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61-2S785
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kansas city
public library
kansas city,
missouri
KANSAS CITY, MO. PUBLIC LIBRARY
D DDDI 1451402^ t,
INTERNATIONALE
MODERNE KLAVIERMUSIK
INTERNATIONALE MODERNE
KLAVIERMUSIK
Ein Wegweiser und^Berater
von Robert Teichmiiller und
Kurt Herrmann
1937
EIGENTUM UND VEELAG VON
GEBRUDER HUG & Co., LEIPZIG u. ZURICH
BASEIST. CAIvIvBN, UJZEK.N,
I,, SOI.OTHURN, I.UGANO, Z.ORRACH
PRINTED IN
Alle Rechte, besonders das
der Obersetzung vorbehalten
G. H. 6835
Copyright 1927 by Gebrfider Hug & Co., Leipzig
Vorwort.
Unsere Arbeit soli nicht padagogischen Zwecken die-
nen (wie Ruthardts Wegweiser durch die Klavierliteratur),
sondern ist in erster Linie als Handbuch fur Pianist en
gedacht, denen an einem moglichst umfassenden Uberblick
gelegen ist. Dafiir schien uns die alphabetische Gliederung
am geeignetsten. Bei der Abfassung der Kritiken kam es
uns auf Klarheit und Kurze des Ausdrucks an (poetische
Programme etc. wird man schwerlich finden), sowie auf
groBtmogliche Objektivitat. Es gliickte nicht immer.
Wir sind ehrlich genug zu gestehen, daJB diese letztgenannte
Tugend bisweilen an unserer musikalischen Einstellung
scheiterte. Da uns zum Opportunisten alle Voraussetzun-
gen fehlen, moge man uns Schroffheiten und Ungerechtig-
keiten, die ja mehr Oder weniger in jedem scharf abge-
grenzten Urteile enthalten sind, nachsehen.
Einige Schwierigkeit bereitete es, den Begriff ,,Mo-
derne Klaviermusik" hinreichend gegen die Vergangenheit
abzustecken. Wir gingen etwa vom Jahre 1890 aus (Frtih-
werke Debussys, Regers etc.), und waren uns dabei wohl
bewufit, daB manche spater entstandenen Werke, als
einem verblaBten Gestern angehorig, nicht aufgenommen
werden konnten, daB wiederum altere Komponisten, wie
Balakirew, Moussorgsky, Satie etc. deren starke Mo-
dernitat besonders der beidenletztgenannten unbestritten
ist und bis in die Gegenwart hinein Strahlen ausgesandt
hat eingehende Berucksichtigung finden muBten.
y
Q,5 6125783
Schlagworter orientieren. Das Buch soil die
Kunstrichtungen der letzten Jahrzehnte in den wichtig-
sten Klavierwerken aller Lander widerspiegeln : Neuroman-
tik, Impressionismus, Expressionismus, Neoklassizismus
etc. Bin gar reiches Bild wechselvollen Lebens tut sich
auf: Auf der einen Seite bewuBt primitive UmriBzeich-
nungen, in ihren Flachenwirkungen an erste Kunstversuche
der Naturvolker erinnernd, oder geistvolle, freilich stark
negierende Grotesken und Karikaturen auf der anderen
Seite ein Kreis tausendfaltig gebrochener Farben und kiihn
verschlungener Bewegungen, dessen Mittelpunkt kiinst-
lerische Ehrlichkeit, dessen Peripherie das organisch ge-
wachsene Kunstwerk ist trotz aller krampfhaften An-
strengungen der GroBvater, alle moderne Musik mit den
,,sachlichen" Bemerkungen ,,unehrlich", ,,unschon" etc.
abzutun.
Ein 2. Teil 4 handige Klaviermusik Jst in Vor-
bereitung,
Wenn unser Versuch trotz seiner Schwachen dazu
beitragt, Vorurteile zu iiberwinden und zum Studium
moderner Musik anzuregen, so hat er seinen Zweck erfiillt.
Fur alle Berichtigungen sind die Verfasser und auch
die Verlagshandlung dankbar.
An dieser Stelle mochten wir nicht unterlassen, den
Verlagen des In- und Auslandes fur ihre tatige Hilfe zu
danken.
Leipzig, im Juni 1927.
Die Verfasser,
VI
Abkurzungen :
Anglo-Fr. Co Anglo-French Co.
B. & B Bote & Bock.
Br. & H Breitkopf & Hartel.
C, c C-dur, C-moll.
G. & W Gebethner & Wolff.
Hoffm. Wwe Hoffmanns Witwe.
Hud. Mat Hudebni Matice.
K. & S Kistner & Siegel.
Moll-Dur Moll-Dur-Verlag.
O. U. Press Oxford University Press.
Pizzi Umberto Pizzi, Bologna.
R. & E Ries & Erler.
R., L, et Cie Rouart, Lerolle & Cie.
R. M. V Russischer Musikverlag.
R. St. V Russischer Staatsverlag.
T. & J Tischer & Jagenberg.
U. M. E Union 'Musical Espanola.
U. E Universal Edition.
Schwierigkeits- Grade ;
L, ZL leicht, ziemlich leicht.
M mittel.
ZS, S, SS ziemlich schwer, schwer,
sehr schwer.
Bemerkungen
Wo es moglich war, wurden die Geburts- bezw. Todesdaten,
sowie auch die Entstehungszeiten der Werke mit angeffthrt.
Sollte das eine oder andere moderne Werk deutscher Kom-
ponisten vermifit werden, so wird es in den meisten Fallen in
,,Ruthardts Wegweiser durch die Klavier-Literatur, 10. Auflage
1925" zu finden sein.
Die Preise der im Ausland erschienenen Werke sind nach dem
jetzigen Wahrungsstand in R-Mark umgerechnet, sie konnen deshalb
Schwankungen unterliegen.
VII
Nationalitaten-Verzeichnis
der Komponistcn
am Schlusse des Buches
INTERNATIONALE
MODERNE KLAVIERMUSIK
Abramsky, Alexander. RuBland.
Senate laconique. 1 Satz. 192223. M. 2.50. R. St.v.
(SS) Dramatisches, klanglich sehr sprodes Werk der Skrjabin-
Nachfolge.
Einfache Rede. 3 Stucke. 1924. M. 1.20. u. E.
(S) Sowohl inhaltlich als auch satztechnisch an Skrjabin er-
innernd. Weniger melodisch betont, als von klanglicher Beweg-
lichkeit und Eleganz.
Achron, Joseph. 1886. RuBland.
Op. 39. Sinfonische Variationen und Sonate tiber
ein hebraisches Thema. 1915. M. 4.20. Jibneh-Juwal.
(SS) Aus einem einzigen Thema gebildetes, Begabung verraten-
des Werk, nur in den einzelnen Partien zu ungleichwertig. Von
den Variationen sind die lyrisch schwermlitigen bei weitem am
besten. (Nr. 2, 4, 8, 9, 10, 11, 14). Die anderen zu sehr auf
auBere yirtuositat angelegt. Die angegliederte Sonate (?), deren
Mittelteil aus einer sechsstimmigen, akkordlich uberlasteten Fuge
besteht, ein sehr lockeres Gefuge.
Op. 56. Zwei Stucke. Traum BegruBung. 1923.
je M. 1.50. Jibneh-Juwal.
(M S) Eigenartig schwermiitige Stimmungen, vom hebraischen
Volkslied angeregt.
Agnew, Roy. 1894. Australien.
3 Preludes. M. 1.50, 1.50, 2.. O. u. Press.
(M, Nr. 3 S) A. ist ausgesprochener Lyriker und uberzeugt in
den ersten beiden Stucken, klangzarten Impressionen, am
meisten.
Dance of the Wild Men. M. 2. . Chester.
(S)
Pangbourne Fields. 1924. M. 2. . Curwen.
(M) Modern-romantische Klangstudie.
TeichmtiUer, Modcrne
Aisberg, J. RuBland.
Op. 13. 4Klavierstiicke. Prelude Arabeske Ver-
zweiflung Zartlichkeit. M. 1.70. R. St. V.
(S) Klanglich reizvolle Stirnmungsmusik, an Ljadow (besonders
Nr. 4) und Skrjabin erinnernd.
Alaleona, Domenico. 1881. Italien.
La Citta Fiorita. 5 Impromptus. M. 4. . Ricordi.
(M S) Lyrische Stimmungen voller Einfachheit und Anmut.
Albeniz, Isaac. 18601909. Spanien.
Iberia-Suite. 4 Teile. I. Evocation El Puerto
Fete-Dieu a Seville. M. 450. II. Rondena Almeria
Triana. M. 5. III. El Albaicin El Polo Lavapi&s.
M. 6. IV. Malaga Jerez Eritana. M. 6.. 1908.
U. M. E.
(SS) Das bedeutendste spanische Klavierwerk. Von spriihendem
Temperament erfullte, klanglich impressionistisch farbige, tanz-
artige Stficke, in plastischer Weise die Eigenarten der ver-
schiedenen spanischen Volkstanze wiedergebend. Im Klaviersatz
hervorragend, von Lisztscher Brillanz. Am bekanntesten Triana
aus Heft II. (Sehr viel in Konzerten gespielt).
AuBerdem seien noch hervorgehoben :
Suite Espagnole. M. 4. . u. E.
Navarra. M. 2.50. U. M. E.
(S) Fragment, von Dodat de S6vrac erganzt.
Azulejos. M. 2.40. R., L. et Cie.
Op. 165 Nr. 2. Tango, s. unter Godowsky.
d' Albert, Eugem 1864. Schottland.
Op. 1. Suite. 6 Satze. M. 3.. B. & B.
(ZS S) Im Bachschen Stil. Technisch tlichtige Arbeit.
Op. 16, 4 Klavierstiicke. Walzer Scherzo Inter-
mezzo Ballade. 3 Hefte je M. 1.50. Peters.
(S)
Op. 29. 5 Bagatellen. Ballade M. 1.80 Humoreske
M. 2.40 Nocturne M. 2.40 Intermezzo M. 2.40.
Scherzo M. 2.40. B. &.B.
(ZS) Nicht bedeutende, aber pianistisch vortreffliche Stucke in
elegantem Salonstil.
Alderlghi, Dante. 1898. Italian.
1. Suite. 1923. M. 2. . Forlivesi.
(ZS)
11 Praludien. 1923. M. 4.50. Forlivesi.
(S) Sehr viel versprechende Erstlingswerke von volkstumlich
schlichter Melodik, feinem, am franzpsischen Impressionismus
orientierten Klanggefuhl und yorbildlicher Klarheit des Satzes.
Besonders interessant das zweite Werk, in dem die Stiicke mit
Ettidencharakter, also diejenigen, in denen das Hervorstechend-
ste die Bewegung ist, am besten gegliickt sind. (Nr. 5, 7 und
besonders 11 empfehlenswert.)
Bearbeitungen: Monteverdi, Sei Madrigali. 1918 22.
M. 3.50. Forlivesi.
(S) Auf diese Arbeiten sei besonders aufmerksam gemacht. Es
sind namentlich in klanglicher Beziehung wahre Perlen
altitalienischer Chormusik in geschmackvollen, pianistisch
meisterhaften Bearbeitungen. Am besten Nr. 3, 4 und 5.
Alexandrow, Anatol. 1888. RuBland.
Eine der beachtlichsten Personlichkeiten in der neurussischen Musik.
Seine Klavierwerke weisen eine gewisse Ahnlichkeit mit denen Medt-
ners und Skrjabins auf . Aber sie sind russischer (namentlich in den
Themen) als die Medtners, und ohne den dionysischen ttberschwang
Skrjabins. Durchaus romantisch gerichteter Gefuhlsmusiker, ist
er am starksten in seinen 6 Sonaten und den ,,Visionen".
Op. 1. 5 Preludes. 190710. M. 1.70. R. St. V.
(M-.S)
Op. 10. 4 Preludes. 191316. M. 1.70. R. St. V.
(M S) Perlen zarter, vorwiegend elegischer Lyrik.
Op. 4. Marchensonate. M. 2.50, R St.v. -
(S)
Op. 9. Poeme. M. 1.10. R. St. V.
Op. 12. Zweite Senate d. 1 Satz. 1918. M. 2.15. R.St.v.
(S SS) Balladenhaft.
Op. 16a. 2 Morceaux aus ,,L'Ariane et Barbe-Bleue".
1923. M. 1.70. R. St. v.
(ZS) Zerbrechlich zarte impressionistische Klanggebilde von
feinsten pianistischen Reizen.
- 3 -
1*
Alexandrow, Anatol.
Op. 18. Dritte Sonate fis. 1 Satz. 1920. M. 470.
R. St. V.
(S SS) Dramatisch. Reich an melodischen Einfallen, klanglich
sehr farbig.
Op. 19. Vierte Sonate C. 3 Satze. M. 6. . R. St. v.
(SS) Lebensfreudig, pathetisch. Storend wirken die uberlangen
SchluBkadenzen, die durchaus nicht dem Charakter des Werkes
entsprechen.
Op. 21. Visions. 5 morceaux. M, 3.85. R. St.V.
(S) Phantasievoll.
Op. 22. Funfte Sonate g is. 2 Satze. 1922 23. M.S.
u. E.
(SS) Der erste Satz an die Skrjabinsche freie Sonatenform er-
innernd, der zweite Satz ein rhythmisch interessantes Thema
mit 10 Variationen, deren Hohepunkt die 9. Variation, eine
prachtvoll gesetzte Fuge, bildet.
Op. 26. Sechste Sonate. 3 Satze. 1925. M. 4.25. R.St.v.
(S SS) Skrjabin-Einflusse sind iiberwunden. Vorwiegend lyri-
schen Characters mit Ausnahme des letzten Satzes, fesselt das
Werk ganz besonders in seiner reichen, plastischen Melodik, die
durchaus eigenartig und doch unmittelbar verstSndlich ist. jBe-
weglichkeit und Durchsichtigkeit des Satzes und feinsinnige,
natiirliche Harmonik sind weitere Vorztige. Bestrickend die
idyllische Behaglichkeit des 1. Satzes, die echt russische Schwer-
mut des Adagios und die feurige Rhythmik des tanzartigen
(Foxtrot) letzten Satzes.
Alfano, Franco. 1878. Italien.
Op. 14. 5 Pieces lyriques. M. 3, . Hainauer.
(M ZS) Der tibliche Salonstil.
AlMn, Hugo. 1872. Schweden.
Op. 17. Skargardsbilder. M. 2.50. Nord. Musikforlag,
Kopenhagen.
(M) Etwas blasse Romantik aus dem vorigen Jahrhundert.
Allende, Humberto. 1885. Chile.
12 Tonadas de Caracter Popular Chileno. 1923.
M. 4.^ . Senart,
(M S) Moderne, klangbetonte, rhythmisch etwas gleichfo'rmige
Musik. Hervorzuheben die zarten Stimmungen Nr. 1, 2, 4, 5.
Allix, Paul. Frankreich.
Enfantillages. 6 Pieces faciles. 1913. M. 2.40. Roudanez.
(ZL) Hubsche instruktive Tanzstiicke alten Stils.
Alman, S. RuBland.
Zwei Stucke. Verzweiflung Die Zeit des Sanges ist
gekommen. M. 1. . Jibneh-juwal.
(ZL M) Einfach, stimmungsvoll, klanglich gediegen.
Pilpul. M. L . Jibneh-Juwal.
<S) Bewegungsstudie in der Art einer Tokkata.
Alm&n, Ruth. Schweden(?)
Op. 2. Senate h. 4 Satze. M. 3.50. Hansen.
(ZS) Dilettantische Brahms-Studie.
Op. 4. Praludium und Sarabande. M. 1.50. R. & E.
(M)
Op. 5*. Drei Praludien. M. 2. . R. & E.
(M) Schulerarbeiten.
Alnaes, Eyvind. 1872. Norwegen.
Op. 44. Deux Etudes melodiques. je M.2.50. Hansen.
(ZS S) Ohne Pose gehts nun einmal beim Nordlander nicht.
(In vorliegendem Werke stand Sinding Pate.) Freilich im
Zeitalter der ,,SachIichkeit" glaubt niemand mehr daran.
Amani, Nicolas. 18721904. RuBland.
Op. 3. Variationen fiber ein eigenes Thema.
M. 3.20. Belaieff.
(S) Klangweiche, stimmungsvolle Romantik.
Op. 4. Suite. 4 Stucke. M. 3.20. Belaieff.
(ZS) Zum Teil bachisch, zum Teil von nationaler Eigenart. Am
besten daraus Minuetto und Gavotte.
Anders, Erich. 1883. Deutschland.
Op. 14. Skizzen zu Andersens Marchen. Schmet-
terling Das Kind im Grabe Der Schweinehirt.
M. 3.. R. & E.
(M) Ehrlich und warm empfundene Stucke. Fur unsere gute
Hausmusik eine willkommene Gabe.
Andreae, Volkmar. 1879. Schweiz.
Op. 20, GKlavierstiicke. M. 4. , einzeln M.0.80 bis
1.50. Hug.
(M S) Gute Charakterstticke aiterer deutscher Romantik, von
denen Nr. 2 ,,Bacchantischer Tanz", Nr. 3 ,,Frage", Nr. 4 ,,Cata-
lonisches Standchen" und Nr. 6 ,,Unruhige Nacht" als besonders
gelungen zu erwahnen sind.
Anfossi, Giovanni. 1864. Italien.
Sensazione verde. 1914. M. 1.50. Carisch.
Visione vermiglia. 1918. M. L25. Carisch.
Visione bionda. 1921. M. 1.25. Carisch.
(M) Unverdauter Impressionismus.
Antheil, George. 1901. Amerika, U. S.
Der Curiositat halber erwahnt. Er schreibt Klavierstttcke, in
denen aufier den ublichen 10 Fingern auch Faust und Unterarm
tnit dem Klavier um Ausdruck ringen.
Anton, F. Max. 1877. Deutschland.
Op. 4. Drei Fresken. M. 4.50. T. & J.
(M) BlaB.
Op. 6. Vier Stiicke. M. 3.50. T. &j.
(M) Alteren Stils. Am besten daraus Intermezzo" und ,,Reigen".
Op. 12. Pan. 3 Stucke. M. 2.50. T. & j.
(M) Klangschone Stimmungen.
Arensky, Anton. 18611906. RuBland.
Op. 63. 12 Preludes. 2 Hefte je M.2. . Jurgenson
(Forberg).
Op. 74. 12 Etudes. 2 Hefte je M.S. .Jurgenson (Forberg).
(ZS) Fein durchgearbeitete Studien romantischen Inhalts
(19. Jahrhundert).
Armenien.
Danses Armeniennes recueillies et mises en musique
par le R. P. Komitas. M. 4.. Senart.
(M) Armenische VoIkstSnze man zweifelt nicht daran. Allein
in dieser reizlosen Bearbeitung werden sie kaum mitteleuropaische
Pianisten fesseln konnen.
Ashton, Algernon. 1859. England.
Op. 168. Fiinfte Senate Fis. M. 8. . Rob. Forberg.
Op. 172. Siebente Sonate cis. M. 9. . Rob. Forberg.
(S) Formsolides neunzehntes Jahrhundert.
Atterberg, Kurt. 1887. Schweden.
Op. 15. Zwei Herbstballaden h, c. M. 2.50, 3..
Nord. Musikforlag, Stockholm.
(ZS) Altere Romantik. Die Stttcke muten in ihrer rezitativischen
Art an wie fur Klavier bearbeitete Cesangsballaden.
Aubert, Louis. 1877. Frankreich.
Op. 10. Valse caprice. M. 1.60. Durand.
(M ZS) Klanglich feiner Salon.
Op. 11. Lutins. M. 2. . Durand.
(S) Pianistisch reizvolles Charakterstiick.
Sillages. 3 Stiicke. 1911. M. 6. . Durand.
(S) Ausgezeichnet. Impressionistische Bilder von prachtigem
Kolorit.
Esquisse sur le nom de Faure. M. 1.20, Durand.
(M) Von elegischem Charakter. Sehr aparte Harmonik, Moderner
als die vorigen.
Auric, Georges. 1899. Frankreich.
Sonatine. M. 2.40. R.,L. &Cie.
(ZS) Formal erinnert das Werk an die Klassik, unterscheidet
sich aber von ihr im Verzichten auf Kadenzierung. Im Satz
klar, melodisch einfach, klanglich unbekflmmert. Amusant,
geistreich.
3 pastorales. 191920. M. 4. . La Shine.
(M ZS) Moderne, melodisch betonte Stiicke. Der Pastoralenton
am besten in Nr. 2 getroffen. Nr. 1 und 3 humorvolle, leben-
sprtihende Stucke. Klar und knapp im Satz.
LesFacheux. 3 extraits. 1. Le maltre a danser
2. Nocturne 3. Les joueurs de boules. 1926.
jeM. 1.60. R., L. &Cie.
(M) Nr. 1 und 3 voll Geist und Grazie, Nr.2 schwacher.
Adieu! New York! Foxtrot. 1919. M. 1.50. La Sirene.
(ZS) Vom Jazz angeregt; witzig in seiner klanglichen Wider-
spenstigkeit.
7
Austin, Ernest 1874. England.
Op. 31. Zweite Senate. M. 4. . Chester.
(ZS) BlaB, unmodern.
Op. 43. 4 English Pastorals. M. 3. . Chester.
(M) Bedeutend besser als das vorige Opus. Warm empfundene
romantische Stiicke, moderner Art abgeneigt.
Axman, Etnil. 1887. Tschecho-Slowakei.
Sonata appassionata.2 Satze. 1922. M.S. . Hud. Mat.
(S) Modern, stark gedanklich, aphoristisch in der Form. Gute
Einfalle, die aber, kaum aufgetaucht, in hartnMckiger Kontra-
punktik sofort wieder untergehen. Es ist schwer, dem eigen-
artigen Werke beizukommen.
Zweite Sonate. ,,Dem Andenken eines groBen Mannes
gewidmet". 3 Satze. 1922. M. 3.. Hud. Mat.
(S) Stilistisch nicht ausgeglichen. Durchaus moderne, eigen-
artig harmonische Wendungen neben hinreichend bekannten
Romantismen, vor allem im zweiten Satz. Am einheitlichsten
und themaiisch am bedeutsamsten der dritte Satz: Thema
mit Variationen.
Charakteristische Sonatine. 2 Satze. 1922. M. 1.50.
M. Urbanek.
(M) Grtiblerisch, sehr zerrissen in der Form, klanglich unaus-
geglichen.
Bacarisse Chinorla, Salvador. 1898. Spanien.
Heraldos. 3 Stiicke. 1922. M. 4. . u. M. E.
(S) Impressionistisch.
Backer- Grondahl, Fridtjof, 1885. Norwegen.
Op. 13. Stimmungen. 2 Hefte je M. 4. . Hansen.
(M) Elegische Stimmungen von nachherbstlicher Biasse.
Baines, William. 18991922. England.
Paradise Gardens. 1919. M. 2.50. Elkin.
(S) Impressionistische Lyrik von erstaunlicher Selbst&idigkeit.
7 Preludes. M. 3.50. Elkin.
(M SS) Empfehlenswert, besonders die prachtige Etude Nr. 4
und die Stticke 1 und 5.
3 Concert-Studies je M. 2, . Elkin.
(S) Auffallig ist an manchen seiner Stiicke, dafi die Schltisse
in ihrer klanglichen Kuhnheit etwas aus dem Rahmen fallen,
z. B. in Nr. 1, einer sonst vorziiglichen Etude. Nr. 3 sehr an
Skrjabin erinnernd.
8
Baities, William.
Aufierdem sind noch folgende Werke veroffentlicht:
Milestones. 3 Stucke. M. 2.50. Elkin.
Silverpoints. 4 Stucke. M. 3.50. Elkin.
Tides. 2 Stucke. je M. 2.. Elkin.
Twilight Pieces. M. 2. . Elkin.
Coloured Leaves. M. 2.50. Augener.
4 Poems. M.S. . Augener.
Hochbegabte, von Debussy und Skrjabin herkommende Jugend-
arbeiten; starke Hoffnungen weekend, die leider nicht Er-
fiillung werden konnten.
Bainton, Edgar Leslie. 1880. England.
White Hyacinth. M. 2. . 0. U. Press.
(ZS) Klanggewfirztes Salonstiick.
Balakirew, Mily. 18371910. RuBland.
Islamey. Fantaisie orientale. M.S. . Rahter.
(SS) Brillanz, prachtvolle, auf oriental* sche Motive aufgebaute
Melodik und kraftvolle Rhythmik vereinigen sich zu einem
groBen Gesamteindruck.
Sonate b. 4 Satze. M. 4. . Zimmermann.
(S) An die Sonatenform erinnert das aus einem fugierten 1. Satz,
Mazurka, Intermezzo und Finale bestehende Werk kaum,
fesselt jedoch in hohem Mafie durch charaktervolle, aus starker
NationalitatquellendeEigenart.ManchesistMussorgskyverwandt,
einige Partien des letzten Satzes ahnen bereits Skrjabin voraus.
Bardac, RaouL Frankreich.
Une semaine musicale. 7 Stucke. M. 4. . Durand.
(ZL) Sehr hubsche Kinderstucke.
Barmotin, Serge. 1877. RuBland.
Op. 1. Variationen iiber ein eigenes Thema.1904.
M. 5.. Belaieff.
(S)
Op. 4. Sonate Ges. 3 Satze. M. 6.. Belaieff.
(S) ErmCidend in seiner sttfilichen Harmonik. Relativ am besten
der letzte Satz.
Bartok, Bela. 1881. Ungarn.
Einer der fuhrenden modernen Komponisten, dessen Gr66e in
seiner starken NationaHtat begrundet liegt. Anfangs von Liszt
Bartok, Bela.
und R. StrauB (4 Klavierstucke, Rhapsodic) beeinfluBt, wendet
er sich spater der Erforschung der ganzlich unbertihrten, wurzel-
echten ungarischen, slowakischen und rumanischen Bauernmusik
zu, die fur sein Schaffen groBte Bedeutung gewinnt. Was an
seinen Werken besonders besticht, ist die weise Beschrankung in
der Wahl der Mittel, die seltene, vorbildliche Kongruenz zwiscfren
Linie und Klang. Seine Melodik aufierordentlich plastisch, volks-
liedartig in ihrer Verwendung von pentatonischen und Kirchen-
Tonarten, und in ihrem rhythmisch kraftvollen, vielseitigen Ru-
bato-Stil. Knapp, realistisch seine Harmonik, die weniger kolo-
ristisch als rhythmisch verstarkt, um die Linie noch eindringlicher
zu betonen. Am groBten ist B. wohl in seinen zahlreichen Volks-
liedbearbeitungen, auf die nicht genug aufmerksam gemacht werden
kann. Keine virtuose Einkleidung, keine effektvolle klangliche
Wtirze, keine bloBe ,,Begleitung" ! Die einfachste Bauernmelodie
wird psychologisch durchleuchtet, und erhalt die ihr einzig und
allein zukommende klangliche Unterlage, (die unser degeneriertes
Mitteleuropa vorl^ufig noch als brutal und barbarisch bezeichnet).
4 S til eke. Etude pour la main gauche M.S. . Fantasie
M. 2.. Fantasie M. 1.20. Scherzo M. 1.50. 1903.
Fr. Bard.
(S SS) Begabte, von Liszt beeinflufite, bravourose Jugend-
arbeiten. Pianistisch glanzend das Scherzo.
Op. 1. Rhapsodic. 1904, M. 5. . Rozsavolgyi.
(SS) Temperament voiles, abersehr unausgeglichenes Werk. Das
Virtuose und pathetisch Massige drangt sich zu sehr in den Vorder-
grund. Lisztsche Bravourmit leicht impressionistischen Zugen.
Op. 6. 14 Bagatelles. 1908. M. 5. . Rozsnyai (U.E.).
(M ZS) Im Volkslied wurzelnde, schlicht elegische Stimmungen.
Sehr schon Nr. 4, 6, 9, 10, 13.
Op. 8a. 2 Danses Roumaines. 1910. M. 4. .
Rozsavolgyi (U. E.).
(SS) In ihrem rhythmischen Temperament geradezu uberwaTtigend.
Op. 8b. 2 Elegies. M. 4. . U. E.
Op.Sc. 3 Burlesques. 190811. M.4. . Rozsavolgyi
(U. E.).
(S SS) Wer sich an B.s widerhaarige Harmonik gewohnt hat, wird
an diesen Stftcken viel Freude haben. Besonders gut das zweite.
10
Bartok, Bela.
Op. 9. 7 Esquisses. 1908 10. M. 4. . Rozsnyai(U.E.)
(M ZS) Weltverlorene Stimmungen von der Schwermut un-
garischer Landschaft.
Op. 14. Suite. 4 Satze. M. 2.. u. E.
(S) Bedeutend. Besonders fesselnd die beiden letzten Satze.
Op. 18. 3 Etudes. 1918. M. 2. . U. E.
(SS) Atonale technische Studien, Sept- und Nonensprunge,
Akkordbrechungen.
Op. 20. Improvisations. 1920. M. 2.50. U. E.
(S) Freie Bearbeitungen ungarischer Bauernlieder von kraft-
voller, rucksichtslos moderner Harmonik.
Allegro barbaro. M. 1.50. u. E.
(S) Rhythmisch kraftvolL
Fiir Kinder. 85 kleine Stiicke fiir Anf anger (ohne Ok-
taven). 190810. I. II. je M. 3.50, III. IV. je M. 3..
Rozsnyai (U. E.).
(L M) Eine der wertvollsten Sammlungen von Kinderstucken.
Ungarische Volkslieder in einfachen, harmonisch hervorragenden
Bearbeitungen von stark nationaler Eigenart.
10 leichte Klavierstucke. 1908. M. 4.. Rozsnyai.
(U. E.).
(M) Volkslied- und Tanz-Bearbeitungen. Sehr viel gespielt
Nr. 5 und 10.
4 N6nies. Trauergesange. 1910. M. 4. . Rozsavol-
gyi (u. E.).
(M) Eigenartige, diistere KlangstQcke.
Rumanische Volkstanze. 1915. M. 1.50. U. E.
(M ZS) Rassig.
Rumanische Weihnachtslieder. 1915. M. 2..
U. E.
(ZL) Bezaubernd in ihrer ernsten Schlichtheit.
Sonatine. 3 Satze. 1915. M. 2.50. Rozsavolgyi (U. E.).
(M) Im Volkstum verwurzelte Musik, reizvoll in ihrer melo-
dischen wie klanglichen Eigenart.
3 Chansons hongroises populaires. M. 1.50.
Rozsnyai (U. E.).
(M)
11
Bartok, Bela.
15 ungarische Bauernlieder. 1915. M. 2.50. u. E.
(M) Prachtvolle Bearbeitungen.
Senate. 3 Satze, 1926. M. 4. . u. E.
(M SS) Eine Art Neoprimitivismus von rucksichtsloser Konse-
quenz. Wieder iiberzeugt die auBerordentliche Kraft der Rhyth-
mik.
Barwinskyi, Wassil. Ukraine.
Liebe. 3 Satze. 1915. M. 2.50. u. E.
(S) GemaBigt mpderne Stimmungen von angenehm schlichter
Volksmelodik, bisweilen uberwuchert von pianistischer Bra-
vour.
6 Miniaturen iiber ukrainische Volkslieder.
1920. M. 2.. U. E.
(ZL M) Ausgezeichnet! Vorbildlich schlichte, klanglich a*uJBerst
reizvplle Stucke, die in weitesten Kreisen bekannt zu werden
verdienen.
Baussnern, Waldemar v. 1866. Deutschland.
2 Praludien und Fugen d und C. a) Dem Gedacht-
nis der Toten. b) Den Lebenden. M. 8. . Vieweg.
(S) Nicht frei von Theater-Pathos. Die Pra'ludien im Satz zu
massig. Bei weitem am besten die gut gesteigerte, technisch
meisterhafte zweite Fuge.
Bax, Arnold. 1883. England.
Erste Senate fis. 1 Satz. 1910. M. 6. . Murdoch.
(SS) In RuBland geschrieben und mit alien Eigenarten russischer
Musik (Medtner, Skrjabin) behaftet. Das Werk, seinem In-
halte nach romantisch, zeichnet sich durch a'uBerst pr^g-
nante Rhythmik, farbige Harmonik, prachtvollen dramatischen
Schwung und glSnzenden Klaviersatz aus.
Zweite Senate G. 1 Satz. 1919. M. 6. Murdoch.
(SS) Nicht so geschlossen wie die erste Sonate, aber ebenfalls
reizvoll in ihren schlichten, geradezu volksttimlichen Themen,
die virtues und sehr koloristisch bearbeitet werden. Inhaltlich
etwas an Liszts Sonate h erinnernd.
Toccata. M. 2. . Murdoch.
(S)
Burlesque. M. 2. . Murdoch.
(S)
12
Bax, Arnold.
What the Minstrel told us. M. 3. . Anglo- Fr. Co.
(ZS) Balladenartig. Das ganze Stuck baut sich aus einem
Thema auf, das harmonisch vielseitigste Ausdeutung erfahrt.
The Slave Girl. M. 2.50. Anglo-Fr. Co.
(S) Klanglich wie rhythmisch wirkungsvolles Salonstuck.
Bazelaire, Paul. 1886. Frankreich.
Op. 95. Prelude et Fugue. M. 2.50. Eschig.
(S)
Op. 100. Ballade. M. 2.70. Eschig.
(ZS)
Op. 108. Portraits d'61feves. 10 esquisses. M. 3.20.
Senart.
(ZL M) Von den vorliegenden Heften ist Op. 108 das beste.
Einfache, zum Teil recht gut getroffene Zeichnungen, die ihren
Saloncharakter freilich nicht ganz verleugnen.
Bednar, Antonin. Tschecho-Slowakei.
Melancholische Kompositionen. M.S. . Letickart.
(M) Mit einer Handvoll Akkorden neueren Datums wird neunzehn
Seiten lang Melancholie erzeugt.
Aus der Jugendzeit. M. 3. , Leuckart.
(M S) Sehr hubsch daraus das etadenhaft bewegliche ,,Allegro".
Bellschmidt, Curt. 1886. Deutschland.
Op. 34. 4Skizzen. je M. 1.20. Heinrichshofen.
(M) Liebenswtirdige Hausmusik.
Beklemischeff, G* RuBland.
Bearbeitung:
Buxtehude, Praludium u. Fugefisf. Or gel. M.2. .
Gutheil (U. E.).
(S) Gut!
Belinfante, Dan.
~ Prelude. 1924. M. 1.25. De Nieuwe Muziekhandel.
(M) Quintenharmonik.
Bennevvitz, Kurt. 1886. Deutschland.
Sonate in f. 4 Satze. M. 5. . Heinrichshofen.
(S) Temperamentvolle, technisch ttichtige Arbeit.
13
Berg, Alban. 1885. Osterreich.
Op. 1. Senate. 1908. M. 3. . Schlesinger.
(ZS) In Thematik und Harmonik auf dem Quarten-Akkord
basierend. Nervose, weichliche, von Wagners Tristan her-
kommende Romantik.
Bernard, Anthony. England?
Variations on a Hill Tune. 1918. M. 4. .
W. Rogers.
(MZS) Schlicht lyrisches Werk.
Berners, Lord. 1883. England,
3 Petites marches funebres. 1. Pour un homme
d'Etat 2. Pour un Canari. 3. Pour une tante & heritage.
M. 2.50. Chester.
(M S) Rucksichtslos moderne, witzig charakterisierende Stticke.
Besonders gut Nr. 3, thematisch ausgezeichnet, voll ausgelassener
Freude.
3 Fragments psychologiques. L La Haine.
2. Le Rire. 3. Un Soupir. M. 3.. Chester.
(M S) ,,Das Lachen" trefflich charakterisiert.
Poissons d'or. M.S. . Chester.
(ZS)
Berr, Jos6. 1874. Deutschland.
Op. 80. Sonatina seconda. M. 2. . Kahnt.
(S) Pianistisch geschickte, gut klingende, nicht sonderlich mo-
derne Salonmusik.
Op. 81. Impression. M. 2. . Kahnt.
(ZS S) Sehr f laches Salonsttick, in dem ein Attentat auf den
Bachschen Choral ,,Bist du bei mir" versucht wird. Der Choral
wurde glucklicherweise nur leicht beschadigt.
BerteHn, Albert. 1872. Frankreich.
Au Pays Romand. Suite. 5 Stiicke. 1913. M. 6.40.
Eschig.
(M ZS) Bilder aus franzdsischer Ritterzeit. Sehr gut daraus-
das klanglich wie in Stimmfuhrung aparte ,,MadrigaI pour la
belle Luce", und ,,CorauIe", ein im Stil wohlgetroffenes altes
Tanzstiick.
Nocturne fis. M. 2.40. Eschig.
(ZS) Romantische Stimmung. Sehr gut der Largo-Teil.
14
Beseh, Otto. 1885. Deutschland.
Senate. 1 Satz. M.S. . Leuckart.
(SS) Talentiertes, sehr temperamentvolles Werk mit impres-
sionistischen Ztigen. In der Form zerrissen, prograrnmatlsch,
ahnlich den letzten Sonaten Skrjabins.
Bielefeld, L. Deutschland.
Suite. Steppenbilder. M. 2.50. R. & E.
(M) Nicht ohne Stimmungsgehalt. Nr. 2 und 4 sehr hiibsch
empfunden. Freilich, mit etwas mehr Selbstkritik ware der
Komponist dem allzu Primitiven, um nicht zu sagen Banalen,
(in Nr. 1 und besonders Nr. 3) aus dem Wege gegangen.
3 Burlesken. M. 2.50. R. & E.
(ZS) Kleine Schakereien, die modern sein wollen.
Bittner, Julius. 1874. Osterreich.
Tanze aus Osterreich. M. 2.50. u. E.
(M ZS) Wiener Liebenswurdigkeiten. Besonders schon die
schwebenden Walzerrhythmen Nr. I und 6.
Blancafort, Manuel. Spanien.
Cants intims. 191820. M. 2. . Senart.
(M) Ganz kostliche, klanglich feinsinnige, volksliedartige
Miniaturen, sehr an Mornpou erinnernd. Kerne Taktstriche.
El Pare d'Attraccions. 192024. M. 4. . Senart.
(ZS) Amiisante, geistreiche Zeichnungen, im Satz knapp und
durchsichtig.
Blanchet, Emile. 1877. Schweiz.
Op. 7. 5 Etuden. M. 1.50. Br. & H.
(SS) Ausgezeichnete Doppelgriff-Studien, auf Chopins Etaden
basierend.
Op. 15 Nr. 1. Etude de Concert M. 1.50. Nr. 2. Ser<~
nade. M.I.. Nr. 3. Polonaise. M. 2. . Nr. 4. Scher-
zo. M. L . Rozsavolgyi.
(SS) Geistvolle, klanglich auBerst geschmeidige Virtuosenstacke.
Op. 22. Mendelssohn-Variationen. M. 2.50.
Ricordi.
(S SS) Abgesehen vom Finale, das zu sehr auf ^ufiere Bravour
angelegt ist, klanglich wie kontrapunktisch fesselnde Variationen.
Wie alles, was B. geschrieben hat, prachtvoll klavierm^Big.
15
Blanchet, Etnile.
Op. 41. 64 Preludes. 3 Hefte. M. 5.60, M. 5.60,
M. 6.40. Eschig.
(M SS) Stucke, die in erster Linie fiirs Studium bestimmt
sein sollen, wie der Verfasser bescheidenerweise sagt. Weit
dariiber hinaus sind es Perlen kontrapunktischer Kleinkunst,
reich an musikalischen Einfallen von starker Eigenart. Die
Sammlung sei jedem Pianisten, der mit der Moderne bekannt
werden will, warmstens empfohlen.
Bearbeitung:
Bach, Fugue c fur Orgel. M. 2.40. Foetisch frres.
(S -SS) Pompos.
BHss, Arthur. 1891. England.
Masks. 4 Stucke. M. 6. . Curwen.
(S) Gewifi eins von seinen friiheren Klavierwerken. Klanglich
noch etwas dick, romantisch beschwert, hier und da (Akkord-
versetzungen) an Scott, erinnernd. Am durchsichtigsten und
beweglichsten das erste Stuck, das am meisten zusagen wird.
Toccata. M. 2.50. Curwen.
(SS) Ausgezeichnet! Obersprudelnde Lebensfreude, die sich
in klarer, aufierst beweglicher Linienfuhrung SuBert.
2 Interludes. M.S. . Chester.
(ZS) Modern, unproblematisch, heiter. Besonders schon daraus
Nr. 2, von leicht beschwingter Melodik und geschmackvoller
Harmonik.
,,BHss". Onestep. M. 2. . Curwen.
(M) Klanglich raffiniert, wirkungsvoll.
Suite. 4 Satze. Overture Polonaise Elegy
Finale. 1926. M. 5. . Curwen.
(S) Sehr modern auf linearer Basis. Prachtvolle Themen, ktihne
Harmonik. Geistreiche Stticke, bisweilen von geradezu straBen-
hafter Ausgelassenheit.
Sloch, Ernest. 1880. Schweiz.
Gedichte der See. 3 Stucke. 1922. M. 3. . U, E.
(M S) Ofters an Mac Dowell erinnernde, in ihren Manieren
veraltet anmutende Stucke.
In der Nacht. 1922. M. 1.20. U. E.
(M) Lyrisch duftiges, uberschwangliches Klangsttick.
Nirvana. 1923. M. 1.20. u. E.
(ZS)
16
Bloch, Ernest.
5 Sepiaskizzen. 1923. M. 1.50. u. E.
(M) Bisweilen an Schonberg erinnernde, klanglich eigenartige
Stimmungen, von denen der ,,Epilog" am unmittelbarsten wirkt.
Frohe Kinder. 10 Stucke. 2 Hefte je M. 2.50. U. E.
(L ZL) Ausgezeichnet, von gemaBigter Modernitat. (Mit sehr
hiibschen Zeichnungen von Lucienne Bloch versehen).
Blockx, Jan. 18511912. Belgian.
Op. 36. De Kinderwereld. 6 Stucke. M. 2. .
Br. & H.
(ZL) Moderner Art abgeneigte gefallige Kinderstticke.
Blumer, Theodor. 1882. Deutschland.
Op. 30. 3 Klavierstiicke. M. 2. . Simrock.
Op. 37. Variationen (iber eine alte Volksweise.
M. 2. . Simrock.
(M ZS) Salonmusik mit vorzuglichem Klavi ersatz.
Boghen, Felice. 1869. Italien.
Preludio-Corale. M. 2.80. Carisch.
(S) Etwas theatralisch, technisch gut.
Fuga cromatica su tema di F. Busoni. M. 4. .
Chester.
(S) Zwar technisch tiichtig, jedoch pianistisch reizlos, ermiidend
in ihrer bestandigen Chromatik und ihrem Mangel an Gegen-
satzlichkeit.
Boheman, Torsten. Schweden.
Op. 4. Fantasiestiick. M. 2. . Hansen.
(M ZS) Viel Pose, wenig Inhalt.
Bohnke, Emil. 1888. Deutschland.
Op. 4. 3 Stucke je M. 1. . Schlesinger.
(ZS) Jugendarbeit.
Op. 6. 6 Stucke. M. 4.. Simrock.
(M s) Hier erscheint B. am echtesten und unmittelbarsten.
Wundervolle lyrische Stimmungen, ihrem Charakter nach in
die Linie Brahms Reger gehdrend.
Op. 8. 6 Stucke. M. 3.50. Simrock.
(M S) Zu eintonig melancholisch empfunden, dazu klanglich
iiberladen.
17
Tciclimuller, Moderne Klaviermusik 2
Bohnke, EtniL
Op. 10. Sonate b. M. 5. . Simrock.
(SS) Bin tiefempfundenes Adagio im Rahmen zweier von da-
monisch dusterem Temperament erfullter (im Satz freilich sehr
uberladener) Ecksatze.
Op. 12. 6 Skizzen. M. 1.50. Simrock.
(M S) Kurze Stflcke, die hier und da in atonales Gebiet hinein-
ragen, ohne zu erwarmen.
Bolsene, A. Frankreich.
Mecaniques. 5 Stiicke. M. 4. . Senart.
(SS) Es wird versucht, Gerausche der Fabrik, einer Autofahrt,
der Schreibmaschine etc. auf dem Klavier nachzuahmen. Als
Experiment ganz amusant, nur nicht als Musik zu werten.
Borchman, Alexander. 1872. RuBland.
Op. 10. Suite. 5 Stucke. Entrada Scherzino
Berceuse Nocturne Finale. M. 4.25. R. St. v.
(ZS) GemaBigt modern. Am besten die lyrischen Stimmungen
Nr. 1 und besonders Nr. 3 und 4, aus denen die leise Schwermut
russischer Seele spricht.
Bordes, Charles. 18631909. Frankreich.
Danses, marches et corteges populaires du
pays basque-espagnol. M. 4. . R., L. et Cie.
(ZL M) Fur den Folkloristen von Interesse.
Caprice a 5 temps. 1891. M. 2.40. R., L. et Cie.
(ZS)
Fantaisies rhythmiques. 188394. M. 3.20.
R., L. et Cie.
(ZS) Vom baskischen Volkslied (Bevorzugung des 6 /* Taktes)
befruchtete tanzartige Stucke.
Bortklewicz, Serge. 1877. RuBland.
Op. 17. Lamentations et Consolations. 2 Hefte
je M. 3.. K. & S.
(M S) Klanggesattigte Salonstticke im Stile Chopins. Sehr
wirkungsvoll.
Op. 30. Aus Andersens Marchen. 12 Stucke. M.S. .
Benjamin.
(L) Geschmackvolle Kinderstucke.
18
Bortkiewicz, Serge.
Op. 33. 10 Preludes. M. 2.50. Rahter.
(M S) Pianistisch ausgezeichnet, an den friihen Skrjabin
erinnernd.
Boss!, C. Adolfo. Italian.
Op. 31. 2Morceaux galants. M. 1.50,1.20. Rahter.
(M) Hiibsche, klanglich geschmackvolle Salonsachelchen in der
Art Poldinis.
Boughton, Rutland. 1878. England.
Op. 23d. 3 Folk Dances. 1912. M. 2. . Curwen.
(M) Feinsinnige, schlichte Bearbeitungen.
Boulnois, Joseph. 18801918. Frankreich.
Menuet pastoral. M. 1.20. Senart.
(M) Hiibsches Zugabestiick.
Bowen, York. 1884. England.
Op. 9,2. Concert Study Ges. M. 2.50. Jos. Williams.
(S) Salonreifier.
Op. 38. Dritte Suite. 5Stucke. 1914.M.5. . Anglo-Fr.Co.
(ZS) Klanglich reizvolles, sinnenfreudiges Werk. Besonders
gut Nr. 2 Intermezzo. Im Klaviersatz sehr bequem.
Op. 40. Curiosity Suite. M. 3. . J. Williams.
(S)
Op. 72. Son ate f. 3 Satze. M. 6.. Swan & Co.
(SS) Sehr temperamentvolles, farbenreiches Werk, im ersten
Satz an Richard Straufi (Heldenleben) ankniipfend, im Finale
mehr russischen Charakter tragend, sqwohl in Thematik als
auch Harmonik (Skrjabin). Der Klaviersatz, wie immer bei
Bowen, glanzend, auBerordentlich fliissig.
Op. 78. Nocturne. M. 2. . O. U. Press.
(M) Feine Salonmusik, hier und da mit Skrjabin-Erinnerungen
versehen.
Erste Ballade. M. 2.50. Angio-Fr. Co.
(ZS) Wenn auch tiefere Gedanken fehlen , die landesublichen
Akkordversetzungen nicht recht zu der einfachen Melodik passen,
hat doch das Sttick schone Steigerungen, klingt und wirkt
somit unfehlbar aufs Publikum. Sehr bequemer Klaviersatz.
Braunfels, Walter. 1882. Deutschland.
Op. 5. Bagatellen. 2 Hefte je M. 3. . R. & E.
19
2*
Braunfels, Walter.
Op. 10. Studien. Pantalon Groteske Ritt
Tarantelle. M. 4.50. R. & E.
(S SS) Kontrapunktisch meisterhafte, von starkem rhyth-
mischen Temperament erfullte Stticke.
Op. 16. Lyrischer Kreis. 7 Stiicke. M. 4.. R. & E
(M S) Seinem Stimmungsgehalt nach zur besten Hausmusik
gehorig. In manchen Stucken taucht der Geist Beethovens
auf, z. B. in Nr.4, 5, 6, 7.
Op. 31. Vor- und Zwischenspiele. M.S. . U. E
(S) Klassischer (Beethoven, Schumann) Tradition folgend.
Op. 33. Praludien. M. 3.. U. E.
(SS)
Breteuil, Fran?ois de. 1892. Frankreich.
Theme et variations c. 1924. M. 2.40. Eschig.
(ZS) Auf alteren Vorbildern basierend. In Harmonik und
Stimmfflhrung von asketischer Strenge und Einfachheit.
Brian, Havergal. 1877. England.
4 Miniatures. 1921. M. 2.50. Augener.
(M ZS) Sehr aphoristisch in der Form, zum Teil romantisch,
zum Teil modern expressionistisch.
3 Illuminations. M. 2.50. Chester.
(M) Die Stucke sind so unsagbar diirr, dafi man besser tut, nur
den recht amusanten Begleittext zu lesen.
Bridge, Frank. 1879. England.
Three Sketches. April Rosemary Valse capri-
cieuse. 1906. M. 3.. W. Rogers.
(ZS) Klanglich feinsinnige, romantische Stucke alteren Stils.
4 Characteristic Pieces. Water Nymphs Fra-
grance Bittersweet Fireflies. 1917. M. 3. . W. Rogers.
(S) Ausgezeichnet. Nr. 1 und besonders Nr. 3 verraten in Satz
und Harmonik deutliche Skrjabin-Einfltisse.
Three Improvisations. At Dawn A Vigil
A Revel. 1918. M. 3. . W. Rogers.
(S) Far linke Hand. Zu den besten Werken dieser Speziai-
literatur gehorend. Besonders empfehlenswert das erste Stuck,
von Skrjabinschem Klangzauber.
20
Bridge, Frank.
AFairy Tale. 4 Stucke. The Princess The Ogre
The Spell The Prince. 1917. M. 3.50. Augener.
(ZS) Nicht schwerwiegende, aber kurzweilige, humorvoll charak-
terisierende Stucke.
Miniatures pastorals. First Set. 1917. M. 2.50.
Second Set. 1921. M. 2.50. W. Rogers.
(ZL) Prachtige Kinderstucke.
Sonate. 3 Satze. 1925. M. 7.50. Augener.
(SS) Bins der bedeutendsten modernen Klavierwerke. Im
Mittelpunkte ein klanglich wundervolles, tief elegisches Adagio,
dazu zwei Ecksatze, die durch ihre prachtvolle Thematik und
ihren unerhorten Farbenreichtum jeden Horer mit fortreifien.
Brillouin J. Frankreich.
Prelude et Fugue. M. 1.60. Senart.
(S) Das Prelude kann sich kaum genug tun in klanglichen wie
rhythmischen Eigenwilligkeiten, wahrend die Fuge, die im all-
femeinen besser ist, altere, vdllig tonale Bahnen wandelt.
tilistisch gesehen ein Kuriosum, das kaum Eingang in die
Konzertsale finden wird.
Brodersen, Viggo. 1879. Danemark.
Op. 30. Ballade. M. 2. . Steingraber.
(S)
Op. 40. Sonette. 5 Stucke. M. 2. . Steingraber.
(ZS) Nordisch gefarbte Nachromantik.
Op. 31. 3 Konzertetiiden. M. 2.. Steingraber.
(S)
Op. 49. 24 Konzertetiiden. M. 4. . Steingraber.
(S SS) Lyrische Stimmungen in virtupses Gewand gekleidet.
In Klang und Klaviersatz an Chopin orientiert.
Brzezinski, Franciszek. 1867. Polen.
Op. 3. Stimmungsbilder in Variationenform.
M. 2.. B. & B.
Op. 4. Polnische Suite. M. 3. . B. & B.
(S) Von Chopin herkommend. Pianistisch reizvoll, weniger
innaltlich vertiefend.
Buchal, Hermann. 1884. Deutschland.
Op. 17. 5 Intermezzi je M. 1.25. B. & B.
(ZS S) Neunzehntes Jahrhundert.
21
Buchal, Hermann.
Op. 19. Senate c. 3 Satze. M. 5. . Hainauer,
(S) Stark akademisch. Der 1. Satz erinnert in seinen Satz-
manieren an Chopin; der 2. verrSt intensives Beethoven-Studium.
Op. 31. Variationen iiber eine Volksweise vom
Balkan. M.S. . Hainauer.
(S) Einige Variationen verraten Begabung, besonders die ersten
vier und das Fugato der zehnten.
Buff, Giinter. 190623. Deutschland.
5 Stiicke. M. 5.. T. & j.
(M S) Begabte, sehr von Brahms beeinflufite Jugendarbeit.
Busch, Adolf. 1891. Deutschland.
Op. 25. Senate c. 3 Satze. M. 5. . Br. & H.
(SS) Sehr von Reger beeinfluBt. GroB angelegtes, kontrapunk-
tisch ausgezeichnetes Werk, mit einer machtigen Doppelfuge
abschliefiend. Im Satz sehr uberladen, in der Form etwas weit-
schweifig.
Busoni, Ferruccio. 18661924. Italien.
,,Rerum novarum cupidus". Einer der charakteristischsten und
spekulativsten Kopfe der Moderne. Leidenschaftliche Sehnsucht
nach Neuland, bewegliche Geistigkeit in Verbindung mit einem
ungeheuren technischen Konnen haben seine Werke fur die junge
Generation richtunggebend gemacht. Als Bearbeiter, namentlich
Bachscher Werke, ist er unerreicht.
Op. 16. 6 Etudes. 1887. M. 2.50. Br. & H.
(S) Brahms gewidmet. Jugendwerk, das mehr instruktiven
Zwecken dient.
Op. 22. Variationen und Fuge iiber ein Thema
von Chopin. 1885. M. 3. . Br. & H.
(S) Begabte, etwas weitschweifige Jugendarbeit aiteren Stils tiber
das bekannte C-moll-Pr61ude. Im Konzertsaal wira man besser
die pragnantere Fassung aus dem Jahre 1922 spielen. (Siehe
Klavieriibung V.)
Op. 30a. 2 Tanzstiicke. Waffentanz Friedenstanz.
1891. M. 2. . Br. & H.
(M-~S)
Op. 33a. 4. Balletszene. Konzertwalzer D. 1892.
M. 3.. Br, & H.
(S) Gemafligt modern, schwungvoll.
22
Busoni, Ferruccio.
Op. 33b. 6 Stucke. 1896. M. 2. . Peters.
(S) Empfehlenswert!
Op. 47. Indianisches Tagebuch. L Buch. 4Klavier-
studien fiber Motive der Rothaute Amerikas. 1916.
M. 3.. Br. H.
(S) Die Stucke interessieren in ihrer schpffen Harmonik und
bitonalen Linearitat. B. wendet mit Vorliebe Querstande an
und erreicht ganz besondere Wirkungen damit. Hervor-
ragend Nr. 4.
Op. 53. Tanzwalzer. Orchesterstuck, fiir Klavier be-
arbeitet von M. Zadora. 1921. M. 2.. Br. & H,
(S) Hubscher, durchaus traditionell melodioser Kettenwalzer
in StrauBscher Art.
