'j^'rè'a  ''in  (fuerunt  docentes);  dar- 
nach  hat  man  es  erklârt  =  „sie  haben  ausgegossen^^  und 
Qimchi  95,  a  leitet  es  von  pS^  (vgl.  oben  S.  431)  ab,  indem  er  mit 
Berufiing  auf  Tl  Ri.  19  (oben  S.  399)  eine  Aphaeresis  des  ^ 
annimmt.  Er  erwâhnt  aber  auch,  dass  Rabbi  Jona  die  Form 
von  einem  p^lS  abgeleitet  habe.  Fur  das  "jl  beruft  er  sich  auf 
"Jirrj  (oben  420).  Er  giebt  der  Ableitung  von  pli  den  Voizug 
im  WB.  s.  V.  und  fiigt  hinzu,  die  Bedeutung  sei  ^=-  ^DTO. 
Dièse  Ableitung  ist  die  richtige  nach  6es.  Lgb.  S.  265  ;  Olsh.  S.  485: 
Ge8.-Kautzsch  §  44,  1;  Mûller  §  271,  e-,  Mtthlau-Volck  s.  v.  — 
Die  LXX  ûbersetzen  aber:  èv  x^Xitpei  fiixQ^.  Sie  haben  also 
p^S  in  seiner  gewëhnlichen  Bedeutung  „enge  sein^^  genommen. 
Das  entspricht  dem  Parallelismus  l$â.  Icli  ttbersetze  desshalb: 
^Sie  sind  bedrangt,  so  ist  [ihr]  Oefliister  Deine  ZUchtigung  fur 
sie".  —  Bô.  II.  S.  132,  Anm.  „ppl  zu  punctiren"  [unnôthig]; 
Ew.  §  190,  b  „Gehôrt  nicht  hierher*' [?]  ;  Stade  §  !411,  a  „Ist 
verdâchtig**. 

Msn  (sie  sind  hoch)  Hi.  22, 12  mit  Dag.  f.  orthoconsonanticom 
pausale  (S.  53).  So  insgemein  ;  vielleicht  ist  es  aber  principiell 
richtiger,  die  Verdoppelung  auf  :?"a^-Analogie  zurûckseuffihren 
mit  Bô.  IL  S.  519. 

Von  den  consonantisch  afformirten  Personen  bemerke 
z.  B.  nrna  (du  hast  als  Fremdling  gewohnt)  1  M  21,  23,  plene 
vielleicht  damit  die  Wortgestalt  auf  vier  Gonsonanten  gebracht 
werde.  —  Die  Vermuthung,  dass  *^Frt3p  ([bis]  ich  auSsittnd)  Ri- 
5,  7  vielmehr  als  2.  sg.  fm.  hâtte  gefasst  und  punctirt  sein 
mtissen  (Bô.  II.  S.  132),  also:  ''P'ap,  ist  erlaubt,  wird  aber  von 
den  LXX  mit  i'wç  ov  àvéarrj  Jefi^wça  nicht  unterstûtzt,  indem 
dièse  bloss  anstatt  der  1.  pers.  die  bei  der  namentlichen  Auf- 
flihrung  des  Subjectes  leichtere  3.  pers.  gesetzt  haben  (richtig 
hat  also  Wellhausen   [4.  Aufl.    von  Bleeks  EinL  in  das  A.  T. 


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Perf.,  Impf.  des  transit  Qal  der  i"y.  §  38,  1.  441 

S.  633]  nur  mit  Unentschiedenheit  conjicirt:  T\)Slf>);  vergl. 
das  Trg.  rrfai  «D»  n*»ni3l?«K^  l?  (bis  ich,  Debora,  gesandt 
wurde). 

In  Dçt7B!i  (and  ihr  werdet  aafspringen)  Mal.  S,  20  ist  dnrcb  den 
Einflnss  des  folgenden  Sibilanten  and  des  leicht  sich  anschliessenden 
Dentalen  Erhdhnng  vind  zugleich  Erleichternng  des  a  zn  i  einge- 
treten;  vgl.  einen  sichem  Beweis  fiir  dièse  Einwirknng  des  tô  oben 
S.  196;  ygl.  weiter  S.  406.  411.  Ygl.  als  etwas  fthnliches  die  Lesart 
Zach.  14,  5  Bi^çai  (nnd  ihr  werdet  fliehen)  neben  finDsi  (und  ver- 
schlossen  wird  sein);  J.  H.  Michaelis;  Kôhler  nnd  Baer  z.  St.  Nach 
dem  Targ.  qti;^:^  nnd  den  LXX  (xal  ^çftx^n^etai)  ist  das  Niqtal 
von  DrD  gemeint.  Wie  aber  ist  nun  die  letstere  Lesart  D^Dp*]  zu  er- 
klftren?  Nnn,  man  kann  denken:  ans  solcher  Umbildnng  der  nor- 
malen  Anssprache  BPDai,  wie  dieselbe  Mal.  S,  20  vorliegt,  sodass  erst 
Drcai  entstanden  w3xe  nnd  dann  in  oço;*;  umge&ndert  worden  w&rQ, 
weil  diess  hier  wegen  «"^a  mdglich  schien. 

Imperfect.  —  Das  û  wird  auch  defective  geschrieben, 
vgL  10^  (er  soll  weggehen)  2  Kg.  4,  8;  denn  nach  'VlOJ  v.  10 
soll  auch  jene  Form  Indicativ,  nicht  Jussiv  sein.  —  Erwahnt 
seien  noch  zor  Yergleichung  mit  den  oben  S.  431  genannten 
Fonnen  von  ps^  die  beiden  Imperfecte  von  dem  S.  440  Je». 
26,  16  besprociienen  p^t  (giessen):  pW  HL  28,  2;  29,  6; 
41,  15  (LXX:  xaxaxéei);  v.  16  (feststehen;  LXX:  nénvjyw). 

■nur*;  Hi.  39,  8  ist  nicht  bloss  wegen  des  parallelen  vi*n,'t  eine  S. 
sg.  Impfi.  ;  sondem  fur  das  von  den  Meisten  [B>5d.  in  Ges.  Thés.  s.  v. 
npervestigatio*';  Olsh.  §  212;  (Bô.  erwfthnt  die  Form  nicht);  Mflhlan- 
Yolck  „da8  was  einer  ersp&ht,  aufsncht";  Stade  §  259,  b]  bevorzugte 
Nomen  Iftsst  sich  anch  keine  voni  Imperfect  abgeleitete  Bedentong 
finden,  wie  sie  doch  auch  in  dem  immer  verglichenen  d^  „da8  was 
besteht,  der  Bestand''  vorliegi  Fur  die  3.  Bg.  Impfi.  h&lt  die  Form 
auch  Ew.  §  87,  a,  Anm.  und  stellt  es  als  einen  Pendant  za  in*;,  ygl 
oben  8.  399,  hin. 

Bip;  (ist  abgeschnitten)  Hi.  8,  14  von  td^ip,  wegen  des  o  nach 
:^'j-Analogie;  vgl.  S.  344  und  447  f. 

Den  vor  Consonantafformativen  erscheinenden  Lant  a  be- 
trachte  icb  als  Vocalstammauslaut,  wie  bei  den  ^**'py  S.  322. 
Wo  er  vorhanden  ist,  tragt  er  den  Accent.  Bemerke  die 
Schreibart  nsSï^lDri  (sie  [fin.]  werden  sich  ausbreiten,  zerlassen 
'vor  Reichthum  an  Qlitern]  Zach.  1,  17.  —  Ohne  Vocalstamm- 
auslaut findet  sich  nXÀbT\  (sie  [fin.]  werden  zurQckkehren)  1  Sm. 


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442        ^^'  Haupttheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Sehwaches  Verbum. 

7,  14;  oder  auch  mit  ^)  Hes.  16,  55  (zweimal),  wâhrend  dort  die 
à.  pL  mit  Vocalstammaiislaut  folgt  (rO*^nvri).  Die  kurze  Fonn 
steht  auch  Hes.  35,  9  Qeri;  ttber  das  Kethib  siehe  S.  401.  Es 
ist  sicherer  Anhalt  zu  der  Behauptung  Torhanden,  dass  die  leickte 
Zufiammensprechbarkeit  des  Stammendconsonanten  mit  dem 
Âffonnatiyanlaat  die  Hauptbedingung  ftLr  die  UnterdrQckung 
des  Yocalauslautes  gewesen  ist;  vgl.  S.  449.  462  beim  Niq.  und 
Hiq^  auch  S.  498  und  §  42,  10,  e  die  Formen  von  K*".:!.  —  In 
den  Fonnen  ohne  Yocalstammauslaut  hat  sich  durch  die  doppelte 
Schliessung  der  Silbe  und  durch  den  Druck  des  Âccentes  û  zu 
o  und  €  zu  6  zerdrûckt,  wenn  sich  nicht  f&r  dièses  e  vielmehr 
a  als  Vocal  der  entsprechenden  starken  Formen,  oder  endlich 
beim  Fortrûcken  des  Accentes  t  eînstellte. 

Jussi  V.  —  Ausser  in  der  regelmâssigen  Form  mit  tongedehn- 
tem  ô  (D^^,  er  moge  aufstehen!)  konunt  er  auch  ôfter  mit  defective 
oder  selbst  plene  geschriebenem  u  vor,  z.  B.  "^n^  Cp^  1  M  27,  31; 
TgL  die  andem  Beispiele  nach  B5. 11.  S.  171  Jr.  46,  6;  Ps.  18,  47; 
SpK.  3,  M  Eth.;  9,  4.  16;  Ri.  6,  18;  die  Stelle  1  Kg.  13,  6  ist 
aber  fialsch  citirt,  weil  da  richtig  ô  steht.  —  Die  Begr&ndung, 
welche  fi5.  §  1132,  3  in  folgendem  K,  n,  :^,  13  sucht,  kônnte  bei 
den  ersten  drei  Lauten  nicht  so,  wie  es  Bo.  II.  S.  171,  meint, 
indem  er  jenes  erste  Beispiel  jaqurmabi  umschreibt,  aufrecht 
erhalten  werden.  Denn  das  n  kônnte  doch  nicht  eben&lls  in 
der  Aussprache  flbergangen  worden  sein,  und  ebensowenig 
folgendes  9.  Vielmehr  konnen  die  folgenden  Gutturale  nur 
insofem  zur  Erklarung  dienen,  als  sie  einen  schweren  Laut  in 
der  Yorausgehenden  Silbe  begOnstigten,  vgL  S.  143  f.  425.  Dass 
das  folgende  10  den  u-laut  begttnstigte,  yersteht  aich  Ton 
selbst.  —  "9Q~i>tt  (nicht  mogest  du  bedrângen!)  5  M  2,  9; 
nack  V.  19  Ton  nis,  ÎSô.  §  1138.    ô  ist  durch  n  in  a  verwandelt. 

Impf.  conrecutirum.  —  DJ?;^  1  M  4,  8  etc.  Z.  B.  auch 
T5;5  (und  er  trieb  vorûber)  4  M  U,  31;  so  Qimchi,  WB.  s.  v.: 
„t}  Ps.  90,  10  ist  intransitiv;  aber  transitiv  ist  4  M  11,  31; 
aile  Formen  haben  die  Bedeutung  des  Entfemens  der  Sache 
von  ihrem  Orte*';  Ges.  Thés.;  Bô.  IL  S.  500;  Mtthlau-Volck  s.  v.; 
Stade  §  484,  a;  Knobel  z.  St.,  „wenn  man  nicht  lieber  T^^l  lesen 
wiU".  In  der  3.  sg.  m.  uni  fin.  giebt  es  nur  zwei  Falle,  wo 
der  Consonantentext  1  hat,  Hes.  18,  28  und  2  Sm.  13,  8;  aber 
die  Punctatoren  haben  beide  Maie  o  gesprochen.  Die  1.  sg- 
behalt  immer  ihr  û,  plene  oder  defective;  vgl.  S^lpM^  Neh.  2,  12. 


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Jusaiv;  Impf.  cons.;  Imp.  des  trans.  Qal  der  )"f  qtueBe.  §38,  1.  44g 

Aber   die   1.  pi.  hat  wieder  o  Mjh  Neh.  4,. 9,  weûigfiteiifl  im 

Qeri,  wahrend  das  Kethib  1,  also  û  zeigt.  —  10J3  (und  et  mch) 

2  M  8,  27  etc.  und  so  bei  allen  mit  schliessendem  1;  vgl.  noch 

-V^^  (und  er  formte)  2  M  32,  4  (Qimchi,  WB.  pag.  310,  b;)  1  Kg. 

7,   15;     ausser  bei  n}J5  (und  er  wohnte   als  Fremdling)   1  M 

20,  1  etc.  (Qimchi,  Mikhlol  103,  a);  auch  das  Feminiii  2  Kg,  8,  2. 

Imperativ.  —  Die  2   sg.  m.  ôfter  defective:   D^  Jog.  7, 

10.  13;  p  (laufî)  1  Sm.  20,  36  und  Sach.  2,  8;  n«  2'M.4,  19 

und   1  Kg.  18,  43.     Aus    diesen   wenigen  Fallen    neben  D^lp 

42mal  (f'*i   allerdings  aucb    nur  zweimal:    2  Sm.  18,  23  bei 

Athnach;  2  Kg.  4,  26  vor  Maqqepb)  und  T\1Û  27mal  kann  man 

nicht   mit  Bô.  IL  S.  499  schliessen,    dasB  jene   defective  ge- 

schriebenen  Formen  falscblich  mit  Qibbus  punctirt  seien,  und 

beim  Leben  der  Sprache  dieser  Imperativ  auch  mit  ô  gesprocheiï 

worden  seL    Nur  dièses  vielleicht  lâsst  sich  sagen,  dass  das  û 

beim  Imperativ  auch  kûrzer  gesprochen  worden  seif  also  wie 

im  Arab.  —  Die  verstârkte  Form  nttîiJJ  ist  auf  der.  Leteten 

vor  Gutturalen  betont  (obgleich  nicht  ohne  Ausnabiien;   vgl. 

Jr.  40,  5  vor  K;  Ps.  44,  27  vor  :^;  Bô.  II.  S.  503);  vgl.  Ei.  4,  18; 

4  M  10,  35  f.  etc. 

Wie  bei  rmhy  vgl.  oben  S.  143  f.,  hat  Hupfeld  auch  in  Betng 
auf  dièse  Imperative  den  Einfluss  der  Gattaraleii,  wie  ihn  Elias  Le» 
vita  zn  Qimchi  101,  b  lehrt,  in  Abrede  i^estellt;  aber  die  Âbleitnng 
der  MilrabetonuDg  aas  der  St&rke  der  Aufforderang  bat  wieder  mehr 
AuBnahmen,  als  die  Ableitimg  ans  dem  Gattaialeinfinss  gegen  sich 
vgl.  insbesondere  Ps.  35,  2  tmd  7,  8,  wo  n&%p|  und  îia«d,  obgleich 
auch  in  Bezug  auf  Gott  gebraucfat,  doch  nicht  Mibabetonong  haben, 
weil  keine  Gutturalis  folgt.  [Qimchi  lOt,  b  ^Jedes  ntfip  dior  Psalmen 
ist  Milra,  ausser  Ps.  35,  2].  —  Also  kann  die  Milrabetonung  nicht 
in  der  Bedeutung  des  Gottesnamens  (m.  a.  W.  in  dâr  darau*  angeb- 
Hch  dem  Yoraiisgehenden  Imperativ  zufliessenden  besondem  Stftrke), 
sondem  nur  aus  dem  gutturalen  Anlaut  der  Gottesnaineiii  folgen. 
Und  uberdiess,  wenn  wir  jene  inhaltliche  Beâehung  der  Gottes-  ' 
namen  zu  dieser  Milrabetonung  annehmen  wollten,  so  wttrdeii  da- 
gegen  sprechen  Beispiele  wie  rano  (kehre  doch  snirOokl),  welche 
Gott  durch  den  Propheten  seinem  Volke  Israël  zamfen  lltet  (Jr.  8, 12; 
Hos.  14,  2);  denn  kann  es  eine  stftrkere  AufForderung  geben,  als 
diesen  Zuruf  Gottes  an  sein  Volk?  —  Ueberdiess  bat  der  gutturale  An- 
laut der  Gotfcesnamen  seinen  Einfluss  nur  auf  die  beiden  am  hftilfigsten 
damit  verbundenen  Imperative  ausgeûbt;  nicht  auch  z.  B.  auf  Tiw^ 
(sei  doch  hoch!)   Ps.  21,  14,  vor  '^jhn;   vgl.  ^hn  rnny  (rege  dich  doch 

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444        ^  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

in  Bezug  auf  mich!)  Ps.  7,  7.  —  n^^  vor  ^vn  2  Sm.  15,  27  bemerkt 
Qimchi  101,  b  als  AuBnahme,  obgleich  er  es  nicht  in  correcten 
Exemplaren  gefiinden  habe. 

Die  2.  sg.  fm.  hat  Milrabetonung  zur  Herstellung  gleichen 
Tonfalls  mit  der  Umgebung  Jes.  21,  2;  51,  9;  52,  l;  ZacL  13,  7 
und  zur  Herstellung  einer  Tonabwechselung  Ri.  5,  12;  vgl.  noch 
dieselbe  Érscheinung  §  39,  k.  —  Die  2.  pi.  fem.  HDrp  steht 
Jes.  32,  9. 

Der  Infinitivus  constructus  selten  defective:  D?b  (um 
zu  fliehen)  4  M  35,  6;  auch  W]  (sich  erheben)  Ps.  12,  9.  Es 
kann  nicht  wegen  der  scriptio  defectiva  mit  Bo.  II.  S.  501.  519 
die  Âussprache  mit  Gholem  als  beabsichtigt  angenommen 
werden*  —  Wenn  auch  plene  geschriebenes  o  im  Inf.  cstr.  er- 
scheint,  so  wird  man  darin  wohl  ^"y- Analogie  zu  sehen  haben; 
vgL  aiï)"l?  (bis  zum  Zurtickkebren)  Jos.  2,  16;  t3*ia  (wanken) 
Ps.  38,  17;  46,  3  und  neben  0^)1  (sich  erheben)  Hes.  10,  16 
auch  Û*'^  V.  17.  Hierher  ziehe  ich  auch  Tia^  (Zuflucht  suchen) 
Jes.  30,  2  mit  Qes.  Thés,  und  Mahlau-Volck  s.  v.  n^;  gegen 
Bô.  n.  S.  481,  der  es  von  TT^^  nach  V'^^-Analogie  ableitet  Die 
Andem  erwahnen  die  Form  nicht.  Stade  hat  sie  im  Index  und 
verweist  auf  S.  339,  wohin  die  Form  allerdings  gehort,  aber  da 
steht  dieselbe  nicht. 

Inf.  absolutus,  wie  z.  B.  D*p  Jr.  44,  29. 

Dass  «}4nM  Jes.  28,  28  durch  m  prostheticum  vermehrt  sei,  lAsst  sich 
wohl  behaupten,  da  dièses  vor  -i  sich  findet,  ein  Stamm  v'-im  (dreschen) 
aber  sonst  nicht  existirt.  Âuch  Qimchi  Mikhlol  107,  b,  ebonso  WB 
s.  V.  tDVT  sagt:  „Da8  m  ist  Zusatzbnchstabe  und  es  ist  Infinitiv'*.  So 
auch  Ges.  Thés.  s.  v.  v'^m:  „Haec  radix  in  incertis  ponenda";  £w. 
§  240,  c;  Bô.  §  256,  2;  253,  3;  528,  fi;  988,  1;  Mûhlan-Yolck  setzen 
zwar  ein  vnic  an,  Jverweisen  aber  auf  Bôttcher.  Dagegen  Olshausen 
§  245,  k:  „Da88  'm  nidit  Inf.  abs.  von.vrr  sein  kann,  versteht  sich 
von  selbst;  venn  nicht  ein  blosser  Scbreibfehler  vorliegt,  ist  aïs 
Wnrzél  win  «  vti  zu  betrachten".  Von  w'-tk  scheint  anch  Stade  die 
Form  absoleiten,  weil  er  sie  nicht  erwahnt.  —  Mnx^  Hes.  1,  14  scheint 
aber  als  leicht  mOglicher  Scbreibfehler  far  «is;  mit  Olsb.  §  245,  h 
angesehen  und  nicht  von  einem  sonst  nicht  existirenden  ks*i  e»  f  n*i 
(Ges.  Thés.;  Môhlan-Yolck  s.  v.;  BO.  II.  S.  227  „blos8  zur  Aus- 
dehnnng")  abgeleitet  werden  zu^mûssen.  Qimchi  im  Commentar  z. 
St.  sagt  bloss,  dass  a'iôi  kis^  vom  „auf-  und  absteigenden  Blitz'* 
hergenommen   soi;    ebenso    Raschi   z.    St.    „wie    die   Flamme    deâ 


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Inf.;  Ptc  des  trans.  Qal.  —  Intrana.  Qal  der  y»  qu.  §  38,  2.     445 

Schmelzofens,  welche  anunterbrochen  aus  der  Mûndang  dewelben 
berauBgehV.  —  pi^o  vor  dem  verbum  fijiituia,  wie  sonst  der  Inf.  ab* 
solnbns  Jr.  46,  5.  —  E)&m  zur  Verst&rkung  des  Hiq.  von  t\VO  Jr.  8,  18; 
Zepb.  1,  2  kommt  Yom  synonymen  tpK  (zusammenraffen,  wegxaffen). 
Qiincbi,  WB.  s.  v.  e)io  „f)bç  iet  nicbt  von  dieser  Worzel,  sondera  von 
;)DK»  aber  es  ist  von  derselben  Bedeutong  ,,enden'*;  so  anch  Gea. 
Tbes.  s.  V.  s)iD;  Bô.  II.  S.  227;  Mûhlan-Volck  s.  v.  ejsib;  nur  Ew.  § 
240,  c  b&lt  das  m  fur  erzeugt,  um  Gleicbklang  mit  dem  folgenden 
Impf.  zu  bewirken. 

Parti cipium  activum,  wie  DJ?,  auch  plane  IDVn  (occupirt  =« 
besitdos  seiend)  2  Sm.  12,  1.  4;  Spr.  10,  4;  aber  wahrechein- 
lich  nach  dem  Consonantentexte  mit  mittierer  Zerdehnung 
durch  K,  wie  im  Aramâischen  =  rétêach,  rdjësch;  vgl.  oben 
S.  439  beim  Perfect.  —  Mit  getrûbtem  d  D'^ti'ip  (Aufistehende)' 
2  Kg.  16, 7;  (Qimchi  101,  a);  D*>oia  (Niedertretende  =  Keltemde) 
Zack  10,  5;  anch  Tiâ  (heransfûhrend)  Ps.  71,  6;  tsft  (ver- 
hQllend)  Jes.  25,  7. 

Parte,  passivnm  mit  nentralerBedentnng:  >^0(zurfick- 
gewichen  seiend  [ab  im  Herzen])  Spr.  14,  14;  l'IO  (abgewichen 
seiend)  Jes.  49,  21;  Jr.  2,  21;  Jr.  17, 13,  hier  bloss  Qeri,  wâhrend 
da.s  Kethib  eine  der  vielen  Verschreibnngen  des  •»  flir  1  ist, 
and  gar  nicht  mit  Bô.  II.  S.  501,  Anm.  daran  zn  denken  ist, 
eine  Nominalbildung  "l^D^  als  existirend  vorauszusetzen;  2^t6 
(zurQckgekommen,  abgekommen)  Mi.  2,  8,  nàmlich  vom  Ejriege. 
Aile  dièse  Stellen,  ausser  der  ersten,  sind  von  Qimchi  101,  a 
genannt^  nnd  er  erinnert  anch  an  solche  adjectivische  Participia 
Tom  festen  Yerb,  zunachst  an  Ri.  8,  11;  oben  S.  176  £ 

2.  Intranslttres  Qal.    Mit  e  bloss  n'a  (er  starb)  =  met; 

nrt,  ïTOtt,  !inia,  [?  nn'a  oder  on»],  n^nia.  —  Mit  o  «-iai  (sich 

schâmen,  beschâmt  werden)  =  bôsch;  rntfiâ,  ritffâ,  ^'P\1Û^  ^lûS'SL^ 
Ijedenfalls  Dtjtja,  "jritja],  ïlDtJa,  Neben  ïinT  (sie  sind  gewichen) 
Ps.  78,  30;  Hi.  19,  13  findet  sich  anch  '"IT  (sie  sind  abgewichen) 
Ps.  58,  4.  Und  von  diesem  V':?  kann  anch  #T1T  (sie  drdckt  sich 
weg,  ist  fremd,  widrig)  Hi.  19,  17  abgeleitet  werden;  aiso 
brancht  nicht  mit  Bo.  §  1142  wegen  der  letzten  Form  ein 
eigenes  Zeîtwort  n'^T  angenommen'zn  werden;  obgleich  diess  viel- 
leicht  sicherer  ist.  —  niD  (gut  sein)  ist  das  Perfect  f&r  das 
Tmgebranchliche  ntD*»;  nur  sû'û  4  M  24,  5;  HL.  4,  10. 

Imperfect.  —  n^tt^,  also  nach  der  Analogie  der  Transitiva; 
vgl.  r^t)VQT\  Hes.  13,  19. 

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4M        It  Hanptftheii:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

l'ItJp'J  Jes.  29,  21  mit  Athnach  bei  Ultima;  Trg.  ganz  frei: 
Worte  des  Gesetzes  erfragen  sie  zum  Fallstrick  flir  ihn;  LXX: 
ftQoçxofifia  dijaovaiv,  Qimchi  im  Commentar  z.  St.  leitet  es 
von  tJ"^  her  im  Unterschied  von  Anderen,  die  es  von  tffttîp  ab- 
leiteten.  Im  WB.  s.  v.  ©ip  billigt  er  aber  die  letztere  Ableitung. 
Die  Ableitung  von  IDip  als  einem  Synonymum  von  tJp^  (oben 
S.  406  £)  ist  mit  Recht  vertreten  worden  von  Ges.  Thés.  s.  v.; 
Ew.  §  117,  d;  Olsh.  §  244,  b;  Mtihlau-Volck  s.  v.;  Stade  §  411,  a; 
Mûller  §  271,  g.  Aber  dieser  ist  auch  nicht  abgeneigt  von 
der  letzten  môglichen  Deutung,  dass  nâmlich  die  Form  Perfect 
von  l6p)  sei  §  263,  a,  und  dafûr  ist  Bô.  IL  S.  132.  Aber 
Delitzsch  z.  St.  sagt  dagegen  riclitig:  Als  Perfect  miisste  die 
Form  l^ïJp^  lauten. 

Nnr  t'iy^  etc.  zeigt  das  e  der  Zaatandfiverba.  An  der  Foim  ist 
nioht  das  à  das  zu  Erkl&rende,  denn  dieees  baben  auch  ^îk^,  irvn;. 
Das  0  der  Stammsilbe  ist  auch  nicht  zam  Object  der  Erklftrung  ge- 
macht  Yon  Ges.  Lgh.  §  106,  Anm.  6;  £w.  §  138,  b,  und  Bd.  II.  S.  493 
bat  nur  nebenbei  darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  in  das  intran- 
sitive  a  von  ^^  das  i  als  verdunkelndes  Ingredienz  sich  einmische. 
Nur  Olsh.  §  244,  d;  Ges.-Kautzsch  §  72,  4;  Stade  §  486  nehmen  eine 
nnmotiyirte  [weil  ohne  Concurrena  eines  *)  eintretende]  Trûbnng 
eines  â  an.  —  Also  dièses  ô  der  Stammsilbe  hat  «ûr  nicht  als  Eigen- 
thiUnlichkeit  fur  sich  allein;  bei  ihm  ist  vielmehr  nur  das  e  desPrï- 
formativs  zu  erkl&ren.  Ges.  Lgb.  a.  a.  0.  hat  das  ë  als  Dehnnng  eines 
'  rangesehen,  welches  ausnahmsweise  wie  beim  starken  Verb  [i^] 
sich  bei  diesem  Verb  eingestellt  und  in  der  offenen  Silbe  gedehnt 
habe.  8o  auch  BO.  a.  a.  0.  [§  1128,  1];  Land  §  210,  g  „de  vocaal  van 
het  praefiz  staat  in  open  lettergreep  en  blijft  à  (b\  bei  ihm  »  îî) 
of  wordt  door  de  analogie  de  sterke  wortels  I  (é):  D^ia;  jànutvSf  aber 
qSs*^  fibàicsch";  Ges.-Eautzsch  a.  a.  0.  Olshausen  giebt  eine  arabische 
Parallèle;  aber  es  wird  richtiger  sein,  die  ErklSxung  aus  dem  He- 
brâischen  zu  holen.  Stade  a.  a.  0.  erklftrt  das  t,  welches  dem  ë  zu 
Grunde  liegt,  aus  Dissimilation.  Das  richtigste  scheint  mir, 
mit  Ewald  a.  a.  0.  eine  Nachahmung  der  intransitiven  9"s  hp_'2  etc. 
anzunehmen;  so  auch  Bickell  §  185,  weil  er  betont:  The  in  tran- 
si tir  es  hare  ex.  gr.  «Sa  via\  —  Mûller  §  271,  g  sagt:  ,,Bemerken8- 
werth  ist^  dass  w«  sein  Impf.  tJSa^  bildet  («=  jî  —  ;  vgl.  §  261,  b)**. 
An  diêaer  Stelle  nus  handelt  er  von  a^p;,  av.:.  Jeden&lls  will  er 
damit  nur  sagen,  dass  das  Jî  in  beiden  Fâllen  in  der  offenen  Silbe 
Aek  .rô  ë  verbreitert  hat;  nicht  will  er  die  fragliche  Form  mît  ta  5; 
zusammenbringen.   Diess  hat  aber  Qimchi  gethan,  vgl.  Mikhlol  SB,  b: 


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Intransitives  Qal;   Niqtal  der  i'  9  qniese.  §  58,  2.  3.  447 

„S3V;  und  es  kommt  ein  Futur  von  ihm  vor  na^h  d*  F<HrBi  iS»  mid 
das  Jod  praeformativuni  mit  Sere:  n^^is  i}ia;^Y  [and  m  vird  verdegen 
sein  Bom]'S  Hos.  18,  15.  Aber  nicht  bloss  f&r  dièse  eine  Stelle 
leitet  er  die  Form  von  va'^  ab,  weil  sie  da  in  der  Bedeutung  ganz 
zu  dieaem  Yerb  gehOrt  (wie  es  Buxtorf  in  der  Concordanz  gemachjb 
hat,  indem  er  nur  die  Hoseastelle  zu  V2%  die  andem  zu  e*ia  gestellt 
bat),  sondem  Qimcbi  leitet  aile  Formen  dièses  Impfs.;  wie  z.  B,  Je9. 
29,  22;  Ps.  25,  2;  31,  2,  von  tia'^  ab;  denn  im  WB.  s.  v.  sagt  er:  „TJnd 
eine  andere  Bedeutung  [nS,mlich  aïs  „versiegen**]  bat  das  Wort  ti^^ 
Jes.  29,  22  etc.".  So  sagt  Buxtorf,  Tbes.  p.  206:  „Habet  Tzere,  formft 
bine  [a  êSa]  et  a  vsr^  composità*'  ;  und  nocb  N&gel0bach  §  86,  Anm.  1: 
,,Ohne  Zweifel  eine  Combination  aus  oSa;  von  vSa  and  «a^  roa 
ca*^".  Aber  obgleich  im  Hiqtili  vgl.  unten  4p3  f.,  beide  Verba  we^^ 
ihres  Bedeatungszusammenbanges  obne  Zweifel  scbon  beim  Leben 
der  Sprache  in  einander  Qbergegangen  sind,  so  kann  maa  dièse  alte 
Erkl&rung  docb  schwerlich  billigen,  weil  vs^  gerade  «i^^r  gebildet 
bat;  alflo  sicb  eia*^*:  b&tte  bilden  mûssen. 

Imperativ:  n»  (stirb!)  nur  5  M  32,  50.  Hi.  2,  9.  —  'iTïJia 
Jes.  23,  4;  Hes.  16,'  52;   Wia  nnr  Hes.  36,  32. 

Infinitiv  cstr.:  tl^'û  1  M* 25,  32  etc.;  aber  IDia-r?  Ri.  3,  25, 
Ml?  2  Kg.  2,  17;  8,  11;  abs.  triti  1  M  2,  17  etc;"abs.  anch 
Oia  nur  Jer.  6,  15;  8,  12;  aber  von  nilDb  Jer.  32,  39  kann 
man  nicbt  mit  Bô.  II.  S.  502  sagen,  daas  es  Inf.  sei;  es  ist  das 
gewôhnliche  Adjectiv;  denn  Graf  z.  St.  verweist  mit  Recht  auf 
zrh  T\b  7,  6;  25,  7,  wo  also  auch  das  Adjectiv  steht. 

Particip:  n'a  (sterbend  und  gestorben  1  M  20,  3;  2  M 
12,  30);  D'^tinâ  (sich  schamende)  nur  Hes.  32,  30. 

3.  Mqtal. 
Perf. 

[anitjïip?] 

Perfect:  Hierher  gehôrt  *nT;  (sie  haben  sich  abgewendet) 
Jes.  1,  4  und  Hes.  14,  5  von  dem  unter  Nr.  2  (S.  445)  erwahnten 
TT,  TT  (cedere)  =  isto.  So  Qimchi,  WB.  s.  v.;  Ges.  Thés.  s.  v.; 
Bô.  II.  S.  503;  Mtihlau-Volck  s.  v.;  —  Buxtorf  in  der  Con^ 
cordanz  hat  ein  Verb  in  geschaffen.  —  ttDpj  (abstosserid  ?» 
ekelhafl  sein)  Hes.  6,  9  mit  Dag.  £  nach  y"a^-Analogie.  Qimçhi, 
WB.  s.  V.  Dip  sagt:  „Es  hat  Eabbî  Juda  î^tDpjl  als  Conjûgafion 


Impf. 

Imp. 

Inf. 

Ptc. 

Q'P'? 

oipïi 

uifn 

o*P? 

•ïti^pri 

■'tt'ipn 

Bipïi 

[nj^iaipn] 

njaipn 

0"ip3 

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448        II-  Haupttheil:  Fonnenlehte.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

Niphal  hergeleitet  von  den  Verbis  mediae  )P  silentis,  weil  er 
in  Handschriften  die  Porm  raphirt  [ohne  Dagesch]  gefiinden 
hat.  Dnd  Rabbi  Jona  schrieb,  dass  er  sie  dageschirfc  gefiinden 
bat.  Und  so  habe  icb  sie  in  correcten  Handschriften  gefiinden. 
Und  die  Masora  in  Bezng  auf  dieselbe  lantet:  ana^  yeyçafifiévov 
dageschatum.  Und  wenn  sie  so  [geschrieben]  ist,  so  gehôrt  sie  zu 
den  Verbis  :^'y .  Dieser  Schluss  ist  aber  nicht  richtig.  Denn  schon 
S.  344  ist  nach  den  S.  325  aufgestellten  Ghnindsâtzen  geurtheilt 
worden,  dass  die  Annahme  eines  t3t3p  unstatthafb  sei.  Denn 
die  Sxistenz  eines  U^p  ist  durch  die  ganz  regelmâssige  Form 
WpVI  Ps.  95,  10  und  durch  die  gleich  jetzt  zu  erwâhnende  Form 
ans  Hes.  20,  43;  36,  31  gesichert;  also  konnen  gemâss  S.  325 
die  Formen  ûip;  Hi.  8,  14;  lÛpD  Hes.  6,  9  und  ïTOpJ  Hi.  10,  1 
nur  ans  Nachahmung  der  y"y  erklârt  werden.  So  in  Bezug 
auf  die  jetzt  firagliche  Form  gegenliber  Ew.  §  140,  a;  Olsh. 
S.  592,  welche  ein  OOp  annehmen,  richtig  Ges.  Thés.  s.  v.; 
Bô.  n.  S.  520;  Mûhlau-Volck  s.  v. 

Von  der  2.  pi.  kommen  nur  nnisto  (ihr  seid  zerstreut  w.) 
Hés.  11,  17;  20,  34  (doppelt  plene)'und  v.  41  (doppelt  defective) 
und  on^^S  (ihr  seid  zum  Ekel  geworden)  20,  43;  36,  31  ver. 
Wâre  nun  das  ô  beim  ersten  Stammconsonanten  geblieben,  weil 
der  Gegenton  darauf  liegt,  wie  Ew.  §  197,  a  sagt,  so  ware  es 
in  allen  Verben  geblieben,  also  auch  bei  Q^p  im  Paradigma 
zu  setzen  gewesen.  Ware  es  aber  gebliebeii,  weil  gerade  bei 
diesen  beiden  Verben  emphatische  Gonsonanten  darauf  folgten, 
80  wâre  es  bei  Verben,  bei  denen  nicht  ein  emphatischer  Con- 
sonant  folgte,  nicht  vorauszusetzen.  Die  Frage  kann  nicht  wohl 
entschieden  werden.  Darum  muss  im  Paradigma  dièse  2.  plur. 
in  Elammem  gesetzt  werden.  Bo.  H.  S.  504  nimmt  an,  dass 
das  o  ans  beiden  eben  angegebenen  Moglichkeiten  abzuleiten 
sei  und  hat  darum  die  Form  mit  o  ins  Paradigma  gesetzt  (so 
auch  Ew.,  Mtiller  §  271  und  Land).  Aber  das  ist  ebenso  un- 
sicher,  wie  wenn  Buxtor^  Thés.  p.  208  und  Ges.-Eautzsch  ohne 
Reserve  die  2.  plur.  mit  u  im  Paradigma  hat.  Man  darf  aber 
endlich  auch  nicht  mit  Stade  §  78,  a  sagen:  „Fiir  Niphal  der 
^"T  lâsst  sich  keine  Regel  [ttber  die  Verwandlung  des  o  in  u] 
au&tellen,  da  es  sehr  selten  ist  und  sich  in  der  2.  sing.  und 
der  1.  plur.  ûberhaupt  nicht  findet".  Denn  da  die  1.  sg.  Jes. 
lOf  13;  Ps.  35,  9  mit  u  in  der  Stammsilbe  existirt,  so  dlirfen 
und  mlissen  wir  mit  Qimchi  103,  b  auch  ftir  die  gleichbetonten 

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Niqtal  der  •>">  quieac.   §  88,  3.  449 

1  sg.  und  1.  pL  die  Form  mit  u  voraussetzen.  Am  wenigsten 
dûrfen  wir  mit  Land  die  1.  sg.   mit  o  im  Paradigma  ansetzen. 

1^:  Jr.  48,  11  bei  Silluq  Perfectum  von  n'i'a  (wechseln) 
nach  yy- Analogie.  Bei  Qimchi  habe  ich  es  nicht  gefunden, 
wie  nicht  bei  Ewald;  richtig  von  n^tt  Ges.  Thés.  s.  v.;  Olsh. 
S.  593;   Bô.  H.  S.  520;    Mûhlau-Volck  s.  v.;    Stade  §  397,  b. 

Imperfect.  Formen  mit  HD  kommen  nicht  vor.  Aber  es 
i4  nicht  mit  Bô.  §  1135  nach  nDMn,  vgl.  oben  S.  441  f.  und 
unten  S.  498  bei  TIK,  zu  urtheilen,  dass  die  fehlenden  Formen 
den  Yocalstammauslaut  nicht  besessen  haben,  weil  auch  die 
Niqtalformen  von  vomherein  ein  o  in  der  Stanmisilbe  gehabt 
haben.  Denn  nicht  die  Art  des  dem  na  vorausgehenden  Vocals 
kann  entschieden  haben,  ob  im  Qal,  Ni.,  Hi.  vor  n  der  Vocal- 
st&mmauslaut  zu  sprechen  war,  oder  nicht;  denn  sonst  hâtte 
man  doch  im  Qal  und  Hiqtil  entweder  aile  Beispiele  ver- 
kûrzenundmit  o  resp.  e  sprechen  k5nnen,  oder  keines.  Und 
ûberdiess  ist  (S.  441  f.)  im  transitiven  Qal  nicht  das  o,  als  wenn  es 
schon  existirt  batte,  eine  Veranlassung  zur  Verschluckung  des 
Vocalstammauslauts  gewesen,  sondem  ist  umgedreht  erst  in 
Folge  dieser  Verschluckung  aus  û  ein  o  geworden.  —  Auch 
nicht  die  Fâhigkeit  des  dem  HD  vorausgehenden  Consonanten, 
mit  dem  a  eine  leicht  sprechbareConsonantenverbindung  zu  bilden, 
kannohnejede  andere  Bticksicht  die  Verschluckupg  des  Vocal- 
ëtanunauslauts  bewirkt  haben;  denn  sonst  hâtte  man  laut- 
physiologifich  auch  fiir  ïTD'^ÇVri  (sie  fliegen)  Jes.  60,  8  die  ver- 
tûrzte  Form  [ta^éphna]  erwartet.  —  Vielmehr  die  Raschheit 
des  Ânsdmcks  im  gewohnlichen  Leben  kommt  als  Nebenfactor 
bei  dieser  Ausstossung  des  Vocalstanmiauslauts  hinzu,  und  die 
Ms  erhaltenen  Beispiele  sind  Proben  von  dieser  Verktirzung 
der  Formen;  und  sie  stammen  in  der  That  von  den  gebrauch- 
lichgten  Verben.  Ich  sehe  darum  keinen  Grund,  mit  Buxtorf, 
Thés.  p.  209;  Ges.  Lgb,  S.  398;  Ew.  S.  9;  Bô.  Tabelle  XLVII; 
6es.-Kautzsch  S.  352  die  Formen  mit  ÏT3  ohne  sogenannten 
Bindevocal  anzusetzen;  —  oder  auch  mit  Land  und  Millier  dièse 
Form  aus  dem  Paradigma  wegzulassen. 

vêt^  Hes.  10,  15  ff.  (sich  erheben),  wie  auch  Imp.  ns^n  4  M  17,  10 
benilien  auf  ^"y- Analogie.  Einfluss  jenes  ob^,  welches  angenommen 
werden  musste  S.  335  f.,  kann  die  Nachahmnng  der  9"9  angeregt 
liaben;  es  kann  aber  auch  der  Dauerlaut  m  Anstoss  zu  solcher  Nach- 
ahmimg  gegeben  haben.    Wir  sind  aber  gar  nicht  genOthigt,  einen 

KGnig,  L«hrgebftade  d.  hebr.  Spr.  29 


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450        ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.   II.  B.  Schwaches  Verbmn. 

Bolchen  besondem  Anlass  dieser  Na«hahmimg  aufzusachen,  wdl  wir 
ihn  nicht  ûberall  nachweisen  kônnen;  sondem  weil  die  allgemeine 
Aehnlichkeit  der  s*'y  nnd  V'y  dièse  Nachahmong  erkl&rt  Bei  der 
Ânnahme.  dass  die  Formen  von  jenem  va^  selber  kâmen,  wSrde 
i"9- Analogie  wieder  anzanehmen  sein;  wenn  aber  einmal  eîne  faUche 
Analogie  als  wirksam  angenommen  werden  muas,  dann  leiiet  mui 
sicherer  die  Formen  vom  gebr&achlichen  e^i  ab.  Trotzdem  von 
diesem  afe^  Ew.  §  127,  c;  von  b«i  Qimcbi  109,  b;  WB.  s.  v;  Ge?. 
Thés.  8.  v.i  richtig  von  d^ii  Olsh.  §  264;  Bô.  IL  S.  520:  Mûhlaa-Volck 
8.  V.;  Stade  §  538,  b. 

»67  (bewegt  sich  zurQck)  Mi  2,  6  von  nt  nacb  9":?- Analogie. 
Die  Form  mit  Mahlaa-Yolck  s.  v.  fttr  NL  (■«  j?©^  vgl.  Pa.  35,  4)  zu 
erkl&ren,  liegt,  weil  das  Ni.  ($fter  gebrancht  wird,  nàher.  als  aie  mit 
Ges.  Thés.  s.  v.  jno  und  B5.  II.  8.  520  fôr  intransitives  QaJ  mit  £r- 
satKverdoppelung  anstatt  eines  vorauszusetsenden  3^.d;  seu  nehmeo. 
Qimcbi,  WB.  leitet  sie  von  einem  3p^  ab,  dessen  Ezistenz  nicht  er- 
wiesen  werden  kann.    Die  Andem  erw&hnen  die  Form  nicht. 

^^as  (wurde  beschnitten)  1  M  17,  26,  ^^ss  v.  27  und  d->V^3  34,  îî 
nach  y^'^r-Analogie  mit  Ersatzverdoppelung,  vielleicht  angeregt  durch 
das  daneben  ezistirende  hh'a-y  vgl.  hn  (entweiht  werden)  etc.  S.  367  f. 
Ëin  V&a.  welches  Qimchi  75,  b  and  im  WB.  annahm,  ezistirt  nicht. 

Dièse  Erklftrang  der  Formen  hat  ja  eine  principielle  Basis  und 
l&sst  sich  auf  aile  in  Betracht  kommenden  Formen  der  t"9  anwenden. 
Aber  betrachtet  man  aile  Beispiele,  so  f&llt  es  aaf,  dass  die  Ver- 
doppelung  in  lâquidae,  Sibilanten,  [einmal  in  dem  scharfen  p  und 
q],  also  in  solchen  Lauten  Statt  hat,  welche  ihrer  Natur  nach  doppelt 
klingen,  und  welche  schon  bei  den  ^-i"&  und  sonst  Sch&rfnng  und 
voraosgehenden  kurzen  Vocal  zeigen,  vgl.  S.  355  ûber  -rvv^  und  434. 
Damach  entspricht  es  vielleicht  mehr  der  Wirklichkeit,  wenn  man 
aile  die  Formen  der  ^''9,  bei  denen  man  9"9- Analogie  mit  Ersati- 
verdoppelung  anzanehmen  pflegt,  ans  der  Yerdoppelongsneigung  des 
anlantenden  Stammconsonanten  erkl&rt  Indess  da  wir  auch  Nach- 
ahmung  der  y"9  durch  die  t''^  finden,  die  nicht  ans  besonderem 
lautlichen  Anlass  sich  herleiten  l&sst,  so  bleibt  man  am  sichereten 
bei  der  Annahme  der  9"9-Analogie  ûberhaupt  stehen. 

^n»n  Inf.  cstr.  1  M  34,  15  etc.;  abs.  17,  10  etc.;  abs.  mit:  S.  473. 

4.  IntensiTstSmme. 

a)  D?p,  Clp,  D^g'J  etc. 

b)  a'aip,   Drip^'etc;    Passiv:  Qtiip,  D'aip';'  etc.;    Reflexiv: 

atj'pnn,  Dia'^pn;«  etc. 

Sie  flectiren   sich  nach  der  Analogie  der  Intensivstâmiue 
vom  starken  Verb. 


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Intenaiysiftmme  der  *)''9  qniesc.  §  38,  4.  451 

Die  Neigung  des  vocalaitigen  i  im  ursprOnglichen  fi2IR.f  trotz 
seiner  Doppeltheit  vocalisch  ansgesprochen  zu  werden,  olso  mit  dem 
a  einen  Diphthong  au  und  dann  o  zu  bildesi  hat  za  mehrfachen 
Bildungen  gefûhrt,  durch  welche  der  Intensivcharaoter  der  Form, 
also  die  Doppeltheit  eines  Stammconsonanten.  aufrecht  erfaalten 
^«rarde.  Denn  einerseite  hat  man  eine  Verdoppelong  des  3.  Stamm- 
consonanten  zu  Hilfe  gerufen,  damit  der  Intensivcharaoter  gewahrt 
^«rCbrde:  im  Hehr.  gewGhnlich;  im  Aram.  selten.  Andererseits  ist  das 
1  nach  der  Zaspiteong  des  voraosgehenden  a  zu  t*  geblieben:  éin 
Fall  im  Hebr.;  oder  es  hat  sich  vielmehr  in  das  leichter  zn  sprechende 
und  zn  rerdoppebide  ^  verwandelt:  selten  im  sp&téren  Hebr.; 
herrachend  im  Aram.  So  erkl&ren  sich  aile  in  Betracht  kommenden 
Formen  ans  der  nrsprOnglichen  IntensiTform. 

Man  bedarf  also  wenigstens  nichi  der  Annahme,  dass  sich  von 

vornherein  ein  â  zwischen  die   beiden  Stammconsonanten  einge- 

drftngt  habe  und  dann  der  zweite  Stammconsonant  wiederholt  worden 

sei.    Man  sagt,  dass  dièses  geschehen  sei,  „weil  bei  den  f"9  und  i^y 

nur  zwei  constante  Stammconsonanten  seien*'  (Ges.  Lgb.  S.  253),  oder 

t«^eg6n  der  grossen  Sch^idlche  des  zweiten  Wnrzellautes^'  (Ewald  § 

121»  a),  oder  „nach  Zurflckf&hmng  der  Wurzel  auf  zwei  Consonanten**, 

wie   es  Olsh.  §  254  ex.  ftlr   einç   môgliche   Entstehungsweise    h&lt, 

oder  „nach  Elision  des  i"  (Ges.-Kantzsch  §  72,  7).    Stade  §  155,  c.  d 

sagt  ,»Qatlal  war  der  den  Wurzeln  ^"y  von  Natur  eignende  Steiger- 

nngsstamm.     Dieser  den  n"9  natûrliche  Steigerungsstamm  ist  auch 

aaf  die  Wurzeln  9"9  ûbertragen  worden*'.    (Dièses  Letztere  im  ge- 

raden  Gegensatz  zu  £w.  §  121,  a.)    Grenau  durchschaue  ich  nicht, 

wesshalb  dieser  Steigerungsstamm   ,,mit  Wiederholung  des   letzten 

Wurzdlautes'*   (155,  a)    Qatlal  von  Stade  als    den  ^"y   ,,yon  Natur 

eignend**  genannt  wird.    Es  wird  aber  damit  zusammenh&ngen,  dass 

er  §  143,  c  die  ^"9  und  7"9  als   Verba  bezeichnet,   bei  denen   die 

Sprache  durch  vocalische  oder  consonantische  Vermehmng  nur  den 

„8chein  dreier  Laute  erzeugte'*.  Ygl.  darUber  gleich  jetzt  und  S.  453. 

479  f.  in  der  Schlnssbetrachtung.    Wie  ich  schon  3.  202.  349  bemerken 

konnte,  vertritt  mit  mir  Bickell  die  alte  Auffinssung,  wenn  auch  hier 

in  Bezug  auf  die  i''9   nur  durch  beredte  Transcription,  vgl.  §  135: 

„DQ^p  ss  qômèm  «»  qawmima'' .    Ebenso  Land  §  217,  d:  „]aSs  ««  kàtO' 

»in";    Mûller  §  269:    ,,qaunnèm  «=  Dttnp''.     So    auch  B6.  IL  S.  282: 

,V3-s  fur  -^aiç". 

Man  hat  auch  keinen  Anlass  zu  solcher  Ableitung.  Denn 
dass  dem  bewusstlosen  Sprachtrieb  die  ursprungliche  ZweilauUgkeit 
dieser  Wurzeln  lebendig  gewesen  sei,  geht  nicht  daraus  hervor,  dass 
wie  von  9"9  so  von  Yerben  mediae  semivocalis  Qilqel-  (Pilpel-)bildung 
Yorkommt;  vgl.  im  Chald.  07»^  (erheben};  ^>j^>?r<$  (gewunden  werden 

29» 


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452        ^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

«=  Wehe  empfinden);  isj&j^M  (bet&abt  werden);  die  einzigen  Beispiele, 
die  ich  in  Levy's  Chald.  WOrterbuch  gefunden  habe.  Vielmehr 
waren  fur  den  Sprachtrieb  die  t^v  und  die  i"9  in  nicht  hGherem 
Grade  biliteral  und  in  nicht  geringerem  Grade  triliteral,  als  die 
andem  Yerba.  Fur  die  Sprache  war  die  Verdoppelnng  des  zweîten 
GoDsonanten  (bei  den  '9"i)  und  die  Ëinschiebung  einer  Sernivocalifl 
(bei  den  ^**'9  etc.)  ein  'eben  solches  Mittel,  die  Dreiconsonantîgkeit 
herzustellen,  wie  jedes  andere  Mittel.  Darum  scheint  mir  die  An- 
schauung,  als  seien  die  genannten  Yerbalclassen  der  Stnfe  der  Bili- 
teralit&t  nâher  geblieben  als  die  andem  Yerba,  innerlich  unberech- 
tigt,  weil  sie  der  Sprache  eine  Halbheit  in  ihrem  Fortschritt  zu- 
mathet,  und  âusserlich  unbewiesen.  Denn  die  Bildnng  von  Pilpel- 
formen  beweist  nur,  dass  die  7"'»  und  i">  leichter  yerkûrsbar 
schienen,  weil  der  identische  dritte  Gonsonant  und  die  eingeschobene 
Semivocalis  weniger  schwer  beseitigt  werden  zu  kdnnen  schien. 
Nicht  aber  beweist  dièse  Bildung,  dass  dièse  Yerba  weniger  die 
Stufe  der  Dreiconsonantigkeit  erreicht  hatten,  als  die  andem  Yerba. 

a)  Die  Formen  mit  verdoppeltem  mittlerem  Stamm- 
consonanten  sind:  T)5?  (umgeben)  Ps.  119,  61;  D*p  (bestatigen; 
feststellen;  im  Stand  erhalten).  ebenfalls  in  Ps.  119,  28.  106; 
Esther  9,  21.  27.  29.  31.  32;  Hes.  13,  6;  Ruth  4,  7;  Drû?ni 
(und  ihr  werdet  schuldig  machen)  Dn.  1,  10.  —  ^ISl^ttîn  (wir 
haben  uns  mit  Reisekost  versorgt)  Jos.  9,  12  und  ll^X^  (und 
sie  versorgten  sich  mit  Reisekost)  v.  4  in  Pausa. 

Ganz  unabhangig  von  der  obigen  Frage  ûber  die  Entstehung 
des  Btt'ip  und  seine  innere  Beziehung  zu  qàtcwama  ist  die  Antwort 
auf  die  Frage,  ob  dièse  Bildung  des  Intensiystammes  bei  den  He- 
br3.em  ait  oder  jung  war.  Denn  oben  handelte  es  sich  um  ein  Ur- 
theil  darûber,  ob  im  Semitischen  ûberhaupt  das  qàtcwama  der 
Yorg&nger  des  qômëm  gewesen  ist;  jetzt  aber  nm  ein  Urtheil 
darûber,  ob  im  Hebràischen  selber  auch  Ausserlich  d.  h.  in  der 
Yerwendung  das  qiwîoemf  qijjem  der  Yorgftnger  des  qomem  war.  — 
Mir  scheint  das  eretere  richtîg  zu  sein,  so  dass  aiso  dièse  Art  der 
Intensivbildung  bei  den  Hebr&em  von  je  gebrâuchlich,  nur  aber  nicht 
80  herrschend  war,  dass  sie  frtiher  beim  schrifUichen  Ausdmck  ver- 
wendet  worden  wS.re,  sondem  in  diesen  erst  eindrang,  als  man  bei 
den  AramS.em  gerade  dièse  Yerdoppelung  des  mittleren  Stammcon- 
sonanten  herrschend  fand.  So  sagt  auch  Glsh.  §  251,  b:  ^Hftnfiger 
ist  die  Yerdoppelung  des  dritten  Badicals  nur  bei  den  Derivaten 
hohler  Wurzeln,  bei  welchen  dièse  Bildungsart  die  Terwandte  mit 
Yerdoppelung    des   zweiten   Badicals   fast    ganz   verdr&ngt   hat". 


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Qittel;  Qotlel  der  ■»">  quiesc.  §  88,  4.  453 

Aber  die  Ansicht,  daas  "tn;^  etc.  ans  dem  Aram&ischen  entlehnt  sei,  hat 
Ges.  Lgb.  S.  396;  Ew.  §  121,  a;  B5.  II.  S.  508;  Ge8.-Kautz8ch  §  72,  7; 
Mâller  §  272,  1;  Stade  §  143,  b.  —  Davon  dass  ich  ;die  zweite  Mei- 
Dung  billige,  h&lt  mich  dièses  ab,  dass  es  sich  in  unserm  Falle  nicht 
un  Verwendang  lezicalischen  Materials  oder  einfache  Aneignung 
einer  grammatischen  Eigenthûmlichkeit ,  sondern  um  Nachbildung 
handelt,  indem  das  dem  Hebr&ischen  eigene  Qittel-i  mit  der  aram&- 
ischen  Yerdoppelang  des  mittleren  Stammconsonanten  yerbunden 
worden  w&re.  Solche  Nachbildung  scheint  mir  gerade  in  diesem 
Falle  fem  zu  liegen,  weil  sie  ein  Bewusstsein  von  dem  i  oder  "^  als 
dem  mittleren  Staramconsonanten  voraussetzt,  das  doch  bei  dem  He- 
brâer  [gerade  nach  der  zweiten  Meinung]  nicht  vorhanden  gewesen 
sein  kOnnte.  —  Ja,  man  mass  ûberhaapt  daran  festhalten,  dass,  wie 
das  schon  S.  438  f.  angefûhrte  9n«  etc.,  so  auch  Vn^  (mit  Yerdrehung 
handeln)  Jes.  26,  10;  Ps.  71,  4;  w  (blenden)  2  M  23.  8;  5  M  16,  19; 
2  Kg.  2ô,  7;  Jr.  39,  7;  52,  11;  m?  (verdrehen,  umkehren)  Am.  8,  8; 
Ps.  119  und  146;  fli.  EL.  Pred.;  9yà  (schreien)  Jes.  58,  9  etc.;  ja 
aach  rnte  4  M  11,  34  etc.  etc.  (vgl.  §  41,  5,  f)  nicht  von  nn^  etc.  ge- 
trennt  werden  dOrfen.  Denn,  wenn  man  einwendet,  jene  kS,men 
doch  von  Verben,  worin  das  i  consonantisch  sei,  dièse  von  Verben» 
worin  nnr  u  ezistire  and  das  i  hôchstens  als  latent  gewordener  Se- 
mivocal  gelten  kOnne:  so  ist  za  erwidem,  dass  dièse  zweite  Classe 
von  Verben  nnr  eine  spâtere  Entwickelnngsphase  der  ersteren  Classe 
darstelle.  Und  wollte  man  gegen  dièse  Erwiderang  endlich  sagen, 
sie  kOnne  nicht  gebilligt  werden,  weil  die  beiden  Classen  eben 
dtu^h  ihre  gegen w&rtige  verschiedene  Gestalt  sich  als  ursprûng- 
lich  verschieden  darstelleten:  so  dûrfen  wir  antworten,  dass  jene 
Yerba  mit  consonantischem  i  aile  noch  einen  andem  sog.  schwachen 
Radical  besitzen,  und  dûrfen  uns  auf  das  Gesetz  berufen,  dass  die 
Sprache  in  mehrfach  schwachen  St&mmen  nicht  aile  Schw&chen  hat 
zur  Geltung  kommen  lassen,  damit  die  Wortgestalt  nicht  zu  sehr 
verktbnmert  werde.  Dnd  dem  Hinweis  endlich  daranf,  dass  es  auch 
St&mme,  wie  nii  etc.,  gebe,  begegnen  wir  mit  dem  Satze,  dass  die 
Sprache  den  Quiescierungsprocess  der  '\":f  nicht  vollendet  hat,  und 
dass  keine  Yerba  mit  zwei  festen  Consonanten  ihr  w  bo- 
halten  haben.  Diess  ist  die  Wahrnehmung,  welche  mich 
zu  dem  angegebenen  Urtheil  nôthigt. 

b)  Die  Formen  mit  accessorischer  Verdoppelung  des 
dritten  Stammconsonanten  sind  zahlreich;  vgL  wegen  be- 
Bonderen  Interesses:  rinilû  (totmachen);  ^^Pirii'a  (ich  habe  tot- 
gemacht)  2  Sm.  1,  16.  tftDSl  (Beschâmung  hervorbringen  = 
warten  lassen)  2  M  32,  1;  Ri.  5,  28.    nfflipn  (sie  [fin.]  werden 


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454        ^^'  Haupttheil:  Formeniehre.  IL  B.  Schwaches  Verbam. 

wehklagen)  Hes.  32,  16.  Baer-Strack  haben  in  den  Dikdnke 
§  55  die  Form  mit  Segol  punctirt.  Die  Dikduke  selber  sagen 
aber  direct  nur,  dass  die  Form  mit  Dagesch  geschrieben  werde, 
und  hôcbstens  indirect  konnten  sie  lehren,  dass  vor  dem  Dagescb 
ein  Segol  stehen  soUe,  weil  aile  Ubrigen  in  jenem  §  besprochenen 
Formen  vor  dem  Dagesch  ein  Segol  haben.  Aber  in  unserm 
Falle  fordert  die  Analogie  ein  Sere,  welches  ja  in  betonter 
Silbe  vor  Dagesch  ganz  wohl  stehen  kann,  und  ich  habe  auch 
in  keiner  Ausgabe  die  Form  mit  Segol  gefiinden.  QimchL 
WB.  s.  V.  „Das  Dagesch  wegen  des  Mangels  der  Verdoppelmig".  — 
Passiv  z.  B.  njptiinri  (sie  [fin.)  werden  erhôht  w.)  Ps.  75,  11, 
also  mit  a.  —  flb  (Spôtter)  Hos.  7,  5  ist  jedenfalls  Participimn 
ohne  te;  Qimchi,  108,  b;  Olsh.  §  251,  b.  Bô.  II,  S.  246.  519 
will  rrotJ'in  Ps.  118,  16  fttr  Ptc.  Qal  nach  y"y-Analogie  halten, 
weil  die  Form  intransitive  Bedeutung  habe,  wahrend  die  Fonn 
als  Ptc.  vom  Polel  „exaltans"  bedeuten  musse.  Indess  dièses 
Polel  ist  nur  direct -causativ  verwandt  =  ,JB[oheit,  Grosse  ent- 
faltend".  Qimchi  106,  a;  WB.  s.  v.:  Adjectiv.  Mi»  (abtrihmig} 
Jes.  57,  17  etc.  ist  passives  Ptc.  ohne  *û  nach  der  wahrschein- 
lichen  Vermuthung  von  Olsh.  §  251,  b;  Bô.  II.  S.  246;  ebenso 
das  Activ  Jr.  31,  22;  49,  4. 

Reflexiv  z.  B.  ï»ttJtD5iri"^  (sie  schamten  sich)  1  M  2,  25, 
ganz  normal  (S.  197)  mit  a  in  Pausa.  —  Neben  )y\^ty^  (es  wird 
in  Stand  gesetzt  werden)  Spr.  24,  3  findet  sich  mit  Zusammen- 
sprechung  des  T\  und  D  pîSPi  (sie  soll  in  Stand  gesetzt  w.)  4  M 
21,  27,  ebenso  ^^ÎDisri  und  ï^Mis^  Jes.  54,  14;  Ps.  59,  5.  —  Eben 
solches  Zusammensprechen  und  zugleich  Ersatzdehnung  ist 
eingetreten  in  tlpilK,  (ich  werde  mich  erheben)  Jes.  33,  10; 
dort  in  Pausa  mit  a.  Es  steht  also  nicht  fttr  DtailK,  wie  Qes. 
Lgb.  S.  152  lehrte,  indem  er  meinte,  dass  auch  Chateph  Pathach 
wie  Chateph  Segol  durch  den  bekannten  Syriasmus  zu  Sere 
gemacht  werden  kônne;  vgl.  Qber  den  andem  von  ihm  bei- 
gebrachten  Fall  oben  S.  279  Zach.  7,  14.  Die  richtige  Erklarung 
der  Form  aus  'inx  hat,  wie  Qim.  109  b,  so  Ges.  im  Thés.  s.  v.; 
Ew.  §  124,  e;  Oish.  §  272,  a;  Bô.  H.  S.  509;  Mûhlau-Volck 
im  analjt.  Anhang;  Ges.-Kautzsch  §  54,  2,  b;  Mû.  §  272,  k; 
Stade  §  581,  c.  —  Hier  kommt  auch  die  3.  pi.  fem.  Impfi.  vor 
in  nDWitiriPi  (sie  werden  sich  zerlassen,  auflôsen  [die  Htîgel  vor 
Mostj)  Am.  9,  13  (Qimchi  106,  b);  auch  die  2.  pi.  fem.  Impératif 
in  nDpûW'rirr  (durchpeitscht  =  durchschweift  nur  [mit  Dativus 

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Hithqotlel;  Qilqel  der  V'9  quiesc.  §  38,  4.  455 

coininodi]!)Jr.  49,  3  (Qimchi,  WB.  s.  v.),  wo  die  Metathesis  des 

n  unterblieb,  weil  sonst  drei  ^-laute  auf  einander  gefolgt  wâren.  — 

In    7^'^'a^'^pra^  (und  [soll  ich  nicht]  an   denen,   die  sich  gegen 

dich  erheben  [Ekel  eiapfinden?]  Ps.  139,  21  ist  yielleicht  wegen 

des  ZusammentreSens  der  drei  Labialen  ein  *0  ûbergangen,  syn- 

copirt.     Nicht  aber  ist  nun  mit  Ges.  Thés.  s.  v.,  Ew.,  §  160,  a; 

Bo.  §  264,  Mûhlau-Volck  s.  v.  eine  Participialform  Dti'ipn  ohne 

12    ausserhalb   jener   Yerbindnng  anzunehmen.     Eher  scheini 

weil   die  Bildung  ganz  vereinzelt  dasteht,   mit  Olsh.  §  213,  e; 

Mû.  §  323,  d;  Stade  §  267  eine  Restituirung  des  ts  auch  in  jener 

einzelnen  Verbindnng,  m.  a.  W.,  ein  fehlerhaftes  Ausfallen  des 

r  auch  in  jener  Stelle  angenommen  werden  zu  mûssen.    Vgl. 

Qimchi,  WB.  s.  y.  JBs  ist  Àdjectivum  mit  Hinzuf&gung  des  n, 

oder  es  ist  ans  ibm  das  ts  des  Particips  ausgefallen^ 

c)  Seltene  Intensivstâmme.  —  Hier  begegnet  uns  b^D 
C&ssen),  dessen  Qal  nur  in  bD  . . .  '^'S  (wer  bat  gefasst?)  Jes. 
4(1,  12  vorkommt. 

Dièse  Form  ist  ganz  mechanisch  mit  denjenigen  beiden  F&Uen 
von  ^^  (mit  verbindendem  Accent  anstatt  mit  Maqqeph)  Ps.  85,  10; 
Spr.  19,  7,  vgl.  oben  S.  95,  znsammengestellt  in  Dîkduke  ha-teamim 
§  47.  Wohl  hat  dièse  Zusammenstellung  von  &asserlich  gleichen, 
innerlich  ganz  verschiedenen  Formen  daza  beigetragen,  dem  h^ 
in  Ps.  35;  Spr.  19  die  Atusprache  mit  Qames  non-chatuph  zu 
geben.  Dass  davon  nach  dem  Ursprung  dièses  h^  ans  kuU  nicht 
die  Kede  sein  kann,  ist  oben  S.  95.  109  angegeben.  Vergl.  hier 
noch  Qimchi  192,  b:  „^fe  mit  Cholem,  und  bei  Maqqeph  mit 
Qames  chatuph;  aber  zwei  sind  mit  Qames  ohne  Maqqeph:  Ps. 
35;  Spr.  19*.  Ob  Qimchi  wohl  gemeint  hat,  dass  in  diesen  beiden 
Stellen  Qames  non-chatuph  gelesen  werden  solle?  Oder  hat  er  ge- 
meint, dass  man  zu  dem  Worte  „Qames"  das  v\'gn  aus  dem  vorher- 
gel\enden  ergftnze?  Elias  Levita  z.  St.  nimmt  das  Letztere  an.  Aber 
dièse  Erg&nzung  ist  doch  fraglich,  weil  man  dièse  beiden  Vs  mit 
dem  aus  Jes.  40,  12  zusammengestellt  hat.  Aber  die  Meinung  Qimchi's 
mag  gewesen  sein,  welche  sie  woUe,  jodenfialls  ist  Qames  chatuph 
in  Ps.  35  und  Spr.  19  zu  lesen.  So  auch  mit  eingehender  Begrflndung 
DelitzBch  im  Gonmientar  zu  den  beiden  Stellen,  und  ebenso  Baer; 
ygl.  besonders  zu  Spr.  19,  7:  „^3  non  makkephatum  nec  tamen  kâl 
sed  kol  pronuntiandnm*'.  Ich  erw&hne  diess  auch  desshalb,  weil  das 
kâl  uns  Baer  im  Widerspruch  mit  sich  selbsi  zeigt;  vgl.  oben  S.  92. 

Von    dem   angefûhrten  Verb   existirt    das  Qilqel   (Pilpel) 
b^bs  (fassen;  erhalten;  aushalten),  '^ràlib^,  ^b^ib^);  b2)b3%  bâbDK; 


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456        I^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbmn. 

Inf.  bsb?;  Ptc.  bsb?*».  Von  dem  zu  Grande  liegenden  Verb 
ist  immer  schon  bekannt  gewesen,  dass  es  im  Ârab.  mittleres 
*<  hat.  Trotzdem  hat  man  immer  im  Hebr.  ein  b^lS  angesetzt; 
80  Qimchi,  WB.,  wâhrend  er  doch  'j'^â  hat;  Ges.  Thés.;  Ew. 
121,  h;  Qlsh.  §  190,  c;  Bickell  §  73;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Stade 
§  157,  b.  Aber  nur  Bôttcher  hat  §  1132  in.,  Anm.  eine  Recht- 
fertigung  dièses  Verfahrens  versucht.  Er  ftihrt  an,  dass  noch 
die  Form  "J^^biD^  (Opferschalen)  2  Kg.  23,  7  im  Targum  existire. 
Das  ist  aber  nur  ein  halber  Beweis;  denn  nach  Levy's  Chald. 
Worterbuch  s.  v.  fc<b*^M  ist  jene  Form  nur  eine  Lesart  von 
Qimchi,  der  Venetianischen  Bibel  von  1568  und  Buxtorf,  v^âhrend 
im  Aruch  und  in  anderen  Ausgaben  'jb'^DtS  stehe.  Ausserdem 
macht  Bôttcher  auf  die  nahe  Verwandtschaft  des  Yerbum  mit 
bbs  (umfasst,  abgeschlossen,  ganz  sein)  und  die  hâufige  Geminata 
bsbs  aufmerksam,  die  wohl  von  einem  âchten  "^"y  nicht  vor- 
komme.  Das  sind  aber  ailes  keine  entscheidenden  GrQnde  fur 
Ansetzung  eines  b^.2.  Levy  hat  desshalb  wenigstens  neben  b^D 
ein  b*'^  gesetzt,  imd,  wie  Olsh.  vgL  die  angeluhrte  Stelle  mit 
§  233,  d,  hat  auch  Ges.-Eautzsch  §  72,  7  Schluss  ausdrucklich 
b?bs  von  b^lS  abgeleitet,  aber,  von  sich  selbst  abweichend,  §  73,  2 
bs  Jes.  40,  12  unter  die  "^"5^  gesetzt,  „weil  im  Arab.  mediae 
Jôd^.  Ich  meinerseits  glaube  vorderhand  genug  gethan  zu 
haben,  virenn  ich  die  Aufmerksamkeit  auf  dièse  Frage  deutlich 
gelenkt  habe. 

Von  bïltD  kommt  bt?Î3t?  (hinschleudern)  Jes.  22,  17;  das  Ptc 
und  nbtDbç  (Hinschleudemng)  dahinter  zur  Verstarkung  im 
ParalleUsmus  mit  einem  Inf.  absolutus.  Vielleicht  wird  besser 
das  n  zum  folgenden  ISâ  als  Artikel  beim  Vocativ  gesetzt  — 
Von  y^'Q  kommt  ffiSfi  (zerschmettem)  Hi.  16,  11,  obgleich  dièses 
auch  von  dem  anzunehmenden  (S.  344)  f  ffl  kommen  kônnte.  — 
Von  nïip  kommt  Iglp*!  (und  er  wird  herausdrehen,  von  oberst 
zu  unterst  kehren;  untergraben,  vertilgen)  4  M  24,  17.  Da  ist 
das  erste  a  durch  1  consecutivum  (vrie  in  Ps.  77,  2;  S.  390) 
und  zugleich  das  gutturalartige  p  erhalten  worden,  wie  ja  das 
p  allein  in  Bezug  auf  das  letzte  a  gewirkt  hat  in  lp"i^ï 
Jes.  22,  5. 

So  Ew.  §  234,  e;  Bô.  §  074,  2;  Olsh.  §  253:  „Mit  à  in  der  ersten 
Silbe  wird  al  te  Aussprache  gewesen  sein".  Aber  man  kann  doch 
nicht  in  einer  einzelnen  Form  ein  unmotivirtes  Fortdanem  der  ur- 
semitischen  Aussprache  annehmen.    £r  hat  hinzugesetzt:   „Doch  ist 


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Perfect  Hiqtil  der  ■»''»  qtdesc.  §  38,  5.  457 

die  Bichtigkeit  der  Lesart  hier  ûberhaupt  zweifelhafb''.  Stade  § 
391,  c  schreibt  nun:  „Statt  y.  Nu.  24,  17  1.  f'^']p^Y**  Nach  dem 
Context  ist  dièse  Lesung  nahe  gelegt;  denn  ea  heisst  im  masoreti- 
schen  Texte  „iiiid  wird  zerschmettem  die  Seiten  Moaba  and  um- 
Btûrzen  aile  SOhne  des  Getûmmels".  Den  „  Seiten"  wûrde  der 
„Scheitel^*  mebr  enteprechen.  Aber  weder  das  Targ.  (■^pa-^sa  131*»»'^ 
mv;m  and  er  [der  Messias]  wird  herrschen  ûber  aile  Menschenkinder), 
noch  die  LXX  {nçovofievaei  nâvtaç  vloiç  Si/jB)  kennt  die  Lesart, 
welche  Stade  [nach  Enobel  z.  St.]  vorzieht.  En.  batte  die  Lesart  nach 
Jr.  48,  45  gew&hlt,  weil  es  da  von  dem  aus  Hesbon  hervorgehenden 
Fener  heisst  „and  es  verzehrte  die  Seite  Moabs  and  den  Scheitel 
der  SOhne  des  Getûmmels".  Indess  Jr.  48  ist  die  masoretische  Les- 
art aach  Yom  Targ.  (''.TICI  tind  die  Angesehenen)  wiedergegeben 
(LXX  hat  den  Vers  nicht);  also  l&sst  sich  ans  Jr.  48  kein  giltiger 
Schlass  aof  4  M  24,  17  machen. 

Von  y^tJ  (umzâunen)  kommt  ate?\te  (dicht  umzâunen),  Jes. 
17,  11  vor. 

Das  Passiv  davon  lautet  ^ib^bs  (sie  wurden  verpro- 
viantirt)  1  Kg.  20,  27. 

5.  CausatlTstBmme. 

Perf.  Impf.  Imp.  Inf.  Ptc. 

D^'pn  D*»;?;  Dgn      ti'^pn       D^^ptt 

TO^gn  ^tt^i^n        ^tt^gn        tagn 

und  und 

HiqtiL  Perfect.  Dass  l'^ti^'n  (vertauschen)  Jr.  2,  11  neben 
TW  steht,  kann  nicht  scriptio  plena  sein,  aber,  wie  Bô.  IL 
S.  505  meint,  aus  Verkennung  der  Lesart  H''tt\T  geflossen  sein, 
sodass  es  nicht  zur  Annahme  eines  Verb  "TO^  (vertauschen) 
fbhrt,  woYon  sonst  keine  Spur  vorhanden  ist. 

Denn  es  giebt  zwar  ein  ^^  in  der  Form  ^*^^ï^t\  Jes.  61,  6,  aber 
da  ist  ^^  eine  Farallelbildang  zu  ^çk,  was  ja  eigentlich  heisst  „her- 
Yorragen,  emporstreben",  and  was  z.  B.  in  v^'awr)  (sie  ûberheben 
sich)  Ps.  94,  4  dièse  seine  Gfrondbedeatang  noch  bewahrt  hat.    Im 


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458         I^*  Haupttheil:  Formenlebre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Zusammenhaiig  mit  'k  ifit  'n  Jes.  61,  6  nach  dem  Contezt  „Ihr  werdet 
Pnesier  Jehovas  genannt  werden,  Ministranten  nnserea  Oottes  wird 
man  aiich  nennen,  und  das  Yermôgen  der  Heiden  werdet  ihr  essen 
und  mit  ihrer  Herrlichkeit  werdet  ihr  euch  gross  machen'*.  In  dièse 
messianische  Yerheissong  passt  nicht  ^,imd  ihre  Herrlichkeit  werdet 
ihr  euch  eintaaschen'*.  Den  natûrlichen  Siim,  welchen  dsus  Wort 
nach  dem  Gontext  hat,  hat  auch  aosgedrôckt  das  Targnm  (^^ifrr 
ihr  werdet  euch  ergGtsen)  nnd  die  LXX  {êv  t^  nkovxtp  aixwv  ^uv- 
fjiaa^fiaea^B),  Diesen  Znsammenhang  von  'n  mit  'k  hat  auch  ans- 
drûcklich  angegeben  Qim.  im  Com.  z.  St.  ,,Das  *>  ist  anstatt  »,  und  es 
ist  wie  îîT^filfïJ  n?r»:'}  5  M  26,  18**.  Darin  fand  er  also  die'Bedentvng 
„nnd  Jeh.  hat  dich  heute  hoch  sein  lassen,  dass  du  ihm  seiest  das 
Yolk  des  Ëigenthums  etc/*.  Aber  5  M  26,  18  ist  freilich  nach  v.  17 
aoBzulegen  „Da  hast  heute  Jehova  sagen  lassen,  dass  er  dir  Gott 
sei'*.  Indess  Qimchi  hat  im  WB.  s.  y.  aach  die  Parallèle  Ps.  94,  4 
citirt,  an  das  Trg.  von  Jes.  61,  6  erinnert  und  den  «f*^B  (Deutung) 
gegeben:  !ifio^*>nri  ^Vnfinn.  Baschi  z.  St.  sagt:  '„Ihr  werdet  sammeln 
(nvasp)  an  ihrer  Statt  von  der  Herrlichkeit,  welche  sie  bisher  fort- 
getragen  haben".  Man  kann  nicht  wohl  mit  Qes.  Thés,  und  Mûhlau- 
Volck  s.  V.  sagen,  dass  er  damit  die  andere  Deutung  des  ^r^  yon  Jes. 
61,  6  yertrete.  Die  etymologische  Beziehung  des  'n  zu  *ttK  halten 
auch  richtig  fest  Mûhlau-Yolck  s.  y.  und  Jiaben  an  die  Parallelen 
BW"^  und  0»»  etc.  erinnert,  vgl.  noch  -rrr  und  nn».  Die  andere 
Deutung  „in  splendorem  eorum  substituemini"  vertrat  Ges.  Thés, 
s.  y.  '^tt'^;  aber  dieser  Âusdruck  „ihr  werdet  eingetauscht  werden 
anstatt  ihrer  Herrlichkeit"  ist  schon  an  sich  nicht  natûrlich.  Sollte 
^•^  mit  ^419  (tauschen)  in  Jes.  61,  6  zusammenhftngen,  so  kOnnte  nar 
ûbersetzt  werden  „ihr  werdet  euch  (yobis)  eintauschen  etwas  von 
ihrer  Herrlichkeit  (a  partitivum)".  —  Mit  dem  in  Jes.  61,  6  liegenden 
"^ç^  hat  nun  Qim.  das  ^lor^'n  Jr.  2,  11  zusammengebracht  im  WB.  s.  t. 
T^o:  „Das  "^  ist  geschrieben  zwischen  dem  n  des  Hiphil  und  dem 
ersten  Stammconsonanten  des  Yerbs,  und  es  ist  der  lange  Yocai. 
welcher  in  n-^fîn,  und  in  jenem  Worte  ist  er  geschrieben  gegen  die 
Gewohnheit.  Und  vielleicht  ist  es  so,  um  das  Wort  ans  zwei  Be- 
deutungen  zu  mischen:  der  des  Wortes  "pon,  welches  das  Wort  fSr 
„yertau8chen"  ist,  um  auszudrûcken,  ob  ein  Yolk  GOtter  mit  andem 
Gôttem  yertausche,  obgleich  sie  nicht  Gôtter  sind;  und  die  zweite 
Bedeutung  stammete  dann  von  n-«i*rp  Jes.  61,  6,  und  '^'^v^r\  wftre  nach 
der  Analogie  von  a'^o'^n,  und  seine  Deutung  w&re:  hat  gross  ge- 
macht  d.  h.  verberrlicht  ein  Yolk  einen  andem  Gott,  der  nicht  sein 
Gott  war,  obgleich  sie  [beide]  nicht  Gott  waren,  weder  dieser  noch 
jener?".  Dieser  Nebengedanke  kann  aber  nicht  in  der  Form  ge- 
funden  werden,  weil  unmittelbar  n'^eç  darauf  folgt.    Auch  ûbersetzt 


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Perfect  Hiqtil  der  ^**9  quiesc.  §  38,  5.  459 

das  Trg.  beide  Formen  ganz  gleicbmAssig  mit  npav  ,,8iâhe,  die  Vôlker 

haben  nicbt  yerlaraen  den  Goltus  der  Gôtsen,  die  doch  Gôtzen  sind, 

in  denen  kein  Natzen  ist;   aber  mein   Yolk   bat  verlaasen  meinen 

Cultas,    dorch    den  ich  ihm   Ehre   bringe,   and   ist   denen   nach- 

g^egangen,  welche  ibm  nicht  nûtzlich  sind*\     Âuch  die  LXX  Ûber- 

aetzen    das    *T^fi-'n    and    das    'y^is'n    gleichm&ssig:     El    aXXdioivxai 

(cod.     Alex.:      aXXâ^ovTai)    ^&vtj    B^fotç    avtwv,    xal    ovroi    ovx 

cîoî  d^sol'    o  âh  Xavç  fÂOV    ^XXâÇato   tiJv  ôo^av  avvov^  i^  ^ç   oix 

ày<peXri9i^aovxai,     Ans  diesem  Wechsel   der  Tempera,  den  wir  bei 

den  LXX  beobacfaten,  lâsst  sicb   die   masoretische  Lesart  erklftren. 

Denn  es  scheint  erst  *^^T[  beabsichtigt  gewesen  za  sein,  daraus  dann 

zur  Aasgleichang  der  parallelen  S&tze  das  Perfect  ^tf^r\  geworden, 

nnd  endlich  diesem  ein  neaes  Fragewort  voransgeschickt  worden  za 

sein.    Diess  wird,  weil  die  defective  Sohreibart  gleich  daraof  folg^, 

aiso  die  Pleneschreibang  nioht  fOr  gleichgiltig  erkl&rt  werden  kann, 

die  einzige  LOsang  sein.     Denn  aach  die  Lesart  ^«nn,  die  sich  in 

Tielen  Codices  findet  (J.  H.  Michaelis  z.  St.),  erkl&rt  die  Sache  nicht, 

kann  vielmehr  nor  als  Gleichmacherei  angesehen  werden;  denn,  wenn 

man  ann&hme,  im  ersten  Satze  h&tte  aach  *ripn  anf&nglich  gestanden, 

80  w&re  anbegreiflieh,  waram  man  eine  Correctar  bloss  beim  ersten 

^-«an  and  nicht  auch  beim  zweiten  angebracht  h&tte.  —  Ges.  Thés.: 

„Ab  w  «=  '^tt**;   ebenso  Mûhlau-Volck.  —  Ges.  Lgb.   S.  52:   n^o-^n 

ongewôhnliche  scriptio  plena  fur  'rnn;    ebenso  Olsh.  §  39,  f;  „nar 

verschrieben  fur  *^an**  §  255,  e;    „beraht  nor  aaf  einem  Versehen* 

§  255,  i;  Stade  §  393,  a:  „ist  fur  ^l'^an  verschrieben". 

Wie  wahrscheinlich  der  Inf.  abs.  Qal  nifi  Jes.  24, 19,  wird 
TOT  (das  Brechen  austtben,  also  direct- causativ  =  brechen) 
Hes.  17,  19;  Ps.  33,  10  richtig  mit  Ges.  Thés,  und  Mûhlau- 
Volck  s.  V.  von  einem  nehen  Tifc  im  Volke  wirklich  ge- 
branchten  l^jD  abgeleitet,  da  nun  einmal  dessen  Existenz  wegen 
rn^B  (Kelter)  Jes.  63,  3;  Hag.  2,  16  sicher  ist.  Von  ihd  auch 
nach  Qimchi,  WB.,  der  freilich  falsch  ûberhaupt  kein  T\t  an- 
setzt;  Olsh.  §  258,  b  nach  seiner  Bemerkung  tlber  n'^tïl  Sach. 
11,  10,  vgl.  unten  S.  471  beim  Infinitiv;  MQhlau-Volck  s.  v. 
Es  ist  weniger  wahrscheinlich,  dass  dièse  Formen  mit  Bo.  II. 
S.  518  f.;  Stade  §  245  von  dem  gewôhnlichen  inc  stammen.  — 
Von  niB  auch  l^^tx  Ps.  89,  34.  Zu  der  Conjectur  "T^OK  (ich 
werde  entfemen;  Stade  §  580,  d)  lockt  allerdings  stark  das 
folgende  D^,  und  man  kônnte  hinzuftlgen,  dass  der  Blick  auf 
''nna  in  der  nâchsteû  Zeile  zur  Wahl  des  ■T'ï«  verleitet  haben 
kâim.    LXX:  ov  fit]  ôiaoxeôaaw.    Trotzdem  halte  ich  die  Gon- 


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460         ^I*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

jectur  flir  unnôthig;  denn  es  kann  die  Wahl  des  aiiffalleiiden 
T^JDi^  auch  dadurch  veranlasst  sein,  dass  Jehova  im  Gegensatze 
zu  dem  bundbrUchigen  Volke  versichem  will,  er  seinerseits 
werde  dem  Volke  nichts  von  seiner  Huld  abbrechen.  Dièse 
Auffassung  wird  durch  die  Fortsetzung  der  Rede  sehr  be- 
gtinstigt.  —  Das  Targnm  btÇ5SÇ  (ich  werde  aufhoren  lassen  = 
vemichten  etc.)  scheint  so  allgemein  zu  sein,  dass  daraus  kein 
Riickschluss  auf  die  Lesart  gemacht  werden  zu  konnen  scheint, 
welche  ûbersetzt  worden  ist.  Ich  glaube  aber  beweisen  zu 
konnen,  dass  T^JDK  vorgelegen  hat.  Denn  gerade  ISn,  y^tT\  wird 
mit  bf⧠ ûbersetzt  3  M  26,  15;  4  M  15,  31;  30,  9.  13.  14.  16; 
Ps.  33,  10;  89,  34  und  nur  bei  folgendem  Object  '^'0^  (meine 
Festsetzung  =  *'ri''H5l)  wird  nen  constant  mit  ''DiÇK  (er  veranderte) 
ûbersetzt:  1  M  17,  14;  3  M  26,  44;  5  M  31,  16.'  20;  Ri.  2,  1.  — 
Dagegen  "T^DÏI  wird  constant  mit  '^'^5^X  (weggehen  lassen) 
ûbersetzt:  1  M  8,  13;  30,  32.  35;  38,  14;  41,  42;  48,  17;  3  M 
1,  16;  3,  4.  10.  15;  5  M  7,  15;  Jos.  7,  13;  1  Sm.  17,  26.  39.  46; 
2  Sm.  4,  7;  5,  6;  7,  15.  Nur  flir  T^OH  =  „vemachlâssigen  ein 
Wort"  steht  b^^ûa  Jos.  11,  15,  weil  da  "T'en  eine  ganz  ab- 
weichende  Bedeutung  bekonmien  sollte.  Vgl.  die  principielle 
Auseinandersetzung  darûber,  dass  die  genannten  Formen  nicht 
nach  Y'5^- Analogie  von  nnfi  abgeleitet  werden  konnen,  obenS.325. 

Die  vocalisch  afformirten  Personen  haben  auch  mit 
Wav  consecutivum  immer  den  Accent  auf  der  Stammsilbe,  vgl. 
S.  208  und  die  einzige  Ausnahme  §  42,  10,  e  (3  M  15,  29). 

nrion  (sie  hat  verflihrt)  1  Kg.  21,  25,  welches 'bei  Olsh. 
S.  565  als  2.  sg.  masc.  steht,  ist  richtig  nach  der  Person  er- 
kannt  vom  Trg.:  DK'^^tpK  (sie  liess  abirren);  den  LXX:  neté^r^xB 
Qimchi  109,  a:  „Das  Dagesch  ist  ohne  Nothwendigkeit,  denn 
die  Normalform  davon  wird  mit  Raphirung  gesprochen  „'„nnçn, 
rnçn  etc."".  Und  so  hat  Rabbi  Juda  und  Rabbi  Jona  geschrieben, 
dass  das  Dagesch  des  D  hinweise  auf  ein  anderes  Pi,  dem  r. 
der  Wurzel,  und  dass  das  geschriebene  n  das  £ennzeichen 
des  Femininum  sei,  wie  auch  das  n,  und  die  Form  also  mit 
zwei  Kennzeichen  des  Femininums  ausgestattet  sei,  wie  in 
nnçann  Jos.  6,  25  [vgl.  §  42  nach  dem  Register].  Und  so 
schrieb  auch  mein  Vater.  Und  es  scheint,  dass  das  n  ein 
Aequivalent  flir  den  langen  Vocal  von  întnon  oder  •Tti'^Oîi  ist". 
Ebenso  3.  sg.  fin.  nach  Ges.  Thés.;  Ew.  §  114,  a;  Bô.  H.  S-  520; 
Ges.-Kautzsch  §  72,  Anm.  6.    In  der  That  muss  aber  zur  £r- 

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Perfect  Hiqtil  der  n"^  quiesc.  §  38,  5.  461 

klârang  der  Einfluss  solcher  Bildungen  wie  nri'çn  (du  tôtetest) 
angenommen  werden;  denn  5^':^- Analogie,  welche  Ges.  Thés.  s.  v. 
erwâhnt,  ftLhrt  uns  nur  von  nrT'On  zu  nnon. 

Die    consonantisch  afformirten  Formen  haben   meist 
ihr  n  behalten,  seltener  îi,  im  Parallelismus  mit  der  Yerdiinnung 
des  a  za  i  beim  regelmâssigen  Verb,  bekommen.    Hinter  dem 
«  des  1  consecutivum  hat  sich  immer  a  erhalten,  z.  B.  ''rib''pn5 
(und  ich  werde  auftreten  lassen)  2  Sm.  7,  12;  also  gegenseitige 
Schûtzung  der  Nachbarlaute.  —  Mehrmals  steht  auch  ftir  î  in 
der  Stammsilbe  ein  e,  meist  unter  dem  Gegenton,  wie  Pjbpni 
(und  du  sollst  aufstellen)  2  M  26,  30;  seltener  ohne  Gegenton, 
vgl.  tfïïpTTl  (und  wir  werden  aufstellen)  Mi.  5,  4.    Vgl.  noch  das 
von  Qimchi  104,  b  angeflihrte  Utptri  1  Sm.  6,  8  und  Hes.  34,  4. 
Ges.  Lgb.  S.  405  ^Unbedeuiendere  Abweichung  vom  Faradigma'*; 
Olsh.  S.  565:   ,,Erbeblicher  ist  die  Abweichung,  vermôge  welcber  an 
die  Stelle    des  i  inmitten  der  Wnrzel  ein  é,    entstanden  aua  ï,  er- 
scheint,  w&hrend   in  der  offenen  Silbe  eine  Verkûrzung  des  schon 
fruhzeitig  eingefûhrten  langen  Vocals  nicht  erwartet  werden  konnte". 
Auch  Mûller  §  272,  c  giebt  keine   Vermuthung  ûber  die  Ursache; 
ebensowenig  Stade  §  438,  d:  „YerkiLrzung  und  nachherige  Steigerung 
des  fraher  dort  stebenden  $.    Ueberdiess  fragt   es  sich  wegen   der 
defectiven  Schreibart,  ob  nicht  vom  Schreiber  des  Consonantentextes 
Formen  wie  rStt^itj  [viehnehr  plene  2  Kg.  19,  22;  Ps.  89,  43]  oder  pwrr. 
gemeint  sind*.  —  Nun    1)  kommt  aber  auch  arà'^jfïy  1  Sm.  6,  7  vor 
(B5.  IL  S.  506);   also   mûsste   auch    dièse   Form  nach  Stade's  Ver- 
muthung vielmehr  mit  î  punctirt  sein;  2)  warum  wâre  z.  B.  nicht  rfcan 
2  M  20,  25  etc.  punctirt?  —  Einen  Versuch  zur  Erklftrung  hat  zu- 
n&chst  Ewald  gemacht,  vgl.  §  88,  a:    „pn»,  w^pfurm  beim  Weichen 
des  Accentes.     Umgekehrt  aber  verf&rbt  sich  t  in  das  weniger 
Bpitze  und  scharfe  é,  in  F&llen  wie  n3bp.n  von  w*^  und  n'^rahi  von 
V'^f*.     Dièse  Begrûndung  fûgt  auch  Ges.-Eautzsch  §  72,  5  zu  der 
Vorstellung  Olshausen's  „normale  Dehnung  des  urspr.  i",  -indem  er 
sagt  „da8  Fortrûcken  des  Tones  zieht  eine  starkere  Enttonung  des  I 
nach  sich**;  aber  er  deutet  auch  durch  Verweisung  auf  die  oben  an- 
gefOhrte  Form  aus  Mi.  5,  4  a]uf  den  Mangel  der  Erkl&rung  Ewalds 
hin.    Ausserdem  lS.sst  sich  nicht  sicher  behaupten,  dass  &'^ç.Ve,  wozu 
allerdings  kein  Singular  existirt,  der  Plural  zu  o'^Vç  war,  weil  auch 
•^V»  existirt  Jr.  44,  2^;  Hes.  6,  8  f.  etc.  etc.  —  Bôttcher  IL  S.  505: 
t,Mit  Ausnahme  von   zwei  Beispielen   steht  dièses  Sere  immer  nur 
im  Nebenton,  niemals  aber,  wo  kein  Suffix  zutritt,  vor  ■'p".    Diess 
râd  wohl   die   richtîge   Vorstellung   sein;   weil  da   der  gepresste 
c-laut  beim  Druck  des  Gegentones  sich  verstehen  l&sst. 


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462         I^-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Der  Vocalstammauslaut  ist  verschluckt  worden,  wahr- 
scheinlich  wegen  leichter  Verbindung  des  dritten  Stammcon- 
sonanten  mit  dem  Anlaut  der  Gonsonantafformative  (und  Haufig- 
keit  des  Gebrauchs) ,  vgl.  oben  S.  441  f.  und  449,  in  Mjn  (du 
hast  geschwungen)  2  M  20,  25  (vom  Steinmetzen)  neben  '»nfe''?n 
(ich  habe  geschwungen)  Hi.  31,  21  und  wieder  Pi&3rn  2  M  29, 
24.  26;  4  M  8,  13.  15  vom  Priester,  der  das  Webeopfer  èÊcm 
bringt^(Bô.  H.  S.  505:  technisch);  ''nbçrn  (und  ich  weide 
schleudem)  Jr.  16,  13;  22,  26.  —  Dass  die  leichte  Verbind- 
barkeit  des  Gonsonantstammauslautes  mit  dem  Afformativanlaut 
in  erster  Linie  zur  Verschluckimg  des  Vocalstammauslautes 
gefôhrt  hat,  ersehen  wir  daraus,  dass  neben  ^^'ÎS'^^n  (wir  haben 
zu  Stande  gebracht)  1  Chr.  29,  16  auch  ^SSn  2  Chr.  29,  19 
steht,  und  hauptsâchlich  aus  den  Formen  von  T'^'on  (tôten), 
[nn'^ton  2  Chr.  22,  ll  mit  Sufifix],  nrfQTT)  (und  du  soÛst  tôten) 
4  M  Ï4,  15;  1  Sm.  15,  3,  [Piçn],  '«ritoni  Jes.  14,  30;  Hos.  9,  16; 
î^rr^ton  l  Sm.  30,  2  etc.;  taTOn  4  M  17,  6,  ebenso  nrflûrp  2  Sm. 
13,  2S  und  intirjî  2  M  1,  16;"[ï^5rrçri];  vgL  weitere  Belege  fur 
die  obige  Behauptung  §  42,  10,  e  bei  den  Formen  von  »i5l. 

^inhtDrfJ  (und  ich  werde  gut  sein  lassen)  Hes.  36,  11.  — 
Zu  dem  oben  S.  445  erwâhnten  ^n't3  (gut  sein)  existirt  das 
regelmâssige  Hiqtil  nh'^çn  l  Kg.  8,  18;  2  Kg.  10,  30  und 
plene  ti'iû^'tDïl  2  Chr.  6,  8;  daneben  aber  auch  die  an  der  Spiize 
dièses  Absatzes  stehende  Form.  —  Es  ist  natlirlich,  dièse  Form 
zu  nits  zu  stellen,  weil  sie  zu  den  regelmâssigen  Hiqtilformen 
dièses  Yerbs  nur  eine  geringe  Âbweichung  bietet.  So-Qimchi 
104,  b:  „Und  dièse  Bildung  [des  Hiqtil  der  1"!^]  kommt  nach 
zwei  Analogien  wie  eine  einzige  vor:  Hes.  36,  11.  Und  es  ist 
moglich,  dass  man  so  gesagt  hat,  weil  âÇ^  und  T\'Q  in  derselben 
Bedeutung  vorkonunen,  [dass  desshalb]  man  gemischt  hat  in 
dem  Worte  zwei  Wurzeln,  wie  eine".  So  bei  y]'Q  auch  Ges. 
Thés.  s.  V.;  Ew.  §  122,  e,  der  freilich  ganz  willkûrlich  auch 
n*it?'^n  etc.  anstatt  von  nt:^  von  niu  ab^eitet;  Bô.  H.  S.  561; 
Mtihlau-Volck  s.  v.  —  Nicht  dem  einfachsten  Werden  der  Er- 
scheinung  entspricht  es,  die  Form  zu  3ÇJ  zu  stellen,  weil  sie 
von  dessen  regelmâssigen  Formen  mit  Consonantafformativen 
(nur  tiberhaupt  MÇ^in  Jr.  1,  12;  Ruth  3,  10;  4M  10,  29.  32) 
weit  starker  abweichi  Aber  bei  ûqj  hat  unsere  Form  Qimchi 
zwar  nicht  im  Mikhlol  93,  a,  aber  im  WB.  s.  v.  (Deutung:  ich 
werde  besser  sein  lassen   eure  Endzeiten,  als  eure  Anfangs- 

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Perfect  Hiqtil  der  i^'y  quiesc.  §  38,  5.  463 

zeiten);  Olsh.  §  255,  f:  „Ursprûnglich  war  wohl  das  regelrechte 
•^raorn  beabsichtigt"  [indess,  wie  wâre  man  durch  die  scriptio 
defectiva  des  Sere,  die  doch  auch  4  M  10,  29.  32  steht,  vom 
nç^  abg^elenkt  worden  ;  und  wesshalb  batte  man  4  M  10, 29.  32 
nicht  aiicb  eine  Fonn  wie  von  aitD  punctirt?];  ebenso  Ges.- 
Kautzscb  §  70,  Anm.  und  Stade  §  466,  a:  „Statt  'm  wird  "^TOOTp 
zn  lesen  8ein^^  —  Abraham  de  Bahnis  bat  fUr  solche  Formel^ 
wie  die  eben  besprocbene,  einen  besondem  Abschnitt  „yon 
denen,  diezusammengesetztsindaus  mehreren  Worzeln^'  pag.203. 
Da  zahlt  er  die  jetzt  besprocbene  Form  znerst  auf  ;  dann  die 
oben  S.  413  besprocbene  ans  Sacb.  10,  6. 

Neben  ©"^nn  (beschamen,  zn  Scbanden  werden  lassen), 
welches  Perfect  nur  in  den  beiden  Formen  niti'^Iiri  Ps.  44,  8 
und  nnib'^lil  Ps.  53,  6  vorkonmit,  ezistirt  im  Perfect,  und  zwar 
nur  in  diesem,  aucb  t"^y\n  (bescbâmen  2  Sm.  19,  6;  gewôbnlicb 
direct -causativ  „eine  Scbandfigur  macben^S  wie  Nâgelsbach 
§  18,  3  trefiFend  ûbersetzt  bat,  d.  b.  zu  Scbanden  werden).  Dièses 
letztere  Perfect  ist  ricbtig  von  tja^  (vertrocknen,  gleicbsam  des 
Blutes  verlustig  gehen,  erblassen,  erbleichen,  absterben)  her- 
geleitet  worden  durcb  Qimchi  90,  b:  „tia''  und  ttfia  sind  von 
derselben  Bedeutung,  und  so  kommt  von  der  Conjugation  Hipbil 
rçnin  2  Sm.  19,  6";  Ges.  Thés.  s.  v.  mit  Vergleichung  des 
Arabischen;  Ew.  §  122,  e;  Olsh.  §  255,  i  Schiuss;  Mûhlau- 
Volck  s.  V.  Nur  Bô.  §  1136  meint,  das  1  habe  sicb  hier,  anstatt 
zwiscben  den  ersten  und  dritten  Stammconsonanten,  vor  den 
ersten  eingedrangt.  Das  ist  eine  unmôgliche  Aufiassung,  die 
selbst  dann  nicht  gebilligt  werden  kônnte,  wenn  nicht  jene 
erstere  môglich  ware. 

ID'^ttah  (ist  zu  Scbanden  geworden;  Trg.  ^sie  aile  gehen 
dahin  zum  Sichschamen^;  LXX  lassen  dies  Wort  weg)  Jes.  30,  5 
ist  forma  mixta.  Qimchi  90,  b  und  WB.  s.  v.  tf^*)  bat  aber 
nur  an  die  Bedeutungsverwandtschaft  von  ttf^**  und  ttfia  erinnert 
und  bat  die  Form  nicht  bei  tfttâ  erwâhnt.  Er  hebt  auch  im 
Conuoentar  z.  St.  hervor,  dass  es  mit  zwei  literae  quiescentes 
geschrieben  sei,  und  erklart:  Ailes  steht  in  Scbanden  von  ihm 
[Israël]  und  ist  beschimpft,  weil  sie  zu  einem  Yolke  [als  Hilfe- 
suchende]  gegangen  sind,  das  ihnen  nicht  nûtzen  wird".  Auch 
Raschi  z.  St.  schreibt  einfach  „T!J''a^n  bb".  Und  die  Form  ist 
jedenfalls  nicht  zu  erklâren,  wie  es  6es.  Lgb.  S.  464  thut,  indem 
er  sagt:  ,J)er  Consonantenschreiber  verwechselte  orthographisch 

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464        ^I-  Hauptfcheil:  Formenlelire.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

«''Knn  und  ©"^nn,  Té^ïnin,  und  der  Punctator  half  nach,  so  gut 
es  ging".  Aber  tD*^»^?!  kann  wegen  des  K  nicht  auf  ortho- 
graphische  Verwechselung  zurûckgeftihrt  werden,  da  es  ein  Verb 
tiKS  (stinken)  giebt.  Zu  solcher  Behauptung,  dass  unsere  Form 
aus  W'^TiTi  verschrieben  sei,  wâre  Grand  vorhanden,  wenn  hinter 
n  ein  1  stûnde.  —  Vielmehr  tf^ïKin  ist  die  vom  Gonsonanten- 
schreiber  mit  voiler  Absicht  geschriebene  Form,  weil  er  aus- 
drûcken  woUte  ,,alles  dûnstet  Gestank  aus;  stinkt;  ist  stinkend  = 
verderbt  geworden*'.  —  Es  fragt  sich  also  auch  nicht,  ob  die 
Punctation  so  aufgefasst  sein  will,  als  ob  in  die  Form  té'^âin 
irgendwie  eine  andere  Aussprache  (mit  eingeschobenem  Hiatus) 
sich  eingeschlichen  habe.  Dièses  haben  angenommen  Rod.  im 
Index  analyt  z.  Thés.,  aber  er  beruft  sich  mit  Unrecht  auf 
2  Sm.  11,  24,  denn  die  dort  stehenden  Formen  mit  tt  fallên  in 
das  Gebiet  des  Ueberganges  von  n"b  in  K"b  und  umgedreht; 
und  Mûhlau-Yolck  s.  v.  vin,  indem  sie  von  einem  Metaplasmus 
reden.  Von  einer  solchen  Yeranderung  der  Aussprache  von 
1D"^y\T\  oder  von  einer  solchen  Ineinsbildung  des  Hiqtil  von 
tDKl  und  tDin,  t6T>  wissen  wir  sonst  nichts,  und  die  Punctation 
veranlasst  uns  nicht 'zu  ihrer  Annahme.  —  Die  Punctation  ist 
jedenfalls  nur  so  aufzufassen,  dass  sie  ein  Hinweis  auf  ein  Qeri 
«''nin  sein  will.  So  Bô.  II.  S.  521  und  Jesaja,  éd.  Baer- 
Delitzsch,  indem  da  das  n'^np  iD'^nh'^  an  den  Rand  gesetzt  isi, 
so  auch  Delitzsch  im  Gommentar  z.  St.  Bei  Ew.,  Olsh.,  Gtes.- 
Kautzsch,  Mûller,  Stade  finde  ich  die  Form  nicht. 

Imperfect.  —  Z.  B.  n^^tt^  (er  wird  tôten)  4  M  35,  19  etc.  — 
^V'^nri  (ihr  lasst  zu  Schanden  werden)  Ps.  14,  6  (die  einzige 
sufSxlose  Form,  die  vom  regelrechten  Impf.  Hi.  vbi.  tL*ia  vor- 
kommt).  —  Gohortativ  z.  B.  #in*^1ÇîJ  (ich  will  zurQckkehren 
lassen  =  wieder  wenden)  ,2  Sm.  17,  3  etc.;  ïtû^'nij  (direct- 
causativ:  ich  muss  toben;  Trg.  DSnriiJ  =  ich  donnere;  Levy:  ich 
murre;  LXX:  haqàxdiriv)  Ps.  55,  3.  So  Qimchi,  WB.  s.  v.  D'^rt;  Ges. 
Thés.  s.  V.  Qï^n:  „nostrum  tch  môcfue  toben^'';  Ew.  §  228,  a:  „Ich 
muss  etc.";  Mtihlau-Volck  s.  v.  Din  „ich  muss  stohnen*'.  Mit 
welchem  Rechte  Olsh.  §  244,  e  die  ahnliche  Form  aus  Ps.  77,  4 
(vgl.  unten  nach  dem  Begister)  auch  in  Ps.  55,  3  setzen  will, 
sehe  ich  nicht  —  Mit  Gonsonantafformativ  giebt  es  drei 
Formen  (aile  drei  bei  Qimchi  105,  b):  a)  nsti^'rtri  (sie  werden 
toben)  Mi.  2, 12;  Trg.  abrapt„daselbstVielsein  von  Menschen  (?)*'; 
LXX:  è^alovvrai  (werden  herausspringen,  sich  aufbaumen)  €| 

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Impf.  Hiqtil  der  i"9  quiesc.    §  38,  5.  465 

(vor)  àyâçciftùw";  Qimchi  im  Com.  z.  St.  „Wegen  der  Menge 
von  Menschen,  welche  sich  an  einem  Puncte  versammeln,  werden 
sie  toben;  wegen  des  Feindes  werden  sie  toben".  Wesswegen 
sagt  Olsk  S.  526,  dass  der  Text  schwerlich  unversehrt  sei? 
Und  es  lâsst  sich  (vgl.  die  zwei  gleichgeschriebenen  Formen 
oben  S.  441.  445  [Sach.  1,  17;  fies.  13,  9])  nicht  sagen,  dass 
die  Form  wegen  des  fehlenden  "^  vielleicht  ohne  Vocalstamm- 
anslaut  gesprochen  werden  soUte.  Qimchi  erwâhnt  die  Form 
auch  im  WB.  s.  v.  n*»!!,  wozu  es  auch  Olsh.  a.  a.  0.  ohne  Grand 
stellen  will.  —  b)  n3'a''pri  (ihr  [fin.]  bringt  zu  Stande)  Jr.  44,  25. 

Eeinen  Anstoss  an  dem  I  vor  mn  nimmt  (ausser  denen,  welche 
die  Form  nicht  erw&hnen)  Ew.  §  89,  g;  196,  c;  er  schreibt  es  der 
lebenden  Sprache  selbst  zu,  h&lt  also  die  Tradition  fflr  irrthmnsfrei, 
nnd  Ewald  ist  der  Einzige,  welcher  S.  9  die  Form  ins  Paradigma 
gesetzt  bat  (wie  schon  Boxtorf,  Tbes.  gram.  p.  217,  haben  aile  von 
mir  verglichenen  Neneren  natt^in  im  Paradigma;  nur  MOller,  der  die 
jetzt  fragliche  Form  nicht  erw&hnt,  hat  davor  auch  nrç'");?  gesetzt 
§  272  und  in  den  nachgelieferten  Tabellen).  Ebenso  BO.  II.  S.  506: 
„Eine  dem  Nachdruck  dienliche  H&rte,  die  bei  den  bequem  ge- 
paarten  a^  noch  am  leichtesten  durchging'*.  —  Dass  aber  der  Con- 
sonantencomplex  mn  nicht  zur  Erkl&rung  verwendet  werden  darf, 
zeigt  die  Form  aus  Mi.  2,  12.  Nnn  kann  man  sagen,  dass  doch  die 
doppelte  Aussprache  von  nais'^nn  Mi.  2,  12  und  r\»yr\  Jr.  44,  25  aus 
der  lebenden  Sprache  stammen  mOsse,  weil,  wenn  die  Punctatoren 
Yon  sich  aus  selbst&ndig  dièse  Consonanten  vocalisirt  h&tten,  aie  die- 
selben  doch  gleichm&ssig  behandelt  h&tten.  Aber  leichter  aïs  dass 
die  Consonantenschreiber,  die  der  lebenden  Sprache  n9,her  standen 
mit  der  gleichen  Schreibweise  verschiedene  Wortkôrper  gemeint 
b&tten,  Iftsst  dch  annehmen,  dass  die  dem  Leben  der  Sprache  immer 
femer  tr étende  Tradition  die  gleichen  Consonanten  verschieden  yo- 
calisirt  haben.  Darum  haben  sich  nach  meiner  Ansicht  mit  Becht 
gegen  die  Aichtigkeit  der  vorliegenden  Punctation  erkl&rt  Olsh.  § 
2^7,  g;  Ges.-Eautzsch  §  72,  5;  Stade  572,  d.  Nur  muss  ich  hinzufflgen, 
dass  Tom  Consonantenschreiber,  wenn  wir  einmal  auf  dessen  Tendenz 
nns  zurflckziehen,  bloss  r^i'o'^^ri  beabsichtigt  gewesen  sein  kann;  dass 
wir  ihm  also  nicht  mit  den  genannten  drei  Gelehrten  eine  ausser- 
gew5hnliche  Scriptio  plena  zur  Anzeigung  der  Aussprache  nai9'')?ri  zu- 
trauen  dûrfen.  Davon  h&lt  mich  auch  die  jetzt  gleich  zu  erw&hnende 
Form  ab,  weil  sie  kein  ^  zur  Anzeige  des  «-lautes  zeigt,  und  weil 
auch  Jr.  44,  25  nicht  etwa  das  *"  zur  Anzeige  des  Hiqtilcharacters 
der  Form  nôthig  war;  denn  dieser  ergab  sich  aus  dem  Context. 

Ko  ni  g,  Lehrgoblade  d.  hebr.  Spr.  30 


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466        II-  Haupttheil:  Formenlebre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

c)  rîJMri  (sie  lassen  zurQckkehren)  Hi.  2(),  10. 
n^^  hinter  iib  Hes.  48,  14  (nicht  soU  man  vertauschen)  ist 
von  Bô.  II.  S.  520  richtig  aus  !?"!?-Analogie  erklârt  wordeii. 

Denn  die  Panctatoren  baben  die  Form  ausdrûcklich  aïs  Indicativ 
gefasst,  weil  sie  das  sicb  anschliessende  Qeri  '^sr^  mit  Cbireq  und 
nicbt  mit  Sere  punctirt  haben.  In  -a^  k^  Ps.  15,  4  (so  Baxtorf,  J. 
H.  Micbaelis  und  Baer-Delitzscb)  weist  die  Scriptio  defectiva  auf  die 
beabsicbtigte  Auasprache  "^tt;  hin  (Bô.  IL  S.  506,  Anm.  1),  welche 
aucb  bei  Hahn  steht  und  hier  als  Indicativ  noch  ausdrûcklich  durcli 
die  gewôhnliche  Aussprache  mit  i  documentirt  wird.  Mûhlau-Volck 
8.  V.  -^ito  haben  nicht  ganz  genau  aus  Ps.  15,  4  die  Form  •"■'»;;  citirt; 
denn  die  scriptio  defectiva  ist  durch  die  Masora  bezeug^.  Auch  vgl. 
die  Wirksamkeit  derselben  Analogie  oben  S.  449  in  der  Form  aus 
Jr.  48,  11.  Dièse  dort  stehende  Form  hat,  was  ich  jetzt  nachtrage, 
Qimchi  unter  ''^^  (bitter  sein)  aufgezSlilt,  indem  er  aber  ganz  richtig 
sagt,  die  Form  habe  and  ère  Bedeutung,  als  die  ûbrigen  Formen  von 
*itt,  n&mlich:  S)Vnr3  tih  =  wechselt  nicht.  Buztorf  freilich,  der  in  der 
Concordanz  ebenfalls  die  Form  unter  *»fs  aufz&hlt,  ûbersetzt  „amarus 
tactus  est*'.  Davon  kOnnte  aJlerdings  nach  dem  Sinn  der  Stelle  die 
Rede  sein,  weil  rr*^  als  Duft  und  nicht  als  Geruchssinn  gemeint 
ist;  aber  ,,hat  gewechselt*'  entspricht  dem  vorausgehenden  -i&y  (bat 
Stand  gehalten).  So  anch  das  Trg.  ;b  x|  »  bat  nicht  nachgelassen, 
ist  nicht  erschlafft;  die  LXX:  ovx  i^éXiTiE;  Qimchi  anch  im  Com* 
z.  St.;  ebenso  Raschi:  S|^rj3  ùh,  —  Qimchi,  WB.  s.  v.  '^•o  stellt  die 
fragliche  Form  einfach  hinter  die  regelrechte  Form  ^li'^  »^  3  M  27,  10- 
Ebensowenig  sagt  etwas  zur  ErklSxung  Ges.  Thés.  s.  v.  —  Olshausen 
§  257,  g,  welcher  allein  noch  die  Form  erw&hnt.  stellt  sie  nnter  die 
Jussivformen;  denn  er  muss  mit  '^r?^  die  Form  Hes.  4S,  14  (Ps.  15,  4) 
meinen,  weil  sie  nach  Ausweis  der  Concordanz  nirgends  sonst  steht 
(weder  von  ^n^,  wovon  01  sh.  seine  Form  herleitet,  noch  anch  von 
lîa  [bitter  sein]). 

Jussiv:  z.  B.  10^  (er  môge  weichen  lassen)  2  M  8,  4  etc.; 
qIso  n  hat  keinen  Einfluss  ausgeiibt.  —  Einmal  ^ÔZ^'bK  (nicht 
môgest  du  zurlickweisenl)  1  Kg.  2,  20.  —  ÏIDK  (ich  wîll  weg- 
raflfen)  Zeph.  1,  2  f.  wird  von  Qimchi  im  Commentar  z.  St. 
einfach  ein  'j^'^SÇ  d.  h.  Imperfect  genannt;  ebenso  von  Ew. 
§  240,  c;  312,  b.  Aber  es  ist  richtig  von  Olsh.  §  257,  g  und 
Stade  §  580,  e  ftir  Jussiv  der  V'!?,  unrichtig  von  Bô.  H.  S.  520 
fur  Imperfect  nach  :^"y-Analogîe  erklârt  worden.  Denn  da  wir 
das  Sere  aus  dem  Sinn  der  Form  erklâren  kônnen,  vgl.  pm«1 
(und  ich  will  erfassen)  Jes.  42,  6  [die  andem  Jussive  der  1.  sg. 


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Impf.  Hiqtil   der  V'y  quiesc.    §  38,  5.  467 

u.  plur.  Jes.  41,  23.  28;  1  Sm.  14,  36;  Hi.  23,  9.  11;  Bô.  IL 
S.  172]:  80  brauchen  wir  keinen  lantlichen  Factor  anzunehmen. 

Impf.  xîonsecutivum  z.  B.  ann  (und  er  machte  eine  Er- 
hebung,  ftlhrte  einen  Schwung  aus  [mit  dem  Stab])  2  M  7,  20  etc. 
Aber  no^;^  (und  er  entfernte)  1  M  8,  13  etc.,  und  so  allemal 
bei  schliessendem  1.  —  Die  1.  sg.  gewôhnlich  wie  "l'^DiJI  (und 
ich  entfemte)  Hes.  16,  50;  so  der  Regel  gemass  auch  y^tvt) 
[uni  ich  erwiderte)  Neh.  2,  20;  6,  4;  aber  auch  einmal  atiSJT 
Jos.  14,  7;  aberwieder  ntfsi  (und  wir  brachten  zurûck)  1  M  43,21. 

Imperativ  z.  B.  IDÏl  (entferne!)  1  Kg.  20,24  etc.  Einmal 
r»  T^IÔy^  plene  (erstatte  zurîick!)  2  Kg.  8,  6;  zwar  kônnte  dièses 
auch  Inf.  abs.  sein;  aber  dieser  kommt  ebenso  selten  plene  ge- 
schrieben  vor.  Es  ist  môglich,  dass  mit  Ew.  §  227,  c  das  "^  als 
spâtere  Orthographie  zu  betrachten  ist.  Bô.  II.  S.  171  meint,  durch 
die  Schreibung  mit  "^  sei  die  Imperativform  l^^TÇïl  beabsichtigt 
gewesen;  weil  man  in  „zugartig  verbindender  Aussprache" 
hiischibeth  gelesen  habe,  also  das  i  in  einer  oflFenen  Silbe  sîch 
habe  ausbreiten  konnen.  Von  den  Fallen,  die  er  dazu  rechnet, 
sind  aber  1  M  19,  17  und  KL.  5,  1  schon  oben  S.  308  f.  so 
erklârt,  dass  der  schwere  Endconsonant  die  Erleichterung  der 
Fonn  verhindert  hat,-  und  zu  solcher  Erklârung  bekommen  wir 
durch  die  «"b  die  Erlaubniss,  weil  bei  ihnen  das  K  dièse  Wirkung 
in  ziemlichem  Umfang  hervorgerufen  hat;  vgl.  §  42  bei  2  Kg. 
6,  29  nach  dem  Register.  Ueber  die  Fâlle  von  Nichter- 
leichterung  des  û  und  î  der  y*^  durch  die  Veranderung  des 
Modus  siehe  schon  oben  S.  442.  Es  ist  mir  das  Wahrschein- 
lichste,  dass  gerade  bei  den  ^"^  der  unerleichterte  Vocal  auch 
zum  Theil  blieb,  weil  ein  Stammconsonant  in  ihm  ruhte.  Ich 
kann  desshalb  auch  nicht  die  Vermuthung,  die  ich  zuerst  hegte, 
vertheidigen,  dass  in  ^''ttfrï  ein  Infinitivus  beabsichtigt  gewesen 
sei,  wie  wir  nachher  einen  besprechen  werden  (Hes.  21,  31).  — 
In  Pansa  steht  Jes.  42,  22  mçn  mit  dem  breiteren  a^à\  vgl. 
S.  184.  —  Verstârkt  lautet  er  z.  B.  ny^lDTi  (erstatte  doch 
zuruck!)  Ri.  11,  13.  —  Die  2.  pL  fem.  fehlt. 

Infinitivus  constructus  z.  B.  TDîl  und  D'^nn  Hes.  21,31, 
welche  in  der  Concordanz  als  Imperative  stehen.  Sie  sind  aber 
als  Inff.  mit  dem  Subjecte  Gott  richtig  gefasst  vom  Targum 
('^^^ÎS  =  ich  werde  vergehen  lassen  und  bû^K  =  ich  werde  auf- 
tôren  lassen),  und  wâhrend  Qimchi  die  Stelle  im  WB.  s.  v. 
*y^   ohne    eine   Bemerkung    citirt,    sagt    er   im    Commentar 

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468        ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

z.  St.  ausdrîicklich,  beide  Formen  hatten  die  Bedeutung  des 
Infinîtiv  (Tiplû  "J???),  wie  auch  Easchi  sich  auf  das  Targum 
beruft,  also  mit  demselben  die  Formen  als  Inflf.  fassen  muss. 
Als  InfF.  sind  dieselben  auch  verstanden  von  den  LXX  à<p6lXov 
[zijv  xiâaçiv]  ymI  inéd-ov  [tov  oreqpavoy]),  nur  dass  sie  falsch 
eine  zweite  Person  zum  Subjecte  machten,  auch  das  «TlîjlPn  û'^TJ 
(„abheben"  [Smend  z.  St.]  die  Krone)  unrichtig  verstanden. 
Auch  sind  die  Formen  aïs  Inff.  verstanden  von  Ew.  §  328,  c  — 
VgL  femer  r-^^an  (tôten)  1  M  18,  25  etc.  —  Als  Inf.  absolutus 
verwendet  findet  sich  \>^Ti  Jos.  4,  3;  Jr.  10,  23;  Hes.  7,  14 
neben  der  regelmâssigen  JForm  *\yn  (indem  sie  Posto  fassten, 
Aufsteliung  nahmen)  Jos.  3,  17.  —  Einmal  der  Inf.  absolutus 
neben  Dpn  5  M  22,  4  und  Ri.  7,  19  plene  n'^gï!  Jr.  44,  25.  Es 
ist  als  ungewohnliche  Scriptio  bemerkt  bei  Olsh.  S.  584;  Bô.  II. 
S.  507.  Und  es  wird  sich  auch  kein  besonderer  Grund  fÛr  dièse 
Orthographie  angeben  lassen,  obgleich  gerade  das  oben  S.  465 
erôrterte  njlû^^pn  folgt. 

Von  ■»35«";  a*»©^  2  Sm.  15,  8  ist  a)  der  erste  Theil  schon  von  den 
Masoreten  richtig  durchschaut  worden,  indem  sie  aiô;  als  Band- 
lésait  anmerkten,  als  wenn  der  zweite  Theil  ^^v^  hiesse  and  das 
Ganze  bedeutete  „wenn  er  mich  festen  Wohnsitz  gewinnen  lâsst*', 
wie  denn  wirklich  "paw  (mein  Wohnen)  vorangebt.  Sie  hâtten  nur 
den  2.  Theil  auch  von  ao*"  ableiten  soUen.  —  ^)  Es  ist  nicht  dess- 
halb,  weil  der  zweite  Theil  kein  i  besitzt,  mit  diesem  das  Hi.  von 
anv  gemeint,  vgl.  LXX  t^èàv  èTCiaxçitpwv  èniatçéxpy  fis  xiçtoç^.  nnd 
das  vorausgehende  a"i«i^  als  Vorausnahme  des  verbum  finitum  zu 
fassen  (Bô.  II.  S.  227);  denn  das  ist  syntactisch  unannehmbar.  Die 
Aussage  des  ^Zurûckkehrenlassens'S  welche  ja  auch  dnrch  die  Maso- 
reten  in  der  Aussprache  des  zweiten  Theiles  festgehalten  worden 
ist,  hat  freilich  anch  das  Targum  (;<;  "ns^rr*,  Karç  dm  »»  wenn  zurûck- 
kehren,  ja  zuriickkehren  mich  lassen  wird  Jehova)  aosgedrûckt.  — Yon 
Qimchi  ist  eine  gelegentliche  Aeusserung  ûber  die  Stelle  ans  Mikfalol 
68,  b,  wonach  er  a'^v*'  als  ato';  nnd  das  *"  als  transponirte  Semivocalis 
von  an«i  fasst,  schon  oben  S.  197  angefûhrt.  So  geschrieben  wird 
die  Stelle  von  ihm  anch  kurz  foL  96,  b  erw&hnt;  aber  ansfïLhrlich 
handelt  er  ûber  dieselbe  foL  109,  b  so:  „Es  schrieb  Babbi  Juda,  wie 
er  schrieb  bei  •^a'^t^'j  [die  mit  mir  hadem]  Ps.  35,  1,  dass  der  zweite 
Stammbuchstabe  zum  ersten  Stammbnchstaben  gemacht  worden  sei. 
Es  gefâllt  auch  zn  sagen,  dass  das  *^  ein  Zusatzbuchstabe  sei,  obgleich 
ich  nicht  das  *^  als  Zusatzbuchstaben  beim  Infinitiv  gefunden  habe;  e^ 
kônnte  diess  aber  hinzugefiigt  sein,  wie  es  bei  Nominibus  hinzugefûgt 
ist**.    Im  WB.   erwâhnt  er  die  Stelle  weder  nnter  a»**'  noch   nnter 

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Infinitiv  Hiqtil  der  n"»  quieec.    §  38,  5.  469 

!  2ir.    Im  Comznentar  z.  St.  sagt  er:    „a-'v'^  ist  das  Kethib,  and  à&s 

I  Qeri  ist  31»^.    a"©"»  ist  ein  Wort  des  „Zurûckkehreii8";  und  das  Qeri 

3it^  ist  ein  Wort  des  „Wohnens*S  und  es  ist  der  Infinitiv  und  will 

besagen:  ,,Wenn  er  mich  zurûckkehren  lassen  wird  nach  Jérusalem, 

I  damit  ich  in  demselben  wohne*'^'.    Er  hat  also,  wie  die  Masora,  zwei 

!  ZeitwCrter  in  der  Stelle  gefunden.      Es   kann  aber   nur   eines   ur- 

sprûnglich  in  der  Stelle  gelegen  haben.    Ich  habe  nun  schon  gôsagt, 

dass  mir  das  Yerb  397  in  beiden  Formen  beabsichtigt  gewesen  zu 

sein   scfaeint,    weil    es    sicli   leichter  erkl9,rt,    dass  aus  a')o*«  ein  2^v'> 

nach  der  oftmaligen  Verschreibung  eines  ■«  fur  1  geworden  sei,  als 

dass  aus  aïo  ein  a^o*"  geworden  wâre.     Und  wenn  man  annâhme, 

!  dass  das  erstere  Wort  absiclitlich  so   gestaltet  sei,  wie  es  jetzt  da- 

I  steht,    (aus    s'^ô*'   ein    a"^*^    gemacht   worden  w&re,   um   auch  dem 

ersteren    Worte    die    Bedeutang  des  ZurûckfQhrens    zu  geben):    so 

I  wûrde   man   nicht   im  Sinne  der  Masoreten   handeln,  welche  doch 

Bonst  solche  scripturae  miztae  vertreten.  —  y)  Endlich  eine  zwei- 

I  malige  Verschreibung  anzunehmen  und  mit  Olsh.  §  258  Schluss  avn 

I  heizostellen,  scheint  zu  gewagt  zu  sein. 

i-En^  (um  zu  brechen  fmeinen  Bund])  Sach.  11,  10  ist  a)  richtig 
von  Olsh.  §  258,  b  so  gefasst  :  „Die  Schreibart  beruht  auf  einer  Um- 
i  wandlung  des  Inf.  von  ^t  («  *ii*)  in  den  von  "^t";  ebenso  von  Stade 

I  §  245:  „Hier  meint  der  Gonsonantentext  eine,Form  auf  î,  welche  die 

Pnnctatoren  nicht  anerkannt  haben".  Diess  ist  die  ein&chste  Er- 
kl&rung.  weil  da  der  Gonsonantentext  als  noiTual  anerkannt  und  der 
Ponctation  eine  Maassregel  zugeschrieben  wird,  die  sehr  nahe  lag, 
weil  daa  Verb  -ne  das  herrschende  war.  —  /S)  Ges.  Thés.,  welcher  aller- 
dings  ein  Yerb  ^^^  anerkennt,  setzt  doch  den  fraglichen  Inf.  zu  ^^^^fi. 
£r  meint  also  (da  er  nichts  von  i"7- Analogie  erw&hnt),  die  fragliche 
I  Form  sei  nur  ungewOhnliche  scriptio  plena.    Diess  ist  als  weniger 

I  einfache  Erkl&rung  zu  missbilligen.  —  y)  Ebensowenig  ist  zu  billigen 

die  Auffassting  von  B5.  IL  S.  519:  ,,'r^vn'^  Zach.  11,  10  Kth.  (Q.  un- 
angemerkt:  '^t'^^)**.  Da  nimmt  n&mlich  BOttcher,  welcher  ûberhaupt 
nor  ein  Yerb  ^t  anerkennt,  an,  dièses  Verb  habe  beim  Leben  der 
Sprache  seinen  Inf.  Hiq.  auch  nach  n''9-Analogie  gebildet,  und  die 
daraus  entstandene  Bildung  sei  dann  von  den  Punctatoren  nicht  an- 
erkannt worden. 

"f^j^  Jer.  6,  7  leite  ich  mit  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v. 
von  i!jp  (quellen)  ab;   also  „quellen  lassen-.    So  jedenfalls  auch  die 
I  Punctatoren,  indem  sie  das  'n^a  (Grube,  Gisterne)  umândern  wollten 

I  tind   konnten,   weil,   wenn   "»Ka  (Brunnen)    '^•«a   und  ^.z  gesprochen 

wurde,  doch  auch  nmgedreht  '^^a  die  Bedeutung  „Brunnen*'  erlangt 
liatte.  Dièse  Ableitung  von  ^^p  scheint  mir  desshalb  richtiger,  als 
die  von  ^  (kalt  sein),  also  „kalt  sein  lassen",  weil  mir  1)  von  einer 


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470        I^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbam. 

Cisterne  nîcht  gerade  ausgesagt  werden  zu  kOnnen  scheint,  daas  sie 
ihr  "Wasser  kûhl  halte,  und  2)  weil  ich  den  Satz  nicht  verstehe  ,,dass 
Jérusalem  seine  Bosbeit  kûbl  gebalien  babe^S  vielmebr  weil  mir  das 
Bild  „ktibl  »  friscb,  bestândig"  von  der  Bosbeit  za  unnaturlich  er- 
scbeint.  —  Von  demselben  Verb  kommt  nach  9"9- Analogie  rnpç. 
So  aucb  das  Targum  („gleicb  der  Cisterne,  welcbe  in  Stand  erb&lt 
d.  b.  best&ndig  sein  l&sst  ibr  Wasser,  so  baben  sie  lang  ausgebalten 
und  sicb  best&ndig  gezeigt  in  Tbaten  der  Scblecbtigkeit");  so  auch 
Rascbi  knrz:  .p-pna  ein  Wort  des  Quellens;  "^ra  «  •'kx;  so  sprudelte 
ibre  Bosbeit  bestândig,  indem  sie  fortfubren  und  continuirlich  ban- 
delten";  so  aucb  Qimcbi,  WB.  s.  v.  und  Com.  z.  St.:  «Gleicb  dem 
Hervorquellen  aus  dem  Quellort  eines  Brunnens;  wie  der  Brunnen 
sein  Wasser  bervorsprudelt  best&ndig  obne  Unterbrecbung,  so  bat  sie 
quellen  lassen  ibre  Bosbeit".  —  Die  gegentbeilige  Ansicbt  haben 
Hitzig  und  Graf  z.  St.;  Bd.  IL  S.  489.  519.  So  nacb  der  LXX:  <dç 
tpvX^i  Xdxxoç  vâwç,  oCtœ  yfùxei  xaxia  avrrjç  *»  wie  eine  Cisterne 
kûbl  sein  Iftsst  Wasser,  so  ist  kûbl  ibre  Scblecbtigkeit.  —  Der 
Einzige,  welcber  sonst  nQcb  die  FonQen  erwâbnt,  Ewald  §  114,  a, 
spricbt  bloss  von  einem  Uebergang  der  ^''p  und  9'%  aber  sagt  nicht, 
was  er  for  das  zu  Grande  liegende  b&lt. 