3 Albumblatter. 1921. M. 2.50. Br. & H.
(M) Ernste, klanglich asketische Stucke im linearen Stil.
7 Elegien. 190809. M. 5. . Br. & H.
(M SS) Besonders hervorzuheben die klanglich eigenartige
(Molldurklangmischungen) Tarantelle ,,Air Italia", das graziose
,,Turandots Frauengemach" und die atherisch zarte ,,Berceuse".
Fantasia nach Bach. 1909. M. 2. . Br. & H.
(S) Ausgezeichnet.
Fantasia contrappuntistica. 1910. M.4. . Br. & H.
(SS) Aus dem Choral ,,Allein Gott in der H6h J sei Ehr" und der
unvollendeten Tripelfuge aus Bach's ,,Kunst der Fuge" ge-
staltet. Das Werk baut sich auf : Vorspiel, Tripelfuge, Inter-
mezzo mit Variatipnen, Quadrupelfuge, Choral und Coda. Ge-
waltig in Dimension und Architektonik, von herber Harmonik
und iiberragender kontrapunktischer Kunst. Erfordert einen
hervorragenden Pianisten.
An die Jugend. 4 Teile. I. Preludietto, Fughetta e
Esercizio. II. Preludio, Fuga e Fuga figurata. III. Giga,
Bolero e Variazione. IV. Introduzione, Capriccio e
Epilogo. 1909. Heft 13 je M. 2. , Heft 4 M. 2,50.
Br. & H.
(M S) Besonders interessieren das 2. und 3. Heft. Das 2. ent-
ha'lt eine Bach-Studie, in der PrSludium und Fuge D (W. Kl.
Bd. I.) in geistreicher Weise miteinander kontrapunktiert wer-
den. Das andere ist eine entzftckende Mozart-Studie tiber die
Klavier-Giga G und den Bolero aus ,,Figaro's Hochzeit".
23
Busoni, Ferruccio.
Choralvorspiel und Fuge fiber ein Bach-Frag-
ment. 1912. M. 2.. Br. & H.
(ZS) Gekurzte und technisch vereinfachte Ausgabe der Fantasia
contrappuntistica.
Klavieriibung. 5 Teile. I. 6 Klavieriibungen und Pra-
ludien. II. 3 Klavieriibungen und Praludien. III. Lo
Staccato. IV. 8 Etiiden von Cramer. V.Variationen, Perpe-
tuum mobile und Tonleitern. 1918 22. jeM.3. .Br. &H.
(S SS) Verdient in weitesten pianistischen Kreisen bekannt
zu werden. Eine Meisterschule im vollendetsten Sinne, aus
tiefer praktischer Erfahrung heraus geschrieben, aufierst an-
regend und wirklich zeitgemaB.
2 Kontrapunktstudien nach Bach. 1917.
M. 3. Br. & H.
I. Fantasie und Fuge in a. II. Kanonische Variatio-
nen und Fuge iiber das Thema Friedrichs des GroBen
aus dem ,,Musikalischen Opfer". 1917. M. 3.. Br. & H.
(ZS) Von mehr theoretischem Interesse.
Nuit de Noel. 1908. M.2. . Durand.
(ZS) Impressionistisch. Fallt aus dem Rahmen seiner Kunst.
Sonatina C. 1910. M. 2. . Br. & H.
1st nichts anderes als ,,Preludietto, Fughetta e Esercizio" aus
dem Cyklus ,,An die Jugend", hier nur mit Vor- und Nachspiel
versehen.
Sonatina seconda. 1912. M. 2. . Br. & H.
(S) Wer sich in B.'s widerhaarige Klangwelt eingelebt hat, wird
diesem wertvollen, in dusteres Grau gehiillten Werke Geschmack
abgewinnen.
Sonatina ad usum infantis. 1916. M. 2. . Br. &H.
(M ZS)
Sonatina in diem nativitatis Christi MCMXVII.
1918. M. 2. Br. & H. '
(ZS) Zarte, innig einfache Stimmungen im linearen Stil, vorbild-
lich klar im Satz.
Sonatina brevis in signo Joannis Sebastiani
Magni. 1919. M. 2. . Br. & H.
(M) In freier Nachdichtung von Bachs kleiner Fantasie und
Fuge in d, Ausgezeichnet!
04
AjTr
Busoni, Ferruccio.
Kammerfantasie iiber Bizets ,,Carmen". 1921.
M. 2., Br. & H.
(S) Wirkungsvoll.
5 kurze Stiicke. 1924. M. 2. . Br. & H.
(M S) Von kraftvoller Linearitat.
Toccata. Preludio, Fantasia, Ciacona. 1922. M. 2. .
Br. & H.
(SS) Klanglich schroffes, kontrapunktisch meisterhaftes Werk
von grandioser Diisterkeit.
Bach-Bearbeitungen:
Orgel-Choralvorspiele. 1. Komm, Gott, Schopfer!
(2 Versionen) 2. Wachet auf, ruft uns die Stimme
3. Nun komm der Heiden Heiland 4. Nun freut euch,
lieben Christen 5. Ich ruf zu dir, Herr 6. Herr Gott,
nun schleuB den Himmel auf! 7. Durch Adams Fall
ist ganz verderbt 8. dasselbe als Fuge 9. In Dir ist
Freude 10. Jesus Christus, unser Heiland, der von uns
den Gotteszorn wandt. 2 Hefte jeM. 2.50. Br. & H.
Praludium und Fuge fur Orgel D. M. 1.50. Br. & H.
Praludium und Fuge fur Orgel in Es. M. 1.50.
Br. & H.
Tokkata fur Orgel d. M. 2.50. Br. & H.
Tokka'ta fur Orgel C. M. 2.50. Br. & H.
Chaconne aus der 4. Violin-Partita d. M. 2. .
Br. & H.
Butting, Max. 1888. Deutschland.
Op. 28. Phantasie. 1924. M. 2.50. u. E.
(S) Wertvoll. Kraftvolle, eckige Themen, kuhne, mannlich
herbe, ganz aus der Linie gewachsene Harmonik, meisterhafte
kontrapunktische Durcharbeitung.
Op. 31. 4 Stucke. 1925. M. 1.50. u. E.
(S) Modern lineare, thematisch hervorragende Stucke, klar
und knapp in der Form, von ausgezeichnetem Klaviersatz.
Ganz besonders hervorzuheben Nr. 3, ein Meisterwerk von
17 Takten.
25
Campbell-Upton, Louis. 1877. Amerika. U.S.
Op. 14, op. 15. Two Legends, je M. 2.50. Schirmer.
(S) An Liszt erinnernd in ihrem effektbewuBten lyrischen Ober-
schwang.
Op. 25. Deux Bagatelles. M. 1.50. Leuckart.
(MS) Wirkungsvoll.
Op. 29. Suite ,,Die vier Jahreszeiten". M. 2. .
Leuckart.
(M) Nachromantik in der Art eines Mac Dowell.
Cantarini, Aldo. Italien.
Musiche. 3 Stiicke. 1919. je M. 1. . Ricordi.
(S) Sehr vom franzosischen Impressionismus beeinflufit.
Carol-B6rard. 1885. Frankreich.
Egypte. Suite. Vor 1924. M. 2. . Eschig.
(M)
D'une existence anterieure. Suite. Vor 1924. M. 2. .
Eschig.
(M)
Extreme Asie. Suite. Vor 1924. M. 2. . Eschig.
(M) In der bis zum UberdruB bekannten Exotenmanier. (Akkord-
versetzungen, ostinate Begleitfiguren etc.)
Casadesus, Robert. Frankreich.
24 Preludes. 4 Hefte. M. 2.40, 2.80, 2.80, 3.60. Eschig.
(M SS) Mehr Oder weniger gut gegluckte Klangstudien, zum
Teil recht konstruktiv. (An sich reizvolle Akkordverbindungen
verblassen durch zu beharrliche Wiederholung.)
Casella, Alfredo. 1883. Italien.
Toccata. 1904. M. 1.50. Ricordi.
(S) In Linie und Klang prachtige impressionistische Studie.
Variations sur une Chaconne f. M. 2.40. Mathot.
(S SS) Klassischen Traditionen folgende Variationen im
strengen Stil. Das Thema lehnt sich sehr an Ha"ndels Sarabande d
(Suite d) an.
Op. 10. Sarabande. 1908. M. 2. . Mathot.
(M ZS) GemaBigt, von ernstem Charakter, virtues ausklingend.
Casella, Alfredo.
Berceuse triste. 1909. M. 1.60. Mathot.
(M)
Barcarola. 1910. M. 1. . Ricordi.
(M)
Nove Pezzi. 1914. M. 5. . Ricordi.
(S SS) In hohem Grade fesselnde, sehr moderne Klangstudien.
Am leichtesten einganglich die Stucke Nr. 4, 7, 8, 9, in denen
eine bewegliche Linienfuhrung und tanzartige Rhythmen das
Verstandnis erleichtern. Den Pianisten, die mit moderner Musik
hinreichend vertraut sind, sei das Heft besonders empfohlen.
Cocktail's dance. M. 1.50. Ricordi.
Sonatina. 3 Satze. 1916. M. 2.. Ricordi.
(ZS SS) Hochinteressant! Das Werk fesselt besonders durch
kecke, lebensprtthende Linienfuhrung, ist klanglich aufierst
spekulativ, leidet nur etwas unter zu tiberladenem Satz. Am
leichtesten verst&idlich der 2. Satz ,,Minuetto".
A notte alta. Poema musicale. 1917, M. 1.50,
Ricordi.
(SS) Impressionistisches Nachtbild von feinster klanglicher
Differenziertheit.
Deux Contrastes. 191618. M. 2. . Chester.
(S) Nr. 1 das ins Moderne verzerrte Prelude A von Chopin,
Nr. 2 eine bizarre, geistreiche Studie, die an den ersten Satz
seiner Sonatine erinnert.
Inezie. 3 Pieces. 1918. M. 2. . Chester.
(M ZS) Interesasnte Klangspielereien, die, wie schon die Ober-
schrift verr^t, durchaus nicht bedeutend sein wollen.
Pieces enfantines. 11 Stucke. 1920. M. 2.50, U. E.
(ZL ZS) Moderne (erweiterte Tonalitat), im Satz aufierordent-
lich einfache, klanglich und besonders melodisch reizvolle Kinder-
stiicke (allerdings ftir sehr reife Kinder berechnet!), amlisant
in ihren widerspenstigen Begleitfiguren und entziickend ,,fal-
schen f< SchluBakkorden. Inhaltlich sehr abwechslungsreich:
vom schlichten ,,Minuetto" tiber den blitzsauber gearbeiteten,
glasern klingenden ,,Carillon u bis zum straBenhaft frechen
Galop final".
Cassado, Caspar. 1898. Spanien.
4 Pieces espagnoles. je M. 1.20. Mathot (U. E.)
(ZS) Klanglich pikante spanische TSnze. Wirkungssichere
Salonmusik.
27
Castelnuovo-Tedesco, Mario. 1895. Italian.
Neben Casella undMalipiero der bedeutendste Vertreter italienischer
Klaviermusik. Seine Kompositionen, angeregt von der toskanischen
Landschaft, vom italienischen Volkslied und Volkstanz, sind spezi-
fisch siidlich in ihrer Warme, ihrem reichen Kolorit, sudlich in ihrer
leicht beweglichen, einfachen Melodik. Sein Klaviersatz ist trotz
aller Virtuositat durchsichtig und pianistisch reizvoll.
Questo fu il carro della morte. M.I. 50.1913. Foriivesi.
(ZS)
II raggio verde. 1916. M. 2. . Foriivesi.
(S)
Alghe. 1919. M. 1.50. Foriivesi.
(M)
I naviganti. 1919. M. 2. . Foriivesi.
Cipressi. 1920. M. 2. . Foriivesi.
(S)
Vitalba e biancospino. 1921. M, 2. . Foriivesi.
(S)
La sirenetta e il pesce turchino. 1920. M. 3. .
Foriivesi.
(S)
Epigrafe. 1922. M. 2.. Foriivesi.
(S) Feine Natur- und Gef uhlsstimmungen.
Cantico. 1920. M. 1.. Ricordi.
(ZS)
Le stagioni. 5 Stiicke. 1924. M. 3.. Foriivesi.
(M) Schlichte Stimmungsbilder von den Jahreszeiten. Im Satz
viel einfacher als seine tibrigen Werke.
,,Alt Wien" Rapsodia Viennese. I. ,,Alt Wien"
(Walzer) II. ,,Nachtmusik" (Notturno) III. ,,Me-
mento mori" (Fox-trot tragico). 1923. M. 4. . Foriivesi.
(SS) Sein bestes Klavierwerk. Geistreiche, klanglich wie rhyth-
misch faszinierende Musik.
Piedigrotta 1924. Rapsodia napoletana. 1924. M.S. .
Ricordi.
(SS) Napolitanische Volksmelodien in klanglich prSchtiger
freier Bearbeitung, voll unba"ndigem siidlichen Temperament.
Ganz besonders fesselnd Mr. 3 ,,Calasciunate".
28
Castelnuovo-Tedesco, Mario.
Le Danze del Re David. Rapsodia ebraica su temi tra-
dizionali. 1925. M. 3.50. Forlivesi.
(S)
Catoire, Georg. 1861. RuBland.
Op. 24,1. Chant du cr6puscule. M. 1.20. R. M. v.
(ZS) Skrjabinklange und -Rhythmen.
Op. 30. Valse. M. 2. . R. M. v.
(S) Elegantes Salonstiick von geschliffenem Klaviersatz.
Chansarel, Ren& Frankreich.
New York Pictures. Exotic cradle song Down
in China Town Hindoo Jugglers. 1920. M. 3.20. Eschig.
(M S) Impressionistischer Salonstil.
Chapuis, Auguste. 1868. Frankreich.
Suite sur la gamme orientale. M. 3.20. Durand.
(M ZS) Unterhaltsame Salonstiicke.
Serenade en 4 parties. I. Entree cortege M. 1.60.
II. Pantomime M. 2. III. Nocturne M. 2.
IV. Danses M. 2. . Durand.
(M) Gemaftigt modern, von ungemein beweglicher Eleganz. Im
Satz durchsichtig. Als feine Salonmusik sehr zu empfehlen.
Ganz besonders gegliickt Nr. 4.
Chausson, Ernest. 185599. Frankreich.
Op. 26. Quelques Danses. 1896. M. 2.40. R., L. & Cie.
(ZL ZS) Romantischen Charakters.
Chisholm, Eric. England.
Cameos. 8 Stucke. M. 3.50. Curwen.
(M S) Zwar klanglich modern, doch inhaltlich nicht bedeutend.
Ciampi, Marcel. Frankreich.
Six Etudes. M.S. . Enoch et Cie.
(SS) Schneidiges Oberfla'chen-Virtuosentum des vorigen Jahr-
hunderts.
Cigogna, Giovanni Ascanio. Italien.
Marionette. 3 Stucke M. 1.25, 1. , 1.75. Ricordi.
(S SS) Impressionistisch. Nr. 3 ,,Pulcinella" ein wirkungsvolles
Zugabestack.
29
Cimadori, Roberto. Italien.
Valse caprice. M. 2.50. Carlo Schmidl.
(ZS) Sehr hubscher Kettenwalzer.
Clemens, Johannes. 1893. Deutschland.
Vier Impressionen. M. 2. . Schlesinger.
(M S) Inhaltlich unausgeglichene, vom franzosischen Impres-
sionismus beeinfluBte Stucke.
Cleve, Half dan. 1879. Norwegen.
Op. 7. Funf Stucke. M, 2. . Br. & H.
Op. 8. Ballade Es. M. 3. . Br. &H.
Op. 10. Fiinf Stirnmungen. M. 3. . Br. & H.
(S) Dick aufgetragenes Pathos.
Cliquet-Pleyel, Henry. Frankreich.
Toccata et Fantaisie. 1915. M. 2. . Eschig.
(ZS)
Trois pieces, a la mani&re d'E. Satie. 1921. M.I. 80.
Eschig.
(M) Bewufite, sehr sachliche Primitivitat, die auf die Dauer
peinlich beruhrt.
Suite. 5 Stiicke. 1922. M. 4. Eschig.
(S SS) Besser als die vorigen Arbeiten. Rhythmisch interes-
sant, klanglich kornpliziert, von unbektimmerter Linienftihrung
(wenn auch seine konsequent durchgefuhrte Polytonalitat nicht
immer zu uberzeugen vermag). Freilich Gefiihlswerte wird
man vergeblich suchen.
Coates, Albert. 1882. England.
Suite ancienne. M.S. . Elkin&Co.
(M ZS) Von Modernitat ziemlich frei. Am besten darausjdie
Courante und besonders die Sarabande, die allerdings stark
bachisch ist.
In Memoriam. 2 Stucke. M. 2. . Elkin & Co.
(M)
Concert Study. M. 2. . Elkin & Co.
(S) Seqtienzen miissen Einf alle ersetzen.
Coleridge-Taylor, Samuel. 18751912. England.
Op. 35. African-Suite. M. 4. . Augener.
(S)
Qf)
\j\j
Coleridge-Taylor, Samuel.
Op. 59. 18 Negro Melodies. 3 HeftejeM. 4. .Rogers.
(M ZS)
Op. 71. Valse-Suite,,Three-Fours". M.4. .Augener.
(ZS) MaBige Einfalle in schlechtem Klavierstil vermittelt.
Collet, Henry. 1885. Frankreich.
Danzas Castellanas. M. 1.80, Senart.
(M) Moderne, wirkungsvolle Salonstiicke.
Chants de Castille. 2 Hefte M. 2. , 1.80. Senart.
(M) Sehr geschickt gesetzte spanische Volkstanze. Besonders
hubsch das zweite Heft.
Cools, Eugene. 1877. Frankreich.
Op.93.Nosfillesregoivent. Suite. 1919.M.4. .Eschig.
(M ZS) Gute Hausmusik. Besonders empfehlenswert die ersten
beiden Stucke:,,La douce bienvenue" und ,,Les Fune"railles d'une
PoupeV, klanglich von beruckender Zartheit.
Copland, Aaron. Amerika. U. S.
Scherzo Humoristique ,,Le chat et la souris".
M. 2. . Durand.
(S)
Passacaglia. M. 1.60. Senart.
(S) Architektonisch ausgezeichnet, von moderner, feinsinniger
Harmonik, im Satz durchsichtig.
Coppola, Piero. Italien.
Studio di Concerto in Semitoni. M.I. . Ricordi.
(SS) Technisch interessantes modernes Werk.
Due Pezzi. Notturno Scherzo. jeM. 1.25. Ricordi.
(S) Nr. 1 eine klanglich reizvolle Quartenstudie, Nr. 2 eine
geistreiche Burleske, die besonders zu empfehlen ist.
Corder, Paul. 1879. England.
Spanish Waters. M.S. . 0. u. Press.
(ZS) Temperamentvolles, farbiges Werk mit guten Steigerungen.
Sehr wirkungsvoll.
Corio, Edgardo. Italien.
Notturno a Lesbo. M. 1.25. Ricordi.
Fantasia d. M.2. . Ricordi.
(M S) Von guter Thematik. In der Durcharbeitung verliert
sich C. zu sehr in chromatischen, sequenzartigen Bewegungen,
die monoton wirken, besonders in der Fantasia.
31
Courvoisier, Walter. 1875. Schweiz.
Op. 20. Passacaglia und Fuge b. M. 2.50. Verlags-
anstalt deutscher Tonkunstler.
(S)
Op. 21. Variationen und Fuge Es. M. 4.50. R. & E.
(S) GemaBigt moderne, von Formbeherrschung zeugende, lyrisch
betonte Arbeit.
Cras, Jean. 1879. Frankreich.
Paysages. Maritime Champetre. 1917. M. 3.20.
Durand.
(S) Impressionistisch.
Pomes intimes. M.S. . Eschig.
(M ZS) Romantische, zumlmpressionismus hinneigende Elegien.
Cundell, Edric. 1893. England.
Op. 16. Valse fantasque. 1922. M. 2.50. Paxton.
(ZS) Schwungvoller Konzertwalzer, hier und da mit Brahms-
schen Anklangen.
The Water Babies. A Fairy Tale. 2 Hefte je
M. 2.50. Paxton.
(ZL M) Ausgezeichnete Kinderstucke.
Czarniawski, Cornelius. 1888. Bukowina.
Op. 23. Sechs Tanzf antasien. M. 6.50. T. & J.
(M S) Bieten wenig Interesse. Relativ am besten Mr. 1 und 3.
Daffner, Hugo. 1882. Deutschland.
Op. 15. Senate B. M. 5.. T. & J.
(M-S)
Dale, Benjamin J. 1885. England.
Senate d. 4 Satze. 1905. M. 10. .Novello & Co., London,
(S SS) Zwischen Pathos und einem ins Sentimentale hinttber-
greif enden lyrischen Empf inden wechselndes, sehr weitschweif iges
(63 Seiten!) Jugendwerk.
Davico, Vincenzo. 1889. Italien.
6 Notturni. 1918. M. 4.80. fischig.
(S) Klanglich bisweilen an Skrjabin erinnernde elegante Salon-
stiicke, nicht frei von Sentimentalem.
32
Debussy, Claude. 18621918. Frankreich.
Der bedeutendste Vertreter des musikalischen Impressionismus.
Schopfer einer zwar sehr einseitigen, orientalisch muden, aber
in ihrer prismatischen Farbigkeit, ihrem verhaltenen Affekt un-
erreichten Stimmungskunst, aus visuellen Eindrucken und fluch-
tigen Gefuhlserregungen geboren. D. hat eine groBe Anzahl Junger
gefunden, die allerdings kaum mehr als das Notenbild mit ihm
gemein haben. Fur ihn war der Impressionismus Weltanschauung,
Idee, fur seine Nachahmer nur eine Technik oder auch eine
schone Hiille, die mutterlich wohlwollend akute oder chroni-
sche Gedankenarmut verdecken soli.
2 Arabesques. M.2.40. Durand.
(M)
Ballade. 1890. M.2.40. Jobert.
(M)
Valse romantique. 1890. M.2.40. Jobert.
(M)
Danse. 1890. M.2.80. Jobert.
(M) Klanglich aparte Jugendwerke von Saloncharakter.
Suite Bergamasque. 1890. M.4.80. Jobert.
(ZS) Ganz ausgezeichnet Menuett und Passepied. Das klang-
zarte ,,Clair de lime" tragt schon impressionistische Ztige.
Pour le Piano. 3 Stiicke. Prelude Sarabande
Toccata. 1901. M. 5.60. Jobert.
(S) In Linie und Klang prachtige Stticke voll starkem, le-
benbejahenden Temperament.
Estampes. 3 Stticke. Pagodes La Soiree dans Gre-
nade Jardins sous la pluie. M. 4. . Durand.
(S) Bemerkenswert diestimmungsvolle, klanglich bezaubernde Ha-
banera Nr. 2 und vor allem diegeistspriihende Allegrostudie Nr. 3.
L'Isle joyeuse. 1892. M.2.80. Durand.
(SS) Eine seiner hervorragendsten Schopfungen, klanglich be-
rauschend, aus dionysischem Lebensgefiihl heraus geschrieben.
Masques. M.2.40. Durand.
(S) Gleichformig.
Images I. 3 Stiicke. Reflets dans L'eau Hommage
Rameau Mouvement. M. 4. . Durand.
(S) Heryorgehoben sei Nr. 1 , eine f arbige Bewegungsstudie und
Nr. 2, eine stimmungsvolle Sarabande, die freilich nichts mit
Rameau zu tun hat.
TeichrutiHer, Moderne Klavtetmusik
Debussy, Claude.
Images II. 3 Stiicke. Cloches a travers les feuilles
Et la lune descend sur le temple qui fut Poissons d'or.
M. 4. . Durand.
(ZS SS) Besonders hervorzuheben Nr. 3.
Childrens Corner. 6 Stiicke. M. 4.80. Durand.
(M ZS) Ganz kostliche Episoden aus dem Kinderzimmer.
Besonders schon Nr. 3 ,,Se"renade for the doll', Nr. 5 ,,The little
shepherd" und das uberwaltigend komische ,,GoIliwogg's Cake-
walk'*, wohl das beste Stuck aus der Sammlung. Freilich,
fur Kinder sind diese Stiicke genau so wenig geeignet wie etwa
Schumanns ,,Kinderszenen".
La plus que lente. M. 2. . Durand.
(M) Pikanter, etwas schmachtender Salonwalzer.
12 Preludes. I. M. 9.60. Durand.
12 Preludes. II. M. 9.60. Durand.
(ZS SS) Wundervolle Impressionen von feinster Farben-
gebung, die mannigfaltigsten Stimmungen widerspiegelnd. Be-
sonders gut aus dem ersten Bande das trostlos miide ,,Des pas
sur la neige", das zart idyllische ,,La fille aux cheveux de lin"
und das kostlich humorvolle ,,MinstreIs", und aus dem zweiten
Band das spriihende ,,Feux d'artifice".
12 Etudes. 1915. 2 Hefte je M. 6.40. Durand.
(SS) Diatonische und chromatische Studien, Terzen-, Quarten-,
Sexten-, Oktaven-, Verzierungs-, Repetitions-, Arpeggien- und
Akkord-Studien. Ein padagogisches Meisterwerk, das in
vollendeter Form die Eigenheiten und technischen Schwierig-
keften der impressionistischen Klaviermusik zusammenfafit.
Bearbei tungen :
Petite Suite. M. 4. . Durand.
(ZS) (Original vierhandig). Unproblematisch lyrische, spiel-
freudige Musik.
Six Epigraphes antiques. M. 4. . Durand.
(M S) (Original vierhandig). Herbstliche Stimmungen, die
wie Todesahnungen beriihren.
De Greet, Arthur. 1862. Belgien.
Menuet varie. M. 2. . Heugel.
(M) Hiibsches, gefiihlvolles Salonstiick.
Delachj, Paolo. Italien.
Toccata. M. 1.20. Carisch.
(ZS)
34
Delage, Charles Maurice. 1879. Frankreich,
Schumann. 1921. M. 2.80. Durand.
(S) Improvisation uber Schumann-Reminiszensen.
Delannoy, Marcel. 1900. Frankreich.
Quatre Mouvements. 1921/24. M. 4.. jobert.
(M S) Geistreiche, witzige StQcke der ,.Ecole d'Arcueil.
Besonders wirksam ,,Faubourien" und ,,Enjoue".
Delius, Frederick. 1863. England.
Tanz fur Harpsichord. M. 1. . u. E.
(M) Zartes Klangstuck.
5 Klavierstiicke. M. 3. . U. E.
(M) Warme, klanglich fein abgewogene Stimmungen, von denen
die Mazurka besonders hervorzuheben 1st.
3 Preludes. M. 3. . Anglo-Fr. Co.
(ZS) Feinster Impressionismus. Lyrisch schwelgerische Klange
in zarte Bewegung aufgelost.
Delmas, Marc. 1885. Frankreich.
A Bruges. Suite pittoresque. 8 Stiicke je M. 1.25.
E. Gallet.
(M ZS) Gefallige Charakterstucke ohne tieferen Gehalt.
Dehme, Louis. 1876. Belgien.
Six petits riens. M. 2. . Chester.
(ZL M) Sehr hubsche Jugendstiicke. Am besten daraus das
humorvoll polternde ,,AIla Tedesca".
Demierre, Francois. Frankreich.
Pages enfantines. 10 pieces faciles. M. 2.40. Senart.
(L) HUbsche, klanglich gemafiigt moderne KinderstOcke.
Denza, Paolo. Italien.
Op. 4. Walzer. M, L50. Simrock.
(S) Hiibsches Salonstuck.
D6r^, Jean. 1886. Frankreich.
4 Petites Pieces. M. 1.80. Senart.
(M) Moderne, impressionistisch gefSrbte Kleinigkeiten.
Dianow, Anton. 1882. RuBland.
Op. 13. SStucke. Legende Eauforte Walzer. M.L70.
R.st.v.
(S) In vorztiglichem Klavierstil geschriebene, kianglich prachtige
Stticke der Skrjabinnachfolge. Besonders gut Nr. 1 und 3.
35
Dianow, Anton.
Eaufortes. 5 Stucke. 1925. M. 3.. R. St. v.
(ZS S) Klangweiche impressionistische Lyrik mit leisen
Skrjabin-Einflussen.
Dieren, Bernhard van. 1884. Niederlande.
Op. 4a. 6 Skizzen. 1911. M. 2.50. u. E.
(SS) Radikal modern, stark konstruktiv.
Dietrich, Oskar. 1888. Osterreich.
Lavendel-Fuge. M. 1.50. Doblinger.
(M) Ein vierstimmiger Satz, in dem fast standig 2 Stimrnen
in Terzen Oder Sexten zusammengehen, ist nicht gerade das
glucklichste Fugengebaude.
Rhapsodic es. M. 1.80. Doblinger.
(S) Gut, trotz der starken Anlehnung an Brahms,
Dillard, Michel. Frankreich.
4petits chants monotones. M. 1.60. Senart.
(M) Wie schon der Titel bekundet: Monotone Gesange. Hiibsch
daraus der andalusische Tanz Nr. 4.
Dobrowln, Issai. 1893. RuBland.
D.'s - Schaff en ist ohne Skrjabins Vorbild nicht denkbar. Seine
Klavierwerke bestechen durch die Filigranarbeit des weitgriffigen
Satzes, durch die lang ausgesponnene, ganz aus dem Akkordlichen
gebildete Melodik und bezaubernd farbige Harmonik. Einige
Arbeiten sind leichte, graziose Salonplaudereien, andere aber kenn-
zeichnen sich durch groBere Dimensionen und starke, durchaus
personliche Ausdruckskraft. Rein klavieristisch gesehen sind sie
unubertrefflich.
Op. 1. 8 Praludien.2 HeftejeM. 1.50. R. M. v.
Op. 2. Ballade. M. 1.20. R. M. V.
Op. 4 und 11. 4 Mazurkas. M. 1.50. U. E.
(M ZS)
Op. 5. Erste Sonate. (Jugendsonate.) 1 Satz. M. 1.50.
u. E.
(S) Voll prSchtiger Steigerungen.
Op. 6. Deux Valses. M. 1.50. u. E.
(M ZS)
36
Dobrowen, Issai.
Op. 7. Scherzo. M. 1.20, U. E.
(S) Sehr wirkungsvoll.
Op. 8. Quatre Etudes. M. 2,50. U. E.
(S)
Op. 9. Zweite Ballade. M. 1.20. U. E.
(SS) Eine der wertvollsten Bereicherungen unserer Balladen-
Literatur.
Op. 10. Zweite Senate e. 1 Satz. M. 2.50. u. E.
(SS) Bedeutend, von eigenwilliger, packender Rhythmik und
prachtvoller weiter Linienfiihrung. Gehort zweifellos zu den
besten modernen Sonaten.
Op. 13. Sieben Stucke. M. 2.50. U. E.
(S)
Op. 14. Impromptu. M. 1.25. U. E.
(S) Von virtuoser Eleganz.
Dohnatiyi, Ernst von. 1877. Ungarn.
Op. 2. Vier Klavierstiicke. M. 4. . Doblinger.
(M S) Temperamentvolle, von Schubert und besonders Brahms
beeinfluBte Stucke. Sehr guter Klavierstil.
Op. 4. Variationen und Fuge iiber ein Thema
von E. G. M. 4. . Doblinger.
(S) Wirkungsvoll. Auch hier schwingen Brahms-Eindrucke mit.
Op. 6. Passacaglia es. M. 4. . Doblinger.
(S SS) Balladenhaft, sehr theatralisch.
Op. 11. 4 Rhapsodien g, fis, C, es. je M. 2. ,
kpl. M. 5. . Doblinger.
(S SS) Weniger auf Inhalt als auf glanzende Pianistik ange-
legte Stucke. Lisztsches Pathos macht sich sehr stark in Nr. 2
und 4 geltend.
Op. 13. Winterreigen. lOBagatellen. M.S. .Doblinger.
(M S)
Op. .17. 5 Humoresken in Form einer Suite.
M. 4. . Simrock.
(M S) Am besten der klanglich schlichte Kanon der Pastorale
Nr.4.
Op. 23. Drei Stucke je M. 2. . Simrock.
(M) Nr. 2 ein hiibscher Salonwalzer.
37
Dohnanyi, Ernst von.
Op. 24. Suite nach altem Stil. M. 4.50, Simrock.
(M) Sehr hfibsch daraus das Menuett, auch einzeln erschienen.
Op. 28. Sechs Konzertetuden. 2 Hefte. jeM.4. .
Rozsavolgyi.
(SS) Vorziigliche technische Studien, auch fur den Konzert-
saal geeignet. Besonders empfehlenswert Nr. 6 Capriccio f ,
ein vielgespieltes Konzertsttick, das auch einzeln erschienen ist.
Op. 29. Variationen iiber ein ungarisches Volks-
lied. M. 2.50. Rozsavolgyi.
(S) Wirkungsyoll, ohne inhaltlich sehr zu uberzeugen. Nicht zu
seinen glucklichsten Schopfungen zahlend.
Op. 32a. Ruralia hungarica. 7 Stiicke. M. 8. .
Rozsavolgyi.
(M S) Viel Temperament und viel Freude am Effekt. Davon
hebt sich Nr. 5 ab als eine wahre Perle an melodischer Schlicht-
heit und klanglicher Zartheit.
Pastorale. Ungarisches Weihnachtslied. M. 3. .
Rozsavolgyi.
(ZS) Liebenswtirdiges Salonstiick. Eine kurzere Fassung, in
der das Virtuose ganz ausgeschaltet ware, hatte dem schlichten
Volksliede nur zum Vorteil gereicht.
Fr. Schubert, Valses nobles. (Zum Konzertgebrauch
bearbeitet.) M. 3. . Rozsavolgyi.
(ZS) Effektvolle Bearbeitung.
Delibes, Walzer aus dem Ballet ,,Naila". (Fur
Klavier bearbeitet). M. 3.50. Rozsavolgyi.
(S) Gianzend! In der geistreichen Verarbeitung der Themen an
Godowsky erinnernd. Sehr empfehlenswert als Zugabestiick.
Dost, Walter. 1874. Deutschland.
Op. 61. Deutsche Marchenbilder. 6 Stucke.
M. 2.. Hug.
(ZL M) An aitere deutsche Romantik (Schumann) ermnernde
gefSllige Stimmungsbilder. Der Jugend zu empfehlen.
Doyen, Albert. Frankreich.
Interieurs. 15 Pieces. M. 5.60. Leduc.
(M) Zum Teil von Wagners Harmonik beeinfluBte Salonstlicke.
38
Dresden, Sent. 1881. Niederlande.
SKlavierstukken. 1903 15. M. 3.. Alsbach.
(M) Am besten daraus ,,Danse d'Orient", von rhythmischer
Pragnanz unter Verwendung einfachster Mittel.
Drozdow, Anatole. RuBland. *
Op. 4. Deux Danses. Danse funebre Danse
pastorale. 1912. M. 1.30. R. St. V.
(ZS) Eigenartige, kraftvolle Harmonik macht besonders das
1. Stuck empfehlenswert.
Op. 5,2. Mimoza. 1917. M. 0.65. R. St. V.
(MZS)
Op. 9,2. Danse Belligueuse aus ,,Alladine et Palomi-
des". 1919. M.0.65. R. St. V.
(ZS S) Rassig!
Op. 13. Senate. 1 Satz. 1921. M. 3. . R. St. V.
(SS) Weniger Senate als Fantasie von feinem, an den franzo-
sischen Impressionismus wie an Skrjabin erinnernden Kolorit.
Op. 15. 2. Senate. 1 Satz. 1923. M. 3. . R. St. V.-
An Skrjabin orient! ert. Prachtvoll gesteigertes Werk von
gllihender Farbigkeit.
Op. 17. Impressions du Midi. 3 Stiicke. Pome
nocturne Etude-fantasque Barcarola-ricordanza.
1924. M.2.15. R. St. V.
(ZS SS) Bemerkenswert ist Nr. 1, ein ruhevolles Nachtsttick,
und Nr. 2, fesselnd durch sein rasendes Linientemperament.
Dukas, Paul, 1865. Frankreich.
Sonate es. 4 Satze. 18991900. M. 5.60. Durand.
(SS) Gut, besonders der 1. und 3. Satz. Das Finale mit seinem
Rheingold-SchluB zu theatralisch. Einige Kurzungen hatten
nicht schaden kdnnen.
Variations, Interlude et Finale sur un thme de
Rameau. M. 4. . Durand.
(S) Inhaltlich bedeutend ausgeglichener als die Sonate. Eine
Meisterarbeit, zu der es wenig Gegenstticke in der Moderne geben
dfirfte.
Dunhill, Thomas F. 1877. England.
White Peacocks. M. 2. . Curwen.
(M) Von romantischem Charakter.
39
Dupin, Paul. 1865. Frankreich.
Trois Esquisses fuguees. 1913. jeM. 1.60. Durand.
(M ZS) Bemerkenswert Nr. 1 und 3, von ernstem Charakter
und gediegener Stimmfuhrung.
Durra, Hermann. Deutschland.
3 Monologe. Kpl. M.2.50. Nr. 1 M. 1.20, Nr. 2M. 1.50,
Nr.3 M. 1.20. R. & E.
Verkiindung. M.I. . R. & E.
(M ZS) Formsicherheit, gute motivische Arbeit, etwastrocke-
ner Legatostil.
Suite (an Goethe.) 5 bet Stucke. M. 4.50. R. & E.
(ZS S) StimmungsvoII, ohne starke Eigenart.
Dushkin, David. 1900. RuBland.
Klaviergeschichten. 12 Stucke. M. 2. . Schott.
(ZL) Gut. GemaBigt moderne Kmderstiicke, nicht ohne Eigenart.
Siehe auch: Klavierbuch, das neue.
DerTanzbar. M. 2. . Schott.
Dyck, Felix. 1893. Deutschland.
Drei Tanzweisen aus zwei Jahrhunderten.
Gluck, Reigen der Seligen (Sarabande) aus ,,0rpheus"
Josef Exaudet, Menuett Alexander Borodin, Polo-
vetzer Tanz aus ,,Prinz Igor", je M. 1. . Simrock.
(M S) Wirkungsvolle Salonstticke.
Dzeguelenok, A. RuBland.
Op. 5. Zwei Stucke, Po^me Mazurka. M. .85,
M. 1.10. R. St. V.
(M-S)
Ebel, Arnold. 1883. Deutschland.
Op. 7. Burleske. M. 1.20. Simrock.
(ZS) Temperamentvoll.
Eidens, Joseph. 1896. Deutschland.
Zwei Sonatinen. je M. 1.50. R. & E.
(M)Empf ehlenswert. Erinnern in ihrer klaren, knappen Form, ihrer
geistvollen diatonischen Linearit^t an die jungfranzosische Schule.
Eiges, Karl. RuBland.
Op. 12. Zwei Marchen F, cis. 1914. M. 1.10. R.St.v.
(S)
40
Eiges, Karl.
Op. 14. Vier Stiicke. Etude Romance Pome
Canzonetta. 1913. M. 2.15. R. St. V.
(S)
Op. 15. Sonata-Poema. M.3.40. R. St. v.
(SS)
Op. 19. Deux Po&mes. Poeme-idylle Poe me mysti-
que. M. 1.70. R. St. V.
(S SS) Vorwiegend lyrische Stimmungen (bisweilen salonmaBig
sentimental), an Skrjabin orientiert. Die Figuration, die bei
Skrjabin ein wichtiges Mittel zu groBartigen Steigerungen ist,
wird hier zur Weitschweifigkeit. (Besonders in Op. 15.) Am
besten Op. 19, besonders das zweite Stuck, in dem der ,,Skrjabin-
Akkord" (Moll-Dur) eine wichtige Rolle spielt.
Elsler, Hatms. 1898. Deutschland.
Op. 1. Senate. 3 Satze. M. 2. . U. E.
(S SS) Hochbegabtes Erstlingswerk, die Frucht intensiven
Schonberg-Studiums; lebenspriihend, von meisterhafter
Stimmfuhrung (besonders 2, Satz ,,Passacaglia 4< ), klarer, ge-
schlossener Thematik, rhythmischer Pragnanz und Beweglich-
keit und knappem, pianistisch vorziiglichen Satz.
Op. 3. 3 Klavier-Stucke. M. 2.50. U. E.
(S) Auf Schonbergschen Theorien basierende, motivisch glanzend
gearbeitete Stticke.
Elmas, Stephan, 1864. Armenien.
Sechs Etude n. M. 2. . Steingraber.
(SS) Sehr Mbsche technische Studien.
Emmanuel, Maurice. 1862. Frankreich.
Sonatine Bourguignonne. 1893. M. 4.25. Heugel.
(ZS) Unter Verwendung alter Volkstanze. Besonders hervorzu-
heben der melodisch schlichte, klanglich aparte 3. Satz und
das ausgelassen frohliche SchluBrondo. E. versucht hier, den
Stil der alten Clavecinisten mit dem impressionistischen zu
verschmelzen.
Sonatine Pastorale. 1897. M. 4.25. Heugel.
(S) Inhaltlich eine hflbsche Kindersonatine, nur technisch zu
schwer. Aus dem 2. Satz geht klar hervor, da6 E. das Bachlein
kannte, an dem Beethoven der langsame Satz der VI. Symphonie
eingefallen war.
3. Sonatine. 1920. M. 4.25. Heugel.
(ZS) Impressionistisch.
41
Emmanuel, Maurice.
(4.) Sonatina sur des Modes hindous. 1920. M. 3.60.
Durand.
(S) Gelehrt.
Enescu, Georg. 1881. Rumanian.
Op. 3. Suite. Dans le style ancien. 1898. M. 3.20.
Enoch & Cie.
(S) In Handels Art, sehr pompos.
Op. 10. Suite. M.4.80. Enoch &Cie.
(S) Begabt, klanglich gut, jedoch etwas zu weitschweifig. (Beides
wohl Jugendwerke.)
Engel, J. Ru61and(?)
Op. 19. Funf Stucke. M. 2.50. Jibneh-Juwal.
(M) Freie, klanglich aparte Bearbeitungen judischer Volksweisen.
Op. 41. Judischer Volksweisenkranz. (Teilweise
4handig.) M. 3. . Jibneh-Juwal.
(ZL) Zum Teil recht wertvolles Volksgut einfach und stilvoll
bearbeitet. Typisch fiir die Melodik ist die ttbermafiige Quart,
ahnlich den ungarischen Zigeunermelodien.
Enthoven, Emile. 1903. Niederlande.
Op. 7. Vier Stucke. 1921. M. 2. . U. E.
(M S) Pianistisch feine, leicht beschwingte, temperamentvolle
Stucke, die sich nicht scheuen, hier und da eine kleine Trivialita't
zum Besten zu geben.
Op. 11. Variationen iiber ein Gavotte-Thema.
1923. M. 2.. U. E.
(S) Weniger inhaltlich vertiefende als spielerisch ausdeutende,
klanglich reizvolle Variationen.
d'Epremesnil, M. Frankreich.
Petite Etude pour la main gauche seule. 1923.
M. 1.20. B. Roudanez.
(SS) Virtues.
Erdmann, Eduar d. 1896. Deutschland.
Op. 5. Sieben Bagatellen. 191219. 2 Hefte M. 3.,
M. 2.. R. & E.
(S) Jugendkompositionen, aus denen starke rhythmische Be-
gabung und ein Zug nach klanglicher Eigenart spricht. Am
besten Nr. 6 und 7.
42
Erdmann, Eduard.
Op. 6. Fiinf Stucke. 191518. M. 3. . R. & E.
(S) Sehr gut daraus Nr. 3 und 4 (Schonberg-Einfliisse) und die
witzige Katzenfuge Nr. 5.
Ericourt, Daniel. Frankreich.
Fantaisie. 1924. M. 2.40. Leduc.
(S SS) Es fehlt der Inhalt, der den in groBer Menge vorhan-
denen harmonischen Kuhnheiten erst einen Sinn gibt,
Pice en forme de Rag. 1924. M. 1.60. Leduc.
(S) Klangliche und rhythmische Wurze machen das Stuck zu
einem interessanten modernen Schlager.
Eriksson, Josef. 1872. Schweden.
Op. 19. Sechs kleine Klavierstiicke. M.2.50. Hansen.
(ZL M) Hier hat sich Herr E. einen Witz geleistet, und zwar
einen sehr faulen, den er besser fur sich behalten hatte. Er
versucht namlich, Schonberg zu parodieren. Man vergleiche:
1. Op, 19, 2. 6 kleine Klavierstttcke. 3. die FuBnote: ,,Nach
jedem Stucke ausgiebige Pause, da die Stucke ineinander
nicht iibergehen dfirfen." (Die Absicht ist also klar.) Nun
scheint aber E. die Tatsache ganz unbekannt zu sein, daB
sagen wir ein Zeichner nur dann eine gute Karikatur
von einem Menschen entwerfen kann, wenn er die charak-
teristischsten Merkmale von dessen Wesen erfafit hat. Vorliegen-
des Opus verrat betrubliche Verstandnislosigkeit Schonberg-
scher Ideenwelt gegeniiber. Musikalisch gewertet ein vollig
sinnloses Notenkonglomerat, das die Frage wachruf t : Wie kann
ein Verlag derartige ,,Schopfungen" aufnehmen!
Op. 22. Sonatina d. M. 4. Hansen.
(M) Anspruchslos.
Erlebach, Rupert. 1894. England.
Op. 21. Mystic Suite. 5 Stucke. 1922. M. 5. .
Curwen.
(S) Lyrisch betont, von feinsinniger moderner Harmonik. Be-
sonders hervorzuheben : ,,Thoughts" und Impulses".
Ertel, Paul. 1865. Deutschland.
Op. 26. Suite D. 4 Stucke. M. 1.25, 1.25, 1.50, 1.50.
Rob. Forberg.
(S) Relativ am besten die pompose Passacaglia.
43
Ertel, Paul.
Op. 27. 4 Impressions de la Suisse. M. 1.25, 1.50,
1.25, 1.50. Rob. Forberg.
(S) Effektvoll, Lisztschule verratend.
Esipoff, Stepan. Polen?
Op. 5. Deux Morceaux je M. 1.50. Hainauer.
(M ZS) Chopinepigonentum.
Espla, Oskar. 1886. Spanien.
Op. 2. Impresiones musicales.4Stucke. 1905. M.4. .
u. M. E.
(M ZS) Gemiitvolle Charakterstucke aus der Kinderwelt.
Sehr schon daraus Nr. 1.
Fairchild, Blair. 1877. Amerika. U.S.
En Voyage. 8 Stiicke. M. 8. . Durand.
(M SS) Impressionistische Bilder. Am besten ,,Le Train" und
,,Toccata", fesselnd in ihrer geistvollen Beweglichkeit.
Et a Fontainebleau. 9 Impressionen. M. 3. .
Schott.
Curios. Chez TAntiquaire. 10 Stiicke. M.S. . Schott.
(ZS) Empfehlenswerte impressionistische Klangstudien.
Falla, Manuel de. 1876. Spanien.
Quatres Pieces Espagnoles. 1912. M. 4. . Durand,
(S) Rhythmisch faszinierend.
Fantasia Baetica. 1919. M. 5. . Chester (Schott).
(SS) Tanzrhythmen von starker Vi tali tat und ausgepragter
nationaler Eigenart; klanglich rucksichtslos, ohne alle Salon-
eleganz.
Homenaje pour ,,Le Tombeau de Cl. Debussy" M. 2. .
Chester (Schott).
(M) Fur Klavier bearbeitetes Guitarrenstuck.
Deux Danses Espagnoles aus ,,La Vie Breve".
Transcription de G. Samazeuilh. je M. 2. . Eschig.
(S)
Farruca aus ,,Der Dreispitz". M. 2. . Schott.
Fandango aus ,,Der Dreispitz". M. 3* . Schott.
Feuertanz aus ,,Liebeszauber". M. 2. . Schott.
(M) In ihrer primitiven Rhythmik fesselnde Tanzbearbeitungen.
_ 44 _
Far jeon, Harry. 1878. England.
Op. 35. Variationen A. 1914. M. 2.50. Augener.
(S) An Schumann orient! erte Romantik. Eine pianistisch gate
Arbeit, nur inhaltlich zu gleichformig. Es 1st nicht vorteilhaft,
ein Variationenthema aus Sequenzen aufzubauen.
Op. 43. Senate E, 3 Satze. 1920. M. 6. . Ashdown.
(S) Trotz guter Themen vermag'das Werk nicht zu fesseln.
Schwerfalliger, pianistisch reizloser Klavi ersatz (mit Ausnahme
einiger Partien im Finale), hier und da von iiberflussigen Pas-
sagen durchbrochen, dazu ein Pathos, das auf die Dauer er-
mtidet.
Op. 56. 6 Preludes. 1925. M. 3. . Paxton.
(M) In Wohlklang schwelgende Salonstiicke. Besonders gut
Nr. 6, leicht wienerisch gefarbt.
Farrar, Ernest Bristow. 18851918. England.
Op. 16. Miniature Suite. Prelude Valse Finale.
1913. M. 2.50. Augener.
(M) Gefallige Hausmusik von lyrischem Charakter.
Op. 23. Three Pieces. M. 2, . Chester.
(M) Der Jugend zu empfehlen.
Faur6, Gabriel. 18451924. Frankreich.
Op. 73. Theme et Variations. M.3.20. Hamelle.
(ZS) Empf ehlenswert ! Romantik, die sich auch ein unver-
besserlich modern eingestellter Musiker gef alien lassen kann.
In der Stimmung den ,,Symphonischen Etuden" von Schumann
verwandt.
Op, 84, Huit Pieces braves. M.4.80, Hamelle.
(M)
Op. 103. Neuf Preludes. Kpl. M.9. , einzeln M.0.80
bis 1.60. Heugel.
(M S) Feine, vorwiegend elegische Stimmungen. Hervorzu-
heben Nr. 3, 4, 5, 9 und ganz besonders Nr. 6, in Linie (Ka-
non in der Oktav) und Klang meisterhaft.
Feinberg, Samuel. 1890. RuBland.
Einer der modernsten russischen Klavi erkomponisten von Bedeu-
tung. Die charakteristischsten Merkmale seines Schaffens (wohl
von Skrjabin befruchtet, aber durchaus den Stempel eigener Per-
sOnlichkeit tragend) sind: differenzierte, nervose Rhythmik, Har-
monik von herb-dunkelm Kolorit (ausgenommen seine Frtihwerke)
aus der eine stark figurative Melodik wSchst, und ein auBerordent-
45
Feinberg, Samuel.
lich komplizierter, weit-ausladender Klaviersatz. Seine Musik ist
in ihrer gequa'lten Problematik typischer Ausdruck des modernen
Nervenmenschen.
Op. 1. 1. Senate a. 1 Satz. 1915. M.3.20. R. St. V.
(SS) Eine Friihlingssonate, lyrisch, voller Lebensfreude.
Op. 2. 2. Senate a. 1 Satz. 1916. M. 2.50. Benjamin.
R. St. V.
(SS) Starker als das vorige Werk an Skrjabin erinnernd, von
zart-herber, sehr figurativer Harmonik.
Op. 3. 3. Senate gis. Im Druck. R. St. V.
(SS)
Op. 5. 1. Fantasie Es. 1917. M. 2.15. R. St. v.
(SS) Leidenschaftlich, nervos.
Op. 6. 4. Sonate es. 1 Satz. 1918. M. 5.10. R. St. V.
(SS) Depression groBen Stils.
Op. 8. 4 Preludes, je M. 1.. Benjamin. M. 2.15.
R. St. V.
(SS)
Op. 9. 2. Fantasie e. 1919. M. 1.70. R. St. v.
(S SS) Trostlose, zersetzende Melancholic.
Op. 10. 5. Senate a. 1 Satz. 1921. M.3.85. R. St. v.
(SS) Duster, problematisch. (Sehr ,,unbequemer", von Schwie-
rigkeiten strotzender Klaviersatz.)
Op. 11. Suite. 4 Stiicke in Form von Etuden. M. 1.80.
Benjamin. M. 2.15. R. St. V.
(S SS) Von dusterer Dramatik; rhythmisch interessant.
Op. 13. 6. Sonate. M. 2. . u. E.
(SS)
Op. 15. Drei Praludien. 1922. M. 1.50. u. E.
(SS) Klange von dunklen Farben in heftige Rubato-Bewegung
aufgelost.
Bach, 4 Choralvorspiele. Herr Jesu Christ, dich zu
uns wend Jesus Christus, unser Heiland Allein
Gott in der Hoh' sei Ehr! Ach bleib bei uns, Herr
Jesu Christ. M. 3.. U. E.
(ZS)
46
Felber, Rudolf.
10 Slowakische Tanze. 2 Hefte. jeM. 1.80. Schott.
(M ZS) Die kraftvollen Volksrhythmen hatten ein besse-
res Gewand verdient. Vorliegende Bearbeitungen sind in
Satz und Harmonik zu primitiv, stellenweise sehr dilettan-
tisch. (Besser ist die 4-handige Ausgabe.)
Fenney, William. 1891. England.
Op. 13. In Early Spring. 3 Stiicke. M. 3. . Chester.
(ZS) Salonstucke.
Finke, Fidelio. 1891. Tschecho-Slowakei.
Vier Stiicke. Praludium Nachtstiick Rhapsodie
Capriccio. 191011. M. 2.50. Hoffm.Wwe.
(M S) Sehr begabte Jugendarbeiten.
Romantische Suite. Walderlebnis Standchen
Marchen Ballade. M. 3.. Hoffm. Wwe.
(S) Vom franzosischen Impressionismus befruchtete Romantik,
stellenweise auch mit Reger'schen Zagen. Zu empfehlen.
Klaviermusiken fiir Kinder. M. 1.50. Hoffm.Wwe.
(L) 19 allerliebste leichte Kinderstucke, in denen deutsche und
tschechische Volkslieder klanglich modern verarbeitet werden.
Qesichte. *** Der rote Blumenstock Der Mord
Das Lacheln Golgatha Pierrot Begrabnis
***. 1921. M. 1.50. Hoffm.Wwe.
(S) Kurze Grotesken von geballter Dynamik und verwegener
Harmonik. Pianisten, die sich mit Erfolg in Schonbergs Op. 11
und 19 vertieft haben, werden auch an diesen Stiicken Ge-
fallen finden.
Marionettenmusiken. Vorspiel 4 Zwischenspiele
Nachspiel. 1922. M. 1.50. Hoffm.Wwe.
(M S) Geistreiche, witzige, scharf und knapp gezeichnete
Grotesken, die bisweilen an Strawinskys Karikaturenkunst er-
innern. Das Nachspiel, trefflich dem Leben abgelauscht, wirkt
unfehlbar auf die Lachmuskeln.
Eine Reiter-Burleske. ,,Dem Don Quichote in mir
und Allen". M. 2.. U. E.
(S) Also eine Selbstverspottung, gewurzt mit romantischen
Banalitaten.
47
Finke, Fidelio.
Zehn Kinderstiicke. M. 2.50. u. E.
(ZL M) Technisch meisterhafte Miniaturen, alte und neue
Tanzformen und humorvolle Volkslieder von kostlicher Kurz-
weiligkeit.
Fischer, Edwin. 1886. Schweiz.
Sonatina C. M. 1.80. R. & E.
(ZL) In der Art unserer alten, bekannten Sonatinen, ohne
Eigenwert.
Klavieriibertragungen. Mozart, Fantasie fur die
Orgelwalze f. M. 2. . Mozart, Andantino und ,,Das
Donnerwetter". M. 1.50. R. & E.
(M ZS) Stilgerechte (unpersonliche) Ubertragungen.
Fischhof , Robert. 1 8561 918. esterreich,
Walzer Des. M. 1.50. Hainauer.
(ZS) Wirkungsvolles Salonstttck. Es 1st nicht nur die Tonart,
die an Chopins ,,Minutenwalzer" erinnert.
Flury, Richard. 1896. Schweiz.
Op. 7. Sonate d. M. 4. . Hug & Co.
(ZS) Allem Anschein nach Jugendwerk, ohne personliche Note.
Foerster, Josef Bohuslav. 1859. Tschecho-Slowakei.
Op. 47. Traumereien. M. 2. . M. Urbanek.
(M)
Op. 49. Rosen der Erinnerung. M. 1.80. M. Urbanek.
(M ZS) Stimmungsvolle, klangweiche ; bisweilen an Brahms
erinnernde Romantik.
Fourdrain, F^lix. 18801923. Frankreich,
Six Pieces humoristiques. jeM. 1.25. Ricordi.
(M) Geschickt gesetzte, kurzweilige, amlisante Stftcke.
Fraguier, J. de. Frankreich.
Paysages. 6 Pieces. M. 2.20. Senart.
(S) Musikalische (?) Scherze von Huhnern und Enten.
Franco Mendes, Hans. Niederlande.
S o n a t i n e. M. 3. . Alsbach .
(ZS)
Sonatina quasi una Fantasia. M. 3.50. Alsbach.
(ZS)
48
Franco Mendes, Hans.
Uit mijn dagboek. 30 Stucke. 5 Teile je M, 2.50.
(H. 3: M. 3. .) Alsbach.
(M S) Heryorzuheben : Nr. 3 quasi serioso, 6 Etude, 10 Me-
nuett, 15 Air, und 16 Kringiade.
Variaties over een eigen Thema, 1921. M. 4. .
Alsbach.
(S) Teilweise an Brahms erinnernd. Gut daraus die 5. und 9.
Variation.
3. Etude. 1926. M. 1.75. Alsbach.
(S) Geschickt gearbeitete technische Studie.
Franke, Fred. Deutschland.
Op. 6. Traumland. 8 Visionen. M. 4. . Schlesinger.
(SS) Modern, in sehr uberladenem Klavierstil, nicht recht iiber-
zeugend. Am besten daraus ,,DSmon" (Foxtrott).
Frazzi, Vito. Italien.
Toccata. 1919. M. 1.50. Forlivesi.
(SS) Gute impressionistische Bewegungsstudie.
Madrigale. 1921. M.2. . Forlivesi.
(ZS) Zarte Lenzstimmungen.
Frey, Emil. 1889. Schweiz.
Op. 33. Fantasie iiber den Choral ,,0 Haupt voll
Blut und Wunden". M. 2.50. Simrock.
(S) Man vermifit die inhaltlichen Beziehungen zum Thema.
Op. 36. 2. Senate As. 2 Satze. 1917. M. 4. . Hug.
(S SS) Sehr beachtlich das temperamentvolle, thematisch
vorztigliche Scherzo. Im 1. Satze trotz schQner Ansatze das
Reflektive vorherrschend.
Op. 38. Kleine slavische Suite. M. 2. . Simrock.
(ZS) Geschickt, etwas oberflachlich.
Friedman, Ignaz. 1882. Polen.
Seine Werke (neben dem virtuosen Konzertstiick bevorzugt er
die kleine Form des Charakterstiicks), sehr von Chopin beeinflufit,
zeichnen sich durch elegant-bewegliche Melodik, feinen Klang-
sinn und prachtvollen Klaviersatz aus. Es ist Salonmusik im
besten Sinne.
Op.47a. 4 Studien. M. 2.50. u. E.
Op. 47b. Paganini-Studien. M. 2.50. u. E,
49
Teichmiiller, Moderae Klaviermusik. 4
Friedman, Ignaz.
Op. 53. Polnische Lyrik, I. Folge. M. 1.50. u. E.
Op. 60. Polnische Lyrik, II. Folge. M. 1.50. u. E.
Op. 72. Polnische Lyrik, III. Folge. M. 1.50. U. E,
(ZS SS)
Op. 63. 16 Etuden. 4 Hefte je M. 4. . Hansen.
(SS) Von virtuoser Eleganz. Manche der Stucke lehnen sich
eng an Chopins Ettiden an. Besonders empfehlenswert Nr. 10
,,En forme d'une Valse" (wienerisch, voll Charm e), und
Nr. 14 ,,Cake-Walk". Beide sind einzeln erschienen.
Op. 80. 8 Praludien. M.4. Hansen.
(SS)
Bearbeitungen aus Werken alter Meister.
E. F. dall Abaco, Courante Handel, Gigue aus der
10. Suite Anonymus, Menuett aus ,,Le Jugement de
Paris'* L. Boccherini, Pastorale aus der Sinfonia c
K. Stamitz, Prestissimo aus der Sinfonia G. je M. 1.50.
B. & B.
(SS)
Bearbeitungen: Fr. Schubert, Rondeau M. 2.50
Kirnberger, Allegro M. 2.50 Couperin, La Linote
effarouchee M. 2. Gluck, Gavotte C (Iphigenie en
Aulide) 2. ~ Dussek, Menuett M. 2. Couperin,
Musette de Taverni. M. 2. . Hansen.
(S SS)
12 Konzert-Transkriptionen: Dandrieu, Les Fifres
Rameau, Musette Grazioli, Adagio Gluck,
Ballet des ombres heureuses. Dandrieu, Le Caquet
Beethoven, Ecossaises Scarlatti, Pastorale Scar-
latti, Gigue Dalayrac, Romance aus ,,La pazza per
amore" Gluck, Gavotte aus ,,Don Juan" Cou-
perin, La tendre fanchon Rameau, Le rappel des
oiseaux. je M. 1.25. u. E.
(S SS) Pianistisch prSchtige, elegante, bisweilen zu aroma-
tische Bearbeitungen. Als Zugaben ganz besonders zu emp-
fehlen.
50
Friedman, Ignaz.
Gartner, Wiener Tanze. 5 Hefte je M. 1.50. u. E.
(S) Eine gute Auswahl seiner Werke bringt das
Friedman-Album. 16 Stiicke und Transcriptionen.
M. 5.. u. E.
(S)
Bach, Zwei Choralvorspiele. Wachetauf, ruft uns
die Stimme Nun komm, der Heiden Heiland. M.2.50.
Hansen.
(M)
Fromm-MichaeHs, Use. 1888. Deutschland.
Op. 4. ,,Vier Puppen". 4 kleine Stucke. M. 2. .
R.& E.
(ZL M) Gefallige Jugendstticke, nicht immer einwandfrei in
der Stimmfuhrung (z. B. Nr. 2 SchluBkadenz).
Op. 7. Walzerreigen. M.S. . R. & E.
(ZS) Ganz reizender Kettenwalzer, der nicht nur als ein Stiick
feiner Hausmusik zu empfehlen ist, sondern auch sehr wohl
im Konzertsaal gefallen wurde.
Frugatta, Giuseppe. 1860. Italian.
Quatre Miniatures. M. 3. . Hainauer.
(M) Salonstticke.
La Vigoureuse. M. 1.50. Carisch.
(SS) Konzertetiide.
Fryer, Herbert 1877. England.
Valses humoresques. 1900. M. 2.40. Eschig.
(ZS) Wirkungsvolle Salonstticke alteren Datums.
Gabrilowltsch, Osslp. 1878. RuBland.
Op. 9. Meditation Intermezzo appassionato.
M. 1.50, 2. Rozsavolgyi.
(M S) Pianistisch gute, klanglich gewahlte Salonstucke. Nr. 1
erinnert an Chopin, Nr. 2 in gewissen Satzeigentumlichkeiten
an Brahms.
Gal, Hans. 1890. Osterreich.
Op. 7. Drei Skizzen. M. 1.25. u. E.
(M ZS) Warm empfundene StQcke im Charakter Brahms-
scher Intermezzi.
51
4*
Gl, Hans.
Op. 24. Suite. Praludium Menuett Capriccio
Sarabande funbre Gigue. M. 3. . Simrock.
(ZS S) Bedeutsames Werk romantischen Charakters; in seinem
Stimmungsgehalte an Brahms erinnernd, aber durchaus per-
sonlich eigenartig. Achtunggebietend ist seine inhaltliche Gleich-
wertigkeit; kostlich das traumverlorene, scheinbar fluchtig
hingeworfene Praludium, das in seiner Mischung von Obermut
und Sentimentalitat echt wienerische Menuett, die ruhevolle,
melodiensatte Sarabande und schlieBlich die lebenspruhende,
humorvolle Gigue, an der Johann Sebastian seine helle Freude
gehabt hatte.
Galston, Gottfried. 1879. Oesterreich.
Bearbeitung:
Bach, Sicilienne g aus der Senate Es fur Klavier und
Flote. M.I. 25. Hansen.
(M)
Garratt, Percival. 1877. England.
Op. 14. Scherzo-Toccata. 1907. M. 3. . Chester.
(SS) Hiibsche technische Studie.
Op. 32. 2 Interludes, M. 2. . Chester.
(S) Elegante, pianistisch dankbare Salonstttcke.
Op. 46. 2 Epigrams. M. 2. . Curwen.
(ZS) Gewifi modern, aber reichlich gedankenarm.
Gerlt, Richard. Deutschland.
Variationen und symphonischer Epilog tiber
ein Thema von Schubert. M.3.50. Moll-Dur.
(M S)
Einleitung, Variationen und Epilog iiber ein
Thema von Mozart. M.3.50. Moll-Dur.
(S) Das Thema aus der A-dur-Sonate in den Mittelpunkt sehr
weitschweifiger Betrachtungen gestellt.
Suite A. 5 Satze. M.S. . Moll-Dur.
(S)
Klaviergedichte. 3 bet. Stucke. M.I.. Moll-Dur.
Klaviergedichte. II. Folge. 4 bet. Stucke. M. 1.50.
Moll-Dur.
(M ZS)
52
Gerlt, Richard.
I. Klaviersymphonie c. ? ,Ein Sang von der Sehn-
sucht und vom Kampfe". 4 Satze. M. 4.. Moll-Dur.
(S SS)
II. Klaviersymphonie D. ,,Ein Reigen durch lichte
Stunden". M. 3.50. Moll-Dur.
(S)
Heroische Rhapsodie. M. 2. . Moll-Dur.
(S)
Um Mitternacht. Ein fantastisches Rondo. M. 2.50,
Moll-Dur.
(S) Am besten die fein empfundenen lyrischenKlaviergedichte,
von denen aus dem 1. Heft die klanglich uberaus sensiblen ro-
mantischen Stimmungen Nr. 1 ,,SchIummerweise" und be-
sonders Nr. 3 ,,Vorbei! Ein ernster Walzer" inhaltlich am aus-
geglichensten sind. In seinen groBeren Werken macht sich
lyrische Redseligkeit, ubertriebenes Pathos und Mangel an
Konzentration storend geltend.
Giarda, Goffredo. Italien.
Tre Pezzi Poetici. M.2. . Pizzi.
(M -ZS) Salonstflcke.
Gibbs, C. Armstrong. 1889. England,
Op. 35. Three Sketches. M. 3. . Elkin&Co.
(M ZS) Sehr hfibsch daraus ,,A Fairy Tale" und besonders
die ,,Humoresque".
Gleseklng, Walter. 1895. Deutschland.
5 ausgewahlte Lieder von Richard StrauB.
Standchen M. 1.50 Heimkehr M. 1. Freund-
liche Vision M. 1. Winterweihe M. 1.20 Schlech-
tes Wetter M. 1.50. Furstner.
(S) Wer. hier freie Bearbeitungen im Lisztschen Sinne ver-
mutet, wird enttauscht sein. G. halt sich ziemlich streng ans
Original, Singstimme mit Begleitung in einem gianzenden
Klaviersatz verarbeitend.
3 Tanz-Improvisationen. M. 2. . Fflrstner.
(ZS) Raffiniert gesetzte, wirksame Modetanze (Foxtrot, Char-
leston).
53
Glazounow, Alexander. 1865. RuSland.
Op. 41. Grande Valse de Concert 1889. M. 3.20.
Belaieff.
(S) Brillant.
Op. 62. Prelude et Fugue. M. 3.20. Belaieff.
(S) Zu seinem Besten zahlend. Im Aufbau ausgezeichnetes,
inhaltlich gediegenes Werk.
Op. 72. Thme et Variations fis. 1900. M. 4. .
Belaieff.
(S) Ausgezeichnet. Das nur sieben Takte zahlende Thema
wird melodisch wie harmonisch auJBerst reizvoll ausgesponnen.
Op. 74. Erste Senate b. 3 Satze. M. 6.. Belaieff.
(SS) Ganz prachtvoll daraus der dramatische erste Satz, for-
mal dem ersten Satz aus Chopins Sonate h verwandt. Der
dritte Satz ein glanzendes Virtuosenstuck.
Op. 75. Zweite Sonate e. 3 Satze. M. 6. . Belaieff.
(SS) Besonders gut der erste Satz.
Op. 101. 4 Preludes et Fugues. M. 6.. Belaieff.
- (S) Pianistisch sehr wirksam, nicht ganz ohne Theatraiik. Die
ersten beiden Stiicke inhaltlich am besten.
GHere, Reinhold. 1875. RuBland.
Op. 16,1. Prelude c. M. 1.75. Rob. Forberg.
(M) Gut! Sehr an Skrjabin erinnernd.
Op. 34. 24 Pieces caracteristiques. 4 Hefte je
M. 2. . Jurgenson (Forberg U. E.)
(ZL M) Vorziigliche Jugendstiicke von gemalMgter Modernitat.
Gneiss, Max. 1883. Deutschland.
Altdeutsche Tanze. 12Stucke. 2 Hefte M. 1.50,
2.. R. & E.
(M) Alte Stilformen in modernem Gewande von feinsten klang-
lichen Reizen.
Godowsky, Leopold. 1870. Polen.
Sonate e. 5 Satze. M.S. . Schlesinger.
(SS) GewiB fehlt es nicht an schonen Einzelheiten klanglicher
und kontrapunktischer Feinarbeit, (namentlich in den 3 letzten
Satzen), aber als Sonate befriedigt das Werk (58 Seiten) wenig.
Walzermasken. 4 Hefte je M. 4. . Schlesinger.
(M S) Geistreich. 24 klanglich auBerst reizvolle 3 / 4 Takt-
Studien,
54
Godowsky, Leopold.
Triakontameron. 6 Bande je M. 6. , einzelne Num-
merM. 1.25. U. E.
(M SS) 30 Stimmungen tind Bilder im 3 /4 Takt. Pianistisch
ausgezeichnete Salonmusik von prickelnder Eleganz.
53 Studien iiber Chopin-Etiiden.5 Bde. jeM.10.
Schlesinger.
22 Chopin-Studien fur linke Hand. Auszug aus
obigem Werk. M. 15. . Schlesinger.
(SS) Der Gipfel technischer Schwierigkeiten ! Kontrapunk-
tisch meisterhafte, geistreiche Studien. Fur den Konzert-Pia-
nisten von grofiter Bedeutung als vollendete Meisterschule mo-
derner Klaviertechnik. Die polyphone Verwendung der Passage
macht das Werk besonders wertvoli.
Symphonische Metamorphosen Johann StrauB-
scher Themen. 3 Walzerparaphrasen. L Kiinstler-
leben. M. 4.. II. Fledermaus. M. 3,60. III. Wein,
Weib und Gesang. M. 3. . Cranz.
(SS) Ausgezeichnet. ! Klanglich wie kontrapunktisch (Cberein-
anderstellen von 2oder gar 3 Walzer-Themen !) raffiniert gesetzte
Bearbeitungen.
Freie Bearbeitungen:
I.Albeniz, Tango. M. 1.50. Schott.
Chopin, Op. 64,1. Valse Des. M. 1.50. C. Fischer.
Chopin, Op. posth. Valse Des. M. 1.50. C.Fischer.
Renaissance. Freie Bearbeitungen alter Meisterstticke.
2 Bande je M. 5. . Schlesinger.
Fr. Schubert, Balletmusik aus ,,Rosamunde". M* 1.50.
C. Fischer.
Fr. Schubert, Op. 94,3. Moment musical f. M. 1.50.
C. Fischer.
R. Schumann, ,,Du bist wie eine Blume". M. 1.
C. Fischer.
R. StrauB, Standchen. M. 1.50. C. Fischer.
C. M. von Weber, Op. 12. Momento capriccioso. M. 3. .
Schlesinger.
- 55 -
Godowsky, Leopold.
C. M. von Weber, Perpetuum mobile aus Op. 24. M. 3.
Schlesinger.
C. M. von Weber, Op. 65. Aufforderung zum Tanz. Kon-
trapunktische Paraphrase. M, 4. , Schlesinger.
(S SS) Die Beantwprtung der Frage, ob freie Bearbeitungen
klassischer Werke stilistisch berechtigt sind oder nicht, tiber-
lassen wir dem Leser, Vom pianistischen Standpunkt aus ge-
sehen sind es Kabinettstucke kontrapunktischer wie klang-
licher Kleinkunst. Ganz besonders gut ,,Aufforderung zum
Tanz" und ,,Renaissance" 1. Band (Rameau).
Freie Bach-Bearbeitungen. 1924. L Solo-Violin-
sonate g 2. Solo-Violinsonate h 3. Solo-
Violinsonate a 2. Solo-Violoncellsuite d 3. Solo-
Violoncellsuite C 5. Solo-Violoncellsuite c. 6 Bande
je M. 6. C. Fischer (Schlesinger).
(SS) Gewifi sind diese Bearbeitungen geistreich, kontrapunk-
tisch meisterhaft, aber eben nicht mehr im Geiste Bachs. Am
deutlichsten merkt man das in den langsamen Satzen. Aller
Reiz, der in Bachs kostlicher, klanglicher Herbheit, der wunder-
voll einfachen und durchsichtigen Stimmfuhrung liegt, ist hier
durch die Vollgriffigkeit des Satzes, durch zu starke klangliche
Wurze verloren gegangen. Und daruber kann auch G.s sehr
nachdenklich machendes Vorwort nicht hinwegtSuschen. G.
rechtfertigt sein Unternehmen damit, dafi er sagt, Bachs Ideen
seien untrennbar von der Gewaltigkeit der Orgel, vom Orchester
und in geringerem MaBe vom Klavier. Die untiberwindlichen
Grenzen der Streichinstrumente seien Hindernisse fur eine
freie Entfaltung seiner Ideen. Das hiefie also, daB Bach hier
nicht fahig war, fur seine Intentionen das geeignete Instrument
zu finden. (Bach, der Geiger! !) Es muBte erst ein Godowsky
kommen, der die Sache richtigstellte und vervollkommnete,
indem er bearbeitete, ,,harmonische Abanderungen" anbrachte
und verschiedene Male ,,den architektonischen Plan leicht
a"nderte". Wir lehnen derartige Bearbeitungen ab.
Franz Schubert-Bearbeitungen. 1926.
Wohin? M. 2.. Das Wandern. M. 2.. Heiden-
roslein. M. 2.. Gute Nacht. M. 2.. MorgengruB.
M. 2. Wiegenlied. M. 2.. Die Forelle. M, 2.
Die junge Nonne. M. 2.50. Litanei. M. 2. *
- 56 -
Godowsky, Leopold.
Liebesbotschaft. M. 2.50. An Mignon, M. 2.50.
Ungeduld. M. 2.50. Carl Fischer (Schlesinger).
(S SS) Pianjstisch glanzende Verstummelungen Schubert-
scher Lieder.
Java- Suite. 1925. 4 Teile je M.4. . C. Fischer (Schle-
singer),
(SS) G. hat mit dieser Arbeit einen Zyklus musikalischer
Streifzuge, betitelt ,,Phonoramen", eingeleitet. Es sind
12 Stucke yon eigentumlichen, fesselnden Klangwirkungen,
in pentatonischer Melodik und geraden Rhythmen. Sehr
wirkungsvoll.
Goedlcke, Alexander. 1877. RuBland.
Op. 18. Senate D. 2 Satze. M. 3. . R. M. v.
(S) Russisches Wesen mit Brahmsschen Zugen. Sehr gut der
2. Satz in seiner ausdrucksvollen Melodik. Der 1. Satz verliert
sich in allzu gleichformiger Achtelbewegung.
Gomez, Julio. 1886. Spanien.
Suite A. 1917. M.6. . U. M. E.
(ZS) Orchesterstiick fur Klavier bearbeitet. Die Verarbeitung
halt nicht, was die prachtigen Themen versprechen. Am schon-
sten der E-moll-Teil aus dem ,,Cancion popular".
Goossens, Eugene. 1893. England.
Op. 10. Concert-Study. M. 3. . Chester.
(SS) Technisch vorztiglich.
Op. 18. Kaleidoscope. 12 Stucke. M. 6. . Chester.
(M) Reizyolle Bilder aus der Kinder-Perspektive, knapp und
drastisch in ihrer Charakteristik.
Op. 20. Four Conceits. M. 4. . Chester.
(M ZS) Als htibsche Zugabe zu empfehlen Nr. 4 ,,Marionetten-
schau".
Op. 25. Three Nature-Poems. M. 4.. Chester.
(S) Interessante moderne Klangstudien, nur etwas uberladen in
Satz und Harmonik. (Am wenigsten auffallig in dem auBerst
beweglichen ,,Bacchanal u .)
Op. 29. Hommage ^ Debussy. M. 1.50. Chester.
(M)
- 57 -
Graener, Paul. 1872. Deutschland.
Op. 58. Wilhelm Raabe-Musik. M. 2.40. B. & B.
(M ZS) Innig empfundene Stiicke, mit denen unsere Haus-
musik um eine wertvolle Gabe bereichert wird.
Op. 74. Qotische Suite. M. 3. . B. & B.
(ZS) In der Form knappe, prachtig gesteigerte, diatonisch
lineare Stficke. Besonders gut Nr. 1 und 2. Nr. 4 mutet an
wie ein Vor-Bachsches Orgelstuck.
Op. 77. 3 Intermezzi. M.2. . Simrock.
(M ZS) Wundervolle lyrische Stimmungen, von denen uns das
schlicht intime 1. und das mannlich herbe 3. Stiick am meisten
zusagen.
Grainger, Percy. 1882. Australien.
Paraphrase iiber Tschaikowskys Blumenwalzer
aus der ,,NuBknackersuite". M. 2.50. Schott.
(S) Virtues gesetzter, sehr wirkungsvoller Konzertwalzer.
,,0ne more day my John". (,,Seemann noch einen
Tag".) M. 1.25. U. E.
,,Spoon River". M. 1.25. U. E.
Landliche Garten. M. 1.50. Schott.
Piano-Album. 4 Volkstanze, M. 3. . Schott.
(M ZS) An Grieg und Mac Dowell erinnernde, stellen-
weise amerikanisches Sentiment verratende Volksliedbear*
beitungen.
Gram, Peder. 1881. Danemark.
Op. 13. Introduktion und Fuge cis. M.S. .
Hansen.
(S) Bemerkenswert die technisch ausgezeichnete Fuge, in ihrer
Linienfuhrung an Reger-Schule erinnernd.
Granados Campina, Enrique. 1867 1916. Spanien.
Goyescas. 2 Hefte. M. 12. , 6.. U.M.E.
(S) Eins der besten Werke in der spanischen Klaviermusik.
Sechs Stdcke nach Bildern von Goya, ihrem Character nach
(mehr oder weniger nattonale Tanzstiicke) den Suiten von
Albeniz verwandt, bisweilen auch an Wagnersche Romantik
anknupfend. Pianistisch wirksanie, stark melodisch betonte
Stucke von weit ausladendem, vollgriffigen, sehr klangvpllen
Klaviersatz. Besonders reizvoll das zart elegische ,,Plaintes
ou la Maja et le Rossignol" aus Heft I.
58
Gretschaninoff, Alexander, 1864. RuBland.
Op. 53. 4 Mazurkas. M. 2. . u. E.
Op. 61. Pastels. M. 2.50. U. E.
Op. 98. Kinder-Album. M. 1.50. Benjamin. M. 2.
Schott.
(L) Hubsche Klnderstucke.
Op. 99. Im Or iinen. M.2. . Schott.
Op. 104. Trois Miniatures. M. 2.. Heugel.
(M) Gefallige Salonromantik des vorigen Jahrhunderts.
Op. 109. Der Tag. Im Druck. Schott.
Op. 110. Nr. 1/2. Zwei Sonatinen. Im Druck. Schott.
Siehe auch: Klavierbuch, das neue.
Griffes, Charles T. 18841920. Amerika. U.S.
Op. 7. 4 Roman Sketches. The White Peacock.
M. 2.. Nightfall. M. 2.. The Fountain of the
Acqua Paola. M. 3. Clouds. M. 1.60. 191516.
Schirmer.
(S SS) SalonmaBig elegante, impressionistisch gefarbte Klang-
stucke. Sehr htibsch Nr. 1.
Sonate. 2 Satze. 191718. M. 8. . Schirmer.
(S SS) Von hoher Begabung zeugendes, prachtig gesteigertes
Werk, in seinen triebkraftigen Themen, seiner Harmonik und
seinem weitausladenden, pianistisch vorziiglichen Klaviersatz
bisweilen an Skrjabin erinnernd.
Grigorieff , A. RuBland.
Op. 6. 6 Pieces. M. 2.. R. M. V.
(M S) Anscheinend Jugendarbeiten, von deutscher und rus-
sischer Roman tik angeregt.
Grisch, Hans. 1880. Deutschland.
Op. 11. Walzer. M.I.. K. & S.
(M) Gemtitvolle Hausmusik in Schubertscher Art.
Grosz, Wilhelm. 1894. Osterreich.
Op. 9. Symphonische Variationen. M. 2.50. u. E,
(SS) Hat besonders in den ersten Variationen manche Wesens-
zuge mit Schumanns Symphonischen Ettiden gemeinsam. Das
echt wienerische Temperament- G.s SuBert sich in liebens-
wUrdiger, sinnenfroher Melodik und farbenreicher Harmonik,
59
Grosz, Wilhelm.
stort jedoch durch ebendieses iibermaBige Farbenschwarmen
(darin starke Ahnlichkeit mit Kornauth) das architektonische
Gleichgewicht. Trotz aller Langen ein hochbegabtes Werk, dessen
1., 2., 5., 7., 8. und 12. Variation ganz meisterhaft gearbeitet
sind.
Op. 16. Kleine Sonate D. 4 Satze. M. 1.50. U. E.
(S) Volksliedartiges, durch ein modernes Auge geschaut.
Feine, liebenswiirdig schalkhafte Musik von pikanter Harmonik.
Tanzsuite 1. Menuett Gavotte und Musette
Walzer Polka. M. 2.. U. E.
(ZS) Prachtvolle Tanzstudien. Besonders gut Nr. 1 und 4.
Op. 20. Zweite Tanzsuite. Foxtrott Boston
Tango Shimmy Quasi Fivestep (Tanzphantasie).
M. 3.. U. E.
(S) Glanzend gegluckter Versuch, moderne Tanze in die
Kunstmusik einzufuhren. Klanglich wie rhythmisch auBerst
fesselnde Stucke.
Op. 21. Sonate. 3 Satze. M. 3. . U. E.
(S) Liebenswiirdig, elegant.
Grotesken-Album von Carl Seelig herausgegeben. M. 4. .
U. E.
(M SS) Ausgezeichnete Sammlung von Stiicken vorzuglich
osterreichischer Komponisten. (Bartok, Grosz, Haba, Krenek,
Petyrek, Rathaus, Reti und Wellesz). Das Groteske am besten
getroffen in Petyreks ,,Exentric" und ,,Wurstelprater".
Grovlez, Gabriel. 1879. Frankreich.
Barcarolle. M. 1.20. E. Gallet.
(M) Salonstuck.
Au Jardin de TEnfance. M.S. . Chester.
(L) Htibsche Kinderstficke.
Caprice- Impromptu. M. 1.40. Durand.
(M)
SValses romantiques. M. 2.40. Durand.
(M ^ZS) Ausgezeichnete Salonstticke von SuBerst geschmei-
digem Klavi ersatz.
Groz, Albert. 1873. Frankreich.
Epithalame. 3 Teile. 190607. M. 6.40. Eschig.
(S) Impressionistisch.
60
Grudin,W. RuBland.
Op. 4. Senate. M.S. . R. St. V.
^SS) Temperamentvoll, im Banne Skrjabins.
Gruenberg, Louis. 1882. Amerika. U.S.
Op. 16. Polychromatics. M. 3.50. u. E.
(S) Interessant, auf modernen Tanzrhythmen aufgebaut. Sehr
gut Nr. 1, 3, 5, 8 und besonders Nr. 6 ,,A Rag Time fragment".
Op. 25. Jazzberries. Foxtrott Blues Waltz
Syncopep. M. 2. . u. E.
(S) Von rhythmischer Kraft, besonders Nr. 1 und 4.
Griinfeld, Alfred. 18521924. Osterreich.
Op. 56. Soirees de Vienne". Kcmzertparaphrase
iiber Straufi'sche Walzermotive aus ,,Fledermaus".
M. 2.. B. & B.
Op. 57. Konzertparaphrase fiber den ,,Fruh-
lingsstimmen"-Walzer von Job. StrauB. M. 2. .
B. & B.
Op. 61. Barcarolle. M. 2. . Dobiinger.
Op. 62. StrauB, Kaiserwalzer. M. 2. . Dobiinger.
Op. 63. Strau 6, Delirien-Walzer. M. 2.. Dobiinger.
Op. 64. Ungarische Tanze. M. 2 . Dobiinger.
Op. 65. Fantasie iiber 2 Lieder von Fr.Schubert.
Gute Nacht Standchen. M. 2. . Dobiinger.
(ZS S) Bei weitem am besten die pianistisch vortrefflichen
Straufi-Walzer-Bearbeitungen. Famose Zugabestucke.
Gualdo, Fabio. Italien.
Carillon. M.I.. Ricordi.
(M) Spielerisch, effektvoll.
GuridJ, Jesus. 1886. Spanien.
Obras Vascas. 8 Stucke. M. 2.. U. M. E.
(ZL) Schlichte Bearbeitungen baskischer Volkslieder.
Gurney, Ivor. 1890. England.
5 Preludes. 191920. M. 3.~. W. Rogers.
(M S) Romantische Stimmungen Schumann-Chopin-
Nachkiange.
61
Haas, Joseph. 1879. Deutschland.
Op. 10. Kinderlust. M. 1.80. Leuckart.
(L) Empfehlenswerte Kinderstiicke.
Op. 27. Wichtelmannchen. 6 Tanzmarchen. M.S. .
T.& J.
(M) Nadelscharfe, feine Zeichnungen; inhaltlich wie satztech-
nisch kleine Meisterstucke.
Op.34. Gespenster. 3 Stiicke. M.S. . T. & J.
(ZS)
Op. 39. E u 1 e n s p i e g e 1 e i e n. Allerhand Variationen
iiber ein kurzweiliges Thema. M.6. . T. & J.
(S) Von- f einem Humor erfiilltes, gedankenreiches Werk. Taucht
leider nur sehr selten im Konzertsaale auf.
Op. 42. Alte, unnennbare Tage. 4 Elegien. M. 4. .
T. & J.
(ZS S)
Op. 46 Senate a. 4 Satze. M. 6. . Leuckart.
(S SS) Trotz vieler schoner Einzelheiten bestatigt das Werk,
dafi H. die groBe Form nicht ,,liegt". Am bedeutendsten ist
er immer wieder im kleinen Charakterstuck, besonders in der
Humoreske und Idylle.
Op. 35. Hausmarchen I. M. 3. . T. & J.
Op. 43. Hausmarchen II. M.S.. T. & J.
Op. 53. Hausmarchen III. M. 3. . T. & J.
(M) Perlen unserer Hausmusik!
Op. 51. Deutsche Reigen und Romanzen. M.4. .
T. & J.
(M-S)
Op. 55. Schwanke und Idyllen. M.S. . Schott.
(M S) Beschauliche, heiter-idyllische Stacke; Hausmusik im
besten Sinne.
Op. 61,1. Senate D. 4 Satze. M. 2.50. Schott.
Op. 61,2. Senate a. M. 3. . Schott.
(ZS) Liebenswurdige, schalkhafte Musik Sonatinen ihrem
Charakter nach. In der 1. Senate besonders schon der 3. Satz,
in der 2. Sonate der langsame Satz, von eigentumlichen, zart-
herben Klangwirkungen.
Op. 69. Stiicke fur die Jugend. M.2. . Schott.
Siehe auch: Klavierbuch, das neue.
62
Haba, Alois. 1893. Tschecho-Slowakei.
Op. Ib. Variationen iiber einen Kanon von
Schumann. M. 2.50. U. E.
(S) GroBe Begabung verratendes Jugendwerk. Die grazios-
beweglichen tind burlesken Variationen uberzeugen besonders
stark.
Op. 2. Deux Morceaux. M. 1.50. U. E.
(ZS) Ganz aus dem Klanglichen geschopfte Stiicke voll Charme.
Op. 3. Sonate d. 3 Satze. M. 2.50. u. E.
(SS) Kontrapunktisch ausgezeichnet, modulatorisch jedoch
zu uberladen, und infolgedessen etwas ermudend.
Op. 6. 6 Stiicke. 1920. M. 1.80. Hud. Mat.
(S SS) Modern er und eigenartiger als die friiheren harmonisch
betonten Arbeiten, von fesselnder, herber Linearitat und viel-
seitiger Rhythmik.
H. hat sich vor alien Dingen durch Kompositionen fur das
Viertelton-KIavier bekannt gemacht, die wir jedoch aus ver-
schiedenen Grim den ausschlossen.
Hahn, Reynaldo. 1874. Venezuela.
Sonatina C. 1907. M. 3.20, Heugel.
(M) Hiibsche Mozartstudie (um nicht zu sagen: Mozartkopie).
Halffter Escriche, Ernesto. 1905. Spanien.
Crepuscules. U. M. E.(?)
Trois Pieces Enfantines. u. M. E.(?)
H. E. gilt in Spanien als grofite Begabung unter den Jungen.
Leider hatten wir nicht Gelegenheit, seine Werke einzusehen.
Hamerik, Ebbe. 1898. Danemark.
Op. 3. Fantasie und Fuge. 1916. M. 4.50. Hansen.
(S) Sehr pathetisches Jugendwerk. Ein Thema, das in eine
Reihe von Motiven zerfallt, eignet sich, wie man aus vorlie-
gendem Beispiel sieht, nicht gut zu einer Fuge.
Hannikainen, IlmarL 1893. Finnland.
Op. 12. 2 Stiicke. MSlodie oubli^e A la Fontaine.
M. 1.20, 2.. Westerlund, Helsingfors.
(S) Salonstiicke impressionistischer Farbung.
Op. 25,2. Gavotte. M. 1.20. Fazer, Helsingfors.
(M) Klanglich pikantes Zugabestuck.
63
Harrison, Sidney. Amerika. U. S.
Op. 1. 4 Praludien. M. 3. . Br. & H. -
(S) Vom franzosischen Impressionismus beeinflufit. Sehr wir-
kungsvoll die StQcke ,,Sternfunken" und ,,Neckische Winde".
HasenohrL Osterreich.
Op. 7. Praludium, Variationen und Fuge. M.S. .
U. E.
(S) Tiichtige, etwas weitschweifige Arbeit nach grofien Mustern.
Hasse, Karl. 1883. Deutschland.
Op. 23. Musik fur Klavier. I und II je M. 3. .
C. F. SchultheiB.
(M S) Gemiitvolle, romantische Hausmusik Schumann-Brahms-
Regerscher Richtung.
Op. 26. Romantische Suite. 6 Stucke. M. 3. .
Bisping.
(S) Begabung zeigende, von Brahms und Reger beeinf luBte Arbeit.
Hauer, Josef Matthias. 1883. Osterreich.
Stucke. Op. 3. 7 kleine Stucke Op. 9. Morgen-
landisches Marchen Op. 10. Tanz Op. 16. Nach-
klangstudien. 191315. M. 2.50. U. E.
(ZL ZS) Zum Teil sehr konstruktive, musikalisch nicht son-
derlich bedeutende Studien in alten und neuen Stilarten.
Op. 22. Etiiden. 1924. 2 Hefte. jeM. 3. . U. E.
(M ZS) Monoton. Bestandige, gleichformige Auf- und Ab-
wartsbewegungen, meist in gebrochenen Akkorden.
Op. 20. Stucke 1922. 2 Hefte. M. 2., M. 2.50.
Schlesinger.
Op .25. Stucke mit Oberschriften nachHolderlin.
M. 2.50. Schlesinger.
(M ZS) Atonale Musik, wie H. sagt. Also eine Musik, die alle
Beziehungen zur Tonalitat aufgegeben hat. Das ist jedoch
nicht der Fall. Man kann hier nur von erweiterter Tonalitat
sprechen, die sich am Schlusse eines jeden Sttickes in reinste
Tonalitat auflost. Beispielsweise aus den Stiicken Nr. 3
und 4 aus Op. 20 Heft I lafit sich die wunderschdnste
tonale Kadenz herausschalen. Damit sei nichts gegen den Wert
dieser Stacke gesagt. Im Gegenteil zeugen sie von beachtlicher
melodischer Kraft, sind vorbildlich knapp und durchsichtig,
64
Hauer, Joseph Matthias.
losen Stimmung aus. Diese letzte Tatsache wird H. sehr un-
angenehm sein, nach dem, was er in seinem ,,Lehrbuch der
12-Tone-Musik" sagt. Er traumt da yon einer ,,Urmusik", die,
wie alles Geistige, sexuell neutral sei, und wendet sich gegen
eine Musik, die das Triebleben anrege. (Er druckt das noch
hubscher aus.) ,,Urmusik" ist ein Begriff, der aber auch gar-
nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Alle Kunst ist erdhaft
gebunden, und wird infplgedessen immer kausale oder finale
Beziehungen zur Sexualitat (im umfassendsten Sinne) haben.
Hausmann, Theodor. Deutschland,
6 kleine Klavierstucke. 1925. M. 3.50. T. & j.
(M) Bemerkenswert daraus die zarten, klanglich apart en Stim-
mungen Nr. 3 und 5.
Hennessy, Swan. England.
Op. 40. En passant. Etudes d'apr&s Nature. M.2.40.
(M) Eschig.
Op. 43. Sonatina. M. 2.70. Eschig.
(M)
Op. 48. Impressions humoristiques. M. 2. . Eschig.
(M) Ohne starke Eigenart.
Henrich, Hermann.. 1891. Deutschland.
Op. 22. Rhapsodic. M. 2.50. T. & J.
(S) Grofie Begabung verratendes Werk . von diisterem Tem-
perament. Teilweise an Brahms erinnernd.
Henrlchsen, Roger. 1876 1926. Danemark.
Op. 10. Sonate f. 3 Satze. M. 3. . u. E.
(S) Romantischen Charakters. Sehr beachtlich die dramatischen,
gut gesteigerten Ecksatze. Das Adagio wesentlich schwacher.
Op. 23. 4 Stucke. M.2.80. Hansen.
(M ZS) Gefallige, nicht sonderlich schwerwiegende Musik
lyrischen Inhalts. Am besten daraus ,,Arabeske u und ,,Valse-
Impromptu".
Heyland, Arthur. Deutschland.
Op. 13. Walzer und Capriccio. M. 2. .- Simrock.
(M) Salonstttcke.
Op. 14. Gavotte und Menuett. M. 1.50. Simrock.
(M) Hier half en Haydn und der junge Beethoven den alten Stil
wahren.
65
Teichm tiller, Moderne Ellaviermusik 5
Hindemith, Paul. 1895. Deutschland.
Op. 26. Suite 1922. 5 Stucke. Marsch Shimmy
Nachtstiick Boston Ragtime. M. 3. . Schott.
(S SS) Wie schorl sein Titelbild sagt: Jahrmarktsklange, die
an Naturalistik nichts zu wunschen tibrig lassen. Am besten
daraus ,,Boston" und ,,Nachtstuck". Der ,,Ragtime" mit seiner
netten Gebrauchsanweisung nur fur starke Nerven.
Op. 37. Klaviermusik. I. UbunginS Stucken. 1925.
M. 4.. Schott.
(SS)
Op. 37. Klaviermusik. II. Reihe kleiner Stucke. 1927.
M. 6. . Schott.
(M SS) Ein Markstein in der Entwicklung der Klaviermusik.
Vom parodistischen Element, das den fruheren Hindemith kenn-
zeichnete, ist nichts mehr zu spuren. Der 1. Teil noch sehr re-
volutionar, in seiner kuhnen ,,Linienmechanik" bis an die Gren-
zen des pianistisch Moglichen gehend. Der 2. Teil gemaBigter,
von unerhorter Vielseitigkeit des Ausdrucks, einer inhaltlichen
Ausgeglichenheit und Stilreinheit, die an Bach erinnert. Be-
stechend die lebensvolle, bald tanzerisch geschwungene, bald
schwebend improvisierte Linie, die atherisch zarte, sparsam
untermalende Harmonik, die kraftvolle Polyrhythmik und
nicht zuletzt der der Eigenart des Klaviers in hohem MaBe ge-
recht werdende Satz. Man zeige uns das moderne Klavier-
werk, das dem an die Seite zu stellen ware!
Hodge, Harry. England.
Eine Melodie mit Veranderungen. M. 2. .
Br. & H.
(M ZS) Der Komponist machte sichs sehr leicht und warmte
Kandels Kontrapunkt neu auf.
Kaffee-Fantasie. 1925. M.I.. Br. & H.
(ZS) An sich ist die Idee, Caff ee als Basis eines Stuckes zu
wahlen, ganz originell. Aber, was H. aus diesem Motiv ent-
wickelt hat, ist vollkommen unbegreiflich. Das Werk hat
nicht die geringsten Beziehungen zur Gegenwart, und ware in
seiner primitiv-harmonischen Linienftihrung schon zu Grofi-
vaters Zeiten veraltet gewesen.
Holbrooke, Josef. 1878. England.
Op. 49. Impressions of a tour. 10 Stucke je M. 2.
Ricordi.
(M ZS) GemaBigt moderne Stucke. Am besten davon Nr. 7
,,The Adriatic", ein hubscher Salonwalzer, und namentlich
Nr. 8 ,,Brindisi", dessen straff e Rhythmik imponiert.
66
Holbrooke, Josef.
Op. 66. 4 Futurist Dances. 1914. M. 3. . Chester.
(S) Ein wahrer Hexensabbat! Man gehe, um des inneren Frie-
dens willen, solchen Klangen am besten aus dem Wege!
Op. 72. Celtic Suite. 4 Stiicke. M. 3. . Paxton.
(M) Klanglich geschickte Bearbeitungen englischer Volksme-
lodien.
Op. 78. Barrage. Fantasia. 1918. M. 3. . Chester.
(SS) Impressionlstisch gefarbtes, sehr wirksames Virtuosen-
sttick.
Op. 79. Talsarnau. Valse de Concert. M.S. .Chester,
(S) Sehr schwungvoll.
Op. 85. Jamaican-Dances. 4 Hefte je M. 2. ,
Chester.
(ZL M) Vorztigliche Bearbeitungen Hotter, hin und wieder
auch trivialer (fur unsere Begriffe) Negermelodien.
Hoist, Gustav. 1874. England.
Toccata on Northumbrian Pipe Tune ,,New-
burn Lads". M. 2.50. Curwen.
(S) Modern primitiv und witzig. Im richtigen Tempo gespielt
wird das Stuck seine Wirkung nicht verfehlen.
Honegger, Arthur. 1892. Schweiz/Frankreich.
Toccata et Variations. 1916. M. 3. . Mathot.
(SS) Von hoher Begabung zeugendes, kraftvolles Werk, meister-
haft in der Linienf tinning, klanglich aufierst vielseitig, von der
Schroffheit der Toccata bis zur feierlich ernsten Herbheit
des trauermarschartigen Themas am Beginn des 2. Satzes oder
der romantisch anmutenden, siiBen Versonnenheit der SchluB-
variation.
Trois Pieces. 191519. M. 4. . Mathot.
(S) Am unproblematischsten das klanglich sehr reizvolle 2. Sttick
(1915) ,,Hommage ^ Ravel'*. Die ubrigen riicksichtslos modern.
Sept Pieces breves. 1919 20. M. 1.60. La Sir^ne.
(ZS) Zum Teil recht bizarre, klanglich radikale Studien. Am
leichtesten verstandlich Nr. 1. Moderne Ohren werden auch
an den ubrigen Stiicken Gefallen finden.
Le Cahier Romand. 5 Stucke. 192123. M. 1.60.
Senart.
(M ZS) Wundervolle moderne Stimmungen, knapp in
der Form, von vorbildlicher Einheitlichkeit in Melos und Klang.
67
5*
Honegger. Arthur.
,,Pacific 231". Mouvement Symphonique, fur Klavier
bearbeitet von Borchard. M. 2.40. Senart.
(SS) Eignet sich nicht gut zu einer Bearbeitung. Die aufierst
differenzierte Orchester-Klangfarbe, die ja neben der Rhythmik
das Wesentliche an diesem Werke ist, la'Bt sich auf dem Klavier
nicht wiedergeben. Vielleicht, daB Gieseking dieses Kunststttck
annahernd zustande brachte.
Horn-Nori, A. Deutschland.
Ein Leidensweg. 6 Stucke. M. 2.50. Halbreiter.
(M) BlaB; am besten daraus das schlichte Wiegenlied Nr. 5.
Howells, Herbert 1892. England.
Op. 6. Sarum Sketches. Suite. 1917. M. 2.50.
Augener.
(M) Hubsche, ungesucht einfache Charakterstttcke.
Op. 30. Snapshots. 191618. M. 2.60. Swan & Co.
(M ZS)
Hoyer, Karl. 1891. Deutschland.
Op. 18. Drei Sonatinen A, C, d. je M. 1.80.
C. Rothe-Leipzig.
(M ZS) Vorliegende Arbeiten kann man getrost den besten
ihrer Art gleichstellen. Von idyllisch-heiterem Character,
zeichnen sie sich durch klare Linie, vorbildlich durchsichtigen
Satz und modulatorisch prachtige Beweglichkeit aus, die
beste Reger-Schule verrat.
Op. 25. Variationen fiber ein Thema von Pur-
cell. M. 2. . Klemm.
(S) Wirkungsvoll.
Huber-Anderach, Theodor. 1885. Deutschland.
Op. 14. 3 Klavierstiicke. M. 3. . T. & J.
(M) Gefallige Hausmusik.
An dieser Stelle mochten wir nicht verfehlen, auf einen jungen
Komponisten hinzuweisen, den wir, nach ofterem Einsehen seiner
Werke, zu den bedeutendsten Kopfen der jungen Generation
zahlen:
Hiibschmann, Werner. 1901. Deutschland.
Suite. 4 Satze. 1926.
(ZS SS)
68
Hiibschmann, Werner.
Kleine Senate e. 3 Satze. 1927.
(S) Was seine Arbeiten charakterisiert und was sie liber die
meisten ihres Genres erhebt, ist die staunenswerte technische
Uberlegenheit, Pragnanz der Themen, kuhne Linearitat, die
immer in Fiihlung mit einer auBerst sensiblen, dabei allem Effekt
aus dem Wege gehenden Harmonik nie erkunstelt wirkt,
und, was besonders angenehm bertihrt, ein Stilgefuhl von sel-
tener Reinheit. Ihrer geistigen Struktur nach etwa zwischen
Reger und Hindemith stehend, bis zu einem gewissen Grade
auch Hermann Reutter verwandt. Die ,,KIeine Senate" ge-
maBigter und inhaltlich in helleren Farben gehalten als die
schwerblutige Suite". Seine Werke sind yorlaufig noch iVlanu-
skript. Moge sich recht bald ein Verlag finden, der sich dieser
Schatze annimmt!
Hughes, Patrick. England.
Pictures Unframed. 2 Stiicke. M. 2.50. Curwen.
(IVt S) Die Groteske ein fiubsches Zugabestuck.
J. StrauB, Wiener Blut-Walzer. Konzertpara-
phrase. M. 6. * Schirmer.
Ibert, Jacques. 1890. Frankreich.
Feerique. M. 2.40. Leduc.
Histoires. 10 Pieces. M. 4.80. Leduc.
Les Rencontres. Suite. 1924. M. 4.80. Leduc.
(S) Impressionistisch.
d'Indy, Vincent. 1851. Frankreich.
Op. 65. Menuet sur le nom d'Haydn. 1909. M. 1.40.
Durand.
(M)
Op. 74. Pour les enf ants de tout age. 24 Pieces
d' Etudes de difficult^ graduee. 1919. 3 Hefte. je M. 3.20.
R., L. &Cie.
(L S) Musikalisch gediegene Stilstudien von Couperin bis in
die Moderne.
Op. 85. Thme vari, Fugue et Chanson. 1925.
M. 4.80. R., L. &Cie.
(S) Von echt romantischem Geiste beseelt. (Hier und da wird
man leise an Schumann erinnert.) Kontrapunktisch wie archi-
tektonisch meisterhaft. Es sei darauf aufmerksam gemacht,
daB d'l. dieses Werk im Alter von 74 Jahren geschaffen hat!
69
Inghelbrecht, D. E. 1880. Frankreich.
Deux Esquisses. Marine La Serre aux Nenuphars.
1903. M. 1.20, 1.. Senart.
(M ZS) Impressionistische Zeichnungen, klanglich von be-
merkenswerter Modernitat. (Man beachte das Entstehungsjahr!)
Suite petite-russienne. 1908. M.4.80. Eschig.
(M) Wirkungsvoll, nicht frei von Trivialem.
Paysages. 5 Pieces. 1918. M. 4. . Chester.
(S) Impressionistisch.
Ireland, John. 1879. England.
Decorations. The Island Spell Moon Glade The
Scarlet Ceremonies. 1913. M. 3.50. Augener.
(S) Noch sehr vom franzosischen Impressionismus beeinfluBt.
Am besten Nr. 3.
4 Preludes. The Undertone Obsession The Holy
Boy Fire of Spring. 191315. M. 3. . w. Rogers.
(M S) Klanglich prachtige lyrische Stimmungen.
Rhapsodic. 1915. M. 3. . W.Rogers.
(SS) Im Mittelpunkte eine warm empfundene lyrische Melodie,
die pianistisch aufierst reizvoll, teilweise virtuos durchgeftihrt
wird.
Son ate e. 3 Satze. 191820. M. 6. . Augener.
(SS) Die grofie Form ist nicht I.s Gebiet. Trotz schoner An-
satze verliert sich das Werk zu sehr im Lyrisch-Klanglichen.
Iwanow-Boretzky, Michael. 1874. RuBland.
Op. 19: 6 Preludes. M.3. . R. St. V.
(M S) MaBig moderne, gefallige Stiicke. Von russischer Eigen-
art ist freilich sehr wenig zu rnerk'en.
Jacob, Maxlme. 1905. Frankreich.
Trois Impromptu-Caprices. Kpl. M. 4. , einzeln
je M. 1.60. Jobert.
(M :ZS) In primitiv-diatonischem Stil gehaltene, knappe,
witzige Stiicke in der Art eines Auric oder Poulenc. Erstaun-
liche Jugendarbeiten I (J. gehort der jiingsten franzosischen
Scliule Ecole d'Arcueil an.)
Jacob!, Wolfgang. 1895. Deutschland.
Op. 9. Passacaglia und Fuge g. M.S. . R. & E.
(S) Modern, dramatisch, von fesselnder Rhythmik. (Der 2. Teil
hat kaum etwas mit Fugenstil gemeinsam.)
70
Jacobi, Wolfgang.
Op, 10. Suite im alten Stil. 7 Satze. M. 2. . R. & E.
(M) Von prachtvoller Linienfuhrung und sehr gewahlter Har-
monik.
Janacek, Leo. 1854. Mahren. Tschecho-Slowakei.
,,1.X. 1905". 2 Satze. M. 1.50. Hud. Mat.
(S) Diistere Klangbilder voll packender Eigenart.
Auf verwachsenem Pfade. 10 Stticke. M. 2.25.
Hud. Mat. .
(ZL M) Gemutvoll. Am besten Nr. 5, 9, 10.
Im Nebel. 1913. M. 1.80. Hud. Mat.
(M S) Romantische, durchaus eigenartige Stimmungen.
Jaques-Dalcroze, Emile. 1865. Schweiz.
50 Etudes-Miniatures de metrique et rhythmi-
que. 4 Hefte. 1. 3. Heft je M. 3.60, 4. Heft M. 4..
Senart.
(L M) Sehr hubsche, gemSBigt moderne Kinderstiicke von groBem
instruktiven Wert.
Trois Entrees dansantes. M. 3.20, Heugel.
(ZS S) Humorvolle, rhythmisch raffinierte Stiicke. Besonders
gut Nr. 3 ,,Le Fox-trot angoiss6".
Danse des gargons et fillettes dans le beau
jardin. Aus ,,La Fete de la Jeunesse et de la Joie".
M. 1.60. Foetisch freres.
(ZL M) Rhythmisch sehr amusant.
Jarnach, Philipp. 1892. Spanien (Katalonien).
5 Feuilles d'Album. 1912. M. 2. . Durand.
(M ZS)
4 Humoresques. 1914. M. 2.80. Durand.
(M S) Starke Begabung verratende Jugend\yerke, zum Teil
romantischen Inhalts. Besonders gut aus dem 1. Hefte Nr. 5,
im Charakter einer Humoreske, aus dem 2. Hefte Nr. 3 Bur-
leske und das klanglich ganz ausgezeichnete Interlude.
Op. 17,1. Ballabile. "M.-2. . -Sohott.
(SS) Tanzstuck von'anmutig bewegter Lime und modern eigen-
artiger^ uberaus zarter, farbiger Harmonik.
71
Jarnach, Philipp,
Op. 18. Sonatina. Romanzero I. M.S. . Schott.
(SS)Gedankenreiches Werk von prachtvoller Linearitat und
sehr moderner, geistvoller Harmonik. Gehort zu den besten
modernen Klavierschopfungen.
Kleine Klavierstiicke. M.2. . Schott.
Siehe auch: Klavierbuch, das neue.
Jarnefelt, Armas. 1869. Finnland.
Op. 4. 3 Klavierstiicke. M.S. . Hansen.
(ZS) Salonstiicke.
Jaubert, Maurice. 1900. Frankreich.
Impromptu. M.2.40. Jobert.
(S) Wirkungsvolles nach-impressionistisches Salonstiick. Im
Allgemeinen : Was an der modernen franzosischen Musik immer
angenehm beriihrt, selbst an Werken zweiten Ranges, ist das
starke lebenbejahende Element, ein sicheres Stilgefuhl und
ausgepragter Formsinn.
Jemnitz, Alexander. 1890. Ungarn.
Op. 4. 2 Sonatinen C, f. M. 4. . T. & j.
(M) Pianistisch nicht sonderlich fesselnde, in (trocken-)linearem
Stil gehaltene Arbeiten.
Op. 5. 17 Bagatellen. M. 5. . T. & j.
(M S) Moderne, die in ihrer ,,Grau in Grau"-Malerei nicht
viel Freude beim Horer auslost.
Op. 8. Senate d. 4 Satze. M. 5. . T. & j.