U'^i  t^£3t!^  (um  in  Scbwingungen  zu  versetzen  Nationen)  Jes.  SO,  2S. 
Qimcbi.  WB.  s.  v.  P)ia:  „Und  der  Infinitiv  vom  Hiqtil  ist  rtttr^;  oder 
es  ist  Nomen".  Es  muss  aber  notbwendigerweise  als  Inf.  angeseben 
werden,  weil  es  nicbt  im  Status  cstr.  stebt,  alao  das  folgende  a***5 
als  Object  iregiert.  Und  es  sagte  ricbtig  Ges.  Lgb.  S.  405:  „Vom 
Infinitif  kommt  einmal  die  cbaldâiscbe  Form  mit  Femininalendung 
vor:  'n  (mit  Qames  impuro);  vgl.  nirn  [ûbermûtbig  bandeln]  Dn. 
5,  20'S  So  aucb  Ew.  §  156»  d:  ,Die  Bildung  erscbeint  tbeils  dich- 
teriscb  tbeils  in  sp&teren  Scbriften  mit  unwandelbarem  à  und  gilt 
alim&blicb  in  der  Bedeutung  eines  blossen  Infinitivs:  rnsn  Jes.  3,  9 
[„das  Anerkennen  «»  Berûoksichtigen  der  Person;  aber  diess  ist  kein 
Inf.,  weil  es  im  Status  cstr.  stebt];  'n  Jes.  SO,  28;  nn^^  Esih.  2,  IS 
[Bubenlassen,  Berubigung;  ist  aucb  nicbt  durcb  die  Rection  als  Inf. 
erwiesen].  Auch  von  Olsb.  S.  582  f.  werden  die  Formen  aua  Jes. 
3,  9  und  Estb.  2,  18  unricbtig  als  Infinitive  aufgefûhrt  und  dazu 
noch  n^Kh  Estb.  4,  4  [Rettung],  aber  auch  dièses  ist  aïs  Substuitiv 
gebraucht.  BOttcber  wiederum  begebt  den  umgedrehten  Fehler,  in- 
dem er  I.  S.  585  zwar  die  Formen  msn,  nn:rr,  n^sn  ricbtig  ala  Snb- 
stantiva  aufi'àsst,  aber  ntan  Jes.  30,  28  nicbt  von  denselben  sonderi 
wâ*brend  diess  doch  nacb  seiner  Eection  Infinitiv  ist.  Auf  dièse 
^Yerbalrectionskraft"  von  ntan  baben  auch  Mûblau-Volck  hingeirieeen. 
Aucb  Mûller  §  272,  g  erw&hnt  ricbtig  ntsn  als  Infinitiv.  Stade  § 
621,  c  aber  giebt  wieder  aile  vier  Formen  als  Infinitive. 


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fliqtil;  Hoqtal  der  "."y  quiesc.    §  38,  5.  471 

Particip  z.  B.  rT^Xj^  1  Sm.  2,  6  etc.;  ©>M  Spr.  10,  5  etc. 
Ueber  die  wahrscheinlicliste  Ableitung  des  ë  vgl.  obeu  das,  was 
bei  Xû  gesagt  ist;  S.  353  f. 

Das  seltene  Cansativiim  mit  n,  desseu  beide  Beispiele  vom 
starken  Verb  oben  §28  Anhang  erwâhnt  (und  vgl.  ein  drittes 
fieispiel  unten  §  41,  5,  a),  scheint  mir  auch  Jr.  25,  34  in  der 
f  onn  BD''ri'i$^fîP|ï|  (undich  werde  euch  zerschmeissen)  vorziiliegen. 
So  mit  Hitzig  und  Graf  z.  St.  Denn  nur  so  bekommt  die  Stelle 
natûrlichen  Znsammenhang.  Und  ans  dem  Anstoss  an  jener 
seltenen  Porm  lâsst  sich  1  nach  S  und  das  DD^  erklâren.  Auch 
OlsL  §  213,  d  hait  eine  Textânderang  ftir  nôthig;  Stade 
§  159,  b  erwahnt  nur  die  Ansicht  jener  beiden  Exegeten.  Schon 
Ges.  Lgb.  S.  254  hat  bestimmt  eine  Verbalform  gefordert; 
ebenso  Thés.  s.  v.  —  Bô.  II.  S.  33  Anm.  und  Mûhlau-Volck  s.  v. 
schûtzen  das  Substantivum. 
'  Hoqtal.    Defective    )SrV\    (und    in  Stand  soll  gesetzt  w.) 

Xah.  2,  6;  sonst  plene:  z.  B.  tWfn  (getôtet  werden)  5  M 21  22  etc.; 
auch  îirrn  2  Sm  21,  9  ohne  Metheg  und  trotzdem  mit  û.  — 
Imperfect  z.  B.  t^W"^  1  M  26,  11  etc.  Jussiv  rrain-bx  (nicht 
werde  sie  getotet!)  2  Kg.  11,  15.  Impf.  consecutivum  traini 
(und  sie  wurde  getotet)  v.  16;  also  Milra,  vgl.  oben  S.  162. 
Infinitivus  cstr.  nur  ^Wn  (das  Beseitigt werden)  Dn.  12,  11. 
Inf.  abs.  kommt  nicht  vor.  Particip  z.  B.  titi^^lû  (getôtet)  1  Sm. 
19, 11;  zur  Vergleichung  mit  den  oben  aus  Ps.  78,  30;  Hi.  19, 13; 
Ps.  58,  4;  Jes.  1,  4;  Hes.  14,  5  genannten  Formen  bemerke  ich 
iri2  (entfremdet)  Ps.  69,  9. 

Hi.,  Ho.  nach  2?"J?- Analogie.  Von  b^lT  (ausschîitten,  wegwerfen 
[Z'^br  Jes.  46,  6])  kommt  n*^jn  KL.  1,  8.  —  Ferner  ^vb:!  (direct- 
causativ  =  abbiegen,  abweichen)  Spr.  4,  21.  —  Ferner  neben 
rrp^  1  Sm.  26,  19  und  Hi.  36,  16  sowie  mo'l  5  M  13,  7  etc. 
auch  n'^DH  Jr.  38,  22,  n^^D:;  2  Kg.  18,  32;  Jes.  36,  18  und  2  Chr. 
32, 15;  n^'M  Jr.  43,  3  und  2  Chr.  32,  11  (verftihren).  —  Endlich 
rs^  (wegschaffen;  das  ganze  Hiq.  kommt  nicht  in  der  regel- 
mâasigen  Gestalt  vor,  und  das  Perf.  Hi.  auch  nicht  mit  ver- 
doppeltem  0)  5  M  19,  14;  Mi.  6,  14;  Spr.  22,  28;  Ptc.  5  M  27,  17; 
Ho8.  5,  10  und  y&n  Jes.  59,  14  konnen  principiell  richtig  nur 
j  aus  :^':7- Analogie  mit  Ersatzverdoppelung  erklârt  werden;  wenn 
I  63  auch  dem  Leben  der  Sprache  mehr  zu  entsprechen  scheint, 
sie  von  der  Verdoppelung  des  anlautenden  Stammcon- 
sonanten  abzuleiten;  vgl.  S.  450  aber  bÎTS? 


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472        II-  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

1)  Qimchi  107,  b:  „^it;  es  wird  gesprochen  bei  dieser  Wurzel 
ein  Wort,  welches  fem  ist  von  dem  allgemeinen  "Wege  îT^Wn 
KL.  ],  8.  Denn  auf  dem  allgemeinen  Wege  [wilre  es  geworden 
zu]  rnV-tn;  weil,  ehe  das  Wort  mit  dem  weiblichen  Fûrwort  ver- 
bunden  wnrde,  es  n^rn  war,  indem  der  lange  Vocal  [das  Sere]  ak 
Hinweis  auf  den  zweiten  Stammconsonanten  stand,  wie  ich  dich 
es  kennen  gelehrt  habe.  Und  als  man  das  Wort  [mit  dem  Snf6x] 
verband,  liess  man  den  langen  Vocal  ansMlen  wegen  der  Menge 
der  [langen]  Vocale  bei  der  VergrSsserung  des  Wortes.  Und  in 
rrVvn  ist  das  Dagesch  ein  Aequi valent  fîir  den  langen  Vocal,  und 
das  Wort  ist  zubereitet  fflr  die  Zunge  [  Aussprache  ] ,  damit  wir 
nicht  beim  Lesen  des  n  lang  aushalten,  sondem  es  beim  i  mit  Da- 
gesch verkûrzen'*.  Ueber  tjjV  sagt  er  nichts  im  Mikhlol;  aber  im 
WB.  s.  V.:  „Da8  Dagesch  ist  Aequivalent  fÛr  den  langen  Vocal". 
Ueber  len  sagt  er  109,  a:  „Da8  Dagesch  ist  Aequivalent  des  langen 
Vocals  in  op.nn,  3??.^,  obgleich  der  lange  Vocal  in  ihnen  nicht  wurzel- 
haft  ist".  Bei  nno  bezieht  er  sich  109,  a  auf  das  zurflck,  was  er  bei 
Vnr  gesagt  habe.  Also  schon  Qimchi  hat  die  meisten  der  genannten 
Formen  ricbtig  so  aufgefiEisst,  wie  wir  es  bis  jetzt  thun. 

2)  Nur  die  Formen  von  aio  ausser  dem  genannten  Hoqtal  hat  er 
von  einem  iOi  abgeleitet  Mikhlol  75,  b;  WB.  s.  v.  Er  hat  das  nicht 
getban,  weil  er  yioi  Jes.  59,  13  bestimmt  von  AOa  abgeleitet  hâtte. 
denn  dariiber  ist  er  schwankender  Meinung,  vgl.  WB.  s.  v.  :c:: 
„Und  es  ist  mGglich,  dass  von  dieser  Wurzel  in  einer  andern  Be- 
deutung  sSoa  Jes.  59,  13  stammt.  Und  es  ist  Inf.  vom  Qal":  so  anch 
im  Com.  z.  St.;  aber  s.  v.  aïo  fOhrt  er  doch  beim  Niphal  dièse  selbe 
Form  mit  Citirtmg  der  Stelle  wieder  auf.  Jedenfalls  aber  hat  er 
geglaubt,  das  Ni.  ao;^  Mi.  2,  6  (es  weichen  zurûcks»  hOren  auf  nâml. 
die  Beschimpfungen  der  Propheten;  so  mit  Ges-^Eautzsch  §  147 
besser,  als  „die  Schande  des  Volkes";  Trg.  ans  Missverstfindniss: 
nicht  nehmen  sie  [den  Rath]  an,  dass  sie  sich  demûthigten;  ebenso 
falsch  die  LXX,  das  Hiphil  ae^  lesend,  ovx  ànwastai  oveiâti  [à  Xé- 
yofv  xxX.])  —  von  ro  ableiten  zu  mûssen,  weil  neben  dem  Perfect  von 
i'iO  z.  B.  Jes.  50,  5  auch  das  regelmâssige  Impf.  a^e:  steht  Ps.  85, 
4  etc.;  wenigstens  hat  er  ae:>  nur  unter  aea  im  WB.  angefflhrt  und 
ist  sich  aber  dièse  Form  nicht  klar  gewesen,  weil  er  im  Commentar 
z.  St.  sagt,  wegen  des  d  gleiche  sie  der  Hiphilform  srws  5  M  27,  17, 
wSibrend  doch  ao*"  auch  als  regelm&ssiges  Impf.  Ni.  von  ro  ein  e 
haben  wûrde,  wie  taS;^:. 

3)  Fast  80,  wie  Qimchi,  hat  die  Formen  auch  Buxtorf  in  der 
Concordanz  angesetzt;  nur  hat  er  nicht  bloss  ;')Da  Jes.  59,  13  und 
if^-  Mi.  2,  6  sondem  auch  a^en  uud  aer  von  einem  xz  abgeleitet. 

4)  Wie   ist  ûber  a^Da  Jes.  59,  13  zu  urtheilen?    Die  Form  steht 


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]^"9-Analogi6  im  Hiq.,  Hoq.  der  T"y  qniesc.  §  38,  5.  473 

unter  lauier  Infiniiivi;  also  rnnss  auch  sie  ein  Inf.  sein.  Und  dagegen 
Btràtet  auch  nicht  das  Targ.  K|*ininÇK  »=  wir  haben  uns  [zurQck]  be- 
geben",  weil  es  auch  die  andem  Infinitivi  des  Verses  ins  Verbum 
finitnm  umsetzt,  wie  auch  die  LXX  {ànàaxrififv  [oniad^sv])  thun. 
Sie  ist  aber  ein  Inf.  abs.  Niqtal.  Und  B5.  II.  S.  504  weist  anch 
noch  ein  anderes  Beispiel  nach:  aSo|  Jes.  14,  31  (^hinschmelzen 
mfissest  da!'S  Del.  z.  St.);  und  es  ist  auch  ganz  der  Analogie  von 
Ve^3,  Vt:^a  entsprechend,  dass,  wie  im  Perf.  D^pa,  sich  bei  dem  vom 
Perfectetamme  Niqtal  abgeleiteten  [zweiten]  Inf.  abs.  das  ursprOng- 
tiche  a  hinter  a  bewahrt  hat.  Also  ist  wegen  Jes.  59,  13  kein  ;d3 
anzosetzen.  Und  se  hat  Ges.  Thés,  geschrieben:  ,,;&a  radis  incerta; 
yide  ano";  Bô.  a.  a.  0.;  Mahlau-Volck  S,  v.  aie  mit  ausdrûcklicher 
Hervorhebung,  dass  Jes.  59,  13  der  Inf.  abs.  Ni.  stehe.  Ewald  und 
Stade  erwfthnen  die  Form  aus  Jes.  59,  18  nicht.  Olsh.  §  267,  c  sagt 
sogar,  Yon  i"9  komme  kein  Inf.  abs.  Ni.  ver,  und  so  auch  MûUer 
§  271.  —  [Ueberdiess  das  aica  «Vi  Ps.  80,  19  wird  am  richtigsten 
mit  Ew.  §  229,  a;  Delitzsch  z.  St.  als  „plene  geschriebener  Volun- 
tativ*'  (Pel.)  gefasst.  Man  kann  dabei  auf  die  Jussive  der  ersten 
I  Pers.  sg.  und  plur.  hinweisen,  welche  ich  S.  466  f.  nach  Bôttcher  auf- 

I  gez&blt  habe.    Vgl.  noch  was  Abenesra  im  Gom.  z.  St.  sagt:   f,wie 

j  a^v|  K^;  denn  das  Cholem  und  das  Schureq  wechseln  unter  einander 

I  wie  "^aic  ap^^  [1  M  27,  31]  und  onp;  [Pred.  12,  4]*-;  denn  nach  der  Be- 

I  ziefaung  auf  1  M  27,  31  scheint  auch  er  in  der  Form  den  Jussiv  ge- 

sehen  zu  haben.  Nicht  ist  die  Form  [Indicativ]  Imper fectum  (Bux- 
torf  in  der  Concordanz  „retrocedemus";  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck 
8.  V.)  mit  intransitiver  Aussprache  (Olsh.  §  244,  b);  auch  nicht  Ptc. 
Niqtal  (Hupfeld  z.  St.);  auch  nicht  Perfect  Niqtal.  wie  schon  Aben- 
esra z.  St.  hinter  den  citirten  Worten  forttUhrt  ,.oder  die  Form 
SW3  ist  Perfectam  des  Verbs  (•^aj  V?iE)'S  und  wie  BO.  IL  S.  503  es 
fasst  (?  Stade,  weil  er  §  397,  b  bloss  als  Perf.  Niq.  ein  s^oa  auf 
mhrt?).     Qimchi  erw&hnt  die  Stelle  nicht.] 

5)  Auch  wegen  ae^  Micha  2,  6  kann  kein  aoa  angenommen 
werden,  weil  die  y^'?- Analogie  zur  Erkl&rung  ausreicht  So  auch 
Ges.  Thés.  s.  y.;  B6.  II.  S.  520;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Und  dièse 
beiden  Gelehrten  fÎEMsen,  wâ.brend  Ges.  und  Bd.  die  Form  fîir  Impf.  Qal 
erkl&rten,  richtig  dieselbe  als  Impf.  Niqtal.  Denn  das  Qal  kommt 
nur  Ps.  53,  4;  80,  19;  Spr.  14,  14,  das  Niqtal  aber  11  Mal  vor,  und 
ûberdiess  wfixe  aus  aioj  (vgl.  Ps.  80,  19)  unsere  Form  nur  durch  eine 
doppelte  Umwandlung,  aus  ^b^  aber  durch  eine  einfache  geworden. 

bo^  (es  wird  geschleudert)  steht  Hi.  41,  1,  also  mit  defectiver 

i       Schreibart,   welche,  vgL  Baer  z.  St.,  auch  von  der  Masora  be- 

zeugt  wird.     Es    &agt  sich  nun,    ob  dièse   scriptio   defectiva 

a)  eine  gleichgiltige  ist,  welche  nicht  auf  Verkûrzung  des  Vocals 


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474         II.  Haupttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

hiuweist,  oder  ob  aie  b)  eine  kurze  Aussprache  dieser  Silbe 
anzeigt,  m.  a.  W.,  ob  das  ID  a)  raphirt  zu  schreiben,  oder  b)  mit 
Dagesch  forte  orthovocalicum  zu  versehen  ist.  —  Die  Beweis- 
momente  flir  jede  von  beiden  Môglichkeiten  scheinen  mir  sich 
einander  die  Wage  zu  halten.  Denn  f&r  a)  spricht,  dass  die 
ûbrigen  Hoqtalformen  dièses  Verbs  Jr.  22,  28;  Ps.  37,  24  und 
Spr.  16,  33  mit  ^  geschrieben  sind,  sodass  also  nicht  ûberhaupt 
bei  diesem  Verb  eine  aussergewôhnliche  Schârfimg  der  w-silbe 
durch  heftiges  Hervorstossen  des  Dentalen  (vgl.  drei  Fâlle  S.  53) 
bewirkt  worden  ist.  Pîir  a)  spricht  auch,  dass  einige  Hoqtal- 
formen der  !P"y  ausnahmsweise  ohne  1  geschrieben  werden  und 
doch  keine  Schârfimg  der  Silbe  durch  Dagesch  f.  angezeigt 
worden  ist.  Da  kann  zwar  nicht  nfîP,  welches  ûberall  nur 
defective  geschrieben  ist  (Jes.  8,  11;  Jr.  33,  21;  Sach.  11,  11 
ygl.  S.  355)  in  Betracht  kommen,  weil  bei  ihm  durch  Einsetzung 
eines  Dagesch  f.  ûberhaupt  die  Aussprache  in  tuppar  umge- 
andert  worden  wâre;  aber  in  Betracht  kommt  niâDIS  2  M  28,  11  ; 
39,  6  neben  niaçiti  v.  13;  4  M  32,  38;  Hes.  41,  24.  Freilich 
flir  b)  spricht,  dass  nur  3  andere  Hoqtalformen  der  Va?  mit  defec- 
tivem  u  geschrieben  sind,  also  jene  ausnahmsweise  scriptio  defec- 
tiva  des  blD'^  doch  irgendwie  auf  eine  Verktirzung  des  u  durch 
doppelte  Aussprache  des  t  hinzudeuten  scheint.  Es  hat  also 
ebensoviel  fûr  sich,  das  12  mit  Baer-Delitzsch  raphirt,  als  mit 
Buxtorf ,  J.  H.  Michaelis  etc.  dageschirt  zu  schreiben,  wie  auch 
schon  die  Codices  die  eine  oder  andere  Schreibweise  vorgezogen 
haben.  —  Qimchi  erwâhnt  nichts  tiber  die  Orthographie  des  D; 
ebensowenig  Gesenius;  Ewald.  Olsk  §  261  sagt:  „Es  wird 
einmal  blîD*^  gelesen  Hi.  41,  1  mit  willklirlicher  Verdoppelung 
des  ersten  Radicals;  doch  findet  sich  daneben  die  regelrechte 
Lesart  bo'^'^  Er  stimmt  also  ftir  die  Schreibung,  die  oben  mit 
a)  bezeichnet  wurde.  Dagegen  Bô.  H.  S.  520  bevorzugt  die 
mit  b)  benannte  Schreibweise  und  erklart  sie  principiell  richtig 
durch  !^"!^- Analogie.  Auch  Stade  zieht  dièse  Schreibung  des 
Wortes  mit  fâ  vor,  indem  er  §  500,  b  sagt  „nach  §  71,  3  biç'^^ 
§  71,  3  heisst  es  nun  bei  ihm:  „Die  Sprache  vermeidet  die  Ver- 
klirzung  oder  Verlângerung  [eines  Vocals]  haufig  dadurch,  dass 
sie  den  auf  den  unbetonten  Vocal  folgenden  Consonanten  ver- 
starkt  ausspricht  und  so  die  o£Fene  Silbe  beseitigt**.  Aber  die 
Ursache  der  Verdoppelung  des  Consonanten  ist  nicht  das  Streben, 
die  Vocalkûrze  zu  schtitzen;    sonst  hâtten  aile  kurzen  Vocale 


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Schlussbetrachtuug  ûber  V'a^  quieac.  §  38,  5.  475 

geschfltzt  werden  mûssen;  sondern  die  Qualitat  der  verdoppelten 
Consonanten  selber. 

Dass  bç  Dgn  2  Sm.  23,  1  ohne  Dag.  f.  wegen  der  Regel 
ûber  linx  a*D5  zu  schreiben  ist,  ist  nicht  ganz  sichèr.  Qimchi, 
WB.  s.  v';  Buxtorf,  Thés.  p.  224;  Ges.  Lgb.  §  106,  Anm.  25; 
Ew.  §  131,  d;  Mûller  §  272,  i;  Stade  §  394,  b  haben  keinen 
EinwaDd  gegen  die  Verdoppelung  aus  diesem  Gesichtspuncte 
gemacht;  aber  Olsh.  §  259,  b;  Bo.  IL  S.  521.  523.  —  In  Betracht 
kommt:  Das  Wort  bat  Munach  bei  der  vorletzten  Silbe,  ist  also 
auf  jeden  Fall  vombetont  und  keiner  von  den  Fâllen,  wo  das 
Tn»  y,o^  nicht  eingetreten  ist,  worîîber  Qimchi ,  Mikhlol  4,  b 
berichtet  —  Nun  ist  die  Regel,  dass  niHK  1103  nur  bei  ofifener 
Paenultima  eintritt,  vgl.  oben  S.  83  und  247;  Ges.  Lgb.  S.  175; 
Bô.  1.  S.  288;  Delitzsch  in  BickeU's  Outlines  §  18  und  Com- 
mentar  zu  Jesaja,  3.  Aufl.  S.  7,  Anm.  1;  Ges.-Kautzsch  §  29,  3; 
Mûller  §  135.  Also  scheint  auch  die  fragliche  Form  mit  offener 
Paenultima  gesprochen  werden  zu  mûssen.  Indess  habe  ich  S.  272 
(vgl.  noch  Jr.  40,  15  n.  d.  Reg.)  belegt,  dass  Tn^Ç  1105  auch  bei  vir- 
tuell  verdoppelter  d.  h.  also  nicht-ofifener  Paenultima  des  ersteren 
I  Wortes  eingetreten  ist  Also  kann  vom  Gesichtspuncte  des 
j  Tn»  5i103  aus  auch  kein  Veto  gegen  die  ausdrlickliche  Setzung 
eines  Dagesch  eingelegt  werden,  welches  in  jenen  virtuell  ver- 
doppelten Silben  doch  factisch,  obgleich  latent   enthalten  ist. 

Sehlassbetrachtnng  flber  die  Flexion  der  V'!^. 

Nachdem  die  einzelnen  Formen  vorgefdhrt  sind,  kann  nun 
j  eine  Betrachtung  ûber  die  Grundlage  und  die  Entstehung  dieser 
I       Formen  folgen. 

I  1,  a.    Es  war  die  friihere  Anschauung,   dass  die  hier  be- 

j  bandelten  Verba  zwischen  zwei  starken  Consonanten  wirklich 
j  die  labiale  Semivocalis  als  mittleren  Stammconsonanten  haben, 
m.  a.  W^  dass  bei  der  Bildung  dreiconsonantiger  Stamme  auch 
das  1  in  einer  Reihe  von  Stammen  zur  Verwendung  gekonmien 
sei,  und  dièse  seien  eben  die  ']"y.  Von  diesem  Standpunct  aus 
hat  Gesenius  im  Lgb.  §  106  die  existirenden  Formen  im 
Grossen  und  Ganzen  durch  Quiescirung  und  Verwandlung  des  1 
in  die  dem  a,  e^  t  homogenen  Quiescibiles  (K  und  *^)  erklârt. 
So  sei  DK^  ftir  DIJ?  [wie  Qimchi  99,  a];  rT^I?  ftir  niti  [Qimchi 
100,  b  „und  seine  Normalform  wâre  fi^ti"];  D^^fJ  fur  n'^lp  (die 
letzte  Silbe  vom  Hîphil);  ttfia  fUr  1à^^  entstanden,  und  nur  dann 


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476         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbum. 

â  und  e  defective  geschrieben  worden.  Ausserdem  seî  wegen 
des  in  der  Stammsilbe  liegenden  o-,  w-lautes  die  Stammsilbe 
mit  6  gesprochen  worden  in  DÎpJ,  Dip^  etc.  Drittens  sei  der 
durch  Vennischung  mit  einer  Quiescibilis  erzeugte  unreine  Vocal 
der  Stammsilbe  doch  nicht  vor  Verkîirzung  (beîm  Zusammen- 
treffen  mehrerer  Consonanten  z.  B.  ripp;  zur  Darstellung  der 
Jussivbedeutung  z.  B.  Dp^,  und  durch  Tonwechsel  z.  B.  Oj;^) 
geschtitzt  gewesen.  Viertens  hâtten  die  Bildungselemente  vor 
dem  Staram  lange  Vocale  erhalten,  die  zum  Theil  die  Ver- 
lângerungen  der  im  starken  Verb  noch  im  ûberlieferten  Hebr. 
auftretenden  Vocale  (tf'^a;)  fôr  tDin'J;  D'^pn  flir  D'^lpH;  op^^n  fur 
!3*pn),  zum  Theil  eines  ursprunglich  in  der  Form  liegenden 
V'ocàls  seien  (Cïlp;  flir  D'ip?;  DÎpD  flir  Dlp?).  [Qimchi  102,  a 
meinte  freilich  in  âusserlicher  Auffassung:  „Der  lange  Vocal, 
welcher  zwischen  den  Zusatzbuchstaben  [des  Impf.  Qal]  und 
dem  ersten  Stammbuchstaben  steht,  ist  Ersatz  fôr  den  [ver- 
schwundenen]  zweiten  Stammconsonanten,  und  die  Wav,  welche 
in  den  Formen  stehen,  sind  Dehnungs-I,  wie  das  1  von  BiCTÇ^etc, 
welche  manchmal  mit  1  geschrieben  sind,  und  nicht  hat  man 
fehlen  lassen  das  1  in  Dlp^,  wie  man  es  gethan  hat  in  XS&é") 
an  vielen  Stellen;  weil  man  vertauscht  hat  das  Cholem  mit 
Schureq,  um  zu  erleichtern  das  Lesen  flir  die  vielen  Fâlle,  wo 
man  sich  ihrer  bedient;  und  das  Schureq  ist  nicht  ohne  1  etc.  ; 
nur  an  wenigen  Orten  kommt  vor  Dp^  etc."]. 

b)  Denselben  Ausgangspunct  hat  bei  der  Betrachtung 
dieser  Verba  Olshausen  gehabt,  vgL  §  103,  e:  „Die  T'y  [und 
''"3?]  flihren  zum  Zwecke  der  Entwickelung  der  Grundformen 
die  triliteren  Wurzeln  grosstentheils  auf  zwei  Consonanten 
zurtick,  indem  sie  den  schwachen  mittleren  Radical  ausstossen*'. 
Nur  hat  er  bei  der  Ableitung  der  einzelnen  hebraischen  Formen 
zum  Theil  von  der  mit  Gesenius  gemeinsamen  richtigen  Grund- 
lage  aus  einen  verkehrten  Weg  eingeschlagen.  Nâmlich  §  233,  d 
lâsst  Olsh.  die  erste  Form  Dp  aus  !35p  mittels  einer  „Aus- 
stossung**  entstehen.  So  auch  Bickell  §  135.  Mir  scheint  aber 
die  von  Ges.  Lgb.  angenommenë  Quiescirung  richtiger  den  that- 
sâchlichen  Process  zu  bezeichnen.  Denn  es  scheint  mir  das 
Verhalten  der  mittleren  Semivocalis  am  richtigsten  beschrieben 
zu  werden  als  ein  Zusammenwachsen  derselben  mit  dem 
in  der  betreffenden  Form  liegenden  characteristischen 
Vocal,   wobei  sie   zum  Theil  einen  mehr  ideellen,   als 


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Schlussbetrachtung  ûber  n"9  quiesc.  §  38,  5.  477 

lautlich  mechanischen  Einfluss  auf  die  Gestaltung  der 
betreffenden  Form  ausîibte.  Schon  wegen  der  Betonung 
spt  •^l^i  ^'QJS  IsLSst  sich  bestimmt  behaupten,  dass  das  1  mit 
dem  a  zusammengewachsen  sei,  weil  es  ihm  eine  solche 
Lange  und  Bedeutung  verliehen  bat,  dass  dasselbe  den 
Accent  festgehalten  bai  Bei  Ausstossung  der  Semivocalis 
und  Zusammenâuss  der  beiden  a  erwâcbst  sonst  kein  solcher 
lângster  Vocal,  vgL  bei  den  rï"b  §  41,  1,  b,  wonach  aus  galajat 
wnrde  gâlât  und  dann  gâUtâ, 

Wegen  dieser  beherrschenden  Stellung,  die  das  a  von  Dj;  etc. 

in  Bezug  auf  den  Accent  einnabm  (wie  beim  Hiqtil  des  starken 

Yerbs),   ist  es  auch  unricbtig,   wenn  Ges.-Eautzscb  §  72,  2, 

obgleich  er  mit  Olsb.  ,^lision  des  Waw**  annimmt,  docb  nicbt 

das  a  von  D^  wie  Olsb.  aus  a  -{-  a,  sondem  aus  Debnung  durch 

den  Ton  erklârt.    Durch  den  Accent  wâre  eben  bloss  ein  ton- 

langer  Vocal   entstanden.    Aber  freilicb  Oes.-Kautzsch  meint, 

das  Qames  von  DJP  sei  wirklich  bloss  à  und  kein  â,  weil  dièses 

Qames  in  intig  etc.  als  Pathacb  erscbeine,  und  das  Cholem  von 

tria   sei  bloss  ô  und  kein  ô^  weil  es  bei  nv'â  in  doppelt  ge- 

scblossener   Silbe  erscbeine.  —  Nun   ja,   Ges.-Kautzsch  kann 

daran  zweifeln,  dass  die  Spraçhe  auch  ein  lângstes  â  und  ein  aus 

a-tt    entstandenes  6  wegen   doppelter  Consonantenfolge  habe 

kurz  erschallen  lassen,  und  er  kann  in  Folge  dessen  annehmen, 

dass  auch  in  DJJ  und  tri2l  nur  tongedehntes  â  und  ô  vorliege; 

aber   dann  muss  er  ûberhaupt  einen  andem  Erklârungsstand- 

punct,  nâmlich  den  von  Bôttcher  und  Millier,  vgl.  Nr.  2,  ein- 

nehmen  und  darf  nicht  von  Elision  des  Waw  spechen;  denn 

wohin  ist  nach  dieser  Elision  das  eine  von  den  beiden  a  ge- 

kommen,  sodass  bloss  das  andere  durch  den  Ton  gedehnt  worden 

wâre?  Nun  ist  aber  der  Ausgangspunct  von  Ges.  Lgb.,  Olsh. 

[und  auch  Ges.-Kautzsch],    dass  D]^  von  Dig  komme,    sicher 

gegenûber  dem  von  Bôttcher-Mûller,  wie  unten  gezeigt  werden 

wird:   also  mûssen  wir  uns  auch  in  die  Thatsache  fUgen,  dass 

d  und  $  bei   mehrfacher  Consonantenfolge    aïs  kurze   Vocale 

gesprochen  wurden.     Deberdiess  braucht  Ges.-Kautzsch  bloss 

mit  Ges.  Lgb.  an  arabisches  aqâma,  aqamta  zu  denken,  um  eine 

Analogie  zu  dieser  Verkûrzung  radical  langer  Vocale  zu  haben.  — 

Endlich  aber:  es  ist  gar  nicht  correct,  ri'Qg  etc.  direct  von  D]^, 

«TQg  abzuleiten;    vielmehr  sind  die   consonantisch   afformirten 

Fonnen  von  ihren  eigenen  nâchsten  Typen  abzuleiten.  Es  bringt 


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478        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

uns  dièse  richidge  Ableitung  allerdings  in  unserm  Fall  materiell 
nicht  Qber  die  Schwierigkeit  weg;  aber  sie  beseitigt  doch  den 
formell  unrichtigen  Gedanken,  dass  unmittelbar  aus  dem  langsteu 
â  ein  à  geworden  wâre.  Leitet  man  nun  z.  B.  r.'Çg  von  Ptt^g 
ab,  so  muss  man  einfach  zugestehen,  dass  z.  B.  in  dieser  Form 
wegen  der  verdoppelten  Consonantenfolge  nicht  bloss  das  ''^ 
sondem  auch  das  folgende  a  tibergangen  worden  ist;  dass  ferner 
in  ?ir)ti  der  dem  starken  Verb  (PinS)  entsprechende  kurze  Vocal 
gesprochen  worden  sei;  und  ebenso  ein  vorauszusetzendes  ^Rtra 
nach  DP?t3p  gestaltet  worden  sei. 

Land  bat  theils  den  Standpunct  von  Gesenius,  theils  den 
von  Oishausen  vertreten.  Denn  ûber  das  Perfect  Qal  sagt  er 
§  212,  d:  „De  middelste  radicaal  gaat  verloren.  De  beide  stam- 
vocalen  à  -h  â  vormen  dan  een  â;  b.  v.  qâm  uit  qâwàm.  Ebenso 
wordt  uit  tt  +  w  een  mi  (o);  b.  v.  ba7ousti=  bausti,  thans  '^PIÇS; 
tiQ,  mit  uit  mawW,  Das  ist  also  wie  bei  Oishausen.  Aber 
beim  Impf.  Qal  sagt  er  210,  g:  „De  stamvocaal  wordt  vôor  den 
middelsten  radicaal  geplaatst,  en  deze  daarin  opgenomen"*;  b.  v. 
C^tt^  [aus]  jànûws\  ebenso  beim  Imp.  Qal  §  207,  g  „n'!'0  [aus] 
muiod^,  Das  ist  also  eine  Verbesserung  der  Erklârung,  welche 
Gesenius  gab. 

c)  Ehe  wir  nun  weiter  die  einzelnen  Formen  erklâren 
kônnen,  mûssen  erst  die  ûbrigen  Standpuncte  characterisirt 
werden.  —  Unwesentlich  verschieden  von  Gesenius's  Ausgangs- 
punct  ist  derjenige  Ewalds,  vgl.  §  113,  a:  „In  vielen  wurzeln 
vertritt  ein  langer  vocal,  z,  b.  lî,  die  kraft  und  stelle  des 
zweiten  wurzellautes.  Der  wurzelvocal  û  kann  nun  zwar 
1)  wenn  die  bildung  es  erzwingt,  in  seinen  mitlaut  v  ûbergehen 
und  die  wurzel  dadurch  den  starken  gleich  werden;  aber  nur 
ungem  entschliesst  sich  die  sprache  dazu,  da  dièses  vom  ur- 
sprunge  soweit  abliegt.  Die  bildung  betrachtet  solche  wurzeln 
vielmehr  2)  als  wurzeln  mit  umgebenden  festen  mitlauten,  in 
deren  mitte  ein  blosser  langer  vocal  û  schwebt,  der  nun  mit 
der  vocalaussprache  der  stamme  zusammenstossen  und  sich 
irgendwie  vertragen  muss.  Die  Arabischen  grammatiker  nennen 
desshalb  dièse  wurzeln  nicht  unpassend  hohle  wurzeln.  Wo 
also  ein  betonter  und  wenigstens  nicht  unwandelbarer  stamm- 
vocal  nach  dem  zweiten  wurzellaute  seinen  siz  hat  (und  dahiiî 
gehoren  die  meisten  bildungen),  da  vereinigt  er  sich  entweder 
mit  dem  u  oder  v,  oder  er  verdrângt  es,  falls  er  nicht  nur  ein 

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Schlossbetrachtung  flber  *i":f  quiesc.  §  38,  5.  479 

abweîchender  sondem  auch  ein  gewichtîger  und  unterscheidender 

ist,    dièses  jedoch  nur  s6,  dass  er  selbst  ebenso  unwandelbar 

lang  mrd  wie  der  vocal,  an  dessen  stelle  er  tritt'^     Mir  scheint 

Ewald   den  richtigen  Gesîchtspunct  herrorgehoben  zu 

haben,    dass   das   1   dieser  Verba,    wie  es  thatsâchlich  beim 

semitischen  1   und   "^   ist,    zwischen    der  consonantischen 

und  der  vocalischen  Natur  in  der  Mitte  steht  und  nach 

seiner  vocalischen  Natur  eben  jene  freie  Beeinflussung  des  be- 

treffenden  Silbenvocals  ausûbt,  von  der  ich  S.  476  f.  sprach.  Aber 

er  scheint  mir  dièse  seine  Entdeckung,  wodurch  er  der  mecha- 

nischen  Formenerklârung  entgegen  arbeiten  woUte,  ûbertrieben 

zu  haben,  indem  er  in  der  Mitte   dieser  Verba  ein  û  [oder  ^] 

stehen  lâsst.    Und  zu  dieser  Annahme  hat  er  kein  Recht.    Die 

von  ihm  sogenannten  seitenvocaligen  Verba  ["^VS,  *'"C, 

ï'b,  ''"b,  vgl.  nur  ''rilb©']  beweisen,  dass  die  von  der  Sprache 

ziu-  Bildung  der  dreibuchstabigen  Stâmme  verwandten  Elemente 

eben  Semivocales    und  keine   Vocales  waren.    Denn   die 

hebr.  Sprache  hat  (abgesehen  von  der  immer  neu  sich  bildenden 

Umwandlung  des  1  zu  û)  kein  Wort  mit  einem  Vocal  angehen 

lassen,  ohne  den  Spiritus  lenis  voranzuschicken  ;   also  kann  sie 

nicht  von  vornherein  die  Idée  gehabt  haben,  dass  wdtaba  etc. 

vocalisch    anlauteten.     Und    ûberhaupt  forderte   das   Gesetz, 

wonach  der  einfachste  hebr.  Verbalstamm  aus  drei  Consonanten 

besteht,  dass  auch  dièse  Verba  aus  drei  Consonanten  bêstehen. 

Aber  Stade  §  143,  b  hat  sich  mit  Entschiedenheit  zu  der 

neuen  Auffassung  des  alten  Ausgangspunctes  bekannt,  wonach 

das   in   der   Mitte  dieser  Verba  vorhandene  dritte  Elément 

ein  vocalisches  sei,  vgl.   „Die  Wurzeln  ^l^a?  [so  schreibt   er] 

oder  die  mittelvocaligen  nennt  man   gewôhnlich  V!?.    Das  ist 

falsch.    Dièse  Wurzeln  haben   niemals  an  zweiter  Stelle  einen 

Consonant  *{  gehabt.    Solche  besitzt  die  Sprache  z.  B.  3?3a,  niD; 

sie  sind  aber  sowohl  nach  Ursprung  als  nach  Abbeugung  von 

den  Wurzeln    '^**^    verschieden".     Indess    der  Umstand,    dass 

einzelne  Verba  mit  mittleretn  1  dièses  nicht  quiesciren  lassen^ 

ist  kein  Beweis  daftir,  dass  in  DJ5  etc.  nicht  ein  quiescirendes 

1  iiegt;  oben  S.  451 — 453.    Es  liegt  aber  der  Gegenbeweis  gegen 

Stade's  Annahme  schon  in  dem,  was  gegen  Ewald  angefûhrt 

wurde.  Und  das,  was  Stade  selbst  in  der  Fortsetzung  der  citirten 

Worte  berûhrt  hat,  empfiehlt  seine  Annahme  nicht.   Er  erwâhnt 

nâmlich,    dass   bei    der  Bildung   des   Steigerungsstammes  der 


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480         II*  Hauptiheil:  Formenlehre  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

zwischen  beiden  Consonanten  stehende  Vocal  der  mittelvocaligeii 
Wurzeln  sich  in  einen  Spiranten  verwandle.  Hierdurch  wûrden 
die  Wurzeln  im  Steigerungsstamme  wirklich  dreilautig.  So 
bilde  sich  vom  arab.  kâma  ein  hdiowama,  im  Âram.  3^.  Das 
Hebr.  aber  habe  in  alter  Weise  Dûip,  erst  spâter  trâten  in 
ihm  solche  Ânalogiebildungen  auf.  Âber  abgesehen  davon, 
dass  (vgl.  oben  S.  450)  die  Porm  D?]5  als  der  allgemeinen  Art 
das  Qittel  zu  bilden  entsprechend  flir  âlter  als  Dïî'^p  gehalten 
werden  muss;  man  kann  ans  Çdwioama  etc.,  mag  man  dièse 
Intensivbildung  flir  ait  oder  fîir  jung  erklâren,  weder  die  ursprung- 
lich  consonantische  noch  die  ursprtinglich  vocalische  Natur 
des  mittleren  Bestandtheils  von  Q^p  erweisen. 

2.  Wesentlich  verschieden  von  denbisher  beschriebenen 
Âusgangspuncten  ist  derjenige  Bôttchers,  vgl.  II.  S.  492: 
„Die  Verba  V'3?  streben  ihren  wesentlich  zweilautigen  Stamm 
dreilautig  zu  verstârken  oder  einem  dreilautigen  anzunàhem, 
aber  nicht,  wie  bei  den  9'^  durch  Gonsonantvermehrung,  son- 
dem  durch  Vocaldehnung.  Dazu  wird  a}  in  den  Formen,  deren 
Stammvocal  dazu  stimmt  oder  als  noch  kenntlich  nicht  wider- 
strebt,  ein  1  eingeschoben;  b)  in  den  Fonnen,  deren  Sinnvocal 
als  a,  6,  i  widerstrebt,  derselbe  vielmehr  selbst  zur  festen 
Lange  gedehnt:  qâm,  met.  Ohne  aile  eigenthûmliche  Dehnung 
bleibt  Fiîap  etc.,  Dp;  etc.,  DplïT".  Wâhrend  also  die  bisher  be- 
sprochenen  Ausgangspuncte  die  Ansicht  vertraten,  dass  bei  den 
zu  erklârenden  Verben  von  vornherein  und  tiberhaupt  ein 
(semivocalisches  oder  vocalisches)  drittes  Elément  existirte, 
will  Bôttcher  bei  jeder  einzelnen  Form  dieser  Verba  aus 
einer  biliteralen  Bildung  eine  den  triliteralen  analoge  sich  er- 
zeugen  lassen.  Zur  Widerlegung  dieser  Anschauung  scheint 
es  mir  zu  genûgen,  die  Frage  aufeuwerfen:  Wie  ist  die  Sprache 
darauf  gekommen,  z.  B.Jaqum  zwjaqâm  zu  verlângern,  m.  a.  W. 
zur  Verstarkung  des  Vocals  ein  *i  zu  verwenden,  wie  es  nach 
Bôttcher  sein  soU?  Die  Antwort  kann  nur  lauten:  Weil  sie 
die  Stamme  von  qdwama  aus  bildete.  Dieser  Standpunct  wieder- 
legt  sich  also  selbst  durch  innem  Widerspruch. 

Aber  MûUer  (vgl.  S.  4)  hat  in  der  Zeitschrift  der  Deutschen 
Morgenlandischen  Gesellschaft,  Band  XXXIII  (1879)  S.  698—700 
den  Standpunct  Bôttchers  conséquent  fortbilden  zu  wollen  er- 
klart.  Er  sagt  S.  699:  ,J[ch  môchte  darauf  aufmerksam  machen, 
dass  die  Form  en  der  1"J?,  wie  sie  uns  im  Hebr.  jetzt  vorliegen, 

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Schlnssbetrachtung  aber  i"^  quieac.  §  38,  6.  481 

genan    dieselben  sind,   welche  man  erhâlt,  wenn  man  aus  der 

zweiradicaligen  Wurzel  mit  den  sonst  tiblichen  Functionsvocalen 

Formen  mit  einsilbigem  Stamme  bildet,  dann  den  Vocal  der 

Stammsilbe  einfach  verlângert  und  die  so  entstandenen  Formen 

nach  den  Tongesetzen  des  Hebr.  behandelt.     Dass  dabei  â  im 

Qal  als  â,  im  Nifal  als  6  erscheint,  ist  natûrlich  ohne  Ânstoss'^ 

Aber    dièse  znletzt  von  Mûller  selbst  angegebene  Differenz  ist 

schon  ein  Hindemiss,  woran  die  ganze  Théorie  scheitert;  denn         • 

sie   ist  nach  der  alten  Anschauung  wobl   erklârt,  nach  dieser 

neuen   aber  ein  reiner  Zufall.    Ferner  aucb  Mûller  kann  nicht 

erklâren,  weswegen  z.  B.  Jaqum  zu  jaqûm  geworden  ist.    Man 

kann   nicht   sagen:    Nun   das  ist   eben  die   Eigenthûmlichkeit 

dieser  Verba,  dass  bei  ihnen  der  Stammvocal  gedehnt  und  nicht 

dabei  abgelautet  worden  ist.   Denn  batte  bloss  ein  „Vocal"  im 

Stamme  existirt,    so  hâtte  er  auch  dem  ftkr  die  ^Vocale"  im 

Hebr.  giltigen  Gesetze  unterworfen  sein  mtissen.     Und  Mûller 

macht  sich  S.  700  selbst  noch  Einwânde,  die  seine  Anschauung 

widerlegen,  vgl.  ,J)ie  Analogie  von  Substantiven  wie  nilT  und 

17?  f  die  doch  von  Tnalk  nicht  zu  trennen  sind  und  gewiss  zu 

den    âltesten    der  Sprache    gehôren,    ist    allerdings    geeignet, 

Zweifel    [nâmlich   an   der  Richtigkeit   seines  Erklârungsstand- 

punctes]  zu  erwecken;    und  V'3?  von  V'S  und  V'b  zu  trennen, 

konnte  in  manchen  Beziehungen  auch  nicht  râthlich  erscheinen". 

3.  Weitere  Analyse  der  einzelnen  Formen.  —  Beim 

Impf.  Qal  sagt  Olsh.  §  244,  a  wieder,  da«s  1  ausgestossen,  und 

an  Stelle  des  kurzen  Vocals  der  entsprechende  lange  getreten 

sei.    Aber  aus  jaqum  hâtte   nicht  jaqûm,   sondern  nur  jaqôm 

werden  kôpuen,  wenn  nicht  der  mittlere  Stjimraconsonant  1  als 

quiescirender  oder  mehr  ideell  einwirkender  Factor  jene  Ver- 

lângerung  des  u  zu  û  bewirkt  hâtte.    Da  zeigt  sich  also  wieder 

ganz  deutlich,  dass  die  neue  Théorie  Olshausens,  wonach  er 

Elision   statt  Quiescirung  setzt,    unrichtig  ist.     Und  es  nûtzt 

nichts,    wenn  Ges.-Kautzach    dièse  Dehnung    eine    „abnorme" 

nennt;    es  handelt  sich  doch  eben  um  Erklârung  dieser  Ab- 

normitât 

Und  der  Jussiv  Qal  kann  nicht  als  Rûckkehr  der  nor- 
malen  Dehnung  des  w  bezeichnet  werden,  oder  wenigstens  nûtzt 
dièse  Bezeichnung  nichts  zur  Auf hellung  des  zwischen  Indicativ 
Imperfecti  und  Jussiv  waltenden  Sinnverhâltnîsses;  sondern  das 
ô  des  Jussiv  kann  nur  als  eine  zum  Ausdruck  des  Befehlssinnes? 

Ko  ni  g,  Lehrgebftude  d.  hebr.  Hpr.  31 

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482        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

welcher  im  Jussiv  liegt,  dienende  Verklirzung  aufgefasst  werden. 
Ausser  auf  S.  21 1,  verweise  ich  auf  die  Verba  ïY'b,  deren  Jussiv- 
bildung  uns  die  sichere,  unmissyerstândliche  Basis  bietet,  von 
der  aus  wir  die  von  der  hebr.  Sprache  in  der  Modusbildung 
befolgte  Tendenz  zu  erkennen  yermôgen.  Dieselbe  ging  dahin. 
aus  dem  Indicativ,  dem  Modus  der  Behauptung,  den  Jussiv, 
den  Modus  des  Wunsches,  durch  Erleichterung  resp.  Verkûrzung 
der  Form  zu  bilden.  Dièse  in  einer  Verbalclasse  offenbare 
Tendenz  der  Sprache  miissen  wir  auch  in  den  Verbalclassen 
wirksam  sein  lassen,  wo  sie  ganz  oder  theilweise  verborgen 
ist  und  eine  andere  Beziehung  des  Indicativs  zum  Jussiv  moglich 
wâre.  —  Das  Qames  unter  dem  Praformativ  ist  die  Dehnung 
des  urspriinglichen  à  in  der  ofiFen  gewordenen  Silbe. 

Dasselbe  gilt  von  der  Erklârung  des  Imperativ  Qal  bei 
Olsh.  §  235,  g  weil  er  wieder  von  Âusstossung  des  1  und  ursach- 
loser  Dehnung  des  u  spricht.  Auçh  der  besondere  Zusatz, 
welchen  Olsh.  hier  macht,  dass  nâmlich  aus  der  Nichtver- 
kiirzung  des  D^p  zu  Dp  der  einstmalige  Gebrauch  einer  vocaliscb 
auslautenden  Form,  vermuthlich  qtima,  sich  ergebe,  hat  keinen 
Ghrund.  Vielmehr  ist  in  der  einfach  geschlossenen  Silbe  das  û 
gesprochen  worden,  aber  in  der  doppelt  geschlossenen  Silbe  Ttl'dp 
nicht  —  So  erklâren  sich  auch  der  Infinitivus  cstr.  Dnp  aus 
dem  verlângernden  und  der  abs.  Dip  aus  dem  umlauterzeugen- 
den  Zusammenwachsen  des  1  mit  den  Vocalen  in  D'Jp  und  2"*^. 

Vom  Participium  activum  Qal  Dp  sagte  Qimchi  100,  b: 
,J)ie  Participia  sind  Âdjectivum  in  der  Mehrzahl;  darum  sind 
sie  nach  der  Analogie  des  qamesirten  Âdjectivs  aufgetreten:  fisn, 
!P1lh;  denn  die  Normalform  von  Dp  wâre  DJp".  Ebenso  leitete 
Ges.  Lgb.  S.  394  es  von  einer  Form  D^p,  entsprechend  dem 
Adjectivum  verbale  btjp,  her;  ebenso  Olsh.  §  164,  a;  245,  a 
aus  qàwâm;  ebenso  Ew.  §  151;  Bô.  II.  S.  501;  Bickell  §  135; 
Land  §  214;  Millier  §  266;  Stade  §  615,  c.  Dagegen  Ges.- 
Kautzsch  §  72,  4  legt  arabisches  qâttl  zu  Grunde,  lâsst  also 
qâivïm  zu  qétïm  und  qâm  werden.  Gegen  jene  Ableitung  scheint 
mir  entscheidend  zu  sprechen,  dass  das  Adjectivum  verbale  b^p 
sonst  nur  intransitiven  Sinn  hat.  Und  was  ftir  dieselbe  sprechen 
soU,  dass  die  3.  sg.  m.  Pfi.  und  das  Ptc  auch  bei  den  transitiven 
Verben  urspriinglich  dieselbe  Form  gehabt  hatten  (Stadea.a.  0.], 
ist  unbewiesen;  vgl.  darûber  S.  177  f.  sowie  unten  S.  537  f. 
FUr  dièse  Ableitung  spricht  die  Analogie  aller  an  dem  traii- 


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Schlussbetrachfcung  ûber  i":^  quiesc.  §  38,  5.  4g3 

sitîven  Verba;  ferner  das  Arabische  und  Âramâische;  und  gegen 
dieselbe  kann  nicbt  die  Abnormitat  der  Contraction  geltend 
gemacbt  werden,  weil  dièse  ans  dem  Streben,  den  Stamm  einsilbig 
zu  machen,  erklârlich  ist.  Und  das  ursprUnglich  dastehende 
1  hat  gewohnlich  nicbt  Trttbnng  des  â  herbeigefîihrt,  damit 
nicht  Gleicbbeit  der  Form  mit  dem  Inf.  abs.  hergestellt  werde. 

Beim  Parte,  passivum  Qal  mp  aus  UT\^  soUte  der  w-laut 
als  cbaracteristischer  bewahrt  werden,  und  ist  desshalb  nicbt  ô 
entstanden. 

Ueber  DtS  met  aus  mâwït  [majit,  màîit]  ist  scbon  S.  478 
nebenbei  gesprochen;  ebenso  liber  tDiâ  und  ©in^  S.  446  f. 

Beim  Perfect  Niqtal  sagt  Olsh.  §  263,  b:  „Die  Derivate 
von  hohlen  Wurzeln  nebmen  unter  Ausstossung  des  mittleren 
Radicals  in  der  zweiten  Silbe  o  an,  welches  aus  â  entstanden 
isf'.    Aber  woher  soll  dièses  û  stammen?   Denn  mag  er  WÇ(i 

oder  ein  nacb  dem  Arab.  Ilijl  yorauszusetzendes  inqliwàviâ  zu 

Grunde  legen,  er  kann  kein  â  deduciren.  Ges.-Kautzscb  schreibt 
„ncLqâm^*,  will  also  ein  tongedebntes  a  zu  Grunde  legen;  aber 
aucb  in  diesem  Falle  wâre  die  Umwandlung  des  â  zu  o  [wahrend 
doch  im  Qal  qâm  bleibt]  ein  Zufall.  So  aucb  bei  Stade  §  77,  a. 
Vielmehr  ist  nur  aus  Transposition  des  *!  hinter  a  und  seine 
Verschmelzung  mit  demselben  das  ô  erklarbar.  So  desswegen 
ausser  Ges.  Lgb.,  wie  S.  476  angegeben  ist,  aucb  Ew.  §  54,  a: 
„Wo  hinter  1  ein  a  lauten  wûrde,  kann  sicb  dièses  mit  1  als 
M  so  vereinigen,  dass  es  yortritt  und  so  aus  a  +  u  gesetzmassig 
ô  entsteht,  wie  nios  aus  T»05  nîsvar  oder  nasvar.  Es  kommt 
auf  dasselbe  zurQck,  wenn  man  sagt:  das  a  erhâlt  sicb,  aber 
80,  dass  das  ursprûngliche  u  noch  durchlaute,  also  o  f&r  â  ge- 
sprochen werde".  Desswegen  sagte  aucb  Bôttcher  trotz  seines 
yerschiedenen  Ausgangspunctes  II.  S.  493:  „^  ist  aus  5  oder  1 
gemischt".  So  auch  Bickell  §  135;  Land  §  238,  h  „Een  semi- 
vocaal  als  middelste  radicaal  neemt  den  laatsten  stamvocaal 
voor  zich  en  smelt  [schmilzt]  daarmede  zamen";  Mtiller  §  266.  — 
Ueberdiess  ist  der  Streit  zwischen  den  beiden  Erklârungsweisen 
nicht  jung,  sondem  liegt  bei  Qimchi  103,  a.  b  fast  mit  der- 
selben  Schârfe,  wie  heute,  vor;  vgl.:  „Das  Niphal:  liD3;  und  es 
scheint  angemessen,  dass  wir  bei  ihm  die  Meinung  sagen,  welche 
wir  bei  den  Puturformen  des  Qal  [oben  S.  476]  gesagt  haben, 

31* 

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484        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  A.  Scbwacbes  Yerbum. 

dass  der  lange  Vocal  Ersatz  f&r  den  zweiten  Stammconsonanten 
und  das  "l  ein  Wav  der  Dehnung  sei  und  dass  es  aufbrete  in 
der  Gestalt  des  bin  wie  DinrrS  [oben  S.  246]  und  niblb?  [S.  284]. 
Aber  weil  die  ganze  Gonjugation  immer  so  mit  Cholem  auftritt 
Tind  nicht  éine  Porm  von  ibnen  entscblQpft  ist,  um  in  der  Gestalt 
des  bn  oder  bn  anfzutreten  :  so  ist  es  gut,  dass  wir  sagen, 
dass  die  1  in  ihnen  [den  Formen  des  Niqtal]  der  zweite  Stamm- 
consonant  des  Verbs  ist,  wie  der  weise  Rabbi  Juda  in  Bezug 
auf  sie  aile  geschrieben  bat,  und  dass  die  Normalform  von  Y,Z2 
sei  D5P3.  Und  obgleicb  wir  sagen,  dass  das  1  [in  diesen  Niqtal- 
formen]  der  zweite  Stammconsonant  ist:  so  sagen  wir,  dass  der 
lange  Vocal,  welcber  zwischen  dem  5  des  Niqtal  und  dem  ersten 
Stammconsonanten  ist,  auf  denselben  [den  zweiten  Stammcons.] 
hinweist,  weil  derselbe  [in  dem  Cholem  magnum]  verborgen 
ist".  Abgeseben  von  dem  falschen  Schlusssatze,  sind  die  Worte 
Qimchi's  eine  schône  Vertbeidigung  der  zweiten  Erklârung. 

Ueber  die  Stammsilbe  des  Perfect  Hiqtil  sagte  Qimchi 
104,  a:  „Das  *»  ist  das  *»'  der  Debnung  in  ibnen  [den  Hiqtil- 
formen],  wie  das  "i  von  1\'^blÛTl  etc."  Olsh.  §  255,  i  sagte,  dass  sie 
unter  Ausstossung  des  mittleren  Radicals  in  der  Regel  î  habe, 
wie  bei  den  starken  Verben.  So  auch  Ges.-Kautzsch  „durchaus 
nacb  der  Analogie  des  starken  Verb*';  Ew.  §  131,  c  ,4ji  "i"a? 
dringt  das  î  von  Hifïl  ungebindert  ein:  Û**î?n";  Stade  §  159,  b. 
Bôttcher  sagt  aber  II.  S.  492,  so  sebr  auch  dadurch  der  innere 
Widerspruch  seines  Standpunctes  aufgedeckt  wird,  richtig:  ^a^^pn 
niti'^pn  (vgl.  dagegen  b'^tiDî!,  nblDDH);  dièse  Zusammenstellung 
zeigt,  dass  bei  D'^pH  das  1  als  solches  zwar  auch  nicht  einge- 
drungen,  aber,  in  *»  umgeschlagen,  das  vorhandene  t  fester  als 
sonst  gedehnt  bat".  So  auch  Bickell  §  135;  Land  §  227,  g: 
„Een  semivocaal  als  middelste  radicaaJ  neemt  ook  hier  den 
laatsten  stamvocaal  ï  voor  zich;  smelt  daarmede  zamen,  en  gaat 
niet  verloren  tenzij  [es  sei  denn]  in  den  verkorten  vorm  of 
[oder]  bij  aanhechting  van  -wa";  IMliller  §  266.  Die  Thatsache, 
gegen  welche  jene  ersteren  Erklârer  das  Auge  verschlossen 
haben,  ist,  dass,  wenn  in  D'^pn  nur  dasselbe  î  lage,  welches  in 
b*»tDpî7  liegt,  dann  tWÇ>T\  etc.  die  Flexion  lauten  mûsste.  — 
In  Bezug  auf  das  ê  unter  dem  n  bat  Qimchi  104,  a  dieselbe 
willkiirlicbe  Begrttndung,  wie  tiber  das  Qames  unter  *»  in  n^p^ 
und  unter  5  in  DipJ,  nâmlich  „Der  lange  Vocal,  welcber  hinter 
dem  Conjugationscharacter  des  Hiqtil,  dem  Si,  steht,  ist  Ersatz 

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SchlQBsbeirachtung  ûber  i"9  quiesc.  §  38,  5.  4g5 

fur  deii  zweiten  [hier:  verschwundenen;  nicht  bloss,  wie  er  beim 

Niqtal    sagte,    „verborgenen"]    Stammconsonanten".     Das    ist 

gerade  so,  wie  er  fol.  130,  a  von  DOH  sagt:  „Der  lange  Vocal, 

welcher  hinter  dem  n  der  Conjugation  steht,  ist  Ersatz  f&r  den 

[d.  h.  die  Vereînfachung  des  2.  und  3.]  identischen  Stammcon- 

sonanten*'.    Indess,  wie  in  non,  so  ist  in  D'^pn  das  Sere  des  n 

ein    eben  solches  in  der  ofiFenen  Silbe  gedehntes  5,  wie  in  Mb 

(Uerz)  etc.    —    Dièses  Sere    unter    n    ist    darum    richtig  als 

Dehnung  des  i  betrachtet  von  Ges.  Lgb.,  Olsh.  a.  a.  0.,  Ges.- 

Kautaesch;  [Ew.  sagt  nichts  darUber];  Bô.  II.  S.  493;  Bi.  §  135; 

Land  §  228,  g;  Mû.  §  266.    Aber  Stade  wendet  hier  zum  letzten 

Maie  seinen  §  108  an  (vgl.  oben  S.  218.  351.  353  400  f-l,  indem 

er   das  ê  aus  assimilirender  Rûckwârtswirkung  des  folgenden  i 

auf  das  ursprtinglich  hinter  H  stehende  a  erklârt.    Aber  dièse 

Erklârung  ist  nicht  bloss  unwahrscheinlich,  sondem  involvirt 

auch  einen    innem  Widerspruch.     Nâmlich  wâhrend  inbetreflF 

der  Stammsilbe  die  Entwickelung  des  Hebr.  vom  Ursemitischen 

schon  bis  zur  Umwandlung  des  a  in  i  fortgeschritten  gewesen 

sein  soU,  soll  «1  noch  sein  ursemitisches  a  besessen  haben. 

Ueber  die  Stammsilbe  im  Hoqtal  Dg')n  hat  sich  nicht 
ausgesprochen  Ges.  Lgb.  und  Ges.-Kautzsch.  —  Qimchi  105,  b 
sagt:  ^Das  zu  Grande  Liegende  in  ihnen  [den  vorher  genannten 
Formen]  in  ihrer  Unversehrtheit  wâre  D^pH  etc.  Und  Dp'^n  das 
Perfect  ist  mit  Pathach,  um  einen  Unterschied  zu  bewirken 
zwischen  ihm  und  dem  Particip,  welches  Qames  hat,  wie  ich 
es  bei  den  starken  Verben  erklârt  habe".  —  Olsh.  §  259,  b  hat 
nur  das  Factum  berichtet,  dass  trotz  der  Ausstossung  des  zweiten 
Radical  das  a  unverlangert  beibehalten  worden  sei.  Dafïir  hat 
er  vielleicht  den  Grund  angeben  woUen,  indem  er  hinzuf&gte, 
dass  jetzt  das  Lautverhâltniss  des  Activs  D'^pH  zum  Passiv  Ûpin 
ganz  dasselbe  sei,  wie  bei  den  Derivaten  starker  Wurzeln. 
Dièse  Analogie  desr  starken  Verb  scheiut  mir  aber  auch  zur 
Erklârung  jener  Vocalkûrze  in  der  Stammsilbe  auszureichen. 
Und  das  hinter  n  stehende  ù  ist  dann  mit  Ges.  Lgb.,  Olsh. 
und  Ges.-Kautzsch  als  Dehnung  des  ursprlînglichen  n  in  oflFener 
Silbe  anzusehen.  Und  ich  glaube  nicht,  mit  Ew.  §  131,  d  und 
Bo.  U.  S.  493  sagen  zu  mtissen,  dass  der  mittlere  Radical  1 
von  dem  hinter  n  stehenden  u  angezogen  und  zur  Verstârkung 
desselben  benutzt  worden  sei.  Moglich  ist  diess  aber.  Jedoch 
nicht  kann  man  mit  Bickell  §  135   („after  the  analogy  of  the 

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486        II-  flaupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaclies  Verbum. 

verbs  primxie  v^)  und  Stade  §  394,  b  einfÎEich  die  Analogie  der 
^^*%  bei  diesem  Hoqtal  walten  lassen.  Auch  kann  man  nicht 
mit  Land  §  233,  b  die  schon  oben  8.  354  £  bei  den  y*^  zuruck- 
gewiesene  Erklârung  auch  hier  geben:  „Alleeii  merke  men  op, 
dat  bij  gelijke  laatste  radicalen  en  bij  een  semiyocaal  als  mid- 
delsten  radicaal  de  u  verlengd  wordt.  Dit  kan  yerklaard 
worden  etc.";  vgl.  oben!-  So  gut  wie  keine  Erklârung  ist  auch, 
was  Millier  §  266  sagt:  „Im  Hof.  wurde  bei  Wegfall  des  n  statt 
des  zweiten  der  erste  Vocal  verlângert:   huqwdm,  hûqam". 

6.  Vor  Snfflxen. 

Qal.  Am  Vocalismus  der  Stammsilbe  wird  niohts  geândert 
Vgl.  als  seltenen  Beleg  *»5n-û2  (ihr  habt  mir  gefastet)  Zach.  7,  5. 

DtiîTj  (und  er  wird  sie  bestilrzt  machen  [mit  einer  grossen 
Besttirzung  '5i  ïtQïirrD])  5  M  7,  23;  vgL  Qimchi,  WB.  s.  v.  a'^n: 
„seine  Normalform:  Dti'^n;  und  das  hintere  Mem  ist  Kennzeichen 
des  Plurals;  und  das  Anzeichen  daftir  ist,  dass  das  erste  Mem 
qamesirt  ist  nach  der  Art  aller  [Formen]  Db^;  und  wenn  es 
[das  hintere  Mem]  Radical  wâre,  so  wâre  es  [das  erste  Mem] 
pathachirt  nach  der  Art  aller  [Formen]  b?)»".  Diess  ist  von  den 
Punctatoren  richtig  von  Qs^n  abgeleitet  So  Ges.  Thés.  s.  v.; 
Bô.  II.  S.  527;  Mlihlau-Volck  s.  v.  Es  kann  mit  Ew.  §  114,  a 
die  Richtigkeit  dieser  Aussprache  bezweifelt  (als  wâre  DBi 
richtiger  gewesen)  und  vermuthet  werden,  dass  nur  des  folgenden 
'13  wegen  sich  die  Aussprache  mit  langem  a  gebildet  habe; 
weil  sonst  von  diesem  Verwirren  der  Feinde  ûtiH  steht  2  M 
14,  24;  23,  27;  Jos.  10, 10  etc.  Jedoch  ein  hinreichender  Qegen- 
grund  ist  wohl  der,  dass  von  Dtin  [sonst]  nur  uncontrahirte 
Formen  vor  Suiîfixen  erscheinen,  vgl.  oben  S.  362  f.,  wo  wegen 
dieser  Frage  dem  Dtan  eine  besondere  Beachtung  geschenkt 
worden  ist. 

Die  Vortonvocale  weichen;  vgl.  nur  îJfiW'?  (er  wird 
dich  zermalmen)  1  M  3,  15. 

îjajfcîiwn  1  M  8,  15.  —  Wellhause'n  schreibt  in  der  4.  Aufl.  von 
Bleeks  Einleitung  in  d.  A.  T.  §  296:  ,,Aleph  findet  sich  bei  Mesa 
ausserhalb  des  Anlautes  in  kh  6.  7.  mvmi  80  nnd  in  mkt;  in  allen 
diesen  Fâllen  ist  es  radical,  Kainto  8  ist  undurchsichtig.  Dagegen 
ist  radicales  Aleph  ausserhalb  des  Anlautes  ausgelassen  nicht  bloss 
in  mnMi  ^^aki  20.  24,  wo  es  mit  dem  k  der  1.  Sing.  Impf.  zusammen- 
trifft,  sondem  auch  in  ^  24.  25  «»  ^a,  nm  20  —  rw«i,  'na'"»  14, 
wâhrend  "i&k^i  82  unsicher  bezeugt  ist.   Nach  der  maaorethischen  Or- 


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Suffixe  am  Qal  der  *i"9  quiesc.  §  38,  6.  4g7 

thographie  soi!  Aleph  ûberall  beibebalten  werden,  wo  es  etymo- 
logisch  berechtigt  ist,  wenn  ea  anch  phonetisch  nicbt  mehr  zur 
Geltnng  kommt.  Aber  dièse  Regel  ist  von  der  âlteren  Zeit  nicbt 
streng  befolgt.  in  Israël  so  wenig  wie  in  Moab.  Es  findet  sich  ''^xt9 
fUr  "«nK»»  [4  M  11,  11;  da  giebt  es  nocb  anderes.  vgl.  aile  Fftlle 
unten  §  42],  ^i  fur  vr^  (Jos.  8.  Il;  Mi.  1,  10],  iw  fur  kiw  [Hi.  15,  31]; 
tpm  fur  e)K  uvrt  [^spaltnasig";  Nomen  proprium,  Neh.  3,  10];  marr 
fur  m»n  [Hi.  29,  6  einmal^^ttn  =  nKm  dicke  Milch];  rhwa  fur 
rnwra  [habe  ich  nicbt  gefundenj;  rthrs^  Gen.  47,  13  fur  rwViT»;  itt^i 
Jr.  32,  33  fur  iibVki;  ^«-^i  Hi.  27,  8  fiir  ^««ri  (Lag.);  *n''^  yvz  w^k 
2  Kg.  23,  8  fîir  'n  "itb  Ma  'vt  (zur  Linken  des  zur  Stadt  Ëingehenden), 
i^ù  fur  ^^vthta  2  Kg.  6,  32».  33;  E)DK  tp»  Zeph.  1,  2.  Die  stete  Ver- 
wechselung  von  ejDI'^i  und  tpir\  von  "la  ond  ^Ka  erkl&rt  sich  aus 
der  ursprûnglich  identischen  Schreibung  C)D'"i  und  "na;  in  Ëzech.  5,  6 
findet  die  LXX  in  ^tani  xal  içeîç,  wie  Mesa  '^'^*i  scbreibt  fur  -^om'^*). 
In  Qen.  3,  15  stand  ursprûnglich  lasor  . . .  .  "^eo*^  geschrieben,  das 
eine  von  ejiv,  das  andere  von  E)ko  =  er  wird  dir  den  Kopf  zer- 
treten  und  du  ihm  nacb  der  Ferse  schnappen".  —  Wellh.  bat 
zwei  Behauptungen  verknûpfb,  1)  dass  man  in  altérer  Zeit  das  k, 
wenn  es  quiescirte,  in  der  Schrift^ûberging,  2)  dass  man  es  auch  da 
beim  Schreiben  vemachlâssigte ,  wo  es  seine  Consonantenpotenz  be- 
sass.  Dièse  zwei  Behauptungen  sind  aber  zu  trennen.  Denn  dass 
man  1)  das  k  da,  wo  es  nicbt  mehr  gesprochen  wurde,  auch  in 
phonetischer  Orthographie  nicht'  mehr  schrieb,  oder  dnrch  andere 
Vocalbuchstaben  ersetzte,  diess  ist  natUrlich.  Nur  dièse  Ërscheinung 
finden  wir  auf  dem  Mesastein.  Denn  wenn  '^a  in  der  Bedeutung  von 
"^Ki  (Brunnen)  gelesen  wird,  so  ist  zu  behaupten,  dass  auf  dem 
Mesastein  (wie  auch  in  der  Literatur  Israels)  aus  dieser  Schreibweise 
nicht  eine  Yemachl&ssigung  des  lautbaren  m  folgt,  sondern  dass  das 
Wort  "^a  die  Bedei|tung  des  ^ms  bekommen  hatte,  und  darum  im 
8prachgebrauch  das  ^ça  vielfach  verdrângte,  vgl.  oben  S  469  f.  ûber 
Jr.  6,  7.  —  Dièse  erste,  rein  orthographische  Vernachlftssigung  des  k 
zeigen  auch  von  den  hebr.  Beispielen  Wellhausens  dièse:  *^nxtt;  ■^>; 
*io.  Wegen  der  LXX  zu  Hes.  5,  6  h&tte  er  sich  nicht  auf  den  Mesa- 
stein zu  berufen  gebraucht,  sondern  Imperfectformen  von  "^om  finden 
wir  ohne  quiescirendes  k  oder  i  auch  im  Hebr.  vgl.  oben  S.  385,  und 
ebenso  bei  ejOk  S.  382.  Was  die  Behauptung  Wellhausen*s,  die  stete 
Verwechselung  von  qo'^i  und  tp»'^  erklâre  sich  aus  der  ursprOng- 
lichen  identischen  Schreibweise,  anlangt,  so  ist  die  Verwechselung 
erstens  keine  stete  (denn  vgl.  oben  S.  382.  409  die  vorkommenden 
F&Ue)  und  zweitens  ist  dièse  Verwechselung  in  der  Orthographie 
nicht  auf  einstmalige  Weglassung  der  maires  lectionis  zuruckzu- 
fûhren.    Das  ist  gerade  so,   wie   wenn  Jemand  sagt:    „Viele  Leute 


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488        1^'  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verboin. 

verwechseln  im  Deutschen  den  Imp.  lies  und  das  Impf.  liess,  oder 
vielmehr  dreien  und  drâuen ,  weil  beide  einstmals  auf  dieselbe  Weise, 
speciell  die  letzteren  zwei  Wôrter  gleichmâssig  dm  geschrieben 
wurden".  Es  war  vielmehr  die  Verwechselung  der  Wôrter  in  der 
Orthographie  die  Folge  davon,  dass  man  kein  Bewusstsein  von  der 
verschiedenen  Herkunft  der  gleichlautenden  Wfirter  hatte.  Al  s 
qtiiescirendes  wS.re  das  »  auch  weggelassen  in  ^tsa  fur  '^'â  k^  2  Kg. 
23,  8.  Aber  dass  das  k  von  Ma  weggelassen  wurde,  kann  man  wohl 
getrost  a  priori  ftîr  unmôglich  erklâren;  denn  das  wusste  doch  jeder 
Schriftsteller  und  Schreiber,  dass  das  hebr.  Wort  fîir  „er  trat  ein; 
er  kam'*  nicht  so  geschrieben  wurde,  wie  das  fur  „in'';  und  das  k 
konnte  nicht  weggelassen  werden,  weil  dann  Ka  mit  a  zusammen- 
gefallen  und  wie  dièses  zum  Prâ.fixum  geworden  wâxe.  Etwas  an- 
deres  war  es,  wenn  von  Hiqtilformen  dièses  Verbs  das  quieacirende 
K  weggelassen,  wurde,  vgl.  unten  §  42, 10,  e;  denn  da  verlor  mit  dieser 
Weglassung  das  Wort  nicht  seinen  Gharacter.  Ich  sage  darum 
2  Kg.  23,  8  lieber  mit  Thenius  „Die  linke  Seite  ist  natûrlich  von 
dem  zur  Stadt  ^««gehenden  zu  verstehen".  —  2)  Bei  den  FSJlen.  wo 
K  als  nichtquiescirender  Consonant  weggelassen  worden  sein  8o!l,  ist 
zu  bedenken,  dass  der  silbenanlau tende  Spiritus  lenis  in  vieleo  Fâllen 
durch  die  Aussprache  iibergangen,  sjncopirt  worden  sein  mag, 
wo  er  von  den  correcter  Sprechenden  noch  zu  Gehôr  gebracht 
wurde.  Dièse  Uebergehung  des  m  ist  am  wahrscheinlichsten  beim 
Eigennamen  Ei^on't^  Neh.  3,  10  und  Wellh.  h&tte  dièses  Beispiel  gar 
nicht  auâ'ûhren  dûrfen,  weil  die  Eigennamen  ûber  die  Regeln  der 
sonstigen  Sprachbildung  und  Schreibweise  erhaben  sind.  Ebenso 
wird  man  vielfach  in  Israël  chem*à  gesprochen  haben  chemà,  und  nur 
dièse  Aussprache  ist  von  der  Schrift  Hi.  29,  6  nachgeahmt.  Aber 
die  Annahme,  dass  Jer.  32,  33  '^foVi  fur  i^Vm^  jemals  absichtlich  ge- 
schrieben worden  wiire,  muss  man  fur  unmôglich  erklâren,  weil  das 
Prâformativ  als  ein  wesentlicher  Bestandtheil  der  Wortgestalt  nicht 
fehlen  konnte  und  in  den  vielen  Uunderten  von  Fâllen  ebensowenig 
wie  ein  anderes  Prâformativ  weggelassen  worden  ist.  SoU  non  an- 
genommen  werden,  dass  in  allen  andern  Fâllen  dièses  Pr&formativ 
richtig  ergânzt,  aber  Jr.  32,  33  ûbersehen  worden  ist?  Darf  die  An- 
erkennung  des  Inf.  abs.  pro  verbo  finito  hier  verweigert  werden,  wo 
nun  gerade  die  fragliche  Théorie  von  der  einstmaligen  Vemach- 
lâssigung  des  k  angewendet  werden  kÔnnteV  Graf  z.  St.  scheint  mir 
ganz  richtig  auf  8,  15  verwiesen  zu  haben,  wo  die  1.  plur.  mit  dem 
Inf.  abs.  fortgesetzt  wird.  Auch  die  Conjectur  zu  Hi.  27,  8  ist  nach 
meiner  Ansicht  unannehmbar,  vgl.  unten  §  41,  3  nach  dem  Register. 
Ferner  bin  ich  so  wenig  wie  Thenius  von  der  Nothwendigkeit  ûber- 
zeugt  worden,  mit  Ewald  2  Kg.  6,  32  f.  das  tt^-Ç  als  falsche  Auf- 


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Snfiaxe  am  Qal  der  i"Sf  quiesc.  §  38,  6.  4S9 

fassong  einea  ursprûnglich  gemeinten  ^|fi  anzusehen.  Ich  kann 
auch  nicht  zngeben,  dass  in  r).ÇK  vp»  Zeph.  1,  2,  vgl.  oben  S.  445, 
das  zweite  c|Dm  nach  der  Ansicht  des  Consocantenschreibers  vpwt  be- 
deuten  soUte,  so  sehr  ich  auch  dièse  Vermuthung  durch  Hinweis 
auf  die  gerade  nur  in  der  1.  sing..  vorkommende  Quiescirung  des 
Aleph  in  yt»  und  an»,  ank  etc.  (oben  S.  390.  891.  394.  397)  stûtzen 
kQnnte,  wenn  ich  vermuthete,  dass  dièse  quiescirenden  Formen  der 
falschen  Auffassung  eines  frûher  anders  gemeinten  Consonantentextes 
zozuschreiben  wâren.  Aber  nicht  bloss  ist  nach  meinem  Dafiirhalten 
(S.  126.  12S)  ûberhaupt  die  Annahme  einer  solchen  unûberlegten 
Fortpflanzung  des  Consonantentextes  unstatthaft;  nicht  bloss  ist  die 
Voranssetzung  jener  Annahme,  dass  schon  bei  FeststelluDg  des  ma- 
soretischen  Consonantentextes  die  hebrâische  Sprache  erstorben  ge- 
wesen  ware,  sodass  m  an  Formen  nach  den  Consonanten  ohne  Be- 
fragung  der  lebendigen  Wirklichkeit  angenommen  batte,  falsch;  nicht 
bloss  erklârt  sich  die  Hâufigkeit  der  Quiescirung  gerade  in  der  1.  sg. 
beim  Zusammentreffen  zweier  Spiritus  lenis;  sondem  wir  finden  auch 
sonst  das  Prâfbrmativ  m  vor  dem  m  als  erstem  Stammconsonanten  ge- 
schrieben,  vgl.  nur  1  M  12,  3;  Jes.  45,  5;  48,  9;  Hi.  6,  11;  9,  16; 
16,  5;  33,  33  und  wir  finden  gerade  auch  rpHvt  t\b»  Mi.  2,  12.  Es 
ist  aiso  eine  grandiose  Annahme,  dass  nur  Zeph.  1,  2  das  Prâformativ 
K  in  der  ursprunglichen  phonetischen  Orthographie  weggelassen  und 
bei  der  Einftihrung  der  etymologischen  Orthographie  in  Israël  nicht 
erkannt  worden  sei.  —  So  kann  endlich  auch  nicht  einge- 
râumt  werden,  dass  1  M  3,  15  zuerst  zwei  verschiedene 
Yerba  gemeint  und  beide  ohne  ihre  nnterscheidenden 
mittleren  Stammconsonanten  geschrieben  gewesen  und 
dann  falsch  beide  mit  i  versehen  worden  seien.  Wir  haben 
ja  ûberhaupt  keinen  Anhalt  zu  der  Meinung,  dass  Verba  mediae  m 
bei  den  Uebraem  mit  Vernachlâssigung  des  k  als  eines  silbenan- 
lautenden  Consonanten  gesprochen  worden  waren,  so  sehr  sich  auch 
solche  Syncope  z.  B.  in  '^V''*?^*3  (oben  S.  276)  und  ï^ri^p  (deine  Bitte) 
1  Sm.  1,  17  findet  und  so  sehr  auch  das  Syrische  sie  zeigt,  vgl.  ^^)js 
(schlecht  sein),  Aph.  ^^)!â)  (maie  afflixit, ,  Act.  7,  6).  Wir  kônnen 
ûberdiess  nicht  annehmen,  dass  an  allen  andem  Stellen  der  richiige 
mittlere  Stammconsonant  m  geschrieben  oder  (nach  Wellhausen's 
Annahme)  spâter  ergânzt,  aber  gerade  1  M  3,  15  verkannt  worden 
sei.  Es  bleibt  viel  wahrscheinlicher,  dass  1  M  3,  15  in  beiden  Vers- 
hâlften  von  vomherein  dasselbe  Verb  f\^v  und  zwar  beide  Maie  in 
der  Bedeutung  ,,schnappen  nach"  (Dillm.  z.  St.)  boabsichtigt  und  der 
Gegensatz  in  den  beiden  characteristischen  und  naheliegenden  An- 
griffspuncten  der  beiden  Gegner  gesucht  worden  ist. 


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490         ^I-  flaupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

•[DOfcÇ^  (und  ich  [begoss]  salbte  dich  [fin.])  Hes.  16,  9.  — 
Tin^lSl*  (ich  formte  dich)  soll  wahrscheinlich  das  Kethib  Jr.  l,  5 
gelesen  werden  mit  Ges.  Thés.  s.  v.;  Bô.  IL  S.  527;  Mûhlau- 
Volck  s.  V.;  weil  die  Existenz  eines  '^M  (formen)  uns  durch 
zwei  Stellen  gesichert  ist  (oben  S.  443;  anders  war  es  bel  der 
Annahme  eines  n^jT  S.  431  f.  und  eines  p^^D  S.  437).  Freilich 
die  Masoreten  haben  jenes  Verb  nicht  erkannt,  sondem  in  dem 
Kethib  uur  eine  ungewohnliche  scriptio  plena  des  Imperfects 
von  ns^  gefunden.  So  auch  Qimchi  95,  b  und  so  vielleicht  auch 
Ew.  §  139,  a;  Olsh.  §  242,  b;  Ges.-Kautzsch  §  71;  Mtiller  §  264; 
Stade  §  479,  b;  633,  a,  weil  sie  das  fi-agHche  Kethib  nicht 
erwahnen. 

'125?'?5  (und  er  hat  uns  zu  Stande  gebracht,  hergestellt) 
Hi.  31,  15.  Selbst  wenn  dièse  Lesart  bei  Baer-Delitzsch  nicht 
bloss  die  âlteste,  sondem  auch  die  richtigste  ist,  liegt  darin 
kein  unzweifelhafter  Grund  zu  der  Annahme,  dass  das  Qal  )^ 
mit  Object  gebraucht  sei.  Vielmehr  auch  bei  dieser  Lesart 
kann  die  Meinung,  dass  an  jener  Stelle  [gewôhnlich  l^'l'l  (J. 
H.  Michaelis)  oder  '122'1D^3  oder  auch  mit  Cholem  hinter  3]  das 
Qittel  '^53'i3'?3  contrahirt  worden  sei,  vertheidigt  werden,  weil 
wir  auch  bei  ïl53iï1t5rt5  (und  du  hast  uns  zerfliessen  lassen)  Jes. 
64,  6,  wenn  es  flir  ïiajJi'itirin  steht,  kein  Verdoppelungszeichen 
im  y  haben.  Man  kann  in  der  That  schwanken.  Eh  lasst  sich 
nicht  die  Moglichkeit  leugnen,  dass  die  beiden  Qal  auch  mit 
Object  verbunden  worden  seien.  Denn  vgl.  nachher  den  Lmp. 
Dlttî  mit  Objectssuffix.  Und  auch  wenn  man  nicht  das  Kethib 
Qal  ïïÇ^iljÇ  (ich  lasse  dich  umherschweifen)  2  Sm.  15,  20,  son- 
dem die  Ersetzung  desselben  durch  Hiqtil  billigt,  weil  in 
dieser  Stelle  die  Verschreibung  wirklich  leicht  eingetreten  sein 
kann:  so  ist  man  noch  nicht  a  priori  verhindert,  Hi.  31,  15 
das  Qal  anzunehmen.  Und  nimmt  man  diess  wirklich  an,  dann 
kann  die  Lesart  mit  Dagesch  forte  im  ersten  5  und  mit  Cholem 
Hi.  31,  15  als  Versuch  erklart  werden,  dièses  auffallende  Qal 
mit  Object  zu  beseitigen.  Aber  es  kann  fireilich  auch  eine 
ausserordentliche  Contraction  eingetreten  sein;  nur  hat  man 
keinen  haltbaren  Grund,  dièse  zweite  Ansicht  zu  vertheidigen  ; 
denn  mehrere  gleiche  Laute  folgten  sich  oft  und  sind  nicht  con- 
trahirt worden.  Die  AuflFassung  beider  Formen  als  Qal  findet 
sich  bei  Qimchi,  WB.  s.  vv.,  und  ihr  neigen  zu  Mûhlau-Volck 
s.  vv.    Aber  die  Contraction  ist  beim  ersteren  Verb  anerkannt 


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Suffixe  am  Qal  der  V'y  quiesc.  §  38,  6.  491 

von  Ges.  Lgb.  §  106,  Anm.  21;  Thés.  s.  v.  [Rôd.  im  Index 
analyi],  wâhrend  Ges.  die  zweite  Form  fttr  Qal  nimint.  Die 
Contraction  ist  bei  beiden  Pormen  anerkannt  von  Ew.  §  81,  a. 
Aendem  die  Lesart,  das  Pilel  herstellen  woUen  Olsh.  §  244,  a; 
Bô.  L  S.  157;  II.  S.  35.  528;  Stade  §  484,  e  in  Bezug  auf  die 
erste  Form,  wâhrend  er  die  zweite  nicht  erwâhnt.  Obgleich 
die  Aenderung  in  zwei  FaUen  angenommen  werden  mûsste, 
ist  doch  auch  dièse  Auffassung  moglich,  weil  eben  auch  zwei 
Mal  dieselbe  Veranlassung  zu  fehlerhafter  Uebergehung  eines 
Consonanten  vorlag. 

îOnitD  Ps.  85,  5  ist  als  Qal  in  der  Bedeutung  „lass  uns 
zuriickkehren!^  nicht  zu  beanstanden,  weil  nun  einmal  ^W 
nach  4M  10,  36;  Nah.  2,  3  die  causative  Bedeutung  hat. 
Ebenso  hat  es  dièse  in  der  Verbindung  mit  D^ÛTD  (Gefangene) 
Am.  9,  14  etc.  und  gerade  auch  Ps.  85,  2;  obgleich  in  dieser 
Redensart,  aber  jedenfalls  unrichtig,  das  Qal,  wo  die  Aenderung 
bloss  in  *»  fur  *!  bestand,  in  Hiqtil  umgewandelt  worden  ist 
Joël  4,  1  etcw  Nicht  Buxtorf,  Thés.  p.  505  „reduc  nos!'*;  Rôd. 
Thés.;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  sondem  nur  Olsh.  §  235,  g  hat 
ïOMi©  lesen  woUen.  —  Indess  ist  es  gar  nicht  wahrscheinlich, 
dass  die  angegebene  Form  die  causative  Bedeutung  mit  den  . 
LXX  (ènioTQeipov  fjiaaç)  habe.  Denn  nach  dem  Zusammenhang 
ist  die  Gefangenschaft  Israels  schon  gewendet  (v.  2  T\M);  in 
V.  5  wird  gebeten,  dass  Jehova  sich  innerlich  zu  Israël  wende 
5,  a)  und  brèche  seinen  Aerger  (5,  b).  Daher  libersetzt  das 
Targum  richtig  Kjnjb  y^V\  =  redi  ad  nos!  —  Unrichtig  ver- 
bindet  also  auch  Raschi  z.  St.  die  beiden  Auffassungen  „kehre 
du  zurûck  und  lass  uns  zurûckkehren*'  und  vertritt  Abenesra 
bloss  die  erstere:  „Wie  du  hast  zurûckkehren  lassen  unsere 
Exidantenschaft,  so  lass  auch  uns  jetzt  zurUckkehren!'^ 

Vom  Infinitiv'  bemerke  wegen  der  seltenen  defectiven 
Schreibart  und  der  Suffixform  nhOl^l  (und  bei  seinem  Sich- 
niederlassen  oder  Ausruhen)  4  M  10,  36. 

"»?nwa  (bei  meinem  Zurûckkehren)  Hes.  47,  7  verstôsst 
gegen  die  Regel  S.  229,  wonach  am  Infinitiv  das  Subject  auch 
in  der  1.  pers.  immer  durch  das  Nominalsuffix  bezeichnet  wird. 
Es  ist  dieser  Fall  aïs  einzige  Ausnahme  (tiber  2  Ghr.  35,  21 
vgl.  S.  279)  schon  bezeichnet  von  Qimchi  33,  a;  WB.  s.  v.; 
Ges.  Lgb.  S.  299,  und,  wie  dièse  Beiden,  hat  die  Richtigkeit 
der  Lesart  anerkannt  Ew.  §  261,  b.     Es  wird  aber  richtiger 

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492         II.  Haupttheil:  Formenlebre.  II.  B.  Schvacbes  Verbiim. 

sein,  eine  Verschreibung  wegen  des  vorausgehenden  ''3D1D'?  »n- 
zunehmen  mit  Olsh.  §  132;  Bô.  IL  S.  528;  Stade  §  359,  b. 
MUller  §  271,  m:  «'^DDW  Ps.  85,  5  wohl  falsche  Lesarf*;  er 
meint  die  Form  ans  Hes.  47,  7,  bat  aber  derselben  einen 
falscben  Fundort  gegeben. 

Niqtal:  ^bîana  (bei  seinem  Beschnittenwerden)  1  M  17,24f. 

Die  Intensiystâmme  verhalten  sich  vor  Suffixen,  wie 
beim  regelmâssigen  Verb.  Bemerke  nur:  -friMittî  (sie  bat  dich 
[fm.]  umgewendet,  abgewendet,  abtiiinnig  gemacht)  nur  Jes. 
47,  10  (ohne  Suffix  dièse  Form  nur  Jr.  8,  5);  'JJtttaiTn  (und 
er  wird  dich  erhohen)  Ps.  37,  34  mit  »  flir  c  jedenfalls  des 
doppelten  Lippenlautes  wegen;  Tltitiins;  (ich  werde  dich  er- 
hohen) Jes.  25,  1;  Ps.  30,  2;  145,  î,  vgi.  in  Pausa  ^ïJttÇi"lfcC 
Ps.  118,  28;  ïirotiti'inK  (ich  werde  ihn  erhohen)  2  M  15,  2.  — 
ï^nnn'QKJ  2  Sm.  i,  lO  statt '«n;  Qim.  49,  a;  oben  S.  190;  unten 
546.  --  Imperativ:  z.  B.  '^?aȂ  (richte  mich  auf!)  Ps.  119,  28. 

QDDtDiâ  Am.  5,  11.  Da  diess  nicht  fraglich  sein  kann,  ob 
wir  einen  Infinitiv  vor  uns  haben,  so  ist  —  a)  die  erste  Frage, 
ob  die  Urheber  des  Consonantentextes  einen  Inf.  Qal  gemeint 
haben.  Dièse  Frage  kann  aber  wegen  des  1  einfach  vemeint 
werden.  Denn  wir  haben  zwar  einen  Fall,  wo  der  o-l^ut  des 
Inf.  Qal  vor  deni  Suffix  DD  lang  gesprochen  ist  (1  M  32,  2tl; 
Qimchi  32,  b;  unten  §  42,  9);  aber  da  wurde  die  Dehnung 
des  Vocals  durch  die  eigenthtimliche  Schwere  der  folgenden 
Conspnanten  erzeugt,  und  es  ist  darum  nicht  die  Form  aus 
Âm.  5,  11  mit  der  aus  1  M  32,  20  zusammenzustellen,  wie  es 
bei  Buxtorf,  Thés.  gram.  p.  498  geschieht:  ,J)uo  retinent 
Cholem  facilioris  et  commodioris  pronunciationis  causa:  "^3 
pro  Û30«a  vel  DDOM  et  DDKS'O  1  M  32,  20''.  Nachdem  Ges.  Lgb, 
S.  347  dièse  Zusammenstellung  ablehnte,  habe  ich  sie  nicht 
weiter  gefunden.  Also  es  haben  die  Consonantenschreiber 
nicht  an  ein  Qal  OÇâ  gedacht.  —  b)  An  welchen  Intensiv- 
stamm,  einen  mit  Sere  oder  einen  mit  Pathach  in  der  Ultima, 
hat  die  traditionelle  Aussprache  gedacht,  indem  sie  die  Silbe  vor 
DD  mit  Pathach  sprach?  Es  kommt  nun  zwar  mehrmals  vor, 
dass  zu  Status  absoluti  mit  Sere  Status  constructi  mit  Pathach 
sich  finden  (vgl.  die  Falle  bei  Bô.  I.  S.  563);  aber  kein  Wort 
mit  Sere  in  Ultima  zeigt  vor  Suffixen  ein  Pathach,  sondem 
nur  Segol  oder  Chireq,  soweit  nicht  eine  Gutturalis  concurrirt 
(Bô.  IL  S.  49).    Qimchi  sagt  zwar  WB.  s.  v.  OIS  tiber  die  frag- 

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Suffixe  am  Qotlel  der  i''9  qaiesc.  §  88,  6.  493 

Kche  Form  „nach  der  Norm  von  DD^Sfe";  aber  dièses  existirt 
selbst  nichi  Trotzdem  ist  nicht  daran  zu  denken,  dass  die 
traditionelle  Aussprache  einen  passiven  IntensiYstamm  im  Sinne 
gehabt  habe;  wir  miissen  uns  vielmehr  darein  finden,  dass  in 
I  der  âraglichen  Form  anstatt  des  Eleinpathach  (Segol)  das  Ghross- 
I  pathach  d.  h.  anstatt  des  mehr  «-artigen  Lautes  e  ein  dem  a 
i  nâher  stehender  (ein  imàlirtes  a,  ein  à)  sich  gebildet  batte. 
£w.  §  255,  c  sagt  zur  Erklârung  dièses  Pathacb,  es  trete  „als 
der  âhnlichkeit  der  yerbalbildung  folgend"  ein  und  verweist 
mit  §  195,  a  auf  DM,  MTO.  Er  meint  also,  wie  vor  dem  Con- 
sonantafformativ  sicb  Pathacb  zeige,  so  auch  Âm.  5,  11  vor 
dem  Snffix.  Damit  sind  selbstyerstandlich  Heterogenea  zu- 
sammengebracbt,  und  wird  nur  in  so  fem  ein  Scbimmer  von 
licht  auf  Am.  5,  11  geworfen,  aïs  daraù  erinnert  wird,  dass 
nrspiUnglich  auch  bei  den  activen  Intensivstâmmen  die  letzte 
Stammsilbe  Pathach  batte,  wie  dièses  noch  vor  den  Gonsonant- 
afformativen  erkhnge.  Es  firagt  sich  aber,  wesshalb  der  Infi- 
nitiv  eines  solchen  activen  Intensivstammes  gegen  seine  Ana- 
logie Pathach  vor  dem  Suffis  zeige.  Olsh.  §  187,  a;  251,  b 
hat  Am.  5,  11  mit  ?|MKT$  (dein  Ruhigsein  etc.),  wie  2  Kg.  19,  28 
nnd  Jes.  37,  29  wegen  des  vorausgehenden  Infinitivs  mit  Qimchi, 
WB.  s.  ▼.  und  Baer-DeUtzsch  zu  lesen  ist,  zusammengestellt. 
Und  da  dièse  Form  2  Kg.  wahrscheinKch  von  der  Tradition 
als  Infinitiv  gedacht  ist  (obgleich  Qimchi  im  WB.  sie  wegen 
der  Bedeutung  mit  TtM,  liMJ  verbindet),  so  kann  sie  uns 
allerdings  ein  Hinweis  darauf  sein,  dass  in  den  selteneren  ac- 
tiven Intensivstâmmen  der  ursprûngliche  a-laut  der  zweiten 
Stammsilbe  mehr  als  im  gewohnlichsten  activen  Intensivstamm 
erhalten  ist,  wie  auch  das  Hithqattel  das  à  der  zweiten  Stanmi- 
silbe  durch  Analogie  in  die  Formen  des  Imperfectstammes  ge- 
tragen  hat,  vgl.  oben  S.  196.  Es  ist  wegen  des  vorausgehenden 
hifinitivs  nicht  wahrscheinUch,  dass  mit  Bo.  IL  S.  49  àas 
755W  2  Kg.  19  und  Jes.  37  ein  Substantiv  (=  Trotz)  sein  soll 
Die  Form  Am.  5,  11  vergleicht  endlich  Bô.  I.  S.  189;  II.  S.  286. 
311  mit  dem  DDnSTïl,  welches  oben  S.  234  besprochen  ist  Er 
meint,  durch  die  Zahnlaute  10 ,  to,  S  sei  der  a-laut  ebenso  be- 
g&nstigt  worden,  wie  durch  das  gutturalverwandte  "1,  wenn  sie 
von  benachbarten  Lingualen  durch  breiteren  Vocal  zu  sondern 
gewesen  seien.  Ein  solcher  Einfluss  der  Zahnlaute  lasst  sich 
schwerUch  nachweisen.  —  c)  Was  bedeutete  der  in  Am.  5,  Il 


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494        ^-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbam. 

enthaltene  active  Intensivstamm?  Das  Targum  ûbersetzt:  V\bn 
fcÇ^Sp'a  l'b^âti'n  =  zur  Vergeltung  flir  euer  Ausplûndern  der 
Armen;  daraus  lasst  sich  schliessen,  dass  man  in  dem  fT^ 
b"T"b?  DDOTÇiSl  ein  0^3  =  TTâ  suchte;  und  ein  013  in  seiner 
eigentlichen  Bedeutung  ,,niedertreten,  mit  Fûssen  treten,  con- 
culcare"  (vgl.  oben  S.  445)  fanden  in  der  hebr.  Form  noch  be- 
stimmter  die  LXX:  dvd-'  wv  xatexovâvXiKov  [mit  Fâusten  zer- 
schlagen]  mwxoiç.  Den  Sinn  der  gewaltthâtigen  Behandlung 
muss  die  fragliche  Form  auch  nach  dem  Context  haben.  — 
d)  Stammt  nun  der  active  Intensiystamm  DIDiâ  ==  „gewaltthâtig 
behandeln^'  Yon  einem  Qal  Utûjl?  Ein  solches  nahm  Buxtorf, 
Thés.  pag.  498  und  in  der  Concordanz  an;  scheinbar  auch 
Mûhlau-Volck  im  analyt.  Anhang,  indem  sie  schreiben:  ,,'â; 
inf.  Po.  von  Ottiâ";    aber  dieser  Schein  beruht  nur  auf  starker 

-    T        '  

Breviloquenz,  denn  im  WB.  s.  v,  OTDD  sagen  sie:  „0iça,  nur  Po. 
Dti'iâ  (eine  durch  Dissimilation  entstandene  dialectische  oder 
vulgâre  Form  ftir  DDiâ)".  Es  sollte  aber  deutlicher  gesagt 
sein,  dass  ein  Qal  DlÇ'â  gar  nicht  fbr  sich  existirte.  Ein  solches 
Verb  DM  ist  auch  verworfen  worden  von  Qimchi  im  WB.  s.  v. 
und  wie  Raschi  im  Gom.  z.  St.  sagte  „DDDDi!l  itSd,  indem  ihr 
herumtretet  und  Schmutz  bringt  auf  seinen  [des  Armen]  KopP, 
so  hat  auch  Qimchi  im  WB.  s.  v.  Dlâ  und  mit  denselben 
Worten  im  Com.  z.  St.  die  fr^liche  Form  als  Variante  von 
00*13  angesehen.  So  auch  Ges.  Thés.  s.  v.  D1D3;  Rod.  im  Index 
analyt.  z.  Thés.;  Ew.  §  49,  d;  121,  a;  Olsh.  §  251,  b.  NurBô. 
I.  S.  146  sagt:  „0ttin3  f.  «'©13  (v.  «13  =  chald.  TDK3)",  und 
zum  Vergleich  bringt  er  te?3  flir  D?3  etc.,  lauter  Beispiele,  wo 
bloss  to  flir  C  steht,  wo  also  nicht  die  Schreibung  mit  ÎD  be- 
stimmt  eine  Yerschiedenheit  des  Lautes  anzeigt.  Bo.  batte 
seine  Annahme  besser  vertheidigen  k5nnen,  wenn  er  an  tttflB 
(Hi.  26,  9;  oben  S.  202)  erinnert  hâtte,  weil  darin  in  der  That 
eine  Vermeidung  der  beiden  breiten  sch  vorhegt  (Bô.  freihch 
leitet  diess  I.  S.  144  von  itf'lfi  ab).  Aber  wenn  auch  OtTl 
lautlich  mit  lDtil3  zusammengebracht  werden  kann^  so  ist  doch 
die  gewôhnliche  Bedeutung  des  ttîttfi3  (beschâmen  =  warten 
lassen)  flir  den  Context  Am.  5,  11  zu  matt,  und  davon  dass 
Ctfli3,  wie  Bô.  will,  nach  dem  Chald.  tffX3,  Aphel  «''Kai»  „Schlecht^s 
zufligen"  bedeute,  haben  wir  keine  Spur,  und  dazu  stimmt  auch 
die  Praeposition  b?  nicht,  weil  das  chald.  Aphel  mit  b  oder 
mit  3  constniirt  wird.    Die  Andern  erwâhnen  die  Form  nicht. 

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Verba  I.  gutt.  und  •»">  qaiesc  §  38,  7,  a.  495 

Hiqtil.  —  Z.  B.  ^a^DH  (er  hat  inich  bestellt)  1  Kg.  2,  24 
und  ''Sri'^tirrj  (und  er  mrd  mich  sterben  lassen)  2  Sm.  14,  32; 
innn^^ttn  (sie  tôtete  ihn)  2  Chr.  22,  11  bei  Silluq,  inn*an  Jer. 
26,  19,  und  so  bei  der  afformativlosen  und  den  beiden 
Tocalisch  afformirten  Personen  immer  mit  6-laut, 
ausser  bei  ^ïD'^tinj  (und  er  wird  dich  zurUckkehren  lassen) 
1  M  40,  13.  Aber  die  consonantisch  afformirten  Per- 
sonen haben  ohne  und  mit  1  consec.  vor  Suffixen 
immer  den  a-laut,  vgl.  IWtini  (und  ich  habe  ihn  getôtet) 

1  Sm.  17,  35,  wo  das  erste  "^  nur  als  Schreibfehler  angesehen 
werden  kann;  vgl.  ït^rflani  (und  [damit]  ich  [nicht]  tôte  sie) 
Ho8.  2,  5. 

Imperfect  wie  '^DlîS'?  (er  wird  mich  zurûckkehren  lassen) 

2  Sm  15,  8,  nur  gewohnlich  mit  Chireq  magnum,  wie  z.  B.  in 
^ri'^îJK  (ich  werde  dich  tôten)  1  Kg.  2,  8;  *'?«'^iri-bx  (lass  mich 
nicht  zu  Schanden  werden)  Ps.  119,  31.  116  (die  einzige  suf- 
figirte  Form  des  regelrechten  Impfs.  Hi.  vbi.  ©iâ).  —  Q^'^ÛÏÇ 
;ich  werde  sie  zerhauen)  Ps.  118,  10—12,  wo  nicht  die  Bevor- 
znjjrung  des  breiteren,  helleren  Pathach  vor  Sere  in  Pausa  sogar 
beim  Suffix  eingetreten  ist;  sondem  Vocalstammauslaut  des 
Perf.  S.  224. 

i  Imper ativ  z.  B.  ''?r!''tin  (tôte  mich!)   1  Sm.  20,  8  und  so 

I     immer  mit  Chateph- Pathach.  —  Infinitiv:  "^S^^Sn  (mein  Zer- 

streuen)  Hes.  12,  15;  '^Dn^^ûn  (das  Michtôten)  1  Sm.  5,  10  und 

80  immer  mit  Chateph-Pathach. 

7.  Doppelt  nnregelmSssig. 

a)  Verba  primae  gutt.  und  V'!^  quiescentia. 

Transitives  Qal.     Z.   B.   Wn   ([gestreift],    afficirt,    gerûhrt- 
sein);  Impf.  o^T\\  oh^  Ps.  72,  13  ist  nach  dem  Contexte  Indicativ 
Impfi.,  also  !?"!?- Analogie  ;  auch  plene  10  Mal  hinter  fcSb.  —  Jussiv 
cn^  1  M  45,  20;  Din;  Hes.  9,  5.  —  Impf.  consec.  orjnn  1  Sm. 
24, 11.  —  Nur  zum  Unterschiede  von  q^n  (und  er  flog)  Jes.  6,6  ist 

5|?J3  (und  er  wurde  eingehiillt,  ohnmachtig)  Ri.  4,  21; 
l  Sm.  14,  2S.  31;  2  Sm.  21,  15  gebildet.  Dièses  Zustandsverbum 
batte  nicht,  wie  Bô.  §  1142,  Anm.  3  fordert,  q'i:?'>5  heissen  mûssen 
ienn  vergleiche  die  Pormen  von  liX;  und  man  kann  nicht  mit 
Bottcher  fttr  jenes  t{T^  ein  eigenes  Zeitwort  t)"^!^  annehmen, 
obgleich  ^*]!P  und  SjS^^  (mûde  sein)  existirt,    weil  im  Syrischen 

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496        ^I-  Haupttheil:  Formenlelire.  II.  B.  Scbwachea  Verbum  . 

das  Verb  fur  „matt  sein"  mediae  1  ist,  Matth.  15,  32  Peschîtto: 
weil  im  Hebr.  die  gleich  nachher  genannte  Verbalform  (Hi. 
11,  17)  existirt;  weil  V{^yD  und  q:fî)î3  (Dunkelheit)  Jes.  8,  22.  23 
dem  nfe"^?  (Finsterniss)  Am  4,  13  die  Wage  hait,  und  weil  "^Ç*^:? 
(ermtidet,  lechzend)  Eigenname  Jr.  40,  8  als  Kethib  âlter  zu 
sein  scheint,  als  das  Qeri  '»Ç'^?.  So  Qimchi  103,  a:  „î|^1  mit 
Qames  [chatuph],  um  einen  Unterschied  zwischen  ihm  und  ?,T^ 
hervorzubringen,  welche  zwei  Bedeutungen  haben";  ebenso 
WB.  8.  V.  Ç|13?;  Ges.  Lgb.  §  106,  Anm.  9;  Thés.  s.  v.;  Mûhlau- 
Volck  s.  V.;  Ges.-Kautzsch  §  72,  Anm.  4.  Aber  Ew.  §  232,  c 
„Wurzel  q-^j?*';  Olsh.  §  244,  e  Schluss;  Bo.  a.  a.  0.;  Mûller 
§  271,  1  haben  ein  Verbum  q^^a?  angenommen.  Stade  erwâhnt 
die  Form  nicht. 

Ob  nwri  Hi.  11,  17  3.  sg.  fin.  (mag  es  dunkeln)  oder 
2.  sg.  msc.  (magst  du  [jetzt]  im  Dunkeln  sein)  ist,  das  ist  weniger 
wichtig;  jedenfalls  aber  ist  die  dastehende  Fonn  von  den  Punc- 
tatoren  fiir  eine  Verbalfonn  mit  H  cohortativum  gehalten  worden. 
Daran  haben  auch  keinen  Anstoss  genonmien  Qimchi,  WB.  s.  t. 
5113?  beim  Qal:  „Und  mit  anderer  Bedeutung  [als  das  vorher- 
genannte  nW  (fliegende)  Zach.  5,  1]  'D  Hi.  11,  17,  was  heissen 
soll:  wenn  es  jetzt  dunkelt,  so  wird  es  werden  wie  der  Morgan"; 
Ges.  Lgb.  §  84,  2,  Anm.  1;  Ew.  §  173,  h,  Anm.;  357,  b;  MOhlau- 
Volck  s.  V.;  Ges.-Kautzsch  §  48,  3;  Stade  §  480,  c;  506,  e.  — 
Auch  mir  scheint  diess  den  Zusammenhang  lebendiger  zu 
macben,  als  wenn  man,  wozu  Ges.  Thés.  s.  v.,  Olsh.  §  228,  b; 
Bô.  H.  S.  172,  Anm.  4  geneigt  sind,  in  Anlehnung  an  einige 
alte  Zeugen  ein  Substantiv  nfe^ia^ri  (Dunkelheit)  liesi  So  viel- 
leicht  das  Targum,  indem  es  firei  îibersetzt  „denn  das  Dunkel 
der  Finsterniss  wird  wie  ein  Vogel  sein".  Die  LXX  umschreiben 
ganz  firei  mit  theilweiser  Umdrehung  der  beiden  Vershâlften: 
ij  de  Bvxr  aov   ùianêç  iù)çq)6çoç,    £x   de  ^earj^fiQiaç  àvarekaî 

TliXS^  (du  sollst  es  als  Brodlaib  backen)  Hes.  4,  12.  So 
das  Targum:  nrinnr),  du  soUst  es  als  Kuchen  rôsten  (Levy, 
Chald.  WB.  s.  v.  nn  hait  fïir  wahrscheinliche  Aussprache  PS'^'innp)  ; 
ebenso  die  2.  sg.  masc.  ist  in  der  Form  erkannt  von  den  LXX; 
èynçiipeiç  àvTa^  du  sollst  es  als  Aschkuchen  backen;  und  an 
eine  andere  Form  als  die  2.  sing.  m.  ist  nach  dem  voraus- 
gehenden  nsbpi^rt  (du  sollst  es  essen)  auch  gar  nicht  zu  denkeu. 
Nach  Dikduke  §  55   soU    es   aber  nicht  bloss  mit   einfachem 

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Verba  L  gutt.  und  i"»  quiesc.    §  38,  7,  a.  497 

Gimel  (ao  gegen  Buxtorf  auch  Michaelis),  sondem   auch  mit 

einfachem   Nun    geschrieben    werden.     Nachdem    nâmlich  die 

Formen   auf  nj^   aufgezâhlt  sind,    wird   mit  den  Worten  ge- 

schloBsen  „atisser  rtJ^'JRr?  2  M  1,  10  [nicht  „4"]  und  njai^M  Hes. 

4,  12;    sie   sind  raphiit'^     Trotz   dieser  Zusammenstellang  ist 

die  Form  Hes.  4,  12  von  den  Dikdnke  nicht  als  3.  plur.  fem. 

angesehen  worden.     ÂUerdings,  so  anwahrscheinlicli  sie  auch 

ist,  treflFen  wir  die  letztere  Anschauung  bei  Qimchi.  Denn  Mikhlol 

102,  b  zâhlt  er  die  Form  unter  den  3.  plur  fm.   auf  und  setzt 

ausdracklich  hinzu  ,^rklârung:  die  Weiber  soUen  backen".  Im 

WB.  s.  V.  y)^  erwâhnt  er  erst  die  richtige,  dann  die  falsche 

Âuffassung,  vgl.:  nHaâlI^ri;  das  Zugrundeliegende  dayon  ist  râ3i1!^n, 

mit  Dagesch  das  3,  denn  die  Form  mit  abgetrenntem  Pronomen 

ist  ïinî»  avri,  und  es  kommt  der  lange  Vocal  als  Variante  f&r 

das  Dagesch  [in  3]  vor^^    Biesenthal  und  Lebrecht  bemerken: 

J[iegit   scilicet  n^:pr\  seu  n3*'5i:?n";    sie  hâtten  aber  bei  Segol 

bleiben  sollen,  wenn  auch  Qimchi  von  einem  ,,langen"  Vocal 

spricht;    denn  er  meint  damit  jedenfalls  nur  das  gedehnte  à. 

Diess  zeigt  die  Fortsetzung  seiner  Worte:  „Und  es  gab  manchen, 

der  sagte,  dass  auf  dièse  Weise  vorkomme  nSK'lpri    Denn  diess 

soUte  sein  *Ti  mit  Dagesch  und  dem  weiblichen  Pronomen,  auf 

die  Stadt  bezQglich,  wie  um  zu  sagen:  wann  ein  Krieg  herein- 

bricht  ûber  die  Stadt  [T^^H  b?].    Und  es  ist  zn  erklâren:   Es 

sollen  backen  die  Weiber".    Dièse  letztere  Deutung  ist  die  von 

Qimchi  bevorzugte  gewesen.    Denn  im  Com.  z.  St.  sagt  er:  „,3s 

sollen  backen  die  Weiber",    Und  manche  sagen,  dass  das  3  und 

das  ïl  auf  das  Object  gehen,  und  das  3  dageschirt  werden  solle, 

und  die  Erklârung  sei:  du  in  eigener  Person  soUst  es  zu  Asch- 

kuchen  backen;  und  so  das  Targum  Jonathan^  —  Die  neueren 

Grammatiker  erwahnen  die  Form  nicht.  —  Uebrigens  weist  die 

defective  Schreibung  der  Stammsilbe  nicht  auf  :?":?- Analogie; 

denn  wir  fanden  sie  auch  oben  S.  442.  —  Die  Form  gehôrt 

hierher,  weil  sich  im  Hebr.  bei  den  Ableitungen  nur  1  in  der 

Mitte  zeigt;  im  Arabischen  ist  es  freilich  mediae  Jod. 

Nicht  ist  nin  Hes.  18,  7  Ptc.  act.  mit  o,  wie  Hitzig  z.  St. 
und  Bô.  n,  S.  501  annehmen.  Denn  die  Uebersetzung  der 
LXX  ivexvQaojLiov  ogieilovroç  anoSwaei  von  n*^tf^  nin  irthn 
kann  nur  als  Erleichterung  betrachtet  werden;  denn,  wenn  ain 
als  Explication  des  vorausgehenden  SufBxes  betrachtet  werden 
soUte,  mûsste  es  den  Artikel  haben,  vgl.  das  von  Ew.  §  291,  b 

KOnig,  Lahrgebftuàe  d.  hebr.  Spr.  92 

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498         ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

citirte  Beispiel  Esra  2,  62;  Neh.  7,  64.  —  Das  aw  kann  nach 
dem  Ténor  des  ganzen  Verses  nur  so  gefasst  werden,  dass  das- 
selbe  Subject  («"^X)  bleibt  So  das  Targum  «rûin":?  liSttJtt  (das 
Pfand  der  Schnld);  so  auch  Raschi  z.  St.  „wenn  er  abgepfandet 
hat  das  Kleid  seines  Nâchsten  f&r  seine  Sehuld  (isinâ);  so  soll 
er  es  ihm  eiiriickgeben,  sowie  die  Sonne  untergeht";  Qimcbi  z.  St. 
„Das  Pfand,  welcbes  ihm  war  f&r  seine  Sehuld  (iaina),  er  soll 
es  dem  Armen  zurUckgeben,  wie  die  Thora  befohlen  hat,  zurûck- 
zugeben  das  Pfand  [5  M  24,  13];  iind  nbl^n  ist  das  Pfand  und 
Ton  y\n  ist  bekannt,  dass  es  das  Darlehen  ist'*;  WB.  s.  v.  „Sin 
ist  das  Darlehen,  und  unsere  Vorfahren  s.  G.  haben  ûber  dièses 
Wort  viel  geforscht'*.  Als  *„Schuld"  haben  a*in  auch  gefasst 
Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew,  §  291,  b;  Mîihlau-Volck  s.  v.;  Smend  z.  St. 

Intransitives  Qal.  TÎK  (licht  sein),  1  M  44,  3  etc.;  nnkpi^ 
(da  waren,  wurden  sie  [fm.]  licht)  1  Sm.  14,  27;  also  ohne 
Vocalstammauslaut;  dartiber  dass  nicht  das  o  der  Stammsilbe 
den  Âusfall  desselben  veranlasst  hat,  vgl.  oben  S.  449.  Das 
Kethib  nvr\T\  kann  trotz  des  vorausgehenden  D!W1  fcn^  (t.  26) 
nicht  die  ursprunglich  beabsichtigte  Schreibweise  sein;  denn 
das  Praformativ  entbehrt  der  mater  lectionis  "^  und  v.  29  steht 
Ton  demselben  Zustand  der  Augen  Jonathan's  '"1^  (sie  leuchten): 
aber  ich  mochte  auch  das  rOK"in  nicht  als  zufallige  Verschreibung, 
sondem  als  Hinweis  auf  ein  n:K"lFl*'  (da  fankelten  im  Peuer 
der  Furcht),  demnach  als  eine  versteckte  Glosse  betrachten. 
Trg.:  '^n'^5*'?  ^^H?^  =  u°d  es  wurden  hell  seine  Augen;  LXX: 
àvé[ilBipav  ol  oq)d^aXixoi  ccviov.  —  Imperativ:  ''"li»  (werde 
licht!)  Jes.  60,  1. 

Niqtal.  Beim  Perfect  beruht  T!?5  (er  hat  sich  geregt) 
Zach.  2,  17  auf  :?":?- Analogie  mit  Ersatz verdoppelung,  vgL  bn! 
(entweiht  werden)  etc.  S.  367  £;  nur  dass  hier  dièse  Verdoppelung 
wegen  !P  durch  Ersatzdehnung  ausgeglichen  ist.  So  Ew.  §  140,  a; 
Bô.  II.  S.  520;  Ges.-Kautzsch  §  72,  Anm.  5,  indem  er  das  Impf. 
zum  Vergleich  heranzieht,  worin  eben  auch  das  ë  Ersatzdehnung 
ist.  —  Keine  principielle  Basis  hat  es,  vgl.  darûber  S.  326  f. 
liber  Ersatzverdoppelung  gegen  Stade,  wenn  man  in  unserer 
Form  einfach  ausnahmsweise  eine  Abschwachung  des  ursprung- 
lich en  a  zu  i  eintreten  lâsst,  wie  sie  beim  starken  Verb  ein- 
getreten  ist  [bçp?].  So  schonTGes.  Lgb.  §  106,  Anm.  Il  (= 
T5^3,  ahnlich  dem  tDÎa';);  wahrscheinlich  Olsh.  §  263  Schluss, 
weil   er   einfach    sagt   „mit   e  flir  r',   und  ausdrûcklich   Stade 


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Verba  I.  gutt.  iind  V»  quiesc.  §  38,  7,  a.  499 

§  397,  b  „nach  Abschwachung  des  a  des  Prafixes  zu  ï  ist  dièses 
weiter  zu  ê  geworden"  [kônnte  jedenfalls  nur  ë  sein  als  Vorton- 
sere.].  —  Am  allerrichtigsten  aber  erscheint  es  mir,  wenn  man 
sagt,  dass  unsere  Form  aus  mechanischer  Nachahmung  des 
sechsmal  vorkommenden  Imperfects  "YÎ!^  (Jr.  6,  22  etc.)  zu  er- 
klâren  sei.  —  Da  die  Alten  der  vollen  Einsicht  in  die  Wechsel- 
beziehungen  der  schwachen  Verba  entbehrten,  haben  sie  sich  mit 
der  Erklârung  der  vorliegenden  Form  gequalt,  vgl.  Qimchi 
103,  b:  „Und  es  kommt  das  3  [des  Niqtal]  mit  Sere  vor:  T!?5; 
denn  das  Sere  nnd  das  Qames  sind  gleich  [geeignet],  dass  der 
qniescirende  [Consonant]  binter  ibnen  anftritt.  Und  es  haben 
Rabbi  Juda  und  Rabbi  Joua  und  die  ûbrigen  Grammatiker  ge-- 
schrieben,  dass  das  5  von  y\^  mit  Sere  wegen  des  ^  stehe, 
chue  dass  sie  ûber  die  Conjugation  des  Wortes  gleicher  Meinung 
waren;  denn  Rabbi  Juda  bezeichnete  /es  als  Niqtal  von  den 
Verbis  mit  quiescirendem  mittlerem  Stammconsonanten,  und 
Rabbi  Joua  bezeichnete  das  3  als  Radical  von  !)ir3  Jr.  51,  38. 
Aber  beide  haben  gesagt,  dass  das  Sere  an  Stelle  des  Qames 
wegen  des  ^  stehe;  und  ich  weiss  keinen  verntinftigen  Grund 
dafiir,  denn  das  K  ist  auch  ein  Kehlbuchstabe,  und  es  tritt  [doch] 
beî   ihm    das   3   mit   Qames   auf:    TifcîS".     Im   WB.  bezeichnet 

T 

Qimchi  das  "Yi!??  wieder  als  Niqtal  von  'V.y  und  verweist  darauf? 
dass  ,,Rabbi  Joua  nnd  ausser  ihm  ein  Theil  der  Erklarer^'  die 
Form  von  i:W  ableite.  —  Beim  Imperfectstamm  haben  aile 
Ërsatzdehnung,  vgl.  ausser  dem  erwâhnten  li:?*;  noch  ûhr)5  (und 
sie  wurde  bestûrzt)  1  Sm.  4,  5  etc.;  auch  nk;)  (sich  erhellen) 
2  Sm.  %  32.  So  mit  Qimchi  104,  a;  WB.  s.  v!;  Buxtorf  Thés, 
p.  210;  Ges.  Thés.  s.  v.;  Olsh.  §  265,  f;  Mûhlau-Volck  s.  v.; 
Mûller  §  271,  s.  Denn  mir  scheint  es  nicht  richtig,  mit  Bô.  II. 
S.  502  und  Stade  §  486  dièse  Form  flir  Qal  zu  nehmen  und 
also  ein  doppeltes  Impf.  Qal  von  lii^  aufeustellen,  wahrend  dann 
Inf.  und  Ptc.  Ni.  eines  Imperfects  entbehren  wlirden.  Hierher 
gehôrt  auch  ïinx;;  (sich  vereinigen)  1  M  34,  22;  2  Kg.  12,  9 
sowie  ni»?,  nniK?  1  M  34,  15.  23.  So  Ges.  Lgb.  S.  403,  ob- 
gleich  schwankend  zwischen  Qal  und  Niqtal;  Thés  s.  v.  (Niqtal); 
(Ew.  und  Bô.  erwâhnen  die  Formen  nicht);  Olsh.  §  265,  f;  Tuch 
z.  St.  ausftihrlich  „von  r*1X  sich  willfahrig  zeigen,  verwandt  mit 
rnK  etc.";  Delitzsch  z.  St.  „von  ni»,  verwandt  mit  nnfcj,  also  Ni. 
sich  in  etwas  zusammenfinden"  ;  Dillmann  z.  Stelle  „Impf.  Ni. 
Ton  nifc^,  da  mi<3  im  Rabbinischen  als  Ptc.  vorkommt";  Mûhlau- 

32  • 


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500        n-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Sohwaches  VerbnuL 

Volck  s.  Y.;  Mûller  §  271,  s.  Stade  §  585,  a  hat  die  Meinung 
von  Hitzig  festgehalten ,  dass  die  Formen  Impf.  Qal  seien. 
Das  ist  aus  dem  von  Dillmann  angegebenen  Grunde  nicht  wohl 
moglich.  Ganz  unmoglich  ist  es  aber,  die  Formen  mit  Qimchi 
88,  a;  WB.  s.  v.;  Buxtorf,  Thés.  p.  187  imd  Conc.  von  einem 
angeblichen  n»^  (Jr.  10,  7)  abzuleiten,  vgl.  §  41,  6,  g.  Infinitiv 
"TÎKb  (damit  erleuchtet  werde)  Hi.  33,  30  mit  Syncope  des  n. 
Particip  ni»;  Ps.  76,  5. 

Intensivstâmme.  Ich  ziehe  die  Ableitung  des  bbi:?  (Enabe, 
Kind)  von  b^^  (nâhren),  sodass  es  eigentlich  ist  ,,einer  der  es 
nur  mit  dem  Sicbnahren  zu  thun  bat^^  der  Ableitang  von  bb!^ 
(sich  liber  etwas  bermacben  etc.)  bei  Buxtorf,  Concordanz; 
Mûhlau- Volck;  Stade  §  233  vor.  Ebenso  ist  Ptc.  ohne  tt  das 
gleichbedeutende  bbi:?;  Qimchi,  WB.  s.  v.  bi:?;  Ges.  Thés.  s.  v.; 
Olsh.  §  251,  b. 

Von  "^^  (rege  sein)  und  einem  vorauszusetzenden  VV, 
Impf.  1?*i??  stanmit  Ti:^!f*j  (sie  erregen  =  erheben  [ein  Geschrei]) 
Jes.  15,  5  in  Pausa.  Da  Ùmwandlung  von  Consonantenschwere 
in  langen  Vocal  vorkommt,  vgl.  S.  200  f.  248,  so  ist  die  Moglich- 
keit  der  angegebenen  Entstehung  unserer  Form  anzuerkennen 
und  ist  zugegeben  worden  von  Qimchi  109,  a;  WB.  s.  v.;  Ges- 
Lgb.  S.  870;  Thés.  s.  v.;  Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Thés.;  Ew. 
§  121,  b;  Olsh.  §  253;  Bô.  I.  S.  146;  MOhlau-Volck  s.  v.  und 
ira  analyt.  Anhang;  Mû.  §  272,  1;  Stade  §  124,  b;  §  528.  Von 
diesen  Gelehrten  haben  aber  zugleich  Ges.  Lgb.  S.  255;  Thés, 
s.  V.;  Rôd.  und  Olsh.  a.  aa.  00.  die  Vermuthung  ausgesprochen, 
dass  die  Form  aus  einer  Verschreibung  des  1t^'Ti!?J  durch  Ver- 
ktirzung  des  "1  zu  1  entstanden  sei,  wie  denn  die  scriptio  plena 
ïllÇi^^li  vielfach  vorkomme.  Dièse  Vermuthung  wîrd  immer 
unwahrscheinlich  bleiben.  —  Eine  blosse  Beschreibung  des 
Factischen  sind  die  Worte  von  Buxtorf,  Thés.  p.  213  s.  ^T^T^ 
pro  ^"TiJ?*»";    er  legt  tiberdiess  statt  Pilpel  ein  Pilel  zu  Grunde. 

HÎqtil,  ni'ïr^n  (du  hast  bezeugt)  Neh.  9,  34;  TTh^Pn  2  M 
19,  23;  "^riT^n  5  M  4,  26  etc.;  '«n'^T^n  (ich  habe  aufgeweckt) 
Jes.  41,  25  und  45,  13,  also  mit  vollem  Pathach  wegen  der 
schweren  Production  des  folgenden  Guttural.  —  Beim  Imper- 
fect  vergleiche  ^^^tTi  Spr.  23,  5  Kethib  (fliegt?  nâml.  dein 
Auge),  welches  jedenfalls  wegen  der  Incongruenz  zwischen  dem 
Sing.  des  Verbs  und  dem  folgenden  Dual  des  Nomens  in  das 
Hiqtil    ^l'^^nn  vom  Qeri  umgewandelt  worden  ist.    Trg.  Ifj'^? 

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Verba  III.  gntt.  imd  *\'*9  qniesc.   §  S8,  7,  b.  501 

I^K  (wenn  hinblickt  =  gespannt  ist  dein  Auge),  also  f&r 
das  Kethib;  aber  LXX:  iàv  imazijaTjç  tb  aov  ofÂfia  (wenn  du 
richtest,  hinlenkst  dein  Auge),  also  ftbr  das  Qeri.  Es  ist  die 
Foxm  nicht  mit  dem  rfiçOT)  Hi.  11,  17  (S;  496)  zu  verbînden,  wie 
es  Abenesra  z.  St.  thut  „es  scheint  zu  T  zu  gehôren  und  sein 
Sinn  zu  sein:  wenn  du  licht  werden  lâsst  dein  Auge,  um  nach 
dem  Reichtbum  zu  blicken";  und  wie  auch  Qimchi,  WB.  s.  v. 
sagt,  die  beiden  Formen  seien  theils  von  Rabbi  Juda  in  der 
Bedentung  des  Finsterseins,  theils  von  der  Mehrzahl  der  Aus- 
leg^er  in  der  Bedeutung  des  Blitzens  und  Leuchtens  zusammen- 
gebracbt  worden,  —  Jus  si  v  mit  Sere:  nsç^  (er  lasse  licht  s.) 
4  M  6,  25  und  n?;  Dn.  11,  25.  — -  Impf.  consecutivum: 
mxjn  (und  er  liess  ïicht  sein)  2  M  14,  20;  Ps.  118,  27;  aber 
tÇ^  (und  er  bezeugte)  2  Kg.  17,  13  und  Zach  3,  6;    auch  die 

2.  sg.  m.  Neh,  9,  29  f.  sowie  IÇJI  (und  er  weckte  auf)  Hag. 

I,  14;  1  Chr.  5,  26;  2  Chr.  21,  16."  In  der  1.  sg.  ist  das  e  ge- 
blieben,  welches  wir  (S.  467)  einmal  beim  einfach  schwachen 
Verb  fanden:  i?Kn  (und  ich  bezeugte)  1  Kg.  2,  42;  Jr.  32,  10 
[bei  Bô.  II.  S.  507  steht  unrichtig  die  Fonn  mit  1]  neben 
-p:^in  Neh.  13,  15  und  m'^r^X'l  V.  21. 

b)  Verba  tertiae  gutturalis  und  V*!P  quiesc. 

QaL  Perfect.  Von  nia  (sich  niederlassen,  ruhen)  bemerke 
z.  B.  WD'i  2  Sm.  17,  12;  Impf.  n'A:;  etc.  2 M  23,  12  etc.;  Jussiv 
kommt  gerade  nicht  vor;  Impf,  cons.:  n^^  2  M  10,  14  etc.; 
ysfp  (und  er  wankte;  bebte)  Jes.  7,  2.  Imperativ  kommt 
gerade  nicht  vor.    Infinitivus  cstr.  auch  mit  o  in  ni33  4  M 

II,  25;  Jos.  3,  13;  Neh.  9,  28  und  yi»  Jes.  7,  2,  wâhrend  auch 
von  beiden  Verben  hinter  b  der  Inf.  cstr.  mit  u  vorkommt; 
2  SuL  21,  10;  Bi.  9,  9.  11.' 13;  wie  mth  1  Chr.  29,  4.  Vgl. 
noch  rrh^y\  4  M  lO,  36. 

Niq  tal.  Imp£  ?n3^  (wankend  gemacht  werden)  Am.  9, 9;  Nah. 

3,  12;  Inf.  niûïl  (ûbertûncht  werden)  3  M  14,  43.  48  [hier  ohne  1]. 

Intensivstâmme.  Von  :?T  (geschûttelt  werden,  zittem) 
Esth.  5,  9,  W*;  Pred.  12,  3  findet  sich  das  Ptc.  Pilpel  ?T5m? 
(einer  welcher  erschtittert,  erzittern  lâsst)  Hab.  2,  7. 

Hiqtil.  Z.  B.  n"^3n  (zur  Ruhe  bringen)  2  M  33,  14  etc.; 
n"»:*»  2  M  17,  11  etc.;  aber  neben  n'^fcK  Hes.  21,  36  etc.  ist  auch 
nçj  (schnaubt  =  keucht,  hastet)  Hab.  2,  3  Indicativ  Impfi.  nach 
^!^-Analogie.  Denn  die  Existenz  eines  Yi^fi  (wehen,  blasen  etc.) 
gfceht  fest,  vgl.  das  Impf.  Qal  HL.  2,  17;  4,  6;  Imp.  Hiq.  4,  16; 

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502         M,  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

also  kônneu  wir  nicht  ein  nnt  in  der  Bedeutung  ^blasen, 
schnauben*'  annehmen.  Von  ni&  leitete  die  firagliche  Form  ab 
Ges.  Thés.  s.  v.;  Bô.  IL  S.  520;  Mtihlau-Volck  s.  v.  Auch  Qimclii 
sagt  im  WB.  s,  v.  ni6:  „Und  vielleicht  kommt  von  dieser 
Wurzel  nfi^*)  Hab.  2,  3,  und  schon  habe  ich  es  geschrieben  bei 
der  Wurzel  nfe*^  ;  und  die  Bedeutung  [von  mt  und  nfi'']  iat  die- 
selbe".  Von  nfi*>  bat  er  die  Fonn  nicht  bloss  im  WB.  unter 
dieser  Wurzel,  sondem  auch  Mikhlol  95,  a  abgeleitet,  und  so 
noch  Buxtorf  in  der  Concordanz  s.  v.  nfi"^.  Nach  Qimchi  sollte 
die^Form  "ifcjip  [Adjectiv]  von  dem  Hfi"^  sein,  desaen  Hithqaitel 
(Jr.  4,  31)  oben  S.  430  erwâhnt  wurde.  Auch  Olsh.  §  167,  b 
sieht  Hab.  2,  3  ein  Nomen  von  nS"^.  Aber  da  im  Parallelisinus 
Imperfecte  stehen,  so  ist  auch  die  fragliche  Form  fïir  ein  solches 
zu  halten.  Dagegen  kann  nichts  entscheiden,  dass  das  Trg. 
(«^f?  •Jgnîs  =  festgestellt  ist  das  Ende)  ein  Parte,  setzt  LXX: 
xort  dvatalu  sic  néqag  (wird  aafsprossen  etc.  zum  Ziel)  haben 
also  ein  Verbum  finitum.  Ueber  ns^  an  den  andem  Stellen 
siehe  S.  504.  —  Jussiv  nn^  (er  moge  riechen)  1  Sm.  26,  19; 
njjl  Jos.  21,  42  etc.  und  so  immer  wegen  der  Gutturalis  mit  a, 
Infinitiv:    rvin  5  M  25,  19  etc.;  Ptc.  n-^atî  Jos.  1,  13. 

Daneben  ry^irj  (hinwerfen,  hinlegen)  3  M  16,  23  etc.;  n^^r 
3  M  7,  15  etc.;  Jussiv  nsn  Pred.  7,  18  etc.;  nr;?  4  M  17,  22  etc.; 
Imp.  nsn  2  M  16,  33  etc.;  nnnn  2  M  32,  10  und  Ri.  16,  26; 
Inf.  n>m  4  M  32,  15;  Ptc.  n'^sV  P^^ed.  5,  11;  Hoq.  nn>7l  (und 
sie  wurde  hingelegt)  Zach.  5,  11  sowie  das  Ptc.  mû  nach  ]?":?- 
Analogie  mit  Ersatz verdoppelung;  oder  vielleicht  wegen  Ver- 
doppelungsneigung  des  anlautenden  Stammconso- 
nanten,  vgl.  S.  450  bei  biia?.  Dièse  Formen  sind  von  rvc  ab- 
geleitet durch  Ges.  Thés,  s.v.;  Ew.  §  114,  c;  Olsh.  §  255,  i 
am  Ende;  Bô.  II. , S.  520;  Mtihlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautasch 
§  72,  Anm,  9;  Mtiller  §  272,  a;  Stade  §  393,  b.  Ges.  Thés.  s.  v. 
nj^  sagt:  „Radix  spuria,  unde  ducunt  iT'sn".  Damit  zielt  er 
jedenfalls  zunâchst  auf  Qimchi,  welcher  Mikhlol  94,  a  und  WB. 
s.  V.  die  Formen  von  r\V^  herleitete.  Diess  that  auch  Buxtorf, 
Thés.  p.  194  sowie.  in  der  Concordanz,  aber  auch  noch  Gesenius 
selbst  im  Lgb.  S.  389  ausdrucklich  und  ohne  Erwâhnung  der 
neueren  Etymologie.  Ein  n^*^  existirt  aber  songt  nicht  und  es 
kônnen  ïT^sn  etc.  nicht  von  b'^tn  etc.  getrennt  werden,  welche 
oben  S.  471  f.  besprochen  sind.  —  Was  insbesondere  ïin''jB1  an- 
langt,  so  sagte  Qimchi  94,  a  „das  Wort  ist  gemischt  [zusammen- 


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Verba  III.  gutt.  iind  i"?  quiesc.    §  88,  7,  b.  503 

gesetet]  ans  *vy>sn  und  ïinan"  und  im  WB.  s.  v.  rC»  erwâhnte 
er  die  Form  nur.  Gesenius  hat  ira  Lgb.  S.  389  auf  die  einzige 
Form  hingewiesen,  welche  der  âraglichen  an  die  Seite  gestellt 
werden  kann  [die  oben  S.  199  besprochenen  sind  verachieden], 
nâmlich  PiTg'^pn  Dn.  7,  4;  so  auch  Thés.  s.  v.  rjsil  Ew.  §  131,  d 
scheint  mir  ferner  richtig  auf  das  Kethib  D^^VJ  Dn,  8,  Il  auf- 
merksam  gemacht  zu  habeu,  weil  diess  ebenso  unmittelbar  mit 
einem  parallelen  Passivum  ifytÔTl  zusammen  steht,  wie  es  Zach. 
5,  Il  der  Fall  ist.  Dagegen  scheint  die  Ewaldsche  Annahme 
eines  "^3n  2  Sm.  15,  31  mir  nicht  begrUndet,  obgleich  Targ.  nil") 
îÇ^tirfcÇ  (et  David,  nuntiatum  est)  und  die  LXX  xai  avriyyéXrj  Javid 
(et  nuntiatum  est  Davidi)  die  Form  passivisch  ûbersetzen.  Ich 
glaube  fiir  2  Sm.  15,  31  die  Âuffassung  des  ili*!  als  eines 
Nonainativus  absolutus  und  fftr  T^â«T  die  unpersônliche  Fassung 
i^man  meldete,  vgl.  1  M  48,  1.  2)  vorschlagen  zu  dlirfen.  —  An 
die  beiden  Danielstellen  erinnert  auch  Olsh.  §  259,  b  Schluss 
als  an  Parallelen  flir  Zach.  5,  11.  Aber  Bo.  L  S.  106  will  bloss 
Dn.  7,  4  und  5  (wo  schon  Ges.  Thés.  s.  v.  chald,  D^lp  die  Lesart 
yn  vertheidigte)  gelten  lassen,  wâhrend  er  fiir  Dn.  8,  11  das 
Kerthib  als  Activum  vertheidigt,  indem  er  es  an  b'^'^^H  anknîipfen 
wilL  Da  hat  er  nicht  beachtet,  dass  mit  dem  ^tù'ù^  die  passive 
Construction  beginnt.  Mlihlau-Yolck  sagen  nichts  zux  Erklârung. 
Stade  schreibt:  „ni  Zach.  5,  11  ist  zu  emendiren".  Vielleicht 
meint  er,  dass  ftîr  das  seltene  Passivum  ans  Versehen  das  ge- 
liîufige  Activum  geschrieben  worden  sei.  Das  wâre  an  sicb 
nicht  unmôglich;  aber  die  Formen  aus  dem  Daniel  rathen  doch, 
dass  man  dièse  Emendation  unterlasst. 

Zwar  ûninriT  (und  ihr  sollt  Lârmsignale  geben)  4  M  10,  9 
kann  sein  Sere  nach  der  oben  S.  461  beschriebenen  selteneren 
BUdung  der  ^*':p  haben;  aber  bei  ïU^in  (sie  lârmten;  Trg.  ^û'^a?  = 
sie  machten  Lârm  etc.;  LXX:  riXiXa^av)  1  Sm.  17,  20  ïnuss 
das  Sere  aus  :?"J^- Analogie  erklârt  werden.  Denn  man  kann 
nicht  sagen,  dass  die  Tradition  sich  verirrt  habe,  weil  die  Form 
an  dieser  Stelle  im  Gegensatz  zu  Ri.  15,  14  und  Esra  3,  11 
defective  geschrieben  war;  da  auch  die  beiden  einzigen  Formen, 
die  vom  Imperfectstamm  defective  Schreibart  haben  {^y^^ 
1  Sm.  4,  5;  10,  24),  trotz  derselben  mit  i  gesprochen  worden 
sind.  Man  kann  in  jener  Form  1  Sm.  17,  20  zwar  auch  das 
Sere  der  ersten  Silbe  als  Factor  geltend  machen,  sodass  Assi- 
milation  eingetreten  ware,  aber   das   hat   keinen  principiellen 

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504        n.  Hanpttbeil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Hintergrund.  Qimchi  ist  das  Abweichende  der  genannten  Fonn 
nicht  zum  Bewusstsein  gekommen,  weil  er  liberhaupt  kein  971 
ftlr  „schleclit  sein"  annimmt,  sondem  aile  Fonnen  von  ^'l'^  ab- 
leitet;  Mikhlol  104,  a;  WB.  s.  y.  So  auch  anfPallenderweise 
Ges.  Lgb.  §  106,  Anm.  23:  „T)r\  ubelthun,  von  3^1,  die  Fonn 
von  :PT\";  richtig  im  Thés.:  ,J?îi1,  Hi.  ?^nn,  semel  ^Trn  l  Sdl 
17,  20";  [Ew.  §  193,  b  erwâint  nicht  die  fraglichV  Form; 
ebensowenig  Stade  §  420,  b];  Olsh.  §  255,  i;  Bô.  IL  S.  520, 
nnr  dass  er  anch  .die  Form  ans  4  M  10,  9  auf  !^"!^ -Analogie 
znrtickflihrt;   Mtihlau-Volck  s.  v.  Ç^in;  Mû.  §  272,  b. 

Das  nt*l  (blasend,  athmend,  schnanbend),  dessen  St  cstr. 
Ps.  27,  12  gelesen  wird  und  welches  nach  :?":? -Analogie  mit 
n'^ÇJ  wechselt  (z.  B.  Spr.  6,  19),  ist  kein  Participium  Hî.  mit 
Bo.  II  8.  246.  520  zu  nennen;  vgl.  dagegen  schon  oben  3.  404 
bei  ^XS'W  So  von  n^&,  dem  ftir  die  angegebenen  Bedeutungen 
gebrâuchlichen  Verb,  ist  die  Form  Ps.  27,  12  abgeleitet  worden 
auch  von  Stade  §  259,  b,  nur  hat  dieser  §  90,  1  im  Unterschied 
von  Bôttcher  das  Sere  als  Steigerung  eines  aus  dem  t  von 
n'^fe'^  verkttrzten  i  erklârt,  also  einen  besonderen  Fall  auf  eine 
allgemeine  Regel  zurûckgeftihrt.  —  nt"}  stammt  weniger  wahr- 
scheinlich  von  dem  nur  einmal  (Jr.  4,  31)  vorkommenden  Verb 
'nt\  Davon  ist  es  aber  abgeleitet  worden  durch  Qimchi,  95,  a; 
WB.  s.  V.;  Buxtorf,  Concordanz;  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  169,  a; 
Olsh.  §  167,  b;  Mtthlau-Volck  s.  v.;  Mûller  §  182.  —  Das  n-^fi^ 
ist  als  Nomen  und  zwar  Nebenform  des  von  Ht''  stammenden 
Adjectivs  angesehen  von  Ew.  §  169,  a  (î  gedehnt  aus  ê);  Olsh. 
§  245,  a  {î  gedehnt  aus  ï,  wie  in  qoi'^;  vgl.  oben  S.  403)  und 
Mûller  §  182.  —  H'^fe^  ist  aber  gar  nicht  als  Nomen,  sondem 
ûberall  als  3.  sg.  m.  Impf.  Hiqtil  gefasst  von  Qimchi,  WB.  s.  v. 
n^lft;  Buxtorf,  Concordanz;  Ges.  Thés.;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Es 
ist  aber  die  Form  Verbum  finitum  zwar,  wie  îm  Plural  ^TT^Ç^ 
Spr.  29,  8,  so  auch  im  Sing.  Hes.  21,  36;  Ps.  10,  5;  12,  6; 
jedoch  der  Ausdruck  û^^ntS  H'^ç;  Spr.  6,  19;  14,  5.  25;  19,  5.  9 
sowie  njlISfcJ  n'^t)  12,  17  ist  zu  hâufig,  als  dass  man  ihn  als 
verkûrzten  Relativsatz  mit  weggelassenem  *11ÇK  fassen  konnte. 

§  39.   Verba  ^v:^  qnlescentla. 

a)  Von  •jna  (unterscheiden,  merken,  einsehen)   finden  wir: 
nrj?a  (du  merkst;  perf.  graecum)  Ps.  139,  2;  aber  auch  pa  (er 

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Verba  •'i^J?  qniesc.  §  39,  a.  b.  505 

merkte)  Dn.  10,  1  [richt  mit  Bô.  II.  S.  511  Inf.  cstr.]  und  '^rù'^â 
(ich  merkte)  9,  2.  —  Impf.  ^2*1  (er  merkt)  Ps.  19,  13  etc.  Jussiv: 
]T  (er  merke)  Jr.  9,  1 1  etc.  Impf.  consec.  ^aj;  (und  er  merkte) 
1  Sm.  3,  8.  Doch  kônnten  dièse  Imperfectformen  auch  als 
direct-causatives  Hiqtil  betrachtet  werden  (=  das  Untersclieiden, 
das  Bemerken  ausûben)  und  brauchten  also  nicht  von  den- 
jenigen  getrennt  zu  werden,  welche  als  Hiqtil  angesejien  werden, 
weil  in  ihnen  die  indirect- causative  Bedeutung  „Jemanden 
einsehen  lassen"  vorliegt.  —  Imperativ  )>jL  Dn.  9,  23.  —  Als 
Inf.  abs.  ist  pâ  gebraucht  Spr.  23,  1.  Es  braucht  aber  dess- 
halb  nicht  aïs  F  or  m  des  Inf.  abs.  angenommen  zu  werden, 
weil  aucb  sonst  die  Form  des  In£  cstr.  in  der  Fnnction  des 
Inf.  abs.  erscheint.  —  Participium  activum  )^  (einsichtig) 
Jr.  49,  7.  —  Niqtal  "^riSD?  (ich  bin  gescheidt  [geworden])  Jes. 
10,  13;  Ptc.  lias  (gescheidt)  sehr  oft  z.  B.  Jes.  3,  3.  —  Pilel 
'îTO'in'?  (Anfmerksamkeit  beweist  er  ihm;  also  direct-causativ) 
5  M  32,  10.  Hithpalel  •JSiSinn  (sich  aufmerksam  zeigen;  be- 
merken). —  Hiqtil  "j'^ari  theils  direct-causativ,  also  in  denBe- 
deutxmgen  des  Qal  (Mi.  4,  12  etc.),  theils  indirect -causativ 
j^emanden  aufinerken,  einsehen  lassen"  (Ps.  119,  27  etc.);  1*^3^, 

1?:,  Wï);  lan;  r?n;  ^m. 

b)  Auch  nia  gehort  hierher,  von  welchem  vorkommt  das 
hopf  n^a;  (es  bricht  hervor)  Hi.  40,  23,  nSini  (und  du  brachst 
hervor)  Hes.  32,  2;  der  Imp.  *inà  (transitiv:  treib  hervor;  von 
der  Qebârenden)  Mi.  4,  10  mit  o  und  zwar  hinter  einer  Form 
mit  u;  also  wie  zur  Dissimilation;  das  ist  wahrscheinlich,  weil 
in  einem  zweiten  FaUe,  vgl.  unter  f),  das  Verhaltniss  genau 
dasselbe  ist.  Inf.  lïT^aû  (bei  ^einem  Hervorbrechen)  Hi.  38,  8 
[auch  wieder  in  Verbindung  mit  dem  „Mutter8choos''].  Eben 
wegen  dieser  Form  muss  dièses  Verb  hierher  gezogen  werden; 
denn  man  kann  nicht  mit  Bô.  H.  S.  511,  Anm.  6  dièse  Form 
alfi  Verkûrzung  aus  in'^an?  betrachten;  vgl.  ûber  den  parallelen 
Fall  unter  f)  und  schon  S.  340.  Weil  sich  also  in  diesem  In- 
finitiv  der  Uebei^ang  von  V'!?  in  '^'y  zeigt,  sind  auch  die  an- 
gefthrten  Imperfectformen,  die  auch  Hi.  sein  kônnten,  zum  Qal 
zu  ziehen.  Das  Ptc.  act.  zeigt  hier  wieder  einmal  o  in  H'^â 
(hervorbrechen  lassend  oder  hervortreibend)  Ps.  22,  10.  —  Das 
HL  kommt  vor  in  matî  (direct-causativ:  das  Hervorbrechen  aus- 
ûbend  =  einen  Hervorstoss  machend  [von  Kâmpfenden])  Ri. 
20,  33.  —  Bôttcher  sagt  a.  a.  0.,  um  seine  Anschauung  ûber 

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506        II-  Haupttbeil:  Pormenlehre.  II,  B.  Schwaches  Verbum. 

'in*'5Û  zu  vertheidigen,  in  ni5i  habe  das  1  gar  nicht  in  "^  liber- 
gehen  kônnen;  aber  gerade  bei  diesem  Verb  zeigt  sich  der 
Uebergang  in  den  Nominibus  propriis  n'^â  2  Sm.  2,  24  und 
lirr^à  1  M  2,  13  etc. 

c)  bs\5i.  "^rby)  (u.  ich  w,  Freudentanz  auflftihren)  Jes.  65,  19; 
bW  bna  Spr.  23,  24  Kth.;  aber  wie  dort  das  Qeri  zweimal  " 
einsetzt  [also  wieder  b^^à  in  der  Function  des  Inf.  absj,  so  auch 
b'>y^  z.  B.  Ps.  21,  2  Kth.,  wo  das  Qeri  den  Jussiv  mit  zurtick- 
gezogenem  Accent  ^^;^ft9  meint.  Hiervon  kommt  auch  Si^bw 
Ps.  48,  12  etc.  vor  (sie  fliliren  Freudentanz  auf),  wahrend  keine 
Form  mit  Vocalstanunauslaut,  auch   nicht  HpJ'^an,  vorkommt. 

d)  Von  îiîi'îi  (fischen)  auch  'li'»'^  Jr.  16,  16.'  * 

e)  Die  sinnliche  Bedeutung  von  )yn  (unten  sein)  geht  in 
die  causative  „unterwerfen,  herrschen"  uber,  vgl.  p"»  (Herrscher, 
Herr).  Darum  kann  ^ii^  1  M  6,  3  wie  „er  wird  emiedrigt  sein'\ 
80  auch  „er  wird  herrschen"  heissen.  Noch  zeigt  sich  'j'n,  'û'H; 
Ptc.  y^;  in^,  Imp.  I"^-^,  Inf.  ^^'n  Ps.  50,  4;  Niq.  Ptc.  yi:  (gegen- 
seitig  richtend  d.  h.  rechtend,  streitend)  2  Sm.  19,  10. 

f)  W^  (dreschen);  m  1  Chr.  21,  20;  '^nttJ'5  Ri.  8,  7;  Imp£ 
inVr;  vgL  HL  39, 15.  Imperativ  2.  sg.  tm.  '^tD'^'n,  vgl.  den  andem 
Fall  oben  bei  b),  Mi.  4,  13  und  zwar  hinter  einer  Form  mit  u, 
also  wie  zur  Dissimilation.  Inf.  ittj'^ia  (bei  dem  Dreschen  lassen 
ihn)  5  M  25,  4.  Es  ist  nicht  bloss  inconséquent  von  Bottcher, 
wenn  er  IL  S.  511,  Anm.  6  dièse  Form  als  abgektirzten  Inf. 
Hiqt.  ansieht,  sondern  die  Abkilrzung  aus  ÎS^^^in^  ist  auch  trotz 
l*'?^  Ps.  73,  20  u.  a.  unwahrscheinlich.  Die  Bedeutung  freilich 
wûrde  keine  unûberwindiiche  Schwierigkeit  machen,  weil  t'^'tn 
dir.-caus.  bedeuten  kônnte  „da8  Dreschen  verrichten  =  dreschen**; 
VgL  oben  unter  b)  und  S.  340.  Niq.  Inf.  cstr.  ausnahmsweise 
mit  u  statt  o,  also  W^^iTl  (gedroschen  werden)  Jes.  25,  10,  viel- 
leicht  unter  dem  Ëinfluss  des  folgenden  t  und  tt,  wie  Bô.  II. 
S.  504  meint. 

g)  b^in  (sich  drehen,  winden  etc.);  bn  etc.  Impf.  Qal  b^^n^ 
und  b'^n;  (wegen  des  Imp.  diirfen  wir  diess  annehmen).  Und 
davon  kann  bn;j5  (und  er  machte  Drehungen  =  er  wartete) 
1  M  8,  10  ebensogut  stammen  (Ges.  Thés.),  wie  vom  Hiq.  (Bô.  II. 
S.  512),  welches  in  b'^nj  Ps.  29,  8  indirect -causativ  bedeutet 
„in  Drehungen  versetzen  =  erzittem  lassen".  Also  das  Segol 
ist  hinter  der  vorausgehenden  Gutturalis  geblieben;  vgl,  S.  264. 
419.  501.    Nur  Bô.  L  S.  258  meinte  ohne  Gnind,  es  sei  bm"' 

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Verba  '^i^s  quiesc,  g  39,  c— h.  507 

also  Impf.  Pi.  von  bn^  mit  Syncope  des  *»  zu  lesen.  bnP')  Ps.  97, 4; 
Nachatmung  von  bar)?  Imperativ:  "^bsin  (empfinde  Wehen!) 
Mi.  4,  10,  aber  auch  *"^n  Ps.  96,  9;  1  Chr.  16,  30.  Infinitiv 
b*nb  Ri.  21,  21;  b^n  auch  in  der  Function  des  In£  abs.  Hes. 
30,  16.  Particip.  act.  mit  o  bin  Jr.  4,  31.  —  Hiq.  riy^mtl^  Jr. 
4,  19  ist  Vermischung  ans  nb^iriK  (Wehe  empfinden  mnss  ich) 
und  nb'^n'^K  (harren  will  ich).  —  bbiriFi]  (und  du  kreissetest) 
Ps.  90,  2  ist  vregen  mn«  anoD  auf  der  Paenultima  betont,  hat 
aber  sein  Sere  durch  ein  Metheg  (rrTD^n  S.  86)  geschûtzt  be- 
kommen,  jeden&l]^  danût  die  beiden  l  auseinandergehalten 
werden.  Hithpalpel:  bnbnnrij  (und  sie  empfand  Wehe;  betrûbte 
sich)  Esth.  4,  4,  v^o  das  a  in  der  letzten  Silbe  nach  §  25,  4 
(S.  196)  nicht  auffallend  ist;  also  nicht  mit  Bô.  U.  S.  288  aus 
dem  folgenden  n  erkiârt  zu  werden  braucht 

h)  Auch  tJîin  (eilen)  gehôrt  hierher.  Denn  zvrar  tW'^'n  (eile 
dochî)  Ps.  71,  12  Kth.  kônnte  neben  siebenmaligem  inm;f\n  (1  Sm. 
20,  38  etc.)  cin  Schreibfehler  sein.  Aber  es  bleibt  immer  noch 
tTi  (eilend)  Ps.  90,  10,  und  dièses  wird  doch  sicherer  [zwar 
nicht  fur  Infinit,  abs.  mit  Mtihlau-Volck  s.  v.]  f&r  Ptc.  passivum 
mit  activem  Gebrauche  wie  û'^tfn  (eilende)  4  M  32,  17,  als  fttr 
Adjectivum  wie  n'^nti  gehalten,  was  Bô.  IL  S.  514  ftir  môglich 
liait.  Qimchi;,  WB.  s.  v.  nennt  es  ein  Nomen  (dt?);  Trg.: 
«;airnM  =  (sie  gehen  hin)  in  Erregtheit,  Eile;  Raschi  etwa: 
ini  Eifer  des  Eilens;  Abenesra:  eilig.  LXX:  on  ènijli^a  tiqu-- 
îir^g  èq)  t)fiàa  xai  7iaiâ6Vx^f]a6f4£y^a;  das  kann  nur  als  Um- 
deutung  der  etwas  dunklen  Worte  aufgefaast  werden.  Bei  den 
Andem,  selbst  bei  Ges.  Thés.,  fehlt  die  Form;  nur  nebenbei 
bei  Ta  Qbersetzt  Ges.  mit  „cito".  —  H'O'^n'^  Jes.  5,  19  bedeutet 
^es  beschleunige  sich  doch!*',  also  Qal  oder  direct -causatives 
Hiq.,  wie  Jes.  28,  16;  Ei.  20,  37;  nicht  „er  beschleunige  doch!" 
(z.  B.  Ges.  Thés.;  Miihlau-Volck  s.  v.),  weil  da  nicht  dasselbe 
Subject  wie  im  vorausgehenden  nTO"?  (es  eile!)  bleiben  kônnte 
und  auch  der  Parallelismus  mit  dem  Folgenden  zerstôrt  wûrde. 
Trg.  frei:  „Wann  wird  er  eilen  und  oflFenbaren  sein  Besonderes 
I  seine  eigenthtimlichen  Plane),  damit  wir  es  sehen  etc.**;  ebenso 
mit  Vereinigung  der  beiden  Verba  des  Eilens  die  LXX:  to 
lùxaç  iyyiadza)  ce  noir^aei.  Raschi  und  Qimchi  sprechen  im 
Com.  nicht  ûber  die  Form,  aber  der  letztere  hat  sie  im  Mikhlol 
iS,  b  als  Cohortativ  erwâhnt.  —  Da  ist  also  In  cphortativum  an 
die  3.  8g.  gehângt,  vgl.  oben  S.  190;    Buxtorf,  Thés.  p.  222; 

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508         ^^  Haupttheil:  Formenlebre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Qes.  Lgb.  §  84,  2;  Ew.  §  228,  a;  Olsh.  §  228,  b;  Bô.  H.  S.  172; 
ae8.-Kautz8ch  §  48,  3;  Stade  §  480,  c;  499,  g. 

tfnril  (und  sie  eilte,  stolperte,  stiess  an)  Hi.  31,  5  kann, 
da  ein  Impf.  Qal  V9*^n^  yorausgesetzt  werden  kann,  Impf.  Qal 
fttr  V3niv  sein,  indem  das  n  mit  seiner  Neigung  zu  yirtaeller 
Verdoppelnng  [vgl.  nur  z.  B.  inij,  nnfcj,  D*»nK]  einen  kiirzen 
Vocal  ^â  vor  sich  hat  erUingen  lassen.  So  Qinichi,  WB.  s.  v. 
tfin;  Ges.  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  232,  c  [der  aber  wie  aucb  Bux- 
torf,  Tbes.  p.  207,  falsch  Verwandlung  eines  o  in  a  annimmi, 
die  vom  vorausgehenden  Guttural  nicht  gewirkt  wird,  vgl.  oben 
S.  495];  Okh.  §  244,  e;  Ges.-Kautzsch  §  72,  weil  er  keine  be- 
sondere  Gonjugation  angiebt.  —  Da  aber  das  Hiq.  tô'^n^  genau 
in  derselben  Bedeutang  (direct-causatiy  =  stolpem,  anstossen) 
Jes.  28,  16  vorkommt,  so  halte  ich  es  ftir  richtiger,  die  Fonn 
als  Imper£  Hiq.  anzusehen,  wie  Bô.  U.  S.  520  thnt,  der  ûbrigens 
wegen  Verkûrzung  des  a  die  ^":?- Analogie  zu  Hilfe  mft.  Dièse 
ist  mir  unwahrscheinlich,  ganz  abgesehen  von  dem  unbegrtin- 
deten  Einwand  wegen  der  bei  virtueller  Verdoppelnng  doch 
gebliebenen  Milelbetonung,  welchen  sich  Bôttcher  selbst  ge- 
macht  hat.  —  Olsh.  erwahnt  die  Form  wie  bei  Qal  a.  a.  O.  so 
bei  Hiq.  §  257,  g,  ohne  sich  Uber  dièse  doppelte  Ansetzung 
ausznsprechen.  Die  Kiirze  des  a  hat  bewirkt,  dass  Mlihlau- 
Volck  und  Stade  §  515,  d  die  Form  von  einem  sonst  nicht  vor- 
kommenden  ïTOH  (eilen)  ableiten.  Zur  Annahme  eines  besondem 
Verb  scheint  die  Form  aber  nicht  zu  zwingen.  Schon  Qimchi 
103,  a  sagte  allerdings:  „yielleicht  gehôrt  die  Form  zu  den 
Verben  mit  quiescirendem  drittem  Stammconsonanten  [rf^];  ob- 
gleich  nicht  das  ^^^  [d.  2.  Stammcons.;  richtig  aber  sagt  die 
Nota  „es  ist  hier  ein  Irrthum,  und  man  muss  sagen:  obgleich 
nicht  die  Bedêutung  ("JJ3?)]  darauf  hinweist,  giebt  es  zweî 
Wurzeln  mit  éiner  Bedêutung,  denn  viele  werden  so  gefunden, 
wie  ich  bei  der  Wurzel  lÉn*»  [fol.  88.  89]  geschrieben  habe. 
Und  bei  den  Wurzeln  Tif'b  allen  haben  die  Zusatzbuchstaben 
[hier  =  Praeformativa]  nach  dieser  Art  ein  Pathach". 

i)  Von  yh  (ûbemachten)  bemerke  TtA)  (und  sie  wird  ttber- 
nachten)  Zach  5,  4;  einziges  Beispiel  davon,  dass  die  Endung 
a  der  3.  sg.  fin.  Pfi.  in  à  verândert  worden  ist;  (liber  à  ftlr  a 
am  Fem.  vgl.  Jes.  59,  5;  am  Cohortativ  und  Imp.  S.  190.  318. 
422);  nsbr  (und  wir  wollen  ûbemachten)  Ri.  19,  13;  Impf.  l'^b^ 
u.  s.  w.rJussiv:  iblj-b»  (tibemachte  nicht!)  2  Sm.  17,  16;  aber 

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Verba  •'i^j?  quiesc.    §  39,  i— m.  509 

in  der  Pausa  auf  der  Letzten  betont  und  mit  Pathach  Ri.  19,  20; 
und  Hl  17,  2  das  blosse  ibn  auf  der  Letzten  betont  nnd  mit 
Pathach  fur  Sere,  vielleicht  wegen  des  folgenden  !P  (Bô.  U. 
S.  512),  vielleicht  wegen  der  nahen  Pausa  (Olsk  §  244,  e). 
Imperativ  l*tb  etc.  Inf.  )^bb  1  M  24,  25  etc.,  aber  einmal  ■}•»% 
v.^;  Particip  D*»?b  (Uebemachtende)  Neh.  13,  21.  —  Niqtal 
nur  „sicli  beharrend,  halsstarrig,  widerspenstig  zeigen"  ïO^^^  2  M 
15,  24  etc.  Hiqtil.  Perf.  4  M  14,  29  Dnb'»bn  (direct-causativ: 
Halsstarrigkeit  zeigen).  Impf.  einmal  =  „ûbemachten  lassen", 
also  indirect-causativ,  "j*^^  2  Sm.  17,  8;  sonst  nur  direct-causativ 
„Halsstarrigkeit  zeigen"  und  zwar  einmal  "J^JÎ  (und  es  zeigte 
Halsstarrigkeit),  sonst  aber  in  dieser  Bedeutung  13"^b?  2  M  16,  2, 
'3'^^!?  V.  7  Qeri,  'j'^bti  4  M  14,  27  etc.  Die  Verdoppelung  kann 
fur  3^':?-Analogie  mit  Ersatzverdoppelung  erklârt  werden;  aber 
richtiger  scheint  die  Ursache  in  Verdoppelungsneigung 
des  anlautenden  Stammconsonanten  gesucht  werden  zu 
mûssen,  vgl.  S.  450  .bei  biûS. 

k)  Von  :iT\  (hadem,  processiren)  an  etc.,  aber  auch  fjîa*»'! 
Hi.  33,  13;  Impf.  ^r\r\  Spr.  3,  30  Kth';  aber  sonst  a-^Vetc. 
Imp.  n*'^  etc.  na*»"!  mit  Milrabetonung  theils  vor  einem  Gut- 
tural (Ps.  35,  1),  theils  zur  Herstellung  gleichen  Tonfalls 
(43,  1;  74,  22;  119,  154);  vgl.  oben  S.  443.  Inf.  ^rh  Ri.  21,  22 
Kth.,  sonst  aber  mit  î  und  einmal  wegen  Zusanmiensprechens 
zweier  a  mit  i  Am.  7,  4;  so  jedenfalls  richtig  Bô.  II.  S.  513. 
l*»!  wieder  als  Inf  abs.  Jr.  50,  34;  aber  nicht  ist  mit  Bô.  § 
994,  9  neben  nn  und  S'^nti  (Haderer)  1  Sm.  2,  10;  Hos.  4,  4 
auch  a'^n;  Particip;  vgl.  S.  403  f.  bei  Ç|D'i''  und  S.  504  bei  n6\ 

1)  nw  (bei  sich  sinnen  etc.),  nicht  im  Perf;  beim  Impf 
nur  n'^te';  etc.  Imp.  n"^'©  etc.  Inf  niteb  1  M  24,  63;  Trg.  Ont: 
ïTîJ^^  (ad  orandum);  LXX:  tov  àdoXeaxijoaL  (um  zu  plaudern); 
Vulg.:  ad  meditandtmi;  jedenfalls  nicht  mit  Bô.  H.  S.  508  = 
TOV  (pQvyaviÇead^ai^  was  ich  im  Lexicon  nicht  finde,  aber  jeden- 
falls von  q>çvyavov  (Reisig)  ebenso  denominirt  sein  soll,  wie 
Bô.  jene  hebr.  Form  als  Denominativ  von  n*»te  (Strauch)  1  M 
2,  5;  21,  15  etc.  ansiehi  Auch  n'^Wb  (ad  meditandum)  Ps. 
119,  148.  nnitel»  („ausreden"  Luther)  Jes.  53,  8;  nniteK  (ich 
contemplire)  Ps.  143,  5;  beide  Maie  in  Pausa. 

m)  Von  DW  (stellen,  legen,  lenken,  zu  etwas  machen)  be- 
merke  z.  B.  ^TWtÛ  Hes.  7,  20   mit  dem  uncontrahirten  SuflBx; 

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510        n.  Haupttheil:  Formenlebre.  II.  B.  Schwaches  Verbom. 

Impf.  einmal  0«)te;  2  M  4,  11,  sonst  D'^fe^  etc.  Bemerke  cr'^r 
(er  wird  sie  legen)  5  M  7,  15  mit  dem  Verbalstammauslaut 
des  Perfects,  vielleicht  zum  Oleichklang  mit  dem  folgenden 
Perfect  (Bô.  II.  S.  31);  vgl.  oben  S.  224.  Vom  Jussir  be- 
merke ûto-b»  (nicbt  stelle  d.  h.  richte!)  1  Sm.  9,  20.  Imp. 
WW  etc.  Inf.  cstr.  D^'tD  fast  immer  und  nur  2  Mal  mit  t  (2  Sm 
14,  7  Qeri  und  Hi.  20,  4).  Ptc.  act.  ûte;  passivum  TTG^  2  Sm. 
13,  32  Qeri;  Kethib  TfQ'^'W, 

n)  'WitÛ  (hûpfen  vor  Preude"):  teiç  etc.  Impf.  mit  u  nur  in 
DWiDI*  Jes.  35,  1.  Das  vi  kann  nicht  fiir  den  alteren  Yertreter 
des  n  in  un  gehalten  werden  oder,  wie  man  frûber  sagte,  fur 
m  paragogicum;  auch  nicht  ftir  das  Suffix  (=  „dess  freue  sich^) 
Ges.  Lgb.  S.  279.  Dièse  zweite  Auffassung  vertritt  Qimchi 
WB.  8.  V.:  „'*';  Erklâning:  sie  firenen  sich  unter  ihnen  oder 
mit  ihnen  (ûma:?  1»  Dn),  und  so  ist  itan  Dbtiâ  1  Kg.  19,  21 
soviel  wie  „er  kochte  ihnen".  [Dièses  batte  Raschi  z.  Si  auge- 
ftihrt,  um  seine  Zustinmiung  zur  zweiten  Auffassung  zu  be- 
grûnden].  Und  es  giebt  welche,  die  erklâren,  dass  das  C  sei 
an  Stelle  des  )  und  es  sei  =  "jïiTDîxy?".  Im  Com.  z.  St.  ent- 
scheidet  er  sich  nicht.  Dièse  zweite  Auffassung  ist  unmôglich, 
weil  nicht  ein  greifbarer  Gegenstand  vorher  genannt  ist, 
worauf  sich  das  angebliche  Suffix  beziehen  kônnte.  Auch  das 
Targum  {yfTn)  =  laetentur!),  die  LXX  {Bvq^çdv&rjTi)  haben  in 
dem  Q  kein  Object  gesehen.  Man  kann  das  m  nur  ans  Assi- 
milation des  alten  n  an  den  folgenden  Labialen  (Ew.  §  91,  b; 
Bo.  II.  S.  514)  erklâren,  denn  die  Beweise  fiir  diesen  Vorgang 
sind  mannichfaltig,  vgl.  vorderhand  bei  Ewald  a.  a.  0.;  der 
auch  den  umgedrehten  Fall  von  Assimilation  (Hes.  33,  26) 
allein  erwahnt,  vgl.  unten  §  41,  5,  a;  —  einen  Schreibfehler 
kann  man  nicht  mit  Olsh.  §  244,  a  annehmen.  —  Sonst  das 
Impf.  Tîntes  etc.  Imp.  ''te'^te  etc.  Inf.  cstr.  IffWb  5  M  30,9. 
Ptc.  act.  tete. 

T 

o)  TitJ  (singen).  Vom  Perfect  ûberhaupt  nur  n©"  Ps.  7,  l. 
Vom  Imperfect  mit  u  zeigt  sich  nur  vielleicht  eine  Spur  in 
'iti'^  (er  singt  =  erhebt  seine  Stimme,  LXX  ano/néfiipstai)  Hi. 
33,  27;  erleichtertes  Impf.,  gebraucht  als  Indicativ;  daher  kein 
Einfluss  von  !^':?-Analogie  anzunehmen.  Aber  die  Ableitung 
Bôttchers  II.  S.  183,  Anm.  12  und  S.  519  von  nw  (bUcken) 
kann  nicht  ala  unmoglich  bezeichnet  werden,  wenn  sie  auch 

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Verba  v' y  qulesc.  §  39,  n— p.  511 

noch  nicht  anerkannt  ist.  Olsh.  §  244  Schluss  hSlt  die  Ab- 
leitung  von  "T)tD*  (singen)  fttr  ungentigend,  sagt  aber  nicht, 
welckes  Wort  ex  gelesen  haben  will.  Targum:  f'^'in^  =  er 
macht  gerade,  weist  zurecht  (Variante  f'^'ltl'?,  also  Pael,  bei 
Levy,  Chald.  WB.).  Abenesra  z.  St.:  „T©;rer  umgiebt  (niDJ), 
wie  in  der  Stelle  [Jr.  5,  26]  „er  geht  herum,  wie  Vogelsteller 
sich  ducken";  darum  ist  auch  die  Mauer  ^W  genaant  ygl.  ,,die 
Tôchter  steigen  tiber  die  Mauer"  [1  M  49,  22],  weil  sie  die  Stadt 
umgeben'^^ —  'ytÙV\*}  (und  sie  sang)  Ri.  5,  1  kann  ebensowohl 
von  einem  Impf.  mit  u-o  kommen,  wie  von  dem  sonst  nur  vor- 
kommenden  TttJ;  etc.  z.  B.  2  M  15,  1.  —  Imper ativ  WtJ 
2  M  15,  21  etc.  Inf.  cstr.  '^^tb  (um  zu  singen)  nur  1  Sm.  18,  6 
Kth.  und  mit  t  nur  im  Qeri  dieser  Stelle.  Ptc.  act.  ItÔ  oft. 
Pilel  ^y,t'^  (er  singt)  Zeph.  2,  14;  Ptc.  iniéç  oft. 

p)  ri?é  (gleichbedeutend  mit  Dite);  Perfect  TO;  hn*; 
nPiTÇ  Ps.  8,  7,  aber  auch  T\t  bei  folgendem  :?  Ps.  90,8;  "^Plte 
Ps.  73,  28,  ohne  dass  sich  ein  Grund  f&r  die  Milrabetonung 
angeben  liesse;  irtf  2  M  33,  4,  aber  auch  IPlt  Ps.  49,  15; 
73,  9  nach  5^"5^- Analogie  bei  Ew.  §  114,  a;  Ôlsh.  §  223,  d; 
Bo.  II.  S,  519;  Stade  §  413,  d;  —  richtiger,  wie  mir  scheint, 
in  Nachahmung  der  Singularformen  •  mit  Doppel-fi;  —  nicht 
von  eiaem  sonst  unnachweisbaren  nnte  mit  Ges.  Lgb.  S.  364; 
Rôd.  Thés.;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Qimchi  110,  a:  „Da8  Dagesch 
darinist  Aequivalent  des  |langen  Vocals;  und  manche  sagen, 
dass  sie  [die  beiden  Stellen]  zu  den  Verben  mit  verdoppeltem 
Radical  gehôren";  schwankend  zwischen  beiden  Ansichten 
Buxtorf,  Thés  p.  203;  er  fiihrt  aber  doch  auch  in  der  Concor- 
danz  die  beiden  Stellen  bei  Miti  auf  und  setzt  keîn  tT\É  an.  — 
Imperfect  nur  n"'ti;  etc.  Jussiv  z.  B.  ntePi  KJ-b»  4  M  12,  11, 
aber  nten-bx  2  M  23,  1.  Imper  ativ  tr^m  etc.'  Inf.  cstr.  nur 
T'^TIJb  Hi,  30,  1;  in  der  Function  des  Inf.  abs.  im  Qeri  zu  Jr. 
13,  16,  wenn  dièses  nicht  wahrscheinlicher  3.  sing,  masc.  Pfi. 
sein  solL 

[tellû  (weichen)  hîitte  Bo.  II.  S.  512  f.  nicht  mit  aufzahlen 
soUen;  denn  es  konnte  nur  wegen  des  mit  tnitij  in  derselben 
Bedeutung  vorkommenden  Imperfects  te'^ttj  zu  den  *^V'3?  ge- 
rechnet  werden.  Das  Imperfect  allein  aber  ist,  wie  S.  505  bei 
lia  gesagt  wurde,  ein  unsicheres  Merkmal  dafllr,  dass  ein  Verb 
'^'y  und  nicht  reines  V'!?  sei,  selbst  wenn  die  Bedeutung  dièses 
Imperfects   mit  î  nur    intransitiv    wâre.      Denn    dann    kônnte 


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512        ^^*  Hauptiheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

immer  noch  angenommen  werden,  dass  das  Hiq.  zufallig  nur 
im  Impf.  vorhanden  ware  nnd  eben  nur  direct-causatiye  Be- 
deutung  hâtte.  Es  hat  aber  auch  ttf'^ti^  wenigstens  Mi.  2,  3 
indirect-causative  Bedeutung  „weichen  lassen'^]. 

Seblusslietraebtaiig  ftber  die  '^n"». 

1»  a  handelt  es  sich  zuerst  um  die  Frage,  ob  die  Formen  des 
Perfects  Qal  -pa,  "^^i"»»;  wn;  Ha*^;  die  Imperative  z.  B.  •j'^a;  die  Infi- 
nitive  z.  B.  y^z  ursprOngliche ,  &chte  Flexionen  des  Qal  sind,  durch 
welche  das  j  als  eigentiiûmlicher  Mitielconsonant  dieser  Yerba  znr 
Anschanmig  gebracht  werden  sollte,  oder  ob  sie  Abkûrznngen  ans  dem 
Hiqtil  sind.  Gegen  jenes  kann'  aber  gesagt  werden,  dass,  wenn  das 
Bestreben  der  Spracbe  vorhanden  gewesen  w&re,  die  Eigenthfimlich- 
keit  der  *^"9  im  Unterschiede  von  den  *\"9  zu  veranschaolichen,  aie  diesea 
in  mehr  F&llen  hfttte  thun  mûssen.  Und  fïkr  dièses  kann  noch  an- 
gefûhrt  werden,  woranf  Ew.  §  127,  a  hingewiesen  hat,  dass  nicht 
bloss  thatsftcblich  im  Neuarabischen  und  Syrischen  der  Spiritua  des 
Causativstammes  unterdrûckt  worden  ist,  sondem  dass  aoch  dièses 
Stammbildongselement  gerade  bei  den  Verbis  mediae  semivocalis 
wegfallen  konnte,  weil  es  da  in  offener  Silbe  steht.  Abgekûrzte 
Hiqtilformen  sind  die  jetzt  fraglichen  Formen  fur  Qimchi  104,  b, 
vgl.  ,f£s  giebt  welche,  deren  Conjugationscharacter  n  abge&llen 
ist:  n-ia*^.  "^w^a";  so  auch  ûber  irn,  was  er  im  Mîkhlol  nicht  erwfthnt, 
im  WB.  s.  V.  at-r;  ebenso  in  Bezug  auf  die  Imperative  fol.  105,  a 
„Und  es  fehlt  von  ihnen  das  n  der  Conjugation  in  zahlreichen 
Fftllen";  und  ebenda  sagt  er  in  Bezug  auf  die  fraglichen  Infinitive: 
^X^\  wie  Y^rf:>  etc."  Ebenso  urtheilt  Buxtorf,  Thés.  p.  218—220  nnd 
desshalb  bringt  er  die  jetzt  firaglichen  Formen  in  der  Goncordanz 
unter  dem  Hiqtil.  —  Wenn  sich  also  das  UrtheU  dahin  neigen  za 
mûssen  seint,  dass  die  angefûhrten  Formen  Abkurzungen  ans  dem 
Hiqtil  seien,  so  muss  aber  doch  eingewendet  werden,  wesshalb  denn 
dièse  Abkûrzung,  wenn  sie  stattgefunden  haben  soll,  so  selten  ein- 
getreten  sei.  Dieser  Einwand  kann  nicht  mit  der  Bemerkung  zortlck- 
gewiesen  werden,  dass  die  Gleichheit  der  Bedeutung  bei  Qai  und 
Hiq.  hinzukommen  musste,  wenn  die  Abkûrzung  Statt  finden  sollte; 
denn  vgl.  nur  »«;  yA  Spr.  9,  12;  Ps.  119,  51;  ^•'jrt  Ps.  35,  20.  —  Zwar 
der  Umstand  spricht  nicht  entscheidend  gegen  die  Herleitung  dieser 
Formen  vom  Hiqtil,  dass  bei  "pa  '^r^^^  nur  eine  intransitive  Be- 
deutung vorhanden  ist,  die  also  nur  aïs  dîrect-causative  des  Hiq. 
ht&her  vor  der  fraglichen  Abkûrzung  ezistiren  h&tte  kônnen;  wfthrend 
doch  auch  un  abgekûrzte  Hiqtilformen  die  direct-causative  Bedeutun^^ 
neben  der  indirect-causativen  zeigen.  Denn  es  ist  immerhin  m(Sglich, 
dass  man  das  Hiq.  nicht  in   allen   denjenigen  F&llen  abgekflrzt 


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Schlnssbetrachtung  ûbei  ^'\"9.  §  89.  513 

sprach,  in  denen  seine  Bedeatung  [eben  die  direoi-causative]  zu  der 
des  Qal  znrûckkehrte,  aUo  das  fiildungselement  des  Gausativstammes 
nicht  mehr  zur  Unterscheidung  n($thig  gewesen  w&re.  —  Wenn  aber 
auch  die  Bedeutong  keinen  Entscheidungsgrund  gegen  die  ^bleitong 
dieser  Fonnen  ans  dem  Hiq.  bildet,  so  liefert  auch  die  Bedeutong 
keinen  Entscheidungsgrund  dafor,  weil  keine  von  den  mGglicher- 
weise  abgekûrzten  Formen  indirect- causative  Bedeutung  hat,  vgl. 
zu  vr^i  §  40,  g.  —  Also  es  bleibt  immer  die  Frage,  wesshalb  wir  bei 
andem  Zeitwôrtem  mediae  i  keine  solche  fragliche  Abkârzung  des 
Hiqtil  finden,  und  wesshalb  gerade  bei  ZeitwOrtem,  welche  auch  in 
Formen,  die  nicht  vom  Hiqtil  kommen  k5nnen,  eine  Hinneigung  zu 
I  zeigen,  vgL  das  Ptc.  act.  iV;  paw*  b*^  (gelôgt);  ^^n  (Gericht).  — 
Also  Bcheint  es,  dass  die  genannten  Formen  nicht  aïs  Abkfirzungen 
aus  dem  Uiq.  aufzufassen  sind,  obgleich  auch  Stade  sie  so  auffiasst, 
vgl.  §  143,  c  „Die  sogenannten  Yerba  mediae  I  der  hebr.  Sprache 
sind  nur  abgekûxste  Causativstâmme  von  Wurzeln  n"9.  ^^z  entstand 
aiis  ns-^ah.  Aehnlioh  bilden  in  vulg&rarabischen  Dialecten  Wurzeln 
mediae  t  die  Gausatiyst&mme  zu  Wurzeln  ^*'9".  Vgl.  diesen  Stand- 
pnnct  in  seiner  ganzen  Entschiedenheit  auch  bei  Schick,  Uebungs- 
bach  zu  N&gelsbachs  Grammatik  II.  §23;  Seffer,  Elementarbuch  §  47. 
Auch  ftir  Ges.-Kautzsch  §  73,  1  hat  es  „mehr  Wahrscheinlichkeit, 
dass  wir  es  thatsâchlich  mit  yerkûrzten  Hiqtilformen  zu  thun 
haben".  Auch  BO.  II.  S.  510nimmt,  was  von  den  jetzt  fraglichen 
Formen  die  wenigen  Perfecte  anlangt,  „eine  Uebertragung  der  ab- 
gekûrzten Hiqtilformen  auf  das  Perfect"  an. 

1,  b.  —  Die  angefôhrten  Formen  sind  also  wahrscheinlicher 
directe  Umbildungen  aus  dem  Qal  i^s  etc.  ïch  knûpfe  an 
folgende  Worte  von  Ges.  Lgb.  S.  408  „Das  im  Stftmm  befindliche 
[nach  Ges.  ursprûngliche]  Jod  hat  dahin  gewirkt,  dass  unter 
mehreren  môglichen  Formen  die  mit  dem  £-  und  I-Tone  gew&hlt 
wurde,  wie  im  Inf.  cstr.,  Fut.  u.  s.  w.*'  und  an  die  von  Olshausen 
§  233,  d  Schluss  an:  „Ëndlich  sind  hier  einige  Perfecte  mit  ur- 
sprûnglichem  ■«  zu  erwfthnen,  die  bei  ursprOnglichem  i  nach  dem 
zweiten  Radical  anders  behandelt  sind,  als  die  ûbrigen  bisher  auf- 
gefôhrten  Formen.  Bei  Ausstossung  des  zweiten  Radicale  ist  nftm- 
lich  nicht  eine  Yerschmelzung  der  Vocale  à  und  t  vollzogen,  sondem 
das  I,  verl&ngert,  jedoch  in  î,  auf  den  ersten  Radical  iibertragen. 
So  in  der  3.  pers.  y^^  etc."  Bickell  §  136  sagt  nichts  ûber  die  Her- 
kunft  der  fragUchen  Formen,  die  auch  er  fôr  Qal  erkl&rt;  ebenso- 
wenig  Land  §  21^,  b.  Mûller  §  271,  d  sagt:  „eine  andere,  wie  es 
Bcheint,  spUtere  Bildung  [des  Qal]  mit  demselben  I,  welches  die  be- 
treffenden  Verba  im  Impf.  etc.  zeigen";  also  er  leitet  das  i  ausAnalogie- 
wirkung  des  Ixnperfectstammes  her.   Ëinen  solchen  Einfluss  der  Ânalo- 

KOiiig,  Lahrgebftttde  d.  hebr.  Spr.  38 

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514         H-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbnm. 

gie  des  Imperfectstammes  auf  den  Vocal  des  Perfectstammes  kaon 
man  wohl  nicht  anerkennen.  Musa  man  nim  auch,  vgL  Nr.  2,  za- 
geben,  dass  ^4,  r-i,  s^^  wie  kein  aus  dem  Hiq.  stammendes,  so  auoh  kein 
ursprûngliohes,  sondern  ein  aus  der  aUgemeineii  ZospitEUiig  des  uxai 
hervorgehendes  "^  besitaen;  aber  woher  sollen  aie  hinier  dieeem  ^  auch 
ein  i  d.  h.  neben  ihrem  transitiTen  YocaUsmos  (hajan,  hân),  auch 
einen  intransitÂven  (wie  màwît,  ma)  besessen  haben?  Abgeleitet 
wenigstens  kann  dièses  ï  ans  intransitiver  Bedeatung  nicht  werden; 
es  kann  dieser  f-vocal  aber  wohl  aus  dem  Einflnss  des  j  hergvleitet 
werden,  welches,  nachdem  es  eben  infolge  jenes  allgemeinen  Ueber- 
ganges  von  1  in  "^  entstanden  war,  sich,  um  sich  eu  bewahren  and 
geltend  zn  machen,  auch  den  homorganen  Vocal  i  eneogt  hat^  so- 
dass  "pa,  Mn  etc.  entetand.  Meine  Ableitnng  des  i  der  fraglichen 
Formen  ist  also  verwandt  mit  der  von  Ges.  im  Lgb.,  nnr  dass  er 
sagt,  das  Jod  habe  die  Auswahl  unter  mehreren  mOgliehen  Formen 
[w&hrend  doch  fur  die  Sprache  die  unmotiyirte  Existent  mehrerer 
mGgiicher  Formen  eine  nnbekannte  Grosse  war]  beeinflosst;  aber  Ton 
mir  die  Anschauung  empfohlen  wird,  dass  das  entsiandene  Jod  zn 
seiner  Selbstbehaoptnng  im  Perfect  sich  gedehnt,  im  Impf., 
Imp.  und  Inf.  aber  sich  das  u,  welches  nach  der  Analogie  des  starken 
Verbs  mit  ihm  zusammentraf  {jtû^nu  etc.)  assimilirt  hat.  BO.  II. 
S.  510  brauchte  nicht  ûber  den  Einfluss  des  Jod  auf  den  Characier- 
vocal  der  ImpfP.,  Impp.,  Inff.  zu  sprechen,  weil  er  den  Vocal  u  in 
B!)p;  als  einheitliche  GrGsse  ansieht,  also  meint,  es  habe  sich  ^?s-» 
u.  s  w.  gleich  als  Einheit  in  i"?;  etc.  verwandelt.  Dagegen  ^t 
das,  was  oben  bei  den  *i"9  S.  480  bemerkt  ist.  Was  das  Impf.,  Imp., 
Inf.  anlangt,  so  spricht  sich  nicht  Olsh.  §  244,  e;  2d5,  g;  ebensowenig 
Bickell  §  136;  Land  §  207  g;  210,  g  aus;  aber  Mûller  §  266  tran- 
scribirt  richtig:  Jabjun  «=  jàbin\  Vjun  =-  6în. 

1,  c.  —  Wesshàlb  die  angefOhrten  Formen  nicht  von  Verben 
mit  ursprûnglichem  mittlerem  *«  siammen,  wie  Ges.,  Olsh.,  Bickell 
Land,  MuUer  annehmen,  siehe  unter  Nr.  2. 

2,  a.  ~  Es  handelt  sich  jetzt  zweitens  um  ]|,  p»  etc.;  kurz 
um  aile  Formen,  welohe  von  den  in  diesem  §  bdiaadelten  Verben 
die  Flexion  der  i"»  zeigen.  Doch  kommen  dabei  aile  dii|}eaigen 
Formen  der  '\"f  nicht  in  Betracht,  welche  ohne  Mitwirkung  einea 
1  erklftrlich  sind.  Also  nicht  die  Infinitivi  absolnti  Qal  mit  o;  auch 
nicht  der  Inf.  cstr.  Qal  and  das  Ptc.  pass.  mit  m,  weil  da  auch  ein 
ursprunglicheA  j  einen  ideellen  (vgl.  oben  S.  476  f.)  verlftngemden 
Einfluss  auf  den  characteristischen  Vocal  der  Form  ausgeûbt  haben 
kOnnte;  auch  nicht  das  Hiq.,  weil  sich  dessen  $  vielmehr  leichter 
bei  den  ursprilnglichen  -""y  als  bei  den  '\*''P  erkl&ren  wûrde.  Die 
Hoqtalformen  sind  nur  dann  ein  Beweis  fîlr  "t^y-flexion,   wenn  man 


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SchluBBbetracbtimg  fiber  ^^Vy.  §  39.  515 

aonimint,  dass  das  û  hinier  n  etc.  dnrch  dos  i  der  n"9  verst&rkt  sei. 
Weil  dièses  âber  nimôihig,  jedenfalls  zweifelhaft  ist,  vgl.  oben.  §  38 
ScbloBsbetTacfatung  S.  485,  so  habe  ich  die  Hoqtalformen  nicht  bel 
den  eiBzelnen  Verben  bemerkt.  Auch  die  iDiensiTformen  mit  o 
werden  diejeiiigeii  nicht  aus  i"9-flezioii  ableîten,  wèlche  dièses  o 
nicht  ans  au  erklftren.  Ëin  festet  Anhalt  fûr  i"]r-flezioii  ist  aber  das 
Kiqtal,  Ygl.  nnter  2,  b.  —  Es  fragt  sioh,  ob  die  angegebenen  Formen 
Ton  angeb]îch  abgekflnten  Biqtiiformen,  oder  von  ursprflnglichen 
-^'9,  oder  y  on  nrsprûnglichen  i"9  stammen.  —  Man  kann  zun&chst 
sagen,  die  Erscheinang  der  Abkûrzung  von  Hiqtilformen  habe  die 
Sprache  weiter  zn  solcher  Selbstvergeasenheit  gefilhrt,  dass  sie  dièse 
abgekfirzten  Hiqtilformen,  wie  znnftchst  z.  B.  "^"9  su  ""ns  gemacht, 
alflo  nach  i"9- Analogie  flectirt  habe,  endlich  auch  Formen  wie  yi^; 
gebildet  habe.  Das  ist  die  Vorstellung  von  Ewald  §  127,  a;  ob- 
gleich  er  in  unklarer  Halbheit  die  *)"y- Analogie  zwar  ins  Qal  ein- 
dringen  l&sst,  aber  von  den  abgeleiteten  Yerbalst&mmen  (^Sna,  ^aSs) 
sagt.  dass  sie  von  1  ausgingen,  wie  auch  Stade  §  249,  a  f  as  von  n"9 
herleitet.  Auch  Ges.-Eautzsch  sàgt  §  73, 2  „Die  angefûhrten  Hiphil- 
formen  ^*an  etc.  lassen  sich  eben  so  leicht  auf  Yerba  i"9  zurûck- 
fuhren  und  mOgen  zum  Theil  wirklich  zu  solchen  geh($ren.  Dasselbe 
gilt  vom  Niph.  ]taa,  Fil.  -ja-a  und  fiithpal.  ^aianh  (von  ^*a  oder  lia)". 
Dièse  Anschauung  Ewalds  ist  unannehmbar.  Er  scheint  auch  zu 
seinem,  nunmehr  nach  Ausgangspunct  (1,  a)  und  Gonsequenzen  (2,  a) 
beschriebenen  Standpunct  nur  gekommen  zu  sein,  weil  er  einem 
andem  Extrem  entgehen  wollte.  N&mlich  er  tadelt  es  §  127,  a, 
Anm.,  dass 

2,  b  —  seit  Schultens  die  neueren  Grammatiker  bei  ]^^  etc.  ur- 
Rprflngliche  Yerba  '***:f  langenommen  h&tten.  Das  hat  allerdings 
6  es  en i  us  Lgb.  gethan,  indem  er  §  107,  2  schrieb:  „Es  erhellt 
hieraus,  dass  diejenigen  Formen,  in  welchen  hier  das  radicale  Jod, 
dort  das  radicale  Yav  weggefallen  ist,  mit  einander  zusammentreffen 
z.  B.  ]a  fiir  "pa  und  Dp^  fOr  D^p^;  so  im  ïnf.  abs.  Eal;  ganz  Hiphil. 
Dazu  kommt  aber  noch,  dass  dîese  Yerba  wirklich  von  jenen  in  ge- 
wissen  Formen  das  Yav  entlehnen  z.  B.  in  la-^a  und  iiap,  ^ann". 
Dièses  zweite  Extrem  ist  ebenso  zu  verwerfeu.  Denn  wir  beobachten 
nicht  bloss  im  Allgemeinen  eine  Tendenz  des  u  zum  bequemeren  i 
hin,  vgl.  S.  128  f.  193.  215.  398.  436;  sondern  wir  bemerken  auch 
bei  den  Yerbis  tertiae  1  ganz  deutlich  einen  Uebergang  in  verba 
tertiae  *«  §  41. 

Aber  lâsst  sich  nicht  die  Anschauung,  dass  z.  B.  in  ^a  ein  Yerb 
mit  ursprunglichem  mittlerem  ■»  vorliege,  so  festhalten,  dass  trotz- 
dem  in  ^a  etc.  kein  Uebergang  dieser  Yerba  in  die  Flexion 
der  V'y  Statt  findet,  wie  es  Olshausen  §  233,  d;  §  263  Schluss  an- 

83» 


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516        I^-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Sohwaches  Yerbum. 

aieht?  Wir  wissen  schon  ans  der  Schlussbetrachtong  ûber  die  Flexion 
der  '\*'y,  oben  S.  476.  480,  wie  Olshausen  dieser  Standpankt  ni5glich 
geworden  ist.  £r  nimmt  ja  an,  dass  zur  Bildung  von  wpi  nicbt  die 
Mitwirknng  des  i  von  Bip  nGtbig  gewesen  sei,  sondem  dass  6  ein- 
facb  Trflbung  eines  langen  a  sei;  folglicb  braucht  er  anch  bei  paa 
und  l't-Ti  nicht  die  Mitwirkung  eines  v,  folglich  beweisen  ihm  dièse 
Niqtalformen  nicbt  den  Uebergang  der  angenommenen  '^"y  in  die 
Flexion  der  V'3?.  So  auch  bier  wieder  Bickell  (vgl.  oben  S.  476), 
indem  er  §  S2  sagt:  i,D*ip3,  l^aa  from  naqvam,  nabyan**,  Land  spricht 
Ton  den  in  diesem  §  fraglicben  Verbis  nicht  bei  den  Verbalstammen 
auRser  Qal.  MûUer  §  266  sagt  bloss:  „Die  abgeleiteten  Stftmme 
zeigen  keinen  Unterschied  zwischen  *)"»  und  "^'^^^  —  So  sicber  aber 
nnn  in  Bips  das  Ô  nicht  ohne  Concnrrenz  eines  i  entetanden  sein 
kann,  so  sicher  beweist  auch  das  ô  von  ^aa  und  ^nn^  Uebergang  von 
angeblichen  "«"9  in  <  die  Flexion  der  i"»;  oder  vielmehr  dièse  Fonnen 
ftthren  uns  ûberbaupt  zu  einer  andem  Anschaunng  fiber  den  nr- 
sprûnglichen  mittleren  Bestandtheil  dieser  Yerba. 

2,  c.  —  Es  bleibt  nur  die  AufiEassung  ûbrig,  dass  diejenigen 
Verba,  bei  denen  anerkanntermaassen  Bildungen  wie  von  *i*'9  vor- 
kommen,  auch  ursprQnglich  i  als  mittleren  Bestandtheil  besesscn 
haben,  dass  aber  das  *i  als  mittlerer  Bestandtheil  ebeuso  wie  als 
erster  und  letzter  Bestandtheil  (bei  den  ''i"fc  und  •»'ï"^)  dem  be- 
quemeren  "^  in  einer  Anzahl  von  Bildungen  gewichen  ist.  Das  ist 
der  Standpunct,  der  von  BOttcher  IL  S.  510—516  vertheidigt 
worden  ist.  Und  da  auch  ich .  auf  Grund  der  vorhergehenden  Er- 
w&gungen  dieser  Anschauung  znstimmen  muss,  so  habe  ich  derselben 
durch  BezeichnuDg  dieser  Verba  als  "^i''^^  Ausdruck  gegeben.  —  Zur 
Anerkennung  dièses  Standpunctes  ist  nur  noch  das  Zugest&ndniss 
nôthig,  dass  das  Arabische  nicht  in  allen  Stûcken  die  &ltere  Qestalt 
des  HebrS.ischen  darstelle,  sondern  dass,  ebenso  wie  jâbisa  mit  dem 
durchgângigen  j  gegenûber  tia;»,  >i'»iaSn,  auch  z.  B.  bâna  mediae  Je 
eine  jiingere,  vôlligere  Durchdringung  des  i-j  anatatt  des  M-tr  ent- 
halte.  —  Ueberdiess  entsprechen  den  meisten  zu  den  "^i":?  geh()ren- 
den  Verben  auch  im  Arab.  solche,  welche  tr  als  mittleren  Laut 
haben;  vgl.  nî^,  arab.  gâcha  (abrupit  fluxns  terrae  partem);  >u, 
gala  m  éd.  *t  (sa!  ta  vit);  i^n  dâna  med.  i  (inferior  fuit);  v^  dâsa 
med.  1  (calcavit  pedibus;  trivit);  hm  châla  med.  i  (conversa  fuit 
res  etc.);  ^%rt  châsa  med.  i  (traxit  humi  syrmam,  den  Boden  streifen, 
pervasit);  yh  vgl.  mit  lâna  med.  "^  (lenis,  mollis  fuit);  a^*^  râha  med 
1  (coagulatum  fuit  lac;  mentem  turbatam  habuit  vir;  etc.);  zu  r\v 
vgl.  syrisches  schewâch  (pullulavit)  ;  v^r  schâna  med.  \  was  auch  be- 
deutet  ,,commotus  fuit  [in  utero  foetus]^';  ^^^7  hângt  zusammen  mit 
8Ûra  med.  i  adscendit    und    circuraivit,    vgl.  arab.    sûrun    (mnnis); 


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Verba  ^*9  quieec.  §  40,  a.  b,  517 

siêffàrun  (armilla);  mit  rvn  ISsst  sich  kein  arabisches  Verb  munittel- 
bar  verbinden,  wenn  man  nicht  sâda  med.  i  (princeps  fait)  mit  der 
BedentoDg  von  n^v  „diiigere,  lenken*'  zosammenbriBgen  will. 


§  40.   Yerba  '^'':^  qulescentia. 

Nicht  quiesciren  lassen  ihr  j  aj»  (anfeinden),  vgl.  '^rû^K'1 
2  M  23,  22;  ^'^:P  (ermatten),  vgl.  rt&^i  Jr.  4,  31. 
Âber  ihr  j  lassen  quiesciren: 

a)  TT  (sieden,  aufwallen,  ttbermûthig  sein).  Es  fragt  sich, 
ob  ein  TiT  anzunehmen  sei  wegen  der  Verwandtschaft  mit  'l'^ 
(Topf).  So  Mûhlau-Volck,  welche  auch  lil  (Liebe)  vergleichen. 
Aber  Bôttcher  IL  S.  510,  Anm.  2  hat  wenigstens  insoweit 
Recht,  wenn  er  kein  TïT  im  Wôrterbuch  angesetzt  wissen  will, 
als  keine  hebr.  Verbalfonn  sicher  Y'I^-flexion  zeigt;  denn  es 
existirt  nur  das  Pf.  Qal  IT  2  M  18,  11;  Jr.  50,  29;  Impf.  Tr 
2  M  21,  14  etc.;  Hi.  ')TJT7  (direct-causativ:  Uebermuth  zeigen) 
Xek  9,  10.  16.  29;  TTJJ  (indirect-causativ:  und  er  liess  sieden) 
1  M  25,  29.  Dièse  letzte  Form  ist  von  TT  auch  abgeleitet 
bel  Olsh.  §  244,  e;  von  „TiT  vel  Tf'  abgeleitet  durch  Ges. 
Thés.;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Aber  von  einem  Verb  TO  ist  die 
Form  hergeleitet  beî  Qimchi  75,  a.  b  „flir  ix^y,  der  lange 
Vocal  ist  Aequivalent  f&r  das  Dagesch'*;  ebenso  WB.  s.  v- 
TT3;  Buxtorf,  Thés.  p.  157,  und  in  der  Concordanz  steht  darum 
dièse  Form  unter  tn.  Man  glaubte,  das  1  M  25,  29  fblgende 
Nomen  TTS  nicht  von  TiT  eder  Tt  herleiten  zu  konnen.    Die 

.  T 

Andem  haben  die  Form  nicht. 

b)  XS^^^  (losstûrmen,  anfahren),  vgl.  tD'^Ç  (Stôsser).  Davon 
steht  O?^  1  Sm.  25,  14;  aber  i:?;5  14,  32"Qeri,  WÇ:;  15,  19; 
80  nach  der  Neigung  des  ^  zu  virtueller  Verdoppelung. 
Dièses  ist  die  Ableitung  von  Qimchi  103,  a;  WB.  s.  v.;  Bux- 
torf Thés.  p.  207  und  in  der  Concordanz,  die  aber  liber  das 
Paihach  unter  dem  Praformativ  nicht  sprechen;  Ges.  Thés. 
8.  V.;  [Ew.  erwahnt  die  Form  nicht];  Olsh.,  der  die  Form  beî 
Qal  §  244,  e  und  bei  Hiq.  §  257  erwahnt  [zu  letzterer  Ansetzung 
liegt  kein  Ghmnd  vor;  vgl.  dasselbe  Verfahren  von  ihm  oben 
8.  508];  Bô.  IL  S.  520,  der  unwahrscheinlicher  Weise  die 
VerkOrzung  des  a  aus  :^"!?- Analogie  ableitet;  Mûhlau-Volck 
im  analyt  Anhang,  die  also  hier  eine  andere  Position  ein- 
nehmen,  als  bei  ttînç;  S.  508;    Ges.-Kautzsch  §  72,  Anm.   9, 


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518         II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

nur  dasB  er  die  Wahl  zwischen  „t3ïl!?  oder  û^J?*'  lâssi  Stade 
§  499,  b  legt  ein  ^'y  zu  Gfrunde  und  erklârt  darum  die  Form 
fiir  Hiqtil;  ûberdiess  urtheilt  auch  er  hier  anders  als  bei  IDnç^ 
obgleich  doch  bei  letzterer  Form  das  kurze  a  hinter  dem  Prâ- 
formativ  sich  bei  der  grôsseren  Neigung  des  n  zu  virtueller 
Verdoppelung  leichter  erklârt  als  bei  unserm  t3?^5*  Da  ûber- 
diess die  Form  mit  Pathach  nur  einmal  als  Qeh  fiir  '1D^*  and 
das  andere  Mal  unmittelbar  Yor  Wr)^  erscheint^  so  kanti  man 
vermuthen^  dass  eine  Art  Assimilation  in  der  Aussprache  beider 
Formen  statigefunden  bat  So  sagt  auch  Mttller  §  271, 1  n^er- 
muthlich  nach  der  Analogie  der  hâufigen  Form  von  den  n"b". 

c)  T^?  (heiss  sein).  In  ^'^ynq  Hos.  7,  4  ist  zwar  nicht  mit 
Qimchi  z.  St.  „wie  T^^ïtû";  Ges.  Thés.  s.  v.  T!?  und  Bôttcher 
§  1142  der  Inf.  lî^y  mit  der  Prâposition  11Q  zu  suchen,  sonderB 
es  ist  Ptc.  Hi.,  Ew.  §  298,  b.  Dièses  Ptc.  Hi.  ist  aber  weniger 
wahrscheinlich  mit  Mûhlau-Volck  s.  v.  n^l!^  von  diesem  abzu* 
leiten  (wie  es  schon  manche  zu  Qimchi's  Zeit  thaten,  WB. 
8.  V.  'y'MP)  in  der  gewagten  Bedeutungsentwickelung  „den  Back- 
ofen  anregend,  aufweckend,  schtirend";  yielmehr  ist  es  Ptc.  Hi. 
von  n*^^  (heiss  sein),  wovon  bei  demselben  Hosea  11,  9  'VSf 
(Hitze,  nâmlich  des  Zornes)  steht. 

d)  y^lû  (graue  Haare  haben);  vgl.  y^iû  und  ^D'^to  (graues 
Haar  etc.);  Ptc.  ate  Hi.  15,  10. 

e)  r*?i  ^g^  r^»  vielmehr  Plural  D'»?"'TD  (Urin).  Denn  davon 
ist  jedenfalls,  obgleich  nicht  unmittelbar  als  Ptc.  Hithpael 
=  l!)r!ttJ^  abzuleiten  das  T^r?«:Q  (pissend)  1  Sm.  25,  22  etc. 
Als  wenn  die  vorhandene  Form  unmittelbar  von  'j'^tD  kame, 
spricht  darûber  Ew.  §  132,  d;  vgL  den  flir  mich  undurch- 
sichtigen  Ausdruck  bei  Stade  §  162  „es  konnte  eine  Spur 
eines  Reflexivs  vom  Causativstamme  sein'\  Gegen  unmittelbare 
Ableitung  der  vorliegenden  Form  von  l'^ID  spricht,  dass  man 
dabei  annehmen  mttsste,  aus  ^^ÎW'û  sei  vom  Volke,  weil  es  fast 
wie  Ptc.  Hi.  klang,  vielmehr  l'^ri©»  gemacht  worden.  —  Vielmehr 
stammt  das  vorliegende  Particip  nur  mittelbar  von  f^V^  in- 
sofem  der  Hithpaelstamm  y^ntn  tiberhaupt  zu  ^PIÎJÏI  wurde, 
dièses  als  Hiqtil  aufgefasst  und  darum  das  Particip  unter  dem 
ti  mit  a  gesprochen  wurde.  So  Rod.  in  Ges.  Thés.  s.  v.  l*»©; 
Mûhlau-Volck  s.  v.;  vielleicht  auch  Olsh.  §  258,  a,  obgleich 
er  vom  Hithpael  als  Vermittler  einer  Secundarbildung  aus  ']^ 
nichts  sagt.  —  Eben  erst  aus  dem  verkannten  Hithpael  kann 


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Verba  •»"»  qnieso.  §  40,  c^g,  519 

das  nachbiblische  Qal  )tyW  abgeleitet  werden,  wovon  unsere 
Fonn  bei  Qimchi,  WB.  mit  ansdrûcklicher  Citation  einer 
Mischnastelle  und  bei  Buxtorf  in  der  Goncordanz  abgeleitet 
ist.    Bdttcher  erwàhnt  unsere  For^  nicht. 

f)  Von  T*»r)  nach  :^"5^- Analogie  TJnn,  in  Pansa  Ttirt  (ab- 
schneiden)  Jes.  18,  5.  Dies  ist,  da  es  im  Arab,  tâza  mediae 
Je  wirklich  giebt  und  im  Talmud  f^rtii,  TPiri  (abschneiden) 
gebraucht  ist,  eine  sicherere  Ableitung,  als  wenn  man  mit  BOd. 
in  Oes.  Thés,  ein  Verb  TTn  au&tellt.  Die  erstere  Ableitung 
wird  auch  ausser  von  Ges.  selbst  von  Mlihlau-Volck  s.  v.;  Olsh. 
§  255,  i  „vennuthlich";  Bô.  §  1142.  1147;  Mûller  §  272,  a;  — 
die  zweite  jedoch  von  Ewald  §  141^  b  Schluss  ;  Stade  §  393, 
b,  fi  vertreten;  wie  es  scheint,  auch  von  Oes.-Kautzsch  §  29, 
4,  c,  Anm.  Die  erstere  Ableitung  hat  auch  Qimchi  vorgezogen. 
Denn  er  f&hrt  zirar  Mihhlol  130,  b  die  Form  bei  den  y:^  auf, 
aber  ftgt  hinzu:  „nnd  es  scheint  zu  den  Yerben  mit  quies- 
cirendem  mittlerem  Radical  zu  gehôren,  wie  "DDïl  [was  er  ja 
unrichtig  von  l'ifi  ableitet;  oben  S.  351]";  und  so  stellt  er 
auch  im  WB.  die  Form  unter  TTM,  sagt  aber  nach  Erwâhnung 
der  Mischnaformen:  „nnd  es  gefallt,  noch  zu  sagen,  dass  yt)ln 
ZQ  den  Verbis  mit  quiesc.  mittl.  Rad.  gehort;  aber  Rabbi  Juda 
hat  es  zu  den  Yerben  mit  verdoppeltem  2.  Radical  gestellt^S 
Buxtorfi  Thés.  p.  175  erwâhnt  aber  nur  die  Ableitung  von  TTM 
und  damach  in  der  Goncordanz. 

g)  Denominativa:  v 
n*»?  (pflûgt  einen  Neubruch!)  Jr.  4,  3;  Hos.  10, 12.    Dièse 

Verbalform  ist,  weil  sie,  mit  dem  Substantiv  1*^^  zu  einer 
Redensart  verknûpft,  aufkritt,  wahrscheinlicher  erst  von  diesem 
T3  abgeleitet,  als  dass  umgedreht  ^1*^3  als  Yerkûrzung  des  in- 
direct-causativen  Hiq.  Tï'^^'Tl  (lasst  leuchten,  nâmlich  den  Acker 
d.  h.  macht  urbar!)  den  Anlass  zur  Entstehung  des  Substantivs 
1^2  gegeben  hatte.  Es  konnte  auch  ein  zum  ersten  Maie  um- 
geackertes  StQck  Land,  als  ausgelichtet  und  hellscheinend,  eher 
eine  „Leuchte"  genannt  werden,  als  dass  man  zu  dem  ailge- 
meinen  Verb  T?n  gerade  das  Hauptwort  ,Jiand^  Acker"  er- 
gânzte.  Endlich  giebt  es  auch  wirklich,  abgesehen  von  diesem 
I*»?  (Auslichtung),  das  Hauptwort  13  (Leuchte)  im  Hebr.  gegen- 
ftber  dem  arab.  und  aram  nûr.  So  hoffe  ich  den  wahrschein- 
licheren  Denominativcharacter  der  Form  ^'l'^D  erwiesen  zu 
haben,   den  auch  Bo.  §  1142   behauptet  gegen    Oes.  Thés. 


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520        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  11.  B.  Schwaches  Verbum. 

und  Mtthlau-Volck  s.  v.;  Stade  §  609,  b  (Ew.  §  127;  Olsk  § 
235,  g;  Ges.-Kautzsch  §  73  erwâhnen  die  Form  nicht).  6es. 
Thés.  s.  V.  n'^5  hat  dabei  in  Âbweichung  von  seinem  Stand- 
punct  (oben  S.  513)  geschrieben  «fortassis  radix  secondaria 
ducta  a  Hiphil  verbi  n^3";  so  auch  MUhlau-Volck  s.  v.  T3  in 
Inconsequenz,  weU  auch  sie  (wie  hier  nachtrâglich  bemerkt 
werden  soll)  die  Perfecte  1*^3,  5^*^'=!,  i'^'n  nicht  als  Âbktirzungen 
des  Hiqtîl  erUâren;  Stade  a.  a.  0.  aber  in  Conseqnenz  seines 
oben  S.  513  beschriebenen  Standpunctes.  Als  abgekQrzte 
Hiqtilform  ist  in'^5  auch  gefasst  von  Qimchi  105,  a;  WB.  s.  v. 
nil  Vielleicht  meinte  Buxtorf  in  der  Concordanz  das  'n'>:  als 
Denominativum,  weil  er  gleich  die  ganze  Redensart  y^^  'i  be- 
sonders  aufFfthrt. 

f  5;  Jes.  18,  6  hat  Ges.-Kautzsch  §  73, 2  richtig  liierher  ge- 
stellt;  denn  es  ist  Denominativ  von  f'}'^  (Sommer),  und  es  wâre 

§  41,  Vcrba 

(Gewôhnlich:  Verba  n"b). 

Paradigma:  rfeà,  entblôssen;   und  „[ein  Land]  entblôssen*' 
heisst:    auswandem;    Ni.  sich  entblôssen,    enthûllen;    enthûllt 

Perf. 


Impf. 


Imp. 


Inf.  cstr. 

„    abs. 
Ptc.  act. 

„     pass. 


rfjà 

rf^ 

^ri>^ 

»':'?» 

Tltfsi 

rr'>^ 

(rj;i)r''bM 

(«:!)r!^>â 

^T. 

nbâ^ 

rfes*» 

"•b^ri 

■•'bâp 

•  T     • 

•'V» 

r^i^ 

»r\i^ 

™''*3*? 

nbâ 

pibârt 

n^ 

'^? 

^>h 

■•^â 

ns-'b? 

nr^in 

TO-'^è 

nibâ 

niban 

ni^ 

ribi 

n'bM 

n?l 

nbà 

ÏTbM 

n\xa 

^*â 

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Paradigma  der  vf^.   §  41. 


521 


auch,  wenn  es  unmittelbar^  Yom  orab.  gâsM  (ferbuit,  aestatem 
transegit;  Tgl.  Stade,  De  Isaiae  yaidciuiis  Aethiopicis,  p.  125) 
kâme,  hierher  zu  ziehen,  weil  das  arab.  Yerb  mediae  Je  ist. 
So  auch  Buxtorf,  Concordanz  „et  aestivabit";  Qes.  Thés.  s.  v.; 
Ew.  §  114,  c;  MOhlau-Volck  s.  v.  (Olsh.  und  Stade  erwahnen 
die  Ponn  nicht).  Wie  Qimchi  im  WB.  s.  v.  pp,  hat  auch 
Bottcher  die  Ponn  unrichtig  zu  den  Y'!^  gestellt  §  1132  Anf. 
mir  (und  du  Bollst  ûberkalken)  5  M  27,  2  gehôrt  hierher, 
mag  es  nun  Denominativ  von  n*»îB5  (Kalk)  [so  Ges.  Thés.  „Yide- 
tui**  und  Bô.  §  1142;  Stade  §  433,  e]  sein,  oder  mag  es  un- 
mittelbar  mit  dem  arab.  schâda  mediae  Je  (mit  Kalk  ûber- 
ziehen)  zusammenhangen  [so  Mtthlau-Yolck].  Qimchi  im  WB. 
und  Buxtorf  in  der  Concordanz  flihren  die  Form  unter  Tito 
auf.  Ewald  §  146,  e  erwâhnt  das  Nomen;  Olsh.  §  151.  233 
weder  Verb  noch  Nomen. 

''r'b  und  v'b. 


werden;   weggefiihrt    werden; 

Qi. 

entblosser 

i;    Qu.    entblôsst 

werden;   Hithq. 

sich    entblossen, 

enthûUen; 

Hi.    auswandem 

lassen,  wegfUhren;  Ho.  weggeftihrt 

werden. 

^^. 

n^ânn 

rhyn 

rfean. 

T  :    T 

r^M 

nnijnn 

nnban 

rniban.      . 

^\\ 

(n^)n^birin 

(n?)n^b»7 

0^^*7 

% 

rt>|rj? 

^?? 

!*??• 

^^ 

■»b|npi 

^î??Ç 

••bm. 

nsi^sn 

^T>}m 

nj'^bsin 

«•'biR. 

— 

H^ànïi 

ï^^?r! 



_       « 

"^^ITT? 

•^bj^i 



— 

w^inn 

H3^^?r! 

— 

nibâ 

nil^inn 

nib»i 

nftijn. 

(r6à) 

(ï^A^inn) 

:!*?n 

ï*?n. 

rfeitt 

"^m 

ï*?« 

nbatt. 

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522        n.  Haupttheil:  Fonnenlelire.  n.  B.  Schwaches  Verbnm. 

1.  Flexion  im  allgemelnen. 

Die  Yerba^  welche  jetzt  im  Hebrâischen  mit  Si  non-mappi- 
qatum  als  drittem  Stammconsonanten  erscheinen,  haben  dièses 
rt  im  Wortauslaut  nur  als  Vocalbuchstaben  flbr  ein  verloren- 
gegangenes  1  oder  •»;  vgl.  noch  iytô  und  rtbti  (ruhig  sein).  — 
Abgesehen  von  diesem  fast  gânzlichen  Verschwinden  der  ur- 
sprUnglichen  Semivocales  am  Wortende,  ist  im  Wortinnern 
das  1,  gemass  der  allgemeinen  Tendenz  nach  Vermeidung  des 
schwierigeren  1  zu  Ghinsten  des  beqaemeren  •»  (vgl.  S.  128  f. 
193.  215.  398.  436.  515),  auch  hier  bis  auf  wenige  Spuren  dem 
•^  gewichen.  —  Weil  bei  diesen  Verben  die  Analogie  des  Qal 
einen  beherrschenden  Einfiuss  auf  die  Gestaltung  der  andem 
Verbalstamme  ansgelibt  bat,  empfiehlt  es  sich  bei  diesen  Verben, 
aile  Verbalstamme  zusammen  gleichsam  in  horizontaler  Bichtuiig 
zu  ûberscbauen. 

a)  Dritte  Person  Sing.  masc.  Perfecti.  Der  ursprCLng- 
liche  dritte  Stammconsonant  1  oder  "^  ist  zwischen  a  und  a 
ûbergangen  worden.  Daherlist  aus  gdlawa  und  gcUaja  geworden 
gâlâ,  niglâ  etc. 

Ueber  die  Entstehung  dieser  S.  sg.  msc.  sagte  a)  Qimchi  111,  a 
nichts,  Bondern  dièse  Form  nabm  er  als  gegebene  GrOsse  hin;  auch 
Buxtoif,  Thés.  p.  251  sagte  nur,  dass  n  darin  quiescire.  —  f)  Noch 
Ges.  Lgb.  S.  421  sagte,  indem  er  einen  Yersuch  zur  Erklârun^ 
machte:  ,,n^a  steht  fOr  ^\i  zur  Yermeidiuig  des  Dipbthongs**.  Dieser 
Gmnd  zielt  also  wabrscheinlich  daranf ,  dass  am  Wortende  ''.  in  k^ 
ûbergegangen  ist,  vgl.  oben  S.  438;  da  aber  sonst  die  Endong  aj 
am  Wortende  im  Achten  Hebr&isch  gegenflber  dem  Ajamftiachen 
meiet  geblieben  ist,  so  ist  jene  Motivinmg  von  n^i  zu  verwerfen. 
Dièse  Motivirang  bat  ancb  Bô.  I.  S.  266  nicbt,  sondem  er  sagt:  „a 
bat  als  Sînnvocal  einer  ohne  eigene  Vorsilbe  gebildeten  Tempusform 
die  Stammendlaute  \  i  verscblungen  und  statt  ai,  au  nur  ein&ch  d 
ûbriggelassen'';  so  aucb  II.  S.  400  „mit  blosser  Déhnung  zu  à^  bei 
erloschenem  i-laute".  Aber  der  a-laut  w&re  auch  in  \  dentlich  ge- 
nug  gewesen.  Auch  Land  §  212,  d  geht  nocb  von  der  hebiftischen, 
also  der  consonantisch  auslautenden  3.  sg.  masc.  aus  (hk;  «  ran^) 
und  sagt  §  50,  b  ein&ch  „Aan  het  slot  van  een  woord  gaan  de  se- 
mivocalen  in  den  regel  verloren'*.  So  auch  Ges.-Eautzsch  §  75,  1 
„Das  Jod  oder  Wa«7  wird  abgestreift'*  ;  „h^8  fELr  ('«)^";  Millier  §  2S5 
„s&mmUiche  Perfecte  gehen  auf  a  aus  (§  101  £)**  und  dort  heiast 
es;  „In  einem  Falle  fSIlt  ">  hinter  à  am  Ende  des  Wortes  ein&ch 
weg,  und  der  Vocal  wird  in  a  verlftngert  ^§  285,  1)'*;  also  er  macht 


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Die  dritte  sing.  Perfecti  des  n"V.  §  41,  1,  a.  523 

eine  Begel  ad  koe.    Vom  alten  hebr.  Standpanct  giDg  auch  Ëwald 

ans,  -welcher  flberdiess  ebenao   fiftlscb  den  sernivocalen  Character  des 

3.   StammconBOiianten  bel  diesen  Verben  leugnet  nnd  ihn  fur  einen 

Vocal  erklart,    me    oben  bei  den  i":?,  S.  478  f.    Er  sagt  §  142,  a: 

„ï>ie  n"^  behalten  ihr  ursprûnglich  Bchliesaendes  ûP,  in  ^  abgeschliffen, 

ûberall  treu  bei;  und  nur  zur  allgemeinen  unterscheidung  des  perf. 

vom  imperf.  lassen  sie  im  perf.  das  ^  in  a  ûbergehen,  da  a  ursprûng- 

lich    recht   eigentlich   den   ausgang   des  perf.  aller  st&mme  nnter- 

schied^'.    Aber  das  Perf.  ist  ans  sich  selbst  zn  erkl&ren.  *-  >^)  Es  ist 

der   grosse  Fortschritt  der  bebr.  Sprachwissenscbafb  seit  Olsh.,  dass 

er  auch  bei  nh>  von  der  vocaUsch  anslautenden  ursemit  Form  ausging. 

Âber  freilich  bat  er  bier  gerade  einen  nnmotivirten  Wegfiaili  des  3. 

Badicals   und    des   folgenden   Vocals   angenommen,    vgl.  §  233,  b 

„Der  3.  Radical   ist   scbon   friibzeitig    sammt   dem  Vocal,    der  ihm 

fol^en  soUte,  abgefellen".    Ebenso  Bickell  §  137:    „rr^i  gâlâ  =  gà- 

la[yaY*)  Stade  §  385,  a  „Der  letzte  Wurzellaut  wird  nebst  dem  Wort- 

auslante  zn  Gunsten  des    betonten  transitiven  a  der   zweiten  Silbe 

ûbergangen,  woranf  sicb  dièses  zu  à  dehnt".    Aber  was  berechtigt 

uns,  fur  jene  Zeit,  wo  nocb  der  vocaliscbe  Auslaut  gesprocben  wurde, 

eine  Betonung  der  Paenultima  anznnehmen?  Yielmebr  int  aucb  bei 

der  3.  sg.  msc.  Pfi.  diejenige  Uebergehung  des  j  zwiscben  a  und  « 

anznnehmen,   welcbe    doch   Olsh.  §  165,  b—1    so   viel&cb  zur  £r- 

kl&mng  verwendet. 

Doch  beim  Hiqtil  ist  zu  bemerken,  dass  zwei  Factoren,  das 
unmittelbar  folgende  lange  a  und  der  zerdrûckende  Einfluss 
der  Gutturalis,  anstatt  hi  mehrmals  lia  haben  erklingen  lassen: 
riba^n  2  Kg.  17,  il  etc. 

Die  n'^b  haben  vielfach  die  a("b -Analogie  angenommen, 
und  zwar  lassen  sich  aile  Falle  in  folgende  drei  Abtheiluiigen 
bringen:  a)  Die  rï"b  nehmen  ohne  Verânderung  ihrer  normalen  . 
Flexion  die  Schreibweise  mit  K  an;  b)  die  ït^  behalten,  ob- 
gleich  sie  die  Flexion  der  «''b  annehmen,  doch  ihre  Schi'eib- 
weise;  c)  die  n'^b  nehmen  Schreibweise  und  Flexion  der  )jC^  an. 
KUrzer:  Die  n"b  ahmen  nach  die  K''b 

a)  nicht  in  Flexion,  aber  in  Schreibweise; 

b)  in  Flexion,  aber  nicht  in  Schreibweise; 

c)  in  Schreibweise  und  in  Flexion. 

Ich  werde  darnach  die  einzelnen  Falle  mit  a,  b,  c  be- 
zeichnen.  —  Die  Falle,  wo  mg  (begegnen)  auch  in  K"b-Analogie 
iîbergegaugen  zu  sein  scheint,  nehme  ich  aber  nicht  aile  aufi 
weil  wegen   nKnj?b   (obviam)  der  Uebergang  in  so  firtlhe  Zeit 

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524        ^*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

hinaufireicht ,  dass  auch  ein  vn^  (begegiien)  angeseizt  werden 
muss.  Dièses  Urtheil  ist  entsprechend  dem  allgemeinen  Grund- 
satz,  welcher  oben  S.  325  aafgestellt  wurde.  Ebenso  ist  es  bei 
nate  und  Mte;  SIDS  und  KM;  îrrt>5  und  KTfiS. 

Kjtf  (er  ânderte)  2  Kg.  25,  29,  K"b-Anal.,  a  (Qimchi  127,  à). 

b)  Die  vocalisch  afformirten  Pormen  des  Perfects.  — 
In  der  3.  sing.  feminini  gab  es  zuerst  galawat  oder  dann 
galajaû.  Aber  nor  in  hôherer  Stilart  hat  sich  der  auslautende 
Gonsonant  zwischen  den  beiden  a  als  "^  erhalten  und  zwar  indem 
das  vorhergehende  a  betont  wurde,  also  wie  in  rpbà,  gebildet 
nach  Ps.  57,  2  ausser  Pausa;  vgl.  unten  5,  a.  —  Fur  gewôhn- 
lich  wurde  ans  galawat  oder  galajat  zunâchst  gâlûL  Dièses 
findet  sich  noch  in  tySHTi)  (und  sie  soll  zufriedensfcellen ,  be- 
zahlen)  3  M  26,  34,  Hb^n  (sie  ist  weggeftihrt  worden)  Jr.  13,  19; 
vgl.  die  andem  Beispiele  unten  5,  a  (3  M  25,  21);  5,  b  (Hes. 
24,  12);  6,  d  (2  Kg.  9,  37).  —  Aber  die  Sprache  batte  das 
Bestreben,  die  alte  Femininendung  at^  welcbe  sie  fast  ûberall 
bei  den  suffixlosen  Formen  getilgt  bat,  auch  hier  zu  beseitigen 
und  eine  Uniformitat  der  3.  sg.  feiii.  dieser  Yerba  mit  der  3.  sg. 
fem.  der  andem  Yerba  herbeizuf&hren.  Hâtte  die  Sprache  nun 
das  auslautende  t  einfach,  wie  sonst,  unausgesprochen  gelassen, 
so  wâre  die  3.  sg.  fem.  der  3.  sg.  m.  gleich  geworden.  Daher 
musste  die  jtingere  Femininendung  â  noch  an  jene  Form  gâhit 
angeftigt  werden,  und  es  entstand  in  Pausa  gdl^tâ,  ausser 
Pausa.  ^âfe^a. 

Qimchi  111,  b  sagte:  ,J)a8  Femininain  nças  tritt  anf  mit  ^  aïs 
AequTalent  des  n,  des  8.  Stammconsonanten;  denn  man  war  ge- 
nOthigt,  es  [den  3.  Stammcons.]  sehen  zu  fassen;  denn  wenn  man 
verborgen  h&tte  den  3.  Stammconsonanten  im  Femininom,  wie  man 
es  that  in  «as,  so  w&re  das  Fem.  dem  Mascnlinnm  gleich  gewesen 
[in  der  3.  sg.],  denn  wir  wûrden  sagen  n;&  beim  Fem.,  wie  rtsa  beim 
Masc;  und  nicht  w&re  in  ihnen  eine  CJnterscheidung,  dass  das  rt  Yon 
dem  hsa,  welches  Femininform  [sein  wfirde,  das  h  femininnm  wftre] 
nnd  dass  das  n  von  dem  haa,  welches  Masculinform  ist,  der  dritte 
Stammconsonant  ist.  Desswegen  waten  sie  genOthigt  in  allen 
St&mmen  an  der  3.  sg.  fem.  den  3.  Stammconsonanten  sehen  zn 
lassen,  und  das  n  [selbst  nun,  der  vermeintliche  3.  Stammconsonant 
fOr  Qimchi]  war  ni  schwer,  um  es  sehen  zu  lassen  [rmaa  wftre  zn 
schwer  gewesen];  darum  musste  man  es  mit  m  vertauschen,  und  man 
sagte  mnaa,  und  einige  Maie  wird  das  h  [fem.]   vermisst  und  es  ist 


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Vocalisch  afformirte  Perfectformen  rr"i».   §  41,  1,  b.  525 

âbiig  [am  Wortende]  das  n**.  Genau  80  finxiorf,  Thés.  p.  253: 
„Teriia  radicalis  n  mutatur  per  omnes  conjugationes  in  n,  ne  duae 
aspirationes  concurrentes  difficultatem  pronantiatioms  pariant''.  — 
Das  Bichtige  hat  hier  im  Wesentlichen  schon  Ges.  Lgb.  S.  422: 
„Vielleicht  liesse  sich  der  Ursprung  der  Form  so  erUftren,  dass  es 

^^a  wie  v:;^uê9  outu  (f.  rrl^s,  v;:^Ayà,  ouyo^}  mit  dem  He  parag. 
war.  Eine  ahnliche  Ërkl&rung  giebt  Yater  (S.  285)".  Nnr  ist  das 
n  das  rt  femininum.  Aber  noch  Bô.  I.  169;  II.  S.  401  nimmt  das 
n^  als  blosse  „Yerl&ngerung''.  Das  n,  ist  als  zweite  Femininendung 
aDgeeehen  von  £w.  §  194,  a  i,an  die  Vocalendang  â  des  Stammes 
[onhistorische  Ableitnng,  vgl.  S.  52d]  trat  das  harte  V'\  Olsh.  § 
233,  b  „nach  dem  Abfallen  des  letzten  Badicals  [nnhistorisch,  vgl. 
S.  523]  iritt  zun&chst  die  Endung  ai  an  die  Mascnlinform  hinan*'; 
80  auch  Mûller  §  288.  —  Die  ganz  richtige  historische  Erklfixung 
gaben:  Bickell  §  137  „au8  gàla\%i\a't''\  Land  §  212,  a;  Ges-Eautzsch 
§  75,  4;  Stade  §  400. 

Vor  dem  andern  Vocalafformativ  û  ist  das  1,  "^  ge- 
wohnlich  einfach  tibergangen  worden.  Als  Beleg  vergleiche: 
^'52  fO^n  î^bs  Ps.  37,  20,  LXX:  iycXelnovTeç  waei  Twnvoç  è^ékinov^ 
wo  also  das  zweite  Verb  auch  von  ?TbD  stammt,  aber  doch  Milel- 
betonung  hat.  fio.  §  499  hat  aber  darauf  hingewiesen,  dass 
bei  Wiederholung  desselben  oder  sinnyerwandter  Wôrter  mehr- 
fach  solche  Abwechselung  in  der  Betonung  vorhanden  sei,  vgl. 
Delitzsch  oben  S.  376;  wir  haben  dièses  Gesetz  auch  S.  443  f. 
bei  der  Betonung  des  Imperativ  der  V'!^  kennen  gelemt.  — 
Aber  in  hôherer  Stilart  hat  sich  der  dritte  Stammconsonant 
mehrfach  als  "^  erhalten,  indem  das  vorausgehende  a  betont 
wnrde,  auch  wo  dièse  Betonung  keinen  andern  Grand  hat;  also 
wie  î^'^ba,  vgl.  die  Beispîele  unten  5,  a  (5  M  32,  37);  5,  c  (Ps. 
73,  2;  4  M  24,  6);  5,  d  (Jes.  21,  14). 

Schon  Qimchi  111,  a  gab  die  beiden  Belege  ans  Ps.  87,  20  und 
Jes.  16,  8,  welches  oben  S.  376  besprochen  worden  ist,  sagt  aber  zor 
Erki&rung  nur:  „Und  die  Normalform  von  naa  ist  !»')aa".  Damit  hat 
er  einen  richtigen  Schritt  zur  histoiischen  Erkl&rnng  gethan;  denn 
die  Conseqiienz  ans  seiner  unhistorischen  Anschaunng  des  n  von  nVa 
als  dritten  Stammconsonanten  zog  Buxtorf,  Thés.  p.  254:  „Tertia 
radicalis  h  per  omnes  conjugationum  formas  hic  abjidtur,  iactâ  con- 
tractione  facilioris  pronnnciationis  causa.,  pro  î»^»Vi,  quomodo  ad  ana- 
logiam  est  nnas  Exttderunt  se,  Jesa.  3,  v.  16".  —  In  Conseqaenz  ihrer 
S.  523  bei  Besprechung  der  3.  sg.  masc.  characterisirten  Erklarungs- 


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526        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbuin. 

weisen  sagen  Ew.x§  194,  a  „in  der  echtHebrftischen  bildung  fallt 
der  endlaut  é  oder  a  vor  andringendem  vocale  der  nachsfttze  ohne 
spur  ans*';  OIsh.  §  283,  b  „die  Endong  û  verdrAngt  nacb  dem  Ab- 
fallen  des  letzten  Radicale  den  Vocal  des  vorletzten";  BO.  II.  S.  401 
„die  Vocalafformaiive  haben  die  Vocalendmigeii  der  ledigen  [affor- 
mativloBen]  Formen  elidirt";  so  anch  Ges.-Eantzsch  §  75,  3;  Mûller 
§  276  fthnlich:  „Vor  vocaliscb  begînnenden  Endnngen,  aowie  un- 
mittelbar  vor  allen  Saffixen,  ist  der  scbwacbe  Consonant  nebst  dem 
ibm  vorangehenden  Vocal  einfach  ansge&lleii".  —  Die  nocb  vor- 
handenen  Formen  mifc  bewahrtem  ->  mûssen  ans  aber,  wie  schon  Qimcbi, 
znr  richtigen  historischen  Erklftrung  von  nVa  dnrch  Uebergehang 
(Syncopimng)  des  ^  swischen  den  beiden  Vocalen  f&hren.  So  Bickell 
§  1S7  ,,galû  »  gàla[ii\û''\  Land  §  212,  g  ,0^'  tiit  3à8àjû''\  8tade 
§  418,  a. 

Auslant  anstatt  auf  a  vielniehr  auf  î ,  wie  im  Aramftischen,  in 
vçr.r;  (sie  liessen  zerfliessen  »  machten  verzagen)  Joe.  14,  8;  einen 
zweiten,  aber  fraglîchen  Fall  vgl.  unten  5,  a  (Jes.  58,  10).  Schon 
Qimchi  121,  a  sagt:  „E8  schrieb  Rabbi  Juda,  dass  *r\  auftrete  nach 
der  Art  der  aram&iscben  Sprache,  n&ml.  i^nçK  [sie  tranken]  Dn. 
5,  3  f.;  'î'»»^  [sie  warfen]  3,  21;  r^'jîi  [sie  brachten]  5,  3.  Aber  mein 
Bruder,  der  Rabbi  Moses  segensreichen  Gedenkens,  scbrieb,  dasa''n 
jiidischc  Sprache  sei,  und  dass  es  nach  der  Analogie  von  *?**;:Kn  gehe, 
und  das  i  ein  Aeqnivalent  fQr  das  rr,  den  3.  Stammconsonanten,  sei, 
und  das  *"  eur  Dehnnng  diene*'.  Fur  die  ErkJ&mng  ans  dem  Ara- 
m&ischen  hat  sich  Buxtorf,  Thés.  p.  276  und  die  Neneren  entschieden, 
welche  die  Form  erw&hnen:  Ges.  Lgb.  S.  431  f.;  Ew.  §  194,  %;  Olâh. 
§  255,  g  „doch  ist  es  mOglich,  dajss  nnr  ein  Schreibfehler  vorliegt": 
B(}.  IL  S.  406;  MOblan-Volck  s.  y.  Es  wird  dem  Moses  Qimchi  nur 
das  Zugest&ndniss  wahrscheinlich  gemacht  werden  mûssen,  dass  die 
fragliche  Form  nicht  von  einem  sp3>teren  Abschreiber  in  den  Text 
gebracht  sei,  dass  anch  nicht  der  Redactor  des  Josnabnches  den 
Aramaismns  als  bewusst  angelemte,  fremdsprachliche  Ansdnicks- 
weise  geschrieben  habe,  sondem  dass  auch  bei  den  Hebr&em  in  den 
nôrdlichen  Landschaften  und  im  Volksansdnick  vielleicht  diejenige 
Bildung  von  ^V:  bekannt  war,  wonach  das  *>  soweit  dominirte,  dass 
schon  in  der  3.  sg.  msc.  "^Vf  oder  "^Vf  cntsiand  nnd  non  die  Ploral- 
endung  ^  sich  hinter  I  zu  ihrem  Semi vocal  dissimilirte:  das  ist  eben 
die  aramfiische  Bildung. 

!)iiT^  Jes.  18,  2.  7  (sie  spalten,  durchlaufen  spaltend);  vgl.  be- 
sonders  Stade,  De  Isaiae  vaticiniis  Aethiopicis,  pag.  108  s.  Es  wird 
von  Qimchi  im  WB.  s.  v.  ma  behandelt:  „Und  eine  andere  Bedeut- 
ung  [niimlicb  als  ma  hat  .verachten",  zeigt  sich  in]  'a  Jes.  18. 
Denn  es  ist  nach  meiner  Erkenntniss  von  diesor  Wnrzel  [ma],  und 


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Consonantîach  afformirte  Perfectformen  n"V.  §  41,  1,  c.         527 

das  M  ist  Aequivalent  fttr  das  n ,  den  S.  Stammconsonanteii  [der  rt"h 
naeh  seiner  Ânschaunng],  wie  vorkomint  das  *«  in  der  Fom  y^^/n  [5  M 
32,  37]  aU  Aequivalent  fOr  h,  den  3.  Stammcons.  Und  seine  Be- 
dentung  ist  die  des  Baabes  und  der  Bénie»  und  es  giebt  [also]  zwei 
Worzeln  mit  derselben  Bedeatung  [ma  in  dieser  einzigen  Fozm  und 
sonst  na].  Und  die  Mehnahl  der  Qrammaiiker  sagt,  dass  das  k 
Aequivalent  fOr  den  mit  dem  2.  identischen  dritten  Stammconso- 
nanten,  und  dass  es  gleich  mf^  sei^'.  Dièse  haben  also  geglaubt, 
hier  die  Erscheinung  der  Ersetzung  des  einen  identiscben  Btamm- 
consonanten  der  9*%  oben  S.  35S  f.,  finden  zu  kSnnen.  Auf  die  8eite 
dieser  Qrammatiker  stellte  sich  aber  Qimohi  selbst  ausdrflcklich,  in- 
dem  er  im  WB.  s.  v.  Dm  sagt:  „!iDii»-t  Ps.  58,  8  [oben  S.  358]  mit  m 
als  Aequivalent  des  identiscben  3.  Stammconson.  wie  *wta  ••  ma; 
und  ebenso  t\im^*t  Hi.  7,  5".  Dieselbe  Meinung,  dass  die  einselne 
Form  «na  zu  der  Jes.  18  stehenden  umgewandelt  worden  sei,  bat 
nocb  Buxtorf,  Tbes.  pag.  162  vertreten  und  darum  die  Form  bei 
na  aufgefôhrt.  Aber  eine  solche  Umbildung  der  9**9^  wonach  der 
eine  identische  Stammconsonant  vermieden  und  durcb  einea  Spiritus 
lenis  ersetzt  wird,  finden  wir  bloss  so  im  Hebr.  und  Aram&iscben, 
dass  der  Hiatus  innerhalb  des  Stammes  eintrat.  Darum  haben  die 
neueren  Qrammatiker  die  Form  nicht  mehr  erw&hnt  (bei  Stade  § 
110,  a  dient  sie  nur  als  zufôlliges  Beispiel  fur  den  Spiritus  lenia). 
Die  Form  zu  erklftren,  ist  Sache  des  Lexicons.  Und  da  hat  Ges. 
Thés,  noch  icra  als  umgebildet  aus  rra  genomiyen  (parallel  dem  an- 
gebHchen  vet^  aus  t^*^  ^^>'  1>  14,  vgl.  oben  8.  444);  aber  richtiger 
ist  Mta  als  schw&chere  Potenz  des  aram.  yra  gefasst  von  Knobel  und 
Delitzsch  z.  St. 

c)  Die  consonantisch  afformirten  Formen  des  Per- 
fect  Vor  Gonsonantafformativen  hat  sicli  das  ursprûngliche  1 
Dur  in  einer  Form  '^Pi'J^tD  (ich  bin  ruhig  gewesen)  Hi.  3,  26 
erhalten.  —  Im  ûbrigen  hat  das  ans  1  entstandene  und  das 
ursprQngliche  *)  mit  dem  vorausgehenden  a  zunachst  einen 
Diphihong  gebildet,  also  gaJmta  etc. 

Qimchi  111,  a:  m'^>^*3;  das  ■«  darin  ist  der  S.  Stammconsonant, 
n&mlich  als  Aequivalent  fur  das  n;  denn  so  ist  es  das  Normale,  dass 
die  Consonanten  -t^inK  als  Aequivalent  fQr  einahder  auftreten  in  der 
ganzen  Schrift  und  die  [fÛr  '*^n:a]  zun&chst  vorauszusetzende  Form 
(*7,^)  ist  mit  Sichtbarseîn  des  ■*  in  der  Âussprache  "rr^r^  nach  der 
Analogie  von  ^rrvf^  und  manchmal  fehlt  das  ^  in  der  Schreibweîse, 
wie  **r;a  1  Kg.  8  [v.  44]*^  Das  ist  also  im  Qanzen  die  richtige  An* 
schauung.   Dagegen  Buxtorf,  die  starre  Consequenz  des  Grundsatsest, 


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528        ^*  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwachea  Verbom. 

dass  das  m  von  nsa  wirklich  der  3.  Stammconflonant  sei,  ziehend, 
sagte  Thés.  p.  254:  ,Ad  analogiam  est  çn»  Extuiisti  te  Eeeck.  31, 
1^.  10.  Ât  haec  proirantdatio  incommoda  et  ambigua  est.  Unde 
communiter  tertia  radicalis  n  in  secanda  et  prima  persona  utriusque 
nnmeri,  per  omnes  conjagationnm  formas,  mutator  in  ->,  nimc  in 
Chirek,  nnnc  in  Tzere  quiescens,  propterea  qnod  n  in  média  voce 
raro  soleat  vel  qoiescere,  vel  cum  quiescente  Scheva  usurpari".  Da- 
gegen  die  scbon  von  Qimchi  geahnte  richtige  faistorische  Erkl&nmg  bei 
Ges.  Lgb.  S.  421  f.;  Ew.  §  198,  a;  Olsh.  §  233,  b;  Bô.  IL  S.  401  ; 
Bickell  §  137;  Land  §  212,  a;  Ge8.-EaatK8ch  §  75,  2;  MûUer  §  286; 
Stade  §  428,  a.  —  Vgl.  meine  Anschaanng  auch  schon  oben  8.  321  f. 

Bei  der  Monophibongisirang  dièses  Doppellautes  hat  sich' 
die  positive  Yerwandtschaft  der  Vocale  geltend  gemacht. 

a)  Nur  neben  dem  w-o  der  rein  passiven  Verbalstâmme 
Qu.  und  Hoq.  hat  sich  die  gewohnliche  Contraction  des  ai, 
namlich  ê  bewahrt. 

/î)  Ni.,  Qi.,  Hithq.  und  Hi.  zeigen  neben  ê  auch  u  VgL 
hierbei  t)^^l  Jes.  57,  8  bei  Baer-DeL;  vgL  andere  Beispiele  von 
dîeser  Orthographie  unten  5,  a  (Jes.  57,  8);  6,  d  (2  Sm.  14,  2).  — 
Bemerke  noch  "ipiteitD  Jes.  10,  13,  Poe!  von  ntetD,  virelches  hier 
einmal  flir  das  gewohnliche  TXOlè  steht,  also  =  ich  plîinderte. 
So  Qimchi  117,  b;  WB.  p.  398;  Ges.  Thés.  p.  1455;  Olsh.  §  254; 
Bô.  L  S.  86;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Ew.  §  125,  a  bemerkt  ohne 
Grund,  dass  die  Form  aus  DDJD  geworden  sei.  Stade  §  158: 
„Zu  dem  „„Zielstamme""  wtirde  auch  'tD  Jes.  10,  13  gehoren, 
falls  der  Text  richtig  ist".  —  Bemerke  noch  tT'întîïTl  (und  du 
[fin.]  soUst  dich  verstellen)  1  Kg.  14,  2,  mit  Metathesis  der 
Sibilanten.  —  Dabei  hat  Bô.  II.  S.  410  hauptsâchlich  noch 
beobachtet,  dass  vor  ^  immer  und  ebenso  vor  Dr  fast  immer  e  stehi 

y)  Qal  zeigt  hinter  seinem  a  immer  i.  —  Bemerke  dabei 
'^riSSn'j  (und  ich  werde  Wohlgefallen  haben)  Hes.  43,  27  nach 
K^b-Ànalogie,  a  (Qimchi  127,  a). 

d)  Imperfectum.  Bei  der  Form  nbj'J  geben  Qimchi  112,  b 
und  Buxtorf,  Thés.  p.  258  keiue  Erklârung;  da  hat  also  die 
Anschauung  vom  n  als  ursprtinglichem  Endradical  ein  Hindemiss 
geboten.  Nach  der  neuerdings  herrschenden  Anschauung  ist 
ein  Einfluss  des  auslautenden  ^  auf  die  Wahl  des  Imperfect- 
stammvocals  anzunehmeUi  sodass  kein  u  und  i,  sondem  immer 
a  gewâhlt  wurde.  Ges.  Lgb.  §  109,  1,  Anm.  2  dachte  sich  aus 
dem  ftir  ai  zunachst  zu  erwartenden  è  das  ii  entstanden,  indem 


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Afformativlose  Imperfectformen  n"V.  §  41»  1,  d.  529 

er  mit  der  Form  bojj  die  Form  nfij  verglich.  Da  sieht  man 
die  Unrichtigkeit  der  Parallèle  auf  den  ersten  Blick,  weil  doch 
dem  è  der  ersteren  Form  ein  /,  dem  à  der  letzteren  Form  ein 
a  zu  Grande  liegt.  Ew.  §  142,  a  redet  gleich  von  einem  „ur- 
sprûnglich  schliessenden  a^^  ohne  dièses  irgendwie  erklart  zu 
haben.  Bô.  II.  S.  400  lâsst  das  a  vom  Perfect  her  bleiben;  vgl. 
^Als  Vocal  ist  das  Jod  in  dem  a  der  .Endsilbe,  welches  bei 
dieser  Verbalclasse,  ohne  einen  Âblaut  nach  Genus-  und  Tempus- 
wechsel  znzulassen,  voranssetzlich  ûberall  a  gebliebenist,  theils  auf- 
gegangen  etc.*'.  Auch  Mûller  §  101. 285  und  Stade  §  489,  a  nehmen 
einfach  als  unbezweifelt  an,  dass  das  à  aus  ai  entstanden  sei.  — 
Die  herrschende  Anschauung  ist  aber  halb  yerfassen 
Word  en  von  Olsh.  §  240,  a,  indem  er  in  thy]  zwar  den  Laut  à' 
anninimt,  aber  diesen  folgendermaassen  entstehen  lâsst:  „Aucli 
hier  [wie  bei  den  K"b;  also  ûber  die  Herkunft  des  a  sagt  auch 
Olsh-  nichts]  ist  der  Vocal  des  Imperfects  bestandig  a;  bei  der 
Verlângerung  tritt  aber  regelmâssig  nicht  a,  sondem  à  an  dessen 
Stelle,  hinter  welchem  der  letzte  Radical  1  oder  '^,  obgleich  er 
mit  dem  ursprtinglichen  a  einen  Mischlaut  hâtte  bilden  kônnen, 
abgeworfen  wird".  Denselben  Standpunct  nehmen  Bickell  §  137 
yfhy]  =  yogrfalyM]";  Land  §  210,  d  und  Kautzsch  ein,  welcher 
letzte  sich  §  75,  1  deutlicher  so  darîiber  ausspricht:  „Es  fragt 
sich,  ob  hinsichtlich  der  Imperfecta  die  Consequenz  nicht  darin 
zu  erblicken  ist,  dass  durchweg  zunâchst  a  als  Vocal  der  End- 
silbe zu  Qrunde  gelegt  wurde.  Bei  Pu.  und  Ho.  wûrde  sich 
dièses  von  selbst  verstehen;  aber  auch  sonst,  besonders  im  Qal 
[vgL  z.  B.  ^'^btf'j]  tritt  a  gelegentlich  als  ursprûngUcher  Vocal 
hervor.  Darnach  wâre  das  betonte  Segol  durchweg  als  Umiaut 
und  Dehnung  des  à  in  offener  Silbe  zu  betrachten  (wie  in  Ifbti 
ftr  ^^tt)  statt  der  vollen  Dehnung  zu  â\  Dièse  Annahme  beruht 
aof  der  Voraussetzung,  dass  folgende  Théorie  von  Olsh.  §  165,  d 
richtig  sei:  „Die  nach  der  Grundform  qatai  gebildeten  Derivate 
der  !Y^  werfen  gewôhnlich  den  schliessenden  schwachen  Radical 
in  der  Hauptform  [Status  abs.]  ganz  ab  und  nehmen  n  als 
orthographischen  Vertreter  an;  das  zweite  à  der  Grundform 
aber  wird  in  der  Tonsilbe  nicht  zu  a,  sondem  zu  a  verlângert". 
„In  der  Verbindungsform  [Status  cstr.]  ist  dagegen  das  "^  in  i 
umgewandelt  und  mît  dem  vorhergehenden  a  in  ^  vereinigt, 
z.  B.  mîD,  SntD^  Es  wird  aber  stets  als  eine  unnatûrliche 
Vorstellung  ërscheinen,   dass  aus  dem  noch  existirenden  ^'ilû 

KOnig,  Lebrgeb&ude  d.  hebr.  Spr.  34 

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530        II-  Hanpttheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Bchwaches  Yerbum. 

die  Hauptform  rntD  ohne  Concurrenz  des  '^  entstanden  sei, 
wâhrend  bei  iTW  das  *^  gewirkt  habe.  Vielmehr  wird  man 
dabei  bleiben  mûssen,  dass  im  Status  abs.  die  Sprache  dem 
ursprûnglichen  Diphthong  ai  nâher  blieb  und  daher  das  à 
sprach,  im  Status  cstr.  aber  sicb  weiter  davon  entfernte  und 
das  dem  i  nâhere  e  fermé  sprach.  Darauf,  dass  sonst  ai  nur 
in  ê  contrahirt  sei,  darf^man  sicb  nicbt  berufen,  wo  eine  sicbere 
Ausnabme  vorliegt.  Und  wenn  Olsh.  (sowie  Kautzscb)  ias  a 
Ton  Ttitû  obne  Concurrenz  des  "^  entstehen  iassen,  nebmen  sie 
ja  eine  viel  unwabrscheinlichere  Âusnahme  von  einem  allgemein 
giltigen  Gesetze  an,  dass  nâmlicb  à  in  betonter  offener  Silbe 
zu  â  gedehnt  worden  ist,  vgL  qàtëlâ  fibr  qàtàlat.  Auf  -fbtt  darf 
man  sicb  aber  zur  Begriindung  dièse r  Âusnahme  nicbt  be- 
rufen;  denn  da  haben  wir.es  gar  nicbt  mit  Debnung  einer 
ganz  offenen  Silbe ,  sondem  mit  balber  Oeflnung  einer  ge- 
schlossenen  Silbe  zu  tbun.  Und  wiU  man  sagen,  dass  eine 
gescblossene  Silbe  auch  hei  Jiglaf  zerdebnt  worden  sei,  so  stehen 
wir  vor  einem  entweder-oder.  Denn  entweder  war,  als  die  Um- 
bildung  eintrat,  die  Endsilbe  von  jiglaj  gescblossen,  und  dann 
musste  Diphthong  eintreten,  oder  sie  war  offen,  und  daun  musste 
Dehnnng  zu  à  eintreten.  Die  neue  Aufstellung  Olshansens 
aber  die  Endsilbe  von  TTW  ist  aUerdings  zunachst  von  Land 
§  143,  a  acceptirt  worden,  indem  er  schreibt  „'1D  aada(jy'\  und 
ebenso  von  Bickell§  101. 106  ,X^n  =  hâza[yam]\  nth  =  A^Êsaly]*^ 
Aber  aps  aj  bat  dièse  Endung  n^  erklart  [?  Ges.-Kautzsch  §  85,  V; 
93,  3)  MtiUer  §  337.  Auch  Stade  §  99  bat  jene  neue  Théorie 
Olshausens  tiber  nito  etc.  nicht  angenommen,  wenn  auch  die 
Begriindung,  durch  welche  Stade  sein  en  Dissensus  sttltzen  will, 
nicht  haltbar  ist,  dass  nâmlich  im  Status  abs.  â  entstanden  sei 
aus  ai,  weil  da  urspriinglich  ein  Wortauslaut  gefolgt,  im  Staius 
cstr.  aber  é,  weil  da  kein  Wortauslaut  gefolgt  sei.  Das  liegt. 
bistorisch  nicht  vor  und  braucht.wegen  Erklarung  dieserNomina 
nicht  postulirt  zu  werden.  —  Die  herrschende  Anschauung, 
dass  in  Thy]  ein  a  liège,  ist  aber  ganz  verlassen  worden 
von  Rodiger,  indem  er  darin  das  Segol  ftir  einen  stumpfen, 
dumpfen  Laut  [ô]  aïs  unbestimmten  Vertreter  der  urspr&ng- 
lichen  Imperfectstammvocale  w,  a,  »,  (Jighij,  jigloj\  JHUly)  nahm, 
weil  im  Arabischen  jaglû  etc.  existirt.  Indess  im  Hebr.  zeigt 
sich  nun  einmal  das  a  als  Imperfectstammvocal  in  allen  Stellen, 
wo  derselbe  in  und  ausser  der  Pausa  hervortritt.     Und  man 


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Afformativlose  Imperfectformen  n''^.  §  41,  1,  d.  531 

kann  doch  iiicht  annehmen,  dass  in  diesen  Fâllen  ein  unorganisches 
a,  etwa  in  Nachahmung  des  Perfects,  sich  zur  Sttttze  des  aus- 
lautenden  "^  eingestellt  habe.  Freilich  die  unten  zu  begriindende 
richiâgé  Ableitung  des  Particips  spricht  sebr  fÛr  dièse  mit  dem 
allgemein  Semitischen  harmonirende  Anschauung  Rôdigers. 

Einzelheiten:  z.  B.  rtn?  (es  wird  mit  Wohlgefallen  ange- 
nommen  werden  [das  Opfer])  3  M  22,  23  etc.,  und  so  ist  vor 
■^  iramer  Ersatzdehnung  eingetreten;  vgl.  noch  ÎTIT»  (ich  werde 
zerHtreuen)  3  M  26, 33;  Hes.  5,  12;  12,  14;  also  dieselbe  Erhôhung 
des  a  zu  a  vor  einem  Sibilanten,  wie  oben  S.  279  ans  Zacb. 
7,  14.  —  Hiihqa.  mit  Zusammensprechen  der  beiden  Dentalen 
in  TO5X  (ich  werde  mich  gleich  machen  [dem  Hochsten])  Jes. 
14,  14.  Zusammensprechen  des  Pi  mit  D  in  nOSP  (sie  wird  be- 
deckt)  Spr.  26,  26. 

Dass  fttr  n^  auch  n.  am  Impf.  erscheint  (von  Qimchi  113,  a 
nur  erwâhnt;  von  Millier  §  289,  f  nur  als  eigenthtimlich  be- 
zeichnet),  ist  als  Aramaismus,  welcher  mit  der  im  Aram.  ein- 
getretenen  Combinirung  der  H'^b  und  K"b  zusammenhange,  be- 
trachtet  worden  von  Ges  Lgb.  §  109,  Anm.  20.  Das  ist  eine 
zu  oberflâchliche  Betrachtung  der  Stellen.  —  Ew.  §  224,  c  und 
Bô.  n.  S.  407  haben  aber  dagegen  richtig  geltend  gemacht. 
dass  das  Sere  theils  Dehnung  in  der  Pausa  (3  M  18,  7 — 17  bei 
Athnach;  ebenso  Nah.  1,  3;  bei  Tiphcha  3  M  5,  9),  theils  eine 
nach  Art  des  Imperativs  und  Status  cstr.  beabsichtigte  sinn- 
volle  Verkûrzung  sei  (hinter  b«  2  Sm.  13,  12;  Jr.  17,  17; 
40,  16  Qeri;  hinter  D«  als  Schwurpartikel  1  M  26,  29;  hinter 
dem  ausrufenden  ïta  Jos.  7,9;  vor  einem  Imperativ  mit  Assi- 
milation an  denselben  Dn.  1,  13;  hinter  1  consecutivum  Jos. 
9,  24).  Stade  §  143,  e,  Anm.  3  hat  unrichtig  aile  Falle  als 
von  den  Punctatoren  beabsichtigte  Verlangerung  in  Pausa  oder 
vor  Guttural  dargestellt,  wovon  ja  keines  von  Beiden  Jer.  17,  17 
der  Fall  ist.  —  Olsh.  §  240,  a:  „Es  ist  der  letzte  Radical  als  '^ 
mit  dem  vorausgehenden  a  als  ^Mischlaut  verschmolzen ,  wenn 
nicht  etwa  eine  blosse  Ausartung  in  spâterer  Zeit  anzunehmen 
ist^.  Da  soll  also  auf  ganz  unmotivirte  Weise  das  Imperfect 
80  gebildet  sein,  dass  "^  concurrirte,  wâhrend  es  in  der  nor- 
malen  Bildung  nach  Olsh.,  vgl.  S.  529,  nicht  concurrirt  haben 
soll.  —  Ges.-Kautzsch  §  75,  Anm.  17  combinirt  die  ersten  drei 
Ansichten,  lâsst  aber  die  von  Olshausen  dahingestellt  sein. 

84  • 


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Qoo^^ 


532        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbmn. 

Das  n,  ist  nach  «"b-Analogie,  a  auch  «^  geschrieben  in 
KJtD^  (er  verândert  sich)  KL.  4,  1  und  KS©';'  (er  verandert  8ich) 
Pred.  8,  1.  --  îTlj?^  (es  wird  begegnen)'Dn.  10,  14  nach  »''5- 
Analogie,  b.  Ebenso  nbDPi  (es  wird  aile  werden)  1  Kg.  17,  14.  — 
«"^nfc?  (er  trâgt  Frucht)'Hos.  13,  15  nach  K''b-Analogie,  c. 

nfetMr?  Mi.  6,  11  ist  auf  Grund  der  aUgemeinen  Vorauaaetsungen, 
welche  S.  315  f.  angegeben  worden  sind,  aU  fiaJfiche  Aaffiwsang  von 
rrtTKH  »&  ^f\yi  (ût  es  rein?)  anzuerkennen.  Denn  diess  verlangt  der 
Context,  wonach  das  Subject  ,,das  Haus  des  Frevlers''  ist.  Femer, 
die  Frage  giebt  auch,  bezogen  auf  Jehova,  an  und  ftlr  sich  keinen  Sinn. 
Und  nur  auf  Jehova  kOnnte  die  angebliche  1.  sg.  bezogen  werden, 
weil  dieser  der  Sprechende  ist  nach  V.  0,  wie  auch  das  t^  durchaus 
mit  den  LXX  in  i  zu  verwandeln  ist.  Nicht  kOnnte  die  1.  sg.  auf 
ein  menschliches  Subject  (-»  man)  bezogen  werden.  Ëndlich  haben 
die  LXX:  el  âixat<û&riaetai.  Ueberdiess  geht  v.  10  ©iin  =  *:^  vor- 
ans,  also  konnte  die  abweichende  Orthographie  (k  fÛr  ^)  nm  so 
leichter  angewandt  werden.  Dièse  Auffassung  bei  Ew.  §  53,  c;  B5. 
I.  S.  271;  Stade  §  123,  b,  welche  allein  von  den  neueren  Gramma- 
tikern  die  Form  erw&hnen.  —  Auch  das  Trg.  ubersetzt  die  8.  Pers.: 
^iïrrj  «-  werden  sie  rein  sein?  Raschi  z.  St.  erwâhnt  die  Form  nicht. 
Qimchi  z.  St.  sagt:  'Krt;  wie  um  zu  sagen  „allen,  einem  wie  dem 
andern,  war  es  zu  Herzen  zu  nehmen",  und  er  sagt:  bin  ich  rein. 
Also  auch  fur  Qimchi  ist  die  Wahl  der  1.  sing.  befremdlich.  Aber 
Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  haben  nichts  von  einer  Aendening 
der  1.  sing.  erw&hnt. 

Die  einzigen  drei  Beispiele  von  Cohortativ  siehe  unten 
5,  a  (Ps.  77,  4)  und  5,  b  (Ps.  119,  117  sowie  Jes.  41,  23). 

Bei  den  drei  vocalisch  afformirten  Imperfectformen 
ist  das  1,  "^  gewôhnlich  spurlos  ûbergangen  worden;  doch  hat 
sich  mehrmals  das  *»  erhalten  —  1)  bei  der  Endang  û,  die  dann 
immer  betontes  a  vor  sich  hat,  vgL  'î'^btD^  (sie  sind  nihig) 
Ps.  122,  6;  Hi.  12,  6,  beide  Maie  ausser  Pausa;  das  andere 
dreimal  vorkommende  Beispiel  siehe  unten  5,  d  (Ps.  68,  32; 
Hi.  16,  22;  30,  14);  ebenso  ist  es  einmal  vor  dem  Cohortativ, 
vgl.  unten  5,  a  (Ps.  77,  4)  in  Pausa;  —  2)  bei  der  alten  schweren 
Endung  un,  die  auch  dabei  immer  den  Ton  trâgt  und  ausser 
Pausa  keinen  Vortonvocal  hat,  wohl  aber  in  Pausa,  vgl.  I^ât^ 
(sie  werden  sich  mehren)  5  M  8,  13;  'j'i'^ISnn  (ihr  lasst  gleich 
sein)  Jes.  40,  18;  zwei  andere  Beispiele  unten  5,  e  (Hi.  19,  2) 
und  5,  f  (Ps   36,  9);    nur  Jes.  21,  12,   vgl.   unten  5,  b,  auch 


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Cohortfttiv;  Imperativ  n"V.    §  41 ,  1,  e.  533 

aufiser  Pausa  mit  Vortonqames;  —  l'I'^M?  (weinen)  Jes.  33,  7; 
Hi.  31,  38;  l^i'^bs'?  (den  Untergang  finden)  Jes.  31,  3;  f1*»PiV^ 
(trinken)  Ps.  78,  44;  vgl.  die  andem  Beispiele  unten  5,  a  (Jes. 
26,  11;  Ps.  36,  8;  Jes.  17,  12;  Ps.  39,  7;  83,  3);  5,  d  (Jes. 
41,  5);  —  3)  melirmals  vor  Suffixen,  vgl.  die  Beispiele  unten 
Nr.  4  dièses  §  (Jes.  40,  25;  46,  5;  2  M  15,  5);  5,  d  (Hi.  3,  25); 
5,  f  (Jes.  16,  9). 