(SS) Stilistisch kann das Werk garment befriedigen. Walzer-
und Foxtrott-Fragmente neben klanglichen Eigenbroteleien,
dann wieder eingeschobene Takte, die das sehr lockere Gefiige
wenigstens auBerlich zusammenhalten sollen.
Jewsejew, Sergei. 1894. RuBland.
Op. 2. Senate G. 1 Satz. M. 1.70. R. St. V.
(ZS) Im Aufbau vorbildliches, lyrisch-romantisches Werk von
klarer, schlichter Melodik und farbiger, an Skrjabin erinnernde
Harmonik.
Op. 3. Deux Preludes. 1917, M. 1.10. R. St. V.
(M ZS)
Op. 5. Poema. M.1,30. R. St. V.
(ZS) Von prachtigem Temperament; in manchen Satzeigen-
tumlichkeiten Dobrow6n verwandt.
_ 72
Jirak, Karl Boleslaw. 1891. Tschecho-Slowakei.
Op. 12. Kleine Suite. 5 Satze. 1916. M. 2.25. Hud. Mat.
(M ZS) GemaBigt modernes, in seiner flussigen Linienffihrung
und ungesuchten Harmonik reizvolles, sehr durchsichtiges Werk.
Ganz ausgezeichnet das tiefempfundene Andante und das prach-
tig bewegliche Scherzino. Bins der erfreulichsten Kiavierwerke
der tschechischen Moderae.
Op. 21. Suite im alten Stil. 6 Satze. 1920. M.3. .
Hud. Mat.
(ZS S) Voll guter melodischer Einfalle und sehr gewahlter,
maBig moderner Harmonik. Am besten die Gigue, thematisch
wie satztechnisch hervorragend. Beiden Werken ist weiteste
Verbreitung zu wunschen.
Op. 24. Lebenswende. 1923. M. 2. . U. E.
(S) Bedeutend moderner als die vorigen Werke, aber bei weitem
nicht so iiberzeugend.
Johansen, David Monrad. 1888. Norwegen.
Op. 8. 2 Bilder aus dem Mittelalter. M.S. .
Hansen.
(ZS S) Stilistisch unausgeglichen. Die uppige impressioni-
stische Farbigkeit entspricht nicht der volksliedartigen Me-
lodik.
Op. 9. 2. Suite. ,,Fra Ottdbrandsdalen". 11 Stucke.
M. 3. . Hansen.
(M ZS)
Op. 12. 3. Suite. ,,Prillar-Guri". 5 Stucke. M. 3. .
Hansen.
(M ZS) Von Grieg beeinfluBte gute Volkslied- und Tanzbe-
arbeitungen.
Jolles, Heinz. Deutschland.
Op. 1. 5 Poetische Stucke je M. 1. . Schlesinger.
(S) Geschickt gesetzte, wirkungsvolle Salonstucke.
Jones, Dan. Amerika.
Senate. 3 Satze. M. 5.. Raabe & Plothow.
(S) Sehr unausgeglichen. Ausgesprochen moderne Akkord-
bildungen stehen neben Gemeinplatzen aus dem vorigen Jahr-
hundert. Am besten der zweite Satz.
Jongen, Josef. 1873. Belgien.
Op. 40. Deux Rorvdes Wallones. 1912. je M. 2.40,
Durand.
(M S) Kunstvoll gearbeitete, weit ausgefflhrte prachtige Tanz-
stiicke, denen wohl wallonische Volksmelodien zu Grunde liegen.
Besonders empfehlenswert das technisch einfachere, sehr stim-
mungsvolle 1. Stiick.
Op. 60. Suite en forme de Sonate. 1918. 4 Stiicke.
M. 5. . Chester.
(S) Alte Formen in impressionistischer Beleuchtung; darin
etwas an Debussys Suite Bergamasque erinnernd. Besonders
empfehlenswert ,,Sonatine" und ,,Menuet-dans6".
Petite Suite. M. 5. . Chester.
(S)
Jongen, L6on, 1884. Belgien.
Sept Esquisses. Rhapsodic Polichinelle Ber-
ceuse pour un coeur Iass6 Pochade Rhythmes de
danses Fantasque Mascarade. 1911. je M. 1.40
bis 2.40. R., L. et Cie.
(M S) Pianistisch vprtreffliche Stucke von angenehmer, leicht
eingehender Harmonik. Sehr schon Nr. 3 und 5, und die bei-
den ersten Stucke, die modulatorisch sehr an Grieg erinnern.
Man vergleiche z. B. Nr. 1 mit Griegs ,,Notturno". (Lyrische
Stucke Op. 54.)
Jora, MihaiL 1891. Rumanien.
Op. 7. Joujoux pour ma Dame. 5 Stucke. M. 1.50.
u. E.
(M S) Geistreiche, humorvoll-galante Musik. Besonders
hiibsch Nr. 2 und 3.
Op. 8. Marche Juive. M. 1.50. U. E.
(S) Wirkungsvoll, mit guten Steigerungen.
Jordan, Sverre. 1889. Norwegen. -
Op. 3. DeuxMorceaux. Humoresque en forme de
Rondeau Grotesque, je M. 2. . Hansen.
(ZS) Wirksam, wenn auch nicht musikalisch bedeutend.
74
Juon, Paul, 1872. RuBland.
Op. 26. Preludes et Caprices. 10 Stucke. M. 6. .
Schlesinger.
(S) GemSBigt modern, von starkem Temperament. Besonders
fesseln die Capricen.
Op. 46. Zwei Schelmenweisen. jeM. 2. .
Schlesinger.
(S) Wirkungsvolle, bisweilen an Brahms erinnerade Stucke.
Op. 47. Sonatina G. 3 Satze. M. 2. . Schlesinger.
(M) Am besten der 2. Satz. (Bourre"e). Die beiden Ecksatze
inhaltlich unausgeglichen.
Op. 55. Esquisses. 10 Stucke je M. 1.20, Schlesinger.
Op. 56. Moments lyriques. 10 Stucke je M. .60
bis M. 1.50. Schlesinger.
(M) Klanglich wie melodisch sehr gewahlte Stftcke, vorzuglich
im Klaviersatz.
Op. 74. Kindertraume. 2 Hefte je M. 1,50. Leuckart.
(L) Sehr hfibsche Kinderstucke.
Op. 76. Kakteen. 7 Konzerstucke je M. 1.20 bis 1.80.
Schlesinger.
(S) Moderner als seine ftbrigen Werke. Bizarre, rhythmisch
kraftvolle Stimmungen. Ganz ausgezeichnet die Stflcke Nr. 1,
3, 6, 7.
Op. 77. Fiinf Stucke. je M. 1.50. C.Fischer (U. E.)
(M ZS)
Op. 79. Five Tone Poems, je M. 2. bis M. 2.50.
C. Fischer (U. E.)
(M ZS) Schwacher als seine frGheren Werke. Mehr Oder we-
niger ,,KompromiBarbeiten" von Saloncharakter.
Kahn, Robert. 1865. Deutschland.
Op. 67. Zwischen Sommer und Herbst. 11 Stucke.
3 Hefte. M. 4., 4., 5.. B. & B.
(M ZS) Formsicherer, etwasblasser Eklektizismus Schumann-
Brahmsscher Richtung.
Kallenberg, Siegfried. 1867. Deutschland.
Toccata. 1898. M. 2.50. T. & J. ,
(S) Begibt sich in atonale Gewasser, um schliefilich in einem
13 Takte langen, strahlend reinen C-dur zu landen.
75
Kami en ski, Lucjaru 1885. Polen.
Op. 17. Fantaisie sur des Noels Polonais. 1923
M.2. . G. &w.
(M ZS) Orchesterstuck fur Klavier bearbeitet. Sehr stim-
mungsvoll daraus die polnischen Weihnachtslieder.
Karel, Rudolf. 1881. Tschecho-Slowakei.
Op. 13. Tema con Variazloni. M.S. . Simrock.
(S)
Op. 14. Senate. M. 4.50. Simrock.
(S) Stilistisch wie modulatorisch recht unbeholfen.
Op. 18. Drei Walzer. M. 3. . Simrock.
(ZS) Am besten Nr. 3.
Op. 19. Burleske. M. 2.50. Simrock.
(S) Relatiy das beste seiner Werke. Aber auch hier fallt die
modulatorische Unbeholfenheit auf.
Karg-Elert, Sigfrid. 1879. Deutschland.
Op. 32. 7 charakteristische Stiicke. Nachruf
M. 1. Fabel M. 1.20 Nordlicht M. 1. Finn-
markische Tanzweise M. 1.80 Gnom M. 1.20 Schnitter
M. 1.20 Epos M. 1. Hug.
(M ZS) Gute, noch etwas von Grieg beeinfluBte Charakter-
bilder, von denen uns Nr. 2, 4, 5 und 6 am besten gefielen.
Op. 38. Aus meiner Schwabenheimat. 8 Stiicke.
M. 5. . C. Simon.
(M) Gemutvolle Hausmusik.
Op. 51. Aphorismen. 17 Stticke. 3 Hefte M. 2,,
2.50, 3.. C. Simon.
(M S) Ausgezeichnete Rhythmus- und Klangstudien.
Op. 64. Patina. 10 Miniaturen im Stile des 18. Jahr-
hunderts. M. 3. . Leuckart.
(ZS) Elegante, wirksame Stilstudien.
Op. 67. 3 Sonatinen. 1. Sonatine facile G M. 2, ,
2. Sonatine mignonne a M. 1.50, 3. Sonatine exotique e
M. 2. . C. Simon.
(M ?S) Nr. 1 und 2 wertvolle Bereicherungen der Unterrichts-
literatur. Nr. 3 konnte sich auch ein verwOhnteres Konzert
publikum gefallen lassen. Das Werk zeichnet sich durch a'uBerst
76
Karg-Elert, Sigfrid.
geschmeidige Linienfuhrung, geschmackvolle, nur knapp
angedeutete Harmonik und vorbildlich durchsichtigen Klavier-
satz aus.
Op. 69. Dekameron. Suitea. lObet. Stucke. M.2. .
Hug.
(ZL M) Erfrischend in ihrer ungemein beweglichen, dabei
immer natiirlichen Melodik. Der Jugend zu empfehlen!
Op. 77. Poetische Bagatellen. 10 Stucke. 2 Hefte
M. 3. , 2.. C. Simon.
(M) Hubsch empfundene Stucke, von denen die mit burleskem
Charakter besonders gut gelungen sind.
Op. 97. Hexameron. 6 Stucke. Erotikon Ritor-
nell Sonett Legende Ghasel Ballade. Mr. 1, 6
je M. 2., Nr. 2, 3, 4, 5 je M. 1.. Simrock.
(M S) Romantische Nachklange, harmonisch sehr gewurzt.
Op. 105. 3. Senate (Patetica) cis. M. 5. . Simrock.
(SS) Der Gedanke, eine Sonate aus einer Reihe von Motiven
(in vorliegendem Falle 15) aufzubauen, ist originell. Nur die
Sonate als solche muB notwendigerweise darunter leiden, sie
zerfallt. Das Werk macht mehr den Eindruck einer Fantasie,
die in ihrer farbenprachtigen, sinnenfreudigen Klanglichkeit
fasziniert.
Op. 118. Exotische Rhapsodie. , Dschungel-Impres-
sionen. M. 2.50. Simrock.
(S) Es scheint, als ob dieses Werk mehr einem Modebedurf-
nisse sein Leben danke. Modernitat a tout prix, die durch-
aus nicht iiberzeugen kann.
Op. 127. Heidebilder. 10 kleine Impressionen.
M. 2.50. Simrock.
(M) Klanglich reizvolle Stimmungen. Wie schon in friiheren
Werken fallen auch hier wieder merkwiirdige Ausdrucksbe-
zeichnungen auf. Was soil z. B. eine Bemerkung, wie ,,quasi
Solobratsche" ? Das Klavier hat die Eigenart eines Klaviers
(wie schon der Name sagt), und kann unmoglich Streich- oder
Blasinstrumente imitieren.
Bearbeitung:
Reger, Romanze a. M. 1.50. C. Simon.
(S) Geschmackvoll.
77
Kaski, Heino. 1885. Finnland.
Op. 21. TroisMorceaux. Prelude Matin d' Automne
Canzonetta. je M. 3. . Harrsen.
(M ZS) Hiibsche Salonstiicke.
Kattnlgg, Rudolf. 1895. Osterreich.
Op. 1. Drei Stiicke. M.2. . Wiener Philharmon.Verlag.
(ZS) Stimmungsvoll.
Op. 7. 4Praludien und Fugen im alten Stil.
M.S. . U. E.
(ZS) Zur Rechtfertigung des alten Stils sei hier bemerkt, daB
er durchaus nicht so hausbacken 1st, wie er in diesen Stiicken
dargestellt wird.
Kauder, Hugo. 1888. Osterreich.
24 Melodien. 1922. M. 2.50. U. E.
(M ZS) Rezitativartige Skizzen, klanglich einfach bis zur
Gieichformigkeit. Stellenweise macht sich Wagnersches Pa-
thos breit, das hier gar nicht zu iiberzeugen vermag.
Kaun, Hugo. 1863. Deutschland.
Op. 38. Drei Sonatinen c, F, e. jeM. 2. . Zimmer-
mann.
(M) Gefallige, in romantischen Bahnen wandelnde Musik.
Op. 104. Vier Spitzweg-Bilder. M. 3. . Zimmer-
mann.
(M) Liebenswiirdige Romantik:
Op. 111. Mummelmann, 5 Waldgeschichten H.
Lons nacherzahlt. M. 5. . Zimmermann.
(ZS) Nicht eigentlich moderne, inhaltlich vornehme, romantische
Stiicke.
Op. 118. 16 Praludien. 3 Hefte je M. 3. .
Johann Andr6.
(M S) Romantik aiterer Tage.
Kazacsay, Tlbor von. Ungarn.
Op. 4. Le royaume des Enf ants. 2 Hefte. jeM. 2.50.
Fr. Bard & Sohn.
(ZL M)
Op. 12. 6 Lyrische Stucke. 2 Hefte je M. 2..
Fr. Bard & Sohn.
78
Kazacsay, Tibor von.
Op. 18. 6 Lyrische Stiicke. 2 Hefte je M. 2..
Fr. Bard & Sohn.
(M) Einfache, gefallige, bisweilen etwas sentimentale Musik,
Am frischsten empfunden die Kinderstiicke Op. 4 und aus
Op. 18 das I. Heft.
Op. 21. Portraits. M. 2. . Leuckart.
(M) Wirkungsvolle Salonstucke.
Op. 27. 5 Miniatures. M. 2. . Foetisch freres.
(ZL) AuBer dem vollig unmoglichen ,,alten Grenadier" (Nr. 2)
hiibsche Salonsachelchen.
Khvostchinsky, P. RuBland.
Op. 13. Deux Preludes. M. 1.60. Belaieff.
(SZ) Von Skrjabin beeinflufite, wirkungsvolle Stucke.
Klavierbuch, Das neue.
Eine Sammlung von Klavierstiicken zeitgenossischer
Komponisten. Herausgegeben von H. Autenrieth-
SchleuBner. 2 Bande. je M.S. . Schott.
(L ZS) Moderne Musik verschiedenster Nationalitaten und
Stilarten, einfache Formen leichter Spielbarkeit eine aus-
gezeichnete EinfQhrung in zeitgenossisches Schaffen, die auch
ftir den Klavierunterricht Bedeutung gewinnt. Die wertvoll-
sten Stucke hat ohne Zweifel Hindemith beigesteuert, in zwei-
ter Linie Bartok, Jarnach und Toch. DaB Italien mit seinen
wichtigsten Vertretern Casella und Malipiero nicht vertreten
ist, hatte wohl auBermusikalische Griinde.
Klenau, Paul von. 1883. Danemark.
Klein- Ida-Walzer. M. 2. . u. E.
(M)
Drei Stimmungen. M. 1.50. U. E.
(M) Etwas blasse Romantik.
Vier Klavierstucke. 1921. M. 2. . U. E.
(ZS) 1m Schatten Schonberg'scher Problematik gewachsen.
Nicht recht flberzeugend.
Kletzki, Paul. 1900. Polen.
Op. 4. Drei Praludien. M.2. . Simrock.
(M S) Sehr begabte Jugendarbeiten von starker, pathetisch
sich gebender Leidenschaft. Dem L Stuck ist ob seiner meister-
haft polyphonen Einleitung willen der Vorzug zu geben.
79
KletzkL Paul.
Op. 9. Fantasie c. M. 4. . Simrock.
(SS) AuBerordentlich talentiertes, sehr impulsives Werk, echt
jugendlich in seiner Weitschweifigkeit, seinem kraftvollen Pathos
imd seinem akkordlich uberladenen Satz.
Klum, Hermann. Deutschland.
Op. 9. Rococo. 3 Stucke je M. 1.501.80. Halbreiter.
(M) Behagliche Hausmusik.
Kodaly, Zoltan. 1882. Ungarn.
Valsette. M. 1.50. Rozsavolgyi (U. E.)
(M) Hiibsches Salonstiick, amusant in seiner widerspenstigen
Begleitung.
Meditation sur un motif de Cl. Debussy. 1907.
M. 1.. u. E.
(ZS) Wirksam.
Op. 3. 9 Pieces. M. 4. . Rozsavolgyi (U. E.).
(M S) Impressionistische Stucke mit nationalem Einschlag,
stark melpdisch betont Am besten die lebhaften Stucke, be-
sonders die Burlesca Nr. 9.
Op. 11. 7 Stucke. 191018. M. 2.75. U. E.
(M ZS) Volksliedartiges in zum Teil impressionistischer Be-
leuchtung. Am leichtesten eingehend das aiteste Stack aus
der Sammlung Nr. 3 !! pleut dans la ville".
Koechlin, Charles. 1867. Frankreich.
12 petites pieces. M. 2.80. Senart.
(M)
10 petites pieces faciles. M. 2. . Senart.
(ZL)
12 esquisses I. M. 3.20. Senart.
(M)
12 esquisses II. M. 3.20. Senart.
(M ZS)
12 Pastorales. M. 2.20. Senart.
(M) Empfehlenswert, besonders ,,12 esquisses II" und Pastorales",
bestrickend in ihrer klanglichen Zartheit, Melodienfreudigkeit
und ihrem raffiniert primitiven Satz.
Op. 59. 5 Sonatines, einzeln. Nr. 1,3 je M* 2.40,
Nn 2 M. 2.80, Nn 4, 5 je M. 4,. Mathot.
(M ZS)
80
Koechlin, Charles.
Op. 87. 4 Nouvelles Sonatines. M. 1.40, 1.80, 1.80,
1.80. Senart.
(ZS) Stilisierte, geistreiche Schlichtheit, die sich in primitiv
diatonischer Melodik, geschmackvoller, nur schwach kaden-
zierter, knapp angedeuteter Harmonik und auBerst fliissigem,
dunnen Klaviersatz a'ufiert. Sehr empfehlenswert Op. 59,4 und
op. 87,24.
Kogler, Hermann. 1885. Deutschland.
Op. 30. Variationen iiber ein eigenes Thema.
M. 1.50. Steingraber.
(S) Gut, nur modulatorisch etwas zu tiberladen.
Op. 48. Variationen und Fuge iiber ein Thema
von Rubinstein. M. 1.50. Peters.
(S) Was in K.s Werken immer angenehm beruhrt, ist die
gediegene kontrapunktische Arbeit und eine aparte, modula-
torisch auBerst lebendige Harmonik Vorziige, die an seinen
groBen Vorganger Reger erinnern.
Op. 49. 4 Intermezzi, einzeln M. 1.50, 2. , 1. , 2. .
P. Pabst.
(ZS) Meisterhafte Stucke, den besten ihrer Art seit Brahms
gleichzustellen.
Op. 59. Variationen iiber ein Them a von E. Grieg.
M. 1.50. Peters.
(S) Sein bestes Variationenwerk, das unbegreiflicherweise nie
auf Klavierprogrammen zu finden ist.
Kohn, Dr. Arthur. 1890. Osterreich.
Praludium und Fuge a. 1924. M.S. . Doblinger.
(ZS) Streben nach Monumental! ta't ist dem Werke nicht abzu-
sprechen. Die Themen sind gut, nur die Verarbeitung zu primi-
tiv. Steigerungen, wie sie im Praludium vorkommen, sind be-
reits zu abgenutzt.
Kornauth, Egon. 1891. Osterreich.
Op. 2. 5 Stucke. M. 4. . Doblinger.
(S) ReizvoIIe, klangschwelgerische Salonstiicke.
Op. 4. Sonate As. 3 Satze. M.S. . Doblinger.
(S) Von einer Oberschwanglichkeit, einer unbandigen jugend-
lichen Lebensfreude, die mit fortreiBt.
81
Teichmuller, Moderne Klaviennusik 6
Komauth, Egon.
Op. 10. Fantasie es. 1920. M. 5.. Doblinger.
(SS) Groftangelegtes, leidenschaftliches Werk, in seiner Farben-
pracht an StrauB-Mahler erinnernd. Im Satz orchestral, uber-
laden.
Op. 23. Drei Stiicke. Praludium Improvisation
Walzer. M. 3. . Doblinger.
(S) Ausgezeichnete Klangstudien.
Op. 29, Kleine Suite. 7 Stiicke. Praludium Land-
ler Intermezzo Barcarolle Notturno Walzer
Finale. M. 2.50. Huni.
(ZS) Wienerisch galante, liebenswurdig schalkhafte Musik,
klanglich durchsichtiger, schlichter als seine friiheren Werke.
Ganz entzttckend die beiden letzten Stiicke.
Op. 32. 4 Klavierstiicke. In memoriam M. 1.50.
Capriccio M. 1.50 Notturno M. 2. Rondo Bur-
leske M. 2.50. Doblinger.
(ZS S) Bei weitem am besten Nr. 4, von geistsprudelnder Be-
weglichkeit. In den ubrigen Stiicken aufiert sich K.s Klang-
freude in zu starker akkordlicher Oberladenheit. Dem pathe-
tischen Klangbrei in Nr. 1 z. B. durften sich moderne Ohren
verschliefien.
Korngold, Erich Wolfgang. 1897. Osterreich.
Senate d. M. 2.50. U. E.
(S)
Op. 2. 2. Sonate E. 4 Satze. 1910. M. 6. . Schott.
(S SS) Von R. StrauB und dem franzosischen Impressionismus
beeinfluBtes, auBerordentlich begabtes Jugendwerk, erstaunlich
in seiner differenzierten Harmonik und seiner Gestaltungskraft.
Das Gleiche gilt fur folgende Arbeiten:
Op. 3. 7 Marchenbilder. Die verzauberte Prinzessin
Die Prinzessin auf der Erbse Riibezahl Wichtel-
mannchen Ball beim Marchenkonig Das tapfere
Schneiderlein Das Marchen spricht den Epilog. 1911.
je M. 1.50, Nr. 6. 2.. Schott.
82
Kosa, Georg. 1897. Ungarn.
Bagatelles. 191824. M. 2. . U. E.
(M-S)
Sechs Stiicke. 1919. M. 2. . U. E.
(M S) Unter dem Einflusse Bartoks und Strawinskys stehend.
Am besten die grotesken Stucke.
Kossenko, B. RuBland.
Op. 8. Deux Etudes, je M.0.85. R. St. V.
(ZS)
Op. 12. Deux Poemes. M. 1.70. R. St. V.
(S) Begabte, temperamentvolle Arbeiten der Skrjabin-Nach-
folge.
Kovacs, Sandor. 18861917. Ungarn.
Bourree Bourrue. M. 1.60. Eschig.
Toccata. M. 1.60. Eschig.
(S) Pianistisch vorzfiglich. Das 1. Stock, mit sehr schonem
Thema, ermudet etwas durch die konstante Anwendung der
Ganztonleiter.
Kraft, Karl. 1903. Deutschland.
Op. 2. Ein Skizzenbiichlein. 2 Teile. je M. 0.80.
Volksvereins- Verlag.
(ZL) Hubsche kleine Einfalle, klanglich von Rudinger (K.s
Lehrer) beeinfluBt. Freilich, nach diesen sehr kurzen Proben
ein Urteil fiber K.s Begabung zu fallen, ware verfruht.
Krein, Alexander. 1883. RuBland.
Op. 11. Deux Poemes. 1910. jeM,0.85. Jurgenson.
(M-S)
Op. 18,2. Pome de la douceur. 1915. M. 0.65.
R. St. v.
(ZS)
Op. 30,1. Petite Poeme. 1920. M.0.65. R. St. V.
(M) Geftihlsstimmungen von starker Klangsinnlichkeit.
Op. 34. Sonate. 1 Satz. 1922. M.4.25. R.St.V.
(SS) Von pra'chtiger, aber zu massiger Farbigkeit, die alle Melo-
dik erstickt. Skrjabin ist auch an diesem Werke nicht spurlos
vorubergegangen.
83
6*
Krein, Gregory. 1879. RuBIand.
Op. 15. 3 Mazurkas. M.3.40. R. St. V.
(S)
Op. 16. Poeme. 1916. M. 1.30. R. St. V.
(S) Nervose, schwule Klangkunst, von Skrjabin beeinfluBt.
Op. 19. 2 Mazurkas. M.1.70. R. St. V.
(S) Von Skrjabin angeregte, groBeBegabung verratende Arbeiten.
Op. 27. 2. Senate. 1 Satz. 1924. M.7.30. R. St. V.
(SS) Etwas weitschweifig, inhaltlich an Skrjabins 5. und 8.
Senate erinnernd.
Krein, Julien. 1913. RuBland.
Op. 7. Sonate. 1 Satz. 1924. M.3.85. R. St. V.
(SS) Am erstaunlichsten an dieser jugendlichen Kraftprobe 1st
die Harmonik, die in ihrer herben Kiinnheit die meisten neu-
russischen Klavierschopfungen weit hinter sich lafit. Formal
zeigt das Werk, wie es gar nicht anders zu erwarten ist, noch
manche Schwachen. Von thematischer Entwicklung ist wenig
zu spuren die Sequenz uberwiegt. Auf jeden Fall ist K- eine
Begabung, die zu starken Hoffnungen berechtigt.
Krenek, Ernst. 1900. Osterreich.
Op. 2. Sonate Es. 3 Satze. 1919. M. 2. . U, E.
(SS) Sehr intellektuell, klanglich schroff, kontrapunktisch
meisterhaft.
Op. 13. Toccata und Chaconne liber den Choral
,,Ja, ich glaub an Jesum Christum**. Mit Anhang: Eine
kleine Suite iiber denselbigen Choral verschiedenen
Charakters. M. 2.50. u. E.
(M SS) Nicht als ,,kristallisiertes Erlebnis" will das Werk
gewertet sein, sondern als stark konstruktiver Versuch einer
reinen Linearitat. Bewundernswert die formale Geschlossenheit,
die strenge motivische Durcharbeitung und die durch freie
(unperiodische) rhythmische Gliederung, sowie stark gespannte
Intervallik scharfe Konturiertheit. Unproblematischer und
klanglich wie melodisch mehr mit der Tradition verwachsen
erscheint die ,,Kleine Suite".
Op. 26. 2 Suiten. 1924. M. 2.50. U. E.
(S) Interessant in Rhythmus und Linie, seine Harmonik hin-
gegen von sehr fraglichen Reizen. Ausgesucht radikale Kl^nge
(heterogene Akkordkoppelungen) neben Akkorden von ge-
radezu ,,brutaler" Tonalitat. (Besonders 2. Suite Nr. 4 Adagio.)
84
Krenek, Ernst.
Op. 39. 5 Klavierstiicke. 1925. M.2. . u. E.
(M) Sehr primitiv. Wahrscheinlich Karikaturen, denn anders
konnte man die banale Harmonik (geradezu widerlich in Nr. 2)
kaum verstehen.
,,Leb wohl mein Sehatz". Blues aus ,,Jonny spielt
auf". M. 1.50. u. E.
(M) Schlager.
Kricka, Jaroslav. Tschecho-Slowakei.
Op. 13. Lustige Stucke. 190517. M. 4.50. Simrock.
(M ZS) Bisweilen an Brahms-Reger erinnernde, melodisch wie
klanglich aparte lyrische Stimmungen. Besonders hervorzu-
heben Nr. 4 und 7. Der Titel verwunderlich.
Op. 17. Intime Stucke. 1911. M. 3. . Simrock.
(M S) Bis auf einige Episoden kann dieses klanglich sehr ge-
qualte Werk dem Op. 13 keineswegs standhalten. Merkwur-
digerweise sind gerade diese Stucke viel oberflachlicher als die
,,lustigen Stucke", sodafi man sich abermals uber den Titel
wundern muB.
Op. 30. Lyrische Suite. 5 Satze. 1919. M. 3. .
Hud. Mat.
(S) Ziindendes Temperament, Witz (ganz besonders im Scherzo),
und eine etwas schwiile Harmonik ein unfehlbar wirkungs-
volles Werk. (K- hat sehr viel von R. StrauB gelernt!)
Kflcka, Josef. 1882. Tschecho-Slowakei.
Op. 8. Princezne. Loutkova suita. 7 Stucke.
M.2. . M. Urbanek.
(M) Htibsche Jugendstficke. Allem Anscheine nach eine Mar-
chensuite.
Krohn, Felix. Finnland.
Op. 15. Sechs Stucke. M. 1.50. Br. & H.
(ZL) Geschmackvolle Kinderstiicke.
Krug, Siegfried. 1879. Deutschland.
Op. 5. 6 kleine Klavierstucke. M. 3. . T. & J.
(LM) Wohlklingende, geschmackvolle Hausmusik.
Kryjanowski, Iwan. 1867. RuBland.
Op. 1. Thfeme varifi. 1900. M. 3.20. Belaieff.
(S)
85
Kryjanowski, Iwan.
Op. 3. Fantaisie. M. 3.60. Belaieff.
(S) Virtues elegant. Wie alle russische Salonmusik von Chopin,
und in geringerem Mafie von Schumann und Liszt beeinflufit.
Krylow, Paul. 1885. RuBland.
Thema mit Variationen cis. 1909. M.6. . R.st.v.
(S SS) Schwungvolles, sehr wirksames Werk der Chopin-
Nachfolge. Besonders gut das Scherzo (6. Variation). Die 5.
Variation eine Melodie, aus einer Kette von Motiven bestehend,
dieeinander in der Oktav abwechseln. Dariiber steht: Kanon.(?)
Ktihn, Siegfried. 1879. Deutschland.
Variationen iiber ein altdeutsches Minnelied.
M. 3.. R. & E. . %
(S) Gehaltvolles, bisweilen an Brahms erinnerndes Werk von
vorwiegend lyrischem Charakter.
Kuiler, Kor. 1877. Niederlande.
12 Bagatellen. M. 2. . Alsbach.
(ZL) Hubsche, instruktive Kinderstucke.
Op. 40. 8 Bagatellen. M. 2. . Alsbach.
(M) Klanglich geschmackvolle Stimmungen. Besonders empfeh-
lenswert ,,Doux souvenir", ,,KIeine Wals" und ,,Volks-dans".
Kunsenuiller, Ernst. 18851918. Deutschland.
Op. 6. Variationen iiber ein eigenes Thema.
M.4. . T. & J.
(M-S)
Op. 10. Menuett. M.2. . T. & J.
(M) Begabte Jugendarbeiten alteren Stils.
Kunz, Ernst. 1891. Schweiz.
Op. 25. 9 Stiicke in zyklischer Form. 1918. M, 3.
Hum.
(zs S)
Op. 29. Dichterworte. 1918. M. 3. . Huni.
(ZSS)
Op. 36. Seldwyler Musik. 6 Stiicke. 1919. M. 3. .
Hfini.
(ZSS) Lyrische Gedanken, die durch eine sehr wunderliche,
gewaltsam originelie Harmonik entstellt werden. Einige An-
fange ganz ausgezeichnet, z. B. Op. 29,3 Op. 36,2, Op. 36,3;
aber kein Stuck durchga*ngig befriedigend.
86
Kuula, Toivo. 18831918. Finnland.
Op. 9,4. Teuf elstanz, fur Klavier bearbeitet von
H. Sjoblom. M.2. . Hansen.
(ZS) Satan tanzt hier in der Maske eines sehr biederen Burgers.
Op. 19. Drei Marchenbilden Kpl. M. 1.80, einzeln
Nr. 1 M. 1.20, Nr. 2 M. 1.50, Nr.3 M. 1.20. Westerlund.
(M S) Impressionistisch gefSrbte finnische Stimmungen.
Op. 26. Nr. 1 Ringdans und Nr. 2 Pastorale M. 1.50,
Nr. 3 Dansimprovisation M. 1.20, Nr. 4 Nocturne
M. 1.50. 3 Hefte. Westerlund.
(M) Gefallige Jugendstucke.
Op. 26,5. Adagio. IVL2. . Hansen.
(M) Stimmungsvoll, klanglich apart.
Labey, MarceL 1875. Frankreich.
Suite. M. 4.80. Chapelier.
(S) Eleganter Salonstil.
Six Pieces. M. 2.40. Senart.
(ZL M) Empfehlenswerte Sachelchen von angenehmer Melo-
dik und geschmackvoller, maBig moderner Harmonik. Im Satz
sehr sparsam, durchsichtig.
Op. 23. Prelude et Scherzo. M. 2.80. Durand.
(S SS) Wirksame, pianistisch vorzugliche, klanglich geschmei-
dige Stucke.
Labroca, Mario. 1896. Italien.
Suite. 3 Satze. 1922. M. 1.25. Ricordi.
(M ZS) Im Charakter unromantisch, klanglich herb, melo-
disch primitiv, mit Vorliebe fQr ostinate Figuren. In Bewegung
und Rhythmus interessant, besonders die Toccata.
Ritmi di Marcia. 3 Stucke. 1922, M. 1.20. U. E.
(ZS) Interessiert durch bewuBte melodische wie rhythmische
Primitivitat. (Bevorzugung ostinater BaBfiguren.)
Ladmlrault, Paul. 1877. Frankreich.
Quatre Esquisses. M. 0.80, 2., 1.60, 2.70. Eschig.
(ZS) Romantik von Saloncharakter.
Lajtha, Laszlo. 1891. Ungarn.
Des Merits d'un Musicien. 9 Fantasien. 1913. M. 6..
Roszavolgyi.
(S) Merkwflrdige Stucke, klanglich ktihn, melodisch zerrissen,
87
Lajtha, Laszlo.
inhaltlich unzusammenhangend, verworren. Relativ am leich-
testen einganglich die ,,Elegie u , ,,Faschings-Serenade" und
Nr. 7 ,,ich fahre dahin wie em Schatten" (Psalm 109). Das
letztgenannte Stuck, in vierstimmigem Satz von guter, eigen-
artiger Stimmftihrung, ist bei weitem das beste aus der Samm-
lung.
Lampe, Walther. 1872. Deutschland.
Op. 5. Drei Stiicke. M.S. . Simrock,
(M) Brahms-Studien.
Op. 8. 4Klavierstiicke. M. 4. . Leuckart.
(ZS) Lyrische Stimmungen der Brahms-Nachfolge.
Landonny, Paul. 1869. Frankreich.
En Alsace. 9 Impressions. 1915. M. 4. . Roudanez.
(M ZS) Gut daraus die schlicht lyrischen, z. T. volksliedartigen
Stucke.
Landowska, Wanda. 1877. Polen.
Fr. Schubert, Walzerkette. M. 2.50. Gutheil (U. E.)
(ZS)
Lang, Walter. 1896. Schweiz.
Op. 2. Scherzo. M. 2. . R. & E.
Op. 4. Sonatlne e fur die linke Hand. M. 2.50.
R. & E.
(ZS) In alteren Bahnen wandelnd; technisch sehr tuchtige
Arbeit.
Op. 13. 7 Stucke. M. 2.50. R. & E.
(M S) Bedeutend besser als seine friiheren Arbeiten. Moderne,
harmonisch und besonders rhythmisch fesselnde Stticke.
Op. 16. Bulgaria. Kleine Suite. 10 Stucke. M.2.50.
R. &E.
(ZLM) Rhythmisch interessante ( 5 / i6 -, Vie-, Vie-, ll /ie-Takt)
Volksthemen in schlichten, stilistisch sauberen Bearbeitungen.
Laszlo, Sandor. 1895. Ungarn.
Alte Meister fur die Jugend. Aus Nicol Gerbers
Notenbiichlein zusammengestellt. 2 Hefte je M. 2.50.
Bard & Sohn.
(L-M).
Laszlo, Sandor.
Konzertbearbeitungen: Mattheson, Senate M.S.
Rust, Gigue aus der Violinsonate d M. 1.
Scarlatti, Klavierstiick A M. 1.20 Scarlatti, Klavier-
stiick e M. 1.20 Scarlatti, Klavierstiick c M. 1.
Bach, Praludium und Fuge C fiir Orgel M.I. 50 Chr.
H. Hartmann, Alia breve fur Orgel oder Pedalklavier
M. 1.20 W. Fr. Bach, Etude M.I.. Bard & Sohn.
Bach, Bourree aus der 2. Violinsonate h.
M. 2.50. Hansen.
(S) Wirksame, im Satz etwas uberladene Bearbeitungen.
Lazar, Philipp. 1894. Rumanien,
I. Suite. 5 kurze Satze. M. 1.50. u. E.
(M ZS) Melodisch schlichte (volksliedartig), klanglich uber-
aus duftige Stimmungen von klarem, knappen Satz. Besonders
gut ,,Wiegenlied" und ,,Tanz".
IL Suite. M. L50. u. E.
(M ZS) Prachtige nationale Tanzrhythmen von farbiger, knapp
angedeuteter Harmonik und vorbildlicher Durchsichtigkeit
des Satzes.
Lazarus, Daniel. 1898. Frankreich.
Fantaisie. 1922. M. 1.60, Senart.
Six Pieces. 192022. M. 1.60. Senart.
(S) Inhaltlich nicht uberragende, klanglich bis zur UngenieB-
barkeit radikale Stucke.
Leeder, Fritz, Deutschland.
Op. 18. Figures de Porcelaine. Suite. Daraus Nr. 3
Delft und Nr. 7 Alt-Wien je M. .60. Schlesinger.
(M) Im Genre der iiblichen Glockenspiel- und Spieldosen- Stucke.
Lekeu, Guillaume. 18701894. Belgien.
Sonate. 1891. M. 3.20. R., L. et Cie.
(ZS) In seiner charaktervollen Thematik an Bach erinnerndes,
von romantischem Geiste beseeltes Jugendwerk.
89
Lemacher, Helnrtch. 189L Deutschland.
Op. 26. Roemryke Berge. 5 Stiicke. M.I.. Voiks-
vereins-Vlg.
(M) Die modernen Akkorde, die bisweilen auftauchen, wirken
wie Goldfische in einem biederen Karpfenteiche.
Lendvai, Erwln. 1882. Ungarn.
Op. 9. Fragmente. 3 Stucke. M. 2. . Rahter.
(ZS) Sehr hfcbsch daraus die Hutnoreske; die (ibrigen Stucke
etwas theatralisch aufgeputzt.
Op. 12. 5 Bilder. M. 3. . Simrock.
Op. 13. 6 Bilder. M. 3. . Simrock.
(M) Sehr einfach gesetzte, liebenswurdige Kleinigkeiten. Der
Jugend zu empfehlen.
Op. 15. Sonatine C. M. 2.50. Simrock.
(M) Das Finale von fortreifiendem Schwung bei grofier Ein-
fachheit in Stil und Satz. Die ubrigen Satze schwacher.
Levy, Lazare. Frankreich.
20 Preludes. 2 Hefte je M. 4. . Eschig.
(M S) GemaBigt moderne Stticke, in denen zum Teil recht
abgenutzte Mittel verwendet wurden. Aus Heft 1 am besten
Nr. 1, 3 und 8.
Levy, Michel Maurice* 1883. Frankreich.
Viva Maria. Danse espagnole. M. 1.20. Senart.
(M)
Jeux de nuages. M. 1.20. Senart.
(S) Virtues, impressionistisch.
Deux pieces humoristiques. M. 1.60. Senart.
Danse humoristique. M. 1.20. Senart.
(ZS) Die beiden letzten Hefte am interessantesten.
Llebeck, Adolf. 1886. Deutschland.
Op. 2. Neue deutsche Weisen. 2 Hefte je M. 2.50.
T. & j.
(M) Hubsche, gemutvolle, sehr von Schubert beeinflufite Tanze.
Freilich gerSt L. bei dem Bestreben, volkstiimlich zu schreiben,
leicht ins Sentimentale.
Op. 3. Raphael-Fantasie Michelangelo-Fan-
tasie je M. 2. . T. & j.
(M S) Hier standen vor allem Mozart und Beethoven Pate.
90
Liebeck, Adolf.
Op. 6. Ein Goethelieder-Cyklus. 6 Hefte je M. 2.50.
T. & J.
(M) Gemfltvolle Stflcke, aus denen ein bescheidenes, freund-
liches Talent spricht. Die idyllisch heiteren Gedichte sind ganz
gut getroffen. Fur ernste Gedichte hingegen, wie ,,Wanderers
Nachtlied" (I und II), ,,Harfenspieler" oder das leidenschaft-
liche ,,Mignon" reicht seine Kraft nicht zu.
Op. 14. Variationen iiber ein eigenes Thema es.
M. 2.50. T. & j.
(M) Das Thema erinnert lebhaft an Schuberts ,,Der Tod und
das MSdchen." Im Verlauf des Werkes steigen noch andere
,,Iiebe Schatten" auf. (Mendelssohn, Brahms.) Wirkliche Eigen-
art verrat sein Schaffen, das auf grundlicher Kenntnis unserer
Klassiker basiert, nicht.
Op. 15. Ein deutsches Scherzspiel. M. 2.50. T. &J.
(M) Hiibsch.
Llndberg, Oskar. 1887. Schweden.
4 Preludier je M. L50. Elkan & Schildknecht.
(M ZS) Elegisch gefarbte, wirkungsvolle Salonstiicke.
Linz, Martha. Deutschland.
Caprice und Capricetto. M. 1.20. Br. & H.
(M) Unbeschwert Hebenswiirdig.
Liuzzi, Fernando. 1884. Italian.
Gaiola e Marechiaro. Impressione napoletana. 1921.
M.2.50. Forlivesi.
(S) Impressionistisch gefarbte, flbersprudelnd lebendige Volks-
fest-Stimmungen.
Livens, Leo. 1896. England.
Sonata. 3 Satze. 191214. M. 7.50. Anglo-French Co.
(S) Sehr temperamentvoll, aber, ^yie es von einem Jugendwerke
nicht anders zu erwarten ist, stilistisch noch recht unausge-
glichen.
Ljadow, Anatol. 18551914. RuBland.
Op. 35. Variations sur un th^me de Glinka. 1895
M. 4.. Belaieff.
(S)
91
Ljadow, Anatol.
Op. 51. Variations sur un thme populaire polo-
nais. M. 3.20. Belaieff.
(S)
Op. 57. Trois Morceaux. M. 2.40. Belaieff.
(M) Unter dem starken Einflusse Chopins stehende, pianistisch
meisterhafte Arbeiten.
Op. 64. Quatre Morceaux. M. 1.60. Belaieff.
(M) Sehr an Skrjabin erinnernde, feine Klangstudien.
Ljapounow, Serge* 18591924. RuBland.
Op. 11. 12 Etudes d'exScution transcendante.
2 Hefte je M. 7.50. Zimmermann (U. E.)
(S SS) An Liszts Etuden gemahnende, pianistisch vortreff-
liche Konzertst-flcke.
Op. 65. Sonatine Des. M.2.55. R. St. v.
Op. 70. 3. Valse-Impromptu. M. 1.30. R. St. V.
(S)
Longo, Alessandro. 1864. Italien.
12 Studii di Terze. M.2. . Ricordi.
6 Studii di Seste. M. 1.50. Ricordi.
6 Studii d'Ottave. M. 1.50. Ricordi.
(SS) Technische Studien in Form htibscher Charakterstticke.
Lothar, Mark. 1902. Deutschland.
Op. 8. Marchenstimmungen, 5 Stiicke. 2 Hefte je
M. 2.. R. & E.
(M S) Feine, echt musikantische Stimmungsbilder. Am
besten Nr. 1.
LouriS, Arthur. RuBland.
Les formes en Pair. 3 Stiicke. M. 1.50. Gutheii.
(SS) In manchen Linienfragmenten an Schonberg erinnernd.
>Vahrend aber Sch. in strengen, klaren Formen schafft, begnttgt
sich L. mit einem wahrscheinlich nur ihm allein verstandlichen
Gestammel. Produkte einer irregeleiteten Fantasie Oder viel-
mehr eines irregeleiteten Experimentiertriebes.
Piano gosse. 7 Stucke. 1917. M.S. . Gutheii.
(S) Moderne, zm Teil sehr bizarre Charakterstiicke.
QO
V/ZJ "^~~
Lourte, Arthur.
Bearbeitung:
Strawinsky, Concertino fur Streichquartett.
M.5. . Hansen.
($ SS) Stilistisch unmoglich, dieses Streichquartett der Eigen-
art des Klaviers anzupassen.
Ludwig, Franz. 1889. Deutschland.
Op. 3,1. Lustige Senate, M. 2.70. C. Rothe.
(ZS) Im tiefen Schatten der Regerschen Sonatinen gewachsen.
Op. 8. Suite. M. 3 . . Br. & H.
Op. 10. Senate es. M. 5.. Br. & H.
(ZS S) Uninteressant. Von einem Reger-Schuler erwartet man
schon rein kompositionstechnisch mehr.
Madetoja, Leevi. 1887. Finnland.
Op. 41. Jardin de la Mort. M. 2. . Hansen.
(M ZS) Nordische, etwas blasse, lyrische Stimmungen. Re-
lativ am besten Nr. 2 ,,WaIzer".
Magnard, Albfric. 18651914. Frankreich.
Promenades. 7 Stiicke. M. 4. . Durand.
(S) PrSchtige romantische Stimmungen, bisweilen an Schu-
mann erinnernd, aber doch durchaus personlich geartet. Ganz
besonders seien hervorgehoben : ,,Envoi", ,,Bois de Boulogne"
und ,/Trianon", mit ausgezeichneter Fuge.
Maleingreau, Paul de. 1887. Belgien.
Op. 7. Prelude, Choral et Fugue. 1915. M.S.
Chester.
(S) Klanglich wie in der chromatischen Stimmfuhrung an
C. Franck erinnernd, nur massiger, theatralischer.
Op. 9. Suite. 4 Stucke. 1916. M. 4. . Chester.
(S) Kontrapunktisch wie klanglich vorzuglich, etwas auf
Effekt zugeschnitten. Eine Ausnahme bildet die wundervolle
Allemande.
Op. 17. Les Angelus de Printemps. Suite pit-
toresque. 5 Satze. 1919. M. 3. . Chester.
(ZS) Bemerkenswert daraus ,,Matin6e" und ,,Berceuse d^apr^s-
93
Malitiowski, Stefan. 1890. Polen.
Op. 12. Tema con Variazioni. (quasi una Passa-
caglia). 1916. M.I,. G.&w.
(S) Sehr talentiertes Werk, im Aufbau klar, gut gesteigert,
harmonisch SuBerst reizvoll. Bisweilen an Brahms' Variationen-
kunst erinnernd, doch hauptsSchlich an der gemafiigten rus-
sischen Moderne (Glazounow, auch Ljadow) orientiert.
Malipiero, 6. Francesco. 1882. Italian.
Bizzarrie luminose delTAlba, del Meriggio,
della Notte. 3 Hefte je M. L60. C. Schmidl.
I. I giuochi.
II. II sole.
III. I Fantasmi.
(ZS) Jugendwerk. Gut davon Nr. 1 und 3, scherzoartige Stficke.
Poemetti lunari. 7 Stiicke. 190910. M. 2.40. Senart.
(M S) Gegensatzliche, bald fantastische, bald lyrisch-roman-
tische Stimmungen in knapper, modern eigenartiger Tonsprache.
Die Melodic rhythmisch schwebend wie etwa der Sprechge-
sang in der katholischen Kirche.
Preludi autumnali. 1914. M. 2.40. R., L. et Cie.
(ZS) Klanglich eigenartige Naturstimmungen.
Poemi Asolani. 1916. M. 4. . Chester.
(S) Zu seinen besten Klavierschopfungen zahlend.
Barlumi. 1917. M. 4. . Chester.
(ZS)
Maschere che passano. Suite. 1918. M.S. . Chester.
(S) Sehr bizarre Stimmungen.
A Claudio Debussy. 1920. M. 1.50. Chester.
(M) Parallelmixturen-Studie, nicht bedeutend.
3 Omaggi. 1920. M.S. . Chester.
(S) Witzig.
Cavalcate. 3 Stiicke. 1921. M. 1.60. Senart.
(ZS) Klangherbe Impressionen. Nr. 1 und 3 interessieren
durch ihre starre, primitive Rhythmik, Nr. 2 durch ihre schwe-
bende, traumhaft gleitende Bewegung.
II tarlo. 4 Stiicke. 1922, M. 1.60. Senart.
(ZS) Modern, klangbetont (die Gblichen Akkordyersetzungen
drangen sich sehr in den Vordergrund, vor allem in den lang-
samen Teilen), im Satz etwas primitiv. Am besten die Allegro-
Stucke Nr. 2 und besonders 4, in denen sich inhaltlich Be-
ruhrungspunkte mit den Jungfranzosen finden.
94
Malipiero, G. Francesco.
Pasqua di Resurrezione. 1924. M. 2.40. R.,L. etCie.
(S) Sehr subjektive, schwer eingangliche Stimmungsmusik.
Armenia. Canti armeni tradotti sinfonicamente.
Fiir Klavier bearbeitet. M, 1.60. Senart.
(M) Mehr als ein gewisses Interesse am ,,Gegenpolaren" werden
diese armenischen Gesange kaum wecken.
3 Preludi a una Fuga. 1926. M. 2.50. U. E.
(S) Ausgezeichnet im Aufbau, thematisch zu prachtiger Einheit
gebunden. Machtvoller 1. Satz, langsamer 2. Satz und ein
scherzoartiger 3. Satz mit anschlieBender Fuge, die in das Thema
des 1. Satzes, diesmal zu monumentaler Einfachheit gesteigert,
ausklingt. Das Werk tragt Bachsche Zuge, und ist wiederum
in seiner Linienfuhrung wie in seiner Harmonik ganz aus unse-
rer Zeit gewachsen.
Manasse, Otto. Deutschland.
BACH-Metamorphosen. M. 5. . R. & E.
(S) Eine technisch wohl tuchtige, etwas weitschweifige Arbeit,
aber inhaltlich kaum iiberzeugend.
Manuel, Roland. 1891. Frankreich.
Deux Idylles. Fontaine Clarisse. 1916. M. 2. .
Durand.
(ZS) Gut, ganz besonders das 1. Stfick, von meisterhafter,
klanglich subtiler Zweistimmigkeit.
Manziarly, Marcelle de. 1899. Frankreich.
3 Atmospheres Slaves. 1920. M. 2.80. Durand.
(S) Geistreiche Studien fiber slavische Tanzrhythmen. Sehr
beachtlich als Arbeit einer 21-jclhrigen Komponistin.
Impressions de Mer. M. 2.20. Senart.
(ZS) Froh bewegte, aufierordentlich fliissige Stttcke. Besonders
interessiert Nr. 3 ,,Par une journ^e claire".
Marczewski, Lucyan. 1879. Polen.
Fughetta. M. .75. G. &w.
2 Piccoli Preludi. (all antico). M. .75. G. &w.
(M ZS) Geschickt gearbeitet, ohne personliche Note.
UneNuit de Novembre. 3 StuckejeM. .50. G. &w.
(M ^ZS) Wirksam, von Chopin beeinfluBt.
95
Marian! Gonzalez, Luis Leandro. 1868. Spanien.
Alma Andaluza. Kpl.M. 8. , einzelnM.2 bis 2.40.
u. M. E.
(S) Melodienselige spanische Charakterstticke in Tanzform,
pianistisch sehr geschickt gearbeitet.
Marsick, Armand. 1878. Belgien.
Tableaux Grecs. M. 3.20. Heugel.
(M ZS) Gut, besonders Nr. 1, nur ist der Satz zu klavieraus-
zugmaBig.
Martini*, Bohuslav. 1890. Tschecho-Slowakei.
Marionetten. lOStucke. 2 HeftejeM. 2. M.Urbanek.
(M) Stucke aus der Kinderperspektive, bestechend in ihrer
schlichten Melodik, ihrer feinsinnigen, ungesucht modernen
Harmonik und ihrem sehr einfachen, durchsichtigen Satz.
Marx, Joseph. 1882. Osterreich.
Sechs Klavierstucke. Albumblatt Praludium u.
Fuge es. Rhapsodic Ballade Arabeske Hu-
moreske je M. 1.50. u. E.
(S) An Brahms, Wolf und Reger orientierte, uppige, etwas weiche
Harmonik und edle Meiodik ziert vorliegende Stucke, von
denen ganz besonders die Ballade hervorzuheben ist.
Masetii, Enzo. Italien.
Contrast!. 2 Orchesterstiicke fur Klavier bearb.
vom Autor. M. 1.50. Ricordi.
(S) Modern, klanglich sehr gewurzt, aber durchaus iiberzeugend.
Ausgezeichnet Nr. 2 ,,N6nette e Rintintin", ein modulatorisch
Mufierst bewegliches, lebenspriihendes Scherzo.
Massarani, Renzo. 1898. Italien.
Dal lago di Mantova. M. 2. . Ricordi.
(ZS) Moderne, aus einem einzigen Motiv gebildete Stucke.
Klanglich wie melodisch mpnoton.
Mayer, Lise Maria. 1894 Osterreich.
Variete exotique. M. 4.50. U. E.
(M ZS) Von der Art unserer ublichen exotischen Charakter-
bilder, ohne inhaltliche Oberbelastung.
Maykapar, Samuel. 1867. RuBland.
Op. 22. Grande Sonatine. 4 Satze. M. 3.20. R. St. V.
(ZL M) Instruktiv bei dauernden Ermahnungen, Mozart, Men-
delssohn etc. zu spielen. DieOriginale sind uns allerdings lieber.
96
Maykapar, Samuel.
Op. 25. Deux Billets doux. 1919. M. .85. R. St.v,
(M) Effektvolle Salonstucke.
Op. 27. Senate pour la jeunesse. 2 Satze. M. 3.40.
R. St. v.
(ZL M) Siehe Op. 22.
Medins, Janis. 1890. Lettland.
Dainas. 6 Preludes. 4 Hefte: 12 je M. .75, 34
je M. 1. . P. Neidner, Riga.
(M S) Tief im Volkstum wurzelnde, stimmungsstarke Stticke
von vorwiegend elegisch-lyrischem Charakter. Ganz ausge-
zeichnet Nn 1, eine Art Ballade von einer Themenkraft, die an
Moussorgsky erinnert.
Medtner, Nikolas. 1879. RuBland.
Op. 7. 3 Arabesken. M. .60,, .80, 1.20. Ben-
jamin. U. E,
(ZS S)
Op. 11, 2. Senate d. 1 Satz. M. 2. . Benjamin.
(ZS) Von guter thetnatischer Arbeit, edler Linie, rhythmischer
Belebtheit und vorzuglichem, fliissigen Klaviersatz.
Op. 17. 3 Novellen. M. 3. . U. E.
(S) Besonders hervorzuheben'Nr. 2, ein diisteres, rhythmisch
wie inder Gegensatzlichkeit seiner pragnantenThemen fesselndes
Stuck.