Vor  dem  Consonantafformativ  tn  ist  der  Vocalstamm* 
auslaut  à  melirmals  defective  geschrieben,  vgl.  ïTîblPil  (nnd  sie 
schôpften)  2  M  2,  16;  ebenso  Hi.  17,  5;  Spr.  23,  26  Kethib; 
vgL  noch  unten  5,  a  ûber  Hi.  5,  12  und  6,  d  ûber  Jr.  18,  21;  48, 6. 

e)  Imperativ.  —  Auch  ûber  das  Sere  dieser  Form  gaben 
Qimchi  112,  b  und  Buxtorf,  Thés.  p.  257  keine  Erklârung.  — 
Gegenûber  dem  à  der  Imperfectendung  lâsst  sich  das  weniger 
schallende  ë  des  Imperativs  nicht  als  Dissimilation,  aber  wohl 
als  Verktirzung  begreifen.  —  Gerade  das  umgedrehte  Ver- 
haltniss  gab  Ges.  Lgb.  §  45,  2,  Anm.  2  an,  vgl.  ^Auffallend  ist 
die  Verlângerung  von  n^  ara  Ende  gewisser  Wôrter  und  Formen 
in  n^,  wo  man  gerade  Verktirzung  erwarten  soUte,  als  [ïTjte, 
St.  cstr.  trW],  Der  Grund  der  Verlângerung  liegt  hier  wahr- 
8cheinlich  darin,  dass  sich  der  Ton  im  St.  cstr.  mehr  auf  die 
letzte  Silbe  neigte  und  durch  Sere  dièse  einen  festeren  Hait 
bekam.  Dahin  gehôrt  auch  ïlbr,  vgl.  den  Imperativ  n!?3k,  wo 
derselbe  Grund  waltet^\  Das  ist  selbstverstandlich  falsch;  denn 
der  Status  cstr.  hat  ja  Qberhaupt  nur  einen  halben  Wortton, 
und  der  Imperativ  zieht,  wie  der  Vocativ,  fiberall  den  Accent 
von  der  letzten  Silbe  weg,  und  wenn  nicht  der  Stelle  nach,  so 
doch  dem  Gewichte  nach;  vgl.  den  Imp.  Hi.  Uberhaupt  und 
die  Apocope  des  Imp.  bei  den  n"b  insbesondere  unten  Nr.  3.  — 
Ebenso,  wie  ich,  hat  das  Verhâltniss  von  Imperfect-  und  Im- 
peratîvendung  aufgefasst  Ew.  §  115,  b;  vgl.  besonders  MtUler 
§  101,  a:  „Im  Allgemeinen  findet  sich  à  vorzugsweise  wo  die 
beztlgliche  Silbe  den  Hauptton  hat  und  keine  engere  Ver- 
bindung  des  Wortes  mit  dem  folgenden  die  freie  Entfaltung 
des  breîteren  a-Lautes  hinderte.  Geschieht ' letzteres  (Status 
constructus;  Imperativ),  so  tritt  sofort  ê  ein".  Bôttcher  H.  S.  400 
hat  sich  nicht  darûber  ausgesprochen.  Stade  §  592,  d  leitet 
durch  Zurflckverweisung  auf  §  99  das  e  des  Imperativs  im 
Unterschied  vom  à  des  Imperfects  so  ab,  wie  S.  530  bei  der 
Besprechung  des  Imperfects  angegeben  wurde.    Olsh.  §  235,  e 

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534        II*  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaehes  Verbum. 

nimint  hier,  im  Unterschied  vom  Impf.  vgl.  S.  529,  DiphUiongisi- 
rung  des  a  und  j  an,  ohne  dass  er  dièses  verschiedene  Ver- 
fa  alten  der  Sprache  zu  erklâren  suchte.  Ebenso  Bickell  §  137 
^rfeâ  =  glay";  Land  §  207,  d,  welcher  auch  noch,  treu  dem 
Standpuncte  Olshausens,  hinzuftigt,  dass  vor  dem  Gonsonant- 
afformatiy  das  j  yerloren  gehe,  aJso  in  n*hl  das  à  wieder  Umlaut 
des  a  selbst  sei;  ebenso  Kautzsch  §  75,  1,  nnr  dass  er  unter 
Nr.  2  bei  den  Imperfect-  und  Imperativformen  mit  ns  zwischen 
der  alten  Auffassung  des  ^  und  derjenigen  Olshausens  scliwankt. 

Einzelheiten:  TXM^  (und  nimm  gefangen!)  Ri.  5,  12  mit 
Chateph  zur  SchUtzung  des  langen  Vocals  vor  Dauerlaut  S.  73.  — 
1JD0  (fligt  hinzu!)  Jes.  29,  1;  Jr.  7,  21  kommt  sicherer  als  von  qo*^ 
von  nfcO  (wegraffen,  hinzuraffen),  weil  von  diesem  ein  Inf.  WWD 
(addere)  Jes.  30,  1  gebildet  worden  ist.  —  tiS^  (mehre  doch!) 
Ri.  9,  29  hat  wahrscheinlicli  n  cohortativum,  weil  ein  seiches 
an  dem  damit  verbundenen  Imperativ  ist.  Die  Form  ist  wahr- 
scheinlich  znm  Unterschied  von  ïTâT  (multa,  magna)  gebildet 
worden;  vgl.  S.  422  und  508.  —  13-tn  (reinigt  euch!)  Jes.  1,  16 
mit  Assimilation  des  Dentalen  an  den  Sibilanten  ist  von  ïlDT 
abgeleitet  (ausser  von  Bôttcher,  vgl.  oben  S.  345  f.)  von  Allen, 
vgl.  Qimchi  69,  b;  WB.  s.  v.;  Ges.  Lgb.  S.  246;  Ew.  §  80; 
Olsh.  §  68,  h;  Bickell  §  119  (Curtiss);  Mûhlau-Volck  s.  v.; 
Ges.-Kautzsch  §  54,  2;  Mûller  §  290,  o.  Bei  Stade  fehlt  die 
Form  §  610  f.  —  5)»n  (wendet  euch!)  Jr.  49,  8  ist  das  zweite 
Beispiel  von  Imp.  Hoq.,  welches  ^xistirt,  vgl.  S.  215. 

Auch  der  Imperativ  zeigt  den  dritten  Stammconsonanten 
als  *»  mit  vorher  betontem  a;  vgl.  die  Beispiele  unten  5,  b 
(Jes.  21,  12)  und  5,  d  (Jes.  21,  12;   56,  9.  12;  Jr.  12,  9). 

f)  Der  Infinitivus  constructus,  welcher  urspriinglich 
wie  nbp  (beschaffen)  Spr,  16,  16  oderjntÇ  (trinken)  Spr.  31,  4, 
vgl.  die  andem  Beispiele  unten,  lautete,  hat  gewôhnlich  die 
Femininendung  Pi  angenoramen,  also  nibà  fftr  fijlpSi,  vgl.  die  drei 
Infinitive  mit  der  alten  Femininendung  tûbti  S.  174;  T(ttl\ 
nbb''  S.  406  f.,  und  auch  behalten  wahrscheinlich  zur  deuUicheren 
Unterschpidung  vom  Infinitivus  absolutus.  Qimchi  112,  b  be- 
merkte  bloss  nach  Aufzâhlung  der  Infinitivi  absoluti  und  der 
wenigen  constructi  mit  o:  „Und  er  kommt  vor  mit  Verwandlung 
des  letzten  Stammconsonanten  in  ruhendes  1  und  mit  hinzu- 
gefttgtem  m"  —  Ges.  Lgb.  §  109, 1  sagte  schon:  ,J)er  Inf.  cstr.  hat 


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InfinitîvtiB  catr.  rr^'î».  §  41,  1,  f.  535 

die  Femininalform  ni  fttr  ni  —  z.  B.  nibâ  fûr  njlsà".  Ew. 
§  238,  e  „An  dièse  Vocalendung  tritt  aucïi  sehr  leicht  und 
schon  sehr  haufig  das  n  des  Féminin  (schon  wegen  grôsserer 
Leichtigkeit  im  Geflîge  der  Snffixe  [aber  de  s  s  wegen  ist  sonst 
nicht  die  alte  Endang  beibehalten  worden])^^  So  auch  Bô.  §  1074. 
Ges.-Kautzsch  begnûgt  sich  mit  Folgendem  §  75,  1  „Der  Inf. 
cstr.  bat  immer  die  Endung  ni  (mit  n  feminini)''  und  dazu 
Anm.  2  „Umgekehrt  findet  sich  statt  des  Inf.  cstr.  nibSi  einige- 
maie  auch  die  Schreibung  [?]  mit  o".  —  Olshausen  hait  §  173,  g 
am  Ende  dièse  gewohnliche  Ableitung  fQr  môglich,  vgl.  „Als 
Femininibrmen  konnten  die  Infinitive  der  Verba  n"b  hierher 
[zu  niTT,  in©  etc.]  gehoren;  doch  sprechen  wohl  starkere  GxUnde 
f&r  die  Entstehnng  auf  dem  oben  angedeuteten  Wege".  Damit 
bezieht  er  sich  auf  §  165,  k  zurûck,  wo  er  gàlàtvàt  als  Urform 
angenommen  hat,  wie  TïM  (Theil)  entstanden  sei  aus  mànâwât, 
Âber  entscheidend  dagegen  ist  wohl  der  Ghrund,  den  Olsh.  gleich 
selbst  hinzufbgen  muss:  ,Jn  andem  Fâllen  [namlich  ausser 
Kù  etc.]  sind  die  nach  Ausstossung  des  letzten  Radicals  zu- 
sammetkgeflossenen  a  vor  dem  n  der  Femininendung  schon 
fr&hzeitig  in  das  dunklere  o  ûbergegangen,  z.  B.  nibâ  etc/\ 
Also  man  kann  bei  dieser  Ableitung  das  o  nicht  er- 
klâren.  Wie  Olshi  aber  auch,  und  zwar  ohne  ein  Bedenken 
anzudeuten,  Bickell  §  137;  Land  §  213,  a;  Millier  §  285.  Ebenso 
Stade  §  2ol,  b;  nur  dass  er,  um  die  von  t\VO  etc.  mit  a  ab- 
weichende  Aussprache  von  nibà  etc.  mit  o  zu  erklâren,  sich  auf 
§  77,  a  beruft,  wo  er  von  der  vielfach  herrschenden  Tendenz 
des  Hebrâischen  zur  Trûbung  des  <$  zu  o  spricht.  Aber  f&r 
eine  besondere  Erscheinung  kann  doch  nicht  der  Grund  in 
einer  in  andern  besondern  Fâllen  wirkenden  Ursache  ge- 
sucht  werden.  —  Was  hat  nun  Olsh.  bewogen,  jene  Erklârung 
von  nibâ  aus  njbà  aufeustellen?  n^Kn  (sehen)  Hes.  28,  17  (Qimchi 
112,  a),  wie  es  scheint,  nicht;  denn  §  245,  e  sagt  er  in  Bezug 
auf  dièse  Form:  „Statt  ni«n  findet  sich  zwar  einmal  'n  Hes. 
28, 17  (nach  der  Weise  von  H^X'n);  wahrscheinlich  ist  aber  die 
gewohnliche  Form  dafûr  herzustellen".  Doch  wenn  dièses  text- 
kritische  Urtheil  auch  nicht  berechtigt  ist,  so  kann  von  dieser 
vereinzelten  Bildung  nicht  die  allgemeine  Formation  des  Inf 
cstr.  abgeleitet  werden.  Vielmehr  muss  diejenige  Normalform 
i>î5j5  =  bt3JP,  welche  dem  Inf  cstr.  ûberhaupt  zu  Qrunde  liegt, 
auch  hier  zu  Grunde  gelegt  werden.    Aus  n^bâ  ist  dann  parallel 


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536        n.  Hanpttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

mit  der  allgemeinen  Umwandlung  des  btlp  in  b'Vlp  ein  Dl'bd 
oder  vielmehr  wahrscheinlich  gleich  nibâ  geworden. 

niSpn  (abkratzen)  Inf.  cstr.  mit  Perfectvocalisatioii  3  M 
14,  43,  bêmerkt  bei  Qimchi  116,  a;  Ges  Lgb.  §  94,  4;  Ew. 
§  238,  d;  Olsh.  §  258,  b;  Bô.  IL  S.  226;  Ge8,-Kautzsch  §  53, 
Anm.  2;  Stade  §  244  „wenn  der  Text  richtig  ist". 

Der  Infinitivus  absolutus  Qal  meist  wie  rt'ba,  selten  wie 
ibâ  geschrieben.  —  Im  Niq.  kommt  nur  einmal  die  Form  auf 
Sere  vom  Imperfectstamm  vor,  also  wie  Th}n^  vgl.  unten  5,  c 
(Jr.  25,  29);  sonst  nur  die  Form  mit  o  vom  Perfectscamm,  wie 
im  Paradigma  steht.  —  An  diesem  Inf.  abs.  Qal  und  Ni.  auf  o 
kommt  einige  Maie  das  n  vor:  tTin©  Jes.  22,  13  unter  lanter 
InfiP.  abs.,  also  auch  als  solcher  vom  Gonsonantentext  gemeint; 
aber  man  kann  mit  Bo.  II.  S.  227  sagen,  dass  ein  Anklang  an 
das  vorhergehende  tDhtf  erstrebt  sei,  obgleicb  drei  Wôrter  da- 
zwischen  stehen.  Ebenso  in  *y)  inx  nib3û  tT^bâïTS  (wie  sich  ent- 
blôsst  ganz  und  gar  einer  [von  den  Lumpen])  2  Sm.  6,  20;  vgl. 
die  andem  drei  Fâlle  unten  5,  a  (Hab.  3,  13);  5,  b  (Jes.  42,  20) 
und  5,  d  (Hos.  10,  4).  —  Im  Qi.  bat  der  Inf.  abs.  mit  éiner 
Ausnahme,  vgl.  unten  5,  f  (Ps.  40,  2)  seinen  regelmâssigen 
Vocal  e.  —  Im  Hi.  bat  der  Inf.  abs.  immer  e. 

Von  na^  kommt  neben  dem  regelmS^sigen  Inf.  constructus  Hî. 
nSa'^n  (5  M  17,  16  und  noch  5  Mal;  darunter  2  Mal  [Am.  4,  9  und 
Spr.  25,  27]  in  der  Function  des  Inf.  absolutus  =  viel,  sebr)  auch 
einmal  in  der  Function  des  Infinitivus  constr.,  parallel  mit  ^^bV.  vor 
na'^n  Hes.  21,  20.  Diess  wird  richtig  vom  Targum  (n^çç^)  sowie 
von  den  LXX  {nXij&vv&dSaiv)  als  Inf.  (Vertreter  des  verbum  finitum) 
gefasst  und  dafÛr  erkl&rt  von  Baschi  z.  St.  (=»  ma^^rr)  und  Qimdii 
z.  St.  (^^pç)»  wie  dieser  die  Stelle  auch  im  WB.  s.  v.  bei  den  Inff. 
auffûhrt.  So  auch  Buztorf,  Concordanz;  Ew.  §  315,  c.  Nicht  ganz 
richtig  sagen  also  Ges.  Thés.  s.  v.;  B5.  II.  S.  408;  Mûhlau-Volck 
s.  V.;  Ges.-Kautzsch  §  75,  Anm.  15;  Mûller  §  289,  pp.,  dasa  rt^ 
durchaus,  bloss,  adverbielle  Ëedeutung  habe.  AUerdings  ausser 
Hes.  21,  20  ist  navs  nur  Nomen  in  dessen  verschiedenen  Functionen 
(mit  dem  richtigen  Eethib  Ps.  51,  4  z&hlt  die  Concordanz  49  Mal). 
So  steht  auch  einmal  nç'^n  Jr.  42,  2  (wenig  von  vielem).  Es  ist  von 
Rôdiger  in  den  Additamenta  zum  Thés,  nachgetragen.  Ew.  §  240,  e 
hat  darauf  hingewiesen,  dass  das  Wort  „einem  voUen  nomen  gleiche', 
[weil  das  Segol  nicht  auf  den  Einfiuss  der  kleinen  Pausa:  des  Zaqeph 
qaton,  zurûckgefuhrt  werden  kônne,  denn]  „8onst  bleîbe  auch  in 
pausa   die  form   mit  Sere  Qoh.  12,  9;   Neh.  3,  33."     Olsh.  non  § 


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înf.  ab90l.;  Particip.  act.  n"V.    §  41  »  1,  g.  537 

258,  c  hat  wohl  (w&hrend  Stade  §  99.  244  UDrichtig  die  Form  mit  à 
als  Statua  abeol.  snm  cstr.  mit  ë  fassen  will)  richtig  die  Form  als 
Mascnlinum  [also  als  selbstândiges  Nomen  neben  hx^n]  gefiEisst, 
dessen  FemiDinform  als  eine  neue  Form  des  Inf.  abs.  zum  Gebrauch 
Tor  dem  verb.  fin.  dient:  na'^n  1  M  3,  16;  16, 10;  22,  17.  —  Von  letz- 
terer  Form  ist  im  Qeri  2  Sm.  14,  11  einmal  ein  Status  cstr.  gebildet 
rs*>nfo]  (sodass  nicht  yiel  sein  lasst  -»  sodass  nicht  noch  mebr  macbt 
[der  Blntrftcher  das  Blut  etc.]).  Die  Form  ist  so  gesetzt,  wie  sonst 
der  regelrechte  Inf.  cstr.  Die  Stelle  ist  nicht  erw&hnt  bei  Ges.  im 
Lgb.  nnd  Thés,  etc.;  aber  wobl  bei  Qimchi  116,  a;  Ew.  §  240,  e, 
Anm.;  Olsh.  §  25S,  b;  BO.  II.  S.  408.  Aber  man  kann  wohl  mit 
Olsh.  a.  a.  0.  nrtheilen,  dass  das  Eethib  rhirm  richtiger  im  Qeri  in 
die  regelrechte  Form  des  Inf.  cstr.  hàtte  nmgewandelt  werden 
mûssen;  obgleich  sich  kein  Grand  absehen  lasst,  wesshalb  die  Ver- 
schreibnng  des  *«  fîir  i  hier  von  den  Masoreten  verkannt  worden 
ist  —  rîW  "^ym  1  Sm.  1,  9  ist  kritisch  verdftchtig,  vgl.  die  LXX 
{iv4Ûniov  xvçiov),  -—  In  nVïn?  2  Kg.  13,  17.  19  und  n>5y-Tj  2  Chr. 
31,  1  ist  der  Inf.  abs.  ein  Substantif  (Beendigung)  ge worden,  wie 
Ma*;n,  das  auch  von  Pr&pp.  regiert  wird,  vgl.  Hag.  1,  9.  Anders 
aber  ist  es  bei  kV§^  (um  yerschwinden  zu  lassen)  Dn.  9,  24,  weil  da 
ein  Object  [Abfall]  davon  abh&ngt;  und  da  ist  die  Form  Inf.  constr. 
und  ist  nach  der  k"^- Analogie,  c  gebildet.  —  Als  Infînitivus  abso- 
lutns  Hoqtal  erwfthnt  Bô.  IL  S.  407  bloss  ïwth  3  M  19,  20.  Wenn 
wir  hierbei  noch,  ausser  auf  oben  S.  252  f.,  auch  auf  nh'oh  (mit  Salz- 
wasser  gewaschen  werden)  Hes.  16,  4  und  nan  (verkûndigt  werden) 
Jos.  9,  24  hinweisen  dûrfen,  dann  sind  nach  Bô.  IL  S.  229  aile  vor- 
kommenden  Infinitivi  abeoluti  Hoqtal  erw&hnt. 

g)  Beim  Participium  activum  Qal  sagte  Qimchi  111,  b: 
,J)as  Mittelwort;  die  meisten  davon  mit  Segol,  um  zwischen 
ihnen  tind  den  [Participien  von]  Verben  mit  M  eine  Trennung 
zu  bewirken,  welche  mit  Sere  lauten  vn^'p  etc.  Und  die  geringere 
Anzahl  von  ihnen  werden  mit  Sere  gesprochen  KbÇ  ïrôi:?  2  M 
15  [v.  11]".  Diess  ist  als  richtig  anerkannt  von  Buxtorf,  Thés, 
p.  255,  obgleich  schon  dieser  darauf  hinweist,  dass  Qimchi 
andere  Fâlle  aufftihre,  wo  das  Ptc.  als  Nomen  im  Status  cstr, 
stehe.  Ein  Ptc.  mit  Sere  (im  St.  absol.)  ist  aber  nicht  erwâhnt 
von  Ges.  Lgb.  S.  429;  Ew.  §  169,  a;  Olsh.  §  245,  a;  Bô.  II. 
S.  409;  Ges.-Kautzsch  §  75,  Anm.  5;  Stade  §  615,  a,  Ueber 
Ps.  64,  9  siehe  (S.  561)  5,  b.  —  Unter  den  Neueren  dachte  sich 
Oes.  Lgb.  §  109,  1,  Anm.  2  „das  Segol  offenbar  aus  dem  nor- 
malen  Sere  vom  Particip  des  regularen  Verb  entstanden^    Ew. 


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538         n*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwacbea  Yerbum. 

§  151  stellt  ebenso  ntlb  and  nbsi  einfach  neben  einander;  ebenso 
§  169,  a.  Erst  Olsh.  hat  §  245,  a  [vgl.  aber  liber  Ges.  undEw. 
schon  S.  177  f.]  dièse  Bildung  von  q&tàl,  qâiàl  abgeleitet.  Und 
Bickell  §  137;  Land  §  214;  Ges.-Kautzsch  §  75,  1,  Anm.  fbei 
den  V':?  hat  er  sich  ja  ablehnend  verhalten;  vgl.  oben  S.  482]; 
Ma.  §  285;  Stade  §  213  sind  ihm  gefolgt.  Auch  Bô.  H.  S.  235  ist 
auf  dieser  Bahn  halb  mitgegangen,  indem  er  bei  den  *1"^  und 
•^"l?  eine  ursprûngliche  Form  qàtal,  fiir  die  andern  Verba  aber 
eine  zum  Ausdruck  des  Activs  verstârkte  Fonn  qât'  zu  Grande 
legt,  ûber  den  urspriinglichen  Vocal  der  letzten  Silbe  von  Thi 
aber  sich  nicht  ausspricht.  Ich  kann  aber  Olsh.  in  dieser  An- 
schaunng  nicht  folgen.  Ich  kann  also  nicht  annehmen,  dass 
ans  ursprttnglichem  qàfàl  geworden  sei  qâ((U,  qâfU,  qôfêl,  weil 
ich  eine  Umwandlung  eines  nrsprttnglich  kurzen  Vocals  in  einen 
allerlângsten  Vocal  â  nicht  annehmen  kann.  Ich  glaube  also 
daran  festhalten  zu  mtissen,  dass  von  Anfang  an  verschiedene 
Typen  neben  einander  bestanden  haben:  qâfâl  vgl.  ptrj;  qàfU 
vgl.  ÇSte;  qàful  vgl.  *|bg  und  dièse  Adjectiva  beschreiben  aile 
einen  Zustand,  sind  so  zu  sagen  „Nomina  status",  verschieden 
von  dem  „Nomen  actionis*'  qdfîly  vgl.  bt?^.  Ueber  die  Beziehung 
dieser  Typen  zur  Participialbildung  habe  ich  schon  S.  177  £ 
gehandelt.  —  Ich  muss  wegen  der  Unmôglichkeit,  den  Ueber- 
gang  des  à  von  qâ(âl  in  das  â  eines  supponirten  qâfâl  zu  er- 
klaren,  bei  der  alten  Anschauung  stehen  bleiben,  dass  auch  in 
Thi  der  trans.  Participialtypus  qâfil  zu  Grande  liegt,  und  dass 
das  Segol  nach  der  Analogie  anderer  von  den  n"b  abgeleiteten 
Nomina  anstatt  eines  zu  erwartenden  Sere  im  Status  absolutus 
Sing.  gesprochen  worden  ist. 

My^  (schlaff  machend)  Jer.  38,  4  nach  m^'S»- Analogie,  c.  Ebenso 
bei  dem  Féminin  Tt^ia  (eine  widerspenatige)  Zeph.  3,  1;  ebenso  in 
dem  Plural  B-^K^ea  (aufgewogen)  KL.  4,  2. 

njaça  1  Sm.  t5|  0  wird  von  Qimcbi,  WB.  s.  y.  nra  einfach  mit 
den  Worten  erwahnt:  ,Und  von  dieser  Bedeutung  [des  Verachtens] 
ist  'a,  mit  Zusatz  von  a  und  tt",  von  Buxfcorf  im  Thés,  nicht  erwihnt, 
in  der  Concordanz  einfach  unter  den  Partcc.  Ni.  von  nra  aufgefîlhrt. 
Es  ist  forma  mixta  nnd  ein  sjmbolon  [nicht  wie  Ges.  Lgb.  S.  46S 
schreibt  ,eine  symbola*]  duarum  lectionnm.  Zunftchst  liegt  die  Ver- 
muthung,  dass  ursprOnglioh  nta»  dastand,  welchei»  Parte.  Ho.  (n?ae) 
sein  sollte.  weil  das  Hiq.  direct-causativ  «»  veracbten  Esih.  1,  17  vor- 
kommt.     Dann   w&re   aber  a  vorgesetzt  worden,  weil  das  Ni.  rnv 

• 

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Particip.  pass.;  Jussiv  n"V.  §  41,  2.  539 

n&her  lag.  Aber  Ges.  Lgb.  q.  a.  0.  und  Thés.  b.  t.,  ebenso  MOhlau- 
Volck  meinten ,  dass  ein  Sobstantiv  nia»  beabsichtigt  gewesen  sei, 
aber  dièses  wird  durch  dae  parallèle  Dç^  (gchlappig,  verfallon)  un- 
wabrscheinlich.  £w.  §  126,  b,  Anm.  UDd  B6.  II.  S.  406  meinten, 
dass  zuerst  mea  («=  aosgesogen)  dagestanden  habe.  Dièses  ist  das 
Wahrscheinlichste,  weil  ein  solcbes  Wort  sehr  zum  Context  passt, 
und  weil  die  Anwendung  eines  so  seltenen  Wortes  die  Entstehung 
einer  erleichtemden  Lesart  erkl&rKch  macht.  Nur  Olsh.  §  266,  a 
und  MûUer  §  289,  ee  meinten,  dass  die  Form  bloss  verschrieben 
seL    Bei  Stade  nicht. 


h)  Beîm  Participinm  passivum  Qal  finden  sich,  wenn 
dièses  noch  eines  Beweises  bedttrfke,  deutliche  Spuren  davon, 
dass  dièse  Verba  zum  Theil  frûher  auf  1  ausgingen,  indem  das 
Kethib  noch  in  zwei  Fâllen  das  auslautende'  1  bewahrt  bat, 
Tgl.  die  Fonnen  unten  5,  a.  c  (1  Sm.  25,  18;  Jes.  3,  16).  Ein 
negativer  Beweis  flir  dieselbe  Sacbe  ist  ^tt  (erspâht)  Hi.  15,  22, 
indem  da  das  1  hinter  û  nicht  zur  Aussprache  gekommen  ist; 
?gL  ein  zweites  Beispiel  Nr.  5,  a  (Hi.  41,  25).  —  Sonst  bat 
sich  in  allen  Participia  passiva  das  ursprtingliche  1  hinter  û  zu 
•<  dissimilirt  oder  das  ursprtingliche  "^  bewahrt.  —  D'^M'lbri  (ge- 
hangt,  hangend)  5  M  28,  66  und  Hos.  11,  7  wird  principiell 
richtig  auf  «"b-Analogie,  c  zurûckgeflihrt;  denn  vgl.  2  Sm.  21,  12 
Qeri.  So  schon  Qimchi  127,  a;  WB.  s.  v.  rfen  „«  als  Ersatz  fÛr 
den  3-  Stammconsonanten  [n  von  ïlbfi]";  ebenso  Buxtorf,  Thés, 
p.  256;  Ew.  §  252,  a;  Bô.  IL  S.  422;  Ges.-Kautzsch  §  75,  Anm.  22. 
PrincipieD  unrichtig  sagt  Stade  §  143,  e  „n  erklârt  sich  nach 
§  122",  wo  er  vom  Uebergang  eines  zwischen  zwei  Vocalen 
und  zwar  hinter  a  stehenden  "^  in  K  handelt.  Dass  *>  auch  hinter 
u,  in  K  ûbergehe,  zeigt  er  nicht.  Und  was  batte  er  gesagt, 
wenn  er  D^Kbn  erwâhnt  batte?  Wie  batte  er  da  aus  ^bn  die 
2  Sm.  21,  12  im  Qeri  stehende  Form  erklàrt,  um  die  Wirksam- 
keit  der  «"b- Analogie  bei  îTbn  zu  leugnen?  Principiell  'un- 
richtig ist  es  auch,  ein  besonderes  Verb  fe6n  anzunehmen  mit 
Rod.  in  Ges.  Thés.;  Olsh.  S.  480;  Mtihlau-Volck  s.  y. 

2.  Jaasiybildung.  Der  Trieb  des  Jussiv  gegeniiber  dem 
hidicativ,  eine  leichtere  und  auf  dem  Wortanfang  betonte  Ge* 
stalt  zu  zeigen,  konnte  bei  den  vocalisch  ausgehenden  Imper- 
fecten  der  n"b  voll  zur  Geltung  kommen.  Der  Jussiv  bat  die 
Wegwerfung  (Yemacblassigung,  das  Verklingen)  des  auslauten- 


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540        lï-  Hauptfcheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum, 

den  a  bewirkt,  und  eben  Ton  di  e s er  Apocope  hiess  der  Jussiv 
firUher  Imperfectum  apocopatum. 

Allerdings  kômmt  auch  bei  diesen  Verben  die  unverkûrzte 
Form  in  der  Jussivbedeutung,  und  beim  Impf.  consecutîvuni 
kommt  ebenfalls  die  unverkûrzte  Form  nicht  selten  vor  (aller- 
dings im  Pentateuch  nur  zwei  unverkûrzte  Beispiele,  nach  Bô. 
§  972:  1  M  24,  48;  5  M  1,  16  ff.)  z.  B.  njn^î  (und  er  baute) 
Jos.  19,  50  etc.  —  Hier  ist  noch  an  das  zu  erinnem,  was  S.  531 
1,  d  ûber  die  Imperfectformen  auf  n  als  eine  Art  Erleichterung 
der  Indicativformen  gesagt  worden  ist. 

*«|Trij  Jr.  8,  6  steht  fUr  „und  sie  hurte'S  wie  es  der  ganze  vor- 
ausgehende  Satz,  wo  ebenfalls  die  3.  sg  fem.  Subject  ist,  und  die 
unmittelbare  Fortsetzung  der  Bede,  wo  wieder  die  3.  sg.  fem.  Sub- 
ject ist,  verlangt.  Auch  indem  das  Trg.  den  Satz  mit  dem  Infinitiv 
abkflrzte  (m;;^V  «  um  Gôtzendienst  zu  treiben),  zeîgte  es,  dass 
es  fQr  den  Satz  dasselbe  Subject,  wie  im  N&cbstvorausgehendeD,  aUo 
die  8.  Person  annahm;  dieselbe  bei  den  LXX  {xal  inoçvevaav), 
Auch  Qimchi  112,  b  sagt  „da8  «^  an  Stelle  des  n  in  rrarm";  so  auch 
im  Com.  z.  St.  Die  Form  ist  als  richtig  ûberlieferte  3.  sg.  fem.  far 
narri^  angesehen  worden  von  Ges.  Lgb.  S.  482;  Thés.  s.  v.  imd  s.  y. 
rra;  BCd.  im  Index  analyt.  z.  Thés.;  £w.  §  224,  c;  35.  IL  S.  406. 
Man  hat  gemeint,  dass  die  Erleichterung  des  Imperfects  von  â  ûber 
ê  zu  i  fortgeschritten  sei.  Ich  kann  mich  aber  zu  dieser  Anerkenn- 
ung  nicht  entschliessen,  weil  doch  die  regelrechte  Form  'Qm  gleich 
im  8.  Verse  folgt  und  Hes.  23,  5  steht  und  weil  mit  Anfugung  dièses 
»  die  3.  fm.  [und  2.  masc]  der  2.  fem.  gleich  geworden  w&ie;  vergl. 
Raschi  z.  St.  ,wie  "îtni;  das  «^  ist  ûberflûssig".  —  Und  der  Vorgang 
wird  nicht  dadurch  leichter  mOglich  gemacht,  dass  man  dièses  an 
die  8.  sg.  [oder  2.  masc]  angehS.ngte  i  mit  dem  *^,  dem  dritten 
Stammconsonanten,  zusammenbringt;  denn  es  war  nun  einmal  die 
ganz  und  gar  herrschende  Analogie,  dass  dieser  3.  Stammconsonaot 
bei  den  5  afformativlosen  Formen  des  Imperfects  in  à  [ê]  sich  auf- 
lOste  und  verschwand  und  darum  kann  auch  nicht  dièses  ^  als 
Vocalbnchstabe  fOr  ë  gemeint  sein.  Man  hat  auch  kein  Becht,  mit 
Bô.  a.  a.  0.  und  Mûhlau-Volck  im  analyt.  Anhang  das  i  als  Ara- 
maismus  zu  betrachten,  weil  im  Aramâischen  gerade  das  Imperfect 
der  Verba  n''^  auf  e  ausgeht.  Endlich  die  Berufung  auf  Jr.  IS,  23 
ist  unten  5,  b,  die  auf  5  M  32,  18  unten  5,  f  |(welche  beide  Stellen 
schon  Qimchi  im  Com.  z.  St.  als  Parallelen  citirt)  als  unrichtig  er- 
wiesen;  die  Berufung  auf  den  Imperativ  Jes.  26,  20  (vgl.  §  42, 10,  a) 
gilt  nicht,  weil  zwar  beim  Imp.  Féal  die  Endung  t  im  Aram&ischen 
ûblich  ist,  aber,  wie  gesagt,  nicht  beim  ïmpf.  (Peal).  —  Wahrschein- 


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Jussiv  der  m"V.  §  41,  2.  641 

ficher  hat  sich,  wenn  anch  nicht  schon  der  Prophet,  so  doch  ein 
Sp&terer  mit  einem  schnellen  Subjectswechael  sm  Ende  des  Satzes 
anredend  an  die  abtrûnnige  Nation  gewandt,  und  ist  die  dast-efaende 
Form  fur  die  2.  sg.  fem.  za  nehmen.  —  Olsh.  §  240,  a:  ^Es  beraht 
sicherlich  aof  einem  Fehler  irgend  welcher  Art";  Stade  erw&hnt  die 
Frage  nicht. 

Der  Jussiv  Qal  erscheint  in  vier  Formen: 

a)  Fifi^  (und  es  war  einfaltig)  Hi.  31,  27;  a©*5  (und  er  nahm 
gefangen)"4  M  21,  1;  Jr.  41,  10. 

b)  ,13?3  (weinen);  "^n;)  (niedertreten)  4  M  24,  19;  Ps.  72,  8; 
ÇTD^  (er  weiche  ab!)  Spr.  7,  25;  tW*]  (er  trinke!);  indem  unter  dem 
Dnick  des  Wortaccentes  der  kurze  Vocal  gedehnt  worden  isi 

c)  Aber  ôfter  hat  der  Trieb,  die  schwierige  Consonanten- 
rerbindung  aufzulôsen,  das  unbestimmte  ë  als  Hilfsvocal  erzeugt; 
daher  Ta]5  (und  er  verachtete);  'jaj  (er  baue!),  "jl^n  (und  er  baute) 
und  80  auch  von  nb>,  nST,  mt,  nbs  (3.  sg.  m.)  rtSti,  n36  (3.  sg. 

m.),  moi,  np,  rtip,  rrtùp,  ran  (3.  sg.  m.),  ntn,  nn. 

d)  bDÇî  (vollendet  werden)  2  M  39,  22,  und  so  auch  von  ttt 
isich  wenden;  ausser  der  3  sg.  m.),  rûl  (viel  sein;  in  der  3.  sg. 
fin.),  nbttf  (herausziehen)  Hi.  27,  8. 

hf:;  -tp  Hi.  27,  8.  —  Der  masoretiBche  Text  heisst  „denn  was  ist 
die  Hoffhnng  des  Gottlosen,  wenn  er  Gewinn  macht,  dann  wann 
Gott  seine  Seele  herausziehen  wird  [aus  ihm,  seinem  EOrper]*';  das 
Trg.  „denn  was  ist  die  HoÔÎQang  des  Unheilstifters ,  wenn  er  Mam- 
mon  des  Betrugs  sammelt,  wann  Gott  seine  Seele  hinfallen  lAsst''. 
AJso  da  werden  "^s  und  hv'>  ûbersetzt,  und  die  LXX:  t/ç  yâç  iativ 
ilnlç  àaepsl  on  ênàxfi  [dass  er  sich  geduldet];  nsnot^oiç  inl  xvçiov 
iça  oûf^asteci'y  setzen  mit  dem  letzten  Yerb  nicht  etwas  anderes 
als  W*«  vorans.  Es  hat  aber  Wellhausen,  Einleitnng  in  das  A.  T. 
S.  615,  vgl.  oben  S.  487,  die  Conjectur  von  de  Lagarde  acoeptirt, 
dass  ^Mo^i  zu  lesen  sei.  Aber  durch  unsere  ftltesten  Zengen  ist  das 
'o  und  das  hv-^  gestatzt.  Und  dass  V«'«  vom  Consonantenschreiber 
etwa  als  Vkv:  gemeint  und  nur  von  der  Tradition  falsch  aufgefiftsst 
worden  sei,  dièse  Annahme  ist  als  nnstatthaft  schon  oben  S.  488  f. 
nachgewiesen  worden. 

Jussiv  Niqtal:  bâPi  (sie  werde  aufgedeckt)  Jes.  47,  3; 
rsKI  (und  ich  wurde  (iberredet)  Jr.  20,  7;  ng^  (und  er  Kess 
sich  herbei  zu  begegnen)  4  M  23,  4.  16. 

Jussiv  Qittel:  bSTi  (môgest  aufdecken!)  Spr.  25,  9  [andere 
Zeugen:  bjFiJ;   bj'JI  AU  22,  31  etc.  etc.    Und  so  z.  B.  «ign^ 


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542        U-  Haapttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwacbes  Verbnm. 

(und  aie  batte  es  schwer)  1  M  35,  16  (Qimchi  117,  a)  und  nicht 
ist  dièses  mit  Bô.  II.  S.  412  fftr  umgestelltes  Hi.  (=  tjprn)  zu 
nehmen,  weil  im  17.  V.  von  derselben  Sache  das  Hiq.  aller- 
dings  gebraucht  ist.  Denn  das  Hi.  hat,  wo  es  verandert  wird, 
wie  das  Qal  zur  Beseitigung  der  harten  Doppelconsonanz  am 
Ende  ein  Hilfssegol  eingeschoben,  und  wir  haben  kein  Kecht, 
davon  eine  einzelne  Ausnahine  ohne  Noth  anzunehmen.  Und 
die  Form  Tn^  Ri.  5,  13  ist  auch  nach  Ansicht  der  Punctatoren 
nicht,  wie  Bô.  a.  a.  0.  meint,  =  "IT,  welches  Jes.  41,  2  unzer- 
dehnt  und  untransponirt  gelesen  wird.  Bottcher  selbst  will 
ûbrigens,  wâhrend  er  die  Aussprache  der  Punctatoren  aus  der 
angegebenen  Auffassung  ableitet,  Ri.  5,  13  Tl^  ausgesprochen 
und  ^descendit'^  ûbersetzt  haben;  vgl.^oben  S.  399. 

Jussiv  Hithqa.  b^tl^  (und  er  deckte  sich  auf)  1  M  9,  21  etc. 

Jussir  Hiqtil:  a)  M?  (er  lasse  weit  sein!)  1  M  9,  27; 
*ry^  (er  lasst  niedertreten!)  Jes.  41,  2;  ptf^î  (und  er  trankte)  1  M 
29,  10  etc.;  aber  gewôhnlich  --  b)  mit  Zerdehnung  des  Prafor- 
mativ-a  zu  à  und  Hilfsvocal  zwischen  dem  ersten  und  zweiten 
Stammconsonanten,  also  by^  2  Kg.  17,6  etc.  Eine  Verwechsehmj? 
mit  dem  Qal  ist  also  nicht  moglich. 

3.  Yerkflrzter  Imperatly. 

Qi.  z.  B.  b|  (deck  auf!)  Ps.  119,  18  (Qimchi  117.  a).  —  Die- 
selbe  Form  sehe  ich  mit  Qimchi,  WB  s.  v.  nba;  Buxtorf  in  der 
Concordanz;  Bô.  IL  S.  412  und  Stade  §  592,  d  auch  in  v.  22: 
lass  wegwandem  ==  lass  fem  sein!  Man  kann  auch  die  Be- 
deutung  „aufdecken^^  beibehalten  und  tibersetzen:  JDecke  weg 
von  îlber  mir  etc.  =  decke  ab  die  auf  mir  wie  eine  Decke 
liegende  Schmach  der  Verachtung!"  Also  es  ist  keine  Nôthigung 
vorhanden,  dièse  Form  als  einzigaxtigen  Imperativ  Qal  mit  a 
von  bb>  (wâlzen)  zu  fassen,  wie  Buxtorf,  Thés.  p.  164  „devoIveî" 
(er  weicht  aiso  von  sich  selbst  ab);  Oes.  Lgb.  S.  365;  Thés.  s.  v.; 
Olsh.  §  235,  f;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  MûUer  §  279,  n;  Land 
§  207,  f  :  „bâ  (en  eenmal  b?)"  thun. 

Vom  Hithqa.  kommt  die  2.  sg.  m.  Imperativî  Qberhaupt 
nur  in  zwei  verkûrzten  Beispielen  vor  ^ewiss  nur  zufôllig;  Bô.  II. 
S.  174).  Das  eine  ist  nânn  (entrûste  dich!)  5  M  2,  24,  also  mit 
Ersatzdehnung  wegen  des  n.   Das  andere  unten  5,  a  (2  Sm.  13, 5). 

HiqtiL  —  Neben  dem  einmaligen  Tt!sn!n  Hes.  24,  10  steht 
a-jn  s=  kirëb  (lass  viel  sein  =  gieb  Menge,  Hefldgkeit!)  Ri.  20, 3S 


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Verkfirzter  Imperativ;  Suffixe  am  rr'-V.  §  41,  8.  4.  543 

(sonst  bloss  noch  Ps.  51,  4  ini  unberechtigten  Qeri  fttr  den 
adverbieU  gebranchten  Inf.  absoL  TtSiyi)  und  neben  dem  zwei- 
maligen  riÈyj  (lass  nach,  lass!)  Ri.  11,  37;  2  Kg.  4,  27  steht 
sechsmal  q-in  5  M  9,  14;  1  Sm.  11,  3;  15,  16;  2  Sxn.  24,  16 
Ps.  37,  8;  i'^Chr.  21,  15. 

4.  Vor  SnfJBxeii:  ^'Dba  nach  1  M  24,  27;  aber  auch  ausser 
Pausa  mit  ûvi)  vgl.  '^33J?  (er  hat  mich  bereitet)  Spr.  8,  22.  Qimchi 
20,  a.  b  sagt:  „'^?1];B;  z.  B.  auch  ''Sncn  [er  hat  mich  Frucht 
tragen  lassen]  1  M  41[,  52];  und  in  Pausa  sind  sie  qamesirt 
z.  B.  •^sn'^ian  [du  hast  mich  getauscht]  1  M  29[,  25];  und  so  bei 
Zaqeph  Jos.  15[,  î9];  2  Sm.  12[,  10];  Ruth  2[,  13];  l  Sm.  17[,  9]; 
2Sm.  14[,19];  Jes.  49[,  1].  Undeskommen  [Formen]mit  Qames 
ausserhalb  der  Pausa  vor,  um  zu  lehren,  dass  so  das  Nor- 
male sei  wegen  des  verborgenen  [am  Ausgang  der  Verbalform 
stehenden]  langen  Vocals:  2  Sm.  28[,  12];  Ps.  [17,  3];  Spr.  8[,  22]; 
Ps.  118[,  5];  Hi.  30[,  19]".  Auf  dièse  Worte  hat  besonders 
Delitzsch  z.  Ps.  118,  5  hingewiesen.  Von  den  letzten  ftlnf 
Stellen  enthalten  die  ersten  beiden  die  2.  sg.  masc,  und  da  ist 
es  erklârlich,  dass  das  Qames  der  sufBxlosen  Form  auch  hie 
und  da  vor  dem  Suffix  als  Vocalstammauslaut  gesprochen 
wTirde.  Die  letzten  drei  Beispiele  sind  die  3.  sg.  masc.  von 
rcb;  eine  Vermuthung  ttber  das  Qames  in  ihnen  habe  ich  Aach 
der  ÂuMhlung  der  suffigirten  Beispiele  gegeben.  —  ?|7D  (er 
hat  dich  [m.]  befreit)  Hi.  5,  20;  vgl.  noch  ïjng  (er  ist  dir  ent- 
gegengetreten)  5  TA  25,  18;  ïlj)?  in  Pausa  514  32,  6,  aber  auch 
^rjO  (er  hat  dich  [m.]  befreit)  nach  Jes.  30,  19;  Jr.  23,  37.  Von 
Anffigung  des  Suffixes  fîir  „dich  [fem.]''  findet  sich  keîn  Beleg. 
TCg  ferwerben)  3  M  27,  24  und  so  stets;  «njg  (er  hat  sie  [eam] 
bereitet)  nach  Hi.  28,  27;  ïlSJJJ  nach  Ps.  100,  3  und  uy^  nach 
2  M  13,  17.  —  Also  auch  vor  dem  Suffix  ist  die  Semivocalis 
imxner  unterdrtickt  worden.  Vielleicht  Spuren  von  diesem  Process 
sind  es,  dass  ftir  „mich*^  das  am  auch  ausser  Pausa  steht,  und 
dass  die  Pausalform  flir  „dich  [m.]*'  neben  îj^  auch  -f^  heisst. 
Um  zu  grosse  Verkûrzung  der  Form  zu  verhûten,  hat  hier  ahû 
sich  immer  bewahrt.  —  Praktisch  kann  man  auch  sagen:  Die 
Suffixe  treten,  wie  beim  regelmâssigen  Verb  an  den 
dritten  Stammconsonanten,  so  hier  an  den  zweiten, 
und  ahu  ist  immer  geblieben.  So  bei  der  3.  sg.  m.  Pfi. 
aller  Verbalstâmme. 


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544        U-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Die  3.  sg.  feminini  Pfi.  hat  vor  Soffixen  das  zweite  â 
gar  nicht  angenommen;  also  galat  nimmt  ganz  wie  eine  Fonn 
des  regelmâssigen  Verb  die  Suffixe  an,  ''aribà  etc.,  und  so  bei 
allen  Yerbalâtammen;  vgL  '^SriDS  (sie  hat  mich  bedeckt)  Ps. 
44,  16  bei  Silluq;  ^vkD)  (und  sie  wird  es  vemichten)  Sach.  5,  4. 
Die  andem  yorkommenden  Beispiele  folgen  unten  bei  den 
doppelt  schwachen  Verben  (nach  Bô.  II.  S.  432).  Auch  '^ari'^b? 
nach  Ps.  118,  13  regelmâssig,  und  so  weiterund  bei  allen  Verbal- 
stâmmen. 

Ebenso  '^sn'^bâ  nach  1  Sm.  19,  17,  wo  das  Qittel  ''DP.'^Tê^ 
(du  [fm.]  hast  mich  getâuscht)  steht;  1.  sg.  ?|'^r)'^lB  (ich  habe 
dich  befreit)  nach  Mi.  6,  4;  3.  plr.  wie  Mr\^  (sie  haben  es  gebaut) 
Neh.  3,  13;  also  das  Vortonqames  konnte  bei  diesen  Verben 
bleiben.  Von  ibrj  (sie  haben  gehângt)  Jes.  22,  24  steht  z^bn 
(sie  haben  sie  [eos]  gehangt)  2  Sm.  21,  12  im  Kethib,  aber  das 
Qeri  hat  D^^bri  nach  K"b -Analogie,  c  daraus  gemacht.  Die 
Stellung  der  Grammatiker  zu  dieser  Form  ist  ganz  dieselbe, 
wie  oben  S.  539  bei  der  Participialform  aus  5  M  28,  96;  Hos. 
Il,  7.  —  Die  1.  plur.  jedenfalls  '^S'^S^'bà,  ohne  Vortonvocal,  ob- 
gleich  sie  im  Qal  nicht  vorkommt. 

Auch  die  Imperfectformen  haben  die  Suffixe  mit  ûber- 
gangenem  Semivocal  gleich  hinter  dem  zweiten  Stammcon- 
sonanten:  Uby'i  (und  er  liess  sie  auswandem)  2  Kg.  15,  29; 
1  Chr.  5,  26.  "' 

-ta^*^.  Hi.  16, 11  ist  ohne  Metheg  g^eschrieben,  und  es  ist  eine  ver- 
gebliche  Porderung  von  Mûhlau-Volck  s.  v.,  da^s  die  Form  mit 
Metheg  zu  schreiben  sei.  Denn  das  Fehlen  des  Metheg  ist  ja  nur 
ein  nebensftchliches  Hindemîss,  die  Form  —  a)  fSlr  Impf.  von  dem 
Perfect  t3t>;  (so  auch  Buxtorf,  Concordanz)  abzuleiten,  welches  in  der 
Bedeutung  ^abschûssig  sein,  verwerflich  sein"  4  M  22,  32  steht. 
Haupthinderniss  ist,  dass  die  Form  nicht  ''S^'',  heisst,  also  das  a 
nicht  vor  dem  SufBx  bewahrt  hat.  Und  es  ist  eine  grandiose  An- 
nahme  B5ttcher*8  I.  S.  304,  dass  die  beiden  Verkûrzungen  „zQni 
Ausdruck  des  Lebhaften,  Raschen,  Ungestûmen"  eingetreten  seien.  — 
P)  Es  ist  ebenso  grandies,  mit  Ges.  Thés.  s.  v.  t^«>  die  Form  fur 
Perfect  Piel  zu  erkl&ren,  denn  mittleres  ->  hat  sonst  immer  Ersatz- 
dehnung  vor  sich,  und  es  mOsste  das  Perfectsuffiz  stehen»  also  ?:«7. 
heissen.  (Denn  zwar  Qimchi  26,  b  hat  "CÇ'!  «^es-  8,  11,  vgL  oben 
S.  482,  fur  Perfect  Qittel  gehalten,  und  Buxtorf,  Thés.  p.  489  und 
in  der  Concordanz  sowie  Ges.  Thés.  s.  v.  haben  beigestimmt;   aber 


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Suffixe  an  fi"V.  §  41,  4.  545 

Ew.  §  249,  d,  Anm.;  BO.  U.  S.  460;  MûMau-Volck  s.  v.;  Stade  § 
636,  b  haben  mit  Recht  gemeint,  dass  die  Annahme  dieser  Anomalie 
imnOthig  sei).  Das  Streben,  unsichere  Wurzeln  auszoscheiden ,  darf 
nicht  dazu  fabren,  die  festesten  Gesetze  der  hebr&ischen  Sprachbild- 
nng  umznstoBsen.  —  y)  Die  Form  kann  nur  als  Impf.  Qàl  eines  Syno- 
nymums  von  jenem  xsnr^j  nftmlich  nxsn  ^abschOssig  sein  lassen,  stûizen' 
betrachtet  werden.  Dièse  Anffiassung  muss  anch  Qimchi  als  mGglich 
hinstellen,  weil  er  jedenfalls  selbst  einsah,  dass  seine  Yertheidigimg 
Ton  AufiBusnng  a)  nicht  gelungen  war.  Er  sagt  Mikhlol  96,  b: 
,'^varr*  ohne  M^lfp  [oben  S.  86]  des  *«,  weil  es  auftritt  nach  der  Art 
derer  [der  Yerba],  welche  verschlingen  die  ersten  Stammconaonanten 
durch  Dagesch,  wie  "^yntn  Jes.  8,  11  [da  siehb  er  also  wieder  dièse 
Form  als  Lnpf.  Qal  an],  and  wenn  nicht  das  ^  w&re,  so  w&re  es  (jene 
Fonn  ans  Hi.  16,  11]  dageschirt;  —  oder  es  ist  die  Normalform  zu 
•»30^  [yielmehr]  '^}iyf\  und  es  ist  seine  Wurzel  non";  vgl.  im  WB.  s.  v. 
VD  :  ^nrn,  nnd  wenn  nicht  das  ^  w&re,  so  w&re  es  dageschirt,  wie 
"«pvi^;  nnd  manche  sagen,  dass  die  Wurzel  von  ^ixyr>  sei  mari.  —  Ew., 
Olah.,  Qe8.-Eautzsch,  Stade  erwfthnen  die  alte  Streitfrage  nicht. 

^•^  (es  soll  dich  [fm^  treffen)  1  Sm.  28,  tO  mit  Dagesch  médium 
orthoconsonanticum  der  ersten  Art  (S.  69  f.);  Qimchi  121,  a;  vergl. 
TÇyr  (es  wird  dir  begegnen)  4  M  11,  23.  —  Ebendasselbe  Dagesch 
wie  in  jener  Form  ist  in  itit^^  (und  ich  kaofte  sie  [eam])  Hos.  8,  2 
Ton  rnç;  Qimchi  120,  b  „Da8  Dagesch  des  d  ist  znr  Verzierung". 

Im  Qittel  hat  h  als  mittlerer  Stammconsonant  doch  einmal  vor 
dem  Schewa  sein  Dagesch  forte  verloren: 

^VdM  (ich  werde  dich  verschwinden  lassen)  2  M  83,  3.  Qimchi 
120,  b:  ,,Es  tritt  Eleinpathach  anstatt  Grosspathach  auf,  und  seine 
Normalform  w&re  ?{^|(,  und  es  wurde  erleichtert  [des  Dagesch  im 
h  beraubt]  wie  ?îinK  Hi.  15,  17";  WB.  s.  v.  nVa:  „seine  Normalform 
w&re  TtVs^,  mit  Pathach  das  d  und  Dagesch  das  V'.  Mehr  als  den 
Thatbestand  constatirt  auch  Buztorf,  Thés.,  p.  510  nicht.  —  Farallel 
mit  jenem  Yerklingen  der  ausdrûcklichen  Verdoppelong  ist  eine  un- 
gew5hnliche  Im&la  des  a,  ein  Uebergang  desselben  in  d  eingetreten. 
Hit  andem  F&llen  dièses  Ueberganges  hat  die  Form  schon  Ges.  Lgb. 
S.  169  zusammengestellt;  es  muss  aber  genauer  gesagt  werden,  dass 
es  ein  Fall  der  Dissimilation  des  a  zu  â  Yor  â  ist,  und  auch  das 
muss  hinzugeftlgt  werden,  was  BG.  I.  S.  190  hervorhebt,  dass  der 
«Mittelmundlauf  l  die  Entstehung  dièses  à  veranlasst  hat.  Ew.  § 
252,  a  betrachtet  durch  Verweisung  auf  §  115,  c  das  Segol  als  Ersatz 
fôr  den  Verlust  des  auslautenden  Segol [!];  Olsh.  §  248,  b  hebt  nur 
das  AnfiPÎEdlende  der  Bildung  hervor;  Stade  hat  die  Form  nicht. 

Sivf'p  (und  er  ver&nderte  ihn,  seinen  Yerstand)  1  Sm.  21, 14  kann 
ja  als  Form  mit  dem  PerfectsufBz  vertheidigt  werden,  und  es  kOnnen 

Ko  ni  g,  L«hrgebiad«  d.  hebr.  8pr.  85 


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546        ^^-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbom. 

anch  Parallelen  zu  dem  Suffis  als  einer  Vorausnahme  dos  folgenden 
Objectes  'id^ç'-inifi  beigebracht  werdeiii  vgl.  Qimchi,  WB.  8.  v.  nvé- 
„E)6  kommt  das  genaimte  Object  hinter  dem  Pronomen,  and  so  bei 
„und  aie  sah  es,  das  Eind'*  2  M  2,  6*'.  Indess  baben  wir  sonst  keine 
Jmperfectform  der  n"^  mit  dem  SufBx  4.  Daram  nnd  Kugleich  wegen 
der  sjntaktischen  Schwierigkeit  [LXX  auch  nor:  ^lloimae  to  nçô- 
amnov  àvtov]  ist  die  Form  als  verstiimmelt  ans  i^^'y  zn  beartheilen. 
Dazu  ist  geneigt  Ew.  §  252,  a;  dafïLr  bestimmt  Bô.  IL  S.  88;  Olah. 
§  248  Sobluss;  Stade  §  143,  e.    Ueber  2  Sm.  14,  6  vgl.  S.  574. 

?^K^  aïs  Impf.  consec.  statt  'mi  (and  ich  bedeckie  dich)  Hes. 
10,  10  wird  von  den  Dikdake  §  71  bemerkt  Diess  ist  die  zweite 
Form  (oben  8.  100.  492),  welche  Qimchi  49,  b  mit  der  Bemeikang 
erwilhnt  „das  i  ist  pathachirt,  and  die  Bedeatong  ist  perfeotudh*. 

Der  dritte  Stammconsonant  bat  sicb  bewahrt  in  ^»''»3P 
(ibr  werdet  mich  fthnlich  sein  lassen)  ies.  40,  25;  46,  5  nnd  in 
9t3*^b9^  (sie  werden  sie  [eos]  bedecken)  2  M  15,  5,wo  aoch  noch  das 
gewôbnlicbe  nia  (eos)  ans  Assimilation  an  das  vorhergebende  u  selbst 
ein'ii  bekommen  bat.  Aethiopische  Analogie  kann  man  nicht  mit 
Ges.  Lgb.  S.  210  beranzieben.  Die  vorw&rtsscbreitende  Assimilation 
ist  ricbtig  geltend  gemacbt  von  Ew.  §  247,  d.  Bd.  I.  8.  805:  ^Ton 
der  Webklage  in  Pausa''.  Olsb.  §  98  and  Q«8.-Kaat8sch  §  58,  3 
beben  nar  das  Factam  bervor;  Stade  bat  anch  diess  nicht.  —  Be- 
merke  noch  das  Qeri  ^^W]  Ps.  140,  10;  LXX:  xakô^ei  aèroi^ 

Beim  Imperativ  wieder  "«a^A  nacb  2  M  32,  32  and  so  in  allen 
Verbalstammen. 

Infinitiv  z.  B.  ■«H^s  (mein  Abgelebtwerden)  1  M  18,  12;  etc. 
Nurzeigt  sich  hier:  Tpp^^a:!  (bei  deinem  [fem.]  Baaen)  Hes.  16,  31, 
eine  forma  mixta,  die  von  Ges.  Lgb.  S.  463  richtig  in  die  3.  Classe 
(vgl.  oben  S.  160)  gebracht  worden  ist;  denn  es  ist  ein  blosser 
Mangel  des  Sprachbewusstseins ,  dass  das  Suf&xam  nominis  plaralis 
an  die  Infinitivendang  H  gehangt  worden  ist.  So  aach  Ew.  §  259,  b. 
OIsh.  §  131,  k;  Bô.  IL  S.  45;  Stade  §  356,  d;  357,  d.  So  anch  neben 
dem  regelmâssigen  iHT^aTa  Hes.  23,  30  wieder  osT^'^n  (euer  Zerstreat- 
werden)  6,  8,  aUo  Inf.  Niqtal.  —  Qimchi  constatirt  nur  112,  b  »Und 
es  kommt  der  Inf.  mit  dem  Jod  der  Mehrzahl  vor:  Hes.  16.  6''.  — 
Yergleiche  noch  wS^ai^V  (um  mich  za  t&uschen)  1  Chr.  12,  17 
(Qimchi  119,  a).  —  DH'ninan  (and  bei  ihrem  Widersprache  [bringt  hîn 
die  Nacht  mein  Ange])  Hi.  17,  2  mit  Dag.  med.  orthoconsonanticam 
der  ersten  Art  (S.  69  £). 

5.  Doppelt  schiraehe  n^b. 

a)  Terba  prlmae  guttaralis  nnd  Ti"b, 

Icb  balte  es  fUr  aus  mehr  als  einem  Grande  lehrreich,  sich  ein- 
mal  aile   Verba  dieser   Art  vorzafQhren:    n^w  II  wehklagen;   nsK  I 


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Qal  der  Verba  I.  gutt.  und  Tt*^.   §  41,  5,  a.  547 

seafseii;  II.  begegnen;  rriK  pflûcken;  —  ti^n  knarren,  murmeln,  weg- 
schenchen;  nachd^ken;  tnt-r  werfen,  strecken;  nm  phantasiren;  mon 
drOhnen,  bransen,  toben;  tr>h  schwasger  werden;  — mrt  Bichfreueo; 
rtm  schaaen;  ron  warten;  r^n  krank  sein;  mn  lagem;  rton  seine  Zu- 
flnoht  sucben;  ntn  bedecken;  'ran  halbiren;  npn  emscbneiden;  rtnn 
glQhen;  non  echweigen;  nrrr  abschneiden,  wegnehmen;  —  nay  dick 
sein;  m^  schreiien,  ûbemehen;  ne?  znsammenwickeln,  hemmlegen; 
r^9  hinau&teigen;  na:?  I  antworten;  H.  niedergedruckt  sein;  ns!? 
festigen,  Teracbliessen;  my  nackend  sein;  rvD:f  machen,  thun. 

Qal.  Perfect.  —  Z.  B.  von  nOH  finden  sich  noch  zwei 
Formen  mit  dem  dritten  Stammconsonanten:  Sl^on  (sie  liât  ver- 
traut)  Ps.  57,  2  ausser  Pausa  und  ^"^on  (sie  haben  vertraut)  5  M 
32,  37  ausser  Pausa,  mit  der  Milelbetonung  nicht  wegen  '«  Jioi 
Femer  TWT  (machen),  Davon  findet  sich  die  alte  unverlângerte 
Form  nteJh  (und  sie  soll  schafifen)  3  M  25,  21;  vor  Sufifix  einmal 
*^3tiiD]^  (sie  bat  micb  geschaffen)  Hi  33,  4  bei  Athnach;  sonst 
nnto  etc.  Auch  n'^W  l  M  3,  13  aber  nicht  bei  Baer-Del.; 
▼gl.  n'^m  Jes.  57,  8  bei  Baer-Del.  und  r\'^i:p  (du  [fin.]  legtest 
an  [Schimuck  ''•7:^])  Hes.  23,  40.  Fur  DJn'^teir  steht  auch  einmal 
WÎÇ?  Hes.  33,  26  im  Parallelismus  mit  der  Form  auf  m  in 
Assimilation  an  den  folgenden  Dentalen.  Diess  bat  nur  Ew. 
§  91,  b  bemerkt,  vgl.  den  umgedrehten  Fall  oben  §  39, 1.  Eine 
Aenderung  des  n  in  m,  welche  Smend  z.  St.,  der  nichts  von 
Ewalds  Erklarung  bemerkt,  fordert,  ist  unnothig. 

Imperfect.  —  Die  mit  9  haben  immer  ihr  a  gewahrt,  und 
zwar  mit  straffem  Silbenschluss,  wie  n^?ï?  Jes.  61,  10;  Jr.  4,  30; 
31,  3;  «roy»  Jr.  43,  12,  oder  mit  lockerem  Silbenschluss:  nblT'^; 
ïT3!?\  vgL  nwçn  Ri.  5,  29.  Diess  die  eine  von  den  zwei  Formen, 
welche  nach  Dikduke  §  55  (anstatt  mit  Jod  vielmehr)  mit  Da- 
gesch  forte  geschrieben  werden,  vgl.  die  andere  (Mi.  7,  10) 
unter  5,  b  (S  559  £).  Ueber  Qimchi,  welcher  die  Form  im  WB. 
8.  V.  erwahnt,  siehe  unten  bei  Mi.  7,  10.  —  litÛT\  vgl.  n5*>te!rn 
Hi.  5,  12,  wo  Baer-Delitzsch  nach  der  Masora  das  in  andem 
Ausgaben  fehlende  *»  wieder  hergestellt  haben.  Nur  die  1.  sg. 
hat  immer  e  unter  dem  Prâformativ:   nbîJÇ  etc. 

n?3?iç  Hi.  52,  17;  Trg.  a'^rn  =  ich  werde  antworten;  LXX:  v«o- 
Xafi^v  êh  'KXtovç  Xéysi'  naXiv  XaX^aœ;  Raschi,  Âbenesra,  Levi 
ben  Gersou  z.  St.  nichte;  Qiznchi  116,  a  sagt  beim  Impf.  Hiqtil:  ^Und 
wenn  der  erste  Stammbuchstabe  ein  Guttural  ist,  so  werden  die  Zu- 
satzbuchstaben  mit  Pathach  punctirt,  QsrM  nV^^  2  M  3,  17;    und  bei 

85* 

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548        n*  Haupttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaohes  Yerbum. 

[Praefonnatiyen]  yn^  ist  kein  Unterschied  zwischen  dem  Qal  nnd  dem 
Hiqtil,  aber  beim]ii  ist  ein  Unterschied,  denn  beim  Qal  ist  es  mit  Segol, 
und  es  kommen  vom  Qal  mit  Pathach  yor  n»^  HL  32,  17  und  n^^K 
Jr.  46,  8;  nnd  manche  sagen,  dass  auch  dièse  zum  Hiqtîl  gehOren, 
obgleich  sie  Intransitiva  dnd"  [Bei  Jr.  46  ist  keine  NOthignng  Tor- 
handen,  ans  Qal  zu  denken;  denn  das  Object  des  Emporsteigen- 
lassens,  der  Nil  Aegyptens,  ist  im  Verse  genannt].  Es  ist  als  Qal 
genommen  von  n3>  I  (=■  ich  werde  antworten)  von  Bnxtorf,  Conoor- 
danz;  Ges.  Thés.  s.  v.,  und  BO.  §  380,  1  glaubt  das  abweichende  a 
aJs  Anklang  an  die  folgenden  Wôrter  "^aif-EiM  erklftren  zu  kônnen. 
Das  kann  nicht  fQr  m6glich  gehalten  werden,  obgleich  auch  die  1. 
ps.  sing.  hinter  i  consecutivum  in  Folge  von  Vocal assimil ation  ihr 
altes  a  zeigt.  Olsh.  §  240,  a  hSJt  es  fOr  mOglich,  dass  die  Form  Qal 
sei,  aber  auch,  dass  die  Form  als  Hiq.  gelten  soll;  und  £w.  §  192,  c, 
Anm.  hat  genaaer  gesagt,  wie  er  sich  die  Sache  denkt  Nach  ihm 
soll  die  Form  wàhrscheinlich  als  Hiq.  bedeuten:  „Furche  auch  ich 
meinen  Acker!"  sprichwôrtlich;  also  von  nay  II.  Diess  haJte  ich  fOlr 
richtig,  obgleich  die  Tradition  von  dieser  Ansicht  der  Ponetatoren 
kein  Bewusstsein  zeigt.  Denn  zwar  das  Targmn,  aber  nicht  die  LXX 
nehmen  auf  das  Object  '^p^n  Bûcksicht.  Und  dièses  Wort  hat  auch 
den  spedellen  Sinn  ,Stûck  Land'  2  Kg.  9, 10  etc.  Auch  nachmeiner 
Ansicht  soUte  durch  die  Aussprache  mit  a  das  direct-causative  Hiqtîl 
von  Tii9  II.  (submittam  etc.)  im  Unterschied  von  rn^K  (respondebo), 
welches  gleich  v.  20  (und  zwar  zum  Theil  in  straffer  Aussprache) 
folgt,  angezeigt  werden.  Eine  eben  solche  vocalische  Unterscheidung 
haben  wir  bei  demselben  Verb  im  Imperativ.  So  ist  das  sonst  ans- 
nahmslos  geltende  Gesetz  geschûtzt,  dass  in  der  1.  sing.  [abgesehen 
vom  Impf.  cons.]  das  a  dem  e  gewichen  ist.  Und  wollte  man  sagen, 
das  in  v.  15.  16  stehende  ,,sie  haben  nicht  mehr  geantwortet*  ver- 
lange  auch  in  V.  17  fûr  nsy  die  Bedeutung  des  «Antwortens'';  so  ist 
darauf  hinzuweisen,  dass  4as  E)9  (auch)  s.  17  diesen  Vers  nicht  un- 
mittelbar  an  v.  15.  16  sich  anschliessen  Iftsst,  sondem  dass  scfaon 
dadurch,  wie  durch  das  Object  *'p^n,  dem  Tti9  in  v.  17  eine  abweichende 
Bedeutung  vindicirt  zu  werden  scheint. 

Von  denen  mit  n  haben  a  tXTjnyj  (wird  er  wegnehmen?) 
Spr.  6,  27  frjrin?  er  reisst  dich  weg  Ps.  52,  7)  und  nw  2  M 
14,  2  etc.;  dagegen  Segol  [das  ans  Eigennamen  mit  £w.  §  65,  d 
und  Bô.  II.  S-  414  zu  erschliessende  St^n^];  #1Tn^,  vgL  f^'^tn^ 
Jes.  26,  U  bei  Athnach;  [«bn;3  2  Chr.  16,  12,  K"b-Analogie/af; 
non;;  (sechsmal),  rgl.  1!)*»onyPs.  36,  8  bei  Silluq,  diess  auch 
mit'straffem  Silbenschluss'Ps.  57,  2;  91,  4;  ntW  Jes.  30,  28  etc.; 
mn''  2  M  32,  11  etc.;  ntm  Jes.  62,  1  etc.  '  " 

»   T»rr  '  »  r   vin» 


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Qal  der  Verba  I.  gntt.  und  h*^,    §  41,  5,  a.  54g 

Von  denen  mit  Si  hat  a  mn  und  zwar  mit  lockerem  Silben- 
schluss,  nur  spiSir)  Jes.  33,  11;  die  andern  Verba  aber  e,  und 
zwar  immer  straff  Tl^  (er  sinnt)  Ps.  1,2  etc.  etc.  und  immer 
(anch  Ps.  42,  6)  locker  ïtDîi;!  etc.,  vgl.  ein  Beispiel  von  Cohor- 
tativ  rron»  (ich  will  stôhnen,  klagen)  Ps.77,  4  mitbeibehaltenem 
■^  in  Pausa;  l^'^l?!!;;  Jes.  17,  12  bei  Athnach,  ebenso  Ps.  39,  7; 
53,  3.  Jene  Form  ist  nicht  das  einzige  Beispiel  von  Cohortativ, 
der  rt'b,  wie  Ges.  Lgb.  §  101,  Anm.  5  schrieb;  sondem  es  giebt 
drei  Beispiele,  vgl.  unten  5,  b;  so  Qimchi  113. 117,  b;  Rôd.  Thés. 
S.V.  rOTJ;  Ew.  §  228,  c;  Olsh.  §  228,  b;  Bô.  II.  S.  170;  Ges.- 
Kautzsch  §  75,  6;  Stade  §  480,  c. 

Inbetreflf  derer,  welche  mit  M  anlauten,  vgl.  unten  e);  S.  576. 

Jussiv  und  Impf.  consec.  —  Aile  mit  9  haben  Pathach 
und  zwar  auch  in  der  ersten  singularis;  also  iÇfjl  (und 
8ie  zog  ûber  als  Schmuck)  Hos.  2,  15;  '^*n:ppr  Hes.  16,  13;  be- 
merke  noch  tD??3  (und  er  legte  sich  [sibi]  um)  Jes.  59,  17,  ver- 
schieden  von  der  oben  §  40,  b  besprochenen  Form;  —  Vl^^) 
Hes.  16,  11;  bÇKI  (und  ich  stieg  hinauf)  nur  5  M  10,  3;  1?«1 
(und  ich  antwortete)  Jer.  11,  5;  SacL  4,  4.  11.  12;  6,  4;  te?«1 
(und  ich  that)  5  M  10,  3;  Hes.  12,  7;  20,  9.  22;  24,  18;  aber 
auch  nte:?»'^  Hes.  20,  14;  Dn.  8,  27.  —  Von  denen  mit  n  haben 
a  und  lockeren  Silbenschluss  tnn  (sie  môge  schauen)  Mi.  4,  11, 
Tgl.  TTiK  Hi.  23,  9  in  Pausa;  aber  !TTn«5  Spr.  24,  32  und  ïirn;;3 
2  M  24^  11;  KL.  2,  14;  bmi  (und  er"  erkrankte)  2  Kg.  1,  2  în 
Pausa,  vgL  2  Chr.  16,  12;  "fn??  (und  er  halbirte)  1  M  32,  8; 
33,  1;  Ri.  7,  16;  aber  DSmi:  Ri.  9,  43.  Nur  drei  haben  die 
spâtere  Erhohung  des  a  zu  i:  'inj  ==  Jtckad,  mit  bK  „er  freue 
sich  nicht !^  Hi.  3,  6,  also  mit  sbraffem  Silbenschluss,  wie  das 
Dag.  lene  und  das  Schewa  quiescens  beweist;  noch  "ïjnjl  2  M 
18, 9;  —  aber  mit  starkerer  Zerdehnung,  weil  das  Schewa  fehlt, 
]T\y]  (und  er  lagerte)  1  M  26,  17  etc.;  aber  aile  andern  Personen 
haben  auch  hinter  1  consec.  a,  z.  B.  ^5^35  Esra  8,  15;  —  inj 
(es  entbrenne  Zomgluth,  oder  in  Zomgluth)  mit  bK  1  M  18, 30  etc., 
in^  (und  es  entbrannte  Zomgluth,  oder  in  Zomgluth,  je  nach- 
dem  der  blosse  Dativ  der  Person  oder  Ç)^  [Nase]  folgt)  1  M 
4, 5  etc.  —  Mit  ïi:  inr)5  (und  sie  wurde  schwanger)  1 M  4,  1  etc.; 
sonst  nur  noch  ,V>'iQÎ  1  M  19,  36. 

Beim  Imperativ  haben  aber  aile  a,  also  nicht  bloss  die 
mit  :p,  vgl.  rtb?  (steig  hinauf!)  1  M  35,  1  etc.  etc.;  nur  neben 
^^^  (antwortet  =  sagt  aus!)  1  Sm.  12,  3  findet  sich  ^3^  (hebt 

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550        ^I*  Hanpttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaehes  Yerbum. 

an  =  singt!)  4  M  21 ,  17;  Ps.  147,  7  (Qimchi  112,  b;  Bô.  II. 
S.  376.  415;  Stade  §  606,  b).  Ebenso  die  mit  H:  mn  (schau!) 
Jes.  33,  20;  48,  6;  30,  10;  Ps.  46,  9;  n?ni  2  Sm,  12^  28;  W 
4  M  31,  19;  Jr.  50,  29;  lOn  (flûchtet!)  Ri.  9, 15.  Nur  die  einzige 
hierhergehôrige  Form  mit  K  bat  e:  ''bK  (wehklage  [fem.]!);  Joël 
1,  8  von  r6«  Il  wehklagen,  Nebenform  von  bbfct,  bb*'. 

Beim  Infinitiv  haben  aile  a;  nicht  bloss  aile  mit  :?,  vgl. 
nur  bei  ^  die  Beispîele  von  Inff.  cstr.  obne  n:  ïlte?  1  M  50, 20;  Ps. 
101,  3;  Spr.  21,  3;  Sw  1  M  31,  28;  mit  Suffix  "^rim  2  M  18,  IS 
(facere  id);  —  sondem  auch  aUe  mit  n:  tiimb  Ps.  27,  4;  rÎTnâ 
(beim  Schauen)  Hes.  21,  34;  von  rhn  Jes.  38,  9;  Ps.  35,  13; 
von  nsn  4  M  1,  51;  10,  31;  5  M  1,  33;  Bi.  19,  9;  nionb  (um 
zu  vertrauen)  Ps.  118,  8  f.;  Ruth  2,  12;  nifenb  Jes.  30,  2rft'i2ri 
(das  Halbsein)  2  M  11,  4;  Ps.  119,  62;  Hi.  34,  20;  rviina  (beim 
Entbrennen  in  Zomgluth)  Ps.  124,  3;  2  Sm.  24,  1;  nii'nb  (um 
zu  schweigen)  Pred.  3,  7.  TJnd  ebenso  das  einzige  Beispiel  mit  H: 
mitiTO  (gleicb  dem  Drôhnen,  Brausen  etc.)  Jes.  17,  12. 

Qnwn»  Hes.  7,  11.  Man  kann  nicht  annehmen,  dass  dièse  àllge- 
meine  Analogie  der  Infînitîvbildung  yerlaasen  sei  in  einem  voraaa- 
zusetzenden  nçn,  wie  Ëwald  §  238,  e  meint,  vgl.  nnten  S.  600  ûber 
Hes.  21,  15.  Das  haben  auch  die  hebr.  Interpreten  nicht  ange- 
nommen,  vgl.  Trg.:  .nicht  von  ihren  Eindem  und  nicht  von  den 
Eindem  ihrer  Kinder";  das  ist  doch  blosse  Erleîchtemng,  denn  die 
LXX  (ov  /ucrà  d-oçvfiov  ovâh  fzëtà  onovâ^ç)  verrathen  unsere  Lesart. 
Dem  Trg.  folgt  Raschi  (oaSarts  kV^  DïT'as»  k^i).  Qimchi  z.  St.:  „Von 
ihnen  »  nicht  wird  iibrig  bleiben  einer  von  ihnen,  der  nicht  îns 
Exil  wandert  oder  stirbt;  —  und  nicht  von  ihrer  Menge  «»  und  nicht 
von  der  Vielheit  des  Mammon,  der  ihnen  ist  etc.;  —  Dmm  M^n  »»  ama 
und  er  verdoppelte  darin  das  ta  und  das  n,  wie  wenn  er  sagte  rweimal 
Dm;  er  wollte  sagen:  ihre  Kinder  und  die  Kinder  ihrer  Sjnder;  oder  es 
ist  Dnamo  von  msn,  indem  er  sagen  will,  dass  der  Mensoh  sei  stOhnend 
darûber,  und  zwar  die  Kinder".  WB:  s.  v.:  „E8  schrieb  der  weiae 
Babbî  Jacob  ben  Eleasar  zu  dieser  Wurzel  und  Bedeutang  [die  Qimchi 
bei  0*^71  als  die  des  yant  bestimmt  hat]  *rm  Hes.  7,  11,  und  es  [ist 
oder  sei?]  ein  Nom  en  n^;;;  nach  der  Analogie  von  ^>vp^,  rtv^  und  mit 
dem  Prbnomen  der  Mehrzahl  onran,  wie  man  sagt  Dnop  Dnr";  —  und 
Jonathan  ûbersetzte  «^Srrasta  k^^*'.  In  der  That  scheint  es  alleîn 
richtig  zu  sein,  mit  Ges.  Thés,  ein  Nomen  Dn  oder  nen  [vergl.  rrâ 
Feld]  anzunehmen  und  ^Hilfsmittel*,  ^Schâtze'  zu  ûbersetzen.  So 
auch  Mûhlau-Yolck.  Auch  Olsh.  §  245,  e  hait  es  fOr  befremdlich, 
dass  in  jener  Form  ein  Infinitiv   liegen  soll,  und  nimmt  eine  Ent- 


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Qal;  I^iqtal  der  Yerba  I.  gutt.  und  r\")>.   §  41,  5,  a.  551 

stellung  des  Textes  an.    Bei  BOttcher  finde  ich  auch  §  987,  7  nichts 
darûber;  ebensowenig  bei  Stade. 

Beim  Partîcip  bemerke  ïn'llte?  (gemacht;  plur.  fem.)  1  Sm. 
25,  18  Kth.;  W9  (gemacht)  Hi.  41,  25. 

Ueber  nfey  sagen  die  Dikduke  ba-teamim  in  §  35,  dass  aile 
Formen  desselben,  welche  den  Accent  beim  b  h&tten,  mit  einem 
Gaja  [Metheg]  vorher  geschrieben  wQrden,  wie  ^vv^^  5  M  S4,  9;  — 
wemi  aber  der  Accent  vom  b  weggérissen  sei  nnd  nicht  bei  dem- 
selben  befestigt  sei,  so  «wiirden  die  Formen  ohne  das  bekannte  Gaja 
gelesen,  (sondem  durch  Monach  dièses  yertreten). 

Niqtal.  =  rtbçj  (er  erhob  sich)  4M  9,  21  etc.,  und  so 
haben  die  mit  !P  immer  das  a  festgehalten,  ygl.  z.  B.  auch  TWJIP': 
(er  ist  zubereitet  worden)  Ki.  16,  11;  aber  nur  ntiWg  (sie  ist 
geworden;  es  ist  geschehen)  4  M  15,  24  etc.  —  Von  denen  mit 
n  hat  nur  das  Ptc  von  ïibn  (krank  sein)  a  behalten,  vgl.  rfeti? 
(krank  =  schlimm  geworden)  Jr.  10,  19  etc.  (Qimchi  114,  b), 
rhm  (Erkranktes  =  Erkrankung)  Jes.  17, 11.  Sonst  ist  vor  n 
Erhiôhung  des  a  zu  «  eingetreten,  vgl.  die  einzige  Porm  inrij 
(sie  sind  entbrannt  in  Zomgluth)  HL.  1,  6. 

Dless  ist  nach  seiner  Bedeatung  ricbtig  von  rrrt  abgeleitet 
durch  B5.  II.  S.  379.  Die  Begrûndung  ans  der  For  m,  welche 
liûhlaa-Volck,  die  aucb  die  Form  richtig  zu  rt*in  steUen,  geben,  dass 
n&mlich  die  entsprechende  Form  von  ^^  hâtte  n'ri^  (mit  compensirter 
Yerdoppelung)  lauten  mûssen,  ist  nicht  richtig,  wie  man  oben  ans 
8.  868  (Hes.  7,  24)  ersieht.  Denn  wenn  man  einmal  ann&hme,  dass 
die  Form  eln  Niqtal  von  "frt  mit  Ersatzverdoppelong  w&re,  wiirde 
man  zu  gleicher  Zeit  angenommen  haben,  dass  das  *<  bei  der  Ent- 
ttehung  dieser  Ersatzverdoppelong  einfach  gewesen  w&re,  also  auch 
keinen  langen  Vocal  besessen  h&tte ,  der  seine  doch  nach  der  Ana- 
logie gar  nicht  vorhandene  Yerdoppelung  hâtte  compensiren  sollen. 
Also  nur  der  Bedeutung  wegen  ist  die  Form  nnrichtig  zu  'i^  ge- 
zogen  von  Ges.  Thés.;  £w.  §  140,  a;  Olsh.  §  263,  b;  Stade  §  425,  b; 
denn  *n.3  von  vn  heisst  „verbrannt,  ausgedQrrt  sein'*,  vergl.  S.  368. 
Neben  dem  dort  citirten  Perfect  Niqtal  ohne  Ersatzverdoppelung 
aus  Jr.  6,  29  existirt  ohne  Ersatzverdoppelung  vom  Perfectstamm 
noch  das  Ptc.  *^n^  (adustum)  Hes.  15,  4.  Mit  Ersatzverdoppelung 
existiren  die  beiden  Formen  aus  Ps.  69,  4;  1Ô2,  4.  Die  letztere  Form 
babe  ioh  8.  368  unpunctirt  gelassen,  weil  sie  gerade  in  Pausa  steht: 
v^R^  Es  ist  aber  kein  Zweifel,  dass  sie  nach  Hes.  7,  24  ausser 
Pausa  rrii    gelautet  hat.  —   Auch   Ges.-£autzBch    erwâhnt   richtig 


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552        ^^'  Haapttheil:  Formenlehre.!!.  B.  Schwaches  Yerbam. 

HL.  1, 6  nicht  mit  da,  wo  er  das  ^i  von  *r^  bespricht,  §  67,  Anm.  5. 
Anch  Qimchi  hat  die  beiden  Formen  aus  Pb.  69.  102  richiig  von 
yrif  die  ans  HL.  1,  6  von  n^rr  abgeleitet,  vgl.  Mikhlol  115.  129; 
WB.  8.  V. 

Sonst  ist  dièses  neuentstandene  i  auch.noch-zerdruckt,  wie 
gleich  in  dem  Particip  des  besprochenen  Perfects:  ta'^'TiriJ  (in 
Zomgluth  gerathene)  Jes.  41,  11;  45,  24;  aber  neben  ^'n'^bn: 
Dn.  8,  27  auch  mit  straffem  Silbenschluss  ibnj  Jr.  12,  13;  Am. 
6,  6  (Qimchi  115,  a). 

Beim  Imperfect  Ni.  immer  Ersatzdehnung,  also  tiOS^  (es 
wird  gethan  werden)  1  M  29,  26  etc. 

r^spp  2  M  25,  31  ist  als  auffallende  scriptio  plena  betrachtet 
worden  von  Ges.  Lgb.  S.  52.  831;  Ëw.  §  15,  b,  Anm.;  Olsh.  §  S9,  f; 
—  aber  es  hat  wahrscheinlich  Bôttcher  IL  8.  379  Becht,  wenn  er 
die  Form  als  Vereinigung  zwéier  Lesarten,  der  nrspr&nglichen  r*r, 
wie  81,  15  ebenso  unmittelbar  vor  einem  femininen  Subjecte  (roM^), 
und  der  erleichternden  Lesart  ^p9n,  betrachtet.  Das  masoretische 
n^aisn  nvrn  nvpia  flbersetzen  zwar  die  LXX  activ:  xoçivri^v  ftoi^caç 
tf^v  Xvxvlav;  aber  das  Targam  KP^ati-ït  f^p^r^  "'"'m  —  als  Gedrechseltes 
soll  gemacht  werden  der  Leuchter^  Und  so  passivisch  ùaate  die  Form 
iw9^r\  aucb  Baschi:  „'an  'n  î  îj^^wb  (von  sich  aus);  weil  Mose  sich 
abmûbte  (n»p,niB),  so  sagte  zu  ihm  der  Heilige,  gepriesen  sei  er!: 
Wirf  hin  den  Centner  znm  Licht,  und  es  soll  dir  gemacht  werden 
(rrbya)  von  sich  ans  [»  von  seibst];  darum  ist  nicht  g^chrieben 
rn^am^'.  Abenesra  bemérkt  im  Com.  z.  St.:  ,Ich  habe  Bûcher  ge- 
sehen,  welche  ausgebessert  haben  [pna  2  Chr.  34,  10]  die  Weisen  von 
Tiberias,  und  es  haben  geschworen  fûnfzehn  von  ihren  Greisen,  dass 
sie  drei  Mal  sich  angesehen  jedes  Wort  nnd  jeden  Punct  und  jede 
scriptio  defectiva  und  jede  scriptio  plena,  und  siehe,  es  war**  im 
Worte  **'T\  geschrieben;  aber  ich  habe  es  nicht  so  gefunden  in  den 
BÛchern  von  Spanien  und  Frankreich  und  des  jenseit  vom  Meere 
lîegenden  Gebietes.  Und  die  Mheren  haben  angedeutet  gefunden 
(w^),  dass  die  Hinzuftigung  des  "«  hinweise  {rv^)  auf  die  zehii 
Leuchter,  welche  Salomo  machte;  und  die  Summa  [der  Anseinander- 
setzung]  ist:  wenn  dort  ein  ■«  steht,  so  ist  es  eine  fremdartige  Form 
und  zwar  mit  der  Andeutung  „es  soll  dir  gemacht  werden  von  sich 
ans*[?]*.  Was  ich  wOrtlich  âbersetzt  habe,  hat  auch  Buxtorf,  Thés, 
p.  266  s.,  nachdem'  er  Abenesra*s  Worte  mit  Ausschluss  des  letzten 
Satzes  lateinisch  gegeben,  folgendermaassen  besprochen:  ,|Fieri  po- 
test,  ut  mysterii  alicuius  causa  interpositum  sit,  aut  ad  indicandam 
lectionem  per  Tzere  ex  forma  passiva,  ne  qnis,  dum  pnncta  abeesent, 


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Niqtal  der  Yerba  L  gnit  vatà  n"!».   §  41,  5,  a.  553 

legeret  ^^t  quod  facile  fieri  potuisset,  cum  ioto  isto  capite  iabeat 
Deus  Mosen  facere,  qnae  ad  Tabemacnli  instructionem  requirebantur, 
ni  et  eodem  venu  dicit  rt*bTi  JEt  f actes  eanddahrum  ex  auro  puro, 
(mox  locationem  mutans,  ait  formft  passivà)  êoUdum  nb^M  fiet  can- 
dekibrum  istud.  Hic  absentibns  vocalibus  et  liter&  ^  Tzere  indice, 
fiunlÎB  secuta  fuisset  lectio  eodem  sennonis  génère,  hvyn  Fades. 
Bonus  ergo  ab  Hebraeis  quaesitom,  quare  potins  dixerit  Fiet  quam 
Faciès^  Responsnm  ab  iis,  qui  mysteria  scrutantur  et  allegoricas 
expositiones  proponunt,  Mosi  difficiliorem  Candelabri  istins  &brica- 
tnram  visam  fuisse,  quam  ut  eam  praestare  posset.  Deum  itaqne 
dixisse  Mosi:  Projice  massam  istam  auri  in  altum,  et  ex  ea  decidente 
fiet  candelabmm  istud  a  seipso.  Meminerunt  B.  Salomo  [Baschi]  et 
Abenesra,  aliique.  Nugae,  quas  comminisci  istis,  quando  veras  causas 
ignorant,  feimiliare,  ne  ipsorum  acumen  ingenii  quidquam  subter- 
fugisse  videatnr*. 

Fur  )^|ii  (ich  bekomme  Antwort)  Hi.  19,  7  erscheint  ^yf  yergl. 
J.  H.  Michaelis;  Baer-Delitzsch  z.  St.;  zur  Erkl&rung  oben  8.  246.  -^ 
Nebenbei  bemerkt:  das  oben  S.  246  besprochene  naa^n  Buth  1,  13 
leitete  man  von  m»  ab,  das  nicht  existirt  (noch  Buxtorf,  Goncordans); 
Qimchi  115,  a  bemerkt  aber  dagegen:  „Ich  sage,  dass  seine  Wurzel 
ys  ist";  aber  «es  war  nGthig,  dass  das  a  mit  Dagesch  stehe'S  fftgt 
die  Nota  hinzu;  Qimchi  plaidirte  fQr  '\X9  aùch  ausfObrlich  WB.  s.  ▼. 
nxp;  nnd  -py  setzte  auch  Buxtorf,  Thés.  p.  115  an. 

Neben  nVj»^  (und  sie  wurden  weggehoben)  4  M  16,  27  steht 
tt^^i  (und  ihr  wurdet  g'ebracht  [anf  die  Lippe  der  Sprache  und  in 
das  Gerdcht  der  Leute])  Hes.  S6,  8.  Aus  dem  inri^Mnyn  des  Targums 
Iftssi^  sich  nicht  ersehen,  ob  es  die  Form  als  Niqtal  gefshsst.  Die 
LXX  ûbersetzen  aber  activ:  xaï  évêprfiE.  Baschi  im  Corn.  z.  St. 
hat  sich  nicht  ausgesprochen.  Qimchi  115,  a  ffihrt  die  Form  beim 
Niqtal  auf  (Nota:  es  geh5rt  zum  Qal;  sur  ist  das  m  Futuri  mit  Sere> 
nnd  es  giebt  von  ihm  viele  Brûder);  ebenso  im  WB.  s.  y.  und  im 
Corn.  z.  St.;  ebenso  Buxtorf,  Thés.  p.  267  und  in  der  Concordanz; 
aber  Thés.  p.  260  betrachtet  er  die  Form  als  Qal.  Man  kann  aber 
nnr  mit  dem  Adnotanten  zum  Mikhlol  sagen,  dass  das  Sere  als  aus- 
schlaggebendes  Merkmal  die  Form  dem  Niqtal  zuweist.  Die  Ver- 
kQrzung  des  bei  der  Niqtalform  erwarteten  Qames  unter  9  zu  Cha- 
teph-Pathach  Iftsst  sich  cher  verstehen,  als  die  Umwandlung  eines 
(jal  )V9P  zu  'n.  Es  ist  zu  wenig  gesagt,  wenn  BO.  U.  S.  415  be- 
merkt: ,,'m  ist  nur  zwischen  Qal  und  Ni.  schwankend  geblieben". 
Eine  neue  Erkl&rung  hat  Ewald,  welcher  allein  noch  von  den  Neueren 
die  Form  erw&hnt,  gebracht  §  198,  c,  wo  er  von  der  Ersatzver- 
doppelnng  der  f*^  handelt  [oben  8.  387  f.].  Er  sagt:  „Eben  dahin 
muse  man  i^yn  Hez.  86,  8  ziohen,   als  intrans.  imperf.  Qal  von  V9, 


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554        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

welches  Aram&iflch  etwa  soviel  als  eindringen,  eingèhen  bedentet  und 
mit  dem  Hebr.  rrV?  aufgehen  nichts  gemein  bat".  Aber  h&tte  die 
Tradition  mitten  im  Hebr.  Texte  an  ein  aramftisches  Yerb  gedacht, 
80  b&tte  aie  dasselbe  auch  wirklich  aram&isch  flectirt  mit  doppeltem 
h  nach  y^i^T^  4  M  5,  22;  8,  14. 

Jussîv  Ni.  regelmâsBig,  z.  B.  teiçri'!!  (und  es  werde  gethan) 
Esth.  5,  6  etc.  —  Imp.  «ib^m  (erhebt  euch!)  4  M  16,  24  (Qimchi 
115,  a).  —  Inf.  z.  B.  ïnibjjïl  (sich  erheben,  erhoben  werden)  2  M 
40,  36  etc.  Neben  initeJjn  Hes.  43,  18  die  Lesart  'n  (Mich.  z.  St.); 
vgl.  oben  S.  246. 

Bei  den  Intensivstâmmen  kônnen  auch  dièse  Verba 
primae  gutturalis  keine  durchgehende  Eigenthûmliclikeit 
zeigeu.  An  Einzelheiten  bemerke:  ^*^^  (und  sie  leerten  aus) 
2  Chr.  24,  11  (von  rn?)  mit  Milelbetonung  ausser  '«  îiiDD  kann 
hôchstens  mît  Bo.  I.  S.  302  auf  Streben  nach  nachdrîicUichem 
Wortton  zurûckgef&hrt  werden,  demnach  als  besondere  Heiror- 
hebung  des  Begriffes  „leermachen"  (namlich  die  Lade)  betrachtet 
werden,  sodass  die  Vollstândigkeit  des  Leermachens  hervor- 
gehoben  wûrde.  Olsh.  §  248,  b  „ohne  erkennbaren  Grund  f&r 
dièse  Abweichung''.  Stade  §  525,  a  erwâhnt  die  Form,  aber 
nicht  die  abweichende  Betonung;  ebensowenig  Qimchi,  WB.  s.v. 
Am  Wortende  ist  in  1?n  Ps.  141,  8  und  n?Pi5  1  M  24,  20  ein 
kurzer  Vocal  gesprochen  worden,  Qimchi,  WB.  a.  v.  ^KWl^l  2  Kg. 
17,  9;  LXX:  ^/i^jpté'aavTo;  «"b-Analogie,  c;  Qimchi  120,  a:  ,/»n; 
es  kommt  von  ihm  im  intensiven  Verb  eine  Form  vor,  wie  von 
den  Alephbesitzem  («''b]".  "^sn  (warten,  lauem)  Hos.  6,  9  ist  als 
Inf.  cstr.  gebraucht.  Das  ist  das  Hervorzuhebende,  aber  nicht 
darf  man  mit  Stade  §  620,  a  sagen:  „Einmal  ist  die  alte  mânn- 
liche  Form  noch  als  gewohnlicher  Inf.  gebraucht'*;  denn  dièse 
Worte  involviren  die  Anschauung,  dass  die  gewôhnlîche  Form 
des  Inf.  cstr.  Qi.  auf  ni  aus  M^sn  geworden  sei;  vgl,  daruber 
oben  S,  534  f.  Der  als  Inf  cstr.  gebrauchte  Inf  abs.  ist  nun 
ungewôhnlicher  Weise  anstatt  mit  (vgl.  ns?  2  M  22,  22)  n  viel- 
mehr  mit  dem  ursprûnglicheren  *>  als  Vocalbuchstaben  ge- 
schrieben.  Diess  bloss  hat  hervorgehoben  Qimchi  117,  a  „Das 
t  Vertreter  des  n";  Buxtor^  Thés.  p.  269;  Ew.  §  238,  e;  Olsh. 
§  249,  b;  „doch  muss  die  Bichb'gkeit  des  Textes  bezweifelt 
werden";  Bô.  II.  S.  406  „Ephraimism";  Gee.-Kautzsch  §  75, 
Anm.  17  ,,Aramaismu8'';  aber  dec  Inf  PL  heisst  im  Aramabchen 


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InteDsiTst&mme  der  Verba  I.  gutt  und  rt^h,  §  41,  5,  a.        555 

rw^.  —  tmp  (blosslegen)  Hab.  3,  13  Inf.  abs.  Qi  mit  der 
Femininendung;  wahrscheinlich  nach  Bô.  II.  S.  227  zuin  Anklang 
an  daâ  folgende  TÎO'J  (Grund);  von  Qimchi,  WB.  s.  v.  nur  er- 
wahnt;  von  Bnxtorf^  Conc.  richtig  aufgefUhrt;  ebenso  Oes.  Thés.; 
Ew.  §  240,  b;  Olsk  §  170,  d;  Stade  §  624,  c.  -  brjnn  (etelle 
dich  krank!)  2  Sm.  13,  5  bei  Athnach  ist  das  andere  Beispiel 
der  2.  sg.  m.  Lnpi.  Hithq.,  welches^'ûberhaupt  zufallig  vorkommt; 
YgL  oben  S.  542;  ebenso  bei  Atbnach  bnri*3  2  Sm.  13,  6. 

hrn  S-in  (empfangen  [sich  schw&ngem  mit]  nnd  murmeln)  Jes.  59, 13 
sind  Inff.  abs.  Qotel  (Poel),  ygl.  S.  528  die  Form  aus  Jes.  10,  IS,  nach 
Ces.  Thés.;  Ew.  §  125,  a;  Olsh.  §  254;  Mfihlau-Yolck;  Mû.  §  290,  q; 
Stade  §  229.  Nur  BO.  §  S53,  c  meint,  die  Formen  seien  Infmtîve 
Qal,  wie  in  v.  4  und  11  desselben  Capitels,  und  h&tten  ihren  Yocal 
der  ersten  Silbe  durch  Assimilation  dem  zweiten  gleich  gemacht. 
Aber  seiche  Assimilation  l&sst  sich  nicht  beweisen;  die  h&tte  oftmals 
eintreten  mûssen,  und  warum  wftre  aie  nioht  y.  4  und  11  eingetreten? 
Auch  Qimchi,  der  die  Form  aus  Jes.  10, 13  doch  als  Qotel  anerkannt 
bat  (Mikhlol  117,  b),  f&hrt  dort  die  Formen  aus  Jes.  59,  13  nicht  mit 
anf,  sondem  beortheilt  dièse  im  WB.  s.  t.  mn  so:  „nnd  es  tritt  mit 
Cholem  das  n  auf,  um  die  Wôrter  zu  verbinden  (paaren^  i^i)',  denn 
n-in  mit  Cholem  ist  nach  der  Norm,  weil  es  von  n*^*"  kommt  und  ist 
=  r^^rth  S  M  10,  11  [und  zu  lehren];  und  es  tritt  [nun  in  Folge 
dessen]  n^h  ebenso  nut  Cholem  auf,  um  die  Wôrter  zu  paaren,  wie 
-fmabr-rm  "iKx^a-Mi  2  Sm.  S,  25.  So  bat  es  geschrieben  mein  H.  Vater 
s.  G.".  Die  Berufusg  auf  2  Sm.  3,  25  ist  richtig;  denn  da  will  das 
Qeri  wirklich  eine  Assonanz  herstellen;  aber  Jes.  59,  13  fehlt  die 
richtig^  Basis  eines  solchen  Wortpaares,  weil  das  erste  Glied  'îih 
nicht  àls  Hiqtil  von  rrv^  gelten  kann.  Daran  hat  auch  die  erste 
Tradition  nicht  gedacht,  ygl.  Targnm  „und  Abfoll  beschleunigend 
TïTwi*';  ptc.  Aqtel  von  ^n^;  LXX:  xal  èxvofjtev,  Aber  wie  Qimchi  im 
WB.,  schon  Raschi  z.  St.:  «min  yom  Yerb  n^;  andere  Auslegung: 
'm  'n  >9  der  Lehrer  und  der  Schûler;  dort  ist  es  der  Inf.,  und  M'm 
ist  wie  [in  der  Stelle]  2  Sm.  20,  13  [vgl.  darûber  unten  nach  dem 
Begister]  und  Spr.  25,  4'  [wo  San  »  wegblasen,  wegpusten  steht]. 
Qimchi  hat  im  WB.  s.  v.  mn  eine  andere  Auffassung  vertreten, 
vgl.  „?rtn  Hi.  15,  35;  w^  S-in  Jes.  59,  13;  Inf.  wie  w  Jes.  59,  4,  und 
Cholem  ist  an  Stelle  des  Qames,  und  ebenso  ist  tan  Inf.,  und  mein 
Herr  Vater  s.  G.  [gab  die]  Erkl&rung,  dass  i-^n  von  der  Wurzel 
7T^*,  Ebendieselbe  Auffassung  gab  Qimchi  endlich  im  Com.  z.  Jes. 
59,  13.  Bnxtorf  setzt  die  Formen  in  der  Concordanz  einfach  mit 
Qames  unter  dem  n  an.  —  Bemerke  zum  Unterschied  das  Quttal 
mit  Ersatzdehnung  r-Hh  (conceptus  est)  Hi.  3,  3. 


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i 


556        I^-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwachea  Verbmn. 

Beim  Hiqtil  zeigt  sfch  hinter  «i  das  alte  a  fast  nur  (obgleich 
nicht  immer),  wo  der  Accent  liber  den  dritten  Stammconsoiianten 
hinausgerûckt  ist,  wie  oben  S.  237. 243;  Qimchi  115,  b:  „nur  wenn 
sich  daâ  *!  copulativum  mit  ihnen  verbindet^;  Elias  Levita  ^nur 
bei  1  conversivum";  keines  von  beiden  ganz  richtig.  Also  z.  B. 
nb^n  (er  hat  hinaufgefûhrt)  4  M  8,  3  etc.;  einmal  ri^^rx  Hab. 
1,  15  mit  Befestigung  des  Cy  vgL  oben  S.  250  £  den  ersten  Fall 
dieser  Erscheinung;  aber  auch  ïjbîjn  Neh.  9,  18;  —  die  3.  sing. 
fem.  mit  Suffix  Dnb^n  (sie  bat  sie  [eos]  hinaufeteigen  lassen) 
Jos.  2,  6;    aber  ohne  SufiSx  ninbçn'J   (und  sie  brachte  hinauf) 

1  Sm.  2,  19;  —  wieder  tfi^  2  M  32,  7,  aber  Pf.  consec.  rj'^bçrn 

2  M  40,  4;  nur  neben  n-^b^n  2  M  33,  1;  4  M  14, 13;  Ps.''30,"4 
hat  n'^b^n'J  5  M  27,  6;  Ri!  6,  26;  Jr.  38,  10  (aile  drei  Mal  1 
consec.)  gegen  die  allgemeine  Regel  den  a-laut,  jedenfalls 
wegen  der  positiven  Verwandtschaft  zwiscben  a  und  t  [aller- 
dings  auch  tn'^tj^  (du  hast  gedeckt)  Ps.  89>  46  und  sogar 
isn'^b^fn  2  M  17,"  3;  4  M  16,  13];  aber  wieder  n*îb;m  Jes.  57,  6; 
dann  '^Vi'^bçn  Ri.  6,  8  etc.,  aber  •^n^'bçrj'l  Am.  8,  10  etc.;  aber 
Mi.  6,  4;  *|n  Jos.  24,  32  etc.  und  auch  'ni  Hes.  16,  40;  43,  24, 
weil  da  der  Accent  beim  Vortreten  des  1  consec.  nicht  rticken 
konnte;  endlich  tart^*}  1  M  50,  25  etc.,  allerdings  auch  'OM''!??rf 
(ihr  habt  uns  heraufgefbhrt)  4  M  20,  5;  21,  5;  beachte  nebenbei, 
dass  die  2.  plur.  Pfi.  ein  tu  vor  dem  Suffix  zeigt!  —  In  der 
Endsilbe  bemerke  mit  i  wie  im  Aramaischen  ^bnt\  (er  liess  krank 
sein)  Jes..  53,  10;  vgL  den  andem  Fall  oben  S.  526  (Jos.  14,  8). 
Die  Form  Jes.  53,  10  kann  freilich  auch  durch  K"b-Analogie,  c 
vermittelt  sein,  indem  von  einem  «bn  ein  «"^brirT  entstand. 

Impf.  immer  a,  auch  in  der  1.  sg.  —  Jussiv:  b?;;  (er  lasse 
aufsteigen!)  2  Sm.  24,  22,  und  Hes.  14,  7  fÛr  den  Indicativ  (er 
macht  seine  Gotzen  zu  einem  Gegenstand  seiner  Aufînerksam- 
keît);  Smend  hat  dièse  Worte  ûbergangen;  und  so  auch  b?^ 
{und  er  liess  aufsteigen)  1  M  8,  20  etc.,  also  vom  Qal  nur 
nach  dem  Sinne  unterscheidbar.  So  auch  OW  (und  er 
liess  schweigen,  also  in  direct -causativ)  4  M  13,  30  und  nn^ 
(und  er  liess  entbrennen  in  Zomgluth  [seine  Nase])  Hi.  19,  11. 

Imperativ  vgl.  unapocopirt  mit  Suffix  ïinbçrr  (lass  ihn  auf- 
steigen [als  Brandopfer]!)  1  M  22,  2;  mit  Apocope  b?n  2  M 
8,  1  etc.;  -^bl^n  1  Sm.  28,  8.  11;  aber  wnn  (beobachtet" Still- 
schweigen!  aUo  direct-causativ)  2  Kg.  2,  3  Iff.  .—  Inf.  und  Ptc. 
immer  vom  a,  und  zwiar  das  Ptc.  mit  straffem  Silbenschluss  in 

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GaïuiEiiiystftmme  der  Yerba  I.  gutt.  und  n^.    §  41,  5»  a.       557 

(Edch  schweigend  d.  L  unthatig  verhaltend)  Jes.  57,  11 
[mit  Dg.  lene  orthosyllabicum  bei  Baer-Delitzscli;  oben  S.  63  ff.] 
u.  s.  ^w.;  ebenso  in  Q'^âm  (Murmelnde)  Jes.  8,  19;  bei  den  andern 
Verben  mit  lockerem  Silbenschluss  (nbïi;  nbl?;  Tt^;  vgl.  rTDJSpg 
[Ueberwurf]  Jes.  61,  3). 

Seltener  Gausatiystamm.     Hier  begegnet  uns  wieder 

die  CausatiYstanmibildung  mit  n,  wovon  die  beiden  Beispiele 

Yom  starken  Verb  S.  216  f.  mitgetheilt  worden  sind;  vgL  auch 

eine    wabrscheinlicbe   andere  Spur  davon  S.  471  (Jr.  25,  34). 

Hier   kommt  von  snn,   yon   einem   vorauszusetzenden  Perfect 

rnnr\   in   der  Bedeutnng  „wetteifem'*  vor:    das  Imp£   ïTinriri 

C2.  "sg.  m.)  Jr.  12,  5  und  das  Ptc.  rnnntj  22,  15.     Bei  diesêr 

Cansatiystammbildung  kann  selbstyerstandÛch  nicbt  das  Stamm- 

bildungselement  beim  Vortreten  yon  Prâformatiyen  und  t3  syn- 

copirt  werden,  wie  sonst  gewôhnlich  das  n  yerschluckt  worden 

ist.  —  Die  Formen  sind  als  richtig  anerkannt  yon  Ges.  Lgb. 

S.  254,  welcher  aber  fabcb  sagt  «ïTinFj  wetteifem";  Ges.  Thés. 

s.  y.;   Rod.  im  Index  analyt.;  Ew.  §  122,  a,  der,  wie  Graf  zu 

Jr.  25,  34,  das  Perfect  richtig  angiebt;  Olsh.  §  255,  a;  Mûhlau- 

Yolck  s.  y.;    Ges.-Eautzsch  §  55,  5,  der  das  yorauszusetzende 

Perfect  unrichtig  mit  TT)ttFi  angiebt;  Stade  §  159,  b  „wenn  der 

Text  richtig  ist".  —  Es  ist  auch,  weil  wir  jene  Formen  yom 

starken  Verb  haben;   femer  weil  die  Punctatoren  das  Hithqa. 

„sich  zomgldhend  geberden^'  gekannt  und  punctirt  haben,  und 

weil  jene  Gausatiyformen  eine  andere  Bedeutung  als  das  Hithqa. 

besitzen,  nicht  mit  Bo.  II.  S.  406  daran  zu  denken,  dass  die 

Gonsonanten  an  unsem  Stellen  nur  felsch  anstatt  des  Hithqa. 

auBgesprochen  seien.  —  Qimchi,  118,  a  hat  die  fragliche  Form 

mit  dem  Jussiy  nnrin"bK  Ps.  37,  1.  7.  8;  Spr.  24,  19  yerbunden, 

indem  er  diesen  wegen  des  à  [welches  doch  an  den  aus  1  M 

24,  20;    Ps.  141,  8  S.  554  citirten  Pielformen   Ânalogien  hat] 

einem  Qal  wie  ITiaiPi,  yiûWT\  gleichstellte.    Das  Perfect  der  frag- 

lichen  Form  sei  ïTinPi  oder  innPi  und,  wenn   es  yollstândig 

wâre,  ïTirjriri.    So  ist  er  wegen  des  Pathach  auch  im  WB.  s.  y. 

mn  geneigt,  fÛr  jene  HithpaeUbrmen  eine  Wurzel  inn  anzu- 

nehmen,  und  dazu  stellt  er  die  jetzt  fragliche  Form  pag.  416. 

Hoqtal.     Mit  straffem  Silbenschluss  und  daraus  heryor- 

gegangener  Dehnung  des  Vocals  findet  sich  nbçh  (er  ist  zum 

Aufsteigen  gebracht  worden  [in  yerschiedener  Beziehung])  Ri. 

6,  28;   2  Ghr.  20,  34  und  nrh^Ph  bei  Athnach  Nah.  2,8;   ygl. 


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558        n*  Hanptjtheil:  Formenlehre:  II.  B.  Schwaches  Verbom. 

liber  die  Erscheinung  S.  250  £  262.  556.  Mit  lockerem  Silben- 
schluss  '^n'^bnn  (ich  bin  zum  Aushalten  des  Krankseins  [zam 
r6nn  im  direct-causativen  Sinne]  gebracht  worden)  1  Kg. 
22,^34  etc. 

b)  Yerba  mediae  guttnralis  nnd  n"b. 

Solcher  Verba  sind  folgende  vorhanden:  ma  anschweUen,  be- 
gehren;  mu  hohl  sein,  ûcb  wOlben,  sicli  erheben;  rmi  welchen;  n» 
brûllen  [vom  Rinde];  mn  dahinstossen,  dahintreiben,  schweben;  Tttr. 
siossen;  rtnts  siossen,  schiessen;  nyo  irren;  nie  heitig  anfiBihren,  klein- 
mûthig  machen;  ran  matt  sein;  r^»*?  lecbEen,  made  werden;  nr6 
ermûdet,  enchOpft  «ein;  rrrno  I  streichen,  stossen,  abstreichen,  ab- 
wifichen,  wegwiscben  »  tilgen;  rvro  II  markig  sein;  rmo  abkehren; 
rt^D  lanfen,  stôrzen,  reissend  sein;  nns  spalten,  gespalten  sein,  eine 
bS.ufige  Spaltung  machen,  n&mlich  mit  dem  Mund,  um  za  aihmen, 
hauchen,  blasen;  rtn  klaffen,  nach  Lufb  schnappen,  keuchen,  zischeln; 
n^x  beugen  (—  umschûtten),  gekrûmmt  sein,  sich  neigen,  mit 
zarackgebogenem  Halse  einhergehen;  mrp  matt,  stnmpf  werden; 
nm  sehen;  wn  beben;  nn  weiden;  rrrro  scbwimmen;  mn  I  I&rmen, 
toben,  ranscben,  krachend  zusammenstGrzen,  verwûstet  werden; 
rrMV  II  mit  den  Âagen  omherstreichen ,  -streifen,  gacken,  Uicken; 
mv  sich  bûcken;  rtTô  mit  den  Augen  umherstreifen,  gucken,  blicken; 
riKTi  bezeichnen;  îtpp  irren. 

Qal.  Perfect.  —  nnns  5  M  34,  7;  nnntt  Spr.  30,  20; 
nriÉn  l  M  38,  14  etc.;  vgiyqnsjn  (sie  bat  dich  gesehen)  Hi. 
42,  5  mit  Silluq  bei  der  Yorletzten,  also  auf  dieser  betont.  — . 
In  '♦n*'»!  Hes.  16,  50  haben  die  Punctatoren  nacb  Ew.  §  190,  c, 
Anm.  die  2.  sg.  fin.  verkannt;  aber  diess  ist  nicht  wahrschein- 
licb;  ygl.  dass  auch  das  Trg.  „wie  es  war  offenbart  vor  mir^ 
und  die  LXX:  ïâov  die  1.  sg.  bieten.  —  Von  HK©  I  ^WD  (sind 
wûste  ge worden)  Jes.  6,  11. 

Imperfect.  —  rttO'?  Hi.  10,  16;  mx;  Hos.  5,  13;  Tt^Xj  Hi. 
6,  5;  rr^":  Jr.  48,  40;  4*9,  22;  rxns^^  Jes.  42,  4;  nrjtt^  2  Kg.  21,  13; 
Hin^;  nVî'?;  riTtôy,  n^jri'j;  —  niân  Jes.  64, 1;  nrkbn  Hi.  4,  2.  — 
'^^T!^  Jes.  60,  5  ist  eine  falsche  Lesart  nacb  Elias  Levita  z. 
Qimchi,  WB.  s.  y.;  J.  H  Michaelis  nnd  fiaer-Delitzscb  z.  Si 
Bei  Hahn  stebt  falsch  1  M  18,  21  rmntll;  nmDK  1  M  6,  7;  rOT» 
Jes.  42,  14;  bemerke  nocb  "^SKTi  2  M  33,  20  nnd  -ïDinP  4' M 
22,  33  mit  dem  Vocalstammauslant  des  Perfects;  oben  S.  224.  — 
Qjn^::  ist  Ps.  78,  72  mit  Baer-Delitzsch  (schon  1861)  zu  lesen 


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Qal  der  Verba  med.  gvibt.  und  n''^.  ^  41,  5,  b.  559 

tmd  nicht  mit  Pathach  nnter  Jod,  nach  welcher  auch  vor- 
kommenden  Lesart  die  Stelle  zu  Hiqidl  gezogen  ist  von  Ges. 
Thés,  und  noch  Mttblau-Volck.  —  îiKb*»  1  M  19,  11.  —  ^mn 
Jes.  44,  8  ist  nach  seiner  scriptio  ohne  Metheg  zu  einem  îTïn 
zu  ziehen  mit  Qimchi,  WB.  s.  v.;  Hitzig  z.  St.;  Bô.  IL  S.  444; 
Mahlau-Volck;  vgl.  oben  S.  544  ûber  Hi.  16,  11;  nicht  zu  einem 
rnj  mit  Ges.  Thés.;  und  mit  Olsh.  §  240,  d  ^1T\X^  zu  lesen,  ist 
kein  Anlass.  —  Ueber  die  Abwesenheit  des  Metheg  bei  îïïTi^ 
TgL  unten  §  42,  10,  d.  —  )V:p^^  Jes.  21,  12  mit  bewahrtem^ 
and  zwar  mit  Vortonqames,  obgleich  ausser  Pausa  [bei  Bô.  II. 
S.  405  steht  es  falsch  mit  Silluq].  —  3.  plur.  fem.  nj'^ÏTïjr  Jr. 
31,  29;  Hes.  18,  2;  aber  W«nn  Mi.  7,  10,  vgl.  Baer-Delitesch 
z.  St.,  mit  Dg.  f.  orthoconsonanticum  nonpausale  [S.  53];  — 
wieder  regehrecht  rc^^l^'r»  Jes.  32,  3,  wo  tUPW  die  Bedeutung 
des  „blo98en  Guckens'^  des  „Starrblickens"  hat.  Es  gentigt, 
diesen  BedeutungsUbergang  anzunehmen,  und  wegen  des 
ParalleKsmus  ist  diess  wahrscheinlich.  Denn  dieser  heisst  „und 
die  Ohren  Hôrender  werden  steif  =  aufinerksam  sein*',  also 
nicht  „und  die  Ohren  Hôrender  werden  geôffnet  sein".  Wâre 
der  ParaUelismus  dieser,  dann  ware  es  wahrscheinlicher,  dass 
Tt!n  hier  bedeutete  „verklebt  sein**. 

rtïï^ttn  Ifî.  7,  10.  —  Oben  S.  64f  ist  bei  der  Ponn  maam  Ri.  5,';^29 
die  Darstellnng  der  Aasicht  Qimcbi^s  bei  Seite  gelassen  worden,  da- 
mit  dieselbe  bier  im  Zusammenbang  vorgefilbrt  werde.  Ueber 
na^n  sagt  er  WB.  s.  v.  rr99:  „Deatung:  Die  eine  von  ibren  [der 
Mutter  Sissera'fl]  Fiiratinnen  bob  es  an,  und  sie  Hess  ihre  Worte  su 
ihr  zurûckkehren.  Aber  es  ist  zn  deuten  rtaayn  als  Form  der  weib- 
lichen  Mebrbeit,  und  es  tritt  das  a  mit  Dagesch  auf,  wie  [in]  ni*tK^, 
und  die  Deutung  ^und  sie  liess  ihre*  Worte  zu  ihr  zurflckkehren'* 
bezieben  sicb  bei  dieser  Auffassong  anf  die  Person  [die  vielen  weib*- 
lichen  Subjecte  von  Ttn:m]  selbst".  —  Ueber  nt^vi^  sagt  er  WB.  s.  v. 
bloss  „Das  9  mit  Dagesch,  was  nicht  gem&ss  der  Norm  ist".  Im 
Mikhlol  112.  113  sagt  er:  ,,Da8  a  mit  Dagesch,  was  nicht  gem9.ss 
der  Norm  ist;  denn  es  ist  nicht  Norm  beim  a  des  weiblichen  Plurals, 
dass  es  immer  dageschirt  werde;  sondem  [das  dageschirte  a]  ist  das 
a  des  weiblichen  Objectes,  wie  das  a  von  rraVfiw':  [Jes.  26,  5]  etc. 
Aber  das  a  des  weiblichen  Plnral  ist  immer  unbeschwert  (nV;^),  wie 
na**irr  [Jes.  38,  20;  die  Goncordanz  fuhrt  dièse  Form  zwOlfmal,  aasser 
Mi.  7,  10,  auf).  Und  im  ûbrigen  habe  ich  schon  diess  ailes  bei  den 
siarken  Yerben  geschrieben".  Damit  bezieht  er  Sich  auf  fol.  84,  b 
zorûck:  ^rra-ipEK  etc.;  and  es  findet  sich  in  correcten  Bûchem  rnttn^V 


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^ 


560         ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbam. 

1  M  SO  [oben  S.  420],  das  'o  mit  Sere,  imd  es  kommt  einmal  das  : 
raphirt  vor  [in]  ns'iaiy^  Hes.  4  [oben  S.  496  f.].  Und  das  Normale 
von  ihnen  allen  [allen  diesen  Formen]  wâre»  dass  das  :  quiescirte 
und  das  n  qamesirt  wftre:  naç'j'î  etc.,  wie  ■ftiasD''  [oben  S.  S59], 
in3'^*«  [oben  S.  310;  5  M  82,  10]".  Endlich  ganz  deutlich  sagt, 
w&hrend  Baschi  die  Worte  nicht  berûhrt,  Qimchi  im  Com.  z.  St.: 
,Das  a  ist  dageschirt,  was  gegen  die  Gewohnheit  ist;  sondem  wenn 
es  80  ist,  SO  ist  rta  das  Object;  er  hat  [aiso]  gesagt:  mein  Auge  sieht 
anf  meine  Feindin  nach  meiner  Neigung  und  meinem  Ge&lien;  denn 
jetzt,  wenn  mir  der  B&cher  kommt,  so  wird  sie  zum  ZertretplatZf 
wie  der  Schmutz  der  Strassen,  und  so  hat  mein  Auge  auf  meine 
Feindin  gesehen*.  —  Er  kann  aber  mit  dieser  Deutung  des  Pnnctes 
im  a  von  Mi.  7, 10,  so  aufiÎAllend  derselbe  auoh  ist,  nicht  das  Bichtige 
getroffen  haben,  denn  vorher  ist  "^r?  punctirt,  und  das  Object  zn 
ntn  folgt  unmittelbar  in  n^.  Auch  hat  das  Targum  ûbersetzt: 
)rV^  "^r?  "*  meine  Augen  werden  sehen;  ebenso  die  LXX:  ol  o^^tiX' 
(Jtol  fAOv  inoyfûvzai  avt^v.  —  Bichtig  sagt  also  §  55  der  Dikduke 
ha-teamim:  „Wisse,  dass  jedes  Wort  in  der  Schriit,  welches  auf  na* 
ausgeht,  wenn  es  lehrt  und  erscheint  bei  einer  Form  des  Flurala, 
stets  raphirt  ist  (auch  bei  rtaM);  ausser  den  folgenden  erw&hn- 
ten,  welche  eine  Form  des  Plurals  sind  und  doch  mit  Da- 
gesch  stehen:  nsayn  Bi.  5,  29;  nsaipn  Hes.  82,  16  [oben  S.  453  f.]; 
na-^Mnn  Mi.  7,  10.  Und  jede  Singularform  ist  dage^chirt: 
mVsp  1  M  6,  16  etc.;  ausser  naM'^n  2  M  1,  10  [vgl  unten  §42  nach 
dem  Begister]  und  tiaaa^n  Hes.  4,  12  [oben  S.  496  f.]". 

Jussiv  und  Impf.  consecutivum,  fcnj5  Ps.  18,  11;  Kbçi 
Hi.  4,  5;  «n;;  2  M  5,  21  etc.,  inç  Obad.  12  etc.,  bn«  Jes.  41,  2S] 
[vn)];  Impfrconsec.  aber  «TJ  î  M  1,  4  etc.,  «nnS  1  M  3,  6; 
Neh.  9,  9,  fcnKI  1  M  31,  10  etc.  [vnti\;  also  nur  in  der  3.  sg.  m. 
»wird  nicht  die  regelrechte  Form  des  Jussiv  zur  Bildung  des 
Impf.  consec.  verwendet,  sondem  eine  Sltere  Form  des  Indicativ 
mit  bewahrtem  ursprûnglichem  a  beim  Praformativ;  aber  da- 
nebçn  kommt  hinter  *i  consecutivum  auch  der  unveranderte 
Indicativ  vor:  nïTl^ï  1  Sm.  17,  42;  2  Kg.  5,  21;  bei  den  andem 
Personen  Ôfter;  und  nur  tivrù"]  1  Sm.  10,  14  und  zwar  nur  dort.  — 
Die  andem  mittleren  Gutturale  haben  aber  sich  ein  homorganes 
a  erzeugt:  TOÇî  Hi.  17,  7;  ï*n3  1  M  47,  13;  —  nfi;5  1  M  7,  23 
(vgl.  Qimchi  113,  a;  WB.  s.  v.;  Michaelis  und  Baer-Delitzsch 
z.  St.  und  Delitzsch,  Gommentar  S.  217  f.)  auf  der  Yorletzten 
betont,  wie  der  dabei  stehende  Accent  Oeresch  (Nr.  13  des  pro- 
saischen  Systems;  oben  S.  77)  angiebt.  Also  schon  der  Betonung 


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Qal  der  Verba  mediae  gutt.  nnd  rt"h.  §  41 ,  5,  b.  561 

nach  ist  die  Form  nicht  H'Q^I  zu  lesen,  das  auf  der  Letzten 
accentuirt  sein  m&sste.  Also  ist  die  Form  nicht  Impf.  consec. 
Ni.,  was  allerdings  der  Construction  nach  stehen  kônnte  und 
der  Form  nach  wirklich  so  vorkommt;  vgl.  S.  562  beim  Ni.  — 
r?;i  Hi.  20,  26;  :^:j?  1  M  4,  4;  ^^rP)  2.  sg.  m.  Spr.  7,  25;  :?nPi: 
s/sg.  fin.  1  M  2l/Î4. 

Gerade,  wo  der  Jussiv  Qal  verbi  ntc^  unter  den  8  Malen,  welche 
er  vorkommt,  zum  ersten  Mal  gelesen  wird,  1  M  4t,  83,  wird  er 
auf  Ultima  betont  und  in  einem  Theil  der  Tradition  auch  noch  in 
Ultima  mît  Sere  geschrieben;  so  J.  H.  Michaelis  und  Baer-Delitzsch 
z.  St.  Qimchi  121,  b  erwfihnt  nur  die  Mibrabetonong;  dièse  aber 
bezengt  er  anch  von  h^p  Mi.  7,  10;  Sach.  9,  5;  nur  als  Milra  be- 
zeichnet  er  die  drei  Formen  auch  im  Gom.  z.  Mi.  7,  10  und  Sach. 
9,  5:  vom  Sere  sagt  er  nichts. 

Der  Cohortativ  bietet  hier  wieder  ein  Beispiel  in  H^JtJK 
Ps.  119,  117.  Qimchi  sieht  Mikhlol  91,  a  das  Qames  gadol  als 
einen  Verwandten  des  Pathach  qaton  [Segol]  an,  wie  es  beim 
hnperativ  z,  B.  riTl  Spt  24,  14  sich  zeige,  vgl.  oben  S.  422. 
508;  also  betrachtet  er  unsere  Form  als  Indicativ.  Elias  Levita 
bemerkt  aber,  dass  die  Form  Cohortativ  sei.  Als  Indicativ  zâhlt 
Qimchi  die  Form  auch  113,  a  auf,  indem  er  einfach  sagt  „mit 
Qames  anstatt  Segol";  WB.  s.  v.  „Qames  Variante  von  Segol*'. 

Beim  Imperativ  bemerke  'l'^IPa  Jes.  21,  12,  wo  der  Ton 
dorch  11Ï1K  5105  auf  die  Vorletzte  geschoben  sein  kônnte. 

In  fi  ni  ti  vus  cstr.  Bemerke  nkn  1  M  48,  11;  aber  gewôhn- 
lich  MiK-i,  wie  ninte  Jes.  25,  11;  einmal  niKn  Hes.  28,  17;  — 
absolutus:  nhn  Ps.  118,  13;  iJ^â  1  Sm.  6,  12;  nin  und  ibn; 
einmal  nî^n  Jes.  42,  20  Qeri,  vielleicht  zum  Anklang  an  das 
folgende  nian. 

Participium:  z.  B.  nm  Ps.  35,  5;  nnÎD  Jes.  25,  11;  — 
dass  in  dem  Brunnennamen  Béer  lachaj  roi  selber  1  M  16,  14; 
24, 62;  25,  11  d.  h.  in  dem  vor  der  Cap.  16  erzahlten  Qeschichte 
als  schon  bestehend  angenommenen  Namen  die  Form  '^«'"1 
nur  alte  Form  fûr  HK^  ohne  Suffix  sei,  wie  Bô.  H.  S.  53.  406 
meint,  kann  nicht  angenommen  werden,  weil  sonst  hinter  dem 
determinirten  hachaj  auch  haroi  erwartet  werden  mûsste.  — 
Auch  oa  n«'"i  (tjeder,]  der  auf  sie  sieht)  Ps.  64,  9  ist  nicht  (vgl. 
oben  S.  537)  ein  Status  absolutus  des  Particips,  also  ein  Beweis, 
dass  dieser  auch  mit  Sere  gesprochen  worden  wâre  (wie  Qimchi 

Ko  ni  g,  Lebrgeb&ade  d.  hebr.  Spr.  36 


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562        n.  Haupttheil:  Fonnenlebre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

111,  b  meinte),  sondem  kann  aïs  Beispiel  von  der  Erscheinung 
gefasst  werden,  dass  zwischen  Status  cstr.  und  dem  regierenden 
Nomen  auch  eine  Praposition  stehen  kann.  VgL  zwar  nicht 
unsem  Fall,  aber  ganz  parallèle  bei  Qes.  Lgb.  §  176:  Jr.  33,  22» 
Ri.  5,  10.  n^ffa  {T}Ti)  =  ein  daher  stûraender,  reissender  Wind 
Ps.  55,  9.  Es  ist  nicht  mit  den  LXX  {ohyomazla)  auf  psycho- 
logische  Erschtttterung  zu  beziehen. 

Niqtal.  —  Perf.  nM?*)  (und  angefahren  =  niedergedonnert 
(attonitus),  eingeschtichtert  wird  sein)  Dn.  11,  30;  Ti'^Kb?  Jes. 
1,  14;  HKl?  1  M  48,  3  etc.,  HinK'l?  (conspicuum  se  praebere) 
1  M  9,  14;  Ri.  19,  30.  —  ImpeVfect:  nm*?  Spr.  14,  32;  rnTEPi 
3.  sg.  fem.  Spr.  6,  33;  Tlti^W  3.  sg.  fem.  (sie  wird  in  sich  zu- 
sammenkrachen)  Jes.  6, 11;  I^KVf?  (sie  werden  zusammengekracht; 
krachen  in  sich  zusammen)  Jes.  17,  12  in  grosser,  y.  13  in  kleiner 
Pausa;  nvr^]  mit  Ersatzdehnung  1  M  22,  14  etc.  —  Jussiv 
und  Impf.  consecutivum:  niaFl"blJ  (nicht  môge  sie  ausgetilgt 
werden)  Ps.  109,  14  bei  Silluq;  wâhrend  v.  13  ÎTE^  (er  môge 
ausgetilgt  werden)  sein  kurzes  a  der  Neigung  des  n  zu  virtueller 
Verdoppelung  (vgl.  nur  inK,  D'^HK)  verdanki  —  Kn;)  2  M  34,  3; 
3  M  9,  6,  KT5  1  M  12,  7  etc.;  apocopirt  bloss  noch  fcn«T  und 
zwar  nur  2  M  6,  3.  —  Imperativus:  HK^n  (zeige  dich!)  1  Kg. 
18,  1  ist  tiberhaupt  die  einzige  Iraperativform  2.  sg.  m.,  welche 
im  Ni.  der  ïT'b  vorkommt  (Bô.  II.  S.  174).  —  Infinitivus:  niTTH 
Jes.  19,  14;  rrwnn  3  M  13,  14  etc.;  aber  auch  zweimal  rrinnb 
Ri.  13,  21;  1  Sm.  3,  21.  —  Participium;  nKD?  (eingeschûchtert) 
Ps.  109,  16,  dort  im  Status  cstr.  mit  Mb;  HKH?  1  M  12,  7;  35,  1. 

Intensivstamme:  Neben  Ttro  1  Sm.  3,  13;  nnns  Hes. 
21,  12  (direct -causativ  in  zweifachem  Sinne)  nahm  Ges.  Thés, 
auch  fttr  3  M  13,  6.  56  ein  Piel  TTTO  an  imd  wollte  es  aus  dem 
Parallelismus  erweisen;  aber  ich  glaube  nicht,  dass  der  Nachweis 
zwingend  ist,  und  es  bleibt  immer  unwahrscheinUch,  dass  in 
demselben  Tempus  und  bei  derselben  Bedeutung  in  einem  Verb 
mediae  gutturalis  sollte  doppelte  Aussprache  existirt  haben. 
Bô.  §  1078  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  haben  zwar  der  Ânsicht  von 
Ges.  beigestimmt;  ja  letztere  haben  das  Verb  auch  flir  die  Verse 
21.  26.  28  angenommen,  in  denen  Gesenius  das  Adjectiv  aner- 
kannte,  welches  v.  39  steht.  Aber  Olsh.  246,  b  ftihrt  richtig 
nur  nïT?  auf;  ebenso  Stade  §  387,  a.  Auch  Qimchi,  WB.  s.  v. 
hat,  weil  die  mit  Tt  in  der  Mitte  Chireq  [meistj  hatten  und  gerade 
auch  nn!D  vorkomme,  sich  dafôr  entschieden,  dass  in  !^ysn  Ttrc 


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Ni.,  Qi.,  Qu.  der  Verba  mediae  gutt.  und  n"V.  §  41,  5,  b.       563 

V.  6  das  nx'^n  (Adj.)  vorliege,  obgleich  3?1W  ein  masculines  Wort 
sei;  es  stehe  ja  vielleicht  als  Pem.  v.  9,  wenn  da  nicht  das  nTîn 
auf  riTlS  sich  zurûckbeziehe.  —  Mit  virtueller  Verdoppelung 
auch  '^ri'^np'î  (und  ich  werde  wegkehren)  Hes  26,  4;  aber  mit 
Ersatzdehniing  mp  ^-  ^8-  ^-  (stumpf  sein)  Pred.  10,  10;  ^îl»T 
[ich  werde  schicken  (Fass)beuger,  -umschtitter],  und  sie  werden 
es  beugen  =  umkôpfen,  umschûtten  Jer.  48,  12;  nJT)  Ri.  14,  20 
ist  aber  Denominativ  von  TlT)  (Genosse,  Freund),  also:  sich 
Jemanden  zum  Freunde  machen.  —  îlKnPi  (ihr  sollt  mit  Zeichen 
rersehen  d.  h.  mit  Marksteinen  abgrenzen)  4  M  34,  7  f.  stammt 
Ton  ïTKn  und  nicht  von  niK  III  (vgl.  dagegen  Qes.  Thés,  pag, 
39  8.),  wie  die  Form  v.  10,  welche  unten  6,  c  erwâhnt  ist.  — 
Etwas  âhnliches  erwâhnt  schon  Qimchi,  WB.  s.  v.  HKn:  „1KnM; 
Deutung:  ihr  sollt  abgrenzen;  und  vielleicht  ist  das  K  eine  Ab- 
wechselung  fttr  1,  wie  Rabbi  Juda  schrieb".  Aber  damit  ist  nur 
auf  den  Zusammenhang  dièses  Verbs  n^n  mit  tT\T\  hingewiesen. 
Nttf  diess  will  er  auch  Mikhlol  122,  a  betonen:  „nKn;  wir  sagen, 
dass  von  diesem  Stamm  (n^!?)  sei  'n;  oder  es  ist  dessen  Wurzel 
rrn  von  r^'^inn  Hes.  9,  4,  und  es  tritt  K  als  Abwechselung 
ftr  1  auf'. 

Quttal.  —  Mit  virtueller  Verdoppelung:  Û'^ntitt  Jes.  25,  6 
von  Tirm  II;  Ges.  Thés.  „[pinguedines]  emeduUatae  i.  e.  e  meduUa 
ossium  depromptae^;  er  nimmt  also  Puai  im  privativen  Sinne; 
aber  Mtthlau-Volck  bemerken  richtig,  dass,  da  Puai  sonst  nicht 
privativen  Sinne  habe,  derselbe  auch  hier  nicht  angenommen 
werden  kônne;  daher  Qbersetzen  sie  „medullosa",  markige  [Fett- 
speisen],  —  Die  Form  hat  eine  Spur  des  dritten  Stammcon- 
sonanten;  Bô.  §  1073,  2,  IV;  Ew.  §  115,  d;  189,  e;  Olsh.  §  206,  e 
«Ton  der  Grundform  ausgehend'^;  Ges.-Kautzsch  §  93,  3,  3.  — 
Anfiallenderweise  ist  dièse  virtuelle  Verdoppelung  geblieben 
nnd  keine  Ersatzdehnung  eingetreten  vor  K  in  ^lÉÇT  (sie  wurden 
gesehen)  Hi.  33,  21.  Ich  habe  schon  à.  41  den  Punct  unter  K 
ftir  einen  Hinweis  auf  die  virtuelle  Verdoppelung  erklârt  mit 
Qimchi,  WB.  s.  v.  „und  das  K  ist  dageschirt''  und  Olsh.  §  81,  d, 
alao  f&r  Dag.  f.,  wie  dasselbe  auch  einige  Maie  im  n  steht;  nicht 
ist  derselbe  fttr  Mappiq  zu  halten  mit  Ges.  Lgb.  S.  97  und 
Thés.  s.  V.  („Dag.  f.  vel,  quod  malim,  Mappiq");  Ges.-Kautzsch 
§  14;  Stade  §  42,  b,  denn  hinter  U  brauchte  der  Consonanten- 
werfh  des  fe(  nicht  hervorgehoben  zu  werden;  auch  nicht  fttr 
Zeichen  der  aramâischen  Aussprache  des  K  zwischen  zwei  Vocalen 

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564         II'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

wiey,  was  Ew.  §  21,  e  annimmt.  —  Mit  Ersatzdehnung  ^rn 
(sie  sind  iiiedergestossen)  Ps.  36,  13.  Olsh.  §  250,  a  hat  dièse 
Fonn  auf  der  Vorletzten  betont  und  bemerkt  ,Jiiit  zurQckge- 
zogenem  Accente,  wie  es  scheint,  wegen  des  grôsseren  Pausal- 
accentes";  und  Maller  §  290,  k  sçhreibt:  „'!m  Ps.  36,  13  in  p.**. 
Aber  es  iarâgt  Rebia  mugrasch  auf  Ultima  bel  Mich.,  Baer  (anders 
Hahn)  und  esgilt  der  Satz  von'Baer,  Psalmi  1861,  p.  13  (=editio 
1880,  p.  U):  „Si  accentus  nota  duplici  constat,  semper  posterior 
tonum  indicat^S  und  er  zâhlt  unter  den  Beispielên  auch  eins 
auf,  das  Rebia  mugrasch  trâgt.  [VgL  noch  die  oben  S.  386 
tiber  Hi.  32,  6  gemachte  Bemerkung].  Ges.  Thés.;  Bô.  IL 
S.  367  etc.;  MUhlau-Volck;  Stade  §  415,  b  haben  daher  richtig 
nichts  von  einer  abweichenden  Betonung  erwâhnt.  Und  Qimchi, 
WB.  s.  V.  nni  sagt  sogar  ausdrûcklich:  „So  haben  wir  es  in 
correcten  BUchern  als  Mi  Ira  gefunden.  Und  Rabbi  Juda  schrieb 
es  zu  den  Verben  mit  ruhendem  mittlerem  Stammconsonanten^'. 
Aber  diess  war  nur  eine  Verkennung  der  Porm  wegen  der 
Ersatzdehnung. 

Hithqattel.  —  '^É^'jnn  (sich  umsehen  =  zaudem)  1  M  42,1; 
Cohortativ  ohne  â  T^vnn  „wir  wollen  uns  Auge  in  Auge  sehen  = 
mit  einander  messen  im  Kampfe"  2  Kg.  14,  8;  ebenso  Impf 
consec.  1iCnri^3  v.  1 1.  —  !?nnFi"bî|ÇÏ(nicht  mogest  du  dich  befreunden 
[mit  einem  Zommttthigen])  Spr.  22,  24,  Reflexiv  von  jenem 
S.  563  erwâhnten  Qi.  aus  Ri.  14, 20;  mit  virtueller  Verdoppelung 
des  ^.  —r  Von  TliXtÔ  II  ein  Hithqa.  mit  Metathesis  des  Dentalen 
und  Sibilanten:  nb  nxritDti  (er  war  sich  umblickend  nach  ihr) 
1  M  24,  21;  mit  Sere  (Qimchi,  WB.  s.  v.  nKtf);  also  falsch  mit 
Segol  bei  Ges.  Thés.,  obgleich  er  die  ganze  Phrase  mit  dem 
folgenden  vh  abdruckt.  Olsh.  §  209,  a  erklârt  die  Form  richtig 
fttr  Status  cstr.  und  ebenso  §  270,  a;  Bô.  §  1075,  3;  (Mûller 
§  290,  p);  Stade  §  288;  Delitzsch  z.  St.,  welcher  treflTend  auf 
die  Parallèle  Ps.  64,  9  [oben  S.  561]  verweist  Weder  Ges,  Lgb. 
§.  176,  noch  Ew.  §  289,  b,  worauf  Dillmann  z.  St.  verweist, 
noch  Nâgelsbach  §  63,  4,  c,  noch  Ges.-Kautzsch  §  116,  1  haben 
diesen  Fall  in  der  Syntax  erwâhnt.  Ueber  Qimchi's  Annahme 
eines  Sere  im  Stat.  absolutus  des  Particips  vgL  oben  S.  537.  — 
Als  Hithqa.  mit  Metathesis  wird  auch  gewôhnlich  gefasst  ^^ritfrri» 
(sieh  dich  nicht  um,  nâmlich  ângstlich!)  Jes.  41,  10.  Die  Schreib- 
weise  mit  Qames  fordert  ausdrûcklich  Qimchi  118,  a:  „1|riFi  etc.; 
desswegen  weil  sie,  als  sie  unapocopirt  waren,  waren  qamesirt 

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IntensiTsifimme  der  Verba  mediae  gutt.  und  n"V.  §  41,  5,  b.     565 

ziLT   Compensirang  des  Dagesch  in  ihnen  ïTJ^riFi,  so   sind  sie 

aucb^,  als  si  apocopirt  waren,  qamesirt  aufgetreten;  und  ebenso 

!7Pt5r\,  welches  sein  soUte  WPnD'rf*.    Biesenthal  und  Lebrecht 

haben    also   unrichtig   im  WB.  s.  v.  Wlb   mit  Pathach  ytWP\ 

flrucken  lassen.     Und  davon  wird  auch  gewôhnlich  abgeleitet 

nmt531  Jes.  41,  23  und  Qbersetzt  ,,damit  wir  uns  einander  an- 

sehen,  nâmlich  verwundert,  vgl.  S.  559  beim  Qal  die  Form  aus 

Jes-  32,  3;  so  besser  als  mit  Nâgelsbach  „so  woUen  wir  uns  mit 

einander  messen".    Da  gilt  es  aber,  [Mttller  §  290,  m  betont 

iinriclitig  auf  Ultima]  die  abweichende  Betonung  und  Vocali- 

sirung  zu  erklâren.    Qimchi,  WB.  s.  v.  nyXB  erwâhnt  sie  nicht, 

Bondem  sagt  bloss  gemass  seiner  allgemeinen  Verkennung  des 

Cohortativs  bei   den  #T'b:    „Mit  Qames    das  9  anstatt  Segol". 

Olsh.   §  228,  b  notirt  bloss  die  auffallende  Betonung;    ebenso 

Stade  §  480,  c;  589,  c.    Bô.  §  1075,  4  will  sie  aus  „dem  Unge- 

wohnten  der  Form"  erklâren.     Aber  das  ist  unwahrscheinlich; 

denn   bei  HÇttJîJ  Ps.   119,  117,  vgl.  S.  561  beim  Qal,  ist  auch 

keine  auffallende  Betonung  angewendet.     Wegen  der  formalen 

Schwîerigkeit  habe  ich  oben  S.  377  f.  eine  andere  Ableitung 

in  Vorschlag  gebracht. 

Seltene  Intensivstâmme.    Qitlel  (Pilel),  Ptc.  im  Status 

cstr.    Plur.   von   nntD   ist  "^^niSTp   (Stossende,  Schiessende  [des 

Bogens  =  mit  dem  Bogen])  1  M  21,  16.    Nach  dem  Vorgang 

von  Rabbi  Jona  batte  auch  Qim.  die  Ahnung  eines  solchen  Pilel, 

nur    dass  unrichtig  ein  nnt?   statt  nnî2    vorausgesetzt   ist   im 

WB.  s.  V.   — ^  Hithqatlel  (Hithpalel)  mit  Metathesis  von  nntJ 

ist  TTnnTDn  (sich  vemeigen);  Impf.  n^n^tt?';',  3.  plur.  masc.  'l'inriTD^; 

Jussiv:  fiîr  'jnnTD^,  da  kein  1  vocallos  am  Wortende  stehen  kann, 

ï*nr\t?V,    5^  ^is  die  3.  sg.  m.;    nur  ist  missbrâuchlich  oder  der 

Kûrze  wegen  dièse  Form  auch  ftîr  den  Plural  geschrieben,  aber 

vom  Qeri  beseitigt:   1  M  27,  29;  43,  28;    1  Kg.  9,  9;  aber  die 

3.  plur.   wieder  (mit  1  consec.)  îlinntJ^T     Bei   diesen  Formen 

hatte  Qimchi  122,  a  ein  ganz  deutliches  Bewusstsein  von  ihrer 

Entstehung,  vgl.:  „nmD;   und  als  Hithpael  davon  hat  man  es 

gesagt  mit  der  Verdoppelung  des  letzten  Stammconsonanten, 

indem  man  ihn  erst  als  sichtbaren  und  dann  als  quiescirenden 

auftreten  liess'\  —  Inf.  rT?*inPtt?n;    einmal  ïT^inFiirn,  vielmehr 

2  Kg.  5,  18  steht  mit  Suffix  '^n'JinriTDn.    Qimchi  erwahnt  es  nur 

im  WB.  s.  V.  nntti   einfach  als  Komen  (S©).    Man  kann  aber 

nicht  mit  Olsh.  §  96,  b  und  195,  b  dièses  als  einen  Fall  der 


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566        ^I*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Erscheinnng  aufiflahren,  dass  das  Sufifix  der  1.  sing.  tonlos  sei; 
denn  es  folgt  dort  ein  einsilbiges  Wort,  also  kônnen  wir  nur 
sagen,  dass  TÎïlK  aios  vorliege.  Abgesehen  davon  ist  aber  kein 
Zweifel,  dass  die  Form  aramâiscli  sei.  So  R5d.  Thés.;  Mûhlau- 
Volck  s.  V.;  uBd  man  kann  jedenfalls  nicht  mit  Bô.  H.  S.  224 
die  Form  aus  dem  Sprachleben  selbst  aïs  einen  EphraimismuSf 
oder  mit  Ew.  §  156,  d  flir  Hebr.  mit  einfacher  Femininendung 
erklâren.  Yielmebr  urtheilt  Olsh.  §  195,  b  richtig,  dass  ursprfii^- 
lich  die  regebrechte  Form  •^in'^inÇTÇn  beabsichtigt  war,  dass  aber 
nach  Yerschreibung  des  zweiten  1  eine  aramaische  Bildung 
punctirt  worden  sei.  —  Particip:  ÏTjnnttitt.  —  Qn'«*)rjFnD'û  TV&T. 
Hes.  8,  16  .,und  sie  verneigten  sich  [nach  Osten  gegen  die 
Sonnep^  ist  forma  mixta,  wie  Qimchi  122,  a  sagt  „zasammen- 
gesetzt  aus  D'^inmtiti  und  Dfi'^innttfm;  und  der  Simi  der  Zu- 
sammensetzung  ist:  Es  sagte  der  Prophet,  dass  er  sie,  die 
Mânner,  fand  als  sich  vemeigende  nach  Osten  zur  Sonne,  und 
er  sagte  zu  den  Versammelten  nach  Art  einer  Frage  „ihr  ver- 
neigt  euch",  und  gemischt  ist  das  Wort  aus  zwei  Wôrtem,  um  den 
Sinn  abzukûrzen;  und  mein  H.  Vater  s.  G.  sagte,  das  n  sei  der 
Zusatzbuchstabe  n  von  mnra»!  und  zur  Erscheinung  gekommen, 
wie  in  nji  Ps.  8,  8  etc.".  Dieselben  Worte  ûber  seine  eigene 
Erklârung  hat  Qimchi  im  WB.  s.  v.  nntj.  Ges.  Lgb.  S.  464 
hat  die  Form  in  die  dritte  Classe  [vgL  oben  S.  160]  gebracht, 
weil  er  die  Form  fUr  ein  Versehen  anstatt  D'^inÇttjti  erklârte, 
welches  durch  das  vorausgehende  Pronomen  der  dritten  Person 
pluralis  verlangt  wird.  Er  hat  auch  hinzugesetzt,  dass  die  Form 
nicht  aramaische  Flexion  des  Particips  sein  kônne,  weil  sie  sonst 
^inniÇ^  heissen  mtisse.  Er  hat  ftir  moglich  gehalten,  dass  der 
auch  sonst  grammatisch  incorrecte  Prophet  Hesekiel  selbst  die 
Form  geschrieben  habe.  Ew.  aber  §  118,  d  hait  es  selbst  bei 
einem  so  kûhnen  Schriftsteller  wie  Hes.  nicht  ftir  moglich  und 
erklart  desshalb  die  Form  &Lr  Schreibfehler.  So  auch  Rôd.  im 
Index  analyt.  z.  Thés.  ,4)as  versteht  sich  von  selbst",  sagt  Olsh 
§  272,  b.  Bô.  IL  S.  404:  „Eine  durch  Glossen  verderbte  Lesart". 
Mlihlau-Volck  im  analyt.  Anh.:  „Wahr8oheinlich  Versehen  des 
Concipienten  oder  der  Abschreiber".  Stade  §  451  ,4st  Schreib- 
fehler"; ebenso  Smend  z.  St.  Ich  erlaube  mir  aber  doch  einen 
Hinweis  auf  den  Uebergang  von  der  besprochenen  in  die  an- 
gesprochene  Person,  welcher  oben  S.  540  bei  Jr.  3,  6  vorkam. 
Mir  scheint  die  Môglichkeit  vorhanden  zu  sein,  dass  beîm  Vor- 


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Hiqtil  der  Yerba  mediae  gutt.  imd  rr'4).    §  41 ,  5,  b.  567 

lesen  dieser  Stellen  ein  Uebergang  in  die  angeredete  Person 
gemacht  wnrde,  damit  die  Znliôrer  die  Stellen  leichter  auf  sich 
bezôgen,  sich  nm  bo  rnehr  in  ihren  Vorfahren  getroffen  ftihlten.  — 
Es  scheint  auch  in  der  That  der  Erwâhnung  werth,  was  Raschi 
z.  St.  bemerkt:  ^Im  Talmud  jenischalmi  [ist  es  erklart  als] 
cnnntDtDï)  b^'^m  d''ri''niçVS  ii^d  was  anch  Qimchi  im  Com.  z.  St. 
zu  seiiier  oben  gegebenen  Auffassung  hinzufUgt:  ,,nnd  Jonathan 
deutete  das  Wort  als  zusammengesetzt  ans  D*^inniDtt1  ti'^n^^ntftt, 
indem  er  ûbersetzte  l'nao  l'^îjannti,  und  so  ist  es  in  den  Worten 
unserer  Vorfahren:  rranb  Q'^inntfiW  bD*^nn  D'^n'^ntStf *.  Dann  be- 
zeichnete  also  m  keine  Wendung  zum  verbum  finitmn. 

Causatiystamme.  Perf.  ^m  Hes.  13,  10  (sie  haben 
abirren  lassen);  ''S^brt  Hi.  16,  7  bei  Athnach;  riîjbn  (sie  hat 
mûde  gemacht)  Hes.  24,  12,  also  eine  unverlangerte  3.  sg.  fin.; 
îf^riKbn  Mi  6,  3,  das  l  scheint  bei  dieser  Form,  wo  kein  Qames 
folgt,  die  Erhôhung  zu  t  hin  veranlasst  zu  haben;  vgl.  oben 
S.  545,  Qittel  (2  M  33,  3);  —  nrra  1  M  41,  28  etc.,  zwar  *i3firin 
2  Kg.  8,  13  ausser  Pausa,  aber  îmmer  mit  Aa,  wenn  in  der 
folgenden  Silbe  Qames  steht,  wie  "^^iTin  Hes.  11,  25  in  Pausa 
und  sogar  îjKnn  5  M  4,  36!  —  '^ri'^Knni  Perf.  consec.  Nah.  3,  5 
(Qim.  115,  b;  WB.  s.  v.  „gegen  die  Qewohnheit")  kann  man  nur 
mit  Ew.  §  234,  e;  Olsh.  §  255,  g;  (Bô.  H.  S.  205  erwâhnt  die 
Form  nur)  zu  der  Erscheinung  stellen,  dass  bei  Hiqtilformen 
von  Verbis  L  gutt.  hinter  Wav  consec.  sich  der  alte  a-laut  er- 
halten  hat,  vgl.  oben  S.  237.  243.  251.  556.  —  Imperfect: 
vgL  î?tKb?  Jr.  12,  5;  n«"i?  etc.;  T^niDi^  (ich  lasse  schwimraen  = 
ich  schwemme)  Ps.  6,  7;  Tl^V\\ 

cn^KtM  (ich  werde  sie  weghauchen)  5  M  32,  26.  So  Ges.  Lgb. 
S.  433;  Thés.  s.  v.;  £0d.  im  Index  analjt.;  £w.  §  252,  a;  Olah.  § 
257,  e;  BO.  II.  S.  12.  433;  Mûhlan-Volck  s.  v.;  Ges.-Eautz8ch  §  58,  1; 
75,  Anin.  19  (Stade  hat  die  Form  nicht).  Da  hat  also  das  Impf. 
seine  Endung  aj,  ai,  ê  vor  dem  Suffis  bewahrt,  wie  diess  die  No- 
mina  Yon  n"^  Ofter  gethan  haben,  vgl.  urr^m  (espansor  eorum)  Jes. 
42,  5,  welches  ebenso  Sing.  ist.  wie  das  vorausgehende  K^ia.  Noch 
deatlicher:  Dièse  Verbalform  hat  als  vocalisch  auslautende  ebenso  das 
Suffis  en  an  sich  genommen,  wie  vocalisch  auslautende  Nomina 
z.  B.  B^3K.  und  nicht  s,  welches  an  consonantisch  auslautende 
Formen  tritt.  Weil  aber  unter  den  Formen  des  verbum  finitum 
die  5  M  32,  26  stehende  den  Vocalauslaut  ail  ein  zeigt,  ist  sie  um- 
gedeutet  vom  Samaritaner  und  Onk.  in  on  ^p»;  V'^^^  ■'t?'»'^*»   Vulgata 


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568        If-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

Dn  nrK  ubinam  sunt?  Aber  Qimchi  leitet  die  Form  richtig  von  mcD 
ab;  ygl.  119,  a:  »dV^ç  oder  mit  n  und  ta,  wie  'k  5  M  32  vom  Hiqtil*; 
WB.  8.  y.  frtut  „\mà  das  Hiqtil  hiervon  ist  '»;  Deatnng:  ich  werde 
sie  zertheilen  (o:v|m)  nach  jeder  Seite  (niit)'.  Von  mtt  leitet  die 
Form  jedenfalls  anch  B.  Schrôter  in  Merx'  Archiv,  S.  460 — 62  ab, 
nur  dass  er  dem  nvB  die  Bedeutung  nicht  des  .Blasens*,  sondera 
des  ^Zerspaltens,  Yernichtens*  giebt. 

Jussiv  und  Impf.  consec.  Von  nnti  das  Hî.  direct- 
causativ  „das  Wegwischen,  Vertilgen  ausiiben  =  austilgen'*. 
Davon  regelmâssig  nttFcbK  Neh.  13,  14. 

*^n»r-VM  kommt  Jr.  18,  23  in  Anrede  an  Gott  vor.  Es  ist  aber 
an  dieser  Stelle  ohne  Zweifel  aus  Yersehen  das  ^  hinangeschrieben 
worden,  welches  in  der  nâchsten  Form  m;';  fehlt  (vgl.  oben 
S.  540  ûber  Jr.  3,  6).  Auf  dièse  Erkl&rung  leitet  bestimmt  der  Um- 
stand  hin,  dass  in  der  Tradition  sich  sogar  die  Béton ong  und 
das  &  der  regelmfi«sigen  verkûrzten  Form  erhalten  bat  Denn  wftre 
die  Form  von  vom  berein  nnverkûrzt  gewesen  (und  mit  der  unge- 
wôhnlichen  EnduDg  i  verseben),  so  batte  sie  "«rfer  heissen  mussen, 
und  das  à  bei  der  unveskûrzten  Form  in  Pausa  bat  Bd.  II.  424  nur 
recbtfertigen  kOnnen,  indem  er  dièse  eine  Form,  welcber  er  das  Qal 
''nttn  zu  Grunde  legte,  mit  Formen  zusammenbracbte,  welche  nach 
einer  allgemeinen  Regel  dièses  S  baben  ("^rr  etc.).  Also  in  vollkommen 
bewusster  Weise  deutet  die  Tradition  durch  die  Aussprache  auf 
einen  Febler  im  Consonantentext  bin.  —  Qimchi  120,  b:  ."^rnsn-^H; 
das  n,  der  dritte  Stammbucbstabe  ist  mit  *"  vertauscbt,  und  seine 
Normalform  ist  nnor.  Und  Babbi  Juda  und  die  meisten  ûbrigen 
Grammatiker  scbrieben,  es  gebOre  znm  Qal,  obgleicb  das  n  mit  Segol 
stebe,  und  das  Segol  sel  anstatt  Sere,  und  so  sag^e  man  n«ç-^K  Neb. 
-  13,  welches  mit  Segol  stebt.  Aber  das  Sicbere  ist,  dass  sie  [die  beiden 
angefUhrten  Formen]  zum  abgeleiteten  Verb  gebOren  nacb  der 
Regel,  dass  [im  Hiqtil]  Segol  bei  den  PrSrformativen  des  Impfis.  stebt, 
und  so  schrieb  Rabbi  Jacob  ben  Eleasar.  Und  so  ist  '^ziv^  Jr.  S,  6 
wie  r;aTn*t,  indem  das  n,  der  dritte  Stammconsonant,  mit  -*  yertauscht 
ist,  oder  er  redet  das  Femininum  an  [=  es  ist  z  weite  sg.  fm.],  obgleicb 
der  Vers  obne  Anrede  beginnt,  indem  es  heisst:  irn  roVn.  Viel£ich 
findet  es  sicb  so  in  der  Schrift,  dass  in  denuelben  Verse  man  spricht 
in  der  angeredeten  Person  und  nicbt  in  der  angeredeten  Person 
z.  B.  Mi.  7,  15.*  —  Anerkannt  worden  ist  die  Form  als  aus  dem 
Sprachleben  stammend  yon  Ges.  Lgb.  S.  432;  Tbes.  s.  y.;  Rôd.  im 
Index  analyt.  z.  Thés,  (ûberdiess  yon  allen  dreien  richtig  als  Hiq); 
aber,  wie  es  scbeint,  nacb  der  Umgebung,  als  Qal  yon  Ew.  §  224,  c 
,,mit   zurûckgezogenem    Tone"    und   bestimmt   als  Qal  yon  BO.  II. 


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Hiqtil  der  Verba  mediae  gutt.  und  n''V.  §  41,  5,  b.  569 

S.  406  nnd  Mahlan-Yolck  «.aramSische  Bildung  fur  nnui»'*;  aber  das 
Peal  geht  nicht  auf  i  aus,  und  woher  dann  fur  Chireq  unter  p 
dafl  Segol?  —  Richtig  urtheilt  Olsh.  §  257,  c  „Die  Form  beruht  auf 
einer  Veninstaltung  des  Textes'*  [er  bat  aie  ûberdiess  ricbtig  beim 
Hiq.].  —  Stade  bat  ansere  Form  bei  der  2.  sg.  fe  mini  ni  §  559,  b 
„mit  abnormer  Yerkûrzung  und  Tonrûckgang  *nttp  Jr.  18,  23";  aber 
richtig  beim  Hiqtil. 

fcp?1  (und  er  liess  sehen),  2  Kg.  Il,  4;  aJso  genau  so 
wie  im  Qal;  ynï;5  (und  er  liess  abirren)  2  Chr.  33,  9.  —  Im- 
perativ:  >:i!^yj  2  M  33,  18;  ^2^yi  Ri.  1,  24;  Ps.  85,  8;  ''r»'?^! 
HL.  2,  14.  ' 

Bei  nag-^K  Mi.  7,   15  haben  wir  Imperativ  mit  Spiritus  lenis  fur 

Spiritua  asper,  vgl.  oben  S.  218  (Jr.  25,  3);  S.  275  (Jes.  63,  3);  S.  293 

(Jes.  19,  6),  nacb  Ew.  §  122,  a  und  Stade  §  159,  b.    Aber  Olshausen 

§  255,  b  sagt  nach  meiner  Ansicht  ricbtig,  dass  sich  dièse  Annabme 

eines  Ueberganges  von  n  in  h  Micha  7,  15  nicht  erweisen  lasse.    Es 

mûssen  aber  auch  die  andem  Gelehrten  die  Form  fur  1.  sg.  Impii. 

(=«  ich  werde  es  sehen  lassen)  gehalten  haben,  weil  sie  die  Form 

nicht  als  auffallend  erwâhnen.    Und  das  Targum  iibersetzt  die  1.  sg.. 

yiSrr^H  s»  ich   werde    sie  sehen  lassen;   und   das  oyfsod-s   der  LXX 

schliesst  die  Auffassung  der  fraglichen  Form  als  1.  sg.  ein,  die  als 

Imperativ  ziemlich  sicher  aus.    Und  Qimchi  fuhrt  nicht  bloss  (vgl. 

die   Verwendung   von   Mi.   7,  15  Mikhlol  120,  b)    im  WB.  s.  v.  die 

Form  unter  den  Imperfecten  auf,  sondern  er  sagt  auch  im  Com.  z. 

St.,  wie  er  sich  den  Fortschritt  der  Rede  denkt:  „Wie  in  denTagen 

deines  Ausziehens:    Es  antwortet  [mit  diesen  Worten]  Gott,  ge- 

priesen  werde  er,  dem  Propheten:  sage  ihnen:  wie  in  den  Tagen 

deines  Ausziehens  aus  dem  Lande  Aegypten  will  ich  es  sehen  lassen 

Wunder;  und  der  Sinn  von  „deines  Ausziehens**  ist,  dass  ihre  Vâter 

auszogen,  wie  dièse  soUen  sie  ausziehen'S     Man  kann   einwenden. 

dièse  AufTassung  der  Form  als  1.  sg.  Impfi.   sei   nach  dem  ganzen 

Zusammenhange  der  Stelle,  wonach   noch  v.  14  Jebova  angeredetist 

nicht  haltbar.    Der  einzige  Ausdruck  „al8  du  herausgingest"  anstatt 

,ySÎÏ3  du  herausgehen   liessest"  sei  gar  nicht  von  der  Art,  dass  man 

V.  15  als  Gegenrede  Jehovas  auffassen  kônnte.  Da  mûsste  es  wenig- 

stens  heissen  „als  es  herausging".    Da  es  aber  heisse  „als  du  heraus- 

gtngst",  so  sei  auch  v.  15  Anrede  an  Jehova  und  ^aç^ç  Imperativ,  und 

da  einmal  k  fÛr  n  beim  Hiq.  vorkomme,  kônne  es  aùch  hier  stehen. 

Aber  sicher  nimmt  v.  15  mit  „wie  in  den  Tagen  deines  Ausziehens** 

aine  besondere  Wendung,  sodass  nicht  mehr  Gott,  sondern  Israelt 

die  angeredete  Ferson   ist,  und  nach    diesem    nâchsten    Context 


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570        ^*  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Sehwachee  Verbnm. 

muas  das  folgende  um»  gefasst  werden  aJs  Gegenrede  Gottes,  imd 
es  ist  ohne  Belang,  dass  nicht  t^itk  eieht  mid  y.  17.  18«  Gott  wieder 
angeredet  ist;  denn  18  b.  19  steht  Gott  wieder  in  der  3.  Penon 
und  y.  20  in  der  2.,  also  ist  der  Personenwechael  sehr  rasch. 

Infinitiv:  nÎMpn  (einschûchtem;  direct-causatiT)  Hes.  13,22, 
auch  hier  mit  nb  (Herz);  trwa^tl  (ermûden)  Jee.  7,  13;  n*nt?b 
Spr.  31,  3  ist  80,  wie  es  dasteht,  Inf.  cstr.  mit  der  ofter  Tor- 
kommenden  Syncope  des  n  =  um  zu  vertilgen;  —  rrtwJnb  (zu- 
sammenkrachen  zu  lassen;  yon  TXM  J)  Jes.  37,  26;  aber  in  der 
Parallelstelle  2  Kg.  19,  25  liât  nur  das  Qeri  dièse  voile  Fonn, 
das  Kethib  jedoch  n*tbnb,  wozu  sicli  im  Volksmunde  jene  langere 
Form  sehr  leicht  umbildete.  Da  ist  der  Vorgang,  welcher  oben 
bei  seinem  ersten  Vorkommen  S.  276  (Formen  von  b«riD)  be- 
schrieben  ist,  nâmlich  dass  die  Outturalis  ihren  Vocal  an  den 
vorausgehenden  vocalloseu  Consonanten  abgiebt,  zweimal  ein- 
getreten:  Das  n  hat  sein  a  an  b,  und  das  K  hat  sein  o  an  t 
abgegeben.  So  im  wesenUichen  schon  Qimchi  121,  b;  vgL  im 
WB.  s.  V.  WJ3:  „rTi«Snb  2  Kg.  19,  25  mit  Pathach  das  n  und 
das  W  dageschirt.  Âber  es  giebt  correcte  Bûcher  [und  diej 
Punctation  ist  in  ihnen  niônb,  das  b  pathachirt  und  das  n 
ruhend  nach  der  Analogie  von  TlW^b  und  nach  dieser  Lesart 
ist  es  von  der  Wurzel  riKtti  und  seine  Norm  niWJnb,  wie  ge- 
schrieben  ist  anstatt  seiner  im  Bûche  Jesaja**.  —  In  Dtt^rTO 
(indem  sie  weideten)  Hos.  13,  6  ist  ein  Nomen  mit  B  Vertreter 
des  Inf.  Noch  nicht  erwâhnt  bei  Ges.  Lgb.  S.  304;  aber  bei 
Ew.  §  239,  a;  Bô.  H.  S.  235. 

Hoqtal:  mtinetc.  entweder  „e8  ist  sehen  gelassen  worden 
Jemanden",  also  ganz  richtig  mit  dem  Accusatdv  der  Person, 
wofftr  man  auch  im  Deutschen  sagen  kann  „es  ist'gezeigt  worden 
Jemandem"  z.  B.  3  M  13,  49;  oder  die  Person  ist  Subject  und 
die  Sache  ist  Accusativus  der  Beziehung  z.  B.  tJ'^Ç'in  "yttt^  2  M 
26,  30  „in  Bezug  worauf  du  zum  Sehen  gebracht  worden  bist"  = 
welche  dir  gezeigt  worden  ist.  Auch  defective:  nçnn  5  M  4, 35: 
das  Particip  n^nta  2  M  25,  40  „in  Bezug  worauf  du  ein  zum 
Sehen  Gebrachter  warst  auf  dem  Berge"  =  welche  man  dich 
hat  sehen  lassen  auf  dem  Berge;  welche  dir  gezeigt  worden 
ist  auf  dem  Berge. 


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Qal  der  Verba  X't  und  n*^.   §  41,  5,  c.  571 

c)  Terba  )"t  und  n"b. 

Solcher  Verba  kommen  vor:  ma  fortstossen  (nur  Ptc.  Qi.  2  mal 
und  Hi.  Impf.  eixunal);  ma  springen,  anfspriDgen,  sprengen  (Qal  und 
Hi.);  mu  aoastrecken;  ausspaimen;  neigen;  ansbiegen  (Qal,  Ni.,  Hi., 
Ho.>;  ma  zenchlagen  (Ni.»  Qu.,  Hi^  Ho.);  ^^a  erreichen  (nurHi.  ein- 
mal  Jes.  83, 1);  noa  aufhebend  prOfen  (nur  Qi.);  ns:  fliegen,  flûchten, 
zerfliegen,  zerfetzt  werden  (Qa.,  NL,Hi.);  npa  aosgestochen,  rein,  leer 
sein;  Qal  nur  Inf.  abs.  einmal  Jer.  49,  12  neben  Ni.,  welches  fur 
,rein,  leer  sein'  oft  gebraucht  wird;  Qi.  —  ungestraft  lassen,  fur  un* 
schuldig  erkl&ren;  erledigen  >»  sûhnen  mit  dem  Ace.  des  Verbrechens 
Joël  4,  21;  rvDi  fortstossen,  daher:  yers&umen,  vergessen;  dr&ngen, 
dàher:  darleihen  (Qal,  Ni.,  Qi.,  HL). 

Qal,    Perfect:  bemerke  t'^W  Ps.  73,  2  Qeri,  ausser  Pausa, 

und   ohne    dass   der  Accent   hâtte   auf   der  Yorletzten  liegen 

mûssen,  —  Imperfect:  ïTyj;  •TO\    HJ'^ÇFl  (aie  [fm.,  deine  Stâdte] 

werden  auseinanderfliegen  =  verfallen,  zerstôrt  werden)  Jr.  4,  7 

ist  alâ  Qal  angesehen  worden  von  Ges.  Thés.  s.  v.  nS3;  MUhlau- 

Volck  8.  V.  [Ges.  Lgb.  erwâhnt  nichts  dartiber;  Ew.  §  252,  a 

nichts  ansdrUckliches;   Olsh.  §  240,  d;  265,  d;   Stade  §  536,  b; 

542,  b  nichts;  jedenfalls   weil  die  Zugehôrigkeit  der  Form  zu 

Qal  fur  selbstverstandlich  gilt],    Aber  Qimchi,  WB.  s.  v.;  Bux- 

torf,  Concordanz;  Bô.  §  1172  hat  die  Form  fttr  Ni.  =  Hî'^ssn 

erklart;  bloss  weil  die  Form  wegen  ihrer  intransitiven  Bedeutung 

im  letzten  Résultat  zusammentrifiPt  in  der  Bedeutung  mit  Niqtal- 

formen    desselben  Zeitwortes.    Âber   nicht  nur  kommt  dièses 

Zusammentrefifen   der  Bedeutungen   auch  sonst   vor,    vgL  nur 

*1^  gravis  =  dives  und  1^33  dasselbe  Spr.  8,  24,  sondern  wenn 

auch  dièses  Zusammentreffen  sonst  nicht  vorhanden  ware,  konnte 

wegen  dièses  Zusammentreffens  nicht  eine  so  einzigartige  und 

nach  allen  Voraussetzungen  der  Assimilation  ganz  unmogliche 

Abnormitat  von  Assimilation  des  3  im  Imperfectstamm  Ni.  an- 

genommen  werden.  — Jussiv  und  Impf.  consecutivum.    t^) 

Jes.  63,  3,  also  hinter  è  der  zerdrttckte  g-laut.    t?3  steht  jetzt 

nicht  mehr  bei  Ew.  §  232,  d,  wo  es  Bô.  II.  S.  540,  Anm.  1  ge- 

tadelt  hat   [nur  dass  aus  Versehen  §  233,  d  geschrieben  ist], 

sondern  die  richtige  Form;   aber  die  falsche  Form,  nâmlich  t;; 

mit  1  consec,  steht  jetzt  bei  OlsL  §  240,  b;  Ges.-Kautzsch  §  75, 

Anm.  3,  d;  §  76,  2,  b,  richtig  Ges.  lgb.  §  110,  b;  Thés.  s.  v., 

falsch  Mtihlau-Volck  s.  v.;  aber  richtig  bei  Mti.  §  289,  k;  Stade 

§  126,  a,  nur  dass  dieser  hinzufUgt  „Ues  t^V.^^;    richtig  auch 


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572        II.  Haupttheil:  Fonnenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

§  489,  b,  Anm.  2.  —  Dagegen  rj  2  Kg.  9,  33,  also  hinter  a 
ist  das  positiv  verwandte  i  geblieben  bei  folgendem  leisen  Sibi- 
lanten.  Qimchi  122,  a  giebt  riclitig  der  Form  ans  Jes.  63  ein 
Sere  [nur  dass  in  der  Ausgabe  von  Bittenberg  faisch  ein  1  consec. 
punctirt  ist],  der  aus  2  Kg.  9  ein  Chireq.  —  X2*^*)  Zeph.  2,  13, 
tDr)"bfcÇ  Spr.  4,  5.  27,  ebenso  tD^I  (und  er  spannte  aus)  von  1  M 
12,  8  an;  onn  (nnd  sie  bog  ans)  4  M  22,  23.  33;  Ps.  44,  19.  — 
Imperativ:  nt??  2  M  7,  19  etc.;  Inf.  nitD3  2  M  7,  5  etc.;  «S3 
(avolando)  Jr.  48,  9  bat  schon  Qimchi  122.  b;  WB.  s.  v.  als  K"b- 
Analogie  bezeichnet.  Ptc.  pass.  rT^lûa  (ausgestreckt,  gereckt;  plur. 
fem.)  Jes.  3,  IGKethib;  ni'^îlûS  Qeri;'vgL  Ps.  62,  4  etc;  2  M  6, 6  etc. 

Niqtal.  Perfect.  l'^tg?  4  M  24,  6  in  kleiner  Pansa  mit 
erhaltenem  Jod;  ns?  nur  2  Sm.  Il,  15;  tX^^  etc.,  z.  B.  4  M 
5,  28;  Jes.  3,  26.  —  Impf.  ntjfj  Sach.  1,  16;  Jr.  6,  4;  ïîSS^ 
2  M  21,  22;  5  M  25,  11;  ïlffl^^Vmit  doppeltem  Paschta  (oder 
vielmehr  Paschta  und  Qadma,  oben  S.  87)  steht  3  M  24,  10 
bei  Hahn,  soll  also  Milel  sein,  ohne  dass  *iinK  yitù  vorhanden 
wâre.  Der  Fall  ist  nirgends  erwâhnt;  auch  Qimchi,  WB.  s.  v. 
bemerkt  nichts;  aber  J.  H.  Michaelis  sagt:  „1S3*^1  milra  per 
Paschta  simplex  [in  codice]  3.  4.  5.  15.  17.  18,  at  geminatum 
Paschta  habent  reliqui  contra  analogiam  grammaticam''.  Âber 
2  Sm.  14,  6  hat  auch  Michaelis  das  Mahpakh  [oben  S.  77]  bei 
der  Paenultima.  —  ïTjjr  Spr.  6,  29  etc.;  ''Stçsn  fccb  (du  soUst 
mir  unvergessen  sein)  Jes.  44,  21.  ïTpsn  Inf.  abs.  Jr.  25,  29 
einzige  Form  des  Inf.  abs.  Ni.  auf  Sere  bei  den  ïY'b. 

Qittel.  rr^3  kann  man  in  den  Formen  des  Perfectstammes 
àusserlich  nicht  vom  Ni.  unterscheiden  (indess  steht  es  bloss  Joël 
4,  21);  aber  in  den  Formen  des  Imperfectstammes:  Tf^'2'^  etc., 
z.  B.  Jer.  30,  11.  —  In  '^atBJ  (er  hat  mich  vergessen  lassen) 
1  M  41,  51  ist  der  a-laut  der  Stammsilbe  nicht  ursprQnglicher 
Vocal,  sondem  neu  gewâhlt  als  Anklang  an  den  Eigennamen 
•T©5'a,  welcher  etymologisch'  erklârt  werden  soll.  Qimchi 
122,  b:  „Seine  Normalform  ''îtf?  mit  Chireq,  und  es  tritt  das 
Pathach  als  eine  Variante  davon  auf,  und  es  ist  noch  [mog- 
lich?]  zu  sagen,  dass  seine  Wurzel  ttilD3  sei,  und  dass  es  nach 
der  Analogie  von  '^ajn  1  M  33,  ll*\  An  diesem  unnothigen 
Erklârungsversuch  hait  er  auch  im,WB.  s.  v.  n©3  fest,  indem 
er  auf  IDtDS  verweist  und  unter  dieser  Wurzel  die  fragliche 
Form  als  einzige  aufstellt.  Auch  Buxtorf  ist  ihm  auf  dieser 
Spur  nicht  gefolgt  Thés.  p.  268;  obgleich  in  der  Concordanz. 

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Ni.,  Qi.,  Hi.  der  Verba  ft  und  n"i.  §  41,  5,  c.  573 

In  "ir-n^a  ^anic  "^^k  4  M  22,  6  hat  Baztorf,  Concordanz  den  Infi- 
nitiT  Qi.  erkannt»  und  so  auch  Bd.,§  1074  Schluss;  1087,  b,  obgleich 
er  meint,  dass  man  das  Segol  nicht  mit  m  n|n  1  M  19,  2  erklSxen 
dûrfe,  und  zugiebt,  dass  sclion  die  Punctatoren  die  Form  als.  1.  plur. 
Impfi.  Hi.  (s^wir  werden  schlagen)  verstanden  haben.  Dièse  letztere 
Meinung  vertreten  auch  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.;  auch 
Ges.-Eautzsch  §  142,  S,  c;  Ew.  285,  c.  Dièse  nehmen  also  einen 
Uebergang  von  der  1.  sg.  zu  der  1.  plur.  an.  Ich  halte  aber  diesen 
Snbjectswechsel  in  diesem  Falle  fur  unmôglich.  Denn  znnâchst 
ist  Jes.  47,  1  „nicht  sollst  du  fortiÎEdiren ,  dass  sie  dich  nennen", 
welches  Gesenius-Eautzsch  citirt  [schon  Gesenius  Lgb.  §  222,  2] 
nicht  mit  unserer  Stelle  zu  vergleichen,  weil  im  Jes.  der  ab- 
h&ngîge  Satz  gleich  ist  dem  passiven  „genannt  zu  werden*  [also 
ïï^  K^ri]%  w&s  man  wegen  Schwierigkeit  des  Verstftndnisses  zu 
sagen  vermied.  Ausserdem  kommt  an  unserer  Stelle  unmittelbar 
hinter  dem  angeblichen  Plural  wieder  die  1.  sg.  Desswegen  halte 
ich  die  Form  fôr  den  Inf.  QL  und  meine,  dass  das  hellere  â  vor  dem 
Dagesch  forte  coniunctivimi  gesprochen  worden  sei,  also  wie  1  M 
19,  2.  Aus  dem  m;;  ^$9^  ^^H  B'*m&  (~  wenn  etwa  ich  vermag  zu 
stossen  ihn)'de8  Trg.  n.  dem  êày  ôvrutfAfBa  natà^ai  ai  aixiôv  derLXX 
Iftsst  sich  nichts  Sicheres  ûber  die  Yerbalform  entnehmen.  Kaschi 
hat  sie  als  1.  plur.  gefiisst  .,*)a  ma  »»  ich  und  mein  Volk,  wir  werden 
unter  ihnen  einen  Schlag  thun".  Aber  Abenesra  z.  St.  scheint  die 
Form  als  Inf.  gefasst  zu  haben,  vgl.  „E8  ist  da  das  Verb,  und  es  ist 
keine  Beschwerde  desswegen  weil  es  mit  n  ist  [er  denkt  an  das 
Verb  loa  schlagen),  denn  siehe,  gleich  ihm  ist  Totr\  mVs^  [Dn.  9,  24]*. 
£r  meint,  da  sei  der  entsprechende  imigedrehte  Wechsel  zwischen 
r:  und  k(?).  —  Olsh.  und  Stade  erw&hnen  die  Form  nicht. 

n©3  (prûfen,  versuchen),  welches  ofkmals  vorkommt  (1  M 
22,  1  etc.)  hat  Bô.  §  1168 — 1172  weggelassen,  weil  es,  als  nur 
im  Qi.  Torkommend,  keine  Assimilation   oder  Aphaeresis  des 

1  zeigt. 

Quttal  in  folgenden  beiden  Formen,  die  ich  der  Praxis 
wegen  erwâhne:  nns:  (sie  wurde  geschlagen)  2  M  9,  31  in 
Pausa;  ïD3  (sie  wnrden  geschlagen)  v.  32. 

Hiqtil.     Perfect:    TXtn    (aufspringen    lassen;    sprengen) 

2  M  29,  21  etc.;  ntDil  direct-causativ:  ausstrecken,  ausspannen; 
indirect-causativ:  zum  Neigen,  Abbiegen  bringen  =  nieder- 
beugen,  verleiten;  1  Kg.  11,  4  etc.;  vgL  intôH  (sie  hat  ihn  zum 
Abbiegen  [devertere,  einkehren]  gebracht)  Spir.  7,  21;  ron  (das 
ist  eben  der  flir  „Schlagen"  gebrauchliche  Verbalstanmi)  1  M 


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574        ^'  Haupttheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbmn. 

19,  11  etc.;  ïisn  4  M  26,  9;  nwn  ([denn  Gott]  hat  sie  [eam] 
vergessen  lassen  [die  Weieheit])  Hi.  39,  17.  —  Imperfect: 
nr  3  M  16,  14;  Jes.  52,  15;  mç?  z.  B.  Ps.  49,  5;  î^^^  bemerke 
nDS:!  [er  wird  dich  schlagen]  5  M  28,  22.  27.  28.  35;  nS3?  Jes. 
10,  24  bei  Zaqeph  qaton;  Jer.  40,  15  bei  Munach  in  lin»  510D 
[vgl.  S.  475];  Ps.  121,  6  bei  Rebia;  nié:!  Hi.  11,  6.  —  Jussiv 
und  Impf.  consec:  OT^J  2  Kg.  17,  21  Kethib  =  und  ^r  ent- 
fernte;    direct-causativ;    anstatt  TJ  nach  K"b-Analogie,  c;  rj 

3  M  8,  11.  30;  tDÏ5"5K  Ps.  27,  9;  141,  4;  TDK  Hos.  11,  4;  in 
Pausa  tDK  Hi.  23,  11;  tD^T  2  Sm.  19,  15;  Esra  9,  9;  QKT  Jer. 
15,  6;  —  ?f?  Hos.  14,  6;  Sfîl  2  M  2,  12  etc.;  ïfn  2  Kg.  15,  16 
bei  Athnach;  bemerke  "is^î  (und  er  schlug  ihn)  2  Sm.  14,  6 
ausnalimsweise  mit  demkQrzeren  Perfectsuffix.  Dièse  Auffassung 
der  Punctatoren  kann  trotz  der  Fortsetzung  des  Satzes  „und 
xer  tôtete  ihn",  trotzdem  dass  3  M  5,  7;  4  M  6,  24  vor  demselben 
Subject  der  Sing.  ateht  und  trotz  Qimchi  z.  St.  nicht  ge- 
schûtzt  werden  [auch  die  LXX:  xal  ènaiat]  gegen  die  Ver- 
wandlung  der  Form  in  den  Plural,  welche  Targum  (inçîi); 
Ewald  §  252,  a,  Anm.;  Bôttcher  H.  S.  33  fordem  (ï'Sr). 
Allerdings  Olshausen  §  257,  e  hat  die  ûberlieferte  Form 
nicht  angegriffen;  auch  nicht  MûUer  §  289,  kk.  -fïgî  Jona  4,  7  f.; 
ïfSJ  5  M  2,  33,  —  Imperativ  nach  Erwartung;    bemerke  rwn 

4  M  8,  7;  ntan  2  Kg.  19,16  etc.  achtmal  und  tDîl  Ps.  17,  6  etc. 
sechsmal;  mïl  Hes.  6,  11  aber  -fil  2  M  8,  12  etc.  sechsmal; 
mit  SufBx  '»?^5)n  (schlage  mich!)  1  Kg.  20,  35.  37,  worin  sich 
ausnahmsweise  der  3.  Stammconsonant  zeigt.  —  Infinitivus 
cstr.:  nbn  2  M  23,  2  etc.;  Piisn  1  M  4,  15  etc.;  rriïrn  (rixare, 
certare)  4  M  26,  9;  Ps.  60,  2. 

T^r^^jç  Jes.  38,  l  (Trg.  ^»\>t>  tç,  wann  du  mûde  wiret;  LXX  scbliesst 
ganz  frei  den  Vers  mit  „xal  wç  arjç  ig>'  Ifiatlov  ovtmç  j^rn^^h^aoy- 
rac)  gehOrt  hierher,  wenn  dièse  Form,  wie  ich  denke,  als  Inf.  Hiq. 
fOr  'Vand  mit  sjncopirtem  n  und  Dagesch  forte  orthoconsonanticam 
der  1.  Art  [oben  S.  69.  f.  ;  schon  Ges.  Lgb.  S.  87  fûhrte  es  als  Bd- 
spiel  dieser  Erscheinung  auf]  von  einem  Verb  nVa  abgeleitet  werden 
kann.  So  Qimchi  121,  a:  „n^3;  es  geht  aus  von  dieser  Wurzel  {y9 
hier)  als  Inf.  in  der  Conjugation  Hiphil  'jmVs^  Jes.  33.  Seine  Normal- 
•  form  wâre  'jmV:n5  nach  der  Analogie  von  ^nVaro,  und  beim  Ab- 
handenkopimen  des  n  wurde  sein  Vocal  auf  die  litera  servilis  a  ge- 
worfen;  und  dageschirt  wurde  das  a  wegen  seines  [des  n]  Mangel*. 
Ëbenso  im  WB.  s.  v.;   nur  fugt  er  hinzu:   ,, Seine  Erklârnng:  Gleich 

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Hî.,  Ho.  der  Verba  V»  und  n^'V.  §  41,  5,  c  575 

deinem  ^  VoUstandigseinlassen  (-^o-^^nd)";  ebenso  im  Com.  z.  St. 
Gegen  die  Annahme  eines  solchen  Verb  erhebt  Stade  §  151,  a.  Anm. 
Yon  vorn  herein  Protest,  weil  „8ich  2  demselben  Organe  angehOrige 
Lante  in  derselben  Worzel  schlecht  vertragen*'.  Daher  sagt  er, 
ansere  Form  wie  anch  uVp);  Hi.  15,  29  seien  verdorbene  Lesarten 
und  za  emendiren.  Indess  l^ben  wir  aach  ]!i^,  nV^,  ht-,  und  gerade 
der  Umstand,  dass  zweimal  ein  und  dieselbe  Corruption  des  Textes 
in  Bezug  anf  dieselbe  Wurzel  angenommen  werden  mûsste, 
scheint  mir  dièse  Entscheidung  unmCglich  zu  machen,  vgl.  8.  491.  — 
Als  solche  Emendation  ist  fur  den  Inf.  Jes.  33,  1  durch  Lud.  Cap- 
pellos  vorgeschlagen  worden  T^r^'i^op  [schon  Baschi  sagte  im  Com.  z. 
St.:  „Und  es  scheint,  dass  es  ein  Wort  des  Beendens  (ii'^^s)  ist  nach 
der  Bedentung;  ^m^aa  ein  Wort  fUr  ^mVss*'].  Und  indem  Ges.  Thés, 
gleich  andern  Gelehrten  dièse  Conjectur  billigte,  vermuthete  er  fÛr 
die  Hiobstelle  dieselbe  Verschreibung  eines  a  fur  s.  Eine  solche 
Yerschreibung  w&re  nun  wenigstens  an  sich,  wenn  sie,  wie  gesagt, 
jiicht  gerade  gleichm&ssig  zweimal  im  n&mlichen  Worte  angenommen 
werden  mûsste,  môglich;  aber  unm5glich  ist  die  Verbesserung, 
welche  65.  §  292,  1,  a,  /?  etc.  vorschl&gt,  dass  die  beiden  fraglichen 
Formen  aus  r^hvt^  und  nhia^  erst  durch  Assimilation  [nâmlich  Ver- 
wandlung  des  labialen  Nasal  in  den  dentalen]  entstanden  seien. 
Denn  dagegen  sprechen  drei  Schwierigkeiten  so  stark,  dass  die  Con- 
jectur abgelehnt  werden  muss:  Das  Hi.  von  m^s  kommt  sonst  nicht 
vor,  sondem  immer  das  Fiel;  wir  beobachten  in  ik^»'^  und  allen 
F&Uen,  wo  in  Formen  dièses  Verbs  hia  unmittelbar  neben  einander 
stehen,  keine  Assimilation;  und  vollends  uhvfa  mit  Verschluckung 
des  M  Tor  dem  SnfBx,  w&hrend  wir  Syncope  des  k  bei  diesem  Verb 
odef  yielmehr  n'^V-Analogie  nur  im  Inf.  Qal  beobachten.  —  Das 
Verb  n^a  nun,  welches  wegen  des  zweimaligen  Yorkommens  ange- 
nommen werden  muss,  ist  schon  von  Schultens,  vgl.  Ges.  Thés.  s.  v., 
aus  dem  Arabischen  ^  „erreichen*'  gedeutet  worden;  so  auch  Fleischer 
bei  Delitzsch,  Job  z.  St.;  Mûhlau-Volck  s.  v.  —  Allzu  vorsichtig 
drûckt  sich  Ewald  §  244,  b  aus,  indem  er  sagt:  „Es  fragt  sich  hier 
[Jes.  33,  1],  ob  die  Lesart  richtig  sei".  Olshausen  erw&hnt  die 
Frage  gar  nicht. 

Hoqtal.  Perf.  Ti^n  (geschlagen  werden)  4  M  25,  14  etc.; 
auch  einmal  plene  TïSTl  Ps.  102,  5,  aber  trotzdem  hukkâ  zu 
sprechen.  —  Imperfectum  z.  B.  131^  (ihr  werdet  [soUt]  ge- 
schlagen werden)  Jes.  1,  5.  —  Ptc.  STOti  (perversum)  Hes. 
9,  9;  rritDti  (Ausdehnungen)  Jes.  8,  8;  rOti  (geschlagen)  4  M 
25,  14  etc.  ' 


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576        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

d)  Yerba  »''&  qulescentla  und  st'b. 

Dièse  sind:    nsK  wollen;    rrEK  backen,  kochen;   rthm  krSitig  sein, 
bekr&ftigen;  nn»  kommen;  diess  nur  in  gehobener  Bede. 

Qal.  Perfect:  '^n'^nK  Jos.  24,  10;  1  Sm.  26,  23;  tn»  Ri. 
19,  25  etc.  achtmal;  aber  K^OIJ  (sie  woUten)  Jes.  28,  12  mit  X; 
vgl.  darUber  die  Meinungen  der  Gelehrten  im  Allgemeinen 
oben  S.  414  f.  ûber  Jos.  10,  24.  Speciell  bei  unserer  Fonn 
ist  das  K  vielleicht  mit  dem  Anfangslaut  der  Form  in  Zu- 
sammenbang  zu  bringen;  Dn'^lK  5  M  1,  26  etc.  —  Neben 
nn«  5  Mose  33,  2  îommt  KPiK  Jes.  21,  12  vor  («"b-Ana- 
logie,  a)  und  davon  leitet  sicb  KT)^  (wir  sind  gekommen)  Jer. 
3,  22  ab. 

Imperfect:  na»'^  5  M  29,  19  etc.;  nÇK"^  2  M  12,  39;  Hes. 
46,  20.  Jedenfalls  ist  an  der  Dehnung  des  ursprtinglichen  a 
und  TrUbung  desselben  zu  o  auch  bier  die  Hâufigkeit  des  Ge- 
brauches  scbuld,  wâhrend  nriK  als  selten  gebrauchtes  Wort 
sein  a  kurz  behalten  und  gemass  der  Neigung  des  K  zu  e  schliess- 
lich  e  bekommen  bat.  Denn  dièse  verscbiedene  Aussprache 
des  firiK  lasst  sicb  nicbt  als  intransitive  bezeicbnen»  weil  sonst 
bei  den  n"b  transitive  und  intransitive  Ausspracbe  nicbt  unter- 
schieden  worden  ist.  —  «^^Ç!!!  Hi.  37,  22;  iin^n  3.  sing.  fem. 
Micba  4,  8;  'î'^nK'»  ausser  Pausa  Ps.  68,  32;  in  Pausa  Hi. 
16,  22;  30,  14, 

Jussiv  und  Impf.  consecutivum:  Kain"bK  (wolle  nichtî) 
Spr.  1,  10;  es  ist  diess  aber  nicbt  wahrscheinlich  mit'Bô.  Il- 
S.  536  verschrieben  flir  Si^p,  sondem  von  einem  vorauszu- 
setzenden  éQK;  vielmehr  nach  K"b -Analogie,  c,  wie  schon 
Qimchi  86,  a  sagt:  „K  Variante  fClr  ïi";  ebenso  WB.  s.  v.  und 
dazu  „der  erste  Stammbuchstabe  ist  verborgen".  —  ï)ïtÇP1  (und 
sie  buk  es),  also  mit  Weglassung  des  K,  1  Sm.  28,  24.  —  DiÇ] 
(und  er  kam)  Jes.  41,  25  mit  Zaqepb  qaton,  also  nicbt  geradeza, 
wie  Bô.  §  1164  sagt,  in  Pausa.  AUerdings  schrieb  auch 
Qimcbi  119,  b,  woranf  er  von  86,  a  verweist:  „Und  die  Futur- 
formen  mit  Apocope  [des  n]  sind  mit  Quiescirung  des  ersten 
Stammconsonanten  PiKK,  n«;,  MKri,  nK2  [vgl.]  n»^  Jes.  41,  25; 
denn  es  war  schwer  ftlr  die  Zunge^,  lautbar  vv^erden  zu  lassen 
das  2(  nach  der  Analogie  von  ^tn  etc.''  Auch  Buxtorf,  Thés, 
p.  261  und  in  der  Concordanz  schrieb  Qames;  und  das  lange 
a  ist  auch  naturgemâss  bei  der  Quiescirung  des  2(  in  diesen 

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Qal  der  Verba  «"fc  quiesc.  und  n^V.  §  41,  5,  d.  577 

Imperfecten,  ygl.  oben  S.  383.  Indess  haben  wir  aucb  â  bei 
Quiescirung  des  K  gerade  vor  folgendem  Dentalen  in  *^?lfi^b 
n.  s.  w.  1  M  24,  36  etc.  Auch  ist  zu  beachten,  was  Mtlller  § 
108,  a  sagt:  „Es  ist  wohl  wegen  der  Neigung  des  Jussiv  zur 
KOrze  ein  à  geblieben".  Und  es  baben  bei  dem  fraglichen 
Impf.  Jes.  41,  25  nur  wenige  Codices  das  Qames  (J.  H.  Michaelis 
z.  Si).  Dass  der  a-laut  aber  ûberhaupt,  abgeseben  von  seiner 
Quantitat,  sich  noch  einmai  zeigt,  muss  als  Wirkung  des 
Toraiisgehenden  wa  betrachtet  werden,  wie  wir  sie  S.  549  be- 
obachtet  haben.  —  Daneben  V^tm  5  M  33,  21.  Qimchi  86,  a: 
^Und  es  giebt  Parteiungen  im  Lesen  dièses  Wortes:  Ben 
Ascher  liest  es  als  Milel  mit  zwei  Pascbta,  und  Ben  Naphtali 
als  Milra  mit  éinem  Pascbta  nur.  Und  es  giebt  Codices  mit 
éinem  Pascbta  [bei  diesem  Worte],  und  sie  lassen  keinen 
Wechsel  dabei  zu".  Von  verschiedenen  Vocalen  spricht  Qimchi 
nicht.  Aber  wegen  der  Milelbetonung  schrieb  man  auch  die 
letzte  oder  beide  Silben  mit  Segol  (J.  H.  Michaelis  z.  St). 
Die  Form  ist  nicht  wahrscheinlich  mit  Bô.  II.  S.  537  ver- 
schrieben  fCb:  riM^I,  sondem  von  KtiK,  und  die  Letzte  hat  das 
Sere  und  den  Accent  nach  der  Analogie  aller  Verba  auf  M. 
Spricht  man  die  Letzte  mit  Segol  und  ohne  Accent,  so  ist  das 
eine  irrthUmliche  Verwechselung  des  KnK  mit  einem  Verb 
nxn  Ueber  Spr.  1,  10  und  5  M  33,  21  noch  dièses:  Weil 
zwei  Fâlle  derselben  Art  gerade  von  âhnlichen  Zeitwôrtem 
Torkommen,  kann  man  nicht  ein  zufalliges  Verschreiben  an- 
nehmen  (S.  491.  575).  Auch  Ges.  Lgb.  §  104,  Anm.  5  und 
5  M  33,  21  §  110,  2,  c  nimmt  nur  incorrecte  Schreibart  des 
»  ftbr  n  an,  aber  nicht,  wie  Bô.  a.  aa.  00.,  willkûrliche,  unor- 
ganische  Hinzuftlgung  eines  K,  wo  gar  kein  Consonant  stehen 
Bollte,  oder  sinnlose  Metathesis  des  K.  So,  wie  Oesenius,  auch 
Ew.  §  139,  b:  „Knn  Spr.  1,  10  von  niK  oder  nach  §  116,  c 
von  Kn«";  so  auch  Olsh.  §  241,  a.  b;  Ges.-Kautzsch  §  76,  2,  c. 
So  auch  Stade  §  143,  e,  Anm.  1;  545,  d  in  Bezug  auf  KlPi; 
aber  was  den  andem  Fall  anlangt,  so  schreibt  er  §  112,  c  ohne 
Bemerkung  Kn^J;  aber  §  489,  b  hinter  «1^5  von  niH  [vgl.  oben 
S.  560  bei  5,  b]  steht  Krj*3,  als  wenn  diess  eine  gleich  richtige 
und  ûberhaupt  probable  Aussprache  wâre.  Es  war  aber  nicht 
genûgend,  im  Druckfehlerverzeichniss  dièses  Segol  in  Sere 
zu  verwandeln,  sondem  die  Form  muss  ûberhaupt  §  489  ge- 
rtrichen  werden,  da  «ie  nicht  von  riKM  kommt.  —  l'^'^tiK*^  Jes. 

Ko&ig,  Lehrgebiade  d.  hebr.  Spr.  37 

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578        ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

41,  5  mit  Silluq  bei  Ultima;    vgl.  noch  "^S^îtnK^  Hi.  3,  25  bei 
Athnach,  damit  aile  Fonuen  dièses  Yerbs  genannt  seien. 

Imperativ.  ï)6K  (backt!)  2  M  16,23,  also  mit  gedehntem 
e;  ebenso  «l'itlK  (kommt!)  Jes.  21,  12  in  Pausa;  56,  9.  12 
ausser  Pausa. 

Infinitiv.  Piib»  (bekraftigen,  beeidigen)  Hos.  10,  4  Inf. 
abs.  mit  der  Femininendung,  vielleicbt  im  Anklang  an  das  fol- 
gende  Piins  (Bô.  II.  S.  227). 

Hiqtil.  Perfect.  îi'^nn  (sie  haben  gebracht)  Jes.  21,  14 
mit  erhaltenem  "^  ausser  Pausa,  aber  b^ei  'K  aïoi  Qimchi  fasste 
die  Form  im  Mikhlol  119,  b  als  Imperativ  Qal:  ^Und  es  wurde 
K  mit  n  vertauscht";  und  im  WB.  s.  v.  sagte  er  nicht  bloss 
eben  dièses,  sondem  fUgte  hinzu:  JErklârung:  er  sagt  zu  den 
Wassem,  dass  sie  kommen  soUten  entgegen  dem  Durstigen, 
un&  das  ist  der,  welcher  von  seinem  Orte  wegflieht  wegen  der 
Trockenheit".  Also  er  sieht  die  Form  als  Imp.  Qal  an.  Ganz 
so  Buxtorf,  Thés.  p.  258  und  Conc.  Aber  richtig  als  Perfect 
Hiqtil  steht  sie  bei  Ges.  Thés.;  Ew.  §  141,  a,  nur  dass  dieser 
meint,  die  Form  solle  Imperativ  sein,  und  es  sei  desswegen  im 
Folgenden  anstatt  '^Wp  vielmehr  Iti'sjg  zu  lesen;  richtig  als 
Perfect  bei  Olsh.  §  256,  b;  Bô.II.  S.  537;  MuUer  §  289,  ii; 
richtig  als  Perfect  bei  Stade  §  420,  b,  aber  auch  unrichtig  als 
Imperativ  §  609,  b;  ebenso  unrichtig  als  Imperativ  bei  Ges. 
Lgb.  S.  435  und  Ges  -Kautzsch  §  68,  2. 

Im'pf.  consecuti,vum.  bui'^  (und  er  liess  bekraftigen, 
beeidigen)  1  Sm.  14,  24,  anstatt  bx^  aus  bKj3  (oben  S.  383}. 
Qimchi  zog  dièse  Form  nicht  zu  ni»  Mikhlol  86,  a;  WB.  s.  v., 
sondem  zu  bfeC^,  indem  er  nach  Au&âhlung  von  dessen  Hiqtil- 
formen  fortfahrt:  „Und  eine  andere  Bedeutung  [ist  in]  5»'l 
[auch  bei  Biesenthal  und  Lebrecht  steht  das  Gholem  Msch 
Uber  dem  K]  1  Sm.  14;  Erklârung:  er  liess  sie  schwôren".  Aber 
richtig  hat  die  Form  als  Impf.  Hi.  verbî  nbK  schon  Buxtorf  in 
der  Concordanz.  —  Ges.  Lgb.  §  110,  2,  c  giebt  keine  Erklânmg 
fOr  jene  Zweisilbigkeit  der  Form;  aber  Ew.  §  75,  d:  „So  leicht 
M  seinen  hauch  auch  ganz  verhallen  lassen  kann,  so  besitzt 
es  doch  immer  noch  die  kraft,  sogar  in  denselben  wortbild- 
ungen  ihn  neu  au&unehmen,  wênn  eine  neue  lezte  umbildung 
des  wortes  eintritt.  [Er  meint  die  Bildung  des  Jussiv  und 
Impf.  consec.]".  Aber  das  ist  ja  eben  die  Frage,  ob  ein  quies- 
cirendes  K  noch  irgendwelche  Verânderupif  hervorrufen  konne: 

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Qal  der  Verba  "V'b  und  n"^.  §  41,  5,  e.  579 

denn  ein  quiescirendes  K  ist  einfach  nicht  mehr  yorhanden. 
Ob  das  2(  noch  dasteht,  oder  auch  weggelassen  ist,  oder  durch 
1  ersetzt  ist  (was  ja  ailes  in  der  Orthographie  auftritt),  das  ist 
f&r  den  Lautbestand  ganz  gleichgiltig;  vgL  schon  obeu  S.  382. 
388  f.  Olsh.  §  257,  e:  „Dem  K  ist  sein  Consonantenwerth 
wiedergegeben";  er  deutet  aber  auch  die  Môglichkeit  einer 
âusserlichen  Gleichmachung  mit  dem  hâufigen  bK'>3  (et  susce- 
pit),  ygl.  oben  S.  420,  an;  und  dièses  bleibt  der  einzige  denkbare 
Grand  zur  Entstehung  der  Form,  wie  auch  einige  Godices  und 
Âusgaben  bK^?3  haben.  Auch  Land  §  227,  e  sagt:  „eenvoudig 
door  verwarring  met  bîj*3  van  bKI";  obgleich  er  doch  hinzu- 
f&gt,  dass  sich  die  Consonantenpotenz  des  K  konne  erhalten 
haben.  Bô.  §  426,  g:  „Zur  deutlicheren  Annâherung  an  b};;;"; 
aber  das  kann  kein  Anlass  zur  Bildung  gewesen  sein.  Ges.- 
Eautzsch  §  76,  2,  c  giebt  keine  Vermuthung  iiber  die  Ent- 
stehung der  Zweisilbigkeit.  Mtiller  §  289,  mm:  „mit  unge- 
wôhnlicher  Auflosung  der  zu  erwartenden  Form  wajjôl  = 
wajjâ'âl;  s.  ab.  263,  p";  dort  erwâhnt  er  das  bfcC^I  von  bv^\ 
Stade  hat  §  499  und  sonst  die  Form  ûberhaupt  unerwâhnt 
gelassen. 

Imperativ:  ïi'^nn  (bringt!)  mit  ursprtinglichem  Jod  ausser 
Pansa  Jer.  12,  9.  So  richtig  als  Imp.  bei  Ges.  Lgb.  S.  435; 
Thés.  s.  v.;  Ew.  §  141,  a;  Olsh.  256,  b;  Ges.-Kautzsch  §  68,  2; 
Stade  §  609,  b;  aber  falsch  als  Perfect  bei  Bô.  II.  S.  405.  537. 

Infinitivus  ÎM'bKnb  (um  ihn  bekrâftigen,  beeidigen  zu 
lassen)  1  Kg.  8,  31;  2  Chr.  6,  22. 

e)  Yerba  "^rt  und  zngleicli  îT'b. 

Dièse  sind:  ny^  gedrûckt,  betrûbt  sein  (nur  Ni.;  Qi.  [indirect- 
causativ]  tmd  EL);  —  m*^  werfen,  niederwerfen  (Qal  und  Qi.  selten; 
aber  hânfig  Hi.:  etwas  heranswerfen  d.  h.  vorbringen,  bekennen, 
gestehen);  —  nr  weich,  schlaff  machen,  unterdrûcken,  Gewalt  aus- 
ûben,  und  in  dieser  Bedeutung  hâufig  das  Hi.;  —  rtf^  hervorragend, 
vollkommen,  scbôn  sein  (Qal)  ;  Qi.  indirect-causativ;  Hitbq.  sicl^  schôn 
macben;  Qotqatal  einmal  Pa.  45,  8;  —  n^^  werfen,  schiessen;  den 
Gnmd  legen;  besprengen;  Ni.  erscbossen  werden  ;  HL  direct-causativ, 
also  wie  Qal,  werfen,  schiessen;  besprengen;  dann,  mit  Weglassung 
von  n^  (Hand):  ein  Zeichen  geben,  zeigen,  nnterweisen,  lehren. 

Qal.  Imperfect.  Q3''3  (wir  werden  sie  [eos]  unterdrttcken) 
Ps.  74,  8.    Bô.  §  881,  ^  wiil   den  a-laut  des  Suffixes   auf  den 

87» 


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580         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

vorausgehenden  Nasal  zurQckfÛhren;  aber  das  scheint  mir  keine 
Begriindung.  Vielleicht  aber  bat  das  folgende  Wort  mit  mitt- 
lerer  Gutturalis  und  zwei  a  die  Wahl  des  Perfectsuffixes  be- 
gUnstigt;  vgL  oben  S.  224.  Ges.  Lgb.  S.  435  nichts  ûber  das 
Suffix;  Ew.  §  249,  b  weist  aber  auf  das  Torausgebende  [dem  a 
positiv  verwandte]  t  hin.  Olsb.  §  242,  c  batte  hinzugefligt: 
„Wenn  nicht  der  Text  hier  beschadigt  ist*'.  Stade  §  631,  d: 
„Mit  DJ*»?  Ps.  74,  8  meinen  die  Punctatoren  das  Nomen  l*^: 
mit  Suffix".  Wie  ist  er  darauf  gekommen?  Das  Suffix  mit  a 
yeranlasst  keineswegs  zu  solcher  Deutung,  vgL  nacbher  die 
Form  aus  4  M  21,  30  etc.  etc.,  wie  richtig  schon  Qimcbi  123,  b 
sagt  „iiacb  der  Analogie  von  Ql'^31  4  M  21";  ebenso  WB.  s.  v 
Die  LXX  baben  ihn  zu  der  Bebauptung  bewogen,  weil  sie 
scbreiben:  Élnav  iv  rfj  xagâi^  avTwv  17  avyyéveia  avvcSv  èni 
%6  avTo  Jévte  xtxtantxvatûfABv  tàq  toqxàg  xvqiov  àno  Trjç  yTJç. 
Aber  es  kann  bestimmt  behauptet  werden,  dass  dièse  Ueber- 
setzung  der  LXX  YoUstandig  falsch  ist.  Denn  die  am  Versan- 
fang  stehende  3.  plur.  ist  schon  yorher  im  Psalm  yorhanden, 
und  sie  bezeichnet  die  Feinde  Jehovas  selbst  und  nicht  deren 
Nachkommenschaft;  femer  die  LXX  machen  ihre  Uebersetzung 
llberhaupt  nur  môglich  durch  Einschiebung  eines  im  hebr. 
Texte  gar  nicht  stehenden  âiiie  und  Verwandelung  des  folgen- 
den  Perfects,  das  doch  wegen  der  vorausgehenden  Perfecte 
richtig  ist  und  bleiben  muss,  in  den  Cohortativ.  Auch  das 
Targum  bat  dièse  subatantivische  Fassung  des  03*^3,  nâml.  „es 
baben  gesagt  in  ihrem  Herzen  ihre  Kinder  zugleich;  es  haben 
in  Brand  gesteckt  ihre  Yâter  aile  Zusammenkunftsstatten  Gottes 
im  Lande**.  Weil  das  Trg.  nicht  das  Verb  der  zweiten  Vers- 
hâlfte  in  einen  Cohortativ  umzuwandeln  wagte,  ist  seine  Auf- 
fassung  der  ersten  Vershâlfte  vollends  sinn-,  weil  objectslos. 
Und  zwar  Raschi  bat  die  targumische  Fassung  des  D3*^:  ver- 
treten,  vgl.  „allen  ihren  [der  Israeliten]  Beherrschem  war  éin 
Gedanke,  den  frUheren  wie  den  spâteren,  sich  zu  verbûnden 
zur  Fortschickung  Israels;  friiher  und  spâter  verbtindeten  sie 
sich  dazu";  aber  Abenesra  hat  trotz  des  Fehlens  der  Copula 
vor  *nt3K  und  der  daraus  sich  ergebenden  Unsicherheit  ûber 
das  Subject  von  intiK  (wie  er  sagt)  das  03*^3  als  Verbalform 
und  zwar  als  Qal  wie  D'T^SI  gefasst,  weil  ja  das  Ptc.  Qal  TtV 
in  der  Bedeutung  vorkomme,  die  sonst  das  Hiqtil  ausdrticke 
fJr.  46,  16;  50,  16;  vgL  25,  38;  Zeph.  3,  1].    Und  wie  Qimcbi, 


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Qal  der  Verha  ••i"»  und  h"V.  §  41,  5,  e.  581 

Burtorf,  Thés.  p.  510  und  Concordanz  und  die  oben  angefiihrten 
Neueren,  hat  auch  Mûller  §  2S9,  f  die  Form  als  eine  verbale 
anerkannt. 

^lî*^?::  (und  er  war  schôn)  Hes.  31,  7,  wie  Bô.  §  1166  hat, 
nicht,  wie  bei  Ges.  Lgb.  §  110,  2,  e  steht  „13,  7";  —  '^Ç'^nî 
(und  du  [fm.]  wurdest  schôn)  Hes.  16,  13;  auffallenderweise  auf 
der  Vorletzten  betont,  obgleich  die  Letzte  einen  langen  Vocal 
hat.  Qimchi  124,  a:  „Es  ist  nach  der  Lesung  Ben  Aschers 
Milel  mit  zwei  Paschta,  und  nach  der  Lesung  Ben  Naphtalis 
Milra  mit  éinem  Paschta'';  ebenso  WB.  s.  v.;  vgl.  denselben 
Gegensatz  S.  577  bei  5  M  33,  21.  Die  auffallende  Betonung 
hat  Olsh.  §  241,  d;  242,  c  bemerkt;  aber  nicht  Bô.  §  1166; 
ebensowenig  Stade  §  556,  d.  Es  ist  also  die  Tonzurttckziehung, 
welche  sonst  nur  beim  Zusammentreffén  zweier  Wortaccente 
eintritt,  hier  auf  das  Impf.  consec.  Ubertragen;  jedenfalls  unter 
Begûnstigung  der  Zweisilbigkeit  gerade  dieser  Verbalform  und 
in  Nachahmung  von  bjjl. 

sn'^ïl  (und  wir  bewarfen,  beschossen  sie)  4  M  21,  30.  Hier 
kann  man  an  das  n  als  Veranlassung  denken,  wesshalb  der 
Vocalstammauslaut  des  Perfects  vorgezogen  wurde;  vgl.  oben 
S.  224.  Stade  §  631,  d  sagt  hier  starker,  als  vorhin  S.  580 
bei  Ps.  74,  8:  „Wahrscheinlich  liegt  ein  Textfehler  vor^.  Da- 
mit  bezieht  er  sich  jedenfalls  wieder  auf  die  LXX,  welche  xat 
TO  onéç/ia  avTwv  ânolehai  xtA.  u.  xai  al  yvvaïxeç  flir  das 
hebr.  D'^tçr  (oben  S.  353)  haben.  Aber  die  Schwierigkeiten  des 
dexandrinischen  Textes  scheinen  mir,  wenn  ich  ailes  erwâge 
grôsser  als  die  des  palâstinischen;  und  die  Alexandriner 
scheinen  bloss  durch  die  2.  Hâlffce  des  29.  Verses  auf  ihre  Um- 
deutung  des  30.  gefôhrt  worden  zu  sein.  Und  obgleich  auch 
das  Targum  fur  DT^31  setzt  „und  das  Kônigthum  hôrte  auf  von 
Hesbon;  es  ging  vorûber  die  Herrschaft  von  Dibon",  so  fahrt 
es  doch  fort  „und  sie  verwtisteten  bis  Nophach",  hat  also  „die 
Weiber'*  der  LXX  nicht  fllr  môglich  gehalten.  Qimchi,  WB. 
s.  V.  „wir  beschossen  sie  und  kâmpften  mit  ihnen,  bis  zu  Grunde 
ging  Hesbon". 

Imperativ:  ITi  Jr.  50,  14.  So  Qimchi  123,  a;  WB.  s.  v.; 
Ges.  Thés.  s.  v.;  Olsh.  zwar  nicht  im  Index,  aber  doch  §  235,  e; 
Bô.  §  1166;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Ges.-Kautzsch  aber  hat  §  76, 
2,  e:  nT.    Ist  das  nun  Versehen,  oder  nimmt  er  an,  dass  Jer. 


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582         II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

50,  14  so  zu  lesen  sei,  weil  Sn*'  ftir  „scliiessen"  gebrâuchlicli 
ist  und  auch  Codices  so  lesen?  Stade  hat  die  Form  weder  im 
Index  noch  im  Text  §  606.  —  rn*;»  2  Kg.  13,  17. 

Infinitivus:  Neben  tr\y^b  Ps.  11,  2  oder  ohne  1  Ps.  64,  5 
kommt  vor  auch,  wie  von  fc^n*^,  vri^^b  2  Chr.  26,  15;  K"b-Ana- 
logie,  c,  wie  schon  Qimchi,  WB.  s.  v.  sagt;  bemerke  den  Inf. 
abs.  n'T  2  M  19,  13. 

Niqtal.  Impf.  rnj^  (es  soll  totgescbossen  werden  [mit 
Pfeilen  oder  Wurfspiessen]  vgl.  Knobel-Dillmann  z.  St)  2  M 
19,  13;  vgl.  oben  S.  419.  Dièse  Umwandlung  des  1  in  "^  ist 
anerkannt  von  Qimchi,  WB.  s.  v.;  wenigstens  hat  er  da  die 
Form  ansdriicklich  als  Niphal  bezeichnet,  obgleich  er  im 
Mikhlol  123,  a  sagt:  „Es  gehort  nicht  zur  Gonjugation  Niphal, 
denn  [da]  wâre  es  ihm  auszusprechen  ni^"^;  denn  jedes  Niphal 
von  den  Verben  mit  quiescirendem  1.  Stammconsonanten  hat 
1  [als  Aequivalent]  f&r  den  1.  Stammcons.;  sondern  es  gehort 
zur  Gonjugation  Hithpael  und  seine  Normalform  ist  rTT^r^"; 
Buxtorf,  Thés.  p.  266,  der  auch  p.  285  anflihrt,  dass  manche 
die  Form  ftir  Hithpael  hielten;  auch  noch,  ausser  von  den  oben 
S.  419  angefiihrten  Gelehrten,  von  Ges.  Thés.;  Mûhlau-Volck 
s.  V.;  6es.-Kautesch  §  69,  Anm.  5;  Ew.  §  140,  b;  Land  § 
237,  b.  —  Participium:  ^Vù  [Status  cstr.  plur.  masc]  Zeph. 
3,  18,  wahrscheinlich  mit  u  ftir  o  nach  der  hâufigen  Erscheinung 
eines  solchen  Umlautes  beim  Tonloswerden  der  Silbe;  und 
rria^ia  (gedrUckte,  betrûbte)  KL.  1,  4,  wahrscheinlich  mit  u  fllr 
o  zur  Verineidung  der  beiden  aufeinanderfolgenden  ô{?).  Keine 
Erklârung  versucht  Qimchi  123,  a;  WB.  s.  v.;  Buxtorf,  Thés, 
p.  265;  Ges.  Lgb.  erinnerte  S.  385  an  rf^'^ù  [oben  S.  406.  433]; 
aber  ist  diess  nicht  ganz  anders?  Ew.  §  188,  d  erinnerte  an 
pintt,  rrpïltltt  etc.;  Bô  I.  S.  274  an  nj^in  etc.  „vor  Gaum-  und 
Zahnlauten^';  Olsh.  §  192,  a  sagt  nichts. 

Qittel.  Impf.  consèc.  nj^l  (und  er  drûckte,  betrlibte) 
KL.  3,  33  mit  Verschluckung  (Syncope)  eines  "^  und  in  Folge 
dessen  unierbliebener  Apocope.  Vgl.  oben  S.  412.  Die  dort 
angef&hrten  IVIeinungen  der  Gelehrten  gelten  auch  fôr  unsem 
FaU.  —  l^îî  (und  sie  warfen)  KL.  3,  53  mit  derselben  Syncope. 
So  schon  Qimchi,  WB.  s.  v.:  „Seine  Normalform  ist  ^y^Z; 
seine  Deutung  1D'^b©?5  [et  proiecerunt];  und  beim  Verlustig- 
gehen  des  ersten  Stammlautes  des  Verbs  ist  zurfickgeblieben 
sein  Vocal  beim  Jod  praeformativum;    und  nach   der  Ansicht 


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Niq.  und  Intensivstâmme  der  Verba  •'i"»  und  Ti'*h.   §  41,  5,  e.  5&3 

meines  Herm  Vaters  segensreiclien  Gedenkens  gehôrt  es  zur 
Conjugation  Hiphil  und  ist  seine  Normalform  1'=T'Jî3";  vgl.  oben 
S.  428.  —  Aber  kein  Anlass  zu  solclier  Unterdriickung  eines 
/  lag  vor  in  'infi?'?  (er  maclit  ihn  schôn)  Jr.  10,  4.  —  Infinitdv 
r^T  (niederwerfen)  Zach.  2,  4. 

Hithqattel.     ffl^Pin  (sich  hinwerfen,  von  sich  aussagen, 
bekennen);  aber  '^fi^tlFl  (du  [fein.]  machst  dich  schôn)  Jr.  4,  30. 

*  r«fr  Ps.  45,  3.  Raschi  z.  St.  batte  nichts  Uber  die  Verbalform 
bemerkt;  aber  Abenesra:  „Manche  sagen,  dass  es  vèrdoppelt  sei  wie 
r^vrrvB  [EL.  1,  6]  und  ^rrvTO  [oben  S.  274],  um  einen  geringeren 
Grad  des  Weiss-r5thlichen  zu  bezeichnen,  sodass  es  nicht  menscben- 
gem&ss  war;  wenn  so,  so  diente  n'^B'^fe*^  zur  Herabsetzung.  Und  die 
Antwort  ist,  dass  die  Yerdoppelong  des  zweiten  und  dritten  Stamm- 
oonsonanten  zur  Bezeicbnung  eines  geringeren  Grades  dient;  jedoch 
wenn  der  erste  und  zweite  Stammconsonant  vèrdoppelt  ist,  so  dienen 
sie  zur  Steigerung".  Qimchi  135,  a:  „Der  erste  Stàmmbuchstabe 
wird  mit  Qames  chateph  gelesen,  und  es  ist  eine  Verbalform,  dessen 
Nomen  agentis  nicht  erwâhnt  wird  [wie  er  sonst  Puai  und  Hophal 
nennt  d.  h.  also  eine  passive  Conjugation],  und  es  ist  der  Fall,  dass 
sein  zweiter  Stammbucbstabe  einen  langen  Vocal  vor  sich  bat  und 
vèrdoppelt  ist";  WB.  s.  v.  „Mit  Verdoppelung  des  "»  und  des  t;  und 
der  erste  Stammbucbstabe  mit  Gbatepb-Qames'*.  Verdoppelung  des 
ersten  und  zweiten  Stammconsonanten  ist  aucb  von  Boxtorf ,  Tbes. 
p.  272  angenommen  worden.  Ebenso  ist  die  Form  fur  Qutqatal 
(PuSpa^al)  von  Ges.  Lgb.  §  73,  5  gebalten  worden  d.  b.  nach  seiner 
Auffassung  ist  das  vorletzte  Jod  der  angefûbrten  Form  der  wieder- 
bolte  erste  Stammconsonant,  wie  er  auch  im  Tbes.  s.  v.  bei  Puai 
schreibt:  „geminatis  duabus  prioribus  radicalibus".  —  Gegen  solcbe 
Erklftrung  der  Form  aus  Verdoppelung  des  ersten  und  zweiten 
Stammconsonanten  bat  sich  EwaJd  §  120,  a  ausgesprocben,  indem 
er  auf  den  Mangel  an  Belegen  fîir  solcbe  Stammbiidung  binweist, 
und  er  bat  §  131,  g  die  Form  mit  ^ç^jttn,  vgl.  oben  S.  248  f.,  in  Ver- 
bindang  gebracht;  indem  er  sagt,  es  habe  sich  von  dem  zn  erwarten- 
den  Activum  ^'>E^^  eine  neue  passive  Ausspracbe  so  gebildet,  dass 
das  0,  in  eine  voile  Silbe  tretend,  deutlicb  werde  und  das  folgende 
a  vom  Vorton  gebalten  sei.  Nach  dieser  ErklSjrung  ist  also  in 
unserer  Form  der  zweite  und  dritte  Stammconsonant  redaplicirt,  und 
das  vorletzte  Jod  ist  der  urspriinglicb  das  Verb  rtt^  (schôn  sein) 
schliessende  Radical,  ebenso  wie  dann  wieder  das  letzte  Jod  der  vor- 
liegenden  Form.  Damach  wâre  also  unsere  Form  ein  Qutaltal 
(PuSalSal),  Passiv  von  Pealal.  Der  Erkl&rung  Ewalds  sind  gefolgt 
Mahlau-Volck  s.  v.  jj^rr  mit  passiver  Umlautung'*  [Ges.-Eautzscb 


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584        ^'  Haupttheîl:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Verbum. 

bat  die  Form  weder  §  55  noch  §  76].  Olsh.  §  252  sagt,  dass  viel- 
leicht  ^t^ti  beabsichtigt,  wahrscbeinlicb  r-t;  herzustellen,  die  vor- 
liegende  Form  ganz  abnorm  [aber  wie?]  gebildet  sei.  Nach  ihm 
MûUer  §  227  „Auch  p-^rfi"»  Ps.  45,  3  kann  eine  âbnliche  Form  (wie 
^n^rno,  mit  Verdoppelung  der  beiden  letzten  Radicale)  sein,  ist  aber 
ganz  abnorm  punctirt'*.  Stade  §  156,  Anm.;  432,  a,  Anm.:  „Ein 
Pealal  kann  in  r-en^  gefunden  werden,  falls  dafûr  rr^trt'i  zu  lesen 
ist".  Wie  die  Form  Ps.  45,  3  aber  zu  erklâren  ist,  falls  keine  andere 
dafûr  zu  lesen  ist,  bat  er  nicht  gesagt.  —  BO.  II.  S.  105  will  den 
o-laut,  sowenig  wie  bei  *^ç':çrT,  aus  der  passiven  Stammbildung,  son- 
dern  aus  Ableitung  des  Wortes  von  ^tr  erkl&ren.  Freilich  habe  ich 
nun  oben  S.  241  bei  Gelegenheit  der  Erkl&rung  von  T^^J??  mich 
selbst  darauf  berufen,  dass  die  Aussprache  von  r*3;:nn  auf  Einwirkang 
des  hâufigen  Substantivs  na'^n  beruhe;  vgl.  dieselbe  Erkl&rungsart 
oben  S.  240.  244.  Aber  hier  in  unserm  Falle  brauchen  wir  keine 
Einwirkung  des  "ç^  zur  Ërklârung  des  o,  und  wir  dûrfen  sie  nicht 
annehmen,  weil  wir  nun  einmal  die  Verbalform  wçn  besitzen  (oben 
S.  248  f.).  An  dièse  Form  mûssen  wir  uns  anschliessen,  wenn  es 
bloss  den  o-laut  zu  erklâren  gilt.  —  Indess  es  gilt  etwas  anderes 
zu  erklâren.  Nâmlich  wesshalb  bat  man  nicht  r'^E-^f^  gesprochen^ 
wenn  die  Form  nach  ^^'^'çn  gebildet  sein  soll?  Dass  man  nicht 
dièse  Silbenabtheilung  gebraucht  habe,  diess  kann  Ewald  nicht 
damit  erkl&ren,  dass  er  sagt,  das  o  sei  in  eine  voile  Silbe  getreten, 
damit  es  deutlich  werde.  Die  Silbenabtheilung  erkl&rt  sich  nur 
daraus,  dass  die  Form  mit  *e^  in  Zusammenhang  steht  und  etwa 
bedeutet  „Schdnheit8besitzer  bist  du".  Also  bleibt  es  bei  der  An- 
sicht  Abenesra's  etc.,  dass  der  erste  und  zweite  Stammconsonant  re- 
duplicirt  sei,  und  ich  denke  mir;  dass  man  vor  das  Qal  r*£^ 
eine  Silbe  gesetzt,  welchean  -r  (Schônheit)  erinnerte.  Ich 
weise  auf  den  Ausdruck  des  Superlativ  durch  Wiederholung,  wie 
Bi^ttj-rp^  »np  etc.,  hin. 

Hiqtil.  Perfect:  T\y\T\  (bedrûcken)  KL.  1,  5.  12;  3,  32 
und  noch  das  Ptc.  Jes.  51,  23.  —  Und  von  irty^  in  der  Bedeutuug 
„wegdrticken,  wegstossen"  stammt  auch  njh  2  Sm.  20,  13. 
Denn  weder  die  defective  Schreibart  kann  ein  Gegengrund  sein, 
noch  das  Fehlen  des  Objectes,  welches  schon  vom  Targum 
(H'^aÇiÇ  1§  =  als  er  ihn  weggewandt  batte)  ergânzt  worden  ist, 
So  Rabbi  Juda  und  Rabbi  Jona,  wie  Qimchi  im  Com.  z.  St.  er- 
wâhnt;  Ges.  Thés,  und  Mîihlau-Volck  s.  v.,  und  auch  Bô.  U. 
S.  103  giebt  dièse  Môglichkeit  zu.  Activ  ist  auch  die  Bedeutunp, 
wenn  die  Form  in  einerNota  zu  Mikhlol  123,  a  von  nin  als  Qalî] 


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Hi.,  Ho.  der  Verba  '^i"»  und  n"^.  §  41,  5,  e.  585 

nâmlich  nach  der  Analogie  des  Pnb'^V[l  M  16,  11,  was  doch, 
wenn  es  verbum  finitum  sein  soUte,  vielmehr  Poel  sein  mtisste] 
abgeleitet  wird.  —  Passiy  ist  aber  die  Form  schon  von  den 
LXX  (ijv/xa  €q>\^aae  ex  ttjç  tql^ov)  gefasst  worden.  Ebenso  als 
Hophal  von  Tiy^  durch  Qimchi  117,.b.  123,  a  „nacli  der  Ana- 
logie von  rbyr\  Esth.  2,  6''  [er  hatte  vielmehr  an  ^lin,  oben 
S.  427  erinnem  sollen,  vgl.  Z.  3  v.  u.  iiber  Spr.  11,  25];  ebenso 
WTB.  s.  V.  rxy^,  wie  im  Com.  z.  St.  (=  lO'in).  Wie  dièses  môg- 
lich  wâre,  so  auch  die  Meinung  von  Qimchi's  Vater,  dass  die 
Form  das  Passiv  des  Poel  sei  (Mikhlol  117,  b;  WB.  s.  v),  nâm- 
lich von  dem  ÏIOT,  welches  auch  Jes.  27,  8;  Spr.  25,  4  f.  die 
Bedeutung  des  Wegblasens,  Wegscheuchens  hat.  Unmôglich 
ist  aber  die  Meinung  von  Buxtorf,  Thés.  p.  272,  die  Form  sei 
ein£Eich  „Pual  pro  HâH,  Dagesch  praeter  necessitatem  ejecto". 
Endlich  der  von  Bô.  a.  à.  0.,  wie  schon  vorher  von  Olsh.  §  245, 1 
bevorzugten  und  von  MûUer  §  289,  a  acceptirten  AufFassung  der 
Form  als  Passivum  von  Qal  stehen  zunâchst  die  Bedenken 
gegenûber,  welche  ûberhaupt  in  Bezug  auf  dièses  Passivum 
oben  S.  192  f.  214  f.  geâussert  worden  sind.  Aber  die  Erklârung 
ist  ebenso  unmôglich,  wie  die  von  Buxtorf;  denn  zwar  in  11T 
Jes.  1,  6  [oben  S.  334]  konnte  bei  dieser  Auffassung  das  Cholem 
ans  Ersatzdehnung  fûr  zurrû  deducirt  werden  ;  aber  bei  mn  gar 
nicht.  Ew.  und  Stade  erwahnen  die  Form  nicht,  und  auch 
Thenius  z.  St.  verliert  kein  Wort  Uber  die  alte  Streitfrage.  — 
rrn  l  Kg.  8,  33  etc;  nfiTX  Hes.  18,  12  etc.;  z.  B.  •^n'^iini 
(und  ich  werde  lehren)'2  M  4,  15;  1  Sm.  12,  23;  ^Vp  (er 
hat  mich  geworfen)  Hi.  30,  19;  ^T^f\T^  (er  hat  ihn  gelehrt) 
2  Kg.  12,  3. 

Imperfect:  'jî^'^aiFl  Hi.  19,  2  mit  beibehaltenem  Jod  vor 
der  alten  Endung  un.  —  Z.  B.  rni"^  Ps.  6,  6;  auch  mit  dem  un- 
gyncopirten  n  des  Imperfectstammes  STlin*?  Neh.  U,  17;  WifiX 
Ps.  28,  7  und  ^rT\r\^  Ps.  45,  18.  Vgl.  liber  dièse  Formen  oben 
S.  294  f.  —  nsi"^  etc.  Hes.  18,  7  etc.  —  TTp  etc.  Ps.  25,  8  etc.  — 
Impf.  consecutivum.  ni''5  2  Kg.  13,  17;  û'^fcrimn  iKn'^n  (und 
es  schossen  die  Schtitzen),  wie  das  Kethib  2  Sm.  11,  24  zu  lesen 
ist,  ist  nach  K''b"Analogie,  c  gebildet  f6r  das  Qeri  D'^l'ITan  ''.nn; 
80  schon  Qimchi,  WB.  s.  v.  rtT'. 

Ein  Hoqtal  ist  zu  erkennen  in  KT"^  (er  wird  besprengt) 
Spr.  U,  25  mit  K,  also  nach  fc^"b-Analogie,  a,  wie  von  «n*^,  welches 
wir,  wie  eben  vorhin  2  Sm.  11,  24,  so  auch  oben  S.  582  beim 


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586        ^-  Haupttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Inf.  Qal  gefunden  haben.  Und  der  o-laut  ist  uns  schon  S.  427 
(vgl.  S.  585  bei  2  Sm.  20,  13)  einmal  im  Hoq.  eines  "^rt  be- 
gegnet.  Hierbei  sei  nachtrâglich  erwâbnt,  was  Land  §  233,  b 
iiber  Tl^Tl  urtheilt:  ,,Een  vorm  als  TTn  von  m  =  7T  kan 
door  §  50  c  verontschuldigd  [?;  denn  dort  spricht  er  von  M'H] 
en  uit  het  voorbeeld  van  het  activum  verklaard  worden;  vgl. 
§  222  b".  Da  sagt  er:  ,Jb  vormen  als  bbin*"  „liij  wordt  gebaard" 
(van  bin  „draayen'*)  jàhuwlâl  is  door  uitstooting  der  w  (§  50  c) 
een  6  (w)  ontstaan,  waarschijnlijk  door  verkeerd  begrepen  ana- 
logie met  het  active  biJ^H"?,  waarvan  de  6  uit  àw  ontstaan  îs". 
Dièse  Bemerkung  ist  beachtenswerth  (vgl.  das  passive  bbin  Ps. 
51,  7;  Spr.  8,  24.  25;  Hi.  26,  5  und  =  „dolore  affectus**  Jes. 
53,  5).  —  So  Ges.  Thés.  s.  v.  m*^;  Ew.  §  132,  f;  Olsh.  §  261; 
„doch  mag  die  Richtigkeit  des  Textes  hier  tiberhaupt  zweifel- 
haft  sein";  Ges.-Kautzsch  §  69,  Anm.  7.  Weil  das  passive  Pra- 
dicat  im  parallelen  Glied  auch  fttr  11,  b  ein  passives  Pradicat 
verlangt,  kann  die  Form  nicht  mit  Buxtorf,  Thés.  p.  279  u.  Conc. 
aïs  Hiqtil  =  ,jaciet"  gefasst  werden.  Dièse  Fassung  wird  aber 
auch  schon  durch  U,  b  allein  verboten,  weil  es  keinen  Sinn 
giebt  „und  ein  reichlich  Trânkender,  auch  er  wird  regnen". 
Eben  desswegen  kann  nicht  mit  Qimchi,  WB.  s.  v.  m''  gesagt 
werden,  KT*»  sei  =  TViV  „Frûhregen",  namlich  =  „wer  die 
Armen  reichlich  trânkt,  der  wird  auch  ein  Frûhregen  genannt, 
wie  der  Regen,  welcher  die  Erde  nass  werden  lâsst^^;  fast  ebenso 
s.  V.  nil.  —  Auch  das  K  am  Ende,  welches  doch  die  herr- 
schende  Lesart  ist,  hait  mich  ab,  denen  beizustimmen,  welche 
die  Form  von  rv\^  ableiten.  Namlich  Bo.  8  1167  will  fit1"T^  her- 
stellen,  „als  passiver  Gegensatz  noch  durch  K^  verdeutlicht". 
Aber  woher  das  H?  Mûhlau-Volck  wollen  im  analyt  Anhang 
die  Form  stehen  lassen,  wie  sie  ist,  aber  trotzdem  von  ïm  ab- 
leiten, indem  sie  eine  Metathesis  des  1  annehmen,  also  die  Form 
fttr  iT'n'^  ansehen.    Aber  eine  solche  Metathesis  eines  vocahsirten 

V  :  T 

silbenanlautenden  *]  nach  Aehnlichkeit  der  Verba  mediae  semi- 
vocaHs,  anzunehmen,  ist  doch  zu  gewagt. 

f)  Verba  X'!P  oder  ^'y  quiescentia  und  zugleich  ?f 'b  giebt 
es  nicht.  Die  Sprache  hat  die  mittlere  Semivocalis  vom  Quies- 
ciren  zurûckgehalten,  damit  die  Wortgestalt  nicht  zu  sehr  ver- 
sttimmelt  werde.  Die  Verba  nun,  welche  als  mittleren 
Stammconsonanten  eine  Semivocalis  mobilis  haben 
und  zugleich  Verba  ?i"b  sind,  sind  folgende: 


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Verba  mediae  semiyocalifl  und  n"i.  41,  5,  f.  587 

rnrt  langsam  fliessen;  matt,  siech,  krank  sein;  ygl.  n'i'l 
3  M  12,  2. 

rm«  Jes.  38,  15  und  ÛTJK  Ps.  42,  5  sind  durch  Qimchi, 
WB.  von  rm  abgeleitet  worden;  ebenso  von  Buxtorf,  Thés, 
p.  285  und  in  der  Concordanz.  Diesen  Verbalstamm  zurûck- 
zuweisen,  wâre  aber  fÛr  Buxtorf  mehr  Grund  gewesen,  als  seinen 
oben  S.  299  citirten  Satz  aufzustellen.  —  Um  die  Form  zu  er- 

klâren,  hat  Ges.  Thés.  p.  321  an  das  arabische  \3\S  erinnert, 
welches  auch  ^tarde  venit,  vacillavit  in  incessu'*  bedeute,  hat 
aber  doch  noch  ein  Verb  TtTl  angesetzt.  Davon  leitet  es  noch 
Mfiller  §  290,  m  ab.  Ebenso  hat  £w.  §  118,  a  an  jenes  arabische 
Verb  erinnert,  aber  doch  richtig  einen  Beduplicationsstamm 
rm  aus  rtm  mit  Assimilation  des  1  (er  erinnert  §  117,  e  an 
pk7)  angenommen.  So  auch  Bô.  IL  S.  404,  der  in  als  weichere 
Ausbildung  des  ^l  (sich  langsam  fortbewegen)  betrachtet  Da- 
gegen  Mlihlau-Volck  S.  183  und  Stade  §  150,  a  gehen  von  der 
Reduplicirung  eines  vn  aus,  vgl.  bei  Letzterem  „rTTîi7  aus  TOOTrin 
fiir  fcnfinnrt'.  Aber  der  Uebergang  des  «"b  in  ïfb  bleibt  dabei 
storend.  Olsh.  §  269,  d  stellt  die  Entstehung  der  secundâren 
Wurzel  m  oder  ''"n  als  unklar  hin.  Aber  es  handelt  sich  nicht 
um  Entstehung  einer  neuen  „Wurzer',  sondem  um  das  Pilpel 
'\^y^  =  TtTl^  vielmehr  «TO,  wovon  das  Reflexiv  T^T]  heissen 
musste.  Ist  dièse  Ableitung  richtig,  so  bedeutet  die  Form  Jes. 
38,  15  ,4ch  bewege  mich  langsam  dahin";  Ps.  42,  5  „ich  be- 
wegte  mich  langsam  dahin  ftbr  sie^,  als  ihr  Fûhrer  (Mûhlau- 
Volck).  Weder  Ps.  42,  5  ist  wegen  des  Suffixes  Herstellung 
des  Pilpel  ûTlSf  nôthig  (mit  Olsh.  a.  a.  0.),  vgl.  ein  Reflexiv 
mit  Suffix  oben  S.  316;  noch  sind  beide  Formen  mit  Bô.  a.  a.  0. 
als  Pilpel  au&ufassen,  indem  er  die  Yerdoppelung  des  ersteren 
1  so  erklârt,  wie  in  "TâTO,  das  er  ja,  vgl.  oben  S.  197  f.,  flir 
bloss  mimisch  verstarkt  aus  "lâlp  hait 

m  ta  zusammendrehen,  spinnen;  nur  Qal  Perf.  :  llû  2  M  35, 25  f. 

rt)0  brennen;  nur  Ni.  Impf.  sich  verbrennen,  verbrannt 
werden:  msr  2.  masc.  Jes.  43,  2;  n3*^13n  Spr.  6,  28. 

TTb  winden,  sich  winden  um  Jemanden  =  Jemandem  an- 
hângen  im  schlimmen  Sinne;  auch:  Jemandem  abborgen;  Ni. 
sich  Jemandem  anschliessen;  Hi.  Jemanden  abborgen  lassen  = 
darleihen.  Vgl.  z.  B.  nib^  Pred.  8,  15;  nSb  Jes.  24,  2;  Ni.  nib? 
Jes.  14,  1.    In  Bezug  auf 


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588        ^«  Haupttheil:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaclies  Verbam. 

ïllbr  Jer.  50,  5,  welches  von  Qimchi,  WB.  s.  v.  ,0»  '^*':'^'^S 
llbn";  Ew.  §  226,  c;  Olsh.  §  264;  Ges.-Kautzsch  §  51,  Anm.  3 
fiir  Imperativ  erklart  wird,  bleibe  ich  bei  dem  Urtheil  stehen, 
welches  oben  S.  184  £  begrûndet  wurde,  dass  ich  nâmlich  mit 
Ges.  Lgb.  §  92,  6  uod  Bô.  H.  S.  173  dièse  Form  fUr  Perfectum 
halte,  als  welche  sie  4  M  18,  4;  Zach  2,  15;  Dn.  11,  34  in  der 
Bedeutung  „se  adiungent"  steht  Der  Subjectswechsel  scheint 
mir  in  unserer  Stelle  ganz  und  gar  nahe  gelegt  zu  sein.  Denn 
im  ganzen  vierten  Verse  heisst  es  „sie  sollen  kommen,  gehen, 
suchen";  v.  5  „sollen  nach  Zion  fragen,  den  Weg  hierher  soU 
ihr  Angesicht  gerichtet  sein,  kommt,  und  sie  sollen  sich  [man 
soU  sich]  hângen  an  Jehova".  Da  scheint  mir  ïlfciâ  mehr  eine 
Interjection  zu  sein.  Das  Wahrscheinlichste  ist  mir  aber,  dass 
dièse  Form  aus  ïlfcin^  versttimmelt  sei.  Denn  das  Targum  ûber- 
setzt  einfach  'jïlBpiPl^'l  l^irT^;)  =  venient  et  se  adiicient,  ebeuso 
die  LXX:  xat  /,'for<j/.  Darnach  kônnte  es  auch  î'iî^^  geheissen 
haben.  Und  Qimchi,  welcher  auch  im  Com.  z.  St.  die  Form 
fiir  '^V\l  erklart  hat,  der  nach  Art  des  Perfects  auftrete,  und  an 
!^aap3  [Joël  4,  U;  denn  tiber  Jes.  43,  9  sagt  er  im  Com.  z.  St. 
,J^erfect  an  Stelle  des  Futurs"]  erinnert,  muss,  um  den  Imperativ 
ans  Vorausgehende  anzuknlipfen ,  einschieben  „Ein  jeder  wird 
sagen  zu  seinem  Genossen:  kommt  und  hângt  euch  an  etc".  — 
Ni.  Impf.  r]^.  4  M  18,  2;  Ptc.  njbD  Esth.  9,  27;  Hi.  z.  B.  n^b? 
Jes.  24,  2.      ' 

ÎTIS  fest,  hart  sein;  nur  Qi.  1T2  feststeUen,  bestellen,  heissen 
1  M  6,  22  etc.;  nniS  siwwetha  Esth.  4,  17.  Bemerke  T^'^T  (sie 
hat  ihr  befohlen)  Ruth  3,  6.  Qimchi  29,  a  hat  hervorgehobeiiî 
dass  das  <n  als  Femininsuffix  an  der  3.  sg.  feminini  immer 
ohne  ]\Iappiq  geschrieben  sei.  Freilich  meint  er  falsch:  „Und 
die  Normalform  von  rtnijjfi  ist  îririnij;)?,  und  das  letzte  n  und 
dâs  îri  sind  Zeichen  der  Verbalwirkung  (des  Objectes)".  .  Das 
Raphirtsein  des  ri  erklart  sich  naturgemass  daraus,  dass  die 
3.  sg.  fem.  in  Nachahmung  des  nothwendigen  (oben  S.  219) 
•^anbup  etc.  auch  vor  (ïin  und)  n  (eam)  den  alten  Vocalstamm- 
auslaut  verlor,  also  tTh'D'p  bildete,  darauf  die  oben  S.  221  (am 
Ende)  beschriebene  Assimilation  erlitt  (ribtjp),  und  dass  endlich 
das  auslautende  a  durch  die  mater  lectionis  n  angezeigt  wurde, 
welche  selbstverstandlich  raphirt  ist.  —  TX^l'}  1  M  18,  19  etc.: 
Jussiv  lî'j  5  M  28,  8;  ^T'>^  1  M  2,  16  etc;  auch  ISfcC^  5  M  3,  18 
neben  flinfinaligem  ÎTJSfcCI  5  M  1,  16.  18;  Jer.  32,  13;  Esra  8,  17 


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Verba  mediae  semÎTOcalis  und  n^'ï.  §  41,  5,  f.  5g9 

Qeri;  Neh.  7,  2.  Imp.  n??  Jos.  4,  16;  1  Kg.  5,  20;  Ps.  44,  5, 
aber  zehnmal  abgekttrzt  1S  3  M  6,  2  etc.  —  Qiu  rws  er  ist  be- 
stellt,  befehligt  worden  =  ihm  ist  befohlen,  geheissen  worden 
4  M  3,  16  etc.  —  Tt]p2  mit  folgendem  Subjects-  und  Objects- 
nomen  [wie  David  befabl  Salomo,  seinem  Sohne],  also  Ersatz 
des  Infinitiv,  Neh.  12,  45.  Noch  nicht  erwâhnt  bei  Ges.  Lgb. 
S.  304,  laber  bei  Ew.  §  239,  a;  Bô.  II.  S.  235;  vgl.  ûber  die 
Verwandtschaft  des  Infinitivs  und  gewisser  Substantiva  bei 
Qimchi  112,  b. 

mp  gespaùnt  sein,  vom  Qal  nur  das  Ptc.  =  harrend  Jes. 
40,  31  etc.;  Ni.  sich  anspannen  d.  h.  auch  sich  zusammen 
haufen,  daher  5)1p55  Jr.  3,  17  und  îll^p'J  1  M  1,  9.  —  Qi.  =  harren, 
Per£  z.  B.  Ps.  130,  5;  Jussiv  1p^  Hi.  3,  9;  Ip^l  Jes.  5,  2.  7; 
aber  nur  unverkûrzt  njpsi  Ps.  69,  21.  Neben  n^g  Jr.  8,  15; 
14,  19  ist  n'p  Ps.  40,  2  emer  der  vier  Fâlle,  wo  der  Inf.  abs. 
QL  nicht  e,  sondem  o  hat;  vgl.  oben  S.  432  (Ps.  118,  18)  und 
§  42,  4  (1  Kg.  19,  10.  14;  2  M  21,  19). 

rrj;  speien  muss  wegen  ïl'^p  (speiet!)  Jr.  25,  27  angenommen 
werden.  So  Olsh.  §  236,  e  und  Graf  z.  St.  Vgl.  die  Besprechung 
der  gegentheiligen  Ansicht  unten  §  42,  10,  e. 

tm  nass  sein,  sich  benetzen  =  reichlich  trinken:  rtn*n  Jr. 
46,  10;  l'J'jn^  Ps.  36,  9  mit  beibehaltenem  j  vor  der  alten  Endung 
un  ausser  Pausa;  ïTins  Spr.  7,  18.  —  Qi.  1)  intensiv:  sehr  nass, 
benetzt  sein,  vgL  ntm  Jes.  34,  5.  7;  2)  indirect-causativ:  netzen, 
benetzen,  letzen:  ^n'^^'i  Jr.  31, 14;  ïll'l^  Spr.  5,  19.  Und  hierher 
gehort  auch 

ÏÏ?^«  (îch  benetze  dich  [fin.])  Jes.  16,  9.  Qimchi  117,  a: 
^Und  es  tritt  das  Wort  'K  auf,  indem  sich  der  dritte  Stamm- 
buchstabe  zeigt,  und  das  ist  das  \  welches  ein  Aequivalent  ftir 
das  n;  und  das  "f  ist  Aequivalent  ftir  das  \  den  zweiten  Stanun- 
consonanten;  und  es  sollte  nach  der  Gewohnheit  das  "^  mit 
Schewa  sein^  aber  es  tritt  so  auf,  um  zu  zieren  die  Lesart,  und 
es  ist  Mîlel  mit  zwei  Paschta".  Ebenso  im  WB.  s.  v.  und  im 
Com.  z.  St.;  fast  ebenso  Buxtorf,  Thés.  p.  270:  ^Pto  ïj'i'iK,  ubi 
média  radicalis  1  in  "^  commutata  et  tertia  rt  in  1,  praeter  morem: 
Kametz  autem  est  propter  accentum  in  paenultima".  Das  sind 
nur  Beschreibungen  des  Thatbestandes.  —  a)  Zu  erwarten  wâre 
gewesen  ïp?^»  oder  mit  beibehaltenem  Jod  lr''5'iï!|,  oder,  vgl. 
oben  S.  546  beim  Suffix  am  Infinitiv,  ïf'JJÎ'iK.  Und  nur  aus  der 
Zugrundelegung  dieser  Form  erklârt  sich  die  Betonung 

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590        ^^-  Hauptthc^l:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

auf  der  Yorletzten.  Da  ist  nun,  was  auch  sonst  im  Hebr. 
vorkommt  (vgl.  Ges.  Lgb.  §  36,  2  z.  B.  rT^-^»?  [Thaler]  Hes.  7, 16; 
31,  12;  32,  5  fîir  trv^^i)  eine  Metathesis  von  1  und  •»  eingetreten. 
Bo.  §  474,  2,  a  will  die  Metathesis  aus  einein  Streben  nach 
Sonderung  der  Gbumenlaute  ^"^  erklâren,  wîe  bei  dem  eben  an- 
geftihrten  Beispiele  y^  sich  sondem.  Und  das  ist  richtig,  und 
man  wUrde  bei  unserer  Fonn  besser,  als  von  Metathesis  des  1 
lind  "f,  von  Auseinanderstreben  der  Palatalen  '^  und  D  reden. 
Zwar  kann  eingewendet  werden,  dass  solches  Streben,  wenn  es 
vorhanden  gewesen  wâre,  ofhnals  sich  hâtte  befirîédigen  mûssen, 
nâmlich  so  ofk  das  Suffix  -f^^  vorhanden  war.  Indess  ein  1, 
welches  mit  dem  "^  transponirt  werden  konnte,  war  seltener 
vorhanden,  und  wenn  es  vorhanden  war,  so  wurde  nicht  durch 
Ausf&hrung  der  Transposition  eine  so  wenig  analogielose  Form 
geschaffen,  wie  hier,  wo  der  Uebergang  des  TVn  in  TX^,  ob- 
gleich  dièse  Form  sonst  nicht  vorkommt,  doch  an  D^  etc.  seine 
Analogie  hat.  Metathesis  haben  darum  auch  angenommen 
MOhlau-Volck  s.  v.  Qes.-Eautzsch  erwâhnt  zwar  tvr\  §  72  Schluss, 
aber  nicht  unsere  Form.  —  /^)  Dagegen  Ewald  nimmt  keine 
Metathesis  von  1  und  "^  an,  sondem  hait  das  1  flir  ein  unor- 
ganisches,  „zur  starkeren  Trennung  zweier  Vocale  sich  ein- 
drângendes  v"  §  45,  d.  Nâmlich  er  nimmt,  wie  er  §  253,  a 
genauer  sagt,  ein  tT^  an,  wâhrend  doch  sonst  nur  nj'l  vorkommt 
(Es  sind  von  mir  aile  existirenden  Qittelformen  angef&hrt). 
Daran  sei  '  die  Endung  getreten,  also  -f^^K  ;  aber  darauf  sei  das 
a  des  Voluntativs  an  den  Stamm  getreten,  also  eigentlich  arajjâ- 
êkh  entstanden,  und  zur  Trennung  der  beiden  Vocale  sei  v  ein- 
gedrungen,  also  arajjavekh  geworden.  Aber  dass  in  eine  suf- 
figirte  Form  das  a  des  Cohortativs  eingedrungen  sei,  ist  ganz 
ohne  Analogie,  und  vollends  bei  einem  Verb  rt"b,  wovon  nur 
drei  Cohortative  existiren,  und  indem  ÏTSIK  am  Versanfang 
vorausgeht.  Freilich  konnte  jenes  Eindringen  des  Gohortativ*a 
angenommen  werden,  dann  wâre  die  Entstehung  eines  1  zur 
Beseitigung  des  Hiatus  erklârlich,  weil  es  dem  a  als  nâherem 
Verwandten  des  o  mehr  homorgan  ist  als  '',  wie  Ewald  selbst 
durch  Verweisung  auf  das  Arabische  belegt,  und  wie  ich  beim 
Aethiopischen  ausftihrlich  dargestellt  habe,  vgl.  meine  Aethiop. 
Studien  S.  129  f.  —  Aber  auch  die  Milelbetonung  der  Form 
bleibt  unerklârt.  —  y)  Mit  Hitzig  z.  St.  einen  Intensivstamm 
STI^T,  also  ein  Qittalal,  anzunehmen,  ist  monstros.  —  d)  Olsh. 


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Verba  mediae  semivocalis  und  rt"V.  §  41,  5,  f.  591 

§  248,  b:  J)ie  Form  'fcC  beruht  vermuthlich  nur  auf  einem 
Schreibfehler;  die  regelrechte  Form  wâre  •f5'iî<  gewesen;  viel- 
leicht  aber  auch  ïf^J'iK  ztdassig".  Und  so  ist  auch  nach  Stade 
§  634,  e  zu  lesen  Mûller  §  290,  f;  ,,'K  ist  wohl  einfach  in 
•J^SÇ  zu  corrigiren". 

Imperativ  ITn  Ps.  65,  11;  Hi.  «riinn  (benetzen,  tranken)  Jes. 
55,  10;  43,  24;  Jr.  31,  25;  KL.  3,  15. 

TtW  gesetzt,  geebnet,  gleich,  passend  sein.  So  im  Qal  an 
folgenden  Stellen  Perf.  Hi.  33,  27;  Impf.  n)W  Spr.  26,  4;  mt^ 
Jes.  40,  25;  siltf'j  Spr.  3, 15;  8,  11;  Ptc.  miù  Esih.  3,  8;  5,  13;  7,  4. 

rniJttJ?  in  Spr.  27,  15  mit  Silluq.  Qimchi  117,  b:  „Zusammen- 
gesetzt  ans  Niphal  und  Hithpael;  und  es  ist  Perfectform  flirs 
Masculinum  im  Singular  und  ist  beziigiich  auf  T)it3  tf^^  [die 
stets  rinnnende  Dachtraufe],  welches  Masculinum  ist;  er  sagt 
[dann]  aus,  dass  eine  rinnende  Dachtraufe  und  ein  zânkisches 
Weib  gleich  ist;  oder  es  ist  Particip  fiirs  Femininum,  obgleich 
es  Milel  ist;  er  sagt  [dann]  aus,  dass  ein  zânkisches  Weib  mit 
einer  stets  rinnenden  Dachtraufe  gleich  ist.  Und  es  ist  das  tSy 
der  erste  Stammbuchstabe,  dem  n  des  Hithpael  vorausgesetzt 
nach  der  Norm  der  BuchsKiaben  f  tJOT,  wie  ich  geschrieben  habe 
[fol.  69,  a],  und  das  1  sollte  dageschirt  sein,  und  es  wurde  erleich- 
tert  [vereinfacht],  wie  andere  Ton  dieser  Conjugation  erleichtert 
worden  sind,  wie  ich  geschrieben  habe'*  [fol.  68,  b].  Zum  Nith- 
pael  rechnet  er  die  Form  im  WB.  s.  v.  Auch  Ges.  Lgb.  §  71,  4 
nahm  sie  ftir  Nithqattel  (mit  Metathesis  des  Dentalen  und  Sibi- 
lanten),  welches  ja  nach  dem  Zeugniss  der  Punctatoren  zweimal 
im  A.  T.  vorkommt,  vgl.  oben  S.  203  am  Ende  und  S.  409. 
Aber  dièse  Form  mQsste  mntffs  heissen.    Man  kann  nun  nicht 

T    - 

mit  Buxtorf,  Thés.  p.  284  das  Dagesch  „euphoniae  causa''  ausge- 
fallen  sein  lassen,  kann  aber  doch  vielleicht  trotz  des  fehlenden 
Dagesch  die  Form  fur  Nithqattel  erklârenj  denn  bei  Ipfiri^l 
Ri.  21,  9,  welches  schon  Abulwalid  (Rod,  im  Thés.)  vergUchen 
hat,  ist  der  Ausfall  des  Dag.  f.  bei  folgendem  Vocal  auch  ein- 
getreten,  und  eine  âhnliche  Stellung  wie  p  hat  auch  ^  zur  Ver- 
doppelung  und  Ersatzdehnung,  vgl.  S.  594  die  Formen  von  mn; 
auch  S.  596  f.  von  m»  und  hauptsâchlich  die  PausaKorm  von  l'^n 
ohne  Dag.  forte.  —  Darnach  kônnte  also  die  Form  Nithqattel 
sein,  aber  nicht  von  nittf  als  einer  Nebenform  von  KÎti,  TVMÔ 
(krachen,  bôse  sein),  sodass  die  Form  =  „beunruhigt,  sehr  be- 
wegt,  rasend"  wâre  (Levy,  Chald.  Wôrterbuch  s.  v.  "^w'),  weil 

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592        ^^'  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbom. 

wir  von  dîesem  Verb  im  A.  T.  (vgl.  aber  S.  593  zu  Hi.  30,  22) 
keine  Spur  haben,  und  dièses  Verb  nicht  einmal  vom  Targumisten 
gewâhlt  wurde,  vgl.  Levy  s.  v.  ïTS'ia'^ri.  Vielmehr  mtisste  dièses 
Nithqattel  dann  vom  gewôhnlichen  Verb  TVW  kommen,  also 
„gleichgestellt,  gleichgeordnet  sein"  bedeuten,  wie  auch  der 
Targumist  tX^Tt}  und  die  Tj^X  waavTfûç  ûbersetzt  haben.  Ygl. 
Land  §  248,  b:  „Mogeligk  ook  [gebôrt  zam  Nithqattel]  '^  ^et 
weegt  tegen  elkander  op"  Spr.  SaL  27:  15,  doch  dan  met  ver- 
waarloosde  verdubbeling  (§  243,  wo  er  von  ipfiD''  handelt)".  — 
Es  ist  aber  die  Betonung  auf  der  Vorletzten,  welche  die 
meisten  Auctoritaten  haben,  Hauptgrund  gegen  die  Auf- 
fassung  der  Form  als  Nithqattel;  vgl.  Bô.  II.  S.  404  und 
Amn.  dazu.  Olshausen  behauptete  desshalb  §  275,  die  Form 
sei  fehlerhaft  Uberliefert  und  mttsse  vielmehr  als  3.  sg.  femi- 
nini  Niqtal  nrilJTÇD  in  richtiger  Pausalform  ftir  rtrilt??  abge- 
andert  werden.  "stade  §  410,  b  ^Fûr  rnntD?  Spr.  27,  15  lies 
•Tnitt)3".  Bôttcher  hat  aber  a.  a.  0.  die  Form  nicht  auf  eine 
Corruption  des  Textes,  sondem  auf  eine  Metathesis  des  1  im 
ursprOnglichen  rtnW'?  mit  dem  n  zurUckgeftihrt.  Und  dièse 
Meinung  hat  nicht  bloss  jene  negativen  Grûnde  fïlr  sich,  dass 
nâmlich  die  Auffassung  der  Form  als  Nithqattel  kaum  môglich 
ist,  sondem  auch  viele  positive.  Denn  silbenanlautendes  1  ist 
auch  in  der  Flexion  der  l"a?  von  seinem  Platze  weg  hinter  den 
folgenden  Vocal  getreten,  und  Bô.  hat  §  474  die  andem  Trans- 
positionen  des  1  zusammengestellt,  vgl.  nur  dass  ans  ti^)^  (Ver- 
drehtheit,  Stinde)  ein  wb?  geworden  ist;  silbenanlautendes 
vocalloses  1  hat  sich  am  Wortende  nicht  erhalten.  Ausserdem 
kam  bei  der  hier  zu  erklârenden  Form  noch  die  ofkmalige 
Zusammenstellung  des  r\t  hinzu.  Dieser  fierleitung  Bottchers 
haben  auch  Mtthlau-Volck  s.  v.  zugestimmt. 

Qittel.  —  TXW  setzen,  beschaffen,  gleichmachen;  ebenen; 
gesetzt  machen  Jes.  28,  25;  38,  13;  Ps.  16,  8;  89,  20;  119,  30; 
131,  2;  njV'j  Hos.  10,  1;  Ps.  21,  6;  Ptc.  2  Sm.  22,  34;  Ps.  18,  34; 
Hiqtil  „gieichstellen":   Impf.  nitiK  KL.  2,  13;   tltt)!?  Jes.  46,  5. 

In  rtuén  Hi.  30,  22  Eethib  ist  von  den  Masoreten  ein 
Schreibfehler  flir  n^lDD  erkannt  worden  und  auch  die  LXX  haben 
„a^o  awTrjçKtç^  (Rôd.  im  Thés.  pag.  1376  „quoad  salutem"). 
Auch  Raschi  folgt  dieser  Spur,  indem  er  einfach  das  Wort  plene 
«T^Wn  sehreibt  (und  als  weibliches  Wort  zum  Subjecte  des 
vorausgehenden  Verbs  macht,  sodass  das  n  von  ^^yyQT\  nicht 

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Vcrba  mediae  semivocalis  imd  n''l».  §  41  «  5,  f.  593 

sei  wie  das  n  von  "^axiDn);  ausdrticklich  so  Abenesra:  „Und  die 

rr^TDin,  welche  ist  wie  die  Quelle  der  Weislieit,  lasst  mich  zer- 

fliessen'^;    aber  nicht  so  Rabbi  Levi  ben  Gerson,  welcher  viel- 

mehr  Gott  als  Subject  des  ganzen  Verses  betrachtet,  indem  er 

umscbreibt:    „sie   zerflies8t(?)   und   Du    entfemst   von   mir   die 

n'»tt?nn".   Gott  wird  richtig  als  Subject  auch  von  22,  b  betrachtet 

durch   das  Targum  Kn'»^TÇnn  •'asotil?  =  „du  losest  mich  auf  in 

Schwâche".     Denu    so   ist   wahrscheinlich   das  Substantiv  mit 

Levy,  Chald.  WB.  zu  lesen.    Denn  mit  Buxtorf  Kri'?1Çl^  zu  lesen 

und  etwa  zu  meinen,  das  Wort  sei  eine  Nachbildung  des  maso- 

retischen  mon,  ist  unerlaubt,   weil  das  Trg.  das  hebr.  t^t^t\ 

anders  Qbersetzt,  wie  eine  Vergleichung  aller  vorkommenden 

Stellen  zeigt.    Das  Trg.   setzt  flir   das  genannte   hebr.   Wort 

Jea  28,  28  „seine  A^eisheit";  Mi.  6,  9  „die  Lehrer'';  Spr.*  2,  7 

^ninM  Glanz,  Ilerrlichkeit*';  3,  21  „das  Wissen";  8,  14;   18,  1 

^der  Rath";  Hi.  5,  12  „den  Rath  ihrer  Weisheit**;  6,  13;  11,  6; 

12,  16;  26,  3  „die  Weisheit".    Aber  dem  Parallelismus  entspricht 

etwa  „in  Sturmeskrachen"  (Ew.),  oder  etwas  ahnliches.     Aber 

es  ist  nicht,  wie  unter  Andern  Rod.  Thés.  p.  1376;   MUhlau- 

Volck  S.  452.  911  thun,  ein  Wiçrn  vorauszusetzen,  welches  zur 

Verraeidung  des  Hiatus  aus  dem  gewohnlichen  rtKttfri  gebildet 

wâre.    Denn  dieser  Vorgang  zeigt  sich  nicht  etwa  in  TV\V^  Spr. 

1,  27  Kethib  (als  wâre  es  von  KW*  und  =  ÏTIKt?),  weil  dièses 

vielmehr  von  nfcCti   stammte  und  ==  îTIKttJ  war,   oder  wirklich 

verschrieben  ist  fUr  das  Qeri  rtiJ'ITÉ.    Vielmehr  war  Hi.  30,  22 

ein  rnXDri  [wie  îTlj?*?  Hofifnung]  =  „Aufregung,  Unruhe'*  beab- 

sichtigt  (Bô.  L  S.  257)  von  dem  Verb  n^ti  H  =  chaldâischem 

"^lai  (beunruhigt,  betaubt  sein).    Ein  Qittel  tlWT}  von  demselben 

Verb  ==  „du  versetzest  mich  in  Unruhe"  mit  Ges.  u.  A.  anzu- 

nehmen,   entspricht    nicht    dem    Parallelismus,    hat    auch  den 

Mangel  eines  Suffixes  an  der  Form  gegen  sich. 

Von  n;«  ist  ^«n  5  M  32,  18  als  Pausalform  flir  ^tfn  ab- 
zaleiten,  welches  aus  *^1DV\  nach  einem  ofbmals  im  Hebr.  an- 
gewendeten  Gesetze  entstanden  ist,  dass  nâmlich  ein  vocallos 
am  Wortende  stehendes  ">  zu  t  wird  und  der  vorausgehenden 
Silbe  ihren  Vocal  raubt.  Die  Form  bedeutet  also  „du  vernach- 
lUssigtest,  vergassest'*.  So  Rod.  im  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  233,  a; 
Mllhlau-Volck  s.  v.  Targum:  xn'^tiDniÇ  =  du  vergassest;  LXX: 
èy^arélmeç;  Raschi  *<tt)n  =  mtiv\.  —  Aber  als  Hiqtil  von  rrtJD 
(vergessen),  welches  oben  5,  c  (S.  574)   behandelt  worden  ist. 