Op. 22. Senate g. 1 Satz. M. 3. . R. M. v. u. E.
(SS) Nach Op. 30 seine beste Sonate. Hat manches mit den
ersten Skrjabin-Sonaten (Op. 19, op. 23) gemeinsam, weist
aber im Gegensatz zu Skr. mehr Linien- als Farbentempera-
ment auf.
Op. 25, 1. Marchensonate c. 3 Satze. M. 3. .
R. M. V. u. E.
(S SS) Besonders bemerkenswert der 1. Satz, im Charakter
einer Ballade.
Op. 25, 2. Sonate e. 2 Satze. M. 5. . R. M. V.
U. E. (SS) Weitschweifig (45 Seitenl).
Op. 26. 4 Marchen. M. 3. . R. M. V. U. E.
(S) Poetisch empfundene Stiicke.
Op.27.Sonate-Ballade. 2 Satze. M.S. .R.M.v. U. E.
(S SS)
97
Teichinuller, Moderne Klaviennusik 7
Medtner, Nikolas.
Op. 30. Senate a. 1 Satz. AL 4. . R. M. v. u. E.
(S) Gehort zu seinen gliicklichsten Eingebungen.
Op, 31, 1. Improvisation. M. 2.50. R. M. v. u. E.
(SS) Elegantes, pianistisch auBerst wirkungsvolles Tanzstuck.
Op. 38. Vergessene Weisen I. M. 6. . Zimmermann.
Op. 39. Vergessene Weisen II. M. 6. . Zimmermann.
Op. 40. Vergessene Weisen III. M. 6. .Zimmermann.
(M s) Ausgezeichnet! In Melodik wie Rhythmik national
betonte Stucke (zum Teii Tanzstudien) von vorwiegend ele-
gischem Charakter.
Op. 42. 3 Marchen. M. 2. ,1.50, 2. . Zimmermann.
(M ZS) FantasievoII, pianistisch vorztiglich.
Melartln, ErkkL 1875. Finnland.
Op. 104. Skuggspel. (Schattenspiele.) 7 Stucke.
M. 3.50. Hansen:
(M ZS) GemaBigt moderne, stimmungsvolle, satztechnisch
meisterhafte Hausmusik.
Op. 118. 6 bet. Klavierstiicke. M. 2.50. Hansen.
(M) Klanglich zwar moderner als seine iibrigen Klavierwerke,
jedoch inhaltlich wenig besagend.
Op. 120. 12 Silhouetter. 2 Hefte je M. 2. . Hansen.
(ZL M) Ausgezeichnet e Jugendstiicke.
Op. 127. Lyrik. 6 bet. Stucke. 2 Hefte je M. 2.25.
Hansen.
(ZL M) Schlichte Hausmusik. Sehr schdn Nr. 1 ,,Dammerungs~
weise".
Melcer, Henryk. 1869. Polen.
Valse a la Chopin. M. .50. G. &w.
(ZS)
3 Pensees musicales. Prelude Quasi Mazurka
Nocturne, je M. .50. G. &w.
(M) Bemerkenswert die Mazurka.
Dumka de St. Moniuszko. M. 1.50. G.&W.
(ZS) Reizendes Tanzstuck.
Fantaisie sur le ,,Vieux CaporaT de St.
niuszko. M. 2.50. G, &w.
(S) Wirkungsvoll.
98
Melcer, Henryk.
Variations sur. un theme populaire p.olonais.
M. 4. . G. &W.
(S) Gut gesteigertes, pianistisch vorzugliches Werk, dessen
Hohepunkt die^SchluBvariation, eine feurige Mazurka bildet.
Melichar, Alois. Osterreich.
Op. 1. Variationen und Fuge iiber ein Thema
von Reger. M. 3. . U. E.
(SS) Ein imposantes, technisch unerhort schwieriges Erstlings-
werk, aus dem bekannten Tagebuchblatt D (Op. 82 1,3) ent-
wickelt, groB gestaltet, von differ enzierter, farbenprachtiger
Harmonik und meisterhafter Stimmfflhrung.
Melkich, DimitrL 1885. RuBland.
Op. 10. Sonate-Nocturne. 1 Satz. 1922. M. 2.15.
R. St. v.
(S SS) In seinen satztechnischen Eigenarten erinnert das
starke Begabung verratende, leideHschaftliche Werk sehr an
Skrjabin, 1st jedoch melodisch fester umrissen.
Op. 11. Sonata di Sollevazione. 1 Satz. 1923.
M. 4.70. R. St. V.
(SS) Dramatisch, etwas weitschweifig. Mit Vorliebe wird die
Sequenz als Steigerungsmittel angewendet.
Op. 12. 3. Sonate. 1 Satz. 1924. M. 3. U. E.
(S SS) Von den vorliegenden Arbeiten die bei weitem reifste
und inhaltlich geschlossenste. Eine Art Toccata, einstimmig
in Oktaven gefuhrt, prachtig gesteigert, von jagendem Tempe-
rament durchpulst; durchbrochen von lyrischen Parti en, be-
rauschenden Improvisation en, in den en der ,,Skrjabin-Akkord"
dominiert.
Mendelssohn ? Arnold. 1856. Deutschland.
Op. 66. Sonate e. 4 Satze. M. 2. . Peters.
(S)
Op. 79. Moderne Suite. M. 2. . Peters.
(ZS) Kompositionstechnisch meisterhafte Arbeiten alterer
Richtung.
Mengelberg, Karel.
7 Pieces for Children. 1925. M.3.60. O. u. Press.
(L M) Melodisch hiibsche, klanglich moderne kurze Stficke,
merk\vurdigerweise ohne Schlufikadenzen. Nur der flbliche
Doppelstrich meldet lakonisch: Fine. Ob Kinder daran Ge-
fallen finden werden, mochte man bezweifeln.
99
7*
Messner, Joseph. 1893. Osterreich.
Op. 14. Phantasie und Fuge b. M. 2. . Dobiinger.
(S) Einfallreiches, klangschones Werk von romantischem
Charakter. Der 2. Teil mutet in seiner harmonisch bedingten
Stimmftihrung durchaus nicht wie eine Fuge an.
Op, 15. Romanze E. M. 2. . Dobiinger.
(S) Wundervolles, wohlklanggesattigtes Adagio, durchbrochen
von einem sttirmischen D-moll-Teil.
Meyer-Bremen, Helmut. 1902. Deutschland.
Op. 6. Senate b. 4 Satze. 1922. M. 5.. Eulenburg.
(S SS) An fremden Einfliissen reiches Jugendwerk, in dem
vorlaufig noch ein feuriges Temperament mangelnde Gestal-
tungskraft ersetzen muft. Stilistisch sehr unausgeglichen. Der
dustere 1. Satz erinnert an Glazounow, der 2. an Reger, teilweise
auch an Schumann, gleichwie der ganze letzte Satz.
Michalowski, Alexander. 1851. Polen.
Op. 2. Etude d'apr&s T Impromptu As de Chopin.
M. .85. G. &W.
(SS) Virtuose Doppelgriff-Studie.
Op. 9. Prelude. M. .50. G. & w,
(M) Von elegischem Charakter.
Op. 34, 2. Valse. M. .70. G. & w.
(ZS) Wienerisch.
Op. 35. 2 B agate 11 en. Menuett Gavotte. M. .30,
.50. G. &W.
(M) Im Satz ausgezeichnete, melodisch schlichte Jugendstacke.
Seine sehr zahlreichen tibrigen Werke im Zeichen Chopins ste-
hende, pianistisch glanzende Epigonenarbeiten.
Michielsen, Leo. Niederlande.
8 Klavierstukken. 191416. M. 5.. Alsbach.
(M S) Pianistisch geschickt gearbeitete, zum Teil romantische
Stiicke ohne Eigennote.
Mlgot^ Georges. 1891. Frankreich.
Trois Epigrammes. M. 1.40. Senart.
(ZS) Moderne, zarte Pastellzeichnungen.
La Fete de la Bergfere. M. 3.20. Senart.
(S) Eine etwas breitere Ausfuhrung der Epigramme.
100
Mlgot, Georges.
Le tombeau de Du Fault. 3 Stucke. 1923. M. 2.50.
Senart.
(S) Acht Seiten lang wird zu Ehren des alten Lautenisten
Du Fault versucht, Lautenklange moglichst getreu auf dern
Klavier wiederzugeben. Das Resultat: ermudende Monotonie.
Mihalovici, Marcel. Rumanien.
Op. 11. Sonatine. 192223. M. 1.20. U. E.
(ZS) Grazios, splelerisch. Den Werken eines Auric, Poulenc
etc. ahnlich in seiner primitiven Zweistimmigkeit (Vorliebe
fur ostinate BaBfiguren), der sehr sparsamen klanglichen Unter-
malung, und schlieBlich in dem Verzicht auf thematische Durch-
fiihrung.
4 Impromptus. 192124. M. 1.20. U. E.
(S) Geistig ungemein beweglich. Besonders gut die lebhaften
Stucke Nr. 2 und 4.
Milhaud, Darius. 1892. Frankreich.
Suite en 5 parties. 1913. M. 3.20. Durand.
(S) GroBe Begabung verratendes Jugendwerk, von einer for-
malen Sicherheit, einer Linienfreude, die an die Klassijc er-
innert. Impressionistische Einflusse finden sich nur schwach.
Senate. 3 Satze. 1916. M. 5.60. Mathot
(S) Polytonal, Sehr gewagte, etwas sprode Harmonik, bewuBt
primitive Melodik und em sehr durchsichtiger Satz kennzeich-
nen vorliegendes Werk, das man als interessantes Experiment
schon gelten lassen kann.
Tango des Fratellini. M. 1.20. La Sirene.
(M)
Caramel Mou. Shimmy pour Jazzband. 1921.
Fur Klavier bearb. vom Komponisten. M, 1 .80. La Sirene.
(ZS)
Trois Rag-Caprices. 1922. M. 1.50. U. E.
(M -ZS) Prachtige Jazzrhythmen.
Saudades do Brazil. 12 Stucke. 2 Hefte je M. 4.
Eschig. (Schott).
(M S) Polytonale, klanglich aufierst fesselnde Tango-Rhyth-
men. Besonders gut das behagliche ,,Leme", das dustere
,,Ipanema" und ,,Paysandu", das in seiner ausgezeichneten
Stimmfuhrung etwas an Chopin erinnert.
101
Mllner, ML RuBlandL
Agada. M. 1.50. Jibneh-Juwal.
(S) Pianistisch feine, klangzarte Marchenstimmung. Im Kla-
vi ersatz Chopin und Skrjabin verwandt.
Mlloyevich, Miloye. 1884. Serbien.
Op. 2. Miniatures Serbes. 8 Stucke. 190512.
M. 3. . Chester.
(M) Im Satze einfache, harmonisch geschmackvolle Stucke.
Am besten die 3 serbischen Tanze.
Op. 16. Dans mon pays. 6 Airs et Danses. 1916.
M. 2.40. R., L. et Cie.
(M ZS)
Op. 23. 4 Morceaux. 1921. M. 3.20. R., L. et Cie.
(M S) Pianistisch geschickte Arbeiten, Stimmungen nach
serbischen Volksweisen.
Mitchell, Edward. England.
Valse serieuse. M. 2. . Elkin &Co.
(M)
Two Sketches. M. 2. , Elkin &Co.
(ZS) Geschickt gearbeitete, wirkungsvolle Salonmusik.
Mittler, Franz. 1893. Osterreich.
Op. 2. Zwei lustige Stucke. Humoreske Spiel-
uhr der kleinen Nanne. M. 1.50. U. E.
(M) Sehr hubsche Salonnippes.
Op. 4. 6 kleine Walzer. M. 2.50. u. E.
(M ZS) Von feinem Humor erfullt.
Op. 5. Fantasiestuck. M. 1.50. U. E.
(M) Schwacher als die vorigen Werke. Aus der alten roman-
tischen Schule geplaudert.
Nikolo und Krampus. M. 1.50. Doblinger.
(ZS) Anscheinend ein Witz.
Mjaskowski, Nikolai. 1881. RuBland.
Op. 6. 1. Senate d. 4 Satze. 1907 10. M. 6.40. R. St. V.
(S SS) Am besten der ernste, streng 3-stimmig geftihrte
1. Satz. Die ubrigen Satze mehr Oder weniger von Tschaikowsky
und Glazounow (3. Satz) beeinflufct, von romantischer Red-
seligkeit.
102
Mjaskowski, Nikolai.
Op. 13. 2. Senate fis. 1 Satz. 1912. M. 4.25. R.St.v.
(S) Pathetisch, dftster, im Charakter des ,,Dies irae", das als
3. Thema erscheint. Der Klavierstil auf Chopin-Lisztscher
Basis.
Op. 19. 3. Senate c. 1 Satz. 1920. M. 3.20. R.St.v.
(SS) Dramatisch, im Satz sehr aberladen.
Op. 25. Bizarreries. 6 Skizzen. 191722. M. 2.50.
R. M. v. u. E.
(M S) In dunklen Farben gehaltene, zum Teil fantastische,
zum Teil elegische Stimmungen.
Op. 27. 4. Senate c. 3 Satze. M. 5. . U. E.
(SS) Sein bedeutendstes Klavierwerk, das sich durch klaren
Aufbau, prachtvolle Thematik, eigenartige, sehr moderne, far-
bige Harmonik und glanzenden Klaviersatz auszeichnet. Der
1. Satz eine von dflsterer Glut erfullte, dramatische Sonata,
2. Satz ein tiefempfundenes Es moll- Intermezzo im Sarabanden-
charakter, 3. Satz eine technisch meisterhafte, sturmisch da-
hinjagende Tokkata.
Modona, Gino* Italien.
Quaderni per un piccolo Pianista. 2 Hefte je
M. 1.25. Forlivesi.
(ZL) Ausgezeichnete Kinderstiicke.
Moeran, Ernest John. 1894. England.
Stalham River. Ballade. 192L M, 2. . Chester.
(ZS) Gefuhlswarme Naturstimmung.
Toccata. 1924. M. 3. . Chester.
(SS) Pianistisch reizvoll, klangschon, elegant.
Mompou, Federico. 1895. Spanien.
Impressions intimes. 9 Stiicke. 1911 14. M. 4.
U. M. E.
(M ZS) Hohe Begabung verratende Jugendarbeiten von er-
staunlicher Eigenart. Melodisch schlichte, klanglich_traumhaft
zarte, wirklich intime Musik.
Canco y dan?a. 2 Stucke. M. 2. . u. M. E.
(M) In schwebenden Volkstanzrhythmen.
Charmes. 6 Stucke. M. 3.20. Eschig.
(M ZS) Klanglich bezaubernd.
Scenes d'Enfants. 5 Stucke. 1915. M. 2.25. Senart.
(ZS)
103
Mompou, Federico.
Suburbis. 4 Stucke. 191617. M. 2.80. Senart.
(ZS) Knappe, witzig charakterisierende Zeichnungen. Beson-
sonders gut Nr. 1 und 4.
Cants magics. 5 Stucke. 1919. M. 3.. U. M. E.
(M ZS) Daraus Nr. 2 und 4 am besten.
Fetes lointaines. 6 Stucke. 1920. M. 2.25. Senart.
(M) Atherisch zarte, impressionistische Bilder von sudlichem
Farbenreiz. So, wie sein Notenbild anmutet (ohne jede Phra-
sierung, ohne Takt- und SchluB-Striche), 1st seine Musik: ohne
feste Konturen, gleitend, in Farbe und Duft aufgelost.
Moritz, Eduard. 1891. Deutschland.
Op. 22. Vier Kompositionen. Capriccio Ron-
dino Intermezzo Burleske je M. 1. .
Rich. Birnbach.
(M S) Geschickt gearbeitete, bisweilen auch billigere Mittel
(in Nr. 4) nicht verschmahende Stucke von burleskem Charak-
ter. AIs Zugaben zu empfehlen.
Mortari, Vlrgilio. 1904. Italien.
.3 liriche infantili. 1924. M. 1.50. Foriivesi.
(ZL) Empfehlenswerte Jugendstiicke. Besonders hiibsch das
humorvolle Nr. 3.
Moser, Franz. 1880. Osterreich.
Op. 12. Aus meinem Leben. 12 Stucke. 2 Hefte
je M. 2.50. U. E.
(M S) Romantische Charakterstucke Schumann-Brahmsscher
Richtung.
Motissorgsky, Modeste. 18391881. RuBland.
Bilder einer Ausstellung. M. 1.50. Peters. Benjamin.
(M S) Musikalisch prachtvolle Zeichnungen von einzigartiger
Pragnanz.
Zwei Klavierstiicke. Intermezzo Ein Kinder-
scherz. M. 1.20. Peters.
(ZS) Nr. 1 fesselnd in der Gegensatzlichkeit seiner hervorragen-
den Themen. Nr. 2 an Wert den besten Kinderstiicken Schu-
manns an die Seite zu stellen.
104
Mraczek, Joseph. 1878. Deutsch-Bohmen.
3 Stucke in Tanzform. M. 1.50. u. E.
(M) Feine, geschmeidige Salonkleinigkeiten.
Das Bilderbuch. 9 kleine Stucke. M. 2. . Hansen.
(ZL)
Bilderbogen. 1909. 2 Hefte je M. 1.50. Heinrichshofen.
(ZL) Geschmackvoll gesetzte Kinderstucke.
Zwei Tanzsilhouetten. Groteske M. 1.50 Ga-
votte und Musette M. 1.80. 1920. Heinrichshofen.
(ZS) Ausgezeichnet! Nr. 2 ist ein wahres Kabinettstiick an
melodischem FluB und aufierst reizvoller Harmonik.
Orientalische Skizzen (fiir Kammerorch ester), fur
Klavier bearb, vom Komponisten. M. 2. . Leuckart.
(ZS). Interessante Charakterstucke von prSchtigem Kolorit.
Miiller, Sigfrid Walther. 1905. Deutschland.
Op. 8. Suite im alten Stil. M. 3. . Leuckart.
(M ZS) Nicht untalentierter erster Kompositionsversuch, aus
dem ,,Lieben Augustin" gestaltet. Am besten die Gavotte. Die
ubrigen Satze klanglich zu iiberladen.
Op. 11. Kleine Senate. 1 Satz. M. 2.50. LeuckaYt.
(ZS) Vorliegendes Werk beweist, daB M.s Begabung auf melo-
dischem Gebiete liegt. Die Harmonik, die er hier verwendet,
ist ubernommen, manieriert, und steht in merkwurdigem Wider-
spruch zu seiner frischen, volkstiimlich schlichten Melodik.
(Quartenakkorde, die nicht aus dem linearen Stil gewachsen
sind, konnen leicht zu Gedankenlosigkeiten werden. Als ab-
schreckendes Beispiel sei C. Scotts ,,Arabeske" erwahnt.)
Miiller-Hartmann, Robert. 1884. Deutschland.
Op. 8. Drei Stucke. M. 2.50. Ranter.
(M) Gut, ganz besonders Nr. 3 ,,Capriccio".
Op. 17a. Passacaglia. M. 2.50. Benjamin.
(S) Das reichlich verwendete Figurenwerk erstickt die an sich
guten Einfalle.
Mussorgsky unter Moussorgsky.
Nat, Yves. 1890. Frankreich.
Six Preludes, einzeln. 191319. A.z. Mathot.
(ZS SS)
105
Nat, Yves.
Erste Sonatina. 1920. Mathot.
(ZS SS) Geistreiche Klang- und Bewegungsstudien (besonders
die polytonale Sonatina), aber zu erkliigelt, zu stilisiert, urn
einen tieferen Eindruck machen zu konnen.
Net, Albert 1882. Schweiz.
Op. 1. Jugendlust. 6 kleine Stucke. M. 1.50. Hug.
(ZL) Liebenswiirdige Miniaturen alterer Richtung, der Jugend
zu empfehlen.
NIeland, Jan. Niederlande.
Sonatina. M.S. . De Nieuwe Muziekhandel.
(ZS) In seiner uberschaumenden Lebensfreude sehr an Debussys
,,1'lsle joyeuse" erinnernd.
Nielsen, Carl. 1865. Danemark.
Op. 40. Thema mit Variationen. M. 6. . Hansen.
(S) GemaBigt modernes (bis auf die beiden letzten Variationen,
deren merkwlirdige klangliche Widerhaarigkeit durchaus nicht
uberzeugt), kontrapunktisch ausgezeichnetes Werk. Einige
Variationen sehr ausdrucksvoll, als Ganzes genommen jedoch
zu verstandesmaBig, zu konstruiert. Der Klaviersatz beweist,
daB N. eben doch kein Klavierkomponist ist.
Op. 45. Luciferische Suite. M. 2. . Peters.
* (S) Auch in diesem Werke macht sich gewaltsame Modernitat
storend geltend, z. B. im ersten Satz. Der dritte Satz zu
klavierauszugmaBig, zu opernhaft weitschweifig. Die anderen
Satze inhaltlich einheitlicher, klaviermaBiger. Besonders gut
der thematisch charaktervolle letzte Satz, der betrachtliches
Gestaltungsvermogen voraussetzt.
Niemann, Walter. 1876. Deutschland.
Fast ausschlieBIich Klavierkomponist. Seine Klavierwerke (iiber
hundert sind verdffentlicht) gehdren zu den meist gespielten in
ganz Deutschland. Warum? N.s Musik, ihrer Richtung nach
leicht impressionistisch gefarbte Neuromantik, ist unproblema-
tisch, behaglich, apollinisch-heiter, zeugt von bedeutendem for-
malen wie technischen Konnen, ist immer bequem spielbar, und
trifft somit am besten den Geschmack einer gebildeten, musikali-
schen Mittelschicht. N. ist fur unsere Zeit etwa das, was einer
-fruheren Generation Gade und Kirchner, bezw. Jensen und Grieg
waren. Der ,,zeitgemafie" Klavierp^dagog wird kaum an seinen
Werken vorubergehen konnen, und unsere gute Hausmusik zahlt
sie zu ihren schdnsten Bereicherungen.
106
Niemann. Walter.
Op. 8. Hoisteinische Idyllen. 5 Stucke. 3908.
M. 2.. Vieweg.
(M)
Op. 9. Erinnerungen. 5 Stucke. 1908. M. 1.80. Vieweg.
(M)
Op. 13. Bunte Blatter. 6 Stucke. 1908. M. 2..
Steingraber.
(M)
Op. 15. Amoretten. 3 kleine Vortragsstiicke. M. 2. .
Steingraber.
(M)
Op. 17. Aus Wald und Flur. 3 Rondinos. M. 1.50.
Steingraber.
(ZL M) Jugendstucke von romantischem Charakter.
Op. 14. La Cascade. Etude-Poesie. M. 1.50. Steingraber.
(ZS) Bewegungsstudie.
Op. 18. Aus Watteaus Zeit. Rokoko- Gavotte.
M. 1.20. Hainauer.
(M)
Op. 21. Schwarzwald-Idyllen. 10 Stucke. M. 3. .
Kahnt.
(M) Gemutvolle Hausmusik. Am besten Nr. 9 und 10.
Op. 23. Suite nach Worten von Fr. Hebbel.
5 Stucke. M. 3. . Kahnt.
(M ZS) Sehr schon daraus die zart lyrische Romanze Nr. 4.
Op. 26. Zehn deutsche Landler und Reigen.
M. 3.. Kahnt.
(M) Nach groBen Vorbildern (Schubert, Chopin, Brahms). Am
besten Nr.10 ,,Aus dem Badener Land". (Stark brahmsisch).
Op. 30. Singende Fontaine. M. 2. Kahnt.
(ZS) Sehr beliebtes Zugabestiick impressionistischer Farbung.
Op. 34. Furs Haus. 8 kleine lyrische Stucke. M. 1.50.
Leuckart.
(M)
107
Niemann, Walter.
Op. 38. Der Kuckuck (nach Claus Groth). Kleine
Suite. 5 Stiicke. M. 1.80. Leuckart.
(M) Gediegene Jugendstucke.
Op. 36. Hans und Crete. 13 Stucke. M. 2..
Kahnt.
(ZL) Entziickende Kinderstucke, zum Teil unter Verwendung
deutscher Kinderlieder.
Op. 41. Geschichten aus den Bergen. 12 kleine
Landler und Tanze. M. 2. . Kahnt.
(ZL M) Gemutvolle Hausmusik in der Art Schubertscher
Tanze.
Op. 43. Suite b. Nach Worten von J. P. Jacobsen.
4 Stucke. M. 3.. Leuckart.
(M ZS) Am besten ,,Der alte Springbrunnen", ein zart impres-
sionistisches Klangstuck.
Op. 46. Im Kinderland. 19 leichte Stucke. M. 2. .
Peters.
Op. 58. Was den Kindern Freude macht. 24
Stucke. 2 Hefte je M. 2.. Kahnt.
(ZL) Allerliebste Kinderstucke.
Op. 52. Arabeske. M. 2. . Kahnt
(ZS) Klangschone Bewegungsstudie.
Op. 53. Fantasie-Mazurka. M. 2. . Kahnt.
(M ZS) Empfehlenswertes Zugabestuck.
Op. 55. 24 Preludes. 2 Hefte je M. 3. . Kahnt.
(M S) Vorziigliche Sammlung poetisch empfundener Charak-
terstucke. Besonders sei auf das erste Heft (mit zum Teil
brahmsischen Zfigen) hingewiesen. Das zweite Heft mehr Oder
weniger an den jungen Skrjabin erinnernd.
Op. 59. Mas ken. 20 kleine Charakterstiicke. M. 2. .
Peters.
(M) Wohlgelungene Kopien alterer Meister. (Besonders
Schumann).
Op. 60. Erste Senate a (Romantische). 3 Satze.
M. 4.50. Kahnt.
(ZS) Fliissig, wirkungsvoll, sehr von Grieg beeinfluBt.
108
Niemann, Walter.
Op. 61. 5 Tonbilder je M. 1.25. Nr. 5 M. 1.50.
Leuckart.
(ZS) Als feine Zugabestiicke zu empfehlen Nr. 2 ,,Astrid tanzt"
(Walzer-Caprice) und Nr. 4 ,,Tanzende Funken" (Etfide).
Op. 62. Alt-China. 5 Traumdichtungen. M. 2. .
Peters.
(ZS) Hauchzarte Stimmungen von fremdartigem Reiz. Am
besten die beweglichen Stucke Nr 3 ,,DIe kleine Li-Ii-Tse" und
Nr. 5 ,,Fest im Garten".
Op. 62.[!] Ein Tag auf SchloB Durande. Nach
Eichendorff. M. 2. . Steingraber.
(M) Feine Hausmusik. Besonders schon Nr. 2 ,,Sarabande".
Op. 63. Epheu und Rosen. 5 Stiicke. M. 2.50. Hug.
(M)
Op. 64. Herbsttraumereien. SStucke. M.S. Hug.
(M ZS) Feine, romantische Schwarmereien, leise an Schu-
mann-Brahms anklingend.
Op. 68. 3 moderne Klavierstiicke je M. 2.,
Kahnt.
(M ZS) Empfehlenswert daraus Nr. 1 ,,Romantischer Walzer"
und Nr. 3 ,,Im fernen Osten" (Exotische Groteske).
Op. 71. Suite nach Hermann Hesse. 4 Stiicke.
Mk. 3.. Kahnt.
(M ZS) StimmungsvolL In seiner differenzierten Farbigkeit
an Debussy erinnernd (besonders Nr. 1 und 4).
Op. 73. Praludium, Intermezzo und Fuge. M.2. .
Peters.
(ZS) Formal wie inhaltlich gediegen. Zahlt zu N.s besten Schop-
fungen.
Op. 74. 8 Mazurkas. M. 2.50. Kahnt.
(M ZS) Zum Teil an Chopin erinnernd,
Op. 76. Der Orchideengarten. 10 Stucke. M. 4.50.
Simrock.
(M ZS) Sehr hubsche, exotische Plaudereien, von denen Nr. 1
,,Javanisches Tanzlied", Nr. 3 ,,Im grim - porzellanenen
Teehaus", Nr. 8 ,,In der Chinesenstadt" und Nr. 10 ,,Rikscha-
fahrt" besonders hervorzuheben sind.
Op. 78. Tokkata. M. 1.50. Leuckart.
(ZS)
109
Niemann, Walter.
Op. 79. Walzer-Caprice. M. 1.50. Leuckart.
(M ZS) Vorzuglich gearbeitete Konzertstucke.
Op. 80. Die Jahreszeiten. Nach Hermann Bang.
12 kleine Charakterstiicke. M. 2.. Peters. *
(M ZS) Von vorwiegend idyllischem Charakter.
Op. 83. Dritte Senate d (Elegische). 4 Satze*
M. 4.50. Kahnt.
(ZS) Die Freude an klangschonen Modulationen hat eine ge-
wisse Ziellosigkeit zur Folge, reizvoll in kurzen Partien, aber
nicht der grofien Form der Sonate gentigend. Teilweise erinnert
das in elegantem Salonstil gehaltene, nicht sonderlich ,,ele-
gisch" anmutende Werk an Tschaikowsky.
Op. 84. Suite nach Bildern von C. Spitzweg.
5 Stiicke. M. 3. . Leuckart.
(M ZS) Ganz entzuckende, von feinem Humor erfullte Cha-
raktefbilder.
Op. 88. Kleine Senate. 3 Satze. M. 3.. Simrock.
(ZS) Die auBerordentlich starke Ahnlichkeit mit Ravels Sona-
tine soli durchaus nicht den Genuss des an sich schonen Werkes
beeintrachtigen.
Op. 89. Japan. Cyklus von 5 Stiicken. M. 3.50. Simrock.
(M ZS) Wohl sein bester exotischer Cyklus.
Op. 98. Zwei kleine Sonaten. Nr. 1 D 3 Satze,
Nr. 2 e 2 Satze. M. 2.50. Peters.
(M ZS) Wertvolle Bereicherungen unserer Spnatinen-Litera-
tur, bestechend in ihrer Linienfreude und feinsinnigen Har-
monik.
Op. 107. Hamburg. Cyklus von 13 Charakterstiicken.
M. 3. . Peters.
(M ZS) Sehr gut daraus der behagliche Kinderreigen ,,Laterne"
(Nr. 10) und-der raffiniert gearbeitete Tango ,,St Pauli" (Nr. 11).
Op. 108. Pavane und Gavotte. M. 2. . Peters.
(M)
Op. 109. Galante Musik. 6 Stiicke. M. 2.. Peters.
. (M ZS)
Op. 110. Brasilianische Rhapsodien. 1. In Form
eines Tango. 2. In Form eines Fandango. M. 3. ,
Leuckart.
(ZS) Sehr wirksam. Als Zugaben empfehlenswert.
110
NIemann, Walter.
Op. 111. Menuett und Bourree. M. 2.50. Peters.
(M ZS) Gefallige, geschickt gesetzte Tanzstucke in Niemanns
ublicher Art. (Vorliebe fur Imitationen, Sequenzen, Akkordver-
setzungen, die ,,sixte Ajoutee" etc.). Von innerer Entwicklung
ist bei diesem immer liebenswlirdigen, galanten Plauderer wenig
zu spur en.
10 ausgewahlte Klavierstiicke. M. 4. . Kahnt.
(M ZS)
Noelte, Albert 1882. Deutschland.
Intermezzo Appassionato. M. 1. . U. E.
(M) Dramatik ohne entsprechende ,,Basis".
Noetzel, Hermann. Deutschland.
Bunte Skizzen. M. 2.50. Halbreiter.
(M) GefSllige Kleinigkeiten aiterer Richtung.
Nordqvist, Gustav. 1886. Schweden.
Suite d. M. 4. . A. Lundqvist, Stockholm.
(ZS) Altere Bahnen wandelnd. Was musikalische Einfalle be-
trifft, sehr zuriickhaltend.
Noske, A. A. Niederlande.
Sechs Klavierstiicke. M.S. . Alsbach.
(M)
Novak, Vitezlav. 1870. Tschecho-Slowakei.
Op. 15. Drei bohmische Tanze. M. 4. . Slmrock.
(U. E.).
(S) Reizvoll in Rhythmik und Harmonik, besonders der zweite
Tanz.
Op. 24. Sonata eroica Des. 2 Satze. M. 3.50.
M. Urbanek. (U. E.)
(S) Das Werk hat prachtige Themen, rassige Rhythmen, und
ist aus einer so ungestumen Lebenskraft heraus geschaffen, daft
man gern iiber manchen toten Punkt hinwegsieht. Besonders
gut der zweite Satz, von Volkstanz-Charakter.
Op. 32. Slovakische Suite. 5 Stucke. M. 3. .
M. Urbanek. (U. E.)
(M ZS) In seiner rassigen Rhythmik, seiner naiven Sentimen-
talitat ein echt nationals Werk, unter Verwendung primitivster
AusdrucksmitteL Besonders gut Nr. 2 und 4, von fortreiflendem
Schwung.
Ill
Novak, Vitezlav.
Op. 34. Zwei walachische Tanze. M. 2. .
M. Urbanek.
(ZS) Tanzrhythmen von ungestumem Temperament. Geradezu
uberwaltigend das zweite Stuck.
Op. 43. Pan. Tondichtung in fiinf Satzen. M. 5. .
u. E.
(SS) Reich abgestufte, orchestrate Farbigkeit.
Op. 45. Exotikon. Kleine Suite. 5 Stucke. M.2.50. U.E.
(M S) Rassig. Klanglich sehr herb.
Op. 54. Sechs Sonatinen. M. 6. . M. Urbanek.
(M ZS) Gehoren zum Besten in der gesamten Sonatinen-
Literatur. Ihre Vorzuge: Volkstumlich schlichte Melodik, ge-
schmackvolle Harmonik, pragnante, vom bohmischen Volks-
tanz angeregte Rhythmik und ein sehr fliissiger, bequem spiel-
barer Klaviersatz. Besonders gut gegliickt sind die Finalsatze.
Das Schlufirondo der ersten Sonatine ist ein wahres Kabinett-
stuck. Ganz besonders seien Klavierpadagogen auf diese Samm-
lung aufmerksam gemacht.
Op. 55. Jugend. 21 Stucke. 1920. 2 Hefte jeM. 1.70.
Hudebni Matice.
(L -ZS) Eine prachtvolle Auslese _der rnannigfaltigsten Stim-
mungen vom harmlos frohlichen Kinderliedchen bis zur klang-
lich ziemlich gewagten Teufelspolka oder den vitalen Rhythmen
der bohmischen Tanze.
Oborin, L. RuBland.
Op. 2. Quatre Morceaux. M. 4.25. R. St. v.
(ZS SS) Kiihn, von mannlicher Kraft der Ausdrucksmittel.
Ganz hervorragend das Prokofjew verwandte tokkatenartige
3. Stuck und besonders das ernst-herbe Nr. 1, in seiner weit
gespannten Melodik, seiner meisterhaften, vorwiegend ein- bis
zweistimmigen Linienfiihrung an Hindemith gemahnend.
Oppel, Reinhard. 1878. Deutschland.
Op. 21. Funf Stucke. M. 3. . Br. & H.
(M) Von Brahms beeinflufit.
Op. 26. Kleine Suite. M. 3. . Br. & H.
(ZL) Im Unterricht als Einfuhrung in polyphones Spiel zu
verwenden.
Op. 27. Vier Praludien. M. 3. . Br. & H.
(M) Hubsch daraus Nr. 2.
112
Orban, Marcel. 1884. Belgian.
6 Pieces breves. 1911. M. 3.60* R., L. et Cie.
(ZS) Temperamentvolle Tanzstudien.
Theme et Variations G. 1913. M. 4. . Roudanez.
(S) Von romantischem Charakter.
Croquis maritimes. 4 Stiicke. M. 2.80. Senart.
(M S) Impressionistische Naturstimmungen ohne den ublichen
Virtues en wust. Am besten das volkstanzartige vierte Stfick
,,Ronde sur le vieux port".
Ornstein, Leo. 1895. RuBland.
Op. 12. Suite russe. 7 Stucke. 1914. M. 3.50. Hansen.
(ZS)
Op. 14. Cossack Impressions. 1914. 2 Hefte je
M. 3. . Hansen.
(M ZS) Musizierfreudige, noch unpersonliche Jugendarbeiten.
Op. 80. 6 Water Colours. 1921. M. 5. . c. Fischer.
(M ZS) Wirksam. Sehr gut daraus die Tanzstucke Nr. 3, 5, 6.
Vierte Sonate. 4 Satze. 1924. M.S. . G. Schirmer.
(S SS) Salonstil, klanglich gewQrzt, melodisch auf dringlich bis
zur Trivialitat. Die Sonatenform fordert charaktervolleren
Inhalt.
Oschanitzky, Richard.
Rosen-Suite. M. 2. . B. &B.
(M) Sehr klangsentimental.
Osinski, W.
Paganini, Moto perpetuo. M.4. . Raabe & Plothow,
(SS) Oktavenstudie.
Pahissa, Jaime. 1880. Spanien.
Piezas liricas. 4 Stucke. 190004. M. 4. . u. M. E.
(M) Dilettantische Jugendarbeiten.
Pahngren, Selim. 1878. Finnland.
Op. 9. En route. M. 1.50. Westerlund, Helsingfors.
(S) Effektvolle Konzertetude.
Op. 22. Finnische Lyrik. 2 Hefte je M.2.20.
Schlesinger.
(L M) Ausgezeichnete Sammlung finnischer Naturstimmun-
gen, rhythmisch wie melodisch von eigenartigem Reiz. Schon
dieses eine Opus beweist, dafi P. an der Spitze der finnischen
Klavierkomponisten steht.
113
Teichmiiller, Moderne Klaviermusik 8
Palmgren, Selim,
Op. 26. Drei Humoresken. M. 1.60, 1. , 2.
Carlo Schmidl, Triest.
(S) Pianistisch reizvoll.
Op. 28. Jugend. 6 lyrische Stficke, einzeln. M. 1.50
bis 2. . Hansen.
(M ZS) Sehr schon daraus Nr. 4 ,,Die Mutter singt" (M. 1.50)
und Nr. 6 ,,Reigen" (M. 1.50).
Op. 31. Finnische Rhythmen. M. 3. . Hansen.
(M ZS)
Op. 32. 3 Stiicke. M. 1.50. U. E.
(M)
Op. 34. 2 kleine Balletszenen. M. 1.50. U. E.
(M) Sehr Mbsche, pianistisch elegante Salonstticke. Besonders
erwa'hnenswert Op. 34,2 ,,Tanzhumoreske".
Op. 35. 4 Klavierskizzen, je M. 2. . Hansen.
(ZL S) Ausgezeichnet. Viel gespielt das stimmungsvolle,
schlichte ,,Wiegenlied" Nr. 2 und die pianistisch glanzende
,,II. Tanzhumoreske" Nr. 4.
Op. 37,2. Bin Mephisto-Walzer. M. 2.50. Hansen.
(S)
Op. 39,3. Tanzstiick. M. 2. . Hansen.
(ZS)
Op. 39,5. Hochzeitsmarsch. M. 2. . Hansen.
(ZS)
Op. 46. Exotischer Marsch. M. 2.25. C. Gehrmann,
Stockholm.
(S)
Op. 57,2. Schneeflocken. M. 2. . Hansen.
(M)
Kleine Legende. M. 1.80. Hansen.
(ZL) Konzertpianisten, die, wie es leider sehr haufig vorkommt,
um gute Zugabestucke verlegen sind, seien nachdracklich auf
die hier erwahnten klangiich aparten, in vorziigiichem Klavier-
stil geschriebenen Arbeiten aufmerksam gemacht.
Paray, Paul. 1886. Frankreich.
Trois Impressions. 1912. M. 3.20. Jobert.
(M S) Klangschone romantische Salonstticke. Besonders emp-
fehlenswert der Walzer Nr. 3.
114
Paray, Paul.
Reflets romantiques. 1912. 2 Hefte je M. 3.20.
Jobert.
(M S)
Theme et variations. 1913. M. 3.20. Jobert.
(S) PoesievoII, sehr an deutsche Rotnantik erinnernd.
Prelude. 1913. M. 1.50. Jobert.
(M)
D'une a me. 9 Pieces. 1914. M. 4.80. Jobert.
(M ZS) Fein charakterisierende impressionistische Klangstudien.
Ganz besonders gegltickt Nr. 2 ,,naive", 3 ,,Igere" und 5
,,malicieuse". AIs Hausmusik vornehmster Art verdient das
Werk P.s mehr Beachtung.
Pawlow, Eugen. 1894, RuBland.
Op. 1. I. Heft der Lyrik. 9 Praludien. 191214.
M. 2.15. R. St. V.
(M ZS)
Op. 3. II. Heft der Lyrik. 3 Praludien. 1918.
M. 1.70. R. St. V.
(ZS) Angenehm romantische Stimmungen, an Skrjabin erin-
nernd, nur von weicherer Geffihlsart.
Op. 2. Scherzo cis. 1914. M. 1.70. R. St. V.
(S) Temperamentvoll, wirksam, klanglich tonal, der Tradition
folgend.
Op. 5. Heroische Sonate. 1 Satz. 1920. M. 2.15.
R. St. v.
(S SS) Skrjabinsche Problematik, die hier nicht sonderlich
zu iiberzeugen vermag. In seiner Harmonik fallt eine eigen-
sinnige Vorliebe fur Quart enbildungen auf.
Op. 8. 2. Sonate. 1 Satz. 1925. M. 3.20. R. St. V.
(S SS) Verstandlicher und gemaBigter (hier und da sogar an
Chopin erinnernd) als op. 5. Inhaltlich aber befriedigt auch
dieses Werk nicht. P. ist ausgesprochener Lyriker, dessen Eigen-
art am vollendetsten in den zarten Klangpoesien seines Op. 1
und 3 in Erscheinung tritt.
Perinello, Carlo. 1877. Italien.
Tema con Variazioni. 1908. M. 2.50. C. Schmidl.
(S) Technisch gute Arbeit, inhaltlich eher an russische als ita-
lienische Art erinnernd.
115
Pestalozzi, Helnrlch. 1878. Schweiz.
Op. 30. Elfen und Zwerge. 12 Charakterstucke.
M.2. . Hug.
(ZL)
Op. 61. Fiir kleine Musikschwarmer. 12 Cha-
rakterstucke. M. 2. . Hug.
(L) Gefallige, anregende Kinderstucke.
Peters, Rudolf. 1902. Deutschland.
Op. 2. 5 Fantasie-Stiicke. M. 3. . Simrock.
Op. 4. 6 Charakterstucke. M. 4.50. Simrock.
Op. 6. 5 Stimmungsbilder. M.S. . Simrock.
(ZS) Trotz der Schumann-Brahms-Reger-Einfiusse fur einen
jugendlichen Komponisten starke Talentproben. Inhaltlich am
reifsten Op. 2,1, Op. 4,1, Op. 6,5 und besonders die prachtige
lyrische Stimmung Op. 6,1.
Op. 5. Senate e. 3 Satze. 192L M. 5. . Simrock.
(S) Sehr reife, besonders thematisch gediegene Arbeit Brahms-
Regerscher Struktur.
Op. 7. Fantasie. M. 2. . Simrock.
(S) Brahmsisch. Inhaltlich ungleich, der Anfang sehr gut.
Op. 11. 5 Klavierstiicke je M. 1. bis 1.50. Simrock.
(ZS) Bei weitem am besten das Intermezzo Nr. 2. Die Valse-
Caprice Nr. 5 gut, nur steht die diistere Einleitung in keiner
Beziehung zum Walzer.
Petrzelka, Vilem. 1889. Tschecho-Slowakei.
Op. 8. Bilder in Vers und Prosa. 1917. M. 2. .
Hudebni Matice.
(ZS) In bekannten Barmen wandelnde romantische Stimmungen.
Petyrek, Felix. 1892. Bohmen.
8 Konzertetiiden nach Cramer. 1914. M. 3.. U. E.
(SS) Bin ganz auBerordentliches Werk! Cramer-Etuden fur
den Konzertsaal in ausdrucksstarker, freier, pianistisch SuBerst
interessanter Bearbeitung. (Man sehe sich z. B. Nr. 6 in G-dur
genauer an: Die linke Hand spielt die Original-Etude, wShrend
die rechte eine frei erfundene Melodie bringt.)
Variationen und Fuge C. 1915. M. 2.50. u. E.
(SS) Ahnlich Regers groBen Variationswerken (von denen vor-
liegendes beeinflufit ist) ein wahrer Zyklopenbau in seinen Aus-
maBen, von meisterhafter Kontrapunktik und prachtvollen
116
Petyrek, Felix.
Steigerungen bis zur gewaltigen Doppelfuge, dem Hohepunkt
des Ganzen. Im Satz sehr uberladen eine leicht verzeihliche
AuBerung jugendlichen Kraftgefiihls.
24 ukrainische Volkslieder. 1918. M. 2. . u. E.
(ZL M) Schlichte Bearbeitungen, in denen die Schwermut des
ukrainischen Volksliedes wundervoll erfafit ist.
6 groteske Stucke. 191420. M. 2. . u. E.
(S) Strawinsky verwandt. Das Groteske trefflich charakterisiert
durch: Unvermittelte Folge gegensatzlicher Stimmungen, Be-
tonen mondaner Tanzrhythmen, Verzerren bekannter Melodie-
floskeln ins Sentimentale (Wurstelprater), haufige Anwendung
von Sekundprallungen (Excentric) etc.
Choral, Variationen und Sonatine. 1924.
M. 2.. U. E.
(ZS) Siebzehntes Jahrhundert, wie es ein Moderner sieht Edle,
klare Linienffihrung, asketisch-herbe Harmonik von eigenar-
tigem Reiz. Kompositionstechnisch ein Meisterstuck: Das
ganze Werk aus einem einzigen Thema entwickelt.
Suite iiber den Namen Szegoe. (Der Klavier-
iibung vierter Teil). 1924. M. 2.. U. E.
(ZS) Ausgezeichnet! Mutet an wie eine sehr moderne Erganzung
zu Bachs Franzosischen Suiten.
11 kleine Kinderstiicke. 1926. M. 2.50. u. E.
(ZL ZS) Feine Ironie charakterisiert die technisch vor-
ziiglich gearbeiteten Kleinigkeiten, die freilich uber das kind-
liche Auffassungsvermogen hinausgehen.
PhiHpp, Franz. 1890. Deutschland.
Op. 6. Ballade. M. 4. Simrock.
(M) Larmendpathetisch ohne viel EinfalL Anscheinend Jugend-
werk.
Philipp, Isidore. 1863. Frankreich.
Op. 36. 6 Valses capricieuses. M. 3.20. Heugel.
Fantasmagories. 6 Pieces, M. 4. . Heugel.
(ZS S)
Feeries. 6 Pieces. Petite Suite. M. 2.40. Heugel.
(M ZS)
117
Philipp, Isidore.
Op. 44. Figurines. Petite Suite, 5 Pieces. M. 4. .
Heugel.
(M) Sehr Mbsche Jugendstucke.
Op. 51. 5 Pieces breves. M. 2.40. Heugel.
(ZS) Gefallige, bisweilen ins Sentimentale verfallende altere
Salonmusik von romantischem Charakter.
2 Valses-Caprices sur des themes de Fr.
Schubert. M. 2.40. Heugel,
(M) Der Titel konnte leicht irrefuhren. Es sind Schubertsche
Walzer, mit einigen sehr anspruchslosen Varianten versehen,
deren Daseinsberechtigung zweifelhaft scheint.
1. Valse-Caprice sur des motifs de StrauB
(Les Feuilles du matin). M. 2. . Heugel.
2. Valse-Caprice sur des motifs de StrauB
(Aimer, Boire, Chanter). M. 2.. Heugel.
(S)
PIccIoli, Giuseppe. Italien.
3 Trascrizioni (Bach Ignoto Pergolesi). M. 1.50.
Pizzu
(M ZS) Wirkungsvoll; stilistisch nicht ganz einwandfrei.
PIck-MangiagalH, Riccardo. 1882. Italien.
Op. 20. 3 Valses caprices. M. 1.50. U. E.
(M) Elegante Salon-Elegien.
Op. 27. Preludio e Toccata. M. 1.50. Ricordi.
(ZS) Gut daraus der zweite Teil.
Op. 33. Deux ,,Lunaires". M. 1.50. Ricordi.
(S) Empfehlenswert ,,La danse d'Olaf".
Burlesca. M. 1. . Ricordi.
(S) Ausgezeichnet! In seinen Allegro- Stucken iiberzeugt
P.-M. durchaus. Die langsamen Satze bedeutend schwa* cher.
Ombre di Sogni. M. 8. . Carisch.
(M) Eine Sammlung von 5 grazios-galanten, tanzartigen
Stttcken. Mit ganz entztickenden farbigen Illustrationen von
M. Cito Filomarino ausgestattet, die den Band auch Bibliophilen
begehrenswert machen diirften.
118
Pijper, Willem. 1894. Niederlande.
2. Sonatina. 1 Satz. 1925. M. 3. . O. u. Press.
3. Sonatina. 1 Satz. 1925. M. 3. . O. u. Press.
(S) Stark konstruktiv, sehr frei in der Form. Die Thematik
aus dem Quartenakkorde entwickelt. Beide Werke interessieren
durch komplizierte Rhythmik, kuhne Harmonik und vor-
bildlich knappen, durchsichtigen Satz.
Pikethy, Tlbor K. Ungarn.
Op. 26. Arabeske-Capriccioso. M. 2. .
Fr. Bard & Sohn.
(ZS) Pianistisch gutes Salonstuck alterer Schule.
Pillois, Jacques. 1877. Frankreich.
Deux pieces a la manure de Lully et FaurS.
M. 1.60. Senart.
(M) Geschickte Kopien.
Pisk, Paul A. 1893. Osterreich.
Op. 3. 4 Stucke. M. 1.50. u. E.
(S) Das Klangbild erinnert stellenweise an den Schonberg
des Op. 11 und 19. Aus seinen Stiicken spricht eine ,,geban-
digte Modernitat", die sich von aller konstruktiven Gespreizt-
heit freihalt. Hervorragend das schicksalhaft dustere dritte
Stuck, und in gewissem Abstande dazu die energische
Passacaglia mit den dem Schonberg-Kjreise charakteristischen
Septspriingen im Thema.
Op. 7. 6 Konzertstiicke. M.2.50. U. E.
(SS) Meisterhaft in ihrer etudenhaft beweglichen, durch
Schonbergsche Intervall-Spannungen scharf profilierten
Linienfuhrung.
Pizzetti, IWebrando. 1880. Italien.
Foglio d'Album. 1906. M. 1.60. C. Schmidl.
(M) Stimmungsvoll, an russische Schule erinnernd.
Le Danze dalla musica per la Nave di G.
d' Annunzio. M. 2.40. C. Schmidl.
(M ZS) BewuBt primitive Melodik und Rhythmik.
3 Pieces. 1911. M.3. . Jos, Williams.
(ZS) Naturstimmungen.
119
Pogojeff, W, RuBland.
Op. 1. 5 Fugues. M. 3.20. Belaieff.
Op. 2. 4 Fugues. M. 2.80. Belaieff.
(M ZS) Technisch ausgezeichnet gearbeitet, im Stil des 18.
Jahrhunderts.
Op. 4. 6 Preludes. 1906. M. 2.40. Belaieff.
(M ZS) An Skrjabinsche Jugendwerke erinnernd. Am
besten und selbstandigsten das zart stimmungsvolle 1. Stiick.
Poldini, Eduard. 1869. Ungarn.
Alle seine Klavierwerke verraten echt musikantisches Tempera-
ment und zeichnen sich dutch gefallige, flussige Melodik, ge-
schmackvolle Harmonik und einen vorzuglichen, klaren Klavier-
satz aus. Es sind z. T. Jugendstucke von hohem instruktiven Werte,
feine lyrische Stimmungen, willkommene Bereicherungen unserer
guten Hausmusik, und elegante Salonstiicke.
Op. 38. Dekameron. 10 Novellen und Novelletten.
Chopin in Wien M. 2.. Schwank M. 2.25. Zigeu-
ner-Novelle M. 2. . Italienisches Nachtstiick M. 2.25.
Fantastisches Stuck M. 3. . Aus Louis XIV. Zeiten
M. 3.50. Spanisches Intermezzo M. 2. . Fragmente
M. 2.50. Eine Herbstmar M. 2.. Und als der Friih-
ling wiederkam M. 2. . Hainauer.
(S) GroBer angelegte, effektvolle Salonstucke. Am besten
Nr. 1, 2 und 8.
Op. 39. Blum en. (nach Spriichen von Ruckert)
6 Stiicke. M. 2.50. Hainauer.
(M ZS) Sehr schon das zarte 3. Stuck Bescheidenes Veil-
chen/'
Op. 43. Kleines Dekameron. 10 Stiicke. M. 3. Rahter.
(ZL M) Hubsche Salonkleinigkeiten.
Op. 44. Masken (in Walzern). 7 Stiicke. jeM. 1. bis
1.50. Hainauer.
(M ZS) Humorvoll charakterisierend.
Op. 46. Fleurettes. 9 Stiicke. 3 Hefte je M. 2. .
Hainauer.
(M) Am besten Nr. 2, 3, 4, 7.
120
Poldini, Eduard.
Op. 49. Aquarelles. 3 Stucke. M. 1.50. Hainauer.
(M) Empfehlenswert, besonders Nr. 1 und 3.
Op. 53. Klavier-Album fur die Jugend. 2 Hefte
je M. 2.. Rahter.
(ZL) Gute Kinderstucke.
Op. 59. Friihling. 10 Walzer. 2 Hefte je M. 2.50.
Simrock.
(M S) Schwungvoll, wienerisch. Bins seiner besten Werke.
Sehr empfehlenswert Nr. 1, 3, 4, 5, 9.
Op. 61. Trois Eglogues. M. 2. . Hainauer.
(ZS) Sehr schon Nr. 2.
Op. 66. Petites Poesies. 12 Stucke. 2 Hefte je
M. 3. . Hainauer.
(M) Am besten Nr. 3 ,,Valsette" und Nr. 10 ,,EIegie".
Op. 71. 12 kleine Klavierstucke. 2 Hefte je-
M. 2.50. Fr. Bard & Sohn.
Op. 72. 8 kleine Klavierstucke. 2 Hefte je M. 2.50.
Fr. Bard & Sohn.
(ZL M) Feine Kinderstucke.
Op. 73. Poesies. 4 Stucke. M. 2. . Hainauer.
(M) Gemutvoll.
Op. 97. Petite Suite. 9 Stucke. 2 Hefte je M. 2. .
Bosworth & Co.
(L ZL)
Op. 99. Petits Morceaux pittoresques. 6 Stucke.
M. 2. . Bosworth & Co.
(M) Ani besten Nr. 3, 5, 6. Der Jugend zu empfehlen.
Poldowski. (Lady Dean Paul) England.
Caledonian Market. 8 Pieces. M. 5. . Chester.
(ZS) Sehr naturalistische Jahrmarktszeichnungen, musi-
kalisch nicht sonderlich uberzeugend.
Polowinkin, Leonid. RuBland.
Op. 1. 1. Senate. 3 Satze. M. 5.10. R. St. V.
(S) Von Begabung zeugendes Erstlingswerk. Am reifsten
daraus der klangherbe, melodisch charaktervolle 1. Satz.
- 121
Polowinkiti, Leonid*
Op. 2, 3. Mazurka. 1923. M. 1.10. R. St. V.
(ZS)
Op. 5. Ereignisse. 2 Stucke. M. 1.30. R. St. V.