Ko  ni  g,  Lehrgebftnde  d.  hebr.  Spr.  3S 


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594        II-  Hanpttheil:  Formenlehra  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

also  im  direct-causativen  Sinne  -=  «Vergesslichkeit  libtest  du*' 
ist  die  Fonn  aufgefasst  von  Qes.  Lgb.  §  109,  17,  Anm.  1,  in- 
dem  er  "^^Pi  lesen  wollte  und  sich  wegen  des  auslautenden  s' 
und  wegen  des  Segol  auf  die  beiden  Formen  '^îtri  Jr.  3,  6  und 
•^niDn  Jer.  18,  23  berief,  welche  schon  un  ter  Nr.  2  und  5,  b 
S.  540.  68  als  beweisunkraftig  besprochen  worden  sind.  —  Als 
Qal  von  ntD3  bat  die  Form  angesehen  Abenesra  im  Commentar 
z.  St.:  ,,Und  sie  baben  vergessen;  das  ist  das,  was  gescbrieben 
ist  ^©n;  vgl.  ntD3n  Kb  [?  bezaglich  auf  Jes.  44,  21];  und  der 
verborgene  lange  Vocal  binter  n  stebt  anstatt  des  Dagescb, 
welcbes  [seinerseits  wieder]  ist  das  verscbluckte  (syncopirte)  K 
[?  leitete  man  es  von  MiDd  oder  rrtXtà  ab];  und  das  "^  stebt  anstatt 
n,  und  so  ist  *^n)2t\  und  es  treten  beide  Fonnen  als  Milel  auf, 
um  zû  unterscbeid!en  zwischen  dem  Masculin  und  dem  Féminin 
bei  Yerben,  deren  letzter  Stammconsonant  ein  n  quiescens  ist; 
aber  das  Sichere  in  meinen  Augen  ist,  dass  das  "^  binzu- 
gef&gt  ist,  und  dass  die  Fonn  ist  nacb  der  Norm  von  tan  b» 
[Spr.  4,  5.  27]".  Ebenso  Qimchi  122, b:  „'ï©n;  das  n  mit  Segol, 
denn  seine  Normalform  bei  Unversebrtheit  des  ersteu  Stanmi- 
consonanten  wâre  *^mt\  nacb  der  Norm  von  '^ntîri;  und  nach 
dem  Wissen  der  meisten  Orammatiker  gebôrt  es  zu  Qal,  und 
ist  das  Segol  an  Stelle  des  Sere  wie  in  ^^ntir;  und  das  ist 
sicher,  weil  es  nicht  eine  Verbalform  ist,  welche  ubergeht  auf 
einen  Dritten  [=  ein  doppeltes  Object  bat],  wie  rrÔT}  Hi. 
39,  17'*;  WB.  s.  v.  ntD3:  „Das  •»  ist  an  Stelle  des  n,  des  dritten 
Stammconsonanten,  und  seine  Normalform  wâre  rrÔD  und  sein 
nâcbster  Vorgânger  ÏTtD?!?".  Ebenso  bat  Bô.  §  454,  à;  490,  2; 
494  die  Form  aufgefasst,  ebenfalls  mit  Berufung  auf  die  beiden 
Stellen  aus  Jer.,  weil  er  meinte,  dass  die  Wurzel  rPtD  fur  mo 
=  arabischem  saha  nicbt  gesicbert  sei.  Aber  dièse  Etymologie 
ist  viel  gesicherter,  als  seine  unmôgliche  Erklârung  der  Form 
aus  fll^ri.  —  Eine  Entstellung  der  Textesform  fÛr  ntén  nimmt 
Olsb.  §  240,  b,  Anm.  an,  und  Stade  schreibt  §  545,  d  „Der 
Text  scheint  bescbadigt". 

Von  n^Pj  kommt  das  Qittel  W'J^  (und  er  machte  Zeicben 
=  kritzelte)  1  Sm.  21,  14.  Also  war,  wenn  auch  nur  aus- 
nabmsweise  beim  Verb,  die  Debnung  des  a  bei  folgendem  1 
im  Volksmunde  Qblicb.  Dièse  Debnung  braucbt  zunachst  als 
Ersatzdehnung  fllr  die  am  Wortende  unterbliebene  Verdoppel- 
ung  keine  besondere  Begrûndung;    aber  bei  einer  Verbalform 

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Dreifach  schwa^che  n"î>:  ■»•»»!.  §  41,  6,  b.  595 

kommt  sie  (natûrlich  abgesehen  von  der  Pausa)  nur  selten 
vor,  vgl.  einen  Fall  S.  541  als  Lesart  zu  Spr.  25,  9.  Aber  sie 
rahrt  von  der  Schwierigkeit  des  folgenden  1  her,  obgleich  auch 
vor  diesem  meist  ungedehntes  a  eintritt,  vgl.  Gedanke,  Laut 
nnd  Accent  S.  101.  Vgl.  Qimchi  117,  a:  „b|,  bn,  bj'il,  bn'il, 
ban,  teni,  ©pni,  1S*^,'1p''1;  sie  aile  sind  pathachirt  nach  der 
Norm;  und  es  kommt  vor  ^t\"^^  1  Sm.  21  qamesirt";  im  WB. 
s.  V.  erwâhnt  er  nur  die  Form  mit  der  Bedeutung  des  Zeich- 
nens  und  Schreibens.  —  Bei  dieser  ^^leitung  der  Form  vom 
Qittel  des  Verb  mn  ist  stehen  zu  bleiben,  weil  davon  vor- 
kommt  ri'^'jriyi'j  (und  du  sollst  ein  Zéichen  [1P]  machen)  Hes. 
9,  4  und  lirin  (compunxerunt)  Ps.  78,  41.  So  mit  dem  Targ. 
irnoti')  (und  einschneidend)  und  den  hebr.  (Raschi  =  ûro^l; 
Qimchi:  er  war  schreibend  auf  die  ThtirflQgel  des  Thores  oder 
einschneidend  [t3*ltol3]  Einschnitte,  denn  der  Einscknitt  [das  6e- 
kritzel]  wird  auch  so  genannt  ^'>t\  etc.;  Rabbi  Levi  ben  Gerson: 
er  wiU  sagen,  dass  er  war  DtÔin*  ^T\  nititi)  Erklârem  Rôd.  im 
Thés.;  auch  Ewald  jetzt  §  232,  dj  Olsh.  §  248,  b;  Bo.  II. 
S.  412;,  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch  §  75,  Anm.  11; 
MQUer  §  290,  f.  Nur  Stade  §  493,  b:  „Statt  ^T\^^  1  Sm.  21,  14 
lies  S|r^''.  Das  beruht  auf  der  Uebersetzung  der  LXX:  xat 
itvfindvi^ev.  Aber  dièse  Uebersetzung  beruht  nicht  auf  einem 
andem,  als  dem  masoretischen  Consonantentexte,  der  auch  vom 
Targum  wiedergegeben  wird,  sondem  ist  nur  eine  Umdeutung 
des  weniger  deutlich  und  sachgemâss  scheinenden  „et  pinxit 
signa^.  Denn  nehmen  wir  den  umgedrehten  Fall  an,  dass 
qn^l  im  Texte  gestanden  hâtte,  so  bleibt  es  unerklârlich,  wie 
dièse  leichtere  Lesart  verschwunden  sein  sollte. 

6.    Yerba  mit  drel  sehwaehen  Stammconsonanten. 

a)  Verba  primae  gutturalis,  mediae  gutt.  und  n'^  giebt  es 
nicht;  da  wir  die  Yerba  mediae  n  nicht  zu  den  gutturalischen 
Verben  gerechnet  haben. 

b)  Aber  wir  haben  ein  Verb  primae  gutt.,  ^"3?  und 
tertiae  Semivocalis  (wenn  man  so  sagen  will):  "^^n.  Es  ist 
besonders  von  Ges.  im  Thés,  gegenliber  Severinus  Vater  aus- 
itîhrlich  begrUndet  worden,  dass  die  Form  *<n  1  M  3,  22;  5,  5; 
11,  12  etc.  (wo  sie  nicht  deutlich^  und  nothwendig  Nomen  ist) 
die  3.  sg.  m.  Pfi.  und  nicht  das  Adjectivum  ist,  Zugestimmt 
haben  Ewald  §  142,  b;    Olsh.  §  233,  b,  Anm.;   Bô.  §  1118,  1; 

88* 

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596        H-  Haupttheil:    Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

1181,  f;  Miihlau-Volck,  nur  dass  dièse  die  Formen  gleich  mit 
zu  tV^n  genominen  haben;  Ges.-Eautzsch  §  76  Schluss;  Stade 
§  385,  b.  Als  Verb  nahmen  das  '^n  an  den  betreffenden 
Stellen  auch  die  Alten,  nur  dass  sie  in  ihrer  ausserlichen  Art 
die  Form  von  7V>n  ableiteten;  vgL  Qimchi  120,  a:  „Und  es 
schrieb  Rabbi  Juda,  dass  wegen  der  Hâufigkeit  des  Sichbe- 
dienens  dieser  Wurzel  sie  haben  wegfallen  lassen  das  n  in 
vielen  Stellen  und  gesagt  '^n  1  M  5;  3  M  18[,  5];  ihre  Nor- 
malform  ist  ÎT^n.  Und  ebenso  haben  sie  wegfallen  lassen  das 
rt  beim  Féminin  und  gesagt  TV^m  2  M  1;  seine  Normalform 
nriTll";  im  WB.  setzt  er  ein  besonderes  •'Tl  an,  zieht  aber 
freilich  nicht  ailes,  was  ohne  Piel  zu  sein  doppeltes  Jod  hat, 
dazu,  sondem  ''H,  îl^n,  D'^^ïl  auch  noch  zu  tVn.  —  Einmal  ist 
aj  zu  aï  geworden  und  dann  als  ê  gesprochen:  ïf'^nîÇ  ''ni  (et 
vivat  frater  tuus)  3  M  25,  36  (ofter  so  das  Nomen  ^^n  1  M  42, 
15  etc.;  16  Mal). 

njn*  (so  lebe  sie)  2  M  1,  16  in  Pausa  ist  als  3.  sg.  fem. 
Pfi.  aufzufassen.  Die  Aufhebung  der  Verdoppelung  haben  wir 
bei  a?"y  S.  325  f.  38.  52  gefunden;  also  ist  sie  bei  einem  vocal- 
artigen  Consonanten  wie  *i  und  un  ter  dem  Druck  des  Satztoues 
hinter  langem  Vocal  um  so  leichter  zu  verstehen.  Daran,  dass 
1â,  n3^  nachgeahmt  worden  sei,  kann  nicht  gedacht  werden. 
Ewald,  welcher  nach  Ges.  Thés,  frûher  dièse  Meinung  vertnit, 
hat  sie  jetzt  nicht  mehr  §  194,  a.  Olsh.  begrQndet  die  ge- 
wohnliche  Meinung  sehr  gut  §  82,  b,  indem  er  auf  die  llbrigen 
Beispiele  aufmerksam  macht,  in  denen  hinter  langem  Vocal  die 
doppelte  Aussprache  des  folgenden  Consonanten  sich  verein- 
facht  hat.  Ebenso  Bô.  §  1123,  3;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ges.- 
Kautzsch  §  76,  Schluss;  MuUer  §  279,  a.  b;  Stade  §  401,  a. 
Nebenbei  bemerkt,  scheint  es  mir  nur  auf  einer  Nachahmung 
jener  Verbalform  zu  beruhen,  wenn  die  Tradition  in  demselben 
Capitel  2  M  1,  19  ein  einziges  Mal  vom  Adjectiv  *^n  ein  rvn 
(=  vivae,  vivaces)  zeigt.  Es  scheint  mir  nicht  mit  Qimchi 
120,  a;  WB.  s.  v.  etc.  von  rrn  zu  stammen. 

c)  Verba  primae  gutt.,  mediae  ^  und  #l"b. 

Von  TV)^  sich  wohin  begeben,  nachsuchen,  begehren, 
welches  nur  im  Qi.  und  Hithq.  vorkoramt,  heisst  Qi.  rp»  Ps. 
132,  13;  nn^X  Hi.  23,  13  etc.;  Impf.  mm  5  M  12,  20  etc.; 
TTithq.  ÏTfcçrin  Spr.  21,  26;    'iri*^5i?n?7  Jer/l7,    16;    z   B.  auch 


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Dreifach  schwache  rj"V:  m»;  mr.  §  41,  tt,  c.  597 

?PKri?5  2  Sm.  23,  15;  sonst  aber  Jussiv  und  Impf.  consec. 
'îXrj^  und  '^«riri  an  ftinf  Stellen:  Ps.  45,  12;  Spr.  23,  3.  6; 
24,  1;  1  Chr.  Il,  17.  Qîmchi  117.  118:  „ban*^  etc.;  der  erste 
Stammbuchstabe  mit  Pathach,  und  wenn  in  Pausa,  mitQames, 
z.  B.  bnn*^*^  [oben  S.  555],  aber  es  sind  auch  einige  aufgetreten 
mît  Qames  ausserhalb  der  Pausa:  IKD'^I  Ps.  45;  1fc<nn  Spr.  23; 
■ttnn,  lann  [oben  S.  542;  5  M  2,  9.  19.  24];  ^miJn  Jes.  41 
[S.  564  f.].  Und  der  Grund,  wesshalb  IKïTi,  "is^nn  qamesirt  auf- 
trèten,  ist,  weil  sie  nach  der  Analogie  von  ^^y^  ausgehen,  und 
80  aile  die  vielen  *^  mit  verborgenem  1,  welche  qamesirt  sind 
um  des  Quiescirenden  willen,  der  in  ihnen  wobni  Und  der 
Gmnd  von  nanti,  l'^tm  ist,  dass  sie  waren  ebenso  bei  ihrem 
Unapocopirtsein  qamesirt  zum  Ersatz  flir  das  Dagescli[,  das]  in 
ihnen  [sein  sollte].  Und  ebenso  ist  es  bei  a?nibn,  welches  sein 
sollte  nçrittiri".  —  Da  der  dehnende  Einfluss  des  1  auf  vorher- 
gehendes  a  z.  B.  durch  die  Segolata  nw  etc.  gesichert  ist,  vgl. 
oben  (S.  594  f.);  da  femer  dièse  Dehnung  auch  zur  Vermeidung 
der  Diphthongisirung  natûrlich  ist  (vgl.  auch  'ira  EL.  2,  11): 
so  halte  ich  die  Aussprache  dieser  5  Formen  mit  Pathach, 
welche  Baer  zu  Ps.  45,  12  vertheidigt  („quae  omnia,  ut  par 
e8t[?],  pathachata  sunt"),  nicht  flir  richtig.  Die  Nota  zur  an- 
gef&hrten  Stelle  des  Mikhlol  „es  scheint,  dass  es  [das  Qames] 
wegen  des  fe(  ist^^  enthâlt  vielleicht  auch  ein  richtiges  Moment. 

Von  einem  andem  ?niç  findet  sich  Hithq.  ûn*^^Kri5Tl  (und 
bezeichnet  euch  [vobis]!)  4  M  34,  10.  So  Qimchi,  WB.  s.  v. 
rnfcÇ;  wâhrend  Buxtorf  in  der  Concordanz  dièse  Porm  zu 
mn  stellte. 

Von  Ttin  gâhnen,  schweben,  fallen,  vorfallen,  sich  ereignen, 
der  Fall  sein,  sein  kommt  vor  der  Jussiv  Qal 

«W  (er  môge  sein!)  Pred.  11,  3  mit  fe(  als  graphischem 
Abschluss,  vgl.  oben  S.  414.  576,  also  flir  W.  Dièses  wurde 
aus  W  nach  dem  Gesetze,  dass,  ebensowenig  wie  \  vgl.  S.  593 
bei  rr^tj,  ein  1  vocallos  am  Wortende  stehen  konnte,  sondern 
in  seinen  Vocal  u  ûberging  und  dadurch  den  vorausgehenden 
Gonsonanten  vom  Schluss  der  vorausgehenden  Silbe  losriss  und 
zum  Silbenanlaut  machte.  —  Richtig  ist  die  Form  njn^  als 
entfemtere  Grundlage  genannt  von  Buxtorf,  Thés.  p.  259; 
Ges.  Lgb.  §  101,  Anm.  3,  d;  IVIûhlau-Volck  im  analytischen 
Anhang;  auch  jedenfalls  von  Ges.-Kautzsch  §  75,  Anm.  3  nach 
dem  Zusammenhang,  in  den  er  die  Form  gestellt  hat.   Weniger 


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598        ^-  Haupttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  SchwacheB  Yerbum . 

wahrscheinlich  îst  beim  Yergleicli  mit  TPSy;  das  von  Qimchi, 
WB.  8.  V.  mn  zu  Grunde  gelegte  KW  „und  es  fcrat  daa  1  als 
quiescirend  auf,  wie  das  1  von  inntf*l"  und  das  von  Bôttcher 
§  453,  c  genannte  nin\  Unrichtig  ist  aber  als  za  Grunde 
iiegend  eine  Form  mit  lockerem  Silbenschluss  tTiTV  angegeben 
von  Ges.  Thés.  s.  v.;  R5d.  im  Index  analyt.;  OÎ^k  §  240,  b 
„etwa  ans  niH))  abgekûrzt;  doch  war  vielleicht  ursprfinglich 
eine  Form  wie  V^yn^  beabsichtigt".  Auch  Bôttcher  giebt  § 
1180,  c  dieselbe  Gmndform  wie  Olsh.  (ebenso  Mûhlau-Yolck 
s.  V.)  und  macht  dieselbe  Bemerkung  ûber  die  eigentlich  vom 
Schreibenden  beabsichtigte  Form,  „soda3s  die  dastehende 
Form  bloss  der  aramaisch  gewohnten  Punctation  zuzuschreiben 
wâre^\  als  ob  der  Yerfasser  des  Prediger  nicht  selbst  aramaisch 
genng  gewôhnt  sich  zeigte!  Aber  ûberdiess  die  Form  ist  gar 
nicht  aramaisch;  sondem  ist  vom  Targum  nur  Pred.  11,  3  aus 
dem  Hebrâischen  nachgeahmt!  Stade  §  489,  b:  „K*in*f  erweckt 
Bedenken^^;  eine  Ansicht  ûber  die  Entstehung  der  Form  hat 
er  nicht  angedeutet  —  Einen  besondem  Weg  hat  Ewald  § 
192,  c  eingeschlagen,  vgl.  „Daftir  [z.  B.  flir  D^p^j  mit  unklarem 
vorlaute  vome  nach  Aramaischer  weise  K^n*^,  indem  Aramaisch 
stets  nin  fttr  tiyn  gesprochen  wird,  dann  aber  nach  dem  ûber- 
gang  des  n  in  fe(  die  bildung  nach  einem  1"!^  wie  Kiâ  freisteht^. 
Jedoch,  dass  dieser  Weg  freistand,  konnen  wir  nicht  annehmeiu 
weil  bei  keinem  Verbum  mediae  semivocalis,  das  zugleich  ter- 
tiae  semivocalis  ist,  die  mittlere  semivocalis  quiescirt.  Man 
sieht  in  dieser  Anschauung  Ewalds  ûber  die  Entstehung  von 
fe(^n^,  als  wâre  es  dem  fi^lp^  an  die  Seite  zu  stellen,  ein  Seiten- 
stûck  zu  der  frliheren  Meinung  Ewalds  liber  n^n  2  M  1,  16, 
vergl.  oben  S.  596,  als  wenn  dièses  nach  n3^  gebildet  wâre. 
Es  ist  aber  [V(\^TV^  vielmehr  nach  Tb>\  ÏT^Ït»,  '»n\  und  Tt^n  nach 
t^0  gebildet.  TXyn  und  "^^n  sind  eben  keine  verba  media« 
semivocaUs  quiescentis.  —  Es  ist  auch  nicht  von  aram.  K^ïi 
auszugehen,  denn  das  ^  erklârt  sich  nur  aus  dem  mn,  welches 
das  Hebr.  besass,  wie  folgende  Formen  zeigen: 

nN^  (sei!)  1  M  27,  29,  oder  auch  vm  Hi.  37,  6  [jedenfalJs 
auch  hier  „sei!"  und  nicht  „falle!",  weil  man  nicht  annehmen 
kann,  dass  dièse  Grundbedeutung  noch  im  Sprachbewusstsein 
lebendig  war;  K"b-Analogie,  a;  Qimchi  119,  b;  WB.  s.  v.];  fin. 
'^':,n  Jes.  16,  4;  Ptc.  n^h  Pred.  2,  22;  Neh.  6,  6.  —  Ein  selbst- 
standiges  Yerb  mn  hat  ftir  das  Hebrâische  auch  Qimchi  im 

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Dreifach  schwache  n"i:  mn;  nw;  rrn.  §  41,  6,  c.  d.  599 

WB.  angesetzt  und  die  genannten  Formen  dabei  aufgezahlt; 
aber  zom  Schlusse  bat  er  docb  bemerkt:  ,,Und  es  ist  môglich, 
dass  das  1  in  dieser  Wurzel  ein  Aequivalent  ftir  das  ^  in  der 
Wurzel  ïT^n  ist,  oder  dass  zwei  Wurzeln  sind  und  bei  allen 
[ihren]  Erscheinungen  [nur]  eine  Bedeutung  ist^S  Im  Mikblol 
119,  b  bat  er  aile  Formen  unter  tt^Tl  subsummirt,  indem  er 
sagte:  „Und  sie  bedienten  sich  aucb  dièses  Verbs  mit  Ver- 
wandlung  des  '^  in  1^^  Ueber  fe(^it|i  sagte  er  da:  „Und  es  giebt 
bei»diesem  Verb  ein  Wort,  welches  die  Allgemeinheit  verlâsst: 
RW;  denn  seine  Normalform  ist  'l'^ïtj,  und  es  fiel  der  zweite 
Stammbuchstabe  aus  ihm  heraus,  wie  er  aus  dem  Worte  "^nPi 
herausgefallen  ist,  dessen  Normalform  *^ynï^  ist.  Und  das  fe( 
[von  vnrr]  ist  gleich  dem  fe(  yon  Kia»  [oben  S.  576].  Und 
Rabbi  Juda  schrieb,  dass  tt^ïl'?  eine  Singularform  sei,  und  wie 
man  gesagt  habe  yon  tV^I^  mit  Apocopirung  ^^it^,  so  sage  man 
von  mn  aucb  IX^ITJ^  dessen  Normalform  Kinu  sei". 

TVT]  (verkûndigen)  in  gehobener  Sprache;  nur  im  Impf. 
an  folgenden  Stellen  ^jn-?  Ps.  19,  3;  in:^m,  Hi.  15,  17;  32,  10. 
17;  36,  2;  Inf.  n^n  Hi.  32,  6. 

Von  tV)y  (verdreht,  krumm,  schief  sein;  verdreht,  gesetzlos 
handeln)  das  Qal  Esth.  1,  16;  Dn.  9,  5;  das  Ni.  '^n'^l?}  (icb 
bin  gekrttnunt)  Jes.  21,  3;  Ps.  38,  7;  Ptc.  rn^J  Spr.  1*2,  8"(ver- 
dreht,  scbief)  und  das  Féminin  rnSf^  1  Sm.  20,  30^  so  Qimcbi, 
WB.  s.  V.;  vgl.  in  der  Nominallehre;  Qi.  wy  (umdrehen)  Jes. 
24,  1;  KL.  3,  9;  Hi.  (verdrehen,  verdreht  handeln)  Tt\:^  2  Snou 
19,  20,  •^n'inçri  2  Sm.  24,  17;  Hi.  33,  27;  ïJl^n  Jr.  3,  '21;  la^^tlO 
1  Kg.  8,  47"(init  1  copulativum);  Ps.  106,^6;  2  Chr.  6,  3?' 
In£  cstr.  ihll^n  2  Sm,  7,  14.  rr)7n  Jr.  9,  4  (verkehrt  zu  han- 
deln [mfthen  sie  sich  ab])  ist  nicht  Inf.  constr.,  wie  Graf  z.  St. 
meint;  sondem  Inf.  abs.  (Buxtorf,  Goncordanz;  £w.  §  238,  e; 
240,  a;  Olsh.  §  191,  b;  Bôttcher  H.  S.  407),  der  ja  auch  hinter 
Hil&verben  steht,  und  desshalb  ist  dièse  SteUe  richtig  bei 
Ges.-£autzsch  §  131,  1  aufgeftlhrt. 

d)  Verba  primae  guti,  mediae  ^  und  n"b. 

Von  mn  (sein),  «TtJ^rj  (die  unverlângerte  Form  D^ni  [und 
sie  soll  seinf  2  Kg.  9,  37"Kethib);  n'^'^rT  vgl.  Qimcbi,  WB.  s.  y.: 
^n^TTi  2  Sm.  15,  33  [so  wirst  du  mir  sein  (zur  Last)];  es  fehlt 
das  \  welches  an  Stelle  des  dritten  Stammconsonanten  ist,  in 
der  Schreibweise,  und  die  Masora  dar&ber  ist  ,,es  ist  sonst 
nicht  defective**;  und  ebenso  nn^ïTl  2  Sm.  10,  11  ermangelt  des 

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gQO        II.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbam. 

\  welches  an  Stelle  des  dritten  Stammconsonanten  ist;  aber 
weil  es  geschrieben  ist  mit  n  am  Ende,  so  hat  es  der  Masoret 
nicht  un  ter  die  scriptiones  defectivae  aufgenommen;  und  die 
sichere  Masora  ttber  2  Stn.  15,  33  ist  [desshalb]  „es  ist  sonst 
nicht  ganz  defective''.  n^^^n  (auch  ri^'^rn  2  Sm.  14,  2)  etc.; 
ûn'i'jn,  aber  Dn^'^rt!. 

Impf.  «^^n^,  sodass  aiso  Iri  als  fester  Gonsouant  auflritt,  und 
so  ganz  durch  wie  rij^V,  tiber  das  feststehende  leichte  Metheg 
bei  diesen  Formen  vgl.  oben  S.  86.  Bemerke  nur  rtJl^nF)  Jer. 
18,  21;  48,  6  wegen  der  ausnahmsweisen  scriptio  defectiva.  — 
Jussiv  und  Impf.  consec:  W  anstatt  W,  nach  der  Analyse 
oben  S.  593  ûber  IT'Iû;  NTJJ;  %^,  '^nni  3.  fem.  und  2.  masc; 
■^rifcçi;  '^?7?5.  —  Imperativ-n;;?!,  rf:m  (und  sei!)  1  M  12,  2  etc.; 
*<\n  1  M  24,  60,  diess  mit  a  jedenfalls  wegen  der  positiven 
Verwandtschaft  zwischen  a  und  e*  welche  hier  bei  der  Betont- 
heit  des  î  wirkte;  îî^^rf,  'l^'itj  (und  seid!).  —  Infinitivus  cstr. 
ni^rt  (sein)  und  fii^^n^  (im  Sein),  'nb  (zu  sein),  'StO  (vom  Sein); 
*<niin  (mein  Sein),  ebenso  *^Pii''n5i  (bei  meinem  Sein)  etc. 

ït;n  Hes.  21,  15  in  der  Verbindung  t^'^n  )^b  (damit 
ihr  [der  ûnn,  Schwerdt]  sei  [ein  blanker  Blitzschein]).  Targ.: 
nia^tib  b'^ia  =  um  zu  machen  Vergeltung  wurde  es  (das 
Schwert)  gescharft,  auf  dass  sich  freuen  etc.;  LXX:  Smoç  yé'yjj 
€Îç  aril^waiv  (Glânzen);  Raschi  =  ni*^iTb;  Qimchi  z.  St.  y,TVn 
ist  Infinitiv  wie  ni'^n  und  ebenso  ist  niXT)  f'^B*^  tt^n  [Ps.  142,  5; 
aber  diess  t3*^M  ist  Imperativ^  oben  S.  308,  folglich  auch  nxn]; 
ebenso  Mikhlol  112,  a  „nach  der  Analogie  des  Imperativ".  — 
Schon  Buxtorf,  Thés.  p.  257;  Oes.  Thés,  hat  auf  aramaische 
Analogie  hingewiesen;  Bo.  §  987,  7  hat  sogar  Dn.  2,  28  ff. 
citirt,  wo  i<1»^.  steht,  welches  frûher  flir  eine  Zusammensetzung 
eines  sonst  nicht  existirenden  Inf.  Klïi  und  der  Proposition  b 
erklârt  wurde,  welches  aber  flir  eine  Variation  der  syrischen 
Imperfectform  nëhwe  zu  halten  ist,  vgl.  Winer,  Orammatik  § 
23,  Anm.  2;  Luzzatto  §  109.  Und  wir  haben  auch  keinen 
Orund  anzunehmen,  dass  im  Altaramaischen,  was  Bôttcher  be- 
tont,  der  Inf.  anders  von  «"jn  gebildet  worden  sei,  als  im  tar- 
gumischen  Aramaisch,  wo  er  ganz  regelmâssig  nach  dem  Pa- 
radigma  «b^B  heisst  *<irfïJ.  —  Nun  hat  Ewald  §  238,  e  daran 
erinnert,  dass  auch  im  Qi.  der  Inf.  cstr.  einmal  Hos.  6,  9  (vgl. 
die  Porm  oben  S.  554)  mit  der  Endung  e  versehen  sei;  und 
dièse  Angabe  ist  richtig  (bei  der  andem  von  ihm  angef&hrten 

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Dreifach  schwache  n"i:  mn;  r^^n.  §  41,  6,  d.  601 

Form,  vgl.  S.  599,  tT^l^n  Jer.  9,  4,  ist  es  gerathener,  sie  flir 
Inf.  abs.  zu  nehmen).  Indess  im  Qi.  kommt  dièse  Endung  e 
beim  Inf.  ûberhaupt  als  die  regelmâssige  Endung  des  Inf.  abs. 
in  Betracht,  nnd  bei  diesem  Fall  im  Qi.  muss  man  also  sagen, 
wie  es  aucb  oben  geschehen  ist ,  dass  einmal  die  Form  auf  e 
als  Inf.  cstr.  gebrancht  sei.  Jedoch  beim  Qal  kommt  dièse 
Infinitivendung  e,  abgesehen  von  taTOrtia  Hes.  7,  11  [vgl.  oben 
S.  550  u.  S.  572  zur  Lesart  Ewalds  Hes"  5,  7  ÛDDUn  (ener  euch 
Zâhlen)]  und  von  unserem  Fall,  gar  nicbt  in  fietracht.  —  Es 
scbeint  mir  desshalb  kein  Ausweg  zu  bleiben,  als  die  leichte 
Verschreibung  eines  n  ftir  n  anzunehmen,  und  also  n'**!!  zu 
lesen.  So  Smend  z.  St.  Ferner  liegt  es,  mit  Olsh.  §  245,  e 
ITTf^  zu  lesen.  -^  Mtthlau-Volck  schreiben  aber  s.  v.  ïi'^îl  „Inf. 
einmal  Tf^n  Hes.  21,  15";  Ges.-Kautzsch,  Mttller  und  Stade  er- 
wëhnen  die  Form  nicht.  —  [Ewald  will  a.  a.  0.  erklâren,  wie 
anstatt  Segol  des  Imperfects  beim  Inf.  cstr.  ein  Sere  eingetreten 
sei,  und  beruft  sich  da  auf  die  Analogie  von  rnte  und  rnte 
(bei  ihm  §  213,  e).  Er  schreibt  in  Bezug  darauf:  „Die  ïY'b 
behalten  nur  sehr  selten  noch  das  e  vom  Impf.  und  zwar  durcb 
die  Bildung  wie  im  St.  cstr.  in  ê  verandert".  Auf  Gfrund  dieser 
Worte  bemerkt  Smend  zu  Hes.  21,  15:  „rnn  von  Ew.  §  238,  e 
fûr.einen  St.  cstr.  erklârt"]. 

Infinitivus  abs.  rPH  oder  i^^ïl;  Participium  act.  fem. 
rpin  2  M  9,  3;  Qimchi,  'WB.  s.  j.  —  Niqtal  TVri^,  (sich  zu- 
tragen,  ereignen,  vorfallen,  geschehen,  werden)  z.  B.  5  M  4,  32? 
auch  Micha  2,  4  mit  Qimchi,  WB.  s.  v.  ttrC;  nn'l'nj  Dn.  2,  1, 
"^ty^yr:  Dn.  8,  27;  Participium  fem.  rf^m  (facta,  orta)  Spr. 
13,19. 

Von  nyi  (lebcn)  Jer.  21,  9  etc.  nn'jn  1  M  12,  13;  Jer. 
38,  17;  n'^'?n'5  M  30,  16;  aber  auch  nr!;!^"  Jr.  38,  17;  r^T]  4  M 
4,  19;  14,38;  Sach.  10,  9.  Die  2.  plur.' kommt  bloss  "mit  ^ 
consecutivum  vor:  Dtn^^'jn'l  Hes.  37,  5.  6.  14;  vgl.  ûber  das  fest- 
stehende  leichte  Metheg  oben  S.  86.  Wir  wissen  also  nicht, 
ob  sie  ohne  1  mit  Chateph-Segol  oder  mit  Chateph-Pathach 
gelautet  hat.  Nach  der  sonstigen  Krâftigkeit  des  n  gegenûber 
dem  n  von  rpn  und  nach  der  Analogie  des  Inf.  cstr.  ist  aber 
wahrscheinlicher  Chateph-Pathach  gesprochen  worden,  also 
DD'^'jn.  —  Imperfectum:  rvin'l  1  M  17,  18  etc.  etc.  —  Jussiv 
und  Impf.  consecutivum:  ^'H';'  (ftir  'jn'j)  5  M  33,  6  etc.; 
•^n^n  1  M  5,  3  etc.;   auch  "^nr  ï  M  19,'  20  etc.;   "^rrrii  1  M 


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602        ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Sohwaches  Yerbum. 

45,  27.  —  Imper ativ  wieder  bloss  ïtjni  (und  lebe!)  1  M 
20,  7;  Spr.  4,  4;  7,  2  (T^m);  die  fehlende  Fonn  ohne  *1  hat 
wahrscheinlich  n^jn  gelautet;  so  richtig  Bôttcher  §  1181,  Anm.; 

2.  8g.  feminini  "^^Vl  Hes.  16,  6  (zweimal);    2.  plur.  masc.  ^*^m 

1  M  42,  18  etc.  —  Der  Infinitivus  cstr.  kommt  nicht  ganz 
alleîn  vor,  sondem  eutweder  mit  Prâfixen  rri*^nb  (um  zu  leben) 
Hes.  33,  12  oder  mit  SufBxen  DH'i'^n  (reviviscere  eorum,  ihr 
Wiederaufleben  d.  h.  Gesundwerden)  Jos.  5,  8.     Inf.  abs.  ?rn 

2  Kg.  8,  10  etc.  7  Mal  oder  i'^n  Hes.  3,  21;  18,  28;  33,  16. 

Qittel:  njn  (am  Leben  erhalten;  wiederbeleben)  z.  B. 
*»5ri;n  (sie  [dein  Wort]  hat  mich  wieder  belebt)  Ps.  119,  50  in 
Pausa;  —  n^W  etc.  1  Sm.  27,  9  etc.,  auch  tr^m  5  M  32,  39; 
Jr.  49,  11.  Vor  Suffixen  erhâlt  sich  auch  mitunter  das  Jod 
aïs  dritter  Stammconsonant:  5l3*'?n'?  (er  wird  uns  wiederbeleben) 
Hos.  6,  2;  sir^nri  Ps.  71,  20;  80,  19;  85,  7.  Aber  Baer  lasst 
Hos.  6,  2  diesen  dritten  Stammconsonanten  Jod  weg.  Die  dort 
zu  Ps.  143,  11  in  Aussicht  gestellte  Bemerkung  steht  aber  bei 
Ps.  71,  20.  Damach  haben  die  âlteren  Texte  nur  ein£etches 
Jod,  und  bezeugt  die  Masora  doppeltes  Jod  nur  Hab.  3,  2  und 
ftir  das  Hiqtil  Jes.  38,  16.  —  Imper  ativ  nur  mit  Suffixen: 
*»?jn,  aber  auch  mit  bewahrtem  Jod  IJt'^n  (belebe    es!)  Hab. 

3,  2.  —  Infinitivus  cstr.  ni'^n  1  M  7,  3  etc.;  Participium 
njTO  1  Sm.  2,  6;  Neh.  9,  6. 

Hiqtil:  îri'jnn  (am  Leben  erhalten;  wiederbeleben)  Jos. 
6,  25  etc.;  '^n'^'^nn  4  M  22,  33,  aber  on'^nn  Jos.  2,  13;  Ri. 
8,  19;  also  Segol  und  Pathach  wechseln  ganz  nach  der  oben 
5,  a,  Hiqtil  S.  556  wieder  bewâhrten  Regel;  nur  zeigt  sich  vor 
dem  Suffix  die  Ausnahme  ^âtn'^ïir!  (du  hast  uns  am  Leben  er- 
halten) 1  M  47,  25.  Imperfect  kommt  nicht  vor.  Impe- 
rativ  *'D*''^nn  (lass  mich  wieder  aufleben!)  Jes.  38,  16;  l'^nn  (er- 
haltet  am  Leben!)  4  M  31,  18.  Infinitivus  cstr.  rii*^nïn  oder 
auch  ohne  1  1  M  6,  19  etc.    Inf.  abs.  TT^nri  Jos.  9,  20."  " 

e)  Verba  )'%  mediae  gutturales  und  n"b. 

Von  flKD  giebt  es  das  Qitlel  (Pilel)  niKD  (zweckentsprechend, 
geziemend,  hûbsch,  lieblich  sein)  Ps.  93,  5.  Qimchi,  WB.  s.  v. 
rriK:  „Das  K  wird  ausgesprochen  mit  Ghateph-Pathach,  und  es 
ist  Niphal  im  Perfect*'.  Baer  giebt  n^XJ  (schon  1861).  Und 
auch  diess  soU  3.  sg.  fin.  Pfi.  und  nicht  Femininum  des  Ad- 
jectivum  sein;  denn  der  Parallelismus  I3ti»3  verkngt  Ps.  93,  5 

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Drdfaoh  schwache  n'*h:  rrw;  tma;  nrs;  rria.   §  41,  6,  e.  f.       603 

eine  VerbaLform  und  das  Féminin  des  Adjectivum  heisst  HIKd 
Spr.  17,  7;  26,  1;  HL.  1,  5  (gegen  Stade  §  155,  b).  Dièse 
Anssprache,  die  Mtihlau-Yolck  noch  nicht  erwâhnt  haben,  ist 
mit  ni^n  etc.  oben  S.  250  f.  zusammenzustellen.  —  Die  3. 
pltir.  masc.  !)1K3  mit  Yerlângerung  des  a  und  gleichzeitigem 
Stommwerden  des  K  Jes.  52,  7;  HL.  1,  10.  Qimchi  a.  a.  0. 
Jn  ibnen  allen  ist  das  K  quiesci^end  ....  Und  es  gefallt,  dass. 
dièse  [Formen]  sind  von  der  Wurzel  îriKS,  indem  sich  der  dritte 
Stammconsonant  zeigt'^ 

Von  nns  (er  [man]  klagt)  Mi.  2,  4  steht  der  Imperativ 
rrm  Hes.  32,"l8.  —  Vom  Niqtal  steht  ïinrj  1  Sm.  7,  2  [OlsL 
§  265,  d  ist  der  Einzige,  der  die  Form  erwâhnt],  und  es  be- 
deutet  nach  der  Bedeutung  des  Qal,  die  doch  eben  „klagen^^ 
und  nicht  einfach  „schreien,  rufen^^  ist,  nicht  mit  Ges.  Thés. 
„und  sie  wurden  zusammengerufen^^  sondern  „und  sie  klagten 
bei  sich  [Dativus  des  Interesses]'*;  vgl.  Thenius  z.  St.;  ]VIû.-V.  s.  v. 
Qimchi,  WB.  s.  v.  TtTÙ  lâsst  freilich  die  Wahl  zwischen  beiden 
Bedeutungen:  „wie  um  zu  sagen,  dass  sie  trauerten  liber  ihre  • 
schlechten  Thaten  und  sich  wieder  zur  Nachfolge  Jehovas 
wandten;  oder  es  ist  =3  und  sie  versammelten  sich^. 

Ttn^  richten,  leiten,  flihren.  Dass  neben  dem  Perfect 
Qal,  vgl.  z.  B.  Dn$  (duzit  eos)  2  M  13,  17,  nicht  auch  das 
Perfect  vom  direct-causativen,  also  mit  dem  Qal  gleichbe- 
dentenden  Hiqtil  gebraucht  werde,  wie  Ges.  Thés,  und  ]VlQhlau- 
Volck  s.  V.  sagen,  ist  unrichtig.  Denn  das  Perfect  Hiq.  Dtn'^nsn 
(dusdsti  eos)  steht  Neh.  9,  12.  Die  Goncordanz  zeigt  auch  noch 
'^sron  (duxit  me)  1  M  24,  48  an.  Die  Imperfectbedeutung 
wird  aber  nur  durch  die  Hiqtilform  ausgedrUckt,  nâmlich  *»5n3? 
(ducet  me)  4  IVI  23,  7  etc.;  'i?n5r)  (ducet  me)  Ps.  139,  10  etc.  u. 
==  duces  me  Ps.  31,  4  etc.;  '^TXn^l^  ducam  eum  Jes.  57  18,  vgl. 
Hi.  31,  18;  •'îï^ns?  Ps.  43,  3.  Der  Imperativ  wird  wieder 
vom  Qal  genommen,  also  ïin?  2  M  32,  34,  vgl.  *»5n5  (duc  me!) 
Ps.  5,  9;  27,  U;  139,  24.  Der  Infinitivus  existirt  wieder  nur 
vom  Hiqtil,  vgl.  DtnnsïTÎD  (um  sie  zu  fuhren)  Neh.  9,  19  und 
arhsb  2  M  13,  21.  —  Dass  die  Assimilation  bei  diesem  Ver- 
bum  mediae  gutturalis  unterbleibt,  stimmt  mit  unserer  Er- 
fahrung  oben  S.  310—315. 

f)  Verba  "j''^  mediae  1  und  rf\ 

Von  mî  (einen  Ort  erstreben  und  innehaben,  sitzen; 
zweckentsprechend,  angemessen,  lieblich  sein)  kommt  vor  n^S^ 

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604        II-  Hauptfcheil:    Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Hab.  2,  5  (er  hat  einen  featen  Sitz,  er  hat  Bestand).  Qimchi, 
WB.  s.  V.:  „Deutung:  Er  wird  nicht  wohnen  (pttJ)  in  einem 
n^J,  und  rrl?  wird  genannt  eine  Wohnung  (^StÇti)  des  Menschen". 
Vom  indirect-causativen,  genauer:  declarativen  Hiqtil:  ^Tf\iti 
(ich  erklâre  ihn  fttr  Keblich  =  ich  verherrliche  ihn)  2  M  15,  2. 
Qimchi,  WB.  s.  v.,  starr  an  der  âusserlichen  Grandbedeutung 
festhaltend:  „Deiitung:  Ich  werde  ihm  einen  Sitz  (rTî)  und 
eine  Wohnung  machen".  So  auch  das  Targum  „und  lich 
werde  ihm  erbauen  ein  Heiligthum'*;  den  Begriff  der  „Woh- 
nung^^  hait  auch  fest  Raschi  z.  St.  und  Abenesra  sagt  kurz 
il13a  ini*»TD'lK;  aber  dem  Parallelismus  und  der  augenblicklichen 
Situation  der  Worte  angemessen  ûbersetzen  die  LXX:  doÇcfao 
airov,  Qimchi  erklârt  freilich  auch  das  ïTJ  adj.  fem.  Jr.  6,  2 
von  der  ersten  Ghrundbedeutung  aus:  „Und  man  beschreibt  das 
Weib  mit  diesem  Wort,  weil  sie  bestandig  im  Hause  sitzt*'. 
Darin  hat  er  wahrscheinlich  richtig  geurtheilt.  —  Die  Sprache 
hat  die  Assimilation  nicht  eintreten  lassen,  damit  das  Verb 
nicht  unkenntlich  werde. 

g)  Verba  "^V»,  mediae  gutturalis  und  Tt\ 

Von  rrK^  kommt  vor  rttjSJ^  (es  ist  angemessen)  Jer.  10,  7 
in  Pausa.  Nicht  einfach  weil  sie  dièse  Pausalstellung  der 
Form  verkannten,  sondem  weil  sie  eine  Wurzel  zu  den  oben 
S.  499  f.  genannten  Formen  suchten,  haben  Qimchi  88,  a;' 
WB.  s.  V.  und  Buxtorf ,  Concordanz  die  fragliche  Form  von 
einem  MK^  abgeleitet.  Nicht  bloss  existirt  nuu  aber  dieser 
Stamm  nicht,  sondern  das  Aramâische  zeigt  uns  auch  deutlich 
ein  51»'^.  Darum  ist  richtig  diess  zu  Grunde  gelegt  worden 
von  Ges.  Thés.;  Bô.  IL  S.  461;  Mûhlau-Volck  s.  v. 

ii!^  kommt  als  Perfectum  consecutivum  vor  Jes.  28,  17  „und 
er  wegrafiFen  wird''.  So  Qimchi  123,  b;  WB.  s.  v.  =  l'^O"'; 
Buxtorf  Concordanz;  Ges.  Thés.  etc. 

Schlussbemerkuiig.  Dass  in  Yerben  mit  mehreren 
schwachen  Consonanten  dièse  seltener  zu  Unregelmâssigkeiten 
Anlass  geben,  hat  seinen  Hauptgrund  darin,  dass  der  unbe- 
wusst  schaffende  Sprachgenius  die  Formen  der  betreflFenden 
Verben  nicht  allzusehr  von  ihren  Typen  abweichen  lassen 
wollte.  Als  Nebengrund  mag  mitgewirkt  haben,  dass  die 
schwachen  Consonanten  in  der  Nachbarschaft  anderer  schwacher 
Consonanten  leichter  sich  behaupten  konuten,  als  in  der  Nach- 
barschaft starker  Consonanten. 

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Transitives  Qal  der  »"h.    §  42,    1.  605 

§  48.  Verba  K'b. 

Vorbemerkung:  „quiescentia"  braucht  man  iiicht  mit  Ges. 
Lgb.  §  108  hinzuzusetzen,  weil  nicht,  wie  die  K"B,  sich  auch  die 
K'^  in  non-quiescentia  und  quiescentia  theilen,  vielmehr  aile 
Verba  V^'^  zur  dritten  Hauptclasse  der  scliwachen  Verba,  nam- 
lich  den  Verbis  quiescentibus,  gehôren,  deren  Darstellung  §  35 
beginnt.  Qimchi  124,  a  giebt  folgende  Vorbemerkung:  „Und 
diejenigen,  deren  letzter  Stammconsonant  ein  K  ist,  gehoren  zu 
den  Verben  mit  quiescirendem  3.  Stammconsonanten.  Wisse, 
dass  dièse  Verba  sich  mit  denjenigen  unter  den  Verben  mit 
quiescirendem  drittem  Stammconsonanten  vermischen,  deren 
dritter  Stammconsonant  M  ist;  denn  sie  sind  verwandt,  wie  du 
beî  denjenigen.  sehen  wirst,  welche  ich  dir  erwâhne".  Und  nun 
giebt  er  in  alphabetischer  Reihenfolge  eine  Anzabl  Verba  K"b 
(und  n'^b). 

Paradigma:  V^tû  treffen,  erreichen,  finden. 

1.  Transitiyes  Qal. 


Perf. 

Irapf. 

Imp. 

InflF. 

Ptcc. 

istxa 

T      T 

T    :  • 

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««3 

K^"» 

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K^ra 

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rT3»«n 

nt^vQ 

T      T 

Aus  dem  Paradigma  abstrahirte  Regeln: 
Dass  dièse  K''b  urspriinglich  Verba  tertiae  gutturalis  sind, 
zeigt  der  a-laut  des  Imperfects  und  des  Imperativs.    Der  Gut- 
tnraleharaeter  des  K  ist  also  der  ersto  Trleb,  welcher  in  der 
Flexion  dieser  Verba  waltet. 

Der  schwache  Laut  der  Gutturalis  K  ist  aber  im  Silben- 
schlussspâter  nicht  zur  Aussprache  gekommen  d.  h.  quiescirt,  und 
indem  die  Aussprache  des  Spiritus  lenis  angestrebt,  aber  nicht 
Yollzogen  wurde,  wurde  das  vorausgehende  homorgane  a  zum 
Ersatz  gedehnt  (daher  K»,  tnK»  etc.,  K»^  etc.,  KSt3),  und  am 
Wortschluss  hinter  den  nichthomorganen  Vocalen  e,  t\  o,  u  das 
Pathach  furtivum  verschmaht  («»,  Xi»,  KSb  etc.  etc.). 
Qnieseirung  des  2i(  ist  Trieb  2,  a.  —  Bemerke  "^t^p^  (rufen) 
2.  sg.  fem.  Jr.  3,  4  £ethib  mit  der  alten  Endung  Jod.  Aber 
gewohnlich  heisst  die  Form  riK'nj;['l]  (und  du  [fm.]  sollst  nennen) 


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606        II.  Haupttheil:  Pormenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

nach  der  Lesart  von  Baer  1  M  16,  Il  (1869)  und  der  Bemerk- 
ung  von  Delitzsch  zn  1  M  20,  16  (1872).  Aber  bei  derselben 
Form  „und  du  (fin.)  wirst  nennen"  Jes.  60,  18  hat  Baer  (1872) 
kein  Schewa  drucken  lassen  und  Delitzsch  im  Gom.  z.  St. 
(1879)  nichts  bemerkt. 

Im  weiteren  Verlauf  der  Sprachentwicklung  hat  auch  das 
silbenanlautende  K  mehrfach  seinen  Vocal  an  den  voraus- 
gehenden  vocallosen  Gonsonanten  abgegeben  und  ist  also  hinter 
seinen  eigenen  firtiheren  Vocal  getreten:  Syncope  des  K;  Trieb 
a,  b.  VgL  darttber  schon  S.  276  bei  den  Formen  von  b«ttte. 
War  der  dabei  auf  das  silbenanlautende  K  folgende  Vocal  ein 
plene  geschriebener,  so  ist  der  Ghireqpunct  allerdings  unter  den 
dem  K  vorausgehenden  Gonson.  (z.  B.  b(i)Ktitoû  1  Ghr.  12,  2),  der 
Gholempunct  aber  auf  die  rechte  obère  Ecke  des  nunmehr  quies- 
cirenden  2i(  gerttckt  (z.  B.  ^'^^IfcJlon  deine  Stinden  Jes.  44,  22). 
War  der  folgende  Vocal  aber  Schureq,  so  konnte  der  Schureq- 
punct  nicht  geriickt  werden  und  er  bUeb  daher  mit  sammt  dem 
1  hinter  dem  syncopirten  K  (z.  B.  OKI]  Dn.  1,  4);  vgl.  oben 
S.  45.  120;  unten  S.  612.  629. 

Das  nach  Trieb  2,  a  oder  2,  b  nicht  mehr  ausgesprochene 
K  ist  auch  offcers  nicht  mehr  geschrieben  worden:  Ellipse  des 
K;  Trieb  2,  o;  beim  transitiven  Qal:  '^n»  4  M  11,  11;  die 
andem  Fâlle  unten. 

Der  à-laut  von  riDKSttn  und  n5«2tt  konnte  aus  Disaimi- 
lation  der  beiden  a  erklârt  werden,  welche  nach  der  Erwartung 
zusammenstossen  soUten.  So  sagt  Olsh.  §  235,  d:  „Wâhrend 
sich  das  ursprQngUche  a  im  Sing.  masc.  [KSp]  in  à  verlangert, 
ândet  im  Plur.  fem.  nur  die  schwâchere  Verlangerung  in  a 
Statt,  vielleicht  aus  Anlass  der  lautlich  verwandten  Formen 
von  n''b".  Er  will  also  das  Material  zur  Entstehung  des  «, 
welches  nicht,  wie  er  sagt,  eine  Verlangerung,  sonder  wesent- 
lich  ein  Umlaut  von  a  ist,  aus  den  Verbis  K'^b  selbst  her- 
nehmen  und  nur  deh  Anlass  der  Bildung  von  den  ïf'b  her- 
holen.  Dièse  Erklarung  wird  aber  nicht  Stich  halten;  denn 
rCKSiaP  musste,  wenn  es  sich  aus  sich  selbst  entwickeln  sollte; 
zu  nDKSl3r\  werden,  wie  das  Perfect  t^lXSù  zeigL  Es  ist  zwar 
an  die  hâufige  Begtinstigung  des  a  durch  K  zu  erinnem  (S.  237. 
243.  394.  397.  576);  aber  es  lâsst  sich  kein  verschiedener  Ein- 
fluss  des  K  in  Z^Sti  und  n32i(Stir)  etc.  annehmen.    Wâre  K  der 

T    :  -    T  t  -    :    • 

Factor    gewesen,    so    hatte    es    gleichmâssig    das  à  z\x  à  ge- 


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Die  3  Triebe  der  K"Vflexion.  §  42,  1  (trana.  Qal).  607 

dehnt.  Also  aus  sich  selbst  kônnen  dièse  Yerbalformen 
nicht  erklârt  werden.  Musa  man  aber  die  n"b  zu  Hille 
nehmen,  dann  genûgt  es  nicht  zu  sagen,  dass  sie  den  Anlass 
zn  dieser  Dissimilation  von  a  und  â  gegeben  hâtten;  sondem 
man  muss  sagen,  dass  sie  das  Yorbild  gegeben  haben.  — 
Noch  wenîger  lassen  sich  also  jene  Formen  erklâren,  wenn 
man  mit  Land  §  207,  e;  210  e;  Bickell  §  127.  42;  Mûller 
g  293.  76;  Gesenius-Kautzsch  g  74,  2,  Anm.  jenen  Zusatz 
OIshausen's  von  dem  durch  die  n"b  gegebenen  Anlass  zur  Ent- 
stehung  des  à  streicht  und  die  K'^b  rein  aus  sich  allein  er- 
klâren will.  —  Dièses  Streben  der  genannten  Gelehrten  nach 
organischer  Erklarung  der  K"b  aus  ihnen  selbst  ftkhrt  also 
schon  beim  Qal  nicht  zum  Ziel,  f&hrt  bei  den  andem  Yerbal- 
stâmmen,  wie  wir  sehen  werden,  zu  unrichtigen  Vorstellungen 
und  widerspricht  der  thatsachlichen  Geschichte  der  beiden 
Yerbalclassen  n"b  und  K"b,  welche  zu  einer  immer  stârker 
werdenden  Yermischung  und  schliesslichen  Yereinigung  beider 
gef&hrt  hat.  Desshalb  muss  man  bei  der  alten  Erklarung 
bleiben,  dass  der  dritte  Trieb,  welcher  die  Flexion  der  K'^b 
bewegte,  die  Yerwandtschaft  derselben  mit  den  n"b  ist. 
So  Qimchi,  indem  er  zwar  nicht  besonders  liber  dièses  â  spricht, 
aber  nach  der  oben  citirten  Yorbemerkung  die  K"b  ilberhaupt 
als  nahe  Yerwandte  der  n"b  behandelt,  sie  auch  richtig  hinter 
die  rr"b  setzt  (und  so  richtig  aile  ausser  Buxtorf,  Ges.  Lgb., 
Olsh.,  Bickell,  Ges.-Kautzsch);  femer  ausdrîicklich  Buxtorf, 
Thés.  p.  234:  „n3»M;  Saegol  in  penultima  est  ex  forma  Quies- 
centium  tertiâ  rf';'  Ges.  Lgb.  §  108,  2,  Anm.;  Ew.  g  198,  b; 
Bô.  §  1079;  Stade  §  537.  Dièses  a  ist  nachgeahmt  worden  in 
den  Qbrigen  Yerbalstan\men. 

Einzelheiten:  Beim  Perf.  consecutivum  ist  die.2.  sg.m. 
theils  auf  der  Yorletzten  betont  geblieben,  theils  auf  der  Letzten 
betont  worden;  vgL  H^'lJ?':  (und  du  wirst  rufen)  l  M  17,  19  etc., 
aber  t)Vr(Ç>^  Jr.  2,  2;  3,  12.  Die  1.  sg.  aber  ist  immer  auf  der 
Yorletzten  betont  geblieben,  vgl.  *'fiS<']R'!i  (und  ich  werde  rufen) 
2  M  2,  7;  33,  19;  Jes.  22,  20;  Hes/aé,  29;  38,  21  (nach  der 
Concordanz;  dass  zweimal  ein  ein-  oder  anderthalbsilbiges 
Wort  folgt,  ist  gleichgiltig).    So  Bô.  §  974,  3. 

Zu  rDSnpri  2  M  1,  10,  vgl.  oben  S.  182  f.  285—87.  323.  402, 
ist  das  folgende  ïtanbtt  als  CoUectivum  „Kriege"  gedacht  (also  = 
^werden  sich  ereignen,  eintreten*%  wie  in  ^HâdD  "IIDK  mnbisn 


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508         I^-  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

(die  Kriegsereignisse,  welche  ihn  umgeben  haben)  1  Kg.  5,  17. 
So  Ges.  Lgb.  S.  800.  Aehnlich  Buxtorf,  Thés.  p.  412:  „Quum 
evenerint  bellum  hoc  est,  uUa  bella"  ;  und  vgl.  schon  Abenesra 
z.  St.  „Wenn  sich  ereignen  die  Ereignisse  eines  Krieges  (*»S 
'53  n"Ti"lp  'tn);  Raschi  z.  St  erwâhnt  die  Form  nicht;  ganz  wie 
Ges.  Lgb.  auch  MûUer  §  507  „wenn  sich  erheben  Streitigkeit(eiiy*; 
und  ganz  so  schon  Qimchi,  WB.  s.  v.:  „Er  will  sagen:  Krieg  und 
Krieg'',  d.  h.  Krieg  auf  Krieg  [welche  unmôgliche  Deutung  der 
fraglichen  Form  Qimchi  an  einem  andern  Orte  gegeben  hat, 
ist  oben  S.  497  bemerkt;  und  dass  auch  die  Dikduke  §  55  die 
Form  falsch  als  Smgular  betrachten,  ist  im  Zusammenhang 
oben  S.  560  erôrtert].  Daran  kônnen  die  Punctatoren  gedacht 
haben,  und  dièses  erklart  ihre  Punctation,  die  doch  allemal 
zuerst  zu  erklâren  ist,  ganz  natûrlich.  Es  ist  also  auch  dièse 
Form  kein  Beweis  dafQr,  dass  an  die  3.  sg.  fem.  das  n  gehângt 
worden  sei,  wie  ausser  Friiheren  Ew.  §  191,  c  annimmt,  nur 
halb  von  Bo.  I.  S.  133  secundiri  —  Eine  ganz  andere  Frage 
ist,  ob  das  Schluss-n  an  jener  Form  ursprttnglich  und  nicht 
aus  1  verderbt  ist;  vgl.  solche  Verschreibung  oben  S.  152.  159. 
Dièses  letztere  ist  sicher,  weil  der  Samaritaner,  das  Tai^um 
{y\Ç>  Kja^n?'?  *''!)^  =  wenn  uns  treffen  wird  Krieg)  und  die  LXX 
[avfifiîj  ^^iv]  das  SufiSx  fiir  „uns"  an  jener  Form  voraussetzen, 
und  nicht  angenommen  werden  kann,  dass  umgedreht  die  fast 
unerklarliehe  Lesart  der  Masoreten  in  dièse  natOrliche  Lesart 
der  Versionen  verandert  worden  sei.  So  Knobel  z.  St.;  Bô.  II. 
S.  418;  Stade  §  536,  b;  Dillmann  z.  St.  Olsh.  und  Ges.-Kauizsch 
erwâhnen  die  Stelle  nicht. 

Der  Cohortativ  findet  sich  nur  selten:  ilKâDS  (wir  wollen 
schlîirfen,  zechen)  Jes.  56,  12  und  hinter  Wav  consecutivum 
in  ilK*i]:^K1  (und  ich  rief)  1  Sm.  28,  15,  wo  ausnahmsweise  das 
a  der  Stammsilbe  beibehalten  und  dem  n  cohortativum  zur 
Dissimilation  à  gegeben  ist  Qimchi  18,  a:  „Weil  dièse  [ausser 
der  jetzt  fraglichen  Form  noch  ^5©!%  oben  S.  190;  Ps.  20,  4] 
nach  der  Art  von  in"b  ausgehen,  welche  in  Segol  auslauten, 
lauten  dièse  ebenso  aus^*;  das  wâre  nicht  bloss  eine  ganz  ausser- 
liche  Gleichmacherei  der  Sprache,  sondem  wird  auch  durch  das 
Vorhandensein  dreier  Cohortative  der  n"b,  S.  532  widerlegt 
Bichtig  schon  Buxtorf,  Thés.  p.  235:  ,.Gum  Saegol  loco  Kametz 
euphoniae  causa";  Bô.  1.  S.  194.  Ges.  Lgb.  S.  286;  Ew.  g  228,  c, 
Anm.;  Olsh.  §  228,  b;  Ges.-Kautzsch  §  48,  3;  MttUer  §  294,  c: 


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Transitives  Qal  der  H"h.  §  42,  1.  609 

Stade  §  132  haben  bloss  an  die  andem  Fâlle  erinnert,  wo  à 
fur  a  steht;  vgl.  dieselben,  soweit  sie  die  Verballehre  betreffen, 
oben  S.  190.  318.  432.  508.  534. 

Verstârkter  Imperativ  nur  in  ^^V)  (heile  doch!)  Ps. 
41,  5.  Qimchi  15,  a  sagt,  nachdem  er  nbKTD,  rn^O^l  oben  S.  262, 
rOTatD,  rtnbo  S.  289  und  m»-)'^  S.  406  aufgezâhlt  bat:  „sie  aile 
sind  Milel;  und  es  kommt  ein  Milra  vor:  îiKBI'';  im  WB.  s.  v. 
will  er  der  Porm  die  Bedeutung  des  Verzeihens  (nti^^bo)  zu- 
sprechen,  sie  aiso  zu  nfin  ziehen;  Buxtorj^  Thés.  p.  234  erwahnt 
die  Form  nur;  ebenso  Mûller  §  294,  e.  Bô.  II.  S.  173  meint, 
es  sei  nach  Analogie  von  '^^K&n  (Ps.  6,  3)  gebildet;  aber  das 
ist  zu  weit  hergeholt,  und  solcher  Einfluss  ist  unbewiesen. 
Âber  behaupten  lâsst  sich  mit  Ewald  §  228,  c,  dass  das  K  das 
a  fesigehalten  habe,  weil  diess  durch  den  eben  vorher  be- 
handelten  Gohortativ  1  Sm.  28,  15  bewiesen  ist.  Olsh.  §  235,  d 
erinnert  durch  Verweisung  auf  228,  c  an  TW\p  [vgL  oben  S. 
443]  vor  Qutturalen  etc.  Doch  dièse  Erscheinung  bat  keine 
Beziehung  zu  unserm  Fall,  weil  in  diesem  die  Betonung  auch 
auf  der  Letzten  gewesen  wâre,  wenn  das  n  regelrecht  angebângt 
wâre.  Und  auch  Stade  hat  kein  Recht,  unsern  Fall  §  592,  c 
mit  TW\p  etc.  in  Verbindung  zu  bringen,  obgleich  er  im  Unter- 
schied  von  Olsh.,  der  in  Betreff  jener  verstârkten  Imperative 
der  herkommlichen  Anschauung  folgt,  die  Ansicht  Hupfelds 
theilt  [vgl.  oben  S.  143.  443];  denn  auch,  wenn  dièse  Ansicht 
richtig  wâre,  so  wûrde  sich  doch  daraus  fUr  unsern  Fall  keine 
Aufklarung  dariiber  ergeben,  wesshalb  das  a  der  Stammsilbe 
als  Vortonvocal  behalten  worden  wâre. 

Neben  ^1»»  und  ^^anp  Ruth  1,  9.  20  ist  'jK'IpJ  punctirt 
2  M  2,  20.  Qimchi  126,  b:  „ixnp  Ruth  1,  20;  es  ist  wegge- 
nommen  das  «i  femininum  aus  der  Schreibweise,  und  das  K 
ruht,  und  das  1  mit  Sere;  und  ebenso  1X213  Ruth  1,  9;  aber 
ixnp  2  M  2,  da  zeigt  sich  das  X  und  zwar  mit  Segol,  und  es 
ist  nur  mit  einem  Zeichen  des  Genus  femininum".  Buxtorf, 
Thés.  p.  234  erwahnt  nur  die  Form.  Ges.  Lgb.  S.  290  billigt 
die  Form,  und  so  auch  Ew.  §  226,  c;  Stade  §  612,  a.  Man 
kann  sich  zur  Erklârung  der  Form  auf  die  Eigenheit  des  X 
(und  der  Gutturalen  Uberhaupt),  den  Vocal  an  sich  zu  reissen, 
mit  scharfem  Ansatz  einzusetzen,  berufen,  vgl.  dartiber  S.  279. 
318.  394;  auch  nXîitt  HL.  8,  10  und  nxte  sowie  nxib3  unten 
s.  631  f.    Aber  in  unserm  Falle  wâre  dazu  keine  Gelegenheit 

KOnig,  Lehrgeb&ade  d.  hebr.  Spr.  39 


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QlQ        IL  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbnm. 

gewesen,  weil  das  K  in  der  regelrechten  Form  J]Vn'p  schon 
quiescirte.  Daher  merkt  Olsh.  §  235,  d  die  Form  als  ganz  ab- 
norm  an;  bemerkt  Bô.  II.  S.  i39  n^l^^'^p  îst  wahrscheinlich  her- 
zustellen'*  [S.  418  fireilich  spricht  er  inconséquent  von  einem 
„lebhalt  aufgeiôsten  ISJ"?}?"],  und  Ges.-Kautzsch  g  40,  Anm.  3 
sagt:  „E8  iet  vielleicht  wie  Ruth  1,  20  zu  lesen**.  So  halte 
auch  ich  es  f&r  richtig,  die  Form  aus  einer  Verirrung  der 
Tradition  zu  erklâren;  vgl.  oben  ûber  )Tûl6  1  M  4,  23  §  32,  5 
(S.  289  f.).  —  Ueber  den  Anlass,  aus  welchem  sich  gerade  an 
diesen  beiden  Stellen  die  Tradition  verirrte,  glaube  ich  eine 
plausible  Vermuthung  aussprechen  zu  konnen.  Kâmlich  1  M 
4,  23  stebt  im  parallelen  Satztheile  der  Imperativ  ÏTStitti  (merket 
auf!).  Weil  da  also  in  zwei  parallelen  Sâtzen  die  nâmliche 
Verbalendung  erst  defective  und  dann  plene  geschrieben  war, 
80  glaubte  man  sie  verschieden  aussprechen  zu  mûssen.  Dass 
aber  nicht  etwa  umgedreht  die  verschiedene  Schreibweise  von 
vomherein  eine  verschiedene  Aussprache  anzeigen  sollte,  liegt 
auf  der  Hand,  weil  das  zweite  Mal  die  Endung  nâ  nur  wegen 
der  Contraction  der  beiden  n  plene  geschrieben  ist  und  nicht 
ebenfalls  defective  geschrieben  werden  konnte.  In  2  M  2,  20 
aber  geht  der  Form  ^Klp  fast  unmittelbar  vorher  ^MT?.  Da 
lag  es  wieder  nahe,  dass  man  die  folgende  Verbalendung  auch 
en  aussprach.  Ghald.  )'l'ç>  ist  Nachahmung,  wie  *|yQtt?;  vgl. 
chald.  nyçt  Jes.  32,  9;  syr.  ^Jl^iiuo  flihrte  nur  zu  liPp, 
wenn  es  herbeizuziehen  wâre. 

xnptib  fur  den  Infinitiv  4  M  10,  2;  so  Ges.  Lgb.  S.  304; 
Ew.  §'239,  a;  Bô.  IL  234. 

Einzelne  Formen  folgen  der  M'^b-Analogle  im  besonderen 
Sinne.  a)  Die  a^'b  nehmen  ohne  Verânderung  ihrer  Flexion  die 
Schreibweise  der  <n"b  an;  b)  sie  nehmen  die  Flexion  der  tf*b 
an,  obgleich  sie  ihre  Schreibweise  beibehalten;  c)  sie  nehmen 
Schreibweise  und  Flexion  von  den  n"b  an.  Wie  oben  bei  den 
M"b  S.  523  fûge  ich  ein  Schéma  dieser  ïi^'b-Analogie  beii 

Die  K"b  ahmen  nach  die  n"b 

a)  nicht  in  Flexion,  aber  in  Schreibweise; 

b)  in  Flexion,  aber  nicht  in  Schreibweise; 

c)  in  Schreibweise  und  Flexion. 

d)  Es  muss  aber  noch  eine  vierte  Art  der  Beziehung  der 
V^'^  und  n"b  unterschieden  werden,  namlich  diejenige,  wonach 
einer   Form    von    X"b    die    Flexionsendungen    der    TV*b    bloss 

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rt"^-Aiialogie  bei  den  k"V.  §  42,  1  (trans.  Qal).  611 

âusserlich  angefûgt  sind  [vgl.  diesen  vierten  Fall  Hes. 
23,  49;  Ri.  8, 1;  Jr.  25,  12  etc.;  2  Sm.  1,  26;  Jr.  50,  20;  Zach. 
13,  4;  Jos.  6,  17].  Ich  werde  die  einzelnen  Fâlle  in  die  vier 
Classen  bringen,  indem  ich  sie  mit  n'b,  a,  b,  c,  d  bezeichne. 

Beim  Qal:  t^vnj>^  (und  sie  wird  nennen)  Jes.  7,  14;  ohne 
Schewa  unter  dem  n  zur  Unterscheidung  von  der  gleich- 
lautenden  2.  sg.  fin.  (oben  S.  606);  ïi"b,  b  und  zwar  Nach- 
ahmnng  der  unverlângerten  3.  sg.  fem.  nbà.  —  Dieselbe  Forrn 
in  der  Bedentung  „sie  wird  begegnen"  5  M  31,  29.  Qimchi 
126,  a;  WB.  8.v.;  er  erwâhnt  aber  nichts  von  der  Unterscheidung 
dieser  3.  sg.  fem.  durch  Abwesenheit  des  Schewa  von  der 
regelmâssigen  zweiten  sing.  fem.  —  "^ri^bs  (ich  habe  zurûck- 
gehalten)  Ps.  119,  101;  n"b,  b.—  "lanbs  (du  [fm.]  hast  mich  ab- 
gehalten)  1  Sm.  25,  33;  #t'b,  c.  —  ?bs  (sie  haben  zurlickgehalten) 
1  Sm.  6,  10  nach  Trieb  2,  b  und  c;  aber  principiell  richtiger 
nach  n"b,  c.  —  nb?^  (er  wird  verschliessen  =  vorenthalten) 
1  M  23,  6;  n"b,  c. '—  ns-^finn  (sie  heilen)  Hi.  5,  18;  ïf'b,  a.  — 
nçn  (heileî)  Ps.  60,  4;  n"b,  a;  niKlp  (rufen),Ri.  8,  1;  rt"b,  d; 
»r^T3  Pred.  7,  26;  H^'b,  b;  ïitjia  (hohïer  Schwâtzer)  Spr.  12,  18; 
rf'b,  c.  Dièse  Einwirkung  der  n"b  auch  auf  einzelne  Formen 
im  besondem  Sinne  ist  schon  von  Qimchi  anerkannt  worden, 
vgl.  z.  B.  Uber  die  erste  der  aufgezâhlten  Formen  nxnp.  Da 
verweist  er  Mikhlol  126,  a  auf  eine  andere  analoge  Form  124,  b 
und  sagt  da  ûber  DXûn  2  M  5,  16,  unten  S.  622:  „Wie  n^ttH, 
und  es  wurde  vertauscht  das  n  mit  D,  und  das  K  zum  Quies- 
ciren  gebracht,  und  es  trat  auf  nach  der  Analogie  von  nw 
[oben  S.  547]".  So  hat  er  auch  125,  a  bei  KbD  gesagt:  „Und 
es  kommen  vor  nach  Art  der  rt-besitzer  Ps.  119;  1  ]VI  23"; 
und  er  hat  auch  schon  verschiedene  Arten  von  n"b-Analogie 
unterschieden,  vgl.  126,  a:  „Und  es  wird  geschrieben  mit  n, 
aber  ausgesprochen  wie  die  X-besitzer  nfcl".  Ausdrûcklich  sagt 
auch  schon  Buxtorf,  Thés.  p.  229:  „Verba  in  K  finita  saepe 
cum  altéra  specie  in  H  desinentium  formam  commutant,  sicut 
et  illa  vicissim  horum  formam  non  raro  subeuut".  —  Die 
richtige  Grenze  zwischen  den  Verben,  welche  als  wesentlich 
n"b,  und  denen,  welche  als  wesentlicli  X"b  zu  bezeichnen  sind, 
wird  durch  den  Grundsatz  oben  S.  325.  523  f.  gezogen. 

2.  Intransitives  QaL 

^'ù'O  unrein  sein;  Kbtt  voll  sein;  XttS  dûrsten;  »3te  hassen. 
Bloss  das  Perfect  unterscheidet  sich  in  der  Flexion  vom  tran- 

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612        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

sitiven  Verb;  vgL  xb^  2  M  40,  34  etc.;  nxb^  1  M  6,  13  etc.; 
rjUth'û  Hi.  36,  17;  ^nib^  Jr.  6,  11;  Mi  3/8;%«bî3  mit  Silluq 
Jes.  \,  15  gemâss  oben  S.  170.  230.  296.  Weil  also  hier  der 
letzte  Stammconsoiiaiit  quiescirte,  demnach  auch  vor  den  Con- 
sonantafformativen  die  letzte  Stammsilbe  nicht  auf  zwei  Con- 
sonanten  schloss,  hat  sich  (im  Unterscbied  vozn  starken  In- 
transitivum)  auch  vor  ConsonantaflFonnativen  das  aus  i  zerdrûckte 
e  erhalten;  ygl.  gegen  die  falsche  Ânschauung,  aïs  batte  sicb 
bei  diesen  Verben  ausnahmsweise  das  e  der  3.  sg.  msc.  in  die 
consonantisch  afformirten  Formen  hineingezogen,  unten  beim 
Qittêl  S.  615.  —  Bemerke  i^bti  (er  hat  ihn  erfiillt)  Esth.  7,  5. 
In  *»ribî3  Hi.  32, 18  und  *»ntiî  Ri.  4, 19  ist  das  stummgewordene 
K  ungeschrieben  geblieben  (Trieb  2,  c).  —  Der  Imperfect- 
stamm  zeigt  bei  diesen  Verben  schon  wegen  seiner  Bedeutung 
ein  a  in  der  Stammsilbe  nnd  lâsst  dièses  ebenfalls  durch  silben- 
fichliessendes  K  verlângem;  also  entsteht  hier  dieselbe  Gleich- 
heit  zwischen  transitiven  und  intransitiven  Verben,  wie  bei  den 
Verba  tertiae  gi\t;turalis  tiberhaupt.  —  Infinitivus  cstr.  mit 
Femininendung:  nsj^t:  (unrein  sein)  3  M  15,  32  etc.  (Bô.  Il 
S.  225);  also  mit  beibehaltenem  ursprûnglichem  u-o  vor  ti,  wie 
wir  es  auch  S.  240.  245  bemerkt  haben;  aber  mit  Erhohung 
des  u  zu  t  in  nK3te  5  M  1,  27  etc.  (Qimchi  125,  a).  —  Infini- 
tivus absolu  tu  s  «:te  Ri.  15,  2  ist  eines  der  wenigen  Beispiele,  ' 
worin  der  Inf.  abs.  Qal  bei  den  K"b  defective  geschrieben  ist 
—  Beim  Perf.  consecutivum  bleibt  das  è  immerbetont;  Bô. 
§  974,  3.  —  rù2T\  (und  du  dîirstest)  Ruth  2,  9;  rT'b,  c;  ^513  (sie 
fûUten  sich)  Hes.  28,  16  nach  Trieb  2,  b  und  c,  oder  principiell 
richtiger  nach  n"b-Analogie,  c;  DKb^  4  M  6,  5.  13  etc.;  n"b,  b; 
oder  niKbiS  Jr.  25,  12  etc.  [DXlbti  Esth.  1,  5  ist  von  den  Ma- 
soreten  als  Verschreibung  corrigirt,  wird  aber  trotzdem  von 
Qimchi  125,  a  citirt  „es  ist  geschrieben  mit  1  und  mit  »'% 
wâhrend  er  sonst  nur  die  Qeri  behandelt];  rf'b,  d;  nK2te  Spr. 
8,  13;  n"b,  b. 


3.  Niqtal. 

Perf. 

Impf. 

Tmp. 

InfF. 

Ptc. 

«?^? 

"      T    • 

-      T      • 

»?T?<"7 

tera:. 

™?tt? 

^xsTan 

^»W! 

ssp: 

rxsp3 

n3iç?'ûn 

ramTBsn 

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Intransitives  Qalj  Niqtal  der  »**h.  §  42,  2.  3.  613  - 

QTOt:?  (ihr  seid  verunreinigt)  3  M  11,  43  nach  Trieb  2,  c. 
Das  ê  der  consonanidsch  afformirten  Formen  des  Perfects  ist 
Ton  Qimchi  nicht  erklârt  worden,  und  auch  Buxtorf,  Thés, 
p.  238  sagt  ohne  Erklârungsversuch:  ^niÇM?;  hic  et  in  sequen- 
tibus  Conjugationibus  K  fere  quiescit  in  Tzere".  Aber  Ges. 
Lgb.  S.  413:  „Der  Grand  des  Sere  von  nKMD  etc.  liegt  wahr- 
scheinlich  nur  in  der  Aehnlichkeit  dieser  Verba  mit  den  n"b, 
worin  dieselbe  Punctation  Statt  hat".  —  Ewald  sagt  von  dem 
Sere  im  Niqtal  §  198,  b,  nachdem  er  wie  auch  §  116.  142  von 
der  zunehmenden  Annâherung  der  n"b  und  «''b  gesprochen 
hat:  „Ferner  wird  das  perf.  Nif.  bestândig  schon  mit  ê  in  der 
lezten  sylbe  f&r  â  gesprochen:  riXSlQ?  neben  der  3ten  person 
sg.  «S123  ohne  endung''.  So  sagt  auch  Bô.  IL  S.  416  deutlich 
,,bei  dem  n  etc.  der  PerflF.,  ausser  dem  Qal  und  den  Passiven 
[vgl.  S.  617.  620],  nach  Vorgang  der  Tf'b  nur  Sere".  Bickell 
§  127  spricht  nicht  tiber  das  Niqtal.  —  Dagegen  will  Olsh. 
§  263,  b  das  ë  mit  den  Worten  erklâren:  „Abschwâchung  des 
a  der  2.  Silbe  in  ?,  jetzt  é''.  Ebenso  Land  §  238,  f.  Das  ist 
eben  ein  Machtspruch;  aber  keine  Erklârung.  Kautzsch  a.  a.  0. 
ist  vorsichtiger  gewesen,  indem  er  eine  Erklârung  wenigstens 
gesucht  hat.  Er  will  zwar  nicht  auf  Formen  wie  DIQJ  von  OOti 
(vgl.  oben  S.  342)  verweisen,  und  daran  hat  er  auch  Recht  ge- 
than,  weil  dièse  Niqtalbildungen  ihren  dortstehenden  Anlass 
haben;  aber  ermeint,  dass  sich  nun  eben  Ni.  der  durchgreifenden 
Analogie  von  Qittel,  Hithqattel  und  Hiqtil  geftigt  habe.  Da 
mQssen  wir  also  zuwarten,  bis  wir  gesehen  habèn  werden,  ob 
in  die  se  n  Verbalstâmmen  die  ^"b  sich  aus  sich  selbst  ihre 
Flexion  gesucht  haben  und  auf  diesem  Wege  zufallig  mit 
den  rf'b  in  vielen  Puncten  zusammengetrofiFen  sind.  —  Vor- 
derhand  sei  bemerkt,  dass  auch  Mîiller  dem  Erklârungsversuche 
Olshausens  nicht  gefolgt  ist,  obgleich  auch  er  nicht  das  fragliche 
Sere  aus  der  Verwandtschaft  der  n"b  und  X"b  ableitet,  vergl. 
§  292:  „In  allen  abgeleiteten  Stammen  haben  die  consonan- 
tischen  Endungen  stets  ê  vor  sich.  Der  Grund  liegt  in  einer 
auch  sonst  dem  K  eigenen  Vorliebe  fur  den  e-Laut".  Dass 
dièse  Begrtlndung  nicht  Stich  hait,  glaube  ich  beim  Qal  S.  606  f. 
nachgewiesen  zu  haben.  —  Stade  sagt  beim  Niqtal  §  437,  a: 
JEs  haben  die  K"b  auch  hier  Sêrê'',  nâmlich  wie  im  Hiqtil  § 
433,  a.  e  und  im  Qittel  §  429,  b,  Anm.,  und  dièse  habe  ich 
unten  S.  616  beim  Qittel  besprochen. 


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gl4        ^-  Haapttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

Einzelheiten:  Das  einzige  Beispiel  Yon  Per£  consecu- 
tivum,  welches  Bô.  §  974,  3  auflf&hrt  ('^nKM?'!  Jer.  29,  14), 
hat  also  den  Ton  auf  der  Vorletzten  behalten.  —  Ueber  die 
Lesart  ni}np:n  (und  aie  wurde  gerufen)  EstL  2,  14  gilt  das- 
jenige,  was  oben  S.  189  ûber  die  Form  aus  Ruth  2,  2.  7  aos- 
einandergesetzt  ist;  vgl.  die  andem  Formen  S.  284  f.  301  £  — 
^*Kfi*i:i  (und  sie  wurden  heikam  gemacht)  Hes.  47,  8;  Trieb 
2,  b;  Uber  dia  Aussprache  achon  S.  120.  —  H^blSK  (ich  will 
mich  ftillen)  Hes.  26,  2  ist  das  einzige  Beispiel  von  Cohortativ 
Ni.,  welches  vom  einfach  schwachen  K"b  existirt.  —  Die  Yerba 
mit  anlautendem  "1  haben  bei  den  Formen  des  Imperfect'- 
stammes  Ersatzdehnung,  vgL  KÇ'IX')  (so  werde  ich  geheilt)  Jr. 
17,  14  etc.;  Inf.  KCnri  5  M  28,  27. 

n"b- Analogie:  nKbW  (es  ist  wunderbarlich)  Ps,  118,23;  ïr'b,b 
und  zwar  Nachahmung  der  alten  unverlângerten  3.  sg.  tin.  — 
Jinç*!:  (sie  ist  geheilt)  Jer.  51,  9  in  kleiner  Pausa;  rf%  c.  — 
îinxbç:  (sie  war  ausserordentlich)  2  Sm.  1,  26;  rf'b,  d;  denn  es 
ist  die  Endung  an  das  Verb  K"b  nur  âusserlich  angefugt; 
vgl.  Genaueres  unten  S.  624  f.  ttber  Jos.  6,  17.  —  '^n'^bM  (ich  bin 
wunderbarlich  gemacht)  Ps.  139,  14;  n"b,  a.  -r  '^a'^tiO?  Hi.  18,  3 
und  !^3'^bfcD  2  M  33,  16,  n"b,  c.  —  ï^Bn^l  (und  sie  wurden  heil- 
sam,  gesund  gemacht)  2  Kg.  2,  22;  n"b,  c.  —  rn^israpi  (sie 
werden  gefunden  werden)  Jr.  50,  20;  rt"b,  d.  —  ntnn  geheilt 
werden)  Jr.  19,  11;  rt"b,  a. 


4.  Qittel. 

Perf. 

Impf. 

^Imp. 

InfiF. 

Ptc. 

K^^ 

«?^? 

K^^ 

^^'^ 

Ksrtf 

T    :     • 

^xsf^n 

^KSftt 

^2Z^ 

nicsrtt 

nsxsrçn 

n:x2:ti 

Wir  haben  nunraehr  gesehen,  dass  Uber  den  Vocal  e  vor 
den  consonantischen  Perfectafformativen  in  den  Yerbalstâmmen 
ausser  Qal  1)  bei  Qimchi,  Buxtorf,  Bickell  sich  keine  ausdrûck- 
liche  Erorterung  findet.  Und  es  ist  hinzuzuftigen,  dass  auch 
Land  beim  Piel  und  Hiphil  §  219,  c.  228,  e  die  blosse  Th&tsache 
constatirt.  2)  Gesenius  und  Bottcher  haben  das  e  bei  alleu 
Yerbalstâmmen,  Ewald  wenigstens  beimNiqtal,  aus  Nachahmung 
der  n"b  erklârt.  3)  Ewald  sagt  §  195,  a:  „Yon  wurzeln  K'^ 
erscheint  nach  §  75,  b  statt  a  sogleich  <?,   HK'nj  intrans.  Qal, 


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Qittel  der  «"V.   §  42,  4.  615 

ar^tat?  Piel";    §  75,  b  sagt  er  nun:    „Wo  in  der  tonsylbe  à 
bloss  des  tones  wegen  fur  ë  aufkommt,  da  verlangerfc  sich  bei 
^en  tji*'b  das  ursprûngliche  ë  folgerichtig  gleich  in  6,  ohne  dass 
jene  umwandelung  des  lautes  [ë  in  à]  hier  veranlassung  batte, 
vgl.  ausser    «■)*;«    von  K")^  (aber  133  von  113)  noch  tiKiap  = 
FûTû".    Da  zeigt  es  sich,  wie  unrichtig  Ewald  vom  vorliegen- 
den  hebr.  Lautbestande   ans    die  Erklârung  sucht.     Er  meint 
-also,  blDp  hâtte  vor  Consonantafformativen   rjbtçj?  etc.  werden 
mOssen,  und  bloss  des  Accentes  wegen  sei  ribûp  etc.  entstanden; 
anstatt  dass  er  in  dem  Pathach  der  letztgenannten  Form  den 
ursprûnglichen   (arab.)  Vocal  der  Form  erkennt.    Ist  nun  die 
Vorstellung  Ewalds  von  einem  zu  erwartenden  riblDp  unrichtig, 
so  kann  auch  das  Sere  in  riKit^  nicht  als  Dehnung  des  ë  be- 
trachtet  werden.     In  riXlJ,    «"!';•  ist  tiberdiess  ein   t  in  regel- 
rechter  Weise    zerdrtickt    und    gedehnt.     4)  MûUer    geht  bei 
nxstt  richtig  von  r|iÇS"a  aus,  aber  er  fiihrt  das  e  auf  Vorliebe 
des  K  flir  e  zurûck.    Ebenso  richtig  gehen  Andere  von  riK^lû 
mit  hamzirtem  (nichtquiescirendem)  K  aus,  aber  auch  ihre  Ab- 
leitung  des  e  ist  unrichtig.    Nâmlich   Olsh.   meint  §  246,  b, 
dass  bei  diesen  Verben  ausnahmsweise  das  ê  der  3.  pers.  Pfi. 
auch  in  der  2.  und  1.   erscheine.    Also  um  die  K''b  aus  ihnen 
allein  zu  erklaren,  geht  man  von  dem  Grundsatz  ab,  dass  jede 
«inzelne  sprachliche  Form  aus  ihrem  eigenen  Typus  zu  erklaren 
ist,  also    titX&'O    aus    nbtdp,    vgl.  die   ausfUhrIiche   Erorterung 
dièses    Satzes    in    meinen    Aethiopischen    Studien    S.  83—86. 
Kautzsch    stimmt    Olsh.    bei,    indem    er  §  74,  2,    Anm.    sagt: 
^as  ê  der  Perfectformen  in  Piel,  Hi.  und  Hithp.  lâsst  sich  auf 
ein  zu   Grunde  liegendes  t  zurtickfdhren  (wie  die  gewôhnliche 
3.  pers.  sing.  dieser  Gonjugationen),  mag  dasselbe    immerhin 
>erst  aus  ursprûnglichem  a  verdûnnt  sein".    Er  meint  also,  das 
zweite  a  vom  arabischen  qdttala  habe  sich  zu  i  verdfinnt  und 
dièses  sei  zu  ê  geworden.    Dagegen  ist  im  voraus  zu  bemerken, 
dass    ich    dièse    Erklârung  des  ê  von  btsp  aus    unmotivirtem 
Uebergang  des  ursprllnglichen  a  in  i  oben  S.   187  f.  und  S. 
207  f.  durch  die  Herleitung  des   ë  unmittelbar   aus  imâlirtem 
^  zu  vermeiden  gesucht  habe.     Sodann  ist  festzuhalten,  dass 
dieser  Uebergang  des  arabischen  à  (a)  in  hebrâisches  ë  beim 
regelmâssigen  Verb  nur  in  der  3.  sing.  masc.  Statt  fand;    in 
der  2.  und  1.  Pers.  aber  das  regelmâssige  Verb  immer  wegen 
der  folgenden  Doppelconsonanz   das   ursprûngliche  à  bewahrt 


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616         II.  Haupttheil:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Verbum. 

hat.  Von  dieser  Gewohnheit,  die  2.  und  1.  Pers.  nach  deren 
eigenen  Bedingungen  [nâmlich  der  dem  Vocal  folgenden  Dop- 
pelconsonanz]  entstehen  zu  lassen,  soll  nun  die  Sprache  hier 
bei  den  K"b  abgewichen  sein.  Das  ist  nicht  annehmbar.  Viel- 
mehr  ist  dièses  ë  aus  der  Verwandtschaft  der  St"b  mit  der  n^'b 
abzuleiten.  —  Und  Stade  bat  dafftr  einen  neuen  Grund  ge* 
bracht  §  429,  b;  vgl.  „Man  kônnte  meinen,  dièses  ê  sei  aus 
imperfectischem  i  entstanden  [Stade  leitet,  wie  oben  S.  208 
angedeutet  ist,  den  Vocal  der  Stammsilbe  im  Perfect  des  Qi.,^ 
Hitbq.,  Hi.  aus  dem  arab.  Imperfectab  §  154,  b;  159,  b;  163,  b]. 
Doch  folgen  hier  die  K"b  vielleicht  nur  der  Analogie  der  Tfb, 
welche  hier  fruher  ê  hatten,  aus  welchem  erst  î  entstand. 
HierfUr  diirfte  auch  sprechen,  dass  nach  Waw  consecutivum 
der  Ton  rûckt  (tlKSiaîi),  wie  bei  den  n"b,  wâhrend  es  bei  den 
intransitiven  einfachen  [=  Qal-]Stammen  nicht  geschieht**.  Er 
meint  mit  den  letzten  Worten  Fonnen,  wie  Di^blD,  deren  ê 
thatsachlich  aus  ï  geworden  und  so  schwer  ist,  dass  es  hinter 
*1  consecutivum  nicht  den  Accent  an  die  letzte  Silbe  abgegeben 
hai  Dagegen  das  ë  im  Qi.  der  X^'b  hat  beim  1  consecutivum 
immer  den  Accent  auf  die  letzte  Silbe  rticken  lassen,  vergl. 
t)và^^  (und  du  soUst  fûllen)  2  M  28,  41  etc.;  '^nsbtt'l  1  Kg. 
1,  14  etc.  (Bô.  §  974,  3). 

KSjJ  (eifern)  1  Kg.  19,  10.  14  sowie  OTT  (heilen  lassen) 
2  M  21,  19  sind  das  3.  und  4.  Beispiel  (vgl.  S.  432  [Ps.  118,  18] 
und  S.  589  [Ps.  40,  2]),  in  denen  der  Inf.  absol.  Qi.  nicht  ^ 
sondern  o  hat.  —  Bei  mittlerem  1  immer  Ersatzdehuung: 
riX'iSïl  (und  schneide,  haue  nieder!)  Jos.  17,  15.  18;  Imp.  tni 
(haue  ein,  grabe  ein!)  Hes.  21,  24;  Inf.  absol.  als  Fortsetzung 
des  Perf.  consecutivum  xnnï^  (und  sie  hauen  nieder!)  23,  47. 

«S'îT  (zermalmen)  Ps.  143,  3  und  vfyû  Jr.  51,  34  neben  18 
Mal  V^)iû  2  M  35,  35  etc.  Man  kann  zweifelhaft  sein,  ob  man 
darin  Beispiele  von  dem  ursprûnglichen  a  der  zweiten  Stamm- 
silbe, welches  auch  beim  starken  Verb  sich  ôfter  zeigt,  oder 
n"b- Analogie,  b  sehen  soll.  Die  erstere  Ansicht  ist  die  zu- 
erst  berechtigte,  hat  aber  keinen  Vertreter  gefunden;  die 
letztere  Aufifassung  bei  Qimchi  124,  b:  „Und  es  treten  mit 
Qames  nach  Art  der  n-besitzer  auf:  [nun  nennt  er  auch  die 
beiden  Beispiele  vom  einfach  schwachen  K"b  mit];  und  Rabbi 
Jacob  ben  Eleasar  schrieb  S^'û  [Jr.  51,  34]  mit  Sere;  aber  wir 
haben   es  mit   Qames  in    allen   correcten  Bûchem  gefunden''; 


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Quttal  der  ^"V.  §  42,  5.  617 

Buxtorf,  Thés.  p.  241;  Ges.  Lgb.  S.  418;  Ew.  §  121,  a  (nur 
dass  er  von  Uebergang  zwischen  n"b  und  K"b  in  umgedrehter 
Weise  spricht);  Olsh.  §  246,  b;  Bô.  II.  S.  422;  Ges.-Kautzsch 
§  75,  Anm.  21,  a;  MtiUer  §  294,  s;  Stade  §  143,  e,  1,  â.  — 
''riKÇn  (ich  habe  heilsam  gemacht)  2  Kg.  2,  21;  ?l"b,  b;  ebenso 
î^rxçn  Jer.  51,  9  (wir  haben  geheilt);  —  rk'Ç'^  Hi.  8,  21; 
Tt'b,  a:  —  «rû';'  (er  schlttrft  =  rafft  weg   [den  Êrdboden])  Hi. 

39,  24;  n"b,  b;  —  ï^BTI  (und  sie  heilten)  Jer.  8,  11;  ït'b  c;  — 
rK!s>Ç  (flillen)  2  M  31,  5;  35,  33;  ït'b,  b;  oder  n'iX^tt  Dn.  9,  2? 
1  CÏir.  29,  5;  2  Chr.  36,  21;  n"b,  d;  nKÇ  (eifern)  2  Sm. 
21,  2;  n"b,  b. 

5.  Quttal. 

Perf.  Impf.  Imp.  Infif.  Ptc. 

nKs-a  '^KStrn  (tint) 

Eine  consonantisch  afformirte  Form  des  Perf.  Qu.  kommt 
nicht  vor,  und  vom  Hoq.  nur  eine  einzige  von  einem  zweifach 
scbvrachen  Zeitworte:    nrxsn  (du  bist  gebracht  worden)  Hes. 

40,  4.  Dièse  zeigt  nun  vor  dem  Consonantaiformativ  ein  â  und 
nicht  ê.  Daraus  zieht  Bôttcher  II.  S.  418  den  Schluss,  dass 
die  beiden  rein  passiven  Conjugationen  Qu.  und  Ho.  vor  den 
ConsonantafFormativen  den  Vocal  a  bewahrt  hâtten.  Aber  aus 
dieser  Form  von  K*^2l  lâsst  sich  kein  Schluss  ziehen,  weil  dièse» 
seine  Vocale  nach  seiner  Hauptanalogie  ^^p  und  nicht  nach 
seiner  Nebènanalogie  XW  gebildet  hat,  wie  KS^  sich  haupt- 
sachlich  nach  n©^  (vgl.  «S*))  gerichtet  und  nur  in  zweiter 
Linie  (vergl.  Kî^l  mit  Stfjï5)  durch  das  Quiesciren  des  â(  seine 
Bildung  hat  beeinflussen  lassen.  Also  nicht  richtig  hat  Bôtt- 
cher in  seinenf  Paradigma  z.  B.  tiiCSria  punctirt.  Dagegen  Ges. 
Lgb.  S.  412  (mit  Berufung  auf  die  ^rC'b);  Ew.  S.  7  (ohne  Be- 
grûndung  in  §  195);  Land  im  angehângten  Paradigma  (ohne 
Begrthidung  in  §  223.  233)  und  Kautzsch,  der  das  Vorkommen 
jener  einzigen  Form  Hes.  40,  4  in  §  74,  2,  Anm.  erwâhnt^ 
haben  richtig  im  Perf.  Qu.  und  Ho.  vor  den  Consonantaffor- 
mativen  ein  aus  der  Analogie  von  Tï^Stt?  sich  ergebendes  e 
gesetzt,  wenn  auch  der  letztgenannte  Gelehrte  ebenfalls  keine 
Begrûndung  giebt.    MtiUer  hat  die  Perfectformen  Pu.  und  Ho* 

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618         IL  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

mit  Consonantaffbrmativen  in  den  nachgelieferten  Paradigmen 
weggelassen. 

Mit  mittlerem  i  Ersatzdehnung:  vrp  (es  ist  gerufen  worden) 
Jes.  48,  8;  58,  12;  61,  3;  62,  2;  65,  1  und  Ptc.  48,  12;  ausser 
dem  Deuterojesaja  nur  noch  Hes.  10,  13; 


6.  Hithqattel. 

Perf.              Impf. 

Imp. 

Inff. 

Ptc. 

KStinn          «sç^n*: 

É^sTarn 

«a^f?rf 

X3?rr^ 

nKîf^nn        •^Ksçtsnn 

•^Kaftinrr 

«açTann 

r^s-ann      nîKsiarn 

n2«sttnn 

In  î^K??*^  (sie  werden  zermalmt)  Hi.  5,  4;  34,  25  zeigt  sich 
Assimilation  des  r  ;  liberdiess  fur  'Tl  Ben  Aschers  sprach  Ben 
Naphtali  '-T-^V,  vgl.  Baer  z.  St.;  oben'S.  302  (1  M  27,  28);  S.  419 
(Hi.  29,  21).  —  Dieselbe  Assimilation  ist  in  fitiafâ^  (er  verun- 
reinigt  sich)  3  M  21,  1  etc.  Ueber  das  Qames,  welches  sich  in 
dieser  Form,  wie  in  xbçrPi  (du  wirst  dich  wunderbar  erweisen) 
Hi.  10,  16,  ausser  Pausa  zeigt,  kann  wieder  eine  doppelte 
Meinung  sein:  a)  es  ist  dasjenige  ursprûngliche  a,  das  ans  auch 
beim  starken  Yerb  in  der  letzten  Stammsilbe  ôfker  enigegen 
tritt;  b)  es  beruht  auf  n"> Analogie,  b;  vgl.  dieselbe  Frage 
oben  S.  016  beim  Qi.  Hier  ist  nun  die  Entscheidang  der  Ge- 
lehrten  anders  als  oben  beim  QL;  weil  beim  starken  Verb  das 
a  in  der  letzten  Stammsilbe  des  Hithqa.  sich  ôfter  zeigt,  als 
in  der  des  Qi.  Namlich  die  erstere  Ansicht  haben  gebilligt 
(Qimchi  68;  WB.  s.  vv.;  Ges.  Lgb.  S.  418;  Mtiller  §  294,  t 
sprechen  nicht  îiber  das  Qames  dieser  Pormen)  Ew.  §  141,  c: 
Olshausen  §  269,  c;  Bottcher  H.  S.  420;  Stade  §  501,  a- 
Wenn  ich  schon  oben  beim  Qittel  die  erstere  Ansicht  fiir 
richtiger  zu  erklaren  geneigt  war,  so  bin  ich  hier  um  so 
mehr  flir  dieselbe;  also  hier  in  Uebereinstimmung  mit  den 
Andem. 

Huthqattal:  HKlSûn  (sie  ist  verunreinigt)  5  M  24,  4 
in  kleiner  Pausa;  liberdiess  mit  Assimilation  des  r.  Dièses 
ist  die  erste  Form  dièses  Passivstammes,  welche  uns  seit  § 
25,  8  (S.  199)  begegnet,  und  sie  ist  vom  schwachen  Verb  ûber- 
haupt  die  einzige.  Qimchi  hat  dièse  Formen  Mikhlol  67,  a  ver- 
zeichnet  und  als  Zusammensetzungen  ans  Ho.  und  Hithq.  be- 
irachtet;  „und  es  ist  nicht  fremdartig,  wie  Viele  gedacht  haben''. 


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Hithqattel;  Hnthqattal;  Hiqtil  der  m"^.  §  42,  6.  7.  619 

7.  Hiqtil. 


Perf. 

Impf. 

Imp. 

Inff. 

Ptc. 

«■^Mn 

K^^M? 

«?^rf 

«•^wn 

K'^Mtt 

nK'ïMn 

•^K^^Mn 

^^'^t'on 

KSttn 

nKS-an 

n?«wr3 

n^v^tnr: 

Vom  einfach  schwachen  K"b  kommt  das  Perf.  consecu- 
tivum,  wie  beim  Qu.  und  Hithqa.,  so  auch  beim  Hiq.  nicht 
Tor;  vom  doppelt  schwachen  Verb  hat  es  mit  éiner  Ausnahme 
4en  Accent  auf  die  letzte  Silbe  geschoben;  vgl.  unten  S.  641 
—  fcWir)  (sie  lasse  grûnen,  sprossen)  1  M  1,  11  nicht  wegen  des 
Metheg,  das  die  Masora  fordert  (J.  H.  Michaelis  und  Baer- 
Delitzsch  z.  Si)  erwâhnt  bei  Qimchi,  WB.  s.  v.,  Buxtorf, 
Thés.  p.  247;  Ges.  Lgb.;  erwâhnt  als  mit  schwebender  Silbe 
Tersehen  bei  Ew.  §  96,  a;  MûUer  §  294,  o  „mit  ungewohnlicher 
Silbenabtheilung";  —  aber  die  Ursache  des  Metheg  und  der 
schwebenden  Silbe  hat  Olsh.  §  257,  d  angegeben:  „es  wird 
die  dem  Ohre  nicht  angenehme  unmittelbare  Verbindung  von 
d  und  é  vermieden";  und  so  auch  Bô.  L  S.  133  «z[um]  Unt[er- 
schied]  vom  barbarischen  dsch^*", 

i^btïTl  (und  er  wird  ausserordentlich  machen)  5  M  28,  59; 
n"b-Analogie,  b.  —  ?in''S'an  (ich  habe  dich  gelangen  lassen) 
2  Sm.  3,  8;  rT'b,  c.  —  nsp?  (eifererregend)  Hes.  8,  3.  So 
das  Targum  „Eiferbild  der  zum  Zorn  Reizenden  =  •J'^Tâl^l", 
und  nur  so  gefasst  giebt  der  Zusatz  als  Erklârung  des  „Èifer- 
bildes"  einen  ungezwungenen  Sinn.  So  Raschi  z.  St.;  Qimchi, 
WB.  s.  V.  und  im  Commentar  z.  St.  „Es  geht  nach  Art  der 
n"b,  nach  der  Analogie  von  î^'^àte'a  [Hi.  12,  23,  vgl.  mein  Ur- 
iheil  tiber  ^iw  oben  S.  524],  und  die  Deutung  davon  ist,  dass 
das  Bild  Gott  zum  Eifer  anreizt,  indem  es  in  seinem  Hause 
ist,  an  dem  Ort,  wo  seine  Ehre  wohnt,  wie  er  gesagt  hat  [5  M 
32,  21]:  Sie  haben  mich  eifem  gemacht  gegen  etwas  das  nicht 
Oott  ist".  So  Olsh.  §  258,  a  ^vielleicht**  ;  Bô.  II.  S.  422;  Mûhlau- 
Volck  s.  V.  —  Die  Uebersetzung  der  LXX:  tov  xzœnsvov  ist 
bedeutungslos,  und  auch  die  AuiBFassung  von  Ges.  Thés.  „welches 
zum  Verkauf  brachte,  nâmlich  die  Israeliten"  wâre  ein  sehr 
fern  liegendes  Wortspiel,  wenn  sich  auch  die  Bedeutung 
„kaufen  lassen  =  verkaufen"  fUr  njpïl  hier  Hes.  8,  3  [Zach.  13,  5 
ist  diess  unmoglich;  vgl.  Kôhler  z.  St.]  aufstellen  liesse.    Hier 


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8.  Hoqtal. 

Perf. 

Impf. 

MSttn 

T    :    T 

KSr: 

nxsipn 

•    s     :     T 

nïçs7?rt 

n3«mn 

Inffi 

Ptc. 

sran 

T     :    T 

■     «S^*!? 

8«n 

620         ^^'  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbnin. 

wâre   dann   n^p^n  indirect -causativ;    aber  Zach.    13,  5   direct- 
causativ  gebraucht  (=  das  Kaufen  voUbringen). 


Imp. 


Wie  schon  beim  Quttal  erwâhnt  ist,  kommt  vom  Perfect 
Ho.  nur  die  eine  Form  nriicnn  vor.  Da  steht  das  Qibbus  fiir 
Schureq,  welches  die  andem  Form  en  dièses  Verba  zeigen: 
^Titl  (er  ist  gebracht  worden)  etc.  Und  dièses  û  ist  ganz  selbst- 
verstândlich,  weil  das  Verb  X"^!!  nach  ûlp  geht,  also  das  Hoq. 
npï^n  gebildet  werden  musste.  Folglich  war  aus  dieser  Fonn 
nicht  zu  entnehmen,  dass  das  Hoq.  aller  Verba  i{"b  das  ursprûng- 
liche  u  hinter  Tt  besessen  habe.  Daher  ist  es  ganz  richtig,  dass 
Buxtorf,  Thés.  p.  247;  Ewald  im  Paradigma  S.  7;  Sefifer  S.  359; 
Ntigelsbach;  Millier  §  294  und  in  den  Paradigmen;  Hollenberg, 
Hbr.  Schulbuch  (1880)  auf  S.  79  im  Gegensatz  zu  Ges.  Lgb. 
S.  416;  Ges.-Kautzsch  S.  1^55;  Bô.  H.  Tabelle  XLI;  GelbeS.  141; 
Land,  Tabelle  VII  die  Formen  mit  o  schreiben.  Neben  fio  etc. 
kann  und  wird  allerdings  auch  Au  etc.  gesprochen  worden  sein» 
weil  dièses  ja  beim  starken  Verb  oft  vorkommt,  vgl.  S.  21.% 
und  insofern  ist  es  richtig,  wenn  Seffer,  Elementarbuch  §  52 
hinter  ho  ein  hu  in  Klammer  setzt;  nur  nicht  etwa  aus  jener 
Form  Hes.  40,  4  ist  ein  solches  hu  zu  entnehmen.  —  Dass  die 
Form  Hes.  40,  4  auch  nicht  gegen  die  Ansetzung  des  ë  Tor 
den  Consonantafiformativen  Perfecti  zu  verwenden  ist,  habe  ich 
schon  S.  617  beim  Qu.  auseinandergesetzt. 

9.  Vor  Suffixen. 

Beim  Antreten  von  Suffizen  wird  das  am  Wortende  stehende 
K  silbenanlautend  und  erhâlt  vor  Tf,  QD,  ^D  ein  Chateph^Pathach, 
also  '^?«M,  ?i»?W  nach  5  M  1,  31  etc.  —  Ob  dabei  das  Qames 
dasselbe  ist,  wie  in  ?ïi?tjp5,  oder  die  beharrende  Wirkung  der 
frtiheren  Quiescirung  des  K,  kann  nicht  ganz  ausgemacht  werden, 
weil  wir  Formen  mit  CD  und  "JD  nicht  besitzen,  also  auch  nicht 
wissen  kônnen,  ob  sie  mit  Pathach  oder  mit  Qames  vor  K  ge- 
sprochen wurden:  ob  t3DXS^,  oder  CDSÇîtt.  Wegen  DDKn'iti  (die 


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Hoqtal;  SafHxe  an  m"^.  §  42,  8.  9.  621 

Furcht  vor  euch)  1  M  9,  2  von  vn^'Q  ist  aber  das  erstere  so 
gut  wie  sicher,  dann  ist  also  die  erstere  Aiiffassung  tiber  das 
Qames  von  ?iXM  die  richtige.  —  -jsnp  (er  bat  dich  [fin.]  ge- 
rufen)  Jes.  54,  6  ist  der  andere  von  den  beiden  Fallen,  wo  •[ 
den  Vocalstammauslaut  a  vor  sich  bat;  vgl.  S.  218.  278.  — 
',n«np  (es  trifft  ihn)  1  M  42,  38;  Qimchi  126,  b.  Dièses  ist  die 
dritte  Perfectform  mit  ahu  (S.  297  und  509,  Z.  2  v.  u.);  nâm- 
lich  abgesehen  von  den  n"b  S.  543. 

Imperfect:  Bemerke  z.  B.  rfâîJS'a'J  (er  wird  dich  finden) 
1  Kg.  18,  10.  —  'i^lï?'?  (man  wird  ibn  nennen)  Jr.  23,  6,  Qimchi 
35,  a;  ganz  auffallend  wegen  des  Mangels  von  a  in  der  Stamm- 
silbe;  zugleich  die  letzte  von  den  wenigen  Imperfectformen  mit 
Perfectsuffix  (S.  224.  253.  545  f.  574).  —  Das  Perfectsuffix  in 
n«M^!  1  M  16,  7;  1  Chr.  20,  2  ist  nicht  auflfallend,  weil  es  in 
vielen  Fallen  an  Impf.  und  Imp.  vorkommt;  S.  224.  —  ''??25^1î?'? 
(sie  rufen  mich)  und  '^??î*W'J  (sie  finden  mich)  Spr.  1,  28  mit 
dem  alten  un  (S.  222  f.);  Qimchi  35,  b,  woraus  ich  noch  das 
oben  S.  297  unerwâhnt  gebliebene  îlî'inaTÇ'J  Ps.  63,  4  (laudabunt 
te)  nachtrage;  ebenso  rtr'iijîS'a'j  Jr.  2,  24;  aber  gegen  die  Ge- 
wohnheit  steht  dièses  un  mit  dem  Vocalstammauslaut  in  '^^l^i^^lt? 
(ihr  zermalmet  mich)  Hi.  19,  2  (ûberdiess  mit  Syncope  des  K; 
Qimchi,  WB.  s.  v.  „mit  Quiescirung  des  K";  J.  H.  Michaelis 
und  Baer-Delitzschz.St.);  jedenfalls  in  Nachahmung  derEndung 
anni.  Trotzdem  ist  das  erste  5  (nicht  das  zweite)  dageschirt, 
w^ie  Michaelis  bemerkt  „Nun  prius  geminant  per  Dag.  [codices] 
2.  3.  4.  7.  8.  16",  und  desshalb  erscheint  auch  die  Form  mit 
Qibbus  unter  D  geschrieben. 

Infinitiv.  DDïÇ|^  (euer  Finden)  1  M  32,  20.  Ges.  Lgb. 
S.  347  verglich  die  Form  mit  n'^n^fH  (oben  S.  250)  etc,  indem 
er  meinte,  dass  das  o  der  eigentlich  zu  erwartenden  Form  DDXM 
vor  dem  t  gedehnt  und  daher  dièses  ein  Chateph  erhalten 
habe,  und  die  Dehnung,  meinte  er,  sei  durch  die  Plenarschrei- 
bung  des  o,  welche  sich  noch  in  einigen  Codices  finde,  veran- 
lasst  worden.  So  auch  Mtihlau-Volck  im  analyt.  Anhang,  indem 
sie  îlbçh  (vgl.  oben  §  41,  5,  a)  vergleichen;  ebenso  Millier 
§  294,  f  durch  Verweisung  auf  §  133,  b.  Da  batte  also  S  den 
Anstossgegeben;  diess  lâsst  sich  nicht  wahrscheinlich  machen.  -^ 
Ew.  §  63,  a  hat  nichts  zur  Erklârung  bemerkt;  ebensowenig 
Olsh.  §  160,  b.  —  Bô.  I.  S.  222  will  umgedreht  die  Form  vom 
Ende  herein  wesentlich  vom  K  aus  erklâren;    vgl.:  „Dicht  vor 


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622         H.  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Pausa  ist  bei  dem  schwachen  2<  mit  dem  ûberlegenen  o  vor 
sich  der  lose  Silbenschluss  noch  mehr  aufgelockert,  das  .  médium 
vor  _ ,  statt  auszufallen,  wie  sonst  zu  _  geworden,  und  danach 
das  0  vorher,  die  oflFene  Silbe  mit  Nebenton  zurQckgewichen, 
zu  Cholem  verlângert".  Das  i(  erwâhnte  schon  Qimchi  32,  b 
als  Erklârungsgrund:  „Und  es  kommt  das  Wort  "û  vor,  was 
gegen  die  Gewohnheit  ist,  welcbes  sein  sollte  DOKM,  wie  CDT&Ô 
5  M  5,  20,  und  es  tritt  so  auf,  um  beim  K  Verbreiterang  zu 
schaffen  und  das  Wort  zu  zieren  [eine  bei  Qimchi  beliebte 
Zufluchtsclausel]";  WB.  s.  v.  „es  ist  gedehnt  seine  Aussprache,. 
um  beim  K  Erweiterung  zu  bewirken".  Das  scheint  mir  rich- 
tiger,  als  die  Erklârung  von  Gesenius;  vgl.  noch  die  Form 
unten  S.  627  aus  Hes.  25,  6.  Dass  Buxtorf  die  Dehnung  des 
0  im  allgemeinen  „facilioris  pronunciationis  causâ'^  hat  ent- 
stehen  lassen,  ist  schon  oben  S.  492  erwahnt  worden.  Ges.- 
Kautzsch  und  Stade  haben  die  Form  nicht. 

Niqtal.  ?|SÇ'^ân  (dein  Geschaffenwerden)  Hes.  28,  13  und 
in  Pausa  ?[î$'!Ûîi  v.  15;  vgl.  oben  S.  218,  letzte  Zeile  v.  il 

Qittel:'  DD^'QÇ  (euer  Verunreinigen)  3  M  18,  28.  Da  hat 
also  das  K,  wie  eine  andere  Gutturalis  (vgl.  S.  297,  Qittel), 
anstatt  des  Segol  das  homorgane  a  vor  sich  erklingen  lassen. 

10.  a^'b  mit  zwei  schwachen  Consonanten. 

a)  Verba  primae  gutturalis  und  K"b.  Es  sind  im  wesent- 
lichen  nur  folgende  zwei:  K^n  verstecken  und  ïCûH  sich  ver- 
fehlen,  sîindigen. 

Qal.  Perfect.  n«t3n  viermal  3  M  5,  15  etc.  Auch  nKcm 
îITQ?  2  M  5,  16  soU,  wie  es  dasteht,  die  3.  sg.  fem.  sein  nach 
n"b- Analogie,  b  und  zwar  Nachahmung  der  unverlângerten 
Formen  der  3.  sg.  fem.;  oben  S.  611.  Darûber,  dass  die  Form 
im  Unterschied  von  der  gleichlautenden  2.  sg.  fera,  richtig  ohne 
Schewa  unter  dem  r  geschrieben  wird,  siehe  oben  S.  611.  Was 
Qimchi  124,  b  ûber  die  Form  gesagt  hat,  ist  schon  oben  S.  611 
erwahnt.  Im  WB.  s.  v.  sagt  er  „Mit  Vertauschung  des  n  femi- 
nini  mit  n  und  Raphirung  [hier  =fc=  Quiescirung,  Syncope]  des 
K".  —  Bei  der  Frage,  ob  dièse  Form  ursprtinglich  beabsichtigt 
war,  kommt  es  zunâchst  darauf  an,  ob  U^  auch  genus  femininum 
hat.  Diess  hat  Ges.  Lgb.,  obgleich  er  S.  417  gesagt  hatte 
„zweifelhaft  ist  'n  2  M  5,  16**,  doch  S.  718  f.  zugegeben,  und 
so  auch  im  Thés.  s.  v.  «ûH  und  s.  v.  DJ?  „m.  rarius  f.  (et  col» 


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Verba  I.  gutt.  und  k"V.    §  42,  10,  a.  625' 

lect.)  Ex.  5,  16;  Jud.  18,  7;  Jr.  8,  5  (quae  quidem  tria  exemplar 
satis  se  invicem  confirmant)";  ebenso  Ew.  §  174,  b;  Bô.  I.  S.  444. 
450,  indem  er  an  den  drei  Stellen  das  Wort  als  „Vôlkchen 
d.  h.  armes,  kleines,  leidiges  Volkchen''  fasst;  Mtihlau-Volck  s.  v. 
,.selten  £,  z.  B.  2  M  5,  16;  Richt.  18,  7".  Mir  scheint  aber 
zwar  nicht  mit  Olsh.  S.  223  gesagt  werden  zu  kônnen,  dass  an 
allen  drei  Stellen  der  Text  zweifelhaft  sei;  aber  mir  scheint^ 
wie  schon  Ges.  Lgb.  S.  718,  Anm.  angab,  Ei.  18,  7  das  riSTÇi'^ 
auf  ©^5  bezogen  zu  sein,  und  ebenso  ist  Jr.  8,  5  das  nilittJ 
(abtrûnnig  ist)  durcW  die  Apposition  DbttiïT)'^  veranlàsst.  Darum 
scheint  mir  auch  2  M  5,  16  nicht  W  als  Subject  vom  Con- 
sonantentext  beabsichtigt  zu  sein.  Yielmehr  glaube  ich,  dass 
n:j  nur  zum  Subjecte  gemacht  worden  ist  (Trg.  prï'^b?  l^^îH) 
?pa?),  weil  das  Volk  des  angeredeten  Pharao  directer  sich  an 
dem  geschlagenen  Israël  (D'^Stt)  versiindigte,  als  Pharao  selbst. 
Also  scheint  mir  gemass  den  LXX  (âôixi^oeiç  ovv  rov  ?.anv  aov) 
rfitoni  beabsichtigt  zu  sein  und  Ubersetzt  werden  zu  mtissen 
„und  du  machst  zu  SUndem,  belâdst  mit  Schuld  dein  Volk''. 
Auch  Dillmann  z.  St.  zieht  die  Wendung  der  LXX  vor.  Man 
kann  auch,  um  eine  vorkommende  Bedeutung  von  Kton  anzu- 
wenden,  nach  3  M  6,  19;  9,  15;  2  Chr.  29,  24  (Ges.  Thés.)  ûber- 
setzen  „und  du  machst  dein  Volk  zum  Sundopfer*^  —  Jeden- 
faUs  aber  sind  die  Aegypter,  nicht  Israël  als  das  Volk  gemeint. 
Imperfect.     KOIT^  etc.   nach  p1T\\  was   das  Vocalzeichen 

•t  T  «r.*  r  —  ■fin' 

unter  n  anlangt;  immer  aber  mit  dem  e-laute. 

Imperativ.  In  ^^^n  (verstecke  dich  [m.]!)  Jes.  26,  20  liegt 
erstens  n"b -Analogie  vor  und  zweitens  beruht  die  Endung  î 
flir  e  auf  Aramaismus.  Bei  einem  Verb  rûïl  steht  die  Form 
bei  Qimchi,  WB.  s.  v.;  Ges.  Thés.  s.  v.;  Rôd.  im  Index  analyt.;. 
Mûhlau-Volck  s.  v.  Das  ist  nach  S.  325  oben  môglicherweise 
richtiger.  Ewald  §  224,  c  stellle  die  Form  wegen  des  i  mit 
Jr.  3,  6  und  18,  23  zusammen,  aber  dièse  Berufang  ist  oben 
S.  540  und  568  als  unrichtig  erwiesen.  Auf  Aramaismus  finde 
ich  zuerst  hingewiesen  bei  Olsh.  §  235,  e;  dann  bei  Bô.  II. 
S.  406.  Stade  §  592,  a  verweist  auf  §  143,  e  zurûck,  wo  von 
der  rr^b- Analogie  die  Rede  ist. 

Infinitivus  cstr.  KOn  2  M  9,  34  etc.  oder  auch  plene 
geschrieben  siûn  Ps.  39,  2  und  dann  mit  Ellipse  des  K  (Trieb 
2,  c)  iun  1  M  20,  6.  Auch  mit  Femininendung  nach  rï"b-Ana- 
logie,   b   nKtsn  (das  Sttndigen)  Hes.  33,  12.     Qimchi   125,  ar 

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($24        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

„Es  ist  geschrieben,  wie  die  K-besitzer,  und  gelesen,  wie  die 
n-besitzei". 

Particip  ^W;  Jes.  1,  4  und  zum  Theil  Pred.  9,  2;  sonst 
plene;  aber  Kûin  nach  li'b,  h  Jes.  65,  20,  oder  defective  Pred. 
8,  12  und  wieder  plene  9,  18. 

Niqtal.  Perfect.  K^n;  Ri.  9,  5  etc.  Auch  n^riy)  (n"b,  a)  = 
„und  versteckt  er  sich  [,  so  kann  er  es  nicht]"  Jr.  49,  10,  soll 
nach  den  Punctatoren  Perfects  ein  (Olsh.  S.  591),  nicht  Infinitiv, 
wie  Raschi  z.  St.  „und  er  sucht  sich  zu  verbergen";  Qimchi 
124,  a  „Inf.";  WB.  s.  v.  „Perf.  oder  Inf.«;  Buxtorf,  Thés.  p.  240 
und  Concordanz;  Ges.  Lgb.  §  108,  Anm.  10  und  Ew.  §  240,  d 
meinten  (vgl.  unten  S.  633  liber  2  Sm.  19,  43);  aber  wahr- 
scheinlich  ist  der  Consonantentext  als  Inf.  absolutus  zu  sprechen 
{Trg.  „wenn  er  sucht  sich  zu  verstecken";  LXX:  nçvfirjvat)  nan?; 
so  Graf  z.  St.;  Bô.  II.  S.  228.  So  wird  die  Construction  nattir- 
lich.  —  ïlïcanj  Jos.  10,  27,  ïl^ans  Hi  29,  8.  10  in  Pausa;  aber 
n^ans  1  M  31,  27;  1  Sm.  19, "if  Dnân:  Jos.  2,  16;  Trieb  2,  c. 
Was  den  verschiedenen  Vocal  des  5  anlangt,  so  vergleiche  die- 
selbe  Unentschiedenheit  der  Sprache  im  Festhalten  des  ursprQng- 
lichen  a  im  Perfect  Ni.  vor  n  oben  S.  521  f. 

Imperfect.  Krinn  etc.  Hi.  5,  21;  1  M  3,  10;  Jos.  10,  16; 
Am.  9,  3.  Infinitiv  xnnn  2  Chr.  18,  24,  auch  nnnn  1  Kg.  22,  25; 
2  Kg.  7,  12;  n"b,  a.  Particip  D'^Xân:  Jos.  10,  11,  aber  riKbrç 
(Entfemtes)  Mi  4,  7. 

Qittel.  i^fân  (siihnen;  als  Stindopfer  darbringen;  ent- 
fitindigen)  3  M  14,  52  etc.  etc.  —  Von  i^DnK  kommt  mit  Suf- 
fixum  einmal  eine  syncopirte  Form  vor  H|fânî|5  (ich  sûhnte  es) 
1  M  31,  39.  Man  kann  dièse  Form  auf  Trieb  2,  h  und  c  zurûck- 
flihren,  aber  auch  als  n"b-Analogie,  c  ansehen.  Qimchi  124,  b: 
„Es  fehlt  das  î<,  der  letzte  Stammbuchstabe". 

Quttal.     ^l^^n  (sie  mussten  sich  verstecken)  Hi.  24,  4. 

Hithqattel:  KSnnn  (sich  verstecken)  1  M  3,  8  etc.  — 
Ueber  Ktonn^  (sich  entsUndigen)  4  M  19,  12  f.  20  ausser  Pausa 
mit  Qames  vgL  oben  S.  618. 

Hiqtil  von  KSn  hat  immer  straflfen  Silbenschluss:  '^SK'^ann 
Jes.  49,  2  bei  Athnach;  îlK'^ann  (sie  hat  versteckt)  Jos.  6,  25. 
Die  Form  nnijânn  (sie  hat  versteckt)  v.  17  bei  Zaqeph  qaton 
ist  so  mit  Pathach  zu  schreiben  nach  der  Masora,  wie  aus- 
driicklich  schon  Qimchi  124,  b;  Ges.  Lgb.  §  78,  Anm.  8  gelehrt 

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Verba  I.  gutt.  und  «"î>.    §  42,  10,  a.  625 

hat,  was  aber,  wie  nicht  Buxtorf,  Thés.  p.  244,  so  nicht  die 
neueren  Grammatiker  (ausser  Olsh.  S.  449),  auch  nicht  MOhlau- 
Volck  im  analyt.  Anh.  anfgenommen,  und  jetzt  Delitzsch  erst 
wieder  in  der  Praefatio  zu  Baers  Kleinen  Propheten  (1878) 
pag.  III.  in  Erinnernng  gebracht  hat.  Stade  hat  Pathach  §  406,  a, 
Qames  §  143,  e.  In  dieser  Form  ist  die  Verlângerung  der 
Endung  der  3.  sg.  fm.  Pfi.,  welche  bei  den  îrf'b  Statt  hat,  bei 
dem  K"b  in  ausserlicher  Weise  nachgeahmt,  insofem  das  K 
nicht  dabei  syncopirt  worden  ist,  wie  es  doch  in  BetreflF  des  n 
geschieht.  Desshalb  haben  vrir  hier  ffb- Analogie,  d.  Qimchi 
124,  b:  „Und  es  kommt  das  Wort  'n  mit  zwei  Zeichen  des 
Pemîninen  vor,  wie  wir  geschrieben  haben  bei  nriR^Pt  [fol. 
110,  a,  vgl.  seine  dort  stehenden  Worte  unten  S.  646],  nnd 
ebenso  in  den  Nominibus  ntn3?1tD*>,  nD1t3?,  und  dort  haben  wir 
den  Grund  der  Doppeltheit  geschrieben.  Und  beim  Verlângem 
fVermehren]  der  Vocale  in  dem  Worte  Vl  wegen  der  Doppelt- 
heit {der  Pemîninendung],  kehrte  der  Vocal  des  n  zu  Schewa 
zurtick  [reducirte  sich],  um  Erleichterung  [der  Aussprache]  zu 
schaflFen,  denn  seine  Normalform  ist  mit  Chireq  nach  der  Ge- 
wohnheit  der  ^*\  und  das  M  von  'n  ist  mit  Pathach,  und  die 
Masora  darliber  lautet  „es  giebt  nicht  seines  gleichen";  und 
man  hat  das  K  mit  Pathach  punctirt,  wie  wenn  es  mit  dem  Kl, 
beim  Fabien  des  n,  gelautet  batte  D^atin  weg^n  des  erklingenden, 
zur  EiBcheinung  kommenden  Lautes,  welcher  hinter  dem  2( 
^steht]".  —  Bei  der  Erklarung  der  firaglichen  Form  kann  man 
nun  aber  nicht  mit  Qes.Lgb.  §78,  Anm.  8  ein  n  paragogicum  (wie 
das  n  locale)  angehângt  sein  lassen;  das  ist  sinnlos.  Man  kann 
auch  nicht  mit  Ew.  §  194,  a;  Bô.  IL  S.  422  f.  von  der  3.  sg.  fm. 
rK*if;  ausgehen,  weil  sonst  sich  die  MobiUtat  des  K  nicht  erklart. 
£s  ist  auch  eine  falsche  Wirkung  der  historischen  Erklârungs- 
weise,  wenn  Olsh.  §  255,  f,  Anm.  sagt,  das  ë  der  Stammsilbe 
gehe  auf  die  ursprQngliche  Bildung  des  Hi.  mit  .a  in  der  Stamm- 
silbe zurûck.  Denn  im  Perfect  des  Hi.  finden  wir  sonst  keinen 
solchen  RQckgang  auf  die  ursemitische  Form  haq{al;  kann 
derselbe  also  in  einer  Form  angenommen  werden,  welche  doch 
gewiss  einem  spâtem  Entwickelungsstadium  der  Sprache  an- 
gehort?  Man  kann  auch  nicht,  was  ich  erst  als  Erklarung  vor- 
schlagen  wollte,  sagen,  dass  vor  der  wuchtigen  Endung  sich 
das  t  der  Stammsilbe  zu  e  verkûrzt  habe;  vielmehr  wird  das 
Richtige  sein,  dass  das  aramâische  *>b:j^^  ^'^^  ^^°  Anlass  zu 

KOnigi  Lehrgflbftnde  d.  hêbr.  Spr.  40 


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626        n*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

der  Aussprache  mit  ë  gegeben  hat.  Die  Schwierigkeit  der  Form 
ist  gar  nicht  erklart,  wenn  Ges.-Kautzsch  §  75,  20,  a  and  Stade 
§  143,  e  einfach  auf  ri^'b-Analogie  verw^isen. 

Neben  DK'^ân;;  (und  er  versteckte  sie)  1  Kg.  18,  4  kommt 
noch  KânKJ  V.  13  vor.  Dessen  i  ist  das  Herrschende  in  der 
1.  sg.  und  ist  gegen  Bôttcher,  vgl.  oben  S.  211,  vor  Verwand- 
lung  in  e  zu  schûtzen.  riK  KânÇÎ  (und  sie  versteckte)  2  Kg. 
6,  29  ist  das  erste  der  Beispiele  vom  Jussiv  K"b  mit  i  (Bô.  II. 
S  171.  197).  Im  Jussiv  ist  ja  die  schwere  Endung  des  Indi- 
cativ  auch  sonst  geblieben,  vgl.  oben  S.  308.  442.  467  (bemerke 
dabei,  dass  das  von  mir  S.  442  erwahnte  falsche  Citât  bei  Bô.  II. 
S.  499  stebt,  und  dass  II.  S.  171  ebenso  unrichtig  ein  „Spr.  13,  6'' 
genannt  ist);  —  im  Imperfect  consecutivum  aber  haben,  ausser 
den  beiden  Fallen  oben  S.  251  f.,  bloss  die  M'^b  im  Hiqtil  das 
schwerere  ï  mehrmals  festgehalten.  Eben  das  M  Hat  das  ï 
vor  der  sonstigen  Erleichterung  geschûtzt,  wie  es  auch 
in  ^T&^  etc.  etc.  eine  Verkûrzung  des  Sere  zu  Segol  verhindert 
hat.  —  Obgleich  nun  auch  da  in  den  aUermeisten  Fallen  K,  n, 
!P  folgt,  hat  doch  Bô.  I.  S.  254;  II.  S.  171.  197  bei  den  Pormen 
von  K'^b  mit  ?  eine  andere  Erklârung.  Nâmlich  er  meint,  dass 
nicht  bloss  M  mobile  eine  Neigung  zum  Uebergang  in  "^  zeige 
[wir  nennen  das  Mouillirung],  sondem  auch  M  quiescens.  Er 
meint  also,  z.  B.  obige  Form  sei  wcUtaMyjet  ausgesprochen 
worden.  Dagegen  ist  nun  zuerst  wieder  zu  sagen,  was  schon 
oben  S.  442-  in  Betreflf  von  QpJ  bemerkt  worden  ist,  dass  wenig- 
stens  ein  Wort  mit  anlautendem  n  nicht  als  vocalisch  an- 
lautend  zu  denken  ist.  Und  da  auch  in  je  einem  Falle  ein  1,  b, 
3,  y  folgt,  so  ist  dieser  Gedanke  an  die  Mouillirung  des  aus- 
lautenden  K  quiescens  ganz  zurlickzuweisen.  Auch  der  Einfluss 
des  Anlautes  des  nâchsten  Wortes  auf  die  Erhaltung  des  i 
wird  geleugnet  werden  mûssen,  denn  wie  sollte  z.  B.  Gimel 
einen  solchen  besitzen?  —  Bei  Qimchi  finde  ich  keine  Aus- 
sprache ûber  dièse  Frage,  ebensowenig  bei  Buxtîorf,  Thés.; 
Ges.  Lgb.  Aber  Ew.  §  224,  b  hat  fleissig  die  Stellen  gesanimelt; 
nur  ist  seine  Begrûndung  unrichtig:  „BisweiIen  behauptet  sich 
merkwtirdigerweise  gleich  das  î  vor  einem  Gutt.  als  leztem 
wzl.,  als  wâre  dieser  schon  fiberhaupt  hier  ein  zu  schwacher 
mitlaut  geworden'^  Denn  bei  den  beiden  Fallen  mit  auslauten- 
dem  :fi  ist  anders  zu  urtheilen  (oben  S.  425  £),  und  femer  nicht 
,fdie  Schwache^^  des  K,  sondem  nur  eine  gewisse  Schwierigkeit 


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Verba  med.  gutt.  und  «'^.   §  42, 10,  b.  627 

seiner  Production  kann  verhindert  haben,  dass  die  gewôhnlîche 
Erleichterung  des  Vocals  der  Endsiïbe  eintrat.  Olsh.  §  257,  d 
sagt:  „Die  Erscheinung  lâsst  sich  daraus  erklaren,  dass  das 
schwache  fe(,  seinen  Gonsonantwerth  verlierend,  das  urspriing- 
liche  ï  in  2  umwandeln  konnte,  ohne  die  sonst  nach  den  neueren 
Lanl^esetzen  eintretende  Verlângerung  in  é  abzuwarten^.  Das 
K  hat  aber  nicht  das  %  nmgewandelt  in  7,  sondem  dièses  l  des 
Indicativ  geschQtzt;  und  das  ê  von  bt)})^  ist  nicht  „ Verlângerung^, 
sondem  Erleichterung,  vgl.  oben  S.  211.  Mûller  §  272,  e;  294,  o 
hat  die  Erscheinung  nur  erwâhnt  Stade  §  481;  498,  c;  499,  f; 
515,  c  stellt  dièse  Hiphil-falle  mit  der  Erscheinung  zusammen, 
dass  auch  bei  den  rt"b  hinter  1  consec.  die  unverkûrzte  Form 
erscheint  (oben  S.  540.  560);  aber  das  sind  zwei  verschiedene 
Dinge.  Denn  die  K'^b  stehen  in  Bezug  auf  die  Bildung  des 
Hiqtil  mit  den  starken  Verben  auf  gleicher  Stufe.  Wenn  aber 
bei  den  ffb  die  Apocope  auch  unterlassen  wurde,  so  ist  diess 
daraus  erklârlich,  dass  dieselbe  eine  sehr  starke  Yeranderung 
der  Worigestalt  war. 

Von  Ktan  dagegen  hat  das  Hiq.  immer  lockeren  Silben- 
schluss,  also  «"^tDnn  1  Kg.  14,  16  etc.;  einmal  it?nn  2  Kg.  13,  6 
Kethib  bei  folgendem  K;  ebenso  •'pnîl  als  Inf.  Jr.  32,  35  Kethib 
bei  folgendem  X;  beide  Maie  nicht  sowohl  Wirkung  von  Trieb 
2,  c,  als  vielmehr  Verschreibung.  Qimchi  111,  a;  124,  b  einfach: 
„Es  fehlt  das  «,  der  dritte  Stammconsonant".  —  Ueber  DJ  fctçn*;: 
2  Kg.  21,  11  und  'i^  »t?nPt::  1  Kg.  16,  2;  21,  22  vgl.  die  eben 
angestellte  Erôrterung. 

Hoqtal  ^2<^nSl,  also  mit  strafFem  Silbenschluss  Jes.  42,  22; 
in  Pausa;  „sie  wurden  zum  Verstecken  veranlasst". 

b)  Yerba  mediaiB  gatturalis  und  K''b. 

Es  giebt  nur  éin  Yerb:  KHtt  schlagen;  in  der  Bedensart 
„die  Hand  zusammenschlagen"  vor  Preude. 

Qal.  Imperfect:  sisnti^  Jes.  55,  12;  Ps.  98,  8;  Qimchi, 
WB.  s.  V.:  „=  5)5  5^3?''.    Infinitiv 

IJ  'n^O?  (^^^^  Zusammenschlagen  [die  Hand])  Hes.  25,  6. 
Qimchi,  WB.  s.  v.  und  Buxtorf,  Conc.  haben  die  beiden  Formen 
unter  rniTS  behandelt.  Qimchi  33,  a  f&hrt  die  Form  unter  den 
Inff.  Qal  von  Yerbis  med.  und  tertiae  gutt.  auf;  und  so  als  Qal 
fahrt  er  auch  im  WB.  die  Form  auf  und  bemerkt  nur  „es  tritt 
das  K  als  Yariante  fftr  das  n,   den  letzten  Stammconsonanten 

40  • 


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Q^oo^z 


62S        n.  Hauptiheil:  Formenlehre.  II.  B.  SchwacheB  Yerbam. 

auf^;  aber  im  Oom.  z.  St.  rechtfertigt  er  ausfbhrlich  das  Pattiach 
unter  tt.  Buxtorf  betrachtet  gleichfalls  die  Form  als  Qal  und 
scbreibt  Thés.  p.  502:  ^Spéciale  est,  et  extra  omnem  rationem; 
ïjiçnti  PUmdere  te  y  Ezech.  25,  v,  6.  pro  î|Kni3  vel  ïjïfnti,  ut 
ibidem  seqnitar  ïi^'l.  Primum  Ghatephpathach  omnino  pravum 
videtur,  cnm  duplex  Scheva  mobile  se  consequi  nunquam  possii 
Santés  [Pagninus]  in  Thesauro  suo  habet  Pathach  et  recte. 
Kimchi  in  libro  Radicum  ultimae  editionis  habet  Ghatephpathach. 
sed  in  Comment,  nihil  de  eo  monet^S  J.  H.  Michaelis  hat  im 
Text  ïl^n?  ^^^  dazu  die  nota:  îl^çrr'Ç  sic  n  per  Pat.  (quasi  in 
Piel)  8.  12.  16.  17.  18.  At  per  Chatephpat.  mendose  6.  7.  9. 
10.  11.  13.  19.  20.  21.  22.  23".  Ew.  §  63,  a  schreibt  qwfrn? 
und  sagt  in  der  Anmerkung,  dass  die  Aussprache  ?|Ktlia  sich  nach 
§  60,  c  seiner  Grammatik  [lta?|?,  '^l'OÇÇl  etc.]  gar  nicht  ertragen 
lasse.  Das  ist  eine  unrichtige  Behauptung,  weil  das  Schewa 
médium  von  '^l'açri  in  ^KITO  unter  K  ein  Chateph- Pathach 
werden  musste.  Und  desswegen  weil  ftir  ein  zu  erwartendes 
ïûnïjr)  ein  ïinnijçn  gesprochen  wurde,  oben  S.  394,  lasst  sich 
nicht  behaupten,  dass  ^I^TVù  unmôglich  gewesen  wâre.  Seine 
Verurtheilung  hann  sich  nur  auf  ^'t^XVQ  beziehen,  ygl.  Buxtorf 
und  Michaelis.  So  die  Form  ftb:  Qaî  nimmt  Ew.  auch  §  255,  d. 
Und  so  schreibt  auch  Olsh.  §  160,  b;  245,  b  ^^IVù  als  Inf.  Qal 
und  yerwirft  die  Lesart  mit  zwei  Chateph  §  35,  g.  B5.  I.  S.  222 
sagt:  „Erst  Neuere  haben  ein  unerhortes  Qi.  titXVù  angenommen^ 
Nun  kommt  fireilich  das  Qal  auch  nur  an  den  genannten  beiden 
Stellen  vor,  aber  ganz  in  derselben  Redensart  mit  "P;  alao 
scheint  das  Qal  auch  Hes.  25,  6  festgehalten  werden  zu  mlissen. 
Was  mich  aber  am  meisten  zu  dieser  Ansicht  bewegt,  ist,  dass 
Hes.  25,  6  îl?fp^  (dein  Stampfen  [mit  dem  Pusse])  folgt,  also 
auch  ein  Inf.  Qal  mit  a  (ygl.  oben  S.  297);  da  scheint  die 
vorausgehende  Form  auch  als  Inf.  Qal  gemeint  zu  sein.  Ist 
dièses  so,  dann  ist  die  Zerdehnung  der  Form  ^tKT^  eine  Wirkung 
der  schweren  Verbindbarkeit  des  W^,  Nicht  richtig  also,  wie 
mir  scheint,  ist  die  Form  flir  Inf.  Qi.  gehalten  worden  von 
6es.  Thés,  und  IMtthlau-Volck  s.  y.  [Ges.-Kautzsch  und  Stade 
u.  s.  w.  haben  die  Form  nicht].  Als  Qittel  freilich  ware  die 
Form  ganz  regelmassig;  ygl.  oben  S.  622  die  Form  aus  3  M 
18,  28.  Bô.  I.  S.  222  schreibt:  „Wie  DD«|\3  [oben  S.  621], 
ebenso  ist  Ez.  25,  6  die  schlechtere  Lesart  ïf^n^  fiir  'nç  ge- 
bildef'  und  Anm.    „F(ir  ^i^n);  haben  erst  Neuere  ^l^ryq  von 

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Qal  der  ft  und  u"h,   §  42,  10,  o.  629 

einem  nnerhôrten  MHIQ*'.  Âber  die  Lesart  mit  Qames  (und 
Metheg)  unter  tt  habe  ich  Bonst  nicht  erwahnt  gefunden,  so 
sehr  sie  sich  auch  (wenn  die  Fonu  als  Qal  gefasst  wird)  als 
Wirkung  der  Silbenôffnung  wie  bai  DDètStt,  oder  (wenn  die  Form 
als  Qittel  gefasst  wird)  als  Yerkennung  der  yirtuellen  Yer- 
doppelung  des  H  erklâren  liesse. 

c)  Verba  yt  und  «"b. 

K^  sich  hervordrângen,  hervorquellen;  nur  in  Ni.  (weissagen 
und  in  Prophetenweise  reden)  und  Hithq.  (dasselbe);  —  fôS 
schlagen  ist  gemass  dem  allgemeinen  Grundsatze,  vgL  oben 
S.  325.  523  f^  wegen  seiner  Âbleitungen  als  existirend  festzu- 
halten;  —  KiD3  heben,  erheben,  aufheben;  tragen;  nehmen;  — 
Mi3  I  stossen,  vemachlassigen ,  vergessen;  drangen,  darleihen, 
nur  Ptc.  Qal;  'D  II  nur  Ni.  ûberrumpelt,  getâuscht  sein;  Hi. 
ûbemunpeln,  in  Irrthum  ftihren,  tauschen.  (Die  Ânsetzung 
geschiebt  gemass  dem  Grundsatze  oben  S.  325.  523  f.). 

QaL  Perfect  regelmâssig  z.  B.  auch  ^IKIDJ  zehnmal  2  M 
18,  22  etc.;  aber  doch  auch  einmal  K^ÎD:  Ps.  139,  20.  Dièse 
Form  ist  zu  denjenigen  gestellt,  welche  ,JElif  der  Wahrung'* 
zeigen,  von  Ges.  Lgb.  §  78,  Anm.  2  und  wieder  von  Olsh. 
§  38,  q  und  Stade  §  31,  nur  mit  dem  ftlr  die  jetzige  Unter- 
suchung  unwesentlichen  Unterschied,  dass  dièse  Beiden  in  dem 
fragUchen  tt  nicht  Elif  der  Wahrung,  sondern  ein  fehlerhafkes 
K  sehen.  Olshausen  giebt  f&r  seine  Auffassung  in  §  38,  b  die 
Begrûndung,  dass  im  ûbrigen  das  Schureq,  wenn  sein  voraus- 
gehendes  tt  syncopirt  worden  sei,  hinter  dem  tt  stehen  geblieben 
sei  (vgl.  oben  S.  606  bei  Trieb  2,  b).  Da  er  darin  Recht 
hat,  und  da  bei  den  andem  Fâllen,  wo  in  der  3.  plur.  die  H'^b- 
Analogie  bei  den  K"b  eingetreten  ist  (vgl.  oben  1  Sm.  6,  10; 
Hes.  28,  16;  2  Kg.  2,  22;  Jr.  8,  Il  und  dagegen  Hes.  47,  8; 
Hi.  19,  2),  das  M  nicht  hinter  û  sich  zeigt:  so  scheint  es  unrichtig, 
in  dem  K  Ps.  139,  20  den  dritten  Stammconsonanten  zu  er- 
blicken,  welcher  ausnahmsweise  bei  der  Syncopirung  hinter 
Schureq  gesetzt  worden  sei.  Das  Letztere  ist  aber  die  Meinung 
von  Qimchi,  weil  er  seine  Worte  Mikhlol  125,  b  „Und  das  M 
ist  hinzugefUgt",  welche  als  Zeugniss  der  ersteren  Meinung  ge- 
deutet  werden  kônnten,  im  WB.  s.  v.  durch  „und  die  Normal- 
form  davon  ist  IWÇJ**  erlautert  (wirklich  schwankt  aber  Bux- 
tor^  Thés.  p.  231. 240 zwischen  beiden  Auffassungep);  Ew.  §  16,  c  j 
73,  b;  194,  b;  Bô.  §  429,  B;  928,  A,  1;  Ges-Kautzsch  §  23,  3,  3; 


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630        ^-  Hauptibeil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

§  75,  20,  a.  Wieder  schwankt  zwischen  beiden  Ansichten  Mûller, 
indem  er  §  294,  a  sagt  „mit  ausnahmsweiser  Stellung  des  K 
hinter  dem  û  (oder  nach  40,  d  E)",  und  da  heisst  es:  „Es  ist 
jûngerer  Gebrauch,  hie  und  da  zu  einem  auslautenden  langen 
Vocal  ein  bedeutungsloses  i(  hinzuzufugen:  M'fpJ  [innocens,  Joël 

4,  19;  Jona  1,  14,  beide  Maie  Kethib],  K^Û»  [Jes.  28,  12;  oben 

5.  576]".  Fur  die  erstere  Meinung  spricht,  vgl.  S.  639,  besonders 

ïlteD  Hes.  39,  26  nach  Trieb  2,  b  und  c,  oder  ïfb-Analogie,  c. 
So  schon  Qimcbi  125,  b  „nachArt  der  auf  n  ausgehenden  Verbal 

Imperfect  Kte'j  etc.  Mit  Suffixen  z.  B.  qijte^  1  Kg.  18,  12; 
ïjS^Kte^  bei  Athnach  Ps.  91,  12;  inijjte^  Jes.  46,  7"und  so  immer 
nach  der  Regel  mit  bewahrtem  a.  Das  vocallos  gewordene  te 
steht  immer  ohne  Dag.  forte;  ygl.  z.  B.  Hes.  16,  54;  36,  15; 
4  M  14,  34,  aber  Mi.  6,  16;  2  M  28,  43  aber  3  M  20,  19.  Statt 
njKten  Ruth  1,  9  auch  nsteri  Jr.  9,  17;  Zach.  5,  9;  (dièse  Stelle 
fehlt  bei  Qimchi  126,  a;  WB.  s.  t.;  Buxtorf,  Thés.  p.  235;  Ges. 
Lgb.  S.  435;  Ew.  §  198,  b;  aber  sie  steht  Olsh.  §  239);  Ruth 
1,  14  (Trieb  2,  c)  und  nj'^steri  Hes.  23,  49;  n^b- Analogie,  d. 
Einmal  n©5  (wir  werden,  sollen,  dûrfen  anheben)  Hi.  4,  2,  also 
mit  einem  andem  Sibilanten  und  nach  rfb-Analogie,  a.  Dièse 
Auflfassung  hat  in  der  jetzt  gleich  zu  erwâhnenden  Form  aus 
Ps.  4,  7  eine  hinreichende  Parallèle  und  vermeidet  die  drûckende 
Schwierigkeit  der  3.  sg.,  welche  bei  der  AufFassung  der  Form 
als  Qi.  nô3  (=  versucht  man)  entsteht  Die  erstere  Auffassung 
bei  Abenesra  z.  St.  „das  3  ist  der  Ausdruck  des  Plurals,  und 
das  D  ist  an  Stelle  des  te,  und  das  n  ist  an  Stelle  von  K,  und 
seinesgleichen  ist  noi  [Ps.  4,  7];  und  manche  sagen:  nojti  nD5n 
[also  die  zweite  Deutung]";  Qimchi  WB.  s.  v.  Kte5  „mit  Ver- 
wechslung  des  te  mit  D  und  des  i(  mit  n";  Ew.  §  116,  b;  Bô.  U. 
S.  421;  —  die  andere  im  Targum  iC'aànfc  li*^©?  b?n  =  „etwa 
wegen  Versuchung  durch  ein  Wort  (Levy,  Chald.  WB.  s.  v.), 
welches  dich  triflft,  wirst  du  mûde?";  bei  Qimchi,  WB.  s.  v.  no:: 
,J)eutung:  wenn  irgend  jemand  versucht "(TOSprt  n©?)  zu  dir 
zu  reden,  so  wissen  wir,  dass  du  ermûdest;  und  obgleich  es 
so  ist,  wer  kann  sich  der  Worte  enthalten?";  ebenso  bei  Ges. 
Thés.  s.  V.  noS;  [Olsh.  wahrscheinlich,  weil  er  §  40,  i  nur  die 
Form  aus  Ps.  4,  7  anfiihrt;  ebenso  Stade  §  143,  e];  Mûhlaii- 
Volck  s.  V.  Die  Schwierigkeit  der  zweiten  AuflEassung  lâsst 
sich  aus  der  verzweifelten  Uebersetzung  der  LXX  {Mf]  Ttoklà- 
xiç  aoi  KaXdXrfcai  èv  %{ïiuf)  ersehen. 

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Qal  der  y't  imd  n*^.    §  42,  10,  c.  $31 

Imper atiy  einmal  Mto^  Ps.  10,  12  und  einmal  m^  Ps.  4,  7. 
Allerdings  die  LXX  {èar^pUKadJi  è(p  ijfiàç  to  ipu}ç  %ov  nqoatmov 
aov)  haben  an  o;;  (Zeichen,  Flagge,  Panier)  nnd  an  DDJ  ge- 
dacht,  aber'davon  kommt  nur  das  (Poel  Jes.  10,  18;  59,  19  und) 
das  Hiihpoel  Sach.  9,  16  (schimmem)  nnd  Ps.  60,  6  (sich  er- 
heben)  vor.  Auch  Baschi  z.  St.  sagt  ,,erhebe  ûber  uns  als 
Panier  das  Licht  deines  Anilitzes";  und  Maller  §  294,  e  sagt 
„ob  ncâ  Ps.  4,  7  dasselbe  ist  wie  Mte  Ps.  10,  12,  nur  mit  un- 
gewôhnlicber  Scbreibung,  ist  sehr  zweifelbaft^.  Aber,  wie  schon 
das  Targum  ûbersetzte:  MSb:^  MtoS,  so  sagt  Abenesra  z.  St.: 
^Manche  sagen.  dass  das  Wort  HDS  zu  den  Yerben  gehore,  die 
verborgen  sind  in  Bezug  auf  den  dritten  Stammconsonant(?), 
und  dass  es  sein  sollte  nach  der  Analogie  von  HM"!  und  Tftù!f[ 
und  dass  es  in  dér  Art  auftrete,  dass  es  sei  wie  n^'M  [Ps. 
119,  117,  oben  S.  561];  aber  das  Sichere  ist,  dass  das  n  gleich 
K  und  das  0  gleich  to  ist'^;  ebenso  Qimchi  125,  b;  Buxtorj^ 
Tbes.  p.  234;  Ges.  Lgb.  S.  418;  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  116,  b; 
Olsk  §  40,  i;  Bô.  I.  S.  254;  Mûhlau-Volck  s.  v.;  Stade  §  143,  e; 
592,  a.  —  Oft  aber  steht  Kte  1  M  13,  14  etc.,  vgl.  sinfcçte  4M 
11,  12;  2  Kg.  4,  19;  ''Kte,  ^iKto,  vgl.  -ïDîiilte  Jon.  1,  12;  ffi.  21,  3. 

Infinitiv  selten  vîw^  oder  KÎtei  Tm  4,  13;  Jes.  1,  14; 
18,  3  und  ''«tes  (mein  Erheben)  Ps.  28,  2.  KÎte  (das  Sicher- 
heben)  Ps.  89,  10  ist  als  Inf.  gefasst  von  Qimchi  125,  b;  WB. 
s.  ▼.;  Buxtorf,  Thés.  p.  233;  Ges.  Thés,  und  Mûhlau-Volck  s.  v.; 
und  so  auch  Olsh.  §  77,  f;  160,  b;  Mtiller  §  294,  f  sowie  Stade 
§  125;  a,  nur  dass  dièse  Drei  die  Richtigkeit  des  Textes  in 
Frage  stellen,  weil  sonst  vor  Inf.  mit  u-o  die  Aphaeresis  des  3 
nicht  eintrete.  Und  obgleich  ein  «*^te  (Erhebung)  Hi.  20,  6 
existirt  und  obgleich  niKà  (Hochmuth)  Ps.  89,  10  parallel  steht, 
so  wird  jene  Porm  nicht  mit  Ew.  §  153,  b  und  B'ô.  II.  S.  545 
anders  denn  aïs  ein  in  Folge  des  Gebrauches  abgekiirzter 
Infinitiv  aufgefasst  werden  konnen.  Es  ware  f&r  die  lauUiche 
Entstehung  auch  gleichgiltig,  ob  die  Form  als  Infinitiv  oder 
als  sonstiges  Nomen  (wie  eben  Ew.  und  Bo.  wollen)  gedacht 
sei.  —  Gewôhnlich  aber  t^tiXû  anstatt  fttÇte,  vgl.  tiber  dièses 
Einsetzen  des  K  oben  S.  609  beim  Imp.  )tiriç>;  femer  S.  394 
'ari«r>;  S.  318  -nnpj;  S.  279  ûber  'DStl  aus  Zach.  7,  14.  — 
•^n^te  Ps.  89,  51;  Jr.  15,  15;  iMKte  5  M  14,  24  etc.;  nur  em- 
mal  inte  (sein  Sicherheben)  Hi.  41,  17  (Qimchi  126,  a);  ebenso 
niftto  2  M  27,  7  etc.;  aber  immer  rwftùb  1  M  36,  7  etc.    Da- 


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Q32        II*  Hanpttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

neben  Kto%  aïs  Inf.  4  M  4,  24;  2  Ghr.  20,  25;  35,  3  und 
nÎKtott  Hes.  17,  9  [oder  auch  ohne  Dagesch  forte  bei  J.  H. 
MichaeUs;  Bo.  II.  S.  235].  So  Ges.  Lgb.  S.  304;  Ew.  §  239,  a; 
Bô.  II.  S.  234.  Bei  diesem  ist  S.  235  falsch  aus  2  Ghr.  19,  7 
citirt  Kteç,  wahrend  dort  VÙn  steht  (auch  Qimchi,  WB.  s.  t.), 
was  allerdings  auch  noch  hierher  als  Vertreter  des  Infinitiy 
gehôrt.  —  Infinitivus  absolu  tus  KÎÎDD  Jer.  10,  5  oder  râ3 
4  M  4,  2.  22;  Hos.  1,  6.  —  KiJj  '^n'^IÇJ'J  (und  ich  werde  [euch] 
vergessen  ganz  und  gar)  Jr.  23,  39. 

Participium  activum  vttà)  (Féminin  T^ti}  1  Kg.  10,  22 
neben  riKtDd  Esth.  2,  15,  ohne  dass  dièse  Formen  mit  Bo.  1. 
S.  597  als  Status  cstr.  und  abs.  unterschieden  werden  konnen). 
—  K*5  (Dranger,  GlâubigerJ  1  Sm.  22,  2  nach  n"b-Analogie 
b;  aber  mit  Sere  Jes.  24,  2,  vgl.  Baer-Delitzsch  z.  St.  —  Ptc. 
passivum  K^tod  Jes.  3,  3  etc.  oder  defective  Jes.  33,  24;  2  Kg. 
5,  1;  einmal  "^ito  (Status  cstr.)  Ps.  32,  1  nach  ïTV Analogie,  c. 

NiqtaL  Perfect  Kâ3  (vaticinatus  est)  Jr.  20,  1  etc.;  aber 
neben  nKâ?  auch  n*^a?  Jr.'  2(>,  9;  n"b,  a.  —  1X5?  (percussi  sunt) 
Hi.  30,  8.  —  S(te3  (portatus  est)  2  M  25,  28  etc.  —  îî««3  (de- 
cepti  sunt)  Jes.  19,  13.  —  Imperfect  Knyj  Jr.  28,  9  etc.  — 
Mtor  Jes.  40, 4  etc.;  neben  ^Kto^  Hes.  1, 19  etc.'(viermal)  und  ^KOSTi 
Jes.  66,  12  einmal  KWi^  Jrr  10,  5;  vgl.  oben  S.  629  ûber  Ps. 
139,  20.  —  Imperativ'Man  Hes.  6,  2  etc.;  xtesn  Ps.  7,  7  etc. 
'—  Infinitivus:  Neben  Knsn  Sach.  13,  3  etc.  einmal  "^riKain 
(sein  Weissagen)  Sach.  13,  4;  das  ist  bloss  ausserliche  Ânfôgung 
der  rT"b-Endung,  also  rV'b-Analogie,  d.  —  Ktojn  Hes.  1,  19.  — 
Participium:  «as  Jr.  32,  3  etc.;  t/Htff:  Jes.  2,  2  etc.  Indem 
daran  di^  alte  Féminin  en  dung  trat,  entstand  [tiK^S  oder  viel- 
mehr  die  syncppirte  Form]  nw?.  Dièses  féminine  Particip 
steht  unangezweifelt  Saçh.  5,  7,  war  aber  zu  erwâhnen,  weil 
es  an  zwei  andern  Stellen  anders  aufgefasst  worden 
ist.  Indess  dièses  tiKtoS  ist  nicht  1  Ghr.  14,  2  mit  Ewald  § 
194,  b  flir  die  3.  sg.  fein.  Perfecti  [also  flir  n^jto?;  riK»?]  anzu- 
seîben,  denn  das  Fehlen  der  Gopula  kann  nicht  dazu  nôthigen. 
Die  Form  ist  vielmehr  auch  da  Ptc.  So  Buxtorf,  Concordanz; 
Olsh.  §  266,  a;  Bô.  §  1178;  Mûhlau-Voick  s.  v.  Stade  g  410,  a 
giebt  zu,  dass  die  Punctatoren  die  Form  als  Ptc.  gemeint 
haben,  will  aber  unnôthigerweise  die  Form  geandert  haben.  — 
Femer  dieselbe  Form  ist  2  Sam.  19,  43,  wo  allerdings  der  Inf. 
abs.  mit  verbura  finitum  vorausgeht  und  nun  im  andern  Theile 


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Niqtal  der  ft  und  h''»».   §  42,  10,  o.  633 

der  Doppelfrage  M\Çâ  riKtoS  folgt,  von  Ew.  §  240,  d  f&r  den  Inf. 
abs.  genommen  worden  [aiao  flir  Ktoï,  T)V!t6i].  Es  ist  von  ihm 
zanâchst  daran  erinnert  worden,  dass  im  Inf.  abs.  der  n"b  beim 
Qal,  Ni.  imd  Qi.  die  Femininendung  n  vorkomme.  Das  ist 
richtig;  vgl!  oben  S.  536.  554.  561.  578  [von  ihm  weggelassen]. 
Dagegen  seine  weitere  Berufang  auf  nanî  Jer.  49, 10  ist  nicht 
richtig,  weil  dièse  Form,  wie  sie  dasteht,  nicht  Inf.  abs.  ist, 
Ygl.  oben  S.  624.  EndKch  nKt?n  KL.  3,  47  ist  ein  Nomen  mit 
Artikel,  vgl.  nnten  S.  636.  Aber  wenn  die  fragliche  Form  fur 
Infinitivns  absolutus  gehalten  werden  soU,  muss  nicht  bloss 
vorausgesetzt  werden,  dass  die  Femininendung  auch  bei  K"b 
an  den  Infinitivus  absolùtas  gehangt  worden  sei  [an  den 
Inf.  constructus  von  K'^b  ist  sie  ja  mehrfach  angefttgt,  vergl, 
oben  S.  611,  612.  617.  631].  Es  mUsste  auch  vorausgesetzt 
werden,  dass  die  der  Form  n'b3û  und  ^2133  zu  Grunde  liegende 
Form  mit  â  sich  noch  erhalten  habe  und  dièses  a  vor  der  Fe- 
mininendung in  e  verwandelt  worden  sei.  Dièses  anzunehmen, 
heÎBst  aber  erklâren,  dass  die  Form  ri»»D  eben  nicht  der  Ana- 
logie der  Inff.  absolùti  gefolgt  sei.  Obgleich  desshalb  auch 
Bô.  §  988  Anf.  und  Mûhlau-Volck  s.  v.  der  Auffassung  Ewalds 
zugestimmt  haben,  ist  doch  die  Form  fur  das  Féminin  des 
Particips  zu  halten,  zu  welchem  man  griff,  um  dem  voraus- 
gehenden  Inf.  abs.  in  der  andern  Hâlfte  der  Doppelfrage  eine 
âhnliche  Verstarkung  entgegenzusetzen.  Als  Ptc.  sieht  auch 
Olsh.  die  Form  an  §  266,  a,  und  Mliller  §  294,  m  sagt  richtig 
,4nf.  abs.  kann  die  Form  2  Sm,  19,  43  kaum  sein,  obwohl  der 
Zusammenhang  es  zu  fordern  scheint^^  Stade  hat  die  Frage 
ûbergangen  §  249,  b;  410,  a.  —  Das  Trg.  Kjb  "^M  Kjrïtt  Û« 
=  oder  hat  er  eine  Gabe  uns  zugezahlt  d.  h.  festgesetzt,  ver- 
abreichen  lassen?;  LXX:  ij  dofia  è'dcoxev  ^'  agoiv  ijçev  iifxîv 
(erst  ist  ebendasselbe  unwôrtlich  und  dann  wôrtlich  iibersetzt); 
Raâchi:  ,,'D,  wie  t\^1ffù  hat  er  ausgetheilt  aus  dem  Hause  des 
Kônigs?'';  Qimchi,  Commentar  z.  St.:  «rTi^tett  habe  ich  em- 
pfangen?  hat  er  sie  ausgetheilt  aus  dem  Hause  des  Konigs? 
Und  es  dient  um  auszudrUcken  ^Srrnpti  *^HXte5  ^^'''  ^®  ^^  ^^^ 
Ausdruck  [1  M  43,  34)  nxte^  Kiçfî,  und  es  [PiKt»?]  ist  ein 
Nomen  nach  der  Analogie  von  ri»l5)3  [HL.  5,  12]";  im  WB. 
s-  V.:  „Wto  ist  eine  Adjectivbildung  flir  ïTiltfri  [Geschenk 
1  Sm.  9,  7],  welche  gebracht  worden  ist.  Aber  Kto^  gehôrt 
zum  Intensivstamm,     Und    es  ist  moglich,  das9  auch  ebenao 

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634        n.  Haapttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Scbwacbes  Verbnixi. 

nM1D3  ein  Nomen  vom  Intensivatamm  ist  nach  der  Analogie  von 
nKb%3  EL.  5,  12;  so  auch  Mikhlol  126,  a.  Und  das  Nomen  f&r 
Geschenk  ist  nach  einer  andern  Analogie  riKVt)  2  Sm.  11,  8 
u.  s.  w.".  Dièse  haben  abo  Aile  in  rixteS  ein  Wort  fiir  ,^b- 
hub  etc.'^  gesehen,  d.  h.  mit  andern  Worten,  sie  haben  in  der 
Form  keinen  Infinitivus  absolutus,  sondëm  eine  Participialbildnng 
gesehen  (Buxtorf,  Concordanz  =  donativum).  Denn  das  ist 
nur  Nebensache,  dass  Qimchi  auch  die  Analogie  von  nK>%3 
HL.  5,  12  heranzog;  jedenfalls  ist  dieselbe  aber  abznlehnen, 
und  riKbt)  ist  mit  Delitzsch  z.  St.  als  „Fassung,  Einfassung'^ 
zu  verstehen. 

Qittel.  KÏÇd  (erheben,  unterstûtzen,  wegtragen)  2  Sm. 
5,  12;  aber  auch  K»?  1  Kg.  9,  11;  Am.  4,  2;  so  Ges.  Thés. 
Olsh.  §  246,  b;  Bô.  §  1083,  11;  1178;  Stade  §  386,  c.  Ueber 
die  richtige  Auffassung  des  Qames  vgl.  oben  S.  616  f.  Das 
2  Sm.  19,  43  stehende  KÎÇ3  ist  als  Niqtal  ausdrficklich  gefasst 
von  Bôttcher,  indem  er  §1178  2  Sm.  19,  43  und  Am.  4,  2  fllr 
Ni.  erklart,  also  ûberdiess  in  Bezug  auf  Am.  4,  2  von  sich 
selbst  abweicht;  ebenso  von  Stade,  indem  er  §  386,  c  schreibt 
„K\&?,  aber  2  mal  Kte?";?  von  Olsh.  §  246,.  b  und  Ges.-Kautzsch 
§  75|  20,  a,  indem  sie  bloss  die  zwei  andern  Stellen  als  Piel 
nennen.  Pur  Piel  ist  die  Form  angesehen,  wie  vom  Trg.,  LXX, 
Raschi,  Qimchi  (auch  Mi.  124,  b),  so  von  Buxtorf,  Concordanz; 
Ges.  Thés.;  MClhlau-Volck  s.  v.  —  Impf.  k\?5^  Jes.  63,  9  etc.; 
Imp.  K1Ç3  Ps.  28,  9;  Ptc.  Ktesp  Jr.  22,  27  etc. 

HithqâtteL  n'i^Dnn  1  Sm.  10,  6  (n"b,  c;  Qimchi,  WB. 
s.  V.)  neben  '^riKSlîin  Hes.  37,  10,  also  mit  Assimilation  des  M. 
Bei  Bô.  §  1177  steht  falsch  'snrr;  richtîg  §  1081,  e.  —  §  1177 
und  1081,  e  steht  auch  !)Kâ|n  Jr.  23,  13  als  Imperativ,  wahrend 
es  doch  Perfect  ist;  richtig  so  Buxtorf,  Concordanz;  Olsh.  § 
267,  b;  Stade  §  422,  a;  468,  a.  —  Imperfect.  KaSPi'^  1  Sm. 
10,  10  etc.  Neben  Ktosn*^  (4  M  23,  24  in  Pansa  mit  Qames)  etc. 
steht  auch  Ktoa-J  2  Chr.  32,  23,  so  J.  H.  Michaelis  z.  St;  K\?|P 
4  M  24,  7  und  ïiKto^  Dn.  11,  14.  —  Infinitivus  niajnn  î 
Sm.  10,  13;  n'^b,  c;  Kte?rin  Hes.  17,  14  etc.  —  Participium 
KSlsn^  4  M  11,  27  etc.;  Ktejntt  1  Kg.  1,  5  etc. 

Hiqtil.  Perfect  nur  î^K'ïten  3  M  22,  16  (indirect-caus.: 
tragen  (bûssen)  lassen);  2  Sm.  17,  13  (direct-causativ:  aufheben, 
tragen).  —  K'itfn  (decepit)  Jer.  49,  16;  rjVSHÉr:  Jr.  4,  10;  auch 
'>?Jj5'i»n  1  M  3,  13  plene  (gegen  Bô.  §  U78);    das  Per£  noch 


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Qittel  etc.  der  yt  und  k"!j.  §  42,  10,  c  635 

Obai  V.  3.  7.  —  Imperfect  K*»»?  Ps.  89,  23.  —  Ueber  den 
Jussiy  mit  i  »tB?  Jes.  36,  14,  aber  plene  in  den  beiden  Pa- 
raDelstellen  2  Kg.  18,  29  und  2  Chr.  32,  15  siehe  das  Urtheil 
oben  S.  626.  Mit  Suffix  'riK'©?  Jes.  37,  10  und  defective  auch 
in  der  Parallelstelle  2  Kg.  19,  10.  Plural  Jer.  29,  8;  37,  9. 
Indîcativ  oder  Jussiv  Hi.  von  diesem  «ttis  ist  auch  '»té?  (es  soll 
oder  môge  tiberrumpeln!)  Ps.  55,  16  mit  Ellipse  des  K  nach 
Trieb  2,  c.  Dièse  Schreibweise  ftthrte  weiter  zum  Zusanmien- 
schreiben  mit  dem  folgenden  tlllQ;  aber  das  Qeri  bat  richtig 
auf  den  Ausfall  des  K  bingewiesen;  Trg.  „es  erklâre  sie  fUr 
schuldig  das  Gericht  des  Tôtens'';  LXX:  èld^ércj  -d'àvatoç  en 
avTovç,  So  die  Ableitung  bei  Raschi  z.  St.;  Ges.  Lgb.  S.  435; 
Thés.  s.  V.,  nur  dass  er  hier  das  Kethib  Mitt*^©*?  als  richtiger 
vorzieht;  Ewald  §  224,  b;  auch  Mtihlau-Volck  s.  v.,  nur  dass 
auch  sie  s.  v.  Srrîa'^ttJ'»  das  Kethib  vorziehen,  weil  dièses  Substantiv 
gesichert  sei.  Aber  von  der  unzweifelhaften  Existenz  dièses 
Substantivs  hângt  nicht  die  Richtigkeit  des  Kethibs  Ps.  55,  16 
ab  (MtQler  und  Stade  haben  die  Form  nicht).  —  Abenesra  z.  St.: 
nRabbi  Moses  sagte,  der  Sinn  sei  n*)*»  '^1Û\  und  der  Sinn  von 
**TI?*>,  dass  der  Tod  ihnen  sein  solle  ein  niDIS  [Wucherer],  welcher 
ihre  Seele  nehmen  soll;  und  Andere  haben  gesagt,  es  sei  nach 
der  Art  von  û'^rèK  ^VÉ^  [1  M  41,  51],  dass  sie  vergessen  sollen 
den  Tod  und  ihn  nicht  zu  Herzen  nehmen,  bis  sie  lebendig  in 
die  Scheol  hiriabsteigen;  wenn  so,  dann  wâre  die  Art  von  *^10'» 
wie  die  Art  von  'inttn  bx  [Jr.  18,  23;  oben  S.  568],  ''«n  [5  M 
32,  18;  oben  S.  593],  welches  Wort  Mika  ist;  und  Manche 
sagen,  dass  es  ermangelt  des  K  von  '^^K'^IDn  [1  M  3,  13],  und 
das  liegt  nahe,  und  der  Sinn  ist,  er  môge  sie  tâuschen,  bis  sie 
nicht  mehr  lârmen  und  lebendig  in  die  HôUe  fahren".  Qimchi, 
WB.  s.  V.  n*5:  „K'^1»>  Kb  Ps.  89,  23  [wâhrend  er  die  andem 
aufgezâhlten  Formen  auch  wie  wir  bei  ï^ttfs  bringt];  es  ist  ge- 
schrieben  und  gelesen  wie  die  K'^b,  wie  um  zu  sagen:  nicht  soll 
er  ihm  gleich  einem  ntÔ3  [Wucherer]  sein,  welcher  seinen  Mam- 
mon  nimmt;  und  ebenso  t\Vù  "^t"^  Ps.  55,  16,  wie  um  zu  sagen, 
dass  der  Tod  ihnen  wie  ein  Wucherer  sein  soll,  welcher  sie 
nehmen  soll;  und  es  ist  mit  Mangel  des  K  wie  '^3J  Ps.  141,  5 
und  •>bnn  Jes.  53,  10  [oben  S.  556]";  ebenso  Mikhiol  111,  a.  — 
Olsh.  §  257,  f  Schluss:  „Wahrscheinlich  ist  von  ''té?  ein  tî  vor 
dem  tt  des  folgenden  nj^  weggefallen";  er  leitet  2^B0  die  Form 
von  tata*  ab,  vgl.  oben  s!  353  die  Form  aus  4  M  21,  30;  aber 

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636        ^I-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwacbes  Verbnm. 

„er  môge  verwtteten**  passt  nicht  zu  dem  folgenden  b^.  —  Bô. 
n.  S.  552:  ^'itf?  flir  SlKttJ?";  das  ist  ein^  bodenlose  Conjectur; 
vgl.  oben  S.  353;  auch  S.  570.  94.  —  Infinitivus  absolutus 
MV^n  Jr.  4,  10.  Also  das  Wort  ist  fast  nur  bei  Jeremia  ge- 
brâuchlich;  Yg\.  andere  sprachliche  Eigenthiimlichkeiten  dièses 
Propheten  in  meiner  Schrift  De  Criticae  Sacrae  argumento  e 
linguae  legibus  repeidto,  p.  61  s.  —  Nun  hat  Ewald  §  240,  d, 
wie  schon  S.  633  beim  Niq.  erwahnt  wurde,  auch  nfcWSïl  KL. 
3,  47  ftir  den  Inf.  abs.  genommen;  aber  da  zwei  SubstantiTa 
mit  Artikel  vorangehen  und  eins  folgt,  so  kann  kein  Zweifel 
sein,  dass  auch  in  der  genannten  Form  ein  Sobstantiv  (und 
zwar  von  nw)  mit  Artikel  vorliegt.  So  Trg.:  Kn^^nn  ==  das 
Zittem,  Beben;  LXX:  ênaçaiç  «==  das  Sicherheben  (?  Geschwulst, 
Hitzblattern);  Raschi  z.  Si:  ein  Ausdruck  fûr  n^'^ïm  [Trûmmer, 
Jes.  24,  12];  Abenesra:  „'n  wie  nKWn  [Jes.  22,  2;  Hi.  36,  29]; 
es  sollte  das  M  sich  zeigen  [d.  h.  nicht  quiesciren,  sondem 
silbenanlautend  sein]";  Qimchi,  WB.  s.  v.  OTJ3:  „Und  das  Nomen 
.DKt^il^^  [nâmlich  kommt  von  Kt93  in  derselben  anderen  Bedeut- 
ung,  in  welcher  davon  auch  DWnb  2  Kg.  19,  25  durch  Qirachi 
abgeleitet  worden  ist,  oben  S.  570];  so  auch  6es.  Thés.  s.  y. 
(pag.  1346);  Olsh.  §  153;  Bô.  §  806;  Mûhlau-Volck  s.  v.  Stade 
hat  das  Wort  nicht. 

d)  Verba  !P*'!P  und  K"b  kann  es  nicht  geben;  Verba  Vi'% 
quiescentia  und  K^'b  giebt  es  nicht;  also  sind  die  nâchste 
Classe: 

d)  Verba  '»V')d  und  K'b. 

Kr  herausgehen,  Qal,  Hiq.,  Hoq.  —  «nj  flirchten,  Qal,  Ni., 
Qi.  Auch  letzteres  hat  ursprûngliches  \  wie  aus  dem  Ni.  und 
dem  Substantiv  tinin  herrorgeht;  und  auch  im  Arabischen 
kommt  wdra^a  in  seiner  Bedeutung  dem  Hebraischen  nahe. 
So  Ges.  Lgb.  §  105,  Anm.  1;  Olsh.  §  242,  c  „darf  hierher  [zu 
den  ^lY'fi]  gezogen  werden'';  Bô.  §  1096;  6es.-Kautzsch  g  69, 
Anm.  1;  Millier  §  294,  c;  Stade  ausdrûcklich  §  487,  c;  HoUen- 
berg,  Hebr.  Schulbuch  (1880),  S.  35.  Nur  Ewald  rechnet  es 
g  139,  c  ausdrQcklich  zu  den  *^**t  und  NageLsbach  hat  es  §  33 
zu  den  *y^"t;  §  34  zu  den  V'jd  gestellt 

Qal.  Perfect.  W^  etc.;  bemerke  nur  iri|;  Hi.  1,  21; 
Trieb  2,  c.  —  fcJ*!''  etc.  immer  mit  dem  auch  vor  Consonant- 
afformativen  bewahrten  ï  (e)  des  Intransitivums,  vgL  z.  B.  die 
1.  plur.  Hos.  10,  3;  oben  S.  612.    Bemerke  in   Pausa  und  vor 


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Qal  der  ^^''t  und  k"V.  §  42,  10,  d.  637 

Suffixen  (oben  S.  170.  230.  296)  1  M  18,  15;  Mal.  3,  5;  Ps. 
119,  63;  Hi.  37,  24.  Nur  neben  Ut^vn*^  4  M  12,  8;  5  M  5,  5; 
Hes.  11,  8  steht  auch  DtiK'n'?  Jos.  4,  24.  Dièses  erzwingt  aller- 
dings  vom  Standpunct  der  Formenlehre  aus  keine  Beseitigung, 
weil  auch  von  tfh'n  eine  Form  mit  Qames  vorkommt,  vgl.  oben 
S,  612.  Vgl.  Qimchi  98,  a  „mit  Qames";  WB.  s.  v.  „mit  Qames 
und  es  giebt  nicht  seinesgleichen"  ;  [bei  Ges.  Lgb.  §  108,  Anm.  1 
ûbersehen;  nicht  so  bei  Ew.  §  195,  a  „aberall  ë**,  weil  er  Jos. 
4,  24  anders  fasst,  vgl.  unten]  Olsh.  §  233,  a;  6es.-KAutzsch 
§  74,  Anm.  1;  Stade  §  447,  a.  Dièse  haben  keine  Aenderung 
verlangt.  —  Aber  vom  Standpunct  der  Syntax  aus  haben  richtig 
eine  Beseitigung  oder  vielmehr  eine  andere  Auffassung  der 
Form  gefordert  Ewald  §  337,  b  (schon  1826),  Knobel  z.  Si 
[was  Bô.  unerwâhnt  lâsst]  und  Bô.  §  1081,  a,  indem  sie  meinten, 
dass  in  der  vorliegenden  Punctation  die  Lesart  DtJS'l';'  neben 
DntJ'l^  versteckt  angedeutet  sei,  und  hinzuftigten,  dass  dieser 
Qebrauch  des  Inf.  nfcjn'J  hinter  der  vorausgehenden  Conjunction 
l^b  einzig  richtig  sei.  Und  darin  haben  die  genannten 
Gelehrten  Recht,  dass  "J^^ttb  entweder  das  Impf.  oder  im  ab- 
gektirzten  Satz  den  Inf.  hinter  sich  hat,  wie  in  der  ersten 
Halfte  des  genannten  Verses  selbst;  und  die  Ghrammatiken  und 
Wôrterbûcher  erwâhnen  nicht  einmal  jene  Stelle  Jos.  4,  24, 
als  wo  ausnahmsweise  hinter  ):p)sh  das  Perfect  stehe,  obgleich 
sie  doch  QtlK*!'?  als  Perfect  anfbhren,  geschweige  denn  andere 
Stellen,  in  denen  hinter  )y)ch  das  Perfect  stande.  Auch  der 
Zusanunenhang  der  Stelle  verlangt  nach  meiner  Ansicht  die 
ursprûngliche  Lesart  DtniJ'i'J  „damit  aile  Vôlker  der  Erde 
f&rchten  Jehova  aile  Zeit*'.  Denn  nur  so  entspricht  der  Ab- 
sichtssatz  dem  tibergeordneten  Satze  ,,damit  aile  Vôlker  der 
Erde  kennen  lernen,  dass  die  Hand  Jehova's  stark  ist*'.  Und 
nur  weil  dièse  Absicht  in  Betreff  der  Heidenvolker  zu  kûhn 
erschien,  wurde  dièse  Absicht  auf  die  IsraeHten  gewendet  und 
durch  Punctirung  des  n  mit  Segol,  auch  UT)txy!  zu  lesen  er- 
laubt.  —  Aus  dem  Targ.  "îî^bnim  b*^!?  (=  damit  ihr  fûrchtet) 
und  der  LXX  ïva  vfiàîa  aéfirja^e  lâsst  sich  nichts  Uber  die  Auf- 
fassung  der  Form  ersehen;  Raschi  ûbergeht  die  Form;  aber 
Qimchi  sagt  im  Commentar  z.  St.:  „anxn*^  nach  Art  des  Verbs, 
denn  DDKT  [namlich  mit  Segol)  ist  nach  Art  des  Verbs,  und 
es  ist  Perfect  an  Stelle  des  Futurs  gleich  IKID  und  vielen 
86ine8gleichen'^ 


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638        II*  Hauptiheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Imperfect:  KS")  1  M  15,  4  etc.,  vgL  Âm.  4,  3  die  2.  plar. 
fem.;  »tt*r  1  M  8,  7;  14,  8.  17;  19,  6;  24,  63;  25,  25;  28,  10; 
31,  33  etc.  immer  auf  der  Letzten  betont,  weil  das  K  die  Vo- 
callange  schûtzte.  Nur  kann  "IIHK  SilDS  eintreten,  vgL  1  M 
4,  16;  8,  18:  aber  auch  19,  14;  4  M  20,  20;  21,  33;  Jos,  18,  11; 
ob  aiso  Ri.  9,  35  auf  Paenultima  zu  betonen  sei  (wahrend 
doch  Paschta  nicht  die  Tonstelle  anzeigt),  lasst  sich  nicht  be- 
stimint  sagen.  Wahrend  nun  KS*^  im  wesentlichen  (nanilich 
abgesehen  von  der  Yocalquantitat)  sich  nach  n^'^  richtete, 
bildete  sich  «l*»  im  wesentlichen  nach  xSy^y.  also  éH'^'J  etc. 
Kn'»î»5  1  M  28,  17  etc.,  selten  defective  1  Sm.  18,  12;  28,  5; 
2'Sm.  6,  9;  Jer.  26,  21;  2  Chr.  20,  3;  vgL  noch  die  3.  pL  fem. 
2  M  1,  17.  Die  afformativlosen  Formen  sind  immer  Milra. 
Ebenso  nur  plene  'iKTPi  1  M  21,  17  etc.,  denn  ttber  Jes.  60,  5 
VgL  S.  558.  Ebenso  immer  siKl^^n,  auch  Jr.  42,  11.  Aber  statt 
^Vty*^  1  M  20,  8  etc.  hâufig  î^Kn;;  jî-^-û,  und  so  immer  durch 
das  Metheg  von  ^fep'^  (sie  werden  sehen)  unterschieden.  Ygl. 
dieselbe  Function  des  Metheg  oben  S.  406,  Z.  14  v.  u.  (Spr. 
4,  16);  S.  434,  Z.  12  v:  u.  (Hab.  2,  7);  vgL  dartiber  §  32  der 
Dikduke  ha-teamim:  „Das  ganze  Wort  des  Fûrchtens  ist  mit 
Gaja,  wie  îiïn'ij::  1  M  20,  8;  ixn^  2  Kg.  10,  4;  ï^Én*^;!  2  Kg. 
17,  28  [meist  defective,  vgL  J.  H.  Michaelis  z.  St.].  Und  das 
ganze  Wort  des  Sehens  ist  mit  Ghateph  [d.  L  mit  Ghireq  cha- 
teph,  entsprechend  dem  Qames  chateph  (chatuph);  so  ist  es 
parallel  zu  XT^^y  construirt],  wie  IKn'il  4  M  17,  24;  2  M  16,  15; 
4  M  14,  23;  ausser  éinem  Verse,  denn  er  hat  das  Wort 
.,Sehen*^  und  hat  [doch]  Gaja:  ^K'ir)  Hi.  6,  21;  und  das  ganze 
ûbrige  Wort  „sehen*'  ist  mit  Chateph**.  Auch  Qimchi,  WB. 
s.  V.  sagt:  „'ni  nnn  *)K"l'»n  HL  6,  21;  beide  sind  mit  *>  ge- 
schrieben,  und  von  dieser  Wurzel  [«T]  ist  die  Bedeutung**. 
Aber  die  Dikduke  geben  jedenfalls  der  fraglichen  Form  richtig 
die  Bedeutung  des  „Sehens",  vgL  Trg.  'J'in'^ïarj  =  ihr  schautet; 
LXX:  âoTB  lôovTfiç  to  èfiov  xçaifia  (po^rfiif)%^\  Abenesra  ntJlfâ 
"1  on'^sn  =  als  ihr  saht,  da  fUrchtetet  ihr  euch.  Die  Plene- 
schreibung  ist  ein  Versehen  wegen  des  folgenden  Wortes. 
Richtig  Olsh.  §  39,  e  ,jedenfells  nur  Schreibfehler''. 

Imperativ:  KX  1  M  8,  16  etc.,  nitt  Bi.  9,  29;  '^Kî  HL. 
1,  8;  ïî»î  1  M  19,  14  etc.  IKX^  Jr.  50,^8  Kethib  lâsst  nicht 
mit  Bô.  §  1 174  auf  die  Existenz  einer  Imperativform  schliessen, 
welche  noch  nicht  die  Aphaeresis  erlitten  hatte,   sondem  ist 


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Qal  der  «^V»  und  h"!j.  §  42,  10,  d.  639 

von  den  Masoreten  richtig  als  Schreibfehler  bezeichnet;  daher 
auch  nicht  von  Ges.  Thés.;  Olsh.  §  235,  d;  Stade  §  607  auf- 
gefûhrt.  —  nj'^W  HL.  3,  11;  ïY'b-Analogie ,  c  und  dort  folgt 
auch  gerade  ein  ïmperativ  von  n"b;  vgl.  Qimchi,  97,  b:  „Und 
es  tritt  so  auf,  um  zu  paaren  die  Wôrter,  wie  2  Sm.  3,  25; 
aber  um  ein  wenig  zwischen  ihnen  beiden  zu  unterscheiden, 
welche  zwei  Wurzeln  sind,  ist  das  K  von  *t  mit  Segol,  und 
das  K  von  'n  mit  Sere^  —  xn^  Spr.  3,  7  etc.;  îlïn'>  =  Je^û; 
Trieb  2,  b;  die  drei  Stellen,  wo  diess  steht,  sind  schon  oben 
S.  120  gelegentlich  der  Âussprache  genannt;  unrichtig  Stade 
§  606,  a  !iKn\  Vgl.  Qimchi  98,  a:  „Und  sie  sagten  den  ïm- 
perativ mit  Verbergung  des  K,  damit  er  nicht  mit  ïl»n'J  von 
TOn  verwechselt  werde";  WB.  s.  v.  „damit  es  nicht  gleich  sei 
dem  Worte  IKn*»  von  n»n". 

Infinitivus  cstr.  n«S  1  M  12,  4  etc.;  KI'J  Jos.  22,  25  und 
Vrh  1  Sm.  18,  29  mit  Weglassung  des  quiescirenden  \  So 
Targum  bni^b;  LXX  eèlapeîa^ai;  Raschi  =  T\vr\^b;  Qimchi 
98,  a;  WB.  s.  V.;  Commentar  z.  St.:  „Es  ist  verborgen  das  *»; 
daher  das  b  mit  Sere".  Ges.  Lgb.  §  105,  Anm.  3  und  Mtihlau- 
Volck  ohne  Anstoss  und  ohne  Erklârungsversuch.  Ewald 
schreibt  §  238,  c:  „1  Sm.  18,  29  findet  sich  noch  Knb'J],  indem 
sich  b  mit  einem  vocale  spricht,  dessen  laut  ein  rest  von  dem 
des  ersten  wzl.  zu  sein  scheint,  vgl.  §  243,  c*',  und  hier  steht, 
nachdem  von  tutliwb  etc.  gesprochen  ist:  „In  Klb  dient  aus  der 
§  238,  c  angegebenen  ursache  ê  als  vorton^^  Da  meint  er 
aiso,  dass  das  ursprangliche  à  von  b  sich  mit  dem  "«  des  fol- 
genden  Infinitiv  zu  ai,  ê  verschmolzen  habe.  Aber  eine  solche 
atumahmsweise  Bewahrung  des  la  vor  einem  Infinitiv,  welcher 
den  Accent  nicht  auf  der  ersten  Silbe  tragt,  lâsst  sich  nicht 
annehmen.  Olshausen  §  69,  a  sagt:  „In  der  Form  ihb  aus 
U-jrô  haben  die  Punctatoren  hôchst  wahrscheinlich  eine  Assi- 
milirung  des  ^  angenommen'^  Er  denkt  dabei  jedenfalls  an 
"i©*^b,  vgl.  oben  S.  432  =  lîssod^  nimmt  also  eine  Form  Krro 
an,  setzt  dann  weiter  voraus,  dass  das  n  Ersatzdehnung  hervor- 
gerufen  habe  und  so  l&r6  entstanden  sei.  Aber  dass  die  Punc- 
tatoren dièse  Meinung  gehabt  hâtten,  ist  nicht  wahrscheinlich  ; 
denn  solche  Assimilation  des  "^  an  den  zweiten  Stammconso- 
nanten  [um  jetzt  dièse  alte  Anschauung  einmal  zu  befolgen, 
vgl.  S.  434]  ist  nur  bei  den  scharfen  Sibilanten  und  dem  hef- 
tigen  p  und  dem  Dauerlaute  b  vorgekommen,  konnte  also  bei 

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640         n*  Haupttheil:  Fonnenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

dem  fast  gar  nicht  der  Yerdoppelung  fahigen  n  den  Puncta- 
toren  nicht  in  den  Sinn  kommen.  Olsh.  hat  aber  Znsidminung 
gefunden  bei  Land  §  51,  a,  wo  er  von  der  ,,as8imilatie^  spricht 
Tind  sagt  „Ook  met  semiyocalen;  b.  v.  yç'j  in  pi.  v.  ^PT]"^; 
X'nb[!]  in  pL  v.  K'-riy';  ebenso  bei  Mûller  §  294,  f:  „Klb  st. 
fcç'T^b  [beachte  den  Cholempunct]  §  124,  b  [wo  er  von  rreîfb 
u.  s.  w.  spricht]  siehe  §  92,  a*',  nnd  hier  heisst  es  „In  »lb 
1  Sln.  18,  29  ist,  wenn  die  Lesart  lichtig,  das  ■«  der  y  Kl'^ 
dem  n  assimilirt  (==  lirro  129)",  wo  er  von  der  Ersatzdehnnng 
flir  Doppelresch  spricht.  Ebensowenig  wahrscheinlich  ist,  was 
Bôttcher  §  463,  y  gegeben  hat,  indem  er  an  iîT)7  neben 
irr^T  sowie  nittTtt  erinnert,  also  meint,  dass  unter  dem  Ein- 
fluss  des  guttnralartigen  1  und  wegen  der  positiven  Verwandt- 
schaft  zwischen  e  nnd  o  sich  îzn  e  umgebildet  habe.  Se  anch 
Stade  §  123,  c.  Freilich  dièse  Erscheinnngen  sind  an  sich 
richtig;  aber  es  bleibt  sehr  unwahrscheinlich,  dass  bei  SÎT 
dièse  Wirkung  eingetreten  sei,  wâhrend  doch  bei  dem  ebenfalls 
sehr  gebrâuchlichen  T\T  vielmehr  nin*»!?,  tiT^b,  Kin'^b  gesprochen 
worden  ist,  oben  S.  582.  Es  ist  also  anzunehmen,  dass  das 
zufallige  Fehlen  des  "^  die  Tradition  zur  Aussprache  eines  Sera 
anstatt  eines  Chireq  verleitet  habe.  Und  dass  doch  die  Tradi- 
tion trotz  fehlenden  *»  oft  Chireq  festgehalten  habe,  kann  gegen 
dièse  Kritik  nicht  eingewendet  werden  (vgl.  oben  S.  391  f.); 
es  kann  nur  diess  gesagt  werden,  dass  bei  den  Fallen  ausser 

1  Sm.  18,  29  die  Tradition  sich  selber  besser  geleitet  hat. 
Also  ist  mit  Olsh.  §  ^9,  a;  160,  b  als  wahrscheinlichste  Form 
der  lebenden  Sprache  thb  zu  lesen.  —  Ausser  jenen 
beiden  Stellen  aber  heisst  der  In£  cstr.  n»T  5  M  4,  10  etc. 
(im  Deuteronomium  9  Mal;  ausserdem  2  Sm.  3,  11;  1  Kg.  8,  43; 
Jr.  32,  39;  Ps.  86,  11;  Neh.  1,  11;  2  Chr.  6,  33),  wie  schon 
bei  der  Besprechung  von  Jos.  4,  24  angedeutet  wurde.  —  Inf. 
absolutus  Kis;  1  M  8,  7  etc.  und  Ktf;  1  M  27,  30  etc.  — 
Participium  KSi*^  2  M  8,  16  etc.  oder  »sH  i  M  2,  10  etc.: 
Verbaladjectivum  =  Participium:  S'i^  1  M  32,  12  etc. 

Niqtal  nur  xn^P)   (Luther:    [dass]   man    dich  fiirchte)  Ps. 
130,  4  und  Ptc.  »^Ï5  1  M  28,  17  etc. 

Qittel    '^îKnj    2  Sm.   14,   15;    '»?»'i;b   Neh.  6,    19;    DiTi^i? 

2  Chr.  32,  18;  Ptc.  «n^^  Neh.  6,  9.  Î4^(alle  indirect-causativ: 
in  Furcht  versetzen). 


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ffiqtil  der  -^i"»  nnd  «"i.  §  42,  10,  d.  641 

Hiqtil.  Perfect.  «l'^S'in  1  M  14,  18  etc.;  [nK'^S'în], 
nKTin  2  M  32,  11  etc.;  aucîi  Hi.  15,  13,  vgl.  Baer-Deîitzsch 
z.  St.;  nxsin  l  Kg.  n,  13;  vgl.  wegen  des  Schewa  oben  S. 
606  und  S.  528.  Das  Perf.  consecativum  bat  mit  Ausnahme 
TOn  Hi.  15,  13  den  Accent  auf  die  Letzte  geschoben  in  der 
2.  sg.  m.  und  1.  sg.  (Bô.  §  974,  3);  vgl.  oben  S.  619.  Was 
ist  Hi.  15,  13  frûher  gewesen:  das  Weglassen  des  Qames  unter 
r,  oder  dièse  ausnahmsweise  Accentuation,  und  stehen  ûber- 
haupt  beide  Erscheinungen  in  Wechselbeziehung  zu  einander? 
—  Imperfect  V^Tt"^  3  M  16,  27  etc.  —  Jussiv  Ktin  (sie  lasse 
hervorgehen!)  1  M  1,  24.  —  Impf.  consecutivum  V^ti^  1  M 
15,  5  etc.  wegen  des  K  auf  derLetzten  betont;  aber  vier  [denn 
Ri.  19,  25  ist  die  erleichterte  Porm  zu  sprechen]  Mal  mit  i 
XSW  5  M  4,  20  und  2'Kg.  11,  12  vor  K;  Ps.  105,  43  vor  :^; 
aber  Ps.  78,  16  vor  5;  also  ist  der  Anlaut  des  folgenden  Wortes 
nicht  die  Ursache,  vgl.  oben  S.  626  f.  In  der  1.  sg.  ist  das  ï 
nach  Erwartung:  «"^six^  Jos.  24,  6;  Ri.  6,  8  und  ohne  "^  Hes. 
28,  18.  —  Imperativ.  Neben  dem  oftmaligen  «afin  von  1  M 
S,  17  Kethib  an  ist  das  dort  stehende  Qeri  KS'jn  die  letzte  der 
Spuren;  welche  in  der  VerbaUehre  die  Neigung  des  1  zum 
Uebergang  in  das  bequemere  "^  beweisen.  So  richtig  Ew.  § 
122,  e;  Bô.  II.  S.  461.  Allerdings  Olsh.  S.  568  sagt:  „Der 
Grrund  ist  nicht  klar^\  Stade  bat  die  Form  nicbt  im  Index, 
aber  wobl  §  595,  a,  wo  er  auf  §  120  zurUckweist.  Da  nun 
sagt  er,  die  Form  sei  bedenklicb,  erkennt  aber  an,  dass  ûber 
dièse  Form,  wie  die  andem  vier  Formen  mit  aj  (drei  im  Kethib 
und  eine  im  Qeri;  vgl.  oben  S.  433.  437.  438,  wo  die  richtige 
Correctur  der  Masoreten  'MÔ^n  Ps.  5,  9  fiir  Kethib  Itûin  weg- 
gelassen  ist)  eine  „feste  masoretische  Tradition^^  bestanden 
haben  musse;  vgl.  oben  S.  391  f.  640.  Icb  meinerseits  aber 
mocbte  trotzdem  nicbt  glauben,  dass  dièse  Formen  (weder  die 
von  ursprfinglicben  V'B  noch  auch  die  von  urspriinglicben  '^"6) 
schon  der  lebenden  Sprache  angehort  baben;  syrisches  au,  m 
(Nôldeke,  Syr.  Qram.  §  175;  Winer  §  20)  scheint  mir  bei  der 
spâteren  Aussprache  dieser  Formen  eine  RoUe  gespielt  zu 
haben.  —  Auch  K*»S'in  Jes.  43,  8  ist  am  besten  als  Imperativ 
aufeufiassen  [so  auch  Buxtorf,  Concordanz;  Ges.  Thés,  (und  zwar 
gegen  Hitzig,  der  das  Pf.  annabm,  sich  auf  Ps.  94,  1  berufend; 
vgl.  oben  S.  425  f.);  Ges.-Kautzsch  §  69,  Anm.  7;  Stade  §  120] 
und  zwar,  ohne  mit  Bô.  H.  S.  543  den  Wegfall  eines  verstarken- 

Konig,  LofargebUade  d.  bobr.  Spr.  41 


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642        ^^'  Haupttbeil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

den  a  an2anehmen.  Da  im  Jussiv  Hiq.  der  K"b  das  t  unter 
dem  Einfluss  des  K  so  oft  bewahrt  erscheint:  so  ist  nicht  mit 
Olsh.  S.  568  zu  urtheilen,  dass  die  Form  auf  einem  Yersehen 
beruhe.  Vgl.  noch  die  beiden  Fâlle  nachher  S.  651  unter  e. 
Das  Targam  sagt  freilich  erleichtèrnd  p'^&ZiÇI  ==  welcher  hat 
herausgehen  lassen  ;  LXX  sogar  mit  Gleichmachung  der  Person 
xof£  è^ijYccyov;  Raschi  „wie  K*>Sir6",  also  Inf.;  Qim^lii  z.  St.: 
,Jnfinitiy,  wie  um  zu  sagen:  ich  habe  befohlen  herauszuf&hren 
u.  s.  w.";  Buxtorf,  Thés.  p.  246  „Inf.  =  educere",  also  von  sich 
selbst  abweiehend.  —  Tltlt'^t'^Tl  Ps.  142,  8. 

Infinitivus:  ^*^T\ri.  In  ï^nKSinî  Jer.  39,  14  liegt  der 
einzige  Fall  vor,  dass  ausserhalb  der  1.  pers.  sing.  das  Ob- 
ject  am  Infinitiv  durch  ein  anderes  Suffix  als  das  Subject  be- 
zeichnet  wird;  Bô.  II.  S.  32.  Diess  ist  nicht  so,  wie  die  ana- 
loge  Ausnahme  oben  S.  494,  bei  Qimchi  32,  b  bemerkt,  weil 
er  im  Gegentheil  sagt,  an  den  Inf.  werde  i  oder  ^Tl  angehangt, 
indem  er  sich  ftir  letzteres  auf  s^nÎDjf  2  M  18,  18  [oben  S.  550] 
berufty  das  doch  nur  ganz  ausnahmsweise  am  vocalischen  Ans- 
laut  das  consonantisch  aniautende  Pronomen  besitzt.  Auch 
Buxtorf,  Thés,  erwâhnt  nicht  den  fraglichen  Fall,  aber  einen 
andem  p.  503:  «Spéciale  est;  îl5K'»t'irfe  Ad  educendum  nosy  Exod, 
14.  U  cum  Eametz  loco  Tsere,  ut  recte  observaTit  Aben  Esra^ 

Participium:  K'»X'it3  2  Sm.  5,  2  etc.  Kann  man  in  KriTS 
XVf\  (der  herausftlhrt  den  Wind  [aus  seinen  Schatzkammem)) 
Ps.  135,  7  fvon  Qimchi  nicht  aufgeftthrt;  von  Buxtorf,  Thés, 
p.  246  und  Concordanz;  Qes.  Thés,  einfach  erwâhnt)  eine  Form 
erkennen,  die  allerdings  nicht  der  lebenden  Sprache  angehôrte, 
aber  doch  sich  im  Vortrage  der  Psalmen  lautphysiologisch  er- 
zeugte  und  dann  sich  durch  Weglassung  des  *»  im  Texte  fixirte? 
Bottcher  thut  es  IL  S.  543,  indem  er  meint,  dass  nach  der 
Enttonung  der  letzten  Silbe  S  und  1  um  so  leichter  ihren  zer- 
drQckenden  Einfluss  auf  das  i  hatten  ausûben  kônnen.  Er 
hâtte  dabei  an  das  oben  S.  639  f.  besprochene  Mnb  1  Sm.  18,  29 
erinnem  konnen.  Trotzdem  ist  es  mir  unwahrscheinlich,  dass 
die  Enttonung  und  der  Einfluss  des  "1  ausnahmsweise  einmal 
dièse  Wirkung  gehabt  haben.  Eher  ist  es  wahrscheinlich,  dass 
die  zufallige  defective  Schreibart,  die  der  Singular  nur  an 
dieser  Stelle  zeigt,  zur  Aussprache  mit  e  den  Anlass  gegeben 
hat.  Olsh.  schwankt  zwischen  beiden  Auffassungen  §  208,  b 
und  §  258,  a,  Ew.  §  131,  b  sieht  auch  in  der  eben  besprochenen 


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Perf.  Qal  der  i">  CLuiesc.  und  «"V.    §  42,  10,  e.    .  643 

Form  einen  Âramaismus,  ygl.  aber  dagegen  schon  die  Be- 
merkung  oben  S.  252.  Stade  bat  die  Form  nicht  im  Index, 
aber  wohl  im  Texte  §  285  mit  den  Worten  „Kaçil2«l  Ps.  135,  7 
ist  nach  Ksi^î  Jer.  10,  13;  51,  16  punctirt  worden'*.  Dièses 
batte  Olsbausen  in  seinem  Psalmencommentare  (1853)  z.  St. 
bemerkt,  wie  Bo.  II.  S.  543  erwâhnt  Nun  stebt  allerdings 
KSri^  an  den  beiden  genanntén  Stellen  in  ganz  derselben 
Redensart,  wie  Ps.  135,  7.  Trotzdem  ist  nicht  anzunehmen, 
dass  die  ganz  regelmâssige  Punctation  der  Jeremiastellen  eine 
unregelmassige  Punctation  der  Psalmenstelle  veranlasst  bat. 
Mûller  §  294,  q  „Ps.  135,  7  KSiia  [falscb  von  ibm  betont] 
unsicher  weshalb". 

Hoqtal.  Perfect  n»3|W  (educta  est)  in  kleiner  Pansa 
Hes.  38,  8.    Particip  «îilû^Hes.  14,  22  etc. 

e)  Yerba  ry  qulescentia  nnd  K"b. 

Kia  eintreten,  kommen;  (fcçiû?  hin-  und  bergehen);  fcçip 
speien;  Kittî  steigen. 

Qal.  Perfect:  Kâ  1  M  6,  13  etc.,  nto  1  M  15,  17  etc. 
und   so    auch  meist  als  Perf.   consec.  betont;    bemerke  ^tlKâ 

s     -     T 

(evenit  nobis)  Ps.  44,  18,  Milel  (das  Dechi,  vgl.  oben  S.  80  f., 
zeigt  nicbt  die  Tonstelle  an);  înn^a  2  Sm.  3,  7  oder  gewôhn- 
lich  nfâ  Jos.  13,  1  etc.  und  beim  Perf.  consec.  ebenso  oft  auf 
der  Vorletzten  (5  M  6,  18;  12,  5  ['K  1105].  26;  1  Sm.  10,  3; 
2  Sm.  5,  23;    1   Kg.  19,   15;    2  Kg.  9,  2  ['K  '5];    Hes.  38,  15; 

1  Cbr.  14,  14)  wie  auf  der  Letzten  (1  M  6,  18;  2  M  3,  18; 
5  M  17,  9;  26,  3;  1  Sm.  20,  19;  [22,  5];  Jr.  36,  6)  betont;  PiKâ 
und  einmal  tlKâ  2  Sm.  14,  3.  Auch  Michaelis  bat  das  Schewa 
nur  an  dieser  einen  Stelle,  aber  nicht  1  M  16,  8;  1  Kg.  14,  3; 

2  Kg.  4,  4;  Mi.  4,  10;  Ruth  2,  12;  3,  4;  aber  Baer-Delitzsch 
haben  es  1  M  16,  8;  Mi.  4,  10;  vgl.  oben  S.  641.  606.  528. 
■•nKa,  auch  als  Perf.  consecutivum  auf  der  Vorletzten  betont 
1  Kg.  17,  12;  18,  12,  wie  Dn.  10,  14.  Ebenso  ist  es  bei 
!l«â  2  M  7,  28;  (4  M  5,  22.  24.  27);  5  M  2S,  2.  15.  45;  Ri.  6,  5; 
Jes.  2,  19  etc.  Ebensowenig  wie  bei  Dri&(^  1  M  26,  27;  45,  19 
u.  s.  w.  kann  bei  %K^  1  M  32,  7  etc.  auch  im  Perf.  consec. 
(2  Sm.  17,  12)  die  Betonung  fraglich  sein.  Fllr  dièse  1.  plur. 
stebt  einmal  r\^  i  Sm.  25,  8;  Trieb  2,  c;  Qimchi  110,  a;  WB. 
s.  V.  —  n»^  (sie  bat  ausgespieen)  3  M  18,  28  auf  f^K  bezûg- 
lich,  von  welchem  in  demselben  Verse  das  féminine  Verb  steht, 

41* 

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644        II-  Haupttheil:  Formenlehre.  H.  B.  Schwaches  Verbum. 

aiso  jedenfalls  3.  sing.  feminini,  und  die  vocalisch  afformirten 
Perfectformen  der  Y'^  sind  ja  ausnahmsweise  als  Milra  betont, 
vgl.  noch  nra  2  Kg.  19,  21;  Jes.  37,  22  etc.;  Qimchi  100,  b. 
Danim  hat  auch  Qimchi  110,  b  die  Porm  von  K*ip  abgeleitet; 
aber  sagt  auch,  wie  im  WB.  s.  v.  TlUtp:  ,,'p  nach  Analogie  von 
rrt?^  etc.,  und  er  hat  benannt  f^ïXtl  mit  der  mânnlichen  Form 
und  ebenso  ist  »te3  1  M  13,  6";  aber  dieser  Fall  ist  anders. 
Trotzdem  hat  auch  Buxtorf,  welcher  Thés.  p.  232  die  Form  als 
fem.  Particip  ansieht,  in  der  Goncordanz  dieselbe  Form  s.  y. 
rT«p,  demnach  als  3.  sg.  msc.  Von  Kip  die  Form  bei  Ges. 
Thés.;  Bô.  n.  S.  503;  Mûhlau-Volck;  Stade  §  401,  c. 

Imperfect:  Kis^  1  M  32,  9.  12  etc.  oder  «a;»  1  M  49,  10 
u.  s.  w.  Die  99  Mal  normal  vorkommende  3.  sing.  fem.  KÏsri 
1  M  41,  50  etc.  soU  einmal  mit  dem  Afformativ  der  3.  sg.  fem. 
Pfi.  versehen  sein  in  der  Form 

^inçiari  Hi.  22,  21,  sodass  die  Form  bedeutete  „wird  dir 
konmien  [nâralich  Gutes]'^  Targum  Xû'ltS  ïftjbb?  =  obvônit 
tibi  bonum;  Abenesra  'tD  '^b  »ian;  Qimchi  110,  b  «es  ist  zu- 
sammengesetzt  aus  K127|  und  HKâî,  oder  vielleicht  ist  das  M  ein 
Aequivalent  ftlr  das  n,  welches  hinzugefligt  ist  in  dem  Worte 
Jes.  5,  19;  vgl.  S.  645.  Anerkannt  ist  das  Wort  als  Verbal- 
form  auch  von  Buxtorf,  Thés.  p.  236  und  Concordaûz.  Se  auch 
Ew.  §  191,  c,  welcher  es  erklârlich  findet,  dass  zur  Unter- 
scheidung  der  3.  sing.  fem.  Impfi.  von  der  2.  sing.  msc.  Impfi. 
im  Laufe  der  Zeit  verschiedene  Mittel  angewendet  worden 
seien,  und  unter  diesen  auch  die  Anfligung  der  Feminin- 
endung  n^.  So  auch  Bô.  IL  S.  133  f.;  Mûhlau-Volck  im 
analyt.  Anhang.  Aber  wenn  die  Sprache  in  vielen  Hunderten 
von  Fâllen  solche  Mittel  der  Unterscheidung  nicht  gebraucht 
hat,  dann  muss  man  sich  besinnen,  ob  nicht  dié  wenigen  Fâlle, 
in  denen  sie  ein  *i,  oder  n  oder  ri  fm.  angewendet  zu  haben 
scheint,  Verderbnisse  des  Textes  sind.  Vergl.  nun  die  Beihe 
von  SteUen,  an  denen  darûber  gehandelt  ist:  S.  159.  182  f. 
285  ff.  323  f.  402.  607[?  645  unt.  646].  —  Ges.  Lgb.  S.  464  lasst 
n  cohortativum  zu  Grunde  liegen  und  meint,  dièses  sei  ver- 
kannt  und  dann  das  Suffix  angehangt  worden.  Da  soll  wohl 
die  Stelle  erst  gar  keine  Angabe  dessen  enthalten  haben, 
welchem  das  Gute  angewûnscht  wird?  Er  behandelt  die  Form 
unter  den  formae  mixtae.  Weswegen  soUen  wir  eine  so  ganz 
unnatûrliche  Vermischung   annehmen,  wâhrend  z.  B.  die  LXX 


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Impf.  Qal  der  i":?  quiesc.  und  K"i>.  §  42,  10,  e.  645 

[6  xaçnoç  aov]  ein  Nomen  in  der  Form  erkannt  haben?  So 
Olsh.  z.  Si  im  Hiobcommentare;  dann  Rôd.  im  Index  analyt. 
zu  Ges.  Thés.;  Olsh.  §  226,  c.    Stade  erwâhnt  die  Form  nicht. 

''«taPi  2.  sg.  fem.  HL.  4,  8;  Ruth  3,  17. 

In  ^K^l^^^rib^b  (damit  sie  nicht  kommen)  Jr.  27,  18  liegt  ein 
leicht  erklâriicixer  Schreibfehler  fiir  !iKa\  Targ.  Kbn  b^^lâ 
']'6:i'irï7  =  damit  nicht  gebracht  werden.  Freilich  die  Alten 
sahen  die  Form  als  Perfect  an:  Qimchi  110,  a;  WB.  s.  v.; 
Gommentar  z.  St:  „yon  der  Art  des  bi:^&  nach  der  Analogie 
von  Sût:  [4  M  24,  5,  oben  S.  445]  und  siik'  [1  Sm.  14,  29;  oben 
S.  498],  und  es  ist  Perfect  an  Stelle  des  Futurs;  und  er  hat 
gesagt  „kommen''  in  Be^ug  auf  die  Gefôsse,  obgleich  es  sich 
bai  ihnen  nicht  um  ein  Nichtkommen  [um  die  eigentliche 
Ausûbung  dieser  Thâtigkeitj  handelt,  wie  in^  lifiaft  [1  Sm.  23,  6] 
und  Dîff  bD  Sût»  [Jr.  14,  3]";  Buxtorf,  Thés.  p.  232  und  Concor- 
danz.  Von  den  Neueren  sak  nur  Oes.  Lgb.  §  106,  Anm.  2  die 
Form  als  Perfect  an;  aber  die  Verschreibung  ist  anerkannt  von 
Ew.  §  337,  b,  Anm.;  Olsh.  §  233,  d  mit  dem  bei  ihm  be- 
merkenswerthen  Zusatze  „durch  die  ungewôhnliche  Punctation 
des  scheinbaren  Perfects  hat  man  sich  der  urspriînglich  beab- 
sichtigten  Form  einigermaassen  zu  nâhern  gesucht^^;  dahat  also 
Olsh.  den  Punctatoren  auch  einmal  einen  Gedanken  zuge- 
sclirieben;  Bô.  I.  S.  241;  Mtihlau-Volck  s.  v.;  Ges.-Kautzsch 
§  72,  Anm.  1;  Stade  §  23,  b. 

^'JKari  heisst  die  3.  plur.  fem.  einmal  1  M  30,  38  oder 
rORari  (iSm.  lO,  7  Qeri;  1  Kg.  3,  16;  Jes.  44,  7;  47,  9),  auch  . 
n3«iaP  Jer.  9,  16;  2  Chr.  9,  21  und  die  Form  ohne  Vocal- 
stammauslaut  steht  ofter  als  die  Form  mit  solchem  ns^^KÂn 
(1  Sm.  10,  7  Kethib;  Ps.  45,  16;  nj'^Xiari  Jr.  9,  16),  weU  das 
Ansfallen  des  Yocalstammauslautes  bei  diesem  Yerb  durch  die 
Abwesenheit  eines  Consonantenzusammenstosses  begtinstigt  war, 
vgl.  oben  S.  442. 

Jussiv:  M^  oder  auch  Kii^  etc.  Cohortativ  T\VÔ^  Ri. 
15,  1  oder  nKiSK  1  M  29,  21;  2  kg.  19,  23;  Ps.  43,  4;  2  Chr. 
1,  10;  rrKâî  2  Kg.  7,  9  oder  nxin;  Jr.  4,  5;  Ps.  132,  7.  Und 
hier  ist  wieder  einer  von  den  FâUen,  wo  das  cohortative  â 
auch  in  einer  andern  als  der  ersten  Person  ersch^int: 
rwiOPi  (sie  komme!)  Jes.  5,  19;  vgl.  aile  Fâlle  oben  S.  159  Z. 
3  V.  u.  190.  243,  wo  nachzutragen  ist  nn?i5fr)3  (und  sie  war 
liebesbegierig)  Hes.  23,  20,  dessen  nj?  n  fin.]  und  Pathach  mir 

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646         ^^>  Haupitheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

auf  V.  16  und  v.  5  zurQckgetragen  erscheint;  feraer  S.  496.  507. 
Auf  dieser  Thatsache  fusst  die  Erklârung,  welche  die  Meisten 
von  der  Form 

ntlKiniJ  5  M  33,  16  geben.  —  a)  Targum  V^^*''?  'jin')  = 
kommen  soUen  aile  dièse  Dinge;  Raschi  z.  St.  wiederholt  ein- 
fach  die  Fonn  und  ei^ânzt  nur  als  Snbject  1T  txyo  =  dieser 
Segen;  Abenesra  z.  St.:  ,/n,  nâmlich  T\1Xm  'D^sn  dieser  Segen, 
und  es  sind  zwei  Zeichen,  das  n  und  das  H  verbunden,  wie  in 
ntint^,  nn^W*^".  Dièse  haben  sich  also  nicht  genau  ûber  die 
Bedeutung  der  beiden  Endungen  erklârt.  —  ft)  Knobel  z.  St. 
abersetzt  „es  kommt"  also  den  Indicativ,  als  wenn  die  Form 
eine  doppelte  Femininendung  n^  besâsse.  Er  bat  das  aber 
nicht  genau  ûberlegt,  weil  die  Form  den  Accent  auf  der  Vor- 
letzten  tragt  und  weil  er  sich  dabei  auf  Gelehrte  beruft,  welche 
eine  andere  Erklârung  der  Form  geben  »  z.  B.  auf  Ges.  Lgb. 
S.  464.  —  y)  Dieser  (ibersetzt  ausdrticklich  „8ie  komme!**  und 
ist  ein  Antipode  von  Knobel  in  der  AuflPassung  der  Form,  in- 
dem  er  meinte,  dass  die  Form  eine  doppelte  Cohortativ- 
endung  n^  besâsse  (vgl.  den  Optativ  der  LXX:  èld'Oioav)^  indem 
die  Sprache  gleichsam  vergessen  habe,  dass  sie  schon  einmal 
das  n  cohortativum  angehângt  gehabt  habe.  Aber  das  ist  un- 
annehmbar,  dass  die  Hebrâer,  wenn  die  Form  SHiTâri  dagestan- 
den  hâtte,  darin  nicht,  wie  sie  doch  Jes.  5,  19  gethan  haben, 
das  cohortative  H  erkannt  hâtten.  Und  ûberdiess,  indem  6e- 
senius  anninmit,  dass  die  Hebraer  das  rr^,  welches  eigentlich 
Gohortativendung  sein  soUte,  als  Femininendung  angesehen 
hâtten,  leitet  er  zu  der  Erklârung  ûber,  welche  jetzt  diejenigen 
Gelehrten  von  der  Form  geben,  die  sie  ûberhaupt  ftir  einen 
Theil  der  hebrâischen  Sprachbildung  halten.  —  â)  Dièse  meinen, 
der  Form  liège  jene  Féminin  form  nKi^ïJ  (Milel)  zu  Grunde, 
welche  dieselben  Gelehrten  in  Hi.  22,  21  annehmen  und  an 
dièse  Form  sei  das  Cohortativ-n^  angefiigt  und  dabei  das 
Ganze  verkiirzt  worden.  So  schon  Qimchi  110,  a:  ,,'ri;  es 
scheint[?]  das  Wort  VO^T\,  und  das  M  ist  das  Zeîchen  des  Fé- 
minins der  3.  singularis;  es  will  besagen:  aller  Segen  ûber 
Segen  soll  kommen  auf  das  Haupt  Josephs;  und  das  Si  ist  hinzu- 
gefûgt  am  Ende  des  Wortes,  wie  das  n  von  rrfcj^^r)  Jes.  5  und 
rrntttDK  Ps.  39,  2;  und  das  n  ist  hinzugefligt  wie  das  n  von 
nnçbfi?  2  Sm.  l,  26  u.  'nn  Jos.  6,  17  [S.  614.  624],  u.  den  Nomi- 
nibus  nn?W^  Ps.  3,  3,  nnnr^J  44,  27;  und  meinem  Wissen  gemass 


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Impf.  Qal  der  V*  quiesc  und  «"i.  §  42,  10.  e.  647 

ist  es,  dass  jede  Hinzuftigung  zur  Yerdoppelung  der  Bedeutung 

dient,  und  wie  ïin^©*',  ntiTT!?    besagen  will    „viel  Heil,    viel 

Hilfe",    ebenso    dient   ntiKbtS,    um  aïs   gross    darzustellen  die 

Liebe,  und  [eben]  um  dieselbe  als  ausserordentlich  darzustellen 

ist   in   dem  Worte  die  Hinzuftigung    verdoppelt;    und    ebenso 

heisst  nUMnïl  "'D  weil  sie   sie  aufs  schonste  verborgen  batte, 

sodass  man  ihren  Ort  nicht  erkannte,   wenn  man   sie  auf  dem 

I>ache  sucbte;  und  ebenso  will  nti^kn  besagen:  es  soll  kommen^ 

ja  kommen  in  Menge".  Die  Unklarheit,  welche  hier  waltet,  weil 

die  zweite  Endung  bald  als  Gobortativ-  bald  aïs  Femininendung 

betrachtet    wird,    findet    sich  auch  bei  Buxtorf,  Thés.  p.  236; 

aber  nicht  bei  Ew.  §  191,  c;  Bô.  IL  S.  134;  Mlîhlau-Volck  im 

analjt.  Ânhang.      Sollte    dièse    AnsiclLt   acceptirt    werden,    so 

mûsate  nicht  bloss  die  Yoraussetzung  ûber  Hi.  22,  21  gebilligt, 

sondem  auch  eine  ganz  ausnahmsweise  Yerkûrzung  der  nach 

jener  Zusammensetzung  eigentlich  resultirenden  Porm  nnsinin 

zur    dastehenden    Form    nh^inri    angenommen    werden.     Auf 

nx'l};  (3.  sg.  fem.;  oben  S.  611)  kann  man   sich  zur  Erklarung 

dieser  Verkûrzung,  dieser  Streichung  des  Vocals  unter  K,  nicht 

berufen,  weil  bei  ns^JJ  das  Wegrticken  des  Vocals  von  K  unter 

den  Yorausgehenden   vocallosen    Consonanten    gânz    normal 

ist,  hier  aber  dem  K  kein  vocaUoser  Consonant  vorausgegangen 

wâre,  wie  auch  in  Hi.  22,  21,  falls  die  Form  eine  verbale  wâre, 

keine  solche  Syncope  des  K  sich  zeigt.    Ich  halte  es  daher  flir 

richtiger  —  £)  anzunehmen,    dass    bei  der  Entstehung    dieser 

Form    das    nk^inn  v.  14    mitgewirkt    hat.     So  Olsh.  §  226,  c; 

Rôd.  im  Index  analyt.  z.  Thés.;    Stade  §  510,  h  [S.  284;  nicht 

289,  wie  im  Index  sfeht].  Oes.-Kautzsch  §  48,  3  triffib  keine  be- 

stimmte  Entscheidung  Uber    die  einzelnen  Moghchkeiten    der 

Auffassung.    Ich  denke  mir  also,  dass  H^^ri  (es  kommel)  da- 

stand,  und  dass  durch  Abirren  des  Auges  auf  v.  14  ein  t)  ein- 

geschaltet  wurde.    Mit  nk^til?  IJTÛW  14  beginnt  nun  16,  a.  b. 

Imperfectum  consecutivum:  Kaj5  oder  auch  mit  1  etc.; 

selbstverstandlich  wegen  des  K  immer  auf  der  Letzten  betont 

1  M  7,  7  etc.;  einmal  in^l  1  Kg.  12,  12;    Trieb  2,  c.  —  KÎnPlî 

Hes.  22,  4  steht,  wo  das  Subject  als  2.  sing.  feminini  vorher 

schon  mehrmals  bezeichnet  ist,  flir  "^fcçhrjî  Hes.  16,  7;  vgl.  ûber 

den   Gholempunct,    der  auch  bei  J.  H.  Michaelis  ûber  dem  K 

steht,  oben  S.  45. 

g  J^-^'O^^Ï??  1  Sm.  25,^34  Kethib  ist  zwischen  TnTTQ  (du  [fem.] 


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648        ^^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

bist  geeilt)  und  ''t?»^J)b  (mir  entgegen)  doch  nur  Schreibfehler, 
obgleich  die  Masoreten  das  *^n  als  Âffonnativ  der  2.  sing.  Pfi. 
ansehen  und  desshalb  n,  also  HKar^l  lesen  woUen.  So  Olsh. 
z.  Hi.  22,  21;  dann  mit  besonderm  Nachdruck  Rod.  im  Index 
analyt  z.  Thés.;  Olsh.  §  226,  c;  244,  b;  Bô.  II.  S.  134,  der 
sich  also  in  Bezug  auf  dièse  Form  mit  auf  der  negatiyen  Seite 
findet;  Millier  §  271,  g  „iinerkIarUche  und  falsche  Form";  Stade 
§  556,  d.  FreiUch  Ges.  Lgb.  §  114,  3;  Thés.  s.  v.;  Ew.  §  191,  c 
und  Mûhlau-Volck  im  analyt.  Anhang  halten  die  Entstehung 
einer  solchen  Form  im  Sprachleben  flir  môglich.  Qimchi 
110,  a:  „Das  Wort  ist  zusammengesetzt  aus  zwei  Zeichen  des 
Feinininen,  dem  des  Perfects  und  dem  des  Futurs;  denn  wenn  es 
ganz  zum  Futur  gehôrte,  so  ware  es  '^Khn,  weil  so  das  Kethib 
ist  ''riMm  mit  Jod;  und  wenn  es  zum  Perfect  gehôrte:  PiKâ; 
und  wegen  der  Qrôsse  ihrer  Hurtigkeit  im  Eommen  hat  man 
so  gesagt";  dieselben  Worte  im  Gommentar  z.  St.  —  Damach 
wâren  also  aile  drei  auffallenden  Formen  von  Kiâ  als 
Fehler  anzusehen,  wahrend  doch  Ges.  Lgb.  S.  464  sagt,  dass 
dièse  drei  Formen,  weil  sie  einander  so  âhnlich  sind,  „sich 
gegenseitig  kritisch  sichem".  Allerdings  frappirt  dieser  Um- 
stand,  dass  drei  abweichende  Formen  gerade  bei  demselben 
Zeitwort  vorkommen,  und  Ew.  §  191,  c  („das  âusserst  kurz 
klingende,  hâufige  Verb  etc.'*)  sowie  Bô.  II.  S.  134  („der 
stompfe  und  kurze  Stamm'^)  haben  darauf  hingewiesen,  dass 
gerade  dièses  .Verb  durch  seine  Kûrze  und  Hâufigkeit  zur  An* 
nahme  von  Afformativen  einlud.  Aber  diesem  Umstand  steht 
gegeniiber,  dass  doch  dièses  Zeitwort  an  Hunderten  von  Stellen 
ganz  normal  gebildet  ist  und  keinen  Anlass  zur  Zerbrechung 
der  sprachlichen  Formen  bietet.  Also  ist  das  Vorkommen  der 
drei  auffallenden  Formen  nicht  durch  dièses  Zeitwort,  sondem 
durch  die  angegebenen  Umstande  angeregt. 

Imperativ:  KS  1  M  7,  1  etc.;  Kiâ  2  Sm.  16,  21;  Jes.  2,  10; 
30,  8;  ntà  1  Sm.  20,  21;  1  Kg.  13,  7;  Uber  die  Orthographie 
oben  S.  45;  "^tà  1  M  19,  34  etc.,  ^l^â  1  M  45,  17  etc. 

von  Kip  mûsste  also  dièse  Form  ^tkp  lauten.  Wie  soU 
nun,  wahrend  ^^(â  niemals  abgeândert  worden  ist,  dièse  Form 
zu  V^  Jr.  25,  27  [vgl.  die  richtige  Ableitung  schon  oben  S.  589] 
geworden  sein,  wie  Buxtorf  Thés.  p.  235;  Ges.  Thés.;  Bô.  §  1188; 
Mûhlau-Yolck  annehmen?  [Ew.  und  Stade  haben  die  Form 
nicht].    Bôttcher  meint,   es  habe  eiu  gleicher  Tonfall  mit  den 

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Qftl;  Hiqtil  der  •»"»  quiesc.  und  »"\>.    §  42,  10,  e.  649 

zwei  vorausgehenden  Imperativen  ^"pV*!  ^tW  (trinkt  und  be- 
rauscht  euch!)  hergestellt  werden  sollen;  indess  dieser  Rûck- 
sicht  kann  an  sich  keine  so  stark  umgestaltende  Kraft  zuge- 
standen  werden,  denn  sonst  batte  sie  sicb  bâufiger  aussem 
miissen>  und  dann  batte  sie  aucb  nicbt  zur  Bildung  von  ^ïXÇ> 
und  weiter  ^*^,  ëondem  nur  eben  zur  Veranderung  des  Accentes 
gef&brt,  die  docb  bei  den  ^":p  nicbt  so  selten  gewesen  ware. 
Der  Fall  ist  gar  nicbt  mit  WK'I')  nj''»*  HL.  3,  11  [oben  S.  639] 
zu  yergleicben;  denn  in  dem  letzteren  Falle  wirkt  ein  Trieb, 
welcber  aucb  sonst  in  vielen  Fâllen  sicb  wirksam  erwiesen  bat, 
die  •t'b-Analogie.  —  Da  also  l'^p  nicbt  accentuelle  und  voca- 
liscbe  Umgestaltung  des  ^tkjj  ist,  so  ist  es  aucb  kein  Beleg  f)ir 
die  consonantiscbe  Umgestaltung  des  K  zur  Vermeidung  des 
EQatus  in  \  und  man  kann  nicbt  mit  Qimcbi,  WB.  s.  v.;  Bux- 
torf,  Tbes.  p.  258;  Bô.  §  430  die  Form  von  einem  n»R  (vgL 
oben  S.  644)  ableiten,  sodass  die  Form  docb  ein  Symptom  des 
angegebenen  Processes  wâre.  Vgl.  Qimcbi  110,  b:  „Und  es 
tritt  auf  gegen  die  Regel  ^*^p),  und  seine  Normalform  wâre  1Mp*l 
nacb  der  Analogie  von  1M,  und  der  zweite  Stammconsonant 
fiel  aus,  und  es  trat  *^  als  Ersatz  ItLr  das  K  von  "iKp  auf;  und 
sicberer,  als  diess,  ist,  dass  die  Wurzel  von  V'p  ist  HKp  oder  Tl^p^ 
und  dass  es  auftritt  nacb  der  Art  der  Verba  mit  quiescirendem 
diittem  Stanmiconsonanten  nacb  seiner  Norm'^ 

Infinitivus  cstr.  ^(â  oder  Kiâ  1  M  37,  10  etc.;  aucb  ein- 
mal  mit  der  Féminin endung  TltjàL  1  Kg.  14,  12  (tiber  dessen 
Ortbograpbie  oben  S.  45).  Bemerke  neben  *|tà  1  M  30,  38, 
plene  Hes.  42,  12,  aucb  riDSi  (venire  earum)  Jr.  8,  7  und  de- 
fective  sowie  plene  Rutb  1,  19;  Qimcbi  110,  a  erinnert  an 
Stellen  mit  demselben  verlângerten  Pronomen  ftir  „earum^': 
1  M  21,  29;  42,  36;  41,  21.  —  Inf  absolutus  Kiâ  Dnn.  11, 
10.  13  oder  K^I  Jr.  36,  29;  Hab.  2,  3;  Ps.  126,  6.  Participium 
Kâ  1  M  32,  14  etc.;  femin.  nfâ  1  M  29,  6  etc.  (18,  21,  welcbes 
Buxtorf,  Concordanz  zum  Ptc.  stellt,  ist  wegen  der  Milelbe- 
tonung  3.  sg.  fem.  Pfi.). 

Hiqtil.  Perfect:  K'^an  1  M  4,  4  etc.;  TiH^'^^n  1  Sm. 
25,  35  etc.;  MK'^an'j  (und^  sie  soll  bringen)  3  M  15,  29  ist  die 
einzige  vocaliscb  afformirte  Form  vom  Hiqtil  V':?,  bei 
welcber  der  Ton  binter  1  consecutivum  fortgerQckt  ist; 
vgl.  S.  208.  440.  460.  —  Pii^nn  1  M  20,  9  etc.,  also  obne  Vo- 
calstammauslaut,  und  nur  zweimal  ist  die  Form  mit  Yo- 

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650        I'-  Haupttheil:  Formenlefare.  II.  B.  Schwacfaes  Verbam. 

calsiammauslaut  durch  die  Consonantschrift  beabsîchtigt,  also 
nk'^nn  2  Kg.  9,  2;  Jes.  43,  23,  wo  aber  die  Punctatoren  auch 
nK*^nn  vocalisirt  haben;  vor  Siiffixen  aber,  wo  ebenfalls  die 
kurze  Fonn  5  M  21,  12;  2  Sm.  14,  10;  Ps.  66,  11  steht,  haben 
sie  die  lângere  Porm  anerkannt  4  M  16,  14;  2  Sm.  7,  18; 
1  Chr.  17,  16;  wie  denn  vor  Suffixen  ein  Mal  durch  einge- 
schaltetes  *l  die  lângere  Aussprache  vom  Consonantentext  ge- 
fordert  wird:  Jr.  35,  2.  —  *»ri«5n  1  M  27,  12  etc.;  nur  zweimal 
ist  durch  ^  (4  M  14,  31)  oder  1  (Jr.  25,  13)  die  Form  mit  Vo- 
calstammauslaut  angedeutet,  also  ^^fik'^^n  und  '^n"J»Knn.  Vor 
Suffixen  aber,  vor  denen  auch  die  kurze  Form  Jes.  37,  26; 
Hes.  23,  22;  HL.  3,  4  (ohne  "^  und  V,  Michaelis)  steht,  erscheint 
die  lângere  Form  ôfter  als  die  kttrzere,  und  zwar  ohne  und 
mit  1.  —  '^^'^^n  auch  mit  1  consec.  nach  Erwartung  Milel  3  M 
4,  14  etc.  —  Fur  das  gewôhnliche  on^nn  4  M  20,  4  etc.  ist 
auch  von  den  Punctatoren  einmal  1  Sm.  16,  17  die  Form  mit 
Vocalstammauslaut   vocalisirt    worden  Dtik'^ûn      An  dieser  2. 

V  •   -s 

plur.  kommen  tiberhaupt  keine  Suffixe  vor.  —  Die  1.  plur. 
kommt  nicht  ohne  Suffix  vor,  aber  einmal  mit  Suffix  in  der 
lângeren  Form  DS^'^nn  4  M  32,  17  mit  Chateph-Pathach,  wie 
in  den  Pormen  der  2.  und  1.  Person  immer  hinter  1 
consecutivum  und  vor  Suffixen.  So  richtig  die  Form 
4  M  32,  17  in  der  Concordanz;  bei  Olsh.  §  255,  i  und  Stade 
§  475,  b;  aber  falsch  mit  Chateph-Segol  bei  (Qimchi  110,  b 
und)  Bô.  §  1187.  Die  3.  sg.  masc.  [z.  B.  Ri.  18,  3  (fin.  kommt 
nicht  mit  Suffix  vor)]  und  die  3.  plur.  [z.  B.  Hes.  27, 26]  haben 
vor  Suffix  unter  n  ein  Chateph-Segol.  —  inkpît)  (und  du  in 
Bezug  auf  ibn  das  Ausspeien  ausûbest;  direct-causativ)  Spr. 
25,  16.  Die  als  daneben  bestehend  auch  von  J.  H.  Michaelis; 
Olsh.  §  255,  i  und  Bô.  IL  S.  555,  aber  nicht  Qimchi,  WB.  s  v. 
und  Stade  §  433  erwâhnte  Lesart  ohne  Vocalstammauslaut 
infc^pnî  ist  nun  auch  von  Baer-Delitzsch  edirt  worden;  vergl. 
Baer.  z.  St. 

Imper fe et:  «*^a^  3  M  4,  32  etc.,  auch  selten  defective  ge- 
schrieben  4  M  6,  10  etc.  Fiir  K*^nK  zw«imal  "^^1$  1  Kg.  21,  29; 
Mi.  1,  15;  Trieb  2,  c.  Auch  die  3.  plur.  fem.  kommt  einmal 
vor:  nj'^Ç^^nri  ([seine  Hânde]  soUen  tragen)  3  M  7,  30;  Qimchi 
111,  a.'—  W^pn  (sie  wird  ausspeien)  3  M  18,  28;  20,  22. 

Jussiv  existirt  nicht,  wie  Bô.  1187  richtig  gegen  Ew.  § 
224,  b  bemerkt;  wenigstens  nicht  suffixlos, 


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Hiqtil  der  i"!^  quiesc.  iind  »"!?.  §  42,  10,  e.* 


651 


Impf.  consecutivum  gew5hnlich  «n^  1  M  2,  19  etc.; 
einmal  K'^DJI  Hes.  40,  3,  wo  alsa  von  den  Punctatoren  die 
Form  mit  i  nicht  anerkannt  wordenr  ist,  wâhrend  dièses  Neh. 
8v  2  in  »*^^;5  geschehen  ist  Ueber  dièse  schwererén  Formen 
mit  «;  vgl.  oben  S.  626  f.  MIJ^  (et  attulit)  Hes.  8,  3;  11,  1;  aber 
nach  Erwartung  K^^aïÇ^  Jos/24,  8  etc.,  auch  Knçi  2  M  19,  4; 
Jr.  35,  4;  die  1.  plur.  kommt  nicht  mit  1  cons.  vor.  —  Ebenso 
neben  Kj;>^  (und  er  spie  ans)  Jon.  2,  11  steht  "^t^  (und  sie 
spie  ans)  3  M  18,  25. 

Imperativ:  Mïi  1  M  43,  16;  2  M  4,  6,  aber  auch  ^•'nn 
1  Sm.  20,  40.  Bô.  meint  §  956,  d,  da  sei  ursprttnglich  HK'^lan 
^^^  beabsichtigt  gewesen  und  nur  aus  Versehen  das  ver- 
starkende  ii^  wegen  des  folgenden  Ârtikels  weggeblieben  und 
dann  der  Fehler  von  den  Punctatoren  nicht  erkannt  worden. 
Das  ist  ja  môgKch.  Aber  Jer.  17,  18,  wo  nach  Bô.  1.  S.  241 
ebenfalls  (wie  Jes.  43,  8;  oben  S.  641  f.)  ein  n  vor  "S  wegge- 
blieben sein  soll,  steht  K*^an  und  ist  auch  von  den  «Masoreten 
anerkannt,  und  zwar  jedenfalls  einfach  als  Imperativ  (nicht  mit 
der  kiinstlichen  Auffassung  als  Inf.,  die  ich  oben  S.  425  f.  vor- 
schlug),  denn  vgl.  das  Targum  Kr)*!*^  ==  lass  kommen;  LXX: 
èrioyaye;  Qimchi  z.  St.:  HOTl  =  lass  kommen  ttber  sie!  Man 
kann  deçshalb  in  Zweifel  sein,  ob  nicht  auch  1  Sm.  20,  40  die 
Form  tf'ï^n  beabsichtigt  war.  Dazu  neigt  sich  auch  Olsh.  S. 
569.  Ew.  §  224,  b  und  Stade  §  595,  e  haben  an  der  Form  Jr. 
17,  18  als  Imp.  keinen  Anstoss  genonmien,  und  zu  dieser 
Anerkennung  der  Form  neigt  auch  Graf  zur  Stelle.  Ges.- 
Kautzsch  enthâlt  sich  §  72,  Anm.  7  einer  Entscheidung,  vergl. 
,^bnorm  ist  «''nn  Jr.  17,  18;  vielleicht  ist  ^"^^n  gemeint  (wie 

1  Sm.  20,  40),  oder  es  stand  ursprûnglich  riÉj^^ijn*'.  Buxtorf, 
Thés.  p.  246  f&hrt  Jer.  17,  18  als  Imp.  auf  =  Adduc;  in  der 
Goncordanz  hat  er  die  Form  unter  den  Infinitiven,  und  auch 
Ges.  Thés,  ftthrte  bloss  1  Sm.  20,  40  als  auffalligen  Imp.  auf. 
Vgl.  nunmehr  oben  S.  308  f.  425  f.  467.  641  f.  —  Die  ver- 
stârkte  Form  nach  Erwartung  HK^^nï!  1  M  27,  4  etc.;  dann 
•^K^an  2  Sm.  13,  10  etc.;  IK^nn  1  M  42,  19  etc. 

Infinitivus  constr.  ijC^^W  1  M  18,  19  etc.  —  ï^K'^nn  ^?SÎ? 

2  Sm.  3,  13  ist  mit  Ew.  §  238,  d;  Bô.  II.  S.  226  gegen  The- 
nius  z.  St.  zu  schatzen.  Das  liberfltissige  DK"*'?  erklâre  ich 
mir  als  eine  vom  ursprttngKchen  Schreiber  oder  von  einem 
spâteren  Léser  hineingesetzte  starkste  Hervorhebung,  dass  nur 

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(352        ^I*  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbam. 

beim  Kommen  und  nicht  vor  dem  Kommen  des  Abner  mit 
Michal  David  eineu  Bund  mit  ihm  schliessen  wilL  Bei  den 
andem  Grammatikern  habe  ich  nichts  darûber  gefunden.  Trg.: 
•[nï)*^tl*»iû  DTJ5  =  vor  deinem  Bringen;  LXX:  ovx  oipei  ro  nçô- 
atoîiov  fitov  iàv  fifj  ayuytjç;  Kaschi:  vor  deinem  Sehen  mein 
Angesicht  soll  sein  dein  Bringen  die  Michal;  Qimchi  z.  St.: 
vor  irgend  einem  Ding  soll  sein  dein  Bringen  die  Michal.  — 
Inf.  absolutus  Mrt  nur  Hag.  1,0.  —  Particip  W^M;  viermal 
ist  wegen  eines  darauf  folgenden  K  der  Endconsonant  M  vom 
Schreiber  weggelassen:  2  Sm.  5,  2;  1  Kg.  21,  21;  Jr.  19,  15 
(Qimchi  110,  b);  39,  16.  Die  Masoreten  haben  immer  daraiif 
aufmerksam  gemacht. 

Hoqtal.  Perfect  «aï^n  (er  ist  gebracht  worden)  2  M 
27,  7  etc.;  n»nn  (sie  ist  gebracht  worden)  1  M  33,  11;  rT'b- 
Analogie,  b  und  zwar  Nachahmung  der  unverlângerten  3.  sg. 
fem.  Qimchi  111,  a  „Mit  n  an  Stelle  des  n  von  ïiÉ^ain,  und 
ebenso  ist  nK"1p1  5  M  31  [oben  S.  611]  und  andere  ausser 
diesen,  wie  ich  geschrieben  habe  in  der  ersten  Abtheilung  bei 
der  Form  nbÇfi  [fol.  7.  8]";  vgl.  die  analogen  Formen  von  K"b 
ausser  S.  6irnoch  614.  622.  (5  M  31,  29;  Jes.  7,  14;  Ps. 
118,  23;  2  M  5,  16).  —  nt)H:^^  (du  [m.]  bist  gebracht  worden) 
Hes.  40,  4  (Qimchi  111,  a;  WB.  s.  v.);  vgl.  die  Besprechung 
wegen  des  a*lautes  vor  dem  ConsonantaflFormativ  oben  S.  617. 
620.  ïl^nî^n  1  M  43,  18.  —  Imperfect  «n^i'^  3  M  6,  23  etc.; 
IMI"^  Jer.  27,  22  in  kleiner  Pausa.  —  Particip  «nitî  2  Kg. 
12,"  10  etc. 

n'^tlKt^^pi  Jes.  14,  23  ist  vielleicht  von  dem  mit  ange- 
fiihrten  Verb  «itD  das  Qilqel  (Pilpel)  =  fortschaflFen,  zum 
Weggehen  bringen.  Jene  Schreibung  steht  bei  Qimchi 
135,  a;  ist  vielfach  bezeugt  (J.  H.  Michaelis)  und  ist  von  Baer- 
Delitzsch  aufgenommen.  Gewohnlich  schrieb  man  das  erste  D 
mit  Chireq.  Bô.  §  1188  wollte  dièses  Chireq  mit  der  Form 
:P1Û?là  aus  Jes.  11,  8,  vgl.  oben  S.  378,  begrfînden..  Aber  das 
ist  ein  ganz  anderer  Fall,  weil  in  der  Form  Jes.  11,  8  die 
folgende  Gutturalis  nicht  quiescirt,  in  der  Form  aus  14,  23 
das  M  aber  quiescens  ist.  Wie  sehr  die  Form  Jes.  14,  23  mit 
Chireq  eine  Ausnahme  ware,  hat  £w.  §  75,  a  besonders  scharf 
hervorgehoben,  hat  aber  gemeint,  es  erklâre  sich  vielleicht 
daraus,  dass  gerade  nur  die  Form  Kl)')  vorkommt,  weil  da 
im  Gegenton    vielleicht    der  scharfe  Vocal  i   gewâhlt  worden 


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îT^MaKtt  Jes.  14,  23;  «"V.  §  42,  10,  e.  653 

sei.  Ein  solches  Gesetz  scheint  mir  aber  von  ihm  §  88,  d  nicht 
begr&ndet  worden  zu  sein,  und  es  wird  dièses  mein  Urtheil 
in  der  Allgemeinen  Bildungslehre  motivirfc  werden.  Stade  er- 
klart  §  110,  b,  worauf  er  §  464  zurûckverweist,  das  Sere  unter 
dem  zweiten  t3,  welches  sich  nach  tlK2t)3  von  selbst  versteht, 
aber  nicbt  das  Chireq,  welches  er  unter  dem  ersten  tD  schreibt 
und  welches  eben  zu  erklâren  gewesen  wâre.  —  Was  nun  die 
Herleitung  der  fraglichen  Form  betrifft,  so  ist  die  obige  von 
Qesenius  im  Commentar  z.  St.  gegeben,  wâhrend  er  im  Thé- 
saurus die  Form  in  undurchsichtiger  Weise  mit  tt^'t?  (Lehm, 
Koth)  zusammenbringt;  von  Olsh.  §  253  „von  einer  hohlen 
Wurzel**  und  von  Bô.  §  1188  „von  K*ii:";  ebenso  hat  es  MûUer 
§  272,  k  bei   den  Verba  mediae  semivocalis;    und  es  giebt  ja 

aach  ein  arabisches  *Lb  ivit  venitque.  —  Bei  der  fraglichen 
Verbalform  lâsst  sich  aber  nicht  sicher  eine  andere  Ableitung 
verwerfen.  Qimchi,  WB.  p.  131:  „Wenn  die  Wurzel  des 
Wortes  KItD  ist,  so  ist  in  ihm  der  erste  und  dritte  Stammcon- 
sonant  verdoppelt,  und  es  ist  sein  Paradigma  n'^PlbfibÇïi;  oder  es 
ist  das  letzte  K  an  Stelle  eines  il  als  letzten  Stammconsonanten, 
und  es  ist  die  Wurzel  des  Wortes  ïlîîtD,  und  es  ist  in  ihm  der 
erste  Stammconsonant  allein  verdoppelt,  und  sein  Paradigma  ist 
dann  ?rribfi:?fiït;  oder  es  ist  das  Wort  eine  Quadriliteralbildung 
von  den  y"y.  Und  seine  Deutung  ist:  ich  werde  es  entfemen 
von  seinem  Orte.  Und  in  den  Worten  unserer  Vâter  s.  G. 
(rotçn  tJ^I  fol.  26,  pag.  2):  Es  wussten  nicht  die  Rabbinen, 
was  sei  [11]  rrn«aKtD1;  eines  Tages  [dièses  in  «tii"^  hat  Qimchi 
weggelassen]  hôrten  sie  es  von  einer  Magd  im  Hause  Raschi's, 
dass  sie  sagte  zu  ihrer  Nebenmagd:  Nimm  den  Besen  und 
kehre  das  Haus*'.  Ew.  §  121,  b  redet  bloss  von  einer  sehr 
kurzen  Wurzel  und  vergleicht  in  der   Anmerkuhg    arabisches 

LbQ?,  womit  verwandt  sei  KOm,  ebenso  wie  auch  IL^  (laufen) 

==  ^Jt-^.  Ausdrttcklich  eine  Wurzel  :?":?  legt  zu  Grunde  Stade 
§  464,  und  auch  Miihlau-Volck  geben  S.  310  bloss  eine  zwei- 
lautige  Wurzel  KO  an,  von  welcher  auch  IJ'^O  stamme,  wâhrend 
sie  doch  S.  316  bei  eben  diesem  O'^a  das  arabische  Wort  fur 

coenum,  lutum  S^Lb  erwâhnen,  welches  ja  auf  ein  Verbum 
mediae  semivocalis  zurûckgeht.  —  Abgesehen  nun  von  diesem 
Widerspruch  haben  also,  wie  Gesenius  im  Thés.,  auch  MOhlau- 


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654        n.  Haapttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Yerbam. 

Volck  das  fragliche  hebrâische  Verb  und  0*^13  in  Zusammenliaiig 
gebracht,  ohne  dass  man  durchschauen  kônnte,  wie  von  jenem 
(mag  es  auf  K'itt  oder  Kt3  zurûckgehen)  dièses  abstammen  soU. 
Es  sind  aber  vielmehr  die  Verbalform  '»p  und  das  Substantiv 
l3''tD    in  der  Etymologie   zu   scheiden,    indem   jenes   auf  KIO 

(oder  ^tD)  und  ebendarauf  auch  g^Lb;  dièses  aber  auf  eine 
Wurzel  'ûVû  zurttckgeht,  wie  das  Arabîsche  und  Aethiopische 
bezeugt. 

ïjiriKtBTO'1  (und  ich  werde  dich  zum  Steigen  bringen)  Hes. 
39,  2.  Zunâchst  stammt  dièse  Form  nicht  von  einem  angeb- 
lichen  TTÉIÛ  (in  sechs  Theile  theilen),  welches  in  Dtn'^T»©  45,  13 
vorliegen  soU,  wo  aber  ohne  Zweifel  das  D  falsch  aus  der 
Nachbarschaft  hinzugekommen  ist;  so  Rod.  Thés.  p.  1369  und 
Olsh.  §  246,  b  [Ew.  und  Stade  haben  die  Form  nicht]  gegen 
Bô.  n.  S.  422  und  Mtihlau- Volck  s.  v.  Vgl.  Qimchi,  welcher 
die  Form  Hes.  39,  2  im  Mikhlol  125,  a  nur  neben  andern  Piel- 
formen  erwâhnt,  im  WB.  pag.  362:  „Und  eine  andere  Be- 
deutung  [als  in  dem  vorher  erwâhnten  Dn*'téT»'l  45,  13  ist  in] 
7'^nKtBTOI  Trûitf'l;  seine  Deutung  entsprechend  seinem  Orte 
[Context]  ist:  ich  werde  dich  verwfisten  (^n'^in»).  Und  Jona- 
than verdolmetschte:  ^f  ?Î3K'J  •lrt'!îtÇ»n  [=  und  ich  werde  dich 
tiberreden  und  dich  irre  gehen  lassen],  d.  h.  ï^PlÇK;  und  das  ist 
es,  was  er  eben  dort  gesagt  hat  "^  •'in  b»  D'^nniç^nm  [nicht  ge- 
nau  citirtj.  Und  es  giebt  Leute,  die  es  von  der  Bedeutung 
niélD  deuten,  wie  wenn  er  sagen  woUte,  dass  von  ihnen  nur 
der  sechste  Theil  tibrig  bleiben  sollte.  Und  mein  Herr  Vater 
s.  G.  erklârte,  dass  er  uns  richten  wird  mit  sechs  Gerichten, 
wie  er  in  dem  Verse  38,  22  gesagt  hat".  Nicht  viel  besser  ist  die 
Bemerkung  Raschi's  z.  St.:  „'©']  =ich  werde  dich  hereinbrechen 
lassen  (îj'^PiKténi  [mit  b?  construirt  wie  Ps.  55,  16,  oben  S.  635]) 
ûber  mein  Volk,  wie  nicht  hereinbrach  (l*^»?)  ein  Feind  Uber 
dasselbe".  Die  richtige  Uebersetzung  geben  die  LXX:  nai  xa- 
d'oôijyijao)  os.  —  Unsere  Form  ist  flir  ein  Pilpel  von  „einer 
hohlen  Wurzel'',  also  Ki©  erklârt  worden  durch  Olsh.  §  253. 
—  Freilich  durch  die  Anwesenheit  des  K  ist  nicht  geradezu 
unmôglich  gemacht,  dass  die  Form  von  einem  MD  stamme,  wie 
Ew.  118,  a  „au8  moniç,  einfache  Wurzel  ^t  oder  [!]««",  Bô.  IL 
S.  422  und  Mtihlau- Volck  s.  v.  annehmen,  indem  sie  voraus- 
setzen,    dass    das  Verbum  n''b    die  ^Orthographie   der  K"b  an- 

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y^riK&ô  Hes.  39,  2;  nMdMOa  Jes.  27»  8.    m"K  §  42,  10,  e. 


655 


genommen  habe.  ((l'^b- Analogie,  a  wâre  dièses).  Wie  gesagt, 
ist  diess  nicht  geradezu  unmôglich,  nur  muss  man  bei  der 
Voraossetzung  einer  Wurzel  Mû  und  eines  Pilpel  fHbltD  stehen 
bleiben  und  darf  nicht  einen  Stamm  mv  mit  Mtthlau-Yolck 
in  Klammer  setzen,  wie  auch  bei  m  [S.  587]  Bô.  U.  S.  404  ein 
mi  geschrieben  bat.  Denn  der  Reduplicationsstanini  Pilpel 
kommt  von  den  rt'b  nicht  vor,  sondem  ist  nur  von  Verben 
Ty  und  ï':?  oder  '^"^  vorhanden.  Und  das  einzige  Ig"*!)?  Jes. 
18,  2.  7,  welches  von  einem  n'^b  kame,  ist  von  den  Punctatoren, 
und  nach  meiner  Ânsicht  mit  Recht,  nicht  als  Pilpel  anerkannt, 
sondem  nach  meiner  Meinung  richtig  ftir  „harre,  harre!^'  ge- 
halten  worden,  vgl.  LXX:  àvékniarov^  èlni^ov  und  das  ^n  yn 
(gieb,  gieb!)  Spr.  30,  15.  —  Was  aber  bewegt  ûberhaupt  dazu, 
eine  Wurzel  1©  zu  Grande  zu  legen?  Die  âthiopische  Porm 
[sanosdwa,  sôadwa]  anaâsdwa  (einherschreiten).  Auch  Rôd. 
in  Oes.  Thés.  s.  v.  pag.  1485  verweist  auf  das  âthiopische  Wort, 
scheint  also  IID  zu  Orande  zu  legen.  Indess  bleibt  es  immer- 
hin  misslich,  gerade  bei  dieser  einzelstehenden  Form  die  H*^- 
Analogie  wirken  zu  lassen.  Es  ist  desshalb  gerathener,  der 
oben  angegebenen  Ableitung  Olshausens  zu  folgen.  Das 
Aethiopische  aber  verhindert  uns  nicht  an  der  Ansetzung  eines 
solchen  Stammes,  weil  es  uns  bloss  auf  die  beiden  Bestand- 
theile  der  zweilautigen  Wurzel  aufmerksam  macht,  aus  welcher 
einerseits  das  âthiopische  Verb,  andererseits  das  hebrâische 
KitJ,  V^W  hervorgewachsen  ist.  —  Stade  (vgl.  dessen  Schrift 
„Ueber  den  Ursprang  der  mehrlauiigen  Thatwôrter  in  der 
Ge'ezsprache"  1871,  S.  12.  17;  Lehrbuch  §  112,  a;  150,  a)  geht 
bloss  auf  ein  tHVJ  zurûck,  aber  damit  entfemen  wir  uns  von 
der  Richtung,  welche  uns  das  âthiopische  Wort  anweist. 

Endlich  fragt  es  sich  noch,  ob  in 

flttDMOâ  Jes.  27,  8  eine  hierher  gehorige  Verbalform  ent- 
halten  isi  Darin  ist  das  Nomen  riKO  (der  dritte  Theil  eines 
Epha)  gesehen  worden  vom  Tai^pim:  nâ  bvo  wri^^lïTI  ^*î^oai 
!ji;  y^^^^yj  ==  mit  dem  Seah  (Maasse),  mit  welchem  du  gemessen 
[vgl.  oben  455  f.]  hast,  werden  sie  dir  messen  [und  es  fahrt 
fort:],  der  du  fortscbicktest  und  Drangsal  ihnen  bereitetest; 
er  sprach  zu  ihnen  mit  mâchtigem  Worte  am  Tage  der  Ver- 
wûnschung^;  das  Targum  hat  also  nicht  Oott  als  die  angeredete 
Person  erkannt,  welche  dann  in  die  besprochene  Person  um- 
schlagi    [Wie  soU  *^ati  Ptc.  Aphel  sein,  wie  Levy,  Chald.  WB. 


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656        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbnm. 

s.  V.  "^yn  sagt?  Soll  n  syncopirt  sein?].  Das  Targam  hat  die 
Yerdoppelung  des  Nomens  nicht  erkannt;  hat  aber  jedenfalls 
gerade  durch  dièse  Verkennung  die  Bahn  gebrochen  ftbr  die 
Ânschaunng,  dass  in  der  fraglichen  Form  ûberhaupt  das  Nomen 
n^D  stecke,  sodass  dann  die  genaueren  Uebersetzer  Aquila, 
Symmachus,  Theodotion  und  nach  ihnen  Hieronymus  jene  Form 
ftir  die  Yerdoppelung  des  genannten  Nomen  ansahen.  Und 
dièses  ist  auch  die  Auffassung  der  Punctatoren,  weil  sie  das 
n  nicht  mit  Mappiq  versahen  (vergl.  dagegen  das  folgende 
nnblD^),  demnach  dasselbe  ganz  deutlich  nicht  als  n  suf&d  be- 
trachteten,  und  weil  auch  das  n  nicht  als  n  fem.  d.  h.  Ver- 
langerung  des  Infinitiv  von  ihnen  gemeint  sein  kann.  Raschi: 
rrro  MiniKa  =  mit  eben  demselben  Maasse;  Qimchi,  WB.  s.  v. 
ïlKO:  „Und  das  Wort  'DÛ  Jes.  27,  8  ist  von  dieser  Bedeutung 
[des  ^eah].  Und  es  ist  moglich,  dass  es  ein  Nomen  an  Stelle 
Yon  Si^(D  ist,  und  dass  in  ihm  der  erste  und  zweite  Stammcon- 
sonant  verdoppelt  wurde,  und  das  n  am  Ende  der  dritte 
Stammconsonant  ist,  wie  in  n*^&^&^  Ps.  45,  3,  welches  eine 
Verbalform  von  dem  Sprachtheil  W  ist,  und  in  welchem  der 
erste  und  zweite  Stammconsonant  verdoppelt  ist  [oben  S.  583], 
und  wo  das  zwischen  t  und  n  stehende  "^  der  dritte  Stamm- 
consonant ist.  Und  noch  kann  man  sagen,  dass  es  ['o  Jes. 
27,  8]  zur  Intensivconjugation  gehort,  indem  es  besagen  will: 
rTTTti^[?]  =  durch  Messen  [Hi.  7,  4  etc.],  und  darin  der  erste 
StemmcQnsonant  allein  verdoppelt  wurde,  wie  er  in  dem  Worte 
CI'^nT  [Regenguss  Ps.  72,  6]  verdoppelt  ist,  welches  von  der 
Wurzel  r|"5T  stammt,  wie  ich  es  an  seinem  Orte  geschrieben 
habe,  und  das  erste  K  ist  [dann,  bei  diéser  letzten  Âbleitung 
von  KKD]  der  zweite  Stammconsonant,  und  das  letzte  hat  sich 
vertauscht  mit  n  als  drittem  Stammconsonanten,  und  das  Pa- 
radigma  des  Wortes  ist  [dann]  nbfiS^'^  Im  Gommentar  z.  St. 
giebt  er  aber  bloss  die  allererste  Erklarung:  „'Dâ;  seine  Be- 
deutung ist  rr^(0,  und  es. ist  der  erste  und  zweite  Stammcon- 
sonant verdoppelt;  er  sagt:  nicht  hat  Oott  mit  Israël  gehandelt, 
wie  er  mit  seinen  Feinden  gehandelt  hat,  auf  welche  er  seine 
Zomgluth  ausgegossen  und  welche  er  von  Ewigkeit  her  ver^ 
derbt  hat;  nicht  hat  er  so  Israël  gethan,  sondem  als  sie  vor 
ihm  sûndigten,  hat  er  sich  mit  Maassen  von  ihnen  losgesi^ 
nicht  ûber  das  Maass  hinaus,  dass  es  eine  Zomgluthausgiess- 
ung  gewesen  wâre,  sondern  mit  Maassen,  in  kleinem  Maas8ta1>e 

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îiKtKOa  Jes.  27,  8.  —  §  42.  10,  e.  657 

[-pb  "ip  Jes.  28,  10,  vgl.  Qimchi  zu  dieser  St.]  hat  er  sich  von 
ihnen  losgesagt^'.  —  Dass  nun  in  der  Form  das  Nomen  niÇO 
liège,  ist  auch  noch  die  Anschanung  von  Ges.  Thés.  s.  v.  ïlKO; 
Mûhlau-Volck;  Delitzsch  und  Nâgelsbach  z.  St.  —  Mir  ist  aber 
nicht  sowohl  die  Môglichkeit  fraglich,  ob  die  Form  n»P5,  wenn 
aie  dastûnde,  „mit  Maass  =  mâssig,  gelinde^^  bedeuten  konne, 
und  auf  den  Nachweis  dieser  Môglichkeit  durch  Citation  von 
Jr.  10,  24;  30,  11;  46,  28  bei  Ges.  Thés.,  MQhlau-Volck  und 
den  Auslegem  scheint  mir  ein  unnûtzer  Nachdruck  gelegt  zu 
werden.  —  Es  handelt  sich  ja  nicht  um  die  Erklârung  dieser 
Form  n»M,  sondern  um  die  Frage,  ob  eine  Verdoppelung 
dieser  Maassbezeichnung  tiberhaupt  denkbar  ist,  also  „Maass- 
maass".  Die  Wortstellung  allerdings  spricht  nicht  gegen  dièse 
AuflGftssung,  wonach  der  Satz  hiesse  „Nach  dem  Dritteldrittel- 
maass  [bloss],  durch  Fortschicken  derselben  [nâmlich  der  Nation 
Israël,  der  Ehegemahlin  Jehova's]  processirtest  du  mit  ihr"; 
denn  die  Worte  „durch  Fortschicken  derselben"  kônnen  als  er- 
klarende  Apposition  zur  vorausgehenden  Angabe  des  Maass- 
stabes  aufgefasst  werden.  — '  Also  nach  meiner  Ansicht  ist,  ob- 
gleich  die  mitgetheilte  Uebersetzung  ganz  wohl  zum  Zusammen- 
hang  zu  stimmen  scheint,  jene  Verdoppelung  der  Maassbezeich- 
nung zu  einem  neuen  einheitlichen  Worte  undenkbar, 
und  sie  ist  nur  angenommen  worden,  weil  die  Herkunft  des 
Wortes  wegen  dessen  Seltenheit  nicht  erkannt  wurde.  Wir 
haben  aber  oben  S.  501  das  Verb  T\1  mit  seinem  Pilpel  Ptc.  . 
?T3^  kennen  gelemt,  und  neben  einem  ganz   entsprechenden 

Verb    kommt    im    Arabischen    auch    eine    Form    mit    ^(  \\\\ 

(movit,  terrefecit)  vor.  Es  muss  nun  im  Hebraischen  auch  von 
»io  ein  Pilpel  existirt  haben,  und  davon  ist  unsere  Form  der 
mit  dem  Suffix  versehene  Infinitiv  PIKBKO.  Die  Verdoppelung 
des  mittleren  0  kônnen  wir  aus  der  Punctation,  die  doch  fûr  . 
die  Zusammensetzung  von  rtèjp  berechnet  ist,  auch  flir  unsere 
AbleituDg  beibehalten  in  Nachahmung  anderer  Formen  mit 
quiescirendem  K  und  folgender  Sibilans;  vergl.  vorderhand 
darûber  z.  B.  Land  §  51,  a,  wo  er  von  der  „assimilatie"  spricht; 
,Jïog  zeldamer  [tritt  sie  ein]  met  K  en  H;  b.  v.  ni(D^(Dâ  in 
pi.  V.  nKp»M;  &(|^  in  pi.  v.  KS  ntj**;  ebenso  Mûller'g  324,  d 
M^Wp^^D  mit  ausnahmsweiser  Assimilation  des  ^S  So  die  LXX: 
fiaxo^êvoç  [xcù  ovsiôlÇcov  è^anoaxeXel    avxovç^    indem    sie   die 

KOnig,  Lehrgobftude  d.  hebr.  Spr.  42 


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Qoo^^ 


658        H-  Haupttheil:  Pormenlehre   U.  B.  Schwaches  Verbum. 

letzten  zwei  Worte  umdrehten];  uuter  den  Neueren  Ew.  §  121,  b; 
Olsh.  §  253,  nur  dass  er  das  H  non  mappiqatom  der  Puncta- 
tion  auch  fftr  die  neue  Ableitung  acceptirt,  also  doch  fur  die 
Femininendung  ^des  Infinitiv  halten  muss;  Bô.  I.  S.  293;  Land 
und  Millier  a.  aa.  00.;  ebenso  Stade  §  112,  a;  unter  den  Aus- 
legern  z.  B.  Hitzig,  Enobel.  Die  Stelle  lautete  also  etwa;  ,Jn- 
dem  du  sie  [die  Nation  Israël,  die  Ehegattin]  aufjagtest,  indem 
du  sie  fortschicktest ,  processirtest  du  mit  ihr".  Dièse  Auf- 
fassung  scheint  mir  noch  besser,  als  jene  erstere  dem  Zusammen- 
hang  zu  entsprechen.  Denn  einerseits  liegt  auch  in  ihr  die 
Mil  de  der  Bestrafung,  welche  Israël  im  Gegensatz  zur  Er- 
schlagung,  Ermordung  Assurs  und  Babels  bei  seiner  blossen 
Landesverweisung  erfahren  hat.  Andererseits  aber  ist  der 
Ernst,  welcher  auch  in  dieser  Bestrafung  lag,  angemerkt 
und  auf  die  Fortsetzung  der  Rede  hingedeutet,  welche  eben 
diesen  Ernst  der  Bestrafung  ausdrîickt:  „Er  scheuchte  mit 
seinem  schweren  Hanche  am  Tage  des  Ostwindes",  nâmlich 
die  Exulanten. 