(ZS S)
Op. 9. 3 Morceaux. (Elegie Electrificat Ob-
session). 1924. M.0.85, 1.30, 0.85. R. St. V.
(M-S)
Op. 10. 3. Ereignis. M. 1.50. U. E.
(ZS)
Op. 12. 4. und 5. Ereignis. M. 1.20. u. E,
(ZS) Skrjabin-Einfliisse unverkennbar. Nur sind diese Stiicke
bei weitem nicht so lebendurchpulst, machen nicht den
Eindruck von Bekenntnissen wie ihre Vorbilder.
Op. 13. 2. Senate. 3 Satze. 1924. M. 5. . u. E.
(S) Sehr kantige, ausgesprochen mannliche Kunst, die jedoch
leicht ins Spintisieren gerat. Eigenbrotlerische Linearitat in
komplizierter Rhythmik. Wesensvenvandt mit Prokofjews
op. 29, 4. Senate, freilich ohne deren groBe, einheitliche Linie.
Op. 15. 3. Senate. 4 Satze. 1925. M. 5. . R, St. v.
U. E.
(SS) Konstruktiv, etwas trocken. Am flussigsten und in-
haltlich geschlossensten das Andante. Am 3. Satz in-
teressiert die Form: 3 Variationen mit Thema als Abschlufi.
Der 4. Satz erinnert sehr an Prokofjews Finalsatze. Man ver-
gleiche z. B, mit Prokofjews op. 38, 5. Sonate 1
Op. 18. 4. Sonate. M.4.50. R. St. v.
(S SS)
Op. 20, 1. Serenade interrompue. M.0.85. R.st.v.
Op. 20, 3. 2 leichte instruktive Stiicke. M. 0.65.
R. St. V.
(ZL)
Foxtrot ,,Ski". M. 1.. U. E.
(M) Riecht etwas nach Schreibtisch. Man hat den Eindruck,
als ob P. nie diesem Tanze zugesehen ha'tte,
Alle seine Werke sind gekonnt, doch nur wenige wirklich er-
lebt. Vom fatalen Getuhl der Langeweile bleibt man nicht im-
mer verschont.
122
Poueigh, Jean. 1876. Frankreich.
Pointes seches. (Cerfs- volants Pare d'automne
Combat de Coqs.) 1906. M. 3. . Eschig.
(ZS) Intelligent.
Poulenc, Francis. 1899. Frankreich.
3 Mouvements perp6tuels. 1918. M.S. . Chester.
(M ZS) Von E. Satie beeinfluBt, primitiv in Klang und Li-
nie. (Vorliebe fur ostinate Figuren.)
Suite. 3 Satze. 1920. M. 4. . Chester.
(M S) Diatonisch, jedoch ohne die der Tradition gema'Be
Kadenzgebundenheit, und was besonders angenehm beriihrt,
ohne lange Durchfuhrungsteile. Grazios und kurzweilig in
seiner durchsichtigen, spielerischen Allegro-Bewegung.
5 Impromptus. 192021. M. 3. . Chester.
(M S) Witzig parodistische Tanzstudien, besonders Nn 2 4.
Promenades. 10 Stiicke.
A Pied En Auto A Cheval En Bateau
En Avion En Autobus En Voiture En
Chemin de Fer A Bicyclette En Diligence.
1921. M. 4. . Chester.
(M SS) Durch mannigfaltige, rhythmisch wie intervallisch
scharf betonte Bewegung geistvoll charakterisierend,
Napoli. Suite. Barcarolle Nocturne Caprice
italien. 192225. M. 4.80. R., L. et Cie.
(S) Die ersten beiden Satze nicht sonderlich stark. Der letzte,
eine prachtige Caprice voll siidlichen Temperamentes, bei
weitem am besten. Im Satz bedeutend komplizierter als seine
friiheren Arbeiten.
Powell, John. 1882. Amerika.
At the Fair. 6 amerikanische Jahrmarkts-Skizzen.
M. 4. . Schott, London.
(ZS) Auf SuBere Wirkung zugeschnitten, unbekammert in
den Ausdrucksmitteln. Relativ am besten davon Nr. 1 : Danse du
ventre.
Op. 16. Suite Sudiste. 4 Pieces. M. 4. . Mathot.
(ZS S) Charakterstucke, pianistisch geschickt gearbeitet,
inhaltlich wenig besagend. Dasselbe gilt auch von:
123
Powell, John.
Op. 20. Variationen und Doppelfuge iiber ein
Thema von F. C. Hahr. M. 4.50. Mathot.
(S)
Op. 21. Senate noble. 4 Satze. M.S. . G. Schirmer.
(M ZS) Die Lange dieses Werkes (37 Seiten!) entspricht durch-
aus nicht seinem iiberbescheidenen Inhalt.
Prohazka, Karl. 1869. Osterreich.
Op. 19. Variationen und Fuge iiber ein eigenes
Thema. 1920. M. 8. . Hiini, Zurich.
(S SS) Brahmsisch, im Satz sehr uberladen.
Prokofjew, Serge. 1891. RuBland.
Einer der fuhrenden russischen Komponisten. Im Qegensatz zu
Skrjabin und dessen Schule folgt Pr. mehr klassischen Traditionen.
(Besonders in formaler Beziehung.) Die hervorstechendsten Merk-
male seines Schaffens sind: streng tonale Melodik von groBer Pla-
stik, unterstrichen von eindringlichen, zweiteiligen Maschinen-
Rhythmen, interessante, riicksichtslose Stimmfiihrung (Vorliebe
fur ostinate Figuren), und herbe Harmonik, die zwischen tonaler
Einfachheit und ktihnster Heterophonie variiert. Im Satz an-
fangs uberladen, tiefe Lagen bevorzugend, spater immer klarer
und durchsichtiger. Um einen (hinkenden) Vergleich zu bringen:
Pr., der Meister der herben, scharf konturierten, formal einfachen
Schwarz-Weifi-Kunst des Holzschnitts im Gegensatz zu
Skrjabin, dem Scho'pfer leidenschaftlicher Farbensymphonien.
Fur die Entwicklung der modernen russischen Musik durfte Pr.
neben Strawinsky, dem Rhythmiker, groBte Bedeutung gewin-
nen, sobald der IShmende, entpersonlichende EinfluB des tiber-
m^chtigen Skrjabin uberwunden sein wird. (VorlSufig ist da-
von noch wenig zu spuren.)
Op. 1. Sonate f. 1 Satz. 1909. M. 2.20. Jurgenson. U. E.,
(M. 2. . Benjamin.)
(S) Hone Begabung verratendes Jugendwerk, leidenschaftlich
bewegt, voll starkem rhythmischen Temperament. Noch
sehr an Glazounow-Medtner erinernd.
124
Prokofjew, Serge.
Op. 2. Quatre Etudes. 1909. einzeln, je M. 1J5
bis 2.50. Jurgenson. U. E.
(SS) Schon von starkerer Eigenart, besonders in klanglicher
Beziehung.
Op. 3. 4 Morceaux. Conte Badinage Marche
Fantome. 1907 11. M. 2. . Jurgenson, U. E., Benjamin.
(ZS S)
Op. 4. 4 Morceaux. Reminiscences Elan Des-
espoir Suggestion. 1908 12. einzeln, Nr. 1 3 je
M. 0.60, Nr. 4, 1.20. Jurgenson, U. E. Benjamin.
(S SS) Von bezwingendem Temperament.
Op. 11. Toccata. M. 3. . Jurgenson. U. E.
(SS) Duster, klanglich sehr herb, yon stahlerner Pragnanz
in Dynamik und Rhythmik. Zu seinen besten Werken zah-
lend.
Op. 12. 10 Stucke einzeln. Marche M. 0.60. Gavotte
M. 0.60. RigaudonM. 1.20. Mazurka M. 0.60. Caprice
M.I.. Legende M.0.60. Prelude M. 1 . . Allemande
M. 1 . . Scherzo humoristique M. 0.60. Scherzo M. 1.80.
Jurgenson, U. E., Benjamin.
(M S) Besonders hervorzuheben : Nr. 1, 2, 4, 6, 7, 10.
Op. 14. 2. Sonate d. 4 Satze. 1912. M. 3.20. Jurgen-
son, U. E., M. 2.50. Benjamin.
(S) Viel Talent aufweisend, wenn auch inhaltlich noch un-
ausgeglichen. In den Ecksa'tzen ganz wundervolle Partien, z. B.
l.~Satz Seite 6, Gesangsthema; daneben wieder klanglich
grobe, einformige Kontrapunkte in den tiefsten Lagen. Den
ungetrtibtesten Eindruck hinterla'Bt das ausgezeichnete Scherzo.
Op. 17. Sarcasmes. 5 Stucke. 1912. M. 2..
Jurgenson, U. E. M. 2.50. Benjamin.
(SS) Prachtvoll, von damonischem Temperament. (Ausge-
sprochen bitonal.)
Op. 22. Visions fugitives. 20 Stucke. M. 7. .
Jurgenson, U. E. M. 3. . Benjamin.
(M S) Zum Teil lyrische Stimmungen von starkem Klang-
reiz. Einige StQcke verraten schwache Debussy-Einflfisse.
Als Einfuhrung in Pr.s Schaffen am besten geeignet,
125
Prokofjew, Serge.
Op, 28. 3. Senate a. 1 Satz. M. 3. . Gutheil, u. E.
M. 2. . Benjamin.
(S SS) Rassig, schwungvoll.
Op. 29. 4. Senate c. 3 Satze. ' M. 5. . Gutheil, u. E.
(S SS) Wertvoll, besonders der eigenartig herbe 1. Satz.
Das Finale ein echter Prokofjew, fesselnd in der jahen Gegen-
satzlichkeit seiner Themen.
Op. Sl.Contes de la vieille Grand'mere. 4Stiicke.
1918. M.2.50. Gutheil, U. E.
(M) Schlicht, gemfltvoll.
Op. 32. 4 Stiicke. Danza M. 2. Menuetto M. 1.
Gavotte M. 1. Valse M. 1.50. U. E.
Op. 38. 5. Senate C. 3 Satze. 1923. M. 5. , Gutheil.
(S) Von geradezu klassischer Formenstrenge, inhaltlich herb,
unromantisch. Am meisten besticht die ausdruckstiefe, uberaus
klare Melodik, die in gewissem Sinne an Schubert erinnert
Gavotte (aus op. 25 ,,Symphonie classique"). M. 1,25.
Gutheil.
Marche (aus der Oper ,,1'amour des 3 oranges").
M. 1.50. Gutheil.
(M ZS) Empfehlenswerte Zugabestucke. (Vom Komponisten
selbst bearbeitet).
Buxtehude, Praludium und Fuge. M. 1.25. Gutheil,
u. E.
(S)
Fr. Schubert, Walzer (choisies et liees en suite).
M. 3.. Gutheil, U. E.
(ZS)
Protopopow. Serge. RuBland.
Op. 1. Sonate. 3 Satze. 192022. M. 4.50. R.st.v.
(SS) Temperamentvolles, aber sehr schwdlstiges, akkordlich
uberladenes Jugendwerk. Der 1. Satz eine Doppelgriffstudie,
die iibrigen Skrjabin-Reflexionen.
Op. 5. 2. Sonate. 1 Satz. 1924. M. 3.50. u. E.
(SS) Rasende, dynamisch gespannte, tokkatenartige Bewegungen,
durchbrochen von Skrjabinschen Akkordaufschreien. Etwas
exzentrische, jugendlich gefuhlsuberspannte, doch sehr talentierte
Arbeit.
126
Pujol, Francesch. Spanien.
Festa, danzas caracteristicas. M. 3.20. u. M. E.
(MZS) Nationale Volkstanze, fur Klavier bearbeitete Or-
chesterstucke.
Quilter, Roger. 1877. England.
Op. 16. Three .Pieces. Dance in the Twilight
Summer-Evening At a Country Fair. 1916. M. 4. .
W. Rogers.
(M-S)
Op. 27. Country Pieces. Shepherd Song Goblins
Forest Lullaby Pipe and Tabor. 1923. M. 3..
W. Rogers.
(M ZS) Allerfeinste Hausmusik! Lyrische Stimmungen von
aparter Harmonik und ungezwungen schlichter Melodik.
Rachlew, Anders. 1882. Norwegen.
Handel, Passacaglia g. M. 1.50. Hansen.
(ZS S) Wirkungsvoll.
Rachmaninoff, Sergei. 1873, RuBland.
Op. 16. 6 Moments musicaux je M. 1. bis 1.50.
Benjamin.
(S) Salonstucke von virtuoser Eleganz.
Op. 22. Variations sur un theme de Chopin.
M. 7.50. Gutheil.
(S) 22 (19 nach der vom Autor vorgeschlagenen Kfirzung)
pianistisch aufierst geschmeidige, in Satz und Harmonik von
Chopin beeinfluBte Variationen fiber das bekannte Prelude c
Op. 28, 20.
Op. 23. 10 Preludes. M. 9. . Gutheil.
(M SS) Wiederum in enger Anlehnung an Chopin geschrie-
ben. Am besten daraus das rhythmisch fesselnde 5. Stuck
und die etudenartigen Nr. 7, 8, 9. In den lyrischen Partien
mitunter sehr weichlich.
Op. 32. 13 Preludes. M. 10. . Gutheil.
(M SS) Als Zugaben empfehlenswert Nr. 5 und 12, in zweiter
Linie Nr. 7, 8, 11.
Op. 28. 1. Sonate d. 3 Satze. M. 10. . Gutheil.
(SS)
127
Rachmaninoff, Sergei.
Op. 36. 2. Senate b. 2 Satze. M. 10. . Gutheil.
(SS) Duster leidenschaftliche, groB angelegte Werke, denen es
jedoch an inhaltlicher Geschlossenheit fehlt. Endlose Wieder-
holungen, gleichformige Figurationen fallen zwar die Seiten,
(in diesem Falle die stattliche Anzahl von 55 bezw. 43! !), hinter-
lassen jedoch nur zwiespMltige Eindrucke.
Op.39. 9 Etudes tableaux jeM. 2.. Gutheil, u. E.
(ZS SS)
RadegHa, Vlttorio. 1863. Italian.
Op. 55. 3 Compositions. Angoisse Conte Strange
Marche caracteristique. M. 1,60, 1.20, 1.60. Carisch.
(ZS) Am besten das elegische L Stuck, etwas an russische Ro-
mantik erinnernd.
Radnal, Mlklos. 1892. Ungarn.
Sommerbilder. 6 bet. Stucke. einzeln je M. 1. .
Rozsavolgyi.
(ZL M) Gefallige CharakterstUcke.
Op. 17. 2 Sonatines G, B, einzeln je M. 1.60.
Fr. Bard & Sohn.
(ZL M) Hiibsche, frisch empfundene Arbeiten, der Jugend zu
empfehlen.
Op. 25. 5 Stucke. M. 2.50. Simrock.
(ZS) Beim Bemuhen, klanglich moderner zu schreiben, vergaB
der Komponist das Wichtigste: den musikalischen Einfall
sehr zum Nachteii dieser Stucke. Die harmlos plaudernde Art
seiner fruheren Arbeiten uberzeugte mehr.
Raltlo, Valno. 1891. Finnland.
Summer Idylls. Barcarolle Pastorale Idylle.
M.S. . Chester.
(M ZS) MaBig moderne, gefallige Lyrik.
Ramirez, Carlos Chavez.
Op. 17,1. A TAube. Image Mexicaine. M. 1.50.
B. & B.
(ZS)
Op. 21. 2. Sonate fis. M. 6. . B. & B.
(SS) Viel Kulissen wenig Handlung.
128
Rangstrom, Ture. 1884. Schweden.
Sommarskyar (Sommerwolken). 20Stucke. M.4.50.
Nord. Musikforlag.
(ZL M) Kurze, behagliche Naturstimmungen, der Jugend zu
empfehlen.
3 Preludier b, cis, c. M. 2.50, 2., 2.. Hansen.
(S) Die Stucke kranken an ubertriebenem Pathos, ein Fehler,
in den der skandinavische Musiker niir zu gern verfallt. Relativ
am natiirlichsten und somit am besten ist Nr. 2; freilich der
pathetische SchluB fehlt auch hier nicht.
Raphael, Giinter. 1903. Deutschland.
Op. 2. Kleine Sonate e. 3 Satze. 1922. M. 3. <
Br. &.H.
(S) Jugendwerk von erstaunlicher Begabung, wenn auch nicht
in alien Teilen gleichwertig. Bei weitem am besten das elegische
1. Thema des 1. Satzes, sowie aus dem im ubrigen sehr ge-
rauschvollen 3. Satze der schlicht-innige E-dur-Gesang (Seite
18). Formal am geschlossensten der 2. Satz, Scherzo mit Adagio
verbindend. In Harmonik und Klaviersatz noch stark von
Reger beeinfluBt
Op. 3. 6 Improvisationen. 1923. M.2. . Steingraber.
(M S) Sehr hiibsch daraus das Intermezzo Nr. 3, das in einigen
Satzeigentumlichkeiten an die kleine Sonate erinnert. Bei
weitem am besten die tiefernste, kontrapunktisch vorziigliche
Fughetta. Das andere mehr oder weniger Schulerarbeit.
Op. 18. Partita d. 5 Teile. Toccata Aria
Capriccio Intermezzo Gigue. 1926. M. 4. . Br. & H.
(S SS) An dieser Arbeit vermiBt man nur eins: Stilgefuhl.
Wahrhaft begnadete Einfalle stehen dicht neben dilettanti-
schen Satznachlassigkeiten, polyphone Partien unvermittelt
neben rein akkordlichen, kuhne Heterophonien neben btirger-
lich gefiihlvollen Harmonien des 19. Jahrhunderts. Inhaltlich
am schwachsten und zugleich stilistisch am buntesten ist das
Capriccio, das mit einem rhythmisch straffen Naturton-Motiv
beginnt, um mit Tonleiter-Studien zu schliefien. Bei weitem
am besten die Gigue, thematisch wie rhythmisch hervorragend.
Merkwurdig bertihrt auch hier die ganz aus dem Rahmen
fallende homophone Brahms-Parti e auf der letzten Seite.
Eine etwas kritischere Feder, und R. wttrde sehr bald zu
grofierer Bedeutung gelangen.
129
Teichmiiller", Moderne Klaviennusik 9
Rathaus, Karol. 1895. Osterreich.
Op. 2. l.Sonate c. 4 Satze. M. 4. . U. E.
(SS) Hohe Begabung verratendes, kraftvoll pathetisches Ju-
gendwerk von packender Rhythmik und weitgespannter
Melodik. In Form und Klavi ersatz am reifsten (durchsichtig -
sten) die beiden Mittelteile. Die Ecksatze akkordlich zu iiber-
laden.
Op. 9. 5 Stucke. M. 3.50. U. E.
(SS) Ausgezeichnet ! Sehr moderne Stucke von auBerordent-
licher rhythmischer Kraft und meisterhafter, eigenartiger Linien-
fiihrung. Das Akkordliche nur knapp angedeutet, weniger kolo-
ristisch als vielmehr rhythmisch betonend.
Op. 11. 6 kleine Stucke. 1926. M. 2.50. U. E.
(S) Radikal moderne, geistvolle Grotesken.
Ravanello, Oreste. 1871. Italien.
Op. 109. Variazioni sopra un tema di D. Scar-
lattL M. 1.50. Ricordi.
(SS) Virtuose Studien fur die linke Hand.
Ravel, Maurice. 1875. Frankreich.
Einer der fiihrenden Musiker Frankreichs, in gewissem Sinne von
Debussy abhangig, unterscheidet sich jedoch von ihm durch star-
kere Vitalitat, grofiere Formenstrenge (im klassischen Sinne), und
betont mehr das melodische Moment. (Darin Faure" und Satie
verwandt.) Seine Musik ist immer klar, durchsichtig, koloristisch
fein abgetont, spruht von Esprit und Temperament, und ist selbst
im Affekt immer beherrscht. Mit einem gewissen Rechte nennen
ihn die Franzosen ihren Mozart.
Pavane pour une Infante defaute. 1899. M. 2.
Eschig (Schott).
(ZL M) Angenehm schlichte Melodik.
Jeux d'Eau. 1901. M. 3.20. Eschig (Schott).
(SS) Zu seinen bekanntesten und besten Arbeiten zahlend.
Lebenspriihend, von bezaubernden Klangwirkungen.
Miroirs. 5 Stucke. M.S. . Auch einzeln: Noctuelles
M. 2.80 Oiseaux tristes M. 1.50 Une barque sur
TOcean M. 3.60 Alborada del gracioso M. 2.80
La vallee des cloches M. 2.. 1905. Eschig (Schott).
(SS) Ein reicher Farbenteppich impressionistischer Natur-
stimmungen. Pianistisch am leichtesten zuganglich Nr. 4.
130
Ravel, Maurice.
Sonatina. 3 Satze. 1905. M. 2.80. Durand.
(S) Elegant, geistreich. Sehr stimmungsvoll der 2. Satz,
,,Menuett". (Auch einzeln erschienen.)
Gaspard de la Nuit. 3 Poemes d'apres Aloysius
Bertrand. 1908. M. 4.80. Auch einzeln: OndineM.2.40
Le Gibet M. 1.40 Scarbo M. 3.20. Durand.
(SS) Ausgezeichnet! Fesselnde, zum Teil grotesk-diistere im-
pressionistische Stimmungen.
Menuet sur le nom d'Haydn. 1909. M. 1.10. Durand.
(M)
Valses nobles et sentimentales. 8 Stticke. 1911.
M. 4.80. Durand.
(S) Wienerisches Sentiment in impressionistischer Beleuchtung.
Le Tombeau de Couperin. 6 Stiicke. Prelude
Fugue Forlane Rigaudon Menuet Toccata.
191417. M.5.60. Durand.
(S SS) Unseres Dafurhaltens sein bestes Werk, trotz mancher
Langen, uberfliissiger Wiederholungen etc. Neuer lebensvoller
Klassizismus, der nur schwach noch impressionistische Ele-
mente birgt.
Five o' clock Foxtrot (aus ,,L'enfant et les
Sortileges"). Klavierubertragung von Roger Brange.
M. 1.60. Durand.
(M) Hubscher Schlager.
Rebikow, Wladhnlr. 18661920. RuBland.
Einer der Pfadfinder auf dem Gebiete moderner Harmonik, ein
Experimentator ahnlich E. Satie, der als einer der ersten die Ganz-
tonreihe als Melodiefaktor einfiihrte und Quarten- und Nonen-
akkorde anwendete.
Op. 10. 10 Stimmungs-Skizzen. M.S. . Simrock
(M) Feinsinnige, klanglich geschmackvolle, vorwiegend ele-
gische Stimmungen. Gut daraus Nr. 1, 2, 4, 10. Der Walzer
in H-moll ein Kabinettstuck ersten Ranges.
Op. 14. Suite de Ballet (aus ,,Mila et Nolli").
8 Stiicke. M. 5. . Jurgenson (U. E.)
(M) Gut charakterisierende Tanzstticke.
131
9*
Rebikow, Wladimir.
Les Feux du Soir. 5 Stiicke. 1904. M. 2.50. Jur-
genson (U. E.)
(M) Tief empftmdene elegische Stimmungen.
Op. 29. Feuilles d'Automne. 6 Stucke. M. 2.50.
Jurgenson (U. E.)
(M) Klanglich apart.
Op. 31. 9 Silhouetten. Musikalisches Bilderbuch.
M. L50. Benjamin.
(L M) Reizende Kinderstucke.
Les etrennes de Noel. Suite pour les Enfants.
M. 3. . Jurgenson (U. E.)
(ZL)
Reger, Max. 18731916. Deutschland.
Erne Charakteristik erubrigt sich hier, Jeder Musiker halte es fur
seine Pflicht, sich mit Reger, dem gewaltigen Auslaufer grofier
Traditionen, Vermittler zwischen 19. und 20. Jahrhundert, grund-
lichst zu beschaftigen.
Op. 11. 7 Walzer. 1891. 2 Hefte je M. 2. . Schott.
(M ZS) Gelegenheitsarbeiten, von Schubert, Schumann, Liszt
beeinflufit. Noch sehr unausgeglichen. Am besten Nr. 4. Reger
selbst hat dieses Opus als verungliickt bezeichnet.
Op. 13. Lose Blatter. 14 Stucke. 1895. 2 Hefte je
M. 1.50. Schott.
(L M) Hiibsche Salonkleinigkeiten, zum Teil in Schumann-
scher Art.
Op. 17. Aus der Jugendzeit. 20 Stucke. 1895.
3 Hefte je M. 1.50. Schott.
(ZL) Reizende Kinderstucke.
Op. 18. Improvisationen. 7 Stucke. 1895. 2 Hefte
je M. 2.. Schott.
(ZS) Reich an Einfailen, zum Teil von Brahms beeinfluftt, wie
z. B. das schone Andante Nr. 2, zum Teil schon an den spateren
Reger der Humoresken erinnernd, wie Nr. 3 und besonders
Nr. 7. Werden zu Unrecht vernachla'ssigt.
Op. 20. 5 Humoresken. 1898. M. 2.50. U. E.
(ZS S) Ausgezeichnet! Kraftvolle, rhythmisch bezwingende
Stucke von bisweilen baurischem Witz. Das bekannte Zitat
132
Reger, Max. ;
,,Du bist verruckt, mein Kind" treibt in Nr. 2 sein lustiges
Unwesen.
Op. 22. 6 Walzer. M. 2.50. U. E.
(M) Prachtige Hausmusik! Leider viel zu wenig bekannt,
(Original 4hdg.)
Op. 24. 6 Stiicke. Valse- Impromptu Menuet
Reverie fantastique Un moment musical Chant
de la nuit Rhapsodie. 1898. Je M. 1.25. R. Forberg.
(S) Von Chopin beeinflufit bis auf Nr. 6, eine Brahms nachge-
fuhlte Rhapsodie, das beste Stuck aus der Sammlung. Die
Fahigkeit des Nachempfindens ist hier freilich so groB, daB
man vom eigentlichen Reger wenig verspurt.
Op. 25. Aquarellen. 5 kleine Tonbilder. M. 2.50.
Schott.
(M) Ziemlich auBerliche, auf Bestellung gearbeitete ,,gangba-
rere" Stucke.
Op. 26. 7 Phantasiestiicke je M. 1.25. R. Forberg.
(M S) Gut gearbeitete Brahms-Studien.
Op. 32. 7Charakterstucke. 2 Hefte je M. 3. . U. E.
(S) Wertvoll! Stimmungen von niederdruckender DQsterkeit.
Chopin- und Brahmseinflusse verschwinden allmahlich.
Op. 36. Bunte Blatter. 9 kleine Stucke. 2 Hefte je
M. 2. . U. E.
(ZL M) Feine Hausmusik!
Op. 44. 10 kleine Vortragsstiicke. M.S. . u. E.
(ZL M) ,,Zum Gebrauch beim Unterricht 4 '. Empf ehlenswert !
Op. 45. 6 Intermezzi. 2 Hefte je M. 2.50. u. E.
(ZS SS) Prachtvoll die geistspruhenden Virtuosenstucke Nr.
2,4(C-dur, das technisch schwierigste), 6; von tragischer GroBe
Nr. 3 und 5. Im Satz noch sehr uberladen.
Op. 53. Silhouetten. 7 Stucke. M. 3. . U. E.
(ZS SS) Ausgezeichnet ! Einige AnklSnge an Grieg (An den
Fruhling) und Chopin in Nr. 3 bez. 5. Am schSnsten wohl
Nr. 6. Reger zahlte dieses Opus zu seinen gliicklichsten
Eingebungen.
Op. 58,6. Burleske. M. 1.50. Simrock.
(S) Witzige Studie tiber den ,,Lieben Augustin". Als Zugabe
sehr zu empfehlen. (Ursprttnglich 4 hdg., vom Komponisten
selbst bearbeitet.)
133
Reger, Max.
Op* 81. Variationen und Doppelfuge iiber ein
Thema von Bach. M. 4. . B. & B.
(SS) Ober alles Lob erhaben I Eine gewaltige, die Grenzen des
Klavierssprengende Schopfung; neben Op. 134dasbedeutendste
moderne Variationenwerk.
Op. 82. Aus meinem Tagebuche. 35 Stiicke.
4 Bande je M. 4. . B. & B. u. E.
(M S) Ein wahres Schatzkastlein an musikalischen Kleino-
dien! Ideale Hausmusik, die jeder Musikliebende kennen miiBte.
Es ist schwer zu sagen, welche Stiicke am schonsten sind. Wir
bevorzugen die des ersten Bandes.
Op. 89. 4 Sonatinen e, D, F, a, je M. 2.50, auch in
2 Banden je M. 4.. B. & B. u. E.
(M ZS) Technisch meisterhafte, tiberlegen gestaltete Werke,
seit der Klassik einzig in ihrer Art. In der Form wie in der kri-
stallenen Klarheit des Satzes an Haydn-Mozart erinnernd, in-
haltlich jedoch von echt Regerscher Sensibilitat.
Op. 99. 6 Praludien und Fugen. 2 Hefte je M. 3..
B. & B. u. E.
(S) Prachtvoll gestaltet! Merkwurdigerweise wird dieses Opus
von den Pianisten fast ganzlich vernachlassigt.
Op. 115. Episode n. 8 Stticke fur groBe und kleine
Leute. 2 Hefte je M. 3.. B. & B. u. E.
(ZS S) Ganz vortrefflich, in der Art der Tagebuchblatter.
Den ,,kleinen Leuten" freilich mochten wir raten, dieses Opus
Iteber den ,,grofien Leuten" zu uberlassen.
Op. 134. Variationen und Fuge iiber ein Thema
von Telemann. M. 6. . Simrock.
(S SS) Prachtvoll! Bedeutend abgeklarter und durchsichtiger
als seine fruheren Schopfungen. Die 8-taktige Cberleitung zur
Fuge gehort in ihrer tiefen Innigkeit zum Allerschonsten, was
je geschrieben wurde, und die Fuge selbst, ein Stuck strahlenden
Lebens, ist ein Meisterwerk fur sich. Einige Variationen konnten,
ohne das GleichmaB des Ganzen zu storen, ausgelassen werden.
Op. 143. Traume am Kamin. 12 Stucke. M. 3. .
Simrock.
(M S) Tief empfundene, zart versonnene Romantik, schlicht
und sparsam in den Ausdrucksmitteln. Leise Brahms-AnklSnge
Jugenderinnerungen des Meisters. Das letzte Stuck eine
Studie nach Chopins Berceuse.
134
Reger, Max.
5 Spezialstudien nach Chopin. (Op. 64, 1 und 2
Valses Op. 29 Impromptu As Op. 25, 6 Etude
gis) M. 3.. U. E.
(SS) Glanzende Doppelgriff-Studien.
4 Spezialstudien fur die linke Hand. M. 2.50.
U. E.
(SS) Geistvoll, immens schwierig ! Besonders gut Nr. 4 Pralu-
dlum und Fuge.
Bearbeitungen:
Job. Seb. Bach, Orgel-Choralvorspiele.
Mensch, bewein dein Siinde groB! Durch Adams
Fall ist ganz verderbt. Ich ruf zu dir, Herr Jesu
Christ! Ach wie nichtig, ach wie fliichtig! Herzlich
tut mich verlangen. Das alte Jahr vergangen ist.
Wenn wir in hochsten Noten sein. Valet will ich
dir geben. Christ lag in Todesbanden. An Wasser-
fliissen Babylon. Schmiicke dich, o Hebe Seele.
Nun danket alle Gott. Komm, heiliger Geist. M. 4.
U. E.
(ZS)
Hugo Wolf, 12 Morike-Lieder. M.S. . Peters.
(M S) Strenge Ubertragungen.
Weiter seien erwahnt:
Reger, Klavier-Album. 2 Hefte je M. 3. . Schott.
(ZL S) Jugendarbeiten enthaltend.
Reger- Album I III (R. Teichmuller) je M. 2.50.
u. E.
(M S)
Reger-Album I IV (A. Willner) je M. 2.50. U. E.
(M SS)
Rentier, Willy. 1883. Deutschland.
Op. 3. Suite. 4 Satze. 1915. M. 1.20. Steingraber.
(ZS)
135
Rentier, Willy.
Op. 6. Praludien fiber den Namen ,,BACH".
1915. M. 1.20. Steingraber.
(ZS)
Op. 7. 7 Impressionen. 1915. M.1.20. Steingraber.
(M S) Begabte Arbeiten alterer Richtung, nur zu sehr auf
auBere Wirkung zugeschnitten. So befremdet es einigermafien,
den Namen ,,Bach" salonmafiig ausgedeutet zu finden. (Op. 6
Nr.-3 und 5). Gut gegluckt sind die Stiicke Op. 3 Nr. 2 und
4, Op. 6 Nr. 2 und 4 sowie Op. 7 Nr. 2; 3, 6, 7.
Reschoffsky, A. RuBland.
Badinage. 1914. M. 1.20. u. E.
(SS) Effektvolles Zugabestuck.
Respighi, Ottorlno. 1879. Italien.
Tre Preludi sopra Melodie Gregoriane. 1921.
M. 2.50. u. E.
(S) Klanglich ausgezeichnet, glanzvoll pianistisch, auf Liszt
basierend. Von damonischem Temperament das Cis-molI-Stuck
Nr. 2.
R. G. Frescobaldi: Preludio e Fuga g. M. 1 .
Ricordi.
(ZS) Gut!
Antiche Danze ed Arie. M.S. . Ricordi.
(M ZS) Ganz ko'stliche freie Bearbeitungen von Lautenstucken
aus dem 16. Jahrhundert. Besonders reizvoll die ,,Gagliarda"
(V. Galilei), ,,ltaliana" und ,,Siciliana".
Reti, Rudolf. 1885. Osterreich.
Op. 2. Terrassen. 3 Stiicke. M. 2. . U. E.
(SS)
Op. 4. Traume, Liebe, Tanze. 3 Stucke, M. 2.50.
U. E.
(SS) Von bisweilen unverstandlicher Modernitat. Am besten
aus Op. 2 die wirklich ausgezeichnete Burleske, und aus Op. 4
, } Tanze". Freilich wie man Foxtrott-Rhythmen ,,messia-
nisch" spielen soli, ist uns unklar.
136
ReuB, August. 1871. Deutschland.
Op. 22. Landsommertage. 7 Variationen iiber ein
eigenes Thema. M. 4. . T. & j.
(M S) Idyllisch heiteres Werk alterer Richtung, romantisch in
Klang und Lime, von meisterhafter motivischer Arbeit. Weni-
ger gelungen 1st das folgende:
Op. 27. GroBe Senate. M. 6. . T. & j.
(S) Die grofie Form entspricht nicht der beschaulichen Art R.s.
Reuter, Florizel von. 1893. Deutschland.
Variationen iiber ein eigenes Trauermarsch-
Thema. 1925. M.2. . Eulenburg.
(ZS S) Schuchterner und vollig miBglfickter Versuch, ein
Seitenstiick zu Beethoyens C-molI-Variationen zu schaffen.
Reutter, Hermann. 1900. Deutschland.
Op. 7. Fantasia apocalyptica. M. 4. . Schott.
(SS) Tief in Bach wurzelnd, damonisch, von imposanter linearer
Schroffheit. (Hindemith und Kaminski verwandt.) Im Mittel-
punkt stehen zwei Chora'le (,,Ein feste Burg" und ,,0 Haupt
voll Blut und Wunden"), die kontrapunktisch meisterhaft vef-
arbeitet zu ma"chtigen Steigerungen gefuhrt werden.
Op. 15. Variationen iiber das Bachsche Choral-
lied ,,Komm siiBer Tod". M. 2.50. Schott.
(S) Klarer und im Satz dlinner als das vorige Werk, von hei-
ligem Ernste und bedeutendem Konnen zeugend. Reutter ist
nach unserer Meinung eine der allerst&rksten Zukunfts-
hoffnungen.
Op. 28. Kleine Kla vierstiicke. M. 2. . Schott.
Siehe auch: Klavierbuch, Das neue.
RhenS-Baton. 1879. Frankreich.
Seine Klavierwerke, melodisch vom bretonischen Volkslied be-
fruchtet, Tanzrhythmen bevorzugend, klanglich geschmack-
voll mit leicht impressionistischen Zugen, gehen nicht fiber
das Niveau einer guten Salonmusik hinaus.
Op. 13. En Bretagne. 6 Stiicke, 1912. M. 6.40.
Durand.
(M S) Heimatliche Stimmungen.
Op. 23. Dans le style rococo. 3 Stiicke. 1920.
M. 2.80. Durand.
(ZS)
137
Rhenfi-Baton.
Op. 25. Au Pardon de Rumengol. 1921. M. 6..
Durand.
(M S)
Op. 30. Danse a sept temps. 1922. M. 2.40. Durand.
(S)
Op. 40. Danses de la Saint- Jean. (Au pays Tre-
corrois). 1925. M. 2.40. Durand.
(ZS)
Op. 41. Vieille Chapelle. En Cornouaille. 1925.
M. 2. . Durand.
(M ZS)
Op. 43. 2. Ballade. 1925. M. 3. . Durand.
(S) Aus galanter Zeit.
Op. 44. Danse pour Anne de Bretagne. 1926.
M. 2.60. Durand.
(ZS)
Riede, Erich. Deutschland.
Op. 4. Eine Hamlet-Suite. 5 Stiicke. M. 3.
Andre.
^M S) Man sieht ohne Gedanken ist dem Hamlet-Stoffe
nicht beizukommen.
Rieti, Vittorio. 1898. Italien.
Poema Fiesolano. 1921. M. 2. . u. E.
(SS) Klanglich gewagt, von etwas auBerlicher Brillanz.
Due Studi. 1923. M. 1.50. U. E.
(M S) Rhythmisch fesselnd, doch inhaltlich nicht sonder-
lich tiberzeugend.
Sonatina. 3Satze. 1925. M. 1.50. u. E.
(M ZS) Eine witzige Parodie auf die ehemals so beliebte
Bandwurmkadenz. Aber als Parodie eben doch etwas Negatives,
das man lachelnd hinnimmt, um es lachelnd wieder zur Seite
zu legen. Bedauerlich, dafi so viele gute Talente unserer Zeit
ihre Kraft in Polemischem verzetteln.
Suite. Preludio Valzer Barcarola Canzonetta
Rondo variato. 1926. M. 3. . U. E.
(S) Amusant, durchsichtig im Satz, unbekiimmert, dabei
geistreich in der Linienfiihrung. Besonders gut getroffen der
,,VaIzer u und das ,,Rondo variato".
138
Rietsch, Heinrich. 1860. Deutsch-Bohmen.
Op. 28. Vorspiel und Fuge iiber H. D. B. M. 1.50.
Hoffm. Wwe.
(S) Die grofie Gebarde soli Gedanken ersetzen.
Op. 29. Scherzo. M. 2.50. Kahnt.
(ZS S) ,,Nach alterer Art." Munter, wirkungsvoll.
Op. 31. Rhapsodie. M. 2. . Kahnt.
(ZS S) Romantisches Pathos, wie wirs heute nicht mehr
ganz verstehen.
Riisager, Knudaage. 1897. Danemark.
Op. 11. Quatre Epigrammes. Lento Burla An-
dante Capriccio. M. 2.25. Hansen.
(M S) Ausgezeichnet das thematisch-pragnante 3. Stuck.
Rinaldini, Joseph. 1891. Osterreich.
Triptychon. M. 3.50. Doblinger.
(MS) Von R. StrauJMschem Schwung.
Rinkens, Wilhelm. 1879. Deutschland.
Op. 32. Deutsche Suite. M. 4. . Simrock.
(S) Der Larm in diesem Stticke steht in keinem Verhaltnis
zum Einfall, auch hoffentlich nicht zu deutscher Art!
Roger-Ducasse. 1873. Frankreich.
6 Preludes. 1907. M. 2.40 Durand.
(M ^ZS) Klanglich fein abgetonte intime Stimmungen.
Bourr^e. Aus: Suite Franfaise". Konzertbearbeitung
vom Komponisten. 1907. M. 1.60. Durand.
(S SS) Glanzendes Zugabesttick.
Quatre Etudes. M. 4.80. Durand.
(S SS)
Rhythmes. M. 2.80. Durand.
(S SS)
Etude en Sixtes. M. 2.40. Durand.
(SS)
Etude gis. 1914. M. 2.80. Durand.
(SS) Prachtvolle technische Studien impressionistischer Einstel-
lung, auch als gla"nzende Konzertstucke zu empfehlen.
139
Roger-Ducasse,
Variations sur un Choral. 1915. M. 3.20. Durand.
(S) Gediegene, kontrapunktisch meisterhafte Arbeit mit klas-
sischen Tendenzen. Die 2. Variation an Beethovens C-moll-Varia-
tionen, die 5. und 6. Variation an Bachs Wohltemperiertes
Klavier erinnernd. Zu empfehlen.
3. Barcarolle, 1921. M. 2.50. Durand.
(S) In feinem impression* stischen Salonstil.
Rogowski, Ludwig Michael. 1881. Polen.
Propos serieux et plaisants. 1921. M.2.50. G. &W.
(M ZS) Volkstiimliche Melodik klanglich geschmackvoll unter-
malt. (Mit Vorliebe Parallelmixturen verwendend.)
Rohozinski, L,
8 petites pieces. M. 2.20. Senart.
(M) Leicht impressionistisch beeinflufit, aber doch melodisch
betont. Feinsinnige Harmonik und klarer, dunner Klavi ersatz
machen die Stucke empfehlenswert.
Pieces tristes. M. 1.60. Senart.
(M) Stimmungszarte Impressionen*
Ropartz, Guy. 1864. Frankreich.
Ouverture, Variations et Finale. 1904. M. 4.80.
R., L. & Cie.
(S) Gute Arbeit alterer franzosischer Schule (C. Franck).
Musiques au jardin. 1916 17. M. 4.80. Durand.
(ZS) Feine Hausmusik.
Rorich, Carl. 1869. Deutschland.
Op. 73. 8 dreistimmige Inventionen. M. 2.50.
Cranz.
(M ZS) Technisch tuchtige polyphone Studien, sehr gut
im Unterricht zu verwerten.
Rosellus, Ludwig. 1902. Deutschland.
Op. 12. Senate h. 3 Satze. 1926. M.4.50. R. & E.
(S) Talentiertes Jugendwerk Brahmsscher Richtung, von
angenehmer, lyrisch betonter Melodik. Klanglich jedoch noch
unausgeglichen. Bald an die modulatorische Beweglichkeit
eines Reger erinnernd, bald akkordlich bescheiden wie aitere
Epigonenromantik.
140
Rosenberg, Hilding. 1892. Schweden.
Splastiska Szener. 1921. M.2.80. Nord. Musikforlag.
(ZL ZS) Versuche, modern zu schreiben, die noch nicht
recht uberzeugen. Sehr hubsch Nr. 3 und 4.
Rosenstock, Josef. 1895. Osterreich.
Op. 3. Senate e. 3 Satze. 1919. M. 3. . u. E.
(S SS) Von Begabung zeugendes, trotz Wagner- und StrauB-
Anklangen durchaus personliches Werk von orchestral ttppiger
Farbengebung. Besonders gut das Schlufirondo.
Rosenthal, Manuel.
Huit Bagatelles. M. 2.80. Senart.
(M) Zum Teil von der Biederkeit unserer alten ,,instruktiven"
Sonatinen, z. T. klanglich SuBerst gewagt.
Rosenthal, Moritz. 1862. Polen.
Variationen iiber ein eigenes Thema. M. 4, .
Furstner.
(SS) Inhaltlich nicht iiberwaltigendes, jedoch pianistisch reiz-
volles Werk, an dem sehr gute Pianisten, die Chopinschen
Salon bevorzugen, ihre Freude haben werden.
Prelude. M. 1.50. Ftirstner.
(S)
Papillons. M. 2.50. Fttrstner.
(S) Sehr hUbsche Doppelgriff-Studien.
Roslawetz, Nikolas. 1881. RuBland.
5. Senate. 1 Satz. 1923. M.4.50. R. St. V.
(SS) Sehr schwer verstandlich. Stark konstruktiv, weniger
an Skrjabin als an Schonberg ankniipfend. Thematisch gut,
nur klanglich zu eigenbrotlerisch. Das ungemein komplizierte
Notenbild (gespickt mit Kreuzen und Been) ruft zum 100,
Male den Wunsch nach einer vereinfachten Notenschrift wach.
AuBerdem seien erw.ahnt:
Prelude. M. 1,20. u. E.
Deux Compositions. M.I. , 1,20. U. E.
Trois Compositions. M. 1.20. u. E.
Trois Etudes. M. 2. , 1,20, 2.. U. E.
141
Roters, Ernst. 1892. Deutschland.
Op. 4. 6 Variationen und Fuge iiber ein bre-
tonisches Thema. 1918. M.S. . Simrock.
(S) Ein kostliches Thema von bezaubernd inniger, dabei
schlichter Harmonik, dem gegeniiber das hi If lose Stilgemisch
der Variationen abfallt.
Roussel, Albert 1869. Frankreich.
Op. 5. Rustiques. 3 bet. Stucke. 1904. M. 4..
Durand.
S) Impressionistisch. Am besten das pianistisch geschmeidige
* Stuck ,,Retour de Fete".
Op. 14. Suite. 4 Teile. 1909. kpl. M. 5.60, einzeln
M. 2., 2., 2.40, 2.40. R., L. & Cie.
(S) An Stelle thematischer Verarbeitung treten endlose Wieder-
holungen, die den relativ mageren Einfallen nicht zum Vorteil
gereichen.
Op. 16. Sonatine. 1912. M. 4. . Durand.
(S) Auch dieses Werk leidet an zu groBer Gleichformigkeit.
Op. 29. Segovia. M. 2. . Durand.
(ZS) Eigentlich fur Guitarre, vom Komponisten ftir Klavier
bearbeitet. Wirkungsvolles Zugabestiick.
Royer, Etienne. 1882. Frankreich.
Musique d'ete. Suite. 1905. M. 2. . Senart.
(ZS) Inhaltlich noch sehr unausgeglichen, leicht impressio-
nistisch.
14 Preludes-Variations. 1922.2 Hefte. M. 3.60, 3.20.
Senart.
(S) Gemafiigt modern. Sehr gut daraus die scherzoartigen
Stucke.
Rozycki, Ludomir. 1883. Polen.
Op. 2. 5 Preludes. M. 1.50. G. &w.
(M-S)
Op. 3. Deux Preludes et deux Nocturnes. M. 1. .
G. &w.
(M)
142
Rozycki, Ludomir*
Op. 4. Im Spiel der Wellen. Eine Dichtung nach
Bocklin. 1904. M. 1.50. G. &W.
(S) Von R. StrauS (dem es gewidmet 1st) angeregtes, tempera-
mentvolles, farbenspruhendes Werk.
Op. 6. 4 Impromptus. M. 1.50. G. &W.
(ZS)
Op. 11. Fantaisie es. 1906. M. 1.50. G. &w.
(ZS)
Op. 26. Contes (Tune Horloge. 2 Stiicke. Menuet
Berceuse. M. 1.50. G. &w.
(M) Htibsche Salon-Nippes.
Op. 28. Air. 1909. M. 1.25. G.&W.
(M) Elegische Stimmung, im Charakter einer Chopinschen
Mazurka.
Op. 37. SPolnische Tanze. 3 Hefte jeM.2. . Hansen.
(ZS S) Ausgezeichnet, besonders die beiden ersten Stucke,
von prachtvoller Rhythmik.
Op. 42. 4 Intermezzi. M. 3.50. Hansen.
(M ZS) GemaBigt modern. Nr. 1 und 3 elegische Stimmungen,
Nr. 2 und 4 rassige Tanzstucke.
Op. 50. Italia. 4 Stiicke. 3 Hefte. Nr. 1 und 2 M. 1.50,
Nr. 3 M. 2.50, Nr. 4 M. 1.75. G. &w.
(M) Deux melodies simples.
(S) ,,Dogaressa", Barcarolle.
(M) La mort de Beatrice Cenci.
Am besten daraus das 3. Stuck, in seinem spriihenden Tempera-
ment, seiner sudlichen Farbenfreude an Debussys ,,L'Isle
joyeuse" erinnernd.
In seiner Nationalitat ist R. stark, dagegen uberzeugen seine
Arbeiten deutscher und franzosischer Schule sehr wenig.
Rudinger, Gottfried. 1886. Deutschland.
Op. 12. Senate e. 3 Satze. M.6. . T. & J.
(S SS)
Op. 28. Senate G. 4 Satze. 1917. M.6. . T. & J.
(S) Als Sonaten nicht uberzeugend, doch reich an schonen
Einzelheiten, getragen von schwarmerischer Lebensfreude.
Ausgezeichnet die Doppelfuge am SchluB der E-moll-Sonate,
prachtig der 1. Satz der G-dur-Sonate in seiner auBerst be-
weglichen Linienfahrung, und aus demselben Werke als bester
Satz das Scherzo, dessen F-dur-Trio in seiner melodischen
Lieblichkeitan Schubertsche Walzerkleinodienerinnert. Schonum
dieses kurzen Satzes willen muBte man R.s op. 28 empfehlen.
143
Rudinger, Gottfried.
Op. 38. Puck. Ein exotischer Guckkasten. M.I. .
Volksvereins- Verlag.
(M) Amiisant, etwas trivial.
Op. 39. Truderinger Kirchweih. M. 1. . Volksvereins-
Verlag.
(M) Bayrische Volkstanze von humorvoller Derbheit.
Op. 57a. Sonatina a. M.I. . Volksvereins- Verlag.
(M ZS) Edelste Hausmusik, und nicht nur das: auch ein
,,venv6hntes" Konzertpublikum wurde seine hellste Freude
daran haben. Vorbilalich knapp im Satz, vonfeinster Harmonik,
der man die Vorziige Regerscher Schuie anmerkt.
Ruyneman, Daniel. 1886. Niederlande.
3 Pathematologien. 191415. M. 3. . Alsbach.
(M ZS)
Sonatina. 3 Satze. 1917. M. 3.50. Alsbach.
(S) Tief beschattet vom franzosischen Impressionismus.
Rzepko, Wladyslaw. Polen.
6 morceaux caracteristiques. M.I. . G.&W.
(L ZL) Kinderstucke.
Sabanejew, Leonid. 1881. RuBland,
Op. 14. 5 Esquisses. 1914. M.3. . R. St.V.
(SS) Unfreudige, zerqualte Skrjabin-Reflexionen.
Op. 15. Sonate. 1 Satz. 1916. M. 7.75. R. St.V.
(SS) In starkster Weise von Skrjabin (letzte Schaffensperiode)
beeinflufit. Von personlicher Eigenart ist in dem 45 Seiten
langen Werke herzlich wenig zu spiiren.
Sachsse, Hans. 1891. Deutschland.
Op. 25. Variationen und Fuge iiber ein Thema
von Bach. M.6. . T. & J.
(ZS S) Nicht eigentlich modern. Technisch gediegenes,
stimmungsvoiles Werk gekrdnt von einer prachtvollen
Doppelfuge iiber das G-moll-Menuett aus dem Klavierbuche
der Anna Magdalena Bach. Der einzige Vorwurf, den man
hier machen konnte, ware: Mangel an GegensStzlichkeit.
Salazar, Adolfo. Spanien,
3 Preludes. 1916. M. 3. . Chester.
(ZS) Auch pragnante Rhythmik und moderne Klangmischungen
helfen nicht fiber Gedankenarmut hinweg.
144
Salfflhofer, Franz. 1900. Osterreich.
Op. 2. 3- Stucke. M. 1.25. U. E.
(ZS) Sehr gut daraus das ,,Praludium" (Nr. 1), von moderner,
charaktervoller Harmonik.
Op. 3. Stuck in Quarten. M.I., u. E.
(SS) AIs interessante Doppelgriff-Studie wie als glanzendes
Konzertstiick zu empfehlen. Von den 3 vorliegenden Heften
ist diesem entschieden der Vorzug zu geben.
Op. 4. Scherzo. M.I.. U. E.
(S) Ein unsicheres Pendeln zwischen alter und neuer Aus-
drucksweise.
Salviati, Raffaele. Italien.
A. Scarlatti, Toccata. M. 2. . Pizzi.
(S)
Samazeuilh, Gustave. 1877. Frankreich.
Suite g. 6 Satze. 1902. M. 4 . Durand.
(M) Schlichte, gemutyolle Tanzstucke im alten Stil. Be-
sonders schon ,,Frangaise" und ,, Musette".
Serenade. 1925. M. 2. . Durand. ,
(ZS) Guitarrenstiick, fur Klavier bearbeitet. Htibsches, im-
pressionistzsch farbiges Zugabestiick.
Satie, Eric. 18661925. Frankreich.
In seinem Schaffen sind zwei Perioden zu unterscheiden. Die
erste etwa von 18871897 zeigt ihn als bahnbrechenden Har-
moniker (Anwendung von Nonakkorden, Quartenbildungen, Pa-
rallelmixturen etc.), die zweite, die nach langerem Studium bei
d'Indy und A. Roussel gegen 1912 einsetzt, als Schdpfer einer
sehr personlich gearteten, meist zweistimmigen Linearitat. Seine
meist sehr kurzen Kompositionen Betrachtungen tiber eine
komische Welt, Anekdoten, Anachronismen, Paradoxa, oder wie
man sagen will, aus einem lebenslustigen, tibermtitigen Einsiedler-
tum heraus geschrieben und mit witzigen Randbemerkungen,
Vortragsbezeichnungen, Programmangaben etc. versehen. ( Je n'ai
pas de tabac. Heureusement que je ne fume pas." ,,Comme
un rossignol qui aurait mal aux dents," oder die lakonische Auf-
forderung ,,Ouvrez la tete". Die Bemerkung ,,Ignorer sa propre
presence" kSnnte sich so manche Primadonna unter Kompo-
nisten und Virtuosen zu Gemtite ftihren!) Ober den Wert oder
Unwert seiner Werke mag man verschiedener Meinung sein. Das
145
Teichm tiller, Moderne Klavlermusifc 10
Satie, Eric.
ist nicht das Wichtigste. Nicht als Vollender hat er seine Bedeu-
tung, sondern als zukunftweisender Anreger. Man be-
denke, daB zu einer Zeit, da das romantische Pathos eines Richard
Wagner auf der einen Seite, die nervose Koloristik eines Debussy
auf der anderen Seite noch in den musikalischen Gemtitern nach-
wirkte, Satie sich einer Tonsprache bediente, die in ihrer knappen,
unpathetischen Art, frei von allem durch die Tradition diktierten
Formenzwang den musikalischen Geist der letzten Jahre voraus-
ahnte. Die Gruppe der ,,Six", die ,,Ecole d'Arcueil" ist ohne S.s
Vorbild kaum denkbar. (Deutliche Einfiusse in den Werken
von Poulenc, Auric, M. Jacob, Sauguet, Cliquet-Pleyel etc.).
Knapp, unpathetisch. Wenn diese Tugenden S.s auch fiber die
Grenzen Frankreichs hinaus Schule machten, dann wurde man-
cher Komponist ehrlicher schreiben und mancher Ehrlichgewordene
iiberhaupt nicht mehr komponieren. Doch das sind Utopien,
zu kostlich, um Wirklichkeit werden zu konnen.
Trois Sarabandes. 1887. Je M. 1.40. R., L. & Cie.
(M) Von religiosem Ernst getragen.
Trois Gymnopedies. 188790. Je M. 1,60.
R., L. & Cie.