U.    Eln  Yerb  mit  drel  schwaehen  Consonanten  ist 

«1D.  Dessen  Qal  scheint  im  Kethib  p«15n  4  M  32,  7  vor- 
zuliegen,  welches  Bôttcher  §  1188  nach  )^iiy>  Ps.  95,  U  rich- 
tiger  mit  o  in  der  Mitte,  als  die  Andem  (z.  B.  Buxtorfi  Conc. 
edidit  Bernhard  Baer,  Stettin  1861  s.  v.)  mit  v^  ausspricht. 
Es  wird  aber  von  den  Punctatoren  mit  Recht  als  ein  Schreib- 
fehler  anerkannt,  weil  v.  9  und  sonst  Qberall  das  Hiqtil 
steht,  auch  die  indirect-causative  Bedeutung  „warum  bringt 
ihr  das  Herz  der  Kinder  Israël  zum  Neinsagen,  Sich  weigern?* 
in  jenem  Verse  7  einzig  passt;  Targum:  ^^b'M?  'J'iSitl  ÏTOb  == 
warum  wollt  ihr  abwenden  das  Herz  der  Kinder  Israël?; 
LXX:  ïva  xi  âiaaTQéqieze  ràç  âiavoiaç  tiôv  lUov  ^laga/jl; 
Raschi:  onb  i:?^3tini  ^"T^on;  Abenesra  =  p"DT»n  =  ihr  brecht; 
vgl.  Qimchi,  WB.  s.  v.:  „Ihre  [der  genannten  Formen]  Be- 
deutung ist:  Brechen  die  Worte  und  die  Absichten  und  deren 
Vereitelung".  —  Eben  dièses  Hi.  theils  in  direct-causativer 
Bedeutung  „das  Neinsagen  ausiiben",  absolut  oder  in  Bezug 
auf  ein  Object  =  vemichten;  theils  in  indirect-causativer  Be- 
deutung „zum  Neinsagen  veranlassen"  kommt  im  Perfect 
«''Sn  4  M  30,  6;  Ps.  33,  10;  Impf.  «"^D^  4  M  30,  9;  !^«''?;5  32,  9; 
Jussiv  '^?^(bK)  Ps.  141,  5  vor,  dessen  ï  als  nicht  wahrscheinlich 


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1.  Excurs:  Der  Cholempunct.  659 

im  folgenden  n  begrundet  schon  oben  Nr.  10,  a  dièses  § 
(S.  626)  mit  besprochen  ist,  und  dessen  M  nach  Trieb  2.  c 
fehlt.  Qimchi  111,  a:  ,,Mit  Ermangelung  des  ï^,  denn  es  ist 
das  Futur  von  K*^3n  4  M  30;  und  es  tritt  auf  ermangelnd 
des  ïR,  wie  etc."  [die  folgenden  Beispiele  stehen  schon  oben 
S.  556.  627    635.]. 


Excurse. 

1)  Ueber  die  Setzung  des  Cholempunctes.  Auf  S. 
49  habe  ich  bemerkt,  dass  ich  falsche  Cholempuncte  in  den 
Beigaben  zu  den  Editionen  biblischer  Texte  von  Baer  und 
Deiitzsch  bemerkt  hâtte.  Ich  habe  nun  auch  v^enigstens  die 
zwei  neuesten  Ausgaben  solcher  Texte  in  Bezug  auf  die  Ortho- 
graphie der  Cholempuncte  einer  Durchsicht  unterworfen  und 
dabei  Folgendes  bemerkt  In  dem  Liber  Psalmorum  (1880) 
steht  n^h*?  16,  5,  aber  die  Verdrângung  des  Cholem  durch  Re- 
bia  war  nicht  nothwendig,  und  da  sie  auch  40,  10;  41,  4j 
S9,  16  nicht  eingetreten  ist,  so  liegt  16,  5  ein  Versehen  vor. 
Ein  Versehen  ist  auch  in  '^n'J»  18,  4;  n))V  27,  4;  und  40,  9 
durfte  der  Punct  des  Sin  durch  das  Illuj  ebensowenig  wegge- 
drûckt  sein  in  rr^teçb,  wie  v.  6  das  Cholem  von  ïf'n?  weggedrfickt 
ist.  —  Falsch  ist  "^rh^  18,  7;  denn  vgl.  13,  4;  18,  22.  29  etc. 
(richtig  18,  7  bei  J.  H.  Michaelis,  Hahn,  Theile  1873);  —  5|:?«^^ 
18,  11  (richtig  Michaelis,  Hahn,  Theile);  —  iâ  18,  21.  26; 
denn  vgl.  îibâ'^  18,  46  etc.  —  "^bija  19,  15;  richtig  "^bi^à  bei  De- 
iitzsch im  Commentar  z.  St.;  richtig  auch  Baer-Delitzsch  obsçà 
78,  35;  den  Fehler  19,  15  haben  auch  Buxtorf,  Biblia  Rabbinica 
und  Michaelis;  dagegen  Hahn  und  Theile  waren  wegen  Scriptio 
plena  ('^bsçiâ)  ausser  Versuchung,  das  Cholem  falsch  zu  setzen. 
—  1"^^  32,  2;  vgl.  richtig  v.  5  etc.;  richtig  auch  lii:j  51,  7 
(richtig  32,  2  bei  Buxtorf,  Michaelis,  H^hn,  Theile).  —  Incon- 
séquent ist  a'^slÇiD  Ps.  45,  1  bei  Michaelis,  Hahn,  Theile,  Baer- 
Delitzsch  anstatt  D'^3tt?ïï},  wie  es  richtig  bei  Buxtorf  steht; 
D*^n£fié  steht  80,  1   falsch  auch  bei  Buxtorf,  wie  bei  Michaelis, 

42  • 


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660        n.  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  SchwEches  Verbum. 

Hahn,  Theile,  aber  hier  richtig  *Ét  bei  Baer-Delitzscli.  —  «"i 
91,  5;  in  den  verglichenen  Ansgaben  richtig.  —  'jwil'?  95,  11, 
wâhrend  die  Regel  z.  B.  v,  6  beobachtet  ist;  derselbe  Fehler 
bei  Hahn  und  Theile,  aber  nicht  bei  Buxtorf  und  Michaelis  — 
*^^^V^br!  119,  77  auch  Hahn  und  Theile,  aber  richtig  bei  Buxtorf 
und  Michaelis  —  TWi  103,  6  wie  bei  Buxtorf,  wâhrend  dieselbe 
Schreibung  bei  Hahn  und  Theile  durch  den  zwischen  den 
beiden  Puncten  stehenden  Asteriscus  erklarlich,  obgleich  nicht 
entschuldigt  ist;  richtig  nw  bei  Mich.  —  i'^n'liin  105,  45  nur 
bei  Baer-Delitzsch.  —  «hni  109,  18  auch  bei  Hahn  und  Theile; 
nicht  bei  Buxtorf  und  Michaelis.  —  Kh^  121,  1,  wo  Buxtort 
Michaelis,  Hahn,  Theile  Kia^  haben.  —  Im  Liber  Prorer- 
biorum  (18S0)  habe  ich  be'merkt:  7,  20  hat  Buxtorf  SW; 
Michaelis  richtig  ïJi^;  ebenso  Hahn  trotz  eines  dabei  stehenden 
Asteriscus;  Theile  falsch  Kh^,  denn  der  Asteriscus  batte  die 
richtige  Setzung  des  Cholem  nicht  verhindert,  wie  Hahn  be- 
wiesen  hat;  Baer-Delitzsch  fc^h'^  und  zwar  ohne  Asteriscus.  — 
15,  5  Buxtorf  nnpiFi;  ebenso  Michaelis,  Hahn  Theile;  aber 
Baer-Delitzsch  rnDR  —  16,  17  beruht  ItilD  auf  unnôthiger 
Verdrangung  des  Cholem  durch  den  Accent,  wie  17,  9;  19,  8. 
10  beweist.    Nebenbei  habe  ich  SlTH»  24,  32  bemerkt. 

Wâhrend  aber  die  Ausgaben  von  Baer-Delitzsch  auf 
Hundert  Seiten,  also  etwa  in  dem  12.  Theile  des  ganzen  hebr. 
Alten  Testaments  nur  die  wenigen  Abweichungen  von  den 
oben  S.  44-49  auseinandergesetzten  Regeln  zeigen,  wird  ein 
grosser  Theil  derselben  in  den  bei  Adolf  Holzhausen 
in  Wien  erscheinenden  Bibeln  (mir  liegt  eine  von  187S 
vor)  ignorirt.  Denn  da  steht  zwar  in  glûcklicher  Inconse- 
quenz  Kb  1  M  2,  5.  25;  4,  5;  aber  »'b  2,  17;  1t3«'*3  1,  3.  6  ek.; 
n«t  2,  23  etc.;  -{«i  4,  3  etc.;  ïfiyb  4,  26;  «h^  5,  1;  tà  7,  1: 
ish^  6,  4.  20.  Und  von  den  auf  das  Zusammenfallen  von  Cho- 
lem und  Sin-,  Schinpunct  beztiglichen  vier  Regeln  werden  jcrni 
drei  beobachtet,  aber  die  eine  vemachlâssigt,  vgl.  TWl^  1,  11; 
'thont}  9,  2.  Dagegen  andererseits  lîest  man  TibtV^  9,  21.  - 
Gerade  dieser  letzte  ist  ein  Fehler,  der  eine  besondere  Er- 
wâhnung  verdient.  Denn  es  scheint  vielfach  die  Meinung  zu 
herrschen,  dass,  wie  eiçi  auf  Cholem  folgendes  quiescirendes  X, 
80  auch  ein  darauf  folgendes  quiescirendes  H  den  Cholempunct 
auf  sich  nâhme.  So  findet  man  falsch  TTn^T\  4  M  10,  36  zwar 
nicht  bei  Buxtorf,  aber,  wie  es  scheint,  bei  Michaelis  und  aus- 


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2.  Excurs:  Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra.  661 

drûcklich  bei  Hahn;  aber  wieder  nicht  bei  Theile.  — -  Ebenso 
findet  sich  rtbn  5  M  3,  11  bei  Hahn  (aber  nicht  bei  Theile), 
und  80  auch  in  dem  relativ  correct  gedruckten  Lehrbuch  von 
Olshausen  (§  40,  i),  der  aber  gerade  iiber  diesen  speciellen  Fall 
sich  im  Irrthum  befiinden  haben  muss.  Denn  er  setzt  §  40,  h 
ûberhaupt  das  Cholem,  auf  welches  quiescirendes  H  folgt,  auf 
das  rechte  obère  Ende  dièses  folgenden  Buchstaben:  neben 
richtigem  nte^f  setzt  er  falsch  rib©,  TbiO  [l  Kg.  4,  10],  rh*^:?, 
rinno  1  M  49,11;  rfbs  Jr.  8,  6.  JO  [80  freihch  auch  bei  Hahn; 
aber  richtig  bei  Theile];  so  auch  §  96,  e;  ebenso  rh^^i?  §  142,  e; 
richtig  aber  im  Index.  So  steht  auch  bei  dem  sonst  fast  fehler- 
freien  Ges.-Kautzsch  [Khn  S.  108;  ïl«h;  S.  159;  KSti  S.  354; 
K'b  im  Register]  rhp  S.  110,  So  auch  Èw.  §  240,  b.  —  Doch 
ich  will  nicht  etwa  hier  nachtrâglich  das  Verzeichniss  von 
Fehlem  gegen  die  richtige  Setzung  des  Cholem  bringen,  auf 
welches  ich  S.  49  hingewiesen  habe.  Nur  diess  wiU  ich  noch 
bemerken,  dass  auch  ein  Buch,  wie  das  von  Land,  durch  die 
falschen  Gholempuncte  ganz  entstellt  ist.  Denn  da  findet  sich 
sogar  im  Druckfehlerverzeichniss  b»tate.  —  Iklein  einziger  Zweck 
ist  aber  dieser,  dass  auf  dièse  Seite  der  hebr.  Orthographie  ein- 
mal.  die  voile  Âufmerksamkeit  gelenkt  wird,  und  dass  bald  ein 
correcter  Codex  zu  dem  billigen  Preise  hergestellt  wird,  um 
dessentwillen  jetzt  der  incorrecte  Codex  der -Wiener  Officin 
von  den  Lemenden  gekauft  wird. 

2)  Ueber  die  Vocale.  Uebersetzung  des  ersten  Ab- 
schnittes  von  Abenesras  nin?  'iÇO,  edidit  Lippmann  1827. 

Folio  1,  a  ,J)esswegen  weil  die  Seele  des  JVfenschen  nach 
dem  Bilde  Oottes  geschaffen  ist,  gleichen  ihre  Erzeugnisse 
seinen  Erzeugnissen.  Und  siehe,  der  Kreis  aller  Bewegungen 
[vollzieht  sich]  auf  drei  Wegen:  Die  eine  Bewegung  [vollzieht 
sich]  vom  Mittelpuncte  a  us,  welcher  gleich  dem  Puncte  in  der 
Mitte  des  Kreises  ist,  und  diess  ist  die  Bewegung  der  Luft  und 
des  Feuers,  welche  Bewegung  von  unten  nach  oben  [geht]; 
denn  die  Erde  ist  die  Mitte  zwischen  den  Weltkugeln,  und 
ihr  Mittelpunct  ist  der  Mittelpunct  der  Bahn  der  Thier- 
kreisbilder.  Und  die  zweite  Bewegimg  [gehtj  nach  dem 
Mittelpuncte  h  in,  und  diess  ist  die  Bewegung  des  Wassers 
und  der  Erde,  welche  Bewegung  von  oben  nach  unten  [gehtJ. 
Und  die  dritte  Bewegung  [geht]  um  den  Mittelpunct  herum, 
und  diess  ist  die  Bewegung  der  Weltkugeln,  welche  Bewegung 

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662         ^'  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

weder  nach  oben  noch  nach  unten  geht.  Und  als  ich  die  Ver- 
hâltnisse  der  Bewegungen  [Lufterschûtterungen]  durchforschte, 
welche  die  sieben  Konige  genannt  werden,  habe  ich  gefunden, 
dass  die  grundleglichen  unter  ihnen  drei  sind:  Choie  m 
und  Chireq  und  Pathach  gadol,  und  die  ûbrigen  vier 
sind  aus  diesen  zusammengesetzt 

Und  siehe  die  Lufterschiitterung  [oder  deren  Résultat:  der 
Laut]  des  Choie  m  vollzieht  sich  oben;  desswegen  ist  sein 
Abbild  ein  Punct  oben,  am  Ende  des  Wortes  [d.  h.  links  oben 
vom  BuchstabenJ,  damit  er  nicht  mit  dem  Puncte  vermengt 
werde,  welcher  Rebia  genannt  wird,  welches  einer  von  den 
zwôlf  Accenten  ist.  Und  es  ist  Cholem  genannt,  weil  sein 
Laut  ein  voUkommener  [ungeschwâchter]  ist,  nach  der  Art  von 
'^3^'^bnn'l  [und  du  mogest  mich  fleischig,  krâftig  sein  lassent 
Jes.  3&,  16  und  [des  Ausdruckes]  in  den  Worten  unserer  Vor- 
fahren  s.  G.  filbn  a^^M  (Lippmann:  nwr\  «Kl,  H":i  qi  K^'!^ 
[Warschauer  Ausgabe,  1864,  Z.  6  v.  u.j:  fi*^bn  S'^M).  Und 
manche  nennen  es  U^.t  icb^  [Vollsein  des  MundesJ;  denn  so 
ist  es.  Und  niemals  ist  ein  Dagesch  hinter  Cholem;  jedoch  ein 
silbenschliessender  Unwahrnehmbarer,  nâmlich  1,  in  der  Aus- 
sprache;  manchmal  wird  es  [dièses  fulcrum  lectionis]  geschriebeu 
und  manchmal  wird  es  nicht  geschrieben,  wann  [je  nachdem] 
es  unsere  Hilfe  bei  der  Aussprache  sein  soU.  Und  manchmal 
wird  b(  statt  des  Dehnungs-1  geschrieben,  ohne  dass  es  [das  k] 
irgendwie  wurzelhaft  ist,  wie  ïf^DXiÔ  Jr.  30,  16  [S.  47];  auch 
wird  es  mit  i^,  [fol.  1,  b]  und  zwar  dem  Radical,  -geschrieben, 
wie  ttficn;  und  am  Ende  des  Wortes  ist  es  manchmal  in  1  ver- 
borgen,  wie  W?  1  M  31,  28,  und  manchmal  steht  ein  quies- 
cirendes,  unwahrnehmbares  n,  wie  niD?  Ps.  101,  3,  und  manch- 
mal X,  wie  iCûntî  1  Sm.  12,  23,  und  manchmal  ist  1  mit  »  ge- 
schrieben, weil  das  K  wurzelhaft  ist,  wie  das  K  von  icpn,  welches 
in  der  Schrift  allein  [existirt],  aber  nicht  in  der  Aussprache, 
und  das  [ist  der  Fall  in]  iCit:n^  Ps.  39,  2,  und  schon  ist  diess 
auch  geschrieben  mit  Mangel  des  iC  ion^  1  M  20,  6.  Und  es 
sagte  Rabbi  Juda,  der  erste  Grammatiker,  dass  dièses  Dehnungs-1 
anstatt  des  Radical  b(  stehe.  [In  seiner  Schrift  ni:n  ri'^r'î». 
herausgegeben  von  Dukes  in  s.  Beitrâgen  etc.,  1844,  Bd.  III,  S.  27 

„T^b  x'^m  iCDH^n  ninx  qb«n  npm  «*^ni  'yp:pr\  K^^n  r«m  iin 

Und  der  Laut   des    Chireq    ist   unten,    desshalb    ist  das 

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2.  Excurs:  Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra.  g63 

Vocalzeichen  des  Chireq  unten.  [Man  sieht,  dass  Abenesra  nur 
den  Umstand,  dass  dei  Cholempunct  iiber,  der  Chireqpunct 
unter  den  Consonanten  geschrieben  wird,  ausdeutet.  In  Wirk- 
lichkeit  wird  umgedreht  das  o  bei  niedergedrûcktem  Gaumen, 
das  i  bei  emporgehobenem  Gaumen  gesprochen,  und  in  Wirk- 
lichkeit  bat  o  einen  tiefen,  î  einen  hohen  Eigenton;  vgl.  Helm- 
holtz,  Die  Lehre  von  den  Tonempfindungen,  3.  Aufl.  1870,  S. 
167  f.].  Und  weil  bei  seinem^Hervorbringen  ans  dem  Munde 
der  Lesende  wie  einer,  der  mit  seinen  Zâhnen  knirscht,  er- 
scheint,  bat  man  es  „Knirscben*'  genannt,  und  die  Weisen  der 
Grammatik   der    Sprache   Ismaels    [Arabiens]    nennen  es    n^TÇ 

[fractio,  ïjMàS].    Desswegen[?]  ist  sein  Abbild  éin  Punct  unter 

dem  Bucbstaben.  Und  es  ist  so  benannt  nach  Art  von  Ittj'ï^pinjîl 
[und  sie  knirschten  mit  den  Zâhnen]  KL.  2,  16.  Und  es  ist 
correct,  dass  hinter  ihm  ein  silbenschliessender  Unwahrnehm- 
barer  [steht],  welcher  *^  ist,  wie  l'^n  [Streit]  Hab.  1,  3;  und 
manchmal  lâsst  man  es  in  der  Schrift  fehlen,  wie  T\  2  M  21,  3, 
und  es  kommt  vor,  dass  man  K  statt  *^  geschrieben  bat,  weil 
es  wurzelhaft  ist,  wie  )^tl!n  [erster]  2  M  12,  2,  und  es  kommt 
vor,  dass  es  anstatt  "^  steht,  wie  '^n«2'J  Hes.  43,  27  [S.  528]. 
Und  es  ist  correct,  wenn  hinter  ihm  ein  Dagesch  steht,  wie 
ngn*;*,  "j-tiÇ  [erwâgte  und  forschte]  Pred.  12,  9;  jedoch  ein  Dagesch 
hinter  einem  silbenschliessenden  unwahmehmbaren  *»  kommt 
nur  in  einem  befremdlichen  Worte  vor,  nâmlich  '^fi*'?p  [meine 
Gedanken]  Hi.  20,  2  [vgl.  Baer-Delitzsch  z.  St.]. 

Und  der  Laut  des  Pathach  ist  weder  oben  noch  unten, 
sondem  fer  ist  in  der  Mitte,  und  sein  Abbild  ist  eine  Linie,  um 
auf  die  Linie  [Peripherie]  des  Kreises  hinzudeuten,  und  es  ist 
Pathach  [foL  2,  a]  benannt,  weil  man  den  Mund  bei  seinem 
Lesen  ôfitnen  muss.  Und  die  Grammatiker  konnten  es  weder 
in  die  Mitte  noch  oberhalb  des  Buchstaben  setzen,  [letzteres 
nicht],  damit  es  nicht  mit  dem  Raphe  (^^çn)  vermengt  werde, 
welches  man  ûber  die  Buchstaben  nSDTSû  setzt,  weil  sie  bald 
stark  bald  schwach  sind.  Und  siehe,  immer  steht  das  Pathach, 
wenn  ihm  kein  silbenschliessender  Unwahrnehmbarer  folgt, 
wie  bei  dem  )2  von  n^ttj,  weil  [in  diesem  Worte]  hinter  ihm 
[dem  Pathach]  ein  silbenschliessender  Wahmehmbarer,  nâmlich 
der  schewairte  [das  nach  der  G  ru  nd  regel  mit  Schewa  zu  ver- 
sehende  n]  ist.     Denn   die  schewairten   [Consonanten]   theilen 


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664        lï-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

sich  in  zwei  Theile:  der  eine  sind  die  schewairten  Gonsonanten, 
welche  den  Anfang  der  Aussprache  [der  Silbe]  am  Beginn  oder 
in  der  Mitte  des  Wortes  bilden,  wie  das  16  von  y^ttJ  und  das 
)2  von  'j!^:Piûtt?r!.  Denn  der  schewairte  Consonant' wird  nicht  an 
sich,  sondem  aus  Veranlassung  des  Vocals  hinter  oder  vor  ihm 
[=  sondem  je  nach  dem  Umstande,  ob  ein  Vocal  hinter  oder 
vor  ihm  steht]  gelesen.  Nâmlich  wenn  der  Vocal  hinter  ihm 
steht,  siehe  so  wird  der  schewairte  Consonant  ausgesprochen 
[wie  eben  in  ^p'QW  und  '}ïi:P^a?ri];  wenn  aber  der  Vocal  vor  ihm 
ist,  siehe  so  ist  der  schewairte  Consonant  silbenschliessend, 
obgleich  wahrnehmbar  in  der  Aussprache,  denn  das  T  von 
yi2W  ist  nicht  gleich  dem  H  von  ïrô^f  in  Bezug  auf  die  Aus- 
sprache [wenn  auch  das  *1  in  dér  Hinsicht  gleich  dem  M  ist, 
dass  beide  auf  den  Vocal  folgen].  Und  am  Ende  des  Wortes 
verbinden  sich  zwei  schewairte  Gonsonanten,  wie  riti^^  1  M 
9,  21;    ns?  V.  27.     Und  Rabbi   Juda,  der  Grammatiker,   sagte 

[a.  a.  0.'  S.  2a:  nann  1*^x1  n*^5T»n  c:r  nbabsinta  r^Wicnn  rfe-an 
i^D  r\m  tr^^wn  uy  îT^nn  D^^btan  ir)ur\)  nr^ûn  pofinn  bn«  pow 

in'ïl  *lblp  niC  i«n*^l],  dass  das  n  von  )lû  rn6?1  als  ein  aus- 
gesprochener  schewairter  Gonsonant  zu  lesen  wâre  im  Zu- 
sammenhange  mit  dem  Worte  yu  [sodass  beide  Wôrter  nur 
ein  Wort  bilden];  aber  siehe,  was  wiirde  er  bei  dem  Worte 
D'^n'biC  PS?  sagen,  weil  doch  nicht  die  Fâhigkeit  in  der  Zunge 
ist,  zwei  ausgesprochene  schewairte  Gonsonanten  [hintereinander] 
auszusprechen,.denn  der  Punct  [des  ic]  von  D'^n'bç  ist  Schewa 
[wenn  auch  zusammengesetzt]  mit  Pathach  qaton.  Und  es 
sagte  der  erwâhnte  Gelehrte,  dass  die  Mânner  von  Tiberias  das 
ausgesprochene  Schewa,  wenn  hinter  ihm  ein  '^  steht,  mit  dem 
Vocal  Ghireq  lesen  (Wrn;[?  Tl'^T}'^  Esra  10,  15;  Juda  Ghajjug 
hat  a.  a.  0.  in  Abenesra's  Uebersetzung  S.  6  ebendasselbe 
Wort,  aber  in  des  Mose  hakkohen  Uebersetzung  S.  20  das 
1  Ghr.  24,  20  stehende  ^n'^in'^]  =  ^iH-jm;;  ^.T^'p^y,  =  ^rmaT); 
und  sie  lesen  den  schewairten  Gonsonanten,  auf  welchen  Qames 
gadol  folgt,  wie  HD^a,  Q'^n^ttJ,  mit  Pathach  Chateph  d.  h.  dem 
Accent  Schewa  nebst  Pathach  [also  =  HD'na  etc.];  und  wenn 
auf  das  ausgesprochene  Schewa  einer  von  den  Buchstaben 
!P"nniÇ,  welches  die  Kehlbuchstaben  sind,  folgt,  so  ist  immer 
der  Laut  des  Schewa  entsprechend  dem  Vocale,  welcher  ihm 
folgt,  z.  B.  ^T}  2  Kg.  10,  10,  dessen  l  nach  der  Aehnlichkeit 
des  Schureq  gelesen  wird,  und  in   dem  Worte  *^7n  [wird  es] 


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2.  Excnrs:    Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra  (und  Juda  Chajjug).      665 

gleichsam  mit  Chireq,  nnd  in  dem  Worte  TlS^  gleichsam  mit 
Pathach  qaton  [gelesen].  Und  es  ist  [in  der  That]  die  Gewohn- 
heit  des  Lesens  der  Qrammatiker  so,  wie  er  gesagt  bat,  bei 
den  Buchstaben   der  Kehle  [Juda  Ch.  a   a.  0.  S    5  „D^  n:^3n 

•^•^inK  i^^irn  finpb  f^^p:^  iir^T»'^  Dtt  nrrnsni  nnsD  iiisin'^"]  und 

bei  Jod;  jedoch  bei  dem  Laute  des  auf  ein  anderes  Schewa 
folgenden  Schewa  sollst  du  ibm  nicht  willfahren  und  nicht  auf 
ihn  horen.  Nâmlich  siebe,  die  Hebr.  sind  gezwungen,  wenn  zwei 
ausgesprochene  Schewa  zusammentreflFen,  das  zweite  quiesciren 
[stumm  sein]  zu  lassen,  und  sie  haben  [in  Folge  dessen]  aucb 
[bloss]  das  erste  ausgesprochen  beim  Zusammentreffen  eines 
der  Buchstaben  b^Dtl  [fol.  2,  b],  welche  zum  Ausdruck  des 
Gedankenzusammenhanges  dienen,  [mit  einem  Worte];  wie 
y\yWjl  etc.,  haben  sie  [also]  gesagt 'jiaïK'lâ  etc.,  und  siehe,  der 
zweite  schewairte  Consonant  [in  diesem  letzten  Beispiele]  ist 
ein  silbenschliessender  Wahmehmbarer  [er  schliesst  also  die 
Silbe;  ist  nicht  silbenanlautend;  wird  nicht  mit  einem  u  ge- 
sprochen,  wie  man  nach  der  Regel  Juda's  îiber  ^y^l  =  W  er- 
warten  tônnte]. 

Die  wichtîgen  Worte  des  Juda  Chajjag,  worauf  sich  Abenesra 
bezieht,  lauten  nach  der  knapperen  hebr.  Qebersetzang  des  Abenesra 
a.  a.  0.  S.  4  f.  80*.  „Und  ich  sage,  dass  die  Hebrâer  nicht  [einWort] 
mit  einem  rahenden  (]dio)  Yocallosen  (na)  anfangen  ;  und  nicht  stehen 
bleiben  [nicht  das  Wort  enden]  bei  einem  Ausgesprochenen  [Vocal- 
begabten);  und  es  finden  sich  in  ihrer  Sprache  ein  Silbenschliessender 
(na)  oder  zwei  zusammenstossende  Silbenschliesser  nur  hinter  einem 
ausgesprochenen  Laute  von  den  sieben  Vocalen.  Denn  jeder  sche- 
wairte Consonant  am  Anfange  eines  Wortes  (eines  Nomens  oder 
Verbums)  ist  ausgesprochen  [vocalbegabt] ,  und  sein  Vocallaut  hat 
seine  feststehende  Art  Denn  es  giebt  welche,  deren  Vocallaut  ist 
gleich  den  ihnen  folgenden  Vocallauten,  wenn  [n&mlich]  hinter  ihnen 
[den  schewairten  Consonanten]  einer  von  den  Buchstaben  ^f'Ttrt» 
steht.  Und  der  Sinn  [dieser  Regel)  ist:  Wenn  hinter  dem  schewairten 
Cons.  ejner  von  den  4  Buchst.  steht,  und  dieser  wird  ausgesprochen 
mit  Pathach,  so  sprechen  sie  auch  den  ihm  vorausgehenden  sche- 
wairten Cons.  wie  Pathach  aus;  und  wenn  er  ausgesprochen  wird 
mit  Qibbus  und  Melophum,  so  sprechen  sie  auch  den  schewairten 
Cons.  80  aus;  und  wenn  mit  Scheber  d.  h.  Chireq,  so  sprechen  sie 
den  schew.  C.  auch  so:  z.  B.  -tsm*'  Spr.  29[,  3],  denn  das  "^  wird  mit 
Pathach  ausgesprochen,  weil  das  ihm  i'olgende  m  pathachirt  ist;  und 
z.  B.  nai^crj,  weil  das  r  zu  Sere  neigt,  indem  das  ihm  folgende  k  ein 


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066         I^'  Haupttheil:  Formenlehre.  U.  B.  Schwaches  Verbum. 

Sere  hat;  und  ebenso  ist  von  Mrrjp  das  p  qibbusirt,  weil  so  das  n  isti 
von  "rip  das  p  schebrirt  wegen  des  n,  welches  Scbeber  hat;  und  ebenso 
in  nrr,  ïirr  [S.  422],  "sn,  "^nc,  •«■*,  «-rr'  ist  die  Aussprache  des  sche- 
wairten  Cons.  stets  entsprechend  der  Aussprache  des  Folgenden. 
Es  ist  Gewohnheit  des  im  Anfange  stehenden  und  von  einem  der  4 
Buchstaben  gefolgten  schewairten  Cons.,  dass  sein'Vocallaut  ent- 
spricht  dem  Vocallaut  des  ihm  Folgenden  bei  allen  Vocalen 
ausser  dem  Qames  gadol;  denn  es  ist  zu  schwer  fQr  die  Zunge 
bei  der  Menge  ihrer  Wôrter,  den  ihm  vorausgehenden  schewairten 
Cons.  mit  Qames  auszusprechen;  desshalb  sprechen  sie  das  Schewa 
mit  Pathach  aus,  z.  B.  n*iw,  nijp,  d'^-jî?,  D-^^i^a,  D-^am,  o-artV,  mrs, 
nam,  nain,  o'^pm?,  D'aine.  Nicht  sprechen  sie  den  schewairten  Cons. 
mit  dem  ihm  folgenden  Qames  aus,  sondern  mit  Pathach,  damit  es 
fur  die  Zunge  leicht  sei.  Und  es  giebt  schewairte  Cons.,  welche  sie 
mit  Scheber  d.  h.  Chireq  allein  aussprechen;  [nâml.]  wenn  ihm  ein 
ausgesprochenes  *«  folgt;  und  man  ist  nicht  in  Bekûmmemiss  darûber, 
bei  welchem  Vocale  das  "^  ansgesprochen  wird  [seinen  Vocal  zurûck- 
wirft],  sondern  bei  allen  Vocalen  [es  mag  dem  ^^  ein  Vocal  folgen, 
welcher  wolle)  wird  dieser  [einem  "^  vorausgehende]  schewairte  Con- 
sonant  von  vom  herein  mit  Scheber  gelesen,  z.  B.  nrr:?,  'ï5-»;% 
rvr>^.    i-^K-^i:    die    Vocallaute    des    schewairten    Cons.    sind   immer 

...    1  5 

Scheber.  Und  es  giebt  schewairte  Cons.,  die  sie  mit  Pathach  aus- 
sprechen,  und  deren  sind  viele,  wenn  ihm  nicht  einer  von  den  Buch- 
staben 9*'rr,»  und  das  *"  folgt,  und  es  ist  der  [folgende]  Buchstabe 
einer  von  den  ubrigen  Buchstaben,  z.  B.  rra;»»,  nVjp,  o-^^^ri,  d-'^b, 
D'^Tin:,  D*5"ia3,  D'^a^i,  D'*-:aa,  o-^Wi,  D*a'*a*i.  die  Vocallaute  des  schewa- 
irten Cons.  sind  inmier  Pathach;  ausuer  den  Pluralformen ,  deren 
Singular  mitCholem  versehen  ist:  n&mlich  bei  diesen  Nomina,  deren 
Anfangscons.  Cholem  hat,  ist  der  erste  schewairte  Cons.,  womit  sie 
anfangen,  der  Buchstabe,  welcher  in  der  Mehrzahl  ihrer  Worte  mit 
Qames  ansgesprochen  wird,  wie  D'^vTp,  dessen  Sing.  ti'ip;  a^ê'^r:.  dessen 
Sing.  WTn;  ria*^a,  dessen  Sing.  "p-ia  und  ebenso  n«aK,  •'a»,  dessen 
Wurzel  -^a»;  -^«j,  dessen  Wurzel  ■^k'î'i,  Milel;  und  ebenso  ist  die  Art 
von  ■^'^n,  •'ton.  dessen  Wurzel  •'•^n,  "^lai  mit  Cholem  ist.  Und  nicht  ist 
es  so,  wenn  der  schewairte  Cons.  selbst  zu  den  y"rtnH  gehôrt;  denn 
far  ihren  Vocallaut  giebt  es  andere  Festsetzungen  [n&ml.  er  ist 
Chateph-Pathach  etc.],  und  wie  der  Laut  des  Gaja  [der  methegirten 
Silbe;  nb^  etc.],  welches  bei  dem  schewairten  Gutt.  und  zwar  vor 
ihm  ist,  welches  bei  ihm  auf  diesem  Wege  lagert  und  siehe  es  das 
Gaja  ist  (Erklarung)  fur  ailes  was  ich  gesagt  habe  [?  —  in  der 
flûssigeren  hbr.  Uebersetzung  desselben  Abschnittes  vom  Werke  des 
Juda  Chajjug  durch  Mose  hakkohen  a.  a.  0.  S.  19  f.  heisst  die  letzte 
Stelle  verstandlicher:    und  durch   den  Vocallaut  des  Gaja,  welcher 


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2.  Excurs:  Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra  (und  Juda  Chnjjug).       667 

bei  dem  scliewairten  [Guttnral]  am  Anfang  des  Wortes  ist,  bist  du 
unterrichtet  ûber  ailes,  was  ich  dir  gesagt  babe]  —  Und  weiter  sage 
icb,  dass  die  Hebrâer  zwei  Silbenschliessende,  die  nicht  [von  denen 
nicht  einer]  unausgesprochen  sind  [vk^  ete],  nur  am  Orte  der  Pause 
und  des  Abschlnsses  der  Rede  verbinden.  Wenn  also  ein  sche- 
wairter  Cens,  mit  dem  andem  in  der  Mitte  des  Wortes  oder  an 
seinem  Ansgange  znsammenkommt,  so  wird  der  2.  ausgespro4hen, 
aiisser  am  Orte  der  Pansa  |wo  der  2.  schewairte  Cens,  also  unaus- 
gesprochen ist.  Mose  hakkohen  S.  20  bat  dièse  Worte  nicht.  Das 
S.  5  noch  folgende  ^welches  ist  am  Anfieuige  des  Wortes*-  mnss  eine 
Dittographie  aus  der  nâchsten  Zeile  sein],  und  sein  Vocallaut  ist  in 
allen  Wôrtem  nach  der  Art,  die  ich  bei  dem  am  Wortanfange 
stehenden  schewairten  Cons.  erwShnt  habe,  d.  h.  wie  !i:')3v*',  n^iae*', 
denn  das  'ô  ist  silbenschliessend  {'p*^^)  und  das  ia  ist  ausgesprochen 
(silbenanlautend,  vocalbegabt)  ;  der  Vocallaut  des  »  von  l'^ttî'*  ist  wie 
Pathach,  und  der  Laut  des  »  von  *^yiav^  ist  wie  Qibbus  wegen  des 
ihm  folgenden  Qibbus.  Und  ebenso  sind  in  îjn-^to'v^,  ^Tt^irv*  das  "^  und 
das  n  silbenschliessende  Ausgesprochene  [0^93  D''93it;;  anstatt  dessen 
bat  S.  20  Mose  hakkohen  nur  nii-r3],  und  das  »  und  das  t  mit 
Scheber  Ausgesprochene  wegen  des  ihnen  folgenden  *".  Und  ebenso 
*f3»»i,  ïl.Ç'ïr»,  ne"»,  riï»i,  att7»»i,  xsb\  nn^^"^,  pûw:  sie  aile  werden  an  ihrem 
Ausgange  ausgesprochen  wegen  ihrer  Anlehnung  an  das  ihnen 
Folgende;  aber  amOrte  derPausa  sind  sie  silbenschliessend  und  werden 
nicht  gesprochen  (ima-^i  nas»*'),  ,z.  B.  ^ani  1  M  27,  38.  Und  du  musst 
wissen,  dass  die  Hebr&er  nicht  drei  silbenanlautende  Gonsonanten 
zusammenkommen  lassen  in  éinem  Worte,  worin  nicht  ein  schewa- 
irter  und  ein  dagescbirter  ist,  ausser  wenn  sie  darin  einen  Buchstaben 
f'rrtvtf  oder  zwei  identische  Gonsonanten  sich  folge^  lassen;  vgl. 
oben  S.  114  f.  [Mose  hakkohen  sagt  S.  20  ausfuhrlicher:  Und  du 
musst  es  wissen  und  daran  festhalten,  dass  die  Hebrâer  in  ihrer 
Sprache  drei  Vocalbegabte  (Silbenanlauter)  hinter  einander,  bis  ein 
silbenschliessend er  Buchstabe  zwischen  ihnen  einen  Abschluss  bewirkt, 
nur  in  einem  Worte  verbinden,  in  dessen  Mitte  einer  von  den  Buch- 
staben 9"r;nK,  oder  zwei  einander  gleiche  Buchstaben  sind,  z.  B. 
'^V3T,  t\'ihrT^f  y^TTf  tjiDH"^,  wclchc  vicr  Buchstaben  y"T]HH  mit  Pathach 
Chateph  und  Segol  Ghateph  gesprochen  werden,  und  vor  welchen 
[a-  und  é-lauten]  zwei  Silbenanlauter  hinter  einander  stehen  [also 
mit  dem  )9,  ^,  *^,  D  zusammen  drei  in  jedem  Worte];  wenn  aber  an 
ihrer  Stelle  ein  anderer  Buchstabe  wâ.re,  so  wâre  er  silbenschliessend, 
z.  B.  "iiîsï;'',  y^^^t  und  es  wûrde  der  Silbenschliessende  einen  Ab- 
schluss zwischen  den  Silbenanlautern  bewirken.  Und  ebenso  ist  es 
wenn  zwei  gleiche  Buchstaben  vorhanden  sind,  z.  B.  rV^p  [Ri.  9,  57], 
nan*^  [4  M  10,  36],  deren  erstes  h  und  a  pathachirt  ist  und  [auf  dièse 


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668         II-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

Weise]  verbiinden  [in  Zusammenhang  gebracht,  der  Trennung  be- 
raubt]  werden  die  vor  und  nach  ihnen  stehenden  Silbenanlauter  ; 
wenn  sie  aber  einer  von  den  ûbrigen  Buchst.  w&ren  [wenn  der  2.Buch3t. 
von  rhhp,  maa'i  nicht  identisch  mit  dem  S.  wftre],  bo  ware  er  ein 
schewairter  Silbenschliesser  und  wûrde  einen  Abschlnss  [Trennnng] 
zwiachen  den  Silbenanlautern  bewirken,  z.  B.  ripns  [1  Sm.  12,  7]."] 

'  Und  wenn  es  [der  zweite  von  zwei  aufeinanderfolgenden 
schewairten  Consonanten]  ein  *^  ist,  so  lassen  aie  ihn  sich  ver- 
bergen  [nicht  bloss  silbenschliessend  (nj),  sondera  auch  un- 
wahraehmbar  fib?3  sein],  wie  ir'Q'^a,  '^''3,  '^"^by  auch  das  "a  von 
ir^'^^  5  M  33,  2rauch  das  1  von  ïî^ti'^'l  Ps.  18,  36.  Denn  das 
Zusatz-ti  steht  sammt  den  ûbrigen  [Zusatz-JBuchstaben  mit 
Chireq,  und  [nur]  wenn  es  [der  auf  ti  folgende  Consonant]  zu 
den  n^l^nniC  gehôrt,  so  steht  anstatt  seilier  Qames  qaton,  wie 
ini«*iï!,  'ma  [îinh';^]  l  M  24,  50,  weil  der  zweite  schewairte 
Consonant  [in  diesen  Fâllen]  ein  ausgesprochener  [silbenan- 
lautender]  ist  [und  sein  soll],  und  siehe,  hinter  dem  ti  [wâre 
er  doch]  ein  silbenschliessender,  unwahrnehmbarer;  desshalb  ist 
das  ^  qamesirt  [mit  Qames  qaton  =  Sere  versehen].  Und  das 
Gesetz  des  1  [liber  das  1  copulativum]  ist,  ein  Schureq  in  seine 
Mitte  zu  setzen,  und  es  wird  gelesen,  wie  wenn  es  ein  K  wâre 
[ein  Spiritus  lenis  dastûnde]  p^»*i^,  DÏJl'aini.  So  haben  wir 
es  ftberkommen  von  unsern  Vâtern,  Génération  auf  Génération. 
Und  wisse,  dass  das  Wort  iCW'  nach  der  Art  von  nwtt??  (gleich 
sein)  Spr.  27,  15  [S.  591]  ist;  denn  es  entspricht  der  obersten 
Weltkugel,  weil  ihm  ein  und  derselbe  gleiche  (nw)  Laut  zu- 
kommt.  (In  Mose  hakkohen's  Uebersetzung  von  des  Juda 
Chajjug  'n'\:r\  rr^^ni»  steht  «nin;  aber  nicht  „in  allen  den  âltesten 
Quellen**  wie  Ewald  in  seinen  und  Dukes*  Beitrâgen  (1S44), 
Bd.  I,  S.  124  sagt). 

Und  die  sieben  Vocale  entsprechen  den  Theilen  der 
[den  einzelnen  unter  den]  sieben  Wandelsternen  bD"3n  D"tt?, 
und  die  zwei  grossen  Lichttrâger  unter  ihnen  sind  die  Sonne 
und  der  Mond,  und  funf  sind  die  Diener;  auch  die  zwôlf  Ac- 
cente  entsprechen  [ja]  den  einzelnen  Weltkugeln  des  Thier- 
kreises. 

Und  siehe,  der  Vocal  Pathach  entspricht  dem  obersten 
Stera.  Und  wie  der  Buchstabe  pathachirt  wird,  hinter  welchem 
ein  silbenschliessender,  wahrnehmbarer  Consonant  steht,  wie 
[pathachirt  ist]  das  ti  von  nÇK,  so  wird  er  mit  Qames   gadol 

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2.  Excurs:    Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra  669 

qamesirt,  wenn  er  bei  Soph  Pasuq,  oder  Athnach  steht;  denn 
ihnen  [beiden]  gilt  dasselbe  Qesetz,  und  es  [Athnach]  ist  gleich- 
sam  die  Hâlffce  des  Verses;  und  er  ist  qamesirt,  weil  ein  Still- 
stand  ist.  Und  wundere  dich  nicht  ûber  jedes  ^l^K^I,  welches 
pathachirt  ist,  obgleich  es  bei  Athnach  sowie  Soph  Pasuq  steht; 
denn  es  war  ursprlinglich  mit  Pathach  qaton  ('Itiii'*?),  und  es 
ist  eine  Treppe[nstufe]  hinaufgestiegen,  um  zu  Pathach  gadol  zu 
werden,  und  das  geniigt  ihm  [es  steigt  nicht  weiter  voUends 
zu  Qames  gadol  fort].  Und  ebenso  ist  das  Gesetz  von  n!?3, 
"TTtD,  denn  [fol.  3,  a]  ursprfinglich  sind  sie  nach  der  Analogie 
von  I^HK;  und  ebenso  ist  das  Qesetz  von  mnin  [Breite]»  denn 
ursprlinglich  lautet  es  nach  der  Analogie  von  tfflh,  tilp,  und 
wegen  des  Kehlbuchstaben  ist  es  mit  Pathach,  obgleich  sich 
Beispiele  nach  der  Norm  von  tû'ip  finden,  wâhrend  doch  der 
Buchstabe  zu  den  Ghitturalen  gehôrt,  wie  bîlk,  )*isi  [Daumen] 
3  M  8,  23.  Nur  beim  n  allein  findet  es  sich  so;  es  wird  [aller- 
dings]  auch  nni  [Lichtoflfnung]  1  M  6,  16  geiunden  nach  der 
Norm  seiner  Genossen  IKh  [GestaltJ,  n?b  [Jugend,  Ps.  88,  16  etc.]. 
Und  femer  wâhrend  das  K  des  Futurs  mit  Schewa  und  Pathach 
ausgesprochen  wird,  weil  es  aus  der  Kehle  stammt,  neben  seinen 
Genossen  d.  h.  n"3'',  werden  sie  mit  Schewa  allein  ausge- 
sprochen, wie  "ÛIK,  "ÛT,  'TSnn,  "mi  Denn  dièse  vier  sind 
die  Diener  [ServilbuchstabenJ:  und  das  K  heisst  das  Zeichen  des 
Ftirsichselbstredenden  [l.  Person  sg.j,  und  das  ''  das  Zeichen 
des  Nichtgeiundenen  [Abwesenden;  3.  Person],  und  das  3  das 
Zeichen  der  1.  Pers.  plur.,  und  das  n  das  Zeichen  des  Gegen- 
ûber  [des  Angeredeten;  2.  Person].  Und  siehe,  wenn  man  ein 
1  hinzugefbgt  hat,  um  den  Gedanken  zu  verbinden,  so  steht  es, 
obgleich  wahrgenommen  wird  der  ihm  folgende  quiesc.  Un- 
wahmehmbare  [K,  das  hinter  5  silbenschliessend  und  stumm  sein 
kônnte],  z.  B.  lâlSÇI  Hes.  2,  1,  immer  mit  Pathach  [und  nicht, 
wie  man  in  der  offenen  Silbe  erwarten  kônnte,  mit  Qames],  um 
zwischen  ihm,  welches  das  Futur  ist,  und  "TaiÇI  24,  18  zu 
scheiden,  welches  Perfect  und  desshalb  qamesirt  ist.  Und  ebenso 
ist  das  Gesetz  von  ^^'^^^;)  Jr.  15,  19,  HMiCKI  Ps.  26,  6.  Und 
wisse,  dass  es  niemals  correct  ist,  dass  das  Zeichen  n^S^^K  im 
Worte  fehlt.  Desshalb  hat  Rabbi  Juda  der  Grammatiker  geirrt, 
welcher  sagte  [a.  a.  0.  S.  30  f.],  dass  das  K  von  îîlâiÇJ  Hes. 
28,  16  [S.  388]  das  K  der  Wurzel  sei  und  der  Servilbuchstabe 
fehle  wegen  des  Zusanimentreffens  zweier  ït,  denn  dessen  Lesen 


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670         lï-  Haupttheil:  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Verbum. 

ist  flir  die  Zunge  schwer;  und  die  Sache  ist  umgedreht,  denn  das 
b(  der  Wurzel  [fol.  3,  b]  ist  dasjenige,  welches  fehlt  entsprechend 
dem  Fehlen  des  K  in  dem  Worte  ïiSb!^»  Hi.  35,  11  [S.  388]. 

Und  siehe  ich  wende  mich  dazu,  die  zusammengesetzten 
Vocale  zu  erwâhnen.  Wisse,  dass  der  Laut  des  Qames  ga- 
dol  aus  Gholem  und  Pathach  gadol  zusammengesetzt  ist 
[S.  91  fif.].  Desswegen  ist  sein  Abbild  gleich  dem  Abbild  von 
ihnen  beiden;  denn  es  ist  zusammengefasst  (3  M  2,  2)  aus  ihnen, 
wie  auch  der  Mund  bei  seinem  Lesen  zusammengedrfickt  wird; 
und  er  ist  nicht  offen,  wie  beim  Pathach  gadol,  wie  wir  es 
lesen  in  diesen  Gegenden  [in  Spanien];  nur  die  Mânner  von 
Tiberias,  wie  auch  die  Gelehrten  von  Aegypten  und  Afrika  ver- 
stehen  das  Qames  gadol  zu  lesen.  Und  es  geht  nicht  an,  dass 
hinter  ihm  irgendwie  ein  Dagesch  steht;  sondem  nur  wenn  es 
Chateph  [chatuph]  ist,  wie  ïisn  [jubelt!]  Jes.  44,  23,  '^ân  [feiere!] 
Nah.  2,  1  ;  denn  ursprûnglich  sollte  es  nach  der  Norm  von  ^ly&'n 
sein,  wie  auch  in  der  Form  des  Imperativ  [Beispiele]  mit  Gho- 
lem gefunden  werden,  wie  ^1510  Ps.  48,  13,  ^^ab  Jes.  23,  16;  [fol. 
4,  a]  nur  sind  [dièse  Beispiele]  immer  Milel  wegen  des  Cholem 
und  des  ihm  folgenden  Dagesch.  Desshalb  [weil  auf  Qames 
gadol  nie  ein  Dagesch  folgt]  ist  das  Stillstehenlassen  [der 
Stimme],  wie  beim  Schliessen  der  Silbe  auf  einen  unwahmehm- 
baren  Consonanten,  gleichviel  ob  es  in  der  Schrift  [durch  »,  n 
angezeigt]  ist,  oder  nicht;  denn  die  zu  Grunde  liegende  Form  '^das 
Paradigma]  giebt  die  Aussprache  an;  desshalb  ist  das  W  von 
n^ti  qamesirt  mit  Qames  gadol  [?].  Und  ebenso  steht  jede  Form 
mit  dem  Pathach  gadol  (weil  hinter  ihm  [dem  betreflFenden 
Consonanten  dièses  Wortes]  ein  silbenschliessender  Wahmehm- 
barer  steht),  wie  "16  sowie  n«tçn,  falls  es  als  Status  cstr.  steht 
nach  seinem  Gesetz;  falls  es  aber  nicht  als  Status  cstr.  steht 
nach  dem  Sinn  des  Gedankens,  so  wird  es  qamesirt  mit  Qames 
gadol,  um  zwischen  dem  angelehnten  und  dem  selbstandig  [ab- 
solute]  stehenden  Worte  zu  scheiden.  Und  ebenso  ist  das  Ge- 
setz von  allen  û^[?  wie  jene  im  Status  cstr.  das  Pathach  gadol, 
so  hait  D^  im  Status  cstr.  sein  Qames  gadol  meist  fest]  ;  viel- 
leicht  hat  sich  ïlîlO  W^  verândert  [S.  96],  weil  TpO  ein  Nomen 
adjectivum  lUr  û*^  ist  [sodass  in  dieser  Verbindung  D^  nicht  im 
Status  cstr.  stande.  Welche  ausserliche  ErMâruDg  einer  Vocal- 
kurze,  die  ich  niir  aus  der  Hâufigkeit  dieser  Bezeichnung  deuteî , 
etwa  wie  bi:riç,  z.  B.  ^ïio  Spr.  14,  14  [S.  445];  D*^btt  [Beschnit- 


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2.  Excurs:  Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra.  671 

tene]  Jos.  5,  5,  wie  ich  expliciren  werde.  Und  siehe  ^tînttj'^ 
2  M  12,  6  nach  der  Norm;  jedoch  ^Wtô")  v.  21  ist  pathachirt, 
weil  unter  dem  t  ein  Chireq  sein  soUte,  wie  in  ITiQTÇ,  es  je- 
doch verbreitert  ist  [im  Silbenbau]  wegen  des  darauffolgenden 
Kehlbnchstaben,  denn  so  ist  ihre  Nonn,  wie  ich  expliciren  werde. 
Femer  das  Schureq  ist  zusammengesetzt  ans  Gholem 
und  Chireq.  Desshalb  ist  es  in  der  Mitte  des  1  punctirt;  denn 
das  Cholem  ist  hoch  und  das  Chireq  niedrig.  [fol.  4,  b].  Und 
an  einer  Stelle,  wo  kein  1  vorhanden  ist,  setzt  man  als  sein 
Âbbild  drei  Puncte:  den  einen  wegen  des  Choiera,  den  zweiten 
wegen  des  Chireq  und  den  dritten  wegen  des  mittleren,  welcher 
in  der  Mitte  des  ^  wie  ein  sichtbares  Anzeichen  ist,  dass  das 
Wort  des  1  ermangelt,  denn  es  kommt  [auch]  n  statt  1  vor, 
wie  roM  Ps.  73,  2  [S.  152];  denn  die  Buchstaben  '^"iniC  ver- 
tauschen  sich  als  unausgesprochene  sowie  ausgesprochene,  wie 
ich  expliciren  werde,  und  es  ist  kein  Zweifel,  dass  n?B1D  ein 
1  in  der  Aussprache  hat,  wie  das  "^  von  l^'b?'!*)  "T^T,  welche  mit 
einem  verborgenen  K  in  der  Aussprache  sind.  Desshalb  sind 
aie  [die  Formen  auf  1*^]  aile  qamesirt;  denn  die  Aussprache  ist 
eine  grosse  Grundlagef?  eine  reiche  Quelle  der  Erkenntniss 
uber  die  bei  einem  Worte  vorauszusetzende  Schreibweise]. 
Und  es  ist  „Schureq"  benannt  worden  nach  der  Art  von  1p*nÇ 
KL  2,  16  [S.  44],  denn  so  ist  es  [ein  Pfeifen  ertpnt  bei  seiner 
Hervorbringung],  Und  manche  nennen  es  D^IB  f  ^3*^)?  [Zusammen- 
fassung  des  Mundes].  Und  siehe,  wir  haben  K  am  Wortende 
hinter  1  hinzugefligt  gefunden:  iC!in«;  K^obn  [S.  576.  414],  ob- 
gleich  keine  Nothwendigkeit  fiir  das  K  in  der  Aussprache  oder 
in  der  Wurzel  ist;  und  es  ist  nicht  ebenso  das  n  von  1t^l\ 
Tpbyî},  denn  hinter  ihm  [hinter  dem  auf  das  ïl  folgenden  â-laute] 
ist  ein  silbenschliessendes ,  unwahmehmbares  iC,  und  es  wird 
[auch  wirklich]  icn''|;*^riîî5  [S.  220]  gefunden;  desshalb  ist  das  H 
qamesirt  mit  Qames  gadol;  und  so  ist  das  Gesetz  von  îl*»!^, 
r\Ti,  nssn,  îI*^5''?51  2  Kg.  7,  2;  rani»  2  M  29,  35  mit  H;  denn 
das  Gesetz  in  Bezug  auf  îl  und  b(  ist,  dass  sie  am  Wortende 
in  der  Aussprache  gleich  sind.  Desshalb  hat  man  gesagt,  dass 
die  Buchstaben  der  Quiescirung  vier  sind:  *^''*lïliç,  und  die 
Buchstaben  der  Dehnung  entsprechend  der  Aussprache  '^"liC 
allein  [und]  nur  entsprechend  der  Lesung  [dem  Ansehen]  vier 
sind,  und  [fol.  5,  a]  dass  wegen  der  Grosse  ihres  Vortheils  der 
geehrte  und  zu  filrchtende  Name  [ïTin*^]  aus  ihnen  besteht. 

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672         II-  Haupttheil:  Pormenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbum. 

Das  Qames  qaton  ist  [ebenfalls]  zusammengesetzt  aus 
dem  Cholem  und  dem  Chireq;  und  es  giebt  einen  Dnterschied 
zwischen  dem  Schureq  und  ihm,  denn  jenes  neigt  sich  dem 
Cholem  zu,  und  so  lehren  die  Gelehrten  der  Grammatik  der 
Sprache  Ismaels  [Arabiens];  aber  das  Qames  qaton  ist  dem 
Chireq  zugeneigt;  desswegen  sind  sein  Abbild  zwei  Puncte 
[nâmlich  ein  Chireqpunct  neben  dem  andemj;  und  sie  sind 
so  gemacht  [gestelltj  worden,  um  zwischen  ihm  und  dem 
Schewa  zu  scheiden,  denn  es  war  correct,  dass  man  das  Schewa 
als  zwei  gleiche  [fibereinanderstehende;  nilîÉj  Puncte  setzte, 
damit  es  der  obère  Bogen  von  zwei  Bewegungen  werde,  nâm- 
lich der  grossen  Bewegungen  [?],  und  nicht  setzte  man  es 
als  nur  einen  Punct,  damit  es  nicht  mit  dem  Chireq  vermengt 
werde.  Und  es  wurde  Qames  qaton  benannt^  weil  immer  hinter 
ihm  ein  silbenschliessender,  verborgener  [Vocalbuchstabe:  %  wie 
beim  Qames  gadol  ein  «]  steht,  wie  bei  dem  *^  von  ^^  Hos. 
9,  7;  nxn:!  2  M  23,  17.  Und  weil  jedes  p  als  angelehntes 
[St.  cstr.]  mit  drei  Puncten  steht,  wie  )^  1  Sm.  25,  17;  2  Sm. 
20,  1,  80  mussten  aile  p,  die  nach  dem  Sinn  des  Gedankens 
unverbundene  [mplti;  St.  abs.]  sind,  mit  Qames  qaton  stehen, 
wie  p  1  M  30,  7,  wenn  es  auch  mit  tij^ti  ist  [Michaeb's  z.  St.j, 
weil  *^^t  ein  Adjectiv  flir  p  ist.  Das  K  von  b?£)K,  wie  nbtjîj, 
niSTK  hat  Pathach  qaton,  weil  hinter  ihm  [fol.  5,  b]  ein  silben- 
schliessender, wahmehmbarer  ist;  und  so  ist  das  Gesetz  von 
p"^"!"?,  0Ï7'^1'?;  nur  hat  am  Wortausgang  eine  Singularform,  hinter 
welcher  das  3  der  angeredeten  Person  steht,  Qames  qaton,  wie 
îHÎ^  'iï'??'?*  Und  es  ist  nicht  befremdend  ftlr  uns;  denn  siehe 
bei  Qames  gadol  giebt  es  [auch]  befremdende  Formen,  welche 
pathachirt  aufgetreten  sind;  denn  siehe  von  ^3'1'ain  ist  das  1 
qamesirt,  [ebenso]  von  Dnn^ttJ,  0?????  t  M  31,  32;  jedoch  *'3n'ûÇ 
und  ûberhaupt  jede  Verbalform,  die  mit  dem  Zeichen  der  1. 
sg.,  d.  h.  5  und  '',  am  Wortausgange  auftritt,  ist  immer  patha- 
chirt. So  haben  wir  es  gefanden,  und  so  giebt  es  viele  Wôrt^r 
unter  den  Nominibus,  welche  nach  der  Analogie  von  f  *1K  gehen, 
wie  ntD,  welches  Qames  qaton  hat,  und  das  ist  das  Richtige, 
und  so  sind  viele.  Und  siehe  viele  andere  gehen  nach  seiner 
Analogie,  und  der  erste  Buchstabe  hat  trotzdem  Pathach  qaton 
wie  "Dn[?;  hat  doch  nicht  i],  pis;  und  noch  giebt  es  welche 
von  ihnen,  die  sich  zu  Qames  gadol  an  einer  Stelle  mit  Ath- 
nach  und  Soph  Pasuq  verwandeln,  wie  lon;  and  ein  Theil  von 


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2.  Excnrs:  Die  Vocale  nach  Ibn  Ezra.  675 

Nun  wegen  des  Chireq,  das  zwischen  b  und  ti  geschrieben  ist, 
lesen  wir  daa   '';    so  haben  wir  es   von   unsçrn  Vâtem  iiber- 
kommen.    Und  gesetzt  sogar,  dass  wir  diess  nicht  aus  der  Kraft 
Ânlage]  der  Zunge  [der  Sprachorgane  ;  nâml.  zwischen  a  und 
«  unwillkiirlich  zur  Hiatusvermeidung  ein  j  erklingen  zu  lassen] 
und  nach  der  Méthode  der  Wahrscheinlichkeit  wtissten,  falls 
nicht  die  Ueberlieferung  dariiber  vorhanden  wâre,  was  der  ver- 
nûnfbige  Grund  des  '^  ist,  obgleich  die  Meisten  gesagt  haben, 
es  solle  auf  die  Zweizahl  hinweisen:  so  wûrden  wir  doch  ohne 
Ueberlieferung  wissen,  dass  die  Kehlbuchstaben  weit  sind  und 
weit  sein  lassen  den  ihnen  vorausgehenden  Laut  [ihn  in  einer 
weiteren  Mundhôhle  entstehen  lassen  und  dadurchihm  unwill- 
kûrlich    den    a-laut   anfftgen],    wie   ich  es   entwickeln    werde. 
Desshalb  haben  die  Schreiber  dieser  Gegenden  geirrt,  welche 
un  ter  das  n  von  îïï'inâ  ein  Schewa  setzten;  denn  es  istunnôthig; 
sieht  man  denn  nicht,  dass  es  nicht  Sitte  ist,  unter  das  ^  von 
itSK^H  ein  Schewa  zu   setzen?  Es  ist  ja   bekannt,   dass  jedes 
Wort  nur  auf  einen  wahmehmbaren  Schewairten  [obgleich  das 
Schewa  ungeschrieben  bleibt],  den  Silbenschliessenden,  ausgeht, 
falls    nicht    der    [schliessendel  Buchstabe   zu    den  Buchstaben 
fiÇ'lîT^  gehôrt;  abgesehen  von  den  Punctatoren,  welche  die  Qe- 
wohnheit  haben,  ein  Schewa  [fol.  7,  a]  unter  dem  n  von  tSW, 
der  Femininform,  zu  punctiren   [S.  528.  606],  damit  sie  nicht 
mit  der  Masculinform  vermengt  werde;    und  ebenso  ist  es  bei 
den  Wôrtern  Xîl  1  M  32,  26;    XTTl  ^^^  ^^^  ihnen  âhnUchen. 
Und  wenn  es  eine  Schwierigkeit  macht,  warum  sie  genôthigt  ge- 
wesen  sein  sollen,  ein  Schewa  zu  setzen,  [wenn  man  etwa  sagt:] 
da  wir  doch  unter  dem  n  von  fi^'te^Ç  nicht  Qames  gadol  finden, 
so  wissen  wir,  dass  es  mit  einem  wahmehmbaren  Schewairten* 
Silbenschliessenden,  gelesen    wird,  weil    es  der  Endbuchstabe 
des  Wortes   ist:   so  ist  zu  erwidem:    siehe   der  Buchstabe  in 
giebt  die  Erklârung  [dieser  tiberflûssigen  Setzung  eines  Schewa 
bei  n'^tei?,  •J'nj  etc.;    weil  man  sich  bei  ihm   ebensowenig  be- 
gnûgt,  nur  durch  Einen  Punct  die  Laute  sch  und  s  zu  unter- 
scheiden];  denn  was  den  Punct  anlangt,  so  setzt  man  ihn[?] 
an  seinem  Anfang  oder  nahe   an  seinem  End[strich]e,  welcher 
der  Anfang    des  dritten  Zahnes   ist  {m  hat  die  Gestalt  dreier 
Zâhne);  so  ist  die  Gewohnheit  der  Gelehrten  von  Tiberias,  und 
sie  sind  die  Grundlage,  denn  zu  ihnen  gehôrten  die  Masoreten, 
und  wir  haben  von  ihnen  die  ganze  Punctation  iiberkommen; 

48  • 


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Qoo^^ 


676         U.  Hanpttheil  :  Formenlehre.  II.  B.  Schwaches  Yerbum. 

vielleicht  ihaten  sie  so,  damit  uicht  Jemand  denke,  der  Punc- 
tator  habe  [das  Qames  von  tT^W,  oder  den  Punct  von  W]  ver- 
gessen,  und  ihm  ein  Zweifel  entstehe.  Und  siehe,  naoh  dem 
Wissen  dieser  Sclireiber[,  welche  bei  #5i;a|  ein  Scliewa  setzen 
woUten],  wâren  unter  das  îi  von  mi5i  drei  Puncte  zu  setzen, 
hintereinander  in  éiner  Reihe:  der  eine  wegen  des  Mappiq  und 
die  zwei  ais  Zeichen  des  Schewa.  Und  wie  ich  liber  das  Wort 
fli^,  welches  Cholem  hat,  gesagt  habe,  so  sage  ich  bei  dem 
Worte  iîiaSiïl  Jes.  7,  11,  welches  Qames  qaton  hat,  und  ebenso 
»T^?  Ps.  18,  29,  welches  Chireq  bei  sich  hat.  Und  wir  haben 
nicht  gefunden,  das  ein  n  so  [mit  Pathach  furtivum]  bei  Schureq 
steht,  wie  [doch]  seine  Genossen  Ç'I'ïT'Q,  n^lîK,  und  die  sagen 
Wûri,  Was,  die  irren  im  Verstand,  weil  es  nicht  richtig  ist, 
dass  ein  Ptc.  pass.  von  Verben  des  Zustands,  den  Intransitiven 
stanimt  [S.  177],  wie  ich  entwickeln  werde. 

[fol.  7,  b]  Und  schon  habe  ich  gess^,  dass  bei  Cholem 
silbenschliessendes,  unwahrnehmbares  ïl  gefunden  wird,  wie 
rithW,  ninç,  ni^ne  [S.  295],  Wna  [bei  seinem  Lâmi]  2  M  S%  17: 
ebenso  bei  Schureq:  TirnÇj'j  3  M  21,  5  [S.  159).  Und  wenn  am 
Wortende  1  und  vor  *1  ein  '',  das  Zeichen  der  Pluralform,  steht^ 
so  ist  es  wahrnehmbar,  wie  *1'>T\  und  es  hat  immer  ein  Qames 
gadol  [vor  sich].  Und  wenn  kein  '^  da  ist,  und  das  1  ist  Ra- 
dical, wie  in  1p,  so  hat  es  Pathach  gadol,  falls  es  St.  cstr.,  falls 
es  aber  nicht  Si  cstr.  ist,  ist  es  qamesirt  [mit  Qames  gadoli 
in  der  Regel..'  Es  kommt  [allerdings]  auch  mit  Qames  qaton 
das  wahrnehmbare  1  vor,  wie  iblÉ.  Und  nie  ist  das  1  am  Ende 
silbenschliessender  Unwahmehmbarer ,  ausser  bei  Cholem  oder 
Schureq:  iT,  iteaj,  und  zwar,  siehe,  [als  Trager]  des  Cholem, 
des  Zeichens  der  3.  sg.  masc,  und  des  Schureq,  des  Zeichens 
des  Plurals,  mit  Ausnahme  des  Wortes  ^inÇtt?;»:  [S.  565]"  etc.  Er 
erwâhnt  als  Hauptsatz  „es  giebt  Verbalformen,  die  nach  der 
Analogie  von  Vierbuchstabigen  gehen,  obgleich  sie  dreibuch- 
stabig  sind^';  bemerkt  fol.  8,  b  die  principielle  Unterscheiduug 
des  Hebr.  „zwischen  jeder  Perfectform  und  dem  Nomen  adj. 
(D?n  u.  DDn)'S  vgl.  oben  S.  154,  und  schliesst  fol.  9,  a  mit  der 
Bemerkung,  dass  i  nur  in  Chireq,  Qames  qaton  und  Pathach 
qaton  unwahrnehmbar  sei,  die  Lautlehre,  um  zur  Formenlehre 

tiberzugehen  (D'^bpcti  b:p  niiic  ni:ri5nn  b:r  "^myiw  ina^i). 

3)  Zu  S.  62.  —  Wenn  ich  dort  gesagt  habe,  dass  bei 
Baer,    Liber    Proverbiorum,    §  4  aus    Versehen    Caph    far   Pe 


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3.  Ëxcurs:  Vermeidang  der  Aufeinanderfolge  mehrfacher  Aspiration.  677 

gednickt  sei^  so  war  mein  erster  Grand,  dass  in  den  von  Baer 
gegebenen  Beispielen  zwar  solche,  wo  2  und  t  zusammenstossen, 
sind,  aber  keines  ist,  wo  H  und  3  zusammenstosst;  mein  zweiteri 
dass  auf  jeden  Fall  3  und  &  eher  von  Baer  aufgezahlt  werden 
mussten,  als  3  und  3  kommen  konnten;  mein  dritter  kommt  im 
Folgenden.  Denn  Qimchi  80,  b  sagt,  nachdem  er  schon  von 
foL  78,  b  an  ausfûhrlich  liber  die  ganze  von  Baer  behandelte 
Materie  geschrieben  bat:  „Wenn  zwei  Buchstaben  von  den 
nB3"ï3û  am  Anfang  des  Wortes  stehen,  und  der  zweite  ist  ra- 
phirt,  so  wird  der  erste  dageschiri,  obgleich  er  auf  *ï''inK  folgt, 
und  zwar  wenn  der  erste  Buchstabe  mit  Schewa  verseben  ist; 
und  es  sind  zwei  [solcbe]  Bucb8taben[,  deren  Aufeinanderfolge  in 
ganz  gleicber  Aussprache  durch  Dageschirung  des  einen  ver- 
mieden  wird]:  3  und  3,  oder  D  und  D,  oder  3  und  S,  oder  3 
und  a,  oder  3  und  B;  z.  B.  ^:tw:^  ?!??«??  Jr.  3[,  25];  *^T33n3 
•^riM  2  M  Uf,  18];  tjnM  Wn^"«b"3  1VI'25[,  53];  «"^i?  q33  nstDp 
1  Kg.  18[,  44]  ;  in'»^3'T35  «bn  Jes.  10[,  9].  Und  es'  kommen  drei 
von  ibnen  [diesen  Fâllen]  raphirt  vor:  Dtj  *7«i33  '^îl'^'?  1  Sm. 
lOf,  5];  D-^ntS  innp  Ps.  [147, 17];  ïl-'BS  '^aiC  )n  Hi.  33[,  6j.  Und  noch 
eins  giebt  es,  aber  der  IMasoret  bat  es  nicht  eingetragen:  i^im 
TTinfes  1  M  40[,  lOj.  Und  was  3  und  y  anlangt,  so  ist  man 
daruber  getheilter  ]VIeinung;  z.  B.  na  n?30  «bn  Hes.  17[,  10]  ; 
najD  »3"nT«  Hi.  38[,  3].  Manche  lesen  [in  den  zuletzt  genannten 
Beispielen  die  erste  BegadkephathJ  raphirt,  und  das  ist  die 
Lesung  Ben  Aschers,  und  IMLanche  lesen  sie  dageschirt,  und 
das  ist  die  Lesung  Ben  Naphtali's.  Aber  3  und  i,  oder  3  und 
1,  oder  3  und  3  sind  raphirt;  z.  B.  fT»  b"T3  i»  Am.  3[,  12J; 
ayia-T?  nw  m  l  M,  44[,  lOJ;  0*133  Jes.  1[,  8J;  qr)33  11[,  14J; 
11333  i4[,  ISj.  Und  ebenso,  wenn  die  (zweite)  Hiilfte  des 
Wortes  raphirt  ist,  obgleich  der  erste  Buchstabe  wurzelhaft  ist 
in  dem  Worte,  so  ist  er  dageschirt;  z.  B.  1375  Jes.  54[,  12]; 
bsb?  Jr.  20[,  9).  Und  sie  sind  aufgetreten  mit  Raphâ  in  beiden, 
âhnlichen  oder  unâhnlichen,  Buchstaben,  wenn  der  erstere  von 
einem  Vocale  bedient  [=  mit  ihm  verseben]  ist;  z.  B.  n^^blMS 
3  M  21[,  13]  etc.;  z.  B.  auch  «350  Ps.  [103,  UJ;  darUber  ïst 
man  getheilter  Meinung.  —  Und  wenige  finden  sich  mit  Da- 
gesch  ausserhalb  der  Kategorie,  welche  ich  geschrieben  habe: 

n»!  nto  2  M  15[,  ij;  roias)  •>»  v.  11  ;  nbxâ  ir  dit  v.  13;  iw 
pat?  V.  16;  nKâ  nto  v.  21  ;  v^root^  xsate  Du.  3[,  5];  K;^n^? 

«'nnn'l  v.  2  f.;    '«  nœns  rrosm  '5rVlll;   und  in  einem  Theile 


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578        n..  Haupttheil:  Formenlehre.  IL  B.  Schwaches  Verbam. 

der  Ausgaben  der  Bûcher  der  Masora  ist  geschrieben:  vbvt'y 
Çinra  Ps.  77[,  16].  Doch  was  [von  diesen  Ausnahmefallen  zii- 
nachst]  Kï'lim  anlangt,  so  ist  môglich,  dass  es  zu  der  Kate- 
gorie  gebôrt,  deren  ich  gedacht  habe,  dass  sie  zwei  Buchstaben 
MfiDlSÛ  am  Anfange  des  Wortes  haben.  Trotzdem  habe  ich  es 
nicht  inmitten  d[ies]er  Kategorie  erwâhnt,  weil  nicht  der  erste 
Buchstabe  [von  ««nnm]  ein  Servilbuchstabe  [nicht  also  die  Par- 
tikel  "il  ist,  wie  bei  denen,  die  wir  erwâhnt  haben,  und  femer 
weil  es  [die  ausnahmsweise  Dageschirung]  nicht  in  allen  be- 
liebigen  zwei  aufeinanderfolgenden  nSDl5Û  Statt  findet,  wie  ich 
j*a  geschrieben  habe.  Obgleich  es  nun  so  ist,  so  ist  die  Aus- 
sprache  des  raphirten  i  vor  n  schwer;  desswegen  bat  man  das 

1  dageschirt.  Und  ebenso  ist  tTapn?  dageschirt  wegen  der 
Schwierigkeit  der  Aussprache  des  raphirten  D  bei  n  [S.  37]  ;  und 
ûbrig  sind  fftnf  [Fâlle  als  unerklârt],  bis  einer  kommt  und  das 
Richtige  [ûber  dièse  flinf  Fâlle  aus  2  M  15  und  Dn.  3]  lehrt*'. 
Ich    habe    wènigstens    den    Versuch  einer  Erklârung   der  aus 

2  M  15  entnommenen  Ausnahmefalle  oben  S.  63  gemachi 
Das  'j'^nrûOfi  Dn.  3  erklârt  sich  daraus,  dass  das  griechische  i/' 
ausgedrtickt  werden  soUte,  und  dass  dieser  Ausdruck  nicht  we- 
gen des  zufallig  vorausgehenden  Vocals  verwischt  werden  durfte. 

4)  Zu  &(|K  S.  97.  —  Qimchi  189,  a.  b  geht  von  ni»  (wo- 
hin?)  aus  und  sagt  davon:  „qamesirt  und  Milel;  und  es  kommen 
zwei  als  Milra  vor:  ^m^V^  ÏTS»  5  M  1,  18;  ïfbK  nj»  Ps.  139,  7". 
Darauf  fahrt  et  fort:  „i^2Ç,  qamesirt  und  Milel,  und  der  zweite 
Buchstabe  ist  dageschirt,  und  manchmal  wird  es  mit  ïl  ge- 
schrieben njK;  z.  B.  Ps.  116;  und  dièse  Fâlle  sind  sechs  nach 
der  Masora'*.  Dièse  sechs  sind:  2  Kg.  20,  3  (nicht  „I  Reg.'M^ 
Jes.  38,  3;  Jona  1,  14;  4,  2;  Ps.  116,  4.  16;  vgl.  Baer-Delitzsch 
zu  Ps.  116,  4.  Im  WB.  s.  v.  "jK  drtickt  sich  Qimchi  noch 
stârker  aus  ^KJîJ  ist  immer  (Dbl^)  Milel;  denn  das  M  ist  qa- 
mesirt, und  das  5  ist  dageschirt,  und  es  ist  mit  b(  am  Ende  ge- 
schrieben; und  manchmal  ist  es  mit  n  etc."  Zu  dieser  Be- 
hauptung,  dass  das  Wort  immer  auf  Paenultima  betont  sei, 
kann  Anlass  gegeben  haben,  dass  dasselbe,  vgl.  1  M  50,  17; 
2  M  32,  31;  Jona  1,  14;  4,  2;  Ps.  116,  4.  16;  118,  25;  Dn.  9,  4: 
Neh.  1,  5.  11,  einen  doppelten  Accent  trâgt;  indess  der  Con- 
junctivus  bei  der  vorletzten  Silbe  vertritt  nur  das  Metheg, 
welches  auch  in  den  Codices  an  den  genannten  Stellen  vielfach 
statt   des  Conjunctivus  erscheint,    wie  J.  H.  Michaelis  zu  den 

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4.  Exonrs:  mm,  hbm.  679 

Stellen  belegt.  Die  Milelbetonung  ist  ftbr  die  richtige  ange- 
sehen  von  6es.  Lgb.  S.  637;  Thés.  s.  v.;  Ftîrst,  Wôrterbuch: 
„K2K,  auch  tx^  geschrieben;  durch  die  Schreibung  rs^  wird 
M3  schon  etwas  verwischt,  und  als  man  MJ  oder  n  weniger  als 
enclit.  MJ  ansah,  hat  man  auch  KJK,  tH^  betont  oder  ihm  doppelte 
Accente'  gegeben  «s«";  Bô.  î/s/i67;  Mûhlau-Volck  s.  v.; 
Stade  §  373.  Aber  die  Milrabetonung  ist  als  die  richtige  an- 
erkannt  von  Buxtorf,  Thés.  p.  317,  denn  er  setzt  keinen  Accent- 
strich  zur  Vorletzten,  wie  er  doch  bei  rtj^'bn  Z.  3  v.  u.  thut; 
J.  H.  Michaelis;  Olsh.  §  93;  Land  §  ôl/a  „««[!]  in  pi.  v. 
2(3  rtK'*;  Qes.-Kautzsch  §  16,  3.  Zu  unbestimmt  drûckt  sich 
Ew.  §  96,  a,  Anm,  4  aus:  ,,K|^  oder  nsK  wird  gern  als  wirk- 
Kch  aus  zwei  wôrtem  bestehend  behandelt,  6en.  50,  17*\  Man 
kann  auch  nicht  die  Fâlle  mit  Milra-  und  die  mit  Milelbetonung 
so  theilen,  wie  es  bei  Baer-Delitzsch  zu  Jona  1,  14  geschieht: 
„n|K  aeque  ac  4,  2  cum  He  pro  Aleph  (KjfcJ)  atque  ut  semper 
ubi  exclamantis  est  cum  accentu  ultimae.  Metheg  priori  ad- 
jectum  Kamez  producendum  indicat'^  Denn  einen  Ausruf  be- 
zeichnet  K3M,  tlSt!t  allemal.  Man  kann  nur  mit  Qimchi,  WB. 
s.  V.  sagen:  „Und  es  hat  die  Bedeutung  des  Flehens  und  des 
Begehrens;  und  manchmal  steht  es  beim  Ausdruck  der  [er- 
zâhlenden]  Aussage,  wie  n-TTl  wn  Ktjn  KSK  2  M  32,  31,  was 
das  Bekenntniss  inbetreflF  ihrer  Sûnde'ist;  ïl-^n?  .^'SK  ^'S  '^'^  nt» 
[Ps.  116,  16];  damit  hat  man  ihm  ein  Dankbekenntniss  flir . 
seine  Huld  abgelegt,  welche  er  seinem  Volke  um  desswillen  er- 
wiesen  hat,  weil  es  sein  Knecht  ist^^  Genauer  ist  zu  sagen: 
Auf  MSM,  ns»  folgt  der  Optativ  Jona  1,  14;  Neh.  1,  5.  U;  der 
Imperativ  1  M  50,  17;  2  Kg.  20,  3;  Jes.  38,  3;  Ps.  116,  4; 
das  Perfect  2  M  32,  31;  Dn.  9,  4,  beide  Maie  ohne  Conjunc- 
tion;  ein  Nominalsatz  mit  "^S  Ps.  116,  16,  mit  Fragepartikel 
Jona  4,  2.  Aber  auch  in  diesen  letzten  Fâllen,  wo  eine  er- 
zahlende  Behauptung  scheinbar  unmittelbar  folgt,  ist  doch  eine 
Bitte  per  ellipsin  verschwiegen.  Und  die  Betonung  ist  an 
allen  Stellen  fast  gleich  stark  durch  die  Tradition  airf  die  Ul- 
tima  gelegt;  nur  bei  Ps.  118,  25  lâsst  sich  mit  J.  H.  Michaelis 
sagen:  „Milel  requirere  videtur  Masora  impressa".  Da  aber 
auch  an  dieser  Stelle  das  Wort  in  vielen  Codices  als  Milra  er- 
scheint,  so  ist  dièses  auch  dort  festzuhalten.  Die  Milelbetonung 
scheint  nur  auf  Vermengung  des  Wortes  mit  rOfcC  (wohin?)  zu 
beruhen. 

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5g0  5.  Excurs:  Dagescb  forte  hinter  dem  Artikel. 

5)  Vom  Dagesch  forte  hiuter  dem  Artikel.  —  S.  134,  Z.  7 
sind  die  eingeklammerten  Worte,  welche  auf  eine  Schranke 
dièses  Âusfalls  des  Dagesch  forte  aus  lu  hinweisen  sollten,  gar 
zu  kurz  gerathen.  Bei  Qimchi  41,  a.  b  heisst  es:  „Der  Conso- 
nant  wird  verdoppelt,  wie  ?fb"an,  WH;  MDÇJIsri  [adultéra,  Hes. 
16,  32] ;  nasmn  [deliciis  de'dita,  Jer.  6,  2];'  ^^tà^  [insaniens 
2  Kg.  9,  llj.  Und  manchmal,  wenn  der  Anfang  des  Wortes 
ein  [mit]  Schewa  [versehener  Buchstabe]  ist,  so  ist  er  raphirt: 
n©3tin  [obtegens,  das  Chateph-Pathach  setze  ich  oder  lasse 
ich  bei  den  Beispielen  weg  gemâss  der  Regel,  welche  oben 
S.  72  stehtj  3  M  9,  19;  D'^nJ^ntin  [qui  abominantur]  Mi.  3,  9 
D'^pjpbïîn  [lambentesj  Ri.  7,  éf.;"  nsçitin  [occisor]  2  Kg.  6,  32 
Tûb^n  [docens]  Ps.  144,  1;  isotin  [indigus]  Jes.  40,  20 
n)?»:^^n  [oppressa]  Jes.  23,  12;  naièn  [loquens]  2  Sm.  14,  10 
nilteMrt  [nuntiantes]  Ps.  68,  12;  sie  aile  sind  raphirt  beim 
ti  und  gesttitzt  beim  n  mit  Gaja".  „Und  ebenso  aile  S^lbïi 
[Jos.  21,  1  flf.],  welche  in  der  Schrifl  vorkommen,  sind  raphirt 
beim  b".  Dann  wo  es  sich  um  die  Verbindung  der  Praeposi- 
tiones  praefixae  mit  dem  Substantiv  handelt,  sagt  er:  „n^'n^  etc.; 
und  manchmal  fallt  das  Dagesch  aus,  um  eine  Erleichterung 
zu  bewirken;  wenn  der  Anlaut  des  Wortes  schewairt  war, 
dann  liess  man  das  Dagesch  ausfallen  und  der  Servilbuchstabe 
ist  mit  Gaja  gesetzt:  îl^DTab  [ad  tritam  viam]  Jr.  31,  21; 
D^'n^'Mb  [interficientibus]  "  Hl  33,  22  ;  û^'nnç'ûb  [morantibusj 
Spr.  23,  30;  ?n:jÇ|  [in  procella]  2  Kg.  2,  11;  das  n  ist  gesetzt 
mit  Gaja,  und  das  0  mit  Qames  Chateph.  Und  manchmal  faUt 
auch  so  das  Gaja  weg,  z.  B.  riKta  [an  der  erhôhten  Stelle,  dem 
Fleck]  3  M  13,  10;  tD?lQn  [das  Wenige]  4  M  35,  8;  5  M  7,  7; 
IStib,  nMb  [zur  BergfesteJ  l  Chr.  12,  8.  16;  b^'T»?  [wie  einen 
Ueberwiirif]  Jes.  59,  17;  Ps.  109,  29;  TûbTûn  Ps.  144,  1  [er 
weicht  also  von  sich  selbst  ab];  DSÇteb  3  M  14,  56;  roxitiâ  [in 
negotio]  2  Chr.  13,  10;  ^'Sttb  [dem  Schicksal]  Jes.  65,  il".  — 
Die  Dikduke  ha-teamim  geben  in  §  34  folgende  Beispiele  von 
einfachem    1û    mit    Metheg   unter    n    und    Chateph    unter    tD: 

D^^nairn;  D^tDî?5ïjn;  n'^pFj^'an  Ri.  7,  6  f.;  n^'n^titin  Mi.  3,  9; 

D*''n3ttn  Iremoventes]  Am.  6!i^3;"*'3rii<2rn  1  Kg.  2  {,'"20;  D^'nVçttn 
2  Chr."  32,  31;  D^^rnittH  [leprosij  2  Kg.  7,  8;  D'ïKbttn  [pleni] 
Jes.  51,  20;  rtKbttn  [plena]  5  M  22,9.  Die  nun  folgenden  Bei- 
spiele, welche  auch  einfaches  1Q  und  Metheg  unter  n,  aber  kein 
Chateph  unter  tt  besitzen,  sind  aile  schon  oben  S.  72  genannt. 


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Uebersicht 

der  hauptsachlichsten  Besonderheiten  in  der  Flexion  des  starken 
Yerbs  (nach  der  Reihenfolge,  in  welcher  zu  ihrer  Erwahnung 
im  System  ein  Ânlass  ist,  und  soweit  in  der  Âbhandlung  ge- 
mafls  deren  inductiver  Méthode  nicht  aile  analogen  Fâlle  zu- 
sammengestellt  sind). 

S.  151,  Z.  6:  3.  sg.  fin.  Pfi.  auf  K^,  n  ,  H/,  S.  284.  387. 
440.  508;  vgl.  dagegen  S.  181.  291.  423'  440  f.  632. 

S.  156:  Perf.  consecutivum;  S.  208.  251.  372,  Z.  9  v.  u. 
390.  456.  556.  567.  Bei  den  T'S  S.  323  ist  das  FortrQcken  des 
Accentes  in  den  vocalisch  afformirten  Personen  ebenso  unge- 
regelt,  wie  bei  den  Verbis  mediae  sernivocalis  S.  439  f.  und 
bei  den  consonantisch  afformirten  Personen  der  n''b  (Bô.  II. 
S.  203—5).  Deber  die  fc^'^b  siehe  S.  607.  612.  614.  616.  619. 
641.  643.  649  f. 

S.  156:  Doppeltes  Praeformativ;  S.  421  f.  437. 

S.  159,  Z.  19:  liber  die  Frage,  ob  es  Afformative  an  der 
3.  sg.  fin.  Impfi.  giebt;  vgl.  aile  in  Betracht  kommenden  Stellen 
S.  644. 

S.  159,  Z.  15  V.  u.:  y\  an  der  2.  sg.  fin.  Impfi.;  S.  170; 
dieselbe  Form  Ruth  2,  21;  dieselbe  Endung  3,  4.  18;  femer  S. 
197;  vgl.  noch  Jes.  45,  10;  Jr.  31,  22. 

S.  159,  Z.  12  V.  u.  ûber  Weglassung  des  i  von  der  2  sg. 
fin.  Impfi.;  S.  162.  407.  647. 

S.  161,  Z.  14:  Jussivbildung;  vgl.  hauptsâchlich  S.  308. 
442.  467.  539  ff.  626. 

Jussiv  vor  Suffix  S.  310.  427  f. 

Jussivformen  in  der  ersten  Person  sing.  und  plur.  siebe 
S.  466  f. 


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6g2  Besonderheiten  in  der  Flexion  des  starken  Verb. 

n  cohortatiyum  mit  à  gesprochen;  vgl.  S.  608  f. 

Cohortativendung  ausserhalb  der  ersten  Person;  vgl.  159, 
Z.  3  V.  u.  190.  243.  496.  507  f.  645. 

S.  162,  Z.  6:  1  statt  1  beim  Impf.  consecutivum; 
vergL  S.  190  und  flige  auf  S/  310  hinzu  Ri.  20,  6;  femer  S. 
492.  546. 

S.  162,  Z.  10;  Imp£  consec.  in  der  ersten  Person;  vergl. 
S.  211.  252.  358  f.  401^415  f.  422  f.  435.  442  f.  467.  501.  626. 

S.  162,  Z.  18:  Betonung  des  Impf.  consec;  vgl.  S.  183  f. 
190.  194.  264  £  271  f.  306.  328.  339.  349.  352.  355.  362.  372. 
376.  379  ff.  385  f.  387.  390.  393.  394,  Z.  12.  397.  401.  406  f. 
(Impf.  consec.  von  bbj  kommt  nur  in  Pausa  vor:  1  M  32,  29; 
Jr.  3,  5;  20,  7;  Hos.  12,  4).  409  f.  415.  419  £  423.  425.  431.  435. 
437.  442.  467.  471.  495.  499.  501.  505.  507  f.  511.  517.  541  £ 
549.  556.  560  £  562.  565.  569.  577  £  581.  638.  641.  647.  651. 

S.  166:  Infinitiv  mit  Femininendung;  S.  174.  190.  240. 
245.  263  £  290.  304.  316.  318.  402.  406  £  415.  423.  432  £  565  £ 
612.  649. 

Ersetzung  des  In£  constructus  durch  Substantiva;  S.  240. 
316.  319.  376  £  445,  Z.  2.  456.  570.  589.  610.  632. 

Âbnorme  Bildung  oder  Ersetzung  des  Infin.  absolutus; 
S.  185.  306  £  312.  402  £  444  £  468  £  572,  Z.  8  £  632  £ 

S.  167:  Participialbildung  im  Qal;  S.  177  £  403  £  482  £ 
537  £ 

S.  167:  Participia  passiva  Qal  mit  intransitiver  Bedeutung; 
S.  176;  auch  das  ebendaselbst  aus  2  Sm.  20,  19  erwâhnte  D'^rr» 
(treue)  findet  sich  noch  Ps.  12,  2;  31,  24  (im  Unterschied  von 
D'^ÎIttK  [Treue]  Jes.  26,  2;  Spr.  13,  17;  14,  5;  20,  6);  n^lM,  rjM 
(vertrauend)  Jes.  26,  3;  Ps.  112,  7  ergânze  auf  S.  290;  femer 
S.  308;  T\yi  (peritus,  expertus)  5  M  1,  13.  15;  Jes.  53,  3  er- 
gânze auf  S.  423;  ferner  S.  445.  507;  D'^K'^np  (getrunken  habend, 
trunken)  ergânze  Nah.  1,  10  auf  S.  610. 

S.  169,  Z.  7:  Consonantisch  afformirte  Perfectformen  der 
Intransitiva  mit  ê;  vgL  S.  612.  614  £ 

S.  174:  In£  constr.  des  intrans.  Qal  ausnahmsweise  mit  a\ 
vgl.  S.  263.  (284).  339  £  358.  366  £ 

S.  178:  Daa  fragliche  Passivum  Qal;  S.  215.  293.  309.  319. 
334.  431.  585. 

S.  185:   InflF,  abs.  Niqtal  mit  3;    S.  246;    vgl.  von  Verbis 


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Besonderheiten  in  der  Flexion  des  starken  Verb.  6g3 

mediae  gutturalis  noch  Ri.  11,  25;  S.  284.  306.  450,  Z.'7  v.  u. 
536  (1  Sm.  2,  27;  20,  6.  28;  2  Sm.  1,  6;  Hos.  10,  15).  624. 

S.  190:  Inf.  consfar.  Qittel  mit  i  in  der  ersten  Silbe;  S. 
247.  297. 

S.  191:  Inf.  absolutus  Qittel  nur  viermal  mit  o\  S.  616. 

S.  191:  Participien  von  Intensivstâmmen  ohne  p;  S.  194. 
268.  270.  (aber  nicht  292).  319.  347.  349.  389.  408.  454  f. 

S.  195:  Inf.  absol.  Hithqattel  nach  Bô.  II.  S.  229  nur  4  M 
16,  13;  Nah.  3,  15;  Esra  8,  3. 

S.  199:  Huthqattal;  S.  618. 

S.  200  ff.:  Seltene  Intensivstamme  ûberhaupt;  S.  247  ff. 
254.  272  ff.  279  ff.  307.  313.  346  ff.  372.  378  f.  388.  404.  424. 
450  ff.  492,  500.  507.  583.  586  ff  652  ff. 

S.  203,  Z.  2  V.  u.:  Nithqattel;  S.  409.  591. 

S.  207:  M  ab  Bildungselement  des  Causativstammes; 
S.  213.  275.  293;  vgl.  K  statt  n  am  Hithqattel  S.  247.  350. 

M  aïs  Bildungselement  des  Causativstammes;  Si  216  f. 
471.  557.  (569). 

I  Yerhâltniss   des   Vocals   der   2.   Stammsilbe  Impfi.  zur  2. 

i  Stammsilbe  Pfi.;  S.  208.  616. 

!  s.  208:    Nichtsyncopirung  des  n  des  Causativs;    S.  294  f. 

i  352.  425.437.  585. 

I  S.  210:  Indicativ  Impfi.  Hiqtil  ohne  i  zwischen  dem  2.  u. 

I  3.  Stammcons.;    vgl.  noch  ^T\tr\  Mi.  3,  4;   Hi.  34,  29  (Bô.  II. 

S.  278);    femer  S.  275;   vgL  noch  S.  415,  Z.  3  v.  u.;    S.  506, 
Z.  8  f. 

S.  210:  Impf.  Hiqtil  ohne  Vocal  zwischen  dem  2.  und  3. 
Stammcons.;  S.  251.  258,  wo  wegen  der  declarativen  Bedeutung 
„als  verkehrt  hinstellen"  mit  Ges.  Thés.  s.  v.;  Bô.  II.  278; 
Mûhlau-Volck  s.  v.;  Ç^es.-Kautzsch  §  53,  Anm.  4  noch  *'?tl5j?5f;5 
Hi.  9,  20  hinzuzuftigen  ist;  aber  nicht  mit  Bô.  a.  a.  0.  allein 
auch  '^3'1'^T??'!  2  Chr.  28,  23  wegen  des  dort  stehenden  Particips; 
femer  S.  '391. 

S.  211:  Unerleichterte  Imperfectform  als  Jussiv;  S.  308. 
442.  467.  626. 

Unerleichterte  Form  im  Impf.  consec.  Hiqtil;  626  f. 

S.  212:  Unerleichterte  Formen  Imperativi  Hiqtil;  S.  651. 

Inf.  constr.  Hiqtil  mit  i  in  erster  Silbe;  S.  252.  276.  293. 
309.  651. 

S.  213:  Inf.  constr.  Hiqtil  ohne  *  zwischen  dem  2.  und  3. 


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684  Besonderheiien  in  der  Flexion  der  starken  Verb. 

Siammconsonanten;  es  kann  auch  mit  Bôttcher  U.  S.  278  und 
Delitzsch  zu  Jes.  53,  3  ftir  Jes.  29,  15  ein  IMb  conjicirt  werden  ; 
S.  234.  252.  309.  315.  426.  430. 

Particip  Hiqtil  nicht  mit  "^  statt  lu  gebildet;  S.  403  f. 
504.  509. 

Particip  Hiqtil  ohne  t  zwischen  dem  2.  und  3.  Stammcons. 
So  scheint  es  mir  wegen  der  parallelen  Participien  am  sicher- 
sten,  dass  1!F\pU  (welcher  verbergen  lasst)  Jes.  53,  3  mit  Ges. 
Thés.  s.  V.;  Bô.  II.  S.  278  auch  von  den  Punctatoren  als  Ptc. 
gemeint  ist;  femer  S.  252.  416.  642. 

S.  214,  Z.  5:  Inf.  abs.  Hoqtal;  S.  253.  537. 

S.  216  ûber  nnbtjp  vgl.  S.  588. 

S.  218,  Z.  16:  Die' 2.  sg.  fem,  Pfi.  vor  Suffixen;  vgl,  S. 
410  f.  412  f.;  vgL  noch  2  Sm.  14,  10  auf  S.  650. 

S.  218,  Z.  18:  Die  2.  plur.  Pfi.  vor  Suffixen;  S.  486.  556. 

S.  220,  Z.  11  f.:  VocaJstammauslaut  vor  Suffix  betont;  S. 
231,  Z.  2  V.  u. 

S.  221,  Z.  2:  !in^  statt  i  am  Perfect;  S.  297.  509.  621. 

S.  221,  Z.  4:  n—  statt  i  am  Perfect;  S.  295.  356;  noch 
2  Kg.  6,  10. 

S.  222,  Z.  1  £:  Suffix  ^D.  und  ^3^;  vgl.  S.  543. 

S.  222,  Z.  7  V.  u.:  Alte  Êndung  ]'^  vor  Suffix;  S.  232.  253. 
279,  wo  Hos.  5,  15  nachzutragen  ist;  621. 

S.  224:  Perfectsuffix  am  Impf.;  vgl.  noch  S.  231.  253.  310. 
394,  Z.  1  V.  u.  545  f.  574.  621. 

S.  225:  Unassimilirtes  S  energicum  vor  Suffix;  vgl.  S.  232. 
253.  310.  359.  492. 

S.  227  f.:  Vererbungschateph-qames  vor  Suffix;  S.  253.  310. 

S.  231:  Verbum  finitura  Niqtal  mit  Suffix;  S.  (254).  278. 

S.  233:  Verbum  finitum  Hithqattel  mit  Suffix;  S.  316. 


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Verzeichniss 

einiger  bemerkenswerther  Formen,  bel  denen  nicht  aile 
Stellen  ihres  Vorkommens  angegeben  sind,  von  denen 
daher  nicht  aile  Stellen  ibres  Vorkommens  im  Stellenregister 
gefanden  werden  kônnen. 

Uebrigens  wird  man  nacb  kurzer  Benutzung  des  Bûches  aile 
Formen  zu  finden  wissen,  weil  auch  die  doppelt  und  drei- 
fach  schwachen  Verba  ganz  conséquent  in  der  nâm- 
lichen  Reihenfolge,  in  welcher  die  einfach  schwachen 
Yerba  aufeinander  folgen,  angeordnet  sind. 


«lî?» 

318 

nsn  etc. 

502 

«ri 

501  f. 

■<?a 

267 

wm  etc. 

502 

"^"i 

339 

ÏÎ312I 

231 

"IBn  etc. 

351 

inçsf'r 

565 

n?â 

316 

y^^rl  etc. 

429 

Dhp)! 

499 

«■a,rTO"a 

303 

nisn  etc. 

431 

■irtF)3 

549 

rivâ 

304.  310 

fîîn  etc. 

434 

K?B 

316 

lan 

418 

niann 

536 

raih  etc. 

576 

t33n 

308 

?inn  etc. 

503 

f^yy  etc. 

446  f. 

«■«ain  etc. 

463 

n^nntjfi  etc. 

565 

vy;  etc. 

302 

D-ibi-in 

349 

ibbhPin 

350 

T^?,T!^ 

381 

rOTi  etc. 

585 

b^griTl  etc. 

347 

'>T. 

337  f. 

îTttfi,  îsn 

574 

"^é 

443 

D^'i  etc. 

327 

b-'iin  etc. 

437  f. 

T5Î3 

549 

"h":,  "ni  etc. 

301 

\n 

574 

in»3 

549 

br  etc. 

302 

b^n  etc. 

346  f. 

tt?!) 

572 

in; 

549 

bilan 

450 

l»? 

574 

nn;  etc. 

(er- 

DBn 

364 

"T!''??? 

272 

schreckt  sein)  366 

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686 


Bemerkenswerthe  Formen  des  schwachen  Verb. 


ïlD^'b?  etc. 
îl5>  etc. 

nnr  etc. 
n'^??,nretc. 

liD'i  etc. 
ib*;  etc. 

:?©'J  etc. 

ni:?;!  etc. 

pifj  etc. 
np"?  etc. 
ng";  etc. 
np'J  etc. 
bg;;  etc. 
KT  etc. 

sein)  etc. 


418 
337  f. 
509 
509 
312 
502 
301 
327 
432 
316 
499 
244 
588 
431 
327 
318 
319 
336 
560 
336 
bôse 
376 
302 


pl|7  etc. 

Dti'iPn»''  etc. 

?fP\'?  etc. 

in";  etc. 

b3b?  etc. 
tnngb 
nnb 

T  T  : 

qK3  etc. 
T«?  etc. 

T  ;  • 

nn^s  etc. 
an?  etc. 
bn?  etc. 
on?  etc. 


302 
350 
302 
338 
302.  10 
309 
455  f. 
318 
305 
247 
290 
518 
312 
312 
306 
316 
312 
312 
312 
316 
342 
342 


n$3  etc. 
n»?  etc. 

np  etc. 
nnjj  etc. 

D5P  etc. 

DPbKtD 

V  :  V 

I-   T 

■JP),  -jin  etc. 

is:?p\ 

~  T  •• 

HFl  etc. 


551 
344 
429 
431 
318 
342 
349 
589 
318 
318.  20 
452  f. 
263 
260 
296 
288 
288 
29U 
283 

303.  10 
246 
554 

304.  10 


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Register 

der  vichtigeren  unter  den  citiiten  Scbriftstellen. 


1  MOBO 

Seite 

IMose 

Seite 

IMose 

Seite 

1  1  . 

...   60 

3 

21  .  . 

75 

918  .  . 

.  .  186 

2  . 

.  61.  75.  76 

22  .  . 

595 

19  .  . 

.  .  344 

3  . 

...  600 

4 

1  .  . 

549 

21  .  . 

542.  660 

4  . 

...  560 

4  .  . 

561. 

649 

22  .  . 

.  .   14 

5  . 

61.  83.  122 

5  .  . 

549 

23  .  . 

.  .   87 

9  . 

76.  83.  589 

13  .  . 

.'  46. 

631 

24  .  . 

.  .  435 

10  . 

...  122 

15  .  . 

574 

25  .  . 

.  .   14 

11  . 

...  619 

16  .  . 

638 

26  .  . 

.  19.  131 

13  . 

...   75 

23  .28 

9.  390. 

610 

27  .  . 

.  .  542 

14  . 

...   75 

25  .  . 

96 

10  2ff. 

10.  14.  18 

18  . 

...   73 

26  .  . 

375 

7  .  . 

.  .   66 

21  . 

...   76 

5 

3  . 

601 

21  ff. 

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688 


Begister. 


IMose 

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IMose 

Seite 

1  Mose 

Seite 

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17  . 

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.  118.  120 

41  8  .  . 

.  .  265 

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689 


1  Mose       Seite 

2  Mose 

Seite 

2  Mose 

Seite 

4133  ....  561 

2  16  ....  533 

15  12  .  . 

.  296 

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17 

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23 

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24 

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.  316 

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28 

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22  4  .  . 

.  .  275 

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11  4 

.  .  550 

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.  362 

49  6  .  .  .    416 

12  15 

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29  .  . 

.  310 

10  .  .  .  70.  644 

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23  1  .  . 

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27 

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2  .  . 

.  .  574 

19  ....  356 

31 

54 

3  .  . 

.  248 

23  .  .  172.  334 

36 

.  281 

12  .  . 

.  306 

24  ...  .   59 

39 

379.  576 

16  .  . 

.  392 

27  ....  172 

•13  1 

59 

19  .  . 

71 

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8 

.  141 

20  .  . 

.  229 

20  .  .  .  47.  550 

17 

.  603 

22  .  . 

.  517 

25  ....  556 

21 

.  603 

24  .  . 

.  259 

26  ....  435 

14  1 

60 

31  .  . 

220.  231 

4 

.   62 

2414  .  . 

.  .  146 

Z  Mose 

6 

70 

25  5  .  . 

.  247 

1  7.  20  .  .  .  243 

11 

.  642 

2S  .  . 

.  632 

10  .  287.  607  f. 

18 

231.  677 

29  .  . 

.  309 

16  .  .  462.  596 

20 

.  501 

81  .  . 

552  f. 

17.19  72.596.638 

24 

.  362 

40  .  . 

.  .  570 

2  3..  234.  263 

15  1.  2 

1  . 

63.  677  f. 

26  1  .  . 

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...   82 

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.  .  216 

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11.13  63.637. 677f. 

40  .  . 

.  .   75 

Ko  ni  g,  Lehrgeb&nde  d.  bebr.  Spr. 

44 

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yGoO 

690 


Begister. 


Moso 

Seite 

3  Mose       l 

Seite 

3  Mose 

Seite 

2841  .  . 

.  616 

11  7  ...  337  f. 

2553  .  . 

.  .  677 

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136 

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.  453 

43  .  247.  501 

536 

4  Mose 

4  .  . 

.  443 

44  ...  . 

359 

1  18  . 

255.  409 

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.  502 

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.  199 

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208 

13.  15 

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196 

9 10  .  . 

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290 

21  . 

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Mose 

22  ...  . 

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10  2  . 

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36  ...  . 

506 

1411  . 

312 

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Register. 


691 


IMose 

Seite 

4  Mose 

Seite 

5  Mose 

Seite 

1415  ...  .  462 

2422  .  . 

.  113 

5  5.. 

.  637 

23  .  . 

.  .  312 

24  .  . 

.  18  f. 

9  .  . 

.  .  259 

27  .  . 

.  .  509 

26  4  .  . 

.  425 

24  .  . 

73.  288 

31  .  . 

.  650 

14  .  . 

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6  7.. 

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.  199 

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15  24  .  . 

.  551 

28  26  .  . 

.   78 

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.  .  680 

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.  351 

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.   87 

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.  425 

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283.  372 

15  .  . 

224.  510 

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.352.683- 

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.  359 

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.  553 

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.  •  85 

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151.  420 

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.  449 

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.   59 

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.  548 

18  .  . 

.  246 

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.  658 

21  .  .  . 

61.  211 

23  .  . 

.   59 

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.  272 

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.  556 

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.  597 

15  18  .  . 

.  297 

17  .  . 

.  550 

11  .  .  . 

96.  110 

16  13  .  . 

.  392 

20  .  . 

.  181 

.  18  .  . 

.  312 

17  14  .  . 

.  411 

27  .  . 

.  454 

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.   77 

16  .  . 

.  .  536 

30  122.  224.  353. 

6  .  . 

.  444 

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.  411 

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33  ....  638 

19.  21  .  , 

.  297 

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.  .  281 

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20  ..  . 

.  253 

7  .  . 

.  .  247 

22  6  104.  364.  375. 

33  .  . 

.  192 

8  .  . 

.  838 

573. 

19  .  . 

.  816 

11.  17  .  104.  329 

5  Mose 

21  7  .  . 

.  .  152 

23  ...  .  572 

1  16  ff.  . 

.  540 

8  .  . 

.  208 

25  .  . 

.  265 

27  .  . 

.  612 

12  .  . 

.  650 

30  .  . 

.  138 

44  .  . 

.  353 

22  9  .  . 

.  .  680 

31  . 

.  541 

2  7.. 

.  231 

23  20  .  . 

.  .  801 

32  .  . 

.  544 

15  .  . 

.  364 

24  4  .  . 

199.  618 

33  224.  558.  572. 

.  24  .  54. 

316.542 

13  .  . 

.  231 

602. 

33  .  . 

.  574 

20  .  . 

.  .  267 

23  3  ....  146 

35  .  . 

.  821 

25  2  .  . 

.  84  f.  96 

4.  16  .  .  .  541 

3  3.. 

.  276 

4  .  . 

.  506 

7  .  262.  364.  603 

11  .  . 

.  661 

Il  .  . 

.  572 

8  .  .  261.  356 

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.  588 

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.  543 

13  .  .  357.  415 

24  .  . 

137.  372 

26  5  .  . 

17 

18  .  .  .  73.  288 

.   26  .  . 

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12  .  . 

.  252 

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4  1.. 

.  406 

18  .  . 

.  45P 

24  ....  634 

10  .  . 

.  640 

19  .  . 

.  188 

25  ...  .  356 

15  .  . 

.  191 

27  2  .  . 

.  .  521 

24  5  ...  .  445 

20  .  . 

.  641 

6  .  . 

.  .  556 

6  .  .  525.  572 

25  .  . 

.  275 

8  .  . 

.  .  267 

7  .  .  .  9ÎI.  634 

32  .  . 

.  601 

17  .  . 

471  f. 

17  .  .  .  456  f. 

35  .  . 

.  570 

28  8  .  . 

.  .  588 

19  .  . 

.  541 

36  .  . 

.  567 

21  .  . 

.  210 

44* 


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692 


Register. 


5  Mose 

Seite 

Josaa 

Seite 

Riehter 

Seite 

28  22.  27  f. 

35  .  574 

4  3  . 

.  .  .  468 

4  18  ...  .  144 

24.  45. 

51  .  231 

24  . 

.  .  .  637 

19  ....  612 

27  .  . 

121.  614 

6  2  . 

.  .  .  329 

20  .  .  218.  260 

30  .  . 

121.  171 

8  . 

.  .  .  602 

21  ....  495 

37  .  . 

.  .  315 

15  . 

.  .  .  303 

5  1  ....  511 

42  .  . 

.  .  408 

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611.  824  f. 

4  ....  27b 

48  .  . 

.  .  212 

25  . 

.  602.  624 

5  ....  843 

62  .  . 

.  .  351 

7  7  . 

.  .  .  250 

7  53.  151.  243. 

55  .  . 

.  .  276 

8  . 

.  .  .  385 

440. 

56  .  . 

.  .  430 

9  . 

.  .  .  581 

11  ....  847 

59  .  . 

.  .  619 

10.  13 

.  .  .  443 

12  .  73. 444.  534 

63  .  . 

.  .  316 

23  . 

.  .  .  430 

13  .  303.  399.  542 

66  .  . 

.  .  539 

8  S  . 

.  .  .  229 

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9.  11.  18  .  501 

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131.  425. 

17  15.  18 

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14  .  . 

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13  5.  7 

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.  .  260 

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101.  412 

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4  4.. 

.  .  201 

13  .  . 

237.  300 

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Begister 


693 


Riahter 

1 

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1  Samaelis 

Seite 

1  Samaelis 

Seite 

16  8  .  . 

253 

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319.  402 

18  4 

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.  .  420 

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300. 

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13  . 

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33 

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21  .  . 

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.  517  f. 

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326.  467 

19 

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38  . 

. ,  302  f. 

27  1 

182.  419 

i  Samaelis 

15  1  101 

.  108  f.  297 

28  5 

.  .  688 

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281 

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.  .  296 

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.  .  608 

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.  243 

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213.  234 

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.  .  .  576 

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471. 

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16  6  .  . 

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.  .  310 

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.  .  288 

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.  .  210 

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.  .  278 

19  .  . 

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17  .  . 

.  .  650 

2  Samuel 

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.  .  688 

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683 

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.  .  543 

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384.  386 

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.  503  f. 

10 

310.  492 

11  .  . 

. 

337 

25  . 

.  .  258 

16 

.  .  453 

13  .  . 

347. 

562 

36  . 

251.  495 

26 

611.  614 

21  .  . 

562 

42  . 

.  .  660 

2  32 

.  .  499 

4  5.. 

, 

499 

47  . 

.  .  426 

3  1 

.  .  245 

11.  17.  22 

. 

319 

18  1  .  . 

.  .  894 

7 

.  .  643 

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694 


Register. 


S  Samuelis 

Seite 

2  Samaells     Seite 

1  Mnige 

Seite 

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.  443 

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.  651  f. 

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.  431 

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642.  652 

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.  .  634 

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.  585 

6  . 

.  .  286 

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43  .  . 

.  .  640 

9  . 

.  .  638 

18  20  ..  .  120 

44  .  . 

.  527 

14.  16 

.  .  350 

19  6  ....  463 

48  .  . 

.  .  151 

20  . 

.  .  536 

10  ....  506 

9  9.. 

.  .  565 

22  . 

.  .  342 

14  ....  385 

11  .  . 

.  .  634 

7  12  . 

.  .  461 

15  ....  574 

27  .  . 

.  103 

14  . 

.  .  599 

20  ....  122 

10  22  .  . 

.  .  632 

18  . 

141  f.  650 

25  ....  188 

11  4  .  . 

.  .  573 

29  . 

.  .  420 

38  ....  103 

16  .  . 

.  .  212 

8  3  . 

.  .  120 

43  387.  632  1".  634 

22  .  . 

.  .   59 

4  . 

.  .  410 

20  5  ....  397 

26  .  . 

.  104 

10  . 

.  .  233 

9  .  .  304.  393 

12  6  .  . 

.  419 

10  11  . 

.  .  .  599 

11  ....  146 

10  .  . 

.  103  f. 

11  15  . 

.  .  572 

13  .  .  .  584  f. 

12  .  . 

.  647 

24  . 

.  .  585 

18  f.  .  176  f.  682 

13  7  .  . 

262.  648 

12  1.  4 

.  .  .  445 

21  2  ....  617 

12  .  . 

.  145 

10.14 

543.  312 

6  ....  427 

14  2  .  . 

124.  528 

15  . 

.  .  387 

9  ....  471 

3  .  . 

31S.  643 

28  . 

.  .  228 

10  ....  501 

12  .  . 

.  649 

13  5f. 

.  .  555 

12  .  .  539.  544 

16  .  . 

.  627 

12  . 

.  .  531 

15  ....  495 

21  .  . 

.   73 

17  . 

.  .  312 

21  .  .  190.  247 

15  29  .  . 

.  .  212 

28  . 

.  .  462 

22  1  .  .  191.  309 

16  2  .  . 

.  627 

32  . 

.  .  510 

8  ....  272 

25  . 

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25  .  . 

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Begister. 


695 


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Jesaja 

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14  . 

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24  . 

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33  . 

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.  650 

25  29  .  . 

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.  90.  107 

11  .  . 

.  680 

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17  .  . 

.   73 

Jesaja 

12  . 

.  .  317 

33  .  . 

.  672 

1  4  447.  ^ 

171.  624 

13  . 

.  .  .  323 

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524.  599 

5  106. 

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14  . 

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10  4  .  . 

.  638 

6  .  .  3: 

53  f.  585 

15  . 

.  96.  110 

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696 


Begister. 


Jesaja 

12  5 

13  12 
14 
16 
17 
18 
19 
20 

14  1 
2 

11 
U 
18 
23 
30 
31 

15  2 
5 
4 
7 
8 
9 

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11 

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.  652  f. 
.  .  462 
.  .  473 
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.  .  500 
.  .  598 
.  .  437 
376.  525 
533.  589  f. 
.  .  316 

317.  457.  551 
f.  533.  549  f. 
562. 

7  .  194.  526  f. 
.  47.  631 
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.  41.  519 
.  520  f. 
.  .  410 
.  .  843 
.  .  306 
170.  293. 


53 
333 


13 
14 
18 

21  2 
3 

10 
12 

14 

22  4 

5 

10 
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20 
24 

2312 

13 
15 

24  2 

3 


532 
561 


.  .  632 

.  .  562 

.  .  17 

123.  444 

.  .  599 

.  .  40 

534.  559. 

576.  578. 

525.  578 

.  347 

.  456 

.  301 

.  536 

.  456 

.  101 

.  607 

.  544 
72.  680 

.  15 

.  291 

46.  587  f.  632 
345  f. 


Jesaja 

24  7 

9 
19 

25  1 

6 

7 

9 

10 

11 

26  2 

10 

11 

16 
20 

27  3 
4 

8 
11 

28  3 

12 

16 
17 
22 
27 

28 

29  1 

4 
9 

14 
15 
21 
22 

30  1 
2 
5 
8 

12 
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33 

31  3 
5 

32  3 

7 

9 

11 

33  1 

3 
7 
9 
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.  .  682 

375.  453 
538.  548 
481.  440 
.  .  623 
.  .  310 
284.  431 

585.  655  ff. 

287.  862 

183.  287 

151.  576 
432.  507  f. 

.  .  604 

.  .  243 

.  .  355 

.  .  444 

301.  534 

350.  377 

376.  379 
.  .  403 
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.  .  446 
438.  447 
.  .  534 
444.  550 

131.  463  f. 

864.  648 

109.  278 

279.  367 

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276.  438 

470.  548 

.  .  127 

.  .  533 

.  .  212 

171.  559 

.  .  256 

289.  890 

174.  363 

355.  360. 
574  f. 

.  .  844 

.  .  533 

.  .  170 

.  .  454 

.  .  549 

.  53.  431 

.  .  419 


Jesaja 

33  23 

24 

34  4 

5 
6 

7 
11 

35  1 

4 

36  8 

11 

14 

18 

3710 

17 

26 

29 

38  3 

5 
12 
14 
15 
16 

40  4 
7 

12 
18 
20 
24 
25 
28. 

41  2 
5 

10 
11 
17 
23 

25 
28 

42  4 
6 

11 
14 
20 
22 

43  2 
8 
9 

23 
24 

44  8 
9 

12 
13 
14 
15 


187. 


99 


201. 

533. 

30  f. 


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589 

199 

.  589 

62.  411 

.  510 

.  428 

.  247 

17 

.  635 

471  f. 

.  635 

73 

570.  650 

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108.  350 

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96.  455 

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680 

316 

591 


298. 

546 


418.  422. 
589. 

542 
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565. 

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561 
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.  184  f.  588 
...  650 
...  591 
...  559 
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699 


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700 


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Hesekiel 

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Hosea 

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Register. 


701 


Anos 

Seite 

Naham 

Seite 

S(Z)aeharJa 

Seite 

9 

9 

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702 


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13  .     . 

.      .  384 

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703 


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704 


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Psalmen 

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45 

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706 


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69  .  . 

40 

12  30  .  . 

.  271 

8  4  . 

409 

311  .  . 

482 

44  .  . 

.  89 

8  . 

246 

4  7.. 

217 

45  .  . 

.  689 

17  . 

420 

8ff.  . 

18 

13  6  .  . 

.  254 

9  1  . 

246.' 

292 

9  .  . 

62 

13  .  . 

.  391 

27  . 

, 

588 

23  .  . 

62 

14  .  . 

.  668 

6  9.. 

123 

15  21  . 

.  601 

Daniel 

20  .  . 

271 

15  .  . 

.  61 

1  4  . 

120. 

606 

7  6.. 

27 

18  .  . 

.  404 

10  . 

, 

452 

12  ff.. 

13 

19  .  . 

.  333 

13  . 

, 

531 

26  .  . 

47 

21  .  .  . 

.  509 

2  1., 

271.' 

601 

8  1.. 

420 

23  f.  . 

.  .  18 

4ff. 

. 

13 

8  .  . 

688 

9  . 

, 

196 

15  .  . 

549 

1  Chronlea 

10.  36 

.  .  . 

108 

18  .  . 

41 

131  .  . 

.  186 

39  . 

•  •  . 

108 

25  74.76.162 

.172 

3  5  .  120. 

408.  488 

3  2f: 

.  .63 

678 

26  .  . 

•  • 

172 

4  38  .  . 
45^ 

.  420 

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708 


Begister. 


GhroBiea 

Seite 

1  Chroniea 

Seite 

Z  Chroniea 

Seite 

6  17  . 

.     .  420 

2918  .     . 

108  f. 

25  1  .     . 

.     .  120 

18  .     . 

.      .   176 

23  .     .     . 

.  282 

16  .     . 

.      .  300 

20  .     . 

.     .  246 

17  .     . 

.      .  415 

26  .     . 

501.    544 

Z  €hroiiieft 

19  .     . 

.      .   206 

8    8.. 

.      .  297 

14.. 

.  141 

26  15  .    . 

.      .  582 

9    1.. 

.      .  420 

2    7... 

.     78 

16  .     . 

.      .   245 

33  .     . 

.      .     72 

3    3... 

.  432 

19  .     , 

.      .   278 

10    2  . 

.      .  210 

4  22  .      . 

.     .     72 

28  4  .    . 

.      .  283 

un.. 

.     103  f. 

5  12  f.     . 

.      .  248 

15  . 

.      .  318 

17  .      . 

.      .   597 

6    8.. 

.  462 

28  . 

252.   683 

12    2     27€ 

1.  438.  606. 

22  .     . 

.  579 

29  5  .     . 

.      .  296 

641 

, 

33  .     . 

.  640 

19  . 

.      .  462 

8.  16 

'    .      .680 

7    6.. 

.  248 

28  . 

.      .  248 

17  . 

425.    546 

10  10  .      . 

103  f. 

31   .     , 

.      .  302 

14    2  . 

.      .  632 

12   1  .     . 

.  245 

36  . 

.62.    141 

15  13  . 

.      .   144 

10  .      . 

.     .  205 

30  3  . 

.      .   144 

24  . 

248.    252 

13   3  .     . 

.     70 

14   . 

.      .     72 

26  . 

.     .  240 

10   .      . 

.   680 

18  . 

.      .      .  271 

27  . 

202.   249 

14  .      . 

.     .  248 

31   1  . 

.      .   537 

17  16  . 

.      .  65a 

14  10  .     . 

40.  264 

7   . 

.  432 

18    4  . 

.      .  410 

15    6   .     . 

.     .  362 

32  9  . 

.      .      .  120 

10  . 

.     .  233 

16    7    .      . 

.   278 

11  . 

.      .      .  471 

19  12  . 

.      .   243 

12  .     . 

.     .  548 

15  . 

471  f.  685 

20  8  . 

496.   433 

17     3   .      . 

.     .     40 

18  . 

.      .      .  640 

21    3  . 

.      .     .     61 

12  .      . 

.   175 

23  . 

.      .  634 

15   . 

.      .  543 

18  23  .      . 

.      .   145 

80  . 

.      .   486 

20  . 

.      .      .  506 

19    2  .     . 

.      .  894 

31   . 

.      .  680 

22  3 

.      .      .   123 

7    47.90 

319.  632 

33  9  . 

.      .  569 

5   . 

.      .      .    128 

20  3  .     . 

.     .  638 

18  . 

.      .     72 

28  6  . 

.     100.    254 

25  .      . 

.     .  632 

34  7  . 

.      .   370 

24  3  . 

.      .      .   254 

34  .      . 

.     .  557 

27  . 

.      .      .  297 

25    4.  24 

.     .      .   100 

35  .      . 

.      .   247 

28  . 

.      .      .  382 

27  30  . 

.      .      .   245 

21    8  .     . 

.      .   106 

35  3  . 

.      .      .  632 

29  4  . 

.      .      .  501 

16  .     . 

.      .  501 

21   . 

.     229.   279 

5  . 

.      .  46.  617 

2211  .     . 

162.   495 

3616  . 

.      .     .  379 

14  . 

.      .      .  800 

23 12  .    . 

.     .     72 

21   .     . 

16.  361.  6J7 

16  . 

.     .     .  462 

2411  .    . 

m.    554 

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Berichtiguiigeii  und  Zusâtze. 

s.  6,  Z.  ô  lies  1.  Band. 

S.  87:  Ueber  den  Laut  des  aspirirten  a  siehe  noch  S.  63.  678. 

S.  44,  Z.  20  f.  vgl.  S.  668. 

S.  47,  Z.  20  lies  22. 

S.  48,  Z.  14  y.  u.  lies  22. 

S.  51:  Von  den  Paenultiinae,  welche,  als  knrssen  betonten  Vocal 
habend,  offén  sind,  sind  noch  ausdracklich  die  Silben  ver  den  Consonant- 
afformativen  (çV^jP  etc.  etc  )  aaszanehmen. 

S.  63,  Z.  eV/n.  vgl.  S.  678. 

S.  63,  Z.  2  y.  u.  fûge  zu  dem  die  gegebene  ErklArung  in  Frage 
stellenden  Œnweis  auf  Ges.-Eantzsch  noch  den  Hinweis  auf  den  Excurs 
S.  677. 

S.  71,  Z.  19  lies  1  Sm.  24,  11. 

S.  72,  Z.  16  lies  .die  Verderbte». 

S.  83,  Z.  4  yerweist  ,§  31,  b"  vielmehr  auf  S.  247. 

S.  122,  Z.  1  y.  u.  ist  y\w^h  ms^^i  richtig  zu  iibersetzen  .mit  dem 
Laut  des  Flûstems*  ;  denn  vgl.  u^fin  «  .lautbar  werden  lassen',  Dikduke 
ha-teamim  §  53,  Z.  6. 

S.  128,  Z.  21  lies  qatalkû. 

S.  129,  Z.  10  Ues  J&Ki:> 

S.  130,  Z.  8  ist  in  praktischem  Interesse  allzusehr  der  yorausgehenden 
Zeile  angeâhnelt  worden.  Bemerke  yon  ^,  dass  es  nur  in  Zusammen- 
setzungen  mit  Pr&fizen  yorkommt  und  anch  nicht  so  h&ufig,  wie  nan,  ist. 

S.  139,  Z.  3  y.  u.  lies  ^J^y^^ 

S.  151,  Z.  4  und  2  v.  u.  findet  eine  genauere  Besprechung  bei  der 
ErOrterung  der  Stellen  weiter  unten;  ygl.  das  Register. 
S.  172,  Z,  10  lies  168. 
S.  174,  Z.  1  y.  u.  lies  Jes.  58,  2. 
S.  194,  Z.  17  lies  j*b^^khû. 
S.  198,  Z.  17  y.  u.  lies  "îRl^i?. 


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710  Berichtigangen  und  Ziu&tze. 

S.  215,  Z.  7  ist  selbetyerBt&ndlich  corn  grano  salis  gemftas  S.  207,  Z. 
4  f.  V.  u.  zu  verstehen. 

S.  217,  Z.  1  V.  u.  lies  ]w^ttf. 

S.  239,  Z.  4  lies  Buth  2/8. 

S.  239,  Z    10  V.  u.  vgl.  S.  447.  Z.  14  v.  u. 

S.  253,  Z.  6  y.  u.  lies  1  Sm.  24,  11. 

S.  280,  Z.  25  lies  antecedentis. 

S.  295,  Z.  10  V.  u.  vgl.  S.  622  f. 

S.  313,  Z.  2  y.  u.  erg&nze  Pred.  12,  5. 

S.  816,  Z.  13  Y.  u.  ergânze  nsa  (bellen)  Jes.  56,  10. 

S.  319,  Z.  7  y.  11.  fehlt  da.8  Eomma  yor  „auch*. 

S.  323,  Z.  7  y.  u.  lies  94,  21. 

S.  327,  Z.  14  ist  «wie"  der  Deutlichkeit  wegen  zu  tilgen. 

S.  432,  Z.  2  y.  u.  lies  Ps.  40. 

S.  442,  Z.  18  vgl.  S.  626,  Z.  10. 

S.  459,  Z.  8  y.  u.  lies  469. 

S.  470,  Z.  8  V.  u.  lies  Esth.  4,  14. 

S.  524  hinter  Z.  5:  mV&  (er  hat  voUbracht)  Spr.  16,  30  ist  nicht  mit 
n  zu  schreiben  (so  J.  H.  Michaelis;  Bsier-Delitzsch  z.  St.). 

nMT  (es  wurde  gehurt)  Hes.  16,  34.  Olsb.  §  39,  e  verweist  zur  Er- 
klS.rang  der  scriptio  plena  nach  meiner  Ansicbt  ricbtig  auf  das  in  der 
n&chsten  Zeile  folgende  naîT. 

S.  540,  Z.  7  lies  16  f.' 

S.  543,  Z.  15  lies  1  Sam. 

S.  558,  Z.  7  ist  in  meinem  Ëxemplar  das  n  von  tirrr  etwas  verstûmmelt. 

S.  565,  Z.  2  lies  .aie". 

S.  569,  Z.  2  steht  ,Israelt"  in  meinem  corrigirten  Ëxemplar  nicht. 

Unter  der  Druckpresse  sind  ziemlicb  viel  Puncte  abgesprungen;  so- 
gar  der  von  xb.  Ich  habe  in  meinen  Correcturbogen  nachgesehen  und 
die  Puncte  gefunden.  Sogar  r^ian  S.  314,  Z.  4  v.  u.  statt  nnan  steht  nicht 
im  corrigirten  Ëxemplar.  —  Dass  einige  Setzerversehen  (n  fur  u  8.  50, 
Z.  6  y.  u.;  S.  53,  Z.  3  v.  u.;  S.  135,  Z.  2;  S.  163,  Z.  15  v.  u.  —  ferner  e 
fur  e  S.  335,  Z.  18  v.  u.;  S.  507,  Z.  17;  —  das  Fehlen  eines  Komma  S.  61, 
Z.  14  V.  u.  und  S.  581,  Z.  14  v.  u.  am  Zeilenende;  —  das  Fehlen  einer 
Klammer  S.  73,  Z.  4  v.  u.;  S.  253,  Z.  12;  8.  441,  Z.  2  v.  u.;  S.  455,  Z.  4; 
—  die  runde  Klammer  statt  einer  eckigen  S.  169,  Z.  12;  —  das  I  statt 
1  S.  112,  Z.  14;  —  das  Dann  statt  danii  S.  253,  Z.  10;  —  das  .zwichen* 
S.  429,  Z.  10  V.  u.)  dem  Auge  entgangen  sind,  will  ich  der  Genaaigkeit 
wegen  nicht  unerwahnt  lassen. 


I>rttck  Toa  Hnndertstuid  A  Pries  in  Leipsi„«î 


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Yerlag  der  J,  C,  Hinrichs^scheii  Buchhandiung  in  Leipzig. 

Der  Prophet  Jesaja 

ûbersetzt  und  heiausgegeben  von  Dr.  Moritz  Drechsler. 
1849-'57.    2,  Aufl.    3  Thle.    1285  Seifcen.    M.  12.  — 


Dr.  <^.  m^  ^en^ficnhet^ 

■  ttttl.  ^rofcffor  an  b.  U.  C^rUn: 

'^àvitfnni^tn  tiber  hit  %tihm»dtfàfiàftt. 

1874.    306  ©elten.    3».  5.  — 

Pa0  Pudi  Si^b. 

2  5:§eile.    1875.    675  eciten,    3».  11..— 

Bride  na4  Ofm  im  9l(i4tfi|^  Dc4  ^erlaffer»  oordehinftrnfit,  ftftafditiaft  iin^<ûr« 
NUettn  drtten  fût  (cine  aCademifdint  i^^ortrâge  oait  eturin  Sdiûler  ocffflDrn  tcDiDîrt 
UKD  9rr(iHd)f Or  ttirr&f ii  Dm  s^MxMtn  Vtxct^xtxn  Ded  tUrrfaffer»  rtiie  wWilûmmcnt  ^r<« 
fiHcfnuns  Ttiiu 

Pit0  ^tfangetium  lie^^eiltdm  |r0^anne0. 

âroeitc  3tu§fla6c.    Ib67— 70.  3  Sdnbc.   1223  (Seiten.  3R.  16. — 
1869-71.    8  93ànbe.    954  ©citen.    SR.  14.  — 

pie  Peiffadungen  ht»  ^vopt^tUn  ^tâ^itt 

fur  ToWc,  Me  in  lier  S(6rift  f^rfcjcîi. 
18B7.     180S.     640  ©eiten.     3)î.  9.  — 


€$efc^lc^t(  îier  alten  ^itrrfje- 

$ou  Dr.  theol  ffiHlïpp  ^l^aff, 

2.  îlu^gabe  in  3  SlbtOeUunQcit.    1869.    1264  6«ten.    3DÎ,  18.  — 

Zur  Geschichte  der  neutestamentlichen  Schrifi  und 
des  Urchristenthums. 

Untersuehungeu  von  D.  Karl  Wieseler*  KonaiBt.-Katli  u.  Prof.  a.  d.  Unîr.  ârttif«wjld. 

ISSO.    XII  u.  192  Seiten.    M.  5.  — 

Profangrâcifôt  uhd  biblischer  Sprachgeist 

Eine  Vorlesang  liber  bibli-sche  Umbildung  hellenischer  Bcgriffe.  besonders 

der  psychologLschen, 

von  D.  C.  A.  Gerhard  von  Zezsebwitz, 

ord.  Profe3^^or  a.  d.  U.  Erlang^n. 

1859.     76  Seiten,    M.  1.  50. 

Hebraische  Grammatik  fiir  den  Schulgebrauch 

von  Dr.  Hcrm.  Gelbe. 

1868.     160  Seiten.    M.  1.  80. 


Drttck  von  Uuudertstund  A  Pries  in  Jjiipzig. 

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