(ZL M) Tanze in langsamem ZeitmaB von zarter, klarer Me-
lodik und knapp angedeuteter Harmonik. (Debussy hat Nr. 1
und Nr. 3 fur Orchester bearbeitet.)
Trois Gnossiennes. 1890. Je M. 1.40. R., L. & Cie.
(M) Im Charakter langsamer slavischer Volkstanze. Sehr
stimmungsvoll Nr. 3. (Charakteristisch fur das Notenbild
dieser wie aller folgenden Kompositionen ist das Fehlen der
Taktstriche.)
Le Fils des etoiles. Wagnerie Kald^enne du Sar
Peladan Trois Preludes. M. 2.40. R., L. & Cie.
(M) Klangstudien unter Bevorzugung von Quartenakkorden.
Prelude de la Porte Heroique du del. 1894.
M, 1.60. R., L. &Cie.
(M) Sehr gut! Erstaunlich modern.
Pieces froides;
1. Airs A faire fuire. 3 Stucke 1897. M. 2.. R.,L. & Cie.
(M ZS) Klanglich gediegene Tanzstudien. Auch hier fSllt
wieder die Vorliebe fur slavische Rhythmen auf.
146
Satle, Eric.
2. Danses de travers. 3 Stucke. M. 2. . R., L. & Cie.
(M) Etwas monoton. Auffailig daran ist eine gewisse Vor-
liebe fiir die iibermaBige Quart.
Veritables Preludes Flasques. Severe Repriman-
de Seul a la maison On joue. 1912. M. 1.60. Eschig.
(M ZS) Sehr gut das melancholische zweite und das humor-
voile, shimmyartige dritte Stuck.
Descriptions automatiques. Sur un vaisseau
Stir une lanterne Sur un casque. 1913. M. 2. .
Eschig.
(M) Witzige, sehr ,,verstimmte" Augenblicksbilder.
Embryons dessches, d'Holothurie d'Edrio-
phthalma de Podophthalma. 1913. M. 3. . Eschig.
(M ZS) Man denkt dabei unwillkurlich an den ,,Palmstrom"
oder ,,PaIma Kunkel" von Christian Morgenstern, oder etwa
an die archaologischen Gedichte V. von Scheffels. Das zweite
Stuck berichtet von einer Krustentierfamilie, die, zuriick-
gezpgen von der Welt, in Melancholic dahinvegetiert. Musi-
kalisch wird das untermalt durch die ,,beruhmte Mazurka von
Fr. Schubert" (Trauermarsch von Chopin). In Nr. 3 ist die
monstrose ,,Cadence obligee" besonders amusant.
Croquis et Agaceries d'un gros Bonhomme en
bo is. Tyrolienne turque Danse maigre (a la manure
de ces Messieurs) Espanana. 1913. M. 2.40. Eschig.
(M) Witz ohne viel Tiefe.
Vieux Sequins et vieilles Cuirasses. Chez le
Marchand d'Or Danse Cuirasse La Dfaite des
Cimbres. 1913. M. 2.40. Eschig.
(M) Lustige Anachronismen. Fur den ,,Panzertanz" (grie-
chisches Zeitalter) Nr. 2 mufi der franzosische Zapfenstreich
herhalten.
Heures Sculaires et Instantanees. Obstacles
Venimeux Crpuscule Matinale (de midi) Affole-
mentes Granitiques. 1914. M. 2. . Eschig.
(M) Enharmonische Verwechslungen, vollkommen unmotiviert,
aus blofiem Obermut hingeschrieben.
147
10*
Satie, Eric.
Les Trois Valses du Precieux degoute. Sa
Taille Son Binocle Ses jambes. 1914. M. 1.60.
R., L. & cie.
(M)
Trois Nocturnes. 1919. M. 1.60, 1.40, 1.60.
R., L. & Cie.
(M) Zarte, durchsichtige Gebilde, in ihrer Stimmfuhrung
meisterhaft. (Ohne ,,Satie-re.")
Saiiguet, Henri. Frankreich.
Trois Fran?aises. 192223. M. 2.40. R., L. & Cie.
Trois nouvelles Fran?aises. 192325. M. 2.80.
R., L. & Cie.
(ZS S) Melodisch betonte, primitiv lineare, klanglich
teilweise recht unbekummerte Tanzstudien, anziehend in
ihrem lebhaften Temperament.
Schafer, Dirk. 1873. Niederlande.
Variationen auf eine Sequenz. 1902. M. 2. .
Kahnt.
(S) Virtuositat alterer Richtung.
Op. 17. Interludes. 5 Stucke. 1923. M. 4.50. Alsbach.
(S SS) Edel empfundene romantische Stimmungen, z. T.
Brahms-Einfliisse verratend.
Op. 18. Toccata. 1924. M. 3. . Alsbach.
(SS) Pianistisch vorziigliches, schwungvolles Virtuosenstiick.
SchaHt, Helnrich. 1886. Osterreich.
Op. 8. Miniaturen. 1916. M. 2. . Halbreiter.
(ZL ^M) Gemiitvolle romantische Stimmungen. Sehr schon
Nr. 1, 4, 5, 6, 7. Der Jugend zu empfehlen.
Schaposchnlkow, Adrian. 1888. RuBland.
3 Stucke. Marchen Einer fernen Prinzessin
Phantastisches Menuett. 1914 15. M.2.20. R. St. V.
(S) Stimmungsvoll, in seiner herben Harmonik Prokofjew
verwandt. Sehr gut Nr. 1.
Gavotte. 1920. M. 1.10. R. St. V.
(S) Klanglich (Vorliebe far alterierte Akkorde) reizvolles
Zugabestiick.
148
Schaposchnikow, Adrian.
Sonatina. 3 Satze. 1923. M.3.20. R. St. v.
(S) Im Gegensatz zu seinen fruheren Prokofjew verwandten
Arbeiten verrat dieses Werk mehr den EinfluB des franzosischen
Impressionismus, zeichnet sich durch anmutig bewegte Linien-
fuhrung und zartes, durchsichtiges Kolorit aus und 1st vorbild-
lich knapp in der Form.
Schebalin, W. Rufiland.
Op. 8. Rondeau. M.2.60. R. St. v.
(SS) Radikal. Hochinteressant in seiner kraftvollen Dynamik
und Rhythmik, seiner leidenschaftlichen, scharf konturierten
Linie, seiner akkordlichen Gelostheit. Im entsprechenden
Tempo gespielt muB das Stuck auch auf weniger moderne
Ohren Eindruck machen.
Schechter, B. RuBland.
Op. 1. Senate. 1 Satz. 1924. M.2.20. R. St. V.
(S) Anscheinend Jugendarbeit, von Skrjabin und der russischen
Romantik beeinfluBt. Bisweilen recht unbekiimmert in der
Melodik, in der vorlaufig der Schaffenswille die Gestaltungs-
kraft uberragt.
Op. 2. 4 Preludes lyriques. 1926. M. 1.10. R. St.v.
(M ZS) Stimmungsvoll, pianistisch vortrefflich wie fast
alle russische Klaviermusik.
Schelnpflug, Paul. 1875. Deutschland.
Op. 21. Praludium und Huge d. M. 3.60. Hein-
richshofen.
(ZSJ Seiner ganzen Struktur nach dtirfte sich dieses Werk
viel besser fur die Orgel eignen. Eine ttichtige Arbeit, der man nur
mehr inhaltliche Ausgeglichenheit wanscht. Feine polyphone
Einfalle neben stagnierenden akkordlichen Partien. Der SchluB
der Doppelfuge, bestehend aus einem 23 Takte langen Sich-
winden um den D-dur-Akkord, konnte wegbleiben. Derartige
Bandwurmkadenzen iiberzeugten wohl ein Opernpublikum des
18. Jahrhunderts, einem modernen Menschen jedoch ver-
ursachen sie Qualen.
Schelb, Josef. Deutschland.
Op. 6. 3 Klavierstiicke. M.4. . T. & J.
(M S) Klanglich modern eingestellte Stucke, von denen
Nr. 2 ,,Scherzo alia Burletta" besonders hervorzuheben ist.
149
Schennich, EmlL 1884. Osterreich.
Op. 10, Senate c. 3 Satze. 1913. M.6. . T. & J.
(SS) Von sturmischem Temperament erfulltes, begabtes Werk,
inhaltlich noch etwas ungegoren. In jugendlicher Wahllosigkeit
stehen virtues aufierliche, ,,majestatische" Partien neben wirk-
lich ausgezeichneten Einfallen. (Haupt-Thema des 1. Satzes
und das ,,Narrengeifiel"-Thema im 3. Satze.)
Schenschin, Alexander. 1890. RuBland.
Op. 3. 7 Preludes. 191718. M. 1.30. R. St.V.
(M ZS)
Op. 10. 9 Preludes. 192325. M.2.60. R. St.V.
(M SS)
In manchen Eigenheiten an Skrjabin erinnernde, elegisch ro-
mantische Miniaturen, bestechend in ihrem zarten Linien-Fili-
gran.
Op. 13. Senate. 1 Satz. 1926. M.3.50. R. St.V.
(SS) GroB angelegtes, leidenschaftliches Werk, vorbildlich in
seiner Einheitlichkeit und seiner klaren, charaktervollen,
durchaus tonalen Thematik voll prachtiger Steigerungen.
Formal der Tradition folgend.
Schindler, Hanns. 1889. Deutschland.
Op. 15. 6 Stiicke. 1912. M.S. . T. & J.
Op. 23. Lose Blatter. 1916. M. 4. . T. & J.
(M) Epigonen-Romantik.
Schmalstich, Clemens* 1880. Deutschland.
Op. 27. Suite de Carnaval. SStuckejeM. 1.50.
Simrock.
(M S) Nicht gerade Offenbarungen. Die Tarantelle erinnert
sehr (!) an Chopin, wahrt jedoch inhaltlich respektvollst Distanz.
Op. 81. 3 Etuden. Einzeln. Die Quelle M. 1.80.
Der Bergbach M. 2.. Der Strom M. 2.. B. & B.
(S) Glanzend fflr Pianistenfinger, nicht ganz ohne ,,Hurra-
Effekte". Am besten Nr. 2.
Schmjd, Heinrich Kaspar. 1874. Deutschland.
Op. 5. Variationen ubereinThema von L. Thuille.
M. 5.. T. & J.
(S) Feine romantische Stimmungen, Variationen iiber ,,Will
mein Junge Apfel haben" aus Thuilles Open ,,Lobetanz".
150
Schmid, Heinrich Kaspar.
Op. 36. Bayrische Landler. M. 2. . Schott.
(M ZS) Frische, volkstumlich melodienfreudige Tanze in
Schubertscher Art. (Auch vierhandig erschienen.)
Op. 39. Die Tanzerin. Capriccio. M. 2.50. Schott.
(M) Liebenswurdig.
Op. 45. Deutsche Reigen. M.S. . Schott.
(M) Ganz entziickende Sachelchen, klanglich immer gewahlt,
voll herzenswarmer Melodik. Musik, die wirkliche Freude
ausstrahlt.
OR. 53. Das kleine Klavierbuch. M. 2. . Schott,
Siehe auch: Klavierbuch, Das neue.
Schmid, Joseph. 1868. Deutschland.
Op. 66. Nachtgedanken. 3 Stiicke. 1910. M. 3. .
T. & j.
(ZS) Etwas blasse moderne Romantik.
Schmidt, Hans. Deutschland.
Albumblatt. M. 1.50. P. Neldner.
(M) Schlicht, gemfltvoll.
Schmitt, Florent. 1870. Frankreich.
Op. 16. Musiques intimesl. 1891/01. M. 3.20. Heugel.
(ZS)
Op. 29. Musiques intimes II. M. 3.60. Mathot.
(ZS) Franzdsische Eleganz mit Zugen deutscher Romantik,
prachtvoll im Satz, von geschmackvoller, etwas weicher Har-
monik (Des- und H-dur bevorzugt).
Les Soirs. 10 Preludes. M. 4. . Durand.
(M ZS) Delikat, romantischen Charakters.
Op. 64. Ombres. 3 Pieces, j'entends dans le lointain
Mauresque Cette ombre, mon image. 1916 17.
M. 5.60. Durand.
(S SS) Feine impressionistische Stimmungen.
Schnabel, Alexander Maria. 1890. Deutschland.
Op. 1. Senate C 3 Satze. M. 3. . Raabe & Plothow.
(S) Unerfreulich. Klangdiirrer Etiidenstil, reichlich mit
Sequenzen versehen.
Op. 14. Pan- Suite. M. 1.50. Steingraber.
(ZS) Modernitat a tout prix, von peinlicher Wirkung.
151
Schoeck, Othmar. 1886. Schweiz.
Op. 29. 2 Stiicke. M. 2.. Br. & H.
(M S) Kontrapunktisch ausgezeichnet Nr. 1 ^Consolation",
von romantischem Wohlklang erfullt; Nr. 2 eine sprtihende
,,Toccata".
Schonberg, Arnold. 1874. Osterreich.
EinfluBreichster Ftihrer der radikalsten Moderne. Von Wagners
Tristan herkommend, hat er den romantischen Stil bis zum Letzten
gesteigert, um dann plotzlich in einen unromantischen Konstruk-
tivismus umzubiegen. Seine Klaviermusik abstrakt-expressiv in
eigenartigem, kunstvoll linearem Stil. Mag man sich zu Sch.
stellen, wie man will; zweifellos ist sein Schaffen unbedingt ehr-
lich, ebenso tmbestritten sein gewaltiges technisches Konnen.
Op. 11. 3 Klavierstucke. 1910. M. 2.50. u. E.
(SS) Von diffiziler Eigenart. Fesselnd in seiner geballten Dy-
namik und seiner weitausladenden, schroff intervallischen
Linienfuhrung.
Op. 11, Nr. 2. Konzertbearbeitung von F. Busoni.
M. 1.50. u. E.
(SS)
Op. 19..6kleine Klavierstucke. 1913. M. 1.50. u. E.
(M ZS) ZerflieBend zart in seinen Stimmungen.
Op. 23. 5 Klavierstucke. 1923. M. 5. . Hansen.
(SS)
Op. 25. Suite. 6 Satze. 1925. M. 3. . U. E.
(SS)
Zwolfton-Musik in mathematischer Konsequenz. (Unter Negie-
rung aller traditionellen Form, aller tonalen Funktionen und da-
mit jeder Kadenzierung, also Atonalitat ,,par excellence".)
Eine Linienkunst, die vom Auge wohl staunend erfafit werden
kann, der das Ohr jedoch kaum zu folgen vermag.
Schostakowitsch, D. RuBland.
Op. 1. Trois Danses Fantastiques. M. 1.30.
R. St. v.
(M ZS) Sehr wirkungsvolle, kurze Tanzstucke. Am besten
das klanglich geschmeidige Nr. 2.
Op. 12. Senate. 1 Satz. M.3.40. R. St.v.
(SS) Mechanisch bewegliche, gehammerte Linie, steilschroffe
Harmonik, an Strawinsky gemahnende, barbarisch vitale Rhyth-
inik aus schopferischem, wildgarenden Temperament zu
einem der radikalsten Werke in der gesamten Moderne geformt.
152
Schramm, Paul. 1892. Osterreich.
Op. 13. Lucerta. Tanzsuite. M. 2.40. Schlesinger.
(M S)
Op. 23. 5 Stiicke. M. 3. . R. & E.
(M) Wer hier einen Abglanz der feinen Pianistik Schramms
vermutet, wird sehr enttauscht sein. Die Stucke gehen nicht
iiber einen mafiigen Durchschnitt hinaus. Besser sind seine
geschmackvollen Bearbeitungen:
Kleine Perlen. Freie Bearbeitungen klassischer Stucke
M.S. . R. & E.
(M)
7 Obertragungen aus Meisterwerken von Han-
del. 2 Hefte M. 1.50 und 2.50. Leuckart.
(M) Sammltmgen wahrer Perlen, die weiteste Verbreitung ver-
dienen.
Schfitt, Eduard, 1856. Osterreich.
Konzertparaphrasen iiber StrauBsche Walzer.
I. Fledermaus-Walzer (Du und Du) Geschichten
aus dem Wiener Wald An der schonen blauen
Donau. II. Schatz- Walzer Friihlingsstimmen
Rosen aus dem Siiden. III. Freut euch des Lebens
Morgenblatter Kiinstlerleben schoner Mai.
IV. Wiener Blut Wein, Weib und Gesang KuB-
Walzer Dorfschwalben aus Osterreich. 4 Bande je
M. 4.50. Auch in einzelnen Nummern. Cranz.
(S) Klanglich wie kontrapunktisch rneisterhaft gearbeitet, von
unfehlbarer Wirkung. Samt und senders zu empfehlen. Seine
iibrigen Werke (Bosworth, Cranz, Simrock usf.) sind elegante,
von Chopin beeinfluBte, klanglich bisweilen sehr weichiiche
Salonstticke.
Schulhoff, Erwln. 1894. Deutsch-Bohmen.
Op. 10. Variationen (iber ein eigenes dorisches
Thema. M. 4. . R. & E.
(S)
Op. 13. 9 kleine Reigen. 1913. M. 3. . R. & E.
(ZS)
Op. 21. 5 Grotesken. 1917. M. 4. . R. & E.
(ZS S)
153
Schulhoff, Erwin.
Op. 29, 5 Arabesken. 1919. M. 3.50. R. & E.
(ZS S)
Op. 31. 5 Pittoresken. 1919. M. 3. . R. & E.
(ZS S) Von erstaunlichem Talent zeugende Jugendarbeiten.
Sch. gehort entschieden zu den begabtesten modernen Tanzkom-
ponisten. Vorliegende Arbeiten, in glticklicher Weise von Joh.
StrauB beeinflufit, zeichnen sich durch auBerordentliche Leichtig-
keit der Erfindung, raffinierte Harmonik und Rhythmik,
prachtvollen, den feinen, etwas mondanen Pianisten verratenden
Klavierstil, Esprit und bisweilen gottliche Frechheit aus.
Ostinato* 6 familiare Angelegenheiten. 1923. M. 2. .
u. E.
(M) Obermlitig humorvoll.
Partita. 8 moderne Tanze. 1922. M. 3. . u. E.
(ZS S) Das ,,enfant terrible" unter den modernen Musikern
legt hier unter dem Motto ,,all art is useless" eine kostliche
Auswahlraffiniertgesetzter, aller biirgerlichen Moral den Riicken
kehrender Modetanze vor.
2. Suite. 5 Stucke. M. 2.. u. E.
(ZS) Im alten Stil das heiBt: nur formal und evtl. in einigen
Bach-Reminiszenzen. In seiner geistreich beweglichen Linien-
fiihrung, der auBerst gewandten Harmonik ist das Werk
von echt modernem Geiste beseelt.
Schulhoff, Otto. 1889. Osterreich.
Op. 7. 4 Klavierstiicke. M. 2.50. Doblinger.
(M) Daraus bemerkenswert Nr. 2, ein eleganter, klanglich
feiner Salonwalzer,
Schulthess, Walter. 1894. Schweiz.
Op. 1. Variationen h fiber ein eigenes Thema.
M. 3.. Hug.
(S) Talentiertes, an Brahms-Reger orientiertes Jugend-
werk.
Op. 12. 3 Stucke. M.2.50. Schott.
(M S) Von gesunder, rhythmisch wie klanglich fesselnder
Modernitat.
Kleine Fantasiestiicke. M. 2. . Schott.
Siehe auch: Klavierbuch, Das neue.
154
Schulz-Evler. 18541905. Osterreich.
Arabesken liber Themen des Walzers ,,An der
schonen blauen Donau" von Joh. StrauB. M. 2.50.
Cranz.
(SS) Gianzendes Virtuosenstiick!
Schumann, Georg. 1866. Deutschland.
Op. 61, Durch Dur und Moll. 24 Stucke. 3 Hefte
je M. 2. . Leuckart.
(M) Altere Romantik.
Op. 64. Variationen und Fuge iiber ein eigenes
The ma. M. 3. . Leuckart.
(S) Gediegene, formal meisterhafte Arbeit.
Op. 65. Ballade g. M. 2. . Leuckart.
(S)
Op. 68, 1. Fantasie-Scherzo. M. 2.50. Leuckart.
Op. 68, 2. Burleske. M. 2.50. Leuckart.
(S) Fesselnd in seiner markanten Thematik, seiner pracht-
vollen Beweglichkeit.
Op. 73, 1. Gavotte iiber Motive von Kirnberger
und Krebs. M. 2. . Leuckart.
Op. 73, 2. Gigue iiber ein Motiv von Graun.
M. 1 .50. Leuckart.
(ZS S) Meisterhafte Studien, denen weiteste Verbreitung
zu wiinschen ist!
Schuricht, Karl. 1880. Deutschland.
Op. 1. Sonate f. M.S. . Drei Lilien-Verlag.
(S) Nur ein Versuch; geistig gestutzt auf Oriegs E-moll-
Sonate.
Schwarz-Sigmand, Hermlne.
4 Compositions. Melodie du Balcan M. 1.20.
Etude M. 1.. Povestea M. 1.20. Prelude Nr. 1
(Vision). M. 1. . J. H.Zimmermann.
(M S) Zwar nicht ganz frei von Einfltissen Medtners, Skrjabins
und selbst Griegs (Nr. 2), aber doch begabte, stimmungsvolle
Arbeiten.
155
Scott, Cyril. 1879. England.
Op. 47,1. Lotusland. M. 2. . Schott.
(ZS) Feinsinnige Klangstudie.
3 festliche Tanze. M. 3. . Schott.
(M)
Poems. M.S. . Schott.
(M S) Uberfeinerte, miide Salonmusik. Haufiger Takt-
wechsel erscheint nur dann berechtigt, wenn er aus starkem
rhythmischen Temperament herauswachst. Hier hinterlafit er
nur negative Eindriicke.
Arabeske. M. 1.50. Schott.
(M) Amoebenhaft.
Old -Chin a. Suite. Gavotte aus alter Zeit Menuett
aus alter Zeit Angelus Weidenmuster. M. 3. .
Schott.
(ZL M) Sehr hiibsch Nr. 1 und 2. Das Obrige ein belang-
loses Experimentieren mit Quarten.
Miniature n. 3 Stticke. M. 2.50. Schott.
(M) Sehr schon Nr. 3 ,,A little Dancer from Spain."
Altenglische Tanze. 3 Stiicke. M. 2.50. Schott.
(M) Am besten Nr. I.
Indian-Suite. 4 Stiicke. The Snake Charmer
Juggernaut Indian Serenade Dancinggirls. M. 2.50.
Schott.
(M) Nr. 4 eine wirkungsvolle Zugabe.
Op. 66. Sonate. 1 Satz. M. 5.50. Elkin. Schott.
(SS) Stark improvisatorisch (mit Ausnahme der SchluBfuge),
melodisch sehr abrupt, leidenschaftlich, von frauenhaft weicher,
berauschender Farbenpracht. Im Satz sehr ttberladen.
Op. 71, 1. Suite im alten Stil. 3 Stiicke. Prelude
Sarabande Menuett. M. 3.50. Elkin. Schott.
(M) Schlichte, klanglich aparte Stiicke, als giite Hausmusik sehr
zu empfehlen. Am schonsten Nr. 1, das wie ein slavisches Volks-
Hed anmutet.
Op. 75. 2. Suite. 5 Satze. M. 5. . Schott.
(ZS SS) Farbenreich, schwarmerisch. Die tibermafiige Be-
tonung des Klanglichen (dickfllissiger Satz mit hSufiger Ver-
wendung von Nonakkorden, Akkordversetzungen, Sequenzen
etc.), der zu haufige Taktwechsel ermuden, entnerven auf die
Dauer. Am besten die Fuge des SchluBteils, in der eine prSg-
nante rhythmische Gliederung befreienden Ausgleich schafft.
156
Scott, CyriL
Souvenir de Vienne. M. 2. . Elkin. Schott.
(M) Duftiger Salonwalzer. Die haufig vorkommenden Se-
kundprallungen verleihen dem Stiicke weiche, zerflieBende
Konturen. (Man wird unwillkurlich an die unscharfe Linsen-
einstellung am photographischen Apparat erinnert, die den-
selben Effekt ergibt.)
Scriabine, A. unter Skrjabin.
Sekles, Bernhard. 1872. Deutschland.
Op. 10. Skizzen. 5 f antastische Stiicke. M. 2. . Schott.
(M ZS) Wenig fortschrittlich. Gute Arbeiten von geschlif-
fener Form.
SSverac, DSodat de. 18731921. Frankreich.
Le Chant de la Terre. Poeme G<k>rgique. 1900.
M.4.80. R., L. & Cie.
(S) Impressionistisch. Besonders hervorzuheben das schlichte
Intermezzo" und der SuBerst lebendige ,,Epilog".
En Languedoc. Suite. 5 Stiicke. 1904. Kpl.M.6.40,
einzeln M.2.40, 2., 2., 2., 2.40. R., L. & Cie.
(S) Impressionistischer Wohlklang, bisweilen von einschla-
fernder Wirkung.
En Vacances. 1. Recueil. 1911. M.3.20. R., L. & Cie.
(M) Hubsche romantische Stucke in der Art von Schumanns
Jugendalbum.
Sous les lauriers roses. 1919. M. 4. . R., L. & Cie.
(M ZS) Dem Andenken Chabriers, Albeniz und Ch. Hordes'
gewidmet. Fantasie in Form von humorvollen, volkstanzartigen
Karnevalszeichnungen.
Sibelius, Jean. 1865. Finnland.
Seine Klaviermusik leider nicht Abglanz seines symphonischen
Schaffens kann nur anspruchslose Gemtiter befriedigen. Der
Klaviersatz primitiv akkordlich, homophon, bisweilen recht un-
geschickt, klavierauszugmafiig. Seine Melodik bis auf wenige
Ausnahmen (z. B. der wundervolle Gesang in ,,Finnlandia" op.
26, 7, Seite 8) belanglos. Denen, die dennoch S. als Klavier-
komponisten kennen lernen wollen, schlagen wir folgende Aus-
wahl vor:
Op. 34. 8 Klavierstucke. je M. 1.50. Br. & H.
157
Sibelius, Jean.
Op. 36,1. Schwarze Rosen. (Palmgren). M. 2. .
Br. & H.
Op. 36, 4. Schilfrohr sausle. (Palmgren). M. 2. .
Br. & H.
Op. 41. Kyllikki. 3 lyrische Stucke. M. 2. . Br. & H.
Op. 68. 2 Rondinos. je M. 1.. Br. H.
Op. 74, 1. Ekloge. M. 1.50. Br. & H.
Op. 96a. Valse lyrique. M.2. . Hansen.
Op. 96c. Valse chevaleresque. M. 2.25. Hansen.
Op. 97, 1,3, 4, 6. Bagatellen. je M. 1.50. Br. & H.
Op. 98a. Suite mignonne. M. 4. . Furstner.
Op. 100. Suite caracteristique. 3 Stucke. M.S. .
Hansen.
(M ZS)
6 finnische Volksweisen. M. 2. . Br. &'H.
(ZL M) Einfach gesetzte Bearbeitungen.
Slegl, Otto. 1896. Osterreich.
Op. 36. 1. kleine Senate. 3 Satze. 1924. M. 2. .
Doblinger.
(ZS S)
Op. 38. 2. kleine Senate. 2 Satze. 1924. M. 2. .
Doblinger.
(ZS S) Eigenartige, von groBer Begabung zeugende Ar-
beiten, sparsam und durchsichtig im Satz, von klarer, fltissi-
ger LinienfGhrung. Eins konnte den beiden Werken zum
Vorwurf gemacht werden: die allzu einseitig betonte, schwe-
bende Quarten-Harmonik, die hier den Eindruck des farblos
Flachenhaften macht.
Op. 42. 5 Stucke. Genesung Ubermut Dammer-
stunde Sommerfest Abschied. 1925. M. 2. .
Doblinger.
(ZS S) Reifer als die oben erwahnten Opera. Klanglich
reizvolle Stticke von starker Modernitat.
158
Slgtenhorst-Meijer, B. van den. 1888. Niederlande.
Op. 2. Het oude China. 4 Stucke. 1916. M.4.20.
Alsbach.
(M ZS)
Op. 4. Van de Vogels. 3 Stucke. 1917. M. 3..
Alsbach.
(ZS)
Op. 9. 6 Gezichten op den Fuji. 1919. M.4.20.
Alsbach.
(M ZS) Talentiert, sehr von Debussy beeinfluBt. Man
vergleiche z. B. op. 9, 4 ,,Der Fuji beim Dorfregen" rnit
D.s ,,Jardins sous la pluie" (Estampes.).
Op- 17. 8 Preludes. 1922. M.3.40. Alsbach.
(ZS) Eine Art ,,Musikalisches Tier-Bilderbuch".
Op. 18. Son ate. 3 Satze. 1922. M.4.20. Alsbach.
(S) Am besten der behaglich fiieftende 2. Satz.
Op. 19. Capri. 4 Stucke. 1923. M.2.50. Alsbach.
(M ZS)
Op. 20. Variaties. 1924. M.4.20. Alsbach.
(S) Von Schumann, auch Dukas beeinfluBt.
Op. 23. 2. Son ate. 3 Satze. 1926. M.5. . Alsbach,
(S) Trotz mancher guter Ansatze befriedigen die Werke, in
denen er sich groBer Formen bedient, weniger. Sein Bestes
hat er in kleinen Charakterstiicken, an Debussy orientierten
Impressionen gegeben. (Besonders op. 4.)
Sin, Otakar. 1881. Tschecho-Slowakei.
Op. 6. Frtihlingslieder. 1916. M. 1.60. Hudebni Matice.
(ZS) Wirkungsvoll. Gemafiigt moderne, romantische Stimmungs-
bilder.
Sinding, Christian. 1856. Norwegen.
Op. 128. 5 Compositions. 1926. M.2.50. Cranz.
(S) LSngst uberwundenes Hurra-Pathos. Die ,,sachliche" Mo-
derne, so sehr sie auch bekampft wird, hat denn doch eine
nicht zu unterschatzende Tugend: die Bescheidenheit. Die geht
diesen StGcken vollig ab.
Les ,,Six".
Album. Auric, Prelude Durey, Romance sans paro-
les Honegger, Sarabande Milhaud, Mazurka
Poulenc, Valse Tailleferre, Pastorale. M. 4. . Eschig.
(M S) Interessante Sammlung, die z. T. sehr gut das Pro-
gramm der ,,Six" veranschaulicht. Am charakteristischsten
Auric und Poulenc.
Skrjabin, Alexander. 18721915. RuBland.
Einer der bedeutendsten russischen Komponisten, dessen Schaffen
nachhaltigen Einflufi auf die gesamte russische Moderne ausgeiibt
hat. Wie Chopin ist er ein groBer Klavierstilist, ein Meister der
Miniature, der salonhaften Preludes, Nocturnes, Impromptus,
Etudes usf. Von Chopin fuhrt sein Weg liber Wagners
Tristan-Romantik zu schwerverstandlichem Expressionismus, von
lichtvollem, ekstatisch bewegten Schaffen zu dunkler Mystik.
Seine letzten Werke sind bald von mimosenhafter Zartheit, bald
von jagender Dramatik; klanglich von einzigartiger Schonheit,
die von Werk zu Werk immer subtiler, unirdischer erscheint. Die
Form seiner Werke ist anfangs von traditioneller Strenge, spater
wird sie immer freier, aphoristischer, programmatischer. Man muB
den Menschen, den Philosophen Skrjabin kennen lernen, urn in
seine letzten Werke (etwa von op. 50 ab) eindringen zu konnen.
Es empfiehlt sich die Lektxire seines Buches ,,Prometheische
Fantasien" (In deutscher Obersetzung bei ,,Deutsche Verlags-
anstalt", Stuttgart, gebunden M. 5.50). Eine Auswahl seiner
besten Werke zu treffen, ist schwer. Alles, was er geschrieben hat,
ist pianistisch wie inhaltlich wertvoll, ist plastischer Ausdruck
seines nach letzter Erkenntnis drangenden Wesens.
Folgende Obersicht schien uns am geeignetsten :
Op. 2. 3 Morceaux. Etude Prelude Impromptu*
aiaMazur. 1893. Einzeln je M. 1. . Jurgenson, (U. E.),
Nr. 2 und 3 je M. 0.75 bei Benjamin.
(M ZS) Alle drei StOcke stehen noch unter Chopins Ein-
fluB, obwohl die Etude schon manche Eigenart enthait
Op. 3. 10 Mazurkas. 1893. je M. L bis 1.50. Ben-
jamin. 2 Hefte je M. 2.80. Jurgenson (U. E.).
(M ZS) Lehnen sich alle noch sehr an Chopin an.
160
Skrjabin, Alexander.
Op. 5. 2 Nocturnes fis, A. 1893. M. 1.60. Jurgensoiu
(U. E.), einzeln je M. 1. Benjamin.
(M) Nr. 1 von grofier Klangschonheit.
Op. 6. 1. Senate f. 3 Satze. M.4. . Belaieff.
(S) Leidenschaftlich bewegtes Werk, dessen Schlufi-Satz (Presto)
in einen grandiosen Trauermarsch ausklingt.
Op. 8. 12 Etuden. Kpl. M. 7., einzeln M. 0.80 bis
1.60. Belaieff.
(SS) Wahre Perlen, an Wert den Chopinschen Etiiden gleich-
zustellen.
Op. 9. Prelude et Nocturne fur linke Hand. M. 2..
Belaieff.
(S) Klangschon, pianistisch vorziiglich.
Op. 11. 24 Preludes. 188896. M. 6. . Belaieff.
(M SS) Zum Teil von starker Eigenart. Ganz besonders schon
Nr. 1, 6, 9, 10, 1416, 18, 2124.
Op. 12. 2 Impromptus. M. 2.80. Belaieff.
(ZS SS) Hervorragend das zweite Stuck.
Op. 14. 2 Impromptus. M. 2.40. Belaieff.
(M ZS) Trotz der Chopin-Einfltisse schon viel Eigenart.
Op. 18. Allegro de Concert b. M. 2.80. Belaieff.
(S SS) Schwungvoll, jugendlich pathetisch.
Op. 19. 2. Sonate-Fantaisie gis. 2 Satze. 189297.
M. 3.20. Belaieff.
(S SS) Voll Lebensfreude und bluhender Melodik. Besonders
gut der erste Satz, ein poetisch empfundenes, zart bewegtes
Klangsttick. Der 2. Satz (Presto) eine Art Meeres- Impression.
Op. 22. 4 Preludes. M. 2. . Belaieff.
(M) Gut.
Op. 23. 3. Sonate fis. 4 Satze. M. 4. . Belaieff.
(S SS) Dramatisch, eigenartig. Chopin-Liszt-Einflusse ver-
schwinden mehr und mehr.
Op. 25. 9 Mazurkas. M. 6. . Belaieff.
(ZS S) Ausgezeichnet.
Op, 28. Fantaisie. M. 2.80. Belaieff.
(SS) Leidenschaftlich, ekstatisch.
161
"Teichmiiller, Moderne Klaviermusik 11
Skrjabin, Alexander.
Op. 30. 4. Senate Fis. 1 Satz. M. 2.80. Belaieff.
(S SS) Eine der wundervollsten modernen Schdpfungen, von
bezauberndem Klang und dionysischem Schwung.
Op. 36. Satanische Dichtung. M. 2.40, Belaieff.
(S SS) InhaltlichgroBeAhnlichkeitmitOp.30. Der Titel konnte
irrefiihren. Das Werk mutet eher an wie ein Liebeslied, in seiner
gliihenden Klangsinnlichkeit an Wagners Tristan erinnernd.
Op. 41. Poeme Des. M. 1.60. Belaieff.
(ZS) Romantisch, stimmungsvolL Erinnert in seiner Melodik
an die 4. Senate.
Op. 42. 8 Etudes. M. 5. . Belaieff.
(SS) Ausgezeichnet. Ein wiirdiges Gegenstuck zu Op. 8.
Op, 45. 3 Klavierstiicke. Feuillet d'Album Poeme
fantasque Prelude. M. 2. . Belaieff.
(M ZS) Besonders gut das zart-lyrische Albumblatt.
Op. 51. 4 Morceaux. Fragilite Prelude Poeme
aile Danse languide. M. 2. * Belaieff.
(M S) Bezaubernd in seiner Harmonik.
Op. 53. 5. Senate. 1 Satz. 1908. M. 3. , R. M.v.
(SS)Die erste jener Sonaten Skrjabins, deren Form durch ein
psychologisches Prpgramm bedingt sind. Ekstatisch, in Dynamik
und Klang von feinster Differenziertheit.
Op, 56. 4 Morceaux. Prelude Ironies Nuances
Etude. M. 1.60. Belaieff.
(S) Ausgezeichnet! Merkwurdig beriihren in den opera 45 56
die recht gewaltsam tonalen Schliisse.
Op. 57. 2 Morceaux. Desir Caresse dansee. M. 1.20.
Belaieff.
(M ZS) Klanglich ungemein zart.
Op. 62. 6. Senate. 1 Satz. M, 3. . R. M.v.
(SS) Wie die programmatischen Bezeichnungen verraten
ein Traum, ein seelisches Erlebnis in musikalisch-aphoristischer
Form von grower Ausdruckskraft.
Op. 64. 7. Sonate. 1 Satz. 1912. M. 3. . R. M.V.
(SS) Vom Komponisten als ,,Wei6e Messe" bezeichnet. Mysti-
schen Inhalts. Hervorstechend die reichgegliederte Dynamik.
162
Skrjabin, Alexander.
Op. 66. 8. Senate. 1 Satz. 1913. M. 6. . Jurgenson
(U. E.).
(SS) Die groBte seiner einsatzigen Sonaten. Das Werk hat
eine gewisse Ahnlichkeit mit der 5. Senate, ist jedoch klanglich
weit komplizierter.
Op. 67. 2 Preludes, jeM. 0.60. Benjamin. Jurgenson.
(M S) Eigenartig, stimmungsvoll im besten Sinne.
Op. 68. 9. Senate. 1 Satz. 1913. M. 3. . Jurgenson
(U. E.).
(SS) Voll dttsterer Stimmung. Vom Komponisten als ,,Schwarze
Messe" bezeichnet.
Op, 69. 2 Poemes. Je M. 0.60. Benjamin. Jurgenson.
(ZS) Besonders empfehlenswert Nr. 1, voll zarter Schonheit;
Nr. 2 klanglich bizarrer.
Op. 70. 10. Senate. 1 Satz. 1913. M.4. . Jurgenson
(U. E.).
(SS) Sehnsuchtslied von wundervoller inhaltlicher Geschlossen-
heit und Reinheit der Ausdrucksmittel.
Op. 71. 2 Poemes. Je M. 0.60. Benjamin. Jurgenson.
(ZS) Nr. 1 von hinreifiender impressionistischer Farbigkeit.
Nr. 2 in seinen Akkorddehnungen von geradezu raumlicher
Wirkung.
Op, 72. Vers la flamme. Pome. M. 1.80. Jurgenson.
U. E.
(S) Ekstatisch bewegt. Allem Anschein nach vor den letzten Sona-
ten geschrieben.
Op. 73, 1. Guirlandes. M. 1.50. Benjamin. Jurgenson.
(ZS) Ungemein klangzart.
Op. 73, 2. Flammes sombres. M. 1.50. Benjamin.
Jurgenson.
(ZS)
Op. 74. 5 Preludes. Je 0.60 bis M.I.. Benjamin.
Jurgenson.
(S) Trostlos dflster, nur noch negative Eindrucke hinterlassend,
und doch ergreifend in seiner grandiosen Verzweif lung.
Skrzydlewski, J. Polen.
2 Etudes a, D. Einzeln M.I., 1.25. G. &w.
(S)Nicht bedeutend, aber als technische Studien gut zu verwenden.
163
11*
Slavenskl, Joslp Stolcer. 1896. Jugoslavian.
Aus dem Balkan. 4 Qesange tmd Tanze, 1910 17.
M. 2.50. Schott.
(M ZS)
Aus Siidslavien, 3 Gesange und Tanze. 191623.
M. 2.. Schott.
(ZS)
Op. 2. Jugoslavische Suite. 4 Satze. 1921. M. 4. .
Schott.
(ZS S)
Op. 4. Sonate. 2 Satze. 1924. M. 3. . Schott.
(ZS) Begabung verratende Jugendwerke, in denen der Kom-
ponist ahnlich Bartok bemuht war, Volksmelodien mit ein-
fachsten Mitteln psychologisch auszudeuten. Es ist ihm nur bis
zu einem gewissen Grade gegluckt. (Am wenigsten in der Se-
nate.) Eine griindlichere Durcharbeitung fehlt, die diese folk-
loristisch zweifellos interessanten Arbeiten ftir den Konzert-
saal geeignet macht.
Sommi, Gtiido. Italien.
Le favole di Perrault. 1926. M. 2.50. Forlivesi.
(ZS) Witzige, pikante Kleinigkeiten, durchsichtig im Satz, von
primitiver Melodik und meist bitonaler Harmonik.
Sonnen, Otto. Deutschland.
Op. 4. Humoreske cis. 1922. M. 2. . R. & E.
(S) In froher Laune entworfen, melodisch wie klanglich f liissig
und gewahlt.
Sorabji, Kaikhosru. 1895. Persien (England).
Prelude, Interlude und Fuge. 1920. M. 7.50.
Curwen.
(SS)
3. Sonate. 1 Satz, 1922. M. 15.. Curwen.
(SS) Vollkommen unyerstandlich, das zweite noch rriehr als das
erste Werk, das wenigstens SuBerlich eine Gliederung aufweist.
Die Sonate, technisch unerhort schwierig, ein 80 Seiten langes
Experimentieren mit Linien, Rhythmen und KISngen, voll-
kommen untibersichtlich.
Soulage, Marcelle* 1894. Frankreich.
Variations sur une Chanson populaire. 1916/17.
M. 2.. R., L. & Cie.
(M S) Schulerarbeit.
164
Spagnoli, Gtiido. Italien.
Tre Pezzi. M.2. . Pizzi.
Due Intermezzi. M. 2. . Pizzi.
(ZS) Impressionistisch.
Spelman, Timothy Mather. 1891. Amerika. U.S.
Barbaresques. Suite. 9 Stiicke. M. 7.50. Chester.
(S) Sehr realistische Bilder von Nordafrika, die nicht gerade
Sehnsucht nach diesem Lande wecken.
Five Whimsical Serenades. Suite. 1922. M.S. .
Chester.
(ZS) Inhaltlich erfreulicher, klarer als das vorige Werk. Modern,
aber durchaus unproblematisch, gefallig. Zu empfehlen.
Stanford, Charles V. 18521924. Irland.
48 Preludes. 7 Hefte je M. 2.50. Swan & Co.
(M S) Imposante Sammktng formal meisterhafter Stiicke
alterer Richtung, nach Bachs Vorbild durch alle Tonarten.
Stantchinsky, AlexeL 18881914. RuBland.
Etude g. 1907. M. 1.10. R. St. V.
3 Preludes cis, D, es. 1907. M. 1.10. R. St.v.
Prelude. 1908. M.0.65. R. St.v.
(ZS S) Im Zeichen Skrjabins stehende, begabte, jugendlich
temperamentvolle Erstlingsarbeiten. Im letztgenannten Stflck
macht sich klanglich wie motivisch eine gewisse Vorliebe ftir
Quartenbildungen bemerkbar, die sich in seinen spateren Wer-
ken noch starker auspragt.
Senate F. 3 Satze. 1911/1912. M.3.40. R. St.v.
(S SS) Die Skrjabin-Einfltisse verschwinden, um einem ktihlen
Linienkonstruktivismus Platz zu machen, der sich am deut-
lichsten im letzten Satz, einer mechanischen 5 /s Presto-Be-
wegungsstudie auBert.
Op. 2. Allegro F. 1912. M. 1.70. R. St.v.
(S) Angenehme, klare Melodik und durchsichtige Linienfiihrung
sind die Vorztige dieser frohe, pastorale Behaglichkeit aus-
stromenden Arbeit, die urspriinglich als 1. Satz der F-dur-
Sonate gedacht war.
Preludes en forme de Canons. I. C-dur 2 stimmig
in Gegenbewegung. M. 0.85. II. G-dur 3 stimmig. M.I. 10.
HI. A-dur 4 stimmig. M. 1.30. 191314. R. St.v.
(SS) Von ktihner, meisterhafter, wenn auch stark konstruktiver
Linearitat. Pianistisch am besten Nr. 2.
- 165 -
Stenhammar, Wilhelm. 1871. Schweden.
Op. 12. Senate As. 4 Satze. M. 4.50. Hainauer.
(S) Akademisch. t)ber den Inhalt 1st kurz zu vermerken: ,,Alles
schon dagewesen". (Ben Akiba.)
Stepan, Vaclav. 1889. Tschecho-Slowakei.
Op. 6. Con umore. 9 Miniaturen, 1913. M. 2. .
U. E.
(ZS) Prachtvoll rassig die 2 Fughetten und die 2 Grotesken.
Op. 8. Reves nostalgiques. Fantaisie en forme de
variations. M. 4. . R., L. & Cie.
(S) Nicht sonderlich erf indungsstark, doch klanglich wie klavie-
ristisch reizvoll.
Stierlin-Vallon, Henri. 1887. Schweiz.
Suite Romantique. 4 Stucke. 1913. M. 3.20.
Th. Wallbach, Lausanne.
(M S) Pianistisch gut gearbeitete, wirkungssichere Salonmusik
alterer Richtung.
Trois Etudes je M. 1.60. Foetisch Fr&res.
(S SS) Daraus Nr. 2 eine gute Doppelgriff-Studie.
Figurines Carnavalesques. 6 Stucke. 1916. M. 4. .
Henn, Genf.
(M S) Flott hingeworfene, ungemein bewegliche, humorvolle
Karnevalszeichnungen. Von kdstlichem Obermut Nr. 2 ,,Po~
lichinelle", Nr. 4 ,,Les Grelots de Folie" und besonders Nr. 6
,,Place aux Masques", in dem die fortwahrend dazwischen-
polternde Reminiszenz aus dem ,,kleinen Kohn" zum Lachen
reizt.
Stjerbatscheff, Nikolas de. 1853. RuBland.
Op. 8. Feeries et Pantomimes. 2 Hefte je M. 6. .
Belaieff.
(M S) Romantische Stucke, z. T. von Schumann beeinfluBt,
aber doch mit nationaler Eigenart. Sehr gut Nr. 10 ,,Choeur
dans6", und Nr. 12 ,,Le G6ant", in seiner starren Oktav-
bewegung an Mussorgski erinnernd. Seine ubrigen Klavier-
werke (alle bei Belaieff erschienen) bewegen sich mehr Oder
weniger in salonmafiig elegantem Chopin- oder Schumann-Epi-
gonentum.
Stjerbatscheff, Wladimir. 1889. RuBland.
Op. 7. 2. Sonate. 1 Satz. M. 5. . R. st.v.
(S) Theaterpathos ohne Tiefe.
166
Stockhoff, Walter. 1881. Amerika. U.S.
Op. 1. 12 Quodlibets. 1903. M. 2. . Br. & H.
(S) Daraus Nr. 5, 6, 9, 11 als interessante technische Studien
zu empfehlen.
8 lyrische Qedichte. 3 Hefte je M. 2. . Br. & H.
(M ZS) Von Mac Dowell beeinfluBte Stucke voll einer
Sentimentalitat, die selbst deutschen Gemutern zu viel wird.
3 Metamorphosen. M. 4. . Br. & H.
(S) (Jberzeugt nicht recht. Bisweilen gewollt modern, dann
wiederinseligeRomantik zuriickfallend, dazu technisch unnotig
schwierig.
Stoessel, Albert. 1894. Amerika. U.S.
Hispania. Suite. 4Stucke. 1922. M.S. . C.Fischer.
(ZS) Pianistisch vorziigliche, farbenfreudige spanische Tanz-
stiicke.
Stojowski, SiegmundL 1870. Polen.
Op. 24. Polnische Idyllen. 1901. M. 2. . Peters.
(M)
Op. 26, 3. Chant d'amour. M. 1.20. Peters.
(M) Hubsche Kleinigkeiten aus dem Salon des vorigen Jahr-
hunderts, z. T. Chopinschen Einschlags.
Op. 38. Fantaisie. 1912. M.2.40. Heugel.
(S) Romantischer Salonstil von aparter Harmonik und pracht-
voll virtuosem Klaviersatz.
Op. 39. Aspirations. 5 Pieces. M.4. . Heugel.
(S) Virtuose Salonstiicke.
Op. 42. Variations et fugue sur tin theme ori-
ginal. M. 4.80. Heugel.
(SS) Etwas weitschweifig. Einiges daraus ganz vorzftglich, z. B.
das Thema, die 1., 2., 4., 8. Variation und das Thema der Fuge.
Strasser, Ewald. 1867. Deutschland.
Op. 21. 2 Rhapsodien e, C. Je M. 2.50. T. & J.
(ZS) Klare, akademisch kiihle Arbeiten in Brahmsscher Art.
Strawinsky, Igor. 1882. RuBland.
Op. 7. Quatre Etudes. 1908. M. 0.60,2. 0.60, 1..
Jurgenson. (U. E.). M. 1.20, 1.20, 1.20, 1.50. Benjamin.
(SS) Friihwerke, in denen noch Einflusse Skrjabins und alterer
Russen zu spiiren sind, von feinem Kianggefiihl und starkemrhyth-
mischen Temperament.
- 167 -
Strawtasky, Igor.
Trois Mouvements de P6trouchka. M. 6. .
R. M.V. u. E.
(SS) Nach dem gleichnamigen Ballett (1911) bearbeitet vom
Komponisten. Geistspruhend, rhythmisch iiberwaltigend!
L'histoire du Soldat. Grande Suite. 1918.
M. 10. . Chester.
(SS) Nach dem gleichnamigen Melodram bearbeitet vom
Komponisten. Ein solches Werk fur Klavier zu bearbeiten
dtirfte eine stilistische Verirrung sein. Was am Original fesselt:
die Primitivitat der Melodik, die brutale, stampfende Gleich-
formigkeit des Rhythmus, wirkt hier holzern, belustigt wohl
anfangs, stoBt jedoch auf die Dauer ab.
Rag Time. 1918. M. 4. . Chester.
(Ursprunglich fur 11 Solo-Instrumente.)
Piano-Rag-Music. 1919. M. 3. . Chester.
(S) Rhythmisch aufierordentlich fesselnd, klanglich rigoros.
Les cinq doigts. 8 leichte Stiicke fiber 5 Noten. 1921.
M. 3.. Chester.
(L ZL) Kleine Kabinettstiicke von bestechender Primitivitat,
melodisch wie rhythmisch reizvoll. Ganz besonders schon das
pastoralenartige, zarte Larghetto Nr. 4.
D'apres G. Pergolesi:
Scherzino. 1920. M. 2. . Chester.
Gavotta con Variazioni. 1920. M. 2. . Chester.
(M ZS) Geschmackvoll, im Stil der damaligen Zeit
Senate. 3 Satze. 1924. M. 5. . R. M.V. u. E.
(S SS) Vornehmer, sehr objektiver Neo-Klassizismus. Von der
kraftvollen Eigenart des einstigen Revolutionars ist nur noch
wenig zu spflren.
Srnade en La,en 4 mouvements. 1925. M.S. .
R. M.V. U. E.
(S) Etwas trocken, zerebral.
Andere Werke siehe unter Louri^ und Szanto.
Suk, Josef. 1874. Tschecho-Slowakei.
Op. 10. Stimmungsbilder. M* 4. . Simrock.
(M S) In ihren lyrischen Partien gute Jugendarbeiten.
- 168 -
Suk, Josef,
Op. 28. De Maman. 5 bet. Stucke. M.2.50. M.Urbanek,
(M ZS) Prachtige, schlicht romantische Stimmungen, atis
echter Nationalist gewachsen.
Op. 30. Erlebtes und Ertraumtes. 10 Stucke.
2 Hef te je M. 2.. Br. & H.
(M ZS) Moderne, sehr feinsinnige Klangstiicke; versonnene,
sehnsuchtige Stimmungen rassige Tanzrhythmen. Besonders
empfehlenswert das 1. Heft und aus Heft 2 Nr. 8.
Op. 33. Schlummerlleder. 6 Stucke. 1914. M.2.50.
Simrock.
(M) Edle Hausmusik, von feinstem Klangreiz und zarter Inner-
lichkeit.
Op. 36. Von treuer Freundschaft. 1920. M. 1.20.
Hud. Mat.
(M) Klangweiche Ges-dur-Romantik.
Episoden. 4 Stucke. 18971923. M. 1.50. Hud. Mat.
(M) Von angenehmer, ungekunstelter Schlichtheit.
Szanto, Theodor. 1877. Ungarn.
Variations et Finale en Re. 1915. M. 2. . U.E.
(SS) Geschickte, virtuos aufgeputzte Arbeit. Stilistisch freilich
ein recht buntes, lockeres Gefuge.
Bearbeitungen:
Strawinsky, Suite de 5 pieces tiree du ballet
,,Petrouchka". M. 4. . R. M.V. u. E.
(SS)
Strawinsky, Marche chinoise tire du conte
lyrique ,,Rossignol". M. 2. . R. M.V. u. E.
(SS)
Szell, Georg. 1897. Ungarn.
Op. 3. Humoreske D. 1910. M. 1.20. Rothe, Leipzig.
(S) GroBe Begabung verratende Jugendarbeit von erstaunlich
reifer Pianistik.
Op. 6. 3 kleine Klavierstiicke. M. 2. . u. E.
(S) Reizende Salonplaudereien.
169
Szymanowski, Karol. 1883. Polen.
Op. 8. 1. Senate c. 4 Satze. 1903. M. 7. . Piwarski.
(S SS) Mit dem Chopinpreis ausgezeichnet. Eine sehr talen-
tierte, freilich auch mit echt jugendlicher Kritiklosigkeit nieder-
geschriebene Arbeit. Klanglich bald von Brahmsscher Vor-
nehmheit, bald an ,,Liedertafel" erinnernd. Am besten der
trotzig dustere 1. Satz und der 3., ein sehr hubsches Menuett.
Das Finale enthalt eine beachtliche Doppelfuge.
Op. 10. Variationen iiber ein polnisches Volks-
thema. M. 3.. u. E.
(S) Eleganter Nachchopinscher SalonstiL
Op. 21. 2. Senate a. 2 Satze. M. 5. . u. E.
(SS) Inhaltlich fesselnd, kontrapunktisch ausgezeichnet, in
seiner Harmonik und seinem iiberladenen Satz stark an Reger
erinnernd. Der 1. Satz ein Appassionato" mit prachtvollem
1. Thema; der 2. ein gavottenartiges Thema mit Variationen,
gekront von einer machtvoll gesteigerten Fuge.
Op. 29. Metopes. 3 Stiicke. L'ile des Sirenes
Calypso Nausicaa. M. 3. . U. E.
(SS) Von zauberhaften Klangwirkungen.
Op. 33. 12 Etudes. M. 3. . u. E.
(SS) Ausgezeichnet!
Op. 34. Masken. 3 Stiicke. Schecherazade Tantris
der Narr Eine Don Juan-Serenade. 1919. M. 4. .
U. E.
(SS) AuBerordentlichfarbenreiches Werk von ktihner Realistik.
Op. 36. 3. Senate d. M. 4.. u. E.
(SS) Von Schonberg und dem letzten Skrjabin beeinfluBt.
Op. 50. 8 Mazurkas. 2 Hefte je M. 2.50. U. E.
(S) Ausgezeichnet! Formal an Chopin erinnernd, inhaltlich
durchaus personlich eigenartig, von prachtvoller Realistik.
Besonders fesselnd seine kuhn farbige, bisweilen schroffe Har-
monik.
TagUapietra, Gfno* 1887. Italian.
3 esercizii e 20 variazioni. M. 1 .50. Ricordi.
3 esercizii, una Toccata e Fughetta. M. 2. ,
Ricordi.
170
Tagliapietra, Ohio.
40 Studii di perfezionamento. 2 Hefte. M. 2. ,
3. , Ricordi.
(SS) Erschopfendes Kompendium moderner Klaviertechnik.
Empfehlenswert!
Takacs, Jeno. Ungarn.
Sonatina. 3 Satze. 1923. M. 2. . Doblinger.
(ZS) In seiner lyrischen Grundstimmung Niemanns Op. 88 ver-
wandt. Klanglich apart, von angenehmer, zarter Melodik; im
Satz vorbildlich klar.
Tansman, Alexander. 1897. Polen.
Petite Suite. 7 Stucke. Vision Berceuse Me-
ditation Petite chanson polonaise Plainte orien-
tate Caprice Scherzino. 1919. M. 2.40. Eschig.
(ZS) Ungesucht schlicht, von beriickend zarter, durchsichtiger
Harmonik.
3 Etudes transcendantes. M. 2.80. Senart.
(S SS) Klanglich prachtige Etuden von feinem Stimmungs-
gehalt.
3 Preludes. 13. 1921. M. 2. . Eschig.
4 Preludes. 47. 1921, M. 2.40. Eschig.
(ZS) Klanglich differenzierter, aber dabei auch akkordlich iiber-
ladener, dickfliissiger. Am besten Nr. 3, 4, 7.
Sonatine. 3 Satze. 1923. M. 1.80. Senart.
(S) Inhaltlich reizvoll (z. T. auf Tanzrhythmen basierend).
Einfache, nattirliche Melodik, geistvolle, Quarten und Quinten
bevorzugende, polytonale Harmonik, klarer Satz.
20 Pieces faciles sur des melodies populaires
polonaises. 1924. M.S. . Senart.
(ZL M) Klanglich aufierst f einsinnige Volkslied-Bearbeitungen.
Bisweilen taucht das liebe Gcsicht eines deutschen Kinder-
liedes auf.
Sonata rustica. 3 Satze. 1925. M. 2.50. u. E.
(ZS) Moderne, aber durchaus unproblematisch behagliche,
melodisch schlichte, klanglich ganz in hellen Farben gehaltene
Musik.
171
Tarenghi, Mario. 1870. Italian.
Nuovo Album per la Gioventu. 12 Stiicke.
2 Hefte je M. 1.75. Carisch.
(M) Gefallige Jugendstticke alteren Stils.
Op. 100. 4 pezzi romantici. M.1.50. Benjamin.
(M ZS) Wirkungsvolle, pianistisch gute Salonstticke. Zu
empfehlen Nr. 4 ,,Fantastischer Ritt".
Thirion, Louis* 1879. Frankreich.
Senate g. 1906. M. 5.60. Eschig.
(S) Preisgekront.
Tideman-Wijers, P. Niederlande.
Op. 4. Toba-Fantasie. M. 2.50. Alsbach.
(S) Temperamentvoll, formal wie klanglich an Brahms er-
innernd.
Tiessen, Heinz. 1887. Deutschland.
Op. 18. Eine Naturtrilogie. 3 Stiicke. Einsamkeit
Am kurischen Haff Nacht am Meere. 1913. M. 4. .
Leuckart.
(S) Wertvolle, stark klangbetonte Stimmungsbilder moderner
Farbung.
Op. 31. 3 Stiicke. M. 1.50. Leuckart.
(M S) Interessante Arbeiten yon kuhner, durchaus tiber-
zeugender Harmonik und prSchtiger Linie, die sich in Nr. 3
,,Ein Sperling in die Hand des E. Erdmann" aufierst witzig
entfaltet.
Toch, Ernst 1887. Osterreich.
Op. 31. 3 Burlesken. M. 2.50. Schott.
(S)
Op. 32. 3 Klavierstiicke. M. 2. . Schott.
(S)
Op. 36. 5 Capriccetti. M. 2.50. Schott.
(M S) Ausgezeichnetl Moderne Ausdrucksmusik im vor-
nehmsten Sinne. Dominierend ist die spielerisch bewegliche,
kuhne Linienfuhrung, leicht gebunden von einer eigenartigen,
prismatisch differenzierten Harmonik. Was an den 3 Werken
sofort auffailt, und was sie uber die meisten modernen Schopf-
ungen erhebt, ist: Reinheit des Stils, Knappheit der Form
(am reifsten im letzten Opus, das geradezu ,,klassisch" zu
nennen ist) und nicht zum wenigsten das phMnomenale tech-
nische Konnen.
172
Toch, Ernst.
Op. 40. Tanz- und Spielstucke. M. 2. . Schott.
Siehe auch: Klavierbuch, Das neue.
Ferner sind noch einige Jugendkompositionen erschienen, von
denen folgende als beachtlich erwahnt seien :
Op. 10. SPraludien. M. 2.50. Pabst, Leipzig.
(M ZS)
Op. 11. Scherzo. M. 2. . Pabst, Leipzig.
(S) Brahmsisch.
Torres, HernanL 1881. Portugal.
Op. 4. Erste Portugiesische Rhapsodie. M. 4. .
Fr. Jost.
(S)
Op. 5. Praludium, Choral und Fuge. M. 4. .
Fr. Jost.
(S)
Op. 6. 6 Mazurken. M. 4. . Fr. Jost.
(ZS S)
T6th-Metz, Louis. Ungarn.
Dodecameron. 12Stiicke. 2 Hefte je M. 2.40.
Fr. Bard & Sohn.
(M ZS)
TrSbinsky, Arkady.
12 Preludes. M. 2.80. Senart.
(M S) Zum Teil elegische, klangweiche Stimmungen, im Satz
sehr durchsichtig. Nicht ubermaBig originelljdle meisten verraten
Skrjabin-Einflusse, am deutlichsten Nr. 12.
Trepulka, Johann Ludwig.
Op. 2. Klavierstticke mit Uberschriften nach
Lenau. M. 2. . Schlesinger.
(M) Man wird sofort an Hauer erinnert: Die Uberschriften nach
Worten eines Dichters, der ,,Ausdruck je nach dem Melos"
und der doppelte Vorname. Nur die Hauersche Melodik
fehlt. Dafiir arbeitet T. krSftigst nach dem Motto: Wo die
Not am grofiten, ist die Sequenz am nSchsten. Belanglos.
Tscherepnin, Alexander. 1899. RuBland.
Op. 1. Toccata d. M. 2. . Belaieff.
(SS) Etwas gleichformig und larmend bei mitunter guten
Einfallen.
- 173 -
Tscherepnin, Alexander.
Op. 2. Nocturne Danse. M. 1. , 1.50. Belaieff.
(ZS)
Pieces sans titres. 8 Stiicke. 191418. M. 2.80.
Durand.
(M S) Rhythmus- und Bewegungsstudien von kraftvoller
Eigenart.
Sonatine Romantique. 4 Satze. 1918. M. 3.60.
Durand.
(S) Romantische Zuge wird man in diesem monotonen, miir-
rischen Werke vergeblich suchen.
Petite Suite. 6 Stucke. M. 3. . Durand.
(M S) Von starrer Rhythmik und herber Harmonik. In seiner
Melodik der Tradition folgend. Am besten ,,Scherzo" und
,,Humoreske".
10 Bagatelles. M. 4. . Heugei.
(ZS)
Senate a. 4 Satze. M. 3.20. Heugei.
(S) In Stimmfuhrung und Harmonik hier und da an Medtner
gemahnend, nur viel schroffer, poesieloser, monotoner. Rhyth-
misch starr maschinenm2Big; die Melodik mit Ausnahme
einiger weniger Stellen ,,sachlich" etiidenhaft. T. gerat leicht
in die Gefahr, zum Vielschreiber zu verflachen.
Feuilles libres. 4 Stucke. M. 2.40. Durand.
(ZS) Endlose Motivwiederholungen.
Episodes. 12 pieces simples. M. 3.20. Heugei.
(M) Gemafiigt moderne, meist zweistimmige Stucke von ange-
nehmer Klarheit. Besonders gut Nr. 2, 3, 4, 9.
Deux Novelettes. M. 2.80, Heugei.
(S)
Transcriptions Slaves. 5 Stucke. M. 4.80. Heugei.
(MZS)
Danse es (Nr. 2). M. 2. . Durand.
(ZS) Von edler Schlichtheit.
Nocturne es (Nr. 2). M. 1.60. Durand.
(S) Dusteres Nachtstuck.
4 Preludes. M. 2. . Durand.
(M) Polyphon, ausgezeichnet in seiner Thematik.
174
Tscherepnin, Alexander.
Op. 20. 2. Toccata g. M.S. . Simrock.
(SS) Hat manches mit Prokofjew gemein: Ostinate Figuren,
Bevorzugung tiefer Lagen, den unbequemen Klavi ersatz, klang-
liche Widerhaarigkeiten, aber auch die stampfenden zwei-
teiligen Rhythmen und Kraft und Beweglichkeit der Linie.
Op. 28. Canzona. M. 1.20. Simrock.
(M) Die Querkopfigkeiten auf Seite 4 (rechte Hand in der
4-gestrichenen Oktave, linke Hand in der Kontra-Oktave) ver-
schonern das an sich bescheidene Stuck durchaus nicht.
8 Preludes. M. 2.80. Heugei.
(M S) Gut daraus Nr. 7 und 8. Nr. 6 erinnert sehr an Skrjabin,
von dessen Einfliissen T. in seinen iibrigen Werken vollig
frei ist.
Op. 31. 4 Romances. M. 1.50. u. E.
(ZS) Gut! Nr. 2 ein Muster an Pragnanz in Linie und
Rhythmus.
Neuf Inventions. M. 2. . Schott.
(ZL ZS) Klanglich fein abgewogene, in ihrer Stimmfuhrung
meisterhafte Stticke von z. T. elegischem Charakter. Zwei-
stimmig aufier der letzten Invention.
Op. 39. Message. 1926. M. 2.50. U. E.
(S SS) Eine sehr mtfrrische ,,Botschaft". Sein Klanggefahl
geht hier Shnlich wunderliche Wege wie in Op. 28.
Op. 39 bis. Voeux. 6 Stiicke. M. 2.80. Durand.
(M S) Hypochondrisch. Auch kontrapunktische Oberlegenheit
und durchsichtiger Klavi ersatz helfen nicht dariiber hinweg.
Tscherepnin, Nlcolal. 1873. RuBland.
Op. 38. HEsquisses. 2 Hefte je M. 3.50. U. E.
(M ZS) Hiibsche Charakterstiicke nach Bildern aus einem rus-
sischen Alphabet.
Tulin, Jurij. 1893. RuBland.
Op. 5, Funf Stiicke. M.4 . R. St. V.
(M ZS) Epigonal.
Turina, Joaquin. 1882. Spanien.
Bilder aus Sevilla. M.4. . M. Eschig. Schott.
(ZS) Unproblematische, gefallige Stimmungsbilder, sehr wirk-
sam nationale Tanzrhythmen verwendend.
175
Turina, Joaquin.
Sonate romantique sur un theme espagnol.
M. 5.. M. Eschig. Schott.
(ZS) In feinem, impressionistisch farbigen Salonstil. Zwar auch
vom spanischen Volkstanz befruchtet wie die Kunst Fallas,
aber ohne dessen uberragende rhythmische Kraft.
Ninerias. Petite Suite. 1919. M.4. R., L. & Cie.
(M ZS) Episoden aus dem Kinderleben. Sehr schon daraus
Nr. 8 ,,Jeux" (besonders die 16-taktige Periode in A-moll).
Recuerdos de mi Rincon. Tragedia comica. M. 3.20.
U.M.E.
(M ZS) AmQsant.
Album de Viaje. M. 6. . U.M.E.
Sanlucar de Barrameda. Sonata pintoresca. M. 7.80.
U.M.E.
(S) Salonstil von angenehmem Kolorit.
Turnbull, Percy. England.
Piano Suite. 5 Stticke je M. 1. bis 2.. O.U.Press.
(M) Im alten Stil, ohne starke Eigenart, Am besten Nr. 4
,,Bourre"e"-
Ugarte, Floro M. 1885. Argentinien.
De mi tierra. Suite. M. 2. . Ricordi.
(ZS) Etwas blasse Naturstimmungen.
Unger, Hermann. 1886. Deutschland.
Op. L Allerlei Kleinigkeiten. 2 Hefte je M. 2.50.
T. & J.
Op. 2. Luftschlosser. M. 2.50. T. & J.
Op. 3. Rokoko. M.2.50. T. & J.
Op. 16. 2 Deutsche Tanze. M.2.50. T. & J.
(M) Hausmusik im besten Sinne.
Op. 18. Bilder aus dem Orient. 2 Hefte jeM.2. .
T. & j.
(L M) Hubsche Kinderstlicke.
Op. 28. Notturno. 4 Phantasien. M. 4. . T. & J.
(M S) Ausgezeichnet! Wundervolle Stimmungen voll klang-
licher urid melodischer Einfalle.
Op. 40. Kleine Dorfmusik. M.2. . T. & J.
176
Unger, Hermann,
Op. 41. Aus der Ukraina. 12 Skizzen. M. 2.50.
T. & J.
(L M) Seine naturliche, volkstiimliche Melodik, verbunden
mit einer immer gewahlten Harmonik pradestiniert ihn zum
Komponisten allerfeinster Hausmusik.
Op. 43. 3 Improvisationen. 1922. M. 3. . T. & J.
(S) Bedeutend moderner als das ubrige. Feine, geistreiche Kon-
zertstiicke.
Urbantschitsch, Victor. 1903. Osterreich.
Caprices mignons iiber ein Kinderlied. M. 1.50.
Doblinger.
(ZS) Pianistisch reizvolle Variationen fiber das Tanzliedchen aus
Humperdincks Hansel und Gretel".
Vatielli, Francesco. 1877, Italien.
Figurine cinesi. M. 1.50. Ricordi.
(M) Hubsche Salon-Nippes.
Vierne, Louis. 1870. Frankreich.
Op. 35. 3 Nocturnes. M. 2.40. Senart.
(ZS) Romantische Stimmungen. Klanglich am besten Nr. 2.
Op. 38. 12 Preludes. 2 Hefte je M. 5.60. Henn, Genf.
(M S) Pianistisch glanzend. Inhaltlich ist nicht alles voll-
wertig. Neben zarten, yersonnenen Stimmungen stehen Stticke
von etwas aiifierlich virtuosem Pathos. Am iiberzeugendsten
die sinnige, klangedle Lyrik der Stticke Nr. 2 ,,Tendresse",
5 ,,Nostalgie" und besonders 7 ,,Evocation d'un jour d'an-
goisse".
Op. 44. Solitude. Poeme en 4 parties. 1918. M 4..
Senart.
(S) Impressionistisch. Etwas einformig durch fortwahrende
Wiederholungen anstelle thematischer Arbeit.
Villar, Rogelio. 1873. Spanien.
Canciones leonesas. 50 Stiicke. 2 Hefte je M. 6. .
U. M. E.
(L ZS) Schlichte Volksliederbearbeitungen.
Danzas montanesas. 6 Stticke. 2 Hefte je M. 3.
U. M. E.
(ZS) Geschmackvoll gesetzte, nationale Tanzstlicke. Besonders
gut das zweite Heft.
177
TCeichnitiller, Moderne Klaviermusik 12
Vitolin, Jan.
Senate. 3 Satze. M.4.50. Simrock.
(S) Der Anfang des ersten Satzes laBt aufhorchen; nicht in dem
Sinne, daB dieses Werk etwa auffallend starkes Talent verriete.
Ganz im Gegenteil. V. machte sichs recht leicht und liefi sich
zunachst von Glazounow (Op. 74, 1. Sonate, 1. Satz) anregen,
urn dann ebenso aufnahmefreudig Skrjabins erste Sonate F-moll
Op. 6 auf sich wirken zu lassen. Beim langsamen Satze half
wiederum Glazounow (Op. 74, 2. Satz) unfreiwillig mit. Der
Rest ohne grofie Bedeutung. Dies ware der Sachbestand. Die
Kritik iiberlassen wir dem Leser.
Petites Variations et Fugue. M. 4. . Simrock.
(S) Von den Variationen zu reden ist uberfltissig. Wie bei so
vielen Werken hat auch hier Chopin Pate gestanden. Unser
Interesse wendet sich der Fuge in As-dur zu, weniger wegen
ihres Wertes, als vielmehr wegen ihrer geradezu verbltiffenden
Ahnlichkeit mit Beethovens Fuge aus Op. 110. Warum werden
derartige Redakteur-Arbeiten gedruckt?
Vogel, Carl August. Deutschland.
Sonate b. 4 Satze. M. 5. . Halbreiter.
(S) Formal tiichtig, inhaltlich ohne Eigenart.
Vomacka, Boleslav. 1887. Tschecho-Slowakei.
Op. 4. Sinnen und Suchen. 1913. M.2. . Hud. Mat.
(M-S)
Op. 6. 3 Intermezzi. 191517. M. 1.10. Hud. Mat.
(ZS) Durchaus personlich gerichtete, moderne Stimmungen,
kontrapunktisch wie klanglich gediegen.
Op. 7. Sonate. 1 Satz. 1917. M.3.40. Hud. Mat.
(SS) Als Klavierkomposition nicht besonders glucklich; wtirde
sich viel besser fur Orchester eignen. In der Form sehr abrupt,
in klanglicher Beziehung bald der Tradition folgend, bald bis
an die Grenzen des Tonal en gehend. Das Grazib'se, Scherzo-
artige am besten getroffen.
Voormolen, Alex. 1895. Niederlande.
Premiere Suite pour piano. Prelude Evocation
Vieux castel Cortege chinois. 191416. M. 2.40.
R., L. & Cie.
(ZS) Von diesen gewandten, impressionistischen Salonstticken
wird Nr. 4 am meisten zusagen.
178
Voormolen, Alex.
Falbalas. 3 mouvements de danse. Menuet Sara-
bande Gavotte. 1915. M. 2. . R., L. & Cie.
(M ZS)
Scene et danse erotique. 1920. M. 2. .R., L. Cie.
(ZS) Wirksame, in Wohlklang schwelgende Tanzstucke.
Suite de clavecin. Ouverture Gigue Sici-
lienne Toccatina. 1921. M. 3.50. Alsbach.
(M S) Reizende, spielfreudige Musik im alten Stil, klanglich
wie immer bei V. von f einstem Geschmack.
Le Souper clandestin. Introduction, Valse et
Fox-Trot. 1921. M. 2.40. Schott frfcres.
(S) V.s Art beriihrt sich hier mit der des Osterreichers W. Grosz,
naturlich ohne daB von gegenseitiger Beeinflussung die Rede
sein kann.
3 Tableaux des Pays-bas. 191920. M. 2.40.
R., L. &Cie.
5 Tableaux des Pays-bas. 2. s<rie. 1924. M. 3.20.
R., L. & Cie.
(ZS) Stimmungen von bezaubernder, sinnenfreudiger Farbig-
keit. Prachtig das traumverlorene erste Stuck des ersten Heftes
,,La Nuit dans une vielle ville", und atis dem zweiten Hefte
(in dessen Mittelpunkt das Niederlandische Dankgebet steht)
die beweglichen Volkstanz-Rhythmen Nr. 2 Jan Steen chez
lui" und Nr. 5 ,,Le Vent et les Moulins".
Le livre des enfants. 192325. 2 Hefte jeM.3.60.
R., L. & Cie.
(M) Klanglich wie melodisch delikate Kleinigkeiten von geradezu
beriickender Einfachheit. Aus Heft I besonders gut ,,Les
deux Enfants Royaux", ,,L*oiseau captif" und aus Heft II
,,Au Vilain petit canard".
Vreuls, Victor. 1876. Belgien.
Caprice. M. 2.50. Chester.
(S)
Prelude EHgiaque. M. 2. . Chester.
(M) Von etwas blasser Eleganz.
Vulllemln, Louis. 1873. Frankreich.
Op. 23. En KernSo. 7 Stucke. 1922. M.4. . Durand.
(M ZS) Reizvolle impressionistische Miniaturen von klanglicher
Eigenart und angenehm volkstiimlicher Melodik.
179
12*
Vyzpalek, Ladislav. 1882. Tschecho-Slowakei.
Op. 9. Unterwegs. 6 Stucke. 191114. M. 2.50.
Hud. Mat. (Schott.)
(M ZS) Feine melodische Einf alle und harmonische Kuhnheiten
charakterisieren die Stucke, von denen Nr. 1 ,,Menuet", Nr. 2
,,Polka" und Nr. 3 ,,Ukol6bavka" hervorgehoben seien. (Der
Eigenart des Instrumentes kommen sie freilich wenig entgegen.)
Walden, Herwarth. 1878. Deutschland.
Op. 18. Schwertertanz. M. 1.50. ,,Der Sturm".
(M)
Op. 21. Heeresmarsch. M. 1. . Der Sturm".
(M)
Op. 23. Tanz der Tone. M.I.. Der Sturm".
(M) Ein guter Literat mu6 nicht immer ein guter Komponist
sein, siehe vorliegende ,,Dilettanterien".
Waterman, Adolf. 1886. Niederlande.
Op. 7. Lotos. Balletsuite. 8 Stucke je M. 1,25 bis 1.75.
B. &B.
(ZS)
Op. 8. Walzer. M, L . Simrock.
(ZS)
Op. 15. 2Notturnos E, e. Je M. 1. . Simrock.
(S)
Op. 21. Sonatine. M. 3. . Simrock.
(ZS S) Geschickt gearbeitete, den guten Pianisten verratende
Stucke z.T. impressionistischer Farbung, die freilich inhaltlich
kaum fiber den Durchschnitt hinausragen.
Waulin, A. Rutland.
Praludium und Fuge. 191920. M. 1.30. R. St.V.
(ZS) Gequalte Originalitat. Man beachte die ,,neuartige c<
Beantwortung des Fugenthemas!
Wehrli, Werner. 1892. Schweiz.
Op. 17. Von einer Wanderung. 22 kleine Stucke.
M. 2.. Hug.
(ZL M) Musikalischer Jugend zugangige, feine, besonders in
ihren scherzanden Partien gelungene Charakterstticke, denen
klangliche Eigenart nachzurtihmen ist.
180
Weigl, Bruno. 1881. Deutsch-Bohmen.
10 kleine Vortragsstiicke. M. 1.50. Leuckart.
(ZL M) In ihrer gediegenen Einfachheit reizvolle Jugendstucke.
Sehr schon Nr. 2, 7, 8, 9, 10 (an Reger erinnernd).
Weigl, Karl. 1881. Osterreich,
Op. 13. 5 Nachtphantasien. M. 3. . Leuckart.
(S) Wie schon der an Schumann erinnernde Titel ahnen lafit:
Romantische Stiicke, gemaBigt modem mit leicht impressio-
nistischem Einschlag. Nicht reich an Einfallen, aber doch
stimmungsvoll, dunkle Farben bevorzugend.
Op. 15.28Variationen iiber ein 8-taktigesThema.
M. 2,. U. E.
(S) In dasterem, etwas einformigen D-moll.
Weinberger, Jaromir. 1896. Tschecho-Slowakei.
Op. 4. Sonata. 3 Satze. 1915. M. 2. . M. Urbanek.
(S) Von Begabung zeugendes, etwas weitschweifiges Jugend
werk, in seinem sinnenfreudigen Temperament an R. StrauB
erinnernd, in manchen Satzeigenttimlichkeiten auch an
Novak.
Gravures. 5 Preludes et Fugues. 1923. M. 2.50. U.E.
(S) Kontrapunktisch meisterhafte, fein charakterisierende
Stttcke nach Bildern aus der bohmischen Geschichtej unter
Verwendung alter Volksmelodien.
Spinett-Sonate. 3 Satze. M. 2.50, U.E.
(S) Alte Formen in impressionistisch farbigem Gewande,
spielfreudig, klanglich apart.
Weiner, Leo. 1885. Ungarn.
Op. 5. Fasching. Humoreske, M. 3. . B. & B.
(ZS) Wirkungssicheres, temperamentvolles Orchestersttick, nur
in dieser Klavierbearbeitung nicht sonderlich glUcklich,
Op. 7. Praludium, Nocturneund Scherzo. M. 2. .
Ranter.
(M ZS) Gemafiigt modern. Empfehlenswert das klanglich aparte
Praludium und das Scherzo, ein Stuck feinster beweglicher
Linienfuhrung.
Op. 12. Miniatur-Bilder. 8 Stiicke. 2 Hefte je
M. 1.80. Fr. Bard & Sohn.
(ZL M) Gute Hausmusik z. T. romantischen Charakters. Ganz
ausgezeichnet die Humoreske aus dem 2. Heft.
181
Weismatm, Julius. 1879. Deutschland.
Op. 17. 4 Impromptus. Je M. 1.20. Rahter.
(M) Gut das 4. Stuck in E-dur, romantisch stimmungsvoll,
wenn auch nicht modern.
Op. 21. QVariationen und Fuge. M. 2. Rahter.
(ZS)
Op. 25. Passacaglia und Fuge. M. 3. . Simrock.
(ZS) Von echt romantischem Geiste beseelt, in manchen Teilen
an Brahms erinnernd. Am meisten Eigenart spricht aus den
zart lyrischen Partien.
Op. 35. Tanzfantasie. M. 3. . T. & j.
(M ZS) Gemutvolle, melodienfreudige Hausmusik, die leise
an den feinen Wiener Salon eines Fr. Schubert erinnert.
Op. 48. Aus meinem Garten. 8 Stucke. 2 Hefte
je M. 2.. Br. & H.
(M) Zart beseelte Lyrik.
Op. 51. Kleine Senate. M. 4. . T. &.j.
(M) Herzenswarme Romantik.
Op. 59. 10 kleine Walzer. M. 3. . T. & J.
(M) In Schubertscher Art,
Op. 68. Sonatine G. M. 1.50. Steingraber.
(L M) Entzuckendes Werk, der musikalischen Jugend ge-
widmet.
Op. 76. Traumspiele. 4Fantasien. M. 5. . T. & J.
(ZS) Am meisten tiberzeugt W. in seinen von echtem Musikanten-
tum getragenen einfachen Stucken. Sobald er technisch kom-
plizierter schreibt, wie in vorliegendem Werke, erscheint er
blaB. Virtuoser Klavierstil ist nicht seiner schlicht lyrischen
Natur gemaB.
Wellesz, Egon, 1885. Osterreich.
Op. 9. 3 Stucke. M. 3.. Simrock. U. E.
(ZS) Modern, klanglich gequait. Was hat z. B. im ersten Stuck
die friedliche Melodie mit der stereotypen Quarten-Untermalung
zu tun? Am besten Nr. 3.
Op. 11. Eklogen. 4 Stucke. M. 2.50. u. E.
(M ZS) Zum Teil sehr konstruktive Klangstudien. Am meisten
iiberzeugen die Stticke von burleskem Charakter.
Op. 17. Epigramme. 5 Stucke. 1914. M. 2.50. U.E.
(M S) In Linie und Klang auf dem Quarten-Akkorde basierend.
Von prSchtiger rhythmischer Pr^gnanz Nr. 1, 2 und 5.
182
Wellesz, Egon.
Op. 21. Idyllen. 5 Stiicke zu Gedichten von St.
George. 1917. M. 3.. u. E.
(M S) Moderne Romantik mit impressionistischen Klang-
wirkungen.
Welter, Friedrich. Deutschland.
Op. 1. Skleine Stiicke. 2 Hefte je M. 2.. Vieweg.
(M) Sehr hubsche Schiilerarbeiten, klanglich noch etwas un-
geschickt.
Weprik, Alexander. 1899. RuBland.
Op. 3. Erste Sonate. 1 Satz. 1922. M.2.25. R. St.V.
(SS) Leidenschaftliches, groB angelegtes Werk von kiihner,
herber Eigenart. (Teilweise wesensverwandt mit Fr. Bridges
Senate.) Am meisten besticht die prachtvolle Thematik und
die klare Einheitlichkeit der Form.
Op. 5. Zweite Sonate. 1 Satz. 1924.M.3.30. R. St.V.
(SS) Klanglich radikaler, rhythmisch wie dynamisch schroffer
als das erste Werk, von niederdriickendem Pessimismus. Mutet
an wie ein grandioser ,,Dies Irae"-Gesang.
Werthelm, Jules von. 1881. Polen.
Op. 4. Variations sur un th6me original. M. 3. .
Simrock.
(S)
Op. 5. 2 Preludes. M. 1.50. Simrock.
(S)
Op. 6. 2 Impromptus. Je M. 1.50. R. & E.
(M-S)
Op. 11. Ballade. M. 3. . Simrock.
(S)
Op. 12. Preludio in modo d'un variante basso
ostinato e Fuga. M. 2. . Simrock.
(S)
Op. 13. 3 Weisen im polnischen Volkston.
M. 2.. R. & E.
(M-S)
Op. 14. 2 Stucke. Je M. 1.50. Simrock.
(S) Von Chopin beeinflufite, virtuose Salonstiicke, formal wie
pianistisch vorztiglich, jedoch ohne starke Eigenart.
183
Wetchy, Othmar. 1892. Osterreich.
5 Miniaturen. M. 2. . Doblinger.
(LZL)
Weihnachtsmusik. 4 kleine Stiicke. M. 1.50.
Doblinger.
(ZL M) Sehr htibsche Jugendstucke.
Wetz, Richard. 1875. Deutschland.
Op. 42. Romantische Variationen iiber ein eigenes
Thema. 1916. M. 3. . K. & s.
(S) Stimmungsvoll, nicht eigentlich modern. Der Klaviersatz
recht unbequem.
White, Felix. 1884. England.
Eine alte Geschichte. 1913. M. 1.25. u. E.
Neaeras wirres Haar. 1914. M. 1.25. u. E.
Schmeichelei. 1917. M. 1.25. U. E.
Das Bliiten- Idyll. 1923. M. 1.25. U. E.
Der bittere* Strom der Zeit. 1923. M. 1.25. U. E.
Wildes Wappenschild. 1923. M. 1.25. u. E.
(S) Klanglich pikante Salonstucke.
Robinson Crusoe-Suite. 5 Stucke. 1921. M. 3.50.
Curwen.
(M S) Vorziigliche Charakterzeichnungen. Besonders gut ge-
gluckt die scharf konturierten, humorvoll polyphonen Stiicke
Nr. 1 ,,Crusoe digs his cave" und Nr. 5 ,,Cannibars Dance".
Viennese Echo. 1922. M. 2. . Curwen.
(M)
Bumpkin's Dance. 1916. M. 2. . Curwen.
(M) Sehr gute Tanzstudien, als Zugaben zu empfehlen, nament-
lich das erstgenannte Stuck.
White, Jan. England.
6 Preludes. 1925. M. 4. . Chester.
(M ZS) Um diese Stucke kann man weder den Verfasser noch
den Verlag beneiden. Sie sind reizlos im umfassendsten Sinne.
Klanglich trocken und ungeschickt, rhythmisch verschwommen
aufler Nr. 3 ,,The Casino", melodisch emtonig, trub, wenn man
von dem einen Motiv aus Mozart's ,,Zauberflote" (ebenfalls
Nr. 3) absieht. Sollte es unseren Komponisten nicht
sein, derartige ,,Eingebungen" fiir sich zu behalten?
184
Whittaker, William Gillies. 1876. England.
Three Mood Pictures. 1918. AL 4. . W.Rogers.
(S) Modern sein wpllende, an Gedankenarmut kaum zu iiber-
bietende Musik, die selbst wohlwollenderweise als Witz ge-
nommen traurig stimmen konnte.
Winner, Jean. 1896. Frankreich.
Sonatine syncopee. 3 Satze. Lourd Blues
Brillant. 1923. M. 4. . Eschig. Schott.
(ZS SS) Hochinteressant in seiner eindringlichen Rhythmik
und primitiven, beweglichen Melodik. Kuhner Versuch, eine
Senate aus Jazz-Elementen aufzubauen.
Sonate. 3 Satze. 1925. M. 4.80. Eschig. Schott.
(ZS SS) GemaBigter als die Sonatine. In Linie und Klang
elegantes, espritvolles Werk, vorklassische Stilformen mit
modernen Tanzrhythmen (Jazz, Charleston) verschmelzend.
Wlhtol, Josef. 1863. Lettland.
Op. 6. Variations sur un theme lette. 1892.
M. 3.60. Belaieff.
(S) Wirkungsvolle, von Chopin beeinflufite Arbeit (in manchen
Zugen auch an Grieg erinnernd).
Op. 29. lOchants populaires lettons. 1901. M. 2.80.
Belaieff.
(M)
Op. 32. 8 lettische Volksweisen. 1905. M. 2.80.
Belaieff.
(M) Geschmackvolle Hausmusik, in ihrem Charakter den Grieg-
schen Bearbeitungen ahnlich.
Op. 54. Variations-Portraits. 1921. M. 3.60. Belaieff.
(M ZS)
Op. 57. Carmina. 3 pofeies mignonnes. 1921. M. 2. .
Belaieff.
(M) In glanzendem Klaviersatz geschrieben erheben sich seine
Werke doch nicht ttber ein gewisses Salon-Niveau. Man hat
bestandig den Eindruck, als ob W. beim Schaffen immer an
ein dankbares Publikum denke.
Wilckens, Frledrlch. Osterreich.
Vier Tanze. M. 2. . U. E.
(ZS) Von Einfailen ist nicht viel zu sptiren. Dafur wird der
Raum mit Sequenzen angeftillt.
185
Williams, John Gerrard. 1888. England.
3 Miniatures. 1918. M. 3. . Chester.
(M ZS)GemaBigtmoderneromantische Stimmungen, von denen
,,The Isle" (konnte in ihrer zarten Melancholic von einemRussen
geschrieben sein) am meisten ansprechen wird.
3 Preludes. 191820. M. 3. . W.Rogers.
(M S) Nr. 1 ,,By Haworth Falls" und Nr. 3 ,,Autumn"
pianistisch glanzende, impressionistische Naturstimmungen, an
Ravel erinnernd.
Potpourri. A Cycle of Fragments. 1919. M. 6. .
Novello.
(M) Kteine Idyllen von delikater Farbengebung.
Side-Shows. Suite. 5 Stticke. 1922. M. 2.50.
W. Rogers.
(M) Geistvolle Zweistimmigkeit ! Knapp umrissene Bewegungs-
Skizzen charakteristische Momente aus einem Vergnugungs-
park.
3 Expressions. Propriety, Prunes and Prisms. 1924.
M. 3.50. Curwen.
(ZS) Gut auBer dem 2. Stuck, das zu sttBlich akkordlich an-
gelegt 1st.
D6jeuner dansant. 2 Stiicke. Valsette brute
Raguette extra sec. 1923/24. M. 3.50. Curwen.
(ZS) Moderne Tanzstudien, temperamentvoll und witzig, be-
sonders das zum Lachen reizende 2. Stuck.
Ring up the Curtain. Harlekinade. Clown Pier-
rot Columbine Harlequin Pantaloon Pier-
rette and Pierrot. 1925. M. 3. . Paxton.
(M ZS) Ausgezeichnet ! W. ist Tanzkomponist ,,par excellence".
Williams, W. S. Gwynn. England.
Three Cymric Cameos. 192324. M. 2. , Curwen.
(ZL M) Klanglich sehr monoton.
Willner, Arthur. 1881. Deutsch-Bohmen.
Op. 24. Von Tag und Nacht. 24 Fugen. 2 Hefte
je M. 4. . Leuckart. U. E.
(S) Grofiztigiges, stimmungsreiches Werk romantischen Charak-
ters, in der Anlage (von C-dur H-moll) dem ,,Wohltemperier-
ten (< ahnlich. In formaler Beziehung freilich sind die Stiicke
186
Wlllner, Arthur.
so frei gestaltet, die Stimmfuhrung derartig vom Klang ab-
hangig, dafi man nur noch wenig an die Fugenform erinnert
wird.
Op. 25. 24Tanzweisen. 2 Hefte je M. 2.50. u. E.
(M S) Eine reiche Skala der verschiedenartigsten Stimmungen,
die z. T. aus Regerscher Gefiihls- Sphere kommen. Kann nicht
genug empfohlen werden!
Op. 26. 2. Senate C. 4 Satze. M. 2.50. U. E.
(SS) Ein sehr erfreuliches Werk, dessen Vorziige in klarem, gut
proportionierten Aufbau und meisterhafter Stimmfuhrung
liegen. Das tief innerliche Adagio verrat den Musiker von
hohem Rang.
Windsperger, Lothar. 1885. Deutschland.
Op. 6. Senate cis. M. 4. . Schott.
(S)
Op. 27. Der Mythische Brunnen. 7 Stucke. M. 4.
Schott.
(S)
Op. 28. Senate C. M. 5. . Schott.
(S)
15 Bagatellen. 3 Hefte je M. 2.. Schott.
(M S)
Op. 35. Fantasietten. Suite. M. 5. . Schott.
(M S) W.s Kompositionen werden kaum viel Freunde ge-
winnen. Alle kranken mehr oder weniger an trockener, ein-
toniger StimmfQhrung, sehr rissiger Harmonik, die einmal ge-
sucht modern, das andre Mai alltaglich tonal erscheint, und
schliefilich einem Klaviersatz, der in seiner Zahigkeit dem Instru-
ment sehr wenig gerecht wird.
Wischnegradsky, Jean. RuBland.
Op, 2. Deux Preludes. 1916. M. 1.60. Belaieff.
(ZS) Von Skrjabin beeinflufit. Beachtliches Konnen verra't das
l. Stack.
Wladigeroff, Pantscho. 1899. Bulgarien.
Op. 9. 10 Impressionen. 2 Hefte je M. 2. . u. E.
(S) Von Begabung zeugende, klangsinnliche Jugendarbeiten.
Op. 10. 4 Stucke. 1920. M. 4. . U. E.
{ZS SS) Elegante, in Wohlklang bis zur Sentimentalitat
schwelgende Salonstucke.
187
Wladigeroff, Pantscho.
Op. 15. 3 Klavierstucke. Prelude Herbstelegie
Humoreske. M. 2.50. u. E.
(S) Raffiniert gesetzte Stticke, von denen uns Nr. 3 am besten
erscheint. (Wurde sich als Zugabestuck sehr gut eignen). Satz-
technisch von Chopin-Liszt kommend, harmonisch auf Reger
basierend.
Foxtrot M. 1.50. U. E.
(S) Ausgezeichnet! Schwungvoll, von unfehlbarer Wirkung.
Wolff, Erich J. 18741913. Osterreich.
Op. 5. 12 slavische Volksweisen. M.S. . Bosworth.
(ZL M) Schlichte, geschmackvolle Bearbeitungen, als gute
Jugendstticke zu empfehlen.
Wolfsohn, JuHusz. 1880. Osterreich.
2 Doppelgriff-Studien nach Chopins Op. 25,2.
M. 2.. U. E.
(SS) Gla*nzende Virtue senstucke.
Jiidische Rhapsodic. M. 1.50. u. E.
(s >
12 Paraphrasen liber Altjiidische Volksweisen.
3 Hefte je M. 3.. u. E.
(S)
Op. 8, Hebraische Suite. 4 Stiicke. Beim Wunder-
rabbi Reigen Liebeslied ,,Freilachs" Hochzeits-
tanz. M. 5.. u. E.
(S SS) Man kann wohl sagen, dafi vorliegende Versuche,
judisches Volksgut der Kunstmusik zuzuftihren, vollauf ge-
glUckt sind. Die Bearbeitungen sind klanglich schlicht, dabei
eigenartig, satztechnisch verraten sie den glanzenden Pianisten.
Die Volksweisen selbst, bald von groteskem Humor, bald von
tiefster Melancholic erfullt, gehoren zum Edelsten, was uns in
dieser Art tiberliefert worden ist.
Wollfahrt, Hetarlch. Deutschland.
Op. 4. 2 Sonatinen G, a. M. 1.50. Rothe, Leipzig.
(ZL M) Vorzugliche, gem^Bigt moderne, von Reger beeinflufite
Sonatinen leichteren Stils.
188
Woollett, Henry. 1864. Frankreich.
Impressions de voyage. 3 pieces. M. 2.80. Senart.
(ZS) Blasser Impressionismus.
Ygouw, Opol (Paul Gouvy). 1891. Frankreich.
Tableaux du Caucase. 4 Stiicke. M. 2. . Senart.
(S)
Nouveaux tableaux du Caucase. 4 Stiicke.
M. 2.40. Senart.
(S) Naturalistische Zeichnungen von primitiver Rhythmik und
verwegener Harmonik. Sehr wirksam ,,Fete au camp tcher-
kesse" (I. Heft) und ,,Cosaques du Couban" (II. Heft).
Trois Etudes. M. 3.20. Senart.
(SS) Daraus Nr. 1 eine rhythmische Studie von ungestamem
Temperament.
7 petits Preludes. 1922. M. 2.40. Senart.
(ZS) Seine rhythmischen Einfalle flberzeugen am meisten,
siehe Nr. 3, 5, 7.
3 Pieces impressives. M. 2.40. Senart.
(S) Moderner, aber auch schwacher als die iibrigen Arbeiten.
Young, Dalhousie. 18661921. England.
Kracovienne. M. 2. . Chester.
(M)
Paraphrase on a Japanese Tune. M. 1.50. Chester.
(ZL)
Preluded. M. 2. . Chester.
i (M) Klanglich sehr bescheidene, gefailige Salonstticke.
Zadora, Michael von. 1882. Polen.
Op. 1. 4kirgisische Skizzen. M.S. . R. & E.
(S)
Cake Walk. Studie. M. 1.50. Simrock.
(ZS) Effektvolle Salonstficke.
Bearbeitungen:
Schubert, Lachen und Weinen. M. 1.50. Hansen.
(ZS)
Paganini, Caprice Nr. 19. M. 2.50. Hansen.
CSS)
Paradisi, Tokkata. M. 1. . Leuckart.
189
Zadora, Michael von.
Buxtehude, Praludium und Fuge fis. M. 2.50.
Hansen.
(S)
Bach, Praludium und Fuge a. M. 2.50. Hansen.
- (ss>
Bach, Praludium und Fuge a. M. 1.20. Leuckart.
(S)
Bach, Praludium und Fuge d. M. 1.50. Leuckart.
(S) Empfehlenswert!
Zagon, Vilmos Gfea, 18891918. Ungarn.
Op. 1. 3Pomes. M.S. . Rozsavolgyi.
(M zs)
Senate Des. 2 Satze. M.S. . Rozsavolgyi.
(ZS) Gut der stimmungsvolle, klangweiche 1. Satz; der 2. Satz
zu primitiv.
Zagwljn, Henri. 1878. Niederlande.
Von den Tageszeiten. Suite. 1915. M. 5. .
De Nieuwe Muziekhandel.
(S)
3 Klangskizzen. M. 5. . De Nieuwe Muziekhandel.
(S)
Suite fantasque. 3 Stucke. 1921. M. 3.60.
De Nieuwe Muziekhandel.
(S)
Sylphes. 3 Stucke. 1921. M. 5. . De NieuweMuziek-
handel.
(S)
Stimmen. 6 Stucke. M. 3.75. De Nieuwe Muziekhandel.
(M S) Schwacher, epigonenhafter Impressionismus. Relativ
am besten (kttrzesten) das letzte Heft.
Zanella, Amilcare. 1873. Italien.
Canto d'anima. Studio. M. 1.60. C. Schmidl.
(M)
Festa Campestre. M. 2. . C. Schmidl.
(ZS) Orchestersttick, vom Komponisten wirkungsvoll fiir Klavier
gesetzt.
190
Zanella, Amilcare.
Op. 29. Tempo di Minuetto. M. 1.80. B. & B.
(M)
Op. 54. Tempo di Minuetto. M. L . Ricordi.
(M ZS) Reizende Zugabestucke, besonders Op. 29.
Zanuccoli, L. Italien.
Toccata. M. 2. . Carisch .
(S)
Zieritz, Grete. 1899. Osterreich.
Praludium und Fuge c. M. 2.50. R. & E.
(ZS) Gequalt modern.
2 Fugen h, a. M. 1.50. R. & E.
(ZS) Immer sollte der Einfall die musikalische Form bedingen;
im anderen Falle wird die Form meist Schablone bleiben. AIs
Kompositionsfibungen verdienen die vorliegenden Arbeiten das
Pradikat gut.
Zilcher, Hermann. 1881. Deutschland.
Op. 26. Skizzen. M. 2.. Br. & H.
(M)
Op. 34. Bilderbuch. 9 Klangstudien. M. 3.. Br. &H.
Halbreiter.
(M) Liebenswurdige Hausmusik von gestern.
Op. 58. Klange der Nacht 6 Stiicke. 1927. M.3. .
Br. & H.
(M ZS) Seelenvolle, klangzarte romantische Stimmungen.
Zolotarew, Wassily. 1879. RuBland.
Op. 10. Sonate G. M. 7. . Belaieff.
(S) Blasse, weitschweifige Romantik.
Op. 39. 2Morceaux. Prelude Etude. Einzeln, je
M. 1.10. R. St.v.
(S) GemaBigt moderne, pianistisch vorzxigliche Bewegungs-
studien.
Zsolt, Nandor. 1887. Ungarn,
Toccata. M. 3. . Augener.
(SS) Rassiges VirtuosenstUck.
191
Zusatnmenstellung der Nationalitat ;
Amerika, U. S. A.
Antheil
Campbell-Tipton
Copland
Fairchild
Griff es
Gruenberg
Harrison
Jones
Powell
Spelman
Stockhoff
Stoessel
Argentinian
Ugarte
Armenien
Elmas
Australian
Agnew
Grainger
Belgien
Blockx
De Greef
Delune
Jongen, Josef
Leon
Lekeu
Maleingreau
Marsick
Orban
Vreuls
Bukowina
Czarniawski
Bulgarian
Wladigeroff
Chile
Allende
Danemark
Brodersen
Gram
Hamerik
Henrichsen
Klenau
Nielsen
Riisager
Deutschland
Anders
Anton
BauBnern
Beilschmidt
Bennewitz
Berr
Besch
Bielefeld
Blumer
Bohnke
192
Braunfels
Buchal
Buff
Busch, Adolf
Butting
Clemens
Daffner
Dost, Walter
Durra
Dyck
Ebel
Eidens
Eisler
Erdmann
Ertel
Franke
Fromm-Michaelis
Gerlt
Gieseking
GneiB
Graener
Grisch
Haas
Hasse
Hausmann
Henrich
Heyland
Hindemith
Horn-Nori
Hoyer
Huber-Anderach
Htibschmann
Jacobi
Jolles
Kahn
Kallenberg
Karg-Elert
Kaun
Klum
Kogler
Kraft
Krug, Siegfried
Kuhn
Kunsemuller
Lampe
Leeder
Lemacher
Liebeck
Linz
Lothar
Lttdwig, Franz
Manasse
Mendelssohn, Arnold
Meyer-Bremen
Moritz
Muller, Sigfrid Walter
MuIIer-Hartmann
Niemann
Noelte
Noetzel
Oppel
Peters
Philipp
Raphael
Reger
Renner
ReuB
Reuter, von
Reutter
Riede
Rinkens
Rorich
Roselius
Roters
Rudinger
Sachsse
Scheinpflug
Schelb
193
Teichmiiller, Moderae Klaviermusik
13
Schindler
Schmalstich
Schmid, Heinr. Kaspar
Schmid, Joseph
Schmidt, Hans
Schnabel
Schumann, Georg
Schuricht
Sekles
Sonnen
Strasser
Tiessen
Unger
Vogel, Karl August
Walden
Weismann
Welter
Wetz
Windsperger
Wollfahrt
Zilcher
Deutsch-Bohmen siehe Tschecho-
Slowakei
England
Ashton
Austin
Baines
Bainton
Bax
Bernard
Berners
Bliss
Boughton
Bowen
Brian
Bridge
Chisholm
Coates
Coleridge-Taylor
Corder
Cundell
Dale
Delius
Dunhill
Erlebach
Far j eon
Farrar
Fenney
Fryer
Garratt
Gibbs
Goossens
Gurney
Hennessy
Hodge
Holbrooke
Hoist
Howells
Hughes
Ireland
Livens
Mitchell
Moeran
Poldowski
Quilter
Scott
Sorabji
Turnbull
White, Felix
Jan
Whittaker
Williams, John Gerrard
W. S. Gwynn
Young
Finnland
Hannikainen
Jarnefelt
Kaski
194
Krohn
Kuula
Madetoja
Melartin
Palmgren
Raitio
Sibelius
Frankreich
Allix
Aubert
Auric
Bardac
Bazelaire
Bertelin
Bolsene
Bordes
Boulnois
Breteuil
Brillouin
CaroI-Berard
Casadesus
Chansarel
Chapuis
Chausson
Ciampi
Cliquet-Pleyel
Collet
Cools
Cras
Debussy
Delage
Delannoy
Delmas
Demierre
DeYe"
Dillard
Doyen
Dukas
Dupin
Emmanuel
d*Epremesnil
Ericourt
Faur6
Fourdrain
Fraguier
Grovlez
Groz
Honegger
Ibert
d'Indy
Inghelbrecht
Jacob
Jaubert
Koechlin
Labey
Ladmirault
Landormy
Lazarus, Daniel
Levy, Lazare
Michel Maurice
Magnard
Manuel
Manziarly
Migot
Milhaud
Nat
Paray
Philipp, Isidore
Pillois
Poueigh
Poulenc
Ravel
Rhen-Baton
Roger-Ducasse
Ropartz
Roussel
Royer
Samazeuilh
195
Satie
Sauguet
Schmitt, Florent
SeVerac
Soulage
Thirion
Vierne
Vuillemin
Winner
Woollett
Ygouw
Irland
Stanford
Italien
Alaleona
Alderighi
Alfano
Anfossi
Boghen
Bossi, C. Adolfo
Busoni
Cantarini
Casella
Castelnuovo-Tedesco
Cigogna
Cimadori
Coppola
Corio
Davico
Delachi
Denza
Frazzi
Frugatta
Giarda
Gualdo
Labroca
Liuzzi
Longo
Malipiero
Masetti
Massarani
Modona
Mortari
Perinello
Piccioli
Pick-Mangiagalli
Pizzetti
Radeglia
Ravanello
Respighi
Rieti
Salviati
Sommi
Spagnoli
Tagliapietra
Tarenghi
Vatielli
Zanella
Zanuccoli
Jugoslavien
Miloyevich
Slavenski
Lettlancl
Medins
Wihtol
Niederlande
Dieren
Dresden
Enthoven
Franco Mendes
Kuiler
Michielsen
Nieland
Noske
Pijper
Ruyneman
Schafer
Sigtenhorst-Meijer
196
Tideman-Wijers
Voormolen
Waterman
Zagwijn
Norwegen
Alnaes
Backer- Grondahl
Cleve
Johansen
Jordan
Rachlew
Binding
Oesterreich
Berg
Bittner
Dietrich
Fischhof
Gal
Galston
Grosz
GrQnfeld
Hasenohrl
Hauer
Kattnigg
Kauder
Kohn
Kornauth
Korngold
Krenek
Marx
Mayer, Lise Maria
Melichar
Messner
Mittler
Moser
Pisk
Prohazka
Rathaus
Reti
Rinaldini
Rosenstock
Salmhofer
Schalit
Schennich
Schonberg
Schramm
Schfltt
Schulhoff, Otto
Schulz-Evler
Siegl
Toch
Urbantschitsch
Weigl, Karl
Wellesz
Wetchy
Wilckens
Wolff, Erich J.
Wolfsohn
Zieritz
Persien
Sorabji
Polen
Brzezinski
Esipoff
Friedman
Godowsky
Kamienski
Kletzki
Landowska
Malinowski
Marczewski
Melcer
Michalowski
Rogowski
Rosenthal, Moritz
Rozycki
Rzepko
Skrzydlewski
197
Stojowski
Szymanowski
Tansman
Wertheim
Zadora
Portugal
Torres
Rumanian
Enescu
Jora
Lazar
Mihalovici
RuCland
Abramsky
Achron
Aisberg
Alexandrow
Alrnan
Amanl
Arensky
Balakirew
Barmotin
Beklemischeff
Borchrnan
Bortkiewicz
Catoire
Dianow
Dobrowe*n
Drozdow
Dushkin
Dzeguelenok
Eiges
Engel
Feinberg
Gabrilowitsch
Glazounow
Gliere
Goedicke
Gretschaninoff
Grigorieff
Grudin
Iwanow-Boretzky
Jewsejew
Juon
Khvostchinsky
Kossenko
Krein, Alexander
Gregory
Julien
Kryjanowski
Krylow
Ljadow
Ljapounow
Louri
Maykapar
Medtner
Melkich
Milner
Mjaskowski
Moussorgsky
Oborin
Ornstein
Pawlow
Pogojeff
Polowinkin
Prokofjew
Protopopow
Rachmaninoff
Rebikow *
Reschoffsky
Roslawetz
Sabanejew
Schaposchnikow
Schebalin
Schechter
Schenschin
Schostakowitsch
Skrjabin
198
Stantchinsky
Stjerbatscheff, Nikolas de
Wladimir
Strawinsky
Tscherepnin, Alexander
Nicolai
Tulin
Waulin
Weprik
Wischnegradsky
Zolotarew
Schottland
d'Albert
Schweden
Alfv<n
Alm&i
Atterberg
Boheman
Eriksson
Lindberg
Nordqvist
Rangstrom
Rosenberg
Stenhammar
Schweiz
Andreae
Blanchet
Bloch
Courvoisier
Fischer
Flury
Frey
Honegger
Jaques-Dalcroze
Kunz
Lang
!Nef
Pestalozzi
Schoeck
SchultheB
Stierlin-Vallon
Wehrli
Serbien siehe Jugoslavien
Spanien
Albeniz
Bacarisse Chinoria
Blancafort
Cassado
Espla
Falla, de
Gomez
Granados Campina
Guridi
Halffter Escriche
Jarnach
Mariani Gonzalez
Mompou
Pahissa
Pujol
Salazar
Turina
Villar
Tschecho-Slowakei einschlieBlich
Deutsch-Bo'hmen
Axman
Bednar
Finke
Foerster
Haba
Janacek
Jirak
Karel
Kricka, Jaroslav
Josef
Martinu
Mraczek
Novak
Petrzelka
199
Petyrek
Rietsch
Schulhoff, Erwin
gin
Stepan
Suk
Vomacka
Vyzpalek
Weigl, Bruno
Weinberger
Willner
Ukraine
Barwinskyi
Ungarn
Bartok
Dohnanyi
Jemnitz
Kazacsay
Kodaly
Kosa
Kovacs
Lajtha
Laszlo
Lendvai
Pikethy
Poldini
Radnai
Szanto
Szell
Takacs
T6th-Metz
Weiner
Zagon
Zsolt
Venezuela
Hahn
Unbekannte Nationalitat
Belinfante
Felber
Mengelberg, Karel
Oschanitzky
Osinski
Ramirez
Rohozinski
Rosenthal, Manuel
Schwarz-Sigmand
Trbinsky
Trepulka
Vitolin
BUCHDRUCKEREI W. HOPPE, BORSDORF-LEIPZIG-
122651